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German Pages 617 [620] Year 2013
C. F. Gellerts Briefwechsel (1767–1769)
© Gellert-Museum Hainichen/Jürgen Gerhardt Das Gellert-Denkmal des Verlegers Johann Wendler in Leipzig Kupferstich, 18. Jh., Gellert-Museum Hainichen GS 7
Das Denkmal aus sächsischem Marmor und mit einem von Adam Friedrich Oeser geformten Porträtmedaillon stand ab 1774 im Garten des ersten GellertVerlegers. Nach Umsetzungen zerbrach es. Eine Nachbildung entstand zum 500jährigen Universitätsjubiläum 1909 und steht am Promenadenring in Leipzig.
C. F. Gellerts Briefwechsel Herausgegeben von
John F. Reynolds unter Mitarbeit von
Angelika Fischer Band V (1767–1769)
De Gruyter
ISBN 978-3-11-027455-4 e-ISBN 978-3-11-027467-7 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar © 2013 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston Satz: Dörlemann Satz GmbH & Co. KG, Lemförde Druck und Buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen Ü Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com
Vorbemerkung Der vorliegende Band der Gellert-Briefausgabe enthält sowohl Gellerts Briefwechsel aus den Jahren 1767–1769 als auch drei weitere Abteilungen: Neuaufgefundene, Wiederaufgefundene und Undatierte Briefe. Am Ende des Bandes befindet sich ein Gesamtregister, das Zugang zu den Namen, Ortschaften und erwähnten Werken in allen fünf Bänden (Brieftexte und Anmerkungen) gibt. Die Neugefundenen Briefe stammen hauptsächlich aus der Bibliotheka Jagielloñska in Krakau, Polen, und aus dem Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes in Hainichen. Die Wiederaufgefundenen Briefe enthalten die Texte zu den in allen Bänden aufgeführten in Auktionshäusern verkauften Briefen. Die Undatierten Briefe sind aus zwei Ausgaben entnommen: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, hrsg. von J. A. Schlegel und G. L. Heyer, Leipzig 1774 und die von J. G. Eck herausgegebene Ausgabe „Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert“ (Leipzig: Büschel 1770). Hierzu kommen auch andere undatierte Briefe aus Zeitungen und Zeitschriften, die sich nicht genau in den Briefkorpus einordnen lassen. Bei diesen Briefen wurde der Versuch gemacht, sie so nah wie möglich einer bestimmten Zeitspanne zuzuordnen und zwar mit Hilfe von gewissen Tatsachen, wie z.B. wichtige Ereignisse aus dem Siebenjährigen Krieg, Erscheinungsjahre erwähnter Werke, Gellerts Reisen oder auch von Gellert erwähnte Namen. Bei der Herstellung dieses letzten Gellert-Briefbandes bin ich folgenden Kollegen und Kolleginnen für ihre Unterstützung und Hilfe sehr dankbar: Frau Angelika Fischer, Leiterin des Gellert-Museums Hainichen, Prof. Dr. Bernd Witte, Prof. Dr. Werner Jung, Prof. Dr. Sibylle Schönborn, Prof. Dr. Marie-Thérèse Mourey und Frau Dr. Kerstin Reimann. John F. Reynolds
VII
Verzeichnis der Briefe
Verzeichnis der Briefe Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1039. 1040. 1041. 1042. 1043. 1044. 1045. 1046. 1047. 1048. 1049. 1050. 1051. 1052. 1053. 1054. 1055. 1056. 1057. 1058. 1059. 1060. 1061. 1062. 1063. 1064. 1065. 1066. 1067. 1068. 1069. 1070. 1071. 1072. 1073. 1074. 1075.
An Joachim Gottsche von Moltke, 7. Januar 1767 . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 19. Januar 1767 . . . . . . An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, 20. Januar 1767 An Caroline Juliane Helene Gulde, 26. Februar 1767 . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 28. Februar 1767 . . . . . An Christian Friedrich Förster, 12. März 1767 . . . . . . . An Johann Jacob Bodmer, 12. März 1767 . . . . . . . . . . An Hans Caspar Hirzel, 12. März 1767 . . . . . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 24. März 1767 . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 24. März 1767 . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 27. März 1767 . . . . . . . An Carl Christian Canzler, 30. März 1767 . . . . . . . . . . An Christian Friedrich Förster, 6. April 1767 . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 13. April 1767 . . . . . . . An Abraham Gotthelf Kästner, 13. April 1767 . . . . . . . An Christiane Caroline Lucius, 17. April 1767 . . . . . . . An Just Heinrich von Bötticher, 18. April 1767 . . . . . . . An Joachim Gottsche von Moltke, 25. April 1767 . . . . . An Wladimir von Orlov, 27. April 1767 . . . . . . . . . . . An Andreas Wagner, 30. April 1767 . . . . . . . . . . . . . An Ludwig August von Bötticher, April 1767 . . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 20. Mai 1767 . . . . . . . An Anna Catharina Garve, 23. Mai 1767 . . . . . . . . . . An Joachim Gottsche von Moltke, 24. Mai 1767 . . . . . . Von Abraham Gotthelf Kästner, 27. Mai 1767 . . . . . . . An Henriette Erdmuthe von Globig, Mai 1767 . . . . . . . An Ernst Haubold von Miltitz, 1. Juni 1767 . . . . . . . . . Von Christian Garve, 3. Juni 1767 . . . . . . . . . . . . . . An Johann Nicolaus Meinhard, 5. Juni 1767 . . . . . . . . An Christian Garve, 6. Juni 1767 . . . . . . . . . . . . . . An Therese Heyne, 10. Juni 1767 . . . . . . . . . . . . . . An Johann Christian Schönheyder, 10. Juni 1767 . . . . . . An Joachim Gottsche von Moltke, 22. Juni 1767 . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 3. Juli 1767 . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 5. Juli 1767 . . . . . . . . . An Christian Garve, 13. Juli 1767 . . . . . . . . . . . . . . An Ludwig August von Bötticher, 14. Juli 1767 . . . . . . .
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V 1 2 3 4 4 4 5 6 6 8 10 10 10 11 12 13 13 14 15 16 16 17 19 19 20 21 22 23 23 24 25 26 26 27 29 29 30
VIII
1076. 1077. 1078. 1079. 1080. 1081. 1082. 1083. 1084. 1085. 1086. 1087. 1088. 1089. 1090. 1091. 1092. 1093. 1094. 1095. 1096. 1097. 1098. 1099. 1100. 1101. 1102. 1103. 1104. 1105. 1106. 1107. 1108. 1109. 1110. 1111. 1112. 1113. 1114. 1115. 1116. 1117. 1118. 1119.
Verzeichnis der Briefe
An Christiane Caroline Lucius, 14. Juli 1767 . . . . . . . . . An Daniel Gottlob Rudolph, 23. Juli 1767 . . . . . . . . . . An Christian Garve, 24. Juli 1767 . . . . . . . . . . . . . . . An Andreas Wagner, 24. Juli 1767 . . . . . . . . . . . . . . . Von Christian Garve, 27. Juli 1767 . . . . . . . . . . . . . . An Christian Garve, 28. Juli 1767 . . . . . . . . . . . . . . . An Johann Adolf Schlegel, 29. Juli 1767 . . . . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 7. August 1767 . . . . . . . An Philipp Erasmus Reich, 8. August 1767 . . . . . . . . . . Von Christian Garve, 8. August 1767 . . . . . . . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 13. August 1767 . . . . . . An Christiane Caroline Lucius, 20. August 1767 . . . . . . . An Christian Garve, 22. August 1767 . . . . . . . . . . . . . Von Christian Garve, 26. August 1767 . . . . . . . . . . . . An Johann Christian Schumann, 31. August 1767 . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 1. September 1767 . . . . . An Wladimir von Orlov, 3. September 1767 . . . . . . . . . An Christian Garve, 26. September 1767 . . . . . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 27. September 1767 . . . . Von Adolf Traugott von Gersdorff, Mitte Oktober 1767 . . An Christiane Caroline Lucius, 23. Oktober 1767 . . . . . . An Johanna Friederike Häbler, 23. Oktober 1767 . . . . . . An Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen, 28. Oktober 1767 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, 30. Oktober 1767 An Adolf Traugott von Gersdorff, 30. Oktober 1767 . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 31. Oktober 1767 . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 1. November 1767 . . . . . An Christian Garve, 12. November 1767 . . . . . . . . . . . Von Christian Garve, 18. November 1767 . . . . . . . . . . An Ludwig August von Bötticher, 20. November 1767 . . . An Christiane Caroline Lucius, 20. November 1767 . . . . . Von Johann Adolf Schlegel, 30. November 1767 . . . . . . . An Adolf Traugott von Gersdorff, November 1767 . . . . . An Ernst Samuel Jacob Borchward, 13. Dezember 1767 . . . An Gottlieb Leberecht Heyer, 15. Dezember 1767 . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 16. Dezember 1767 . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 19. Dezember 1767 . . . . . An Johann Friedrich Scheuchler, 28. Dezember 1767 . . . . . An Adolf Traugott von Gersdorff, 29. Dezember 1767 . . . An Carl Wilhelm Pörner, 1767 . . . . . . . . . . . . . . . . . An Johann Hartwig Ernst von Bernstorff, 1767 . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 6. Januar 1768 . . . . . . . An Christiane Caroline Lucius, 7. Januar 1768 . . . . . . . . An Johanna Friederike Häbler, 8. Januar 1768 . . . . . . . .
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30 31 31 32 33 34 35 35 36 36 37 40 41 41 43 43 44 44 45 46 47 48
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49 49 50 51 53 54 55 57 58 58 59 60 61 62 63 64 65 65 66 66 67 67
IX
Verzeichnis der Briefe
1120. 1121. 1122. 1123. 1124. 1125. 1126. 1127. 1128. 1129. 1130. 1131. 1132. 1133. 1134. 1135. 1136. 1137. 1138. 1139. 1140. 1141. 1142. 1143. 1144. 1145. 1146. 1147. 1148. 1149. 1150. 1151. 1152. 1153. 1154. 1155. 1156. 1157. 1158. 1159. 1160. 1161. 1162. 1163. 1164.
An Adolf Traugott von Gersdorff, 12. Januar 1768 . . An Friedrich Eberhard von Rochow, 13. Januar 1768 An Christian Garve, 14. Januar 1768 . . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 15. Januar 1768 . . . Von Anna Catharina Garve, 20. Januar 1768 . . . . . Von Christian Garve, 20. Januar 1768 . . . . . . . . . Von Christian Garve, 24. Januar 1768 . . . . . . . . . An Christian Garve, 2. Februar 1768 . . . . . . . . . An Ernst Samuel Jacob Borchward, 3. Februar 1768 . An den Konrektor Schmidt, 4. Februar 1768 . . . . . An Carl Christian Rothe, 6. Februar 1768 . . . . . . . Von Christian Garve, 7. Februar 1768 . . . . . . . . . Von Christian Garve, 13. Februar 1768 . . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 13. Februar 1768 . . An Christian Garve, 18. Februar 1768 . . . . . . . . . An einen Ungenannten, 27. Februar 1768 . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 28. Februar 1768 . . An Moritz Wilhelm Schlesier, 1. März 1768 . . . . . . An Christiane Caroline Lucius, 1. März 1768 . . . . . An Joachim Gottsche von Moltke, 6. März 1768 . . . An Johann Adolf Schlegel, 7. März 1768 . . . . . . . An Johanna Erdmuth von Bünau, 13. März 1768 . . . An Johann Adolf Schlegel, 16. März 1768 (Fragment . An Christian Friedrich Seyfert, 22. März 1768 . . . . An Johann Ludwig Harscher, 23. März 1768 . . . . . An Christian Garve, 23. März 1768 . . . . . . . . . . An einen Ungenannten, 26. März 1768 . . . . . . . . An Christian Garve, 2. April 1768 . . . . . . . . . . . An Herrn Reichel, 13. April 1768 . . . . . . . . . . . Von Johann Adolf Schlegel, 14. April 1768 . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 19. April 1768 . . . . An Adolf Traugott von Gersdorff, 25. April 1768 . . An Johann Adolf Schlegel, 26. April 1768 . . . . . . . Von Christian Garve, 4. Mai 1768 . . . . . . . . . . . An Joachim Gottsche von Moltke, 5. Mai 1768 . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 13. Mai 1768 . . . . . An Johanna Erdmuth von Bünau, 19. Mai 1768 . . . An Christiane Caroline Lucius, 31. Mai 1768 . . . . . Von Johann Adolf Schlegel, 1. Juni 1768 . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 12. Juni 1768 . . . . An Johann Friedrich Voigt, 17. Juni 1768 . . . . . . . An Anna Catharina Garve, 18. Juni 1768 . . . . . . . An Johann Adolf Schlegel, 27. Juni 1768 . . . . . . . An Johanna Friederike Häbler, 27. Juni 1768 . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 3. Juli 1768 . . . . .
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68 68 69 70 70 71 73 75 76 77 77 78 81 84 88 89 89 90 90 91 91 92 93 94 95 96 97 98 99 99 106 110 111 112 114 115 116 116 117 119 126 127 127 128 129
X
Verzeichnis der Briefe
1165. 1166. 1167. 1168. 1169. 1170. 1171. 1172. 1173. 1174. 1175. 1176. 1177. 1178. 1179. 1180. 1181. 1182. 1183. 1184. 1185. 1186. 1187. 1188. 1189. 1190. 1191. 1192. 1193. 1194. 1195. 1196. 1197. 1198.
Von Anna Catharina Garve, 6. Juli 1768 . . . . . . . . . . Von Johann Adolf Schlegel, 7. Juli 1768 . . . . . . . . . . . An Herrn F., 23. Juli 1768 . . . . . . . . . . . . . . . . . . An Johann Adolf Schlegel, 26. Juli 1768 . . . . . . . . . . An Nathanael Sigismund Frommann, 28. Juli 1768 . . . . Von Johann Adolf Schlegel, 8. August 1768 . . . . . . . . . An Christiane Caroline Lucius, 8. August 1768 . . . . . . . An Ludwig August von Bötticher, 18. August 1768 . . . . An Johann Adolf Schlegel, 19. August 1768 . . . . . . . . An Herrn Gundling, 23. August 1768 . . . . . . . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, 26. August 1768 . . . . . . . Von Martin Ehlers, 30. August 1768 . . . . . . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 19. September 1768 . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 24. September 1768 . . . . An Johann Adolf Schlegel, 1. Oktober 1768 . . . . . . . . An Johann Christian Cuno, 6. Oktober 1768 . . . . . . . . An Johann Adolf Schlegel, 18. Oktober 1768 . . . . . . . . An Johann Adolf Schlegel, 22. Oktober 1768 . . . . . . . . An Johann Adolf Schlegel, 28. Oktober 1768 . . . . . . . . An Christiane Caroline Lucius, 4. November 1768 . . . . . An Johann Adolf Schlegel, 7. November 1768 . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 12. November 1768 . . . Von Louis Ésaïe Pajon de Moncets, 15. November 1768 . An Johanna Wilhelmina Biehle, 23. November 1768 . . . . An Johann Friedrich Voigt, 5. Dezember 1768 . . . . . . . Von Johann Adolf Schlegel, 7. Dezember 1768 . . . . . . . An Heinrich Adolf von Brühl, 9. Dezember 1768 . . . . . An Johann Adolf Schlegel, 12. Dezember 1768 . . . . . . . An Johanna Erdmuth von Bünau, 22. Dezember 1768 . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 23. Dezember 1768 . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 26. Dezember 1768 . . . An Johann Andreas Cramer, 28. Dezember 1768 . . . . . . Von einem Ungenannten, 28. Dezember 1768 . . . . . . . An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, 29. Dezember 1768 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Von einem Ungenannten, 30. Dezember 1768 . . . . . . . An einen Ungenannten, 1768 . . . . . . . . . . . . . . . . An Herrn von K- -, 1768 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . An Christiane Caroline Lucius, 5. Januar 1769 . . . . . . . Von Johann Andreas Cramer, 10. Januar 1769 . . . . . . . An Christiane Caroline Lucius, 12. Januar 1769 . . . . . . An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, 12. Januar 1769 An einen Ungenannten, 13. Januar 1769 . . . . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 24. Januar 1769 . . . . . Von Johann Andreas Cramer, 31. Januar 1769 . . . . . . .
1199. 1200. 1201. 1202. 1203. 1204. 1205. 1206. 1207. 1208.
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174 175 181 182 183 184 184 184 185 185 188
XI
Verzeichnis der Briefe
1209. 1210. 1211. 1212. 1213. 1214. 1215. 1216. 1217. 1218. 1219. 1220. 1221. 1222. 1223. 1224. 1225. 1226. 1227. 1228. 1229. 1230. 1231. 1232. 1233. 1234. 1235. 1236. 1237. 1238. 1239. 1240. 1241. 1242. 1243. 1244. 1245. 1246. 1247. 1248. 1249. 1250. 1251. 1252.
An eine Ungenannte, 3. Februar 1769 . . . . . . . . . . . Von Adolf Traugott von Gersdorff, 12. Februar 1769 . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 13. Februar 1769 . . . . An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, 15. Februar 1769 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, 14. März 1769 An Ernst Haubold von Miltitz, 25. März 1769 . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, 28. März 1769 . . . . . . . An Johann Adolf Schlegel, 28. März 1769 . . . . . . . . . An einen Ungenannten, März 1769 . . . . . . . . . . . . An Anna Catharina Garve, 5. April 1769 . . . . . . . . . Von Johann Adolf Schlegel, 6. April 1769 . . . . . . . . . An Johanna Friederike Häbler, 15. April 1769 . . . . . . An Johann Adolf Schlegel, 17. April 1769 . . . . . . . . . An Johann Caspar Lavater, 20. April 1769 . . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 21. April 1769 . . . . . . An Anna Luise Karsch, 29. April 1769 . . . . . . . . . . Von Michael Conrad Curtius, 6. Mai 1769 . . . . . . . . An Ernst Haubold von Miltitz, 9. Mai 1769 . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 22. Mai 1769 . . . . . . . Von Johann Karl Wezel, 25. Mai 1769 . . . . . . . . . . . An Andreas Wagner, 29. Mai 1769 . . . . . . . . . . . . . An Joachim Gottsche von Moltke, 1. Juni 1769 . . . . . . An Johann Christian Schönheyder, 3. Juni 1769 . . . . . . An Polycarp Lechla, 19. Juni 1769 . . . . . . . . . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 20. Juli 1769 . . . . . . An Andreas Wagner, 26. Juli 1769 . . . . . . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 14. August 1769 . . . . . An Johann Friedrich Voigt, 15. August 1769 . . . . . . . An einen ungenannten Grafen, 17. August 1769 . . . . . An Moritz Wilhelm Schlesier, 24. August 1769 . . . . . . An Friedrich Eberhard von Rochow, 4. September 1769 . An Ludwig August von Bötticher, 16. September 1769 . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 23. September 1769 . . . An Johann Adolf Schlegel, 28. September 1769 . . . . . . An Christian Caroline Lucius, 28. September 1769 . . . . An Carl Gustav von Straelborn, 2. Oktober 1769 . . . . An Johanna Friederike Häbler, 9. Oktober 1769 . . . . . An einen ungenannten Major, 12. Oktober 1769 . . . . . Von Christiane Caroline Lucius, 12. Oktober 1769 . . . . An Joachim Gottsche von Moltke, 4. November 1769 . . An Christiane Caroline Lucius, 16. November 1769 . . . An Herrn Reichel, 23. November 1769 . . . . . . . . . . An Ernst Theodor Langer, 30. November 1769 . . . . . . An Theodor Gottlieb von Hippel, 30. November 1769 . .
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189 190 190
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191 192 193 194 194 195 196 196 199 199 202 202 207 208 209 209 210 211 212 214 215 215 219 220 221 221 222 222 223 223 224 225 225 226 226 227 230 231 231 232 232
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XII
Verzeichnis der Briefe
1253. An Christiane Caroline Lucius, 4. Dezember 1769 . . . . . . . 233 1254. An Christiane Augusta Wagner, 4. Dezember 1769 . . . . . . . 233 1255. An Joachim Gottsche von Moltke, 1769 . . . . . . . . . . . . 234 Neuaufgefundene Briefe 1256. 1257. 1258. 1259. 1260. 1261. 1262. 1263. 1263a 1263b 1264. 1265. 1266. 1267. 1268. 1269. 1270. 1271. 1272. 1273. 1274. 1275. 1276. 1277. 1278. 1279 1280. 1281. 1282. 1283. 1284. 1285. 1286. 1287. 1288. 1289. 1290. 1291.
An Gottfried Heinrich Benjamin Meese, 1741 . . . . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, [1751] . . . . . . . . . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, 24. März 1752 . . . . . . . . . . An Heinrich von Brühl, 2. Mai 1753 . . . . . . . . . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, 30. August 1754 . . . . . . . . . An Werner von der Schulenburg, 22. September 1754 . . . . . An Rochus Friedrich zu Lynar, 19. April 1755 . . . . . . . . . An Hans Moritz von Brühl, 2. Mai 1757 . . . . . . . . . . . . An Werner von der Schulenburg, 9. Mai 1757. . . . . . . . . . An Rochus Friedrich zu Lynar, 23. Juni 1758 . . . . . . . . . . An Polycarp Lechla, 4. Oktober 1759 . . . . . . . . . . . . . An Polycarp Lebrecht Lechla, 22. März 1760 . . . . . . . . . An Rudolf von Bünau, 5. Februar 1761 . . . . . . . . . . . . . Von Rudolf von Bünau, Frühjahr 1761 [Briefkonzept] . . . . . An Rudolf von Bünau, 1. Mai 1761 . . . . . . . . . . . . . . . Von Rudolf von Bünau, 9. Mai 1761 [Briefkonzept] . . . . . . An Rudolf von Bünau, 18. Mai 1761 . . . . . . . . . . . . . . Von Rudolf von Bünau, Frühling 1761 [Fragment] . . . . . . . An Rudolf von Bünau, 8. Juni 1761 . . . . . . . . . . . . . . . An Caroline Juliane Helene Kirchhof, 28. Mai 1762 . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 3. Oktober 1762 . . . . . . . An Caroline Juliane Helene Kirchhof, 16. Oktober 1762 . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 17. November 1762 . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 2. März 1762 . . . . . . . . . An Caroline Juliane Helene Kirchhof, Anfang April 1763 . . . Von Jacob Friedemann von Werther, Sommer 1763 [Fragment] An Polycarp Lebrecht Lechla, 14. Oktober 1763 . . . . . . . An Caroline Juliane Helene Kirchhof, 30. Dezember 1763 . . An Johann Ludwig Harscher, 12. April 1764 . . . . . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, 8. Oktober 1765 . . . . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, 2. Mai 1766 . . . . . . . . . . . An einen Ungenannten, 17. Juni 1766 . . . . . . . . . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, 3. September 1766 . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 8. Oktober 1766 . . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, 20. Oktober 1766 . . . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, 20. November 1766 . . . . . . . An Johann Ludwig Harscher, 25. November 1766 . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 29. Dezember 1766 . . . . . .
235 236 237 238 238 239 240 241 243 244 245 245 246 247 249 249 250 251 252 253 253 254 254 255 255 256 257 258 259 259 260 261 261 263 263 264 265 266
XIII
Verzeichnis der Briefe
Wiederaufgefundene Briefe 1292. 1293. 1294. 1295. 1296. 1297. 1298. 1299. 1300. 1301. 1301a 1302. 1303. 1304. 1305. 1306. 1307. 1308. 1309. 1310. 1311. 1312. 1313. 1314. 1314a 1315. 1316.
An Philipp Erasmus Reich, 13. Dezember 1753 . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 1. Juli 1754 . . . . . . . . . An Carl Wilhelm Christian von Craussen, 30. Dezember 1754 An eine Ungenannte, 28. April 1756 . . . . . . . . . . . . . . An Louis Ésaïe Pajon de Moncets, 9. Dezember 1756 . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 6. Februar 1757 . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 22. Januar 1758 . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 22. Januar 1759 . . . . . . . An Friedrich Eberhard von Rochow, 6. April 1759 . . . . . . An Christian Carl Persch, 7. Juli 1759 . . . . . . . . . . . . . An Andreas Wagner, 19. September 1759 . . . . . . . . . . . An Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt, 19. November 1759 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 21. Dezember 1759 . . . . . An Christian Friedrich Biehle, 22. März 1760 . . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 7. Juli 1760 . . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 30. September 1760 . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 21. Februar 1761 . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 5. August 1762 . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 21. August 1762 . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 4. Juni 1764 . . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 4. Oktober 1764 . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 7. Dezember 1764 . . . . . . An einen ungenannten Sekretär, 20. Juli 1765 . . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 21. Juli 1765 . . . . . . . . . An Christian Felix Weiße, 25. Oktober 1765 . . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 9. April 1766 . . . . . . . . An Johanna Wilhelmina Biehle, 12. September 1766 . . . . .
267 267 267 268 270 270 271 271 272 273 273 275 276 276 277 277 278 279 280 280 281 281 282 282 283 283 284
Undatierte Briefe 1317. 1318. 1319. 1320. 1321. 1322. 1323. 1324. 1325. 1326. 1327.
An Christiane Dorothea Gärtner [1749] . . . . . . An einen Ungenannten [1754] . . . . . . . . . . . Von Johann Andreas Cramer [1754–1756] . . . . An einen Ungenannten [1756–1757] . . . . . . . . An einen ungenannten Baron [1756–1757] . . . . An einen Ungenannten [1756–1757] . . . . . . . . Von Louis Ésaïe Pajon de Moncets [Sommer 1756] An einen ungenannten Grafen [1757] . . . . . . . An Friederike Sophie Louise von Zedtwitz [1757] An Johann August Bach [1757–1758] . . . . . . . An Christian August Clodius [1759–1760] . . . .
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285 287 288 290 291 293 293 294 295 297 298
XIV
1328. 1329. 1330. 1331. 1332. 1333. 1334.
Verzeichnis der Briefe
An einen Ungenannten [Fragment] [November 1760] An einen Ungenannten [1761] . . . . . . . . . . . . . An Heinrich Adolf von Brühl [Herbst 1765] . . . . . An einen Ungenannten [Fragment] [Herbst 1766] . . An Herrn von O** . . . . . . . . . . . . . . . . . . . An einen Ungenannten . . . . . . . . . . . . . . . . . An eine junge Dame [Textauszug] . . . . . . . . . . .
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298 299 303 304 304 307 313
Undatierte Briefe – Anschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314 1335. 1336. 1337. 1338. 1339. 1340. 1341. 1342. 1343. 1344. 1345. 1346. 1347. 1348. 1349. 1350. 1351. 1352. 1353. 1354. 1355. 1356. 1357. 1358. 1359. 1360. 1361. 1362. 1363. 1364. 1365. 1366. 1367. 1368.
An Frau D. S*** in N*** . . . . . . . An Frau von L*** . . . . . . . . . . . An den Herrn Major von W*** . . . . An den Herrn Major von W*** . . . . An Frau von E*** . . . . . . . . . . . An Frau von E*** . . . . . . . . . . . An Frau von E*** . . . . . . . . . . . An Frau von G*** . . . . . . . . . . . An Frau von G*** . . . . . . . . . . . An einen Ungenannten . . . . . . . . . An den Doktor C*** . . . . . . . . . . An die junge Gräfin von L*** . . . . . An einen Ungenannten . . . . . . . . . An einen Jubelpriester . . . . . . . . . An den Sekretär K*** . . . . . . . . . An einen Zeitungsschreiber in B** . . . An eine kleine Freundin . . . . . . . . . An einen abgedankten Offizier . . . . . An einen abgedankten Offizier . . . . . An den Herrn Graf von M** . . . . . . An den Hofrat B** in M** . . . . . . . An den Baron von B** . . . . . . . . . An den Rittmeister von G*** . . . . . An den Kommissionsrat H*** in F*** An das Fräulein von M*** . . . . . . . An eine Ungenannte . . . . . . . . . . An Frau von D** . . . . . . . . . . . . An eine Freundin in G*** . . . . . . . An einen Hofmeister . . . . . . . . . . An einen Hofmeister . . . . . . . . . . An den Herrn Rat S*** . . . . . . . . . An einen Ungenannten . . . . . . . . . An eine Ungenannte . . . . . . . . . . An eine Ungenannte . . . . . . . . . .
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316 316 317 318 319 320 320 321 321 322 322 323 324 324 325 325 326 326 327 328 328 329 329 330 330 331 331 332 332 333 333 334 335 335
Verzeichnis der Briefe
1369. An eine Ungenannte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1370. An Herrn von H*** . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1371. An den Lizentiaten G*** . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
XV
336 336 337
Zur Edition Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zitierte Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gesamtregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
341 517 519
Nr. 1039
1039. An Joachim Gottsche von Moltke.
7. Januar 1767
1
Leipzig, den 7. Januar 1767.
Theuerster Graf, Um mein eigen Herz zu befriedigen, muß ich einmal an Sie schreiben und Ihnen sagen, daß ich Sie noch eben so sehr liebe, als da ich Sie vor meinen Augen in Leipzig in allem Ihren Fleiße, in Ihrem täglichen Bestreben nach Weisheit und Tugend, in Ihrer Bescheidenheit und Leutseligkeit, und in allen Ihren guten und unschuldigen Sitten, einhergehen und andern Jünglingen vorleuchten sah. Ja, bester Graf, ich liebe und ehre Sie noch ebenso sehr, ja noch empfindlicher als jemals; theils weil die Abwesenheit mein Verlangen nach Ihnen erwecket, und theils, weil ich von allen Menschen, die Sie sehen u. kennen, nichts als Gutes und Rühmliches von meinem Grafen Gottsche höre. Der rechtschaffne Huber weis nicht genug von Ihnen zu rühmen, wenn er auf Ihren Aufenthalt in Paris zu reden kömmt; und unser theurer Cramer schrieb mir noch vor wenig Wochen: O welch einen liebenswürdigen Jüngling haben Sie uns an dem Grafen Gottsche zurückgeschickt! – Nun, liebster Graf, das sey Gott im Himmel gedankt! Der segne und behute und leite Sie ferner nach seinem Rathe auf dem Wege des wahren Ruhms, der wahren Glückseligkeit! – Ich habe Ihnen im vorigen Jahre einmal nach Paris geschrieben; allein ich weis es durch Hellfrieden, daß Sie diesen meinen Brief, den ich dem Grafen George zum Einschluße gegeben, leider nicht erhalten haben. Sie haben indeßen weiter nichts verlohren, als eine Versicherung meiner Hochachtung und Liebe, und die Mittheilung einiger kleinen Nachrichten. Nunmehr aber, liebster Graf, laßen Sie mich nicht länger auf einen Brief von Ihnen warten; sonst betrüben Sie mich. Itzt will ich noch ein Paar Worte von dem Grafen George mit Ihnen reden. Wolte doch Gott, er wäre Ihnen in allen Stücken, besonders in der Biegsamkeit des Characters und in der Ordnung des Studirens ähnlich! Er hat große Talente, das ist sicher; er hat einen unglaublichen Fleiß, das ist auch gewiß, aber keinen geordneten und einem guten Plane gemäßen u. getreuen Fleiße. Seine Wißbegierde und Ehrbegierde, das Gefühl seiner Kräfte, der Geschmack an der schönen Litteratur u. an dem Geistreichen, reißen ihn nur gar zu leicht fort und von dem Wege seiner angefangenen Disciplinen und Collegiorum ab. Ehe ich nichts versehe, ist er des öffentlichen Vortrags dieser oder jener Wißenschaft, z.E. des juris publici bey Franken, der Oeconomie bey Dr. Schreebern, satt, weil er das Einförmige und Trockne haßet. Kurz, lieber Graf, wenn er so fortfährt, so wird er zwar viel lernen, aber kein Mann für Geschäffte und den Staat, sondern ein Gelehrter für die Studirstube und den Buchladen werden. Brunner vermag zu wenig über ihn; der Bruder hat ihm vom Anfange zu viel Liebe und Vertraun bewiesen, und nunmehr denkt er ihn zu übersehen und folgt ihm nicht. Ich, für den er vielleicht noch am meisten Liebe und Hochachtung
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Nr. 1040
19. Januar 1767
hat, bin ihm nicht nahe genug, kann ihn zu wenig bemerken und also auch seine Eigenwilligkeit, die er mir immer verbirgt, zu wenig lenken. Ich habe ihn zweymal sehr ernstlich erinnert; aber er hat Entschuldigungen, die ich ihm auf sein Wort glauben muß, verspricht mir alles, und hält nichts. Seine Abneigung gegen allen Umgang, gegen alle Gesellschaft geht so weit, daß er sich ganze Tage einschließt; und ich fürchte, seine Misanthropie ist nicht blos eine moralische sondern auch physikalische Krankheit. Wie diesem Ihren Bruder zu helfen ist? Ja das weis Gott, ich weis es nicht. Wir haben seinen unbiegsamen und harten Sinn vom Anfange nicht gekannt. Er hätte, da er zu uns kam, sogleich einen gesetzten u. bejahrten Hofmstr, so wie Dr Wend ist, um sich haben sollen, der ohne viel Umstände den vorgeschriebenen Weg gelaßen und freundlich mit ihm gegangen wäre, ihn in alle Collegia begleitet u. seinen Privatfleiß zu Hause geordnet und behauptet hätte; auf diese Weise hoffe ich würde er sich am ersten haben regieren laßen. Aber nun ist dieses Mittel zu spät und würde eine üble Wirkung thun. Doch mein Bruder wird Ihnen vielleicht schon alles dieses und noch mehr geschrieben haben; und ich kränklicher und kraftloser und oft ängstlicher Mann, wie wenig kan ich für den Grafen George, wenn er nicht selbst will, thun! Genug, wir wollen Gott danken, daß er zu keinen jugendlichen Ausschweiffungen geneigt ist. Er ist Buch, Eigensinn und gelehrte Ehrbegierde. Er ist Heftigkeit in allem, was er zuerst unternimmt, und so ist er eben deswegen auch Unbeständigkeit: Doch genug. Empfehlen Sie mich Ihrer liebsten Gräfin Wedel und Ihrem verehrungswürdigsten Herrn Vater zu Gnaden, umarmen Sie den Grafen Ludwig und ihren Bruder, den See-Capitain u. den theuersten Grafen Scheel u. den lieben Dunckan und den guten Cramer in meinem Namen und leben Sie immerdar mit Gott wohl. Ich bin Zeitlebens der Ihrige Leipzig den 7. Januar. 1767. Gellert. P.S. Sie werden wohl das plötzliche, in Naumburg an den Blattern erfolgte Ende des jungen Baron Knut (o Gott habe seine Seele selig!) aus Hellfriedts Briefen umständlicher erfahren. Ach wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! Herr, lehre uns bedenken, daß wir sterben müßen.
1040. Von Christiane Caroline Lucius.
5
Dresden, den 19. Januar 1767.
Mein theuerster Herr Professor! Ich habe Ihnen den Brief, den Sie so gütig waren, durch Herrn Ta c hs e l t zurückzuschicken, damit ich ihn meinen Eltern zeigen möchte, noch einmal für Sie, zwar nicht schöner, doch in beßrer Ordnung abgeschrieben, und ich nehme mir die Freyheit, Ihnen denselben zu übersenden. Zugleich will ich Ihnen auch Nachricht von einem empfindlichen Vergnügen geben, das ich im Anfange dieses Jahres gehabt habe. Meine Ki r c hhof i n, deren langes Stillschweigen mir, ihres Schicksals und ihrer Freundschaft wegen, viel Sorgen
Nr. 1041
20. Januar 1767
3
macht, hat wieder an mich geschrieben. Sie ist am 26. May vorigen Jahres mit Herrn G ü l d e n verheirathet worden, hat in ihm den liebenswürdigsten und rechtschaffensten Mann gefunden und wird ihn gewiß zu einem der glücklichsten machen. Sie lebt bey ihrer guten Mutter im Hause, und die Glückseligkeit dieser lieben Tochter und ihre und ihres Mannes Ergebenheit und Liebe machen den Trost und die Freude ihres Alters aus. Sonst meldet sie mir noch, daß die Mademoiselle M ü l l e r, die Freundin, die bey ihnen wohnte, vor einem halben Jahre sanft und ruhig gestorben ist. Sie fragt mich ungeduldig nach Nachrichten von Ihnen, bester Herr Professor, und ich will eilen, ihr welche zu geben. Ich habe schon einen Brief für sie angefangen. Wenn ich ihr sagen darf, daß sie Ihnen noch werth ist, werde ich ihr viel Freude machen und gewiß, Sie entziehen ihr Ihre Gewogenheit nicht; denn Sie wissen, wie theuer ihr dieselbe ist, und Sie sind gütig, so gütig, daß Sie diese Gewogenheit, dieses unschätzbare Gut, auch beständig erhalten werden Ihrer Dresden, den 19. Jan. 1767. gehorsamsten und ewig ergebensten C. C. Lucius.
1041. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
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Leipzig, den 20. Januar 1767.
Hochgebohrner Freyherr, Gnädiger Herr VicePräsident, Was der Herr RegierungsRath Bössel eigentlich meyne, indem er sich, bey seiner Anklage gegen den Frühprediger Persch, auf mich berufet, das weis ich auf mein Leben nicht. Es ist mir, als ob dieser Persch in seinen ersten academischen Jahren vielleicht in einige Unordnungen gerathen wäre; aber ich weis nicht, worinne Sie bestanden haben. Nachher habe ich nichts als Gutes von ihm gehört und gesehen. Er hat sonst oft aus S uhl und andern Orten an mich geschrieben; und ich habe ihn stets für einen f l e i ßi g e n und f r om m e n Mann gehalten. Dieses ist es alles, was ich Ew. Hochgeb. Gnaden gehorsamst und gewissenhaft an dem Tage, da ich im Beichtstuhle gewesen, zu berichten im Stande bin; der ich mich Denenselben ehrerbietigst zu Gnaden empfehle und mit dem vollkommensten Respecte, so lange ich lebe, nach meiner Schuldigkeit, verharre Ew. Hochgebohrnen Gnaden Leipzig, den 20. Januar, 1767. gehorsammster Christian Fürchtegott Gellert. Auf den Diaconum Bauerschmidt kann ich mich gar nicht besinnen; unter der Menge derer, die ich gekannt habe, verliert sich leicht ein Name.
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Nr. 1042
26. Februar 1767
1042. An Caroline Juliane Helene Gulde. Leipzig, den 26. Februar 1767.
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Liebste Madame, Ein tugendsam Weib, sagt Syrach, ist eine edle Gabe, und wird vornehmlich dem gegeben, der Gott fürchtet: er sey reich oder arm, so ist sie ihm ein Trost und machet ihn allezeit fröhlich – dieses erfährt Ihr lieber Mann. Ein tugendsamer Mann ist eine edle Gabe, u. wird der gegeben, die Gott fürchtet: sie sey reich oder arm, so ist er ihr ein Trost u. macht ihr ein fein ruhig Leben – dieses, Madame, erfahren Sie. Und noch in einem langen Leben sollen Sie Beide ein Beweis von der Wahrheit dieses Ausspruchs und ein Beyspiel der zufriedensten Ehe seyn. Dieses wünsche ich Ihnen mit dem aufrichtigsten Herzen, erfreue mich über Ihr Glück, versichre Ihren lieben Mann, so wie Sie, aller meiner Hochachtung und Freundschaft und bitte um Ihr beständiges gütiges Andenken. Leipzig, den 26. Februar, 1767. Ihr ergebenster Diener, Gellert.
1043. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 28. Februar 1767.
Liebste Schwester, Ja, der Bruder ist wieder zu Hause, und seine Hochzeit ist in Sangerhausen schon vollzogen. So viel ich seine Frau kenne, glaube ich zuversichtlich, daß er eine fromme u. verständige Frau gewählet hat; und das gebe Gott! – Der sel. Reichard Schütze muß allerdings in die neunzig gewesen seyn. Gott sey gelobet für sein langes Leben u. seliges Ende. Hier folgen z w ey Ducaten auf den Monat Mä r z und A pr i l dieses Jahres, nebst einem Paar alten seidnen- und Unterziehstrümpfen. Wenn es die Gelegenheit leidet, will ich Euch auch eine Boutellie Ungarischen Wein mitschicken. – Ist iemand in Haynchen, der Zwirnstrümpfe macht, so laßt mir z w e y Paar d r ey d r ä h t h i g e von starkem Garne stricken, denn ich habe wenig Fleisch an den Füssen. Grüßt die Fr. Heineckinn u. wünschet ihr in meinem Namen herzlich Glück zu ihrer Niederkunft u. ihren Wochen. Gott beglücke sie u. ihren Mann, u. Euch u. alle die Unsrigen. Leipzig, den 28 Februar 1767. Grüßt Herrn Höppner … [Abgerissen]
1044. An Christian Friedrich Förster.
Leipzig, den 12. März 1767.
Wie groß ist Ihr Verlust, liebster Freund, und wie herzlich beklage ich Sie! Aber wie groß und christlich ist auch Ihre Gelassenheit und Ergebung in den göttlichen Willen; und wie sehr liebe und bewundere ich Sie deswegen! Herr
Nr. 1045
12. März 1767
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Garve hat mir nämlich Ihren Brief an ihn vorgelesen, und so wie mich der Anfang desselben außerordentlich betrübt hat, so hat mich auch das Ende dieses Briefes wieder gestärket und getröstet. Wie glücklich sind Sie bey Ihrem christlichen Herzen, und bey der Hoffnung der Religion, der Hoffnung des Himmels! Gott beruhige Ihre Seele ferner, theurer Freund, und lasse Sie das Glück lebhaft empfinden, der Vater einer so frommen und liebenswürdigen Tochter zu seyn, die der Herr früh von der Erde in den Himmel rief. Ach Herr lehre uns täglich bedenken, daß wir zu der Absicht leben, um selig zu sterben! Ich umarme Sie mit Liebe und Hochachtung und bin zeitlebens der Ihrige. Leipzig, den 12. März G. 1767.
1045. An Johann Jacob Bodmer.
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Leipzig, den 12. März 1767.
Theuerster Herr und Freund, Ihr Brief, mit Liebe gegen mich erfüllt, mit Nachrichten Ihres noch lebhaften und gesunden Alters, und mit Beweisen eines noch ganz heitern und dichterischen Geistes, mußte mir nothwendig angenehm schätzbar seyn; und ich eile, Ihnen, Würdigster Greis, für diese Freude Dank zu sagen, ie länger ichs schon habe müssen lassen anstehn. Möchte ich Ihnen, der ich jünger an Jahren bin, doch wenigstens sagen können, daß ich Ihnen in Ihrem hohen Alter noch an Munterkeit und Kraft gleiche! Aber ach, Bester Mann, wie weit übertreffen Sie mich, so wie an Verdiensten, also auch an Kräften der Gesundheit und Ruhe des Lebens! Doch ich will nicht klagen, sondern vielmehr Gott für das Gute danken, das ich unverdient geniesse, und das Schwere, das ich verdiene, und nach seinem Willen zu meinem Besten tragen soll, gelassen tragen. Er erhalte Sie bis in die Jahre eines gottseligen J oung zum Seegen der Welt und Nachwelt, und lasse die Früchte Ihres Geistes und edlen Herzens immerwährende Früchte des Guten für Ihr theures Vaterland seyn. Ihrer Hoffnung wegen des Herrn Wi e l a nds trete ich willig und freudig bey, da ich weis, daß Sie sein Herz genau kennen. Ra be ne r liebt und ehret seinen B o d m e r noch, wie vordem, und empfiehlt sich Ihnen auf das Beste. Ich aber, Theuerster Bodmer, umarme Sie in Gedanken, segne Sie und bin, so lange ich lebe, mit einem Herzen voll Hochachtung und Liebe Leipzig, Ihr ergebenster Gellert. den 12 März, 1767. Herr Prof. Schwarz, der mir unlängst aus Strasburg geschrieben, schätzt sich nebst seinem jungen Herrn ausserordentlich glücklich, daß er in der Schweiz gewesen und daselbst einen Bodmer unter so vielen andern rechtschaffnen Männern kennen lernen.
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Nr. 1046
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1046. An Hans Caspar Hirzel.
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Theuerster Herr Doctor, Mit einem Herzen voll wahrer Hochachtung und Ergebenheit statte ich Ihnen heute den Dank ab, den ich Ihnen für Ihren gütigen Brief und Ihr vortreffliches lehrreiches Leben des verdienstvollen Bl a a r e r s schon zu lange schuldig geblieben bin. Möchte doch Weisheit und Tugend immer so würdige Lobredner finden, und Ihr Vaterland noch viele Blaarer und Hirzel! Sie haben sehr recht, daß unsre jungen deutschen Scribenten mehr zu historischmoralischen Schriften sollten ermuntert werden, und gute Beyspiele sind die besten Ermunterungen. Fahren Sie fort, uns solche zu liefern, und mich und jeden Rechtschaffnen dadurch zu verpflichten. Je weniger ich selbst mehr schreiben kann, desto mehr ist es meine Pflicht, andre zu lesen; und wollte Gott, ich könnte immer viel gute Bücher lesen; aber auch dazu bin ich oft zu krank oder kraftlos. Doch getrost und nicht geklagt; die schweren Tage sind oft die besten für den Menschen. Gott erhalte Sie, Theuerster Herr Doctor, noch lange zum Besten Ihres Vaterlandes und zur Wohlfahrt vieler Menschen, denen Ihre Hülfe so nöthig ist! Ich bitte um Ihre fernere Gewogenheit und Freundschaft, und verharre, so lange ich lebe, mit aller Liebe und Ehrerbietung Ihr verbundenster und ergebenster Freund und Diener Leipzig, den 12 März, C.F. Gellert. 1767. Der junge Herr Kraft, der sich Ihnen gehorsamst empfielt, hat gute Hoffnung, nach Petersburg zu kommen und daselbst sein Glück zu machen.
1047. Von Christiane Caroline Lucius.
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Leipzig, den 12. März 1767.
Dresden, den 24. März 1767.
Abends kam Seydel, noch ganz durchdrungen von der rührenden Scene des Nachmittags, zu mir. Er wollte mir sie schildern, er konnte aber nicht reden, er konnte nur weinen, u. ich weinte mit ihm. Wir machten traurige Betrachtungen. Das Glück von einander geliebt zu seyn, dachten wir, wäre zu theuer erkauft, wenn wir es auf Kosten der Ruhe eines der besten u. zärtlichsten Herzen besäßen, u. wir fühlten es, glaube ich, weniger als sonst. – Er sagte mir daß Sch… sein Gesicht u. sein Kleid mit seinen unzähligen Thränen, die er vergoßen, naß gemacht hätte, und daß er alle Glückseligkeit, deren er sich fähig hielte, in seine u. s e i ne r Caroline, (so hätte er mich genannt) Freundschaft sezte. Gestern wollte mein Seydel wieder zu ihm gehn u. den Abend bey ihm verbringen, u. heute wird mich Sch… besuchen, und mir sein Glück erzählen und mir dafür danken, und die Gewohnheit annehmen, mich um seines Sey-
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dels willen, als seine Freundin zu lieben. Und seinen Seydel wird er um meinetwillen lieben; denn sie haben beide gesagt, ich soll das Band zwischen ihnen seyn. Ist das nicht eine kleine glückliche Begebenheit, Bester Herr Profeßor? den 24. Merz Mein Brief ist wohl schon sehr lang, Liebster Herr Profeßor, allein ich habe Ihnen noch etwas zu erzählen, welches, wenn der Ausgang unsern Wünschen gemäß seyn könnte, auch Ihrem gütigen Herzen Freude machen würde. Meines Seydels Eltern wünschen, daß ihr Sohn sich in Sorau etabliren, und dort, weil ihr Haus zu einem Posthause sehr wohl gelegen ist, das Amt eines Postmeisters, erhalten möchte. Weil der gegenwärtige Postmeister noch lebt, u. keine Anwartschaften mehr gegeben werden: so achtete Seydel nicht so gar viel auf den Vorschlag seines Vaters, doch sprach er mit unserm Ta c h s e l t davon; u. dieser, der thätigste Freund, der nur gefunden werden kann, fand Gelegenheit mit dem Hrn. Hofrath We l ke n, der sich itzo hier befindet, davon zu reden. Er fand ihn sehr geneigt dazu; der Hofrath war vergnügt daß sich jemand in S o r a u Angeschens (?) darum bemühen wollte, weil der alte Postmeister ganz untüchtig würde, und viele Fehler begienge, u. rieth dem Hrn. Tachselt, seinem Freunde keine Zeit verlieren zu laßen. Der Hr. Ob. Küchenmeister willigte auch darein, daß er um diese Stelle bitten möchte; denn der HofR. Welke hat gesagt, er wäre eine der allerbesten im Lande, und wollte er sorgen, daß Seydel dem alten Postmeister adjungirt werden könnte, welches nicht unmöglich, aber doch einigen Schwierigkeiten unterworfen ist. Auch der Hr. Geh. CR. Wa g n e r, unter welchem glaube ich die Laußitz steht) hat sich der Sache anzunehmen versprochen, ingl. auch der Hr. Vice-Präsident L i n d e m a n n . Ich war erst willens den Hrn. Geh. C.R. Wagner für meine Sache zu intereßiren, u. ihn zu bitten, das Glück eines Menschen zu befördern, mit dem mein Schicksal verknüpft wäre; ich fand es aber hernach unbescheiden, u. glaubte, es käme mir zu, von den Versprechungen die er meinem Seydel gethan, alles zu erwarten, was man von einem so rechtschaffenen Manne, als der Freund meines theuersten Ge l l e r t s ist, erwarten kann. Wenn Seydel in dieser Unternehmung für sein und mein Glück, einen guten Erfolg hat, so wird es eine sehr gute Versorgung für mich, u. meinen Eltern eine große Freude seyn. Es ist war, es wird mich etwas kosten, meine Familie, meine Freunde, den Ort meiner Geburt, den ich so sehr liebe, u. die ganze Gegend, die mir immer neu bleibt, und mich immer mehr rührt, so auf immer zu verlaßen. Aber wenn der alte Postmeister nicht bald stirbt, so kann ich noch einige Jahre Zeit haben, mich dazu vorzubereiten, u. mir die wesentlichen Vorteile empfindlich zu machen, die meine Versorgung u. das Glück ganz mit meinem Seydel zu leben u. seine Tage heiter zu machen mir sehen läßt. Und wer weis kann uns das Schicksal nicht wieder, wenigstens zum Theil, vereinigen? – Sollte meine Mutter Wittwe werden, oder mein Vater bey höhrem Alter, seinen Diensten aufgeben, u. von einer kleinen Pension leben müßen: so würden sie sich nach einem guten kleinen Orte umsehen, wo sie beqvemer u. wohlfeiler leben könnten. Nun
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würden sie gewiß den Aufenthalt ihrer Tochter, jedem andren Ort, wo sie ganz fremd wären, u. Niemand fänden, der sie erwartete u. wünschte, vorziehen – Es kann alles noch recht gut werden. Nicht wahr Liebster Herr Profeßor? Helfen Sie mirs mit Ihrem ganzen liebreichen Herzen wünschen, u. mengen Sie Wünsche für unsern Tachselt u. meine Frizgen mit darein. Das Einzige was ich befürchte, ist, daß Sie, Bester Herr Profeßor, meinen Seydel tadeln werden, daß er nach einem einzigen Jahre, schon darauf bedacht ist, seinen Herrn zu verlaßen. Allein die eigne Einwilligung seines Herrn scheint ihn zu entschuldigen, u. d[- - - - - - - - -] dieses, daß er die Jahre, die er für seinen Herrn lebt, für sich verliert, indem er in seinem Dienste nichts thun oder lernen kann, das ihm künftig einmal nüzlich werden könnte. Aber darf er nicht rechnen, durch den Hrn. Baron eine Versorgung zu erlangen, weil die guten Bedingungen, die von demselben abhängen, alle besezt, und mit so jungen muntern Leuten besezt sind, die wahrscheinlicher Weise, alle länger leben werden, als der Hr. Baron selbst. Verzeihen Sie mir, Liebster, gütigster Herr Profeßor, diesen langen Brief. Sehen Sie ihn nicht als einen Brief an. Denken Sie, ich sey in Leipzig gewesen und Sie haben mir erlaubt Sie zu besuchen, und Ihnen eine halbe Stunde von meinen kleinen Angelegenheiten vorzuschwazen. Ich wünsche Ihnen vom ganzen Herzen zu der Freude Glück Ihre liebe Frl. Dieskau mit dem Ihnen eben so lieben Hrn. Präs. Globig vermählt zu sehen. Ihr lezter heiterer Brief an Hrn. Zeis, hat mich überzeugt, wie erfüllt Sie von dieser Freude sind. Möchte Ihnen doch lauter Gutes begegnen! und Sie immer so glücklich und zufrieden, als geehrt und geliebt seyn, von Ihrer ewig ergebnen Christiane Caroline Lucius Die Frau V. Präs. Lindemann ist vorgestern Nachmittags mit einem jungen Sohne niedergekommen.
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Dresden, den 24. März 1767.
Bester Herr Professor! Ich thue es recht ungern, daß ich in dieser Woche Ihnen zum zweytenmale beschwerlich falle. Aber vielleicht werden Sie der Ursache, die ich dazu habe, etwas nachsehen. Meinen ersten Brief, hoffe ich, haben Sie mir schon verziehen: vielleicht haben Sie sich schon sogar gütig über den Inhalt desselben gefreut – und nun bin ich eben dieses ersten Briefes wegen verdrüßlicher Weise zu diesem zweyten genöthiget. Ich weiß, theuerster Herr Professor, daß Sie, obwohl selten, mit dem Baron v o n Ke s s e l Briefe wechseln. Ich muß mir die Freiheit nehmen, Sie zu bitten, wenn etwa der Herr Baron Ihnen schreiben und etwas von S e y d e l n gedenken sollte, in Ihrer Antwort nichts von demjenigen zu erwähnen, was mein letzter Brief enthält; denn heute hat
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S e y d e l mit seinem Herrn auf die Menagerie fahren müssen und diese Gelegenheit hat er sich zu Nutze gemacht, demselben die Hand zu küssen und ihm für die Gnade zu danken, die er gehabt hätte, von seiner Angelegenheit mit dem Herrn Hofrath We l k e zu sprechen, auch ihm zu erlauben, daß er sich den Herren Präsidenten und Cammerräthen mit einer Empfehlung von Sr. Excellenz hätte präsentiren dürfen. Und zu gleicher Zeit hat er um Erlaubniß gebeten, acht oder zehn Tage zu einer Reise nach S or a u anwenden zu dürfen, weil es für ihn sehr nothwendig und von Wichtigkeit ist, verschiedene Dinge mit seinen Eltern in Ordnung zu setzen. Der Herr Oberküchenmeister hat zwar darein gewilligt, hat aber S ey de l n mit bittern und demüthigenden Vorwürfen überhäuft (ob er es gleich anfänglich gebilligt und darein gewilligt hatte), daß er keinen Ehrgeiz, keine Empfindungen besäße, da er seine Wünsche auf eine so geringe Stelle einschränkte, daß er sich gänzlich in Ansehung seiner betrogen hätte, u.s.w. S e y de l befürchtete auch aus einigen Worten seines Herrn, daß derselbe einigen Verdacht auf ihn in Ansehung unsrer Verbindung werfen möchte, und darüber ist er sehr bekümmert, weil der Herr Baron für junge Leute, die ans Heirathen denken, nichts als Haß und Verachtung hegt. Auch hat er durch diese Begegnung alles Vertrauen verloren, das sein Herr ihm zuvor eingeflößt hatte und er wird sich für sehr glücklich halten, wenn er es nur dabey bewenden läßt und sich nicht etwa Mühe giebt, die Hoffnungen zu zernichten, die S e y de l mit gutem Grunde fassen konnte, welches ihm, glaube ich, ganz außerordentlich empfindlich seyn würde. Ich will aber lieber hoffen als fürchten. Indessen sehn Sie hieraus, liebster Herr Professor, wie höchst nachtheilig es seyn würde, wenn etwas aus meinem Briefe vor den Herrn Oberküchenmeister käme. Ich weiß, theuerster Herr Professor, daß Sie mir meine Freyheit verzeihen und weiß auch, daß Sie es, nach Ihren Grundsätzen, meinem S e y de l und mir für keine Niederträchtigkeit anrechnen werden, wenn wir wünschen, in einem ehrlichen Stande, bey einem zulänglichen Auskommen und einer anständigen Lebensart glücklich zu seyn, und wenn wir hoffen, unter solchen Umständen weder uns noch unsern Freunden Schande zu machen. Nein, was auch unser Schicksal seyn mag, das soll allemal unser eifrigstes Bestreben bleiben, uns Ihrer Gewogenheit würdig zu erhalten und es zu verdienen, daß Sie an demjenigen, was uns begegnet, gütigen Antheil nehmen. Leben Sie wohl, liebster Herr Professor. Dresden, den 24. März 1767. C.C. Lucius.
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1049. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Liebste Schwester, Meine Gesundheitsumstände werden täglich schwerer, insonderheit wird mein Kopf hart angegriffen: aber Geduld ist euch noth, daß ihr den Willen Gottes thut, und leidet, was er uns auflegt; denn er thut uns nicht zu viel; und welch Leiden haben wir nicht tausendmal verdienet? So viel von dem ersten Punkte Eures Briefs. Die Strümpfe sind mir zu weit, auch nicht dicht genug: endlich hätte ich lieber Zwirnstrümpfe. Aber qvälet Euch nicht: ich kann ja hier genug zu kaufen kriegen. Gott sey mit Euch allen! den 27 März. 1767. Glrt.
1050. An Carl Christian Canzler.
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Leipzig, den 27. März 1767.
Leipzig, den 30. März 1767.
Liebster Herr Canzler, Nur ein Wort! Reden Sie doch unbeschwört mit Herr Bremern, dem Hofmeister bey dem jungen Grafen Flemming, dem Sohne des Ministers. Dieser Bremer, mit dem der Minister wohl zufrieden ist, und den er nicht von sich lassen würde, wenn er in mathematischen Wissenschaften stärker wäre, müßte ein sehr guter Mann für den jungen Herrn von Korf seyn, wenn er anders Lust nach Danzig haben sollte. In dem Hause des Grafen von Flemming einige Jahre und mit Beyfall gewesen zu seyn, ist eine große Empfehlung; und so wie ich Herr Bremern kenne, hat er alle Talente u. Eigenschaften, die sich der Herr von Korf an seinem Hofmeister wünschet, und ich wüßte ihm so leicht keinen bessern Mann vorzuschlagen. – Dem Hrn v. Knur r bitte ich mich gehorsammst zu empfehlen und ihm für den Beyfall zu danken, mit dem er mich beehret; Sie aber, werthester Herr Canzler, versichre ich meiner auffrichtigen Hochachtung und Freundschaft, und bin Ihr ergebenster Diener, Leipzig, Gellert. den 30 März, 1767.
1051. An Christian Friedrich Förster.
Leipzig, den 6. April 1767.
Sie finden, wie Sie in Ihrem Briefe klagen, bey Ihrem schweren Verluste, die Gelassenheit und Ergebung in Ihrem Herzen nicht, die Sie wünschen, und haben sollten. Aber ich finde sie, diese willige Ergebung, selbst in Ihrer weh-
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müthigen Klage über den Mangel derselben; in dem herzlichen Kummer, daß Sie solche bey sich nicht gewahr werden; in dem Kampfe, Ihren Willen gern dem Willen des Allmächtigen zu unterwerfen, und seine Güte, Weisheit und Gerechtigkeit auch in den härtesten Schickungen und Trübsalen zu verehren und anzubeten. D er G e i s t i s t w i l l i g ! Getrost also, mein Freund, wenn gleich das Fleisch schwach ist, wenn gleich Ihr Herz die Größe seines Verlustes mit Bangigkeit fühlet, und in Klagen und Thränen übergeht. Auch unser göttlicher Erlöser wünschte unter der Angst seiner Seele: Ists möglich mein Vater, so gehe dieser Kelch vorüber! und dennoch trank er ihn willig, und dennoch sagte er: Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst. Das Wesen der Ungeduld besteht nicht in den schmerzhaften Empfindungen unserer Seele über das Elend, das uns drückt; nicht in dem Wunsche nach Minderung desselben und Befreyung von unserm Jammer, wenn es Gott gefiele; nicht in Klagen und Thränen, die der M en s c h weint, sondern in den harten und argen Gedanken, mit denen das Herz sich an seinen Gott unter der Last der Trübsale vergreift, und bald seine Güte, bald seine Weisheit, Heiligkeit und Gerechtigkeit entehret und in Zweifel zieht. – Getrost also, theuerster Mann, Ihr Geist, Ihr Herz ist willig, Gott bey dem Verluste, den Sie erlitten, durch eine völlige Ergebung zu ehren; und nur Ihr Fleisch, nur der Mensch ist schwach. Aber er, der das Wollen der Pflicht in uns wirket, wirket auch nach seiner Gnade das Vollbringen, wenn dieses gleich nicht auf einmal, nicht ohne starken Widerstand, und oft nur im geringen Maaße erfolgt. Der Herr hat Geduld mit unsrer Schwachheit; dieß ist der selige Trost unsrer Religion. Und so lange wir wachen, beten und kämpfen, so thun wir seinen Willen, und Er sieht das Herz und nicht das Werk an. Gott beruhige, tröste und stärke Ihre ihm theure Seele, daß endlich seine auch rauhen und kummervollen Wege Ihren Augen wohlgefallen! Ich liebe Sie; denn wie könnte ich Ihr gutes und christlich gesinntes Herz zu lieben aufhören? Ich liebe Sie, so lange ich lebe, und bitte, daß Sie mir, auch wenn Ihr lieber Vetter nicht mehr um mich ist, Ihren Briefwechsel erhalten, so wie Sie mir Ihre Gewogenheit gewiß ganz erhalten werden, ob ich gleich die gute Meynung, die Sie von mir haben, lange nicht verdiene; denn ach welch ein elender und schwacher Mensch bin ich, der ich Ihren Augen so stark vorkomme? Beten Sie für mich und lieben Sie mich. Leipzig, den 6. April 1767. G.
1052. An Johanna Wilhelmina Biehle.
Leipzig, den 13. April 1767.
Liebste Schwester, Martert Euch nicht mit den Strümpfen, da Ihr krank seyd: ich kann ja hier welche bekommen, und unbezahlt nehme ich sie auch nicht. – Das Unterfutter behaltet: ich werde es nicht brauchen. Meine Umstände sind die vorigen;
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aber getrost, Gott wird uns helfen nach seiner Gnade und Weisheit, wie es uns gut u. selig ist. – Höppner kann in Gottes Namen kommen, u. bey Sauern wohnen; es ist Platz da, u. ich habe ihm die Erlaubniß gegeben, mich zur Meßzeit zu besuchen. Lebt wohl, liebste Schwester, und grüßt die Unsrigen alle u. herzlich von mir. Leipzig, den 13 April, 1767. Glrt.
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Leipzig, den 13. April 1767.
Theuerster Kästner, Ich umarme Sie mit einem Herzen voller Liebe und Hochachtung, und danke Ihnen für den heitern Brief, mit dem Sie mich in Ihrem Prorectorat erfreut haben, und für den Commentarium über eine Stelle des Varro, mit dem Sie mich nicht blos erfreut, sondern meisterlich unterrichtet haben. Zugleich empfehle ich Ihnen einen meiner zeitherigen Zuhörer, einen Dänen, mit Namen S c h ö n h ei t er, der ein Jahr in Göttingen studiren wird, und der sowohl seines Fleißes, als seiner Geschicklichkeit und seines guten Charakters wegen Ihrer Gewogenheit und Fürsorge nicht unwerth ist. Außer der theologischen Literatur, die sein Hauptwerk ist, liebt er auch die Mathematik und schönen Wissenschaften, und wird, wie ich sicher hoffe, Ihrer Akademie dadurch Ehre machen, daß er gründlich studiret. Herr Wo l k en s ist heute nach Dresden gereiset, um dem Grafen von Flemming vorgestellt zu werden, der einen Hofmeister, und zwar einen mathematischen Kopf, für seinen Sohn von funfzehn Jahren sucht. Ich liebe diesen Wolkens; und ich hoffe, der Graf, dem ich ihn nachdrücklich und gewissenhaft empfohlen, wird ihn wählen. Die Stelle wird für ihn von allen Seiten, oder doch von vielen, günstig seyn, wenn er sie erhält. Und hiermit leben Sie wohl, guter Kä s t ne r, und lieben Sie ohne Aufhören Ihren alten, kranken und redlichen Freund, Gellert. Es wird noch ein Däne zu Ihnen kommen, der Mour i e r heißt, und Lieutenant unter der Dänischen Militz ist; auch ein sehr guter fleißiger junger Gelehrte, den ich Ihnen ebenfalls bestens empfehle, und der sich Ihnen selbst zu empfehlen wissen wird. Mich aber empfehlen Sie dem lieben Professor H e y n e , dem guten Herrn D. M i l l er und Professor Di e z e n ergebenst und freundschaftlich. Leipzig, den 13. April 1767.
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1054. An Christiane Caroline Lucius.
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Leipzig, den 17. April 1767.
Liebste Mademoiselle, Ich billige Herrn Seydels Entschluß vollkommen und hoffe, daß er in seinem Suchen glücklich seyn, und daß dieses Glück der Weg zu Ihrer beiderseitigen beständigen Zufriedenheit werden wird. Wohl zehnmal habe ich Ihnen dieses sagen wollen; und ich begreife es selbst nicht, wie ich mich so oft habe können daran verhindern lassen. Aber Ihres Freundes Sache hat dadurch nichts verloren, sondern ich weis vielmehr, daß mein Bruder binnen dieser Zeit einen für ihn sehr günstigen Bericht erstattet hat; und er konnte auch nach allen Umständen nicht anders ausfallen. Freylich wird der Herr von Kessel eine so frühe Heirath, wenn er sie vermuthet, nicht billigen; aber bey einer billigen und guten Sache müssen wir uns das widrige Urtheil auch sonst verdienter Männer nicht irren lassen. Ich für meine Person wünsche die Erfüllung Ihres Planes bedachtsam und herzlich, und hoffe, daß Ihre Verbindung nach Gottes Willen und nach seiner gnädigen und weisen Regierung beschlossen war. Er lasse sie, wenn sie dieses ist, (und sie ist es gewiß,) auf alle Weise beglückt und gesegnet seyn. Mir soll ihre Gewißheit eine der erfreulichsten Nachrichten werden; denn ich weis, daß Sie einander beide nicht nur lieben, sondern auch verdienen und Ihre Ehe durch Liebe, Religion und Verstand zur guten und besten Ehe machen werden. Grüssen Sie ihren Freund u. Ihr ganzes liebes Haus ergebenst von mir. Leipzig, den 17 April, 1767. Glrt.
1055. An Just Heinrich von Bötticher.
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Leipzig, den 18. April 1767.
Hochwohlgebohrner Herr, Gnädiger Herr GeheimeRath, Endlich gebe ich Ew. Excellenz das mir zeither anvertraute Pfand nach Dero Befehl zurück, aber mit einem Herzen, das lieber behielte, als zurück gäbe. Ja, Gnädiger Herr Geheimerath, ich kenne in meinem ganzen academischen Leben kaum einen mir empfohlnen jungen Cavalier, den ich so viel Ursache zu lieben gehabt hätte, als Dero theuersten Herrn Sohn. Sein anhaltender und glücklicher Fleiß in den Künsten und Wissenschaften, sein gesitteter und tugendhafter Wandel, und sein gefälliger und liebreicher Character haben ihn mehr zu meinem Freunde und Gefährten, als zu meinem Schüler gemacht; und ganz Leipzig weis es, daß er mein Liebling gewesen ist. Gott lasse diesen guten Sohn an Dero Seite zum nützlichsten und besten Manne erwachsen, und Sie alle die Früchte einer sorgfältigen und weisen Erziehung an seinem Glücke einsammeln und bis in das höchste Alter nebst Dero Frau Gemahlinn geniessen! Mit diesem aufrichtigen Wunsche, mit der größten Erkenntlichkeit für das Vertraun, dessen Sie
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mich zeither gewürdiget, und mit der vollkommensten Ehrerbietung verharre ich zeitlebens Ew. Excellenz Leipzig, den 18 April, 1767. ergebenstgehorsamster Diener, C. F. Gellert.
1056. An Joachim Gottsche von Moltke.
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Leipzig, den 25. April 1767.
Lieber und bester Graf, L. den 24. Apr. 1767. Sie verlangen im Namen der Gräfinn Wedel einen Hofmeister von mir; und für wen wünschte ich lieber den besten wählen zu können, als für die Söhne Ihrer Theuersten Schwester, der besten Mutter? Hören Sie mich also an, lieber Gottsche. Ein gewißer Herr von Koppenfels, der im Kriege hier studirt hat, und deßen Vater, der vor einem Jahre verstorben, in Hildburgshausen Hofrath gewesen ist, lebt seit einem halben Jahre wieder hier, hört bey mir Collegia und hat Lust eine Hofmeisterstelle anzunehmen. Eigentlich ist er ein Bürgerlicher. Sein seliger Vater, ein verdienter Mann, hat zwar vor vielen Jahren den Adel erhalten, ihn aber nie geführt. Nach deßen Tode haben ihn die beiden ältesten Söhne, von denen der Eine Hofrath, der Andre Hauptmann ist, anzunehmen für gut befunden; und der jüngste Bruder, von dem ich rede, und der zu der Zeit der Nobilitirung Hof-Consulent in Hildburgshausen gewesen, hat ihn mehr ungern als gern auch angenommen, nach dem Willen des Herzogs seine Stelle aufgegeben und die Versicherung beßer placirt zu werden, erhalten. Diese Versicherung ist noch nicht erfüllt worden; und der Herr von Koppenfels will, ob er gleich etwas Vermögen besitzt, doch lieber ein Hofmeister werden, als nichts seyn, und sein Vermögen ganz zusetzen. Er ist funf und zwanzig Jahre alt, gut gebildet, wohl gewachsen und äußerlich, mehr als gewöhnlich, formiret, hat einige Zeit in Jena, und nachher, wie ich schon erwähnt, in Leipzig, zuerst aber in der Schulpforte mit Scheuchlern studirt, der ihn auch wegen seines Characters und guten christlichen Herzens und Betragens mir sehr lobt; und ich selbst habe alle Ursache zu glauben, daß er ein gewißenhafter, fleißiger Hofmeister, und durch sein Beyspiel sowohl als seine Liebe und Kenntniß der Religion ein tüchtiger Führer seyn wird. Die Rechte, die Historie, das jus publicum hat er fleißig getrieben, und das letzte mit Ihnen noch bey Dr Franken gehört; Kurz, er versteht sich zu dem allen, was Sie in Ihrem Briefe fordern; nur im Französisch-Sprechen hat er keine Übung. Aber, liebster Gottsche, das ist doch die Hauptsache bey einem Hofmeister nicht; und binnen einem halben Jahre muß er diese Geschicklichkeit sich in Copenhagen ja wohl erwerben können; und daran zweifelt er auch nicht. Spräche er das Französische, so schickte ich ihn den Augenblick, ohne lange anzufragen, zu Ihnen; aber weil das nicht ist, so
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will ich Sie lieber erst fragen, ob Sie diesen Mann, zu dem ich viel Vertraun habe, und der sehr bescheiden, und dem auch sein Adel im Wege ist, verlangen oder nicht. Wollen Sie ihn, so schreiben Sie den Augenblick wieder; alsdenn gebe ich ihm das Reisegeld, ohne erst auf den Wechsel zu warten, und schicke ihn fort; er aber selbst wird vom Hofe zu Hildburgshausen gute Empfehlungen mitbringen. So viel vor heute. – Den 25ten April. Noch ein Mann, den ich Ihnen vorschlage! Er heist Ackermann, ebenfalls ein Jurist, und itzt Hofmeister bey einem jungen Herrn von Zobel, der nicht viel studiren will noch soll; er wohnet bey mir mit ihm, und hat auch schon vorher einige Jahre in meinem Hause gewohnt und sich stets gut und ordentlich aufgeführt. Er weis etwas mehr neuern Litteratur, als Koppenfels, auch mehr Französisch, ob er es gleich nicht herrlich spricht; aber genug, er hat Lection bey unserm guten Huber, und hat auch durch den Umgang mit Mag. Garven, einem geschickten Mann in meinem Hause, den Hellfriedt wohl kennt, viele Vortheile gehabt. Sein Alter ist fünf bis sechs und zwanzig, seine Person nicht unangenehm, sein äußerlicher Anstand aber nicht völlig so gut formirt, als des Ersten seiner –. Geduld hat er bey Zobeln gelernet und es fehlt ihm auch nicht an Munterkeit. Ich habe Vertraun genug zu ihm, weil ich ihn einige Jahre kenne; Aber ich habe nicht weniger Vertraun zu Koppenfelsen, ob ich ihn gleich nicht so lange kenne. Dieser hat einen sehr guten Vater gehabt, der ihn sorgfältig erzogen und zur strengsten Ordnung angehalten. Am Verstande scheint keiner vor dem andern viel voraus zu haben; vielleicht hat Koppenfels noch etwas mehr Verstand für das gemeine Leben, und jener für das Buch.
1057. An Wladimir von Orlov.
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Gnädiger und Theuerster Graf, Der Buchhändler Junius, ein ehrlicher Mann, hat mich ersucht, daß ich seine demüthige Bitte, die er an Sie ergehen läßt, durch die meinige unterstützen möchte. Dieses thue ich um desto lieber, weil ich nicht allein Ihr großmüthiges Herz und Ihren Eifer für das Recht, vor andern kenne, sondern auch, weil ich dadurch eine Gelegenheit erlange, Ihnen meine Ehrerbietung schriftlich zu bezeugen. Ja, Theuerster Herr Präsident, ich verehre Ihre Verdienste und großen Talente, Ihr rühmliches Bestreben für die Ausbreitung der Weisheit und Tugend, ich liebe Ihr mir schätzbares Herz, denke noch oft an das Glück, da Sie bey uns in Leipzig ein Beyspiel des Fleißes waren, wünsche Ihnen Leben, Gesundheit, Zufriedenheit und alle wahre Wohlfahrt von Gott, und verharre, so lange ich lebe, Ihr größter Verehrer, Freund und Diener Leipzig, den 27 April, C. F. Gellert. 1767.
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Leipzig, den 30. April 1767.
Versteigert. Liepmannssohn, 220, S. 17, Nr. 212. Inhalt: Gellert bespricht Stipendien- und Studienangelegenheiten des am 4. April 1766 immatrikulierten Studenten Dietrich Rapp aus Kurland.
1059. An Ludwig August von Bötticher.
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An den Herrn von Böt t i c he r, bey seinem Abzuge aus Leipzig. So eile denn, (wie viel verlier ich heute!) So eile denn von meiner Seite Zu Deiner Eltern Arm zurück: Sie warten Deiner, und mit ihnen Ruft Dich Dein Fürst, dem Staat zu dienen; Geh, werde Deines Landes Glück! Erfülle, was mit mir so viele von Dir hoffen, Die Deinen Fleiß bey uns gekannt, Und ruhe nicht, bis Du durch Tugend u. Verstand, Geleitet an des Vaters Hand, Einst sein Verdienst ums Vaterland Erreicht; wärs möglich, übertroffen. Erfülle stets, was sich mein Herz von Dir versprach; Sein ganzer Beyfall folgt Dir nach: Ich weis von allen tausend Tagen, Die, B ö t t i ch e r, Du bey uns hast zugebracht, Nicht einen nur, dieß kann ich freudig sagen, Nicht einen auch, der Dir nicht Ehre macht. So kehre dann mit Ruhm und Seegen Zurück in Deine Vaterstadt, Und preise Gott, der Dich auf seinen Wegen Bis diesen Tag geleitet hat; Und leb ein langes ruhigs Leben, Biß daß Du einst der Erde satt, Mit Kind u. Kindeskind umgeben, An guten Thaten reich, geliebet u. verehrt, Und reif zu einem bessern Leben, Und als ein Christ des bessern Lebens werth, Dich freuen wirst, nach so viel Glück auf Erden Unendlich glücklicher zu werden. Leipzig,
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1060. Von Christiane Caroline Lucius. Dresden, den 20. Mai 1767. Theuerster Herr Professor! Ich bin gesund und heiter und froh im Gemüthe, und mit einem Herzen voll Liebe, Ehrerbietung, Dankbarkeit und guter Wünsche für Ihre Gesundheit und Zufriedenheit sehne ich mich Ihnen dieses zu sagen, und fühle, daß ich noch heiterer und froher seyn werde, wenn ichs Ihnen werde gesagt haben; denn ich denke Sie mir als einen meiner gütigsten Freunde, dem ich dadurch unfehlbar einiges Vergnügen erwecken kann, und wie sehr kostbar ist mir nicht dieser Gedanke! Lassen Sie mich ihn zeitlebens unterhalten, so wie ich den glücklichen Einfluß, den er auf die Ruhe meiner Seele hat, immer zu verdienen wünsche. Herr Tr u m m e r wird Ihnen diesen Brief überbringen. Vielleicht wird er Ihnen sagen, daß er in Dresden und unter uns, seinen Freunden, vergnügt gewesen ist, und unsre kleinen Ergötzlichkeiten getheilt, auch oft an unsern Berathschlagungen über ein süßes Projektchen, womit wir uns beschäftigen und zu welchem wir schon vorläufige Anstalten machen, Theil genommen hat. Ja, liebster Herr Professor, ich rechne beynahe darauf, wenn nur unsre D o l e s wegen ihres guten Vaters Gesundheit ruhig bleibt, mit meinem Bruder und meiner F r i t z c h e n kurz vor den Pfingstfeyertagen nach Leipzig zu reisen und mir das glückliche Andenken vor zwey Jahren auf das angenehmste und rührendste zu erneuern und Sie, meinen theuersten, verehrtesten Freund, für dieses Leben vielleicht zum letztenmale zu sehen. Ich glaube, ich werde weinen, wenn ich Sie werde gesehen haben; denn ich weine itzt, indem ich schreibe. Doch das thut nichts. Vor zwei Jahren weinte ich auch, aber sehr leicht kann es geschehen, daß ich nicht wieder nach Leipzig komme. Herr Ta c h s e l t wird uns vielleicht wieder zurück nach Dr e s de n begleiten und den übrigen Sommer bey uns bleiben. Ein wenig traurig für mich ists, daß Herr S e y d e l das vielfache Vergnügen dieser Reise nicht mit mir theilen kann und daß ich wohl bey meiner Abreise auf den ganzen Sommer von ihm werde Abschied nehmen müssen. Doch liegt nichts daran, wenn es Gott gefällt, uns für einander zu erhalten, und soll eines von uns sterben, so ists für die Ewigkeit sehr gleichgültig, ob wir einige Monate mehr oder weniger mit einander umgegangen sind. Ich habe immer auf einen guten Ausgang seiner Angelegenheit gehofft und mich darauf gefreut, Ihnen die Nachricht davon zu schreiben; allein es verzieht sich noch damit. Er ist neulich beym Herrn Geh. Cammerrath Wagn e r gewesen, und dieser hat ihm, als er gehöret, wie viel ihm daran gelegen sey, diese Sache noch vor seiner Abreise nach Sc hl e s i e n geendiget zu sehen,
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Nr. 1060
20. Mai 1767
gütig versprochen, die Acten nach Leipzig zu schicken, und nun rechnet er auf die günstigen Gesinnungen des Herrn Hofrath We l ke . Vermuthlich werden wir nach der Messe etwas davon hören. Unsre Wünsche sind mäßig und unsrer Einsicht nach vernünftig. Gott erfülle oder zernichte sie nach seiner Weisheit. Wünschen Sie mir, bester Herr Professor, die Resignation immer zu behalten, die itzt mein Herz so ruhig macht und die alle so kurzsichtige Menschen bey ihren Wünschen haben sollten. Zwar habe ich nicht ganz allein Ergebung im Herzen, ich habe auch Hoffnung. Ich wage es auch, mit Ihnen zu denken (und lieber wollte ich allem entsagen, wenn ich nicht Ursache hätte so zu denken), daß ich und mein S e y de l nach Gottes Willen für einander bestimmt sind und es schon damals waren, als ich, fast noch ein Kind, meinen ersten Freund in ihm suchte und er seine erste Freundin in mir. Ich mag es vielleicht mit weit mehrerm Grunde hoffen, als wenn diese Wahl, vielleicht auf Veranlassung einer dritten Person, nach den Regeln der Convenance wäre getroffen worden und unsre eignen Herzen nur nachgebend darein gewilligt hätten. So aber entdeckten und wählten sie sich in den ersten unschuldigen Jahren der Jugend, blos von der Empfindung geleitet. Ein glücklicher Zufall trennte sie und übergab sie lange dem ruhigen, ungestörten Nachdenken der zunehmenden Vernunft. Ein glücklicherer Zufall brachte sie wieder zusammen. Sie erkannten sich wieder, bestätigten nun ihre frühe Wahl und verbanden sich fester und feyerlicher. Dieß ist unsre kurze einfache Geschichte und für uns eine Quelle süßer Betrachtungen und Hoffnungen. Aufs wenigste müssen sie dazu dienen, uns einige Jahre dieses Lebens vergnügt und heiter zu machen, und das ist nichts Geringes in einem so kurzen Leben. Gott erhalte Sie recht gesund auf die Zeit, da ich mich Sie wieder zu sehen freue. Bis dahin verschiebe ichs, meinen Freunden in Dänemark, denen ich lange Antwort schuldig bin, zu schreiben. Ich wüßte ihnen auch in der That nichts zu sagen, das ihnen lieber und interessanter seyn könnte, als die Nachricht, daß ich in Leipzig, dem Orte, der ihnen so werth ist, gewesen bin und ihren Lehrer und Freund gesehen habe. Bey unsrer Dol e s werden wir wohnen. Wir wünschten, daß Herr Z e i s uns begleiten möchte, aber er kann es nicht. Werden wir nicht auf unsrer Reise in einer recht glücklichen Situation seyn? Unsre lieben Zurückgelassenen werden mit guten Wünschen und mit Freude, daß wir von so vielem Vergnügen erwartet werden, an uns denken, und unsre erwartenden Freunde werden mit dem Wunsche und der Freude, uns Vergnügen zu machen, und mit der zärtlichsten Sehnsucht unsrer Ankunft entgegen sehen! – Ich bin schon halb in Leipzig; ich denke kaum daran, von Ihnen Abschied zu nehmen. Es ist fast unnöthig; wie bald werde ich Sie nicht sehen! Leben Sie ja recht wohl, recht gesund, Ihre Caroline noch einmal zu segnen. Gott wird es gewiß geschehen lassen und wie will ich ihn nicht darum bitten. Lucius.
Nr. 1061
1061. An Anna Catharina Garve.
23. Mai 1767
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Leipzig, den 23. Mai 1767.
Madame, Ich überliefere Ihnen endlich Ihren lieben Sohn, aber so wie man ein anvertrautes Pfand zurück giebt, das man gern noch länger behielte. Und wie natürlich ist es, daß ich ihn gern noch länger bey mir behalten hätte, da ich ihn vorzüglich liebe, hochschätze und an seinen Umgang gewohnet bin! Allein es würde eine Ungerechtigkeit seyn, diesen guten Sohn seiner würdigen und besten Mutter auch nur einen Tag länger vorzuenthalten. Ich heiße ihn also gehn, so ungern ich ihn auch verliere, und begleite ihn mit meiner Liebe und mit väterlichem Seegen in Ihre mütterlichen Arme. Ist es seine Bestimmung, daß er in seinem Vaterlande und vor Ihren Augen versorgt werden soll: so lasse Sie Gott diese Freude bald erleben und lange lange geniessen! In der That wünschte er wohl, nach Leipzig oder Halle zurück kehren zu können, aber unter der Bedingung, wenn Sie ihm dahin folgten. Er scheint auch zum academischen Leben bestimmt und gebohren zu seyn; allein ich weis auch, daß die Wege der Vorsehung oft anders sind und führen, als die Gedanken, selbst die für sich guten und richtigen Gedanken der Menschen. Ich will also durch mein Urtheil nichts von dem Plane des Schicksaals Ihres theuersten Sohnes zu entscheiden suchen, sondern wünschen und beten, daß Gott diesen Ihren Sohn, dem er ein gutes und frommes Herz und große Talente und eine sorgfältige Erziehung geschenket hat, in seinem ganzen Leben mit seiner Weisheit und Gnade regieren wird ihn in denjenigen Stand u. in das Amt setzen wolle, worinne er das meiste Gute stiften, die Ehre des Herrn am meisten verherrlichen und also am glücklichsten seyn kann, wenn auch dieses Amt nicht ganz unsern Wünschen und Einsichten gemäß scheinen sollte. Wohl also der Mutter, die da Freude an ihrem Sohne erlebt; wohl Ihnen, Theuerste Freundinn, die an Ihrem einzigen Sohne die Freude über viel Kinder erlebt; und Dank und Preis sey Gott, der Ihnen diesen Sohn gegeben und seinen Fleiß und Ihre Erziehung vorzüglich gesegnet hat! Mir dürfen Sie nicht danken: ich habe wenig, und lange nicht so viel gethan, als ich gesollt. Ich verharre mit allen guten Wünschen für Ihre beständige Wohlfahrt, und mit der vollkommensten Hochachtung Leipzig Ihr gehorsammster Diener den 23 May, C. F. Gellert. 1767.
1062. An Joachim Gottsche von Moltke.
Leipzig, den 24. Mai 1767.
Theuerster Graf, Der Herr von Koppenfels wird im Kurzen bey Ihnen seyn. Itzt hat er noch nothwendig eine Reise in sein Vaterland thun müßen, um seine häuslichen Angelegenheiten zu reguliren; so wie er vorher von seinem kranken Bruder,
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Nr. 1063
27. Mai 1767
der hier studiret, sich nicht sogleich entfernen konte. Den Adel können Sie ihm getrost laßen; er ist nichts weniger als stolz darauf, und wird keine andre Begegnung verlangen, als ein Hofmeister fordern kann, auch gern Lehre und Zurechtweisung annehmen. Kurz, es ist ein guter Mann, und ich hoffe, er wird mit Gott seine Pflicht gewißenhaft thun und ein nützlicher Hofmeister werden. Ich habe ihm jährlich unsers Geldes hundert und funfzig Thaler bewilliget. Auch geht er gern nach Dännemark, u. Sie werden ihn lieb gewinnen. Solte er einst mit dem jungen Grafen Wedel auf Reisen gehn: so würde der Adel des Hofmeisters, deucht mich, ein Vortheil seyn; und wenn wir ihm solchen itzt entziehn wollten: so möchte Koppenfels einen Anstoß daran nehmen und vielleicht gar die Condition ausschlagen. Das Reisegeld zu eilf Louisdor habe ich erhalten. So viel in höchster Eil. Mit nächster Post mehr. Ich umarme Sie mit brüderlicher Liebe und bin ewig der Ihrige. Leipzig den 24. May 1767. Gellert. Küßen Sie der gn. Gräfinn Wedel in meinem Namen ehrerbietigst die Hand.
1063. Von Abraham Gotthelf Kästner.
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Göttingen, den 27. Mai 1767.
Mein liebster Gellert, Diese Ostern habe ich über funfzig Antworten geschrieben, die ich zum Theil länger als ein Jahr schuldig war; und Ihren Brief beantworte ich so bald, weil ich den Werth eines Briefes von Ihnen erkenne. Und doch werde ich Sie sogleich bitten, wenn Sie etwa Lust haben, bald wieder nach Göttingen zu schreiben. Dieß hängt so zusammen: Ich steckte Ihren Brief zu mir, die Complimente auszurichten. Im Vorbeygehen: Einer Ihrer Freunde heißt darinne der L i e b e , der andere der G u t e , und der dritte? der ist der dritte schlechtweg. Hatten Sie denn kein Beywort für ihn? Ich wüßte wohl eine, darauf er stolz seyn könnte, weil es ihm eine Aehnlichkeit mit Ihnen gäbe, und das ich doch nicht haben mag: der H y poc hondr i s c he . Nun also, wie ich Ihren Brief bey mir trug, gab ich ihn der Frau Prof. H e y ni nn zu lesen, die mir dazu sehr viel Glück wünschte, und meynte, was es für ein Lob für mich wäre, daß ich Sie unterrichtet hätte, wie Ihr Brief sagt; und als ich antwortete: das wäre ein Compliment; sagte sie: Ge l l e r t machte keine Complimente. Die einfältige Frau! Nun also, weil sie so eine Freude darüber hatte, so sagte ich ihr, wenn ich wieder an Ge l l e r t e n schriebe, so wollte ich ihn bitten, daß er einmal an sie schriebe, und weil man Ge l l e r t e n so viel Achtung schuldig wäre, daß man ihm nicht zumuthen müßte, sogar viel Briefe zu schreiben, so sollte er lieber alsdann an mich nicht schreiben. Sehen Sie, so gehe ich mit Ihrem nächstkünftigen Briefe um, daß ich ihn schon jemand anders abtrete, als wenn ich schon wüßte, daß ich selbst einen würde bekommen haben. – Sie sind gegen Herr Wol ke ns sehr gütig gewesen. So viel ich ihn kenne, verdient er es wegen seines sehr guten Herzens.
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Was meynen Sie denn von – – – – – – – – – – – – – – – –. Sie könnten zwischen dem ersten Absatze meines Briefs, und dem nächstvorhergehenden, einen Widerspruch finden, weil ich Ihre Gedanken zu wissen verlange: Aber wie oft stellt sich nicht der Poet, als verlangte er des Kunstrichters Gedanken zu wissen, nur damit er seine eignen dem Kunstrichter vorlesen kann. Leben Sie wohl, und behalten Sie einen Freund in gutem Andenken, der allemal suchen wird, Ihrer Freundschaft werth zu seyn. Göttingen, den 27. May Abraham Gotthelf Kästner. 1767.
1064. An Henriette Erdmuthe von Globig.
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Gnädige Frau, Einer meiner ersten Gedanken, als ich heute früh erwachte, waren Sie und Ihre Abreise. Nun, dachte ich, wird sie mit ihrem lieben Gemahle schon auf dem Wege seyn; und so nahm ich in Gedanken Abschied von Ihnen, und begleitete Sie mit meinen guten Wünschen. Aber eben itzt höre ich, daß Sie noch da sind; und also kann ich ja noch schriftlich von Ihnen Abschied nehmen. So gehe denn, o Freundinn, die ich ehre, Durch deren Umgang ich mehr, als ich sagen kann, Zehn ganze Jahre lang gewann; Mit der ich nun von heut auch mehr entbehre, Mehr, leider, als ich sagen kann. Geh mit dem Muthe frommer Seelen, Geh froh von hier an Deines Globigs Hand; Du stehst in dem für Dich durch Gott bestimmten Stand. In diesem Stande kann das Glück Dir niemals fehlen, Das Gott an Tugend und Verstand, An Lieb’ und Freundschaft hier verband. Geh froh; der Mutter frommer Segen, Ihr lehrreich Beyspiel, ihr Gebet, Begleiten Dich auf allen Deinen Wegen, Gleich guten Engeln, früh und spät. Geh froh; die Wünsche frommer Armen, Die Du beglückt hast, gehn voran, Und bitten: „Wie Sie aus Erbarmen Uns oft in Nöthen wohlgethan; So nimm dich, Gott, auch Ihrer an!“ Geh froh, und laß Dein Herz das Glück mit Dank empfinden, Jedwedem werth zu seyn, der nur entfernt Dich kennt; Denn Niemand ist in unsrer Stadt zu finden, Der Dich nicht rühmt und Dir nicht Gutes gönnt.
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Geh froh; Du gehst an Deines Globigs Seite, Sein Herz, sein Ruhm, sein Glück ist Dein; Und seiner Kinder Glück, das ihn so sehr erfreute, Wird, wenn Du leidest, Trost Dir seyn, Denn nicht nur Glück, auch Leiden, Dich zu üben, Erwarten Dich und sind schon da; Doch unverzagt; denn denen, die Gott lieben, Ist seine Hülfe täglich nah. 1767. Gellert.
1065. An Ernst Haubold von Miltitz.
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Leipzig, den 1. Juni 1767.
Liebster Herr von Miltitz, So ungern ich sonst iemanden für neue Bekanntschaften danke, weil ich die alten kaum unterhalten, tragen oder genug nützen kann; so gern und freudig danke ich Ihnen heute, mein Freund, (und wie vielmal habe ich Ihnen nicht schon im Herzen gedanket!) für die Bekanntschaft mit dem Herrn Landshauptmann v. Schömberg u. seiner Gemahlinn, die ich Ihrer Güte schuldig bin und wirklich als einen Wohlthat ansehe. O das sind ein Paar vortreffliche Menschen! und es würde meinem Herzen schwer fallen, wenn es entscheiden sollte, wen ich höher schätzte, ob ihn oder sie? Ich fragte einmal den Abt Jerusalem, welches von seinen Kindern ihm das liebste wäre. Das weis ich selbst nicht, fieng er treuherzig an; das Nächste ist mir jedesmal das Liebste. – Ja, liebster Miltitz, es giebt doch immer noch viel gute Menschen in der Welt, mehrere als wir denken, und weit beßre, als wir sind oder iemals seyn werden. Dieß soll uns nun freylich demüthigen aber doch noch mehr erfreun und zur edlen Nacheifrung mit Gott ermuntern. Auch habe ich zu Ende der Messe durch den Dienst des theuern Kammerherrn von Burgsdorf eine gewisse Baronessinn von Gersdorf kennen lernen, nach meiner Empfindung (und diese ist mir selten untreu) eine Dame von großen Verdiensten so wohl des Verstandes als des Herzens. Wäre ich gesünder und zum Umgange geschickter, so würde ich vieleicht diese Pfingstfeyertage zu Ihnen nach Oberau kommen und mit Ihnen und Ihrer Frau Gemahlinn, deren Bekanntschaft Sie mir nur gar zu lange vorenthalten, in die Lausnitz auf das Schömbergische Gut reisen. Doch so wie ich itzt und schon lange bin, ist dieses nur ein schimmernder Gedanke, der mehr schön als wahr ist. Möchte Ihnen doch Gott den Verlust Ihrer Tochter durch das Geschenke eines Sohnes ersetzen! Ich wünsche es herzlich und bin zeitlebens Der Ihrige, Gellert. Leipzig, den 1. Jun. 1767.
Nr. 1066
1066. Von Christian Garve.
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Breslau, den 3. Juni 1767.
Theuerster Herr Professor, Bey allem dem Vergnügen, das ich empfinde, eine zärtliche Mutter, einen gütigen Onkel, und eine Menge von rechtschaffnen Freunden wieder zu sehn, höre ich doch noch nicht auf, den Verlust zu fühlen, den ich durch die Trennung von meinem zweyten Vater leide. Erlauben Sie mir immer, daß ich Ihnen einen Namen gebe, zu dem Sie mir selbst durch Ihre außerordentliche Güte ein Recht ertheilt haben, und mit dem mein Herz und meine Gesinnung so genau übereinstimmen. Ich habe es beständig als eine der größten Wohlthaten von Gott erkannt, daß er mich in Ihr Haus und in Ihre Bekanntschaft gebracht hat. Nicht bloß Ihr Unterricht, Ihr Rath, Ihre Fürsorge für mein Glück, sondern noch vielmehr der starke und beständige Antrieb, den ich zu Ausübung meiner Pflichten, in dem Wunsche und in der Hoffnung Ihre Gewogenheit und Ihren Beyfall zu erhalten, gefunden habe, und immer finden werde: dieses ist ein Geschenk der Vorsicht, die meine schwache Tugend dadurch unterstützen und befestigen wollte. Ich erinnere mich niemals der Stunden, die ich bey Ihnen zubrachte, ohne Gott dafür, als für die glücklichsten meines Lebens, zu danken. Dieses Andenken wird, so lange ich das Glück entbehre, Sie wieder zu sehn, einen Theil meiner Vergnügungen ausmachen. In Wahrheit, das Herz und die Gesinnungen eines vortrefflichen Mannes, haben einen gewissen geheimen Einfluß auf die, die das Glück haben, mit ihm umzugehn; und auch ohne seine Lehren ist schon die Hochachtung, die sie für ihn haben, und sein Beyspiel stark genug, sie ihnen einzuflößen. Ja, theuerster Herr Professor, wenn ich jemals so unglücklich wäre, den Gedanken einer schlechten und unedlen Handlung zu haben, so würde die Erinnerung an Ihre Freundschaft die Tugend augenblicklich wieder in mein Herz zurückrufen. So bin ich Ihnen nicht nur die Ausbildung meines Verstandes, sondern auch die Verbesserung meines Herzens schuldig. Möchte Sie doch Gott dadurch belohnen, daß er Ihnen noch viele Gelegenheiten schenkt, ähnliche Wohlthaten zu erzeigen! Meine Mutter ist gütig genug, mir die Erlaubniß, wieder zu Ihnen zurück zu kehren, gleich bey meiner Ankunft zu versichern. – Ich bin Breslau, den 3. Jun. 1767. C. Garve.
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1067. An Johann Nicolaus Meinhard. Leipzig, d. 5. Juni 1767. Theuerster und bester Meinhard! Lesen Sie doch den beygelegten Brief. Wäre die darinnen enthaltene Stelle nicht vielleicht eine Sache für Sie! Wenigstens wären Sie nach meinen Gedanken in ganz Deutschland der beste Mann nicht nur für diesen Prinzen, son-
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dern auch für den regierenden Fürsten, der ein liebenswürdiger Herr ist, Niemanden lieber um sich hat, als einen gelehrten und rechtschaffnen Mann; der so herablassend ist, daß er mich so oft besucht, als er in Leipzig ist; der Sie schon durch Ihre Ital. Dichter kennt und so sehr für England eingenommen ist, als Sie es sind. Ich glaube, ich wollte es bey ihm dahin bringen, daß er Ihnen ausser den bestimmten 400 Thlrn. noch jährlich hundert Thaler aus seiner eignen Chatoulle gäbe. Aber, werden Sie sagen, ich bin nicht gesund, nicht für den Hof (aber dieser Hof ist klein und ordentlich) gemacht, und bin des Hofmeisterns satt. Nun, liebster Freund, so schreiben Sie mir wenigstens dieses, damit ich mich bey dem Dessauischen Hofe legitimiren kann, daß ich den besten Hofmeister, den ich kenne, vergebens angesprochen habe. Ich umarme Sie, bitte Sie um baldige Antwort und bin zeitlebens der Ihrige, Gellert. in Eil und krank. Ich grüsse Hrn. Nicolai u. s. Fr. Liebste ergebenst.
1068. An Christian Garve.
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Leipzig, den 6. Juni 1767.
Liebster Herr Magister, Ein gutes Herz ist auch das dankbarste Herz: dieses sehe ich an dem Ihrigen; denn wie sehr danken Sie mir nicht für das Wenige, was ich zu Ihrem Besten habe thun können! Aber ein dankbares Herz ist auch das beredtste Herz: dieses sehe ich an der Wirkung Ihres Briefs; denn wie sehr hat er mich nicht gerührt und erfreut! Möchte ich doch viel solche dankbare, beredte und in den Wissenschaften geübte Schüler haben; wie viel Belohnung und Ehre würde mir dieses seyn! Doch ich will Sie itzt nicht loben, obgleich das Lob auch eine Pflicht des Lehrers und Vaters ist; ich will Sie bloß meiner Liebe aufrichtigst versichern und Ihnen zugleich melden, daß der Antrag wegen des Grafen Moltke vergebens ist, weil ihn der Vater noch vor Michaelis zurück rufen wird. Aber es ist darum nichts verloren. Da Sie einmal die Einwilligung Ihrer theuern Mutter haben, wieder zu uns nach Leipzig zu gehn: so, hoffe ich, soll sich bald eine schickliche und für Sie günstige Stelle finden. Seyn Sie also getrost, mein lieber Garve, und leben Sie itzt mehr für die Beruhigung Ihrer guten Mutter und Ihres guten Onkels, als für die Wissenschaften. Gott, den Sie fürchten, lasse es Ihnen wohlgehen mit Ihrer ganzen Familie, und Sie die Freude ihrer Mutter und bald auch das Glück der Jugend, insonderheit die studirenden, werden! Ich bin, so lange ich lebe, mit wahrer Liebe und Hochachtung Ihr ergebenster Diener u. Freund Leipzig, den 6 Junius Gellert. 1767.
Nr. 1069
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Es sind noch nicht zwo Stunden, daß ich Ihren Brief erhalten; und ich habe ihn schon beantwortet? Wie lieb muß er mir gewesen seyn! Ihre beste Mutter, von der mir M. Ebert letztens im Spazierengehn eine ganze Lobrede gehalten, die gewiß wahr war, grüsse ich nebst Ihrem mir lieben Onkel auf das verbindlichste und hochachtungsvollste. – Noch ein Wort: ich habe ehedem gewünschet, die S c h u t zs c h r i f t e n des Justinus, Tertullianus, Minutius Felix u. andrer Kirchenväter in unsrer Sprache, wo nicht ganz, doch auszugsweise zu lesen: wäre dieses nicht eine Sache für Ihre itzige Muße? und alsdann für den Druck?
1069. An Therese Heyne.
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Leipzig, den 10. Juni 1767.
Herr Professor K ä s t n er verlanget in seinem letzten Briefe von mir, ich sollte, an statt ihm zu antworten, nur an Sie schreiben. In der That weis ich nicht, was der gute Mann bey diesem Auftrage sucht, ob er mir wirklich eine Wohlthat erweisen will, deren er mir seit dreyßig Jahren eben nicht viele erwiesen hat; oder ob er nur meinen Briefwechsel los seyn, und Sie dagegen mit demselben belästigen will. Doch wenn auch seine Absichten nicht die besten seyn sollten, so danke ich ihm doch sehr für seinen Muthwillen, und wende seine Veranlassung auf die Seite, wo sie Freude und Pflicht für mich wird. Ich versichre Sie also meiner besondern Hochachtung, Ergebenheit und Freundschaft aufrichtigst, und bin überzeugt, daß Ihnen diese schriftliche Versichrung nicht gleichgültig seyn wird. Wenn ich Ihnen endlich sage, daß ich vor wenig Wochen so glücklich gewesen bin, Ihre beste Freundinn persönlich hier in Leipzig kennen zu lernen, und mich mit ihr und ihrem theuersten Gemahle oft und viel, bald auf meiner Stube, bald im Rosenthale, bald auf ihrem Zimmer zu unterhalten; wenn ich Ihnen dieses sage, und wie sehr ich Beide, ihn und sie, ehre und hochschätze, und wie oft und herzlich die Frau von S c hö m b e r g an Sie gedacht hat: so weis ich, daß Ihnen mein Brief wichtig und schätzbar werden muß. Ja, liebste Madame, dieses Glück also, Ihre beste S c hö m b e r g fast eine ganze Woche zu sehn und zu sprechen, habe ich gehabt, und es, so sehr ich sonst neue Bekanntschaften fliehe, eifrig gesucht, und, ungeachtet meiner Kränklichkeit, behauptet. O freun Sie sich dieser würdigen Freundinn mit mir, die Ihnen und Ihrem Geschlechte Ehre macht; und die Gott nebst ihrem vortrefflichen Manne immerdar beglücken wolle! Nunmehr weis ich Ihnen weiter nichts zu sagen, als daß Sie, meine Freundinn, Ihren guten H e y n e n in meinem Namen küssen und ihn aller meiner Liebe versichern wollen. Leipzig, den 10. Jun. Gellert. 1767.
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Liebster Herr Schönheyder, Daß die Dänen gute Leute sind, davon habe ich beynahe so viel Beweise, als ich Dänen kenne; und Sie, guter Mann, geben diesen Beweisen in meinen Augen eine große Zuverlässigkeit, ie mehr ich Gelegenheit gehabt habe, ein naher Zeuge Ihres Fleißes, Ihres rechtschaffnen und tugendhaften Herzens und Ihrer vorzüglichen Talente zu seyn. Und o wie sehr wünschte ich, daß ich mir bey Ihrem Auffenthalte auf unsrer Academie einiges Verdienst um Sie möchte erworben haben, und den Dank ganz verdienen, den Sie mir mit vollem und beredten Herzen in Ihrem lieben Briefe sagen! Gehn Sie, Theuerster junger Däne, mit Gott rühmlich auf der Bahn des Guten fort, auf der ich Sie habe einher gehen sehen, und wachsen Sie zum glücklichsten, und der Kirche und den Wissenschaften zum nützlichsten Manne auf. Gott segne Sie, u. alle Ihre guten Bemühungen, und alle die Ihrigen! Ich aber bin, so lange ich lebe, mit aller Hochachtung u. Liebe Leipzig, Ihr ergebenster Gellert. den 10 Junius, 1767.
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Liebster Graf, Hier kömmt also der Herr v. Koppenfels, freylich spät, aber gebe nur Gott zum Glücke des jungen Grafen, für den er verlanget wird! Ach, bester Gottsche, ich erfahre es alle Tage mehr, wie schwer, ja wie unmöglich es oft ist, recht gute Hofmeister zu finden, zumal in ein fremdes Land; und die wir für die besten halten, sind es am Ende oft nicht; oder hören es auf zu seyn, oder richten doch mit ihren guten Absichten und Unternehmungen nichts aus. Stehn Sie nur Koppenfelsen, besonders im Anfange, mit Rath, Belehrung und That bey. Ich habe ihn sehr an Sie gewiesen, da Sie den Character des jungen Grafen und die Wünsche der guten Mutter am besten kennen. Helfen Sie ihm, wo es nöthig ist, zu guten Büchern, deren er sich als Lehrbücher, oder als Lectüre bedienen kann. Ich weis es, daß Sie eine vorzügliche Kenntniß der nützlichsten Bücher besitzen. Auch schaffen Sie ihm Gelegenheit, das Französische sprechen zu lernen. Mit einem Worte, ich verlaße mich auf Ihre Einrichtung und Leitung eben so sehr, als auf Koppenfelsens guten Willen. Endlich, wenn Sie sehen, daß er der Mann nicht ist, der sich für den jungen Grafen schicket: so sagen Sie es ihm aufrichtig, und denken Sie an eine Ändrung, wie sie für beide gut ist. Von dem Grafen George will ich heute nicht viel sagen. O daß doch die besten Köpfe gemeiniglich die seltsamsten und die eigenwilligsten sind! Gott regiere doch diese junge Seele, in die er so viel große Talente gelegt hat, daß
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sie diese Talente nicht zu ihrem eignen Verderben anwende! Seit vielen Wochen kömmt er nicht aus der Stube, und läßt sich auch von Niemanden, seinen Bedienten ausgenommen, sprechen. Ich habe durch einen sehr ernsthaften Brief, den ich ihm schon vor einem viertel Jahre geschrieben, sein Vertraun verloren; und zu andern Menschen hat er auch keins. Ja ich fürchte, daß er nicht nach Hause gehn wird, wenn Sie, Graf, ihn nicht selbst abholen; denn ich denke immer, daß er Sie noch am meisten liebt u. scheut. Ein einsiedlerisches Leben wird er allezeit führen. Aber getrost! Gott wird ihn zur Erkenntniß, vielleicht durch rauhe Wege, bringen; vielleicht durch Krankheiten, die aus seiner Lebens- und Gemüts-Art, aus seinem Eigensinne u. seinem stürmischen Studiren, aus seinem Ehrgeitze, nothwendig folgen müßen. Wenn er nur den zehnten Theil von Ihrer Folgsamkeit hätte: so würde er bald zu heilen seyn. Aber er widersteht durch den Stolz seines Verstandes allen fremden Leitungen und Erinnerungen. Beten Sie für ihn, und schreiben Sie oft an ihn, oder holen Sie ihn selbst ab. Ich umarme Sie, Theuerster Graf, mit wahrer Liebe und Hochachtung u. bin ewig der Ihrige Leipzig, den 22. Junius, 1767. Gellert. Ich empfehle mich der Gnade Ihres würdigsten Vaters u. der ihn ähnlichen Gräfinn Wedel, die Gott beide mit aller Wohlfahrt immerdar beglücken wolle. – Meine Kräfte des Leibes u. des Geistes ersterben täglich mehr – Am 17. Junius ist der gute Meinhard, in Berlin, an einer Auszehrung verstorben. Gott habe ihn ewig selig!
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Theuerster Herr Profeßor Nun bin ich wieder hier bey meinen guten Eltern, und habe mit meinem Geschwister eine sehr angenehme und glückliche Reise zu Ende gebracht, welche uns die vergnügtesten Erinnerungen und Gespräche darüber, verkürzen halfen. Die Ihrige nach S t ö r m t h a l , in Begleitung einer Ihrer würdigsten Freundinnen nach dem von Ihnen geliebten Hause der Gräfinn Vi z t hum , ist, wie ich hoffe, für Sie erfreulich und angenehm gewesen. Mein Herz hat Sie dahin begleitet, und ich habe das schöne Wetter an diesem Tage, das unserm lieben Wirth zu einer Spazierfahrt nach Ra s c hwi z mit uns, Lust machte, doppelt genoßen, wenn ich dachte, daß auch Sie auf dem Lande, in gewählter Gesellschaft, und an einem schönen Orte, spazieren gehen würden. Eins betrübt mich; daß ich fast ohne Abschied von Ihnen, aus Leipzig gegangen bin – Ob ich Sie wohl iemals wiedersehen werde? – Sie wißen nicht, was bald geschehen wäre. Meine Doles und ihr guter Mann, wollten mich nicht reisen laßen, ich sollte noch 4. Wochen bey Ihnen bleiben, und denn
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sollte mich Hr C r e u z i g e r nach D re s de n bringen; Herr Cr e uz i g e r war auch willig, es zu thun, und gab sein Wort von sich. – Morgen ist nun Ihr Geburtstag, der Festtag aller derer die Sie lieben, so sehr als Ihr eigner! – Den hätte ich in Leipzig gefeyert! So hätte ich ihn feyern wollen: ich wäre in die Kirche gegangen, in der Sie Gott Ihr frommes Dankopfer, vor der Versammlung derer, die ihm dienen, dargebracht hätten, da hätte ich mit Ihnen zugleich meinen gerührtesten Dank für Ihr Leben, für jedes Gute, das Ihnen wiederfahren, für jedes Leiden, das Sie überstanden, für jeden Seegen, den Gott durch Sie so vielen Menschen geschenkt hat, dem Herrn geopfert, und für Ihr Leben, Ihre Gesundheit, Ihre Zufriedenheit u. Ruhe gebetet. Dann wäre ich vielleicht auch noch ein wenig zu Ihnen gekommen, hätte Sie gebeten, mich Ihre liebe Hand küßen zu laßen – aber ich bin hier, weit, weit von Ihnen, doch nicht so weit, daß ich nicht das meiste und beste, von allem diesen auch hier thun könnte; – Leben Sie noch lange und glücklich! – Ich bin sehr gerührt, wenn ich an die in Leipzig zugebrachten 9 Tage zurückdenke. Meine Freunde in Leipzig sind es wohl werth, daß ich sie mit meinem ganzen Herzen liebe; denn sie lieben mich nicht weniger. Ich war kaum vom Wagen gestiegen; so empfand ich schon wieder eine Freude, die ich Ihrer Liebe danke. Hr C r e u z i g e r, der junge Herr Dol e s , Herr Tr um m e r schrieben mir jeder einen freundschaftlichen Brief, und die Doles begleitete den Brief ihres Sohnes selbst mit einigen Zeilen, voll zärtlicher Betrübniß über meine Abreise, und voll Verlangens, mich bald wieder zu sehen, und diese Briefe waren noch vor uns in Dresden angelangt, und ich hielt sie für das beste Geschenk, für die angenehmste Uiberraschung, die mir meine Freunde hätten zubereiten können. Leben Sie wohl, theuerster Herr Profeßor, Sie, dem ich alles danke, was ich in Leipzig liebe; Sie, den ich unter allen meinen Freunden, am längsten, am ehrerbietigsten, aber nicht mit weniger Vertrauen liebe; denn ich liebe Sie am kindlichsten. Leben Sie recht wohl! Fahren Sie fort, mit der gütigen väterlichen Liebe gegen mich, und nehmen Sie die aufrichtigsten und besten Wünsche, und die Versichrungen der vollkommensten Ehrerbietung an, von den Eltern, und dem Bruder und der Schwester Dresden den 3. Jul: 1767.
Ihrer ewigdankbaren C. C. Lucius
Nr. 1073
1073. An Johanna Wilhelmina Biehle.
5. Juli 1767
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Leipzig, den 5. Juli 1767.
Gott sey gelobet für die Gnade und Barmherzigkeit, nach welcher er mich mitten unter meinen Leiden dennoch bis ins dreyundfunfzigste Jahr erhalten und väterlich getragen hat. Ich bin viel zu geringe aller der Barmherzigkeit und Treue, die er an mir gethan hat. Danket Gott mit mir! Er wird uns ferner helfen und auch im Alter nicht verlassen, wenn wir schwach werden, und Euch und mich unter der Last, die wir tragen, kräftiglich stärken. – – Grüsset alle die Unsrigen herzlich, und lebt immerfort wohl mit ihnen. Leipzig, den 5. Jul. 1767. Gellert.
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Leipzig, den 13. Juli 1767.
Liebster Herr Magister, So bald als M. Kraft den Ruf nach Petersburg erhalten hatte, schrieb ich auch an den Präsidenten Globig und schlug Sie nachdrücklich zum Hofmeister für den jungen Flemming vor. Aber, guter Garve, der alte Graf Flemming liegt auf dem Tode, unheilbar an einer Brustwassersucht, und nach seinem Tode wird sich der ganze Auftritt erstaunend ändern. Seyn Sie indessen ruhig, und kommen Sie, wenn es anders Ihre Fr. Mutter und Ihr Onkel bewilligen, getrost wieder zu uns. Ich sorge mehr für Sie, als Sie vielleicht wünschen; und meine Liebe gegen Sie und Ihre Geschicklichkeit machen mir diese Sorgfalt so natürlich, daß ich sie eben für keine Tugend von mir halte. Vielleicht zeigt sich bald eine anständige und Ihren Absichten und Wünschen gemäße Gelegenheit. Gott gebe es! – Spüren Sie ja, wie Sie sagen mit dem Verluste Ihrer Leipziger Freunde einen Antrieb zum Guten weniger: so ist mir doch um Ihr Herz und Ihre Tugend nicht bange. Sie sind ja an der Hand einer guten gottseligen Mutter und eines exemplarischen Onkels, und Sie wachen, und beten, und arbeiten; das weis ich; und Gott wird mit Ihnen seyn. Also leben Sie wohl, liebster Garve, und beruhigen und trösten Sie Ihre Mutter und Ihren Onkel, und grüssen Sie Beide freundschaftlichst und ehrerbietigst von mir Leipzig, den 13 Juli 1767. Ihr ergebenster Gellert. Alle Ihre Freunde, insonderheit mein Bruder u. der KrEinnehmer Weiße, und Hecht, grüssen Sie.
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1075. An Ludwig August von Bötticher.
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Liebster Herr von Bötticher, Ich kann es kaum begreifen, wie ich einen Brief von Ihnen habe so lange können unbeantwortet lassen, da ich doch binnen dieser Zeit an viele meiner jungen Freunde geschrieben, die ich nicht halb so sehr liebe, als Sie. Aber vermuthlich hat mich Ihre große Liebe zu mir, nach der Sie auch meine Fehler entschuldigen, sicher gemacht; und bey eben dieser Liebe bitte ich Sie, mir meine Saumseligkeit zu vergeben, und damit es Ihnen desto leichter werde, zugleich an meine Zerstreuungen, Besuche, häufige Correspondenzen und endlich an mein tägliches kränkliches Leben zu denken. Heute also, obgleich sehr spät, danke ich Ihnen, guter Bötticher, herzlichst für Ihren lieben schönen Brief, für alle das Gute, das Sie mir darinne nachsagen und wünschen, für alle Merkmale Ihres erkenntlichen und edlen Herzens, und für alle die Hoffnungen, die ich mir aus diesem Briefe auf Ihr ganzes rühmliche Leben mache. Habe ich einiges Verdienst um Sie und Ihr Herz: o so sey es Gott gedanket, der mich so glücklich hat werden lassen, Ihnen und durch Sie der Nachwelt zu nützen. Ich weis es, daß Sie ohne meine Ermunterung an Weisheit, Wissenschaft und Tugend täglich fortwachsen werden; und dennoch, so sehr liebe ich Sie, dennoch ermuntre ich Sie (aus freundschaftlichem Herzen auch abwesend) in dieser Ihrer Bemühung, von der ich drey Jahre ein froher Zeuge gewesen bin. Und hiermit, guter Herr von Bötticher, leben Sie wohl und mit Gott allenthalben, auch in den Gefahren des Hofs, unschuldig und glücklich. Ich aber bin, so lange ich lebe, Ihr aufrichtigster Freund u. Diener, Leipzig, Gellert. den 14 Julius, 1767. Ihrem Hrn Vater, der Fr. Mutter u. der Frl. Schwester empfehle ich mich zu Gnaden u. dem Hrn Abt Jerusalem zu beständiger Freundschaft. Auch grüsse ich herzlichst alle meine Freunde, Gärtnern, Eberten, Schmidten, Zachariän, Behmen u.s.f.
1076. An Christiane Caroline Lucius.
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Leipzig, den 14. Juli 1767.
Leipzig, den 14. Juli 1767.
Liebste Mademoiselle, Unter allen Briefen, die ich zu meinem Geburtstage erhalten, hat mich keiner so erfreut und gerührt, als der Ihrige, und der Brief des Vaters Ihrer Doles. Nun für diesen Ihren lieben Brief danke ich Ihnen herzlichst, so wie ein guter Vater der besten Tochter. Aber, liebste Mademoiselle, ich habe Ihre neuntägige Anwesenheit in Leipzig wohl zu wenig, durch meine Schuld vielleicht, genossen, und habe zu wenig zu Ihrem Vergnügen gethan und thun können; dieses kränket mich. Aber dafür haben meine Freunde Ihre Anwe-
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senheit desto mehr genossen, und haben zu Ihrem Vergnügen desto mehr gethan und thun wollen; dieses beruhiget mich. – Leben Sie wohl mit allen den Ihrigen, die ich ergebenst und freundschaftlichst grüsse, so wie Ihren lieben Seydel. Leipzig, den 14 Jul. 1767. Glrt.
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1077. An Daniel Gottlob Rudolph. Leipzig, d. 23. Juli 1767. Liebster Herr Magister, Die Grafen R ev e n k l a u und der Doctor sind Ihre großen Freunde und schätzen Ihr Genie und Ihre ausgebreitete Gelehrsamkeit – sehr hoch; und dennoch muß ich Ihnen sagen, daß sie von Ihnen abgehen werden, wenn Sie in Ihrer zeitherigen Lebensart fortfahren. Ich bitte Sie also, als Ihr Freund, bey Ihrer eignen Wohlfahrt, bey Ihrer Gesundheit, bey Ihrem Leben, bey Gott und seiner Gnade, entsagen Sie dem Trunke. Ich weiß alles, was irgend zu Ihrer Entschuldigung dienen kann; aber liebster Rudolph, es bleibt doch ewig Ihre Pflicht, von dieser verderblichen Gewohnheit abzustehen, so schwer es Ihnen auch ankommen mag. Was bey dem Menschen unmöglich ist, das ist bey und mit Gott möglich. Daran erinnere ich Sie brüderlich mit aller Liebe, die ich Ihnen schuldig bin. Glrt.
1078. An Christian Garve.
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Leipzig, den 24. Juli 1767.
Liebster Herr Magister, Hier ist ein Brief von dem Präsidenten Globig, der Sie angeht. Ehe Sie ihn lesen, so beten Sie mit Gerharden: „ists Werk von dir, so hilf zu Glück: ists Menschenwerk, so treibs zurück, u. ändre meine Sinnen“. Kurz, lieber Garve, nach meinen Gedanken ist die angetragne Stelle allerdings eine Stelle für Sie. Reden Sie mit Ihrer guten Mutter u. Ihrem Onkel und hören Sie, was Sie Ihnen rathen; und was sie rathen, das thun Sie. – Haben Sie nicht Lust, oder nicht Zeit, den von dem Minister verlangten Plan auszuarbeiten, welches allerdings viel begehrt ist: so schicken Sie mir nur den Lateinischen Aufsatz, den Sie ehedem für den Minister in Berlin entwarfen; er ist mehr als zu gut. Bis dahin will ich dem Präsidenten Ihre Disputation als einen Beweis Ihrer Litteratur übersenden. Das Sallarium? – Ich dächte, wir wären jährlich mit zwey hundert Thaler zufrieden, und in Leipzig mit drey hunderten. Antworten Sie mir bald u. auf
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Nr. 1079
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allen Fall so, daß ich Ihren Brief ohne Bedenken an den Präsidenten Globig schicken kann, wenn es nöthig seyn sollte. Sie aber, mein lieber Herr Garve, vergessen unter dieser Zeit die Sorgfalt für das Äusserliche nicht, auf welches man in Dresden sehr sieht, und lernen Sie immer Ihre natürliche Hitze auch in rechtmäßigen Fallen durch Geduld u. Nachsicht zurück halten. – M. Kraft, der heute fortgegangen ist, empfielt sich Ihnen bestens durch mich u. danket Ihnen; ich aber bin Ihr ergebenster Glrt. Leipzig, den 24 Julius, 1767.
1079. An Andreas Wagner.
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Leipzig, den 24. Juli 1767.
Liebster Wagner, Herr Doctor P ö r n e r, der Medicus, ein Freund von mir und Heinen, ein guter Mann, bittet mich, Ihnen seinen Bruder, der ein geschickter Jurist ist, und wie mich der Doctor aufrichtig versichert, ein rechtschaffner und arbeitsamer Mann zugleich, Ihnen, sage ich, diesen seinen lieben Bruder, der, glaube ich, um ein kleines Steueramt in Delitsch anhält, bestens zu empfehlen. Dieses, guter Wagner, thue ich hiermit aus Freundschaft und Pflicht, u. bitte Sie, wenn Sie bey dem Hrn VicePr. Lindemann, oder einem Minister, seiner gedenken können, es gütig zu thun. Ich weis nicht anders, als daß Blümner diesen Pörner genau kennet. Und nun noch eine Bitte. Der Herr VicePr. Hohenthal hat mich gestern durch den Inspector Deutrich fragen lassen, wieviel ich in Meissen u. Pforta rückständige Termine von meiner Pension zu fordern hätte; eine Frage, die ich nicht wohl beantworten kann. Erstlich habe ich von der Pension in Meissen zu h u n d e r t Thalern, die ich schon seit 1752 geniesse, nichts zu fordern. Es ist wahr, daß ich mit einem Theile der Ma s c ov i s c he n Pension auch in Meissen angewiesen bin. Von dieser habe ich niemals etwas erhalten; ich habe aber auch nicht geglaubt, daß sie mir gehöret; und ich verlange sie deswegen nicht, weil ich sie für zu groß für mich halte. Der andre Theil der Mascovischen mir zugetheilten Pension steht in der Pforta. Wie viel er eigentlich beträgt, weis ich nicht. Aber Sie, liebster Wagner, wissen, daß ich seit 1765 auf hohen Befehl, diese Befehle sind vom 8 u. 10 May, 1765. als eine besondre Gnade, aus der Rentkammer jährlich durch die sorgfältige Hand unsers Lindemanns z we y hunde r t T ha l e r ausgezahlet bekomme, welche eigentlich nach der Qvittung an das Schulamt Pforta angewiesen sind. Ich erhalte also jährlich dreyhundert Thaler in allem, bin herzlich damit zufrieden, verdiene diese nicht; wie könnte ich also mehr begehren, oder erwarten? Dieses sagen Sie dem Hrn VicePr. Hohenthal; denn Sie wissen und verstehen die Sache besser, als ich. Komme ich ja in die Umstände, daß ich nichts mehr arbeiten kann: so wird mich der Hof, der gnädig
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gegen mich gesinnt ist, wenn ich bitte, nicht Noth leiden lassen. Ich umarme Sie herzlichst. Leipzig, den 24 Jul. 1767. Glrt. Grüssen Sie Ihre liebe Frau u. empfehlen Sie mich dem Hrn VicePr. von Hohenthal u. Lindemann ehrerbietigst.
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Scheidelwitz, den 27. Juli 1767.
Hochedelgebohrner Herr Hochzuverehrender Herr Professor, Der erste Gedanke, den Ihr letzter gütiger Brief in mir erregte, war nach der Empfindung Ihrer Güte und Ihrer Vorsorge, ein Gedanke an die Göttliche Vorsehung. Ich samle mit Vergnügen die Spuren davon in allen den Fällen, wo ich aus Sachen, die ich wünschte, und die mir versagt wurden, Folgen entstehen sehe, die diese Wünsche ganz aufgehoben haben würden, wenn ich im Stande gewesen wäre, sie voraus zu sehn. Vielleicht würde mich die Krankheit und der Tod des Grafen von Flemming jetzt sehr beunruhigen, wenn ich schon der Hofmeister seines Sohns wäre. Jetzo kan er weiter nichts als mich desto ruhiger, und in meinen künftigen Wünschen desto bescheidner und mässiger zu machen. Obgleich, wenn Begebenheiten von dieser Art hinreichend wären uns bey unsern neuen entstehenden Wünschen, das Mißtrauen einzuflössen, ob wir nicht vielleicht unsre eignen Mißvergnügen begehren, so müste ich schon lange weit ruhiger und um den Ausgang meiner Erwartungen viel unbekümmerter worden seyn. Aber Ihnen, der Sie das menschliche Herz so gut kennen, und von dem ich wünschte, daß Sie das meinige ganz, auch selbst mit allen seinen Fehlern kennen möchten; Ihnen gestehe ich es gerne, daß ich diese geduldige Zuversicht auf die göttliche Regierung, die alle unsre Wünsche den würklichen Begebenheiten unterweist, und das was wir wollen mit dem was geschieht immer übereinstimmend macht, noch nicht dadurch kenne, daß ich sie besitze. Aber ich sehe sie als einen Gipfel an den ich noch zu erreichen hoffe, wenn meine Erfahrungen sich häufen, und mit den Gründen meiner kältern Vernunft sich vereinigen werden, mich von meiner Unwissenheit in Ansehung der Mittel zu meinem Glück zu überzeugen. Unterdessen ist Ihr Brief nicht blos lehrreich für mich, sondern auch ergötzend gewesen. Wenn er einige Begierden gemässigt hat, so hat er dafür andre befriedigt. Denn welcher Wunsch ist von jeher bey mir stärker gewesen, und welchen würde ich später aufgeben, als den, von rechtschafnen Männern gekannt und geliebt zu werden. Als ich das Glück hatte, in Ihr Haus zu kommen, so zog sich dieses allgemeine Verlangen in den einzelnen Wunsch zusammen, Ihre Gewogenheit zu erlangen. Meine Bestrebungen darnach waren weit geringer, als ich sie gern machen wollte. Ihre zuvorkommende Güte ersetzte das, wozu mir die Gelegenheit und die
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Kräfte, obgleich nicht die Begierde fehlte. Der Himmel hat mir wahr gewährt, als ich mir selbst zu wünschen getrauete. Sie haben mir nicht blos Ihre Gewogenheit, sondern Ihre väterliche Liebe geschenkt. Gott belohne Ihnen diese Wohlthat. Erhalten Sie mir, Theuerster Herr Profeßor, Erhalten Sie mir diese Liebe, und ich werde in jedem Stande an jedem Orte in der Welt nicht ganz unglücklich seyn können. Ich bin jetzo mit meiner Mutter, und meines Onkels Tochter auf dem Lande, in dem Hause meines Lehrers und Freundes, Hr. Ringeltauben, der durch mich um Ihre Gewogenheit bittet, und dem Sie sie nicht versagen würden, wenn Sie ihn, so wie ich, kannten. Ich lebe hier nicht ganz von den Studiren entfernt, obgleich auch nicht sehr ernsthafft und anstrengend beschäftiget, in einer reitzenden Gegend. Mein Onkel ist mit einem Freunde dem Oberforstmeister Süssenbach nach Landeck ins Bad gegangen. Ich wünsche es mehr als ichs hoffe, daß er völlig gesund aus dem Bade zurückkommen möge. Meine Mutter empfiehlt sich Ihrer Gewogenheit, die Sie ihr durch Ihr gütiges Andenken von neuem versichert haben, und ich bin Scheidelwitz bey Brieg Hochedelgebohrner Herr d. 27 Jul. 1767. Hochzuverehrender Herr Profeßor, Dero gehorsamster Diener C. Garve.
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Leipzig, den 28. Juli 1767.
Liebster Herr Magister, Noch ein Vorschlag. M. Hahn, der zeither Hofmeister bey den beiden jungen Herrn v. Itterod gewesen, u. den Sie, denke ich, kennen, geht itzige Michaelis nach Hamburg zu dem Baron Schimmelmann; und die Frau v. Itterod sucht durch mich wieder einen Mann für ihre Söhne, oder vielmehr nur für den ältesten, der fünfzehn Jahre alt ist. Sie will nämlich, weil der jüngste wenig weis, sehr flüchtig ist, den Soldaten im Kopfe hat, nicht viel lernen mag und also den ältesten aufhält, sie will, sage ich, für den jüngsten einen Privatinformator ins Haus täglich kommen u. ihn also unterrichten lassen; u. der Hofmstr. des ältesten soll nur die Aufsicht über jenen u. über seine Stunden haben, wenn er ihm nicht freywillig einigen Unterricht ertheilen will. Der älteste, der ein lahmes Bein hat, hat viel Lust u. Fleiß, zu studiren, kann anhaltend sitzen, folgt, liest schon den Livius, Virgil u.s.w. versteht auch etwas Griechisch, und soll itzigen Winter, oder doch künftigen Sommer, juristische Collegia zu hören anfangen. In diese müßte ihn freylich der Hofmeister begleiten. Die Mutter ist immer noch vor vielen Müttern, eine strenge u. sorgfältige Mutter, wenn sie auch ihre eignen Vorurtheile hat. Das Sallarium beträgt freylich nur in allem hundert funfzig Thaler. Allein das Vortheilhafte bey dieser Stelle ist erstlich der Auffenthalt in Leipzig, und dann, daß der
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Hofmeister keine oeconomischen Beschäftigungen dabey hat, welches beides für Sie erwünscht zu seyn scheint; denn die oeconomische Sorge ist keine geringe Sache, u. so viel ich denke, eben nicht Ihr Werk. Sie können sich bey Gelegenheit hier habilitiren u. etwan ein Collegium bey Ihrer Hofmstrstelle lesen. Was denken Sie also? Überlegen Sie diesen u. den ersten Antrag mit sich u. den Ihrigen, und antworten Sie bald, u. von Herzen heraus. Ich habe wirklich für die Itterodische Condition Candidaten genug; aber Sie sind ohne Ausnahme der beste. Allein nach Dresden weis ich ausser Ihnen keinen Menschen. Nun, getrost, lieber Garve! Befiehl dem Herrn deine Wege! Ihr ergebenster Gellert. Leipzig, den 28 Jul. 1767.
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Leipzig, den 29. Juli 1767.
Liebster Schlegel, Dein Schwager ist ein gutes Kind. Freylich hat er noch die Schüchternheit der Fürstenschule an sich; aber das wird sich schon verlieren. Wegen des Stipendii habe ich ihn ein latein. Memorial aufsetzen lassen. Es war leidlich und richtig, aber weitläuftig. Ich ließ es ändern, abschreiben und schickte es dem Präs. Globig. Dieser hat mir geantwortet, daß der Befehl diese Woche noch folgen sollte. Kurz; ich will den jungen Hübsch dienen, so gut ich armseliger Mann kann; u. Heine wird es auch thun. Einen m e ns e m a m bul a t or i a m auf fünf Tage u. eine Freystube hat Dein Schwager bereits; u. das ist zum Anfange doch schon etwas. – Aber warum lieferst Du uns des sel. Giseckens Predigten nicht? Thue es, guter Schlegel, und ermuntre auch Deinen Bruder zur Fortsetzung der Beaumont. – Mit Deinen Passionspredigten bin ich herzlich zufrieden und sehne mich nach dem zweyten Bande; denn ich kann gar nichts mehr lesen, was nicht sehr gut u. erbaulich ist. Ich umarme Dich, Deine liebe Frau u. Bruder u. bin ewig der Deine Glrt. Leipzig, den 29 Juli 1767.
1083. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 7. August 1767.
Liebste Schwester, Es geht Morgen ein gewisser Hr. von Hartenberg nebst seinem Compagnon, dem Hrn Gervinus, die beyde bey uns studiren, von hier zum Besuche nach Mokeritz; von Mokeritz wollen Sie nach Chemnitz u. Lichtwalde u. denken über Haynchen u. Waldheim wieder zurück nach Leipzig. Dieses melde ich Euch deswegen, weil sie, wenn sie anders durch Haynchen reisen,
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Euch gewiß besuchen werden, indem sie sehr viel auf mich halten. Es sind gute Leute. Ich will ihnen sagen, wenn ich sie anders heute noch sehe, daß sie nur zu dem Hrn Stadtschreiber Hartmann gehn sollten, der sie schon zu Euch führen würde. Sie haben mir zu der letzten Collecte einen Ducaten gegeben. Ich grüsse Hr. Bgmstr. Heinecken u. s. liebe Frau, desgleichen den Hrn. M. Hunger ergebenst. Gott sey mit Euch. Leipzig, den 7 August, 1767. Glrt.
1084. An Philipp Erasmus Reich.
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Leipzig, den 8. August 1767.
Es ist wohl alles richtig, liebster Herr Reich, was Sie von dem Zerbster Manne urtheilen. Wollen Sie indessen für seinen Sohn meine Schriften aufwenden: so will ich nebst einem Freunde Einen Ducaten dazu thun; damit mich der gute Mann nicht ferner beunruhige. Den 8. Aug. 1767. Ihr ergebenster Glrt.
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Scheidelwitz, den 8. August 1767.
Hochedelgebohrner Herr, Hochzuverehrender Herr Professor,
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Ich übergebe hiermit, Ihrem Befehl zufolge, Ihnen diese Arbeit. Ihr Urtheil und die Entscheidung, die ich von Ihrer Gewogenheit erwarte, wird es bestimmen, was Sie davon für einen Gebrauch machen wollen. Ich habe den Aufsatz, den ich in Leipzig von eben dieser Sache machte, und den Sie mir die Erlaubniß gaben, Ihnen anstatt eines neuen Plans zuzuschicken, in Leipzig zurückgelassen. Und doch glaube ich, wenn ich ihn auch bey der Hand gehabt hätte, so würde ich weit lieber den Entwurf von neuem ausgearbeitet, als alle die Verbesserungen vorgenommen haben, die der alte erforderte. Mich deucht, er war etwas zu allgemein und zu wenig bestimt, um bey der würklichen Unterricht als eine Grundlage gebraucht werden zu können. Ich habe diesen Fehlern abzuhelfen gesucht. Ihr Urtheil wird es entscheiden, mit wie vielem Glück. Unterdessen sehe ich es sehr wohl ein, daß alle solche Entwürfe noch immer viel zu sehr im allgemeinen bleiben, und daß bey dem würklichen Unterricht, so viel kleine Zusätze, Abänderungen und Einschränkungen gemacht werden müssen, die den Entwurf beynah entbehrlich machen. Ich sehe deswegen diese Arbeit mehr als eine Probe an, die der Herr Graf verlangt, um von der DenkungsArt des künftigen Lehrers seines Sohnes urtheilen zu können, als eine Vorschrifft, nach der ich mich ohne Ausnahme
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richten müste. Sie, Theuerster Herr Professor, die Sie durch Ihren Unterricht, und vornemlich durch Ihre Urtheile meinen Geschmack geleitet, und meine Urtheilungskraft vestgestellt haben, unterstützen Sie mich noch, in allen den Beschäftigungen zu denen mich die Göttliche Vorsehung brauchen will, durch Ihren Rath und durch Ihre Unterweisungen. Wenn ich recht thue, so wird mich Ihr Beyfall darinn sicher und standhaft machen, und wenn ich fehle, so wird mich Ihr Tadel zurechtweisen, und aufs künftige aufmerksamer machen. – Aber ich vergesse es, daß ich Sie seit einiger Zeit her, durch eine Menge von langen Briefen beschwert habe. Wenn die Dankbarkeit und die Liebe etwas geschwätzig ist, so ist die Ehrfurcht desto bescheidner und zurückhaltender. Von beyden Empfindungen aber ist das Herz dessen in gleichem Grade angefüllt, der die Ehre hat sich zu nennen, Hochedelgebohrner Herr, Hochzuverehrender Herr Professor, Scheidelwitz. d. 8. Aug. 1767. Dero gehorsamster Diener C. Garve.
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Dresden den 12. Aug. Mittwochs 1767. im Gewitter Mein theuerster Herr Profeßor, Es ist so finster, ob es wohl noch nicht 7. Uhr ist, daß ich meine Arbeit hinlegen mußte. Ich habe mir Licht geholt, und will mir die schwarze furchtbare Stunde des Sturms dadurch erheitern, daß ich mich mit meinem besten würdigsten Freunde beschafftige, und mich zu ihm verseze. Ich bin den ganzen Nachmittag bey Ihnen, und für Sie in Sorgen gewesen; es war erstickend heiß, und die Luft mit schweren Gewittern erfüllt; und ich weis, daß Sie immer davon leiden. Ich dachte, es müßte in Ihrem Wohnstübchen recht traurig und ängstlich aussehen. – – Unzählich oft habe ich an Sie gedacht, und mir wenigstens, an Sie zu schreiben, gewünscht, nur daß ich meine Arbeit nicht gern so lang es Tag war, verlaßen wollte; denn ich habe freylich zeither viel versäumt, durch die Reise; und dann gehen wir auch viel spazieren. Hierzu kommt noch, daß unsers lieben Herrn Z ei s Schwester, uns r e S c hwe s t e r, C h r i s t e l c h e n , für ihre Hochzeit und neue Wirthschaft viel zu thun hat, u. ich und Frizgen, oft halbe, auch ganze Tage bey ihr sind und ihr helfen. Auf den 18.ten ist ihr Hochzeittag. Gott laße es ihr wohlgehen. Wünschen Sie ihr auch Gutes, bester Herr Profeßor. Ihr frommer Wunsch, wird Segen für sie seyn; sie ist ein sehr gutes Kind. Für uns ist es traurig, daß sie von hier wegkömmt, u. auch daß ihr Bruder unsre Nachbarschaft verläßt. Wir verlieren dabey. Wenn sie nur unsre Freundinn bleibt! Ich hoffe es wohl von ihr, doch
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rechne ich nicht mehr so ganz auf sie, wie bisher. Mir scheint, die meisten Frauenzimmer ändern sich nach der Heyrath, und nicht immer zu ihrem Vortheile. Ich kenne nur Eine von meinen Freundinnen, die nach einer 6jährigen Ehe, noch ganz so ist, wie sie sonst war. Nicht gleichgültiger gegen ihre vorigen Verbindungen, und doch so zärtlich für ihren Mann und für ihre Kinder, als es eine gute Frau nur seyn kann; auch nicht so voll Suffisance und feyerlichen Ernstes gegen unverheyrathete Personen, die noch die ernsthaften Sorgen des Hauswesens nicht haben. Ich habe sie oft in Gesellschaft von lauter jungen Mädgens gesehn, und sie als das artigste, munterste und gefälligste darunter gefunden. Mannspersonen, denke ich, ziehn sich dergleichen Vorwurf seltener zu. Meistens bleiben sie ihren alten Verbindungen getreuer, und in ihren Sitten und Betragen ungezwungener und unveränderter. Sollte es überhaupt von der Festigkeit des männlichen Charakters, oder vom schwächern Grade der Liebe gegen ihre Gattinnen, herrühren? Und ist vielleicht ein höherer Grad von Liebe im Herzen eines Frauenzimmers, Schuld, daß sie, für die andern Gegenstände ihrer Zuneigung, keine Empfindung mehr übrig behalten, und aus Begierde, ihrem Manne zu gefallen, von sich selbst unterschieden werden, um vielleicht das seyn zu wollen, was er ist? Diese Ursache wäre allenfalls noch die beste, u. doch fürchte ich, daß sie die allgemeinste nicht ist, weil eben nicht so gar viele Ehen, von dieser sorgfältigen Bemühung, einander zu gefallen, und einander alles aufzuopffern, Beweise abgeben. Von meiner K i r ch h o f i n möchte ich wohl auch denken, daß sie sich geändert habe. Häusliche Verrichtungen können zwar ein großes Hinderniß seyn, warum sie mir nicht schreibt; aber ein Brief ist doch so bald geschrieben, und sie weis, daß es mir nichts weniger, als gleichgültig ist, ob ich etwas von ihr weis, oder nicht. Liebster Herr Profeßor, ich kann zu gar keinem rechten Begriffe von der Sympathie sich verstehender Seelen kommen. Meine Kirchhofin z. E. müßte sich doch auch sehnen, etwas von mir zu wißen, wenn Sympathie unter unsern Seelen, wäre, und meine Empfindungen nicht einseitig wären. Sie verliert dabey, die arme Kirchhofin! Ich wünschte so herzlich, ihr meine Leipziger Reise zu erzählen; ich könnte es auch noch thun. – – Ja, aber sie bekümmert sich ja nicht um mich. Wie gut ist es, daß wir hier immer auf der einen Seite gewinnen, was wir auf der andern verlieren! Mein Seydel ersezt mir izt meine Kirchhofin, u. ich darf das Vergnügen, meine in Leipzig genoßenen Freuden, Jemanden zu erzählen, der mir sie herzlich gönnt, und gern an allem Theil nimmt, was mir begegnet, nicht mißen. Ich habe es ganz genoßen; ihm alles, auch das geringste geschrieben; und ihm viel Freude damit gemacht. Das Gewitter hatte sich ein wenig entfernt: es kömmt aber wieder näher. Ich freue mich gewißermaaßen; so oft ich ein fürchterliches Wetter aufsteigen sehe. Dann denke ich; vielleicht wird heute ein Gottesläugner, ein muthwilliger Spötter, bekehrt, oder erschüttert. Wenn die Natur uns ihren Herrn predigt: so ist der Donner gewiß eine ihrer durchdringendsten Stimmen[.]
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13. August 1767
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Donnerstags, den 13. Aug. Es wird recht hübsch kühle, u. man ist ganz leicht und lebendig. Wenn ich gelehrt wäre; u. nicht so oft im Mond- und Sonnenscheine spaziren gienge, hätte ich gar geglaubt, ich wäre hypochondrisch; so ängstlich war mir, und so misvergnügt in mir selbst. Heute ist mir recht wohl, ich komme von einem sehr angenehmen Spaziergange. Wir giengen von 8. bis 10. Uhr im großen Garten, im Mondlichte, in der sanftesten Luft, unter dem abwechselndsten Himmel, und in einer so ruhigen Stille – – man hörte nichts, als den einförmigen Gesang des Grashüpfers, und einzelne vorübergehende Spazirende. Es war außerordentlich schön. Diese spätern Abendstunden sind sehr oft unsre Zeit zum Spazirengehen, u. in der That eine beqveme Zeit. Es hat mich immer gekränkt, wenn ich auf diese Art vergnügt gewesen bin, und gedacht habe, daß es Ihnen wohl, Ihrer Gesundheit wegen, nicht erlaubt seyn möchte, so spät noch in der freyen Luft zu seyn. Ich werde immer recht munter und heiter davon. Diese Nacht habe ich gar keine Lust, zu Bette zu gehen, u. ich schreibe mit solcher Begierde an diesem Briefe, als ob ich Ihnen etwas recht Hübsches schriebe; und es ist doch nicht. Dennoch will ich ihn an Sie fortschicken, er soll auch gleich zu Ende seyn; laßen Sie mich Ihnen nur noch verschiedenes sagen, das mir Freude macht, und gemacht hat. Ich habe dreymal Briefe von unserm Seydel, er ist gesund, und doch abwechselnd heiter. Ich schicke ihm alle Briefe meiner Freunde in Leipzig. Die Ihrigen, liebster Herr Profeßor, wollte ich zwar wohl nicht so weit weg wagen; aber, wider meinen Willen, muß ich Ihr leztes gütiges Billet, unter den andern Briefen mit eingepackt haben; denn ich suche es hier vergebens, und das ist auch die Ursache, daß ich es Ihnen nicht in Abschrift beylegen, sondern Ihnen nur mit meinem ganzen Herzen dafür danken kann. Das wißen Sie wohl nicht, daß der gute Hr. Cantor u. seine liebe Frau, und auch Hr. Cr e uz i g e r, Lust haben, noch in diesem Herbste nach Dresden zu kommen? Sie schreiben wohl noch alle sehr ungewiß davon; aber es ist doch Hoffnung u. Ursache zur Freude. Hr. C r e u zi g e r schreibt oft an mich, u. Fritzgen, auch der junge Doles u. Hr. Tr u m m e r, so daß es uns niemals an Nachrichten aus Leipzig fehlet, und wir immer noch halb dort gegenwärtig sind. Ich habe keinen Ort in der Welt so lieb, als Dresden u. Leipzig. Diese zween faßen alles in sich, was mir das Liebste u. Theuerste ist. In R a a k e , in S c hl e s i e n, ist wohl auch etwas; aber ich habe doch R a a k e deswegen nicht lieb, es ist auch ganz natürlich; nur in Dresden u. Leipzig bin ich sehr vergnügt u. glückl. gewesen, – und was habe ich Raake zu verdanken, das ich niemals gesehn habe, und nie zu sehn hoffe? Am Sonntage vor 8. Tagen gieng ich recht mit Freuden in die Kirche. Ihr würdiger Z o l l i k o f er predigte hier. Wie lieb war mirs, diesen Mann, den Sie hochschäzen und lieben, zu sehn und zu hören! Wir haben hier auch einen recht guten deutschen reformirten Prediger. Seine Einweihungsrede hatte vortreffliche Stellen, und sein Text, und vieles, was er darüber sagte, ist mir noch ganz gegenwärtig, wenn ich in dieses Be t ha us trete. „Wie heilig ist diese Stätte! Gewißlich wohnt der Herr an diesem Orte. Hier ist Gotteshaus! Hier ist die Pforte des Himmels!“ – Diese Worte höre
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Nr. 1087
20. August 1767
ich noch. Ihr feyerlicher Klang scheint noch, mein Ohr zu rühren. – Damals hätten alle diejenigen ihn hören sollen, die den öffentlichen Gottesdienst gering achten, u. seine wahre Absicht und seinen Nutzen nicht kennen. Ich freue mich recht auf dem Sonntag, da ich ihn wieder hören will. Hr. Zol l i k o f e r lies 2. von Ihren Liedern singen, und für mich war dieses das erstemal in öffentlicher Versammlung. Ich habe mir auch sein Gesangbuch gekauft. Seyn Sie ja nicht böse, Liebster Herr Profeßor, daß ich Ihnen so viel, und doch so wenig intereßantes vorgeschwatzt habe. Wie süß ist der Gedanke für mich, daß ichs thun darf, daß Sie auf mich hören, für mich, die ich in der Welt Niemanden weis, den ich mehr und ehrerbietiger liebte! – O möchten Sie es doch ganz wißen können, wie theuer Sie meinem Herzen sind! Möchten es doch alle Leute wißen! Sie würden dann alle gestehn, daß ichs wegen meiner Empfindungen für Sie werth bin, daß Sie mein Freund sind und mich Ihre Freundin, Ihre Caroline, nennen. Gott segne Sie, bester Herr Profeßor! Ihre Gesundheit, Ihre Zufriedenheit und Ihre Freundschaft sind kostbare Güter und Segen für alle, die Sie lieben und auch für mich, die ich Sie so stark, so zärtlich und so ehrerbietig liebe, als mein Herz nur lieben kann. C. C. Lucius.
1087. An Christiane Caroline Lucius.
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Leipzig, den 20. August 1767.
Liebste Mademoiselle! Ich kann Herrn C r e u z i g e r n nicht wohl nach Dr e s de n reisen sehen, ohne ihm einen Brief an Sie mitzugeben, so wenig ich Ihnen auch zu sagen weiß. Denn von meiner Hochachtung und Liebe sind Sie lange überzeugt und alles Andere, was Sie interessiren könnte, kann Ihnen Cr e uz i g e r mit seiner freundlichen Beredtsamkeit besser sagen, als ich mit meinem ernsthaften und abgebrochenen Tone. Eins indessen muß ich Ihnen doch selbst sagen; nehmlich, daß mir Ihr letzter langer Brief nicht zu lang gewesen ist. Denn auch Kleinigkeiten, wenn Sie solche erzählen, unterhalten mich als wichtige Nachrichten. Endlich sind kleine Umstände, die unser Herz und unser häusliches Leben angehen, für uns immer Merkwürdigkeiten. Sie können mir sie also getrost schreiben. Itzt aber bitte ich Sie, daß Sie der Braut, deren Angelegenheiten Sie besorgen helfen, in meinem Namen zu ihrer Verbindung Glück wünschen und daß Sie selbst, durch ihr Beyspiel sich wegen Ihres eignen künftigen Schicksals beruhigen. Ich grüße zugleich Herrn S e y de l n und Herrn Z e i s e n ergebenst sowohl als Ihr ganzes Haus. Leipzig, den 20. Aug. 1767. Gellert.
Nr. 1088
1088. An Christian Garve.
22. August 1767
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Leipzig, den 22. August 1767.
Liebster Herr Magister, Unser Anschlag soll also nicht bestehn; denn den 19ten d. M. ist unser guter Minister Flemming, Gott habe ihn selig, in die Ewigkeit gegangen. Aber getrost, lieber Garve! War gleich der Weg, den wir giengen, nicht der rechte: so war es doch unsre Pflicht, ihn zu versuchen. Vielleicht zeigt sich uns bald ein andrer, der Sie sichrer führen soll, wenn er Sie auch anders führt, als Sie itzt wünschen: nichts in unserm Leben ist so geringe, es steht unter der göttlichen Regierung u. Anordnung. – Ihr itziger Plan hat mir ungleich besser gefallen, als derjenige, den Sie ehedem nach Berlin entwarfen. Ich schickte ihn vergangnen Dienstag, den 18ten an den Präsident Globig; also hat ihn der gute Minister nicht zu sehn bekommen. Aber genug, er war schön; die letzten Blätter nur schienen mir ein wenig flüchtig gearbeitet zu seyn; eine Wirkung Ihres lebhaften u. gegen das Ende der Sache zu ungeduldigen Naturells. In der That habe ich Ihre Stube auf Michaelis schon vermiethet; aber es werden sich schon gute Stuben finden, wenn Sie anders wieder zu uns nach Leipzig wollen. Ich umarme Ihren guten Onkel u. Sie mit tausend guten Wünschen u. bin Leipzig, Ihr ergebenster Gellert. den 22 August, 1767.
1089. Von Christian Garve.
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Breslau, den 26. August 1767.
Hochedelgebohrner Herr Hochzuverehrender Herr Professor, Mißlungne Anschläge sind oft eben so grosse Geschenke der Vorsicht, als glücklich ausgeführte. Wenn ich auch diese Sache noch weit mehr gewünscht, und noch weit gewisser gehofft hätte, so würde mich doch eine einzige solche Vorstellung, wie die in Ihrem gütigen Briefe ist, beruhiget haben. Ueberdies halte ich einen Versuch gar nicht für vergeblich, bey dem ich soviel gewonnen habe, von der Gewogenheit des verehrungswürdigsten Freundes durch neue Beweise versichert worden zu seyn. Gott belohne Ihnen alle diese Wohlthaten, und unter diesen vorzüglich, Ihre edle und mir so schätzbare Freymüthigkeit, mit welcher Sie mir meine Schwachheiten zeigen. Das Lob eines Mannes, der sich das Herz nimmt uns zu tadeln, ist für eine gut denkende Seele weit schmeichelhafter. Und ein einziges Wort von Ihnen, was Beyfall oder Billigung anzeigt, ist mir viel mehr werth, und macht eine grössre Belonung für mich aus, als tausend LobesErhebungen von andern. Ich erkenne meine Hitze, und ich muß gestehn, daß sie jetzt noch durch eine gewisse Ungeduld vermehrt wird, mit welcher ich die künftigen Veränderungen in meinem Zustande erwarte. Wäre der Graf leben geblieben, so hätte
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ich wenigstens den Vortheil gehabt, nicht wider von neuem wählen zu dürfen; und das ist für mich, der ich weit lieber Entschlüsse ausführe, als sie fasse, ein sehr grosser. Unterdessen, wenn die Ungewißheit der Zukunft für mich durch diesen Tod größer geworden ist, so ist deswegen die Gewißheit nicht geringer, daß das was geschehen wird, gut für mich seyn wird. Die ganze Kunst ist diese, zwischen seinen Wünschen und seinen Umständen eine beständige Harmonie zu erhalten. Und sollte ich unter Ihrer Anleitung nicht noch zu dieser Kunst gelangen können. Jetzo, da mein künftiges Schicksal noch nicht entschieden ist, ist mir es, glaube ich, noch erlaubt zu wünschen. Ich denke, wenn Sie, Theuerster Herr Professor, bey mir wären, Sie würden es mir vergeben, wenn ich mich aus meinem Vaterlande wider zurück nach Leipzig wünsche, wo ich zwey der vergnügtesten, und auch gewiß nicht der unnützesten Jahre zugebracht habe. Es ist vor kurzem hier in dem Elisabethanischen Gymnasio eine ProRectoratStelle offen worden. Meine Freunde, ob sie gleich aus Zärtlichkeit gegen mich meine beständige Gegenwart wünschen, sind demohnerachtet durch meine völlige Abneigung von diesem Stande in meinem jetzigen Alter, abgehalten worden irgend einen Schritt zu thun, dieses Amt mir zu verschaffen. Und da hier in Breßlau fast kein Beyspiel davon vorhanden ist, daß ein junger Gelehrter, der nicht vorher die Subalternan Dienste ausgehalten hätte, zu dieser Stelle wäre angenommen worden, noch weit weniger wenn er selbst darum nicht angehalten hat, so denke ich für Anerbietungen ziemlich sicher zu sein. Was aber weiter aus mir werden wird, und wie ich es anstellen werde, um den Winter, wenn es möglich ist wider bey Ihnen zu seyn, und meine übrigen kleinen Entwürfe auszuführen, das weiß Gott, und ich bemühe mich recht, damit zufrieden zu seyn, daß er es allein weiß. Meine Mutter und mein Onkel sind so voll von Verehrung, Dankbarkeit, Liebe gegen Sie, daß ich ihre Empfindungen blos nennen, nicht beschreiben kan. Gott seegne den besten gütigsten Mann, so denkt jeder von uns, wenn er Ihre Briefe liest; so werden wir alle Tage unsers Lebens denken. Ich bin mit der kindlichsten Verehrung Hochedelgebohrner Herr, Hochzuverehrender Herr Professor Breßlau, d. 26. Aug. Dero gehorsamster Diener C. Garve.
Nr. 1090
1090. An Johann Christian Schumann.
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31. August 1767.
Theuerster Herr Pastor, Als ein ehrlicher Mann kann ich Sie aufrichtig versichern, daß ich Ihnen herzlich gern dienen möchte; aber ich muß Ihnen auch als ein sehr kränklicher und zur Critick verzagter Mann eben so aufrichtig sagen, daß ich das Vertraun nicht erfüllen kann, das Sie in Absicht auf Ihre Sprachlehre in mich setzen. Der einziger Mann hier in Leipzig, dessen Rath und Urtheil Sie bey Ihrer in der That schweren Arbeit leiten könnte, ist unstreitig Herr Professor S c h w a b e . An diesen, liebster Herr Pastor, wenden Sie sich: ich hoffe, er soll Sie nicht vergebens bitten lassen. Ihre Absicht, für gelehrte Ausländer eine deutsche Grammatick in lateinischer Sprache zu schreiben, ist allerdings für unsre Nation rühmlich und jenen zuträglich. Aber werden Sie zu einem Werke, das so wenig u. noch entfernte Käufer zu hoffen hat, bey aller seiner Güte und Nutzbarkeit, wohl so leicht einen Verleger finden? Ist nicht die herrschende Sprache leider auch bey gelehrten Ausländern die französische? In dieser aber ist schon mehr als Eine deutsche Grammatick vorhanden. – Genug, ich bewundre den großen Fleiß, den Sie in Ihren müssigen Stunden auf unsre Muttersprache verwenden, danke Ihnen für das Vertraun, das Sie zu mir haben, und für die günstige Meynung, die Sie überhaupt von mir hegen, und die ich nicht verdiene, und verharre mit aller Hochachtung und Freundschaft zeitlebens. Ew. Hochwohlehrwürden gehorsamster Diener, Leipzig, Gellert. den 31 August, 1767. Wenn ich nach Bonau, oder nach Droißig diesen Sommer kommen sollte: so werde ich das Vergnügen haben, Sie auf eine Stunde zu besuchen. Ich grüsse Ihren lieben Sohn, ermuntre ihn zum Fleiße u. empfehle mich Ihrem Gebete.
1091. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 1. September 1767.
O wie herzlich beklage ich das traurige Schicksal des guten M. Hung e r ! Gott erbarme sich seiner, daß er genese am Geist und Leibe, und gebe Euch auch Kraft und Stärke und Geduld in Euerm Leiden. Die meinigen kennet ihr schon. Aber gelobet sey Gott, der uns nicht läßt versucht noch beschwert werden über unser Vermögen. Der Bruder grüsset Euch. Er lebt wohl, ruhig und recht zufrieden mit seiner Frau. Leipzig, den 1. Sept. 1767. Gellert.
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1092. An Wladimir von Orlov.
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Gnädigster und Theuerster Graf, Ihr kleiner Neveu verlanget bey seiner Abreise ein Zeugniß seines Wohlverhaltens von mir; und wie könnte ich dieses dem lieben Kinde versagen, da ich nichts als Gutes und Rühmliches von ihm weis, und seine kleinen Fehler (denn warum sollte er keine haben?) am wenigsten kenne! Genug, ich liebe den kleinen Bojaslavsky und wünsche und bitte, daß Sie ihn uns nebst Herrn Constatin bald wiederschicken mögen. Zugleich danke ich Ihnen ehrerbietigst, theuerster Graf, für den so liebreichen und beredten Brief, mit welchem Sie mich unlängst beehret haben. Er war so gut deutsch geschrieben, daß ich ihn in einem collegio über den deutschen Styl meinen Zuhörern vorgelesen habe. Wie viel machen Sie durch Ihre Verdienste und Wissenschaften unsrer Academie und Ihrem Vaterlande Ehre! Gott erhalte Sie lange und beglücke Sie und Ihre rühmlichen Unternehmungen. Ich aber verharre, so lange ich lebe, mit größter Verehrung der Ihrige, Leipzig, C.F. Gellert den 3 September, 1767.
1093. An Christian Garve.
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Leipzig, den 3. September 1767.
Leipzig, den 26. September 1767.
Liebster Herr Magister, Bleiben Sie diesen Winter getrost bey Ihrer guten Mutter, und studiren Sie ohne Sorge; denn wer so viel Geschmack an den Wissenschaften findet, als Sie, und schon so weit in der Litteratur und Kenntniß guter Bücher gekommen ist; der studiret überall glücklich, der geht überall noch weiter fort. Besonders arbeiten Sie eine Disputation aus, mit dem festen Entschlusse, sie künftige Ostern hier oder in Halle zu gebrauchen. Gott gebe Ihnen Gesundheit und Seegen zu allen Ihren rühmlichen Unternehmungen! Finde ich binnen dieser Zeit, wenn ich lebe, eine günstige Gelegenheit für Ihr Glück; nun so werde ich nichts verabsäumen; denn so oft ich einen geschickten und guten jungen Mann suche, so fallen Sie mir vorzüglich, vor vielen andern, und mit Vergnügen ein. – Den rechtschaffnen Dr. Tr a l l e s erwarte ich mit einem Herzen voll Hochachtung u. Freundschaft; und Ihrem lieben Onkel danke ich für seinen Brief u. versichre ihn meiner ganzen Liebe. Ihre Bücher will ich unter den meinigen in Verwahrung nehmen; so wie ich auch den Stubenzins auf dieses halbe Jahr, nämlich s i e be nz e hn T ha l e r an Philippi für Sie bezahlet habe. Mag. Kraft, der die Stube nur wenig Wochen bewohnet hat, hat keinen Beytrag hinterlassen; u. ich habe auch keinen wohl von ihm fordern können. Leben Sie wohl, grüssen Sie Ihre Fr. Mutter bestens, und lieben Sie mich, wie Sie thun, beständig. Leipzig, den 26 Septbr. 1767. Gellert.
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1094. Von Christiane Caroline Lucius. Dresden, den 27. September 1767. Bester Herr Professor! Herr C r e u z i g e r kam aus Ihrer Stadt zu mir, mit einem Briefe von Ihnen, und Herr Ta c h se l t sollte gleichsam aus unserm Hause und ohne meinen Dank zu Ihnen kommen? Nehmen Sie den gerührtesten und herzlichsten von mir an. Es war sehr gütig, daß Sie mir diesen so lieben Besuch noch theurer zu machen wünschten, und Sie haben Ihre Absicht ganz erreicht. Wie sehr wünschte ich Ihnen, anstatt des D r e s d n e r Hofs, den Besuch einer freundschaftlichen Familie; denn obwohl selbst dieser Ihnen nur ein unterbrochenes und vielleicht mit Beschwerde verknüpftes Vergnügen geben könnte, so wäre er doch in Vergleichung viel besser. Sie denken es wohl, liebster Herr Professor, daß uns jene glückliche Zeit, welche unser C r e u z i g e r, die liebe D o l es und ihr guter Sohn bey uns zubrachten, so höchst vergnügt als geschwind verstrich. Sie, meine D o l e s , unternahm die Reise mit einiger Schwierigkeit und Aufopferung eines Theils ihrer Bequemlichkeit und Bedenklichkeiten, und doch hielt sie sich durch die vier Tage, die sie unter uns, und den einen, den sie in Ze hi s t a lebte, für sehr belohnt und war in sich ganz glücklich und äußerlich gesünder, als gewöhnlich, und immer anhaltend heiter und fröhlich, und oft bis zu einem kleinen artigen Muthwillen lebhaft. Ihr Sohn war ganz Empfindung und Dank für unsre Freundschaft, und angenehmes Erstaunen über alles, was ihm hier neu und schön war. Im P l a u i s ch e n Grunde vornehmlich stieg sein Enthusiasmus aufs höchste. Ob auch Herr C r eu z i g e r solchen Anfällen ausgesetzt war? – Nein, lieber Herr Professor, dafür weiß sich sein philosophischer Geist schon zu hüten. Er war stets gleich froh, heiter, freundschaftlich, mit uns allen sehr zufrieden. Es war gewiß sein Ernst, wenn er uns das zu verstehen gab, und ich freue mich, Ihnen dieses so zuversichtlich versichern zu können; denn ich weiß, daß Sie viel auf ihn und sein Urtheil halten. Nur wollte er unsrer Stadt und Gegend, auf die wir uns viel zu Gute thaten (und der Eindruck, den sie auf seine Gefährten machte, bestärkte uns noch mehr in unserm kleinen Stolze) durchaus kein Compliment machen. Er bezog alles sein Vergnügen auf uns selbst und leitete es von uns her. Das wäre wohl im Grunde sehr verbindlich gewesen, wenn ich nur gewiß wüßte, ob er es nicht einem geheimen Widersprechungsgeiste zu Gefallen that. Ich bin doch ein undankbares Geschöpf, daß ichs ihm so boshaft auslege. Ich sollte mich schämen. Ich sehe mir itzt viel nach; ich halte mich für halb krank. Im Ernste habe ich viel Zahnschmerzen und schlaflose Nächte und ordentlich Fieber, Hitze und Frost. Es ist mir gar, als ob ich mir morgen (liebster Herr Professor, das ist für mich eine große Merkwürdigkeit, die ich Ihnen nun schon schreiben muß) den einen Zahn, den ersten in meinem Leben würde ausreißen lassen. Papa und S ey d e l wenden ihre ganze Beredsamkeit an, mir Muth zu machen, und ich, ich höre sie an und wünsche mir in der Stille ein Bischen Carlsbad, um mich von dem Zahnarzt zu retten. Ich weiß nicht, was ich noch thun werde. Ich fürchte mich selbst. Doch ist es ge-
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wiß, daß ich den Zahn nicht behalten kann. Wozu aber überlege ich das hier vor Ihnen? Ich werde recht albern. Lieber will ich Ihnen einen andern kleinen Umstand erzählen, der mir angenehmer ist. Mein guter S e y de l ist nun seit acht Tagen wieder hier; recht glücklich, uns unsern Ta c hs e l t zu ersetzen, aber auch vielleicht nur eben auf so lange, als dieses nöthig ist. Der Herr Oberküchenmeister will ihm erlauben, nach der Messe seine Dienste zu verlassen und nach S o r a u zu gehen. Zwar hat er sich mit dem Postmeister daselbst nicht vergleichen können, indessen bleibt er doch bey diesem Plane und auf eine Sicherheit für die Zukunft in Ansehung dieser Bedienung, die sein Herr ihm vom Prinzen zu verschaffen versprochen, hält er es für nöthig, seine eigne Oeconomie besser kennen zu lernen und sich eine vollständigere Wissenschaft, sie zu führen, zu erwerben, wie denn auch seine Eltern bei ihren zunehmenden Jahren nicht so ganz allein ihrer weitläuftigen Haushaltung, wie es nöthig wäre, vorstehen könnten. Es mag also wohl ganz gut seyn, daß er hingehen will und Ta c hs e l t spricht es auch. Er freut sich sehr darauf, einen Theil seiner neuen Freyheit zu einer kleinen Reise nach Le i pz i g anzuwenden. Dann soll er auch meinem theuersten Herrn Professor in meinem Namen, die Hand küssen, und das erlauben Sie ihm. Nun will ich mich doch niederlegen (es ist Ein Uhr) und versuchen, ob ich schlafen kann; aber ich zweifle. Herr Ze i s ist auch immer kränklich. Gestern ist er mit seiner Frau zu seiner unverheiratheten Schwester gereißt. Es geht ihr recht wohl und er wird Freude haben. Morgen will er wiederkommen. Man sagt ja, daß die Frau Geh. Räthin v on Di e s ka u nach Dresden kommen will. Wenn sie doch zu Herr Ze i s e n in seine zweyte Etage zöge, es ist so hübsch dort und in der ersten wohnt auch eine verwittwete ältliche Dame. So bald meine Zähne besser werden, will ich der Frau Präsidentin meine Aufwartung machen. Meine Eltern empfehlen sich ihnen ehrerbietigst. Mein Vater wäre gern mit auf die Messe gereißt. Leben Sie recht wohl, bester Herr Professor, Gott erhalte Sie gesund. Ich bin mit meinem ganzen Herzen Dresden, den 27. Sept. 1767. Ihre ewig ergebene C. C. Lucius.
1095. Von Adolf Traugott von Gersdorff.
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Liebster Herr Professor, Sie werden sich vielleicht wundern, daß ich Ihnen ein ganzes Packt Briefe zuschicke. Es ist das erstemal daß ich das Vergnügen habe, an Sie zu schreiben, und ich würde es mit dem größten Vergnügen von der Welt thun, wenn ich nicht durch einen Vorfall dazu veranlaßt würde, welcher mich außerordentlich beunruhigt. Sie werden es vielleicht errathen, daß ich die erdichteten Beschuldigungen meine, welche von dem Hrn. Dr. Ernesti, unserm ge-
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meinschaftlichen Freunde, Hrn. Köhler, gemacht werden. Bei meiner Nachhausekunft von einer kleinen Reise fand ich gestern dessen einliegenden Brief an mich, in welchem zugleich der andre an einen seiner hiesigen Freunde mit eingeschlossen war. Ich kann es nicht läugnen, daß ich nicht wenig erstaunte, als mir selbiger den Inhalt seines Briefes eröffnete, und mein erster Gedanke hierbei war, mich sogleich an Sie, liebster Hr. Professor, zu wenden, und Sie um Ihren Beistand zu bitten. Seyn Sie so gütig und lesen Sie beide Briefe. Durch wen dem D. Ernesti desgleichen ungegründete Gerüchte hinterbracht worden sind, kann ich nicht einsehen, und Sie würden mir eine große Gefälligkeit erzeigen, wenn Sie mir in einer Sache, welche mich so sehr beunruhigt, mehr Licht geben wollten. Daß Hr. Köhler in dem Briefe an mich dieses Vorfalls gar nicht, oder doch nur durch verblümte Ausdrücke erwähnt, wundert mich zwar selbst, doch vermuthe ich, daß er es bloß in der guten Absicht, mich nicht durch eine so unangenehme Nachricht zu beunruhigen, unterlassen hat. Sie, liebster Herr Professor, hoffe ich nicht erst nöthig zu haben, von der Falschheit dieser Beschuldigungen zu überzeugen. Sie sind es schon; dieß weis ich zum Voraus. Und wären Sie es auch nicht, so könnten Sie es doch durch die Versicherung werden, daß mir, dem alles genau bewußt seyn müßte, wenn nur etwas davon gegründet wäre, nicht das geringste bewußt ist und daß wir als die besten Freunde von einander geschieden sind. Ich bitte Sie also recht sehr, suchen Sie dem Hrn. D. Ernesti sein vorgefaßtes Vorurtheil zu benehmen, und ihn selbst wieder mit unserm guten Köhler zu versöhnen. Seyn Sie so gütig und schicken Sie mir die inliegenden Briefe wieder zurück und glauben Sie, daß Sie durch die Bemühung, welche Sie in dieser Sache zur Steuer der Wahrheit und Unterdrückung der Unwahrheit anwenden werden, mir selbst die größte Gefälligkeit erzeigen werden, und daß ich lebenslang mit vieler Ergebenheit verharre Liebster …
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Leipzig, den 23. Oktober 1767.
Liebste Mademoiselle! Freuen Sie sich mit mir, daß die beschwerliche, eitle, für meine Gesundheit und meine Gemüthsruhe gefährliche Messe überstanden und, Gott sey Dank! von mehr als einer Seite, glücklich überstanden ist. Daß ich zwo Vorlesungen vor unserm guten Churfürsten, eine öffentlich, und die andere auf seinem Zimmer, im Beyseyn der Churfürstin habe halten müssen, dieses werden Sie wohl schon durch meine Freunde wissen. Aber daß unser junger Fürst mit eigner Hand und den liebreichsten und gnädigsten Ausdrücken mir sein Porträt und eine Schreibtafel gegeben hat, dieses werden Sie wohl noch nicht wissen oder doch gern von mir selbst hören wollen. Das Geschenk, und wenn es ein Rittergut werth wäre, rührt mich wenig; destomehr hingegen die unerwartete und unverdiente Liebe des hoffnungsvollsten Fürsten, den Gott
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erhalten, leiten, und am Geiste und Leibe segnen und also unser Vaterland in ihm vom neuen beglücken wolle! Der Baron K es s e l hat sehr gütig und väterlich von Ihrem S e y de l gesprochen, und mich versichert, daß er den Administrator mündlich um sein Glück angehen würde, oder daß er es, wenn ich mich recht erinnere, bereits schon gethan hätte. Freuen Sie sich also auch über diese Nachricht und leben Sie wohl, liebe Freundin. Leipzig, den 23. Oct. 1767. Gellert.
1097. An Johanna Friederike Häbler.
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Leipzig, den 23. Oktober 1767.
Madame, Wie sehr danken Sie mir für die geringen Dienste, die ich Ihnen bey Ihrer Anwesenheit in Leipzig habe erzeigen können! Aber genug; es waren Dienste der Aufrichtigkeit und der Hochachtung gegen Sie; dafür haben Sie dieselben angenommen, und dieses muß mich erfreun, wenn auch meine Bemühungen, mich um Ihre Zufriedenheit und um das Glück Ihres lieben Mannes verdient zu machen, noch so unwichtig gewesen sind. Ich nehme also die Freundschaft, deren Sie mich in Ihrem gütigen Briefe so aufrichtig und beredt versichern, als eine Belohnung für meinen guten Willen an, und will mich bemühn, daß Sie mir die Liebe, die Sie mir schon als ein Kind wegen meiner Schriften geschenket, auch dereinst in Ihren Kindern erhalten, wenn diese meine Schriften lesen oder Sie ihnen von dem Umgange mit mir erzählen werden. Gott lasse es Ihnen nebst Ihrem lieben Manne, Ihrem theuersten Herrn Vater und dem ganzen Hause, zu dem Sie gehören, immerdar wohl gehen! Ich aber verharre zeitlebens mit der aufrichtigsten Hochachtung Leipzig, den 23 October, 1767. Ihr ergebenster Freund u. Diener, C. F. Gellert. Die L e t t r e s der D u M o n t i er sind von der Frau Beaumont; und Sie werden eine Ubersetzung dieser Briefe in den Frauenzimmerbriefen antreffen, die hier in Leipzig bey Weidmanns herausgekommen sind.
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28. Oktober 1767
1098. An Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen.
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Leipzig, den 28. Oktober 1767.
An Sr. Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Sachsen, als Sie mich mit Dero Bildnisse begnadiget hatten.
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Was kann, o F ü r s t , mein Dank, der, was ich fühl und denke, Durch Worte D i r zu schwach erklärt; Was kann er anders thun, als daß er D e i n Geschenke Mit schweigender Bewundrung ehrt? Und meines F r i ed r i c h s Bild, des Fürsten, dem ich diene, Mit welcher Freud erblickt ichs nicht! Das ist sie, rief ich aus, die heitre, sanfte Mine, Aus der die beste Seele spricht! Leutselig, weise, fromm! Das ist er, dessen Namen Das Vaterland mit Freuden nennt! Frühzeitig eifert er, dem Vater nachzuahmen, In dessen Bild er sich erkennt.
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D e i n Unterthan, o F ü r s t , sieht schon die Zukunft offen, In der D e i n Arm den Zepter führt. D u , D e i n e r Völker Wunsch, erfülle, was sie hoffen, Und herrsche mild, wie Gott regiert. Sey der Provinzen Glück, die Deinen Wink verehren! Ich weis, mein Prinz, Du wirst es seyn; Und der Allmächtige wird mein Gebet erhören, Und Dich mit seiner Gnad erfreun. Leipzig, den 28sten October, 1767.
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Christian Fürchtegott Gellert.
1099. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
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Gnädiger Herr VicePräsident, Der Churfürst hat schon hier in Leipzig eine doppelte Abschrift durch den Pater Herz von mir fodern lassen, und auch erhalten; nämlich eine von der öffentlichen, und eine von der Privatvorlesung. Von der öffentlichen, auf der
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Bibliotheck gehaltnen, habe ich Ihnen, Gnädiger Herr Präsident, auch bereits eine übersendet. Befehlen Sie aber von der auf dem Zimmer gehaltnen auch eine Abschrift: so will ich sie so gleich mundiren lassen, ob ich sie wohl nicht gern nach Hofe gebe, weil sie auf diese Art leicht wieder könnte gedruckt werden; wozu sie doch gar nicht genug ausgearbeitet ist; denn eigentlich ist es, wie Sie wissen, nur ein Stück aus meinem Manuscripte von der Moral. Ich erwarte Dero Befehle und verharre mit der vollkommensten Ehrerbietung Meines gnädigen Herrn VicePräsidents Leipzig, den 30 October, gehorsammster 1767. C. F. Gellert.
1100. An Adolf Traugott von Gersdorff. Leipzig, den 30. Oktober 1767.
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Liebster Herr von Gersdorf, Ihr Eifer für den guten Namen unsers Köhlers macht Ihrem Herzen und unserm Freunde viel Ehre; und ich will alles thun, um das böse Gerüchte zu widerlegen, ja ich habe schon, hoffe ich, das meiste, was man in solchen Fällen aus Pflicht thun soll und kann, nach meinem Vermögen gethan. Seyn Sie also ruhig, Theuerster Gersdorf. Die besten Menschen haben sich die üble Nachrede müssen gefallen lassen; aber sie haben auch immer Vertheidiger ihrer Unschuld gefunden; und Ihr räumliches Zeugniß von Köhlern ist Rechtfertigung genug für ihn. Ihre beiden Briefe folgen hier wieder zurück. Und hiermit leben Sie wohl, edelmüthiger Jüngling, zu Ihrem Glücke, zum Glücke vieler Menschen, und zur Ehre des Gottes, der Ihnen eine so gute Seele gegeben und eine so glückliche Erziehung geschenkt hat. Ich liebe und ehre Sie, wünsche Ihnen bald eine tugendhafte und liebreiche Gehülfin Ihres Lebens, und ich bin, so lange ich lebe, Ihr Freund und aufrichtigster Diener, Leipzig, den 30. Oct. 1767. Gellert. Unser lieber Churfürst, vor dem ich diese Messe eine moralische Vorlesung auf seinem Zimmer habe halten müssen, hat mich mit einer kostbaren Schreibtafel nebst seinem Portrait beschenket; nicht das Geschenke, sondern die Güte und Liebe des hoffnungsvollen Fürsten ist mir schätzbar.
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1101. Von Christiane Caroline Lucius.
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Dresden, den 31. Oktober 1767.
Hochgeehrtester Herr Professor! Wie gütig eilen Sie nicht, mich an allem demjenigen Theil nehmen zu lassen, was Ihnen Freude und Ehre ist? Sie, mein theuerster Freund, der Sie aus liebreicher Zuneigung mich auffordern, mich mit Ihnen zu freuen, weil Ihnen an meinem Vergnügen gelegen ist und Sie mir gern angenehme Empfindungen mittheilen wollen, Sie würden gewiß, das hoffe ich, aus eben dem Grunde der Gewogenheit und des Zutrauens zu der Beschaffenheit meines Herzens, mit Ihrem Kummer zu mir eilen und mich auffordern, mit ihnen zu trauern, wenn sich irgend ein Unfall ereignen sollte, in welchem die bereitwillige Theilnehmung einer aufrichtigen und empfindlichen Seele Trost oder Linderung für Sie wäre, oder von welchem Sie vorhersähen, daß desselben Mitempfindung mich vorsichtiger und demüthiger, auch williger und muthiger gegen die Leiden machen könnte, die ich vielleicht auf meinem eignen Wege antreffen werde. Ich fühle den ganzen Beweis Ihrer Freundschaft für mich, der hierinnen liegt, die Ehre, die Sie dadurch meinem Herzen erzeigen und bin mehr davon gerührt, als ich Ihnen sagen kann. Ihrer Ruhe und Gesundheit wegen war mir für die Messe sehr bange. Von Herrn C r e u z i g e r erfuhr ichs bald, daß Sie lesen würden. Tr um m e r, der Ihre öffentliche Vorlesung mit angehöret, beschrieb mir dieselbe und seine eignen Empfindungen dabey sehr umständlich, wodurch er sich bey mir vielen Dank verdiente und mich auch in den Stand setzte, Herr Ze i s e n mit dieser Nachricht zu verbinden. Bald darnach ließ mir der Herr Geh. Kriegsrath v o n Vi e t h durch meinen Vater sagen, wie Sie vom Churfürsten mit seinem Portrait und einer Schreibtafel wären beschenkt worden, mit dem Zusatze, daß mir dieses lieb zu hören seyn würde. Er irrte sich nicht, der Herr von Vieth. Ich hatte den Churfürsten so lieb dafür, ich freute mich so sehr, daß er Sie liebt und Ihnen Freude gemacht hatte, und wollte Ihnen dazu Glück wünschen, und stund nur noch an, weil ich doch von der Sache noch nicht ganz gewiß war, und hier immer sehr vielerley mit eben so viel Wahrscheinlichkeit, als wenig Grunde, erzählt wird. Nun aber wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen Glück zu den süßen Empfindungen der Freude und des Dankes, die unser Fürst in Ihnen erregt hat. Möchte er sich doch aller der Segnungen würdig machen, die Ihre frommen Gebete auf ihn herabbringen können! Und möchten Sie doch noch lange ein Zeuge seiner beglückten und ehrenvollen Regierung seyn! – Ich sah ihn gestern über die Brücke fahren. Gleich fiel mirs ein, daß er Sie vorzüglich liebt. Ich glaube, ich neigte mich tiefer gegen ihn, als sonst, und es war mir gar nicht recht, daß er sich nicht gegen mich neigte, wie die Churfürstin that, die neben ihm saß. Ich tröstete mich aber damit, daß ers gewiß gethan haben würde, wenn er wüßte, daß ich am Sonntage einen Brief von Ihnen erhalten hätte, in welchem so viel Gutes von ihm stund. Daß der Herr Baron K e s s e l Zufriedenheit über S e y de l n und Gewogenheit für ihn bezeugt, erfreut mich in der That. Eine Stunde, nachdem ich Ih-
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ren Brief erhalten hatte, kam S e y d e l zu mir. „Ich habe einen Brief von unserm lieben Professor,“ sagte ich, „aber Ihr Herr muß sich sehr unzufrieden über Sie bezeigt, er muß sehr über Sie geklagt haben“ – und reichte ihm den Brief. „Mein Herr,“ sprach er und nahm den Brief aus meinen Händen, mit großer Ruhe in seinem Wesen. – „Mein Herr kann nichts von mir gesagt haben; denn mein Herr wird keine Unwahrheit sagen“ – und so las er den Brief laut und mit Zuversicht und lächelte ein wenig, wie er auf die Stelle von seinem Herrn kam, und that, als ob er es erwartet hätte, und das gefiel mir von ihm. Es ist auch gewiß, daß der Herr Baron mit dem Administrator seiner Angelegenheit halber noch vor der Messe gesprochen und sein Bitten empfohlen hat. S ey d e l sucht nämlich um eine Signatur vom Administrator an, daß die Postmeisterstelle in S o r a u im Erledigungsfalle, ihm ertheilet werde. Denn ob er dessen von Seiten der Cammer und des Oberpostamts wohl ziemlich versichert ist, so wünscht er es doch noch von Seiten des Prinzen zu seyn, weil sehr öfters abgedankte Officiere um dergleichen Plätze ansuchen und Kraft der Signatur des Prinzen sie vor allen andern erhalten. Gestern (denn das Memorial ist bisher noch nicht in den Vortrag gekommen,) ist S e y d e l bey dem Minister, Baron v on Ende gewesen, und hat auch von ihm die Versicherung erhalten, daß er sich der Sache annehmen will. Heute kömmt der Baron K e s s e l von K a l k r e ut h zurück und da wird er ihn nun wohl noch einmal um seinen Vorspruch bey dem Minister bitten. Da der jetzige Postmeister in S o r a u noch viele Jahre leben kann und es Sünde ist, eines andern Schaden zu suchen, oder seinen Tod zu wünschen, und gewiß bey solchen Planen kein Segen oder Beystand des Himmels zu hoffen, ja nicht einmal ohne Sünde zu bitten ist, so habe ich, nachdem einmal kein billiger Vergleich möglich zu machen war, eben nicht gewünscht, daß die Sache weiter getrieben würde. Denn obwohl in der That hieraus für den alten Postmeister nichts Nachtheiliges entsteht, so ist es doch allemal für unser Glück eben so wenig hoffnungsvoll, als gefährlich für unsre innerliche Tugend, uns in solchen Umständen zu befinden, in welchen unser Glück und unsre angenehmsten Hoffnungen von dem Tode oder dem Schaden eines andern abhängen. S ey d e l hat gewiß eines von den besten und menschenfreundlichsten Herzen. Ich weiß auch, daß er sein Etablissement mit der größten Gleichgültigkeit erwarten, es vielleicht gar vernachlässigen würde, wenn nicht die Wünsche seiner Liebe und das Verlangen, etwas für mich zu thun und mein Glück zu machen, damit verbunden wären. Aber eben deswegen traue ich seinem Herzen in Erwartung dieser Versorgung die gehörige Gelassenheit nicht zu und bin in Sorgen, daß ihm nicht in geheim ein unrechtmäßiger und sündlicher Wunsch entfahren möge. Denn die Liebe kann dem Herzen einen gewissen Eigennutz geben, der ihm sonst nicht natürlich ist, und die allgemeine Liebe vielleicht durch die besondere eingeschränkt werden, welches immer bey mir ein Argument wider die Liebe gewesen. – Indessen hat dieser Plan auch viel Gutes und Bequemes, und wenn wir dessen Ausführung nur mit einer frommen Ergebung dem Willen der Vorsehung
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überlassen, so hoffe ich gewiß, daß noch alles gut gehen kann. Es kann wohl seyn, daß viele Personen, auch wohl von meinen Freunden, es an mir als einen Mangel der Klugheit tadeln, daß ich mich ohne Aussichten in eine Verbindung eingelassen. Ich weiß alles, was man für und wider dergleichen Verbindung sagen kann, und habe auch vorher an alles gedacht und es leicht herausgebracht, daß dieses keine Materie für das Nachdenken eines hierbey uninteressirten und nicht mit jedem Umstande bekannten Verstandes ist; und ich kann es einem Jeden vergeben, der mich tadelt, auch wohl seine Gründe billigen, ohne deswegen mich selbst zu tadeln, oder aufzuhören, mein Verhalten und meine Entschließung für rechtschaffen, klug und anständig und für eine Art von Pflicht gegen S e y de l n und mich selbst anzusehen. Heute vor acht Tagen war ich bey der Frau Präsidentin v on Gl obi g und fand sie sehr munter und dem Ansehen nach gesünder als sonst. Sie sagte mir damals, Sie, theuerster Herr Professor, wären in S t ör m t ha l auf vierzehen Tage. Ihr Brief aber sagt nichts davon. Haben Sie die theure Gräfin Vi t z t h u m und ihre würdige Tochter in dieser Messe gesehen? Wie wünsche ich ihr einmal wieder meine Ehrerbietung zu bezeugen! Aber sie werden wohl diesen Winter wieder nicht nach D r es de n kommen. – So oft ich Ihr Bildniß ansehe, erinnere ich mich auch des Dankes, den Ihnen mein Herz ewig erhalten wird. Und so oft ich meine Gedanken auf etwas richte, das mir lieb, zum Guten aufmunternd oder rührend und mit meinem Herzen nahe verbunden ist, finde ich Sie als die nahe oder entfernte Ursache, der ichs zu danken habe oder um deren willen es mir doppelt lieb und schätzbar ist. So geht es mir unter andern mit meiner Freundin in Cottbus. Sie schenkten mir sie, und mein Herz will sichs nicht überreden lassen, daß es sie jemals wieder verlieren könnte. Ich habe ihr heute geschrieben. Ohne ihr Vorwürfe zu machen, habe ich sie an mich erinnert, ihr kurz die Geschichte meines letzten frohen Sommers beschrieben, und sie um Nachrichten von sich gebeten. Wie gütig sind Sie, bester Herr Professor, daß Sie mir welche von Ihnen geben, ohne daß ich erst darum bitte, und mich Ihrer Liebe und Gewogenheit versichern, die ich zeitlebens mit einem von Dank und kindlicher Ehrerbietung durchdrungenen Herzen empfinden und verehren werde als Dresden, den 31. October 1767. Ihre gehorsamste und ergebenste C. C. Lucius.
1102. An Johanna Wilhelmina Biehle.
Leipzig, den 1. November 1767.
Ich habe einige Hüftschmerzen; aber ich will es doch versuchen, ob ich Euch ein Paar Zeilen schreiben kann. Ich melde Euch, daß ich diese Messe zwey Vorlesungen vor unserm lieben, theuersten und hoffnungsvollen Churfürsten, eine öffentliche auf der Universitätsbibliothek, und die andre auf Dero
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Zimmer, im Beyseyn der Churfürstinn, habe halten müssen – wie ich denn auch die letzte den guten Prinzessinnen Christina und Elisabeth auf ihrem Zimmer lesen mußte. Gott sey Dank, daß es überstanden ist, und daß ich (welches auf der Universitätsbibliothek gewiß geschehen seyn würde, wenn ichs nicht gewagt hätte, einige Augenblicke ins Freye zu gehen), daß ich, sage ich, nicht krank geworden bin; denn indem die Reihe zu reden an mich kommen sollte, drang ich mich mit Gefahr noch durch eine große Menge Menschen hindurch, um an die freye Luft zu kommen; und kaum war ich da, als ich eine große Erleichterung empfand. Ich eilte froh zurück, und hielt beherzt und mit starker Stimme meine Vorlesung. – Aber unser guter Churfürst hat mich bey Gelegenheit der Vorlesung auf seinem Zimmer auch sehr gnädig und liebreich mit einer kostbaren Schreibtafel, in der sein Portrait ist, eigenhändig und mit einem verbindlichen Complimente beschenkt. O wie viel Liebe und Gnade läßt Gott mich Elenden und Unwürdigen bey Hohen und Niedrigen, besonders guten Menschen finden! Um die Eitelkeit und Eigenliebe zu ersticken, ersticke ich leider oft die Dankbarkeit, die ich Gott für diese Wohlthat schuldig bin, weil ich nicht oft daran denken will. Daß mich das Geschenke des guten und lieben Churfürsten gerührt hat, das weis ich; aber seine Gnade und Liebe für mich muß mir allerdings schätzbar seyn. An diesem Briefe schreibe ich schon zwey Tage; denn ich leide wirklich an meinen Hüftschmerzen; aber doch, Gott sey Dank! noch sind sie nicht so heftig, als ehedem. Betet für mich und preiset Gott mit mir für alle seine Güte und Barmherzigkeit. – – Lebt wohl, liebe Schwester. Leipzig, den 31. Oct. u. 1. Nov. 1767. Gellert.
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Leipzig, den 12. November 1767.
Liebster Herr Garve, Ihr Tralles, ach das ist ein guter vortrefflicher Mann, den ich herzlich lieb gewonnen habe, und für dessen Bekanntschaft ich Ihrem lieben Onkel u. Ihnen tausendmal danke. Giebt es noch viel, oder wenigstens noch mehrere Tralles in Breslau? Wider Ihren Vorschlag nach Berlin habe ich eben nichts; doch habe ich auch seinen Fortgang nicht gewünschet, wohl aber Ihre Zurückkunft nach Leipzig auf künftige Ostern, so Gott wollte. Es ist ein junger von Dyren, Ihr Landsmann, diese Messe von Halle auf unsre Academie ohne Führer gekommen, ein gutes Kind einer würdigen Mutter. Wenn diese Dame Sie, mein lieber Garve, Ihre Geschicklichkeit und Rechtschaffenheit so gut kennte, als ich: so würde sie suchen, Ihrem Sohne Sie zum Führer, oder Gefährten u. Freunde in Leipzig zu geben. Allein es scheint, daß er sein eigner Hofmeister seyn soll; und ich wünschte doch aus Liebe für das noch unerfahrne Kind, daß Sie um ihn seyn u. ihn leiten und ausbilden möchten. Vielleicht schreibe ichs der Mutter. Mein Bruder will auch durchaus, daß Sie in
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Leipzig leben und sterben sollen; u. das wollen viele mit mir. Gehn Sie also ohne mich keinen auswärtigen Vorschlag ein; sondern studiren Sie diesen Winter und schreiben Sie, u. schicken Sie mir etwas von Ihren Aufsätzen in mein praktisches Collegium. Gott segne Sie, Ihre fromme Mutter, Ihren theuern Onkel u. Ihr ganzes Haus immerdar. Ich aber bin stets Ihr Freund u. Diener Gellert. Leipzig, den 12 November 1767.
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1104. Von Christian Garve. Breslau D 18 Novbr 1767. Theuerster Herr Professor, Nach einer langen Entfaltung, ist eine solche Erholung schon wider erlaubt, als die ist, die ich in einem Briefe an Sie finde. Alles das Vergnügen, was mir schon Ihre Gewogenheit verschaft hat, erneuert sich wider; die Hofnung Sie wider zu sehn wird stärker; und ich scheine Ihnen aus der Entfernung in der ich bin, näher zu kommen. Warum kan ich doch das Glück nicht genüssen, beständig um Sie zu seyn, Sie bey allen meinen Schritten zu Rathe zu ziehn, und Sie an allen meinen Umständen Theil nehmen zu lassen? Man macht, ich weiß nicht welchem Alten, ein grosses Verdienst daraus, daß er alle seine Handlungen von jedermann gerne wollte gesehen wissen. Ich möchte weder so viele Zuschauer meiner Aufführung, noch würde ich soviele Richter erkennen. Aber wenn es möglich wäre, den ganzen Plan und die gesamte Führung meines Lebens einem einzigen Mann von Einsicht und Tugend vorzulegen, wenn wenn dieser mein Betragen unter jeden Umständen, und selbst meine Gesinnungen sehen könte; wenn ich unter seinen Augen, – oder lassen Sie mich lieber ohne Umschweif reden, wenn ich unter den Ihrigen, meine Tage anfangen und beschlüssen könte: denn würde ich mich für glücklich, und wenn ich Ihre Billigung erhielte, auch für gut halten. Jetzo sind es nur imer abgebrochne Stücke, einzelne Handlungen, die ich Ihnen zeigen kan, und nur selten gelange ich dazu, Ihnen auch mein Herz zu zeigen. Könte ich es, denn würden Sie es mit Liebe, Verehrung und Dankbarkeit gegen Sie so erfüllt haben, daß Sie mir selbst das Recht zugestehen würden, um diesen Vorzug mit einem jeden Ihrer übrigen Schuler zu streiten. Ich bin Ihnen noch den Ausgang der Sache, die mir durch Hr. v. Klöbern vorgeschlagen wurde, schuldig. Ich setzte es mit einer gewissen Dreustigkeit zum voraus, daß Sie an meinen Begebenheiten, selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind, Antheil nehmen. – Der Minister von Schlabrendorf kam ungefähr 14 Tage drauf, nachdem ich den Brief des Hr. v. Klöber erhalten hatte,
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in die Stadt. Ich glaube, daß die Sache schon damals entschieden war, ob er gleich Hr. v. Klöbern nichts davon sagte. Der Minister ließ mich den folgenden Tag in Gesellschaft dieses Herrn zu sich kommen. Seine Abwesenheit hatte die Geschäffte gehäufft. Für uns blieben also nur Augenblicke. Er that einige allgemeine Fragen an mich, die ich eben so beantwortete. Er verließ uns in wenig Minuten, nachdem er uns gesagt hatte, daß wir beyde den Tag bey ihm speisen sollten. Ich vermuthete daß er Zeit zu einem längern Gespräche, und das sich der Hauptsache und dem Endzweck meiner Aufwartung etwas mehr näherte, finden wollte. Ich irrte mich. Die Tafel dauerte sehr lange; die Gesellschafft war stärker, als daß von etwas anders als gleichgültigen Dingen hätte gesprochen werden können. Sie war kaum aufgehoben, so waren eine Menge Menschen im Vorzimmer, die den Minister erwarteten. Von diesem Augenblicke an sahe ich ihn nicht wider, und Hr. v. Klöber selbst hielt es fürs beste, wegzugehn, und den Befehl des Ministers zu erwarten. – Ich kan es mir unmöglich versagen, eine Betrachtung zu widerholen, die ich damals machte, und die so gewöhnlich sie ist, doch niemals von so starker Ueberzeugung ist, als wenn sie aus unsern eignen Erfahrungen entspringt. Weil die meisten Menschen, um sich von ihrer eignen Unzufriedenheit Grund anzugeben, das Vergnügen da zu suchen gewohnt sind, wo sie nicht hinkommen können: so ist die Idee, die man sich von dem Umgang und den Vergnügungen der Grossen macht für diese sehr vortheilhafft. Dieses Vorurtheil zu vernichten darf man nur daran Theil nehmen. Man wird die gewöhnlichen Gespräche nicht weniger leer, nur mehr Zwang und weniger Vertraulichkeit finden. Man wird endlich gewahr, daß das Vergnügen der Gesellschafft aus Eigenschafften entsteht, die dem Menschen, nicht dem Stande zugehören und daß ein aufgeklärter Verstand, ein bescheidner und doch lebhafter Witz, und ein für die Freude und die Freundschaft ofnes Herz an den Tischen guter ehrlicher Bürger eben so oft, und vielleicht eher gefunden werden, als unter Excellenzen. – (Vierzehn Tage brachte ich in einer Art von Unruhe und Erwartung zu, besonders nachdem ich von dem Character des jungen Herrn, für den ich bestimmt war, Nachrichten hörte, die mich wünschen liessen, daß der Minister andre Einrichtungen treffen möchte. Ich bekam endlich einen zweyten Brief vom Hrn. v. Klöber. In diesem sagte er mir, daß ihn der Minister selbst in eben der Ungewißheit gelassen hätte; in der ich wäre; daß er unterdessen durch die dritte Hand gehört hatte; der Plan der Erziehung des jungen Herrn wäre geändert, er würde nach Frankfurt geschickt werden, wo ihn ein Gouverneur schon erwartete; er selbst, setzt er hinzu, würde weit ruhiger seyn, wenn ich dieser Sache entsagte, als wenn sie zu Stande gekommen wäre; und er würde es sich zum Gesetz machen, keine Freunde zu etwas zu rathen, für dessen Erfolg man, bey der besten Absicht von der Welt, so wenig stehen könte. – So ist also diese Sache geendigt. Ihr danke ich es, daß ich Hr. v. Klöbern genauer kennen gelernt, und in ihm die gütigen Gesinnungen gegen mich würklich gefunden habe, die er mir bezeugte.) Meine Winter Arbeiten werden also jetzt bald mehr regulirt seyn. Mit einem
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Hrn. v. Kracker, der künftige Ostern nach Leipzig kommen wird, und der eine ungewöhnliche Lust zum Studiren hat, halte ich des Tages ein paar Stunden, in der Philosophie und in den alten Sprachen. Ich sorge zugleich für einige Uebung in den neuern. Ich werde zugleich einige Sachen ausarbeiten, von denen ich künftig Gebrauch machen kan. Jetzo sehe ich keinem Vergnügen entgegen, das so groß wäre, als die Rückkunfft des D. Tralles. Ich werde Sie selbst auf gewisse Weise, widerzusehen glauben, indem ich ihn spreche. Der schlechte Weg, und die Unpäßlichkeit seiner Frau, macht seine Familie und seine Freunde besorgt. – Meine Mutter und mein Onkle denken niemals ohne Rührung an Sie. Das Gespräch wird allemal lebhafter, und jede Zeuge beredt, sobald Ihre Gütigkeit der Gegenstand ist. Ich bin mit der kindlichsten Verehrung. Theuerster Herr Professor, Dero gehorsamster Diener C. Garve.
1105. An Ludwig August von Bötticher.
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Leipzig, den 20. November 1767.
Liebster Herr von Bötticher, Ich umarme Sie, danke Ihnen für Ihren letzten langen lieben Brief und beklage mit Ihnen zugleich den Verlust, den Sie durch den Tod Ihres vortrefflichen Behms erlitten haben. Aber das Andenken dieses seligen Freundes wird Ihrem Herzen, ich weis es, noch zeitlebens Beruhigung und Ermuntrung zum Guten seyn. Ihren beiden jungen Freunden, dem Baron Mengden u. Löwenstern, diene ich, so gut ich in meinem kränklichen Leben andern dienen kann. Sie leben gut, u. haben an Leuthiern einen rechtschaffnen u. vorsichtigen Mann. Zugleich versichre ich Sie, liebster Bötticher, aller meiner Liebe u. Hochachtung, nicht anders, als ob ich sie Ihnen nicht oft genug wiederholen könnte, u. auch deswegen, weil ich glaube, daß ich Sie täglich mehr liebe, wenn anders meine Liebe noch einen Zuwachs leidet. Ihrem theuersten Hrn Vater, Ihrer besten Mutter u. allen den Ihrigen empfehle ich mich ehrerbietigst, grüsse durch Sie alle meine Freunde, insonderheit unsern würdigen Jerusalem u. bin zeitlebens der Ihrige, Gellert. Leipzig, den 20 Novbr. 1767.
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Leipzig, den 20. November 1767.
Liebste Mademoiselle! Herr Ta ch s e l t geht wieder zu Ihnen und verlangt seinen Geleitsbrief oder Salvum conductum, und wie könnte ich ihm diesen ohne meinen eignen Schaden versagen? Freylich wird der Brief sehr kurz werden, wie leider fast alle meine Briefe nur lakonisch sind. Aber ich weiß auch, daß Sie meine Briefe nicht nach der Länge, sondern nach dem guten Willen, mit dem ich sie gern länger schriebe, wenn ich könnte, schätzen. Mit Ihrem System, liebe Freundin, das Sie sich in Ansehung des Herrn S e y de l s und seines künftigen Glücks und der Art, es zu suchen, gemacht haben, bin ich vollkommen zufrieden. Es ist eine Selbstverläugnung darinnen, die Ihrer Liebe und Ihrem Herzen Ehre macht. Um desto mehr hoffe ich, daß diese wichtige Angelegenheit einen glücklichen Ausgang für Sie und Ihr Haus gewinnen werde. Das gebe Gott! Ja, ich hoffe die Erfüllung Ihres Wunsches noch als eine für mich bestimmte Freude der Freundschaft zu erleben, so wie ich eben diese Freude durch Ta ch s e l t s Glück für mein Herz mir verspreche. Ich grüße Ihr ganzes Haus ergebenst. Leipzig, den 20. Nov. 1767. Gellert.
1107. Von Johann Adolf Schlegel.
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Hann. Am 30. Nov. 1767. Mein liebster Gellert, Was bin ich für ein böser Restant im Briefschreiben! Und das noch dazu, da ich Dir wegen meines Schwagers Hübsch so viel Verbindlichkeit schuldig bin? In Gedanken zwar haben ich und mein Muthchen für die viele Freundschaft, die Du uns dadurch erwiesen, Dir tausend Dank abgestattet; und wenn es mit dem Vorsatze gethan wäre, so würdest Du in dieser langen Zeit schon ein halbes Dutzend Briefe von mir deswegen erhalten haben. Aber Du kannst Dirs nicht vorstellen, wie mancherley Geschäffte ich habe, da ich dabey doch auch nicht verabsäumen will, meinen Kindern einige Stunden zu geben, für die Presse arbeite, und itzt, bey einer Krankheit meines Collegen 8 Wochen lang das Amt allein versehen habe. Doch, da Du meines unveränderten Herzens versichert bist, so wirst Du mir dergleichen Entschuldigungen gern schenken. Ich bin neugierig, wie Du mit meiner historischen Arbeit zufrieden seyn wirst. Du hast Dich ja in dieser Messe wieder vor der Herrschaft hören lassen; und, wie es freylich von Deiner Arbeit nicht anders zu erwarten steht, mit vielem Beyfalle. Ich möchte Deine Rede wohl sehen, wenn Du sie bey Gelegenheit so lange missen kannst. Aber Du Trödler; wenn Du wirst Du endlich einmal zu dem Entschlusse kommen, Deine Moral drucken zu lassen. Ich höre, daß sie in Leipzig viel im
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Manuscripte herumgehen soll. Wie leicht kann Dir also der Verdruß begegnen, daß sie ohne Dein Vorwissen in gewinnsüchtige Hände fällt, und in einer Gestalt erscheint, die Dich und das Publicum ärgert. Noch Eins. Ein hiesiger Theolog, der sehr viel auf Dich hält, fragte mich jüngsthin, was es damit für Bewandniß hätte, daß Du Deine Moral bis nach Deinem Tode aufheben wolltest, ehe sie im Drucke erschiene; es würden doch nicht etwan solche Grundsätze darinnen enthalten seyn, die Dich zu einem solchen Entschlüsse bewögen. Da Du mir einmal geschrieben, daß sie nicht im Ganzen für den Druck sey; nun so hübe ich die besten Aufsätze aus, und gäbe ihnen den Namen moralischer Abhandlungen. Ich sehe, daß in einigen Gesangbüchern verschiedne Deiner Kirchenlieder in andre Melodien umgesetzt worden. Hier finde ich unter meinen Papieren einen kleinen Beytrag dazu, und will Dir ein Präsent damit machen. Vielleicht ist mir dieser Gesang besser gerathen, als den berlinischen gottesdienstlichen Liedern. Mit ein paar andern habe ich dergleichen Operation vornehmen müssen, damit sie in dem Zellischen Gesangbuche Statt finden können. Es ist nun erschienen. Meine mehresten Beyträge, die ich in vorgeschlagnen Besserungen dazu gethan, sind vergeblich gewesen, und ungebraucht geblieben. Indessen hat es doch vor andern öffentlich eingeführten Gesangbüchern viele Vorzüge, und das Beste daran ist, daß es Deine Gesänge ziemlich alle enthalten wird; auch einige von Cramern, Funken, Klopstokken, mir, Giseken. Also wieder ein Jahr Arbeit verschwendet! Doch verschwendet darf ich wohl nicht sagen, da ich ohne diesen Anlaß schwerlich zu meiner Sammlung von Gesängen gekommen seyn würde. Viele Empfehlungen an Deinen Bruder, und meine Schwäger Weißen und Hübschen. Viele, viele Danksagungen von mir und meiner Frau an Dich. Sey recht gesund und vergnügt, und behalte lieb den Deinigen Johann Adolf Schlegel Das Manuscript an Herrn Reichen habe ich am Freytage abgeschickt, und wenn Du diesen Brief erhältst wird es hoffentlich bey ihm schon eingetroffen seyn.
1108. Von Adolf Traugott von Gersdorff.
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Liebster Herr Professor. Durch Ihren gütigen Brief haben Sie ungemein viel zu meiner Beruhigung wegen Hrn. Köhlers beigetragen, und ich danke Ihnen von Herzen dafür. Allein ganz bin ich seinetwegen doch noch nicht beruhigt. Wenig Tage nachdem ich neulich an Sie, liebster Hr. Prof., dieserhalb geschrieben hatte, schrieb auch meine Mama zu Hrn. Köhlers Vertheidigung an den Hrn. D. Ernesti. Allein auch durch diesen Brief wurde der gewünschte Zweck noch nicht ganz erreicht. Der Hr. D. läßt sein wider Hrn. Köhlern vorgefaßtes Vorurtheil im-
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mer noch nicht ganz fahren, und ich weis bei der ganzen Sache immer noch nicht recht, was ich denken soll. Vieles bleibt mir noch ein Geheimniß. Die angeführten Beschuldigungen kann ich unmöglich für gegründet halten; überdieß waren auch Hr. Weise und Hr. Köhler sehr gute Freunde, daher ich immer noch vermuthe, daß der Hr. D. den eigentlichen Grund der Sache verschwiegen haben mag. Von beiden Briefen schicke ich Ihnen Abschriften mit, doch bitte ich, daß Sie davon nichts mögen weiter bekannt werden lassen. Können Sie mir in der ganzen Sache mehr Licht geben, so werde ich es für eine große Gefälligkeit von Ihnen ansehen. Ich empfehle mich jedezeit zu Ihrer Freundschaft und werde nicht aufhören mit vieler Ergebenheit zu seyn usw
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Liebster Freund, Der junge Legationssekretair F er be r, ein Bürgerlicher, dessen Vater Hofrath in Dresden und ein sehr rechtschaffner u. verdienstvoller Mann war, ist ein gutes Kind, dem Sie sicher einigen Zutritt verstatten können, ob ich gleich nicht sagen mag, daß er sich seiner Jugend wegen zu einem freundschaftl. Umgange für Sie schicken werde. Die schlechten Wirkungen Ihrer angeführten Arzneymittel kenne ich bey nahe alle aus eigner trauriger Erfahrung; u. ich glaube fest, daß Sie wohl thun, liebster Burgwart, wenn Sie sich derselben gänzlich enthalten; es wäre denn, daß Ihnen das Aderlassen wegen der unordentl. goldnen Ader von Ihrem Medico vorgeschrieben würde. Ich brauche seit vielen Jahren bey allen meinen Übeln fast gar keine Medicin, als Diät, Bewegung (nur keine heftige) Geduld, Gebet u. Arbeit. Ich esse die einfältigsten Speisen, ohne alle Würze; täglich, Sommers u. Winters, gekochten S p i n a t u. g et r o ck n e t e Pf l a um e n, mehr Brodt als Fleisch, u. weil ich am Magen u. an den Zähnen leide, stets weich zubereitete Speisen. Ich trinke Mittags ein Glas B u r g u nde r, Abends ein Glas Moslerwein, und Wasser. Ich trinke keinen Tropfen Caffée mehr, den ich durchaus nicht vertragen kann, sondern früh um sechs Uhr etliche Tassen H a l l e r i s c he n Kräuterthee, oder Alpenthee, u. eine Stunde darauf meine Gesundheitschocolade, die aus nichts als Cacao u. ein wenig China u. Zucker besteht. Ich reite täglich E i n e Stunde, auch im Winter nur eine Halbe; habe ein stilles gutes Pferd aus dem Stalle Ihres lieben Prinzen Heinrichs; habe nie reiten gelernet, scheue keine Witterung, nicht Regen noch Schnee, nur den Wind, der mir Husten u. Huftweh verursachet. Im Sommer trinke ich früh um fünf Uhr, (denn ich wache früh auf) statt des Balsamischen Kräuterthee Ein oder zwey Gläser S p a a w a s s er, ohne eine Cur daraus zu machen, u. alsdenn nehme ich meine Chocolade, die Niemanden sehr als mir schmecken dürfte, u. eine Pfeife Taback, die mich beide öffnen. Selten brauche ich etwas
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Abführendes, ja ich fürchte mich mit Recht davor, weil ich ohne Kräfte u. Säfte bin. Ich werde wahrscheinl. Weise nie weder Brunnen, noch Bad als Medicin brauchen, sondern bey guter Lebensordnung mich dem Willen Gottes überlassen. Ihnen aber, mein Freund, rathe ich künftiges Frühjahr das C a r l s b a d , wenn es Gott gefällt, Sie länger leiden zu lassen, getrost an. Folgen Sie mir. Mir hat es die beiden letztenmale nichts geholfen, sondern gewiß geschadet; dennoch rathe ichs Ihnen. Und hiermit befehle ich, Ihr kranker u. sehr schwacher Freund, Sie Gott u. seiner Gnade, bete für Ihre Ruhe u. Gesundheit, grüsse Ihre theuerste Gattinn ehrerbietigst, u. bin ewig der Ihrige Leipzig, den 13 Decbr. Glrt. 1767. Die gedachten Lieder kenne ich nicht.
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1110. An Gottlieb Leberecht Heyer. Leipzig, 15. Dec. 1767. Liebster Heyer, Wenn Morgen nicht Mittwoche wäre, wenn ich da nicht drey Collegia hätte, die ich zu schliessen versprochen habe: so würde ich gewiß kommen, Ihre Freude mit Ihnen und Ihrer theuersten Frau theilen, Ihnen die meinige bezeugen, Gott mit Ihnen in Ihrer Kirche danken und also der persönliche Taufzeuge Ihres lieben Sohnes, und an der Seite der Gräfinn und des Grafen freudig und nach meinen Gedanken einmal glücklich seyn. Aber welchen Kampf stehe ich schon itzt aus, daß ich Ihnen meine Ankunft auf Morgen abschreiben muß; und was werde ich Morgen noch leiden, wenn ich mir vorwerfe, daß ich alles hätte vergessen und dieses wichtige Werk persönlich zu meiner eignen Erbauung verrichten sollen! Gott weis es, wenn Morgen Donnerstag wäre, daß ich käme, ohne alle Ausnahme. Aber ich komme doch bald zu Ihnen; das hoffe ich. Also wählen Sie einen ehrlichen Nachbar an meine Stelle, guter Heyer, und wünschen Sie der Wöchnerinn Glück und Seegen von Gott zu ihrer Entbindung, zu ihren Wochen und zur Erziehung ihres Sohnes. Gott lasse ihn den besten und glücklichsten Mann werden! Also leben Sie wohl, glücklicher Vater, und mein Freund, und mein Gevatter. Ich bin ewig der Ihrige Gellert. Der gn. Herrschaft empfehle ich mich zu Gnaden. Verte. Nein liebster Mann, ich kann nicht zurück bleiben; es ist mir wie unmöglich. Ich will also in Gottes Namen kommen, und morgen früh um acht Uhr hier abreisen. Aber bitten Sie die Fr. Gräfinn, daß sie mir Pferd und Wagen bis auf die Hälfte, bis auf Prettitz entgegen schicket, damit ich geschwinder fortkomme. Also komme ich, so Gott will, gewiß. Glrt.
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Hochgeehrtester Herr Professor! Schon über drey Wochen ist Herr Ta c hs e l t hier, mit guten Nachrichten von Ihrer Gesundheit und mit einem Geschenke von Ihrer theuern Hand, und ich habe Ihnen noch nicht meine Freude darüber bezeugt, und meinen Dank dafür abgestattet und ich fühle, daß meine Schuld mir schwer wird. Nicht etwa so, wie ordentlichen Haushältern, die gern am Ende des Jahres alles in Ordnung und frey haben wollen. Nein gar nicht so, liebster Herr Professor, sondern – sondern ganz anders; Sie wissen schon, wie. Mein Herz hat keine solche mechanische Antriebe zu dem, was es thut, als etwa der rechnende Kopf eines Haushalters. Es zählt deswegen auch nicht die Zeilen Ihrer Briefe; es empfindet nur den liebreichen Gedanken, den Sie dabey haben, es zu erfreuen; es erkennt die Wohlthat, die ihm widerfährt und die ihm dadurch bestätigt wird, im Umgange mit dem Ihrigen zu stehen, der Eindrücke seiner Gütigkeiten fähig zu seyn und zuweilen selbst einige angenehme Eindrücke auf dieses beste menschliche Herz machen zu können. Oft schmeckt es die süße Zufriedenheit, dessen Beyfall zu erhalten. Derjenige, den Sie meinem System ertheilet, macht es fest und freudig in demselben, es nimmt leicht und ohne Mühe Ihre Hoffnungen von seinem und seiner Freunde Glück an, und wünscht dreister und anhaltender, wenn es sieht, daß Sie mit ihm und für dasselbe, gleiche Wünsche thun. Ein wenig Rechnung mag doch wohl einigen Antheil an meinem itzigen Briefe haben. Es ist mir, als ob ich eilte, noch vor Ende des Jahres damit zu Ihnen zu kommen; denn itzt habe ichs einmal selbst erfahren, wie es ist, wenn man zu gewissen festlichen Tagen so viele Briefe zugleich bekömmt. Vorige Woche war mein Geburtstag; er wurde zween Tage gefeyert; ich habe noch nie einen so langen Geburtstag gehabt und bin recht mit Glückwünschen überschüttet worden. Den ersten Tag einen ganzen Teller voll goldpapierner Glückwünsche mit Zeichnungen und Sinnbildern von meinen hiesigen Freunden und den andern Tag von Leipzig. Eine große Menge und vielerlei; Verse in Strophen, recitativische Verse und Knittelverse, Chronodistichons, ein Akrostichon, ein gereimtes Titelblatt und inwendig eine alte gedruckte Idylle auf einen Todesfall und wieder Briefe und Hexameter, alles von Papa, Mama, Geschwister, S e y de l n, Ta c hs e l t e n, Herrn Cr e uz i g e r, Tr u m m e r und dem kleinen D o l e s . Das sind neun Personen, liebster Herr Professor, und neun Personen haben des Jahres neun Geburtstage. Ich werde recht in Angst seyn, wenn ich ihnen allen auch Glückwünsche und noch darzu in Versen machen soll. Denken Sie das nicht auch? – Meine Mama weiß gar nicht, was die außerordentlich vielen Glückwünsche zu bedeuten haben mögen. Bisher ist nun noch nichts Merkwürdiges vorgegangen, denn das große Wasser können sie doch wohl unmöglich bedeutet haben. Ich bin gestern mit Fritzchen in Neustadt gewesen und wir haben beide den Schnupfen davon; sonst befinden wir uns recht wohl. Auch Herr Ze i s wird täglich besser und munterer. Möchte ich doch dieses auch von Ihnen und allen mei-
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nen Freunden hören. Die arme G ü l d en in C ot t bus ist diesen Sommer ein ganzes Vierteljahr lang schmerzlich und tödtlich krank gewesen. Vor einigen Wochen schrieb sie mir und machte mir damit ein Fest; denn es war lange, daß ich nichts von ihr wußte und ich sehnte mich sehr nach Nachrichten von ihr. Herrn Z e i s e n s gute jüngste Schwester, unser liebes Christelchen, schrieb mir auch vor Kurzem, daß sie glücklich und zufrieden ist. Und wenn ich im Kreise aller meiner Freunde umher sehe, so finde ich keinen, der nicht in sich selbst einen Grund der Glückseligkeit und in den Umständen seines Lebens einige Ursachen der Zufriedenheit finden sollte, und das ist mir ein Trost und meine Betrachtung hält sich also gern bey den Gegenständen meiner Zuneigungen auf und kehrt vergnügt von denselben zurück. Innerlich gefühlte Glückseligkeit und Ruhe ist das Theil einer jeden frommen Seele, das gewisse Antheil der Ihrigen, theuerster Herr Professor. Ich thue brünstige Gebete zu Gott, daß er Ihnen zu diesem Antheile seiner Frommen, Gesundheit des Leibes und mit derselben den Geschmack jeder geselligen Freude und aller Vortheile Ihres ehrenvollen Lebens, den glücklichen Erfolg jeder Ihrer frommen Absichten und Wünsche und zu diesem allen eine Anzahl gesegneter Jahre hinzufüge, und mich Ihrer Gewogenheit würdig erhalte. Dresden, den 16. Dec. 1767. C. C. Lucius. Darf ich Sie, liebster Herr Professor, bitten, daß Sie mir meinen letzten Brief durch Jemanden aus dem D o l es ’ i s c h e n Hause oder durch Herrn C r e u z i g e r überschicken. Mein S ey d e l wünscht ihn zu lesen und ich denke, ich habe keine Ursache, es ihm abzuschlagen. Die Signatur, um die er gebeten, ist ihm versagt worden. Weil er aber doch den Bericht des CammerCollegii für sich hat und das Oberpostamt nicht abgeneigt ist, so hat er doch für die Zukunft Hoffnung. Auch erlaubt ihm sein Herr nun bald aus seinem Dienste zu gehen, damit er zu Hause seine eigne Wirthschaft lernen und etwas für sich und zu seinem Vortheile thun kann.
1112. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 19. Dezember 1767.
Liebste Schwester, Hier schicke ich Fritzen einen Gulden, den Armen einen Gulden und dem jungen Höppner, den ich freundlich grüsse und ihm für seinen letzten Brief danke, acht Groschen zu den Feyertagen. Meine Umstände der Gesundheit sind ja, Gott sey Dank, erträglich; und der Herr hat uns ja wieder ein ganzes Jahr väterlich erhalten; Ihm sey Preis u. Ehre für alle seine Barmherzigkeit, die auch in dem künftigen Jahre noch kein Ende haben wird, wenn es auch unser letztes seyn sollte. Ich schickte Euch gern etwas Wein, wenn Martin da wäre. Vielleicht kömmt er noch vor der Messe. Hiermit lebt wohl, gute Schwester, mit Euern Kindern u. allen den Unsrigen, die ich herzlich grüsse, so wohl als
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den alten Herrn Henrion. Besonders wünsche ich dem lieben Mag. Hunger Gesundheit u. Freude der Seelen, u. der Frau Muhme Heineckinn u. Ihrem lieben Manne alles, was uns hier u. dort glücklich macht. Ihr werdet bald einen Stadtschreiber bekommen, der ein alter Freund von mir, u. ein guter frommer Mann ist. Leipzig, den 19 Dcbr. 1767. Glrt.
1113. An Johann Friedrich Scheuchler.
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Leipzig, den 28. Dezember 1767.
Liebster Herr Pastor, Ich erschrecke nicht wenig, daß ich unter meinen unbeantworteten Briefen auch einen von dem Manne finde, dem ich am ersten, dem ich vielleicht schon an meinem Geburtstage, wenn ich ein gutes Werk thun wollte, hätte antworten sollen; kurz, Theuerster Mann, ich erschrecke, daß ich Ihnen eine Antwort schuldig bin, da ich Sie doch so sehr liebe und mehr ehre, als die meisten und besten meiner Correspondenten. Ich weis es sehr wohl, daß Sie mir diesen Fehler aus großer Liebe nicht anrechnen; aber desto höher rechne ich mir ihn aus großer Beschämung an, und eile, Sie noch vor dem Schlusse des Jahres meiner Dankbarkeit, Liebe und Hochachtung in dem höchsten Maaße und von ganzer Seele zu versichern. Gott, dem Sie von Jugend auf dienen, und der Ihnen Ihr Alter zur Jugend macht, beglücke und segne Sie auch in dem künftigen Jahre und dem noch übrigen Theile Ihres frommen und lehrreichen Lebens mit aller geistlichen und leiblichen Wohlfahrt und erfülle auch das Gebet, daß Sie für mich und die Ihrigen bey dem Jahreswechsel zu ihm abschicken werden. Sohn u. Tochter, Schwiegersohn u. Enkel leben alle wohl und Ihres theuern Vaters würdig? – Also ist wieder ein Jahr meines Lebens vorbei? O gelobet sey Gott für alle seine Gnade und Barmherzigkeit, deren ich ewig zu geringe bin, und von Mutterleibe an zu geringe war. Wenn ich unterliege, so hilft er mir; und er wird ferner helfen. Halleluja! Leipzig, Ihr ergebenster Freund den 28 December, u. Diener, 1767. C. F. Gellert. Dem Zetwitzischen Hause empfehle ich mich ehrerbietigst und freundschaftlichst; Gott lasse es ihm wohl gehen, diesem Hause. Auch grüsse ich den Herrn Pastor Voigt ergebenst, und den alten Gärtner in Bonau bestens.
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1114. An Adolf Traugott von Gersdorff. Leipzig, den 29. Dezember 1767. Liebster Herr von Gersdorf, Wir haben die Unschuld unsers Köhlers zu retten gesucht, werden sie noch retten, wo es die Gelegenheit verlanget; und er selbst unser Freund wird durch sein rühmliches Verhalten die beste Widerlegung seyn. Dieses kann uns alle dreye beruhigen, wenn es auch den guten Dr. Ernesti nicht überzeugt. Der Fürst, der Hof und die Stadt sind, wie ich aus Dessau höre, alle mit Köhlern zufrieden. Genug, Köhler ist ein guter Mann, und Sie, bester Gersdorf, sind mit Ihrem guten Herzen, und Ihrer vielen Wissenschaft und Ihrem nützlichen geschäftigen Leben der größte Lobspruch für ihn. Gott beglücke Sie in dem künftigen Jahre und lebenslang mit aller wahren Wohlfahrt. Ich aber bin mit der größten Hochachtung und Liebe Ihr Freund und Diener, Leipzig, Gellert. d. 29. Dec. 1767.
1115. An Carl Wilhelm Pörner.
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Theuerster Herr Doctor, Womit verdiene ich doch alle die Liebe, die Sie für mich haben; die brüderliche Liebe, die Sie mir in Ihrem letzten Briefe mit einer Beredsamkeit erklären, deren nur wenig Herzen fähig sind; eine Liebe, die ich nicht aufrichtiger, edler und frommer denken und wünschen kann? Doch muß man denn ein Geschenk verdienen, um es annehmen und sich seiner erfreuen zu können? Genug, daß ich den ganzen Werth Ihrer Freundschaft und Liebe empfinde, schätze und durch Gegenliebe und Dankbarkeit für Ihre Güte zu verdienen herzlich wünsche. Dieses, theuerster Freund, kann ich mit Wahrheit von mir sagen; und möchte ichs Ihnen doch in diesem Augenblicke durch Umarmungen und Thränen der Freude persönlich sagen können! Ich habe Sie also, nach Ihrem gütigen Geständnisse, durch meinen letzten Brief nicht wenig beruhiget und getröstet? O dafür sey Gott gedanket, der mir diesen Sinn gegeben, und meine Worte gesegnet hat! Er erhalte Sie ferner bey Ihrem getrosten Muthe, und gebe Ihnen die Ruhe und Zufriedenheit einer Seele, die ihm vertraut, in allen Fällen Ihres Lebens. Er beglücke Sie mit allen den Ihrigen in einem langen Leben, und segne Ihre eifrigen Bemühungen für die Erhaltung und Wohlfahrt der Menschen. – Die Exemplare Ihrer gelehrten Schrift habe ich einem geschickten Medico gegeben, und sie durch ihn den Männern überreichen lassen, für die sie bestimmt waren. Billigen sie Ihr neues System nicht ganz (und welche neue Methode findet sogleich einen allgemeinen Beyfall?) so schätzen sie doch die Verdienste des Erfinders. Leben Sie wohl, bester Mann; denn ich habe Ihnen nun so viel gesagt, als ein kranker Freund, dem bey dem besten Willen doch das Schreiben sauer wird, sei-
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nem Freunde auf einmal sagen kann. Grüßen Sie Ihre theuerste Frau und lieben Kinder herzlichst von mir, und schenken Sie mir ferner Ihre Liebe und Ihr Gebet, den Segen christlicher Freundschaft. Ich bin, so lange ich lebe … Gellert.
1116. An Johann Hartwig Ernst von Bernstorff.
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Der arme Wieler verlangt, daß ich mich mit ihm zu einerley Pflicht vereinigen, und Ihnen für die besonders gnädige Vorsorge danken soll, deren Sie ihn zeither gewürdiget haben. Mit einem Herzen also, theuerster Herr Hofrath, das Sie schon lange verehret und liebet, so lange schon als mein Freund C r a m e r der Ihrige ist, danke ich Ihnen auf das verbindlichste für die seltne Großmuth, mit der Sie sich eines der unglücklichsten und sonderbarsten Menschen auf Erden nun schon so lange angenommen haben, ohne zu ermüden. In der That sehe ich die ihm erzeigten Wohlthaten, als mir selbst erzeigt, und mich als Ihren Schuldner an, als den Schuldner des besten Mannes, den Gott mit seinem ganzen Hause segnen und der Welt lange erhalten wolle. Daß Wieler wieder nach Amerika zu gehen gedenkt, gefällt mir nicht; die Ruhe wohnt weder in Europa noch in Amerika, sollte er zu sich sagen, sondern in der Gnade Gottes, die du bey Fleiß und Pflicht und Gebet geduldig und demüthig erwarten mußt. Uebrigens bitte ich noch um Dero mir schätzbare Liebe und bin, so lange ich lebe … Gellert.
1117. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 6. Januar 1768.
Liebste Schwester, Erstlich schicke ich Euch drey Ducaten auf die drey Monate Januar, Februar u. März, ferner mein Kupfer einmal, denn es ist theuer und kostet Einen Gulden, endlich sieben Predigten von Burschern, die Friedrich zusammen heften kann, Kirchmanns kleine Schriften und Schlegels Passionspredigten zum Lesen. Lasset Friedrichen Eure eignen Bücher aufschreiben, und auch die, die Ihr von mir zum Lesen geschickt bekommen, damit ich Euch nicht eins zweymal schicke. Für Friedrichen folgen ein Paar alte Schue, nebst sechs Groschen, daß er sie kann besohlen lassen, desgleichen ein Paar Beinkleider. Ein altes Kleid, Rock u. Weste, soll er nächstens auch haben, itzt wird ihm, denke ich, der Bruder einen Superrock schicken. Die Tochter der guten Heineckinn ist ein hübsches Mädchen geworden. Daß wir noch wegen unsers seligen Vaters durch die Leisniger Witwencasse in einen beträchtlichen Anspruch genommen werden, wird Euch der Bruder in Freyberg erzählen. Nun, wenn wir die Post wirklich bezahlen müssen: so bezahlen wir für
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unsern Vater, und das ist auch eines Kindes Pflicht. Der Brief an Fridericin ist bestellt. Den guten Mag. Hunger grüßt herzlich von mir und wünschet ihm Gesundheit, und Stärke u. Freude des Geistes in dem Herrn. Gott sey mit Euch allen. Leipzig, den 6 Jan. 1768. Glrt. Ich grüsse den alten lieben Henrion ergebenst u. auch Herr Fitzen. Auch folgen noch acht Groschen für Arme.
1118. An Christiane Caroline Lucius.
Leipzig, den 7. Januar 1768.
Liebste Mademoiselle, An statt des verlangten Briefs folgt leider nur die Versichrung, daß ich ihn lange in der Kälte gesucht, aber nicht gefunden habe. Beruhigen Sie indessen Ihren Freund; der Brief soll ihm noch werden, und bis dahin soll er mir auf mein Wort glauben, daß er für ihn sehr vortheilhaft und für seine Braut auf alle Weise rühmlich ist. Vielleicht, liebe Correspondentinn, erwarten Sie, daß ich Ihnen wenigstens statt des Briefs ein B a u s i s c he s Kupfer von mir schicken würde; aber auch dieses folgt leider nicht. Erstlich ist es eine große Frage, ob ich getroffen bin; dann kömmt es mir eitel vor, sich selbst zu verschicken; endlich habe ich von sechs Exemplaren auch keines mehr, und Eins für einen Gulden zu kaufen, möchte wohl für uns Beide Sünde seyn. Von diesem Gelde kann sich ein Armes itzt eine ganze Woche hindurch wärmen. Wollen Sie das Kupfer ja sehen, so gehn Sie zur Frau GehCRäthinn Wagner. Und hiermit leben Sie wohl, wertheste Freundinn, gesund und zufrieden mit Ihrem ganzen Hause. Dieses Glück gebe Ihnen Gott in dem angetretnen Jahre und in Ihrem ganzen Leben! Leipzig, den 7 Jan. 1768. Glrt. Ich grüße Herr Taxelten u. Hr. Seideln ergebenst.
1119. An Johanna Friederike Häbler.
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Leipzig, den 8. Januar 1768.
Madame, Ich danke Ihnen sehr für Ihren lieben Brief und für alles das Gute, das Sie mir darinne sagen, und wiederhole Ihnen die Versichrung meiner Hochachtung und Freundschaft hierdurch aufrichtigst. Wäre ich gesünder und freyer von Arbeit: so würde ich diesen Brief nicht schon schliessen, indem ich ihn angefangen habe; allein ich muß es thun und mich auf eine bessere Zeit vertrösten, um viel mit Ihnen zu sprechen. – Daß Sie, liebe Madame, itzt Voltairens Werke lesen, ist allerdings rühmlich; aber vergessen Sie nicht, daß er zwar ein schöner doch auch gefährlicher Schriftsteller ist. Ich würde es weit lieber hören, wenn Sie des guten Racine Werke läsen. Und hiermit leben Sie wohl,
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und in dem angetretenen neuen Jahre nebst Ihrem lieben Manne und ganzem Hause gesund und zufrieden. Dieses wünsche ich Ihnen von Gott und bin mit wahrer Hochachtung Leipzig, Ihr ergebenster Freund u. Diener, den 8 Januar, Gellert. 1768. Die Frau von Dieskau grüßt Sie freundschaftlich u. mütterlich.
1120. An Adolf Traugott von Gersdorff.
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Leipzig, den 12. Januar 1768.
Liebster Freund, Haben Sie doch die Liebe für mich und lesen Sie den in Abschrift beygelegten Brief des Hrn. Conrectors Geißlers nebst den Manuscripten des jungen Küttner, den er meiner Vorsorge empfiehlt, durch. In der that ist dieser Jüngling ein hoffnungsvolles und fast schon gebildetes Genie, das Unterstützung verdienet; und was kann ich bessers thun, als daß ich ihn dem Freunde und Kenner der Wissenschaften, dem Pfleger vieler armen Studirenden, meinem theuersten wohlthätigen G er s dor f bekannt mache. Vielleicht kommen Sie bald nach Görlitz und sprechen alsdann selbst mit Hrn. Mag. Geißlern, oder lassen den jungen Menschen zu sich kommen und prüfen ihn selbst, in wie weit er Ihrer Vorsorge werth ist. Ich will an Gutschmidten nach Dresden schreiben, ob er ihm vielleicht einen Freitisch, oder ein Stipendium auswirken kann. Nun so viel, bester Gersdorf. Wie froh wird mich heute der Gedanke machen, daß ich durch diesen Brief ein gutes Werk veranstaltet habe, das sich sogar in seinen Folgen auf die Nachwelt verbreiten kann. Gott erhalte und segne Sie. Ich aber bin zeitlebens Ihr ergebenster Freund und Diener, Leipzig, Gellert. d. 12. Jan. 1768. Wenn Sie das Manuscript nicht wohl lesen können: so lassen Sie sichs rein abschreiben und schicken Sie mir unbeschwert das Original wieder zu.
1121. An Friedrich Eberhard von Rochow.
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Leipzig, d. 13. Jan. 1768. „Wir sind wohlauf, vergnügt, und dieses in einer glücklichen Eingezogenheit.“ Dieß ist mit Ihren eigenen Worten, liebster Rochau, die Geschichte Ihres gegenwärtigen Lebens und, ohne daß Sie vielleicht daran gedacht haben, die vollständigste Beschreibung des ruhigsten und besten Lebens auf Erden. Was könnte ich Ihnen nach aller meiner Liebe, und was könnte sich Ihr christlich genügsames Herz mehr wünschen, als was Sie haben, und nicht
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nur haben, sondern mit einer so guten Gattin zu genießen wünschen? Gott sey für dieses Glück meines Freundes gedanket! Warum unsre Herzen, wenn sie eine gewisse stille Traurigkeit fühlen, sie so gern in der Poesie ausdrücken; dieses, guter Rochau, weis ich so wenig als Sie. Aber anstatt, daß Sie diese Frage in Ihrem Briefe aufgeworfen haben, wünschte ich lieber, Sie hätten mir dafür einige von Ihren Gedichten beygelegt. – So sind Sie auch zu strenge, wenn Sie glauben, daß Verdienste und Tugend sich fast ganz in den bürgerlichen Stand zurückgezogen. Nein, mein Freund, es giebt in Ihrem Stande noch viel edle und große Seelen; ich selbst kenne derselben viele; und ich denke, Sie mögen es nun zugeben oder nicht, Sie und Ihre tugendhafte Gattinn mit in dieser Zahl. Für diese Ihre theuerste Gemahlinn lege ich hier mein Bildniß, von B a us e n, einem noch jungen, aber schon großen Künstler, gestochen, bey. Wenn ich nicht gefürchtet hätte, dem Künstler einen erlaubten Gewinn zu entziehen: so würde ich nie in diesen Kupferstich gewilliget haben; denn mich selbst zu sehen, auch wenn ich völlig getroffen wäre, ist meine Eitelkeit nicht. – Bey dem lieben Ra m m l e r, zu dessen Bekanntschaft ich Ihnen Glück wünsche, fällt mir ein junger Poet in Görlitz, ein Schüler von siebenzehen Jahren, ein, von dem mir der dasige Conrektor, ein sehr rechtschaffner Schulmann, unlängst einige Proben zugeschickt hat. Dieses sende ich Ihnen. Erhalten sie Ihren Beyfall, nun so schicken Sie einen Ducaten in die Collecte für den jungen Küttner, oder schicken Sie ihn selbst an den Conrektor, wenn Sie mit ihm zum Besten des Jünglings correspondiren wollen. Ich bin zeitlebens Gellert.
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Leipzig, den 14. Januar 1768.
Was muß der gute Mag. Garve machen? – so habe ich schon etliche Wochen bey mir in Gedanken gefragt; nun aber will ich den Mann selbst fragen. Was machen Sie also, mein lieber Garve? Das heißt nicht: was studiren Sie? denn ich weis, daß Sie mehr thun, als andre Ihres Alters, und vielleicht mehr, als ich von einem fleißigen Freunde wünsche. Nein es ist eine bloße Frage des Herzens und der Liebe, und heißt nichts mehr, als: ob Sie gesund, mit Ihren Umständen und in dem Schooße Ihrer Vaterstadt zufrieden leben, die Freude und Ruhe Ihrer theuern Mutter vermehren, Ihren lieben Onkel oft sehen und aufheitern, fleißig den Umgang des trefflichen Dralles suchen und geniessen, und endlich, ob Sie oft an mich, nicht an mich, Ihren Lehrer, sondern an mich, Ihren Freund, denken? Dieses, glaube ich, mag der Innhalt meiner Frage gewesen seyn; und nun erwarte ich die Antwort auf meine reichhaltige Frage, und setze geschwind noch eine hinzu, nämlich: wird Sie auch Ihre Frau Mutter diesen Sommer ohne Kummer von sich lassen, und wollen Sie noch gewiß zu uns kommen? Ich wünsche es nicht nur; sondern ich veran-
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stalte es auch, wenn es Gott will. Itzt habe ich freylich noch keine Gewißheit vor mir; aber das Beste erfolgt ja oft unvermuthet und ungesucht. Der KreisEinnehmer Weiße war vorgestern bey mir, redte von Ihnen mit großer Achtung u. Liebe und fragte mich, ob Sie nicht bald kämen. Er wird kommen, sprach ich, u. auch in Leipzig bleiben, und das künftig bey der Academie thun, was ich kranker u. schwacher Mann nicht mehr thun kann, auch wohl nie recht gut gethan habe: woher ich das alles weis? Mein Herz, sprach ich, sagt mirs; und mein Herz hat immer wahr geredt. – Und so viel, mein lieber Garve, auf heute, vielleicht bald ein mehreres. Leben Sie wohl. Fac tua, quae tua sunt, cetera linque Deo Gott leite Sie auf die besten Wege, und beglücke u. segne Sie, u. Ihre Mutter, und meine Freunde, Förster u. Dralles! Leipzig den 14 Januar, 1768. Ihr ergebenster Gellert Mein Bruder, Dr. Wend u. s. Grafen, und viele andre grüssen Sie.
1123. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Liebste Schwester, Ich schicke Euch ein Boutellchen Ungarischen – u. ein Boutellchen rothen Bourdeaux Wein; wenn er nicht unterwegs gefriert – zugleich folgen ein Paar gute Schue für Fritzen, die mir nicht geraum genug sind. Wisset Ihr ein Paar Kinder in Haynichen, oder auf den Dörfern, welche von den Eltern oder Verwandten aus Armuth nicht zur Schule gehalten werden: so meldet mir, was jährl. das Schulgeld für zwey Kinder beträgt; ich will es allezeit auf ein halbes Jahr voraus schicken, u. auch die Schulbücher auf mich nehmen. Ich grüsse Euch alle herzlich, auch den neuen Hrn Stadtschreiber. Gott sey mit Euch allen! Leipzig, den 15 Jan. 1768. Glrt.
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Leipzig, den 15. Januar 1768.
Breslau, den 20. Januar 1768.
Theuerster Herr Professor, Ob ich meinen Sohn ohne Kummer von mir lassen würde? Diese Frage muß ich selbst beantworten. Wie vollkommen kennen Sie doch das Herz einer Mutter, und wie gütig nehmen Sie Antheil an ihren Empfindungen! Aber wie unschätzbar muß mir die Wohlthat des Himmels seyn, das Gott meinem Sohne einen so rechtschaffnen und tugendhaften Freund zugeführt, der mit der wahrhaften Treue eines Vaters für sein Bestes sorget! Dieses Glück macht mir die Beantwortung der Frage leicht. Es ist wahr, ich fürchte
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mich vor der Stunde des Abschiedes. So schwer er mir aber auch ankommen möchte, so vollkommen beruhige ich mich doch durch Ihre großmüthige Liebe. Ihre Gütigkeit verwandelt eine Menge meiner Sorgen in Hoffnung und Zuversicht. Und also müßte ich meinen Sohn nicht so sehr lieben, als ich ihn wirklich liebe, wenn ich ihn nicht mit Freuden zu seinem besten Lehrer zurück sendete. Ach, theuerster Herr Professor, könnte er das Glück genießen, stets nahe um Sie zu seyn, und durch Ihre Erfahrung und Ihren Rath geleitet zu werden; wie getrost würde ich ihn von mir lassen! Ich wüßte ihn in noch bessern Händen, als in den meinigen. Sie würden alsdann ihm bald eine Mutter nachkommen sehen, der Sie ihr Alter durch Ihre seltne Güte fröhlich gemacht hätten. Doch alle diese Wünsche überlasse ich der Vorsehung Gottes; der ordne die Schicksale meines Sohnes nach seinem Wohlgefallen, und mache ihn zu einem tugendhaften Manne und thätigen Christen, und schenke ihn mir ewig wieder. Gott erhalte Sie für uns und die Welt noch lange! ich bin unaufhörlich mit der größten Hochachtung Ihre Breslau, den 20. Jan. gehorsamste Dienerinn, 1768. Garve.
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O Theuerster liebster Herr Professor, Was für ein Brief! Liebe Zärtlichkeit Zutrauen, sogar Freundschafft, – und die alle mit der eingen Sprache des Herzens; in den Ausdrücken, die nur Sie allein finden können, und denen kein ander Herz widerstehen kan. Das meinige ist davon durchdrungen. Meine Mutter ihres auch. Wir denken wir reden seit der Zeit nur von Ihnen. Unsre Seelen sind Ihnen gegenwärtig, sie vereinigen sich mit der Ihrigen, sie bekommen durch Sie eine Art von neuer Würksamkeit; u. wir werden durch Ihre Freundschafft nicht blos glücklicher sondern auch besser. – Was ist doch das für ein groß Geschenk des Himmels, habe ich oft zu mir gesagt, wenn er einmal in einer menschlichen Seele, die so seltne Vereinigung zwischen Christ und Herz macht; wenn er zu grossen Gaben ein durchaus redliches und tugendhafftes Herz setzt. Dieser Mann wird nicht blos sein Zeitalter erleuchten, er wird es auch, so weit er reicht, glücklich machen; er wird alle die sich ihm nähren sich ähnlich machen; sein Wohlwollen wird eine eben so grosse Qvelle des Vergnügens für seine Nebenmenschen seyn als seine Werke, – Was ich mache Theuerster Herr Professor? Ich bin glücklich, recht sehr glücklich. Ich lebe unter Personen die ich hochschätze und die mich lieben; meine nächsten Verwandten sind Leute von Einsicht und einem redlichen Herzen; und ich würde ihren Umgang suchen, wenn sie nicht meine Verwandten wären. Meine Mutter, die immer kränklich war, ist jetzo gesund. Denken Sie einmal, ich bin im Stande sie aufzuheitern, sie frölich zu machen, vielleicht gar etwas zu ihrer Gesundheit beyzutragen. Es ist ihr in
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meiner Gesellschafft wohl, sie unterrichtet sich oft mit mir gemeinschaflich sie theilt mir ihren Rath mit, und erlaubt mir ihr meine Einsichten mitzutheilen, sie ist eben so sehr meine Freundinn als meine Mutter. Mit ihr und meiner Cousine, die sie als ihre Tochter liebt, und beständig um sich hat, bringe ich einen grossen Theil meiner Tage zu. Mein Onkle vermehrt alle Abende unsern kleinen Kreyß; und zuweilen sind wir im Stande, wenn er krank und voller Kummer zu uns kam, ihn etwas gesünder und frölicher wider von uns zu lassen. Ausserdem hat mir die Achtung in der meine Verwandten stehn, eine Anzahl von würdigen Freunden verschafft; in deren Gesellschafft ich mich vergnüge und zuweilen unterrichte. Die Vergnügungen, die nach meinem Geschmack sind, sind auch gröstentheils in meiner Gewalt. – Ich habe soviel Bücher für meine Lectüre als ich mir wünsche; in meiner Stube steht ein guter Flügel, und ich veranstalte zuweilen ein kleines Concert; zuweilen finde ich Personen, denen ich einen kleinen Dienst leisten, oder einen kleinen Unterricht ertheilen kan, und dies ist nicht der geringste Theil meiner Ergötzungen. Sobald die Seele diese Gegenstände verläßt; so darf sie nicht lange wählen, auf welche sie sich richten soll, um sich mit angenehmen und frölichen Vorstellungen zu erfüllen. Vor allen andern erscheint ihr, in der ehrwürdigsten Gestalt, aber mit allen Zeichen der Gütigkeit der Liebe und des Wohlwollens, mein Lehrer mein Wohlthäter, mein Freund, der Schutzgeist meiner Tugend, – Gellert; dessen Andenken mir Zutrauen zu mir selbst, und Hofnung auf die Zukunfft einflößt. Vor ihm besucht sie alsdenn die Wohnung aller meiner abwesenden Freunde, und kehrt endlich von dieser Reise zufrieden mit ihrem Schicksal, und voll Dankbarkeit gegen die Göttliche Vorsehung zurück, die den Weg meines Lebens durch so angenehme und fruchtbare Gegenden führet. Das ist also die erste Antwort auf Ihre so gütige Frage. Die zweyte sollte ich vielleicht mit einer Entschuldigung anfangen. Aber, theuerster Herr Professor, wenn ich mich selbst des Vergnügens an Sie zu schreiben eine lange Zeit beraubt habe, – so lange, daß Sie mir mit Ihrer Gütigkeit zuvorkommen, und mich auf eine so angenehme Art überraschen konten; so geschah es blos, weil ich Ihnen keinen Brief ohne eine kleine Arbeit schicken wollte; Bey dem Anfange des Jahres befand ich mich nicht recht wohl; auf die Unpäßlichkeit kamen Zerstreuungen; endlich hatte ich noch eine alte Schuld an Herr Weisen abzutragen; – ich muste also immer die Termine, die ich mir gesetzt hatte verlängern. Endlich ist die eine Arbeit, – von der Art, wie man seine Fahigkeiten prüfen soll, – ihrem Ende nah. Ich werde sie Ihnen künfftigen Sonnabend schicken, wenn Sie mir noch dazu die Erlaubniß geben. Ich muß gestehn, ich weiß nicht, ob Sie sie zur Vorlesung in Ihrem Collegio werden geschickt finden. Ich konte unmöglich der Materie nur einigermassen genugthun, ohne mich in Philosophische Untersuchungen einzulassen; die ich aber wenigstens durch den Ausdruck so deutlich, und so wenig ermüdend zu machen gesucht habe, als ich konte. – Doch Sie werden es sehen. – Ich habe mich demohnerachtet nicht entschlüssen können, meinen Brief ganz leer zu Ihnen kommen zu lassen. – Die Gelegenheit zu dem kleinen Aufsatz, den Sie hier sehen ist diese. Meine Cousine, mit der ich von
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Jugend auf als ein Bruder umgegangen bin, forderte im Scherz von mir ein kleines Weyhnachts-Geschenk. – Weil sie mich oft vorher darüber gefragt hatte, was sie anfangen sollte, um das was sie läse, in ihre eigne Gedanken zu verwandeln, und diese Gedanken wohl auszudrücken, so hatte ich ihr dazu immer das Schreiben, kleine Auszüge oder ähnliche Uebungen vorgeschlagen. Sie ….. einige Schwürigkeit, und zuweilen hatten wir einen kleinen Streit über die Möglichkeit diesen Rath auszuführen. Diese Gelegenheit ergriff ich, hefftete einige Bogen weiß Papier zusammen, schrieb ihr das vorne hinein, was Sie jetzo erhalten, – und legte es unter einige andre Geschenke, die meine Mutter ihr machte. Das ist also der Anlaß und das Verhältniß, in dem ich diese Kleinigkeit geschrieben habe. Der Inhalt und die Absicht machte, daß ich ihm noch einen andern Gebrauch bestimmte. Ihr Urtheil ist das einzige was ich mir dabey wünschte. Endlich, ob ich wider zu Ihnen kommen werde, O Ja, theuerster Herr Professor; wenn es der Wille der Göttlichen Vorsehung ist. Meine Mutter hat Ihnen selbst über diesen Punkt geschrieben, und ich brauche also weiter nichts hinzusetzen. – Die Gewogenheit des Herrn Bruders, und der übrigen Herren ist ein Geschenk von Ihnen; Ihnen werde ich es auch ganz allein zu danken haben, wenn sie sich mir erhält. – Noch eine Freude die mir Ihr Brief gemacht hat. Mich deucht er ist mit einer Munterkeit geschrieben, die mich von Ihrer Gesundheit was gutes hoffen läst. Möchten Sie doch ganz und gar so glücklich seyn, als Sie andre machen. Ich bin mit der kindlichsten Verehrung Theuerster Herr Professor Dero gehorsamster Diener Breßlau, C. Garve d. 20 Jan 1768.
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Breslau, den 24. Januar 1768.
Theuerster Herr Professor, Wenn Sie mich nicht durch soviel Proben von Ihrer Gütigkeit beherzt, und sogar ein bisgen verwegen gemacht hätten: so würde ich es für eine Unverschämtheit halten, Ihnen zuzumuthen, sechs Bogen voll von meinem Geschwätz durchzulesen. Aber ich weiß, was für einen Einfluß auf meine Arbeit die Hofnung hat, sie einem Mann von Einsicht und Geschmack vorzulegen; sie vermehrt nicht blos bey mir das Vergnügen und das Feuer, mit dem eine jede gute Arbeit geschrieben werden muß; sondern sie widersteht auch die Ungeduld, die wie Sie wissen, mir so natürlich ist, und erleichtert die Schwierigkeit, bey ihr auszuhalten. Iezo übergebe ich sie Ihnen also zur Prüfung, wie viel dieser Einfluß ausgerichtet hat. Ich habe aber bey dieser Arbeit noch einige Bedenklichkeiten mehr. Zuerst ihre Länge; und (?) die vielleicht noch dazu hin und wieder durch Wiederholungen veranlaßt wurde. Eine Sache von verschiednen Seiten betrachtet, bietet doch auf jeden gewisse
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Eigenschaften dar. Man glaubt, daß die Verbindung, die Anordnung u. der , Verschiedenheit genung hineinbringen würden, und man befürchtet, daß die Lücke merklich seyn würde, wenn man sie ausliesse. Alles dieses kan den Schriftsteller betrügen, und den Leser, den Leser von Einsicht gewiß nicht. Ein Gegenstand, über den die Leute beynah ermüdet ist, macht oft Urt. heile darüber unsicher. Und vielleicht thut die Eigenliebe auch das Dem der eh wißen, und von keinen Ideen noch Blut, was dem Verfasser, die ich habe sie nicht herauszubringen habe . Ueberdies habe ich vo , daß der menschlichen Seele lne , als ihren eigentlichen Gegenstand selbst. Endlich habe ich die Arbeit auch ganz verschiedenmale gemacht. Zuerst entwarf ich mir blos die Hauptidee, die ich ausführen wollte. Ich wurde genötigt, diesen Entwurf eine Zeit lang liegen zu lassen. Ich kam leider drüber, da diese Ideen schon etwas verloschen waren. Vielleicht würde mehr Leichtigkeit und einiger Zwang in gewissen Stellen seyn; wenn ich sie in dem ersten Feuer hätte ausarbeiten können. Ich habe meinen Vorstellungen Richtigkeit zugeben gesucht, vielleicht habe ich sie dadurch geschwächt. Der Plan meiner Arbeit ist der: Zuerst gehe ich die verschiednen Fähigkeiten der menschlichen Seele durch, erkläre sie kurz und zeige die Merkmale, durch die sie sich im Übergange oder bey dem Unterricht äussern. Zuerst die ß, die Einbildungskraft das S Empfindungen denn (?) das zu denken; als abge enen dieser Theil ist der längste der Fähigkeiten. am meisten . Der zweyte ist nur kurz (?), weil sehen den größten Theil Betrachtungen sind; die ich ich im drucken würde haben machen , ob sie gleich bey ihm zu weilen mit Ungereimtheiten vermischt sind. Dieser (?) wendet (?) die Fähigzusammengehören. keiten auf die Wissenschaften an, deren noch Der letzte Theil sind blos einige zerstreute Fragen (?) vielleicht hundert ähnliche gemacht werden können, wenn man seine Beobachtungen auf diese Seite richtet. Weil mein Concept ziemlich schlecht geschrieben einen guten jungen Menschen der zuweilen bey gute Hand schreiben, gebsie (?) wenigstens etwas gethan. zu machen. Ich bitte Sie aber theuerster Herr Professor, lassen Sie diese Bogen liegen, wenn sie Ihnen zu viel sind, oder vielleicht grade in eine Zeit kommen, wo Sie schon mit vielen andern Geschäften ermüdet werden. Ich weiß Ihre grosse, recht verdienstliche Geduld, mit der Sie mittelmässige und auch schlechte Arbeiten durchlesen, um den jungen Leuten nützlich zu werden, die sie Ihnen bringen. Aber eben deswegen wollte ich sie nicht gerne mißbrauchen.
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Mein Abschreiber hat zuweilen einige Fehler gemacht. Zum Exempel, hat er Sachen getrennt, die unmittelbar zusammengehören. Diesem Hinderniß im Lesen, habe ich so gut ich konte, durch Zeichen abzuhelfen gesucht. Diese ganze Arbeit aber ist jetzo Ihre. Ich brauche kein Wort mehr davon zu sagen. Mein Onkle, der über Ihren gütigen Brief an mich so erfreut ist, als wenn st wieder (?) nicht recht wohl. Er war gestern er an ihn selbst wäre, Coubach, dem Schwager des Hr. v. BresAbend bey einem gewissen lers, der jetzo bey Ihnen in Leipzig ist. – Er wurde bey diesem in einen so heftigen Schwindel, und eine Art von Ohnmacht überfallen, daß er auf der Stelle zur Ader lassen, und sich zu Hause tragen lassen muste. Die Nacht hat er ziemlich gut zugebracht, und heute ist er schwach, aber doch ausser dem Bette. – Sie können sich vorstellen, wie sehr uns die unerwartete Nachricht wir noch nicht wusten, wie groß das Uebel erschreckte, wäre, und geben (?) könte. – Er hat mir aufgetragen, Sie von seiner großen Hochachtung, lieben Zärtlichkeit . Er des Briefes von ihm in welchem ein und Verehrung zu andrer von dem Baron Seher eingeschlossen war, besorgt; und er würde es als eine Gütigkeit von Ihnen ansehen, wenn Sie einmal in einem Ihrer Briefe (wenn Sie ihn oder mich wieder mit einem beehrten), melden wollten, ob Sie ihn richtig erhalten haben. Der Baron Seher, der erst vor ein paar Tagen bey ihm ist, hat sehr eifrig darnach gefragt, und der Herr Vetter wünschte ihn wenigstens zu überzeugen, daß er seinen Auftrag richtig bestellt hätte. Meine Mutter empfiehlt sich Ihrer Gewogenheit; ich bitte Sie darum; so wie sich der Wunsch für ein grosses Glück noch nicht verliert, wenn man es auch schon besitzt. Ich bin mit der grösten Verehrung Theuerster Herr Professor, Breslau, 24. Jan. 1768. Dero gehorsamster Diener C. Garve.
1127. An Christian Garve.
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Leipzig, den 2. Februar 1768.
Liebster Herr Garve, Ihr kleiner Aufsatz an Ihre Cousine ist schön, sehr schön; und ich habe ihn meinen Zuhörern mit Freuden vorgelesen, und mit ihm einen ähnlichen Brief verbunden, den ich ehedem an den jungen Grafen Dohna fast in einem gleichen Falle geschrieben. Von Ihrer grössern Schrift habe ich nur die erste Hälfte gelesen (die Hand des Abschreibers verträgt sich nicht mit meinem Auge) aber die scharfsinnige Güte dieser ersten Hälfte leistet mir für die Richtigkeit u. Brauchbarkeit des ganzen Stücks sichre Gewähr. Da es keine Arbeit für meine Anfänger ist, so habe ich sie Herr Weißen gegeben, der sie vielleicht gern in seine Bibliotheck einrücken wird, wenn Sie solche nicht zu einem andern Gebrauche bestimmt haben. O wie freue ich mich über das
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Wachsthum Ihres Genies, Ihres Geschmacks und Ihrer richtigen und doch stets lebhaften Schreibart! Ja, Sie sind ein guter Mann; Gott erhalte Sie und lasse Sie zum Dienste der Welt und zur Ausbreitung der Weisheit und christlicher Tugend vor andern eifrig u. geschickt seyn, u. würdig dieses Berufs! Hier ist ein Brief von dem Rector aus Schulpforta. Lesen Sie ihn, mein lieber Garve, und melden Sie mir bald, ob Sie wohl Lust hätten, der Compagnon und Anführer der Studien dieses jungen Hrn von Feilitzsch zu werden; und wie viel Sie sich jährlich wohl zu Ihrer Subsistenz wünschen. Ich weis freylich nicht, ob der Obriste, sein Vater, viel Vermögen hat; u. ich zweifle fast daran. Aber genug, sagen Sie mir Ihre Anforderung, weil dieser junge Mensch wahrscheinlich nach Ihrem Sinne ist. Freylich könnte ich Ihnen eine ansehnliche Hofmeister bey einem Kinde von e i l f J a hr e n anbieten; allein Sie müßten sich diesem Kinde ganz widmen, ihm Lehrer, Vater u. alles seyn; dazu haben Sie nach Ihrer Lebhaftigkeit nicht Ge dul d; und es wäre auch Ihren Academischen Absichten zuwider. Sie müßten sich ihm auf f ünf bis s e c h s J a h r e widmen, die O e c o n om i e führen u. Rechnung bey der Vormundschaftskammer ablegen; und dieses ist Ihr Ve r di e ns t ni c ht , lieber Garve. Doch bitte ich Sie bey dieser Gelegenheit, nach diesem Verdienste, der eigne sorgfaltige Aufseher häuslicher Angelegenheiten u. Kleinigkeiten zu seyn, nach diesem Verdienste des Wirtschafters, ohne welches man sich u. der Welt nie nützlich u. ehrwürdig genug seyn kann, zu streben, u. zwar, wenn Sie wieder zu uns kommen, vornehmlich. – Gesetzt, die Stelle bey dem jungen Feilitzsch erhielten Sie nicht ganz: so wollen ich u. We i ße Ihnen genug u. gute auch einträgliche Autorarbeiten, z. E. Ubersetzungen bey Reichen, vorschlagen, oder Stunden in den schönen Wissenschaften. Kurz, ich werde mit Gott alles thun für Sie, was ich kann. Antworten Sie mir bald. – Ich grüsse mit einem Herzen voll Hochachtung, Liebe u. Freundschaft Ihre gute Mutter, Ihren theuern Onkel und unsern Tralles, u. bin zeitlebens Ihr ergebenster Freund u. Diener, Leipzig, den 2 Febr. 1768. Gellert. Des Hrn v. S e h e r t o ß Brief habe ich allerdings, aber sehr spät, erhalten u. noch zu Ende des vorigen Jahres, aber freylich sehr kurz, beantwortet. Ich empfehle mich diesem rechtschaffnen Herrn auf das ehrerbietigste, u. bedaure, daß ich seine Correspondenz so wenig nützen und geniessen kann.
1128. An Ernst Samuel Jacob Borchward.
Leipzig, den 3. Februar 1768.
Allerdings, liebster Borchward, sind die Neanderschen geistl. Lieder, die kein Journal nennt, schön, größten Theils recht schön; und der junge Verfasser, der etwan 23 Jahre alt seyn soll, hat alle Anlage, ein großer Liederdichter zu werden, verdienet Aufmunterung u. Critik des Kenners, und kann, wenn
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er den guten Ton beybehält, ausbildet und stets durch ein frommes Herz belebt, mich und viele andre hinter sich zurück lassen. Ich habe schon in einem praktischen Collegio etliche dieser Lieder meinen Zuhörern vorgelesen, beurtheilet u. gelobet. Ich danke Ihnen für die Bekanntmachung. China in Pulvern kann ich nicht nehmen, sie macht mir großen Krampf im Schlunde, aber im Extracte, ja, da kann ich sie Löffelweise vor Tische vertragen. Den Hallerischen Thee werden Sie erhalten haben. Hat Ihnen Herr Ferber nicht das Bausische Kupfer von mir gewiesen? So viel! Gott stärke u. erhalte Sie, verleihe uns Geduld u. Ergebung in seinen heiligen Willen; die beste Arzney des Christen. Leipzig, den 3 Febr. 1768. Der Ihrige, Glrt.
1129. An den Konrektor Schmidt.
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Leipzig, den 4. Februar 1768.
Liebster Herr Schmidt, So sehr ich auf der einen Seite Ihre lieben Schüler bedaure; so sehr erfreue ich mich auf der andern über Ihren unerwarteten und ungesuchten Ruf in die Schule nach Sorau; ein sichrer Beweis der göttlichen Schickung. Gott lasse Sie in dieser Schule durch Ihre Unterricht und Ihr Beyspiel in einem langen ruhigen Leben das Glück der Jugend und den Beförderer seiner Ehre werden. „Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre: beharre in diesen Stücken: so wirst du dich und die dich hören, selig machen“ Welche Ermuntrung für einen jungen Lehrer, und welcher Trost! In der That wünschte ich, daß Sie nur so lange noch in Erdeborn bleiben möchten, biß Ihre Stelle wieder mit einem guten Manne besetzet wäre. Herr Matthias hat sie erbeten: dieses beunruhiget den Hrn von Schulenburg, der sich sehr viel Mühe für Ihr Haus giebt, und mich zugleich. Wo finden sich so fort Candidaten, die bereit sind, die Academie zu verlassen, oder die Stelle, die sie schon haben? Empfehlen Sie mich der gn. Herrschaft ehrerbietigst u. grüssen Sie alle Ihre lieben Schüler u. Schülerinnen herzlich von mir. Ich verharre mit Liebe u. Hochachtung Ihr ergebenster Diener, Leipzig, den 4 Febr. Gellert. 1768.
1130. An Carl Christian Rothe.
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Leipzig, den 6. Februar 1768.
Liebster Herr Rothe, Sie wollen also mit Ihren beiden lieben Grafen auf Johannis zu uns kommen? Das ist mir eine unerwartete, aber desto erfreulichere Nachricht. Möchte ich nur auch nach dem Wunsche der gnädigen Eltern zum Besten
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dieser Ihrer Söhne viel, sehr viel beytragen können! Aber Sie wissen es wohl, mein lieber Rothe, wie wenig ich bey dem besten Willen und bey meinen geringen Kräften u. sehr vertheilten Stunden thun kann. Doch kommen Sie nur; ich will thun, was ich kann, wenn ich nicht kann, was ich will und soll. Gott lasse diesen Entschluß der theuersten und besten Eltern Glück und Seegen für ihre Söhne lebenslang werden. Ihren Freund Koch grüsse ich ergebenst und wünsche ihm Gesundheit, und ermuntre ihn zu allem fernern rühmlichen Eifer in seinem Amte. Herr Seyfart muß ziemlich leichtsinnig seyn, daß er mich für einen Dienst der Liebe auf das noch itzt warten läßt, was er mir in wenig Wochen wiederzugeben versprach. Ich liebe Sie, freue mich über die gute Schreibart Ihrer Briefe und das gute Herz, das immer darinne redet, und bin mit wahrer Hochachtung Leipzig, Ihr ergebenster Diener, den 6 Februar, Gellert. 1768.
1131. Von Christian Garve.
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Breßlau d. 7 Febr. 68. Theuerster Herr Professor, Eine so ungeheuchelte, zärtliche und väterliche Freundschafft, als Sie mir erweisen, eine so sorgfältige Wachsamkeit auf alles was mir nützlich seyn könte, und eine so ehrliche Mittheilung Ihres Raths; die kan nur aus einem so edlen und tugendhafften Herzen kommen, als das Ihrige ist. Wenn ich Sie vorher, ehe ich Sie kante, bloß bewundert und hochgeschätzt hätte; jetzo müste ich Sie verehren, – als meinen Vater, als das Werkzeug der göttlichen Vorsehung mir gutes zu thun, als den Mann, dessen Achtung und Liebe zugleich erfreut und bessert. Selbst das, daß Sie meine schwache Seite kennen, daß Sie mich daran errinnern; und daß Sie mich derselben ohnerachtet noch lieben, das macht mir Ihre Gewogenheit noch schätzbarer. Warum sollte ich wünschen vor Ihnen besser zu erscheinen, als vor mir selbst? vor Ihnen, die Sie das Gute an andern so gerne bemerken und so gütig durch Ihre Liebe belohnen, und die Kentniß der Fehler nur dazu brauchen, an der Verbesserung derselben zu arbeiten. Wenn die Offenherzigkeit sonst eine Tugend ist, so ist sie bey einem solchen Freunde, ein Theil unsrer Glückseligkeit. Ihnen meine ganze Seele mit allen ihren richtigen Grundsätzen und ihren Vorurtheilen, mit ihren gutgearteten und ihren verkehrten Neigungen zu zeigen; davon überzeugt zu seyn, daß Sie mich durchaus kennen, und daß keine neue Ihnen noch unbekante Seite meines Characters übrig ist, die vielleicht zu einer andern Zeit die gütigen Eindrücke schwächen konte, die Sie durch die übrigen haben wollen auf sich machen lassen: Das gehört nothwendig zu meiner Ruhe. – Könte wohl jemand glücklich seyn, dessen Freund Sie einmal gewesen wäre, und der es in der Folge verdiente, daß Sie es weniger würden.
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Ich gestehe es Ihnen also; eine Abneigung und eine gewisse Ungeschicklichkeit zu den häuslichen Geschäfften ist von Jugend auf mein Fehler gewesen. Der Himmel, und die Vorsorge meiner Mutter haben bisher diese Sorglosigkeit noch unschädlich für mich gemacht. Aber es ist gewiß; ich muß sie ablegen. Diese Kleinigkeiten (so scheinen sie wenigstens einer Seele, die für den Widerwillen dagegen eine kleine Entschuldigung braucht) sind von sehr ernsthaften Folgen. – Also ist nichts so gütig und nothwendig für mich als Ihr Rath. Ich verspreche es Ihnen, ich werde allen möglichen Fleiß darauf wenden, meine Oeconomie gut zu führen, wenn ich nach Leipzig komme; besonders wenn ich noch dazu in einen Stand komme wo meine Aufführung ein Beyspiel seyn soll. Der junge Herr von Felitsch ist allerdings nach des Herrn Rectors Beschreibung dazu gemacht, mein Freund zu seyn. Von der Seite ist also nicht die geringste Schwürigkeit. Sie wird eben so wenig von der Seite meiner Forderungen seyn. – Erlauben Sie mir, daß ich mit Ihnen mit der Freymuthigkeit und der Offenherzigkeit eines Sohnes von dieser Sache und meinen eignen Umständen reden darf. Der Himmel hatte meiner Mutter so viel Vermögen gegeben, als sie braucht, ihre eingeschränkten und mässigen Wünsche für ihr eignes Vergnügen, und ihr mehr ausgebreitetes Verlangen das Vergnügen andrer zu machen, zu befriedigen. Sie hat, wie Sie wissen, auf meine Erziehung alles das aufgewendet, was Kinder sonst nur bey einem weit grössern Vermögen von ihren Eltern erwarten können. Sie hat mich jetzo beynah 6 Jahr auf Universitäten, und zwar eine Zeitlang noch meinen Führer unterhalten, ohne mich jemals nach grössern Einkünften verlangen zu lassen. Im Kriege und durch die unglücklichen Veränderungen des Geldes, ist dieses Vermögen um etwas ansehnliches verringert worden. Die unglücklichen Umstände unsers Landes haben seitdem sich nur verschlimmert. Die Menge der Banqueroute, oder derer, die blos noch durch den Aufschub, der ihren Gläubigern auferlegt ist, verhindert sind es zu werden, ist so groß: daß die Sicherheit der Capitalien sobald sie aus den Händen des Besitzers heraus kommen, sehr klein, und die Hofnung zu den Zinzen, beynah nichts ist. Meine Mutter ist eben jetzo in Gefahr einige betrechtliche Summen auf diese Art zu verlieren; und vielleicht wird es das übrige, was jetzo noch sicher zu seyn scheint, im kurzen auch. – Dieses ist also die Ursache warum ich allerdings darauf denken muß, etwas zu verdienen. – Nichts in der Welt würde mir schmerzlicher seyn, als wenn ich denken müste; der Aufwand den ich meiner Mutter kostete, nötigte sie, ihre eigne Haushaltung, die ohnedem nur blos ordentlich ist, einzuschränken, oder hielte sie zurück die Wohlthaten zu erweisen, zu denen sonst ihr gütiges Herz geneigt wäre. So schmeichelhafft mir also zuweilen der Gedanke vorkommt, den Unterricht, wie Socrates, blos als ein freyes Geschenk auszutheilen, und die Freundschaft der Personen denen man nützlich gewesen ist, zur einzigen Belonung davon anzunehmen: so begreife ich doch, daß dieses in der gegenwärtigen Einrichtung der Welt nicht angeht. Wenn unsere Bedürfnüsse noch jetzo so wenig, und unsre Begierden so eingeschränkt wä-
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ren, daß die Einkünfte eines kleinen Feldes, welches wir selbst bearbeiteten, für uns zureichten daß wir Bauern und Gelehrte zugleich seyn könten: so gieng die Sache an. Aber diese Zeit ist vorbey; und die Wissenschafften müssen nun schon wie alles übrige, eine Waare werden, mit der man handelt. Demohnerachtet wollte ich bey dem Herr von Felitzsch noch nach meinen ersten Grundsätzen handeln. Zuerst deswegen; weil ich, so wie Sie, glaube, daß die Einkünfte des jungen Herrn nur mittelmässig seyn werden, – besonders da der Herr Recktor nicht ein Wort von einem Hofmeister sagt; vors andre, weil ich erst wissen muß, ob ich da nützlich werden seyn können, wo ich Vortheile für mich fordre. Das Lob des Herrn Rectors ist vortreflich, und ich setze nicht den geringsten Verdacht in die Richtigkeit desselben. – Aber denken Sie nicht selbst, daß die Erziehung eines jungen Edelmanns im väterlichen Hause, für seine Sitten, die Feinheit seines Umgangs, und die Annehmlichkeit seiner Gesellschaft vortheilhafter ist, als eine weit gelehrtere Erziehung auf einer Fürstenschule? Meine Absicht also ist die, wofern sie Ihre Genehmigung erhält. Will der Herr von Felitzsch mich frey bey sich wohnen lassen, will er den Aufwand für die Kleinigkeiten über sich nehmen, die damit verbunden sind: so ist das für jetzo alles was ich verlange. Ich werde alsdann mit Freude, – aber mit der Freyheit einer blossen vertrauten Freundschafft alles thun was ich kan, ihm seinen Aufenthalt in Leipzig nützlich, und auch auf eine für ihn vortheilhafte Art, angenehm zu machen. Mein Herz wird sich dem seinigen öfnen, wenn es für dasselbe gemacht ist, und Neigung und Liebe werden mich zu allem stark genung aufmuntern, was er von mir als seinem Hofmeister als Pflicht fordern könte. Meine Mutter wird mir, nach ihren jetzigen Umständen, jährlich einen Zuschuß von 300 Rthl. geben. Könte ich mir dazu auf irgend eine Art 200 dazu verdienen: so würde das für jetzo meine Wünsche befriedigen. – Es giebt gewisse Vergnügungen, die blos sinnlich sind. Diese kan ich mir leicht versagen. Es giebt andre, deren Genuß zugleich die Uebung gewisser Geschicklichkeiten einschlüßt. Diese würde ich nicht ohne Verdruß entbehren. Ich liebe die Music und das Zeichnen, und ich habe einige Zeit auf beydes verwendet. Ich wünschte, daß mein Elève diese Zeitvertreibe kennte und liebte; und wir wollten alsdann unsre Einkünfte zusammentragen, uns diese so anständigen Vergnügen zu verschaffen. – Ich werde wahrscheinlicher Weise mit dem Herrn v. Kracker herauskommen; der uns dabey auch unterstutzen wird. Ich bin mit der kindlichsten Verehrung Dero gehorsamster Sohn Garve. Der Vortheil den ich mir von meinem Elèven noch bedingen würde, wäre die Freyheit den Versuch in Akademischen Vorlesungen zu machen, der mir doch in allen Fällen nothwendig seyn würde. Eine Wohnung also, die dazu geräumig genung wäre, würde ich als einen Theil von meinem Gehalt ansehen. – Ich bin allerdings verbunden, auch auf eine Zeit zu denken, wo, wenn die Umstände sich beständig verschlimmern, die Unterstützung meiner Mutter völlig aufhören, oder sich sehr verringern muß. Ich überlasse aber dies alles Ihrer Entscheidung.
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Mein Onkle u. meine Mutter empfehlen sich Ihrer Gewogenheit auf das angelegentlichste.
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1132. Von Christian Garve. Breslau D. 13 Febr. 1768. Theurester Herr Professor, Die Tage, an denen wir Briefe von Ihnen bekommen, sind ordentliche Festtage für uns. Wir segnen an denselben das Andenken Ihrer Freundschafft. Diese göttliche Wohlthat (denn was ist Ihre Freundschafft für uns anders) errinnert uns an alle die übrigen. Unser Zustand scheint uns nur glücklicher, indem wir anfangen alle das Gute gewahr zu werden, was würklich in demselben vorhanden ist, und was wir zuvor übersahen; unsre Sorgen scheinen uns nun leichter und unsre Hofnungen grösser zu werden, indem wir auf die Zukunfft eben diese göttliche Vorsorge vor uns sehen, die wir Ihrer Freundschafft zu danken haben, – und selbst unter den menschlichen Stützen, eine, die wir nicht fürchten dürfen beraubt zu werden. Ja, Theurester Vater, (welchen andern Namen sollte ich Ihnen geben, der Ihre treue Liebe, und meine Verehrung ausdruckte) Ihr Sohn ist von der Vorsehung auf eine ausserordentliche Weise beglückt worden. Sie hat mich lassen von Eltern gebohren werden, deren Sohn zu seyn ich hätte wünschen müssen, wenn ich sie nur gekonnt hätte. Diesen Eltern hat sie, ausser der Neigung ihrem Sohn die beste Erziehung zu geben, ausser den Fähigkeiten, den Plan dazu zu machen, auch so viel Vermögen gegeben, daß sie im Stande waren ihren Einsichten zu folgen und ihre Neigungen zu befriedigen. Der Umgang mit einer verständigen Mutter ist vielleicht ein kräftigrer Mittel den Verstand des Kindes aufzuklären, als der Unterricht seiner Lehrer. Wenigstens ist ihr Beyspiel für sein Herz, mehr als Vorschrifften. Ich habe beydes genossen. – Meine Mutter sorgte nicht blos für die Glückseligkeit ihres Sohnes, sondern auch für sein Vergnügen. Sie vermehrte für mich die Qvellen desselben, indem sie mich die Geschicklichkeiten vermerken ließ, mir es zu verschaffen. Und jetzt gehe ich einer Zukunft entgegen, die vielleicht noch glücklicher ist, weil sich wie ich hoffe, das Glück an andrer Bestes zu arbeiten mit dem meinigen vereinigen wird; ich werde nähern mehr bestimmte Endzwecke haben, für die ich arbeite, und die Erreichung derselben, oder wenigstens die Annäherung deren wird mir mehr seyn, als der Genuß aller Vergnügungen. – Bisher sind meine äusseren Umstände noch eben so vorteilhaft gewesen, als die Gelegenheiten groß meine neuen Vollkommenheiten zu vermehren: Allerdings kan eine Zeit kommen, wo ich dieser Vortheile beraubt seyn werde; ich kan sehr vieles von dem noch verlieren, was ich jetzt besitze. Aber eines von diesen Gütern, die eigentlich nicht in mir selbst liegen, bleibt mir doch, wenigstens ist es unwandelbarer als alle die übrigen, die Liebe meiner Freunde; und wessen
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Liebe denke ich wohl etwa eher, wenn ich von meinen Freunden rede, als die Ihrige? Sie sind so gütig den Kreyß derselben, ohne mein Wissen zu vermehren; Gärtner ist ein vortreflicher Mann, ich habe ihn immer verehrt, als Schriftsteller, als einen tugendhaften Mann, als Ihren Freund und beynah als Ihren Lehrer. – Wenn ich mir zuweilen eine Idee von meiner höhern Glückseligkeit machen will, als die Menschliche ist: so finde ich mir aus allen Theilen der Welt und aus allen Zeitaltern, in Gedanken alle vortrefliche Menschen, lauter solche die meinem Theuresten Gellert an Geist und Herz ähnlich sind, zusammen: Denn erhöhe ich, meine eigne Vollkommenheit soweit, daß ich mich wagen darf, mich mitten unter sie zu stellen, und um ihrer aller Freundschafft zu werben. Ich erhalte sie, ich erlange ihre Achtung und ihre Vertraulichkeit, meine Seele empfängt die vereinigte Summe von Ideen und Empfindungen, mit denen die ihrigen erfüllt sind; sie fühlt ihr eignes Wesen erweitert, ihre Kräfte erhöht, und des Umganges mit Gott dessen so gewürdiget werden soll fähiger. O Theurester Herr Professor; Sie arbeiten für diese meine Glückseligkeit, wenn Sie mir solcher Männer Liebe, wie Gärtner ist, zuwenden. – Sehen Sie, wenn ich noch einmal recht gut werde, so ist es, weil solche Männer mir zuweilen das Zutrauen eingeflöst haben, daß ich es werden könte. Die Stärke meiner Bemühung, hängt von der Stärke des Muths ab, mit der ich mir die Erreichung des Endzwecks verspreche; dieser Muth ist ein Werk Ihrer Liebe und Ihres Vertrauens. Gott belohne Sie dafür! Auch für meinen Freund haben Sie sorgen wollen! Wie leid ist es mir, daß er von der Gewogenheit, die Sie ihm würden geschenkt haben, nicht Gebrauch machen kan. Sein ganzer Plan hat sich verändert. – Ich muß Ihnen nothwendig etwas von seiner Geschichte sagen, um Ihnen den jetzigen Ausgang derselben begreiflich zu machen. – Hr. v. Kracker ist der jüngste Sohn einer Familie, die durch Handlung reich geworden ist. Er selbst war zu dieser LebensArt bestimmt, und er hatte sogar schon die Handlung, mit seinem Bruder u. seiner Mutter gemeinschaftlich, angetreten. – Seine Gesinnungen waren würklich edel, und unterschieden sich von denen, die in seinem Hause sonst geherrscht hatten. Sie widersprachen also den Grundsätzen, nach welchen man glaubt sich in der Handlung richten zu müssen, und er entschloß sich die Handlung zu verlassen. Er war nicht ganz ohne Kentniß der Bücher und der Studien, er wählte also studiren. Ein sehr festiger Widerspruch, seiner Mutter und seines Bruders, durch den er sich durchzuarbeiten hatte, verzögerten die Ausführung dieses Entschlußes. Endlich, da man ihn unbeweglich fand, willigte man ein, und der Plan wurde gemacht. Sein Vermögen setzte ihn in dem Stande diesen Plan weit grösser zu machen, als er anfangs nötig gewesen wäre. Er schaffte sich eine grosse und kostbare Bibliothec aus allen Sprachen an, ob er gleich nur einige, und die nur unvollkommen verstand; Physicalische Instrumente, kurz alle HilfsMittel der Gelehrsamkeit waren in kurzer Zeit beysammen. Er fing an sehr viel zu lesen, nahm nur wenigen Unterricht, und glaubte am besten sein eigner Lehrer zu seyn. Um diese Zeit kam ich herein, und wurde mit ihm bekant. Er zeigte viel Zutrauen zu
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mir, wollte in einigen Wissenschaften von mir unterrichtet seyn, und wir fiengen an gemeinschaftlich zu studiren. Unterdessen vermählte sich seine Schwester mit einem Baron v. Akerthorf, (einem weitläuftigen Verwandten des Herrn, der neulich an Sie geschrieben hat) aus einem alten Hause aber von sehr wenigem Vermögen. Dieses unterbrach unsre Arbeiten. Endlich begleitete er nach der Hochzeit seine Schwester und seinen neuen Schwager, auf des letztern Gut; und wollte an der Sorge für ihre erste Einrichtung Theil nehmen. Er fragte mich um Rath; ich billigte es vollkommen, weil ich in der That diese Pflicht bey ihm für noch grösser hielt, als die Pflicht zu studiren. Von da aus, bat er mich, für seine Wohnung in Leipzig zu sorgen, und nichts schien unwandelbarer als der Entschluß nach Leipzig zu gehen. Vor 3 Tagen bekomme ich einen Brief von ihm, worinn er mich, bey aller meiner Freundschaft bittet, die für ihn gemiethete Wohnung (wofern sie anders schon gemiethet wäre) wider aufzugeben. Ich erfahre endlich: daß man den armen jungen Mann, dessen Seele jeden fremden Eindruck ohne alle Schutz offen steht, in das Haus einer Adlichen Familie gebracht hat, wo eine arme Fräul. von schon viel höhern Jahren, – aber sonst, wie man sagt, von sehr guten Eigenschaften lebt. Die Absicht derer die ihn zu ihr geführet haben mag ohnzweifel mehr gewesen seyn, eine arme Verwandte durch eine solche Verbindung reich, als ihn glücklich zu machen. Seine eigne mag besser seyn. Mit einem Wort, er ist mit ihr versprochen, wird sie heyrathen, sich ein Gut kaufen, und ein Landwirth werden. Er versteht sich dazu, das was der Wirth für den zurückgegangnen Contract fordern wird zu bezahlen. Meine eigne Wohnung erwarte ich also blos von Ihrer Gewogenheit. Meine Mutter hat mir 60 Rthl. dazu zugestanden, weil ich in der That eine nicht gar zu enge Wohnung für eine der grösten Beqvemlichkeiten des Lebens rechne, und weil sie auch zu der Absicht des Lesens notwendig ist. Mein Onkel tröstet und stärkt sich durch eine Zeile, in der Sie freundschaftlich von ihm reden, mehr als durch alle Artzneymittel. Meine Mutter liebt Sie und verehrt Sie als meinen Wohlthäter. Ihre mütterliche Zärtlichkeit breitet sich auf alle aus, die ihrem Sohne Gutes thun. Erhalten und vermehren Sie mir meine Freunde. Ihre Gewogenheit ist eine Empfehlung für mich, die mir meine eigne Verdienste nicht verschaffen würden. Ich bin mit der kindlichsten Verehrung Dero gehorsamster Garve. Haben Sie doch die Gewogenheit M. Eberten die Aenderung des Entschlußes des Hr. v. Krackern wissen zu lassen.
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Mein bester Herr Professor! Es ist über einen Monat, daß ich Ihren Brief und mit ihm ein Vergnügen erhielt, welches mir alles giebt, was mir von Ihnen kömmt; und dieser Brief erwies mir noch einen besondern Dienst mehr. Ich weiß den Tag noch ganz genau, an welchem ich ihn bekam. Morgen wird es fünf Wochen werden, es war am letzten Tage meines S e y d e l s hier in Dresden. Ein trauriger Tag! Zwo Stunden lang ungefähr war er Nachmittags bey uns gewesen, und nun gieng er weg, dem Herrn Geh. Cammerrath Wa g ne r aufzuwarten, denke ich, und zur Reise einige Anstalten zu machen. Ich erwartete ihn wenigstens in einer Stunde wieder und fing unterdessen an, an Herrn Cr e ut z i g e r zu schreiben. Er blieb lange; ich hatte Zeit genug, einen langen Brief zu Ende zu bringen. Als ich fertig war, konnte und wollte ich nichts mehr thun; ich ging in der Stube auf und nieder und alles war einsam oder stillschweigend um mich her. Hier brachte man mir Ihren Brief. Die erwünschteste Zerstreuung, die ich nur haben konnte und auf die ich damals gar nicht dachte. Meine Gemüthsverfassung bekam davon eine ganz andere Wendung; ich freute mich über Sie, über Ihre Freundschaft. – Ich wünschte meinen S e y de l ungeduldiger, um meine Freude mit ihm zu theilen und er kam und konnte sich auch mit mir freuen und ich behielt einen so angenehmen Eindruck davon in meinem Herzen, daß ich den Abend nicht wieder ganz traurig ward, und wenn ich auch zuweilen ein wenig weinte, doch immer noch wechselsweise und ziemlich aufrichtig scherzen und lachen konnte. Ich danke Ihnen recht sehr, bester, liebster Herr Professor, daß Sie sich die Mühe gegeben haben, den Brief, um welchen ich gebeten, zu suchen. Aber in der Kälte hätten Sie ihn nicht suchen sollen. Wie leicht hätten Sie sich nicht schaden können! Sie haben mich böse auf mich selbst gemacht, daß ich mit meiner unbescheidenen Bitte Ursache davon gewesen. Suchen Sie ihn ja nicht weiter. S ey d e l kann nimmermehr denken, daß ich etwas zu seinem Nachtheile sollte geschrieben haben. Fiele er Ihnen aber von ungefähr in die Hände und Sie erinnerten sich dabey meiner Bitte, so will ich ihm denselben allenfalls noch lesen lassen. Es ist eine Art von einem guten Werke, ihm in seinem einförmigen und einsamen Leben, einige Unterhaltung zu verschaffen. Ich kann mir die ganze Verfassung denken, in der er bey so ungeduldigen Wünschen und so unsichern Aussichten seyn muß, und dort in S or a u ist er nun sich selbst so ganz überlassen und hat Niemanden, der ihn zu unterstützen und zu leiten wüßte, weil Niemand seine Verfassung kennt. Wäre er auf eine bestimmte Zeit weggereißt, so würde mir diejenige, die er abwesend gewesen, lang vorkommen. So aber, da ich mich von ihm, ohne eine bestimmte Idee des Wiedersehens getrennt habe, da dieses Wiedersehen selbst, wenn ich es auch voraussetzen will, doch nichts weiter, als die Ursache einer neuen
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Trennung seyn kann, so scheint mir die vergangene und künftige Zeit seiner Abwesenheit, sich gleichsam in die Ewigkeit zu verlieren. Aber ich bin ein gutes Kind (unser Herr C r eu t zi g e r räumt mir das auch ein), ich erlaube allen diesen Betrachtungen nicht, mich auf länger als ein paar Minuten traurig zu machen. In der That habe ich allemal die Vorsichtigkeit gebraucht, den Begriff meiner Zufriedenheit und Glückseligkeit an kein Ding in der Welt, an keine menschliche Begebenheit fest zu heften. Und wer auch nicht eine ziemliche Menge beträchtlicher zeitlicher Vortheile in seiner Gewalt hat, wird schwerlich ohne solche Vorsichtigkeit in diesem Leben nur mittelmäßig froh, ruhig und glücklich seyn können. – Aber wie lange habe ich schon von uns, von mir und meinem S ey d e l , geredet! Ich bitte Sie um Verzeihung, gütiger Herr Professor. Es mag wohl unbescheiden seyn, wenn es nicht vielleicht gar schwach ist. Doch es mag stehen bleiben. Einer von meinen Freunden erlaubt mir und muntert mich auf, oft und viel von mir und meinem S e y de l zu reden. Ich will zu dieses, zu keines von meinen Freunden Güte und Nachsicht mehr Zutrauen haben, als zu meines theuersten Freundes, zu meines besten Herrn Professors seiner. Gestern habe ich einen recht vergnügten Tag gehabt; ich habe zwo von Ihren besten Freundinnen gesehen: Die Frau Geh. Cammerräthin Wa g ne r, die uns besuchte, und dann die Frau Geheimderäthin v o n G l o b i g , die ich Abends in der Komödie sah und munter mit andern Damen plaudern hörte. Wundern Sie sich nicht, daß die Frau v o n G lobi g das gestrige Schauspiel besuchte. Ich glaube, sie thut es sonst nicht, oder doch selten. Aber gestern spielte man E u ge n i e . Dieses Stück muß gewiß eins von den besten seyn, nach dem Eindruck zu urtheilen, den es auf den Leser und noch mehr auf den Zuschauer macht, der es so spielen sieht, als es gestern gespielt worden. Bald, und vielleicht noch künftige Woche, will ich mit meiner Schwester zur Frau Präsidentin gehen. Die Frau Geh. Cammerräthin hat mich auch mit F r i t z c h e n zu sich gebeten; da will sie uns Ihr Portrait in Kupfer und auch in Gyps gegossen zeigen. Mit dem letztern scheint sie nicht recht zufrieden zu seyn. Die Gräfin M a n t eu f el schickte Herr Z e i s e n, sobald das Kupfer nur heraus war, einen Abdruck davon. Er brachte es sogleich zu mir. In der That, glaube ich, hat es viel Aehnliches und Charakteristisches, das ungerechnet, daß der Künstler sehr schön gearbeitet hat. Dennoch ziehe ich die Zeichnung, das werthe Geschenk der lieben Gräfin Vitzthum, vor. Es scheint mir das theure Original noch lebendiger, noch mehr so wie ichs gesehen habe, vorzustellen. Herr Zeis, der keine Zeichnung hat, freute sich sehr, den Kupferstich zu besitzen und damit er noch denselben Abend über seinem Schreibtische hängen möchte, mußte ihm unser letztverstorbener König weichen und seinen Rahmen und Glas hergeben. Herr Ze i s gewinnt gewiß bey diesem Tausche. Oft und fast immer ist er kränklich, ohne recht krank zu seyn; seine Arbeit wird ihm schwer. Wer weiß, wie manche ängstliche Stunde hindurch er diese Beschwerlichkeit schon an diesem Schreibtische, bey unumgänglichen Arbeiten, traurig in sich selbst mag empfunden haben. Nun lächelt ein Freund auf ihn herab, der oft in dem gleichen Falle gewesen und
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noch ist, und dessen Beyspiel ihm Trost und Ermunterung werden muß. Sehen Sie, liebster Herr Professor, so darf ich nur zu meinen Freunden gehen, wenn ich Lust habe, Sie in einer andern Miene zu sehen, als die ist, mit der Sie in mein Zimmer gucken – und wie viele liebe Bilder von Ihnen habe ich nicht auch in meinem Herzen! Ich muß Ihnen gestehen, liebster Herr Professor, daß ich nicht ein einzigmal daran gedacht habe, daß Sie mirs wohl schicken würden, und weil Sie es für Sünde halten, will ich mirs auch nicht kaufen. Aber die Betrachtung von der Sünde und die von der Eitelkeit zusammengenommen, was werden Sie da von mir denken, wenn ich Ihnen sage, daß ich mich für meinen S e y de l in Miniatur habe malen lassen? Immer hatte ich vor dem Abmalen einen Widerwillen; er wußte es und ließ mich erst durch unsern kleinen Freund Tr um m e r, als dieser im Frühlinge hier war, bitten und dann bat er mich selbst, daß ich mich doch in Le i pz i g vom jungen M ec h a u möchte malen lassen. Ich versprachs; aber die Zeit in L e i p z i g war zu kurz und Pastelgemälde sind unbequem zu verwahren und leiden fast durch sich selbst Schaden. Ich that es also nach meiner Zurückkunft und schickte ihm das Bildchen nach S c hl e s i e n, welches er in Br e s l a u niedlich einfassen lassen und nun bequem bey sich tragen kann. Ich weiß mirs immer noch Dank, denn es macht ihm viel Vergnügen, giebt ihm viel Unterhaltung und ob ich gleich nicht ganz vollkommen gut getroffen bin, so bin ich doch nicht zu verkennen, und er hat es fast so lieb, als wenn ichs selbst wäre. Wollen Sie wissen, liebster Herr Professor, was mich vornehmlich dazu bewogen hat? Wer weiß, dachte ich, das Leben ist so kurz, so ungewiß – wer weiß, ob ich jemals für ihn viel werde thun, ihm viel Vergnügen geben, ihm viel Dienste leisten können? Und mein Bildchen leistet ihm in der That wirkliche Dienste. Es ist freylich nun zu spät; ich hätte vorher fragen sollen. Doch sagen Sie mirs immer, liebster Herr Professor, ob Sie es mißbilligen. Aus D ä n em a r k habe ich auch vor vier Wochen einen hübschen, scherzhaften und freundschaftlichen Brief vom jüngsten S e i de l i n erhalten. Ich habe ihn nach S o r a u geschickt, wenn er von da zurückkommt, will ich ihn beantworten. S ei d e l i n ist noch nicht mit einem Amte versorgt, aber dabey ganz zufrieden, weil er noch jung ist und noch nichts versäumt zu haben glaubt. Allein er bedauert den Herrn von Dunc a n, der auch noch keinen Weg zum Etablissement für sich finden können. Herr von Dunc a n läßt mir durch S ei d e l i n auch bald einen Brief von sich versprechen. Ich hätte nicht geglaubt, da ich die Bekanntschaft dieser guten Dänen zu machen anfing, daß sie in solcher Entfernung, bey einer vorherzusehenden beständigen Abwesenheit, sich auf länger, als die wenigen Tage ihres Hierseyns, sich auf Jahre und vielleicht, wie ich hoffe, aufs ganze Leben erstrecken würde. Aber so war es auch mit meinen Leipzigischen Freunden und mit der lieben Fräulein S c h ö n f e l d in L ö b n i t z , die itzt in Kä ndl e r wohnt. Ich habe nur kürzlich wieder an sie geschrieben. Ich und F r i t z c h e n haben itzt auch wieder eine neue Bekanntschaft gemacht. Es starb vor vier Wochen ein Greis von siebenzig Jahren in unsrer
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Nachbarschaft, in dem Hause, wo Herr Z e i s bisher gewohnt hat. Er hinterließ eine einzige vortreffliche Tochter, die in ihrer Jugend Schönheit besessen und solche durch die Blattern verloren haben soll. Zu den Zeiten ihrer Mutter und so lange ihr Vater (er war Hofrath und hieß S c hube r t ) gesund und munter gewesen, hat man ihr erlaubt und sie angewöhnt, an allen anständigen Ergötzlichkeiten der Gesellschaft Theil zu nehmen und das Ansehen ihres Vaters und ihre eigenen guten Sitten haben gemacht, daß ihr solche von allen Seiten angeboten worden. Eine lange und gefährliche Krankheit (so wird von ihr erzählt), die sie ausstund, und während derselben ihr Vater sie, sein einziges Kind, nicht verließ und sie aufs sorgfältigste selbst verpflegte, bewog sie, aus Erkenntlichkeit ihrem Vater freywillig zu versprechen, so lange er lebte, nicht zu heirathen, damit sie ihm in seinem Alter und Schwachheit ungehindert die gleiche Pflicht leisten und alle ihre Sorgen ungetheilt auf ihn wenden könnte. In der That sind ihr, da sie sich jederzeit viele Hochachtung erworben und ihre Glücksumstände gut sind, viele annehmliche Anträge geschehen, die sie alle abgelehnt hat. Vielleicht ist diese Krankheit und die Zärtlichkeit ihres Vaters für sie in derselben, die ihr dankbares Herz zu diesem Entschlusse gebracht, ein eigentliches Werk der göttlichen Vorsehung gewesen. Ihre Mutter starb, da sie noch jung war, und wenn jemals ein Vater in seinem Alter die Sorge und ganze Aufmerksamkeit einer zärtlichen Tochter nöthig gehabt, so ist es dieser gewesen. Ich will Ihnen keine Beschreibung seines langen vieljährigen Elendes machen. Es ist genug, wenn ich Ihnen sage, daß er die letzten achtzehn Monate seines Lebens völlig blind und unbehülflich geworden und ihren Beystand nicht einen Augenblick entbehren können. Als ich noch nicht völlig erwachsen war, traf ich dieses Frauenzimmer an einem dritten Orte an, und sie schien mir ihre Freundschaft anbieten zu wollen. Damals aber war der Unterschied unserer Jahre noch so merklich und ich noch so leichtsinnig, daß sie mir eben nicht sonderlich gefiel und ich weiter nicht darauf achtete. Seitdem, und da ihr Vater ihrer beständigen Wartung viele Jahre lang nöthig gehabt, konnte ich mirs nicht einfallen lassen, ihren Umgang zu suchen, wenn auch unsre nahe Nachbarschaft einen ungezwungenen Vorwand dazu gegeben hätte. Der Tod ihres Vaters aber und das eingeführte Ceremoniel der Condolenzbesuche verschafften uns einen dergleichen Vorwand zu einer weit bequemern Zeit. Die Art, mit der sie mich und F r i t z c he n empfing, erfreuete mich sehr. Sie schien unsern Besuch sehr wohl aufzunehmen. Ihr Betragen war freundlich, zuvorkommend, vertraulich, als wenn wir schon viele Jahre mit einander umgegangen wären. Sie erweckt viel Zutrauen, ist sehr gesprächig und ungezwungen. Ich bin über diese neue Bekanntschaft vergnügt; ob mir wohl nicht durchgängig Alles an ihr gefällt; und das würde ich auch seyn, wenn sie selbst alles dasjenige Angenehme und Gefällige, das sie wirklich besitzt, nicht hätte, weil ich es für einen Grundsatz halte, nicht so wohl die angenehmsten Personen zu seinem Umgange zu wählen, als vielmehr diejenigen, welche gute und nachahmungswürdige Beyspiele gegeben haben.
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Heute kam unser Bedienter nach Hause und sagte, daß auf der Seegasse ein alter Mann säße, der krank wäre, nicht mehr reden könnte und wohl sterben würde. Man hätte ihn schon den ganzen Morgen sich von einer Thüre zur andern schleppen gesehen und Niemand kannte ihn. Es kränkte mich, da ichs hörte, daß in einer gesitteten Stadt ein armer Greis auf der Gasse sterben und Niemand seyn sollte, der ihn aufnähme. Welche Schande für unsre Einwohner, dachte ich, wenn itzt ein Fremder durchreißte und sähe, daß wir unsre Armen hülflos auf der Gasse umkommen ließen! Bald hernach kam mein Vater durch die nämliche Gasse auch nach Hause, und hatte keinen sterbenden Mann und kein zusammengelaufenes Volk mehr gesehen. Unfehlbar hat ihn Jemand aus Mitleiden in sein Haus geführet. Es ist doch hübsch, daß Jemand das gethan hat. Abends spät. Herr Z ei s war gestern Abends bey uns gewesen, weil er aber mich nicht zu Hause gefunden, war er so gütig und kam heute wieder. Er schien mir heiterer und gesprächiger, als ich ihn zuletzt gesehen habe. Er brachte N ea n d e r ’s neue Lieder mit. Die Frau Geh. Cammerräthin erzählte uns schon gestern davon. Wir lasen einige. Sie gefallen mir sehr, sie haben die Simplicität, die herzliche und fromme Sprache der wahren Andacht und machen glücklichen Gebrauch von biblischen Sprüchen und Ausdrücken. Welche Menge habe ich geschrieben! – aber liebster Herr Professor ich dächte, ich schriebe auch itzt nicht oft; dafür kann ich wohl eher ein Bischen lang seyn? Darf ich Sie bitten, mich dem Herrn Oberpostcommissär und Ihrer Frau Schwägerin recht gehorsamst zu empfehlen? Ich ehre und liebe Ihre Frau Schwägerin; die Frau Geheimdecammerräthin hat mir von ihr viel Vortheilhaftes erzählt. Meine Eltern und unser ganzes Haus versichern Sie ihrer unveränderlichen und zärtlichsten Hochachtung und Ergebenheit, und das thut auch Herr Zeis. Sie kennen die Empfindungen, mit welchen ich bin Mein bester Herr Professor! Ihre gehorsamste und ergebenste Dienerin C. C. Lucius.
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Leipzig, den 18. Februar 1768.
Liebster Garve, Ich habe zwar noch keine Antwort wegen des jungen Hrn v. Feilitzsch; aber das verschlägt mich auch nichts. Kommen Sie getrost, u. mit Gott zu uns: Sie sollen eine Stube bey mir, oder in der Nähe finden; u. für Ihre Reisegefährten will ich mit Mag. Eberten schon auch eine aussuchen. Nunmehr habe ich Ihren Aufsatz von der Prüfung der Fähigkeiten ganz gelesen; und ich ertheile Ihnen meinen vollkommnen Beyfall. Es ist wirklich ein schönes
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u. scharf gedachtes Stück. Der Brief, den Sie hier finden, ist vom Hrn Professor Gärtner aus Braunschweig, u. geht Sie mit an, weil ich Sie halb u. halb zum Hofmstr für einen sehr jungen Herrn, der nach Leipzig kommen sollte, vorgeschlagen, u. ihm, (Gärtnern), einige von Ihren Briefen nebst dem latein. Aufsatze für den sel. Grafen Flemming beygelegt hat. Gärtners Beyfall muß Ihnen wichtig seyn. Ich umarme Ihren guten Onkel u. danke ihm brüderlich für seinen lieben Brief u. alle seine herzliche Freundschaft. So danke ich auch Ihrer theuersten Mutter für ihren herrlichen u. mir schätzbaren Brief, und wünsche Ihnen u. Ihrem ganzen Hause Leben und Seegen von Gott. Leipzig, den 18 Febr. 1768. Ihr ergebenster Gellert.
1135. An einen Ungenannten.
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Leipzig, den 27. Februar 1768.
Versteigert: Meyer und Ernst, 17 (1931), Nr. 152. Inhalt: Gellert macht Äußerungen über die Berufung eines Leipziger Theologen, Schüler Ernestis, nach Göttingen durch den hannöverschen Premierminister von Münchhausen. Der in Frage stehende Theologe hatte die Berufung abgelehnt. Gellert rühmt dessen Vorzüge und bedauert, daß dieser „geschickte Mann“ nicht nach Göttingen wollte.
1136. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 28. Februar 1768.
Liebste Schwester, Martin wird doch endlich diese Woche kommen; und also will ich immer ein Paar Zeilen im voraus schreiben. Ich schicke Euch nämlich 1) 2 rhlr 12 gr. Schulgeld für die beiden Kinder auf Ein Jahr, oder auch auf ein halbes, wie Ihr wollet. Acht Groschen sollen zu Büchern, u. das Übrige ist Schulgeld; 2) Neanders Lieder. Diese sollen Euer. Sie sind schön, einfältig schön, u. kosten nur vier Groschen. 3) Das alte Kleid für Fritzen, Rock u. Weste. Es ist freylich sehr abgetragen; aber ich habe es nicht anders. Vielleicht kann ich ihm auf den Sommer ein bessers geben. 4) Für Euch ein Paar Winterstrümpfe. 5) Die Boutellie Seckt für den Hrn M. Hunger, den ich herzlich grüsse. 6) Ein Boutellchen Ungar. Wein für Euch. – Hiermit lebt wohl u. grüßt alle herzlich von mir, auch den guten Stadtschreiber. Leipzig, den 28 Febr. 1768. Glrt.
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Auch folgen Drey Ducaten auf die drey Monate April, May, Junius. – Dr. Tilling wird nichts von Hr. M. Hungern nehmen – Daß er ein strenger Medicus ist, habe ich dem guten Hunger schon geschrieben. Wendet das Blatt um. Auch folgt für Euch eine Tafel gute Chocolade, die auch Gesundheitschocolade heißt – ferner folgen 2 rhlr für Gabrielen, die der Hr. Gevatter Heinecke an den Hrn Hausverwalter überschicken soll.
1137. An Moritz Wilhelm Schlesier.
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Liebster Schlesier, Die hier beygelegten Neanderschen Lieder, die Sie vielleicht nicht kennen werden, weil sie Niemand kennt, sollen in die Hausbibliotheck Ihrer Frau Liebste. Ich weis, sie werden Ihnen, wo nicht alle, doch die meisten derselben, gefallen. Der Verfasser, der nur etliche zwanzig Jahre seyn soll, kann, wenn er auf der guten Bahn, die er betreten hat, fortgeht und sich stets die Kraft der Religion, u. nicht die Dichtkunst, begeistern läßt, mich weit weit hinter sich zurück lassen. Haben Sie denn etwan ein gutes Buch zu Passionsbetrachtungen, das eindringlich geschrieben wäre u. sich für mein unempfindliches Herz schickte? Vielleicht besuche ich Sie u. Ihre liebe Frau bald; doch vielleicht ist es auch nur ein Traum. Gott erhalte u. segne Sie u. Ihr Haus. Leipzig, den 1 März, 1768. Ihr ergebenster Gellert.
1138. An Christiane Caroline Lucius.
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Leipzig, den 1. März 1768.
Liebste Mademoiselle! Zur Vergeltung für Ihren lieben langen und beredten Brief schicke ich Ihnen den schon so oft versprochenen und von Herrn S e y de l n gewünschten Brief, und zur Belohnung für Ihr richtiges Urtheil über Ne a nde r ’s Lieder, diese Lieder selbst. In der That ist ihr Charakter die kräftige erbauliche Simplicität, die Sprache der Schrift und der Andacht, so wie er der Charakter aller geistlichen Lieder seyn sollte. Ich lasse diese Lieder, die Niemand gekannt oder gerühmt hat, itzt recensiren. Herr We i ße will es in seiner Bibliothek thun und D. E r n es t i in der seinigen auch. Ich hoffe Sie werden diesem jungen Dichter Gerechtigkeit widerfahren lassen, denn er soll erst etliche zwanzig Jahr alt seyn. Nunmehr habe ich Ihnen das Nothwendige gesagt. Wegen Ihres Schicksals, o da seyn Sie ruhig und überlassen Sie seinen baldigen oder spätern Ausgang getrost, wie Sie stets gethan haben, also auch ferner der göttlichen Re-
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gierung. Der Vorzug unsrer Wünsche kann uns wohl zuweilen niederbeugen, aber die Hoffnung soll uns wieder aufrichten und die Religion uns trösten. Leben Sie also wohl und zufrieden mit Ihrem ganzen werthen Hause und grüßen Sie den guten kranken Herrn Z ei s herzlich von mir. Leipzig, den 1. März 1768. Gellert.
1139. An Joachim Gottsche von Moltke.
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Leipzig, den 6. März 1768.
Liebster guter Graf Gottsche, Länger kann ichs ohne Briefe von Ihnen nicht ausstehn; ich bitte Sie also bey aller Ihrer Liebe gegen mich, schreiben Sie mir, schreiben Sie mir bald, schreiben Sie mir viel. Mein Leben ist noch das vorige; und dieses kränkliche erstorbne Leben Ihres Freundes kennen Sie beßer, als andre. Gott erhalte, beglücke und segne Sie, u. Ihren theuersten Vater, und die gute Gräfinn Wedel, und das ganze Moltkische Haus! Ich bin immerdar der Ihrige, Leipzig, Gellert. den 6. März, 1768.
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Leipzig, den 7. März 1768.
Liebster, Bester Schlegel, Was mir sonst leicht u. Freude war, nämlich an meine Freunde zu schreiben, das ist mir itzt, das ist mir schon seit ganzen Jahren, Arbeit u. Last. Kannst Du das wohl glauben? Nein, denn ich würde Dirs auch nicht glauben, wenn ichs nicht empfände. O wie lange habe ich Dir schon antworten wollen! und siehe, ich habe es nicht gethan, u. thue es auch heute, so sehr ich Dich immer liebe u. ehre, wie alle meine Geschäfte, mit Mühe u. ohne Willigkeit. Trauriger Zustand! Aber nicht länger geklagt! Zur Sache also. Du giebst mir in Deinem letzten Briefe den Rath, ich sollte die besten Aufsätze aus meiner Moral ausheben u. sie bloß unter dem Namen moralischer Abhandlungen drucken lassen. Darauf antworte ich Dir: So bald ich dieses thue, kann ich die Moral nicht mehr lesen; und es ist doch unstreitig mein nützlichstes Collegium, weil meine Zuhörer mir u. vielleicht auch meinem Tone trauen. Zum Andern: So bald es Abhandlungen u. keine Anreden mehr (discours) seyn sollten: so fiele der ganze Ton der Schreibart größten Theils hinweg u. würde declamatorisch u. enthusiastisch. Endlich, wenn Du wüßtest, was das hieße, krank seyn, wie ich: so würdest Du leicht begreifen, daß
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ich zum Autor völlig ungeschickt wäre. Dieses, liebster Schlegel, mußt Du mir, da sichs nicht erklären läßt, auf mein Wort glauben. Wie viel aber eine solche Ausgabe, als Du von meiner Moral verlangest, überhaupt Schwierigkeiten habe, kann ich Dir am besten beweisen, wenn ich Dir etliche von meinen Vorlesungen zuschicke; u. das will ich auch bey Gelegenheit thun. Gefährliche Meynungen, davor mich Gott bewahre, sind in meiner Moral nicht, mit meinem Willen gewiß nicht; aber es ist auch nichts darinne, als was alle Menschen wissen. Deinen zweyten Band der Beaumont erwarte ich alle Tage begierig vom Buchbinder; u. Du kannst gewiß seyn, so wenig ich auch lese, daß ich doch alles lese, was von Dir kömmt, u. Deinen Fleiß, Deine unablässige Genauigkeit, eben so sehr fühle u. bewundre, als Deinen Scharfsinn. Die Beaumont bedarf gleich einen Mann in ihrem historischen Werke, wie Du bist; nur fürchte ich, daß die Einkleidung Deiner Sittenlehren für Kinder oft zu mühsam ist; eine Anmerkung, die eine gute u. verständige Mutter, welche Deinen Rollin gebraucht, nämlich des KreisEinnehmers Weissens Frau, bestätiget hat. – Im Vorbeygehn muß ich Dir auch sagen, daß ich unzufrieden bin, daß Du von Deinem sel. Bruder so viel Jugendproben in seine Werke hast aufnehmen lassen. Die Kunstrichter machen ein Geschrey darüber, u. das Publicum sieht sie nicht auf der rechten Seite an. – Deine Verbesserung des Liedes vom Gebet ist unendlich über die Berlinische, ob sie mir gleich auch nicht ganz gefällt. Aber vielleicht ist meine Unempfindlichkeit u. nicht Dein Ton allein Schuld. – Das Stipendium, das der junge Hübsch erhalten, haben wir dem guten Präs. Globig zu danken. Dieser Dein Vetter ist, so viel ich ihn kenne, immer noch ein gutes Kind, u. wohnet itzt in einer bessern Stube, u. auch in einem guten Hause, das Dr. Apeln, einem meiner Freunde, gehöret. Ich umarme Dich u. Deine liebe Frau u. Kinder brüderlich. Gott segne Euch alle immerdar! Dein ergebenster Glrt. Leipzig, den 3 März, 1768. Ich habe nunmehr (den 7 Mrz) in Deiner Beaumont gelesen u. Deinen erstaunenden Fleiß, u. auch Dein Glück, mit dem Du gearbeitet hast, vor dem ersten Theile vorzüglich gefunden.
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Theuerste Frau Gräfinn, Antworten Sie mir nicht auf meine flüchtigen Briefe, ich bitte Sie demüthig; sondern denken Sie bloß nebst Ihrer gn. Mama dabey an mich und an meine Hochschätzung und Liebe für Ihr Haus; dieses ist es alles, was ich wünsche. Ich denke, so Gott will, noch vor den Feyertagen, oder doch in der
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Osterwoche Ihnen einen Tag lang aufzuwarten. Itzt schicke ich Ihnen die R u h e a u f d e m L a n d e , das Werk eines Landgeistlichen, welches ein sehr lieber und original-guter Mann seyn muß. Sie sollen nicht alles lesen, ach nein, sondern sich nur von Mag. Heyern, oder Ihrem Herrn Gemahle den g r ü n d l i c h e n U n t er r i c h t i n d er R el i g i o n f ür Ki nde r von p. 102 bis 117 und in der Aes t h et i k d e r B l u me n den Ei ng a ng von p. 118 bis 126 vorlesen lassen, allenfalls auch die Vorrede, welche beide letzte Stücke insonderheit das gute und zufriedne Herz des Mannes verrathen. Freylich fällt er dann und wann in der Schreibart aus dem Tone, aber doch nur auf einen Augenblick, und aus Betrug des Geschmacks. Auch wird er in seinen Eingängen gern weitschweifig. Aber genug, Sie werden mirs Dank wissen, gute Gräfinn, daß ich Ihnen den Unterricht für ganz kleine Kinder, den Sie nun bald bey Ihrem lieben Sohne, den Gott erhalten u. segnen wolle, brauchen können, an einem Sonntage bekannt gemacht habe. Aber das Buch selbst möchte ich gern wenigstens auf die M i t t w o c h e wieder haben. Wenn der gute liebe Heyer einen Prediger diese Feyertage braucht: so habe ich mit Mag. I d e n , der recht gut prediget, schon dreißig Jahre u. von Geburt ein Leipziger ist, auch in Leipzig bleiben will, gesprochen, daß er ihn subleviren soll; und er will es gern thun; zumal wenn etwan eine beqveme Gelegenheit um dieselbe Zeit aus Welkau käme. Ich küsse Ihnen u. der gn. Mama ehrerbietigst die Hand. Leipzig, den 13 März, 1768. Ihr Verehrer u. Freund, Gellert.
1142. An Johann Adolf Schlegel.
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Leipzig, den 16. März 1768. Fragment
Den 16 März. Weil Herr Doctor Schiebler aus Hamburg Morgen von hier über Braunschweig nach Hause geht u. mir bis Braunschweig ein Packet an Dich mitnehmen will: so schicke ich Dir 1) Dr. Stemmlers Programma; 2) Neanders geistl. Lieder, die Niemand kennet u. liest, u. die ich größten Theils für sehr schön halte. Der Verfaßer soll ein junger Candidat in Riga seyn – 3) Eine Tafel Lauchstädter Gesundheitschocolade ohne Vanille, die sehr gut ist u. die Deiner lieben Frauen soll. – 4) Die verlangte Vorlesung, in der letzten Michaëlismesse vor unserm jungen Churfürsten gehalten, (der mich, im Vorbeygehn gesagt, in eben derselben Messe auf eine sehr gnädige Art mit einer goldnen Schreibtafel, in der zugleich sein Portrait enthalten ist, eigenhändig beschenkte) nebst der Abhandlung von der Vortrefflichkeit der Andacht. Beide Stücke sollen, wenn Du nichts dawider hast, in die neue Auflage meiner Schriften kommen, weil Reich so sehr um einige Vermehrungen anhält – 5) einige von meinen Moralischen Vorlesungen, nämlich die 2, 3, 5, 6, 7, 8, 10, 11 u. 12. Die vierte u. neunte hat unser Churfürst. Du wirst leider finden, daß ich sehr Recht habe, wenn ich diese Aufsätze für höchst unvollkommen ausgebe. Wäre ich im
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Stande, sie irgend zu verbessern; o so hätte ichs schon vor langer Zeit gethan; aber genug, ich Kranker am Leibe u. Geiste vermag es nicht. Diese Vorlesungen, liebster Schlegel, gieb ja nicht aus Deiner Hand; (ich beschwöre Dich darum) und schicke sie mir unausbleiblich mit der Messe wieder zurück, weil ich diesen Sommer, so Gott will, die Moral lesen werde. Hast Du Lust und Zeit, Errinnerungen oder Verbesserungen zu machen; nun so wirst Du mir die größte Wohlthat von der Welt erzeigen. Die eingeklammerten Stellen habe ich entweder im Lesen übergangen, oder anderswo eingeschoben. Statt der ersten Vorlesung bediene ich mich der gedruckten moralischen Vorlesung meisten Theils. – Endlich, damit ich Dir, liebster Schlegel, kein unnöthiges Porto mache: so lege ich 6) Einen Ducaten bey, weil bey Euch unser Silbergeld nicht gilt. Von diesem bezahle itzt u. bey der Zurücksendung das Porto; u. was übrig bleibt, gieb meinem lieben Pathen, oder mache Deinen Kindern überhaupt diese Feyertage eine Freude davon. 7) folgt auch ein Brief von Heinen. Mein Bruder u. s. Frau grüssen Dich u. Dein Haus; u. ich bin ewig der Deinige Glrt. Ich lege Dir hier auch die Einrichtung der Bände bey der neuen Auflage meiner Schriften bey, davon die wohlfeile Ausgabe bald, u. die kostbare, wie Reich will, nachher gedruckt werden soll; wenn Du etwan was dabey zu errinnern hättest. Für mich ist alles beschwerlich u. also auch diese Auflage; denn ich kann vieles von meinen Schriften, z. E. die Lustspiele u. Briefe, gar nicht lesen. Ich küsse Deinen guten Bruder. – Wenn kömmt Dein zweyter Band Passionspredigten?
1143. An Christian Friedrich Seyfert.
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Leipzig, den 22. März 1768.
Liebster Herr Seiffert, Ich danke Ihnen ergebenst für die mir überschriebnen Nachrichten, versichre Sie meiner Hochachtung und Liebe, und bitte Sie, Herr Wenzeln, dem Sie so viele Freundschaft erweisen, in meinem Namen bestens zu grüssen und ihm das verlangte Testimonium zuzustellen. Da ich zwar mit seinem Fleiße u. seiner großen Wißbegierde, aber nicht mit seiner hastigen Art zu studiren und sich zu betragen, zufrieden gewesen bin: so habe ich auch mit Gewissen nichts anders bezeugen können, als was ich geschrieben habe. Überhaupt fürchte ich, daß er sein Glück als Hofmeister nicht sehr machen wird, wenn er nicht seinen heftigen und unruhigen Character gemildert hat. Er weis sehr wohl, was ich ihm oft väterlich gesagt habe; und wie viele arme Studirende haben nicht bey Geduld und gelaßnem Fleiße ihr Fortkommen in Leipzig gefunden! Wenn er noch ein Jahr ruhig und ohne großem Mangel in Göttingen studiren könnte, das hörte ich weit lieber, als daß er die vortheilhafteste Hofmeisterstelle erhalten hätte. Sein gegenwärtiges Betragen in Göt-
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tingen muß für ihn die beste Empfehlung seyn; und es steht bloß bey ihm, sich dieselbe zu verschaffen. Ich wünsche ihm vom Herzen Glück und Seegen von Gott. Leipzig, den 22 März, 1768. Ihr ergebenster Diener, Gellert.
1144. An Johann Ludwig Harscher.
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Leipzig, den 23. März 1768. Leipzig, den 21. März 1768.
Liebster Freund, Einer meiner Zuhörer geht von hier über Frankfurt und Heidelberg nach Hause; und ich würde mich der Sünde fürchten, wenn ich bey dieser Gelegenheit nicht wenigstens ein Paar Zeilen an den Mann in diesen Gegenden schreiben wollte, den ich so herzlich liebe und ehre, dem ich so oft, als meinem Freunde u. Wohlthäter, Gutes von Gott wünsche, von dem ich, wenn ich sonst auch noch so unempfindlich bin, doch immer noch mit einer Art von Begeisterung spreche, und den ich in diesem Leben so vorzüglich gern noch einmal umarmen u. sprechen u. im Schoße der Seinigen segnen möchte. Aber was will ich Ihnen nun alles sagen, Theuerster Harscher? Mein Leben, mein höchst kränkliches, hinfälliges Leben, o das kennen Sie, das will ich Ihnen nicht beschreiben, sondern vielmehr Gott preisen, daß es mit mir noch nicht gar aus ist, und daß seine Barmherzigkeit mit jedem noch so elenden Morgen immer neu wird. Ich will Ihnen also lieber ein Paar Bücher nennen, wenn sie Ihnen noch nicht bekannt sind, und mich um Ihre oder ihrer lieben Tochter Lectüre einige Augenblicke verdienet machen. Lassen Sie sich denn von Frankfurt geschwind folgende Bücher kommen: – Die Ruhe a uf de m L a n d e – Gotha, 1767. Das Buch verdienet bloß wegen des Aufsatzes, von dem Unterrichte in der Religion für zarte Kinder, gekauft zu werden; und der ganze Character des Mannes, (ein Pastor, mit Namen S c hm a hl i ng ,) ist schätzbar u. liebenswürdig, und meistens original – Ferner – Ne a nde r s geistliche Lieder, Riga, 1766. in 8. die Niemand kennt und liest, und die doch voll frommer Simplicität sind. Der Verfasser soll ein junger Candidat seyn. Diese Messe wird ein Werk vom Abt J er u s a l e m heraus kommen, die Religion betreffend, ein herrliches Buch, das Ihnen Re i c h, unser Freund, so fort zuschicken, und dazu für Ihre Tochter noch eine prosaisch französische Übersetzung des Herrn Toussaint von allen meinen Fabeln und Erzählungen legen soll. Der erste Bogen, da ich ihn aus der Druckerey zu sehn bekam, hat mich nicht sehr befriediget; aber die folgenden wurden immer getreuer und schöner. – Auch habe ich im Manuscripte eine Italienische Übersetzung in toskanischen Versen ohne Reime, die sehr gut seyn soll (denn ich verstehe zu wenig italienisch) und deren Verfasser ein sechzigjähriger Pastor bey Gotha ist, welcher in seiner Jugend einige Jahre als Cabinetsprediger in Italien ge-
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wesen. Wenn ich wüßte, daß ich Ihnen einen Gefallen thäte, so schickte ich sie Ihnen gern zu; der Mann hat ohnedieß keinen Verleger und wird auch schwerlich einen finden. Ferner schickte ich Ihnen gern meine im vorigen Jahre vor unserm Churfürsten gehaltne Vorlesung zu. Aber ich habe keine Abschrift als mein eignes corrigirtes Exemplar; und wenn dieses verloren gienge, verlöre ich das Stück selbst, das doch bey der neuen Auflage meiner Schriften mit eingerückt werden soll. Noch eins, guter Harscher, Sie haben zween Briefe von mir an einen gewissen Wi el e r ; diese bitte ich mir wieder und zwar ba l d aus. Und hiermit umarme u. segne ich Sie brüderlich, u. grüsse Ihre liebe Gattinn und Kinder herzlich. Ihr ergebenster Gellert. Mein Bruder empfielt sich Ihnen bestens. Ich lege Ihnen hier die Einrichtung der künftig Neuen Auflage meiner Schriften bey, wenn Sie etwan eine bessere wüßten. Den 23 März. Weil der Herr von L i l i e n f e l d , (so heißt der Liefländische junge Cavalier, der von hier nach Lausanne geht) noch ein Paar Tage gewartet hat, u. selbst über Mannheim reisen wird: so habe ich die gedachte Vorlesung von meinem Famulo abschreiben lassen u. überschicke sie Ihnen nebst den Neanderschen Liedern durch diesen jungen Lilienfeld, der ein gutes und geschicktes Kind ist, u. Ihre Verdienste durch mich kennet. Leben Sie wohl, bester Mann, und lieben Sie mich, und beten Sie für mich. Die Vorlesung lassen Sie ja nicht in fremde Hände kommen: Sie wissen sonst ihr Schicksal, u. ich darf sie selbst nicht ohne Erlaubniß des Churfürsten drucken lassen. Dieser hoffnungsvolle junge Fürst hat mich in eben derselben Michaelismesse, da ich ihm eine moralische Vorlesung auf seinem Zimmer halten mußte, mit einer goldnen Schreibtafel, in welcher sein Portrait befindlich ist, auf eine sehr gnädige u. liebreiche Art beschenket.
1145. An Christian Garve.
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Leipzig, den 23. März 1768.
Liebster Herr Magister, Dieses wird wohl der letzte Brief seyn, den ich in Ihre Vaterstadt an Sie schicke; und ich erwarte auch keine Antwort, sondern Sie selbst. Gott lasse Ihre Reise und Ihren Eintritt in unsre Academie glücklich und gesegnet seyn! – Das E b e r t i s ch e Logis ist für Sie, so wohl in Ansehung des Preises, als des Gelasses zum Lesen, unstreitig das beste. Also nehmen Sie es immer an, und denken Sie ernstlich und zeitig an Ihre Habilitation. An Herr Reichen, den Buchhändler, einen wackern Mann, habe ich Sie auf alle Fälle schon empfohlen. Ich bin gar auf den Einfall gekommen, ob Sie nicht ein
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Bändchen von Ihren kleinen Deutschen Aufsätzen, die ich kenne, mit oder ohne Ihren Namen, könnten drucken lassen. Doch das ist eine Sache der mündlichen Unterredung. Ihre gute Frau Mutter bedaure ich herzlich: sie wird viel leiden bey dem Abschiede; aber sie wird sich auch mit Gott weit eher, als andre Mütter, fassen. Dieses weis ich auch von Ihrem lieben Onkel zuversichtlich. Diesem danke ich für seinen letzten liebreichen Brief noch mit aller Liebe eines Freundes, u. segne ihn und Ihre Fr. Mutter mit christlichen Wünschen. – Den beygelegten Brief an den Hrn Baron von Craussen, auf dem ich P Oels zu setzen vergessen hatte u. der daher retour gekommen ist, werden Sie unbeschwert couvertiren, u. seinen Titel, oder wenn Sie den nicht wissen, wenigstens Seigneur de Schonwalde P. Oels darauf setzen. Dem Hrn Hofr. Tralles empfehle ich mich von ganzem Herzen. Und so leben Sie wohl, liebster Garve. Lpzig, den 23 März, 1768. Glrt.
1146. An einen Ungenannten.
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Leipzig, den 26. März 1768.
Hochwürdiger, Hochzuehrender Herr Doctor, So sehr ich sonst bey meinen kränklichen Tagen über eine neue Correspondenz erschrecke: so sehr hat mich hingegen die Ihrige erfreut; und wie unempfindlich müßte ich seyn, wenn sie mich nicht ausserordentlich hätte erfreuen sollen! Ich danke also Ew. Hochwürden für die Gelegenheit, die Sie mir geben, Ihnen die Hochachtung und Ehrerbietung schriftlich zu bezeugen, die ich schon so lange im Herzen für Ihre Verdienste trage; ich danke Ihnen, sage ich dafür, als für eine Wohlthat, und eile, zum Beweise meiner Dankbarkeit, Ihnen die verlangte Nachricht aufrichtigst zu ertheilen. Was also den jungen Baron M en g d e n anlanget: so können seine Verwandten ruhig seyn. Er ist ein gutes und geschicktes Kind, von vieler Lebensart und gefälligen Sitten. Ich will ihn dadurch gar nicht von allen Fehlern der Jugend und des Tempraments frey sprechen: Nein, er hat seinen Eigensinn, eine heftige Ehrbegierde, ist also empfindlich, hitzig und übereilend; aber er läßt sich auch lenken, durch ein gutes Wort gewinnen, und folgt bis itzt seinem Führer, dem Herrn L e u t h i er, der ein verständiger, entschloßner und rechtschaffner Mann ist. So lange er unter dieser Aufsicht steht, hoffe ich mit Gott das Beste von dem jungen Mengden. Mir ist er zuerst von Braunschweig aus durch einen meiner Freunde, den dasigen Herrn Professor G ä r t n e r, einen vortrefflichen Mann, unter einer sehr günstigen Gestalt empfohlen worden; und ich habe aus den kleinen Arbeiten, die mir der Herr Baron in einem praktischen Collegio dann u. wann geliefert hat, bald gesehen, daß Gärtner desselben Geschmack glücklich gebildet hat. Insonderheit besitzet er das Talent mit Empfindung zu lesen; und ich höre ihn unter seinen übrigen vier Landsleuten, die mich mit ihm zugleich wöchentlich zwo Stunden
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privatissime besuchen, am liebsten recitiren. Ich glaube nicht, daß sein Fleiß der hungrigste ist; aber es ist auch kein träger, sondern durch den Hofmeister, der über Ordnung hält, methodischer Fleiß; und wenn er will, so kann er nach seinen Fähigkeiten und Talenten mehr in den Wissenschaften thun, als andre seines Standes und Alters. Einen Mangel bemerke ich an ihm, den leider die meisten jungen Herren, und nicht selten diejenigen, die von Carolino zu uns kommen, mitbringen, nämlich daß sie nicht viel Latein wissen, und daher, bey aller ihrer Mühe, nicht glücklich genug im Studiren fortschreiten. Sein Freund, der Herr von Löwe ns t e r n, mit dem er zugleich von Braunschweig gekommen ist, hier auf Einer Stube lebet, und also unter Einem Hofmeister mit ihm stehet, hat auch einen sehr guten und biegsamen, sanften Character; ein großer Vortheil für den jungen Mengdens lebhaften und hastigen Character. Wollen die gnädigen Verwandten dieses jungen Herrn noch genauere und fortgesetzte Nachrichten von ihm haben: so wird sie ihnen der Hofmeister, mit dem ich davon sprechen will, und der ein zuverlässiger Mann ist, willig und aufrichtig ertheilen. Gott lasse diesen Jüngling, von dem ich itzt geredet habe, auf der Bahn der Weisheit und Tugend mit Seegen fortgehn! Ich aber empfehle mich der Liebe und dem Gebete Eurer Hochwürden inständigst, und verharre, so lange ich lebe, mit der vollkommensten Hochachtung Ew. Hochwürden Leipzig, den 26 März, 1768 gehorsammster Diener, C. F. Gellert.
1147. An Christian Garve.
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Leipzig, den 2. April 1768.
Liebster Garve, Es wäre grausam, wenn ich Sie ohne alle Umstände aus den Armen der Ihrigen reissen wollte. Nein, bleiben Sie bis Pfingsten, wenn Sie gern bleiben, und sorgen Sie nur, daß Sie bey Ihrer Ankunft die Disputation g a nz gearbeitet mitbringen. Sie müssen ja nicht nothwendig diesen Sommer lesen, ob ich gleich, da Mag. Ebert weggeht, es für gut hielte, wenn Sie ein mathematisches Collegium so gleich angefangen hätten. Von Berlin hoffe ich mehr, als Sie; u. wir wollen bald sehen, wer recht hofft. Aber dann wird man Sie dahin zu ziehen suchen; u. das wünschte ich eben nicht. Ich fürchte, Ihre Materie zur Disputation wird Ihnen viel, sehr viel Arbeit machen; aber vielleicht fürchte ichs nur, weil ich das Gefühle Ihrer Kräfte und Neigung nicht mehr habe. Gott beglücke u. segne Ihre guten Unternehmungen, u. Ihr ganzes Haus! Lpzig, den 2 April, 1768. eiligst. Ihr ergebenster Glrt.
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Leipzig, den 13. April 1768.
Liebster Herr Reichel, Wenn Sie itzt in Leipzig und frey wären: so würde ich Ihnen eine Hofmeisterstelle bey einem JungenHerrn von zwölf Jahren anbieten, die sich nach meinen Gedanken gut für Sie, und für die Sie sich eben so gut schicken würden. Aber beruhigen Sie sich dadurch, daß dieses nicht Ihr Schicksal hat seyn sollen; sondern daß Sie Gott, dessen Absichten allezeit weise und wohlthätig sind, bestimmt hatte, nach Schlesien zu gehn, und daselbst den Unterricht und die Bildung dreyer so fähigen und liebenswürdigen Kinder zu besorgen, und in diesem Amte zugleich für Ihr eignes gegenwärtiges und künftiges Glück zu arbeiten. Diese allgemeine Absicht Ihres Schicksals können Sie nicht allein erfüllen, sondern ich weis auch gewiß, daß Sie dieselbe treueifrig und fleißig zu erfüllen suchen. Getrost also, mein lieber Sohn: Befiehl, bey Fleiß, Gebet und Gottseligkeit, dem Herrn deine Wege, und hoffe auf ihn nicht auf Menschen und dich; er wirds wohl machen, und Sie regieren, einen festen und ihm gefälligen Entschluß wegen Ihres künftigen Standes zu fassen und auszuführen. Ich grüsse Ihre liebe Schülerinn und Schüler bestens und freundschaftlichst, erfreue mich über den Fleiß und die Folgsamkeit derselben, ermuntre sie, ferner gut zu seyn und immer besser, und nach den Vorschriften der Religion und ihrer theuersten Eltern, immer liebenswürdiger zu werden, und verharre mit Hochachtung u. Liebe Ihr ergebenster Diener, Leipzig, den 13 April Gellert. 1768.
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1149. Von Johann Adolf Schlegel. Hannover Am 14 April 1768. Mein liebster Gellert, Ich bedaure Dich, daß Du durch Deine Gesundheitsumstände in den melancholischen Ton der Elegie so tief hineinkömmst. Ich wünschte, auf ein Viertheljahr bey Dir seyn könnte, um eine Probe zu machen, ob ich Dich nicht ein wenig herausreißen könnte. Ich glaube gar, ich suchte Dich zu beschwatzen, daß Du noch heirathetest. Das habe ich für ein Universalmittel gegen die Hypochondrie rühmen hören; und mein Exempel ist dafür. Denn so viel ich sitze, weis ich doch nichts von Hypochondrie. Dich in diesem Leben zu sehen und zu umarmen, soll mir durch Gottes Hülfe hoffentlich noch gelingen. Nur noch 4 bis 5 Jahre Geduld, wenn wir so lange leben; so bringe ich meinen ältesten Sohn in Person auf die Akademie. Daß Du mir Deine Vorlesungen in der Moral oder vielmehr nur eine Handvoll daraus überschickt hast, dafür bin ich Dir sehr verbunden; und ich
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würde es noch mehr seyn, wenn Du das Packet noch größer hättest machen wollen; denn die Probe hat mich sehr lüstern nach dem Uebrigen gemacht. Und ich habe Dir auch von meiner Frau, desgleichen von meinen hiesigen Freunden, dem Commissar Rehberg, und seiner Frau, einer Schwester des Pastor Käysers, desgleichen einem Deiner ehmaligen Schüler, der sie zweymal aus Deinem Munde gehört hat, nämlich Hrn. Klockenbrink, einem Verwandten der Schmidtischen Familie, den verbindlichsten Dank und die besten Empfehlungen abzustatten. Mein Urtheil davon? Vorlesungen solcher Art brauchen keine Lehrbuchsvollständigkeit, weil sie auf der andern Seite auch mehr haben, als die Vollkommenheit eines Lehrbuchs. Neu? Wer wollte das in der Moral seyn? Wolltest Du Dir selber eine Moral ersinnen? Das mögen die theuern französischen Philosophchen thun. Du bist dazu zu rechtschaffen, und das wird Dir kein Vernünftiger ansinnen. Es kömmt dabey auf die Methode an; und die ist neu, wenigstens in Deutschland neu, und vortrefflich. Ich wünschte, daß jemand auf den Einfall käme, neben der ordentlichen Dogmatik auch eine Dogmatik auf diesen Fuß zu lesen. Was den Druck derselben anlangt; so stopft mir freylich Dein Einwand, daß Du solchergestalt außer Stande seyn würdest, Deine Moral zu lesen, hierinnen den Mund. Daß ich Dich hindern wollte, so viel Gutes zu stiften, als sich davon erwarten läßt, und Herr Klockenbrinck mich versichert; nein, das will ich nicht verschulden. Aber noch Ein Vorschlag! Du könntest doch eines und das andre herausheben, ohne dem Ganzen zu schaden. Z. Ex. der Charakter des Orrest in der 6ten Vorlesung ist so ausgebildet, so schön, so rührend, und dabey so gemeinnützig, absonderlich für junge Leute, daß ich den heraushübe, und zu einem besondern Stücke machte; mit einer kleinen moralischen Einleitung, die größten theils aus der Vorlesung genommen werden könnte, unter dem Titel v o n de m g r oße n Nut z e n de r S e l bs t p r ü f u n g Desgleichen ließe sich die zweyte Vorlesung, ohne Dein Collegium dadurch zu vernichten, einzeln drucken, als eine Re de z ur Ei nl e i t ung m o r a l i s ch e r Vo r l e s u n g e n . Nur müßte alsdann zu dem, was Du von der Moral der alten Weltweisen gesagt, in kurzen Anmerkungen der Beweis hinzugefügt werden, welches bey dem Gebrauche des großen bruckerischen Werkes nicht viel Mühe machen könnte; und bey dieser Gelegenheit würde die Rede hier und da eine genauere Richtigkeit bekommen. Auch würde um dem Vorwande vorzubeugen, daß Du die freygeisterische Moral in einem falschen Lichte gezeigt, ein kleiner Uebergang nöthig seyn; ohngefähr des Innhalts, von der deistischen Moral gälte eben das, was von der Moral der weisen Heiden gesagt wäre. Wenn jene auch manche Mängel von dieser vermiede, so wäre das lediglich eine Wohlthat von dem Lichte der Offenbarung. Sie würde aber gewiß theils in dieselben theils in manche andre Fehler mehr oder weniger fallen, die allezeit die Folge davon wären, wenn man die Handleitung der Offenbarung verließe, und die Stützen der Moral wenigstens zum Theile niederrisse. Und auch das bestätigte die Erfahrung, wie man die Zeugnisse davon in den deistischen Schriften häufig genug finden würde.
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Aber außerdem gäbe es noch eine freygeisterische Moral, die schrecklich wäre, und zu welcher der Deismus nicht auf einmal, doch nach und nach ableitete. Wenigstens setzte man sich großer Gefahr aus, zuletzt bis dahin zu verfallen, wenn man in dem hellsten Lichte der Offenbarung, statt dieselbe gehörig zu prüfen, sich entschließen könnte, lieber ein Deist zu seyn. Ohne Nachtheil des Collegii ließe auch die dritte Vorlesung als eine Re de v o n d e m U n t e r s c h i e d e p sich zum Drucke absondern. Sie ist deutlich, gründlich, dennoch nichts weniger, als trocken, und besonders nimmt sich der Deist und Christ neben einander sehr schön aus. Auf einzelne Kritiken über Gedanken, Ausdrücke, Wendungen, davon ohnedieß nicht viele seyn würden, habe ich mich, itzt nicht einlassen können, denn Du kannst gar nicht glauben, was ich für ein vielgeplagtes Geschöpf bin; aber Gott sey Dank unter aller Arbeit heiter, und munter. Kaum habe ich mich durch die unermeßliche Last der Passions- und Feyertagspredigten durchgearbeitet, so habe ich auf morgen über acht Tage die Confirmation der Kinder vor mir, wo ich drey Stunden in einem Athem reden muß. Ich habe aber diesen Kindern Jahr aus Jahr ein wöchentlich zwey Stunden Unterricht zu geben, dann vom Advent an wöchentlich vier Stunden, und jetzt alle Tage zwo Stunden. Was meynst Du dazu? Mit der Erzählung der andern vielen Arbeiten, die ich daneben habe, will ich Dich jetzt nicht behelligen. Daraus wirst Du aber abnehmen können, daß es mir bisher ganz unmöglich gewesen, die Passionspredigten durchzusehen. Denn daß ich keinen Studierfleiß dazu zu bringen gedenke, da mir ihn der Welt wenig verdanket, das kannst Du ja aus dem ersten Bande abnehmen. Nun habe ich mehrentheils die erste Predigt zu Stande unter unzähligen Störungen und Abrufungen; und nach der Confirmation soll es hoffentlich frischer damit gehen. Willst Du das wohl unter meiner Empfehlung der Madam Dycken melden, damit sie nicht denke, als ob es Trägheit sey, und ich es ganz aus der Acht gelassen. Ich versichere Dich, daß ich vielmals Journale, auf die ich sehr begierig bin, zu Monathen auf meiner Stube liegen habe, ohne daß ich Zeit gewinnen könnte, sie zu lesen. Ich komme von dieser Ausschweifung zurück. Sie ist so groß, daß sie Dir leicht lästig gewesen seyn kann. Aber N a v i t a de v e nt i s , de t a ur i s na r r a t a r a t o r, wie man weislich zu sagen pflegt. Damit ich nichts versäume, so schicke ich Dir hier die 2. 3. 5. 6. 7. 8. Vorlesung zurück; die 4 u. 9 habe ich nicht erhalten. Nur behalte ich die 10, 11, 12te, die zusammengeheftet sind, zurück; weil ich sie zur Zeit bloß flüchtig durchlaufen können, sie mir aber zu wohl gefallen hat, um sie ohne eine nochmalige Lesung aus meinen Händen zu lassen. Auch habe ich versprochen, sie den obenbenannten Freunden vorzulesen; und die würden mich sehr scheel ansehen, wenn ich nicht Wort hielte. Du kannst aber sicher darauf rechnen, daß sie noch während der Messe wieder in Deine Hände kommen soll. Eben das gilt auch von den beiden Abhandlungen, die Du zur neuen Ausgabe Deiner Werke bestimmt hast; die von der Andacht habe ich noch bloß nach den Feyertagen, wo ich wegen eines mir an den Hals gepredigten bösen Halses nicht selbst lesen konnte,
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mir, meiner lieben Frau und Herrn Schmidten vorlesen lassen, und wir haben sie schön gefunden. Nur wollte ich noch einige kleine Erinnerungen dabey machen. Deine Vorlesung vor dem Churfürsten ist noch gar nicht an der Reihe gewesen. Zur neuen Ausgabe Deiner sämtlichen Schriften wünsche ich von Herzen Glück; denn ich hätte dergleichen längst gern gesehen. Darf ich mir von der kostbaren, wenn Du nämlich eine Anzahl davon umsonst erhältst, ein Exemplar ausbedingen? Gegen Deinen Plan habe ich nichts zu erinnern. Die Lehren eines Vaters, der seinen Sohn auf Akademien schickt, kenne ich noch nicht. Daß bey den Lustspielen und Briefen manches zu erinnern seyn möchte, das gebe ich wohl zu. Wo sind absonderlich die Komödien, von was für einem Autor sie seyn mögen, wider die nichts zu erinnern ist? Daß Du sie aber gar nicht mehr lesen magst, das geht offenbar zu weit. In Deinen Fabeln fallen mir ein paar Verse ein, die ich aus dem Munde meiner Kinder oft gehört habe, (wie sie denn alle Deine Fabeln fleißig auswendiglernen) die mir aber allezeit anstößig gewesen sind. Es sind die in der Selinde im 1. Th p. 100. Vi e l l e i c h t w o l l t er d i e Ve nus m a l e n. Vo n d i e s e r l a ß e r s i c h b e z a hl e n. Besonders kann ich sie in dem Munde meiner Töchter nicht leiden. Sie klingen sehr schnippisch, und nehmen wi de r Selinden ein, da doch der Dichter f ü r sie einnehmen will. Sie erwecken einen nicht sonderlichen Begriff von Selindens Charakter, und sind doch ganz überflüßig. Deine Commission bey Hr. Consistorialrath Ribow wegen Herrn Wichmanns habe ich treulich ausgerichtet, auch, wie es vermuthlich Dein Wille war, Dein Postscript, das ihn betraf, nebst seiner Dissertation an ihn abgegeben. Ich habe mich erboten, die Antwort einzuschließen, aber noch ist nichts erfolgt. Vermuthlich hat ihm in Deiner Recommendation die Erwähnung des S. Crusius geschadet, denn wider den ist Ribow sehr eingenommen; und er äußerte es auch gegen mich, da ich ihn dagegen darauf aufmerksam machte, daß Ernesti dabey stünde, und ich von jedem Sohne fodern würde, daß er beide Männer hören sollte. Für Neanders Lieder danke ich. Ich kannte sie schon indem mir sie der Consistorialrath Götten communicirte. Ich habe viel Gutes darinnen gefunden. Kritisch habe ich sie freylich noch nicht gelesen, und wohl so viel gesehen, daß er manchmal etwas weggelassen oder geändert, das wohl hätte bleiben können. Die lächerlichste Zeile darinne ist; De s Le be ns F ür s t g e r u h te (I h r e M a j es t ä t ) sollte noch dabey stehn. Hast Du aber schon gelesen, wie Klotz in seiner Bibliothek sie mit ein paar Zeilen abgefertigt: S c h ö n g ed r u c k t , s ch l e c h t g em a c ht ; e s s i ng e s i e , we r Lus t ha t . Daraus läßt sich ungefähr schon beurtheilen, was aus den jetzigen Kritiken zu machen sey. Denn obwohl die klotzischen die grobsten unter allen sind, (wie das sein Name mit sich bringt) so haben sie doch eine gute Dosin von Seichtigkeit alle miteinander gemein. Und ich komme nun auf einen Punct Deines Briefes, über den ich lache, da er Dir am Herzen zu liegen scheint.
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Du fragst mich, warum ich von meinem sel. Bruder so viel Jugendproben in seine Werke habe aufnehmen lassen. Du furchtsamer Mann! Lässest Du Dich gleich durch jeden Blindschuß schrecken? Die Kunstrichter, sprichst Du, machen ein Geschrey darüber, und das Publicum sieht sie nicht auf der rechten Seite an. Und ich antworte: Die Kunstrichter sind Papler, auch zum Theile Menschengesichter, und das Publicum ist ein Maulaffe. = = = Kunstrichter, Kunstrichter! Als ob ich nicht auch unter den Kunstrichtern Sitz und Stimme hätte! Woher entstehen diese hochweisen Kunstrichter, die noch größten theils ihre Lection erst besser zu überlernen hätten? Haben sie sich nicht darum in großer Gravität auf die Richterbänke gesetzt, weil sie sie leer gefunden haben? Wenn ich nur nicht, meiner Gemeine wegen, meinen Ornat schonen müßte, ich hätte ihnen längst gern allerhand gesagt, und einen Gang mit ihnen gewagt. Aber diese Herren werfen großentheils mit Drecke, und ich kann den von meinem Ornate nicht so gut wieder abschütteln, als ein Politikus. Welches sind denn die Jugendproben? Und was versteht man darunter? Sollens Stücke heißen, die er in der Jugend gemacht hat; so sind freylich alle seine Gedichte Jugendproben. Aber sollens unreife schlechte Stücke heißen, die will ich bitten, mir anzeigen. Ohne Zweifel ist der werthe Hr. Rammler der Verfasser der Recension in der Allgemeinen Bibliothek. Ich erkenne aber den ebenso wenig für einen g r ü n d l i c he n Kunstrichter, als für das so hochberühmte M u s t e r der Odendichter. In der Kritik ist er ein seichter Franzos. Wo dringt er tief in eine Materie ein, wenn es nicht auf sein musikalisches Spielwerk ankömmt? Außerdem nimmt er einen gewissen Ekel an, um einen recht feinen Geschmack zu zeigen; aber oft unglücklich genug, denn er rühmet eben so oft das Schlechte oder Mittelmäßige, als er das Gute verwirft. Dadurch verräth er denen, die tiefer einschauen, daß es ihm bey aller Strenge an Gründlichkeit fehlt. Die Zeit wird alles entscheiden, und das Säculum der Kunstrichterey wird vermuthlich eben so vorübereilen, als das Säculum der Hexametristen, und andre, die das nachahmungssüchtige Deutschland nacheinander genarret haben. Was ist denn so schlecht, oder so jugendlich? Sind nicht seine Erzählungen schön, und seine Cantaten vortrefflich, wie auch große Musici längst davon geurtheilet haben. Herr Rammler hätte also seine Besorglichkeit darinnen immer zurückbehalten können, und gedenken sollen, daß er selber oft ändern müssen, ehe Graun mit ihm zufrieden gewesen; wie ich für gewiß versichert worden bin. Sind nicht seine anakreontischen Oden unendlich besser, als alles Geschwadere von Gleimen, der nach meinem Bedünken nichts gar nichts Gutes geschrieben hat, als die Lieder eines Grenadiers. Aber daß er nun auch den Moses in seinem Siegesliede zu einem Grenadier gemacht hat, das geht ein wenig zu weit. Was sagst Du absonderlich zu den läppischen sieben Gedichtchen nach der Manier des Anakreons? Der Herr Recensent mag mit vieler Verachtung auf das epischallegorischmoralische Gedichte, B e m ühung e n p herabsehen. Es ist sehr die Frage, ob er dergleichen machen kann. Er meynt wohl was sonderliches damit gesagt zu haben, und wie groß mag seine Freude über seinen witzigen Einfall gewesen seyn! Und was ist es denn am Ende, als ein un-
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geheuer langes Wort; denn epischallegorischmoralisch ist des Boileau Pult gleichfalls. Ist nicht das ganze Stück sehr malerisch reich an Gleichnissen, und wenn auch eine Verschwendung daran sich fände, ist sie nicht da gerade am rechten Orte? Hat es nicht bey der Trefflichkeit der Schilderungen seinen ordentlichen Plan, und seine Fiction? Das Gemisch von wahren Personen und Schattenpersonen möchte an einem großen Stücke von mehr Ernst und Wichtigkeit zu tadeln seyn; aber wer wollte es an einem Stücke, das zum Zeitvertreibe dienen soll, rügen? Und gefällt Boileaus Pult wegen seiner Schattenpersonen weniger? Oder ists nicht weit, weit schlimmer, wenn Rammler mit aller Gewalt ein Heide seyn will? Aber es ist kein Meisterstück? Gerade als ob auf große Herren sich Meisterstücke machen ließen. Aber er hat Carlen bloß von der Seite seiner Jagdlust gezeigt? = = Und ist denn nicht eben das zu billigen? War nicht Carl von der Seite seiner Jagdlust in ganz Europa bekannt? Betriffts denn etwan ein tiefsinnige Staatsangelegenheit, daß Carl einen besondern Character darinnen zeigen sollte? Und woher sollte den ein Herr bekommen, der noch damals unter der strengen Zucht seiner Mutter stand? Ist nicht der ganze Grund des Gedichtes eine Heirath? Von den Oden sagt Herr Rammler gerade heraus; keine Oden! Freylich hat er sie nicht selber gemacht, und da er in einem Lande wohnet, wo die Monopolien gemein sind, so ists kein Wunder, daß er das Monopolium der Ode an sich zu reißen gewußt hat, und nun alles als contrabant confisciret, was nicht aus seiner Fabrik ist. Deswegen mußte auch Cramer erst in den Dreck getreten werden, denn sonst möchte er so leicht nicht empor gekommen seyn. Und Cramer wird allezeit bleiben, wer er ist. Rammler wird gewiß niemals mein Lieblingsdichter werden. Er hat hier und da gute Poesie, aber fast überall mehr Kunst, als Natur. Einige seiner Cantaten ausgenommen, vielleicht auch ein paar Oden; sonst mag er mirs nicht übel nehmen, er reitet mehrentheils einen sehr bleyernen Pegasus, und so viel er auf Leichtigkeit studiert, man merket ihm überall an, daß er darauf studiert; man siehts, wenn er seinem Pegasus die Sporen giebt, daß er einen Satz thun soll; und dabey hält er das Stäbchen in der rechten Hand, um die schöne ordentliche Unordnung der Capreolen seines Pegasus und ihren Zusammenhang zu zeigen; in der linken aber hat er noch ein Stäbchen, um die Zuschauer auf die künstliche Nachahmung des Horaz aufmerksam zu machen. Schaut ihr, Meine Herren! Da fliegt er hin. Und der Pegasus bleibt bey aller angewandten Kunst doch bleyern, wenn er auch noch mehr Vorspann aus der Mythologie zu Hülfe nähme. Meisterstücke von Oden sollen meines Bruders Oden auch nicht seyn; aber doch sinds und bleibens allezeit lesenswerthe Gedichte. Wenn doch die Herren nicht so viel von Meisterstücken schwatzten! Wissen sie denn wie viel zu Meisterstücken gehöret? Würde man denn aus allen Nationen ein Bändchen von ein paar Alphabeten zusammenbringen? Und von manchem dieser Herren, die lauter Meisterstücke geschrieben zu haben meynen, würde vielleicht kein Blättlein in die Sammlung kommen. Von Rammlern und Gleimen habe ich schon geredet. Und wie oft hat Uz Verzeihung vonnöthen? Wenn seine Verse sanft u. lächelnd sind, sind
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sie nicht oft auch sehr matt? Und wenn er sich hochschwingen will, wie oft sind ihm da die Flügel beschnitten, daß er gar sanft wieder sinkt. Der glückliche Erfolg von Kleists Frühling; ist der nicht großen Theils das Verdienst der Materie? Und bleibt nicht noch immer viel daran zu tadeln übrig? Und wie manches hat Lessing drucken lassen, wo er den Geschmack um Nachsicht, und die Sitten um Vergebung zu bitten hat? Aber alles, was von ihrer Zunft ausgeflogen ist, das ist köstlich, ausnehmend, meisterhaft; alles andre aber so hin. Dich lassen sie gelten, weil sie wohl sehen, daß sie Deinen Ruhm nicht ruiniren können, da gute Fabeln die Sache aller Leser sind, und ganz Deutschland wider sie schreyen würde. Aber daß sie Dir den Pygmäen, Lichtwehr, an die Seite stellen, das ist lächerlich. In Hubers Uebersetzung mag er noch hingehen. Das ist der einzige Dichter, der durch eine Uebersetzung gewinnen kann. Aber im Originale? Ich kann ihn nie öffnen, daß ich nicht lache, oder ihm ein Maul ziehe, oder mich ärgere, oder gähne und einschlafe. Selber meinen Kindern ist es fühlbar, wie stark er von Dir absticht. Fast fürchte ich, da Du so leicht zu schrecken bist, daß Du Dich die verkehrten Urtheile von Giseken gleichfalls anfechten lässest. Gisekens Fabeln und Erzählungen sollen von Deinen nachgeahmt seyn? Hast Du nicht selber darüber lachen müssen? Es ist eben so wunderlich, als ob man vorgeben wollte, daß Du Giseken nachgeahmet hättest, welches der Zeit nach eben so möglich wäre. Wie kann ein Kunstrichter mit Ueberlegung geschrieben haben, der nicht das Eigenthümliche und Unterscheidende der Gisekischen Fabeln und Erzählungen, das noch dazu so stark sich ausnimmt, und eben das war wodurch er sich in seinem Umgange unterschied, wahrgenommen. Eine ehrenfeste unschuldige Miene, die sich anstellt, die Parthey der Thoren zu nehmen, und dann in aller Geschwindigkeit ein kräftiger Lungenhieb. Es ist keine Ode vom sel. Giseken, die ich nicht jederzeit lieber lesen werde, als die rammlerischen; denn sein Enthusiasmus kältet nicht wie der rammlerische; er nimmt mich mit fort, weil er von seiner Materie durchdrungen ist, und den Leser fühlen läßt, was er gefühlet. Das ist aber das Lustigste, daß man gerade diejenige Ode herausgehoben hat, um ihn noch Barmherzigkeit wiederfahren zu lassen, und sie für die beste zu erklären, derentwegen er am meisten Verzeihung nöthig hat, weil er sich darinnen zum Modetone verleiten lassen, nämlich: D i e S t ür m e höhr e n a uf z u br ül len p Willst Du ein Odendichter seyn. Mit langen Beinen Steig, wenn Du nur beqveme Reime mit Dir bringst, Von Prosodie unaufgehalten, aus der Einen Der Strophen, die Du singst Gestiefelt und gespornt hinüber in die andre. Zerhack sie wohl durch unharmonsche Harmonie; Verzäum sie auch, damit der Fuß zu schnell nicht wandre Mit viel Mythologie pp Das sind nicht etwan erst meine jetzigen Gedanken von dem herrschenden Modetone. Ich habe sie lange gehegt; und andre denken mit mir eben so. Ich
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halte es nicht der Mühe werth, sie andern mitzutheilen, denn ich bin jetzt auf dem Parnasse nicht mehr daheim, und sehe bloß aus der Ferne zu. Aber gegen Dich mußte ich sie jetzt im Vertrauen zu meiner Rechtfertigung entdekken; denn Gärtner hat mit mir über alle Stücke des sel. Gisekens communicirt; und alle Arbeiten meines sel. Bruders sind durch meine Hände gegangen. Bloß darinnin bin ich mit meinem Bruder unzufrieden, daß er nicht die besten Lesarten von Heinrich dem Löwen gewählt hat, und daß er die schönste Gattung von meines Bruders Gedichten, die horazischen Briefe mit andern durcheinandergeworfen. Doch ich muß zum Schlusse eilen. Es hat keine Verbesserung Deines Liedes vom Gebete seyn sollen, sondern bloß eine Umsetzung in eine andre Melodie, die in der Kirche bekannt ist. Du redest, als ob die Uebersetzung der Beaumont mein Werk wäre. Ich mag mir kein fremdes Eigenthum anmaaßen. Die F or t s e t z ung v on J ul i u s C ä s a r s To d e an ist meine Arbeit, und die Vorrede, und von der Uebersetzung gehört mir bloß und lediglich die syrakusische und ägyptische Historie zu, dieser kleine Anhang des ersten Bandes. Die übrige Uebersetzung schreibt sich ganz und bloß von meinem Bruder in Rehburg her. Du kleiner Tändler! Was soll der Ducaten? Ich muß denn sehen, wie ich mich r e v a n g i r e. Meine liebe Frau bedankt sich vielmal für die schöne C h o c o l a d e . Dein Pathe, mein Karl, freute sich ungemein, daß Du seiner gedacht hättest. Er hat ein gutes Herz, aber einen ziemlich schwachen Kopf, wenn sichs nicht etwan noch mit ihm bessert; denn es ruhet hauptsächlich von den doppelten Gliedern her, wovon das arme Kind viel ausgestanden hat. Hr. Reichen empfiehl mich bestens. Die Exemplare von der Beaumont, und was er mir sonst von Crevier noch schicken wollen, kann er mir mit dem Herrn Senator und Kaufmann Böhmen, der diesen Brief an Dich mitnimmt, überschicken. Küsse Heinen von mir. Dich umarmen ich, mein Muthchen, und alle meine Kinder küssen Dir die Hand. Ich bin Zeitlebens der Deinige Johann Adolf Schlegel.
1150. Von Christiane Caroline Lucius.
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Dresden, den 19. April 1768. Bester Herr Professor! Vorige Woche setzte ich mich an einem sehr stürmischen Nachmittage, aber in einer desto ruhigern Disposition meines Gemüthes hin, einen Brief an Sie zu schreiben, und ich schrieb Ihnen sehr viel von dem äußerlichen Sturme und meiner innern Zufriedenheit, von einem einsamen Spaziergange, den ich
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früh mit meiner Schwester gemacht und der mich, wie ich glaubte, so aufgeheitert hatte, und noch von verschiedenem Guten, das mir widerfahren war und davon das Andenken mich noch in jener Stunde sehr angenehm rührte. Damals gefiel mir, was ich schrieb; ich gab es hernach meiner Mama zu lesen und ihr gefiel es nicht. Ich las es auch wieder und ich fand, wie sie, daß das Wetter und ich zwo Materien sind, in denen ich eben nicht glücklich bin. Unsre Fehler führen alle ihre eigne Strafe bey sich. Meiner war ein Fehler der Beurtheilung. Zur Strafe dafür sitze ich nun, nicht weit von Mitternacht, und reibe mir den Schlaf aus den Augen, dasjenige zu verändern, was ich zu bequemer Zeit mit soviel Leichtigkeit geschrieben hatte. Denken Sie nicht, daß ich gezwungen bin, die Mitternacht hierzu anzuwenden. Nein, das thue ich freywillig, weil ich mich strafen will; denn zweymal an Sie zu schreiben, wenn es auch einerley Sache ist, dieß ist für mich eben noch keine sonderliche Strafe. Ich schicke mich itzt auch recht gut zur Nacht; ich bin gar nicht so heiter, als ich damals war. Dennoch will ich Ihnen einige für mich angenehme Dinge, davon ich in dem verunglückten Briefe erzählte, hier wiederholen. Ich werde es gern thun, und mich noch einmal dankbar daran erinnern. Auch Sie werden es gern lesen, weil Sie sehr gütig sind und ein Herz besitzen, das sich des Guten, das andern Menschen begegnet, aufrichtig freut. Erstlich besuchte ich am Montage Vormittags eine kranke Tante, ein gutes Frauenzimmer, das ich liebe und die meine Mutter am Sonntage im Bette liegend, und ohne Hoffnung, daß sie es jemals wieder werde verlassen können, angetroffen hatte. Ich aber fand sie außer dem Bette, mit einem ziemlich muntern Ansehen voll guter Hoffnung, gesprächig, erfreut über meinen Besuch und verbindlich dankbar dafür. Nachmittags gieng ich zur Frau Geh. Räthin v o n G l o b i g und fand auch sie gesund und sehr heiter und gnädig. Sie werden die Freude haben, sie diesen Sommer in Leipzig zu sehen. Ich blieb eine Stunde lang bey ihr, bis der Herr Geh. Kriegsrath v on Poni ka u kam. Sie schien gern mit mir zu reden, und ich war auch recht gern bey ihr, und doch waren wir über vielerley Dinge gar nicht einerley Meynung. Den großen Garten z. E. kann sie fast gar nicht mehr sehen, so sehr ist sie seiner überdrüßig und für mich gehört er unter die liebsten Spaziergänge. In der E u g e n i e hat es ihr letzthin auch nicht gefallen. Sie hat das Stück vorher gelesen, erschrecklich viele Fehler darinnen gefunden, daß sie schon mit Verdruß hineingegangen ist. Und mir gefiel es nun sehr: die Fehler verstehe ich nicht, und alles kam mir so wahr, simpel und natürlich vor, daß ich mich dem süßen Betruge ganz überließ. Ueber den honnête Criminel, denke ich, werden wir wohl einerley Meinung seyn. Sie hat ihn zwar noch nicht gelesen, wie ich, sie ist aber schon sehr vortheilhaft dafür eingenommen. Man hat ihr gesagt, daß dieses Stück niemals aufs Theater werde gebracht werden können. Denken Sie das auch, liebster Herr Professor? Doch das mag seyn! Aber von N e a n d e r ’s Liedern – wollen Sie ihr das hingehen lassen? Sie ist da gar nicht unsrer Meinung und schien ihre Freude an einer ungünstigen Recension in der hallischen Bibliothek, wie sie solche nannte, zu haben. Ich habe
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recht mit ihr darüber gestritten, und ihr gesagt, daß Sie mir ein Geschenk damit gemacht haben; allein das sagte ich nicht, daß ich Ihnen dafür noch nicht gedankt hätte. An eben diesem Montage ward die Cammercreditcasse gezogen und Abends brachte mein Vater die Nachricht mit nach Hause, daß er auch mit tausend Thalern herausgekommen sey. Eine Art von Glück, die noch keinem von seinen Collegen begegnet ist. Dieses war also dreyerley Gutes an Einem Tage, noch über die unzähligen Wohlthaten, die uns Gott stündlich erweißt und deren wir, weil wir sie einen Tag wie den andern genießen, fast gewohnt werden. Auch mein heutiger Tag ist an solchen Wohlthaten reich gewesen: ich erkenne dieses, und doch sagte ich vorhin, daß ich heute nicht recht froh und heiter wäre. Ich habe auch einige Entschuldigungen. Die Tante, deren Besserung mich erfreute, ist wieder schlechter und wird schwerlich aufkommen. Ueberdieß haben Unfälle, die zwar nicht mich oder unser Haus, aber Leute angehen, die ich lange kenne und zum Theil liebe, traurige und kummervolle Empfindungen in meinem Herzen erregt. Ihr Herz, liebster Herr Professor, ist sehr mitleidig und empfindlich: es kann bey fremdem, auch bey verschuldetem Elende bluten. Welches Elend ist auch schwerer? Und wie viel Unschuldige werden nicht oft in den Untergang eines Strafbaren hineingezogen. Ich will Sie also mit den Schmerzen einer solchen Erzählung verschonen. Wenn ich Menschen leiden sehe, und zu traurig und ängstlich darüber werde, als ob ich dächte, Gott hätte nicht auch Liebe und Erbarmung für seine Geschöpfe und werde nicht vermittelst ihrer schwersten Leiden etwas Gutes und für sie Seliges zu wirken wissen, dann schäme ich mich oft des zu weichen Jammers und schelte ihn, als eine Art von Muthlosigkeit, die ich vielleicht in meinem eignen Falle, wenn ich selbst leiden sollte, noch mehr fühlen würde. Leiden sind wohl gut, wenn sie christlich ertragen werden. Gestern rührte, erfreute und erbaute mich auch der Besuch einer sehr guten Frauensperson von niedrigem Stande, die sonst meiner seligen Großmutter einige Jahre mit vieler Treue und Geduld gedient hat. Nachher heirathete sie und riß durch ihren Fleiß und gute Wirthschaft und vielleicht noch mehr durch den göttlichen Segen, der ihr frommes Leben begleitete, ihren Mann, einen durch schlechte Lebensart seiner ersten Frauen verarmten Leineweber mit drey unerzogenen Söhnen aus großer Unordnung und Armuth, ob es gleich Gott so fügte, daß sie beym andern Brande in der Vorstadt ihr Wohnhäuschen, auf welches sie noch vierhundert Thaler schuldig waren, verloren, und auf einem, eine Stunde von hier gelegenem Dorfe, ihre Zuflucht suchen mußten. Und selbst damals erwieß sie einer ebenfalls abgebrannten Nachbarin, die noch ärmer geworden war, als sie, Wohlthaten und theilte ihr von der Wäsche und den Betten mit, die sie noch erhalten hatte. Sie blieben sechs Jahre auf dem Lande, um wohlfeiler zu leben. Da mußte sie wöchentlich ihre Waaren mit saurer Mühe zum Verkaufe in die Stadt tragen und ihren Mann, der einmal achtzehn Wochen lang gefährlich krank lag, mit seinen und auch ihren eigenen kleinen Kindern versorgen. Hierauf zogen diese Leute wieder in
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die Stadt, kamen in gute Umstände, bezahlten ihre Schulden, und lebten in ihrer Art einige Jahre sehr zufrieden. Vor neun Monaten bekam diese gute Frau, von einem plötzlichen Schrecke, die sogenannte weiße Rose an der Brust; durch eine unverständige Cur ist ein schmerzhafter und langwieriger Schaden daraus entstanden, der ihre Nahrung hindert, ihr Vermögen verzehrt und sie wahrscheinlicher Weise ins Grab bringen wird. Ihr Verhalten in dieser großen Prüfung erhöht alle Tugenden ihrer Seele in meinen Augen. Sie sah einer Leiche gleich, aber heiter und freundlich. Sie erzählte von der Menge und Größe ihrer Schmerzen, vom Verfall ihrer Nahrung, von der Nothwendigkeit, ihr Erspartes zuzusetzen und mischte nur wenige sehr bescheidene Klagen unter; aber viel Vertrauen auf Gott, viel Gelassenheit und Ergebung war in ihrer Miene und in ihren Reden. Mit Sanftmuth und Nachsicht erwähnte sie, daß ihr Mann mit ihrem Zustande keine Geduld und kein Mitleiden habe, und keine Hoffnung zu Gott, daß er sie aus dieser Noth wieder erretten und sie wieder segnen könne, wie er doch schon sonst gethan hätte. Voll Erkenntlichkeit und Rührung redete sie von den Diensten, die ihr itzt ein junges Mädchen leistete, deren Mutter sie eben nach dem Brande Gutes erwiesen, und die Gott oft um die Gnade angerufen hätte, daß er ihr doch Gelegenheit geben möchte, ihr diese Gutthat wieder zu vergelten. Mit den gleichen Empfindungen rühmte sie die Liebe, die ihr ältester Stiefsohn (sie ist eine der besten Mütter für ihre Stiefkinder), der itzt als Geselle bey dem Vater arbeitet, ihr in ihrer Krankheit erweißt. Sie ist sieben und dreyßig Jahr alt, und macht sich keine Hoffnung zur Genesung und zum Leben, und sieht dem Tode ruhig und heiter entgegen. Wir erinnerten sie an ihr eigenes Kind, ein Mädchen von sieben Jahren, an welchem sonst ihr Herz hieng. Gott, so tröstete sie sich, werde schon für ihr Kind sorgen. Sie wäre auch jung verwaißt und doch gut in der Welt fortgekommen. – Ist nicht ein solches Verhalten und eine solche Gemüthsfassung, bey einem solchen Leiden, groß und nachahmungswürdig? Vielleicht habe ich wohl ein wenig zu lange von ihr geredet, da sie Ihnen ganz fremd ist. Aber alle gute und tugendhafte Menschen gehen einander an, haben Gemeinschaft unter einander und gehören zusammen, und nach meinen Begriffen von Güte und Tugend ist es diese fromme Kranke wohl werth, daß auch Sie etwas von ihr wissen und ihr Gutes wünschen. N e a n d e r ’s Lieder, bester Herr Professor, sind mir sehr lieb und mein ganzes Herz dankt Ihnen für dieses liebreiche und schätzbare Geschenk. Es kam mir recht unvermuthet; sobald versah ich mir noch keine Antwort auf meinen Brief. Ich war eben außer dem Hause gewesen, und unten begegnete mir Wa g n e r ’s Bedienter, der es gebracht hatte und mich grüßte ohne weiter ein Wort zu sagen. Wie angenehm war ich überrascht, als ich von ungefähr die Augen auf meinen Nähtisch warf und da einen Brief von Ihrer Hand überschrieben, und die Lieder liegen sah. Schreiben Sie meine späte Antwort nicht einer Fühllosigkeit gegen Ihre Gütigkeit oder einem kaltgewordenen Verlangen nach der Unterhaltung mit Ihnen zu. Nein, da thäten Sie mir Unrecht. Mein Wunsch geht immer dahin, im beständigen Umgange mit Ihnen
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zu seyn und alles mit Ihnen zu theilen, was mir wichtig, rührend oder angenehm ist. Und oft dann, wenn ich schon im Begriffe bin, mit meinen Empfindungen zu Ihnen zu eilen, denke ich an den Unterschied des Alters, der Gesundheit, der Gemüthsart, der Interesse, der Beschäftigungen, und werde auf Betrachtungen geführt, die mich zurückhalten und mir mit Recht die Furcht erwecken, daß ich bey der besten Absicht, Sie zu unterhalten und zu zerstreuen, auf meiner Seite, und bey der liebreichsten Willfährigkeit und Nachsicht auf der Ihrigen, dennoch beschwerlich werden könnte. Herr Ta c h s e l t soll Ihnen diesen Brief überreichen und das wird er gern thun. Werden Sie vielleicht unter der Messe aufs Land flüchten? Es ist eine Messe ohne Hof. Die Gräfin B ü n a u, hat mir die Geheimderäthin von G l o b i g gesagt, sieht wieder ihrer Niederkunft entgegen. Gott gebe ihr Glück! Ich glaube, es würde eine rührende Freude für mich seyn, sie und ihre würdige Mutter wieder zu sehen. Zweymal habe ich vergangenen Winter von ihnen geträumt, so lebhaft wahr, als ob ich bey ihnen wäre. Es war mir so angenehm, daß ich mit Freudenthränen im Auge erwachte. Wollten Sie ihr wohl, liebster Herr Professor, auch für mich Glück wünschen, wenn Sie sie in ihren Wochen besuchen werden? Ich will gern auch wieder etwas für Sie thun. Am ersten Osterfeyertage geriet ich in eine große Versuchung, etwas für Sie zu thun, dazu Sie mir wohl keinen Auftrag gegeben haben. Ich war mit meinem Bruder in der katholischen Kirche, eine gewiß schöne Musik zu hören. Auf dem Kirchgange blieb ich stehen, weil ich den Hof wollte vorbey gehen sehen. Viele küßten der Herrschaft die Hände, und wäre nur nicht der ganze Hof da gewesen, ich glaube, ich hätte mirs nicht verwehren können, wenigstens der Prinzessin C h r i s t i n a in Ihrem Namen die Hand zu küssen. Ich hätte ihr dieses wohl nicht gesagt, allein ich hätte es doch so gemeynt. Hernach reute michs, daß ichs nicht gethan hatte. Aber das ist nun vorbey, und im Grunde liegt nichts daran, ob ich der Prinzessin die Hand küsse. Könnte ich doch gleich itzt Ihre liebe Hand haben! Wie herzlich wollte ich sie küssen, wenn Sie mirs anders erlaubten. So oft Sie mirs abgeschlagen haben, bin ich nicht recht mit Ihnen zufrieden gewesen und Sie haben mich damit allemal ein wenig traurig gemacht. Doch das ist nur sehr wenig geschehen, und wie unzählig oft machen Sie mir Freude! Gott segne Sie ewig dafür. C. C. Lucius. Meine Eltern empfehlen sich Ihnen und dem lieben Herrn Oberpostcomissär, nebst mir, ganz ergebenst.
1151. An Adolf Traugott von Gersdorff.
Leipzig, den 25. April 1768.
Theuerster Herr von Gersdorf, Es kränkt mich, daß so viele arme Studenten auf Kosten meines Namens Sie mit Bittschriften überfallen. Was nun, Guththätiger Mann, den jungen Fiedler anlanget: so ist er allerdings ein guter, fleißiger u. armer Student, der
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gern etwas gründliches erlernen will, wenn er auch nicht große Talente besitzet. Aber alles dieses giebt ihm freylich noch kein Recht auf Ihre besondre Güte, der ichs bloß überlassen muß, ob Sie für sein Studiren etwas thun wollen; der ich mit wahrer Hochschätzung, Liebe u. Dankbarkeit zeitlebens bin Ihr ergebenster Gellert. Leipzig, den 25 April, 1768.
1152. An Johann Adolf Schlegel.
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Leipzig, den 26. April 1768.
Liebster Schlegel, O wie sehr, wie herzlich danke ich Dir für Deinen langen lieben Brief. Ja, Dein Beyfall über meine Moral war mir eine ganz unerwartete Bothschaft, eine ungehoffte Wohlthat, für die ich Gott dankte. Aber, wenn ich nun auch die mir angezeigten Stücke zum Drucke ausheben u. verbessern könnte, welches Letztere doch in meinen Umständen des kranken Leibes u. eben so kranken Geistes ganz unmöglich ist; womit, Theuerster Schlegel, womit sollte ich denn die Lücken in meinen Vorlesungen, wenn ich sie hielte, ausfüllen? Du weist nicht, daß ich kaum sieben oder acht und zwanzig Lectionen habe, zu denen noch einige einzelne Charactere gehören, um hochstens dreissig Stunden damit auszufüllen. Doch auch dieser Rath, wenn ich ihn gleich nicht ausführen kann, verbindet mich zum größten Danke für die Sorgfalt u. Mühe, mit der Du bey allen Deinen Geschäften u. Hindernissen, vor denen ich erschrecke, mein Manuscript durchgegangen bist. Dein Urtheil über unsre gebietrischen Kunstrichter ist meins von ie her gewesen; aber wer von meiner Gemüthsverfassung scheut sich nicht vor ihren Mißhandlungen, in seinem u. seiner Freunde Namen. Du kannst sicher seyn, daß ich Dich allein für einen weit gründlichern u. scharfsichtigern Kunstrichter halte, als alle diese Herren, die wirklich den Geschmack zusehens verderben. Wenn ich Morgen, wie ich hoffe, diejenigen Lectionen von Dresden erhalte, die der Beichtvater des Churfürsten zeither gehabt u. mit diesem gelesen hat: so will ich sie Dir mit dem Hrn Senator Götzen überschicken; mit welchem Du zugleich eine Tafel Lauchstädter Chocolade für Deine liebe Frau, u. für Dich ein halbes Pfund von meinem Cnaster erhältst, den Du gewiß so gut in Hannover nicht finden wirst; denn ich bekomme ihn aus Richters Laden als eine besondre Wohlthat. – Deine Freunde, die Herren Rehkopf, Schmidt u. Glockenbring, grüsse ich als die meinigen, ergebenst u. nehme ihren Beyfall dankbarlichst an u. freue mich über das Urtheil Deines Muthchens. So viel Heute; denn auf Einmal kann ich nicht viel schreiben. – Deine beiden Commissionen bey Hr. Reichen u. der Dyckinn habe ich besorget. Arbeite ja nicht Deine Passionspredigten mehr aus, sondern gieb sie uns ge-
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trost, wie Du sie hast. Nimia erga se calumnia, wie es Qvintilian nennt, ist so Dein Fehler, Lpzig, den 22 April, 1768. Der Deinige, Gelrt. Den 23 April. – Den Augenblick erhalte ich von dem Syndicus Faber aus Hamburg, der mein alter Freund ist, etwas aufrichtig spanische Chocolade, als Arzney; ich will also Deiner Frau von dieser schicken, u. nicht von der Lauchstädter. Den 24 April. Es folgen einige Vorlesungen, die ich heute zurück bekommen. nämlich die 1. 4. 9. 12. 13. u. 26ste, nebst 10 einzelnen Characteren, die ich bey gewissen Lectionen zuweilen eingeschaltet oder angehänget habe. So bald ich die fehlenden Nummern von 13 bis 26, die Mag. Heyer bey sich hat (er ist hier auf dem Lande Prediger) wieder erhalte, sollst Du sie auch haben. Aber, guter Mann, die 1 und 4te Vorlesung mußt Du mir, so bald Du kannst, zurücke schicken, weil ich schon angeschlagen habe, daß ich die Moral diesen Sommer lesen will. Freylich werde ich wohl das publicum erst die Woche nach Trinitatis anfangen; aber dennoch wäre ich ruhiger, wenn ich diese beiden Lectionen auf alle Fälle bey mir hätte. Rabener, der diesen Augenblick bey mir gewesen ist, Dr. Heine, mein Bruder u. seine Frau grüssen Dich u. Dein Haus herzlich. Ein Exemplar von der neuen u. guten Ausgabe meiner Schriften, sollst Du, wenn ich sie auch nicht erlebte; doch gewiß haben. – Mit der Beaumont, die ich sonst wegen ihrer beiden ersten Magazine so hoch geschätzt habe, bin ich gar nicht mehr zufrieden. Sie wird ein kleiner Gottsched, schreibt unaufhörlich, schreibt alles u. prediget nunmehr überall ihre klösterliche Frömmigkeit. Ich habe das dritte Magazin kaum, u. ihre übrigen häufigen Werke, den Auszug der Historie ausgenommen, gar nicht lesen können. Überhaupt geht es mir, auch mit guten Büchern, wie mit den gesündesten Speisen; ich kann sie nicht geniessen. – In Schmahlings Ruhe a uf de m La nde steht ein guter Unterricht der Religion, für ganz kleine Kinder. Der Mann, wenn er auch zuweilen geschwätzig wird, hat viel Gutes, u. ein offnes zufriednes Herz. Den 26 April. Die erste und vierte Vorlesung habe ich zurück behalten, dafür schicke ich Dir noch in einem andern Packete die 16, 17, 18, 19, 20, 21, 23, 24 (die 22ste fehlet.
1153. Von Christian Garve.
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Theuerster Herr Professor, Mein Herz ist schon lange zwischen den zwey Orten, wo mein väterlich gesinnter Freund, und meine würkliche Mutter wohnen getheilt; aber jetzt mehr als jemals. Die Nähe des Abschiedes mischt in die frölichsten Stunden, die ich unter meinen lieben Breßlauer Freunden zubringe, eine gewisse Schwermuth. Und doch ist die Entfernung von den andern, zu denen ich zu-
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rückkommen soll, noch so groß, daß der Trost diese wider zu sehen, nur schwach würkt mich wider aufzuheitern. Ich wünschte, bald bey den einen zu seyn, und doch die andern spät zu verlassen. Ich schiebe den Tag meiner Abreise auf, um dem schmerzlichen des Abschiedes einige Tage noch zu entgehn; – und den Augenblick drauf wünsche ich, daß ich schon abgereiset, schon bey Ihnen wäre, und mich durch den Einfluß, den Ihre Güte auf mein Herz gewiß haben wird, schon wider aufgerichtet hätte. Ich empfinde nicht eher wie lieb, wie unentbehrlich es mir ist, um Sie und bey Ihnen zu seyn; als wenn ich eine Zeitlang ohne Briefe von Ihnen bin, und ich mich fürchte unbescheiden zu seyn, wenn ich selbst schreibe. So gewiß ich auch von Ihrer Gewogenheit überzeugt bin, so wünsche ich mir doch immer von neuem davon versichert zu seyn; und ich fühle eine gewisse Art von Mangel und Beraubung, wenn ich einige Zeit ohne diese Versicherungen gewesen bin. Sie kennen das Glück geliebt zu werden. Niemals hat es wohl ein Mann in einem so hohen Grade besessen. Aber vielleicht haben Sie niemals diese Schüchternheit, diese ängstliche Sorgfalt unsre Freunde zu erhalten, empfunden, die bey mir dieses Glück offt verbittert, und die eine Folge von dem Bewußtseyn wie ungleich ich meinen Freunden zu verschiednen Zeiten erscheinen muß, und wie schwer es Ihnen zuweilen wird, in mir den Menschen wider zu erkennen, dem Sie zuerst Ihre Achtung und Ihr Vertrauen geschenkt haben. So wie meine eigne Meynung von mir steigt und fällt, (und in der That ist nichts veränderlicher) so wird auch meine Furcht, meinen Freunden unwerth zu scheinen, stärker oder schwächer; und desto grösser oder geringer das Bedürfniß, neue Zeugnisse von ihnen zu bekommen, daß ich sie würklich noch besitze. Noch acht Tage, (denn das ist der längste Termin den ich mir selbst setze) denn bin ich auf dem Wege zu Ihnen. Aber mein Herz wird meinem Körper zuvorfliegen, es wird bey Ihnen seyn, es wird Ihnen alle meine Freunde zuführen; es wird trotz den Entfernungen, die unserem kurzsichtigen Auge immer den Anblick des einen Freundes entziehen, wenn es sich dem andern nähert, doch sie alle mit einander vereinigen; es wird sich eine Art einer Republik errichten, die derjenigen ähnlich seyn wird, in der ich künfftig einmahl zu leben gedenke, lauter gute Menschen, von einem würksamen Verstande, und einem edlen Herzen, alle von mir geliebt, verehrt; alle meine Muster; und ich von ihnen allen werthgehalten, und auf dem Wege ihnen gleich zu werden. Das sind die Bilder, mit welchen meine Einbildungskrafft mich auf der Reise unterhalten soll, und durch die ich meinen Schmerz in eine Art von Schwermuth zu verwandeln gedenke, die gewiß nicht unangenehm seyn wird. Aber werde ich denn auch alsdenn noch zurecht kommen, Ihre gütigen Absichten mit mir, zu erreichen? – Ich darf es Ihnen nicht erst sagen, daß ich viel Zerstreuungen habe. Von den Stunden der Musse raubt mir viele meine eigne Unruhe, und eine gewisse Bewegung, in welcher meine Seele bey einer jeden etwas erheblichen Veränderung meines Lebens ist. Zu dem allen habe ich seit 14 Tagen böse Augen gehabt, und nicht ohne die größte Mühe, habe ich sie dazu anstrengen können, einige Stunden hintereinander zu lesen oder
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zu schreiben. Demohnerachtet ist meine Disputation Deutsch fertig, – denn so habe ich sie, einer alten bösen Gewohnheit zu folgen, oder vielmehr der Schwierigkeit wegen auf Idee und Ausdruck zugleich zu denken, gemacht. Jetzo fange ich an zu übersetzen; Wie viel davon in acht Tagen fertig seyn wird, das weiß ich selbst nicht. Ich schicke heute meine Bücher durch einen Fuhrmann fort, und habe also wenigstens eine Sorge, und vielleicht auch eine Gelegenheit zur Zerstreuung weniger. Demohnerachtet lasse ich noch den größten Theil derselben hier zurück, der in den grössern historischen Werken besteht, die seit einiger Zeit in Uebersetzungen herausgekommen, Rapin, P. Daniel pp; die allgem. W. Historie, und allgem. Reisen mit gerechnet. – Ich schicke meine Bücher so früh ab, weil ich selbst gar keine mitzunehmen gedenke, und … doch bald bey meiner Ankunfft brauchen werde. Ich muß Ihnen gestehn, daß ich bey meinem Eintritt in Breßlau nicht voraussehen konte, daß es mir so schwer werden würde, es zu verlassen. Ich verlasse einige Freunde, die ich nicht gefunden habe; und unter diesen einige recht schätzbare. Meine Mutter, die ich zwar so zärtlich wie immer, aber doch unter einer Decke von Kummer und Traurigkeit fand, ist wieder munter und zuweilen recht frölich. Sie nimmt wieder an den Vergnügungen der jüngeren Welt Antheil, und sieht sich gerne unter einem Kreyse von jugendlichen Freunden und Freundinnen, die sich unter einander ihrer Jugend freuen. – Ich bin genötigt den Brief zu schlüssen. Ein Geräusch von Einpäckern, Führleuten Beschauern läßt mich nicht zu mir selbst kommen. Ich glaube daß dies der letzte Brief seyn wird, den ich an Sie schreibe. Aber eher werde ich nicht aufhören an Sie zu denken, bis ich Sie selbst wiedersehe. – Dem Herrn Bruder und allen, die um Ihrentwillen, auch für mich so viel Gütigkeit bewiesen haben, tausend Empfehlungen – Ich bin mit der kindlichsten Ehrfurcht Theuerster Herr Professor Dero D. 4. May. 1768 gehorsamster Sohn C. Garve.
1154. An Joachim Gottsche von Moltke.
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Leipzig, den 5. Mai 1768.
Liebster Graf, Ich habe in Ihrer Antwort Ihr ganzes Herz, alle Ihre Liebe für das Gute, für die Wißenschaften und für mich, Ihren und jener Freund, gefunden, und Ihnen im Lesen oft gedanket; und diesen Dank wiederhole ich Ihnen heute feyerlich. Ja, guter Graf, Gottsche, es wird Ihnen wohlgehn, auch schon hier auf Erden, das weis ich; denn die Tugend und Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütze, und hat die Verheisung dieses und des zukünftigen Lebens; und diese Verheisung wird Gott an Ihnen und Ihrem künftigen Geschlechte erfüllen. Sie werden glücklich seyn, und durch Ihr Beyspiel, durch Ihre Geschäffte
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und Arbeiten, viel Glückliche, und den Wißenschaften und der Tugend Ehre machen. Könnten Sie, lieber Graf, nicht die Gesandtschaftsstelle in Dresden, die Schulenburg, wie ich höre, aufgegeben hat; könnten Sie diese nicht sich ausbitten? und das wieder verbeßern, was jener verschlimmert hat? Wird uns der liebe Graf Scheel nicht besuchen, wenn er nach Petersburg geht? Daß Sie mit dem Herrn von Koppenfels so wohl zufrieden sind, daß die Gräfinn Wedel, daß Ihr gnädiger Herr Vater sein Verhalten billiget; o das ist viel Freude für mich, und viel Ruhm für ihn. Noch ein Wort, bester Gottsche. Ein gewißer Buchführer in dem Waisenhause zu Züllichau, Namens Frommann, welcher Büschings Geographie, durch Herrn Pajon in Berlin, ins Französische übersetzen läßt, will auf dieses Buch ein Königlich Dänisches Privilegium suchen, und hat mich gebeten, daß ich Sie bewegen solte, sein Suchen bey Ihrem Herrn Vater, oder dem Hrn. Geh. R. Bernstorf, oder dem Grafen Thot, oder für wen die Sache gehört, zu unterstützen. Dieser Frommann, der in der That ein sehr rechtschaffner lieber Mann und noch dazu ein eben nicht gar zu glücklicher Anfänger ist, will durch dieses Privilegium einen Nachdruck abwehren, den man in Copenhagen vor hat, ich denke, der Buchführer heist Philibert. Aber eben dieses wird, wie ich von Dr. Wenden höre, seinem Privilegio sehr im Wege stehen. Doch genug, ich habe dem Manne versprochen, bey Ihnen eine Vorbitte einzulegen; und ich weiß, daß Sie diese Vorbitte, soviel es Recht und Billigkeit verstatten, werden gelten laßen. Freylich wird Frommann, sobald ein Nachdruck in Copenhagen da ist, übel zu Rechte kommen; denn in Deutschland wird seine Französische Geographie wenig Abgang finden. – Ich umarme Sie mit Wünschen der Liebe, bitte um Ihr beständiges Andenken, empfehle mich Ihrem gn. Hrn. Vater u. der Frau Gräfinn Wedel ehrerbietigst zu Gnaden, und bin Zeit Lebens Leipzig, d. 5. May 1768. Der Ihrige, Glrt.
1155. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 13. Mai 1768.
Liebste Schwester, Ich beklage Euch sehr, so wohl wegen der Plage des Ausziehns, als auch wegen der abermaligen Leiden Eurer traurigen Krankheit. Gott beruhige und stärke Euch. Zu Eurer Erqvickung folgen zwey kleine Boutellien Ungarischer Wein von verschiedner Art, und ein halber Gulden zu einer alten Henne. Wenn Ihr etwas nöthig habet, so meldet mirs ohne Umstände, und lebt mit den Eurigen u. allen unsern Freunden, auch dem Stadtschreiber, die ich alle herzlich grüsse, wohl. Meine Umstände – o ich will nicht klagen, sondern Gott danken, dessen Güte alle Morgen neu ist. Lpzig, den 13 May, 1768. Ich weis nicht, was ich Euch zu lesen schicken soll. Hier folgen ein Paar Predigten von Dr. Ernesti.
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Schickt doch den beyfolgenden halben Louisdor, den mir der Bruder in Freyberg für Gabrielen übersendet hat, an den Hrn Hausverwalter in Waldheim.
1156. An Johanna Erdmuth von Bünau.
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Ob ich nicht bald mein Versprechen halten, und zu Ihnen nach Welkau kommen werde? Ich denke es, gnädige Gräfinn, so Gott will, und wünsche es sehr. Aber heimlich fürchte ich mich doch vor Ihrem köstlichen Koche, dessen wohlschmeckende Weisheit und Kunst für meinen schwachen Magen höchst gefährlich ist. Die grausamen Köche mit allen ihren Castrolen! Itzt folgen die beiden Bücher, nämlich Jerusalems Betrachtung und die Unterredung eines Hofmannes und Geistlichen. Gödick soll die Rechnung dazu legen. Aber, gnädige liebe Gräfinn, der Pastor Schmahling hat einen zweyten Band von der Ruhe auf dem Lande heraus gegeben, und es steht eine Abhandlung unter dem Titel darinne: Leichte u. sichere Art sich von der Wahrheit der christl. Religion zu überzeugen – die ganz vortrefflich ist: wollen Sie also diesen Band auch haben, desgleichen den zweyten Band von Cramers Andachten? Ich küsse Ihnen u. der gn. Mama ehrerbietigst die Hand und danke Ihnen für alle Gnade u. Freundschaft, deren Sie mich würdigen. Leipzig, den 19 May, 1768. Glrt.
1157. An Christiane Caroline Lucius.
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Leipzig, den 19. Mai 1768.
Leipzig, den 31. Mai 1768.
Liebste Mademoiselle! Es wird mir sauer, Herr Ta c h s e l t ohne einen Brief an Sie fortreisen zu lassen, und doch leide ich seit einiger Zeit zu sehr an meinem Kopfe, daß mir auch ein kleiner Brief schon ein ganzes Buch zu seyn scheint. Wenigstens will ich Ihnen für den Ihrigen vom 19. April, der mich sehr unterhalten hat, danken und Sie wegen der neuen Correspondenz, die Ihnen zugemuthet wird und von der mir Ta c h s e l t gestern das erste Wort gesagt hat, beklagen. Ich dächte, Sie könnten sich durch die Mademoiselle Wol l e getrost durch die Situation, in der Sie als eine Versprochene stünden, entschuldigen und frey machen. Das übrige Herr Tachselt. Leben Sie wohl, liebe Freundin und grüßen Sie Ihr ganzes Haus ergebenst von mir. Leipzig, den 31. May 1768. Gellert.
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1158. Von Johann Adolf Schlegel. Hannover Am 1. Junius 1768. Mein liebster Gellert, Da Du nun Deine moralischen Vorlesungen angefangen haben wirst, so muß ich denn doch einem so ängstlichen Manne, der sich einige Wochen zum Voraus mit überflüßigen Sorgen qvälen kann, nicht ohne Noth bange machen. Also kömmt hier wieder eine Handvoll zurück, die s um m o c um a pp l a u s u (das versteht sich) hier abgehalten worden. In einigen Wochen sollen unausbleiblich die übrigen folgen. Mit Deinen Ausflüchten kömmst Du bey mir noch nicht ab. Ich habe noch einen neuen Vorschlag zu thun, wider den nichts einzuwenden seyn wird. Du sollst nämlich in der Neuen Ausgabe Deiner Werke eine Abtheilung machen unter der Rubrik C h a r a k t er e ; oder C h a r a k t e r e z ur Er l ä ut e r ung de r M o r a l . Dazu nimmst Du die hier befindlichen einzelnen Charaktere, und hebst aus Deinen Vorlesungen noch einige heraus, sie denselben beyzufügen, wie z. Ex. den Orest, desgleichen den G e l e h r t e n, de r be y v e r m e y nt l i c h e r S o r g f a l t f ü r s e i n e G es u n d h e i t , d ie s e l be z u Gr und r i c ht e t , u. s. w. Wenn Du wieder seufzest und sagest, wo Du armer Mann bey Deiner Einbildung, nicht mehr arbeiten zu können, (die, im Vorbeygehen zu sagen, gewiß ohne Grund ist, wie Du selber finden würdest, wenn Du einen Versuch davon machen wolltest,) wo Du also nun wieder Stoff genug hernehmen solltest, die Lücken auszufüllen; so könnte ich Dir in eben dem kläglichen Tone antworten, daß das traurig genug wäre. Aber dießmal will ich ernsthafter antworten: Sehr leicht! Denn es sind ja ohnedieß nur Einschaltungen, Ausschmückungen, Erläuterungen; nicht das Hauptwerk des Collegii. Du nimmst Dir nämlich die Zeit, Dir aus dem Br uy e r e , aus andern Franzosen, allenfalls auch aus dem Despreaux, desgleichen aus den besten englischen Moralisten wohlgezeichnete und schickliche Charaktere auszusuchen, und lässest sie, wenn Du selber nicht Zeit und Geduld und Lust dazu hast, von Mag. Heyern, und andern Helfershelfern übersetzen. Wenn Du willst, so liesest Du Dir aus dem Fremden, Jünglinge, Freunde pp dergleichen noch einige aus, die Du für die besten und schicklichsten hältst; allenfalls auch zum Wechsel einige poetische aus dem Haller, meines sel. Bruders horazischen Briefen, und andern Dichtern; zuweilen wählest Du auch einen von diesen gedruckten Charakteren herzulesen. Was giltst Du, daß Du einen größren Ueberfluß, als Dir abgeht, zusammenbringen wirst. Ich habe schon jüngst eine Declaration von Dir wider eine straßburgische vorgebliche Moral von Dir in den Zeitungen gefunden. Ohne Zweifel wird manches aus nachgeschriebnen Manuscripten Deines Collegii genommen seyn; u. hältst Du Dich so gesichert, daß dergleichen nicht mehrmal passiren werde, wenn Du nicht auf eine solche Art, wie ich vorschlage, vorbeugest? Die Charaktere sind trefflich geschildert; nur bey d e m M a n ne , de r s e i ne n Be r uf be o ba c h t e t , o h n e i h n g a n z z u l e b e n , habe ich zu erinnern, daß seine Einwendungen und Entschuldigungen zu viel Wahrheit haben, und daß der Be-
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ruf, seinem Hause wohl vorzustehen, auch ein wichtiger Beruf sey, der nach Maaßgabe der verschiednen Umstände auf verschiedne Art mit dem andern verbunden werden könne u. solle. Wenn noch von einem ledigen Manne die Rede wäre, möchte es etwas anders seyn; oder auch wenn die Einkünfte des Pfarramtes dergleichen Entschuldigungen ganz abschnitten. Bey der reg e l m ä ß i g e n S i n n l i ch k e i t ist erinnert worden, daß das Tadelhafte des Charakters sich nicht deutlich genug ausnehme; und daß Gelegenheiten angeboten werden müßten, wo Kriton seinen Charakter in einem eben so vortheilhaften Lichte zeigen können, und es doch verabsäumet. Hiervon mag dieß genug seyn. Nun noch eine Sache. Der Hr. Geheimdekammerrath von Bremer (ein hiesiger Großer, der bey entstehenden Vorfällen wohl der nächste seyn möchte, ins Geheimderathscollegium einzurücken,) wollte gern auf künftige Michael einen Hofmeister oder Informator für seine Kinder haben; und als ich jüngst bey seiner Gemahlinn aufwartete, fiel das Gespräch darauf, und mir geschah der Auftrag, Dich zu befragen, ob Du ein tüchtiges Subject dazu vorzuschlagen wüßtest. Die Eigenschaften, die dabey erfodert werden, sind die; er soll sehr gut und tüchtig in humanioribus seyn, ein Candidat der Theologie, von Religion und gutem Herzen, und dabey Kinderlieb, der gleichsam einen natürlichen Beruf zur Erziehung von Kindern hat. Große Stärke in der Historie wird nicht erfodert, so wenig, als galante Studien, weil die Junker schon im Französischen und Englischen gut geübt sind, wie sie denn zur Erlernung der letztern Sprache bisher einige Jahre lang einen Engelländer, der dazu verschrieben gewesen, zum Hofmeister gehabt. Er gedenket nach Befinden 100 auch 120 oder 150 Th. zu geben, und er will, da er mit dem Consistorio nichts zu thun hat, zu einer Beförderung sich nicht anheischig machen. Indessen ist es nach hiesigem Fuße nicht wahrscheinlich, daß ein Informator, mit dem man nur einigermaßen zufrieden ist, aus dem Hause des Herrn von Bremers ohne Versorgung kommen sollte, wie er dann selbst mich fragte, ob ich solches für wahrscheinlich hielte. Er darf auch nicht fürchten, allzulange aushalten zu müssen, ob schon die Junker noch jung sind; denn nach dem gemachten Plane sollen sie nach einigen Jahren einen Juristen zum Hofmeister haben; und er will, um sich nicht zu binden, sich vors erste nur auf ein Jahr engagiren und zusehen, wie sie mit einander zurechtekommen. Auf diesen Punkt bitte ich mir eine baldige Antwort aus. Ich bin jetzt wieder verdammt, müßig zu gehen, da ich seit vier Wochen böse Augen habe; die, da ich sie nicht geschonet, immer wieder von neuem schlimm werden. Ein neues Hinderniß für die Passionspredigten; (die ich doch hoffentlich nicht mit den Schreibefehlern, oder Nachlässigkeiten im Ausdrucke herausgeben soll.) Ich thue wenig genug daran, (denn ich sehe, daß ich für das deutsche, zumal theologische, Publicum viel zu viel Respect gehabt. Aber auch das Wenige daran zu thun, fehlt es mir an Zeit. Da ich itzt nicht arbeiten darf, wo ich Lust u. Zeit dazu hätte, so ist zum Glücke mein Bruder von Rehburg mit s. Frau u. meiner Schwester hier, und er für seine Person trinkt den Pyrmonter Brunnen. Das wird ihm Entschuldigung genug
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seyn, daß er nicht selber schreibt; er läßt sich Dir sehr freundschaftlich empfehlen. Ein gleiches thut Herr Pastor Käyser, der Uebersetzer des Young, u. Bruder der Rehbergen, der einige Tage hier gewesen ist, und künftige Woche wieder hieher kommen wird, um noch eine Woche hier zu bleiben. Wie bist Du bey der neuen Auflage von den bremischen Beyträgen mit den Aenderungen in meinen Fabeln zufrieden, absonderlich der vom Papagoy, die ich ganz umgeschmolzen. Küsse von mir unsern Heinen u. meinen Schwager Weißen. Bedeute doch Hr. Reichen, der wieder zu pressen anfängt, unter vielen Empfehlungen von mir, daß die Zeit mir ganz ausnehmend rar ist, und daß ich, wenn ich so eilig arbeiten soll, wie ein Autor von Profession, ich den Buchläden lieber ganz absterben muß. Lebe wohl! Ich bin Zeit Lebens Der Deinige Johann Adolf Schlegel.
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Dresden, den 12. Juni 1768. Dresden, den 11. Junius Sonnabends 1768.
Theuerster Herr Professor! Früh beschloß ich einen Brief an meine liebe C ot bus s i s c he Freundin, denn sie schrieb mir letzthin frohe Nachrichten, daß sie gesund und glücklich ist und mich liebt. Hernach schrieb ich an meine Dol e s und ihren Sohn und meldete ihnen, daß ich in acht Tagen mit Mama und F r i t z c he n auf vier Wochen ins G i e s h ü b l e r Bad, eine Stunde von Ze hi s t a , reise. Itzt komme ich von der Geh. Räthin v o n G l o b i g und fand sie wohl und heiter. Nun kann ich nichts Gleichgültiges thun. Ich überlese das gütige Briefchen, mit welchem Sie mich durch Herrn Ta ch s e l t beschenkten. Die aufmunternde Versicherung, daß mein letzter Brief Sie unterhalten habe, steht darinnen, und darauf wage ichs, einen neuen anzufangen, ob ich gleich weiß, daß sie kränker sind als sonst, und folglich auch mehr geschont werden müssen. Wundern Sie sich nicht, wenn ich mit Freuden und einer Art von Geize alles ergreife und sammle, was meinen Wunsch, wieder an Sie zu schreiben, den ich mir so oft als eine Indiscretion vorwerfe, bey mir selbst entschuldigen kann. Ich mache mich vorsetzlich und oft mit Mühe gegen alles blind, was mich zurückhalten sollte, nur damit ich dem süßen Vergnügen, mich zuweilen schriftlich mit Ihnen zu unterhalten, mir es dadurch sinnlich zu machen, daß ich Ihnen einigermaßen angehöre und an Ihrer Gewogenheit Antheil habe, einem Vergnügen, an welchem mein Herz hängt, nicht entsagen dürfe. Eins bitte ich Sie, bester Herr Professor, antworten Sie mir nicht mehr. Sie kennen mein Herz; Sie wissen, wie heilig und höchst theuer mir jeder Beweis Ihrer gütigen Freundschaft ist und, so lange ich lebe, bleiben wird. Es ist wahr, ich entsage mit Betrübniß der Hoffnung, deren mehrere zu sammeln.
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Die Ursache dazu ist mir weit trauriger, als selbst der Verlust, den ich dadurch leide, doch gebe ich sie willig auf und kann nicht wünschen, daß Sie durch das, was mir Freude macht, nur im geringsten leiden sollen. Ja ich wollte selbst gern nicht mehr an Sie schreiben, wenn es geschehen sollte, daß meine Briefe Ihnen nur den kleinsten Grad von unangenehmer Empfindung oder Ueberdruß erweckten. Meine gute Tante, von der ich Ihnen im vorigen Briefe schrieb, ist noch am letzten April gestorben. So gern, so ruhig! Ich war an ihrem Sterbetage über zwo Stunden bis eine halbe Stunde vor ihrem Ende bey ihr. Nie bin ich zuvor bey einem Kranken- oder Sterbebette gewesen, und so feyerlich und durchdringend der Anblick an sich selbst ist, so neu und ungewohnt er für mich war, so habe ich doch keine andere als angenehme und ruhige Ideen und tröstliche und sanfte Eindrücke, die ich in meinem Herzen zu behalten wünsche, mit mir davon hinweggenommen. Nein, der Tod kann so fürchterlich nicht seyn, oder es muß weit weniger davon gesehen als empfunden werden. Und doch, wie heiter war sie nicht! Wie frey ihr Gemüth! Wie los ihr Herz! Sie betete unablässig und mit Inbrunst, und freute sich sichtbar der Zukunft ihres Heylandes. Der Tod hatte keine Schrecken, sie und die umstehenden Freunde sahen und fühlten keine. Wir sahen wohl etwas von der Angst und dem Untergange der Natur, aber wir sahen weit mehr von dem Siege der Unsterblichkeit und des Lebens, das Jesus Christus ans Licht gebracht hat. Die gute kranke Leinweberin ist nun auch bettlägerig und dem Tode nahe; sie wird auch gern und selig sterben. Ein unverheirathetes Frauenzimmer, bey dem ihre Schwester lange Jahre in Diensten ist, hat ihr versprochen, ihr Töchterchen zu sich zu nehmen und für dessen Erziehung zu sorgen. Dieses ist eine doppelt gute That; Wohlthat für Mutter und Kind, die Gott auch belohnen wird, der auch, ohne daß sie es verdienen, den Menschen soviel Glückliches und Angenehmes begegnen und empfinden läßt. Am ersten Pfingstfeyertage erhielt ich nach einem vortrefflichen Spaziergange mit meinem Vater und Geschwister aus den Händen meiner Mutter einen sehr lieben Brief von dem guten Herrn von Duncan, und mit demselben, viele Freude für mein Herz. Ich will noch diese Woche an ihn und an Herrn S ei d e l i n schreiben, dem ich schon seit dem Januar Antwort schuldig bin. Diese durch zwar seltene aber sehr liebe Briefe unterhaltene Freundschaft ist eine von den besten Vergnügungen meines Lebens und den liebsten Angelegenheiten meines Herzens. Wie viel gute und angenehme Bekanntschaften habe ich nicht der Gütigkeit zu danken, mit der es Ihnen gefallen hat mich zu unterscheiden! Vor kurzem noch habe ich eine Bekanntschaft gemacht, die ich ebenfalls von dieser Ursache herleiten muß, und die mich dadurch interessirte, so wie alles, was eine eigentliche oder uneigentliche Beziehung auf Sie und Ihre Gewogenheit für mich hat. Ich sehe aus Ihrem Briefe, daß Ihnen Herr Ta c h s e l t davon gesagt hat. Ich wünsche aber Ihnen selbst von der kleinen Geschichte mit D. Pl …, so wie sie sich zugetragen, Rechenschaft zu geben, damit Sie ihm, wenn es möglich wäre, keine Indiscretion Schuld gäben. Denn, liebster Herr Professor, wenn es indiscret ist,
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was bin ich, was ist meine Freundin in Cotbus, was ist meine Schwester gewesen, die auch zuerst an meine D o l e s und G ü l d e n ohne vorhergehende Bekanntschaft und Veranlassung schrieb? Ich bin bey dieser Gelegenheit wohl ein wenig vor mir selbst erschrocken; aber gewiß, es giebt glückliche Versehen, und ich werde es wohl schwerlich bereuen, daß ich, wie ich wirklich befürchtete, indiscret gewesen bin. Doch wieder auf D. P l ….. zu kommen. Vor bald 3 Monaten schrieb mir die Mademoiselle Wo l l e am Schlusse eines Briefes, daß ihr Vetter einige meiner Briefe an sie gesehen hätte, um die Erlaubniß bäte an mich zu schreiben, und mit Ungeduld auf meine Einwilligung wartete. Sie sagte noch verschiedenes zu seinem Lobe, das ich eben weiter nicht in Zweifel zog, doch hielt ich D. P l ….. für eine Art von Fat und die Wol l e für unvorsichtig. Ta c h s e l t rieth mir, mich nicht mit ihm einzulassen, weil er ein vollständiger Witzling wäre. Es vergingen acht Wochen, ehe ich antworten konnte. Ich sagte ihr endlich meinen Gedanken nach auf die höflichste Art, daß ich das Verlangen ihres Vetters für einen flüchtigen Einfall hielte, von dem er von sich selbst wieder zurückkommen würde. Ich sagte ihr ferner, daß ich bereits glaubte zu viel Correspondenz zu haben (wie sie aus meinen seltenen Antworten leicht schließen würde), und ohne mich zu belästigen, mich in keinen neuen Briefwechsel einlassen könnte, zumal mit einer ganz unbekannten Person, von deren Angelegenheiten ich nichts wüßte und deren Geschmack und Charakter im Detail mir unbekannt und vielleicht von dem meinigen unterschieden wäre, und daß ich mir überhaupt wenig Vergnügen bey einer Correspondenz vorstellte, die gleichsam nur aus Neugierde angefangen, aus Eitelkeit fortgesetzt und nicht durch ein zärtliches Interesse, das die Freundschaft auch an Kleinigkeiten nimmt, beseelt und unterhaltend gemacht würde. Ich dankte ihr übrigens für die gute Meinung, die sie ihrem Verwandten von mir beygebracht hätte und bat sie, es so zu machen, daß der Doctor, wenn er wieder darauf käme, durch meine Verweigerung nicht beleidigt, und seine gegen sie für mich bezeigte Hochachtung nicht für verachtet halten möchte. Herr Z ei s , Ta ch s e l t und C r eu z i g e r haben meinen Brief gesehen und ihn gebilligt. Ich gestehe es, es ist mir gar nicht eingefallen, mich des Einwandes zu bedienen, den Sie, liebster Herr Professor, mir vorschlagen. Allein da ich mit andern unverheiratheten Mannspersonen Briefe wechsele, würde es nicht vielleicht ausgesehen haben, als ob ich D. Pl….. Absichten beylegte, die sich mit meinen übrigen Verbindungen nicht vertrügen? Zudem traue ich auch der Verschwiegenheit der Wo l l e nicht. Mein Herz empörte sich darwider, Ihnen, seinem theuersten Freunde, seine nächste Angelegenheit zu verbergen, meinen vertrautesten Freunden glaubte ich diesen Beweiß meiner Liebe auch schuldig zu seyn, aber es will sich fast nicht schicken, daß ich mich allgemein gegen Jedermann für eine Versprochene erkläre, da S e y d e l selbst zur Zeit noch Bedenken gefunden, sich seinen eigenen Eltern darüber zu entdecken, ob er wohl denkt, daß sie es wissen, wenigstens muthmaßen.
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An eben dem Morgen, an welchem mein Brief mit der Frau Präsidentin abging, ließ sich D. P l ….. bey mir melden. Meine Schwester und ich nahmen ihn an. Er überreichte mir ein Billet von seiner Verwandtin, sagte, daß er mich durch meine Briefe an Sie, bester Herr Professor, vor vielen Jahren kennen gelernt und von der Zeit an den Vorsatz gefasset hätte, wenn er jemals nach D r es d e n käme, meine persönliche Bekanntschaft zu suchen, daß er sich über meine Freundschaft für die Mademoiselle Wol l e freute und über ihre Commission an mich vergnügt wäre, weil sie ihm einen geschickten Vorwand zu seinem Besuche gegeben und die Freyheit desselben gemildert hätte. Er redete viel Angenehmes mit uns und kam mir vernünftig, unterhaltend und gutherzig vor, aufrichtig ohne Rauhigkeit, verbindlich ohne Schmeicheley, ungekünstelt und ohne alles dasjenige, was die Franzosen Prétension nennen. Er gefiel mir auch in dem, was er von sich selbst sagte. Er gestand, daß er lieber mit Frauenzimmern als jungen Mannspersonen umginge, weil man sich in ihrem Umgange einigermaßen Zwang anthun und eine nachgebende Gefälligkeit annehmen lernte, welche die Sitten sanfter machte. Junge Mannspersonen wären nur immer, entweder von ihren Ergötzlichkeiten, die oft die seinigen nicht wären, oder von ihrem Studiren oder von ihren Absichten und Entwürfen für ihr Glück voll und redeten davon, welches für ihn in der Stunde des Umgangs, in der er sich erholen und vergnügen wollte, nicht leicht und angenehm genug wäre. Doch tadelte er auch den Ton der meisten Leipziger Frauenzimmer in Gesellschaft. Er erzählte, wie er wenig Umgang und Zerstreuung hätte und keine schwärmenden Lustbarkeiten, selbst das Theater nicht mehr so wie sonst liebte. Ein Besuch bey einem Freunde, eine Stunde Spaziergang in eine angenehme Gegend, ein Brief an eine abwesende ihm theure Person, dieses sey hinreichend, ihn auf eine ganze Woche heiter und gegen alle andre Zerstreuung gleichgültig zu machen. Von der Mademoiselle Wo l l e urtheilte er richtig und doch liebreich; ihre Mutter schien er sehr zu ehren, und rühmte sich mit Bescheidenheit, ihr Liebling zu seyn. Zuletzt sprach er dankbar von den Gütigkeiten und Gefälligkeiten, die ihm vom Geh. Kammerrath Wa g n e r wiederführen. Ob gleich viel vom Briefschreiben geredet wurde, so sagte er doch nichts von dem, was mir die Wo l l e geschrieben hatte. Auf allen Fall gab ich zu verstehen, daß mir das Schreiben oft beschwerlich fiele, weil ich wenig Zeit dazu hätte und des Nachts viel schreiben müssen, wovon meine Gesundheit gelitten. Er rieth mir, wenn mirs zu viel würde, und ich merkte, daß ich mich, so zu sagen, selbst ausschreiben müßte, mich ein wenig abzuziehen und weniger zu schreiben. Es wäre zum freundschaftlichsten und angenehmsten Briefwechsel nicht nothwendig, daß man sich so sehr oft und viel schriebe. Er verließ uns mit einer Miene, als ob er über die Stunde, die er mit uns beiden verschwatzt hatte, vergnügt wäre, und bat um Erlaubniß (unter dem Vorwande, Abschied zu nehmen), uns noch einmal zu sehen. Ich schrieb den folgenden Tag noch einen Brief an die Wo l l e , ihm solchen, wenn er wiederkäme, mitzugeben: sagte ihr, daß ihr Vetter mir nichts vom Briefwechsel gesagt hätte, und mir solches lieb wäre, weil ich mich auf
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keine Weise, die ihn vergnügen und unterhalten würde, darauf einlassen könnte; daß ich ihn schätzte, daß mir sein Umgang gefiele, und hier sagte ich ihr, wie ich denselben nützen würde, wenn er hier wäre und wie sie es thun könnte. Hierzu veranlaßte mich verschiedenes, was mir der Doctor von der Wo l l e gesagt hatte. Am Tage vor seiner Abreise kam er wieder, klagte, daß er hier in Dr e s de n ein langweiliges elendes Leben geführet, indem er nicht einen Freund, sondern lauter Gönner hier hätte, denen er Aufwartungen machte und die ihn zu Gaste bäten. Bey Geheimdekammerrath Wa g ne r, wo er auch artige Leute kennen lernen (vornehmlich lobte er die Frau Vicepräsidentin Li nde m a n n ), sey er allein vergnügt gewesen; hierauf machte er uns das Compliment, daß er die paar bey uns zugebrachten Stunden unter seine besten hier in D r e s d e n rechnete, und daß er sehr gewünscht hätte, an einem unsrer Lieblingsorte mit uns spazieren zu gehen. Bey seinem ersten Besuche aber hätte er es nicht gleich wagen wollen, davon zu reden, und seitdem habe es auch das Wetter kaum verstattet. Unter andern redete er sehr viel vom Briefwechsel überhaupt und auch insbesondere von unsern Freunden, und, wie ich mir nach dem Briefe der Wo l l e einbildete, mit Absicht. Ich richtete daher meine Antworten nach dieser Vermuthung ein, wiederholte ihn, daß meine besten Freunde abwesend und also meine Correspondenten wären, daß mir dieses oft beschwerlich fiele und ich auch deswegen nicht einen einzigen gleichgültigen Briefwechsel unterhielte, wie ich vielleicht zu meiner Uebung und Belustigung thun würde, wenn ich meine Freunde nahe um mich hätte. Er beantwortete dieses zum Theil und sagte dabey, durch den Briefwechsel wäre es leicht, einander eine wahre Freundschaft des Herzens einzuflößen, wenn man sich zuvor mit Gewogenheit und Hochachtung begegnet und eines für das andere ein gutes Vorurtheil gefaßt hätte. Er brachte scherzweise einige Dinge vor, deren Absicht ich merkte, und da er meine Absicht, ihn nicht zu verstehen und ihm nicht gerade zu antworten zu wollen, ebenfalls merken mochte, so fing er an von der Aufrichtigkeit zu reden, daß er einen großen Antheil davon besäße und vieler Leute Umgang und Vergnügungen, die nicht nach seinem Sinne gewesen wären, verbeten hätte. Er könne aber auch, fuhr er fort, einen eben so hohen Grad davon ertragen und es wäre ihm lieb, wenn man ihm ohne Umschweif sagte: Er sey der Mann nicht, dessen Umgang, Besuche oder Briefe man sich wünschte. Als ich darüber lächelte, sagte er mit einer verbindlichen Art: Ja gewiß, ich bin so aufrichtig, als ich sage. Sagen Sie mir z. E. Sie wollen Briefe mit mir wechseln: Sie sollen sehen, daß ich gar nicht embarassirt seyn werde, Ihnen von Grund des Herzens darauf zu antworten. – Unser Gespräch hatte unvermerkt den Ton des Scherzes angenommen. Er brach geschwind davon ab und gestand, daß er mich, wenn mirs nicht beschwerlich gewesen wäre, um die Erlaubniß, zuweilen an mich zu schreiben, gebeten haben würde. Den Wunsch, mich bey Gelegenheit persönlich zu kennen und dann um diese Gewogenheit zu bitten, habe er schon so lange unterhalten, als er durch Sie, hochgeehrtester Herr Professor, von mir gehöret. Er erzählte hierauf von einer gewissen
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Mademoiselle S a l t zm a n n in M er s e bur g , die zeither seine Correspondentin gewesen, die er aber itzt verlöre, weil sie nach Tor g a u heirathete. Er sprach mit soviel Hochachtung und Vergnügen von ihr und ihrer Correspondenz und mit der Miene des aufrichtigen Bedauerns von derselben Verluste, daß man meinen Gedanken nach sehr stolz hätte seyn müssen, um sich durch den Wunsch, einen an ihre Stelle zu setzen, für beleidigt zu halten. Er setzte noch hinzu, wie ers für Etwas Unbescheidenes und Grausames hielte, Jemanden zu einem Briefwechsel oder Umgange zu nöthigen, zu dem man nicht Lust hätte, schloß aber mit der Bitte, daß wir es gütig aufnehmen möchten, wenn er doch einmal wünschen sollte, uns Beiden seine Ergebenheit schriftlich zu bezeugen. Er bat auch, wenn wir irgend einmal wieder Besuch in L e i p z i g haben, daß wir ihm unsre Anwesenheit melden und ihm die Ehre gönnen möchten, uns einiges Vergnügen zu verschaffen. Des Doctors Betragen gefiel mir seiner bescheidenen Aufrichtigkeit und seiner ungezwungenen Höflichkeit wegen, daß ich schon um deswillen ihm verbindlich begegnet seyn würde, wenn er auch mit der Frau D. Wolle, die ich sehr ehre, nicht so nahe verwandt wäre, und bey Wa g ne r s nicht in einer gewissen Achtung zu stehen geschienen hätte, ob ich es wohl überhaupt für einen Grundsatz halte, die angebotene freywillige Freundschaft und Zuneigung, mit der eine rechtschaffene und gutherzige Person uns entgegen kömmt, mit Dankbarkeit zu schätzen und anzunehmen. Ich antwortete ihm daher so höflich als möglich und bezog mich auf das, was ich nun in zwey Briefen der Mademoiselle Wo l l e geschrieben hätte. Er erstaunte sehr darüber, daß er Materie zu unsern Briefen gegeben. Ich erzählte ihm die Veranlassung aus der Wol l e Briefe hierzu. Er schien sehr verdrüßlich darüber, weil sie ihm dadurch ein albernes und romanhaftes Ansehen gäbe und er versicherte mich bey Gott, er hätte ihr nie etwas gesagt, dadurch sie zu diesem unbedachtsamen Schritte ein Recht bekommen hätte. Wenn er ein Autor, Poet oder sonst durch Etwas in der Welt bekannt wäre, so, meynte er, möchte es vielleicht angehen, ohne Vorbereitung um den Briefwechsel eines Frauenzimmers zu bitten; daß aber ein jeder Doctor medicinae, der davon hörte, daß ich hübsche Briefe schriebe und von dem ich in der Welt nichts wüßte, sichs einfallen lassen sollte, denselben zu begehren, wäre wider alle Lebensart. Gewünscht hätte ers oft; das könnte die Madem. Wo l l e wissen: nie aber hätte er darnach streben wollen (denn sonst hätte ers längst gethan), als bis er Gelegenheit finden würde, mir bekannt zu werden und mir vielleicht durch Bezeigung seiner aufrichtigsten Hochachtung einige gütige Gesinnungen für ihn einzuflößen. Ich wiederholte einige von meinen Einwendungen wider eine neue Correspondenz, sagte ihm aber übrigens alles, was sich nur Verbindliches sagen ließ und versicherte (und das that ich im Ernste), daß mir seine Bekanntschaft, sein Andenken und seine Gewogenheit schätzbar bleiben und auch ein Merkmal davon mir zu jeder Zeit Freude und Ehre seyn würde. Er bat nochmals um Nachsicht, wenn er schreiben sollte und setzte scherzweise hinzu, weil wir doch alle sterbliche Menschen wären und ich wohl mit der Zeit einen von meinen Correspondenten verlieren könnte, so wollte er um eine Survivance
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gebeten haben. Und so schied er mit viel Versicherungen der Hochachtung und mit guten Wünschen von uns und ließ uns vergnügt über seine beiden Besuche zurück. Ich hatte Hochachtung für ihn und Vertrauen zu ihm gefaßt. Ich bin darum ein wenig weitläuftig in Beschreibung dieser Besuche und eines Theils unsers Gesprächs gewesen, damit Sie, theuerster Herr Professor, sehen, auf welcher Seite ich ihn habe kennen lernen. Zum Glück habe ich mich noch auf nichts mit ihm eingelassen, denn wie Ta c hs e l t (der den Doctor selbst nicht kennt), mir von Ihnen und noch mehr von einem Andern, den er mir nicht nannte, gesagt hat, so ist D. P l ….. ziemlich das Gegentheil von dem, wie er sich hier gezeigt hat. Der Held des Leipziger Frauenzimmers, kein Freund der Einsamkeit und stillen Ergötzungen, sondern in allen Gesellschaften, ein eitler, pralerischer, unzuverläßiger Mensch, durch den man, wenn man z. E. mit ihm Briefe wechselte, von der ganzen Stadt gelesen und beurtheilt werden würde. Er hat noch nicht geschrieben, auch selbst die Madem. Wo l l e nicht. Ich kann meine falsch angebrachte Hochachtung leicht wieder zurücknehmen; doch weiß ich nicht recht, wie ich mich verhalten soll, wenn er noch schreibt; denn sein Bezeigen gegen mich für sich genommen verdient, denke ich, eine höfliche Begegnung. Weil ich einen dritten Bogen habe anfangen müssen, so will ich doch eine kleine Materie nicht übergehen, die Ihnen beziehungsweise angenehm seyn wird. Mein Bruder ist seit dem 30. May bis den 10. Junius abwesend und in S o r a u bey S ey d e l n gewesen. Herr Ta chs e l t wäre mitgereißt, wenn er Gesundheit genug dazu gehabt hätte. Meinem Bruder hat es außerordentlich in S o r a u gefallen. Eine artige Stadt, schöne Gegenden und Spaziergänge, wohlgesittete und gesellschaftliche Einwohner, mit denen er in kurzer Zeit viele angenehme Bekanntschaften errichtet und die beste Bewirthung und Begegnung im S ey d e l i s c h e n Hause und viel abwechselnde Vergnügungen, die sie ihm verschafft haben. Er ist noch ganz voll davon und wünschte sein Leben dort zuzubringen; er wollte ohne Reue Dresden verlassen. Hierzu kömmt noch, daß er dort eine freundschaftliche Familie aus D r e s d e n angetroffen, die wir lieben und hochschätzen, und welche wieder zu sehen ihm eine rührende Freude gewesen. Der in Ungnade gefallene Vater dieser Familie, der geh. Cabinetssecretair M ü l l e r, mußte sich vor etlichen Wochen mit seinen zwey Töchtern und 400 Thalern Pension plötzlich dahin begeben. Ihr Unglück schlug sie schnell nieder; ich habe aber mit Vergnügen gehört, wie freudig und gelassen sie es tragen und wie zufrieden und angenehm, obwohl eingeschränkt, sie in S o r au leben. Ich habe diese Familie, die von meinem S e y d e l und von ganz Sor a u nichts wußte, mit ihm und seinen Eltern bekannt gemacht und beide sind mir dafür verbunden, weil sie an einander die herzlichsten Freunde gefunden haben. Mül l e r s vornehmlich rechnen mir es als eine Wohlthat an, daß ich sie in ihrem Exil an Personen gewiesen, die ihr Unglück mitleidig empfinden, sie liebreich trösten und wo sie Vorsorge und Dienste brauchen, ihnen damit entgegen kommen.
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Nr. 1160
17. Junius, 1768
Es ist die höchste Zeit, diesen Brief zu schließen. Ich will auch kein Wort hinzusetzen, als daß ich mit den eifrigsten Wünschen für Ihre theure Gesundheit und mit dem Herzen einer zärtlichen Tochter bin Bester, theuerster Herr Professor. Ihre eigne und ganz ergebenste C. C. Lucius. Heute, den 12. Juni Sonntags hat die liebe Frau Präsidentin einen schweren Tag. Sie muß wegen des morgenden Antonientags nach Pi l l ni t z , Cour zu machen. Ich empfehle mich dem Herrn Oberpostcommissär und seiner Gemahlin recht gehorsamst. Die Worte auf dem Couverte machten mir Freude. Ich glaube, er hatte wohl lange nicht an mich gedacht und ich grämte mich ein wenig darum. Von meinen Eltern, meinen Geschwistern, meinem S e y d e l und Herr Ta c h s e l t die ehrerbietigsten Versicherungen ihrer Ergebenheit.
1160. An Johann Friedrich Voigt. Leipzig, den 17. Junius, 1768.
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Theuerster Herr Rector, Ihr Brief, voll Freundschaft, und Liebe, und Beyfall, hat mich nothwendig rühren müssen; und wie sehr will ich mich erfreun, wenn ich dem guten Sohne eines so würdigen Vaters, den ich ehre und liebe, und der von der ersten Jugend an mein Freund ist, dienen kann! Gott gebe es, daß ichs möge können und treulichst thun! Indessen bin ich Ihres lieben Sohnes wegen, den ich nur erst einmal, aber mit vieler Hoffnung, gesprochen habe, sehr ruhig, da er in den Händen seines Onkels, unsers Dr. Burschers, und also unter der besten Leitung und Aufsicht ist. Ein weiser Sohn, sagt Salomo, ist seines Vaters Freude. Möchten Sie doch, Theuerster Freund, an diesem Ihrem Sohne alle die Freuden erleben, die sich ein guter und sorgfältiger Vater wünschen und von Gott versprechen kann; denn ein Vater, der in seiner Frömmigkeit wandelt, deß Kindern solls ja wohl gehn! Und möchte ich doch die Freude geniessen, Sie noch einmal in diesem Leben, Sie noch einmal; nach mehr als dreissig Jahren, freundschaftlich zu umarmen, und mich der Jahre unsrer Jugend lebhaft an Ihrer Seite und d a n kba r errinnern! Gott erhalte und stärke Sie zum Besten Ihres Hauses und zum Seegen Ihrer Schule! Ich aber bitte um Ihre beständige Liebe, und bin bis an das Ende meines Lebens mit der aufrichtigsten Hochachtung Ihr verbundenster Freund u. Diener C. F. Gellert.
Nr. 1161
1161. An Anna Catharina Garve.
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Leipzig, den 18. Juni 1768.
Madame, Ich weis sehr wohl, wie viel Sie, als eine zärtliche und glückliche Mutter, durch die Abwesenheit Ihres guten Sohnes entbehren; allein ich weis auch, daß die Liebe für sein Glück bey Ihnen über die Liebe zu seiner Gegenwart siegt; und dieses beruhiget mich wieder, so oft ich mir den Vorwurf mache, daß ich durch meine Rathschläge Ihnen diesen so geliebten Sohn, den ich in der That väterlich liebe, entzogen habe. Er steht eben itzt auf der Catheder, um seine Disputation zu vertheidigen. Gott lasse doch diese Unternehmen glücklich und gesegnet für ihn, und also höchst erfreulich für Sie und alle Freunde Ihres Sohnes seyn! Ich bin noch gestern Abend mit ihm spazieren gegangen: er war muthig und getrost, so wie er auch gesund ist. Freylich ersetzt ihm Leipzig mit allen seinen Annehmlichkeiten, das Vergnügen bey seiner Mutter und seinem Onkle zu seyn, auf keine Weise. Aber nun, was er itzt entbehret, kann ihm Gott, wenn es seiner Weisheit gefällt, eher wieder schenken, als wir meynen. Getrost also, Theuerste Freundinn. Gott wird Ihr Gebet und Ihre Wünsche nie unerfüllt lassen, wenn er auch die Erfüllung nicht so gleich gewähret. Was ich zum Besten Ihres Sohnes thun kann: o das will ich gewiß thun; und das kann mir auch, so schwach ich bin, nicht sauer werden. Ihren guten Bruder, meinen lieben Förster, umarme ich freundschaftlich, und wünsche ihm in seinen Umständen alles, was ein Bruder u. Christ dem andern aus Liebe wünschen kann. Durch Ihr Geschenke von Schlesischer so feiner Leinwand haben Sie, Madame, mich freylich beunruhiget, weil ichs nicht verdiene; aber ich nehme es auch nur als eine unverdiente Wohlthat an, die mich zu großer Erkenntlichkeit verpflichtet. Gott erhalte und beglücke Sie, Ihren Sohn u. Ihr ganzes Haus. Leipzig, den 18 Jun. 1768. Ihr verbundenster Diener Gellert. Nunmehr, nämlich um 6 Uhr Nachmittage, ist die Disputation, Gott sey Dank glücklich u. rühmlich geendiget. Der arme Garve hat fast sieben ganzer Stunden reden müssen; das ist freylich ein schweres Tagewerk.
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1162. An Johann Adolf Schlegel. Leipzig, den 27 Junius, 1768. Theuerster Schlegel, Ich warte alle Tage auf eine Antwort aus Dresden von einem gewissen Candidaten R i c h t e r, der ehedem einige Jahre bey mir im Hause gewohnet hat, schon dreymal mit Beyfall und Ehre Hofmeister gewesen und in seiner itzigen Station, bey dem Herrn von S c h ö n b e r g , durch meine Empfehlung ist. Warum er diese verlassen will, werden Sie aus seinem hier beygelegten
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Briefe sehen. Diesen R i c h t er könnte ich dem Herrn GeheimenRath von B r e m e r sicher und zuversichtlich, denke ich, empfehlen. Er ist Theolog, nicht mehr jung, nicht ohne Lebensart, hat gute Methode, sehr gute Humaniora, ist Ernesti Schüler und auch viele Jahre mein Zuhörer gewesen, hat wenigstens schon fünf Jahre informiret, und verstehet, ausser der Historie, auch Französisch, Italienisch, u. wo ich nicht irre, auch Englisch. Ob nun gleich diese Sprachen itzt nicht gefordert werden: so ists doch immer gut, daß er sie versteht, da sie die jungen Herren von Bremer verstehn. Der Hofmstr verliert leicht etwas von seinem Ansehn, so bald er das nicht weis, was seine Schüler wissen. Aber bey nahe fürchte ich, daß er die Stelle ausschlagen wird, weil er mir nicht so gleich, wie ich es doch verlangt, geschrieben hat. Er mag sie aber annehmen, oder nicht, so sollen Sie, liebster Schlegel, seine Antwort mit dem ersten Posttage erhalten. Ich weis freylich noch verschiedne gute Candidaten, aber ich bin bey meinen Empfehlungen bedenklich u. ängstlich; und wenn Richter die Stelle verbittet, werde ich keinen weiter vorschlagen. Indessen empfehlen Sie mich dem Herrn GhRath v. Bremer zu hohen Gnaden. Ihre Commissionen, guter Mann, habe ich ausgerichtet, so wie ich das Manuscript richtig erhalten habe. Ich danke Ihnen herzlich für die große Mühe, die Sie sich meinetwegen. Sie sind ein vortrefflicher Mann, reich an Erfindungen u. Einschlägen, u. Ermunterungen; aber bey mir, Ihrem sehr kranken Freunde, sind Sie doch verloren. Den Rest des Manuscripts können Sie, denke ich, noch acht Wochen behalten. Nächstens sollen Sie wieder einen Brief von mir haben. Itzt leide ich an Husten u. Hüftschmerzen; und vor wenig Zeit plagten mich Zahnschmerzen, wie denn der Chirurgus noch alle Tage in meinem Munde arbeitet. Gott sey Dank, daß ich bey aller dieser Noth noch lesen kann. Ich umarme Sie u. bin Zeitlebens der Ihrige Gellert. Dr. Heine, der gleich bey mir ist, küßt Sie – Weiße ist mit seinem Grafen bey der Mutter – Hübschen habe ich einige Wochen nicht gesehn. Ihre liebe Frau grüße ich ergebenst u. freundschaftlichst, auch Ihren guten Bruder u. Hr. Glockenbring.
1163. An Johanna Friederike Häbler.
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Leipzig, den 27. Juni 1768.
Liebste Madame, O was werden Sie von mir denken, daß ich Ihnen die Antwort auf Ihren gütigen Brief so lange schuldig geblieben bin! Aber wenn Sie wüßten, wie viel ich zeither an meinen bösen Zähnen gelitten habe, und noch itzt an Husten und Hüftschmerzen leide: so würden Sie mich beklagen und nicht länger übel von mir und meiner Saumseligkeit denken. Und das, gute Madame, werden Sie nunmehr thun, ohne mein Bitten und gerne thun; dazu berechtigt
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mich Ihre Güte, Ihre Freundschaft gegen mich, und meine eigene Unschuld. Ihre Reise nach Dresden wird, hoffe ich, Freude und Medicin für Sie gewesen seyn; möchte Sie doch Ihrem Herrn Liebsten auch ein Weg zu seinem Glücke geworden seyn! Diesen grüßen Sie ergebenst von mir, und danken Sie zu gleich Ihrem theuersten Herrn Vater angelegentlichst in meinem Namen für die großen Dienste, die er dem so mangelhaften Auszuge eines fehlervollen größern Werks, ich meyne die Allgemeine Welthistorie, leistet. Seine herrliche Vorrede habe ich laut über unserm Tische lesen lassen; und sie muß nothwendig bey dem Publico, das nur das Ausländische liest und nie prüft, Eindruck machen; denn er ist der Mann, dem man glauben kann und muß. Ich weiß nicht, warum er über seine deutsche Schreibart klagt: er schreibt im Deutschen eben so, wie alle Männer, die gut denken und sich richtig und gut ausdrücken. Ich wiederhole Ihnen die Versichrung meiner Hochachtung und Freundschaft, wünsche Ihnen vom Herzen Gutes, und verharre zeitlebens Leipzig, den 27. Junius 1768. Ihr ergebenster Diener, Gellert.
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1164. Von Christiane Caroline Lucius. Berggießhübel, den 3. Julius 1768. Sonntags Abends um 9 Uhr. Hier bin ich nun, liebster, bester Herr Professor, seit vierzehn Tagen mit Mama und Schwester im Bade, wie Sie vor vier und fünf Jahren. Aber ich weis Ihnen nichts von uns zu erzählen. Vielleicht verdiente die hiesige Gegend, welche C a r l s b a d und T ö p l i t z übertreffen soll, Ihnen geschildert zu werden. Allein in der That dazu brauchte ich eine poetische Feder oder einen Pinsel; denn unsre blumenvollen Thäler, in welchen sich unversteckt und zwischen Weiden und andern Sträuchern ernsthaft murmelnde oder spielend schwatzende Bäche schlängeln, unsre grasigen oder bebüschten oder besäeten Hügel und Berge, der unaufhörlich abwechselnde Gesang der Waldvögel und Lerche, die natürlich bedeckten, schattenreichen Gänge und hohen Alleen und die bäurischen Gärten, aus welchen unter den nützlichen Gewächsen sparsam, aber desto anmuthiger, manche frische Rose hervorglänzt, Heumachen, die Blumen auf den Hüten tragen und ein Schäfer, der verborgen im Gebüsche auf seiner Flöte oder Pfeife (wie man es nennen will) einsam und vergnügt, vielleicht gar zärtlich, sein Stückchen spielt, dieß alles zusammen macht eine sehr poetische Gegend aus und noch nirgends habe ich ein so ähnliches Urbild zu der Idee gefunden, die ich von A r ka di e n habe, als hier. Mit der Beschreibung der Landschaft möchte ich wohl nicht glücklich seyn und die Badegäste sind in geringer Anzahl, Leute, die ich wenig kenne
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und – Leute wie wir selbst, von denen sich nichts Merkwürdiges sagen läßt. Dennoch habe ich mir einen kleinen Liebling unter ihnen erwählt, einen Knaben von 3 Jahren und etwas darüber, das sanfteste, liebenswürdigste, freundlichste Kind, das ich noch gesehen habe, das ich Ihnen tausendmal lieber abmalen möchte, als die ganze schöne Gegend; für welches mein Herz aufrichtige Wünsche thut, solche nehmlich, daß es einen Lehrer und Führer finden möge, der seine Seele so schön bilden helfe, als sein Körper regelmäßig und seine kindischen Sitten einnehmend gebildet sind, einen Lehrer, der das an ihm thun möge, was Sie, gütigster Herr Professor, an ihm gethan haben würden, wenn er zwanzig Jahre früher geboren und in Ihre liebreichen Hände gekommen wäre. Es muß ein Schmerz seyn und viel Ueberwindung dazu gehören (habe ich heute gedacht), gegen ein solches Kind Schärfe zu gebrauchen, um gewisse unvermeidliche Unarten auszurotten, die das liebenswürdige Geschöpf dereinst verstellen könnten. Ich lockte den Kleinen heute in unsre Stube, weil mein Vater hübsche Kinder gern sieht (er hat uns heute früh mit Bruder C a r l n ganz unvermuthet überrascht und ist nun schon um sechs wieder fort, der arme Papa!). Er nahm es auf den Arm und küßte und klopfte es. Sein eigner Vater aber hat es, wie mir seine älteste Schwester hernach erzählte, noch in seinem Leben nicht auf die Arme genommen. Es giebt doch seltsame Väter! Wir leben hier einsam, ruhig und sehr ordentlich. Wir baden gleich früh um sechs Uhr, essen meistens Grünkraut, Gartengewächse, Sallat, Erdbeeren und alle Abende Milch, gehen sehr viel spazieren und befinden uns wohl dabey. Bey so wenig Zerstreuung und Geschäften, denke ich unaufhörlich an alles, was mir lieb ist und woran mein Herz einen zärtlichen und vergnügten Antheil nehmen kann; denn zu traurigen und unangenehmen Gedanken darf man es, wie Sie wissen, im Bade nicht kommen lassen. Sollte ich nun da nicht an Ihren morgenden feyerlichen Tag gedacht haben, liebster, theuerster Herr Professor? Gott nicht für das Geschenk dieses zu Ihrem segensvollen Leben hinzugefügten Jahres gedankt haben? Morgen wenn ich erwache – und ich erwache hier früh – soll es mein erstes vorsetzliches Geschäft seyn, Gott für Sie um Segen für Ihr künftiges Leben, um Gesundheit, um Heiterkeit Ihres Gemüths, um Vermehrung Ihrer Tage und um Beystand zu jeder Ihrer edlen und frommen Absichten zu bitten. Voll Zuversicht und Vertrauen auf die Uebereinstimmung des göttlichen Willens mit meinem Gebete will ich mit Freuden in die verfloßne Reihe von Jahren zurücksehen, seitdem Sie, bester Herr Professor, angefangen haben, Antheil an mir zu nehmen, und dann, erfüllt mit dem glücklichen Bilde und mit der gleichen Empfindung der Freude, weit hinaus in die künftige Zeit denken, in welcher ich noch Ihrer unschätzbaren Freundschaft genießen, noch im Besitz des Glücks seyn werde, Ihnen die aufrichtigsten, ehrfurchtsvollsten, zärtlichsten Empfindungen meines Herzens für Sie erklären zu dürfen. Frohe und rührende Viertelstunden werden es seyn, die ich auf solche Art Ihnen zu verdanken haben werde. Aber dafür wolle Sie Gott durch Ihr ganzes Leben segnen! C. C. Lucius.
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Herr Z e i s hat mir vom 1. July geschrieben, daß er sich fertig machte, noch selbigen Tag mit seiner Frau und Mutter nach Za de l zu seiner Schwester C h r i s t e l zu reisen, die einige Tage zuvor die Familie mit ihrem ersten Töchterchen vermehrt und ihre Mutter und Mad. Ze i s zu Gevattern gebeten hat. Herr Ta c h s e l t ist seit dem 29. Juni auf einer Reise ins Gebirge. Er hat durch F r e y b e r g angefangen.
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Breslau, den 6. Juli 1768.
Theurester Herr Professor Wie sehr bestättiget Ihr Güttiger Brieff Ihre Väterliche Gesinnung gegen meinen Sohn, ja, sein Wohl liegt Ihnen Wahrhafftig recht am Hertzen, und Ihr gantzer Wille ist in thätiger sorgfalt, keine Gelegenheit vorbey zu laßen, bey welcher Sie solches befördern könten. Und vor dieses alles verlangen Sie keinen Danck, Ihr Edles und großes Hertz findet die Belohnung in der that selbst, deßen Freude es ist andere Glücklich zu machen. Könte aber wohl einer Mutter Hertz bey so gehäufften Beweißen einer Großmüthigen uneigennützigen Liebe die ihr Sohn gemeßet ungerührt bleiben. Erlauben Sie mir also nur Theurester Herr Professor mit wenig Worten an den Tag zu legen daß ich Ihre selber unverdiente Gütte, auf daß Lebhaffteste empfinde, mehr als ich es zu beschreiben Wage. So tröstlich mir auch die gegenwarth meines Liebsten Sohns immer seyn würde, so wenig wolte ich ihm doch um alles in der Welt des Vortheils beraubt wissen, den er in dem umgange des besten und Rechtschaffensten Mannes findet, durch welchen mir seine entbehrung so angenehm vergüttet wird, da ich noch in Zukunfft eine Freude vor mich dadurch vorbereitet sehe die alles mein Verlangen befriediget. Was kan ich mir beßeres von meinem Sohne Wünschen, als daß er seine Ehre und Wohlfart darein setzet, Rechtschaffen vor Gott erfunden zu werden, was kan mich also wohl mehr erfreun als wenn er sein Hertz nach dem Ihrigen Bildet, und was könte ihn wohl mehr dazu Reitzen als Ihre überaus große gantz unverdiente Liebe, die sein Hertz einnehmen muß. Ich dancke Gott der ihm Fähigkeit geschenkt, durch welche er einmahl andern Nützlich werden kan. Aber wenn er in anwendung derselben ein treuer nachfolger seines Würdigen Lehrers wird, der alle seine Vortreflichen Gaben mit dem Wohlthätigsten Hertzen zur Beßerung und Glückseeligkeit anderer Menschen anwendet, und daß mit den Lautersten absehn Gott zu Verherrligen, ohne alles Gesuch eigner Ehre und Vortheils, alsdenn ist meine Freude Vollkommen. Dieß sey daß ziehl seiner bestrebung nach der gelegenheit welche ihm die Vorsicht Gottes anweiset. Ihr Lehrreich Beyspiel, Belebe seinen Fleiß auf dieser Lauffbahn. Er selbst weiß aus eigner erfahrung wie unwiederstehlich die Wahrheit auf daß Hertz eines jeden Würket, wenn solche ein Mann Lehrt, deßen Leben ein thatiger unterricht von solcher ist, und der wenn es möglich wäre alle
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die ihn hören durch solche Glücklich machen wolte, durch solche Werkzeuge komt die Wahrheit in ihr schönstes Licht, sie wird Liebenswürdig, und gewinnet vieller Menschen Hertzen zum Preise Gottes. Gott mache meinen Sohn hierzu Geschickt und tüchtig, ich weiß, Sie freuen sich alsdenn mit mir zugleich als wenns Ihr eigner Sohn wäre. Was könten Sie mir größeres schencken, als eine solche Väterliche zuneigung womit Sie meinen Sohn beehren, ich kan solche mit nichts Vergelten, sondern dieses allein von Gott dem großen Vergelter Liebreicher thaten erbitten. Sie thun mir Weh Theurester Herr Professor, wenn Sie wegen übersendung der wenigen Leinwand von Neuer Verbindlichkeit sprechen. Ich weiß wie viel ich Ihnen schuldig bin da Sie das wahre Wohl meines Liebsten Sohns so Würksam befördern, ich werde aber solche niemahls durch etwas anders suchen abzutragen als durch wahre Danckbahrkeit die mein Hertz so lange es sich bewegt zur grösten Verehrung und Liebe gegen Sie meinen und meines Sohns Güttigsten Gönner Verpflichtet, aus diesem triebe werde ich Gott unablaßig bitten, daß er Ihre Kräffte erneure und noch lange Jahre erhalte seine Ehre auszubreitten. Mein Lieber Bruder dessen Geist und Leib offt gantz nieder gedrückt sind, wird durch die Güttigsten Zeugniße Ihrer Redlichsten Liebe aufs Neue belebt und erquicket. Wie sehr würde ich mich freuen wenn ich in seiner Gesellschafft noch hier in dieser Welt daß Glück haben solte, Ihnen Persönlich vor alles Gutte zu dancken, was Sie uns allen und meinem Sohne besonders erzeugt haben, und des Mannes Mündlichen umgang zu genießen, auf den ich mich selbst in einer beßern Welt freue, in welcher uns die Gnade Gottes auf eine Seelige weiße zusammen bringen wolle. Gott mache uns alle zu jener Herrligkeit Geschickt und Tüchtig und thue Ihnen immer und Ewig nach dem hertzlichsten Wunsch Ihrer Breßlau den 6 Jul 1768 Danckbahren u Treuen Dienerin Garve.
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Hannover. Am 7 Julius 1768. Mein liebster Gellert, Wie vielen Dank bin ich Dir nicht dafür schuldig, daß Du Dir so viel Mühe geben wollen, dem Herrn von Bremer einen guten und tüchtigen Hofmeister zu verschaffen. Ich kann wohl nicht besser thun, als wenn ich Dir das Billet des Herrn Geheimdekammerraths (denn das ist er itzt, und noch nicht Geheimderath, ob er es wohl künftig ohne Zweifel werden wird) hier überschicke. Du wirst dann das Weitere besorgen, und mir deswegen baldige Nachricht ertheilen. Das Handgeld, oder sogenannte Eng a g e m e nt wird ihm nicht anstößig seyn, da es hier durchgängig Sitte ist. Herrn Wezeln mache meine freundschaftliche Empfehlung, und entschuldige mich bestens bey ihm, daß ich ihm nicht antworte. Die Brunnencur bey
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der ich itzt bin, verbeut mir viel zu schreiben. Uebermorgen gedenke ich auf 14 Tage nach Rehburg zu reisen. Hier ist wieder eine Handvoll Moral; der Rest folgt nach meiner Rückkunft. Viele Empfehle von meinem Muthchen, Rehbergs und Klockenbring; auch wenn ich sie letzthin nicht ausgerichtet, dem Herrn von Lenthe. Herr Hegewisch hat sich eben erst heute mir bekannt gemacht. Sein Aeußerliches ist sehr gut, so viel sich aus dem Besuche einer Vierthelstunde beurtheilen läßt. Er steht schon ins vierte Jahr bey den Neffen des Hr. Andreä, eines eben so vernünftigen und rechtschaffnen, als reichen Mannes; und Herr Hegewisch ist, was mir von ihm wohlgefällt, ausnehmend mit ihm zufrieden; aber er will gern wieder auf eine Akademie, um für die Theologie, J u r a studieren zu können. Vor einigen Jahren hat er mit seinen Untergebnen in Hrn Andreä, und Hrn Mumsen Gesellschaft (welcher letztere sich Dir in Leipzig bekannt gemacht haben wird, eine Reise in die Schweiz gethan. Noch erwecket mirs ein günstiges Vorurtheil für ihn, daß er sich mir als einen guten Freund von Hr. Velthusen, einem jungen Manne, den ich schätze, und gern in meiner Gesellschaft sehen mag, ankündigte. Hrn Velthusen habe ich indessen, da er itzt eine Cur braucht, seinetwegen noch nicht sprechen können. Wird Dir bey den Bürgerkriegen, die in der deutschen poetischen Welt auf allen Seiten erheben, nicht ein wenig warm ums Herz? Du zwar hast nichts zu fürchten, und kannst in Deinem Winkel geruhig zusehen. Daß Du in Ansehung Deiner Schriften der Vernunft auf keine Weise Gehör geben willst, ist das vernünftig? Küsse meine Freunde. Mein Schwager Hübsch hat mir in geraumer Zeit nicht geschrieben, welches mich ein wenig Wunder nimmt. Er scheint mir auch die schönen Wissenschaften, die ihm doch vielleicht forthelfen müssen zu vernachlässigen. Ich bin und bleibe der Deinige, Johann Adolf Schlegel.
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Leipzig, den 23. Juli 1768.
Sie sollen mich gesund machen! Ich will mich also immer bey Ihnen selbst anmelden, mir Ihren Wagen ausbitten, der mich morgen Nachmittags abholen soll, wenn ich mich im Stande befinde, aufs Land zu reisen. Leipzig, das mir sonst so liebe Leipzig ist mir jetzt zum Verdruß, und ich fürchte, mich nicht so bald wieder vergnügt darinne zu sehn. Machen Sie sich immer auf einen langen Besuch gefaßt; denn ich habe den völligen Entschluß gemacht, so lange mich bey Ihnen aufzuhalten, bis die Unruhen unsrer akademischen Jünglinge beygelegt sind. So weit bin ich nie gebracht worden. Ach! liebster Freund, ich kenne die ruhigen, die sittsamen Jünglinge nicht mehr, die ich als
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Freund, als Vater liebte, und für deren Wohl ich stündlich betete. Es ist alles, alles ist verlohren, wenn Gott sich ihrer nicht erbarmet, und von einem Wege zurückführt, auf welchen sie sich ewig verirrt zu haben scheinen. Heute habe ich noch meinen Zuhörern deswegen öffentlich vom Catheder zugerufen: Entfernen Sie sich, meine Herren, meine theuersten Söhne, von der einreissenden ewigen Nacht! Ich habe ihnen sogar gesagt: daß ich meinem Churfürsten mich zu Füßen werfen, und statt der gewöhnlichen Gnade mir die Ungnade ausbitten wollte, mich weit von Leipzig zu entfernen, damit ich die wenigen Tage, die ich noch zu leben hätte, in Ruhe und Friede beschließen könnte. Mehr konnte ich ihnen nicht sagen. Gott lenke ihre Herzen! Jetzt höre ich schon wieder ein abscheuliches Lermen in der Nachbarschaft. Gott! Wie schlägt mir das Herz; welches Mutterkind macht sich vielleicht auf Zeit Lebens unglücklich. Gnug, mein lieber F*** morgen Nachmittags erwarte ich Ihren Wagen und Pferde, ich will Sie auf lange, recht lange Tage entweder krank oder gesund besuchen, und dann sollen Sie sehen, daß ich noch nicht aufgehört habe, etc.
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Liebster Schlegel, Hier sind ein Paar Briefe, die, hoffe ich, die Bedenklichkeiten des Hrn GehKRaths von Bremer heben werden. Herr Döring, an den der Richterische gerichtet ist, ist Hofmeister in dem Gräfl. Coselischen Hause, ist mein Landsmann, Schüler u. Freund, ist ein ehrlicher Mann, der mich so wenig hintergehn wird, als Richter. Ich werde also mit diesem die Sache richtig machen, wenn der Hr von Bremer nichts weiter dawider einwendet. Itzt will ich mit dem GehKRath Wagner auf einen Tag aufs Land reisen; u. also kein Wort weiter. Ich umarme Sie u. bin ewig der Ihrige Leipzig, Glrt. den 26 Jul. 1768.
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Leipzig, den 26. Juli 1768.
Leipzig, den 28. Juli 1768.
Liebster Herr Fromman, Daß der gefürchtete Nachdruck glücklich abgewandt ist, darüber erfreue ich mich herzlich; und daß ich durch meine Vorsprache etwas dazu beygetragen, auch dieses, wenn ich nicht daran zweifelte, dürfte und müßte mich desto mehr erfreun, ie mehr ich Ihnen Gutes gönne und Gutes zu verschaffen verbunden und, auch ohne Ihre Bitte, bereit bin. Denn ich schätze nicht nur Ihre Geschicklichkeit u. Einsichten, sondern ich liebe Sie wegen Ihres guten
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u. edeln Herzens, und wegen Ihres Eifers für Religion u. Tugend. Gott segne Ihre löblichen Bemühungen und beglücke Sie und Ihr Haus! Ich aber verharre mit aller Hochachtung u. Freundschaft Ihr verbundenster Diener, Leipzig, den 28 Julius, Gellert. 1768. Ihre Frau Liebste grüsse ich ergebenst – Des Hrn Toussaint Übersetzung sehe ich noch nicht sehr in deutschen Händen.
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1170. Von Johann Adolf Schlegel. Hannover Am 8 August 1768. Liebster Gellert, Meinen letztern Brief mit den 2 Pistolen für Herrn Richtern wirst Du wohl erhalten haben, und ich sehe nun der Nachricht entgegen, daß Du die Sache mit ihm völlig richtig gemacht. Jetzt schreibe ich nur ein paar Zeilen, um Dir Deine übrigen Vorlesungen, die ich noch in meinen Händen habe, mit vielem Danke für die günstige Communication wiederzuschicken. Nun habe ich weiter nichts von Dir, als die Vorlesung vor dem Churfürsten und die Abhandlungen von der Andacht. Du wirst mir melden, wenn Du sie haben mußst denn die Zeit ist mir so rar, daß ich nicht gern eine Sache eher vornehme, als bis keine Frist mehr übrig bleibt. Gelesen habe ich wohl beide, aber ich gedachte bey der Abhandlung von der Andacht noch einige Erinnerungen zu machen. Meine treue Ermahnung, wegen Deiner moralischen Vorlesungen, die Charaktere herauszuheben, und sie Deiner Sammlung einzuverleiben, wiederhole ich nochmals. Verschlägt sie auch dießmal nichts, so habe ich doch meine Schuldigkeit gegen das P u b l i c u m gethan, und es mag sich deswegen bloß an Deine Hartnäckigkeit halten. Es hat mich Herr Michaelis, ein Studiosus Juris, ein Freund meines Schwagers Hübsch, gebeten, ihn zu Französischen oder Englischen Uebersetzungen an eine oder die andre Buchhandlung zu empfehlen. Er hat es zu der Absicht nöthig, daß er zu disputiren und sich examiniren zu lassen, die erfoderlichen Kosten dadurch gewinnt. Er hat mir eine Probe eines aus dem Englischen übersetzten Liedes in gereimten Versen mitgeschicket, woraus ich beym flüchtigen Durchlesen gesehen, daß er Geschicklichkeit hat. Er hilft auch einem Professor an einem Werke, das aus dem Englischen übersetzt wird. Ich habe in dem Briefe an Madam Dycken seiner gedacht. Doch die läßt wohl wenig übersetzen. Eine Empfehlung an Reichen würde vielleicht eher ihm dazu verhelfen. Aber ich habe jetzt unmöglich Zeit, an den zu schreiben. Du bist in der Nähe, und kannst seine Geschicklichkeit besser prüfen, auch eher von Hr. Reichen wissen, ob er solche Dienste nöthig hat.
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Willst Du ihn wohl zu Dir kommen lassen, damit er doch sieht, daß ich mich bemühet habe, seine Bitte zu erfüllen? Noch Eins! Wolltest Du mir wohl auf allen Fall den Ritterdienst, und meine Fabeln unter meinem Namen mit einem kleinen Vorberichte von Dir herausgeben. Ich habe in der Neuen Ausgabe der Bremischen Beyträge, die in voriger Messe erschienen, mancherley Aenderungen darinnen gemacht, deren verschiedne beträchtlich sind; und ich dächte noch einige hinzuzuthun. Indessen ist dieß noch kein Entschluß; bloß eine Anfrage, darauf Du mir mit ein paar Worten bald antworten wirst. Meinem Schwager, Hrn Weißen mache viel freundschaftliche Empfehlungen von mir, und melde ihm, daß ich eben itzt erst seinen Brief erst erhalten habe, nächstens aber zu antworten gedenke. Muthchen empfiehlt sich ihm und Dir bestens. Ich bin der Deinige, Johann Adolf Schlegel.
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Leipzig, d. 8. Aug. 1768. Liebste Mademoiselle! Herr C r e u z i g e r reißt morgen nach Dr e s de n, und es wäre unverantwortlich, wenn ich ihm nicht einen Brief an meine beste Correspondentin mitgäbe. Doch nein, nicht einen Brief, sondern nur ein Paar Zeilen – so weit ist es leider mit mir, der ich sonst so gern schrieb, so gern an die Jfgr. Luc i us schrieb, gekommen. Beides in Ihrem letzten Briefe, liebe Freundinn, sowohl die Beschreibung von B er g g i e ß h ü be l , das ich kaum dem Namen nach gekannt habe, als auch die Geschichte von Ihrem Aufenthalte daselbst hat mich sehr unterhalten und da ich auf Ihren feyerlichen Glückwunsch zu meinem Geburtstage kam, konnte ich mich der Thränen nicht enthalten, theils wegen seines frommen Inhalts, theils weil ich fühlte, wie viel mir fehlte, wenn ich alles des Guten, das Sie mir erbitten, werth seyn sollte. Gott wolle es Ihnen itzt und nach mir lassen so wohl gehen, als es zum Glücke eines guten Herzens dienlich ist. Ich grüße Ihr ganzes Haus und Herrn Ze i s e n und sein Haus ergebenst. Gellert.
Nr. 1172
1172. An Ludwig August von Bötticher.
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Leipzig, den 18. August 1768.
Theuerster Herr von Bötticher, Wenn ich gegen alle Ihre Liebe unempfindlich seyn, und Ihr gutes, edles u. frommes Herz vergessen könnte; so müßte ich wohl ein sehr böser Mann seyn. Nein, Theuerster Bötticher, ich denke nie an Sie, ohne zu fühlen, wie sehr ich Sie ehre und liebe, und wie sehr Sie dieses vor vielen meiner Schüler, die doch auch gute Kinder waren, verdienen. Ja, der Herr v. Bötticher; so rufe ich oft laut, wenn die Rede bey Tische auf Sie fällt, das war ein trefflicher junger Herr, ein Beyspiel des Fleißes u. der guten Sitten; warum giebt es denn nicht viele solche junge Herren! Warum giebt es so viele ungesittete u. ausschweifende! (O möchte dieser letzte Ausruf itzt weniger wahr seyn!) Genug, liebster Bötticher, ich bin Ihr Freund u. werde es ewig seyn. Itzt aber danke ich Ihnen herzlichst u. ergebenst für Ihren letzten Brief u. alle die frommen Wünsche Ihres Herzens zu meinem Geburtstage. Möchten Sie mir doch bald die freudige Nachricht, die ich sehnlich erwarte, geben können; und was denn für eine? Diese; ich bin glücklich vermählt, glücklich nach meinem Wunsche, u. dem Wunsche meiner theuern Eltern! Diesen Ihren glücklichen Eltern empfehlen Sie mich zu Gnaden, auch Ihrer lieben Fräulein Schwester; u. glauben Sie, daß ich, so lange ich lebe, bin Leipzig, Ihr ergebenster Gellert. den 18 Aug. 1768. Dem Herrn Abt Jerusalem, ach diesem theuern Manne, wünschen Sie tausend Gutes von mir, auch meinem lieben Gärtner.
1173. An Johann Adolf Schlegel.
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Leipzig, den 19. August 1768.
Leipzig, den 14 Aug. 1768. Theuerster Schlegel, Ich warte alle Tage auf eine Antwort von Herr Richtern; u. damit ich sie so gleich fortschicken kann, so will ich immer selbst das Nöthigste aus Ihren beiden letzten Briefen beantworten. Erstlich bitten Sie ja den Hrn GehKRath von Bremer, daß er mir für einen geringen Dienst, der meine Schuldigkeit u. Freude war, nicht danke. Dank genug, wenn ich künftig höre, daß er mit Richtern zufrieden ist. Mit dem jungen Hübsch habe ich gesprochen. Das gute Kind wills immer recht klug und wirtschaftlich anfangen, u. darüber fällt er in seine kleinen Fehler. Weiße hat auch mit ihm geredt; u. überhaupt wünschte ich, daß er Hübschen zu sich nehmen könnte, damit er desto glücklicher u. regelmäßiger studirte. Den Herrn Michaelis, der an Sie geschrieben hat, kenne ich. Ich wollte ihm gern dienen; aber Reich hat schon seine Leute in Menge. Ich will Hrn Michaelis zu mir kommen lassen. – Vierzehn Tage können Sie die Vorlesung
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nebst der Abhandlung von der Andacht noch bey sich behalten. Ihre wiederholte Ermahnungen wegen des Drucks meiner Charactere macht mir viel Unruhe, u. wird doch wohl ohne Erfolg bleiben. – Nächstens werde ich Ihnen noch ein Stück, das in die neue Auflage meiner Schriften kommen soll, zuschicken; oder vielleicht thue ichs heute noch; alsdann sind Sie, liebster Schlegel, der Noth ganz loß. Denn bey Ihrer vielen Arbeit, bey dem Anhalten der Fr. Dickinn u. Hrn Reichs, ists wirklich Sünde, daß Sie sich noch mit meinen Manuscripten qvälen. – So sehr ich wünsche, daß Ihre Fabeln gedruckt werden; so zweifle ich doch, ob ich elender Mann Ihr Vorredner werde seyn können, da ichs bey der neuen Ausgabe meiner Werke nicht seyn werde, wo es doch das Publicum am ersten erwarten wird. Aber machen Sie nur immer Ihre Anstalten zur Auflage: es wird sich schon finden. Herr Wezel, dem ich meine Meynung gesagt, leugnet, daß er selbst noch einmal an den Hrn v. Bremer geschrieben hätte, u. sagt, daß es bloß Mag. Kronbiegel gethan u. eine lateinische Abhandlung von ihm beygelegt hätte. Kurz, es ist Mißtraun gegen mich gewesen, das ich eben nicht verdienet habe. – Herr Hegewischen grüssen Sie ergebenst, u. sagen Sie ihm, daß ich ihn nicht vergäße, aber daß sich noch keine Gelegenheit für ihn gefunden hätte. Er kann es leicht glauben, da man selten einen Hofm. für die Universität verlanget, wenn er nicht Jurist ist. – – Endlich (den 19 Aug.) kömmt die Antwort von Hr. Richtern. Ich weis nicht, warum der wunderliche Mann Italienisch geschrieben hat: er hätte dieses Zeugniß seiner Sprachgeschicklichkeit ersparen können. Genug, hier ist der Brief im Originale, u. auf allen Fall lege ich auch eine Übersetzung bey. Ich umarme Sie u. Ihre liebe Frau. Glrt.
1174. An Herrn Gundling.
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Leipzig, den 23. August 1768.
Hochedler, Hochzuehrender Herr, So unfähig ich seit langer Zeit zur Critik bin: so glaube ich doch, nach dem, was ich in Ihrem Menschenfreunde gelesen habe, daß zu wenig Poesie darinne ist. Indessen danke ich Ew. Hochedlen ergebenst für das gütige Vertraun, das Sie in mich setzen, und versichre Sie aufrichtig, daß ich bey meinen täglich zunehmenden Beschwerungen der Hypochondrie an nichts weniger, als an den Autor, und den Druck denke u. denken kann; der ich mit aller Hochachtung und guten Wünschen für Ihr beständiges Glück verharre Ew. Hochedlen Leipzig, den 23 August, ganz ergebenster Diener, 1768. Gellert.
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Das Gedichte, um das Porto zu sparen, will ich Ihnen auf die Michaelismesse wieder zurück senden. – Es folgt nunmehr, (im Monate October) u. ich ersuche Sie aufrichtig, es nicht drucken zu lassen. Fragen Sie nur andre Männer, wenn Sie meinem Urtheile nicht allein trauen wollen.
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1175. An Johann Ludwig Harscher. Leipzig, den 26 August, 1768. Ich habe Ihnen, Theuerster und mir ewig lieber Harscher, eigentlich nichts zu sagen, als daß ich wünschte, ein Paar Zeilen von Ihnen zu erhalten. Ist es Ihnen möglich, so schreiben Sie mir nur so viel, daß Sie sich nebst den Ihrigen wohl befinden. Dieses gebe Ihnen Gott. Daß ich Sie liebe und ehre, o das weis mein Herz, u. Sie wissen es auch. – Wie ich lebe? Sehr krank und kraftlos; aber Gott sey Dank, der uns nicht über unser Vermögen versucht werden läßt. – Um die beiden Briefe an einen gewissen Wi e l e r bitte ich Sie, mein Freund recht inständig: sie sind mir wegen gewisser Umstände u. zu meiner eignen Rechtfertigung höchst nöthig. Gott erhalte Sie und segne Sie ewiglich. Der Ihrige, Glrt.
1176. Von Martin Ehlers.
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Segeberg, den 30. August 1768.
Theuerster und Verehrungswürdigster Herr Professor, Die gar große Hochachtung, womit ich Sie verehre und die ganz vorzügliche Zuneigung, womit ich Ihnen ergeben bin, ist Ihnen nicht unbekannt. Ich gebe Ihnen davon also keine neuen Versicherungen. Auch würde jede Art der Versicherung und des Ausdrucks weit, sehr weit unter dem seyn, was ich von Ihnen denke und für Sie empfinde. Das muß ich aber noch wiederholt sagen, daß die von Ihnen mir ertheilten Versicherungen der Liebe und Achtung mir täglich durch die Anerinnerung an dieselben ein unaussprechliches Vergnügen machen. Von einem Gellert geliebt zu seyn, ist für mich in der That, bey deßen Besitzen ich manches Leiden geruhig und selbst vergnügt ertrage und manches Glück willig entbehre. In der That alle Glückseligkeiten der Welt sind gering für mich, wenn ich sie mit derjenigen zusammenhalte, welche mir durch die Gewißheit, von sehr würdigen und sehr geliebten Personen geliebt zu werden, zu Theil wird. Wie zuversichtlich ich glaube, daß Sie mich nicht wenig lieben, und daß Sie an dem, was mir begegnet, vielen Antheil nehmen, werden Sie daraus schließen, daß ich Sie ungehämmt von einem angenehmen Vorfalle benachrichtige. Mit der letzten Post erhielt ich nämlich aus Copenhagen die Nachricht, daß mir in der dasigen Lotterie 5000 Rthl. zugefallen wären. In dem ich nach dem Empfang dieser Nachricht herumdachte, welche wohl vorzüglich sich über das mir zu Theil gewordene Glück freuen würden:
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so fielen Sie, geliebter und freundschaftlich gesinnter Mann, mir zu allererst ein. Genießen Sie denn auch sogleich das Vergnügen, das Ihnen gedachter Vorfall machen wird. Ich früchte nicht stolz zu seyn, wenn ich glaube, daß Ihrem gütigen Herzen mein Begegniße nicht unwichtig sind; mistrauisch, Sie entehrend mistrauisch, wäre ich, wenn ich das nicht glaubte. Mir ist dieses Glück in so fern von Wichtigkeit, als ich dadurch gute Aussichten für Frau und Kinder bekomme und ungestört den Neigungen meines Herzens gegen andre edel und anständig zu handeln folgen darf. Unendlich froh bin ich, daß ich es bisher gewagt habe nicht mein äußerliches Glück, sondern bloß das, was anständig ist, zu Rath zu ziehen. Ob ich gleich keine Mittel und wenige Einkünfte gehabt habe, und oft in einen mich sehr beunruhigenden Geldmangel gerathen bin: so habe ich mich nie überwinden können für Kinder solcher Ältern Geld zu nehmen, dessen es beschwerlich fiel mir etwas zu geben, oder wißbegierigen Kindern irgend einen Vortheil meines Unterrichts zu versagen, wenn ihre auch oft sehr bemittelten Ältern kaum die Hälfte der sonst erforderlichen Kaß- und Schulgelder mir abbathen. Manche Vortheile, die sonst dem Herkommen nach von SchulLeuten gesucht werden, ließ ich fahren, weil ich es für unanständig hielt sie zu suchen. Ich erkannte dabey die Pflicht, daß ich nie mehr schuldig werden müßte, als ich bezahlen konnte. Und wie schwer wurde es mir, nach dem ich etwa 500 Rth zugesetzt hatte, dieses zu verhindern. So weit ist es indeßen nicht gekommen, daß meine Schulden den Werth meiner Mobilien übertrafen. In den letzten 2 Jahren habe ich etwas weniges gewonnen. Nun sollte ich das Segebergische Rectorat mit dem Oldenburgischen verwechseln – Daß habe ich schon eher sagen sollen – und ich fand Mühe solche Einrichtungen zu machen, daß ich hier nichts schuldig blieb; es hat zwar eine für meinen jüngsten Bruder in meinem Namen aufgenommene Summe von 200 Rth von meinem älteren Bruder, der den Rest von meines Vaters Vermögen in Händen hat, wieder zu erhalten; gegen 300 Rth, welche ich in dieß Schulhaus hineingesteckt habe, schienen auch fast verlohren gehen zu müßen: die Zeit meiner Abreise nach Oldenburg soll um Michaelis vor sich gehen: und siehe! Bey allen diesen Umständen kömmt die Vorsehung unerwartet und macht durch das, was man einen Glücksfall nennet, durch etwas, das ich noch nicht kennen gelernt hatte, aller Unruhe ein Ende. Und eine Unruhe jener Art hoffe ich nun nie wieder fürchten zu dürfen. Zu bedachte Stelle in Oldenburg erhielt ich vor reichlich 8 Tagen von dem Magistrat und Consistorium, woran jedes Mitglied mir seine Stimme gegeben hat, einen Antrag. Da Oldenburg (in der Grafschaft gleichen Namens) eine Schule mit 6 Klaßen hat; da es ein gesunder und in Absicht auf die Lage angenehmer Ort ist und da ich 500 Rth an gewißen Zeit- - - - - finde; so habe ich keine Bedenken getragen diesen Antrag anzunehmen. Meine Gesundheit, welche am Ende des letzten Winters durch ein bösartiges mit einer Brustkrankheit verknüpften Flußfieber ungemein viel litt, ist diesen Sommer über weit besser, als ich hoffte, wieder hergestellet. Allem Ansehen nach werde ich inzwischen doch nur wenige Jahre zu leben übrig
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haben. Sehe ich auf mein kleines Mädchen und meinen kleinen 3/4 jährigenSohn, so wünsche ich freylich so lange zu leben, daß ich sie erziehen kann. Gefällt dem Höchsten es indeßen nicht mir die dazu nöthigen Jahre zu schenken: so will ich suchen, zum Tode gefaßt zu seyn. In so fern das gewonnene Geld mir im äußerlichen das Leben erträglicher macht; so könnte es vielleicht die Neigung zum längeren Leben erregen; allein das es mir auch in so fern ich Frau und Kinder beßer versorgt hinterlaße, den Tod weniger herbe macht; so hoffe ich dem Tach eben so getrost entgegen sehen zu können. Bisher bin ich beym Anblick des Todes in der That in Absicht auf mich in dem Gemüthszustande gewesen, worin ein müder Wandrer nach einem langen beschwerlichen Wege ist; ich sehnte mich fast nach dem Ende meiner Reise und nach der damit verknüpften Ruhe. Meine Frau läßt sich aufs beste empfehlen und ich bin unaufhörlich mit den stärksten Regungen einer erfürchtsvollen Liebe ihr Segeberg d. 30 August ganzergebenster 1768. Ehlers Der junge Hr. Wichmann, welcher seit Johannis bey mir ist, wird immer werther. Er wird auf einige Wochen zum Besuch mit nach Oldenburg gehen und um Weinachten eine in aller Hinsicht gute Condition bey einem Hr. Justizrath Brendt in Eutin erhalten. Er hat einen Brief an seinen verehrungswürdigen Lehrer zu Leipzig fertig liegen; weil er aber itzt nicht zu Hause ist und gegenwärtig es mit einer Gelegenheit nach Hamburg geht; so bleibt sein Schreiben zurück.
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1177. Von Christiane Caroline Lucius. Dresden, den 19. September 1768. Dresden, Sonnabends Abends den 17. September 1768. Mit einem sehr gerührten Herzen komme ich zu Ihnen, bester, liebster Herr Professor, mit einem Herzen voll angenehm trauriger Empfindungen. Der ganze heutige Tag ist mir so still dahin geschlichen, ganz einförmig, in Ruhe, Heiterkeit und anhaltendem Fleiße. Itzt gedachte ich, um gleichsam davon auszuruhen, ich wollte F r i t zc h e n aufsuchen und ihr vorschlagen, eine Partie Picket mit mir zu spielen; aber ich verließ sogleich diesen Einfall wieder. Die Einsamkeit um mich, das schwache Licht, so nur das Tischchen vor mir erleuchtet und den übrigen Theil des Zimmers halb in Dunkelheit läßt, das Zimmer an sich selbst, in welchem ich vielleicht den größesten Theil meiner glücklichsten Stunden zugebracht, in welchem ich alles gesehen habe, was meinem Herzen jemals sehr theuer gewesen (nur Sie fehlen, und noch zwo Personen), in welchem auch Ihr Bildniß hängt, endlich, der nicht entfernte Schall feierlicher Trauergesänge, die eben jetzt vor der Wohnung des seligen Grafen R e x abgesungen werden, alles dieses machte, daß ich mir
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eine ehrwürdige Gesellschaft und eine interessante Beschäftigung wünschte, und goß eine Art von sanfter Traurigkeit in meine Seele, ohne dennoch mich betrübt zu machen. Ich weiß auch nicht, warum meine Augen voll Thränen waren, als ich den Brief hier anfieng. Sie kamen, glaube ich, von einer zärtlichen Aufwallung der Freude, daß ich mich noch Ihnen nähern, mich noch mit Ihnen unterhalten kann. Die Freunde des Grafen Rex (er muß gewiß Freunde gehabt haben, er ist ein viel zu rechtschaffener Mann gewesen) die Freunde des Grafen R e x können es nicht mehr. Seine verwaißte Tochter kann es nicht mehr. Die arme junge Gräfin! Mein Vater sah sie, als man vor einigen Monaten in der Kirche ein öffentliches Dankgebet für die vermeintliche Genesung ihres Vaters verrichtete, mit welcher feurigen Andacht sie auf ihren Knien das Opfer eines kindlichen Herzens mit dem Danke der Gemeine darbrachte und sich doch in der gemeinschaftlichen Handlung unterschied und die Tochter an sich erkennen ließ. Wie weit wird jene fromme Freude jetzt von ihrem Herzen geflohen sein! Und ist es nicht selbst für unsern jungen Fürsten betrübt, am ersten Tage seiner Regierung den Verlust eines so würdigen Mannes zu leiden, den er vielleicht liebte und der ihm noch viele wichtige Dienste könnte geleistet haben? Wenn wir darauf achten, so finden wir, daß unser ganzes Leben und alle zeitliche Freude desselben in einem beständigen Untergange besteht! Selbst was wir die Fortdauer unsers Vergnügens nennen, ist der immerwährende Fortgang seiner Abnahme; jeder vorbeystreichende frohe Augenblick begräbt seine eigenthümliche Freude und verringert die Zahl derjenigen, so uns vorgezählt sind. Auch ich hatte Freunde, die ich nicht mehr unterhalten, deren ich mich nur erinnern, die ich nur beweinen kann. In eilf Tagen wird es um die itzige Stunde neun Jahr. – Aber nichts hiervon! Ich bin dennoch glücklicher, als Viele. Meine geliebten Eltern, den theuern Freund, an den ich schreibe, mein Geschwister und viele mir ergebene gute Personen, die besitze ich noch alle. Durch diese genieße ich mehr Glückseligkeit und Freude, als ich zu genießen werth bin. Herr C r e u t zi g e r machte uns nur kürzlich eine sehr frohe Woche. Vielleicht hat er Ihnen etwas davon erzählt. Er war vergnügt unter uns und wird herzlich von uns geliebt. Er brachte mir einen unerwarteten sehr lieben Brief von Ihnen, für welchen Ihnen mein ganzes Herz dankt, und mit einer so hübschen Art, daß ich wohl wünschte, ihm einen dafür an Sie mitzugeben, wenn er ihn vielleicht auch so hübsch überreicht hätte. Aber die sechs Tage seines Hierseyns entflohen mir so geschwind. Größtentheils brachten wir sie in seiner Gesellschaft zu und die Zeit, in der er nicht um uns war, wandte ich an, einige kleine Sorgen aus meinem Gemüthe zu verbannen, damit sie es in seiner Gegenwart nicht umwölken möchten. Sie, bester Herr Professor, können es vielleicht von dem Herrn Oberpostcommissär gehöret haben, wie meines S e y de l s Anschläge für sein künftiges Etablissement auf eine fürchterliche Art bedrohet worden. Dieses beunruhigte mich eben damals ein wenig seinetwegen. Nun hat sichs aufgeklärt, daß es abermals eine vergebliche Unruhe gewesen, wie die meisten menschlichen Unruhen sind, weil sie doch allemal am Ende zu nichts helfen. Sie hat
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vielmehr eine gute Wirkung gehabt, sie hat unsern S e y de l auf acht Tage hierher geführt, und darüber, ob es nun gleich unnöthig ist, wird doch keines von uns unzufrieden seyn. Seitdem wir aus dem Bade nach Hause sind, ist meine Mutter noch nie so heiter und aufgeräumt gewesen, als sie itzt bei S e y d e l s Besuch geworden. Und in der That, liebster Herr Professor, ich habe oft gedacht, es würde selbst Ihnen manchmal bey uns gefallen haben, zumal wenn eines von uns Ihr Sohn oder Ihre Tochter gewesen wäre. Da hätten Sie vielleicht unsern süßen vertraulichen Geschwätzen zugehört, wie ihnen meine Mutter zuhörte, wenn wir uns in die ersten Zeiten unsrer Bekanntschaft zurücksetzten, uns an die oft wiederholte Geschichte des Anfangs und Fortgangs unsrer jugendlichen Liebe, an ihre schmeichelnden Freuden, an die kleinen Thorheiten, die sie uns begehen ließ, erinnerten, nun weiser und ernsthafter, obgleich mit einer Art von geheimen Gutheißen, sie verlachten, bald unsrer Mama davon erzählten, die sich mit gefälliger Güte alle die kleinen nichtsbedeutenden Umstände als Dinge von Wichtigkeit vorsagen ließ. Solche Zurückerinnerungen sind sehr angenehm und interessant, sie bringen uns auf die Hauptangelegenheiten unsers Lebens zurück. Denn unsre pflichtmäßigen und tugendhaften Zuneigungen und Verhältnisse sind das Einzige, was unserm Leben einen Zusammenhang und ein wesentliches und festes Andenken giebt. Die andern Umstände des Lebens und des Glücks, die Sitten, der Umgang, die Beschäftigungen und die Lebensart, alles ändert oft ab und verschwindet wie ein Traum, von neuern Dingen dieser Art verdrängt, dem Gedächtnisse. Allein das Verhältniß, in welches uns Gott mit ihm selbst zu setzen uns gewürdiget hat, und dann die heiligen Bande, mit welchen er uns an Seelen von gleicher Natur und gleicher Bestimmung verknüpft, machen ein ununterbrochenes Ganze, das stets durch alle abwechselnde Scenen des Lebens dasselbe bleibt und durch alle Ewigkeit ungehindert und immer vollkommen mit uns fortdauert. Diejenige Zuneigung, die meine und S ey d e l s Seele mit einander vereinigt, ist besonders, wie Sie, liebster Herr Professor, wissen, ganz eigentlich von dieser Art, da durch sie mit unsern ersten denkenden Jahren unsere Herzen angefangen haben, sich selbst zu empfinden. Montags den 19. Sept. früh. So weit schrieb ich vorgestern Abends. Heute bin ich fröhlicher. Ich denke, ich würde heute hübscher schreiben, als jemals, wenn ich mich nur recht darauf einrichten könnte, aber ich habe leider sonst so viel zu thun. Es ist ein heiterer, schöner Morgen, so schön, daß meine Mama, die sich sonst nicht leicht zum Spazierengehen entschließt, mit F ri t z c he n spazieren gegangen ist. Bey mir hier ists auch recht hübsch. Ich bin wieder ganz allein, aber von lauter Sonnenschein umgeben. Alles ist Licht und Leben um mich. Wie mögen Sie sich denn itzt befinden, theuerster Herr Professor? Wie mag es bei Ihnen seyn? Auf die Messe werden Herr Ta chs e l t und S e y de l nach Leipzig kommen und mir, Gott gebe! erwünschte Nachrichten von Ihnen mitbringen. Wenn nur der Verdruß, den Sie über die unordentliche Aufführung einiger Studirender empfunden, nicht noch Ihrer Gesundheit schadet!
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Abends. Ich bin sehr böse auf Ihre Studenten und habe immer mit dem Papa und dem Bruder zu streiten, die auf ihrer Seite sind. Ich sollte auch nicht böse seyn! Ihnen machen sie Sorge und Verdruß, und dem armen Cr e ut z i g e r soviel Arbeit, daß er an seinen Freund nicht schreiben kann und die hübsche müßige Woche bei uns sehr theuer bezahlen muß. Im Kleinen aber geht es bey uns auch wild genug zu, und um desto trauriger, da einige Personen, weil sie ihrer Vernunft nicht ganz mächtig sind, Unordnungen angerichtet haben. Heut Mittags z. E. lief ein armer Jude Gefahr, von einem alten halb rasenden Kuppler todtgeschlagen oder aufgehangen zu werden. Er hatte ihn von der Gasse in sein Haus gerufen, solches hinter ihm verschlossen und ihn, glaube ich, nöthigen wollen, eine Schriftstelle zu erklären und einem Bilde des gekreuzigten Heilandes eine Ehrenbezeugung zu erweisen. Auf das entsetzliche Geschrey des Juden, dem er schon wirklich einen Strick um den Hals gemacht, hat man Wache geholt und die Hausthüre aufgeschlagen. Es ist nahe in Herrn Z e i s e n s Nachbarschaft geschehen, der uns diesen Abend besuchte, und uns noch eine traurigere aber ärgerliche Geschichte aus Wa l dh e i m erzählte. Seine Gesundheit und gute Disposition macht uns itzt viel Freude, das tägliche oder doch öftere Reiten thut ihm sehr gut. Könnte ich Ihnen doch, liebster Herr Professor, noch zum Schlusse etwas so Angenehmes sagen, das meinen Brief gut machen könnte, der so lang und vielleicht leer ist! Mein Herz ist nicht leer. Es ist voll gerührten Danks für Ihre mir so lange fortgesetzte unschätzbare Gewogenheit, voll eifriger Wünsche für Ihre Gesundheit und Ruhe und voll heißen Verlangens, Sie lebenslang zu verehren und zu lieben. C. C. Lucius.
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Leipzig, den 24. September 1768.
Die beiden jungen Dänischen Grafen von Re v e nkl a u, und ihr Hofmeister D. We n d werden Dienstags als den 27sten, oder auch Mittwochs von Lichtewalde, wohin sie morgen früh zu Pferde abgehen, über Haynichen und Waldheim zurück nach Leipzig kehren, und Euch wahrscheinlicher Weise besuchen, ohne sich aufzuhalten. Kalte oder warme Milch, Eyerkuchen, Obst, schwarzes Brod, sind ihre Leibspeisen. – Aber ich glaube nicht, daß sie etwas bey Euch essen werden. Laßt es sogleich dem guten Stadtschreiber melden, den ich herzlich grüsse. Es sind sehr gute Kinder, und D. Wend ist ein Mann, den ich liebe und ehre. Leipzig, den 24. Sept. 1768. G.
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1179. An Johann Adolf Schlegel.
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Leipzig, den 1. Oktober 1768.
Bester Schlegel, Ich bewundre Ihre Mühe u. Geduld bey meinen beiden Abhandlungen bis zum Erstaunen; und ich weis nicht, wie ich Ihnen nachdrücklich und herzlich genug für einen so schweren und mir so wichtigen Dienst danken soll. Ihre Anmerkungen selbst habe ich nicht nur gleich bey dem ersten Anblicke fast ohne Ausnahme gebilliget, sondern, wie ich betheuern kann, die meisten derselben lange vorher, ihrer Kraft nach, im Lesen gefühlet. So viel mir möglich ist, will ich sie mir alle zu Nutze machen; und was ich kraftloser Kopf nicht thun kann, mag der gute Mag. Heyer thun, der die Critiken schon bey sich hat. Dank also, tausendmal Dank, guter lieber Schlegel, für diesen Dienst der Freundschaft, den Sie mir bey Ihren überhäuften Arbeiten auf keine Weise schuldig waren. Möchte ich Sie doch mit den Lehren eines Vaters pp die ich Ihnen hier beylege, verschonen können; aber nein, wenn ich ruhig werden soll: so ists nothwendig, daß ich Ihre Critik darüber haben muß. Ich will Ihnen, so lange es möglich ist, Zeit zur Durchsicht lassen. Die dritte Correctur Ihrer Fabeln u. Erzählungen übernehme ich aus Liebe und Dankbarkeit willig; und ich habe bereits den ersten Bogen gehabt, u. wenigstens noch vier bis fünf Fehler, um mich legitimiren zu können mit rother Dinte angemerket; den ungerechnet, welchen Hr. Gödick, mein Famulus, bey seinem Durchlesen noch gefunden hat. Ich wünschte wohl, daß Sie ein Paar leichtere Stücke zum Anfange gewählet hätten; denn in der That muß man sie achtsam u. mehr als einmal lesen, um davon eingenommen zu werden. Auch bin ich mit Ihren langen, obgleich schön gearbeiteten Eingängen, nie recht zufrieden gewesen; und gleichwohl begehre ich von Grund meiner Seele, daß Ihre Fabeln u. Erzähl. einen allgemeinen Beyfall erhalten sollen. Sie haben auch in den meisten Ihrer Poësien in den Beyträgen eine Leichtigkeit, die Sie in Prosa nicht haben; u. das ausgerechnete Glück z. E. aus dem ich selbst Stellen im Gedächtnisse habe, ist, bey aller Genauigkeit des Ausdrucks, doch mit erstaunender Leichtigkeit erzählet. – Auf die neuen Stücke bin ich, so kalt ich sonst bin, doch sehr begierig. – Herr Richter kömmt nunmehr; und ich hoffe sicher, der Herr v. Bremer soll mit meiner Wahl zufrieden seyn. Leiten und ermuntern Sie Richtern; er wird folgen. Gesund u. munter ist er. Er bringt mit für Ihre liebe Frau ein Boutellchen Ungarischen Wein, wie ich ihn aus der Churfürstl. Kellerey bekommen, u. ein Stück Spanische gute Chocolade – für Sie ein halbes Pfund guten Knaster – u. für meinen Pathen Einen ganzen Thaler zu einem Buche. Von den Fabeln habe ich (den 30 Septbr) bereits drey Bogen gehabt. Ich bin nicht ganz mit der Interpunction zufrieden, die mir oft fremd vorkömmt. Insonderheit stehen gern Fragzeichen wo ich Ausrufzeichen setze. Doch ich ändere ohne dringende Noth nichts. Ich will die Fr. Dickinn fragen lassen, ob sie Ihnen einige Aushänge-Bogen schicken will. Ich umarme Sie, Ihre Frau u. Kinder u. bin ewig der Ihrige Leipzig, den 1 October. 1768 Glrt.
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Ich ließ Hr. Reichen fragen, ob er etwas an Sie zu bestellen hätte – nichts, ließ er antworten, als daß ich Sie freundlich an den dritten Theil der Beaumont errinnern sollte.
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Leipzig, den 6ten October, 1768. Theuerster Herr Cuno, Möchte ich doch im Stande seyn, Ihnen eine nützliche Critik über Ihren Biedermann aufzusetzen, wie Sie solche von mir verlangen! Aber nein, liebster Freund, das ist mir bey meiner Kränklichkeit u. großen Schwachheit unmöglich. Aus dem, was ich gelesen habe, sehe ich wohl, daß sehr viel Nützliches u. Lehrreiches in Ihrem Leben steht; aber ich weis nicht, ob es überall unterhaltend, u. für das Publicum nicht vielleicht zu weitläuftig ist. Doch was ich nicht weis, das werden Ihnen Ihre andern Freunde leichter sagen; u. Sie können ja Ihr Werk von ihnen erst beurtheilen lassen, ehe Sie es in den Druck geben; zumal an denen Stellen, welche die Religion u. die Angriffe dawider, betreffen. Ich kann meine eignen Schriften, von denen eine neue Auflage erscheinen soll, nicht revidiren; dieß weis Herr Re i s i g selbst. Dieser gute junge Mensch geht auf seinem Wege rühmlich fort, hat meinen Beyfall, u. verdienet Ihre väterliche Liebe. Ich verharre mit wahrer Hochachtung u. Freundschaft, Ihr ergebenster Gellert.
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Liebster Schlegel, Die Orthographie ist sich in meinen Schriften sehr ungleich. Ich wünschte bey der neuen Auflage diesem Fehler abzuhelfen, u. durchgängig einerley Rechtschreibung auf immer zu beobachten. Aber ie mehr ich darüber studire, ie mehr ich Gottscheds Grammatik um Rath frage, oder auf den Gebrauch meiner Freunde in ihren Schriften sehe; desto ungewisser werde ich in vielen Fällen, und verwirre mich bey diesen Bemerkungen, (so geht es einem ängstlichen u. kranken Manne) daß ich oft selbst nicht weis, wie ich zeither geschrieben, oder was ich vielleicht durch mein Aufsuchen nur erst itzt angenommen habe. Helfen Sie mir doch zu Rechte, liebster Schlegel. Ich kann zwar nicht sagen, daß ich Ihre Rechtschreibung u. übrige Grammatik ganz billige; aber Sie haben Sie doch aus Gründen angenommen, und also ist Ihre Critik immer ein guter Leitfaden für mich. Ich will Ihnen hier ein Blatt beylegen, u. auf der einen Seite meine Zweifel oder Anfragen anbringen; Sie aber werden auf der andern mir sagen, was Sie thun, oder doch für das Richtigste halten. =
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Armer gutwilliger Schlegel, was für Mühe bürde ich Ihnen auf! Ein ganzer Bogen voller Zweifel u. alberner Fragen! Weil meine Schriften in so vieler jungen Leute Hände kommen: so ist es billig, daß auch bey Kleinigkeiten die genauste Richtigkeit beobachtet werde. Denn an wirkliche Verbesserungen des Textes; o daran, bester Schlegel, ist nicht zu denken; und doch möchte ich insonderheit in den Lustspielen u. Briefen vieles geändert wissen. Ich habe noch nicht das Herz gehabt, diese anzusehen. Aber ich versichre Sie bei allem, was heilig ist, ich bin völlig ungeschickt, auch geringe Verbesserungen vorzunehmen; u. ich wünschte herzlich, daß bey meinem Leben keine Ausgabe meiner sämmtlichen Schriften veranstaltet würde, sondern daß einer meiner Freunde nach meinem Tode sie zusammen herausgeben, verbessern u. einen großen Theil derselben wegwerfen möchte. Mit Ihren Ändrungen in Ihren Fabeln bin ich nicht ganz zufrieden. – Der Rector in Plauen, ein guter Freund von mir, hat ja einer Ihrer Niecen geheirathet? Das erfreut mich. Meine Anfragen, liebster Mann, schicken Sie mir ba l d wieder. Die Lehren eines Vaters haben wartens. Hat denn Herr Hegewisch die bewußte Hofmeisterstelle angenommen. Und wie sind Sie mit Richtern zufrieden? Ich umarme Sie, u. Ihre Frau u. Kinder, Glrt. Leipzig, den 18 October, 1768. P. S. Was die grammatischen Erinnerungen wegen der beiden letzten Abhandlungen betrifft, bin ich bey nahe ohne Ausnahme Ihrer Meynung – einige Dinge sind bloß die Schuld des Abschreibers gewesen; z. E. ich schreibe nie erscheinet, sondern erscheint – aber wohl erkennt, weil die andern anomala das e wegwerfen.
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Leipzig, den 22. Oktober 1768.
Liebster Schlegel Ich habe gedacht, man würde erst gegen Weihnachten an der neuen Ausgabe meiner Schriften zu drucken anfangen; aber leider soll es schon itzige Woche geschehen. Ich bitte Sie also i n s t ä n d ig , mir den Bogen mit meinen Anfragen m i t d e r er s t en P o s t , w e n n e s m ög l i c h ist, zurück zu schicken! Leipzig, den 22 Octbr. 1768. Der Ihrige Glrt. Ich, Sie, u. andre Beytrager schreiben meistens in den verbis regularibus vermöge der Aussprache:
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Nr. 1183
28. Oktober 1768
er wagt er urtheilt er bemerkt er liebt es erstreckt sich er bedient – zeigt u. dergl.
u. nach der Grammatik sollte es doch heißen er w ag e t , ur t he i l e t – welches soll nun für be s t ä ndi g angenommen werden, wagt, oder waget, u. s. f.? Denn bald abgekürzt, bald mit e es drucken zu lassen, scheint mir auch zu willkührlich
1183. An Johann Adolf Schlegel.
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Leipzig, den 28. Oktober 1768.
Liebster u. Theuerster Schlegel, Bald wäre mir die Correctursorgfalt (man drucket schon) übel bekommen. Ich dachte u. sah nichts, als Buchstaben u. Grammatik, als Bemühungen, kleine Stellen zu verbessern, und fiel bereits in eine Schlaflosigkeit. Aber gestern hat mir Dr. Heine durchaus befohlen, die ganze Sache aufzugeben u. andern zu überlassen, wenn ich mein Leben liebte; u. das war auch nöthig. Ich habe also die Correctur dem Kr-Einnehmer Weißen u. Hr. Gödicken überlassen und befohlen, mir, ausser der äussersten Noth, nichts zu sagen, oder zu zeigen. Gott gebe, daß ich ruhig werde, u. an keine Autorarbeit mehr denke; sie steht nicht mehr in meinem Vermögen, u. ist in meinen Umständen Sünde. Indessen erwarte ich doch Ihre Auflösungen, die sich Weiße u. Gödick noch zu Nutze machen sollen. Aber, guter Schlegel, die L e h r e n e i ne s Va t e r s muß ich nunmehr ba l d, b a l d haben; denn man druckt in zwo Pressen zugleich. Finden Sie Änderungen nöthig, nun so erweisen Sie mir die Wohlthat, u. setzen Sie solche gleich hin. Ich kann sie nicht fertigen, wenn Sie oder Heyer es nicht thun. Ich umarme Sie u. die Ihrigen. Gott erhalte u. segne Sie! Glrt. Leipzig den 26 October, 1768. verte. Den 28sten October. Ich bin leider nichts weniger als beruhiget. Freylich ist es Krankheit, aber auch Strafe und Unglück für mich, daß ich in Kleinigkeiten kindisch ängstlich bin. Wollte Gott, ich hätte vor etlichen Monaten den Einfall gehabt, Sie zu bitten, daß Sie meine Schriften nämen, die Orthographie berichtigten, mir die Theile zum Abdrucken zuschickten: so hätte ich u. Gödick die Correctur besorgen, u. ich hätte, wo ich sonst angestoßen, doch noch Ihre Änderung wegstreichen u. das Meinige beybehalten können! Was mir Reich zum Douceur gegeben, hätte ich Ihnen geschickt, da Sie die Mühe gehabt.
Nr. 1184
1184. An Christiane Caroline Lucius.
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Leipzig, den 4. November 1768.
Liebste Freundin! Lassen Sie sich erzählen, was mir armen Manne zeither begegnet ist. Man veranstaltet hier eine neue Auflage meiner Schriften in etlichen Bänden, eine Sache, die mir seit anderthalb Jahren (denn so lange hat Herr Re i c h schon davon gesprochen) bald gleichgültig, bald beschwerlich gewesen ist, und bei der ich mich, wegen meiner Kränklichkeit, in gar nichts habe einlassen wollen. Endlich, da ich höre, daß es Ernst wird, lasse ich mir die ersten und letzten Stücke meiner Schriften aus dem Laden holen, um sie durchzusehen, einige Kleinigkeiten der Grammatik zu berichtigen und etwa ein paar kleine Aenderungen im Durchlesen zu wagen. Ich sitze acht Tage, werde jeden Tag ängstlicher, erreiche meine Absichten wenig, der Druck kömmt, ich werde noch ängstlicher, will mit G ö d i ck e n die Kleinigkeiten abthun u.s.w. Hierüber verliere ich meinen Schlaf, erst Stundenweise und dann in voriger Woche zwo ganze traurige Nächte. Nach der ersten schlaflosen Nacht, ließ ich früh meinen Dr. H e i n e kommen, erzählte ihm mein Schicksal und hatte den ersten Correcturbogen vor mir liegen. Gut, fieng er an, diesen Bogen lesen Sie noch, ich will so lange warten und ihn selbst mit lesen; alsdann bitte ich Sie, wenn Sie Ihr Leben lieben, denken Sie weiter an keine Durchsicht, an keine Verbesserung, an keine Correctur und werfen Sie den Augenblick alles von sich. Ich ließ also den Kreissteuereinnehmer We i ße und Gödi c ke n rufen, übergab ihnen die Correctur und bat, mir, außer der äußersten Noth, kein Wort vom Drucke vorzusagen. Mein Schlaf kam freylich noch nicht wieder und meine Nerven waren und blieben geschwächt. Gott vergebe mirs! Ich dachte, ich würde in Einem oder ein Paar Tagen das thun können, was ich in Gedanken hatte, und ich hatte albern gedacht. Ob ich nunmehr ganz ruhig bin? – Nein, liebste Mademoiselle, dieses ist nicht zu erwarten; aber Gott sey gelobt, daß ich wieder schlafe und meine gewöhnlichen Collegia lese. Weg mit dem Autor, den ich lange schon nicht mehr habe leiden und ausstehen können! Gott lasse das Gute in meinen Schriften nützlich werden für viele, und das Uebrige unschädlich bleiben. Ich empfehle mich Ihrem ganzen Hause. Grüßen Sie Herrn S ey d e l n und Herrn Z ei s e n ergebenst von mir und hoffen Sie das Beste und wünschen Sie mir, Ihrem kranken Freunde, das Beste. Leipzig, den 4. Nov. 1768. Gellert.
1185. An Johann Adolf Schlegel.
Leipzig, den 7. November 1768.
Liebster Schlegel, Fürchten Sie nichts wegen Ihrer Fabeln; ich bin von langer Zeit her der Bewundrer u. Lobredner derselben gewesen, u. werde es immer seyn, wenn ich gleich bey einer einzelnen Stelle, oder bey einem etwas langen Eingange, an-
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stoße. Itzt besorge ich zwar die Correctur der Bogen nicht mehr; aber Herr Gödick, mein Famulus, thut es mit aller Sorgfalt. Gärtner soll die Aushängebogen noch diese Woche erhalten. Es kränket mich, Theuerster Schlegel, daß ich Ihnen so viel Mühe und Schreibens mache u. gemacht habe, es kränket u. bekümmert mich. Vergeben Sie mirs, Ihrem ängstlichen und in der That sehr schwachen u. kranken Freunde. Nein, nicht der Ruhm, nicht der Beyfall, als Beyfall, ist mein Gedanke, sondern das Nützliche, das Unanstößige; u. darum wünschte ich, auch in Kleinigkeiten alle Genauigkeit beobachten zu können. Aber genug, Weiße u. Gödick haben die Correctur; u. ich darf mich nach Dr. Heinens Willen (er grüßt Sie herzlich) nicht damit einlassen, ob ich gleich darum nicht aufhöre, das Verlangen darnach, u. die Schuldigkeit des Autors zu fühlen, dessen einzelne Schriften zu einem bleibenden Werke eingerichtet werden. – Wenn Sie auch die Lehren des Vaters nur durchlesen; so bin ich schon zufrieden; gesetzt, daß Ihnen Ihre Amtsgeschäfte auch keine Critiken verstatten. Gott stärke u. erhalte Ihnen Ihren kranken August, u. alle die Ihrigen. Leipzig, den 7 Novbr. 1768. Glrt. Hr. Weiße ist in der Grammatikal. Critik nicht sehr geübt – aber die Sache selbst thut er mit Vergnügen, u. im Spielen. – Herr Richter hat mir heute geschrieben. Er lobet seine Herrschaft ausserordentlich, auch seine jungen Herren. – Daß der Rector in Plauen, mein guter Freund, Eine Ihrer Niecen geheirathet hat, habe ich erst kürzlich erfahren. Sie soll eine gute Frau, aber keine große Wirthinn seyn.
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Dresden, den 12. November 1768. Bester Herr Professor! Ihr letzter Brief hat mich sehr erfreut, das dachten Sie wohl nicht, weil er nur eine Klage enthält? Aber ich weiß nicht, wie es ist. Sie klagen in einem so hübschen Tone, daß es mir wie nicht geklagt war. Ueberdieß beredete ich mich – verzeihen Sie die offenbare Eigennützigkeit dieses Gedankens – Sie sähen in diesem Briefe, ob er gleich klagt, nicht so krank aus, als etwan in einem Dutzend laconischen Zeilen ohne Klage. In der That, liebster Herr Professor, war er nicht, fast wie sonst vor einigen Jahren, drey Seiten lang und eine Erzählung von dem, was Ihnen begegnet ist? Denken Sie, wie lieb er mir seyn müsse, mir, die ich so gern um alles wissen mag, was Ihnen begegnet. Möchte Ihnen doch recht viel Gutes begegnen! Ihr wohlwollendes Herz, das gewiß gern Freude mittheilt, würde ihnen bald den Wunsch eingeben, auch Ihrer Dresdner Correspondentin ihren Antheil davon zu schenken. Gewiß, mein itziges Vergnügen war nicht unvermischt. O schonen Sie sich! Der Schaden, den die angefangene Arbeit Ihrer Gesundheit gebracht, zeigt von
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deren Schwäche. Wie wohl haben Sie gethan, daß sie dieselbe Ihren Freunden übergeben haben! Ihr Medicus hat meine Hochachtung und mein Zutrauen, daß er auch andere Ursachen von Krankheiten glaubt, als verdorbenen Magen und stockendes oder wallendes Blut und andere sichrere Gegenmittel, als Pulver und Tropfen, von welchen ich, im Vorbeygehen, eben keine große Verehrerin bin. Nein, etwas weniger gearbeitet, mehr spazieren gegangen, eine Lustreise nach G i e ß h ü b e l ins Bad, und Milch, Gartengewächse und Früchte zur Speise: das sind nun so die Dinge, die ich der Arzney-Gelahrtheit noch gern zu Gefallen thue, aber mehr auch nicht, ausgenommen im äußersten Nothfalle. Gott sey Dank, daß Sie Ihren Schlaf wieder haben! Sorgen Sie, ihn nicht wieder zu verlieren und hoffen Sie, daß auch ohne Aufopferung Ihrer Ruhe, Segen, Glück und Ruhm Ihren Werken folgen werde. Das mögen Sie mit aller Demuth und Bescheidenheit nach dem Vergangenen und Gegenwärtigen von der Zukunft erwarten. Itzt werde ich Ihnen wieder viel Vergnügen zu verdanken haben, ohne daß Sie gegenwärtig etwas dabey für mich thun. Ich habe mir Ihre Briefe an mich alle nach der Ordnung, zu meiner itzigen Lectüre statt eines andern Buchs hingelegt. Das wird mir glückliche Stunden machen und mir viele der angenehmsten Situationen, in denen sich mein Herz befunden hat, zurückbringen. Etwas wird mir dabey betrübt seyn; zu sehen, wie ihre Anzahl von Jahr zu Jahr abgenommen hat. Im Ganzen aber freue ich mich über den Reichthum meines Schatzes. Letzthin wollte ich ihn zählen und in eine Summe bringen, ich konnte aber nicht mit mir einige werden, ob ich nach Briefen oder Bogen oder Blättern zählen wollte, und meinte, die eine Art zu rechnen könne mich reicher machen, als die andre. Ich brachte so lange damit zu und in dem uneingeheizten Zimmer, wo ichs thun wollte, war es so kalt, daß ichs endlich gar mußte seyn lassen. Sie wissen also, theuerster Herr Professor, was ich itzt zunächst lesen werde. Wie gerührt ich aber dabey an Sie denken, wie mein Herz dabey mit süßen Empfindungen und feurigen Segenswünschen für Sie erfüllt seyn werde, das können Sie nicht wissen, weil ichs Ihnen nicht sagen kann, auch es Ihnen nie sagen konnte, wie herzlich und kindlich ich Sie liebe und verehre. Auf gleiche Weise will ich nachher auch alle Briefe meiner übrigen Correspondenten und Freunde lesen, einige ausgenommen. Meine Correspondenten werden itzt ein wenig faul, nur C r eu t zi g e r nicht, der mir auch dafür das liebste ist. Ich murre immer darüber und doch hat ein jedes seine gute Entschuldigung. Die liebe D o l es hat in ihrer Wirthschaft viel zu thun, ihr Sohn studirt fleißig, auch habe ich ihn vorigen Sommer selbst ein wenig vernachlässigt. Der arme Tr u mm e r ist weit in die Welt hinausgegangen. Die C o t b u ß i s c h e Freundin – ich weiß nicht, ob die noch lebt. Hat sie nicht in diesem letzten halben Jahre einmal an Sie geschrieben und Ihnen einen Brief von mir an Sie übersendet, der aus Versehen in ein Couvert an Sie gelegt worden war? – Und der arme S e y d e l , der ist zu nichts gut, wenn er traurig ist; so spricht er selbst und traurig mag er oft seyn: daher schreibt er selten
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und kurz und melancholisch. Und mir ist nun nichts ängstlicher anzusehen, als unzufriedene Menschen. Gleichwohl darf ich ihm wenig darüber sagen. „Wenn ich meiner C a r o l i n e mein Herz nicht eröffnen, gegen sie nicht klagen darf, so habe ich gar niemanden, sagte er mir einmal, da ich ihm den melancholischen Ton seiner Briefe verwies. Oft wollte ich, daß ich nicht seine C a r o l i n e, sondern sein Freund wäre; ich könnte vielleicht mehr für ihn thun und er würde weniger dabey leiden. Ich gedenke bald einmal an ihn zu schreiben und ihm zu sagen, wie gütig Sie sich seiner erinnern. Unser Herr Z e i s befindet sich wohl und reitet oft. Zuweilen begleitet ihn mein Bruder. Vor wenig Wochen gaben sie zusammen in Za de l bey Herr Z e i s e n s jüngster Schwester Besuch. Sein kleiner Sohn, ein liebenswürdiges Kind von sechs Jahren, besucht mich fast täglich, unter dem Vorwande, bey mir französisch zu lernen. Wir lernen auch in der That, und hernach spielen wir wie Kinder und sind überhaupt die besten Freunde von der Welt. Abends nach 10 Uhr. So weit kam ich heute am Tage. Abends habe ich mir ein Vergnügen gemacht, das ich mir aus verschiedenen Ursachen nicht oft erlaube. Ich bin im Schauspiele gewesen und habe C r e bi l l on’s Rhadamist und Zenobie aufführen sehen. Ich versprach mir viel davon, doch, glaube ich, ist meine Erwartung übertroffen worden. Durch gute Vorstellung eines interessanten Stücks kann ich ungemein angenehm gerührt und unterhalten werden. Ich habe also einen zufriedenen und vergnügten Tag und Abend gehabt, dessen ruhige Geschäfte und Ergötzlichkeiten ich nun damit beschließe, daß ich meinen theuersten Freund mit Zuversicht um die Erhaltung seiner Gewogenheit bitte, die ich unter die besten Geschenke des Himmels in diesem Leben rechne und so lange ich lebe und bin, mit der zärtlichsten und lebhaftesten Dankbarkeit besitzen, erkennen und verehren werde. C. C. Lucius. Von allen meinen Freundinnen Versicherungen der Ehrerbietung und die besten Wünsche für Ihre Gesundheit und die ganze Ruhe Ihres theuern Lebens.
1187. Von Louis Ésaïe Pajon de Moncets.
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Berlin, den 15. November 1768.
Monsieur et très honoré Ami La seule nouvelle qu’on m a dit de votre santé seroit suffisante pour m’engager à vous témoigner ma joye de vous savoir mieux. On attribue à votre exercise journalier du cheval la guerison ou diminution de votre hypocondrie, et je souhaitte qu’on n’ait jamais dit plus vrai, et que votre belle ame se trouve logée dans un corps constitué de maniere à en seconder les operations et à vous faire recueillir dès cette vie les fruits de tout le bien que vous avez fait par vos discours, vos ecrits et votre exemple.
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Je prens la liberté de vous adresser un nouveau disciple que je crois digne de profiter de vos lecons et pour lequel je vous demande vos conseils. Il m’a eté adressé par un ami de Petersbourg, et je ne le connois que depuis très peu de tems, n’ayant eu même occasion de le voir que deux ou trois fois. Ce que je sais, c’est que s’etant mis aux etudes fort tard, il paroit qu’il racheterra par son zele le tems perdu. Je le crois d’une grande austerité de moeurs, et personne n’est plus propre que vous à lui donner ce qui peut encore lui manquer en solidité pour les principes, et en amenité pour le commerce ordinaire de la vie. Mr. Stein en un mot est un commencant qui a besoin de vos directions pour la conduite de ses Etudes, et qui y apportera les plus louables dispositions. Il ne s’est fait de changement à notre situation, qu’en ce que comme vous l’aurez appris, j’ai perdu une bonne mere qui me venoit trouver à l’age de 80 ans, et qui a succombé à la fatigue du voyage, ou qui au moins n’a pu l’achever et nous procurer l’extreme satisfaction que nous aurions eu a la recevoir. Il y a plus d’un an que j’ai fait cette perte, et ce qui la reveille en ce monent surtout, c’est que j’ecris a l homme du monde le plus capable de sentir combien elle a du nous affecter. Comme nous avons une chambre à vous offrir je desire plus que jamais que vous fassiez un voyage dans nos quartiers: si c’est une chimere que l’esperance de vous loger chez nous, au moins puis je vous assurer que personne ne le desire plus sincerement et ne vous est plus attaché. A cet egard comme a peu près en toute autre chose nous n’avons mon Epouse et moi qu’un sentiment et un coeur, et c’est en particulier à ce titre que je vous demande pour l’un et pour l’autre la continuation de votre amitié. Il seroit superflu après cela, de vous dire combien cordialement mon Epouse vous salue, et avec quelle tendre consideration je suis Votre tres humble Berlin le 15 Nov. 1768 Serviteur Pajon
1188. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 23. November 1768.
Liebste Schwester, Ich danke Euch sehr für Euren langen Brief und alle die guten Nachrichten, die darinne stehen. Zuförderst grüsse ich das doppelte neue Ehepaar und wünsche ihm Wohlfahrt u. Seegen von Gott auf ein langes gutes Leben. Auch den Herrn Cantor grüsse ich ergebenst und schicke ihm meine Lieder u. Lehrgedichte. Ihr erhaltet einige Predigten von Dr. Burschern, u. ich will auch sonst noch ein Buch für Euch aussuchen, wenn ich nur wüßte, was für eins. Ferner schicke ich Euch den Ducaten auf den Monat December. Also ist wieder bald ein flüchtiges Jahr zurück gelegt? Gelobet sey der Name u. die Güte des Herrn, die uns erhalten hat und täglich neu über uns gewesen ist. Auch werdet Ihr ein Paar Tafeln Chocolate, und, denke ich, ein kleines Bou-
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tellechen Ungarischen Wein mit dieser Gelegenheit überkommen, nebst einigen alten Strümpfen u. andern Kleinigkeiten. Die beygelegten sechs Groschen sollen Fritzen zu Biere. Dem guten Stadtschreiber, o dem wirds Gott wohl gehen lassen. Die beiden Grafen u. Dr. Wendt grüssen Euch vielmal. Sie werden gegen Ostern noch einmal ins Gebürge reisen, und alsdann von uns und auf Reisen gehn. Ein großer Verlust für unsern Tisch, und mich! Auch der Hr. v. Hardenberg u. Gervinus denken oft an Euch. Und hiermit lebt wohl mit allen den Unsrigen! Gott segne Euch! Lpzig den 23 Novbr. 1768. Glrt.
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Leipzig, den 5. Dezember 1768.
Theuerster Herr Rector, Verzeihen Sie mir eine späte Antwort, an deren Verzögerung wenigstens mein Herz keinen Antheil hat. Genug, ich bin Ihr Freund, und mit Ihrem lieben Sohne sehr wohl zufrieden. Möchte er doch Ihre und meine Hoffnungen alle erfüllen können! Er war vor einigen Wochen wegen seines Tisches im Convictorio, den er nach seinen Gedanken zu spät erhielte, unruhig; ich wies ihn zur Geduld; und siehe, er kam bald darauf, und meldete mir froh, daß er die gewünschte Stelle erhalten hätte. Vielleicht folgt auch bald ein Stipendium zur Erleichterung des guten Vaters – gab ich ihm zur Antwort. Übrigens, liebster Freund, freue ich mich im Voraus auf Sie, wenn es Gott gefällt, daß wir uns nach so vielen Jahren noch in diesem Leben, noch in Leipzig, einander wieder sehen sollen. Die Pflichten, die ich Ihrem Sohne schuldig bin, will ich bey keiner Gelegenheit vergessen, und Ihnen eben dadurch mit der That beweisen, daß ich Ihr Freund u. Diener herzlich bin, Gellert. Leipzig, den 5 December, 1768.
1190. Von Johann Adolf Schlegel.
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Hannover. Am 7. December 1768. Liebster Gellert, Hier hast du endlich Deinen B r i e f e i ne s Va t e r s a n s e i ne n S ohn wieder, nachdem Du so lange darauf lauern müssen. Es ist, seit ich die Arbeit an der Passionspredigten zweytem Theile geendet, das erste Geschäffte gewesen, das ich vor mich genommen; und ich bin für meine kleine Mühe durch die Gute und Schönheit der Schrift genugsam belohnet worden.
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Aber wie? Ein ganzer Bogen? Ich will sehr bitten, nicht darüber hypochondrisch zu werden. Du kennest ja meine Sorgfalt in Kleinigkeiten, und weiter sind es nichts. Ich habe Dir auch die Sache nach Vermögen erleichtert; und mein Aufsatz ist allenfalls so eingerichtet, daß Du füglich alles Einem Deiner lieben Getreuen überlassen, und Dir von dem, was sich der Mühe verlohnet, Bericht abstatten lassen kannst. Aber daß ich selber kleine Aenderungen vorschlagen wollen, dieß ist die Ursache, warum Du Dein Werk um einen Posttag später erhältst, als ich Dir durch Madam Dycken habe versprechen lassen. Also verbitte ich aufs ernstlichste alle Hypochondrie. Was ich in meinem letzten Briefe geschrieben, ist gar nicht darauf abgezielet gewesen, Dich der Eitelkeit zu beschuldigen. Aber es liegt in der Natur, daß ein Autor nicht gegen seine Werke gleichgültig ist; es würde solches auch in die Beschaffenheit derselben einen schlimmen Einfluß haben, wenn er es bey der Verfertigung derselben wäre. Ich preise auch mehr die Gleichgültigkeit gegen die Urtheile der Welt darüber an; u. diese Absicht zu erreichen ist es gut, daß man zuweilen einen Blick auf die Dürftigkeit der papiernen Ewigkeit wirft; und das ist, glaube ich, jedem Autor zuträglich. Ich habe das mir selber so oft vorgeprediget, und predige mir es noch vor, daß ich zu der philosophischen Gleichmüthigkeit gekommen zu seyn glaube, eine kritische Pille mit eben so guter Art hinterschlucken zu können, als eine medicinische, oder gar ein Rhabarberpulver, wobey ich kaum den Mund ein wenig verziehe. Ueberhaupt ist die Accuratesse in der deutschen Orthographie, dem willkührlichsten Theile der Grammatik gar nicht werth, daß man sich den Kopf darüber nur bis zu einem leidlichen Kopfweh zerbreche, geschweige daß man sich darüber hypochondrisch und schlaflos machen sollte. Und meyntest Du wohl, wenn Du alle Deine Kräfte zusammennehmen wolltest, darinnen feste Regeln zu bestimmen, und ihnen mit der größten Genauigkeit folgtest, daß Du damit große Dinge ausrichten würdest? Das würde kaum ein halbes Dutzend deutsche Akademien vermögen. Es ist wahr, der Deutsche ist ein sehr nachahmungssüchtiges Geschöpf; aber nicht so leicht im Alten u. Natürlichen. Wolltest Du darinnen viel ausrichten, so müßtest Du die ganze gesunde Orthographie auf den Kopf stürzen; dann möchte noch etwas sich von Deiner Sorgfalt hoffen lassen. Aber wenn man den gewöhnlichen Weg nur hier und da ein wenig ausbessert, das wird nicht einmal bemerket; zumal in den itzigen Zeiten, wo das Correcte gerade für nichts gilt. Nimm nur einmal Eines der Neuern Werke, und selber unsre Kunstrichter, die Allgemeine Bibliothek und dergleichen vor die Hand, um darinnen ich will nicht sagen die Varietät in der Orthographie, sondern so gar die grammatischen Schnitzer aufzusuchen; Du wirst, ich wette, eine reiche Aernte finden. Nimm das so hochgepriesne Werkchen unsers Dichters, von dem es heißt: Seht, unser Plato wird ein epikurisch Schwein nimm Musarion vor Dich, und sieh zu, ob es nicht bey den großen Schönheiten, die es hat, an Schnitzern solcher Art, orthographischen, grammatischen, prosodischen Schnitzern wimmelt. Ja nimm auch solche die mehr Ac-
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curatesse und Correction lieben; in der Orthographie sind sie doch nicht überall mit sich selber einig. Ich glaube an solche Dinge mehr Sorgfalt verwandt zu haben, als andre; aber auch bey mir werden Dir Verschiedenheiten genug aufstoßen, die Dir zeigen, daß in der Orthographie noch zu viel Schwankendes sich finden. Und findet sich nicht selber bey den Franzosen, diesen Meistern in Kleinigkeiten, Verschiedenheit genug. Also lieber Gellert; es wäre verschwendete Arbeit, in der Orthographie es bis zur äußersten Genauigkeit zu bringen: unnütze Sorge, sich darüber zu ängstigen: undankbare Mühe, sich durch einen Fleiß den niemand bemerket, das Hypochonder zuzuziehen. Was ich neulich wegen meiner Fabeln schrieb, das hast Du unrecht verstanden. Daß Du meinen Fabeln nicht schaden willst, das brauchst Du mir nicht erst zu sagen. Ich bin dessen längst überzeugt. Aber wir sind beide zu offenherzig; und das ist (mich österreichisch auszudrücken) in den itzigen häklichen Zeitläuften im Reiche der Poesie und des Witzes gar bedenklich. An Madam Dycken mache meine Empfehlung. Noch habe ich wenig Passionspredigten aus der Censur des Ministerii nicht zurückerhalten. Lebe wohl und gesund. Hr. Richtern habe ich neulich auf seiner Stube besuchet, und ich wundere mich, wie weit er seine Junker in den sechs Wochen gebracht hat. Ich bin, liebster Gellert, unter vielen freundschaftlichen Küssen meiner Frau und meiner Schwester, die eben itzt mich besuchet hat, der Deinige, Johann Adolf Schlegel. Hier ist auch ein Brief an Herrn Reichen. Noch wollte ich gern ehe ich an die Fortsetzung des historischen Werkes gienge, die zweyte Sammlung von Gesängen zu Stande bringen. Ich habe ihn gebeten, bey dem folgenden Bande des historischen Werkes den Preis des Bogens selber vorzuschlagen. Bey dem vorigen Bande kamen von den 100 Th (die Uebersetzung, die mich nichts angeht, abgerechnet) auf meine Arbeit etwan 60 Th, und ich habe darüber 5/4 Jahr gesessen, und Du kannst nicht glauben, was für saure Arbeit es ist. Ich könnte für den Bogen weniger als 4 Th nicht vorschlagen. Ich glaube kaum daß ich in der Woche über 1 oder anderthalb Bogen zu Stande zu bringen vermag, wenn ich auch dem Fleisse alle Spatziergänge u. Erholungen aufopfere. Kennst Du einen Proselyten aus dem Judenthume, Namens Selig, der in Leipzig Stunden giebt, und von jüdischen Kenntnissen ein Wochenblatt schreibt? Ich habe ihn hier gekannt, und copuliret. Es ist mir lieb zu hören, daß er sich wieder hilft. Und wenn Du ihm unter dem S t udi os i s T he ol og i a e von Deiner Bekanntschaft Kunden zuweisen kannst, so thue es. Ich glaube, daß Du es mit gutem Gewissen thun könnest. Hr. Hegewischen und seinen Freund Velthusen habe ich itzt in langer Zeit nicht gesehen.
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1191. An Heinrich Adolf von Brühl.
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Leipzig, den 9. Dezember 1768.
Theuerster Graf, Also ist Ihre beste Gemahlinn abermals glücklich entbunden, und mit einem Sohne entbunden? Welche Freude für einen wartenden Vater, für eine zärtliche Mutter; und welche Freude für mich Ihren Freund, und Verehrer! Gott sey gepreiset für diese Wohlthat! so dachte ich, indem ich Ihren Brief las; und so rief ich, als ich ihn gelesen hatte; und mit diesem frohen Danke will ich den für Sie und mein Herz so merkwürdigen Tag beschließen. Aber daß Sie und Ihre theuerste Gemahlinn mich wieder zum Pathen dieses Ihres lieben Sohnes erwählet haben, wie verdiene ich diese Wohlthat, diesen Beweis des größten Zutrauns und der gewissesten Liebe? Durch nichts, als durch mein Ihnen ergebnes Herz. Gott lasse doch diesen Sohn, wenn es möglich ist, leben, und ihn immerdar die Freude und den Trost für Sie beide seyn, den iemals Eltern an ihren Kindern, die sie der Erbe und dem Himmel in Weisheit und Frömmigkeit erzogen, erlebet haben. Ich will die frommen Pflichten des Pathen von ganzem Herzen zu erfüllen suchen; der ich, theuerster Graf und Gräfinn, zeitlebens bin Ihr ganz ergebenster Gellert. Leipzig, den 9. Decbr. 1768.
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Bester Schlegel, Niemand, spricht mein Famulus, Herr Gödick, ist scharfsichtiger, kritischer und dienstfertiger, als der Pastor Schlegel; und er hat Recht. Wieder einen ganzen Bogen Critiken und Verbesserungen? O guter Schlegel, das ist bey Ihrem beschäftigten Leben zu viel Wohlthat für mich; und ich weis nicht, wie ich Ihnen genug danken soll. Alle Ihre Bemerkungen sind fast ohne Ausnahme wahr u. richtig, wenn auch Ihre dienstfertigen Änderungen noch einige Einwendungen litten. Nun, lieber Mann, ich will es nicht vergessen, was ich Ihnen bloß als Autor von so vielen Jahren her schuldig bin; und was ein Freund von Ihrem Charakter für ein Glück ist. An Hr. Reichen habe ich Ihrer Angelegenheiten wegen selbst ein Paar Zeilen geschrieben; und Ihre übrigen Aufträge sind auch besorgt. Herr Hübschen sehe ich wieder seit einigen Wochen nicht; u. ich habe ihm doch gesagt, er sollte mich oft besuchen. Auf Ihre Lieder, das weis Gott, freue ich mich; und ich bitte Sie, den dritten Theil der Beaumont liegen zu lassen, und dafür ja den zweyten Theil Ihrer Lieder uns bald zu liefern. Vor wenigen Tagen habe ich von einem Ungenannten einen sehr unerwarteten und für mein Gewissen wichtigen Brief erhalten. Sie müssen ihn lesen;
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denn Ihr Ausspruch soll entscheiden. Doch in der Sache überhaupt bin ich mit dem Ungenannten schon lange größten Theils einig; u. Gödick weis es, daß ich wegen der Lustspiele u. der Briefe vor dem Drucke der neuen Auflage bekümmert gewesen bin. Wollte Gott die anstößigen Stellen wären alle geändert, oder sie könnten unterdrückt werden; wie zufrieden würde ich ich auf meine Schriften sehen! Aber die Fabeln u. Erzählungen sind nunmehr alle schon abgedruckt – Die Briefe, die Lustspiele noch nicht. Und was soll ich also thun? Ändern? Wenn ichs könnte; von Herzen gern. Rathen Sie mir, theuerster Schlegel, nach Ihrer Einsicht u. Ihrem Gewissen. Wenn mir nur wenigstens der Ungenannte die verfänglichen Stellen alle angezeigt, oder mir seine Änderungen überschickt hätte; denn wie soll ich mich an ihn wenden, da ich nicht einmal den Ort seines Auffenthaltes weis? – So bald Sie mir den Brief wieder zurück senden (thun Sie es bald): so will ich ihn meinem Freunde Wagner in Dresden zuschicken. Ich umarme Sie, Ihre Frau u. Kinder, wünsche Ihnen alle Wohlfahrt von Gott auf das bevorstehende neue Jahr, u. bin ewig der Ihrige Leipzig, den 12 Decbr. Glrt. 1768. Alle ihre Freude, u. auch Hr. Richtern grüsse ich ergebenst. Hr. Gödick hat den Brief abgeschrieben, weil das Original sehr unleserlich, vermuthlich auch mit verstellter Hand, geschrieben ist.
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Gnädige Frau Gräfinn, Itzt heiße ich Sie nur schriftlich in Welkau willkommen; bald aber denke ich auch persönlich dieses Glück zu haben. Indessen soll mein Portrait, das die gnädige Mama gern hat sehn wollen, und das ihre Tochter gewiß auch freundlich ansehn wird, meine Stelle vertreten und ihnen, wenns möglich wäre, meine Ehrerbietung bezeugen. Dem gnädigen Herrn Gemahle schicke ich den Neuen Emil. Wenn er ihn noch nicht gelesen hat, so wird er sich leicht dazu von mir bewegen lassen. Für wen das Avertissement des Hrn. Fraporta soll? Für alle Stände u. Geschlechter, insonderheit für die Schule in Welkau, wenn etwan die Kinder über das Französische nunmehr auch Italienisch lernen sollen. – Daß meine Schecke vorigen Donnerstag gestorben ist; darf ich Ihnen das sagen, beste Frau Gräfinn? Ach ja; denn es ist für mich ein sehr wichtiger Verlust, den ich schwerlich werde ersetzen können. Das sonderbare dabey war, daß die Mittwoche vorher mein Churfürstlich Pferd ankam. Wie dieses aussieht, wollen Sie wissen? Lichtbraun mit schwarzen Extremitäten u. schwarzem Strieme über das Kreuz – ferner sieht es still u.
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freundlich aus, und auch nicht ganz still und freundlich. Kurz, es läßt sich besser sehen, als beschreiben. Ich werde es also mit seinem goldnen Zaume, mit seinem blausammtnen Sattel u. der nur gar zu geputzten Chabrake (silberne Hufeisen, wie der Ruf gieng, ehe es ankam, hat es nicht) kurz, so, wie mirs der Churfürstl. Stallknecht vorige Mittwoche Nachmittage in meinen Hof, unter einem Zulaufe von Jung u. Alt, Gelehrten u. Ungelehrten, brachte, so werde ichs Ihnen, sage ich, in den Hof nach Welkau schicken, damit es die gnädige Mama sehen, u. Ihr ältester Graf, der Graf Heinrich, ein wenig reiten kann. Ich habe es noch nicht geritten; denn ach, so sorgfältig der gute, gnädige und vortreffliche Churfürst auch bey der Wahl dieses Geschenkes gewesen seyn mag: so fürchte ich mich doch vor dieser Wohlthat; denn ein kranker alter Professor u. ein gesundes junges Pferd schicken sich nicht recht zusammen. Die Chabrake ist mir zu hofmäßig schön. Wenn Sie, Gnädige Gräfinn, Ihrem Herrn eine schlechte ohne Sünde heimlich entwenden u. sie mir zuschicken könnten, so würden Sie, hoffe ich, etwas Gutes thun. Wie vielmal der liebe Churfürst das Pferd auf dem Schloßplatze hat probiren lassen; wie er selber aus dem Fenster herunter gerufen, daß man sich in einer weißen Wildschur darauf setzen sollte, um zu wissen, ob es sich etwan davor scheute; wie das Pferd etliche Tage in Sattel u. Zeug im Stalle öffentlich gezeigt worden – alles dieses brachte der Stallknecht, ein Mann mit Eisgrauen Haaren, mit in das Compliment des Hrn Oberstallmeisters hinein; aber dafür bekam er auch einen Louisdor. So viel von der Geschichte des Pferdes! Ich küsse der gn. Gräfinn Mutter u. Tochter ehrerbietigst die Hand und empfehle mich Ihren Herren Gemahlen zu Gnaden. – Noch ein Wort. Daß die Gräfinn Brühl von Bedra mit einem Sohne entbunden worden, daß ich wieder Gevatter gewesen bin, daß meines Bruders Frau auch in guter Hoffnung ist; das werden Sie wohl noch nicht wissen. Leipzig, den 22 Dcbr. 1768 Ihr Verehrer und ergebenster Freund, Glrt. Das Portrait bringt Mag. Mangelsdorf wieder zurück: u. den Emil erwarte ich binnen acht Tagen, weil er nicht mein ist. Meinen Wunsch zum Neuen Jahre für Ihre und Ihres ganzen Hauses Wohlfahrt will ich gewiß, will ich im Stillen thun.
1194. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 23. Dezember 1768.
Ich muß Euch ein Vergnügen melden, das mir unser guter Churfürst diese Woche gemacht hat. Er hatte nämlich gehört, daß mein Pferd krank wäre. Darauf befiehlt er seinem Oberstallmeister, er solle mir das ruhigste und sanfteste Pferd aus dem Churfürstlichen Stalle aussuchen und mit Sattel und Zeug zuschicken. Er ist noch weiter in seiner Vorsorge gegangen, hat sich
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das Pferd auf dem Schloßhofe lassen vorreiten, hat aus dem Fenster herunter gerufen, man solle eine weisse Wildschur umnehmen und sich damit auf das Pferd setzen, um zu sehen, ob es sich etwa davor scheue. Kurz der t he ur e j u n g e F ü r s t , den Gott erhalten und segnen wolle, hat mir das Pferd am Dienstage durch einen Churfürstlichen Stallknecht mit einem blausammtnen Sattel und einer solchen Chabrake, mit Gold besetzt, zugeschickt. O wie viel Gnade und Liebe läßt Gott mich Unwürdigen bey Hohen und Niedrigen finden. – Herr! wer bin ich; und was ist mein Haus, daß du mich Elenden bis hieher gebracht hast? Geritten habe ich das Pferd noch nicht. Ich fürchte mich auch im Herzen davor, weil ich es doch noch nicht kenne. Meine Schecke war wie ein Lamm, war alt und machte mir nicht die geringste Sorge. Nun so lebt denn wohl, gute Schwester, mit Euern Kindern. Leipzig, den 23. Dec. 1768. G.
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Dresden, den 26. Dec. 1768. Liebster Herr Professor! Gute Freunde sind immer gewohnt, Feyertags zusammen zu kommen und das ist hübsch. In der Kindheit schon werden uns die Feyertage so lieb, weil man nicht in die Schule gehen, weil man spielen, Visiten geben, seine besten Kleider anziehen, spazieren gehen darf. Kleine kindische Ursachen, die mit der Zeit verschwinden, in dem Gemüthe aber einen frohen Eindruck hinterlassen, der es, wenn diese Tage wiederkommen, zur Lust und Freude besonders fähig macht. Hierzu gesellen sich in reifern Jahren die großen und wichtigen Ursachen der Freude, die das ganze menschliche Geschlecht angehen und jeden einzelnen Menschen von der ernsten Absicht Gottes für ihn, ihn ewig glückselig zu machen, überzeugen; welche gnädige Absicht ihm zugleich ein Unterpfand ist, daß es ein so gütiger Gott seinen Menschen an keinem wahren Guten je werde fehlen lassen. Dieses tröstende Gefühl der allgemeinen Liebe Gottes, mit dem aus unserer Kindheit zurückgebliebenen frohen Eindrucke vereinigt, nebst der ruhigen Sammlung unserer Gedanken und Entfernung von zerstreuenden und ermüdenden Geschäften, machen unsre Herzen offener, fröhlicher, leichter, unsern Verstand freyer und uns zur gesellschaftlichen Freude und zur Belebung des Umganges geschickter, und ich erkläre mirs aus diesem Grunde, daß an solchen Tagen Bekannte und Freunde sich unter einander zu vergnügen suchen, welches an sich sehr erlaubt seyn kann, obgleich auch hierbey, wie bey vielen guten Dingen, sehr strafbare Mißbräuche eingerissen sind. Nun, bald werde ich ein Tractätlein über die Feyertagsbesuche schreiben. Wenigstens ist es ein sehr weitschweifiger Eingang, um Ihnen, bester Herr Professor, zu sagen, daß ich heute keinen Besuch gebe, auch keinen erwarte,
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als unsern gewöhnlichen Abendbesuch, unsern Ta c hs e l t , und um Sie zu bitten, daß Sie mir erlauben, nur auf eine sehr kurze Zeit (denn schon ist es bald Abend) ein wenig zu Ihnen zu kommen. Vielleicht finde ich meine Freundin, meine Gul de n, bey Ihnen. Ich meyne, ihren letzten Brief an mich, den ich neulich Herrn Cr e ut z i g e r zugeschickt und ihn gebeten habe, Ihnen selbigen mitzutheilen. Es kann seyn, daß Sie ihn nun schon gelesen, Mitleiden für die liebe Kranke empfunden und zu Gott für sie gebetet haben. Es müßte ihr in ihren itzigen Umständen eine mächtige Unterstützung seyn, wenn sie so glücklich wäre, Ihres Zuspruchs und Trostes zu genießen. Es zeigt sich einige Niedergeschlagenheit in ihrem Briefe, aber auch viel Geduld, viel Ergebung und viel liebreiche und edle Bekümmerniß für die Ruhe ihrer Freunde, die sie ohne ihre Schuld unterbricht. Sie muß eine sehr gute Person seyn – fromm und gut und meine Freundin, meine wahre Freundin, und Ihr Geschenk, bester Herr Professor! Nächst Ihrer eigenen Gewogenheit das Theuerste und Liebste von Ihren Händen! Ich kann es weder ihr noch Ihnen sagen, wie herzlich ich sie liebe und ehre, wie sehr ihr letzter Brief mich gerührt hat und mit welcher Bewegung ich einige Stellen in meiner Antwort darauf geschrieben habe. Ich habe es kaum seit einem Jahre recht lebendig verstehen und empfinden lernen, welch eine unschätzbare Wohlthat Gottes die Gesundheit ist. Vorigen Winter war ich krank oder doch auf dem Wege es zu werden. Man vermuthete, ich würde in eine auszehrende Schleichkrankheit fallen und ich dachte es selbst. Mein Gemüth litt von dem Verfalle meiner Gesundheit und die Mühe, die es mich kostete, um aufgeräumt zu seyn wie sonst, und die ich doch größtentheils verlor, vermehrte das Uebel und machte mich trauriger und unzufrieden und unwillig mit mir selbst. Ich schreibe etwas hiervon dem langen und strengen Winter zu, der uns zu sehr ins Zimmer verschloß; denn sobald die Witterung sanft ward und ich wieder anfing auszugehen, empfing ich gleichsam ein neues Leben, und etliche wenige Mittel und Diät=Regeln, die unser Medicus mir vorschrieb, machten alles wieder gut. Hierzu kam unser sechswöchentlicher Aufenthalt auf dem Lande, der schöne Herbst und nun der noch immer nicht unangenehme Winter. Wir drey Geschwister sind gestern noch spazieren gewesen und ich befinde mich sehr wohl dabey, und danke Gott aus dem Innersten meines Herzens dafür. Möchte die Gute Gul d e n zum Troste ihres Mannes und ihrer Mutter itzt nicht schlimmer seyn, als ich vor dem Jahre war, und mit dem Frühlinge so gesund werden, als ichs geworden bin! Gesundheit ist vielleicht das Einzige, was ihr fehlt; sonst wäre sie glücklich. Ihre liebsten Wünsche sind ihr erfüllt. Ich kann nicht zweifeln, daß ihre Ehe nicht sehr zufrieden sey. Nun hat ihr Gott ihre Gesundheit und mit derselben alle Fühlbarkeit für die Freuden dieses Lebens hinweggenommen! Es sey nun, daß er sie durch ein kurzes vorübergehendes Leiden prüfen, oder sie unter Schmerzen und Krankheit zu einem höhern Alter hinaufsteigen, oder bald die Kräfte ihres Lebens sich gänzlich verzehren lassen wolle, so muß er weise und gütige Absichten dabey haben. Wir verstehen oft nicht, was wir wünschen.
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Trau Gott, nicht deinen Schlüssen Die Wahl des Besten zu. Sprich: Wer wirds besser wissen, Dein Schöpfer, oder Du? Itzt am Schlusse des Jahres will auch ich die geliebte Freundinn diesem allweisen Schöpfer übergeben, wie ich alles, was mir das Theuerste ist, wie ich Sie, bester Freund, ihm empfehle! Und ich sollte wegen eines von denen, die ich liebe, bekümmert seyn? Sind sie nicht alle unter der Aufsicht und in der Hand des ewigen Vaters im Himmel? Er erhalte Sie, liebster, theuerster Herr Professor! Er segne Sie! Er weihe Sie mit dem neuen Jahre zu nachfolgenden Jahren, eines langen, ruhigen, nützlichen und ehrenvollen Lebens ein! Der Herr, Herr, dem ich dich befehle, Der segne und behüte dich! Amen! C. C. Lucius.
1196. An Johann Andreas Cramer. Leipzig, d. 28. Dec. 1768.
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Mit einem Herzen, voll von brüderlicher Liebe gegen Sie, umarme ich Sie, mein theuerster Cramer, bey dem Schlusse des alten Jahres, erfreue mich Ihrer Wohlfahrt und der Wohlfahrt Ihres Hauses, und preise Gott, der Sie der Welt und mir erhalten, der Sie mir zum Freunde und Lehrer gegeben. Noch in diesem Weihnachtsfeyertagen, noch heute früh habe ich mich aus dem zehnten Theile Ihrer Predigten erbauet, so gut sich eine schwache Seele erbauen kann. Immer fahren Sie mit Ihren A nda c ht e n fort, bester Cramer, und liefern Sie nur den Beschluß des Bossuet unausbleiblich. Ihre Schriften werden leben, wenn die gehässigen Critiken derselben längst vergessen sind; und Ihre Beredsamkeit, Ihr feuriges Genie, Ihr frommes und gottseliges Herz wird mehr als Einer dankbaren Nachkommenschaft nützen; die höchste Ehre eines Schriftstellers und seine größte Belohnung. Nicht als wollten wir den Menschen gefallen, sondern Gotte, der unser Herz prüfet; also reden und schreiben wir. So kann ein erbaulicher Cramer mit dem Apostel denken. – Aber was ist das für eine neue Schrift, auf die Sie mich vertrösten, ohne mir ihren Inhalt sagen zu wollen? Von Ihrem ältesten Sohne, mein Liebster, höre ich schon seit ganzen Jahren viel Gutes; und Herr Tidemann, der mit uns speiset, hat uns noch vor kurzen eine ganze Geschichte seiner richtigen Urtheile, seiner vortrefflichen Empfindung, kurz, seiner großen Fähigkeiten erzählet. Welche Freude muß ein solcher Sohn dem Vater seyn! Ich grüsse und segne ihn; und ermuntre ihn durch meinen Beyfall, ob er gleich meiner Ermunterung nicht bedarf.
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So viel für heute; denn mir ist schon bey diesen wenigen Zeilen, als wenn ich durch eine schwere Arbeit entkräftet wäre. Urtheilen Sie daraus, wer ich bin; und wie schwach mein Geist, wie erstorben er ist. Um desto mehr beten Sie für mich, und lieben Sie mich zu meinem Troste, wie Sie thun. Ich küsse Ihre Charlotte, Ihre Kinder und Funken. Der Ihrige Glrt.
1197. Von einem Ungenannten.
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Mein liebster Gellert, Eine Gewissensrüge an Sie? – Die war mir in der That sehr unerwartet. Und wem sollte sie es nicht seyn? Da eine sorgfältige Gewissenhaftigkeit, eine durchgängige Ehrerbietung gegen Religion und Tugend, ein so unstreitiger, so vorzüglicher Ruhm Ihrer Schriften ist? Armer Freund, wie dauern Sie mich! Da Sie ohnedieß hypochondrisch genug sind, muß sich von allen Seiten her alles vereinigen, Sie noch hypochondrischer zu machen. Ein Ungenannter, der außerdem Ihren Schriften das gebührende Lob ertheilt, will dennoch nicht wenig moralische Schwächen darinnen entdeckt haben, und fordert Sie in einem Briefe auf, „bey einer neuen Ausgabe denselben abzuhelfen, in a l l e n auch nur a n s t ö ß i g s c h e i n e nde n Stellen die s t r e ng s t e n moralischen Verbesserungen ja nicht zu verabsäumen; und das zwar zur Ehre des Gewissens und der Religion.“ Wie sehr Sie besonders itzt, da Ihre sämmtlichen Schriften gerade von Ihren Verlegern in eine Sammlung zusammen gedruckt werden, dadurch haben beunruhigt werden müssen; das habe ich mir leicht vorstellen können. Sie haben ja nur erst jüngsthin gegen mich geklaget, daß Sie sich schon seit geraumer Zeit wegen der Ihnen mangelnden Heiterkeit des Geistes ungeschickt fühlen, diejenigen Aenderungen zu unternehmen, die Sie, vornehmlich in Ihren Lustspielen und Briefen, zu machen gewünscht hätten. Ich habe sein mir überschicktes Schreiben gelesen und wieder gelesen, und sorgfältig geprüft. Sie verlangen mein unpartheyisches Urtheil davon zu wissen. Hier ist es. Aber Sie werden, so wenig Sie bey Ihren gegenwärtigen Gesundheitsumständen dazu aufgelegt sind, Geduld haben müssen, viel zu lesen; denn der Brief des Ungenannten ist lang; die Beantwortung seines Innhalts wird also auch nicht kurz ausfallen können. Der Verfasser zeigt in seinem Briefe allerdings, wie er mehrmals von sich versichert, einen brennenden Eifer für Tugend und Religion. Aber ist es auch ein durch richtige Einsichten aufgeklärter Eifer? Darauf möchte er wohl keinen Anspruch machen können. Bey einem wahrhaft frommen Herzen verräth er doch überall viel Schwäche des Verstandes, und es wird schwer halten, bey der Widerlegung seiner Zweifel und Einwendungen in einem so ernsthaften Tone zu bleiben, als er bey seinen redlichen Gesinnungen wirk-
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lich verdient. Seine Grundsätze sind theils ganz falsch, theils nur zur Hälfte wahr. Oder wo auch gegen die Richtigkeit der Grundsätze nichts einzuwenden ist, da leitet er aus diesen richtigen Grundsätzen sehr unrichtige Folgerungen her. Doch es ist nicht genug, daß ich das sage; ich muß es auch beweisen. Lassen Sie uns denn zur Zergliederung seiner Sätze kommen. Sein erster Satz betrifft d i e l a c h e nde und be i ße nde Be s t r a f ung der Laster. In Ansehung derselben „glaubt er durch moralische Gründe überzeugt zu seyn, daß man das Laster niemals possierlich, wohl aber thöricht und abgeschmackt vorstellen könne, weil sich bey dem Possierlichen leicht der Begriff des Angenehmen uns unvermerkt mit einmischt, welches besonders bey der Wollust zu besorgen ist.“ Der Satz ist scheinbar; aber zu einer so strengen Richtigkeit, als bey einer Regel der Prüfung nöthig ist, möchte er wohl eine genauere Bestimmung nöthig haben. Was versteht der Verfasser unter L a s t er ? Was unter p o s s i e r l i c h v or s t e l l e n? Und wi e m i s c ht s i c h b ey d em P o s s i er l i c h e n u n v e r m e r kt de r Be g r i f f de s A ng e nehmen ein? Aus dem Laster soll ich niemals einen bloßen Spaß, niemals das, was man eine Schekerey nennt, machen. Das würde der Leichtsinn sehr geschwind ergreifen. Es ist nicht zu läugnen, daß solches von manchen alten und neuen Dichtern geschehen sey; besonders in Absicht auf die Ausschweifungen der Wollust. Oder warum wollten wir ihrer schonen? Lassen Sie sie uns bey ihrem eigentlichen Namen Laster der Unzucht nennen. Schwerlich wird dergleichen Verfahren jemand, der die Ehre der schönen Künste aufrecht erhalten will, vertheidigen. Auch der Verfasser führet hier zur Erläuterung die Wo l l u s t an; aber er bestimmt nicht, ob er damit ihre wi r kl i c he n A us s c h w e i f u n g e n , oder nur ei n v er l i e bt e s Te m pe r a m e nt meyne. Wenn er die erstere dabey im Sinne gehabt haben sollte; wie käme er zu dieser Bemerkung bey I h r en Schriften? Was ist denn also dem Verfasser L a s t e r ? Nimmt er das Wort im bür g e r l i c h e n Ve r s t a n d e für die gröbern Laster? Da hat er freylich Recht. Wer wird Unzucht, Ehebruch, Diebstahl, Spitzbüberey, Todtschlag, Meuchelmord weiter nichts, als lächerlich machen wollen? Sie verdienen Abscheu. Ihre Namen empören. Sie müssen nie anders vorgestellt werden, als Abscheu zu erwecken; und, das zu thun, wird noch keine sehr warme liebe zur Tugend erfodert. Nimmt aber der Verfasser das Laster im t he ol og i s c h e n Ve r s t a n d e, der auch, genau genommen, der moralische ist; welche böse Neigung, wenn sie in der Seele herrscht, wenn sie Leidenschaft ist, wird da nicht darunter begriffen seyn? Und dann möchte der Verfasser sich wohl nicht auf dem rechten Wege befinden, und noch weniger, wenn er vielleicht gar die Anlage und den Hang dazu, ehe sich noch daraus das Laster ausgebildet, kurz alles, was dazu führen kann, mit darunter zusammenfassen sollte. Denn was heißt bey ihm p o s s i e r l i c h v or s t e l l e n? Soll es überhaupt nur so viel sagen, als lächerlich machen; nicht eine besondre Art, etwas lächerlich zu machen, anzeigen; so ist gar viel dawider einzuwenden. Alle Thorheit machet, als Thorheit, lächerlich; und das Laster, als thöricht vor-
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zustellen, das hält ja der Verfasser des Briefs selber für erlaubt. Ja es ist noch mehr als erlaubt; es ist der Tugend so gar zuträglich, wenn die Gebrechen der menschlichen Seele auf mehr, als eine Art, angegriffen werden. In vielen Fällen ist es sehr heilsam, wenn man auf die Thoren, auch vor der Welt, ein Lächerliches wirft; denn das fühlen sie noch am ersten, da nicht selten den ernstern Gründen aller Zugang ganz verbaut ist. Um auf das von dem Verfasser angeführte Beyspiel der Wollust zurückzukehren; was sollte denn wohl hindern, solche Gecken, die gleich in jede weibliche Gestalt sich verlieben, durch Satyren dem Gelächter bloß zu stellen? Vielleicht daß wenigstens einer oder der andere das Unanständige davon empfindet, und sich schämen lernet. Eine wahre und sittliche Besserung wird durch alle Werke des Witzes und Geschmacks nicht bewirket werden. Das gebe ich gern zu. Aber philosophische Abhandlungen werden das eben so wenig ausrichten, und denen wird es doch Niemand zum Vorwurfe machen, daß sie nicht die Kraft der geoffenbarten Religion haben. Denn deren Werk allein ists, den Menschen moralisch zu bessern. Es sey denn bloß eine bürgerliche Besserung, welche eine lachende und beißende Satyre hervorbringt. Auch dadurch ist nicht wenig gewonnen. Da sie manche Hindernisse aus dem Wege räumet; so wird durch sie der moralischen vorgearbeitet. – Vielleicht führet die Satyre den Thoren auch nicht einmal bis dahin, sondern macht ihn bloß schüchtern, daß er mit seinen Thorheiten mehr zurück hält. Und so wird der Nutzen davon der seyn, daß sie weniger ansteckend sind. – Doch ich will offenherzig gestehen, daß man nicht einmal das sich allezeit versprechen dürfe. Selten haben Thoren so viel Anlage zur Selbsterkenntniß, daß sie in dem vorgehaltenen Spiegel ihr eignes Bild erblicken. Weit öfter werden sie dabey auf ihren Nachbar weisen. Wer kann indessen dafür, daß sie gemeiniglich unheilbar sind? Und auf sie und ihre Besserung haben auch Komödien und Satyren, es sey in Lehrgedichten oder in Erzählungen, nicht ihr eigentliches Absehen. Sie sind vielmehr eine Art des Prangers. Der Pranger wird den, der bis dahin verfallen ist, daß er daran gestellt werden müssen, schwerlich bekehren. Aber er warnet und schrecket doch den, der etwan einst in die Versuchung kommen könnte, sich des Prangers würdig zu machen; und ist das nicht Wohlthat für die Welt? Meine Feder läuft, wie ich sehe, schnell fort, weil sie in ein Feld geräth, dem so oft eine schiefe Aussicht in dasselbe ein ganz falsches Ansehen giebt. Ich muß einlenken; denn es könnte seyn, daß hier meine Antworten den Verfasser des Briefs nur seitwärts träfen. Erlauben Sie mir also nur, lieber Freund, über das Possierliche noch ein paar Worte hinzuzufügen. Selbst das Possierlich; wenigstens eine gewisse Gattung desselben würde ich von der Bestrafung der n i c h t b ü r g e r l i c he n, sondern bl oß m o r a l i s c h e n L a s t er, wenn zumal der Lasterhafte durch sie nicht sowohl Andern, als sich selbst schadet, nicht ganz ausschließen. Der Geiz ist unstreitig ein solches Laster; und M o l i er e n s G ei z ha l s ist gleichwohl voll von possierlichen Zügen. Wer wird es nicht z. E. possierlich finden, wenn der Geizhalz, weil er zween Lichte auf Einem Zimmer für unnütze Verschwendung hält, das eine davon sorgfältig auslöscht, dieß, so oft es verstohlen wie-
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der angezündet worden, zu wiederholen nicht müde wird, und zuletzt sein Licht, um es zu retten, in die Hosentasche steckt? Eben so possierlich ist es, wenn der Geizhals in des G o l d o n i wa hr e m F r e unde die eingekauften Eyer durch einen Ring mißt, ob sie nicht zu klein sind. Man wird sich des Lachens, und folglich auch einer angenehmen Empfindung nicht dabey enthalten können; denn Lachen ist eben so der natürliche Ausdruck von der Empfindung einer starken in die Augen springenden Ungereimtheit, wie es Seufzer und Thränen von einem heftigen Schmerze sind. Und sollten diese possierlichen Vorstellungen wirklich der Tugend schaden? Wenn von Mol i e r e n s Lustspielen nicht zu läugnen ist, daß sie viel moralische Fehler an sich haben; so gehören doch dergleichen Züge gewiß nicht mit darunter. Aber w en n et w a s p o s s i er l i c h v or g e s t e l l t wi r d, m i s c ht s i c h, u n s u n v e r m e r k t , g a r zu l ei c h t de r Be g r i f f de s A ng e ne hm e n e i n. Das klingt gründlich und tief gedacht; und ist es doch nicht. Wie und wo mischt sich der Begriff des Angenehmen ein? In die Em pf i ndung de s Ung e r e i m t e n , die in dem Zuschauer erweckt wird? Oder in die Vor s t e l l u n g , die man sich aus so treffenden Zügen v on de r Kuns t de s Di c ht e r s macht? Oder endlich, in den Be g r i f f de s v or g e s t e l l t e n La s t e r s ? Das letzte wird wohl Niemand behaupten wollen. Das Laster des Geizes wird durch solche possierliche Vorstellungen gewiß nicht reizend; ja nicht einmal um das mindeste erträglicher. Kein Zuschauer, selbst kein Geizhals, oder der noch bloß eine Anlage zum Geize hat, wird dabey in die Versuchung gerathen, dergleichen nachzuthun. Sein erster Gedanke wird vielmehr der Vorsatz seyn, daß er sich wohl hüten will, sich selbst so lächerlich zu machen. Ist aber das erstere, daß sich in die Empfindung des Ungereimten, oder in die Vorstellung von der Kunst des Dichters eine angenehme Empfindung einmischt: wer kann daraus schlimme Folgen befürchten? Wer wird hier etwas Unmoralisches finden? Ich würde also das Wort pos s i e r l i c h gegen das Wort dr o l l i c h t vertauschen, und den Satz also ausdrücken: Dr ol l i c ht d ü r f e n w i r k l i ch e L a s t er n i e m a l s v or g e s t e l l t we r de n, s onde r n b l o ß m en s c h l i c h e S ch w a ch h e i t e n, a l s wunde r l i c he La une n de r D e n k un g s a r t , F eh l e r e i n e s g ut e n H e r z e ns , A r t e n de s Ue be l s t a n d e s . G r o b e L a s t e r mü s s e n i n de r Vor s t e l l ung ni e a nde r s , a l s v e r a b s c h e u u n g s w ü r d i g , er s c he i ne n, und a uc h di e a nde r n L a s t e r m u ß ma n n i ch t b l o ß l ä che r l i c h m a c he n wol l e n, s onde r n g l e i c h f a l l s m i t er n s t er n Wa f f en be s t r e i t e n. Aber nun bleibt noch immer die Frage übrig: Woz u di e s e Be m e r kung h i e r ? Sie muß ja wohl ein Tadel, der auch Ihre Schriften treffe, seyn sollen; da sie in einem Briefe steht, der Sie zu moralischen Verbesserungen Ihrer Schriften auffodert. Der Verfasser desselben hat kein Beyspiel zum Beweise beygebracht, wie doch billig von ihm hätte geschehen sollen. Eine andre Stelle seines Briefs macht es mir mehr, als bloß wahrscheinlich, daß er damit auf L i s e t t e n , in dem ersten B a n d e Ihr e r F a be l n und Er z ä hl ung e n, ziele. Diese Erzählung hat, ich gestehe es Ihnen, meine vorzügliche Liebe nicht, und, wenn Sie sie seiner ängstlichen Gewissenhaftigkeit aufopfern
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wollen, habe ich nichts dagegen. Aber ich kann doch das nicht darinnen sehen, was er darinnen sieht. Ich habe sie wieder zu verschiednenmalen mit Aufmerksamkeit durchgelesen. Ich finde in dem Manne, welcher in das wohlgebildte Lorchen, die zur Wärterinn seiner an den Blattern kranken Frau erlesen worden, sich verliebt, und da die Frau an den Blattern blind liegt, durch die Gelegenheit sich verführen läßt, seiner Leidenschaft nachzuhängen und sie frey ausbrechen zu lassen, nichts als eine getreue Schilderung nach der Natur. Die geschilderte Sache ist nicht selten, denn wie manche ungetreue Ehegatten giebt es nicht, die gleichwohl Treue heucheln! Es kann auch nicht verwerflich, oder ohne Nutzen seyn, dergleichen Schilderungen zu machen. Menschliche Leidenschaften in besondern ihnen günstigen Lagen, oder in ihnen schnell aufstoßenden Verlegenheiten schildern, und es durch das Individuelle des Gemäldes gleichsam vor die Augen bringen, wie sie darinnen handeln, wie sie jene günstige Lagen ohne Anstand nützen, und oft aus diesen Verlegenheiten, wenn sie auch Lügen zu Hülfe nehmen, und offenbar der Tugend spotten sollten, sich glücklich herauswickeln; das erweitert die Kenntniß der Welt und des menschlichen Herzens, und vertritt gewissermaßen die Stelle der Erfahrung, die man sich sonst nicht selten mit eignem Schaden erkaufen muß. Dieß ist, im Vorbeygehen zu erinnern, einer von den großen Vortheilen, welche die von der Seite der Moralität so oft mit Unrecht bestrittne Komödie schaffet. Ich will itzt des moralischen Nutzens dieser Erzählung nicht erwähnen, daß sie zeigt, wie gefährlich dem verderbten Herzen die Gelegenheit zum Laster werde; wie leicht ein familiärer Umgang zwischen jungen Personen beiderley Geschlechts weiter führen könne, als sie zuvor wohl selbst gedacht; und wie thöricht der handle, wie vielen Versuchungen er sich auf die Zukunft aussetze, der bey der Ehe, diesem so ernsten Schritte, in seiner Wahl bloß auf Schönheit, einen vom Zufalle so leicht entrißnen Vorzug, sieht. Das alles sind Beobachtungen, auf welche die Erzählung natürlicher Weise leitet. Ich will mich bloß an die Hauptsache der Erzählung halten. Eine Schilderung des Lasters ist ja, das wird jeder zugeben müssen, keine Empfehlung des Lasters. Es kömmt bey einer solchen Schilderung, in Ansehung ihrer Moralität, alles auf ihre Beschaffenheit an; alles darauf, ob sie nicht etwan durch Schlüpfrigkeit schädlich wird, oder ob sie nichts durch die Wendung, die ihr gegeben ist, und durch die eingestreuten Züge auf die Seite des Lasters neigt, und für dasselbe einnimmt. Keine von beiden Beschuldigungen wird Ihnen, wer nur einigermaßen billigt denkt, und wenn er ein noch so strenger Moralist wäre, bey dieser Erzählung machen wollen. Wie hier einer strafbaren Liebe kein reizender Schleyer umgeworfen wird; so erklärt sich auch der Dichter nicht für den ungetreuen Mann und sein Lorchen; weder auf offenbare, noch auf verdeckte Weise. Er erzählet bloß, ohne Parthey zu nehmen, ohne durch etwas den Leser auf jener Seite zu neigen. Hier ist keine Bewunderung von Lorchens schnellem Witze, durch den es ihr gelingt, die Entdeckung ihrer strafbaren Liebe zu verhüten; kein Triumph, kein Händeklatschen der Liebesgötter darüber. Ich will nicht in Abrede seyn, daß es nicht vielleicht manchen Leser kützeln könne, die
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arme blinde Frau durch Lorchen also betrogen zu sehen. Aber wird das nicht von der Fassung abhangen, mit der er liest? Wenn also ein moralischer Schade aus dem Lesen dieser Erzählung entspringt; so ist er von der Art derjenigen Aergernisse, die nicht wohl verhütet werden können; nicht die Schuld des Schriftstellers, sondern des Lesers; denn das Lesen derselben schadet ihm, nicht weil er ungeübt ist, sondern weil er ein verderbtes Herz hat, und für dasselbe überall Nahrung suchet. Bey reinern Gesinnungen wird es einem andern Leser eben so natürlich seyn, mit der Frau, der unter so traurigen Umständen eine so unedle Beleidigung wiederfährt, Mitleiden zu fassen, und am Schlusse der Erzählung bey Ihren Worten: Ach lieber Mann, wie redlich meynts dein Herz! O gräme dich doch nicht! Ich bin ja noch am Leben; zu denken: D e r u n w ü r d i g e M a n n! Wi e we ni g v e r di e nt e r di e s e n Tr o s t ! A c h w e n n d i e a r me F r a u wüßt e , da ß e r v i e l l e i c ht i t z t g e r a d e d a s G eg e n t h ei l v o n d e m wüns c he t , wa s na c h i hr e r Me y n u n g i h n t r ö s t en s o l l ! Wel c h Gl üc k i s t e s z uwe i l e n, s e i n Ung l ü c k n i ch t zu w i s s en ! Diese Gedanken können in dem Leser desto natürlicher entstehen, da Sie ihn Selbst durch den eingestreuten Zug darauf leiten: Ach arme kranke Frau! Es ist dein großes Glücke, Daß du nichts sehen kannst. Damit will ich nicht sagen, daß es nicht dieser Erzählung noch zuträglicher gewesen seyn würde, wenn ihr eine andre Wendung gegeben, und dadurch auch einem so gesuchten Mißbrauche vorgebauet worden wäre. Ich bin versichert, Sie würden vorgebaut haben, wenn Sie bey ihrer Verfertigung hätten vermuthen können, daß dieselbe jemals in einem so falschen Lichte betrachtet werden würde. Ich weis es, theuerster Freund, von alter Zeit, und selber der ungenannte Urheber des Briefs erkennets, daß die Rechte der Tugend Ihnen bey Ihren Arbeiten viel zu ehrwürdig gewesen, als daß Sie zu einer leichtsinnigen Behandlung derselben jemals, dem Witze zu Ehren, auch nur einen entfernten Anlaß geben wollen. Sie können indessen noch itzt einer allzugrübelnden Gewissenhaftigkeit ein überflüßiges Opfer thun, und das mit leichter Mühe. Ich setze freylich voraus, was sehr zweifelhaft ist, daß nicht etwan dieser Bogen in der neuen Sammlung schon abgedruckt worden; desgleichen, daß Sie nicht etwan Ihre itzige kränkliche Gesundheit zu noch so leichten Aenderungen unfähig macht; und nicht weniger das ernste Verbot Ihres Arztes, von welchem Sie mir letzthin schrieben, sich mit dieser neuen Ausgabe auf keine Weise selbst zu beschäfftigen, keinen Nachlaß findet. Viele Voraussetzungen, die es mir selber nicht wahrscheinlich machen, daß Ihnen mein Rath werde nützen können. Indessen will ich Ihnen doch denselben mittheilen. Es kömmt bey dieser Erzählung nur auf einen kleinen Eingang von etlichen Versen an, der den Leser sogleich auf den richtigen Gesichtspunkt hilft, so daß das Lächerliche nothwendig auf den Mann fallen muß. Etwan ein satyrischer Ausfall auf die Männer in zweyerley Gestalten, die, von den Frauen gesehen, in Zärtlichkeit zerfließen, und, wenn sie von deren
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Auge nicht mehr beobachtet werden können, selbst in ihrer Anwesenheit es wagen würden, bis zur Untreue auszuschweifen. Sie sind, wie ich weis, den Eingängen nicht sehr günstig. Hier sehen Sie, wozu sie zuweilen nützen können. Ich eile zu einer andern Classe der moralischen Schwächen, welche der Verfasser des Briefs in Ihren Schriften entdeckt haben will, und zwar zu derjenigen, welche der ersten am nächsten verwandt ist. „Wenn, sagt er, bey ernsthaften und ehrwürdigen Dingen lächerliche Nebenbegriffe angebracht werden; so muß man sich Gewalt anthun, derselben wieder los zu werden, wenn man nun wirklich seine Gedanken auf diese ernsthafte Dinge richten will. Es ist gewiß gleichfalls Ihre Meynung, daß man mit ernsthaften Dingen niemals spotten dürfe. Die Blöße der Laster kann auch ohne diesen Spott Freunden des Witzes und der Tugend gezeigt werden.“ „Mit ernsthaften Dingen muß man niemals spotten,“ oder wie es weiter hin heißt: „Die Bibelsprache muß uns allezeit ehrwürdig seyn. Ich glaube, man müsse sich bey scherzhaften Ausdrücken aufs sorgfältigste vor der geringsten Aehnlichkeit mit der Bibelsprache hüten.“ Schön! Ich und Sie sind beide erklärte Feinde von Bibelscherzen, und in scherzhaften, ja überhaupt in weltlichen Schriften, können Sie so wenig als ich die mindeste Anspielung auf unsre dem gottesdienstlichen Gebrauche gewidmete Bibelübersetzung, oder irgend einen Scherz über Dinge, die nur einige Verbindung mit dem Gottesdienste haben, dulden. Aber hier vermischt Ihr Unbekannter wieder zweyerley Dinge. Ein anders ist es, e r n s t h a ft e Di ng e l ä c he r l i c h m a c h e n ; und wieder ganz ein anders, d i e f a l s c he n Be g r i f f e da v on, e be n d i e s e n e r n s t h af t en D i n g e n zu m D i e n s t e , i n i hr e r Bl öße da r s t e l l e n . Gleichwohl ist meistens das letztere hier der Fall. Denn was sinds für Exempel, die er aus Ihren Schriften anführt? Er wünscht, in dem zä r t l i ch e n M a n n e, den Ausdruck hinweg: Er läßt für seine Frau in allen Kirchen bitten, Und giebt noch mehr dafür, als sonst gebräuchlich war; und eben so in d e n B a u er n u n d d e m A mt ma nne die Worte der Bauern: Und Gottes Wort, wie sichs gebühret, Bald griechisch, bald ebräisch angeführet. Gleichwohl wird weder in jener d i e F ü r b i t t e f ür Kr a nke , noch in dieser G o t t e s Wo r t und der G r u n d t ex t lächerlich gemacht. Das erstere schildert bloß die Lage des Mannes, und das in der Welt unter solchen Umständen übliche Verfahren; und zeigt den Ernst seiner Angst, die doch so bald darauf verschwunden ist. Das letztere zu sagen, ist sehr heilsam und nöthig, um ein klägliches Vorurtheil, das der Bibel und der Erbauung so nachtheilig ist, in seiner ganzen Blöße darzustellen. Gegen den Brief, darinnen Sie von der schlechten Predigt und ihrer Wirkung reden, wendet er ein: „in einer schlechten Predigt höre man wenigstens Sprüche, und denen sey die Wirkung, einen frommen Zuhörer in Schlaf zu bringen, unnatürlich.“ Sprüche werden ja wohl in einer schlechten Predigt angeführt; oft genug nicht sowohl angeführt, als unehrerbietig gemißhan-
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delt. Freylich haben die nicht die natürliche Eigenschaft einzuschläfern. Aber wie dann, wenn ihnen die Predigt stets entgegen arbeitet, und die schlechte Predigt noch überdieß schlecht gehalten, in einem einförmigen einschläfernden Tone hergesagt wird? Man setzt nun einen Zuhörer, der in der Absicht, sich zu erbauen, die Kirche betrat, aber durch den schlechten Vortrag ermüdet, und durch den Wohlstand gehindert wurde, von seinem Sitze aufzustehen, oder umherzugehen. Wer hat es zu verantworten, wenn der Zuhörer, ohnerachtet seiner Mühe, die er sich giebt, munter zu bleiben, dennoch einschläft? Der geistlose Prediger? Oder der von menschlicher Schwachheit überwältigte Zuhörer? Und wer kann von dem, der dergleichen erzählet, auch nur im mindesten argwohnen, daß er, wenn er von der s c hl e c ht e n P r e d i gt sagt, s i e h a b e a n i h m i hr e na t ür l i c he Wi r kung g e t ha n, damit den angeführten Schriftstellen die Wirkung beymessen wollen, als ob sie einschläferten? Wer ihn beschuldigen, daß er dadurch die Ehrerbietung gegen das göttliche Wort verletzet habe? Was der Ungenannte über das Wort Be t s c hwe s t e r sagt, ist, ich kann es nicht bergen, sehr schwach. Er giebt zu, „daß diejenigen Ihren rühmlichen Charakter verkannt haben, welche behaupten, als hätten Sie dadurch das Gebet überhaupt lächerlich machen wollen.“ Aber er giebt Ihnen zu bedenken, „ob nicht allein durch das Wort Be t s c hwe s t e r der Ehrwürdige Begriff des Gebets, als der Rede mit Gott, verunehrt, geschwächt und gemißbraucht werde; denn das Wort B e t s chwe s t e r sey doch ein mit dem Worte b e t e n zusammengesetztes Wort, und werde hier gleichwohl zur Entblößung der Heucheley gemißbraucht.“ Was für ein schwacher Grund! Solchergestalt müßten auch die Wörter g ö t t l i c h , v e r g öt t e r n, Göt t e r de r Er de , A bg o t t für einen Mißbrauch des g ö t tl i c he n Na m e ns gelten; und ist nicht dergleichen von der Schrift selbst geschehen? Ja selbst unsern Heiland würde sein Tadel, wenn er gültig seyn sollte, treffen. Erinnern Sie sich nur des Pharisäers, den er in seiner Erzählung vom Pha r i s ä e r und Zöl l ne r, betend einführt. Mit wie lebendigen Farben schildert das Gebet, das er ihm in den Mund legt, seinen ganzen Charakter! Wie stark giebt es uns das Lächerliche seines Stolzes und seiner Werkheiligkeit zu fühlen! Würde nicht, wenn der Verfasser Recht hätte, durch eine Solche Vorstellung das Gebet selbst gleichfalls leiden müssen? Wenn bey dem Worte Be t s c hwe s t e r etwas zu verantworten ist; so mögens die verantworten, die es zuerst aufgebracht, und in Gang gesetzt haben. Nun ist das Wort einmal in der Sprache da, und hat seine bestimmte Bedeutung, ohne daß es den Nebenbegriff einer Geringschätzigkeit gegen das Gebet mit sich führte. Ist es denn wohl eine Verunglimpfung der Apostel, wenn man eine Secte des dreyzehnten Jahrhunderts mit dem Namen, den sie sich selbst gegeben, den A pos t e l or de n nennet? Oder haben denn wohl die Kirchenväter, und andre nach ihnen, wenn sie die Novitianer, wie von ihnen selbst geschah, Ka t ha r e r oder di e Re i ne n nannten, damit der Reinigkeit in Lehre und Leben spotten, oder zu erkennen geben wollen, daß die Kirche gar nicht Ursache habe, sich darum zu bestreben? Oder, um ein noch passendres Exempel aus unsern Zeiten zu geben;
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sollte man sich wirklich durch den Gebrauch der Namen Wi e de r t ä uf e r oder T ä u f e r einer Unehrerbietigkeit gegen das Sacrament der Taufe schuldig machen? Eben so, wie mit dem Tadel des Worts Be t s c hwe s t e r, verhält sichs gleichfalls mit dem Eifer des Verfassers darüber, „wenn der allerheiligste Namen Gottes, oder statt desselben das Wort Himmel lasterhaften Personen in den Mund gelegt wird?“ Trifft nicht hier wieder sein Tadel den Assaph und David? Denn wie viele Stellen, wo dergleichen von ihnen geschieht? Der G o t t l o s e s p r i c h t i n s e i n e m H er z e n : G o t t ha t s v e r g e s s e n. Er ha t s e i n A n t l i t z v e r b o r g e n . E r w i r d s n i m m e r m e hr s e he n. S i e s pr e c h e n : Wa s s o l l t e G o t t n a ch j e n e n f r a g en? Wa s s ol l t e de r H öc hs t e i h r e r a c h t e n ? D i e G o t t l o s en s a g e n: De r H e r r s i e ht s ni c ht , u n d d e r G o t t J a k o b a c h t et s n i ch t . Andrer ähnlichen Schriftstellen itzt zu geschweigen. Aber sollte, wer darüber zu urtheilen übernimmt, nicht billig den Unterschied davon empfinden können, wenn der Schriftsteller selbst den Namen Gottes mißbraucht, oder wenn er Personen, die gewiß nicht zur Nachahmung aufgestellt sind, einführet, wie sie eines solchen Mißbrauchs im gemeinen Leben sich häufig schuldig machen. Der Verfasser, das bin ich überzeugt, würde nicht wenig erschrecken, wenn man ihn beschuldigen wollte, in seinem Schreiben ernsthafte heilige Dinge gemißbraucht zu haben? Gleichwohl ließe sich ihm, wenn man auf gleiche Weise, als er, zu Werke gehen wollte, dergleichen Beschuldigung sehr leicht machen. Noch mehr! Es ist wirklich von ihm geschehen. Denn die feyerliche Beschwörung bey den Wunden des Heilands, da sie bey Dingen gebraucht wird, die meistens Kleinigkeiten betreffen; was ist sie denn wohl anders? Der Verfasser versichert, daß er sich dieser gnadenreichen Wunden nicht schäme. Ich auch nicht. Da sey Gott vor! Aber ich würde zittern, sie anders, als bey den feyerlichsten Gelegenheiten und in ernsten Stunden der Andacht zu nennen; und noch mehr zittern, Andre, wo es nicht auf Leben und Seligkeit ankäme, dabey zu beschwören. Ich will mich wohl hüten, den Verfasser deswegen einer vorsetzlichen Entheiligung der Religion anzuklagen; aber er sieht doch, sowohl, wie menschlich es ist, darinnen zu verstoßen, als auch, daß man durch einen übertriebnen Eifer für die gute Sache wahrhaftig eben so viel Schaden anrichten könne, als durch schlaffe Nachläßigkeit. Dem Verfasser scheint ferner „der Scherz über das Verbrennen von Arndts wahrem Christenthume schädlich.“ Und warum? „Deswegen, weil es wirklich geschehen seyn soll, und wenn es auch nicht glaubwürdig wäre, doch diejenigen Leser ärgerte, die es glauben.“ Wenn das für Gründe gelten sollen; so ist aller Aberglaube gesichert; so ist, ihn angreifen, verwerflich und schädlich. Denn wo ist wohl ein Mährchen des Aberglaubens, das nicht wi r kl i c h g e s c h e h e n s e y n s o l l ? Und wann wird es nicht die Abergläubischen verdrießen, daß man ihre Vorurtheile bestreitet. Aber ist denn ein solcher darüber gefaßte Verdruß Aergerniß? Auf solche Weise würde man sogar durch jeden Angriff auf Irrthum und Laster sich in Gefahr setzen, Aergerniß zu ge-
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ben. Ein solcher Verdruß ist vielmehr blinder Eifer für seinen Wahn. Wahres Aergerniß hingegen haben diejenigen gegeben, welche dergleichen unbedeutende Nachrichten als wichtig, als eine Art von Wundern gesammelt haben; denn sie haben dadurch zum Aberglauben verleitet, oder darinnen bestärket. Auf der Glaubwürdigkeit der Nachrichten beruht hier gar nichts. Die werden Sie eben so wenig zu bestreiten begehren, als ich. Erbauungsbücher haben oft Clausuren, die sie dicht zusammen pressen. Ists da Wunder, wenn die Flamme das erwähnte Buch, da es zumal etwas stark ist, nicht so leicht gefasset. Und wie viel andre zufällige Ursachen, darinnen das vorgegebene Wunder seinen Grund haben kann! Vielleicht kann manchem sehr profanen Buche eben dergleichen wiederfahren seyn, ohne daß man darauf geachtet hat. Bey solchen Nachrichten ist eigentlich nicht der Mangel an Glaubwürdigkeit Aberglaube. Der an und für sich ist noch weiter nichts, als Leichtgläubigkeit. Der Aberglaube steckt in der Absicht, aus der solchen Nachrichten gesammelt werden, und in den daraus gezognen Folgerungen. Sie sind ein Ueberrest von Mönchsgeschmack. Ist denn dieß in der That sehr schätzbare Buch etwan heiliger, als die Bibel, die doch vermuthlich in den Häusern, wo an A r n d t s w a h r e m C h r i s t e nt hum e ein solches Wunder der Vorsehung sich ereignet haben soll, auch vorhanden war, und, allem Ansehen nach, mit verbrannt ist, weil man ja wohl außerdem nicht vergessen haben würde, solches gleichfalls zu bemerken? Sie aber, liebster Freund, hätten bey Bestreitung dieses Aberglaubens nicht behutsamer verfahren können, da Sie für das Buch selbst so viel Achtung haben, es nicht zu nennen; und das Ungereimte davon auf eine solche Art fühlbar machen, daß Sie den Zuhörer von dem Innhalte desselben auf den Druck und Band ablenken, wenn Sie Ihrem F e r d i n a n d i n d e r B et s ch we s t e r in den Mund legen: „Der Buchbinder muß gewiß nicht so fromm, als der Buchdrucker, gewesen seyn, weil der Band nicht im Feuer ausgehalten hat.“ Die beträchtlichste Kritik möchte hier wider die über Lisetten seyn, wiewohl nicht aus dem Grunde, den er angiebt; nicht darum, weil in diesem Gebete des sich ängstlichstellenden Mannes wirklich eine ernsthafte Sache lächerlich vorgestellt ist, sondern weil die Zeilen, auf die er zielt: Hier sitzt der gue Mann, -Und muß -- -- -- -- --- oft durch ein Gebet um ihre Beßrung flehn, Und gleichwohl war sie nicht mehr schön. Ich hätt’ ihn mögen beten sehn. aus dem Zusammenhange herausgehoben, ein gewisses leichtsinniges Ansehen gewinnen. Im Zusammenhange haben Sie es nicht; wenigstens nicht in derselben Maaße. Einem aufmerksamen Leser wird es da nicht in die Gedanken kommen können, als ob Sie überhaupt über das Gebet sich lustig machen, oder es auch für unmöglich hätten erklären wollen, daß ein Mann für seine Frau, wenn sie nicht mehr schön ist, noch mit Andacht beten könne. Vielmehr helfen im Zusammenhange diese Worte den hier eingeführten Mann genauer charakterisiren. Sie sagen eigentlich weiter nichts, als:
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Wa s f ü r e i n s e l t s a m e s G e b e t m a g d a s g e we s e n s e y n, das den Neigungen und Gesinnungen eines so sinnlichen Mannes, der an seiner Frau nichts mehr, als die Schönheit, geliebt, geradezu widerstritt. Indessen kann ich nicht bergen, daß ich eine Stelle, wo der rechte Gesichtspunkt doch wohl von manchem verfehlt werden könnte, geändert wünschte; und das (ich setze voraus, daß Sie es noch in Ihrer Gewalt haben, und dieß Stück in der neuen Auflage nicht schon abgedruckt ist) läßt sich sehr leicht thun. Nur die Zeile: Und gleichwohl war sie nicht mehr schön; weggestrichen; und an die Zeile: Ich hätt’ ihn mögen beten sehn; eine kleine Anmerkung angehangen, etwan folgenden Innhalts: Doch wie viel beten so, daß sie mit Widerwillen Zum Schein bloß ihre Pflicht erfüllen! O harter Zwang! Sein Mund sprach seinem Herzen Hohn. Denn seine Liebe war nun schon Mit ihrer Schönheit ganz entflohn. Die folgenden Zeilen, wider welche sich noch, wenn man äußerst strenge seyn wollte, noch am ersten etwas erinnern ließe, ob sie gleich bloß ein spottendes Mitleid ausdrücken: „Der arme Mann! Ich weis ihm nicht zu rathen. Vielleicht besinnt er sich, und thut, was Andre thaten.“ fielen damit zugleich hinweg. Ich brauche es ihnen doch wohl nicht erst zu sagen, daß diese Verse bloß flüchtig hingeworfen sind? Ich mache aber auch keinen Anspruch darauf, daß Sie sie unter die Ihrigen aufnehmen sollen. Ich glaubte nur, dadurch meine Gedanken Ihnen am deutlichsten machen zu können. Noch ein Punkt, von welchem dieser rechtschaffne und fromme Mann gar wunderliche Begriffe zu haben scheint, ist die gegenseitige Liebe beider Geschlechter zu einander. Er gesteht Ihren Lustspielen den Ruhm zu, „daß sie unanstößig munter geschrieben sind;“ aber dennoch ist er der Meynung, „daß in manchen Stellen derselben noch wirklich die Zärtlichkeit der Liebe für unverheirathete Personen zu einnehmend und schlüpfrig beschrieben sey; besonders bey den zärtlichen Umarmungen.“ Grundsätze solcher Art haben gerade dieselbe Wirkung, als die Klöster. Indem sie die Keuschheit bis zu ihrer höchsten Vollkommenheit treiben wollen, überspannen sie dieselbe. Dadurch aber reizen sie in der That zur Unkeuschheit, und machen, was an sich unschuldig war, nun wirklich gefährlich, weil eben der übermäßige Zwang die Einbildungskraft aufwiegelt, und damit zugleich das Herz in Lüsternheit setzet. Es ist um den Trieb, der durch die Keuschheit in Schranken gehalten werden soll, eine eigne Sache. Er gleicht einem raschen Rosse, das schwer zu regieren ist. Läßt man dem den Zügel schießen; so reißt es mit sich fort, wohin es nur will. Zieht man aber den Zügel allzustraff an, so bäumt es sich, und setzt seinen Regierer ab. Eben also verhält es sich mit der eingepflanzten Neigung der beiden Geschlechter zu einander. Ihre Einschränkung fodert
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Klugheit, daß man darinnen nicht zu wenig und nicht zu viel thue. Ich setze noch hinzu, daß es freylich gegen die Würde der Tugend streiten würde, sie zu einer neumodischen Stutzerinn, oder gar zu einer liebäugelnden Coquette auszukleiden. Die ihr eigenthümliche Schönheit ist sich selbst genug, und jeder zu stolze oder zu gesuchte Putz würde dieselbe mehr schwächen als erheben. Aber auf der andern Seite wird es gleichfalls der Tugend allezeit zum Nachtheil gereichen, wenn man ihr ein, ihr eben so fremdes, altväterisches Gewand auswirft, dessen Schnitt sich nicht aus dem wesentlichen, sondern aus einem bloß willkührlichen längst abgeänderten Wohlstande, vielleicht aus falschen Vorurtheilen, herschrieb. Statt sie dadurch ehrwürdig zu machen, ist man vielmehr Schuld, daß sie mit Steinen geworfen wird. Doch ich bin itzt müde, länger zu schreiben, und Sie sind ohne Zweifel eben so müde, länger zu lesen. Gleichwohl ist in dem Briefe des Ungenannten noch Ein Punkt, und zwar ein Hauptpunkt, zu beantworten, übrig. Am besten, ich breche itzt ab, und behalte denselben einem zweyten Briefe vor, der bald folgen soll. Möchte doch dieser Sie wieder recht gesund finden. Ich bin der Ihrige Am 28. December 1768.
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Hochwohlgebohrner Freyherr Gnädiger Herr Vicepräsident, Sie sind im hochlöblichen OberConsistorio, wie ich höre, noch ungewiß, wem Sie das erledigte Cantorat in der Fürstenschule zu Grimma ertheilen wollen. Also darf ichs wohl noch wagen, Ihnen, Gnädiger Herr, einen Candidaten vorzuschlagen, an den ich zeither gar nicht gedacht, und der mich gestern Abend erst um Rath gefragt hat, ob er wohl noch um diese Stelle anhalten dürfte. Er heißt Reichard, ist habilitirter Magister, hat von je her für die Schule studirt, hat promtam et paratam scientiam, hat Lehrgaben, Munterkeit, Leichtigkeit im Vortrage, Unverdrossenheit, eine gute lateinische Schreibart, viel Kenntniß im Griechischen, versteht nicht nur die Musik, sondern componirt auch gut; und endlich kenne ich ihn auch als einen rechtschaffenen und christlichen Mann, weil er ehedem etliche Jahre in meinem Hause gewohnet hat. Auch ist er ein alter Schüler von Dr. Ernesti, der ihn aber lieber zu einem Schulrector aufbehalten möchte. Selbst sein Äußerliches ist gut und muß bey der Jugend einen Eindruck von Vertrauen und Gewohnheit erwecken. Itzt steht er als informator hier bei dem Hofrathe Winkler, und liest zugleich einige Collegia. Ich denke, er wird ungefähr sechs und zwanzig Jahre alt seyn. Sein Vater mit dem ich ehedem studiret habe, ist ein rechtschaffener arbeitsamer Amtmann in Schleitz. Dieser Mag. Reichard
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also, Theuerster Herr Präsident, wird, wie er mir gesagt hat, und vielleicht auch auf Veranlassung des Herrn Präsidents von Globig, noch um das gedachte Cantorat anhalten. Wenn Sie ihn wählten, so würde die Fürstenschule Grimma ohne Ausnahme lauter gute Männer haben. Allein Magister Reichard kann auch warten; er hat hier sein hinreichendes Auskommen; und der Hofrath Winkler wird ihn nicht gern verlieren. Wenn ich der Präsident Hohenthal wäre: so gäbe ich ihm das Amt in Gottes Namen. Gott erhalte Sie und segne Sie und Dero Frau Gemahlinn in dem bevorstehenden neuen Jahre mit aller Wohlfahrt des Geistes und Leibes, und beglücke Dero ganzes Haus. Ich aber verharre mit der vollkommensten Ehrerbietung und Dankbarkeit Ew. Hochfreyherrlich. Gnaden Leipzig unterthänig gehorsamster den 29 December C. F. Gellert. 1768. Wenn Mag. Crusius, welcher Reichards sehr guter Freund und nach seinem eignen Geständnisse zu der Stelle sehr geschickt ist, noch Hoffnung zu diesem Amte haben sollte, so wird Magist. Reichard niemals darum anhalten.
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1199. Von einem Ungenannten. Am 30. Dec. 1768. Liebster Gellert, Ich habe Ihnen versprochen, einen Einwurf in dem Briefe ihres Ungenannten, der zuletzt übrig blieb, gleichfalls zu beantworten; und ich eile, mein Versprechen zu erfüllen. Ich vermuthe, daß ich auch dießmal, wenn ich der Sache Genüge thun will, mich nicht sehr kurz werde fassen können. Also lieber keinen Eingang und gleich zur Sache! Außer den bereits beantworteten Einwürfen thut Ihr Ungenannter auch a u f d i e M y t h ol o g i e u n d d e n G eb r a u c h de r s e l be n i n de r Poe s i e einen ziemlich heftigen Angriff. „Wider die heidnische Götterlehre, so sagt er, habe ich diesen nicht unvernünftigen Zweifel, daß ihr Gebrauch von unserm gemeinschaftlichen Lehrer, Paulus, schlechterdings verboten ist; indem er behauptet, daß die Heiden, was sie den Göttern geopfert, den Dämonen geopfert hätten. Und was sind Merkur, die Musen, Apoll, Venus, Cupido anders, als Götter der Heiden, über welche Lieblingsgötter mancher christliche Dichter Paulus dieß göttliche Urtheil zugleich ausgesprochen hat. Heidnische Götter müssen Christen viel zu abscheulich seyn, als daß sie mit denselben ihre Gedichte auch nur zum Scherze ausschmücken sollten; wie ich denn das nicht läugne, daß sie allezeit nur im Scherze gebraucht werden. Aus diesem Grunde tadle ich das Gebet an den Amor und die Liebe, oder andre heidnische Götter, wenn es auch im Scherze gesagt wird. Man kann ja, ohne
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die Musen einzumischen, statt dessen die Dichtkunst poetisch nach ihren verschiedenen Theilen, als die didaktische, die lyrische, die epische Dichtkunst benennen.“ Was für wunderliche Dinge schreibt doch hier der Mann! Wenn ich nicht seine Gewissenhaftigkeit ehrte, würde ich hier kurz abbrechen. Denn eine spöttische Widerlegung würde, bey seinem frommen Gesinnungen, eine Ungerechtigkeit seyn; und eine ernsthafte wird schwer halten. Gleichwohl verdient ers, zurechte gewiesen zu werden, wenn er sich Ihnen etwan näher kund geben sollte. Und da Ihnen bey den itzigen Umständen Ihrer Gesundheit nicht anzusinnen steht, daß Sie dieser Arbeit sich unterziehen sollen, so halte ich mich nach dem Vertrauen, welches Sie mir durch Mittheilung seines Briefes bewiesen haben, für verbunden, darinnen Ihre Stelle zu vertreten. Ich will mich denn also bemühen, in der Beantwortung seiner Einwürfe gegen die Mythologie so ernsthaft, als nur irgend möglich ist, zu bleiben. Er geht viel weiter, als alle seine Vorgänger, die ich zum Theile für sehr rechtschaffne Männer erkenne. Es befindet sich ein ehrwürdiger Rollin, dessen Verdienste in der Bildung so vieler junger Herzen noch stets fortwirken, auch der durch seine Beredsamkeit berühmte Bos s ue t darunter. Ich bin indessen jederzeit überzeugt gewesen, daß sie bey dieser Streitfrage mehr ihrem Herzen, als ihrem Verstande, Ehre gemacht haben. Vermuthlich hat der Eifer der Kirchenväter gegen den Götzendienst zuerst den ihrigen gegen allen Gebrauch der Mythologie entzündet. Die Kirchenväter hatten Recht, gegen den Götzendienst zu eifern, und Abscheu vor allem, was sich darauf bezog, zu erwecken. Das Bedürfniß ihrer Zeiten brachte es also mit sich. Lebten wir noch itzt unter den abgöttischen Heiden; so würde die Frage, ob der Gebrauch der Mythologie uns erlaubt sey, gar nicht aufgeworfen werden können. Es wäre sonnenklar, daß in Z e i t e n de s Be ke nnt ni s s e s dergleichen sich nicht gebühre. Doch wenn allerdings itzt gleichfalls Ze i t e n de s Be k e n n t n i s s es sind; so sind sie es gewiß nicht von dieser Seite. Kein Gebrauch der Mythologie wird Heiden machen; und eben so wenig wird um desselben willen jemand für einen Heiden gehalten werden. Die Sittenlehre schreibt auch hierinnen Regeln der Klugheit vor; aber das thut sie gleichfalls bey allem, was in Schriften Statt finden soll und darf, wenn man ein gewissenhafter Schriftsteller seyn will. Ich werde nie den Dichtern das Wort reden, die sich in ihrer eignen Person so ganz in das Heidenthum hineindenken, daß es aussieht, als ob es sie dauere, daß es nun abgestellt sey. Aber aus welchem Grunde? Etwan, weil das für ein feyerliches Bekenntniß des Heidenthums angesehen werden möchte? Darum gewiß nicht, sondern weil es das Ansehen eines profanen Wesen giebt, eines Leichtsinns in der Religion, die Christen nicht geziemen. In seinem Eifer gegen die Mythologie giebt der Ungenannte noch überdieß derselben eine viel zu weite Ausdehnung. Er führet unter den Namen, deren Gebrauch er für unerlaubt hält, den A pol l und die Mus e n auf; und sodann erklärt er sich auch wider A n r uf ung a n di e Li e be . A pol l und M u s e n , wenn nicht besondre Umstände von ihnen aus der alten Fabellehre
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angeführet werden, (und seine Erläuterung, die er giebt, zeigt, daß er darauf hier nicht ziele, sondern auf den bloßen Gebrauch der Namen;) sie sind nicht Mythologie, sondern weiter nichts, als Namen, die ein mythologisches Ansehen haben. Die L i e b e aber ist das auch nicht einmal, sondern bloß ein abstracter Begriff, von der Poesie personificiert. Solche Ausdrücke, als: Vere w i g t s e i n e n R u h m , i h r M u s en ! D e i n e dl e s H e r z i s t m e i n A pol l , die können bey dieser Streitfrage gar nicht in Betrachtung kommen. Es sind Redensarten, die ihre bestimmte Bedeutung haben, und die Idee des Heidenthums gar nicht mehr erwecken. A p o l l ist die poe t i s c he Be g e i s t e r u n g , und M u s e n bezeichnen die schönen Künste, zuweilen auch alle Wissenschaften überhaupt. Er hält zwar den Gebrauch dieser Namen für entbehrlich, und thut in Ansehung der Dichtkunst einen Vorschlag, der aber ganz untauglich ist. Er möchte ihn wohl kaum gethan haben, wenn er mit den Regeln der Poesie bekannter wäre. Nicht nur darum kann er nicht Statt finden, weil das Sylbenmaaß solche weitschweifige Umschreibungen nicht vertragen würde, sondern auch, weil sichs die Poesie zum Gesetz machen muß, concreten Vorstellungen vor den abstracten den Vorzug zu geben, ja sie, so viel möglich, zu Individuen zu machen. Werde ich nicht gegen diese Regel verstoßen, wenn ich für A p o l l B eg e i s t e r ung setze? Und was für einen Namen soll ich statt der M u s e n wählen? Etwan Küns t e ? Oder vielmehr s c h ö n e K ü n s t e? Aber das erschöpft den Namen noch nicht, denn er zeigt m i t G l ü c k u n d G e s c h m a c k b e a r b e i t e t e s c höne Küns t e an. Und hier wieder welche prosaische Trockenheit! Welche der Poesie entgegenarbeitende Wortschweifigkeit! Noch schwächer urtheilt er, wenn er alle A n r e d e n (warum nennt er sie G e b e t e?) a n di e Li e be verwirft. Nach einer solchen Methode würden sich alle Prosopopöien der Abgötterey beschuldigen lassen. Aber nicht nur A n r e d e n a n d e n A p o l l , d i e Mus e n, di e Li e be , sind unschuldig; sondern auch d er G e b r a u c h ei ne r e i g e nt l i c he r n My t hol o g i e . Wäre es unrechtmäßig, die Namen der heidnischen Götter, denen ihr mythologischer Begriff mehr geblieben ist, zu nennen; so müßte es gleichfalls unrechtmäßig seyn, Heiden vorzustellen. Folglich weiter kein Stoff mehr zu Epopöen, Trauerspielen, Erzählungen aus der alten Profanhistorie! Denn beides ist genau mit einander verbunden. Kein Leonidas! Keine Medea! Keine Atreus und Thyest! Kein Semnon! Denn die eingeführten Personen darf man doch nicht anders, als nach den ihnen eignen Sitten reden lassen. Und wie viel würde die Sittenlehre und Staatskunst eben so, wie die Poesie, dadurch verlieren! Vorstellungen, die aus der Mythologie entlehnt sind, schaden der wahren Religion gewiß nicht; sie müßten denn in andern moralischen Absichten fehlerhaft seyn. Außerdem werden sie noch nebenher den Nutzen haben, daß sie uns auf eine recht sinnliche Art den Werth unsrer Religion fühlbar machen. Denn obgleich die schönen Künste allen Reiz, den sie geben können, mit vollen Händen an die Ausschmückung der Mythologie verschwendet haben; ernsthaft kann man doch an sie nicht denken, daß sie nicht empören
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sollte; und als Religion betrachtet, bleibt sie allezeit eine Schmach und Demüthigung der Menschheit. Ueberdieß leisten sie in vielen Fällen der Moral trefflichen Nutzen; nämlich wenn ein moralischer Satz, zu dessen Erörterung die Gottheit nöthig ist, von einer solchen Seite in ein vortheilhaftes Licht gesetzet werden soll, wo es gegen die Ehrerbietigkeit streiten würde, den wahren Gott redend und handelnd einzuführen. Ich darf Sie nur an jene F a be l v on J upi t e r n erinnern, wo er einem unzufriednen Bauer die Macht giebt, auf seinem Felde das Wetter selbst zu machen. Ich erinnere mich, in meinen akademischen Jahren diese Fabel so gar von der Kanzel herab gehört zu haben; und das noch dazu aus dem Munde eines Doctors der Theologie. Das ist nun zwar wohl nicht zu billigen. Alles hat seinen Ort, und seine Zeit. Dergleichen streitet wider den Wohlstand der Kanzel. Wenn indessen die Mythologie so sehr wider die Religion stritte, als in dem Briefe des Ungenannten behauptet wird, so besaß derselbe Mann zu viel wahren Geschmack in der Beredsamkeit, und zu viel Klugheit, als daß es von ihm geschehen seyn würde. A b e r d i e h ei d n i s c h e n G ö t t e r s i nd doc h e i g e nt l i c h ni c ht s a l s Te u f e l -- Wenn das Grund hätte, so wäre freylich unser Streit auf einmal zu Ende. Wirkliche Teufel müßten uns zu abscheulich seyn, als daß wir sie unter einer reizenden Maske zur Ergetzung einführen wollten. Wir dürften sie niemals anders, als in ihrer eigentlichen Gestalte, in ihrer ganzen teuflischen Häßlichkeit, so wie K l o p s t o ck und Mi l t on ihre Teufel, auftreten lassen. doch woher mag der Verfasser einen so sonderbaren Satz genommen haben? Und womit will er ihn beweisen? In der heiligen Schrift steht, davon bin ich zu fest überzeugt, dergleichen nirgends. Der Verfasser beruft sich zwar auf Paulum. Dieser soll die Götter der Heiden in jenen Worten offenbar für Teufel erklärt haben. A b e r i ch s a g e, da ß di e H e i de n, wa s s i e opf e r n, d e n D ä m o n e n u n d n i c h t G o t t opf e r n. Gleichwohl kann das der Sinn seiner Worte unmöglich seyn, weil sonst folgen würde, daß er in wenig Zeilen auf einander sich selbst widersprochen hätte. Denn gleich vorher spricht er: Wa s s o l l i c h d e n n n u n s a g e n? S ol l i c h s a g e n, da ß de r Göt z e e t w a s s ey ? O d er d a ß d a s G ö t ze nopf e r e t wa s s e y ? Damit verweist er ganz unläugbar auf eine Erklärung, die er ein paar Capitel zuvor gethan hatte, zurück: S o w i s s e n w i r n u n v on de r S pe i s e de s Göt z e nopf e r s , d a ß ei n G ö t z e n i c h t i n d er We l t s e y. Der Apostel hatte den neubekehrten Christen zu Korinth, die sich kein Bedenken machten, den Göttermahlen ihrer heidnischen Verwandten beyzuwohnen, ihren Satz, womit sie ihr Betragen vertheidigten, als wahr, eingestanden. Er erklärt sich auch hier, daß er ihn keinesweges zurücknehmen wolle; und dennoch zeigt er ihnen, daß ihr Betragen so unschuldig nicht sey, als es ihnen dünkte; weil man bey dem Antheile an heidnischen Göttermahlen auf die Begriffe sehen müsse, welche sich die Heiden von ihren Göttern machten. Nun wäre, so stellt er ihnen hier vor, bekannt, daß die Heiden, nach ihren eignen Grundsätzen, ihre Opfer nicht dem höchsten Gotte brächten, sondern den Dämonen, oder den von ihnen angenommenen Mittelgöttern, den vermeyntlichen
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Internuntiis und Mediatoribus zwischen der Gottheit und den Menschen; und dieß vorausgesetzt, machten ja doch Christen durch ihren Antheil an den Göttermahlen ihrer Abgötterey sich theilhaftig. Ich bin nicht etwan der einzige, der von dieser Stelle also denket. Ich brauche hier aus den Auslegern nur Einen zu nennen, gegen dessen theologische Rechtschaffenheit und Gelehrsamkeit nichts einzuwenden seyn wird, und dessen Stimme bey einer Stelle, welche die alte Dämonenlehre betrifft, um so viel mehr gelten muß, je tiefere Einsichten er in die alte philosophische Geschichte besitzt. Hieran werden Sie sogleich den alten ehrwürdigen Senior Br uc ke r erkennen. Sind die Götter der Heiden Teufel gewesen, nicht bloß moralische Werkzeuge Satans, die Menschen in Aberglauben zu versenken, sondern physisch selber Teufel; was sind denn die Göttinnen? Giebt es denn Teufel männlichen und weiblichen Geschlechts? Oder woher sonst diese Eintheilung in Götter und Göttinnen? Aber da der Verfasser christlichen Dichtern aus dem Gebrauche der Mythologie eine Gewissenssache macht, und an sich daran wenig liegen kann, ob man sie gebraucht oder nicht; so möchte vielleicht manchem der Gedanke aufsteigen, daß man ja darinnen zur Ehre der Religion einem schwachen Gewissen gar füglich nachgeben könne, billig solle, aus Pflicht müsse – Ich antworte; Nein! Auf keine Weise! Nicht um ein Haarbreit! Und das selbst als eine Gewissenssache; eben darum, weil die Ehre und der Vortheil der christlichen Religion i n u n s e r n Z ei t en es nicht gestattet. – Und wie das? E i n m a l d a r u m n i c h t , weil, den ersten Satz zugegeben, der nächste, der ganz natürlich daraus folget, und folgen muß, nun der ist; daß also Schriften, worinnen Teufel auf eine reizende Weise geschildert sind, so daß die Schilderung für sie einnimmt, auf keine Weise gelesen werden dürfen. Welcher Christ wollte sich Teufel zu einem Gegenstande seiner Ergetzung wählen! Itzt finden wir an ihren Reden und Thaten, an der ihnen beygelegten Schönheit, Würde, Vortrefflichkeit, Wohlgefallen; nicht in sofern sie falsche Götter des Heidenthums sind; sondern in so fern sie, als idealische Wesen, als Geschöpfe der Poesie, betrachtet werden. Aber wären es nicht eingebildete, sondern wirkliche Wesen; Wären es Teufel; so müßten sie uns allerdings, mit dem Briefe zu reden, v i e l zu a b s ch e u l i c h se y n, als daß wir an reizenden einnehmenden Vorstellungen derselben Wohlgefallen finden wollten. Alles Vergnügen, was man aus dergleichen Schriften schöpfet, alle Bemühungen, seinen Geschmack daraus zu bilden, wären alsdann sündlich. Damit wären uns denn auf einmal alle griechische und lateinische Autoren aus den Händen gerissen. Dann wieder die Barbarey in ihrer völligen Herrschaft. Und aus d e r der blindeste Aberglauben in der Religion. Wer erkennets nicht für den arglistigsten und gefährlichsten Anschlag Julians gegen die christliche Religion, da er den Christen das Lesen der heidnischen Schriftsteller untersagte? Auch habe ich hier einen großen Mann auf meiner Seite, einen Mann, welcher der Religion sehr wichtige Dienste geleistet hat, und in dessen Schriften ich mich erinnere gelesen zu haben, daß man eben aus diesem Grunde heid-
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nische Schriftsteller, ohnerachtet der anstößigen Stellen in ihren Schriften, jungen Leuten dennoch nicht aus den Händen nehmen solle. Wer dieser Mann ist? Kein andrer, als unser trefflicher Lut he r, der auch darinnen sein scharfsichtiges Auge gezeigt hat. Ich kann die Stelle itzt nicht wieder auffinden; aber ich stehe dafür, und ich habe im Nachsuchen noch manche Stelle gefunden, die seine Hochachtung für die heidnischen Scribenten zeigt. Er will z. E. daß junge Leute den Te r e n z und verschiedene Komödien des Pl a ut us lesen, ja die Komödien des erstern sogar auswendig lernen sollen. Er empfiehlt zur Weisheit im weltlichen Regiment das Lesen heidnischer Bücher. Er glaubt, „G o t t h a b e darum s o l c h e he i dni s c he Büc he r “ (und er nennt unter denselben ausdrücklich den H o m e r und Vi r g i l ,) g e g e be n und e r h a l t e n , daß in ihnen die Heiden gewissermaßen, und in A bs i c ht a uf da s w e l t l i ch e R eg i m e n t ihre Propheten, Apostel, und Prediger haben sollen; wie den Paulus der Kretenser Poeten, Epimenides, ihren Propheten nennen.) Wie könnte man, so sagt er bald hernach, feiner einen Fürsten oder König auf Erden malen, denn die Heiden haben ihren Herkulem gemalet? Was sollte man mehr wünschen an einem weltlichen Fürsten, wenn er Herkules Thaten gleich wäre?“ Endlich preist er es für eine Wunderthat Gottes, der Welt einen H o me r und Vi r g i l gegeben zu haben.) Würde wohl Lut he r also haben reden können, wenn er von der Mythologie gleiche Begriffe gehabt hätte, als Ihr Ungenannter? Was wären da die von ihm gepriesenen Schriftsteller, absonderlich H o m e r und Vi r g i l , anders gewesen, als Herolde der Teufel, in ihrem Solde? Und der Herkules, den er doch als ein Muster der Fürsten rühmet, was sonst, als selbst ein Teufel? D e n a n d er n G r u n d , die Befugniß zum Gebrauche der Mythologie nicht aufzugeben, nehme ich aus der Beschaffenheit und dem herrschenden Tone unsers Zeitalters her. Es kann nicht anders, als äußerst, gemißbilliget werden, wenn man, um dem Unglauben das Christenthum annehmlicher zu machen, wesentliche Lehren desselben ganz aufopfert, oder doch in eine andre ihnen nicht angemeßne Form umschmilzt. Das heißt, in seinem eignen Gebiete sengen und brennen, um nur nicht besorgen zu dürfen, daß dergleichen durch feindliche Streifereyen geschehen möchte. Indessen hat man sich auch vorzusehen, und das besonders in so kritischen Zeiten, als die unsrigen sind, daß man die Forderungen der Religion und keine Linie über das hinaus ausdehne, was sie wirklich enthalten; nicht durch Zumischung unnützer und unnöthiger Hypothesen selber verschulden helfe, daß mit ihnen die Religion zugleich leiden muß. Der Eifer, der uns dabey beseelet, sey noch so wohlgemeynt; er kann uns über die Verspottungen, die wir ihr dadurch zuziehen, nicht rechtfertigen. Das Hohngelächter der Freygeisterey, welchem man sie dadurch Preis giebt, wird viele reizen, dem Geschmacke und Witze zu Ehren ungläubig zu werden, und besonders junge Gemüther. Denn wenn, wie itzt, bey dem Flore der schönen Wissenschaften zugleich Freygeisterey herrschet; so haben diese ohnedieß von der Zuversicht zu ihrer eignen Weisheit, und von einer unmäßigen Geschmackssucht sehr viel zu fürchten, und lassen sich in einem Paroxysmus von Schöngeisterey um so viel leichter von der Reli-
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gion abtrünnig machen, da sie noch nicht Reife genug haben, den ganzen Werth des Christenthums zu kennen und zu schätzen. Wenn man nun so offenbar falsche, und dabey den schönen Künsten so nachtheilige Vorschriften für Foderungen der Religion ausgiebt; hilft man da nicht Seelen, die noch unentschlossen auf dem Scheidewege stunden, oder noch mit zweifelhaftem Fuße die ersten Schritte zum Unglauben thaten, verderben, und selbst der Freygeisterey in die Arme stoßen? Und das sollte eine geringe Sache seyn? Ich will itzt nicht darauf bestehen, was bey so sonderbaren unstatthaften Grundsätzen aus den bildenden Künsten werden würde; die doch auch für keine Kleinigkeit zu achten sind. Und auch dießmal wieder, was für ein langer Brief? Doch ich will mich wohl hüten, durch Entschuldigungen, deren Sie mich selbst gern entlassen werden, ihn noch mehr zu verlängern. Ich wünsche nichts mehr, als daß das neue Jahr, das uns bevorsteht, auch Ihre Gesundheit verneuern, Ihren bisher so stark alternden Körper ganz verjüngen, und dadurch Ihrem Geiste seine vorige Munterkeit und Heiterkeit wiederbringen möge. Ich bin unverändert der Ihrige *****
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Was Sie in der beschwerlichen Stellung, in der Sie leider! stehn, thun sollen, liebster --? Vor allen Dingen nicht muthlos werden; Geduld lernen und täglich üben; (ein Schatz, den wir auf unser ganzes Leben brauchen) Ihre Pflicht, ungeachtet aller Verdrießlichkeiten, beharrlich und treulich beobachten, durch Klugheit den Verdacht und bösen Schein entfernen; so oft es diese befiehlt, nachgeben; die Beschuldigungen, auch die unverdienten, zu Ihrer eignen Vorsichtigkeit und Bemerkung Ihrer Fehler (denn die haben wir alle) anwenden; Ihre Hitze, wenn Sie leiden, zurück halten, und bald durch Nachsicht, bald durch Hoffnung, bald durch Demuth sich in Ihren beschwerlichen Umständen Erleichterung, Hülfe und Muth verschaffen. Sie haben Ihren -und seinen freundschaftlichen Beystand; welch Glück für Sie! Sie haben den Zutritt zu dem Herrn --, einem so einsichtsvollen, liebreichen und dienstfertigen Manne; welche Wohlthat für Ihre Jugend und Ihre gegenwärtige Verfassung! Sie haben endlich in Ihrem Berufe ein gutes Gewissen vor Gott und den Menschen; und Sie wollten nicht gelassen und geduldig seyn? Getrost also, mein Freund! Werden Ihre guten Absichten und Dienste verkannt; nun so erinnern Sie sich oft an die herrliche Stelle: „Lasset euch dünken, daß ihr dem Herrn dienet, und nicht den Menschen; und wisset, was ein jeglicher Gutes thun wird, das wird er von dem Herrn empfahen.“ – Auch die Menschen, denen Sie bekannt werden, werden Ihr Gutes bemerken, und, ohne daß Sie es denken und wissen, Befördrer Ihres Glücks werden. Können Sie aber das Vertrauen und den Beyfall Ihres Principals gar nicht erhalten: o so
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steht es Ihnen ja frey, mit Bescheidenheit um Ihre Entlassung zu bitten, und eine andre Stelle zu suchen. In diesem Falle wünschte ich freylich, daß Sie eine in K-- vielleicht durch den Dienst des Herrn -- finden, und nicht so bald genöthiget seyn möchten, in Ihr Vaterland, wo Sie nach meinem Sinne hätten bleiben sollen, wieder zurück zu kehren. Itzt weis ich keine Gelegenheit, bey der ich Sie empfehlen könnte; allein das wird zu Ihrer künftigen Empfehlung nöthig seyn, daß man Sie nicht mit Unwillen Ihrer itzigen Stelle entlasse. Und so leben Sie wohl, und vertrauen Sie auf Gott bey allen, was Sie noch so vorsichtig unternehmen. „Verlaß dich nicht auf deinen Verstand; sondern verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen: so wird er dich recht führen.“ Ein Enkel eines Großvaters, der um des Guten willen eines gewaltsamen Todes starb, muß um des Guten und seiner Pflicht willen die Verdrießlichkeiten seines Berufs nicht achten. Ich bin mit aller Hochachtung und Liebe, 1768. G.
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Der gute Mann, so dachte ich, theuerster Freund, als ich Ihren traurigen Brief erbrach, der gute K -- hat gewiß sein Kind verloren; und wie sehr wird dieser Verlust ihn, und noch mehr die zärtliche Mutter schmerzen! Aber ach, gebeugter Freund, wie erschrack ich bey der ersten Zeile über einen Verlust, an den ich nicht gedacht hatte! Ja, Sie haben viel, – und warum soll ich nicht, alles, sagen? Sie haben Ihr größtes, Ihr ganzes Glück auf Erden, ein Glück, das Gott nur wenig Menschen gewähret, verloren, eine der frömmsten, liebreichsten und besten Frauen. Ich traure und weine mit Ihnen, theuerster Mann, und fühle es, wie unersetzlich Ihr Verlust ist; aber mitten unter meiner Wehmuth erfreue ich mich über Ihre wahrhaftig große Ergebung in den göttlichen Willen, der doch für Ihre Empfindung der schmerzhafteste bleibt. Nein, nein, ein Herz, das so gelassen und demüthig leidet, als das Ihre, hat nicht alles, nicht sein ganzes Glück verloren; es besitzt und fühlet ja den Trost der Religion, der höher ist, denn alle Vernunft, und stärker, als der Schmerz über den größten Verlust. O wie preise ich Ihre Gattinn selig, daß sie selbst durch ihre Liebe und ihr Beyspiel Sie zu dieser Quelle aller Beruhigung im Leben und im Tode geleitet, und Sie, sterbend in Ihren Armen, durch ihren Tod gelehret hat, in welchem Frieden ein Christ durch seine Religion sterben kann. Aber warum ließ Ihnen Gott diese weise, vortreffliche Freundinn, die Sie so innigst liebten und schätzten, nicht länger, nicht wenigstens noch etliche Jahre? Die einzige Antwort auf diese Frage steht in Ihrem Briefe: Wer hat des Herrn Sinn erkannt! Was er thut, ist recht und gut, wenns auch noch so streng und traurig schiene – du wirst es nachmals erfahren. – Gott beruhige und stärke Ihre Seele, gebeugter Freund! Ich liebe und ehre Sie, und bin mit dem aufrichtigsten Herzen … 1768. G.
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Leipzig, den 5. Januar 1769.
Liebste Mademoiselle! Ein Schuldner, der von einem großen Capitale nach und nach etwas, wenn gleich wenig, abträgt, ist doch immer noch besser, als der, der gar nichts bezahlt, und ein Correspondent, der auf zween und drey lange Briefe nur mit einer Seite antwortet, immer noch besser, als der sich nur heimlich schämt und darüber gar nicht antwortet. Diese Schutzschrift, mit der ich meine Antwort anfange, wird Sie freylich schon denken lassen, daß diese Antwort einsylbig seyn wird; aber genug, daß ich Ihnen immer noch mehr schreibe, als ich vielen meiner übrigen Freunde nicht schreiben kann. Ich danke Ihnen also zuvörderst für Ihren letzten Brief und die herzlich guten und frommen Wünsche, die Sie für meine Wohlfahrt thun; und wie kann ich dankbar seyn, ohne Ihnen von Gott alles das Gute zu wünschen, was zu Ihrer wahren Zufriedenheit itzt und in Ihrem ganzen Leben und in dem Ihnen bevorstehenden Stande vorzüglich dient? Er beglücke Sie, Ihren Bräutigam und Ihr ganzes Haus. Ich schicke Ihnen den Brief Ihrer armen kranken Freundin wieder zurück. Möchte sie doch, wenn es Gott gefällt, mit diesem Jahre wieder das Glück eines gesunden Lebens erlangen! Und wer kann und soll dieses Glück dem Freunde herzlicher wünschen, als der, welcher seinen Mangel und die damit verbundenen Leiden selbst empfindet und lange empfunden hat? Noch eine frohe Nachricht. Diesen Abend ist meines Bruders Frau glücklich und leicht mit einem Sohne entbunden worden. Gott sey Preis und Dank! Daß unser theuerster Churfürst aus Sorgfalt für meine Gesundheit mir ein Pferd aus seinem Stalle mit Sattel und Zeug durch einen Stallbedienten zugeschickt hat, dieses werden Sie wohl schon gehöret haben. Welche gnädige Gesinnungen setzen ein solches Geschenke, das er vor seinen Augen auf vielfache Weise hat auf die Probe stellen lassen, damit es ja nicht vor etwas scheu seyn möchte, in diesem meinem Fürsten voraus, den uns Gott erhalten und ihn immer mehr mit Weisheit und Kraft zu seiner Regierung begnadigen wolle. Leipzig, den 5. Jan. 1769. Ihr ergebenster Freund und Diener Gellert.
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1203. Von Johann Andreas Cramer.
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Dieser Brief wird in Frels, Deutscher Dichterhandschriften von 1400–1900 verzeichnet und befand sich früher in der Staatsbibliothek in Berlin. Keine Inhaltsangabe.
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Leipzig, den 12. Januar 1769.
Liebste Mademoiselle, Der Hofmstr des jungen Grafen Lindenau, der mit an unserm Tische speiset, Herr Langer, und der Sie also durchs Gespräche kennt, geht nach Dresden und wünscht sich die Ehre, Sie auch persönlich kennen zu lernen. Da er ein guter u. bescheidner Mann ist, und mir anliegt, ihm einen Brief an Sie mitzugeben, das heißt, ich ihm den Zutritt in Ihrem Hause zu verschaffen: so kann ich ihm seine Bitte ohne Härte nicht wohl versagen. Erlauben Sie ihm also einen Besuch. Er kann Ihnen wenigstens die Geschichte vom Churfürstlichen Pferde, die er selbst erlebt hat, erzählen; Ihnen sagen, wie die Leute hier diesem Pferde nachlaufen, wie sich der Mann, der es füttert, ein Capital von den Trankgeldern sammelt, die er täglich erhält, wenn er das Pferd, wenn er Sattel u. Zeug, den Zaum von Golde u. die Hufeisen von Silber, woraus sie die Erzählung gemacht hat, vorzeigt. Alles dieses kann er Ihnen sagen, und so geht der Besuch vorbey, und ich erhalte eine Antwort von Ihnen mehr, und er, Herr Langer, hat seinen Wunsch erreicht, und sagt Ihnen am Ende noch, daß ich vor andern Ihr Freund bin L. den 12 Januar, 1769. Glrt.
1205. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
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Leipzig, den 12. Januar 1769.
Gnädiger und Theuerster Herr VicePräsident, Mag. Reichard wird noch diese Woche sein Bittschreiben überschicken. Man hatte ihm bange gemacht, vielleicht weil man ihn gern hier behalten will, daß er zeitlebens würde Cantor in Grimma bleiben müssen, wenn er einmal dahin käme. Allein ich habe es ihm ausgeredt; so wie ich denn auch in der That überzeugt bin, daß er ein größres Schulamt zu verwalten geschickt ist. Und wenn er davon in dem Cantorate Beweise giebt: so werden ihn die hohen Befördrer in Dresden nicht vergessen. Wenn mein Famulus Gödick so viel Griechisch und Lateinisch wüßte, als Reichard: so würde er die Stelle in Grimma mit Freuden annehmen, und sie gewiß auch treulich versehen; denn er hat ein sehr gutes Herz, hat Geduld und Freundlichkeit, und ist arbeitsam, und läßt sich gern rathen.
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Das Postscript in Dero Briefe, Gnädiger Herr Präsident, hat mich zu gleiher Zeit beunruhiget, ergötzt und erbaut. „Ich bin ganz krank und hinfällig. Gott Lob!“ O wie wenig Kranke können dieses mit Wahrheit sagen, und Gott auch im Leiden selbst preisen! Thust du das auch von Herzen? sagte ich zu mir. Gott stärke Sie, Theuerster Herr, und erhalte Sie uns, wenn es seinem heiligen Willen gefällt, bis in das höchste Alter! Mit diesem eifrigen Wunsche verharre ich in vollkommenster Ehrerbietung Ew. Hochfreyherrlichen Gnaden Leipzig, den 12 Januar, 1769. gehorsammster C. F. Gellert.
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Hochwohlehrwürdiger, Hochzuehrender Herr Domvicarie, Da Sie in Ihrem Amte zufrieden leben, mit Sorgen darinne arbeiten, von Ihrer Gemeine geliebt und in dem Buchnerischen Hause so wohl gelitten und versorgt sind: so denke ich keinen Augenblick weiter an die Ausführung meiner gut gemeinten Absicht, zu der mich Ihr Freund, der Herr Pastor Lorenz, vor einiger Zeit veranlaßte; und wünsche Ihnen vielmehr zu dem Amte, das Sie itzt führen, doppelt Glück. Zu gleicher Zeit überschicke ich Ihnen Ihre beiden erbaulichen Predigten wieder, danke Ihnen aufrichtig für die Mitteilung derselben, und versichre Sie aller meiner Hochachtung, mit der ich auch zeitlebens verharre Ew. Hochwohlehrwürden Leipzig, Den 13 Januar, ergebenster Diener, 1769. Gellert.
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1207. Von Christiane Caroline Lucius. Dresden, den 24. Jan. Dienstags 1769. In einer solchen Schuld bin ich wohl noch nie mit Ihnen gewesen, Bester Herr Profeßor. Zween Briefe unbeantwortet und zween Briefe voller gütige Absichten? Der erste um mich durch zwo angenehme Nachrichten zu erfreun und der andre, um mir die Bekanntschaft eines schäzbaren Mannes zu verschaffen, den Sie loben, und dem Sie wohlwollen. Für alles dieses empfindet mein Herz die wahreste Dankbarkeit, und ich schäme mich, daß ich so lange verzogen habe, Ihnen dieses zu sagen. Erlauben Sie, daß ich Ihnen zu
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Ihrem lieben kleinen Neveu u. Pathen vom ganzen Herzen Glück wünsche. Gott segne Sie, Ihren Herrn Bruder, Ihre Frau Schwägerin, deren kleinen Sohn, u. Ihr ganzes Geschlecht! Möchte das Kind unter Ihren Augen, u. an der Hand seiner Eltern aufwachsam, und, seines Namens würdig, ein eben so liebenswürdiger Jüngling und geehrter Mann werden, als viele geworden sind, die Ihre treuen Sorgen mit haben bilden helfen! Am vorigen Freytage erhielt ich Ihren lezten Brief aus Herr La ng e r s eigner Hand, oder es war doch eben so viel. Ich war einen Gang aus gewesen, u. traf ihn unten im Hause an. Da wir uns nicht kannten, grüßten wir uns, wie sich Unbekannte grüßen. Aber an unsrer Thüre fand ich seinen Bedienten mit dem Briefe, u. lies ihn bitten, herauf zu kommen. Weil es eben Mittag u. in der Wohnstube gedeckt war, mußte ich mit ihm in einem kalten Zimmer sprechen, welches vielleicht seinen Besuch abkürzte. Ich wunderte mich hernach, daß er Ihr Bildniß, welches an der Wand hängt, und sonst allen Leuten in die Augen fällt, nicht zu bemerken geschienen. Er that, als ob er Lust hätte mich noch einmal zu sehn, wenn ihn nicht vielleicht die Zerstreuungen der itzigen Zeit davon abhalten werden. – Die Geschichte des Churfürstlichen Pferdes, die mir Hr. Langer wohl ein wenig ergänzte, ist uns schon sehr lange bekannt, u. wir hatten viel Sorge darum, als es so lange unterwegs war, ob es vielleicht möchte krank geworden seyn. Es war nicht so bald angekommen: so meldete es uns Hr. C r e u t zi g e r, doch sehr lakonisch, und weil wir wißen, daß man von Neuigkeiten durch unsere Leipziger Correspondenten, nicht leicht mehr erfährt, als was man ausdrücklich fragt: so machten Bruder Carl und ich, 19. F r a g s t ü c k e zusammen, über die ihn unsre Dol e s abhören sollte. Anfänglich wollte er nicht daran, weil er unterdeßen in einem Briefe viel genug über diese Materie geschrieben hatte, und noch mehr, weil wegen der Z e u g e n g e b ü h r e n nichts ausgemacht war: endlich aber beqvemte er sich, und gestern kamen seine Aussagen an, aus welchen wir, unter andern Hr. Zeugen selbst betreffenden Umständen, doch so viel wißen, daß das Pferd weder schwarz noch weiß, ganz gewiß von großem, kleinen, oder mittlere Schlage sey, sich mit dem Kopf u. sonst ganz bescheidentlich geberde, zuweilen einigen Leichtsinn zeige, der Jugend verrathe, zur Zeit keinen Namen habe, sondern in seinem Berufe sich erst einen machen solle; daß es nicht mit Sattel u. Zeug angekommen sey, wie die Leute sprächen, sondern S a t t e l u. Z e u g m i t i h m, indem es nicht wie bey den Menschen wäre, die oft mit ihren Kleidern kämen, anstatt daß die Kleider mit ihnen kommen sollten, und was dergleichen zur Sache dienliches mehr war. Alle Welt hat unsern Churfürsten dafür lieb, daß er Ihnen das Geschenk gemacht hat. In der That ist es ein großer Beweis seiner gnädigen u. liebensvollen Gesinnungen für Sie. Gott laße ihn einen guten Fürsten seyn, und bleiben, u. segne alles das Gute, das er ie gethan, u. wozu er noch den Willen u. die Gelegenheiten hat, u. laße ihn dafür glücklich u. gesegnet werden! Vielleicht geschieht es zum Theil itzt, durch die Hand seiner Gemahlin. Ich freue mich auf sie. – Heute ist der Churfürst von Tr i e r, zur Einsegnung des Hohen Brautpaars hier angelangt. Seine beiden Brüder, und die Prinzeßin Elisa-
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beth sind ihm entgegen geeilt, die Artillerie der Wälle hat ihn bewillkommt, u. paradirende Garden, u. der versammlete Hof in Galla, u. unter demselben der junge Churfürst selbst unten an der Treppe haben ihn empfangen. Ich habe von der ganzen Freude nichts gesehen oder gehört, als meinen Vater in einem Sonntagskleide, ein paar Soldaten in weißen Camaschen, u. etliche Canonenschüße, u. doch ist mir der heutige Tag schon halb wie ein Festtag, so daß ich auch nicht gern arbeiten, sondern lieber an Sie, Bester Herr Profeßor, schreiben mag. Je näher die Ankunft unsrer neuen Fürstin heran rückt, scheinen mir die Tage frölicher zu werden. Mein Vater, der 14. Tage lang krank war, u. nur seit 4. Tagen wieder ausgeht, und recht matt u. schwach, u. durch seinen schweren Beruf, oft erschöpft u. verdrüßlich ward, ist heute wie neubelebt, lustig, leicht. – Erstlich spielte er auf dem Claviere, hernach fieng er an für sich allein, u. recht galant, eine Menuet zu tanzen, u. versprach uns, daß er ehestens in unsrer Tanzexercirstunde, mit uns tanzen wollte, u. drauf gieng er vergnügt von uns auf die Kanzley, von der er doch, wenn es heute geht, wie alle Tage, vor 9. oder halb 10. Uhr, nicht zu uns nach Hause kommen wird. Wäre doch dieser Geist der Frölichkeit, der vielleicht in der Nation allgemeiner seyn kann, als ich nicht weis, eine Vorbedeutung des ehrlichen Glücks der durchläuftigen Vermählten! Heute haben wir darauf gesonnen, wie wir die Hohe Braut wollen ankommen sehn, u. gestern waren wir 3. Geschwister mit Hr. Creutziger in den Opernprobe, die ich immer, trotz aller Critik, mit Z a c h a r i ä , meinem guten Papa, u. Schwester Frizgen, für ein L an d v o l l s ü ß e r B ez a u b r u n g halte. Vornämlich habe ich bey den Schönheiten dieser Oper, ein angenehmes Gefühl von einer Art vom Stolze auf den Componisten empfunden, der ein Sachse, in einem sehr benachbarten Dorfe und dunkeln Stande, geboren ist. – An unsers Churfürsten letztem Geburtstage sahe ich den Hof an der Ceremonientafel, da erhielt eine Mutter die Erlaubniß, dem Fürsten einen von ihr selbst gebackenen Stangenkuchen zum Geschenk zu überreichen. Vielleicht aber habe ich Ihnen dieses schon damals erzählt. Doch nun etwas anders, das zwar nicht fröhlich, dennoch aber gut ist. Gott hat sich über die unglückliche Frau des, weil er strafbar ist, noch unglücklichern Accisrath H o f ma n n s , erbarmt und sie nach einem zehenwöchentlichen Krankenlager durch den Tod von allen Leiden dieser Zeit erlößt. Eine für sie höchst erwünschte Begebenheit, für die ich Gott so herzlich danke, als ich, glaube ich, ihm danken werde, wenn er meiner lieben Gül d e n Gesundheit und Hoffnung zu einem längern gesegneten Leben schenkte. Wie mag es wohl itzt um sie stehen? Wer weiß, wenn ich wieder etwas von ihr hören werde! Krankheit und Gefahr machen die Entfernung und die Seltenheit der Nachrichten doppelt traurig, so wie diese jene doppelt ängstlich und fürchterlich vorstellen. Sollte es besser mit ihr werden, so wird sie unfehlbar eilen, mich durch die frohe Nachricht zu erfreuen. Wenn es aber schlimmer wird, wer wird mirs da sagen? Sie selbst wird es vielleicht nicht können, oder nicht daran denken oder es nicht wollen – ja, sie kann
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wohl lange todt seyn, ohne daß ichs erfahre. In solchen Fällen ist es recht ängstlich, von seinen Freunden fern zu leben und Niemanden zu haben, durch den man ihr Schicksal erfahren kann. Und dort in Cot t bus habe ich nur sie. Es ist, als ob es nicht wohl anginge, daß ich sie, wie ich zuweilen Lust habe, bäte, mir durch hinterbleibende Freunde, das Letzte von sich wissen zu lassen. Ein gewisses, unfehlbar übel verstandenes, Etwas scheint sich dawider zu setzen. Ich habe ihren letzten Brief, nachdem Sie, liebster Herr Professor, ihn mir wieder zurückgesendet habe, nicht zu den andern von ihr gelegt. Ich behalte ihn näher um mich und vor meinen Augen. Ich habe der Ursache nachgesonnen, warum ich ihn so ungern von mir lassen will, ich kann sie aber nicht herausbringen. Gott wird sie wohl erhalten und wieder gesund machen. Hoffen Sie es nicht auch, liebster Herr Professor? Wenigstens wünschen Sie es ihr, und Wünsche des Gerechten sind wie seine Gebete. Sie wenden sich an eben das höchste gütigste Wesen und kommen aus dem gleichen Herzen voll Glauben und Unterwerfung. Auch für mein Wohl thun Sie solche Wünsche! Gott wolle nach seiner Weisheit alle Ihre Wünsche, vornehmlich die Sie für sich selbst thun, in Erfüllung gehen lassen! – Ich küsse Ihre theure Hand und bin Ihre ewig dankbare C. C. Lucius. Wißen Sie, bester Herr Professor, daß der Herr M. H of m a nn in Ma xe n sich am Donnerstage zum zweytenmale in Bi s c hof s we r da verheirathet hat? Hr. Z e i s hat diesem Hochzeitfeste persönlich beygewohnt, doch scheint er bey aller dieser frohen Zerstreuung, kränklicher als noch vor etlichen Wochen. Seit gestern ist das neue Paar von Bischofswerda zurück, u. hier in Dresden.
1208. Von Johann Andreas Cramer.
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Kopenhagen, den 31. Januar 1769.
Liebster Gellert, Heute sende ich das neue kleine Werk, wovon ich Ihnen neulich gesprochen habe, oder vielmehr den Anfang dazu nach Leipzig; wenn Sie es gleich sehn wollen, so lassen Sie sich es von Hr. Bosen dem Korrector in der Büttnerischen Druckerey holen. Ich will es ihnen kurz beschreiben theils sind es evangelische Nachahmungen der Psalmen, theils eigne bereits gedruckte oder neue Lieder. Was jene betrifft, so muß ich Ihnen sagen, daß der Innhalt ganz evangelisch ist; daß ich aber den Empfindungen des Christen eben die Wendung zu geben gesucht habe, eben die Reihe u Folge, welche in den Psalmen herrscht; ja daß ich selbst den Ausdruck gebraucht habe, wo er sich für sie schickte; wodurch eine Harmonie zwischen der Kopey u dem Originale wird, die, wie ich hoffe, den Christen auf keine unangenehme Art an den Innhalt der Psalmen selbst errinnern wird. Die von Christo prophezeyenden Psalmen habe ich in christliche Loblieder u ähnliche Gebete verwandelt; da-
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bey aber alle sclavische Aufheilung zu vermeiden gesucht. Ich danke Gott, der mir die Gnade gegeben hat, durch die Psalmen selbst und das Nachdenken was wohl in Christen für ähnliche Reihen der Gedanken Wunsche u Empfindungen möglich wären, die Empfindungen zu erhalten, die ich auszudrucken gesucht habe. Einige hoffe ich werden darunter seyn, deren Innhalt besonders Ihnen, mein Liebster, zum Troste gereichen wird. Ob ich über den 30 Ps. hinaus mehr solche Nachahmungen versuchen werde, das überlasse ich Gott u der Zeit. Nunmehr kömmt noch eine Bitten, Mein Bester, M. Stöckhardt liegt mir schrecklich auf dem Herzen. Sein Herr ist zu meiner Betrübniß wie, das weiß Gott, sehr verändert; ich zweifle, daß er ihm viel geben wird, ihn dafür einigermaßen schadlos zu halten, daß er seine Absicht; seinen Sohn nach Leipzig zu senden u zwar unter seine Aufsicht u Stöckhardt klagt schrecklich darüber, sagt, daß er bloß nur deswillen hieher gegangen sey. Kann er nun auf Ostern eine vortheilhafte Station in Sachsen erhalten, als Hofmeister, so hat er doch wenigstens nicht über mich zu klagen Ursache, daß ich das Instrument zu seinem Ruf hieher gewesen bin. Sorgen Sie also aus Freundschaft gegen mich für ihn; u schreiben Sie mir es, wenn Sie eine Stelle für ihn aber, eher, als ihm; sollte der GR. ihm nichts, oder nur ein klein Präsent geben, so habe ich beschlossen ihm, wie wenig ich auf meiner starken Familie wegen entbehren kann, ihm in Leipzig fünfzig Reichsthaler nach Louisdor gerechnet auszahlen lassen; so empfindlich ist mirs, daß er meint Ursache zu haben, sich zu beklagen. Ich umarme Sie tausendmals aufs Zärtlichste mein Liebster. Gott der Freude u des Trostes erfreue, sorge, stärke u erhalte Sie. Ich bin Khag., den 31. Jan. 1769 ganz der Ihrige Cramer
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Leipzig, den 3. Februar 1769.
Madame, Der Brief dieser Ungenannten, so dachte ich, als ich den Ihrigen gelesen hatte, ist sehr gut und in einem so aufrichtigen Tone geschrieben, daß er dich wohl erfreuen darf. Erfreue dich also ohne Eitelkeit, daß du um eine Person in einem fremden Lande, die du nicht kennest, und die einen so guten Charakter besitzt, einiges Verdienst hast, und danke ihr aufrichtig und gern, daß sie deine Schriften zu ihrem Nutzen und Vergnügen hat anwenden wollen. Dieses, meine unbekannte Leserinn und Freundinn, thue ich hiermit, und versichre Sie zugleich aller der Hochachtung und Ergebenheit, die ich einem so gesitteten und gutdenkenden Frauenzimmer schuldig bin, wenn es auch von dem niedrigsten Stande seyn sollte. Fahren Sie fort, gute und noch weit bessere Schriften, als die meinigen sind, für Ihren Verstand und Ihre Tugend zu nützen, und dadurch die besondern Pflichten, zu denen Sie nach Ihren
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Umständen berufen sind, desto glücklicher zu beobachten. Endlich wünsche ich Ihnen für das viele Gute, das Sie mir gönnen, alle wahre Wohlfahrt und Zufriedenheit, und verharre mit einem dankbaren Herzen Ihr verbundenster Diener, Leipzig, C. F. Gellert. den 3 Februar, 1769. Meine Gesundheit, von der Sie gern Nachricht haben wollen, ist, wie Sie schon wissen, sehr hinfällig. Aber nicht unzufrieden geklagt über das was uns mangelt, sondern Gott gedankt für das Gute, was wir haben, und doch nicht einen Augenblick verdienen.
1210. Von Adolf Traugott von Gersdorff.
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Liebster Herr Professor, Hier überschicke ich Ihnen endlich eine Schachtel mit gebackenem Obste. Oben auf liegen Pflaumen mit dem Kerne und darunter ohne Kerne, und unter dieser Lage befinden sich noch dreyerley Sorten Aepfel, jede Sorte besonders. Es würde mir zu vielem Vergnügen gereichen, wenn es Ihnen einigermaßen den Mangel des Lindauer ersetzen könnte. Hätte ich selbst auf einem meiner Güter gutes Obst, so würde ich mir ein Vergnügen daraus gemacht haben, Ihnen unverzüglich eine Schachtel voll davon zu überschicken. Da ich es aber erst von meiner Mutter aus Rengersdorf habe müssen kommen lassen, so hat dieses wieder meinen Willen einen etwas langen Aufenthalt verursacht. Der gute Hr. Oettel hat mich gebeten, Sie liebster Hr. Professor zu versichern, daß es ihm hier recht gut gefiele. Er meynte, Sie würden es mir eher glauben, als wenn er es Ihnen allein schriebe; Seyn Sie versichert, daß ich nicht aufhören werde mit wahren Ergebenheit zu seyn, Liebster Hr. Professor Dero Meffersdorf, ergebener Diener den 12. Febr. 1769. v. Gersdorf.
1211. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Meffersdorf, den 12. Februar 1769.
Leipzig, den 13. Februar 1769.
Liebste Schwester, Ihr seyd krank gewesen, das betrübt mich. Aber Ihr befindet Euch itzt wieder besser; dafür sey Gott Dank. Er erhalte Euch u. stärke Euch in Eurem Alter, das schon auf zwey u. sechzig steigt. Unser Leben währet siebenzig Jahre; u. das meinige, sehr schwache, wird nicht so lange währen. Herr, lehre mich
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täglich bedenken, daß mein Leben sein Ziel hat, sein nahes Ziel; damit ich weise werde. – Hier schicke ich Euch Euern Ducaten auf den Monat Februar, u. ein hübsches Buch für den Landmann, das ich selbst gelesen habe. Wenn uns Gott den Frühling erleben läßt, so denke ich, wenns ihm gefällt, zwischen Ostern u. Pfingsten auf ein Paar Tage nach Meißen zu einem Freunde zu reisen, u. von da auf kurze Zeit zu Euch. – Der Bruder lebt mit s. Frau u. seinem Sohne ganz wohl. Sie stillt ihn selbst. Ich grüsse alle herzlich, auch Herr Hartmannen, bey dem ich logiren werde. Der Herr v. Hardenberg ist schon von hier fort; u. die Grafen gehen nebst Dr. Wendten auch in wenig Wochen auf Reisen. Lebt wohl, liebe Schwester. Leipzig, den 13 Febr. Glrt. 1769.
1212. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
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Leipzig, den 15. Februar 1769.
Gnädiger und Theuerster Herr VicePräsident, Wenn Sie an die Besetzung der erledigten mathematischen Profession in dem Ihnen lieben Wittenberg denken: so wünschte ich sehr, Gnädiger Herr Präsident, daß Ihnen der gute Magister E b e r t in Petersburg mit beyfallen möchte. Er sehnet sich, weil ihm das Nordische Clima nicht bekommen will, wieder nach Sachsen zurück; und er glaubt für seine weite Reise genug belohnet zu seyn, daß er den großen E u l e r, der nunmehr völlig blind ist, hat oft sprechen und ihm ganze Stunden lang vorlesen können. In der That sind itzt Petersburg und Paris für einen jungen Mathematiker die größten Hohenschulen; und beide hat nunmehr Mag. Ebert besucht und genützt. Die Gabe einer besondern Deutlichkeit und Genauigkeit im Vortrage rühmen nicht nur hier in Leipzig seine verständigsten Schüler an ihm, sondern selbst sein Lehrmeister, Professor Heinsius, nach welchem er sich gebildet hat. Aber er hat sich ausser der Mathematik, der er sich von vielen Jahren her völlig gewidmet, auch in den Humanioribus sehr geübt, ist Ernesti Schüler gewesen, und lange Zeit auch mein Zuhörer. Endlich ist er ein ordentlicher, arbeitsamer, christlich denkender und verträglicher nachgebender Mann, der kein Kind mit Willen beleidigen kann. Einen solchen Mann, Gnädiger Herr Präsident, werden Sie gewiß für das gute Wittenberg suchen, und ihn, wo ich nicht sehr irre, an diesem E b e r t finden. Dürfte ich doch noch eine demüthige Bitte für den armen Professor S c h r ö k h hier wagen? Dieser Mann soll in den traurigsten dürftigsten Umständen mit seiner aus großer Liebe und Treue gewählten, aber nicht vorsichtig genug gewählten Frau, in Wittenberg leben, von seinen Collegen gering geachtet, von Schuldnern geplagt, von Buchführern, die ihm die Manuscripte vermuthlich voraus bezahlen, gepeiniget – – und gleichwohl ist es der Mann, der wenn er Zeit, Ruhe und Bibliotheken zum Schreiben hätte,
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unstreitig der beste deutsche Geschichtschreiber, ein deutscher Bossuet, vielleicht noch mehr als Bossuet, werden könnte. Es ist keine Freundschaft, die aus mir redet; nein, Gnädiger Herr Präsident, ich habe den Mann kaum dreymal in meinem Leben gesprochen; aber ich lese ihn mit Bewunderung und begierigst; und wenn ich ihn damit retten und Deutschland einen Geschichtschreiber erhalten könnte: so wollte ich ihm gern von meiner Pension jährlich hundert Thaler abtreten. Mit der ersinnlichsten Ehrerbietung und einem Herzen voll Dankbarkeit verharre ich zeitlebens Ew: Hochfreyherrl. Gnaden Leipzig, den 15 Februar, gehorsamstverpflichtester 1769. C. F. Gellert.
1213. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
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Leipzig, den 14. März 1769.
Hochwohlgebohrner Herr, Gnädiger Herr VicePräsident, Es wird meinem Bruder, der sich Ihnen zu Gnaden empfielt, eine Ehre seyn, wenn die beiden Herren Grafen von Bellegarde an seinem Tische speisen wollen. Platz hat er, weil die Grafen Revenglau diese Ostern von uns gehen. Mittags hat der Tisch d r e y Schüsseln, nämlich Suppe, Fleisch und Braten, oder statt des Bratens Fisch, nebst Butter und Käse; dafür zahlet die Person w ö ch e n t l i ch zw ey Thaler. Das Essen ist gut und kräftig; aber wenn die Herren Grafen eine vornehme Tafel gewohnet sind: so weis ich nicht, ob unser Tisch für sie seyn wird. – Für den Abendtisch mit z we y warmen Gerichten giebt die Person wöchentlich Ei ne n Thaler, acht Groschen – wer nämlich des Abends speisen will. Die Personen, die den Tisch itzt ausmachen, sind die beiden Grafen Revenglau, nebst ihrem Hofmstr, dem Doctor We ndt – der Herr von Wa t z d o r f (Sohn des Hrn Oberhofrichters) nebst seinem Hofmstr; ein Liefländischer junger Baron B o y e , nebst seinem Hofmeister; ich, mein Bruder und seine Frau, eine gute stille Frau. Ich selbst esse zwar nicht von den drey Schüsseln mit; (denn ich esse nur Ein Gerichte, und das muß sehr weich seyn) aber ich sitze doch mit bey Tische. Gott stärke unsern Theuersten Churfürsten in seiner Krankheit, und erhalte ihn uns väterlich bey langem Leben! Dieses wolle er auch an Ihnen thun, nach seinem gnädigen Wohlgefallen. Ich verharre mit der vollkommensten Ehrerbietung und Dankbarkeit. Ew. Hochfreyherrlichen Gnaden Leipzig, den 14 März, gehorsammster 1769. C. F. Gellert.
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Der nunmehrige Cantor in Grimma soll, wie mir der Conrector gemeldet, den Beyfall so wohl der Lehrer u. Kenner, als auch der Schüler reichlich erhalten haben – Den armen Crusius, der vor ihm die Probe gethan, und der auch ein guter Schulmann seyn wird, und schon dreissig Jahre alt ist, werden Sie, Gnädiger und Bester Herr Präsident, wohl auch Ihrer Vorsorge würdigen. Sie können nicht allein seiner Schulgelehrsamkeit, die sicher und fertig ist, sondern auch seinem Charakter, der gut u. christlich ist, und seiner Arbeitsamkeit trauen. – Der itzige Rector in Gotha, Ge i ßl e r, bittet für einen armen Schüler, mit Namen K ü t t n e r, eines Buchbinders in Görlitz Sohn, von dem er mir schon aus Görlitz Proben des Fleißes und des Genies zugesendet hat, und den er diese Ostern nach Leipzig schicken will. Der Vice Kanzler Gutschmidt, hat diese Proben gesehen, gebilliget, gelobt, und für ihn um ein Churfürstl. Stipendium u. einen Tisch im Convictorio zu bitten versprochen. Vielleicht spricht er selbst mit Ihnen, Gnädiger Herr. Der Frau Gemahlinn, an die ich nie ohne Ehrerbietung denke, empfehle ich mich gehorsammst zu Gnaden
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1214. An Ernst Haubold von Miltitz. Leipzig, den 25 März, 1769. Theuerster Herr von Miltitz, Die beiden lieben Grafen R e v e n t l a u , Ihre Freunde und Verehrer, verlassen mit Ihrem trefflichen Hofmeister unsere Akademie, und hoffen u. suchen bey ihrer Durchreise durch Meißen das Vergnügen, sich einem Miltitz nochmals und auf immer empfehlen zu können. Mit diesen guten Kindern schicke ich Ihnen auch ein gutes Buch, wenn es Ihnen, liebster u. bester Mann, etwan noch nicht bekannt seyn sollte; ich meyne, S e nf s Unt e r r i c ht f ür de n g e m e i n e n M a n n a u f d em L a n d e . Mag. Heyer und Schlesier, denen ichs zugeschickt habe, wollen von ihren Schulmeistern zuweilen des Sonntags Nachmittage einige Stücke in der Kirche vorlesen lassen. Vielleicht gefällt es Ihnen zu dieser löblichen Absicht auch; und welche rühmliche Absicht helfen Sie nicht befördern? Der Graf B ü n a u von Dahlen hat es dreymal verschrieben. Das Exemplar kostet, gebunden, zwölf, und, ungebunden, neun Groschen. Ich umarme Sie mit einem Herzen voll Hochachtung u. Liebe, u. bin zeitlebens der Ihrige, Gellert. Der Fr. Gemahlinn empfehle ich mich zu Gnaden. – Vielleicht komme ich, wenn Gott will, gegen Pfingsten auf ein Paar Tage nach Meißen, u. wohne bey Dr. Pörnern, meinem guten Freunde, u. gewiß auch dem Ihrigen.
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1215. An Johann Ludwig Harscher.
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Theuerster Harscher, Zween junge Dänische Grafen Reventlau, liebe geschickte Kinder, und ihr Führer, Dr. Wendt, ein lieber vortrefflicher Mann, welche drey Jahre an unserm Tische gespeiset haben, gehen von hier über Frankfurt u. Heidelberg nach Lausanne, u. dann nach Frankreich u. England. Diese Herren, welchen ich meinen Harscher oft vorgelobet habe, diese Herren wollen diesen Harscher gern kennen lernen u. bedienen sich hierzu dieser wenigen Zeilen. Ich aber, mein Freund, umarme Sie in Gedanken mit den Ihrigen u. segne Sie brüderlich. Gott sey mit Ihnen! Leipzig, den 28 März, 1769. Ihr ergebenster Gellert. Wenn etwan ein Hofmstr des Herrn von Hardenberg mit Namen Gervinus, der mich um eine Addresse an Sie gebeten hat, bey Ihnen auf seinem Wege einspricht: so erinnern Sie sich unschwer, daß es ein sehr geschickter und belesner Mann, ein guter Naturkenner und ein großer Freund, nebst seinem Hardenberg, von mir ist – Endlich, liebster Harscher, bitte ich noch einmal um meinen Brief an Wi e l e r n .
1216. An Johann Adolf Schlegel.
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Leipzig, den 28. März 1769.
Leipzig, den 28. März 1769.
Liebster u. bester Schlegel, Ich wollte zwar eigentlich nicht eher an Dich schreiben, als bis ich Dir ein gebundnes Exemplar von der neuen Auflage meiner Schriften schicken könnte. Allein, da ich seit acht Tagen zwanzig Aushängebogen Deiner neuen Passionspredigten gelesen habe: so kann ich nicht länger an mich halten, sondern ich muß Dir mit großen Freuden sagen, daß sie mir sehr gefallen haben; u. das ist wenig; daß sie so gar mein kaltes unempfindliches Herz gerührt und erbauet haben. Gewiß ein großer Lobspruch für Deine Predigten! Dr. Ernesti, wie mir Weiße gesagt hat, soll zwar wieder nicht recht mit Deiner Beredsamkeit zufrieden seyn; aber das verschlägt mich nichts. Ich traue meiner Empfindung mehr, als Ernestis Urtheile, und ich lobe Deine Reden, weil sie mich kräftig unterhalten haben. Ja, die Fr. Dickinn muß sie mir zuschicken, so oft ein Paar Bogen abgedruckt sind. Es ist wahr, daß Dein Ausdruck, ohne Dein Wissen u. Wollen, hin u. wieder, wenigstens in einzelnen Worten u. Touren, noch etwas Mühsames u. Fremdes hat, zu viel Fleiß u. Sorgfalt, welche vielleicht die Popularität nicht verträgt; aber ich bin doch selten angestoßen, seltner als in Deinen andern Predigten. Darüber habe ich eine herzliche Freude, und ich danke Gott für diese Deine Predigten. – Cramer läßt Evangelische Psalmen, u. auch eigne Lieder drucken. Ach, ich fürchte, Sie werden nicht mit ihm zufrieden seyn! Der vortreffliche Cramer, den die Kunstrichter bey allen seinen großen Gaben mißhandeln, hat wohl
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bey diesem neuen Werke zu flüchtig gearbeitet. Im Herzen kann ichs nicht leugnen. Die ersten Paar Bogen hatten noch schöne Stücken, und ich schrieb Cramern meinen Beyfall; aber ie mehr ich lese, desto mehr erschrecke ich. Hätte doch der Mann etwas von meiner Furchtsamkeit und Langsamkeit! – Daß ich unserm Churfürsten, auf Gutschmidts u. Wagners Anrathen, meine Schriften dedicire, wirst Du wohl noch nicht wissen – Der arme Weiße hat wieder viel Operationen ausgestanden; aber itzt bessert sichs Gott Lob! mit ihm. Für Deine letzten Critiken danke ich Dir noch tausendmal, u. umarme Dich, Deine liebe Frau u. alle Deine Kinder mit Liebe u. Seegen. Leipzig, den 28 März, 1769. Glrt. – Der junge Hübsch ist vor etlichen Tagen nach Hause gereiset. Er besucht mich öfter, als sonst; u. ich bin itzt wohl mit ihm zufrieden. Er wird, hoffe ich, ein brauchbarer praktischer Jurist werden; und das ist genug. – Rabener hat vor Kurzem wieder einen harten Anfall vom Schlage gehabt, ist aber meistens wieder hergestellt – Die Fr. Präsident Globig ist glücklich mit einem Sohne entbunden worden. Auch mein Bruder hat seit etlichen Monaten einen Sohn, mit dem er sich sehr abgiebt. Ich fürchte, der Churfürst wird bey seiner Anwesenheit in Leipzig, die wir diese Messe erwarten, w i e d e r von mir verlangen, daß ich meine Mor a l soll drucken lassen; und da kann es leicht kommen, daß ich das auf Befehl thun muß, was ich so gar auf Ihr Zureden, mein liebster Schlegel, nicht habe thun wollen. Aber wenn dieser Fall sich zuträgt: so versteht es sich, daß Sie mein Manuscript noch einmal lesen u. unter Ihre Critik nehmen müssen. Uberhaupt möchte ichs freylich gern in einem solchen Stande sehen, daß es wenigstens nach meinem Tode ohne Weitläuftigkeit u. Bedenklichkeit könnte gedruckt werden. So bald ich die e r s t e Abtheilung, welche f ünf Lectionen ausmacht, nicht mehr brauche (ich werde dieses Sommerhalbejahr, so Gott will, die Moral lesen,): so dürfte ichs wohl wagen, sie Ihnen zur Durchsicht zum zweytenmale zu schicken. Aber einem hundertfach beschäfftigten Manne u. Freunde so etwas zu zumuthen, ist das nicht beynahe Sünde? Ja! Aber ohne Schlegeln wird auch meine Moral nie ans Licht kommen.
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Theuerster Freund, So wie ich von jeher ein Freund und Lobredner Ihrer *** gewesen bin und sie jungen Reisenden als ein Lehrreiches Handbuch empfohlen habe, so freue ich mich natürlicher Weise nicht wenig über die neue Ausgabe dieses Werks, und danke Ihnen für die mir bereits überschickten Bogen desselben ergebenst. Jetzt lese ich sie nur stückweise; aber so bald ich das Buch gebunden habe, werde ich es lesen, als hätte ichs noch niemals gelesen. In wenig
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Wochen wird Ihnen Herr R** einen kleinen Anhang zu der Sammlung meiner vermischten Schriften übersenden; und ich hoffe, die darinnen befindlichen Lehren eines Vaters werden Ihren Herrn Söhnen, als Lehren Ihres eigenen Vaters vorkommen. Gott beglücke Sie mit den Ihrigen an Geist und Leibe. Ich aber verharre mit der aufrichtigsten Hochachtung etc.
1218. An Anna Catharina Garve.
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Leipzig, den 5. April 1769.
Madame, Das waren freylich sehr unangenehme Auftritte! Aber sie sind doch, Gott Lob! nunmehr in so weit vorbey, daß Ihr Sohn den jungen ausschweifenden Menschen los ist. Er und Herr Weiße werden Ihnen die Sache umständlicher erzählen. Genug, Ihr lieber Sohn ist noch gesund, und hat weiter keine Schuld, als daß er zu gut, zu weichherzig, zu wenig mißtrauisch gegen diesen bösartigen Jüngling gewesen ist. Seine Absichten waren gut; der Erfolg war böse. Gott gebe nach seiner Gnade, daß der junge Rotwitz in sich gehe, ehe sein Herz noch mehr im Bösen geübt und erhartet wird. Mit dem Vater und seinem ganzen Verfahren bin ich gar nicht zufrieden. Er nimmt keine Vorstellungen an, und suchte nichts, als die väterliche Last auf Ihren Sohn zu wälzen. Ich habe ihm meine Meynung hart gesagt; und doch reiste er nach Maynz. Sein Sohn muß von hier, das ist gewiß; u. der Vater muß ihn mitnehmen, oder in ein Zuchthaus thun. Ich denke, er ist schon in Breslau verdorben, und nichts als ein geschickter Betrüger gewesen, der vielleicht schon jahrelang ohne Gott und Gebet gelebt hat. Die göttliche Erbauung rette seine Seele. Seyn Sie ruhig, liebe Madame, und überlassen Sie nächst Gott den Freunden Ihres Sohnes die Sache auch ins Künftige. Ich umarme Ihren guten Bruder mit tausend frommen Wünschen für seine Ruhe. Leipzig, Ihr ergebenster Diener, den 5 April, Gellert. 1769.
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Hannover Am 6. April 1769. Mein liebster Gellert, Meine Passionspredigten haben Dir gefallen, und Dich erbauet? Du kannst leicht denken, daß mir das nicht gleichgültig ist, weder in Absicht auf Deine Freundschaft, noch in Absicht auf Deinen Geschmack. Ich werde dadurch für die Unzufriedenheit, die Herr D. Ernesti darüber bezeuget hat, vollkommen schadlos gehalten. So sehr ich die Gelehrsamkeit und den Bons e ns dieses wahrhaftig großen Mannes schätze und bewundere, so ruhig bleibe
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ich über seine Urtheile, wenn sie den Geschmack und absonderlich Empfindungen des Herzens betreffen. Alles was er von Beredsamkeit und Poesie weiß und saget, das ist mühsam aus den Alten herausstudieret, von der Natur und Erfahrung weder an die Hand gegeben noch unterstützet. Ich übersehe manches schiefe Urtheil mit einem stillen Lächeln, und vergebe es sehr gern seinen übrigen großen Verdiensten. Doch itzt suchet er fast zu viel die Gelegenheit auf, Geschmack und deutsche Litteratur überall anzuzapfen, und ich hatte deswegen ein paar Tage zuvor, ehe ich Deinen Brief erhielt, mein Mißvergnügen über die beiden letzten Stücken seiner Bibliothek bezeuget. Es erfreuet mich auch, daß die göttingische gelehrte Zeitung eines Engelländers Price Abhandlung, die er für läppisch erkläret, ungemein gelobet hat; es betraf den Trost, daß die Frommen in jenem Leben einander kennen würden. Solltest Du wohl meynen, daß man roth werden müßte, einen Trost, der so viel Grund hat, zu gebrauchen? Ernesti meynt es. Was die deutsche Sprache anlanget, so hat er seinen Eigensinn, von dem er sich nie abbringen lassen wird. Er setzet sich dabey immer in seine Studentenjahre zurück, weil er keine andre Kenntniß der deutschen Sprache hat, als die er zu dieser Zeit erlanget. So sehr er in andern Sprachen gegen etymologische Auslegungen ist; so ist er doch in Beurtheilung des Deutschen sehr etymologisch; und betrachtet noch immer Wörter (G r u n d pp) als Metaphern, da bey ihnen die Metapher schon lange lange sich verloren hat, kein Mensch mehr an den Ursprung des Wortes denket. Auch hat er gewisse Wörter die er zu kritisiren gar nicht müde wird, weil er sich einbildet, daß noch erst die Frage davon sey, ob sie in die Sprache, in der sie seit 30 Jahren schon das Bürgerrecht haben, aufgenommen werden sollen; wie G e g e ns t a nd, übe r z e ug e n pp Er nennt die Anapher ein gewaltiges Reitpferd der neuern Redner (bey Recension der Lessischen Predigten vom Gebete). Wer heißt ihn aber glauben, daß sie als eine Figur figuriren soll? Welcher rechte Redner wird darauf denken, Figuren anzubringen? Wer wird sich darinnen nicht von der Beschaffenheit der Materie und dem Enthusiasmus, womit er arbeitet, leiten lassen? Die Anapher ist das beste Mittel der a l l g e m e i ne n Deutlichkeit für a l l e Leser und Zuhörer, wenn ein Begriff in verschiedne zergliedert wird, und bey andern ähnlichen Gelegenheiten. Sie ist das Band, welches oft verwandte Ideen, die sonst vielleicht als d i s s o l u t a e s copa e erscheinen würden, in Eins zusammenbindet. Doch sieh, liebster Gellert, wie gern ich mit Dir schwatze, als ob ich bey Dir auf der Stube wäre. Du weißst, wie offenherzig ich Dir in allem, worauf ich gebracht werde, meine Gedanken entdecke. Das ist auch hier geschehen, und ich bin unvermerkt weitläuftig geworden. Ich protestire nochmals, daß dieß alles meine Hochachtung für einen Mann von so großen Verdiensten nicht vermindert. Aber selbst um seinetwillen wünschte ich, daß man ihm hierinnen weniger zu verzeihen haben möchte. Deinen letzten Brief, liebster Gellert, erhielt ich, als ich eben zu einer sehr ernsten und wichtigen Handlung mich anschickte. Es fand sich schon eine sehr zahlreiche Versammlung in meinem Hause, bey der feyerlichen Confir-
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mation der Kinder, die ich zum ersten Genusse des heiligen Abendmahls vorbereitet, zugegen zu seyn; und unter diesen Kindern befand sich auch mein ältester Sohn. Ein sehr warmer, aber auch gesegneter Tag für mich, wie ich zu Gott hoffe; denn er hat, wie ich ihn nicht genug darüber preisen kann, diesem Sohne, nebst sehr guten Fähigkeiten auch ein frommes Herz gegeben, das sich von seiner Kindheit auf gezeigt hat. Wenn Du schon nicht Vater bist, so hast Du doch ein zärtliches Herz, und ich bin versichert, daß Du Antheil daran nimmst. Deinen Herrn Bruder wünsche ich zu seinem Sohne von Herzen Glück, und empfehle mich seiner Freundschaft. Es muß für ihn eine desto lebhaftere Freude seyn, da sie so spät kömmt. Auch für Dich ist es ohne Zweifel ein angenehmes Spielwerk; und ich stelle mir Dich schon im Geiste vor, wie Du nach einigen Jahren beschäfftigt bist, sein Herz zu bilden. Ich habe mir die Freyheit genommen, der Fr. Präsidentinn von Globig selbst Glück zu wünschen, und ich überschicke Dir den Brief, ihn an sie einzuschließen, oder doch, wenn Du ihn so absendest, zu frankiren. Denn sonst möchte meine Höflichkeit etwas unhöflich ausfallen. Auf die neue Ausgabe Deiner Werke bin ich sehr begierig, und sehe ihr mit vieler Erwartung entgegen. Auch das erfreuet mich, daß Du sie Deinem Churfürsten dedicirest. Wenn er Dich dahin bringt, daß Du Deine Moral in Druck giebst, so macht er sich dadurch kein geringes Verdienst um die Welt; denn ich hoffe aus vielerley Ursachen, daß sie sehr guten Nutzen schaffen soll. Ich stehe Dir mit meinen wenigen Diensten, so weit ich Zeit dazu finden kann, sehr gern zu Gebote. Ich weiß doch, daß Du, wenn es mir an Zeit mangelt, in Geduld wartest. Ich freue mich allzusehr, daß ich seit ein paar Jahren wieder Gesundheit und Kräfte habe, zu arbeiten, als daß ich darinnen nicht nach Vermögen thun sollte; und die Gedanken, die in meinem Gesange vom weisen Gebrauche der Zeit enthalten sind, sind gewissermaßen meine Lieblingsgedanken, und mein Symbolum. Ich erwarte also bald, so bald Du in Deinem Collegio darüber hin bist, Deine ersten Vorlesungen. Der arme Rabener! Die öftern Zufälle weissagen nichts Gutes. Ich fürchte, daß wir ihn einmal plötzlich verlieren. Ich habe selber an ihn geschrieben, und den Brief an die Madam Dycken eingeschlossen. Aber was ist das für ein Herr Weiße, der schmerzhafte Operationen hat aushalten, w i ed e r aushalten müssen? Der Kreissteuereinnehmer, oder mein Schwager? Wenn es der letztere ist, so hat der böse Mann uns hier nicht mit einer Sylbe merkenlassen, daß er kränklich ist. Und was sind es denn für Zufälle, denen er ausgesetzet ist? Küsse ihn indessen von uns. Ich und mein Muthchen wissen Dir es sehr viel Dank, daß Du Dich meines Schwagers Hübsch so eifrig annimmst, und Dir so viel Mühe giebst, ihn zu bilden. Die Nachricht, die Du uns giebst, gereichet uns zu großer Freude; und wir bitten Dich, uns allezeit aufrichtig Deine Gedanken von ihm zu melden. Willst Du wohl bey Gelegenheit mich den beiden würdigen Männern, Gutschmidten und Wagnern, wenn sie sich meiner noch erinnern, gehorsamst empfehlen.
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Küsse unsern lieben Heinen zu vielen malen herzlich von mir. Viele Empfehlungen an Herrn Reich, der meine Briefe wohl erhalten haben wird, auch an den Kreissteuereinnehmer Weiße. Lebe wohl und gesund. Ich bin unverändert der Deinige, Johann Adolf Schlegel. Daß unser lieber Cramer den Kunstrichtern, davon unsre Zeit wimmelt, so oft Blößen giebt; das ist kläglich. Aber ich bin bald noch ungehaltner auf seine Kopenhagner Freunde, daß die ihn nicht mehr davor zu bewahren suchen.
1220. An Johanna Friederike Häbler.
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Leipzig, den 15. April 1769.
Madame, Ein Brief, den Sie zum Neuen Jahre an mich geschrieben, noch unbeantwortet im Monate April -das ist wohl zu viel! Und gleichwohl weis ich, daß Sie mir diese Langsamkeit vergeben, ehe ich noch bitte, so gütig sind Sie gegen mich, Ihren kranken und beschäfftigten Correspondenten gesinnt. Noch heute hat mich die Stelle in Ihrem Briefe, in der Sie von Ihrer Einsamkeit, und der Art, dieselbe zu tragen und anzuwenden, reden, ungemein erfreut. Ein junges Frauenzimmer, dachte ich, die so gesinnt ist, die Ihre Einsamkeit so weislich nützet, daß sie sich daran vergnügen lernet; die sich immer mit ihren häuslichen Pflichten beschäfftiget, immer mit guten Büchern umgeht – wie wird sie nicht an Ruhe und Zufriedenheit wachsen, und ihrem Manne und ihren Freunden immer mehr Glück werden. Ja, Madame, fahren Sie fort; es wird gewiß geschehen. Sie werden die vielen Hindernisse, über die Sie klagen, mit Gott immer mehr überwinden lernen. Ich wünsche es Ihnen aufrichtigst, grüsse Ihren Herrn Liebsten freundschaftlich, und verharre mit aller Hochachtung Ihr verbundenster Diener, Leipzig, den 15 April, 1769. Gellert.
1221. An Johann Adolf Schlegel.
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Leipzig, den 17. April 1769.
Liebster Schlegel, Sie bekommen also meine Vorlesungen noch einmal, Sie mögen sie nun haben wollen, oder nicht. Das ist freylich sehr unverschämt von mir. Aber bedenken Sie, lieber Mann, daß meine Moral, wenn sie etwas Gutes hat, niemals ohne Ihre Durchsicht, weder bey meinem Leben, noch nach meinem Tode, zum Vorscheine kommen kann und wird. Nehmen Sie also diese be-
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schwerliche Pflicht, die ich Ihnen zumuthe, nicht bloß aus Liebe für mich, sondern aus Liebe für das Publicum, aus Gewissen, über sich, und vergeben Sie mir die Mühe, die ich Ihnen als Autor in meinem ganzen Leben gemacht habe, und itzt vielleicht auf die beschwerlichste Art mache. Aber da ich weis, daß Sie mit Arbeiten überhäuft sind, und daß Sie auch für Ihre zahlreiche Familie arbeiten müssen: so wäre es Sünde, wenn ich Ihnen den Dienst der Durchsicht ohne alle Vergütung zumuthen wollte. Ich schicke also für meinen Pathen hier 25 rhlr zu seinem künftigen Studiren; und Herr Reich, der es weis, daß Sie die Revision haben, soll ihm, wenn das Werk künftig gedruckt wird, noch dreißig Thaler wenigstens, aussetzen; und das wird er mit Freuden u. zweymal thun, wenn ich ihm nur winke. – Itzt, Theuerster Schlegel folgt die erste Abtheilung von fünf Vorlesungen. Wenn Sie mit dieser bald fertig sind, will ich Ihnen die zweyte senden, eher nicht, die eben so viel Vorlesungen enthält. – Überhaupt machen Sie sich diese Arbeit so leicht, als Sie können. Ich will einige Punkte berühren, wie sie mir einfallen. 1) Alle Stellen, die Sie weghaben wollen, können Sie ja gleich mit Bleystift durchstreichen, oder mit Hacken einklammern, im Texte, oder am Rande. 2) Sie werden zuweilen Stellen finden, die ich schon eingeklammert habe, entweder, weil die Lection zu lang war, oder weil mir die Stellen selbst mißfielen – bey diesen können Sie ja Ihr videtur mit Einem Worte hinsetzen. 3. Der Ausdruck, der, wie ich wohl weis, hin u. wieder kostbar u. fehlerhaft ist, können Sie ja gleich im Texte, wenn er ohne Mühe sich verbessern läßt, ändern. 4). Es kommen in den Vorlesungen natürlicher Weise viele Wiederholungen vor, die in Absicht auf den mündlichen Vortrag nicht eben unnöthig waren; aber wie wird es mit diesen im Drucke zu halten seyn? 5. Mißfällt Ihnen eine Vorlesung ganz, und sie kann ohne Schaden des Ganzen fehlen; nun wohl gut; sie kömmt weg. z. E. gleich die zweyte: von der natürl. Empfindung des Guten u. Bösen. Sie ist mir immer zu H ut c he s o n i s c h vorgekommen. 6. Die schon gedruckte Vorlesung ist ein kurzer Auszug der ganzen Moral, vertritt die Stelle der Einleitung, u. muß also wohl mit Recht zuerst stehen. 7. Wo Sie Stellen geändert, oder eingeschoben wissen wollen; da muß Mag. Heyer mir aushelfen. Seine Schreibart nähert sich der meinigen sehr, und er ist mein bester Schüler ohne Ausnahme; so wie er auch Ihre Critiken alle zu lesen bekömmt u. oft bewundert. 8. Wenn ich das Werk nicht bey meinem Leben zum Drucke fertig mache: so wird die Herausgabe nach meinem Tode große Hindernisse haben, die nicht so leicht zu heben sind; das sehe ich leider. Endlich, wenn es auch Gott gefiele, mich noch einige Zeit zu erhalten: so stehe ich doch täglich in Gefahr, meine noch übrigen b ei d e n O b e r v or de r z ä hne zu verlieren, und alsdann möchte es wohl mit meinem Lesen der Moral alle seyn. 9 Die Orthographie soll nach derjenigen, die in der neuen Auflage angenommen worden, eingerichtet werden. Die ganz fehlerhafte werden Sie gleich im Durchlesen ändern.
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10. Wenn auch manche Vorlesung ganz muß umgeschrieben werden, daran stoßen Sie sich nicht; das Manuscript ist ja unser. Bey diesen Punkten mag es itzt bleiben. Die Briefe, wo Sie schon Critiken bey dem ersten Durchlesen gemacht, will ich Ihnen zurück schicken. – Den zweyten Theil Ihrer Lieder habe ich noch nicht gesehen; aber ich freue mich herzlich darauf, u. beklage hingegen unsern guten Cramer mit den seinigen. – Leipzig in der Woche vor der Messe geschrieben – aber ich bin noch nicht fertig. Den 13 April. Nunmehr habe ich Deinen Brief erhalten. Ach, das war ein herrlicher Brief. Dein Urtheil von unserm wirklich großen Ernesti ist von je her das meinige gewesen. Sein Verstand, sagt Mag. Heyer, der lange sein Schüler gewesen, u. sonst ein großer Verehrer von ihm ist, sieht alle Schönheiten, wenn ihnen die Alten einen Namen gegeben haben, aber keine, wenn sie es bloß durch Empfindung ist. Aber die herrlichste Stelle in Deinem Briefe war mir die Nachricht von Deinem hoffnungsvollen confirmirten Sohne. Gott stärke, erhalte und segne ihn, und lasse die Gaben, die er ihm verliehen, zu seiner Verherrlichung ausgebildet werden und viel Früchte für seine Glückseligkeit und das Glück der Menschen bringen. Wende die beyliegenden 25 rhlr zu seiner Erziehung an. Mein Pathe kann warten, bis ich wieder Geld übrig habe. – Allerdings ist es unser Weise, von dem ich geredet habe. Seine Krankheit, welche sieben Wochen und länger gedauert u. in einem Seitengeschwüre unter dem Arme bestanden hat, welches drey bis viermal vom neuen hat geöffnet werden müssen, und mit Lebensgefahr verbunden gewesen, ist nunmehr, Gott sey Dank! gehoben, glücklich gehoben. Er mag selber schreiben. Uber Deine große Bereitwilligkeit, meine Moral noch einmal durchzugehen, erstaune ich. O, liebster Schlegel, wie viel Unrath wirst Du bey dem Guten, das Du darinne gefunden, in der zwoten Lectüre antreffen! Und wie werde ich wahrhaftig Elender alle Deine Erinnerungen, die ich nicht werde leugnen können, bey dem Mangel meiner Kräfte nützen? Doch getrost! Welch Glück, daß mir Gott solche Freude gegeben, die mir rathen u. helfen, wo ich mir selbst nicht rathen und helfen kann. Genug, ich werde ruhiger sterben können, wenn ich weis, daß meine Moral ohne Bedenken der Welt kann mitgetheilet werden. Der Brief an die Fr. v. Globig, und die Empfehlungen an die trefflichen Männer, Gutschmidt u. Wagner, sind gleich u. richtig bestellt worden. Der Hof (es ist heute Donnerstag) ist noch nicht hier, sondern kömmt erst auf den Sonnabend; und darum schreibe ich itzt schon, denn ich fürchte mich schrecklich vor dieser Messe. Gott helfe sie mir mit allen ihren Versuchungen u. Beschwerlichkeiten standhaft überstehen, und bewahre mein Herz vor Eitelkeit und Unbedachtsamkeit! Montags, den 17 April. Die Stellen in Deiner Vorrede sind von mir und Gödicken richtig eingerückt worden – Die Vorrede selbst, die ich doch nur in der Eil durchlesen, hat mir durchaus gefallen; die Widerlegung ist gründlich
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und freymüthig. Dein Gegner, der Pastor Liebich, hat ehedem etlichemal an mich geschrieben und mir Lieder im Manuscripte zugeschickt, zu deren Herausgabe ich ihm aber nicht rathen konnte. Ein Paar stehen schon vor vielen Jahren im Hirschbergischen Gesangbuche von ihm, diese haben mir im Carlsbade, wo ich sie zum erstenmale gesehen, größten Theils gefallen. Seine Bibel in 3 Octavbänden, bey welcher der sel. Dr. Burg die Direction geführet u. vermuthlich auch selbst viel gearbeitet hat, ist die beste glossirte Handbibel, die ich kenne u. jungen Leuten u. Hausvätern empfehle, u. deren ich, Wagner, Dr. Heine uns nicht selten bedienen. Die Gräfinn Vitzthum u. der Herr v. Miltitz auf Oberrau, haben sie an alle ihre Schullehrer gegeben. – Itzt war der Jude Mendelsson bey mir. Er hat das Beschwerliche seiner Nation nicht an sich, und redt sehr mit Verstande. Rabener, den sein Schwindel immer noch verfolgt, grüßt Sie. u. will Ihnen noch vor Ende der Messe antworten. – Deine liebe Frau grüsse ich herzlich. Ich wollte ihr gern ein Boutellchen CyperWein schicken, wenn ihn nur der Senator beqvem fortbringen könnte. – Der junge Hübsch ist nach Hause gereiset – Vielleicht schreibe ich in der Zahlwoche noch einmal. G.
1222. An Johann Caspar Lavater.
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Theuerster Herr Lavater, Ihre Lieder haben durch Ihre Verbesserungen sehr gewonnen. Ich wünsche Ihnen Glück dazu, empfehle mich Ihrem fernern gütigen Wohlwollen und Ihrem Gebete, und bin allezeit mit wahrer Hochachtung und Freundschaft Ihr ergebenster Diener, Leipzig, Gellert. den 20 April, 1769.
1223. Von Christiane Caroline Lucius.
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Leipzig, den 20. April 1769.
Dresden, den 21. April 1769.
Theuerster Herr Professor! Sie haben mir statt einer Antwort ein Geschenk gesandt, das mir schon darum viel Freude machen müßte, weil es mir eine sehr gute Gelegenheit giebt, ohne den mindesten Schein von unbescheidener Zudringlichkeit, wieder einmal an Sie zu schreiben. Eine meiner angenehmsten Beschäftigungen, die ich in die Reihe, ja oft an die Spitze meiner liebsten Ergötzungen setze, und die ich schon einigemal als eine reichliche Ersetzung einiger andern Vergnügungen, die ich vielleicht mit einiger Ungeduld wünschte und nicht ha-
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ben konnte, erfahren habe. Kaum fiel es mir ein, daß es ganz in meiner Macht stünde, mir meinen besten und würdigsten Freund gegenwärtig zu denken, mich mit ihm zu unterhalten und den Eindruck seiner Güte für mich und die Vorstellung seines Werthes in mir lebhaft zu erneuern, so gab ich gern alle meine kleinen Wünsche und Absichten auf, und mein Gemüth befand sich gleich in dem ruhigen sanften Zustande, in welchem es nach nichts verlangt, und überzeugt ist, daß es itzt alles das besitzt, was es braucht, um zufrieden zu seyn. – Doch ich bin ganz von dem abgekommen, was ich eigentlich thun wollte; ich wollte Ihnen für ein Geschenk danken, das mir um der angezeigten Ursache willen schon so lieb war, das aber noch in andern Betrachtungen einen Werth für mich hat. Jedes andre Geschenk hätte mir den Vortheil verschafft, Ihnen meinen Dank in einem Briefe abstatten zu dürfen; jedes andre Geschenk aber wäre nicht so unmittelbar ein Geschenk von Ihnen selbst gewesen und hätte nicht so wie dieses, das Gepräge Ihres Herzens, Ihrer Denkungsart und Ihres Urtheils an sich getragen. Heute las ich die Abhandlung von der Andacht. Gott verhüte, daß diese Lectüre, so wie viele andre fromme Lehren, die wir wohl mit Rührung hören oder lesen, dann leichtsinnig vergessen, nicht mich richten und einst mein Gewissen schrecken möge. Auf der 13. Seite traf und rührte mich die Stelle, die sich anfängt: „Ein Mensch, der in den Augenblicken der Andacht Gott in aller seiner Größe, und sich in aller seiner Niedrigkeit erblickt“ p. Ich will Ihnen meine Sünde bekennen, liebster Herr Professor. Wir haben seit etlichen Monaten eine Person zu uns genommen, die noch dazu unsre nahe Anverwandte ist, und, es ist wahr, keine von den Hochachtung erwerbenden, empfehlenden Eigenschaften besitzt. Oft ist der Ueberdruß ihrer Gegenwart bey mir so stark geworden, daß ich gegen sie mürrisch und unfreundlich war und es weder mir selbst noch andern zu verbergen suchte, daß ich sie gering schätzte. Ich gab mir wohl verschiedenemal Vorwürfe darüber, besserte oft an meiner Aufführung gegen sie, predigte auch wohl andern Nachsicht und Ertragsamkeit, aber ohne dauerhaften Nutzen für mich selbst. Heute, da ich Ihre Schrift las, habe ich mein Unrecht tiefer als sonst gefühlt, und mich darüber mehr geschämt und mit Gott den Entschluß gefaßt, mir keine Nachlässigkeit oder Geringachtung gegen sie zu erlauben und nicht mehr zu predigen, sondern lieber selbst in meinem Betragen ein Beispiel der Sanftmuth und Bescheidenheit, des Mitleidens und der Dienstfertigkeit zu werden. O wenn es mir gelingt, in diesem Stücke gegen diese Person und auch gegen andere, wo ich vielleicht weniger darauf achtete, weil der Fall zu fehlen nicht so oft kam, besser zu werden, so möge Gott im Himmel Sie auch für diese gute fromme Schrift segnen und selbige noch vielen, vielen Nutzen Ihrer heiligen Absicht nach schaffen lassen! Freuen Sie sich, bester Herr Professor, glücklicher Mann! Wie groß wird einst Ihr Lohn für alles das Gute seyn, das Sie durch Gottes Gnade gethan haben! Mit welcher Ruhe muß eine Seele, die solchen Lohn vor sich erblickt, auf die Begebenheiten dieses Lebens und mit welcher Gleichgültigkeit auf die Ehrenbezeigungen der Welt sehen! Sie würden ihr verächtlich scheinen, wenn sie nicht zum Theile aus den liebevollen
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Gesinnungen der Hochachtung, Dankbarkeit und Fühlbarkeit der Herzen ihrer Nebengeschöpfe flössen, die sie unmöglich gering achten, die sie nicht anders als mit Erkenntlichkeit lieben und schätzen kann. Wie mögen Sie sich doch itzt befinden? Sie werden wohl von der Anwesenheit des Hofs und bey Gelegenheit der Messe wieder einige Unruhe haben. Gott gebe nur, daß sie Ihrer Gesundheit nicht schade! Gestern wünschte ich Ihnen, daß Sie irgendwo auf dem Lande, unter einigen wenigen Personen nach Ihrem Sinne, den Frühling genießen möchten. Ich bin schon verschiedenemal spazieren gewesen, aber noch niemals habe ich einen so sanften und vergnügten Eindruck davon behalten, als von dem gestrigen Spaziergange. Ich ging mit F r i t zc h e n ganz allein gegen vier Uhr in der Gräfin M o s c z i n s k a Garten. Etliche unbekannte Menschen waren hier, die uns nichts angingen und uns nicht störten, aber genug, um zu verhindern, daß man sich in einem so weitläuftigen Garten nicht zu einsam fand. Eine starke Stunde lang durchliefen wir alle Gänge des Gartens, suchten allenthalben junge Veilchen und machten daraus kleine Sträußer, für die Mama eins und eins für Herrn Ta c h s e l t , der am Morgen nach Leipzig abgereiset war. Hernach banden wir rothe Gänseblümchen an einen grünen Zweig und freuten uns wie Kinder, der Mama einen kleinen Betrug zu spielen, welche glauben sollte, die Hecken trügen solche Blümchen. Vom Gehen und Bücken müde, setzten wir uns an einen erhabenen Ort, von welchem wir die Landschaft umher und einige Dörfer übersahen. Es war außerordentlich schön, die Luft so sanft schmeichelnd, der Himmel bedeckt und doch nicht trübe, das lachendste Grün über die Felder gebreitet und einzelne Menschen und zerstreute kleine Gesellschaften, die mit einem stillen sonntäglichen Anstande durch dieselben spazierten – der frohe Gesang der Lerche über ihnen und auf der andern Seite das Geschwätz der mancherley Vögel in dem jungen Laube der Bäume des Gartens und außer diesem, die ruhigste Stille, ganz feyerlich bis zur angenehmsten Melancholie und doch nicht zu ernsthaft oder traurig – und dann unsre kleinen hübschen vertraulichen Gespräche und süßen Träumereyen von der Zukunft mit zurückgerufenen Bildern des Vergangenen verbunden – Alles rührte mich angenehm und ich hatte eine der glücklichsten Stunden. Ich war ganz Zufriedenheit und stille moralische Freude, nur einen einzigen Grad erhöhet wird sie eigentliches Lob Gottes und andächtiger Dank für seine Wohlthaten. Mir fiel die schöne Stelle aus Young ’s zweytem Brief über die Wollust im nicht fabelhaften Centaur ein: „Ein Garten hat von jeher das Lob und die Zuneigung des Weisen gehabt,“ und ich fand mich dadurch und durch meine eignen Gedanken erbaut. In der That, stilles und unschuldiges Vergnügen bessert das Herz und macht seine Zuneigungen zärtlicher und liebreicher. Es that bey mir Wirkung; ich fühlte den Abend in mir eine Art von dringendem angenehmen Verlangen an S e y d e l n zu schreiben und mein Vergnügen mit ihm zu theilen, und diesem mir fast wieder neuen und von meinem Herzen so gebilligten Antriebe that ich mit ungemeiner Freude genug. Ich muß mich wohl hierüber erklären. S e y d e l hatte eine Zeitlang nicht oder doch wenig geschrie-
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ben; dieß machte mich zu der gleichen Beschäftigung für ihn außerordentlich träge, und beynahe hätte ich mir es gar abgewöhnt, an ihn zu schreiben. Ich unterließ es viele Wochen. Nachdem er aber hier gewesen ist und sein Stillschweigen bey mir und, wie ich denke, gut entschuldigt und mich zärtlich und angelegentlich gebeten hat, ihm die einzige beste Freude, die ich ihm machen kann, nicht zu rauben, meynte ich, ich hätte wohl unrecht gethan, und nun ich es ihm versprochen und mich aufs neue darauf eingerichtet habe, finde ich viel Vergnügen darinnen und erfahre, daß man die Leute fast mehr um der Mühe willen liebt, die man sich für sie giebt, als um dasjenige, was sie für uns thun. Doch ist dieß keine allgemeine Erfahrung; daran fehlt sehr viel. Was kann, zum Beyspiel, ich, zu Ihrer Freude, zu Ihrem Nutzen, für Ihre Ruhe thun? Nichts in der Welt, ich armes Geschöpf! Und doch liebt Sie niemand besser, wenigstens hat niemand einen heißern Wunsch, Sie zu lieben und aufs zärtlichste zu verehren, als Theuerster Herr Professor! Dresden, den 17. April 1769. Ihr ewig ergebenste C. C. Lucius. Den 21. April. Dieser Brief ist alt geworden; das macht, ich habe immer noch etwas hinzusetzen wollen, doch ist er schon so lang. Ob ichs denn itzt noch thue, ehe ich zusiegle? Ich dächte wohl. Wohlwollen und Liebe für eines unsrer Mitgeschöpfe mehr zu empfinden, ist eins der besten und angenehmsten Gefühle, und angenehme Gefühle, die aus liebreichen Zuneigungen fließen, sind ein sehr beträchtlicher Zuwachs für unsre innerliche Glückseligkeit; und unsre innerliche Glückseligkeit ist immer wichtig genug, um mit denen, die uns Gutes wünschen, davon zu reden. Ich habe vor vierzehen Tagen eine junge blühende und aufrichtig geliebte Freundin verloren. Doch will ich diese Begebenheit itzt nicht aus dem traurigen Gesichtspunkte des Verlustes betrachten. Vielmehr will ich daran denken, daß ich bey aller vorigen zärtlichen Liebe für sie und allen süßen Erinnerungen des Vergangenen noch die frohe Hoffnung des Wiederfindens und der unzertrennbaren Vereinigung verbinde und aus diesen Quellen tausend beglückende Vorstellungen unterhalte. Eigentlich habe ich also nichts verloren, und was ich noch erworben habe, will ich Ihnen, liebster Herr Professor, gleich sagen. Die verstorbene junge Freundin hatte noch eine jüngere Schwester, die ich leiden konnte, aber nicht liebte. In der That besaß die älteste gewisse einnehmende Vorzüge vor ihr. Die jüngste war selbst tödtlich krank gewesen und nur außer Gefahr, als jene starb. Wir besuchten sie bald nachher, fanden sie mehr krank, als auf dem Wege besser zu werden, ganz niedergeschlagen von dem Streiche, der ihre Schwester getödtet hatte, und es schien ihr sowohl zu einer heftigen, lauten Betrübniß als zu der geringsten Bemühung sich selbst aufzurichten, an Kräften zu fehlen. Sie war ganz Empfindlichkeit für das Andenken ihrer Schwester, ihr Kopf und ihr Herz so davon eingenommen, daß sie nichts anders dachte, von nichts andern redete und alle die kleinsten Umstände er-
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griff, mit Wohlgefallen dabey verweilte und sie von der allerrührendsten Seite und bei der sie sich am meisten betrüben konnte, zu betrachten, eine Art von schmerzhafter Wollust fand. Ich hörte ihr mit einem süßen Schmerze zu und von dem Tage an liebte ich sie. Ich erfuhr, daß heiße zärtliche Liebe in einer uns gleichgültigen Person für einen Gegenstand, der uns sehr werth ist, und ein mitleidiges Unglück, viel mehr zum Vortheil einer Person ausrichten und unsre Herzen derselben viel schneller zuwenden, als alle ihre eifrigsten Bemühungen um unsre Freundschaft nicht gethan haben würden. – Am folgenden Tage hatte das tieftraurende Mädchen das neue größere Unglück, seine Mutter an einer plötzlichen und kurzen Krankheit, aller Wahrscheinlichkeit zuwider, ganz unvermuthet sterben zu sehen. Durch diesen neuen Unfall ward sie mir noch interessanter, und so wie er mir eine Gelegenheit war, sie öfterer zu sehen und sie in den ersten Regungen ihres Schmerzes, in welchen man so leicht die Achtsamkeit auf sich selbst verliert, zu bemerken, gab er mir das Vergnügen, ihren Charakter mehr als jemals vor meinen Augen entwickelt zu sehen, die lebhafteste, dankbarste und feinste Art von Zärtlichkeit für die Gegenstände ihrer Liebe darinnen zu entdecken und sie um der Gesinnungen und Eigenschaften willen, die ich in ihr fand, noch mehr zu lieben. Nun stehen vier junge mutterlose Waisen unter ihrer Aufsicht und Pflege. Sie sieht ganz den Umfang ihrer nunmehrigen Pflichten ein und fühlt den sehr vernünftigen Kummer, ob sie auch das Vermögen haben werde, sie gehörig zu erfüllen. Ihr Vater, der außer einem zweyjährigen Sohne, der in einer verwandten Familie lebt, sonst keine erwachsenen Kinder und überall keine Tochter mehr und von siebenzehn Kindern nur noch sechs übrig hat, ist voll Sorgen, so viel Schmerz und Unruhe werde ihre kaum wiederkehrende Gesundheit aufs neue zerstören. Er liegt ihr an, die Stadt zu verlassen und zu einer Tante aufs Land zu gehen, welchen Aufenthalt sie mit Leidenschaft liebte, und nur acht Tage dort zu bleiben, nur so lange, als er selbst in Leipzig seyn und sie hier der allertraurigsten Einsamkeit überlassen muß. Aber sie will nicht, weil sie die Kinder nicht mitnehmen könnte. Ich selbst suchte sie zu bereden und stellte ihr vor, daß ein Frauenzimmer bey Jahren, welches sie während der Krankheit aller dieser Kinder (denn sie waren alle sechs an den Masern krank, und ihre gute Mutter war wohl das Opfer des um sie erlittenen Jammers, der Unruhe und der Abmattung) zu sich ins Haus genommen, solche so gut, als sie selbst, versorgen könnte. Nein, sagte sie, das kann ich nicht. Ich denke so, wenn die Mama mir noch hätte sagen können, was ich thun sollte, so würde sie mir vor allem empfohlen haben, ihre Kinder in Acht zu nehmen: also kann ich sie auch nicht verlassen. Um des einzigen Zuges willen hätte ich sie lieben müssen, wären auch alle Ursachen des Mitleids nicht gewesen. Ist dieser strenge Gehorsam gegen vorausgesetzte Verordnungen einer verstorbenen Mutter nicht schön? Und ist er nicht doppelt schön in einem so jungen Mädchen von funfzehn bis sechzehn Jahren? Um der so guten Schwester und Tochter willen, liebster Herr Professor, müssen Sie mir verzeihen, daß ich wieder etliche Seiten vollgeschrieben habe. Ich wollte nur ein kurzes Postscript machen und bin unvermerkt so
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weit geführt worden. Und nun will ich den Fehler dadurch, daß ich ihn entschuldige, nicht noch vergrößern. Lieber will ich nur Ihre theure Hand küssen, und Sie bitten, nicht unwillig zu seyn auf Ihre gehorsamste und ergebenste C. C. Lucius. Herr Z e i s ist in Gefahr, sein zweytes Kind, ein liebes Mädchen von fünf Jahren, zu verlieren. Das arme kleine Geschöpfchen ist schon eilf oder zwölf Tage krank, und wie Herr Z ei s mir heute wissen ließ, in einem erbarmungswürdigen Zustande.
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Leipzig, den 29. April 1769.
Liebste Frau Karschinn, Wenn ich gesünder und muntrer wäre, als ich bin: so würde Ihre beredte und recht geistreiche Einladung in den Garten meines Theuersten Sulzers, unstreitig ihre Wirkung thun; und ich käme also mit Herr Weißen, dem Kreiseinnehmer, meinem Freunde, der im Begriffe steht, bald nach Berlin zu reisen, auf einige Tage dahin, und suchte meine Freunde und Gönner auf. Aber nein, liebe Dichterinn, an diese Freude soll ich nicht denken, zwar daran denken, aber sie nicht genießen. Indessen danke ich Ihnen von Herzen für Ihren Brief und Ihr schönes Gedichte. Ich fand dieses unerwartete Geschenke gestern auf meinem Tische, als ich eben von unserm vortrefflichen Fürsten kam, auf dessen Zimmer ich eine moralische Vorlesung in Beyseyn seiner Gemahlinn hatte halten müssen. Ich war noch von dem gnädigen und liebreichen Bezeigen dieses guten Herrn, und seiner eben so guten Gemahlinn, kräftig gerührt; und ich würde es bey der Beschreibung des liebenswürdigen Kindes, die Ihr Brief enthält, und bey einigen Stellen der letzten Seite Ihres Briefs noch mehr, ia so sehr, daß ich meine Hände faltete, und Gott laut für das Gute dankte, das er an mir Unwürdigen, oder durch mich Elenden thut. – Nun so viel; denn das ist für einen Kranken, ich leide an Hüftschmerzen, schon ein langer Brief. Ich grüsse unsern besten Sulzer, und alle, die mich mit ihm lieben, freundschaftlichst; wünsche Ihnen von Gott alle Wohlfahrt, wünsche Ihnen das Glück, noch viel Nützliches und Treffliches zu schreiben, und bin mit aller Hochachtung u. Freundschaft Leipzig, Ihr ergebenster Diener, den 29 April, Gellert. 1769.
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Marburg d. 6 May 1769. Wohlgeborner Herr, Hochgeehrtester Herr Profeßor, Vor vielen Jahren da ich meine Uebersetzung des Aristoteles herausgab, und nachher bey verschiedenen anderen Gelegenheiten gaben Ew Wohlgeb mir schriftliche Versicherungen Ihrer Gewogenheit gegen mich. Ich würde einen so schätzbaren Briefwechsel von meiner Seite mit Vergnügen fortgesetzet haben, wenn ich es nicht für unbillig hielte, einen Mann mit Briefen zu beschweren, deßen Stunden und Arbeiten so lehrreich für uns und für unser Nachkommen sind. Da aber Ew. Wohlgeb nun seit einiger Zeit der Welt kein Geschenk mit einigen zur schönen Litteratur gehörigen Schriften gemacht haben, so glaube, daß man gleichsam zur Strafe Ihnen mit einem Briefe beschwerlich fallen könne. Die vornehmste Veranlaßung dazu geben die beyden Herren, welche die Ehre haben werden, Ihnen diesen Brief zu überreichen, Dhr. Baron von S i n n e r, deßen Vater Teutschseckelmeister zu Bern ist und also die zweite Würde der Republic bekleidet, und der ihm führt ist ein ordinirter reformirter Geistlicher Namens S a l c hl i , Beyde halten sich auf der hiesigen hohen Schule auf, und thun itzt eine Reise durch Ober- und NiederSachsen, um die Gelehrten kennen zu lernen, welche Teutschland Ehre machen. Es war billig bey Leipzig und Ew Wohlgeb den Anfang zu machen. Können Ew Wohlgeb, so viel ohne Ihre Beschwerlichkeit geschehen kann, ihnen in Leipzig nützliche Dienste leisten, und ihnen allenfals nach Dresden Empfehlungsschreiben geben, so würden Sie mir dadurch eine große Verbindlichkeit auflegen. Ich schmeichle mir, daß Ew. Wohlgeb. Glücksumstände zwar nicht Ihren Verdiensten gemäß (denn dieses wäre bey der in Teutschland gewöhnlichen Denkungsart zu viel verlangt) doch aber so beschaffen seyn werden, daß Ew Wohlgeb Ursache haben zufrieden zu seyn. Mich haben die Wege der Vorsehung nach verschiedenen Veränderungen hieher nach Marburg geführt, wo ich für meine Person vielleicht vergnügt seyn würde, wenn ich nicht in meinem Hause von den meinigen ein bestandiges Lazareth, und dadurch eine reiche Qvelle von Kummer hätte. Ich bin hier Profeßor der Historie und schönen Wißenschaften beschäftige mich aber fast ganz allein mit der Historie, seitdem es so gefehrlich geworden ist, in den schönen Wißenschaften etwas zu schreiben: denn mein Wohlspruch ist, Liebet Ruhe und Friede, und ich haße alle Federkriege, welche zulezt einen schedlichen Einfluß in der moralischen Charakter zu haben pflegen, und die Unschuld der Sitten ist bey mir wichtiger als der Ruhm eines Schriftstellers. Das Vergnügen mit der Lehre Teutschlandes und dem besten Mann unter den Gelehrten mich zu unterreden hat meinen Brief fast zu weitläuftig gemacht. Ich schließe, erbitte mir ein freundschaftliches Andenken und bin mit wahrer Hochachtung Ew. Wohlge. gehorsamster Diener M. C. Curtius.
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1226. An Ernst Haubold von Miltitz.
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Leipzig, den 9. Mai 1769.
Wohl an, Theuerster Miltitz! Ich will es in Gottes Namen wagen und meine Pfingstfeyertage in O b er a u , in einem so guten und frommen Hause zubringen, und der Freuden des Umgangs, der Freundschaft und des Frühlings nicht so wohl genießen, als kosten. In der That bekommen Sie und Ihre würdige Gemahlinn einen elenden Gast; aber was ich verderbe, das wird Wa g ne r u. seine Frau, das wird der Hofrath K r eb e l wieder gut machen. Mein Getränke früh u. bey Tische bringe ich mit. Ein Paar Hauptgerichte, bester Hr. v. Miltitz, die ich alle Tage, die ich Winter u. Sommer, die ich wie Arzney esse, sind Spinat, in nicht fetter Fleischbrühe, ohne Würze u. alles, gek oc h t . Diesen esse ich als G r ü n k r a u t Abends, ehe ich Fleisch esse. Das andre Gerichte ist gebacknes oder getrocknetes Obst, nämlich Pflaumen und Aepfel; diese esse ich ohne Zucker alle Mahlzeiten, etwan eine Mandel zusammen. – Finde ich in meiner Kammer ein l ei c ht e s l e i c ht e s De c kbe t t e , u. einen Großvaterstuhl; nun so dürfen Sie weiter für nichts sorgen. Freytags, so Gott will, gehe ich bis Kreppendorf bey Hubertsburg zu dem Herrn von Zobel, bleibe die Nacht daselbst und denke Nachmittags bey guter Zeit bey Ihnen in Oberau einzutreffen, u. etwan um drey Uhr in Meißen zu seyn; Gott gebe glücklich! Ihrer Frau Gemahlinn und Fräulein Schwestern empfehle ich mich schriftlich zu Gnaden, bis ichs bald persönlich zu thun das Glück haben werde. Leipzig, den 9 May, 1769 Der Ihrige, Gellert. Sollte ein unüberwindliches Hinderniß vorfallen; nun so schreibe ich morgen Abend mit der reutenden Post. – In meine Stube bitte ich mir aus eine Bibel, und etliche historische Schriften.
1227. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 22. Mai 1769.
Gott sey gepriesen, ich bin Freytags Abends um acht Uhr glücklich in Leipzig angekommen. Freylich war es eine harte Reise; aber es ist auch die letzte nach Haynichen, und also will ich gerne zufrieden seyn, und Gott danken, daß ich Euch und die übrigen Verwandte und Freunde noch einmal habe sehen können. Ich habe förmlich von meiner Vaterstadt mit Gebet und Thränen Abschied genommen, auch mit besonderer Erinnerung an gewisse Jahre meiner Jugend. Und Euch danke ich für die gute Aufnahme und Bewirthung herzlich, und grüsse alle meine Freunde und den Herrn Pastor Le c hl a und sein ganzes Haus, bestens und ergebenst. Gott segne Euch und stärke Euch mit Kind und Kindeskind. Leipzig, den 22. May 1769. G.
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Nr. 1228
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1228. Von Johann Karl Wezel.
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Bautzen, den 25. Mai 1769.
Theuerster Herr Profeßor, Wenn ich auch nicht so oft erfahren hätte, wie viel Antheil Sie an meinem Glücke nehmen, so würde ichs doch bey mir selbst nicht verantworten können, wenn ich mich durch meine gewöhnlichen Beschäfftigungen länger abhalten ließ, Ihnen meine Freude über meine gegenwärtigen Umstände zu melden; und ich freue mich um so viel mehr darüber, weil ich bey jedem Vergnügen, das ich itzo genieße, daran gedenken muß, daß ich es Ihnen allein schuldig bin. Ich würde mich schämen, auch diese Wohlthat von Ihnen empfangen zu haben, ohne mich anders als durch eine bloße Danksagung erkenntlich dafür bezeigen zu können, wenn ich nicht so oft Wohlthaten von Ihnen empfangen hätte, wofür ich nicht anders als durch Worte dankbar seyn konnte. Mein Principal und die gnädige Frau laßen sich so weit zu mir herab, daß ich beynahe in Gefahr gerathe, Ihre Güte zu mißbrauchen, und sind so nachsichtig gegen mich, daß sie die vortheilhafte Meynung noch immer erhalten, die sie vor meiner Ankunft wegen der vielen Gütigkeiten, deren Sie mich gewürdigt, und wegen des Unterrichts, den ich von Ihnen genoßen, von mir und meinen Fahigkeiten gefaßt hatten. Er ist, so viel ich zu urtheilen im Stande bin, ein Mann, der bey dem besten Herzen von der Welt eine zu große Neigung zum Seltsamen hat, ob er gleich zu meiner Verwunderung einen bescheidnen Widerspruch gern zu ertragen pflegt. Daher rührt ohne Zweifel sein Kaltsinn gegen die Religion, den er aber meistentheils zu verbergen sucht, und nicht eher, als wenn er sich vergißt, merken läßt, wiewohl er auch alsdenn den Kindern schon genug schaden könnte, wenn sie nicht zu sehr für die Religion eingenommen wären. Woher dieses komme, begreife ich nicht, wenn es nicht eine besondre Vorsehung Gottes ist. Indeßen muß ich doch dieses an ihm rühmen, daß er mich nicht völlig hindert, seine Kinder in der Religion zu unterrichten, wozu mich die gnädige Frau fleißig ermuntert, die in dieser Sache gerade entgegengesetzt denkt. Seine Liebe zu dem Roußeau ist so groß, daß er sich so gar hat verleiten laßen, an seinen Kindern einen Versuch zu machen, ob Aemils Erziehung eine Grille sey. Zum Glücke haben sie alle große Gaben, die mir viele Hoffnung machen, daß durch einigen Fleis das Versäumte leicht wird eingebracht werden können. Diese gute Hoffnung und das liebreiche und aufmunternde Betragen der Eltern gegen mich macht mir meinen gegenwärtigen Zustand angenehmer, und meine Entfernung von Leipzig erträglicher, als ich anfangs vermuthete. Nichts vermiße ich mehr, als Ihren Rath, den ich itzt in vielen Fällen nützen zu können wünschte, auf welche sich Ihr Unterricht nicht erstrecken konnte. Doch beruhige ich mich dadurch, daß Sie mir die Erlaubniß … haben, Sie auch in meiner Abwesenheit in wichtigern Sachen … Rath zu bitten, und ich werde mich dieser Freyheit mit Vergnügen … nur wünschte ich, daß es allzeit ohne Ihre Beschwerlichkeit geschehen könnte. Um Ihre fernere Gewogenheit würde ich Sie bitten, wenn ich nicht zu sehr versichert wäre, daß Sie mir sie
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nicht eher entziehen werden, als wenn ich mich ihrer unwürdig gemacht habe. Der Herr Amtshauptmann und die gnädige Frau laßen sich Ihnen bestens empfehlen. Ich habe die Ehre mit der grösten Hochachtung zu seyn Ihr Bauzen, den 25 May, 1769. gehorsamster Diener Johann Karl Wezel.
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1229. An Andreas Wagner. Leipzig. Den 29 May, 1769. Herzlich habe ich mich erfreut, daß Ihr Auffenthalt in Oberau so viel Glück für Sie gewesen ist. Ja, das ist Wohlthat Gottes für Sie; und Sie werden solche gewiß nützen, weil Sie fürchten, es nicht genug zu thun. – Die TrinitatisWoche ist leider für mich traurig gewesen; denn ich habe viel an meinen elenden Zähnen gelitten, u. den 27 May einen Abscess müssen schneiden lassen; ein Schicksal, das ich binnen sechs Jahren sechs, wo nicht mehrmal erfahren. Itzt sind, Gott sey gepreiset, meiner Schmerzen wenig; aber das Übel scheint noch nicht gehoben zu seyn. Etliche Wielerische Briefe hat Gödick gewiß abgeschrieben, wenigstens einen sehr langen; gleichwohl suche ich ihn seit gestern vergebens. Einen, der ersten von Ihnen finde ich mit Ihrer eignen Hand, u. weis nicht, wie es zugeht, daß mir ihn Wieler gelassen. Hier ist er nebst Crusius bedenken u. einem Briefe des jüngern Zetwitz. Alle diese Manuscripte werden Sie mir nach Ihrer Güte wieder zuschicken. Gott stärke u. segne Sie ferner am Geist u. Leibe! Ich küsse Ihre liebe Frau u. Kinder. Glrt. Ich habe einige andre Briefe für Ihre liebe Frau beygelegt, die sie mir schon, wenn sie solche gelesen hat, wiederschicken wird. – Der junge Schwede, von dem einer dabey ist, war ein hübscher freymüthiger Jüngling, dem in London, wie er selbst sagte, der Kützel auf seinem Contoir, wo ers sehr gut gehabt, angekommen wäre, noch mehr Länder zu besehen; und so wäre er ohne Empfehlung ganz verblendet fort nach Frankreich u. durch ganz Italien gegangen. – Seine Mutter lebte noch, wäre aber durch einen Banqverott unglücklich worden.
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1230. An Joachim Gottsche von Moltke.
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Theuerster Graf Gottsche, Ich eile, Ihnen für die Nachrichten zu danken, mit denen Sie mich in der Ostermeße erfreuet haben. Ich erhielt Ihren Brief eben zu einer Zeit, da ich, von der Last der Meße niedergedrückt, meines Lebens ganz satt war; und o, wie gestärkt ward ich, da ich ihn las und wieder las, und allenthalben meinen guten, eifrigen, geschäfftigen und liebenswürdigen Grafen Gottsche fand! Möchte ich doch in meinem Leben noch einmal, auch nur auf etliche Stunden die Freude genießen, Sie zu sehen und mein ganzes Herz mit Ihnen auszureden! – Wie ich lebe, das kann und will ich Ihnen itzt nicht sagen. Gott sey gepreiset, deßen Güte es ist, daß ich Elender noch nicht gar aus bin. Aber ich soll Ihnen einige gute Bücher vorschlagen, die seit der Zeit unsrer Trennung zum Vorschein gekommen. Dieses, weil es Pflicht ist, will ich zu thun suchen, mein lieber Graf. Haben Sie Basedows Weisheit im Privatstande (1768.8.) gelesen? Ich meine die Sittenlehre von p. 22. N. III. bis 124. Es ist würklich eine brauchbare Moral für Jünglinge. Doddrige Leben, das diese Meße herausgekommen ist, werden Sie gewiß lesen – auch Profeßor Schrökhs Kirchenhistorie – seine allgemeine Biographie (2 Theile, gr.8.) – seine fortgesetze Leben der Gelehrten – Jerusalems Betrachtungen an den Erbprinzen von Braunschweig sind doch schon unter Ihren Büchern. Dr. Nößelts Auszug aus der Vertheidigung der Wahrheit und Göttlichkeit christlicher Religion (Halle. 1767. 8.) ist wegen seiner Kürze und Vollständigkeit ein liebes Büchelchen. – Die Hirschberger Bibel mit kurzen Erklärungen von M. Liebich (1764. in 3.8tav Bänden) die nur 3rthlr kostet, ist die beste gloßirte Handbibel, die Sie in unsrer Sprache finden werden. – Die vornehmsten Europäischen Reisen von Ihrem Krebel (8. 2 Bände) kennen Sie doch schon. – Witzige Schriften für uns Beide finde ich wenig, und lese ihrer auch wenig. Genug, lieber Gottsche; denn das Schreiben wird mir sehr sauer. Ich liebe Sie, ich bete für Sie und bin ewig Leipzig. d. 1. Junius, 1769. der Ihrige, Gellert. Ihrem Theuersten und besten Vater, u. Ihrer lieben Gräfinn Wedel werden Sie mich zu Gnaden empfehlen u. sie beide meiner Ehrerbietung versichern. Ich grüße auch den jungen Grafen Wedel u. seinen Hofmstr. Warum schreibt mir der gute Hellfried, den ich so sehr liebe, nicht einmal? Mein Bruder, der einen halbjährigen muntern Sohn hat, empfiehlt sich Ihnen ergebenst. T h em a Ehre und Beyfall der Welt – Betrachtungen darüber, in so ferne sie wenig schätzbar sind. Ursachen, warum sie nicht schätzbar sind, theils weil sie nicht zuverläßig
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sind – theils weil uns auch die richtigen Urtheile der Menschen wenig wahre Vortheile bringen. 1.) Niemand außer Gott kann von unsern Verdiensten und Tugenden richtig urtheilen; denn a.) die Menschen sehen unser Innerstes nicht, und können daher nicht richtig von uns urtheilen. b.) Es giebt Tugenden, die nicht durch Handlungen sichtbar werden. Exempel – – Bescheidenheit, das Vertraun, die Liebe zu Gott, die Ergebung in s. Rathschlüße – Gedult im Leiden. c.) Es giebt Tugenden, die, wenn sie auch durch Handlungen sichtbar werden können, doch nicht allemal Gelegenheit haben sich zu zeigen. Exempel: Geduld – Versöhnlichkeit – d.) Und wenn sie Gelegenheiten fänden sich in Thaten zu zeigen; so können sie doch bösen Bewegungs-Gründen beygemeßen werden. Ex. Demuth, – die Gutthätigkeit – Arbeitsamkeit. e.) Oder wenn ja ihre Bewegungsgründe an dem Tage liegen: So können diese Tugenden doch dem Grade der Stärke und Vollkommenheit nach, oder der Überwindung der innerlichen Hinderniße nach nicht sichtbar, und also auch nicht gehörig geschätzt werden. Wer kann urtheilen, mit welcher Innbrunst ich die Pflichten der Nächstenliebe itzt beobachte – Wie wenig unlautere Absichten u. hingegen blos gute mich pp. Die Vortheile, die sie noch bringen, sind geringe. – 1.) Sie dürfen uns aufmuntern die guten Urtheile der Menschen, aber sie dürfen nicht die höchste Absicht unsrer Tugend seyn – u. doch werden sie es oft. 2.) Sie sind ungewiß, unbeständig – 3.) Wenn sie uns auch äusserl. Vortheile bringen, so geben sie uns doch kein Verdienst, das wir nicht ohne sie hätten – sie geben uns keine Beruhigung im Elende. – Keinen Trost in der Angst des Gewißens – kommen im Tode. Ein Anderes Thema. Von der Übung u. Verbeßerung des Gedächtnißes. Definition des Gedächtnißes – keine ängstliche – sondern blos zur Absicht dieses Aufsatzes, welche die Verbeßerung betrifft, dienliche. Man muß bey dieser Verbeßerung auf zwey Stücke sehen 1.) auf den Vorrath des Gedächtnißes 2.) auf die Art und Weise es zu üben u. zu verbeßern. 1. Der Vorrath. – Die erste Pflicht ist, daß man sein Gedächtnis nicht mit unnützen Begriffen u. niedrigen Vorstellungen beschwere: Damit dieses nicht geschehe, so überlegt, was für Gesellschaften ihr besuchet, was für Bücher ihr leset und was für Gedanken euch am meisten gefallen. – Laßet euch keinen wichtigen Gedanken entfallen, wenn euch seine Wiedererlangung auch noch so viel Mühe kosten solte. Es ist ein Unglück, daß sichs, viele so sauer werden laßen Sachen zu erlernen, die sie bey klügern Jahren wieder verlernen müßen.
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2.) Die Art u. Weise, das Gedächtnis zu üben und zu verbeßern. Einige wenige Regeln sollen dieselbe anzeigen. 1.) Man hüte sich vor allen unmäßigen Befriedigungen seiner Begierden u. Leidenschafften. Sie schaden dem Gedächtniße. 2.) Wenn das Gedächtnis schwach ist; so überlade es nicht, sondern gieb ihm die nützlichsten u. gründlichsten Begriffe und Kenntniße. – Erläuterung von einem kleinen Fahrzeuge, das aber ein kostbare Ladung hat. 3.) Bediene dich einen Collectaneen-Buchs – Gehe es alle Jahre einmal durch – aber verlaße dich nicht auf dieses Hülfsmittel, und laß dein Gedächtniß nicht darüber träge werden. 4.) Ergreife die Gelegenheit in Gesellschaften, wenn es das Gespräch erlaubt, deine besten Gedanken zu sagen. – Ursache kurz angegeben. 5.) Verbindet mit dem Begriffe, den ihr merken wollet, einen andern, der euch geläuffiger ist – Art u. Weise kurz angezeigt. 6.) Was man gern merken u. behalten will, daran denke man Abends, ehe man schlafen geht, u. zuerst des Morgens wieder, wenn man aufsteht. 7.) Es ist nicht genug, gute Sachen in sein Gedächtniß zu drücken, man muß sie auch in guter Ordnung aufheben u. sie in gehörige Claßen vertheilen. 8.) Endlich ist es eine vortreffliche Hülfe für das Gedächtniß, wenn man oft über die Sachen, die man merken will, bey sich nachdenkt, davon schreibt od. redet. Der ganze Aufsatz muß kurz, nicht über drey oder vier Seiten lang seyn. Die Regeln müßen numerirt beybehalten u. mit sehr kurzen Erläuterungen oder Nebengedanken begleitet werden; oft nur mit wenig Worten.
1231. An Johann Christian Schönheyder.
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Leipzig, den 3 Junius, 1769. Theuerster Herr Pastor, Daß meine Dänen sich meiner gern und mit Liebe erinnern, dieß ist mir allezeit Freude und Trost, so oft ichs lese oder höre; und also muß auch jeder Brief von Ihnen, Liebster Schönheyder, für mein Herz Freude und Stärkung seyn. Ich habe Ihr ganzes Schicksal gekannt, ehe ich Ihren letzten Brief erhielt; aber ich danke Ihnen dennoch für die Nachrichten, die Sie mir so freundschaftlich von Ihren Umständen ertheilen, als wenn ich sie noch nicht gewußt hätte. Warum Sie Gott wider Ihr Erwarten zu einer so weiten Reise im Dienste Ihres Königes vor andern gerufen; das wird Ihnen Ihr künftiges Leben immer klärer entdecken, ie wichtigere und größre Ämter in der Kirche Ihnen werden aufgetragen werden. Gott, der Sie zum Dienste seiner Kirche früh ausgesondert hat, lasse Sie mit dem Geiste u. Herzen eines Pontoppidans u. Cramers lange zum Heile seiner Menschen in Seegen arbeiten. Also
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leben Sie wohl, mein Freund, beglückt von Gott u. seiner Gnade, und lieben Sie mich, wie Sie thun, und beten Sie für Ihren Freund Gellert.
1232. An Polykarp Lechla.
Leipzig, den 19. Juni 1769.
Hochehrwürdiger, Theuerster Herr Pastor, Ich bin Ihnen für die Freundschaft und Liebe, mit der Sie mich bey meiner Anwesenheit in Haynichen aufgenommen haben, außerordentlich verbunden; und ich danke Ihnen dafür, als für eine große Wohlthat, mit dem erkenntlichsten Herzen. Ja, Theuerster Herr Pastor, Sie haben mich durch Ihre Unterredungen im Garten und in der Kirche erfreut, gerührt und erbaut, und durch Ihren Seegen mich bey dem Abschiede kräftig gestärket. Gott belohne Sie für diese Ihre Liebe und lasse durch Ihre Lehre und Ihr frommes Beyspiel meine Vaterstadt noch lange erbaut werden. Ich werde diese freylich bey meinen kränklichen Umständen wahrscheinlicher Weise nicht wieder sehen; ein trauriger Gedanke für mich! Aber wir werden uns in wenig Jahren in einer bessern Welt, das hoffe ich zur Gnade Gottes, wieder sehen; großer Trost für uns alle. Lassen Sie mich Ihrer Freundschaft, Ehrwürdiger Greis, und Ihrem Gebete zeitlebens empfohlen seyn. Ich grüsse die Frau Liebste, den Herrn Sohn und Ihr ganzes mir schätzbares Haus ergebenst, und verharre mit einem Herzen voll Hochachtung, Liebe und Dankbarkeit Ew. Hochehrwürden Leipzig, den 19 Junius, verbundenster Freund u. Diener, 1769. C. F. Gellert. Meine liebe Schwester und alle meine Angehörigen empfehle ich Ihrer Gewogenheit und gütiger Vorsorge.
1233. Von Christiane Caroline Lucius.
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Dresden, den 20. Juli 1769.
Bester Herr Profeßor, Heute las ich einen von Ihren alten Briefen, in welchem Sie mir auf die gütigste Art von der Welt sagen, daß Sie in acht Wochen keine Nachricht von mir hätten, und um solche täglich erwarteten. Izt ist es länger, viel länger, daß ich Ihnen nichts von mir gesagt habe; und vielleicht – ie nun, vielleicht ists Ihnen nicht ganz unangenehm, einmal wieder von mir zu hören. Von Ihnen höre ich auch sehr wenig. Meine lezte Nachricht ist von Hr. Cr e uz i g e r n , der mir schreibt: Unser lieber Herr Profeßor befindet sich leidlich. Aber Herr Ta c hs e l t hat gar nicht die Freude gehabt, Sie während seines
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lezten langen Aufenthalts in Leipzig zu sehen, und was er mir unter andern von Ihnen sagte, daß Sie Ihr neues Pferd nicht brauchen können, erschreckte mich. Was kann diese Veränderung Ihrer täglichen Lebensordnung, nicht für Einfluß auf eine so schwache Gesundheit haben, wie die Ihrige ist? Haben es denn Hr. L a n g er, oder der junge Graf Li nde na u nicht dem Herrn Oberstallmeister sagen können? Wenn es nur der Churfürst wüßte, der Sie so lieb hat, gewiß er gäbe Ihnen ein frommer Pferd. Warum bin ich nicht reich? Sie sollten Wagen und Pferde haben. Als Sie Ihre Reise nach O b e r r a u und in Ihre Vaterstadt thaten, freute ich mich sehr über Sie, und dachte, Sie müßten doch mehr als gewöhnlich munter und heiter seyn. Und das sind Sie gewesen; wie mir kurz darauf die Frau Geh. C. Räthin Wa g n e r, im Vorbeygehn gesagt hat. Seitdem schrieb mir meine D o l e s daß Sie an Zahnschmerzen viel gelitten haben, und ich hatte sie für den zärtlichen traurigen Ton lieb, in welchem sie mir diese böse Nachricht schrieb. – Zulezt haben Sie nun auch noch Ihren kleinen Neveu verlieren müßen, so wie Ihre liebe Frau Geheimderäthin Globi g ihren Sohn! Aber diese Dame soll sich sehr groß, sehr gelaßen bey ihrem schmerzlichen Verluste, für sie den ersten in der Art, erwiesen haben. Vielleicht vergütet mir meine D o l e s die schlimme Zeitung von Ihren Zahnschmerzen, bald mit der erfreulichern von Ihrem Wohlbefinden am 4. Julius; denn an dem feyerlichen Tage, wird sie oder ihr Sohn, gewiß Ihre theure Hand geküßet haben. Gesegnet müße der Tag für Sie seyn! und zahlreich und gesegnet alle, die ihm folgen werden! – Ich habe Hoffnung unsern Cr., und, wenigstens wünsche ichs, auch Fritzgen Doles, diesen Sommer noch zu sehen. Ich sehne mich recht sehr nach meinen abwesenden Freunden; wenn ich nur einen von ihnen sehen sollte! Sie sind mir alle so gleich lieb; sind mir fast alle auf gleiche Weise erlangt – Alle sind mir wie Einer; und in Einem sehe ich sie Alle. In der That, Liebster Herr Profeßor, es sind alles liebe gute Menschen, die Freunde, von denen ich geliebt bin! Doch scheine ich mir itzt vorzüglich den guten Dol e s zu wünschen, um s e i ne t wi l l e n wünsche ich ihn. Er soll sehr kränklich seyn. Zerstreuung und Freude könnten seiner Gesundheit vielleicht mit aufhelfen. A b e n d s g e g e n 8. Uhr. So viel schrieb ich heute gleich nach dem Mittagseßen. Um fünf Uhr wollte ich mich frey machen, und wieder schreiben, da ward ich von einem Freunde gehindert, der mich besucht, um mir einen Kupferstich, Les Adieux de Calas à sa Famille, zu zeigen, der vortrefflich ist, den ich und Fritzgen nicht ohne Thränen betrachten konnten, und der Ihrer Aufmerksamkeit werth ist, wenn er Ihnen irgendwo vorkömmt. – Und der Freund ist in seiner Art auch Gut, wie der Kupferstich in der seinigen. Ein gleichgültiger Zufall brachte uns unvermuthet zusammen; wie es scheint, wird mir ihn sein gutes Herz lange erhalten. Wir sprachen heute viel von den ungewißen Aussichten in unsre zukünftigen Schicksale; oft mag er darüber ein wenig ängstlich und beunruhigt seyn. Ich sagte ihm einen schönen französischen Vers her, der zur Ergebung, zum Vertraun auf die Vorsehung, und zur Hoffnung, daß alles gut werden
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würde, ermuntert. Das nahm er an, und mit erfreuter Miene sprache er: „In zwanzig Jahren, wenn wir dann, wie ich sicher hoffe, recht überzeugte, recht bestätigte – Freunde seyn werden; dann werden wirs uns wieder sagen können, wie es uns gegangen ist, und gewiß mit Freude und Dank in die Tage unsrer Jugend zurücksehn.“ – Es gefiel mir doch sehr von ihm, daß er auf 20. Jahr in unsrer Freundschaft hinausrechnet. Ich konnte also nicht böse auf ihn seyn, daß er mich vom Schreiben abhielt. Sie, theuerster Herr Profeßor, waren dennoch unter uns, wenn Ich gleich nicht so eigentlich wie itzt, bey Ihnen seyn konnte. Nicht zu rechnen, daß ich ihn immer in der Stube spreche, wo Ihr Bild ist, mache ich ihm auch zuweilen die Freude, ihm einen oder den andern Ihrer lieben Briefe vorzulesen. Heute las ich ihm auch einen, und er küßte mir herzlich dankbar die Hand dafür. Da ich so viel von ihm geredet habe, möchte ich Ihnen wohl seinen Namen nennen. Es heißt H u n g er, und hat vom 16ten Jahre an, 5 1/2. Jahr in L. studirt, ist Ihr Verehrer, und damals Ihr Zuhörer, und mit Ihrem Hrn Gödicke bekannt gewesen. Sein Vater ist ein Priester auf dem Lande, und muß einer der besten Väter seyn, nach den Lobsprüchen und der außerordentlichen Liebe des Sohns für ihn, zu urtheilen. Ich schäme mich, daß ich schon 3. Seiten beschrieben habe, und Sie schon so lange gelesen haben, und vielleicht schon müde sind, und ich Ihnen im Grunde doch nur so wenig gesagt habe. In der That habe ich Ihnen nichts Wichtiges zu sagen, und sollte ich Ihnen von alltäglichen Kleinigkeiten erzählen, die mich wechselsweise, beschäfftigen, beunruhigen, oder erfreuen; das wäre nur für Sie beschwerlich. Nur das Einzige, daß ich Sie liebe, unverändert und ehrerbietigst liebe: das ist es, was ich Ihnen sagen will. Das erfreut mich immer, und ist keine Kleinigkeit. Vielmehr ist es eine Sache von großer Wichtigkeit f ü r mi c h . Diese schöne glückliche Empfindung, die vom ersten Anfange an, als sie sich in meinem Herzen entwickelte, eine so süße Qvelle von Vergnügen darinnen aufschloß, die hilft es mit vor ieder niedrigen Unruhe, ieder Unzufriedenheit, ieder Empörung bewahren, wenn irgend etwas, das mich kränkt, oder mir Unrecht zuzufügen scheint, mich aufbringen, u. meinen Frieden stören will. Herz, spreche ich denn, du kannst den frommen, ergebenen, gelaßenen Mann lieben, und du kannst unzufrieden und schwach seyn! O wie klein und geringschäzig wird mir dann ieder Verdruß gegen das Uibergewicht von Vergnügen; und iede schlechtere unächtere Freude, gegen die reine Glückseligkeit, meinen besten theuersten Freund zu lieben, und darneben einige sehr gute, mir sehr ergebene Herzen, zu besitzen und zu belohnen. Das Pläzchen hier ist wohl zu klein, um hübsch und gehörig zu schließen. Sie schmälen doch nicht, wenn ich auf so lange Zeit noch einen Bogen nehme? Was ich ungefähr vor 8. Tagen, – ich denke, es war am Bußtage – gethan habe, und Ihnen noch gern erzählen will, das errathen Sie gewiß nicht. Ich hatte lange in einem guten Buche, das ich sehr liebe, gelesen, und fieng von der Hitze und der Stille an, schläfrig zu werden. Weil ich nun noch immer freywillig genug etwas Gutes thue; so dachte ich, du willst dich nicht
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zwingen, fortzulesen. Ich stund auf, gieng in meinen Schrank, ohne im geringsten zu denken, ergriff ein Paket Briefe, worinnen alle die Ihrigen und Ihres Hrn. Bruders seine in Ordnung liegen, fieng an den leztern an zu lesen, las sie alle, ward ganz munter, freute mich seiner, fühlte das Glück seiner Freundschaft und meinen unveränderten gegründeten Anspruch darauf, den ich nicht aufgebe. In einem derselben erinnert er mich an die Worte Sirachs: im 11. Vers des 9ten Capitals. Ich lächelte selbstzufrieden mit mir: „O! dachte ich, sobald die Rede von meinen Freunden ist, ist mein Herz mein Sirach! – Aber Sie, guter Hr. O.P.C., mit oder ohne Sirach, haben Sie mich nicht ganz und gar vergeßen?“ – Recht gern hätte ich ihm einen langen Brief geschrieben, ob ich wohl nicht wußte, wovon. Doch das hätte sich gefunden; habe ich doch oft lang und viel geschrieben, ohne im Anfange nur eine Sylbe davon zu denken. Die Materie war also die Schwierigkeit nicht, sondern der Ton. Ich war sehr aufgeräumt geworden; das Lesen dieser Briefe hatte mich in eine lustige Laune gebracht, die ich oft habe, und meistens hatte, wenn ich sonst an ihn schrieb. Wäre er nur bey mir gewesen; er hätte wohl, wenn er mich so voll von dem frischen angenehmen Andenken an seine Freundschaft, so frölich und heiter gesehen hätte, als ich damals wär, er sollte wohl Freude über mich gehabt haben. Aber 13. Meilen weit von einander, kann man kaum wißen, ob man einander gefallen wird, wenn so viel Zeit vergangen ist – Dennoch fieng ich wirklich zu schreiben an, und es wäre ein Brief fertig geworden, wenn unser guter Herr Z e i s uns nicht zu einem Spaziergange hätte auffordern laßen. Am Ende mochte es sehr gut seyn, daß ich nicht schrieb. Es ist sehr viel Zeit vergangen, seitdem ich nichts vom Herrn O.P.C. gesehn und gehört habe; es ist ihm vielerley begegnet; er hat sich verheyrathet; ist Vater geworden; hat sein Kind betrauret – Daß der traurige Zufall der lezte ist, machte mirs schwer, den rechten Ton zu finden. Vor zwey Jahren sah ich ihn zulezt, und nicht recht sah ich ihn; nicht so wie sonst; zu sehr im Prunke; – eine kurze Visite des Ceremonials! – Werde ich i h n, werde ich S i e wiedersehen? Auch Sie, bester Herr Profeßor, auch Sie sah ich nicht allemal so, wie ich es gewünscht hätte. Warum konnte ich nicht einmal allein; nicht ungezwungen zu Ihnen gehen? – Es ist mir etlichemal eingefallen, selbst unter der Zeit wenn ich bey Ihnen gewesen bin, und Fritzgen, meine Schwester, hat es auch angemerkt. Ich weis aber deswegen nicht, ob wir Recht haben, daß bey vielen Besuchen, die Ihnen gemacht werden, etwas nicht recht ist. Die meisten Menschen die zu Ihnen kommen (ich will aber ganz Fremde ausnehmen) scheinen sich einigen Zwang anzuthun, mit Vorsaz, ein gewißes gesuchtes ernstes und feyerliches Wesen an sich zu nehmen, und sich selbst, und nicht weniger Sie, um einen Theil, oder Sie um a l l e s Vergnügen Ihrer Besuche zu bringen: denn sie geben einer Handlung, die zum Vergnügen, zur Zerstreuung u. Aufmunterung bestimmt ist, ein Ansehen von Zwang und Aengstlichkeit. Dadurch bekommen Sie die Menschen nicht verschieden genug, nicht natürlich und frey, wie sie sind, zu sehen, wobey das Vergnügen des Umgangs nothwendig verliert. Und Sie, der beste, liebreichste und empfindsamste Mann, Sie merken es gewiß, daß Ihre Besuche
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nicht ganz frey und munter sind, und schreiben dann diese Veränderung auf Ihre eigene Rechnung, denken vielleicht Ihre kranke traurige Miene verscheucht Leben und Munterkeit aus den Gesichtern und Sitten der Andern, und bilden sich nicht ein, daß es vorsezlich angenommenes Wesen ist. Ich selbst bin nicht immer so ganz natürlich und frey bey Ihnen gewesen, als ich sonst gewöhnlich bin; und das bloß durch Gewalt des Beyspiels. Wäre ich nur so glücklich, ein junger Mensch zu seyn, der unter Ihren Augen studirte, und Sie oft sehn könnte; gewiß, ich dächte, ich wollte wohl hübsch bey Ihnen seyn. Als ein Mädgen gienge das schon so gut nicht an, da wäre ich zu unwißend, um Sie oft, und auch abwechselnd, und auch lebhaft zu unterhalten. Leider ist auch mein iziger Brief nicht so, daß er dieses könnte! Möchte er Ihnen wenigstens ein neues Zeugniß von den Empfindungen desjenigen Herzens ablegen, das Sie ewig lieben und verehren wird, in Ihrer Dresden den 20. Jul. 1769. dankbarsten und ergebensten C. C. Lucius Die Frau Geh. C. Räthin Wagner habe ich recht lange nicht aufgewartet, und ich schäme mich deswegen, ich will es aber nun nächstens thun. Der gute Hr. Wi n ze r besuchte uns noch, ehe er mit seiner Gräfin aufs Guth gieng. Er pries gerührt Ihre gütige Vorsorge für ihn, u. freute sich sehr darauf, Sie zu sehn. Ich habe ihn gebeten, Sie an mich zu erinnern. Der gute Prof. C h a r p en t i er, der nun in ruhigen Umständen u. glückl. verheyrathet ist, wohnte vorigen Monath eine Woche lang bey meinem Bruder. Der halbe Tag, den er bey uns zubrachte, war uns ein Fest der Freundschaft, und endlich haben auch noch meine beiden D ä ne n, Dunc a n u. S e i de l i n, freundschaftlich an mich geschrieben, und wünschen, Ihnen empfohlen zu seyn. Auch meine Aeltern und Geschwister wünschen sich einen Plaz in Ihrem gütigen Andenken, und versichern Sie ihrer ganzen Ergebenheit und Ehrerbietung, u. ihrer besten Wünsche.
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Leipzig, den 26. Juli 1769.
Dr. Heine hat mir Ihren Brief gezeigt. Ich dächte, liebster Wagner, Sie ließen mir kein Pferd schicken; denn ich weis es voraus, ich kann es nicht reiten, und bezahle also monatlich sechs Thaler u. acht Groschen umsonst. Nach meinen Gedanken hatte man mein Pferd in Dresden vergessen, u. ich war herzlich wohl zufrieden. Kurz, der Herr von Roc ha u soll ein Pferd haben, das selbst seine Frau reiten kann, und dieses Pferd hoffe ich gewiß, u. bald zu bekommen. Endlich, liebster Mann, muß ich Ihnen sagen, daß mir meine Füße schwellen, insonderheit der linke, und daß also das Reiten eben keine Sache mehr für mich seyn wird; wie es mich denn allezeit entkräftet hat, mir nie Freude, oder Erholung, sondern allezeit Arbeit und Last gewe-
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Nr. 1235
14. August 1769
sen ist. Sollte es denn nicht besser seyn, ich machte monatlich für meine 7 rhlr einen Vertrag mit dem Kindtaufenkutscher, daß er mich wöchentlich viermal, jedesmal zwo Stunden fahren ließ? Ich habe es Dr. Heinen gestern gesagt, u. er hat nichts dawider. Also kein Pferd, liebster Freund. Wozu eine Wohlthat, die ich nicht brauchen kann. Ich habe dem Oberstallmstr, ehe das erste Pferd kam, alles geschrieben; wie ein Pferd seyn müßte, wenn ich, der ich kein Herz u. keine Kräfte hätte, es sollte reiten können – was hat es denn geholfen? Dem guten Churfürsten müßte ich wieder schriftlich danken; und das könnte ich nicht von Herzen thun – Dem Oberstallmstr auch danken – nein, lieber das Pferd von Rochaun, oder ein altes gekauft. Dem Oberstallmstr will ich durch den Hofmstr seines Sohnes schreiben lassen, daß mein Pferd thätig würde und er mir keins weiter schicken möchte. Ich kenne Hr. Albrechten, den Bräutigam Ihrer Jfr Muhme; es ist ein guter u. lieber Mann, so wie sie ein gutes liebes Kind ist. Bitten Sie doch Ihre liebe Frau, daß sie mir meine Briefe wieder schickt; hier will ich ihr dafür ein Paar andre schicken. M. Hecht, der in des Minister Ende Haus als Instructor kömmt, u. zeither etliche Jahre bey mir im Hause gewohnet hat, ist ein in der alten Litteratur sehr geübter, und auch in der neuen nicht unerfahrner Mann, hat auch einen guten Charakter, aber nicht viel Äusserliches. Diesen Hecht empfehle ich Ihnen. Ich habe Gutschmidten fünf Vorlesungen von de n Mi t t e l n z ur Tug e n d zu g el a n g e n , die der Pater Herz in des Churfürsten Namen an der Messe von mir begehret, zum zweyten, wo nicht drittenmale geschickt; wissen Sie nicht, ob er sie noch bey sich hat, oder ob er sie schon an den Pater übermacht. Ich brauche sie binnen vier Wochen nothwendig. den 26 Jul. Der Ihrige 1769. Glrt.
1235. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 14. August 1769.
Liebster Schwester, Beunruhiget Euch nicht; meine Beschwerungen, so vielfach sie auch sind, sind doch, Gott sey Dank! noch immer erträglich. Ich kann noch ausgehen, auch meine gewöhnlichen Verrichtungen noch abwarten, wenn ich gleich kraftlos bin. – Auch verlaß mich nicht im Alter, wenn ich schwach werde! – Dieses Gebet wird Gott nach seiner Gnade erhören und uns nahe seyn mit seiner Hülfe im Leben und im Tode. Er stärke Euch u. lasse es allen unsern Angehörigen, allen Menschen, wohl gehen, so ergehen, wie es uns gut und selig ist. Ich grüsse unser ganzes Haus u. den guten Hartmann. Leipzig, den 14 August. 1769. Glrt.
Nr. 1236
1236. An Johann Friedrich Voigt.
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Leipzig, den 15. August 1769.
Theuerster Freund, Nur Ein Wort, damit ich ruhig werde; denn mein Herz macht mir wegen meines Stillschweigens schon lange Vorwürfe. Erstlich also Ihr lieber Sohn – dieser ist gesund und fleißig, und besucht mich oft. Nun so freuen Sie sich, mein Freund, und danken Sie Gott. Auch mit Ihren mir empfohlnen Schülern bin ich wohl zufrieden, so viel ich sie kenne, besonders mit dem Hrn von Saal. Endlich, mein rechtschaffner Freund, danke ich Ihnen noch aus der Fülle meines Herzens für alle die Freude, die Sie mir die verwichne Messe durch Ihre Gegenwart gemacht haben; eine Freude, die ich dreyßig Jahre nicht genossen, u. auch in diesem Leben nicht wieder genießen werde. Gott lasse uns das Gute, das wir einander gönnen, wünschen u. erbitten, wiederfahren hier und in jenem Leben. Ich umarme Sie und versichre Sie aller meiner Liebe u. Hochachtung bis ins Grab. Leipzig, Der Ihrige, Gellert. den 15 August, 1769. Die Fr. Liebste grüsse ich ergebenst.
1237. An einen ungenannten Grafen.
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Leipzig, den 17. August 1769.
Gnädiger u. Theuerster Graf, Ich habe Ihre gütigen Aufträge besorgt. Erstlich habe ich an den Hrn Dr. Schröder geschrieben, und ihn gebeten, sich mit den ausführlichen Nachrichten von dem Charakter des mir empfohlnen Reichels, wenn er welche geben kann, unmittelbar an Sie zu wenden, und auch anderweitige Empfehlungen beyzulegen, wenn er welche zu schaffen weis. – Herr Creuziger wird selbst an Sie schreiben. – Endlich habe ich auch mit Ihrem lieben Mündel noch gestern gesprochen. Freylich mag er Ihren strengen Brief gefühlt haben; aber genug, wenn er eine gute Wirkung thut, u. den Hofmstr so wohl als den jungen Herrn zu desto größerm Fleise ermuntert. Diesen habe ich auch wieder beruhiget; u. wirklich ist es ein gutes Kind, von dem ich viel hoffe. Gott gebe, daß er unter Ihrer Aufsicht zum besten und nützlichsten Menschen und Christen erwachse! Er ist heute wieder nach Rhoda gegangen. Ich verharre zeitlebens mit einem Herzen voll Achtung und Liebe gegen Sie, Theuerster Graf, Leipzig, Der Ihrige, Gellert. den 17 August, 1769.
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1238. An Moritz Wilhelm Schlesier.
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Liebster Schlesier, Wie sind Sie zu Seilers Andachten gekommen? Ich habe sie der Gräfinn Vitzthum schon lange schicken wollen; allein ich habe mein Exemplar, das mir der Verfasser bereits vorige Messe zugeschickt, auf der Reise zu unserm Wagner verloren. Es ist viel Erbauliches in diesem Buche. Die große Lehre vom Gewissen folget. Ich habe das Werk nicht ganz gelesen, weil es für meinen schwachen u. kranken Geist zu ausführlich u. tiefsinnig ist. Indessen halte ichs immer für ein gutes Buch; denn was meine Schuld ist, das kömmt nicht auf die Rechnung des Autors. Ich kenne viel gesunde Speisen, die ich aber doch nicht vertragen kann, wenn sie gleich Andern noch so viel Nahrung geben. Auch lege ich Ihnen die Bibl. Geschichte von Steinbergen bey, wenn sie vielleicht für die gn. Gräfinn ein Buch sind, weil sie eine kurze Beantwortung der Einwürfe wider die heil. Geschichte mit enthalten. Ich darf leider solche Schriften nicht lesen. Das Exemplar gehöret Dr. Heinen. Wenn es Gott wollte, guter Schlesier, so möchte ich Sie gern auf einen Tag besuchen u. mich bey Ihnen erbauen und aufheitern. Das Pferd habe ich nicht behandelt, weil es eine Stude u. vielleicht gar trächtig ist. Indessen bin ich doch ruhig, daß ichs habe kommen lassen. Ich denke, ich werde nicht viel Pferdes mehr nöthig haben. Leben Sie wohl, grüssen Sie Ihre liebe Frau, und beten Sie für Ihren Freund, Glrt. Leipzig, den 24 August, 1769.
1239. An Friedrich Eberhard von Rochow.
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Leipzig, den 24. August 1769.
Leipzig, den 4. September 1769.
Also sind Sie nahe an den Pforten des Todes gewesen, theuerster Rochow? Und Gott hat Sie nicht allein in der gefährlichsten Krankheit mächtiglich erhalten, sondern auch nach wenig Wochen, mit neuen Kräften gestärket, wieder ins Leben eintreten lassen? Welche Wohlthat für Sie, für Ihre zärtliche Gemahlinn und für mich und alle Ihre Freunde! Gelobet sey der Name des Herrn; und seine Gnade müsse unser Preis, unser Trost und ein ewiger Antrieb seyn, ihn zu lieben und ihm alleine zu gehorchen. Nun so lasse Sie denn Gott, mein geretteter Freund, noch ein langes, für Ihre Seele heilsames, für Ihre liebe Gemahlinn, für Ihr ganzes Haus, für Ihre Unterthanen und für das Beste der Welt nützliches und zufriednes Leben führen. Ich will mich, so lange ich noch lebe, mit Ihnen darüber erfreun und daran erbauen. Von mir selbst will ich in diesem Briefe nicht reden. Genug, die Güte Gottes ist, daß
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16 Septbr. 1769
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ich bey aller meiner Hinfälligkeit noch nicht gar aus bin, und seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende. Möchte ich sie doch dankbar genug erkennen, und den preisen, der für uns zur Rechten Gottes bittet! Grüßen Sie Ihre liebe gute Gemahlinn ehrerbietigst von mir, und lieben Sie mich. Leipzig, den 4. Sept. 1769. G.
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1240. An Ludwig August von Bötticher. Leipzig, den 16 Septbr. 1769. Theuerster Herr von Bötticher, Ja, Sie haben viel, sehr viel verloren, den besten Freund und Vater; dieses muß nothwendig Ihr kindliches Herz niederbeugen. Aber Sie haben eben diesen besten Freund u. Vater bis in sein sieben u. siebenzigstes Jahr genossen; dieses Glück muß Sie auch mitten in Ihrer Traurigkeit noch aufrichten und Sie zum Preise Gottes erwecken: Der Herr hat ihn mir gegeben, lange gegeben: Der Herr hat ihn mir genommen; der Name des Herrn sey gebenedeyt! – Ja, liebster Bötticher, der Seegen Ihres Vaters ruhet auf Ihnen; und es wird Ihnen, Ihrem theuersten Hause, und einst Ihren Kindern mit Ihnen wohl ergehen. Sie werden die Verdienste Ihres würdigen Vaters durch seine Nachahmung täglich mehr erreichen. Das alles wünsche ich Ihnen herzlich; und Gott gebe es Ihnen nach seiner Gnade. Ich liebe u. ehre Sie, u. bin ganz der Ihrige, Gellert. Der gn. Fr. Mutter u. der Fräul. Schwester empfehle ich mich zu Gnaden.
1241. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 23. September 1769.
Liebste Schwester, Was ich mache? Ich habe seit einigen Wochen mit einem neuen Übel, der Verstopfung, zu streiten gehabt; aber, Gott sey Dank, es verliert sich wieder. Also seyd ruhig, und lasset uns auf Gott vertrauen in allen unsern Anliegen und Nöthen. Mit der gegenwärtigen Fuhre schicke ich Euch ein Boutellchen Cyperwein, ein Paar Tafelchen Chocolade, etliche Semmeln für die kleine Wilhelmine, und vier Ducaten auf die vier Monate Septbr – – December. Aber ich fürchte, ich habe Euch den Monat A u g u s t noch nicht übermacht; wenigstens finde ich keine Anzeige davon in meiner Rechnung. Meldet mirs also nächstens, und verschweigt mirs durchaus nicht, wenn Ihr diesen Monat noch nicht erhalten habt; Ihr würdet mich dadurch beleidigen.
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Es kann kommen, daß Euch ein gewisser Herr Scheuchler, der itzt in Freyberg ist, und vorher bey einem jungen Hrn v. Schömberg durch meine Vermittelung Hofmstr war, besucht. Es ist ein sehr guter Mann, und der Sohn eines frommen trefflichen Vaters. Herr Hartmann, den ich herzlich grüsse, kennt Beide. Der Frau Capellaninn u. Ihrem lieben Manne wünsche ich oft von Gott Gesundheit. Hat sich das Übel der Wochen wieder gelegt? Lebt wohl mit allen unsern Freunden und Verwandten, und grüßet das Heinekische Haus u. den Hrn Pastor Lechla mit seinem Hause ergebenst von mir. Leipzig, den 23 Septbr. 1769. Glrt.
1242. An Johann Adolf Schlegel.
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Leipzig, den 28. September 1769.
Liebster und Bester Schlegel, Der Überbringer dieses Briefs ist Mag. Crusius, ein gelehrter, bescheidner und guter, aber etwas schüchterner Mann, den Sie schon aufmuntern werden. Unterstützen und leiten Sie ihn nach Ihrer Einsicht und Menschenliebe. Ich hoffe, daß meine Wahl den Herrn Minister nicht wird gereuen dürfen; und ich wünschte wohl, daß Ihr ältester Sohn den Unterricht des Herrn Crusius in der lateinischen und Griechischen Litteratur, darinne er vorzüglich stark ist, mit möchte genießen können. Ihre Lieder, liebster Schlegel, haben mir bey nahe alle sehr wohl, und Ihre neuen Predigten über den Frieden Gottes, die ich gleich in den Aushängebogen begierig durchlesen habe, ohne Ausnahme gefallen; und Sie, guter Mann, scheinen mir einen weit populairern Vortrag angenommen zu haben. Dank sey es Ihrer Beredsamkeit. – An mein Manuscript könnte ich bey Ihren überhäuften Arbeiten ohne Sünde nicht denken. – Möchte ich doch mit dem lieben Gärtner nur Einen Tag meines Lebens noch bey Ihnen haben verbringen und mit offnem Herzen genießen können! – Ihre Commissionen an Hr. Reichen sind bestellt; und er hat das Exemplar von Ihren Liedern u. Predigten bereits nach Hamburg geschickt, aber es durchaus nicht auf Ihre Rechnung setzen wollen. M. Crusius bringt Ihnen ein halb Pfund Cnaster von mir mit. Ich aber umarme Sie u. Ihre liebe Frau u. Kinder mit einem Herzen voll Liebe u. guter Wünsche. Lpzig, den 28 Sptbr. 1769. Der Ihrige, Gllrt.
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1243. An Christiane Caroline Lucius.
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Leipzig, den 28. September 1769.
Liebste Mademoiselle, Ob ich Sie ganz vergessen habe? Nein, so böse bin ich nicht. Ich denke oft an Sie, und wünsche Ihnen und Ihrem Hause Gutes, und kränke mich, daß ich Ihnen so viel Antworten schuldig bin. Aber daß ist es auch alles, liebe Freundinn, was ich thun kann; denn meine Kränklichkeit und die mir immer schwerer werdende Berufsarbeit lassen mich fast zu keinem Briefe kommen, wenn mir ihn nicht eine dringende Pflicht abfodert. Seyn Sie also nicht unruhig über mein Stillschweigen, und ahmen Sie es auch nicht nach. Seyn Sie auch nicht unruhig wegen Ihres künftigen Schicksals – sondern befiehl dem Herrn deine Wege, und hoffe auf ihn, er wirds wohl machen. Der höchste u. einzige Trost für uns alle. – Mein Bruder empfielt sich Ihnen ergebenst, so wie ich mich zugleich Ihrem ganzen Hause. Lpzig, den 28 Sptbr. 1769. Glrt.
1244. An Carl Gustav von Straelborn.
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Leipzig, den 2. Oktober 1769.
Theuerster Herr von Straeborn, Sie haben also eine liebenswürdige Gemahlinn! Dieß ist für mich eine desto größre Freude, je mehr ich weis, daß Sie eine solche Gemahlinn verdienen, und je mehr ich Sie ehedem ermuntert habe, dieses Glück nach der Zurückkunft in Ihr Vaterland bald und getrost zu suchen. „Ein tugendsam Weib, sagt Syrach, ist eine edle Gabe, und wird dem gegeben, der Gott fürchtet. Er sey reich oder arm: so ist sie ihm ein Trost und macht ihm ein fein ruhig Leben.“ – Nun dieses ruhige zufriedne Leben mache ihnen Ihre tugendhafte Gemahlinn, daß sie es an Ihrer Seite als ein glücklicher Mann und Vater, als ein sorgfältiger Herr seines Hauses und seiner Unterthanen, zum Besten der Welt nach dem Wunsche Ihrer würdigen Frau Mutter und Ihrer ganzen Familie zubringen. Dieses Glück, Theuerster Freund, gebe und erhalte Ihnen Gott bis in die spätesten Jahre! Mit diesem Wunsche, der aus einem Herzen voll Liebe und Hochachtung gegen Sie kömmt, schließe ich meinen Brief und empfehle mich Ihrer Freundschaft auf das Nachdrücklichste; der ich, so lange ich lebe, mich Ihrer mit Freuden erinnern und Sie lieben und verehren werde. Leipzig, den 2 October, 1769. Ihr ergebenster Freund u. Diener, Gellert. Der gn. Frau Mutter, Frau Schwiegermutter u. Frau Gemahlinn bezeuge ich meine Ehrerbietung.
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1245. An Johanna Friederike Häbler.
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Madame, Ihr Autoreinfall macht Ihrem Herzen und den guten Absichten, die Sie für das Glück Ihres lieben Mannes haben, viel Ehre; dennoch rathe ich Ihnen nicht, solchen auszuführen. Eine Schrift kann unter vier Augen gut seyn, und doch in den Augen der Welt anstößig werden. Das Vornehmste, was ich bey Ihrem Aufsatze zu erinnern habe, ist die Schreibart, welche durchaus poetisch und voller Enthusiasmus ist, der eigentlich in Prosa nicht statt findet. Ihr theuerster Herr Vater wird bey seinem bevorstehenden Aufenthalte in Dresden schon ein Mittel finden, das Glück seines Schwiegersohns zu befördern. Seyn Sie also froh, daß Sie etwas Gutes haben ausrichten wollen, froh, daß Ihnen Gott einen Sohn gegeben hat, mit dessen Erziehung Sie sich als eine gute und sorgfältige Mutter beschäftigen. Zu diesem Sohne und seiner Erziehung wünsche ich Ihnen vom Herzen Glück, empfehle mich Ihrem lieben Manne, und Ihrem würdigen Vater, den Sie so sehnlich erwarten, ergebenst, und verharre mit aller Hochachtung und Freundschaft Leipzig, den 9. October 1769. Ihr verbundenster Diener, Gellert.
1246. An einen ungenannten Major.
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Leipzig, den 9. Oktober 1769.
Leipzig, den 12. Oktober 1769.
Theuerster Herr Major, Ich erhielt das gnädige Schreiben des Herrn Generalfeldzeugmeisters, Ihren gütigen und des Herrn Kornrumpfs sehr zufriednen Brief in einer und eben derselben Stunde, und zwar kurz vor der Mittagsmahlzeit. Ich las sie begierig, und die Freude über diese Briefe machte, daß mir das Essen so gut schmeckte, als es mir in langer Zeit nicht geschmeckt hatte. Möchte doch Herr Kornrumpf alles das leisten, was ein Loudon von ihm erwartet, und durch die beste und sorgfältigste Erziehung das Glück seines lieben Schülers auf mehr als E i n Leben befestigen und gründen! Da dieses Kind ein vortreffliches Genie hat; da der Hofmstr. unter den Augen seines zweyten Vaters an ihm arbeitet; da er über dieses noch Ihres Rathes und Beystandes genießt: so hoffe ich mit Gott viel Gutes von seiner Anführung. Sollte er sich aber nicht für den jungen Herrn schicken: so will ich ihn zurück rufen, auf eine andre Weise ihn versorgen, und einen andern Mann aufsuchen. Ihnen aber, liebster Herr Major, bin ich für die Freundschaft, deren mich Ihr gütiger Brief so nachdrücklich versichert, mehr Dank schuldig, als ich Ihnen durch Worte abstatten kann; und jeder Brief, den ich von Ihnen erhalte, vermehrt meine Hochachtung u. Ergebenheit gegen Sie; denn ich kenne wenig Officiere, die so gut denken und schreiben, als Sie, Werthester Herr u. Freund. – Der Herr
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Generalfeldzeugmeister ist mir keinen Dank schuldig. Ihm gedienet zu haben, ist Belohnung genug für einen ehrlichen Mann; und ich habe nichts für ihn gethan, als was Pflicht und Schuldigkeit war. Er wird mich in seinem gnädigen Andenken erhalten; dieses ist es alles, was ich wünsche. Gott beglücke und segne ihn und sein Haus. Hiermit leben Sie wohl, theuerster Herr, und lieben Sie mich ferner; so wie ich Sie liebe und verehre. Leipzig, den 12 October, 1769. C. F. Gellert.
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Dresden, den 12. October 1769.
Bester Herr Professor! Ihren Brief vom 28. Septbr. erhielt ich erst gestern den 9. October und viele, viele Freude mit demselben. Daß Sie mich vergessen hätten – Nein, das habe ich nie gedacht, und schwerlich, glaube ich, würde ich mich darüber getröstet haben, wenn es geschehen wäre. Nein, das thun Sie schon nicht. Sie kennen die aufrichtige – warum habe ich doch keine Worte, die den Charakter meiner Liebe für Sie beschreiben können! Sie kennen mein Herz; Sie wissen, wie glücklich Ihre Freundschaft mich macht; und gewiß, Sie haben Recht; man ist einigermaßen böse, wenn man nicht so viele Herzen glücklich macht, als man glücklich machen kann. Also habe ich nie an Ihrer fortdauernden Gewogenheit für mich gezweifelt; auch habe ich nie gedacht, daß Sie mir Antworten schuldig sind. Doch will ich nicht läugnen, daß nicht vielleicht Ihr Stillschweigen die Ursache des meinigen gewesen seyn kann. Wüßte ich Ihnen nur immer etwas zu sagen, das interessant oder unterhaltend genug für Sie wäre, ich würde, denke ich, nicht so lange geschwiegen haben. Unser C r e u z i g e r hat mich letzthin, als er hier war, von Ihnen gegrüßt, mit einem Tone gleichwohl, bey dem ich dachte, daß Sie es ihm wohl nicht möchten aufgetragen haben, und das machte, daß ich mich nicht recht darüber freuen konnte. Ueber Ihren Brief freute ich mich viel mehr; denn das sah ich ihm gewiß an, daß Sie ihn geschrieben hatten. Wer könnte, wie Sie, eine so liebreiche aufmunternde Sprache mit mir reden; auch bey Ihrem Stillschweigen will ich nie unruhig seyn, so lange ich noch von meinen Freunden erfahre, daß Sie leben und nicht krank sind. Auch über mein künftiges Schicksal will ich nicht unruhig seyn. Haben Sie etwas von meinem Gegenwärtigen erfahren? Durch Herrn C r e uz i g e r n könnte es seyn. Ich dachte es wenigstens bey einer Stelle Ihres Briefes, die mir darauf zu zielen schien, und ich weinte einige Thränen des Dankes für die Zärtlichkeit, womit Sie es berühren. Ich setze voraus, daß Sie unterrichtet sind, sonst wollte ich Ihnen meine Begebenheit erzählen. Niemanden, als Ihnen und meiner Freundin in C o t b u s erzähle ich so gern, was mir begegnet. Nichts von allem hat mich eine Ueberwindung gekostet, als nur dieses, daß ich
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gänzlich mit S e y d e l n habe brechen müssen, und daß ich nun vielleicht in meinem Leben nichts Zuverlässiges mehr von ihm erfahren werde. Wie ich die Sache anfänglich betrachtete, dachte ich: Gut! so werden wir dennoch zeitlebens Freunde seyn! – und die Idee, den Freund meiner ersten Jahre bis ans Ende meines Lebens zu behalten, mit ihm in diesem engen, vielleicht neuen, nicht gewöhnlichen und doch völlig rechtmäßigen Verhältnisse zu stehen, und die Theilnahme seiner Freuden und seiner Schmerzen; seine Rathgeberin, wo ich könnte, seine Trösterin – mit Einem Worte, seine Freundin zu bleiben und seine eigne Neigung zu mir über alles, was eigennützige Leidenschaft ist, zu erheben. Diese Idee faßte soviel Anziehendes, Zufriedenstellendes und Herzerfüllendes in sich, daß ich kaum zu entscheiden wußte, ob ich nicht vielmehr bey dieser Veränderung gewönne, als verlöre. Meine Freunde aber hießen mich einen andern Weg gehen, der wohl der rechte seyn mag; ich räume es selber ein. Indessen ist es nunmehr sicher, daß ich verloren habe. Die Hälfte meines Lebens mag ich wohl zurückgelegt haben. Im Ganzen ist es ruhig und glücklich gewesen. Warum sollte ich wegen der andern Hälfte in Furcht seyn? Viel Freuden habe ich genossen; zum Theil können sie nicht wieder kommen, aber andre können ihre Stelle besetzen. Wenn wir aufmerksam sind, finden wir täglich etwas Gutes, dessen wir uns freuen können. Ich will bey jeder kleinen Gabe Die mir der Himmel schenkt, mich freun, Und will den Weg, den ich zu laufen habe, Mit Blumen mir bestreun. Wir gleichen in unserm Leben dem Besitzer eines Gartens. Itzt sind Hyacinthen und Tulpen seine Freude, ein vergängliches Geschlecht! Bald werden volle Rosen seine Gänge bepurpurpern. Nicht lange darf er ihre Hinfälligkeit bedauern, so wird eine bunte Nelkenflor ihren Verlust ersetzen; und überlebt er den traurigen Winter, kann er wohl noch einmal Hyacinthen sehen. Aber freylich muß er nicht eigensinnig nur Eine Art der Blumen lieben und die andern, an denen er seine Freude haben will, sorgfältig sammeln und pflegen. Sie wissen es schon sonst, theuerster Herr Professor, wie ich über die Dinge dieses Lebens denke und das ist gewiß meine wahre und eigenthümliche Denkungsart. Ich habe mich über einen Unfall zufrieden geben müssen, der schwerer war, als dieß. Wäre nur der arme S e y de l auch ruhig und glücklich, wie ich! Wenn er tugendhaft ist, muß er es seyn. Auf drey Theile Ruhe und mehr kann doch jeder Mensch sicher in seinem Leben rechnen und in einem so kurzen flüchtigen Leben, in welchem uns unstreitig gewiß alle verdrüßliche Begebenheit weit schwächer als die Erfreulichen rühren, ist dieses, denke ich, schon sehr viel. Die Kindheit ist eine Zeit des Leichtsinns, der Sorglosigkeit und des Spiels; und der Schlaf durchs ganze Leben eine Zeit der Vergessenheit, der Freyheit, Unabhängigkeit und Ruhe. Itzt bald werde ich zu Bette gehen, zur Freystatt jedes traurigen Gedankens, jeder un-
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ruhigen Furcht oder Verlangens. Wenn ich nun auf die nächsten sieben Stunden alles besäße, was Könige besitzen, oder besser, was sich mein Herz, wenn es wünschen wollte, nur wünschen könnte, so würde mirs doch von keinem Nutzen seyn, so wie wenn alles, was ich in der Welt zu befürchten haben kann, geschehen sollte oder bereits geschehen wäre, solches ebenfalls mir auf die nächsten sieben Stunden nicht schaden, ja mir nicht einmal bekannt werden könnte. Und das ist oft, wenn ich mich schlafen gelegt habe, einer meiner angenehmsten Gedanken gewesen, daß auch der unglücklichste Mensch, den ich (vielleicht ohne mein Verdienst) den Tag über an Ruhe und Zufriedenheit so weit übertroffen habe, daß er doch nun in dieser Stunde, eben so glücklich seyn wird, als ich. Aber freylich ist der Schlaf ein Sohn der Gesundheit und der innerlichen Ruhe, und Ruhe und Gesundheit sind nur selten die Gefährten des Elends und der Noth. Ruhe und ein erquickender gesunder Schlaf müssen diese Nacht, und alle Nächte Ihres Lebens Ihr Theil seyn. Den 12. Oct. 1769. Ist denn dieser Brief noch nicht lang genug, daß ich noch Einmal die Feder ergreife, daran zu schreiben? – Mein liebster, bester Herr Professor, wenn ich diesen Winter und künftig mehr und öfterer an Sie schreibe, als seit einiger Zeit geschehen, so müssen Sie nicht böse werden. Es ist gewiß, unsere Freunde haben es immer auf eine oder die andere Art mit zu empfinden, wenn uns etwas Verdrüßliches begegnet. Ich habe meinen S e y de l aufgeben müssen. Die süße Beschäftigung an ihn zu schreiben, für ihn zu denken, habe ich zugleich mit verloren. Wenn nun meine Freunde mir nicht erlaubten, durch sie diese Reihe angenehmer Unterhaltungen zu ersetzen, so möchte ich wohl unausgefüllte, leere Augenblicke haben, und es giebt auf Erden nichts Traurigers als Langeweile. Ich nenne Langeweile einen Mangel an Geschäften, der sich aber selten findet, wenn man nur selbst thätig, lebhaft und geschäftig ist, und noch mehr das Unglück einer trägen Gemüthsart, ist beschwerliche Langeweile. Von meiner Gemüthsart, wenn ich so bleibe, habe ich in diesem Stücke nichts zu befürchten. Auch fehlt mirs nie an hundert kleinen Geschäften, die ich immer abwechsle, daß ich keines müde werden kann. Täglich lese ich etwas beym Arbeiten für meinen Verstand oder zum Vergnügen. Auch fangen ich und F r i t zc h e n wieder an Geographie und Historie zu studiren, und fast alle Abende schreibe ich etwas für eins oder das andere von meinen Freunden, oder ich übersetze aus dem Französischen oder Englischen. Itzt habe ich wohl meine Correspondenten nicht mehr so hübsch beysammen wie sonst. C r eu z i g e r ist der einzige von allen, mit dem sich nichts verändert hat. Tr u mm e r ist in die weite Welt, und man weiß kaum, wie es ihm geht und ob er noch an uns denkt. Meine Gül de n in C o t b u s muß itzt nothwendig mehr für ihren Mann und für ihr Kind, als für ihre auswärtigen Freunde leben. Vom Fräulein S c hönf e l d in Ke ndl e r erfahre ich wohl in der Welt nichts mehr. – Ja freylich! Die Blumen des Gartens verblühen, ein Geschlecht nach dem andern, und es können Wintermonate kommen, wo gar nichts blüht.
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Eins bleibt mir gewiß, das Vergnügen, meine Freunde zu lieben. Diese Freude meines Herzens, Sie, meinen theuersten Freund zu ehren und zu lieben, bleibt gewiß zeitlebens Ihrer Dresden, den 12. Oct. 1769 C. C. Lucius.
1248. An Joachim Gottsche von Moltke. Leipzig, den 4. November 1769.
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Theuerster, liebster Graf Gottsche, Ich umarme Sie mit dankbarem Herzen für das neue und ganz unerwartete Pfand Ihres Vertrauens und Ihrer Liebe zu mir, für Ihren lieben Neveu. Gebe doch Gott, daß ich ihm nützlich werde; daß er bey uns, wie Sie ehedem, täglich an Weisheit, Tugend und Wißenschaft wachse, und mit diesen Schätzen und mit einem unverletzten Gewißen dereinst in die Arme seiner theuersten Mutter zurückkehrn. – Der Plan seiner Studien, den Sie ihm mitgegeben haben, ist vortrefflich; nur fürchte ich, daß die Kräfte des guten Kindes noch nicht stark genug sind, ihn ganz auszuführen. Aber laßet uns thun, was wir können, wenn wir nicht thun können, was wir sollen. Es ist im ersten halben Jahre genug, wenn er sich gut einrichtet, wenn er Fleiß und Ordnung im Studiren lernet, und aus Neigung begierig wird, immer weiter fortzugehen. Er hört also nach Ihrer Vorschrift itzt die Logik bey Professor Seydlitzen, die Universal-Historie bey Dr. Ernesti, und Mittewochs und Sonnabends das Prakticum bey mir. Besonders soll er auch in diesem Winter die Schwierigkeiten der Lateinischen Sprache zu übersteigen suchen; und deswegen habe ihm einen guten Anführer, M. Eberten, ausgesucht, der ihm, wo es möglich ist, täglich eine Stunde Unterricht geben soll, und zwar ohne große Kosten. Huber ist bis Ostern besetzt; Also habe ich La Porten zur Franz. Sprache bis dahin vorgeschlagen, nemlich Mittwochs und Sonnabends. Wenn der Bruder den Grafen nebst seinem Hofmeister für eben das Geld, was sie dem Traiteur für das Mittagseßen zahlen, an seinen Tisch nehmen will; nun, liebster Gottsche (Sie kennen meine Uneigennützigkeit) so ist es sowohl in Absicht auf das Eßen, als auf die Gesellschaft, ungleich beßer für ihn, daß er mit uns speiset. Freylich verliert alsdann der Bediente; aber dieser Verlust könnte jährlich durch funfzig Thaler ersetzet werden, wenn es anders das Vermögen des Grafens erlaubt. Für mich, guter Graf, brauchen Sie nichts zu rechnen. Ich will Ihrem Neveu umsonst, ich will ihm aus Pflicht dienen, soviel mir bey meiner Schwachheit möglich seyn wird. Er kann auch unentgeldlich meine Kapelle in der Paulinerkirche besuchen, sowohl als meine Collegia. Zur Frau Geh. Räthinn von Dieskau, Ihrer gro-
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ßen Freundinn, vielleicht der besten Dame in Leipzig, habe ich ihn bereits geführet. Sie erinnert sich Ihrer allezeit mit freudigem Gesichte. Auch will ich ihn bey der Fr. Gräfinn Vitzthum zu seiner Zeit bekannt machen, u. überall für die Einschränkung des Aufwands sorgen. Unser Tisch besteht itzt aus sieben Personen; und die Frau meines Bruders ist eine gute Frau u. Wirthinn, und der eigennützige Adam ist auch nicht mehr bey uns. Ihrer besten Frau Schwester, der Gräfinn Wedel empfehlen Sie mich angelegentlichst u. ehrerbietigst, sowohl als Ihrem Ehrwürdigen Hrn Vater, dem Vater so vieler guten Kinder. Herr Hellfrieden grüße ich freundschaftlich; aber antworten kann ich dem guten Manne itzt nicht. Sagen Sie ihm nur, daß ich ihn lieb habe. Und o, bester Graf, wie lieb hab ich Sie, ewig lieb! Gott erhalte und segne Sie und Ihr ganzes Haus! Leipzig, d. 4 Novemb. 1769. Der Ihrige, Gellert.
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Leipzig, den 16. November 1769.
Ihre Briefe, gute Mademoiselle, sind mir zwar alle lieb; aber der letzte vom 12 October ist mir’s doch vorzüglich gewesen; nicht bloß wegen der Beredsamkeit, die darinne herrschet, sondern noch mehr wegen der großen Gelassenheit, mit der Sie mit mir von einem Schicksale sprechen, das Sie doch mit Recht beunruhigen könnte, und das auch die meisten Ihres Geschlechts bey ähnlichen Umständen ausser aller Fassung bringen würde. Eben diesen getrosten Muth lobe und bewundre ich an Ihnen. Danken Sie Gott für diesen Sinn der Religion, der Sie beruhiget. Ein tugendsam Weib ist eine edle Gabe, sagt Syrach, und wird dem gegeben, der Gott fürchtet – Nun, so wird es auch wahr seyn, daß ein tugendsam und liebenswerther Mann eine edle Gabe ist, und der auch gegeben wird, die Gott fürchtet, – wenn es ihr gut ist u. es der göttlichen Weisheit also gefällt. Ich bin freylich nicht recht mit S -- zufrieden; aber nun ich kann ihn auch nicht richten. Der liebe Taxelt, der viel gelitten hat, eilet nach Dresden, sich daselbst unter seinen Freunden zu erholen. Ich begleite ihn mit meinen guten Wünschen, und segne mit denselben auch Sie und Ihr Haus. Leipzig, den 16 Novbr. 1769. Glrt.
1250. An Herrn Reichel. Leipzig, den 23 Novbr. 1769. Liebster Herr Reichel, Ich danke Ihnen sehr für Ihre beiden mir so erfreulichen Briefe; und o wie glücklich preise ich Sie zugleich, daß Sie in ein so vortreffliches Haus, zu ei-
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Nr. 1251
30. November 1769
nem so verdienstvollen Herrn, der ein Freund der Religion und der Wissenschaften ist, und zu einem so hoffnungsvollen Kinde, als Ihr kleiner Graf ist, gekommen sind. Wenden Sie denn allen Ihren Fleiß u. Eifer an, die Hoffnung zu erfüllen, die sich der Herr General von Ihnen macht, und bilden Sie das Herz und den Verstand seines kleinen Enkels nach seinem Sinne und Wunsche, nach aller Ihrer Einsicht und Ihrem Gewissen. „Hab Acht auf dich selbst u. auf die Lehre; beharre in diesen Stücken“ – Gott segne Ihre Bemühungen und Kräfte. Ich verharre mit aller Liebe u. Hochachtung Ihr ergebenster Diener, Gellert. Empfehlen Sie mich Sr. Excellenz, dem Herrn Generale, ehrerbietigst zu Gnaden; und grüssen Sie Ihren kleinen Grafen, den ich schon sehr liebe, ergebenst von mir. Mein Bruder, seine Frau u. sein ganzer Tisch, nebst Hrn Gödiken und Sauern, versichern Sie ihres Andenkens u. ihrer guten Wünsche.
1251. An Ernst Theodor Langer.
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Liebster Herr Langer, Ich danke Ihnen herzlich für Ihren ausführlichen und mir wichtigen Brief, versichre Sie aller meiner Liebe u. Hochachtung, und ermuntre Sie, in der Sorgfalt für das Glück Ihres G r a f e n ferner rühmlich fortzufahren –; und was ein jeglicher Gutes gethan haben wird, sagt der Apostel, das wird er vom Herrn empfahen. – Herr Tiedemann ist mir durch sich genug empfohlen; warum sollte ich nicht für ihn sorgen, wenn ich kann. – Herr Wals ist Privatsekretair bey dem Dänischen Envoye Grafen v. Callenberg geworden u. bereits mit ihm nach Copenhagen abgegangen. Gott erhalte Sie und segne Sie, und Ihre Bemühungen. Leipzig, den 30 November, 1769. Ihr ergebenster Gellert.
1252. An Theodor Gottlieb von Hippel.
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Leipzig, den 30. November 1769.
Leipzig, den 30. November 1769.
Theuerster Herr! Es hat mich lange Zeit kein Brief so gerührt, als der Ihrige; aber ich habe auch seit langer Zeit keinen erhalten, der mit so viel kräftiger und herzlicher Beredsamkeit geschrieben gewesen wäre, als der Ihrige. Für diesen Ihren mir schätzbaren Brief danke ich Ihnen heute mit ergebenstem Herzen. Ich darf mir zwar das Gute, das Sie von mir denken und meinen Schriften beilegen, nicht ganz anmaßen; aber auch ein geringer Theil desselben muß mir schon Freude und eine reiche Materie zur Dankbarkeit gegen Gott für seine Gaben und Wohlthaten sein, deren ich ewig zu geringe bin. Ihre Lieder, theuerster
Nr. 1253
4. Dezember 1769
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Herr, sind nach meinen Gedanken lehrreich und erbaulich, wenn sie auch nicht immer die Schönheit haben, welche die Poesie und die Kritik verlangen. Ich, der ich meine eigenen Schriften bei der letzten neuen Auflage nicht habe verbessern können, so sehr ich es auch gewünscht, bin noch weit weniger geschickt, Ihre Lieder, ich will nicht sagen, hin und wieder zu ändern und zu verbessern, sondern nur kritisch zu revidiren. Nein, ich bin ein schwacher, kranker Mann, der diese Pflicht zu erfüllen nicht mehr im Stande ist. Vielleicht finden Sie einen Freund in der Nähe, der Ihren Liedern diesen Dienst leistet, oder vielleicht werden Sie in Ihrem künftigen Leben, wenn Sie mehr Muße und Ruhe von Geschäften haben, dieser Freund selbst. Genug, theuerster frommer Mann, daß Sie durch Ihre Lieder Ihre und Ihrer Freunde Erbauung befördert, und Ihre Liebe für die Religion und den glauben eines rechtschaffenen Christen bewiesen haben. Möchte ich doch so glücklich sein, Ihnen alles dieses noch auf dieser Welt mündlich zu sagen und Sie von meiner Liebe, Dankbarkeit und Hochachtung vollkommen zu überzeugen. Leipzig den 30. November 1769. C. F. Gellert. Die Lieder folgen nach Ihrem Verlangen unter der angegebenen Adresse zurück; diejenigen, die mit rothen Strichen bezeichnet sind, scheinen die stärksten und besten zu sein. –
1253. An Christiane Caroline Lucius.
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Leipzig, den 4. Dezember 1769.
Liebste Mademoiselle! Sie melden mir in Ihrem letzten Briefe, daß Sie fast täglich Etwas aus dem Englischen oder Französischen übersetzten. Ich dächte also, Sie schickten mir einige dieser Uebersetzungen, ob ich sie vielleicht in meinen praktischen Stunden zum Vorlesen gebrauchen könnte. Oder haben Sie selbst einige kleine Aufsätze gewagt, so schicken Sie mir auch diese. Sie verbinden sich dadurch Ihren Freund und Diener Leipzig, den 4. Dec. 1769. In Eile. Gellert.
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1254. An Christiane Augusta Wagner. Leipzig, den 4 Dcbr. 1769. Theuerste Freundinn, Der Hofmeister, von dem Sie reden, ist der jüngste Wals, und sein Charakter, so wie ich ihn gekannt habe und noch immer beschreiben höre, ist gut. Der Rath S ch i l l i n g zieht ihn seinem ältern Bruder, der sonst bey dem jungen Herrn von Busch Hofmstr war, weit vor und lobt ihn sehr, von der
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Nr. 1255
1769
Seite der Geschicklichkeit so wohl, als von der Seite des Herzens. Also wird die Frau von Hofmann, der ich mich zu Gnaden empfehle, wohl ohne Sorgen bey ihrer Wahl seyn können. Eine kleine Eitelkeit und Selbstgefälligkeit war der Fehler der beiden Brüder, als sie hier studirten; aber der jüngste soll ihn besonders abgelegt haben. Also sehe ich Sie und Ihren Mann, meinen Theuern Wagner, nicht zum neuen Jahre? Das ist traurig für mich kranken Mann. Gott erhalte u. beglücke Sie Beide mit Ihren lieben Kindern. Ihr ergebenster Freund in großer Eil. u. Verehrer, Gellert.
1255. An Joachim Gottsche von Moltke.
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Leipzig, 1769.
Lieber Herr Graf, Hier ist eine Frau aus Copenhagen, die bittet, daß ich bey Ihnen einen Vorspruch für sie thun soll; aber ich glaube ihre Armut, ihr Kind, das sie auf dem Arme trägt, und Ihr eignes gutes Herz, mein lieber Graf, werden meine Vorbitte überflüßig machen. Sie will heute um 12. Uhr von hier fort nach Dännemark. Gellert.
Nr. 1256
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Neuaufgefundene Briefe 1256. An Gottfried Heinrich Benjamin Meese.
1741.
Mein lieber Vetter Dein Brief ist mir sehr angenehm gewesen und ich sehe, daß es Dir weder an der Lust noch an der Geschicklichkeit fehlet, etwas zu lernen. Verbinde Du mit diesen beyden Eigenschaften nur die dritte, nehmlich den Fleiß: so wirst Du die gute Hoffnung, die ich mir von Dir mache, wenigstens gewiß erfüllen, denn übertreffen wirst Du sie deswegen nicht leicht können, weil ich viel von Dir hoffe. Doch Du mußt nicht blos nur mir und andern zu gefallen studiren; nicht blos um ein gelehrter und großer Mann zu werden, nein, Du mußt die Künste und Wißenschaften erlernen, seinen Verstand und sein Herz zu beßern, Wahrheit, Weisheit und Tugend schätzen zu lernen, sie in der Welt auszubreiten, das heißt die Kräfte der Seele, die wir von Gott haben, zu seiner Ehre im Studiren einwenden. Der Beyfall und die Ehre der Welt ist ein Lohn und eine Folge des Fleißes und der Verdienste; aber der Beyfall unsers eignen Gewißens, der Beyfall Gottes, der auf unser Herz sieht, muß die Absicht und der Beweggrund aller unserer Unternehmungen seyn. Alsdenn werden wir ruhig und zufrieden bey unseren Arbeiten und genießen die Kraft des göttlichen Seegens, wenn wir sie aus Ehrerbietung gegen ihn, und aus Begierde, unsere Pflicht zu thun, unternehmen. Kein Mensch ist glücklicher, wenn er auch der gelehrteste wäre, der nicht zugleich ein rechtschaffener und frommer Mann nach den Gesetzen unserer heiligen Religion sich zu seyn bemühet. Diese mußt Du stets vor Augen haben und Dir die erhabenen Begriffe von Gott schon in Deinen ersten Jahren tief in Deine Seele prägen, damit sie Dich zum Guten erwachen und von dem Bösen bewahren. Gedenke an Deinen Schöpfer in Deiner Jugend: so wirst Du auch ohne Zwängen lernen tugendhaft seyn; denn der Gedanke an seiner Allgegenwart wird Dir mehr, als alle Welt seyn. Ich rede mit Dir als ein Vater und nichts, als die Liebe zu Dir und zu Deinem Glücke macht mich beredt. Du kömmst in den Jahren, die Dir die Versuchungen der Wollust und der Ausschweifungen zusetzen werden. Willst Du die Unschuld Deines Herzens, das größte Glück bewahren: so sey Du wachsam und hüte Dich vor den ers t e n Einwilligungen in den unerlaubten Begierden. Dieses ist der sicherste Mittel, sie zu überwinden. Hat man sich schon einmahl von ihnen hinreißen laßen: so wird es unendlich schwer, die Herrschaft über sie wieder zu erlangen. Fliehe also der Wollust, vor dieser Pest der Jugend, die der Leib und die Kräfte der Seele zugleich verwüstet. Sey mäßig im Eßen und Trinken, meide den Müßiggang, mache Dir gute Bewegung, arbeite fleißig, hüte Dich vor böser Gesellschaft, denke oft und alle Tage an die Stellen der Schrift, welche die Keuschheit gebiethen und von den schrecklichen Folgen der Wollust reden.
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Nr. 1257
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Wie glücklich wirst Du seyn, wenn Du einmahl in Deinem Alter ohne Schaam und mit Freudigkeit in den Jahren Deines ersten Jugend zurücksehen kannst. Du wirst die Furcht einer wohlvollbrachten Jugend, Gesundheit, Munterkeit und Herzhaftigkeit genießen, und das Glück der erlaubten Liebe in einer zufriedenen Ehe und unter liebenden würdigen Kindern doppelt schmecken. Du wirst oft in Deinem Herzen Gott preisen, wenn Du an Deine Jugend denkst und mich noch im Grabe lieben, daß ich Dich so brüderlich von den Ausschweifungen jugendlicher Begierden gewarnt habe. Hebe Du diesen Brief auf, und mache meinen Verstand so lange zu dem Deinigen, bis Du meines Unterrichts nicht mehr nöthig haben wirst. Traue Dir nicht zu viel zu; ein gewöhnlicher Fehler unserer ersten Jahre, der uns unvermuthet in tausend Thorheiten stürtzt! Folge dem Rathe Deiner Vorgesetzten, auch wenn er Dir beschwerlich ist. Untersuche an dem Ende des Tages, was Du gethan, was Du unterlaßen, was Du für Absichten, was für Neigungen gehabt hast. Setze Dir vor, Deine Fehler künftig zu verbeßern und bemühe Dich es zu thun, wenn Du es gleich nicht alle Zeit glücklich ausführen kannst. Auf diese Weise wirst Du vorsichtig und behutsam und unter dem göttlichen Beystande geschickt werden, vernünftig, tugendhaft und ruhig zu leben. Die Freude eines guten Gewißens wird Dich überall begleiten und die Gewißheit von der Liebe eines unendlichen Wesens und die Hoffnung der Religion von einem ewigen herrlichen Leben, wird Dir in allen Deinen Tagen ein unaussprechlicher Trost seyn. Auf diese Weise ist das größte Glück mit der Religion und Tugend der Menschen verbunden. Wie viel habe ich Dir geschrieben, wenn ich auf die Länge meines Briefs sehe! und wie wenig noch, wenn ich auf meine Liebe zu Dir und auf meine Pflichten sehe. Lebe Du wohl und Dir und Deinen rechtschaffenen Eltern zur Ehren und zur Belohnung! Gellert. 1257. An Johann Ludwig Harscher.
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Mein lieber Herr Harscher Ich will diesen Mittag mit Ihnen essen. Es ist mir auch, als wenn ich allerhand kleine Fragen an Sie zu thun hätte. Machen Sie sich also immer gefaßt mir eine vollständige Beschreibung von Ihrer Freundinn zu machen, eine Beschreibung, die Sie auf allen Fall müssen beschwören können. Kurz, ich habe diese Nacht übel geschlafen, und ich will mich bey Ihnen wieder erholen, wenn Sie es zufrieden sind. Ich bin Ihr ergebenster Diener Glrt.
Nr. 1258
1258. An Johann Ludwig Harscher.
24. März 1752
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Leipzig, den 24. März 1752.
Mein lieber Herr Harscher, Ists möglich, daß Sie mich vergessen haben; daß Sie nicht mehr mein Freund sind? Das kann ich nicht glauben. Gleichwohl schreiben Sie mir nicht, und Sie versprachen mirs doch so gewiß, und ich bat Sie so aufrichtig und so zuversichtlich darum. Fast ein ganzes Jahr habe ich vergebens nur auf eine Zeile von Ihnen gehofft. Kein Mensch hat mir von Ihnen Nachricht geben können. Ich konnte nicht einmal erfahren, ob Sie noch lebten, geschweige wo und wie Sie lebten. Endlich höre ich von Herr Reichen, daß der Harscher, den ich so hochschätze, den ich liebe, noch lebt und sich weit von Frankfurt aufhält und verborgen seyn will. Ach, liebster Freund, was kann ich anders daraus schliessen, als daß Sie nicht nach meinem u. Ihrem Wunsche leben? Also sind Sie und Ihr Herr Vater keine Freunde? Trauriger Gedanke! Sie sind also von der ruhigen Lebensart, der Sie nach meinen Gedanken bey Ihrem Abschiede von Leipzig, zueilten, nicht allein noch weit entfernet; sondern Ihr Schicksal ist noch widriger geworden, als es war. Wer ist Schuld daran? Der Mann selbst, der weit mehr Einsichten, als andre, hat, dessen Verstand, dessen Herz ich oft im Stillen bewundert habe? Nein, das wolle Gott nicht, daß Sie selbst die Ursache wären, und sich durch eben die Eigenschaften unglücklich machten, wodurch Sie nicht allein sich, sondern tausend andre glücklich machen können. Nein, ich liebe Sie zu sehr, als daß ich dieses von Ihnen denken könnte. Ich werde es nicht glauben, und wenn Sie mirs auch selbst gestünden. Ich werde die Ursache Ihrer Entfernung in dem Eigensinne Ihrer Anverwandten, und Ihre unruhige Lebensart in den Fehlern einer Person suchen, der Sie lieber ausweichen als sich ihr offenbar widersetzen wollen. Sind Sie noch mein Freund, sind Sie noch der liebe Mann, den ich so oft mit Freuden gesucht habe: so geben Sie mir eine getreue Nachricht von Ihren Umständen; oder geben Sie mir vielmehr ein Mittel an die Hand, etwas zu Ihrer Zufriedenheit beyzutragen. Ich hoffe Sie nicht in der Welt wieder zu sehn; aber gewiß in einer andern und bessern. Gott gebe Ihnen das Glück, das ich Ihnen im Herzen wünsche! Ich hoffe es gewiß und bin mit einer wahren Hochachtung Ihr Freund u. Diener Gellert. Leipzig, den 24 März, 1752. Ich bin willens diesen Frühling in ein Bad zu gehn; denn ach, mein lieber Harscher, ich bin seit einem Monate wieder ein elender Mensch geworden. Und vielleicht – – doch Gott wirds wohl machen.
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Nr. 1259
2. Mai 1753
1259. An Heinrich von Brühl.
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Hochgebohrner Reichsgraf, Gnädigster Herr GeheimderRath, Die Medici haben mir befohlen, das Carlsbad zu gebrauchen, und ich ersuche Ew: Hochreichsgräfl. Excellenz unterthänig um die Erlaubniß, mich an diesen Ort verfügen zu dürfen. Ich weis, Ew. Excellenz sind zu gnädig gegen mich gesinnt, als daß Sie mir bei meinen elenden Umständen diese Freyheit und diesen letzten Trost nicht verstatten sollten; und in dieser Zuversicht werde ich noch diese Woche mit Herr Dr. Tillingen, der mein guter Freund ist, in das Carlsbad auf etliche Wochen abgehn. Gefällt es Gott, mir die verlohrnen Kräfte des Geistes und Leibes wieder zu schenken: so werde ich sie desto emsiger zur Erfüllung meiner Pflichten und zur Bezeigung des Eifers und der größten Ehrfurcht anwenden, mit welcher ich zeitlebens verharre Ew: Hochreichsgräflichen Excellenz Leipzig, unterthänigster Diener den 2 May, Christian Fürchtegott Gellert. 1753.
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Leipzig, den 2. Mai 1753.
Leipzig, den 30. August 1754.
Mein lieber Herr Harscher, Es ist wahr, Sie haben mich zwey Jahre auf eine Antwort warten lassen; aber dieser kleine Fehler hat eben so wenig meine Hochachtung gegen Sie gemindert, als er bey Ihnen aus einem Mangel der Liebe gegen mich entstanden ist; und ich bin nunmehr durch Ihren vortrefflichen und herzlichen Brief für alle meine Ungeduld, mit der ich ihn erwartet, unendlich belohnet. Er bestätiget den edlen Begriff, den ich mir von Ihrem Charakter gemacht, und vergrössert ihn zugleich. Man muß Ihr gutes Herz und Ihre Einsichten haben, um seine Fehler mit Ihrer Aufrichtigkeit zu gestehn und von ihnen selbst Gelegenheiten zu desto grössern Tugenden zu nehmen. O wenn Sie nur meine Freude sehn sollten, mit der ich Ihren Brief itzt vom neuen u. gewiß nicht zum letztenmale lese! Ich stelle mir Sie vor, wie Sie das Vergnügen der Ordnung, des Fleißes, der Dienstfertigkeit und der unschuldigsten Liebe schmecken und die geendigten Scenen Ihres Lebens oft in der Stille mit einem richterischen Auge betrachten, und hier u. da unruhig werden, um bald desto ruhiger zu seyn. Aber kann ich die Aussöhnung mit Ihrem Herrn Vater nicht erleben? Und was fehlt Ihnen zu Ihrem Glücke, als eben dieses Glück? Sie schieben die Schuld seines Unwillens auf sich. Dieses ist so gut, als der Friede. Schreiben Sie ihm. Er wird Ihren Bitten u. seiner Liebe gewiß nicht widerstehen können, und sein Seegen wird bald die Belohnung Ihrer Bitte seyn. Sind Sie denn verheirathet? Ihr Brief läßt mich wegen dieser Frage im Zweifel. Aber das ist doch gewiß, daß Sie eine Person lieben, die Sie sich zur
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Gattinn wünschen. Ich weis es gewiß, daß Sie vortreffliche Eigenschaften haben muß, wenn sie Ihnen gefällt; und was hindert Sie denn, Sich u. sie glücklich zu machen? Irre ich nicht, so wird nichts geschickter seyn, Ihre Ruhe zu befestigen, als eine liebenswürdige Frau. Von mir, liebster Freund, will ich Ihnen nichts schreiben. Ich würde nur klagen, über meine hypochondrischen Stunden klagen; und ist das Klagen viel anders als Ungeduld? Die Vorsehung wird alles gut machen. Leben Sie wohl, und nehmen Sie von mir den verbindlichsten Dank für Ihren so schönen Brief u. für alle die Liebe an, die in demselben für mich redt. Also ist der Christ ein schön Gedicht? Ich muß es glauben, da Sie ihn durch ihre Empfindung loben, und ich muß hoffen, daß er mehr solcher Leser, nur zum Glücke u. der Religion zur Ehre, finden wird. Leben Sie noch einmal wohl, auf die Art wohl, von welcher Ihr Brief redet: so dürfen Sie nicht einen Augenblick zweifeln, daß ich nicht mit der größten Hochachtung u. Freundschaft zeitlebens seyn werde Ihr ergebenster Glrt.
1261. An Werner von der Schulenburg.
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Leipzig, den 22. September 1754.
Mein lieber Schulenburg, Nur ein paar Worte. Hr. Hetzel, so hieß der erste Herr, den ich Ihnen vorschlug, kann wegen seiner Stube u. seiner vielen Stunden, Ihren Antrag nicht annehmen. Aber ich habe einen andern geschickten u. stillen Menschen, der, wie ich hoffe, Ihre Wünsche alle erfüllen u. Ihren Beyfall gewiß erhalten wird. Er heißt S c h l e e v o i g t , ist viele Jahre mein Zuhörer gewesen. Er hat gute Wissenschaften, Geschmack u. keine geringe Kenntniß in der französischen Sprache. Er schreibt sie, schreibt auch gut deutsch, u. latein. Sein Äusserliches ist eben nicht vortheilhaft; aber sein Charackter, so viel ich ihn kenne, ist desto besser. Dieser Herr S ch l e e v oi g t will zu Ihnen ziehn, so bald Sie es verlangen, u. ich glaube, daß ich unter denen, die ich kenne, keinen finden würde, der sich zu Ihren Absichten besser schickte. Ich habe ihm gesagt, daß er sich keine Stube miethen, sondern Ihre Ankunft erwarten soll. Ich werde morgen, auf drey Tage, nicht länger, zu dem Grafen Lynar nach Cöstritz reisen, den Donnerstag wieder hier, u. alsdenn bald bey Ihnen seyn, u. meinen Herrn introduciren. Leben Sie wohl, u. empfehlen Sie mich, wo Sie auch sind, Ihren Freunden. Ich bin der Ihrige Glrt. Leipzig, den 22. Septbr 1754. Hier schicke ich Ihnen einen kleinen französischen Aufsatz von Hr. Schleevoigten. Er ist nicht sehr leserlich geschrieben; allein er schreibt besser, wenn er will.
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1262. An Rochus Friedrich zu Lynar.
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Leipzig, den 19. April 1755.
Hochgebohrner Reichsgraf, Gnädiger Graf und Herr, Vor ungefehr vier Stunden erhalte ich, vermuthlich auf Ihren Befehl, die Übersetzung des Seneka und die Paraphrasie der Epistel an die Römer. Diese letzte habe ich nicht so wohl gelesen, als lesend verschlungen. Lieber Gott, dachte ich, wie trefflich, wie helle, gründlich, nachdrücklich und erbaulich hat dieser Staatsmann paraphrasiret! Welcher Theolog würde es glücklicher gethan haben, und welche Nation würde nicht auf einen Minister, der zugleich der erste Bischoff seyn könnte, stolz seyn! Er macht selbst den Christenthume Ehre. Vergeben Sie mirs, Theuerster und vortrefflicher Graf, daß ich hier in aller meiner Entzückung gesprochen und Ihre Bescheidenheit beleidiget habe, indem ich meiner Empfindung gefolget bin. Ich kann es schwerlich bereun, und ich dächte, es müßte Ihnen lieber seyn, daß ich auf einige Augenblicke zu vertraulich geworden bin, als wenn ich Ihnen meinen Beyfall in der unsichern Sprache eines Clienten aufgedrungen hätte. Von mir wißen Ew. Excellenz gewiß, daß ich zu groß bin, mit bedacht wider mein Gewißen zu reden. Und ich hoffe, daß ich ihre Paraphrasie, mehr als einmal, so bald sie gebunden ist, durchlesen und im Lesen Ihnen dafür durch Empfindungen danken will. Thut es die Welt nicht: so wird es mir ein Beweis seyn, daß ich beßer bin, als viele. Nunmehr habe ich meiner Empfindung und meiner Pflicht genug gethan, und ich würde hier schließen, wenn ich der Gräfin von Benthing nicht noch eine Gerechtigkeit müßte wiederfahren laßen. Diese Dame, gnädigster Graf, ist eine von Ihren größten Verehrerinnen, und ich habe sie von Niemanden mit größrer Hochachtung und Beredsamkeit sprechen hören, als unter ihrem Geschlechte von der Fürstinn Frau Mutter von Zerbst, und unter dem unsrigen von dem Grafen Lynar in Oldenburg. Man darf, erlauben Sie mir, daß ich alles sage, bey nahe kein Verdienst haben, als daß man den Charakter dieser Fürstinn und den Ihrigen zu bewundern und schätzen weis: so bin ich schon der Freund einer solchen Person. Ich bin also dieser Dame schon aus dieser Ursache gewogen worden, und nunmehr ehre ich ihren eindringenden Verstand, ihre aufrichtige Freymüthigkeit, ihren Geschmack, die Wahl ihrer Freunde und die edle Sorgfalt solche zu erhalten und zu verdienen, gedoppelt. Es fehlet nichts, als daß Ew: Excellenz meine Meynung bekräftigen: so glaube ich, daß ich diese Dame vor tausend andern zeitlebens hochschätzen werde. Die Welt hat mir von ihrem Verstande einen sehr vortheilhafften, und von ihrem Hertzen keinen so rühmlichen Begriff gemacht. Sie ist vier Monate hier gewesen, ehe ich sie gesehn und gesprochen habe. Viele von unsrer Academie hatten ihr die Aufwartung gemacht. Ich kam nicht eher, als bis sie es befahl, und ich habe von ihr gehöret, daß ein Wort von Ew: Excellenz viel zu diesem Befehle beygetragen. Itzt habe ich sichre Merkmale, daß sie mich gerne um sich hat, und es hat vielleicht noch kein Mensch so viel Gewalt gehabt, mich aus
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meiner pedantischen Ordnung zu bringen, als diese Gräfinn. Es kann seyn, daß ich an ihr die Achtung für mich mit hochschätze, ich traue mir diese Eitelkeit zu; allein ich kann es auch auf mein Gewißen sagen, daß ich ihr Herz so edel gefunden habe, als ihren Verstand. Und wenn es auf mich ankäme, so würde ich alles in der Welt thun, um sich glücklicher zu machen, als sie mir zu seyn scheint, um sie in einen ruhigen Auffenthalt in Gesellschaft etlicher wackrer Männer zu bringen. Sie müßte die größte Frau unter gewißen Bedingungen seyn. Von den Verdiensten Ew: Excellenz hat sie mich einmal einen ganzen Abend unterhalten, und wie dankbar habe ich ihr zugehöret! Sie hat mir auch gesaget, daß Sie, gnädiger Graf, nicht gern Briefe schreiben, und ich ersuche Sie daher, mir nicht eher als nach vielen Briefen einmal zu antworten; außerdem werde ichs als ein Zeichen ansehn, daß ich nicht weiter an Sie schreiben soll. – Von der Paraphrase muß ich noch gedenken, daß die Schreibart mich wenig oder gar nicht aufgehalten hat, als man gleich zuweilen fühlet, daß sie aus der Feder eines Mannes gefloßen ist, der in öffentlichen Geschäften arbeitet. – Ich verharre mit der ersinnlichsten Hochachtung Ew: Hochgräfl. Excellenz Leipzig, unterthäniger Diener den 19. April, C. F. Gellert. 1755.
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1263. An Hans Moritz von Brühl. Leipzig, den 2. Mai 1757. Liebster Graf, Weniger Vorwürfe über mein langes Stillschweigen würden mich beunruhiget haben; aber die Menge derselben, die Sie mir machen, hat mich entzükket. Wie könnten Sie so nachdrücklich klagen, daß ich Ihnen nicht schreibe, wenn Ihnen meine Briefe nicht schätzbar wären; und was steht in meinen Briefen an Sie, als Liebe und Freundschaft? Sie sind also unzufrieden, daß Sie zeither weniger Beweise meiner Liebe von mir erhalten haben? O wie sehr danke ich Ihnen für dieses Geständniß, bester Moritz, und für alles, was Sie mir in Ihrem letzten Briefe sagen! Sie sind mir die sechs Monate, da ich nicht an Sie geschrieben, oder, doch nur einzelne Worte geschrieben, eben so liebenswürdig gewesen, und meinem Herzen eben so gegenwärtig, als iemals. Aber Sie haben die Hindernisse errathen müssen, die mich in meiner Correspondenz aufgehalten. Nichts als Krankheit oder das Beste der Welt ist vermögend, daß ich meine Pflichten gegen Sie vergesse. Krank bin ich eben nicht mehr gewesen, als ichs seit vielen Jahren bin; aber zwey Bücher, die ich seit einem halben Jahre heraus gegeben, zwey Bücher, liebster Graf, diese entschuldigen mich und besänftigen Ihre Klagen. Also sind ihre Bücher das
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Beste der Welt? – Freylich habe ich zu stolz gesprochen; aber vergeben Sie mir die Sophistische Pralerey. Ich habe im Herzen nichts mehr sagen wollen, als daß ich zeither für einen guten Theil meiner Leser beschäftiget gewesen bin, entweder in der Hoffnung, oder doch mit dem Wunsche, ihnen zu nützen. Ich denke, Sie werden nunmehr meine geistl. Oden u. Lieder, die Reich bis Strasburg geschickt, erhalten haben, wenn ich nicht sehr irre, mein letztes poetisches Werk, und ohne zu irren, mein nützlichstes. Meine Freunde machen mir erstaunende Lobsprüche wegen dieser Lieder. Keiner indessen hat mich so belohnet, als Rabener, und sein Brief, wenn er auf die Nachwelt kömmt, wird seinem Herzen mehr Ehre machen, als er dem meinigen hat machen wollen. Wenn mich das Porto nicht zurück hält: so will ich ihn hier beylegen. Keiner endlich von allen meinen Freunden hat sich um meine Lieder so verdient gemacht, als Prof. Schlegel u. nach ihm, Mag. Heyer, mein ehmaliger Zuhörer, zur Zeit des Grafen Moritz. Schlegel hat sie alle mehr als dreymal lesen, critisiren u. wieder lesen müssen, und er hat sein Amt mit einer unerbittlichen Strenge und unglaublicher Scharfsichtigkeit ausgeübet. Wenn kann ich ihm genug dafür danken. Heyer hat mich aufgemuntert, wenn ich bey den Verbesserungen den Muth sinken ließ, und selbst, um mich zu fesseln, Aendrungen gewagt, um mich zu unterstützen. Bald ist er mein Abschreiber, bald mein Censor, bald mein Lobredner gewesen. Es ist ein trefflicher Mann. Gebe Gott, daß diese Lieder durch ihren Inhalt siegen, auch wenn ich nicht mehr da seyn werde! Und mich, möchten sie doch auch selbst in gewissen Stunden beruhigen und stärken. – Crusius, alle Orthodoxen, erheben u. singen sie; und in der Thomas Kirche werden sie zeither unter der Communion als Choräle mit Instrumenten, statt der gewöhnl. Musik, gesungen. – Daß der Abbé Bernis durch seine Verse bis zum Minister gestiegen, dieses erwecket bey mir keinen Wunsch nach eben diesem Glücke. Könnte ich mich zum ruhigen Einwohner eines Landhauses singen: so wäre ich nach meiner Einbildung glücklich, wenigstens hoffe ich doch, wenn ich älter werde, den Rest meines Lebens auf einen von Ihren Gütern zu zubringen und da mit einer Grabschrift von dem Grafen Moritz nicht weit von seiner Capelle, oder in seiner Capelle beerdiget zu werden. Gay, der Englische Fabeldichter liegt in den Gräbern der Könige zu Westmünster, und Gellert ruhe, selig gestorben, in Merzkirchen. O Gott, das ist der höchste Wunsch eines Sterblichen u. eines Christen! – Habe ich Gelegenheit so will ich Ihnen Cramers vermischte kleine Schriften u. den 4 und 5 Theil s. Predigten, desgl. eine critische Bibliothek von Hr. Nicolai u. etlichen Berlin. Gelehrten u. Schlegels Predigten schicken. Sein Bruder, der bey mir gewohnet, ist in Zerbst an der Kirche des Professors Diaconus worden. – Unsere jungen Herren gehen fast alle von hier und ich sehe ihnen ängstlich, zuweilen auch froh, nach. Den Hrn Baron Bernstorf grüssen Sie in meinem Namen aufs beste; es ist ein gutes Kind, bald wie Sie. – Der Krieg -- -- -- Nichts vom Kriege. Friede, mein lieber Moritz! – Meine Pension – O die mag wegfallen. Ich habe noch übrig, wenigstens bis itzt, Gott sey Dank! Aber wann
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sehe ich Sie wieder, liebster Graf? Werde ich noch leben, wenn Sie zurück kommen? – Leben Sie wohl bis ans Ende Ihrer Tage. Ich bin ewig Ihr Freund u. Verehrer Leipzig, Gellert. den 2. May, 1757.
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Leipzig, den 9. Mai 1757.
Liebster Herr Graf, Es ist traurig für mich, daß ich nicht von Ihnen habe Abschied nehmen können, und es ist auch gut für mich, da ich selten ohne Bewegung Abschied nehmen kann. Genug ich habe Sie, mit den aufrichtigsten Wünschen für Ihr Glück, begleitet, und ich wiederhole diese Wünsche in dem Augenblicke. Möchte ich doch bald Nachricht von Ihnen erhalten, daß Sie in Göttingen vollkommen gesund, zufrieden u. eingerichtet wären! Gesund, das hoffe ich gewiß; zufrieden, das hoffe ich weniger; eingerichtet, das ist in so kurzer Zeit vielleicht zu viel gewünschet. Also wollen Sie in Göttingen bleiben? Ja. Nun, liebster Graf, so thun Sie sich ein Jahr Gewalt an u. bieten allen Ihren Fleiß auf. Wenn Sie dieses von sich erhalten können: so wird ein Jahr in Göttingen zwey Jahr in Leipzig weit überwiegen. Der Fleiß wird Ihnen einen einsamen Ort angenehm u. der Freund beliebt und schätzbar machen. Machen Sie sich, wenn ich bitten darf, gleich von den ersten Tagen Ihres Auffenthalts einen Plan Ihrer Beschäftigungen und weichen Sie, ungeachtet aller Hindernisse, im Anfange keinen Tag davon ab. In vier Wochen wird Ihnen das leicht seyn, was erst beschwerlich war, u. in drey Monaten wird es Ihnen zum Vergnügen geworden sey. Halten Sie in kleines Journal über uns selbst u. fesseln Sie Ihre natürliche Flüchtigkeit durch Aufmerksamkeit über alle Handlungen eines jeden Tages. Ihre rühmlichen Absichten brauchen nichts, als Standhaftigkeit, u. Ihr gutes Herz nichts, als ein wenig Strenge. Denken Sie stets an das Ziel, das Sie sich in Dännemark gestecket haben, an das Beyspiel Ihres seligen Herrn Vaters, wenn Sie eine Ermunterung nöthig haben, an die Erwartung u. väterliche Liebe eines Bernstorfs, an die Wünsche der gütigen Mutter, u. warum soll ichs nicht sagen? auch an mich, Ihren Freund, der es mit der grösten Aufrichtigkeit ist. Denn mein ganzer Brief, wenn Sie ihn nicht von der Seite der Aufrichtigkeit betrachten, ist ein Gewäsche, od. eine Beleidigung für Sie. Schliessen Sie nie geschwind Freundschaften; Sie sind zu empfindlich u. biegsam. Machen Sie mich zu Ihrem Vertrauten, wenn Sie in Göttingen bleiben. Nehmen Sie daselbst einen Mann zu Hülfe, der in Stande ist, Ihnen Ihre Einrichtung zu erleichtern od. zu verbessern. Ich habe an den GehR. Bernstorf vor etl. Tagen geschrieben; die letzte Pflicht, die ich seiner
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Nr. 1263b 23. Juni 1758
Empfehlung schuldig war. Ich verharre mit der vollkommensten Hochachtung Ihr ergebenster Freund u. Diener Leipzig, den 9 May, C. F. Gellert. 1757. Die 100 rthlr habe ich von meinem Bruder richtig erhalten u. danke Ihnen gehors. dafür. 1263b. An Rochus Friedrich zu Lynar.
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Leipzig, den 23. Juni 1758.
Hochgebohrner Reichsgraf, Gnädigster Herr Stadthalter, Es kränkt mich, daß ich das Glück nicht haben soll, Ew. Excellenz in Lauchstädt aufzuwarten, ein Glück, das ich so oft gewünschet, so gewiß gehofft und durch Beides vielleicht verdienet habe. Allein genug ich soll nicht so glücklich seyn, dem Würdigsten meiner Gönner persönlich meine Ehrfurcht zu bezeugen; aber ich bin noch gesund genug, um es schriftlich thun zu können und mich der Gnade zu erfreun, mit der Sie, wie mich Ihre Durchl. die Herzoginn von Curland versichern lassen, sich meiner erinnern. Ich stand in den Gedanken, Ew. Excellenz würden einige Wochen das Bad gebrauchen, und ich hoffte viele in Lauchstädt zu zubringen, nicht um das Bad sondern den Grafen Lynar und seinen würdigen Bruder zu geniessen; und so sehr ich mich sonst von den Großen entferne: so glaubte ich doch, Ew. Excellenz würden mich, frey von Geschäften, gern zur Unterredung um sich dulden, und mich, meiner Aufrichtigkeit und Lehrbegierde wegen, manche leere Stunde in Lauchstädt zum Vertrauten Ihrer gelehrten Arbeiten machen. Alles dieses hoffte ich, so verwegen ich auch gehofft habe; und so viel sich auch Eigennutz in das Verlangen, Ew. Excellenz zu sehen, eingemischt haben kann: so ist es doch gewiß, daß sich dieses Verlangen auf eine ganz besondre Ehrfurcht gründet, die ich gegen Dero Verdienste habe, und auf die Dankbarkeit, die ich Dero Gnade gegen mich und der Ehre schuldig bin, die Sie, Gnädigster Graf den Wissenschaften nicht allein durch Liebe und Schutz, sondern durch Dero Schriften selbst machen. Und wie selten sind die Männer, die groß in öffentlichen Geschäften des Staats und zugleich in den Wissenschaften arbeiten! Sachsen sollte sich erfreuen, so oft Sie, Gnädigster Graf, durchreisen, und ich will es in seinem Namen thun und Ihnen Glück und Heil auf lebenslang wünschen. Ew. HochReichsgräfl. Excellenz Leipzig, den 23 Jun. 1758. unterthänigster Diener und Verehrer C. F. Gellert.
Nr. 1264
1264. An Polycarp Lechla.
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Leipzig, den 4. Oktober 1759.
Hochehrwürdiger, Hochzuehrender Herr Pastor, Der Dienst, den ich Dero ältestem Herrn Sohne erwiesen, ist meine Pflicht und mein Vergnügen gewesen, und ich erfreue mich, wenn Sie ihn als ein Zeichen der Hochachtung und Dankbarkeit ansehen, die ich Ihnen und Dero werthem Hause schuldig bin. Ich hoffe das Beste von den künftigen Umständen des Herrn Sohnes, weil ich nicht allein in seinen Fleiß und seine Geschicklichkeit, sondern auch in den Character der Frau Gemahlinn von Marschall und ihres Herrn Gemahls ein gutes Vertrauen setze. Kann ich Dero jüngerem Herrn Sohne bey seinem Studieren auf irgend eine Weise nützlich seyn: so dürfen mir Ew. Hochwürden sicher zutrauen, daß ichs gern und treulich thun werde. Ich sehe und höre nichts anders von ihm, als was zu seinem Lobe und Dero Zufriedenheit gereichen kann. Übrigens empfehle ich mich Dero ferneren Gewogenheit und priesterlichem Gebete und verharre mit der vollkommensten Hochachtung Ew. Hochwürden Leipzig, den 4ten October, 1759. gehorsamster Diener C. F. Gellert. Der Frau Liebste u. Dero ganzem Hause statte ich mein ergebenstes Compliment ab.
1265. An Polycarp Lebrecht Lechla.
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Leipzig, den 22. März 1760.
Lieber Herr Lechla, Es kann mir nicht anders als sehr angenehm seyn, daß es Ihnen in Ihrem ersten Austritte in der großen Welt nicht mißlingt; und noch angenehmer ist mirs, daß Sie mit Ihrem jungen Herrn in das Haus des Herrn Oberhofpredigers gekommen sind. Dies wird eine gute Schule für Sie und ein Praeservativ gegen viele Gefahren seyn, denen auch die besten jungen Leute aus Mangel der Erfahrung und des guten Raths an großen Orten ausgesetzet bleiben. Fahren Sie redlich fort, das Herz und den Verstand Ihres jungen Herrn zu bilden. Bedienen Sie sich der H i s t o r i s ch - M or a l i s c he n S c hi l de r ung e n z u r A u s b i l d u ng e i n e s e d l e n H er z e n s i n de r J ug e nd, vom Rector M i l l e r (3 Th. in 8); und wenn Sie B a s ed o w s Pr a c t i s c he Phi l os ophi e , (2. Th. in 8. Copenhagen 1757) bey der Hand haben: so lesen Sie zu Ende des ersten Theils die beiden Capitel von der Er z i e hung u. dem Unt e r r i c h t e . Sie sind kurz lehrreich u. brauchbar. In Ansehung eines klugen Unterrichts in der Religion wünschte ich, daß Sie Cr a m e r s Nor di s c he n A u f s e h e r im ersten und zweyten Theile nachläsen (von diesem Buche wird
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itzige Messe eine neue u. wohlfeile Auflage in 8° erscheinen.) Er hat viele Blätter von dieser Materie niedergeschrieben, und da er selbst ein Vater ist, so verdiente sein Rath desto mehr Aufmerksamkeit. Diese Messe wird der erste Theil von dem Spectaculo Naturae et Artium herauskommen. Sie müssen es nothwendig für Ihren jungen Marschall haben. Hier sind noch ein Paar Bücher: R i ch a r d s o n s A e s o p i s c he F a be l n, mit Kupfern, von Le s s i n g e n übersetzet. – Das M a g a z i n f ür Ki nde r von der Frau Be a um o n t , deutsch oder französisch; ein vortreffliches Buch! – Wegen des Unterrichts in der Lat. Sprache, verweise ich Sie auf Ge s ne r s Methode, die ich bei dem Privatunterrichte für die Beste halte, nämlich den Anfang im Lateine ja nicht mit der trocknen Grammatik zu machen, sondern die Sprache ihm vorher, wie lebende Sprachen, durch den usum bekannt zu machen. Nehmen Sie Gesners kleine deutsche Schriften (Göttingen 1756 in 8) u. lesen Sie von p. 251 - auf p. 294 u. 315. Diese Mühe gehört itzt zu Ihrer Pflicht. Ich habe Ihnen, lieber Herr Lechla, bey Ihrem Abschiede einige freundschaftliche Regeln ertheilet; allein vielleicht sind sie zu unvollständig gewesen. Diesen Fehler zu verbessern, sehen Sie, wo Sie S ul z e r s Ve r s uc h v on de r Er z i e h u n g u n d U n t er w ei s u n g d e r Ki nde r (Zürich, 1748, in 8. zwote Auflage) bekommen können u. lesen Sie p. 323 die Re g e l n e i ne r v e r n ü n f t i g e n A u f f ü h r u n g f ü r e i ne n j ung e n Me ns c he n, die ein sehr rechtschaffner u. erfahrner Mann aufgesetzet hat. Doch lesen, daß ist zu wenig; nein, schreiben Sie sich sie ab, oder übersetzen Sie dieselben ins Lateinische oder Französische; eine nützliche Beschäftigung! Ich wollte nur etliche Zeilen schreiben, und ich sehe, es sind etliche Seiten daraus geworden. Aber genug! Leben Sie wohl, erfüllen Sie Ihre Pflicht getreu, u. das übrige überlassen Sie der Vorsehung. Ich bin mit aller Gewogenheit u. Hochachtung Leipzig, den 22sten März, 1760.
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Ihr ergebenster Diener, Gellert.
Leipzig, den 5. Februar 1761.
Hochwohlgebohrner Herr, Gnädiger Herr GeheimdeRath, Ich habe mir das Gesetze gemacht, Niemanden zu einem Hofmeister zu empfehlen, dessen Geschicklichkeit ich nicht durch einen persönlichen Umgang kenne und also auch seinen Charakter. Ein solches Subjectum weis ich vor der Hand nicht und bin also auch nicht im Stande, das gnädige Vertraun zu erfüllen, das Ew. HochWohlgebohrnen in mich setzen. Was Herr Ka nz l e r n anlanget, so kenne ich seine Gaben und Sitten nicht genau. Er hat ei-
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nige Collegia bey mir gehöret, mich verschiedne male besucht, sich mir empfohlen und ist mir zugleich von einem Herrn von Lüttichau aus Warschau empfohlen worden. Er hat vor einem Jahre schon als Hofmeister auf dem Lande, ich weis nicht bey wem, gestanden, ist alsdenn wieder nach Leipzig gekommen, um noch ein Jahr zu studiren, und hat binnen dieser Zeit hier eines Kaufmanns Sohn, F u n k l e r mit Namen, informiret. Ich zweifle gar nicht an seiner Geschicklichkeit; allein man kann viel Geschicklichkeit haben und darum noch nicht die Talente eines guten Hofmeisters. Vielleicht kennet ihn der Professor B ö h me genauer. Oder vielleicht thun Ew. Hochwohlgeb. so wohl und lassen diesen K a n z l e r auf einige Tage zu sich kommen, um ihn selbst zu prüfen und zu erfahren, ob er ein würdiger Hofmeister für Dero Herrn Sohn sey. Ich kenne zwar einen jungen Menschen, mit Namen Döring, der mein Landsmann und itzt auf dem Lande hier bey Leipzig der Informator einiger junger Herren ist. Er hat Fleiß und gute Humaniora, würde auch die Stelle bey Ew. HochWgebohrnen mit Freuden annehmen u. sich genau nach Dero Befehlen in der Erziehung des Herrn Sohnes richten; allein sein Äusserliches, ob es gleich nicht ungesittet ist, ist doch nicht das Vortheilhafte, das ein Hofmeister haben soll. Er kann Französisch, hat Theologie studiret, will sich aber doch lieber auf die Humaniora legen. Wollte Gott ich könnte für Dero Herrn Sohn den besten Mann finden, ich wollte ihn mit Freuden suchen; allein die schon formirten Hofmeister wollen entweder junge Herren auf Academien oder auf Reisen führen. Zeigt sich mir einer, den ich mit Zuversicht empfehlen kann: so will ichs Ew. HochWgeb. ohne Anstand gehorsamst melden; der ich mit der vollkommensten Ehrerbietung verharre Ew. Hochwohlgeb. Gnaden Leipzig, den 5ten Februar, gehorsamster Diener 1761. C. F. Gellert.
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Hoch Edelgebohrner Herr Hochzuehrender Herr Profeßor, Nichts in der Welt ist fähig mich Ew. Hochedelgeb. mehr zu verbinden, als der Brief den ich von Ihnen erhalten habe. Meine Hoffnungen scheinen zwar durch ihn etwas entfernter zu werden. Aber es kann auch nichts schmeichelhafter für einen Vater seyn der die Erziehung seines Sohns zu seinem Hauptgeschäfte macht, als die zärtliche Behutsamkeit die Sie in der Wahl eines Hofmeisters anwenden. Wie viel kann ich mir nicht von einem Manne versprechen, den Sie ihrer Empfehlung würdig halten? Erlauben Sie daß ich in diesem Stücke Ihre Vorsichtigkeit nachahme. Sie haben sich das Gesetz gemacht niemanden zu einem Hofmeister zu empfehlen, deßen Sitten und Fä-
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higkeiten Sie nicht vollkommen kennen, und ich werde mir das Gesetz machen, meinen Sohn, keinen andern Händen zu vertrauen, als wo ich versichert seyn kann, daß sie fähig sind, sein Herz zu bilden. Und kann ich wohl auf eine zuverläßigere Art davon überführt werden, als eine Empfehlung von Ihnen? Ich weis daß formirte Hofmeister ihre jungen Herren am liebsten auf Universitaeten oder Reisen führen. Aber sollte sich denn keiner finden, der die wenigen Jahre in Geduld abwarten wollte, die noch verflüßen müßen, ehe mein Sohn zur gehörigen Reife gelangt, ehe ich ihm gleiche Aussichten eröfnen kann. Ein Mann der sich durch seine gute Aufführung und durch seinen Fleiß mein Vertrauen zu erwerben gewußt hat, kann sicher hoffen, daß ich ihn auch meinen Sohn in erwachsenen Jahren vertrauen werde, wann er ihn in dem zarten Alter gut geführt haben wird. Wo ich nicht durch dringende Umstände gezwungen werde, bin ich ein abgesagter Feind von Veränderungen, und ich wünschte mir aus diesem Grunde lieber einen Juristen als Theologen. Der neue Hofmeister braucht seine Stelle nicht eher anzutreten als zu Johannis. Er soll, so lange mein Sohn nicht die Universitaet bezieht, außer den freyen Tisch bey mir, den jährlichen Gehalt von 150 rhlr genüßen. Ich wünschte ihm mehr geben zu können, denn ich glaube daß man sein Geld nirgends edler anwenden kann, als zur Erziehung seiner Kinder. Allein meine Umstände erlauben mir würklich nicht anitzo mehr zu entbehren. Ich würde den Herrn Döring vielleicht annehmen den mir Ew. Hochedelgeb. in Vorschlag bringen, wenn ich nicht schon aus Erfahrung wüßte, wie vielen Einfluß die Sitten eines Hofmeisters auf die Sitten seines Lehrlings haben. Man muß bey einem jungen Edelmann der für die große Welt erzogen wird, nebst der Bildung des Herzens und des Verstandes, auch auf die Bildung des Äußerlichen sehn. So wichtig die Sache für mich ist, so überlaße ich doch die ganze Sorge Ew. Hochedelgeb. Wie glücklich werde ich seyn wenn ich aus ihren Händen einen Hofmeister erhalte, der durch seinen Fleiß, und Geschicklichkeit, meinen Sohn zu einem tugendhaften Mann, und zu einem nützlichen Mitgliede des Staats erziehen wird. Meine Freude wird alles übertreffen, sie wird die Freude eines zärtlichen Vaters seyn, und ich werde auch alsdann aus lebhaftester Dankbarkeit seyn, was ich jederzeit mit so vielem Vergnügen, und mit so vollkomner Hochachtung war, Ew. Hochedelgeb. N. S. Um Herrn Kanzler nicht fühlen zu laßen, daß ich ihm aus Mißtrauen gegen seine Kräfte, die Hofmeisterstelle versagt, so habe ich ihm berichtet, daß ich schon mit einem andern Subjecte versehen bin. Die zweifelhafte Empfehlung von Ew. Hochedelgeb. der so schlecht abgefaßte Lateinische Brief, und ein beynahe eben so schlecht Französischer, den er an mich abgelaßen hat, sind die Ursachen weswegen ich gar keine Neigung habe ihn anzunehmen.
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1268. An Rudolf von Bünau.
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Leipzig, den 1. Mai 1761.
Hochwohlgebohrner Herr, Gnädiger Herr GeheimdeRath, Da ich nicht weis, ob Ew. Hochwohlgeb. Gnaden mit einem Hofmeister versorgt sind und der bestimmte Johannistermin sich nähert: so wage ichs in geziemender Ehrerbietung Ihnen einen vorzuschlagen. Er heißt Wi c h m a n n , hat sich meistens den humanioribus gewidmet und ich kann ihm auch, da ich ihn seit etlichen Jahren kenne, wegen seiner Sitten ein gutes Zeugniß ertheilen. Vermuthlich würde ich ihn Ew. Gnaden schon vom Anfange vorgeschlagen haben, wenn es nicht sein Vorsatz gewesen wäre die academische Lebensart zu ergreifen. Da er aber nunmehr diesen Vorsatz geändert, sich eine Hofmeisterstelle gewünschet, Ihren Befehlen wegen der Erziehung genau zu folgen versprochen und auch zu Johannis die Academie zu verlassen sich anheischig gemacht hat: so braucht es bloß auf Dero gnädigen Entschlusse, ob Sie ihm die Erziehung des Herrn Sohnes anvertrauen wollen. Er ist sechs und zwanzig Jahre alt, sieht aber jünger aus, als er ist, und sein Äusserliches hat nichts unanständiges. Allein, damit Ew. Gnaden bey einer so wichtigen Wahl desto sichrer gehen können: so hielte ichs für das Beste, wenn Sie diesen Wichmann auf einige Tage zu sich nach Dresden kommen, und wo er Ihnen nicht gefiele, ihn mit der Versichrung wieder von sich ließen, daß sie den Entschluß, den Sie fassen würden, mir überschreiben wollten. Herr Wichmann wird sich dieses gefallen lassen, und man kann ja ein guter Mensch seyn, ohne sich darum zu dieser oder jener Hofmeisterstelle ins besondre zu schicken; Ich will ihm versprechen, daß er die Reisekosten soll ersetzet bekommen. Hätte ich mehr gute Subjecta vor der Hand, so würde ich gehorsamst bitten, daß Sie noch einen zu sich kommen liessen. Ich erwarte Dero Befehle des nächsten, weil diesem Wichmann bereits ein andrerweitiger Antrag gethan worden, und verharre mit der größten Ehrerbietung Ew. Hochwohlgebohrnen Gnaden Leipzig unterthänigster Diener den 1 May, C. F. Gellert. 1761
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1269. Von Rudolf von Bünau. Dresden, den 9. Mai 1761. [Briefkonzept] Hochedelgebohrner Herr Höchstgeehrtester Herr Professor, Was hätten mir Dero 1. Mayn hujus gütige Zuschrifft so ich gestern zu erhalten die Ehre gehabt, angenehmers eröffnen können, alß daß Dieselben
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nunmehro ein geschicktes Subjectum zu Begleitung einer Hofmeisterstelle ausfindig gemachet, und hierzu Herr Wichmannen in Vorschlag gebracht, so in der Person Hrn Wichmanns bestehen soll. Ich kann sagen, daß die Zeit daher recht sehnlich dergleichen Nachricht von Ihnen zu erhalten gewünschet. Ob ich nun zwar ohne diesen Menschen erst gesehen zu haben, selbigen die Stelle eines Hoffmeisters bey meinem Sohne anzuvertrauen glaube, da mir solcher von Ew HochEdelgb. empfohlen wird, so will doch Dero wohlmeinenden Rath hierunter annehmen und dahero Dieselben ganz ergebenst ersuchen, Herr Wichmann dahin zu vermögen, daß er in baldesten nach Dresden zu mir komme, um ihn persönlich kennen zu lernen, und zuvor ausführlich mit ihm zu besprechen. Die Reise-Kosten werde nicht ermangeln selbige zu versorgen. Ew. HochEdelgb. sage übrigens vor Dero gütige Vorsorge und hierunter mir erzeigten besondern Freundschaft den verbindlichsten Dank, empfehle mich zu fernerem Wohlwollen, und verharre mit vollkommener Hochachtung Ew. HochEdliggb. d. 9. May 1761.
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Leipzig, den 18. Mai 1761.
Hochwohlgebohrner Herr, Gnädiger Herr Geheimderath, Es ist nicht Herr Wichmann, sondern Herr K u n z e , der die Ehre hat, sich Ew. Excellenz zu praesentiren. Dieser Kunze hat zeither fünf Jahre in Ge r a in Condition gestanden, ist mir unvermuthet und vielleicht zur guten Stunde beygefallen, hat vor Herrn Wichmannen das Alter nebst der Erfahrung und dem Äusserlichen voraus, und ich habe daher nach meinem Gewissen geurtheilet, ich müßte lieber ihn als jenen abschicken. Er will sich der Schule widmen, ist ein Schüler von Doctor Ernestin, und wird sich also dem Unterrichte eines jungen Herrn desto eifriger widmen können. Sollte er indessen der Mann nicht seyn, den Ew. Excellenz suchen: so erweisen Sie ihm wegen Dero zu fassenden Entschlusses nur an mich und haben Sie die Gnade, ihn die Reisekosten ersetzen zu lassen. Ich kann ja vielleicht eine Stelle für ihn finden, in die er sich zuverlässig schickt. Alsdenn, Gnädiger Herr Geheimderath, wüßte ich ausser Herr Wichmannen, bey nahe Niemanden. Er ist wirklich ein geschickter Candidat, ja er ist gar ein junger Autor und hat ehedem hier ein moralisches Wochenblatt geschrieben. Allein eben dieser Umstand, der auf einer Seite rühmlich ist, ist auf der Seite des Hofmeisters oft schädlich. Ich kenne die Autorkrankheit, sie weicht nicht so leicht und sie hindert oft an den Berufsarbeiten. Er, Herr Wichmannen, hat mir freylich versprochen, daß er nicht an das Schreiben denken will, so lange er Hofmstr ist; allein die aufrichtigsten Versprechungen auf heute, sind nach dem Verlaufe einiger Zeit oft
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nicht mehr wahr. Er macht ziemlich gute Verse; allein ich sehe es lieber, wenn der Hofmeister keine macht, sondern nur weis, was gute Verse sind, und warum sie es sind. Er hat aus dem Englischen, und Französischen zeither übersetzet, ist ein Schüler von Dr. Ernestin und mir, und hat in der That Genie. Mit einem Worte, wenn Ew. Excellenz diesen Wichmann gesehen, gebilliget und gewählet hätten: so würde ich nicht das Geringste wider ihn haben. Allein wenn Sie ihn bloß auf mein Wort für Dero Herrn Sohn wählen wollen: so kann ich immer noch zweifeln, ob ich vorsichtig genug gewählet habe. Wären Ew. Excellenz hier in Leipzig zugegen, so würde ich Ihnen zeither zehn Personen haben praesentiren können, unter denen Sie nach Dero Einsicht und Wohlgefallen eine sichre Wahl würden getroffen haben; da hingegen die schriftliche Empfehlung allezeit viel Mangelhaftes an sich hat. Ich verharre mit der ersinnlichsten Ehrerbietung Ew. Excellenz Leipzig, gehorsamster Diener den 18. May, C. F. Gellert. 1761.
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Frühling, 1761. [Briefkonzept, Fragment]
HochEdelgebohrner Herr, höchstgeehrtester Herr Professor, Ew. HochEdelgeb. sage ich den verbindlichsten Dank, daß Dieselben mir in der Person Herrn Kunzens ein Subjectum zu Begleitung der Hoffmeister Stelle bey meinem Sohne zu präsentiren beliebet. Ich war eben auf meine Güther ins Gebirge verreiset, als besagter Herr Kunze in Dreßden angelanget, nachdem aber hiervon unverzüglich benachrichtiget wurde, so bin sogleich auf mein Guth ohnweit Dreßden zurück gekommen, dieser kurze Verzug aber, hat doch verursachet, daß, da wegen Abgang der Post sich Herr Kunze nicht lange aufhalten können, ihn alhier nicht länger als auf etliche Stunden gesprochen, ich habe dahero erwehnten Herr Kunzen, mit der Versicherung wieder von mir gelaßen, daß meine endliche Erklärung an Ew. HochEdelgeb. überschreiben würde, und mithin ihn an Dieselben verwiesen. Die Reise Kosten habe ich nach Verlangen mit Vergnügen ersezet. Ew. HochEdelgeb. melde demnach hierdurch ganz ergebenst, wie an Hr. Kunzens Person und äußerlichen nichts unanständiges gefunden, er ist von einem gesezten Wesen, scheint auch, wie aus seinen Reden zu urtheilen, nicht unerfahren zu seyn. Allein, da ich, wie schon den Herrn Professor eröffnet, mir gerne einen Hoffmeister wünschte, so ein Juriste, und so sich denen galanten Studiis, worunter die französische Sprache das vorzüglichste am meisten getreibet, worauf sich aber die Herren Theologen niemahls so zu appliciren pflegen, so weiß nicht, ob besagter Hr. Kunze zu Begleitung der Hoffmeister Stelle hin-
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länglich gewachsen seyn dürffte. Ob der von Ew. HochEdelgb. mir außerdem zu wiederholten mahle empfohlene Hr. Wichmann auch Theologiam studiret weis nicht, iedoch scheinet es mir aus Dero Schreiben als wenn sich solcher beßer zu dieser Stelle schicken dürffte, da ihn auch in der französischen Sprache geübter zu seyn erachte, wenn nur sein äußerliches nichts unanständiges hat. Kurz, die Wahl eines Hoffmeisters ist vor mich die schwerste, indem ich ein abgesagter Feind von Veränderung bin, und dahero ein recht kräftiges Supjectum zu erlangen wünschte, so im Stande wäre, nach Verfluß einiger Jahre meinen Sohn auch auf Universitäten zu führen, und ich zu vor in Zeiten erführe, was vor Hände ich mein Kind anvertrauete. Ew. HochEdelgeb. ersuche ganz ergebenst, mir, sobald nur möglich, Dero beliebige Antwort gütigst zu ertheilen, ob Dieselben mir vielleicht mehr zu Herrn Wichmannen, in soferne er ein Juriste in vorbeschriebenem Falle, rathen, da über dieses auch ein Hr …
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Leipzig, den 8. Juni 1761.
Hochwohlgebohner Herr, Gnädiger Herr GeheimdeRath, Es kränket mich, daß ich nicht so glücklich seyn soll, Dero Herrn Sohn mit einem recht guten Hofmeister zu versorgen; allein sie sind so selten, diese Männer, daß ich mich mehr verwundern würde, einen gefunden zu haben, als daß ich binnen so lange Zeit keinen habe finden können. Auch Herr Wichmann ist kein Jurist und seine Aussprache im französischen ist ebenfalls nicht die beste; wie denn dieser Fehler bey nah allen eigen ist, die ihr Französisch auf der Schule oder Academie von einem mittelmäßigen Sprachmeister erlernen. Was Herr Kunzen anlanget, den ich nicht gesprochen habe, weil ich vierzehn Tage auf dem Lande gewesen bin: so werde ich ihm den Entschluß Ew. HochWgeb. Gnaden melden, daß Sie nämlich keinen als einen Juristen für Dero Herrn Sohn wählen würden. Er wird sich dieses, wie er mir schon geschrieben, gern gefallen lassen und damit zufrieden seyn, daß er das Glück erhält, Denenselben bekannt zu werden. Nur bedaure ich, daß er Ew. Hochwgeb. Gnaden wegen der itzigen Theurung so viel Reisekosten wird verursachet haben. Sollte ich bey einer andern Gelegenheit im Stande seyn, Ihnen meine Ehrerbietung und schuldigste Bereitwilligkeit gegen Dero Befehle erwünschter zu beweisen: so werde ichs für ein besonderes Glück ansehen; der ich mich übrigens zu Dero fernerer Gnade gehorsamst empfehle und mit dem vollkommensten Respect verharre Ew. Hochwohlgeb. Gnaden Leipzig, den 8 Junius, gehorsamster Diener 1761. C. F. Gellert.
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1273. An Caroline Juliane Helene Kirchhof.
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Bedra, den 28. Mai 1762.
Mademoiselle Ihr Gedicht, so viel schöne Stellen es auch hat, würde mir doch weit mehr gefallen haben, wenn es nicht mit meinem Lobe erfüllt gewesen wäre: denn so aufrichtig auch dies Lob auf Ihrer Seite ist, so fühle ich doch auf der meinigen, daß ichs nicht verdiene. Allein Ihr Brief, liebe Mademoiselle, hat mir desto mehr gefallen, und ich danke Ihnen für alle die besondere Freundschaft, die Sie mir darinnen bezeigen mit der größten Hochachtung und Erkenntlichkeit, die ich einem so geschickten Frauenzimmer, und einer so fleißigen Leserin meiner Schriften schuldig bin. Werden unsere Zeiten ruhiger: vollführen Sie Ihren Entschluß, Leipzig zu besuchen, damit ich das Vergnügen erlange meine geistreiche Korrespondentin, von Person kennen zu lernen, die so gütig ist auch an meinen kleinen Umständen Antheil zu nehmen. Und damit Sie diese gegenwärtig nicht von Andern erfahren dürfen, so melde ich Ihnen, daß ich iezo seit einigen Wochen auf dem Lande lebe, und meiner Gesundheit zum Besten, die sehr wandelbar ist eine Brunnencur gebrauche. Eben diese Cur berechtigt mich kürzer in meiner Antwort zu seyn als ich wünsche. Ich bitte indessen um die Fortdauer Ihrer Freundschaft und verharre mit vollkommener Hochachtung Ihr verbundenster Diener Bedra bei Merseburg d. 28. März 1762.
1274. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 3. Oktober 1762.
Liebste Schwester, Ihr seyd keinen Dank schuldig. Dank sey Gott, daß er mir so viel giebt, daß ich Euch etwas abgeben kann. Hier habt Ihr wieder einen Ducaten in die Küche. Gebraucht ihn ohne Sorge, und gesund, wie ich herzlich wünsche. Ich habe zwar diese Messe f u n f zi g Thaler Contribution zahlen müssen; aber dennoch kann ich Euch noch mit mehr Gelde dienen. Seyd ruhig; ich erwarte nichts von Euch, als Euer Gebet; keine Meubeln oder Wäsche. Grüßt alle herzlich. Das Schreiben wird mir leider immer sauer. Leipzig, den 3 Octbr. 1762. Glrt.
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1275. An Caroline Juliane Helene Kirchhof.
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Mademoiselle Ich erfreue mich, daß ich ein Frauenzimmer mehr kenne, die gut denket und schreibt und sichs zur Pflicht und Ehre macht, ihren Verstand und ihr Herz immer mehr zu bilden, die nicht zum Zeitvertreibe gute Bücher liest, nicht um bewundert, sondern zu den Pflichten ihres Berufs und Geschlechts desto geschickter zu werden. Ich freue mich, sage ich, und wünsche mir zu einer so guten Correspondentin, als Sie, Mademoiselle, sind, Glück. Möchte ich doch auch geschickt genug seyn, das Vertrauen, das Sie in meinen Charakter setzen, zu belohnen, und Sie in meinen Briefen auf eine nüzliche und angenehme Art zu unterhalten. Wenigstens will ich mich bemühen, Sie durch meinen Beyfall zu allem den Guten zu ermuntern, das Sie lieben und suchen, zu allen den Tugenden und Geschicklichkeiten, die Sie einst zur Freude und zum Glücke eines rechtschaffenen Mannes machen werden. Haben Sie denn Eins von meinen Leibbüchern gelesen, ich meine das Magazin der Frau von Beaumont für erwachsene Frauenzimmer? Ein vortrefliches Buch, für das Sie mir gewiß danken werden, wenn es Ihnen noch nicht bekannt seyn sollte. So wenig ich die gelehrten Frauenzimmer schäze, so hoch halte ich die Einsicht, den Verstand, die Tugend und den Geschmack an einem Frauenzimmer, an einer guten Beaumont, und Ihnen, Mademoiselle, und an allen würdigen Personen Ihres Geschlechts – unter dieser Vorführung meiner Hochachtung und Ergebenheit verharre ich pp Leipzig, den 16. Oktober 1762.
1276. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 16. Oktober 1762.
Leipzig, den 17. November 1762.
Liebste Schwester, Ich schicke Herr Gevatter Heinecken sein Pferd, bitte mir das meinige aus, danke ihm herzlich für das seinige. Herr Döring überbringt es: ich habe ihm ein Paar Gulden zu Futter gegeben. Mit dem Reuten geht es gar nicht mehr und ich gebe den Schimmel wieder an die zurück, die ihn gekauft haben. Gott erhalte Euch, den alten Vater Meesen u. das ganze Hungerische u. Heineckische Haus, gesund, und beschütze Euch alle mächtiglich! Auch mich. Den 17 Novbr. 1762. Hier ist ein Ducaten, den Ihr nach Freyberg an den Bruder schicken sollt. Er wird schon wissen, in welche Case er soll. Wenn Ihr etwan Geld braucht, oder Arzney, so schreibt ohne Bedenken.
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1277. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 2. März 1763.
Liebste Schwester, Ihr müßt meinen Brief, den ich vor etlichen Wochen über Freyberg an den Bruder geschickt habe, und in dem ein Ducaten lag, vermuthlich noch nicht erhalten haben, weil Ihr so sehnlich nach Nachrichten von meinen Umständen verlanget. Diese, liebste Schwester, sind immer noch die vorigen; aber, Dank sey es Gott, auch immer erträglich gewesen. Gott gebe Euch u. mir ferner Geduld Muth u. Linderung! Er wird es thun, so wie er uns Frieden geschenket hat, nach dem wir so lange geseufzet haben. Lebt wohl. Grüßt alle herzlichst. Leipzig, den 11 Febr. 1763. Den 2 März. Es thut mir weh, daß dieser Brief so lange auf Gelegenheit gewartet hat; aber da keine kömmt, so will ich ihn Morgen mit der Post fortschicken. Ich lege Euch zugleich - - - - - - - - - - Ducaten zu Eurer Erqvickung bey, und wünsche zu Gott daß Eure Umstände besser seyn mögen, als zeither. Die Meinigen – o wollte Gott, ich dürfte sagen, sie wären gut. Doch getrost und unverzagt! Ich grüsse den alten Vater Meesen u. sein Haus u. Fritzen. Vielleicht kann ich ihm auf Ostern etwas von meinen Möbeln schicken. G.
1278. An Caroline Juliane Helene Kirchhof.
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Leipzig, Anfang April 1763.
Wertheste Mademoiselle, Unter der Anzahl meiner guten Correspondenten – lassen Sie michs aufrichtig gestehen – sind besonders vier Frauenzimmer, denen ich für ihre Briefe viel Dank schuldig bin. Ein Fräulein hier bei Leipzig, eine verwitwete Dame in Berlin, ein unverheirathetes Frauenzimmer in Dresden und Sie, Mademoiselle. Meine Dresdener Correspondentin kenne ich von Person so wenig als Sie; und ich finde so viel Aehnlichkeit der Schreibart, und des ganzen Charakters zwischen Ihnen Beiden, daß ich glaube, ich werde ein gutes Werk thun, wenn ich Sie Beide zusammen bekannt, zu Correspondentinnen und Freundinnen mache. Wer sie ist, dieses Frauenzimmer? Ihr Vater ist Sekretair in Dreßden und heißt Lucius. Wenn mir nicht auch alle Leute so viel Gutes von ihm und seinem Hause sagten, als sie sagen, so müßte ich ihm doch schon wegen der Erziehung, die er seiner Tochter gegeben, für den rechtschaffensten Mann und den sorgfältigsten Vater halten. Genug, ich habe bereits an die Mademoiselle Lucius in Dreßden geschrieben, ihr Ihren lezten Brief an mich zugeschickt, und von ihr die Versicherung erhalten, daß sie sich nicht wenig auf die neue Correspondentin und Freundin freue, die sie durch meine Vermittelung erlangen soll. Darf ich dieses, wertheste Mademoiselle, auch von Ihrer Seite hoffen? Ja, warum nicht? Sie trauen es mir gewiß zu, daß ich Sie nicht voreilig mit einer Person bekannt machen werde,
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Nr. 1279
Sommer 1763
die Ihrer Achtung und Gewogenheit nicht vollkommen würdig seyn sollte. Vielleicht hat noch kein Deutsches Frauenzimmer, besser, edler, richtiger und geistreicher gedacht und geschrieben, als diese Ihre zukünftige Freundin. Diesen großen Lobspruch, den Sie mir nicht auf mein Wort glauben müssen, werden Sie in allen den Briefen gegründet finden, die ich von ihr habe, und die ich Ihnen gern zu lesen geben würde, wenn ich mit Ihnen an Einem Orte lebte. Ich wünsche Ihnen Beiden, daß Sie zur Ehre Ihres Geschlechts, zur Ausbreitung der Tugend, zur Freude Ihrer Familien und zum Glücke der würdigsten Männer, für die Sie nach dem göttlichen Willen bestimmt seyn werden, ein langes und zufriedenes Leben führen und es mit allen den guten Eigenschaften schmücken mögen welche die Frau Beaumont Ihrem Geschlechte zu geben sucht. Diese trefliche Frau schreibt iezt ein drittes Magazin für verheirathete Frauen, und wird, wie ich von der Frau von Kamecke vernommen, die mit ihr in Briefwechsel steht den Aufenthalt in London verändern und ihn künftig in Berlin nehmen. Sobald dieses Magazin zu haben ist, will ichs Ihnen melden oder schicken. Übrigens verharre ich mit aller Hochachtung u. Freundschaft pp Leipz. d. 30. Decbr 1763.
1279. Von Jacob Friedemann von Werther.
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Sommer 1763. [Fragment]
… in Gesellschaft, und da spreche ich Engl., vornehm. mit dem schönen Geschlechte, so gut ich kann. Künfftigen Dienstag gedenke ich mit diesem aufgeweckten Manne allein auf einen Monat eine Reise in den Nord von Engl. zu thun, und da hoffe ich keinen geringen Vortheil in dem tägl. und stündl. Umgange mit einem Engl. in Ansehung der Sprache zu finden. Den einen Theil des Tages wollen wir zusammen leßen, und des Abends muß er mir auf Engl. daß was uns merkw. geschienen schreiben laßen. Ich halte seinen Bruder für einen der besten, und nützl. Gelehrten in England. Ob er gleich noch jung ist, und durch viele Schrifften und wohlgeschriebene Predigten sich einen großen Ruhm erworben hat, so ist er doch ungemein bescheiden, und ich bin gewiß, daß [ich] nur die Hälffte von seinen ungedruckten Werken und den geringsten Theil seiner sämmtl. Schrifften und Poesien gesehen habe. Eines seiner besten Werke ist eine Ubersetzung in engl. Versen des Callimachus. Er ist der unbek. Verfaßer einer theol. Monatsschrift welche seit drey Jahren einen großen Beyfall findet. Er hat die Schönheiten des Schackspears in vier Theilen herausgegeben. Er ist der Autor von den Gesetzen, Gebeten, und Gesängen, welche in der Magdalena-Kirche in London nach mehreren Umstand […] und woselbst er alle Sontage aus freyem Willen, und ohne Entgeld des Abends um 6. Uhr prediget. Diese Kirche ist eine mitleidige Stiftung für mehr denn hundert jungre Weibspersonen, welche ein bedauernsw. Leben geführet haben, und sich aus Reue in dieses Haus freywillig begeben, woselbst sie ungemein wohl, und so lange als sie wollen, verpfleget werden; wie ich Ihnen aus dem Buche selbst und wovon Mr. Dodd der Ver-
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faßer ist, werde einmahl sehen laßen. Dieser redliche Mann ist so begierig Ihre näherer Bekanntschafft in Correspondenz zu erhalten daß er mir folgenden Brief für Sie eingelegt hat. Er hoffet noch durch mich, von Sie antwort zu erhalten, oder wenn es nicht möglich ist, so können Sie gerade an ihn schreiben oder auch den Brief an die Hrn. Gebrüder Longemont, und Tierbaud (?) einschließen. Was soll ich Ihnen mehr von mir sagen mein bester Profeßor! Zu Anfange des Augusts gedenke ich den Engl. Hof zu sehen, und im Septemb. muß ich wohl endl. meine Rück-Reise nach Sachsen über Holland antreten! Welches Schicksal für mich als dieses, welches mir mein Vater bestimmt, und wozu ich mich so wenig geschickt finde! Er verlanget ernstlich, daß ich den H öf l i n g machen soll. Ich habe ihm vor acht Tagen geantwortet, daß ich meine Pflicht gegen ihn zu wohl kennete, und daß er mich jederzeit zu sehr verbunden hätte um sich nicht einen gänzl. Gehorsam von mir für alle seine Befehle zu versprechen, ja auch in Dingen welche mir höchst zuwieder wären. Nur bäte ich ihm daß er mir Zeit bis zu Ende dieses, oder zu Anfang des künftigen Jahres liesse, u. mir gestattete auf 6. oder 8. Wochen, eine zweyte Reise nach Paris zu thun. Welcher Verdruß für mich eine Rolle zu spielen die ich verabscheue, aber auch welches Vergnügen sehe ich nicht in den Umarmungen meiner Freunde, und Verwandten entgegen! – Ich darf nicht mehr diesen Brief mit weitern Nachrichten anfüllen, sonst sagte ich Ihnen gern noch etwas von Mr. Johnson, dem grösten Engl. Gelehrten, von Popens Grotte, – allein Sie haben vielleicht so wenig Zeit mehr zu lesen, als ich zu schreiben, und ich schließe den Brief mit der Bitte mich nicht mit Ihren Aufträgen in Ansehung Engl. Bücher zu verschonen, mich Ihrem Hr. Bruder und meinen übrigen Freunden, nachdrückl. zu empfehlen, und mir eine Freundschaft fortzusetzen, die ein Glück meines Lebens mit ausmachet. Friedemann Graf von Werthern.
1280. An Polycarp Lebrecht Lechla.
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Leipzig, den 14. Oktober 1763.
Liebster Herr Lechla. Der Herr Graf v. G e r s d o r f f will mit aller Gewalt mit Ihnen reden; und ich habe ihm versprechen müssen, daß ich an Sie schreiben und Sie bitten will, auf seine k o s t en zu ihm nach D r e s d e n zu reisen. Aber Sie müssen wenigstens künftigen D i e n s t a g , den 18. Octbr. daselbst seyn. Ich habe ihm gesagt, daß Sie gern wieder auf die Academie u. deswegen die Lös e r i s c he Stelle annehmen wollten. Er antwortete, wenn Sie Ihr Wort noch nicht von sich gegeben hätten, so getraute er sich, Ihnen für das Künftige so gute Aussichten zu machen, daß Sie seinen Sohn in Ihre Aufsicht nehmen würden. Ja doch, ich glaube es. Aber, lieber Herr Lechla, was hilft das, wenn er den Sohn nicht aus dem Hause thun will, u. unter keiner andern Bedingung wol-
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Nr. 1281
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len Sie ja nicht zu ihm? Kurz, ich dächte Sie reisten zu ihm nach Dresden, sagten ihm aufrichtig u. bescheiden Ihre Absichten u. Entschliessungen, u. hörten die seinigen an. Sie haben dabey nichts zu verlieren, eher aber etwas zu gewinnen. Sie können ihm sicher sagen, daß Sie keinen Vorzug vor M. H ü b l e r n hätten, wenn er den jungen Grafen auf eine Schule oder Academie schicken wollte, ihn glücklich zu führen u. zu bilden. Mit der Löserischen Stelle ist es auf unsrer Seite noch nicht so ganz gewiß. Man fordert, daß der Hofmstr d i e M a t h em a t i ck gut verstehen soll; und ich habe geantwortet, daß ich nicht wüßte, ob Sie diese eben gut verstünden u. lehren könnten. Zwey hundert Thaler, ja, die wird man Ihnen geben. Vielleicht ist dieser ganze Brief vergebens, weil ich höre, Sie dürften in Dresden seyn. Aber genug, da ich mein Wort von mir gegeben: so muß ich lieber aufs ungewisse an Sie schreiben, als gar nicht. Empfehlen Sie mich Ihrem Hrn Vater u. der Fr. Mutter auf das Beste, u. leben Sie wohl, und antworten Sie mir bald. Leipzig, Ihr ergebenster Gellert. den 14 Octbr. 1763.
1281. An Caroline Juliane Helene Kirchhof. Leipzig, den 30. Dezember 1763.
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Wertheste Mademoiselle Ich eile Ihnen eine alte Schuld abzutragen, eine späte Antwort auf Ihrem lezten gütigen Brief vom vierten September. Sie dankten mir in diesem Briefe für die Correspondentin und Freundin, die ich für Sie ausgesucht, und ich nehme Ihren Dank so willig an, als ob ich ihn ganz verdient hätte; allein ich danke auf meiner Seite auch nicht weniger daß Sie nicht allein meine Wahl durch Ihre Einwilligung gerechtfertiget und der Mademoiselle Lucius Ihre Freundschaft auf immer geschenkt haben. Zugleich schicke ich Ihnen ein Buch in Ihre Bibliothek, das vor Andern einen Platz in derselben verdient, und wünsche Ihnen von Herzen ein glückliches Ne ue s J a hr. Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Mutter und Ihrem ganzen Hause, sowohl als Ihrer Freunde in Cotbus bestens und leben Sie wohl. Leipz. d. 30. December 1763. Gellert. Dieser Br. kam mit der lezten Post nicht fort, u. seitdem hab’ ich das Vergnügen gehabt den Ihrigen mit den Briefen der Madem: Lucius zu erhalten. Sobald ich sie gelesen, will ich sie mit vielem Danke Ihnen wieder zuschikken.
Nr. 1282
1282. An Johann Ludwig Harscher.
12. April 1764
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Leipzig, den 12. April 1764.
Theuerster Freund, Der Herr von G o l d a c k e r, ein gutes Kind, der auf Reisen geht, will auch Heidelberg sehn, das heißt, er will H a r s ch e r sehn; und dieser Brief soll ihm u. seinem Gefährten, Mag. E b er t en , einem geschickten Manne, die Erlaubniß dazu verschaffen. Diese werden Sie ihm nach Ihrer Güte nicht versagen. Der Graf M o l t k e ist von Ihnen durchaus eingenommen und unterhält mich, wenn wir spazieren reiten, ganze Stunden von Ihnen u. Ihrer vortrefflichen Frau u. Ihren lieben Kindern; H a r s ch e r, sagt er, ist die einzige Belohnung meiner Reise nach Frankfurt, u. danket mir tausendmal für Ihre Bekanntschaft. Wie glücklich ist man, wenn man solche Freunde hat, wie Sie mir sind! Gott erhalte Sie bey langem Leben u. seegne Sie u. Ihr Haus mit Zufriedenheit! Ich bin der Ihrige L. den 12 April, Gellert. 1764.
1283. An Johann Ludwig Harscher.
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Leipzig, den 8. Oktober 1765.
Theuerster Harscher, Herr Wu n d verdienet alle die Lobsprüche, die Sie ihm in Ihrem Briefe an mich beygelegt haben; und wenn er auch nicht mit Ihrer Empfehlung begleitet zu mir gekommen wäre: so würde ich ihn doch wegen seiner Einsicht, Bescheidenheit, Wißbegierde und Wohlanständigkeit haben hochschätzen müssen. Da er aber Ihr Freund und der Sohn Ihres Freundes ist: so liebe ich ihn wahrhaftig, und danke Ihnen, Bester Harscher, für seine Bekanntschaft, als für ein Andenken Ihrer Freundschaft, die, wenn mein Herz auch noch so unempfindlich ist, mich dennoch ganz in Freude setzt. Ach, Theuerster, wie viel habe ich Ursache, Sie vor andern meiner Freunde zu ehren und zu lieben! Wie viel Gutes und Rühmliches erzählen mir nicht alle die von Ihnen, die aus Ihren Gegenden kommen! Nun, Gott segne und erhalte Sie in einem langen Leben und lasse durch Ihren Dienst Weisheit und Tugend verherrlichet und das Glück vieler tausend Menschen befördert werden. Er lasse Sie alle Freuden eines weißen und frommen Vaters an Ihren Kindern erleben. Ja, mein Freund, Sie sind in allen Ansichten, ein glücklicher Mann. „Ein tugendsam Weib, sagt Syrach, ist eine edle Gabe, und wird dem gegeben, der Gott fürchtet. Ein häuslich Weib ist ihrem Manne eine Freude und machet ihm ein fein ruhig Leben“. Diese Freude und Glückseligkeit haben Sie und erziehn mit ihr liebenswürdige Kinder für die Erde und den Himmel. Von diesem Glücke und Verdienste bin ich ausgeschlossen. Sie aber mit meinen eignen Augen noch, ehe ich sterbe, darinne zu erblicken, bleibt immer noch mein Wunsch, so unglaublich mir auch dessen Erfüllung scheint. Ich komme wieder auf Ihren Wund. Ich habe ihn so gut unterhalten, als es
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Nr. 1284
2. Mai 1766
meine schwache Gesundheit und das Geräusche der Messe erlaubten. Ich habe ihm oft gesprochen, ihn mit zu meinem Bruder und dem guten Grafen Moltke, die Sie beide herzlich lieben, geführet: ich habe ihm auch eine Vorlesung, die ich an vergangner Ostermesse auf hohen Befehl vor unserm jungen Churfürsten, hier auf der Universitätsbibliothek halten müssen, vorgelesen. Er bat mich, daß ich sie Ihnen durch seine Hand zuschicken sollte, und ich würde es thun, mit Freuden thun, wenn sie nur gleich abgeschrieben wäre. Es ist eigentlich ein kurzer Auszug der Moral; und ich höre, daß der Beichtvater des Churfürsten ihm diesen Sommer Vorlesungen über diesen Auszug gehalten hat. Vielleicht ist es noch Zeit, den Aufsatz abschreiben zu lassen. O welch ein langer Brief, den ich doch nicht schreiben wollte! Ich umarme und segne Sie und Ihr Haus und bin, so lange ich lebe, der Ihrige, Leipzig, Gellert. den 8 October, 1765. 1284. An Johann Ludwig Harscher.
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Leipzig, den 2. Mai 1766.
Liebster Freund, Ich umarme Sie mit dankbarem Herzen für den Dienst der Liebe, den Sie mir vom neuen und so glücklich erzeigt haben. So lange ich von meinem Mosler-Weine trinke, werde ich oft die heitre u. liebreiche Mine des Freundes sehn, der ihn für meine Gesundheit ausgesucht, der mich so sehr liebt, und werde diesem Freunde, und werde Ihnen, Theurer Harscher, alles wünschen, Ihnen u. Ihrem Hause, was Liebe, Dankbarkeit und Religion mich wünschen heißen. Die Wohlthat des Rheinweins, die Sie, über meine Bitte, noch zu der Besorgung des Mosler hinzugesetzt haben, beunruhiget mich wirklich. Ach, die Menschen lieben mich weit mehr, als ich verdiene u. niemals verdienen kann! Und dieses muß ich auch von der Güte der Herren Gogel sagen, die sie aus eignem guten Herzen und aus Achtung für Sie, mir bis zu ihrem Nachtheile bezeigen. Sie haben mir bereits sehr verbindlich geschrieben, u. der Wein, denke ich, wird heute ankommen. Da nke n S i e d i e s e n r ed l i c h e n M ä n n er n a n m e i ne r S t a t t . Ihr Tubus, liebster Freund, soll binnen drey Wochen folgen, weil er erst verfertiget wird; aber Herr Hofmann hat mir auch versprochen, ihn auf das sorgfältigste zu arbeiten; und ich denke unsre Rechnungen werden gleich gegen einander aufgehn. Hiermit leben Sie wohl, guter u. bester Harscher, mit Ihrem ganzen Hause. Ich grüsse Ihre theuerste Gattinn, Ihre liebe Tochter, u. Ihren guten Sohn ergebenst und freundlichst, u. bin, so lange ich lebe u. ewig Ihr Freund Leipzig, Gellert. Den 2. May, 1766.
Nr. 1285
1285. An einen Ungenannten.
17. Juni 1766
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Leipzig, den 17. Juni 1766.
Hochwohlgebohrner Herr, Gnädiger Herr, Es ist Herr Mag. Mylius, der die Ehre hat, Ew. Hochwohlgebohrnen diesen Brief zu überreichen und nach Dero Befehl die Aufsicht über den Herrn Sohn zu übernehmen. Wie sehr wünsche ich, daß er dieses wichtige Amt mit aller Sorgfalt, Treue und Geschicklichkeit, und also zum Glücke Dero theuersten Sohnes führen möge! Sollte er indessen der Mann nicht seyn, wie ihn Ew. Hochwohlgeb. verlangen, und o wie selten sind gute Hofmeister! so ersuche ich Sie gehorsamst, mir es zu melden, ob ich vielleicht, wenn Sie eine Verändrung treffen wollten, alsdenn so glücklich seyn könnte, einen Hofmeister zu finden, der den Absichten und Wünschen eines so sorgfältigen Vaters noch gemäßre wäre; der ich übrigens mit der vollkommensten Ehrerbietung und Ergebenheit beständig verharre Leipzig Ew. Hochwohlgebohrnen den 17. Juni, gehorsamster Diener, 1766 C. F. Gellert.
1286. An Johann Ludwig Harscher.
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Leipzig, den 3. September 1766.
Theuerster Freund, Ich habe schon wieder eine Bitte an Sie; und wie würde ich mich schämen, wenn diese Bitte mich selbst, Ihren Schuldner von Alters her, angienge! aber zu meinem Glücke geht sie nur einen jungen Menschen aus meiner Vaterstadt, mit Namen H ö p n er, an. Wer dieser H öpne r ist? Das will ich Ihnen gleich sagen, liebster Harscher. Es ist ein Tuchmachergeselle, zwey u. zwanzig Jahre alt, gut gebildet und in seinen Gesprächen verständig und bescheiden. Dieser Mensch hat in seinen ersten Jahren etwas vom Donat gelernet, nachher ist er auf seines Vaters Handwerk gekommen, hat aber aus großer Liebe zu den Büchern, ohne mündliche Anweisung, bloß durch Hülfe der Grammatik so viel Lateinisch und Französisch gefaßt, daß er in beiden Sprachen lesen, und wie der beygelegte Brief ausweist, auch ziemlich regelmäßig sich darinne ausdrücken kann. Vor vierzehn Tagen kam er nebst seinem Vater, mit dem ich noch in Haynichen in die Schule gegangen, zu mir, sagte, daß er ein Anliegen hätte, welches er mir aber aus Furchtsamkeit u. Blödigkeit nicht mündlich erklären könnte: er hätte es schriftlich aufgesetzt; und hiermit übergab er mir den Brief, den ich Ihnen hier beylege. Kurz, er hat in seinem zwey u. zwanzigsten Jahre noch große Lust zum Studiren. Ich habe ihn mit dem Bescheide von mir gelassen, daß er, wenn ich zwischen hier u. Michaëlis einen Freytisch im convictorio für ihn auswirken könnte, daß er, sage ich, mit Gott studiren sollte. Dieser Freytisch, Theuerster Harscher, ist mir auf d r e y J a h r e versprochen worden. Aber der gute Mensch ist durchaus
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Nr. 1286
3. September 1766
arm. Ich ersuche Sie also durch Ihren Beytritt die Zahl einiger Gönner zu vermehren, die ihn auf d r ey J a h r e bey seinem Studiren wohlthätig unterstützen, jährlich mit zwölf Thalern. Auf diese Weise soll er nebst dem Tische jährlich hundert Thaler haben; u. damit kann er auskommen. Ich denke, so Gott will, daß wir etwas Gutes thun und einen nützlichen Gelehrten aus diesem Menschen bilden werden. Doch ich brauche bey Ihnen keine Bewegungsgründe; denn Sie thun freywillig Gutes: aber darum ist mir bange, daß Sie mehr thun werden, als ich bitte. Thun Sie es nicht, bester Freund, um meiner Ruhe willen nicht; denn ich weis, daß Sie schon der allgemeine Wohlthäter in Ihrer Gegend sind. Zwölf Thaler jährlich; das ist genug, u. mehr nicht. Wenn ich bald sterbe, so nimmt mein Bruder, der Sie herzlich grüßt, die Besorgung über sich. Höpner kann auch schon etwas Griechisch. Aber genug! Ich umarme Sie, segne Sie, u. Ihre liebe Gattinn, u. Ihre lieben Kinder, und bin zeitlebens der Ihrige Gellert. Leipzig, den 20. Aug. 1766. Den 3 Septbr. Zu diesem Briefe, liebster Freund, den ich aus verschiednen Ursachen zurück gehalten, hat sich unter der Zeit noch ein trauriges Anliegen gefunden, das ich Ihnen klagen muß. Kennen Sie denn den Verfasser der Reliqvien, den Hrn GehRath von Moser etwan persönlich? Wie ist es möglich, daß ein so rechtschaffner u. billiger Mann, mich wegen eines scherzhaften Privatbriefs, der nie für das Publicum aufgesetzet war, und dessen Bekanntmachung u. Druck, wie Gott weis u. alle meine Freunde bezeugen werden, mich schon vor vielen Jahren äusserst beunruhiget hat, mich nicht nur der Autoreitelkeit feyerlich beschuldigen sondern mich auch öffentlich der L ü g en strafen kann? Wenn ich nur auch willig zugebe, daß diese groteske Geschichte nicht ganz treu sondern mit kleinen Zusätzen erzählt ist, (und die Treue der Erzählung war ja bey einem scherzhaften Briefe, mit dem ich ein krank gewesenes Fräulein aufheitern wollte auch keine Pflicht:) so dächte ich doch, es wäre grausam, mich deßwegen den schrecklichen Vorwurf der Lügen zu machen. Man nimmt es bey solchen Briefen schon als bekannt an, daß man die Geschichte nicht nackend hinschreibt, sondern eher ausschmückt; u. meine Correspondentinn war schon durch ähnliche Briefe unterrichtet und konnte mich auch mündlich oder schriftlich fragen. – Im Drucke hat dieser Brief freylich die Sprache der Autoreitelkeit; u. darum habe ich auch den Druck verabscheut – er ist auch beleidigend in Ansehung des treuherzigen u. gutgesinnten Officiers, weil ich seiner zu spotten scheine. – Aber konnte der Verfasser der Reliqv. nicht wissen u. glauben, daß der Brief wider meinen Willen bekannt u. gedruckt worden? Ich weis nicht anders, als daß ich ein solches Geständniß ehedem in den Hamburg. Correspondenten habe einrücken lassen. Doch was murre ich? Gott hat mir diese Demüthigung zugeschickt, und ich soll ihr tragen und zu meinem Besten anwenden. Sind Sie aber, liebster Freund, mit dem Hrn v. M. bekannt, so suchen Sie ihm eine günstigere Meynung von meinem Herzen beyzubringen.
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1287. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 8. Oktober 1766.
Liebste Schwester, Ich beklage Euch herzlich wegen Eurer bösen Augen und wünsche Euch von Gott baldige Linderung und Besserung. Zugleich schicke ich Euch auf die drey letzten Monate dieses Jahres, October, Novbr u. December, Euer Jahrgeld zu drey Ducaten. Ferner werdet Ihr, weil Euch Burschers Predigten so wohl gefallen haben, noch mehrere von ihm erhalten. Diese mag Fritze in franz. Rücken und Ecken einbinden für mich: ich will ihm den Band bezahlen. Auch von Dr. Crusius Predigten will ich einen Band beylegen. Mit dem guten Höppner, der allenthalben Beyfall findet, weis ich nicht, wie es gehn wird. Ist sein Übel erblich, wie er glaubt: so werden ihm die Medici das Studiren nicht erlauben. Nun, so weis er alsdenn, daß es Gottes Wille nicht ist; und sein kurzer Auffenthalt hier wird ihm doch nützlich auf sein künftiges Leben in Haynichen seyn können. Ich befehle Euch u. alle die Unsrigen Gott u. seiner gnädigen Vorsorge. L. den 8 Octbr. 1766. Glrt.
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Leipzig, den 20. Oktober 1766.
Theuerster Harscher, Mein Landsmann, Höpner, der einige Wochen bey mir gewesen und nicht nur ein sehr guter Kopf, sondern auch gutes Herz ist, hat wegen a ng e e r bt e r und durch das Nachtsitzen vermehrter H ypoc hondr i e nach dem Willen verständiger Ärzte das Studiren aufgeben und zum besten seiner Gesundheit und zur Erhaltung seines Lebens zurück an seine Handarbeit gehen müssen. Er hat es mit einem gelaßnen und gesetzten Herzen gethan, und es als einen höhern Wink angesehen, daß er nicht studiren soll. Ich erlasse Sie also, bester Mann, der Pflicht, die ich Ihnen in Absicht auf diesen Höpner durch meinen letzten Brief aufgelegt hatte, und danke Ihnen so herzlich, als hätten Sie ihm der erbetne Wohlthat wirklich erwiesen; denn ich weis doch, daß Sie ihm solche gern erwiesen haben würden. Wegen des Postscripts in meinem letzten Briefe, das eine Stelle in dem Religvien betraf, muß ich noch eine Bitte an meinen theuern Harscher beyfügen. Ich weis, wie sehr Sie mich lieben; aber thun Sie um Gottes Willen nicht aus Liebe zu mir einen Schritt in dieser Sache, der den Herrn v. Moser wider mich erbittern und ihn zu einer Erklärung und Rechtfertigung dieser Stelle reizen könnte, die mir vielleicht weit schmerzlicher und nachtheiliger wäre, als der Vorwurf selbst. Nein, wenn Sie ihn nicht freundschaftlich kennen, so lassen Sie lieber die ganze Sache ruhn. Er muß überzeugt seyn, daß ich diese öffentliche Züchtigung verdienet habe, und darauf würde er sich auch öffentlich berufen; und wenn ich nun noch so viel zu meiner Vertheidigung u.
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Entschuldigung sagen könnte: so bliebe es doch eine mir nachtheilige Angelegenheit. Der Herr von Moser ist ein angesehner, feuriger u. herrischer Scribent, gegen den ich ein Kind bin; und Gott bewahre mich vor Streitschriften auf meine letzten Tage, die ich in meinem ganzen Leben gehasset habe! Verhüten Sie auch, daß nicht irgend Jemand zu meiner Vertheidigung etwas wider ihn schreibe. Nein, ich habe ihm alles in meinem Herzen verziehn: er wirds nicht so böse gemeynt haben, als ichs anfangs aufgenommen. Es soll zu meinem Besten dienen; das ist ja genug. Auch eine bittre Arzney, die uns nöthig ist, bleibt Wohlthat. Ich bin ganz der Ihrige, so lange ich lebe, Leipzig, Glrt. den 20 October, 1766.
1289. An Johann Ludwig Harscher.
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Leipzig, den 20. Novbr. 1766. Ihre obgleich späte Antwort, Theuerster Harscher, und die liebreiche Erklärung des Herrn von Moser hat mich unendlich beruhiget. Wie demüthig habe ich Gott gedanket; und wie herzlich und gerührt danke ich Ihnen und dem vortrefflichen Manne! Versichern Sie ihn aller meiner Verehrung, Liebe und Erkenntlichkeit auf das angelegentlichste, und wenn es möglich ist, so reisen Sie selbst zu ihm und danken Sie ihm mit der ganzen Beredsamkeit Ihres edlen Herzens für die Beruhigung, die er mir wieder gegeben und für die Gewißheit, daß er mein Freund und Gönner, und selbst da, wo ich ihn für meinen Ankläger gehalten, mein Vertheidiger ist. Erwerben Sie sich und mir sein ganzes Zutraun; und wenn es irgend in Ihrer Macht steht, ihm einen überzeugenden Beweis unsrer Hochschätzung zu geben, so thun Sie es, so gut Sie es können; und wer kann dieses aufrichtiger, als Sie? – Ich habe vor ungefehr vierzehn Tagen, weil ich keine Antwort von Ihnen, mein bester Harscher erhielt, an einen gewissen Herrn v. Bretschneider in Idstein geschrieben, der ehedem in dem Hause des Herrn v. Moser.. gewesen, und ihm, aber mit viel Einschränkung, fast eben den Auftrag gethan, den ich Ihnen in meinem ersten Briefe gegeben, und nun wünschte ich, daß ichs nicht gethan hätte. Aber ich habe auch bereits heute wieder an ihn geschrieben und ihn gebeten, nichts von dieser Sache mit dem Herrn v. Moser. zu sprechen. Ihren Wechsel zu Büchern für den guten Höpner will ich, um Ihr wohlthätiges Herz nicht zu kränken, getrost behalten, und ihn theils zu Büchern für denselben, theils zu Wohlthaten für ein Paar arme Studenten, und theils zur Unterstützung eines sehr unglücklichen Mannes anwenden, der Wi e l e r heißt, sich itzt in Copenhagen unter Cramers Händen aufhält, vorher zu St. Croix in America Chirurgus und der Freygeisterey ergeben war, von da aus vor zwey Jahren unbekannter Weise an mich schrieb, Hülfe für seine Gewissenspein und seinen Unglauben bey mir suchte, endlich unerwartet selbst zu
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mir nach Leipzig kam, u. nach einigen Wochen von hier nach Holland, und endlich auf mein Bitten nach Copenhagen gieng. Von diesem beklagenswürdigen Manne will ich Ihnen in meinem nächsten Briefe eine ausführlichere Nachricht ertheilen. Ach möchte es doch Gott im Himmel wollen, daß ich Sie, mein theurer, frommer Freund, in diesem Leben noch einmal umarmen und mein ganzes Herz mit Ihnen ausreden u. Ihnen satt sagen könnte, wie sehr und brüderlich ich Sie liebe. Gott erhalte Sie den Ihrigen und der Welt und erfreue Ihre Seele mit den Schätzen seiner Gnade! Ich bin auf mehr als dieses Leben der Ihrige, Glrt.
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Leipzig, den 25. November 1766.
Theuerster Harscher, Ich versprach in meinem letzten Briefe, Ihnen eine ausführlichere Nachricht von Wi e l e r n und seinem Gemüthszustande zu geben; allein wann würde ich fertig werden, wenn ich dieses Versprechen nach der Länge erfüllen wollte. Ich schicke Ihnen also zween Briefe an ihn, die ich in Abschrift liegen habe; der erste ist eine Antwort auf sein weitläuftiges Schreiben aus America; den andern schrieb ich ihm, da er Leipzig wieder verlassen hatte, nach Amsterdamm. Diese Briefe werden Ihnen sagen, in was für einem trostlosen und schrecklichen Gemüthszustande er steht. Auch itzt, da er in Copenhagen lebt, ist die Hand Gottes noch immer schwer auf ihm; aber er wird ihn nicht verlassen, sondern er demüthiget ihn, daß er ihm helfen könne. Sein Herz ist im eigentlichsten Verstande ein trotzig und verzagtes Ding. Er hat viel Verstand, aber auch eine unbändige Einbildungskraft, die ihm oft die deutlichste Wahrheit verstellt. Er ist ohne Erziehung erwachsen, in der Welt wunderbar herum gestreift, einmal Husarofficier bey den Pr. gewesen, hat viel gelesen, aber mehr für seinen Stolz, er kann den Joung u. meine Lieder auswendig, aber auch die Einwürfe der Freygeister. Kurz, er ist der sonderbarste und zur Zeit elendste Mann, dem Gott allein helfen muß. Ich habe sechs Wochen viel mit ihm zu thun gehabt, und nichts ausgerichtet. Der einzige Mann, der durch seine Briefe viel über ihm vermacht hat, ist eine meiner vortrefflichen Freunde in Dresden, der Geheimkammerrath Wa g ne r, mein ehmaliger Zuhörer, der mich u. viel andre an Einsicht, Beredsamkeit und Empfindlichkeit des Herzens u. der Religion weit weit übertrifft. Wieler selbst zieht die Briefe dieses Mannes allen Unterredungen mit Cramern, Crusiussen u. mir vor. Beten Sie für diesen Unglücklichen, glücklicher u. von Gott geliebter Freund. Haben Sie etwann mit dem guten Herrn von Moser. gesprochen? Daß er nur nicht aus Gefälligkeit für Sie u. mich die Note, die er zu der bewußten Stelle machen will, zu günstig u. dadurch das Publicum auf die Sache noch aufmerksamer macht. Vielleicht wäre es das sicherste Mittel, wenn er die
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Stelle bey einer neuen Auflage, ohne weitere Erklärung, gar wegließe. Doch das wird der Herr v. Moser. u. Sie besser verstehn, als ich. Empfehlen Sie mich seiner unverdienten Liebe auf das ehrerbietigste und verbindlichste und leben Sie nach dem Wunsche meines Herzens mit Ihrem ganzen Hause immerdar wohl, immerdar glücklich unter dem Seegen Gottes! Leipzig, den 25 Novbr. 1766. der Ihrige, Glrt. Die beiden Briefe bitte ich mir bey Gelegenheit wieder aus.
1291. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 29. Dezember 1766.
Liebste Schwester, Gott segne Euch und unser ganzes Haus mit aller geistlichen und leiblichen Wohlfahrt auch in dem Jahre, das wir bald anfangen werden; und Dank und Preis sey ihm für die Wohlthaten, die er uns in dem zurückgelegten aus Gnaden erzeigt hat! Damit es Euch nicht an dem Nothwendigen mangeln möge, so schicke ich Euch auf den Monat J a n u a r und F e br ua r Eure Pension voraus. Zugleich folgen noch zwey Thaler, die ich zu Gutthaten erhalten habe. Von diesen gebt Fritzen zwey Gulden in seine Haushaltung, u. einen Gulden laßt ein Paar Arme geniessen. – Mehr kann ich, dem das Schreiben sauer wird, itzt nicht schreiben. Lebt wohl u. bete für mich, so wie ichs für Euch auch thue. Leipzig, den 29 Decbr. 1766. Glrt.
Nr. 1292 13. Dezember 1753
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Wiederaufgefundene Briefe
1292. An Philipp Erasmus Reich.
Leipzig, den 13. Dezember 1753.
An Herrn Reichen. Um es Ihnen mit einem Worte zu sagen: ich verlange für meine Mühe den Bogen 6 Groschen: dieses kann ich mit gutem Gewissen fordern. Hätte ich dem Werke glücklicher dienen können: so würde ich auch mehr fordern. Leben Sie wohl und kommen Sie glücklich wieder! Glrt. Damit Sie die Ausgabe in der Handlung belegen können: so will ich Ihnen eine Quittung schicken.
1293. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 1. Juli 1754.
Liebe Schwester Die übersendeten Bücher sind gut gebunden; ich schicke Fritzen acht Groschen dafür. Wenn ich Zeit hätte, so wollte ich ihm andre zu binden schicken. Der Caffee folgt. Auch kommen zwey paar Strümpfe; ein paar sollen unten u. ein paar oben angestricket werden. Ich habe itzt des Tages fünf Collegia; so viel habe ich Ihrer nie gehabt. Vielleicht denke ich weniger an mich, wenn ich mit Arbeit überhäuft bin. Meine Gesundheit ist noch sehr wandelbar; aber Gott sey Dank in voriger Woche habe ich etliche glückselige Tage gehabt. Das Lied, das ich dem Mittelsten ehedem schicken müssen, will ich Euch schicken, wenn ichs finde. Ich grüsse die liebe Mama u. wünsche Ihr Leben u. Gesundheit. An den Hrn Bruder u. alle meinen herzl. Gruß. Künftigen Donnerstag ist mein Geburtstag. Wünscht mir, daß dieser Tag ein Tag der Freude u. der Ruhe für mich seyn mag. Leipzig, den 1 Jul. 1754. Glrt.
1294. An Carl Wilhelm Christian von Craussen. Leipzig, den 30 December, 1754. Hochgebohrner Freyherr, Meine letzte Beschäftigung in diesem Jahre soll zugleich eine meiner angenehmsten seyn. Ich will mich aller der besondern Gnade und Liebe, womit
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Nr. 1295
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Sie mich nun schon so lange erfreut, lebhaft errinnern, den Werth derselben vom neuen fühlen, Ihren edelmüthigen Character durchdenken und mich der Hochachtung und Ergebenheit, die ich Ihnen so gern schuldig bin, ganz überlassen und mich durch aufrichtige Wünsche für Ihr langes Leben, für die Ruhe Ihres Geistes und die Dauer Ihrer Gesundheit befriedigen. Dieses alles will ich thun, theuerster Gönner und Freund, und ich thue es in diesen Augenblicken. Niemand kann Ihre rühmlichen Eigenschaften u. Absichten höher schätzen, als ich sie schätze, und Niemand kann Ihnen mehr Gutes gönnen, als ich Ihnen gönne und zeitlebens gönnen werde und gönnen muß. Gott lasse es Ihnen in dem Jahre, das uns wieder entgegen eilet, und in allen den künftigen Jahren Ihres Lebens nach dem Wunsche eines Herzens gehn, das die wahre Ruhe kennet und sich ihr täglich mehr nähert. Er lasse Ihre löblichen Anstalten der Welt und ihrem Geschlechte immer heilsamer und nützlicher werden und Sie die süssen Früchte eines guten Bewustseyns täglich einerndten. Nach diesem Wunsche ersuche ich Sie um Ihre fernere Liebe gegen mich und um die Fortsetzung des Vertrauens, mit dem Sie mich zeither beehret haben. Ihre Georgica sind mir nicht zu Gesichte kommen; ich will sie aber diese Messe von Herr Kornen selbst fordern. Ich hoffe, daß Sie durch ihn die ersten funfzig Psalmen des Herrn Hofprediger Cramers erhalten werden, wenigstens sind sie bald fertig, und ich schmeichle mir, daß sie Ihren Beyfall größten Theils erlangen werden, so wohl als seine Reden. Ich habe diesen Mann, der vor acht Jahren hier studierte und mich itzt so weit übertrifft, mit bilden helfen, u. seine Grösse voraus gesehn. Also ist unser Hagedorn auch todt? Ich habe Nachricht, daß er als ein guter Christ gestorben ist. Sein Nachruhm ist ihm sehr versichert. Doch was ist der Nachruhm? Ich wünsche mir, bald eine erfreuliche Nachricht von Ihnen zu hören und verharre mit der ersinnlichsten Hochschätzung Ew: Hochgebohrnen Excellenz Für das Gedichte: die Majestaet im Kleinen, danke ich ihnen gehorsamst. Lobspruch, den Sie mir darinne ertheilen, ist nur gar zu groß, gar zu gültig.
1295. An eine Ungenannte.
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gehorsamster Diener C. F. Gellert.
Leipzig, den 28. April 1756.
Hochwohlgebohrne und Gnädige Frau, Wenn Sie gewohnet wären, nur den guten Erfolg einer Bemühung und nicht die Absicht derselben zu belohnen: so hätten Sie mir eher Ihre Unzufriedenheit als Ihre Erkenntlichkeit zu erkennen geben müssen. In der That haben Ihnen meine Dienste, so klein oder groß sie sind, nicht das Geringste dem Anscheine nach genützet, und doch haben Sie solche ohne alles mein Er-
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warten so reichlich belohnet. Das ist zu viel Großmuth, Gnädige Frau, und zugleich zu viel Unruhe für mich. Sie setzen mich in eine Verbindlichkeit, von der ich mich nicht so leicht werde befreyen können, und Sie rauben mir zugleich das Vergnügen, Ihnen freywillig gedienet zu haben, oder künftig zu dienen. Möchte doch Ihr Herr Sohn den Aufwand, den Sie aus Liebe für ihn machen, dadurch vergelten, daß er Ihren Wünschen und Befehlen künftig zuvor käme und die Bitten und freundschaftlichen Ermahnungen, die er von mir gehöret, nicht unerfüllt liesse. Ich habe seinetwegen bereits nach Wittenberg an den Hofrath und Professor Wa l t h e r geschrieben und erwarte künftige Woche gewisse Antwort. Herr Hofrath Triller hält, so viel ich weis, keinen Tisch; aber Walther hat sonst einen gehalten. Den Herrn Sohn wieder nach Leipzig zu thun, Gnädige Frau, das kann ich Ihnen, wenn ich nach meinem Gewissen urtheile, nicht rathen; ja ich muß Sie vielmehr inständigst ersuchen, den Bitten des Herrn Sohnes von dieser Seite her kein Gehör zu geben. Sein Glück ist mir kostbarer als seine Liebe; und wenn ich diese zehnmal verlieren sollte: so würde ich doch allemal behaupten, daß er diesen Ort vergessen müßte. Was hat er für einen Schimpf dabey zu befürchten? Bey den Klugen wird ihm seine Verändrung mehr Ehre machen. Er hat seine Schulden bezahlet. Seine Gnädige Mutter verlanget, daß er nach Wittenberg gehn soll, und sie hat zehn Ursachen dazu. Kann der Gehorsam gegen eine Mutter einem Sohne nachtheilig seyn? – – So viel ich Herr S a a l e n kenne, ist er ein geschickter und erfahrner Hofmeister. Er hat ehedem ein halb Jahr in meinem Hause gewohnet und gut und ordentlich gelebt. Voraus gesetzet, er wäre ein guter Hofmeister für den Herrn Sohn; würden Sie, Gnädige Frau, ihm nicht lieber jährlich fünfzig Thaler mehr geben, als es mit einem andern wagen, bey dem Sie weniger für den Herrn Sohn hoffen könnten? Ich weis, Sie sind so gnädig, daß Sie mein Wort hören. Ist es nicht unendlich besser, der Herr Sohn verliert an seinem künftigen Vermögen etliche hundert Thaler und lebt bey einem Hofmeister, der ihn vor Schulden und jugendlichen Ausschweifungen bewahret, der sein gutes Herz zu gewinnen weis, der ihn lehrt, ein großes Vermögen rühmlich und zu seinem Glücke und der Welt zum Besten zu verwalten? Gesetzt, der Herr Sohn würde kein großer Gelehrter. Auch das; wenn er nur ein nützlicher und verehrungswürdiger Mann wird. Das kann man werden, ohne sehr gelehrt zu seyn. Er soll die Freude und der - - - - - - -fältigen und würdigen Mutter werden. Hält ihn der Hofmeister mit Klugheit u. Sorgfalt dazu an: so wird er Ihnen einen großen Theil der Sorgen entziehn, die Sie zeither beunruhiget. Dieses wünsche ich von Grunde meines Herzens und verharre mit aller Erkenntlichkeit und Ehrerbietung Ew. Hochwohlgeb. Gnaden Leipzig, den 28 April, gehorsamster Diener 1756. C. F. Gellert.
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Nr. 1296
9. Dezember 1756
1296. An Louis Ésaïe Pajon de Moncets.
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Liebster Freund, Ihr Brief an meinen Übersetzer ist vortrefflich; aber dennoch haben Sie mich zu sehr gelobt und ihn zu empfindlich getadelt. O was sind Sie für ein beissender Despreaux! Der Übersetzer hat alles, hat jedes Wort und noch mehr verdienet; aber wenn er glaubt, daß ich der Anstifter dieser Critik bin: so muß er nothwendig auf mich böse werden. Ich hätte ihm die Wahrheit sanfter gesagt, so, daß er sich hätte schämen und mir in voller Demuth danken müssen. Kurz, er wird sich einbilden, daß mein sogenannter Schüler (zu viel Ehre für mich!) mir den Brief gewiesen und der Lehrmeister ihn herzlich gebilliget hat. Die Stelle aus dem Boileau ist ein vergifteter Pfeil. Das Bekenntniß, daß er in zwey Jahren wenig oder gar kein Deutsch gelernet, daß er nicht eine Arbeit von vierzehn Tagen gleich in den Druck hätte geben sollen; alles dieses wird den Übersetzer in die Wuth des Unvermögens stürzen. – Für jede Ihrer Verbesserungen sollte er Ihnen die Hand küssen u. es öffentlich gestehen, was Sie ihm für einen Dienst erwiesen, wenn Sie anders Ihren Namen unter den Brief setzen wollten. – Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für alle die Mühe, die Sie sich mir zum Besten gegeben, u. für alle die guten Meynungen von mir, die ich kaum zur Hälfte verdiene. Es ist wahr, ich habe Ruhm; aber Sie suchen Ihren Ruhm still in Ihrer Pflicht und Ihr Glück in der Liebe der besten Frau; wer ist nun wohl der Glücklichste von uns beiden? – Ich küsse Ihrer lieben Frau die Hand und bin mit der größten Hochachtung u. Dankbarkeit Den 9 Decbr. Ihr Freund u. Diener Glrt. 1756.
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Leipzig, den 9. Dezember 1756.
Leipzig, den 6. Februar 1757.
Liebe Schwester, Ich weis Euch wenig zu schreiben. Meine Gesundheit ist mittelmäßig, u. dennoch, Gott sey Dank, erträglich. Gestern ist einer meiner Freunde, Professor Glöckner aus Freyberg, an einen Schlagflusse, der ihn gleich mit dem Ende des collegii, das er gelesen, befallen hat, nach wenig Stunden gestorben. Es war ein lieber frommer Mann. Gott habe ihn selig. Ich bin etliche Stunden bey seinem Ende gewesen, das sanft u. für ihn, da er ohne alle Empfindung war, mehr als sanft war. Er ist in meinen Jahren u. mir ein Beyspiel meiner eignen Hinfälligkeit; denn seine Krankheit, die er viele Jahre getragen, war die meinige. Vielleicht ist auch mein Ende wie das seinige. Ich will ihn auch den Dienstag zu Grabe tragen helfen u. mich meines eignen Todes errinnern. Der beygelegte halbe Louisdor ist eigentlich nicht mein Geld. Ich habe ihn von einer geführten Rechnung übrig behalten u. ich darf ihn anwenden, wozu ich will. Gebt also der lieben Mama 1 rhlr 16 gr. davon; 12 gr. sollen
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Euer u. Friedrichen u. 8 gr. könnt Ihr den Armen geben. Grüßt die liebe Mama herzlich von mir u. auch den Hrn Bruder. Gabriel lebt itzt, so viel ich sehe u. denke, besser. Der Hauszinß des vorigen Vierteljahres beträgt 4 rhlr. – Bald werde ich Euch ein neues Buch von mir schicken, wenn ich lebe. Lebt wohl: grüßt alle von mir. Den 6 Febr. 1757. Glrt.
1298. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Bonau, den 22. Januar 1758.
Liebe Schwester Mein Zustand ist erleidlich, u. Gott gebe, daß der Eurige allerseits es auch seyn u. lange bleiben mag. Ich grüsse die liebe Mama u. segne sie kindlich. Gott lasse es ihr auch in diesem Jahre wohl gehn. Vielleicht hat sie nicht genug Reustholz, hier folgt ein Thaler, kauft ihr welches, u. acht Groschen sollen Euch zu Biere. – Der Baron Croneck, ein Hofrath in Anspach, ein junger Herr von etl. zwanzig Jahren, mein Zuhörer vor etlichen Jahren, u. mein Freund, ein treffliches, gelehrtes, geistreiches u. frommes Kind, ist an den Blattern auf einer Reise nach Nürnberg gestorben; aber mit großem christl. Heldenmuthe. Sein Tod hat mich in meiner Einsamkeit viele Thränen gekostet u. mich an den meinigen errinnert, den Gott im Himmel zu seiner Stunde mir wolle selig seyn lassen, das einzige Glück des Christen. Ein Preussischer Major von Kleist, der in Leipzig steht, u. ein grosser Poet ist, hat auf meinen vermeinten Tod vier Verse gemacht, die ich Euch hersetzen will. Als Dich des Todes Pfeil, o Gellert, jüngst getroffen, Klagt ich u. weint, u. sah den Himmel plötzlich offen Auch den belebten Raum der weiten Welt sah ich: Die Erde weinte, der Himmel freute sich. Ich bin bey der letzten Zeile bey nahe in Ohnmacht gefallen. O Gott, welcher Engel wäre ich, wenn ich diesen Lobspruch verdienete! Lebt wohl, grüßt den Hrn Bürgermeister u. alle meine Freunde herzlich u. ergebenst. Ich bleibe, wenn ich lebe, diesen Winter wohl in Bonau. Bonau, den 22 Jan. 1758. Glrt.
1299. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 22. Januar 1759.
Liebste Schwester, Also ist wieder ein Glied aus unsrer Familie abgegangen? Gott habe ihn selig, den guten Vetter, und gebe, daß sein Bruder noch der Trost des armen Vaters werde, und alle lehre er bedenken, daß wir sterben müssen, damit wir weise leben, um glücklich zu sterben! Die Nachricht von des sel. Stadtschrei-
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bers Tode hat mich nicht so sehr erschrecket, weil ich sie alle Tage, ich weis nicht wie nach, vermuthet habe. – Was spricht aber die liebe Mama? Sie wird klagen u. weinen, und ich bitte sie, daß sie ihrer Klagen mäßige und sich durch Gelassenheit stärke. Ich schicke ihr den Rest auf ihre Pension vom vorigen Jahre - - - 3 rhlr 8 gr; denn 30 rhlr hat sie bereits erhalten; die übrigen acht Groschen sollen für Euch u. Fritzen. – Gabriels Tisch geht zu Ostern zu Ende; ich habe also an die Gräfinn Vitzthum nach Welkau geschrieben u. sie ersuchet, bey der Fr. Gräfinn in Lichtewalde eine Vorbitte wegen der Prolongation einzulegen. Wenn es möglich ist, so erhalten wir sie gewiß. Geht es nicht an, so will ich sehen, daß ich einen Churfürst. Tisch für Gabrielen auswirken kann. Er lebt noch recht ordentlich. Indessen bitte ich, daß er die Meublen seines sel. Bruders nicht etwan auf einmal, sondern nach u. nach u. als Sachen erhalte, die auf meine Vorbitte ankommen. – Lebt wohl u. grüßt alle herzlich von mir. Glrt. L. Den 22 Jan. 1759. Meine Gesundheit ist seit acht Tagen nicht die beste; aber Dank sey Gott, daß es nicht noch schlimmer ist.
1300. An Friedrich Eberhard von Rochow.
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Leipzig, den 6. April 1759.
Hochwohlgebohrner Herr, Hochzuehrender Herr, Es ist lange, daß ich Ihnen die Danksagung für Ihren sehr gütigen Brief und für das Praesent aus Ihrer Haushaltung schuldig geblieben bin; allein der Uberbringer dieses Geständnisses wird meine Langsamkeit mit allem seinen guten Gewissen bis auf den Punkt entschuldigen können, wo sie bey nahe aufhört, ein Fehler zu seyn. Wenigstens ist er der sicherste Zeuge von der Hochachtung, die ich gegen Ew. Hochwohlgebohrnen und das ganze Rochauische Haus trage; und wenn ich bloß meinem Wunsche folgen dürfte: so würde ich ihm keinen Brief, sondern mich selbst zur Gesellschaft geben. Allein dieser Gedanke, so wahr er nach meinem Wunsche ist, wird ein süsser Traum, so bald ich ihn mit meinen Umständen der Gesundheit so wohl, als meines Berufs, zusammen halte. Ich werde also mit dem Vergnügen der Correspondenz so lange zufrieden seyn müssen, bis ich einmal das Glück habe, Ew. Hochwohlgeb. in meinem Vaterlande persönlich zu sprechen; und da es das Vaterland Ihrer Gemahlinn und der besten Frau ist: so scheint mir diese Hoffnung nicht ungegründet zu seyn. Lebe ich, so kann ichs vielleicht erleben, daß Sie mir noch selbst Ihren Sohn zubringen. Der Herr von Bos e reiset mit dem größten Verlangen der Liebe und Hochachtung nach Brandenburg, und er verdienet das Vergnügen, das daselbst sein wartet, durch sein gutes Herz und seinen ausserordentlichen Fleiß vorzüglich. Ich habe es ihm zwar aufgetragen, mich Ihrer Frau Gemahlinn und dem würdigen Herrn Vater nachdrücklich zu empfehlen;
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allein ich ersuche Sie dem ungeachtet selbst um diesen Dienst; der ich mit der vollkommensten Hochachtung und Ergebenheit zeitlebens verharre Ew. Hochwohlgebohrnen Leipzig, den 6 April, 1759. gehorsamster Diener C. F. Gellert. Die überschickte Butter war vortrefflich und ich danke Ihnen ergebenst für diese besondre sorgfältige Herablassung bis auf meinen Tisch u. meinen Geschmack.
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Leipzig, den 7. Juli 1759.
Lieber Herr Persch, Die Frau Gräfinn von Vitzthum hat bereits den jungen S c hl e g e l , den ich ihr vor langer Zeit bey Gelegenheit empfohlen, zum Pastorate in Lomnitz vorgeschlagen, und es ist nur die Frage, ob der Concollator ihn billigen wird. Fordern Sie also diesesmal nicht, daß ich Sie empfehlen soll; sondern seyn Sie ruhig und getrost; es wird schon eine andere Gelegenheit kommen, da ich Ihnen dienen kann; und vielleicht ist ohne mich Ihre Beförderung nahe. Gott wird Ihnen den Weg schon zeigen, wenn Sie in das Amt seiner Kirche treten sollen. Indessen steht es bey Ihnen, ob Sie sich wegen der Lomnitzer Pfarre bey der Gräfinn Vitzthum melden wollen. Das Anhalten ist ja erlaubt, wenn es Ihnen auch für diesesmal nicht nützte. Leben Sie wohl, lieben Sie mich ferner und seyn Sie gutes Muthes. Ein Herz, das Gott vertraut und seine Pflicht thut, hat stets ein gutes Schicksal zu erwarten. Ich bin mit wahrer Hochachtung Ihr ergebenster Diener L. den 7ten Jul. 1759. Gellert.
1301a. An Andreas Wagner
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Störmenthal den 19. September 1759.
Liebster Wagner, Ich denke so oft an Sie, ja ich bete selten für mich, ohne zugleich für Sie zu beten; warum sollte ich also nicht auch oft an Sie schreiben, da ich Zeit genug übrig habe? Es ist wahr, daß sich mein Unvermögen auch bis auf die Briefe erstrecket, aber um diesem Unvermögen nicht nachzugeben, will ich lieber schreiben, und Ihnen, wo icht durch den Brief, doch durch meine Ueberwindung ein Vergnügen machen. Meine Umstände sind fast eben die-
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jenigen, in denen Sie mich letztens verlassen haben, und ohne klagen zu wollen, sage ich Ihnen, daß ich viel leide; und das weis Gott. Aber ich suche mich mit dem Troste seines Wortes zu beruhigen, mich zu stärken, wenn ich schwach werde und zu hoffen, wo nichts zu hoffen scheint. Niemals habe ich vielleicht so sehr empfunden, wie wenig der Mensch ohne den beständigen Einfluß der glöttlichen Gnade vermag, als in diesem Jahre, und ich lerne Davids Bekenntniß verstehen: wenn dein Wort nicht wäre mein Trost gewesen, so wäre ich vergangen in meinem Elende. Ich lerne die Worte, Röm . 9. verstehen: „So liegt es nun nicht an iemands Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.“ Er muß uns Kraft geben, unser Elend und Verderben lebendig zu erkennen und zu fühlen, und Kraft, seine freye Gnade in Christo zu glauben und ohne alle unsre Würdigkeit, und vielmehr als die Unwürdigsten, uns zuzueignen, unser Gewissen dadurch zu beruhigen und im Glauben an diese seine Gnade, an die Vergebung aller unsrer Sünden um Jesu Christi willen, uns mit Liebe u. Vertraun zu ihm, mit der Hoffnung des ewigen Lebens und mit Lust u. Kraft zum Guten und einem heiligen Abscheu vor allem Bösen zu erfüllen. O liebster Wagner wie sehr sollte ich Gott bloß für die Wohlthat danken, daß ich einen Freund an Ihnen habe, mit dem ich so christlich reden und durch dessen Beyspiel ich mich erwecken und trösten kann. Ja, des Menschen Herz ist ein trotzig und verzagtes Ding. Wenn Gott es demüthiget und zur bessern Kenntniß sein selbst, seiner Sünden, seiner bösen Neigungen und seines Unvermögens, sich selbst zu heiligen, bringen will: so flieht dieß Herz zu seinen eignen Bemühungen, sich zu helfen, und sich von seiner Angst durch Thränen, und Gebete, durch Lesen und Studiren, durch gute Werke, durch mühsame Einsamkeit zu befreyn, und Gott zu bewegen, ihm das Verdienst des Erlösers deswegen zu Gute kommen zu lassen. Luther sagt an einem Orte: „Wenn der Glaube rein und ungefärbt bleibt, füsset und gründet er sich nicht auf mich selbst, noch mein Thun, daß mir Gott darum sollte gnädig sein, wie der falsche Heuchelglaube thut, welcher menget in einander Gottes Gnade u. mein Verdienst, ob er auch wohl die Worte behält von Christo, aber doch des Herzens Zuversicht setzet heimlich auf sich selbst, also daß es nur eine angestrichne Farbe ist – Das hebe an u. versuche es, wer da will, so wird er sehen u. erfahren, wie trefflich schwer es sey, u. wie sauer es wird, daß ein Mensch, der sein Lebtage in seiner Werkheiligkeit gestecket, sich heraus schwinge und mit ganzem Herzen erhebe durch den Glauben in diesem einigen Mittler. Ich habe es nun selbst schier zwanzig Jahre geprediget, daß ich sollte herauskommen seyn; noch fühle ich immerdar den alten anklebischen Unflat, daß ich gern mit Gott so handeln wollte, und etwas mitbringen, daß er mir seine Gnade für meine Heiligkeit müßte geben, u. will mir nicht ein, daß ich mich so gar soll ergeben auf die bloße Gnade, u. muß doch nicht anders seyn.“ Wie bewundre ich den sel. Luther in seiner biblischen Weisheit, in seiner freymüthigen Aufrichtigkeit u. großen Demuth; und wie sehr fürchte ich, daß Gott oft ein erwecktes Herz, das sich aber selbst helfen will, nicht anders von seinem Irrthume u. heimlichen Unglauben heilen und zur Erkenntniß seines großen Elends bringen
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kann, als wenn er es einige Zeit durch Entziehung seiner Gnadenkräfte sich selbst, seiner Weisheit u. Stärke, das ist, seiner Thorheit u. Schwachheit überläßt. Alsdenn fühlen wir, wie viel Böses noch in uns wohnet; u. wie selbst die Leidenschaften u. Neigungen, die wir am gewissesten u. seit vielen Jahren besiegt zu haben glaubten, noch in uns da sind, und nach der Herrschaft streben. Alsdenn fühlen wir bey den Anklagen unsers Gewissens, wie wenig wir seine Unruhen stillen können, u. wie nicht unsre Lebensbeschaffung sondern das Göttliche und unendliche Verdienst unsers Erlösers der Grund unsrer Gnade bey Gott, allein, ganz allein seyn u. wie uns Gottes Geist durch den Glauben umbilden heiligen u. getrost machen muß. – Liebster Wagner, ich habe viel geschrieben, möchte ich doch etwas Gutes für mich geschrieben haben! – Und wie leben Sie denn? Mein Herz sagt mirs, daß Sie glücklicher leben, als tausend andre Menschen. Ich bitte Gott darum, bitte, daß er mich diesen Tag, so schwer er auch seyn mag, geduldig und voll Hoffnung wolle zubringen und nicht so kleinmüthig seyn lassen. Wer einen Gott zum Erlöser u. Helfer hat, sagte Cramer einstens zu mir, der soll nicht traurig seyn, wenigstens es nicht bleiben. Ich grüsse Ihre liebe fromme u. vortreffliche Frau, das Glück Ihres Lebens, u. bin p den 19 Septbr. G. P.S. Ich bin gestern sehr über Sie erschrocken. Gott sey Dank für alle seine Vorsorge! Können Sie uns nicht besuchen? Wo ist Dr. Tilling? Das ganze Haus, besonders die Fr. Gräfinn, empfielt sich Ihnen u. Ihrer Frau recht freundschaftlich.
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1302. An Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt. Leipzig, den 19. November 1759. Gnädigste Gräfinn, Ich habe nach Ihrem Befehle bereits an Schlegeln geschrieben und ich erwarte binnen zehn Tagen Antwort. Auch an den Sekretair des Praesidenten liegt schon ein Brief fertig, wenn nur die Dresdner Posten giengen. Mag. Heyers Entschluß bleibt feste, und er wird auf den andern Weihnachtsfeyertag vor Ihnen predigen, damit Sie urtheilen können, ob er das Pastorat in Sausedlitz verdiene. Er hat Ihre gnädige Erklärung mit großen Freuden von mir angehöret und ich halte es für eine besondre Schickung, daß dieser Mann so plötzlich ein Amt sucht, das er doch schon lange hätte suchen können, wenn ich auf seine Jahre und Geschicklichkeit sehe. – Die Stelle von meinem Bruder, die in meinem letzten Briefe steht, verstehe ich bloß so, daß die gnädige Gräfinn in einem Brief an mich seiner mit etlichen Worten gedenken sollen. – Ihre lieben Söhne sind wohl u. fleißig und eben itzt bey mir in der Stunde gewesen. Herr Buschmann ist noch hier, weil keine Post nach Freyberg oder Dresden abgeht. Er hat mir am Sonnabende einige Stellen aus einem Briefe gesagt, den er an Sie geschrieben. Sie waren sehr fromm und dankbar, aber vor großer Empfindung mehr poetisch als prosaisch ausgedrückt.
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Ich werde künftig meine Angelegenheiten wieder an die gn. Fräulein überschreiben, damit ich Ihnen, Theuerste Frau Gräfinn, die Last mir zu antworten entziehe. Herr Buschmann kömmt eben itzt u. sagt, daß die Freyberger Post wieder nicht geht. Er meynt, wenn er das Praesentationsschreiben hätte: so könnte er sich gleich im Consistorio examiniren lassen u. alsdann die Probepredigt thun und folglich die Wiederherreise ersparen. Allein dieß wird in der Abwesenheit des Herrn Grafen vermuthlich nicht statt finden. Leipzig, den 19 Novbr. 1759. Gellert. P. S. Ich bin sehr über den Zufall der gn. Fräulein erschrocken; aber da ich die ganze Erzählung angehöret: so habe ich auch wieder Muth bekommen. Wollte doch Gott, daß dieses Kind gesund vollkommen gesund würde. – Die heftige Bewegung kann dieses Mal eine Ursache des Zufalls seyn.
1303. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Liebe Schwester, Ich danke Euch für Euren langen Brief u. wünsche Euch durch diesen, Euch u. unserm ganzen Hause Leben, Gesundheit u. Zufriedenheit zum neuen Jahre. Gott stärke insonderheit den lieben Herrn Bruder. Weil ich ein Praesent von 75 rhlrn aus Warschau durch einen mir unbekannten Gönner erhalten habe, der mir so gar eine beständige Pension, ungenannt geben will: so kann ich Euch desto eher ein Vierteljahr von Eurer Pension auf das künftige Jahr bezahlen. Hier sind 2 rhlr; und zugleich acht Groschen für Arme. Danket Gott, der so gnädig u. mehr als gnädig für uns u. besonders für mich sorgt. Lebet wohl. Leipzig Glrt. den 21 December, 1759.
1304. An Christian Friedrich Biehle.
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Leipzig, den 22. März 1760.
Lieber Herr Vetter, Ich danke ihm sehr für den guten Brief, den er mir geschrieben hat, und erfreue mich zugleich über die Nachricht von seiner leidlichen Gesundheit, seinem Fleiße und der hinlänglichen Arbeit seines Berufs. Fahre er fort, mein lieber Sohn, und er wird ein Beweis seyn, daß Gebet und Arbeit niemanden verläßt. Es ist schon ein großes Glück für ihn, daß ihm Gott seine Mutter so
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lange erhält und daß er diese Wohlthat durch so viel Liebe und Gehorsam zu verdienen sucht. Kann ich ihn in seiner Handthierung durch einen Vorschuß an Gelde, oder Bücher, unterstützen: so melde er mirs; ich wills gern thun. Man hat z. E. eine sehr wohlfeile und gut beschaffne neue Auflage von A r n d s wahrem Christenthume und dem Paradiesgärtlein, die in Halle herausgekommen ist (1757 oder 1758) und die nur sechs, oder acht Groschen kostet. Kann er einige Examplare von diesem Buch (in Octav) brauchen: so will ich sie ihm wohlfeil verschaffen. Schneider ist noch immer mein Buchbinder und verdient gemeiniglich von Messe zu Messe seine sechs bis acht Thaler. So viel, mein lieber Vetter. Lebe er wohl; und wer nach Gottes Willen lebt, der lebt allezeit, auch im Unglücke, noch wohl. Ich grüsse seine liebe Mutter und bin zeitlebens sein ergebenster Vetter Leipzig, den 22 März Gellert. 1760. Ich grüsse seine liebe Mutter nochmals u. danke ihr für den letzten Brief. Desgleichen wünsche ich dem Hrn Bruder Gesundheit u. Stärke, u. grüsse auch Gabrielen, dessen Buch nur auf Gelegenheit wartet.
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Leipzig, den 7. Juli 1760.
Liebste Schwester, Der Montag u. Donnerstag voriger Woche sind wieder zwey schwere, ach schwere Tage für mich gewesen; aber genug sie sind durch Gott überstanden. Mein Geburtstag war kraftlos, aber doch erträglich. Ich bin mit Bücher u. Silberwerke beschenket worden, u. nichts rühret mich. – Und die Friderische Hochzeit, diese wird, wie ich hoffe, glücklich vollzogen seyn. Aber der Abschied wird Mutchen freylich sauer werden. Getrost: Gott wohnet überall. Ich grüsse die beiden Verheiratheten herzlich, und wünsche Ihnen Glück auf ihr ganzes Leben. Auch den Hrn Bruder grüsse ich mit Tausend guten Wünschen; u. so grüsse ich alle. Lebt wohl. Den 7 Jul. 1760. Glrt.
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Stormthal, den 30. September 1760.
Liebste Schwester, Ich habe geglaubt, Gödicke würde Euch Nachricht von meinen Umständen gegeben haben, ausserdem hätte ich nicht so lange geschwiegen. In der That sind sie für mich sehr traurig und der Gebrauch des Brunnens scheint sie gar nicht verbessert zu haben. Doch wie weis ich dieses? Könnte nicht
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Nr. 1307
21. Februar 1761
mein Zustand ohne den Brunnen u. den Auffenthalte auf dem Lande noch viel schlimmer seyn? Und wo habe ich denn ein Recht, von Gott die völlige Befreyung von meinem Übel zu fordern? Ist es nicht Wohlthat genug, wenn uns die Erduldung des Übels nicht unerträglich wird, wenn wir uns in Gelassenheit fassen und uns dem Willen Gottes ohne Ausnahme unterwerfen lernen? Ja, die Wege Gottes, so schwer sie zu seyn scheinen, sind allezeit gute u. seine Hülfe ist uns nahe; dieses sollen wir glauben, das unsrige nach unsern Kräften thun und fröhlich seyn in Hoffnung, geduldig in Trübsal u. anhalten am Gebete. Wahr ist es, daß ich in meinem ganzen Leben nicht so viel gelitten habe, als seit dem Monat Junius dieses Jahres. Allein genug, Gott hat es nicht gar mit mir ausseyn lassen, u. er wird mir ferner gnädig beystehen, wenn ich mein Vertraun auf seine Hülfe nicht wegwerfe. Itzt stehe ich im Begriffe, wieder nach Leipzig zu gehen, so wenig ich mich auch dahin sehne. Braucht Ihr Geld, so schreibt mir, ich kann Euch welches schicken. Friderici hat mir vor etlichen Wochen einen sehr zufriednen Brief geschrieben. Ihr sagt mir nichts von Gabrielen, das ist ein böses Kennzeichen; und warum schreibt er mir nicht einmal? Dieser Brief wird mir herzlich sauer. Ich will ihn schliessen u. aufs Feld gehen, ob ich mich da erholen kann. – Des Bruders Wagen steht in Wittenberg bey Professor Behrmann. Ich habe an ihn geschrieben u. ihn gebeten, er solle ihn nach We l ka u auf des Grafen Vitzthum Gut bringen lassen. Ich weis nicht, ob es itzt wird geschehen können. Gott stärke den Herrn Bruder und lasse es Euch allen wohl gehen! Störmthal, Glrt. den 30sten Septbr. 1760.
1307. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 21. Februar 1761.
Liebste Schwester, Ihr verlangt wieder Nachricht von mir? Ja, Ihr sollt sie haben, so ungern ich auch oft itzt schreibe. Es ist wahr meine Umstände sind nicht die besten; aber ich habe doch tausendfache Ursache, Gott zu preisen, daß sie nicht noch schwerer sind, u. daß er sie mir von einem Tage zum andern überstehen hilft. Das ist ja Wohlthat genug, wenn wirs nur erkennen. Ja, liebste Schwester, mein Leben ist schon seit –52, besonders aber seit dem vergangnen Jahre ganz anders, als meine vorigen Tage waren; und ach Gott im Himmel, wie würde ich erschrocken seyn, wenn ich alles das voraus gewußt hätte, was mir zeither von Gott ist zugeschickt worden! Doch der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen. Was wollen wir klagen, da wir unendlich mehr verdienen, als er uns auflegt. Laßt uns in Demuth uns seiner Hand ergeben, und nicht zagen, sondern harren und ihn anbeten. Er will uns ja nicht über Vermögen lassen versucht werden.
Nr. 1308
5. August 1762
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Warum habet Ihr mir nichts umständliches von Eurem Traume geschrieben? Vielleicht hat er zu meinem Unterrichte dienen sollen. Dieses ist schon der dritte Traum, der Euch von mir eingetroffen ist. Wenn ich glaubte in Haynchen ruhig zu seyn, so wollte ich gleich auf Ostern zu Euch kommen u. etliche Wochen bey Euch bleiben. Aber, ach ich fürchte, Haynchen ist noch weniger meine Ruhestatt, als ein andrer Ort. Freylich möchte ich gern mit Euch reden. Aber der Frühling, der mir schon zweymal schreckliche Frühling – doch welch Mißtraun? Gott kann ja den künftigen Frühling besser für mich werden lassen; u. wo weis ich denn, ob ich ihn erlebe? Der Schmerz in der Hüfte ist zeither stille, oder doch nicht heftig gewesen. Aber mein Kopf – Ich höre ja leider, daß dem Bruder in Freyberg eine so unglückliche Begebenheit begegnet ist. Was macht der gute Bürgermeister? Gott stehe ihm bey! Und was macht Gabriel? Fritze? Ich grüsse alle herzlich u. bin … L. Den 21 Febr. 1761. Glrt.
1308. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 5. August 1762.
Liebe Schwester, - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - wenig Tagen ge- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -ten ko- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -n. Ich schicke Euch - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ist einen Ducaten zu Holze. Gott gebe Euch leidliche Gesundheit und Ruhe samt unserm ganzen Hause! Ja ich habe ein Pferd, u. reite auch fast täglich nachmittags von fünf bis sieben Uhr, aber niemals gern u. selten ohne Furcht. Allein kann ich gar nicht reiten, sondern ich nehme stets einen jungen Herrn zur Gesellschaft mit; und dies macht mir viele Unbeqvemlichkeiten. Gott sey Dank, daß ich diese Bewegung noch vornehmen kann. Sie wird mir die Kräfte nicht geben, die mir mangeln, sie wird mir aber doch zuträglich seyn, hoffe ich. Der Brief nach Kurzlippsdorf soll richtig bestellet werden. Ich grüsse alle herzlich, besonders den alten Vater Meesen. Fritzen will ich schon bey Gelegenheit wieder etwas schicken, was ich entbehren kann. Lebt wohl u. gesund u. in Gott getrost. Leipzig, den 5 Aug. 1762. Glrt.
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Nr. 1309
21. August 1762
1309. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Liebste Schwester, Hier schicke ich Fritzen eine Weste u. ein Paar Beinkleider, Euch aber 1 rhlr 8 gr. – zu Biere und acht Groschen für ein Armes. Ferner folgen für die Fr. Capellaninn 14 Flaschen Selzerwasser, welche n e u n Thaler kosten. Dieses ist wohlfeil, weil H oc hhe i m e r s die Boutellie ordentlich für einen Thaler, vier Groschen verkaufen, u. so theuer habe ich sie zu Pfingsten auch bezahlet. Der Gebrauch dieses Brunnens mit Milch, (ich habe Ziegenmilch genommen) ist nach meinen Gedanken und auch nach Dr. Heinens Me y nung ein gutes Arzneymittel für die kranke Frau Capellanin, zumal da Dr. Lotter, der ihre Umstände kennet, dieses Mittel vorgeschlagen hat. Ich habe also nicht lange hin u. her schreiben, sondern lieber die Cur bald befördern wollen: u. deswegen sende ich das Wasser gleich. Den Kosten und das Einpacken will ich tragen. – Das ausgelegte Geld der neun Thaler brauche ich itzt nicht. Es hat wartens bis Hr. Gevatter Heinecke zur Messe kömmt. Vielleicht wende ichs auch für Gabrielen an u. schicke dem Bruder eine Anweisung, wenn ich ihn nicht von hier aus Geld in die Casse des unglücklichen Vetters schicke. Lebt wohl. Grüßt den alten Vater Meesen, Heineckens, den Hrn Capellan, den ich itzt unmögl. antworten kann, u. alle herzlich und ergebenst von mir. Leipzig, den 21 Aug. 1762. Glrt. 1310. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 21. August 1762.
Leipzig, den 4. Juni 1764.
Liebste Schwester, Gott hat also den alten Vater Meesen durch einen leichten und seligen Tod zu sich genommen. Dafür sey sein Name gelobet u. gepreiset von uns allen. Er lehre uns auch durch dieses Beyspiel bedenken, daß wir sterben müssen, und lehre uns täglich so leben, daß wir selig sterben können. – Was macht die gute Capellaninn? Gott erleichtre ihr ihre Leiden u. Stärke sie, es sey zum längern Leben oder zum Tode. Ich grüsse sie u. ihren Mann herzlichst. – Gabriel ist nunmehr, wie mir der Bruder geschrieben hat, von dem Königstein u. unter des General Borks Compagnie. Möchte er doch nun in sich gehn, Gott fürchten u. besonders den Trunk meiden, bey dem man weder ein vernünftiger Mensch, noch viel weniger ein Christ seyn kann. Wir wollen für ihn beten u. ihn ermahnen. – Ich soll, so Gott will, wieder in das Carlsbad gehn, etwan den 19ten dieses Monats, u. zwar mit dem Kammerherr Zetwitz u. sr Frau. Ich hoffe wenig u. gehe nicht ohne Zwang. Gott schaffe es u. schicke es mit mir, wie mirs gut u. selig ist! Lebt wohl, liebe Schwester, mit Eurem Sohne u. allen den Unsrigen u. grüßt Heineckens u. betet für mich. L. den 4 Junius, 1764. Glrt.
Nr. 1311
1311. An Johanna Wilhelmina Biehle.
4. Oktober 1764
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Leipzig, den 4. Oktober 1764.
Liebste Schwester, Ich bin seit zwölf Tagen an meinen Husten und Hüftschmerzen krank, sonst würde ich Euern letzten Brief eher beantwortet haben. Sie ist also ihrem Vater bald nachgefolget, die gute Capellanin! Nun, sie ist selig, und der Gedanke eines Seligen, den wir nur auf kurzer Zeit verloren haben, sollte uns freylich mehr ein froher, als trauriger Gedanke seyn. Wer wird nun aus unserm Geschlechte das erste nach ihr seyn? – Herr, bin ichs? Ach, Gott, lehre du uns täglich bedenken, daß wir sterben müssen, damit wir bereit seyn, wenn du uns rufest! – Von meiner Krankheit will ich Euch nichts weiter schreiben. Genug, zwölf Tage u. Nächte habe ich durch die Güte Gottes überstanden, u. durch eben diese Hülfe werde ich auch die, die noch übrig sind, überstehen und Geduld erlangen und üben können. Ich grüsse den Herrn Capellan herzlich und bezeuge ihm mein Mitleiden. Grüßt auch die gute Heineckinn u. Ihre u. der Seligen Tochter. – Hier folgt ein schwarzer Rock fur Fritzen. Kann er ihn nicht tragen, so mag er ihn verkaufen. Etwas Geld will ich Euch nächstens schicken. Gott sey mit Euch u. allen. Glrt. L. Den 4ten October 1764. Donnerstags.
1312. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 7. Dezember 1764.
Liebste Schwester, Ob gleich meine Beschwerungen seit vier Wochen weit gefährlicher geworden sind: so habe ich doch Ursache genug, Gott täglich zu preisen, daß sie nicht schmerzhafter geworden sind und daß seine Barmherzigkeit auch über mir alle Morgen neu wird. In diese wollen wir uns empfehlen im Leben u. im Tode und ihr gläubig vertraun, und beten und wachen. Hier schicke ich Euch Einen Ducaten auf Abschlag, 2 für Fritzen, u. 12 gr für Arme zu den Feyertagen; desgleichen eine rothe Weste für Fritzen. Auf die Messe soll er auch ein Paar Schue haben. – In der That hatte mich der Aufwand im Carlsbade, der Mangel der Einnahme, da ich im vorigen Sommer keine Collegia gelesen, u. die itzigen erst zu Ostern künftigen Jahres bezahlet bekomme, und hingegen die gewöhnlichen Ausgaben beständig fortgehen; alles dieses, sage ich, hatte mich ziemlich von Gelde entblößt. Aber, Dank sey es Gott, ich habe, weil die Pensionen itzt nicht gezahlet werden können, zwey hundert Thaler als eine Gratification von der guten Churfürstinn durch Lindemann u. Wagnern aus der Kammer erhalten, und ich will Euch bald wieder etwas schicken.
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Nr. 1313
20. Juli 1765
Gott lasse Euch samt Eurem Sohne u. unsren Freunden in Haynchen allen, das alte Jahr glücklich beschliessen u. das neue selig anfangen! Leipzig, den 7 Decbr. 1764. Glrt.
1313. An einen ungenannten Sekretär.
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Hochedelgebohrner Herr, Hochzuehrender Herr Sekretair, Ich bin krank, noch dazu an Gliederschmerzen krank, und also zu nichts weniger als zur Critik geschickt; dennoch habe ich das mir überschickte Gedichte, so bald ichs erhalten, durchgelesen. Wenn mich einer meiner Bekannten fragte, was ich von dem Gedichte urtheilte, so würde ich ihm antworten: es ist allerdings Genie darinne, aber ingenium nondum arte, usu et lectione bona satis subactum; der Vers ist oft hart, der Ausdruck, wenn er gleich poëtisch ist, hat doch Zwang, und die Erfindung oder Erdichtung sollte mehr g e s c h o n e t seyn. Kurz, ich würde ihm sagen: Sie verdienen viel Lob, als ein junger Dichter, mein lieber Freund; aber lassen Sie Ihr Gedichte nicht drucken, es wird Ihnen unendliche Mühe kosten, es gehörig zu verbessern. Das würde ich sagen, und mein Freund, itzt über mich unwillig, würde mirs in einigen Jahren vielen Dank wissen. Übrigens, danke ich Ew. HochEdelgeb. für das Vertraun und die Freundschaft, die Sie mir bey dieser Gelegenheit bezeugt haben, verbindlichst und bin mit der größten Hochachtung Ew. Hochedelgebohrnen Leipzig, den 20 Jul. 1765. ganz ergebenster Diener, Gellert.
1314. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 20. Juli 1765.
Leipzig, den 21. Juli 1765.
Liebste Schwester, Mein Geburtstag, so feyerlich ihn auch einige meiner Freunde zu machen suchten, ist für mich wie die übrigen Tage meines itzigen Lebens, immer ein trüber kranker Tag gewesen. Aber gelobet und gepreiset sey Gott, der nach seiner Gnade mich funfzig Jahre erhalten und bis hieher bracht hat. Er leite mich ferner nach seinem Rathe barmherzig bis an mein Grab. Auch verlaß mich nicht, o Gott, im Alter, wenn ich schwach werde! Ja, ich bin sehr schwach, liebe Schwester, und leide auch seit acht Tagen an Hüftschmerzen, die aber doch, Gott sey Dank, nicht sehr heftig sind. Hier schicke ich Euch
Nr. 1314a
25 Oktober 1765
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auf den Monat Julius das Gewöhnliche. Heute habe ich eins von den neuen Unterhemden angezogen. Ich glaube, daß sie recht sind; aber freylich reibt mich die neue Leinwand. Gabriel hat vorige Woche aus Guben an mich geschrieben und verlanget von mir u. dem Bruder etwas Geld und Unter- und Oberwäsche. Geld werde ich ihm über etliche Groschen nicht schicken; denn es wäre doch zu seinem Verderben. Aber ich habe dem Bruder in Freyberg wieder einen Ducaten in Gabriels Casse geschicket, und ich weis nicht anders, als daß ich dieses an Oster auch geschicket und von Zeit zu Zeit gethan habe. - - - - - - - - - - von - - - - - - - - - neuen Unterhemden - - - - - - - - - - - - - - ich diesen unglücklichen Vettern gern - - - - - - - - - - - - nebst einer Mütze, Schnupftuch – aber schicke ich ihm neue Wäsche, so wird er sie verkaufen, und alte wird ihm wenig helfen. Ich will es dem Ober-Postcommissar überlassen, was er thun will. Gott wolle Gabriels Herz regieren - - - - - - - - - -. Briefe nichts steht, das mir - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -. Er redt, als würde ihn - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - eine Sechste höher rücken - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - dieß - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - das mache- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - die Frau - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - qvälen. Ich thue es - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -. Lebt wohl mit Gott, lebt alle wohl. Leipzig den 21 Jul. 1765. Glrt.
1314a. An Christian Felix Weiße.
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Leipzig, den 25 Oktober 1765. [Auszug]
Hier ist ein Brief von dem dirigirenden Minister […] aus Berlin, der einen Hofmeister sucht. Lesen Sie ihn und melden Sie mir ohne Verzug, ob es vielleicht eine Stelle für Sie wäre, und unter was für Bedingungen, aber richten Sie die Antwort so ein, sie enthalte nur Nein oder Ja, dass ich sie dem Herrn Minister ohne Bedenken zuschicken kann. Seyn Sie nicht zu gebieterisch in Ihren Forderungen, u. bestimmen Sie die Zeit vorab, in der Sie die Stelle antreten wollten, wenn sie anders schicklich für Sie wäre. Noch eins: Können Sie das Französische mit Fertigkeit?
1315. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 9. April 1766.
Liebste Schwester, Ihr braucht doch wohl in Eurer Haushaltung Geld; also will ich Euch Euern Antheil auf den Monat May u. Junius immer voraus schicken. Habt Ihr mehr nöthig, oder leidet Friedrich Mangel; nun so schreibt mirs eilig, ich kann u. will Euch mehr schicken u. so viel als Ihr braucht. Auch folgt ein Thaler für Arme. Vielleicht kann ich Friedrichen etwas von abgesetzten
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Nr. 1316
12. September 1766
Meubeln auf die Messe schicken. Mehr weis ich itzt nicht zu sagen, denn klagen, ach das ist oft Unzufriedenheit u. Undankbarkeit. Was ists mehr, ob unsre Noth groß oder klein ist; genug, wenn uns Gott Kraft u. Geduld verleiht, sie zu tragen. Durch Stilleseyn u. Hoffen sollen wir stark werden. Gott erhalte und beglücke Euch, die Eurigen und uns alle! Grüsst unsre ganze Freundschaft herzlich von mir, den Hrn Capellan, Hr. Heinecken u. s. Frau. Leipzig, den 9 April, 1766. Glrt.
1316. An Johanna Wilhelmina Biehle.
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Leipzig, den 12. September 1766.
Liebste Schwester, Der junge Höpner hat an mich geschrieben. Ich habe seinen Brief Dr. Heinen lesen lassen, u. er meynt, daß seine Beschwerung, die er für Hypochondrie hält, wohl durch einen übertriebnen und ängstlichen Fleiß könnte seyn verursachet worden. Indessen glaubt er nicht, daß ein ordentliches u. gemäßigtes Studiren seiner Gesundheit schaden werde. Dieses sagt ihm; und wenn er nach seinem Gewissen, und im Vertraun zu Gott, und in der Absicht, ein desto beßrer und nützlicherer Mensch zu werden, sich noch geneigt findet, die Mühe des Studirens zu übernehmen; nun so kann er zu Michaelis in Gottes Namen kommen. Itzt aber soll er mir seinen französischen u. lateinischen Brief, den ich nicht mehr bey der Hand habe, aus seinem Concepte abschreiben und nichts ändern, als daß er an statt Grand Patron bloß Monsieur setzt; u. diese Abschrift soll er mir auf die Woche schicken. Hiermit lebt wohl, liebe Schwester, und gesünder, als zeither. Ich grüsse alle herzlichst. L. den 12 Septbr. 1766. Glrt.
Nr. 1317
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Undatierte Briefe In der Briefsammlung „Briefe, nebst einigen damit verwandten Briefen seiner Freunde“ von J. A. Schlegel und G. L. Heyer, die auch die 8. und 9. Teile der „Sämmtlichen Schriften“ Gellerts bilden, haben die Herausgeber die Briefe chronologisch nach Briefschreibern geordnet, so dass eine Datierung der Briefe binnen eines gewissen Zeitraums möglich ist. Die Briefe sind auch nach den Briefschreibern gruppiert, und somit lässt sich in vielen Fällen die Identität des Briefschreibers feststellen. Zum Beispiel sind die Briefe XIII bis XLIX von oder an den Grafen Hans Moritz von Brühl; die Briefe CXXXIII bis CXCIII kommen aus Gellerts Briefwechsel mit Andreas Wagner. Mit den folgenden Briefen, wenn der Briefschreiber nicht genannt wird oder aus dem Briefinhalt nicht hervorgeht, wird die Reihenfolge der beiden Herausgeber der Schriften Gellerts beibehalten, damit wenigstens der Zeitraum des Briefwechsels bestimmt werden kann. Bei Briefen, die nicht in der von Schlegel und Heyer gedruckten Briefsammlung stehen, und wo der Briefschreiber genannt wird, wird das Datum aus dem Briefinhalt oder im Rahmen der schon vorhandenen Briefe angedeutet und in Klammern gestellt.
1317. An Christiane Dorothea Gärtner.
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Geehrteste Freundinn. Sie mögen sagen, was Sie wollen, Sie können doch nichts mehr sprechen, als daß ich etliche Wochen aufgehöret habe Ihnen durch die Feder zu sagen, daß ich Ihr Freund bin. Was ist denn dieses? Es ist ein Fehler wider das Ceremoniell. Unter diesem stehe ich und Sie nicht, geehrteste Freundin. Wir werden allemal eine edle Zuneigung gegen uns zu erhalten müßen [so], obgleich alles Papier verbrennen und das Geschlechte der Gänse gar aufhören sollte. Gesetzt auch; ich habe gefehlt, daß ich so lange geschwiegen, muß man denn nicht einem Menschen meiner Art was zu gute halten? Ein Mensch, wie ich, von dickem und schwarzen Geblüte und trägen Geistern und geschwächten Gliedern ist nicht allezeit sein eigner Caesar. An Zeit, Papier und Federn habe ich bis heute noch wenig Mangel auf der Welt gehabt; an Einfällen bin ich auch nie zu arm gewesen. Mein Wille ist auch nicht so gar matt; aber die Ausführung einer Sache ist oft mit mir zu Bette gegangen, ob ich gleich früh einen großen Vorsatz mit auf die Welt gebracht. Ich bin immer so liebreich, daß ich eine Nachläßigkeit mit einer Unmöglichkeit und eine kleine Mühe mit einer beschwehrlichen Arbeit vermenge. Ist mir recht so habe ich Ihnen gar ein Neujahrsgedichte verfertigen wollen; aber es nicht anders als im Gedanken zu Stande bekommen. Deutsch zu sagen. Ich vergebe mir immer mehr, als andern Leuten und wenn ich in allen Stücken
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strenge bin, so hör ich doch gemeiniglich am liebsten bey mir auf. Ich bin wie die Sonne und weise andern ihre Flecken, an mir aber mag ich sie nicht sehen. Ich habe es Ihnen schon etlichemal für einen Fehler ausgelegt, daß Sie nicht an mich schreiben, mich aber habe ich sehr künstlich bey mir selber entschuldiget, daß ich nicht antworte. Alter und Schwachheiten sind gern in Gesellschaft, und ich gebe von der Wahrheit dieses Satzes einen ziemlich hinlänglichen Beweis ab. Etwas heimliches. Was haben sie mit Hr. Roßen gemacht. Den andern Tag als er aus Freyberg kam ward er krank. Es war ein Anfall eines hitzigen Fiebers. Er phantasirte und wenn ich ihn fragte, ob er nichts essen wollte, so sagte er Dorchen. Fragte ich was ihm fehlte so antwortete er: Dorchen. Dieses ist die einzige Antwort, die sich auf alle meine Anfragen in währender Krankheit geschickt hat. Noch nicht genung. Er ward so schwach, daß sein Ende gewißer schien, als seine Genesung. Was geschah? Er begehrte Dorchen. Wir suchten ihn zu besänftigen. Nichts! Der Arzt rieth, man solle sich, weil er phantasirte, nach seinen Einfällen einrichten und seiner Einbildung zu Hülfe kommen. Ich setzte geschwinde eine gebürgische Kornette auf und zog einen kannefaßnen Schlafpelz an, mit einem Worte ich verwandelte mich bis auf meine ernsthafte Miene in Dorchen. Nach tausend zärtlichen Versicherungen einer Liebe, die er mit in die unterirdischen Gewölber nehmen wollte, verlangte er, daß ich mich mit ihm sollte trauen laßen. Ich wägerte mich so lange, bis ich eine heftige Erbitterung bey ihm merkte, die zu seiner Hitze im Geblüte mir zu gefährlich schien. Ich sagte ihm, daß ich seiner Zärtlichkeit nicht widerstehen könnte und versprach ihm meine Hand nicht allein, sondern mein Herz und zum Pfande der Treue etliche Ringe, die ich von den Vorhängen abzog, zu geben. Und hiermit waren wir getrauet. Da er nach 24 Stunden wieder zu sich selber kam, hat ihn diese im Fieber vorgenommne Handlung so wenig gereuet, daß es schien, als ob er sie bey munterm Geiste noch bestätigen wollte. Dorchen macht meinem Freunde viel Unruhe. Es ist gewiß, daß er alles an ihr gefunden, was er zeither gesucht hat. Kurz, Dorchen hat einen völligen Sieg über das Herz eines ehrlichen und sehr zärtlichen Menschen erhalten. Vergnügt Sie ein solcher Triumph so sehr, als unsern Roß die kleine Sclaverey, so sind Sie beyde glücklich. Ich will keinen Brautwerber und keinen verliebten Götter Bothen abgeben. Der Wahrheit zu gefallen sage ich, daß sich Dorchen nicht den geringsten Kummer machen darf. Sie hat mit einem Menschen zu thun, den ich kenne. Dorchen wäre mir viel zu lieb, als daß ich sie nur in der geringsten Gefahr sehn sollte. Ihr Liebhaber gehört unter die Leute, die ich rechtschaffne nenne. Er ist tugendhaft. Er besitzt Wissenschaften, die sein Fleis und sein Geschicke merkwürdig gemacht haben. Er ist zärtlich, und dieses um desto mehr, weil er wenig oder gar nicht geliebt hat und das Schaugerüste der Liebe nur von der guten Seite kennt. Soll ichs recht sagen. Er ist mein Freund und nach unserm Carl der erste, den ich mir zur Ehre lieben kann. Will Dorchen lieben. Gefällt Dorchen ihr Verehrer. Getraut sie sich die kleinen Beschwehrlichkeiten auszustehen, die in der Welt
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der Zärtlichkeit so wenig außen bleiben, als in unserer Frost und Kälte; so rathe ich ihr, als ihr Freund und als ihr Bruder in Carls Abwesenheit, daß sie dem Verlangen ihres Liebhabers auf eine redliche Art Gehör giebt. Wer weis, ob es aller dieser Anleitung bedarf und ob unsere Prinzessin nicht selbst den Lehrmeister in sich trägt, der sie zärtlich gemacht. Wünschen Sie ihr in meinem Namen Glück zu einer ewigen Liebe. Wird sie so treu, so zärtlich seyn, als ich in meiner Jugend gewesen, so beneide ich meinen Freund. Die guten Kinder werden lange Zeit brauchen, ehe sie unsere Erfahrung bekommen. Ist es nicht artig, wenn wir die Jugend noch im Thale sehn, da wir schon über den Berg sind. Wird Dorchen ihrer guten Einsicht, ihren Lehren, meine Freundin, ihrem Liebhaber und einem alten alten Hofmeister, mich meine ich, folgen, so ist es im Ernste nicht zu glauben, daß ihr die Reue, die Tugend eine Liebe verbiethen sollte, die ein groses Theil eines unsäglichen Vergnügens ausmacht, das uns der Schöpfer mit einem gewissen Vorbehalte gönnen will. Es ist gut, daß der Bogen voll ist, sonst hörte ich noch nicht auf zu schreiben. Wie viel Zeilen werden Sie nicht dieses Jahr von mir lesen müßen, wenn ich lebe. Leben Sie wohl, edle Freundin und helfen Sie das Reich der Zärtlichkeit, der Tugend, der Weisheit und der Geselligkeit vermehren. Glücke wünsche ich Ihnen in diesem Jahre nicht. Das wahre müßen Sie sich selber erlangen; das falsche ist auch für meine Feinde noch zu geringe. Leben Sie wohl Gellert. Schicken Sie doch das grose Gedichte zu dem Herrn Berghauptmann und lassen Sie ihm ein unterthäniges Compliment machen; der Grose hat es ihm versprochen.
1318. An einen Ungenannten.
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An Herr von ** Niemand müßte geschickter seyn, als ich, Ihnen Ihre Leiden zu erleichtern, wenn es bloß auf den Willen ankäme. Sie wissen, daß ich kränklicher Mann mit Ihnen beynahe ein gleiches Schicksal habe, und was können Sie anders von mir vermuthen, als das aufrichtigste Mitleiden und den Wunsch, Sie bald von der Last befreyt zu sehn, von der ich selbst so gern frey wäre? Würde es mir nicht ein besondrer Trost in traurigen Stunden seyn, wenn ich zu mir sagen könnte, daß ein unglücklicher Freund durch meine Vermittelung weniger unglücklich wäre? Aber wodurch könnte ich das ausrichten? Sie kennen die Mittel zu unserer Beruhigung und zur Aufheiterung des Geistes so gut, als ich; und es ist mir nichts übrig gelassen, als daß ich Sie, wenn es anders ein Trost ist, mit meinem Beyspiele tröste und Sie bitte, Ihren Muth nicht sinken zu lassen. Wir sind nicht ohne Beystand, wenn wir ihn gleich nicht alle-
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zeit empfinden, und der Herr, der das Gute austheilt, hat mit eben der Liebe das Elend vertheilet. Was kann uns ohne seinen Willen begegnen? Sorget er für alle: so hat er auch für uns gesorget, und wir werden ihn noch preisen, daß er so gern hilft. In jener Welt, wenn der Vorhang von unsern Augen fallen wird, alsdann werden wir sehen, wie weise und gnädig die Absichten Gottes auch bey den traurigen Begebenheiten dieses Lebens gewesen sind. Tragen Sie Sorge für Ihre Gesundheit, und das Uebrige überlassen Sie der Vorsehung ruhig. Die Aussicht in die Hoffnung der Religion ists allein, die unsern bangen Geist erfreuen kann. Ich weis sehr wohl, daß wir dieses Glück nicht alle Tage und Stunden erlangen können; aber es ist in unserer Schwachheit genug, wenn wir es wünschen und suchen. Wollen Sie noch in das Carlsbad gehn, das ich Ihnen nicht widerrathe, so halten Sie sich zu Herrn D. Tilling. Er ist ein eben so rechtschaffener Mann als erfahrner Arzt. Ich wünsche Ihnen von Herzen den glücklichsten Erfolg der Badecur. Nur Muth gefaßt! Gott hat eine besondre Kraft in das Carlsbad gelegt. Bin ich nicht der Beweis, so sind es doch viele Andre und vielleicht sind Sie es in kurzem selbst. G.
1319. Von Johann Andreas Cramer.
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Mein liebster theuerster Gellert. Lange habe ich Ihnen nicht geschrieben; dieß sage ich mit Bekümmerniß; allein meine Charlotte ist diesen Sommer sehr krank gewesen; einige meiner Kinder haben gelegen, u viele von meinen Leuten; endlich habe ich auch ein schlimmes Fieber gehabt, und dabey habe ich beständig am Boßvet und der Revidirung meiner Predigten arbeiten müssen. Sehen Sie da die Ursachen, warum ich ungeachtet der besten Vorsätze doch immer nicht geschrieben habe. Ein Brief von unserm Heine, worinnen er mir Ihre kränklichen Umstände meldet, hat mich so sehr gerührt, daß ich mich von meinen Arbeiten loßreiße, um Ihnen zu sagen, daß niemand mehr Theil an den Leiden nehmen können, die Ihnen Gott auflegt, als ich, und meine Charlotte. Heine schreibt mir, daß sich mit Ihrem körperlichen Leiden auch Leiden der Seele vereinigen; Sorgen für Ihre künftige Wohlfarth; Sorgen, woran ein Mensch, der Gott aufrichtig zu gefallen wünscht, seinen Gnadenstand erkennen könne. O wie blutet mein Herz, daß Sie auch durch diese Art der Leiden, nach dem unerforschlichen aber gewiß weisen u guten Rathe unsers Gottes geprüft werden sollen! Wie gern möchte ich Sie trösten und aufmuntern, wie gern deswegen täglich mit Ihnen reden können. Kann ein Brief das sagen, was ich für Sie empfinde? Dieß ist unmöglich; unterdeß muß ich doch meinem Freunde sagen, daß er tausend wichtige Gründe habe, sich über die ängstlichen Gedanken, die seine theure Seele umnebeln, zu beruhigen? Kann er das Wort seines Gottes aufschlagen, ohne überall Wahrheiten zu finden, die ein Balsam für sein leidendes Herz seyn müssen?
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Ich habe in meinem Amte einigemale Gelegenheit gehabt, Personen kennen zu lernen, die mit gleichen Bekümmernissen zu kämpfen hatten; ich kenne Sie zu gut, als daß ich zweifeln könnte, die Ihrigen hätten andre Ursachen. Sie waren voll Betrübniß und Unruhe, weil sie lebhafter an ihre eigne Unvollkommenheit und Unwürdigkeit, als an den Reichthum der göttlichen Liebe und Erbarmung gegen seine Menschen dachten; sie zweifelten nicht an der Größe seiner Gnade; aber jene Lebhaftigkeit verhinderte sie, sich dieselbe zuversichtlich genug zuzueignen. Die göttliche Offenbarung hat uns über die Kennzeichen, woran wir unsern Gnadenstand erkennen können, in keiner Ungewißheit und Dunkelheit gelassen. Der Glaube an Gott, an seine Verheißungen, an unsern anbetungswürdigen Heiland und sein Verdienst; eine Liebe zur Tugend, ein wahres Bestreben sich heiligen zu lassen, und ein wirklicher fortgesetzter Kampf wider die uns immer anklebende Sünde, das sind die gewissen unbetrüglichen Kennzeichen unsers Gnadenstandes. Der Christ kann sie in trüben Stunden vergessen, besonders wenn der Leib leidet: was ist dann zu thun? Auch Pr. Gellert muß daran errinnert werden. Aber es fehlt eine innere Versicherung, daß mich die Gnade Gottes, mich das - - -liche Verdienst und die Erlösung meines Heilandes, mich die Verheißung der ewigen Seeligkeit angehen. Was für eine innere Versicherung? Kann es eine andre geben, als die der heilige Geist durch den Glauben wirket? Und wirkt er ihn wohl anders, als durch eine lebhaftere Erkenntniß seines Wortes? Glauben Sie nicht, daß Gott nach den Verheißungen seines Wortes denen gnädig sey, die nach seiner Gnade verlangen? Glauben Sie nicht, daß Christus für alle u. auch für sie gestorben sey? Glauben Sie nicht, daß die seine Kinder sind, die aufrichtig wünschen, ihm zu gefallen, die sich vor muthwilligen und herrschenden Sünden zu bewahren suchen, und wider die ihnen anklebende Sünde zu kämpfen suchen? Wenn Sie dieses mit Ueberzeugung glauben, wenn Sie sich einer erdlichen Sehnsucht nach der Gnade Gottes u einer erdlichen Sehnsucht, ihm zu gefallen, und eines fortgesetzten Bestrebens bewußt sind, sich heiligen zu lassen; und mit dem Verderben seines Herzens zu kämpfen: So haben Sie keine Ursache zu sorgen. Kann ein Unwiedergebohrner ein solches Bewußtseyn haben? Aber kann ich mir nicht bey der Untersuchung meiner selbst schmeicheln? Das können Sie, und man kann wieder seine Eigenliebe nicht genug auf seiner Hut seyn? Allein die bloße Möglichkeit, sich schmeicheln zu können, muß Sie nicht beunruhigen. Daß Sie sich schmeicheln, müssen Sie sich eben so sehr beweisen, als das, daß Sie sich nicht schmeicheln. Womit beweisen Sie sich also dieses? Damit vielleicht, daß Sie an Ihrer Gottseeligkeit und Tugend allzuviele Unvollkommenheiten entdecken; daß sie von der Heiligkeit, die das Evangelium fodert, noch so weit entfernt sind? Ich weiß, daß dieß bey vielen wahren aber von Natur schwermüthigen Christen eine von der vornehmsten Ursachen ihrer geheimen Bekümmernisse ist. Allein ich muß auch sagen, daß diese sehr geneigt sind, sich e i ne n g e wi s s e n Gr a d der Heiligung als eine nothwendige Bedingung ihrer Seeligkeit vorzustellen, die
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sie nicht an sich bemerken, und deswegen an ihrem Gnadenstande zweifeln. Allein die Schrift lehrt uns, Gott fodre nicht, daß wir in diesem Leben das Ziel, das er uns in der Heiligung vorhält erreichen, sondern daß wir auf dem Wege zu demselben wandeln, und auf diesem Wege immer weiter kommen, nicht, daß wir darauf [–]als straucheln, sondern, daß wir uns immer wieder aufrichten lassen sollen, wenn wir das Unglück haben, zu straucheln. Ob wir auf dem Wege sind; ob wir darauf fortgehen, davon müssen wir gewiß zu werden suchen; daraus allein kann die f r e udi g e Versicherung entspringen, daß wir geliebte Kinder Gottes sind. Nur die Entdeckung vorsetzlicher, herrschender Sünden an uns, die man nicht ablegen will, darf und soll uns beunruhigen; die Entdeckung andrer Vollkommenheiten muß uns betrüben; nicht das Verlangen und Bestreben wecken, davon gereinigt zu werden; aber der Zweifel, ob wir bey dem Bewußtseyn eines redlichen u. ernstlichen Verlangens, seelig zu werden, im Stande der Gnade stehen, kann sie nicht rechtfertigen. Entsteht ein solcher Zweifel, so müssen wir uns an den trostvollen Ausspruch Johannis errinnern, daß, so uns unser Herz verdammt, Gott größer ist, als unser Herz. Es wird aufhören, wenn wir diese Betrachtung in uns lebendig werden lassen, uns zu verdammen, und die Freudigkeit zu Gott wird die Stelle der Sorge und Bekümmerniß einnehmen. Die wahre angenehmen Empfindungen des Christenthums können und müssen bloß aus deutlichen und gewissen Einsichten des Verstandes entspringen; andre dürfen wir nicht erwarten, andre können wir nicht begehren? Ich weiß, wie Menschen dieses wissen können, daß sie, mein Theuerster, die Frage bejahen können: Glaubest Du an den Herrn Jesum Christ? Wünschest, sorgest Du, nach seinen Vorschriften zu leben? Sie können sich also auch in Gott freuen, und Sie sind es so viel Gnade schuldig, nicht an Ihrem Gnadenstande zu zweifeln. Wi r e rk e n n e n d a ß e r i n u n s b l e i be t , a n de m Ge i s t e , de n e r uns g e g e b en h a t . Ich weiß, daß Sie sich alles dieses sagen können; allein es kann nichts Ueberflüßiges seyn, sich auch von einem zärtlichen Freunde daran errinnert zu lassen. O möchten Sie doch durch meine unvollkommnen Vorstellungen einigermaßen aufgerichtet werden können! Die unendliche Erbarmung Gottes erfülle meine eifrigsten Wünsche und erfreue Sie mit der Freude seines Geistes! Wie sehr liebe ich Sie nicht! Erhalten Sie mir Ihre Liebe! Meine Charlotte empfiehlt sich Ihnen aufs lebhafteste. Ich bin ganz Ihr Cramer.
1320. An einen Ungenannten.
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An Herrn **. Aus der überschickten Probe der französischen Uebersetzung, die Sie veranstalten, kann ich noch nicht völlig urtheilen, mit welchem Glücke Herr **
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übersetzt hat. Wenn der Uebersetzer selbst ein Poet ist, und genug Zeit hat, für seinen eignen Ruhm und die Ehre unsrer Nation zu arbeiten: so kann man sich alles von seiner Uebersetzung versprechen. Er wird das Natürliche, und das Leichte, das Naïve, das Lachende, das Dialogische in der Sprache der Erzählung anbringen, ohne matt, ohne niedrig, ohne gezwungen zu werden. Er wird fühlen, daß der Werth des Gedankens oft nicht sowohl in dem Gedanken selbst, als in der Wendung, in dem Schwunge, den man ihm giebt, in der komischen oder lebhaften Stellung bestehet; oft darinn, daß man ihn nur halb sehn, und die andere Hälfte errathen läßt; kurz, in der Feinheit des natürlichsten Ausdrucks. Er wird alles dieß im Uebersetzen sehen und beobachten. Er wird eine Schönheit des Originals, die sich nicht auf eben diese Art in der andern Sprache anbringen läßt, durch diejenige ersetzen, welche die andere Sprache darbietet. Er wird es oft versuchen, bis er sie findet, bis sie recht in das Ganze hineinpaßt, so daß sie nicht eingeschoben, sondern nothwendig da zu seyn scheint. Er wird dem Reime nie etwas von dem Gedanken aufopfern, noch durch die Tyranney des Reims sich zwingen lassen, etwas Ueberflüßiges, Mattes oder kriechendes zu sagen. Er wird, wenn er alle Treue eines Uebersetzers beobachtet hat, auch die Probe nicht vergessen, daß eine gute Uebersetzung klingen muß, als wäre es keine Uebersetzung. Aber ist nicht dieses alles große Mühe? Ein Uebersetzer, der unter der Last seiner Pflichten nicht erliegen, der sein Original nicht schwächen will, hat beynahe mehr zu thun, als der Autor selbst gehabt hat, und er verdienet weit mehr Ruhm, als man ihm insgemein zu ertheilen pflegt. Wenn ich indessen bedenke, wie unmöglich es beynahe ist, aus Versen in Verse zu übersetzen, wie viel verloren geht, wie viel sich unvermerkt hinein schiebt, so ist mir für den Uebersetzer, aller seiner Mühe und Geschicklichkeit ungeachtet, bange. Ich weis diese Sache aus der Erfahrung. Es verfliegt stets etwas von einem Spiritus, den man aus einem Glase in das andere übergießt; aber es ist auch wahr, daß man ihn aus einem schlechtern Gefäße zu gleicher Zeit in ein schöneres bringen kann. Empfehlen Sie mich dem Uebersetzer, und bitten Sie ihn, sich nicht zu übereilen. G.
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Liebster Herr Baron, Ich, der ich Sie so sehr geliebt und hochgeschätzt, und mir und der Welt so viel Gutes und Großes von Ihnen versprochen habe, bin seit geraumer Zeit mit Ihrem G a n z e n B et r a g en nicht mehr zufrieden. Dieses, lieber Baron, muß ich Ihnen, aus P f l i ch t und F r eu n d s c h a f t , schriftlich sagen. Denken Sie nicht, daß ich bloß über Ihre einsiedlerische und ungesellige Lebensart, über die Vernachläßigung Ihrer öffentlichen Lectionen ruhig bin. Nein, daran ließe sich bey einem Jünglinge von Ihren Jahren noch vieles entschul-
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digen, und vieles so gar loben. Aber ich sehe mehr auf die Que l l e n, aus denen dieses Ihr Betragen fließt, ohne daß Sie es wissen und denken, und vielleicht auch, ohne daß Sie es gern wissen wollen; denn nichts verbergen wir uns lieber und leichter, als unsre Fehler. Sie wissen es nicht, wie sehr Sie sich von E i g e n s i n n , E i g en w i l l en , Ve r t r a ue n z u s i c h s e l bs t und Ihr e n e i g n e n K r ä f t en , und von der gekehrten Ruhm be g i e r de leiten und regieren lassen. Dieses sind die geheimen Triebfedern Ihres Verhaltens. Daher nehmen Sie so ungern Rath und Vorschrift an, oder folgen ihr doch nicht; daher studiren Sie, obgleich mit großem Fleiße, dennoch nur nach Ihrem Geschmacke und den Eingebungen Ihrer Ehrbegierde; daher sehen Sie an Ihren Docenten nur Mängel und Fehler, und setzen sich mit Ihrer Einsicht über sie hinweg, und werden des Vortrags derselben in den ersten Wochen schon satt; daher vernachlässigen Sie das Aeußerliche und die Pflichten der Wohlanständigkeit, weil Sie sich keinen Zwang anthun, weil Sie sich nach den eingeführten Meynungen nicht richten mögen, weil Sie Andre durch das Außerordentliche übertreffen wollen, weil Sie Andre gering schätzen, weil Sie sich mehr Einsicht zutrauen, als andern Leuten; daher scheuen Sie allen Umgang und alle Gesellschaft, weil Sie entweder Ihre gelehrte Wißbegierde nicht darinne befriedigen können, oder weil Sie merken, daß Andre Sie an den äußerlichen Manieren übertreffen, oder weil Sie sich nach Jemanden richten müßten. Diese Q u e l l e n, lieber Baron, werden sich künftig in Ihren g a nz e n C h a r a k t er ergießen, und einen Einfluß in Ihr g a nz e s Le be n haben; und eben dieses ist es, was mich am meisten beunruhiget, und woran ich Sie, um Ihrer Wohlfahrt willen, als Freund und Lehrer, am Meisten erinnern muß. Sie haben an Michaelis einen Plan Ihres Studirens entworfen, und haben ihn, ungeachtet Ihres Vorsatzes und Versprechens, bald wieder aufgegeben. Diese Hitze und Unbeständigkeit, wenn Sie solche nicht itzt unterdrücken, wird Ihnen in Ihr ganzes Leben folgen. – Ihre Ungeselligkeit und Sorglosigkeit in Ansehung des Aeußerlichen wird Ihnen, bey allen Ihren Talenten, dennoch die Geringschätzung und den Spott der Höhern und Niedern zuziehen; und man spottet schon, ungeachtet meiner Vertheidigung, sehr über Sie. – Indem Sie weise seyn wollen, als alle Andre, werden Sie immer mehr auf das Sonderbare und das paradoxe Verdienst fallen. – Ich habe mit allen meinen Bitten und liebreichen, auch ernsthaften Vorstellungen nicht erhalten können, daß Sie der Frau von * * einen Besuch gegeben hätten; und wer wird denn etwas auf diese Weise von Ihnen wider Ihre Neigung erhalten können, wenn Sie mirs, den Sie gewiß für Ihren wahren und verständigen Freund halten, nicht gewähren? Sie wollen, daß ich diese meine Klage Ihrem Herrn Vater nicht überschreiben soll? Gut! Aber, wollen Sie denn, daß ich wider mein Gewissen und wider Ihr Bestes handeln soll? Wenn ich der Einzige wäre, der an Ihnen so viel zu erinnern fände: so würde ich glauben, daß ich Ihnen zu viel thäte, und aus Hypochondrie zu strenge urtheilte. Aber lieber guter Baron, ich weis, dieß kann ich Ihnen betheuern, keinen verständigen Menschen, der nicht Ihr Verfahren und Ihre Sitten mißbilligte; und das thun die am meisten, die sonst Ihre Vorzüge sehr geschätzet haben. Ich, der ich ein kranker und
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kraftloser Mann bin, werde Sie durch meine Beredsamkeit gewiß nicht umbilden, aber es war meine Pflicht, Ihnen alles diese zu sagen, nicht aus Tadelsucht, sondern aus Gewissen und aus Religion – und ich werde es Ihnen nie mehr sagen, wenn Sie sichs nicht auch selbst sagen. G.
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Mein lieber Herr **, Sie haben nicht Abschied von mir genommen; Sie haben in so langer Zeit nicht an mich geschrieben: Soll ich glauben, daß Sie noch mein Freund sind? Ja, Sie sind es gewiß, und Sie wissen auch, wie sehr ich der Ihrige bin. Gesetzt aber, Sie liebten mich itzt nicht mehr, so weis ich doch gewiß, daß eine Zeit kommen wird, da Sie mich wieder lieben werden; oder ich müßte es gar nicht verdienen, und Sie müßten das gute Herz nicht haben, das Sie doch gewiß haben. – – –. Ich kann den Gedanken nicht unterdrücken; – – – ich wollte es thun, aber ich liebe Sie zu sehr, als daß ich schweigen könnte. Man hat mir gesagt – – doch nein, ein Mann, der den S a u r i n so gern liest wie Sie, der das Vortreffliche der Menschenliebe, der Tugend so sehr fühlt, wie Sie, der es in jeder guten Schrift fühlt: sollte der kein Freund der Religion seyn? Vielleicht haben Sie sich nur unbehutsam ausgedrück; vielleicht haben Sie nur zum Scheine die Sprache eines starken Geistes angenommen. Ich bitte Sie, als Ihr bester Freund, ich bitte Sie brüderlich, hören Sie nicht auf, es gut mit Ihrer Ruhe und mit der Weisheit und Tugend zu meynen. Vielleicht sehe ich Sie in meinem Leben nicht mehr; aber allezeit werde ich Antheil an Ihren Schicksalen nehmen, und mich durch Aufrichtigkeit um Sie verdient zu machen suchen; denn wodurch könnte ichs sonst? Ich bin Ihr wahrer Freund. G.
1323. Von Louis Ésaïe Pajon de Moncets.
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Monsieur, Je vous envoye ma lettre au Comte, laquelle vous aurés la bonté de plier selon le modele qu’on vous en a envoyé, en faisant servir le quatrieme cote’ pour l’adresse que vous voudrés bien y mettre. Est ce aujourdhui est ce demain ou apres demain que ma feme aura lhonner de vous voir; car je lui attribuerai tout le merite de votre visite dont je ne ma flatteroit pas apres celle que vous avés bien voulu me faire hier. En vous laissant le choix je vous dirai que ma femme est engagée cet apresmidi; et que demain que vous venies ou ne veniés
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pas nous vous attendrons depuis cinq heures jusqu’a dix: et peut etre ne souperons nous pas de chagrin si nous ne vous avons pas vu; qui sait si toute favorable que soit notre Alcove nous pourrons dormir l’estomac vide, et vous savés ce que c’est que l’insomnie Puissies vous ne la connoitre pas plus que Votre Serviteur L. Pajon
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Liebster Herr Graf, Die Klage, die Sie in Ihrem letzten Briefe über Ihren Verstand führen, die Klage, daß Sie sich in einer gewissen Verlegenheit finden, Ihre Gedanken zu sammlen, wenn Sie einer etwas wichtigern Materie nachdenken; und den Hauptpunkt nicht durch Nebenwege aus dem Auge verlieren wollen, ist mehr rühmlich als nachtheilig für Sie, und ein Beweis, daß Sie nicht flüchtig, nicht mit Autorliebe denken. Allein die Geschicklichkeit und Fertigkeit selbst, so zu denken, wie Sie verlangen, ist eine Frucht einer fortgesetzten langwierigen und mit Hülfe gewisser Regeln angestellten Uebung. Unser Verstand erlangt seine Reife durch Nachdenken, durch das Lesen guter Schriften, durch Versuche, durch den Umgang, und die kritiken geistreicher und erfahrner Personen beiderley Geschlechts; aber er braucht auch zu seiner Reife gewisse Jahre, die wir oft durch die beste Erziehung nicht anticipiren können. Seyn Sie nicht ungehalten auf sich selbst; ich und viele wackre Männer erfahren das Schicksal, über das Sie sich so aufrichtig beschweren, sehr oft, und bey aller Uebung, die wir angestellt haben, lebt uns doch jede Materie, die wir über denken wollen, neue Arbeit auf, und lehrt uns bey dieser Arbeit nicht selten unser Unvermögen. Wenn auch ebendieselben Regeln im Denken bleiben, so verlanget doch jede neue Materie eine besondere Anwendung dieser Regeln, und diese Kunst ist uns stets bis auf den Augenblick verborgen, da sich die Sache, die Materie, von der wir uns unterrichten wollen, unserm Geiste darstellt. Getrost, lieber guter Graf, Sie denken besser, als tausend Ihres Standes, und Ihr Herz und Ihr Eifer sind Ihnen Bürge, daß Sie von Zeit zu Zeit immer noch heller, noch strenger und richtiger werden denken, und Ihre Gedanken ausbilden lernen. Lesen Sie nur fort, und zwar solche gute Schriften, wo der Umfang des Innhalts nicht so groß ist, daß Sie ihn nicht bald sollten übersehen, und sich in Gedanken oder auf dem Papiere einen kleinen Plan, den Haupttheilen oder Hauptgedanken nach, entwerfen können. Nehmen Sie, zum Exempel, den Zuschauer, den Aufseher oder Vormund, den Jüngling; und wenn Sie im Lesen über ein Stück kommen, das Ihnen vorzüglich gefällt: so ergreifen Sie ein Blatt Papier, setzen Sie die Materie, den Satz hin, suchen Sie in der Abhandlung die Erklärungen und die Hauptbeweise auf; setzen Sie diese auch hin: so haben Sie einen kleinen Plan und die Ordnung, in der die Sache vorgestellt wird. Nunmehr bemerken Sie, wie Ihr Au-
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tor diese Hauptgedanken durch andere Nebengedanken, die auch in der Sache enthalten sind, in ein größer Licht gesetzet, sie deutlich aber auch mit Kürze, gründlich aber auch mit Anmuth vorgetragen hat. Forschen Sie, ob Sie von der Sache auch so helle und so fein gedacht haben würden, und lernen Sie diese Kunst Ihrem Originale von Zeit zu Zeit ab. Nehmen Sie alsdann nach einigen Wochen, wenn Sie die Ausarbeitung vergessen haben, Ihren Plan vor, und versuchen Sie, ihn mit Ihrem eignen Geiste und Ihren eignen Worten auszuarbeiten. Dieses ist ein einfältiger Vorschlag, den Sie selbst erweitern können. Ich bin … G.
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Gnädige Frau, Meine Hinreisen nach Bonau sind glücklich, meine Herreisen ordentlich unglücklich. Soll ich daraus schließen, daß ich nicht wieder nach Leipzig, oder nicht wieder nach Bonau soll? Das erste scheint das Natürlichste zu seyn, und ist das, was ich wünsche. Das andre scheint nicht so wahr zu seyn, und ist das, was ich befürchte, und was vielleicht am gewissesten eintreffen wird. Kaum war ich mit meinem muntern Hengste bis eine Viertelmeile vor G. gekommen, als das Sattelpferd niederfiel. Der Fuhrmann fing erbärmlich an zu schreyen, und ich noch erbärmlicher aus der Kutsche zu springen. – Was giebt es denn? Ach mein Hengst, mein Hengst! Mehr konnte ich nicht aus dem bestürzten Knechte bringen. Er riß das Pferd in die Höhe, und sogleich fiel es wieder nieder. Er schlug es von neuem, und es sprang auf, um wieder niederzufallen. Ich bat, er sollte ein krankes Pferd nicht so schlagen, und er bat, ich sollte das gesunde, das davon laufen wollte, halten. Ich hielt es; aber bald riß michs danieder. Ich hielt es also nicht mehr. So stunden nun ich und der Knecht nebeneinander an dem Haupte des kranken Pferdes. Er zitterte, und ich auch. Das Pferd kriegte Convulsionen. Der Knecht weinte, schrie um Hülfe, und ich schrie, daß ich ihm nicht helfen könnte, und weinte aus Mitleiden mit ihm. Ich lief an die Kutsche und holte die Semmel und den kalten Braten, den Sie, gnädige Frau, für mich zum Frühstück einpacken lassen; aber das arme Pferd wollte weder Semmel noch Braten. Ich sagte dem Knechte, daß ich Wein bey mir hätte, wenn er dem Pferde welchen eingießen wollte, daß ich eine Citrone bey mir hätte und ein Hällisches Apothekchen; und der Knecht konnte sich mitten unter seinen Thränen des Lachens über mich nicht enthalten. Herr, fing er an, Er versteht gar nichts. Lauf Er ins Dorf und hole Er einen Schmidt, das ist alles, was Er thun kann. Ich laufe ins dorf, komme zum ersten Schmidte (es waren ihrer drey darinne), bringe meine Worte wehmüthig an – – Wo habt ihr denn das Pferd? – Vor dem Dorfe. – – Es muß hereinkommen. – – Ja lieber Herzensschmidt, das Pferd kann nicht mehr gehen, er muß sich hinausbemühen. – Wenn es nicht mehr
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gehen kann, so kann ich ihm auch nicht mehr helfen. Er machte seine Thüre trotzig zu, und ich laufe zum zweyten Schmidt und bringe meine Worte wieder an. Anstatt von dem Pferde zu reden, fragte er mich, wer ich wäre. Ich gab ihm keine Antwort und bat nur, daß er mit mir kommen sollte. Der Schmidt war ein junger langer Mann. Mann, rief seine Frau, geh nicht mit. Sie wollen dich vor das Dorf haben, ich kenne den Herrn, er ist Fahnjunker unter des Rittmeisters Compagnie. Wenn sie dich vor das Dorf haben: so schmeissen sie dich in die Kutsche und fahren mit dir davon und machen dich zum Fahnenschmidt. Ich leugnete alles; aber die Frau drohte mir mit einem großen Hammer, und ich mußte zum dritten Schmidte, einem alten ehrlichen eisgrauen Manne. Der Mann gefiel mir. Er ging mit, nahm seine Pferdeapotheke, und mir gab er die Instrumente zum Aderlassen. So gingen wir, gleich dem Aeneas und Anchises, nach dem kranken Pferde; und gingen ziemlich lange, denn der Mann hatte geschwollene Beine. Ich war vom Schrecken und von der Hitze blaß. Herr, sagte er liebreich, Er sieht elend, Er mag in Aengsten seyn; Er möchte wohl auch zur Ader lassen. Ich zitterte und hielt meine Instrumente fest, damit mir sie der Schmidt nicht nehmen sollte. Er rühmte mir seine Pferde-Arzneyen, redte von seinen Feldzügen als Fahnschmidt und von einer Hauptkur, die er vor Belgrad an dem Paradepferde des Prinzen Eugen um das Jahr 95 herum getan hätte, und fragte mich, ob ich den Admiral Bing kennte. So kamen wir zum kranken Pferde und trostlosen Knechte. Der Schmidt ließ dem Pferde zur Ader; aber er zitterte so sehr, daß ich das Eisen auf die Ader halten mußte, und er schlug, und der Knecht hielt das Pferd in beyden Armen. Wir gossen ihm zehnerley Oele ein, und ich kriegte, gleich einem Soldaten im Treffen, mitten in der Arbeit neue Kräfte. Nun, sagte der Schmidt, soll es bald anders werden. Und das geschah auch, gnädige Frau. Es ward bald anders. Der Hengst starb in des Schmidts und des Knechts Händen. – Traurige Scene! Der arme Knecht! Christoph, gebt euch zufrieden, ich will an euern Herrn, den Bauer, schreiben. – Aber Christoph sah und hörte nicht. Mein bester Hengst, mein bestes Pferd, ein Pferd für hundert Thaler! Dieß war alles, was er sagte. Dem Knechte, der sich sehr mit dem Pferde abgemattet hatte, ward übel. Ich strich ihn an, goß ihm in der Angst Selzerwasser und Wein in den Mund und dachte wirklich, er stürbe. Nach zwo Stunden brachten wir das gesunde Pferd und den kranken Knecht in der Kutsche, nach dem Dorfe. Die Leute giengen gleich in die Betstunde und erbauten sich erst an unserm traurigen Aufzuge. Ich ging in der Angst auch mit in die Kirche, aber hatte wenig Aufmerksamkeit. Die Jungen, unter denen ich auf der Orgel saß, schrien mir alle Andacht weg, und es kam mir vor, als ob man keine christlichen Lieder in dieser Kirche sänge. Ich gieng heraus – das übrige mag Ihnen der Knecht erzählen, wenn er anders lebendig zurückkömmt. – Ach, gnädige Frau, ein Pferd zu Tode zu fahren, und nur drey Meilen fahren, darzwischen füttern und langsam fahren, daß muß etwas zu bedeuten haben. Oder giebt es gar in Bonau oder in Meineweh böse Leute, die die bösen Künste – das will ich nicht hoffen. Und wem hätte ich denn etwas gethan? Sie, gnädige Frau, habe ich gar nicht in dem Verdachte,
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daß Sie mir etwas Böses auf den Weg sollten gewünscht haben. Wie könnten Sie das in Ihren kranken Tagen, da Sie es in Ihren gesunden nicht können. Sie werden mich fragen, warum ich die Ursache meines Unfalls in andern unschuldigen Leuten suchte, und nicht lieber in mir; ob ich glaubte, daß ich kein Unglück verdiente? Ja, das glaube ich wohl, gnädige Frau. Allein wenn mir das Unglück nur auf dem Wege von Bonau her begegnete: so ist mirs doch ein verdächtiges Unglück; und ob ich mich gleich nicht ganz unschuldig weiß, so wundre ich mich doch, warum ich nur alsdann gestraft werde, wenn ich in Bonau ein gutes Werk gethan, und das Vergnügen Ihrer Gegenden und das Glück Ihrer Gastfreyheit genossen habe. Genug, gnädige Frau, in zweifelhaften Fällen muß man sein Urtheil zurückhalten, und die Partey erwählen, die am sichersten zu seyn scheint; das heißt in dem gegenwärtigen Falle, ich muß in Leipzig bleiben, oder doch nicht wieder nach Bonau reisen. Um desto feyerlicher will ich Ihnen für alle die Gnade danken, die ich nun drey oder viermal zu ganzen Wochen auf Ihrem Landgute genossen habe, für die Vergnügen bey der Tafel, Vormittags, Abends, für alle Spaziergänge, Spazierfahrten, für das zu gute Bette à la Duchesse, für das Unglück, nicht wohl zu schlafen, das ich vermuthlich Ihrer gar zu guten Bewirthung zu danken habe, und das doch auch zu meinem Besten etwas beytragen kann. – Und wenn wollte ich fertig werden, wenn ich Ihnen und Ihrem Herrn Gemahl für alles wörtlich danken wollte. – Es thut mir freylich weh, daß ich nicht wieder nach Bonau soll, aber wer kann wider den Strom schwimmen? Um desto mehr hoffe ich, daß ich oft werde an Sie schreiben, mich nach Ihrem Wohlbefinden erkundigen und alle drey Monate eine Antwort hoffen dürfen. – Ob sichs den etwan in dem künftigen Jahre glücklicher zu Ihnen sollte reisen lassen? Doch was das für eine Frage ist! Leben Sie wohl, gnädige Frau, mit Ihrem ganzen Hause. Ich bin usw.
1326. An Johann August Bach.
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Viro plurimum Reverendo, Guerraeo, Salutem Dicit Gellert. Vehementer doleo vices Tuas, Vir amantissime. Perdidisti eheu! repentina morte, qui curae Tuae et disciplinae traditus erat, juvenem ingenio, animo et genere nobilissimum, et quanto dolare ea de caussa perculsus sic, facile intelligo et sentio. Sed amice Te hortor, vt tristitiae Tuae, omnino justae, temperes et Tecum cogites, vitam humanam in sola potestate divina esse positam, et bene fieri, quae summo numine fiunt, etiam si nobis sint acerbissima. Itaque Te colligas, Vir optime, et quae non mutanda sunt, pro Tua sapientia, cum virtute feras. Totus satis fecisti officio erga beate defunctum: nunc et officio erga Te ipsum facias satis, quod est in conservanda valetudine Tua et tuenda animi tranquillitate. Ceterum si aliqua in re Tibi opitulari aut curas
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Tuas consilio lenire possim, paratissimum ad quaevis amicitiae genera me invenies. Vale et mihi indica, num Te adire debeam et quando.
1327. An Christian August Clodius.
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Lieber Herr Magister, Hier ist die Antwort der Frau von Fuchs. Sie hat die Vorschläge, die ich ihr gethan, meistens bewilliget; und nunmehr kömmt es auf Sie an, ob Sie die Punkte, die Sie betreffen, eingehen wollen. Sind sie Ihnen anständig, so geben Sie Ihr Wort von sich und übernehmen Sie auf Michaelis in Gottes Namen Ihre Aufsicht. Finden Sie Bedenklichkeiten, so kommen Sie entweder zu mir, wenn sie zu heben sind, oder melden Sie mir sonst Ihren Entschluß bald. Ferner folgt ein Brief von dem Grafen Götz an Sie, der ebenfalls einen Hofmeister betrifft, den Sie ihm vorgeschlagen haben, u. der sich hier bey der Frau Gräfinn zuerst praesentiren soll. Wer ist er? Kenne ich ihn oder nicht? Sollte er die Condition nicht annehmen wollen, so könnten Sie ja mit Herrn Staupenpfuhlen davon sprechen. We i s e hat mir unlängst geschrieben, daß sich dieser Mann, von dem ich viel Gutes gehört, eine andre Stelle wünschte. Aber wird er deswegen der Hofmeister von einem Knaben seyn wollen, der erst neun Jahre alt u. stets unter dem Frauenzimmer gewesen ist? Machen Sie ihm indessen meine ergebenste Empfehlung u. versichern Sie ihn, daß ich bey der ersten günstigen Gelegenheit seiner nachdrücklich gedenken wollte. So viel, mein lieber Clodius. Das Schreiben, ein trauriges Schicksal, wird mir bis zum kleinsten Briefe sauer, und sonst war mirs leichte Arbeit. Leben Sie wohl. Ich bin Ihr ergebenster Diener Glrt.
1328. An einen Ungenannten.
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[November 1760. Fragment]
P. S. Die Nachricht, daß ich publici den Horaz erklärte ist nicht ganz gegründet. Eigentlich beurtheile ich publici die Versuche meiner Zuhörer; u. weil diese nicht häufig sind: so greife ich zum Horaz oder zu einem andern Autor. Wollen Sie mir etwas von Ihren Arbeiten zuschicken, es sey Prosa oder Poësie: so werden Sie mich u. meine Zuhörer sich sehr verbinden. Ich verschweige Ihren Namen gewiß, wenn Sie es verlangen. – Bedauern Sie mich. Ich habe zwey Lazarete, eins im auditorio medico an meinem Kammerfenster, eins im rothen collegio.
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1329. An einen Ungenannten.
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Hochgeehrtester Herr, Werthester Freund, Ich kann Ihnen versichern, daß ich nichts weniger als stolz bin, die Gnade gehabt zu haben, mit Ihro Majestät, dem Könige von Preußen eine Unterredung zu halten; es geschah auf Ihro Majestät gnädiges Verlangen und [ich] konnte Ehrfurchts halber solches gnädige Verlangen nicht abschlagen. Sie sind sehr ämßig, oder mehr zu sagen, Ihre Neubegierde hat Ihnen keine ruhige Stunde übrig gelassen, täglich, ja stündlich die Unterredung zu lesen, so ich mit Ihro Majestät gehalten. Ich will also Ihre Ruhe befördern, und so viel mir wissend ist, getreulich mittheilen. Nach geendeter Schlacht bey Torgau erhielt die Preußische Armee den ruhigen Besitz der Winterquartiere in Sachsen. Der König hielt sich die größte Zeit des Winters über allhier in Leipzig auf, und beschäfftigte sich mehrentheils mit Regierungsgeschäfften, Staatsangelegenheiten und mit den Musen. Ich hatte diesesmal die Gnade, mich mit dem Könige zu unterreden. In der Mitte des Decembers ließen mich Ihro Majestät zu sich rufen, und unterredeten sich mit mir von 4. bis 6. Uhr von den schönen Wissenschaften, der Litteratur und der Methode, womit sie ihre Hypochondrie curiret hatten, und mit welcher ich die meinige auch curiren sollte. Das Gespräch war ohnegefähr dieses: Ihro Majestät. Ist er der Professor Gellert? Ich. Ja, Ihro Majestät. Ihro Maj. Der Englische Gesandte hat mir viel Gutes von Ihm gesagt. Wo ist er her? Ich. Von Hänichen bey Freyberg. Ihro Maj. Hat er nicht noch einen Bruder in Freyberg? Ich. Ja, Ihro Majestät. Ihro Maj. Sage er mir doch, warum wir keine gute Schriftsteller in Deutschland haben? Major Quintus Icilius. Ihro Majestät sehen hier einen vor Sich, den die Franzosen selbst übersetzt haben, und den deutschen la Fontaine nennen. Ihro Maj. Das ist viel. Hat er den la Fontaine gelesen? Ich. Ja, Ihro Majestät, aber nicht nachgeahmet. Ich bin Original. Ihro Maj. Gut, das ist einer, aber warum haben wir nicht mehr gute Autores? Ich. – Ihro Majestät sind einmal gegen die Teutschen eingenommen, – Ihro Maj. Nein, das kann ich nicht sagen, – Ich. Wenigstens gegen die teutschen Schriftsteller. Ihro Maj. Das ist wahr. Warum haben wir keine guten Geschichtschreiber? Ich. Es fehlt uns auch daran nicht. Wir haben einen Mascov, einen Cramer, der den Bossuet fortgesetzet hat. Ihro Maj. Wie ist das möglich, daß ein Teutscher den Bossuet fortgesetzet hat? Ich. – Ja, und glücklich; einer von Ihro Majestät gelehrten Professoren hat
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gesagt: daß er ihn mit eben der Beredtsamkeit und mit mehrerer historischer Richtigkeit fortgesetzet. Ihro Maj. Hat es der Mann auch verstanden? Ich. – Die Welt glaubt es. Ihro Maj. – Aber warum macht sich niemand an den Tacitum? den sollte man übersetzen? Ich. – Tacitus ist schwer zu übersetzen, und wir haben auch schlechte französische Uebersetzungen von ihm. Ihro Maj. Da hat er recht. Ich. – Und überhaupt lassen sich verschiedene Ursachen angeben, warum die Teutschen noch nicht in allen Arten guter Schriften sich hervorgethan haben: da die Künste und schönen Wissenschaften bey den Griechen blüheten, führeten die Römer noch Kriege. Vielleicht ist jetzt das kriegerische Seculum der Teutschen. Vielleicht hat es ihnen auch an Augusten und Ludwig dem Vierzehnten gefehlet. Ihro Maj. Er hat ja zwey Auguste in Sachsen gehabt. Ich. – Wir haben auch in Sachsen einen guten Anfang gemacht. Ihro Maj. – Wie? Will er denn einen August in ganz Teutschland haben? Ich. – Das eben nicht; ich wünsche nur, daß ein jeder Herr die guten Genies in seinem Lande aufmunterte. Ihro Maj. Ist er gar nicht aus Sachsen weggekommen? Ich. Ich bin einmal in Berlin gewesen. Ihro Maj. Er sollte reisen. Ich. Ihro Majestät, darzu fehlt mir Gesundheit und Vermögen. Ihro Maj. Was hat er denn für eine Krankheit? Etwann die gelehrte? Ich. Weil sie ihro Majestät selbst so nennen, so mag sie so heißen; in meinem Munde würde es so stolz geklungen haben. Ihro Maj. Ich habe sie auch gehabt, ich will ihn curiren. Er muß sich Bewegung machen, alle Tage ausreiten, und alle Wochen Rhabarbar nehmen. Ich. Diese Cur möchte wohl eine neue Krankheit für mich seyn. Wenn das Pferd gesünder wäre als ich, so würde ich solches nicht reiten können; und wäre es eben so krank, so würde ich auch nicht fortkommen. Ihro Maj. So muß er fahren. Ich. Darzu fehlt mir das Vermögen. Ihro Maj. Ja, das ist wohl wahr, das fehlt den Gelehrten in Deutschland immer. Es sind wohl jetzo böse Zeiten! Ich. Ja wohl! Und wenn nur Ihro Majestät Teutschland den Frieden geben wollten. Ihro Maj. Wie kann ich denn? Hat er es nicht gehört, es sind ja dreye wider mich. Ich. Ich bekümmere mich mehr um die alte, als neue Geschichte. Ihro Maj. Was meynt er, wer ist schöner in der Epopee, Homer oder Vergil? Ich. Homer scheint wohl den Vorzug zu verdienen, weil er das Original ist. Ihro Maj. Aber Virgil ist viel polirter. Ich. Wir sind zu weit vom Homer entfernt, als daß wir von seiner Sprache
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und Sitten richtig genug sollten urtheilen können, ich traue darinn dem Quintilian, welcher Homero den Vorzug giebt. Ihro Maj. Man muß aber auch nicht ein Sclave von den Urtheilen der Alten seyn. Ich. Das bin ich nicht. Ich folge ihnen nur alsdenn, wenn ich wegen der Entfernung nicht selbst urtheilen kann. Der Major Quintus Icilius. Er hat auch teutsche Briefe geschrieben. Ihro Maj. So hat er denn auch wider den stylum curiae geschrieben? Ich. Ach ja, Ihro Majestät. Ihro Maj. Aber warum wird das nicht anders? Es ist was verteufeltes, sie bringen mir ganze Bogen und ich verstehe nichts davon. Ich. Wenn es Ihro Majestät nicht ändern können, so kann ich es noch weniger. Ich kann nur rathen, wo Sie befehlen - Ihro Maj. Kann er keine von seinen Fabeln auswendig? Ich. Ich zweifele. Mein Gedächtniß ist mir ungetreu. Ihro Maj. Besinne er sich, ich will unterdessen herumgehen. - - - Nun, hat er eine? Ich. Ja, Ihro Majestät. Fabel. Ein kluger Mahler in Athen, Der minder, wenn man ihn bezahlte, Als weil er Ehre suchte, mahlte, Ließ einen Kenner einst den Mars im Bilde sehn, Und bath sich seine Meynung aus. Der Kenner sagt ihm frey heraus, Daß ihm das Bild nicht ganz gefallen wollte, Und daß es, um recht schön zu seyn, Weit minder Kunst verrathen sollte. Der Mahler wandte vieles ein: Der Kenner stritt mit ihm aus Gründen, Und konnt ihn doch nicht überwinden. Gleich trat ein junger Geck herein, Und nahm das Bild in Augenschein; O, rief er bey dem ersten Blicke, Ihr Götter, welch ein Meisterstücke. Ach welcher Fuß! O wie geschickt Sind nicht die Nägel ausgedrückt! Mars lebt durchaus in diesem Bilde. Wie viele Kunst, wie viele Pracht, Ist in dem Helm und in dem Schilde, Und in der Rüstung angebracht! Der Mahler ward beschämt gerühret. Und sah den Kenner kläglich an. Nun, sprach er, bin ich überführet;
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Ihr habt mir nicht zu viel gethan. Der junge Geck war kaum hinaus, So strich er seinen Kriegs-Gott aus. Ihro Maj. Und die Moral? Ich. Gleich Ihro Majestät! Moral. Wenn deine Schrift dem Kenner nicht gefällt, So ist es schon ein böses Zeichen; Doch wenn sie gar des Narren Lob erhält, So ist es Zeit sie aus zu streichen. Ihro Maj. Das ist schön, recht schön; er hat so was galantes in seinem Wesen. Das verstehe ich alles. Da hat mir aber Gottsched eine Uebersetzung der Iphigenia vorgelesen, ich habe das Französische dabey gehalten, und kein Wort verstanden. Er hat mir noch einen Poeten, den Pietsch, mitgebracht, den habe ich weggeworfen. Ich. Den werfe ich auch weg, Ihro Majestät. Ihro Maj. Nein, wenn ich hier bleibe, so muß er öfter wiederkommen, und seine Fabeln mitbringen und mir daraus vorlesen. Ich. Ich weiß nicht, ob ich ganz gut lesen werde, ich habe so einen singenden gebirgischen Ton. Ihro Maj. Ja, so wie die Schlesier; nein, er muß seine Fabeln selbst lesen, sie verlieren sonst ihre Anmuth. – – – Nun komme er bald wieder. Dieses war damals die Unterredung, welche ich mit dem Preußischen Monarchen hatte. Als sich Ihro Majestät hinweg begeben hatten, wurde ich noch von dem Major Quintus Icilius, und andern Favoriten des Königs ein wenig unterhalten, welche mich baten zu erlauben, die vorige Unterredung mit ihnen zu beschließen. Ich kann unmöglich alles melden, wie vieles, und wovon dazumal gesprochen worden. Nach einer Zeit, beynahe von drey Stunden empfahl ich mich der Gesellschaft und eilete in meine Studierstube, um mich einigermaßen wiederum zu erholen und meine Geschäffte zu besorgen. P. S. Beynahe hätte ich etwas vergessen. Weil Ihnen doch sehr vieles an gelehrten und politischen Neuigkeiten gelegen ist, und ich mich nur um die alte Geschichte bekümmere; so überschicke ich Ihnen, mein werther Freund, hier eine Ode, welche mir zum Durchsehen überreicht worden bey Gelegenheit der Unterredung; ich will Ihnen die Censur darüber überlassen, weil die Critik von mir entfernt ist. Ode. Unüberwundnes Heer! mit dem Tod und Verderben, In Legionen Feinde dringt, Um das der S i eg die güldnen Flügel schwingt; O Heer! Bereit zum siegen oder sterben. Sieh! Feinde deren Last die Hügel fast versinken, Den Erdkreiß bebend macht, Ziehn gegen dich, und drohn mit Quaal und ew’ger Nacht;
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Das Wasser fehlt, wo ihre Rosse trinken. Der dürre schiele Neid, treibt wiederträchtige Schaaren, Aus West und Süd heraus, Und Nordens Höhlen s[p]eyn, so wie des Osts Barbaren, Und Ungeheur, dich zu verschlingen aus. So tobt ein Flammen-Meer, das aus Vesuvens Schlunde, Sich donnernd in das Feld ergießt, Mit dem Furcht und der Tod, in Städt und Dörffer fließt; Das Wasser flieht das Land, und kocht auf heissen Grunde. Verdopple deinen Muth, o Heer! Der Feinde Fluthen, Hemmt Friedrich, und sein starker Arm, Und die Gerechtigkeit verjagt den tollen Schwarm; Sie blitzt durch dich auf ihn, und seine Rücken bluten. Die Luft wird deinen Ruhm, zur späten Nachwelt wehen, Die klugen Enkel ehren dich, Ziehn dich den Römern vor, dem Caesar Friederich, Und Böhmens Felsen sind, dir ewige Trophäen. Nur schone, wie bisher im Lauf von grossen Thaten, Den Landmann, der dein Feind nicht ist, Hilf seiner Noth, wenn du darzu vermögend bist, Das Rauben überlaß, den Feigen und Croaten. Ich seh! Ich sehe schon! Freut euch, o Preußen Freunde, Die Tage deines Ruhms sich nahn! In Ungewittern ziehn die Wilden stolz heran; Doch Friedrich winket dir, wo sind sie nun die Feinde. Du eilest ihnen nach, und drückst in schweren Eisen, Den Tod tief ihren Schedeln ein. Und kehrst voll Ruhm zurück, die Deinen zu erfreun, Die jetzund dich empfahn, und ihre Retter preisen. Auch ich, ich werde noch, vergönn es mir o Himmel, Einher vor wenig Helden ziehn, Ich seh dich, stolzer Feind, den kleinen Hauffen fliehn, Und find Ehr oder Tod in rasendem Getümmel.
1330. An Heinrich Adolf von Brühl.
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Leipzig, Herbst 1765.
Liebster und bester Graf, Wenn ich Ihnen auch in Ihren jüngern Jahren noch so viele Dienste geleistet hätte; und es waren doch nur Dienste der Pflicht, die Sie mir durch Ihre Folgsamkeit zum Vergnügen machten: so haben Sie mich doch nunmehr für alle auf einmal reichlich belohnet, und mir nebst Ihrer theuersten Gemahlinn einen Beweis Ihrer Freundschaft und Ihres Vertrauns gegen mich, gegeben, den
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ich nicht größer und mir rühmlicher hätte wünschen können. Sie lassen mich, da Sie zum erstenmale ein glücklicher Vater werden, an diesem Glücke als einen Pathen Ihrer lieben Tochter Antheil nehmen; und was hat ein Vater für größre Freuden, die er mit seinem besten Freunde theilen könnte? Für diese außerordentliche Freude und Ehre, liebster Graf, danke ich Ihnen und der glücklichen würdigen Mutter mit einem gerührten Herzen, mit einem Herzen voller Wünsche und Segen für das Leben und die Wohlfarth Ihrer Tochter, Ihrer Gemahlinn, und Ihrer selbst. Ich werde das Glück zwar nicht erleben, mich durch irgend eine Sorgfalt um diese Ihre Tochter verdient machen zu können; aber die stille Pflicht eines christlichen Pathen werde ich nicht nur morgen an ihrem Tauftage auf meiner Stube, oder auch in einer Kirche, zu erfüllen suchen, sondern mich, so lange ich noch lebe, oft an diese Pflicht erinnern. Der Graf ** wird Ihnen sagen, daß meine Gliederschmerzen, die ich itzt wieder dulde, mich an keine Reise nach ** denken lassen. Ich umarme Sie indessen in Gedanken. Gott segne Sie und Ihr ganzes Haus! Also leben Sie wohl, und freuen Sie sich, glücklicher Mann und Vater, der Freuden Ihres ehelichen Lebens und der Unschuld Ihres verbrachten jugendlichen mit dankbarem Herzen. Ich bin ganz der Ihrige. G.
1331. An einen Ungenannten.
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Den 31 Octbr. gegen Abend. Heute früh vor der Kirche schrieb ich noch die letzten Zeilen in dem vorhergehenden Briefe; u. da ich aus der Kirche kam, fand ich Harschers Antwort, die ich Ihnen hier beylege. – – O wie soll ich dem Herrn vergelten alle die Wohlthat, die er an mir, dem Unwürdigsten, thut! Preisen Sie seine Barmherzigkeit und Vorsorge mit mir. Die Briefe bitte ich mir wieder aus.
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Mit nicht wenigem Leidwesen und Betrübniß habe [ich] Dero Briefe, worinnen Sie mir den schmerzlichen Hintritt Dero Frau Gemahlin zu wissen gethan, erhalten. Ich kan nicht läugnen, daß mich der Verlust einer geliebten Freundin eben so sehr gerühret, als Ew. Hochwohlgebohrnen selbst. Allein wir sind zu schwach, des allweisen und allmächtigen Schöpfers Rath zu erforschen; zu schwach sind wir. Der Weise stirbt täglich in seinem Gott. Traurigkeit und Betrübniß entstehen in unsrer Seele, welche zärtliche Regungen empfindet, desto hefftiger, je größer das Gut ist, durch dessen Verlust sie gerühret wird. Eine zärtliche Seele, ob sie gleich in der Betrübniß nicht eine Art der Zufriedenheit und des
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Trostes für ihr Uebel suchet, kan dennoch bey dem Verluste eines Gutes, das ihr das liebste und das vortreflichste und schätzbarste gewesen ist, dessen Grösse und Wichtigkeit sie durch den Verlust erst recht erkennt, nicht gleichgültig seyn; sondern überlässet dieses denjenigen, welche alle Empfindungen verlohren und die menschliche Natur verläugnen können, wofern es möglich ist. Die Vorstellungen der Vernunft, die Sachen, die nicht in unsrer Gewalt sind, als etwas fremdes anzusehen, uns dasjenige, was geschehen kan, vorzubilden, die Zufälle, die aus den Dingen entstehen, zu erwegen, sind nicht von derjenigen Stärke, daß sie die Zufriedenheit einer Seele ungestöhrt erhalten, oder die Betrübniß, welche in ihr entstanden ist, heben sollten. Sie haben eine Gemahlin verlohren, deren Liebe gegen Sie aufrichtig, zärtlich und treu gewesen ist, deren Geschicklichkeit sich der Hochachtung vieler würdig gemacht hat, deren Eigenschaften jedermann für lobenswürdig gehalten hat. Es war die selbige, durch deren frühzeitiges Absterben Sie der liebenswürdigesten Gemahlin beraubet worden sind. Je grösser Sie diesen Verlust halten; desto hefftiger ist meine Betrübniß, sie erneuret sich, da ich dran gedenke, und ob ich mich gleich bemühet habe, mein Gemüth zu beruhigen, so reget sich doch in mir eine Unruhe, welche meine Zufriedenheit störet. Ich will schreiben, um ihr Andenken in Ihnen zu befestigen, aber meine Worte zeugen wider meinen Willen von dem Unvermögen und den Bestürzung, in welcher ich mich befinde. Erlauben Sie, Hochwolgebohrner Herr, daß ich meiner Betrübniß den Lauf lasse, und meine Klagen ausschütten. Ihr Verlust, den Sie erlitten haben, und alle vortreffliche Eigenschaften des verlohrnen stellen sich auch mir allzu deutlich und lebhafft vor, als daß ich in Gelassenheit bleiben könnte. Sie beklagen Sich, ach meine Gemahlin, warum betrübst du mich, durch deinen Tod! Auf einer Seite stehet ein betrübter Sohn, welchem ich Trost zusprechen soll, da ich dessen selbst bedarf. Diejenige muß ich erblasset sehen, so zeitig muß ich Sie erblasset sehen, die mir am liebsten war! Gerechte Betrübniß, die meine Seele empfindet! Soll ich diejenige zum Grabe begleiten, deren Leben mein Vergnügen war? Betrübte Pflicht, hartes Verhängniß, das mir Dieselbe auferleget o trauriges Schicksal, welches mich darzu verbindet! Ihre Klagen, Hochwohlgebohrner Herr, sind gerecht, und der Verlust allzu zeitig und groß, Ihre Gemahlin stirbt, o klägliches Wort, welches Ihren Schmerzen verursachet, die Sie noch nicht empfunden haben, und welche sich auch noch bey dem Andenken erneuren. Ich werde, wenn ich einige der merkwürdigsten Umstände Ihres Lebens gedenke; jederzeit in dem Andenken Derselben Trost zu finden glauben. Und edle Seelen stellen sich dasjenige, worinnen Sie mit ihren Beyspielen vorgegangen, zur Nachfolge vor. Erlauben Sie, Hochwohlgebohrner Herr, und gönnen mir das Vergnügen, so ich durch Dero und Dero selig verschiedenen Frau Gemahlin mir so werth gewesenen schriftlichen Umgang gehabt, und noch bis jetzo die Ehre habe, den so edelmüthigen und erhabenen Charakter zu schildern.
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Sie werden meine Betrübniß rechtfertigen, und alles was ich Ihnen schreibe, worzu mich Pflicht und Hochachtung verbindet, wird genug seyn, Ew. Hochwohlgebohrnen zu vermögen, mir Dero Aufmerksamkeit zu gönnen. Ich will nicht der selig verstorbenen Gemahlin jüngeren Jahre gedenken, und den Gehorsam, Ergebenheit und aufrichtige Liebe, gegen Ihre Hochwohlgebohrne Eltern, wie auch Ihre Demuth und Hochachtung gegen Ihren Schöpfer und allerheilgste Religion Erwähnung thun, sondern ich will nur sagen, daß schon in Ihrer Jugend eine große Fähigkeit und angebohrne Leutseligkeit gegen Ihren Nächsten hervorleuchtete. Sie schätzte sich glücklich, daß Ihr die Vorsicht diejenigen Gaben geschenket, welche darzu erfordert wurden, Sie suchte dieselben anzuwenden und sich bey Gott und Menschen beliebt zu machen, und künftig das Wohl Ihrer Unterthanen zu befördern. Wie dienlich und heilsam war es nicht zu wissen was Griechen und Römer gedacht, gesagt, gelehrt und gethan haben; Was andere, alte und neue Völker kluges verrichtet, was sie für Thorheiten begangen, was sie von Gott irriges gelehrt gehabt; und wie wenig Verehrung sie gegen die heiligen Bücher haben; Soll ich Ihnen, Hochwohlgebohrner Herr, die vortrefflichen Gaben der selig verstorbenen Gemahlin noch näher abschildern? Erwarten Sie dieses nicht von mir, ich würde mit meiner Beredtsamkeit die so edle Denkungsart und Gemüthsgaben nicht zu erzählen wissen. Die Leutseligkeit, Hochwohlgebohrner Herr, gegen andere, die edle Liebe, die Menschen glücklich zu machen, die Gnade, Niedrige aus dem Staube zu erheben, welche eines bessern Glückes würdig schienen, sind Ihnen bekannt und war Ihr einziger Endzweck und Bemühung. Was für zärtlich Regungen entstunden nicht in Ihrer edlen Seele, Nebenchristen zu dienen, zu helffen und niemals mißvergnügt von sich gehen zu lassen. Diese Eigenschaften glücklich zu beschreiben und lebhaft vorzustellen, gehöret für Redner, die die größte Beredtsamkeit besitzen. Wie könnte ich so ungerecht seyn, gegen Ew. Hochwohlgebohrnen zu vermuthen, daß Sie nicht in den Betrachtungen der Tugenden Dero seligen Frau Gemahlin Ihr Vergnügen gefunden, und sich über die Glückseligkeit derselben erfreuet haben sollen. Mein Herz empfindet das größte Vergnügen an diesem Andenken, und ich werde Niemanden an Hochachtung nachgeben, diese Verdienste zu preisen. Ich werde mich folglich nicht in fernere Untersuchung und lebhafte Abschilderung der sel. Frau Gemahlin einlassen, damit ich meinen Schmerz nicht erneure, den ich über den frühzeitigen Tod empfunden habe; Jedoch soll das Andenken mir jederzeit heilig seyn, und Deroselben Ehrfurcht und Ehrerbietung gegen dies göttliche Wesen, soll mir stets zu heiligen Betrachtungen dienen. Ich muß Sie verlassen, aber Ihre rühmliche Eigenschaften, Ihre Bereitwilligkeit andern zu dienen, und alles was an der sel. Verstorbenen lobenswürdiges geschienen, wird mir jederzeit vor Augen schweben, und mich Dero Hochachtungswürdigsten seligen Frau Gemahlin erinnern. Ich verbleibe usw.
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1333. An einen Ungenannten. Werthester Freund, der Weise unternimmt nicht nur eine vergebliche, sondern auch eine beleidigende Handlung, wenn man den gerechten Schmerzen untersagen, und die hefftigen ersten Empfindungen eines tiefgerührten Herzens mit Vorhaltung vieler Trostgründe aufrichten will. Ein Mensch, welche zu zärtlichen Empfindungen selbst aufgelegt ist, wird aus eigenen Gefühl gar wohl überzeugt seyn, daß die Leidenschafften einer gerechten Betrübniß viel zu hefftig sind, als daß man sie hemmen kan. Sie sind ein reissender Strohm, welcher nur hefftiger wütet, je mehr man ihm mit ohnmächtiger Hand entgegen setzet: Der Kummer selbst ist mit einen geheimen Vergnügen verknüpft, und man raubet auf eine recht sehr unbarmherzige Weise den Klagenden den einzigen Trost, welchen sie in Klagen fühlen, wenn man ihnen den Ausbruch ihres Kummers untersagen will; und ein solcher Tröster hat es sich selbst zuzuschreiben, wenn man ihn als einen Stöhrer der innerlichen Gemüthsruhe hält. Der Allmächtige hat uns selbst einen so edlen, so zarten Trieb gegen unsre Kinder eingepflanzet, daß wir gleichsam ganz mit ihnen absterben, wenn wir sie verlieren. Ein einziges Kind, als ein Geschenke des Höchsten, gehet über alles in der Welt, selbst über die Liebe unsres eigenen Lebens. Wenn es unnatürlich vorkömmt, daß Eltern mit ihren Kindern gerne sterben wolten, der wird sich noch mehr wundern, wenn er siehet, daß auch hier die Liebe stärker ist als der Tod, und daß zärtliche Eltern noch weiter gehen, und trostlos ausruffen, daß sie gern das Leben mit den ihrigen kauffen wollten. Hierzu kömmt noch ein rührender Umstand, wenn wir Verdienst- und Hoffnungsvolle Kinder verlieren, und zwar solche, welche nicht nur unserer natürlichen Liebe genossen, sondern derselben auch vollkommen würdig waren, und durch tausend gute Eigenschaften und Vollkommenheiten, eine neue Liebe sich zu erwerben und täglich zu vermehren wusten. Wir beerdigen mit solchen einen wahren Theil des gemeinen Wesens, und senken mit ihnen eine wohlgegründete große Hoffnung in die Grufft. Selbst die Thränen rührender Zuschauer rechtfertigen die unsrigen. Und was soll, werther Freund, was kan bey diesen harten Schlägen ein Tröster trostwürdiges sagen, dem das gerührte Herz nichts zu antworten wüßte. Ein solcher Schmerz ist zu erfindungsreich, sich selbst noch mehr zu vergrössern, und es fehlet dergleichen in Uebermaß betrübten Eltern nicht an Gründen, allem Troste auszubeugen. Sagt man uns: Wir sollen hohe und niedrige Personen ansehen, denen gleiches Schicksal von dem Schöpfer bestimmt ist, oder noch ein grösser Unglück fühlen; so meynen wir, daß wir darum nicht weniger geplagt sind, wir weinen nicht, daß wir allein müssen leiden, sondern wir weinen, daß wir von den Unsrigen scheiden müssen. Wenn man aus den allgemeinen Lauff der Natur, die Nichtigkeit, die Sterblichkeit aller Menschen vorhält, wenn man uns sagt, daß Gott die
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Frommen vor den Unglück wegrafft, und aus diesem Elende erlöset, so wird unser Gemüth noch hefftiger klagen. Es ist allerdings, werther Freund, ein sterbender Jüngling einem Feuer gleich, welches in der stärksten Gluth ausgegossen wird, da ein Greiß einem Lichte gleichet, welches nach und nach, aus Mangel der Nahrung von selbst ausgehet. Wir sind auch nicht so thöricht, daß wir wünschen, Unsterbliche gezeuget zu haben; Aber sind wir thöricht, wenn wir hoffen und wollen, daß sie nicht gar zu sterblich sind, und ein hohes Alter erreichen sollen. Man giebt uns das allerkräftigste zu bedenken, daß es des Höchsten Wille und Rathschluß sey, daß wir auch nicht ewig von den unsern selig Verstorbenen entfernet bleiben. Allein der Kummer reißt uns in den ersten Anblick dahin; daß wir nichts darüber klagen, sondern mit zärtlichen Thränen beweinen wir, daß wir hier ohne ihn noch leben müssen. Ein gelassener Mensch, werther Freund, ein gelassener Christ, vom Leid verschont, findet in den Sätzen der Weltweißheit, noch andere Trostgründe; Allein die aufgebrachte Leidenschafft stößet sie insgesamt von sich, und wird dadurch nur stärker. Was sollen wir in solchen betrübten Fällen also trostbares vornehmen? Die Vernunft, unsre Natur, und über dieses alles die heilge Schrift zeiget uns den besten Weg, nehmlich zu weinen mit den Weinenden. Eine ausbrechende Betrübniß ist das einzige süsse Andenken, zu welchem wir aufgelegt sind. Warum sollen wir diesen einzigen Trost von uns stossen, den wir in uns selbst, in unserer Liebe und in unserm Verluste empfinden? Können sich unsre Gedanken was angenehmers, was reizenders vorstellen, als die Bilder, diese Gestallten, die uns in unsern Leben, in unsern Augen so wohl gefallen, und dadurch das innerste unserer Herzen bey jeden Anblick mit der innigsten Freude erfüllet haben? Wir werden nicht müde, der verlohrnen zärtlich Geliebten zu gedenken, und ihre Handlungen täglich zu betrachten. Und dieses ist ein Vergnügen für uns, daß wir uns nicht enthalten können, uns solchen gänzlich zu überlassen. Der Christ sucht eines Weisen Lehren sorgfältig nach seinen Kräften auszuüben; Wir sind einem Mahler gleich, eines Würdigen Handlungen, die wir nie vergessen, alle Augenblicke lebhaft abzuschildern, und auf diese Art schaffet uns solche Beschäftigung einen wahren Nutzen. Die Tugend, die Gottesfurcht, die Menschenliebe, die Kunst zu sterben, sehen wir den frommen und wahren Christen ab, und versetzen sie, als ein kostbares Kleinod in unser Herz, und suchen so viel möglich solche lebend darzustellen, und also selbst ein wahres Ebenbild des Weisen zu werden. Wenn wir ihre Tugenden zu den unsrigen gemacht haben, werden wir mit ihm so genau verbunden seyn, daß wir auch nicht durch einen allzufrühzeitigen Tod getrennet werden können. Wie angenehm wird uns die großmüthige Ausübung der Tugend werden, wenn wir sie geübt haben? Die Liebe zu ihm wird uns zu statten kommen, dasjenige mit grösserm Eyffer zu thun, was wir schon zu thun schuldig und
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willens waren. Alle unsre Ehre bestehet alsdenn darinne, wenn wir ihnen geschickt und glücklich nachahmen. Vielleicht, und nicht vielleicht, sondern gewiß, werden wir auf diese Art denen Nachkommenden ein nachahmendes und würdiges Muster. So wie wir geführet worden sind, werden wir zu unsern Vergnügen glückliche Führer anderer werden. Die Jahre welche nicht an die unsrigen reichen, werden uns antreiben, desto hurtigere Schritte zu thun, je mehr wir dem Alter nach tugendhafter Jünglinge ihre Vorgänger hätten seyn sollen. Und auf diese Art werden sie auch nach ihrem Tode viel gutes schaffen. Beschuldigen Sie mich, werther Freund, nicht einiger Schmeicheleyen. Mein Herz ist viel zu stark gerühret worden, über Ihr erfahrnes Schicksal, als daß ich Zeit haben sollte, mich nach andern Mustern zu Schilderung ihrer tugendhaften Kinder umzusehen, und ich schreibe diese wenigen Betrachtungen von der Kürze unsers Daseyns an Personen, welche wenig Trost und wenig Vergnügen diese meine Arbeit durchzulesen, empfinden würden, wenn sie fremde und ihnen unbekannte Bilder allhier vor sich finden sollten. Wenn ich dieser Bemühung benöthigt wäre, würden wir weniger Kummer empfinden, und da ich unter der Menge der menschlichen Vorfallenheiten in diesem Leben, welche sich uns sehr unordentlich vorstellen, meine Leidenschaften hemmen muß, um einigermaassen die gehörige Ordnung zu treffen; so würde ich in den Fall der Schmeichely meine Einbildungskraft zuerst auf eine poetische Art erregen und darstellen müssen, in eine Gemüthsbewegung zu gerathen, welche dennoch gekünstelt bleiben, und die mühsam gesuchte Kunst durch hundert Unnatürlichkeiten gar bald verrathen würde. Ein verehrungswürdiger Vater, welcher tugendhafte Jünglinge als hoffnungsvolle Stützen des gemeinen Wesens beweint, trostlos siehet, die einzigen Früchte seiner vergnügt geführten Ehe gleichsam absterben, als ein Baum welcher nach Verletzung der Wurzeln nach und nach verdorret und abstirbt, besitzt viel zu viel Einsicht und Tugend, als daß die geringste Schmeicheley bey ihm Eingang finden sollte. Wahre Kenner und edelmüthig denkende Seelen würden sie gar zu leicht merken, und auf keine Weise abgehalten werden können, mir wenigstens im Herzen zu widersprechen. Sie, werther Freund, sind hauptsächlich der Gegenstand dieser meiner Betrachtungen. Weder Sie, noch die Verstorbenen ermangeln der würdigen und wahren Vorzüge. Urtheilen Sie von meiner Abbildung! Diesen zu Ruhm der selig verstorbenen und aller rechtschaffener Christen gereichende Abriß, sind wir auch der Ehre Gottes schuldig, der allein alles gute, welches in solchen war, in sie gepflanzet hatte. Er ist es, ja selbst ist er es, dem dafür alles Lob gebühret, und wir sind verbunden, mehr auf die Ehre dessen, welcher sie anjetzo mit allen himmlischen Heerschaaren in verherrlichter Gestalt preisen, als auf sie selbst. Es würde ungerecht seyn, wenn wir das Gute, so der Schöpfer uns erweiset, deswegen verschweigen wollten, weil es kein Fremder besessen hätte. Der Weise, der Christ, welcher sich in den Willen seines Gottes ergiebt, werther Freund, besitzet nur das einzige wahre Kleinod eines guten Gewissens, sein Herz ist zärtlich und freundschaftlich, und begierig allen und jeden
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seinen Nebenchristen zu dienen, Betrug und Verstellung sind von ihm weit entfernt, mitleidig, dienstfertig und geneigt alles zum Besten zu kehren. Dieses gute und seines Schöpfers volle Herz fließt aus seinem gutes zu sprechen fertigen Munde über, und belebt alle Züge seiner edlen Gesichtsbildung. Seine Leidenschaften erhalten ein neues Feuer bey dem Glück der andern, er lebt gleichsam auf, wenn er seinen Neigungen gutes zu thun, folgen kan. Wie er gar nicht bekümmert ist, für sich sorgliche Schätze und Reichthümer zu sammlen, widmet er alles Vermögen seiner Neigung, tröstlich und behülflich zu seyn. Da er auch zu aller Verstellung untüchtig ist, so übt er alle Wahrheiten, die er durch vorhergehende Prüfungen erkennet, und ist derselbe jederzeit würklich, der er zu seyn scheint, nehmlich ein redlicher Christ, ein brauchbares und liebenswürdiges Mitglied der menschlichen Gesellschaft. Sein Umgang ist liebreich, angenehm und vertraulich; Fern von Schmeicheley, Verstellung und Neid, ist er nicht geneigt dasjenige von andern zu argwohnen, wovon er selbst entfernet ist. Er liebt Gerechtigkeit und Wahrheit, daß er dadurch die so seltene Erkenntniß seiner selbst erhält; Diese macht ihn demüthig und bescheiden, bereit, eines andern Vorzüge zu erkennen, und solche nachzuahmen. Eben diese Erkenntniß seiner selbst verwahret ihn, seinen edlen Neigungen zu folgen, und diese heilsame Wachsamkeit verhütet, daß das natürliche Verderben bey ihm nicht zur Herrschaft kommen kan. Keine vorsetzliche Bosheit hat jemals sein Herz übereilet, noch seinen Nebenchristen beleidiget. Die Hochachtung gegen das höchste Wesen, die Demuth und menschenfreundliches Herz, sehen jedermann liebreich entgegen, frey von Lastern, fühlet er auch die Würkungen der Laster nicht. Er weiß, daß ein Christ im Umgange mit Gott Freude die Fülle und liebliches Wesen findet, und wer ihn näher kennen lernt, wird das Vorurtheil, daß ein wahrer Christ betrübt und niedergeschlagen seyn müsse, ablegen; und im Gegentheil sehen, daß das irrdische Vergnügen in Gott und daraus erwachsende Gewissensruhe allenthalben mit ihm zugegen sind. Diese so höchstvortrefflichen Gaben und Geschenke des allmächtigen Schöpfers, machen den Weisen und Frommen zu einem würdigen Gefäße der Gnaden. Sie, mein werthester Freund, haben den unerforschlichen Rath des Allmächtigen genugsam erfahren. Er, der allmächtige Gott, ruft die Hoffnungsvollen Jünglinge aus diesem Irrgarten zu sich, Sie sind zu standhafftig, und ich glaube auch nicht, daß Sie wider diesen göttlichen Rathschluß murren werden; Die Nichtigkeit dieses Lebens sind Früchte des Ungehorsams der erstern Eltern; Gelehrsamkeit, Schönheit, Jugend und Verdienste sind nicht hinlänglich dem allgemeinen Schicksale zu widerstehen, welches der Schöpfer auf das menschliche Geschlecht gelegt hat. Jedoch hat der Herr des Lebens auch eine vorzügliche Gnade erzeigt an denen Verstorbenen, daß er sie zu einem frühen Tode gerüstet hat. Und da es auch eine unläugbare Wahrheit, daß ein Mensch, welcher wohl stirbt, sehr wohl lebet: so ist es auch
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ganz natürlich, daß es uns sehr rühren müsse, daß diese nicht mehr leben, welche so wohl gestorben sind, und eben deswegen eines längern Lebens würdig waren, weil sie so wohl starben. Man verlieret an ihnen ein brauchbares Gut, unsre Freude, unsre Hoffnung unser Trost verschwindet mit ihnen. Wir stellen uns viel angenehme Dinge mit den besten Grunde zum voraus vor; und sehen, wie der Höchste uns mit einmal ein ganz anderes nach seinem Willen erfahren lässet. Der Christ – der wahre Christ erschrickt nicht darüber. Er bestellet sein Haus, und sein übriges Verhalten zeigt aus allen Dingen einen von Gott besonders gestärkten Geist, und eine tieffe Erfahrung der göttlichen Lehre. Er fühlet das sündliche Elend, er wünscht zu sterben, und siehet wie Joseph, die Sünde, aus dem evangelischen Grund der Liebe gegen Gott, als das größte Uebel an, wie Paulus wünschte aufgelöset und bey Christo zu seyn; die Größe seines Geistes zeiget sich uns, und sein Muth, seine Unerschrockenheit und Gelassenheit legen sich deutlich an den Tag. Er entdecket den Grund seines Glaubens und seiner Freudigkeit zugleich. Das Leiden seines Erlösers ist ihm theuer, denn dessen Krafft erquicket ihn; und dadurch wird sein von dankbarer Gegenliebe gegen seinen Erretter erfülltes Herz angetrieben, der Auflösung freudig entgegen zu eilen. Ein süsser Friede bereitet sich in einem angenehmen Glanze über ihn aus; er verherrlicht Gott mit der tiefsten Beugung seines Herzens. Er spricht, ich preise Gott bis mir das Herze bricht, ich will meinen Heiland erheben, o welches Vergnügen, o welche Seligkeit, werther Freund, geniesset der fromme, der sterbende Christ schon hier bey dem Abschiede aus der Welt, und auf solche Art geht er in die Herrlichkeit, zu großer Erbauung derer, welche zugegen sind. Glauben Sie, werther Freund, also, daß Sie die so würdigen Kinder verlohren haben? Sollten Sie sogar ausser allen Zusammenhange mit ihnen gesetzt seyn? Nein, ich bin gewiß des Gegentheiles vollkommen überzeugt. Ersetzen Sie, was der leiblichen Sinnlichkeit mangelt, mit den geübten Sinnen des Geistes. Ihrem Geiste, der selbst unsterblich ist, sind Ihre einzigen Söhne nicht abgestorben: ja, sie sind nicht einmahl von Ihnen entfernet. Wer in Gott ist, ist, wo die Seligen sind. Die Allgegenwart Gottes ist ein Band, welcher auch die abgeschiedenen Seelen mit uns zu einer Gesellschaft verbindet. Je näher Sie sich mit Gott vereinigen, je näher sind Sie Ihren theuren Kindern. Es kann Ihnen um so weniger leid seyn, daß sie vorangegangen sind, da es der Himmel forderte, ein Theil, ein zärtliches Theil von Ihnen selbst, das Sie in der unendlichen Herrlichkeit wieder empfangen; Ein Theil von Ihnen selbst, das schon selig ist. Sie finden einen Ehegatten und die liebsten Kinder, die werthen Früchte Ihres Leibes in jenem Reiche. Diese werden Ihnen dereinst mit ausgespannten Armen entgegen eilen, und triumphirend vor den Thron des Lammes begleiten. Ueber diese sind die selig Verstorbenen noch in einem nahen Zusammenhange mit uns. Sollten Sie die Pflicht der Liebe in der Vollkommenheit vergessen, die Sie in der Unvollkommenheit so redlich und treulich ausgeübt ha-
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ben, wozu das menschliche Band verbunden hat. Ich weiß gewiß, daß die triumphirende Kirche der streitenden gedenket; die Fürbitte, die alle Heiligen thun hier auf Erden, ist niemals verdienstlich. Es würde ein Irrgeist seyn, welcher uns zu solchen Gedanken verleiten wollte. Da aber Jesus, unser Bruder, auf dem Throne der Herrlichkeit sich mit der Fürsprache für seine Glieder auf Erden beschäfftiget: so werden ungezweifelt die Reihen der gläubigen Seligen mit einem herrlichen Amen antworten, und das für ein fröhliches Geschäfte halten, womit ihr Erlöser sich selbst beschäfftigte. Also sind Ihre seligen Kinder noch bey Ihnen im Gebet, sie gedenken Ihrer mit frohen Wünschen. Wenn Sie übrigens hier oder dort mit erleuchteten Augen die heiligen und väterlichen Ursachen Gottes, die ihn bewogen, diesen Riß zu thun, einsehen werden, alsdenn werden Sie Ihren Kummer schelten, und Gott über das fröhlich rühmen, worüber Sie sich jetzo so kläglich von dieser Wahrheit einen rechten Eindruck machen, so würde dieses am ersten im Stande seyn, Ihren gerechten Kummer zu mindern. Wir sind ja geneight, unser Bestes und Liebstes in Sicherheit zu bringen. Ihre Verstorbenen sind die Schätze, Ihr irdisches Vergnügen. Die große Gefahr, welche dem Weltkreiße drohet, die entsetzliche Rache Gottes über die Bösen, welche die Frommen drängen, hänget über unserm Haupte, wie bald, wie bald wird sie über uns kommen, und alles mit einem male überschwemmen! Können Sie, werther Freund, in dieser Betrachtung diesen Schatz, welchen Gott in Verwahrung genommen hat, noch so kläglich beweinen? Dieser Tod ist ein Gnadenzeichen. Sie verlieren nichts. Da sie noch bey uns waren, fürchteten wir uns, sie bald zu verlassen. Nur wird es uns tröstlich. Ich muß Ihnen noch etwas zu Gemüthe führen. Gott hat sich Ihrer schon seit vielen Jahren zu erkennen gegeben. Sein Geist hat Ihren Willen zu seiner Liebe gelenket, auch Ihren Verstand erleuchtet, aus der Erfahrung die Lehren und Sätze der heiligen Schrift zu verstehen. Sollten Sie nicht bey dieser Gelegenheit Ihre Stärke zeigen? Sollten Sie einem Schmerze unterliegen, da sie den kennen, der keinen versucht werden läßt über sein Vermögen? Sollten Sie dem Seelenfeinde diese Freude machen? Ergreiffen Sie diese wahre, diese beste Gelegenheit, Gott und aller Welt zu zeigen, daß Ihnen der Wille Gottes lieber sey, als Ihr eigener, daß Sie ihm zu Ehren sich gern überwinden, und ihm alles aufopfern wollen. Lassen Sie dem Versucher nicht Raum, allerley Zweifel in Ihnen zu erregen. Glauben Sie nicht, Gott habe Sie im Zorn geschlagen; es ist seine Art nicht, und ist ein falscher Schluß, daß das Gottes Zorn sey, was uns empfindlich ist; und eben aus dem Grunde schlüßen Sie vielleicht, es sey Zorn, was doch nichts als Liebe ist. Die ewige Liebe hat keinen Zorn. Die Ergebung in den göttlichen Willen lassen Sie Lebenszeit Ihr Augenmerk seyn.
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1334. An eine junge Dame. Versteigert. Helmut Meyer & Ernst 1931. Textprobe: … Ich will heute um 5 Uhr mein Colloquium aussetzen … Inhalt: Gellert schreibt über persönliche Angelegenheiten sowie über Besuche, die er bei einer ihm bekannten Dame zu machen gedenkt.
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Undatierte Briefe – Anschluss
Undatierte Briefe – Anschluss Eine Sammlung von 39 Briefen, ohne Daten und Namen, wurde 1770 durch den Verlag Johann Gabriel Büschel in Leipzig veröffentlicht. Die Authentizität dieser Briefe wurde von Schlegel und Heyer weder verneint noch bestätigt. Julius Klee schreibt in seiner Ausgabe der sämtlichen Schriften Gellerts (10. Teil, 1839, S. 307) folgende Anmerkungen über diese Briefe: Ihre Aechtheit, welche die Herausgeber des 6. u. 7. Theils der Gellertschen Schriften 1770. Vorr. XVI dahin gestellt sein lassen, wird zwar sowohl von dem Herausgeber in der Vorrede, als auch von dem Verleger in einer Nachschrift zu dem ebenfalls bei ihm 1770 erschienenen „letzten Vorlesungen Gellerts“ versichert, scheint aber doch bei mehrern höchst zweifelhaft. Daß No 441 an Lessing, No. 442 an Ew. v. Kleist (wo dann die Ueberschrift verfälscht wäre) gerichtet seien, ist wohl kaum anzunehmen, und gewiß nicht, wenn die Angabe des Herausgebers „diese Briefe sind in den letzten 9 bis 10 Jahren geschrieben“ wahrhaft ist. Angeblich wurde diese Ausgabe durch den Professor Johann Georg Eck in Leipzig veranstaltet, wie aus dem Postskriptum eines Briefes vom 13. Februar 1770 hervorgeht. Hier heißt es: Einem Buchhändler in Nürnberg ist, wie Reich auch wüßte, wieder ein ganzes Bändgen Gellertscher Briefe angebothen worden. – Das GegenAvertissement, welches Klotz an Reichen überschickt hat, soll, wie Klotz, da ihn Reich vor etlichen Tagen gesprochen hat, mündlich zu verstehen gegeben, von dem hiesigen neuen Prof. Eck sein. Eben daßelbe ist an Wittenbergen zum Einrücken in den Hamburgern Correspondenten übersendet worden, der es aber auch, zugleich mit dem Briefe, in welchen er es erhalten, an Reichen geschickt hat. Dieser Brief ist mit einem E. unterzeichnet, u. scheint also Klotzens Aeußerung zu bestätigen. (H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Mscr. Dresd. fa 15.). In der Vorrede schreibt der anonyme Herausgeber, dass man in der Verehrung Gellerts zu weit gegangen sei (S. 8). Er will durch diese 39 Briefe Gellert von der menschlichen Seite zeigen (S. 8). Über deren Echtheit schreibt er: Können wir uns auf die Treue und Authenticität derselben verlassen? Die Antwort beruht auf Ihnen. Lesen Sie dieselben mit Aufmerksamkeit, prüfen Sie, und denn sagen Sie mir es wieder. Sehr leicht werden Sie es, aus dem Styl, aus dem Bau und Oekonomie ganzer Briefe und einzelner Züge wahrnehmen: Sie werden das gute, das aufrichtige und freundschaftliche Herz auch mitten im Scherze empfinden, oder vermissen, und hieraus, meine Freunde, bestimmen Sie mein gutes oder unverschämtes Unternehmen. Wollen Sie auch wissen, woher diese Sammlung vermischter Briefe genommen ist? Einige Originale, vielleicht die meisten, welche an Freunde in hiesiger Gegend von unserm Gellert sind
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geschrieben worden, habe ich selbst, nicht ohne Mühe, zusammengetragen, seiterdem ich den Entschluß gefaßt habe, sie herauszugeben: Einige, als den 3. 4. 8. 11. 15. 19. 20. und 22. habe ich schon vor einigen Jahren vom Original abgeschrieben, weil sie mir gefielen, und ich von dem Herrn Besitzer, welcher mein Freund war, die Erlaubniß hierzu erhielt. Den wichtigsten Theil aber habe ich der Aufmerksamkeit eines Freundes zu danken, welcher die Ehre hat, mit den vornehmsten Häusern in genauer Verbindung zu stehn. Noch ein Paar Worte auf einen Einwurf! Einige offenherzige Leser werden diesen Entschluß tadeln, weil der selige Herr Professor Gellert diese Briefe mit Nachläßigkeit an Freunde, nicht aber als Muster, geschrieben hat. Ich nehme es an. Es ist wahr, Gellert hat uns diejenigen Briefe, welche er selbst geliefert, uns als Muster vorgelegt und also sorgfältig verbessert: diese hingegen sind an Freunde, und folglich wie es immer zu geschehen pflegt, mit einiger Nachläßigkeit geschrieben worden. Aber, theuerste Freunde, ist nicht alles, was Gellert denkt und schreibt, uns ein Muster? Sollte Gellert nicht immer Gellert seyn? Ich wollte es meynen. Und über dieses, sollte uns nicht eben diese freundschaftliche Nachläßigkeit, die Sie tadeln, mehr gefallen, mehr natürlich scheinen, da er sein ganzes Herz, seinen ganzen Charakter darinnen darstellt? Ich glaube es wenigstens, und jeder vernünftige Kenner giebt mir Beyfall. Endlich werden meine Leser sich nicht wundern, daß die sogenannten Data weggelassen sind, weil einige noch lebende Freunde, an welche diese Briefe gerichtet sind, mir es ausdrücklich, um nicht erkannt zu werden, untersagt haben. Es trägt auch zur Sache nichts bey. Genung, diese Briefe sind in den letzten 9 bis 10 Jahren geschrieben worden. (S. 11–14). Empört über diese Vorrede schrieb J. A. Schlegel im gleichen Jahr in der Vorrede zur Ausgabe von Gellerts „Moralische(n) Vorlesungen“ eine Kritik darüber, in der er versuchte, den Wert dieser Briefe zu bezweifeln und sie als gefährlich für die Jugend herabzusetzen: In der Neujahrsmesse dieses Jahres erschienen bereits bey Herrn Büschel zu Leipzig auf einigen Bogen f r e u nds c ha f t l i c he Br i e f e v on C . F. G e l l e r t , und kurz darauf ein A n h ang z u de m [ s i c ] f r e unds c h a f t l i c h e n B r i e f en v o n C . F. G e l l e r t . Gesetzt auch, daß viele, daß die meisten, daß vielleicht alle von unserm seligen Freunde geschrieben wären, welches wir nicht entscheiden wollen: so sind es doch größtentheils alltägliche Briefe über alltägliche Dinge, auch in einer so nachlässigen Schreibart, als einem vielbeschäfftigten Manne, bey Briefen besonders, unvermeidlich seyn wird, aufs Papier hingeworfen. Und wer verlanget die zu sehen? … Und was findet sich von dem allem in diesen Briefen? Das Eigne von des seligen Gellerts Briefstile kennen wir aus seiner herausgegebenen Sammlung besser, als uns flüchtig hin geworfne Briefe davon belehren, wo etwan Eilfertigkeit oder Mangel an Heiterkeit des Geistes den Verfasser hier und da nöthigen, bey dem ersten Ausdrucke, der ihm vorkömmt, so unzufrieden er selber damit ist,
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es bewenden zu lassen; nicht zu gedenken, daß diese Briefe nicht einmal richtig abgedruckt sind, und durch die grammatischen Fehler, die gewiß genug von dem Verfasser nicht herrühren, leicht Anfängern schaden können. Zitiert nach B. Witte, C. F. Gellerts gesammelte Schriften, Bd. VI, hrsg. v. Sibylle Späth, S. 322.) In einigen dieser Briefe lassen sich auf Grund von Anfangsbuchstaben Namen und Ortschaften zuordnen. Andernfalls werden Brieftexte wiedergegeben, ohne den Versuch zu machen, sie zu enträtseln, vor allem, weil man nicht weiß, ob der Herausgeber die richtigen oder falschen Buchstaben verwendet hat, um die Identität des Briefempfängers zu schützen.
1335. An Frau D. S*** in N***.
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Liebe Madam, Sie wollen mir doch nicht alle menschliche Empfindungen absprechen? Nein, darzu sind Sie zu gütig! Und also erlauben Sie, daß ich in Ihre Freundschaft gegen mich einiges Mistrauen setzen darf. Sie haben mir vor wenig Tagen einen Brief von dem Herrn P*** an Sie, zugeschickt, welcher sehr freundschaftlich war, und Ihre Antwort darauf war eben so zärtlich, als wenn Sie an mich geschrieben hätten. Sollte ich dieses gleichgültig ansehen, da Sie mich so oft versichert haben, ich wäre Ihr einziger, Ihr bester Freund, mit dem Sie einen Briefwechsel unterhielten? Ja, wie gesagt, ich müßte kein Mensch seyn, wenn ich nichts darbey empfinden sollte. Verlassen Sie also diesen lieben Freund, oder schreiben Sie mir, mit dem ersten Posttage, einen eben so freundschaftlichen, eben so zärtlichen Brief, oder ich bin nicht mehr Ihr
1336. An Frau von L***.
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Ihr alter Schulmeister ist ein recht ehrlicher guter Mann, und ohngeachtet er noch ein Viertel Jahrhundert älter ist, als ich, will er doch von mir lernen. Gestern, da er mir Ihren Brief überbrachte, fragte er mich, wies denn zugienge, daß ich so hübsche Briefe schrieb? Er sagte noch hinzu, daß seine gnädige Frau meine Briefe allemal mit Vergnügen läse und wieder läse, und daß er selbst an meinen gedruckten sich nie satt lesen könnte. Ich freute mich über diese Dreustigkeit und jugendliche Begierde des ehrwürdigen Alten. Ich gab ihm die Hauptregel: daß er sich die Person, an welche er schreiben wollte, gegenwärtig vorstellen und so schreiben sollte, als wenn er mündlich mit ihr spräche. Aber damit war er nicht zufrieden; er bat mich so gar, ihn in meiner Gegenwart eine Probe machen zu lassen. Ich reichte ihm Dinte, Feder
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und Papier. Sie, gnädige Frau, wurden zum Gegenstande des Briefes gewählet; nur wußte er nicht, was er Ihnen schreiben sollte? Endlich fiel ihm bey, er könnte sich vorstellen, als wenn er um einen Substituten anhalten wollte, und dann machte er, nach meiner Regel, folgenden Versuch: Gnädige Frau, „Es ist Ihnen mehr als zu wohl bekannt, welcher gestalt ich in 33 Jahren, seitherdem ich die Ehre habe in Dero Diensten, als Schulmeister, zu stehen, die sämtlichen Einwohner und Unterthanen Dero Ortes in dem Christenthume und andern nöthigen Unterrichte treulich unterwiesen habe. Nachdem ich aber nunmehr merklich empfinde, daß mein Haupt unter der täglichen Last und Hitze immer grauer wird, meine Kräfte abnehmen, mir aber demohngeachtet das fernere Wohl der Seelen Dero Unterthanen gleichsam auf dem Herzen lieget, ich aber mich nicht mehr im Stande befinde, diesem so wichtigen Amte allein länger vorzustehen; So ergehet hierdurch an meine gnädige Frau und Gebieterinn mein gehorsamst-unterthänigstes Bitten, Sie wollen meinem schwachen Alter und beständiger Fürsorge vor so viele unschuldige Seelen, mit einem tüchtigen Substituten zu Hülfe kommen, belieben. Ich werde diese Wohlthat Zeit Lebens, ohngeachtet dessen Ende nicht weit mehr entfernt seyn kann, mit der tieffsten Ehrfurcht erkennen … Sehn Sie, gnädige Frau, wie geschickt diese Probe ablief! O hätten Sie nur sehn mögen, wie freudig dieser gute Alte war, und wie deutlich man den Dank auf seiner Stirne lesen konnte! Aber es kommt mir doch bedenklich vor, daß er gleich auf Sie und den Substituten fiel. Sollte ich nicht eine kleine List darinne verborgen seyn? Vielleicht, doch ich lasse Sie selbst rathen. Erleichtern Sie ihm wenigstens sein Amt auf alle mögliche Art, wie Sie zu thun gewohnt sind. Ich verharre mit der vollkommensten Hochachtung …
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1337. An den Herrn Major von W***. Hochwohlgebohrner, Hochwerthgeschätzter Herr Major, Wüßten Sie nur, wie sehr ich Ihnen nachstelle, wie sehr ich prüfe, ob Sie der Freundschaft werth sind? Gestern, als ich in den Nachmittagsstunden ausgeritten war, kam ein alter abgedankter Soldate zu mir, welcher mich um eine Gabe ansprach. Seine ehrwürdige Miene, sein graues Haupt und abgelebte Montur, die mir etwas bekannt zu seyn schien, gaben mir die Erlaubnis, mich nach seiner Geschichte zu erkundigen. Unter welchen Regimente habt ihr gedient, mein Freund? „Lieber Herr unter Prinz*** O theuerster Herr Major, könnte ich das Vergnügen mit Ihnen theilen, welches ich darüber empfand, da es das Ihrige war! Wie hies euer Hauptmann? „der letzte, den ich 16 Jahr gedie-
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net, war der Herr Capitain von W*** durfte ich länger zweifeln daß Sie es wären? Nun konnte ich unmöglich auf dem Pferde bleiben, ich stieg ab, gab dem ehrlichen guten Mann einen Gulden, und gieng mit ihm eine halbe Stunde zu Fuße fort. Er fieng indessen an, seine Heldengeschichte zu erzählen; aber dafür dankte ich ihm, und bat vielmehr, mir recht viel von seinem letzten Herrn Hauptmann zu sagen. Ach, seufzte er, der liebe Herr! wenn ich wüßte, daß er noch lebte, und wo er stünde, heute noch müßten meine alten steifen Füsse zu ihn wandern. Er war ein Vater seiner Leute, und wir hatten ihn alle so lieb, daß wir uns lieber in Stücken hätten zerhauen lassen, ehe wir ihn verlassen hätten. Ich fragte weiter, warum er so einen lieben Mann verlassen? Ach, sagte er, mein lieber Herr, hier sehn Sie (indem er seine Brust und Arme entblößte) hier sehn Sie 9 Hiebe und 4 Schüsse, und dieses sind die Ursachen! Wie glücklich sind Sie, theuerster Freund. Ich bestellte ihn hierauf zu mir, ohne ihm zu sagen, daß ich Sie kennte, daß sie mein Freund wären. Der Termin ist auf 8 Tage bestimmt, weil ich, binnen dieser Zeit, Antwort von Ihnen haben kann, wie sie diesen treuen Diener, der Sie, ohne zu wissen, daß Sie leben, hochschätzt und verehrt, belohnen wollen? Erlauben Sie aber, daß er mir Ihre fernere Kriegsgeschichte erzählen mag? Doch, allen Scherz bey Seite; beglücken Sie diesen dankbaren Diener mit Ihrer gewöhnlichen Gnade, und mich mit dem süßen Vergnügen, ihm einen wohlthätigen Freund verschaft zu haben. Ich erwarte, ich bitte um Dero angenehme Antwort den nächsten Posttag, und bin …
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Sie sind ein gar zu guter Soldat; und so oft ich Ihnen schreiben werde, so oft werde ichs Ihnen vorsagen. Unser gutherzige Alte war ganz ausser sich vor Freuden, da er hörte, daß Sie noch lebten, daß Sie nach seinem Abschiede, eine höhere Ehrenstelle erhalten, und sich wohl befänden. Er will nunmehr eine Reise zu Ihnen unternehmen, und ich weiß nicht, ob ich fähig seyn werde, ihn davon abzuhalten, weil er das Vergnügen haben will, Sie vor dem herannahenden Ende seiner Tage nochmals zu sehn, und vor die überschichten 3 Ducaten persönlich zu danken. Mit Fortsetzung Ihrer Geschichte habe ich mein Wort erfüllt. Wir sind schon bis zu dem traurigen Zeitpunkte gekommen, da Sie aus Zärtlichkeit gegen Ihre Frau Gemahlinn, leicht in die Hände Ihrer Feinde hätten gerathen können. Mit welchem Anstande und Mittleiden erzählte er, daß Sie zu M** von dieser liebenswürdigen Gemahlinn noch einmal hätten Abschied nehmen, und eben vom Pferde steigen wollen, als ein Trupp feindliche Husaren auf Sie gestoßen wäre, denen Sie aber noch glücklich entwichet. Die gute Gemahlinn! Wie mag ihr damals zu Muthe gewesen seyn. Hier stöhrte uns ein unerwarteter Besuch; aber nur auf diesesmal. Ehe ich den Alten abreisen
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lasse, muß ich Ihre ganze Geschichte wissen, und dann sollen Sie dieselbe lesen, was noch fehlt, ersetzen, und Ihren guten Freunden vorlegen. Ich habe die Ehre mit der aufrichtigsten Hochachtung zu seyn etc.
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1339. An Frau von E***. Ich armer geplagter Mann! Denken Sie nur einmal, gnädige Frau, wies mir ergangen ist, seitherdem ich von Ihren Landgute zurück bin. Die Preußen sind kaum ausgerückt: so verlangt man von mir schon wieder baaren Nachschuß, ich weis nicht warum, vielleicht zur Contribution. Nein, gnädige Frau, das geht nicht an! Ich weis, was mich ohne dieses der Krieg gekostet hat. Wenn ich nur überschlage, was ich vor niederschlagne Pulver, sechs Jahre lang, (die vielen Recepte ungerechnet) ausgegeben habe; so sind dieses Kriegscalamitäten eines armen Professors genung. Muß ich aber der eindringenden Exekution nachgeben, muß ich bezahlen, so sollten Sie auch sehen, wie nachdrücklich meine Rache ist. Ich will wider die ganze preusische Armee zu Felde ziehn, sie muß mir helfen bezahlen. Aber wie? Sie wissen, daß beynahe 4000 Officiers im vorigen Kriege meine Vorlesungen besuchet, und dafür kein Honorarium gegeben haben. Muß ich also bezahlen, so sollen Sie hören, daß Gellert Muth genung hat, eine so ansehnliche Schuld zu fordern. Ich will diese bösen Schuldner öffentlich durch eine Fabel erinnern; ich will, wenn sie dieses nicht verstehen, selbst an den König schreiben, welcher zu großmüthig ist, als daß er meine Wünsche nicht erhören sollte. Alsdann kann ich alles bezahlen, und vielleicht von dem Ueberschusse in Ihrer Nachbarschaft ein Rittergüthgen kaufen, wo wir einander recht fleißig besuchen und schreiben können. Sorgen Sie immer voraus – Himmel! Welches Geräusch, die Exekution kommt, ja ja, sie ist es, ich höre den Lermen der Flinten, ich lege die Feder nieder. Doch, gnädige Frau, wie bin ich hintergangen! Lachen Sie ia mit mir, theureste Freundinn, über die vergebliche Furcht. Meine Köchinn will den Caffee bringen, und fällt mit der Kanne und Tasse die Treppe herauf. Diese Exekution will ich gerne ertragen, aber wo sie noch einmal kommt, schreibe ich den Verlust auf die preußische Rechnung. Morgen wird Ihr lieber Oncle der Herr von B*** Leipzig verlassen. Der gute Cavalier! Wenn er nur ewig bey mir seyn, mit mir leben und studieren und ausreuten könnte! Wenn Sie noch etwas bey ihm vermögen, schicken Sie mir ihn wenigstens auf einen Sommer zurück; Dann schätze ich Sie noch einmal so hoch und bin etc.
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1340. An Frau von E***.
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Ich muß aufrichtig bekennen, daß ich Damen von Ihren Charakter, von Ihren gutem Herzen selten gefunden habe. Sie wollen für mich die ganze Contribution, und was noch mehr, die zerbrochene Tasse bezahlen? Gutherzige gnädige Frau! Ich würde Ihre gütige Gesinnung beleidigen, wenn ich beydes ausschlüge; aber beydes anzunehmen, dieses würde bey mir den Verdacht einer gemisbrauchten Freundschaft erwecken. Nehmen Sie also einen Vorschlag zur Güte an. Es bleibt dabey, die Contribution geht auf preußische Rechnung, aber wenn Sie den Verlust der Tasse ersetzen wollen, werde ichs mit Vergnügen annehmen. Sie war, erlauben Sie, daß ich die zerbrochenen Stücken herbeyhole, sie war von meißner Porcellain und blaue ordinaire Blumen darauf gemahlt. Allenfalls will ich Ihnen ein Stückgen davon beylegen, damit Sie die Oekonomie und den Bau derselben desto sichrer finden. Aber das sage ich Ihnen gleich, mehr als ein Stück nehme ich von Ihren gütigen Händen nicht an; denn Sie könnten sonst leicht den freundschaftlichen Einfall haben, mir ein halbes Dutzent dafür zu überschicken. Dafür gebe ich Ihnen die Versicherung, daß niemand, als ich, aus derselben trinken und die Aufwärterinn sie allemal in meiner Gegenwart auswaschen soll, damit sie nicht beschädiget wird, und so oft als ich Sie in Zukunft besuche, bringe ich sie zu meinem eigenen Gebrauch mit, damit Sie überführt werden, wie sehr ich Sie schätze. Sie nehmen mirs doch nicht übel? Ich bin etc.
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Habe ich nicht den freundschaftlichen Einfall vorausgesehn, daß Sie mir, statt einer einzelnen Tasse, ein ganzes halbes Dutzent zuschicken würden? Verlangen Sie aber von mir nicht mehr Dank, als ich Ihnen dafür schuldig bin. Ich habe Ihnen zugesagt, eine einzige Tasse anzunehmen, dafür zu danken, und dieser Pflicht entledge ich mich hierdurch. Aber gesetzt, meine liebe gnädige Frau, ich wollte Ihnen vor ein halbes Dutzent vollkommen verbunden seyn, würde ich es auch mit guten Gewissen thun können? Warum denn? Weil ich nur eine Tasse ganz, und von den übrigen die zerbrochenen Stücken erhalten habe. Ich will Ihnen die traurige Reisegeschichte derselben erzählen, wenn Sie mir die Versicherung geben, daß Sie Ihren Bedienten, durch welchen ich sie erhalten habe, kein Wort davon sagen wollen. Kaum hat er in Gesellschaft seines Gauls und Schachtel, worinne sich das vortrefliche Geschenke befand, das Gut seiner Gebieterin verlassen, so stürzt er, das Pferd fällt auf die Schachtel, und drückt 5 Tassen entzwey. Der arme Bediente! Er ist bestraft genung; sagen Sie ihm ja kein Wort, welches ihn kränken könnte. Zu Vergeltung dieses Geschenks habe ich die Ehre, Ihnen hierdurch mit einem Gedichte aufzuwarten, welches ich auf den Abschied eines auswärtigen
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Cavalier von unserer Universität verfertiget habe. Ich würde es nicht wagen, Ihnen dieses stolze Geschenk zu überreichen, wenn ich nicht überzeugt wäre, daß Sie meine Schriften jederzeit mit Ihrem gütigen Beyfall beehrt hätten. Leben Sie wohl, gnädige Frau, recht wohl, und seyn versichert, daß ich immer noch mit der größten Hochachtung etc. P. S. Noch ein paar Worte! Der Bediente hat die Tassen richtig überbracht. Wie süße ist doch eine kleine Rache!
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1342. An Frau von G***. Zürnen Sie immerhin, gnädige Frau; ich denke doch darbey, daß Sie meine beste, meine liebenswürdigste Freundinn sind. Auch diese Freyheit verstatte ich Ihnen nicht! Nur gut, so können Sie doch nicht wehren, daß ich Sie liebe, hochschätze und verehre. Aber bedenken Sie doch einmal, es sind erst – geschwind will ich im Calender nachsehn – es sind erst 5 Wochen 3 Tage, daß ich Ihnen nicht geschrieben habe, und darüber sind sie so heftig aufgebracht? O Sie scherzen nur! Ich weis gewiß, wenn ich in Ihrem Vorhofe abstiege, würden Sie mir entgegen rufen: Willkommen, willkommen, mein lieber Gellert! Hüten Sie sich also vor meinen Beweis, daß Sie gar nicht fähig sind zu zürnen. Ich bitte deswegen gar nicht bey Ihnen um Vergebung, sondern auf einen Nachmittag um Ihre Pferde und Wagen, damit ich meine Probe ablegen und im Nothfall mich mit Ihnen aussöhnen kann. Sie erlauben demohngeachtet, daß ich mit aller Zuversicht etc.
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1343. An Frau von G***. Meine liebe gnädige Frau, Merken Sie nun, daß sich mein jugendliches Feuer verliert? Vor wenig Jahren würde ich, Ihnen vielleicht nicht so lange eine dringende Antwort, auf Ihre Vorwürfe, daß ich ein nachläßiger Freund sey, schuldig geblieben seyn; aber jetzo habe ich dergleichen freundschaftlichen Kränkungen zu tragen gelernt. Ich will also auch die Ihrigen mit Gedult annehmen, und Ihnen bei aller Treue, die man von einem Dichter verlangen kann, versprechen, daß ich in Zukunft fleißiger, und wenigstens so oft, als es mein kranker Körper, meine Geschäfte, die Besuche der bekannten und unbekannten Freunde erlauben, schreiben will. Beehren Sie mich nur ferner mit Ihrer schätzbaren Gewogenheit, und glauben ein für allemal, wenn ich auch selten an Sie schreibe, daß ich mit der vollkommensten Ehrfurcht etc.
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1344. An einen Ungenannten.
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Sie sind also von der Akademie relegiert, vom Vater, von Ihren Verwandten verlassen, und in Ihr Vaterland dürfen Sie nicht zurück! Aber, mein guter Herr R*** warum eilen Sie so späte nach meinem Beystand! Warum sind Sie meinen und ihrer übrigen Lehrer Warnungen nicht eher gefolgt? Ich kann nicht mehr helfen, alle Rathschläge sind vergebens. Doch, um Sie nicht ganz in der Verzweiflung zu lassen, so will ich Ihnen noch einige Mittel an die Hand geben. Prüfen Sie Ihr Herz, was es verschuldet, bitten Sie Gott fußfällig um Vergebung, bitten Sie Ihren Vater wehmüthigst, daß er verzeyht, und der übrigen Welt geben Sie durch Ihre sittsame Aufführung, durch Ihren anhaltenden Fleiß zu erkennen, daß Sie sich dieser Strafe völlig unwürdig gemacht haben. Das ist alles, was ich Ihnen rathen kann. Bey Ihrem Herrn Vater will ich mein mögliches thun, ihn wieder auszusöhnen. Mit Empfehlungsschreiben kann ich Ihnen itzt mit Ueberzeugung nicht dienen, weil ich von Ihrer Besserung noch keine andern Beweise habe, als Ihre schriftliche Reue. Legen Sie indessen dem Herrn Hofrath S**** mit Vermeldung meines ergebensten Empfehls, diesen Brief vor, erzählen ihm Ihre gegenwärtigen Umstände aufrichtig, vielleicht steht er Ihnen bey. Studieren Sie übrigens fleißig, beten Sie fleißig, haben Sie allezeit Gott für Augen und im Herzen; so wird es Ihnen wohl, immerdar wohl gehen, Ihr gekränkter guter Name wieder hergestellet werden, und Gott wird Sie nie wieder zu Schanden werden laßen, wenn Sie beständig sind. Nehmen Sie dieses zu Herzen, und seyn versichert, daß ich allezeit Antheil an Ihrem Wohlergehen nehmen werde etc.
1345. An den Doktor C***.
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Nun sind wir Philosophen beschämt. Gestern wohnte ich als Präses einer recht artigen Disputation, bey der Tafel des Herrn Grafen von L*** bey, in deßen wirthen Gesellschaft ich mich seit 2 Tagen befinde. Der Graf feyerte sein Geburtsfest, alles war heiter, und wir setzten uns muthig zu Tafel. Der Wein begeisterte uns mehr, besonders die jungen Herren, welche sich in der Gesellschaft befanden, und ich dachte mit dem alten guten Grafen bey unsern Bechern Narratur et prisci Catonis Saepe mero caluisse virtus. Einige davon hatten in Leipzig studiert, besonders der Baron von B*** und dieser sagte zu mir im Scherz: Was machen Ihre Philosophen? Die älteste junge Gräfinn die Sie kennen, kam mir mit der Antwort zuvor: warum fragen Sie nach diesen fürchterlichen Männern? Ey, antwortete der Baron, ich habe ihnen, auf Befehl meines verstorbenen Vaters vieles Geld zugewendet,
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aber noch nicht dafür gelernt, daß ich einem andern mein Daseyn demonstriren könnte. Ich bat die Gräfinn eiligst, den Herrn Baron zu überführen. Gut, erlauben Sie mir Ihre rechte Hand (indem sie mit der linken unvermerkt nach einer Nadel langte) Glauben Sie noch nicht, daß Sie wirklich da sind? Nein! So sollen Sie auch von einem Frauenzimmer überzeugt werden. Gnug, sie stach ihn und augenblicklich schrie er: überführt, überführt! Sehen Sie nun, theuerster Freund, daß unsre philosophischen Lehrgebäude noch nicht völlig ausgearbeitet sind! Ich gebe Ihnen also hiermit in Namen der ganzen Fakultät vorläufig auf, daß Sie dieselben bey der ersten Gelegenheit von dergleichen Vorwürfen zu befreyen suchen, damit wir nicht mehr so beschämet werden. Ich hätte wenigstens die Demonstration nicht so glücklich führen können, als die Gräfinn. Uebermorgen bin ich wieder bey Ihnen. Leben Sie indessen wohl, grüßen meine Freunde von ganzen Herzen, und ich etc.
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1346. An die junge Gräfin von L***. Sie nehmen es doch an, wenn ich dankbar bin? Wenigstens haben Sie mich Ihnen durch die letzte Vertheidigung gegen den Herrn Baron von B*** so verbindlich gemacht, daß ich meinen Dank sicher wiederholen kann. Ich habe Ihre Vorzüge in der praktischen Philosophie der hiesigen Fakultät vorgetragen, und diese ist entschlossen, Ihnen zur Belohnung die Magisterwürde cum omnibus privilegiis zu überreichen. Sie nehmen Sie doch an? Warum nicht. Aber, bestes Fräulein, wie werden Sie in dem öffentlichen Examen bestehen? Sie müssen vor einer großen Anzahl schwarzgekleideter ehrwürdiger Väter unserer Akademie erscheinen, und diese werden Ihnen schwere Fragen vorlegen aus dem organo Aristotelico, Batrachomyomachia, Heavtonterumeno und andern dergleichen fürchterlichen Büchern. Doch dafür lassen Sie mich sorgen. Ich will den drohenden Repuls auf mich nehmen, ein Paar muntere Fabeln hersagen, mich auf Ihr Ansehen berufen, und dann werden Sie doch vor einen tüchtigen Candidaten gehalten werden. Das Diplom überbringe ich Ihnen selbst, merken Sies wohl, ich überbringe es selbst; aber nicht eher gebe ichs aus den Händen, bis Sie wenigstens noch ein halb Dutzent schwere Fragen, wie die erstere gegen den Herrn Baron, werden aufgelöset haben. Wie befindet sich der gnädige Papa, gnädige Mama und - - -? Recht wohl, Herr Professor, und noch besser, Wenn Sie einen Brief von Ihrer Hand werden erhalten haben. Gleich werde ich auch an Dieselben schreiben; denn ich bin Ihnen den Dank vor die letzte gnädige Aufnahme und gute Bewirthung noch schuldig. Ich lege unterdessen mit Ihrer gütigen Erlaubniß diesen Brief bey Seite, damit ich Ihnen nachdem noch recht viel schreiben kann. Aber, vergeben Sie, gnädiges Fräulein, daß ich schon wieder die Feder ergreife. Der böse Famulus! Kein Bogen Briefpapier ist mehr übrig, und vor Nachmittags
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4 Uhr wird keine Gewölbe eröfnet, denn Sie müssen wissen, daß auch bey uns heute Sonntag ist. Trösten Sie indessen den gnädigen Papa bis zum nächsten Posttage, dann will ich ihm viel, recht viel und mehr als Danksagungen schreiben; aber lauter Sachen, die Sie auch lesen können. In dieser Absicht empfehle ich mich Ihnen zu fernern gütigen Andenken und habe etc.
1347. An einen Ungenannten.
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Sie müssen sich ein für allemal von mir gefallen lassen, daß ich die Wahrheit rede. Das hierbey zurückkommende Gedicht, welches ich sorgfältig verbessert habe, zeigt vieles Feuer und Anlage zu einem guten Dichter. Nehmen Sie mirs aber übel, wenn ich sage, daß Sie noch einige wilde Hitze und viel Ungeduld verrathen? Ich zweiffele, denn Sie haben mich selbst zum Richter gewählt. Sie machen gute, ja vortreffliche Erfindungen, hingegen in der Ausführung sind Sie zu geschwinde darüber weg, und können das Ende nicht erwarten. Eben daher kommts, daß Sie oft Hauptsachen zu Nebenumständen, diese hingegen zu jenen machen. Eben daher kommts, daß die Worte, ganze Redensarten entweder nicht gnug gefeilt, oder der Sache nicht angemessen sind. Doch lassen Sie sich diese freundschaftlichen Erinnerungen nicht niederschlagen; ich sage es Ihnen als Freund und in der Absicht, Sie vollkommen zu machen. Ich wiederhole es nochmals, daß Sie die beste Erfindung, die beste Anlage haben, und wenn Sie so fortfahren, binnen wenig Monathen, unsern ieztlebenden Dichtern Trotz bieten werden. So bald Sie etwas neues verfertiget haben, schicken Sie mirs zu. So sehr liebe ich Sie, und so gerne wollte ich Sie unsern Landsleuten zum Muster vorstellen. Leben Sie wohl und lieben noch ferner Ihren etc.
1348. An einen Jubelpriester.
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Ich habe die Ehre Ew. Hochwohl-Ehrwürden zu einer Glückseligkeit Glück zu wünschen, die jedermann, als einen sonderbaren Beweis göttlicher Güte und Treue, bewundern muß. Sie, Hochzuehrender Greis, feyren ein Jubelfest, welches Sie an der unaussprechlichen Barmherzigkeit Gottes erinnert. Sie sehen zugleich mit einem heiligen Schauer auf die Menge derienigen Seelen, die Sie binnen 50 Jahren geweydet haben, und wünschen: Herr, ist es möglich, so gieb, daß ich mit meiner ganzen so zahlreichen Heerde, an ienem Tage vor dir auftreten und sagen möge: Hier bin ich, Herr, und die, so du mir gegeben hast! Doch ich überlasse die Ausführung erbaulicher Jubelgedanken denenieni-
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gen, welche die Kräfte Ihres Geistes und Verstandes besser zu brauchen gelernt haben. Nehmen Sie von mir einen Wunsch an, der sich von der reinsten Ehrfurcht herschreibt. Gott, dessen Güte über Sie schon so manchen Morgen neu gewesen, lasse Ihnen die Glückseligkeiten des 23. Psalmen schmecken, und beglücke Sie mit allem Wohlergehen. Ich aber bin mit der vollkommensten Hochachtung etc.
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1349. An den Sekretär K***. Theuerster Freund, Ich entschuldige Sie selbst, daß Sie mir seit drey Monathen nicht geschrieben haben. Denn vom 2. bis 11. October war großes Wasser: Wie leicht hätten Ihre Briefe können verlohren gehn! Die folgenden drey Wochen war schlechter Weg, und damals waren Sie vielleicht zu gewissenhaft, die Last der armen Postpferde mit Ihrem Briefe zu vermehren: die letzten zwey Monathe hingegen haben Sie gar nicht an mich gedacht. Was können Sie also dafür, daß Sie mir so lange nicht geschrieben haben? Ich werde es auch gar nicht übel nehmen, wenn ich diesen Winter keinen Brief von Ihnen erhalten sollte, weil sie tausend Gefahren unterworfen sind. Vor Ostern also erwarte ich keinen Brief, und ich würde Ihnen auch ietzt nicht geschrieben haben, wenn ich Ihnen nicht hätte sagen wollen, daß ich immer noch wäre etc.
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1350. An einen Zeitungsschreiber in B**. Mein Herr, Wenn meine Ehre von Dero Urtheil abstammte, wünschte ich nie gebohren zu seyn. Noch weniger würde ich mir itzt die Freyheit genommen haben, Ihnen zu schreiben, wenn ich nicht offenbahr einsähe, daß Sie mir Fehler aus wahrer Unwissenheit angedichtet hätten, und diesen Irrthum will ich Ihnen, durch beyliegende ausführliche Antwort auf Ihre ungegründeten Vorwürfe, benehmen. Lesen Sie dieselben mit Aufmerksamkeit, und überlegen, ob Sie recht gerichtet haben, oder nicht; Ich will es Ihnen vergeben. Fahren Sie übrigens fort, mir in Zukunft die Wahrheit zu sagen. Denn Schmeicheleyen sind für einen vernünftigen Mann zu klein, nur bitte ich dabey alle beleidigende Unwahrheiten zu vermeiden, welche daher kommen, weil der Recensente die Sache nicht versteht, oder Nebenabsichten hat. Ich verharre etc.
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1351. An eine kleine Freundin.
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Mein liebes Frizchen. Hier überschicke ich Ihnen das versprochene Gedicht auf das Hochzeitfest Ihrer Mamsell Schwester, welches Sie in A** oder W** eiligst müssen abdrucken lassen. Trinken Sie dafür bey dem Feste ein Gläschen auf meine Gesundheit, trinken Sie ia, denn ich erfahre alles wieder, was Sie gethan haben. Gewiß von meiner Schwester? Nein, mein liebes Frizchen. Oder von der Mama? auch nicht, sondern – So ist es gewiß der Papa? Vielleicht, aber ich sage es Ihnen nicht. Habe ich Leben und Gesundheit bey Ihrem Hochzeittage, so können Sie sich immer auf ein recht schönes Gedicht von mir freuen. Ich werde bald den Anfang machen, und Sie können es auch der lieben Mama zu verstehn geben. Ihre Mamsell Schwester? Ja die wird freylich böse werden, daß ich Ihr einen bloßen Brief schicke, und nicht einmal in Versen; aber Sie soll es recht augenscheinlich merken, daß ich Sie lieber habe, weil Sie mir fleißiger Briefe geschickt, und noch keinen Mann haben. Leben Sie wohl, mein liebes Frizchen, grüßen Sie Ihr ganzes mir sehr werthe Hauß, machen sich fein lustig, und vergessen darbey nicht etc.
1352. An einen abgedankten Offizier.
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Hochwohlgebohrner Herr, Hochwerthgeschätzter Herr Oberstwachtmeister, Ohnmöglich können Sie gegen Ihren Beichtvater so offenherzig seyn, als gegen mich! Weil Sie aber selbst befehlen, daß ich Ihnen mit einigen Trostgründen entgegen eilen soll, will ich diese Pflicht, nach meinen wenigen Kräften, erfüllen. Ihr gewissenhafter Brief giebt mir den besten Charakter eines Officiers zu erkennen, und eben dieser wird mir die besten Waffen wider die Unruhe Ihrer Seele verschaffen; nur erlauben Sie mir, sie näher zu untersuchen. Sie bereuen, Sie empfinden darüber, mein lieber Herr Oberstwachtmeister, eine heftige Unruhe in Ihrem Gemüthe, weil Sie beym Schlusse vorigen Krieges zwey feindliche Officiers, die Verwandte Ihrer Familie und Ihre alten akademischen Freunde gewesen sind, mit eigner Hand, in einem Handgemenge, niedergehauen haben. Schrecklicher Gedanke für einen rechtschafnen Mann, wie Sie! Aber, o ließen Sie doch den Gedanken auf Ihre Seele Eindruck machen, daß Sie in diesem Falle vor ienem Richterstuhle keine Verantwortung abzulegen haben. Prüfen Sie vor allen Dingen, ob die Armee, in deren Dienst Sie gestritten haben, einen gerechten oder ungerechten Krieg geführet hat. Ist er gerecht; so haben wieder Sie noch Ihr Anführer Ursache, über die blutigen Schlachtfelder sich einiges Bedenken zu machen: Ist er ungerecht; so schreyt die Rache des unschuldig vergossenen Bluts, blos über denienigen, welcher es verursacht hat, und ein tapfrer Officier hat alsdann blos die Pflichten erfüllt,
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die von dem Befehl des Regenten abhängt. Hiernächst kommt Ihnen dieser Trost zu statten, daß Ihre Armee Vertheidigungsweise gefochten, und hier war es Ihre Schuldigkeit, den Feind auf alle mögliche Art zu schwächen, wenn Sie eben dieses unglückliche Schicksaal nicht selbst erfahren wollten. Vielweniger können Sie das vergossene Blut unschuldig nennen, weil Sie von Ihrem Feinde angegriffen worden. Es ist zwar ausgemacht, daß es die Pflicht eines ieden rechtschafnen Soldaten ist, des Lebens seines Gegner zu schonen, wenn er andere Vortheile sieht, sich desselben zu bemächtigen; aber, liebster Herr Oberstwachtmeister, wie konnten Sie sich anders in einen Handgemenge verhalten, wo aller Augenblicke das feindliche Schwerd über den Haupte schwebte? Sie mußten, aus Liebe für Ihre Erhaltung, das gerechte Schwerdt brauchen, Sie mußten den Feind, durch die äußersten Mittel, zum Weichen bringen, deren er sich selbst bediente. Die Einwürfe, daß die von Ihnen Unschuldigentleibten Verwandte von Ihrer Familie, und akademischen Freunde gewesen sind, macht hier nicht den geringsten Eindruck. Denn sie waren einmal Ihre Verfolger, die Ihnen selbst den Untergang droheten; und also gilt hier kein Ansehn der Person. Wie aber, Hochzuehrender Freund, wenn Sie sich in den Personen geirrt hätten? Könnten nicht Ihre Freunde von einer andern Hand niedergehauen worden seyn, oder vielleicht nur bleßirt, oder wohl gar noch leben? Sie stutzen? Gutherziger Mann! Sie meynen doch den Herrn Rittmeister von O** und den Herrn Lieutenant von A** vom Dragonerregimente des General N**. Hören Sie also ein schreckliches, ein angenehmes Wort: Beyde leben noch. Wenigstens hat der erstere im Monat März an die Frau von M** geschrieben, und der zweyte im May sich zum zweytenmal vermählet. Beruhigen Sie sich also, liebster Herr Oberstwachtmeister, forschen Sie dieser Spur weiter nach, und ich werde nicht ermangeln, in dieser Stunde noch deswegen an die Frau von M** zu schreiben, von welcher ich die schleunigste Antwort erwarte. So bald ich diese erhalten, geht ein neuer Brief an Sie fort. Schlüßlich danke ich Ihnen nochmals vor das gütige Zutrauen, und empfehle mich zu Ihren fernern Wohlwollen. Ich verharre mit etc.
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1353. An einen abgedankten Offizier. Mit welchem Vergnügen kann ich Ihnen nunmehr die Nachricht bestätigen, daß Ihre verlohren geschätzte Freunde noch leben, sich wohl befinden, und Sie also, theuerster Freund, Ihrer Gewissensbeängstigungen völlig entlediget werden! O wie freue ich mich mit Ihnen! Wie freue ich mich selbst über eine glücklich entdeckte Untersuchung, welche Ihnen das Leben und Ihren Freunden die rechtschaffenste Seele wiedergiebt! Hier lege ich den Brief der Frau von M** selbst bey; und nun bleibt zur Vollkommenheit Ihrer Gemüthsruhe nichts übrig, als daß Sie die lieben Freunde selbst sehen, selbst
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umarmen. In dieser Absicht werde ich mit Ihrer Genehmhaltung unsere gütige Freundin ersuchen, eine allgemeine Zusammenkunft bey sich anzustellen; dann wollen wir unsere gewechselten Briefe mitnehmen und sie recht lebhaft überführen, wie sehr Sie ihr Freund sind. Himmel! Welche entzückende Freude, welches Vergnügen haben wir uns zu versprechen! Ich kann mich nicht länger enthalten, ich schreibe augenblicklich. Erlauben Sie also, daß ich hier schließe, und mit der zuversichtlichsten Freundschaft etc.
1354. An den Herrn Graf von M**.
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Sehn Sie, mein theuerster Graf, daß ich Sie noch liebe, und mehr um Sie besorgt bin, als Sie wohl glauben. Sie sind schon seit 2 Tagen von einer iährigen Reise zurück, Sie haben mir kein Wort davon melden lassen, und demohngeachtet komme ich ietzt, zu Ihrer glücklichen Zurückkunft Glück zu wünschen. Dem Himmel sey Dank, und ewig Dank, daß er Sie von allen Gefahren befreyet und uns, zum Vergnügen Ihres vornehmen Hauses eben so wohl als ganzen Vaterlandes, glücklich zurück gegeben hat! Möchten Sie mir doch auch das alte gute Andenken, die Freundschaft, womit Sie mich ehedem beglücket, erhalten haben! Ich hoffe es, ich wünsche es, und wenn Sie mir davon recht nachdrücklich überführen wollen; so schicken Sie mir nächster Tage einen langen recht langen Brief. Uebrigens bitte ich gehorsamst, empfehlen Sie mich Ihren ganzen vornehmen Hause, und lieben noch ferner etc.
1355. An den Hofrat B** in M**.
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Wohlgebohrner, Hochzuehrender Herr Hofrath, Denn so muß ich nunmehr meine Briefe anfangen, weil Sie immer noch an Ihren vertrauten Gellert schreiben: Hochedelgebohrner, Hochzuehrender Herr Professor Gönner und Freund. Doch vielleicht habe ich es unsrer weiten Entfernung zuzuschreiben; aber gute Freunde, wie wir sind, legen alle ausschweifende Complimente bey Seite. Vor das gute Zutrauen, daß ich Ihnen meine Meynung von Ihrer ökonomischen Abhandlung sagen soll, danke ich ergebenst; nur bestimmen Sie mir hierzu einen Termin von 14 Tagen, wenn ich sie mit gehöriger Aufmerksamkeit durchlesen soll. Ich pflege in dergleichen Sachen sehr behutsam zu gehn, besonders wenns meine Freunde betrift. Ich lese sie, lese sie wieder, und mache mir ein Vergnügen daraus sie zum drittenmal zu lesen. Doch, mein lieber
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Freund, nach Ablauf des gesetzten Termins sollen Sie mehr lesen. Leben Sie bis dahin wohl etc.
1356. An den Baron von B***. Freuen Sie sich mit mir! Gestern Nachmittags ist unsre Freundinn, die Frau Gräfinn von W*** mit einem jungen Grafen glücklich entbunden worden. Vereinigen Sie Ihre Wünsche mit den meinigen, und der Himmel stärke und beglücke Sie mit dem neugebohrnen Kinde am Geiste und Leibe, Ihre 6 Wochen gesund zu überstehn. Ich erhielt diese angenehme Nachricht schon gestern Abends durch einen Reutknecht, und weil sich dieser einige Stunden aufhielt, hatte ich Zeit genung, innliegendes kleine Gedicht der freudigen Mutter zu verfertigen. Lesen Sie es, liebster Herr Baron, mit eben dem Eifer und Gebet für Erhaltung dieses liebenswürdigen Hauses, wie der Dichter, als er darauf dachte, und sollten Sie auf die Gedanken gerathen, Ihren Glückwunsch persönlich abzustatten, so werde ichs mir von Ihnen zur Freundschaft ausbitten, auf Ihrer Durchreise mich mit Ihren Besuch zu erfreuen. Ich habe die Ehre mit etc.
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1357. An den Rittmeister von G***. Weil Sie ein glücklicher Dichter sind, sollen Sie keine freundschaftlichen Erinnerungen von mir erhalten, daß Sie mir die neue Sammlung Ihrer Gedichte erst zugeschickt haben, da sie allen Teutschen schon bekannt sind. Es ist mir aber recht angenehm; denn nunmehr darf ichs Ihnen nicht erst in Vertrauen sagen, daß sie des Dichters würdig sind, daß sie den Beyfall aller Kenner verdienen, da sie ihn schon erhalten haben. Ich gestehe es aufrichtig, ich habe sie mit Vergnügen gelesen, wiederholt, nochmals gelesen, und sie sind in Gefahr, zum viertenmal wiederholt zu werden. So sehr liebe ich sie und ihren Dichter! Fahren Sie fort, liebster Herr Rittmeister, und liefern uns bald ein neues Bändchen. Finden sich Kaufleute oder Buchhändler aus Ihrem werthen Vaterlande zur bevorstehenden Messe hier ein; so werde ich die Ehre haben, Ihnen mit der verlangten neuen Ausgabe meiner Schriften aufzuwarten. Sie werden viele Veränderungen darinne finden. Empfehlen Sie mich Ihrem Freunde dem Herrn L*** wenn Sie Gelegenheit haben, ihn zu sprechen, und versichern ihn, daß ich mit eben der Ergebenheit, eben der Hochachtung etc.
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1358. An den Kommissionsrat H*** in F***
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Ja, ja, mein lieber Freund, Krieg ist mein Lied! Weil alle Welt Krieg will, so sey es Krieg! Oder ich lese die Moral nicht wieder, die ich heute geschlossen habe. Auf einmal so sehr aufgebracht? Es ist der wahre Ernst, man bringt mich darzu. Sie wissen, daß dasjenige Fenster, welches den philosophischen Catheder, auf welchen ich zu lesen pflege, im Rücken liegt, auf dem Zwinger hinausgeht. Kaum habe ich mich aufs Catheder begeben, finden sich eine Anzahl Damen und Demoiselles ein, die an meinen Vorlesungen Theil nehmen wollen, und um diese nicht vergebens herbeygelockt zu haben, muß ich die Lunge doppelt anstrengen. Hierzu kommt noch eine gewisse Furcht, als ob ich nicht völlig, nach ihrem Geschmacke, läse, die Perüque vielleicht nicht gepudert wäre, und mit diesen Beängstigungen muß ich ganze Stunden lehren. Heute Nachmittags bin ich auch in dieser Muthmaßung bestärkt worden; denn eben, als ich in die dritte Vorlesung gehn wollte, kam mir ein unbekannter Mann mit einem Handkorb entgegen. Welcher mir fürchterliche Anblick! Sieben – – zu einem – von einem Frauenzimmer. Ach! Ach! Liebster Freund, hätte ich doch 8 Tage zeitiger geschlossen, vielleicht wäre es nicht geschehen! Gewiß hat mir eine Zuhörerinn am Fenster diesen Streich gespielet: vielleicht hat sie bemerket, daß mein – nicht rein genung – oder ist ihr durch die trüben Fensterscheiben geringer vorgekommen als er wirklich ist. Nein, lieber Freund, ich habe es sogleich zurück geschickt; ich fürchte aber, der Bote wird mit tausend Vorwürfen zurückkommen, und alsdann muß ich es annehmen, nur lese ich die Moral nicht wieder. Der Krieg? Den hätte ich bald vergessen. Ich wünschte also blos deswegen einen Krieg, der dem Vaterlande nicht beschwerlich wäre, damit sich meine dankbaren Zuhörerinnen von dem Fenster entfernen möchten. Denn im Kriege, wissen Sie schon, fürchten sich alle Frauenzimmer für fremde Soldaten, diese befinden sich immer in Zwinger, das verhaßte Fenster geht in denselben, und also wäre ich dieser Gäste auf einmal los. Sind meine Wünsche nicht gerecht? Doch Sie haben schon mehr gelesen, als Sie mit Vergnügen lesen können. Antworten Sie mir bald auf diesen Brief, geben mir gute Anschläge, und glauben, daß ich immer noch etc.
1359. An das Fräulein von M***.
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Mein gnädiges Fräulein, Sie feyern also den 18 dieses Ihr Geburtsfest? Gestehn Sie mir aber aufrichtig, ob Sie mir dieses nicht in der Absicht gemeldet haben, daß ich Ihnen recht feyerlich darzu Glück wünschen soll? Sie erröthen? Also habe ichs getroffen. Hier haben Sie meinen Wunsch:
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Candidior semper, candidiorque veni! Erschrecken Sie nur nicht über die fremde Sprache; sie ist schön, recht schön, und zu schönen Wünschen aufgelegt. Lesen Sie einmal die beyden langen wiederholten Worte, die haben sehr feyerliche Wünsche in sich. Sie sollten dieselben nicht verstehn? Lassen Sie sichs dem gnädigen Papa sagen; was sie heißen, oder wenn er diese Gefälligkeit nicht auf sich nehmen wollte, geben Sie ihm, geben Sie der gnädigen Mama ein gutes Wort, daß Sie mich zur Feyer Ihres Geburtsfests abholen lassen. Alsdann will ich Ihnen den festlichen Innhalt sagen, und vielleicht giebt mir der Burgunder des gnädigen Papa so viel Geist und Stärke, daß ich ein neues Gedicht daraus mache. Leben Sie wohl, immerdar wohl, mein liebes Fräulein und empfehlen mich Ihrem ganzen Hause, das Fräulein Schwester nicht ausgenommen etc.
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1360. An eine Ungenannte. Alles, alles ist eitel, folglich auch das Schlittenfahren! Aber, Herr Professor, warum reiten Sie täglich aus? O, Ihre Wiederlegungen sind gar zu nachdrücklich! Gut, ich werde bey Ihnen erscheinen; aber das bitte ich mir aus, daß Sie mir einen recht abgelebten dichterischen Gaul, und wo möglich aus Martin Opitzens Zeitalter, einspannen lassen, welcher nicht durchgeht. Noch eine Bedingung! Es bleibt darbey, ich komme, begleite Sie in Ihren Schlitten, aber ich kann Sie nicht selbst fahren. Noch eins! Sie haben mir doch einen besondern Schlitten bestimmt? Ich nehme niemanden, als den Fuhrmann, eine halbe Burgunder, und einige Stücken Zwieback zu mir. etc.
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1361. An Frau von D**. Hochwohlgebohrne Frau, Hochwerthgeschätzte Frau Hauptmannin, Es ist wahr, der Verlust Ihres lieben Gemahls, Ihres treuesten Freundes, der Verlust eines rechtschafnen Vaters der besten Kinder, muß Ihnen schmerzlich fallen, und Sie können versichert seyn, daß ich, als ein vertrauter Freund unsers Seligen, nicht geringen Antheil daran nehme. Ich sollte Ihnen daher sehr viel sagen, ich könnte, ich möchte viel sagen; aber ich will nichts sagen, und ich glaube, dieses ist viel gesagt. Gott, der Vater der Wittwen und Waysen beglücke Sie dafür mit fernerer Gnade, wie er zeither gethan hat, und gebe Ihnen zum Troste und Freude Ihrer vornehmen Familie ein langes Leben. Ist es Ihnen noch gefällig, einen Hofmeister, wie ich von dem seligen Herrn Gemahl den Auftrag erhalten habe, von mir anzunehmen; so erwarte ich hierzu Dero fernern Befehl. Beehren Sie mich übrigens ferner mit Ihren gütigen Wohlwollen, und ich verharre etc.
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1362. An eine Freundin in G***.
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Mademoisell, Freylich werden Ihnen meine Briefe nicht mehr so sehr gefallen, Sie werden sie nicht mehr Ihrer Frau Mama so fleißig, wie ehedem, vorlesen, da Sie nunmehr mit einem lieben Bräutigam einen angenehmern Briefwechsel unterhalten. Aber, wissen Sie auch, liebe Freundin, daß alte Freunde wenigstens in dem Briefwechsel ein gewisses Vorrecht haben? Ich werde dieses verfolgen, und wenn zehn liebe Bräutigams, wie der Ihrige ist, sich darwider setzten. Doch dieses befürchte ich nicht von den Ihrigen; ich kenne ihn, er ist ein recht guter Mann, und mein ehemaliger Schüler; nur habe ich ihn von der eifersüchtigen Seite noch nicht kennen lernen. Es könnte daher leicht kommen, daß er Ihnen in Zukunft den Briefwechsel mit mir untersagte; aber wir wollen ihn schon wieder aussöhnen. Sobald er Ihnen das erste Wort saget, schreibe ich an ihn selbst, lege einen unversiegelten Brief an Sie bey, und auf diese Weise können wir ihn beschämen, und unsern Briefwechsel ungestöhrt fortsetzen. Noch mehr! Er soll alle Briefe frankiren, dieses wird er endlich überdrüßig, dann können Sie sicher meine Briefe erhalten, ohne daß er sie lieset. Der arme Mann! Ich bedaure ihn schon voraus, wie er von seinen Freunden soll hintergangen werden, wenn er eifersüchtig ist; denn ich habe mir vorgenommen Ihnen recht fleißig Briefe zu schicken. Welcher Tag ist zu Ihrer Hochzeitfeyer bestimmt? Sie haben mir ihn in dem letzten Briefe gewiß deswegen verschwiegen, damit ich nicht, als ein ungebetener Gast, erscheinen soll. Ja, könnte ich Ihnen soviel zutrauen, ich käme gewiß. Empfehlen Sie mich Ihren werthen Herrn Bräutigam, der Frau Mama und andern guten Freunden in A*** und leben recht wohl. Vor der Hochzeit erwarte ich noch einen Brief von Ihrer gütigen Hand, außerdem erhalten Sie keinen Glückwunsch. Leben Sie nochmals wohl, immerdar wohl. Etc.
1363. An einen Hofmeister.
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Ich bedaure Sie, mein lieber Freund, noch mehr Ihren jungen Herrn und den unglücklichen Vater. Sollten die Anschläge, die ich Ihnen an die Hand gegeben habe, die Sie treulich versucht und mit den Ihrigen vereinigt haben, wirklich nicht im Stande seyn den jungen Herrn zu erweichen? O so überlassen Sie ihn nunmehr der göttlichen Barmherzigkeit und Vorsorge des unglücklichen Vaters, wenn Sie Ihre Pflichten vergebens erfüllen! Sie streuen Weizen auf Felsen. Doch, lieber Freund, versuchen Sie noch das äußerste Mittel. Seine Hauptneigung geht auf niedrige Gesellschaften, unmäßiges Trinken und Pferde. Stellen Sie sich also an, als ob Sie selbst von dieser Pest hingerissen worden wären, ermuntern Sie ihn zu dergleichen Ausschweifun-
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gen und treiben es in seiner Gesellschaft einige Tage so weit, als es Ihre Ehre, Religion und Gesundheit erlaubt; brechen Sie den auf einmal ab, stellen ihm das Laster auf der lächerlichsten und abscheulichsten Seite vor, zeigen Sie ihm, was sie für Thoren sind, vielleicht, und Gott gebe das es geschieht, vielleicht geht er in sich. Der Anschlag ist verwegen und gefährlich: ich würde Sie aber nicht auf eine Klippe führen, wenn ich nicht Ihre standhafte Fähigkeit kennte, sich auf derselben geschickt und ohne Gefahr zu erhalten, auch eben so leicht davon zu entfernen. Wagen Sie, lieber Freund, alles mögliche für einen verirrten Jüngling, dessen Wohl auf Ihre Seele gebunden ist. Geben Sie mir einen Tag um den andern von Ihren und Ihres Untergebenen Verhalten genaue Nachricht, damit ich Sie von Zeit zu Zeit unterstützen kann. Ich will gerne alle Mühe für den Sohn meines Freundes anwenden, wenn ich nur die geringste Besserung sehe. Gott gebe guten Erfolg Ihrer Bemühungen und Aufmerksamkeit etc.
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1364. An einen Hofmeister. Dem Himmel sey Dank und immerdar Dank, daß er unser Gebet erhört, das Herz Ihres jungen Herrn gebeugt und unsere Treue so reichlich belohnt hat! Wie sehr haben Sie sich um die ganze Familie verdient gemacht! Brauchen Sie nunmehr bloß gelinde Mittel, ihn völlig zu heilen, führen Sie ihn in Gesellschaft solcher Leute, nach denen er sich bilden kann, und die fähig sind, ihm durch ihren Umgang den Unterschied der Tugend und des Lasters beyzubringen. Ja, entfernen Sie ihn einige Zeit von G*** damit er zugleich von den bösen Verführern entfernt wird. Doch, was soll ich Ihnen in einer Sache Rathschläge geben, die Sie besser, als ich, zu entscheiden im Stande sind. Der Himmel belohne Ihre schwere Arbeit, und die Belohnungen eines dankbaren Vaters werden auch nicht ausbleiben. Wenigstens werde ichs mir nunmehr die wichtigste Sorge seyn lassen, den erfreuten Vater dahin zu bringen, daß Sie seinen Dank merklich empfinden. Nunmehr gebe ich Ihnen die Freyheit, mich Ihrem jungen Herrn zu empfehlen. Sie aber, mein Bester etc.
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1365. An den Herrn Rat S***. Kommen Sie immer näher, theuerster Freund! Von B*** bis Dreßden haben Sie nur sieben, von hier bis Leipzig nicht mehr als dreyzehn Meilen, und diese können Sie binnen zwey Tagen mit Extrapost gemächlich zurücklegen. So etwas müssen Sie einem alten Freunde zu Gefallen, wie ich bin, den Sie seit zwanzig Jahren nicht gesehn haben, ganz willig auf sich nehmen, da Sie ohnedem die hiesigen Gegenden wieder einmal besuchen wollen. Kommen
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Sie ja bald! Ich will Ihnen die angenehmen Thäler, die heitern Bäche zeigen, die wir in unsern akademischen Jahren, so manche Stunde durchstrichen haben. Freuen Sie sich mit mir über die mannbaren Fichten, die zu unsrer Zeit noch Jünglinge waren. Freylich werde ich wenig von Ihren alten Bekannten, noch weniger Freunde aufzuweisen haben: dafür aber sollen Sie den besten den aufrichtigsten Freund in Ihren Gellert finden. Wie ist Ihre Reise aus S*** bis B*** zurückgelegt? Haben Sie die liebe Gemahlinn in Ihrer Reisegesellschaft? Von beyden schreiben Sie kein Wort, beydes ist nicht hübsch und fein! Ihren ältesten lieben Sohn bringen Sie doch mit? Vielleicht ists die Hauptabsicht Ihrer Reise, denselben nach Leipzig zu begleiten: wo nicht, so reisen Sie augenblicklich zurück, um ihn nachzuholen, sonst erkenne ich Sie nicht für meinen Freund. Zur Dankbarkeit will ich Ihnen alle meine lieben Kinder vorzeigen, womit mich der Himmel und die Musen beschenkt haben. Ich bin sehr stolz darauf! Sie finden sie durchgängig von einerley doch mittelmäßger Kleidung, ihre Erziehung wird von jedermann gebilligt, ich bewahre sie als ein guter Hausvater, und eben deswegen halten sie sich in dem Bücherschranke meiner Studierstube auf. Sie finden sogar, wie Sie schon wissen, eine Schwedische Gräfinn darunter. Was bin ich für ein glücklicher Vater! Kommen Sie ja bald, theuerster Freund, und verdoppeln die Schritte Ihres Laufs. Ich erwarte Sie, ich umarme Sie schon tausendmal in Gedanken etc.
1366. An einen Ungenannten.
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Meine Verleger sind gute und sehr billige Männer, ich zweifle auch nicht, daß jeder derselben, auf mein Wort, Ihre logarithmischen Tabellen annehmen möchte. Ich finde aber einiges Bedenken, sie in der gegenwärtigen Verfassung Jemanden anzubieten, weil der Geschmack unserer Zeiten sehr verschieden ist. Wollten Sie dieselben als bloße Tabellen herausgeben, so würden sie Ihrer Wissenschaft zwar viel Ehre, dem Verleger hingegen einen ansehnlichen Verlust bringen. Denn Sie wissen selbst, wie viel rechtschafne Mathematiker Teutschland zählt, deren Beyfall Ihre Tabellen, die nach meiner kleinen Kenntnis in dieser Wissenschaft vortreflich sind, erhalten würden, und nach dieser Anzahl möchten die meisten Exemplare vielleicht liegen bleiben. Ich gebe Ihnen also den freundschaftlichen Rath, fügen Sie noch einige Bogen zu, deren Innhalt allen Männern dieser Art nützlich ist. Sie haben vielleicht schon guten Vorrath, oder wenn diese nicht ist, die Fähigkeit, der gelehrten Welt eine oder mehr gute Abhandlungen zu liefern. Ich erwarte hierüber Ihre Meynung und verharre mit etc.
Nr. 1367
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1367. An eine Ungenannte. Meine liebe Mademoisell, Sie lesen den Terenz? Und dieser gefällt Ihnen so sehr? O theuerste Freundin, lassen Sie dieses Ihre Frau Großmama, Ihren Herrn P*** ia nicht wissen, sonst sind Sie mit dem Terenz verbannt. Bedenken Sie einmal einen Heyden, einen niedrigen Sclaven, der in der tiefsten Finsterniß lebte und seit so vielen Jahrhunderten todt ist! Ich rathe Ihnen wohlmeynend, ihn ganz aus den Händen zu legen. Beleidigen Sie doch unsere neuen Dichter nicht so sehr. Sie haben ia die vortreflichsten Muster der Teutschen, Franzosen und Engländer, deren Muttersprache Sie verstehen, und die von besserer Herkunft sind. O quälen Sie mich nicht so heftig! Ich weis doch, daß Sie nur einem stolzen Freunde parodiren, welcher sich neulich dieses Tons bediente. Nun, weil Sie mich verstehen, so mags seyn! Fahren Sie fort, aber nur im Original, ihn zu lesen, und wenn Stellen vorkommen, die Sie nicht verstehen, unterstreichen Sie dieselben, lesen sie denn wieder, und wenn Sie noch nicht den Innhalt einsehen, fragen Sie mich oder andere gute Freunde um Rath. Wir wollen doch sehn, ob wir diesem alten Dichter nicht Trotz bieten können! Die Uebersetzung der schönen Stelle aus der Andria, welche Sie mir in dem letzten Briefe zugeschickt haben, ist schön. Nur finde ich zwey französische Züge in derselben, und eben dieses bringt mich auf die Vermuthung, als ob Sie die Madame Daçier zu Rathe gezogen hätten. Thun Sie dieses nicht wieder ohne Noth; den Nutzen davon werden Sie in Zukunft empfinden. Leben Sie wohl, immerdar wohl, und schreiben mir bald wieder etwas von Ihren Terenz. Ich schätze ihn nunmehr noch einmal so hoch, da Sie ihn so fleißig lesen. Mit dem nächsten Posttage will ich Ihnen einige gute Hülfsmittel zuschicken. Nochmals wünsche ich Ihnen recht wohl zu leben und bitte mich Ihrer lieben Frau Großmama zu empfehlen. Ich habe etc.
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1368. An eine Ungenannte. Endlich denke ich einmal an Ihre kleinen Commißionen! Ich will mich zwar nicht selbst der Nachläßigkeit beschuldigen, weil Sie mir noch nicht daran erinnert haben. Wenn Sie aber diese kleine Mühe auf sich nehmen wollten, so nehme ichs auch nicht übel. Den Horaz, Boileau, Arzt und Geßner erhalten Sie sauber gebunden. Ob sie nach Ihren Geschmack eingekleidet sind, weis ich nicht, wenigstens verlangt der Buchbinder 3 Thaler 6 Gr. Die Antwort des Augenarztes? Ist recht gut und glücklich bestellt; denn ich habe das Geld, er seine Rathschläge und Medicin behalten, er selbst aber hat als ein Betrüger die Stadt verlassen müssen. Sie sind doch mit dieser Expedition zufrieden? Endlich überreiche ich Ihnen auch den verlangten Plan, nach welchen Sie
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Nr. 1369
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die Alten studieren sollen. Gehn Sie ohne Noth nicht davon ab. Fehlen Ihnen noch einige claßische Schriftsteller, die ich vor geschrieben habe; so bitte ich, mich in Zeiten davon zu benachrichtigen, damit ich den Mangel ersetzen kann. Mehr schreibe ich Ihnen heute nicht, es bleibt bey den Commissionen. Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Großmama und ich bin etc.
1369. An eine Ungenannte.
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Wundern Sie sich nicht zu frühzeitig über die anwachsende Menge unsrer teutschen Dichter; denn wir können Niemanden, ders nicht verdient, diese Ehre wiederfahren lassen. Nicht der ist ein Dichter, welcher Verse macht. Urtheilen Sie nur nach dieser Regel, nehmen diejenigen Regeln, welche Sie aus der Kritick und Geschmack gelernt haben, zu Hülfe, prüfen die meisten, und dann sagen Sie mirs wieder, ob die Menge der teutschen Dichter täglich wächst? Daß Sie des Herrn Boileau Schriften gar zu fleißig lesen, ist mir nicht ganz angenehm, wenn Sie den Terenz dabey vergessen, von welchem Sie mir in Ihrem letzten Briefe gar nichts schreiben. Ich bestimme Ihnen zu den Boileau täglich eine Stunde, und wenn Sie einmal ausschweifen wollen, zwey Stunden Zeit. Wie befindet sich die liebe Großmama? Ich bedaure Ihre anhaltende Krankheit. Sagen Sie ihr, daß ich einerley Schicksaal mit ihr hätte. Drey Tage habe ich wieder die Stube gehütet, und der Himmel weis, wenn ich wieder ausgehn darf. Leben Sie indeßen wohl, recht wohl und glauben, daß ich immer noch mit wahrer Freundschaft bin etc.
1370. An Herrn von H***.
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Auch alle glücklich geendigte Processe machen einen Cavalier, wie Sie sind, Ehre! Ich gratulire Ihnen hierzu von Herzen und wünsche, daß Ihrer werthen Familie dergleichen Ehre nicht so bald wiederfahren mag. Nichts ist mir fürchterlicher, als weitläuftige Processe. Aber, gnädiger Herr, ein Proceß von 87 Jahren wegen eines Reins, das ist zu grausam! Diesen Proceß werden Sie mir, vom Anfang bis zum Ende, erzählen, wenn ich einmal die Ehre haben werde, Sie zu besuchen. Ich will Sie blos aus Neugierde, mit Gedult anhören. Den Auftrag eines neuen Hofmeisters werde ich zu besorgen nicht ermangeln. Vorher bitte ich gehorsamst nur zu bestimmen, ob Sie einen Juristen oder Theologen befehlen? Da aber der Junge Herr künftige Ostern die hiesige Akademie besuchen wird; so wollte ich ohnmaßgeblich den erstern vorschlagen. Ich werde vor einen Menschen sorgen, welcher auch in den humanioribus nicht unerfahren ist. Gott erhalte Sie nebst Ihrer Frau Gemahlin
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noch lange, recht lange Jahre zur Stütze Ihrer vornehmen Familie, und ich habe die Ehre mit der aufrichtigsten Hochachtung etc.
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1371. An den Lizentiaten G***. Fordern Sie mich auf, wie Sie wollen, ich bleibe bey dem gefaßten Entschluß! Sie werden mir doch so viel zugeben, daß ich in dieser Welt genung geschrieben habe, und nunmehr andern mit gutem Rechte diese Ehre überlassen kann. Nein, lieber Freund, ich will meine wenigen Tage ruhig beschliessen, wenn mir Gott diese Wohlthat zukommen läßt. Vor die mir bereits überschickten Bogen Ihrer neuen Schriften danke ich Ihnen ergebenst, und gebe Ihnen die Versicherung daß ich die letzten mit eben den Vergnügen erwarte, mit welchem ich die erstern gelesen habe. Das Testament Ihres verstorbenen Schwiegervaters verspricht Ihrer Familie sehr viel Gutes. Nur bedauere ich den armen P***. Der Himmel weis, wozu ihn diese unangenehme Nachricht bringt. Suchen Sie ihn ja zu trösten. Künftige Woche erwarte ich Ihre Antwort etc.
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Nr. 1371
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Nr. 1371
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Zur Edition
Zu den allgemeinen Editionsprinzipien siehe Band I, Seite 275ff.
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Nr. 1371
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Nr. 1039
7. Januar 1767
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Anmerkungen 1039. An Joachim Gottsche von Moltke.
7. Januar 1767.
Überlieferung: h: Rigsarkivet, Kopenhagen. Handschriften der Soroe Akademie in Johan Bülows efterladte samlinger: Breve og digte fra Chr. F. Gellert til forskellige unge danske adelsmaend. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Joachim Gottsche von Moltke vgl. Bd. III, Anm. 797, Erläuterungen. Z. 12 Huber] Michael Huber, Lehrer für Französisch in Leipzig. Vgl. Bd. IV, Anm. 1012, zu Z. 89 (Huber). Graf Moltke lernte ihn im Juli 1766 während eines Aufenthalts in Paris kennen. Vgl. Brief 1012, Z. 89–92. Z. 13 Cramer] Johann Andreas Cramer, Oberhofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Z. 19 Hellfrieden] Johann Carl Friedrich Hellfried. Vgl. Bd. IV, Anm. 964, zu Z. 2 (Hellfriedten). Hellfried war Hofmeister des Grafen Moltke. Z. 20 George] Georg von Moltke. Vgl. Bd. IV, Anm. 969, zu Z. 51. Der junge Graf Moltke war seit Aug. 1765 Student in Leipzig. Z. 34 Franken] Heinrich Gottlieb Franke, 1705–1781, war seit 1748 Professor des Deutschen Staatsrechts an der Universität Leipzig. Er wurde 1762 außerdem Professor für Moral und Politik. (Vgl. ADB, 7. Bd., S. 236–237.) Seine „Sammlung des Reichs-HofRaths Conclusorum vom Jahr 1760: mit doppeltem Register versehen“ kam 1762 heraus. Z. 34 Schreebern] Daniel Gottfried Schreber, 1708–1777, wurde 1764 Professor am neu eingerichteten Lehrstuhl für Ökonomie und Polizei- und Kameralwissenschaften an der Universität Leipzig. (Vgl. Meusel, Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen Teutschen Schriftsteller, 12. Bd., S. 433–438). Bekannt war er durch die „Sammlung verschiedener Schriften, welche in die Oeconomischen, Policey- und Cameral- auch andere verwandte Wissenschaften einschlagen“ (Halle, 1755–1765), sowie durch seine „Neue(n) Cameralschriften“ (1765–1769) und durch den „Schauplatz der Künste und Handwerke, oder vollständige Beschreibung derselben“, den er 1762 zusammen mit Joh. Heinrich Gottlob Justi (vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 81) herausgab. Z. 37 Brunner] Gottfried Samuel Brunner. Vgl. Bd. II, Anm. 488, zu Z. 62. Z. 38 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 50 Wend] Dr. Carl Wend (Wendt), 1731–1815, studierte in Halle Medizin und wurde 1755 Hofmeister der Söhne der Familie von Plessen in Dänemark und begleitete sie von Soroe nach Genf, Göttingen, Leiden und Utrecht. 1764 kehrte er nach Dänemark zurück und wurde Hofmeister der Grafen Christian Detlev und Johann Ludwig v. Reventlow (auch Reventlau oder Reventklau), bei denen er 1766–1769 in Leipzig wohnte. (Vgl. Dansk Biografisk Leksikon, 25. Bd., S. 315–216.) Z. 62 Wedel] Catharina Sophie Wilhelmine Gräfin Wedel, geb. v. Moltke. Vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19. Z. 63 Vater] Adam Gottlob von Moltke. Vgl. Bd. II, Anm. 318, zu Z. 14 (Moltken). Er wurde im Mai 1760 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 63 Ludwig] Friedrich Ludwig von Moltke. Vgl. Bd. III, Anm. 603, zu Z. 57. Z. 64 See-Capitain] Pierre Paul Ferdinand Mourier, 1746–1836, aus Aagaard, Dänemark, wurde am 13. Juni 1765 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er war ein ausgebildeter Seekapitän. (Vgl. L. Bobe, C. F. Gellert i hans Forhold til Danmark og danske Studerende i Leipzig, S. 26, Fußnote 1.) Z. 64 Scheel] Christian von Scheel. Vgl. Bd. III, Anm. 738, zu Z. 25 (Scheel). Scheel war 1761–1763 Student in Leipzig und war mit Friedrich Ludwig von Moltke eng befreundet.
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Nr. 1040
Z. 65 Z. 69
Dunckan] Claus Jacob Duncan. Vgl. Bd. III, Anm. 791, zu Z. 14. Knut] Adam Christopher Knuth, 1749–1766, starb an den Pocken in Naumburg. Er wurde am 15. Juli 1765 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Herr, lehre uns] Bibelzitat: Psalm 90:12.
Z. 72
19. Januar 1767
1040. Von Christiane Caroline Lucius.
19. Januar 1767.
Überlieferung: D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 150, S. 493–494. Original verschollen. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 9. Dezember 1766. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 2 Brief] Gemeint ist Gellerts Schreiben an Fräulein Lucius vom 15. Aug. 1761 (vgl. Bd. III, Brief 682). In diesem nicht abgeschickten Brief hat Gellert Fräulein Lucius vorgeschlagen, die Frau von Johann Friedrich Doles, Kantor der Thomasschule, zu werden. Z. 2 Ta ch selt ] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 3 Eltern] Carl Friedrich Lucius (vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82) und Christiane Sophie Lucius, geb. Franz. Z. 7 K irch h o f in ] Caroline Juliane Helene Kirchhof. Vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 10 Gü ld en ] Christian Carl Gulde, Arzt in Cottbus. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 12 und Anm. 996, zu Z. 43. Z. 12 Mutter] Nicht ermittelt. Z. 15 Mü ller] Nicht ermittelt. 1041. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
20. Januar 1767.
Überlieferung: H: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Autografensammlung, Gruppe Literatur. 3 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, vgl. Bd. III, Anm. 546, zu Z. 35. Z. 3 Bössel] In einem Schreiben Gellerts an Persch vom 5. September 1760 (Bd. III, Brief 588, Z. 14) kommt der Name Pössel vor. Näheres über seine Beziehungen zu Gellert oder zu Persch konnte nicht ermittelt werden. Z. 4 Persch] Christian Carl Persch, Pfarrer und Rektor der Schule in Suhl. Vgl. Bd. II, Anm. 430, Erläuterungen. Z. 20 Bauerschmidt] Nicht ermittelt. 1042. An Caroline Juliane Helene Gulde.
26. Februar 1767.
Überlieferung: H: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum. Hs. 22212. 1 Seite beschrieben. Untern links befindet sich ein Gedicht von fremder Hand: Hell verklärt sich Dir die Zukunftsferne Bis ans Grab: von seinen Lippen wehn Ahndungslispel das[sic] auf bessren Sternen Liebende sich wiedersehn. Aber weiß’ o Glückliche die Blume Der ersehnten Herzensruh’ gedeiht, Unverwelklich auch im Heiligthume Eng umschränkter Häuslichkeit. Erläuterungen: Über Caroline Juliane Helene Gulde, geb. Kirchhof, vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 2 Ein tugendsam] Bibelzitat: Sirach 26:1 und 26:4. Z. 10 Mann] Christian Carl Gulde. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 12 und Anm. 996, zu Z. 43.
Nr. 1043 1043. An Johanna Wilhelmina Biehle.
28. Februar 1767
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28. Februar 1767.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth.-Pfarramtes, Hainichen. Das Datum 28. Februar 1767 wurde zum Teil abgerissen. Es bleibt nur die Ziffer 28 und ein Teil des Postskripts Grüßt Herrn Höppner (vgl. Anm. 1052, zu Z. 6 (Höppner). D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 39, S. 30. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 2 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 2 Hochzeit] Am 5. Februar 1767 schloß Friedrich Lebrecht in Sangerhausen eine zweite Ehe mit Albertina Henrietta Maria Wege, 1735–1805. Z. 5 Schütze] Reichard Schütze, Gellerts Großvater mütterlicherseits, war Pacht- und Gerichtsherr des Ritterguts Oberschöna und Inspektor der anderen Schönbergischen Rittergüter. Seine Tochter, Johanna Salome, heiratete Christian Gellert am 9. Mai 1698 in Oberschöna. (Vgl. Traubuch, Hainichen 1698, S. 352.) Z. 12 Heineckinn] Christiane Augusta Heinicke, geb. Meese, Gellerts Nichte, war seit 1752 mit Gottlob Heinicke (vgl. Bd. II, Anm. 425, zu Z. 7) verheiratet. Gellert schrieb durchgehend diesen Namen mit e (Heinecke), obwohl die Familie eigentlich Heinicke hieß. Z. 13 Niederkunft] Die Tochter, Dorothea Mariana Heinicke, wurde am 10. Februar 1767 geboren. Einer der Paten war Christlieb Ehregott Gellert. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 14 Mann] Gottlob Heinicke. Vgl. Bd. II, Anm. 425, zu Z. 7. Z. 16 Höppner] Friedrich Gottlieb Höpner, 1737–1809, Sohn eines Tuchmachers in Hainichen. Im Dezember 1765 schrieb er an Gellert, dass er sein Studium in Leipzig beginnen wollte (vgl. Bd. IV, Brief 970, Z. 4–16). Gellert versuchte daraufhin, Geld für ihn zu sammeln (vgl. Bd. IV, Brief 1029, Z. 4–15 und Brief 1034). Am 29. Nov. 1766 heiratete Höpner Johanna Rosina Reger und wohnte bis zu seinem Tod in Hainichen. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen, Erika Altermann.) 1044. An Christian Friedrich Förster.
12. März 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 123, S. 246. Original verschollen. Erläuterungen: Christian Friedrich Förster, Onkel von Christian Garve (s.u. zu Z. 3), war Oberamtssekretär und Geschäftsmann in Breslau. Z. 1 Verlust] Über den Tod von Försters Tochter konnte nichts ermittelt werden. Z. 4 Garve] Christian Garve, 1742–1798, Philosoph, Kritiker und Übersetzer (meistens aus dem Englischen) wurde in Breslau geboren, wo seine Familie eine Schönfärberei besaß. Als der Vater Nathanael Garve 1747 starb, übernahm seine Mutter Anna Catharina, geb. Förster, die Firma. Der junge Christian Garve erhielt eine gründliche Erziehung von der Mutter und von seinem Hauslehrer und späteren Hofmeister Gottlieb Ringeltaube (vgl. Anm. 1080, zu Z. 43), der ihn 1762 auf die Universität Frankfurt an der Oder und danach zwei Jahre nach Halle begleitete, wo Garve Magister wurde. 1766 ging er nach Leipzig und wohnte auf Wunsch der Mutter bei Gellert. Für ihn war Gellert, der Garves Talente früh erkannte, ein zweiter Vater (vgl. Garve an Gellert vom 7. Febr. 1768, Brief 1132). Wie aus seinem Brief an Garve vom 14. Jan. 1768 (Brief 1122) hervorgeht, hoffte Gellert, dass Garve in Leipzig an der Akademie bleiben könnte, um seine (Gellerts) Tätigkeiten zu übernehmen. Garve blieb bis 1767 in Leipzig und ging dann nach Breslau zurück. Im Mai 1768 kam er wieder nach Leipzig, verteidigte am 18. Juni seine Disputation und erhielt einen zweiten Magister. Gellert hatte ihn inzwischen mit dem Verleger Philipp Erasmus Reich (vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen) und mit Carl Christian Gärtner (vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27, Gaertner) bekannt gemacht. Mit Christian Felix Weiße (vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26, Hofmeister), Herausgeber der „Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“ und mit dem Prediger an der reformierten Kirche in Leipzig, Ge-
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Nr. 1045
Z. 11
org Joachim Zollikofer (vgl. Bd. II, Anm. 451, zu Z. 27), war er auch befreundet. Garve wurde 1768 außerordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Leipzig und hielt dort Vorlesungen über Logik, Mathematik, Rhetorik und Ethik. Wegen immer schwächer werdender Gesundheit und wachsender Unzufriedenheit mit der Universität, wo er hoffte Professor zu werden, eine Stelle, die aber Johann Georg Eck bekam, verließ er Leipzig und kehrte nach Breslau zurück. (Vgl. Christian Garve’s Briefe an seine Mutter, hrsg. von K. A. Menzel, S. 25.) Aus Garves Briefen an seine Mutter geht hervor, dass man an Garve als möglicher Verfasser einer Gellert-Biografie bei der Herstellung der „Sämmtlichen Schriften“ Gellerts gedacht hat. Garve schrieb diese Biografie nicht, weil er die Dokumente von Andreas Wagner nicht erhielt, die er für diese Arbeit brauchte (vgl. Christian Garve’s Briefe an seine Mutter, S. 50). Garve hat dann eine Schrift „Vermischte Anmerkungen über Gellerts Moral, dessen Schriten überhaupt und Charakter“ verfasst, die von Weiße in der „Neuen Bibliothek …“ (12. Bd., 2. St., S. 198–252) gedruckt wurde und 1772 bei Dyck in Leipzig als Einzeldruck erschien. Herr lehre uns] Bibelzitet nach dem 90. Psalmen, 12. Vers.
12. März 1767
1045. An Johann Jacob Bodmer.
12. März 1767.
Überlieferung: H: Zentralbibliothek, Zürich, Ms. Bodmer, Nr. 3. 2 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite steht von fremder Hand: Pamph. Ged.; daneben von fremder Hand die Nummer 2 1/2. Auf der 2. Seite steht links neben der Nachschrift von fremder Hand deleatur, als Zeichen, dass dieser Teil des Briefes nicht gedruckt werden sollte, was auch geschehen ist. D: Litterarische Pamphlete aus der Schweiz. Nebst Briefen an Bodmer, S. 145–146. Im gedruckten Teil wird Gellerts Name als Christian Friedrich falsch angegeben. Erläuterungen: Über Johann Jacob Bodmer vgl. Bd. I, Anm. 25, Erläuterungen. Z. 2 Brief] Dieses Schreiben von Bodmer an Gellert gilt als verschollen. Z. 13 J ou n g ] Edward Young, englischer Dichter, geb. 1683, gest. April, 1765, fast 82 Jahre alt. Z. 16 Wiela n d s] In den 60er Jahren nahm Wieland eine rationalistische Philosophie auf, die vor allem in seinem zweibändigen Roman „Geschichte des Agathon“ (1766–1767) zum Ausdruck kommt. Während dieser Zeit (1762–1766) machte er auch seine Shakespeare-Übersetzungen, was Bodmer als ein sehr positives Zeichen sah. Z. 17 R a b en er] Gottlieb Wilhelm Rabener. Vgl. Bd. I, Anm. 27, zu Z. 113. Z. 24 Schwarz] Vielleicht ist hier Friedrich Immanuel Schwarz, 1728–1786, gemeint, der sich 1755 in Wittenberg habilitierte und 1758 Rektor der Fürstenschule in Grimma wurde. 1762 nahm er eine Berufung als Superintendent in Penig an und 1768 erwarb er das Lizentiat der Theologie in Wittenberg. 1778 wurde er Professor der Theologie an der Universität Leipzig. Professor Schwarz war früher der Hofmeister von Jacob Friedemann von Werther (vgl. Bd. II, Anm. 437, zu Z. 23, Werther) und Detlev Carl von Einsiedel (vgl. Bd. II, Anm. 262, zu Z. 12, Hrn von Einsiedel) und galt als besonders begabter Schulmann. (Vgl. J. G. Eck, Leben Friedrich Immanuel Schwarzens, Leipzig 1787.) Z. 25 Herrn] Nicht ermittelt. 1046. An Hans Caspar Hirzel.
12. März 1767.
Überlieferung: H: Zentralbibliothek Zürich, FA Hirzel, 235, Nr. 120. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben in der Mitte steht von fremder Hand Nr. 119. Die Nummer 119 wurde durchgestrichen und rechts daneben von fremder Hand die Nummer 120 notiert. Rechts davon steht von fremder Hand die Nummer 151. Erläuterungen: Über Hans Caspar Hirzel, Schweizer Arzt, Ratsherr und Schriftsteller, vgl. Bd. I, Anm. 150, Erläuterungen. Z. 4 Bla a rers] Hans Blaarer von Wartensee, Zürcher Staatsmann, gest. 1757. Hirzel gab
Nr. 1047
Z. 24
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eine Biografie von ihm heraus unter dem Titel: „Das Bild eines wahren Patrioten“. (Vgl. ADB, 12. Bd., S. 487.) Kraft] Wolfgang Ludwig Kraft, 1743–1814, wurde in St. Petersburg als Sohn des Mathematikers Georg Wolfgang Kraft, 1701–1754, geboren. In seinem ersten Lebensjahr zog die Familie nach Tübingen, wo der junge Kraft später studierte. 1764 machte er seinen Magister in Astronomie und folgte 1767 einem Ruf auf eine Professur in diesem Fach an die St. Petersburger Akademie, wo er bis zu seinem Tod unterrichtete. (Vgl. ADB, 17. Bd., S. 20–21.)
1047. Von Christiane Caroline Lucius.
24. März 1767.
Überlieferung: H: Museum Weißenfels. Sign.: V-257-R. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben linker Hand steht von fremder Hand die Nummer 63/24. Oben in der Mitte dieser Seite steht von fremder Hand die Nummer 1. Unten auf der ersten Seite steht von fremder Hand Brief an Gellert. Unten auf der vierten Seite befindet sich links ein Stempel: H. 3p KÖLN. Zwischen den beiden Teilen des Briefes auf Seite 1, neben dem Datum den 24. Merz, steht von fremder Hand 1768. Dieser Brief wurde in F. A. Eberts Ausgabe (Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius) nicht aufgenommen. Als Fußnote zum zweiten Brief von Fräulein Lucius auch vom 24. März 1767 (Brief 1048) schrieb Ebert: Auch vor diesem Brief fehlt ein Brief der Demois. Lucius aus gleichem Grunde und von gleichem Inhalte, wie oben bei Nr. 147. Gemeint ist der Brief von Fräulein Lucius vom 2. Dez. 1766 (Brief 1033 im 4. Band der vorliegenden Ausgabe). Als Fußnote zu diesem früheren Schreiben notiert Ebert: Der Brief, auf welchen der obige eine Antwort ist, war nicht zur Mittheilung geeignet, und ist von Frau Pastor Schlegel zurückbehalten worden. Sein Inhalt bezieht sich auf ein nahes Verhältniß zwischen Gellerts Correspondentin und dem oft erwähnten Herrn Seydel. Lesarten: Z. 67 d- - - -] Unleserlich im Original. Wasserschaden. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 1 Seydel] Johann Heinrich Seydel, Hof- und Kunstgärtner am Sächsischen Hof in Dresden. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 22 Eltern] Daniel Seydel, 1709–1787, Kurfürstl. Sächs. Hofschauspieler und Koch in der Grafschaft Promnitz, und Dorothea Elizabeth Seydel, geb. Heinizer. Vgl. Lausitzisches Magazin, 13 (15. Juli 1787), S. 202. Z. 22 Sorau] Kreisstadt im Kreis Sorau (heute Z´ary, Polen) in der Niederlausitz war der Sitz eines Postamtes erster Klasse. Der Reichsgraf von Promnitz trat 1765 die Stadt an den Kurfürsten von Sachsen ab. Z. 27 Ta c h s e l t ] David Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 28 Wel k e n ] Wolfgang Georg Welck, Kurfürstl. Sächs. Hofrat und Oberpostamtsdirektor in Leipzig bis 1777 und daher Vorgesetzter von Gellerts Bruder Friedrich Lebrecht. Er stammte aus Oschatz, studierte an der Universität Leipzig und erhielt 1731 sein Diplom in Jura. /Vgl. F. A. Weiz, Das gelehrte Sachsen, S. 269.) Z. 33 Küchenmeister] Christoph Wilhelm von Kessel und Zeutsch. Vgl. Bd. III, Anm. 816, zu Z. 116. Der Baron von Kessel war Kursächs. Oberküchenmeister am Hof in Dresden. Z. 37 Wa g n e r ] Andreas Wagner, Kammerrat in Dresden und enger Freund Gellerts. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 39 L i n d e m a n n ] Carl Ferdinand Lindemann, Vize-Präsident des Kammerkollegiums in Dresden. Vgl. Bd. II, Anm. 475, zu Z. 24. Z. 55 Mutter] Christiane Sophie Lucius, geb. Franz. Z. 56 Vater] Carl Friedrich Lucius, Sekretär und Kabinettsregistrator in Dresden. Vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82. Z. 63 Frizgen] Friederike Auguste Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32. Friederike hoffte auf eine Verlobung mit dem jungen Tachselt, wenn dieser eine passende Stelle bekam. Vgl. hierzu Brief 950 im 4. Band. Tachselt starb aber schon 1770. Z. 79 Dieskau] Henriette Erdmuthe von Dieskau, 2. Tochter des Braunschweigischen Geheimrats Johann Adolph von Dieskau (vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen). Sie vermählte sich am 20. Mai 1767 mit den Oberkonsistorialpräsidenten Hans Gotthelf von Globig.
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Nr. 1048
Z. 79 Z. 80 Z. 85
Globig] Hans Gotthelf von Globig. Vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20. Zeis] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen. Lindemann] Charlotte Elizabeth Lindemann, geb. Ferber. Vgl. Bd. IV, Anm. 891, zu Z. 74. Sohne] Friedrich August Ferdinand von Lindemann, geb. 22. März 1767, studierte 1783 Jura an der Universität Leipzig und wurde später Geheimer Finanzrat in Dresden.
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24. März 1767
1048. Von Christiane Caroline Lucius.
24. März 1767.
Überlieferung: D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 151, S. 494–496. Original verschollen. Erläuterungen: Dieser Brief ist eine Ergänzung zu Lucius’ Schreiben vom 23.–24. März 1767 (Brief 1047). Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 2 zweytenmale] Als Vermerk zu diesem Brief schreibt Ebert als Fußnote: Auch vor diesem Briefe fehlt ein Brief der Demois. Lucius aus gleichem Grunde und von gleichem Inhalt, wie ober bei Nr. 147. In dem von Ebert erwähnten Schreiben (Brief 1033 vom 2. Dez. 1766 im IV. Band der vorliegenden Ausgabe) schreibt Ebert, dass der Inhalt des Briefes sich auf ein nahes Verhältnis zwischen Fräulein Lucius und dem oft erwähnten Herrn Seydel beziehe. Der bei Ebert fehlende Brief befindet sich in der vorliegenden Ausgabe unter der Nummer 1047. Z. 8 Kessel] Christoph Wilhelm von Kessel und Zeutsch, Oberküchenmeister am Dresdner Hof. Vgl. Bd. III, Anm. 816 und Bd. IV, Anm. 1001, Erläuterungen. Z. 10 Sey d eln ] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 15 Welk e] Wolfgang Georg Welck, Kurfürstl. Sächs. Hofrat und Oberpostamtsdirektor in Leipzig. Vgl. Anm. 1047, zu Z. 28. Z. 20 Eltern] Daniel Seydel, Kurfürstl. Sächs. Hofaktor und Koch in der Grafschaft Prominitz und Dorothea Elizabeth, geb. Heinizer. Vgl. Anm. 1047, zu Z. 22. 1049. An Johanna Wilhelmina Biehle.
27. März 1767.
Überlieferung: Archiv des Ev.-Luth.-Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt oben rechts von fremder Hand die Nummer 103. Der 2. Paragraph wurde von fremder Hand (wohl von A. Th. Leuchte, der die Briefe für den Druck bearbeitet hat) eingeklammert, als Zeichen, dass er bei einem eventuellen Druck wegfallen sollte. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 3 Geduld] Bibelzitat: Brief an die Hebräer, 10:36. Z. 4 leidet] Zitat nach dem 68. Psalmen, 20. Vers: Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. 1050. An Carl Christian Canzler.
30. März 1767.
Überlieferung: H: Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, Signatur: Atg. 4000. 1 Seite beschrieben. Unten in der Mitte der Seite steht gestempelt Stadt- und Landesbibliothek, darunter die Nummer 4000. Erläuterungen: Carl Christian Canzler, 1735–1786, studierte in Wittenberg, Leipzig, Göttingen und Straßburg Theologie, Jura, Geschichte und Literatur. Er wurde 1760 Bibliothekar bei der Zaluskischen Bibliothek in Warschau und 1763 Bibliothekar des Ministers Grafen Brühl in Dresden. 1768, als diese Bibliothek an den sächsischen Staat überging, blieb er als Bibliothekar davon. Schon 1761 hatte Gellert versucht eine Hauslehrerstelle für den jungen Canzler bei dem Grafen Rudolf v. Bünau auf Lauenstein zu bekommen (vgl. Gellerts Brief an den Grafen v. Bünau vom 5. Febr. 1761 in den Neuaufgefundenen Briefen). Nun versucht Gellert noch einmal
Nr. 1051
6. April 1767
347
eine Stelle für Canzler zu finden, da die Bibliothek des Grafen Brühl verkauft werden sollte und Canzler somit arbeitslos werden könnte. (Vgl. ABD, 3. Bd., S. 769–770.) Z. 2 B r e m e r n ] Vermutlich Carl Johann Bremer aus Braunschweig, der ab 1751 an der Universität Leipzig studiert hat. Z. 3 Flemming] Johann Heinrich Joseph Georg von Flemming. Vgl. Bd. IV, Anm. 953, zu Z. 2 (Flemming). Der junge Graf Flemming war damals Student an der Universität Leipzig, ging aber 1768 nach Wittenberg. Z. 3 Ministers] Carl Georg Friedrich von Flemming, geb. 1705, gest. 19. Aug. 1767, war ab 1763 Kabinettsminister des Auswärtigen Amtes. (Vgl. ADB, 7. Bd., S. 118.) Z. 6 Korf] Friedrich Alexander von Korf. Er wurde später Kanzler und Hofgerichts-Präsident in Königsberg. (Vgl. Krebel, 1770a, 132.) Z. 11 K n u r r ] Nicht ermittelt. 1051. An Christian Friedrich Förster.
6. April 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 124, S. 265–267. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Christian Friedrich Förster vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 1 Verluste] Wie aus Gellerts Brief an Förster vom 12. März hervorgeht, ist eine Tochter von Förster verstorben. Z. 8 Geist] Bibelzitat: Das Evangelium nach Matthäus, 26:41. Z. 11 Ists möglich] Bibelzitat: Das Evangelium nach Matthäus, 26:39. Z. 28 Er sieht] Bibelzitat: 1. Samuel, 16:7. Z. 32 Vetter] Christian Garve. Vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. 1052. An Johanna Wilhelmina Biehle.
13. April 1767.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth.-Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 104. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 6 Höppner] Friedrich Gottlieb Höpner. Vgl. Anm. 1043, zu Z. 16. Z. 6/7 Sauern] Gellerts Famulus. Vgl. Bd. III, Anm. 806, zu Z. 3 (Sauern). 1053. An Abraham Gotthelf Kästner.
13. April 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 119, S. 257–258. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Antwort auf Kästners Schreiben vom 13. Sept. 1766 (Brief 1026 im 4. Bd.). Über Abraham Gotthelf Kästner, Professor der Mathematik und Physik in Göttingen vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Kaestner). Z. 4 Varro] Marcus Terentius Varro, 116–27 v.Chr., römischer Gelehrter. Z. 7 S c h ö n h e i t e r ] Johann Christian Schönheyder, 1742–1803, studierte 1756–1760 Theologie, Sprachen und Musik in Kopenhagen. Er wurde am 11. Okt. 1765 an der Universität Leipzig immatrikuliert, wo Gellert sein Lehrer war. Sein Interesse an christlicher Ethik und Moral wurde durch Gellerts Einfluss gestärkt. Nach einem dreijährigen Aufenthalt in Leipzig ging er 1768 nach Göttingen. Hier studierte er Mathematik, Geschichte und weitere Fremdsprachen (insgesamt konnte er 11 Sprachen). 1769 wurde er Schlossprediger auf Christiansburg und 1771 Gemeindepfarrer an der Trinitätskirche in Kopenhagen. 1782 wurde er Stiftsprobst und Gemeindepfarrer in Kopenhagen und ging 1788 als Bischof nach Trondheim in Norwegen. (Vgl. Dansk Biografisk Leksikon, 21. Bd., S. 498–500.) Z. 13 Wo l k e n s ] Christian Hinrich Wolke, 1741–1825, besuchte 1761 das Gymnasium in
348
Z. 22 Z. 26 Z. 26
Z. 26
Nr. 1054
17. April 1767
Jever und ging 1763 nach Göttingen, um Jura zu studieren. 1765 gab er dieses Studium auf, um Mathematik und Physik zu studieren. Im Oktober 1766 wurde er Mathematiklehrer im Kloster Gerode in Eichsfeld, aber diese Stelle musste er schon im Dezember dieses Jahres aufgeben. Er ging dann nach Leipzig, wo er unter Gellert studierte. Er erhielt nicht die Stelle als Hofmeister des jungen Grafen Flemming und wurde daraufhin Hofmeister des jungen Grafen Adolf Magnus von Hoym (vgl. Bd. III, Anm. 707, zu Z. 5). 1770 lernte er Basedow kennen und wurde Gehilfe für dessen Elementarwerk. 1773 Erzieher von Basedows Tochter und dessen Nachfolger am Philanthropinum in Dessau. (Vgl. ADB, 44. Bd., S. 134–136.) Mo u rier] Pierre Paul Ferdinand Mourier. Vgl. Anm. 1039, zu Z. 65 (See-Capitain). Hey n e] Christian Gottlob Heyne, Professor für klassische Philologie und Bibliothekar der Universitätsbibliothek in Göttingen. Vgl. Bd. IV, Anm. 995, Erläuterungen. Miller] Johann Peter Miller, 1725–1789, Professor für Theologie in Göttingen, besuchte 1745–1747 die Universität Helmstedt, wo er Theologie, Philosophie und Philologie studierte. 1756–1766 war er Rektor an der Schule in Halle und ab 1766 Professor für Theologie in Göttingen. In seinen „Historisch-moralischen Schilderungen zur Bildung eines edlen Herzens in der Jugend“ (1753–1764) wurden einige Fabeln und Erzählungen und Lehrgedichte Gellerts gedruckt. Vgl. hierzu Bd. II, Anm. 465, zu Z. 197. Diezen ] Johann Andreas Dieze (Dietz), 1729–1785), wurde 1764 außerordentlicher Professor der Philosophie an der Universität Göttingen, 1770 Professor der Literaturgeschichte und 1773 Sub-Bibliotekar. (Vgl. Meusel, Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, 2. Bd., S. 365–366.).
1054. An Christiane Caroline Lucius.
17. April 1767.
Überlieferung: H: Deutsche Staatsbibliothek, Berlin, acc.ms. 1969. 109. 1 Seite beschrieben. h1: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum, Hs 16 934, 6. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Bd., Nr. 363, S. 34–35. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange. Nr. 152, S. 496–497. Erläuterungen: Antwort auf Lucius’ Schreiben vom 24. März 1767. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 2 Seydels] In ihrem Brief an Gellert vom 24. März bat Fräulein Lucius Gellert, dass er im Falle einer Korrespondenz mit Baron von Kessel, den Namen Seydel nicht erwähnen solle. Wohl als Zeichen, dass er diesem Wunsch folgen würde, hat Gellert hier den Namen Seydel abgekürzt. Über Johann Heinrich Seydel vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 3 Suchen] Gellert bezieht sich auf die Stelle in Lucius’ Schreiben vom 24. März 1767, worin Lucius von Seydels Vorhaben spricht, eine Stelle bei der Post in Sorau zu suchen. Vgl. hierzu Brief 1047. Z. 7 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Friedrich Lebrecht war Oberpostkommissar in Leipzig. Z. 10 Kessel] Christoph Wilhelm von Kessel und Zeutsch Oberküchenmeister am Kursächs. Hof. Vgl. Bd. III, Anm. 816, zu Z. 116. Seydel stand in dessen Dienst. Z. 20 Haus] Carl Friedrich Lucius (vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82), Christiane Sophie Lucius, geb. Franz, Carl Friedrich Lucius, d.J. (vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19) und Friederike Auguste Lucius (vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32). 1055. An Just Heinrich von Bötticher.
18. April 1767.
Überlieferung: H: Niedersächsisches Landesarchiv in Wolfenbüttel. Archivbezeichnung 193, N 7. Nachlass Bötticher. 2 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Just Heinrich von Bötticher vgl. Bd. I, Anm. 879, zu Z. 25. Z. 3 Pfand] Ludwig August von Bötticher. Vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 21. Z. 15 Gemahlinn] Sophia Magdalena von Bötticher, geb. v. Gumm.
Nr. 1056 1056. An Joachim Gottsche von Moltke.
25. April 1767
349
25. April 1767.
Überlieferung: h: Rigsarchivet, Kopenhagen. Handschriften der Soroe Akademie in Johan Bülows efterladte samlinger: Beve og digte fra Chr. F. Gellert til forskellige unge danske adelsmaend. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Joachim Gottsche von Moltke vgl. Bd. III, 797, Erläuterungen. Z. 2 Wedel] Catharine Sophie Wilhelmine von Wedel, geb. v. Moltke, Schwester von Joachim Gottsche, war mit dem Grafen Hannibal von Wedel (vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19) vermählt. Vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19. Z. 3 Söhne] Friedrich Hartwig von Wedel-Jarlsberg, 1749–1805, und sein Bruder, Friedrich Anton, 1748–1811, wurden am 19. Mai 1769 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Die beiden Brüder hatten ab 1766 am Collegium Carolinum in Braunschweig studiert. Friedrich Hartwig wurde später Oberst und Friedrich Anton wurde später Gesandter in London und Wien. (Vgl. P. Dusterdieck, Die Matrikel des Collegium Carolinum …, S. 12 und L. Bobé, C. F. Gellert i hans Forhold til Danmark og danske Studerende, S. 27.) Ein jüngerer Bruder, Friedrich Christian, wurde erst 1776 in Leipzig immatrikuliert. (Vgl. hierzu Anm. 1230, zu Z. 35.) Z. 5 Koppenfels] Justus Siegfried Kobe von Koppenfels, 1749–1816, studierte bis 1764 am Casimirianum in Coburg, dann bis 1771 Jura in Leipzig und Jena. Er wurde 1775 Regierungsund Konsistorialrat in Hildburghausen, 1776 Kammerjunker und war bis 1806 Mitglied des Geh. Ratskollegium in Hildburghausen. (Auskunft der Stadt Hildburghausen.) Z. 6 Vater] Johann Sebastian Kobe von Koppenfels, geb. 1699, gest. 20. Nov. 1765, war Rechtsgelehrter und ab 1742 Herzogl. Sachsen-Coburgischer Hof- und Konsistorialrat. Schon 1737 war er Sachsen-Hildburghausen’scher Geheimrat. Er wurde 1754 vom Kaiser Franz I. in den Reichsadelstand erhoben. (Auskunft der Stadt Hildburghausen, Bürgermeister.) (Vgl. auch Weidlich, Biographische Nachrichten von jetztlebenden Rechtsgelehrten, 1. Teil, S. 429–430.) Z. 11 Hofrath] Johann Friedrich Kobe von Koppenfels, 1737–1811, studierte in Göttingen Jura und erhielt 1761 den Doktor beider Rechte. 1763 wurde er Herzogl. Sachsen-Weimar- und Eisenachischer Regierungsrat, 1774 Hofrat und nach 1785 Kanzler. (Auskunft der Stadt Hildburghausen. Vgl. auch Weidlich, Biographische Nachrichten von jetztlebenden Rechtsgelehrten, 1. Teil, S. 429–430.) Z. 11 Hauptmann] Carl Heinrich Kobe von Koppenfels, 1745–1823, studierte am Gymnasium in Coburg und wurde danach Kadett in Braunschweig. Er starb als Oberstleutnant und Regiments-Kommandeur in Weißenfels. (Auskunft der Stadt Hildburghausen.) Z. 22 Scheuchlern] Johann Friedrich Scheuchler, späterer Bergrat in Dresden. Vgl. Bd. IV, Anm. 892, zu Z. 26 (Scheuchler). Z. 27 Franken] Heinrich Gottlieb Franke, Professor des deutschen Staatsrechts an der Universität Leipzig. Vgl. Anm. 1039, zu Z. 34. Z. 41/42 Ackermann] Johann Friedrich Ackermann, geb. 1742 in Reichenbach in der Oberlausitz, studierte in Bautzen, Görlitz und Leipzig. Er wurde Sächs. Kammersekretär und 1794 Obersteuersekretär. 1771 übersetzte er Michael Hubers Lobschrift auf Gellert (vgl. Bd. IV, Anm. 1012, zu Z. 89). (Vgl. F. A. Weiz, Gelehrtes Sachsen, S. 1.) Z. 43 Zobel] Heinrich Adolph Sigismund von Zobel, 1748–1831, besuchte 1759–1763 die Fürstenschule in Grimma. Als er noch in Grimma zur Schule ging, starben seine Eltern. Er kam also als Erbe des Familiengutes nach Gröppendorf, wurde aber von seinem Nachbarn, dem Herrn v. Buda, nach Leipzig gebracht, wo er unter Gellerts Aufsicht gestellt wurde. Als danach v. Buda starb, ging v. Zobel wieder zurück auf sein Gut und heiratete 1768 v. Budas Tochter. Er war einige Zeit am Anhalt-Zerbstschen Hof, erhielt 1776 eine Ratstelle am Stift in Wurzen, wo er 17 Jahre arbeitete und als Stiftsregierungsrat und Konsistorialrat starb. Der Junge v. Zobel wurde am 1. Juli 1768 an der Universität Leipzig immatrikuliert. (Vgl. Nekrolog der Deutschen auf das Jahr 1831.) Z. 48 Huber] Michael Huber. Vgl. Bd. IV, Anm. 1012, zu Z. 89 (Huber). Z. 48 Garven] Christian Garve. Vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 49 Hellfriedt] Johann Carl Friedrich Hellfried. Vgl. Bd. IV, Anm. 964, zu Z. 2 (Hellfriedten).
350
Nr. 1057
27. April 1767
1057. An Wladimir von Orlov.
27. April 1767.
Überlieferung: H: Russische Staatsbibliothek. Hs. 219.43.54. 1 Seite beschrieben. Oben rechts steht von fremder Hand die Nummer 114. Erläuterungen: Wladimir v. Orlov, jüngster Bruder von Grigori Grigorewitsch v. Orlov, Günstling der Kaiserin Katharina II. von Rußland, wurde am 9. Juli 1763 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er wurde später Präsident der Petersburger Akademie der Wissenschaften in Moskau und starb 1832. Z. 2 Junius] Johann Friedrich Junius. Er übernahm 1787 nach dem Tod Reichs den Verlag Weidmanns Erben und Reich, den er bis 1793 leitete. 1058. An Andreas Wagner.
30. April 1767.
Überlieferung: H: Versteigert, Liepmannssohn, Auktion 220, Nr. 212. Jetziger Besitzer unbekannt. Erläuterungen: Über Andreas Wagner, Geh. Kammer- und Bergrat in Dresden, vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 3 Rapp] Johann Dietrich Rapp aus Kurland wurde am 4. April 1766 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er studierte nur bis 1767 Theologie und ging dann nach Kurland zurück, wo er sich als Stadtmusikant in seiner Heimatstadt bis zu seinem Tod, um 1810, aufhielt. Er galt als ausgezeichneter Flötenspieler. (Vgl. R. Eitner, Biographischbibliographischer Quellenlexikon der Musiker und Musikgelehrten christlicher Zeitrechnung bis Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, 8. Bd., S. 129.) 1059. An Ludwig August von Bötticher.
April 1767.
Überlieferung: H: Niedersächsisches Landesarchiv in Wolfenbüttel, 194 N 7, Nachlass Bötticher. 2 Seiten beschrieben. D: F. Naumann, Das Gellertbuch, Nr. 6, S. 291–292. Erläuterungen: Über Ludwig August von Bötticher vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 21. Z. 3 Abzuge] Ludwig August von Bötticher war 1764–1767 Student an der Universität Leipzig. Z. 6 Eltern] Just Heinrich von Bötticher (vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 28) und Sophia Magdalena v. Bötticher, geb. v. Gumm. Z. 8 Fürst] Karl I., Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel, 1713–1780, übernahm 1735 nach dem Tod seines Vaters Herzog Ferdinand Albrecht II. die Regierung des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel. Unter der Führung des Abts Jerusalem gründete er 1745 das Collegium Carolinum in Braunschweig. 1753 verlegte er seine Residenz von Wolfenbüttel nach Braunschweig. Die schwierige finanzielle Lage des Fürstentums, die vor allem durch die Auswirkungen des siebenjährigen Krieges noch kritischer wurde, führte zu Wirtschaftsreformen, die oft scheiterten. Im Jahr 1773 übernahm sein Sohn, Herzog Karl Wilhelm Ferdinand, die Regierungsgeschäfte und entmachtete seinen Vater aufgrund der finanziellen Probleme im Land. (Vgl. ADB, 15. Bd., S. 266–272.) 1060. Von Christiane Caroline Lucius.
20. Mai 1767.
Überlieferung: D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 153, S. 497–500. Original verschollen. Z. 12 Tru mmer] Christian Gottlob Trummer. Er wurde am 17. Okt. 1765 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 18 Do les] Johanna Carolina Doles, geb. Scheuchler. Vgl. Bd. III, Anm. 700, zu Z. 99 (Frauenzimmer). Z. 18 Vaters] Johann Friedrich Scheuchler, Pastor in Köstritz bei Weißenfels. Vgl. Bd. IV, Anm. 892, zu Z. 27.
Nr. 1061
23. Mai 1767
351
Z. 18/19 Bruder] Carl Friedrich Lucius, d.J. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19. Z. 19 F r i t z c h e n ] Friederike Auguste Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32. Z. 26 Ta c h s e l t] Daniel Gottlob Tachselt, damals Student in Leipzig. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 28 S e y d e l ] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 36/37 Wa g n e r ] Andreas Wagner. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 40 We lke] Wolfgang Georg Welcke, Oberpostamtsdirektor in Leipzig und Kurfürstl. Sächs. Hofrat. Vgl. Anm. 1047, zu Z. 28. Ihm unterstanden drei Postkommissionen. Er war Friedrich Lebrecht Gellerts Vorgesetzter Z. 70 Zeis] Christian Heinrich Valerius Zeis, Konsistorialregistrator in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen. 1061. An Anna Catharina Garve.
23. Mai 1767.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek; Wrocław. HsM1293. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben steht von fremder Hand die Nummer 12. Rechts davon steht auch von fremder Hand das Datum 23 May 67, darunter HsM 1293. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 125, S. 267–268. Erläuterungen: Anna Catharina Garve, geb. Förster, 1717–1792, war mit dem Woll- und Schönfärber Nathanael Garve verheiratet. Als dieser 1747 starb, musste die Mutter die Erziehung des Sohnes Christian selber leiten. Sie galt als fromme, verständige Frau. Z. 2 Sohn] Christian Garve. Vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 14 Leben] Christian Garve wurde als Nachfolger Gellerts an der Universität Leipzig vorgeschlagen. Nach Gellerts Tod wurde aber Johann Georg Eck außerordentlicher Professor für Moral. Durch die Anteilnahme von Gellerts Freunden Andreas Wagner (vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8) und Christian Gotthelf Gutschmidt (vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67, Gutschmidten) in Dresden bekam Garve später eine Stelle an der Universität. 1062. An Joachim Gottsche von Moltke.
24. Mai 1767.
Überlieferung: h: Reicharchivet, Kopenhagen. Bestand der Soroe Akademie in Johan Bülows efterladte samlinger: Breve og digte fra Chr. F. Gellert til forskellige unge danske adelsmaend. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Über Joachim Gottsche von Moltke vgl. Bd. III, Anm. 797, Erläuterungen. Z. 2 Koppenfels] Johann Friedrich Kobe von Koppenfels. Vgl. Anm. 1056, zu Z. 11. Z. 3 Vaterland] Koppenfels stammte aus Hildburghausen in Thüringen. Z. 4 Bruder] Justus Siegfried Kobe von Koppenfels. Er wurde am 13. Oktober 1764 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Vgl. Anm. 1056, zu Z. 5. Z. 12 Wedel] Ludwig Friedrich von Wedel. Vgl. Anm. 1056, zu Z. 3. Z. 19 Wedel] Catharine Sophie Wilhelmine von Wedel, geb. v. Moltke, Joachim Gottsches Schwester. Vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19. 1063. Von Abraham Gotthelf Kästner.
27. Mai 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 120, S. 259–261. Original verschollen. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 13. April 1767. Über Abraham Gotthelf Kästner vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 28 (Kaestner). Z. 8 L i e b e ] Gemeint ist Christian Gottlob Heyne, Professor für klassische Philologie und Universitätsbibliothekar in Göttingen. Vgl. Bd. IV, Anm. 995, Erläuterungen. Z. 8 G u t e ] Gemeint ist Johann Peter Miller, Professor für Theologie in Göttingen. Vgl. Anm. 1053, zu Z. 26 (Miller).
352
Nr. 1064
Z. 8
dritte] Gemeint ist Johann Andreas Dieze (Dietz), Professor für Philosophie in Göttingen. Vgl. Anm. 1053, zu Z. 26. Hey n in n ] Therese Heyne, geb. Weiß, 1730–1775, war seit 1761 mit Christian Gottlob Heyne verheiratet. Wo lk en s] Christian Hinrich Wolke. Vgl. Anm. 1053, zu Z. 14. von - - -] Als Fußnote zu dieser Stelle steht: Ein damals neues Buch, über das Gellert seine Meynung mir nicht geschrieben hat. Was ich ihm darüber geschrieben habe, müßte, wenn es gedruckt werden sollte, mehr auseinander gesetzt und unterstützt werden, als in einem Briefe, wo ich eben über meine Gedanken eines Freundes Urtheil verlangte, nöthig war. Ich habe daher diese Stelle unterdrücket, als die Herren Herausgeber, mit einer Billigkeit, derentwegen ich Ihnen danke, mir verstatteten zu bestimmen, wie dieser Brief öffentlich erscheinen sollte. Kästner. (S. 260)
Z. 12 Z. 23 Z. 26
Mai 1767
1064. An Henriette Erdmuthe von Globig.
Mai 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1767–1774), 8. Teil, Nr. 117, S. 254–255. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Henriette Erdmuthe von Globig, geb. v. Dieskau, vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen. Z. 3 Gemahle] Hans Gotthelf von Globig, Oberkonsistorialpräsident in Dresden. Er war seit 20. Mai 1767 mit der Gräfin v. Dieskau vermählt. Vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20 (Bräutigam). Z. 10 Zehn ganze Jahre] Gellerts Briefwechsel mit Henriette Erdmuthe begann im Mai 1759. Vgl. Brief 354 im 2. Band. Z. 19 Mutter] Christiane Magdalena Dorothea von Dieskau, geb. v. Ponikau. Vgl. Bd. II, Anm. 354, zu Z. 39. Z. 34 Kinder] Hans Gotthelf v. Globig war Witwer. Seine erste Frau, Maria Augusta Amalia von Brühl auf Zehist und Dohna, die er am 15. Februar 1756 heiratete, starb im Frühjahr 1766. Aus dieser Ehe stammten zwei Kinder: Christiane Henriette Augusta, geb. April 1758, und Adolf Friedrich Gotthelf, geb. 28. April 1760. 1065. An Ernst Haubold von Miltitz.
1. Juni 1767.
Überlieferung: H: Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Dresden, Archiv Grundherrschaft Siebeneichen 42, Nr. 4. 2 Seiten beschrieben. D: J. B. Hirschfeld, Gellerts Briefe an Fräulein Erdmuth von Schönfeld, nachmals Gräfin Bünau von Dahlen, aus den Jahren 1758–1768, Anhang, S. 269–270. Erläuterungen: Über Ernst Haubold von Miltitz vgl. Bd. II, Anm. 437, zu Z. 23 (Miltitz). Z. 6 Schömberg] Wolf Christian von Schömberg (Schönberg) auf Weicha, 1727–1786, war zuerst Leutnant beim Regiment Prinz Xaver, 1753 Kriegsrat, 1756 Geheimer Kriegsrat und Kriegs-Kommissar in der Oberlausitz, 1760 Kammerherr und 1763 Landeshauptmann der Oberlausitz. (Vgl. Hirschfeld, S. 269, Fußnote 3.) Z. 6 Gemahlinn] Wilhelmine Sophie Christiane von Schömberg (Schönberg), geb. v. Broizem auf Ebersbach. Sie war seit dem 4. Mai 1756 mit dem Landeshauptmann v. Miltitz vermählt. (Vgl. Hirschfeld, S. 269, Fußnote 3.) Z. 10 Jerusalem] Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, Hofprediger in Wolfenbüttel und Abt von Riddagshausen. Vgl. Bd. I, Anm. 39, zu Z. 5 (Jerusalem). Z. 16/17 Burgsdorf] Friedrich Adolph von Burgsdorf, Kammerherr und Hof- und Justizrat. Vgl. Bd. IV, Anm. 1002, zu Z. 4. Z. 17 Gersdorf] Anna von Gersdorff, geb. Freiin von Wetzel. Sie war die 2. Frau des Generalmajors Otto Ernst Heinrich von Gersdorff (vgl. Bd. II, Anm. 444, Erläuterungen). Z. 21 Oberau] Ortschaft bei Meißen. Oberau und das naheliegende Siebeneichen gehörten der Familie v. Miltitz. Z. 21 Gemahlinn] Henriette Louise von Miltitz, geb. v. Schönberg auf Weicha, Tochter des
Nr. 1066
Z. 22 Z. 25 Z. 25
3. Juni 1767
353
Landeshauptmanns v. Schönberg (s.o. zu Z. 6, Schömberg), 1741–1809, war seit Sept. 1765 mit Ernst Haubold von Miltitz vermählt. Lausnitz] = Lausitz (Vgl. Zedler, Grosses vollständiges Universal – Lexikon, 16. Bd., Sp. 1195.) Tochter] Nicht ermittelt. Sohnes] Dietrich von Miltitz, einziger Sohn von Ernst Haubold, wurde am 30. Januar 1769 geboren. Nach dem Studium in Halle und Leipzig trat er in die sächsische Kavallerie ein. Er nahm 1838 seinen Abschied mit dem Rang eines Generalleutnants und starb 1853. (Vgl. Preisdorff, Soldatisches Führertum, 4. Bd., Nr. 575.)
1066. Von Christian Garve.
3. Juni 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 126, S. 269–270. Original verschollen. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 2 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 3 Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. 1067. An Johann Nicolaus Meinhard.
5. Juni 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 367, S. 40–41. Klee notiert, dass er nach dem Original, das im Besitz von Dr. W. Crusius auf Sahlis und Rüdersdorf war, gedruckt hat. Das Original gilt jetzt als verschollen. Erläuterungen: Über Johann Nicolaus Meinhard vgl. Bd. III, Anm. 762, zu Z. 4. Z. 3 Stelle] Die Stelle als Hauslehrer oder Hofmeister des damals 16jährigen Prinzen Albrecht von Anhalt-Dessau (s.u. zu Z. 6) hatte Benjamin Friedrich Köhler (vgl. Bd. I, Anm. 80, Erläuterungen) auf Gellerts Empfehlung 1767 erhalten und zwar mit dem Titel eines Hofrats. 1768 gab er diese Stelle auf, behielt aber seinen Titel und trat in die fürstliche Landesregierung in Dessau ein, wo er als Sekretär die Leitung des Justiz-Konsistorial- und Geheimarchivs übernahm. (Vgl. ADB, 16. Bd., S. 438.) Meinhard lehnte die hier erwähnte Stelle aus Gesundheitsgründen ab (s.u. zu Z. 13). Z. 5 Prinzen] Albrecht von Anhalt-Dessau, geb. 1750, jüngster Bruder des Fürsten von Anhalt-Dessau. (Vgl. Krebel, Genealogisches Handbuch, 2. Teil, S. 316–217.) Z. 6 Fürsten] Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, 1740–1817, regierte seit Okt. 1758 als Fürst Leopold III. Vielseitig ausgebildet war er bekannt als Förderer des Erziehungs- und Gesundheitswesens in seinem Land. Z. 9 Ital. Dichter] „Versuch über den Character und die Werke der besten Italienischen Dichter“, 2 Bde., Braunschweig 1763–1764, von Johann Nicolaus Meinhard. Vgl. Bd. III, Anm. 762, zu Z. 4. Z. 12 gesund] Meinhard war damals sehr krank. Er starb am 15. Juni 1767 in Berlin. Z. 21 Nicolai] Christoph Friedrich Nicolai. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 39 (Nicolai). Z. 21 Fr. Liebste] Elisabeth Macaria Nicolai, geb. Schaarschmidt, gest. 1793. Die Hochzeit fand am 12. Dez. 1760 statt. (Vgl. L. F. G. v. Göckingk, Friedrich Nicolai’s Leben, S. 28.) 1068. An Christian Garve.
6. Juni 1767.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek, Wrocław. Sign.: HsM1293. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 13. Rechts davon steht von fremder Hand das Datum 6 Junius 67, darunter von fremder Hand die Signatur der Bibliothek HsM1293. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 127, S. 271–272, stark gekürzt. Vollständig nach dem Heyerschen Nachlass (vgl. Bd. I, Anm. 1, Überlieferung) in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1840), 6. Teil, Nr. 308, S. 208–209.
354
Nr. 1069
10. Juni 1767
Erläuterungen: Antwort auf Garves Schreiben vom 3. Juni 1767. Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 11 Moltke] Georg von Moltke. Vgl. Bd. IV, Anm. 969, zu Z. 51. Z. 11 Vater] Adam Gottlob von Moltke, Hofmarschall am dänischen Hof. Vgl. Bd. II, Anm. 318, zu Z. 14 (Moltken). Z. 13 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 16 Onkels] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 27 Ebert] Johann Arnold Ebert, Professor für englische Sprache am Collegium Carolinum in Braunschweig. Vgl. Bd. I, Anm. 10, Erläuterungen. Z. 30 S ch u t zsch rif t en ] Gemeint sind die Apologiae der Kirchenväter Justinus Martyr: „Apologiae pro Christianis“, ca. 150 v.Chr., Quintus Septimus Florens Tertullianus: „Apologetiens“ und Marcus Minucius Felix: „Octavius“. Letzteres Werk erschien 1763 in Übersetzung unter dem Titel: „Octavius, oder, Gespräch zwischen einem Heiden und Christen von der Religion“. 1069. An Therese Heyne.
10. Juni 1767.
Überlieferungen: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1767–1774), 9. Teil, Nr. 121, S. 261–262. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Therese Heyne geb. Weiß, vgl. Bd. IV, Anm. 1004, zu Z. 27. Z. 1 K ä st n er] Abraham Gotthelf Kästner. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Kaestner). Z. 12 Freundinn] Wilhelmine Sophie Christiane von Schömberg (Schönberg), geb. v. Broizem auf Ebersbach. Vgl. Anm. 1066, zu Z. 6 (Schömberg). Z. 25 H ey n en ] Christian Gottlob Heyne. Vgl. Bd. IV, Anm. 995, Erläuterungen. 1070. An Johann Christian Schönheyder.
10. Juni 1767.
Überlieferung: H: Königliche Bibliothek, Kopenhagen, Böllings Brevsamling, Udenlandsk, 4, Nr. 340. 1 Seite beschrieben. Adresse: A Monsieur Monsieur Schönheyder, Candidat en Theologie, à Göttingue. Erläuterungen: Über Johann Christian Schönheyder vgl. Anm. 1053, zu Z. 7. 1071. An Joachim Gottsche von Moltke.
22. Juni 1767.
Überlieferung: h: Rigsarchivet, Kopenhagen, Bestand der Soroe Akademie in Johan Bülows efterladte samlinger: Breve og digte fra Chr. F. Gellert til forskellige unge danske adelsmaend. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Über Joachim Gottsche von Moltke vgl. Bd. III, Anm. 797, Erläuterungen. Z. 2 Koppenfels] Justus Siegfried Kobe von Koppenfels. Vgl. Anm. 1056, zu Z. 5. Z. 3 Grafen] Hannibal, Graf von Wedel. Vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19. Z. 10 Mutter] Catharina Sophie Wilhelmine von Wedel, geb. v. Moltke. Vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19. Z. 19 George] Georg von Moltke. Vgl. Bd. IV, Anm. 969, zu Z. 51. Z. 25 Brief] Nicht ermittelt. Z. 41 Vaters] Adam Gottlob von Moltke, Hofmarschall am dänischen Hof. Vgl. Bd. II, Anm. 318, zu Z. 14 (Moltken). Z. 44 Meinhard] Johann Nicolaus Meinhard. Vgl. Bd. III, Anm. 762, zu Z. 4. Meinhard war früher Hofmeister des Grafen Friedrich Ludwig von Moltke, Joachim Gottsches Bruder. Vgl. Bd. III, Anm. 603, zu Z. 57.
Nr. 1072 1072. Von Christiane Caroline Lucius.
3. Juli 1767
355
3. Juli 1767.
Überlieferung: H: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum, Hs. 16939, 1. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links steht von fremder Hand die Nummer 97, daneben auch von fremder Hand die eingekreiste Nummer 154. Der Brief wurde für den Druck bearbeitet. Die Anrede Theuerster Herr Professor wurde durchgestrichen und durch Werthester Freund ersetzt. Sämtliche Namen im Text wurden durchgestrichen und durch den ersten Buchstaben des Namens ersetzt. Z. 22 vor der bis Z. 23 dienen wurde durchgestrichen. Z. 28 Sie gebeten bis Z. 29 laßen wurde durchgestrichen und durch mit Ihnen mich gefreuet ersetzt. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 370, S. 44–45. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 154, S. 501–503. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 2 Eltern] Carl Friedrich Lucius (vgl. Bd. II, Anm. 624, zu Z. 82) und Christiane Sophie Lucius, geb. Franz. Z. 2/3 Geschwister] Carl Friedrich Lucius, d.J. (vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19) und Friederike Auguste Lucius (vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32). Z. 5 S t ö r m th a l ] Gut der Familie Vitzthum von Eckstädt, vorher von Schönfeld, bei Leipzig. Z. 6 Vi z th u m ] Erdmuthe Dorothea Magdalena Gräfin Vitzthum von Eckstädt, geb. v. Fullen, verw. v. Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). Z. 9 R a s c h w i z ] = Raschwitz (Markkleeberg) im Leipziger Kreis bekannt für schöne Parkanlagen und Alleen sowohl als zwei Seen. /Vgl. Zedler, Grosses vollständiges UniversalLexikon, 50. Bd., Sp. 896.) Z. 15 Doles] Johanna Carolina Doles, geb. Scheuchler. Vgl. Bd. III, Anm. 700, zu Z. 99 (Frauenzimmer). Z. 15 Mann] Johann Friedrich Doles, Kantor der Thomasschule. Vgl. Bd. II, Anm. 274, zu Z. 45. Z. 17 Creuziger] Georg Samuel Creuziger, Amtsaktuarius in Dresden. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 18/19 Geburtstag] Gellert wurde am 4. Juli 1715 in Hainichen geboren. Z. 35 D o les ] Johann Friedrich Doles, d.J. Vgl. Bd. III, Anm. 682, zu Z. 25. Der junge Doles war damals Jurastudent in Leipzig. Z. 35 Tru m m e r ] Christian Gottlob Trummer. Vgl. Anm. 1061, zu Z. 12. 1073. An Johanna Wilhelmina Biehle.
5. Juli 1767.
Überlieferung: D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 68, S. 116. Original verschollen, früher im Besitz des Ev.-Luth. Pfarramtes in Hainichen. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmine Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. 1074. An Christian Garve.
13. Juli 1767.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek, Wrocław, Sign.: HsM 1293. 2 Seiten beschrieben. Adresse: A Monsieur, Monsieur Garve, Maitre és Arts, à Breslau. Auf der ersten Seite in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 14, daneben auch in fremder Hand das Datum 13 Jul 67, darunter von fremder Hand die Signatur: HsM1293. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4.
356
Nr. 1075
Z. 2
Kraft] Wolfgang Ludwig Kraft. Vgl. Anm. 1046, zu Z. 25. Magister Kraft wurde 1767 Professor für Astronomie an der Petersburger Akademie. Globig] Hans Gotthelf von Globig, Präsident des Oberkonsistoriums in Dresden. Vgl. Bd. I; Anm. 232, zu Z. 20 (Bräutigam). In einem Brief vom 4. August 1767 an seine Freundin Wilhelmine Zietzmann beschreibt Garve die Geschichte dieses vom Präsidenten Globig stammenden Angebots: Sie wissen, schreibt er, daß, als ich noch in Leipzig war, ein Hofmeister des Graf. F.(lemming) ältesten Sohn gesucht wurde.“ (Vertraute Briefe an eine Freundin, S. 78) Garve wollte diese Stelle bekommen aber inzwischen hatte Globig jemand aus Göttingen gefunden. Garve schreibt weiter: „Dieser wurde vom Grafen nicht angenommen. Nach ihm wurde Kraft (eben der, dem ich in meiner Abwesenheit meine Stube eingeräumt hatte) vorgeschlagen und angenommen. Dieser geht nach Petersburg als Astronom. Gellert war so aufmerksam, diese Gelegenheit sogleich zu ergreifen, und mich an Globigen mit aller seiner gütigen Partheylichkeit zu empfehlen. Vor acht Tagen erhalte ich einen Brief von Gellert, in welchen eines vom Präsidenten an ihn eingeschlossen ist. Er meldet ihm, daß der von ihm empfohlene Mensch wäre angenommen worden, oder auf Michaelis angenommen werden konnte. Der Graf verlangte dabey einen Plan zu dem Unterrichte seines Sohnes, der 15 Jahre alt, von guten Talenten, und nicht ohne Wissenschaften seyn soll.“ (Vertraute Briefe an eine Freundin, S. 78–79). Flemming] Johann Heinrich Joseph Georg von Flemming. Vgl. Bd. IV, Anm. 953, zu Z. 26 (Flemming). Flemming] Carl Georg Friedrich von Flemming, geb. 1705, gest. 19. Aug. 1767. Er war ab 1763 Kabinettsminister des Auswärtigen Amtes. (Vgl. ADB, 7. Bd., S. 117.) Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1062, Erläuterungen. Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1. zu Z. 3 (Bruder). Er war damals Oberpostkommissar in Leipzig. Weiße] Christian Felix Weiße, Kreissteuereinnehmer in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Hecht] Friedrich August Hecht wurde 1758 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er wohnte, wie Gellert, im Schwarzen Brett. Am 8. Febr. 1768 erhielt er seinen Magister und wurde daraufhin Hauslehrer beim Minister v. Ende. Wie aus Gellerts Brief an Wagner vom 26. Juli 1769 hervorgeht, war er in der alten und neuen Literatur sehr geübt. Er wurde später Rektor des Freiberger Gymnasiums.
Z. 3
Z. 4 Z. 4 Z. 7 Z. 7 Z. 22 Z. 22 Z. 23
14. Juli 1767
1075. An Ludwig August von Bötticher.
14. Juli 1767.
Überlieferung: H: Niedersächsisches Landesarchiv in Wolfenbüttel, Sign.: 194, N 7, Nachlass Bötticher. 2 Seiten beschrieben. Lesarten: Z. 13 rühmliche] = rühmliches. Wohl Flüchtigkeitsfehler. Erläuterungen: Über Ludwig August von Bötticher vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 21. Z. 11 Brief] Dieser Brief konnte nicht ermittelt werden. Z. 27 Vater] Just Heinrich von Bötticher. Vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 28. Z. 27 Mutter] Sophia Magdalena von Bötticher, geb. v. Gumm. Z. 27 Schwester] Nicht ermittelt. Z. 28 Jerusalem] Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, Abt und Hofprediger in Braunschweig. Vgl. Bd. I, Anm. 39, zu Z. 5. Z. 29 Gärtnern] Carl Christian Gärtner, Professor am Collegium Carolinum in Braunschweig. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Gaertner). Z. 29 Eberten] Johann Arnold Ebert, Professor für English und Griechisch am Collegium Carolinum in Braunschweig. Bgl. Bd. I, Anm. 10, Erläuterungen. Z. 29 Schmidten] Conrad Arnold Schmid, Professor für Religionswissenschaft am Collegium Carolinum in Braunschweig. Vgl. Bd. IV, Anm. 1027, zu Z. 15 (Schmidten). Z. 29/30 Zachariän] Just Friedrich Zachariä, Professor für Literatur am Collegium Carolinum in Braunschweig. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 66 (Zachariä).
Nr. 1076 Z. 30
14. Juli 1767
357
Behmen] Heinrich Julius Ernst Behm, Hofmeister am Collegium Carolinum. Vgl. Bd. IV, Anm. 880, zu Z. 3 (Behm).
1076. An Christiane Caroline Lucius.
14. Juli 1767.
Überlieferung: H: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum, Hs. 13938. 1 Seite beschrieben. Eine diesem Brief zugefügte Seite enthält folgenden Vermerk von fremder Hand: Gellert un des fondateurs de la langue allemande. a. s. (avec signature). D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), Nr. 385, S. 53–54 (als 24. Juli falsch datiert). Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 155, S. 503. Erläuterungen: Antwort auf Lucius’ Schreiben vom 3. Juli 1767. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 3 Vaters] Johann Friedrich Scheuchler. Vgl. Bd. IV, Anm. 892, zu Z. 27. Der hier erwähnte Brief an Gellert ist verschollen. Z. 3/4 Doles] Johanna Carolina Doles, geb. Scheuchler. Vgl. Bd. III, Anm. 700, zu Z. 99 (Frauenzimmer). Z. 12 Seydel] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. 1077. An Daniel Gottlob Rudolph.
23. Juli 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 8. Teil, Nr. 118, S. 256, unvollständig. Vollständig in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 372, S. 46–47, nach einer heute verschollenen Abschrift des Originals, damals im Besitz des Herrn Dr. W. Crusius auf Sahlis und Rüdigsdorf. Erläuterungen: Daniel Gottlob Rudolph, 1726–1768, besuchte 1746 die Universität Leipzig und erhielt 1756 seinen Magister. Als Naturwissenschaftler war er früher Hofmeister des Grafen Adolf Traugott von Gersdorff (vgl. Bd. III, Anm. 707, zu Z. 6/7) und machte mit diesem und Friedrich Benjamin Köhler (vgl. Bd. I, Anm. 80, Erläuterungen) eine Studienreise durch das Erzgebirge. Er wohnte bis 1766 bei der Familie v. Gersdorff. 1760 veröffentlichte er eine Arbeit über die Furcht vor Kometen und 1766 eine Anweisung zur Anlange von Naturaliensammlungen. (Vgl. E. M. Lemper, Adolf Traugott von Gersdorf, S. 78 und 405.) Z. 3 R e v e n k l a u ] Christian Detlev Friedrich von Reventlov (auch Reventklau und Reventlau), 1748–1727, besuchte mit seinem Bruder Johann Ludwig (1751–1801) die Universität Leipzig. Er war 1790–1813 Präsident der dänischen Rentkammer und 1797 Staatsminister. Er beschäftigte sich eingehend mit der Verbesserung des Schulunterrichts und den bäuerlichen Verhältnissen in Dänemark. Johann Ludwig war der Besitzer einer Baronie, wo er später eine Erziehungsanstalt gründete. (Vgl. Hirschfeld, S. 271, Fußnote.) Z. 3 Doctor] Carl Wend (Wendt). Vgl. Anm. 1039, zu Z. 50. 1078. An Christian Garve.
24. Juli 1767.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek, Wrocław, HsM1293. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 15, links davon auch von fremder Hand das Datum 24. Jul 1767 und darunter die Signatur des Briefes HsM1293. Unten auf der 2. Seite befindet sich der Stempel der Universitätsbibliothek. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 2 Globig] Hans Gotthelf Globig, Konsistorialpräsident. Vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20 (Bräutigam). Nachdem Magister Kraft (s.u. zu Z. 20) dem Ruf auf eine Professur für Astronomie nach Petersburg folgte und daher seine Stelle als Hofmeister des jungen Grafen Flemming, Sohn des Ministers, aufgeben musste, schlug Globig Garve als neuer Hofmeister vor. (Vgl. Dittmar, Erinnerungen aus meinem Umgange mit Garve, S. 75–79.)
358
Nr. 1079
Z. 3 Z. 3
Gerharden] Paul Gerhardt. Vgl. Bd. III, Anm. 771, zu Z. 11. ists Werk] Zitat aus Paul Gerhardts Lied, „Ich weiß, mein Gott, daß all mein Thun“. Die 5. Strophe lautet: Ists Werk von dir, so hilf zu Glück, Ists Menschenthun, so treibs zurück, Und ändre meine Sinnen … Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Lateinischen] Wie Garve in seinem Brief an Gellert vom 8. August bekannt gibt, hat er diesen Aufsatz in Leipzig zurück gelassen und daher einen neuen Plan für den Minister von Flemming geschrieben. (Vgl. Brief 1075, Z. 5–8). Minister] Carl Georg Friedrich von Flemming, Minister des Auswärtigen Amtes. Vgl. Anm. 1074, zu Z. 5. Disputation] „De Nonnullus, quae pertinent ad logicum probabilium“. Die 70seitige Dissertation erschien 1766 in Halle. Kraft] Wolfgang Ludwig Kraft. Vgl. Anm. 1046, zu Z. 24. Er wurde in diesem Jahr Professor für Astronomie an der Petersburger Akademie.
Z. 6 Z. 6 Z. 9 Z. 10 Z. 11 Z. 20
24. Juli 1767
1079. An Andreas Wagner.
24. Juli 1767.
Überlieferung: H: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Sammlung Bötticher. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben linker Hand steht von fremder Hand Zuverläß. Autograph v. Gellert. Unten links steht von fremder Hand die Nummer 3. Erläuterungen: Über Andreas Wagner vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 2 Pö rn er] Carl Wilhelm Pörner (Börner), 1732–1796, studierte an der Universität Leipzig Medizin und promovierte 1755. Als Kurfürstl. Sächs. Bergrat bei der Porzellanmanufaktur in Meißen widmete er sich hauptsächlich chemischen und mineralogischen Studien und gab 1768–1769 „Allgemeine Begriffe der Chemie, nach alphabetischer Ordnung aus dem Französischen … mit Anmerkungen vermehrt in 3 Theilen“ und 1772 „Chemische Versuche zum Nutzen der Farbenkunst“ heraus. Gellert kündigte am 25. März 1769 Graf von Miltitz in Oberau seinen Besuch an. Er wollte dabei in Meißen bei Dr. Pörner wohnen. Aus dem Brief vom 9. Mai 1769 an Miltitz geht vor, dass er jedoch im Schloss Oberau übernachtete. (Vgl. Hirsching, Historisch-literarisches Handbuch, 8. Bd., S. 1 und Gellerts Brief an Ernst Haubold v. Miltitz vom 25. März 1769, Brief 1214.) Z. 2 Heinen] Johann Abraham Heine, Arzt am St.-Georgen Krankenhaus in Leipzig und Gellerts persönlicher Arzt. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Z. 3 Bruder] Georg Theophilus Pörner (Börner), geb. 1734, studierte in Leipzig Jura und Geisteswissenschaften und erhielt 1751 seinen Magister, 1754 den Doktor beider Rechte. Er wurde 1760 Beisitzer im Konsistorium in Dresden und Ratsherr, 1776 Hofrat. (Vgl. Weidlich, Biographische Nachrichten von den jetzlebenden Rechts-Gelehrten in Teutschland, 1. Teil, S. 88–90.) Z. 8 Lindemann] Carl Ferdinand Lindemann. Vgl. Bd. II, Anm. 475, zu Z. 24. Z. 10 Blümner] Johann Gottfried Blümner, 1724–1798, Kreisamtmann und Kammerkommissionsrat, Besitzer des Ritterguts Frohburg. (Vgl. Neuer Nekrolog der Deutschen, 17 (1839), 1. Teil, Nr. 73, S. 214.) Z. 11 Hohenthal] Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, ab März 1764 Präsident des Oberkonsistoriums in Dresden. Vgl. Bd. III, Anm. 546, zu Z. 35. Graf von Hohenthal war einer der Gründer der Leipziger ökonomischen Societät (s.u. zu Z. 13) und in dieser Kapazität suchte er den Wohlstand des vom siebenjährigen Krieges erschütterten Landes Sachsen zu erhöhen, darunter die Lage des Schulwesens. Z. 12 Deutrich] Christian Gottlob Deutrich war Floßverwalter in Leipzig. Als Mitglied der 1764 vom Minister Grafen von Einsiedel, dem Grafen Viththum von Eckstädt, dem Oberkonsistorialvizepräsidenten Grafen von Hohenthal und dem Obristleutnant von Miltitz u.a. gegründeten Leipziger ökonomischen Societät, bekam Inspektor Deutrich, wie auch die anderen Mitglieder dieser patriotischen Gesellschaft den Auftrag nach dem
Nr. 1080
Z. 14 Z. 16
Z. 34
27. Juli 1767
359
Wohlstand und Nahrungsstand der Landsleute in Sachsen zu erkündigen und Berichte darüber zu erstatten. (Vgl. hierzu Ackermann, Gustav Adolf, Systematische Zusammenstellung der im Königreiche Sachsen bestehenden frommen und milden Stiftungen wohltätigen Anstalten und gemeinnützigen Vereine, S. 850.) 1782 wurde Gellerts Bruder Christlieb Ehregott Ehrenmitglied dieser Gesellschaft. Pension] Ab Juli 1761 wurde Gellert ein Gehalt von 437 Taler vom Land zugewiesen. Vgl. Bd. III, Brief 675. M a s c o v i s c hen ] Johann Jacob Mascov (vgl. Bd. I, Anm. 90, zu Z. 5) war bis zum Jahr 1761 Oberaufseher der Ratsbibliothek in Leipzig und Professor der Rechte. Gellert soll nach dessen Tod am 21. 3. 1761 einen Teil seiner Pension vom Hofe erhalten. (Vgl. hierzu Gellerts Tagebuch aus dem Jahre 1761, S. 92.) Insgesamt hätte Gellert ab 1761 eine Pension von 487 Taler bekommen sollen. Vgl. hierzu Bd. III, Anm. 668, zu Z. 6 und Bd. III, Brief 675. Frau] Christiane Augusta Wagner, geb. Vaterin. Vgl. Bd. II, Anm. 369, zu Z. 34 (Frau).
1080. Von Christian Garve.
27. Juli 1767.
Überlieferungen: H: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Sammlung Böttiger. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben linker Hand steht von fremder Hand An Gellert. 1767 Juli 27. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 13. Juli 1767. Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 3. Z. 9 Flemming] Carl Georg Friedrich von Flemming. Vgl. Anm. 1075, zu Z. 5. Graf Flemming starb am 19. Aug. 1767. Z. 10 Sohns] Johann Heinrich Joseph Georg von Flemming. Vgl. Bd. IV, Anm. 953, zu Z. 26 (Flemming). Z. 41 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1062, Erläuterungen. Z. 41 Onkels] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 41 Tochter] Vgl. hierzu Anm. 1044, zu Z. 1. Z. 42 Ringeltauben] Gottlieb Ringeltaube, 1732–1824, studierte am Gymnasium in Breslau bis 1754, ging dann bis 1757 nach Halle, kam dann nach Breslau zurück, wo er Garves Lehrer wurde. 1762 begleitete er Garve auf die Universität Frankfurt a.O.; danach ging er mit ihm 2 Jahre nach Halle. Er wurde 1765 Prediger in Scheidelwitz bei Brieg in Schlesien, wo er 12 Jahre lang tätig war. 1777 ging er nach Warschau als Prediger der dortigen Ev.-Luth. Gemeinde und Konsistorialrat. 1785 legte er sein Amt nieder und wurde 1786 herzogl. würtemb.-oelsischer Hof- und Stadtsprediger, Konsistorialrat und Superintendent. (Vgl. Jöcher, Allgemeine Gelehrten-Lexikon, Fortsetzung, 6. Bd., Sp. 2191–2192.) Z. 47 Süssenbach] Vorname und Lebensdaten fehlen. Der Oberforstmeister Süssenbach war ein gebildeter Mann, der militärische und mathematische Kenntnisse besaß und gut zeichnete. Im 7jährigen Krieg war er in preußischen Diensten und nahm am ganzen Krieg teil. Nach dem Krieg sammelte er Kriegsberichte und Zeichnungen von Kriegsplätzen, die nach seinem Tod als ganze Sammlung an die Darmstädter Hofbibliothek verkauft wurde. (Vgl. ADB, 37. Bd., S. 183–184.) Z. 47 Landeck] Ein warmes Bad in Schlesien im Fürstentum Brieg. (Vgl. Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexikon, 16. Bd., Sp. 398.) 1081. An Christian Garve.
28. Juli 1767.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek, Wrocław. Sign.: HsM 1293. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 16, daneben auch von fremder Hand das Datum 28. Jul 67, darunter von fremder Hand die Signatur HsM1293. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 3.
360
Nr. 1082
Z. 2
Hahn] Gotthelf Immanuel Hahn aus Dresden studierte ab 1763 an der Universität Leipzig und erhielt am 13. Febr. 1766 seinen Magister. Itterod] Nicht ermittelt. Schimmelmann] Heinrich Carl Baron von Schimmelmann, 1724–1782, Gesandter im niedersächsischen Kreis und einflußreicher Geheimrat und Kaufmann in Hamburg. Sein jüngster Sohn, Friedrich Joseph von Schimmelmann, 1754–1800, war damals 13 Jahre alt. Er wurde später dänischer Kammerherr und ab 1778 dänischer Gesandter im niedersächsischen Kreis. (Vgl. H. Riege, Friedrich Gottlieb Klopstock Briefe 1776–1782, 2. Bd., S. 562, Anm. 70, 9 und 3. Bd., S. 872, Anm. 160, 38/39.) Frau] Nicht ermittelt. Befiehl] Bibelzitat: 37. Psalm, 5. Vers.
Z. 3 Z. 4
Z. 4 Z. 29
29. Juli 1767
1082. An Johann Adolf Schlegel.
29. Juli 1767.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Autographensammlung Kestner II A IV. 1 Seite beschrieben. Oben rechts steht von fremder Hand das Datum 1767. Jul. 29. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 2 Schwager] Johann Daniel Hübsch. Er wurde am 15. Juni 1767 an der Universität Leipzig immatrikuliert und war früher (1761) Schüler an der Landesschule Pforta. Z. 6 Globig] Hans Gotthelf von Globig, Oberkonsistorialpräsident. Vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20 (Bräutigam). Z. 8 Heine] Johann Abraham Heine, Arzt am St.-Georgen Krankenhaus in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 68 (Heynen). Z. 8 m e n s e m a m b u l a t o r i a m ] = Wandeltisch, oder wechselender Freitisch für arme Schüler. (Vgl. Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage (1885–1892), 11. Bd., S. 470.) Z. 10 Giseckens] Nicolaus Dietrich Gisecke. Vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 8 (Giseke). Er war Hofprediger in Quedlinburg und starb am 23. Febr. 1765 als Superintendent und Konsistorialassessor in Sondershausen. Seine „Sammlung einiger Predigten“ erschien 1760. Erst 1780 brachte Schlegel eine Ausgabe von Giseckes Predigten heraus unter dem Titel: „Nicolas Dietrich Gisekens Predigten in einer neuen Sammlung aus seinen Handschriften“. Z. 11 Bruder] Johann August Schlegel, Pastor in Pattensen bei Hannover. Vgl. Bd. I, Anm. 86, zu Z. 22. Johann August hat den ersten Band der Beaumont-Ausgabe (s.u. zu Z. 12, Beaumont) und die erste Hälfte des 2. Teils ins Deutsche übersetzt. Z. 12 Beaumont] Marie le Prince de Beaumont. Vgl. Bd. III, Anm. 572, zu Z. 49 (Beaumont). Gellert bezieht sich auf Schlegels Ausgabe einer deutschen Übersetzung der „Éducation complète, ou Abrégé de l’Histoire universelle“ unter dem Titel: „Auszug aus der alten Geschichte, zur Unterweisung der Kinder“. Der erste Teil, von Johann August Schlegel übersetzt und mit einem Vorwort von Johann Adolf Schlegel, erschien 1766. Der 2. Teil kam 1768 zur Leipziger Messe heraus. Vgl. hierzu Bd. IV, Anm. 928, zu Z. 61 und 65; Anm. 932, zu Z. 21 (Abris). Z. 12 Passionspredigten] „Predigten über die ganze Leidensgeschichte JESU Christi, denen dieselbe übersetzt, aus allen Evangelisten zusammen gezogen, und mit Anmerkungen erläutert, beygefügt ist. Teil 1: Von den Rathschlägen wider JESUM bis zu seiner Gefangennehmung“ (Leipzig 1767). Der 2. Teil, „bis zur Ausführung zu seiner Kreuzigung“ erschien erst 1769. Der letzte Teil kam 1773 heraus. Z. 15 Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21.
1083. An Johanna Wilhelmina Biehle.
7. August 1767.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth.-Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 101. Dieses Schreiben Gellerts wurde von A. Th. Leuchte (C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe) nicht aufgenommen.
Nr. 1084
8. August 1767
361
Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 2 Hartenberg] Carl August von Hardenberg, 1750–1822, aus Hannover, einer der großen Staatsreformer des 19. Jahrhunderts. Nach vier Semestern an der Universität Göttingen siedelte er nach Leipzig über und wurde am 29. April 1768 zusammen mit seinem Hofmeister Gervinus (s.u. zu Z. 3, Gervinus) an der Universität Leipzig immatrikuliert. Hier studierte er ein Jahr lang Jura und Geisteswissenschaften, um sich auf den Staatsdienst vorzubereiten. 1771 wurde er in die Finanzverwaltung des Kurfürstentums versetzt. Nach einer Europareise wurde er 1773 zum Kammerrat ernannt. 1774 heiratete er die 15jährige Christiane von Reventlow, von der er sich aber später scheiden ließ. Zwischen 1810 und 1822 setzte er als preußischer Staatskanzler weitgehende Staatsreformen in Preußen durch. 1814 wurde er von Kaiser Friedrich Wilhelm III. in den Fürstenstand erhoben. Er starb 1822 kurz nach dem Kongress von Verona. (Vgl. ADB, 10. Bd., S. 572–590.) Z. 3 Gervinus] Johann Friedrich Gervinus aus Zweibrücken, Hofmeister des jungen Freiherrn v. Hardenberg. Er wurde am 29. April 1768 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 4 Mokeritz] = Mockritz, ein Rittergut und Pfarrkirchdorf in der Nähe von Döbeln nicht weit von Hainichen entfernt. (Vgl. A. Schumann, Vollständiges Staats-Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen …, 6. Bd., S. 528.) Conrad Julius Friderici, der zu dieser Zeit in Kurzlipsdorf lebte und seit 1760 mit Gellerts Nichte Dorothea Erdmuth Meese verheiratet, war in Mockritz und in Naundorf Pastor. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 9 Hartmann] Friedrich Wilhelm Hartmann, 1715–1773, war zunächst Stadtschreiber in Hainichen, dann Bürgermeister und Steuereinnehmer. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 12 Heinecken] Gottlob Heinicke, Bürgermeister von Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 425, zu Z. 7. Z. 12 Frau] Christiana Augusta Heinicke, geb. Meese, 1723–1791, war das 4. Kind von Friedrich Gottlob Meese und Gellerts Schwester, Johanna Augusta. Sie heiratete am 6. Nov. 1752 den Bürgermeister Johann Gottlob Meese. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 13 Hunger] David Albin Hunger, Diakon in Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 24 (Diaconum). 1084. An Philipp Erasmus Reich.
8. August 1767.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Roemer. 1/2 Seite beschrieben. Unten rechts unter der Unterschrift steht von fremder Hand Gellert. Erläuterungen: Über Philipp Erasmus Reich, Mitinhaber der Firma Weidmanns Erben und Reich, vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 1 Zerbster] Zwischen 1754–1759 war Johann Adolf Schlegel Pastor in Zerbst, ging dann nach Hannover als Pastor Primarius an der Marktkirche. Da Schlegel als Pastor in Zerbst Werke durch den Verlag Weidmanns Erben und Reich herausbrachte (Übersetzungen von Batteux und Beaumont), kann es sein, dass Reich Schlegel als „Zerbster Mann“ bezeichnete. Z. 2 Sohn] Es ist hier vermutlich ein Sohn J. A. Schlegels gemeint, vielleicht Carl August Moritz (vgl. Bd. II, Anm. 300, zu Z. 66, Sohn). Er wurde am 26. Sept. 1756 geboren und sollte bald seinen 10. Geburtstag feiern. Sein älterer Bruder, Georg August Bonaventura, der 1755 geboren wurde, könnte auch gemeint sein. Z. 2 Schriften] „Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“, Leipzig: Weidmanns Erben und Reich. Die vierte Auflage dieser Schriften erschien 1766.
362
Nr. 1085
8. August 1767
1085. Von Christian Garve.
8. August 1767.
Überlieferung: H: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Sammlung Böttiger. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links steht von fremder Hand das Datum 1767 August 8. In der rechten Ecke oben steht auch von fremder Hand die Nummer 6. Unten auf der ersten Seite steht von fremder Hand die Nummer 2. Lesarten: Z. 23 vestgestellt] = festgestellt. Klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 24. Juli 1767. Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 3 Arbeit] Der „Versuch über die Prüfung der Fähigkeiten“ schrieb Garve 1767 in Breslau als Lehrplan für die vorgeschlagene Stelle als Hofmeister des Grafen v. Flemming. Wie Garve in seinem Brief schreibt, sollte diese „Probe“ dem Grafen die Denkungsart des künftigen Lehrers seines Sohnes zeigen. Gellert war von dem Aufsatz begeistert und zeigte ihn seinem Freund Christian Felix Weiße (vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26, Hofmeister) Herausgeber der „Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“, mit den Worten, … sehen Sie einmal, was dieser junge Mann geschrieben, und urtheilen Sie über seine eigenen Fähigkeiten“ (vgl. Siegismund Gottfried Dittmar, „Erinnerungen aus meinem Umgange mit Garve, S. 18). Weiße veröffentlichte 1769 die Hälfte des Aufsatzes im 8. Band der Bibliothek, 1. Teil, S. 1–44. Die zweite Hälfte erschien im 2. Teil, S. 201–231. Z. 6 Aufsatz] Nicht ermittelt. Garve hatte diesen Aufsatz in Leipzig zurück gelassen, als er 1767 wieder nach Hause reiste. Z. 19 Graf] Carl Georg Friedrich von Flemming. Vgl. Anm. 1074, zu Z. 4. Z. 19 Sohnes] Johann Heinrich Joseph Georg von Flemming. Vgl. Bd. IV, Anm. 953, zu Z. 26 (Flemming). 1086. Von Christiane Caroline Lucius.
13. August 1767.
Überlieferung: H: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum, Hs. 16939, 2 und 2a. 7 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite steht von fremder Hand die Nummer 99, daneben von fremder Hand die eingekreiste Nummer 156. Auf der vierten Seite steht von fremder Hand 16 939, 2a. Die Handschrift wurde für den Druck bearbeitet. Sämtliche Namen wurden durch den ersten Buchstaben des Namens ersetzt. Die Abkürzung u. für und wird durchgehend ausgeschrieben. Nummern wurden ausgeschrieben. In Z. 14–15 stehen die Nummern 1,2,3 über den Worten durch die Reise und in Z. 4,5 über viel versäumt, als Zeichen, dass die Wortstellung beim Druck geändert werden sollte. Z. 16 viel wurde durchgestrichen und durch oft ersetzt. Z. 17 Wirtschaft wurde durchgestrichen und durch Haushaltung ersetzt. Z. 24 Mir scheint wurde durchgestrichen und durch Mich dünkt ersetzt. Z. 29/30 Suffisance wurde durchgestrichen und durch Ueberklugheit ersetzt. Z. 30 unverheyratete wurde durchgestrichen und durch unverheiratete ersetzt. Z. 41 unterschieden wurde durchgestrichen und durch unähnlich ersetzt. Z. 53 wißen wurde durchgestrichen und durch wissen ersetzt. Diese Änderung wurde durchgehend gemacht. Z. 54 wäre wurde durchgestrichen und durch sich fände ersetzt. Z. 55/56 Leipziger wurde als leipzigische umgeschrieben. Z. 58 S. wird durch den Buchstaben X ersetzt. Z. 70 hübsch wurde durchgestrichen und durch angenehm ersetzt. Z. 71 Mond- und sonnenscheine wurden umgeschrieben als Mondscheine und im Sonnenscheine. Z. 85 Hübsches wurde durchgestrichen und durch Wichtiges ersetzt. In Z. 89 meiner Freunde wurde leipzigischen hinzugefügt. Z. 92 und bis Z. 94 kann wurde durchgestrichen. Z. 102 und 103 Raake wurde durchgestrichen und durch R** ersetzt. Z. 102 Schlesien wurde durchgestrichen und durch S** ersetzt. Z. 120 Liebster wurde als liebster verbessert. Z. 122 hören, für wurde verbessert als hören. Für. Z. 125 gestehn wurde verbessert als gestehen. D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 156, S. 504–509. Erläuterungen: Über Christian Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 16 Zeis] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen. Z. 16 Schwester] Christiana Rudolphina Ernestina Zeis. Sie heiratete 1767 den Pfarrer Gottfried Herklotz, der damals Substitut in Wendischbora war, 1768 aber Pfarrer in Zadel
Nr. 1087
20. August 1767
363
wurde. Vgl. hierzu Lucius Schreiben an Gellert vom 3. Juli 1768. (Auskunft des Ev.Luth. Pfarramtes in Zadel, Pfarrbuch 1750–1813.) Z. 18 Frizgen] Friederike Auguste Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32. Z. 46 K i r c h h o fi n ] Caroline Juliane Helene Kirchhof. Vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39–40. Z. 58 Seydel] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 95 Cantor] Johann Friedrich Doles, Kantor der Thomasschule. Vgl. Bd. II, Anm. 274, zu Z. 45. Z. 95 Frau] Johanna Carolina Doles, geb. Scheuchler. Vgl. Bd. III, Anm. 700, zu Z. 99 (Frauenzimmer). Z. 95 Creuziger] Georg Samuel Creuziger, Amtsaktuarius in Leipzig. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Am 12. Aug. 1776 hat er die Witwe von Friedrich Lebrecht Gellert geheiratet. Gellerts ehemaliger Famulus Friedrich Ferdinand Gödicke (vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19) hat das Paar getraut. (Vgl. Kirchenbuch Pehritzsch, 1733–1783, S. 77) Z. 98/99 junge Doles] Johann Friedrich Doles, d.J., damals Jurastudent in Leipzig. Vgl. Bd. III, Anm. 682, zu Z. 25. Z. 99 Tru m m e r ] Christian Gottlob Trummer. Vgl. Anm. 1060, zu Z. 12. Z. 102 R a a k e ] Ortschaft in Schlesien. Der Grund, warum Fräulein Lucius an diesen Ort dachte, war wohl, dass die Baronen v. Kessel und Zeutsch Majoratsherren in Raake waren. Der Baron v. Kessel war der Vorgesetzte von Fräulein Lucius’ Freund Johann Heinrich Seydel (s.o. zu Z. 58). Z. 107 Z o l l i k o f e r ] Georg Joachim Zollikofer, Prediger der reformierten Gemeinde in Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 451, zu Z. 27. Z. 112 wie heilig] Bibelzitat: 1. Moses 28, 16–17. Z. 118 Liedern] „Geistliche Oden und Lieder von C. F. Gellert“, Leipzig 1757. Vgl. die Angaben im 2. Band der vorliegenden Ausgabe, S. 507–508. Z. 119 Gesangbuch] „Neues Gesangbuch oder Sammlung der besten geistlichen Lieder und Gesänge, zum Gebrauche bey dem öffentlichen Gottesdienste, herausgegeben von G. J. Zollikofer, Prediger der evangelisch-reformirten Gemeinde in Leipzig“. Alle Kirchenlieder Gellerts sind in diesem Gesangbuch mitenthalten. Vgl. hierzu Bd. IV, Anm. 958, zu Z. 11. 1087. An Christiane Caroline Lucius.
20. August 1767.
Überlieferung: D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegotte Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange. Nr. 157, S. 509–510. Original verschollen. Erläuterungen: Antwort auf Lucius’ Schreiben vom 13. August 1767. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 692, Erläuterungen. Z. 2 C r e u z i g e r n ] Georg Samuel Creuziger. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 12 Braut] Christiana Rudolphina Ernestina Zeis, die am 18. Aug. 1767 den Pfarrer Gottfried Herklotz heiratete. Z. 15 S e y d e l n ] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 16 Z e i s e n ] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen. 1088. An Christian Garve.
22. August 1767.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek, Wrocław, HsM1293. 2 Seiten beschrieben. Adresse: A Monsieur Monsieur Garve Maitre és Arts, à Breslau. Auf der ersten Seite oben in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 17, daneben das Datum 22 Aug. 67, darunter auch von fremder Hand die Signatur HsM 1293. Auf dem Umschlag befindet sich der Stempel der Universitätsbibliothek.
364
Nr. 1089
26. August 1767
Erläuterungen: Antwort auf Garves Schreiben vom 8. August 1767. Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 2 Anschlag] Gemeint ist der Versuch, eine Stelle für Garve als Hofmeister des jungen Grafen Flemming (vgl. Bd. IV, Anm. 953, zu Z. 26, Flemming) zu bekommen. Z. 3 Flemming] Carl Georg Friedrich von Flemming. Vgl. Anm. 1074, zu Z. 4. Wie Gellert hier berichtet, starb Graf Flemming am 19. August. Z. 8 Plan] Über den für den Minister Flemming verfassten Lehrplan vgl. Briefe 1078 und 1085. Z. 10 Globig] Hans Gotthelf von Globig, Oberkonsistorialpräsident. Vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20 (Bräutigam). Z. 14 Stube] Diese Stube im Schwarzen Brett wurde an Mag. Wolfgang Ludwig Kraft (vgl. Anm. 1046, zu Z. 24) vermietet, der aber bald danach einem Ruf als Professor für Astronomie an die St. Petersburger Akademie folgte und deshalb die Stube nach wenigen Wochen verließ. (Vgl. hierzu Brief 1093, Z. 17–19.) Z. 16 Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. 1089. Von Christian Garve.
26. August 1767.
Überlieferung: H: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Sammlung Böttiger. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite linker Hand steht von fremder Hand Aug 26. Oben in der Mitte der ersten Seite steht von fremder Hand die Nummer 209. Unten auf der ersten Seite links steht von fremder Hand die Nummer 3. Lesarten: Z. 15 Belonung] = Belohnung. Klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 22. August 1767. Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 3 Anschläge] Vgl. Anm. 1089, zu Z. 2. Z. 18 Graf] Carl Georg Friedrich von Flemming. Vgl. Anm. 1074, zu Z. 4. Z. 45 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 45/46 Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. 1090. An Johann Christian Schumann.
31. August 1767.
Überlieferung: H: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Autographensammlung Literatur, Slg. Strohmann-Tietz. 2 Seiten beschrieben. Siegel erhalten. Adresse: A Monsieur, Monsieur Schumann, Maitre es Arts et Ministre de l’Église de Draschwitz, à Fr. Draschwitz, bey Zeitz. Auf der ersten Seite oben rechts steht von fremder Hand die Nummer 16. Unten auf der ersten Seite links stehen von fremder Hand die Nummern 737 und 269. Erläuterungen: Christian Gotthelf Schumann, geb. 1728, besuchte 1737–1746 das Stiftsgymnasium in Zeitz, danach 1746–1750 die Universität Leipzig. 1751 erhielt er seinen Magister von der Universität Wittenberg. Zwischen 1751–1753 war er Hofmeister bei der Familie v. Hopfgarten, danach bis 1758 Katechet an der Schlosskirche in Zeitz und ab 1756 Oberster Katechet der Kirche. Er wurde 1761 Pfarrer in Draschwitz, eine Stelle, die er bis 1781 inne hatte. (Vgl. Kirchenbuch der Ephorie Draschwitz von 1730–1786 im Pfarrarchiv Draschwitz.) Z. 5 Sprachlehre] Eine latein/deutsche Sprachelehre von Christian Gotthelf Schumann lässt sich nicht nachweisen. Z. 8 Sch wa b e] Johann Joachim Schwabe, Professor der Philosophie an der Universität Leipzig und bedeutender Übersetzer aus dem Französischen und Englischen. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 21 (Schwabe). Z. 25 Bonau] Gut der Familie v. Zedtwitz in der Nähe von Naumburg. Vgl. Bd. II, Anm. 270, zu Z. 4.
Nr. 1091 Z. 25 Z. 27
1. September 1767
365
Droißig] = Droyßig. Dorf in der Nähe von Zeitz. Hier hatte der Graf Julius Gebhard v. Hoym (vgl. Bd. II, Anm. 354, zu Z. 45) ein Schloss, wo Gellert mehrmals zu Gast war. Vgl. hierzu Brief 354 im 2. Band vorliegender Ausgabe. Sohn] Gottlob Nathanael Schumann, geb. 25. 11. 1764. (Vgl. Kirchenbuch der Ephorie Draschwitz von 1730–1786 im Pfarrarchiv Draschwitz.)
1091. An Johanna Wilhelmina Biehle.
1. September 1767.
Überlieferung: D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 69, S. 117. Original verschollen, vorher im Besitz des Ev.-Luth.-Pfarramtes in Hainichen. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 1 Hunger] David Albin Hunger. Vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 24 (Diaconum). Auf die hier erwähnten Umstände geht Gellert nicht ein. In einem Brief vom 19. Dezember 1767 an seine Schwester (Brief 1112, Z. 11–12) wünscht er aber dem Diakon Hunger Gesundheit und Ruhe der Seele. Z. 5 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert, Oberpostkommissar in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 6 Frau] Albertina Henrietta Maria Gellert, geb. Wege. Vgl. Anm. 1043, zu Z. 2 (Hochzeit). 1092. An Wladimir von Orlov.
3. September 1767.
Überlieferung: H: Russische Staatsbibliothek. Sign.: 219, 43.54. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben rechts steht von fremder Hand die Nummer 107. Erläuterungen: Über Wladimir von Orlov vgl. Anm. 1057, Erläuterungen. Z. 2 Neveu] Gemeint ist Graf Peter Iwanewitz Boguslovsky. Z. 7 Constatin] Obwohl der Name im Brief als Constatin klar zu lesen ist, meint Gellert Christian Friedrich Constantin aus Ileburg (Eilenburg), der schon 1758 an der Leipziger Universität studiert hatte. Z. 8 Brief] Dieser Brief, vielleicht eine Antwort auf Gellerts Schreiben vom 27. April 1767, konnte nicht ermittelt werden. 1093. An Christian Garve.
26. September 1767.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek Wrocław, Sign.: HsM 1293. 1 Seite beschrieben. Oben in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 18, daneben rechts steht von fremder Hand das Datum 26 7b 67, darunter von fremder Hand die Signatur des Briefes HsM 1293. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4 Z. 2 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 12 Tralles] Balthasar Ludwig Tralles, Arzt in Breslau. 1767 wurde er nach Gotha berufen, um der Herzogin bei ihrer Krankheit beizustehen. Sowohl auf dem Weg nach Gotha, als auch auf der Rückreise nach Breslau, besuchte Tralles Gellert. In Gotha wurde ihm die Stelle als Leibarzt am Hof angeboten, die er aber ablehnte. Er nahm eine Professor für Medizin in Jena an, war auch als Dichter tätig und schrieb einige Sinngedichte, die in Lentners „Schlesische(r) Anthologie“ veröffentlicht wurden. (Vgl. Streit, Alphabetisches Verzeichnis aller jetztlebenden Schlesischen Schriftsteller, S. 138–141.) Z. 13 Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 14 Brief] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 16 Philippi] Ob hier die Kupferstecherin Johanna Dorothea Philippi, geb. Sysanginn, gemeint ist, konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Frau Philippi wohnte 1768 im großen Fürstenkolleg in Leipzig. (Vgl. Leipziger Post-, Reise- und Adreßkalender auf das Jahr 1768, S. 169.)
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Nr. 1094
Z. 17
Kraft] Wolfgang Ludwig Kraft. Vgl. Anm. 1046, zu Z. 24. Magister Kraft verließ Leipzig im Frühling 1767, um eine Stelle in St. Petersburg an der dortigen Akademie anzunehmen.
27. September 1767
1094. Von Christiane Caroline Lucius.
27. September 1767.
Überlieferung: D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 158, S. 510–513. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 20. August 1767. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 2 C reu zig er] Georg Samuel Creuziger. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 3 Ta ch selt ] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 12 Do les] Johanna Carolina Doles, geb. Scheuchler. Vgl. Bd. III, Anm. 700, zu Z. 99 (Frauenzimmer). Z. 12 Sohn] Johann Friedrich Doles, d.J.. Vgl. Bd. III, Anm. 682, zu Z. 25. Am 14. Aug. hatte der junge Doles sein Diplom in Jura von der Universität Leipzig erhalten. Z. 21 Grunde] Der Plauenscher Grund ist ein Tal südwestlich von Dresden. Z. 40 Papa] Carl Friedrich Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82. Z. 40 Sey d el] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 49 Oberküchenmeister] Christoph Wilhelm von Kessel und Zeutsch. Vgl. Bd. III, Anm. 816, zu Z. 116. Der Oberküchenmeister Baron von Kessel war gerade dabei, mit dem Dresdner Hof nach Leipzig zur Herbstmesse zu reisen. Vgl. hierzu Brief 1096, Z. 15–18 und 1101, Z. 42–43 Z. 53 Prinzen] Franz August Xaver, Prinz von Sachsen. Vgl. Bd. IV, Anm. 897, zu Z. 98 (Prinzen). Z. 55 Eltern] David Seydel und Dorothea Elizabeth Seydel, geb. Heinizer. Vgl. Anm. 1047, zu Z. 22. Z. 63 Zeis] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen. Z. 66 Diesk a u ] Christiane Magdalene Dorothea von Dieskau, geb. v. Ponikau. Vgl. Bd. II, Anm. 354, zu Z. 39. Z. 69 Präsidentin] Henriette Erdmuthe von Globig, geb. v. Dieskau. Vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen. Am 20. Mai 1767 vermählte sie sich mit dem Oberkonsistorialpräsidenten Hans Gotthelf v. Globig (vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20, Bräutigam). 1095. Von Adolf Traugott von Gersdorff.
Mitte Oktober 1767.
Überlieferung: D: Neues Lausitzisches Magazin, N.F., 3 (1838), S. 362–363. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Adolf Traugott von Gersdorff vgl. Bd. III, Anm. 707, zu Z. 6/7. Z. 7 Beschuldigungen] Als Benjamin Friedrich Köhler 1767 die Stelle als Hofmeister des jungen Prinzen Albrecht von Anhalt-Dessau mit dem Titel eines Hofrats erhielt, gab es in Leipzig einige Leute, die Köhler beneideten. Das „Neue Lausitzische Magazin“ berichtet über den Fall wie folgt: Dort (in Leipzig) wo man ihm wahrscheinlich seine bedeutende Stellung in Dessau beneidete, war die Verläumdung thätig gewesen seinen guten Ruf zu beflecken und ihn zu beschuldigen, er habe den jungen Grafen v. Hoym, der unter Aufsicht des berühmten Profess. Ernesti in Leipzig studierte, zu Extravaganzen verleiten wollen und schon früher, zwischen v. Gersdorf und seiner Mutter große Feindschaft gestiftet, auch überhaupt gegen die v. Gersdorfsche Familie sehr undankbar gehandelt. (Vgl. Neues Lausitzisches Magazin, N.F. 3 (1838), S. 359.) Z. 7 Ernesti] Johann August Ernesti, Professor für altertümliche Literatur an der Universität Leipzig, ab 1756 auch für Theologie. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Am 23. Oktober 1767 schrieb die Gräfin v. Gersdorf einen Brief an Professor Ernesti, worin sie die ihre Familie betreffenden Gerüchte widerlegte und Ernesti bat, den gegen Köhler erho-
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Z. 8
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23. Oktober 1767
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benen Beschuldigungen Einhalt zu gebieten. Ein Teil dieses Schreibens wurde im „Lausitzischen Magazin“ gedruckt: Als ich im vorigen Jahre von dem Dreßdnischen Landtage zurückkam, fand ich den jungen Herrn Grafen von Hoymb mit gewissen Ideen von Mündigsprechung angefüllet, davon ich vorher nichts gemerkt hatte. Der Verdacht viel dabey auf den Herrn Köhler; aber man war mehr besorgt, den Herrn Grafen von dergleichen Gedanken abzubringen, als die Quelle davon zu suchen; bey der neulichen Anwesenheit des Herrn Köhlers aber, hat man gemerkt, daß jener sehr begierig die Gelegenheit gesucht hat, mit diesem allein zu sprechen; und so sehr der Hofmeister von ihm, sie ihm abzuschneiden gesucht hat, so hat sie der Herr Graf doch gefunden. Die Folge davon ist gewesen, daß er von seinem Hofmeister verlangt hat, auf gewisse Art Geld für ihn anzunehmen, und sich dabey auf des Herrn Köhlers Rath berufen. Dieses Ansinnen ist ihm mit diesen Umständen in meiner Gegenwart vorgehalten worden, und er, der Herr Graf, hat es nicht läugnen können. Der Hofmeister hat es auch dem Herrn Professor Gellert geklaget; und das ist die Ursache von unserm gemeinschaftlichen Unwillen gegen den Herrn Köhler, den Eure Hochwohlgeborhne Gnaden nicht mißbilligen werden. Herr Gellert hat ihn dem Herrn Köhler und einem Freunde in Dessau schriftlich endecket, auch vielleicht andern hier in Leipzig. Das hat vielleicht andre Reden und Urtheile veranlasset; davon mir aber nichts zu Ohren gekommen ist, als daß Herr Köhler in Ansehung des Geldaufnehmens nichts gerathen haben möge, das er nicht selbst gethan hätte. (S. 360–361) Köhler] Benjamin Friedrich Köhler. Vgl. Bd. I, Anm. 80, Erläuterungen. Köhler war früher Hofmeister des jungen Adolf Traugott v. Gersdorf. Als er 1767 auf Gellerts Empfehlung Hofmeister des 16jährigen Prinzen Albrecht von Anhalt-Dessau wurde, bekam er von der Familie v. Gersdorf eine Abfindung von 5000 Taler. (Vgl. E. H. Lemper, S. 340, Anm. 39.) durch wen] Vgl. hierzu Anm. 1108, zu Z. 6 (Ernesti).
1096. An Christiane Caroline Lucius.
23. Oktober 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer /1769–1774), 9. Teil, Nr. 170, S. 405–406, unvollständig. Es fehlen die Zeilen 15–18. Vollständig in C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 374, S. 48. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 159, S. 514–515. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 4/5 Vorlesungen] „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit. Eine Vorlesung auf hohen Befehl seiner Churfürstlichen Durchlauchtigkeit zu Sachsen, den 12ten October, 1767, auf der Universität zu Leipzig.“ Diese Vorlesung wurde im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ (Leipzig, Weidmanns Erben und Reich 1769, S. 47–58) veröffentlicht. Die hier erwähnte zweite Vorlesung aus Gellerts Zweyter Moralischen Vorlesung trägt den Titel „Daß die wahre Würde des Menschen in der genauen Beobachtung seiner Pflichten bestehe: eine Vorlesung vor Sr. Churfürstlichen Durchlauchtigkeit im Zimmer zu Leipzig auf gnädigsten Befehl gehalten“. Eine Abschrift dieser Vorlesung befindet sich in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden und wurde von F. A. Ebert im Anhang zu seiner Ausgabe des Gellert-Lucius Briefwechsels publiziert (S. 609–624). In beiden Fällen hat Gellert einen dem Anlass entsprechenden Anfangsabschnitt und Ergänzungen hinzugefügt. (Vgl. hierzu Christian Fürchtegott Gellerts gesammelte Schriften, Bd. 5, S. 423–426.) Z. 5 Churfürsten] Friedrich August III. von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1 und Bd. IV, Anm. 938, zu Z. 6. Z. 6 Churfürstin] Maria Antonia Walpurgis, Kurfürstin von Sachsen, geb. Prinzessin von Bayern. Vgl. Bd. II, Anm. 434, zu Z. 15. Z. 15 K e s s e l ] Christoph Wilhelm von Kessel und Zeutsch. Vgl. Bd. III, Anm. 815, zu Z. 116. „Die Leipziger Allerley“ vom 1. Oktober berichtet: Gestern ist der Herr Ge-
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23. Oktober 1767
heimde-Rath u. Ober-Küchenmeister von Kessel in Leipzig angelangt, um die nöthigen Anstalten zu Bewirthung der hohen Herrschaften zu machen. Bei dieser Gelegenheit hat er Gellert besucht. Vgl. hierzu Brief 1095, Z. 50–58. Sey d el] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Administrator] Franz August Xaver, Prinz von Sachsen. Vgl. Bd. IV, Anm. 897, zu Z. 98 (Prinzen).
1097. An Johanna Friederike Häbler.
23. Oktober 1767.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden, Mscr. Dresd. N. 152. D: Kinds Harfe, 2 (1815), S. 177–178. Eine reprografische Abschrift dieses Briefes (Z. 2–7) von fremder Hand steht bei Kind zwischen S. 177–178. Bei Kind steht der Name Johanna Friederike Lohmann, denn Frau Häbler ließ sich von ihrem Mann, Johann Gottlob Häbler (s.u. zu Z. 6) scheiden und heiratete später Lohmann. Erläuterungen: Johanna Friederike Häbler, geb. Ritter, 1747 (1749?)–1811, war die Tochter des bekannten Wittenbergischen Professors Johann Daniel Ritter (s.u. zu Z. 13). Als Gellert diesen Brief verfasste, war sie die Frau des Akziseninspektors Johann Gottlob Häbler. Nach 10jähriger unglücklicher Ehe ging sie nach einer Scheidung mit ihren drei Kindern zu ihrer Schwester nach Magdeburg. Hier heiratete sie den Auditeur beim Leibkürassierregiment in Schönebeck namens Lohmann, mit dem sie sechs Jahre lang eine glückliche Ehe führte. Möglicherweise kannte sie Gellert durch ihren Vater. Er war 1735 bis 1742 Professor für Philosophie in Leipzig und Gellert 1734–1738 Student an der Leipziger Universität. 1741 kehrte er nach vier Jahren zu Hause wieder nach Leipzig zurück. Schon damals fing Frau Häbler an, literarisch tätig zu werden und schickte Gellert das Manuskript zu ihrem ersten Roman „Jacobine“. Gellert riet ihr aber von der Veröffentlichung ab und so erschien der Roman erst 1794 in zwei Teilen in Leipzig. (Vgl. C. W. O. A. v. Schinkel, Die deutschen Schriftstellerinnen im neunzehnten Jahrhundert, Bd. I, S. 352–358.) Z. 6 Mannes] Johann Gottlob Häbler, Kammerkommissar und Steuereinnehmer in Dippoldiswalde. Z. 8 Briefe] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 11 Kindern] In Dippoldiswalde gebar Johanna Friederike drei Kinder, Johann Carl Heinrich, geb. 16. Juni 1769, Friedrich Rudolph Wilhelm, geb. 2. Juli 1770, und Maria Anna Friederike, geb. 10. Juni 1772. (Auskunft des Ev.-Luth. Pfarramtes in Dippoldiswalde, Taufregister, 1766–1772). Z. 14 Vater] Johann Daniel Ritter, 1709–1775, Hofrat, Bibliothekar und Professor für Geschichte und Sittenlehre (Ethik) an der Universität Wittenberg. Er kam 1730 aus Schlesien als Student nach Leipzig, erhielt 1732 seinen Magister und begann Vorlesungen zu halten. 1735 wurde er außerordentlicher Professor für Philosophie, erhielt 1742 den Ruf als Professor für Geschichte an die Universität Wittenberg und zusätzlich die Stelle als Professor für Sittenlehre. (Vgl. Meusel, Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen Teutschen Schriftsteller, 11. Bd., S. 344–347.) Z. 19 Let t res] „Lettres de Madame du Montier à la Marquise de ***, sa fille, avec les reponses, von Marie le Prince de Beaumont. Lyon 1756. Z. 19 Bea u mo n t ] Marie Le Prince de Beaumont. Vgl. Bd. III, Anm. 572, zu Z. 49 (Beaumont). Z. 20 Übersetzung] „Gesammelte Frauenzimmerbriefe zum Unterrichte und Vergnügen. Aus verschiedenen Sprachen“ von Johann Gottfried Gellius. Die „Briefe“ kamen zwischen 1761–1764 in 6 Bänden in Leipzig bei Weidmanns Erben und Reich heraus. Eine 2. Auflage erschien 1766. Die Bände 7 und 8 der Ausgabe erschienen 1767. Insgesamt erreichte die Sammlung 12 Bände bis 1767 und 30 Bände bis 1777. Ab 1765 hieß der Titel „Unterricht und Zeitvertreib für das schöne Geschlecht in gesammelten Briefen und Erzählungen aus verschiedenen Sprachen.“ Im 5. und 6. Band dieser Ausgabe befinden sich Briefe der Frau Beaumont. Über Johann Gottfried Gellius vgl. Bd. II, Anm. 428, zu Z. 23.
Nr. 1098 1098. An Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen.
28. Oktober 1767
369
28. Oktober 1767.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Roemer. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben rechts steht von fremder Hand die Nummer 1. Mitten auf der ersten Seite steht von fremder Hand Von Gellert’s eigner Hand, und noch ungedruckt. Unten auf der ersten sowohl als auf der dritten Seite befindet sich der Stempel der Bibliothek: Bibl. Vnivers. Lips. Erläuterungen: Über Friedrich August III. von Sachsen, vgl. Bd. III, Anm. 512, zu Z. 1 und Bd. IV, Anm. 938, zu Z. 6. Z. 16 Vater] Friedrich Christian, Kurfürst von Sachsen, gest. 17. Dez. 1763. Vgl. Bd. III, Anm. 798, zu Z. 133. 1099. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
30. Oktober 1767.
Überlieferung: H: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Autographensammlung. 1 Seite beschrieben. Erläuterungen: Über Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, Vizepräsident des Oberkonsistoriums, vgl. Bd. III, Anm. 546, zu Z. 35. Z. 2 Churfürst] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen, Urenkel Augusts des Starken. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Z. 2 doppelte Abschrift] Gemeint sind zwei Vorlesungen, die Gellert während der Messe vor dem Kurfürsten von Sachsen gehalten hat. Die erste Vorlesung, „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit“, wurde am 12. Oktober 1767 auf der Universitätsbibliothek in Leipzig gehalten und später (1769) im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ gedruckt. Eine Abschrift davon befindet sich in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden (Mscr. Dresd. B 212D, Blatt 15–30). Die zweite Vorlesung, die auf dem Zimmer des Kurfürsten vorgetragen wurde, trägt den Titel „Daß die wahre Würde des Menschen in der genauen Beobachtung seiner Pflichten bestehe“ und ist ein Auszug aus der Zweyten Moralischen Vorlesung. Schon am 29. April 1765 hatte Gellert seine moralische Vorlesung „Von der Beschaffenheit, dem Umfange und dem Nutzen der Moral“ dem jungen Kurfürsten vorgelesen. (Vgl. hierzu Christian Fürchtegott Gellerts gesammelte Schriften, Bd. V, S. 423.). Diese Vorlesung erschien 1766 zur Ostermesse gedruckt bei Weidmanns Erben und Reich. Z. 3 Herz] Franz Herz, ab 1764 Beichtvater des Kurfürsten. Vgl. hierzu Bd. IV, Anm. 1002, zu Z. 9. 1100. An Adolf Traugott von Gersdorff.
30. Oktober 1767.
Überlieferung: D: Neues Lausitzisches Magazin, N.F., 3 (1838), S. 363–364. Original verschollen. Erläuterungen: Antwort auf v. Gersdorffs Schreiben von Mitte Oktober 1767. Über Adolf Traugott von Gersdorff vgl. Bd. III, Anm. 707, zu Z. 6/7. Z. 2 Köhlers] Friedrich Benjamin Köhler, ehemaliger Hauslehrer des Grafen v. Gersdorff. Vgl. Bd. I, Anm. 80, Erläuterungen. Über die in Z. 3 erwähnten Gerüchte vgl. Brief 1095, Z. 6–30 und Anm. 1095, zu Z. 7 (Beschuldigungen) und 7 (Ernesti). Z. 16 Churfürst] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Z. 16/17 Vorlesung] „Daß die wahre Würde des Menschen in der genauen Beobachtung seiner Pflichten bestehe.“ Vgl. hierzu Anm. 1097, zu Z. 4 und 1099, zu Z. 2 (doppelte Abschrift).
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Nr. 1101
31. Oktober 1767
1101. Von Christiane Caroline Lucius.
31. Oktober 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 375, S. 49–53. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange. Nr. 160, S. 515–520. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 23. Oktober 1767. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 18 C reu zig er] Georg Samuel Creuziger. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 18 Tru mmer] Christian Gottlob Trummer. Vgl. Anm. 1060, zu Z. 12. Z. 19 Vorlesung] Die öffentliche Vorlesung, die Gellert vor dem Kurfürsten Friedrich August III. auf der Universitätsbibliothek hielt, hieß „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit“. Vgl. hierzu Anm. 1097, zu Z. 4/5 und 1099, zu Z. 2 (doppelte Abschrift). Z. 21 Z eisen ] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen. Z. 23 Viet h ] Johann Julius von Vieth, 1713–1784, bekannter Kunstsammler, war Archivar des Geheimen Archivs, Kriegsrat und Zeremonienmeister am Sächsischen Hof in Dresden. (Vgl. Churfürstlich-sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1774, S. 99.) Z. 23 Vater] Carl Friedrich Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82. Z. 23 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Z. 38/39 Churfürstin] Maria Antonia Walpurgis, Kurfürstin von Sachsen, geb. Prinzessin von Bayern. Vgl. Bd. II, Anm. 434, zu Z. 15. Z. 42 K essel] Christoph Wilhelm von Kessel und Zeutsch. Vgl. Bd. III, Anm. 815, zu Z. 116. Fräulein Lucius bezieht sich hier auf Gellerts Brief vom 23. Oktober, in dem Gellert schreibt, dass der Baron Kessel sehr gütig und väterlich von dem Herrn Seydel gesprochen hat. Vgl. Brief 1096, Z. 15–16. Z. 42 S ey d eln ] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 53 Administrator] Franz August Xaver, Prinz von Sachsen. Vgl. Bd. IV, Anm. 897, zu Z. 98 (Prinzen). Z. 62 vo n En d e] Leopold Nicolaus von Ende, 1715–1792, wurde 1766 kursächs. Kabinettsminister und Staatssekretär des Innern und der Kriegsverwaltung. (Vgl. ADB, Bd. 6, S. 104–105.) Z. 64 K a lk reu t h ] Friedrich Adolph von Kalkreuth. Vgl. Bd. III, Anm. 768, zu Z. 25. Z. 101 Glo b ig ] Henriette Erdmuth von Globig, geb. v. Dieskau. Vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen. Z. 103 S t ö rmt h a l] Besitz der Familie v. Schönfeld bei Leipzig. Z. 105 Vit zt h u m] Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt, geb. v. Füllen, verw. von Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). Z. 105 Tochter] Johanna Erdmuth von Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 437, Erläuterungen. Z. 113 Freundin] Caroline Juliane Helene Kirchhof. Vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 113/114 schenkten] Am 24. April 1763 bat Gellert Fräulein Lucius, an das Fräulein Kirchhof zu schreiben. Vgl. Bd. III, Brief 795, Z. 39–51. 1102. An Johanna Wilhelmina Biehle.
1. November 1767.
Überlieferung: D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 70, S. 118–120. Original verschollen, vorher im Besitz des Ev.-Luth.-Pfarramtes in Hainichen. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 3 Vorlesungen] „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit“. Die öffentliche Vorlesung wurde 1769 im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ (S. 47–68) gedruckt. Die zweite Vorlesung, die Gellert auf dem Zimmer des Kurfürsten vortrug, war ein Auszug aus der zweiten Moralischen Vorlesung unter dem
Nr. 1103
12. November 1767
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Titel „Daß die wahre Würde des Menschen in der genauen Beobachtung seiner Pflichten bestehe“. Vgl. hierzu Anm. 1097, zu Z. 4 und Anm. 1099, zu Z. 2 (doppelte Abschrift). Z. 5 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1 und Bd. IV, Anm. 938, zu Z. 6. Z. 3/4 Churfürstinn] Maria Antonia Walpurgis, Kurfürstin von Sachsen, geb. Prinzessin von Bayern. Vgl. Bd. II, Anm. 434, zu Z. 15. Z. 6 Christina] Maria Christina, zweite Tochter des verstorbenen Königs August III., war damals Coadjutorin der fürstlichen Abtei Remiremont in Lothringen. Vgl. Bd. III, Anm. 818, zu Z. 8 (Christina). Z. 6 Elisabeth] Maria Elisabeth Appolonia Kasimira Franziska Xaveria, 1736–1818, Königl. Prinzessin von Polen und Sachsen. Vgl. Bd. 4, Anm. 897, zu Z. 177. 1103. An Christian Garve.
12. November 1767.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek, Wrocław. Sign.: HsM 1293. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 19. Rechts davon steht von fremder Hand das Datum 12 9b 67, darunter die Signatur des Briefes HsM 1293. Am Ende der 2. Seite befindet sich der Stempel der Universitätsbibliothek. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 2 Tralles] Balthasar Ludwig Tralles, Arzt in Breslau. Vgl. Anm. 1093, zu Z. 12. Z. 3 Onkel] Christian Friedrich Förster, Oberamtssekretär in Breslau. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 5 Vorschlag] Garve interessierte sich damals für die Stelle als Hauslehrer des Grafen Gustav von Schlabrendorf, 1750–1824, Sohn des preußischen Staats- und Kriegsministers, Ernst Wilhelm v. Schlabrendorf (1719–14. Dez. 1769). Wie aus Garves Brief an Gellert vom 18. Nov. (Brief 1104) hervorgeht, gab es Schwierigkeiten, diese Stelle zu bekommen. Wie Garve vermutete, war eine Entscheidung gegen ihn schon getroffen, da bald darauf Traugott Andreas Biedermann (geb. 1742), der 1759 an der Universität Leipzig Jura studiert und schon Erfahrung als Hofmeister hatte, die Stelle bekam. Biedermann begleitete den jungen v. Schlabrendorf nach Frankfurt a.O., wo er bis zum Tod des Ministers blieb. (Vgl. Weiz, Das gelehrte Sachsen, S. 19–20.) Z. 8 Dyren] Carl Wilhelm v. Dyherrn und Schönau aus Schlesien (Oels). Er wurde am 30. Okt. 1767 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 9 Mutter] Nicht ermittelt. Z. 15 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert, Oberpostkommissar in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 19 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. 1104. Von Christian Garve.
18. November 1767.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden, Mscr. Dresd. Nr. 150. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links steht von fremder Hand Nr. 5. Diese Nummer wurde durchgestrichen. Oben auf der ersten Seite in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 4. Rechts davon von fremder Hand die Nummer 150. Unten auf der ersten Seite in der Mitte steht gedruckt: Eigentum der Sächs. Landesbibliothek. Lesarten: Z. 14 wenn wenn] Das erste wenn befindet sich am Ende der ersten Seite, das zweite wenn oben auf der zweiten Seite des Briefes, wie bei Briefen, die vorgelesen werden. Das zweite wenn befindet sich aber im Brieftext. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 24 Klöbern] Carl Ludwig v. Klöber, 1738–1795, war Kriegs- und Domänenrat der Kgl. Preußischen Kriegs- und Domänen-Kammer in Breslau. (Vgl. Streit, Alphabetisches Verzeichnis aller jetztlebenden Schlesischen Schriftsteller, S. 75). Z. 27 Schlabrendorf] Ernst Wilhelm von Schlabrendorff. Vgl. Anm. 1103, zu Z. 5. Er war ab
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Nr. 1105
20. November 1767
1755 dirigierender preußischer Minister in Schlesien und starb 1769 in Breslau. (Vgl. ADB, 31. Bd., S. 316.) Z. 59 Herrn] Gustav von Schlabrendorf. Vgl. Anm. 1103, zu Z. 5. Z. 65/66 Gouverneur] Traugott Andreas Biedermann. Vgl. Anm. 1103, zu Z. 5. Er war Hofmeister des jungen v. Schlabrendorfs bis 1769 in Frankfurt a.O. Er ging dann nach Halle, wo er 1771 seinen Doktor der Rechte bekam. Danach wurde er Oberhofgerichts- und Konsistorialadvokat in Leipzig. (Vgl. Weiz, Das gelehrte Sachsen, S. 19–20.) Z. 74 Kracker] Die wohlhabende Familie Kracker von Schwarzenfeld besaß eine große Tuchund Wollmanufaktur in Breslau. Wie Garve in seinem Schreiben an Gellert vom 13. Februar 1768 berichtet, wollte der jüngste Sohn aus dieser Familie in Leipzig studieren, statt den Beruf eines Kaufmanns anzunehmen. Er schaffte sich eine große Bibliothek an, wollte zu Ostern nach Leipzig reisen, hat aber bei einem Besuch seiner Schwester auf dem Land eine adlige Frau kennen gelernt. Er entschied sich, diese Frau zu heiraten, das Studium aufzugeben und Landwirt zu werden. Dadurch scheiterte Garves Plan, Hofmeister des jungen v. Kracker in Leipzig zu werden. Vgl. hierzu Brief 1132, Z. 60–105. Z. 79 Tralles] Balthasar Ludwig Tralles. Vgl. Anm. 1093, zu Z. 12. Z. 81 Frau] Johanna Juliana, verw. Siegertin. Die Hochzeit fand 1763 statt. Z. 82 Onkle] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. 1105. An Ludwig August von Bötticher.
20. November 1767.
Überlieferung: H: Niedersächsisches Staatsarchiv in Wolfenbüttel, Nachlass Bötticher, 197 N 7. 1 Seite beschrieben. Erläuterungen: Über Ludwig August von Bötticher vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 21. Z. 2 Brief] Dieser Brief an Gellert gilt als verschollen. Z. 4 Behms] Heinrich Julius Ernst Behm. Vgl. Bd. IV, Anm. 880, zu Z. 3 (Behm). Er war seit 1763 öffentlicher Hofmeister am Collegium Carolinum in Braunschweig. Gellert lernte ihn 1764 kennen, als Behm den jungen Bötticher nach Leipzig begleitete. Vgl. hierzu Bd. IV, Brief 880, Z. 3. Z. 6 Mengden] Gotthard Johann v. Mengden aus Livland besuchte das Collegium Carolinum in Braunschweig, wo er 1763 immatrikuliert wurde. (Vgl. P. Düsterdieck, Die Matrikel des Collegium Carolinum und der Technischen Hochschule Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig 1745–1900, S. 11, Nr. 497). Am 7. Sept. 1767 wurde er an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 6/7 Löwenstern] Hermann Ludwig v. Löwenstern aus Liefland studierte am Collegium Carolinum in Braunschweig wie sein Landsmann Gotthard Johann v. Mengden (Vgl. P. Düsterdieck, Die Matrikel des Collegium Carolinum und der Technischen Hochschule Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, S. 11, Nr. 509). Er wurde am 7. Sept. 1767 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 8 Leuthiern] Ernst Valentin Leuthier aus Schleusingen war früher Student an der Universität Leipzig, wo er am 1. Juni 1750 immatrikuliert wurde. Z. 13 Vater] Just Heinrich von Bötticher, Geheimer Rat und Hofrichter des Fürstl. Hofgerichts in Wolfenbüttel. Vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 25. Z. 13 Mutter] Sophia Magdalena von Bötticher, geb. v. Gumm. Vgl. Anm. 1055, zu Z. 15. Z. 14/15 Jerusalem] Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, Hofprediger in Wolfenbüttel. Vgl. Bd. I, Anm. 39, zu Z. 5 (Jerusalem). 1106. An Christiane Caroline Lucius.
20. November 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 377, S. 55. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 161, S. 520–521. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen.
Nr. 1107 Z. 2 Z. 8
30. November 1767
373
Ta c h s e l t] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. S e y d e l s ] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Anm. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Er war damals Hof- und Kunstgärtner am Sächsischen Hof in Dresden.
1107. Von Johann Adolf Schlegel.
30. November 1767.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner, II A IV, 571. 3 Seiten beschrieben. Lesarten: Z. 19 Du wirst Du] Klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 4 Hübsch] Johann Daniel Hübsch, damals Student an der Universität Leipzig. Vgl. Anm. 1082, zu Z. 2. Z. 5 Mutchen] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Z. 10 Kindern] Über Johann Adolf Schlegels Kinder vgl. Bd. IV, Anm. 861, zu Z. 18 (Kindern). Z. 14 Arbeit] „Auszug aus der alten Geschichte, zur Unterweisung der Kinder. Nach dem Französischen der Frau le Prince de Beaumont, fortgesetzt von Johann Adolf Schlegeln, Pastorn an der Marktkirche in Hannover“. Leipzig: M. G. Weidmanns Erben u. Reich, 1768. Diese Fortsetzung, die Teile 3 und 4 der „Education Complète“ der Frau le Prince de Beaumont umfasst, erschien 1767 und 1768 in 2 Bänden. Schlegels Übersetzung wurde als genau und zuverlässig gelobt. In der Rezension dieser Arbeit in den „Gottingischen Anzeigen von Gelehrten Sachen“, 1 (1769), 40. St. (3. April 1769) wurde Schlegels Arbeit mehr ein Original als eine Übersetzung genannt (S. 384). Z. 17 Rede] „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern, besonders in der Poesie und Beredsamkeit“. (Vgl. Christian Fürchtegott Gellerts gesammelte Schriften, hrsg. v. B. Witte, Bd. V, hrsg. v. Jung, Reynolds, Witte, S. 213–222.) Die Vorlesung wurde 1769 im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ (S. 47–68) gedruckt. Z. 20 Moral] Schon 1759 hatte Gellert in einem Brief an seinen Hörer Ernst August Buschmann die mögliche Veröffentlichung der moralischen Vorlesungen erst nach seinem Tod erwähnt (vgl. Bd. II, Brief 501, Z. 18–29). Als nach dem Siebenjährigen Krieg (1763) die Anzahl der Hörer dieser Vorlesungen stieg und nicht nur Studenten sondern auch ehemalige Offiziere und Staatspersönlichkeiten diese Vorlesungen besuchten, kamen Abzüge und Nachschriften davon im Umlauf. Als 1765 eine unrechtmäßige und fehlerhafte Kopie seiner Vorlesung „Von der Beschaffenheit, dem Umfange, und dem Nutzen der Moral“, die Gellert vor dem Kurfürsten Friedrich August III. am 29. April 1765 in der Universitätsbibliothek in Leipzig hält, in der „Baierische(n) Sammlungen und Auszügen zum Unterricht und Vergnügen“ erschien (3. St. Dez. 1765, S. 167–201) hat Gellert diese Vorlesung durch Weidmanns Erben und Reich in Leipzig selbst veröffentlichen lassen. Mit seinen immer schwächer werdenden Gesundheitsumständen erkannte Gellert auch, dass er wahrscheinlich bald mit seinen Vorlesungen aufhören müsste und er sie daher nicht mehr zurückzuhalten brauchte. (Vgl. hierzu C. F. Gellerts gesammelte Schriften, Band IV, S. 313–315.) Z. 34 berlinischen] „Neue Liedersammlung für den öffentlichen Gottesdienst“. Berlin 1765. Das Gesangbuch enthält 236 Lieder, darunter 47 von Gellert, die von Johann Samuel Dietrich u.a. überarbeitet wurden. Auch Gellerts Lehrgedichte wurden für die Ausgabe neu bearbeitet. Z. 36 Zellischen] „Vermehrtes Lüneburgisches Kirchen-Gesang-Buch, nebst einem GebetBuche“. Zelle: Stern 1767. Dieses Gesangbuch enthielt fast alle Lieder von Gellert. Z. 41 Cramern] Johann Andreas Cramer, Hofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Z. 41 Funken] Gottfried Benedikt Funk, Hauslehrer bei J. A. Cramer in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 216, zu Z. 120.
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Nr. 1108
November 1767
Z. 41/42 Klopstocken] Friedrich Gottlieb Klopstock. Vgl. Bd. I, Anm. 37, zu Z. 23 (Verfasser). Z. 42 Gieseken] Nicolaus Dietrich Giseke. Vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 8 (Giseke). Z. 44 Gesängen] Schlegels „Sammlung Geistlicher Gesänge, zur Beförderung der Erbauung“ erschien 1766 in Leipzig bei Weidmanns Erben und Reich. In der „Allgemeine(n) deutsche(n) Bibliothek“ von Nicolai herausgegeben, wird dieses Gesangbuch sehr positiv rezensiert, weil es „den unterrichtenden Ton“ vermeidet, „der in vielen Gellertschen Liedern herrscht“, und „nicht in das feurige hohe und abgebrochene Pathos mancher Cramerischen und Klopstokischen Lieder übergeht“ (S. 256). (Vgl. Allgemeine deutsche Bibliothek, 3. Bd., 1. Teil, S. 254–277.) Z. 45 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert, Oberpostkommissar in Leipzig, Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 45 Weißen] Schlegels Frau, Sophia Wilhelmina war eine geborene Weiße, Tochter des Konrektors des Afraneums in Meißen. Sie hatte zwei Brüder, Christian Friedrich, der 1760 seinen Magister von der Universität Leipzig erhielt und 1771 Konrektor der Stadtschule in Meißen wurde und Christian Leberecht, der 1762 an der Universität Leipzig immatrikuliert wurde und 1766 als Advokat promovierte und Stadtschreiber und Rechtskonsulent in Meißen wurde. Beide haben die Landesschule St. Afra in Meißen besucht. (Vgl. A. H. Kreyßig, Das Afraner-Album, S. 300 und 306.) Z. 50 Manuscript] Vermutlich das Manuskript zum 2. Band (Teile 3 und 4) der Beaumont Übersetzung (s.o. zu Z. 14). Die Vorrede zu dieser Übersetzung trägt das Datum 9. Nov. 1767. Z. 50 Reichen] Philipp Erasmus Reich, Geschäftsteilhaber der Firma Weidmanns Erben und Reich in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. 1108. Von Adolf Traugott von Gersdorff.
November 1767.
Überlieferungen: D: Neues Lausitzisches Magazin, N.F. 3 (1838), S. 164. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 30. Oktober 1767. Über Adolf Traugott von Gersdorff vgl. Bd. III, Anm. 707, zu Z. 6/7. Z. 3 Köhlers] Benjamin Friedrich Köhler, ehemaliger Hofmeister des Grafen v. Gersdorff. Vgl. Bd. I, Anm. 80, Erläuterungen. Über die hier besprochene Angelegenheit zwischen Köhler und dem Grafen v. Hoym vgl. Anm. 1095, zu Z. 7 (Beschuldigungen) und 7 (Ernesti). Z. 6 Mama] Johanna Eleonora v. Gersdorff, geb. v. Richthofen. Vgl. Bd. III, Anm. 809, zu Z. 15. Z. 6 Ernesti] Johann August Ernesti, Philologe und Professor der alten Literatur an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Der junge Graf Adolf Magnus Gotthelf von Hoym (17. Okt. 1748–1775), der im Mai 1766 an der Universität Leipzig immatrikuliert wurde, stand damals unter der Vormundschaft seiner Mutter, Charlotte Sophie Gräfin von Hoym, geb. Gräfin v. Beichlingen (1720–1808), denn der Vater, Carl Gotthelf von Hoym auf Guterborn, war am 26. März 1748 verstorben. Die Vormundschaft galt bis 1769. Am 7. November 1767 schrieb Professor Ernesi folgenden Brief an die Gräfin v. Gersdorff: Hochwohlgebohrne Frau, Gnädige Frau Generalin. Die Ehre, welche Ew. Hochwohlgebohrne Gnaden mir durch Dero gnädige Zuschrift erwiesen haben, wurde mir um ein sehr großes angenehmer gewesen seyn, wenn die Veranlassung derselben angenehmer gewesen wäre. Indessen ist es mir angenehm, daß ich hoffen kann, Ew. Hochwohlgeborne Gnaden durch eine getreue Erzählung der wahren Begebenheit über die ganze Sache berichten zu können. Als ich im vorigen Jahre von dem Deßdnischen Landtage zurückkam, fand ich den jungen Grafen von Hoymb mit gewissen Ideen von Mündingsprechung angefüllet, davon ich vorher nichts gemerkt hatte. Der Verdacht viel dabey auf den Herrn Köhler; aber man war mehr besorgt, den
Nr. 1109 13. Dezember 1767
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Herrn Grafen von dergleichen Gedanken abzubringen, als die Quelle davon zu suchen; bey der neulichen Anwesenheit des Herrn Köhlers aber, hat man gemerkt, daß jener sehr begierig die Gelegenheit gesucht hat, mit diesem allein zu sprechen; und so sehr der Hofmeister von ihm, sie ihm abzuschneiden gesucht hat, so hat sie der Herr Graf doch gefunden. Die Folge davon ist gewesen, daß er von seinem Hofmeister verlangt hat, auf gewisse Art Geld für ihn anzunehmen, und sich dabey auf des Herrn Köhlers Rath berufen. Dieses Ansinnen ist ihm mit diesen Umständen in meiner Gegenwart vorgehalten worden, und er, der Herr Graf, hat es nicht läugnen können. Der Hofmeister hat es auch dem Herrn Professor Gellert geklaget; und das ist die Ursache von unserm gemeinschaftlichen Unwillen gegen den Herrn Köhler, den Eure Hochwohlgebohrne Gnaden nicht mißbilligen werden. Herr Gellert hat ihn dem Herrn Köhler und einem Freunde in Dessau schriftlich entdecket, auch vielleicht andern hier in Leipzig. Das hat vielleicht andre Reden und Urtheile veranlasset; davon mir aber nichts zu Ohren gekommen ist, als daß Herr Köhler in Ansehung des Geldaufnehmens nichts gerathen haben möge, das er nicht selbst gethan hätte. Von dem, was Eure Hochwohlgebohrnen Gnaden berichtet worden, habe ich bis diese Stunde nichts gehöret, und ich versichere, daß dafern ich dergleichen etwas noch hören sollte, ich mit allem Ernste widersprechen werde. Ich habe die Ehre mit aller Devotion mich zu nennen. Ewrer Hochwohlgebohrnen Gnaden, Leipzig unterthäniger Diener d. 7. Nov. 1767. D. Johann August Ernesti. (Vgl. Neues Lausitzisches Magazin, N.F. 3. Bd., 1838, S. 360–361.) Z. 12 Weise] Christian Felix Weiße, Kreissteuereinnehmer in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). 1109. An Ernst Samuel Jacob Borchward.
13. Dezember 1767.
Überlieferung: H: Stadtarchiv Hannover (ehem. Kestner-Museum), Sign.: 1913, 403. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite rechts steht von Borchward geschrieben a.d. 18. Xbr. 67 #d. 16. Jan. 68. Die Seiten sind von fremder Hand nummeriert 131–134. D: J. P. Bamberger, Nachtrag zu C. F. Gellerts freundschaftlichen Briefen, Nr. 27, S. 71–73. Erläuterungen: Über Ernst Samuel Jacob Borchward vgl. Bd. I, Anm. 29, Erläuterungen. Z. 2 F e r b e r ] Friedrich Wilhelm Ferber, Geh. Kabinettssekretär und Finanzrat. Vgl. Bd. III, Anm. 685, zu Z. 87. Z. 2 Vater] Friedrich Traugott Ferber, Hofrat und Kabinettssekretär am Sächsischen Hof. Vgl. Bd. II, Anm. 517, zu Z. 44. Z. 10 goldnen Ader] = Goldader, Hämmorriden. Z. 23 Heinrichs] Friedrich Ludwig Heinrich, Prinz von Preußen. Vgl. Bd. II, Anm. 325, zu Z. 21. In einem Brief an Friedrich Eberhard v. Rochow vom Januar 1764 erwähnt Gellert dieses Pferd zum ersten Mal. Vgl. Bd. Iv, Brief 857, Z. 20–22. Z. 35 beiden letztenmale] Gellert machte vier Reisen nach Karlsbad. Die erste fand im Mai 1753 statt, die zweite im Mai 1754, die dritte Ende Juli bis Mitte August 1763 und die vierte im Juli und August 1764. Vgl. Bd. I, Brief 124, Z. 5–11, Brief 168, Z. 2–6, Bd. III, Brief, 815, Z. 2–4 und Bd. IV, Brief 891, Z. 2–10. Z. 41 Lieder] Ohne Borchwards Schreiben an Gellert ist es unmöglich genau zu bestimmen, welche Lieder Borchward hier meint. Drei von Borchward verfasste Kirchenlieder befinden sich im Berliner Gesangbuch „Lieder für den öffentlichen Gottesdienst“. Vgl. hierzu Bd. IV, Anm. 983, zu Z. 8.
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Nr. 1110
15. Dezember 1767
1110. An Gottlieb Leberecht Heyer.
15. Dezember 1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 378b, S. 166–167. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Gottlieb Leberecht Heyer, Pfarrer in Wölkau, vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29 (Heyer). Z. 5 Frau] Rahel Eleonore Heyer, geb. Förster. Z. 7 Sohnes] Gottlieb Leberecht Heyer, d.J., geb. 14. Dez. 1767, hatte Gellert als Pate. Er starb 1839 als Geh. Finanzdirektor in Dresden. (Vgl. Klee, C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, 10. Teil, S. 166, Fußnote.) Z. 7 Gräfinn] Johanna Erdmuthe von Bünau, geb. v. Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 437, Erläuterungen. Z. 7 Grafen] Günther Graf von Bünau auf Dahlen. Vgl. Bd. IV, Anm. 994, zu Z. 10. Z. 26 Prettitz] Auch Pröttitz oder Pretz war ein Dorf südöstlich von Delitzsch, das vor 1815 dem Leipziger Kreis angehörte. (Vgl. Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen, 8. Bd., S. 600.)
1111. Von Christiane Caroline Lucius.
16. Dezember 1767.
Überlieferung: D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 162, S. 521–524. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 20. November 1767. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 2 Ta ch selt ] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 16 Derjenige] Gemeint ist Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 25 Geburtstag] Fräulein Lucius wurde am 7. Dezember 1739 geboren. Z. 33 Papa] Carl Friedrich Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82. Z. 33 Mama] Christiane Sophie Lucius, geb. Franz. Z. 33 Geschwister] Carl Friedrich Lucius, d.J. (vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19) und Friederike Auguste Lucius (vgl. Bd. IV, Anm. 814, zu Z. 42). Z. 33 Creu zig er] Georg Samuel Creuziger. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Er wurde später der zweite Gatte von Friedrich Lebrechts Frau Albertina Henriette Maria, geb. Wege. Z. 34 Tru mmer] Christian Gottlob Trummer. Vgl. Anm. 1060, zu Z. 12. Z. 34 Do les] Johann Friedrich Doles, d.J. Vgl. Bd. III, Anm. 682, zu Z. 25. Z. 42 Zeis] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen und Bd. III, Anm. 760, zu Z. 97. Z. 44 Gü ld en ] Caroline Juliane Helene Gulde, geb. Kirchhof. Vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40 und Bd. IV, Anm. 996, zu Z. 43. Z. 68 Signatur] Der junge Seydel hoffte, eine Stelle bei der Post in seiner Heimatstadt Sorau zu erhalten und dafür hatte er bei dem Baron Kessel um seine Entlassung aus dessen Dienst gebeten. Der Baron Kessel war anfangs dagegen, gab aber endlich dem Wunsch Seydels nach. Vgl. hierzu Brief 1101, Z. 55–65. Z. 71 sein Herr] Christoph Wilhelm Baron von Kessel und Zeutzsch, Oberküchenmeister am Sächsischen Hof. Vgl. Bd. III, Anm. 816, zu Z. 116.
1112. An Johanna Wilhelmina Biehle.
19. Dezember 1767.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth.-Pfarramtes Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 110. D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 71, S. 120, als 19. Januar 1768 falsch datiert. Der Brief wurde für den Druck ediert; es fehlen die Zeilen 1–4 und 8 ich bis 9 Messe. Der Name Henrion wurde durchgestrichen und durch den Buchstaben H ersetzt.
Nr. 1113 28. Dezember 1767
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Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 2 Fritzen] Christian Friedrich Biehle, Buchbinder in Hainichen. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. Z. 3 Höppner] Friedrich Gottlieb Höpner. Vgl. Bd. IV, Anm. 970, zu Z. 4. Z. 11 Henrion] Ludwig Albrecht Henrion, 1691–1779, war Apotheker in Hainichen. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 11 Hunger] David Albin Hunger, Diakonus in Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 24 (Diaconum). Z. 12 Heineckinn] Christiana Augusta Heinicke, geb. Meese. Sie war seit 1752 mit Gottlob Heinicke (s.u. zu Z. 12) verheiratet. Z. 13 Manne] Gottlob Heinicke, Bürgermeister in Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 425, zu Z. 7. Z. 14 Stadtschreiber] Friedrich Wilhelm Hartmann. Vgl. Anm. 1084, zu Z. 9. 1113. An Johann Friedrich Scheuchler.
28. Dezember 1767.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sign.: Rep. IV. 96g. 3 Seiten beschrieben. Auf der dritten Seite befindet sich ein Siegel mit dem Vermerk: Stellt Gellerts Brustbild vor, war in einem Ringe der Fr. Pastor Schlegel einer guten Freundin Gellerts. Erläuterungen: Über Johann Friedrich Scheuchler, Pastor in Köstritz, vgl. Bd. IV, Anm. 892, zu Z. 27. Z. 3 einen] In seinem Schreiben an Fräulein Lucius vom 14. Juli erwähnt Gellert, dass er einen Brief von dem Vater der Frau Doles erhalten habe. Dieser Mann war selbiger Pastor Scheuchler in Köstritz. Z. 16 Sohn] Johann Friedrich Scheuchler, d.J. Vgl. Bd. IV, Anm. 892, zu Z. 26 (Scheuchler). Z. 16 Tochter] Johanna Caroline Doles, geb. Scheuchler. Vgl. Bd. III, Anm. 700, zu Z. 99 (Frauenzimmer). Z. 16 Schwiegersohn] Johann Friedrich Doles, Kantor der Thomasschule in Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 274, zu Z. 45. Z. 25 Zetwitzischen] Christian Ferdinand von Zedtwitz (vgl. Bd. I, Anm. 192, Erläuterungen), Friederike Sophie Louise von Zedtwitz, geb. v. Jungk (vgl. Bd. I, Anm. 192, zu Z. 9), Heinrich Ferdinand von Zedtwitz (vgl. Bd. II, Anm. 383, zu Z. 33) und Friedrich Christian von Zedtwitz (vgl. Bd. II, Anm. 383, zu Z. 33). Z. 27 Voigt] Johann August Voigt. Er war seit 1750 Pastor in Meineweh, ein Dorf ungefähr 3 km südwestlich von Bonau. Z. 27 Bonau] Rittergut der Familie von Zedtwitz in der Nähe von Weißenfels. Vgl. hierzu Bd. II, Anm. 270, zu Z. 4. 1114. An Adolf Traugott von Gersdorff.
29. Dezember 1767.
Überlieferung: D: Neues Lausitzisches Magazin, N.F. 3 (1838), S. 364–365. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Antwort auf v. Gersdorffs Schreiben vom November 1767. Über Adolf Traugott von Gersdorff vgl. Bd. III, Anm. 707, zu Z. 6/7. Z. 2 Unschuld] Über die Beschuldigungen gegen Köhler vgl. Brief 1095 und 1108. Z. 2 Köhlers] Benjamin Friedrich Köhler (vgl. Bd. I, Anm. 80, Erläuterungen) war bis 1767 Hofmeister des jungen Grafen v. Gersdorff. Z. 5 Ernesti] Johann August Ernesti, Professor für Klassische Philologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Z. 6 Fürst] Leopold Friedrich Franz, Fürst von Anhalt-Dessau. Vgl. Anm. 1067, zu Z. 6 (Fürsten).
378
Nr. 1115
1767
1115. An Carl Wilhelm Pörner.
1767.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 8. Teil, Nr. 116 S. 252–254. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 379, S. 57–58. Original verschollen. Erläuterungen: Über Carl Wilhelm Pörner (Börner), Leipziger Arzt und späterer Bergrat in Meißen, vgl. Anm. 1080, zu Z. 2. Z. 19 Schrift] Selectus materiae medicae: in usum praelectionum academicarum. Leipzig: Hilscher 1767. 1116. An Johann Hartwig Ernst von Bernstorff.
1767.
Überlieferung: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 122, S. 263. Original verschollen. Erläuterungen: Über Johann Hartwig Ernst von Bernstorff vgl. Bd. I, Anm. 211, zu Z. 9. Z. 1 Wieler] Johann Christopher Wieler, geb. 1738 in Schlesien, wurde Chirurg bei der preußischen Armee und machte den Siebenjährigen Krieg durch. 1766 machte er als Schiffschirurg eine Reise nach Westindien. Wieler litt an Depressionen, die er als Seelenunruhe empfand. Durch das Lesen von Gellerts Schriften, vor allem durch das Gedicht „Der Christ,“ glaubte er, er könne durch den persönlichen Umgang mit Gellert Erleichterung finden. Nach seiner Rückkehr nach Europa ging er daher nach Leipzig, wo er einige Wochen blieb. Er war täglich mit Gellert zusammen und hat mit ihm oft gebetet, fand aber für seine Krankheit keine Linderung. Gellert erwähnte Wieler in einem Brief an einen hohen Beamten in Dresden und dieser schickte Wieler 100 Taler, damit er nach Kopenhagen reisen konnte, um bei dem Hofprediger J. A. Cramer und dem Minister v. Bernstorff Hilfe zu suchen. Aus einem Brief von Cramer an Wagner vom 8. Januar 1772 geht hervor, dass Wieler die Stelle eines Landchirurg auf der Insel St. Thomas inne hatte und dass er dort eine reiche Frau geheiratet hat. (Handschrift in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, mscr. Dresd. fa. Gellertiana). Wieler beschreibt sein Leben und seinen Gemütszustand in einem langen Brief vom 28. Juni 1768 an den Dichter und Arzt Albrecht von Haller. Dieser Brief befindet sich in der Bürgerbibliothek in Bern. Z. 5 C ra mer] Johann Andreas Cramer, Oberhofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Z. 11 Amerika] Wieler erhielt 1770 die Stelle als Regimentschirurg auf der Insel St. Thomas. 1117. An Johanna Wilhelmina Biehle.
6. Januar 1768.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 111 von fremder Hand geschrieben. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 3 Kupfer] Gemeint ist der 1767 verfertigte Kupferstich von Gellert durch den Kupferstecher Johann Friedrich Bause (1738–1814). Ein Foto davon befindet sich am Anfang des 3. Bandes der vorliegenden Ausgabe. Z. 4 sieben Predigten] „Drey Predigten, welche am 7ten und 14ten Sonntage nach Trinitatis und am Reformationsfeste 1767 in der Universitätskirche zu Leipzig gehalten worden“ und „Vier Predigten, welche am 5ten Sonntage nach Trinitat. am Feste der Verkündigung Mariä, am Feste der Himmelfahrt Christi und am 2ten Sonntage nach Trinitat. in der Universitätskirche zu Leipzig gehalten worden“. Leipzig: Ulrich Chr. Saalbach, 1767–1768. Z. 4 Burschern] Johann Friedrich Burscher, 1732–1805, Doktor der Theologie und ab 1768 5. Professor für Theologie an der Universität Leipzig. Er hat 1749 die Universität Leipzig besucht und wurde 1764 Bibliothekar der Bünau’schen Bibliothek in Nötnitz bei
Nr. 1118
Z. 4 Z. 5
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Z. 11 Z. 12 Z. 13 Z. 13 Z. 14 Z. 16 Z. 17 Z. 21 Z. 21
7. Januar 1768
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Dresden. Im gleichen Jahr wurde er außerordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Leipzig, wo er mit Gellert gut befreundet war. 1768 wurde er ordentlicher Professor der Theologie. Auf Gellerts Wunsch gab er 1769 des Grafen v. Bünaus „Betrachtungen über die Religion und ihren jetzigen Verfall“ heraus. Er wurde 1776 Domherr in Meißen und 1781 nach Ernestis Tod Senior der theologischen Fakultät an der Leipziger Universität. (Vgl. H. Doering, Die gelehrten Theologen Deutschlands im 18. und 19. Jahrhundert, 1. Bd., S. 211–215.) Friedrich] Christian Friedrich Biehle, Buchbinder in Hainichen. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. Kirchmanns] „Einige Schriften, zur Beförderung der Religion und Tugend, besonders bey der Erziehung vornehmer Standespersonen von Carl Friedrich Kirchmann, weil. Herzogl. Braunsch. Prinzen-Informator. Nach seinem Tode herausgegeben von C. C. Gärtner, Professor der Sittenlehre und der Redekunst an dem Herzogl. Coll. Carol. Braunschweig“ (1761). Carl Friedrich Kirchmann war Erzieher des Prinzen Albrecht Heinrich von Braunschweig. Vgl. Bd. III, Anm. 704, zu Z. 31. Schlegels] Johann Adolph Schlegel. Vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Der erste Teil seiner „Predigten über die ganze Leidensgeschichte JESU Christi, denen dieselbe übersetzt, aus allen Evangelisten zusammen gezogen, und mit Anmerkungen erläutert, beygefügt ist“ erschien 1767. Vgl. hierzu Anm. 1082, zu Z. 12. Tochter] Johanna Augusta Heinicke, geb. am 11. August 1753. 1769 heiratete sie David Wolff, ließ sich aber 1777 von ihm scheiden. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Heineckinn] Christiane Augusta Heinicke, geb. Meese. Sie war seit 1752 mit dem Bürgermeister von Hainichen, Gottlob Heinicke (vgl. Bd. II, Anm. 425, zu Z. 7) verheiratet. Vaters] Christian Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 14, zu Z. 5 (Mama). Leisniger] Leisnig, Stadt im Leipziger Kreis in der Nähe von Döbeln, war Sitz eines der Amtsgerichte von Leipzig. Bruder] Christlieb Ehregott Gellert, Oberhüttenverwalter und Lehrer für metallurgische Chemie an der 1765 gegründeten Bergakademie in Freiberg. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 10. Fridericin] Conrad Julius Friderici, 1731–1797, war seit 3. Juli 1760 mit Dorothea Erdmuth Meese verheiratet. Die Familie wohnte in Kurzlipsdorf nordöstlich von Wittenberg. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Hunger] David Albin Hunger, Diakon in Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 24 (Diaconum). Henrion] Ludwig Albrecht Henrion, 1691–1779, war Apotheker in Hainichen. Sein Sohn, Benjamin Gottlob (vgl. Bd. III, Anm. 602, zu Z. 13) war früher Gellerts Hörer in Leipzig. Fitzen] Johann Michael Fitz, um 1707–1783, war Barbier, Chirurg und Stadtrichter in Hainichen. Seine älteste Tochter, Christina Elisabeth, 1734–1792, war seit 1765 mit Christian Friedrich Biehle (vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen) verheiratet. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.)
1118. An Christiane Caroline Lucius.
7. Januar 1768.
Überlieferung: H: Gellert-Museum Hainichen, Sign.: GS 155. 1 Seite beschrieben. Unten in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 643, daneben auch von fremder Hand Gellert. Oben rechts befindet sich das Zeichen + mit Bleistift geschrieben. Dieses Zeichen wurde von Johann Andreas Cramer geschrieben, der in einem Brief an Lucius vom 29. Januar 1774 schreibt: Von den Briefen, welche ich mit einem + von Bleystift bezeichnet bitte ich zu erwägen, ob sie für die Welt interessant genug seyn möchten … (Handschrift der Sächsischen LandesbibliothekStaats- und Universitätsbibliothek Dresden, Mscr. Dresd. fa. Gellertiana). h: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum, Hs. 16 934, 7. Oben auf dieser Abschrift, die von Fräulein Lucius stammt, steht die eingekreiste Nummer 163, was Eberts Numerierung ent-
380
Nr. 1119
8. Januar 1768
spricht, daneben die Nr. 60. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften. Klee (1839), 10. Teil, Nr. 382, S. 61. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 163, S. 52–525. Lesarten: Z. 13 GehCRätinn] = Geheime Cammerrätin. Erläuterungen: Antwort auf Lucius’ Schreiben vom 16. Dez. 1767. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 2 Briefs] Gemeint ist Lucius’ Schreiben an Gellert vom 31. Okt. 1767. Das Fräulein Lucius in ihrem Brief an Gellert vom 16. Dez. 1767 (Brief 1111, Z. 65–67) erwähnt. Z. 4 Freund] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 7 Kupfer] Gemeint ist der Kupferstich von Gellert durch J. F. Bause (vgl. Anm. 1117, zu Z. 3). Z. 13 Wagner] Christiane Augusta Wagner, geb. Vaterin. Vgl. Bd. II, Anm. 369, zu Z. 34 (Frau). Z. 18 Taxelten] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 18 Seideln] Johann Heinrich Seydel (s.o. zu Z. 4). 1119. An Johanna Friederike Häbler.
8. Januar 1768.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Mscr. Dresd. Aut. 927, 1. 1 Seite beschrieben. Oben steht von fremder Hand Nr. 705, darunter auch von fremder Hand Christian Fürchtegott Gellert. Prof. der Philos. in Leipzig. Erläuterungen: Über Johanna Friederike Häbler, geb. Ritter vgl. Anm. 1097, Erläuterungen. Z. 2 Brief] Dieser Brief an Gellert gilt als verschollen. Z. 7/8 Voltairens Werke] François-Marie Arouet, genannt Voltaire. (Vgl. Bd. I, Anm. 226, zu Z. 28). Z. 10 Racine Werke] Louis Racine (vgl. Bd. I, Anm. 125, zu Z. 21) verfasste zwei Gedichte, „De la Grace“ (1720) und „Sur la Religion“ (1742), die Stellen gegen die Religion nicht enthielten. Z. 17 Dieskau] Henriette Erdmuthe Gräfin v. Dieskau. Vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen. 1120. An Adolf Traugott von Gersdorff.
12. Januar 1768.
Überlieferung: H: Früher im Stadtarchiv Görlitz, jetzt verschollen. D: Neues Lausitzisches Magazin, N. F., Bd. 3 (1838), S. 365–366. Erläuterungen: Über Adolf Traugott von Gersdorff vgl. Bd. III, Anm. 707, zu Z. 6/7. Z. 3 Geißlers] Johann Gottfried Geißler, Konrektor am Gymnasium in Görlitz und später Hochfürstl. Sachsen-Gotha Konsistorialrat und Rektor des Friedericani in Gotha. (Vgl. E. H. Lemper, Adolf Traugott von Gersdorff, S. 28 und K. G. Dietmann, Kurzgefasste Kirchen- und Schulgeschichte der Grafschaft Henneberg, S. 227.) Geißler, der 2. Lehrer am Gymnasium in Görlitz war, war mit der Familie v. Gersdorff gut befreundet. Er gab 1768 „Kurzer Unterricht, wie ein junger Mensch auf Schulen sein Studiren christlich und vernünftig einrichten könne“, heraus, ein zu der Zeit sehr populäres Werk. Z. 4 Küttner] Carl August Küttner, 1749–1800, stammte aus Görlitz und wurde am 29. Apr. 1769 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er studierte bis 1773 in Leipzig und wurde dann Hofmeister bei dem Kommandanten v. Tatischew in Rußland. 1774 wurde er Konrektor der Mitauschen Stadtschule, 1775 Professor für griechische Literatur und Rektor am akademischen Gymnasium in Mitau. (Vgl. J. F. V. Recke u. C. E. Napiersky, Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Estland u. Kurland, 2. Bd., S. 576–579 und F. Jonas, Friedrich Eberhard von Rochows sämmtliche pädagogische Schriften, 4. Bd., S. 14, Fußnote.) Küttner (auch Kütner) war als Überset-
Nr. 1121
Z. 11
13. Januar 1768
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zer bekannt und gab 1771 den ersten Band von Homers Iliade anonym heraus, der 2. Band folgte 1773 unter seinem Namen. 1772 veröffentlichte er Horazens Oden und die Idyllen des Theokrit. 1781 gab Küttner das Werk „Charaktere teutscher Dichter und Prosaisten. Von Kaiser Karl, dem Großen, bis auf Jahr 1780“ heraus. In dieser Arbeit lobt er Gellert mit folgenden Worten: Vielleicht nicht in einem Jahrhunderte wird wieder ein Dichter auftreten, der die Bewunderung und Liebe seiner Zeitgenossen in solchem Grade, der solchen Einfluß auf den Geschmack und die Denkungsart aller Stände gewinnt, als Gellert, der fromme, duldsame Mann (S. 247). Gutschmidten] Christian Gotthelf Gutschmidt, Hof- und Justizrat in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Gutschmidten).
1121. An Friedrich Eberhard von Rochow.
13. Januar 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 8. Teil, Nr. 88, S. 192–193. Auch in F. Jonas, Litterarische Korrespondenz des Pädagogen F. E. v. Rochow, Nr. 11, S. 12–13 und in F. Jonas und F. Wienecke, Friedrich Eberhard von Rochows sämtliche pädagogische Schriften, 4. Bd., Nr. 12, S. 13–15. Bei Jonas ist der Brief als 13. Jan. 1767 falsch datiert. Erläuterungen: Über Friedrich Eberhard von Rochow vgl. Bd. II, Anm. 453, Erläuterungen. Z. 8 Gattin] Christiane Louise von Rochow, geb. v. Bose. Die Hochzeit fand am 4. Jan. 1759 statt. Z. 19 Bildniß] Gemeint ist der Kupferstich von Gellert durch Johann Friedrich Bause. Vgl. Anm. 1117, zu Z. 3. Z. 23 R a m m l e r ] Carl Wilhelm Ramler, Professor der schönen Wissenschaften an der Kadettenanstalt in Berlin. Vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 7 (Ramler). Ramler wurde der deutsche Horaz genannt. Z. 24 Poet] Carl August Küttner. Vgl. Anm. 1120, zu Z. 4. Z. 26 Conrektor] Johann Gottfried Geißler. Vgl. Anm. 1120, zu Z. 3. 1122. An Christian Garve.
14. Januar 1768.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek Wrocław. Sign.: HsM 1293. 2 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite steht von fremder Hand die Nummer 39, daneben rechts von fremder Hand 14 Jan 68, darunter die Signatur HsM 1293. Am Ende der 2. Seite befindet sich der Stempel der Universitätsbibliothek. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 128, S. 272–273. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 8 Vaterstadt] = Breslau. Z. 9 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 9 Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 10 Dralles] Balthasar Ludwig Tralles. Vgl. Anm. 1093, zu Z. 12. Z. 19 Weiße] Christian Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Z. 26 Fac tua] Tue deine Sachen und überlasse den Rest Gott. Z. 30 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert, Oberpostkommissar in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 30 Dr. Wend] Carl Wend (Wendt). Vgl. Anm. 1039, zu Z. 50. Z. 30 Grafen] Christian Detlev und Johann Ludwig von Reventlow (bzw. Reventklau und Reventlau). Vgl. Anm. 1077, zu Z. 3 (Reventklau).
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Nr. 1123
15. Januar 1768
1123. An Johanna Wilhelmina Biehle.
15. Januar 1768.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes Hainichen. 1 Seite beschrieben. Teil eines Siegels erhalten. Der Brief trägt oben rechts die Nummer 112 von fremder Hand geschrieben. Lesarten: Z. 7 mir] Klar im Text zu lesen. Auf dem Original wurde eine Verbesserung vorgenommen, vermutlich von A. Th. Leuchte, der die Familienbriefe bearbeitet hat, wobei ein „s“ an mir angehängt wurde, dann aber durchgestrichen. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellet, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 4 Fritzen] Christian Friedrich Biehle. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. Z. 10 Stadtschreiber] Friedrich Wilhelm Hartmann. Vgl. Anm. 1083, zu Z. 9. Er wurde später Bürgermeister in Hainichen. 1124. Von Anna Catharina Garve.
20. Januar 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 129, S. 274–275. Original verschollen. Erläuterungen: Über Anna Catharina Garve, geb. Förster, vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 2 Sohn] Christian Garve. Vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. 1125. Von Christian Garve.
20. Januar 1768.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Mscr. Dresd. fa. Nr. 148. 4 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 2, daneben auch von fremder Hand die Nummer 148. Lesarten: Z. 23 gemeinschaflich] =gemeinschaftlich. Klar im Text. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 5 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 26 Cousine] Nicht ermittelt. Z. 27 Onkle] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 56 Weisen] Christian Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Weiße war Herausgeber der Fortsetzung der „Bibliothek der schönen Wissenschaften und freyen Künste“ (Bde. 5–12) unter dem Titel „Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“. Garve hat verschiedene Aufsätze im 8., 10. und 12. Band dieser Zeitschrift veröffentlicht. (Vgl. C. Garve, Sammlung einiger Abhandlungen aus der Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste. Neue Aufl., Leipzig, 1807 und C. Diesch, Bibliographie der germanistischen Zeitschriften, S. 16, Nr. 184a.) Z. 57 Arbeit] „Versuch über die Prüfung der Fähigkeiten“. Gellert überreichte diese Arbeit Weiße mit den Worten: … sehen Sie einmal, was dieser junge Mann geschrieben, und urtheilen Sie über seine eigenen Fähigkeiten. (Vgl. S. G. Dittmar, Erinnerungen aus meinem Umgange mit Garve, S. 18). Der Aufsatz erschien im 8. Band der „Neue(n) Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“, S. 1–44 und S. 201–231. Der Plan dieser Arbeit gibt Garve in seinem Schreiben an Gellert vom 24. Januar 1768 (Brief 1126). Z. 67 Aufsatz] Wahrscheinlich meint Garve seine Abhandlung „Einige Gedanken über das Interessierende“, die dieses Thema behandelt. Z. 83 geschrieben] Vgl. Brief 1124 der vorliegenden Ausgabe. Z. 84 Bruders] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 84 Herren] Dr. Carl Wend (Wendt) (vgl. Anm. 1039, zu Z. 50) und die beiden Grafen Christian Detlev und Johann Ludwig von Reventlow (vgl. Anm. 1077, zu Z. 3, Reventklau).
Nr. 1126 1126. Von Christian Garve.
24. Januar 1768
383
24. Januar 1768.
Überlieferung: H: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum. Sign.: FDHII-2821. 3 1/2 Seiten beschrieben. Der Brief wurde durch Wasser beschädigt. Die Zeilen 14, 16, 20–27, 38–46, 4–49, 52–53, 66–67 und 73–76 sind nur teilweise lesbar. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 5 Arbeit] „Versuch über die Prüfung der Fähigkeiten“. Vgl. hierzu Brief 1125, Z. 53–64. Z. 65 Onkle] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 67 Coubach] Nicht ermittelt. Z. 67/68 Breslers] Gottlieb Wilhelm von Breßler. Er wurde am 22. Juni 1767 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 77 Seher] Baron Carl Heinrich Seherr-Toß, Herr auf Ludwigsdorf und Schönfeld bei Breslau, geb. 1707, studierte an der Universität Leipzig, wo er am 8. Januar 1729 immatrikuliert wurde. Als Mitglied von Gottscheds Rednergesellschaft hat er einige Arbeiten und Übersetzungen in den Schriften dieser Gesellschaft veröffentlicht. (Vgl. Zedler, Grosses vollständiges Lexicon, 36. Bd., Sp. 1320.) Z. 83 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. 1127. An Christian Garve.
2. Februar 1768.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek Wrocław. Sign.: HsM 1293. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 40, daneben auch von fremder Hand das Datum des Briefes 2. Feb. 68 und die Signatur HsM 1293. Erläuterungen: Antwort auf Garves Schreiben vom 20. und 24. Januar 1768. Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 2 Aufsatz] „Einige Gedanken über das Interessierende“. Vgl. hierzu Anm. 1125, zu Z. 67. Z. 2 Cousine] Nicht ermittelt. Vgl. hierzu Garves Schreiben an Gellert vom 20. Januar 1768 (Brief 1125), Z. 67–77. Z. 4 D o h n a ] Moritz Wilhelm, Graf zu Dohna. Vgl. Bd. II, Anm. 440, zu Z. 82. Der junge Graf zu Dohna hat schon 1760 Gellert gebeten, eine Liste der besten Werke aufzustellen, die ihm als Einführung in die schöngeistige Literatur dienen könnte. Gellert machte diese Liste für den Grafen (vgl. Brief 562 im 3. Band). Der erste Teil dieses Briefes, der vermutlich das Thema des Verstehens antiker Literatur behandelt, fehlt. Angeblich meint Gellert hier den Anfang des Schreibens an den Grafen zu Dohna vom März 1760 und dass er diesen Teil zu dem restlichen Brief nie beilegte. Z. 5 Schrift] „Versuch über die Prüfung der Fähigkeiten“. Vgl. hierzu Brief 1125, Z. 57–58. Z. 9 Weißen] Christian Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Der „Versuch über die Prüfung der Fähigkeiten“ erschien im 8. Band der „Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“, die Weiße edierte. Z. 10 Bibliotheck] „Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“. Garves Aufsatz erschien im 8. Band dieser Zeitschrift. Z. 16 Rector] Christian Gottfried Grubener. Er war 1761–1779 Rektor der Landesschule Pforta. (Vgl. K. C. G. Schmidt und F. K. Kraft, Die Landesschule Pforta, S. 197.) Z. 18 Feilitzsch] Ludwig Friedrich von Feilitzsch aus Weißbach studierte ab 1764 an der Landesschule Pforte und wurde am 19. Mai 1768 an der Universität Leipzig immatrikuliert. (Vgl. Schmidt und Kraft, Die Landesschule Pforte, S. 197 und Die iungere Matrikel der Universität Leipzig, S. 84). Z. 20 Vater] Nicht ermittelt. Z. 35/36 Reichen] Philipp Erasmus Reich, Teilinhaber der Firma Weidmanns Erben und Reich in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 39 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 39 Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 39 Tralles] Balthasar Ludwig Tralles. Vgl. Anm. 1093, zu Z. 12. Z. 44 S e h e r t o ß ] Baron Carl Heinrich Seherr-Toß auf Ludwigsdorf und Schönfeld. Vgl. Anm. 1126, zu Z. 77.
384
Nr. 1128
3. Februar 1768
1128. An Ernst Samuel Jacob Borchward.
3. Februar 1768.
Überlieferung: H: Stadtarchiv Hannover, Autographensammlung, Sammlung Culemann. 1 Seite beschrieben. Oben rechts steht von Borchward geschrieben: den 8ten Dec. durch Monsieur Bergius (vgl. Bd. I, Anm. 75, zu Z. 301). Daneben steht von fremder Hand die Nummer 137. D: J. P. Bamberger, Nachtrag zu C. F. Gellerts freundschaftlichen Briefen, Nr. 29, S. 76. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 385, S. 64–65. Erläuterungen: Über Ernst Samuel Jacob Borchward vgl. Bd. I, Anm. 29, Erläuterungen. Z. 1 Lieder] „Geistlicher Lieder“. Leipzig und Riga: J. F. Hartknoch, 1766. Eine zweite verbesserte Ausgabe erschien 1768. Das kleine Buch (nur 72 Seiten) enthält 25 Lieder, die sich durch ihre kurzen, einfachen Verse und klare Sprache auszeichnen. Z. 2/3 Verfasser] Christoph Friedrich Neander, 1724–1802, stammte aus Kurland, studierte in Halle Theologie und wurde 1754 Pastor in Gränzhof in Kurland. Durch Gellerts, Klopstocks und Cramers geistliche Lieder angeregt, begann er selbst geistliche Gedichte zu schreiben. (Vgl. Meusel, Lexikon der jetztlebenden teutschen Schriftsteller, 5. Bd., S. 391–392.) Z. 9 China] Als Arzneimittel wirkte China gegen Blut- und Säfteverlust. Eine Nebenwirkung dieses Mittels war, dass es bei fortgesetztem Gebrauch die Verdauung störte und Übelkeit und Magenschmerzen verursachte. Z. 10 Extracte] Extractum Chinae aquosum, ein wässriges Extrakt der Chinarinde. Z. 11 Hallerischen Thee] In der Franckeschen Stiftung in Halle gab es die bekannte Hallersche Apotheke, von der man Heilmittel bestellen konnte. In der Waisenhaus-Buchhandlung der Stiftung wurden Hefte gedruckt, in denen die Verwendung dieser Heilmittel beschrieben wurde. (Vgl. R. Wilson, Pious Traders in Medicine.) Z. 12 Ferber] Friedrich Wilhelm Ferber, Sekretär am Sächsischen Hof. Vgl. Bd. III, Anm. 685, zu Z. 87. Z. 12 Kupfer] Gemeint ist der 1767 verfertigte Kupferstich durch Johann Friedrich Bause. Vgl. Anm. 1117, zu Z. 3. 1129. An den Konrektor Schmidt.
4. Februar 1768.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagellon´ska, Krakau, Autographensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sign.: 1907.48). 1 Seite beschrieben. Teil eines Siegels erhalten. Umschlag: Monsieur Monsieur le Conrector Schmidt, à Erdeborn. Erläuterungen: Z. 7 „Habe Acht] Bibelzitat: Der erste Brief des Paulus an Timotheus, 4: 16. Z. 10 Erdeborn] Dorf ca. 10km südöstlich von Eisleben. Z. 11 Matthias] Nicht ermittelt. Z. 12 Schulenburg] Levin Friedrich IV. von der Schulenburg, 1738–1801. Vgl. Bd. II, Anm. 437, zu Z. 22 (Schulenburge). 1130. An Carl Christian Rothe.
6. Februar 1768.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Erläuterungen: Über Carl Christian Rothe vgl. Bd. III, Anm. 834, zu Z. 16. Z. 2 Grafen] Friedrich Anton Wedel-Jarlsberg, 1748–1811, wurde am 19. Mai 1769 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er wurde später Gesandter in London und Wien. (Vgl.Bobé, C. F. Gellert i hans Forhold til Danmark og danske Studerende i Leipzig, S. 27). Graf Friedrich Hartwig Wedel-Jarlsberg, 1749–1805, wurde auch am 19. Mai 1769 an derUniversität Leipzig immatrikuliert. Er wurde später Oberst. (Vgl. Bobé, C. F. Gellert i hans Forhold til Danmark og danske Studerende i Leipzig, S. 27).
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7. Februar 1768
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Eltern] Catharine Sophie Wilhelmine Gräfin Wedel, geb. v. Moltke (vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19) und Hannibal Graf Wedel (vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19). Koch] Nicht ermittelt. Seyfart] Christian Friedrich Seyfert, 1712–1785, wurde in Liebertwolkwitz bei Leipzig geboren, wo sein Vater, Christoph David, Pfarrer war. Er besuchte, wie auch Gellert, die Landesschule St. Afra in Meißen und studierte danach an der Universität Leipzig. In seinem Schreiben an Seyfert vom 22. März 1768 (Brief 1143) dankt Gellert für einige Nachrichten, die Herr Seyfert ihm geschickt hatte. Es geht hier wahrscheinlich um Auskunft über Karl Friedrich Wenzel (vgl. Anm. 1143, zu Z. 3), für den Gellert ein Testimonium schreiben sollte. Vgl. hierzu Brief 1143, Z. 5-.17.
1131. Von Christian Garve.
7. Februar 1768.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden. Sign.: Mscr. Dresd, fa. Nr. 149. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 3. Auch auf dieser Seite unter dem Datum steht von fremder Hand die Nummer 149. Auf der 4. Seite unten rechts befindet sich der Stempel der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 2. Februar 1768. Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 28 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 37 Felitsch] Ludwig Friedrich Feilitzsch. Vgl. Anm. 1127, zu Z. 18. Z. 37 Rectors] Christian Gottfried Grubener. Vgl. Anm. 1127, zu Z. 16. Z. 104 Kracker] Über die Geschichte des jungen Herrn Kracker von Schwarzenfeld. Vgl. Brief 1104, zu Z. 74 und Brief 1132, Z. 64–104 Z. 115 Onkle] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. 1132. Von Christian Garve.
13. Februar 1768.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden. Sign.: Mscr. Dresd. fa. Nr. 147. 4 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite in der Mitte steht von fremder Hand Garve. Links davon auch von fremder Hand die Nummer 1. Unter der Anrede steht von fremder Hand die Nummer 147. Unten auf der 1. Seite befindet sich der Stempel der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 15 Eltern] Anna Catharina Garve, geb. Förster (vgl. Anm. 1061, Erläuterungen) und Nathanael Garve (gest. 1747). Z. 40 Gärtner] Carl Christian Gärtner. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Gaertner). Z. 64 Kracker] Kracker von Schwarzenfeld. Vgl. Anm. 1104, zu Z. 74. Z. 67 Bruder] Nicht ermittelt. Z. 67 Mutter] Nicht ermittelt Z. 85 Schwester] Nicht ermittelt. Z. 85 Ackerthorf] Nicht ermittelt. Z. 110 Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 117 Eberten] Johann Jacob Ebert, 1737–1805, stammte wie Garve aus Breslau und kam 1756 auf die Universität Leipzig, wo er sich mit Gellert und Ernesti befreundete. 1760 erhielt er seinen Magister und damit das Recht mathematische und philosophische Collegia zu lesen. 1768 bekam er die Stelle eines Hofmeisters bei den Kindern des russischen Ministers v. Teplof in St. Petersburg. 1769 folgte er einem Ruf als Professor für Mathematik an die Universität Wittenberg. Er hat mehrere Lehrbücher für Mathematik veröffentlicht und war für sein „Jahrbuch zur belehrenden Unterhaltung für junge Damen“ (Leipzig 1795–1802) und die Wochenschriften „Fidibus“ (1768–1769, zusammen mit Carl Gottfried Küttner) und „Tapeten“ bekannt. Er gab auch „Fabeln für Kinder und junge Leute beiderlei Geschlechts“ heraus. (Vgl. ADB, 5. Bd., S.).
386
Nr. 1133
13. Februar 1768
1133. Von Christiane Caroline Lucius.
13. Februar 1768.
Überlieferung: D. F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange. Nr. 164, S. 525–534. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Antwort auf Lucius’Schreiben vom 7. Januar 1768. Über Christian Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 10 Wa g n e r ] Andreas Wagner, Geheimer Kammer- und Bergrat in Dresden. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 12 C r e u t z i g e r ] Georg Samuel Creuziger. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 26 Brief] In ihrem Schreiben vom 16. Dez. 1767 (Brief 1111) hatte Fräulein Lucius Gellert um ihren Brief vom 31. Okt. 1767 (Brief 1101) gebeten, damit sie ihn Herrn Seydel zeigen konnte. Z. 36 S o ra u ] Bis 1945 Stadt in der Niederlausitz im heutigen Polen mit Namen Mary. Z. 61 Wa g n e r ] Christiane Augusta Wagner, geb. Vaterin. Vgl. Bd. II, Anm. 369, zu Z. 34 (Wagner). Z. 62 Globig] In zweiter Ehe, die am 20. Mai 1767 begann, wurde der Oberkonsistorialpräsident Hans Gotthelf von Globig (vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20, Bräutigam) mit Henriette Erdmuthe von Dieskau (vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen) vermählt. Z. 66 E u g e n i e ] „Eugenie, drame en cinq actes“ von Pierre Augustine Caron de Beaumarchais (1732–1799). Die Uraufführung fand am 25. Juni 1767 in Paris statt. Eine deutsche Übersetzung erschien 1768. Z. 69 Schwester] Friederike Auguste Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32. Z. 71 Portrait] Gemeint ist der Kupferstich Gellerts durch Johann Friedrich Bause. Vgl. Anm. 1117, zu Z. 3. Z. 73 M a n t eu f el] Gottliebe Agnese v. Manteuffel, geb. Freiin von Blodowska, seit 1749 Witwe. Sie besaß das Rittergut Lauer in der Nähe von Leipzig. Z. 73 Zeisen ] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen. Z. 81 König] Friedrich Christian, Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 798, zu Z. 133. Er starb am 17. Dez. 1763. Z. 99 Trummer] Christian Gottlieb Trummer. Vgl. Anm. 1060, zu Z. 12. Z. 101 M e c h a u ] Jacob Wilhelm Mechau, 1745–1808, Zeichner, Radierer und Landschaftsmaler, übte sich bei Oeser (vgl. Bd. III, Anm. 579, zu Z. 23) in Leipzig. 1770 siedelte er nach Dresden über. (Vgl. Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künste, Bd. 24, S. 322.) Z. 117 Seid elin ] Christian David Seidelin (vgl. Bd. III, Anm. 754, zu Z. 8) war 1761–1763 Student in Leipzig. Erst 1770 erhielt er eine Stelle als Kapellan und wurde später Pastor an der Frauenkirche in Odense. (Vgl. Bobé, C. F. Gellert i hans Forhold til Danmark og danske Studerende i Leipzig, S. 26.) Z. 121 D u n c a n ] Claus Jacob Duncan (vgl. Bd. III, Anm. 791, zu Z. 14). Er wurde 1769 Kammerherr in Kopenhagen. Z. 129 Sch ö n f eld ] Johanna Erdmuth von Schönfeld (vgl. Bd. II, Anm. 437, Erläuterungen). Fräulein Lucius lernte das Fräulein Schönfeld bei einem Besuch in Leipzig kennen, den sie Ende Mai oder Anfang Juni 1765 unternahm. Seit April 1766 war Fräulein von Schönfeld mit dem Grafen Günther v. Bünau auf Dahlen vermählt. Vgl. hierzu Brief 945 im 4. Bd. der vorliegenden Ausgabe. Z. 129 L ö b n it z] Gut der Familie von Schönfeld bei Delitzsch. Z. 129 K ä n d l e r ] Ein östlicher Stadtteil der Stadt Limbach-Oberfrohna westlich von Chemnitz, damals im Besitz der Familie von Bünau. Z. 131 Bekanntschaft] Näheres über die Lebensümstände des Fräulein Schuberts (s. Z. 136) konnte nicht ermittelt werden. Z. 194 N e a n d e r ’s ] Christoph Friedrich Neander. Vgl. Anm. 1128, zu Z. 2/3. Neanders „Geistliche Lieder“ kamen 1766 heraus. Eine 2. Auflage erschien 1768. Z. 201 Oberpostkommissär] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 202 Schwägerin] Albertina Henriette Maria Gellert, geb. Wege, 1735–1805, stammte aus Gehren. Ihre Hochzeit mit Friedrich Lebrecht Gellert fand am 5. Febr. 1767 in Sangerhausen statt.
Nr. 1134
18. Februar 1768
387
Z. 204 Eltern] Carl Friedrich Lucius (vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82) und Christiane Sophie Lucius, geb. Franz. 1134. An Christian Garve.
18. Februar 1768.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek Wrocław. Sign.: HsM 1293. 1 Seite beschrieben. In Z. 16 wurde das Wort rechtschaffnen durchgestrichen. Oben in der Mitte der Seite steht von fremder Hand die Nummer 41, rechts davon auch von fremder Hand das Datum 18 Feb 68 und die Signatur der Handschrift HsM 1293. Lesarten: Z. 12 beygelegt hat] = beygelegt habe. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 2 Feilitzsch] Ludwig Friedrich Feilitzsch. Vgl. Anm. 1127, zu Z. 18. Z. 5 Eberten] Johann Jacob Ebert. Vgl. Anm. 1132, zu Z. 117. Z. 6 Prüfung] „Versuch über die Prüfung der Fähigkeiten“. Vgl. hierzu Anm. 1125, zu Z. 57. Z. 9 Gärtner] Carl Christian Gärtner, Professor am Collegium Carolinum in Braunschweig. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Gaertner). Z. 12 Flemming] Carl Georg Friedrich Graf von Flemming. Vgl. Anm. 1074, zu Z. 4. Graf Flemming starb am 19. August 1767. Z. 13 Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 14 Brief] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 15 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 15 Brief] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt warden. 1135. An einen Ungenannten.
27. Februar 1768.
Überlieferung: H: Versteigert, Meyer und Ernst, 17 (1931), Nr. 152, S. 36. 2 Seiten beschrieben, keine Textprobe. Die angegebene Beschreibung des Inhalts stammt aus dem Auktionskatalog. 1136. An Johanna Wilhelmina Biehle.
28. Februar 1768.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt oben rechts die Nummer 113 von fremder Hand geschrieben. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 4 Kinder] Vgl. Brief 1123, Z. 5–9, wo Gellert schreibt, dass er die Unkosten für die Schule für ein Paar Kinder auf sich nehmen wollte. Z. 7 Neanders Lieder] „Geistliche Lieder“ von Christoph Friedrich Neander, 2. Auflage 1768. Vgl. hierzu Anm. 1128, zu Z. 1. Z. 9 Fritzen] Friedrich Biehle, Buchbinder in Hainichen. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. Z. 13 Hunger] David Albin Hunger, Diakon in Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 9 (Diaconum). Z. 15/16 Stadtschreiber] Friedrich Wilhelm Hartmann. Vgl. Anm. 1083, zu Z. 9. Z. 19/20 Tilling] Johann Christian Tilling, Arzt und Professor der Medizin an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 124, zu Z. 5. Dr. Tilling hatte Gellert 1753 und 1754 nach Karlsbad begleitet. Z. 24 Gabrielen] Gabriel Christlieb Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 19. Z. 24/25 Heinecke] Gottlob Heinicke, Bürgermeister in Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 425, zu Z. 7. Z. 25 Hausverwalter] Johann Paul Götz. Vgl. Anm. 1155, zu Z. 14.
388
Nr. 1137
1. März 1768
1137. An Moritz Wilhelm Schlesier.
1. März 1768.
Überlieferung: H: Goethe und Schiller Archiv, Weimar. Sign.: 13/762–14/762. 1 Seite beschrieben. Oben links steht von fremder Hand das Datum 1. 3. 1768. Adresse: À Monsieur Monsieur Schlesier, Maitre aux Arts et Pasteur de l’Eglise de Wolkwitz à Wolkwitz. Erläuterungen: Über Moritz Wilhelm Schlesier vgl. Bd. III, Anm. 586, zu Z. 52. Schlesier war seit 1762 Pfarrer in Liebertwolkwitz, einem Gut der Familie Vitzthum von Eckstädt. Z. 2 Neanderschen] „Geistliche Lieder. Zweyte verbesserte Ausgabe“ von Christoph Friedrich Neander erschien 1768. Die erste Ausgabe kam 1766 heraus. Vgl. hierzu Anm. 1128, zu Z. 1 und 2/3. Z. 3 Frau] Catharina Gottwertha Schlesier, geb. Weinmar, 1734–1778, aus Liebertwolkwitz, war seit Sept. 1764 mit Moritz Wilhelm Schlesier verheiratet. (Auskunft des Ev.Luth. Pfarramtes in Liebertwolkwitz.) Z. 5 zwanzig Jahre] Neander wurde 1724 geboren, war also schon 44 Jahre alt. 1138. An Christiane Caroline Lucius.
1. März 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 386, S. 65. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 165, S. 534–535. Original verschollen. Erläuterungen: Antwort auf Fräulein Lucius’ Schreiben vom 13. Februar 1768. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 3 S e y d e l n ] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. In ihrem Schreiben an Gellert vom 16. Dez. 1767 hatte Fräulein Lucius Gellert um ihren Brief vom 31. Oktober 1767 gebeten. Angeblich fürchtete Seydel, dass in diesem Brief etwas gegen ihn und seine Bemühungen um eine Stelle in Sorau stand. Z. 4 Brief] Gemeint ist Fräulein Lucius’ Schreiben an Gellert vom 31. Oktober 1767. (Brief 1101). Z. 4 N e a n d e r ’s ] Christoph Friedrich Neander. Vgl. Anm. 1128, zu Z. 2/3. Z. 4 Lieder] „Geistliche Lieder“ von Christoph Friedrich Neander. Die kleine Ausgabe erschien 1766, eine 2. Ausgabe dieser Lieder kam 1768 heraus. Vgl. hierzu Anm. 1128, zu Z. 1 und 2/3. Z. 8 Weiße ] Chrisitan Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Z. 8 Bibliothek] „Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“, herausgegeben von Christian Felix Weiße. Folgende Erwähnung der „Geistliche(n) Lieder“ erschien im 6. Band, 1. Stück der „Neue(n) Bibliothek …: Riga und Leipzig. Bey Joh. Friedr. Hartknoch, C. F. Neanders geistliche Lieder (86 S.). Wir wissen nicht, wie wir diese Lieder so lange haben übersehen können, da sie schon vor 2 Jahren zu Vorschein gekommen. Vermuthlich hat uns der vorgesetzte Name hintergangen, daß wir sie für des alten Neanders aufgewärmte Lieder gehalten, oder weil überhaupt die Herren in Ander ein wenig verdächtig sind. Der Raum erlaubt es uns nicht, Proben daraus anzuführen. Unsere Leser müssen uns also einmal aufs Wort glauben, wenn wir sie den besten geistlichen Liedern an die Seite setzen. (S. 144). Z. 9 Ern est i] Johann August Ernesti. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Z. 9 seinigen] „Neue Theologische Bibliothek, darinnen von den neuesten theologischen Büchern und Schriften Nachricht gegeben wird“. Neanders „Geistliche Lieder“ wurden im 10. Band, 2. Stück, 1769, S. 174–178 behandelt. Der Anfang der Rezension lautet: Riga. Bey Johann Friedrich Hartknoch ist eine neue Auflage von C. F. Neanders geistlichen Liedern herausgekommen, worinnen wir eine Menge Verbesserungen bemerkt haben. Wir glauben nicht, daß es nöthig seyn wird, diese schönen Lieder, die
Nr. 1139
Z. 18
6. März 1768
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ohnedem schon bekannt genug sind, unsern Lesern zu empfehlen. Sie empfehlen sich selbst durch die Schönheit der Poesie, Richtigkeit der Gedanken, und Reinigkeit der Sprache; und insonderheit die Klarheit, Leichtigkeit der Ausdrücke, durch die sie allen verständlich sind; vielleicht einige wenige ausgenommen. Und dieß ist ja eine Haupttugend für Lieder, die von allgemeinem Gebrauche seyn sollen. Der Hr. Verf. hat auf eine geschickte Art, die beyden vornehmsten Klippen vermieden, woran unsre Liederdichter gemeiniglich zu verunglücken pflegen. Seine Schreibart ist weder so erhaben und dunkel, daß man einen Ausleger dabey nöthig hätte, oder sie erst in Gedanken ins hebräische, lateinische und griechische übersetzen müßte, noch so niedrig und platt, daß Leute von gutem Geschmacke dadurch abgeschreckt werden könnten. Es folgen dann der Text des Liedes „Morgenlied“ und eine Liste von Verbesserung, die Neander in dieser 2. Auflage gemacht hat. Danach gibt Ernesti eine weitere Liste von Verbesserungen, die gemacht werden sollten, wenn die Lieder einen allgemeinen Gebrauch haben, und allen verständlich werden sollen (S. 178). Z e i s ] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen und Bd. III, Anm. 760, zu Z. 97.
1139. An Joachim Gottsche von Moltke.
6. März 1768.
Überlieferung: h: Reichsarchiv, Kopenhagen. Handschriften der Soroe Akademie in Johan Bülows efterladte samlinger: Breve og digte fra Chr. F. Gellert til forskellige unge danske adelsmaend. Erläuterungen: Über Joachim Gottsche von Moltke vgl. Bd. III, Anm. 797, Erläuterungen. Z. 7 Vater] Adam Gottlob von Moltke. Vgl. Bd. II, Anm. 318, zu Z. 14 (Moltken). Z. 7 Wedel] Catharina Sophie Wilhelmina von Wedel, geb. v. Moltke, Gottsche von Moltkes Schwester. Vgl. Bd. IV, Anm. 892, zu Z. 6. 1140. An Johann Adolf Schlegel.
7. März 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Autographensammlung Kestner, II A IV. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben rechts steht von fremder Hand das Datum 1768 März 3. Daneben auch von fremder Hand die Nummer 96. Erläuterungen: Antwort auf Schlegels Schreiben vom 30. November 1767. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 11 Abhandlungen] Der Vorschlag, die besten Aufsätze aus den moralischen Vorlesungen auszusondern und sie als moralische Abhandlungen herauszugeben, befindet sich in Schlegels Brief vom 30. Nov. 1767. (Brief 1107, Z. 29–30). Z. 26 Beaumont] „Auszug aus der alten Geschichte, zur Unterweisung der Kinder, nach dem Französischen der Frau le Prince de Beaumont, mit einer Vorrede“ erschien in zwei Teilen, 1766 und 1768 in Leipzig bei Weidmanns Erben und Reich. Vgl. hierzu Anm. 1082, zu Z. 12 (Beaumont). Z. 33 Rollin] Charles Rollin, „Anweisung wie man die freyen Künste lehren und lernen soll. Aus dem Französischen übersetzt.“ Z. 33 Weissens] Christian Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Z. 33 Frau] 1763 heiratete Weiße die Tochter des Leipziger Appellationsrats und Professors, Friedrich Plattner (vgl. Bd. II, Anm. 520, zu Z. 30, Doctor Plattner). Z. 35 Bruder] Johann Elias Schlegel. Vgl. Bd. I, Anm. 2, Erläuterungen. Z. 37/38 Liedes vom Gebet] Gellerts Lied „Das Gebet“ erschien 1757 als drittes Lied in der Sammlung „Geistliche Oden und Lieder von C. F. Gellert“. Als 1763 J. G. Zollikofer in Leipzig mit Unterstützung von C. F. Weiße eine verbesserte Sammlung von Kirchenliedern vorbereitete, nahm er Schlegels Verbesserungen und Veränderungen in sein Werk auf (vgl. Brief 971 vom 24. Dez. 1765 im 4.Band der vorliegenden Ausgabe). Die Sammlung erschien 1766 unter dem Titel „Neues Gesangbuch, oder Sammlung der besten geistlichen Lieder und Gesänge, zum Gebrauche bey dem öffentlichen
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Z. 38
Z. 40 Z. 41 Z. 43
Z. 44 Z. 44
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13. März 1768
Gottesdienste“, Leipzig, 1766. Die Sammlung enthält durchgängig veränderte und verbesserte alte Lieder und teilweise veränderte Lieder von Gellert, J. A. Cramer, J. A. Schlegel und anderen. Der erste Vers vom Lied „Das Gebet“ hieß im Original Dein Heil, o Christ, nicht zu verscherzen … und erscheint in Zollikofers Ausgabe als Dein Heil, mein Geist, nicht zu verscherzen … Im Original enthält dieses Lied 16 Strophen, im „Neuen Gesangbuch“ nur 6 Strophen. Berlinische] Gemeint ist die Ausgabe „Lieder für den öffentlichen Gottesdienst“ herausgegeben 1765 von dem Oberkonsistorialrat in Berlin Johann Samuel Dietrich unter anderen. Diese Sammlung enthält 236 Lieder, 42 davon von Dietrich selbst, sowohl als 26 Nachbildungen älterer Lieder von ihm. Die Herausgeber betonen, dass sie die alten Kernlieder verändern wollten, um ihnen ein modisches Gewand anzulegen. Vgl. hierzu Anm. 1107, zu Z. 34. Hübsch] Johann Daniel Hübsch, J. A. Schlegels Schwager, war seit 1767 Student an der Universität Leipzig. Vgl. Anm. 1082, zu Z. 2. Globig] Hans Gotthelf von Globig, Präsident des Oberkonsistoriums in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20 (Bräutigam). Apeln] Andreas Dietrich Apel, ein reicher Handels- und Kaufmann in Leipzig. Sein Haus am Markt war auch als Königshaus bekannt, da der sächsische Kurfürst zu Messezeiten und während des Siebenjährigen Krieges Friedrich II. hier logierten. (Vgl. O. E. Schmidt, Minister Graf Brühl, S. 225.) Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Kinder] Georg August Bonaventura (vgl. Bd. I, Anm. 233, zu Z. 40), Carl August Moritz (vgl. Bd. II, Anm. 300, zu Z. 66, Sohn), Johann Carl Fürchtegott, Gellerts Patenkind (vgl. Bd. II, Anm. 389, zu Z. 12), Erdmuthe Charlotte Friederike (vgl. Bd. III, Anm. 550, zu Z. 52), Henriette Wilhelmine (vgl. Bd. III, Anm. 752, zu Z. 29), Carl Christian August (vgl. Bd. IV, Anm. 772, zu Z. 12), Friedrich Anton Heinrich 1764–1784) und August Wilhelm (1767–1845).
1141. An Johanna Erdmuth von Bünau.
13. März 1768.
Überlieferung: Im Besitz der Familie Sahrer v. Sahr von Schönberg, Leipzig. 3 Seiten beschrieben. Siegel erhalten. Adresse: Pour Madame La Comtesse de Bünau. Nebst einem Buche. D: J. B. Hirschfeld, Gellerts Briefe an Fräulein Erdmuth von Schönfeld, nachmals Gräfin Bünau von Dahlen, aus den Jahren 1758–1768, S. 250–251. Erläuterungen: Über Johanna Erdmuth von Bünau, geb. v. Schönfeld, vgl. Bd. II, Anm. 437, Erläuterungen. Z. 3 Mama] Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt, geb. v. Fullen, verw. v. Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). Z. 7 R u h e] „Die Ruhe auf dem Lande“, Gotha, 1767 in 2 Bänden. Eine 2. Auflage erschien 1768. Z. 7 Landgeistlichen] Ludwig Christoph Schmahling, Pfarrer in Wülfingerode, danach in Trebra und Grazungen (heute Friedrichsthal) in der Grafschaft Hohenstein, Mitgleid der Gesellschaft der freien Künste in Leipzig. Vgl. Hirschfeld, S. 250, Fußnote.) Z. 9 Heyern] Gottlieb Leberecht Heyer, Pastor in Wölkau. Vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29 (Heyer). Z. 9 Gemahle] Günther von Bünau. Vgl. Bd. IV, Anm. 994, zu Z. 10. Z. 18 Sohne] Heinrich von Bünau, geb. 17. Juni 1767 in Störmthal. Er starb schon am 31. März 1777 in Leipzig. Z. 22 Iden] Gottlieb Heinrich Iden, 1735–1803, studierte 1756 an der Universität Leipzig und erhielt im März 1767 seinen Magister. 1769 wurde er Sonnabendprediger an der
Nr. 1142
16. März 1768
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Nikolai Kirche in Leipzig und 1773 Katechet an der Leipziger Petri Kirche. (Vgl. Grünberg, Sächsisches Pfarrerbuch, Bd. 2, Teil 1, S. 385.) Z. 23/24 subleviren] = unterstützen, erleichtern. Latein: sublevare. Z. 25 Welkau] = Wölkau, Gut der Familie Vitzthum von Eckstädt bei Leipzig. 1142. An Johann Adolf Schlegel.
16. März 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV, 2 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 1 Schiebler] Daniel Schiebeler, geb. 1741 in Hamburg als Sohn eines Kaufmanns, studierte 1763 in Göttingen und ab 1765 in Leipzig, wo er am 3. März 1768 auf Grund seiner Dissertation „De modo poenarum“ den Doktorgrad erwarb. Im gleichen Jahr wurde er juristischer Kanonikus in Hamburg, starb aber, schon lange hypochondrisch kränkelnd, am 19. August 1771 an der Schwindsucht. Dr. Schiebeler war schon als Jüngling in verschiedenen Fremdsprachen (Französisch, Englisch, Italienisch und Spanisch) begabt und veröffentlichte in Zeitungen, besonders im „Hamburgischen Correspondenten“ poetische Versuche in diesen Sprachen. Seine „Musikalische(n) Gedichte von S**“ erschien im Herbst 1769. J. J. Eschenburg gab 1773 seine „Auserlesene(n) Gedichte“ heraus. (Vgl. ADB, 31. Bd., S. 176–178.) Z. 4 Stemmlers] Johann Christian Stemler, 1701–1773, war ab 1751 Professor für Theologie und Pastor an der Thomaskirche in Leipzig und 1755 Superintendent und Domherr. Sein theologischer Standpunkt war der einer gemäßigten Orthodoxie, aber ohne Streitsucht. Im Jahr 1767 gab Stemler in Leipzig folgende Programma heraus: „Programma quo commendatur merita Martini Chemnitii in explicanda et asserenda orthodoxa Ecclesiae Evangelico-Lutheranae doctrina de incarnatione Jesu Christi“. „Programma de cura stipendiorum litterariorum sapienter imperate“. „Programma de vera fictaque certaminis apostolici historia“. „Programma de falsis additamentis historiae resurrectionis Jesu Christi“. Z. 4 Neanders] Ludwig Christoph Neander (vgl. Anm. 1128, zu Z. 2/3). Seine ersten „Geistliche(n) Lieder“ erschienen 1766. Eine zweite Ausgabe seiner Lieder kam 1768 heraus. Z. 7 Frauen] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 350, zu Z. 21. Z. 8 Vorlesung] „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit“. Die Vorlesung fand am 12. Oktober 1767 in Leipzig statt. Z. 9 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Z. 11/12 Abhandlung] „Von der Vortrefflichkeit und Würde der Andacht“. Schon 1757 hatte Gellert diese Abhandlung an Schlegel geschickt, da sie als Anhang zu den „Geistliche(n) Oden und Lieder(n)“ gedacht war (vgl. Bd. II, Brief 331). Sie erschien aber erst 1769 im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ (S. 1–18). Z. 13 Auflage] „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“. Leipzig: M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1769. Z. 14 Reich] Philipp Erasmus Reich, Teilinhaber der Firma Weidmanns Erben und Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 15 Vorlesungen] Diese moralischen Vorlesungen tragen die Titel „Von der natürlichen Empfindung des Guten und Bösen, des Löblichen und Schändlichen“, „Von dem Vorzuge der heutigen Moral vor der Moral der alten Philosophen, und von der Schrecklichkeit der freygeisterischen Moral“, „In wie fern die Tugend der Weg zur Glückseligkeit sey, und worinnen das Wesen der Tugend bestehe“, „Allgemeine Mittel, zur Tugend zu gelangen und sie zu vermehren“ (erste und zweite Regel), „Allgemeine Mittel, zur Tugend zu gelangen und sie zu vermehren“, (dritte und vierte Regel), „Allgemeine Mittel zur Tugend zu gelangen und sie zu vermehren“, (fünfte Regel), „Allgemeine Mittel, zur
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Z. 15 Z. 16 Z. 30 Z. 31 Z. 32 Z. 32 Z. 32 Z. 39
Z. 39
Z. 41 Z. 41
Nr. 1143
22. März 1768
Tugend zu gelangen und sie zu Vermehren“ (neunte Regel), „Von der Sorgfalt für die Gesundheit des Körpers“, „Von den Fehlern, welche der vernünftigen Sorge für die Gesundheit des Leibes entgegen stehen, desgleichen von der Sorgfalt, einen festen und dauerhaften Körper zu erlangen“. vierte] „Von dem Unterschiede der philosophischen Moral und der Moral der Religion“. neunte] „Allgemeine Mittel, zur Tugend zu gelangen und sie zu vermehren“ (sechste, siebte und achte Regel). Pathen] Johann Carl Fürchtegott Schlegel, geb. 1758. Vgl. Bd. II, Anm. 389, zu Z. 12. Kindern] Schlegel hatte damals acht Kinder. Vgl. Anm. Anm. 1140, zu Z. 44 (Kinder). Heinen] Johann Abraham Heyne, Arzt am St. Georgen-Krankenhaus in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Frau] Albertina Henrietta Maria Gellert, geb. Wege. Sie war seit 5. Februar 1767 mit Gellerts Bruder verheiratet. Lustspiele] „C. F. Gellerts Lustspiele“, Leipzig: Wendler, 1747, wurden mehrmals verlegt (1750, 1755 und 1763). Sie erschienen alle im dritten Teil der „Sämmtliche(n) Schriften“, 1769–1774 von Schlegel und Heyer herausgegeben. Gleich nachdem sie erschienen, wurden diese Lustspiele in einigen der damaligen Zeitschriften kritisch angegriffen (vgl. Bd. I, Anm. 25, zu Z. 10). Briefe] „Briefe, nebst einer praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen“, Leipzig: Wendler, 1751 (2. Auflage 1756). Andere Auflagen erschienen 1758, 1763 und 1769). Diese Briefe wurden dann auch im 4. Teil der „Sämmtliche(n) Schriften“ Gellerts gedruckt. Vgl. hierzu Bd. I, Anm. 59, zu Z. 4. Bruder] Johann August Schlegel, Pastor in Pattensen bei Hannover. Vgl. Bd. I, Anm. 86, zu Z. 22. zweiter Band] „Predigten über die ganze Leidensgeschichte Jesu Christi, denen dieselbe übersetzt, aus allen Evangelisten zusammen gezogen, und mit Anmerkungen erläutert, beygefügt ist. Zweyter Theil (bis zur Ausführung seiner Kreuzigung)“. Leipzig, 1769.
1143. An Christina Friedrich Seyfert.
22. März 1768.
Überlieferung: Schiller-Nationalmuseum Marbach a. N. Sign.: Z 2182. 1 Seite beschrieben. Siegel erhalten. Oben auf der rechten Seite befindet sich der Stempel des Schillermuseums Marbach a. N. und darüber mit Bleistift von fremder Hand geschrieben die Signatur Z 2182. Adresse: Pour Mr. Seiffer. (sic). Auf dem Umschlag steht von fremder Hand Großvater Prof. Osters Oberamtm. Hofrat in Lauchstedt + stud. 1765 in Leipzig. Unter diesem Vermerk steht von fremder Hand groß geschrieben Brief v. Gellert an Lesarten: Z. 13 großem] = großen. Klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Über Christian Friedrich Seyffert vgl. Anm. 1130, zu Z. 12. Z. 3 Wenzeln] Carl Friedrich Wenzel, 1740–1793, aus Dresden, war zuerst Buchbinder, dann drei Jahre, 1766–1769, Student an der Universität Leipzig. Er interessierte sich hauptsächlich für Mathematik, Physik und Chemie. Gellert erwähnt, dass er einen heftigen und unruhigen Charakter besaß. Aus Abenteuerlust wurde er Seemann und kam schließlich 1780 als Chemiker nach Freiberg. 1785 wurde er Oberhüttenamtsassessor und 1789 Assistent zu Gellerts Bruder, Christlieb Ehregott, (vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 10) bei der Oberhüttenverwaltung in Freiberg. 1144. An Johann Ludwig Harscher.
23. März 1768.
Überlieferung: H: Universytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagellon´ska, Krakau, Autographensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 4 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen.
Nr. 1145 Z. 3
Z. 16 Z. 18 Z. 21 Z. 22 Z. 25 Z. 25 Z. 26 Z. 28 Z. 28
Z. 31 Z. 33 Z. 38 Z. 38 Z. 43 Z. 44 Z. 44 Z. 47 Z. 51
23. März 1768
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Zuhörer] Peter Heinrich von Lilienfeld. Er wurde im August 1766 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Gestorben ist er 1771 in Reval (heute: Tallinn). (Vgl. Napiersky, Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrtenlexikon der Provinzen Livland und Kurland, S. 65.) Tochter] Eleonora Elisabetta Harscher. Vgl. Bd. III, Anm. 735, zu Z. 28. D i e R u h e ] „Die Ruhe auf dem Lande“ von Ludwig Christoph Schmahling. Vgl. Anm. 1141, zu Z. 7 (Ruhe). S c h m a h l i n g ] Ludwig Christoph Schmahling. Vgl. Anm. 1141, zu Z. 7 (Landgeistlichen). N e a n d e r s ] „Geistliche Lieder“ von Christoph Friedrich Neander. Vgl. hierzu Anm. 1128, zu Z. 1 und 2/3. Werk] „Betrachtungen über die vornehmsten Wahrheiten der Religion“, 1. Teil, 1768. J e r u s a l e m ] Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem. Vgl. Bd. I, Anm. 39, zu Z. 5 (Jerusalem). R e i c h ] Philipp Erasmus Reich, Teilinhaber der Firma Weidmanns Erben und Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Toussaint] François Vincent Toussaint, 1715–1772, Professor an der Militärakademie in Berlin. Fabeln] „Extrait des oeuvres de Mr. Gellert, contenant ses Apologues, ses Fables et ses Histoires, traduit de l’allemand en françois par M. Toussaint Avocat au parlement der Paris, de l’Academie Royale de Prusse. Volume premier à Züllichow, au depens de la maison des Orphelins et de Frommann“, 1768. Manuscripte] „Favole e Racconti del celeberrimo Gellert. Tradoti in prosa poetica Toscana da G. I. G. di Fraporta. I. Lettore della lingua italiana nell’universita di Lipsia“, Leipzig: B. C. Breitkopf, 1770. Verfasser] Johann Joseph Ignatz von Fraporta (Ignazio Giuseppe di Fraporta), Lektor für italienische Sprache in Leipzig bis 1775. Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Vorlesung] „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit“. Vgl. hierzu Anm. 1096, zu Z. 4. Wieler] Johann Christopher Wieler. Vgl. Anm. 1116, zu Z. 1. Die hier erwähnten Briefe Gellerts an Wieler sind verschollen. Gattinn] Anna Catharina Harscher, geb. Gruber. Vgl. Bd. II, Anm. 451, zu Z. 14. Kinde] Johann Daniel, Christian, Jacob und Eleonora Elisabetta Harscher. Vgl. Bd. III, Anm. 735, zu Z. 28. Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Lilienfeld] Peter Heinrich von Lilienfeld, s.o. zu Z. 3.
1145. An Christian Garve.
23. März 1768.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek, Wrocław. Sign.: HsM 1293. 1 Seite beschrieben. Oben in der Mitte der Seite steht von fremder Hand die Nummer 42. Links davon steht auch von fremder Hand das Datum 23 Märtz 68, darunter die Signatur HsM 1293. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4 Z. 5 E b e r t i s c h e ] Gemeint ist die Wohnung in Leipzig, die Johann Jacob Ebert (vgl. Anm. 1132, zu Z. 117) gemietet hatte. Ebert hatte die Hofmeisterstelle beim russischen Minister v. Teplof in St. Petersburg bekommen und musste diese Wohnung aufgeben. Z. 7/8 Reichen] Philipp Erasmus Reich, Teilinhaber der Firma Weidmanns Erben und Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 10 Bändchen] Garve galt als Vorläufer der Verfasser von Essays, aber seine deutschen Aufsätze sind nie in einer geordneten Sammlung erschienen. Einige seiner Abhandlungen
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aus Nicolais „Neue(r) Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“ wurden 1779 in der „Sammlung einiger Abhandlungen von Christian Garve“ gedruckt. (vgl. hierzu ADB, 8. Bd., S. 385.) Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Onkel] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Craussen] Carl Wilhelm Christian Freiherr von Craussen. Vgl. Bd. I, Anm. 74, Erläuterungen. Der hier erwähnte Brief Gellerts an den Freiherrn von Craussen konnte nicht ermmittelt werden. Tralles] Balthasar Ludwig Tralles. Vgl. Anm. 1093, zu Z. 12.
Z. 21
26. März 1768
1146. An einen Ungenannten.
26. März 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Römer. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links steht von fremder Hand 339 savant Erläuterungen: Z. 11 M e n g d e n ] Gotthardt Johann v. Mengden. Vgl. Anm. 1105, zu Z. 6. Z. 17 Leu t h ier] Ernst Valentin Leuthier. Vgl. Anm. 1105, zu Z. 8. Z. 21 G ä r t n e r ] Carl Christian Gärtner, Professor für Moral und Beredsamkeit am Collegium Carolinm in Braunschweig. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Gaertner). Z. 26 vier Landsleuten] Gemeint sind Hermann Ludwig von Löwenstern, Gotthardt Johann v. Mengden, Carl Gustav v. Straelborn und Peter Heinrich v. Lilienfeld. Z. 35 L ö wen st ern ] Hermann Ludwig von Löwenstern aus Liefland wurde am 7. November 1767 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Vorher (ab 1763) hatte er am Collegium Carolinum in Braunschweig studiert. 1773 heiratete er Hedwig Margarita Stael von Holstein (1756–1779). Sein Sohn gleichen Namens (1777–1836) war bekannt durch seine Tagebücher von seinen Reisen (Teil 1: 1793–1801, Teil 2: 1803–1806,Teil 3: 1806–1815). 1147. An Christian Garve.
2. April 1768.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek, Wrocław. Sign.: HsM 1293. 1 Seite beschrieben. Oben in der Mitte der Seite steht von fremder Hand die Nummer 43, daneben auch von fremder Hand das Datum 2 Ap 68, darunter die Signatur HsM 1293. Adresse: A Monsieur Monsieur Garve, Maitre és Arts, à Breslau. Auf dem Umschlag befindet sich der Stempel der Universitätsbibliothek. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 4 Disputation] „De Ratione scribendi Historiam Philosophiae Libellvs ad impetrande ivra et privilegia Magistri Lipsiensis. D. XVIII. Ivn. A. C. N. 1768. Defendit Christianvs Garve, Vratislav. A. M. Horis Antemeridianis sine socio Pomeridianis assvmto ad Respondendvm. Io. Christiano Lederero, Kalkrevthensi Misnico, Lipsiae. Litteris Breitkopfianis“. 28 Seiten. Z. 6 Ebert] Johann Jacob Ebert. Vgl. Anm. 1132, zu Z. 117. Magister Ebert hatte 1768 die Stelle als Hofmeister beim russischen Minister von Teplof in St. Petersburg erhalten. Z. 7 Berlin] Gellert bezieht sich auf die unbesetzte Hofmeisterstelle für den Sohn des preußischen Staatsministers Ernst Wilhelm von Schlabrendorf, dessen Sohn Gustav auf die Universität Frankfurt an der Oder gehen sollte. Diese Stelle bekam jedoch Traugott Andreas Biedermann. Vgl. hierzu Anm. 1103, zu Z. 5.
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13. April 1768
1148. An Herrn Reichel.
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13. April 1768.
Überlieferung: H: Veste, Coburg, Sign.: IV, 678. 2 Seiten beschrieben. Adresse: A Monsieur Monsieur Reichel, Candidat en Theologie, à Sagan Lesarten: Z. 3 JungenHerrn] Im Brieftext als ein Wort geschrieben. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers, außer dass er damals in Sagan wohnte und Theologie studiert hatte, konnte nicht ermittelt werden. Z. 8 Kinder] Nicht ermittelt. Z. 12 Befiel] Bibelzitat: Psalm 37: 5. 1149. Von Johann Adolf Schlegel.
14. April 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 18 Seiten beschrieben. Am Ende der 4. Seite steht von Gellert geschrieben: Diesen halben Brief bitte ich mir ja wieder aus. Lesarten: Z. 204 ein tiefsinnige] = eine tiefsinnige. Klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 7. März 1768. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 12 ältesten Sohn] Georg Adolph Bonaventura Schlegel. Vgl. Bd. III, Anm. 772, zu Z. 12. Er hat die Universität Leipzig nicht besucht. Z. 13 Vorlesungen] Über Schlegels Vorschlag die moralischen Vorlesungen zu veröffentlichen vgl. Schlegels Schreiben vom 30. November 1767 (Brief 1107) und Gellerts Antwort darauf vom 7. März 1768 (Brief 1140). Z. 17 Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Z. 18 Rehberg] Johann Friedrich Rehberg, Schatzmeister in Hannover. Vgl. Bd. II, Anm. 471, zu Z. 18 (Rehbergischen). Z. 18 Frau] Frau Rehberg war eine geborene St. Martin. Die Familie ließ den Namen verdeutschen als Siemerding. (Vgl. ADB, Bd., 27, S. 571.) Z. 19 Käysers] Christian Bernhard Kayser, Oberpfarrer in Markoldendorf. Vgl. Bd. III, Anm. 680, zu Z. 11. Z. 20 Klockenbrink] Friedrich Arnold Klockenbrinck, 1742–1795, stammte aus Schnakenburg im Lüneburgischen. Er besuchte 1762 das Collegium Carolinum in Braunschweig und 1764 die Universistät Leipzig. Seine Beziehungen zu Gellert wurden in Schlichtegrolls „Nekrolog auf das Jahr 1795“ folgendermaßen beschrieben: Um Gellert kennen zu lernen und dessen Vorlesungen über die Moral zu hören, bekam Klockenbring die größte Neigung, sein Studium in Leipzig fortzusetzen. Dieser Wunsch ward um so lebhafter, da der junge Baron v. L. auch hingehen sollte, und er daher in dem angenehmen Verhältnisse bleiben konnte, in welchen er … stand. Gärtner versprach ihm die besten Empfehlungen an G ellert mitzugeben, und im April 1764 verließ er Braunschweig mit leichtem Herzen … In Leipzig wohnte Klockenbring im schwarzen Brette, mit Gellert in einem Hause; ungeachtet Gärtners Empfehlungen war das Verhältniß mit Gellert nicht dasjenige, was G ärtner für Klockenbring davon gehofft hatte. G ellert s Hypochondrie scheuchte diesen zurück; es war ihm nicht möglich, offenes Zutrauen zu ihm zu fassen; auf der anderen Seite war Kl ocken b rin g s Witz zu lebhaft und stechend für Ge llert, auch hielt er den jungen Menschen für viel mehr Weltkind, als er wirklich war. Ein Vorfall, wobey Klockenbring unschuldig verläumdet ward, brachte sie völlig auseinander. Kl o c k e n b r i n g hatte nämlich Bekanntschaft mit mehrern jungen Leuten gemacht, welche eben so gern, als er, der großen freyen Natur genossen, und eben so beschränkt in ihren Vermögungsumständen
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waren. Während einer Ferienzeit beschlossen sie, eine Reise zu Fuß nach den benachbarten Orten zu machen; diese Art zu reisen war damals noch nicht mit dem Zeichen des Genies gestempelt; im Gegentheil fanden die mehresten ernsthaften Leuten und unter ihnen Gellert , es sey durchaus gegen den Anstand, welchen Studirende zu beobachten haben. Indeß ging die Reise dem ungeachtet vor sich, und wenig geübt darinn, war weder Zeit noch Geld gehörig berechnet. In einem kleinen Orte, noch fünf Meilen von Leipzig , fehlte es gänzlich an Baarschaft; es ward daher gelooset, wer etwas zum Pfande da lassen sollte, und das Schicksal traf Klockenbring , auf dessen Uhr einige Louis d’or vorgeschossen wurden. Zwey Tage darauf, nachdem die Collegia schon ihren Anfang genommen hatten, kamen die Reisenden erst zurück. Dies alles ward G ellerten mit den gehäßigsten Zusätzen hinterbracht, und dieser stellte Kl ockenbring zwar sehr gutmeynend, aber mit Vortheil gegen ihn, darüber zur Rede. Kl ockenbring fühlte, daß ihm Unrecht geschah; er antwortete nicht viel, aber sein Herz entfernte sich auf immer von G ellert. Diese Art der Störrigkeit schien von jeher in Klockenbrings Charakter zu liegen, daß die unangenehmen Eindrücke, welche ihm erregt worden, es sey nun durch Menschen oder durch Dinge, sich nie verloren, und er sich denenjenigen nie wieder nähern konnte, welche ihn einmal von sich entfernt hatten. Indeß besuchte Klo ck en b rin g Gellert s Vorlesungen nach wie vor; erachtete ihn immer, aber lieben konnte er ihn nicht mehr. (Vgl. Schlichtegroll, Nekrolog auf das Jahr 1795, S. 214–216.) Klockenbring verließ Leipzig und studierte zwei Jahre an der Universität Göttingen. Danach bekam er eine Hauslehrerstelle bei dem Kommissar Rehberg in Hannover. Ende des Jahres 1767 zog er dorthin. 1769 übernahm er die Redaktion des Hannoverschen Magazins und wurde 1772 Stadtvogt und Koloniekommissar in Hameln und 1776 Kanzleisekretär im Calenbergischen. Z. 21 Schmidtischen] Gemeint ist Nicolaus Ehrenreich Anton Schmid(t), Vorsteher des Goldschmiedeamtes in Hannover. (Vgl. Bd. II, Anm. 471, zu Z. 18/19). Klockenbrings Mutter war eine geborene Schmid(t). (Vgl. Schlichtegroll, Nekrolog auf das Jahr 1795, 1. Teil, S. 194.) Durch seinen Onkel, den Advokat Schmid, wurde Klockenbring mit dem Rehbergischen Haus bekannt. Z. 38 Charakter des Orest] Der Charakter des Orest befindet sich in der siebten Vorlesung, die eine Fortsetzung der sechsten Vorlesung bildet. Orest wird als Beispiel eines „liebenswürdigen und weisen Jünglings“ gelobt. (Vgl. Gesammelte Schriften, Bd. VI, hrsg v. Sibylle Späth, S. 87–91.) Z. 47 Werkes] „Historia Critica Philosophiae“ von Johann Jacob Brucker, Leipzig, 1742–1744 in 4 Bänden. Ein Ergänzungsband erschien 1767. 1756 kam eine gekürzte Ausgabe dieses Werkes unter dem Titel „Institutiones Historia Philosophiae usui Academicae Juventutes adornatae“ heraus. Das Werk enthält historische und biographische Informationen über Philosophen und philosophische Schulen von der Antike bis „ad nostra tempora“. Z. 65 Rede] Diese Rede ließ Gellert als 4. Vorlesung „Von dem Unterschiede der philosophischen Moral und der Moral der Religion in den Moralische(n) Vorlesungen“ drucken. Z. 81 Passionspredigten] „Predigten über die ganze Leidensgeschichte JESU Christi, denen dieselbe übersetzt, aus allen Evangelisten zusammen gezogen, und mit Anmerkungen erläutert, beygefügt ist. 2. Theil, bis zur Ausführung zu seiner Kreuzigung“. Leipzig, 1769. Z. 86 Dycken] Der Verleger Johann Gottfried Dyck, d. Ä., starb 1762 (vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 51). Seine Frau, Regina Elisabeth, übernahm dann die Firma. Zwischen 1764–1770 war Engelhard Benjamin Schwickert Geschäftsführer. Z. 92 N a v i t a ] Zitat aus Propertius, Elegion 2,1, Vers 43: Der Matrose redet vom Wind, der Ochsenhirt von Ochsen. Z. 102 Abhandungen] „Von der Vortrefflichkeit und Würde der Andacht“. Diese Abhandlung hatte Gellert schon 1757 geschrieben. Sie sollte als Anhang zu den „Geistliche(n) Oden und Lieder(n)“ erscheinen (vgl. Brief 331 im 2.Bd., S. 92), wurde aber erst 1769 im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften“ publiziert (S. 3–18). Die zweite Abhandlung, „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit“, hatte Gellert am 12. Ok-
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tober 1767 öffentlich in der Universitätsbibliothek in Leipzig im Beisein des Kurfürsten vorgelesen. Die Abhandlung erschien dann im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“, S. 47–68, und in „C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften“, 5. Teil, Leipzig: Weidmanns Erben und Reich und Caspar Fritsch, 1769, S. 262–284. Z. 102 neuen Ausgabe] „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich, 1769. Z. 113 Lehren] „Die Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt“, erschien erst 1769 in dem „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“, S. 19–46, und in „C. F. Gellerts sämmtlich(e)n Schriften“, 5. Teil, S. 232–261. Z. 118 Verse] Diese Zeilen am Ende der 3. Strophe der Fabel „Selinde“ hat Gellert für die „Sämmtliche(n) Schriften“ nicht geändert. Z. 127 Ribow] Georg Heinrich Ribov, ab 1759 Konsistorialrat und Superintendent in Hannover. Vgl. Bd. II, Anm. 471, zu Z. 26. Zwischen 1762–1774 war er auch Generalsuperintendent von Hoya Peipholz. Z. 127/128 Wichmanns] Dem Zeitraum nach kämen hier drei Menschen namens Wichmann in Frage: 1. Johann Ernst Wichmann, 1740–1802, der 1759–1762 in Göttingen Medizin studierte und danach Arzt in Hannover wurde. Er machte Reisen nach Frankreich und England und wurde als Übersetzer vieler medizinischer Werke aus dem Englischen bekannt. Nach dem Tod des berühmten Arztes Paul Gottlieb Werlhof (vgl. Bd. IV, Anm. 958, zu Z. 4) 1767 wurde er 2. Leibarzt des Königs. 2. Gottfried Joachim Wichmann, geb. 1736 in Leisnig, Sachsen, gest. 1790 als Superintendent in Grimma, studierte 1756 an der Universität Leipzig und erhielt 1766 seinen Magister in Theologie. Er wurde danach Vesperprediger an der Pauli Kirche in Leipzig und 1768 Pfarrer in Zwätzen bei Jena. (Vgl. Grünberg, Sächsisches Pfarrerbuch, 2. Teil, 2. Abs., S. 1018.) 3. Christian August Wichmann, älterer Bruder von Gottfried Joachim, 1735–1807, studierte 1756 an der Universität Leipzig und erhielt 1762 seinen Magister. Als Übersetzer aus dem Französischen (Beausobre, Predigten, 1760) und Englischen (Schaftesbury, Letter concerning Enthusiasm, 1768, u.a.), sowohl als aus dem Lateinischen war er bekannt. Schon 1761 hatte Gellert ihn als Hofmeister zur Familie v. Bünau empfohlen. (Vgl. Briefe 1267–1271.) 1768 wurde er und sein Bruder im ersten Stück der „Bibliothek der elenden Scribenten“ satirisch angegriffen. Z. 129 Dissertation] Wenn hier Johann Ernst Wichmann gemeint wird, so hieß seine Dissertation „De insigni venenorum quorundam virtute medica imprimisque cantharidum ad morsum animalium rabidorum praestantia“. Göttingen 1762. Z. 131 Recommendation] Diese Empfehlung Gellerts konnte nicht aufgefunden werden. Z. 132 Crusius] Christian August Crusius, Professor für Theologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 187, zu Z. 21. Z. 134 Ernesti] Johann August Ernesti, Professor für Klassische Philologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Z. 136 Neanders] Christoph Friedrich Neander. Vgl. Anm. 1128, zu Z. 2/3. Seine „Geistliche(n) Lieder“ erschienen 1766; eine zweite Liederausgabe erfolgte 1768. Z. 137 Götten] Gabriel Wilhelm Goetten, 1708–1781, Superintendent und Konsistorialrat in Hannover. Außer einigen exegesischen Schriften und Predigten hat er 1735–1736 „Das jetztlebende Europa, oder Nachrichten von den vornehmsten Lebensumständen und Schriften jetztlebender europäischer Gelehrten …“ in 3 Bänden herausgegeben. 1732 gab er eine Übersetzung von Humphrey Dittons „A Discourse Concerning the Resurrection of Jesus Christ“ unter dem Titel: „Die Wahrheit der Christlichen Religion, aus der Auferstehung Jesu Christi auf eine demonstrative Art bewiesen“ heraus. Eine 5 Auflage davon erschien 1764. (Vgl. Doering, Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten Jahrhundert, 1. Bd., S. 507–509.) Z. 140 D e s L e b e n s ] Zitat aus Neanders „Osterlied“, 3. Strophe: Der Lebensfürst geruhte, Für uns sich hinzugeben. Er thats. Mit seinem Blute Erwarb er uns das Leben,
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Nahm dem Tode die Gewalt, Und ließ ihm nichts, den nur Gestalt; Sein Stachel ist vernichtet! Klotz] Christian Adolf Klotz, 1738–1771, begann 1759 sein Studium in Leipzig und setzte es in Jena fort. 1762 wurde er Ordinarius in Göttingen und 1765 Professor der Philosophie und Beredsamkeit in Halle. Er gab die „Acta Litteraria“ (1764–1772), die „Neuen Hallischen gelehrten Zeitungen“ (1766–1771), sowie die „Deutsche Bibliothek der schönen Wissenschaften“ (1767–1772) heraus. Bibliothek] „Deutsche Bibliothek der schönen Wissenschaften, herausgegeben vom Herrn Geheimdenrat Klotz“, Halle: Johann Justinus Gebauer, 1768. Das kurze Zitat befindet sich auf S. 181 unter „Kurze Nachrichten“ und lautet, „Hübsch gedruckt und schlecht gemacht, auf daß sie singe, wer Lust hat!“ Bruder] Johann Elias Schlegel. Vgl. Bd. I, Anm. 2, Erläuterungen. J. A. Schlegel bezieht sich auf „Johann Elias Schlegels Werke, Vierter Theil. Herausgegeben von Johann Heinrich Schlegeln“. Kopenhagen und Leipzig: Mumme, 1766, 320 Seiten. Jugendproben] Am Anfang der Rezension der Werke von Johann Elias Schlegel in der „Allgemeine(n) deutsche(n) Bibliothek“ (5. Bd., 1. St. (1767), S. 165–175 schreibt der Rezensent: Man kann die verwayseten Werke eines Schriftstellers in verschiednen Gesichtspunkten der Welt mittheilen. Will man blos dem Geiste desselben auf seinem Grabe ein Ehrendenkmal errichten: so wählet man vorzüglich die besten Produkte seiner Beschäftigungen, die reifsten und wohlgebildeten Kinder seines Genies, die Jugendarbeiten, die mittelmäßigen Probestücke und Versuche hält man vom Licht der Welt zurück, oder wenn sie da sind, sucht man sie, als unächte Brüder, zu verdrängen. (S. 166). Rammler] Carl Wilhelm Ramler. Vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 7 (Ramler). Schlegel irrt sich hier, denn der eigentliche Rezensent der Artikel über Johann Elias Schlegels „Werke“ für die „Allgemeine deutsche Bibliothek“ war Johann Gottfried Herder, der damals anonym Rezensionen für die Zeitschrift verfasste. Recension] Die Kritik des 4. Teils der Werke Johann Elias Schlegels befindet sich im 5. Band der „Allgemeine(n) deutsche(n) Bibliothek“ im 1. Stück (1767), S. 165–175. Graun] Carl Heinrich Graun, gest. 8. Aug. 1760, war Kgl. Kapellmeister. Graun hatte die Musik zu Ramlers Gedicht „Der Tod Jesu“ komponiert. (Vgl. hierzu I. König, Studien zum Libretto des „Tod Jesu“ von Karl Wilhelm Ramler und Karl Heinrich Graun in „Schriften zur Musik“, hrsg. von W. Kolneder, 1972.) Oden] Johann Elias Schlegels „Oden“ befinden sich im 4. Teil dessen „Werke“. Die „Ode an den Profeßor Gellert“ steht auf S. 195–196 und lautet: Ode an den Profeßor Gellert 1740. Gellert, wird sich mein Entzücken Nie ins Herz des Hörers drücken, Wenn die Hand die Leyer nimmt? Hat der Tag, da ich zu Klagen Den Cothurn zuerst getragen, Meine Sayten ganz verstimmt? Ohne Furcht, scheint auf mein Flehen Mir die Dichtkunst nah zu stehen, Die aus kühnen Liedern stralt; Die in Pindars Glut geblasen, Und der Seelen edles Rasen In verwegnen Bildern malt. Wie mit flüchtigen Figuren Man der Bilder erste Spuren Auf der flachen Tafel zieht, So entwirft sie mir im Schildern
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Kaum den Grund von großen Bildern; Dann verläßt sie mich, und flieht. Ach sie flieht! Und mit ihr fliehet Dieser Trieb, der in mir glühet, Und dem Liede Lob verspricht! Hand und Pinsel muß ermatten; Blaße Farben, dunkle Schatten Überkleiden mein Gedicht. Enge Zeilen, bange Reime! Sagt, wo sind die edeln Träume, Die vorhin den Geist erfüllt? Von Entzücken ohne Schranken, Von lebendigen Gedanken Seyd ihr ein erstorbnes Bild. Gellert, spricht, was dich entreißet, Wenn dein Geist dich singen heißet, Und den kühnen Flug erhöht, Stets bereit, daß sie dich leite, Steht die Dichtkunst dir zur Seite, Wie man bey Geliebten steht. Wie in Rom, zu Bestens Ehren Ewig Feuer zu ernähren, Flaccus Zeit bemühet war; So ernährt in dir die Liebe Unverlöschlich heiße Triebe Auf der Dichtkunst Brandaltar. Nie vergängliches Entzücken Läßt dein Geist im Singen blicken; Deine Glut verzehrt sich nicht! Wird sie schwächer, brennt sie nieder; So entflammt und stärkt sie wieder Deiner Schönen Stral und Licht. Z. 186 Gleimen] Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 8 (Gleim). Z. 187 Lieder] „Preußische Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier“. Vgl. Bd. II, Anm. 325, zu Z. 93. Z. 189 sieben Gedichtchen] „Sieben kleine Gedichte, nach Anacreons Manier“. Berlin, 1764. Das Büchlein beträgt nur 23 Seiten und enthält folgende Gedichte: „An die Prinzessin …“ (S. 3–5), „An Herrn Spalding“ (S. 6–10), „An Herrn Klopstock“ (S. 11–12), „An die Schönen“ (S. 13–14), „An Herrn Ramler“ (S. 15–18), „Das Echo“ (S. 19–20) und „Selbstgespräch in einer schönen Gegend“ (S. 21–23). Das Werk erschien anonym. Z. 191 B e m ü h u n g e n ] „Die Bemühungen Irenens und der Liebe“. Über dieses Gedicht steht in der „Allgemeine(n) deutsch(n) Bibliothek“: Dagegen schweigen wir 2) von den Bemühungen Irenens und der Liebe völlig: es ist in allegorisch-moralisch-epischem Geschmak und zum Glück nicht lang. (Bd. 5, 1. St., S. 172). Z. 195 Boileau Pult] Nicolas Boileau-Despréaux hat in seiner Parodie „Le Lutrin“ (das Chorpult) die moderne Ependichtung lächerlich gemacht. Z. 206 Carlen] Schlegel bezieht sich auf eine der Stellen am Anfang des Gedichts „Bemühungen Irenens und der Liebe“, wo Johann Elias schreibt: Hier wars, hier suchte Carl nach beygelegten Kriegen, Sich durch des Krieges Bild in Wäldern zu vergnügen. Erfreut, wenn er durch List ein schlaues Wild betrügt,
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Wenn durch gewißen Schuß ein flatternd Rebhun liegt; Wenn dorten ein Fasan, durchs Rohr zu spät erschrecket, Noch flieht, indem er fällt, und sich aufs Erdreich strecktet. (S. 50). Oden] Die Stelle in der „Allgemeine(n) deutsche(n) Bibliothek“ lautet: „Oden: hier können wir geradezu sagen: keine Oden! Wie kann man auch ein Origianl in allem seyn? (S. 173). Ferner heißt es: „… Odenschönheiten haben wir keine gefunden: es sind einige von ihnen correkte Strophen Gedichte, die schöne Gedanken und Bilder versificirt enthalten“: Cramer] Johann Andreas Cramer, Hofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Uz] Johann Peter Uz. Vgl. Bd. I, Anm. 129, zu Z. 67. Verse] Uz veröffentlichte 1749 seine anakreontischen „Lyrische(n) Gedichte“, die sehr populär waren. (Vgl. hierzu Stockhausen, Critischer Entwurf einer auserlesenen Bibliothek für den Liebhaber der Philosophie und der schönen Wissenschaften“, S. 106.) Kleists Frühling] Ewald Christian von Kleist. Vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 7 (Kleist). Kleists Lehrgedicht „Der Frühling“ erschien 1749 und schildert das Landleben im empfindsamer, elegischer Weise. Lessing] Gotthold Ephraim Lessing. Vgl. Bd. I, Anm. 238, zu Z. 10 (Lessing). Lichtwehr] Magnus Gottfried Lichtwer. Vgl. Bd. II, Anm. 432, zu Z. 19. Lichtwers „Vier Bücher Äsopischer Fabeln“ kam 1747–1749 heraus. Hubers Uebersetzung] Michael Huber. Vgl. Bd. IV, Anm. 1012, zu Z. 89. Er war Lehrer für Französisch in Leipzig. 1766 erschien sein Werk „Choix de poesies allemandes“, das Übersetzungen von allen Gellertschen Fabeln enthielt. Vgl. hierzu Bd. IV, Anm. 1012, zu Z.89. Giseken] Nicolaus Dietrich Giseke. Vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 8 (Giseke). Gisekes literarische Arbeiten wurden 1767 von Carl Christian Gärtner (vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27, Gaertner) herausgegeben unter dem Titel: „Des Herrn Nikolas Dietrich Giseke Poetische Werke“, Braunschweig: Verlag des Fürstlichen Weißenhaus-Buchhandlung. Die „Werke“ beinhalten: „Moralische Gedichte, geistliche Lieder, Oden und Lieder (1. Buch), Oden und Lieder (2. Buch), Oden und Lieder (3. Buch, das die Ode „An den Herrn Oberpostcommissar Gellert“ enthält), Oden und Lieder (4. Buch), Geschenk für Daphnen (14 Oden und 2 Gedichte), Cantaten, Fabeln und Erzählungen, Anhang (9 Gedichte) und Briefe. Gisekes „Werke“ wurden, wie auch J. E. Schlegels „Werke“, von J. G. Herder in der „Allgemeine(n) deutsch(en) Bibliothek“ rezensiert (7. Bd., 1. St., 1768, S. 150–160). Gleich am Anfang dieser Rezension schreibt Herder: Nach der Zeit, ich meine nach der Zeit, da die Cramers, Gellerts, Schlegels, Rabners, Gieseke, u.s.w. den Ton der schönern Sprache angaben; nach der Zeit hat der Styl sowohl der Poesie als der Prose weit mehr Kunst bekommen. (S. 152). Weiter schreibt er: Ein großer Dichter ist Gieseke eben nicht; so rein, so klaßisch, so erbaulich, so moralisch, so freundschaftlich, so sanft empfindend wir ihn gezeiget haben: ein großer Dichter eben nicht. (S. 155). Und schließlich notiert er: Auf der anderen Seite aber bemerken wir, daß er weder selbst Originalmanier habe, noch in einer dieser Manieren vorzüglich der Zweyte sey, vermutlich weil er sie alle so glüklich nachgeahmet hat. (S. 158). Fabeln] Am Ende der Rezension von Gisekes „Werke“ schreibt Herder: … da er sich überall in den Ton eines andern, aber sehr glüklich hineingedichtet hat; so läßt sich bey ihm als einen Nachahmer von der ersten Classe dieser veränderte Zeitgeschmak in der Diktion vielleicht offenbarer bemerken, als in der originalen selbst. (S. 160). Die S t ü rme] Diese Zeile befindet sich in dem Gedicht „Ode an Ihro Hochfürstl. Durchlaucht, Christian Günther, regierenden Fürsten zu Schwarzberg-Sondershausen …“, 1763. Die erste Strophe der zehn-strophigen Ode lautet: Die Stürme hören auf zu brüllen. Das Getümmel Der Wogen ruht. Gott hat aus seiner Hand Die Donner weggelegt, und ein versöhnter Himmel Fließt über Meer und Land.
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Z. 283 jetzigen Gedanken] Schon 1758 hat Schlegel ähnliche Kritiken gegen Gleim, Kleist, Ramler und andere geäußert. Vgl. Bd. II, Brief 436, Z. 22–34. Z. 288 Gärtner] Carl Christian Gärtner. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Gaertner). Z. 290 Bruder] Johann Heinrich Schlegel, Professor für Geschichte und Bibliothekar in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 28, zu Z. 22. Z. 291 Heinrich dem Löwen] „Zwey Bücher des Heldengedichts Heinrich der Löwe“ stehen am Anfang der „Werke“ Schlegels. In der Rezension des Werkes in der „Allgemeine(n) deutsche(n) Bibliothek“ steht: Aber Heinrich der Löwe als ein Sujet zum Heldengedicht? Das wird eine zweyte Iliade seyn können: dieser Held ist wie der Achilles des Homers … Aber Schl. wäre dieser zweyte Homer nie geworden, … weil seine poetische Einbildungskraft uns für eine Epopee zu trocken, und moralisch vorkommt. Wir haben … hier und da schöne moralische Stellen, lehrreiche Allegorien, edle Sentiments, und ein ausgearbeitetes Sylbenmaß mit Reimen gefunden, aber nirgend den Ton der epischen Erzählung, den Adel, den kurzen hohen Vortrag der Rede, die immer fortschreitende Handlung. (S. 169–170). Z. 292 Briefe] Über die Briefe und vermischten Sachen schreibt Herder: diese sind das beste in diesem Bande. Einige kommen den Horazischen Briefen nahe, untermischt mit kleinen Fabeln, launischen Gesprächen und moralischen Sentenzen in fliessenden Reimen. Aber dies sind auch nur einige, die so durchaus schön sind: worunter wir auch einige Uebersetzungen rechnen. (S. 172). Z. 294/295 Liedes vom Gebete] „Das Gebet“ in C. F. Gellerts „Geistliche(n) Oden und Lieder(n)“ (1757), das 3. Lied in der Sammlung. Vgl. hierzu Bd. II, Anm. 331, zu Z. 20. Gellerts Lieder, die in der Sammlung „Lieder für den öffentlichen Gottesdienst“ (Berlin, 1765) erschienen, wurden in das „Neue Gesangbuch, oder Sammlung der besten geistlichen Lieder und Gesänge zum Gebrauch bey dem öffentlichen Gottesdienste“ (Leipzig 1766) aufgenommen. In der Vorrede zu dieser Sammlung steht: Die Gellertschen Lieder, die eigene Melodien hatten, sind großentheils, obschon nicht allemal so glücklich, als man es gewünscht hätte, so eingerichtet worden, daß sie nach gewöhnlichen Kirchenmelodien gesungen werden können. Z. 297 Beaumont] „Auszug aus der alten Geschichte, zur Unterweisung der Kinder. Nach dem Französischen der Frau le Prince de Beaumont, fortgesetzt von Johann Adolf Schlegeln, Pastorn an der Marktkirche in Hannover“. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich, 1768. Die Vorrede dieser 2-bändigen Übersetzung trägt das Datum 9. November 1767. In dieser Vorrede schreibt Schlegel, dass er wegen der schlechten Behandlung der Geschichte der Römer und der Frühgeschichte überhaupt Berichtigungen und Ergänzungen hinzufügen musste. In der Rezension dieses Werkes in den „Göttingische(n) Gelehrten Anzeigen“ (450. St. vom 3. April 1769, S. 383) wird erwähnt, dass durch Schlegels Verbesserungen und Zusätze die Arbeit nun richtiger, zuverlässiger und lehrreicher geworden sei. Von Schlegels Arbeit am 2. Teil des ersten Bandes wird berichtet, dass das Buch nun mehr ein deutsches Original als eine Übersetzung zu nennen sei. (S. 383). Z. 302 Bruder] Johann August Schlegel, Pastor in Rehburg. Vgl. Bd. I, Anm. 86, zu Z. 22. Z. 305 Karl] Johann Carl Fürchtegott Schlegel, Gellerts Patenkind, geb. am 2. Januar 1758. Vgl. Bd. II, Anm. 389, zu Z. 12. Z. 310 Reichen] Philipp Erasmus Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 310 Beaumont] Marie le Prince de Beaumont. Vgl. Bd. III, Anm. 572, zu Z. 49 (Beaumont). Schlegel bezieht sich auf seine Übersetzung „Auszug aus der alten Geschichte, zur Unterweisung der Kinder“. Der 3. und 4. Teil dieser Übersetzung erschien zur Ostermesse 1768. Über diese Übersetzung steht in der „Göttingische(n) Gelehrten Anzeigen“ vom 3. April 1768 (40. St.): Aber in der Aufführung hat ihr Werk im Deutschen erst die Gestalt gewonnen, unter welcher es seine gewünschte Brauchbarkeit hat; indem es durch des Hrn. S(chlegels) Verbesserungen und Zusätze überall richtiger, zuverlässiger und lehrreicher gemacht ist. Z. 311 Crevier] Jean Baptiste Louis Crevier, französischer Historiker, setzte die „Histoire des empereurs romains …“ von Rollin fort. Die deutsche Übersetzung wurde von Justus Heinrich Saal, 1756–1759 in 12 Bänden herausgegeben. Für seine Übersetzung von Frau le Prince de Beaumont „Auszug aus der alten Geschichte, zur Unterweisung der
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Kinder“ (1. Bd., 1766, 2. Bd., 1768) hatte Schlegel Auszüge aus Creviers und Rollins Werke benutzt, um die Ungenauigkeiten im Text der Frau Beaumont zu berichtigen. Für den 3. Band benutzte er auch die Werke von Crevier, um die historischen Fakten in Le Prince de Beaumont zu ergänzen und zu verbessern. Z. 312 Böhmen] Caspar Christian Böhme, 1701–1772, Kaufmann in Hannover. Z. 314 Heinen] Johann Abraham Heine, Arzt am St. Georgen-Krankenhaus in Leipzig. Vgl. Bd.I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). 1150. Von Christiane Caroline Lucius.
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Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, J. A. Schlegel und G. L. Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 171, S. 405–413, gekürzt. Vollständig in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 166, S. 535–543. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 7 Schwester] Johanna Friederike Auguste Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32. Z. 10 Mama] Christiane Sophie Lucius, geb. Franz. Z. 33 Globig] Henriette Erdmuthe von Globig, geb. v. Ponikau. Sie wurde am 20. Mai 1767 mit dem Oberkonsistorial-Präsidenten Hans Gotthelf von Globig (vgl. Anm. 232, zu Z.20, Bräutigam) vermählt. Z. 35 P o n i k a u ] Johann August von Ponikau auf Klipphausen. Vgl. Bd. II, Anm. 446, zu Z. 11. Er war seit 1751 Geh. Kriegsrat in Dresden. (Vgl. Kreyßig, Afraner-Album, S. 262.) Z. 38 Garten] Gemeint ist der 1676 nach französischem Vorbild angelegte Große Garten südwestlich von Dresden. Z. 40 E u g e n i e ] Eugénie, Theaterstück von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais. Die Uraufführung fand am 29. Januar 1768 in Paris statt. Z. 44 Criminel] „L’honnête criminel, drame en cinq actes & en vers“ von Charles-Georges Fenouillot de Falbaire de Quingey (1727–1800) erschien 1767. Die Uraufführung fand am 2. Februar 1768 in Paris statt. Das Stück behandelt die Lage der Protestanten in Frankreich. Z. 49 N e a n d e r ’s ] „Geistliche Lieder“ von Christoph Friedrich Neander. Vgl. Anm. 1128, zu Z. 2/3. Z. 50/51 Recension] Gemeint ist die kurze Kritik der „Geistliche(n)Lieder“ von Christoph Friedrich Neander in der „Deutsche(n) Bibliothek der schönen Wissenschaften“ von Christian Adolf Klotz die lautet: Hübsch gedruckt und schlecht gemacht, auf daß sie singe, wer Lust hat. (S. 181). (Vgl. hierzu Anm. 1148, zu Z. 142, Bibliothek.) Z. 56 Vater] Carl Friedrich Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82. Z. 99 weiße Rose] Erysipel, Entzündung. Z. 150 Tachselt] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 152 Bünau] Johanna Erdmuth von Bünau, geb. v. Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 437, Erläuterungen. Z. 153 Niederkunft] Am 27. Juni 1768 wurde Günther (II.) Graf von Bünau geboren. Er starb 1841 als Kgl. Sächs. Geh. Rat. (Vgl. Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon, Bd. I, S. 136–137.) Z. 155 Mutter] Erdmuthe Dorothea Madgalena Vitzthum von Eckstädt, geb. v. Fullen, verw. v. Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). Z. 162 Bruder] Carl Friedrich Lucius, d. J. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19. Z. 166 C h r i s t i n a ] Maria Christina Anna Theresia Salome Eulalia Xaveria Prinzessin von Sachsen, ab 1765 Coadjutorin der Fürstlichen Abtei Remiremont in Lothringen. (Vgl. Bd. III, Anm. 818, zu Z. 4 (Christina). Z. 176/177 Oberpostcommissär] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder).
Nr. 1151 1151. An Adolf Traugott von Gersdorff.
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25. April 1768.
Überlieferung: H: Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften bei der städtischen Kunstsammlung der Stadt Görlitz. Sign.: MsG. 49. 1 Seite beschrieben. Erläuterungen: Über Adolf Traugott von Gersdorff vgl. Bd. III, Anm. 707, zu Z. 6/7. Z. 4 Fiedler] Friedrich Gottlob Fiedler, 1737–1780, aus Wien, trat in den Augustinerorden und erhielt als Priester eine Professur der polemischen Theologie und des geistlichen Rechts. 1767 verließ er das Kloster und ging nach Leipzig, wo er am 1. Juni 1768 an der Universität immatrikuliert wurde. Danach ging er nach Hamburg, wo er sich zur evangelischen Lehre bekannte. 1772 erhielt er die zweite Hofpredigerstelle in Ludwigslust im Mecklenburgischen und im gleichen Jahr folgte er dem Ruf als ordentlichen Professor nach Bützow. (Vgl. Doering, Die gelehrten Theologen Deutschlands im 18. Jahrhundert, 1. Bd., S. 406–407.) In seiner Gellert-Biografie schreibt Cramer folgendes: Als Herr Fiedler, der itzt als ein öffentlicher Lehrer der Theologie in Bützow steht, nach Uebergange zu unsrer Kirche auch ihn um seinen Rath ersuchte, wie er Künftig sich und andern nützlich werden könnte: so unterstützte Gellert ihn nicht allein, so gut es ihm seine damaligen Umstände erlaubten, sondern unterrichtete ihn auch in der deutschen Sprache und Schreibart, in der Hoffnung, daß eine größre Fertigkeit darinnen, als er hatte, etwas zu seinem Glücke beytragen könnte (S. 199). Zwischen 1768–1771 gab Fiedler „Der Proselyt, oder Versuche über die wichtigsten Glaubenslehren der römischkatholischen Kirche; der Welt zur gründlichen Beurtheilung vorgelegt“ in 3 Bänden in Leipzig heraus.
1152. An Johann Adolf Schlegel.
26. April 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Autographensammlung Kestner II A IV. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben rechts steht von fremder Hand das Datum 1768. Apr. 22. Daneben steht von fremder Hand die Nummer 99. Lesarten: Z. 10 hochstens] = höchstens. Klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Antwort auf Schlegels Schreiben vom 14. April 1768. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 20 Lectionen] „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit“, eine Vorlesung, die Gellert am 12. Oktober 1767 auf der Universitätsbibliothek in Leipzig gehalten hat. Z. 21 Beichtvater] Franz Herz, G. J. Z. 21 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Z. 22 Götzen] Johann Melchior Götze (Goeze), 1717–1786, studierte in Jena und Halle Theologie und wurde 1750 Pastor an der Heiligen Geistkirche in Magdeburg. 1755 erhielt er die Stelle eines Hauptpastors an der St. Katharinenkirche in Hamburg. 1760–1770 war er Senior des Ministeriums. Götze wurde oft wegen seiner scharfen Kritik über theologische Lehrmeinungen in literarische Fehden verwickelt. Gegen Basedow (vgl. Bd. II, Anm. 399, Erläuterungen), Alberti (vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 66, Alberti), Semler und Lessing geriet er in heftige polemische Auseinandersetzungen. (Vgl. Doering, Die gelehrten Theologen Deutschlands, 1. Bd., S. 514–24.) Götze hat 1768 seine „Predigten über die Sonn- und Festevangelien des ganzen Jahres!“ in Leipzig drucken lassen. Seine „Neue Sammlung auserlesener Kanzelreden“ erchien zwischen 1768–1773. Z. 24 Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Z. 25/26 Richters] Johann Friedrich Richter besaß einen Laden auf dem Thomaskirchhof in Leipzig. (Vgl. Leipziger Adreß-Post- und Reise Calender auf das Jahr Christi MDCCLXVIII, S. 114.) Z. 26/27 Rehkopf] Johann Friedrich Rehkopf aus Leipzig studierte 1751 an der Universtität Leipzig und erhielt 1756 seinen Magister und 1770 seinen Doktor der Theologie.
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Schmidt] Nicolaus Ehrenreich Anton Schmid(t), Goldschmied in Hannover. Vgl. Bd. II, Anm. 471, zu Z. 18/19. Z. 27 Glockenbring] Friedrich Arnold Klockenbrinck. Vgl. Anm. 1149, zu Z. 20. Z. 31 Reichen] Philipp Erasmus Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 31 Dyckinn] Regina Elisabeth Dyck, geb. Köhler, übernahm 1762 die Firma ihres verstorbenen Ehemannes Johann Gottfried Dyck (vgl. Bd. I, Am. 50, zu Z. 51) in Leipzig. Z. 32 Passionspredigten] „Predigten über die ganze Leidensgeschichte Jesu Christi, denen dieselbe übersetzt, aus allen Evangelisten zusammen gezogen, und mit Anmerkungen erläutert, beygefügt ist. Zweyter Theil: bis zur Ausführung zu seiner Kreutzigung“. Z. 36 Faber] Hans Jacob Faber. Vgl. Bd. II, Anm. 342, zu Z. 23(Faber). Z. 44 Heyer] Gottlieb Leberecht Heyer, Pastor in Wölkau. Vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29 (Heyer). Z. 51 Rabener] Gottlieb Wilhelm Rabener. Vgl. Bd. I, Anm. 27, zu Z. 113 (Rabener). Z. 51 Heine] Johann Abraham Heine, Arzt am St. Georgen-Krankenhaus in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Z. 51/52 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 52 Frau] Albertina Henriette Maria Gellert, geb. Wege. Sie war seit 5. Februar 1767 mit Friedrich Lebrecht Gellert verheiratet. Z. 54 Beaumont] Marie le Prince de Beaumont. Vgl. Bd. III, Anm. 572, zu Z. 49 (Beaumont). Z. 55 Magazine] „Le Magazin des enfants“ (1756), „Le Magazin des adolescentes“ (1760) und „Le Magazin des pauvres, artisans, domestiques, et gens de la campagne“ (1768). Die Kritik, die Gellert hier äußert, befindet sich auch in den „Göttingische(n) Gelehrten Anzeigen“ vom November 1767 und in der „Allgemeine(n) deutsche(n) Bibliothek“ (1. Anhang, 2. Buch, S. 886–887, 1768), u.a. Die Frau le Prince de Beaumont wird wegen ihres zu starken Katholizismus kritisiert. Z. 56 Gottsched] Johann Christoph Gottsched. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Gottsched). Bekannt war Gottsched als der Leipziger Diktator (vgl. Ulbrich, Belustigungen …, S. 95). Schon 1758 in der Rezension des „Lehrreichen Magazin(s) für Kinder“ (Göttingische Gelehrten Anzeigen, 2. Bd., 85. St., S. 803–805)wurde Le Prince de Beaumont kritisiert: Wegen der Lehren des Christenthums sind wir ein wenig besorgt … (S. 804). Diese Kritik wurde mit der Zeit immer lauter. In einer Rezension der „Unterweisungen für ein junges Frauenzimmer …“ (GGA, 2. Bd. 110. St., 1764, S. 893) wird Frau von Beaumont für übertriebene und aus ihrer Religion angenommene Grundsätze getadelt (S. 894–895). Schwabe musste das Werk für deusche Leser umschreiben. Als der Roman „Die neue Clarissa“ 1767 erschien, stand in der GGA: Die sonst bekannte Partheylichkeit der Fr. B. für ihre Religion und Nation ist hier bis zum unerträglichen getrieben, alle rechtschaffene Leute im Romane sind Katholiken, und die vortrefflichsten, Franzosen oder ins Französische übersetzte Engelländerinnen. (Vgl. GGA, 139. St., 1767, S. 1109.) Z. 58 Magazin] „Le magasin des pauvres, artisans, domestiques, et gens de la campagne“ (Lyon, 1768) wurde von J. J. Schwabe im gleichen Jahr unter dem Titel: „Lehrreiches Magazin für Arme, Handwerksleute, Gesinde und Leute auf dem Lande, nach Deutscher Art eingerichtet von Joh. Joach. Schwabe“ übersetzt. (Leipzig: Weidmanns Erben und Reich). Z. 61 Schmahlings] Ludwig Christoph Schmahling. Vgl. Anm. 1141, zu Z. 7 (Landgeistlichen). Z. 61 Ruhe] „Die Ruhe auf dem Lande, als eine Fortsetzung der Beyträge zur Vertheidigung der practischen Religion Jesu“, 2. Teil, 1768. Das Werk beginnt mit dem Kapitel „Eine leichte und sichere Art, sich von der Wahrheit der christlichen Religion zu überzeugen“. Z. 64 erste und vierte Vorlesungen] „Einleitung in die Moral; Oder Abriß derselben nach ihrer Beschaffenheit, ihrem Umfange, und ihrem Nutzen“, und „Von dem Unterschiede der philosophischen Moral und der Moral der Religion“. Z. 65 16, 17, 18, 19, 20] „Von den Pflichten in Absicht auf die Güter der Seele und zwar in Absicht auf die Anwendung der Kräfte des Verstandes“, „Fortsetzung des Vorigen; besonders von der Anwendung unsers Verstandes auf die Erkenntniß und Betrachtung der Natur“, „Von den Pflichten in Absicht auf die Güter des Herzens; und zwar insbesondre von der Herrschaft über seine Begierden und Leidenschaften“, „Fortsetzung von
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der nöthigen Herrschaft über die Begierden; desgleichen von der Gelassenheit und Geduld“, „Von der Demuth“. Z. 65/66 21, 23, 24] „Von der Menschenliebe, dem Vertrauen auf Gott, und der Ergebung in seine Schickungen“, „Von den Pflichten der Erziehung in den zunehmenden Jahren der Kinder“, „Von den Pflichten der Verwandtschaft und Freundschaft“. Z. 66 22ste] „Von den Pflichten der Erziehung, besonders in den ersten Jahren der Kinder“. 1153. Von Christian Garve.
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Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats-und Universitätsbibliothek, Dresden, Mscr. Dresd. fa. Nr. 151. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite links steht von fremder Hand nr. 6. In der Mitte dieser Seite oben steht von fremder Hand die Nummer 5, daneben auch von fremder Hand die Nummer 151. Auf der 4. Seite unten befindet sich der Stempel Eigent. der Sächs. Landesbibliothek. Lesarten: Z. 32 denn] = dann. Klar im Brieftext zu lesen. Erläuterungen: Über Christian Garve vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 52 Disputation] „De Ratione scribendi Historiam Philosophiae Libellvs qvem Ampliss. Philos. Ordinis concessv ad impetranda ivra et privilegia Magistri Lipsiensis“. Garve verteidigte seine 28-Seiten lange Dissertation am 18. Juni 1768. (Exemplar in der Universitätsbibliothek Leipzig) Z. 61 Rapin] Paul de Rapin-Thoyras, 1661–1725, französischer Historiker. Eine Übersetzung seiner „Histoire d’Angleterre“ (1723–1725) erschien 1755–1760 bei Francke in Halle in 11 Bänden unter dem Titel, „Allgemeine Geschichte von England mit Tindals und de St. Marc Anmerkungen“. Z. 61 Daniel] Le P. Gabriel Daniel, S. J., „Abrégé de l’histoire de France depuis l’établissement de la monarchie françoise dans les Gaules“, in 16 Bänden wurde 1756–1763 von W. Jäger u.a. ins Deutsche übersetzt unter dem Titel „Geschichte von Frankreich seit der Stiftung der Fränkischen Monarchie in Gallien“. Z. 61 Historie] „Die Allgemeine Welthistorie, die in England durch eine Gesellschaft von Gelehrten angefertiget worden. In einem vollständigen und pragmatischen Auszuge. Mit einer Vorrede Joh. Christoph Gatterers herausgegeben von Friedrich Eberhard Boysen“. Der erste Band, „Alte Historie“, erschien 1767. Z. 61 Reisen] „Allgemeine Historie der Reisen zu Wasser und Lande oder, Sammlung aller Reisebeschreibungen, welche bis itzo in verschiedenen Sprachen von allen Völkern herausgegeben worden … durch eine Gesellschaft gelehrter Männer im Englischen zusammen getragen, und aus Demselben ins Deutsche übersetzet …“ 21 Bände. Leipzig: bei Arkstee und Merkus, 1747–1774. Die Herausgeber dieses Werkes waren J. H. Schwabe (vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 21, Schwabe), A. G. Kästner (vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27, Kaestner), Abbé Prevost d’Exiles (vgl. Bd. II, Anm. 355, zu Z. 22), John Green und Thomas Ashley. Z. 67 Mutter] Anna Catharina Garve, geb. Förster. Vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 76 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). 1154. An Joachim Gottsche von Moltke.
5. Mai 1768.
Überlieferung: h: Reichsarchiv, Kopenhagen, Handschriften der Soroe Akademie in Johan Bülows efterladte samlinger: Breve og digte fra Chr. F. Gellert til forskellige unge danske adelsmaend. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Über Joachim Gottsche von Moltke vgl. Bd. III, Anm. 797, Erläuterungen. Z. 11 Gesandtschaftsstelle] Gemeint ist die Stelle, die der Graf Werner von der Schulenburg (s.u. zu Z. 12) gerade aufgegeben hatte. Z. 12 Schulenburg] Werner von der Schulenburg. Vgl. Bd. II, Anm. 254, zu Z. 20. Vom Jahre 1763 bis 1768 war er dänischer Gesandter am Sächsischen Hof in Dresden. 1768 wurde er Minister an diesem Hof.
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Z. 14
Scheel] Christian von Scheel (auch Skeel). Vgl. Bd. III, Anm. 738, zu Z. 25 (Scheel). Er wurde 1768 Gesandter am russischen Hof in St. Petersburg. Koppenfels] Justus Siegfried Kobe von Koppenfels. Vgl. Anm. 1056, zu Z. 5. Wedel] Catharine Sophie Wilhelmine von Wedel, geb. v. Moltke, Schwester von Joachim Gottsche. Vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19. Vater] Adam Gottlob von Moltke, Hofmarschall am dänischen Hof. Vgl. Bd. II, Anm. 318, zu Z. 14 (Moltken). Frommann] Nathanael Sigismund Frommann, 1736–1786, entstammte einer Buchhändlerfamilie in Jena. 1757 übernahm er die Familienfirma, verkaufte sie jedoch 1759 an die Leipziger Firma Groß. Danach arbeitete er als Buchführer bei der Waisenhausbuchhandlung in Züllichau. (Vgl. Nachlass Frommanns im Goethe-Schiller-Archiv, Weimar.) Büschings] Anton Friedrich Büsching, 1724–1793, hatte schon gute Beziehungen zum dänischen Hof, da er 1753–1754 in Kopenhagen wohnte und dort eine Zeitschrift „Nachrichten von dem Zustande der Wissenschaften und Künste in den königlichen Reichen und Ländern“ herausgab. Büschings „Geographie“ wurde zwischen 1768–1776 ins Französische übersetzt unter dem Titel: „Nouveau traité de geographie … traduit de l’allemand de Monsieur le D. Anton Freder. Büsching. Avec des augmentations et corrections qui ne se trouvent pas dans l’original. Avec privilèges. A Zullichow, aus dépens de la Maison des orphelins et de Frommann“ in 9 Bänden. Pajon] Louis Ésaïe Pajon de Moncets. Vgl. Bd. I, Anm. 246, zu Z. 12. Pajon hatte die ersten drei Bände der „Geographie“ von Büsching ins Französische übersetzt (Vgl. Biographie Universelle, 76. Bd., S. 235.) Bernstorf] Johann Hartwig Ernst von Bernstorff. Vgl. Bd. I, Anm. 211, zu Z. 9. Thot] Otto Thott, 1703–1785, wurde 1763 Obersekretär der dänischen Kanzlei. Er wurde 1767 in den Grafenstand erhoben. Graf Thott besaß eine der ansehnlichsten Privatbibliotheken in Europa. (Vgl. H. Riege, Friedrich Gottlieb Klopstock Briefe 1776–1782, Bd. 3, S. 902–903.) Philibert] Claude Philibert, 1709–1784, Buchdirektor und Buchhändler in Kopenhagen, stammte aus Genf. Er druckte vor allem französische Werke. (Vgl. Dansk biografisk Leksikon, 18. Bd., S. 310–311.) Wenden] Dr. Carl Wend (Wendt) (vgl. Anm. 1039, zu Z. 50) war Hofmeister der Söhne der Familie v. Reventlow, C. D. F. und J. L. v. Reventlow, die damals in Leipzig studierten.
Z. 15 Z. 16 Z. 16 Z. 19
Z. 19
Z. 20 Z. 23 Z. 23
Z. 27 Z. 28
13. Mai 1768
1155. An Johanna Wilhelmina Biehle.
13. Mai 1768.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 114 oben rechts von fremder Hand geschrieben. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 7 Stadtschreiber] Friedrich Wilhelm Hartmann. Vgl. Anm. 1083, zu Z. 9. Z. 11/12 Predigten] „Christliche Predigten zur Verherrlichung Gottes und Jesu Christi und zur Beförderung des inneren Christenthums“, 1. Teil, 1768. Z. 13 Bruder] Christlieb Ehregott Gellert, Oberhüttenverwalter in Freiberg. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 10. Er war der Pate und Onkel von Gabriel Christlieb Meese (s.u. zu Z.13, Gabrielen) und kümmerte sich deshalb um ihn. Z. 14 Gabrielen] Gabriel Christlieb Meese, Gellerts Neffe, war seit 1766 im Zucht- und Waisenhaus in Waldheim unter Aufsicht. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 19. Z. 14 Hausverwalter] Johann Paul Götz, gest. 1788. Er begann 1763 seine Tätigkeit am Zucht- und Waisenhaus in Waldheim.
Nr. 1156 1156. An Johanna Erdmuth von Bünau.
19. Mai 1768
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19. Mai 1768.
Überlieferung: H: Im Besitz der Familie Sahrer v. Sahr von Schönberg, Leipzig. D: J. B. Hirschfeld, Gellerts Briefe an Fräulein Erdmuth von Schönfeld, nachmals Gräfin Bünau von Dahlen, aus den Jahren 1758–1768, Nr. 108, S. 251–252. Erläuterungen: Über Johanna Erdmuth von Bünau, geb. v. Schönfeld, vgl. Bd. II, Anm. 437, Erläuterungen. Z. 1 Welkau] = Wölkau, Gut der Familie v. Vitzthum v. Eckstädt, ca. 7 km von Leipzig entfernt. Z. 6 Betrachtungen] „Betrachtungen über die vornehmsten Wahrheiten der Religion, an Sr. Durchlaucht den Erbprinzen von Braunschweig und Lüneburg“, 1. Teil, 1768. Der erste Teil trägt den Titel „Wahrheiten der natürlichen Religion“. Dieses vielgelesene Erbauungsbuch für gebildete Christen in drei Teilen gilt als Jerusalems bedeutendstes Werk. (Vgl. ADB, 13. Bd., S. 782.) Z. 6/7 Unterredung] „Unterredung zwischen einem Hofmanne und einem Geistlichen. Herausgegeben von Johann Andreas Cramer, Königl. Dän. Hofprediger“. Kopenhagen: Johann Gottlob Rothe, 1768. Der eigentliche Verfasser des Werkes war Friedrich Conrad Lange. In seiner Vorrede zum Buch (S. 2) schreibt Cramer, dass Lange aus Bescheidenheit das Werk unter seinem Namen nicht veröffentlichen wollte. Weiter schreibt er (S. 2–4), dass der Autor gegen den Einwurf des Dictionaire philosophique wider unsre Religion und gegen jede Misgeburt des voltairischen Witzes streiten, und in einer angenehmen und edlen Simplicität seine Unterredung vortragen wollte. Z. 7 Gödick] Friedrich Ferdinand Gödicke, Gellerts Famulus. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19. Z. 8 Schmahling] Ludwig Christoph Schmahling, Pastor in Wülfingerode, (vgl. Anm. 1141, zu Z. 7 (Landgeistlichen). Z. 9 Ruhe] „Die Ruhe auf dem Lande“. Der 1. Teil erschien 1767, der 2. Teil unter dem Titel „Die Ruhe auf dem Lande, als eine Fortsetzung der Beyträge zur Vertheidigung der practischen Religion Jesu“ kam 1768 heraus. Z. 10 Leichte] Der erste Aufsatz in der Fortsetzung von Schmahlings Arbeit trägt den Titel „Eine leichte und sichere Art sich von der Wahrheit der christlichen Religion zu überzeugen“. Z. 13 Andachten] „Andachten in Betrachtungen, Gebethen, und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke“, 2. Teil, Kopenhagen: J. Gottlob Rothen, 1768, von Johann Andreas Cramer (vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9, Mann). Der 1.Teil dieses Werkes erschien 1764, das 1. Stück des 2. Teils erschien im Jahr 1765. Vgl. hierzu Bd. II, Anm. 344, zu Z. 17 (Lieder von Cramern). Z. 14 Mama] Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt, geb. v. Fullen, verw. v. Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). 1157. An Christiane Caroline Lucius.
31. Mai 1768.
Überlieferung: D: F. A. Ebert, Christian Fürchtegott Gellert’s Briefwechsel mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 167, S. 543. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 19. April 1768. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 2 Tachselt] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 6 Correspondenz] In dem Brief vom 19. April 1768 wird von einem neuen Briefwechsel nichts erwähnt, aber in ihrem Schreiben an Gellert vom 12. Juni beschreibt Lucius den Hintergrund dieser Angelegenheit. Es war der Vetter der Frau Wolle, der einige Briefe des Fräulein Lucius gesehen hatte und der um die Erlaubnis bat, mit ihr Briefe zu wechseln. Das Fräulein Lucius lehnte dieses Angebot ab. Da der Originalbrief fehlt, ist es unmöglich zu bestimmen, ob die Herausgeber der „Sämmtlichen Schriften“ Gellerts die ersten Buchstaben des Namens dieses Vetters treu angegeben haben. Mademoiselle Wolle war die Tochter des 1761 verstorbenen Leipziger Professors Christian Wolle. Er
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1. Juni 1768
war mit Friederike Elisabeth, geb. Börner (Pörner), verheiratet. Der erwähnte Vetter wäre dann aus dieser Familie und, da er als Arzt genannt wird, kann Christian Friedrich Börner, d. J., 1736–1800, gemeint sein, der Arzt in Leipzig war. (Vgl. Meusel, Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, Bd. I, S. 492.) Im gedruckten Brief stehen die Buchstaben Pl. als Abkürzung des Namens. Der junge begabte Arzt Ernst Platner (1744–1818) könnte dann gemeint sein, der 1767 Dr. Med. und Dozent an der Universität Leipzig wurde. Dieser Dr. Platner, der auf dem Gebiet der Philosophie, Psychologie, Anthropologie u.a. gut ausgebildet war, machte zu dieser Zeit Reisen durch Europa, ehe er 1770 außerordentlicher Professor für Medizin an der Universität Leipzig wurde. Es lassen sich jedoch keine Verbindungen zwischen den Familien Wolle und Platner feststellen. Wo l l e ] Fräulein Wolle, die Tochter des 1761 verstorbenen protestantischen Theologen an der Universität Leipzig, Dr. Christoph Wolle, hatte schon im Mai 1766 begonnen, Briefe mit Fräulein Lucius zu wechseln. (Vgl. Brief 1005 im 4. Band der vorliegenden Ausgabe.) Versprochene] Gellert bezieht sich auf Lucius’ Verbindung mit Herrn Seydel (vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82), der sich zu der Zeit in Sorau aufhielt. Diese Verbindung zu Seydel löste sich im Jahr 1769, nachdem Seydel seine Stelle in Dresden aufgegeben und in seine Heimatstadt Sorau (Mary, Polen) zurückgekehrt war.
1158. Von Johann Adolf Schlegel.
1. Juni 1768.
Überlieferung: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Autographensammlung Kestner II A IV. 6 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 26. April, 1768. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 12 C h a r a k t e r e ] Den Vorschlag, einige moralische Charaktere aus den moralischen Vorlesungen auszusondern und sie separat drucken zu lassen, lehnte Gellert zunächst ab. Diese „Moralische(n) Charaktere“ erschienen jedoch 1770 zusammen mit den „Moralische(n) Vorlesungen“, herausgegeben von Johann Adolf Schlegel und Gottlieb Leberecht Heyer. In der Vorrede zu dieser Ausgabe schreibt Schlegel: Am Schlusse [der Vorlesungen] wird man einen Anhang von Charakteren finden, und man wird die Meisterhand, mit der sie gezeigt sind, nicht verkennen. Der selige Gellert pflegte sie seinen Vorlesungen hier und da einzuschalten; aber in dem Verzeichnisse von dem Inhalte seines Werkes hat er ihnen ihren Platz in einem Anhange angewiesen. Diese Stelle haben wir ihnen nach reifer Überlegung gelassen, da sonst ein Werk, dem es ohnedieß nicht an Charakteren fehlet, damit zu sehr würde überhäuft worden seyn. Z. 15 O r e s t ] Die Charakterbeschreibung des Orests befindet sich in der siebten Vorlesung (Allgemeine Mittel, zur Tugend zu gelangen und sie zu vermehren) in der dritten Regel (Wende die Erkenntniß deiner Pflichten beständig auf dein Leben an …). Z. 15 Gelehrten] Schlegel bezieht sich auf die 12. Vorlesung (Von den Fehlern, welche der vernünftigen Sorge für die Gesundheit des Leibes entgegen stehen, desgleichen von der Sorgfalt, einen festen und dauerhaften Körper zu erlangen), wo der Gelehrte, Sejus, eine verkehrte Sorge für seine Gesundheit macht und dadurch krank wird. (Vgl. C. F. Gellerts Schriften, 4. Bd., S. 141–143.) Z. 25 Bru y ere] Jean de la Bruyère (vgl. Bd. II, Anm. 291, zu Z. 71), „Les Caractères de Théophraste traduits du grec, avec les Caractères ou les Moeurs de ce siècle“, Paris, 1688. Z. 26 Despreaux] Nicolas Boileau-Despréaux (vgl. Bd. I, Anm. 5, zu Z. 18). Z. 29 Heyern] Gottlieb Leberecht Heyer, Pastor in Wölkau. Vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29 (Heyer). Z. 30 Fremden] „Der Fremde“, eine moralische Wochenschrift, 1745–1746, von Johann Elias Schlegel (vgl. Bd. I, Anm. 2, Erläuterungen) herausgegeben. Vgl. hierzu Bd. I, Anm. 72, zu Z. 25 (Fremden). In der zehnten moralischen Vorlesung wird diese Zeit-
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schrift zu den guten Schriften für den Verstand und das Herz mitgerechnet. (Vgl. C. F. Gellerts gesammelte Schriften, Bd. VI, S. 124 und 125.) Jünglinge] „Der Jüngling“, eine moralische Wochenschrift, 1747–1748, von Johann Andreas Cramer (vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9, Mann) herausgegeben. Diese Zeitschrift wurde auch in der zehnten moralischen Vorlesung empfohlen. (Vgl. C. F. Gellerts gesammelte Schriften, Bd. VI, S. 124 und 125.) Freunde] „Der Freund“, eine moralische Wochenschrift, 1754–1756, von Johann Friedrich von Cronegk (vgl. Bd. I, Anm. 102, Erläuterungen) herausgegeben.) (Vgl. C. F. Gellerts gesammelte Schriften, Bd. VI, S. 124 und 125.) Haller] Albrecht von Haller (vgl. Bd. I, Anm. 21, zu z. 40, Hallern). Schlegel bezieht sich auf dessen Gedichtsammlung „Versuch in schweizerischer Gedichten“ (1732). In den beiden Gedichten an Professor Stähelin: „Gedanken über Vernunft, Aberglauben und Unglauben“ und „Die Falschheit menschlicher Tugenden“ werden Figuren vorgeführt, die als Beispiele menschlicher Tugend (und Untugend) beschrieben werden. Bruders] Johann Elias Schlegel. Vgl. Bd. I, Anm. 2, Erläuterungen. Briefen] Im 4. Teil der Werke Schlegels findet man „Uebersetzung des siebenten Briefs aus dem ersten Buch des Horaz“. Hier wird die Geschichte von Philippus und Vultejus Menas erzählt, wie Menas letzten Endes an den Wohltaten des Philippus fast zu Grunde geht und seine frühere arme Lebensweise wieder haben möchte. (J. E. Schlegels Werke, 4. Teil, S. 80–85.) Declaration] Gemeint ist Gellerts Kritik auf das Werk „Sittliche Schilderungen über die so wichtige Lehre des menschlichen Lebens, zu allen Zeiten glücklich zu seyn, nach den beliebten Vorlesungen des Hrn. Profeßor Gellert über die natürliche und geoffenbahrte Moral. Mit Kupfern“. Strasburg, 1768. Gellerts „Declaration“ befindet sich in den „Neue(n) Zeitungen von Gelehrten Sachen. Auf das Jahr 1768, 26 (2. Mai 1768), S. 282 und lautet: Ich fürchte zwar nicht, daß ein aufmerksames Publicum, die in dem vorstehenden Werke, unter meinem Namen eingerückten moralischen Aufsätze leicht für die meinigen halten werde. Allein, da viele der Sache doch nicht eher gewiß seyn können, als biß sie gekauft und gelesen haben: so halte ichs für meine Pflicht, durch eine öffentliche Erklärung den Verlust ihrer Zeit und der Kosten zu verhindern. Leipzig, den 29. April 1768. Ein Auszug aus dem anonym erschienen Text dieser „Schilderungen“ befindet sich im 6. Bd. der „Gesammelte(n) Schriften“ Gellerts, herausgegeben von S. Späth, S. 508–520. Manuscripten] Ein Beispiel eines solchen nachgeschriebenen Manuskripts befindet sich in der Staatsbibliothek in Berlin (Sammlung Autographa), Auszüge aus einem Kollegienheft vom 12. Juni 1762, die Erich Michael 1913 in „Aus meinem Gellertstudium“ (S. 37–40) veröffentlicht hat. (Vgl. hierzu Gellerts „Gesammelte Schriften“, 6. Bd., S. 520–524, wo der Text wiedergegeben wird.) Eine weitere längere Nachschrift der Moralischen Vorlesungen befindet sich in der Sächsischen Landesbibliothek – Staatsund Universitätsbibliothek Dresden (Msc. Dresd. B 212d) und steht gedruckt im 6. Bd. der „Gesammelte(n) Schriften“ S. 443–507. M a n n e ] „Der Mann, der seinen Beruf beobachtet, ohne daß er seinem Berufe ganz lebt“, erscheint an Ende der „Moralische(n) Charaktere“. In dieser Beschreibung wird Eusebius, ein Geistlicher, beschrieben, als ein Mann, der mehr für seine Familie arbeitet selbst auf dem Feld, als für sein Amt. Schlegel, der als Geistlicher für seine große Familie durch Übersetzungen, Gelegenheitsgedichte und der gleichen Geld verdienen musste, hat sich wohl ein bisschen betroffen gefühlt. (Vgl. C. F. Gellerts gesammelte Schriften, VI. Bd., S. 307–309.) S i n n l i c h k e i t ] „Regelmäßige Sinnlichkeit, in dem Charakter des Kriton vorgestellet“ steht zu Beginn der „Moralische(n) Charaktere“. (Vgl. C. F. Gellerts gesammelte Schriften, VI. Bd., S. 287–288.) Bremer] Benedix (Benedikt) von Bremer, 1717–1779, war seit 1754 Geheimer Kammerrat in Hannover. Er wurde 1769 dortiger Wirklicher Geheimer Rat und Minister.
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Hofmeister] Wie aus Gellerts Brief an Schlegel vom 27. Juni 1768 und vom 1. Oktober 1768 hervorgeht, wurde Johann Gottlob Richter für diese Hofmeisterstelle vorgeschlagen. Passionspredigten] „Predigten über die ganze Leidensgeschichte JESU Christi, denen dieselbe übersetzt, als allen Evangelisten zusammen gezogen, und mit Anmerkungen erläutert, beygefügt ist. 2. Theil, bis zur Ausführung zu seiner Kreuzigung“. Leipzig: Dyck, 1769. Bruder] Johann August Schlegel, Pastor in Rehburg. Vgl. Bd. I, Anm. 86, zu Z. 22. Frau] Sophia Wilhelmina Schlegel, geb. Weisse(n). Schwester] Wahrscheinlich Johann Adolf Schlegels unverheiratete Schwester Friederica Wilhelmina Schlegel, die viele Jahre bei Johann August in Rehburg gelebt hatte. Käyser] Christian Bernhard Kayser, 1720–1778, war Oberpfarrer in Markoldendorf im Hildesheimischen und ab 1774 Pastor und Superintendent in Einbeck. Er war als Übersetzer einiger englischer Werke bekannt. Die hier erwähnte Übersetzung von Edward Youngs „Night Thoughts on Life, Death, and Immortality“ erschien zuerst 1751 unter dem einfachen Titel „Die Nacht, von Dr. Young“, dann ohne seinen Namen als „Dr. Eduard Young’s Klagen über Leben, Tod und Unsterblichkeit, Englisch und Teutsch“. Erster Bd. Hannover 1760, 2. Bd., 1764. (Vgl. Rotermund, Das Gelehrte Hannover, 2. Bd., S. 505–506). Rehbergen] Sophia Charlotte Rehberg, geb. Kayser, 1724–1807. Beyträgen] „Neue bremische Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes. Neue Auflage in zwey Bänden“. Braunschweig in der fürstlichen Waisenbuchhandlung 1768. Der Herausgeber war Carl Christian Gärtner (vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27, Gaertner), der 1769 Schlegels „Fabeln und Erzählungen“ gesammelt herausbrachte (vgl. hierzu Bd. II, Anm. 306, zu Z. 10). Papagoy] „Der Papagoy. Nachahmung der dritten Fabel des I. Buchs des Herrn de la Motte“ erschien zuerst 1745 in den „Neue(n) Beyträge(n) zum Vergnügen des Verstandes und Witzes“ (S. 393–394), als „Der Papagey“. In der neuen Auflage der „Beyträge“ steht sie auf S. 431–433. Gärtner hatte diese Fabel auch in der Ausgabe „Fabeln und Erzählung“ (S. 14–20) aufgenommen. Aus drei Strophen in der ersten Fassung macht Schlegel jetzt sieben in der neuen. Ein Vergleich der ersten Strophen beider Erzählungen zeigt deutlich Schlegels Umarbeitung: Es sehnt sich jüngst ein Mann nach einem Papagey. Du fragst mich, was der Grund zu dieser Sehnsucht sey; Vielleicht starb ihm sein Weib. Den Abgang an Geschwätzen Soll dieser ihm vielleicht zu seinem Trost ersetzen. Er eilt zum Kauffmann hin, der eine kleine Welt Von Vögeln mancher Art ihm vor die Augen stellt. Ein Papageyenvolk zeigt hier sich seinen Blicken; Auch ist der Schlechste selbst geschaffen, zu entzücken. (1745) ––––––– Es hatt kaum mit vielem Weh und Ach Ein Mann jüngst seine Frau begraben; So wünscht er Trost in seinem Schmerz zu haben Und sehnte sich – Was meynet ihr? Wornach? Was gilts? Ihr werdets nicht errathen. Nicht wahr? Ihr bildet euch wohl ein, Was zu des Ehstands Ruhm schon so viel Wittwer thaten, Werd auch von ihm geschehen seyn; Daß er, um den Verlust recht schleunig zu ersetzen, Nach einer zweiten Frau sich umgesehn? – Oh nein! Das Glück der Eh wußt er nicht sonderlich zu schätzen, Und das, warum ihr Tod ihm so beschwerlich füllt, Ist bloß der Abgang an Geschwätzen. Den kann ein Papagoy ihm schon genug ersetzen. (1768) Heinen] Johann Abraham Heine, Arzt am St. Georgen-Krankenhaus in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen).
Z. 81
Z. 87 Z. 87 Z. 87 Z. 90
Z. 91 Z. 93
Z. 94
Z. 96
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Nr. 1159 Z. 96 Z. 97
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Weißen] Christian Friedrich Weiße. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 15. Reichen] Philipp Erasmus Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen.
1159. Von Christiane Caroline Lucius.
12. Juni 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften. Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 172, S. 413–419, unvollständig. Vollständig in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 168, S. 544–557. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 31. Mai 1768. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 4 Freundin] Caroline Juliane Helene Gulde, geb. Kirchhof. Vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 6 D o l e s ] Johanna Carolina Doles, geb. Scheuchler. Vgl. Bd. III, Anm. 700, zu Z. 99 (Frauenzimmer). Z. 6 Sohn] Johann Friedrich Doles, d. J. Vgl. Bd. III, Anm. 682, zu Z. 25. Z. 7 Mama] Christiane Sophie Lucius, geb. Franz. Z. 7 F r i t z c h e n ] Johanna Friederike Auguste Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32. Z. 8 G i e s h ü b l e r ] Heute Berggießhübel, ein Bad in der Nähe von Pirna unweit Dresden. Das Johann-Georgen-Bad wurde 1722 gegründet. Z. 9 Globig] Henriette Erdmuthe von Globig, geb. v. Dieskau. Vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen. Z. 11 Tachselt] Daniel Gottlob Tachselt, Vgl. Bd. III, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 57 D u n c a n ] Claus Jacob von Duncan. Vgl. Bd. III, Anm. 791, zu Z. 14. 1763 hatte der damalige Hofmeister des Grafen Scheel (vgl. Bd. III, Anm. 738, zu Z. 25, Scheel) Fräulein Lucius in Dresden besucht. Vgl. Brief 798, Z. 135–137, im 3. Bd. Z. 59 S e i d e l i n ] Christian David Seidelin. Vgl. Bd. III, Anm. 754, zu Z. 8. Z. 69 Pl…] Da Fräulein Lucius erwähnt, dass der hier besprochene Arzt mit der Mademoiselle Wolle verwandt sei, kann Dr. Christian Friedrich Börner (Pörner) d. J. gemeint sein. Vgl. hier zu Lucius Brief vom 31. Mai 1768. Sonst käme hier der Arzt Ernst Platner, 1744–1818, in Frage, Sohn des berühmten Leipziger Arztes Johann Zacharias Platner (1674–1747), Professor der Medizin an der Universität Leipzig. Die Familie Wolle war mit der Familie Börner (Pörner) in Leipzig verwandt. Friederike Elisabeth Börner hatte den Leipziger Professor für Theologie, Christoph Wolle (1700–1761) geheiratet. Aus dieser Ehe stammte die in diesem Brief erwähnte Mademoiselle Wolle. Christian Friedrich Börner, d. J. (1736–1800), Sohn des Leipziger Professors der Theologie, studierte in Leipzig und wurde dort Arzt. Somit war der Arzt Dr. Börner (Pörner) der Vetter von der Mademoiselle Wolle. Z. 72 Freundin] Gemeint ist Caroline Juliane Helene Gulde, geb. Kirchhof. Z. 79 Wo l l e ] Gemeint ist die Tochter des 1761 verstorbenen Leipziger Professors der Theologie, Christoph Wolle. Vgl. Anm. 1157 zu Z. 8. Z. 83 Fat] Figur aus „Les Caractères ou les Moeurs de ce Siècle“ von La Bruyère. Im Kapitel „Les Jugements“ wird ein Fat beschrieben als entre l’impertinent et le sot: Il est composé de l’un et de l’autre. (Vgl. La Bruyère, Les Caractères, S. 365.) Z. 102 Z e i s ] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen. Z. 102 C r e u z i g e r ] Georg Samuel Creuziger. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 114 S e y d e l ] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 117 Präsidentin] Henriette Erdmuthe v. Globig, geb. v. Dieskau, Frau des Oberkonsistorialpräsidenten v. Globig. Vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen. Z. 147 Wa g n e r ] Andreas Wagner. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 171/172 L i n d e m a n n ] Charlotte Elizabeth Lindemann, geb. Ferber, 1738–1782. Sie war seit 1761 mit dem Vize-Präsidenten des Kammer-Kollegiums Carl Ferdinand Lindemann (vgl. Bd. II, Anm. 475, zu Z. 24) verheiratet. Z. 207 S a l t z m a n n ] Nicht ermittelt.
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Nr. 1160
17. Juni 1768
Z. 222 D. Wolle] Friederike Elisabeth Wolle, geb. Börner, Witwe des 1761 verstorbenen Leipziger Professors Christoph Wolle (s.o. zu Z. 69). Z. 273 Bruder] Carl Friedrich Lucius, d. J. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19. Z. 285 M ü l l e r ] Johann Georg Müller, Oberkabinettssekretär und Geh. Kriegsrat. Z. 305 Oberpostcommissär] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 306 Gemahlin] Albertina Henrietta Maria Gellert, geb. Wege. Vgl. 16. III. 68, Z. 30. 1160. An Johann Friedrich Voigt.
17. Juni 1768.
Überlieferung: H: Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Dresden, Depositum des Sächsischen Altertumsvereins, Nr. 74. 1 Seite beschrieben. D: Naumann, Das Gellertbuch, S. 293, als 1786 falsch datiert (Druckfehler). Als Fußnote zu diesem Brief schrieb Naumann: Durch die Güte des Herrn K e il , Inspector am K. Alterthums-Museum in Dresden. Erläuterungen: Über Johann Friedrich Voigt, Rektor in Kamenz, vgl. Bd. IV, Anm. 872, Erläuterungen. Z. 2 Brief] Dieser Brief an Gellert von dem Rektor Voigt konnte nicht ermittelt werden. Z. 5 Sohne] Johann Georg Jacob Voigt wurde am 5. Mai 1768 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er war der einzige Sohn aus erster Ehe des Rektors Voigt mit Christiane Dorothee Richter, gest. 1753. (Vgl. Lausitzischer Magazin, 4. Jahrgang, auf das Jahr 1771, S. 93–94.) Z. 9 Burschers] Johann Friedrich Burscher. Vgl. Anm. 1117, zu Z. 4 (Burschern). In zweiter Ehe war Johann Friedrich Voigt mit Johanna Elisabeth geb. Burscher verheiratet, die Tochter von Johann Christian Burscher, Kirchenvorsteher in Kamenz. Ihr Bruder war der hier erwähnte Johann Friedrich Burscher, Professor der Theologie an der Universität Leipzig. Z. 10 Ein weiser Sohn] Bibelzitat: Die Sprüche Salomos, 15:20. 1161. An Anna Catharina Garve.
18. Juni 1768.
Überlieferung: H: Universitätsbibliothek, Wrocław. Signatur: HsM 1293. 2 Seiten beschreiben. Auf der ersten Seite oben steht von fremder Hand die Nummer 44, daneben das Datum 18 Juny 68, darunter die Signatur HsM 1293. Adresse: A Madame Madame Garve, à Breslau. über der Hirschbrücke im blauen Hirsch. Auf dem Umschlag befindet sich der Stempel der Universitätsbibliothek. Erläuterungen: Über Anna Catharina Garve, geb. Förster, vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. Z. 3 Sohnes] Christian Garve. Vgl. Anm. 1044, zu Z. 4 Z. 8 Disputation] „De ratione scribendi historiam philosophiae: libellvs qvem ampliss. philo. ordinis concessv ad impetranda ivra et priveligia magistri Lipsienses D. XVIII. Ium. a.c.n 1768 defendit Christianus Garve“. Die Disputation wurde im selben Jahr vom Verlag Breitkopf in Leipzig gedruckt. Z. 13 Onkle] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen.
Nr. 1162
27. Juni 1768
1162. An Johann Adolf Schlegel.
413
27. Juni 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Autographensammlung Kestner II A IV. 2 Seiten beschrieben. Lesarten: Z. 27 die Sie sich meinetwegen] = die Sie sich meinetwegen gemacht haben. Letzter Satzteil fehlt. Erläuterungen: Antwort auf Schlegels Schreiben vom 1. Juni 1768. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 4 R i c h t e r ] Johann Gottlob Richter, 1736–1781, wurde 1768 Amtsprediger an der St. Nikolaikirche in Freiberg. Vgl. Grünberg, Sächsisches Pfarrerbuch, S. 194. Z. 6 S c h ö n b e r g ] Carl August von Schönberg. Vgl. Bd. II, Anm. 354, zu Z. 34. Z. 9 B r e m e r ] Benedikt von Bremer. Vgl. Anm. 1158, zu Z. 54. Z. 11 Ernesti] Johann August Ernesti, Professor für Theologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Z. 25 Commissionen] Gemeint ist Schlegels Entschuldigung an den Verleger Reich, da er das komplette Manuskript der Übersetzung von Marie le Prince de Beaumont, „Auszug aus der alten Geschichte, zur Unterweisung der Kinder“, 3. und 4. Teil, nicht rechtzeitig abgeschickt hatte. Reich hatte mit dem Druck dieser Arbeit schon begonnen. Die Übersetzung erschien 1768 bei Weidmanns Erben und Reich. Vgl. hierzu Brief 1158, Z. 96–100. Außerdem sollte Gellert den Arzt Johann Abraham Heine und den Schwager Weiße für Schlegel grüßen. Z. 26 Manuscript] Gemeint sind die Moralischen Vorlesungen, die Schlegel am 1. Juni 1768 an Gellert zurück geschickt hat. Z. 37 Heine] Johann Abraham Heine, Arzt am St. Georgen-Krankenhaus in Leipzig und Gellerts persönlicher Arzt. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Z. 37 Weiße] Johann Friedrich Weiße. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 15. Z. 37 Grafen] Nicht ermittelt. Z. 38 Hübschen] Johann Daniel Hübsch. Vgl. Anm. 1082, zu Z. 2. Z. 38 Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Z. 39 Bruder] Johann August Schlegel. Vgl. Bd. I, Anm. 86, zu Z. 22. Z. 40 Glockenbring] Friedrich Arnold Klockenbrinck. Vgl. Anm. 1149, zu Z. 20.
1163. An Johanna Friederike Häbler.
27. Juni 1768.
Überlieferung: D: Kind, Harfe, 2 (1815), S. 179–180. Original verschollen. Erläuterungen: Über Johanna Friederike Häbler, geb. Ritter, vgl. Anm. 1097, Erläuterungen. Z. 10 Liebsten] Johann Gottlob Häbler, Steuereinnehmer in Dippoldiswalde. Vgl. Anm. 1097, zu Z. 6. Z. 12 Vater] Johann Daniel Ritter, Professor für Geschichte und Sittenlehre in Wittenberg. Vgl. Anm. 1097, zu Z. 14. Z. 14 Allgemeine] „Die Allgemeine Welthistorie, die in England durch eine Gesellschaft von Gelehrten angefertiget worden. In einem vollständigen und pragmatischen Auszuge. Mit einer Vorrede Joh. Christoph Gatterers herausgegeben von Friedrich Eberhard Boysen“. 1. Band, Alte Historie. Halle: Gebauer, 1767. Der erste Band des fünften Teils dieser Arbeit erschien 1768 unter dem Titel „Die Geschichte des orientalischen Kaiserthums von Erbauung Constantinopels an bis auf die Eroberung dieser Stadt von den Türken und den damit verknüpften Untergang des Reichs. Aus den Originalschriftstellern berichtet und verbessert, mit einer fortlaufenden Zeitrechnung, Zusätzen und Anmerkungen durchgehens versehen von Johann Daniel Ritter“. Weidmanns Erben und Reich. Z. 15 Vorrede] In der Vorrede zum ersten Band, 5. Teil, den 6. Juni 1768 datiert, schrieb Richter, dass die Liebe für das Wahre ihn bewogen habe mit den geneigten Lesern etwas
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Nr. 1164
3. Juli 1768
vertrauter zu reden … (S. I). Die englischen Herausgeber, Guthrie und Gray, haben gewehlet, was ihnen besonders gefallen hat, ohne eine Rücksicht auf die besondern Theile der Gelehrsamkeit zu nehmen (S. IV). Ferner schreibt er: Ich kenne diese Herren nicht weiter, als aus ihrer Arbeit, und nach dieser muß ich aufrichtig gestehen, daß ich sie für keine Gelehrte, sondern für englische Witzlinge halte, die nach dem Exempel munterer Franzosen die Welt mit einem Werke aus den schönen Wissenschaften bereichen wollen (S. IV–V). Richter fürchtete, dass durch diese Weltgeschichte die Jugend verführt werden könnte (S. VII). Schließlich wirft Richter den Herausgebern der Weltgeschichte vor, dass sie nur ihren und einer gewissen Bücherfabrik Vortheil zum Zwecke gehabt … (S. XIII). Zwischendurch bringt Richter Beispiele einiger grober Fehler aus dem Originaltext. 1164. Von Christiane Caroline Lucius.
3. Juli 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 173, S. 419–422, unvollständig (es fehlen die Zeilen 69–75). Vollständig in C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 387, S. 66–68. Auch in F. A. Ebert, Christian Fürchtegott Gellert’s Briefwechsel mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange. Nr. 169, S. 557–560. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 598, Erläuterungen. Z. 1 Berggießhübel] Bad in der Nähe von Pirna, unweit von Dresden. Vgl. Anm. 1159, zu Z. 8. Z. 4 Mama] Christiane Sophie Lucius, geb. Franz. Z. 4 Schwester] Friederike Auguste Lucius. Vgl. Anm. 592, zu Z. 32. Z. 6 T ö p l i t z ] Bad Töplitz (heute Teplice) am südlichen Fuß des Erzgebirges im Kreis Leitmeritz (heute Litomerice, Czechische Republik), ca. 25 km südlich von Dresden. Die Warmbäder aus Thermalquellen halfen gegen Rheuma und Gicht. (Vgl. Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon, 44. Bd., Sp. 916–955). Z. 37 Vater] Carl Friedrich Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82. Z. 38 Ca rln ] Carl Friedrich Lucius, d. J. Vgl. Anm. 592, zu Z. 19. Z. 50 Tag] Gellert wurde am 4. Juli 1715 geboren. Z. 68 Z e i s ] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen und Bd. III, Anm. 760, zu Z. 97. Z. 69 Frau] Aus dem Taufbuch der St. Andreas Kirche in Zadel geht hervor, dass diese Frau Christiana Friederica Zeis hieß. (Vgl. Evangelisches Pfarrbuch Zadel 1750–1813, Geburten, Angebote, Todesfälle, Gebohren und Getauft 1768, Nr. 12. Auskunft des Pfarrers Pohl in Zadel.) Z. 69 Mutter] Regina Sophia Zeis, seit 1761 Witwe des Pastors Christian Heinrich Zeis (vgl. Bd. I, Anm. 181, Erläuterungen) in Schlettau. Z. 69 Z a d e l ] Dorf, Schloss und Gut an der Elbe bei Meißen. (Vgl. Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon, 60. Bd., Sp. 1038–1039.) Z. 70 Christel] Christiana Rudolphina Ernestina Herklotz, geb. Zeis. Sie war mit dem Pfarrer in Zadel, Gottfried Herklotz (1736–1802) verheiratet. Pfarrer Herklotz notiert in dem Taufbuch der Kirche: Es wurde dieses Kind den vierten Tag nach meinem Einzug in Zadel gebohren da ich vorher 4 1/2 Jahre in Wendischbora Pastor gewesen. (Vgl. Evangelisches Pfarrbuch Zadel 1750–1813, Nr. 12.) Z. 71 Töchterchen] Christiana Friederica Sophia Herklotz, geboren am 30. Juni 1768 und getauft am 3. Juli. (Vgl. Evangelisches Pfarrbuch Zadel 1750–1813, Nr. 12.) Z. 73 Tachselt] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3.
Nr. 1165 1165. Von Anna Catharina Garve.
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6. Juli 1768.
Überlieferung: H: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Sammlung Böttiger. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links steht von fremder Hand Garvens Mutter an Gellert. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 18. Juni 1768. Über Anna Catharina Garve, geb. Förster vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 3 Sohn] Christian Garve. Vgl. Anm. 1044, zu Z. 4. Z. 43 Leinwand] Im Juni hat Frau Garve Gellert ein Geschenk von schlesischer Leinwand gemacht. Vgl. Gellerts Schreiben an Frau Garve vom 18. Juni 1768, Z. 22–25. (Brief 1161.) Z. 50 Bruder] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. 1166. Von Johann Adolf Schlegel.
7. Juli 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 3 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 27. Juni 1768. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 4 Bremer] Benedikt von Bremer, Geheimer Kammerrat in Hannover. Vgl. Anm. 1158, zu Z. 54. Z. 4 Hofmeister] Diese Hofmeisterstelle bekam Johann Gottlob Richter. Vgl. Bd. II, Anm. 488, zu Z. 98 (Dr. Richter). Z. 6 Geheimdekammerraths] Erst 1769 wurde Benedikt von Bremer Wirklicher Geheimer Rat. Z. 11 Wezeln] Johann Karl Wezel, 1747–1819, aus Sondershausen, studierte 1765–1769 an der Universität Leipzig. Unter seinen Lehrern am Lyceum in Sondershausen war Gellerts Freund Nikolas Dietrich Giseke (vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 8, Giseke). Am 8. Mai 1765 bezog Wezel eine Dachkammer im Schwarzen Brett, wo er bis 1769 lebte und mit Gellert eng befreundet war. Sein Studium hat er nie abgeschlossen. In Leipzig war Gellert Wezels literarischer Mentor. Anfang 1769, Dank Gellerts Empfehlung, bekam Wezel die Stelle als Hofmeister zu den beiden Söhnen des Amtshauptmanns Johann Wilhelm Traugott v. Schönberg (1721–1804) in Bautzen und Trattlau (heute Kostrzyna in Polen), Johann Friedrich Heinrich (damals 13 Jahre alt) und Georg Friedrich Traugott (damals 9 Jahre alt). Er blieb bei dieser Familie bis 1774. 1772 erschien Wezels erstes Druckwerk „Filibet und Theodosia“ mit einem Vorbericht „An den Hofrat M.“ (gemeint ist Samuel Friedrich Nathanael Morus, 1736–1792, seit 1761 Lehrer an der Universität Leipzig und ab 1771 dort ordentlicher Professor für griechische und lateinische Sprache). Am Anfang des zweiten Teils dieser poetischen Widmung denkt Wezel an Gellert mit folgenden Worten: Beglückend atmest Du (Morus) noch izt Die Luft, in die sich an dem schwärzten Tage (ihn feiert izt noch meine Klage) Der letzte Hauch des besten Freunds verlor; Des Freunds – auch ungenennet flistert Den Namen Dir die Lieb’ ins Ohr – Des edlen Mannes, der verschwistert Mit jeder hohen Tugend war …„ (Vgl. Neues aus der Wezel-Forschung, 1(1980), S. 14–15.) Wezel beschreibt seine erste Begegnung mit Gellert in einem Brief vom 29. Juni 1764 an den Konrektor in Sondershausen, Gottfried Konrad Böttger: Ich habe Gellert bisher nur von der einen Seite gekannt, aber nunmehr kenne ich ihn auch von der andern, welche mir viel liebenswürdiger zu sein scheint. Als ich ihn zum erstenmal besuchte, ließ mich seine Miene, seine Versicherung, die er mir gab, die Stelle meines Giseke zu vertreten, schon viel Gutes von seiner zukünftigen Liebe hoffen. Er verlangte auch ein Stück von meinen Versuchen in der Poesie … (Vgl. Blumröder, Johann Karl Wezel. Fragmente über sein Leben und seinen Wahnsinn, S. 144–145.)
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Blumröder berichtet weiter: Gellert ist vielleicht der einzige Gelehrte von allen, die mit Wezel in Verbindung standen, welchen dieser mit seinem Spotte oder Unwillen verschonte; im Gegentheil bezeugte er immer die tiefste Achtung gegen diesen würdigen Mann, so daß er auch die leiseste Entweihung seines Andenkens übel empfand.“ (S. 144) Rehburg] Seit 1765 war Schlegels Bruder Johann August (vgl. Bd. I, Anm. 86, zu Z. 22, Bruder) Pastor in Rehburg. Mutchen] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Rehbergs] Johann Friedrich Rehberg, Kommissar und Schatzeinnehmer in Hannover (vgl. Bd. II, Anm. 471, zu Z. 18, Rehbergischen), und seine Frau Sophia Charlotte, geb. Kayser. Klockenbring] Friedrich Arnold Klockenbrinck. Vgl. Anm. 1149, zu Z. 20. Lenthe] Albrecht Friedrich von Lenthe, 1707–1779, war 1765–1769 Oberappellationsgerichtspräsident in Celle, Wirklicher Geheimer Rat und außerordentlicher Minister in Hannover. Zwischen 1769–1772 war er Minister und Vorsitzender der Kriegskanzlei in Hannover. (Vgl. E. v. Meier, Hannoversche Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, 1680–1866, Bd. 2, S. 140–141 und 192–193.) Hegewisch] Dietrich Hermann Hegewisch, 1740–1812, studierte 1759–1763 Theologie in Göttingen. Nach dem Studium wurde er Hofmeister in Hamburg und Hannover und schließlich Hofmeister bei Heinrich Carl Schimmelmann in Hamburg und Kopenhagen für dessen Sohn, Ernst Heinrich (vgl. Anm. 1081, zu Z. 4, Schimmelmann). 1782 wurde er Professor für Geschichte in Kiel. (Vgl. Schleswig- Holsteinisches Biographisches Lexikon, 5. Bd., S. 117–120.) Andreä] Johann Gerhard Reinhart Andreä, 1724–1793, Chemiker, Naturforscher und Apotheker in Hannover wurde 1767 vom Kurfürsten von Hannover beauftragt, Bodenarten für landwirtschaftliche Nutzung zu untersuchen und Artikel darüber zu publizieren. Die hier von Schlegel erwähnte Reise in die Schweiz hatte Andreä von Aug. bis Okt. 1763 unternommen. Seine Reisebriefe erschienen 1764–65 im „Hannover. Magazin“. Eine neue Ausgabe („Briefe aus der Schweiz nach Hannover geschrieben in dem Jahre 1763“) kam 1776 in Zürich heraus. (Vgl. ADB, 1. Bd., S. 447.) Mumsen] Dietrich Mumssen (vgl. Bd. IV, Anm. 861, zu Z. 49, Mumsen). Er hatte 1758–1763 Medizin in Leipzig studiert. (Vgl. G. Erler, Jüngere Matrikel der Universität Leipzig, 3. Bd., S. 278.) Velthusen] Johann Caspar Velthusen, geb. am 7. Aug. 1740, gest. 1814, studierte 1759–1764 in Göttingen Theologie und Philologie. 1767 wurde er Diakon in Hameln, ging 1770 als Hofkaplan nach London, wo er später zweiter Hofprediger an der deutschen Hofkapelle wurde. 1775 wurde er Professor der Theologie an der Universität Kiel, 1778 an der Universität Helmstedt, 1787 an der Universität Rostock und 1791 Generalsuperintendent der Herzogtümer Bremen und Verden. (Vgl. ADB, 39. Bd., S. 597–598.) Hübsch] Johann Daniel Hübsch, Schlegels Schwager, damals Student in Leipzig. Vgl. Anm. 1082 zu Z. 2.
1167. An Herrn F.
23. Juli 1768.
Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundlichen Briefen C. F. Gellerts. S. 57–59. Auch in: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 426, S. 159–160. In beiden Ausgaben wurde der Brief ohne Datum gedruckt. Aus dem Inhalt (Z. 12–13) geht jedoch hervor, dass der Brief an dem Tag geschrieben wurde, an dem Gellert in seiner letzten moralischen Vorlesung am 23. Juli 1768 seine Hörer gegen die Unruhen der Studenten gemahnt hat. Erläuterungen: Der Herr F., an den diesen Brief gerichtet ist, wird wohl der Kammerrat und Bankier Christian Gottlob Frege (1715–1781) sein, der Besitzer einer Wechselspedition in der Grimmaischen Gasse. In 2. Ehe war er mit einer Schwester von Andreas Wagner (vgl. Bd. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8) verheiratet. Dem Bericht über die damaligen Studentenunruhen in Leipzig nach spielte Frege eine bedeutende Rolle. Sein Haus wurde sogar von einigen Studenten mit Stei-
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nen beworfen, und so floh er auf sein Landgut. (Vgl. O. Günther, Geschichte des Leipziger Musenkrieges.) Z. 15/16 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Z. 17 Ungnade] Die Stelle in Gellerts „Anrede an meinen Zuhörer in der Moral bey dem Beschlusse der Lektion von der Wohlanständigkeit“ lautet: so wollte ich selbst eilen und mich zu den Füssen meines Fürstens werfen, der Zucht und Ehrbarkeit und Weisheit liebt und durch sein Beyspiel lehret, und wollte ihn nicht um eine Gnade, die er mir zu bitten befohlen hat, sondern um seine Ungnade und Strenge gegen die Unruhigen und Ungesitteten, um die Wiederherstellung unsrer guten Sitten anflehn, oder ihn um diese Gnade anflehn, daß er mir erlauben möchte, meinen letzten krancken Tagen an einem ruhigern Orte, als in dem mir sonst so liebenswürdigen, so stillen Leipzig zu beschliessen, wo ich die guten Sitten nicht mehr mit Erfolg lehren könnte. 1168. An Johann Adolf Schlegel.
26. Juli 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 1 Seite beschrieben. Erläuterungen: Antwort auf Schlegels Schreiben vom 7. Juli 1768. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 3 Bremer] Benedikt von Bremer. Vgl. Anm. 1158, zu Z. 54. Z. 3 Döring] Johann Friedrich Döring. Vgl. Bd. III, Anm. 806, zu Z. 41 (Döring). Er wurde 1738 in Hainichen geboren als Sohn eines Tuchmachers. Später wurde er Registrator bei der Kurfürstlichen Sächs. General-Haupt-Kasse in Dresden. (Auskunft des GellertMuseums Hainichen.) Z. 3 Richterische] Dieser Brief von Johann Gottlob Richter konnte nicht ermittelt werden. Z. 4 Coselischen] Friedrich August Graf von Cosel, 1712–1770, General der Kursächs. Infanterie, dessen Güter in Schlesien lagen, schickte seine beiden Söhne Gustav Ernst (1755–1781) und Sigismund (1758–1786) nach Leipzig, wo sie zusammen am 13. April 1767 an der Universität Leipzig immatrikuliert wurden. Z. 8 Wagner] Andreas Wagner, Kammerrat in Dresden. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Am 23. Juli hatte Gellert seine Moralischen Vorlesungen abgeschlossen. 1169. An Nathanael Sigismund Frommann.
28. Juli 1768.
Überlieferung: H: Goethe-und Schiller Archiv, Weimar. Sammlung Frommann, Nr. 5,7. 1 Seite beschrieben. Auf der Rückseite der ersten Seite steht von fremder Hand: Leipzig den 28. Juli 1768 7 Aug Hr. Prof. Gellert. Gerichtet an Nathanael Siegismund Fromman in Züllichau. Oben links steht von fremder Hand Gellert. In der rechten Ecke steht von fremder Hand G, darunter die Nummer 1. Unten rechts steht von fremder Hand die Nummer 144. D: F. J. Frommann, Das Frommannesche Haus und seine Freunde, S. 5. Erläuterungen: Über Nathanael Sigismund Frommann, Buchhändler bei der Waisenhausbuchhandlung in Züllichau, vgl. Anm. 1154, zu Z. 19 (Frommann). Z. 2 Nachdruck] Gemeint ist ein Nachdruck einer französischen Übersetzung von Anton Friedrich Büschings „Geographie …“ durch den Verleger Philibert in Kopenhagen. Vgl. hierzu Anm. 1154, zu Z. 19 (Büsching). Diese Übersetzung erschien nun Dank zum Teil Gellerts Einfluss 1768–1776 bei Frommann in Züllichau (heute Sulechów, Polen) und nicht in Kopenhagen. Z. 15 Liebste] Dorothee Sophia Frommann, geb. Lachmann. Die Hochzeit fand 1762 statt. Der Sohn Carl Friedrich Ernst wurde am 14. Sept. 1765 geboren.
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Toussaint] François Vincent Toussaint. Vgl. Anm. 1144, zu Z. 28 (Toussaint). Übersetzung] „Extrait des oeuvres de Mr. Gellert, contenant ses Apologues, ses Fables et ses Histoires, traduit de l’allemand en françois par M. Toussaint Avocat au parlement de Paris, de l’Academie Royale de Prusse. Volume premier à Züllichow, au depens de la maison des Orphelins et de Frommann“. 1768.
8. August 1768
1170. Von Johann Adolf Schlegel.
8. August 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 3 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 3 Brief] Dieser Brief Schlegels an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 3 Richtern] Johann Gottlob Richter. Vgl. Bd. II, Anm. 488, zu Z. 98 (Dr. Richter). Z. 9 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Schlegel bezieht sich auf Gellerts Vorlesung „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit“, die Gellert am 12. Oktober 1767 dem Kurfürsten in der Universitätsbibliothek vortrug. Vgl. hierzu Anm. 1096, zu Z. 4/5. Z. 9 Andacht] „Von der Vortrefflichkeit und Würde der Andacht“. Im Februar 1756 schickte Gellert diese Abhandlung, die er ursprünglich als Anhang zu den „Geistlichen Oden und Lieder(n)“ verwenden wollte (vgl. Brief 331 im II. Band der vorliegenden Ausgabe, S. 92), an Schlegel. Sie erschien aber erst 1769 im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften“ und im 5. Teil der „Sämmtliche(n) Schriften“ Gellerts. Z. 15 Charaktere] In seinem Schreiben vom 1. Juni 1768 schlug Schlegel Gellert vor, die beispielhaften Charaktere, die in den Vorlesungen beschrieben wurden, gesondert zu bearbeiten und den Moralischen Vorlesungen anzuhängen, eine Arbeit, die Gellert wegen verschlechterter Gesundheit zunächst ablehnte, dann aber doch mit Schlegels Hilfe zum Teil durchführte. Vgl. hierzu Briefe 1158, Z. 10–17 und 1170, Z. 14–18. Die Arbeit erschien posthum 1770. Z. 19 Michaelis] Johann Benjamin Michaelis, 1740–1772, stammte aus Zittau, wo sein Vater Geschäftsmann war und durch den Brand 1757 verarmte. Er wurde am 6. Juli 1764 als Medizinstudent an der Universität Leipzig immatrikuliert, bekam aber, durch Gellerts und Kleists Schriften angeregt, eine große Neigung zur Dichtkunst. Seine 1766 erschienenen „Fabeln“ fanden bei Gellert Beifall. Michaelis war wie Gellert auch hypochondrisch veranlagt. Von Ostern bis zum Herbst 1768 lag er schwer krank bei seiner Familie in Oberoderwitz bei Zittau. Obwohl er durch Gellerts,Weißens und Gleims Vorsorge hätte sein Medizinstudium vollenden können, gab er dieses von ihm verhasste Studium 1769 auf und lebte als Hofmeister und Lohndichter bis er 1770 von Lessing empfohlen nach Hamburg als Redakteur des „Hamburgischen Correspondenten“ ging. Durch Lessings Vermittlung bekam er dann eine Stelle bei der Seylerischen Theatergesellschaft, die aber nur von kurzer Dauer war. 1771 reiste er nach Halberstadt zu Gleim, wo er bis zu seinem im September 1772 erfolgten Tod lebte. (Vgl. ADB, 21. Bd., S. 683–684.) Z. 20 Hübsch] Johann Daniel Hübsch. Vgl. Anm. 1082, zu Z. 2. Z. 27 Dycken] Regina Elisabeth Dyck, geb. Köhler, 1723–1793, Frau des Verlegers Johann Gottfried Dyck d. Ä. (vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 51) in Leipzig. Sie erhielt 1762 nach dem Tod ihres Mannes die Firma. Zwischen 1764–1779 war Engelhard Benjamin Schwickert Geschäftsführer bis ihr Sohn, Johann Gottfried d. J., um 1778 den Verlag übernahm. (Vgl. M. Lehmstedt und L. Poethe, Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte, 6(1996), S. 82.) Z. 28 Reichen] Philipp Erasmus Reich, Teilinhaber des Verlags Weidmanns Erben und Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 35 Fabeln] „Herrn Johann Adolf Schlegels Fabeln und Erzählungen zum Druck befördert von Carl Christian Gärtner“, Leipzig: Dyck, 1769. Gärtners Vorrede zu dieser Ausgabe trägt das Datum 13. Dezember 1768. Auf der 3. Seite dieser Vorrede schreibt Gärtner,
Nr. 1171
Z. 36 Z. 41 Z. 43
8. August 1768
419
Ueberdieß würde ich mit meinem Urtheile, das ich gewiß nicht für so wichtig, als den Beyfall halte, den unser Gellert diesen Fabeln und Erzählungen allezeit mit der Freude eines zur Misgunst unfähigen Genies, ertheilet hat, wenigstens einige zwanzig Jahre zu spät kommen. Vgl. hierzu Gellerts Schreiben an Schlegel vom 19. August 1768 (Brief 1173). Neuen Ausgabe] „Neue Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes. Neue Auflage in zween Bänden“. Braunschweig, Verlag der Fürstl. Waisenbuchhandlung, 1768. Der Herausgeber war Carl Christian Gärtner (vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27, Gärtnern). Weißen] Christian Friedrich Weiße. Vgl. Anm. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 15. Mutchen] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21.
1171. An Christiane Caroline Lucius.
8. August 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 174, S. 394. Auch in F. A. Ebert, Christian Fürchtegott Gellert’s Briefwechsel mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange. Nr. 170, S. 560. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Antwort auf Fräulein Lucius’ beide Schreiben vom 12. Juni und vom 3. Juli 1768. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 598, Erläuterungen. Z. 3 C r e u z i g e r ] Georg Samuel Creuziger, Amtsaktuarius in Leipzig. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 8 B e r g g i e ß h ü b e l ] Bad südlich von Pirna. Vgl. Anm. 1159, zu Z. 8 (Gießhübler). Z. 15 Z e i s e n ] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen und Bd. III, Anm. 760, zu Z. 97. 1172. An Ludwig August von Bötticher.
18. August 1768.
Überlieferung: H: Niedersächsisches Staatsarchiv, Wolfenbüttel, Nachlaß Bötticher 194 N 7. 2 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Ludwig August von Bötticher vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 21. Z. 5 Schüler] Ludwig August von Bötticher wurde am 7. Mai 1764 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 12 Brief] Dieser Brief des Herrn v. Bötticher an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 16 Eltern] Just Heinrich v. Bötticher, Geheimer Rat und Hofrichter in Wolfenbüttel (vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 25) und Sophia Magdalene v. Bötticher, geb. v. Gumm. Z. 18 Schwester] Nicht ermittelt. Z. 22 Jerusalem] Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, Probst und Konsistorialrat in Braunschweig. Vgl. Bd. I, Anm. 39, zu Z. 5 (Jerusalem). Z. 23 Gärtner] Carl Christian Gärtner. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Gaertner). 1173. An Johann Adolf Schlegel.
19. August 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 5 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Antwort auf Schlegels beide Schreiben vom 7. Juli und vom 8. August 1768. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 3 Richtern] Johann Gottlob Richter. Vgl. Anm. 1162, zu Z. 4. Z. 6 Bremer] Benedikt von Bremer. Vgl. Anm. 1158, zu Z. 54. Z. 9 Hübsch] Johann Daniel Hübsch. Vgl. Anm. 1082, zu Z. 2. Z. 10 Weiße] Christian Friedrich Weiße (auch Weise). Vgl.Bd. II, Anm. 357, zu Z. 15. Z. 13 Michaelis] Johann Benjamin Michaelis. Vgl. Anm. 1170, zu Z. 19. Z. 14 Reich] Philipp Erasmus Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Schlegel hatte Gellert gebeten, eine Arbeit für Herrn Michaelis als Übersetzer bei Reich oder Dyck zu suchen (vgl. Brief 1170, Z. 27–33).
420
Nr. 1174
Z. 15
Vorlesung] „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern, besonders in der poesie und Beredsamkeit“. Vgl. Anm. 1096 zu Z. 4/5. Abhandlung] „Von der Vortrefflichkeit und Würde der Andacht“. Vgl. hierzu Anm. 1170, 9 (Andacht). Charactere] Über Schlegels Vorschlag, moralische Charaktere den Vorlesungen beizufügen vgl. Brief 1158, Z. 10–52. Stück] Gemeint ist „Die Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt“. Diese Rede erschien 1769 im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ (S. 19–46) und in „C. F. Gellerts Sämmtliche(n) Schriften“, 5. Teil, S. 232–261. Vgl. hierzu Gellerts Schreiben an Schlegel vom 14. April 1768 und vom 19. August 1768. Erst am 1. Oktober 1768 schickte Gellert das Manuskript dieser Abhandlung an Schlegel ab. Vgl. Brief 1179, Z. 12–15. Anhalten] Gemeint sind zwei Werke, die gleichzeitig bei Schlegel in Bearbeitung waren: erstens Teil 2 seiner „Predigten über die ganze Leidensgeschichte JESU Christi …“ unter dem Titel: „bis zur Ausführung zu seiner Kreuzigung,“ ein Werk, dass bei Dyck gedruckt wurde und 1769 erschien und zweitens die Übersetzung des 3. und 4. Teils von Marie Le Prince de Beaumonts, „Auszug aus der alten Geschichte, zur Unterweisung der Kinder“, eine Arbeit die 1768 bei Weidmanns Erben und Reich erschienen ist. Vgl. hierzu Schlegels Schreiben an Gellert vom 14. April 1768. (Brief 1149, Z. 310–313). Dickinn] Regina Elisabeth Dyck, geb. Köhler. Vgl. Anm. 1170, zu Z. 27. Fabeln] „Herrn Johan Adolf Schlegels Fabeln und Erzählungen zum Druck befördert von Carl Christian Gärtner“. Vgl. hierzu Anm. 1170, zu Z. 35. Wezel] Johann Karl Wetzel (auch Wezel). Vgl. Anm. 1166, zu Z. 11). Kronbiegel] Georg Friedrich Kronbiegel, 1743–1787, stammte aus Brehna bei Halle und wurde am 29. März 1763 an der Leipziger Universität immatrikuliert. Am 5. März 1767 erhielt er dort seinen Magister in Philosophie. (Vgl. Meusel, Lexicon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, 7. Bd., S. 376.) Hegewischen] Dietrich Hermann Hegewisch. Vgl. Anm. 1166, zu Z. 18. Hegewisch wurde später Hofmeister in Hannover und schließlich Privatsekretär bei der Familie Schimmelmann in Hamburg und Kopenhagen. Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21.
Z. 16 Z. 17 Z. 19
Z. 21
Z. 22 Z. 23 Z. 27 Z. 29
Z. 31 Z. 41
23. August 1768
1174. An Herrn Gundling.
23. August 1768.
Überlieferung: H: University of Chicago Library. 1 Seite beschrieben. Auf der Rückseite des Briefes steht von fremder Hand: Originalbrief des seel. Gellerts in einer Antwort an Cand. Gundling, weil. Afterpoeten u. Extemporaldichter allhier; bey Gelegenheit, da dieser seinen Menschenfreund, als einen Wettstreit mit Gellerten zugeschickt hatte. Darunter steht auch von fremder Hand Extracted from C. F. Gellerts Briefe. PT 1883. Z8A2. Erläuterungen: Die Identität des Briefschreibers, Gundling, geht nur aus dem Notiz auf der Rückseite des Briefes. Der volle Name, Titel und Anschrift fehlen. Näheres über den Herrn Gundling und sein Gedicht „Menschenfreund“ konnte nicht ermittelt werden.
1175. An Johann Ludwig Harscher.
26. August 1768.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autographensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 1 Seite beschrieben. Siegel erhalten. Adresse: A Monsieur Monsieur Harscher, Conseiller de S. A. E. Palatine, à Heidelberg.
Nr. 1176
30. August 1768
421
Auf dem Umschlage steht von fremder Hand 1768/26 Aug. Leipzig. Gellert. Auf der ersten Seite befindet sich der Stempel v. Radowitz, darunter die Nummer 16 von fremder Hand geschrieben. Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher, geistlicher Administrationsrat in Heidelberg, vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 8 Wieler] Johann Christopher Wieler. Vgl. Bd. IV, Anm. 962, zu Z. 3 und Anm. 1144, zu Z. 43. Die beiden hier erwähnten Briefe Gellerts an Wieler konnten nicht ermittelt werden. 1176. Von Martin Ehlers.
30. August 1768.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Sign.: Mscr. Dresd. H 37. 4 Seiten beschrieben. Lesarten: Z. 16 gehämmt] = gehemmt. Z. 23 früchte] = fürchte. Wohl Flüchtigkeitsfehler. Z. 67 Tach] = Tag Erläuterungen: Martin Ehlers, 1732–1800, studierte Philosophie und Theologie in Göttingen und wurde 1760 Rektor der Lateinschule in Segeberg (heute Bad Segeberg). 1768 erhielt er die Stelle als Rektor am Gymnasium in Oldenburg und bekam 1771 den Ruf als Professor und Rektor am Gymnasium in Altona. Er wurde dann 1776 ordentlicher Professor für Philosophie an die Universität Kiel. Er veröffentlichte zahlreiche Abhandlungen und Bücher über Pädagogik und über die Besserung des Schulwesens in Deutschland. Z. 27 Frau] Helene Margaretha Ehlers, geb. Eckhoff, geb. 1738. Sie war seit 1760 mit Martin Ehlers verheiratet. Z. 60 Zeit–––] Zum Teil unleserliches Wort. Z. 82 Wichmann] Johann Hermann Anton Wichmann. Er stammte aus Oldenburg und wurde am 11. Mai 1763 an der Universität Leipzig immatrikuliert. In der Matrikel der Universität Leipzig steht er unter dem Namen Wiechmann (Matrikel, III, S. 456) Z. 85 Brendt] Nicht ermittelt. Z. 85 Brief] Nicht ermittelt. 1177. Von Christiane Caroline Lucius.
19. September 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9.Teil, Nr. 175, S. 395–399, unvollständig. Es fehlen die Zeilen 22 Die Freunde … bis 34 geleistet haben?, Z. 71 … uns an die bis Z. 76–77 vorsagen ließ, Z. 89 Diejenige bis Z. 93 empfinden., Z. 107 Abends bis Z. 132 C. C. Lucius. Der Name Seydel wurde durch X** ersetzt. Vollständig in C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839),10. Teil, Nr. 389, S. 69–74. Auch vollständig in F. A. Ebert, Christian Fürchtegott Gellert’s Briefwechsel mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange. Nr. 171, S. 561–567. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 7 F r i t z c h e n ] Friederike Auguste Lucius, jüngere Schwester der Christiane Caroline. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32. Z. 16 Rex] Carl August von Rex, geb. 1701, gest. am 15. Sept. 1768, kurfürstl. sächs. Kabinetts- und Konferenzminister. Es war der Graf von Rex, der in einem Schreiben an den Konferenzminister Grafen von Loß vom 19. Juni 1761 Gellert als Professor der aristotelischen Logik an der Universität Leipzig vorschlug. (Dieser Brief steht im 3. Bd. der vorliegenden Ausgabe auf S. 448–449.) Vgl. auch Bd. III, Anm. 739, zu Z. 7. Z. 24 Tochter] Johanna Friederike Caroline Gräfin von Rex, 1750–1803. 1774 heiratete sie den Grafen Peter Friedrich von Hohenthal auf Dölkau. (Vgl. ADB, Bd. 12, S. 696.) Z. 32 Fürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen, übernahm offiziell seine Amtstätigkeiten am 13. September 1768. Z. 43 Eltern] Carl Friedrich Lucius (vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82) und Christiane Sophie Lucius, geb. Franz. Z. 43 Freund] Johann Heinrich Seydel, Lucius’ Verlobter, der sich damals in Sorau aufhielt. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. (s. auch unten zu Z. 57.)
422 Z. 43
Nr. 1177
19. September 1768
Geschwister] Carl Friedrich Lucius, d. J. (vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19) und Johanna Friederike Auguste Lucius (vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32). Z. 46 C r e u t z i g e r ] Georg Samuel Creutziger. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creutzigern). Z. 48 Brief] Gemeint ist Gellerts Schreiben an Lucius vom 8. August 1768 (Brief 1171). Z. 56/57 Oberpostcommissär] Friedrich Lebrecht Gellert, Oberpostkommissar in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 57 S e y d e l s ] Johann Heinrich Seydel (vgl. Bd. III, Anm. 945, zu Z. 82). Seydels Bemühungen, seine Entlassung vom sächsischen Hof und eine Stelle in seiner Heimatstadt Sorau zu erhalten, wurden von seitens seines Chefs, des Oberküchenmeisters v. Kessel (vgl. Bd. IV, Anm. 1001, Erläuterungen) anfangs gehindert. Z. 103 Tachselt] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 105 Aufführung] Im Juli und August 1768 fanden in Leipzig Studentenunruhen statt, die später Musenkrieg genannt wurden. (Vgl. O. Günter, Zur Geschichte des Leipziger Musenkrieges im Jahre 1768.) Johann Andreas Cramer (vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9, Mann) beschreibt Gellerts Bemühungen, die Studenten zu beruhigen mit folgenden Worten: Gellert, voll Bekümmerniß darüber, daß dadurch eine Universität verunehrt werden sollte, die seit mehr als einem halben Jahrhunderte den Ruhm einer gesitteten und wohlanständigen Aufführung ihrer Studirenden behauptete, ermahnte sie aus eigner Bewegung beym Schlusse einer seiner moralischen Vorlesungen in einer so zärtlichen als ernsthaften Anrede zu einem friedlichen und sittsamen Verhalten. Sie hatte auch bey seinen Zuhörern, deren Anzahl, besonders in seinen moralischen Vorlesungen, sich oft über einige hundert belief, die Wirkung, daß einer den andern aus Liebe zu ihrem Lehrer zu besänftigen suchte. (Vgl. J.A. Cramer, Christian Fürchtegott Gellerts Leben, S. 156–157.) Eine Kopie der erwähnten Anrede befindet sich in Wrocław im Nachlass Christian Garves. Garve hatte am 18. Juni seine Disputation in Leipzig verteidigt und hat höchst wahrscheinlich Gellerts Vorlesung besucht und diese Kopie gemacht. Der Text lautet: Anrede an m. Zuhörer in der Moral bey dem Beschlusse der Lektion von der Wohlanständigkeit; den 23. Julius 1768. Meine Herren Der Fremde und der Einheimische, der Hohe und der Niedere hat unserer Akademie seit Jahrhunderten den Ruhm der Wohlanständigkeit und der guten Sitten ertheilet. Lassen Sie uns wachen, ich bitte Sie, diese Ehre nicht durch Ausgelassenheit zu verlieren, sondern durch Stille und Eingezogenheit täglich mehr zu behaupten. Wie nöthig ist diese Errinnerung, diese Bitte in unsern Tagen geworden? Und von wem wollten Sie eben diese Errinnerung, eben diese Bitte williger anhören, als von mir, von dem Sie wohl wissen, wie sehr ich Ihre Ehre, Ihr Vergnügen und Ihr Glück suche und liebe? von mir, den Sie gewiß wieder lieben und achten? So hören Sie mich denn an, Th: Commilitonen! Doch ich bins nicht allein der redet; nein im Nahmen und auf Befehl meiner Obrigkeit, die zugleich die Ihrige ist, der ists, als ein Lehrer zu gehorchen für meine Ehre halte, wenn es auch Lernende nicht für Ihre Ehre halten wollen; im Namen dieser unserer Obrigkeit soll ich Ihnen öffentlich sagen – doch nicht euch, Edelmüthige, Lehrbegierige Jünglinge – sondern jenen wenigen Unruhigen, Leichtsinnigen, soll ich öffentlich sagen, was Sie wohl nie mögen erwogen haben: daß es in einer wohleingerichteten Republick ein Verbrechen sey, seine wahren oder vermeynten Vorzüge, Rechte und Freiheiten aus eigner Macht, ohne den Arm der Obrigkeit, mit angemaßter Gewalt zu behaupten. Denen soll ich sagen, was Sie wohl nie mögen erwogen haben: – daß nächtliche Aufläufe und Tumulte anzurichten, eine sichtbare Umstürzung der Gesetze, die äusserste Störung der öffentlichen Ruhe, die höchste Beleidigung eines ganzen ehrwürdigen Publici sey. Denen soll ich sagen, was sie nie mögen erwogen haben: – daß nächtliche Aufläufe und Tumulte anzurichten, der nächste Weg auch wider unsern Willen, zu Mord und Todtschlag sey – schrecklicher Gedanke! – Denen soll ich endlich sagen, was sie wohl nicht müssen erwogen haben: – Daß der, welcher seiner Obrigkeit und Ihren Anordnungen widerstrebet, der Ordnung Gottes widerstrebe. Und wer bist du, Jüngling, der du mit kaltem Blute und geflissentlich der Ordnung deines Gottes widerstreben kanst?
Nr. 1178
24. September 1768
423
Wer, meine geliebten academischen Mitbürger, in der stillen Stunde der Nacht, wo schon manch frommes Herz zu Gott betet und ihn danckbar preiset; wo mancher elender Kranke auf seinem Lager nach Ruhe und Trost jammert; in dieser Stunde der Nacht, durch Geschrey und Tumult und tödtliche Gewaltthätigkeit das fromme Gebet des Christen unterbrechen, den Jammer des Kranken vermehren, den Fleiß, des für uns noch arbeitsamen Gelehrten, für unsre Bequemlichkeit noch arbeitsamen Künstlers und Handwerckers, hindern? – Und diesen Verfall der Sitten sollte unsre Akademie, deren Ehre die Sittsamkeit war, gelassen ansehn? – so wollte ich selbst eilen und mich zu den Füssen meines Fürstens werfen, der Zucht und Ehrbarkeit und Weisheit liebt und durch sein Beyspiel lehret, und wollte ihn nicht um eine Gnade, die er mir zu bitten befohlen hat, sondern um seine Ungnade und Strenge gegen die Unruhigen und Ungesitteten, um die Wiederherstellung unsrer guten Sitten anflehn, oder ihn um diese Gnade anflehn, daß er mir erlauben möchte, meinen letzten krancken Tagen an einem ruhigern Orte, als in dem mir sonst so liebenswürdigen, so stillen Leipzig zu beschliessen, wo ich die guten Sitten nicht mehr mit Erfolg lehren könnte. Ach, Mitbürger, Freunde, Söhne dieser Academie und Theurer, Würdiger Eltern in deren Nahmen ich Sie zugleich anrede, nein nicht also, liebe Jünglinge, nicht also! sondern was ehrbar, was gerecht, was züchtig, was gesittet, was liebreich, was wohl lautet: ist etwan eine Tugend, ist etwan ein Lob, dem dencket nach! Das ist deine Ehre, studirender Jüngling, deine wahre Ehre vor Gott und den Menschen; und du wolltest sie lieber in dem betrügerischen Urtheile einiger deiner leichtsinnigen Commilitonen suchen, die weder sich, noch dich, noch die Ehre kennen, die dich in wenig Jahren gar nicht mehr kennen? Und nicht vielmehr in dem Beyfalle und der Liebe verständiger Männer, deiner Gönner, Freunde und Lehrer, der Beförderer deines künftigen Glücks? Würdest du nicht erröthen, das, was du, verborgen in der Dunckelheit der Nacht, stürmisch zu erlangen suchest, am hellen Tage, im Angesichte der Stadt, eben so kühn zu suchen? O meine Freunde, wo ist für Studierene mehr wahre Ehre, mehr Ruhe, mehr unschuldiges Vergnügen, mehr Freiheit und Nutzbarkeit von je her gewesen, als auf unsrer Academie? Haben wir nicht Schauspiele, Concerte, Gärten, Spaziergänge, Landhäuser, öffentl. Cabinetten, Bücher Säle, Unterstüzungen durch Stipendien und Frey-Tische; haben wir nicht Künste und Wissenschaften aller Arten zu unserm Dienste und zum Vergnügen? Haben wir nicht eine gelinde academische Obrigkeit – eine für unsre Ruhe sorgende Stadt-Magistrat – einen gütigen und väterlich gesinnten Gouverneur? Und wir wollten nicht unsre Ehre und Danckbarkeit darinne setzen, unter ihnen ein geruhiges und stilles Leben zu führen, in aller Gottseeligkeit und Erbarkeit? Das sey ferne von uns. In dieser Hofnung verlasse ich diese Stelle, die ich lieber nie wieder betreten möchte, wenn meine Hofnung, meine väterliche Bitte unerfüllt bleiben sollte. Z. 122 Z e i s e n s ] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen und Bd. III, Anm. 760, zu Z. 97. Z. 123/124 Wa l d h e im] Gemeint ist das Zuchthaus, wo Gellerts Neffe, Gabriel Christlieb Meese (vgl. Bd. II, Anm. 421, zu Z. 12) inhaftiert wurde. 1178. An Johanna Wilhelmina Biehle.
24. September 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 390, S. 75. auch in A. T. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 72, S. 121. Original verschollen. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 1 R e v e n k l a u ] Christian Detlev Friedrich von Revenklau (auch Reventlow) und sein Bruder, Johann Ludwig, damals Studenten an der Universität Leipzig.Vgl. Anm. 1077, zu Z. 3 (Reventklau). Z. 2 We n d ] Carl Wend (Wendt). Vgl. Anm. 1039, zu Z. 50. Er war Hofmeister der beiden Grafen von Reventlow. Z. 7 Stadtschreiber] Friedrich Wilhelm Hartmann. Vgl. Anm. 1083, zu Z. 9.
424
Nr. 1179
1. Oktober 1768
1179. An Johann Adolf Schlegel.
1. Oktober 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 3 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 2 Abhandlungen] „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern, besonders in der Poesie und Beredsamkeit“ und „Von der Vortrefflichkeit und Würde der Andacht“. Vgl. Anm. 1096, zu Z. 4/5 und Anm. 1170, zu Z. 9 (Andacht). Z. 9 Heyer] Gottlieb Leberecht Heyer. Vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29 (Heyer). Z. 12 Lehren] „Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt“. Diese Abhandlung erschien im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ (Leipzig, Weidmanns Erben und Reich, 1769, S. 19–46) und in „C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften“ (5. Teil, S. 232–261). Vgl. hierzu Jung, Reynolds, Witte, Christian Fürchtegott Gellert, Gesammelte Schriften, Bd. V, S. 450– 451. Z. 16 Fabeln] „Herrn Johann Adolf Schlegels Fabeln und Erzählungen zum Druck befördert von Carl Christian Gärtner.“ Vgl. hierzu Anm. 1170, zu Z. 35. Z. 19 Gödick] Friedrich Ferdinand Gödicke. Vgl. Bd. II. Anm. 357, zu Z. 19. Z. 26 Beyträgen] „Neue Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes“. In dieser Zeitschrift und in der neuen Auflage davon (1768) hatte Schlegel mehrere Fabeln und andere Stücke geliefert. (Vgl. Rutledge, 283–289. Rutledge verzeichnet auch die Fabeln aus dem Jahr 1769, die vorher in den „Beyträge(n)“ standen.) Z. 30 Richter] Johann Gottlob Richter. Vgl. Anm. 1162, zu Z. 4. Z. 31 Bremer] Benedikt von Bremer. Vgl. Anm. 1158, zu Z. 54. Z. 33 Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Z. 36 Pathen] Johann Carl Fürchtegott Schlegel. Vgl. Bd. II, Anm. 389, zu Z. 12. Z. 40 Dickinn] Regina Elisabeth Dyck. Vgl. Anm. 1170, zu Z. 27. Z. 42 Kinder] Über Johann Adolf Schlegels Kinder vgl. Anm. 1140, zu Z. 44. Z. 44 Reich] Philipp Erasmus Reich, Teilinhaber der Firma Weidmanns Erben und Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 45 Beaumont] „Auszug aus der alten Geschichte, zur Unterweisung der Kinder. Nach dem Französischen der Frau le Prince de Beaumont“ wurde von J. A. Schlegel und seinem Bruder Johann August (vgl. Bd. I, Anm. 86, zu Z. 22) ins Deutsche übersetzt. Der zweite Band, der die Teile 3 und 4 enthält, erschien 1768 bei Weidmanns Erben und Reich. Vgl. hierzu Brief 1149, Z. 297–302. 1180. An Johann Christian Cuno.
6. Oktober 1768.
Überlieferung: H: Harvard University, Houghton Library, Sign: bMs. Ger 162 (112). Siegel erhalten. Adresse: A Monsieur Monsieur Cuno, à Amsterdam. P. couv. Auf dem Umschlag befindet sich folgender Vermerk: Für die Hamburger Stadtbibliothek 1824. Jan. J. M. Lappenberg. D: Zeitschrift für hamburgische Geschichte, 2. Bd., 3 (1847), S. 486–487. Auch in A. Scheler, Aufzeichnungen eines Amsterdamer Bürgers über Swedenborg. Nebst Nachrichten über den Verfasser, S. 28–29. Erläuterungen: Johann Christian Cuno, Dichter, Kaufmann und Botaniker wurde 1708 in Berlin geboren und starb 1783 in Durlach. Mit 16 Jahren wurde er unter die „großen Kerls“ König Friedrich Wilhelms I. gesteckt. Während seiner Dienstzeit konnte er jedoch sein Geschichtsund Sprachstudium fortsetzen. 1749 gab er eine „Ode über seinen Garten“, 1747 „Versuch einiger moralischen Briefe in gebundener Rede an seinen Enkel und Pflegesohn“ und zwischen
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18. Oktober 1768
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1758–1764 „Geistliche Lieder“ mit einer Zuschrift an Gellert in vier Bänden heraus. Er hat auch eine „Messiade in zwölf Gesängen“ verfaßt, die 1762 in Amsterdam gedruckt wurde. (Vgl. A. Scheler, Aufzeichnungen eines Amsterdamer Bürgers über Swedenborg und ADB, 4. Bd., S. 642–643). Eine kurze Lebensbeschreibung von Cuno steht im „Neuen Gelehrten Europa,“ 16. Bd., S. 980–1031. Z. 4 Biedermann] In den Jahren 1763–1764 schrieb Cuno einen moralischen Roman in holländischer Sprache unter diesem Titel, der später auch ins Deutsche übersetzt wurde. In diesem autobiographischen Roman sollten die wichtigsten Werke der natürlichen und geoffenbarten Religion besprochen werden. Der Roman ist nie erschienen. (Vgl. hierzu A. Scheler, Aufzeichnungen …, S. 485–486.) Z. 12 Schriften] „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“. Z. 13 R e i s i g ] Johann Reisig aus Amsterdam, damals Student an der Universität Leipzig. Er wurde später deutscher Prediger in Nymwegen. (Vgl. A. Scheler, Aufzeichnungen …, S. 28–29, Fußnote.) 1181. An Johann Adolf Schlegel.
18. Oktober 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 4 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Johann Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 3 Auflage] „C. F. Gellerts sämmtliche Schriften“, herausgegeben von J. A. Schlegel und G. L. Heyer, erschienen 1769–1774. Z. 5 Gottscheds] Johann Christoph Gottscheds „Deutsche Sprachkunst nach den Mustern der besten Schriftsteller“ erschien zuerst 1748 und wurde mehrmals verlegt. Z. 13 Blatt] Diese Seite mit Gellerts Grammatikfragen befindet sich nicht mit dem originalen Brief. Z. 22 Lustspielen] Im „Vorbericht zur Auflage meiner Schriften vom Jahre 1769“ schreibt Gellert, dass nur in den Lu st p ielen , die bey der Vorstellung am ersten unglückliche Wirkungen auf das Herz thun können, habe ich einige Veränderungen vorgenommen; und kein Autor kann in Absicht auf die Ehre der guten Sitten und des Geschmacks zu vorsichtig und strenge seyn. Cramer in seiner Gellert-Biographie („Gellerts Leben“ im 5. Band der „Sämmtlichen Schriften“) verteidigt Gellert an mehreren Stellen gegen die Angriffe einiger Kritiker. Über die „Betschwester“ schreibt Cramer: Dieses Stück wurde mit Beyfall aufgenommen, verursachte ihm (Gellert) aber in der Folge viel Kummer. Einige Namen haben Nebenbegriffe, wodurch zuweilen eine gewisse Zärtlichkeit wider Sachen aufgebracht wird, wobey sie nichts Anstößiges finden würden, wenn dieselben nur mit einem andern Worte oder Bilde bezeichnet wären. Vielleicht wäre dieser Zärtlichkeit, wenn sie noch unschuldig und nicht selbst eine Frucht oder Art der Scheinheiligkeit ist, in dieser Komödie der Name einer Scheinheiligen weniger zuwider gewesen. Denn wer hat eine wahre Achtung gegen Religion und Frömmigkeit und sollte sich nicht freuen, diejenigen, welche Andacht und Gottseligkeit bloß im Aeußerlichen, oder in einer ausschweifenden Nachahmung ihres Aeußerlichen suchen, einem ernstlichen Mißfallen und Abscheue daran Preis gegeben zu sehen? Gellert hatte gewiß bey seiner Arbeit diese Absicht (S. 49–50). Cramer weist auf Gellerts Vorwort zu seiner Ausgabe der Lustspiele. Ferner schreibt Cramer über die „Betschwester“ (S. 53), Er wollte dem guten Herzen eben so sehr als dem Witze gefallen; man kann also seine Schauspiele nicht ohne Muthwillen oder Einfalt für die Tugend anstößig finden, wenn es auch nicht schwer seyn sollte, besonders in der Betschwester, einige Züge, die etwan eine ängstliche Bedenklichkeit hinweg wünschen könnte, auszulöschen, ohne ihre Schönheit zu vermindern. Cramer erwähnt den Brief eines Ungenannten vom 28. Dezember 1768, in dem Gellerts Lustspiele stark kritisiert werden (vgl. Brief 1197, Z. 319–421). So ängstlich wurde Gellert über diese Kritik, dass er tatsächlich die Lustpiele nicht in seine sämtlichen Schriften aufnehmen wollte. Z. 22 Briefen] Der Vorschlag, einige echte Briefe herauszugeben, stammte von Gellerts Freund Rabener (vgl. Bd. I, Anm. 27, zu Z. 113, Rabener). Er machte seine Briefe bekannt,
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22. Oktober 1768
schreibt Cramer, einem Freunde zu gefallen, in der Absicht, andern die Nothwendigkeit eines natürlichen und gefälligen Ausdrucks zu empfehlen, nicht aber mit dem Vorsatze, ein allgemeines Muster aller Briefe zu werden (S. 67–68). In seiner Gellert-Biografie zitierte Cramer aus dem hier gedruckten Brief (2. Paragraph) und fügt hinzu: Er hätte sie auch gern verbessert, wenn ihm der Zustand seiner Gesundheit solches zugelassen hätte (S. 68). Z. 29 Fabeln] Schlegels „Fabeln und Erzählungen zum Druck befördert von Carl Christian Gärtner“ erschien 1769 in zwei Teilen bei Dyck in Leipzig. Vgl. hierzu Anm. 1170, zu Z. 35. Z. 30 Rector] Der damlige Rektor der Lateinschule in Plauen war Gottlieb Wilhelm Irmisch (1732–1794). Er wurde am 19. Mai 1752 an der Leipziger Universität immatrikuliert, erhielt am 21. Dez. 1754 seinen Bakkalauriat und 1755 seinen Magister. Nach seinem Studium wurde er 1759 an die Schule in Plauen berufen, wo er bis zu seinem Tod tätig war. (Vgl. ADB. Bd. 14, S. 585.) Irmisch war auch als Dichter bekannt und erhielt 1791 von der Wittenberger Universität den Titel „poeta laureatus“. Z. 30 Niecen] Am 12. Juli 1768 heiratete Gottlieb Wilhelm Irmisch Friederike Henriette Eleonore Schlegel, die Tochter des Rechtskonsulenten Johann Leberecht Schlegel. (Auskunft des Stadtarchivs in Plauen, Kirchenbuch der St. Johannis Kirche, Aufgebote 1768/35, S. 199b.) Johann Leberecht Schlegel, der älteste Bruder von Johann Adolf Schlegel, hat 1731–1737 die Schule St. Afra in Meißen besucht, war also Mitschüler Gellerts. (Vgl. Kreyßig, Afraner-Album, S. 260.) Z. 32/33 Lehren] „Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt“. Vgl. hierzu Anm. 1179, zu Z. 12. Z. 34 Hegewisch] Dietrich Hermann Hegewisch. Vgl. Anm. 1166, zu Z. 18. Er sollte die Stelle als Hofmeister bei der Familie des dänischen Gesandten in Hamburg, Heinrich Carl Schimmelmann (vgl. Anm. 1081, zu Z. 4, Schimmelmann) erhalten. Die hier in Frage kommenden jüngeren Söhne des Grafen sind: Carl Maximilian, geb. 1752, Friedrich Joseph, geb. 1754 und Friedrich Traugott, geb. 1756. Z. 35 Richtern] Johann Gottlob Richter. Vgl. Anm. 1162, zu Z. 4. Z. 35 Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Z. 36 Kinder] Damals hatte J. A. Schlegel 8 Kinder. Vgl. Anm. 1140, zu Z. 44. Z. 40/41 Abhandlungen] Gemeint sind die Abhandlungen „Von der Vortrefflichkeit und Würde der Andacht“ und „Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt“. Beide Abhandlungen erschienen sowohl im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ (S. 3–18 und 19–46) als auch in „C. F. Gellerts Sämmtliche(n) Schriften.“ (5. Teil, S. 213–231 und 232–261). 1182. An Johann Adolf Schlegel.
22. Oktober 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 1 Seite beschrieben. Lesarten: Z. 10 Beytrager] = Beyträger, klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 3 Schriften] „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“. Z. 10 Beytrager] Gemeint sind die Autoren, die für die „Neue(n) Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes“ (auch Bremer Beyträger genannt) geschrieben haben. Unter diesen befanden sich die meisten Freunde Gellerts, z.B. J. A. Cramer (vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9, Mann), Carl Christian Gärtner (vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27, Gaertner), Gottlieb Wilhelm Rabener (vgl. Bd. I, Anm. 27, zu Z. 113, Rabener), Johann Adolf Schlegel, Just Friedrich Wilhelm Zachariä (vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 66, Zachariä) und Johann Elias Schlegel (vgl. Bd. I, Anm. 2, Erläuterungen).
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28. Oktober 1768
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28. Oktober 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 2 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 5 Heine] Johann Abraham Heine, Arzt am St. Georgen-Krankenhaus in Leipzig und Gellerts persönlicher Arzt. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Z. 7 Weißen] Christian Felix Weiße, Kreissteuereinnehmer der Stadt Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Z. 7 Gödicken] Friedrich Ferdinand Gödicke, Gellerts Famulus. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19. Z. 13 L e h r e n ] „Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt“. Vgl. hierzu Anm. 1179, zu Z. 12. Z. 14 zwo Pressen] Der „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ wurde von Weidmanns Erben und Reich gedruckt. Gleichzeitig wurden „C. F. Gellerts sämmtliche Schriften“ von Weidmanns Erben und Reich und Caspar Fritsch gedruckt. Der Fritsch Verlag hatte den Verlag von Johann Wendler (vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 70) übernommen, wo Gellerts „Fabeln und Erzählungen“ 1746 und 1748 zuerst erschienen. Z. 16 Heyer] Gottlieb Leberecht Heyer. Vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29 (Heyer). Z. 28 Reich] Philipp Erasmus Reich, Teilinhaber der Firma Weidmanns Erben und Reich. Vgl. Bd I. Anm. 47, Erläuterungen. 1184. An Christiane Caroline Lucius.
4. November 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 391, S. 75–76. Auch in F. A. Ebert, Christian Fürchtegott Gellert’s Briefwechsel mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 172, S. 567–568. Original verschollen. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 4 R e i c h ] Philipp Erasmus Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 12 G ö d i c k e n ] Friedrich Ferdinand Gödicke, Gellerts Famulus. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19. Z. 15 H e i n e ] Johann Abraham Heine, Arzt am St. Georgen-Krankenhaus in Leipzig und Gellerts persönlicher Arzt. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Z. 20 We iß e ] Christian Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Z. 31 S e y d e l n ] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 31 Z e i s e n ] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen. 1185. An Johann Adolf Schlegel.
7. November 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 2 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 2 Fabeln] „Herrn Johann Adolf Schlegels Fabeln und Erzählungen zum Druck befördert von Carl Christian Gärtner“. Leipzig, 1769. Z. 6 Gödick] Friedrich Ferdinand Gödicke. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19. Z. 6 Gärtner] Carl Christian Gärtner, Professor am Collegium Carolinum in Braunschweig. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Gaertner). Z. 13 Weiße] Christian Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126 zu Z. 26 (Hofmeister). Z. 14 Heinens] Johann Abraham Heine. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Z. 17 Lehren] „Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt.“ Vgl. hierzu Anm. 1179, zu Z. 12. Z. 20 August] Carl August Moritz Schlegel, 1756–1826, ab 1785 Pastor in Bothfeld bei Hannover, 1790 2. Prediger in Harburg, 1796 Superintendent in Göttingen und 1816 1. Prediger und Generalsuperintendent in Harburg. (Vgl. ADB, Bd. 31, S. 389.)
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Nr. 1186
Z. 24 Z. 25 Z. 26 Z. 26
Richter] Johann Gottlob Richter. Vgl. Anm. 1162, zu Z. 4. Herrschaft] Gemeint ist Benedikt von Bremer. Vgl. Anm. 1158, zu Z. 54. Herren] Friedrich Franz von Bremer. Vgl. Anm. 1158, zu Z. 57. Rector] Gottlieb Wilhelm Irmisch, Rektor der Lateinschule in Plauen. Vgl. Anm. 1181, zu Z. 30 (Rector). Niecen] Friederike Henriette Eleonore Schlegel. Vgl. Anm. 1181, zu Z. 30 (Niecen). Die Hochzeit fand am 12. Juli 1768 in Plauen statt.
Z. 26
12. November 1768
1186. Von Christiane Caroline Lucius.
12. November 1768.
Überlieferung: D: F. A. Ebert, Christian Fürchtegott Gellert’s Briefwechsel mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 173, S. 569–572. Original verschollen. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 4. November 1768. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 18 Medicus] Johann Abraham Heine. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Z. 23 G i e ß h ü b e l ] Berggießhübel, Kurort in der Nähe von Pirna. Vgl. hierzu Anm. 1159, zu Z. 8 (Gießhübler). Fräulein Lucius verbrachte vom 19. Juni 1768 an vier Wochen in Bad Berggießhübel zusammen mit ihrer Familie. Vgl. Brief 1159, Z. 7–8 und Brief 1164, Z. 1–49. Z. 52 C r e u t z i g e r ] Georg Samuel Creuziger, Amtsaktuarius in Leipzig. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 54 D o les] Johanna Caroline Doles, geb. Scheuchler. Vgl. Bd. III, Anm. 682, Erläuterungen und Anm. 700, zu Z. 99 (Frauenzimmer). Z. 55 Sohn] Johann Friedrich Doles, d. J. Er begann 1764 sein Jurastudium an der Universität Leipzig und erhielt am 14. Aug. 1767 seinen Bakkalaureus, studierte dann weiter und bekam 1776 seinen Doktor. Z. 56 Trummer] Christian Gottlob Trummer. Vgl. Anm. 1060, zu Z. 12. Er befand sich damals nach dem Studium in Leipzig auf Studentenreise. Z. 57 Freundin] Caroline Juliane Helene Gulde, geb. Kirchhof. Vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 60 S ey d el] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 70 Z e i s ] Christian Heinrich Valerius Zeis. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen und Bd. III, Anm. 760, zu Z. 97. Z. 71 Bruder] Carl Friedrich Lucius, d. J. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19. Z. 71 Z a d e l ] Ein Dorf, Schloss und kurfürstliches Kammergut bei Meißen. Vgl. Zedler, 60. Bd., Sp. 1038–1039. Z. 72 Schwester] Christiana Rudolphina Ernestina Herklotz, geb. Zeis. Sie war die Frau des Pastors Gottfried Herklotz in Zadel. Vgl. hierzu Brief 1164, zu Z. 68–72. Z. 79 Crebillon’s] Claude Prosper-Jolyot de Crébillon, französischer Tragödienschreiber. Vgl. Bd. II, Anm. 291, zu Z. 132 (Crebillon). Z. 79 Rhadamist] „Rhadamiste et Zénobie“, Tragödie von Crébillon, geschrieben 1711. 1187. Von Louis Ésaïe Pajon de Moncets.
15. November 1768.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Sign. Mscr. Dresd. fa. Nr. 38. 4 Seiten beschrieben. Auf der 4. Seite unten rechts befindet sich der Stempel der Landesbibliothek: Eigentum der Sächs. Landesbibliothek. Erläuterungen: Über Louis Ésaïe Pajon de Moncets, Konsistorialrat und Prediger am Französischen Dom in Berlin, vgl. Bd. I, Anm. 246, zu Z. 12. Z. 17 Stein] Ernst Leopold Stein aus Reinfeld in Schleswig-Holstein. Er wurde am 11. April 1769 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er starb 1790 als Dr. Med. in Reval (heute Tallinn). Z. 21 mere] Nicht ermittelt. Z. 31 Epouse] Frau Pajon de Moncets war eine geborene Formey. Näheres über ihr Leben konnte nicht ermittelt werden.
Nr. 1188 1188. An Johanna Wilhelmina Biehle.
23. November 1768
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23. November 1768.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 2 Seiten beschrieben. Oben rechts steht von fremder Hand die Nummer 119. Der Brief wurde für den Druck ediert. Es fehlen im gedruckten Text Z. 1 Liebe Schwester, Z. 4 Auch bis Z. 7 December, Z. 9 Auch bis Z. 12 lassen, Z. 14 Ein bis mich!, Z. 16 Und bis Euch!. D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 73, S. 122. Lesarten: Z. 13 Gebürge] = Gebirge. Klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 2 Brief] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 3 Ehepaar] Gemeint sind David Albin Hunger, Diakon in Hainichen (vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 24, Diaconum), und Christiane Caroline, verw. Ritter, geb. Meyer, geb. 1737 in Warschau, gest. am 4.11.1769 in Hainichen. Diese Hochzeit fand am 11.10.1768 in Zschopau statt. Die zweite Hochzeit zwischen Johanna Augusta Henriette Hunger und Friedrich Gottlob Breyer (1734–1810), Bürgermeister in Hainichen, fand am 25.10.1768 statt. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 5 Cantor] Johann Gottlob Hähner, 1741–1819, war 1762–1767 Mädchenschullehrer und Organist in Jessen bei Wittenberg, dann ab 5. Juli 1767 Kantor und Knabenschullehrer in Hainichen. (Vgl. O. Külz, Nachrichten aus Hainichen und nächste Umgebung …, S. 100.) Z. 5 Lieder] „C. F. Gellerts geistliche Oden und Lieder“. Leipzig: Weidmann, 1757. Die zweite Auflage erschien 1759. Es folgte dann mehrere Nachauflagen. Die Lieder wurden 1769 im 2. Teil der sämtlichen Schriften Gellerts gedruckt. Z. 6 Lehrgedichte] „Lehrgedichte und Erzählungen“, Leipzig: Wendler, 1754. Diese Texte erschienen auch im 2. Teil der sämtlichen Schriften Gellerts. Z. 6 Predigten] „Drey Predigten, welche am 7ten und 14ten Sonntag nach Trinitatis und am Reformationsfeste 1767 in der Universitätskirche zu Leipzig gehalten worden“. Leipzig: Ulrich Chr. Saalbach, 1768. Z. 6 Burschern] Johann Friedrich Burscher, Professor für Theologie an der Universität Leipzig. Vgl. Anm. 1117, zu Z. 4 (Burschern). Z. 14 Fritzen] Christian Friedrich Biehle, Buchbinder in Hainichen. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. Z. 14 Stadtschreiber] Friedrich Wilhelm Hartmann. Vgl. Anm. 1083 zu Z. 9. Z. 15 Grafen] Christian Detlev Friedrich von Reventlow und Johann Ludwig von Reventlow (auch Reventlau). Vgl. Anm. 1077, zu Z. 3 (Reventklau). Z. 15 We n d ] Dr. Carl Wend, Hofmeister der beiden Grafen von Reventlow. Vgl. Anm. 1039, zu Z. 50. Z. 18 H a r d e n b e r g] Carl August von Hardenberg. Vgl. Anm. 1083, zu Z. 2. Z. 18 G e r v i n u s ] Friedrich Gervinus. Vgl. Anm. 1083, zu Z. 3 (Gervinus). 1189. An Johann Friedrich Voigt.
5. Dezember 1768.
Überlieferung: H: Goethe- und Schiller Archiv, Weimar. Abt.: 15/817, Nr. 3. 1 Seite beschrieben. Oben links steht von fremder Hand die Nummer 3. Erläuterungen: Über Johann Friedrich Voigt, Rektor der Lateinschule in Kamenz, vgl. Bd. IV, Anm. 872, Erläuterungen. Z. 2 Antwort] Der Brief des Rektors Voigt konnte nicht ermittelt werden. Sohne] Johann Georg Jacob Voigt, seit Mai 1768 Student an der Universität Leipzig. Z. 4 Vgl. Anm. 1160, zu Z. 5.
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Nr. 1190
7. Dezember 1768
1190. Von Johann Adolf Schlegel.
7. Dezember 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 4 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts beide Briefe vom 28. Oktober und vom 7. November 1768. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 3 Brief] „Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt“. Vgl. hierzu Anm. 1173, zu Z. 19. Z. 5 Passionspredigten] „Predigten über die ganze Leidensgeschichte Jesu Christi, denen dieselbe übersetzt, aus allen Evangelisten zusammen gezogen, und mit Anmerkungen erläutert, beygefügt ist“. Der erste Teil „Von den Rathschlägen wider Jesum bis zu seiner Gefangennehmung“ erschien 1767, der zweite Teil „bis zur Ausführung zu seiner Kreutzigung“ kam 1769 heraus. Der dritte Teil „bis zu seinem Begräbnisse“ erschien erst 1773. Z. 12 Getreuen] Gemeint sind Christian Felix Weiße (vgl. Bd., I, Anm. 126, zu Z. 26, Hofmeister), Gottlieb Leberecht Heyer (vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29, Heyer) und Gellerts Famulus Friedrich Ferdinand Gödicke (vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19). Z. 15 Dyken] Regina Elisabeth Dyck, geb. Köhler. Vgl. Anm. 1170, zu Z. 27. Z. 44/45 Bibliothek] Die „Allgemeine deutsche Bibliothek“ wurde 1765 von Christoph Friedrich Nicolai gegründet. Für dieses neue kritische Organ, das die gelehrte und schöngeistige Literatur Deutschlands behandeln sollte, sammelte Nicolai anfangs rund 40 Mitarbeiter aus verschiedenen Teilen des Landes, die im Stil und Orthographie voneinander unterschiedlich waren. Z. 48 Dichters] Gemeint ist Christoph Martin Wieland. Vgl. Bd. I, Anm. 96, zu Z. 19. Z. 49 Seht] Schlegel bezieht sich auf Christoph Martin Wielands komische Erzählung „Juno und Ganymed“, 328. Vers. Hier spricht Zeus zu Juno, die ihn für seine frevelhaften Abenteuer mit Nymphen und Feen tadelt: Vordem, mein Schatz, ich will dir’s frei gestehen, War ich, (der Ruhm klingt freilich nicht gar fein:) In diesem Stück ein epikurisch Schwein. Ich küßte, was ich sah, Prinzessinnen und Feen, Sylphiden, Nixen, Galatheen, Gras-Nymphen, alles insgemein, Sie mochten schmächtig, dick, hochstämmicht oder klein, Blond, nußbraun oder beides sein; Ich wußte mich mit allen zu begehen. Wielands „Comische Erzählungen“ erschienen 1762 bei Weidmanns Erben und Reich in Leipzig. Z. 50 Musarion] „Musarion, oder die Philosophie der Grazien“, von Christoph Martin Wieland. Diese Verserzählung erschien 1768 bei Weidmanns Erben und Reich in Leipzig. Z. 63 Fabeln] „Herrn Johann Adolf Schlegels Fabeln und Erzählungen zum Druck befördert von Carl Christian Gärtner“. Vgl. hierzu Anm. 1185, zu Z. 2. Z. 70 Richtern] Johann Gottlob Richter. Vgl. Anm. 1162, zu Z. 4 Z. 73 Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Z. 73 Schwester] Vermutlich Friederica Wilhelmina Schlegel (vgl. Anm. 1158, zu Z. 87), die bei Johann August Schlegel (vgl. Bd. I, Anm. 86, zu Z. 22) in Rehburg lebte. Z. 76 Reichen] Philipp Erasmus Reich Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 77 Fortsetzung] „Auszug aus der alten Geschichte, zur Unterweisung der Kinder. Nach dem Französischen der Frau le Prince de Beaumont, fortgesetzt von Johann Adolf Schlegeln, Pastorn an der Marktkirche in Hannover“. Der erste Band dieser Übersetzung erschien 1766, der zweite 1768. Erst 1775 kam der dritte und letzte Band bei Weidmanns Erben und Reich in Leipzig heraus. Z. 77/78 Gesängen] „Zweyte Sammlung Geistlicher Gesänge zur Beförderung der Erbauung, von Johann Adolf Schlegeln, Pastorn an der Marktkirche der Altstadt Hannover“. Leipzig: M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1769.
Nr. 1191 Z. 86 Z. 87
Z. 92 Z. 92
9. Dezember 1768
431
Selig] Gottfried Selig, 1722–1795, stammte aus Weißenfels. 1734 trat er zur evangelischen Kirche über. Er studierte an der Leipziger Universität, wo er am 13. Oktober 1764 immatrikuliert wurde. Wochenblatt] „Der Jude. Eine Wochenschrift“, erschien in Leipzig zwischen 1768–1772 in 9 Bänden. Der erste Band kam im März 1768 heraus und wurde der Herzogin Friedericke von Sachsen gewidmet. Der zweite Band erschien 1768 zu Michaelis und wurde dem Präsidenten des Oberkonsistoriums Hanns Gotthelf von Globig und dem VizePräsidenten Peter von Hohenthal gewidmet. In beiden Bänden versucht Selig die alltäglichen Gebräuche und Gewohnheiten der Juden dem christlichen Leser zu erklären. Hegewischen] Dietrich Hermann Hegewisch. Vgl. Anm. 1166, zu Z. 18. Velthusen] Johann Caspar Velthusen. Vgl. Anm. 1166, zu Z. 28
1191. An Heinrich Adolf von Brühl.
9. Dezember 1768.
Überlieferung: H: Im Besitz der Familie Sahrer v. Sahr v. Schönberg, Leipzig. 1 Seite beschrieben. D: J. B. Hirschfeld, Gellerts Briefe an Fräulein Erdmuth von Schönfeld, nachmals Gräfin Bünau auf Dahlen, aus den Jahren 1758–1768, Anhang, Nr. 2, S. 263–264. Erläuterungen: Über Heinrich Adolf von Brühl auf Bedra, Kurf. Sächs. Kammerherr und Amtshauptmann, vgl. Bd. II, Anm. 437, zu Z. 23 (Heinrich von Brühl). Z. 2 Gemahlinn] Sophie Louisa von Brühl, geb. v. Kalitsch. Vgl. Bd. IV, Anm. 892, zu Z. 62. Z. 3 Sohne] Heinrich Ludwig von Brühl, geb. am 7. Dez. 1768, gest. 1833 als Stiftskammerrat in Merseburg. Z. 5 Brief] Dieser Brief des Grafen Brühl an Gellert konnte nicht ermittelt werden. 1192. An Johann Adolf Schlegel.
12. Dezember 1768.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben rechts steht von fremder Hand 1768. Dec. 12. Lesarten: Z. 24 ich ich] Klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 2 (Bruder). Z. 2 Gödick] Friedrich Ferdinand Gödicke, Gellerts Famulus. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19. Z. 11 Reichen] Philipp Erasmus Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Über die hier erwähnten Angelegenheiten bei Herrn Reich vgl. Brief 1190, Z. 76–86. Z. 12/13 Hübschen] Johann Daniel Hübsch, Schlegels Schwager. Vgl. Anm. 1082, zu Z. 2. Er war damals Student an der Universität Leipzig. Z. 15 Lieder] „Zweyte Sammlung Geistlicher Gesänge zur Beförderung der Erbauung“, Leipzig: Weidmanns Erben und Reich, 1769. Z. 16 Beaumont] „Auszug aus der alten Geschichte zur Unterweisung der Kinder; nach dem Französischen der Frau le Prince de Beaumont; mit einer Vorrede“. Der dritte Band dieser Übersetzung erschien erst 1775. Z. 19 Brief] Dieser Brief an Gellert, der Kritiken über Gellerts Lustspiele und Briefe enthielt, konnte nicht ermittelt werden. Z. 22 Lustspiele] „C. F. Gellerts Lustspiele“, Leipzig: Wendler, 1747. Die Lustspiele wurden im 3. Teil der „Sämmtliche(n) Schriften“ Gellerts mit Änderungen gedruckt.(Vgl. hierzu C. F. Gellerts gesammelte Schriften“, 3. Bd., hrsg von B. Witte.) Z. 22 Briefe] „Briefe, nebst einer Praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen“, Leipzig: Wendler, 1751. Z. 25 Fabeln] Gellerts „Fabeln und Erzählungen“ erschienen 1746, der zweite Teil 1748 bei Wendler in Leipzig. Z. 33 Wagner] Andreas Wagner, Geh. Kammer- und Bergrat in Dresden. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 33 Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21.
432
Nr. 1193
22. Dezember 1768
Z. 33/34 Kinder] Über Schlegels Kinder vgl. Anm. 1140, zu Z. 44. Z. 40 Richtern] Johann Gottlob Richter. Vgl. Anm. 1162, zu Z. 4 1193. An Johanna Erdmuth von Bünau.
22. Dezember 1768.
Überlieferung: H. Im Besitz der Familie Sahrer v. Sahr v. Schönberg, Leipzig. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 132, S. 456–457. Auch in J. B. Hirschfeld, Gellerts Briefe an Fräulein Erdmuth von Schönfeld, nachmals Gräfin von Bünau auf Dahlen, aus den Jahren 1758–1768, Nr. 109, S. 252–256. Erläuterungen: Über Johanna Erdmuth von Bünau, geb. v. Schönfeld, vgl. Bd. II, Anm. 437, Erläuterungen. Z. 2 Welkau] Wölkau, Gut der Familie Vitzthum von Eckstädt bei Leipzig. Z. 3 Portrait] Gemeint ist das Porträt von Adam Friedrich Oeser, das dann von Johann Friedrich Bause als Kupferstich angefertigt wurde. Ein Foto dieses Kupferstichs steht am Anfang des 3. Bandes der vorliegenden Ausgabe. Z. 4 Mama] Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt, geb. v. Fullen, verw. v. Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). Z. 6 Gemahle] Graf Günther von Bünau. Vgl. Bd. IV, Anm. 860, zu Z. 17 (Braut). Z. 7 Neuen Emil] „Der Neue Emil, oder von der Erziehung nach bewährten Grundsätzen“ von Johann Georg Heinrich Feder (1740–1821). Der erste Band dieses Werkes erschien 1768 in Coburg, der zweite 1774 in Göttingen, wo Feder 1768–1797 Professor der Philosophie war. Feders Absicht bei dieser Schrift war es, das Gute des Rousseauschen „Emile“ anwendbar zu machen und vor den Fehlern beim Studieren zu warnen. Z. 8 Avertissement] „Favole e Racconti del celeberrimo Gellert. Tradotti in prosa poetica toscana da G. I. G. di Fraporta. I. Lettore della lingua italiana nell’universita di Lipsia“. 1. Teil, Leipzig 1770. Z. 9 Fraporta] Giovanni Giuseppe Ignazio di Fraporta. Er war bis 1775 Lektor für Italienisch in Leipzig. Z. 11 Schecke] Dieses Pferd aus dem Stall des Prinzen Heinrich von Preußen erhielt Gellert 1763. Vgl. hierzu Briefe 792 und 794 im 3. Bd., S. 288–289, und Brief 857 im 4. Bd, S. 9. Z. 24 Heinrich] Heinrich Graf v. Bünau. Vgl. Anm. 1141, zu Z. 18. Z. 26 Churfürst] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Z. 37 Oberstallmeisters] Heinrich Gottlieb von Lindenau, 1723–1789, war seit November 1763 Oberstallmeister am Dresdner Hof. (Vgl. Hirschfeld, S. 255, Fußnote 154). Z. 42 Gräfin Brühl] Sophie Louisa von Brühl, geb. v. Kalitsch. Vgl. Bd. IV, Anm. 437, zu Z. 62. Z. 42 Sohne] Heinrich Ludwig von Brühl, geb. am 7. Dezember 1768. Vgl. Anm. 1191, zu Z. 3. Z. 43 Bruders] Friedrich Lebrecht Gellert, Oberpostkommissar in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 43 Frau] Albertina Henrietta Maria Gellert, geb. Wege. Vgl. Anm. 1043, zu Z. 2 (Hochzeit). Ihr Sohn, Carl Christian August wurde am 5. Januar 1769 geboren. Er verstarb bereits am 7. Juni 1769. Z. 48 Mangelsdorf] Johann Traugott Mangelsdorf, 1740–1795, studierte an der Universität Leipzig Theologie und erhielt 1763 seinen Magister in Philosophie. Danach wurde er Privatlehrer und 1769 auf Gellerts Empfehlung Pfarrer in Störmthal. Ab 1774 ersetzte er den Pastor Buschmann (vgl. Bd. I, Anm. 189, zu Z. 73) in Löbnitz, einem Gut der Familie Vitzthum von Eckstädt, wo er bis zu seinem Tod blieb. (Vgl. Hirschfeld, Gellerts Briefe an Fräulein Erdmuth von Schönfeld, S. 256, Fußnote 156.)
Nr. 1194 23. Dezember 1768 1194. An Johanna Wilhelmina Biehle.
433
23. Dezember 1768.
Überlieferung: D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 74, S. 123–124. Das Original konnte nicht ermittelt werden. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 1 Churfürst] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Z. 3 Oberstallmeister] Heinrich Gottlieb von Lindenau. Vgl. Anm. 1193, zu Z. 37. Z. 13 Herr] Bibelzitat: 2 Samuel, 7:18. Z. 16 Schecke] Über das Pferd, das Gellert 1763 vom Stall des Prinzen Heinrich von Preußen durch dessen Adjutanten Friedrich Adolph von Kalckreuth (vgl. Bd. III, Anm. 768, zu Z. 25) erhielt, vgl. Bd. III, Briefe 792, Z. 8–10 und 794, Z. 12–14. 1195. Von Christiane Caroline Lucius.
26. Dezember 1768.
h1:
Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum. Sign.: Hs-16 Überlieferung: 939, 3. In der im Hochstift befindlichen Abschrift fehlen die Zeilen 29–81, die hier aus dem kompletten Text bei F. A. Ebert entnommen wurden. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 176, S. 400–404 unvollständig. Auch in Klee (1839), 10. Teil, Nr. 395, S. 79–82. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 174, S. 573–576. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 27 Tachselt] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 30 G u l d e n ] Caroline Juliane Helene Gulde, geb. Kirchhof. Vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 31 C r e u t z i g e r ] Georg Samuel Creutziger. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 40 Geschenk] In einem Brief an Fräulein Lucius vom 24. April 1763 (Brief 795 im 3. Band vorliegender Ausgabe, Z. 39–51) hatte Gellert den Briefwechsel zwischen Fräulein Kirchhof und Fräulein Lucius gestiftet, der wie Gellert auch erhoffte, lange nach seinem Tod fortgeführt wurde. Abschriften von vier Briefen aus der Korrespondenz Gellerts mit dem Fräulein Kirchhof befinden sich in der Abteilung „Neuaufgefundene Briefe“ im vorliegenden Band. Z. 58 Geschwister] Carl Friedrich Lucius, d. J. (vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19) und Friederike Auguste Lucius (vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32). Z. 61 Mannes] Christian Carl Gulde, Arzt in Cottbus. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 12 und 996, zu Z. 43. Z. 72 Trau Gott] „Geistliche Lieder“ von Christoph Friedrich Neander, zweite verbesserte Ausgabe. Lucius zitiert aus dem Lied „Ermunterung zum Vertrauen auf Gott“, 3. Vers, S. 45. Über Christoph Friedrich Neander vgl. Anm. 1128, zu Z. 2/3. 1196. An Johann Andreas Cramer.
28. Dezember 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1840), 6. Teil, Nr. 409, S. 253– 254, aus dem Heyerschen Nachlass (vgl. Bd. I, Anm. 1, Überlieferung). Als Fußnote zu diesem Brief schreibt Klee: Die Nachschrift, in welcher G. von dem Pferde, das ihm der Churfürst geschenkt, fast mit denselben Worten, wie in Nr. 406 u. 407 berichtet, habe ich weggelassen.(S. 253). Erläuterungen: Über Johann Andreas Cramer, Oberhofprediger am dänischen Hof in Kopenhagen, vgl. Bd. I, Anm. 41, zu 9 (Mann). Z. 7 Predigten] Cramers „Sammlung einiger Predigten“ erschien in 10 Teilen zwischen 1755–1760. Z. 8 A n d a c h te n ] Cramers „Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern, über Gott, seine Eigenschaften und Werke“ erschien 1764 und 1765 in zwei Teilen. Z. 9 Bossuet] Jacques Bénigne Bossuets „Discours sur l’histoire universelle, depuis le commencement du monde jusqu’a l’empire de Charlemagne“ wurde zwischen 1757–1786
434
Z. 16 Z. 18
Z. 19
Z. 28 Z. 28
Z. 28
Nr. 1197
28. Dezember 1768
von Cramer ins Deutsche übersetzt. 1762 kam die vierte Fortsetzung oder 5. Teil, Bd. 1 heraus. Erst 1772 erschien die vierte Fortsetzung bzw. der 5. Teil, Bd. 2 mit einem Register über beide Bände. Die Übersetzung des ganzen Werkes blieb unvollendet. Schrift] Vermutlich sind hier Cramers „Evangelische Nachahmungen der Psalmen Davids und andere geistliche Lieder“ gemeint, ein Werk, das 1769 erschien. Sohne] Carl Friedrich Cramer, 1752–1807, ältester Sohn von Johann Andreas Cramer. Er studierte ab 1772 in Göttingen Theologie, orientalische Sprachen und Philosophie, erhielt 1775 eine Stelle zunächst als außerordentlicher, dann ab 1780 als ordentlicher Professor für griechische und orientalische Sprachen an der Universität Kiel. 1794 entlassen, ging er 1795 nach Paris, wo er als Buchhändler und Übersetzer bis zu seinem Tod arbeitete. Tidemann] Johann Carl Tiedemann, 1736–1771, studierte 1754 in Wittenberg Theologie und wurde später durch Gellerts Empfehlung Hofmeister in Kopenhagen beim niederländischen Gesandten Charles François Bosc de la Calmette. 1768 verließ er Kopenhagen und wurde Hofmeister des Barons Adam Friedrich August v. Watzdorf (vgl. Anm. 1213, zu Z. 14/15). Er war mit Johann Andreas Cramer eng befreundet. (Vgl. Hamburger Klopstock Ausgabe, Klopstock Briefe 1767–1772, 2. Bd., Anm. 67, Erläuterungen.) Charlotte] Juliane Charlotte Cramer, geb. Radi(c)k(e). Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Magistrinn). Kinder] Außer Carl Friedrich hießen Cramers Kinder Charlotte, geb. 1754, Juliane Elisabeth, geb. 1756, Ernst Friedrich, geb. 1757, Wilhelmine Elisabeth, geb. 1759, Andreas Wilhelm, geb. 1760, Emilie Henriette, geb. 1764. Johann Andreas, geb. 1762 und Julius. Eine weitere Tochter, Louise, wurde 1769 geboren. Cramers erster Sohn, Wilhelm, der 1749 (1750?) geboren wurde, starb schon im Jahr 1753. (Vgl. A.W. Cramer, Haus-Chronik, meinen Anverwandten und Freunden zum Andenken gewidmet, S. 49.) Funken] Gottfried Benedikt Funk, seit 1756 Hauslehrer bei der Familie Cramer. Vgl. Bd. I, Anm. 216, zu Z. 120.
1197. Von einem Ungenannten
28. Dezember 1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 194, S. 477–505. Original verschollen. Lesarten: Z. 210 billigt] = billig. Z. 220 abhangen] = abhängen. Wohl Tippfehler. Erläuterungen: Der Brief erscheint in den Schriften Gellerts anonym. Die Identität des Briefschreibers wurde aber schon von Julius Klee in seiner 1839 herausgegebenen Edition der Briefe Gellerts angedeutet. In einer Fußnote zu diesem Schreiben notiert Klee: Dieser und der folgende Brief ist wohl von einem der beiden Herausgeber der Sammlung von 1774 geschrieben. (Vgl. Klee, C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, 10. Teil, Nr. 396, S. 83.) Der Brief könnte eine Antwort auf Gellerts Schreiben an Johann Adolf Schlegel vom 12. Dezember 1768 sein. In diesem Brief spricht Gellert von der hier erwähnten „Gewissensrüge“ (vgl. Brief 1192, Z. 18–33). Z. 2 Gewissensrüge] In seinem Schreiben an Schlegel vom 12. Dezember 1768 (Z. 18–20) erwähnt Gellert einen Brief, der eine Kritik einiger seiner Werke enthält. Z. 14 Schriften] „C. F. Gellerts sämmtliche Schriften“ wurden gerade zu der Zeit im Verlag Weidemanns Erben und Reich und Caspar Fritsch gedruckt. Gleichzeitig wurde der „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ im Verlag Weidmanns Erben und Reich gedruckt. Z. 19 Lustspielen] „C. F. Gellerts Lustspiele“, Leipzig: Wendler 1747. Vgl. hierzu Bd. I, Anm. 25, zu Z. 10. Z. 19 Briefen] „Briefe, nebst einer Praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen“, Leipzig: Wendler 1751. Vgl. hierzu Bd. I, Anm. 59, zu Z. 4. Z. 21 Schreiben] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 120 Mo lieren s] Jean Baptiste Poquelin, genannt Molière. Seine Komödie, „L’avare“, seine einzige in Prosa verfasste Kömodie, erschien 1668.
Nr. 1197 28. Dezember 1768
435
Z. 166 L i s e t t e n ] „Lisette“, die Erzählung eines Mannes, der mit der Wärterin seiner totkranken erblindeten Frau eine Liebesaffäre anfängt und beim Küssen dieser Wärterin von seiner Frau gehört und also erwischt wird, stammt aus dem „Heptaméron der Marguerite de Navarre, 71. Erzählung (1560). (Vgl. C. F. Gellerts Schriften, Bd. I, Fabeln und Erzählungen, S. 121, 122 und 301 und Marguerite de Navarre, L’Heptaméron, 71. Nouvelle, S. 422–423.) Z. 166 F a b e l n ] „Fabeln und Erzählungen von C. F. Gellert“, Leipzig: Wendler, 1746. Z. 233 Ach arme] Zitat aus „Lisette“, 36–37 Strophe. Z. 250 letzthin schrieben] Bezieht sich auf Gellerts Schreiben vom 28. Oktober 1768 (Brief 1183). Z. 286 M a n n e ] „Der zärtliche Mann“, eine Erzählung im ersten Teil der „Fabeln und Erzählungen von C. F. Gellert“. In dieser Erzählung bittet eine kranke Frau ihren Mann, dass er nach ihrem Tod nicht wieder heiratet. Er verspricht es, sie stirbt und wird in ihrem schwarzen Brautkleid in ihren Sarg gelegt. Als der Witwer aber sieht, dass die Verstorbene das Brautkleid trägt, fängt er an zu fluchen, weil er es verschwenderisch findet, dass das schöne Kleid verloren geht, und sollte er wieder freien wollen, ein neues Brautkleid wird machen lassen müssen. Die zwei „anstößigen“ Zeilen wurden in den „Sämmtlichen Schriften“ behalten. Z. 289 B a u e r n ] „Die Bauern und der Amtmann“ eine Fabel im zweiten Teil der „Fabeln und Erzählungen von C. F. Gellert“. Die zwei angegebenen Verse wurden für die „Sämmtlichen Schriften“ nicht entfernt. Z. 299 Brief] In dem letzten Brief der „Briefe, nebst einer Praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen“ beschreibt der Briefschreiber auf der letzten Seite einen Besuch bei einer Landkirche. Der junge Prediger hat eine lange, sehr langweilige Predigt gehalten, wobei der Besucher einschlief. Er wird von einem Jungen geweckt, der ihn mit einer Stange schlägt. (Briefe, nebst einer Praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen, 73. Brief.) Z. 319 B e ts c h w e s t er] „Die Betschwester“, ein Lustspiel von Gellert erschien 1745 in den „Neue(n) Beyträge(n) zum Vergnügen des Verstandes und des Witzes“, 2. Stück im 2. Band, S. 82–168. Z. 357 G o tt ] Bibelzitat: Psalm 10: 11. Z. 359 Wa s] Bibelzitat: Psalm 73: 11. Z. 360 H e r r ] Bibelzitat: Psalm 94: 7. Z. 384 Scherz] Als Fußnote zu dieser Stelle steht in den „Sämmtliche(n) Schriften“: Unser sel. Freund hat, um für eine ängstliche Gewissenhaftigkeit schwacher Leser, lieber zu viel, als zu wenig zu thun, bey der letzten Ausgabe seiner Werke, diese Stelle hinweggestrichen. Sie steht in den ältern Ausgaben gleich am Schlusse der erstern Scene, und heißt: Dieses letzte (Gebetbuch) ist, wie sie erzählt, in drey Häusern mit abgebrannt, und doch keinmal verbrannt. Die Schalen sind zwar etwas versehrt worden; allein dem Drucke hat das Feuer mit aller seiner Macht nichts anhaben können. Ferdinand. Der Buchbinder usw. (S. 467) Z. 384 Arndts] Johann Arndt „Vier geistreiche Bücher vom wahren Christenthum heilsamer Buße, hertzlicher Reue und Leid über die Sünde und wahren Glauben, auch heiligen Leben und Wandel der rechten wahren Christen. Auch wie ein wahrer Christ, Sünde, Tod, Teufel, Hölle, Welt, Creutz und alle Trübsal durch den Glauben, Gebet, Geduld, Gottes Wort und himmlischen Trost überwinden soll“. Neue ergänzte Auflage, Leipzig, 1674. Z. 419/420 Buchbinder] Diese Stelle befindet sich am Ende der ersten Szene im ersten Akt der „Betschwester“, wo Lorchen die Geschichte der drei Gebetbücher der Frau Richardin erzählt. Z. 426 Hier sitzt] Zitat aus „Lisette“, 12. – 17. Vers. Z. 429 Und gleichwohl] Zitat aus „Lisette“, 16. Vers. Z. 451 Doch wie] Diesen Vorschlag hat Gellert nicht berücksichtigt. Z. 459 Der arme] Zitat aus „Lisette“, 18. Vers. Z. 460 Vielleicht] Zitat aus „Lisette“, 19. Vers. Z. 466 Punkt] Vgl. Brief 1199 vom 30. Dezember 1768.
436
Nr. 1198
29. Dezember 1768
1198. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
29. Dezember 1768.
Überlieferung: h: Schiller Nationalmuseum, Marbach a. N., Cotta-Archiv (Stiftung der Stuttgarter Zeitung). D: Naumann, Das Gellertbuch, S. 294–295. Als Fußnote zu diesem Brief schrieb Naumann: Durch die Güte des Herrn Hofrath D. Wüs t e m a n n in Gotha. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Über Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, Vize-Präsident des Oberkonsistoriums in Dresden, vgl. Bd. III, Anm. 546, zu Z. 35. Z. 8 Reichard] Heinrich Gottfried Reichard, 1742–1801, Schulmann und Philologe, studierte 1761 an der Universität Leipzig und erhielt 1765 seinen Magister. Er wohnte bis 1768 in Leipzig bis er 1769 Kantor und Quartus an der Grimmaer Fürstenschule wurde und 1789 Konrektor. (Vgl. ADB, Bd. 27, S. 624–625.) Z. 14 Ernesti] Johann August Ernesti, Professor für klassische Philologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Z. 17 Winkler] H. G. Reichard wohnte damals in Winklers Haus in der Burgstrasse. (Vgl. Leipziger Adreßbuch, 1768, S. 55). Z. 19 Vater] Johann Georg Reichard, 1710–1782, war 1728–1732 Schüler an der Fürstenschule St. Afra in Meissen. Gellert besuchte 1729–1733 diese Schule. (Vgl. Das Afraner-Album, S. 253.) Z. 22 Globig] Hans Gotthelf von Globig, Präsident des Oberkonsistoriums in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20 (Bräutigam). Z. 28 Gemahlinn] Friederike Henriette von Hohenthal, geb. v. Gersdorff. Z. 36 Crusius] Magister Crusius wurde von Gellert als möglicher Hofmeister für die Kinder des Ministers von Ende in Hannover empfohlen. Näheres über seine Umstände konnte nicht ermittelt werden. 1199. Von einem Ungenannten.
30. Dezember 1768.
Überlieferung: D: C. F: Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 195, S. 505–520. Original verschollen. Erläuterungen: Dieser Brief bildet eine Fortsetzung des Schreibens vom 28. Dezember 1768 (Brief 1197). Z. 37 Rollin] Charles Rollin, französischer Philosoph. Seine Arbeit „De la manière d’enseigner et d’ étudier les belles letters“ (1726) wurde 1738 von J. J. Schwabe ins Deutsche übersetzt unter dem Titel, „Anweisung wie man die freyen Künste lehren und lernen soll“. Eine dritte Auflage dieses Werkes erschien 1760. Vgl. hierzu Bd. I, Anm. 67, zu Z. 28. Z. 39 B o ssu et ] Jacob Benignus Bossuet, französischer Theologe und Historiker. Sein „Discours sur l’histoire universelle, depuis le commencement du monde jusqu’a l’empire de Charlemagne“ (1681) wurde 1757–1786 von J. A. Cramer (vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9, Mann) übersetzt. Z. 133 K l o p s t o c k ] Friedrich Gottlieb Klopstock (vgl. Bd. I, Anm. 37, zu Z. 23,Verfasser). Z. 133 M i l t o n ] John Milton (1608–1674). Im ersten Buch von dessen „Paradise Lost“ 1667, Vers 192–238, wird der Teufel als groß, beflügelt, feurig, gehässig und böse beschrieben. Er erhebt sich vom Feuersee, um lieber in der Hölle zu herrschen als im Himmel zu dienen (Vers 263). 1732 hatte Johann Jacob Bodmer (vgl. Bd. I, Anm. 25, Erläuterungen) eine Prosaübersetzung des Werkes unter dem Titel „Johann Miltons Verlust des Paradieses“ herausgegeben. Friedrich Gottlieb Klopstock hatte schon als Schüler in Schulpforta begonnen, seine „Messias“ zu dichten. (Vgl. hierzu Friedrich Gottlieb Klopstock Werke und Briefe, passim). Z. 138 A b e r i c h s a g e ] Bibelzitat aus dem Ersten Brief des Paulus an die Korinther, 10:20. Z. 145 S o wissen ] Bibelzitat aus dem Ersten Brief des Paulus an die Korinther, 8:4. Z. 165 B r u c k e r ] Johann Jacob Brucker, 1696–1770, Philosoph und Historiker. Die ersten fünf Bände seiner „Historia Critica Philosophiae …“ erschienen 1742–1744 bei Breitkopf in Leipzig. Ein Addendumsband kam erst 1767 heraus. 1756 veröffentlichte Bruk-
Nr. 1200
1768
437
ker eine gekürzte Version dieser Arbeit unter dem Titel „Institutiones Historiae Philosophicae Usui Academicae Juventutes Adornatae“. Z. 209 auswendig lernen] Vgl. Unterricht der Visitat, Luthers Werke, 7. Teil, S. 21 (Altenburger Ausgabe). Z. 210 heidnischer Bücher] Vgl. Auslegung des 101. Psalms. Luthers Werke, 6. Teil, S. 204. Z. 215 Propheten nennen] Vgl. Auslegung des 101. Psalms, Luthers Werke, 6. Teil, 204. Z. 218/219 Herkules Thaten] Vgl. Auslegung des 101. Psalms, Luthers Werke, 6. Teil, S. 204. Z. 220 gegeben zu haben] Diese Stelle aus Luthers Werken lautet: Gleichwie Gott in seinem heiligen Volke nicht alle gleich Propheten oder gelehrt macht, noch gleich hoch begabt, so hat er auch unter den Heiden die edeln Steine nicht so gemein gemacht, wie die Kieslinge auf der Gassen, sondern ihnen auch selten einen feinen Helden gegeben, wie er noch immerfort also thut. Denn es ist noch keener gekommen, Homero oder Alexandro gleich, keener Virgilio oder Augusto gleich, und so fort an, bleibt auch unter den Heiden solche Wunderthat Gottes, daß nicht ihre Weisheit, sondern lauter Gottes Gabe ist, wo sie etwas sonderlichs gewest oder gethan haben. (Vgl. Luthers Werke, 6. Teil, S. 204.) 1200. An einen Ungenannten.
1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1767–1774), 9. Teil, Nr. 130, 275–277. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Briefschreibers konnte aus dem Inhalt des Briefes nicht ermittelt werden. Z. 17 Lasset] Bibelzitat: Die Epistel St. Pauli an die Epheser: 6: 7 und 8. Z. 31 Verlaß dich] Bibelzitat: Die Sprüche Salomos, 3: 5. 1201. An einen Herrn von K–.
1768.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 131, S. 277–279. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Inhalt nicht hervor. Z. 2 Kind] Nicht ermittelt. Z. 3 Mutter] Nicht ermittelt. Z. 22 Herrn Sinn] Bibelzitat: Der Brief Paulus an die Römer: 11: 34. Z. 22 Was er thut] Paraphrase aus der Bibel, Johannes 13:7, Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. 1202. An Christiane Caroline Lucius.
5. Januar 1769.
Überlieferung: D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 175, S. 576–578. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Antwort auf Lucius’ Schreiben vom 12. Nov. und 26. Dez. 1768. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 14 Bräutigam] Johann Heinrich Seydel, damals im Dienste des sächsischen Hofes in Dresden. Caroline Lucius löste diese Verlobung im August 1769 auf, nachdem Seydel seine Stelle in Dresden aufgegeben hatte und in seine Heimatstadt Sorau in Schlesien (heute Mary in Polen) zurückgekehrt war. Vgl. hierzu Lucius’ Schreiben an Gellert vom 12. Okt.1769 (Brief 1247). Über Johann Heinrich Seydel vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 16 Freundin] Caroline Juliane Helene Gulde, geb. Kirchhof. Vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. In ihrem Brief an Gellert vom 26. Dez. 1768 beschrieb Fräulein Lucius den Gesundheitszustand dieser Freundin. Vgl. Brief 1195, Z. 30–44. Z. 21 Bruders] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 21 Frau] Albertina Henrietta Maria Gellert, geb. Wege. Vgl. Anm. 1043, zu Z. 2 (Hochzeit).
438
Nr. 1203
Z. 22
Sohne] Carl Christian August Gellert, geboren am 5. Januar 1769. C. F. Gellert war Pate. Das Kind starb aber schon am 7. Juni 1769. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Churfürst] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. IV, Anm. 938, zu Z. 6.
Z. 23
10. Januar 1769
1203. Von Johann Andreas Cramer.
10. Januar 1769.
Überlieferung: Nach Frels, Deutsche Dichterhandschriften von 1400–1900 (S. 52) befand sich der Brief früher in der Kgl. Staatsbibliothek, Berlin. Der jetzige Besitzer konnte nicht ermittelt werden. Erläuterungen: In seinem Brief an Gellert vom 31. Januar 1769 erwähnt Cramer, dass er nun an Gellert nach Leipzig ein Werk schickt, von dem er neulich sprach. Vermutlich bezieht sich Cramer auf diesen nun verschollenen Brief. Vgl. Brief 1208, Z. 2–5. Über Johann Andreas Cramer vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). 1204. An Christiane Caroline Lucius.
12. Januar 1769.
Überlieferung: H: Staats- und Universitätsbibliothek, Hamburg, Lit.-Archiv: Gellert, C. F. 1 Seite beschrieben. Oben rechts steht von fremder Hand die Nummer 90. D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 176, S. 578–579. Auch in C. F. Gellerts „Sämmtliche(n) Schriften“, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 401, S. 117–118. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 2 Hofmstr] Ernst Theodor Langer. Vgl. Bd. III, Anm. 910, Erläuterungen. Z. 2 Lindenau] Carl Heinrich August von Lindenau, 1755–1842, Sohn des Oberstallmeisters am Dresdner Hof, Heinrich Gottlieb von Lindenau (vgl. Anm. 1194, zu Z. 3), war seit 1766 Student an der Universität Leipzig. Z. 9 Pferde] Über das besonders zahme Pferd, das Gellert vom Hof des Kurfürsten Friedrich August III. erhielt, vgl. Brief 1194 vom 23. Dez. 1768. 1205. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
12. Januar 1769.
Überlieferung: H: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Sammlung Böttiger. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben rechts steht von fremder Hand der Buchstabe W. Erläuterungen: Über Peter Hohmann, Graf von Hohenthal vgl. Bd. III, Anm. 546, zu Z. 35. Z. 2 Reichard] Heinrich Gottfried Reichard. Vgl. Anm. 1198, zu Z. 8. Er wurde 1769 zum Teil durch Gellerts Empfehlung Kantor in Grimma. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tod 1801 inne. Z. 8 Gödick] Friedrich Ferdinand Gödicke, Gellerts Famulus. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19. Z. 13 Briefe] Dieser Brief konnte nicht ermittelt werden. 1206. An einen Ungenannten.
13. Januar 1769.
Überlieferung: H: Im Besitz des Herausgebers. 1 Seite beschrieben. Unten links steht von fremder Hand die eingekreiste Nummer 5177, daneben vom Briefempfänger geschrieben: NB der H. Prof. Gellert wollte mich zum Pastorate in Stormthal (Störmthal) prenomieren. Erläuterungen: Die Identität des Ungenannten geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 3 Amte] Nicht ermittelt. Z. 4 Buchnerischen] Nicht ermittelt. Z. 6 Lorenz] Martin Friedrich Lorenz, 1733–1802, war 1758–1764 Pfarrer in Oberlichtenau und ab 1764 Pfarrer in Ottendorf bei Dresden. (Vgl. Grünberg, Sächsisches Pfarrerbuch, 2. Bd., S. 548.)
Nr. 1207 1207. Von Christiane Caroline Lucius.
24. Januar 1769
439
24. Januar 1769.
h1:
Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum, Hs. 16 939, 4. Überlieferung: Die 3seitige Abschrift von Lucius’ Hand erweist viele editorische Änderungen. Namen wurden durchgestrichen und durch den ersten Buchstaben des Namens ersetzt. Die Zeilen 20–25 wurden gestrichen, sowie die Zeilen 30–48. Das Postskript, Z. 122–128, wurde auch durchgestrichen. D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 177, S. 579–584, vollständig. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 5. und 12. Januar 1769. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 10 Neveu] Carl Christian August Gellert. Vgl. Anm. 1202, zu Z. 22. Z. 11 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert, Oberpostkommissar in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 11 Schwägerin] Albertina Henrietta Maria Gellert, geb. Wege. Vgl. Anm. 1043, zu Z. 2 (Hochzeit). Z. 16 L a n g e r s ] Ernst Theodor Langer. Vgl. Bd. IV, Anm. 910, Erläuterungen. Z. 23 Bildniß] 1763 hatte Gellert Lucius eine Abzeichnung eines Porträts versprochen, das von dem Maler Mylius gemalt und von Frau Langen kopiert wurde. Vgl. hierzu die Briefe 795, 798, 800 im 3. Band und Briefe 858, 859 und 866 im 4. Band der vorliegenden Ausgabe. Z. 27 Pferdes] Über das Geschenk dieses Pferdes durch den Kurfürsten Friedrich August III. vgl. Brief 1194 vom 23. Dez. 1768. Z. 30 C r e u t z i g e r ] Georg Samuel Creuziger, Amtsaktuarius in Leipzig. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 32 Carl] Carl Friedrich Lucius, d. J. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19. Z. 33 D o l e s ] Johanna Carolina Doles, geb. Scheuchler. Vgl. Bd. III, Anm. 700, zu Z. 99 (Frauenzimmer). Z. 47 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 938, zu Z. 6 (Churfürsten). Z. 52 Gemahlin] Maria Amalie Auguste von Zweibrücken-Birkenfeld-Bischweiler, 1752– 1828, eine Nichte der pfälzischen Kurfürstin Elisabeth Auguste. Die Hochzeit fand am 29. Januar 1769 in Dresden statt. Z. 53 Churfürst] Clemens Wenzeslaus August Hubertus Franz Xaver, Prinz von Sachsen, 1739–1812, siebter Sohn von Friedrich August II., Kurfürst von Sachsen und König von Polen (als dieser, August III.) stand zunächst als Generalfeldmarschallleutnant in österreichischen Kriegsdiensten, entschied sich 1761 für den geistlichen Stand und wurde 1763 Bischof von Freising und Regensburg, 1765–1768 Koadjutor des Augsburger Fürstbischof Josef Ignaz Philipp von Hessen-Darmstadt, 1768–1801 Kurfürst und Erzbischof von Trier, 1768–1812 Fürstbischof von Augsburg und 1777–1801 Fürstprobst zu Ellwangen. (Vgl. ADB, 4. Bd., S. 309–314.) Z. 54 beiden Brüder] Carl Christian Joseph Ignaz Eugen Franz Xaver, 1733–1796, Prinz von Polen und Sachsen, Herzog von Kurland und Semgallen und Albert Kasimir August Ignaz Pius Franz Xaver, 1738–1822, Prinz von Polen, Herzog von Sachsen-Teschen und Generalstatthalter der Österreichischen Niederlande. Z. 54/55 Elisabeth] Maria Elisabeth, Herzogin von Sachsen, Prinzessin von Polen und Litauen. Vgl. Bd. IV, Anm. 897, zu Z. 177. Z. 58 Vater] Carl Friedrich Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 624, zu Z. 82. Z. 77 Z a c h a r i ä ] Just Friedrich Wilhelm Zachariä. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 66 (Zachariä). Z. 80 Componisten] Johann Gottlieb Naumann, 1741–1801, ab 1764, 2. Kapellmeister in Dresden, wurde in Blasewitz geboren. Z. 88 H o fm a n n s ] Christian Gotthold Hofmann, Oberakzisenkommissar in Dresden. Vgl. Bd. III, Anm. 672, zu Z. 39. Z. 91/92 G ü l d e n ] Caroline Juliana Helene Gulde, geb. Kirchhof. Vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. In den Abschriften wird der Name Gulde durchgehend als Gülde geschrieben.
440
Nr. 1208
31. Januar 1769
Z. 120 Hofmann] Christian Heinrich Hofmann (Hoffmann), geboren 1731 in Dresden, wo sein Vater Obersekretär war, gest. 1780, war seit 1760 Pfarrer in Maxen. (Vgl. Grünberg, Sächsisches Pfarrerbuch, 2, 1, S. 363.) Z. 122 Z e i s ] Christian Heinrich Valerius Zeis, Konsistorialregistrator in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen und Bd. III, Anm. 760, zu Z. 97. 1208. Von Johann Andreas Cramer.
31. Januar 1769.
Überlieferung: H: Landesbibliothek Kiel. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links befindet sich der Stempel der Landesbibliothek. Erläuterungen: Über Johann Andreas Cramer vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Z. 2 Werk] „Evangelische Nachahmungen der Psalmen Davids und andere geistliche Lieder von D. Johann Andreas Cramer, der Gottesgelahrtheit ordentlichem Professor und königl. Hofprediger“. Kopenhagen: Johann Gottlob Rothe, 1769. Im Vorwort zu diesem Werke (S. 3–4) schreibt Cramer, Unser Jahrhundert war anfangs in Gefahr, ihn (den richtigen Ton in geistlichen Liedern) ganz zu verkennen, wenn nicht Gellert, unter unsern besten Geistern Einer der ersten, die werth sind, Lieblinge unsrer Nation zu seyn, durch seine geistlichen Lieder der heiligen Poesie zuerst die Würde wieder gegeben hätte, die sie seit Gerhards Zeiten verloren zu haben schien; ein Verdienst um die Kirche, um welches Willen sein Name in allen künftigen Zeiten mit Verehrung und Dankbarkeit genannt werden wird. Auf S. 5 nennt er Gellert einen sanften, menschenfreundlichen und frommen Dichter. Die meisten der 45 Lieder in der Sammlung wurden schon in anderen Werken Cramers gedruckt, hier aber zusammen und zum Teil geändert und verbessert. Einige neue Lieder erscheinen hier zum ersten Mal gedruckt. Z. 4 Bosen] Nicht ermittelt. Z. 4/5 Büttnerischen] Cramers „Evangelische Nachahmungen der Psalmen …“ wurde in Leipzig von der Firma Johann Christoph Büttner gedruckt. (Vermerk auf S. 296 der Ausgabe) Z. 23 Stöckhardt] Johann August Stöckhardt, geb. 1738 als Sohn des Pfarrers in Saaleck, Johann Gottfried Stöckhardt. Er studierte 1752–1758 in Schulpforta und wurde 1761 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Es ist anzunehmen, dass Gellert ihm die Stelle als Hofmeister des jungen Baron v. Boye aus Liefland (vgl. Anm. 1213, zu Z. 16) besorgt hat, die Stöckhardt in einem Brief an Klopstock vom 2. Juli 1770 erwähnt. (Vgl. Hamburger Klopstock Ausgabe, Briefe 1767–1772, 1. Bd., S. 234.) Z. 24 Herr] Nicht ermittelt. Z. 26 Sohn] Nicht ermittelt. Z. 29 Station] Stöckhardt wurde einige Monate nach seiner Ankunft in Leipzig Hofmeister zu einem Livländischen Baron. (Vgl. hierzu Friedrich Gottlieb Klopstocks Werke und Briefe, Briefband V, S. 234.) Gemeint ist der Baron von Boye. Vgl. Brief 1210 vom 14. März 1769. Z. 33 GR.] = Geheimrat. 1209. An eine Ungenannte.
3. Februar 1769.
Überlieferung: H: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum. Hs. 20165. 2 Seiten beschrieben. Teil eines Siegels erhalten. Adresse: Mad. Mad. C. B. Erläuterungen: Die Identität dieser Frau geht aus dem Inhalt des Briefes nicht hervor. Z. 2 Brief] Dieses Schreiben an Gellert konnte nicht ermittelt werden.
Nr. 1210 1210. Von Adolf Traugott von Gersdorff.
12. Februar 1769
441
12. Februar 1769.
Überlieferung: H: Vermisst. Früher im Besitz des Stadtarchivs in Görlitz. D: Neues Lausitzisches Magazin, N. F., 3. Bd., 1838, S. 367. Erläuterungen: Über Adolf Traugott v. Gersdorff vgl. Bd. III, Anm. 707, zu Z. 6/7. Z. 9 Mutter] Johanna Eleonora v. Gersdorff, geb. v. Richthofen. Vgl. Bd. III, Anm. 809, zu Z. 15. Z. 11 Oettel] Carl Christian Oettel, 1742–1819, wurde 1766 Student an der Universität Leipzig. Auf Empfehlung Gellerts wurde er Hofmeister der Familie Jähne in Meffersdorf, auf einem Gut der Familie v. Gersdorff. Als der letzte Sohn aus dieser Familie in Leipzig auf die Universität ging, wurde Oettel Bibliothekar bei dem Grafen v. Gersdorff. (Vgl. Lemper, Adolf Traugott von Gersdorff, S. 404.) 1211. An Johanna Wilhelmina Biehle.
13. Februar 1769.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 75, S. 124–125. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 4 zwey und sechzig] Johanna Wilhelmina wurde am 25. März 1707 geboren. Z. 8 Buch] Gemeint ist „Unterricht für Herz und Verstand, dem gemeinen Manne auf dem Lande und besonders seiner Gemeinde zu Gute aufgesetzt von Carl Friedrich Senff, Pastor zu Kreypau und Trebnitz“. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses, 1769. Das Vorwort trägt das Datum 27. Sept. 1768. In dem Abschnitt „Von der zur Gottseligkeit nötigen Veränderung des Herzens“ (S. 123–238) wird aus Gellerts Lied „Vertrauen auf Gott“ zitiert (S. 230) und im Abschnitt „Von den Mitteln zur Befestigung des Herzens in der Gottseligkeit“ (S. 457) wird Gellerts Lied „Das Wollen und Vollbringen“ zitiert. Gellert wird jedoch nicht namentlich erwähnt. Z. 11 reisen] Diese letzte Reise Gellerts nach Hainichen begann am 12. Mai. Am 19. Mai war Gellert wieder in Leipzig. Z. 11 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 11 Frau] Albertina Henrietta Maria Gellert, geb. Wege. Vgl. Anm. 1043, zu Z. 2 (Hochzeit). Z. 12 Sohne] Carl Christian August Gellert wurde am 5. Januar 1769 geboren. Das Kind starb schon am 7. Juni desselben Jahres. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 13 Hartmannen] Friedrich Wilhelm Hartmann, Stadtschreiber in Hainichen und danach Bürgermeister der Stadt. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 13 Hardenberg] Carl August v. Hardenberg. Vgl. Anm. 1083, zu Z. 2. Z. 14 Grafen] Christian Detlev Friedrich Graf v. Reventlow (auch Reventlau oder Reventlov) und dessen Bruder Johann Ludwig waren damals Studenten an der Univerisität Leipzig. Vgl. Anm. 1077, zu Z. 3 (Reventklau). Auf die Abreise der beiden Grafen Reventlau verfasste Gellert das folgende Gedicht: Auch Ihr, von so viel guten Dänen Mir noch zurückgebliebne Zween, Auch Ihr eilt fort? – Ja geht, und seht der Liebe Thränen – So heißt der Freund den Freund, der Sohn den Vater gehn – In Eures Gellerts Auge stehn. Noch oft wird er der beyden Dänen, Der Brüder Reventlau erwähnen Und freudig sagen, wer Ihr wart: „Verehrer, eifrige Verehrer „Des Rühmlichen in jeder Art,
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Nr. 1212
15. Februar 1769 „Dem Freunde wehrt und wehrt dem Lehrer – Dieß werd’ ich sagen, daß Ihr wart.
Z. 14
Mein Segen folg’ Euch, Theure Beyde In jedes Land wohin Ihr Euch begebt; Mein Segen und der Dank für eine jede Freude, Die ich durch Euch drey Jahr erlebt. Geht rühmlich fort, auf dem betretnen Pfade An Eures treusten Führers Hand, Sucht Euer Glück in Gottes Gnade, In Weisheit, Tugend und Verstand, Im Dienste für das Vaterland, Und schmeckt die Ruh’ die je der beste Mensch empfand. Lebt ewig wohl, ich seh Euch doch nicht wieder, Bis uns die beßre Welt vereint. Lebt wohl, liebt mich, liebt Euch als Brüder; Und du, o Wend, sey glücklich, sey mein Freund! (Zitiert nach J. G. Eck, „Gellerts Empfehlung. Eine Vorlesung den 16. December 1769 gehalten“, S. 18–20.) Wendten] Carl Wend (Wendt), Hofmeister der beiden Grafen v. Reventlow. Vgl. Anm. 1039, zu 50. Als Hofmeister der beiden Grafen v. Reventlow begleitete Dr. Wend 1769–1770 die Brüder auf ihrer Kavalierstour in die Schweiz, nach Italien, Frankreich, England und Holland.
1212. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
15. Februar 1769.
Überlieferung: H: Stadtgeschichtliches Museum, Leipzig. 4 Seiten beschrieben. Unten auf der 1. Seite steht von fremder Hand: Gellert. Auf der 4. Seite steht unten links von fremder Hand die Nr. 190 und oben in der rechten Ecke steht auch von fremder Hand: OA. Ne. h: SchillerNationalmuseum, Marbach a. N., Cotta-Archiv, Verfasser Autographen. h: Staatsarchiv Potsdam, Sign.: Pr. Br. Rep. 37 Neuhardenberg, Nr. 1711. Briefe von Ch. F. Gellert. D: Hesperus, Nr. 267(1825), S. 1065–1066. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee(1839), 10. Teil, Nr. 413, S. 139–141. Erläuterungen: Über Peter Hohmann, Graf von Hohenthal, vgl. Bd. III, Anm. 546, zu Z. 35. Z. 4 Ebert] Johann Jacob Ebert, 1737–1805, studierte 1756 an der Universität Leipzig, wo er Gellerts Hörer war, und erhielt dort 1760 seinen Magister und das Recht mathematische und philosophische Collegia zu lesen und Übungen im Stil und im Disputieren zu halten. 1764 machte er eine Reise durch Deutschland und Frankreich. 1768 übernahm er die Stelle als Hofmeister bei den Kindern des russischen Ministers v. Teplof in St. Petersburg. Zum Teil durch Gellerts Empfehlung erhielt er 1769 eine Stelle als Professor für Mathematik an der Universität Wittenberg. (Vgl. ADB, 5. Bd., S. 587.) Z. 7 E u l e r ] Leonhard Euler, geb. 1707 in Basel, gest. 1783 in St. Petersburg, war einer der bedeutendsten Mathematiker der damaligen Zeit. Er wurde 1727 nach St. Petersburg berufen, wo er Professor für Physik und 1733 Professor für Mathematik an der Universität wurde. Zu dieser Zeit fingen seine Augenleiden an und 1740 war er halbseitig blind. 1741 kam er nach Berlin, wo er 25 Jahre an der Akademie lehrte. Er kehrte 1766 nach St. Petersburg zurück. 1771 erblindete er vollständig. Eulers wichtigste Werke sind: „Introductio in analysin infinitorum“ (1748), „Institutiones calculi differentialis“ (1765) und „Institutiones calculi integrales“ (1768–1770). Er wurde auch durch seine „Lettres à une princesse d’Allemagne“ (1768) berühmt. Z. 13 Heinsius] Gottfried Heinsius, 1709 in Naumburg geboren, starb am 21. Mai 1769 in Leipzig. Er war Professor für Mathematik und Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. 1736 erhielt er einen Ruf nach Petersburg als Professor für Astronomie. 1743 erhielt er die Stelle als Professor für Mathematik und Astro-
Nr. 1213
Z. 15 Z. 22
Z. 24
Z. 28
14. März 1769
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nomie in Leipzig, wo er bis zu seinem Tod lehrte. Am 5. Okt. 1767 hielt er vor dem Kurfürsten Friedrich August III. eine Vorlesung mit dem Titel „Von dem Nutzen, welchen die Astronomie bei Staatssachen leistet“. (Vgl. Jöcher, Allgemeines GelehrtenLexikon, Fortsetzung und Ergänzungen von J. C. Adelung, 2. Bd., Sp. 1877–1878.) Ernesti] Johann August Ernesti, Professor für klassische Philologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. S c h r ö k h ] Johann Matthias Schröckh, 1733–1808, wurde in Wien geboren. Er besuchte das lutherische Gymnasium in Preßburg, studierte danach in Göttingen, kam 1754 nach Leipzig, wurde 1755 Magister und begann 1756 Vorlesungen über die christliche Kirchengeschichte und die morgenländischen Sprachen an der Universität Leipzig zu halten. Er schrieb auch zu der Zeit Rezensionen für die Leipziger gelehrte Zeitung „Acta eruditorum“ und wurde 1762 außerordentlicher Professor der Philosophie und Mitglied des kleinen Fürsten-Collegii der Universität Leipzig. 1767 erhielt er die Stelle als Professor der Poesie an der Universität Wittenberg und reiste Anfang des Jahres 1768 dorthin. Hier wurde er 1775 Professor für Geschichte und Direktor der Universitätsbibliothek. Im Jahr 1769 lehnte er eine Professur für Geschichte in Frankfurt an der Oder ab. Er half J. A. Schlegel mit den Anmerkungen zu dessen Banier-Übersetzung, „Erläuterungen der Götterlehre und Fabeln aus der Geschichte“ (1764–1766) und machte das Register zu allen 5 Bänden. Von ihm stammen folgende Werke: „Abbildungen und Lebensbeschreibungen berühmter Gelehrten“ (3. Bde., Leipzig, 1764–1769), „Unpartheyische Kirchenhistorie alten und neuen Testaments“ (4. Teil, 1766), „Allgemeine Biographie“ (8 Bde., Leipzig, 1767–1791), „Christliche Kirchengeschichte“ (35 Bde., Leipzig, 1768–1803) und „Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte zum Gebrauch beym ersten Unterricht der Jugend“ (1774) und „Allgemeine Weltgeschichte für Kinder“ (4 Bde., Leipzig, 1779–1784). (Vgl. Allgemeines Magazin für Prediger, 5. Bd., 1791, S. 209–222; Jördens, Bd. 4, S. 625–639.) Frau] In seiner kurzen Lebensbeschreibung für das „Allgemeine Magazin für Prediger“ schreibt Schrökh folgendes über seine Ehe: Da ich mich bey meiner Abreise nach Wittenberg im Anfange des Jahrs 1768 verheyrathete, entwarf ich mir ein System von häuslicher Glükseligkeit, von welchem aber derjenige Theil, den die Erziehung und der Genuß meiner Kinder ausmachen sollte, durch den sehr frühzeitigen Tod von ihnen allen gar bald zerstört ward. Unterdessen habe ich immer mehr gelernet, so viel sich solches ohne Anschein von Eitelkeit sagen läßt, mir selbst genug zu seyn, und mich außer mir wenig oder gar nicht zu suchen. (S. 217–218). Den Namen seiner Frau gibt Professor Schröckh nicht an. Bossuet] Jacques Bénigne Bossuet, französischer Geschichtsschreiber. Sein „Discours sur l’histoire universelle, depuis le commencement du monde jusqu’a l’empire de Charlemagne“ (1681) wurde 1757–1786 von J. A. Cramer (vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9, Mann) ins Deutsche übersetzt.
1213. An Peter Hohmann, Graf von Hohenthal.
14. März 1769.
Überlieferung: H: Stadtarchiv Hannover, Autographensammlung (ehem. Kestner-Museum), Sign.: 575. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite unten links befindet sich der Stempel des Archivs, links davon die Nummer 747/630 und rechts davon die Nummer 575. Erläuterungen: Über Peter Hohmann, Graf von Hohenthal vgl. Bd. III, Anm. 546, zu Z. 35. Z. 3 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 4 Bellegarde] Die beiden Grafen v. Bellegarde werden in der Matrikel der Universität Leipzig nicht erwähnt. Z. 5 Revenglau] Christian Detlev Friedrich v. Reventlow (auch Reventlau) und dessen jüngerer Bruder Johann Ludwig v. Reventlow (vgl. Anm. 1077 zu Z. 3, Reventklau). Die beiden Brüder gingen gegen Ostern 1769 mit ihrem Hofmeister Dr. Wendt auf die Kavalierstour durch Europa. Z. 14 We n d t] Carl Wend (Wendt). Vgl. Anm. 1039, zu Z. 50.
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Nr. 1214
25. März 1769
Z. 14/15 Wa t z d o r f ] Adam Friedrich August von Watzdorf, 1753–1809, wurde am 11. Okt. 1768 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er wurde später Kurfürstl. Sächs. Hofrichter in Wittenberg. (Vgl. Christian Heinrich v. Watzdorf’s historisch-genealogische Beschreibung derer von Watzdorf, hrsg. v. Rudolph von Watzdorf-Störmthal, Hauptlinie I, Tafel II.) Z. 15 Oberhofrichters] Adam Friedrich von Watzdorf, 1718–1781, war Kurfürstl. Sächsischer Oberhofrichter in Leipzig. (Vgl. Christian Heinrich v. Watzdorf’s historisch-genealogische Beschreibung derer von Watzdorf, Hauptlinie I, Tafel II.) Z. 15 Hofmstr;] Johann Carl Tiedemann. Vgl. Anm. 1196, zu Z. 19. Z. 16 B o y e ] Baron von Boye wurde am 3. Dez. 1766 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 16 Hofmeister] Johann August Stöckhardt. Vgl. Anm. 1208 zu Z. 23. Z. 17 Frau] Albertina Henrietta Maria Gellert, geb. Wege. Vgl. Anm. 1043, zu Z. 2 (Hochzeit). Z. 20 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 938, zu Z. 6. Z. 28 Cantor] Heinrich Gottfried Reichard. Vgl. Anm. 1198, zu Z. 8. Z. 30 Crusius] Vgl. Anm. 1198, zu Z. 36. Z. 35 G eiß ler] Johann Gottfried Geißler. Vgl. Anm.1120, zu Z. 3. Z. 36 Kü t t n er] Carl August Küttner. Vgl. Anm. 1120, zu Z. 4. Z. 36 Buchbinders] Johann August Küttner, Buchbinder in Görlitz. (Vgl. G. F. Otto, Lexikon der Oberlausitzischen Schriftsteller und Künstler, 2. Bd., S. 360.) Z. 37 Proben] Gemeint ist wohl der erste Band der erst 1771 anonym veröffentlichten Übersetzung von Homers „Iliade“ in zwei Bänden. Der zweite Band, wo sich Küttner unter der Zueignung selbst nennt, erschien 1773. Küttner übersetzte auch die Oden von Horaz. Diese Ausgabe kam 1772 in Leipzig heraus. Seine „Vierzehn Oden“ wurden aber erst 1773 gedruckt. Z. 39 Gutschmidt] Christian Gotthelf Gutschmidt, ab 1766 Vize-Kanzler der Landesregierung in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Gutschmidten). Z. 41/42 Gemahlinn] Friederike Henriette von Hohenthal, geb. v. Gersdorff. 1214. An Ernst Haubold von Miltitz.
25. März 1769.
Überlieferung: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand: Grundherrschaft Siebeneichen, Nr. 5. 1 Seite beschrieben. Siegel erhalten. Der Brief trägt oben links von fremder Hand No 5. D: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte der Stadt Meissen, 5. Bd., S. 339–340. Auch in J. B. Hirschfeld, Gellerts Briefe an Fräulein Erdmuth von Schönfeld, nachmals Gräfin Bünau von Dahlen, aus den Jahren 1758–1768, Anhang, S. 270–271. Erläuterungen: Über Ernst Haubold von Miltitz vgl. Bd. II, Anm. 437, zu Z. 23 (Miltitz). Z. 3 Rev en t la u ] Christian Detlev Friedrich von Reventlow und dessen Bruder Johann Ludwig von Reventlow. Vgl. Anm. 1077, zu Z. 3 (Reventklau). Z. 4 Hofmeister] Carl Wend (Wendt). Vgl. Anm. 1039, zu Z. 50. Z. 8 Senfs] Carl Friedrich Senff, gest. 1814 als Oberprediger an der Moritz-Kirche in Halle. Z. 8 U n t errich t ] „Unterricht für Herz und Verstand, dem gemeinen Manne auf dem Lande und besonders seiner Gemeinde zu Gute aufgesetzt von Carl Friedrich Senff, Pastor zu Kreypau und Trebnitz“. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses, 1769. Vgl. hierzu Anm.1211, zu Z. 8. Z. 9 Heyer] Gottlieb Leberecht Heyer, Pastor in Wölkau. Vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29 (Heyer). Z. 9 Schlesier] Moritz Wilhelm Schlesier, Pfarrer in Liebertwolkwitz. Vgl. Bd. III, Anm. 586, zu Z. 52. Z. 13 Bünau] Günther Graf v. Bünau auf Dahlen. Vgl. Bd. IV, Anm. 994, zu Z. 10. Z. 18 Gemahlinn] Henriette Louise von Miltitz, geb. v. Schönberg. Vgl. Bd. IV, Anm. 922, zu Z. 3. Z. 20 Pörnern] Carl Wilhelm Pörner, Bergrat und Chemiker an der Porzellanfabrik in Meißen. Vgl. Anm. 1079, zu Z. 2.
Nr. 1215 1215. An Johann Ludwig Harscher.
28. März 1769
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28. März 1769.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau Autographensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 1 Seite beschrieben. Oben links befindet sich der Stempel v. Radowitz, darunter die Nummer 16 von fremder Hand geschrieben. Auf der Rückseite des Briefes steht von fremder Hand 1767/28 Märtz. Leipzig Gellert Professor. Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher, geistlicher Administrationsrat in Heidelberg, vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 2 Reventlau] Christian Detlev Friedrich von Reventlow und dessen Bruder Johann Ludwig. Vgl. 1077, zu Z. 3 (Reventklau). Z. 3 Wendt] Carl Wend (Wendt). Vgl. Anm. 1039, zu Z. 50. Z. 12 Hardenberg] Carl August Freiherr von Hardenberg, damals Student an der Universität Leipzig. Er wurde später preußischer Staatskanzler. Vgl. Anm. 1083, zu Z. 2. Z. 12 Gervinus] Friedrich Gervinus. Vgl. Anm. 1083, zu Z. 3. Z. 17 Wielern] Johann Christopher Wieler. Vgl. Anm. 1116, zu Z. 1. 1216. An Johann Adolf Schlegel.
28. März 1769.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 4 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite steht von fremder Hand das Datum: 1769. Mart. 28. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 3 Schriften] „Anhang zu den Vermischten Schriften von C. F. Gellert“. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich, 1769. Die 68seitige Ausgabe enthält folgende Arbeiten Gellerts: 1. Von der Vortrefflichkeit und Würde der Andacht. S. 3–18. 2. Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt. S. 19–46. 3. Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit. Eine Vorlesung auf hohen Befehl seine Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, den 12. October, 1767, auf der Universität zu Leipzig gehalten. S. 47–68. Die erste Abhandlung sollte als Anhang zu Gellerts „Geistliche(n) Oden und Lieder(n)“ dienen. Die zweite Abhandlung hat Gellert für seine „Sämmtliche(n) Schriften“ verfasst, wie aus seinem Briefwechsel mit Johann Adolf Schlegel vom 14. April und 14.–19. August 1768 hervorgeht. Die dritte Abhandlung hat Gellert am 12. Okt. 1767 im Beisein des Kurfürsten Friedrich August III. in der Universitätsbibliothek in Leipzig vorgelesen. Z. 5 Passionspredigten] Der erste Teil der „Predigten über die ganze Leidensgeschichte Jesu Christi, denen dieselbe übersetzt, aus allen Evangelisten zusammen gezogen, und mit Anmerkungen erläutert, beygefügt ist“, erschien 1767 mit dem Titel „Von den Rathschlägen wider Jesum bis zu seiner Gefangennehmung“. Der zweite Teil, „bis zur Ausführung zu seiner Kreutzigung“, kam 1769 heraus. Z. 9 Ernesti] Johann August Ernesti, Professor für Theologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Ernesti hatte den ersten Teil der Passionspredigten 1767 in der „Neue(n) Theologische(n) Bibliothek“ (7. Bd., 9. St., S. 827–830) rezensiert. Z. 9 Weiße] Christian Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Z. 12 Dickinn] Regina Elisabeth Dyck, geb. Köhler. Vgl. Anm. 1170, zu Z. 27. Z. 18/19 Cramer] Johann Andreas Cramer, Hofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Seine „Evangelische(n) Nachahmungen der Psalmen und andere Lieder“ kamen 1769 heraus. Gellert hatte damals gerade von der Firma Dyck die ersten Anhängebogen erhalten. Vgl. Cramers Schreiben an Gellert vom 31. Januar 1769 (Brief 1208, Z. 2–22). Z. 24 Beyfall] Gellerts Schreiben an Cramer mit dessen Bemerkungen über die „Evangelisch(n) Nachahmungen der Psalmen“ konnte nicht ermittelt werden. Z. 26 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III. Anm. 612, zu Z. 1.
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Z. 26
Gutschmidts] Christian Gotthelf Gutschmidt, Vize-Kanzler der Landesregierung in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Gutschmidten). Wagners] Andreas Wagner, Geheimer Kammer- und Bergrat in Dresden. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. dedicire] Die Widmung der „Sämmtlichen Schriften“, die das Datum 16. April 1769 trägt, lautet: An Seine Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Sachsen. Weiße] Gemeint ist Christian Friedrich Weise (auch Weiße), dessen Schwester Sophia Wilhelmine mit Johann Adolfs Bruder Johann August verheiratet war. Wie Gellert in seinem Schreiben an Schlegel vom 17. April 1769 berichtet, bekam Weise ein Geschwür unter dem Arm und musste mehrmals operiert werden. Vgl. Brief 1221, Z. 71–75. Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Kinder] Über Johann Adolf Schlegels Kinder vgl. Bd. IV, Anm. 861, zu Z. 18 (Kindern) und Anm. 1140, zu Z. 44. Hübsch] Johann Daniel Hübsch, J. A. Schlegels Schwager. Vgl. Anm. 1082, zu Z. 2. Rabener] Gottlieb Wilhelm Rabener. Vgl. Bd. I, Anm. 27, zu Z. 113 (Rabener). Er hatte schon 1767 einen Schlaganfall, machte danach eine Kur in Karlsbad, erlitt aber dann den hier erwähnten Schlag und starb am 22. März 1771. Globig] Henriette Erdmuthe von Globig, geb. v. Dieskau. Vgl. Bd. II, Anm 354, Erläuterungen. Sie war seit dem 20. März 1767 mit dem Oberkonsistorialpräsidenten Hans Gotthelf v. Globig (vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20, Bräutigam und Anm. 1064, zu Z. 24) vermählt. Sohne] Christian August Traugott von Globig, geb. am 18. März, gestorben schon am 7. Juli 1769. (Vgl. Universitäts- und Landesbibliothek Halle, Globiana, Bd. 1, S. 65.) Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Sohn] Carl Christian August Gellert. Vgl. Anm. 1202, zu Z. 22. Abtheilung] Die ersten fünf Vorlesungen, die den ersten Teil der Moral ausmachen, enthielten folgende Vorlesungen: „Einleitung in die Moral; oder Abriß derselben nach ihrer Beschaffenheit, ihrem Umfange und ihrem Nützen“, „Von der natürlichen Empfindung des Guten und Bösen, des Löblichen und Schändlichen“, „Von dem Vorzuge der heutigen Moral vor der Moral der alten Philosophen, und von der Schrecklichkeit der freygeisterischen Moral“, „Von dem Unterschiede der philosophischen Moral und der Moral der Religion“ und „In wie fern die Tugend der Weg zur Glückseligkeit sey, und worinnen das Wesen der Tugend bestehe“. (Vgl. Späth, Christian Fürchtegott Gellert, Moralische Vorlesungen, Moralische Charaktere, in Witte: Christian Fürchtegott Gellert, Gesammelte Schriften, Bd. VI, S. 13–68.)
Z. 26 Z. 27
Z. 27
Z. 30 Z. 30 Z. 33 Z. 35 Z. 37
Z. 38 Z. 38 Z. 39 Z. 48
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1217. An einen Ungenannten.
März 1769.
Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert, Nr. 8, S. 31. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Die Identität des Adressaten ist aus dem Briefinhalt nicht genau zu bestimmen. In Frage käme Anton Friedrich Büsching (1724–1793), der für seine „Vorbereitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniss der geographischen Beschaffenheit und Staatsverfassung der europäischen Reiche und Republiken, welche zugleich ein allgemeiner Abriss von Europa ist“ bekannt war. Die erste Auflage erschien 1759. Gellert besaß ein Exemplar davon (vgl. Index librorum, S. 35, Nr. 731). Zwischen 1767–1770 gab Büsching seine „Neue Erdbeschreibung. Neueste Ausgabe“ in Schaffhausen heraus. Gemeint könnte aber auch Gottlob Friedrich Krebel (vgl. Bd. IV, Anm. 927, zu Z. 6) sein, dessen Werk „Die vornehmsten Europäischen Reisen, wie solche durch Deutschland, Frankreich, Italien, Holl- und Engeland, Dännemarck und Schweden, Hungarn, Polen, Preussen und Ruß-
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land auf eine nützliche und bequeme Weise anzustellen sind“ 1767 in einer neuen Auflage erschien. Gellert besaß eine Ausgabe dieses Werkes (vgl. Index librorum, S. 35, Nr. 734–735). Beide Werke wurden von Gellert in seiner Vorlesung über Büsching empfohlen. (Vgl. Gellerts „Gesammelte Schriften“ hrsg. von Bernd Witte, Bd. VII, hrsg. von Kersten Reimann und Sibylle Schönborn, S. 176–177.) Z. 8 Herr R**] Philipp Erasmus Reich. Vgl. Bd. 1, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 8 Anhang] „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“, Leipzig: Weidmanns Erben und Reich, 1769. Z. 10 Lehren] „Die Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt“ befindet sich im „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ auf S. 19–46. Z. 10 Söhnen] Anton Friedrich Büsching hatte insgesamt 13 Kinder. Einer von ihnen Johann Stephan Gottfried, geb. 1761, wurde später Oberbürgermeister von Berlin. 1218. An Anna Catharina Garve.
5. April 1769.
Überlieferung: H: Universitäts-Bibliothek, Wrocław, HsM 1293. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 54, daneben auch von fremder Hand: d. 5 Ap. 69 und darunter die Signatur HsM 1293. Am linken Rand der Seite steht von fremder Hand Brieff v Sel P Gellert d. 5 Apr 1769 Adresse: A Madame Madame Garve, La Douarière à Breslau. Auf der letzten Seite des Briefes befindet sich der Stempel der Universitätsbibliothek. Erläuterungen: Über Anna Catharina Garve, geb. Förster, vgl. Anm. 1061, Erläuterungen. Z. 4 Menschen] Diesen Vorfall erwähnt Garve weder in seinen „Briefe(n) an seine Mutter“ noch in seinen „Vertraute(n) Briefe(n) an eine Freundin“. Der Name Rotwitz erscheint in der Matrikel der Universität Leipzig nicht. Z. 4 Weiße] Christian Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Z. 9 Vater] Nicht ermittelt. Z. 19 Bruder] Christian Friedrich Förster. Vgl. Anm. 1044, Erläuterungen. 1219. Von Johann Adolf Schlegel.
6. April 1769.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 6 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 28. März 1769. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 3 Passionspredigten] „Predigten über die ganze Leidensgeschichte Jesu Christi, denen dieselbe übersetzt, aus allen Evangelisten zusammen gezogen, und mit Anmerkungen erläutert, beygefügt ist“. Der erste Teil dieser Arbeit erschien 1767, der zweite 1769. Vgl hierzu Anm. 1216, zu Z. 5. Z. 6 Ernesti] Johann August Ernesti, Professor für Theologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Ernesti hatte schon 1767 den ersten Teil der Schlegelschen Predigten rezensiert (Vgl. Neue theologische Bibliothek, 7. Bd., 9. Stück, S. 827– 830). Im 10. Bd. hat er den 2. Teil dieser Predigten auch rezensiert. Z. 18 göttingische] Die Rezension von Richard Price „Four Dissertations“ erschien im 35. Stück der „Göttingische(n) Anzeigen“ (23. März 1769), S. 332–335. Die Stelle, auf die sich Schlegel hier bezieht, lautet: Die folgende Abhandlung von der Verbindung der Frommen in jenem Leben, S. 319f. hat uns ausserordentlich gefallen. Das die Frommen in jenem Leben nicht durch verschiedene Weltgegenden werden zerstreuet, sondern sich einander wieder finden und kennen und in einer genauen Gesellschaft beysammen leben werden, wird aus der Bibel gründlich bewiesen. (S. 333).
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Z. 19
Price] Richard Price, 1723–1791, Philosoph, Politiker, Mathematiker und Theologe war von 1758–1770 Pastor an der Kirche in Newington Green und ab 1770 Prediger an der Gravel-Pit-Kirche. „A Review of the Principal Questions and Difficulties in Morals“ gegen die Subjektivität in den Werken von Hume und Hutcheson erschien 1758. Seine erste theologische Arbeit, die „Four Dissertations“, erschien 1767 und im August gleichen Jahres bekam Price seinen Doctor of Divinity vom Marischal College in Aberdeen, Schottland. (Vgl. Oxford Dictionary of National Biography, Bd. 45, S. 304–311.) Die „Four Dissertations“ wurden 1774 ins Deutsche übersetzt unter dem Titel: „Vier Abhandlungen, I. Von der Vorsehung. II. Vom Gebet. III. Von der Vereinigung tugendhafter Menschen in dem himmlischen Zustande. IV. Von der Wichtigkeit des Christenthums; der Natur der historischen Evidenz; und den Wundern. Erste Abtheilung nach der zweyten vermehrten Ausgabe aus dem Englischen übersetzt von J. B. R(ogler)“. Abhandlung] „Four Dissertations“ (Vier Abhandlungen) von Richard Price. London, 1768. Ernestis Rezension dieser Arbeit befindet sich im 9. Bd. der „Neue(n) theologische(n) Bibliothek. 6. Stück, S. 495–508. Über die Abhandlung von der Verbindung der Frommen in jenem Leben schreibt Ernesti: Die dritte Abhandlung betrifft wohl eine überflüßige und vorwitzige Frage: sie wird aber den Leuten gefallen, welche es bey den Sterbenden, und den ihnen Angehörigen, als einen großen Trost ansehen, gebrauchen und predigen, daß sie einander wieder sehen, und sonder Zweifel alsdenn recht umarmen und herzen werden, gerade wie hier auf Erden, nach einer langen Entfernung, von Freunden, Eheleuten u.s.w. geschieht. Und man kann auch allenfalls den Leuten diesen Trost lassen: denn er schadet so viel nicht. Aber selbst würden wir ihn nicht predigen, auch nicht, ohne roth zu werden, predigen können. (S. 504–505) Lessischen] Gottfried Leß, 1736–1797, lutherischer Theologe, studierte in Jena, dann Halle. 1757 ging er nach Danzig als Rektor des akademischen Gymnasiums. Hier wurde er 1761 außerordentlicher Professor für Theologie. Er machte Reisen nach England und Holland und auf der Rückreise, als er durch Hannover kam, bot ihm der Minister von Münschhausen eine Stelle in Göttingen an. Im Herbst 1763 wurde er dort außerordentlicher Professor der Theologie und Universitätsprediger, 1765 ordentlicher Professor, 1766 Doktor der Theologie und 1784 Konsistorialrat. Er war als Professor und Prediger hoch geschätzt. Seine „Christliche Lehre vom Gebet“ erschien 1768. Eine zweite Auflage kam 1776 in 2 Teilen (2. Teil = Von der Bekehrung) heraus. (Vgl. ADB, 18. Bd., S. 444–446.) Predigten] „Die Lehre vom Gebet in zehn Predigten“ von Gottfried Leß kam 1768 in Göttingen bei Dieterich heraus. Eine zweite Auflage unter dem Titel „Die christliche Lehre vom Gebet und der Bekehrung, nebst einem Anhange“ erschien 1778. d isso lu t a e] Latein: Teile eines Besens. Die Ruten und Strohhalme eines Besens. Wenn sie lose herum liegen, haben sie keine Funktion aber zusammen Gebunden, bilden sie eine verwendbare Einheit. Sohn] Georg Adolph Bonaventura Schlegel, geb. 1755. Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Sohne] Carl Christian August Gellert. Vgl. Anm. 1202, zu Z. 22. Globig] Henriette Erdmuthe v. Globig, geb. v. Dieskau. Vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen. Werke] „C. F. Gellerts sämmtliche Schriften“ kamen 1769–1774 heraus. Der erste Band mit den „Fabeln und Erzählungen“ erschien 1769. Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Vgl. hierzu Anm. 1216, zu Z. 27 (dedicire). Moral] Gellerts Moralische Vorlesungen zusammen mit den Moralischen Charakteren erschienen erst 1770 als Einzeldruck von J. A. Schlegel und G. L. Heyer herausgegeben. Sie wurden auch als 6. und 7. Teil von „C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften“ gedruckt. Gesange] In Schlegels „Sammlung Geistlicher Gesänge, zur Beförderung der Erbauung“ befindet sich das Lied „Vom weisen Gebrauche der Zeit“ (S. 99–102, Lied 27): So vertreibet immerdar
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Dieses Jahr das nächste Jahr, Und das letzte rauscht herbey, Eh man merkt, wie nah es sey. Auch auf Stunden habet Acht! Wirket Gutes; denn die Nacht Kömmt, und rücket schon heran, Wo man nichts mehr wirken kann. Itzt noch währt der Tag des Heils. Trefft dieWahl des besten Theils! Stellt euch dieser Welt nicht gleich! Seyd an guten Werken reich! Die ihr eure Zeit verträumt, Sie in träger Ruh versäumt; Sie in eitlem Tand verderbt; Weh alsdann euch, wenn ihr sterbt! Der Versäumniß eurer Pflicht Folgt im göttlichen Gericht, Wenn der Tod euch hingerafft, Eine strenge Rechenschaft. Aber so ist nicht der Christ, Der es in der Wahrheit ist. Eingedenk der Ewigkeit, Kauft er sorgsam seine Zeit. Jede Stunde, da sein Geist Sich der Erde mehr entreißt, Bleibet, flieht sie schon dahin, Ihm ein ewiger Gewinn. Jede Stunde, wo er nützt, Waisen beyspringt, Wittwen schützt, Arme speist; die dauert dort Stets in ihrem Lohne fort. Wohl dem, der an Jesum gläubt, Männlich kämpft, sein Fleisch betäubt, Seine Zeit zu nützen strebt, Gott und seinem Nächsten lebt. Wenn nun seine Stunde kömmt, Wird er nicht von Angst beklemmt, Daß er nicht sein Heil bedacht; Und sein Lauf ist wohl vollbracht.
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Wohl ihm! Er entschläft im Herrn, Stirbt getrost, gelassen, gern, Und schaut, Gott, in deinem Licht Ewig dort dein Angesicht. Rabener] Gottlieb Wilhelm Rabener. Vgl. Bd. I, Anm. 27, zu Z. 113 (Rabener). Schon 1767 hatte Rabener einen Schlaganfall erlitten, 1768 machte er eine Kur in Karlsbad, aber seine Gesundheit besserte sich nicht. 1769 bekam er einen neuen weit härteren
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Schlaganfall, von dem er sich nie wieder erholte. Er starb am 22. März 1771 im Alter von 57 Jahren. (Vgl. Jördens, Bd. IV, S. 242–243.) Z. 86 Dycken] Regina Elisabeth Dyck, geb. Köhler. Vgl. Anm. 1170, zu Z. 27. Z. 87 Weiße] Christian Friedrich Weiße. Vgl. Anm. 1216, zu Z. 27. Z. 92 Mutchen] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Z. 93 Hübsch] Johann Daniel Hübsch. Vgl. Anm. 1082, zu Z. 2. Er war seit 1767 Student an der Universität Leipzig. Z. 97 Gutschmidten] Christian Gotthelf Gutschmidt, Vize-Kanzler der Landesregierung in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Gutschmidten). Z. 97 Wagnern] Andreas Wagner, Geheimer Kammer-und Bergrat in Dresden. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 99 Heinen] Johann Abraham Heine, Arzt am St. Georgen-Krankenhaus in Leipzig und Gellerts persönlicher Arzt. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Z. 100 Reich] Philipp Erasmus Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 105 Cramer] Johann Andreas Cramer, Oberhofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Vgl. hierzu Brief 1216, Z. 18–25. 1220. An Johanna Friederike Häbler.
15. April 1769.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden, Mscr. Dresd. Aut. 927, 2. 1 Seite beschrieben. Adresse: An die Madame Häbler in Dippoldiswalde. Erläuterungen: Über Johanna Friederike Häbler, geb. Ritter, vgl. Anm. 1097, Erläuterungen. Z. 2 Brief] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 11 Manne] Johann Gottlob Häbler, Kammerkommissar und Steuereinnehmer. Z. 13 Hindernisse] Über die hier erwähnten Hindernisse lässt sich nichts Genaues sagen. In seinem Aufsatz über Johanna Friederika Lohmann, wie sie nach ihrer Scheidung von Johann Gottlob Häbler hieß, schreibt C. W. O. A. v. Schinkel (Die deutschen Schriftstellerinnen im neunzehnten Jahrhundert, Bd. I, S. 352–358), dass Johanna Friederike eine 10jährige unglückliche Ehe mit Johann Gottlob Häbler führte. Diesem Brief nach fühlte sich Frau Häbler einsam und unzufrieden, vielleicht, weil sie ihre literarischen Interessen nicht befriedigen konnte. 1221. An Johann Adolf Schlegel.
17. April 1769.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 8 Seiten beschrieben. Gellert schickte diesen Brief an Wagner nach Dresden und schrieb auf einem am Ende des Briefes befindlichen Extrablatt: Diesen Brief, liebster Wagner, schicken Sie mir bald wieder zurück. Auf der ersten Seite oben rechts steht von fremder Hand das Datum 1769. Apr. 13. Erläuterungen: Antwort auf Schlegels Schreiben vom 6. April 1769. Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 2 Vorlesungen] „C. F. Gellerts Moralische Vorlesungen“, von Johann Adolf Schlegel und Gottlieb Leberecht Heyer herausgegeben, erschienen 1770 zusammen mit den Moralischen Charakteren als Einzeldruck und als „Sechster und Siebenter Theil“ von „C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften“. Die beiden Teile, die Gellert hier erwähnt (Z. 17 und Z. 19), haben die Titel „Erste Abtheilung, welche die Erklärung der Gründe und Eigenschaften der Moral überhaupt enthält“ und „Zweyte Abtheilung, Von den allgemeinen Mitteln, zur Tugend zu gelangen und sie zu vermehren“. Die erste Abteilung enthält folgende Vorlesungen: „Einleitung in die Moral; oder Abriß derselben nach ihrer Beschaffenheit, ihrem Umfange, und ihrem Nutzen“, „Von der natürlichen Empfindung des Guten und Bösen, des Löblichen und Schändlichen“, „Von dem Vorzuge der heutigen Moral vor der Moral der alten Philosophen, und von der Schrecklichkeit
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der freygeisterischen Moral“, „Von dem Unterschiede der philosophischen Moral und der Moral der Religion“, „In wie fern die Tugend der Weg zur Glückseligkeit sey, und worinnen das Wesen der Tugend bestehe“. Z. 14 Pathen] Johann Carl Fürchtegott Schlegel. Vgl. Bd. II, Anm. 389, zu Z. 12. Z. 14 Reich] Philipp Erasmus Reich, Mitinhaber der Firma Weidmanns Erben und Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 19/20 Vorlesungen] „Von den allgemeinen Mitteln zur Tugend zu gelangen und sie zu vermehren“ enthält die folgenden fünf Vorlesungen: 1. Allgemeine Mittel, zur Tugend zu gelangen und sie zu vermehren, erste und zweyte Regel; 2. Allgemeine Mittel, zur Tugend zu gelangen, dritte und vierte Regel; 3. Allgemeine Mittel, zur Tugend zu gelangen, fünfte Regel; 4. Allgemeine Mittel, zur Tugend zu gelangen, sechste, siebente und achte Regel; 5. Allgemeine Mittel, zur Tugend zu gelangen, neunte Regel. Z. 34 zweyte] Diese Vorlesung, die die Überschrift „Von der natürlichen Empfindung des guten und Bösen, des Löblichen und Schändlichen“ trägt, wurde beibehalten. Z. 35/36 H u t c h e s o n i s c h ] Francis Hutcheson, 1694–1746, Theologe und Philosoph, und Professor der Moralphilosophie an der Universität Glasgow, war Vertreter der Moralsense-Theorie. Sein Werk „A System of Moral Philosophy in Three Books“ erschien 1655 in London und wurde 1756 unter dem Titel „Sittenlehre der Vernunft“ ins Deutsche übersetzt. Z. 37 gedruckte Vorlesung] Gemeint ist die Vorlesung „Von der Beschaffenheit, dem Umfange, und dem Nutzen der Moral“, die Gellert am 29. April 1765 auf Befehl des Kurfürsten Friedrich August III. bei dessen Besuch in Leipzig vorlas. Diese Vorlesung steht an erster Stelle in den gedruckten Vorlesungen. Ein Einzeldruck erschien zur Ostermesse 1766 bei Weidmanns Erben und Reich. Z. 40 Heyer] Gottlieb Leberecht Heyer, Pfarrer in Wölkau, war Mitherausgeber der Werke Gellerts. Vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29. Z. 54 Briefe] „Briefe, nebst einer Praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen“. Diese Ausgabe erschien 1751 bei Wendler in Leipzig. Die Briefe wurden im ersten Band der „Sämmtliche(n) Schriften“ gedruckt. Z. 56 Lieder] „Zweyte Sammlung Geistlicher Gesänge, zur Beförderung der Erbauung, von Johann Adolf Schlegeln, Pastorn an der Marktkirche der Altstadt Hannover“. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich, 1769. Z. 57 Cramer] Johann Andreas Cramer, Oberhofprediger in Kopenhagen. Seine „Evangelische(n) Nachahmungen der Psalmen Davids und andere Lieder“ erschien 1769. Z. 61 Ernesti] Johann August Ernesti, Professor für Theologie an der Universtät Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Z. 66 Sohne] Georg Adolph Bonaventura Schlegel. Vgl. Bd. I, Anm. 143, zu Z. 18 (Fritzen) Z. 71 Weise] Christian Friedrich Weise (auch Weiße). Vgl. Anm. 1216, zu Z. 27. Z. 86 Globig] Henriette Erdmuthe v. Globig, geb. v. Dieskau. Vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen. Ihr Kind, Christian August Traugott, wurde am 18. März geboren. Z. 87 Gutschmidt] Christian Gotthelf Gutschmidt. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Gutschmidten). Z. 87 Wagner] Andreas Wagner. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 93 Vorrede] In der Vorrede zu Schlegels „Zweyte(r) Sammlung geistlicher Gesänge zur Beförderung der Erbauung“, verteidigt sich Schlegel gegen die scharfe Kritik des Pastors Ehrenfried Liebich (s.u. zu Z. 96). In seiner Abhandlung „Einige Gedanken von den evangelischlutherischen Kirchenliedern und denen damit vorgenommenen Veränderungen“ beschuldigte Liebich Schlegel sich am Eigentum der Kirche vergriffen zu haben. Z. 94 Gödicken] Friedrich Ferdinand Gödicke, Gellerts Famulus. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19. Z. 96 Liebich] Ehrenfried Liebich, 1713–1780, Pastor in Lomnitz und Erdmannsdorf, besuchte 1738 die Universität Leipzig. 1740–1742 war er Hauslehrer in seiner Heimatstadt Probsthayn, danach Pastor in Lomnitz. 1756 kam der erste Teil seiner „Bibel, worinnen die undeutlichen und kurzgefaßten Stellen durch Anmerkungen erläutert sind“ (3. Teile, 1756–1764) in Hirschberg heraus. Obwohl Gellert in diesem Schreiben
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Liebich von der Veröffentlichung seiner geistlichen Lieder abriet, war er, als er 1763 in Karlsbad war und das „Hirschberger Gesangbuch“ und Liebichs Lieder kennen lernte, von den darin befindlichen acht Liedern Liebichs begeistert und forderte ihn zur Dichtung weiterer Lieder auf. Später änderte sich seine Meinung von Liebichs Dichterfähigkeit dann wieder. Liebich aber schätzte Gellert trotzdem sehr und veröffentlichte nach dessen Tod anonym „Die Empfindung eines Ausländers bey dem Tode des Professor Gellerts“ (Leipzig und Hirschberg, 1770). Lieder] „Geistliche Lieder und Oden, nebst einigen Gedanken von den evangelischlutherischen Kirchenliedern und deren von den Neuern damit vorgenommenen Veränderungen“ mit einer Vorrede von Christian Samuel Ulber, Pastor zu St. Jacobi in Hamburg, 1768. Eine zweite Auflage erschien 1773 in Hirschberg und Leipzig und dann 1774 ein 2. Teil mit 94 weiteren Liedern Liebichs. (Vgl. ADB, 18. Bd., S. 584). Gesangbuche] Das Hirschburger Gesangbuch (Hirschburg, 1752) enthält 8 geistliche Lieder von Liebich. Bibel] „Die Bibel, worinnen die undeutlichen und kurzgefaßten Stellen durch Anmerkungen erläutert sind“, 3 Teile, Hirschberg, 1756–1764. Die Anmerkungen in diesem Werk stammen von Liebich. Über dieses Werk schrieb Gellert in einer Liste „Kleine theologische Bibliothek größten Theils aus Handbüchern bestehend“ (Handschrift in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitäts-Bibliothek, Dresden): Nach unsrer Einsicht kann diese Bibel allen andern glossirten Bibeln den Vorzug streitig machen – Die Anmerkungen insonderheit über das neue Testament sind mit eben so großer Genauigkeit und Vollständigkeit, als Deutlichkeit u. Kürze vorgetragen. Burg] Johann Friedrich Burg, 1689–1766, studierte an der Universität Leipzig, wo er 1708 seinen Magister in Theologie erhielt. Er wurde 1717 Diakonus an der St. Elisabethkirche in Breslau und 1725 Professor der Theologie am dortigen Gymnasium. 1735 wurde er Inspektor der evangelischen Kirchen und Schulen daselbst. Er starb als Konsistorialassessor und erster Professor der Theologie im Juni 1766. (Vgl. Döring, Die gelehrten Theologen Deutschlands, 1. Bd., S. 206–207.) Heine] Johann Abraham Heine. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Vitzthum] Ermuthe Dorothea Magdalena Gräfin v. Vitzthum, geb. Gräfin v. Fullen, verw. v. Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). Miltitz] Ernst Haubold von Miltitz. Vgl. Bd. II, Anm. 437, zu Z. 23 (Miltitz). Mendelssohn] Moses Mendelssohn, 1729–1786, Vertreter der deutschen populären Aufklärungsphilosophie, wurde in Berlin geboren, wo sein Vater, Mendel Dessau, Schreiber und Lehrer an der jüdischen Gemeindeschule war. Seine philosophischen Studien wurden durch Lessing und Nicolai gefördert und beeinflusst. 1755 veröffentlichte er seine „Briefe über die Empfindungen“ und arbeitete danach von 1757 bis 1759 als Rezensent für Nicolais „Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“. Er lieferte ab 1765 mehrere Aufsätze für Nicolais „Allgemeine deutsche Bibliothek“. Sein bedeutendes Werk „Phädon, oder über die Unsterblichkeit der Seele, in drei Gesprächen“ kam 1767 heraus. Mendelssohn galt als liebenswürdig, bescheiden und menschenfreundlich. Sein Ansehen unter den Gelehrten Deutschlands stieg 1769 als Lavater ihm seine Übersetzung von Bonnets „Palingénésie philosophique“ widmete und zwar mit dem Verlangen an Mendelssohn, Bonnets Beweise für das Christentum zu widerlegen oder selbst Christ zu werden, eine Übereilung, die Lavater dann zugestanden hat. So weit bekannt ist, hat Gellert Mendelssohn nur dieses eine Mal getroffen. (Vgl. ADB, 21. Bd., S. 316–324.) Rabener] Gottlieb Wilhelm Rabener. Vgl. Bd. I, Anm. 27, zu Z. 113 (Rabener). Frau] Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250, zu Z. 21. Hübsch] Johann Daniel Hübsch, Schlegels Schwager. Vgl. Anm. 1082, zu Z.2.
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20. April 1769
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20. April 1769.
Überlieferung: H: Zentral-Bibliothek, Zürich, Sign.: FA Lav. Ms. 509, Nr. 213. 1 Seite beschrieben. Oben in der Mitte des Briefes steht von fremder Hand die Nummer 213, links darunter auch von fremder Hand das Datum 20. April 1769. Oben in der rechten Ecke des Briefes steht von fremder Hand die Nummer 2. Erläuterungen: Über Johann Caspar Lavater, Prediger und Schriftsteller und ab 1769 Diakon der Waisenschule in Zürich, vgl. Bd. IV, Anm. 974, Erläuterungen. Z. 2 Lieder] „Schweizerlieder“, Bern, 1767. Die dritte Auflage dieser Lieder erschien 1768. In der Vorrede zu dieser neuen Auflage schrieb Lavater von den Verbesserungen: viele sind mir, öffentlich und besonders, von zuverläßigen Kunstrichtern und einigen der beßten Köpfe in Deutschland und der Schweiz, vorgeschlagen worden, denen ich hier öffentlich mit gerührtem Herzen danke. 1223. Von Christiane Caroline Lucius.
21. April 1769.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 177, S. 404–412. Original verschollen. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 178, S. 585–593. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 2 Geschenk] „Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“. Leipzig: M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1769, 68 Seiten. Diese Ausgabe enthält drei Vorlesungen: „Von der Vortrefflichkeit und Würde der Andacht“, „Lehren eines Vaters für seinen Sohn, den er auf die Akademie schickt“ und „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften, besonders in der Poesie und Beredsamkeit. Eine Vorlesung auf hohen Befehl seines Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, den 12. October, 1767, an der Universität zu Leipzig gehalten“. Z. 64 F r i t z c h e n ] Friedrike Auguste Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32. Z. 65 M o s c z i n s k a ] Im 18. Jahrhundert Garten und Palais in der Seevorstadt Dresdens. In dieser damals etwas abgelegenen Gegend ließen sich Adlige des sächsischen Hofes Landhäuser und Paläste bauen. Der Mosczinsky-Garten mit Palast wurde 1742 errichtet. Z. 69 Mama] Christiane Sophie Lucius, geb. Franz. Z. 70 Tachselt] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. III, Anm. 950, zu Z. 3. Z. 88 Young’s] Edward Young (vgl. Bd. I, Anm. 113, zu Z. 100). Dessen „Centaur not Fabulous“ kam 1754 heraus. Eine neue Auflage der von J. A. Ebert gemachten Übersetzungen, „Einige Werke von Dr. Eduard Young“ erschien 1767 in Leipzig. Z. 95 S e y d e l n ] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Herr Seydel war zu der Zeit nach Sorau verreist. Z. 195 Z e i s ] Christian Heinrich Valerius Zeis, Konsistorialregistrator in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen. 1224. An Anna Luise Karsch.
29. April 1769.
Überlieferung: H: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum. Sign.: Hs. 17823. 2 Seiten beschrieben. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1840), 6. Teil, Nr. 416, S. 264–265. Aus dem Heyerschen Nachlass (vgl. Bd. I, Anm. 1, Überlieferungen). Erläuterungen: Dieser Brief liefert den Beweis, dass Gellert nicht nur zweimal (am 29. April 1765 und am 12. Oktober 1767) sondern auch mindestens dreimal eine seiner Vorlesungen vor dem Kurfürsten, Friedrich August III. von Sachsen, vorgelesen hat. Obwohl das Datum des Briefes und das Datum des Vorlesungsvortrages gleich sind (29. April), beweist der Inhalt des Briefes, dass der vorliegende Brief nicht 1765 sondern 1769 geschrieben wurde. Das Datum auf dem Original ist auch klar zu lesen. Noch wichtiger scheint, dass Gellert die Gemahlin des Kurfürsten erwähnt. Die Hochzeit des Kurfürsten fand am 29. Januar 1769 statt. Anna Luise
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Nr. 1224
29. April 1769
Karsch, geb. Dürbach, 1722–1791, stammte aus Niederschlesien. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1728 ging sie zu ihrem Großonkel nach Polen, wo sie Lesen und Schreiben lernte. Mit 16 Jahren wurde sie mit einem Tuchweber verheiratet, der sie misshandelte. Nach elfjähriger Ehe ließ sich ihr Mann scheiden. Mit ihren drei Kindern kehrte sie nach Hause zurück, wo sie aber bald von der Mutter gezwungen wurde, den trunksüchtigen Schneidergesellen Daniel Karsch zu heirateten. Mit ihm zog sie nach Fraustadt in Polen. Während dieser Zeit beschäftigte sie sich mit zeitgenössischen Autoren wie Gellert, Günther, Haller und Klopstock. 1755 siedelte sie nach Glogau um. Während des Siebenjährigen Krieges schrieb sie Gesänge auf die Siege Friedrichs des Großen und wurde dadurch in Berlin bekannt. 1761 kam sie nach Berlin, wo sie sich mit Johann Georg Sulzer (s.u. zu Z. 3), Carl Wilhelm Ramler (vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 7, Ramler), Moses Mendelssohn (vgl. Anm. 1221, zu Z. 106), Gotthold Ephraim Lessing (vgl. Bd. I, Anm. 238, zu Z. 10, Lessing) u.a. befreundete. Johann Wilhelm Ludwig Gleim (vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 8, Gleim), der sie in Berlin besuchte, brachte die „deutsche Sappho“ mit nach Halberstadt. Die Universität Helmstedt ernannte sie zu ihrem Ehrenmitglied. Um diese Zeit korrespondierte sie eifrig mit den führenden deutschen Schriftstellern, darunter auch Gellert. Nachdem sie 1762 nach Berlin zurückgekehrt war, lebte sie wieder in Armut, da sie weder das vom König versprochene Haus noch eine Jahrespension erhielt. Von der 1764 durch Gleim verschafften Ausgabe ihrer „Auserlesenen Gedichte“ verdiente sie ein notdürftiges Einkommen. Erst 1789 ließ Friedrich Wilhelm II. von Preußen für sie in Berlin ein kleines Haus bauen. (Vgl. ADB, 15. Bd., S. 421.) Z. 3 Sülzers] Johann Georg Sulzer, Professor an der Ritterakademie in Potsdam. Von Friedrich dem Großen erhielt Sulzer ein in der Nähe von Berlin gelegenes Grundstück, wo er ein Wohnhaus mit einem schönen Garten einrichten ließ. Gellert hatte Sulzer schon 1751 im Frühling besucht. Vgl. Bd. I, Brief 96, Z. 7–11. Z. 4 Weißen] Christian Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126. zu Z. 26 (Hofmeister). Im Frühjahr machte Weiße zum ersten Mal mit Frau und Kind eine Reise zu seinem Freund dem Oberkonsistorialrat und Propst Wilhelm Abraham Teller (vgl. Bd. III, Anm. 826, zu Z. 188) nach Berlin. Er blieb dort länger als fünf Wochen. (Vgl. Christian Felix Weißens Selbstbiographie, hrsg. von Christian Ernst Weiße und Samuel Gottlob Frisch, S. 153.) Z. 9 Gedichte] Welches Gedicht hier gemeint ist, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Ein Band „Kleinigkeiten“ erschien schon 1765. Die Sammlung „Neue Gedichte“ kam erst 1772 in Berlin heraus. Z. 11 Fürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen, stand bis 13. Sept. 1768 unter der Vormundschaft seines Onkels Prinz Xaver. Jetzt regierte er Sachsen selbst. Z. 11 Vorlesung] Welche von Gellerts moralischen Vorlesungen hier gemeint ist, konnte nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Am 29. April 1765 las Gellert seine moralische Vorlesung „Von der Beschaffenheit, dem Umfange, und dem Nutzen der Moral“ dem Kurfürsten in der Bibliothek der Univeristät vor. Vgl. Briefe 938, 939, 940 und 943 im IV. Bd. Dem Inhalt nach wollte der Kurfürst Gellert auf ein Vierteljahr auf den Hof in Dresden einladen, vermutlich damit Gellert dem Kurfürsten seine moralischen Vorlesungen im Ganzen vortragen konnte. (Vgl. Fräulein Lucius Brief vom 16. Mai 1765, Brief 943 im 4. Band der vorliegenden Ausgabe, Z. 28–30.) Am 12. Oktober 1767 las Gellert seine Abhandlung „Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern“ in der Universitätsbibliothek Leipzig dem Kurfürsten vor und später am gleichen Tag auf dem Zimmer des Kurfürsten die moralische Vorlesung „Das die wahre Würde des Menschen in der genauen Beobachtung seiner Pflichten bestehe“ einen Auszug aus der zweiten „Moralischen Vorlesung.“ (Vgl. Briefe 1098, 1099 und 1100 im vorliegenden Band.) Angeblich nutzte der Kurfürst einen Teil seiner jährlichen Reise zur Messe, um in Leipzig Gellert zu besuchen und eine moralische Vorlesung von ihm zu hören. Z. 12 Gemahlinn] Maria Amalie Auguste, geb. Pfalzgräfin von Zweibrücken-Birkenfeld-Bischweiler. Die Hochzeit fand am 29. Januar 1769 statt. Vgl. Anm. 1207, zu Z. 52.
Nr. 1225 1225. Von Michael Conrad Curtius.
6. Mai 1769
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6. Mai 1769.
Überlieferung: H: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Sammlung Bötticher. 3 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Michael Conrad Curtius vgl. Bd. I, Anm. 69, Erläuterungen. Z. 4 Uebersetzung] „Aristoteles Dichtkunst ins Deutsche übersetzt mit Anmerkungen und Abhandlungen versehen“ (Hannover 1753). Vgl. hierzu Bd. I, Anm. 69, zu Z. 10. Z. 15 S i n n e r ] Carl Ferdinand von Sinner, Baron de Grandcour, 1748–1826, wurde am 27. Dezember 1768 an der Universität Marburg immatrikuliert. 1793 wurde er Landvogt von Thun. Christoph Martin Wieland war Hofmeister des jungen von Sinner. Z. 15 Vater] Friedrich von Sinner, 1713–1791, wurde 1745 in den Grossen Rat in Bern aufgenommen und 1750 Landvogt in Interlaken. 1766 wählte man ihn zum Venner. 1767 wurde er Deutschseckelmeister und 1771 Schultheiss. Er war ein großer Liebhaber der bildenden Künste. (Auskunft des Stadtarchivs Bern.) Z. 15 Teutschseckelmeister] = Säckelmeister, Verwalter des kantonalen Staatsschatzes, Schatzmeister. Z. 17 S a l c h l i ] Emanuel Rudolf Nicolaus Salchli, 1740–1817, in Lausanne geboren, studierte zunächst in Bern, vollendete aber seine theologischen Studien auf auswärtigen Schulen und empfing am 7. Juli 1766 seine Ordination als reformierter Pfarrer. Er wurde 1773 Lehrer am Schullehrerseminar in Bern, bekam 1775 den Lehrstuhl für Eloquenz in Lausanne und das Pfarramt in Stettlen, das er jedoch erst 1777 antrat. Er war als Dichter bekannt, verfasste aber seine politischen Gedichte und seine Gedichte über die Natur in französischer Sprache. (Vgl. ADB, 30. Bd., S. 205–207.) Z. 31 Profeßor] Curtius war seit 1758 Lehrer an der Ritterakademie in Lüneburg und bekam 1768 eine Berufung als Professor für Geschichte, Dichtkunst und Beredsamkeit an die Universität Marburg. 1226. An Ernst Haubold von Miltitz.
9. Mai 1769.
Überlieferung: H: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand Siebeneichen Nr. 42 Brief Nr. 6. 2 Seiten beschrieben. D: J. B. Hirschfeld, Gellerts Briefe an Fräulein Erdmuth von Schönfeld, nachmals Gräfin Bünau von Dahlen, aus den Jahren 1758–1768, Anhang, Nr. 8, S. 272–273. Erläuterungen: Über Ernst Haubold von Miltitz vgl. Bd. II, Anm. 437, zu Z. 23 (Miltitz). Z. 2 O b e r a u ] Gut der Familie v. Miltitz bei Meißen. Dies war sehr wahrscheinlich Gellerts einziger Besuch in Oberau. Doch gab es später einige nach ihm benannte Gedenkorte in der Region, wovon besonders der Gellertberg im Ortsteil Niederau bekannt ist. Gellert reiste am 12. Mai von Leipzig ab und kehre am 19. Mai wieder zurück. Auf dieser Reise besuchte er zum letzten Mal seine Vaterstadt Hainichen. Vgl. hierzu Brief 1227. Z. 5 Gemahlinn] Henriette Louise von Miltitz, geb. v. Schönberg. Vgl. Bd. I, Anm. 922, zu Z. 3. Z. 5 Wa g n e r ] Andreas Wagner, Geheimer Kammer- und Bergrat in Dresden. Vgl. Anm. 281, zu Z. 8. Z. 6 Frau] Christiane Augusta Wagner, geb. Vaterin. Vgl. Bd. II, Anm. 369, zu Z. 34 (Frau). Z. 6 K r e b e l ] Christian Leberecht Krebel. Vgl. Bd. II, Anm. 532, zu Z. 3 (Herr Krebeln). Krebel war früher Hofmeister des Grafen v. Miltitz. Z. 15 Kreppendorf] Gröppendorf, ein Dorf und Rittergut bei Mahlis westlich von Oschatz und ca. 5 km südöstlich von der Hubertusburg. Z. 16 Zobel] Heinrich Adolph Sigismund von Zobel wurde am 1. Sept. 1766 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 19 Schwestern] Friederike Sybille, 1727–1778, und Sophie Henriette von Miltitz. Beide Frauen blieben unvermählt und ließen sich in Herrnhut nieder. (Vgl,. J. B. Hirschfeld, S. 273, Fußnote 6.)
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Nr. 1227
22. Mai 1769
1227. An Johanna Wilhelmina Biehle.
22. Mai 1769.
Überlieferung: D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 76, S. 125–126. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 404, S. 123–124. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 3 Haynichen] Hainichen, Gellerts Geburtsort. Die hier erwähnte Reise nach Hainichen war tatsächlich die letzte, die Gellert dorthin machte. Z. 8 L e c h l a ] Polycarp Lechla, Pfarrer in Hainichen. Vgl. Bd. III, Anm. 553, zu Z. 4 (Lechla). Z. 10 Kind und Kindeskind] Christian Friedrich Biehle (vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen) war seit Mai 1765 mit Christina Elisabeth Fitze verheiratet. Ein Kind aus dieser Ehe, Louise Wilhelmina Friederica, wurde am 21. Februar 1766 geboren. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) 1228. Von Johann Karl Wezel.
25. Mai 1769.
Überlieferung: H: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Sammlung Bötticher. 3 Seiten beschrieben. Siegel erhalten. Adresse: A Monsieur Monsieur Gellert Professeur en Philosophie à Lipsic Auf der ersten Seite oben links steht von fremder Hand J. K. Wezel an Gellert. Z. 39–41] Riss am rechten Rand der Handschrift. Im Brieftext wurden einige Änderungen mit Bleistift von fremder Hand vorgenommen: Z. 15 Gütigkeiten] darauf steht Vorsorge, Z. 22 meistentheils] am Rande steht freylich, Z. 41 Freyheit] darauf steht Wohlthat. Erläuterungen: Über Johann Karl Wezel (auch Wetzel) vgl. Anm. 1166, zu Z. 11. Z. 12 Principal] Johann Wilhelm Traugott von Schönberg, 1721–1804, ab 1764 Amtsverwalter (Amtshauptmann) in Bautzen. Z. 12 Frau] Nicht ermittelt. Z. 23 Kindern] Nicht ermittelt. Z. 29 Roußeau] Jean Jacques Rousseau. Sein Roman „Émile, ou de l’éducation“ erschien 1762 und wurde wegen der darin befindlichen neuen pädagogischen Ideen als für jüngere Menschen besonders gefährlich gehalten. Z. 45 Amtshauptmann] Johann Wilhelm Traugott von Schönberg. Er erhielt 1764 die Stelle als Amtshauptmann der Oberlausitz in Bautzen. 1229. An Andreas Wagner.
29. Mai 1769.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden, fa Nr. 64. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links steht von fremder Hand die Nummer 15. Auf derselben Seite rechts steht auch von fremder Hand die Nummer 64. Erläuterungen: Über Andreas Wagner. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 2 Oberau] Gut der Familie v. Miltitz bei Meißen. Hier haben am 12. Mai Gellert, Wagner und Christian Gotthelf Gutschmidt (vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67, Gutschmidten) den Grafen Ernst Haubold v. Miltitz besucht. Vgl. hierzu Brief 1226, Z. 1–6. Z. 10 Wielerische] Gellert hatte schon 1768 zwei Briefe, die Johann Christopher Wieler (vgl. Bd. IV, Brief 979, Z. 36–52 und Anm. 1116, zu Z. 1) ihm geschrieben hatte, an Johann Ludwig Harscher (vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen) nach Heidelberg geschickt, die er in einem Schreiben an Harscher vom 23. März 1768 zurück verlangte (vgl. Brief 1144, Z. 42–43). Gellert hatte Wagner von Wielers Zustand schon berichtet und Wag-
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Z. 10 Z. 13 Z. 14 Z. 16 Z. 17 Z. 21
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ner hatte darauf hin ihm Geld geschickt und ihn geraten, Cramers Hilfe als Geistlicher in Kopenhagen zu suchen. Wieler begab sich danach dorthin. Wie Wieler in seiner Lebensbeschreibung (1768) berichtet, hatte Gellert aus politischen Gründen Wagners Unterschrift aus dessen Briefen an Wieler abgeschnitten. Weder die hier erwähnten Briefe Wielers noch die von Gödick gemachten Abschriften davon konnten ermittelt werden. Wielers biografische Skizze, an Albrecht von Haller gerichtet, befindet sich in der Bürgerbibliothek, Bern. Gödick] Friedrich Ferdinand Gödicke, Gellerts Famulus. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19. Crusius] Christian August Crusius, Professor der Theologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 187, zu Z. 21. Zetwitz] Friedrich Christian v. Zedtwitz. Er wurde Kreishauptmann in Thüringen. Vgl. Bd. II, Anm. 383, zu Z. 33. Frau] Christiane Augusta Wagner, geb. Vaterin. Vgl. Bd. II, Anm. 369, zu Z. 34 (Frau). Kinder] Wilhelm Wagner (vgl. Bd. II, Anm. 375, zu Z. 17/18), Gellerts Patenkind, und Thomas Wagner (vgl. Bd. II, Anm. 369, zu Z. 34). Schwede] Gemeint ist höchst wahrscheinlich Carl Johann von Gyllenborg. Vgl. Bd. I, Brief 230 und Anm. 230, Erläuterungen. Er wurde am 8. Nov. 1755 an der Universität Leipzig immatrikuliert und war mit Gellert, der seinen Vater früher kannte, eng befreundet
1230. An Joachim Gottsche von Moltke.
1. Juni 1769.
Überlieferung: h: Reichsarchiv Kopenhagen, Handschriften der Soroe Akademie in Johan Bülows efterladte samlinger: „Breve og digte fra Chr. F. Gellert til forskellige unge danske adelsmaend“. Erläuterungen: Über Joachim Gottsche von Moltke vgl. Bd. III, Anm. 797, Erläuterungen. Z. 3 Brief] Dieses Schreiben des Grafen v. Molkte an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 14 Basedows] Johann Bernhard Basedow, Professor der Moral und der schönen Wissenschaften an der Kgl. Dänischen Ritterakademie Soroe. Vgl. Bd. II, Anm. 399, Erläuterungen. Z. 14 Weisheit] „Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger von Johann Bernhard Basedow“. Altona: Spierringks Wittwe, 1768. Z. 15 Sittenlehre] „Die Sittenlehre aus natürlicher Erkenntniß Gottes und der Welt“, S. 22–123, behandelt bürgerliche und natürliche Freiheit. Hier wird betont, dass man die Gesetze beachten soll, dass man die Pflicht hat, im Rahmen des Gesetzes zu handeln, und dass die Tugend des Menschen in seiner Einsicht und Neigung besteht, für sich selbst und für andre gemeinnützig zu handeln. Gellert erwähnt diese Stelle in seiner 10. Moralischen Vorlesung, in der neunten Regel, „Mittel, zur Tugend zu gelangen und sie zu vermehren“. In diesem Werk wird Gellert als einziger deutscher Schriftsteller empfohlen. Z. 16 Doddridge] Philipp Doddridge, 1702–1751, Rektor der Akademie in Northampton. Vgl. Bd. II, Anm. 465, zu Z. 151. Z. 16 Leben] „Nachrichten von dem Leben, Character und Schriften des Philip Doddridge, Doctor der Gottesgelahrtheit, Prediger und Aufseher einer Akademie zu Northampton, aus dem Englischen übersetzt“. Leipzig: Heinsius, 1769. Der Übersetzer dieser von Hiob Orten verfassten Biografie war Paul Gottlob Lindner (vgl. Bd. I, Anm. 120, Erläuterungen). Z. 17 Schrökhs] Johann Matthias Schröckh. Vgl. Anm. 1212, zu Z. 22. Er war Professor für Poesie und Philosophie an der Universität Leipzig und ab 1769 Professor der Poesie an der Universität Wittenberg und später Direktor der Universitätsbibliothek. Z. 17 Kirchenhistorie] „Christliche Kirchengeschichte“. Frankfurt und Leipzig. Der erste Teil erschien 1768. Diese umfassende, ausführliche Kirchengeschichte erreichte bis 1803 einen Umfang von 35 Bänden.
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Z. 18
Biographie] „Allgemeine Biographie“. Der erste Teil erschien 1767, der zweite 1768. Insgesamt erreichte die Ausgabe (bis 1791) 8 Teile und wurde mehrmals in neuen Auflagen herausgegeben. Leben] „Abbildungen und Lebensbeschreibungen berühmter Gelehrten“. Die ersten zwei Bände kamen 1764 und 1765 heraus. Der dritte Band erschien 1769 zur Ostermesse in Leipzig. Jerusalems] Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, Konsistorialrat und Probst in Braunschweig. Vgl. Bd. I, Anm. 39, zu Z. 5 (Jerusalem). Betrachtungen] „Betrachtungen über die vornehmsten Wahrheiten der Religion, an Se. Durchlaucht den Erbprinz von Braunschweig und Lünenburg“. 2 Bände, Braunschweig: Waisenhaus, 1768–1779. Erbprinzen] Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, Lüneburg, etc. Vgl. Bd. III, Anm. 701, zu Z. 12/13. Nößelts] Johann August Nösselt, 1734–1807, außerordentlicher Professor der Theologie in Halle. Auszug] „Auszug aus der Vertheidigung der Wahrheit und Göttlichkeit der christlichen Religion, zum Gebrauch academischer Vorlesungen“. Halle: Waisenhaus, 1767, 138 Seiten. Die ursprüngliche „Vertheidigung der Wahrheit und Göttlichkeit der christlichen Religion“ (Halle: Waisenhaus, 1766) betrug 406 Seiten, die zweite Auflage (1767), 516 Seiten. In den Moralische(n) Vorlesungen (10. Vorlesung, „Allgemeine Mittel zur Tugend zu gelangen und sie zu vermehren“) werden Nösslets beide Arbeiten als gründlich, faßlich und schön gelobt. (Vgl. Gellerts „Gesammelte Schriften“, hrsg. v. Bernd Witte, Band VI, hrsg v. S. Späth, S. 120 und Index librorum …, S. 7, Nr. 116 und 117.) Hirschberger] „Die Bibel, worinnen die undeutlichen und kurgefaßten Stellen durch Anmerkungen erläutert sind“, erschien in 3 Teilen zwischen 1756 und 1764. Vgl. hierzu Anm. 1221, zu Z. 101 (Bibel). Liebich] Ehrenfried Liebich, Pastor in Lomnitz bei Dresden. Vgl. Anm. 1221, zu Z. 96. Reisen] „Die vornehmsten europäischen Reisen, wie solche durch Deutschland, die Schweiz, die Niederlande, England, Portugall, Spanien, Frankreich, Italien, Dännemark, Schweden, Ungarn, Polen, Preußen, und Rußland, auf eine nützliche und bequeme Weise anzustellen sind, mit Anweisung der gewöhnlichen Post-und Reise-Routen, der merkwürdigsten Oeter [sic], deren Sehenswürdigkeiten besten Logis, gangbarsten Münzsorten, Reisekosten, etc. ausgefertiget von Gottlob Friedrich Krebel“. Gellert bezieht sich auf die 12. Auflage (1767), die von Krebel durchgängig verbessert wurde. Krebel] Gottlob Friedrich Krebel. Vgl. Bd. IV, Anm. 927, zu Z. 6. Vater] Adam Gottlob von Moltke, Hofmarschall am Dänischen Hof. Vgl. Bd. II, Anm. 318, zu Z. 14 (Moltken). Wedel] Catharine Sophie Wilhelmine von Wedel, geb. v. Moltke, Gottsches Schwester. Sie war seit 1752 mit dem Grafen Hannibal von Wedel vermählt. Vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19. jungen Grafen] Ludwig Friedrich v. Wedel, 1753–1817, Sohn von Hannibal v. Wedel und Catharine Sophie, geb. v. Moltke. Er wurde später Amtmann in Dänemark. (Vgl. Dansk biografisk Leksikon, Bd. 25, S. 241.) Hofmstr.] Nicht ermittelt. Hellfried] Johann Carl Friedrich Hellfried. Vgl. Bd. IV, Anm. 964, zu Z. 2 (Hellfriedten). Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Sohn] Carl Christian August Gellert. Vgl. Anm. 1202, zu Z. 22. Thema] Die in dieser Skizze befindlichen Gedanken kommen auch in der 14. Vorlesung, 4. Regel vor.
Z. 18 Z. 19 Z. 19 Z. 19 Z. 21 Z. 21
Z. 23 Z. 24 Z. 26
Z. 26 Z. 33 Z. 33 Z. 35 Z. 35 Z. 36 Z. 37 Z. 37 Z. 39
1. Juni 1769
Nr. 1231 1231. An Johann Christian Schönheyder.
3. Juni 1769
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3. Juni 1769.
Überlieferung: H: Königliche Bibliothek, Kopenhagen, Boellings Brevsamling, Udenlandsk, 4to, no. 341. 1 Seite beschrieben. Adresse: A Monsieur Monsieur Schönheyder, Pasteur de l’Eglise de Rendsbourg, à p. couv. Rendsbourg. Oben links steht von fremder Hand: Brev til Schönheyder Pastor in Rendsberg. Oben rechts steht von fremder Hand die Nummer 341. Erläuterungen: Über Johann Christian Schönheyder vgl. Anm. 1053, zu Z. 7. Z. 6 Brief] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 8 Umständen] Schönheyder wurde Pastor in Rendsburg, eine Stadt in Schleswig-Holstein. Z. 10 Königes] Christian VII. Vgl. Bd. IV, Anm. 981, zu Z. 12. Gellert wurde 1756 als Hofmeister dieses Prinzen vorgeschlagen. Vgl. Bd. II, Anm. 318, zu 24. Z. 13/14 Pontoppidans] Erich Pontoppidan, 1698–20. Dez. 1764, wurde 1735 Hofprediger in Kopenhagen, 1738 Professor in Kopenhagen und 1747–1755 Bischof in Bergen. 1755 wurde er Prokanzler der Universität Kopenhagen. Seine „Kraft der Wahrheit den atheistischen und naturalistischen Unglauben zu besiegen, in verschiedenen historischen Beyspielen solcher Religionsspötter vorgestellt“ erschien 1759 in deutscher Übersetzung. Vgl. hierzu Bd. IV, Anm. 913, zu Z. 64. Z. 14 Cramers] Johann Andreas Cramer, Hofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann).
1232. An Polycarp Lechla.
19. Juni 1769.
Überlieferung: H. Archiv des Ev.-Luth.-Pfarramtes, Hainichen. 3 Seiten beschrieben. D: K. W. Becker, Christian Fürchtegott Gellert. Letzter Aufenthalt in Hainichen. Faksimile und Erläuterung hrsg. vom Gellert-Museum Hainichen, 1985. Erläuterungen: Über Polycarp Lechla, Pastor in Hainichen, vgl. Bd. III, Anm. 153, zu Z. 4 (Lechla). Z. 14 Greis] Polycarp Lechla wurde am 21. Juni 1698 in Großpötzschau geboren, stand also kurz vor seinem 68. Geburtstag. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 15 Frau] Christiana Juliana Lechla, geb. Klinckhardt. Sie stammte aus Reichenbach im Vogtland. Z. 16 Sohn] Polycarp Ehrenfried Lechla, 1741–1811, studierte wie sein Vater in Leipzig und wurde 1766 dem Vater als Substitut an der Kirche in Hainichen beigegeben. Als der Vater 1780 sein Amt niederlegte, wurde er dessen Nachfolger. (Auskunft des GellertMuseums Hainichen.) Z. 22 Schwester] Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen.
1233. Von Christiane Caroline Lucius.
20. Juli 1769.
Überlieferung: H: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum. Sign.: Hs-16 939, 5a und b. Oben auf der ersten Seite dieser Abschrift steht von fremder Hand die Nummer 179, daneben auch von fremder Hand die Nummer CLXXVIII, und neben dieser Nummer die eingekreiste Nummer 178. Die 8seitige Handschrift erweist editorische Änderungen, die den meisten im gedruckten Text entsprechen. Alle Namen wurden durchgestrichen und durch den ersten Buchstaben des Namens ersetzt. Z. 11–17 wurde durchgestrichen, Z. 162–163 fehlt im gedruckten Text. Z. 74 schon bis Z. 75 Ihnen] durchgestrichen und der Satz hinzugefügt da Ihnen itzt ein anhaltendes Lesen so beschwerlich wird, schon ermüdet. Z. 78 Nur bis Einzige]
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Nr. 1233
20. Juli 1769
durchgestrichen und ersetzt durch Was ich Ihnen sagen wollte, besteht bloß in dem Einzigen. Z. 79 das ist es bis will] durchgestrichen. Z. 105 im 11. bis Capitals] durchgestrichen und ersetzt durch Uebergieb einen alten Freund nicht, denn du weißt nicht, ob du so viel am neuen kriegst. Die Abkürzung O.P.C. (Oberpostkommissar) wird durchgehend aufgelöst. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 178, S. 442–448. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 179, S. 593–600. Erläuterungen: Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 7/8 C reu t zig ern ] Georg Samuel Creuziger, Amtsaktuarius in Dresden. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 9 Tachselt] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Tachselt war damals mit Christiane Carolines Schwester Friederike verlobt. Diese Verbindung endete mit dem 1770 erfolgten Tod des jungen Tachselt. Z. 11 Pferd] Über das 1768 vom Kurfürsten geschenkte Pferd vgl. Brief 1193, Z. 13–39. Z. 14 L a n g er] Ernst Theodor Langer. Vgl. Bd. IV, Anm. 910, Erläuterung. Langer war damals Hofmeister des jungen Grafen v. Lindenau (s. unten zu Z. 15). Z. 14 L in d en a u ] Carl Heinrich August von Lindenau. Vgl. Anm. 1204, zu Z. 2 (Lindenau). Der junge Graf war damals Student an der Universität Leipzig. Z. 14/15 Oberstallmeister] Heinrich Gottlieb von Lindenau, Vater von Carl Heinrich, war 1763–1786 Kurfürstl.-Sächs. Oberstallmeister am Dresdener Hof. Vgl. Anm. 1193, zu Z. 37. Z. 15 Churfürst] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. IV, Anm. 938, zu Z. 6. Z. 18 Ob era u ] Gut der Familie v. Miltitz bei Meißen. Gellert besuchte vom 12. bis vermutlich zum 16. Mai den Grafen Ernst Haubold von Miltitz auf diesem Gut. Vgl. hierzu Brief 1226 und Brief 1227 und die dazu gehörigen Anmerkungen. Z. 18 Vaterstadt] = Hainichen. Z. 21 Wa g n e r ] Christine Augusta Wagner, geb. Vaterin. Vgl. Bd. II, Anm. 369, zu Z. 34 (Frau). Z. 22 Doles] Johanna Caroline Doles, geb. Scheuchler. Vgl. Bd. III, Anm. 682, Erläuterungen. Z. 24 Neveu] Carl Christian August Gellert, Sohn von Gellerts Bruder Friedrich Lebrecht (vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3, Bruder). Das Kind starb am 7. Juni 1769. Z. 25 Globig] Henriette Erdmuthe von Globig, geb. v. Dieskau. Vgl. Bd. II, Anm. 354, Erläuterungen. Die Gräfin v. Dieskau war seit dem 20. Mai 1767 mit dem Grafen Hans Gotthelf v. Globig (vgl. Bd. I, Anm 232, zu Z. 20, Bräutigam) vermählt. Z. 25 Sohn] Christian August Traugott von Globig, geb. 18. März 1769, gest. am 7. Juli 1769. Z. 30 Sohn] Johann Friedrich Doles, d. J. Vgl. Bd. III, Anm. 682, zu Z. 25. Z. 44 Freunde] Gemeint ist Johann Gottfried Hunger. (s.u. zu Z. 70, Vater.) Z. 45 Les Adieux] „Les Adieux de Calas, à sa Famille.“ Von dem Kupferstich des französischen Künstlers Delafoss gelangte eine Kopie nach Berlin, wo der Maler, Radierer und Zeichner, Daniel Chodowiecki (1726–1801) ihn in Öl kopierte. Dieses Ölgemälde fand so großen Gefallen, dass Chodowiecki es 1768 in Originalgröße radierte. Das Bild zeigt den Abschied der Familie Calas in Toulouse, von dem wegen Mords verurteilten Vater. Am 10. 3. 1762 wurde der calvinistische Kaufmann Jean Calas an ein Kreuz gebunden. An den Beinen beginnend zerschlug man ihm mit einer Eisenstange die Knochen. Dank Voltaires Bemühungen wurde das Todesurteil von König Ludwig XV. auf die anderen Mitglieder der Familie rückwirkend aufgehoben. Z. 46 Fritzgen] Johanna Friederike Auguste Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32. Z. 68 H u n g e r ] Johann Gottfried Hunger, 1745–1802, aus Gröba bei Riesa. Er besuchte vom 19. April 1757 bis 19. Sept. 1759 die Fürstenschule St. Afra, dann ab 1762 als Jurastudent die Universität Leipzig. 1767 wurde er Rechtsanwalt in Dresden, 1769 Akzissekretär beim Generalakziscollegium, 1773 geheimer Finanzsekretär und 1792 Vizelandrentmeister. (Vgl. Kreyßig, Das Afraner-Album, S. 312–313.) Z. 70 Gödicke] Friedrich Ferdinand Gödicke, Gellerts Famulus. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19. Gödicke war bis zu Gellerts Tod 15 Jahre lang dessen Famulus.
Nr. 1234 Z. 70 Z. 102 Z. 105 Z. 122 Z. 130 Z. 164 Z. 164 Z. 167
Z. 168 Z. 170 Z. 170 Z. 172
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Vater] Adam Gottfried Hunger (Hungar) aus Wittenberg wurde am 11. Juni 1727 als Theologiestudent an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er wurde danach Pfarrer in Gröba bei Riesa. Bruders] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Sirachs] Das Buch Jesus Sirach, 9:11 lautet „Verlaß einen alten Freund nicht; denn du weißt nicht, ob du so viel am neuen kriegest“. Im gedruckten Brief wird dieser Vers ausgeschrieben. Z e i s ] Christian Heinrich Valerius Zeis.Vgl. Bd. I, Anm. 180, Erläuterungen und Bd. III, Anm. 760, zu Z. 97. Sie sah] Fräulein Lucius besuchte Gellert im Mai 1765. Vgl. hierzu Bd. IV, Briefe 945 und 946. Winzer] Julius Friedrich Winzer, 1684–1775, war seit 1764 Pfarrer in Naundorf bei Oschatz. Weil er Augenprobleme hatte, wurde sein Sohn Friedrich Traugott, 1730–1784, ab 1753 sein Substitut. (Vgl. Grünberg, Sächsisches Pfarrerbuch, Bd. I, S. 439.) Gräfin] Das Rittergut in Naundorf (Oschatz) gehörte der Familie v. Hohenthal. C h a r p e n t i e r ] Johann Friedrich Wilhelm von Charpentier, Professor für Physik und Zeichenkunst an der Bergakademie in Freiberg. Vgl. Bd. III, Anm. 819, zu Z. 79. Charpentier hatte im Frühling 1764 Gellerts Porträt nach einem Bild Gellerts im Besitz der Gräfin Vitzthum v. Eckstädt gezeichnet. Vgl. hierzu Bd. IV, Briefe 858, Z. 47–49, 859, Z. 19–20, 860, Z. 25–30, 866, Z. 2–27, 903, Z. 76–83 und 923, Z. 26–31. Bruder] Carl Friedrich Lucius, d. J. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 19. D u n c a n ] Claus Jacob von Duncan. Vgl. Bd. III, Anm. 791, zu Z. 14. Er war früher Hofmeister des Grafen Scheel (vgl. Bd. III, Anm. 738, zu Z. 25, Scheel) und besuchte 1763 Fräulein Lucius in Dresden. Vgl. hierzu Bd. III, Brief 798, Z. 135–143. S e i d e l i n ] Christian David Seidelin, ehemaliger Hörer Gellerts an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. III, Anm. 754, zu Z. 8. Aeltern] Carl Friedrich Lucius (vgl. Bd. III, 624, zu Z. 82) und Christiane Sophie Lucius, geb. Franz.
1234. An Andreas Wagner.
26. Juli 1769.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden, Sign.: Mscr. Dresd. fa Nr. 65. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links steht von fremder Hand die Nummer 16. Auf der ersten Seite rechts steht von fremder Hand die Nummer 65. Erläuterungen: Über Andreas Wagner vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 1 Heine] Johann Abraham Heine, Arzt am St. Georgen Krankenhaus in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen). Z. 2 Pferd] Über das vom Kurfürsten Friedrich August III. geschenkte Pferd vgl. Anm. 1193, Z. 13–39. Z. 5 R o c h a u ] Friedrich Eberhard von Rochow. Vgl. Bd. II, Anm. 453, Erläuterungen. Z. 6 Frau] Christiane Louise v. Rochow, geb. v. Görne. Z. 15 Oberstallmstr] Heinrich Gottlieb von Lindenau. Vgl. Anm. 1193 zu Z. 37. Z. 18 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Z. 21 Hofmstr] Ernst Theodor Langer. Vgl. Bd. IV, Anm. 910, Erläuterungen. Z. 21 Sohnes] Carl Heinrich August v. Lindenau. Vgl. Anm. 1204, zu Z. 2 (Lindenau). Er war seit 1766 Student an der Universität Leipzig. Z. 23 Albrechten] Vermutlich Johann Georg Albrecht (vgl. Bd. II, Anm. 405, Erläuterungen). Gellert hat am 19. April 1758 einen Brief von ihm beantwortet. Weitere Briefe von ihm an Gellert oder an ihn von Gellert sind nicht nachweisbar. Z. 23 Muhme] Nicht ermittelt. Z. 25 Frau] Christiane Augusta Wagner, geb. Vaterin. Vgl. Bd. II, Anm. 369, zu Z. 34 (Frau). Z. 27 Hecht] Friedrich August Hecht. Vgl. Anm. 1074, zu Z. 23. Z. 27 Ende] Gotthelf Dietrich v. Ende, Kgl. Großbrittanischer und Kurfürstlich Braunschweig-Lüneburgischer Staatsminister. Vgl. Bd. I, Anm. 39, Erläuterungen.
462
Nr. 1235
Z. 32
Gutschmidten] Christian Gotthelf Gutschmidt, ab 1766 Vize-Kanzler der Landesregierung in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Gutschmidten). Vorlesungen] Gemeint sind die moralischen Vorlesungen, die den zweiten Teil (Vorlesungen 6–10) der gesamten „Moralische(n) Vorlesungen“ ausmachen. Diese Vorlesungen beinhalten die folgenden 9 Regel: „Bemühe dich eine deutliche, gründiche und vollständige Erkenntniß deiner Pflichten zu erlangen.“ (erste Regel), „Setze die Bemühung, deine Pflicht zu erkennen, sorgfältig fort, und bewahre die erlangte Erkenntniß vor Irrthümern“ (zweite Regel), „Wende die Erkenntniß deiner Pflichten beständig auf dein Herz und Leben an; bereite dich zu jedem Tage weislich vor, und prüfe dich am Ende desselben sorgfältig“ (dritte Regel), „Suche immerzu ein lebhaftes und würdiges Bild von den Vollkommenheiten Gottes in deiner Seele zu entwerfen, dir dasselbe gegenwärtig zu erhalten, und es nie ohne Ehrfurcht zu betrachten, auch verbinde täglich dieses Mittel mit dem Gebete“ (vierte Regel)„Bemühe dich früh von deinen ersten Jahren an, die Welt, die Menschen und dich selbst kennen, und immer genauer kennen zu lernen“ (fünfte Regel), „Wehre den Eindrücken der Sinne, den Blendwerken der Einbildungskraft, mäßige deine Neigungen, wenn sie an und für sich erlaubt sind, halte die unerlaubten zurück, und begegne den unrichtigen Vorstellungen, die den Affecten das Leben geben, durch den Verstand“ (sechste Regel), „Dich in der Überzeugung von der Vortrefflichkeit der Tugend zu stärken, und dein Vermögen zur Tugend zu vermehren, gehe den sichern Weg der innerlichen Erfahrung und der fortgesetzten Ausübung deiner Pflichten“ (siebente Regel), „Suche den Umgang mit guten und rechtschaffnen Menschen; fliehe die Gesellschaft der Lasterhaften“ (achte Regel), „Lerne Weiheit aus dem Unterrichte der Verständigern, und aus dem Lesen nützlicher Bücher für den Verstand und das Herz“ (neunte Regel). (Vgl. C. F. Gellerts gesammelte Schriften, Bd. VI, S. 7–128.) Herz] Franz Herz, S. J., Beichtvater des Kurfürsten Friedrich August III. Vgl. Bd. IV, Anm. 1002, zu Z. 9.
Z. 32
Z. 33
14. August 1769
1235. An. Johanna Wilhelmina Biehle.
14. August 1769.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt oben rechts von fremder Hand die Nummer 124. Auf der linken Seite oben steht von fremder Hand die Nummer 6 durchgestrichen, daneben die Nummer 7 auch durchgestrichen, daneben befindet sich ein +-Zeichen. D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 77, S. 126–127. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 406, S. 130. Im gedruckten Text steht, Z. 5, Ach statt Auch. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 5 Auch verlaß] Bibelzitat: Psalm 71: 9 und 71: 18. Z. 9 Hartmann] Friedrich Wilhelm Hartmann, Stadtschreiber in Hainichen.Vgl. Anm. 1083, zu Z. 9. 1236. An Johann Friedrich Voigt.
15. August 1769.
Überlieferung: H: Hauptstaatsarchiv Dresden, Depos. Sächs. Altertumsverein Nr. 75. 1 Seite beschrieben. Siegel erhalten. Adresse: A Monsieur Monsieur le Recteur Voigt, à Camenz. Oben linker Hand steht von fremder Hand No 1878. D: Naumann, Das Gellertbuch, Nr. 9, S. 295–296, als 25. Aug. 1769 falsch datiert. Erläuterungen: Über Johann Friedrich Voigt vgl. Bd. IV, Anm. 872, Erläuterungen. Z. 3 Sohn] Johann Georg Jacob Voigt, damals Jurastudent an der Universität Leipzig. Vgl. Anm. 1160, zu Z. 5.
Nr. 1237 Z. 7 Z. 17
17. August 1769
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Saal] Vermutlich Christian Friedrich von der Sahla, der am 3. Juni 1769 an der Universität Leipzig immatrikuliert wurde. Liebste] Seit 1754 war Rektor Voigt mit Johanna Elisabeth, geb. Burscher in 2. Ehe verheiratet. Sie war die Schwester des bekannten Leipziger Professors für Theologie Johann Friedrich Burscher (vgl. Anm. 1117, zu Z. 4, Burschern). (Vgl. Lausitzisches Magazin, 4 (1771), S. 92.)
1237. An einen ungenannten Grafen.
17. August 1769.
Überlieferung: H: Im Privatbesitz. 1 Seite beschrieben. Unten links steht von fremder Hand Gellert, C. F., célèbre fabuliste allemand). Darunter auch von fremder Hand: Gellert, Chr. Fürchtegott (d. ber. Dichter). Erläuterungen: Z. 3 Schröder] Nicht ermittelt. Z. 4 Reichels] Nicht ermittelt. Z. 6 Creuziger] Georg Samuel Creutziger. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creutzigern). Z. 7 Mündel] Nicht ermittelt. Z. 9 Hofmstr] Nicht ermittelt. Z. 13 Rhoda] Städchen südlich von Erfurt. 1238. An Moritz Wilhelm Schlesier.
24. August 1769.
Überlieferung: H: Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar, Sign.: 11/762. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben rechts steht von fremder Hand das Datum 24.8. 1769. Erläuterungen: Über Moritz Wilhelm Schlesier, Pfarrer in Liebertwolkwitz, vgl. Bd. III, Anm. 586, zu Z. 52. Z. 2 Seilers] Georg Friedrich Seiler, 1733–1807, studierte 1754–1759 Philosophie, Theologie, orientalische Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaften und Geschichte an der Universität Erlangen und wurde 1759 Hofmeister in Tübingen. Zwei Jahre danach erhielt er die Stelle als Diakonus in Neustadt an der Heyde und später ein Predigtamt in Coburg. 1769 folgte er einem Ruf als vierter ordentlicher Professor für Theologie in Erlangen und siedelte 1770 dorthin. Er wurde 1772 dritter, 1779 zweiter und 1788 erster ordentlicher Professor für Theologie in Erlangen. Ab 1773 wurde er Kirchenrat und 1775 Konsistorialrat in Bayreuth mit der Aufsicht über das gesammte Schulwesen des Fürstentums Bayreuth. In seinen Schriften versuchte er die Harmonie von Vermunft und biblischer Religion zu beweisen. (Vgl. ADB, 33. Bd., S. 647–649.) Z. 2 Andachten] „Das kleine biblische Erbauungsbuch; oder, Die biblischen Historien mit erklärenden kurzen Andachten und Gebeten“, 2 Teile, Erlangen, 1769. Das Werk wurde auch ins Französische für die französische reformierte Gemeinde übersetzt unter dem Titel „Abrégé historique du vieux et du nouveau Testament“. Z. 3 Vitzthum] Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt, geb. v. Fullen, verw. v. Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). Z. 5 Wagner] Andreas Wagner. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 5/6 Lehre vom Gewissen] „Die große Lehre vom Gewissen, in so fern sie die Gesetze der Religion und die Gesetze der Staaten verbindet“. Leipzig, 1769, von Hermann Daniel Hermes (1734–1807), 470 Seiten. Z. 11 Bibl. Geschichte] „Biblische Erzählungen, nebst ihrer Vertheydigung mit einer Vorrede begleitet von Friedrich Eberhard Rambach.“ Breslau: Meyer, 1769. Bis 1774 erreichte die Ausgabe 3 Teile. Z. 11 Steinbergen] Christian Gottlieb Steinberg, 1738–1781, wurde 1762 Mittagsprediger an der Allerheiligen-Kirche in Breslau. Z. 14 Heinen] Johann Abraham Heine. Vgl. Bd. I, Amn. 50, zu Z. 67 (Heynen).
464
Nr. 1239
Z. 17
Pferd] Über das vom Kurfürsten Friedrich August III. geschenkte Pferd vgl. Brief 1193, Z. 13–39. Frau] Catharina Gottwertha Schlesier, geb. Weinmar. Ihr Sohn, Fürchtegott Moritz Heinrich wurde 1765 geboren. Gellert war Pate zu diesem Kind. (Auskunft des GellertMuseums Hainichen.)
Z. 20
4. September 1769
1239. An Friedrich Eberhard von Rochow.
4. September 1769.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 8. Teil, Nr. 89, S. 194–195. Auch in F. Jonas, Litterarische Korrespondenz des Pädagogen Friedrich Eberhard von Rochow, Nr. 12, S. 13–14. Original verschollen. Erläuterungen: Über Friedrich Eberhard von Rochow vgl. Bd. II, Anm. 453, Erläuterungen. Z. 1 Todes] Näheres über diese schwere Krankheit konnte nicht ermittelt werden. In einer Gedächtnispredigt wird sie nur allgemein erwähnt. Rochows Gesundheit wurde jedoch durch diese Krankheit auf Dauer beeinträchtigt. (Vgl. hierzu E. Schäfer, Fr. Eberh. v. Rochow. Ein Bild seines Lebens und Wirkens, S. 23 und S. 73.) Z. 5 Gemahlinn] Seit 1759 war v. Rochow mit Christiane Luise von Bose verheiratet, Schwester von Friedrich Carl v. Bose (vgl. Bd. I, Anm. 225, zu Z. 31, Candidat) einem ehemaligen Studenten Gellerts. (Vgl. E. Schäfer, Fr. Eberh. v. Rochow. Ein Bild seines Lebens und Wirkens, S. 15.)
1240. An Ludwig August von Bötticher.
16. September 1769.
Überlieferung: H: Niedersächsisches Staatsarchiv, Wolfenbüttel. Nachlass Bötticher 194 N 7. 1 Seite beschrieben. Erläuterungen: Über Ludwig August von Bötticher vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 21. Z. 3 Vater] Just Heinrich von Bötticher, Geheimer Rat, Hofrichter des Fürstl. Hofgerichts in Wolfenbüttel, starb am 31. Aug. 1769 im 77. Lebensjahr. Vgl. Bd. IV, Anm. 879, zu Z. 25. Z. 8 Der Herr] Bibelzitat nach Hiob, I: 21. Z. 17 Mutter] Sophie Magdalene v. Bötticher, geb. v. Gumm. Z. 17 Schwester] Nicht ermittelt.
1241. An Johanna Wilhelmina Biehle.
23. September 1769.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen, 2 Seiten beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 120. Oben auf der ersten Seite in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 6. Das Manuskript erweist editorische Änderungen: Z. 2–3 der Verstopfung wurde in Klammern gesetzt. Der zweite Paragraph wurde auch in Klammern gesetzt und ein Strich wurde unter diesem Paragraphen gezogen als Zeichen, dass er beim Druck wegfallen sollte. Z. 17 Der Frau bis zum Ende des Briefes wurde durch einen senkrecht gezogenen Strich gekennzeichnet. D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, Nr. 78, S. 127–130 mit den oben angeführten Änderungen. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 408, S. 131–132. Im gedruckten Text steht am Ende: – Es folgen drey Exemplare biblischer Erzählungen; zwey davon sollen den beiden Schulkindern, und eins der guten Wilhelmine. Ist etwa das Schulgeld gefällig? Meldet mirs, und grüsset alle von unserm Hause. Ich befehle Euch, eure Kinder und Kindeskind Gott und seiner Gnade in Zeit und Ewigkeit. Diese Stelle ist zum Teil eine Paraphrase des weggelassenen zweiten Paragraphen. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen.
Nr. 1242
28. September 1769
465
Z. 7/8 Wilhelmine] Louise Wilhelmina Friederica Biehle, geb. 21. Februar 1766, gest. 1799. 1789 heiratete sie Christian Friedrich Weber aus Seelingstädt. (Auskunft des GellertMuseums Hainichen.) Z. 13 Scheuchler] Johann Friedrich Scheuchler, d. J. Vgl. Bd. IV, Anm. 892, zu Z. 26 (Scheuchler). Auf Gellerts Empfehlung wurde Scheuchler Hofmeister des jungen Grafen v. Schönberg (s.u. zu Z. 14), den er auf die Bergakademie in Freiberg begleitete und wo er selbst die Bergwissenschaften studierte. Er wurde 1773 Oberbergamts-Sekretär, 1775 Oberbergmeister in Schneeberg und schließlich 1780 Bergrat in Dresden. (Vgl. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe, S. 128–129, Fußnote.) Z. 14 Schömberg] Curt Adolph von Schönberg auf Pfaffroda, 1749–1799, besuchte zuerst die Fürstenschule St. Afra, wo er am 17. Sept. 1763 aufgenommen wurde und danach die Bergakademie in Freiberg. Er wurde später Kurfürstl. Sächs. Kammerherr. (Vgl. Kreyßig, Afraner-Album, S. 325.) Z. 16 Vaters] Johann Friedrich Scheuchler, d. Ä., Pfarrer in Küstritz bei Weißenfels. Vgl. Bd. IV, Anm. 892, zu Z. 27. Z. 16 Hartmann] Christian Friedrich Hartmann, Stadtschreiber in Hainichen. Vgl. Anm. 1083, zu Z. 9 Z. 17 Capellaninn] Henrietta Friederika Hunger, geb. Meese. Vgl. Bd. IV, Anm. 862, zu Z. 67 (Frau). Z. 17 Manne] David Albin Hunger, Diakonus in Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 24 (Diakonum). Z. 19/20 Heinekische] Gottlob Heinike, Bürgermeister von Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 425, zu Z. 7. Z. 20 Lechla] Polycarp Lechla (vgl. Bd. III, Anm. 553, zu Z. 4 (Lechla). 1242. An Johann Adolf Schlegel.
28. September 1769.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek, Sammlung Kestner II A IV. 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben rechter Hand steht von fremder Hand das Datum: 28. Sept. 1769. Erläuterungen: Über Johann Adolf Schlegel vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 2 Crusius] Vgl. Anm. 1198, zu Z. 36. Z. 5 Minister] Gotthilf Dietrich von Ende, 1726–1798, Kgl. Großbritannischer und Kurhannoverischer Staatsminister. (Vgl. Priesdorff, Soldatisches Führertum, 4. Bd., S. 82.) Z. 6 Sohn] Georg Adolf Bonaventura Schlegel geb. 1755. Vgl. Bd. I, Anm. 250, zu Z. 40 und Bd. IV, Anm. 861, zu Z. 18 (Kindern). Z. 9 Lieder] „Zweyte Sammlung Geistlicher Gesänge, zur Beförderung der Erbauung, von Johann Adolf Schlegeln“. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich, 1769. Z. 10 Predigten] „Predigten über den apostolischen Segenswunsch, Phil. IV, 7 der Friede Gottes“. Leipzig: Dyck, 1769. Z. 15 Gärtner] Carl Christian Gärtner, Professor am Collegium Carolinum in Braunschweig. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Gaertner). Z. 17 Reich] Philipp Erasmus Reich, Teilinhaber der Firma Weidmanns Erben und Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 20 Frau] Johann Christiane Erdmuthe Schlegel, geb. Hübsch. Vgl. Bd. II, Anm. 250 zu Z. 21. Z. 20 Kinder] Über Johann Adolf Schlegels Kinder vgl. Bd. IV, Anm. 861, zu Z. 18 (Kindern) und Anm. 1140, zu Z. 44.
466
Nr. 1243
28. September 1769
1243. An Christiane Caroline Lucius.
28. September 1769.
Überlieferung: H: Russian State Library, Sign.: 183, Abt. 1. 25. 1 Seite beschrieben. h1: Freies Deutsches Hochstift, Hs. 16 934, 8. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 179, S. 448–449. Auch in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange. Nr. 180, S. 601. Erläuterungen: Antwort auf Fräulein Lucius’ Schreiben vom 20. Juli 1769. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 9 Schicksals] Fräulein Lucius war damals mit dem jungen Johann Heinrich Seydel (vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82) verlobt. Nachdem Seydel jedoch Dresden verließ, um eine Stelle bei der Post in Sorau anzunehmen, wurden seine Briefe an Lucius immer seltener. Am 28. Juli 1769 schrieb Lucius an Seydel, Ton long silence detruit toute la paix de la familie (Mscr. Dresd. Aut. 2067 in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden). In weiteren Briefen versucht sie ihn als Freund zu behalten. Z. 9 befiehl] Bibelzitat: Psalm 37: 5. Z. 11 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). 1244. An Carl Gustav von Straelborn.
2. Oktober 1769.
Überlieferung: H: Universitätsbibliothek Tartu. Sign.: F3, Mrg CCCLIVa, Ep. Phil. III, p. 117–118, 121. 2 Seiten beschrieben. Oben rechts auf der ersten Seite steht von fremder Hand die Nummer 43. Adresse: A Monsieur Monsieur de Straelborn, à Loddiger P. ami. en Livonie. Lesarten: Z. 1 Straeborn] = Straelborn. Klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Carl Gustav von Straelborn wurde am 27. November 1764 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 2 Gemahlinn] Im März 1769 heiratete v. Straelborn Sophie Elisabeth von Reutern, 1752–1781, aus Soor in Livland. Der erste Sohn aus dieser Ehe, Karl Hermann, wurde 1776 auf dem Gut Kirrisaar geboren. (Vgl. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, S. 211.) Z. 5 „Ein tugendsam] Bibelzitat: Das Buch Jesus Sirach: 26: 3, 4. Z. 11 Mutter] Anna Hedwig von Straelborn, geb. v. Cloet [Klot], 1716–1789. 1739 heiratete sie Johann Eberhard von Straelborn, der 1745 gestorben ist. Z. 20 Schwiegermutter] Beata Christina, geb. von Löwenstern aus Rösthof in Livland. (Vgl. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, S. 211.) 1245. An Johanna Friederike Häbler.
9. Oktober 1769.
Überlieferung: D: Kinds Harfe, 2 (1815), S. 181–182. Original nicht auffindbar. In Kinds „Harfe“ steht Johanna Friederike Lohmann als Briefschreiberin. Zu dieser Zeit aber war Johanna Friederike mit dem Steuereinnehmer Häbler in Dippoldeswalde noch verheiratet. Vgl. hierzu Anm. 1097, Erläuterungen. Erläuterungen: Über Johanna Friederike Häbler, geb. Ritter, vgl. Anm. 1097, Erläuterungen. Z. 2 Autoreinfall] Erst 1793 nach ihrer Heirat mit Lohmann gab Johanna Friederike ihre „Kleine Gedichte und Aufsätze“ heraus. Z. 3 Mannes] Johann Gottlob Häbler. Vgl. Anm. 1097, zu Z. 6. Z. 8 Vater] Johann Daniel Ritter, Professor für Geschichte und Sittenlehre (Ethik) in Wittenberg. Vgl. Anm. 1097, zu Z. 14. Z. 11 Sohn] Johann Carl Heinrich Häbler wurde am 16. Juni 1769 geboren. (Auskunft des Ev.-Luth. Pfarramtes in Dippoldeswalde, Taufregister, 1766–1772.)
Nr. 1246 1246. An einen ungenannten Major
12. Oktober 1769
467
12. Oktober 1769.
Überlieferung: H: Universitätsbibliothek Erlangen, Ernst-Meyer-Camberg Sammlung: C. F. Gellert. 3 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Der Name des Majors, an den dieses Schreiben gerichtet ist, geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 2 Generalfeldzeugmeisters] Gideon Ernst Freiherr von Laudon (Loudon). Vgl. Bd. III, Anm. 813, zu Z. 9. Nach der Schlacht von Kunersdorf erhielt er von Maria Theresia diesen Rang. (Vgl. Würzbach, 16. Bd., S. 73.) Gellert lernte den General v. Loudon 1763 in Karlsbad kennen. Eine ausführliche Beschreibung des Feldmarschalls befindet sich in Gellerts Brief an Fräulein Lucius vom 26. Aug. 1763 (Brief 816 im 3. Bd., S. 319, Z. 50–94.) Da der Freiherr von Loudon zu der Zeit keine lebenden Kinder hatte, übernahm er die Erziehung des Kindes seines Neffen, Johann Reinhold. (Vgl. Würzbach, 16. Bd., S. 81.) Z. 3 Kornrumpfs] Johann Valentin Kornrumpf aus Mücheln bei Naumburg studierte 1763 an der Universität Leipzig und erhielt am 18. Februar 1768 seinen Magister. Z. 8 Schülers] Johann Ludwig Alexander (Alexius) von Loudon, 1762–1812, Neffe des Generalfeldzeugmeisters v. Loudon, wurde zunächst von seinem Onkel zu Hause erzogen. 1247. Von Christiane Caroline Lucius.
12. Oktober 1769.
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 180, S. 449–455, unvollständig. Vollständig in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 181, S. 601–606. Bei Schlegel und Heyer wurde der Brief für den Druck ediert. Sämtliche Namen wurden durch Buchstaben ersetzt, Z. 31 Nichts bis Z. 47 habe. fehlt. Z. 69 Wäre bis Z.70 seyn fehlt. Z. 99 Ich bis Z. 103 und fehlt. Lesarten: bepurpurpern] = bepurpurn. Wohl Flüchtigkeitsfehler. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 28. September 1769. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 17 C r e u z i g e r ] Georg Samuel Creuziger. Vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42 (Creuzigern). Z. 31 Freundin] Gemeint ist Caroline Juliane Helene Gulde, geb. Kirchhof. Vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 33 S e y d e l n ] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 111 F r i t z c h e n ] Friederike Auguste Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32. Z. 116 Trummer] Christian Gottlob Trummer. Vgl. Anm. 1060, zu Z. 12. Trummer war seit 1765 Student an der Universität Leipzig und machte zu dieser Zeit seine Studienreise. Z. 119 S c h ö n f e l d ] Dieses Fräulein Schönfeld hat Lucius 1765 bei einem Besuch bei der Familie Vitzthum von Eckstädt in Löbnitz kennen gelernt. Vgl. Bd. IV, Brief 945, zu Z. 43–58, und Brief 956, Z. 61–64. Z. 119 Kendler] Gemeint ist Kändler, ein Ortsteil von Limbach-Oberfrohna, bei Chemnitz. 1248. An Joachim Gottsche von Moltke.
4. November 1769.
Überlieferung: h: Reichsarchiv Kopenhagen. Handschriften der Soroe Akademie in Johan Bülows efterladte samlinger. Breve og digte fra Chr. F. Gellert til forskellige unge danske adelsmaend. Erläuterungen: Über Joachim Gottsche von Moltke vgl. Bd. III, Anm. 797, Erläuterungen. Z. 3 Neveu] Ludwig Friedrich von Wedel. Vgl. Anm. 1230, zu Z. 35 (jungen Grafen). Z. 14 Seydlitzen] Christian Gottlieb Seydlitz, 1730–1808, Nachfolger von Johann Christoph Gottsched (gest. 1766) als Professor für Logik und Metaphysik an der Universität Leipzig und mehrmals Dekan der philosophischen Fakultät. (Vgl. Fr. Aug. Weiz, Das gelehrte Sachsen, S. 234–235.) Z. 15 Ernesti] Johann August Ernesti, Professor für Theologie und alte Literatur an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53.
468
Nr. 1249
Z. 18
Eberten] Eusebius Traugott Ebert aus Groß Hayna unweit Leipzig wurde am 8. Aug. 1761 an der Universität Leipzig immatrikuliert, erhielt 1763 sein Bakkalaureat und 1764 seinen Magister. Zusammen mit seinem Bruder August Helfgott, der 1766 an der Universität Leipzig studierte, gab er 1770 „Imaginem senis Salomonei ex Cap. XII. Ecclesiastis ad analogiam linguae poeticae expressam proponens …“ (Leipzig: Loeper) heraus. Huber] Michael Huber, Lektor der französischen Sprache in Leipzig. Vgl. Bd. IV, Anm. 1012, zu Z. 89 (Huber). La Porten] Leopold Alexius La Borde, Sprachlehrer für Französisch und Exercitienmeister an der Universität Leipzig. (Vgl. Leipziger Adreß-Post- und Reise-Calender, auf das Jahr 1760 …, S. 92.) Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Dieskau] Christiane Magdalene Dorothea von Dieskau, geb. von Ponikau, Witwe des Kgl. Großbritannischen und Herzogl. Braunschweigischen Geheimen Rats Johann Adolph von Dieskau. Vgl. Bd. II, Anm. 354, zu Z. 39. Vitzthum] Erdmuthe Dorothea Magdalena von Vitzthum, geb. v. Fullen. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). Frau] Albertina Henriette Maria Gellert, geb. Wege. Vgl. Anm. 1043, zu Z. 2 (Hochzeit). Schwester] Catharine Sophie Wilhelmine von Wedel, geb. v. Moltke. Vgl. Bd. IV, Anm. 867, zu Z. 19. Vater] Adam Gottlob von Moltke, Hofmarschall am dänischen Hof. Vgl. Bd. II, Anm. 318, zu Z. 14 (Moltken). Hellfrieden] Johann Carl Friedrich Hellfried. Vgl. Bd. IV, Anm. 964, zu Z. 2 (Hellfriedten).
Z. 20 Z. 20 Z. 22 Z. 34 Z. 37 Z. 39 Z. 41 Z. 42 Z. 43
16. November 1769
1249. An Christiane Caroline Lucius.
16. November 1769.
Überlieferung: H: Universytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagellon´ska, Krakau, Autographensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sign.: acc.ms. 1912.191). 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links steht von fremder Hand die Signatur acc.ms. 1912.191. Auf der ersten Seite oben in der Mitte steht von fremder Hand P.-. Ein Brandfleck befindet sich auf beiden Seiten oben in der Mitte. D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Schlegel und Heyer (1769–1774), 9. Teil, Nr. 181, S. 455–456, unvollständig – es fehlen die Zeilen 8 (Ein)-13 (Der). Vollständig in F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 182, S. 607. Erläuterungen: Antwort auf Fräulein Lucius’ Schreiben vom 12. Oktober 1769. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 4 Schicksale] Fräulein Lucius war mit Johann Heinrich Seydel (s.u. zu Z. 12) verlobt. Nachdem Seydel sich um eine Stelle bei der Post in Sorau beworben hat und dorthin zog, änderten sich seine Gefühle für Fräulein Lucius. In einem Brief an Seydel vom 28. Juli 1769 beschreibt Lucius wie das Schweigen Seydels die Ruhe der Familie zerstört. In diesem Brief schreibt Lucius, dass, selbst wenn Seydel seine Gefühle für sie geändert hätte, sie noch mit ihm befreundet sein möchte. (Dieser Brief befindet sich in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Mscr. Dresd. Aut. 2067.) Z. 8 Ein tugendsam] Bibelzitat: Das Buch Jesus Sirach, 26:3 Z. 12 S–––] Johann Heinrich Seydel. Vgl. Bd. IV, Anm. 945, zu Z. 82. Z. 13 Taxelt] Daniel Gottlob Tachselt. Vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 3. Tachselt war zu der Zeit mit Caroline Lucius’ Schwester, Friederike Auguste (vgl. Bd. III, Anm. 592, zu Z. 32) verlobt. Auch diese Verlobung endete, als der junge Tachselt 1770 starb. Am 24. Juni 1780 heiratete Friederike Auguste den Arzt und späteren Cottbusser Bürgermeister Christian Carl Gulde (vgl. Bd. IV, Anm. 950, zu Z. 12 und 996, zu Z. 43), der früher mit Lucius’ Brieffreundin Caroline Juliane Helene Kirchhof (vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40) verheiratet war.
Nr. 1250 1250. An Herrn Reichel.
23. November 1769
469
23. November 1769.
Überlieferung: H: Gellert-Museum Hainichen, Sign.: GS 156. 1 Seite beschrieben. D: F. Naumann, Gellertbuch, S. 296–297. Der Brief steht auch bei Naumann als Faksimiliedruck am Ende des Bandes. Als Fußnote zu dem Brief schrieb Naumann: Da Gellert am 13. Dezember 1769 starb, so ist dieser Brief wenig Tage vor seinem Tode geschrieben. Ich erhielt ihn durch die Güte des Herrn M. Richter, Rector in Hainichen. Erläuterungen: Über Herrn Reichel vgl. Bd. IV, Anm. 1010, Erläuterungen. Z. 3 Briefe] Die zwei hier erwähnten Briefe Reichels an Gellert konnten nicht auffindig gemacht werden. Z. 4 Herrn] Nicht ermittelt. Z. 7 General] Nicht ermittelt. Z. 9 „Hab Acht] Bibelzitat: 1. Timotheus, 4:16. Z. 16 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 16 Frau] Albertina Henrietta Maria Gellert, geb. Wege. Vgl. Anm. 1043, zu Z. 2 (Hochzeit). Z. 16/17 Gödicken] Friedrich Ferdinand Gödicke, Gellerts Famulus. Vgl. Bd. II, Anm. 357, zu Z. 19. Z. 17 Sauern] Gellerts zweiter Famulus. Vgl. Bd. III, Anm. 806, zu Z. 3 (Sauern). 1251. An Ernst Theodor Langer.
30. November 1769.
Überlieferung: H: Boston Public Library, Rare Books & Manuscripts Department, Boston, Massachusetts, USA. Sign.: Ch. G. 13.67. 1 Seite beschrieben. Siegel erhalten. Adresse: A Monsieur Monsieur Langer, Gouverneur de Mr. le Comte de Lindenau, à Lausanne. Erläuterungen: Über Ernst Theodor Langer vgl. Bd. IV, Anm. 910, Erläuterungen. Z. 2 Brief] Langers Schreiben an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 4 G r a f e n ] Carl Heinrich August von Lindenau (vgl. Anm. 1204, zu Z. 2), Sohn des Kurfürstl. Sächs. Oberstallmeisters Heinrich Gottlieb v. Lindenau (vgl. Anm. 1193, zu Z. 37). Er wurde am 24. Januar 1766 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 5 was ein] Bibelzitat nach Jesus Sirach, 11: 24: Denn der Herr kann einem Jeglichen leichtlich vergelten an seinem Ende, was er verdienet hat. Z. 6 Tiedemann] Johann Carl Tiedemann. Vgl. Anm. 1196, zu Z. 19. Tiedemann war früher Hauslehrer beim niederländischen Gesandten in Kopenhagen, Charles François Bosc de la Calmette (vgl. Anm. 1196, zu Z. 19)) und verließ 1768 Kopenhagen um nach Leipzig überzusiedeln. Gellert verhalf ihm zu einer Stelle als Hofmeister beim Baron Adam Friedrich August von Watzdorf (vgl. Anm. 1213, zu Z. 14/15). Z. 7 Wa ls ] Johann Theophil Walz, aus Dresden, studierte zusammen mit seinem Bruder Heinrich Carl Gottlieb an der Universität Leipzig, wo er am 2. Dez. 1761 immatrikuliert wurde. Mit seinem Bruder übersetzte er einige Werke aus dem Französischen darunter „Sara Th. Eine Erzählung“ (1767) und „Lustige Begebenheiten des berühmten Spaniers Lazarillo von Tormes“ (1769). Wie Gellert hier berichtet, ging er im Dezember 1769 als Privatsekretär des kursächsischen ao. Gesandten v. Callenberg (s.u. zu Z. 9) nach Kopenhagen. 1770 wurde er Hofmeister der Kinder des Barons Heinrich Carl v. Schimmelmann (vgl. Anm. 1081, zu Z. 4, Schimmelmann). Z. 8 Callenberg] August Reineccius Carl Graf von Callenberg, 1744–1795, war Kurfürstl. Sächsischer Generalmajor der Kavallerie und Kammerherr. Er begann seinen diplomatischen Dienst in Kopenhagen am 22. 12. 1769 als Nachfolger von Georg Gustav vonVölkersahm (vgl. Bd. II, Anm. 370, zu Z. 10), der 1769 als bevollmächtigter Minister am Kaiserl. Hof nach Rom ging. (Vgl. HKA, Briefe 1767–1772, V, 2, S. 755–756.)
470
Nr. 1252
30. November 1769
1252. An Theodor Gottlieb von Hippel.
30. November 1769.
Überlieferung: D: Theodor Bach, Aus Hippel’s Nachlass. In: Deutsches Museum, hrsg. von Robert Prutz, 31 (1863), S. 162. Erläuterungen: Theodor Gottlieb von Hippel, 1741–1796, Staatsmann, Humorist, Romanschriftsteller, Liederdichter und Sozialkritiker in Ostpreußen, studierte zuerst Theologie an der Albertina in Königsberg, dann Philosophie unter Kant und schloss dann ein Jurastudium ab. 1765 begann er seine juristische Karriere als Advokat beim Stadtgericht in Königsberg, wurde 1771 Assessor am Königsberger Hofgericht, bald darauf Kommissar in der Provinz Ostpreußen, 1773 Kriminalrat und schließlich ab 1780 erster Bürgermeister und Polizeidirektor von Königsberg. 1786 erhielt er den Titel eines Geheimen Kriegsrats und wurde 1790 in den Reichsadelsstand erhoben. Schon während des Studiums befasste sich Hippel mit Lustspielen: „Der Mann nach der Uhr“ (1766 gedr.), „Die ungewöhnlichen Nebenbuhler“ (1768 gedr.) und Kirchenliedern (erst 1772 veröffentlicht). Hippel wurde auch für seine Abhandlung „Über die Ehe“ (1774) und für andere Schriften über die Gleichberechtigung der Frauen bekannt. In der Einführung seines Artikels im „Deutschen Museum“ notiert Theodor Bach: Die äußere Veranlassung zu diesem Briefe war folgende. Der Verfasser der „Lebensläufe“, der „Kreuz-und Querzüge“ und anderer humoristischer Schriften hatte ein Heft geistlicher Lieder gedichtet und dieselben, bevor sie gedruckt wurden, unter dem angenommenen Namen Gerhard dem alten frommen Liederdichter Gellert zur Beurtheilung übersandt. Darauf gab ihm dieser in seiner liebenswürdigen, sanften Weise eine freundlich aufmunternde Antwort, von der Hippel selbst sagt, daß sie ihm zu jener Zeit um so mehr Vergnügen gemacht, als dieser Brief, wenn er nicht sogar der letzte ist, den Gellert geschrieben, doch gewiß nicht mehr viele Worte hinter sich haben wird. (Vgl. ADB, Bd. 12, S. 463–466 und Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 2, Spalten 887–888.) Z. 2 Brief] Hippels Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 9 Lieder] Gemeint sind wohl Hippels „Geistliche Lieder“, die 1772 anonym bei Haude u. Spener in Berlin veröffentlicht wurden. Z. 12 Auflage] „C. F. Gellerts sämmtliche Schriften“, hrsg v. J. A. Schlegel und G. L. Heyer, 1769–1774. Der erste Band dieser Ausgabe erschien 1769. Gellerts Arzt, Dr. Heyne (vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67, Heynen) hatte Gellert ausdrücklich verboten, selbst an der Korrektur dieser Ausgabe mitzuarbeiten. 1253. An Christiane Caroline Lucius.
4. Dezember 1769.
Überlieferung: D: F. A. Ebert, Briefwechsel Christian Fürchtegott Gellert’s mit Demoiselle Lucius. Nebst einem Anhange, Nr. 183, S. 608. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 418, S. 139. Original nicht ermittelt. Erläuterungen: Antwort auf Lucius’ Schreiben vom 12. Oktober 1769. Über Christiane Caroline Lucius vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 3 Englischen] In ihrem Schreiben vom 12. Oktober erwähnte Fräulein Lucius, dass sie Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen mache. Vgl. Brief 1247, Z. 113–114. 1254. An Christiane Augusta Wagner.
4. Dezember 1769.
Überlieferung: H: Stadtgeschichtliches Museum, Leipzig. 1 Seite beschrieben. Oben links steht von fremder Hand die Nummer 143 durchgestrichen, daneben auch von fremder Hand die Nummer 132., darunter G., darunter O., darunter 7. (F?) – Neben diesen Buchstaben steht von fremder Hand geschrieben: Letzter Brief Gellerts. Unten linker Hand steht von fremder Hand 1769. Erläuterungen: Über Christiane Augusta Wagner, geb. Vaterin, vgl. Bd. II, Anm. 369, zu Z. 34 (Frau). Z. 3 Wa ls ] Heinrich Carl Gottlieb Walz, 1747–1781, aus Dresden, studierte, wie sein Bruder Johann Theophil (vgl. Anm. 1251, zu Z. 7) an der Universität Leipzig, wo beide am 2. Februar 1761 immatrikuliert wurden und Gellerts Hörer waren.
Nr. 1255 Z. 5 Z. 5 Z. 6 Z. 8 Z. 11 Z. 12
1769
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S c h i l l i n g ] Johann Friedrich Schilling, Kammer-Assistenzrat in Dresden. Vgl. Bd. III, Anm. 748, zu Z. 125 (Schilling). älteren Bruder] Johann Theophil Walz. Vgl. Anm. 1251 zu Z. 7. Busch] Wilhelm Christian von dem Bussche, 1750–1817, aus Hannover wurde am 13. November 1772 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Hofmann] Nicht ermittelt. Mann] Andreas Wagner. Vgl. Bd. II, Anm. 281, zu Z. 8. neuen Jahre] Aus einem Brief des Amtsaktuarius Georg Samuel Creuziger (vgl. Bd. III, Anm. 814, zu Z. 42, Creuzigern) an Fräulein Lucius vom 17. Dezember 1769 geht hervor, dass Andreas Wagner beim Absterben Gellerts anwesend war.
1255. An Joachim Gottsche von Moltke.
1769.
Überlieferung: h: Reichsarchiv, Kopenhagen. Handschriften der Soroe Akademie in Johan Bülows efterladte samlinger. Brefe og digte fra Chr. F. Gellert til forskellige unge danske adelsmaend. Erläuterungen: Über Joachim Gottsche von Moltke vgl. Bd. III, Anm. 797, Erläuterungen. Z. 2 Frau] Die Identität dieser Frau geht aus dem Inhalt des Briefes nicht hervor. Z. 3 Kind] Nicht ermittelt.
472
Nr. 1256
1741
Neuaufgefundene Briefe 1256. An Gottfried Heinrich Benjamin Meese
1741.
Überlieferung: h: Heimat Museum, Schloss Burgk, Freital. Oben auf der ersten Seite steht vom Abschreiber: Ein Brief Gellerts an seinem in Leipzig studirenden Neffen geschrieben im Jahre 1741. (Auskunft von Juliane Puls). Erläuterungen: Über Gottfried Heinrich Benjamin Meese vgl. Bd. I, Anm. 30, zu Z. 38. Er wurde am 23. März 1742 an der Leipziger Universität immatrikuliert. Z. 2 Brief] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 70 Eltern] Friedrich Gottlieb Meese (vgl. Bd. IV, Anm. 886, zu Z. 1) und Johanna Augusta Meese, geb. Gellert (vgl. Bd. I, Anm. 62a, zu Z. 21). 1257. An Johann Ludwig Harscher.
[1751]
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Bibliotheka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 1 Seite beschrieben. Siegel erhalten. Oben links befindet sich das Stempel v. Radowitz, darunter von fremder Hand geschrieben die Nummer 17. Auf der Rückseite der Seite steht von fremder Hand An Herr Harschern. Erläuterungen: Zur Datierung des Briefes: In seinem Schreiben an Harscher vom 24. März 1752 (Brief 1258) erwähnt Gellert, dass er fast schon ein ganzes Jahr auf einen Brief von Harscher wartet. Gellerts Bruder Friedrich Lebrecht (vgl. Bd. I, Anm. I, zu Z. 3, Bruder) in einem Brief an Harscher vom 22. März 1763 schreibt, dass er Harscher in über 10 Jahren nicht gesehen habe, was heißt, dass Harscher vor 1752 Leipzig verlassen haben muss. In seinem Brief an Harscher vom 30. August 1754 schreibt Gellert, dass er schon zwei Jahre auf eine Antwort auf einen Brief von Harscher hat warten müssen, was die Vermutung unterstützt, dass Harscher schon 1751 verließ Leipzig. Z. 4 Freundinn] Anna Catharina Gruber. Vgl. Bd. II, Anm. 451, zu Z. 14. 1258. An Johann Ludwig Harscher.
24. März 1752.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Bibliotheka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links befindet sich das Stempel v. Radowitz doppelt. Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher, geistlichen Administrationsrat in Heidelberg, vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 8 Reichen] Philipp Erasmus Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 12 Vater] Nicht ermittelt. Z. 36 Bad] Gemeint ist Bad Lauchstädt, westlich von Merseburg. Hier hat Gellert im Herbst 1752 vier Wochen verbracht. Vgl. hierzu Bd. I, Brief 111, Z. 4. Z. 38 Gott] Bibelzitat: Psalm 37: 5. 1259. An Heinrich von Brühl.
2. Mai 1753.
Überlieferung: H: Gellert-Museum Hainichen. Sign.: GS 160. 1 Seite beschrieben. Erläuterungen: Über Heinrich von Brühl vgl. Bd. II, Anm. 293, zu Z. 4. Z. 3 Carlsbad] Am 4. Mai 1753 reiste Gellert nach Karlsbad, wo er drei Wochen eine Kur machte. Vgl. hierzu Brief 124 im 1. Band. Z. 8 Tillingen] Johann Christian Tilling, Arzt und Professor für Medizin an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 124, zu Z. 5.
Nr. 1260 1260. An Johann Ludwig Harscher.
30. August 1754
473
30. August 1754.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 3 Seiten beschrieben. Teil eines Siegels erhalten. Oben auf der 1. Seite befindet sich der Stempel v. Radowitz, darunter von fremder Hand die Nummer 2. Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 2 Antwort] Dieser Brief Harschers an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 16 Vater] Nicht ermittelt. Z. 21 verheirathet] Harscher war mit Anna Catharina, geb. Gruber verheiratet. Vgl. Bd. II, Anm. 451, zu Z. 14. Z. 31 Christ] „Der Christ“ ein moralisches Lehrgedicht Gellerts, das 1754 in der Ausgabe „Lehrgedichte und Erzählungen von C. F. Gellert“ (Leipzig: Wendler, 1754, S. 25–26) veröffentlicht wurde. Vgl hierzu Bd. II, Anm. 477, zu Z. 20. 1261. An Werner von der Schulenburg.
22. September 1754.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Bibliotheka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung Meusebach). 1 Seite beschrieben. Oben links steht gestempelt Meusebach. Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 2 Hetzel] Johann Gottfried Hetzel, Vgl. Bd. II, Anm. 273, zu Z. 14 und Bd. II, Brief 393, Z. 34–37. Z. 6 S c h l e e v o i g t ] Carl Wilhelm Schlevogt (auch Slevogt). Er wurde später Sekretär in Freiberg. Z. 14 Lynar] Rochus Friedrich, Graf zu Lynar. Vgl. Bd. I, Anm. 175, Erläuterungen. Z. 15 Cöstritz] Gemeint ist Köstritz, Gut der Familie v. Lynar unweit Naumburg. Z. 22 Aufsatz] Nicht ermittelt. 1262. An Friedrich Rochus zu Lynar.
19. April 1755.
h1:
Rijksarchief Arnhem, Gelderland, 0613/63. Die 4seitige Abschrift trägt Überlieferung: oben auf der ersten Seite von fremder Hand Gellert. D: K. Goodman, Adieu Divine Comtesse: Luise Gottsched, Charlotte Sophie Gräfin Bentinck und Johann Christoph Gottsched in ihren Briefen, Anhang A, S. 166–167. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Über Rochus Friedrich, Graf zu Lynar, vgl. Bd. I, Anm. 175, Erläuterungen. Z. 4 Seneka] Senecas „Von der Gnade“ (1753) und „Von der Kürze des Lebens“ (1754) wurden von dem Grafen zu Lynar übersetzt und in Hamburg publiziert. Z. 4 Paraphrasie] Der „Versuch einer Paraphrasis des Briefes Pauli an die Römer“ erschien 1754 in Frankfurt am Main. Z. 22 Benthing] Charlotte Sophie von Bentinck. Vgl. Bd. I, Anm. 204, zu Z. 44 (Benting). Der Graf zu Lynar war von 1752 bis 1765 Statthalter in Oldenburg und Delmenhorst. Charlotte Sophie von Bentinck war die Enkelin des Grafen Aldenburg, Anton I. von Aldenburg, des natürlichen Sohnes des letzten oldenburgischen Grafen Anton Günther (1715–1806). Ihr Gatte, Wilhelm Freiherr von Bentinck, war Präsident des Rats der Staaten von Holland und Westfriesland und durch die Ehe erhielt er den ganzen oldenburgischen Allodialnachlass. Z. 25 Fürstinn] Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst. Vgl. Bd. I, Anm. 225, Erläuterungen. Die Gräfin Bentinck wohnte während ihres Aufenthaltes bei der Fürstin, ihrer Kusine, in Zerbst. Vgl. hierzu Bd. I, Anm. 204, zu Z. 44 (Benting).
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Nr. 1263
2. Mai 1757
1263. An Hans Moritz von Brühl.
2. Mai 1757.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek „Bibliotheca Albertina“, Sondersammlung. 3 Seiten beschrieben. Siegel erhalten. Adresse: A Monsieur Monsieur le Comte Maurice de Brühl Cavalier de l’Ambassade du Roi de Pologne auprès S. M. très Chr. à Paris Auf der ersten Seite oben links steht von fremder Hand die Nummer 6, darunter der Buchstabe D. Oben in der Mitte steht von fremder Hand B. v. G. SSS2). Erläuterungen: Über Hans Moritz von Brühl vgl. Bd. I, Anm. 102, zu Z. 32 (Brühl). Z. 15 zwey Bücher] Gemeint sind „Geistliche Oden und Lieder von C. F. Gellert“ und die „Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“. Die „Sammlung vermischter Schriften“ erschien zur Leipziger Herbstmesse und Gellert schickte Moritz v. Brühl Anfang 1757 ein Exemplar davon (vgl. Brief 323 im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe, S. 84, Z. 19–25), ein Grund, warum er hier nur die Lieder eingehend behandelt und die „Sammlung“ kaum erwähnt. Z. 23 Oden u. Lieder] In seinem Brief an Gellert vom 30. Mai 1757 schreibt v. Brühl, dass er doch das Exemplar der „Geistliche(n) Oden und Lieder“ erhalten habe. Vgl. Bd. II, Brief 355, Z. 8–11). Z. 23 Reich ] Philipp Erasmus Reich. Vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Wie Gellert in seinem Schreiben an Moritz v. Brühl vom 28. März 1757 berichtet, ging Reich nach Frankfurt und schickte von dort aus ein Paket an den Grafen nach Paris. Vgl. Bd. II, Brief 341, Z. 1–6. Z. 27 Rabener] Gottlieb Wilhelm Rabener. Vgl. Bd. I, Anm. 27, zu Z. 113. Gellert bezieht sich hier auf Rabeners Schreiben vom 25. März 1757 (Brief 338 im 2. Bd., S. 97–99). Z. 31 Schlegel] Johann Adolf Schlegel. Vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). Z. 31 Heyer] Gottlieb Leberecht Heyer. Vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29. Z. 41 Crusius] Christian August Crusius, Professor für Theologie an der UniversitätLeipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 187, zu Z. 21. Z. 44 Bernis] François-Joachim de Pierre de Bernis. Vgl. Bd. I, Anm. 16, zu Z. 9. Durch den leichten Ton seiner Gedichte wurde er unter den Hofleuten am französischen Hof beliebt. Er wurde 1757 Außenminister von Frankreich. Vor dem Siebenjährigen Krieg war Bernis ein Lieblingsdichter Gellerts. In einem Brief an Wilhelmine Steinauer vom 4. Juli 1745 hat Gellert aus Bernis Gedicht „Sur l’Amour de la Patrie“ zitiert und in einem Stammbuch aus dem Jahr 1751 hat er die folgende Strophe aus Bernis „Épitres“ Nr. 6 (Sur l’ambition) geschrieben: Le Ciel ne m’a point condamné A trainer mes jours dans le faste, A languir dans un Palais vaste. Plus délicat qu’ambitieux J’aime un Bonheur doux et facile; Le superflu m’est inutile Et l’appareil m’est odieux. Leipzig, im Monat Julius, 1751. (Vgl. Nouvelle Biographie Générale, 5. Bd., S. 636 und Poésies diverses du cardinal De Bernis, par Fernand Drujon, Épitre VI, S. 135–137.) Z. 50 Gay] John Gay, englischer Dichter und Dramatiker. Vgl. Bd. II, Anm. 341, zu Z. 15. Er wurde, wie Gellert hier berichtet, in Westminster Abbey begraben. Z. 52 Merzkirchen] = Martinskirchen, Gut der Familie v. Brühl südöstlich von Torgau. In seinem Brief an den Grafen v Brühl vom 28. März 1757 (Brief 341) hatte Gellert den
Nr. 1263a
Z. 54 Z. 54 Z. 54 Z. 55 Z. 55 Z. 56 Z. 56
9. Mai 1757
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Wunsch geäußert, auf diesem Gut begraben zu werden. Vgl. hierzu Bd. II, Brief 341, Z. 3–16 und Brief 437, Z. 24. Cramers] Johann Andreas Cramer, Hofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Schriften] „Vermischter Schriften“ (Kopenhagen: Ackermann, 1757). Dieses Werk enthielt Arbeiten, die früher in den „Bremischen Beyträgen“ und in der „Sammlung vermischter Schriften von den Verfassern der neuen Bremischen Beyträge“ erschienen waren. Predigten] „Sammlung einiger Predigten von Johann Andreas Cramer, Königl. Dän. Hofprediger“ (Kopenhagen und Leipzig: F. Chr. Mumme, 1755–1762 in 10 Teilen). Bibliothek] „Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“, 1757– 1759, herausgegeben von Christoph Friedrich Nicolai und Moses Mendelssohn, ab 1759 von Christian Felix Weiße. Nicolai] Christoph Friedrich Nicolai. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 39 (Nicolai). Predigten] „Sammlung einiger Predigten von Johann Adolf Schlegel“ (Leipzig: Weidmann, 1757). Vgl. hierzu Bd. II, Anm. 324, zu Z. 21 (Predigten). Bruder] Johann August Schlegel. Vgl. Bd. I, Anm. 86, zu Z. 2(Bruder).
1263a. An Werner von der Schulenburg.
9. Mai 1757.
Überlieferung: h: Im Besitz des Herausgebers. Die 3-seitige Abschrift trägt oben links von fremder Hand G.48./2. Auf der 3. Seite hinten steht von fremder Hand zu 384. Erläuterungen: Über Werner von der Schulenburg vgl. Bd. II, Anm. 254, zu Z. 20. Der Graf war 1755–1757 Student an der Universität Leipzig und Gellert besonders empfohlen. Z. 23 Vaters] Werner von der Schulenburg, d. Ä, Generalfeldmarschall in Dänemark, gest. 7. September 1755. Z. 24 Bernstorfs] Johann Hartwig Ernst von Bernstorff. Vgl. Bd. I, Anm. 211, zu Z. 9. In seinem Brief an Gellert vom 24. Mai 1757 (Brief 353 im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe) schreibt Bernstorff: Ich sehe wohl eine gründliche Gelehrsamkeit nicht mehr von ihm zu erwarten ich werde aber … zufrieden seyn, wenn er nur ein ehrlicher, wohl denckender und gesitteter Mann wird. Und dieses hoffe ich von seinem guten Gemüthe, und von dem Eindruck so Ew. HochEdellgeb. Ermahnungen in seinem Herzen gemacht haben werden. (S. 21–27). Z. 25 Mutter] Anna Margaretha von der Schulenburg, geb. von Brockdorf. Vgl. Bd. II, Anm. 271, zu Z. 3 (Gräfinn von Schulenborg). Z. 32 geschrieben] Der Graf v. Bernstorff erwähnt dieses Schreiben vom 4. Mai 1757 in seinem Brief an Gellert vom 24. Mai 1757 (Brief 353 im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe, S. 113). Z. 39 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). 1263b. An Rochus Friedrich zu Lynar.
23. Juni 1758.
Überlieferung: H: Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam, Rep. 37 Herrschaft Lübbenau, Nr. 5023. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben rechts befindet sich die Nummer 1 von fremder Hand. Auf der dritten Seite oben rechts steht auch von fremder Hand die Nummer 2. Erläuterungen: Über Rochus Friedrich zu Lynar vgl. Bd. I, Anm. 175, Erläuterungen. Die Antwort des Grafen auf diesen Brief befindet sich im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe, Nr. 423, S. 179–180. Z. 2 Stadthalter] Rochus Friedrich zu Lynar war ab 1752 Stadthalter in Oldenburg und Delmenhorst. (Vgl. Zedtlitz-Neukirch, Neues preussisches Adels-Lexicon, Bd. 3, S. 328.) Z. 9 Herzoginn] Johann Magdalena, Herzogin von Kurland. Vgl. Bd. II, Anm. 253, zu Z. 16. Die Herzogin von Kurland war zu dieser Zeit im Lauchstädter Bad. Gellert
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Z. 12 Z. 23
Nr. 1264
4. Oktober 1759
besuchte sie dort am 15.–16. Juni, kehrte aber gleich danach nach Leipzig zurück. (Vgl. Brief 421, Z. 4–10.) Bruder] Moritz Carl zu Lynar, 1702–1768, Kursächsischer Geheimrat. Vgl. Bd. II, Anm. 423, zu Z. 13. Schriften] Bis dahin hatte Rochus Friedrich folgende Arbeiten veröffentlicht: „Seneca, von der Gnade“, übersetzt mit Anmerkungen, 1753, „Seneca, von der Kürze des Lebens“, 1754, „Versuch einer Paraphrasis des Briefes Pauli an die Römer“, 1754 und „Erklärende Umschreibung des Briefes an die Ebräer“, 1756. Seine Geschichtensammlung „Der Sonderling“ erschien 1761.
1264. An Polycarp Lechla.
4. Oktober 1759.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats-und Universitätsbibliothek, Dresden. Mscr. Dresd. Aut. 774, 2. 3 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links steht gestempelt die Signatur: Mscr. Dresd. Aut. Daneben von fremder Hand 774, 2. Erläuterungen: Über Polycarp Lechla, Pfarrer in Hainichen, vgl. Bd. III, Anm. 553, zu Z. 4 (Lechla). Z. 3 Sohne] Polycarp Lebrecht Lechla, geb. 6. Nov. 1732, studierte ab 1752 an der Universität Leipzig. Durch Gellerts Empfehlung wurde er Hofmeister des jungen Grafen Moritz Georg Gotthelf v. Marschall (vgl. Bd. III, Anm. 809, zu Z. 4 (Marschall). Er wurde später Kurfürstl.-Sächs. Kammersekretär und Finanzassistenzrat in Dresden. (Vgl. Külz, Nachrichten über Hainichen und nächste Umgebung, S. 86.) Z. 8/9 Gemahlinn von Marschall] Henriette Sophia v. Marschall, geb. v. Schönberg. Vgl. Bd. III, Anm. 809, zu Z. 4 (Gräfin). Z. 9 Gemahls] Ernst Dietrich v. Marschall, Feldzeugmeister im kaiserlichen Heer. Vgl. Bd. III, Anm. 809, zu Z. 4 (Gräfinn). Z. 10 Sohne] Polycarp Ehrenfried Lechla, seit Oktober 1758 Student an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 504, zu Z. 7. Z. 21 Liebste] Christiana Juliana Lechla, geb. Gruber. 1265. An Polycarp Lebrecht Lechla.
22. März 1760.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universtiätsbibliothek, Dresden. Sign.: Mscr. Dresd. Aut. 774, 3. 3 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Polycarp Lebrecht Lechla vgl. Anm. 1264, zu Z. 3. Z. 4 Herrn] Moritz Georg Gotthelf v. Marschall. Vgl. Bd. III, Anm. 809, zu Z. 4 (Marschall). Z. 9 Historisch –] „Historisch-moralische Schilderungen zur Bildung eines edlen Herzens in der Jugend“, 1753–1764 in fünf Teilen. Am Ende des ersten Teils stehen 11 Fabeln und Erzählungen Gellerts. Am Anfang des dritten Teils befinden sich die ersten fünf Verse von Gellerts „Menschenfreund.“ Vgl. hierzu Bd. II, Anm. 465, zu Z. 197. Z. 11 M i l l e r ] Johann Peter Miller, 1725–1787, ev.-lutherischer Theologe und pädagogischer Schriftsteller. Nach dem Studium in Helmstedt und Göttingen, wo er bei dem Theologen Johann Matthias Gesner (s.u. zu Z. 23) studierte, wurde er 1751 Rektor des Helmstedter Gymnasiums und ab 1756 Rektor am Gymnasium in Halle. 1766 bekam er den Ruf als Professor für Ethik und Dogmatik an der Universität Göttingen. Seine Leistungen in Schulreformen und der Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland waren bedeutend. Z. 11 B a s e d o w s ] „Practische Philosophie für alle Stände“ von Johann Bernhard Basedow. Vgl. Bd. II, Anm. 399, Erläuterungen. Z. 15 Cra mers] „Der nordische Aufseher“ hrsg. von Johann Andreas Cramer (vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9, Mann), 2 Bände, erschien, wie Gellert hier berichtet, zur Ostermese 1760. Der erste Band kam 1758 heraus. Z. 20 Spectaculo] „Spectaculum naturae et artium, in vier Sprachen, Deutsch, Lateinisch, Französisch und Italienisch“.
Nr. 1265 Z. 21
22. März 1760
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jungen Marschall] Moritz Georg Gotthelf von Marschall wurde 1753 geboren. Er starb schon am 18. Juni 1763 in Naumburg. Vgl. hierzu Gellerts Brief an Henriette Erdmuth von Dieskau vom 20. Juni 1763 im 3. Band, S. 309. Z. 22 A e s o p i s c h e ] „Samuel Richardsons, Verfassers der Pamela, der Clarissa und des Grandisons, Sittenlehre für die Jugend in den auserlesensten Aesopischen Fabeln: mit dienlichen Betrachtungen zur Beförderung der Religion und der allgemeinen Menschenliebe vorgestellet“ erschien 1757 bei Weidmann in Leipzig in deutscher Übersetzung von G. E. Lessing. Vgl. hierzu Bd. II, Anm. 345, zu Z. 48. Z. 22/23 L e s s i n g e n ] Gotthold Ephraim Lessing. Vgl. Bd. I, Anm. 238, zu Z. 10 (Lessing). Z. 23 M a g a z i n ] „Magazin für Kinder“, 4 Teile, Leipzig, 1758, wurde von Joachim Schwabe (vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 21, Schwabe) ins Deutsche übersetzt. Vgl. hierzu Bd. II, Anm. 452, zu Z. 16. Z. 23/24 B e a u m o nt ] Marie le Prince de Beaumont. Vgl. Bd. III, Anm. 572, zu Z. 49 (Beaumont). Z. 25 G e s n e r s ] Johann Matthias Gesner (vgl. Bd. II, Anm. 321, zu Z. 29, Gesner). Z. 29 Schriften] „Kleine deutsche Schriften“, Göttingen und Leipzig, 1756. Z. 30 p. 251] Dieses Kapitel der „Kleine(n) deutsche(n) Schriften“ trägt den Titel: „Vorschläge von Verbesserung des Schulwesens“ und besteht aus drei „Vorreden“. Die erste „Vorrede zu einem Lesebüchlein“ behandelt das Lernen von Buchstaben im Deutschen (S. 254–256). In der zweiten Vorrede: „Vorrede zu der lateinischen Grammatic“ (S. 256–284, datiert 28. Dez. 1739) geht Gesner davon aus, dass die lateinische Sprache nicht durch das Auswendiglernen der Wörter und durch das quälende Pauken der grammatischen Regel in vacuo unterrichtet werden sollte, sondern dass am Anfang die Kinder zuerst durch das Vorlesen lateinischer Texte ein Gefühl für die Sprache bekommen sollten. In der „Vorrede zu Castellions Lateinischer Uebersetzung des Neuen Testamentes“ (S. 284–294, datiert 20. Mai 1747) schreibt Gesner, dass ein guter Lehrer mit Hilfe von Castellions Übersetzung der Bibel die Sprache interessanter und relevanter machen kann, da die Schüler mit dem Inhalt der biblischen Texte vertraut sind und, wenn die Texte vorgelesen werden, sie diesen nicht fremd vorkommen. Z. 30 315] Auf dieser Seite fasst Gesner seine These vom Erlernen der lateinischen Sprache mit folgenden Worten zusammen: … so ist es sehr billig, und sehr wohl gethan, daß in den Schulen alle diejenigen, welche bey dem Studiren bleiben, oder auch nur andere Sprachen lernen, oder endlich wie man redet, von der Feder Profession machen wollen, zu seiner Zeit, nemlich, wenn sie durch den Gebrauch ein ziemliches Vermögen in der lateinischen Sprache erlanget haben, die Grammatic lernen, zumal da um diese Zeit, und wenn es recht angefangen wird, die Unbequemlichkeiten und der Schaden, welcher von dem Mißbrauche der Grammatic entstehet, glücklich vermieden werden können“. Z. 33 S u l z e r s ] Johann Georg Sulzer. Vgl. Bd. I, Anm. 52, Erläuterungen. Z. 33 Ve r s u c h ] „Versuch einiger vernünftigen Gedanken von der Auferziehung und Unterweisung der Kinder“, Zürich, 1745. Die zweite stark erweiterte Auflage erschien 1748. Z. 35 p. 323] Dieses Kapitel enthält 11 Aufsätze, die das richtige Benehmen eines „guten“ jungen Menschen behandeln: I. Von der Religion, II. Von dem Beruf, III. Von der Gesellschaft, IV. Von der Freundschaft, V. Von der Beschäftigung, VI.Von dem Reden, VII. Von dem Lesen, VIII. Von der Reinlichkeit und der Ordnung, IX. Von der Einsamkeit, X. Von den Wiederwertigkeiten, XI. Von dem Heyrathen. Im 7. Kapitel führt Sulzer eine Liste von Büchern auf, die er als Lektüre für gut erzogene Menschen notwendig hält. Gellerts Werk: „Fabeln und Erzählungen“ steht auf dieser Liste (S. 355).
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Nr. 1266
5. Februar 1761
1266. An Rudolf von Bünau.
5. Februar 1761.
Überlieferung: H: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, 10349 Grundherrschaft Lauenstein, No. 1320 (VII), Kursächsischer Gesandter, 1768–1787, Privatkorrespondenz des Grafen Rudolph von Bünau, Akte Lauenstein. 3 Seiten beschrieben. D: Friederike von Gadow, Geschlecht und Haus bei den Bünaus. (Magisterarbeit der Universität Kiel), S. 54. Erläuterungen: Rudolf von Bünau, Herr auf Lauenstein, Weesenstein, Ölsen, Köttewitz und Mäusegast, Kurfürstl. Sächs. Geheimer Rat, Kammerherr und Obersteuereinnehmer, geb. 1727, gest. 1780. Z. 7/8 K a n zlern ] Carl Christian Canzler. Vgl. Bd. V, Anm. 1050, Erläuterungen. Canzler war seit 1760 Bibliothekar der Zaluskischen Bibliothek in Warschau. 1762 kam er nach Dresden als 3. Bibliothekar des Premierministers Grafen Brühl. Z. 10 Lüttichau] Nicht ermittelt. Z. 14 F u n k l e r ] Johann Gottfried Funckler (Funkler) wurde am 8. Januar 1761 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Er erhielt 1774 seinen Doktor in Jura von der Universität Leipzig und wurde Beisitzer der juristischen Fakultät der Universität. (Vgl. Allgemeines Reperatorium der neuesten in- und ausländischen Literatur für 1820, S. 566.) Z. 17 B ö h m e ] Johann Gottlob Böhme, Professor für Geschichte an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 89, zu Z. 13. Z. 20 Sohn] Rudolf v. Bünau, 1750–1806, besuchte die Universität Leipzig, wo er am 21. Juni 1767 immatrikuliert wurde. Er wurde später Kursächsischer Geheimer Rat und außerordentlicher Gesandter am königlichen dänischen Hof. (Vgl. Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 2. Bd., S. 335.) Z. 21 D ö rin g ] Johann Friedrich Döring aus Hainichen, geb. 1738. Vgl. Bd. III, Anm. 806 zu Z. 41 (Döring). 1267. Von Rudolf von Bünau.
Frühjahr 1761. [Briefkonzept]
Überlieferung: H: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, 10349 Grundherrschaft Lauenstein, Nr.1320. Briefentwurf. D: Friederike von Gadow, Geschlecht und Haus bei den Bünaus. (Magisterarbeit der Universität Kiel), S. 58–59. Lesarten: Z. 23 ihn … vertrauen] Graf v. Bünau verwendet durchgehend den Akkusativ mit den Verben vertrauen und anvertrauen. Vgl. hierzu Brief 1269, Z. 11 und Brief 1271, Z. 33. Erläuterungen: Anwort auf Rudolf v. Bünaus Schreiben vom 5. Februar 1761. Über Rudolf von Bünau vgl. Anm. 1266, Erläuterungen. Z. 6 Sohns] Rudolf von Bünau. Vgl. Anm. 1266 zu Z. 20 (Sohn). Z. 33 Döring] Johann Friedrich Döring. Vgl. Bd. III, Anm. 806 zu Z. 41 (Döring). 1268. An Rudolf von Bünau.
1. Mai 1761.
Überlieferung: H: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, 10349 Grundherrschaft Lauenstein, Nr. 1320. 3 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Rudolf von Bünau vgl. Anm. 1266, Erläuterungen. Z. 4 Johannistermin] In seinem Brief an Gellert vom Frühjahr 1761 (Brief 1267) schrieb der Graf v. Bünau, dass der neue Hofmeister erst um Johannis (24. Juni) antreten sollte (Z. 27–28). Z. 6 Wic h m a n n ] Christian August Wichmann. Vgl. Anm. 1149 zu Z. 127/128. Wichmann wurde 1753 an der Leipziger Universität immatrikuliert und erhielt am 25. Februar 1762 seinen Magister in Philosophie.
Nr. 1269 1269. Von Rudolf von Bünau.
9. Mai 1761.
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9. Mai 1761. [Fragment]
Überlieferung: H: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, 10349 Grundherrschaft Lauenstein, Nr. 1320. 2 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 1. Mai 1761. Über Rudolf von Bünau vgl. Anm. 1266, Erläuterungen. Z. 7 Wichmannen] Christian AugustWichmann. Vgl.Anm. 1149 zu Z. 127/128. 1270. An Rudolf von Bünau.
18. Mai 1761.
Überlieferung: H: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, 10349 Grundherrschaft Lauenstein, Nr. 1320. D: Friederike von Gadow, Geschlecht und Haus bei den Bünaus, (Magisterarbeit der Universität Kiel), S. 57, den 28. Mai 1761 datiert. Erläuterungen: Antwort auf Graf von Bünaus Schreiben vom 9. Mai 1761. Über Rudolf von Bünau vgl. Anm. 1266, Erläuterungen. Z. 3 Wichmann] Christian August Wichmann. Vgl. Anm. 1149, zu Z. 127/128. Z. 3 K u n z e ] Johann Christoph Kunze. Vgl. Bd. III, Anm. 661, Erläuterungen. Am 14. Mai 1761 hat Gellert an Kunze geschrieben und ihm von der Hofmeisterstelle bei der Familie v. Bünau berichtet (vgl. Brief 661 im 3. Bd., S. 136–137). Kunze hat die Stelle nicht bekommen. Er wurde 1766 Praeceptor am Kloster Bergen bei Magdeburg. Z. 9 Ernestin] Johann August Ernesti, Professor für Theologie und Rhetorik an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 53. Z. 17 Wochenblatt] Von Gottfried Joachim Wichmann kam 1768 unter dem Pseudonym Adolph Waldmann der „Antikritikus“ heraus. Z. 26 übersetzet] Christian August Wichmann war bekannt als Übersetzer von zeitgenössischen englischen, französischen und lateinischen Werken (Shaftesbury, A. C. Lorry, E. Griffith, K. Chr. Krause, u.a. 1760 gab er „Des Herrn Isaak von Beausobre Predigten. Aus dem Franzzosischen übersetzt“ Lübeck und Leipzig heraus. Der zweite Teil folgte 1761. Insgesamt kamen 4 Teile heraus. Ab 1768 begann er Joseph Delaportes „Reisen eines Franzosen oder Beschreibung der vornehmsten Reiche in der Welt, nach ihrer damaligen und itzigen Beschaffenheit, in Briefen an ein Frauenzimmer abgefasst“, eine Arbeit, die bis 1792 36 Teile erreichte. Er übersetzte auch viele praktisch-ökonomische Abhandlungen. Vgl. hierzu Anm. 1149, zu Z. 127/128. Im ersten Stück der satirischen „Bibliothek der elenden Scribenten (Frankfurt und Leipzig, 1768) wurden Christian August und sein Bruder Gottfried Joachim angegriffen. (Vgl. Goedeke, IV/1, 48, 21, 4 und 415, 2.) 1271. Von Rudolf von Bünau.
Frühling 1761. [Fragment]
Überlieferung: H: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, 10349 Grundherrschaft Lauenstein, Nr.1320. Briefkonzept, 4 Seiten beschrieben. D: Friederike von Gadow, Geschlecht und Haus bei den Bünaus. (Magisterarbeit der Universität Kiel), S. 58. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 18. Mai 1761. Über Rudolf von Bünau vgl. Anm. 1266, Erläuterungen. Z. 5 Kunzens] Johann Christoph Kunze. Vgl. Bd. III, Anm. 661, Erläuterungen. Z. 6 Sohne] Rudolf v. Bünau. Vgl. Anm. 1266, zu Z. 20 (Sohn). Z. 25 Wichmann] Christian August Wichmann. Vgl. Anm. 1149, zu Z. 127/128. 1272. An Rudolf von Bünau.
8. Juni 1761.
Überlieferung: H: Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, 10349 Grundherrschaft Lauenstein, Nr. 1320. 3 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Antwort auf Graf v. Bünaus undatiertes Schreiben vom Frühjahr 1761. Über Rudolf von Bünau vgl. Anm. 1266, Erläuterungen.
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Nr. 1273
Z. 3 Z. 7 Z. 10
Sohn] Rudolf von Bünau. Vgl. Bd. III, Anm. 1266, zu Z. 20 (Sohn) Wichmann] Christian August Wichmann. Vgl. Anm. 1149, zu Z. 127/128. Kunzen] Johann Christoph Kunze. Vgl. Bd. III, Anm. 661, Erläuterungen.
28. Mai 1762
1273. An Caroline Juliane Helene Kirchhof.
28. Mai 1762.
Überlieferung: h: Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Handschriftenlesesaal. Aus den Familienpapieren der Caroline Lucius. Am Ende dieser Abschrift ist Leipzig durchgestrichen, daneben Bedra bei Merseburg. Da Gellert am 19. Mai 1762 zum Geburtstag von Heinrich Adolf von Brühl in Bedra anwesend war und erst im Juni 1762 wieder in Leipzig lebte, und da er sich den ganzen Monat März in Leipzig aufhielt, kann das Datum auf der Abschrift 28. März 1762 nicht stimmen. Der Brief kann nur am 28. Mai 1762 geschrieben worden sein. Erläuterungen: Über Caroline Juliane Helene Kirchhof vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 2 Gedicht] Nicht ermittelt. Z. 5 Brief] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 15 Brunnencur] Gellert verbrachte vier Wochen in Bad Lauchstädt bei Merseburg. Vgl. Brief 740 im 3. Band der vorliegenden Ausgabe, Z. 23 und 41–44. Z. 19 Bedra] Gut der Familie v. Brühl unweit Merseburg. 1274. An Johanna Wilhelmina Biehle.
3. Oktober 1762.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 66. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmine Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 5 Contribution] Um die enormen Kriegskosten zu decken hatte Friedrich II. vom Land Sachsen sehr hohe Kontributionen verlangt. 1275. An Caroline Juliane Helene Kirchhof.
16. Oktober 1762.
Überlieferung: h: Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Handschriftenlesesaal. Aus den Familienpapieren der Caroline Lucius. Erläuterungen: Über Caroline Juliane Helene Kirchhof vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 14 Magazin] „Magasin des adolescents ou Dialogues entre une sage gouvernante et plusieures de ses Elèves de la premiere Distinction“, 4 Teile, Der Haag und Leiden, 1760. Das Werk wurde im selben Jahr ins Deutsche übersetzt. Vgl. hierzu Bd. III, Anm. 572, zu Z. 49 (Magazin). Z. 15 Beaumont] Marie le Prince de Beaumont. Vgl. Bd. III, Anm. 572, zu Z. 49 (Beaumont). 1276. An Johanna Wilhelmina Biehle.
17. November 1762.
Überlieferung: H. Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Oben in der rechten Ecke steht von fremder Hand die Nummer 69. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmine Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 2 Heinecken] Gottlob Heinicke. Vgl. Bd. II, Anm. 425, zu Z. 7. Z. 3 Döring] Johann Friedrich Döring. Vgl. Bd. III, Anm. 806, zu Z. 41 (Döring). Z. 6 Meesen] Friedrich Gottlieb Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 33. Z. 6 Hungerische] David Albin Hunger (vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 24, Diaconum) war mit Gellerts Nichte Henrietta Friederica Meese verheiratet. Zu der Zeit lebte eine Tochter, Christiana Dorothea, geb. am 4. April 1762, die jedoch schon am 22. Juli 1764 gestorben ist. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 9 Bruder] Christlieb Ehregott Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder).
Nr. 1277 1277. An Johanna Wilhelmina Biehle.
2. März 1763
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2. März 1763.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. Erläuterungen: Antwort auf Gellerts Schreiben vom 17. November 1762. Über Johanna Wilhelmina Biehle vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 3 Bruder] Christlieb Ehregott Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 7 Frieden] Der Siebenjährige Krieg endete am 15. Februar 1763 mit dem Friedenschluss auf Schloss Hubertusburg. Z. 16 Meesen] Friedrich Gottlieb Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 33. Der alte Meese starb am 17. Mai 1764. Z. 16 Fritzen] Christian Friedrich Biehle, Buchbinder in Hainichen. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. 1278. An Caroline Juliane Helene Kirchhof.
Anfang April 1763.
Überlieferung: h: Universitäts- und Landesbiblithek Düsseldorf, Handschriftenlesesaal. Aus den Familienpapieren der Caroline Lucius. Erläuterungen: Das auf der Abschrift geschriebene Datum, 30. December 1763, kann unmöglich stimmen, denn Gellert hatte die Möglichkeit eines Briefwechsels zwischen Fraulein Kirchhof und Fräulein Lucius zum ersten Mal in einem Brief an Fräulein Lucius vom 24. April 1763 erwähnt. Fräulein Lucius antwortet am 29. April 1763 (Brief 798 im 3. Bd.), dass sie Interesse an einem solchen Briefwechsel hätte und schickt am 24. Mai 1763 den ersten Brief an das Fräulein Kirchhof durch Gellert (vgl. Brief 805 im 3. Bd, Z. 39–41). Am 1. Juni schrieb Fräulein Kirchhof, dass sie Lucius’ Brief erhalten hätte. (Brief 807). Höchst wahrscheinlich wurde der Brief Anfang April geschrieben. Über Caroline Juliane Helene Kirchhof vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 4 Fräulein] Johanna Erdmuth von Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 437, Erläuterungen. Z. 5 Dame in Berlin] Frau von Kamecke (s.u. zu Z. 33). Z. 5 Frauenzimmer] Christiane Caroline Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 31 Beaumont] Marie le Prince de Beaumont. Vgl. Bd. III, Anm. 572, zu Z. 49 (Beaumont). Z. 32/33 Magazin] „Instructions pour les jeunes Dames qui entrent dans le monde et se marient, leurs devoirs dans cet état et envers les enfants“. Das Werk erschien 1764 auch unter dem Titel „Le magasin des jeunes dames“. Eine deutsche Übersetzung von Johann Joachim Schwabe kam im selben Jahr heraus unter dem Titel „Nöthige Unterweisung für ein junges Frauenzimmer, welches in die Welt tritt“, 4 Teile. Gellert meint Teil 3 dieses Werkes. Z. 33 Kamecke] Frau v. Kamecke wird in Gellerts Schreiben an das Fräulein Lucius vom 24. April beschrieben. (Brief 795 im 3. Bd. der vorliegenden Ausgabe, S. 291, Z. 59–73.) 1279. Von Jacob Friedemann von Werther.
Sommer 1763. [Fragment]
Überlieferung: h: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Mscr. Dresd. fa. Nr. 157. Die 4seitige Abschrift trägt oben auf der ersten Seite die Nummer 157. Auf der 4. Seite befindet sich gestempelt: Eigentum der Sächs. Landesbibliothek. Erläuterungen: Diese Abschrift wird in Gellerts Schreiben vom 28. Mai 1764 erwähnt (Vgl. Bd. IV, Nr. 883, S. 40–41). Schon im Juni 1762 hatte Graf Werther einen langen Brief an Gellert geschrieben, in dem er von seiner Reise nach Italien berichtet (vgl. Bd. III, Nr. 739, S. 226–230). Er wollte von Rom nach Frankreich reisen und hat wohl von Paris aus die Reise nach England unternommen, die hier erwähnt wird. Im September hatte er vor, wieder nach Sachsen zurück zu kehren. Über Jacob Friedemann von Werther vgl. Bd. II, Anm. 437, zu Z. 23 (Werther). Z. 3 Manne] Richard Dodd, geb. um 1727, jüngerer Bruder von William Dodd (s.u. zu Z. 7) wurde 1771 Rektor der St. Lawrence-Kirche in Cowley, Middlesex, England. (Vgl. G. Howson, The Macaroni Parson, S. 223.)
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Nr. 1280
14. Oktober 1763
Z. 7/8 Bruder] William Dodd, 1729–1777, englischer Gelehrter, Prediger und Priester, besuchte 1745–1750 die Cambridge Universität und wurde 1753 Priester, 1763 Kaplan des Königs. 1766 erhielt er den Doktor in Jura von der Cambridge Universität. Wegen seiner übermäßigen Lebensweise geriet er in große Schulden und wegen einer Fälscherei wurde er 1777 zum Tode verurteilt. Er wurde am 27. Juni 1777 hingerichtet. Z. 13/14 Callimachus] „The Hymns of Callimachus, translated from the Greek into English verse, with explanatory notes“. London, 1755. Z. 14 Monatsschrift] „The Christian’s Magazine, or a Treasury of Devine Knowledge“ erschien zuerst 1760 in London. Z. 15 Schönheiten] „The Beauties of Shakespeare, Regularly Selected from Each Play, with a General Index, Digesting them under Proper Names“, London 1752. In zwei kleinen Bänden brachte William Dodd Zitate aus den Dramen und Gedichten Shakespeares heraus, die so arrangiert wurden, dass sie bei bestimmten Angelegenheiten verwendet werden konnten. Das Werk wurde sehr populär und mehrmals veröffentlicht. Z. 16 Gesetzen] „An Account of the Rise, Progress, and Present State of the Magdalen Charity, to which are added the Rev. Mr. Dodd’s Sermon Preached before the President, Vice-Presidents, and Governors, etc., his Sermon Preached before His Royal Highness the Duke of York, etc, and The Advice to the Magdalens, with the Hymns, Prayers, Rules, and a List of Subscribers“. London, 1761. Z. 26 Brief] Dieser Brief an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 28 Longemont] Nicht ermittelt. Z. 33 Vater] Georg Graf von Werther, Kurfürstl. Sächsischer Geheimrat. Vgl. Bd. II. Anm. 485, zu Z. 72. Z. 45 Johnson] Samuel Johnson, 1709–1784, englischer Autor, Essayist, Herausgeber eines Wörterbuchs der englischen Sprache und „The Lifes of Poets“, studierte an der Oxford Universität. Ab 1737 wurde er Mitarbeiter an der Wochenschrift „The Gentleman’s Magazine“ und zwischen 1750–52 gab er „The Rambler,“ 1753–54 „The Adventurer“ heraus. Bekannt ist er auch für die 1765 erschienene Ausgabe der Werke von William Shakespeare in 8 Bänden. Z. 45 Popens Grotte] Alexander Pope, 1688–1744, englischer Dichter: „Essay on Criticism“ (1711), „The Dunciad“ (1728) und „Essay on Man“ (1733). Vgl. Bd. IV, Anm. 1005, zu Z. 57. Pope hatte 1719 eine Villa in Twickenham unweit London gemietet. Auf der anderen Seite der Straße seinem Haus gegenüber ließ er einen Garten anlegen und um diesen Garten leichter zu erreichen, hat er vom Keller der Villa aus einen Tunnel unter der Straße bauen lassen. Er beschreibt diese „Grotte“ 1725 in einem Brief an einen Freund: I have put the last hand to my works … happily finishing the subterraneous Way and Grotto: I then found a spring of the clearest water, which falls in a perpetual Rill, that echoes thru’ the Cavern day and night. … When you shut the Doors of this Grotto, it becomes on the instant, from a luminous Room, a Camera Obscura, on the walls of which all the objects of the River, Hills, Woods, and Boats, are forming a moving Picture …“ Popes Grotte, die als Vollendung seiner Idee von Kunst und Nachahmung der Natur gilt, wurde von vielen Persönlichkeiten der damaligen Zeit besucht, darunter Samuel Johnson und Lady Wortley Montague (vgl. hierzu Bd. IV, Anm. 857, zu Z. 16). Z. 48 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert, Oberpostkommissar in Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). 1280. An Polycarp Lebrecht Lechla.
14. Oktober 1763.
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden, Mscr. Dresd. Aut. 774, 4. 2 Seiten beschrieben. Erläuterungen: Über Polycarp Lebrecht Lechla vgl. Anm. 1264, zu Z. 3. Z. 2 Gersd o rf f ] Carl August von Gersdorff, 1705–1787, Staatssekretär und Kriegsminister am Dresdner Hof. Er hatte die Vormundschaft für Adolf Traugott v. Gersdorff (s. u. zu Z. 8).
Nr. 1281 30. Dezember 1763 Z. 6 Z. 9 Z. 16 Z. 24 Z. 25
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L ö s e r i s c h e ] Vermutlich meint Gellert die Hauslehrerstelle für den jungen Carl August v. Löser, geb. 1748. Er wurde am 22. Mai 1765 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Sohn] Adolf Traugott v. Gersdorff. Vgl. Bd. III, Anm. 707, zu Z. 6/7. H ü b l e r n ] Daniel Gotthold Josef Hübler. Vgl. Bd. II, Anm. 296, zu Z. 71. Hübler war seit 1761 Hofmeister bei der Familie v. Gersdorff. Vater] Polycarp Lechla. Vgl. Bd. III, Anm. 553, zu Z. 4 (Lechla). Mutter] Christiana Juliana Lechla, geb. Klinghardt. Vgl. Anm. 1231, zu Z. 15.
1281. An Caroline Juliane Helene Kirchhof.
30. Dezember 1763.
Überlieferung: H: Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Handschriftenlesesaal. Aus den Familienpapieren der Caroline Lucius. Erläuterungen: Über Caroline Juliane Helene Kirchhof vgl. Bd. III, Anm. 795, zu Z. 39/40. Z. 4 Correspondentin] Christiane Caroline Lucius. Vgl. Bd. III, Anm. 592, Erläuterungen. Z. 9 Buch] „Erinnerungen an ein Junges Frauenzimmer, für alle Auftritte des Lebens. Aus dem Englischen des Herrn Wethenhall Wilkes“. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich, 1763. Das Exemplar, das Gellert an das Fräulein Kirchhof geschickt hat, trägt folgende Dedikation: Seiner guten Correspondentinn, der Mademoiselle Ki rchhofinn in Cotbus, schicket dieses nützliche Buch Christian Fürchtegott Gellert. Leipzig den 30 Decbr. 1763. Vgl. hierzu Bd. III, Brief 834, zu Z. 4 und 6. Gellert schickte gleichzeitig ein Exemplar dieses Buches auch an das Fräulein Lucius. Vgl. Brief 843 im 3. Bd. der vorliegenden Ausgabe, S. 363. Z. 11 Mutter] In ihrem Brief an Gellert erwähnt Fräulein Lucius, dass das Fräulein Kirchhof eine vaterlose Waisin sei (vgl. Bd. IV, Brief 843, Z. 31). Näheres über die Mutter der Kirchhofin konnte nicht ermittelt werden. 1282. An Johann Ludwig Harscher
12. April 1764.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 1 Seite beschrieben. Teil eines Siegels erhalten. Adresse: A Monsieur Monsieur de Harscher, à P. ami Heidelberg. Auf dem Umschlag steht, vermutlich von Harscher geschrieben: 1764/12 April No. 295. Leipzig Professor Gellert empfangen d. 26 May 1764. Oben links auf der ersten Seite befindet sich der Stempel v. Radowitz. Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 2 G o l d a c k e r ] Friedrich Wilhelm Albert v. Goldacker wurde am 13. Okt. 1760 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 4 E b e r te n ] Johann Jacob Ebert. Vgl. Anm. 1212, zu Z. 4. 1760 hat Ebert seinen Magister in Mathematik und Philosophie erhalten. Z. 6 M o l t k e ] Joachim Gottsche von Moltke. Vgl. Bd. III, Anm. 797, Erläuterungen. Z. 8 Frau] Anna Catharina Harscher, geb. Gruber. Vgl. Bd. II, Anm. 451, zu Z. 14. Z. 8 Kindern] Damals hatte Harscher drei Kinder: Eleonora Elisabetta, geb. 1758, Christian, geb. 1760 und Jacob, geb. 1762. (Vgl. Ev. Kirchenbuch, Heidelberg, Geburtsbuch, Bd. 52.)
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Nr. 1283
8. Oktober 1765
1283. An Johann Ludwig Harscher.
8. Oktober 1765.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlun v. Radowitz). 3 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite befindet sich der Stempel v. Radowitz, darunter von fremder Hand die Nummer 8, darunter der Stempel Staatsbibliothek Berlin. Auf der Rückseite der 3. Seite steht von fremder Hand 1765/8 Octobr. Leipzig Gellert. Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 2 Wund] Carl Casimir Wund, 1744–1784, studierte ab 1764 in Jena Jura und ging anschließend 1766 nach Göttingen. 1771 wurde er außerordentlicher Professor der Weltweisheit und Kirchengeschichte an der Universität Heidelberg und Mitglied des reformierten Kirchenrats. Er hielt außer Vorlesungen über Rhetorik und Kirchengeschichte auch Vorträge über Philosophie und protestantisches Kirchenrecht. (Vgl. ADB, Bd. 55, S. 129–130.) Z. 2 Briefe] Dieser Brief Harschers an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 6 Freundes] Friedrich Ludwig Wund(t), gest. 1767, kurfürstlicher Regierungsrat und Direktor des reformierten Kirchenrats und Ehegerichts in Heidelberg. (Vgl. A. Oechelhäuser, Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg. In: Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden, Bd. VIII, 2, S. 165ff.) Z. 15 Kindern] Damals hatte Harscher 4 Kinder: Eleonora Elisabetta, geb. 1758, Christian, geb. 1760, Jacob, geb. 1762 und Anna Catharina, geb. am 16. Sept. 1764. (Vgl. Ev.Kirchenbuch, Heidelberg, Geburtsbuch, Bd. 52.) Z. 16 „Ein tugendsam] Bibelzitat, Das Buch Jesus Sirach, 26: 3. Z. 18 Ein häuslich] Bibelzitat, Das Buch Jesus Sirach, 26: 2. Z. 26 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder) Z. 27 Moltke] Joachim Gottsche v. Moltke. Vgl. Bd. III, Anm. 797, Erläuterungen. Z. 27/28 Vorlesung] „Von der Beschaffenheit, dem Umfange und dem Nutzen der Moral“. Gellert las diese Vorlesung am 29. April 1765 dem Kurfürsten Friedrich August III. von Sachsen in der Universitätsbibliothek in Leipzig vor. (Vgl hierzu Bd. 6 der Gesammelten Schriften, S. 13–23 und die dazu gehörigen Anmerkungen auf S. 315.) Z. 29 Churfürsten] Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen. Vgl. Bd. III, Anm. 612, zu Z. 1. Z. 33 Beichtvater] Franz Herz, S. J., war 1764–1800 Beichtvater des Kurfürsten Friedrich August III. 1284. An Johann Ludwig Harscher.
2. Mai 1766.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 2 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben in der linken Ecke befindet sich der Stempel v. Radowitz, darunter die Nummer 10 von fremder Hand. Teil eines Siegels erhalten. Auf der Rückseite des Briefes steht von fremder Hand 1766/2. May. Leipzig. Gellert. Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 11/12 Herren Gogel] Gemeint sind Johann Noe Gogel d. Ä. und Johann Noe Gogel d. J., 1715–1781, Weinhändler in Frankfurt am Main. Johann Noe Gogel d. J. baute die väterliche Handlung mit Rheinweinen zu einer der führenden in Deutschland aus. Als Kunstsammler besaß er eine große Gemäldegalerie und Bibliothek sowie auch eine Sammlung astronomischer und physikalischer Geräte. (Vgl. Frankfurter Biographie, hrsg. von Wolfgang Klötzer, 1. Bd., hrsg von S. Hock und R. Frost, S. 268–269. Z. 16 Tubus] = Fernrohr. Z. 17 Hofmann] Samuel Gottlieb Hofmann, 1727–1801, Universitäts-Optiker in Leipzig. Er war bekannt wegen seiner Fernrohre und Vergrößerungsgläser. Z. 20 Gattinn] Anna Catharina Harscher, geb. Gruber. Vgl. Bd. II, Anm. 451, zu Z. 14. Z. 20 Tochter] Eleonora Elisabetta Harscher, geb. 1758. Harscher hatte auch eine kleine Tochter, Anna Catharina, geb. am 16. Sept. 1764. Z. 21 Sohn] Christian Harscher, geb. 1760.
Nr. 1285 1285. An einen Ungenannten.
17. Juni 1766
485
17. Juni 1766.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung Meusebach). 2 Seiten beschrieben. Teil eines Siegels erhalten. Auf der ersten Seite oben links befindet sich der Stempel Meusebach. Auf der ersten Seite zwischen der Anrede und dem Brieftext befindet sich der Stempel der Kgl. Bibliothek Berlin. Auf der 2. Seite unten vor der Unterschrift befindet sich der Stempel Bibl. Reg. Berol. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 3 Mylius] Nicht ermittelt. 1286. An Johann Ludwig Harscher.
3. September 1766.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben links befindet sich der Stempel v. Radowitz, darunter die Nummer 10 von fremder Hand geschrieben. Auf der 4. Seite unten steht von Harscher geschrieben: 1766/den 3 9br. Herr Professor Gellert. Beantwort. d. 21 9br. Auf der Rückseite der ersten Seite steht von fremder Hand 1766/3 9br. Leipzig. Hrn. Gellert Professor. Zu diesem Brief befindet sich eine Kopie des sogenannten Husarenbriefs vom 5. Dez. 1758 (Brief 440 im 2. Band der vorliegenden Ausgabe, S. 193–195.) Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 5 H ö p n e r ] Friedrich Gottlieb Höppner. Vgl. Bd. IV, Anm. 970, zu Z. 4. Er wurde am 14. August 1737 in Hainichen geboren, war also schon 29 Jahre alt, nicht 22, wie Gellert hier berichtet. Er starb am 13. März 1809. (Vgl. Taufbuch des Pfarramtes, Hainichen, Taufregister 1737, Nr. 55 und 1809, Nr. 28.) Schon Ende 1765 und während des Jahres 1766 hat Gellert versucht, Spenden für Höppners Studium in Leipzig von Bekannten zu bekommen. Vgl. hierzu Brief 970, 1017, 1029 und 1034 im 4. Bd. der vorliegenden Ausgabe. Z. 8 Donat] Aelius Donatus, Grammatiker und Rhetoriklehrer um 355 v. Chr., war Lehrer des heiligen Hieronymus. Seine Traktaten, die eine vollständige lateinische Grammatik bilden, wurden zusammen einfach als Donaten bezeichnet. Z. 9 Vaters] August Höpner, Tuchmacher in Hainichen. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 23 Gönner] Gellert hat ähnliche Bitten an Friedrich Eberhard v. Rochow getragen. Vgl. Brief 1017 im 4. Band. Z. 33 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder) Z. 36 Gattinn] Anna Catharina Harscher, geb. Gruber. Vgl. Bd. II, Anm. 451, zu Z. 14. Z. 36 Kinder] Harschers Kinder hießen: Eleonora Elisabetta, geb. 1758, Christian, geb. 1760, Jacob, geb. 1762 und Anna Catharina, geb. 1764. Z. 43 Reliqvien] Mosers „Reliquien“ erschien 1766. Eine zweite verbesserte Auflage kam ein Jahr später heraus. Beide Ausgaben wurden in Frankfurt am Main imVerlag Johann Christian Gebhard gedruckt. Die Stelle, die Gellert hier bespricht, befindet sich auf Seite 309–310 (2. Aufl.) unter der Rubrik „Schöner Geist“ und lautet: Die Großen belügen Sich unter einander, ihre Ministers, Lieblinge und Unterthanen; die ganze Welt, wann es möglich wäre, das ganze Jahr hindurch so unzählbar; ist es dann dem lieben Gellert so sehr hoch aufzurechnen, wann er, durch die Eitelkeit eines Auctors und schönen Geists verleitet, in dem Brief an die Fräulein zu Wölcke, darinn er ihr den Besuch des Lieutenants von den Malachowskyschen Husaren beschriebe, auch ein wenig in die Dichter-Dinte getunckt, wann er auch ein bisgen gelogen hat. Es waren ja keine Gottskowokysche Wechsel-Briefe. Diese Stelle befindet sich nicht in der vierten Auflage aus dem Jahr 1767. Z. 43 Moser] Friedrich Carl Freiherr von Moser, 1723–1798, lebte nach dem Jurastudium in Jena, 1751–1767 in Frankfurt am Main, wo er Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel beim Oberrheinischen Kreis vertrat. In Frankfurt schrieb Moser mehrere Werke u.a.
486
Z. 45
Z. 52 Z. 63
Nr. 1287
8. Oktober 1766
folgende zeitkritische Schriften „Der Herr und der Diener, geschildert mit patriotischer Freiheit“ (1759), „Der Hof in Fabeln“ (1761), „Von dem deutschen Nationalgeist“ (1765), „Reliquien“ (1766), und „Patriotische Briefe“ (1767). Er verfasste auch religiöse Werke u.a. „Geistliche Gedichte“ (1763). 1767 siedelte er nach Wien über, wo er Reichshofrat wurde und 1769 den Titel eines Freiherrn erhielt. 1770 wurde er Verwalter der Grafschaft Falkenstein (Pfalz) und 1772–1782 Minister und Präsident der Landeskollegien in Hessen-Darmstadt. Privatbriefs] Gemeint ist Gellerts Brief an Johanna Erdmuth von Schönfeld vom 5. Dez. 1758, der sogenannte Husarenbrief. (Brief 440 im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe, S. 193–195). Eine Abschrift dieses Husarenbriefes wurde diesem an Harscher gerichteten Brief angehängt. Fräulein] Johanna Erdmuth von Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 437, Erläuterungen. Geständniß] Im 123. Stück der Hamburgischen Correspondenten vom 3. August 1756 hat Gellert seinen Unwillen über die Veröffentlichung seines Schreibens an das Fräulein von Schönfeld (Husarenbrief) geäußert. Der vollständige Text aus der „Staats- und Gelehrte(n) Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten“ steht im 2. Band der vorliegenden Ausgabe auf S. 338.
1287. An Johanna Wilhelmina Biehle.
8. Oktober 1766.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 96 oben in der rechten Ecke von fremder Hand. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 5 Burschers Predigten] Johann Friedrich Burscher (vgl. Anm. 1117, zu Z. 4) hatte seine Predigten in mehreren Ausgaben veröffentlicht. Gellert bezieht sich wahrscheinlich auf die „Predigten, welche in der Universität-Kirche zu Leipzig im Jahre 1764, 1765 und 1766 gehalten wurden“. Leipzig: Saalbach, 1766. Z. 6 Fritze] Christian Friedrich Biehle, Gellerts Neffe, Buchbinder in Hainichen. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. Z. 8 Crusius] Christian August Crusius, Professor für Theologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 187, zu Z. 21. Z. 9 Höppner] Friedrich Gottlieb Höppner. Vgl. Bd. IV, Anm. 970, zu Z. 4 und Anm. 1287, Z. 1–7. 1288. An Johann Ludwig Harscher.
20. Oktober 1766.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 2 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite linker Hand befindet sich der Stempel v. Radowitz. Auf der Rückseite des Briefes steht von fremder Hand 1766/20. 8br Leipzig. Gellert Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 2 Höpner] Friedrich Gottlieb Höppner. Vgl. Bd. IV, Anm. 970, zu Z. 4. Z. 10 Brief] Gemeint ist Gellerts Schreiben vom 3. Sept. 1766 (Brief 1286). Z. 13/14 Religvien] Die „Reliquien“ von Friedrich Carl v. Moser kamen 1766 heraus. Die Kritik an Gellerts Autoreneitelkeit befindet sich auf Seite 309–310. Vgl. Anm. 1286, zu Z. 43. Z. 16 Moser] Friedrich Carl v. Moser. Vgl. Anm. 1286, zu Z. 43 (Moser). 1289. An Johann Ludwig Harscher.
20. November 1766.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 3 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite in der linken Ecke befindet sich der Stempel v. Radowitz, darunter die Nummer 13 von fremder Hand geschrieben.
Nr. 1290
25. November 1766
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Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 3 Moser] Friedrich Carl v. Moser. Vgl. Anm. 1286, zu Z. 43. Z. 15 Breitschneider] Heinrich Gottfried von Bretschneider, 1739–1810, wuchs in Gera auf, diente bei den sächsischen Dragonern und quittierte mit dem Rang eines Rittmeisters. 1766/67 wurde er Landeshauptmann und 1769 Major in Idstein in Nassau-Usingischen. Wegen seiner guten Welt- und Menschenkenntnisse war er für Verhandlungen und geheime Geschäfte für verschiedene europäische Regierungen besonders geeignet. Er war auch als Schriftsteller sehr aktiv. Die Mehrheit seiner meist satirischen und dramatischen Schriften erschienen jedoch anonym. (Vgl. ADB, 3. Bd., S. 318f.) Z. 15 Idstein] Die frühere Residenzstadt Idstein fiel 1728 an Nassau-Usingen und wurde 1806 mit Nassau-Weilburg zum Herzogtum Nassau vereint. Z. 21 Höpner] Friedrich Gottlieb Höppner. Vgl. Bd. IV, Anm. 970, zu Z. 4 und Brief. 1286, Z. 4–32. Z. 24 Wieler] Johann Christopher Wieler. Vgl. Bd. IV, Anm. 962, zu Z. 3. In seinem Brief an Albrecht v. Haller, der biografische Informationen enthält, beschreibt Wieler, wie er einige Wochen mit Gellert zusammen über sein Schicksal redete. Wieler beschreibt Gellerts Meinung auf der 10. Seite dieses Briefes wie folgt: Wenn an mir noch etwas sonderliches ist, so ist es wie Gellert auch mit recht zuerst angemerkt hat, so ist es dieses daß ich mein Elend noch so deutlich beschreiben u. wie sich dieser fromme Gelehrte ausdrückt, dem Jeremiae in seinen Klageliedern im 3ten Capitel vom 1ten bis 20 Vers u. vom 40ten bis 42 Vers (ähnlich). Das 3. Kapitel der Klagelieder beginnt mit den Worten „Ich bin der Mann, der Elend erfahren hat unter der Ruthe seines Grimms“. Die Verse 40–41 lauten: „Lasset uns forschen und untersuchen unsere Wege, und uns zum Herrn bekehren“. „Lasset uns unser Herz sammt den Händen aufheben zu Gott im Himmel“. Z. 25 Cramers] Johann Andreas Cramer, Oberhofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Z. 25/26 St. Croix] In dem Schreiben vom 21. Juni 1768 aus Kopenhagen an Albrecht v. Haller beschreibt Wieler, wie er 1766 nach einer drei-monatlichen Reise nach Westindien, um dort als Schiffschirurg zu arbeiten, wieder nach Europa zurück kehrte, um Hilfe gegen seine Depression zu suchen. Es war seine Absicht nach einer Heilung, wieder nach Westindien zu reisen. 1290. An Johann Ludwig Harscher.
25. November 1766.
Überlieferung: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 2 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite links befindet sich der Stempel v. Radowitz, darunter die Nummer 12 von fremder Hand geschrieben. Auf der 2. Seite oben rechts steht wohl von Harscher geschrieben 1766/25 9br. Leipzig. Gellert Erläuterungen: Über Johann Ludwig Harscher vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. Z. 3 Wielern] Johann C. Wieler. Vgl. Bd. IV, Anm. 962, zu Z. 3. Z. 3 Gemüthszustande] Wieler beschreibt selbst seine Unruhe in seinem Brief an Haller wie folgt: Meine Gedanken schwärmten oft in Düsternis nun in Trägheit, Unmut, Wut pp. u. verhinderten mich daß ich alles Wiederstandes ungeachtet, nicht einmal bloße Wörte die ich vor mir hatte, denken konnten. Mit einem Wort es war mir unmöglich, meine Aufmerksamkeit auf die nöthige Sache zu richten. Anfangs hatte ich etwas Geduld, ich fieng immer wieder von vorne an zu lesen. Endlich ermüdete ich u. warf, von einer recht teuflischen Bosheit u. Schwarze überwältiget, die Bücher an die Wände welches ich denn wechselsweise wiederholte, um gleichsam bald darauf jenes unsinnige Betragen zu wiederholen. Unter diesen Abwechslungen von einem Gemische von Wut, Furcht, Hofnung, Stolz, unnaturl. u. schwarzhafter Fühllosigkeit, Aergernis pp. brachte ich das schrecklichste nicht mit menschlichen Zungen und vielleicht kaum mit der Sprache des erhabensten Engels auszudrückende unglückliche Leben, eine geraume Zeit hin.
488
Nr. 1291
29. Dezember 1766
Z. 5 Z. 16
zween Briefe] Die hier erwähnten Briefe konnten nicht ermittelt werden. Joung] Edward Youngs „The Complaint, or, Night Thoughts on Life, Death and Immortality“ wurde 1751 von Johann Arnold Ebert (vgl. Bd. I, Anm. 10, Erläuterungen) ins Deutsche übersetzt. Über die Entdeckung von Joungs „Nachtgedanken“, die passierte, als Wieler auf dem Schiff nach Westindien war, schreibt Wieler in seinem Brief an Haller: Endlich sah ich einmal des Morgens ein zerrissenes Buch. Dieß waren Joungs Nachtgedanken u. zugleich daß allerste Buch welches ich in meinem ganzen Leben welches doch schon 26 Jahr gewähret hatte von Geschmack gesehen u. gelesen habe … ich nahm es … u. las u. in einem Augenblick wurde meine Seele von dem lebhaftesten Gefühl wie von einer Flamme durchdrungen. Eine unaussprechliche Verwandlung. Z. 16 Lieder] „Geistlicher Oden und Lieder von C. F. Gellert“, Leipzig, 1757. Z. 21 Wa g n e r ] Andreas Wagner, Geh. Kammer-und Bergrat in Dresden. In seinem Brief an Albrecht v. Haller vom 21. Juni 1768 beschreibt Wieler seinen Aufenthalt in Leipzig und seinen Kontakt mit Wagner wie folgt: Nach ein paar Wochen Aufenthalt in Leipzig reisete ich eben so elende weg, gieng, weil ich wenig Geld mehr hatte u. aus Stolz nicht mehr nach meiner genommenen Abrede nach Westindien … retournieren wollte, blindlings nach Amsterdam, um mich, ich weis nicht welchem Schicksal zu überlassen. Unterdessen kriegt ein ansehnlicher am Dresd. Hofe vermuthlich durch Prof. Gellert einen Bogen von meinem geschriebenen Auszuge meines elenden Lebens zu lesen u. dieser veranstaltet daß ich seiner Gedanken über mich in einem Blatt zu lesen erhalte. Niemals hat ein Mann an einen ganz Frembden mit mehr Rührung, Mittleid u. Ernst ihn wie einen Bruder zu lieben, zu retten u. glücklich zu machen, geschrieben, als eben dieser in seinem ersten Blatt datirt an dHr. Pr. Gellert welcher es mir aus Menschenliebe u. Freundschaft mit weggeschnittenen Nahmen übersandte. Der Innhalt deßelben zeigt daß dieser himmlische Mann in jüngern Jahren einen Teil fürchterlicher Schreckniße zu überwinden gehabt haben muß. – Dies ergiebt sein Brief auch vollkommen denn die Mittel welche er angewendet hat u. hat anwenden können erfordern ganz gewis einen minder umnebelten Verstand u. keine so ausschweifende Einbildungskraft wie die meinige. Dieser, mir bis diesen Augenblick noch unbekannte Wohlthäter, welcher seinen Nahmen vermuthl. aus politischen Ursachen vor mir verbirgt … hat den Hrn. Gellert dringend gebeten mich nach einer Reise nach Copenhagen zu persuadiren u. wenn es möglich wäre der Fürsorge des Hofpredigers Hr. Cramers zu empfehlen. Dies ist auch geschehen u. ich bin fast 2 Jahre hier … (Vgl. J. C. Wielers Schreiben vom 21. Juni 1768 an Albrecht von Haller in der Bürgerbibliothek Bern, S. 4.) Z. 24 Cramern] Johann Andreas Cramer, Oberhofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Z. 24/25 Crusiussen] Christian August Crusius, Professor der Theologie an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 187, zu Z. 21. Z. 27 Möser] Friedrich Carl von Moser. Vgl. Anm. 1286, zu Z. 43 (Moser). Z. 29 Stelle] Mosers Kritik des Briefes an Johanna Erdmuth von Dieskau hat Moser in weiteren Auflagen seiner „Reliqvien“ tatsächlich weggelassen. 1291. An Johanna Wilhelmina Biehle
29. Dezember 1766.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 99 oben rechts von fremder Hand geschrieben. Bei A. Th. Leuchte (Aufgefundene Familienbriefe, Nr. 63) steht der erste Satz am Anfang des Briefes vom 11. Dez. 1765, der eigentlich der Brief Gellerts vom 12. Sept. 1766 ist. Der zweite Teil dieses Schreibens vom 29. Dez. 1766 (Z. 5 Damit bis Z. 10 1766) ließ Leuchte wegfallen. Vgl. hierzu Bd. IV, Brief 970, S. 140. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 9 Fritzen] Christian Friedrich Biehle. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen.
Nr. 1292 13. Dezember 1753
489
Wiederaufgefundene Briefe 1292. An Philipp Erasmus Reich.
13. Dezember 1753.
Überlieferung: H: Stadtgeschichtliches Museum, Leipzig. 1 Seite (6 Zeilen) beschrieben. Wie im 1. Band der vorliegenden Ausgabe erwähnt wird, wurde der kurze Brief 1963 versteigert. Als Beschreibung des Briefes steht im Katalog der Firma Karl und Faber, Auktion 83: 6 Zeilen. Siegelspur. An den Verleger Reich. Diese Beschreibung entspricht sowohl der Länge des hier wiedergegebenen Schreibens als auch dem Adressanten. Erläuterungen: Über Philipp Erasmus Reich vgl. Bd. I, Anm. 47, Erläuterungen. Z. 4 Werke] Wie aus Gellerts Schreiben an Reich vom 23. März 1754 hervorgeht, arbeitete Gellert damals an der Übersetzung von Richardsons „Sir Charles Grandison“ mit (vgl. Bd. I, Brief 151, S. 175 und die dazu gehörigen Anmerkungen). 1293. An Johanna Wilhelmina Biehle.
1. Juli 1754.
Überlieferung: H: Freies Deutsche Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum Hs-24475. 1 Seite beschrieben. Siegelspur. Oben in der Mitte des Blattes steht von fremder Hand die Nummer 3, daneben auch von fremder Hand die Nummer 6. D: A. Th. Leuchte, C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe mit einem Anhange, S. 17, unvollständig – es fehlen die Zeilen 1–4. Zwei Stellen wurden (vermutlich von Leuchte) in Klammern gesetzt, Z. 9 das Lied bis Z.10 finde. und Z. 11 An bis Z. 12 mag, als Zeichen, dass sie beim Druck wegfallen sollten. Der von Leuchte edierte Brief befindet sich in der vorliegenden Ausgabe im 1. Band, Nr. 170, S. 199. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 2 Fritzen] Christian Friedrich Biehle, Buchbinder in Hainichen. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. Z. 9 Lied] Nicht ermittelt. Z. 9 Mittelsten] Christlieb Ehregott Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 10 Z. 11 Mama] Johanna Salome Gellert, geb. Schütz. Vgl. Bd. I, Anm. 14, zu Z. 5. Z. 12 Bruder] Christlieb Ehregott Gellert. (s.o. zu Z. 9, Mittelsten). Z. 12/13 Geburtstag] Gellert wurde am 4. Juli 1715 geboren. 1294. An Carl Wilhelm Christian von Craussen.
30. Dezember 1754
Überlieferung: H: Im Privatbesitz. 2 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite befindet sich in der rechten Ecke die Nummer 9, daneben die Nummer 60 beide von fremder Hand geschrieben. D: J. J. Ebert, Wittenbergisches Magazin für die Liebhaber der philosophischen und schönen Wissenschaften, 1(1781), S. 49–51. Der Brief steht im ersten Band der vorliegenden Ausgabe, Nr. 190, S. 216–217. Lesarten: Änderungen zwischen dem Original- und dem gedruckten Brief sind folgende: Z. 5 errinnern = erinnern, Z. 21 kommen = gekommen, Z. 30 mir = nur Erläuterungen: Über Carl Wilhelm Christian von Craussen vgl. Bd. I, Anm. 73, Erläuterungen. Erläuterungen zu den im Brief erwähnten Namen und Titeln sind im 1. Band der vorliegenden Ausgabe unter Anmerkungen 190 zu finden.
490
Nr. 1295
28. April 1756
1295. An eine Ungenannte.
28. April 1756.
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek „Bibliotheca Albertina“. 4 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite steht von fremder Hand No: 9. Eine Inhaltsangabe dieses Schreibens aus dem Auktionskatalog der Firma Stargardt befindet sich im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe, S. 45. Erläuterungen: Die Identität dieser Frau, an die auch die Briefe 267 (4. Febr. 1756) und 273 (20. Febr. 1756) gerichtet sind, geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 5 Dienste] Im Februar hatte Gellert versucht, einen Hofmeister für den Sohn dieser Ungenannten zu finden. Vgl. Brief 273 im 2. Bd. Z. 15 Wa lther] Johann Georg Walther, 1708–15. Okt. 1761, Pädagoge, Rhetoriker und Ethnologe, studierte in Leipzig und wurde 1742 Rektor der Schule in Torgau. 1744 wurde er Gymnasialprofessor für Geschichte und Latein am Gymnasium in Weißenfels und Rektor dieser Schule. 1748 wurde er ao. Professor für Natur- und Völkerrechte und 1750 Professor für Ethik und Politik an der Universität Wittenberg. (Vgl. Meusel, Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, 14. Bd., S. 397.) Z. 16 Triller] Daniel Wilhelm Triller. Arzt und Professor der Medizin an der Universität Wittenberg. Vgl. Bd. I, Anm. 21, zu Z. 39 (Trillern). Z. 27 S a a len ] Justus Heinrich Saal, 1722–1794, studierte in Jena und wurde nach dem Studium Hofmeister verschiedener junger Herren. Er wurde 1756 Akzisenkommissar in Leipzig. Saal war für seine Übersetzungen aus dem Französischen bekannt. Zwischen 1756–1769 übersetzte er Creviers „Histoire des empereurs romains depuis Auguste jusqu’à Constantin“. in 12 Bänden. Vgl. hierzu Bd. I, Anm. 86, zu Z. 16.
1296. An Louis Ésaïe Pajon de Moncets.
9. Dezember 1756.
Erläuterungen: H: Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagiellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung Parthey). 2 Seiten beschrieben. Oben links auf der ersten Seite steht von fremder Hand: Pour Mr. Pajon, darunter, gestempelt, der Name Parthey. Unten auf der ersten Seite linker Hand steht von fremder Hand Gellert. Der Brief trägt in der vorliegenden Ausgabe das Datum 9. Oktober 1756 nach dem gedruckten Text in der Deutsche(n) Rundschau (N. F., Nr. 2, S. 246). Vgl. Bd. 3, Brief 303, S. 65–66. Erläuterungen: Die Anmerkungen zu diesem Brief stehen im 2. Band der vorliegenden Ausgabe auf S. 345 zu Brief 303.
1297. An Johanna Wilhelmina Biehle.
6. Februar 1757.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Teil eines Siegels erhalten. Oben in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 9. Der Brief erweist editorische Änderungen. Z. 5 das bis gelesen wurde in Klammern gesetzt. Z. 14 1 rhlr bis Z. 15 Friedrichen wurde in Klammern gesetzt, desgleichen Z.16 u. auch bis Z. 17 4 rhlr. Z. 17 Lebt bis Z. 20 1757 wurde auch in Klammern gesetzt als Zeichen, dass sie beim Druck wegfallen sollten. Unten hat Leuchte folgende biografische Skizze von Professor Glöckner geschrieben: Hieronymus Georg Glöckner, zu Freyberg im J. 1715 gebohren, also mit Gellert im gleichen Alter wie er sagt. Er kam zeitig auf das Freyberger Gymnasium u. ging wohlvorbereitet in seinem 20. Jahr 1735 auf die Universität Leipzig. 1739 war er Hauslehrer beym Superintendent Strenius in Delitsch, kam 1742 wieder nach Leipzig, war Lehrer u. Führer des nachmaligen Geheimen Rath Andr. v. Wagner, welcher 1805 zu Dresden verstarb, nachher erster Lehrer des nachmaligen berühmten Theologen Abr. W. Tellers, welcher als Probst zu Berlin 1804 starb. Seit 1745 habilitirte er sich u. laß mit allgemeinem Beyfall über die Griechischen u. Römischen Autoren, starb aber schon d. 5. Febr 1757 im 42sten Jahre. Anm. d. V.
Nr. 1298
22. Januar 1758
491
Die gedruckte Version des Briefes befindet sich im 2. Band der vorliegenden Ausgabe als Nr. 329 auf S. 90. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen.Vgl. hierzu die Anmerkungen im 2. Band der vorliegenden Ausgabe, Nr. 329, S. 359. 1298. An Johanna Wilhelmina Biehle.
22. Januar 1758.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 2 Seiten beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 13 oben auf der ersten Seite in der rechten Ecke und erweist editorische Änderungen, vermutlich vom Herausgeber der aufgefundenen Familienbriefe, August Theodor Leuchte. Z. 4 Vielleicht bis Z. 6 Biere steht in Klammern, sowohl der letzte Satz, Z. 6 ein junger bis Z. 7 Jahren, und. Z. 20–21 den Hrn Bürgermeister u. fehlt im gedruckten Text. Z. 21 u. ergebenst fehlt im gedruckten Text. Die gedruckte Version des Briefes befindet sich im 2. Band der vorliegenden Ausgabe, Brief 390, S. 147. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Vgl. hierzu die Anmerkungen im 2. Band der vorliegenden Ausgabe, Nr. 390, S. 391. Z. 21 Bürgermeister] Friedrich Gottlob Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 33. 1299. An Johanna Wilhelmina Biehle.
22. Januar 1759.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 2 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite steht von fremder Hand die Nummer 22. Der Brief wurde von A. Th. Leuchte, „C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe“ (S. 51–52), veröffentlicht unter dem falschen Datum (22. Juli 1758). Dem Inhalt nach wurde der Brief am 22. Januar 1759 geschrieben. Der gedruckte Text erweist einige Änderungen: Z. 3 armen] = guten, Z. 5/6 Stadtschreibers] = St., Z. 8 ihrer] = Ihrer, Z. 9 Ich bis Z. 11 Fritzen fehlt im gedruckten Text. Z. 11 Gabriels] = G., Z. 12 Welkau] = Welke, Z. 13 Vorbitte] = Fürbitte, Z. 15 Gabrielen] = G., Z 18 Vorbitte] = Fürbitte, Z. 18 Lebt bis Z. 19 mir steht am Ende des Textes, Z. 22 Meine bis Z. 23 ist. steht in Klammern. Die gedruckte Version des Briefes steht im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe als Brief 427 (S. 182–183). Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Da das richtige Datum des Briefes den 22. Januar 1759 ist, kann hier nur Gellerts Vetter Richard Christian Meese gemeint sein, der am 12. Januar 1759 gestorben ist. Z. 3 Vetter] Richard Christian Meese, 1727–12. Jan. 1759, Sohn des Gerichtsdirektors Friedrich Gottlieb Meese (vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 33) und Johanna Augusta Meese, geb. Gellert (vgl. Bd. I, Anm. 62a, zu Z. 21). Er hat ab 1744 die Universität Leipzig besucht und wurde nach dem Studium Stadtschreiber in Hainichen. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Z. 3 Bruder] Gabriel Christlieb Meese, damals Student an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 19. Z. 4 Vaters] Friedrich Gottlieb Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 33. 1300. An Friedrich Eberhard von Rochow.
6. April 1759.
Überlieferung: H: In Privatbesitz. 3 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite steht von fremder Hand N. 2. unten auf der ersten Seite in der Mitte steht von fremder Hand 3Th10., links davon auch von fremder Hand An v. Rochau. D: Textprobe im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe aus dem Stargardt Auktionskatalog Nr. 618, Brief 480, S. 242. Erläuterungen: Über Friedrich Eberhard von Rochow (Rochau) vgl. Bd. II, Anm. 453, Erläuterungen. Z. 3 Brief] Dieser Brief Rochows an Gellert konnte nicht ermittelt werden. Z. 18 Sohn] Friedrich Eberhard von Rochows Ehe blieb kinderlos. Z. 18 B o s e ] Friedrich Carl von Bose. Vgl. Bd. I, Anm. 225, zu Z. 31.
492
Nr. 1301
Z. 22
Gemahlinn] Christiane Louise v. Rochow, geb. v. Bose. Vgl. Bd. II, Anm. 337a, Erläuterungen. Sie wurde am 4. Jan. 1759 mit v. Rochow vemählt. (Vgl. E. Schäfer, Friedrich Eberhard v. Rochow. Ein Bild seines Lebens und Wirkens, S. 15.)
7. Juli 1759
1301. An Christian Carl Persch.
7. Juli 1759.
Überlieferung: H: In Privatbesitz. Der Auszug aus dem Katalog der Firma Gutekunst und Klipstein befindet sich im 2. Band der vorliegenden Ausgabe, Nr. 497, S. 261. Adresse: A Mr. Monsieur Persch, Candidat en Theologie, à Püchau Erläuterungen: Über Christian Carl Persch vgl. Bd. II, Anm. 430, Erläuterungen. Kandidat Persch wurde 1762 Frühprediger und Rektor in Suhl. Z. 2 Vitzthum] Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). Z. 2 S ch leg el] Johann August Schlegel, jüngerer Bruder von Johann Adolf Schlegel. Vgl. Bd. II, Anm. 86, zu Z. 22. Z. 3 Lomnitz] Gemeint ist Löbnitz, ein Dorf nördlich von Leipzig bei Delitzsch. Die Pfarrerstelle bekam Gellerts ehemaliger Hörer, Ernst August Buschmann (vgl. Bd. I, Anm. 189, zu Z. 73). 1301a. An Andreas Wagner.
19. September 1759.
Überlieferung: H: Kantonsbibliothek Vadiana, St. Gallen, Schweiz. Sign.: VadSlg NL 202: 70; 156f. 4 Seiten beschrieben. Auf der ersten Seite oben rechts steht von fremder Hand Gellert (Christian Fürchtegott. Professeur de philosophie poete et moraliste. N. 1715. M. 1769. In der Mitte dieser Seite steht von fremder Hand No. 9, daneben Störmenthal dann St. den durchgestrichen. Unten auf dieser Seite steht von fremder Hand die Nummer 44-1056. Auf der letzten Seite oben links steht von fremder Hand die Nummer 70. 156f. und am linken Rand auch von fremder Hand No. 11. Unten rechts steht von fremder Hand 177 darunter O.D. Der Brief erweist editorische Änderungen. Die Anrede Liebster Wagner fehlt im gedruckten Text. Der Name Wagner wurde im gedruckten Text durchgestrichen und durch zwei Kreuzchen ersetzt. Dieser Name wurde im Brief durchgehend durchgestrichen. Im gedruckten Text fehlt das Postskriptum und das Datum am Ende. Sonst ist der gedruckte Text im 2. Band der vorliegenden Ausgabe (Nr. 505, S. 265–266) eine treue Wiedergabe. Erläuterungen: Über Andreas Wagner vgl. Bd. 2, Anm. 281, zu Z. 8. Z. 72 Tilling] Johann Christian Tilling. Vgl. Bd. I, Anm. 124, zu Z. 5. Z. 73 Gräfinn] Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt. Vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). 1302. An Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt.
19. November 1759.
Überlieferung: H: Der Auszug aus dem Katalog der Dorotheum-Kunstsammlung aus dem Jahr 1970 befindet sich im 2. Band der vorliegenden Ausgabe, Nr. 518, S. 277. Erläuterungen: Antwort auf Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädts Schreiben vom 14. Nov. 1759 (Brief 512 im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe, S. 270–271). Über Erdmuthe Dorothea Magdalena Vitzthum von Eckstädt vgl. Bd. II, Anm. 427, zu Z. 9 (Vitzthum). Z. 2 Schlegeln] Johann Adolf Schlegel. Vgl. Bd. I, Anm. 2, zu Z. 25 (Bruder). In seinem Schreiben an Schlegel vom 16. Nov. (Brief 517 im 2. Bd.) hat Gellert die Möglichkeit einer Anstellung in Otterwisch für Johann August Schlegel erwähnt (vgl. Brief 517 im 2. Bd., Z. 25–44).
Nr. 1303 21. Dezember 1759
493
Z. 3 Z. 3
Sekretair] Friedrich Traugott Ferber. Vgl. Bd. 2, Anm. 517, zu Z. 44. Praesidenten] Hans Gotthelf von Globig, Oberkonsistorialpräsident in Dresden. Vgl. Bd. I, Anm. 232, zu Z. 20 (Bräutigam). Z. 4/5 Heyers] Gottlieb Leberecht Heyer, damals Prediger in Wölkau. Vgl. Bd. II, Anm. 304, zu Z. 29. Z. 10/11 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Die hier erwähnte Stelle befindet sich in Gellerts Brief vom 15. Nov. (Brief 514 im 2. Bd.) und lautet: Seyn Sie so gnädig, theuerste Frau Gräfin, und belohnen Sie den Bruder mit ein paar Zeilen, damit wir ihn eifrig genug erhalten, die leeren Stunden der jungen Herren auf eine angenehme und nützliche Art auszufüllen. (Z. 40–42) Z. 13 Söhne] Christoph Friedrich und Johann Hilmar Adolph von Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 437, zu Z. 22 (Herren Brüder). Z. 14 Buschmann] Ernst August Buschmann. Vgl. Bd. I, Anm. 189, zu Z. 73. Z. 18 Fräulein] Johanna Erdmuth von Schönfeld. Vgl. Bd. II, Anm. 437, Erläuterungen. Z. 25 Grafen] Johann Friedrich Vitzthum von Eckstädt. Vgl. Bd. II, Anm. 434, zu Z. 5. 1303. An Johanna Wilhelmina Biehle.
21. Dezember 1759.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Oben rechts steht von fremder Hand die Nummer 34 durchgestrichen, daneben die Nummer 37 auch durchgestrichen, aber direkt darunter noch einmal von fremder Hand geschrieben. Der Brief erweist editorische Änderungen: Z. 2 Euch, Euren und Euch wurden alle durch den Buchstaben D.(für Dich) ersetzt, Z. 4 Gott bis Bruder wurde in Klammern gesetzt, Z. 7 Eurer] oben drauf steht der Buchstabe D., Z. 8 Hier bis rhlr wurde in Klammern gesetzt. Z. 9 u. bis sorgt wurde in Klammern gesetzt. Im gedruckten Text von A. Th. Leuchte wurde der Satz Ich grüsse alle herzlich hinzugefügt. Dieser Brief steht im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe als Brief 531, S. 292. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Die kritischen Anmerkungen zu diesem Brief befinden sich im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe auf Seite 490–491. 1304. An Christian Friedrich Biehle.
22. März 1760.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Oben links steht von fremder Hand die Nummer 38 durchgestrichen. Oben rechts steht von fremder Hand die Nummer 43. Diese wurde durchgestrichen und unter der ersten Nummer noch einmal geschrieben. Der Brief erweist editorische Änderungen. Z. 1 Herr wurde in Klammern gesetzt. Z. 2 ihm] = Dir, Z. 2 er] = D., Z. 3 seiner] = D., Z. 10 Man hat bis Z. 16 Thaler wurde in Klammern gesetzt und mit einem senkrecht nach unten gezogenem Strich versehen. Z. 22 Ich bis Z. 24 wartet wurde durchgestrichen. Dieser Brief steht im 3. Band der vorliegenden Ausgabe (Nr. 558 auf S. 22) nach dem gedruckten Text von A. Th. Leuchte. Erläuterungen: Über Christian Friedrich Biehle, vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. Z. 11 A r n d s ] Johann Arndt, Superintendent des Fürstentums Lüneburg. Vgl. Bd. III, Anm. 736, zu Z. 11. Z. 11 wahrem Christenthume] „Des gottseligen und hocherleuchteten Lehrers, Hrn. Johann Arnds, weiland General-Superintendentens des Fürstenthums Lüneburg, Sechs Bücher vom Wahren Christenthume …“. Z. 11 Paradiesgärtlein] „Paradies-Gärtlein, voller Christlicher Tugenden, wie solche durch andächtige, lehrhafte und trostreiche Gebete, in die Seele zu pflantzen, samt beygefügten dreyfachem Register“. Halle: Gebauer, 1758. Die beiden Werke erschienen 1760 unter dem Titel „Johann Arnds Sechs Bücher vom Wahrem Christenthume: nebst desselben Paradisgärtlein“. (Halle: Johann Justinus Gebauer). Z. 14 Schneider] Nicht ermittelt. Z. 23 Bruder] Gemeint ist wohl Friedrich Gottlieb Meese (vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 33),
494
Nr. 1305
Z. 24
der mit Gellerts Schwester Johanna Augusta verheiratet und Vater des unten genannten Gabriel war. Gabrielen] Gabriel Christlieb Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 19.
7. Juli 1760
1305. An Johanna Wilhelmina Biehle.
7. Juli 1760.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Oben in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 40 durchgestrichen. Oben in der rechten Ecke steht von fremder Hand die Nummer 48. Dieser Brief wurde im 3. Band der vorliegenden Ausgabe nach dem Text von A. Th. Leuchte gedruckt. Bei Leuchte fehlt die Anrede Liebste Schwester. Z. 9 Herrn erscheint im Original abgekürzt als Hrn, und die Unterschrift G. erscheint im Original als Glrt. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Die Anmerkungen zu diesem Brief befinden sich im 3. Band der vorliegenden Ausgabe, Brief 582, S. 406. Z. 5 Friderische Hochzeit] Conrad Julius Friderici (1731–1797) und Dorothea Erdmuth Meese (1724–1791) haben am 3. Juli 1760 geheiratet. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) 1306. An Johanna Wilhelmina Biehle.
30. September 1760.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 2 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite rechter Hand steht von fremder Hand die Nummer 50. Auf der ersten Seite in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 42 durchgestrichen. Der Brief erweist editorische Änderungen: Z. 2 Gödicke] oben drauf steht der Buchstabe G. Z. 16 hat bis lassen wurde in Klammern gesetzt und darüber steht von fremder Hand hat geholfen. Z. 20 Braucht bis Z. 24 kann. steht in Klammern, desgleichen Z. 24 Des bis Z. 28 gehen. In dem von A. Th. Leuchte gedruckten Text wurden folgende Änderungen vorgenommen: Z. 5 wie] = woher, Z. 6. Zustand ohne] = Zustand, ohne Z. 7 seyn? Und] = seyn, und Z. 9 Übels] = Uebels Z. 10 fassen und] = fassen, und Z. 12 u.] = und Z. 13 u.]= und Z. 14 Gebete] = Gebet Z. 16 u.] = und Z. 17 Itzt] = Jetzt Z. 20 Braucht bis Z. 23 einmal fehlt, Z. 24 schliessen u.] = schließen und Z. 25 Behrmann] = B eh rma n n Z. 26 u.] = und, Z. 26 Welkau] = Welkau Z. 26 Vitzthum] = Vitzthum Z. 27 Gut] = Guth Z. 27 itzt] = jetzt Z. 29 Glrt.] = G. Z. 30 30sten Septbr.] = 30. Sept. Die gedruckte Version des Briefes steht im 3. Band der vorliegenden Ausgabe als Brief 589 auf S. 58–59. Erläuterungen: Über Johanna Wilhlemina Biehle vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Neue zum gedruckten Text gehörende Anmerkungen sind: Z. 12 Hülfe] Bibelzitat nach dem 85. Psalmen, 9. Vers: Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten. Z. 13 fröhlich seyn] Bibelzitat, Der Brief des Paulus an die Römer, 12: 12. Z. 16 Gott hat es] Bibelzitat nach dem 77. Psalm, 9. Vers. Gellert bezieht sich auf die Frage, „Ist’s denn ganz und gar aus mit seiner Güte …?“ Z. 20/21 Friderici] Conrad Julius Friderici, 1731–1797. Er war seit dem 3. Juli 1760 mit Dorothea Erdmuth Meese verheiratet, einer Tochter von Friedrich Gottlieb Meese und Johanna Augusta, geb. Gellert und somit mit Gellert verwandt. (Auskunft des GellertMuseums Hainichen.) Z. 22 Gabrielen] Gabriel Christlieb Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 19. 1307. An Johanna Wilhelmina Biehle.
21. Februar 1761.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 2 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite in der rechten Ecke steht von fremder Hand die Nummer 53. Der Brief erweist editorische Änderungen: Die Anrede Liebste Schwester fehlt. Z. 2 ungern] = ungerne Z. 3 oft itzt] = jetzt Z. 3 die besten] = besser; Z. 5 u.] = und Z. 8 ach Gott,] = ach! Z. 11/12 verdienen]
Nr. 1308
5. August 1762
495
= verschulden Z. 12 Laßt] = Lasset Z. 15 Warum bis 17 ist] steht in Klammern und fehlt im gedruckten Text. Z. 17 Wenn bis Z. 22 steht in Klammern, als Zeichen, dass diese Stelle im gedruckten Text wegfallen sollte. Z. 19 Aber, ach] = Aber ach! Z. 20 gern] = gerne Z. 21 Frühling,] Frühling! Z. 22 Mißtraun] = Mißtrauen Z. 22 künftigen Frühling] = künftigen Z. 23 u. wo weis] = und weis Z. 27 Und bis Fritze] fehlt. Z. 28 u. bin] fehlt. Z. 29 L. den 21 Febr. 1761.] = Leipzig, den 21. Febr. 1761. Der Brief steht bei A. Th. Leuchte mit den oben aufgeführten Änderungen als Brief 45. Er befindet sich nach dem gedruckten Text von Leuchte im 3. Band der vorliegenden Ausgabe als Brief 630 auf S. 107. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Zu den im 3. Band befindlichen Anmerkungen kommen noch folgende hinzu: Z. 13 Er will] Bibelparaphrase: Psalm 68: 20. Vgl. auch Der erste Brief Paulus an die Korinther, 10: 13. Z. 27 Gabriel] Gabriel Christlieb Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 19. Z. 27 Fritze] Christian Friedrich Biehle. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. 1308. An Johanna Wilhelmina Biehle.
5. August 1762.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt oben rechts die Nummer 64 von fremder Hand geschrieben. Der Anfang des Schreibens (Z. 2–4 und Z. 5) wurde durch Wasserschaden unleserlich. Z. 14 Der bis Z. 16 kann fehlt im gedruckten Text. Bei A. Th. Leuchte (C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe, Nr. 56, S. 100) steht der Brief falsch unter dem Datum 5. September 1762 und beginnt mit der 6. Zeile. In der vorliegenden Ausgabe befindet sich der Brief nach dem gedruckten Text von Leuchte als Nr. 750 im 3. Bd., S. 244. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 14 Brief] Dieser Brief konnte nicht ermittelt werden. Z. 14 Kurzlippsdorf] = Kurzlipsdorf, Dorf in dem Hohen Fläming ca. 18 km von Wittenberg entfernt. Gellerts Nichte, Dorothea Erdmuth Meese hatte am 3. Juli 1760 Conrad Julius Friderici (vgl. Anm. 1306, zu Z. 20/21) geheiratet. Die Familie wohnte in Kurzlipsdorf. Z. 15 Meesen] Friedrich Gottlieb Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 33. Der ehemalige Bürgermeister von Hainichen starb am 17. Mai 1764. Z. 15 Fritzen] Christian Friedrich Biehle. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. 1309. An Johanna Wilhelmina Biehle.
21. August 1762.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 2 Seiten beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 63 oben auf der ersten Seite in der rechten Ecke. Der Brief wurde für den Druck von A. Th. Leuchte ediert: Z. 1 Liebste bis Z. 3 Armes] fehlt. Z. 4 Ferner] = Hier, Z. 4 Fr.] = Frau, Z. 5 n e u n ] = 9, Z. 5 Ho ch h eimers] =Hochmeiers, Z. 5 Boutellie] = Bouteille, Z. 6 einen] = 1, Z. 6 vier Groschen] = 4 Gr. Z. 6 u.] = und, Z. 7 bezahlet] bezahlen müssen, Z. 9 Dr. Heinens] = D. Heine’s, Z. 9 Mey n u n g ] = Meynung, Z. 10 Dr. Lotter] = D. Luther, Z. 11 kennet] = kennt, Z. 12 wollen: u.] = wollen, und, Z. 13 Den Kosten bis Z. 17 schicke] fehlt, Z. 18 Grüßt bis Z. 19 mir] fehlt. Dieser Brief steht im 3. Band der vorliegenden Ausgabe, Nr. 746, S. 239 nach dem gedruckten Text von A. Th. Leuchte, Nr. 55, S. 99. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 2 Fritzen] Christian Friedrich Biehle. Vgl. Bd. I, Anm. 193, Erläuterungen. Z. 4 Capellaninn] Henriette Friederike Hunger, geb. Meese. Vgl. Bd. IV, Anm. 862, zu Z. 67 (Frau). Z. 5 H o c h h e i m e rs] Bei Leuchte (C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe, S. 99) steht der Name Hochmeiers. Im Brieftext ist der Name Hochheimers klar zu lesen. Die Firma J. G. Hochheimer in Leipzig in der Catharinenstraße lieferte Mineralwasser und Salze
496
Z. 10 Z. 15 Z. 16 Z. 16 Z. 18 Z. 18
Z. 18
Nr. 1310
4. Juni 1764
(Seydschützer Bitterwasser, Egerischer Sauerbrunnen, Pyrmonter Stahlwasser, Spawasser und Selzerwasser). Dr. Lotter] A. Th. Leuchte in den „Aufgefundenen Familienbriefe(n)“ (S. 99) hat diesen Namen als Dr. Luther übertragen. Der Name Lotter ist jedoch klar im Text zu lesen. Heinecke] Gottlob Heinicke, Bürgermeister von Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 425, zu Z. 7. Gabrielen] Gabriel Christlieb Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 19. Bruder] Christlieb Ehregott Gellert, Bergverwalter in Freiberg. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu 10. Meesen] Friedrich Gottlieb Meese, ehemaliger Bürgermeister von Hainichen. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 33. Er starb am 17. Mai 1764, 76 Jahre alt. Seine Tochter Henriette (s.o. zu Z. 4) starb am 14. Sept. 1764, knapp 4 Monate nach dem Tod ihres Vaters. Heineckens] Gottlob Heinicke war mit Christiana Augusta, geb. Meese (1723–1791) verheiratet. Im Jahr 1762 bestand die Familie aus drei Kindern, Johanna Augusta, geb. 1753, Friedrich Gottlob (1755–1781), Eleonora Friederica, geb. 11. 07. 1762. (Auskunft des Gellert-Museums Hainichen.) Capellan] David Albin Hunger, Diakonus in Hainichen. Vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 24 (Diakonum).
1310. An Johanna Wilhelmina Biehle.
4. Juni 1764.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 80 von fremder Hand oben in der rechten Ecke geschrieben. Oben auf der linken Seite steht von fremder Hand die Nummer 59 durchgestrichen. Der Brief erweist editorische Änderungen, die bei A. Th. Leuchte erscheinen. Die Anrede Liebste Schwester fehlt im gedruckten Text. Z. 6 erleichtre] =erleichtere, Z. 7/8 Gabriel] =G., Z. 9 gehn] = gehen, Z. 13 Kammerherr] = Cammerherrn, Z. 16 grüßt] = grüsset, Z. 17 L.] = Leipzig. Mit einer Ausnahme in Z. 2 wird die Konjunktion und als u. abgekürzt. Z. 18 Glrt.] = G. Der Brief steht im 4. Band der vorliegenden Ausgabe unter der Nummer 886, S. 42. nach dem gedruckten Text von A. Th. Leuchte (Nr. 59, S. 105–106). Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmine Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Die Anmerkungen zu diesem Brief stehen im 4. Bd. der vorliegenden Ausgabe auf S. 220 zu Brief 886. 1311. An Johanna Wilhelmina Biehle.
4. Oktober 1764.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 25 oben rechter Hand von fremder Hand geschrieben. Ein Teil des Briefes unten in der rechten Ecke wurde abgerissen, was jedoch das Lesen nicht hindert. Der Brief steht im 4. Bd. der vorliegenden Ausgabe als Brief 905 (S. 74) nach dem gedruckten Text von A. Th. Leuchte in den „Aufgefundene(n) Familienbriefe(n), Nr. 60, S. 102. Die Zeilen 12 Ich bis Z. 16 allen fehlen im gedruckten Text. Z. 19 Donnerstags fehlt im gedruckten Text. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 13 Capellan] David Albin Hunger. Vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 24 (Diaconum). Z. 14 Heineckinn] Christiane Augusta Heinicke, geb. Meese. Vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 24 (Diaconum). Z. 14 Tochter] Johanna Augusta Heinicke, geb. 11. Aug. 1753. Z. 15 Fritzen] Christian Friedrich Biehle. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 33. 1312. An Johanna Wilhelmina Biehle.
7. Dezember 1764.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt oben in der rechten Ecke von fremder Hand die Nummer 85. Der Brief wurde für den Druck bearbeitet. Die Anrede Liebste Schwester, fehlt. Z. 2 Ob bis Z. 9 haben fehlt. Z. 16 und
Nr. 1313
20. Juli 1765
497
bis Z. 17 schicken fehlt. Der Brief befindet sich in der vorliegenden Ausgabe im 4. Band, Nr. 917, S. 85–86, nach dem gedruckten Text von A. Th. Leuchte (C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe, Nr. 61, S. 108–109). Die ersten 8 Zeilen bei Leuchte befinden sich nicht im Original. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 7 Fritzen] Christian Friedrich Biehle. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 33. 1313. An einen ungenannten Sekretär.
20. Juli 1765.
Überlieferung: H. Uniwersytet Jagiellon´ski, Biblioteka Jagellon´ska, Krakau, Autografensammlung (ehem. in der Kgl. Preußische Staatsbibliothek, Berlin, Sammlung v. Radowitz). 1 Seite beschrieben. Oben auf der linken Seite steht eingerahmt gestempelt v. Radowitz. Der Brief steht im 4. Bd. der vorliegenden Ausgabe, Nr. 948, nach dem gedruckten Text in „Das Vaterland, Zeitschrift für Unterhaltung, Literatur und öffentliches Leben“, 141(1845), S. 563–564. Erläuterungen: Der Name des Sekretärs geht aus dem Inhalt des Brieftextes nicht hervor. 1314. An Johanna Wilhelmina Biehle.
21. Juli 1765.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. Der gedruckte Text nach A. Th. Leuchte (C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe, Nr. 62, S. 109–110) befindet sich im 4. Band der vorliegenden Ausgabe als Brief Nr. 949, S. 123. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 6/7 verlaß mich nicht] Bibelzitat, 71. Psalm, 9. Vers. Z. 12 Gabriel] Gabriel Christlieb Meese. Vgl. Bd. I, Anm. 241, zu Z. 9. Seit 1764 war Gabriel Messe Soldat bei dem Borkischen Regiment. Vgl. hierzu Bd. IV, Anm. 886, zu Z. 8. Z. 12 Guben] Stadt an der Grenze zu Polen, ca. 40 km von Cottbus entfernt. Z. 13 Bruder] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). Z. 15 Bruder in Freyberg] Christlieb Ehregott Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 10. Z. 21 Ober-Postcommissar] Friedrich Lebrecht Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). 1314a. An Christian Felix Weiße.
15. Oktober 1765. [Auszug]
Überlieferung: Katalogauszug, Kotte Autographs, Artikel 21683. 1 Seite beschrieben. Steht im Angebot. Erläuterungen: Über Christian Felix Weiße vgl. Bd.I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). Zu der Zeit studierte in Leipzig Johann Adolf Schlegels Schwager, Christian Friedrich Weiße, der möglicherweise hier gemeint sein könnte. Z. 1 Minister] Der dirigierende Minister in Berlin war damals Carl Georg Friedrich von Flemming (vgl. Anm. 1050. zu Z. 3, Ministers). Sein Sohn, Johann Heinrich Joseph Georg (vgl. Bd. IV, Anm. 953, zu Z. 21 (Flemming), wurde am 30. März an der Universität Leipzig immatrikuliert, ging aber 1768 nach Wittenberg. 1315. An Johanna Wilhelmina Biehle.
9. April 1766.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 90 von fremder Hand. In der Mitte der Seite oben steht von fremder Hand die Nummer 64. Der Brief steht im 4. Bd. der vorliegenden Ausgabe als Nummer 998 auf S. 167 nach dem gedruckten Text von A. Th. Leuchte (C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe, Nr. 64, S. 112). Der Brief wurde für den Druck editert: Z. 1, Liebste Schwester fehlt im
498
Nr. 1316
12. September 1766
gedruckten Text. Z. 6 Vielleicht bis Z. 7 Mehr fehlt im gedruckten Text. Z. 11 die Eurigen und uns alle]=und Eure Kinder und Kindeskind. Z. 12 den Hrn bis Frau fehlt im gedruckten Text. Der Abschluss Lebt wohl wurde von Leuchte hinzugefügt. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen. Z. 12 Capellan] David Albin Hunger. Vgl. Bd. II, Anm. 456, zu Z. 64 (Diaconum). Z. 12 Heinecken] Gottlob Heinicke. Vgl. Bd. II, Anm. 425, zu Z. 7. Z. 12 Frau] Christiana Augusta Heinicke, geb. Meese. Vgl. Anm. 1309, zu Z. 18 (Heineckens). 1316. An Johanna Wilhelmina Biehle.
12. September 1766.
Überlieferung: H: Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes, Hainichen. 1 Seite beschrieben. Der Brief trägt die Nummer 95 oben rechter Hand von fremder Hand geschrieben. Auf der linken Seite oben steht der Buchstabe a. Der Brief wurde für den Druck ediert. Die Anrede Liebste Schwester fehlt im gedruckten Text. Z. 2 Höpner] oben darauf steht der Buchstabe H. als Zeichen, dass der Name durch diesen Buchstaben ersetzt werden sollte. Das Original fängt mit Z. 4 an. Der erste Satz im gedruckten Text befindet sich nicht im Original. Z. 9 zu Michaelis] fehlt im gedruckten Text. Z. 13 auf die Woche] = künftige Woche Z. 13 Hiermit bis Z. 15 herzlichst] fehlt im gedruckten Text. Der Brief wurde von A. Th. Leuchte (C. F. Gellerts aufgefundene Familienbriefe, Nr. 63, S. 110–111) als 11. Dez. 1765 falsch datiert. Er steht unter diesem Datum im 4. Band der vorliegenden Ausgabe als Brief 970 auf S. 140. Erläuterungen: Über Johanna Wilhelmina Biehle, geb. Gellert, vgl. Bd. I, Anm. 168, Erläuterungen.
Nr. 1317
[1749]
499
Undatierte Briefe – Anschluss 1317. An Christiane Dorothea Gärtner.
[1749]
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 414, S. 141–145. Als Fußnote zum gedruckten Text schreibt Klee: Aus dem Original, im Besitz des Herausgebers; undatirt. Eine Madame Roß wird in dem unter No. 320 abgedruckten Briefe Gellerts erwähnt. Erläuterungen: Die Identität der Briefempfängerin lässt sich aus dem Briefinhalt erschließen. Der Name Roß im gedruckten Brief beruht auf einer Verlesung des Namens Rost, denn eigentlich ist hier Johann Christoph Rost (1717–1765) gemeint, der 1734 an der Universität Leipzig immatrikuliert und mit Carl Christian Gärtner (vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27, Gaertner) und den anderen Mitgliedern der „Belustigungen des Verstandes und des Witzes“ befreundet war, darunter auch Gellert. 1742 bekam er eine Stelle in Dresden bei den Dresdnischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. 1744 wurde er Sekretär des Grafen Heinrich von Brühl und 1760 Obersteuersekretär in Dresden. Rost war als Vertreter der Pastoraldichtung in Deutschland bekannt. Er heiratete 1749 Christiane Dorothea Gärtner, das „Dorchen“ im vorliegenden Brief. (Vgl. ADB, Bd. 29, S. 276–278.) Z. 27 Roßen] Gemeint ist Johann Christoph Rost. Vgl. Bd. II, Anm. 291, zu Z. 172 (Rost). Z. 37 Kornette] = Frauenhaube. (Vgl. Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. II, Sp. 166.) Z. 38 kannenfaßnen Schlafpelz] = Ein Schlafrock aus Kannefaß, d.h. aus Hanf, einem derben ungebleichten Gewebe, das als Leinwand oder Unterfutter dient. Z. 63 Carl] Carl Christian Gärtner. Vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27 (Gaertner). Z. 90 Gedichte] Gemeint ist wohl Gellerts Gedicht „An Herrn M. J. A. C. bey seiner Verbindung mit J. C. R. 1749“. (Vgl. Gellerts gesammelte Schriften, hrsg. v. B. Witte, Bd. II, Gedichte, Geistliche Oden und Lieder, hrsg. v. Heidi John, Carina Lehnen und Bernd Witte, S. 257–258.) Z. 90 Berghauptmann] Christlieb Ehregott Gellert. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 10. Z. 90 Grose] Friedrich Lebrecht Gellert, Gellerts älterer Bruder. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 3 (Bruder). 1318. An einen Ungenannten.
[1754]
Überlieferung: D: Christian Fürchtegott Gellerts Briefe, nebst einigen damit verwandten Briefen seiner Freunde, hrsg v. J. A. Schlegel und G. L. Heyer, Nr. 10, S. 17–19. Original verschollen. Erläuterungen: Dieser Brief steht unter den Briefen aus den Jahren 1753–1754 in der Sammlung von J. A. Schlegel und G. L. Heyer. Am 4. Mai 1753 reiste Gellert zusammen mit dem Arzt Johann Christian Tilling (vgl. Bd. I, Anm. 124, zu Z. 5) für drei Wochen nach Karlsbad. Im Mai des folgenden Jahres machte er dort zum zweiten Mal eine Kur (vgl. Bd. I, Brief 168, Z. 2–15). In beiden Briefen beschreibt er Dr. Tilling als einen wahren Freund. Die Vermutung liegt nah, dass der Brief an den Freiherrn von Craussen (vgl. Bd. I, Anm. 73, Erläuterungen) gerichtet ist. In seinem Schreiben an v. Craussen vom 8. Juli 1753 spricht Gellert von einer gefährlichen Krankheit des Freiherrn (Brief 125, Z. 48–49), und dass er vermutlich zum ersten Mal ins Karlsbad gereist war. In dem vorliegenden Brief Z. 24–26) erwähnt Gellert, dass Craussen nun wieder ins Karlsbad gehen wollte. Z. 25/26 Tilling] Johann Christian Tilling, Arzt und Professor der Medizin an der Universität Leipzig. Vgl. Bd. I, Anm. 124, zu Z. 5.
500
Nr. 1319
[1754–1756]
1319. Von Johann Andreas Cramer.
[1754–1756]
Überlieferung: H. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden, Mscr. Dresd. fa. Nr. 138. 4 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seite in der Mitte steht von fremder Hand die Nummer 2, daneben auch von fremder Hand die Nummer 138. Oben rechts auf dieser Seite in der Ecke steht von fremder Hand No. 2. Oben rechts steht von fremder Hand [Kopenhagen den ?]. Auf der 4. Seite unten rechts befindet sich der Stempel Eigentum der Sächs. Landesbibliothek. Erläuterungen: Der Brief wurde wahrscheinlich zwischen 1754 und 1756 geschrieben. Cramer erwähnt zum Beispiel, dass er an der Revidierung seiner Predigten arbeitet. Die 2. Auflage des 1. Teils seiner „Sammlung einiger Predigten“ (1755) erschien 1758. Die angehende Arbeit an der Übersetzung von Bossuets „Einleitung in die allgemeine Geschichte der Welt …“, die Cramer 1752 übernahm, wurde 1753 und 1756 fortgesetzt (bis zum 4. Teil). Erst 1762 kam der erste Band des 5. Teils heraus. Über seine „Erklärung des Briefes Pauli an die Hebräer“, die 1757 erschien, wird nichts gesagt. Da Cramer schreibt, einige meiner Kinder haben gelegen, …, wird er mehr als drei Kinder meinen. Im Jahre 1755 hatte Cramer 4 Kinder und ein 5. Kind, Wilhelmine Elisabeth, war unterwegs (geb. im Mai 1759). Gellerts Gesundheitsumstände wurden immer schlimmer nachdem er 1753 und 1754 im Karlsbad zur Kur ging. Er war 1760 zu krank, um eine Reise dorthin zu machen und die Kriegsunruhen machten ihn auch nervlich und gesundheitlich schwach. Z. 3 Charlotte] Juliane Charlotte Cramer, geb. Radicke, seit 1749 mit Johann Andreas Cramer verheiratet. Z. 4 Kinder] Bis 1756 hatte Cramer 3 lebende Kinder: Carl Friedrich (geb. 1752), Charlotte (geb. 1755) und Juliane Elisabeth (geb. 1756). Z. 5 Boßvet] Jacob Benignus Bossuets „Einleitung in die Geschichte der Welt und der Religion“ wurde ab 1748 von J. A. Cramer übersetzt. Die 2. Fortsetzung oder 3. Teil kam 1753 heraus und die 3. Fortsetzung oder 4. Teil erschien 1756. Z. 6 Predigten] 1755 gab Cramer „Drey Predigten, gehalten vor den königlichen Herrschaften“ in Kopenhagen heraus. Nun bearbeitete er eine „Sammlung einiger Predigten“, die, 1755 beginnend, eventuell einen Umfang von 10 Teilen erreichte. Z. 12 Heine] Johann Abraham Heine. Vgl. Bd. I, Anm. 50, zu Z. 67 (Heynen).
1320. An einen Ungenannten.
[1756–1757]
Überlieferung: D: Christian Fürchtegott Gellerts Briefe, nebst einigen damit verwandten Briefen seiner Freunde, hrsg. v. J. A. Schlegel und G. L. Heyer, Nr. 60, S. 125–127. Original verschollen. Erläuterungen: Bei Schlegel und Heyer steht dieser Brief unter denen aus den Jahren 1756–1757. Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Inhalt des Briefes nicht hervor. Z. 2 Uebersetzung] Obwohl es mehrere Übersetzungen von Gellerts Werken gibt, wurde nur eine von den Fabeln in Versen gemacht (s. Z. 27). Man kann nicht ohne weiteres annehmen, dass Gellert eine Probe einer Übersetzung von seinen Werken zur Kritik erhalten hatte. Die eine in Versen gemachte Übersetzung von Gellerts „Fabeln und Erzählungen“ (Fables et Contes de Mr. Gellert) kam 1750 in Straßburg bei Jean Godefroy Bauer heraus. Eine poetische Übersetzung der „Fabeln und Erzählungen“ von Boulenger de Rivery erschien 1754. Z. 3 Herr**] Nicht ermittelt.
1321. An einen ungenannten Baron.
[1756–1757]
Überlieferung: D: Christian Fürchtegott Gellerts Briefe, nebst einigen damit verwandten Briefen seiner Freunde, hrsg. von J. A. Schlegel und G. L. Heyer, Nr. 58, S. 121–123. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, 1839 (Klee), Teil 10, Nr. 417, S. 147–149. Original verschollen.
Nr. 1322
[1756–1757]
501
Erläuterungen: Dieser Brief trägt bei Schlegel und Heyer die Nummer 58 und gehört daher zu den Briefen aus den Jahren 1756–1757. In einem Brief an den Grafen Johann Hartwig Ernst von Bernstorff vom 11. März 1756 erwähnt Gellert eine strenge Mahnung, die er dem Grafen v. Schulenburg erteilt hatte. Eine ähnliche Mahnung hatte Gellert 1767 dem Grafen Georg von Moltke erteilt, wie aus seinem Brief an Joachim Gottsche von Moltke hervorgeht (Brief 1039).
1322. An einen Ungenannten.
[1756–1757]
Überlieferung: D: Christian Fürchtegott Gellerts Briefe, nebst einigen damit verwandten Briefen seiner Freunde, hrsg. v. J. A. Schlegel und G. L. Heyer, Nr. 55, S. 116–117. Original verschollen. Erläuterungen: In der Briefausgabe von Schlegel und Heyer trägt dieser Brief die Nummer 55 und steht unter den Briefen aus den Jahren 1756–1757. Z. 10 S a u r i n ] Jacques Saurin, evangelischer Prediger in Den Haag. Vgl. Bd. I, Anm. 10, zu Z. 3. Saurins „Abrégé de la Théologie et de la morale chrétienne, en forme de catéchisme“ (1722) wurde 1749 von Gellert übersetzt. Vgl. hierzu Bd. I, Anm. 10, zu Z. 3.
1323. Von Louis Ésaïs Pajon de Moncets.
[Sommer 1756]
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek- Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. Sign.: Mscr. Dresd. fa Nr. 35. 1 Seite beschrieben. Erläuterungen: Über Louis Ésaïs Pajon de Moncets vgl. Bd. I, Anm. 246, zu Z. 12. Zur Datierung des Briefes: Louis Ésaïs Pajon de Moncets war seit 1749 Prediger an der Reformierten Kirche in Leipzig. Im Jahr 1758 erkrankte er schwer und musste sein Amt niederlegen. Er ging dann nach Paris (vgl. Bd. II, Brief 402, Z. 104–105). 1760 kehrte er wieder nach Deutschland zurück und wurde Prediger in Berlin. Der in diesem Brief erwähnte Graf (Comte) ist Hans Moritz v. Brühl (vgl. Bd. I, Anm. 102, zu Z. 32, Brühl). Der junge Graf ging im Herbst 1755 nach Paris und in seiner Antwort auf einen Brief des Grafen vom 17. Januar 1757 schreibt Gellert, dass Mr. Pajon de Moncets dem Grafen einen Brief schreiben wollte (vgl. Brief 266 im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe, Z. 104–106). Es ist anzunehmen, dass Pajon de Moncets seinen Brief an den Grafen an Gellert schickte, weil die Adresse des Grafen in Paris Gellert bekannt war. Z. 2 Comte] Hans Moritz von Brühl. Vgl. Bd. I, Anm. 102, zu Z. 32 (Brühl).
1324. An einen ungenannten Grafen.
[1757]
Überlieferung: D: Christian Fürchtegott Gellerts Briefe, nebst einigen damit verwandten Briefen seiner Freunde, hrsg. v. J. A. Schlegel und G. L. Heyer, Nr. 61, S. 127–129, falsch als Brief 41 (XLI) gedruckt. Original verschollen. Erläuterungen: Bei Schlegel und Heyer steht dieser Brief unter den Briefen aus dem Jahr 1757. Brief Nr. 62 an Carl Gottlob Clausnitzer trägt das Datum 30. Januar 1756 und Brief Nr. 63 an Friedrich Carl von Bose trägt das Datum 5. Dezember 1757. Beide Briefe befinden sich im 2. Bd. der vorliegenden Ausgabe, Brief 259 und Brief 383. Z. 29 Zuschauer] Die englische moralische Wochenschrift „The Spectator“ von Joseph Addison wurde 1739–1743 von Frau Gottsched ins Deutsche übersetzt. Z. 29 Aufseher] Die englische moralische Wochenschrift „The Guardian“ von Richard Steele (vgl. Bd. II, Anm. 465, zu Z. 288, Steele) wurde 1745 von Frau Gottsched unter dem Titel „Der Aufseher oder Vormund“ ins Deutsche übersetzt. Z. 30 Jüngling] „Der Jüngling“, eine Zeitschrift 1747–1748 von J. A. Cramer (vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9, Mann), Nicolaus Dietrich Giseke (vgl. Bd. I, Anm. 48, zu Z. 8), Gottlieb Wilhelm Rabener (vgl. Bd. I, Anm. 27, zu Z. 113, Rabener) und Johann Arnold Ebert (vgl. Bd. I, Anm. 10, Erläuterungen) in Leipzig herausgegeben.
502
Nr. 1325
[1757]
1325. An Friederike Sophie Louise von Zedtwitz.
[1757]
Überlieferung: D: C. F. Gellerts sämmtliche Schriften, Klee (1840), 6. Teil, Nr. 428, S. 287–291. In einer Fußnote erwähnt Klee, dass er die Abschrift aus dem Heyerschen Nachlass als Vorlage benutzt hat. Vgl. hierzu Bd. I, Anm. 1, zu Z. 9. Zur Datierung des Briefes: der im Brieftext erwähnte Admiral Bing wurde im März 1757 in England hingerichtet. Z. 2 Bonau] Gut der Familie v. Zedwitz zwischen Naumburg und Zeitz. Vgl. Bd. II, Anm. 270, zu Z. 4. Z. 23 Hällisches Apothekchen] Gemeint sind die im Waisenhaus in Halle zubereiteten Medikamente, die seit Beginn des 18. Jahrhunderts in ganz Eruopa vertrieben wurden. Sie waren einzeln oder in Kästchen erhältlich und enthielten Tinkturen, Pulver und Extrakte gegen allerlei Krankheiten und Krankheitssymptome. Die Hallischen Medikamente wurden 1746 von David Samuel von Madai beschrieben: „Kurze Nachricht von dem Nutzen und Gebrauch einiger bewährten Medicamente, welche zu Halle, im Magdeburgischen, in dem Waisenhause dispensiret werden“ (5. Auflage 1764). Wie Gellert in seinem Brief vom 1. März 1753 (Brief 119 im 1. Bd. der vorliegenden Ausgabe) an den Baron von Craussen mitteilt, konnte man die Arzneien in Kästchen mit oder ohne das Buch von Madai bestellen. Z. 51 Bing] John Byng, 1704–1757, seit 1745 englischer Admiral, wurde am 15. März 1757 hingerichtet. 1326. Johann August Bach.
[1757–1758]
Überlieferung: H: Sächsische Landesbibliothek- Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Mscr. Dresd. fa VI. 5. 2 Seiten beschrieben. Oben auf der ersten Seiten links steht von fremder Hand die Signatur fa VI 5. Erläuterungen: Zur Datierung des Briefes: Gellert hat seine Briefe an Johann August Bach (vgl. Bd. II, Anm. 258, zu Z. 57) in Latein geschrieben. Der erste Brief in der vorliegenden Sammlung von Bach an Gellert trägt das Datum 22. November 1757 (Brief 378 im 2. Bd.), der zweite Brief von Gellert an Bach wurde am 9. Dezember 1757 geschrieben (Brief 384 im 2. Bd.), der dritte Brief von Bach an Gellert wurde am 9. März 1758 geschrieben (Brief 397) und der vierte Brief von Gellert an Bach trägt das Datum 22. März 1758. Die Signaturen des 2. und 4. Briefes, die in der Sächsischen Langesbibliothek liegen, sind fa VIc 1 und fa VIc 2, was darauf hindeutet, dass die hier gedruckten Briefe aus der Gellert-Bach-Korrespondenz aus den Jahren 1757–1758 stammten. Übersetzung des Briefes: Mein bester Freund, ich bin äußerst betrübt über Dein Unglück. Du hast, ach, einen jungen Mann von Begabung und Geist verloren, von höchster adliger Geburt, der Deiner Fürsorge und Erziehung anvertraut war, und ich fühle und verstehe vollkommen von wieviel Schmerz Du durch diesen Vorfall betroffen bist. Aber, als Freund dränge ich Dich, diesen Schmerz, wie gerecht er auch sei, zu dämpfen, und zu bedenken, dass das Menschenleben gänzlich in der Gewalt des Göttlichen ruht, und dass diese Dinge, die durch den höchsten Willen geschehen, zum Besten der Menschheit geschehen, selbst wenn sie uns am bittersten erscheinen. Fass Dich daher, oh bester der Menschen, und ertrage im Sinne Deiner Weisheit mit Mut, was nicht geändert werden kann. Deiner Pflichten in Bezug auf den seeligen Verschiedenen hast Du vollkommen Genüge getan; jetzt musst Du auch Deiner Pflichten gegen Dich selbst Genüge tun, das heißt, Deine Gesundheit bewahren und die Gemütsruhe erhalten. Könnte ich Dir jedoch auf irgend eine Weise behilflich sein oder könnte ich Deinen Kummer durch meinen Rat lindern, so wirst Du mich für jeden Freundschaftsdienst bereit finden. Lebe wohl und gebe Bescheid, ob ich kommen sollte und wann. 1327. An.Christian August Clodius.
[1759–1761]
Überlieferung: H: Universität Leipzig, Universitätsbibliothek. 1 Seite beschrieben. Siegelreste erhalten. Hinten auf der Seite steht von fremder Hand: An Herrn Mag. Clodius. Nebst zween Briefen. D: DINOKRATES. Der neuen vermischten Schriften von Christian August
Nr. 1328
[November 1760]
503
Clodius. 3. Teil, Leipzig: Böhme 1780, S. 115–116. Abdruck: Geschichte der deutschen Literatur, 6. Bd., S. 230. Erläuterungen: Über Christian August Clodius vgl. Bd. III, Anm. 580, Erläuterungen. Zur Datierung des Briefes: Christian August Clodius begann 1756 sein Studium der Philosophie an der Universität Leipzig, ging aber 1758 nach dem Tod seiner Mutter wieder nach Cottbus zurück, kehrte dann aber wieder nach Leipzig zurück, wo er 1759 den Magistergrad erhielt und als Privatdozent tätig war. 1760 wurde er außerordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Leipzig und 1761 Hofmeister bei der Familie von Kaltisch. Ehe er diese Stelle bekam, muss er mit Gellerts Hilfe versucht haben eine Hofmeisterstelle zu bekommen. In dem Artikel in „DINOKRATES“ spricht Clodius von den beiden gedruckten Briefen. Von dem hier gedruckten schreibt er Der zweyte eröffnete mir den Weg zu den Erziehungsgeschäften des Baron von K[alitzsch], und dadurch zu höhern Pflichten. (S. 113). 1761 bekam Clodius diese Hofmeisterstelle. Christian Felix Weiße, der im Brief erwähnt wird, war zwischen Nov. 1758 und Mai 1760 mit dem Grafen Geyersberg (vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26, Geyersberg) in Paris. Z. 2 Fuchs] Nicht ermittelt. Z. 8 Götz] Der neunjährige Graf Carl Friedrich von Götz wurde am 17. Oktober 1763 an der Universität Leipzig angemeldet, immatrikulierte aber dort nicht. Z. 12 Staupenpfuhlen] Johann Friedrich Staufenbuhl aus Halle in Saale wurde am 2. August 1758 an der Universität Leipzig immatrikuliert. Z. 12 We i s e ] Christian Felix Weiße. Vgl. Bd. I, Anm. 126, zu Z. 26 (Hofmeister). 1328. An einen Ungenannten.
Fragment [November 1760]
Überlieferung: H: Freies Deusches Hochstift, Frankfurter Goethe Goethe Museum, 1 Seite beschrieben. Unten steht von fremder Hand Nachschrift zu einem Briefe von Gellert. Erläuterungen: In seinem Brief an Moritz Wilhelm zu Dohna vom 17. November 1760 (Brief 600 im 3. Bd.) und in seinem Schreiben an Johann Heinrich von Grabowski vom gleichen Tag (Brief 601 im 3. Bd.) schreibt Gellert, dass er zwei Lazarete dicht an seinem Haus an der Universität hat. In seinem Brief an Johanna Erdmuth von Schönfeld vom 3. Dezember 1760 (Brief 607) erwähnt Gellert, dass es nun vier Lazarete im Haus und auf dem Hof gäbe. Dieser Nachricht nach muss dieses Postskript im November geschrieben worden sein. 1329. An einen Ungenannten.
[1761]
Überlieferung: D: Sammlung einiger Gedichte und Briefe an Freunde und Freundinnen von C. F. Gellert, S. 36–51. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Gellerts Unterredung mit König Friedrich II. von Preußen fand am 11. Dezember 1760 statt. Gleich am nächsten Tag schrieb er einen Brief an das Fräulein von Schönfeld, in dem er das Gespräch teilweise wiedergibt. (Vgl. Brief 609 im 3. Bd.) Auch in einem Schreiben an Rabener vom 5. Februar 1761 (Brief 626 im 3. Bd.) bringt er Teile aus dem Dialog. Der hier vorliegende Brief enthält einige Punkte, die in den beiden bisher gedruckten Briefen nicht vorkommen. Auch das Gedicht am Ende erwähnt Gellert nicht in anderen Briefen an seine Freunde. Z. 4 Könige] Friedrich II., König von Preußen. Wie Gellert hier berichtet, hielt er sich die größte Zeit des Winterquartiers in Leipzig auf. Z. 11 Torgau] Die blutige Schlacht bei Torgau am 3. November 1760 war die letzte große Schlacht des Siebenjährigen Krieges. Die preußische Armee unter Friedrich II. siegte über die Österreicher unter Feldmarschall Leopold Joseph Daun, aber mit einem Verlust von über 25 % der Armee. Z. 24 Gesandte] Sir Andrew Mitchell. Vgl. Bd. III, Anm. 603, zu Z. 71 (Mitchell). Z. 27 Bruder] Christlieb Ehregott Gellert, Bergrat in Freiberg. Vgl. Bd. I, Anm. 1, zu Z. 10. Z. 31 Major Quintus] Carl Gottlieb Guichard. Vgl. Bd. III, Anm. 609, zu Z. 7. Z. 40 Mascov] Johann Jacob Mascow. Vgl. Bd. III, Anm. 641, zu Z. 59. Mascow war außerordentlicher Professor der Rechte an der Universität Leipzig, Justizrat und Gerichts-
504
Z. 40
Z. 59 Z. 95 Z. 144
Z. 145 Z. 146
Z. 170
Nr. 1330
[Sommer 1765]
sekretär. Er starb am 21. März 1761. Im September gleichen Jahres erhielt Gellert die Nachricht, dass er Mascows Pension bekommen sollte. Cramer] Johann Andreas Cramer, Oberhofprediger in Kopenhagen. Vgl. Bd. I, Anm. 41, zu Z. 9 (Mann). Cramer begann 1748 Bossuets „Einleitung in die allgemeine Geschichte der Welt bis auf Kaiser Karl den Großen“ zu übersetzen und mit historischkritischen Abhandlungen zu erläutern, eine Arbeit, die er als Fortsetzung 1752–1786 in 8 Teilen herausbrachte. zwey Auguste] Gemeint sind Friedrich August I., der Starke, 1670–1733, und sein Sohn Friedrich August II, 1696–1763. Vgl. Bd. III. Anm. 609, zu Z. 53. teutsche Briefe] Gemeint ist Gellerts „Briefe, nebst einer Praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen“. Leipzig: Wendler, 1751. Gottsched] Johann Christoph Gottsched (vgl. Bd. I, Anm. 4, zu Z. 27, Gottsched). Seine Versübertragung der „Iphigénie en Aulide“ von Jean Racine erschien in der „Deutsche(n) Schaubühne“ unter dem Titel: „Des Herrn Racine Trauerspiel Iphigenie“. Französische] Jean Racine, „Iphigénie en Aulide“ erschien 1674. Pietsch] Johann Valentin Pietsch, 1690–1733, Arzt und Professor der Poesie in Königsberg. Dank seines Gedichts „Über den ungarischen Feldzug des Prinzen Eugen“ erhielt er die Professur der Poesie an der Universität und die Würde eines Magisters der Philosophie. 1719 wurde er Hofrat und kgl. Leibmedicus. Pietsch wurde von Gottsched besonders hoch geschätzt. Er gab 1724 eine Sammlung Pietschischer Gedichte heraus. 1740 kam in Königsberg „Des Herrn Johann Valentin Pietschen gebundene Schriften in einer vermehrtern Sammlung ans Licht gestellet von J. G. Bock“ heraus. In den Vorlesungsnachschriften zu Gellerts Vorlesungen über Stockhausens „Bibliothek der schönen Wissenschaften“ schreibt Gellert: Pietsch hat viele Fehler, und ist nichts nütze. (Vgl. C. F. Gellerts Gesammelte Schriften, hrsg. von Bernd Witte, Bd. 7, hrsg. von Kerstin Reimann und Sibylle Schönborn, S. 249 und 288. Vgl. auch hierzu ADB, 26. Bd., S. 123–124.) Ode] Diese Ode von Ewald Christian von Kleist trägt den Titel: „Ode an die preußische Armee. Im Merz 1757“.
1330. An Heinrich Adolf von Brühl.
[Sommer 1765]
Überlieferung: D: Christian Fürchtegott Gellerts Briefe, nebst einigen damit verwandten Briefen seiner Freunde, Nr. 115, S. 234–235. Auch in C. F: Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1839), 10. Teil, Nr. 154. Original verschollen. Erläuterungen: Über Heinrich Adolf von Brühl vgl. Bd. II, Anm. 437, zu Z. 23 (Heinrich von Brühl). Zur Datierung des Briefes: Das erste Kind des Grafen Heinrich Adolf von Brühl und seiner Gemahlin Sophie Louisa wurde am 21. Juli 1765 geboren und wahrscheinlich kurz danach getauft. In seinen Briefen vom 20. und 21. Juli 1765 (Briefe 948 und 949 im IV. Band) klagt Gellert über anhaltende Hüftschmerzen, die eine Reise nach Bedra oder Martinskirchen unmöglich machten. In einem Schreiben an Fräulein Lucius vom 22. September 1765 (Brief 960 im IV. Bd.) erwähnt Gellert, dass er zwei Tage in Bedra bei dem Grafen Brühl verbracht hätte, wohl um sein neues Patenkind zu sehen. Z. 3 Dienste] Heinrich Adolf von Brühl studierte ab 1759 an der Universität Leipzig, war Gellerts Hörer und mit ihm eng befreundet. Z. 5 Gemahlinn] Sophie Louisa v. Kalitsch, verw. v. Stammer. Sie war seit 18. Juli 1764 mit dem Grafen Heinrich Adolf v. Brühl vermählt. Vgl. Bd. IV, Anm. 892, zu Z. 62. Z. 9 Tochter] Henrietta Carolina Elisabeth von Brühl, geb. am 21. Juli 1765. Z. 19 Graf**] Gemeint ist wohl Hans Moritz von Brühl auf Martinskirchen, damals in London Bruder von Heinrich Adolf. Vgl. Bd. I, Anm. 102, zu Z. 32 (Brühl). Z. 20 **] Gemeint ist wohl Bedra, Gut des Grafen Heinrich Adolf v. Brühl.
Nr. 1331 1331. An einen Ungenannten.
[Herbst 1766.]
505
[Herbst 1766. Fragment.]
Überlieferung: H: Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum. Sign.: Hs 15 728, 2. 1 Seite beschrieben. Erläuterungen: In einem Brief vom 20. Oktober 1766 (Brief 1288) bat Gellert Johann Ludwig Harscher ihn gegen die Kritik des Herausgebers der „Reliqvien“, Friedrich Carl von Moser (vgl. Anm. 1286, zu Z. 43, Moser) zu verteidigen, was Harscher auch tat. Dieses Fragment bezieht sich darauf. Z. 3 Harschers] Johann Ludwig Harscher, Administrationsrat in Heidelberg. Vgl. Bd. II, Anm. 451, Erläuterungen. 1332. An Herrn von O**. Überlieferung: D: Sammlung einiger Gedichte und Briefe an Freunde und Freundinnen von C. F. Gellert. S. 5–12. Original nicht auffindbar. Die Überschrift des Briefes in der Sammlung lautet: Trost-Schreiben an den Hochwohlgebohrnen Herrn v. O*** wegen des frühzeitigen Absterbens seiner geliebtesten Frau Gemahlin, Gebohrne v. B***. Erläuterungen: Die volle Identität des Adressaten geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. In seinem Tagebuch aus dem Jahr 1761 schreibt Gellert, dass er am 7. Januar von einem Hauptmann Oldenburg besucht wurde. Hans Georg Heinrich von Oldenburg war ab 1760 Hauptmann im Borckschen Grenadierbataillon. (Vgl. Witte, Gellerts Gesammelte Schriften, Bd. VII, hrsg. von Kerstin Reimann, S. 91 und 414.) Er war mit dem Hauptmann Grabowski (vgl. Bd. III, Anm. 555, zu z. 11) befreundet. Vgl. hierzu Gellerts Brief an Grabowski vom 4. April 1760, Z. 22–23. 1333. An einen Ungenannten. Überlieferung: D: Sammlung einiger Gedichte und Briefe an Freunde und Freundinnen von C. F. Gellert. S. 17–35. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Aus dem Inhalt des Briefes geht hervor, dass es sich um den Vater zweier verstorbenen Kinder handelt, der auch seine Frau verloren hat. Die Identität dieses Mannes geht aus dem Briefinhalt jedoch nicht hervor. 1334. An eine junge Dame. [Textauszug] Überlieferung: D: Auktionskatalog Helmut Meyer & Ernst, 1911. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Die Identität dieser jungen Dame lässt sich aus der Textprobe nicht erschließen. Die folgenden Briefe stammen aus der Sammlung „Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Leipzig: Büschel, 1770. Dem anonymen Herausgeber nach wurden diese Briefe zwischen 1760–1769 geschrieben. 1335. An Frau D. S*** in N***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F: Gellert. Nr. 1. S. 17. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Die Identität dieser Frau geht aus dem Brieftext nicht hervor. Z. 5 Herrn P***] Nicht ermittelt.
506
Nr. 1336
[1760–1769]
1336. An Frau von L***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert, Nr. 2, S. 18–20. Auch in „C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften“, Klee (1839), 10. Bd., Nr. 422, S. 155–156. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: In seinen Gellert-Ausgaben von 1839 und 1840 schrieb Julius Klee: Dieser und die folgenden 4 Briefe aus dem „Anhang zum freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert“ Lpz. Büschel, 1770, welcher 39 zum Theil sehr unbedeutende Briefe enthält, deren Data der Herausgeber absichtlich weggelassen hat. Ihre Aechtheit, welche die Herausgeber des 6. u. 7. Theils der Gellertschen Schriften 1770. Vorr. XVI dahin gestellt sein lassen, wird zwar sowohl von dem Herausgeber in der Vorrede, als auch von dem Verleger in einer Nachschrift zu den ebenfalls bei ihm 1770 erschienenen „letzten Vorlesungen Gellerts“ versichert, scheint aber doch bei mehrern höchst zweifelhaft. Daß No. 441 an Lessing, No. 442 an Ew. v. Kleist (wo dann die Ueberschrift verfälscht wäre) gerichtet seien, ist wohl kaum anzunehmen, und gewiß nicht, wenn die Angabe des Herausgebers „diese Briefe sind in den letzten 9 bis 10 Jahren geschrieben“ (S. 155) wahrhaft ist.
1337. An den Major von W***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 3, S. 21–23. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers lässt sich aus dem Briefinhalt nicht erschließen.
1338. An den Major von W***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 4, S. 23–25. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Brieftext nicht hervor.
1339. An Frau von E**. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 5, S. 25–27. Original nicht auffindbar. Lesarten: Z. 2 Ihren] = Ihrem. In der Vorrede der Ausgabe von Gellerts „Moralischen Vorlesungen“ (1770) erwähnt Johann Adolf Schlegel den „Anhang zum (sic) freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert“ und schreibt: Und was findet sich von dem allem in diesen Briefen? Das Eigne von des seligen Gellerts Briefstile kennen wir aus seiner herausgegebnen Sammlung besser, als uns flüchtig hin geworfne Briefe davon belehren, wo etwan Eilfertigkeit oder Mangel an Heiterkeit des Geistes den Verfasser hier und da nöthigen, bey dem ersten Ausdrucke, der ihm vorkömmt, so unzufrieden er selber damit ist, es bewenden zu lassen; nicht zu gedenken, daß diese Briefe nicht einmal rightig abgedruckt sind, und durch die grammatischen Fehler, die gewiß genug von dem Verfasser nicht herrühren, leicht Anfängern schaden können. Zitierte nach Gellerts „Gesammelte(n) Schriften“, Bd. VI, S. 322.) Z. 21 Lermen] = Lärmen. Erläuterungen: Die Identität der Briefempfängerin geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 2 Preußen] Die preußische Armee verbrachte den Winter 1760–1761 in Sachsen im Quartier. Am 11. Dezember 1760 hatte Gellert seine Unterredung mit König Friedrich II. (Vgl. Bd. III, Brief 609.) In seinem Schreiben an den Hauptmann v. Grabowski vom 7. Januar 1761 (Brief 617 im 3. Band) spricht Gellert von den hohen Kriegs-Kontributionen, die von den Sachsen verlangt wurden.
Nr. 1340
[1760–1769]
507
1340. An Frau von E***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 6, S. 27–29. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Die Identität der Briefempfängerin, an die der Brief 1339 gerichtet ist, geht aus dem Briefinhalt nicht hervor.
1341. An Frau von E***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 7, S. 29–30. Original nicht auffindbar. Erläuterungen: Die Identität der Briefempfängerin, an die Briefe 1339 und 1340 gerichtet sind, geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 18 Gedichte] Nicht ermittelt.
1342. An Frau von G***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 9, S. 32. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität der Briefempfängerin geht aus dem Brieftext nicht hervor.
1343. An Frau von G***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 10, S. 33. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität der Briefempfängerin, an die Brief 1340 gerichtet ist, geht aus dem Briefinhalt nicht hervor.
1344. An einen Ungenannten. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 11, S. 34–35. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1839), 10. Bd., Nr. 423, S. 157. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 1 Vater] Nicht ermittelt. Z. 16 Hofrath S***] Nicht ermittelt.
1345. An den Doktor C*** in Leipzig. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefe von C. F. Gellert. Nr. 12, S. 36–38. Original verschollen. Erläuterungen: Es ist wohl möglich, dass dieser Brief an den Professor Christian August Clodius (vgl. Bd. III, Anm. 580, Erläuterungen) gerichtet ist. Clodius, der früher Hofmeister bei der Familie von Kalitsch war, wurde 1764 Professor für Philosophie an der Universität Leipzig. Z. 8 Narratur] Zitat aus Horaz, 3. Ode, 21: 11. Hat doch der ernsten Cato Tugend, sagt man, nicht selten beim Weine geglüht. Z. 10 Baron von B***] Nicht ermittelt. Z. 12 junge Gräfinn] Nicht ermittelt. Z. 14 Vaters] Nicht ermittelt.
508
Nr. 1346
[1760–1769]
1346. An die junge Gräfin von L*** Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefe von C. F. Gellert. Nr. 13, S. 38–40. Original verschollen. Lesarten: Z. 16 besser, Wenn] besser, wenn. Klar im Text zu lesen. Erläuterungen: Dieser Brief wurde vermutlich an die junge Gräfin Auguste Amalie v. Löser gerichtet. S. oben Anm. 3341, zu Z. 9. Z. 2 Baron von B***] Nicht ermittelt. Z. 10 organo Aristotelico] Das Organon, eine Sammlung von Schriften des griechischen Philosophen Aristoteles, die die Kunst der Logik als Werkzeug der Wissenschaft beschreibt. Z. 10 Batrachomyomachia] Der Froschmäuserkrieg, eine Parodie auf die homerischen Epen, schildert, wie der Titel andeutet, einen Krieg zwischen Fröschen und Mäusen. Das Gedicht umfasst 300 Hexameter und war eine beliebte Schullektüre. Z. 11 Heavtonterumeno] Gemeint ist die Komödie „Heautontimorumenos“ von Terenz. Z. 19 Papa] Nicht ermittelt. Z. 19 Mama] Nicht ermittelt. 1347. An einen Ungenannten. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 14, S. 40–41. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1839), 10. Bd., Nr. 424, S. 158. Original verschollen. Erläuterungen: In dem „Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert“ wird behauptet, dass dieser Brief an Gotthelf Ephraim Lessing gerichtet ist. Diese Behauptung wird von Klee jedoch in Frage gestellt. Ein möglicher Empfänger wäre Johann Christian Leisching, der 1750 bis 1754 Hofmeister der Brüder Joachim Bechtold und Andreas Peter v. Bernstorff in Leipzig und Göttingen war. Er wurde 1757 Sekretär der Deutschen Kanzlei in Kopenhagen und 1765 Herausgeber des „Altonaischen Mercurius“. Vgl. Bd. II, Anm. 272, zu Z. 8. Möglich wäre auch Leischings Bruder, Polykarp August (1730–1793), der Herausgeber der „Hamburgischer Neue(n) Zeitung“ war. Z. 2 Gedicht] Nicht ermittelt. 1348. An einen Jubelpriester. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 15, S. 42–43. Original verschollen. Lesarten: Z. 3 feyren] = feyern, wohl Druckfehler. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. 1349. An den Sekretär K**. Überlieferung: D: Anhang zum (sic) freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 16, S. 43–44. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Brieftext nicht hervor. Es käme hier der geheime Kriegssekretär Moritz Ludwig Kersten in Frage. Vgl. Bd. I, Anm. 6, Erläuterungen. Er war ein Schulfreund Gellerts auf der Fürstenschule St. Afra in Meißen.
Nr. 1350
[1760–1769]
509
1350. An einen Zeitungsschreiber in B**. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 17, S. 44–45. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Briefinhalt nicht hervor.
1351. An eine kleine Freundin. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 18, S. 45–46. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität der Briefempfängerin geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Möglich wäre Johanna Mariane Friederike v. Löser, geb. 1741, die 1777 mit dem Grafen Friedrich Ludwig zu Solms-Wildenfels vermählt wurde. Z. 2 Gedicht] Nicht ermittelt. Z. 3 Schwester] Vielleicht Auguste Amalie v. Löser, geb. 1743, die 1767 mit Johann Adolph Graf von Loss vermählt wurde. Vgl. hierzu Bd. II, Anm. 333, zu Z. 17. Z. 3 A** oder W**] Gemeint sind wohl Annaburg und Wittenberg. Z. 7 Mama] Vielleicht ist Caroline Sophie v. Löser, geb. v. Boyneburg, gemeint.
1352. An einen abgedankten Offizier. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 19, S. 47–50. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Zur Datierung des Briefes: der Siebenjährige Krieg endete am 15. Februar 1763, so kann der Brief erst nach diesem Datum geschrieben worden sein. Z. 7 Officiers] Nicht ermittelt. Z. 44 Rittmeister von O] Vielleicht Hans Georg Heinrich v. Oldenburg, ein Freund des Hauptmanns v. Grabowski (vgl. Bd. III, Anm. 555, zu Z. 11), der Gellert im Jan. 1761 in Berlin besucht hat. (Vgl. Witte, Gesammelte Schriften, Bd. VII, S. 91.) Z. 45 Lieutenant von A] Nicht ermittelt. Z. 45/46 General N**] Nicht ermittelt. Z. 47 Frau von M**] Nicht ermittelt.
1353. An einen abgedankten Offizier. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 20, S. 51–52. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers, an den auch Brief Nr. 1352 gerichtet ist, geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 2 Freunde] Vgl. Brief. 1352, zu Z. 10–14. Z. 7 Frau von M**] Nicht ermittelt.
1354. An den Herrn Graf von M**. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 21, S. 52–53. Original verschollen. Lesarten: Z. 9 Ihren ganzen] = Ihrem ganzen. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Briefinhalt nicht hervor.
510
Nr. 1355
[1760–1769]
1355. An den Hofrat B** in M**. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 22, S. 53–54. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. 1356. An den Baron von B***. Überlieferung: D: Anhang [sic] zum freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 23, S. 54–55. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Adressaten geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 2 Gräfinn von W***] Nicht ermittelt. Z. 7 Gedicht] Nicht ermittelt. 1357. An den Rittmeister von G***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 24, S. 56–57. Auch in C. F. Gellerts sämmtliche(n) Schriften, Klee (1839). 10. Teil, Nr. 425, S. 159. Klee bezweifelt die Authentizität des Empfängers, der im „Anhang zum freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert“, als Ewald von Kleist identifiziert wird. Original verschollen. Erläuterungen: Der mögliche Empfänger des Briefes wäre der Rittmeister Johann Heinrich von Grabowski (vgl. Bd. III, Anm. 555 zu Z. 11), an den mehrere Briefe aus den Jahren 1760–1763 stammen (Briefe 557, 565, 571, 601, 605, 617, 627, 633, 670, 720, 777, 784 und 802). Grabowski hatte einige Fabeln von Gellert ins Französische übersetzt. Z. 13 Schriften] Eine neue Auflage der „Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert“ erschien 1765. Z. 15 Herrn L***] Nicht ermittelt. 1358. An den Kommissionsrat H. in F. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 26, S. 59–61. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Briefempfängers geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 2 Krieg] Zitat aus Gleims Gedicht „Preußische Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier“. 1359. An Fräulein von M***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 27, S. 62–63. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität der Briefempfängerin geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 6 Candidior] Zitat aus Tibullus, Elegie I, VII, 64: At tu, natalis, multos celebrande per annos, candidior semper, candidiorque veni! (Komm, sanfte Osiris, zu dieser jährlichen Feier deiner Geburt,- o immer heller, immer glänzender Geist.) 1360. An eine Ungenannte. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 28, S. 63–64. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität dieser Freundin geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 5 Opitzens Zeitalter] Der Dichter Martin Opitz wurde 1597 geboren und starb 1639 an der Pest in Danzig.
Nr. 1361
[1760–1769]
511
1361. An Frau von D***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 29, S. 64–65. Original verscollen. Erläuterungen: Die Identität der Adressatin geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 3 Gemahls] Nicht ermittelt. Z. 11 Hofmeister] Nicht ermittelt. 1362. An eine Freundin in G***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 30, S. 65–67. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität der Adressatin geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 3 Mama] Nicht ermittelt. Z. 4 Bräutigam] Nicht ermittelt. Z. 26 A***] Nicht ermittelt. 1363. An einen Hofmeister. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 31, S. 67–69. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identät des Adressaten geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 1 jungen Herrn] Nicht ermittelt. Z. 2 Vater] Nicht ermittelt. 1364. An einen Hofmeister. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 32, S. 69–70. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Adressaten geht aus dem Brief Inhalt nicht hervor. Z. 2 jungen Herrn] Nicht ermittelt. Es handelt sich um den gleichen jungen Mann, der im Brief 1363, Z. 1 erwähnt wird. Z. 7 G***] Gemeint ist wohl Göttingen. Z. 12 Vaters] Nicht ermittelt. 1365. An den Herrn Rat S***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 33, S. 70–72. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Adressaten geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 13 Reise aus S***] Nicht ermittelt. Z. 24/25 Schwedische Gräfinn] Gellerts Roman „Das Leben der schwedischen Gräfinn von G**“ erschien 1748 in zwei Teilen bei Wendler in Leipzig. 1366. An einen Ungenannten. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 34, S. 72–73. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Adressaten geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 1 meine Verleger] Gemeint sind M. G. Weidmann und Reich und Caspar Fritsch. Z. 2 Tabellen] Nicht ermittelt.
512
Nr. 1367
[1760–1769]
1367. An eine Ungenannte. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 35, S. 73–75. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität der Adressatin geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 2 Terenz] Publius Terentius Afer, geb. 194/195, gest. ca 159 v. Chr., römischer Komödiendichter. Gellert bewertet seine Werke positiv in seiner Abhandlung Pro Comoedia Commovente und in den Materialien zur Vorlesung über Stockhausens Bibliothek der schönen Wissenschaften, wo auch biographische Notizen über Terenz stehen. (Vgl. Witte, C. F. Gellerts Gesammelte Schriften, 5. Bd., S. 161 und 7. Bd., S. 188, 189 und 208.) Z. 3 Großmama] Nicht ermittelt. Z. 3 Herrn P***] Nicht ermittelt. Z. 17 Andria] Erste Komödie von Terenz, geschrieben 166. Der deutsche Titel lautet „Das Mädchen von Andros“. Z. 20 Daçier] Anna Daçier, geb. le Fevre, 1651–1720, war als Übersetzerin antiker Autoren ins Französische bekannt. Im „Scriptores aureae aetatis“ lobt Gellert die Terenz-Übersetzung der Frau Daçier wie folgt: Der Dacier Ausgabe gut für junge Leser, um Geschmack am Terenz zu finden. (Vgl. Witte, C. F. Gellerts Gesammelte Schriften, Bd. VII, hrsg. von Kerstin Reimann und Sybille Schönborn, S. 189.) 1368. An eine Ungenannte. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 36, S. 76–77. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität der Adressatin, an die auch Brief 1367 gerichtet ist, geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 1 Commißionen] In dem vorhergehenden Brief an diese Frau schrieb Gellert, dass er ihr einige gute Hilfsmittel schicken wollte. Diese sind wohl hier gemeint Z. 5 Horaz] Quintus Horatius Flaccus, 65–8 v. Chr.), lateinischer Schriftsteller. Seine „De arte poetica“ wurde 1730 von Johann Christoph Gottsched ins Deutsche übersetzt. Z. 5 Boileau] Nicolas Boileau-Déspreaux. Seine „L’Art poétique“ erschien 1674 und 1745 in deutscher Übersetzung. Z. 5 Arzt] Gemeint ist wohl Johann Arndt. Vgl. Bd. III, Anm. 736, zu Z. 11. Z. 5 Geßner] Salomon Geßner, 1730–1788, Maler und Dichter. Seine „Idyllen“ kamen 1756 in Zürich heraus. Z. 12 Plan] Dieser Plan wurde mit dem Brief nicht veröffentlicht. Z. 17 Großmama] Nicht ermittelt. 1369. An eine Ungenannte. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 37, S. 77–78. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität der Adressatin, an die auch Briefe 1367 und 1368 gerichtet sind, geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 7 Boileau] Nicolas Boileau-Déspreaux. Gemeint ist wohl „L’Art poétique“. Ein Exemplar davon hat Gellert dieser Frau geschenkt. (s. Anm. 1368, zu Z. 5, Boileau.) Z. 8 Terenz] Publius Terentius Afer. Vgl. Anm. 1367, zu Z. 2. Z. 12 Großmama] Nicht ermittelt.
Nr. 1370
[1760–1769]
513
1370. An Herrn von H***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaftlichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 38, S. 78–79. Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Adressaten geht aus dem Inhalt des Briefes nicht hervor. Z. 10 junge Herr] Nicht ermittelt. Z. 13 Gemahlinn] Nicht ermittelt. 1371. An den Lizentiaten G***. Überlieferung: D: Anhang zum [sic] freundschaflichen Briefen von C. F. Gellert. Nr. 39, S. 80 (als S. 76 falsch gedruckt). Original verschollen. Erläuterungen: Die Identität des Adressaten geht aus dem Briefinhalt nicht hervor. Z. 6 Schriften] Nicht ermittelt. Z. 9 Schwiegervaters] Nicht ermittelt. Z. 10 P***] Nicht ermittelt.
514
Nr. 1370
[1760–1769]
Zitierte Literatur
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Zitierte Literatur Zusätzlich zu der in den ersten vier Bänden verzeichneten Primär- und Sekundärliteratur sind im fünften Band noch folgende Nachschlagewerke herangezogen worden: Gellerts Werke: Christian Fürchtegott Gellert. Gesammelte Schriften. Hrsg. v. Bernd Witte. Bd. VII, Nachgelassene Schriften. Hrsg. v. Kerstin Reimann und Sibylle Schönborn. Berlin, New York: DeGruyter 2008. Weitere Werke: Allgemeines Magazin für Prediger nach den Bedürfnissen unserer Zeit. 12 Bde. Hrsg. v. Johann Rudolph Gottlieb Beyer. Leipzig: Crusius 1789–1796. Allgemeines Repertoriam der neuesten in- und ausländischen Literatur für 1820. Hrsg. v. einer Gesellschaft Gelehrter und besorgt von Christian Daniel Beck. Leipzig: Cnobloch 1820. Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Bd. 2. Hrsg. v. Friedrich Wilhelm Bautz. Hamm: Bautz 1990. Blumröder, August von. Johann Karl Wezel. Fragmente über sein Leben und seinen Wahnsinn. In: Zeitgenossen: ein biographisches Magazin für die Geschichte unserer Zeit. Bd. 4. Leipzig: Brockhaus 1833. Dittmar, Siegismund Gottfried. Erinnerungen aus meinem Umgange mit Garve, nebst einigen Bemerkungen über dessen Leben und Character. Berlin: Unger 1801. Garve, Christian. Sammlung einiger Abhandlungen aus der neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste. Leipzig: Dyck 1779. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. Hrsg. v. den Verbänden des livländischen, estländischen und kurländischen Stammadels. Teil 1. Görlitz: Starke 1930. Godman, Kahterine. Adieu Divine Comtesse: Luise Gottsched, Charlotte Sophie Gräfin Bentinck und Johann Christoph Gottsched in ihren Briefen. Würzburg: Königshausen und Neumann 2009. Günther, Otto. Zur Geschichte des Leipziger Musenkrieges im Jahre 1768. Leipzig: Deutsche Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Alterthümer 1894. Howson, Gerald. The Macaroni Parson. A Life of the Unfortunate Dr. Dodd. London: Hutchinson 1973. Klötzer, Wolfgang. Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Bd. 1. Hrsg. v. Sabine Hock und Robert Frost. Frankfurt am Main: Kramer 1996. Klopstock, Friedrich Gottlieb, Werke und Briefe. Historisch-Kritische-Ausgabe. Hrsg. v. Horst Gronemeyer, Elisabeth Höpker-Herberg, Klaus Hurlebusch. Berlin, New York: DeGruyter 1979–2007. König, Ingeborg. Studien zum Libretto des „Tod Jesu“ von Karl Wilhelm Ramler und Karl Heinrich Graun. In: Schriften zur Musik, hrsg. v. Walter Kolneder. Bd. 21. München: Musikverlag Emil Katzbichler 1972. Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden. Bd. 8, Abt. 2: Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg bearbeitet von Adolf von Oechelhaeuser. Tübingen: Mohr 1913. Meier, Ernst von. Hannoversche Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, 1680–1866. Leipzig: Duncker und Humblot 1898. Neues aus der Wezel-Forschung, mit Beiträgen von Maria Tronskaya. Sondershausen: JohannKarl-Wezel-Arbeitskreis des Kulturbundes der DDR 1980. Otto, Gottlieb Friedrich. Lexikon der Oberlausitzischen Schriftsteller und Künstler. Bd. 2. Görlitz: Anton 1802.
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Zitierte Literatur
Rotermund, Heinrich Wilhelm. Das gelehrte Hannover oder Lexicon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum jetzigen Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben; aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammen getragen. Bremen: Schünemann 1823. Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Bd. 1–5. Hrsg. v. Olaf Klose. Neumünster: Wachholz 1970–1979. Watzdorf-Störmthal, Rudolph von und Nitze, Ferdinand. Christian Heinrich von Watzdorf’s … historisch-genealogische Beschreibung des uralten adligen und gräflichen Geschlechtes derer von Watzdorf, 1740 im Auftrage und unter Mitwirkung des Herrn Kammerherrn Rudolf von Watzdorf-Störmthal. Dresden: Petzold 1872. Wilson, Renate. Pious Traders in Medicine. A German Pharmaceutical Network in EighteenthCentury North America. Pennsylvania: Pennsylvania State University Press 2000. Zimmer, Heinrich. Martin Luthers ausgewählte Schriften. Frankfurt am Main: Heyder und Zimmer 1889.
Gesamtregister
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Gesamtregister Die Angaben beziehen sich auf die Briefnummern und Zeilen im Brief. Die Nummern pro Band sind: Band I, Briefe 1–247 Band II, Briefe 248–536 Band III, Briefe 537–851
Band IV, Briefe 852–1038 Band V, Briefe 1039–1371
Abkürzungen: Erl. = Erläuterungen. Überl. = Überlieferung. Aachen 1011, 4, 22 Abendzeitvertreib in verschiedenen Erzählungen 699, 84 Die guttätige Königin der Feen 699, 83–84 Abo 930, 18 Achate 230, 14 Achenwall, Gottfried 404, 11, 14 Achs, Herr von 102, 84 Acken, Adolph Christian von 465, 128–132 Reden zur Erbauung über die wichtigen Lehren des christlichen Bekenntnisses 465, 128 Ackermann, Johann Friedrich 1056, 41/42, 46–53 Ackerthof, Baron von 1132, 85 Addison, Joseph 172, 23. 465, 284. 563, 31–39. 564, 35–43. 573, 14. 869, 13–23. zu 204, 42. zu 258, 65. zu 290, 7 (Englische Verse). zu 465, 288 (Steele). zu 562, 23. zu 727, 43. zu 891, 43. zu 928, 35. zu 1005, 55 (Der) Aufseher 870, 37. 928, 35, 135–136 Cato zu 204, 42 The Spectator 258, 65. zu 465, 283. s. auch Gottsched, Luise Adelgunde The Tatler 142, 60 Der Zuschauer zu 891, 43. zu 928, 35. zu 1005, 55 Adelung, Johann Christoph 931. 933, 2–26 Allgemeines Staatsmagazin 931, 42–45 Auserlesene Staatsbriefe 931, 30–31 Neues Lehrgebäude der Diplomatik 931, 24–27
Pragmatische Staatsgeschichte Europas von dem Ableben Kaiser Karls VI. an bis auf die gegenwärtigen Zeiten 931, 20–29 Unparteiische Geschichte der Streitigkeiten zwischen Dänemark und den Herzogen von Holstein-Gottorp 931, 32–33 Adolf, Herzog von Weißenfels (s.u. Johann Adolf II., Herzog von Weißenfels) Ägypten 48, 404 Äskulap 114, 17 Äneas 198, 15, 21 Äsop (Aesop) 7, 17. 547, 36 Fabeln 1199, 118–122 Jupiter und der Landwirt 1199, 118–122 Aland, Georg David zu 668, 6 Albani, Alexander 739, 96–102, 157 Albert Kasimir August Ignaz Pius Franz Xaver 1207, 54 Alberti (Fräulein) 269, 17, 26 Alberti, Johann Carl 471, 18. 861, 51. 878, 49 Alberti, Julius Gustav 50, 66. zu 471, 18 Albertina Friderica, Fürstin von BadenDurlach 248, 5, 12. 251, 6 Albrecht Casimir, Prinz von Sachsen 597, 39–40. 612, 1 Albrecht Heinrich, Prinz von Braunschweig-Lüneburg 701, 4. 704, 8, 14–16. 709, 43, 49. 711, 16, 20. zu 806, 9 (Kirchmanns) Albrecht, Herzog zu Sachsen-Teschen zu 532, 19 Albrecht, Johann Georg 405. 1234, 23(?) Albrecht von Anhalt-Dessau 1066, 5. zu 1066, 3
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Alembert, Jean le Rond- d’ 1012, 97. zu 1012, 97 (Diderot) Alexander der Große 237, 5. 617, 37 Allestree, Richard 465, 165, 166. zu 465, 149. zu 928, 51 (Die ganze) Die ganze Pflicht des Menschen 465, 156–168. 928, 51, 160–161 Allgemeine Historie der Reisen zu Wasser und Land … 1153, 61 Allgemeine Welthistorie … 1153, 61 Altdöbern zu 835, 92 Altdorf 535, 116 Altona 928, 17 Altimer (Herr) 511, 42 Amalie, Fürstin von Braunschweig-Lüneburg 701, 12 Amelung, Peter zu 786, 18 Amerika 979, 38, 46. 1116, 11, 12. 1289, 26. 1290, 7 Amiens 90, 54. 160, 35 Amor 1199, 20 Amsdorf, Nicolaus von zu 952, 3 Amsterdam 465, 89. 979, 44/45, 50. 1290, 8 Anakreon 48, 337 Analist s. Annalist Andreä, Johann Gerhard Reinhart 1166, 20, 25 Anfangsgründe der ganzen UniversalHistorie 928, 58–59, 170–172 Anhalt-Zerbst, Carolina Wilhelmine Sophie, Fürstin von, geb. Prinzessin von Hessen-Kassel (s.u. Carolina Wilhelmine Sophie Fürstin von Anhalt-Zerbst) Anhalt-Zerbst, Johanna Elisabeth von (s.u. Johanna Elisabeth von AnhaltZerbst) Anhalt-Zerbst, Friedrich August Fürst von (s.u. Friedrich August Fürst von Anhalt-Zerbst) Anhang auserlesener geistreicher Lieder zum Berlinischen Reformierten Gesangbuch zu 527, 2 Annaberg 124, 9. 753, 3, 5. 816, 112. 891, 341 Annalist, Der mit denen neusten StaatsLands- und Weltgeschichten beschäftigte 322, 19. zu 278, 54. zu 300, 56. zu 301, 17 (Dahme). zu 324, 12. zu 484, 17 (Hauptpastorate in Hamburg) L’année Littéraire 570, 19. 573, 19. zu 256, 20. zu 625, 3
Ansbach (Anspach) 21, 109, 111. 76, 45. 93, 8. 102, 16. 285, 43. 347, 34. 390, 4. 402, 28, 42. 465, 117, 262. 705, 7. 816, 180. 891, 21. 982, 22. 1298, 6 Anton Clemens Theodor, Prinz von Sachsen 897, 193 Antonini, Annibale zu 514, 18 Italienisches und Deutsches Wörterbuch zu 514, 18 Apel, Andreas Dietrich 1140, 43 Appelblatt (Frau) 260, 15 Appelblatt, Jonathan (Achate) 230, 14. 250, 3. 253, 14. 255, 3, 10. 260. 268, 79. 275, 16. 284, 2. zu 230, 14 De rythmis poeparum aevi aurei zu 260, 10 Rese-Beskrifning öfwer Pomern och Brandenburg zu 260, 10 Appelblatt, Sofia Albertina, geb. Martineau zu 260, 15 Apollo 22, 4. 101, 99, 113. 112. 155, 4. 397, 35. 1199, 14, 64, 65, 72, 75, 85, 94 Arbo, Friedrich 262, 21, 28 Arc, Philippe Auguste de Sainte-Foix, Chevalier d’ 234, 29–38. 252, 29. 264, 20–21. 314, 26. 469, 24. zu 469, 23 Lettres d’Osman 234, 30 Argens, Jean Baptiste de Boyer, Marquis d’ 27, 115. 325, 34, 38, 44, 49, 51, 53, 55. 611, 10. 616, 5. 619, 8, 14, 18–19. 626, 29. 648, 14, 19. zu 617, 40/41 Ariosto, Ludovico zu 535, 97/98 Orlando Furioso zu 535, 97/98 Aristoteles 127, 3. 542, 29. 1346, 10. zu 540, 26/27. zu 700, 48 Argonon 1346, 10 Poetik 127, 3, 23 (Übers.). 542, 29 Organon Aristoteles zu 540, 26/27 Arkstee, Hans Caspar 182, 38 Arndt, Johann 736, 11. 1197, 384, 411. 1304, 11. 1368, 5(?) Das Ander Buch vom wahren Christenthumb 736, 11–12 Paradies-Gärtlein 1304, 11 Vier geistreiche Bücher vom wahren Christenthum … 1197, 385, 411. 1304, 11 Arnoldt (Kaufmann) 601, 25 Arnstadt 48, 183 Arouet, François Marie s. Voltaire Artois 323, 32 Aschaff (Fräulein) zu 274, 27
Gesamtregister
Atreus 1199, 101 Atticus 185, 6. 186, 15 Aubignac, François Hédelin Abbé d’ 92, 104, 108, 111 La Practique de Théatre 92, 105–107. zu 92, 105 Auerswald, Fräulein von 963, 14, 18 (Der) Aufseher, oder Vormund 465, 288–291, 295. 562, 25–26 Augsburg 464, 31, 38. 466, 36. 631, 44 Kaiserlich Franciscische Akademie der freien Künste und Wissenschaften 464, 30, 39–40 August III. (s.u. Friedrich August II.) August III., König von Polen 293, 2, 3. 325, 82. 452, 53. 522, 35. 532, 14. 609, 53, 57. 626, 58. 675. 739, 22. 798, 151, 189. 799, 18. 818, 81. 830, 91, 93, 101, 103, 105, 113. zu 675, Überl. zu 818, 4 (Christina). zu 877, 10 August Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Bevern zu 440, 100 Augustus, Gaius Iulius Caesar Octavianus 325, 58 Ayer s. Ayrer Ayrer, Carl August 450, 42(?) Bach, Carl Philipp Emanuel 396, 20. 398, 55. 402, 75. 403, 11. 419, 42. 438, 32. 1020, 25. zu 289, 22. zu 609, 117 Herrn Professor Gellerts geistliche Oden und Lieder mit Melodien 396, 20. 398, 54. 402, 76. 403, 11. 419, 41–42. 429, 12. 438, 31–32. 1020, 25. zu 258, 39 (Nicolai). zu 289, 22. zu 429, 12. zu 527, 2 Bach, Johann August 258, 57. 261, 14. 378. 384. 397. 401. 441, 24. 1026, 36–39. 1326 Bach, Johann Sebastian zu 391, 15. zu 402, 79 Bachaumont (s.u. Le Coigneaux de Bachaumont, François) Bachmann, Heinrich Wilhelm d. Ä. 48, 9. 52, 2, 18. 53. 54. 55. zu 767, 17 Backof (Bachoff) von Echt, Gustava Dorothea Wilhelmina Gräfin, geb. v. Moltke 969, 50. 981, 28, 31 Backof (Bachoff) von Echt, Ludwig Heinrich 969, 50. 981, 28, 31 Bad Mergentheim 653, 7 Baden, Jacob 758, 3–16, 22 Baden-Durlach s. Albertine Friderica, Fürstin von Baden Durlach
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Bär (Herr) 128, 3. 255, 107. 275, 14 (Behren). 365, 25 Bärmann, Georg Friedrich 589, 20 Bahrd (Dr.) zu 322, 19 Baierische Sammlungen und Auszüge zum Unterricht und Vergnügen zu 938, 5 (Vorlesungen). zu 943, 20. zu 952, 22. zu 964, 2 (Vorlesungen). zu 982, 17. zu 983, 13. zu 986, 6 (gedruckt) Baiersdorf 48, 265 Bajä 739, 133 Balzac, Jean Louis Guez de 27, 107. 700, 108. zu 267, 65 Bamberg 48, 239 Banier, Anton (s.u. Schlegel, Johann Adolf) Erläuterungen der Götterlehre und Fabeln aus der Geschichte (Übers.) s. Schlegel, Johann Adolf Barbastes 48, 409. zu 48, 409–410 Baret, Johanna s. Paret, Johanna Barisien, Johann Friedrich 372, 3. 763 Basedow, Gertrud Elisabeth, geb. Hammer 548, 78 Basedow, Johann Bernhard 399. 424. 465, 211, 213. 548. 562, 10, 12. 568, 21. 641, 29. 756, 57. 870, 43. 928, 21, 26, 121. 1230, 14. 1265, 11. zu 453, Erl. zu 548, 81 Die ganze natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger 1230, 14–16 Die Sittenlehre aus natürlicher Erkenntniß Gottes und der Welt 1230, 15 Neue Lehrart und Übungen in der Regelmäßigkeit der Teutschen Sprache 548, 46–60. 562, 10–11. 641, 28 Philatelie 548, 10–24. 928, 27 Praktische Philosophie für alle Stände 399, 11. 424, 13–26. 465, 211–213. 548, 3–9, 24–28. 562, 12–13. 756, 57–60. 870, 43–44. 928, 21–29, 121–122. 1265, 11–14. zu 399, Erl. zu 424, 6 Basel 79, 32. 116, 15, 18. 134, 35. 159, 5. 340, 20. 466, 99 Basnage de Beauval, Jacques 932, 22–23 Histoire de la Religion des églises réformés 932, 22–23 Batavia 672, 42 Batteux, Charles 62, 5. 67, 29. 83, 13. 443, 30. 542, 40. 562, 15. zu 255, 47. zu 548, 56/57. zu 928, 16
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Cours des belles lettres 62, 5–6. 67, 29. 83, 14. 413, 48. 436, 29. 449, 16. 458, 34. s. auch Schlegel, Johann Adolf Gellerts Vorlesung über ihn 103, 18 Les poésies d’Horace 542, 40 Einleitung in die schönen Wissenschaften (Übers.) 562, 14–18 Einschränkung der schönen Künste auf einen einzigen Grundsatz (Übers.) zu 548, 56/57 Bauer, Johann Gottfried 90, 15 Bauerschmidt, (Herr) 1041, 20 Baumgärtel, Johann Christian 123, 18–33. 128, 24/25 Baumgarten, Siegmund Jacob 850, 20. 916, 21. zu 928, 48 Bernard: Von der Vortrefflichkeit der Religion (Übers.) 850, 19–20. zu 928, 48 Bause, Johann Friedrich 1118, 7. 1121, 19–20. 1128, 12. 1133, 76 Gellerts Kupferstich 1118, 7–13. 1121, 19–23. 1128, 12. 1133, 71, 73, 79/80. 1193, 3, 48 Bautzen 897, 109 Bayern 870, 2, 9, 50. 983, 12. 986, 4 Akademie der Wissenschaften 870, 6. zu 982, 11, 17 Bayersdorf s. Baiersdorf Bayle, Pierre zu 452, 37 Bayreuth 42, 8. 641, 22 Beaumarché, Pierre Augustine Caron de zu 1133, 66. zu 1150, 40 Eugénie 1133, 66. 1150, 40 Beaumont s. Le Prince de Beaumont, Marie Beausobre, Isaac de 458, 40. 461, 5. 913, 71 Le Nouveau Testament 913, 71 Sermons de feu 458, 41. 461, 5–9 Beausobre, Louis de zu 617, 40/41 Beck, (Herr) 184, 16. 207, 7 Beck, Christian August von 1023, 3–19 Bedra 738, 3, 7, 30. 960, 15. 1273, 19. zu 534, Erl. zu 664, 4 Beethoven, Ludwig van zu 268, 48 Behm, Heinrich Julius Ernst 880, 3, 36, 37–38. 1075, 30. 1105, 4 Behr s. Bär Behr, Friedrich von 189, 61, 76/77. 191, 31–44 Behrend, (Herr) 217, 69 Behrisch, Ernst Wolfgang 654, 5–28 Behrisch, Wolfgang Albrecht 654, 10. zu 654, 5 (Hofrats)
Behrmann, Georg Friedrich 589, 20. 602, 7 Beiträge. s. Neue Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes Bel, Carl Andreas 330, 45. zu 668, 6 Belgrad 1325, 49 Bellegarde, Grafen von 1213, 4, 9 Belli (Sänger) 261, 15 Belustigungen des Verstandes und des Witzes 4, 21–28. 5, 31. 142, 56. 294, 27, 28, 34. 298, 3, 37. 300, 11, 12. 304, 14, 17, 19, 34. 307, 11. 308, 42. 495a, 20. 544, 15. zu 1, Erl. zu 2, 18, 19, 24, 25 (Oden), 25 (Bruder). zu 257, 10. zu 276, 22. zu 285, 12. zu 294, 35. zu 297, 5. zu 298, 10, 13, 19, 41, 58. zu 300, 9 (die Gans), 9 (Schaaf), 9 (das junge Wiesel), 9 (die Nachtigall), 10 (Pätus u. Arria), 10 (Spieler), 15/16, 72. zu 345, 61. zu 404, 6. zu 437, 41 Benelle, Jacob 1003 Benta, (Herr) 777, 2, 8. zu 625, 4 (Granzes Compositionen) Bentinck, Charlotte Sophie Gräfin von, geb. Gräfin von Aldenburg 204, 44–46. 215, 2(?). 219, 13. 223, 4–11. 228, 27/28. 241, 11–13. 244, 4, 10. 245, 2–13. 246, 2–10, 15–17, 19–21. 247. 269, 6, 10, 16, 21. 388, 5, 16. 540, 15, 19, 20. 1262, 22, 23, 34–50. zu 233, 26/27. zu 269, 5 (Wien). zu 333, 31. zu 388, Erl. zu 477, 60 Bentinck, Wilhelm von zu 204, 44 (Benting) Berbisdorf, Caspar Sigismund von 567, 8, 10 Berg, Friedrich Reinhold von 739, 149 Berggießhübel 1159, 8. 1164, 1, 4, 5–20, 49. 1171, 8. 1177, 64. 1186, 23 Berghorn (Frau) von 291, 200. 333, 31. 336, 23. 488, 80 Bergius, Johann Wilhelm 75, 30. 158, 37, 310, 353. 160, 18. 182, 40. 345, 47, 61. 348, 41. 620, 28 Berkentin, Christian August von 216, 35 Berlin 10, 5. 29, 3, 57, 158. 45, 18, 32, 49. 46, 6. 48, 7. 64, 3, 21, 86, 96, 111, 143. 65, 18, 20, 22. 66, 3. 68, 31. 75, 6, 11, 13, 14, 17. 76, 6, 11, 30, 80. 81, 22, 24, 55. 82, 12, 20, 28, 31. 93, 50. 96, 10. 97, 5. 99, 13. 112, 3. 113, 122, 131. 114, 12. 117, 20. 118, 16. 122, 113. 136, 6. 139, 23. 152, 40.
Gesamtregister
154, 31. 155, 16. 158, 317, 358. 159, 11. 160, 23, 44. 165, 39. 166a, 27. 178, 7. 182, 3, 21. 183, 34. 217, 42. 227, 35. 249, 5, 33. 258, 40, 51. 277, 53, 55. 289, 7. 294, 23. 295, 12. 314, 25. 345, 142. 347, 14. 352, 11. 391, 20. 403, 11, 15. 409, 21. 436, 22. 465, 78, 95, 238. 495a, 25. 498, 5, 12, 13. 526, 25. 541, 5. 547, 5, 43. 568, 47, 48. 572, 71. 614, 23. 631, 41. 641, 25. 645, 38, 47. 655, 3. 768, 23, 31. 795, 65, 68. 842, 21, 22, 33. 859, 29. 861, 36. 873, 4. 882, 73, 75. 914, 27. 916, 12–13. 928, 141, 148, 166, 183. 947, 112. 968, 34. 988, 14. 1016, 31. 1021, 3. 1071, 44. 1088, 9. 1103, 5. 1147, 7. 1154, 20. 1187, 37. 1224, 5. 1263, 55. 1278, 5, 35. 1314a, 1. 1329, 65 Ritterakademie zu 873, 8 Tiergarten 88, 34/35 Berliner Akademie der Wissenschaften 648, 17 Berlinische Nachrichten von Staats- und Gelehrten Sachen 29, 26–27. 68, 27. zu 2, 24. zu 217, 42 Berlinische privilegirte Zeitung (Voßische Zeitung) 345, 101. zu 258, 50 Berlinisches Gesangbuch s. Marpurg, Friedrich Wilhelm Bern 465, 116. 895, 67. 1225, 15 Bernard, Jacques 452, 37, 40. 455, 19. 850, 13, 16–19. 916, 15–16, 28. 918, 19, 20. 928, 48, 153 De l’Excellence de la Religion 850, 13–21 Abhandlungen von der Vortrefflichkeit der christlichen Religion (Übers.) 452, 36–37. 455, 19. 850, 13–14, 19–21. 916, 16–20, 28. 918, 20–22. 928, 48–49, 153–154 Bernau zu 447, 21 Bernburg a. d. Saale 310, 20 Berningeroth (Bernigeroth), Johann Martin 131, 20. zu 290, 2 Bernis, François Joachim de Pierre de 16, 15. 291, 132. 1263, 44–45. zu 16, 9 Sur l’Amore de la Patrie 16, 9–12, 15 Poesies diverses 1263, 44 Bernoulli, Nicolaus zu 183, 7 Bernoulli, Ursula zu 183, 7 Bernsdorf 416, 16 Bernstadt 101, 108
521
Bernstorff, Andreas Christian Gottlieb Graf von 272, 8. 845, 23. 1345, 14(?) Bernstorff, Andreas Peter Graf von 142, 23. 336, 40. 370, 20. 419, 39. 845, 22, 24. 1263, 59–60. zu 463, 40. zu 845, 23 (Gemahlinn) Bernstorff, Charitas Emilie Gräfin von, geb. v. Buchwald(t) 211, 10. 216, 35, 36–37. 217, 32, 37. 296, 56 Bernstorff, Henriette Friederike Gräfin von, geb. Gräfin zu Stolberg 845, 23 Bernstorff, Joachim Bechtold Graf von 142, 23. 189, 74. 217, 35–36. zu 419, 39. zu 463, 40. zu 1345, 10 Bernstorff, Joachim Hartwig Ernst Graf von 211, 9. 216, 35, 36–37, 116, 123/124. 217, 32, 34, 37. 254, 21. 262. 271. 272, 15. 279. 282, 295. 296, 33, 42, 64. 299, 2, 11, 51, 54. 301, 15. 318, 14. 326, 9. 339. 353. 365, 2. 370. 372. 484, 17, 27. 537. 758, 20, 21, 23. 845. 1263a, 24, 32. zu 296, Überl. zu 548, 76. zu 758, 3. zu 817, 12 Bernstorff, Johann Hartwig Ernst von 875. 1116. 1154, 23. zu 1016, 39 Bertling, Ernst August zu 322, 19 Bertram, Philipp E. zu 83, 7. zu 413, 52 Die schönen Künste aus einem Grundsatz hergeleitet (Batteux-Übers.) 83,7. zu 413, 52 Besser, Johann von 291, 164 Beust, Frau von zu 802, 4 Bevern (s.u. August Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Bevern) Beynemann (Kaufmann) 601, 25 Bibel s. Heilige Schrift Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste 347, 14–15. 396, 10, 29. 402, 82, 99, 102. 409, 5. 436, 26. 458, 41. 477, 42–43, 85. 495a, 20. 1263, 55. zu 258, 39 (Nicolai). zu 274, 14. zu 314, 15. zu 347, 12. zu 352, 11. zu 361, 1. 364, Erl. zu 396, 20. zu 402, 43 (Gedicht), 81, 98 (Codrus). zu 409, 5, 24, 27, 28/29. zu 419, 26. zu 432, 12, 19. zu 458, 40 (Beausobres). zu 465, 215. zu 477, 42, 48 (Dusch), 48 (Wieland), 48 (Stockhausens Entwurf) 84. zu 563, 30. zu 573, 15/16 Bibliothèque françois, ou Histoire Litteraire de la France zu 448, 28
522
Gesamtregister
Bibra, Herr von 633, 2. zu 835, 74 (Ursache) Biedermann, Ehrenfried Friedrich 992 Biehle, Christian Friedrich 193. 425, 3. 429, 2. 438, 31. 441, 8. 558. 694, 6. 847, 3, 9. 886, 15. 970, 17. 998, 3, 9. 1022, 8. 1112, 2, 10. 1117, 4, 6, 8. 1123, 4. 1136, 9. 1188, 14. 1291, 9. 1293, 2. 1297, 15. 1304. 1307, 27. 1308, 15. 1309, 2. 1310, 16. 1341, 15. 1312, 7, 8, 18. 1315, 4, 6 Biehle, Christina Elisabeth, geb. Fitz. zu 1117, 21 (Fitzen) Biehle, Johann Christoph 193, 33. zu 773, 18. zu 168, Erl. Biehle, Johanna Wilhelmine, geb. Gellert 10, 6. 73, 32–36. 168. 169. 170. 215. 241. 281. 313. 329. 382. 390. 395. 403. 407. 410. 415. 418. 421. 425. 427. 429. 434. 438. 441. 456. 462. 465, 136. 494. 496. 499. 504. 507. 531. 551. 553. 558, 6, 12. 577. 582. 583. 589. 602. 612. 616. 630. 650. 652. 666. 694. 710. 719, 45. 721. 731. 734. 736. 746. 750. 773, 18. 786. 847. 886. 905. 917. 949. 970. 998. 1007. 1022. 1049. 1052. 1073. 1083. 1091. 1102. 1112. 1117. 1123. 1136. 1155. 1178. 1188. 1194. 1211. 1227. 1232, 22. 1235. 1241. 1274. 1276. 1287. 1291. 1293. 1297. 1298. 1299. 1303. 1304, 6, 18, 22. 1305. 1306. 1307. 1308. 1309. 1310. 1311. 1312. 1314. 1315. 1316. zu 455, 41. zu 507, 2. zu 543, 9. zu 614, 29 Biehle, Louise Wilhelmine Friederika 998, 9. 1241, 7/8 Biel, Christian Andreas 852. 853. 879 Biel, Johann Friedrich 852, 3, 6, 9–11. 853, 3–9, 12, 13, 20, 24, 26. 879, 31 Bielefeld 962, 20, 35, 38 Bilach 48, 565 Bing (Byng), John 1325, 51 Biron, Ernst Johann, Herzog 838, 69, 71, 131, 132, 161, 167, 172, 203, 206. zu 816, 178 (Kayserling) Bischofswerda 1207, 121, 124 Blaarer (s.u. Wartensee) Blanchard, P. zu 592, Erl. Der empfindsame Träumer zu 592, Erl. Blankenburg 148, 12, 14, 16, 21. 417, 18 Blankenburg, Christian Friedrich von 1025 Blasewitz 1207, 81 Blümner, Johann Gottfried 1079, 10
Boccage (s.u. DuBoccage) Bock (Bocken) 207, 7, 11–17 Bock, J. B. zu 291, 171 (Pietsch) Bodenhausen, Hans Friedrich von 465, 59 Bodmer, Johann Jacob 25. 37. 48, 12, 30, 61, 564, 612. 96. 97, 13. 202, 26. 436, 25. 450, 49. 465, 246. 544, 18. zu 129, 64. zu 258, 39 (Briefe über den Geschmack). zu 428, 42 Der Mahler der Sitten 465, 246 (Die) Discourse der Mahlern 129, 64 Noah 96, 5, 8. zu 436, 25 Proben der alten schwäbischen Poesie 37, 31 Sammlung critischer, poetischer und andrer geistvollen Schriften zur Verbesserung des Urtheils und des Witzes 129, 64 Böhme (Buchdrucker) 277, 11, 15 Böhme, Christian Carl 1149, 312 Böhme, Johann Gottlob 89, 13. 933, 9. 1266, 17. zu 668, 6 Böhme (Landrichter) 869, 8. 871, 16, 98 Böhme, Herr von 151, 21 Böhmen 15, 4. 17, 15. 829, 52. 962, 26. 1329, 194 Bölau, s. Bülau, Johann Jacob Boerhaave, Hermann 609, 80 Bösel (Regierungsrat) 1041, 3 Bötticher, Just Heinrich von 879, 26. 880, 16, 26, 30. 996. 1028. 1030, 13. 1055. 1059, 6. 13. 1075, 27. 1105, 13. 1240, 3, 5, 9, 11. zu 1021, 24/25 Bötticher, Ludwig August von 879, 21–26. 880, 3, 13. 884, 2, 12. 885, 4, 9–17. 892, 49–50. 894. 900. 966, 3, 6–19. 1021, 24/25. 1027, 3, 7/8. 1028, 4–20. 1030. 1055, 3–15. 1059. 1075. 1105. 1172. 1240 Bötticher, Sigfrid Just von 880, 16 Bötticher, Sophie Magdalena von, geb. v. Gumm 1055, 15. 1059, 6. 1075, 27. 1105, 13. 1240, 17 Boguslovsky, Peter Iwanewitz 1092, 2, 6 Boileau-Despréaux, Nicolas 5, 18. 32, 7. 67, 29. 73, 19. 92, 124. 125, 26. 201, 15. 204, 57. 291, 9, 79–80, 89, 131. 298, 28. 303, 4, 10. 325, 104. 326, 27, 29–30. 1149, 195. 1158, 26. 1296, 4, 10. 1368, 5. 1369, 7, 9/10. zu 609, 47 (Ludwige qvatorce) L’art poétique 5, 18. 67, 29. 73, 12–18. 125, 26. 201, 16–19. 204, 34, 59–62. 291, 8–13, 80
Gesamtregister
Briefe an Racine 92, 124 Le Lutrin (Das Pult) 1149, 195, 202 Satires 291, 80 Boissy, Louis de zu 890, 32 Der Franzose zu London 890, 32 Bologna 205, 18. 739, 61–69, 71, 93 Bonau 237, 10, 19. 257, 50. 270, 4, 88. 310, 53. 342, 20. 344, 4. 348, 1. 351, 4. 367, 10, 30. 368, 1. 373, 11. 374, 12, 18. 375, 1. 376, 17, 33. 377, 1, 8, 20. 381, 31. 382, 4, 5, 19, 38. 383, 45. 384, 25. 386, 26. 390, 20, 21. 391, 1. 392, 34, 36. 393, 6, 25. 394, 38. 395, 30. 396, 1, 6, 28. 398, 1, 7. 400, 33. 401, 40. 402, 1, 80. 402, 23. 406, 21. 407, 1, 14. 409, 35. 410, 27. 412, 5. 421, 22. 440, 107. 441, 10. 448, 14. 462, 2. 466, 60. 468, 19. 470, 8, 13, 14, 43, 46. 485, 1, 6, 44, 47. 486, 33, 39. 487, 46. 488, 11, 94. 489, 16, 21, 31, 33. 490, 6. 494, 2. 503, 25. 526, 29. 538, 22. 569, 20. 572, 4, 23. 574, 2, 32–33, 35, 58, 59, 70, 96, 104, 105, 112, 118, 123. 575, 1, 3, 6, 22, 28, 47. 576, 20. 579, 13. 587, 11. 608, 18, 19. 611, 72. 627, 13. 650, 10, 27. 700, 93, 102. 842, 22. 883, 18. 891, 237, 342, 348. 892, 1, 52. 893, 1. 894, 19. 895, 11, 14, 22, 34, 58. 896, 3. 897, 232. 1090, 25. 1113, 27. 1298, 22, 23. 1325, 2, 4, 73, 81, 84, 88, 97. zu 373, Überl., 2. zu 438, 25 Boneville zu 559, 28 Boot, Baronesse von 89, 25 Borchward, Ernst Samuel Jacob 29. 30. 35. 36. 45. 46. 63. 64. 65. 75. 76. 81. 93. 98. 112. 113. 117. 122. 124. 138. 152. 158. 160. 179. 182. 227. 236. 249. 275, 47, 71. 277, 31. 289. 294, 23. 335. 345. 348. 398. 620. 649. 655. 983. 1109. 1128. zu 870, 24 Beschreibung einiger Abendvorfälle im Dorfe zu 345, 91 Das Denkmal der Freundschaft 983, 30–32 Von der Besserung des Schulwesens auf dem Lande zu 345, 88 Von der Kinderzucht in Absicht auf die Religion 122, 103. zu 345, 88. zu 348, 56 Von Heiligung der Spazierfahrten und Spaziergänge durch Betrachtung der Natur zu 345, 91
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Was ist mein Leben auf der Erde 983, 7–11 Wes soll ich mich, o Herr, denn trösten 983, 7–11 Zur Arbeit und nicht zum Müssigang 983, 7–11 Borchward, Henriette 45, 32. 64, 64. 65, 29. 75, 11, 24. 76, 65, 76. 81, 18, 54. 93, 11/12, 47. 98, 17. 112, 15. 117, 25. 122, 109. 124, 45. 138, 41. 152, 4, 11. 158, 49. 158, 146, 222, 236, 287, 291–295, 353. 160, 16, 41. 179, 20. 182, 40. 227, 8, 28, 42. 236, 23–24, 32. 249, 43. 289, 52. 335, 4, 12. 345, 24, 69, 74. 348, 43, 79. 398, 62. 620, 28. 649, 14. 1109, 38 Borchward (Verwandte) 64, 67. 65, 29. 76, 65. 122, 53–54. 158, 59. 237, 24 Borck, Antoinette Charlotte Leopoldine von zu 639,14 Bork(e), Ernst Burgislaus von 886, 8. 1310, 9 Borna 610, 35 Borsch (Buchbinder) s. Porsch Bosc de la Calmette, Charles Franc zu 1196, 19 Bose, (Fräulein) von 337a(?). 453, 4, 13, 34. 459, 25, 31. 527, 17 Bose, Frau von 225, 6 Bose, Friedrich Carl von 225, 31. 228, 22, 26. 241, 29–33. 248, 2, 16. 266, 13. 312, 16. 328, 8, 19. 333, 7, 16. 337a, 2(?), 10(?). 339, 16. 343, 10, 17. 356, 7, 17. 359, 3, 13. 363, 22. 367, 13, 14. 377, 54. 379, 44. 381, 4, 17. 383. 394, 24, 34. 453, 5, 9, 27. 459, 2, 17. 460, 47. 479, 17, 22. 488, 91. 520, 33. 527, 23. 567. 576, 15, 30–41. 599. 693. 842, 24, 26. 893, 3–8. 901, 19, 21, 23–26. 1300, 18 Bossuet, Jacques Bénigne 49, 32. 217, 54, 58–61. 291, 133. 465, 226, 227, 228. 928, 28. 1199, 39. 1212, 28, 29. Discours sur l’histoire universelle zu 1199, 39 Einleitung in die Geschichte der Welt (s.u. Cramer, Johann Andreas) Bostel, Johann Joachim 417, 25 Bothmer (Bothmar), Carl von 191, 4–31. 197, 6, 12–42 Bothmer (Bothmar), Henriette Friederike von, geb. von der Schulenburg 197, 3–4, 8, 29, 54
524
Gesamtregister
Boursault, Edme zu 291, 60. zu 593, 12 Lettres de respect, d’obligation et d’amour (Lettres de Babet) zu 291, 57, 60. zu 593, 12 Boye, Baron von 1213, 16. zu 1208, 29 Boysen, Friedrich Eberhard 107. 110 Sendschreiben an die gelehrte Gesellschaft zu Halle, von den Schicksalen der schönen Wissenschaft 107, 17–18 Zubereitung zum seligen Sterben 107, 22 Braganza, Johann Carl, Herzog von 597, 48–50. 612, 2–3 Brandenburg 603, 20. 663, 29. 795, 69. 1300, 19 Brandenburg-Ansbach (s.u. Carl Friedrich Wilhelm, Fürst von BrandenburgAnsbach) Brandenstein, (Frau) von 333, 31, 32, 33. 336, 19, 20 Brandt, Christian von 484, 69 Braunschweig 22a, 19. 26, 36/37. 37a, 10. 39, 2, 3, 4, 10. 40, 5, 14. 45, 30. 48, 6. 50, 38, 63. 62a, 40, 50/51. 90, 49/50. 108, 1. 124, 29. 182, 27. 191, 33. 197, 61. 206, 31. 257, 10. 276, 22. 284, 4. 285, 12. 334, 16. 416, 22. 465, 71. 471, 4, 39. 543, 50. 680, 32. 701, 29. 705, 9. 709, 43, 49. 711, 1. 757, 5. 762, 18. 767, 20. 780, 47. 790, 13. 852, 22. 879, 40. 927, 49. 931, 3, 7. 1028, 16. 1059, 23. 1134, 9. 1142, 2. 1146, 20, 36 Collegium Carolinum 191, 47. 465, 71. 885, 18. 927, 6, 21. 931, 6. 933, 14. 1027, 19. 1146, 32/33. zu 257, 10. zu 276, 22. zu 880, 3 (Behm). zu 961, Erl. Waisenhaus Buchhandlung 780, 47–49 Braunschweig, Prinzen (s.u. Wilhelm Adolph und Friedrich August) Braunschweig-Bevern, August Wilhlem, Herzog von (s.u. August Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Bevern) Brawe, Joachim Wilhelm von 364. 409, 27 Brutus zu 364, Erl., 50 Der Freygeist 409, 27. zu 274, 14. zu 347, 12. zu 364, Erl. zu 402, 98 (Codrus) Breitenbauch, Georg August von 670, 32. 944. Bukolische Erzählungen und vermischte Gedichte zu 670, 32 An den Herrn Major von G*** 670, 32
An den Herrn Professor Gellert zu 670, 32 Jüdische Schäfergedichte 944, 7–10 Breitenfeld 470, 25, 31 Breitinger, Johann Jacob zu 129, 64. zu 465, 246 Die Discourse der Mahlern 129, 64 (Discourse der Mahlern) Sammlung critischer, poetischer und anderer geistvollen Schriften zur Verbesserung des Urtheils und des Witzes 129, 64 (Geistvollen Schriften) Breitkopf, Bernhard Christoph 125, 38. 145, 21. 148, 6, 22/23. 171, 9. 184, 15, 26. 187, 3. 196, 36, 41. 254, 24. 276, 13. 780, 27, 46 Bremen 465, 200. 562, 34. 928, 105 Bremer Beiträger (s.u. Neue Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes) Bremer, Benedikt (Benedix) von 1158, 54–56, 71. 1162, 9, 23. 1166, 4, 6. 1168, 3, 7. 1173, 6, 28/29. 1179, 31 Bremer, Carl Johann (?) 1050, 2, 4, 9 Bremer, Friedrich Franz Dietrich von 1158, 57. 1162, 15 Bremer (Herr) 953, 26 Brendel, Johann Gottfried 404, 9 Brendt (Justizrat) 1176, 85 Bresciano, Pietro Ciari zu 895, 52 La Contessa del Nord zu 895, 52 Breslau 37, 15. 85, 34. 131, 33. 626, 34. 728, 8. 1066, 31. 1089, 37, 52. 1103, 5. 1122, 8. 1124, 25. 1125, 92. 1126, 87. 1131, 1. 1132, 1. 1133, 104/105. 1145, 2. 1153, 1, 64. 1165, 60. 1218, 14 Bresler 1127, 67/68 Bresqow (Breeskow, Braisqow u.a.), (Fräulein) von 470, 25–36, 39. 474, 45. 481, 3, 18. 495, 5, 7 Bretlach 166, 33 Brevern, Gertrude Magdalene von, geb. v. Kursell 992, 3, 8, 28 Brevern, Ludwig Carl von 992, 5 Brevern, Peter von zu 992, 3 Breyer (Arzt) 418, 6, 7, 16, 19. 578, 27. 580, 38. 623, 6, 10. 628, 90. 641, 38 Breyer, Friedrich Gottlob 1188, 3 Breyer, Johanna Augusta Henriette, geb. Hunger 1188, 3 Brieg 641, 34. 670, 34, 37. 1080, 51 Bring (auch Brink[en]), Hedwig Wilhelmine von 611, 31, 33, 40–41
Gesamtregister
Bring (auch Brink[en]) Otto Wilhelm von den 611, 36, 38–40. zu 660, 6 Brockes, Barthold Heinrich 291, 165. zu 29, 47 (Patrioten). zu 129, 62. zu 956, 3 (Thomson’s) Der Patriot 29, 47. 129, 62 Irdisches Vergnügen in Gott zu 345, 91 Jahres-Zeiten des Herrn Thomson (Übers.) zu 956, 3 (Thomson’s) Browne, Maximillian Olysses zu 813, 9 (Loudon) Brucker, Johann Jacob 1149, 47. 1199, 165 Historia critica philosophiae 1149, 48. zu 1199, 165 Brückner, Johann Friedrich von 269, 26 Brühl, Agnes Elisabeth Gräfin von, geb. Gräfin von Thümen 198, 30. 208, 26. 534. 663, 46 Brühl, Albert Christian Heinrich Graf von 278, 22. 291. 297, 11. 402, 94. 798, 150 Brühl, Aloys Friedrich Graf von 798, 150 Brühl, Carl Adolf Graf von 278, 22. 291. 297, 11. 402, 94. 798, 150 Brühl, Francisca Maria Anna Gräfin von, geb. Gräfin von Kolowrat 526, 37. 529, 17. 534, 81. 676, 12. 800, 70 Brühl, Friedrich Wilhelm Graf von 198, 31. 534, 18, 61, 80. 653, 31. zu 437, 23. zu 534, Überl., Erl. Brühl, Gräfin, geb. von Oppeln 232, 21. 233, 38 Brühl, Hans Moritz Graf von (Sohn des Ministers) 488, 98. 798, 150 Brühl, Hans Moritz Graf von (auf Martinskirchen) 102, 32. 105, 23. 123, 44. 126, 21. 142, 20, 22, 62. 143, 12. 146, 11. 149, 3. 155, 17, 66. 158, 310. 172. 173. 174. 177. 184, 23. 185. 186. 188, 40–42. 189. 198. 204, 43. 205. 208. 209. 210. 213. 214. 218. 219, 17. 220. 226. 229. 231. 234. 252. 256. 257, 11. 258, 14, 17, 66. 261, 4. 264. 266. 274, 15. 275, 57. 277, 20, 58. 278. 311. 315, 26, 31. 323. 332. 341. 355. 361. 366, 39. 377. 385. 396, 23. 402. 419. 420, 108, 126. 433, 15. 469. 479, 10–16, 20. 488, 88. 493. 531, 5. 534, 77. 539. 573. 663. 665, 38. 672, 27. 676, 10. 679, 2. 681, 2–6, 18. 683, 9. 684, 27. 685, 79, 87, 120. 687, 59. 725, 8–10, 30. 727, 2. 738, 24. 743, 11,
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154. 842, 25, 26. 1263. 1223, 2. 1330, 19. zu 417, 4. zu 437, 23. zu 526, 19. zu 556, 30. zu 668, 6. zu 788, 31 (Brühl). zu 892, 59 Gellerts Fabeln und Erzählungen (Übers.) 402, 98 Heldengedicht 264, 29. 278, 39 Kömodie 252, 31. 264, 28. 278, 39 Tragödie 264, 28. 278, 39 Brühl, Heinrich, Graf von 3, 19. 143, 13. 198, 31. 233, 36. 291, 887. 293, 4. 321. 663, 26. 739, 22. 798, 150. 835, 74, 75–78, 82, 89, 93–95. 1259. zu 140, Erl. zu 233, 37. zu 278, 22 (Pfeffel). zu 292, Erl., 1, 172 (Rost). zu 433, 2. zu 488, 98 (dem jungen Brühl). zu 503, 30 (Minister). zu 526, 37. zu 534, Erl., 18. zu 542, 31 (Heinicken) Brühl, Heinrich Adolf Graf von 437, 23. 446, 9. 465, 57. 488, 85, 88. 493, 38, 41. 520, 29, 37. 534, 3, 7, 11, 15, 19, 22, 24, 26, 30, 33, 34, 38, 55, 58, 66, 69, 71, 73, 74, 80, 81, 82. 892, 59. 960, 15. 1191. 1330. zu 532, 3 (Herr Krebeln). zu 534, 5, 33. zu 931, 3 Brühl, Heinrich Ludwig von 1191, 3, 9, 11. 1193, 42 Brühl, Henrietta Carolina Elisabeth von 1330, 9, 14, 15 Brühl, Johann Adolf Graf von 232, 21. 233, 37. 539, 25. 545, 40. 556, 28. 559, 24. 574, 17. 629, 15. 641, 42. 653, 29, 31. 738. 763, 33. 788, 31. 795, 105. 798, 149. 801, 38, 40, 43. zu 714, 14. zu 716, 8 Brühl, Maria Augusta Amalia Gräfin von 233, 37. zu 233, 4. (s. auch v. Globig) Brühl, Sophia Louise Gräfin von, geb. v. Kalitsch 892, 62. 1191, 2, 4, 8, 16. 1193, 42. 1330, 5, 12, 14 Brugge (Kammerjunker) 903, 17 Brumoy (Brumois), Pierre 127, 17 Théâtre des Grecs 127, 16 Brunner, Gottfried Samuel 488, 52. 859, 15–18. 892, 55/56. 1039, 37 Bruyère, Jean de la (s.u. La Bruyère, Jean de) Bucher (Herr) 895, 54 Buchholtz, Johann August 75, 22. 76, 73. 81, 53. 158, 269. 345, 19, 22, 135. 348, 38
526
Gesamtregister
Buchner (Familie) 1206, 4 Buchwald, Schack von 973, 2 Buddeus (Budde), Johann Franz 296, 20 Bülow (Bülau), Friedrich Gottlob von 39, 7 Bülow, Johann Jacob 232, 34. 233, 41. 235, 11. 240, 33–35. 255, 41. 263, 23. 265, 7. 268, 38, 54, 60, 101. 275, 41, 62. 277, 38, 60. 294, 51. 297, 13. 298, 20, 55, 57. 300, 7, 17, 25, 40, 47, 78. 302, 9. 304, 48. 305, 31. 306, 45. 308, 58. 316, 4. 317, 9. 324, 26(?), 28. 327, 13. 331, 34 Bülow (Bülau) in Zerbst 232, 34. 233, 41. 235, 11. 240, 34, 35 Bülzingsleben (Bülzingslöwen), Christian August Friedrich von 13. 14. 15. 17. 111, 22–25. 519, 9(?), 23(?). 522, 23(?), 46(?). 556, 35 Bünau, Friederike Sophia Gräfin, geb. Martini zu 661, 3 Bünau, Günther Graf von 994, 10–21. 997, 14, 20. 999, 17. 1110, 7. 1141, 9. 1150, 153. 1193, 6, 30, 41. 1214, 13. zu 437, Überl., Erl. zu 860, 17. zu 996, 3. zu 997, 3 Bünau, Heinrich Graf von 3, 19. 661, 3–9, 12–16. 994, 14. 1141, 18. 1193, 24. zu 635, 43 Bünau, Johanna Erdmuth Gräfin von, geb. v. Schönfeld 999, 12, 14–17. 1005, 39. 1014, 106, 107. 1110, 7, 25. 1141. 1150, 152. 1156. 1193. (s. auch Schönfeld, Johanna Erdmuth von) Bünau, Rudolph Graf von 661, 4, 16. 1266. 1267. 1268. 1269. 1270. 1271. 1272 Bünau, Rudolph Graf von (Sohn) 1266, 20, 24, 28. 1267, 6, 13, 20, 23, 28, 42. 1268, 14. 1269, 11. 1270, 29. 1271, 6, 32, 33. 1272, 3, 13 Büttner, Johann Christoph 1208, 4/5 Büsching, Anton Friedrich 928, 16. 1154, 19. 1169, 2. zu 1217, Erl. Geographie 1154, 19, 33 (Übers. von Pajon) Grundriß eines Unterrichts 928, 16–20 Burbastus zu 48, 409/410 Burg, Johann Friedrich 1221, 101 Burgscheidungen 485, 48 Burgsdorf, Friedrich Adolph von 1002, 4. 1065, 16/17 Burgwerben zu 592, Erl.
Burscher, Johann Friedrich 1117, 4. 1160, 9. 1188, 6. 1287, 5 Predigten 1117, 4. 1188, 6 (Predigten) 1287, 5. zu 1117, 4 Buschmann, Ernst August 189, 73. 433. 446. 478. 501. 509. 510, 6, 9. 511, 3, 30, 38. 512, 10, 32. 513, 3, 8, 24. 517, 14, 17. 519, 35, 45. 520, 39. 525, 50, 86. 530, 56. 546, 18–25. 550, 32. 787, 23. 789, 72–75. 798, 43. 937, 113. 1302, 14, 21. zu 531, Überl. zu 945, Lesarten Texte zur Kirchenmusik 189, 73. 789, 74 Bussche, Wilhelm Christian von der 1254, 6 Bussy s. Rabutin, Roger de, Comte de Bussy Butler, Joseph 916, 5, 28. 918, 12. 923, 62, 78 Bestimmung der natürlichen und geoffentbarten Religion 916, 5–10, 28. 918, 12–16. 923, 62–69 Butler, Samuel zu 290, 7 (Englischen Verse) Buturlin, General zu 670, 11 Cadelbach s. Kadelbach, Christian Friedrich Cäsar, Gaius Julius (Augustus) 48, 166–168. 609, 47. 626, 57. 730, 6. zu 609, 47 (Augustus). zu 739, 133 De bello Gallico 730, 7 Callenberg, August Reineccius Carl von 1251, 8 Callenberg, Ursula Margaretha Constantia Louise Gräfin von 937, 34 Calliste 62a, 19 Calvisius Rufus zu 291, 50 (L. III. epist. 1, 5, 8, 16) Camerarius, Joachim 321, 22 Campenhausen, (Frau) von 410, 3. 426, 10. 587, 11. zu 370, 10 Campenhausen, Balthasar von 7622, 12. zu 410, 3 Campenhausen, Johann Christoph von 641, 56. 878, 31 Campenhausen, Pierce Balthasar von 641, 55 Campistron, Jean Galbert de 448, 28 Caninius, Rufus zu 291, 50 (L. II. epist. 2, 8, 10, 13) Canitz, Friedrich Rudolf Ludwig Freiherr von 172, 9. 291, 166. 465, 65, 92–106. zu 432, 12 Gedichte 465, 65, 105 Canz, Israel Gottlieb 913, 60
Gesamtregister
Hern. Johann Gustav Reinbecks … Betrachtungen über die in der Augspurgischen Confeßion enthaltene … Wahrheiten 913, 60–61, 68. Canzler, Carl Christian 1050. 1266, 7/8–30. 1267, 48 Carl I., Herzog von Braunschweig 108, 10. zu 701, 4 (Printz). 1059, 8 Carl, Herzog von Kurland 838, 66–73, 75, 76, 79, 114, 116, 123, 128, 131, 171, 204, 206. 839, 6 Carl Christian Josef Ignaz Eugen Franz Xaver, Prinz von Polen und Sachsen 1207, 54 Carl Friedrich, Herzog von SachsenMeiningen 145, 15. 280, 28–29 Carl Friedrich Wilhelm, Fürst von Brandenburg-Ansbach 76, 67 Carl Maximilian, Prinz von Sachsen 897, 134, 193 Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg 701, 12/13. 711, 29, 31–33. 1230, 19 Carl Wilhelm Ferdinand, Prinz von Braunschweig-Wolfenbüttel 46a, 1 Carlsbad s. Karlsbad Carnitz, Adolf Carl von 166, 17 Carnitz, Henriette von zu 166, 17 Carolina Wilhelmina Sophia Fürstin von Anhalt-Zerbst, geb. Prinzessin von Hessen-Kassel 294, 52. 333, 15 Caroline, Fürstin von Braunschweig-Lüneburg 701, 12 Caroline Mathilde, Königin von Schweden, geb. Prinzessin von Wales 1035, 24 Carrière-Doisin, A. zu 303, 2 (Übersetzer) La fausse Dévote zu 303, 2 (Übersetzer) Carter, Eliszabeth 975, 34–35 Ode an die Wahrheit 975, 35 Carthago 198, 17 Casimir, Friedrich Carl, Freiherr von Creuz 465, 74, 77. zu 465, 76 Oden und andere Gedichte 465, 74, 77 Caspar, Herr 670, 43 Castellio (Castalio), Sebastian 928, 54 Neues Testament 928, 54 Celsus 542, 33 Cervantes, Miquel de Don Quixote 1026, 27–30 Charpentier, Johann Ernst von 903, 104 Charpentier, Johann Friedrich Wilhelm von 819, 79. 858, 47. 859, 20. 860, 25/26. 866, 21, 24/25, 30. 903,
527
76–80, 87, 88–109, 123–129, 147. 923, 26. 924, 126. 963, 12. 996, 50–52. 1233, 167 Chateaubrun, Jean Baptiste Vivien de zu 256, 20 Astyanax 256, 20 Chemnitz 543, 42. 891, 341. 1083, 4 Chodowiecki, Daniel zu 1233, 45 Les adieux de Calas à sa familie 1233, 45 Chrestomathia ciceroniana 291, 92 Christ, Johann Friedrich 57, 30. 301, 31. 350, 15. zu 321, 29 (Kästner). zu 430, Erl. zu 543, Lesarten Christian III., König von Dänemark 867, 14 Christian VII., König von Dänemark 981, 12. 1231, 10 Christian, Kronprinz von Dänemark (Christian VII.) 318, 24. 326, 10. 341, 10. 400, 12. zu 301, 15 Christian August, Fürst von HolsteinGottorp zu 248, 5 Chrysostomus, Johann 542, 34. (s. auch Cramer, Johann Andreas) Predigten 542, 34 Cibber, Colley zu 258, 35/35 Cibber, Theophilus 543, 14 An Account of the Lives of the Poets of Great Britain zu 543, 14 Cicero, Marcus Tullius 24, 24. 60, 9, 14. 158, 274. 185, 4. 186, 14, 16. 252, 24. 291, 45–48, 91. 300, 81. 653, 38. 961, 27. 1026, 3, 6. zu 158, 273. zu 727, 61. zu 799, 12/13 De Fato 961, 26–27 De Officiis 291, 91 De natura deorum 24, 24–25, 60, 9, 14 Epistolae ad Diversos 252, 21 Epistolae ad Familiares 291, 46. 1026, 6–7 Werke 60, 14 Studia secunda res 653, 39 Clark, Samuel 113, 59 Of Religious Melancholy 113, 59 One hundred and seventy three sermons on several subjects zu 113, 59 Clausnitzer, Carl Gottlob 259. 337, 5. 342, 15, 24. 344, 9, 11. 351, 7, 13, 21. 357, 5. 360, 11. 432, 35. zu 346, 11 Predigten von der Erhöhung Jesu zu 259, Erl. Clemens XI. (Papst) zu 739, 95
528
Gesamtregister
Clemens August, Kurfürst von Köln zu 653, 6. zu 664, 6 Clemens, Wenceslaus August Hubertus Franz Xaver, Prinz von Sachsen, Erzbischof von Trier 597, 39–40. 612, 1. 1207, 53 Clement, Jacques 323, 40 Cleopatra 48, 219 Clodius, Christian August 580. 892, 66. 1031, 27. 1327. 1345 (?). zu 204, 24/25 Der Patriot, ein Vorspiel am Friedrichstage aufgeführt mit dem Codrus zu 204, 24/25 Clöten s. Klöden Coburg 48, 175, 236, 293. 465, 245. 567, 3, 5, 14. 881, 29 Cocceji, Johann Friedrich Heinrich Freiherr von 325, 41 Cocceji, Samuel von zu 325, 41 Cochois, Marianne, Marquise d’Argens 619, 16–17, 19 Cockedahl s. Kokkedal Cöthen 71, 1 Collegium Carolinum s. Braunschweig Collyer, David 568, 25. 928, 45, 150 Einleitung zum richtigen Verstande und nützlichen Lesen der heiligen Schrift 568, 25–26. 928, 45, 150–152 Constantin, Christian Friedrich 1092, 7 Constantinopel 109, 14 Copenhagen s. Kopenhagen Corneille, Pierre 213, 24, 27, 28. 291, 131. 465, 120. 597, 46. zu 52, 73. zu 92, 73. zu 204, 22. zu 483, 3 Au Roi, sur Cinna, Pompée, Horace, Sertorius, Oedipe, Rodogune 597, 44–45 Le Cid 204, 22 Mélanges poétiques 213, 24 Polyeucte, Martyr 92, 73 Theodore, vierge et martyre 92, 73 Cosel, Friedrich August von 1168, 4 Cosel, Gustav Ernst zu 1168, 4 Cosel, Sigismund zu 1168, 4 Coste, Pierre 87, 4. 94, 6. zu 934, 22 Locke: The Reasonableness of Christianity (Übers.) zu 934, 22 Sermons, ou les verités dogmatiques et morales de la religion ont été traités de suite et dans un ordre naturel 87, 4. 94, 6. 213, 24 Cottbus 835, 44. 854, 28. 869, 25. 890, 4. 903, 79. 915, 17. 1006, 9. 1014, 40.
1101, 113. 1111, 44. 1159, 72. 1186, 57. 1207, 102. 1247, 31, 118. 1281, 12 Crailsheim 129, 84. 477, 81. 535, 128 Cramer, Andreas Wilhelm zu 484, 11 Haus-Chronik zu 272, 5. zu 484, 11 Cramer, Carl Friedrich 109, 39. 141, 17. 184, 20, 30. 216, 140. 217, 77. 254, 27. 272, 12. 283, 13. 287, 17, 18. 296, 9, 11. 301, 32. 414, 6, 8. 463, 20, 34, 42, 51. 467, 9. 548, 81. 758, 24. 1196, 18, 22, 28 Cramer, Charlotte 216, 141. 217, 77. 254, 27. 283, 13, 14. 287, 17. 463, 20, 34, 36, 42. 467, 9 Cramer, Friedrich Ernst 365, 8. 463, 20, 34, 42. 467, 9 Cramer, Johann Andreas 41, 9. 48, 4, 298. 49, 3, 19, 29, 30, 31–34. 50, 7, 9, 51, 52, 62–63. 56, 3, 4, 8, 10, 26. 106, 5. 109. 123, 25, 34. 141. 142, 32. 147, 9. 155, 22, 35. 158, 316, 320. 184. 185, 15. 186, 28. 187. 188, 31. 189, 5. 190, 23, 25–27. 191, 50. 196. 198, 5–8. 201, 20. 211. 216. 217. 219, 8. 227, 22, 30. 232, 15. 234, 36. 254. 256, 51. 257, 9. 258, 15, 17, 18, 19, 26. 263, 12, 31. 265, 5. 268, 57, 72, 80. 272. 275, 5, 8, 11, 51. 277, 36, 59. 283. 287. 291, 171. 294, 20, 21. 296. 299. 300, 60. 301. 318. 319, 15. 322, 8, 10. 324, 19. 326, 9, 24. 342, 3. 344, 17. 346, 44. 348, 22, 67. 351, 23. 355, 12. 357, 26. 360, 76. 365. 372, 12. 399, 5. 414. 416. 419, 39. 424, 41. 432, 15. 443, 3, 51. 455, 51. 463. 465, 79, 130, 133, 185, 227, 242. 466, 10, 45, 49, 51, 80. 467, 7. 473, 41. 477, 52, 53. 484. 489, 23, 26. 505, 69. 523, 46, 47. 535, 31, 34, 43, 59, 71, 88, 95, 100, 102. 542, 34. 543, 68. 548, 4, 21, 80, 81. 562, 27, 30, 35, 49. 568, 21. 573, 33. 622, 47. 626, 44, 54. 758. 818, 140. 826, 84, 88. 855, 31–34. 856, 86. 864, 22. 865, 21, 31, 52. 928, 30, 52, 106, 163. 942, 17. 971, 26/27. 973, 13. 1002, 2, 3. 1039, 13, 65. 1107, 41. 1116, 5. 1149, 216, 218. 1156, 12. 1196. 1203. 1208. 1216, 18/19, 20, 24. 1219, 105. 1221, 57. 1231, 14. 1263, 54. 1265, 15. 1289, 25. 1290, 24. 1294, 23. 1301a, 68. 1319. 1329, 40. zu 196, 25. zu 255, 103. zu 263,
Gesamtregister
4. zu 296, Überl. zu 300, 72. zu 432, 12. zu 543, 9. zu 548, 81. zu 870, 20, 31. zu 928, 98. zu 942, 9. zu 958, 11. zu 971, 4 (Lieder). zu 1156, 6–7. Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern 928, 52, 163–165. 942, 17. 1156, 9–10. 1196, 8. zu 344, 17. zu 958, 11 Bossuet: Einleitung in die Geschichte der Welt (Übers.) 109, 43. 211, 13, 77–79. 216, 6, 104–106. 217, 54, 58. zu 928, 98 Chrysostomus’ Predigten und kleine Schriften 49, 32. 542, 34 Der Jüngling 562, 27–28. 870, 20 Drey Predigten, gehalten vor den Königlichen Herrschaften 196, 14–17, 40. 272, 26 Erklärung des Briefes Pauli an die Hebräer 216, 107 Evangelische Nachahmung der Psalmen Davids und andere geistliche Lieder 1196, 16. 1208, 2–22. 1216, 19–25. 1221, 57. zu 344, 17 Gellerts Leben zu 2, 25 (Bruder). zu 258, 39 (Nicolai). zu 455, 41 (Der) Jüngling 72, 25. 141, 9–11. 465, 242. 1158, 30. 1324, 30 Lieder 344, 17. 351, 23. zu 346, 9/10 (Der) nordische Aufseher 419, 39. 443, 51. 455, 51. 463, 44–48. 465, 281. 466, 52. 467, 8. 476, 33. 484, 62. 535, 60, 61–75. 562, 29–30. 573, 33–35. 864, 22. 870, 31. 891, 43–44. 928, 31–33, 123–124. 1265, 15–19. zu 372, 3. zu 466, 52. zu 467, 7. zu 535, 71 Oden und Lehrgedichte 141, 9–10 Poetische Übersetzung der Psalmen, mit Abhandlung über derselben 141, 3–9, 21–81. 184, 26. 185, 16. 186, 28. 187, 2–21, 22. 188, 32. 189, 5, 64–66, 74. 190, 22. 191, 49. 196, 20–22. 201, 20. 217, 42. 346, 44. 465, 79. 477, 53–54. 535, 31, 35–60. 971, 26/27. 1294, 23. zu 360, 76. zu 432, 12. zu 535, 36 Sammlung einiger Passionspredigten zu 465, 133 Sammlung einiger Predigten 109, 13–16, 184, 2–28. 185, 15. 186, 28. 187, 21. 188, 31. 189, 74. 191, 51. 196, 9/10, 11, 18. 216, 110–112. 217, 39–45. 254, 8, 25. 256, 51. 275,
529
5. 283, 16. 300, 60–61. 443, 3. 465, 133. 535, 75–101. 562, 49. 865, 21. 892, 2. 1196, 7. 1263, 54. 1319, 6 Die Auferstehung Jesu Christi zu 535, 77 (zweyten Passionspredigt) Von der Dankbarkeit gegen die Gütigkeit Gottes zu 535, 77 (zweyten Passionspredigt) (Der) Schutzgeist 870, 19. Unterredung zwischen einem Hofmanne und einem Geistlichen … 1156, 6–7 Vermischte Schriften 355, 12. 465, 185–186. 1263, 54. Übersetzungen: Jacob Benignus Bossuet, Bishof von Meaux, Einleitung in die allgemeine Geschichte der Welt, bis auf Kaiser Carln den Großen 49, 32. 109, 43. 211, 13, 77. 216, 6, 104. 217, 60. 254, 8. 465, 226–230. 484, 36. 1196, 9. 1319, 5. 1329, 41, 42 Johann Chrysostomus, Erzbischof und Patriarch zu Constantinopel, Predigten und kleine Schriften, aus dem Griechischen übersetzt, und mit Abhandlungen und Anmerkungen begleitet 49, 32. 109, 13–14. 477, 56–59. 535, 77–79 Cramer, Johann George 89, 15, 18 Cramer, Juliane Charlotte, geb. Radicke 41, 9. 48, 4, 299. 49, 3, 19, 28. 50, 9, 59, 60. 56. 86, 33. 109, 20, 39. 123, 34. 141, 17. 184, 19, 30. 196, 35. 211, 88. 216, 127, 136. 217, 72–74, 77. 254, 16, 27, 34. 272, 23. 283, 14–15. 296, 3. 310, 32. 318, 31. 365, 7, 24. 414, 6, 37. 416, 12, 20. 463, 50. 466, 51. 484, 3, 64, 74. 1196, 28. 1301a, 70, 73. 1319, 3, 11, 102/103 Cramer, Juliane Elisabeth 272, 5, 9, 24. 463, 20, 34, 42. 467, 9. zu 254, 28 Cramer, Wilhelm 123, 35. 141, 17 Cramer, Wilhelmine Elisabeth 484, 4, 69, 71. zu 463, 21 Craussen, Carl Wilhelm Christian Freiherr von 73. 78. 84. 85, 5–28, 33. 89. 90. 91. 100. 101. 104. 111. 119. 125. 132. 145. 148. 157. 167. 171. 190. 199. 201. 280. 315. 349. 438, 36. 441, 3. 454. 455, 38. 456, 8. 840. 968. 1293. zu 531, 7 Betrachtungen über Leib und Seele, Tod und Leben 145, 2–19, 23. 157, 2, 5, 10, 17. 167, 3. 171, 8
530
Gesamtregister
Georgica Cruussica 84, 33–42. 85, 7–9. 125, 36–38. 190, 20. 1294, 21 Die russische Cosackin 84, 40–41. zu 84, 40. Lehrgedichte 125, 13. Die Majestät im Kleinen 190, 34 Prinzenpolitik 90, 17–44. 91, 28. 100, 30–56. 101, 80–99. 104, 6–48. 315, 23–31 Craussen, Henriette Christiane Freifrau von, geb. v. Siegroth 280, 11, 16, 24. 315, 32. 349, 25. 840, 5, 13, 20. 968, 36. zu 280, 3 Craussen (Schwester) 119, 48–59 Craussen (Krause), Johann Viktor 29, 26 Craworsky, (Hauptmann) 659, 11 Crebillon, Prosper Jolyot de 291, 132. 1186, 79 Lettres de Madame de M** au Comte de R** zu 291, 132 Rhadamiste et Zénobie 1186, 79 Creuse 198, 22 Creuz, Freiherr von s. Casimir, Friedrich Carl, Freiherr von Creuz Creuzburg (s.u. Preen, Frau von) Creuziger, Georg Samuel 814, 42. 937, 112. 945, 76, 82. 956, 3. 966, 18. 1005, 56. 1006, 3. 1014, 67. 1072, 17, 35. 1096, 95, 98. 1087, 2, 5. 1094, 2, 12, 22. 1101, 18. 1111, 33, 67. 1133, 12, 45. 1159, 102. 1171, 3. 1177, 46, 110. 1186, 52. 1195, 31. 1207, 30, 76. 1233, 7/8, 33. 1237, 6. 1247, 17, 26, 115. Crevier, Jean Baptiste Louis 86, 16. 1149, 311 Histoire des empereurs romains depuis Auguste jusqu’a Constantin 86, 16. zu 1149, 311 Cröllwitz (Crellwitz) 48, 5. zu 2, 25 (Bruder) Cronegk, Frau von, geb. v. Crailsheim 102, 9. 103, 34. 106, 46. 144, 12. 219, 24. 314, 30. 347, 4–7. 352, 2 Cronegk, Friedrich Johann Carl Freiherr von 102, 9. 103, 34. 106, 46. 144, 16. 174, 18. 219, 24. 314, 31. 347, 7. 352, 9. 402, 25. 465, 275. zu 390, 3. Cronegk, Johann Friedrich Freiherr von 102. 103. 106. 135, 54. 142, 23. 144. 149. 150, 16. 174, 18. 188. 198, 11–13. 204. 209, 20. 219. 234, 52. 252, 31. 274. 278, 48. 285. 314. 347. 352. 390, 3. 391, 7, 14. 392, 10. 402,
15, 17, 99, 109. 409, 24. 419, 19. 465, 252, 253, 254. 477, 36–43. 573, 15–16. 705, 7. 706, 45. 722, 24. 806, 33. 1298, 6–10. zu 276, 22. zu 390, 3. zu 870, 33. zu 1158, 30 (Freunde) An den Herrn Professor Gellert 102, 19–22. 106, 19–35. zu 102, 19. zu 465, 202. zu 562, 36. zu 870, 16 Ode an den Herrn von Gleichen bey Gelegenheit seiner Reise nach Leipzig den 30. März 1754 zu 149, 22 Der ehrliche Mann, der sich schämt, es zu seyn 188, 12–17 Der erste April 144, 24 Der Freund 1158, 30 Der Mistrauische 103, 15. 174, 17–18 Die verfolgte Comödie 188, 18 Cleveland 106, 38 Komödien 103, 15. 144, 9. 188, 13 Codrus 204, 2–46. 219, 7. 234, 52–56 (Übers. durch Hans Moritz von Brühl). 274, 14–16. 285, 24, 35. 314, 15. 347, 12–19. 352, 11–14. 402, 98, 101. 409, 25. zu 252, 31 (Cronegken). zu 390, 3 Der Freund 188, 30. 219, 12. 274, 19. 314, 31. 465, 251. 870, 33 Des Freyherrn von Cronek Schriften 465, 279 Oden und Lieder 285, 19. 314, 14 Passionsoratorium 274, 44. 285, 14–17. 314, 13–19 Schriften 573, 16. 722, 24 Scipio 102, 23. 103, 15 Cronstern, Gabriel Christian Schreiber von 1012, 22 Crugot, Martin zu 345, 100. zu 465, 139. zu 562, 51 (den Christen) Der Christ in der Einsamkeit 345, 100. 465, 139–142. 562, 51–52. zu 345, 101 Cruse, Gottlieb 206, 33. 426, 7 Cruse, Johanna Catharina Eleonora 48, 5 (Cruse). (s. auch Giseke, Nicolaus Dietrich) Cruse, Luise Marie Henriette (s.u. Gärtner) Crusemark, Hans Friedrich von 952, 26 Crusius, Christian August 187, 21. 232, 12. 233, 4–19. 235, 4–6. 240, 30. 250, 6, 13–14. 255, 18, 30, 41, 46. 261, 18. 330, 45. 342, 18. zu 255, 32, 42, 44, 58, 68, 74, 78, 87, 95. 550, 6, 21. 668, 24. 913, 46. 923, 92, 93, 97–101. 924, 64. 934, 40. 1149, 132,
Gesamtregister
135. 1229, 13. 1263, 41. 1287, 8. 1290, 24/25. zu 430, Erläuterung des vernünftigen Gottesdienstes in zwölf Predigten 913, 46–51. 923, 92. 924, 64. 934, 4. 1287, 8 Sammlung geistlicher Abhandlungen 923, 93–101 Crusius (Mag.) 1198, 36. 1213, 30–33. 1242, 2–4, 6/7, 19 Cuno, Johann Christian 1180 Biedermann 1180, 4, 6–12 Cupid 1199, 14 Curland (s.u. Kurland) Curtius, Michael Conrad 69. 71, 16–34, 53. 127. 147. 542, 29. 1225 Abhandlung von den Gleichnissen und Metaphern, und deren poetischen Gebrauch, mit einem Gedichte von dem Schicksalen der Dichtkunst 71, 27 Aristoteles Dichtkunst ins Deutsche übersetzt mit Anmerkungen und Abhandlungen versehen 69, 10–17, 23–25. 71, 17–18, 39. 127, 3–11. 147, 14–17. 542, 29 (Poetick) (Übers.). 1225, 4 Philosophisches Lehrgedicht von den Schicksalen der Seele nach dem Tode zu 147, 13 Dacier, Andreas zu 465, 21. zu 542, 30 (Gespräche mit Plato) Dacier, Anna, geb. Le Fevre 465, 21. 1367, 20 Les Poesies d’Anacreon et de Sappho zu 465, 21 Terenz Übersetzung zu 1367, 20 Daguesseau, Henri François 443, 49. 535, 68. zu 443, 51(Nordischen Aufseher) Discours et autres ouvrages 443, 49 Dahlen 1214, 13 Dahlmann, Daniel Heinrich Thomas zu 533, 13 Dahlmann, Johann Ehrenfried Jacob zu 533, 13. zu 535, 114 Vermischte kritische Briefe zu 533, 13. zu 535, 114 Dahme 301, 17. zu 516, 6 (Leibmedicus) Damiens, Robert-François 323, 32 Dänemark 28, 24. 318, 11. 416, 14. 465, 122. 466, 7. 603, 17, 20. 640, 15. 725, 19. 741, 20. 762, 6. 763, 36, 37. 804, 18, 28. 844, 31. 845, 15. 858, 78. 861, 32. 867, 9. 873, 6. 875, 5,
531
10/11. 876, 11. 931, 33. 951, 23. 981, 2, 10. 989, 11, 25. 1011, 41. 1060, 63. 1062, 11. 1133, 116. 1254, 6. 1263a, 22. zu 537, Überl. Bregentved zu 981, 2 Seeland 981, 2 Daniel, Le P. Gabriel, s. J. Geschichte von Frankreich … 1153, 61. Abrégé de l’histoire de France zu 1153, 61 Danneskiold, Graf von zu 548, 76 Danzig 465, 85. 806, 40. 1050, 7 Darjes (Daries), Joachim Georg 92, 21 Erste Gründe der philosophischen Sittenlehre zu 92, 21 Daschke, Johann Christian 892, 56 Dathe, Johann August 806, 49. zu 668, 6 Daun, Leopold Joseph von 585, 25. zu 585, 8. zu 597, 39. zu 608, 8, 9 Debenecker (Kaufmann in Berlin) 29, 154. 45, 19 Delany (Dhelany), Patrick 36, 18. 45, 23. 465, 148, 154–155 17 Sermons upon the Social Duties 36, 17–21. 45, 23–29. 465, 148, 154–155 Delitsch 1079, 6 Despréaux (s.u. Boileau-Despréaux, Nicolas) Dessau 829, 70–71. 1067, 15. 1114, 6 Destouches, Philippe Néricault 291, 131. zu 258, 35/36 Deuling (s.u. Deyling) Deutrich, Christian Gottlob 1079, 12 (Die) Deutsche Gesellschaft zu Jena 140 (Die) Deutsche Gesellschaft zu Göttingen 38 Deutschland 318, 23. 424, 27. 432, 17. 452, 19. 465, 120, 261. 466, 23. 473, 42. 475, 13. 477, 51. 484, 32. 548, 69. 549, 9. 609, 56, 57, 59. 641, 18. 701, 15. 739, 14. 861, 28. 883, 15. 1012, 37, 47. 1014, 31. 1016, 32. 1023, 18. 1067, 5, 179. 1114, 9, 29. 1212, 32. 1225, 25, 38 Deyling, Salomon 217, 71 Diderot, Denis 1012, 97 Dido 198, 14, 20 Dieskau, Carl Heinrich von 57, 20, 22/23 Dieskau, Christiane Magdalene Dorothea Gräfin von, geb. von Ponikau 354, 39. 358, 18. 393. 400. 572, 30, 37, 47. 707, 5, 15. 708, 6, 13. 767, 15. 790, 2. 809, 35. 868, 5, 7. 895, 56. 921, 3. 958, 2–3, 6. 1013, 9, 17, 18.
532
Gesamtregister
1019, 15, 16. 1031, 8, 27. 1094, 66. 1119, 17. 1248, 34 Dieskau, Henriette Erdmuthe Gräfin von 354. 358. 400, 20. 572, 30–36, 38, 42, 44, 47. 707. 708. 767, 14. 809. 868. 895, 56. 921. 958, 3–4, 6. 1013. 1019. 1031, 9, 28. 1047, 79. zu 790, 2 Dieskau, Johann Adolph Graf von zu 354, Erl. 985, 2. zu 1013, 9 Dieskau, Johanna Christiane Gräfin von zu 354, 41 Dietrich, Johann Samuel zu 1140, 38 Lieder für den öffentlichen Gottesdienst 1140, 38 Dietz, Johann Hector zu 322, 19 Dietzsch (Dietsch), Barbara Regina 48, 285, 323, 421, 426 Dietzsch (Dietsch), Johann Israel 48, 426 Dietzsch (Dietsch), Margareta Barbara 48, 422–426, 427–431 Dieze, Johann Andreas 1053, 26. 1063, 8. zu 1063, 8 Diogenes 628, 50 Discourse der Mahlern 129, 64 Ditton, Humphrey 914, 11. 916, 10 Wahrheit der Christlichen Religion 914, 11–15. 916, 10 Divoux, Andreas 674, 5. 713, 18, 20 Dodd, Richard 1279, 3 Dodd, Wilhelm 1279, 7/8–19, 2, 24 An Account of the Rise, Progress, and Present State of the Magdalen Charity 1279, 16 The Beauties of Shakespeare 1279, 15 The Christian’s Magazine 1279, 14 The Hymns of Callimachus 1279, 13–14 Doddridge, Philipp 465, 150, 171, 181. 530, 29. 586, 40. 631, 47. 644, 12. 645, 24–26. 651, 41. 732, 3. 928, 50, 158. 1230, 16. zu 465, 197. zu 583, 6 Anfang und Fortgang wahrer Gottseligkeit in der menschlichen Seele 465, 151, 171–173. 530, 11, 29–33. 586, 40–45. 732, 5–13. 928, 50–51, 158–159. zu 583, 6. zu 586, 40 Nachrichten von dem Leben, Character und Schriften des Philip Doddridge 1230, 16 Paraphrastische Erklärung der sämmtlichen Schriften Neues Testaments 465, 150, 181–183. 631, 47–56. 644, 13–14. 645, 24–26 Dodsley, Robert zu 445, 6
Der Lehrmeister (Übers.) zu 445, 6 Döbern 509, 9. 517, 29. zu 497, Erl. zu 501, 12. zu 508, 21 Döring, Johann Friedrich 806, 41, 43. 1168, 3. 1266, 21–27. 1267, 33. 1276, 3 Dohna, Christoph Graf zu 440, 79, 83. 441, 33, 34. 466, 61. 560, 65. 568, 12, 15. zu 466, 59 Dohna, Moritz Wilhelm Graf zu 440, 82, 91, 93, 97. 441, 34. 541, 5, 17. 542. 560, 61–64. 562. 568. 572, 53. 600. 1127, 4. zu 249, 2. zu 466, 59 Doles, Johann Friedrich 274, 45. 341, 13, 14. 402, 79. 945, 21, 74. 1072, 15. 1086, 95. 1113, 16. zu 285, 14/15. zu 289, 22. zu 946, 9. zu 950, 6 Melodien zu des Herrn Prof. C. F. Gellerts geistlichen Oden und Liedern 402, 79. zu 274, 45. zu 289, 22. zu 420, 23 Doles, Johann Friedrich, d. J. 682, 25. 945, 21, 75. 1014, 12, 44, 58. 1072, 35. 1086, 99, 1094, 12, 19. 1111, 34, 66. 1159, 6. 1186, 5. 1233, 30, 33. zu 1014, 19 Doles, Johanna Caroline, geb. Scheuchler 945, 21, 25–30, 34–36, 58, 64–67, 72, 105. 950, 6, 29. 956, 37. 960, 13–15. 963, 9/10, 11, 34, 72–75. 972, 7, 27. 978, 7. 1005, 23, 29–32. 1014, 10, 41, 44, 58, 67, 68. 1035, 16. 1060, 18, 69. 1072, 15. 1076, 3/4. 1086, 95. 1094, 12, 13. 1113, 16. 1159, 6, 73. 1186, 54. 1207, 33. 1233, 22, 28. zu 682, Erl. Donatus, Aelius 1286, 8 Donop, Carl Wilhelm Wolfgang von zu 269, 26 Donop, Charles Wilhelm von 269, 26. 540, 17. zu 223, 13 Donop, Dorothea Christina von 223. 244. 245. 269. 388. Kleine Colonie 223, 13 Dresden 2, 19. 6, 1/2. 12, 28, 34. 57, 15. 63, 11. 93, 42. 100, 4. 103, 9. 117, 11. 122, 16. 155, 44, 48, 70. 172, 17. 173, 1, 22. 177, 21. 180, 5. 181, 13. 185, 17. 186, 1. 198, 39. 202, 13. 210, 1. 213, 1. 218, 1, 23. 221, 1. 252, 52. 257, 1. 258, 20. 261, 1, 5. 293, 28. 338, 1. 350, 1. 393, 51. 465, 105, 232. 492, 9. 515, 18. 518, 2.
Gesamtregister
521, 38. 522, 28, 39. 523, 32, 52. 525, 91. 526, 25. 532, 30. 542, 31. 547, 61. 550, 2, 5, 8, 40, 48. 554, 10. 585, 1, 8–36, 57, 100–109. 592, 1, 74. 593, 32, 34. 594, 9. 595, 61. 597, 23, 58. 598, 57, 60, 68. 622, 1. 624, 1, 13, 106. 638, 74. 644, 18. 645, 59. 657, 1. 661, 3, 8, 12, 19. 662, 69. 665, 70. 672, 34, 41. 678, 18. 681, 71. 685, 113. 688, 84. 690, 85. 691, 21. 696, 122. 697, 18. 699, 96. 702, 166. 706, 89. 712, 45. 714, 3. 716, 81. 717, 28. 719, 11, 48, 52–54, 79. 724, 2, 4. 727, 97. 732, 113. 740, 10, 36. 743, 179. 747, 3. 748, 144. 751, 67. 754, 63. 760, 134. 764, 51. 766, 76. 767, 10. 769, 32. 778, 58. 782, 25. 785, 9, 53. 787, 8. 789, 85. 790, 20. 793, 6. 794, 3. 795, 22, 23, 35, 65, 105. 798, 35, 127, 133, 199. 799, 26. 801, 68. 803, 32, 57. 805, 42. 806, 26. 808, 2. 810, 37. 812, 10. 813, 15. 814, 1, 133. 816, 179. 817, 10. 819, 103, 141. 820, 37, 41. 821, 43. 826, 1, 23. 827, 1. 828, 1. 830, 167. 835, 87. 838, 216. 843, 82, 91. 854, 10, 51. 855, 25, 50. 856, 38, 137. 858, 90. 859, 33/34. 860, 5, 26, 34, 47. 853, 20, 41. 865, 46, 49. 866, 47. 871, 106. 877, 67. 882, 125. 888, 26. 890, 81. 891, 318, 338. 895, 43, 51. 897, 27, 36, 223, 249. 903, 152. 912, 129, 136. 914, 39. 918, 45. 923, 54, 60. 924, 142, 147. 927, 22, 34, 39/40. 929, 9. 930, 16. 934, 74. 937, 106. 938, 7, 12. 941, 3. 943, 51. 945, 98, 120. 947, 125. 950, 44. 956, 1. 963, 84. 964, 10. 972, 73. 980, 58. 983, 12, 32. 984, 17. 986, 4. 987, 154. 993, 78. 996, 38. 1001, 1. 1004, 21. 1005, 1, 25. 1006, 18. 1008, 22. 1014, 1, 21. 1020, 1, 4. 1035, 36. 1040, 24. 1047, 48. 1048, 47. 1053, 13. 1060, 1, 13, 26. 1072, 17, 39, 49. 1078, 12. 1081, 28. 1086, 1, 96, 101, 104. 1087, 2. 1094, 7, 28, 66, 74. 1101, 107, 122. 1109, 3. 1111, 63. 1121, 12. 1133, 1, 8. 1149, 1. 1150, 38, 94, 97. 1152, 3. 1186, 1, 14. 1192, 33. 1195, 1. 1204, 3/4. 1205, 8. 1206, 1. 1207, 125. 1223, 114, 169. 1225, 22. 1233, 158. 1234, 4. 1245, 8/9. 1247, 127. 1249, 14. 1268, 19. 1269, 15. 1271, 7, 9. 1278,
533
5, 6, 11, 15. 1280, 4, 12, 22. 1290, 21. 1302, 4. 15 Großer Garten 1150, 38 Hofkirche 141, 68. 890, 19–20, 75–76 Hotel de Pologne 801, 52 Mosczinsky Garten 1223, 65–88 Neustadt 890, 41 Plauenscher Grund 1020, 48. 1094, 21 Rammische Gasse 126, 29–30 Dresden (Neustadt) 585, 22, 25, 36, 48, 101. 814, 78 Droyßig 354, 36, 41, 43. 895, 56. 1013, 15. 1090, 25. zu 270, 4 (Der) Druide 72, 25 Duclos (Düclos), Charles Pineau 226, 22. 234, 45–47 Duncan, Claus Jacob von 972, 62. 987, 157/158. 1035, 20, 27/28. 1039, 65. 1133, 121, 122. 1159, 57. 1233, 170. zu 1038, Erl. Dryden, John zu 290, 7 (englischen Verse) DuBoccage, Marie-Anne, geb. Le Page 264, 57 Les Amazones zu 264, 57 Colombiade zu 264, 57 Verlorenes Paradies (Übers.) zu 264, 57 DuBoccage, Pierre Joseph Fiquet zu 264, 57 Dubos (Mademoiselle) 269, 18 DuBos, Jean Baptiste 291, 75 Réflexions critiques sur la Poesie et sur la Peinture 291, 76. zu 291, 75 Duclos, Charles Pineau 226, 22. 234, 45–47. 264, 59 Betrachtungen über die Sitten zu 264, 59 Dumas, Jean 572, 28 Du Moulin, Pierre 723, 101 Traité de la paix de l’ame 723, 101–115 Duncan, Claus Jacob 791, 14. 798, 135, 141. 799, 22, 24. 800, 31–34, 38. 801, 33, 35, 45, 48. 804, 20–26. 810, 29. 819, 133 Dusch, Johann Jacob 477, 48. zu 258, 63. zu 543, 17 (Anfang des 5ten) Drey Gedichte von dem Verfasser der vermischten Werke zu 477, 48 (Dusch) Vermischte kritische und satirische Schriften zu 477, 48 (Dusch) Virgil: Georgica (Übers.) zu 543, 17 (Anfang des 5ten)
534
Gesamtregister
Dyck, Johann Gottfried, d. Ä. 50, 51. 255, 112. 306, 13. 544, 7, 10. 562, 37. 585, 77–85 Dyck, Johann Gottfried, d. J. 585, 81 Dyck, Regina Elisabeth 1149, 86. 1152, 31. 1170, 22. 1179, 40. 1190, 15, 68. 1216, 12. 1219, 86 Dyherrn, Frau von 119, 74 Dyherrn, Carl Wilhelm von Dyherr und Schönau 1103, 8–15 Ebert, Eusebius Traugott 1248, 18 Ebert, Johann Arnold 10. 11, 15. 24. 46a. 48, 6, 307–310. 50, 66. 60, 15. 109, 40, 113, 114–117. 124, 28–31. 143, 7. 182, 24–30, 36–38. 183, 38, 40. 205, 36–38. 285, 14. 325, 98( ? ). 452, 31. 523, 43. 562, 35. 1005, 62. 1027, 15. 1068, 27. 1075, 29. zu 257, 10. zu 276, 22. zu 300, 72. zu 465, 242. 562, 27. zu 700, 67. zu 701, 4 (Leben). zu 709, 49 (Leben). zu 870, 20. zu 891, 44. zu 933, 14. zu 987, 119. zu 1005, 59 Einige Werke von Dr. Eduard Young zu 451, 44 Young, Nachtgedanken (Übers.) 113, 100–124. 124, 21–28. 134, 14–15. 182, 25. 183, 40. zu 475, 17/18. zu 987, 19 Young: Trauerspiele (Übers.) 624, 47 Young: Übersetzungen einiger poetischer und prosaischer Werke der besten englischen Schriftsteller 1005, 62 Young: Zwey poetische Sendschreiben an Herrn Pope (Übers.) zu 700, 67 Ebert, Johann Jacob 1132, 117. 1134, 5. 1145, 5. 1147, 6. 1212, 4, 10, 20. 1282, 4 Eckhof (s.u. Ekhof) Egerland (Herr) 266, 78, 79. 420, 130 Ehingen 48, 461 Ehlers, Detlev 1176, 48 Ehlers, Helene Margaretha, geb. Eckhoff 1176, 27, 72, 77 Ehlers, Martin 1176 (Der) Eidsgenoß 79, 35–38 Eilenburg 440, 54 Einsiedel (Familie) 262, 12 Einsiedel, Detlev Carl Graf von 1008, 21–24, 27. zu 262, 12 Einsiedel, Johann Georg Friedrich Graf von 982, 43. zu 262, 12 Eisenberg 382, 29 zu 373, 2
Eisleben 574, 29, 39 Ekhof, Hans Conrad Dietrich 204, 26 Elisabeth, Fürstin von Braunschweig-Lüneburg 701, 12 Elisabeth Ernestine Antonia von SachsenMeiningen, Äbtissin in Gandersheim 148, 11. zu 145, 16 Elizabeth Petrovna, Kaiserin von Rußland 838, 116. zu 333, 33. zu 402, 85 (Schmidt). zu 816, 70 (Kunnersdorf) Ende, Gotthelf Dietrich von 39. 1234, 27. 1242, 5 Ende, Leopold Nicolaus von 1101, 62, 65 England 57, 59. 172, 23. 179, 5. 247, 51. 420, 56. 465, 112, 164. 884, 17. 975, 32. 1008, 23. 1067, 9. 1215, 5. 1279, 3, 8 Epikur (Epicurus) 114, 11 Erdeborn 1129, 10 Erfurt 48, 138, 183, 205. 611, 73. 795, 71. 931, 8, 13, 14. 933, 2, 4, 18, 22, 25. 975, 58. 1015, 29 Erlangen 333, 32. 336, 20. 762, 4 Ermsleben 48, 113, 134 Ernesti, August Wilhelm 806, 29 Ernesti, Johann August 258, 53. 261, 14. 321, 5, 18, 26, 30. 330, 45. 384, 24. 457, 42. 552, 19. 570, 3, 5. 587, 30. 603, 47, 56. 611, 11. 619, 7, 13. 663, 36. 668, 24. 780, 7, 15, 44. 806, 30. 855, 65. 878, 36, 40. 932, 7–11. 954, 19. 969, 52. 1095, 7, 15, 28. 1108, 6, 8, 13. 1114, 5. 1135, 3. 1138, 9. 1149, 134, 135. 1152, 12. 1198, 14. 1212, 15. 1216, 9, 11. 1219, 6–50. 1221, 61. 1248, 15. 1270, 9, 26. zu 252, 21. zu 321, Erl. zu 330, 38 (Dr. Heine). zu 806, 49 (Dathen). zu 1095, 7. zu 1108, 6 (Ernesti) Initia doctrinae et solidioris 954, 19–20 Neue theologische Bibliothek 878, 36. 932, 6, 15. 1138, 9 Ernst, Friedrich, Prinz von Sachsen-Coburg zu 881, Erl. Ernst, Ludwig Emanuel zu 508, 9 Ernst, Siegmund zu 752, 29 Eschenbach, Wolfram von zu 37, 5 Erzgebirge 330, 25. 389, 41. 543, 41. 551, 10–11. 617, 32 Esculapius (s.u. Äskulap) Esterhazy, Graf 891, 327–331 Eugen, Prinz von Savoyen 1325, 50 Euler, Leonhard 1212, 7 Eulenburg s. Eilenburg
Gesamtregister
Eutin 1176, 85 Evers, Peter zu 484, 4 Faber, Friedrich Traugott zu 897, 30 Faber, Friedrich Wilhelm 890, 36. 892, 56 Faber, Hans Jacob 342, 23. 591, 5. 1152, 36 Faber, Tanaquil zu 465, 21 Fabricius, Johann Andreas 151, 3 Abriß einer allgemeinen Historie der Gelehrsamkeit zu 151, 3 Falkner, Emanuel 72. 79. 116. 134. 139. 159. 183. 340 Fabeln 79, 38 Falkner, Ursula, geb. Bernoulli 340, 15. 466, 100 Farenheid (Fahrenheit) Friedrich Reinhold 601, 25 Feder, Johann Georg Heinrich zu 1193, 7 Der neue Emil 1193, 7, 48 Feilitzsch, Ludwig Friedrich von 1127, 18, 22, 34. 1131, 37, 75, 77, 86, 102, 107. 1134, 2 Feilitzsch (Oberst) 1127, 20 Felix, Marcus Minucius 1068, 30 Octavius zu 1068, 30 Fénelon, François de Salignac de la Mothe 391, 133 Fenouillot, de Falbaire de Quingey zu 1150, 44 L’honnête criminal 1150, 44 Ferber, Erdmann 86, 14 Ferber, Frau 798, 156–161, 170. 800, 69, 70. 801, 76. 814, 72 Ferber, Friedrich Traugott 517, 44. 529, 9, 12, 15. 645, 37. 683, 5–12. 684, 24. 685, 8, 87. 687, 18, 29. 688, 26. 702, 157, 170. 748, 126. 798, 160, 163, 177. 814, 70, 72. 1109, 2. 1302, 3. zu 645, 34 Ferber, Friedrich Wilhelm 685, 87. 798, 160, 163, 178. 806, 46. 813, 21. 814, 69. 835, 91. 1109, 2. 1128, 12. zu 835, 74 (Ursache). Ferber (Leutnant) 801, 77 Ferdinand, Herzog von BraunschweigLüneburg 664, 28. zu 670, 11. zu 701, 4 (Printz) Ferdinand, Herzog von Kurland zu 253, 16 Ferdinand II., Kaiser 465, 86 Ferrara 739, 58 Feust, Friedrich Gottlob 395, 3 Fiedler, Friedrich Gottlob 1151, 4–8
535
Fielding, Henry 134, 20. 179, 6. zu 134, 18 Die Begebenheiten des Joseph Andrews und seines Freundes Abraham Adams 134, 18 Die Historie des menschlichen Herzens … in den sonderbaren Begebenheiten Thomas Jones, eines Findlings 134, 18 Finck, Friedrich August von zu 476, 11/12. zu 515, 18 Finnland 930, 18 Fitz, Johann Michael 1117, 21 Fléchier, Esprit 291, 133 Oraisons funèbres zu 291, 133 Fleming, Paul 291, 165 Teutsche Poemata zu 291, 165 Flemming, Carl Georg Friedrich von 1053, 3, 4, 7. 1074, 4. 1078, 8, 10. 1080, 9. 1085, 19. 1088, 3, 11. 1134, 12. 1314a, 1, 5. Flemming, Johann Heinrich Joseph Georg Graf von 953, 26. 1050, 3. 1053, 13/14, 16. 1074, 4. 1080, 10. 1085, 19 Flesch (Kriegsrat) 617, 32 Florenz 739, 30, 70–87, 93, 161 Förster, Christian Friedrich 1044. 1051. 1066, 3. 1068, 16, 28. 1074, 7, 15, 18. 1078, 6. 1080, 41, 46. 1088, 16. 1093, 13. 1103, 20. 1104, 82. 1122, 9, 28. 1125, 27. 1126, 65, 68–72, 81. 1127, 39. 1131, 115. 1132, 110. 1134, 13. 1161, 13, 19–21. 1165, 50. 1218, 19 Förster (Pastor in Taucha) zu 534, Überl. Förtsch, Paul Jacob 404, 12 Fontenelle, Bernard le Bovier de 120, 17. 226, 22 Fordyce, David 391, 19 Elements of Moral Philosophy 391, 19. zu 391, 21/22 Formey, Jean-Henri-Samuel 159, 12. 160, 23. 161. 162, 6–7. 165, 39. 179, 23. 291, 143. 366, 21. zu 445, 3. zu 465, 189 Conseils pour former une Bibliotheque peu nombreuse mais choisie 291, 143 La Comtesse Suedoise ou Memoires de G** (franz. Übers. von Gellerts Roman) 159, 10–13. 160, 22–26. 161, 6–21. 162, 2–11. 165, 39–40. 179, 23 La nouvelle Bibliotheque Germanique 366, 25. 445, 3
536
Gesamtregister
Le philosophe chrétien 179, 24/25–26 (Übers. von Johann August Schlegel) Foster, James 60, 11. 158, 199. 277, 43 Discourses on Natural Religion 60, 11. 158, 199. 277, 43 Fraigne, Marquis de zu 459, 12 Francheville, Andreas du Fresne de 990, 13 Francheville, Joseph du Fresne de 998, 11–13. zu 990, 13 Francke, August Hermann 296, 20 Francke, Frau 7, 5 Francke, Johann Michael 3. 4. 5. 7. 937, 56. zu 805, 33 Francke, Heinrich Gottlieb 1039, 34. 1056, 27 Franken 455, 38. 975, 22 Frankenhofen 21, 106 Frankfurt am Main 92, 48, 49, 113, 172. 148, 11, 15. 202, 24. 294, 26, 31. 298, 11. 305, 3. 306, 3, 34. 341, 2. 465, 90. 547, 22. 552, 30. 686, 9. 865, 52. 1144, 3, 18. 1215, 4. 1258, 9. 1282, 9. zu 294, 35. zu 297, 15 Frankfurt an der Oder 64, 96–97. 77, 40, 49, 60. 121, 32. 164, 34. 708, 7(?). 858, 55. 1104, 65 Universität 64, 97–101. 77, 40–46 Frankfurtische Gelehrten Anzeigen zu 980, 22 Frankreich 90, 53. 218, 15. 231, 12. 234, 8. 256, 44. 420, 101. 452, 19. 465, 258. 739, 155. 762, 5. 820, 3. 892, 62. 931, 24. 1012, 40, 44, 46, 79. 1215, 5. 1229, 24. zu 294, 26 Frantzen, Adam Wilhelm zu 668, 6 Franz August Xaver, Prinz von Sachsen 1094, 53. 1096, 16. 1101, 55, 58, 60. Franz I., Kaiser zu 464, 30. zu 864, 10. zu 1014, 29 Fraporta, Johann Josef Ignaz von (Ignazio Giuseppi di Fraporta) 1144, 31, 36. 1193, 9 Frauendorf, Johann Christian 621, 18. 628, 32, 47–48. 629, 25. 637, 32. 641, 55–79. 653, 47, 54. 718, 56–61. zu 410, 3 Réflexion sur la Situation des Affaires présentés entre la France et la Grande Bretagne 641, 78 Freege, Christian Gottlob 451, 8. 814, 46. zu 394, 26. zu 1005, 52. zu 1167, Erl. Freege, Erdmuthe Sophie, geb. Stieglitz 814, 45. 1005, 52
Freege, Sophia, geb. Wagner 394, 26. zu 383, 18 Freiberg (Freyberg) 84, 25. 170, 4. 182, 34. 191, 15. 197, 15, 27, 37. 241, 27. 329, 3. 330, 42. 462, 9. 543, 42, 86. 551, 8. 554, 9. 616, 9. 617, 29. 630, 21. 717, 27. 731, 1, 5. 786, 1. 801, 50. 819, 80. 858, 48. 862, 42, 46, 58. 903, 77, 95. 923, 27. 996, 50. 1020, 55. 1117, 14. 1155, 14. 1164, 74. 1276, 9. 1277, 2. 1297, 4. 1302, 14, 21. 1307, 25. 1314, 15. 1317, 29. 1329, 26, 27 Bergakademie 84, 27. 197, 15–16 (Der) Fremde 28, 23, 25–27. 72, 25 Frensenius, Johann Philipp 686, 9 Frenzius, Caroline von 216, 137. 268, 81. 275, 51. zu 365, 24 Fréron, Elié-Catherine 252, 54, 62, 83, 86. 256, 41. 258, 32. 570, 19. 573, 19. zu 231, 35. zu 625, 3. (s. auch Journal étranger und Journal littéraire) (Der) Freund (s.u. Cronegk, Johann Friedrich Freiherr von) Freymüthige Nachrichten von neuen Büchern und andern zur Gelehrtheit gehörigen Sachen zu 25, 6 Freymüthige von Neuen Büchern und andern zur Gelehrtheit gehörigen Sachen zu 980, 22 Freytag, Friedrich Gotthilf zu 134, 15 Der begeisterte Bramin, aus dem Französischen des Herrn Lescallier. (Übers.) 134, 15 Friderici, Conrad Julius 1117, 15. 1305, 5. 1306, 20/21 Friderici, Jeremias 501, 30(?) Friderici, Johann Georg 24, 6. 50, 66. 148, 22 Friedensburg (Fredensborg) 416, 18 Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel zu 547, 4, 5 (s. auch L’année littéraire) Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth 76, 67 Friederike Elisabeth, Herzogin von Sachsen-Weißenfels, geb. Prinzessin von Sachsen-Eisenach zu 253, 16 Friedrich I., König in Preußen zu 291, 164 Friedrich II., König von Preußen 15, 6. 27, 40. 82, 35, 36. 316, 18–19. 325, 8, 10, 33, 39, 40, 49, 56, 58, 62, 64, 66, 67, 73, 81, 94. 326, 31. 348, 68. 435, 34–35. 440, 80. 466, 31. 476, 10.
Gesamtregister
498, 11. 538, 27, 30. 547, 5. 560, 53. 574, 129. 603, 7, 71. 609, 7, 11, 12, 14, 18, 22, 24–108, 116–123. 610, 6, 16, 18, 25, 28. 611, 3–4, 9, 17, 20, 21, 61. 612, 4. 614, 8, 10, 13–20. 616, 5, 8. 617, 30. 619, 7, 24, 26, 30, 34. 620, 9, 11. 622, 13, 15–16, 24, 26, 30. 626, 6–26, 53–65. 635, 36. 638, 5. 645, 44. 670, 12, 20. 724, 8. 728, 7. 873, 8. 1329, 4, 5, 9, 12, 22–106, 136, 143–159, 188, 193, 202. 1339, 16. zu 398, 45 (Rosbach). zu 402, 85 (Schmidt). zu 443, 48 (Bändchen). zu 459, 12. zu 415, 18. zu 537, Überl. zu 562, 56. zu 608, 8, 9. zu 609, 7. zu 611, 13. zu 620, 9. zu 645, 34. zu 670, 11. zu 739, 145 (zar). zu 857, 21. zu 962, 26 Le Philosophe de Sans-Souci 559, 28–31 Oeuvres de Frédéric le Grand 617, 40/41. 724, 8/9 Poésies diverses, ou Oeuvres du Philosophe de Sans-Souci zu 559, 28 Friedrich V., König von Dänemark 184, 20–22. 272, 16. 318, 19. 463, 45, 47. 466, 52. 467, 8. 484, 15, 19, 28, 41, 47. 489, 24. 725, 20. 741, 23. 763, 40. 867, 11. 981, 9. zu 416, 17, 18 (Friedensburg). zu 484, 11. zu 867, 8. zu 951, 24 Friedrich August Fürst von Anhalt-Zerbst 146, 6. 294, 52. 319, 15. zu 459, 12 Friedrich August I. von Sachsen 609, 53. 626, 58. 612, 1. 938, 6, 13, 16. 941, 6. 943, 19, 28. 983, 17. 1001, 4. 1329, 59. zu 939, 1, 7. zu 1001, 6. zu 1014, 37. Friedrich August II., Kurfürst von Sachsen, König von Polen 58. 77, 8. Friedrich August III., Kurfürst von Sachsen 1096, 5, 8, 12. 1098. 1099, 2. 1100, 16, 19. 1101, 23, 26, 32, 36. 1102, 3/4, 14, 22. 1142, 9, 16. 1144, 38, 59/60, 60. 1152, 21. 1167, 15/16. 1170, 9. 1177, 32. 1193, 14, 26, 32. 1194, 1, 9. 1202, 23, 28. 1207, 26, 47, 57, 81, 83. 1213, 20, 40. 1216, 26, 40. 1219, 73. 1224, 11. 1233, 16. 1234, 18, 33. 1283, 29, 33. 1329, 59 Friedrich August von BraunschweigWolfenbüttel 50, 63, 65 Friedrich Carl Albrecht, Markgraf von Brandenburg 614, 24. 616, 4. 632,
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24–26. 635, 5, 9–39. 639, 8. 648, 10. 670, 27–30 Friedrich Christian, Kurfürst von Sachsen 798, 133, 150, 188. 854, 18. 855, 55–59. 856, 68, 74–81, 85/86, 89, 100, 105–108. 859, 14/15. 1098, 16. 1133, 81. zu 434, 15. zu 890, 28. zu 943, 20 Friedrich, Jacob Andreas 631, 44 Friedrich Ludwig Heinrich, Prinz von Preußen 1109, 23 Friedrich Wilhelm I., König in Preußen zu 291, 164 Friedrich Wilhelm II., König von Preußen zu 614, 22 Friedrich Wilhelm III., König von Preußen zu 291, 1 Friderici, Johann Georg 24, 6. 50, 66. 148, 22 Friese, August Heinrich von 1, 3 Friesen, Carl August Freiherr von zu 393, 10 Frisch, Johann Leonhard 641, 25 Deutsch-Lateinisches Wörterbuch 641, 25 Frischlin, Philipp Nicodemus 92, 66 Fritsch, Caspar 1266, 1. zu 1183, 14 Fritsch, Thomas(?) 754, 45 Froereisen, Johann Leonhard 22. 61 Abschilderung Mahomeds und Zinzendorfs als seines heutigen Affen 22, 9–11 Discours prononcé à Strasbourg le 8. Fevrier 1751 dans l’Èglise Neuve par Ordre du Roy à l’Occasion des Funérailles de très-haut et très-poissant Seigneur Maurice Comte de Saxe … 61, 5–6 Frommann, Dorothee Sophia, geb. Lachmann 1169, 15 Frommann, Nathanael Sigismund 1154, 18, 19, 24–27, 31. 1169 Fuchs, Frau von 1327, 2 Fuchs, Gottlieb zu 420, 23 Fulda, Johann Julius Christian 1015. 1019, 9–13. zu 513, 19 Fullen, Erdmuth Sophie Gräfin von, geb. Gräfin von Kötteritz 485, 5, 34, 36, 61, 68. 511, 39. 513, 26. 519, 8. 521, 41. 522, 24, 45. 525, 14, 16. 526, 4, 5, 13. 529, 9. 556, 41. 581, 36. 594, 20. 597, 65. 631, 37. 639, 26. 647, 18. 667, 8. 724, 17. 744, 9. 795, 7. 856, 34. 889, 18. 896, 26. 999, 2, 8
538
Gesamtregister
Fullen, Statz Hilmar Graf von zu 515, 8 (welkwitz). zu 581, 36 Fundanus, s. Minicius Fundanus Funckler, Johann Gottfried 1266, 14 Funk, Gottfried Benedict 216, 120. 283, 7. 287, 9. 296, 8. 301, 32. 318, 35. 344, 17. 346, 10. 351, 23. 414, 7, 13. 463, 51. 548, 80. 1107, 41. 1196, 28. zu 865, 53. zu 958, 11 Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauche für die Stadt und Herzogtum Magdeburg zu 548, 81. zu 958, 11 Gärtner, Carl Christian 4, 27. 9, 21. 24, 12. 34, 25. 40, 15, 22, 26. 44. 48, 5, 303. 50, 33, 66. 62a, 6, 8–28, 37, 55. 90, 49. 106, 4. 108, 46–48. 143, 7, 9. 147, 9. 182, 27. 197, 49. 206, 31. 217, 29. 227, 22. 258, 26, 29. 263, 11–12, 43. 265, 5. 268, 57. 285, 14. 289, 51. 294, 22, 47. 297, 5, 10. 298, 5, 29. 326, 24. 334, 13. 342, 19. 348, 23, 67. 357, 26. 417, 16, 20, 22. 426, 5, 13, 14, 25. 543, 50. 562, 35. 709, 45. 762, 10. 865, 54. 1021. 1027. 1030, 11–12. 1031, 17. 1075, 29. 1132, 40, 54. 1134, 9, 11, 12. 1146, 21, 24. 1149, 288. 1172, 23. 1242, 15. 1317, 63, 67. zu 7, 10. zu 9, 3. zu 40, Erl. zu 255, 103. zu 257, 10. zu 276, 22. zu 300, 72. zu 306, 10. zu 701, 4 (Leben). zu 702, 108. zu 704, 26. zu 709, 49 (Leben). zu 933, 14. zu 1149, 20 Calliste in einer Ode gesungen … 62a, 19. zu 62a, 19 Der nicht fabelhafte Centaur (Übers.) 298, 29. zu 254, 17 Neue Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes. Neue Auflage zu 1170, 36 Gärtner, Christiane Dorothea 1376 Gärtner, Christiane Sophie (s.u. Gellert, Christiane Sophie) Gärtner, Dorothea Louise Caroline 1021, 27. 1027, 8, 12 Gärtner, Friedrich Wilhelm Otto 1021, 27. 1027, 8, 12 Gärtner, Henriette Johanna Christiane zu 258, 29 Gärtner, Luise Marie Henriette, geb. Cruse 40. 44, 2, 6, 7, 14, 17, 30. 48, 5, 303. 50, 66. 62a. 108, 48. 206, 4, 31. 297,
13. 426, 5, 8, 14. 1021, 27. 1027, 2, 8, 12 Gandersheim 145, 16. 148, 12, 14. 157, 2 Garbe, Johann Gottlieb 92, 178. 148, 15 Garve, Anna Catharina 1061. 1066, 2, 29. 1068, 13, 16, 18, 26/27. 1074, 7, 15, 18. 1078,6. 1080, 41, 49. 1093, 2, 19. 1103, 19. 1104, 82. 1122, 9, 15, 27. 1124. 1125, 5, 20, 25, 77, 82. 1126, 83. 1127, 39. 1131, 28, 43, 57, 62, 94, 112/113, 115. 1132, 15, 17, 21, 23, 107, 111. 1134, 15. 1153, 3, 67. 1161. 1165. 1218. Garve, Christian 1044, 20. 1051, 32. 1056, 48. 1061, 2–28. 1066. 1068. 1074. 1078. 1080. 1081. 1085. 1088. 1089. 1093. 1103. 1104. 1122. 1124, 2, 6, 12, 14–16, 20. 1125. 1126. 1127. 1131. 1132. 1134. 1145. 1147. 1153. 1161, 3–19, 25, 29–31. 1165, 3–50, 54. 1218, 3, 5, 11, 18. zu 296, Überl. zu 572, 28 De nonnullus que pertinent at logicum probabilium 1078, 11. 1093, 6 De ratione scribendi historium philosophiae libellus 1147, 4, 10. 1153, 52–56. 1161, 8, 29 Versuch über die Prüfung der Fähigkeiten 1085, 3–21. 1088, 8–13. 1125, 57–60. 1126, 4–55, 60–64. 1127, 5–11. 1134, 6–8 Garve, Nathanael 1132, 15, 17 Gaun, Carl Heinrich 1149, 183 Gautier (Herr) von 77, 28. 266, 102 Gay, John 182, 32. 205, 28–29. 341, 15. 1263, 50–51 Fabeln 182, 32 Gazette littéraire de Berlin zu 964, 2 (Vorlesung). zu 988, 12/13 Gebauer, Georg Christian 321, 29. zu 321, 4 (Das) Geheime Consilium zu Dresden 58 Geißler, Johann Gottfried 1120, 3, 9/10. 1121, 26, 29. 1213, 35 Gellert, Albertina Henriette Maria, geb. Wege 1043, 3. 1091, 6. 1142, 32. 1152, 52. 1159, 306. 1193, 43. 1202, 21. 1207, 11, 13. 1211, 11–12. 1213, 17. 1248, 39. 1250, 16 Gellert, Carl Christian August 1202, 21. 1207, 10, 12. 1211, 12. 1216, 39. 1219, 62. 1230, 37. 1233, 24
Gesamtregister
Gellert, Christian 16, 18. 17, 29. 19, 67, 71. 20, 13. 543, 43–46, 53. 1117, 13, 16. zu 553, 4 (Lechla) Gellert, Christian Fürchtegott An den Herrn Hanns Moritz von Brühl bey seinem vierzehnten Geburtstag (s.u. Lehrgedichte und Erzählungen) Anhang zu der Sammlung vermischter Schriften von C. F. Gellert 1142, 13, 35–36. 1149, 109. 1173, 19, 25. 1179, 12–13. 1180, 12. 1181, 3, 40–41. 1182, 2–3. 1183, 2–4. 1216, 3. 1217, 8–11. 1223, 2, 17. zu 308, 40. zu 331, 5 Lehren eines Vaters 1149, 113. 1179, 12–13. 1181, 32–33. 1183, 13–16. 1185, 17. 1190, 3. 1217, 10 Von den Ursachen des Vorzugs der Alten vor den Neuern in den schönen Wissenschaften 1096, 4–5. 1099, 4. 1100, 16/17. 1101, 19. 1102, 4, 14. 1107, 15–18. 1142, 8. 1144, 38, 58–60. 1152, 20. 1170, 9. 1173, 15. 1179, 2. zu 308, 40 Von der Vortrefflichkeit und Würde der Andacht 331, 5, 8, 15. 1142, 12. 1149, 101–103, 107. 1170, 9, 12–13. 1173, 16. 1179, 2. 1223, 24–30, 39, 47. Auf die Abreise der beiden Grafen Reventlau zu 1211, 14 Besondere Sammlung verschiedener Fabeln und Erzählungen 294, 26–40. 297, 16. 305, 2–5. 306, 3–7, 4–27, 34. zu 294, 35. zu 297, 5, 16. zu 305, 2, 3. zu 306, 7 Bey dem Ende der hochseeligen Comtesse Marianne 564, 56–106 Biographische Skizzen 543, 39–91 Briefe, nebst einer Praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen 59, 4–10. 60, 2–4, 6, 7–8, 15–17. 63, 3, 7. 64, 13, 23, 33, 40–61, 113–121, 126, 127. 65, 27. 72, 12. 77, 64–65. 107, 21. 109, 11. 308, 27. 408, 2. 465, 236. 543, 74. 621, 38. 624, 21–28, 32, 35–37. 628, 106–107. 665, 53–55. 670, 34. 718, 4–5. 874, 28. 1142, 39. 1149, 114. 1181, 22. 1192, 22, 26. 1197, 19, 299–318. 1329, 95. zu 291, 29–35, 168 (Neukirch). zu 310, 53. zu 465, 234. zu 540, 30. zu 597, 44. zu 634, 16
539
Briefe, nebst einer Praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen (Französisch) 639, 17–18. 641, 34–35. 653, 22. 670, 34–38. 1197, 299–318. Briefe von Rabener und Gellert, wie auch des Letztern Unterredung mit dem König von Preußen 649, 11–13. 651, 47. 656, 2. 657, 75–78. 670, 12–26. 680, 77. zu 645, 34 Dritter und vierter Brief, von G. W. Rabener und C. F. Gellert zu 645, 34 Fünfter und sechster Brief, von G. W. Rabener und C. F. Gellert 638, 33. 644, 18–21. 645, 34–39. 790, 22. zu 645, 34 Husarenbrief 541, 6–16. 542, 2–21. 544, 49–57. 547, 42–43, 49–51, 53. 552, 4, 7–12, 41. 568, 28–31. 572, 70. 574, 42–43, 60–62, 65–66, 75–76, 91–92. 575, 71–73. 594, 9. 610, 33–37, 42. 611, 61. 724, 15. 744, 5. 816, 194. 181, 95–97. 819, 75. 820, 11–16. 822, 10. 824, 13. 826, 118. 1286, 44–64 Sechs Briefe durch die Herrn (sic) Gellert und Rabener zu 645, 34, 43 7. bis 18. Brief von C. F. Gellert zu 645, 34 Vier Briefe durch die Herrn (sic) Gellert und Rabener zu 645, 34 Zwey Briefe, der I. von C. F. Gellert, der II. von G. W. Rabener zu 645, 34 De poesie apologorum eorumque scriptoribus 57, 57. 58, 4–5. 543, 67 Di vi atque utilitate optimarum artium ad morum elegantium vitaeque communis suavitatem 65, 26. 543, 79 Elegie über das Absterben eines jungen Menschen, im Namen des Hofmeisters 2, 18. zu 2, 18 Erinnerungen an junge Dichter 298, 27–33. 300, 23–43. 304, 6–7, 14. zu 300, 81 Fabeln und Erzählungen 7, 18. 9, 17. 21, 17–23, 28–36. 22, 5, 14–20, 30. 24, 11–31. 25, 2–7. 26, 5–7, 34. 27, 19. 29, 5. 50, 64. 61, 3. 72, 12. 90, 52–56. 109, 5–6, 11. 123, 37–38. 135, 51. 142, 55. 143, 18. 162, 51. 143, 18. 186, 6 (die Spinne), 26 (die Fliege). 240, 26. 289, 46–47. 294, 26. 297, 6. 298, 3–23. 304, 12–14. 310, 77. 345, 61. 364, 25. 379, 42. 400,
540
Gesamtregister
30. 404, 15. 435, 30. 437, 41. 465, 80. 466, 128. 516, 17. 543, 70–72. 570, 20. 609, 69, 93, 108. 612, 6–10. 613, 19. 621, 35. 626, 13, 23, 34. 631, 44. 638, 68. 779, 11. 861, 22–26. 874, 38. 908, 18, 36. 915, 36, 55. 1192, 25. 1197, 166–262, 422–465 (Lisette). 1329, 101, 107–142 (Der Maler), 150, 153. zu 294, 26, 35. zu 373, 2. zu 404, 6. zu 465, 197, 215. zu 476, 30. zu 533, 13. zu 1012, 89 Die Affen und die Bären zu 294, 26 Amynt zu 465, 197 Der arme Greis zu 255, 197 Auf einen Spieler 2, 19. zu 2, 19 Der baronisirte Bürger zu 465, 197 Die Bauern und der Amtmann 1197, 289–292 Die bestrafte Unempfindlichkeit (Die Wachtel und der Hänfling) zu 292, 26 Die beyden Wächtler zu 465, 197 Die Bienen zu 294, 25 Der Blinde und der Lahme zu 465, 197 Calliste 364, 25 Der Canarienvogel und die Lerche (Die Lerche und die Nachtigall) zu 294, 26 Crispin und Crispine 300, 15–16 Der Dachs und der Hund zu 294, 26 Damon und Flavia zu 294, 26 Die Elster und der Sperling zu 294, 26 Die Fliege 186, 26 Der Freigeist 874, 39 Das Füllen 22, 30. zu 465, 197 Die Gans 298, 18. 300, 9. zu 298, 13 Die geizige Claudia zu 294, 26 Die Geschichte von dem Hute 22, 16–20 Das Gespenst 448, 8 Der grüne Esel 570, 14–15. 613, 19 Der Hund zu 294, 26 Der junge Drescher 466, 127–131 Der junge Gelehrte 120, 18–21 Der junge Prinz 908, 19. 915, 37 Das junge Wiesel 300, 9. zu 294, 26. zu 298, 13 Das Kind mit der Schere zu 294, 26 Das Kind und der Affe (Der Affe) zu 294, 26 Das Kutschpferd zu 465, 197
Das Land der Hinkenden 22, 30 Die Lerche zu 294, 26. zu 298, 19 Der Maler 609, 96–100. 612, 6. 620, 12. 626, 15–17. 1329, 107–142 Die Nachtigall zu 294, 26. zu 298, 19 Die Nachtigall mit dem Vogelsteller 300, 9–10 Die Nachtigall und der Kuckuck zu 864, 21 Die Nachtigall und die Lerche 24, 28–32. 77, 22–23 Das Pferd und die Bremse zu 294, 26 Die Raupen zu 294, 26 Die Reise 874, 39 Das Schaaf 300, 9, 11. zu 298, 13 Der Schäfer und die Sirene zu 294, 26. zu 298, 19 Das Schicksal zu 533, 13 Die Seemuschel und der Krebs (Der junge Krebs und die Seemuschel) zu 294, 26 Der Selbstmord zu 465, 234 Die Sonne zu 294, 26 Der Sperling und die Taube zu 294, 26. zu 298, 19 Der Spieler 300, 10, 13. zu 298, 13 Die Spinne 186, 26 Der Tanzbär 22, 30. zu 465, 197 Der Täuber zu 294, 26 Der Tod der Fliege und der Mücke zu 465, 197 Die Wahrheit zu 294, 26 Der zärtliche Mann 1197, 286–288 Der Zeisig und die Nachtigall zu 465, 197 Inkle und Yariko zu 396, 17 Lisette 1197, 166–262, 422–465 Montan und Lalage zu 294, 26 Pätus und Arria 300, 10. zu 291, 50 (L. III. ep. 1, 5, 8, 16). zu 294, 26. zu 298, 13 Selinde 1149, 117–126 Zween Wandrer (Die beiden Wanderer) zu 294, 26 Übersetzungen: Favole et racconti del celeberrimo Gellert 1144, 31. 1193, 8–11 (Übers. von Fraporta) Choix de poesies allemandes 1012, 89 (Huber) Extrait des oeuvers de Mr. Gellert 1144, 28. 1169, 15 (Übers. von Toussaint)
Gesamtregister
Fables et Contes de Mr. Gellert (Strasburger Ausgabe) 90, 55. 160, 28. 557, 10 Fables et Contes (hrsg. v. Rivery) 90, 53–54. 141, 15. 160, 33–36 (Riverie). 179, 26–27. 182, 31, 35. 185, 13. 186, 20–27. 188, 22–26. 209, 40–43. 219, 19–20. 557, 10–13. 609, 69 La Mouche et l’Araignée 186, 26 Forsog til en Dansk Oversaettelses af Gellerts Fabler og Fortaellinger 90, 57–58 Nachricht und Exempel von alten deutschen Fabeln zu 17, 25 Gedanken von einem guten deutschen Briefe, an den Herrn F. H. v. W. zu 291, 29–35. zu 355, 22 (Cleveland). zu 465, 234. zu 540, 30 Gedicht auf den Grafen Christian v. Scheel (1762) 741, 1–44 Gedicht auf den Grafen Friedrich Ludwig v. Molkte 725, 1–26. 729, 2, 9, 12. 740, 28. 743, 54, 170 Gedichte auf Richardsons „Sir Charles Grandison“ 560, 11–46 Geistliche Oden und Lieder von C. F. Gellert 196, 24–28. 211, 4–76. 216, 9, 27–103. 217, 6–34. 227, 21–31, 46. 236, 2–23. 249, 7–43. 254, 7, 13, 16. 255, 103(?). 258, 18–19. 261, 8. 263, 2–48. 268, 24–64. 275, 41–50. 277, 60. 283, 3. 287, 3–8. 289, 8–53. 292, 20. 294, 5–25, 46–50. 297, 9. 305, 20. 308, 28. 309, 2–10, 16–20. 311, 20–21. 314, 22. 316, 6–15. 317, 4–5. 319, 9–10. 322, 2–15. 323, 24. 324, 5–11, 14–21, 24. 327, 2–7. 329, 13. 330, 6–7, 16. 331, 4–21, 24–32. 332, 13. 334, 3–14. 335, 2–10. 336, 2–10. 337, 3–4. 337a, 3–7. 338, 3, 15, 22, 34, 67. 340, 9–17. 341, 4–6. 342, 3–10, 18, 29. 343, 2. 344, 13. 345, 1–84. 347, 20–26. 348, 6–37, 42–53. 349, 3–10. 351, 15. 352, 18–19. 353, 5, 10–17. 355, 8–11. 362, 15–17. 365, 10, 14–17. 366, 20. 396, 20. 398, 54. 399, 29. 404, 5–14. 419, 41. 425, 15. 429, 12. 440, 89. 444, 3, 18. 463, 10–17. 465, 82. 477, 20–21. 527, 8–15. 530, 57(?). 535, 30. 543, 75. 548, 80. 553, 2–9. 579, 16. 586, 10–15. 600, 35. 606, 7–10. 609,
541
117–119. 617, 39–40. 620, 22. 621, 41. 628, 70. 638, 68. 673, 24–25. 685, 96–97. 689, 7–9. 690, 18. 742, 10. 771, 3–4, 8–11. 816, 186, 216. 818, 58. 826, 55. 829, 35. 874, 40–41. 889, 10–11. 891, 127–128. 910, 17–18. 917, 7–8. 920, 2. 928, 52. 936, 3–7. 942, 6–7, 13, 15–18. 943, 34–36. 959, 11–14. 977, 5, 7–10. 992, 17–20. 1020, 25. 1032, 4–5. 1086, 18. 1107, 31, 40. 1140, 37–38. 1188, 5. 1263, 15, 16, 23–44. 1290, 16. 1297, 18. zu 276, 22. zu 277, 36. zu 360, 74. zu 366, 25. zu 403, 9. zu 404, 5 (Recension). zu 465, 215. zu 512, 28. zu 527, 2. zu 533, 13. zu 534, 5. zu 649, 5. zu 942, 9. zu 958, 11, 12 Abendlied zu 527, 2 Allgemeines Gebet 322, 12. 330, 6. 331, 20, 29. zu 527, 2 Am Communiontage zu 527, 2 Auf die Himmelfahrth des Erlösers zu 527, 2 Beständige Erinnerung des Todes 444, 37. zu 527, 2 Betrachtung des Todes 249, 22 Bitten 211, 37–41. 216, 77–78. 236, 6. zu 268, 48. zu 527, 2 Bußlied zu 527, 2 Danklied 673, 24–25 Das Gebet 211, 42–70. 216, 54, 79–89. 236, 6. 1140, 37–38. 1149, 294–296. zu 331, 20 Das natürliche Verderben des Menschen 331, 29–30 Demüth 369, 27–28. zu 324, 8. zu 369, 27/28 Der Kampf der Tugend zu 527, 2 Der tätige Glaube 745, 6–8, 22 Der Weg des Frommen 216, 93–96 Die Ehre Gottes aus der Natur zu 527, 2 Die Geduld 211, 22–36. 216, 65–77. 403, 9–10. 579, 16. 586, 14. zu 527, 2 Die Gerechtigkeit Gottes 324, 8 Die Güte Gottes 216, 89–90. zu 527, 2 Die Wachsamkeit zu 527, 2 Ermunterung die Schrift zu lesen 216, 55 Glück eines guten Gewissens 598, 21–22
542
Gesamtregister
Gottes Macht und Vorsehung 943, 35–36. zu 527, 2 Lied am Geburtstag 673, 24 Morgengesang 268, 48. 317, 5. 330, 6. 943, 36. zu 527, 2 Osterlied 216, 96–100. zu 527, 2 Passionslied 236, 7. zu 527, 2 Stärke zum Guten 324, 8–9 Trost des ewigen Lebens 463, 16–17. 685, 96–97. zu 527, 2 Trost der Erlösung 563, 41–44 Um Ergebung in den göttlichen Willen 689, 7–10. 690, 18 Versicherung der Gnade Gottes zu 527, 2 Vertraun auf Gottes Vorsehung zu 527, 2 Vom Tode 216, 57. zu 527, 2 Vom Werke Gottes 216, 90–93. zu 527, 2 Warnung vor der Wollust 216, 57. 322, 10. 331, 29 Weihnachtslied 216, 57 Wider den Geiz 324, 7. 330, 6 Wider den Übermuth (Der Stolz) 444, 38 Zufriedenheit mit seinem Zustande 606, 7–10. 910, 17–18. 917, 7–8. 992, 17–20. zu 527, 2 Übersetzungen einiger Lieder Gellerts von O. E. H. Gersdorf 444, 3–4 Vertonungen der Lieder Gellerts s. Bach, Carl Philipp Emanuel, (s.u. Beethoven, Ludwig van, s. Doles, Johann Friedrich) Gelegenheitsgedichte: An den Herrn Grafen Hanns Moritz von Brühl, bey seinem vierzehnten Geburtstag (s.u. Lehrgedichte und Erzählungen) An Herrn Johann Andreas Cramer, bey seiner Verbindung (s.u. Lehrgedichte und Erzählungen) Auf den Tod der Fürstin von BadenDurlach 251, 10–59 Auf Herrn Bachmanns Hochzeit 52, 2–7 Gellertdenkmal zu 535, 120 Kurzer Begriff der christlichen Glaubensund Sittenlehre, in Form eines Catechismus. (Übers. von Jacques Saurin, Abrégé de la Théologie et de la morale chrétienne, en forme de catéchisme) 562, 50–51 (Übers.)
Das Leben der schwedischen Gräfin von G** 160, 22–23. 161, 6–7. 162, 2. 895, 52. 1. Teil 16, 13. 27, 3. 43, 24. 89, 43–44. 543, 71–72 2. Teil 27, 41–44. 31, 31. 32, 23–24. 89, 44–45. zu 84, 40 Beide Teile 29, 24–37. 30, 50–52. 35, 34–37. 45, 35–39. 64, 128–131. 72, 13–15. 84, 39–42. 89, 41–45. 90, 50–52. 92, 29–31. 116, 6. 126, 13–20. 185, 11–12. 437, 41–42. 440, 73, 95. 465, 209. 621, 37. 838, 144–147. 1365, 24–25. zu 280, 36. zu 366, 21. zu 393, 10. zu 398, Lesarten. zu 465, 215. zu 543, Lesarten. zu 699, 18 (Schwedenkriege) Übersetzungen: History of the Swedish Countess of Guildenstern 90, 50–52 La Comtesse Suedoise ou Memoires de Madame de G * * (Übers. von Jean-Henri-Samuel Formey) 159, 10–13. 160, 22–26, 31. 161, 6–21. 162, 2–8. 165, 39–40. 179, 24–25 La Contessa del Nord, ovvero Memoirie ed avventure di Madama di G. (Übers. von Pietro Ciari Bresciano) zu 895, 52 Lehrgedichte und Erzählungen 142, 14–62, 77. 13, 2–14. 144, 25–26. 146, 3. 147, 14. 149, 5, 8. 150, 2, 8. 152, 2–25. 153, 2, 6, 23–40. 154, 3, 22. 155, 9, 51. 158, 82, 137, 211–345. 159, 3–9. 160, 2–12, 20–21. 166a, 5–6. 171, 2–7. 183, 45–50. 207, 24–25. 247, 65. 268, 78. 465, 81. 543, 74. 621, 39. 717, 14–19. 816, 216. 855, 34–49. 856, 50–54. 859, 11–13. 874, 39. 1188, 6. 1260, 31. zu 399, 29 (moralische Gedichte). zu 855, 34. zu 856, 50/51. zu 859, 11 (Christ) Alcest 158, 272 An den Herrn Grafen Hanns Moritz von Brühl, bey seinem vierzehnten Geburtstage 143, 12–13. 155, 17. 158, 310. 155, 17–20. 158, 310–315, 339. 539, 20–21. 573, 3–4. zu 155, 20 An Herrn Johann Andreas Cramer, bey seiner Verbindung 56, 7. 142,
Gesamtregister
32. 155, 22–24, 64–66. 158, 103–106, 316–317. Auf Herrn Willens Tod 158, 322–331 Der alte Dichter und Criticus 158, 269 Der Arme und das Glück 158, 296–297 Der Christ 142, 49, 57. 143, 5. 149, 18–21. 152, 12–24. 153, 28–32. 154, 8. 155, 12. 158, 161–180, 190, 242, 247. 159, 9. 165, 17. 166a, 7. 196, 24. 211, 80. 477, 20. 855, 34–39. 856, 50–56. 859, 11–13. 874, 39. Der Freundschaftsdienst 158, 278– 280 Der fromme General 158, 301–304. 874, 39 Der gehoffte Ruhm 158, 273–277 Der großmüthige Räuber 158, 281– 282 Der Informator 155, 15. 158, 261–264 Der Menschenfreund (Die Menschenliebe) 158, 51–52, 118–121, 247, 65. zu 386, 14. zu 465, 197, 234. zu 870, 43 (Schilderungen) Der Schwätzer 158, 298 Der Stolz 142, 49. 149, 21. 155, 10. 158, 254–256 Der ungerathne Sohn 158, 262–264 Die beiden Schwarzen 158, 298–300 Die Freundschaft 717, 14–19 Dorant 158, 283–293 Elmire und Selinde 158, 265 Hans Nord 158, 267 Reichtum und Ehre 78, 35–46. 142, 21, 25, 53. 143, 6–7. 144, 25. 153, 28. 154, 7–8. 155, 11. 158, 39–40, 128–133, 217, 228–229, 234–235. 160, 20–21. 166, 24–25. 207, 24–25. 235, 24–27 Rhynsolt und Lucia 158, 305–306 Übersetzungen: C. F. Gellerts Christen i Dansk Dragt fremstillet (Übers. von Jacob Johann Lund) 211, 80–82. zu 211, 80 Der Christ, Obersat paa Danske Vers (Übers. von Andreas Benjamin Poulsen) zu 211, 80 Letteres choisies de Gellert (s.u. M. Huber)
543
Lieder (1743) 9, 3–10, 20–21. zu 1, Erl. Lustspiele 25, 10. 26, 13. 41, 6–8. 72, 12. 90, 58–59. 92, 41–44. 115, 2–9. 160, 31. 222, 16–19. 231, 35–40. 235, 10. 252, 53–85. 258, 33–38. 285, 26. 298, 58. 314, 24–25. 379, 43. 437, 42. 440, 96. 485, 27. 543, 73. 621, 36. 890. 60. 980, 20–21, 23–32. 1142, 39. 1149, 114–117. 1181, 22. 1192, 22, 26. 1197, 14, 319–421. zu 465, 200, 215. zu 485, 27. zu 533, 13 Die Betschwester 92, 10. 222, 17. 252, 53–85. 314, 25. 485, 27–28. 980, 20–21, 23–30. 1197, 319–352, 384–421. zu 465, 200. zu 466, 94 (Beyträge). zu 543, Lesarten. zu 562, 33. zu 870, 15 Die kranke Frau 115, 2–9. 222, 14. 890. 60. zu 485, 27 Das Loos in der Lotterie 92, 41–44. 222, 17 (Loose in der Lotterie). 231, 34–40. zu 92, 10. zu 465, 200. zu 466, 92, 94 (Beyträge). zu 562, 33. zu 870, 15 Das Orakel zu 234, 47 (Saintfoix). zu 235, 9 (Hand). zu 534, 5 Die zärtlichen Schwestern 258, 33–38. 440, 96. 980, 30–32 Schäferspiele: Das Band 298, 58. 304, 13. zu 294, 26 Sylvia 119, 55–56. 285, 26. 314, 24. zu 465, 250 Übersetzungen: De omme Sostre (Die zärtlichen Schwestern) 90, 58 Den forstilte Hyrdrinde (Sylvia) 90, 58 Oraklet (Das Orakel) 90, 58 La Dévote zu 303, 2 (Übersetzer). zu 314, 25 Le Billet de Loterie 231, 35–40 Les tendres soeures zu 980, 31 Abhandlung von dem weinerlichen oder rührenden Lustspiel (s.u. Lessing, Gotthold Ephraim) Kupfer zu Gellerts Fabeln (s.u. Rode, Christian Bernhard) Kurzer Begriff der christlichen Glaubens- und Sittenlehre, in Form eines Catechismus (Übers.) 10, 3–6. 27, 4, 44. 36, 21. 72, 16–18. 116, 8–11. 562, 50–51
544
Gesamtregister
Moralische Charaktere 1158, 12–52. 1170, 15. 1173, 17 Charakter des Orest 1149, 38 Moralische Vorlesungen 58, 8. 281, 11. 495a, 2–4. 501, 18–23. 575, 39. 621, 10. 628, 13–26, 75–83. 629, 81–82. 637, 24. 752, 7. 806, 38. 829, 25. 891, 187. 897, 74, 79–82. 938, 11, 13. 939, 18, 26. 952, 22, 23. 961, 29–32. 983, 16, 19. 990, 14–18. 1001, 6. 1002, 6–9. 1021, 11, 11–13. 1031, 19–23. 1099, 11. 1100, 16. 1102, 3, 14. 1107, 20–30. 1140, 9–25. 1142, 8, 14–27. 1144, 38. 1149, 13–65, 93–101. 1152, 3–14, 40–50, 64–66. 1158, 3–52. 1162, 26–30. 1166, 15. 1170, 6, 14. 1216, 41–54. 1219, 73–77, 83. 1221, 2–10, 17–53, 77–85. 1234, 32. 1242, 13. 1283, 32. 1339, 12. 1358, 9, 15, 24. zu 465, 189 Das die wahre Würde des Menschen in der genauen Beobachtung seiner Pflichten bestehe 1096, 4/5. 1099, 4, 6. 1102, 4, 15. 1144, 61 Rede von dem Unterschiede der philosophischen Moral 1149, 65–68 Von der Beschaffenheit, dem Umfange und dem Nutzen der Moral 938, 5–18. 939, 1–6. 940, 3, 7, 8. 943, 18–24. 945, 12. 964, 2–13. 982, 5–20. 983, 11–24, 38. 984, 1, 4–8. 985, 7–10. 986, 2–9. 987, 2, 8, 161. 988, 12–15. 990, 3–14. 995, 1. 1003, 2, 6, 15, 17. 1221, 37–38 Von den Pflichten der Verwandtschaft 628, 80–81 Von den Pflichten gegen Gott 628, 81 Von den Pflichten der Erziehung, besonders in den ersten Jahren der Kinder 702, 57–59 Von der Ehe 628, 81 Von der natürlichen Empfindung des Guten und Bösen zu 495a, 2/3 Übersetzungen: De la nature, de l’étendue et de l’utilité de la Morale 998, 12–15. 990, 10–11. zu 964, 2 (Vorlesungen) Ode an Christianchen zu 298, 37 (Oden) Ode an Doris zu 298, 37 (Oden)
Ode an eine gute Freundin zu 298, 37 (Oden) Ode auf Samuel Richardson 290, 2–6. zu 290, 2 Pro comoedia commovente commentatio 235, 13–14. 543, 81–82 zu 258, 35/36. zu 465, 220 Des Herrn Prof. Gellerts Abhandlung für das rührende Lustspiel zu 543, 81/82. (s. auch Lessing, Gotthold Ephraim) Sämmtliche Schriften 1197, 14. 1216, 27. 1219, 71–73. 1149, 109–126. 1184, 3–29. 1185, 5 Sammlung vermischter Schriften 297, 4–8. 298, 2–46, 52–60, 69–70. 300, 6–50, 68–77. 304, 4–47. 305, 5–22, 37–38. 306, 14–40. 307, 3–19. 308, 4–47, 59. 310, 6–13, 51–71. 311, 11–16. 312, 3–12, 25–30. 313, 1–4. 314, 4–13. 316, 3–6, 22. 317, 2–3, 15–16. 318, 27–28, 35–36. 323, 21–23. 332, 11–13. 337, 5. 338, 20. 340, 18. 344, 16. 345, 32. 352, 14. 399, 29. 404, 6. 465, 207. 477, 21. 543, 74, 80. 621, 40. 650, 29. 725, 30. 779, 11–12. 874, 28. 1020, 31. 1084, 2. 1144, 41, 48. 1149, 102. 1152, 53. 1163, 15, 16. 1357, 13. zu 235, 9 (comédie larmoyante). zu 297, 5. zu 399, 29 (moralischen Gedichte) Betrachtungen über die Religion 304, 16, 23. 307, 15. 477, 21. zu 298, 43. zu 304, 23 Das Testament 304, 42 Der Jüngling und der Greis 304, 43 Der reiche Geizhals 304, 43, 45. zu 304, 45 Der Ruhm 298, 34. 300, 69. 304, 12 Die Freundschaft 298, 34. 300, 69. 304, 12. 345, 32–34. 1020, 31 Von den Annehmlichkeiten des Mißvergnügens 304, 16, 23, 38. zu 298, 43 Von dem Einflüsse der schönen Wissenschaften auf das Herz und die Sitten (Gellerts Antrittsrede) 304, 16, 23. 305, 18. 306, 29. 307, 6, 14. zu 298, 43 Von den Fehlern der Studierenden bey der Erlernung der Wissenschaften 298, 44. 304, 16, 23. zu 298, 43. zu 307, 16
Gesamtregister
Warum es nicht gut sey sein Schicksal vorher zu wissen 298, 41–42. 304, 16, 19–20, 23. 306, 36–37. 307, 9. zu 298, 43 Wie weit sich der Nutzen der Regeln in der Beredsamkeit und Poesie erstrecke zu 298, 43 Sämmtliche Schriften. Berlin 1765. 1021, 3 Schriften (allgemein) 252, 14. 257, 52–53. 308, 53. 382, 31. 402, 40. 437, 46. 440, 24, 39, 87. 441, 37. 460, 15. 466, 77. 474, 52. 477, 21, 63. 482, 14, 15, 17. 485, 21, 67. 516, 12. 525, 37. 527, 6. 552, 26. 565, 16. 566, 23. 571, 24. 592, 32. 608, 11. 609, 13, 25, 28, 128. 621, 24, 34. 628, 71. 637, 23. 638, 41. 651, 44. 717, 8, 33. 722, 3, 23–24, 77. 737, 45. 745, 1. 755, 60. 779, 9. 798, 101. 816, 132, 185, 202. 818, 29, 42, 47, 52, 54, 59, 66, 114. 819, 35. 823, 5, 9. 829, 13, 15, 34, 43, 62. 830, 20. 836, 10–17. 856, 61, 69. 870, 45. 874, 28. 891, 81, 100, 209, 223, 227, 267. 907, 2. 908, 16. 915, 34. 975, 38. 976, 2. 1001, 18. 1021, 3. 1025, 12. 1031, 11–19. zu 826, 21 Sendschreiben an den Hrn. Rittmeister v. B. ins Lager nach Böhmen, im Monat Februar zu 298, 37 (Briefe) Sendschreiben an den Herrn von W** zu 298, 37 (Briefe) Sendschreiben an den jungen Herrn v. H. zu 298, 37 (Briefe) Tagebuch auf das Jahr 1761 zu 321, 5 Von den Trostgründen wider ein sieches Leben 35, 25, 28–31. 36, 26–29. 72, 15–16. 113, 29–33, 58. 160, 31. 239, 20. 440, 63. 465, 208. 543, 73. 628, 89–90. 653, 27. 874, 40. zu 826, 21 Warum die Dichter der Alten vor den Neuer den Vorzug behielten 304, 40–41. 308, 40 Gellert, Christiane Eleonore 14, 5. 16, 57(?). 18, 2. 19. 20, 10, 14 Gellert, Christiane Sophie, geb. Gärtner 1. 7, 10. 9, 22. 10, 8. 27, 113. 28, 38. 34, 25. 49, 28. 50, 68. 62, 50. 77, 56. 87, 8. 94, 32. 111, 8 Elegie auf den Geburtstag ihres lieben Mannes 7, 9. zu 1, Erl. Gellert, Christlieb Ehregott 1, 10. 18, 35. 84, 22–31. 170, 4. 191, 16–20. 313,
545
4. 329, 12(?). 395, 28(?). 415, 8. 438, 2, 5, 13. 441, 29. 456, 6, 7. 462, 9. 494, 21(?). 499, 12(?). 504, 8(?). 531, 4(?). 543, 84, 86–87. 551, 7. 589, 19. 602, 7. 616, 9. 630, 21. 717, 27. 719, 35–36. 731, 5. 786, 2. 886, 7. 976, 3. 996, 52. 1117, 14. 1155, 13. 1276, 9. 1277, 3. 1293, 9, 12. 1297, 16. 1306, 24. 1307, 25. 1309, 16. 1310, 8. 1314, 15. 1317, 90. 1329, 27. zu 748, 125. zu 819, 79. zu 886, 8. zu 1143, 3 Anfangsgründe der metallurgischen Chimie (sic) 84, 22 Gellert, Friederike Dorothea 14, 5 Gellert, Friedrich Lebrecht 1, 2–6, 10, 13–14, 22, 28. 2, 24. 7, 10. 10, 8. 18, 35. 24, 34. 27, 113. 28, 38. 34, 25. 50, 67. 57, 5. 62a, 50. 77, 56. 84, 31. 87, 8. 94, 32. 102, 32. 111, 8. 117, 11. 123, 46. 128, 24. 146, 11. 196, 35. 206, 35–36. 310, 77. 374. 410, 10, 16. 420, 10, 19, 125, 128. 426, 26. 437, 24. 438, 5. 441, 29, 31, 51(?). 448, 15, 71. 456, 7. 466, 26, 64, 125. 470, 18. 473, 34. 474, 33. 484, 60, 75. 485, 73. 489, 24. 496, 18. 499, 11. 514, 34, 35, 37, 41. 520, 16, 31, 35. 534, 68. 539, 2. 543, 84–85. 550, 22. 554, 7. 581, 43. 592, 47–48. 629, 29. 637, 37. 639, 2. 641, 39. 642, 2. 653, 29. 657, 85. 676, 11. 678, 10. 700, 77–89. 702, 124–126, 138–141, 146, 169. 706, 11, 24, 32, 36, 38, 96. 712, 5–29. 714, 3, 7. 716, 2, 12, 68, 74, 77. 729, 24. 735, 15. 737, 63. 743, 37, 60. 748, 36, 45/46, 47. 749, 12, 30. 752, 90. 754, 56. 763, 32. 769, 2, 6, 35. 786, 24. 797, 44. 813, 11, 20. 814, 10, 15, 18, 22, 62, 73, 79, 82, 86, 89, 98, 100, 106, 121. 818, 27, 70, 75. 819, 129. 826, 20. 827, 44. 828, 63, 78. 829, 106, 118. 830, 154. 834, 12, 17. 835, 14, 63, 103. 837, 3. 843, 42. 858, 45. 859, 33. 860, 31, 33. 863, 4, 8, 13, 25–30, 32, 33, 39. 864, 2. 865, 52. 866, 20. 877, 39. 890, 5. 912, 131. 914, 2/3. 916, 29. 918, 37/38. 923, 59/60. 924, 142. 932, 21. 963, 7. 975, 41, 49–52. 989, 13. 997, 4, 10. 1005, 47/48, 71/72. 1008, 37. 1011, 26, 29. 1012, 101. 1016, 25. 1031, 27. 1039, 38, 55. 1043, 2. 1054, 7.
546
Gesamtregister
1074, 22. 1091, 5. 1103, 15. 1107, 45. 1117, 11. 1122, 30. 1125, 84. 1142, 32. 1144, 47. 1150, 176/177. 1152, 51/52. 1153, 76. 1159, 305. 1177, 55/56. 1193, 43. 1202, 4. 1207, 11, 13. 1211, 11. 1213, 3, 16. 1216, 38. 1219, 62. 1233, 102, 108, 124. 1248, 22, 39. 1250, 16. 1279, 48. 1283, 26. 1286, 33. 1302, 10/11. 1314, 13, 21. 1317, 91. zu 438, 2. zu 826, 21 Gellert, Johanna Auguste (s.u. Meese, Johanna Auguste) Gellert, Johanna Salome, geb. Schütz 14, 5, 6. 16, 45–46, 54–64, 67–71. 18. 19, 67, 69, 71. 20, 13. 73, 32–36. 78, 70–81. 84, 8, 15–19, 46. 85. 91, 15–17. 96, 6. 98, 14–15. 100, 25. 101, 63–65. 104, 52. 111, 21, 23. 117, 10. 125, 40. 131, 13. 132, 18. 157, 8. 167, 5. 168, 18–19. 169, 1–3. 170, 6. 189, 60. 199, 3, 10–14. 201, 27–32. 215, 3, 6. 281, 1. 292, 6, 7. 294, 17. 313, 3, 16. 315, 14. 329, 11. 349, 19–21. 374, 16. 382, 22. 390, 2. 395, 21, 27. 403, 21. 410, 25. 415, 4. 418, 22. 421, 18. 425, 6, 16. 427, 6. 429, 4, 5. 438, 6, 8, 10, 33, 39. 441, 2, 6, 16, 28, 50. 454, 1, 7, 10, 13, 15, 22, 23. 455, 36. 456, 1, 8, 12, 20, 25. 462, 10. 543, 87. 1293, 11. 1297, 16. 1298, 3. 1299, 7. zu 1043, 5 Gellert, Johanna Wilhelmine (s.u. Biehle, Johanna Wilhelmine) Gellius, Johann Gottfried 432, 8, 10. 436, 19. 450, 25. zu 428, 23. zu 870, 44. zu 1097, 20 Gesammelte Frauenzimmerbriefe 870, 44. 1097, 20 Genet, Edme-Jacques zu 543,19 Abhandlung vom Schäferleben und Schägergedichten zu 543, 19 Genf 916, 36. 1003, 27. zu 625, 3 Genua 739, 154 Georg(e) II., König von England 404, 25. zu 404, 23 Georg Ludwig, Prinz von HolsteinGottorp 610, 34. 611, 61. 613, 18 Gerdau 206, 33. 417, 20. 426, 6, 22, 24 Gerhard (Senior in Sandenwalde) zu 322, 19 Gerhardt, Paul 771, 11. 855, 21. 1078, 3. zu 673, 25
Geistliche Andachten zu 855, 21 Lieder 673, 25 (Befehl du deine Wege). 771, 11. 1078, 3–4 Gersdorff, Adolf Traugott Graf von 296, 71. 707, 6–7. 708, 4. 806, 25. 809, 3, 9, 23. 894, 18. 1095. 1100. 1108. 1114. 1120. 1151. 1210. 1280, 9, 11, 16. zu 809, 16 Gersdorff, Adolph Erasmus Graf von 322, 20. 423, 8. 930, 20–21 Gersdorff, Anna von, geb. v. Wetzel 1065, 17 Gersdorff, Carl August von 1280, 2 Gersdorff, Carl Ernst Graf von 80, 19. zu 707, 6/7. zu 809, 15 Gersdorff, Johanna Eleonora Gräfin von, geb. v. Richthofen 809, 15, 32. 1108, 6. 1210, 9 Gersdorff, Maria Anna Gräfin von, geb. v. Henckel 575, 69, 70–71 Gersdorff, Otto Ernst Heinrich Graf von 444. 448, 74, 75. 575, 69 Übersetzungen einiger geistlichen Oden und Lieder Gellerts 444, 3–4, 25. zu 444, Erl. zu 448, 74 Gervinus, Johann Friedrich 1083, 3. 1188, 18. 1215, 12 Gerwen, Johann Friedrich zu 83, 2 Geßner (Gesner), Johann Matthias 321, 29. 758, 9, 11. 928, 55. 954, 10. 1265, 25, 29. zu 806, 49 (Dathen). zu 928, 16 Chrestomatia Ciceroniana 928, 55 Christoph. Cellarii erleichterte lateinische Grammatik 928, 55–56. 954, 9, 11 Kleine deutsche Schriften 1265, 29–30 Geßner, Salomon 428, 38. 436, 14. 465, 72–73. 818, 59. 928, 40, 145. 1368, 5. zu 321, 4. zu 436, 13 (Anmerkung). zu 483, 3 Daphnis 428, 38. 436, 14. zu 436, 13 (Anmerkung). zu 483, 3 Idyllen 428, 38. 465, 72. 818, 59. zu 483, 3 Idylles et poèmes et champêtres 818, 59–60 Kleine Schriften 928, 40–42, 145–146 Geyersberg, Johann Heinrich Graf von 126, 25–26. 278, 21. 543, 23. zu 278, 21 (Weise). zu 543, 22, 24 Gießen 547, 11 Gießhübel (s.u. Berggießhübel) Giseke, August Ludwig Christian 417, 38. 426, 16
Gesamtregister
Giseke, Friedrich August Carl 206, 7–9, 27. 417, 38. 426, 16 Giseke, Johanna Catharina Eleonore, geb. Cruse 48, 5. 206, 4, 11–12, 17, 23, 27, 36, 50. 297, 13. 417, 17. 426, 8, 16, 21. zu 1021, 27 (Louise) Giseke, Nicolaus Dietrich 48, 8, 318. 108. 206. 217, 49, 57. 257, 9. 258, 30. 268, 62. 275, 12, 45. 285, 14. 294, 8. 297, 9, 13. 316, 9. 326, 24. 417. 426. 465, 243. 806, 30. 865, 26–29. 932, 16–17. 1021, 10, 21. 1082, 10. 1107, 42. 1149, 256, 259, 261, 266, 269–274, 288. zu 276, 21. zu 297, 10. zu 300, 72. zu 562, 27. zu 702, 108. zu 870, 20 Der Jüngling 465, 22. 870, 20 Poetische Werke 1021, 9, 20–23. 1149, 256–265 Sammlung einiger Predigten 1021, 22–23. 1082, 11. zu 865, 26 Glattbach, Johann Adolph 367, 12 Glatze(n), (Herr) 402, 96 Gleichen, Carl Heinrich Baron von 42, 2–7, 12, 25–32, 35–37. 105. 135. 149, 22. 188, 19–22. 219, 19, 22. 572, 64–65 Gleichen, Cordula Barbara, geb. Domlin von Kronenschild 42, 25 Gleichen, Ernst von 42. 135, 5 Gleim, Johann Wilhelm Ludwig 48. 212. 291, 173. 325, 93, 94, 105. 326, 38. 436, 23. 450, 46. 861, 37. 1149, 186–190, 238. zu 325, 9. zu 331, 22. zu 364, Erl. zu 432, 12. zu 702, 108. zu 1170, 19. zu 1358, 2 Lieder eines Grenadiers 1149, 187–189 Preußische Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757, von einem Grenadier 325, 92–98. 436, 23, 24. 1358, 2–3. zu 331, 22. zu 450, 46 Romanzen 436, 23 Sieben kleine Gedichte nach Anakreons Manier 1149, 189 Gleichmar, (Frau) von 470, 45 Gleichmar, (Oberstleutnant) von 470, 45 Globig, Christian August Traugott von 1216, 38. 1233, 25 Globig, Hans Gotthelf Freiherr von 232, 20, 23. 233, 35–36, 39. 250, 17. 255, 58, 63, 64. 266, 100. 268, 79. 501, 5, 11, 31, 36. 512, 9, 11, 14. 513, 17, 18. 517, 10, 13, 24, 44–45, 49. 518, 2. 550, 14, 27. 668. 830, 159. 1008.
547
1048, 16. 1064, 3, 14, 32. 1074, 3. 1078, 2, 11, 15. 1082, 6. 1088, 10. 1140, 41. 1198, 22. 1302, 3. zu 255, 16. zu 265, 2. zu 266, 99. zu 268, 79 (Ode auf Globgen). zu 276, 3. zu 354, Erl. Globig, Henriette Ermuthe von, geb. v. Dieskau 1064. 1094, 69. 1101, 101. 1133, 62, 64. 1150, 33, 153. 1159, 9, 303. 1216, 37. 1219, 67. 1221, 86. 1233, 25 Globig, Maria Augusta Amalia von, geb. Gräfin v. Brühl 232, 20. 233, 37, 39. zu 255, 16. zu 265, 2. zu 266, 99. zu 268, 79 (Ode auf Globgen). zu 276, 3. zu 291, 205 (Rex). zu 1064, 34 Glöckner, (Frau) 330, 41 Glöckner, Hieronymus Georg 328, 12. 329, 3. 330, 21. 332, 15. 391, 17. 1297, 4. zu 330, 38 (Dr. Heine) Göckingk, Eva Clara Johanna Leonardine von zu 393, 10 Göckingk, Leopold Friedrich Günther von zu 393, 10 Gödicke, Friedrich Ferdinand 357, 19. 371, 14, 39. 377, 52. 382, 34. 393, 48. 395, 14, 18. 407, 8. 410, 17. 429, 18. 435, 8, 18. 438, 21. 441, 47. 448, 17. 455, 40. 474, 27. 496, 18. 519, 6. 521, 7. 526, 30. 529, 21. 565, 17. 572, 23. 574, 7. 587, 3. 589, 1. 592, 40–46. 609, 19. 625, 5–7. 666, 7. 667, 7. 670, 43. 671, 4, 12. 699, 13. 700, 6. 702, 10, 12, 169. 709, 6, 7. 753, 13. 757, 2. 806, 3. 814, 8. 818, 11, 17. 821, 34, 37. 828, 39. 846, 2–22. 860, 6. 871, 119. 893, 17–24. 895, 40, 41, 69. 915, 25. 1012, 103. 1020, 62, 68. 1156, 7. 1179, 19. 1183, 7, 12, 26. 1184, 12, 20. 1185, 13. 1192, 2, 21, 41. 1205, 8. 1221, 94. 1230, 37. 1233, 70. 1250, 15/16. 1306, 2. 1346, 26 Görlitz 829, 52. 903, 104. 1120, 9. 1121, 25. 1213, 36, 37 Goethe, Johann Wolfgang von zu 1, 3 (Bruder). zu 352, 23. zu 393, 10. zu 535, 120. 880, 12 Die Leiden des jungen Werthers zu 880, 12 Götten, Gabriel Wilhelm 1149, 137. zu 914, 11 Göttingen 92, 51. 142, 24. 258, 53, 57. 321, 5, 28. 339, 11. 353, 21. 370, 15.
548
Gesamtregister
404, 32. 471, 26. 473, 7. 535, 37. 758, 9. 928, 145. 961, 8, 30. 1004, 29. 1026, 32. 1053, 7. 1063, 5/6, 33. 1135, 3, 6. 1143, 14, 15/16. 1263a, 6, 9, 11, 30. 1265, 29 Deutsche Gesellschaft 1026, 21–26 Universität 1026, 34. 1053, 11. 1143, 14. 1263, 6–10, 30–31 Göttingische Anzeigen von Gelehrten Sachen 167, 2–3. 337, 16. 346, 43. 360, 74. 362, 15–16. 365, 10. 961, 17. zu 255, 13. zu 346, 44, 46. zu 360, 76. zu 355, 10. zu 404, 5, 6. zu 436, 25 (Witthof neben Hallern). zu 535, 36. zu 979, 14 Götz, Carl Friedrich von zu 1327, 8 Götz, Johann Paul 1136, 25. 1155, 14 Götze, Johann Melchior 1152, 22. Gogel, Johann Noe, d. Ä. 1284, 11/12 Gogel, Johann Noe, d. J. 1284, 11/12 Goldacker, Friedrich Wilhelm Albert von 1282, 2. zu 892, 26 (Schleuchler) Goldhagen, Johann Eustachius 542, 25 Des Herodotus neun Bücher der Geschichte (Übers.) 542, 25 Goldoni, Carlo 1197, 126 Der wahrer Freund 1197, 126 Goltz, Wilhelmine von der 48, 314 Gonzenhausen s. Gunzenhausen Gotha 413, 52. 931, 12. 933, 23–24. 1144, 19. 1213, 35 Gottsched, Johann Christoph 4, 27. 8. 37, 9. 92, 101(?). 108, 20–23. 109, 41. 120, 17. 129, 42, 47/48. 131, 25. 233, 18. 268, 8. 319, 16. 611, 20. 641, 26. 954, 18. 1152, 56. 1181, 5. 1329, 144. zu 2, 22. zu 258, 39 (Briefe über den Geschmack), 43. zu 291, 171 (Pietsch), 172 (Rost). zu 477, 60. zu 543, 17 (Anfang des 5ten). zu 668, 6 Belustigungen des Verstandes und des Witzes 4, 21–24 (Die) Deutsche Gesellschaft in Leipzig eigene Schriften und Übersetzungen in gebundener und ungebundener Schreibart zu 120, 17 Erste Gründe der gesammelten Weltweisheit zu 954, 18 Iphigenie 1329, 144 Kurze Abriß einer philosophischen Historie 954, 18 Grundlegung einer deutschen Sprachkunst 641, 26. 1181, 5
(Das) Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit zu 129, 42 Die vernünftigen Tadlerinnen 29, 47 Gottsched, Luise Adelgunde Victoria, geb. Kulmus 4, 27. 9, 18–19. 232, 27. 465, 291. zu 266, 62 (Cenie). zu 333, 31. zu 465, 283, 288 (Aufseher). zu 562, 23, 25. zu 564, 35. zu 568, 22. zu 727, 43. zu 838, 12. zu 870, 37. zu 891, 43 (Zuschauer). zu 928, 35 (Zuschauer). zu 1005, 55 Cenie, oder die Großmuth im Unglück (Übers.) zu 266, 62 (Cenie) Der Aufseher 1324, 29 Der beste Fürst 232, 25–26 Der Zuschauer (Übers.) 28, 26. 29, 47. 36, 22. 870, 37. 891, 43. 928, 35, 132–134. 1324, 29. zu 1005, 55 Grabowski, Frau, geb. v. Beust 802, 10, 14, 17, 22 Grabowski, Johann Christoph von 565, 5–10, 25. 601, 32. 605, 8, 9–10 Grabowski, Johann Heinrich von 555, 11, 15. 557. 565. 571. 601. 603, 68. 605. 617. 627. 633. 670. 720. 777. 784. 802. zu 1352, 44. zu 1357, Erl. Gellerts Fabeln (Übers.) 555, 12. 557, 3, 7–11. 565, 11–15. 571, 3, 14. 601, 30. zu 645, 34 Gräf(e), Friederike Caroline 45, 31–34 Gräf(e), Johann Friedrich zu 45, 31 Gräfe, Johann Jacob 523, 52. zu 322, 19 Grafigny (Graffigny), Françoise d’Issembourg d’Happoncourt de 135, 46. 226, 22–26. 231, 15–20. 234, 15–28, 53. 252, 14, 20, 25, 35, 46. 256, 6, 37. 264, 19. 266, 43, 52. 274, 16. 278, 32. 361, 13. 419, 26, 33 Cenie 266, 62. 419, 27. zu 419, 26 La fille d’Aristide 419, 26 Lettres d’une peruvienne 266, 62 Granz, Herr 625, 4 Greifswald 931, 4. 933, 7, 11. zu 931, 3 Gresset, Jean Baptiste Louis 291, 132 Grignan, François Adhémar de Monteil, Marquis de zu 442, 10 Grignan, Françoise Marguerite, Comtesse de, geb. Marquise de Sevigné 442, 10, 13 Grimma 963, 14. 1198, 4, 24. 1205, 4, 10. 1213, 28 Fürstenschule 1198, 4, 23/24 Gröppendorf (Kreppendorf) 1226, 15 Großtreben 611, 31, 72
Gesamtregister
Grubener, Christian Gottfried 1127, 16. 1131, 37, 78, 80 Gründerrode, Johann Maximilian von 568, 53–55 Gründler, Gottlob Emanuel zu 979, 28 Sammlung von auserlesenen Briefen des hocherleuchteten Mannes Gottes D. Martin Luther 979, 28, 35 Gründliche Auszüge aus denen neuesten Theologisch-Philologisch- und Philosophischen dispvtationibus zu 543, 67 Grüninger, Johann Georg 249, 2. 600, 36–40. 620, 28. 649, 15 zu 249, Überl. Grundig, Christoph Gottlob 721, 2. 731, 4 Guardian, s. Steele, Richard Guben 1314, 12 Günther, Johann Christian 291, 167 Guichard (Guischard), Carl Gottlieb 609, 7–18, 21, 69. 611, 5, 20. 626, 5, 21. 1329, 31, 95, 157 Gulde (Arzt) 950, 12, 14. 996, 43–47. 1005, 76. 1006. 10 Gulde, Caroline Juliana Helene, geb. Kirchhof 1014, 71. 1042. 1159, 4, 72, 73. 1186, 57. 1195, 30, 60, 76. 1202, 15. 1207, 91–92. 1247, 31, 117. (s. auch Kirchhof) Gulde, Christian Carl 1040, 10, 13. 1042, 4. 1195, 61. 1247, 118 Gulde(n), (Herr) zu 795, 39/40 Gundling (Herr) 1174 Der Menschenfreund 1174, 4, 14 Gunzenhausen (Gonzenhausen) 48, 275, 326, 402, 413 Gustav III., König von Schweden 681, 41. zu 681, 40 Gutschmidt, Christian Gotthelf 50, 67. 60, 7/8. 86, 25. 94, 32. 123, 46. 142, 52. 146, 4. 196, 41. 216, 134. 272, 16. 283, 4. 287, 9–10. 294, 37. 296, 70. 300, 76. 301, 25. 365, 23. 550, 11, 25. 855, 29, 35, 65. 856, 53–56. 859, 11. 861, 50. 865, 47–48. 939, 7, 11. 1012, 89. 1120, 11. 1213, 39. 1216, 26. 1219, 57. 1221, 87. 1234, 32. zu 420, 22 (beyden Mad. Müllers) Gyllenborg, Carl Johann von 230, 7–19. 239, 5/6, 22. 250, 2, 20. 253, 3, 14, 18. 255, 3. 260, 13. 275, 16. 284, 2, 8, 10. 1229, 20–25 Gyllenborg, Friedrich von 230. 253. 284, 8
549
Haag 420, 108, 115, 117, 141 Hadersdorf zu 813, 9 (Laudon) Häbler, Friedrich Rudolph Wilhelm 1119, 12. zu 1097, 11 Häbler, Johann Carl Heinrich 1245, 11, 12. zu 1097, 11 Häbler, Johann Gottlob 1097, 6, 13. 1119, 11. 1163, 10. 1188, 5. 1220, 11. 1245, 3, 14 Häbler, Johanna Friederike 1097. 1119. 1163. 1220. 1245. Kleine Gedichte und Aufsätze zu 1245, 2, 6 Häbler, Maria Anna Friederika 1119, 12. zu 1097, 11 Häseler, (Schwester von Aug. Wilhelm) 420, 60 Häseler, August Wilhelm von 317, 12. 420. 563. 564, 13, 15–23. 573, 23–31. 584, 3, 10, 22. zu 266, 78 (Egerlanden). zu 296, Überl. Häseler, Friedrich August von 584 Hagedorn Christian Ludwig von 984. 985. Hagedorn, Friedrich von 11. 21, 40, 41. 37, 10. 48, 8, 318, 337. 190, 27–28. 291, 168. 432, 14. 465, 67, 107–113. 1294, 27/28. zu 432, 12. zu 570, 19. zu 984, Erl. Moralische Gedichte 465, 111 Oden und Lieder 465, 110 Sämtliche poetische Werke zu 465, 67 Versuch in poetischen Fabeln und Erzählungen 465, 110 Hahn, Gotthelf Immanuel 1081, 2 Hahn, Johann Gottfried von 131, 19–24 Hainichen (Haynchen) 10, 2. 12, 19. 13, 2. 14, 4. 16, 3/4–8. 91, 16. 98, 14. 117, 10. 122, 16. 185, 18. 270, 12. 434, 26. 438, 29. 448, 59. 466, 4. 493, 12. 526, 9. 543, 41, 47, 55, 88. 559, 13, 19, 22, 24. 609, 125–126. 616, 1. 617, 28, 35. 630, 13, 15. 650, 4. 917, 16/17. 970, 17. 1007, 1. 1029, 4/5. 1034, 12, 16, 17. 1043, 10. 1083, 5, 6. 1123, 5. 1178, 3. 1227, 3, 5. 1232, 4, 10. 1233, 18. 1286, 14. 1287, 13. 1307, 18, 19. 1312, 18. 1329, 26 Halberstadt 48, 8. 212, 26 Halle 39, 3. 46, 13. 52, 16. 64, 99. 74, 15, 24. 92, 115. 119, 65–66. 125, 56. 129, 60. 142, 23, 24. 160, 31. 183, 43. 238, 25. 262, 13. 267, 6, 8, 32. 291, 54, 57. 345, 90. 564, 16. 573, 23. 608, 10. 850, 20. 870, 24. 928,
550
Gesamtregister
143, 169. 1061, 12. 1093, 7. 1103, 8. 1150, 51. 1230, 22. 1304, 11 Frankesche Stiftung zu 1128, 11 Hallische Apotheke 119, 65, 67–70, 73. 125, 56. 1325, 23 Haller, Albrecht von 21, 40, 41. 202, 26. 235, 16. 247, 90. 291, 167. 436, 25. 465, 66, 114–116, 187. 560, 8. 617, 11. 651, 49. 1158, 32. zu 306, 35. zu 432, 12. zu 617, 5 Sammlung kleiner Hallerischer Schriften 465, 187–188 Über den Ursprung des Übels 560, 8–15 Über die Ehre 235, 15–16. 617, 5–10. 651, 50–51. 655, 9–10. zu 570, 19 Versuch schweizerischer Gedichte zu 465, 66. zu 1158, 32 Hamburg 9, 16. 48, 8/9. 51, 12, 21. 89, 16. 95, 22. 300, 56. 324, 12, 23. 327, 5. 340, 20. 342, 23. 365, 18. 392, 29, 30. 414, 45. 416, 22, 23. 465, 107. 466, 12. 484, 17, 18. 542, 30. 591, 2. 609, 131. 870, 21, 30. 913, 55. 1142, 1. 1152, 37. 1176, 87. 1242, 18 Jacobi-Kirche zu 322, 19 Hamburger Zeitung (s. Staats- und gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten) Hammer, Anna Susanna Catharina 548, 78–79 Han(c)ke, Gottfried Benjamin 291, 169. zu 291, 167 (Günther) Hannover 69, 29, 36. 71, 16. 466, 34. 467, 5. 471, 6. 475, 19. 508, 3, 7. 542, 29. 550, 19. 551, 9. 552, 5. 611, 46–47. 680, 1. 572, 1, 5. 759, 10. 780, 4, 50. 861, 1. 878, 1. 913, 52. 928, 147, 159. 958, 4. 971, 25. 1107, 1. 1149, 1. 1152, 25. 1166, 1. 1170, 1. 1190, 1. 1219, 1 Hannsen, Jobst Heinrich 393, 39. zu 393, 38 Hannsen, Ludolph zu 420, 22 (beyden Mad. Müllers) Hansen (Leutnant) 316, 22. 520, 18(?). 523, 31 Hansen, Jost Georg 508, 3, 28 Happe, v. zu 2, 24 Hardenberg, Carl August von 1083, 2. 1188, 18. 1211, 13. 1215, 12, 16. Hardion 928, 98/99 Geistliche und weltliche Geschichte 928, 99
Harrach, Ferdinand Bonaventura von 891, 77–102, 107, 114–116, 119, 127, 136, 137, 140. 892, 21. 897, 23 Harrach, Friedrich August Graf von zu 891, 78 Harrach, Maria Rosa Gräfin von 891, 123–124 Harrach, Rosa Gräfin von, geb. v. Harrach 891, 78, 89, 102–121, 125–127, 131, 146, 153, 207. 897, 23 Harscher, Anna Catharina, geb. Gruber 451, 14, 30. 735, 27. 737, 24, 31, 36, 57. 755, 39. 864, 6. 1144, 44. 1257, 4. 1282, 8. 1284, 20. 1286, 36 Harscher, Christian 864, 7. 1282, 8. 1283, 20. 1284, 21. 1285, 36 Harscher, Eleonore Elisabetta 864, 7. 1144, 16, 27, 44. 1282, 8. 1283, 20. 1284, 20. 1285, 36 Harscher, Jacob 864, 7. 1282, 8. 1283, 20. 1285, 36 Harscher, Johann Daniel 735, 28. 737, 25, 33, 36, 41. 755, 29, 30, 32, 34, 39 Harscher, Johann David 864, 7 Harscher, Johann Ludwig 451. 735. 737. 755. 864. 1144. 1175. 1215. 1257. 1258. 1260. 1282. 1283. 1284. 1285. 1288. 1289. 1290. 1331, 3, 4 Hartmann (Herr) 865, 46 Hartmann, Friedrich Wilhelm 1083, 9. 1112, 14. 1123, 10. 1136, 15/16. 1155, 7. 1178, 8. 1188, 14. 1211, 13. 1235, 9. 1241, 16. 1299, 5/6 Hartmann, Johann Friedrich zu 371, 14 Hartmann, Rudolph Traugott 371, 14(?), 39(?). 389, 42 Harvey (s.u. Hervey, Christoph) Harwood zu 592, Erl. Cheerful Thoughts on the Happiness of a Religious Life (Übers.) zu 592, Erl. Hatzfeld, Franz Philipp Adrian von, Fürst von Trachenberg 891, 205, 210–211 Hatzfeld, Maria Josepha Gräfin von 891, 204–210 Haudische Zeitung (s.u. Berlinische Nachrichten von Staats- und Gelehrten Sachen) Hauke, Johann Gottfried 266, 13 Hauschild, Frau, geb. Schilling 748, 110–127. 749, 18, 22. 751, 51. 795, 109. 798, 153, 155–156. 972, 5 Hauschild, Johann Friedrich 748, 127. zu 972, 5
Gesamtregister
Hausen, Dorothea Wilhelmine von, geb. v. Reck 516, 11, 16, 22 Hausen, Friedrich Christian von 437, 21. 516, 19, 36. 600, 27. 800, 51–55. zu 516, 11 Hausen, Friedrich Wilhelm Ferdinand Steffen von 516, 12 Hausen (Kaufmann) 108, 52 Haußen, Johann Friedrich zu 870, 34 Der Hypochondrist 870, 34 Haven, Peter von zu 399, 27 Haxthausen, Albertina Charlotte von 166, 17, 33 Haxthausen, Rudolf Christian von 166. 198, 38–40. 202, 12, 14, 19–24. 203, 3, 13–14, 19–24 Hebenstreit, Johann Christian 786, 21, 30 Hecht, Friedrich August 1234, 27–31 Heidelberg 1144, 3. 1215, 4 Hedelin, François, Abbé d’Aubignac (s.u. Aubignac) Hegewisch, Dietrich Hermann 1166, 18, 22. 1173, 31. 1181, 34. 1190, 92 Heilige Schrift 703, 40. 745, 14, 25–47. 757, 14. 853, 13. 871, 32–33. 891, 51–53, 331–332. 893, 8–9. 905, 6–8. 909, 3. 912, 122. 913, 8–13, 18–25, 54, 70. 914, 21. 917, 4–5. 923, 70–77. 924, 18, 54, 72, 81, 87, 107. 926, 5–8, 9–13. 928, 45, 151. 949, 4–5, 5–6. 961, 14. 968, 12. 981, 7–8, 10, 13–14, 15–16. 992, 22–23. 994, 23–27. 1011, 14–16. 1029, 25–26 Altes Testament Das Buch Jesus Sirach 3: 11. 981, 13–14 9: 11. 1233, 105. 11: 24 1251, 5–6 13: 12 626, 27. 994, 26–27. 26: 1. 926, 5–6, 9–13. 994, 26–27. 1011, 14–16. 1042, 2 26: 2. 1283, 18–19 26: 3. 944, 23. 1244, 5–7. 1249, 8–9. 1283, 16/18 26: 4. 1011, 14–16. 1244, 7–8 Das erste Buch Moses 28: 16–17. 1086, 112–113 Das erste Buch Samuelis 16: 7. 1051, 28 Das zweite Buch Samuelis 7: 18. 441, 42. 1194, 13–14 Hiob 1: 21. 853, 113. 893, 8–9. 981, 10
551
Hiob 29: 2. 587, 6–7. zu 586, 40 Die Klagelieder Jeremias 3: 23 847, 7–8 3: 26. 627, 18–19. 656, 14–15. 663, 34–35. 721, 4–5 Der Prediger Salomo 3: 20. 871, 32–33 Der Prophet Jesaja 41:10. 816, 170–172 41: 17. 736, 6–9 55:8. 917, 4–5 65:16. 255, 81 Psalmen: 609, 3. Psalm 10: 3. 255, 82. Psalm 23. 1348, 15 Psalm 25: 1. 771, 8–9 Psalm 25: 6. 324, 6. Psalm 34: 8. 599, 20–21. 636, 42–43. 743, 7 Psalm 37: 5. 981, 15–16. 1243, 9–10. 1148, 12. 1258, 38 Psalm 39: 5. 1211, 6 Psalm 39: 7. 586, 59–60 Psalm 45: 8. 924, 81 Psalm 62: 9. 602, 3–4 Psalm 66: 20. 599, 27–29 Psalm 68: 20. 1049, 4 Psalm 71: 9. 18. 949, 5–6 Psalm 73: 24. 949, 4–5 Psalm 90: 12. 891, 331–332. 905, 6–8. 909, 3. 1039, 72. 1044, 27. 1211, 5–6. 1299, 4–5. 1311, 7–9 Psalm 91: 7. 601, 2–4 Psalm 91: 15. 590, 26 Psalm 100: 1. 924, 81 Psalm 119: 9. 631, 22–25. 636, 10–13. 640, 31–32. 851, 39–40. 981, 7–8 Psalm 119: 92. 505, 14. 1301a, 14–15 Psalm 130: 1. 771, 13–14 Psalm 130: 5. 590, 24–25 Psalm 143: 7. 660, 23 Psalm 143: 8. 660, 25 Psalm 143: 10. 660, 24 Psalm 145: 17. 630, 9–11 Die Sprüche Salomos zu 913, 74. 15: 15. 242, 33 2. Kapitel. 631, 33. 31: 10–13. 20. 651, 22–35 31: 10. 657, 54 2: 2–7. 913, 19–25. 923, 74 27: 9. 1029, 25–26 3: 5. 1160, 10–22. 1200, 31
552
Gesamtregister
Neues Testament 913, 8, 70. 928, 54, 89–91, 93 Das Evangelium nach Johannes 4: 5 zu 509, 6 7: 17. 850, 24–26 13: 7. 1201, 22. zu 509, 6 20: 28. 924, 81 Das Evangelium nach Lukas 15: 20. 849, 16–19 28: 15. 891, 51–53 Das Evangelium nach Markus zu 535, 77 (zweyten Passionspredigt) Das Evangelium nach Matthäus 18: 5 zu 509, 6 26: 39. 1051, 11–12. zu 509, 6 26: 41. 1051, 8. zu 509, 6 Epheser, Brief des Paulus an die 6, 7, 8. 1200, 17. 6: 5. zu 509, 6. 6: 18. 660, 16–17 Hebräer, Brief an die 10: 36. 577, 6–7. 1049, 3 12: 11. 606, 13–15. 692, 28–30 Kolosser, Brief des Paulus an die 3:23. 992, 22–23 Korinther, Erster Brief des Paulus an die 3:23. 924, 87. 8: 4. 1199, 145 11: 3. 924, 87. 15: 55. 402, 43. 11:3 Philipper, Brief des Paulus an die 2: 13. 851, 47 4: 4–5. 242, 30–31. zu 509, 6 4: 18. 786, 35–36. 509, 6 Römer, Brief des Paulus an die (Luthers Vorrede) 745, 27–29 Römer, Brief des Paulus an die 4: 21. 660, 17–18. 9: 5. 924, 88. 9: 16. 505, 15. 1301a, 16–17 12: 12 588, 13–14. 597, 11–12. 694, 2–3 Timotheus, Erster Brief des Paulus an 4:16. 1250, 9 Zweiter Brief des Paulus an 660, 8 Heilmann, Johann David 961, 15 Heine, (Frau), geb. Riedner 436, 36. 486, 26. zu 473, 37. zu 486, 26. zu 503, 30 (Amtmann) Heine (Heyne), Johann Abraham 50, 67. 83, 4. 86, 4, 21. 94, 32. 123, 46. 128, 24. 142, 52. 146, 4. 196, 40. 206, 37. 211, 83. 216, 124. 232, 31. 239,
7–22. 254, 29. 255, 114. 268, 99. 272, 24. 275, 21. 277, 72. 283, 5. 287, 13. 296, 70. 300, 76. 301, 16. 310, 77. 330, 38. 360, 67. 365, 22. 371, 27. 373, 9. 375, 34. 376, 19. 377, 47, 55. 380, 16. 386, 29. 393, 7. 394, 3, 4, 22, 33. 398, 14, 27. 417, 33. 421, 10. 428, 47. 436, 36. 471, 31. 473, 37. 475, 7. 484, 61. 486, 25. 489, 30. 492, 32, 33, 35. 495, 13. 516, 6. 521, 14. 550, 22. 569, 2, 29. 579, 26. 586, 63. 596, 28. 650, 3. 670, 5. 671, 8. 721, 1. 746, 5. 772, 35. 786, 21, 30. 790, 24, 29. 861, 48. 865, 51. 970, 5. 971, 24. 1031, 27. 1079, 2. 1082, 8. 1132, 32. 1149, 314. 1152, 51. 1158, 96. 1162, 57. 1183, 5. 1184, 15. 1185, 14. 1186, 18. 1219, 99. 1234, 1, 13. 1238, 14. 1309, 9. 1315, 2/3. 1319, 8, 12. zu 373, 2. zu 378, 20. zu 509, 30 (Amtmann) Heinecke, Gottlob 425, 7. 434, 2. 694, 5. 886, 16, Heinecken, Carl Heinrich von 542, 31 (Heinicke). 835, 92. zu 835, 74 (Ursache) Longinus: Vom Erhabenen (Übers.) 542, 31 Heinicke (Heinecke), Christiana Augusta, geb. Meese 1043, 12. 1083, 12. 1112, 12. 1117, 12. 1311, 14 Heinicke, Dorothea Marianna zu 1043, 13 Heinicke (Heinecke), Gottlob 425, 7. 434, 2. 694, 5. 886, 16. 1043, 14. 1083, 12. 1112, 13. 1136, 24/25. 1241, 19/20. 1276, 2, 7. 1298, 21. 1309, 18. 1310, 16. 1315, 12 Heinicke, Johanna Augusta 1314, 14. 1315, 12 Heinrich IV., König von Frankreich zu 325, 104 (Voltaire) Heinrich, Friedrich Ludwig, Prinz von Preußen 325, 21, 31. 326, 21. 464, 53. 511, 28. 571, 14–15, 18–21. 616, 4. 768, 11–24, 26, 31. 774, 12. 792, 10. 794, 14. 857, 21. 891, 359, 360. 988, 10–11. 990, 6. zu 342, 19 (Kleist) Heinsius, Gottfried 84, 24. 1212, 13. zu 668, 6 Heinsius, Johann Samuel d. Ä. zu 445, 3 Heinsius, Johann Samuel d. J. 445, 3, 7
Gesamtregister
Hellfried, Johann Carl Friedrich 964, 2. 981, 16/17. 989, 3. 1012. 1016, 5. 1039, 19, 69. 1056, 49. 1230, 36. 1248, 43 Helmstedt 484, 11, 31, 33. 641, 31–32 Hemmerde, Carl Hermann 121, 21 Hempel, Gottfried 68, 29. 76, 83. 82, 54. 345, 75. zu 402, 81 Hénault, Charles-Jean-François 234, 48. zu 277, 58 Hennig, Carl Gottlieb 3, 31. 7, 4 Henrici, Christian Friedrich (Picander) 120, 35. 291, 172 Henrion, Benjamin Gottlob 602, 13 Henrion, Ludwig Albrecht 1112, 11. 1117, 21 Herculanum 739, 121, 128 Herder, Johann Gottfried zu 1149, 256 (Giseken). zu 1149, 256 (Fabeln). zu 1149, 291, 292. Herklotz, Christiana Friedrica Sophia 1164, 71 Herklotz, Christiana Rudolphina Ernestina, geb. Zeis 1086, 16–17. 1087, 12. 1094, 64. 1111, 48. 1164, 69/70. 1186, 72. zu 1086, 16 (Schwester). Herklotz, Gottfried zu 1164, 70. Herkules 1199, 217, 218, 224 Hermes, Hermann Daniel zu 1238, 5–6 Die große Lehre vom Gewissen 1238, 5–6 Herodotus 542, 25 Neun Bücher der Geschichte 542, 25 Herrmann, Christian Gottlob 806, 26. 927, 7. zu 532, 3 (Herr Krebeln) Herrmann (Oberhofprediger) 927, 7, 46 Herrnschmidt, Georg Ludwig zu 322, 19 Hertel, Christian Friedrich 464, 52. 465, 35, 43, 46, 47. 520, 22. 525, 86. 567, 5. 594, 28. 603, 72. 608, 17. 609, 129. 610, 4, 58. 715, 17. 724, 16. 728, 4. 744, 6. 896, 23. 938, 5. 962, 5 Hervey, Christoph 191, 43 Hervey, James 113, 123. 122, 88. 124, 22, 32–35. zu 345, 91. zu 465, 197 Betrachtungen über die Herrlichkeit der Schöpfung in Gärten und Feldern zu 345, 91 Meditations and Contemplations 113, 123–127 Herz, Franz 1002, 9. 1099, 3. 1152, 21. 1234, 33, 36. 1283, 33 Herzog, Samuel Gottlob 495a. 498, 3 Hessen-Kassel, Landgraf von 931, 36–37
553
Hessen-Homburg (s.u. Ulrica Louisa, Fürstin von Hessen-Homburg) Hetzel (Hezel) Johann Gottfried 273, 14, 29. 393, 34. 464, 3, 22, 26, 29, 52. 465, 35, 45. 466, 57. 1261, 2. zu 464, 52. zu 654, Erl. Heumann, Christoph August 49, 34–35. 913, 70/71 Erklärung des Neuen Testaments 49, 34. 913, 69–71. zu 49, 34 Heyde, J. D. zu 249, 15 (Vernet) Heyer, Gottlieb Leberecht 304, 29, 44. 306, 32. 308, 11, 33. 309, 7, 18. 322, 13. 330, 37. 331, 12. 337, 13. 342, 27. 369, 41. 373, 9. 377, 47. 386, 29. 393, 32, 50. 394, 21, 34. 446, 7. 485, 63. 489, 30. 512, 19, 22. 513, 28. 515, 2. 519, 37, 43. 530, 44. 543, 81. 550, 32–33, 35, 39–44, 47. 552, 22. 555, 2, 7. 556, 36. 559, 27. 560, 68. 561, 4, 9–13, 18, 21. 564, 46. 574, 127–128. 611, 25–30, 32, 35, 54, 71. 613, 2. 619, 35–40. 715, 2. 728, 11. 753, 2, 4, 7, 8. 762, 34. 767, 26. 768, 34. 787, 23. 795, 8, 92–98. 798, 40, 42. 806, 48–49, 50, 56. 811, 20, 22. 832, 20. 837, 28, 29. 865, 29. 938, 25. 940. 945, 52. 952, 30. 962, 31. 1005, 44. 1031, 14–15. 1110. 1141, 9, 21. 1152, 44. 1158, 29. 1179, 9. 1183, 16. 1263, 31, 35–39. 1302, 4/5. zu 298, 43. zu 304, 17, 31. zu 373, 2. zu 378, 20. zu 806, 38. zu 961, 29 Saurins „Passionspredigten“ (Übers.) 798, 41–42. zu 304, 29 (Heyer), 31 Heyer, Gottlieb Leberecht, d. J. 1110, 7, 17. 1214, 9. 1221, 40, 62 Heyer (Frau) 837, 29. 940, 13. 952, 30. 1004, 27 Heyer, Rahel Eleonore, geb. Förster 1110, 5, 15 Heyne (s.u. Heine, Johann Abraham) Heyne, Christian Gottlob 995. 1004. 1053, 26. 1063, 8. 1069, 25. zu 1063, 8 Allgemeine Weltgeschichte 995, 10–11. zu 995, 10 (Auszugs) Heyne, Therese 1063, 12–16. 1069 Heyse 928, 54 Historiae selectae et profanis scriptoribus 928, 54–55 Hildburgshausen 1015, 6, 13, 38. zu 1062, 3
554
Gesamtregister
Hildesheim 928, 162 Hiller, Johann Adam 534, 5, 55, 84. 629, 18. zu 548, 81 Choral-Melodien zu Hrn. Prof. C. F. Gellerts Geistlichen Oden und Liedern zu 534, 5 Wöchentlicher musikalischer Zeitvertreib zu 534, 5 Hillig, Carl Heinrich 432, 44(?) Hindenburg, Carl Friedrich 967 Magazin zur reinen und angewandten Mathematik zu 967, Erl. Hiob (s.u. Heilige Schrift) Hippel, Theodor Gottlieb von 1252 Geistliche Lieder 1252, 9, 14, 17, 20, 26 Hirsch (Familie) 352, 21 Hirsch, Georg Christoph zu 200, Erl. zu 219, 26 (Hirschen). zu 352, 21 Hirsch, Georg Ludwig zu 200, Erl. zu 219, 26 (Hirschen). zu 352, 21 Hirsch, (Herr) 200. 204, 54. 219, 27 (Das) Hirschburge Gesangbuch 1221, 99 Hirschholm 416, 17 Hirzel, Hans Caspar 150. 1046 Hispulla Calpurnia zu 291, 50(L. IV. ep. 19.) Hochheimer, J. G. 1309, 5 Hochkirchen 816, 31 Hochmuth, Christian Nathanael 19, 57. 20. 551, 2(?). 553, 4(?). 577, 17–19. 1394, 23. 1305, 9. 1306, 28 Hochmuth, Christiane Eleonore, geb. Gellert zu 577, 17 Höppner (Höpner), August 1286, 13/14 Höppner (Höpner), Friedrich Gottlieb 970, 4–16. 1017, 1–20. 1029, 4–15. 1034, 1–17, 21. 1043, 15. 1052, 6. 1112, 3. 1286, 5–28, 35. 1287, 9–13. 1288, 2–8, 9. 1289, 21. 1316, 2 Hof 641, 22 Hoffmann, Friedrich zu 816, 158 Hofmann, Adolph Friedrich 543, 59. zu 543, Lesarten Hofmann, Bonaventura 86, 7. 94, 19. 128, 27 Hofmann, Carl Gottlob 550, 36 Anzeige derer Herrenhüttischen GrundIrrthümer in der Lehre von der H. Schrift zu 550, 36 Hofmann, Christian Gotthold 672, 39. 702, 137–141. 856, 56. 890, 28/29, 43. 897, 124, 168, 181–184, 187, 193/194, 204, 210, 254–261, 262, 265, 272–281, 287–289. 902, 3. 903, 6–16. 1207, 88. zu 712, 12
Hofmann, Christian Heinrich 1207, 120, 124 Hofmann, Samuel Gottlieb 1284, 17 Hohberg, Johann Heinrich von 49, 30–32 Hohenstein (bei Dresden) 585, 56, 58 Hohenthal s. Hohmann Hohentrüdingen 102, 9, 38. zu 285, 34 Hohmann (Fräulein) 420, 21 Hohmann, Christiane Sibylla, geb. Mencke zu 420, 22 (Mad. Menkins) Hohmann, Friederike Henriette von, geb. v. Gersdorff 1198, 28. 1213, 41/42. 1233, 164 Hohmann, Peter, Freiherr von Hohenthal 546, 35. 666, 8. 806, 35. 1000. 1079, 11, 28, 34/35. 1099. 1198. 1205. 1212. 1213. zu 420, 22 Hohmann, Peter Friedrich, Freiherr von Hohenthal-Dölkau 465, 60 Holberg, Ludwig von zu 27, 89 Bramarbas, oder der großsprecherische Officier 27, 89 Holland 76, 12. 101, 84. 104, 35. 262, 14. 366, 40. 385, 5. 420, 100. 1279, 32. 1289, 29 Holle, Adam Heinrich 404, 3(?) Holstein 870, 34. 1012, 23 Holstein, Hedwig Christiana, Gräfin von, geb. v. Windt 262, 24 Holstein, Johann Ludwig von, Graf von Ledreborg 262, 25. 271, 3. 279, 15–16 Holstein, Ulrich Anton Graf von zu 973, 5 Holstein-Gottorp 931, 32/33 Holstein-Gottorp (s.u. Christian August, Fürst von Holstein-Gottorp) Holstein-Gottorp, Georg Ludwig Prinz von (s.u. Georg Ludwig, Prinz von Holstein-Gottorp) Holzendorf, Christian Gottlieb von 26, 32–35. 27, 44, 54, 62, 66. 57, 5, 11, 35/36 Home, John 890, 31 Homer 56, 9. 237, 6. 247, 39. 255, 50. 419, 48, 49. 542, 35. 1199, 212, 220, 223. 1329, 85, 86, 88, 90 Gedichte 237, 6–8 Ilias und Odysee (Übers.) 542, 35 Hoogen, Jacob 954. Hopffgarten, Ernestine Friederike von, geb. v. Knigge 574, 29, 40–43 Hopffgarten, Ernestine Louise von 574, 29, 31–38, 45
Gesamtregister
Hopffgarten, Friedrich Abraham von zu 574, 29 (Hopfgarten) Hopffgarten, Georg Wilhelm von 574, 29. 792, 7. 793, 2, 10 Hoppe, Johann Ernst 94, 12–19 Horaz (Quintus Horatius Flacus) 21, 39, 40. 73, 19. 90, 42. 125, 26. 298, 28. 325, 59. 477, 65. 542, 40. 1149, 228. 1328, 1, 3. 1368, 5. zu 285, 34. zu 366, 15. zu 533, 13. zu 535, 116. zu 1345, 7 Ars Poetica 90, 43–44. 125, 26–27. zu 366, 15. zu 428, 28 Oden (Übers.) 542, 40. 1345, 7–8 Hoym, Adolf Magnus Gotthelf, Graf von 393, 4. 400, 9, 16, 29. zu 296, 71. zu 707, 5 (Hüblern). zu 1095, 7 (Ernesti) Hoym, Christiane Charlotte Sophie, Gräfin von, geb. Gräfin v. Dieskau 354, 40, 45, 50. 358, 10, 13. 400, 22. 465, 137. 895, 57 Hoym, Julius Gebhard, Graf von 354, 45, 50. 358, 11, 14. 868, 6. 1013, 11. zu 437, 23 (Werther). zu 465, 137. zu 1013, 15 Hoym, Ludwig Gebhard, Graf von zu 513, 16 Huber, Johann Ludwig zu 702, 108 Huber, Marie 912, 59, 69, 107. 916, 37 Lettres sur la Religion essentielle à l’homme 912, 57–58, 62–68. 913, 2, 36. 914, 18–22. 916, 22, 34–35, 37. 918, 28. 923, 103 Huber, Michael 1012, 89–92. 1016, 36. 1039, 12. 1056, 48, 1149, 250. 1248, 20. zu 818, 60 Choix de Poésies allemandes 1149, 250. zu 1012, 89 (Huber) Lettres choisies de Gellert zu 1012, 89 (Huber) Hubertusburg 1226, 15 Hubertusberger Frieden 931, 43 Hübler, Daniel Gotthold Josef 296, 71. 393, 44. 707, 5, 8–15. 708, 2, 9. 809, 16, 21, 28. 860, 5. 868, 3. 1280, 16 Hübner, Johann 927, 16 Kurtze Fragen aus der alten und neuen Geographie 927, 16 Hübsch (Frau) 389, 32 Hübsch, Johann Daniel 1082, 2, 7, 9. 1107, 4, 46. 1140, 40, 41. 1162, 38. 1166, 37. 1170, 20. 1171, 9, 11. 1192, 12. 1216, 33. 1219, 93. 1221, 112
555
Hübsch, Johann Georg Gotthelf zu 215, 21 Hülsen, Johann Dietrich 559, 23. 609, 127 Hunger, Adam Gottfried 1233, 70 Hunger, Christian Hieronymus 862, 2–57 Hunger, Christiane Caroline, geb. Meyer 1188, 3. Hunger, Christiana Dorothea 862, 67 Hunger, David Albin 456, 24. 602, 12. 862. 886, 6. 1083, 13. 1091, 1, 1112, 11. 1117, 17. 1136, 13, 20, 21. 1188, 3. 1241, 17. 1309, 18. 1310, 7. 1311, 13. 1315, 12 Hunger, Gottfried Benjamin 862, 36–40, 44, 60–65 Hunger, Henriette Friederike, geb. Meese 962, 67. 886, 5–6. 905, 3. 1241, 17. 1309, 4, 10. 1310, 6. 1311, 4. zu 456, 24 Hunger, Johann Gottfried 1233, 44–72 Hunger, Johanna Augusta Henriette 862, 67 Hutcheson, Francis 1221, 35–36. zu 548, 10 A System of Moral Philosophy in Three Books zu 1221, 35–36 Iden, Gottlieb Heinrich 1141, 22–25 Idstein 1289, 15 Ilmenau 48, 293 Imhof, Anton Ulrich von zu 611, 31(Frau von Bring) Immermann (Weinschenk) 216, 139 Iphigenie 361, 15, 19 Iphigénie en Tauride (s.u. Touche, Guimond de la) Irmisch, Friederika Henriette Eleonore, geb. Schlegel 1181, 30. 1185, 26–28 Irmisch, Gottlieb Wilhelm 1181, 30. 1185, 26 Irwing, Carl Franz von 121, 7 Italien 57, 59. 365, 6. 388, 15. 465, 258. 739, 3, 20. 762, 5. 1144, 34. 1229, 25 Itterod (Familie) 1081, 3–17, 27 Jacobi, Christian Friedrich zu 927, 15 Jährliches genealogisches Handbuch zu 927, 15 Jacobi, Johann Friedrich zu 471, 13 Jahn, Friedrich August 941, 2. 943, 12–25 Java 672, 42 Jena 33, 12. 370, 17. 608, 10. 745, 48. 1056, 20 Universität 33, 11–26
556
Gesamtregister
Jerusalem (Stadt) 203, 11 Jerusalem, Carl Wilhelm 880, 12, 26. 884, 12, 14. 1027, 10 Jerusalem, Johann Friedrich Wilhelm 39, 5. 48, 5, 575. 50, 65. 108, 16, 20. 191. 197. 284. 334. 348, 67. 417, 29. 465, 127. 535, 86. 562, 49. 697, 2. 701. 704, 9–14, 17–21, 24. 709, 49. 711. 762, 10. 767, 23. 880. 884. 894, 14. 927. 933. 1027, 10. zu 277, 41. 1065, 10. 1144, 25. 1156, 6. 1172, 22. 1230, 19. zu 296, Überl. zu 931, 3 Betrachtungen über die vornehmsten Wahrheiten der Religion 1144, 25. 115, 6. 1230, 19 Das Leben des höchstseligen Durchlauchtigsten Prinzen Albrecht Heinrich 701, 4–9. 704, 7–25, 29–30. 709, 49–50. 711, 5 Sammlung einiger Predigten 465, 127. 562, 49 Jesaja (s. Heilige Schrift) Jessen, Johann Friedrich Wilhelm von 878, 33. 923, 19 Jocardi 928, 44, 148 Catechetische Wahrheiten 928, 44–45, 148–149 Jöcher, Christian Gottlieb 37, 5, 7. 261, 18. zu 543, Lesarten Johann V., König von Portugal zu 597, 48 Johann Adolf II., Herzog von Weißenfels 12, 34, 35–36. 13, 6 Johann Friedrich der Großmütige, Kurfürst von Sachsen 952, 13/14. zu 952, 3 Johann Georg, Herzog von SachsenWeißenfels zu 253, 16 Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen 482, 2, 20–21 Johanna Elisabeth, Fürstin von AnhaltZerbst, geb. Fürstin von HolsteinGottorp 217, 44–45, 55. 225. 228. 239. 244, 4. 246, 23–25. 247, 3. 248. 250, 3. 251. 253, 17. 266, 83–84. 312. 328. 333. 336. 343. 356. 359. 363. 367. 376. 381. 383, 24. 388, 15. 459. 460, 46, 52. 479. 567, 20. 576, 38–40. 1262, 25/26, 28. zu 294, 52. zu 471, 13. zu 567, 7 Johanna Magdalena, Herzogin von Kurland, geb. Herzogin von Sachsen-Weißenfels 253, 16. 262, 37. 266, 82. 291, 205. 298, 62. 301, 17. 421, 5. 423, 12, 18. 437, 20–21. 441, 28.
457, 3, 5, 12, 16, 26, 31. 460, 4, 26. 474, 30. 485, 9. 488, 39, 79. 516, 6. 1263b, 9. zu 301, 17 (Dahme). zu 333, 31 Johannes (s. Heilige Schrift) Johannsen (Herr) 1008, 4, 7–11, 18, 26, 30–33 Johnson, Samuel 1279, 45 Joseph II., römischer Kaiser 1014, 29–32, 36. zu 891, 17 (Erzherzoginn) Joung (s.u. Young, Edward) Journal étranger 252, 52–53. 280, 36. 314, 28. 724, 15–16. 728, 5. 744, 5. zu 226, 41. zu 231, 28, 35. zu 234, 29. zu 252, 62. zu 258, 32, 33, 39 (Nicolai). zu 314, 26. zu 469, 23. zu 542, 5. zu 980, 31. zu 984, Erl. zu 1012, 89 (Huber) Journal littéraire zu 252, 62 Journal des Scavans combiné avec les mémoirs de Prévost Trévoux 209, 40 Juel, Friedrich Ludwig von 1012, 102. 1014, 111. 1029, 16 Julian 1199, 197 Julius Naso zu 291, 50 (L. VI. ep. 6.) Julus 198, 14 Junckheim, J. J. H. zu 314, 31 (Mitarbeiter des Freundes) Junius (Familie) 219, 12 Junius, Johann Friedrich 1057, 2 (Der) Jüngling (s.u. Cramer, Johann Andreas) Jupiter (Planet) 48, 371 Justi, Johann Heinrich Gottlob von 48, 81. zu 1039, 37 Justinianus zu 487, 14 (Institutiones) Justinius Martyr 1168, 30 Apologiae pro Christianis zu 1068, 30 K. s. auch unter C. Kadelbach, Christian Friedrich 440, 3. 495, 31. 521, 11 Kändler 1133, 130. 1247, 119 Kästner, Abraham Gotthelf 4, 27. 37, 7, 10, 13. 98, 3, 9. 142, 68. 151, 9–14. 261, 15. 321, 29. 404. 733. 1026. 1053. 1063. 1069, 1, 3 An Lessing bey seiner Durchreise durch Göttingen 1026, 13, 17–20 Buch von der musikalischen Poesie (Rezension) 98, 3–4 Geschichte Herrn Carln Grandison (Übers.) 142, 68–71. 151, 9–14 Theorema Binominale 404, 23
Gesamtregister
Vermischte Schriften 404, 19 Zwo Elegien 404, 20 Kästner, Johanna Rosina, geb. Baumann 404, 21 Kagelin, Fräulein 835, 46 Kalb(en), Major von zu 574, 57 Kalckreuth, Friedrich Adolph von 768, 25. 774. 792, 10. 794, 14. 891, 360. 988, 10. 990. 1101, 64. zu 857, 21 Kalitsch, Hans Friedrich Ludwig Graf von 580. 892, 64 Kamecke, Frau von 597, 34–37. 603, 40. 606, 28. 632, 34. 671, 23. 795, 59–73. 798, 104, 110–113, 115, 130. 842, 2, 12. 1278, 33 Kanzler, Carl Christian (s.u. Canzler, Carl Christian) Kapf (s.u. Kappe) Kapp(e), Dorothea Sophia, geb. Weise 278, 56. zu 278, 54 Kapp(e), Johann Erhard 42, 31–32. 57, 29, 77. 90, 9, 16. 278, 54. 321, 28. zu 321, Erl., 29 (Kästner). zu 543, Lesarten Empfehlung für Gellert 1751 57, 48–79 zu 57, 48–79 Karl der Große 1149, 206–211 Karl, Herzog von Lothringen zu 653, 6 Karl I., Herzog von Braunschweig (s.u. Carl I., Herzog von Braunschweig) Karl VI., römisch-deutscher Kaiser zu 931, 28, 31, 42 Karl VII., römisch-deutscher Kaiser zu 994, 14 Karl XII., König von Schweden zu 699, 18 (Schwedenkriege) Karlsbad 12, 4, 6, 7, 11. 125, 2, 51. 126, 6. 127, 6. 130. 6, 7, 9. 131, 7. 134, 4. 136, 11. 164, 27. 165, 23. 166, 36. 167, 7. 168, 4, 11, 12. 178, 6. 280, 32, 34. 354, 8(?), 44(?). 358, 9(?), 15(?). 410, 4. 546, 11. 575, 70. 591, 5. 718, 32. 786, 31. 810, 2. 811, 3. 812, 20. 813, 4, 18–19, 25. 814, 4, 6, 12, 14. 815, 3, 22. 816, 4, 22, 39, 46, 100, 104, 123, 153, 201. 817, 7. 818, 124. 819, 3. 823, 4. 826, 30. 829, 130, 144. 838, 74. 855, 83. 857, 24. 863, 23. 869, 6. 871, 102. 872, 7. 886, 12. 887, 11. 888, 2. 889, 6. 890, 5, 6, 13, 68. 891, 3, 8–10, 35, 48, 55, 71, 97, 152, 183, 206, 212, 221, 233, 236, 238, 246, 246, 260, 274, 279, 288, 326, 328, 333, 352. 892, 9, 19,
557
43. 893, 15. 895, 21, 40, 42, 44, 60. 897, 14, 17, 26, 52, 53, 54. 901, 10. 917, 9. 925, 2. 926, 17. 952, 26. 1094, 42. 1109, 34. 1164, 4. 1259, 3, 5, 9. 1310, 12. 1312, 10. 1318, 24/25, 28. zu 342, 23 (Faber). zu 370, 10 Karsch, Anna Luise, geb. Durlach 1224. zu 548, 81 Karsten, (Herr) von 485, 38 Karthago (s.u. Carthago) Kassel 284, 3 Katherina II., Kaiserin von Rußland 333, 33. 336, 22, 24. zu 225, Erl. zu 610, 34 Kauke, Friedrich 477, 86. zu 402, 81. zu 403, 16. zu 409, 5. zu 477, 84 Kayser (Kaiser), Christian Bernhard 680, 11. 1149, 19. 1158, 90. zu 928, 43 Die Nacht, von Dr. Young (Übers.) 1158, 90. zu 680, 11 Die Zuschauerin (Übers.) zu 680, 11 Watt: Kleine catechetische Schriften (Übers.) zu 680, 11. zu 928, 43 Kayserling, Frau von 830, 128, 129 Kayserling, Dietrich von 816, 178. 829, 111–112, 113, 114–141. 830, 120, 124. 838, 65–82, 83, 87, 93–102, 105, 114, 119, 129, 139, 141, 148, 160, 161, 170, 199, 204, 208. 839, 3, 10 Versuch, die bisherige Zubereitung des Caffees zu verbessern … 829, 113, 140 Kayserling, Herrmann Carl von 816, 178 Keck, Michael 89, 12 Kegel (Fräulein) 854, 29–38. 914, 27, 32, 34. 947, 112. 956, 70 Kernhistorie aller freyen Künste und schönen Wissenschaften 465, 221–225 Kersten, Carl Andreas 27, 68 Kersten, Moritz Ludwig 6. 26. 27. 57. 207. zu 1349, Erl. Kessel, (Geheimrat) 816, 116, 179. 829, 131. zu 296, Uberl. Kessel und Zeutsch, Christoph Wilhelm von 1001. 1014, 66. 1047, 33, 66–73. 1048, 8, 9, 12–36. 1054, 10. 1094, 49, 53. 1096, 15. 1101, 42, 45–52, 53, 64. 1111, 71 Kettner, Carl Gottlob zu 1000, 3 Kirchengesangbuch, verbessertes Lünebergisches 958, 12 Keusenhof, Catherine Wilhelmine (s.u. Sulzer, Catherine Wilhelmine)
558
Gesamtregister
Keusenhof, Johann Adolf zu 82, 27 Keyßler (Keyssler), Johann Georg 48, 346 Neueste Reise durch Teutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen zu 48, 346 Kienmayer, Michael Franz von 32. 33. Kiesewetter, Johann Friedrich 808. Kind, Johann Christoph 542, 28. zu 523, 40 (Plutarch) Lebensbeschreibungen berühmter Männer (Übers.) 542, 27 Kipping, J. G. A. zu 314, 31(Mitarbeiter des Freundes) Kirchhof, Caroline Juliane Helene 795, 39/40, 48. 798, 65, 67, 69, 78, 91, 94, 190. 800, 66. 801, 64. 805, 38–40. 807. 810, 17. 814, 111. 819, 100. 823. 829, 91. 830, 16–17, 55, 65, 142, 146, 154, 166. 834, 10. 835, 44, 45. 854, 31, 36, 39–40. 855, 73. 856, 111, 112, 128. 858, 84. 869, 25. 871, 112, 115. 890, 4. 903, 79. 908. 912, 126. 914, 26. 915, 11, 17, 59. 923, 32–42. 924, 116/117, 126–129, 133–138. 947, 103–114. 950, 14. 956, 66–74. 963, 9. 980, 48. 996, 41–49. 1005, 75–83. 1006, 6, 10–11. 1009, 6–9. 1014, 40. 1040, 7. 1086, 46–57. 1101, 113. 1273. 1275. 1278. 1281. (s. auch Gulde, Caroline Juliane Helene) Kirchmann, Carl Friedrich 704, 31. 709, 42. 806, 8. 1117, 5. zu 704, 26 Einige Schriften zur Beförderung der Religion und Tugend 704, 26–29, 31. 709, 42–48. 806, 8–9. 1117, 5 Kistritz 394, 21. 395, 11. zu 410, 140 Klausing, Heinrich zu 543, Lesarten Klefelder (Kleefelder), Catharine Magdalena 204, 26/27 Klein Ranstädt 619, 33 Kleist, Ewald Christian von 48, 7, 302, 310–317. 66, 3. 68, 25–28. 337, 14. 342, 19. 390, 10. 392, 18. 402, 52, 73. 417, 34, 36. 419, 43. 432, 26. 436, 22. 443, 48. 450, 45. 543, 25. 556, 12. 560, 2. 1149, 242. 1298, 13. zu 133, 2. zu 364, Erl. zu 436, 22 (Klagen). zu 437, 21. zu 477, 48 (Dusch). zu 580, Erl. zu 881, Erl. zu 1329, 167 Auf den Tod eines großen Mannes (Gedicht auf Gellert) 390, 13–16. 392, 19–22. 402, 57–60. 417, 37.
419, 43. 556, 13–15. 560, 2–8. 1298, 14–18 Cißides und Paches in drey Gesängen 443, 48 Der Frühling 48, 316–317. 1149, 242 Neue Gedichte vom Verfasser des Frühlings 432, 26. 436, 22 Ode an die preußische Armee 1329, 170–210 Klimm, Johann Albert zu 1, 10 Klipphausen 446, 11 Klockenbrink, Friedrich Arnold 1149, 20, 35, 98. 1152, 27. 1162, 40. 1166, 16 Klöber, Carl Ludwig von 1104, 24, 28, 30, 41, 62, 70/71 Klöden 337, 6. zu 259, Erl. zu 344, 10 (Löser). zu 351, 9. zu 432, 35, 36 Klopp(en), (Herr) 555, 20 Klopstock, Friedrich Gottlieb 37, 23–31. 48. 90, 56. 96, 19. 113, 117–118. 123, 25. 124, 24. 129, 45–47. 147, 9. 196, 30–33. 216, 140. 233, 8, 11. 247, 6, 16–81, 90–92. 254, 31. 350, 17. 399, 6. 436, 25. 477, 59. 535, 102, 105. 548, 21, 81. 722, 24. 861, 27–32. 973. 1107, 41/42. 1199, 133. zu 184, 20 (König). zu 254, 32. zu 262, 3. zu 272, 8. zu 469, 23. zu 548, 81. zu 942, 9. zu 971, 4 (Lieder) David, ein Trauerspiel 861, 30–31 Hinterlaßene Schriften von Margareta Klopstock 523, 51. 535, 105–110 (Der) Messias 37, 23–26. 90, 56. 113, 117. 124, 24. 129, 45–53. 196, 29. 216, 139–140. 247, 7, 19–53, 63–64, 68–76. 350, 17. 469, 24. 477, 60. 535, 107. 861, 29. 1199, 133. zu 254, 32. zu 350, 16. zu 436, 25. zu 469, 23 Oden 247, 57–59 Salamo, ein Trauerspiel 861, 30–31 Werke 722, 24 Klopstock, Margareta, geb. Moller 523, 51. 535, 106, 110. 542, 45–46. zu 196, 32 Briefe von Verstorbnen an Lebendige zu 523, 51 Das vergangene Jahr zu 523, 51 Der Tod Abels in fünf Gesängen 512, 28. zu 523, 51 Die Liebe Gottes zu 523, 51 Klotz, Christian Adolf 1149, 142, 145. zu 1150, 50–51
Gesamtregister
Deutsche Bibliothek der schönen Wissenschaften 1149, 142–143. 1150, 50–51 Knebel, Carl Wilhelm von zu 557, Überl. zu 670, Überl. Knoll, Johann 928, 92 Vocabularium Biblicum Novi Testamenti 928, 92–93 Knurr, von 1050, 11 Knut, Adam Christopher 1039, 69 Koch, Christiane Henriette, geb. Merleck 115, 2, 5. 204, 26 Koch, Johann Heinrich Gottfried 115. 204, 26 Köhler, Benjamin Friedrich 80. 163. 806, 26. 894, 18/19. 1095, 8, 18, 29. 1100, 2, 8. 1108, 3, 6, 8, 12. 1114, 2, 7. zu 707, 6/7. zu 1067, 3. zu 1095. 7 Bey dem Absterben des Hrn. M. Christian Friedrich Oechlitz im Jahre 1753 zu 80, 19 Kölbele, Johann Balthasar 92 Grundriß der Religion zu 92, 50 Begebenheiten der Jungfer Meyern zu 92, 128 Beweis der Allgemeinheit des zureichenden Grundes 92, 21–22 Die belehrte Judin 92, 128–132 Zusätze zu seinem Beweis des zureichenden Grundes zu 92, 21 Köln 930, 12–13 König, Johann Ulrich 465, 105. zu 465, 65 Königsberg 120, 3, 43 Königsbrück 798, 189 Königstein 886, 7/8. 1310, 8 Körner, Christian Gottfried 932, 5 Körner, Johann Gottfried 932, 5. zu 322, 19 Köstritz 175, 7. 1261, 15 Köthen 71, 1 Koken (Kocken), Johann Carl 530, 34. 928, 51, 162 Wahre Abbildung eines busfertigen und von Gott begnadigten Sünders 530, 11, 34–42. 928, 52, 162 Kokkedal (Cockedahl) 416, 18 Kolin 608, 9 Kopenhagen 196, 2, 38. 211, 92. 216, 1, 115. 238, 9. 258, 20. 271, 26. 272, 29. 282, 33. 283, 22. 295, 22. 296, 69. 301, 1. 339, 1, 21. 341, 9. 353, 35. 370, 27. 372, 16. 414, 39. 455, 52. 463, 54. 465, 241. 466, 45. 537, 18. 548, 76. 562, 11, 12. 572, 64.
559
622, 47. 629, 16. 641, 30. 817, 11. 845, 22. 867, 7. 878, 32. 913, 65. 923, 18. 928, 121, 123, 160–161. 932, 20. 979, 48. 987, 156. 1056, 31. 1154, 27, 32. 1176, 17/18. 1208, 40. 1219, 107. 1251, 9. 1254, 2. 1289, 25, 30. 1290, 9/10 Kopp (Koppen) (Herr) 485, 63 Kopp(e), Johann Friedrich 2, 20–21. 4, 37. Poetischer Wettstreit 2, 22 Koppenfels, Carl Heinrich Kobe von 1056, 11 Koppenfels, Johann Friedrich Kobe von 1056, 11. 1062, 2 Koppenfels, Johann Sebastian Kobe von 1056, 6, 7, 9, 55 Koppenfels, Justus Siegfried Kobe von 1056, 5, 12, 17–39, 46, 54, 57. 1062, 4. 1071, 2, 8, 15. 1154, 15 Korf, Friedrich Alexander von 1050, 6, 10 Korn, Johann Jacob 119, 71. 125, 56–58. 145, 20–21. 148, 7, 13, 23. 157, 15. 190, 22. 201, 26. 349, 4. 1394, 22 Kornrumpf, Johann Valentin 1246, 3, 7, 10 Kovatsch (Kowatsch), (Rittmeister) 574, 56, 62, 63–68, 73, 79, 84, 97, 103, 113. 575, 68. zu 569, 34 Kracker von Schwarzenfeld (Herr) 1104, 74. 1131, 104. 1132, 60–105, 118 Kraft, Wolfgang Ludwig 1046, 24. 1078, 20. 1093, 17 Krause, Christian Gottfried 93, 20. 98, 3, 7, 12 Buch von der musikalischen Poesie 93, 18. 98, 3–13 Krause, Johann Viktor (s.u. Craussen, Johann Viktor) Krebel, Christian Leberecht 532, 3, 5, 8, 12. 534, 33, 36, 40, 42, 44, 47, 54, 79. 545, 32, 36, 40. 556, 27. 559, 24. 570, 2–3. 714, 14. 716, 8. 797, 37, 43. 801, 46, 54. 806, 27. 813, 21. 819, 130. 858, 30. 860, 50. 863, 22, 25. 866, 41. 877, 54. 890, 8, 40, 56. 891, 369. 897, 244. 927, 34, 45. 934, 48. 935, 33–36, 38. 937, 38, 58–62. 947, 19. 1014, 113. 1035, 29–31. 1226, 6. zu 931, 3 Krebel, Gottlob Friedrich 927, 6–40, 42–45, 48–55. 1230, 26. zu 1217, Erl. Europäisches genealogisches Handbuch zu 927, 6
560
Gesamtregister
Jährliches genealogisches Handbuch 927, 15–16 Kurze Fragen aus der alten und neuen Geographie 927, 16 Staats- und Reisegeographie 927, 17 Die vornehmsten europäischen Reisen 1230, 26 Krebern 780, 6 Krebs 928, 91 Lexikon 928, 90–91 Kregel, (Sekretär) 566, 25. 855, 65 Kreusa (s.u. Creusa) Kriegel, Abraham 928, 53 Antiqua historia 928, 53–54 Kröllwitz (s.u. Cröllwitz) Kronbiegel, Georg Friedrich 1173, 29 Kronmeyer, Johann Friedrich 33, 28 Krünitz, Johann Georg 164 Kuefstein, Johann Ferdinand Graf von zu 929, 8 Kuefstein, Josef Graf von 929, 8–10 Künzli, Martin 130, 16–18. 136, 19 Küstritz s. Köstritz Küttner, Carl August 1120, 4, 5. 1121, 24, 28, 29. 1213, 36–41 Homer, Iliade (Übers. ?) 1120, 3, 20 Küttner, Carl Gottfried zu 1132, 117 Kunnersdorf 816, 70 Kunze, Johann Christoph 661. 1269, 3, 4–10. 1271, 5, 6, 11, 12, 16–19, 23. 1272, 10 Kurland 180, 4, 12, 19. 181, 12. 206, 37. 829, 133, 134. 838, 120, 121, 134, 135 Kurland, Ferdinand Herzog von (s.u. Ferdinand Herzog von Kurland) Kurland, Johanna Magdalena, Herzogin von (s.u. Johanna Magdalena, Herzogin von Kurland) 180, 11, 19. 181, 12. 206, 37. 829, 133, 134. 838, 120, 121, 134, 135. 1058, 3 Kurzlipsdorf 1308, 14 La Beaumelle, Laurent Angliviel de 928, 102 Mémoires pour servir a l’histoire de Madame de Maintenon 928, 102 La Borde (La Porte), Leopold Alexius 1248, 20 La Bruyère, Jean de 291, 71, 133. 699, 71. 700, 12, 19, 39. 702, 21, 31, 39, 45. 814, 56. 914, 28. 947, 54. zu 634, 16. zu 947, 41
Les Caractères ou le moeurs de ce siècle 699, 72–76. 700, 11–12. 702, 21–33. zu 947, 41 Les Caractères de Théophraste 814, 56. zu 291, 71 La Chapelle, Claude-Immanuel Louiller de 48, 122 Voyage de Messieurs de Bachaumont et La Chapelle zu 48, 122 La Chaussée, Pierre-Claude Nivelle de 222, 5. zu 258, 35/36 Die vergnügte Wahl zu 22, 5 Liebe und Gegenliebe zu 22, 5 La Fontaine, Jean de 78, 63. 291, 131. 423, 23. 609, 48, 66, 70. 626, 19. 1329, 32. 33 Lambert, Anna Theresia von 838, 23–24 Lambert, Heinrich von 838, 24 Lambert, Heinrich Franz von 838, 24 Lambert von Hersfeld 931, 45 Annales 931, 44–45 Lamprecht, Jacob Friedrich 259, 15. zu 129, 63 Der Weltburger 129, 63 Leben des Freyherrn Gottfried Wilhelm von Leibniz an das Licht gestellet 259, 15 Landeck (Bad) 1080, 47, 48 Landvoigt, Johann Adolph 389, 41(?). zu 293, Erl.(?) Lange, Caspar Gottlob 513, 19. 517, 11, 12, 32, 33, 52. 1019, 10. zu 1015, 4 (Ottewisch) Lange, Joachim 954, 11 Verbesserte und erleichterte lateinische Grammatik 954, 11 Lange, Johann Joachim zu 540, 26/27 Lange, Samuel Gotthold zu 142, 24/25. zu 432, 12. zu 542, 40 (Horatz) Der Mensch (mit G. F. Meier) 142, 24/25 Horaz: Oden (Übers.) zu 542, 40 (Horatz) Langen (Fräulein) 856, 37/38. 858, 42–43. 866, 23–24, 26. 923, 29 Langendorf (Stift) 468, 12–13. 474, 43. 481, 14. zu 467, 10/11. zu 470, 37 Langensalza 48, 7. 244, 251 Langenthal, Baron von 262, 13 Langer, Ernst Theodor 910. 1204, 2, 3, 15. 1207, 16, 27. 1233, 14. 1234, 21. 1251 La Sabliere, Madame de 609, 52 Lassahn 48, 7
Gesamtregister
Lauchstädt (Bad) 91, 26. 111, 4, 22. 112, 10. 114, 8. 119, 18. 136, 12. 360, 46, 67. 362, 2. 363, 19. 364, 66. 367, 10, 15, 19. 368, 8. 377, 6, 8. 396, 7. 398, 5–6. 421, 5, 6, 9, 11. 423, 20, 32. 463, 9(?). 467, 12. 468, 9. 485, 7, 33. 486, 18, 30. 489, 28. 491, 9. 492, 1. 495, 1, 45, 51. 503, 2, 4, 11. 611, 26. 632, 12. 1152, 23. 1258, 36. 1263a, 3/4, 10, 11, 12, 16. 1273, 15–16. zu 276, 22. zu 373, 2. zu 406, 16 (Salpeterhütte). zu 423, 6/7, 12. zu 436, 36. zu 463, 9. zu 486, 3, 26. zu 495, 13, zu 510, 14 Lauder, William 258, 49 Essay on Milton’s Use and Imitation of the Moderns in his Paradise Lost 258, 49 Lausanne 916, 36. 1114, 52. 1215, 5 Lausitz 80, 10. 278, 35. 1047, 38. 1065, 22 Lauson, Johann Friedrich 120, 33–36 Versuch in Gedichten 120, 34 Lavater, Diethelm 974, 10 Lavater, Johann Caspar 974. 1222. zu 548, 81 Auserlesene Psalmen Davids 974, 4–10 Aussichten in die Ewigkeit zu 974, Erl. Ode an den sel. Gellert 974, Erl. Schweizerlieder 1222, 2 Zweyhundert christliche Lieder 974, Erl. Law, William 465, 152, 173, 175. 562, 51 Eine ernsthafte Ermunterung an alle Christen … 465, 152, 173–178. 562, 51 Le Blanc, Jean Bernard zu 183, 43. 185, 14. 186, 27 Lettres de Monsieur l’Abbé Le Blanc concernant le gouvernement, la politique et les moeurs des anglois et les français 183, 43. 185, 13–14. 186, 27–28 Le Bossu, René 291, 133 Le Catt, (Lector) 611, 13. 613, 12. 626, 30. 724, 10. 728, 6 Lechla, Christiana Juliana, geb. Klinckhardt 1232, 15. 1264, 21. 1280, 25 Lechla, Gottlob Friedrich 809, 3(?), 8(?), 9–20(?) Lechla, Polycarp 553, 4. 583, 13. 1227, 8. 1232. 1241, 20. 1264. 1280, 24 Lechla Polycarp Ehrenfried 504, 7. 1232, 16. 1264, 10. zu 434, 9
561
Lechla, Polycarp Lebrecht 1264, 3, 7. 1265. 1280 Le Coigneaux de Bachaumont, François 48, 122. zu 48, 122 Le Duchat, Jacob zu 466, 111 Le Fevre, Tanaquil. (s.u. Faber, Tanaquil) Lehninger, Johann August 514, 18, 43. 520, 30–31. 594, 26. 639, 26. 806, 56 Nuovo Dezzionario Italieno-Tedesco 594, 27 Lehrmeister (Der) 864, 21. 928, 66–68, 173–181 Leibniz, Gottfried Wilhelm 259, 10, 12. 780, 21. zu 493, 7 Essais de Theodicée zu 493, 7 Leipzig 1, 1. 3, 29. 4, 29, 41. 5, 42. 6, 1, 2. 7, 22. 9, 26. 12, 45. 16, 2, 17. 19, 73. 20, 32. 21, 52, 53. 22a, 22. 24, 35. 25, 1. 26, 42. 27, 111. 28, 31, 35. 30, 56. 32, 27, 30, 36. 33, 33. 34, 22. 36, 18, 34. 37, 1. 37a, 3, 15. 38, 17. 39, 11, 22. 42, 26, 33, 44. 46, 8, 40. 47, 9. 48, 4. 49, 1, 26. 50, 56, 61. 57, 44, 76. 58, 27, 34. 61, 11. 63, 25. 64, 99, 105. 65, 32. 66, 5. 67, 1. 68, 1, 31. 71, 9. 72, 22, 23, 36. 73, 54. 74, 4. 75, 27. 76, 7, 9, 74. 77, 49. 78, 1. 81, 1. 82, 52. 84, 51. 86, 8. 87, 9. 88, 36. 89, 12, 14, 38, 48. 90, 1, 16. 91. 34. 92, 33. 93, 40. 94, 4. 96, 28. 97, 18. 98, 19. 99, 22. 100, 1. 101, 81, 92. 102, 2, 11, 18. 103, 10, 37. 104, 23, 57. 105, 2, 33. 106, 43. 108, 5. 109, 9. 111, 42. 112, 16. 113, 87. 116, 29. 117, 30. 118, 33. 119, 14, 40. 123, 47. 124, 30, 46. 125, 43. 126, 11. 127, 25. 129, 34. 131, 14. 132, 21. 135, 43, 58. 138, 42. 139, 33. 140, 23. 141, 20. 142, 62. 143, 19. 144, 1. 145, 31. 147, 1. 148, 1. 149, 1. 150, 13. 152, 57. 153, 1. 154, 1. 155, 50. 157, 24. 158, 68. 159, 16, 21. 160, 38, 42. 161, 1. 162, 15. 163, 24. 166, 41. 166a, 15. 167, 12. 168, 2, 10, 13, 17, 22. 169, 9. 170, 9. 171, 18. 172, 1. 174, 26. 177, 21, 29. 178, 26, 179, 30. 180, 18, 30. 181, 20, 32. 182, 41. 183, 54. 184, 33. 185, 20. 188, 48. 190, 1. 191, 46, 56. 196, 33. 201, 25, 37. 202, 34. 204, 55. 206, 19, 39. 207, 28. 208, 1. 211, 77. 212, 32. 214, 1. 215, 7. 217, 1. 218, 18. 219, 1. 220, 1, 15. 222, 24. 223, 9. 224, 1.
562
Gesamtregister
225, 29. 226, 46. 227, 43. 228, 31. 230, 5, 21. 231, 1. 232, 23. 235, 30. 236, 35. 237, 15, 18, 24. 238, 1, 11. 239, 28. 248, 31. 249, 45. 250, 25. 251, 1. 252, 1. 258, 54, 72. 259, 32. 260, 20. 261, 20. 262, 11, 42. 264, 8. 265, 6. 266, 1, 79. 267, 7, 32, 33, 50, 70. 269, 1, 8. 270, 19. 272, 20. 273, 37. 274, 41. 275, 65. 276, 1. 277, 15. 278, 22. 279, 48. 280, 34, 42. 281, 15. 284, 3, 15. 288, 14. 289, 56. 291, 1. 292, 1. 293, 41. 294, 44, 52. 295, 16. 297, 15. 298, 67. 300, 1. 302, 11. 305, 35. 307, 24. 308, 1. 309, 1. 311, 26. 312, 23. 313, 17. 314, 35. 316, 1. 317, 15, 18. 321, 22. 322, 27. 327, 15. 328, 27. 329, 15. 331, 1. 332, 1. 333, 23, 38. 334, 20. 335, 14. 336, 15. 337a, 16. 339, 10. 340, 31. 342, 33. 343, 24. 344, 1, 5, 18. 348, 57, 58, 64. 349, 33. 351, 11, 20. 352, 28. 353, 21, 31. 354, 1. 356, 21. 357, 28. 358, 23. 359, 25. 363, 29. 364, 71. 366, 1. 367, 7. 368, 12. 369, 45. 374, 11, 14. 375, 9, 16. 376, 20, 25, 27. 377, 5, 12, 67. 378, 25. 379, 1, 30. 380, 6. 382, 35. 383, 27. 385, 32. 390, 11. 391, 17. 393, 7, 32, 39, 43, 47, 54. 395, 16, 24. 397, 47. 398, 8, 28, 31, 57. 399, 12, 21. 400, 10, 17. 402, 74, 87, 104. 407, 1, 3, 8. 408, 25. 409, 8, 31. 410, 4, 8, 12, 20. 411, 18. 413, 3. 415, 6, 9. 417, 4, 25, 36. 418, 28. 420, 4, 5, 11, 28, 30, 132. 421, 1. 422, 17. 425, 1. 426, 18. 427, 18. 428, 42. 429, 11. 430, 14. 432, 48. 433, 19. 435, 49. 437, 20, 66. 440, 1. 441, 20, 40, 54. 442, 25. 443, 39. 444, 34. 446, 15. 448, 48. 449, 18. 451, 18, 38. 452, 1. 453, 39. 454, 30. 455, 17, 46. 456, 26. 457, 53. 458, 24. 459, 14, 37. 460, 23, 40. 461, 13. 462, 15. 463, 8. 464, 46, 55. 465, 33, 201, 221, 227. 466, 29, 37. 467, 17. 468, 27. 470, 45. 473, 32. 474, 1. 475, 28. 476, 23. 479, 29. 485, 52. 486, 17, 21, 26. 488, 82. 489, 31. 490, 25, 32. 491, 29. 492, 33. 493, 38. 494, 6, 23. 495, 40. 496, 1. 498, 18. 499, 10, 13. 500, 12. 501, 1. 503, 28. 506, 2. 507, 17. 508, 22, 26. 509, 12. 514, 1. 516, 50. 517, 1, 18, 38. 519, 56. 520, 41. 521, 42. 522, 1. 523, 16, 39. 524, 1. 525, 36,
61, 63. 526, 1, 20. 527, 29. 530, 1. 531, 11. 533, 20. 534, 81, 91. 538, 37. 539, 1. 540, 37. 541, 19. 542, 49. 543, 1, 54, 58, 63, 65, 85. 544, 2. 545, 47. 546, 42. 547, 53, 69. 549, 11. 550, 53. 551, 8, 14. 552, 43. 553, 11. 554, 15. 555, 30. 556, 43. 557, 19. 558, 13. 559, 13, 32. 560, 56, 64, 71. 562, 15, 33, 37. 564, 1, 51. 565, 28. 566, 17, 26. 567, 4. 568, 32. 571, 28. 572, 1, 4, 15. 573, 1. 574, 131. 575, 17, 20. 576, 1, 25. 577, 29. 578, 23. 579, 29. 580, 32. 581, 11. 582, 10. 583, 14. 584, 13, 29. 586, 66. 587, 26, 28. 589, 17. 591, 13. 593, 38. 594, 21. 596, 32. 597, 1. 598, 1. 599, 39. 600, 33, 38. 601, 15, 28, 35. 602, 16. 603, 1, 60. 605, 14. 606, 30. 607, 36. 608, 15, 16, 24. 609, 136. 611, 64. 612, 2, 13. 613, 17. 614, 2, 3. 616, 16. 617, 27, 47. 618, 16. 619, 44. 620, 30. 621, 8, 23, 31. 622, 60. 623, 16. 625, 11. 627, 23. 628, 20, 106. 629, 34. 630, 24. 631, 38. 632, 2, 3, 31. 633, 19. 634, 29. 635, 54. 639, 27. 640, 21, 28, 41. 641, 50, 65, 77. 642, 6. 644, 27. 645, 43. 647, 20. 648, 25. 649, 19. 650, 32. 651, 56. 652, 9. 653, 37. 654, 6, 33. 655, 14. 658, 26. 659, 20. 661, 9, 20, 26. 663, 47, 52. 664, 28, 38. 666, 12. 668, 31. 669, 23. 670, 27, 41. 671, 26. 672, 13. 673, 30. 674, 25. 675, 15, 20. 676, 17. 677, 26. 679, 10. 680, 50. 682, 43. 683, 26. 684, 1. 686, 21. 687, 57. 689, 33. 692, 46. 693, 25. 694, 14. 697, 35. 698, 15. 700, 1, 94, 99. 703, 1. 704, 31, 45. 705, 25. 707, 17. 708, 14. 709, 1. 710, 7. 713, 21, 26. 714, 29. 715, 19. 717, 38. 719, 12. 720, 33. 721, 8. 723, 86. 724, 19. 725, 27. 726, 46. 728, 12. 731, 12. 734, 7. 735, 33. 736, 14. 737, 1. 740, 39. 742, 19. 744, 10. 745, 57. 746, 10. 747, 31. 749, 27. 750, 9. 752, 5. 754, 8. 755, 45. 756, 75. 757, 24. 758, 1. 759, 9, 15. 761, 24. 762, 11, 40. 763, 41. 765, 34. 767, 26. 768, 34. 773, 29. 774, 21. 775, 7. 776, 32. 777, 3, 23. 779, 14. 780, 6, 42. 781, 10. 783, 11. 784, 42. 785, 43, 46. 786, 45. 787, 34. 788, 27. 789, 77. 790, 27. 791, 16. 792, 13. 793, 12. 795, 5, 34, 71, 89. 797, 53. 800, 67.
Gesamtregister
802, 30. 803, 55. 804, 14, 36. 806, 57. 807, 7. 808, 16. 809, 28, 37. 811, 18. 812, 14. 813, 6. 814, 13, 109. 815, 3, 33. 816, 87, 110, 132, 139, 192. 817, 19. 818, 5, 8, 82, 85, 125, 137. 820, 48. 822, 19. 823, 32. 825, 5. 826, 94, 171. 829, 99, 119. 830, 161, 172. 831, 12. 832, 9, 23. 834, 21. 837, 22. 839, 17. 840, 23. 841, 16. 844, 45. 845, 28. 846, 29. 847, 13. 848, 32. 851, 25. 852, 4. 855, 22, 60. 859, 14, 32, 40. 860, 45. 862, 9, 68. 864, 25. 865, 43. 867, 1. 868, 6, 10. 869, 34. 870, 40, 44/45, 56. 872, 12. 873, 12. 876, 11, 14, 17. 877, 62. 879, 21. 881, 5, 12, 17. 884, 15, 20. 885, 23. 886, 17. 887, 16. 889, 20. 890, 9, 10, 11, 22. 891, 26, 342. 892, 4, 23, 29, 39, 55, 64. 895, 24. 896, 27. 897, 239, 257. 898, 14. 899, 15. 900, 11. 901, 1, 13. 902, 20. 904, 22. 905, 12. 909, 12. 910, 1. 911, 12. 913, 67, 75. 915, 14. 916, 8, 31. 917, 18. 920, 9. 922, 12. 925, 15. 926, 21. 927, 1, 58. 928, 74, 105, 126, 129, 132, 135, 156, 180. 929, 14. 930, 14, 24. 931,15, 20. 932, 19. 933, 3, 29. 935, 44. 936, 1. 937, 110. 938, 21. 940, 15. 941, 14. 942, 1. 943, 2, 10. 944, 13. 945, 17, 18, 38, 112. 946, 3, 11. 947, 9, 10, 13, 39, 108. 948, 17. 949, 10. 950, 29. 951, 32. 952, 1, 8, 12, 27. 953, 29. 954, 13, 20, 31. 955, 7. 956, 4. 957, 6. 958, 23. 959, 8. 960, 20. 962, 14, 24, 32. 963, 73. 964, 18. 966, 23. 967, 11, 16. 968, 1. 969, 48. 970, 19. 971, 1. 972, 26. 973, 15. 974, 15. 975, 10. 978, 2, 7, 15. 979, 39, 49, 54. 981, 21, 25. 982, 38. 983, 36. 986, 14. 988, 18. 989, 14, 28. 990, 20. 991, 29. 994, 1. 995, 14. 997, 24. 998, 11. 999, 19. 1002, 12. 1007, 7. 1008, 11, 33, 40. 1009, 2, 14. 1010, 15. 1011, 38. 1012, 13. 1013, 20. 1015, 14. 1016, 21. 1017, 24. 1019, 14, 18. 1021, 29. 1022, 1, 2. 1023, 10, 11. 1024, 15. 1025, 23. 1027, 12. 1028, 26. 1030, 17. 1031, 32. 1032, 15. 1033, 16. 1034, 27. 1036, 9. 1037, 15. 1039, 4, 67. 1041, 16. 1042, 12. 1043, 14. 1044, 30. 1045, 21. 1046, 21. 1047, 75. 1050, 16, 1051, 38. 1052, 9. 1053, 28. 1054, 20. 1055, 11, 20. 1056, 1, 21.
563
1057, 10, 13. 1059, 3, 34. 1060, 19, 25, 39, 68, 76. 1061, 12, 32. 1062, 18. 1064, 30. 1065, 28. 1067, 1, 8. 1068, 13, 22. 1069, 13, 27. 1070, 15. 1071, 40. 1072, 13, 20, 31, 32, 43. 1073, 8. 1075, 24. 1076, 6, 13. 1077, 1. 1078, 14, 33. 1079, 33. 1081, 19, 31. 1082, 17. 1083, 5, 14. 1085, 6, 7/8. 1086, 55/56, 59, 89, 99, 101, 104. 1087, 17. 1088, 15/16, 18, 30. 1090, 6, 22. 1091, 7. 1092, 15. 1093, 20. 1094, 59, 60. 1096, 21. 1097, 3, 16, 21. 1098, 26. 1099, 2, 15. 1100, 15. 1102, 28. 1103, 7, 12, 16, 23. 1105, 17. 1106, 17. 1107, 20. 1109, 39. 1110, 1. 1111, 29. 1112, 15. 1113, 22. 1114, 13. 1117, 19. 1118, 16. 1119, 14. 1120, 18. 1121, 1. 1122, 21, 28. 1123, 12. 1126, 68. 1127, 42. 1128, 14. 1129, 18. 1130, 17. 1131, 34, 90. 1132, 92, 93. 1133, 100, 102, 128. 1134, 10, 16. 1135, 2. 1136, 17. 1138, 19. 1141, 23, 26. 1143, 13, 18. 1144, 1. 1146, 48. 1147, 13. 1148, 2, 22. 1150, 34. 1151, 10. 1152, 34. 1154, 37. 1155, 9. 1156, 16. 1157, 12. 1159, 138, 218, 262. 1160, 1. 1161, 12, 26. 1162, 1. 1163, 23. 1166, 26. 1167, 3, 4, 17. 1168, 11. 1169, 12. 1171, 1. 1172, 19. 1173, 1. 1174, 11. 1175, 1. 1176, 86. 1177, 103/104. 1178, 4, 10. 1179, 43. 1180, 1. 1181, 38. 1182, 7. 1183, 19. 1184, 33. 1185, 21. 1188, 19. 1189, 11, 16. 1190, 87. 1191, 19, 1193, 44. 1194, 18. 1196, 1. 1198, 33. 1202, 31. 1204, 17. 1205, 21. 1206, 13. 1207, 31. 1208, 3, 26, 35. 1209, 18. 1211, 16. 1212, 12, 37. 1213, 25. 1214, 1, 38. 1215, 9. 1216, 31, 40. 1218, 20. 1220, 18. 1221, 58. 1222, 6. 1223, 70, 172. 1224, 23. 1225, 20, 21. 1226, 21. 1227, 1, 11. 1228, 30. 1229. 1. 1230, 31. 1231, 1. 1232, 9. 1233, 10, 69. 1235, 9. 1236, 14. 1237, 16. 1238, 23. 1239, 17. 1240, 1. 1241, 21. 1242, 22. 1243, 12. 1244, 17. 1245, 16. 1248, 47. 1249, 16. 1250, 1. 1251, 10. 1252, 25. 1253, 8. 1254, 1. 1258, 14, 33. 1259, 14. 1261, 39. 1262, 61. 1339, 27. 1345, 10 Auerbachs Hof 818, 77–78. 820, 20–21 Birnbaum (Hotel) 521, 17
564
Gesamtregister
Blauer Engel 818, 10, 24, 125. 820, 20 Essigkrug (Gasthaus) 521, 16 Feuerkugel 276, 14. 278, 52 Grimm(a)sche Gasse 818, 78. zu 420, 118 Grimm(a)scher Steinweg zu 266, 13 (Haukischen) Großbosens Garten 244, 1. 269, 5. 563, 3–4 Hallisches Tor 671, 10 Hohmanns Garten 666, 8. 668, 18–19. 669, 11. 670, 31. 671, 11. 681, 9. 686, 12 Hohmanns Hof 198, 18. 597, 50 Leipziger Lotterie 237, 15. 265, 6. 266, 21. 269, 8 Markt 818, 75, 77 Messe 27, 2. 71, 9, 48. 85, 35. 100, 3. 110, 6. 112, 10. 119, 70, 73. 124, 4. 125, 3. 153, 3. 159, 13, 16. 160, 33. 164, 30. 190, 21. 206, 3. 207, 8. 223, 10. 572, 21. 649, 2. 680, 63. 700, 106. 709, 45. 740, 22. 752, 62. 762, 18. 797, 14. 818, 81. 826, 94. 830, 114. 832, 7. 911, 3. 927. 48. 930, 12. 1029, 23. 1030, 2. 1034, 4. 1060, 41. 1065, 16. 1094, 49, 71. 1096, 3. 1100, 16. 1101, 17, 54, 105. 1102, 2. 1103, 8. 1107, 15. 1112, 9. 1142, 10, 21. 1144, 25. 1149, 101. 1150, 151, 152. 1177, 103. 1216, 42. 1221, 58, 90, 108. 1223, 58. 1230, 4, 16. 1234, 34. 1236, 8. 1238, 4 Musenkrieg zu 1177, 105 Neuer Markt 818, 78 Nicolai Kirchhof 445, 7 Ratsbibliothek 818, 72. 820, 21 Richterische Sammlung 818, 73. 820, 21 Rosental 206, 20. 1069, 14 Schwarzes Brett 225, 31. 266, 7. 563, 7. 592, 24. 597, 25. 600, 25–26. 608, 15, 702, 163. 803, 43, 58. 805, 2, 26. 806, 3. 982, 24. 1000, 7. 1016, 23. 1017, 19. zu 466, 29. zu 488, 98 (Dr. Richter). zu 879, 21. zu 1088, 14 Thomaskirche 1263, 42. zu 278, 54. zu 391, 15 Thomasschule 274, 45–46. 402, 79. 523, 17. 682, 5. 780, 8, 10–11. 945, 82/83. zu 285, 14/15, zu 289, 22. zu 314, 13 (Doles). zu 321, 29 (Gesner). zu 534, 5 Toberneckers Haus 198, 17
Universität 30, 38. 57, 29–37, 48–79. 58, 3–31. 4, 24. 108, 5. 191, 45. 223, 2–8. 233, 29, 33, 40. 261, 20, 543, 53, 58. 663, 40. 713, 20–22. 762, 32. 763, 36. 780, 8. 853, 7. 856, 83. 868, 2. 873, 2/3. 875, 4. 881, 5. 885, 17. 901, 17. 966, 8. 973, 3. 989, 22. 1008, 10–19, 24, 30. 1010, 6. 1017, 12. 1028, 8, 18. 1037, 7. 1070, 7. 1092, 12. 1102, 4, 8. 1103, 8. 1122, 21. 1145, 4. 1149, 12. 1167, 7–20. 1177, 105–106. 1214, 4. 1262, 38. 1344, 1. 1346, 9 Universitätsbibliothek 818, 73. 820, 20 Leipziger Allerley (Zeitung) zu 931, Erl. Leipziger, Herr von 818, 4, 9, 26, 74 Leisnig 1117, 13 Leisching, Johann Christian 272, 8. zu 262, 3. zu 463, 40. zu 489, 25 Leisching, Polykarp August 262, 3, 5, 10. 271, 4 Lelande, Jean 913, 51. 923, 91. 924, 67. 934, 23 Abriß der vornehmsten Deistischen Schriften 913, 51–53. 923, 91. 924, 67–70. 934, 24 L’Enclos, Ninon 49, 6. 50, 43. 83, 6 (s. auch Schlegel, Johann Adolf) Briefe von Ninon L’Enclos an den Marquis von Sevigné 49, 6 Lenfant, Jacob 913, 71 Gründliche Vorbereitung, die Bücher neues (sic!) Testaments nützlich zu lesen 913, 71 Lengby s. Lyngby Le Noble, (Schriftsteller) zu 665, 64 L’Ecole du monde 665, 64 Lenthe, Albrecht Friedrich von 1166, 17 Lenz, Johann Michael Reinhold zu 466, 59 Der Hofmeister zu 466, 59 Leonidas 1199, 100 Leopold, August Gerhard 831 Leopold, Friedrich von, Fürst von AnhaltDessau 988, 16–17. 1067, 6. 1114, 6 Leopold, Johann August 831, 3 Le Page, Marie-Anne (s.u. DuBoccage, Marie-Anne, geb. Le Page) Le Prince de Beaumont, Marie 452, 17. 465, 169. 485, 24. 572, 49. 593, 21–32. 594, 14. 595, 48. 596, 20. 600, 10–11. 624, 56, 76–78. 645, 29. 704, 39, 41–44. 723, 71. 737, 40. 795, 63. 798, 126, 131. 891, 172–173. 928, 33/34, 61, 97/98, 125.
Gesamtregister
932, 22. 953, 50. 976, 14. 979, 18/19, 21/22. 991, 5, 23. 1082, 12. 1097, 19, 1140, 21, 50. 1152, 54–58. 1265, 23/24. 1278, 31, 32. zu 870, 44. zu 928, 16 Civan, roi de Bongo 704, 39–40 Education complète, ou Abrégé des l’histoire ancienne 928, 61–66. 932, 21–22. 1082, 12 Instructions pour les jeunes Dames, pour servir de suite au Magasin des adolescentes 704, 43–44. 1278, 32–33, 35 Lettres d’Emerance a Lucie 979, 14–24 Lettres de Madame du Montier a la Marquise de *** sa fille 704, 38. 1097, 19 Magasin des adolescents 572, 49. 593, 21–25. 594, 14–15. 595, 9, 25, 35. 596, 20–22. 600, 10, 14. 624, 66, 70. 737, 39–43. 748, 39. 1152, 55. 1275, 14–15. zu 593, 25 (Aufrichtig). Magasin des enfan(t)s 452, 16. 465, 169, 170. 474, 41. 476, 2, 19. 737, 39. 1152, 55. 1265, 23. 1275, 15, 19. zu 485, 24 Magasin für junge Frauenzimmer 723, 71–72 Magazin für Erwachsene 928, 33, 97, 125–127 Magazin des pauvres 1152, 58 Lerse, Franz Christian zu 674, Erl. Lescallier, Daniel zu 134, 15 Le Bramin inspiré. (Übers. von Friedrich Gotthilf Freytag) zu 134, 15 Leß, Gottfried 1219, 35 Die Lehre vom Gebet in zehn Predigten 1219, 35 Lessing, Gotthold Ephraim 217, 42–45. 235, 14. 238, 10–12. 258, 42. 291, 174. 465, 220. 477, 46. 543, 82. 1026, 13, 19. 1149, 244. 1265, 22/23. zu 231, 28. zu 258, 39 (Briefe über den Geschmack), 43, 50. zu 266, 62 (Cenie). zu 345, 48 (Richardsons Fabeln). zu 450, 46. zu 465, 152. zu 477, 42. zu 543, 13. zu 562, 51 (Laws). zu 670, 32. zu 702, 86. zu 702, 88 (Gedichte), 108. zu 762, 4. zu 910, Erl. zu 923, 93. zu 1170, 19 Berlinische Privilegirte Zeitung zu 217, 42 Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste (s.u. Biblio-
565
thek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste) Briefe, die neueste Litteratur betreffend zu 543, 17 Cramer, Sammlung einiger Predigten (Rezension) 217, 42–44 Fabeln zu 543, 17 (Ende des 4ten) Gellert: Programma de comoedia commovente (Übers.) 543, 83 Law: Eine ernsthafte Ermunterung an alle Christen … zu 562, 51 (Laws) Theatralische Bibliothek 235, 14. 465, 220. 543, 83 Leuthier, Ernst Valentin 1105, 8. 1146, 17 Leveaux, Isaak 52, 16–17. 53, 14–16, 23–25. 54, 16. 55, 1, 5–7, 13, 27–30 Leyden 452, 35. 916, 15 Leyser, Johann Gottlieb 207, 10 Lichtenwalde (Lichtewalde) 427, 10. 434, 25. 448, 52, 60. 466, 65. 512, 14. 523, 18. 815, 32. 1083, 4. 1178, 3. 1299, 13 Lichtwer, Magnus Gottfried 432, 19. 436, 24. 450, 49. 861, 33–35. 1149, 250. zu 428, 42. zu 432, 12. zu 436, 22 (Klagen) Fabeln in vier Büchern 861, 33–35 Vier Bücher Äsopischer Fabeln 432, 19. zu 1149, 250 Liebertwolkwitz 515, 8. 820, 44 Liebich, Ehrenfried 1221, 96–104. 1230, 24 Geistliche Lieder und Oden 1221, 97. Die Bibel 1221, 101. 1230, 23, 25 Liefland 410, 2. 426, 10. 587, 11. 603, 20. 829, 29, 69. 830, 40. 878, 31. 1144, 51. 1244, 5 Lillienfeld, Peter Heinrich von 1144, 3, 51, 55. 1146, 26 Lindemann, Carl Ferdinand 475, 11, 23, 24. 587, 4, 31. 622, 59. 626, 45. 638, 36. 800, 70–71. 813, 21. 855, 64, 81. 891, 269–274, 278, 337. 892, 19. 895, 47. 917, 15. 930, 15. 1047, 39. 1079, 8, 24, 35. 1312, 16. zu 891, 74 Lindemann, Charlotte Elizabeth, geb. Ferber 800, 71. 891, 74, 274. 897, 6. 1047, 85. 1159, 171/172. 1312, 16. zu 622, 60. zu 626, 46 (Wahl). zu 638, 37. Lindemann, Friedrich August Ferdinand von 1047, 87 Lindemann, Gottlieb Ferdinand 475, 12. 892, 20
566
Gesamtregister
Lindenau, Carl Heinrich August von 1204, 2. 1233, 14. 1234, 21. 1251. zu 654, 5 (Berisch) Lindenau, Heinrich Gottlieb von 1193, 37. 1194, 3. 1233, 14/15. 1234, 15, 19, 20/21. zu 1204, 2 Lindner, Benjamin zu 979, 29 Lindner, Christian Gottlieb 1000, 4–13 Lindner, Johann Gotthelf 120 Daphne 120, 37 Lingbye 211, 85. 216, 115 Lippe, (Grafen) von der 267, 9 Lippe, Ferdinand Johann Benjamin Graf von der zu 267, 9 Lippe, Ludwig Heinrich Graf von der zu 267, 9 Lippold, Johann Gottfried 393, 50 Lippold, Johann Gotthelf 393, 50 Lischinsky, (Legationsrat) 891, 277 Liscow, Christian Ludwig 542, 31 (Longinus) Dionysius Longin vom Erhabenen (Vorrede) 542, 31 Livius 1081, 13 Livorno 739, 154 Lissabon 256, 22 Littleton, George, Lord 975, 34 Lobkowitz, (Fürst) von zu 453, Erl. Löbnitz 495, 16. 497, 2. 508, 22. 509, 9. 511, 5, 12. 517, 20, 41. 550, 32. 789, 72–73. 945, 46, 59. 946, 3/4. 952, 6, 8, 12, 15. 1133, 129. 1301, 3, 9. zu 446, 13. zu 492, 54. zu 495, 12. zu 497, Erl. zu 501, 12. zu 508, 21. zu 510, 5/6. zu 522, 26 (Reinharz). zu 546, 18 Locke, John 934, 22, 30–32 The Reasonableness of Christianity 934, 22–27 Löser, Adolph Ludwig Graf von 333, 4. 432, 37. zu 431, Erl. 581, 37–38 Löser, Auguste Amalie Gräfin von 333, 17. 432, 37. 598, 41(?), 43, 49. 860, 21(?). 1345, 16 (?). 1346 (?). 1351, 3 (?), 6(?), 11 (?) Löser, Carl August Graf von 432, 37. 525, 53. zu 431, Erl. zu 1280, 6 ( ? ), 17 ( ? ) Löser, Caroline Sophie Gräfin von, geb. Gräfin v. Boyneburg 333, 16. 474, 12. 566, 8. 964, 11. 1351, 7 (?) Löser, Christian Friedrich Graf von 333, 4. 432, 37, 42. zu 41, Erl.
Löser, Friederike Luise Gräfin von 432, 37. 566, 9(?) Löser, Hans Graf von 333, 4. 337, 7. 344, 10, 12. 346, 11. 351, 7. 357, 5. 431, 4. 432, 36. 496, 16. 581, 13. 610, 71. zu 431, Erl. zu 556, 4. zu 598, 41. zu 611, 74. Löser, Hans Graf von (Sohn) zu 525, 53 Löser, Johanna Maria Friederike Gräfin von 432, 37 Löser, Marianne Eleonore Gräfin von 432, 37. 556, 4–12, 17–18. 564, 4–12, 15, 56–107. 566, 2, 7 Löser, Wilhelmine Henriette Gräfin von 432, 37 Löwe, Johann Adam zu 322, 19 Löwe, Johann George zu 543, 67 Löwen, Johann Friedrich 43. 51. 95. 222 An den Herrn Professor Gellert 222, 9 Poetische Nebenstunden in Hamburg 95, 12–16. zu 43, Erl. Schriften zu 222, 5, 6, 9 Die Walpurgisnacht 222, 3 Zärtliche Lieder und anakreontische Scherze 43, 4, 9–14. 51, 5–14. 95, 12–17 Übersetzungen aus dem La Chaussée: Die vergnügte Wahl zu 222, 5 Liebe und Gegenliebe zu 222, 5 Löwenstern, Beata Christina von 1244, 20 Löwenstern, Hermann Ludwig von 1105, 6/7. 1146, 26, 35–39 London 29, 58. 90, 50. 160, 29. 182, 32. 258, 25. 292, 19. 420, 1. 421, 14. 452, 17. 465, 169, 285. 493, 13. 795, 64. 870, 41. 1229, 22. 1278, 34. 1279, 17 Magdelen Church 1279, 17, 19 Westminsterabtei 341, 15–16. 1263, 51 Longinus 542, 31 Vom Erhabenen 542, 31 (Übers.) Lorenz, Martin Friedrich 1206, 6 Loß, Christian Graf von 57, 7, 10, 17. 207, 9, 19, 22. zu 333, 17. zu 437, 22 (Herren Brüder). zu 668, 6. zu 675, 7 (Pension) Loß, Johann Adolph Graf von zu 333, 17. zu 437, 22 (Herren Brüder) Lotter, Artz 1309, 10 Loudon (Laudon), Gideon Ernst von 813, 9. 815, 23. 816, 31, 52–85, 87, 88, 93, 125. 819, 37, 134. 820, 51. 829, 79. 891, 24. 1246, 2, 7, 20, 21. zu 670, 11
Gesamtregister
Loudon (Laudon), Johann Ludwig Alexander von 1246, 8, 13 Louisa, Prinzessin von Dänemark 1035, 23 Lucius, Carl Friedrich (d. Ä.) 624, 82. 638, 23, 67, 69. 642, 3. 645, 53. 651, 14. 657, 86. 662, 72. 665, 26, 34, 38, 66. 669, 20. 672, 28–29. 678, 3, 8. 679, 4. 681, 17, 28. 682, 33, 39. 683, 2, 12. 684, 28. 685, 2, 5, 14, 16, 23. 687, 60. 690, 11. 696, 29. 699, 17, 24, 54. 700, 51. 705, 21. 706, 75, 96–97. 712, 44, 50. 716, 76. 719, 75. 726, 46. 732, 43. 743, 175. 747, 30. 748, 141. 754, 60. 756, 73. 760, 18, 130. 769, 34. 776, 31. 783, 10. 785, 58. 789, 89. 794, 6. 798, 138, 174, 184, 204. 814, 61, 80. 816, 189. 818, 141. 819, 4. 826, 189. 835, 8, 72, 79, 90, 95. 843, 73. 856, 118, 124. 866, 28, 43. 869, 36. 871, 109. 876, 6. 877, 30, 36, 38. 882, 83. 887, 14. 888, 22. 890, 63. 891, 336, 346. 897, 99, 102, 224, 227, 236, 239. 903, 69–75. 911, 10, 11. 912, 133. 916, 42. 918, 37. 923, 57. 924, 118. 934, 64. 937, 41, 44, 108. 941, 12. 943, 48. 945, 94, 96, 100/101, 104, 112. 946, 11. 947, 26, 48. 960, 5, 19. 963, 51, 86. 972, 76. 987, 24, 59, 72, 77–79. 991, 5, 11, 20, 21, 28. 993, 7, 17, 19, 28, 40, 49, 52, 75/76, 83. 996, 34. 999, 4. 1005, 71. 1009, 13. 1014, 880, 115. 1020, 68, 72. 1024, 2, 14. 1033, 14. 1035, 15, 18. 1036, 3, 6, 8. 1040, 3. 1047, 49, 56. 1054, 20. 1072, 2, 48. 1094, 40, 70, 71. 1101, 23. 1111, 33. 1133, 186, 204. 1150, 56, 176. 1159, 56, 308. 1164, 37, 39. 1177, 25, 43, 108. 1207, 58, 64, 77. 1233, 172. 1278, 10–14. zu 592, Erl. Lucius, Carl Friedrich (d. J.) 592, 19, 27. 638, 65. 644, 24. 645, 53. 657, 7. 658, 2, 6. 662, 2–4. 672, 15. 702, 88, 163, 172. 705, 21. 706, 75. 712, 37, 50. 740, 38. 743, 175. 747, 30. 748, 35, 39, 43, 47, 141. 749, 25. 751, 55, 58, 63. 754, 60. 756, 73. 760, 124, 130. 769, 34. 776, 31. 783, 11. 785, 58–59. 789, 89. 798, 138, 204. 799, 21. 805, 27. 816, 190. 818, 141. 819, 4, 20. 826, 189. 835, 98. 856, 134. 858, 78. 859, 36. 871, 109. 887, 15. 888, 22. 890, 61. 891, 336, 346. 897,
567
100, 237. 911, 11. 912, 133. 916, 42. 918, 37, 38. 923, 24, 57. 934, 64. 937, 53, 108. 941, 12. 943, 48. 945, 94, 112. 947, 48, 50, 56, 63, 134. 960, 19. 963, 86. 972, 76. 987, 22–25. 991, 28. 993, 19, 75/76. 1005, 71. 1009, 13. 1014, 115. 1020, 68, 72. 1024, 2, 14. 1033, 14, 15. 1036, 6, 8. 1060, 18/19. 1072, 2/3, 48. 1111, 33. 1150, 161. 1159, 56, 275, 308. 1164, 38. 1177, 43, 109. 1186, 71. 1195, 58. 1207, 32. 1233, 168, 172. 1243, 11 Lucius, Christiane Caroline 592. 593. 594, 9, 12–14. 595. 624. 634. 638. 642. 644. 645. 647, 25. 651. 657. 658. 662. 665. 669. 672. 678. 679. 681. 682. 683. 684. 685. 687. 688. 689. 690. 691. 692. 696. 697. 699. 700. 702. 705. 706. 712. 714. 716. 717. 719. 726. 727. 732. 740. 743. 747. 748. 749. 751. 754. 756. 757. 760. 764. 765. 766. 769. 776. 778. 781. 782. 783. 785. 787. 789. 793, 5, 7. 794. 795. 798. 799. 800. 801. 803. 805. 807, 2, 4–5. 810. 814. 815, 35, 36. 816. 817, 2, 9. 818. 819. 820, 27. 821. 822. 824. 825. 826. 827. 828. 829. 830. 834. 835. 837, 30. 838. 839. 843. 848, 29. 854. 855. 856. 858. 859. 860, 12, 23, 24, 43. 863. 866. 869. 871. 876. 877. 882. 887. 888. 890. 891. 892, 16, 72. 895, 43, 45–46. 897. 902. 903. 911. 912. 913. 914. 916. 918. 923. 924. 934. 935. 937. 938, 21. 941. 943. 945. 946. 947. 950. 956. 960. 963. 972. 978. 980. 987. 991. 993. 996. 999. 1005. 1006. 1011. 1014. 1020. 1024. 1033. 1035. 1036. 1040. 1047. 1048. 1054. 1060. 1072. 1076. 1086. 1087. 1094. 1096. 1101. 1106. 1111. 1118. 1133. 1138. 1150. 1157. 1159. 1164. 1171. 1177. 1184. 1186. 1195. 1202. 1204. 1207. 1223. 1233. 1243. 1247. 1249. 1253. 1278, 5, 13, 15. 1281, 4, 7, 15. zu 485, 28. zu 495a, 13 Blanchard: Der empfindsame Träumer (Übers.) zu 592, Erl. David und Charmisse zu 592, Erl. Howard: Delights of a Religious Life (Übers.) zu 592, Erl. Lucius, Christiane Sophie, geb. Franz 638, 23, 67, 68, 69. 644, 3. 645, 49–51.
568
Gesamtregister
651, 14, 55. 657, 78. 662, 72. 665, 27. 669, 20. 672, 30. 681, 28. 682, 33, 39. 699, 54. 705, 21. 706, 75. 712, 44, 50. 716, 76. 719, 75. 726, 46. 732, 43. 743, 45, 48, 175. 747, 30. 748, 141. 754, 60. 756, 56, 73. 760, 18, 130. 769, 34. 776, 31. 783, 10. 785, 58. 789, 89. 794, 6. 798, 174, 184, 204. 814, 78. 816, 189. 818, 141. 819, 4, 23. 826, 189. 835, 98. 856, 118, 134. 866, 28, 43. 869, 36. 871, 109. 876, 16. 877, 30, 32. 882, 83. 887, 14. 888, 22. 890, 8, 73. 891, 336, 346. 897, 99, 105, 224, 227, 236. 911, 11. 912, 133. 916, 42. 918, 37. 923, 57. 924, 118. 934, 64, 66. 937, 41, 108. 941, 12. 943, 48. 945, 94, 96, 104, 112. 946, 11. 947, 26, 48, 134. 960, 5, 12, 19. 963, 17, 51, 86. 972, 76. 987, 24, 34. 991, 5, 11, 28. 993, 17, 19, 28, 49, 75/76, 83. 996, 34. 1005, 71. 1009, 13. 1014, 80, 115. 1020, 36, 58, 72. 1024, 2, 14. 1033, 14. 1035, 11, 15, 18. 1036, 3, 6, 8. 1040, 3. 1047, 47, 55. 1054, 20. 1072, 2, 48. 1094, 70. 1111, 33, 37. 1133, 204. 1150, 10, 28, 176. 1159, 7, 56, 308. 1177, 43, 65, 70, 75, 98. 1223, 69, 72. 1233, 172. zu 592, Erl. Lucius, Friederike Auguste 592, 32–34, 78. 593, 25, 41. 595, 32, 36, 67. 624, 75, 124. 634, 28. 638, 22, 65. 644, 24. 645, 53. 662, 72. 669, 21. 672, 30. 685, 13. 699, 54. 700, 110. 702, 111, 161. 705, 10, 21. 706, 53, 75. 712, 17, 50. 714, 12. 716, 77. 717, 34. 719, 75. 726, 46. 732, 43, 46–50, 59. 740, 38. 743, 33, 34, 48, 51, 175/176. 747, 30. 748, 28, 34, 35, 37, 41, 141. 749, 24, 26. 751, 56, 63. 754, 60. 760, 96, 130. 769, 34. 776, 31. 783, 10. 785, 58–59. 789, 89. 798, 204. 805, 28. 816, 190. 818, 141. 189, 4, 20. 826, 189. 830, 14, 83. 835, 98. 856, 134. 858, 79. 866, 28. 869, 36. 871, 110. 887, 14. 888, 22. 890, 29. 891, 336, 346. 897, 99, 219, 237. 911, 11. 912, 133. 916, 42. 918, 37, 39. 923, 24, 57. 924, 134. 934, 44/45, 64. 935, 29/30. 937, 51, 108. 941, 12. 943, 48. 945, 94, 104, 112, 113. 946, 11. 947, 48, 134. 950, 4–10, 13, 16–23, 29, 34. 956, 4. 960,
19. 963, 86. 972, 4, 26, 28, 76. 987. 991, 28. 993, 19, 21, 75/76. 1005, 71. 1009, 13. 1014, 115. 1020, 34, 68, 72. 1024, 2, 5, 14. 1033, 14. 1036, 6, 8. 1047, 63. 1054, 20. 1060, 19. 1072, 2/3, 48. 1086, 18. 1111, 33, 41. 1133, 69, 71, 131, 167. 1150, 7. 1159, 7, 56, 72, 118, 308. 1177, 7, 43, 99. 1195, 58. 1207, 75/76, 97. 1223, 64. 1233, 46, 133, 172. 1247, 111. Luck, Gottlob Sebastian 767, 20, 22, 23 Lucullus 48, 218 Ludewig, Georg 549 Ludovici, Carl Günther 100, 19–24. zu 668, 6 Eröffnete Academie der Kaufleute zu 100, 21 Ludwig XIV., König von Frankreich 234, 32–43. 597, 46. 609, 47, 48, 51. 626, 58. zu 291, 52, 71. 1329, 57/58. zu 483, 3. zu 609, 48 Ludwig XV., König von Frankreich 37, 41. 226, 34. 323, 33. zu 291, 1 Ludwig, Christian Gottlieb 57, 33–35. 437, 32. 448, 79. 457, 34, 36. 516, 4. 581, 15. 603, 51. zu 440, 3 Ludwig, Herzog von Mecklenburg-Schwerin 222, 7 Lübben 1026, 38 Lübeck 259, 16. 547, 34. 928, 17 Lüttichau (Graf) 42, 33–35 Lüttichau, Magnus Heinrich von (d. Ä.) zu 528, 13 Lüttichau, Magnus Heinrich von (d. J.) 528, 13(?). 543, 57. zu 543, Lesarten Lüttichau, Rudolf Erdmann von zu 528, 13(?). 543, 57. zu 543, Lesarten Lukas s. Heilige Schrift Luther, Johann Georg 745, 7 Luther, Martin 255, 80. 324, 7. 505, 34, 49. 745, 19, 25, 48. 771, 13. 867, 10, 14/15. 913, 69. 952, 3–14. 979, 28, 30. 1159, 204, 220. 1301a, 34, 49. zu 321, 21. zu 942, 18. zu 1199, 220 Auslegung des 101. Psalms 1199, 210, 215, 218, 228 Geistliche Lieder zu 942, 18 Sammlung von auserlesenen Briefen (s.u. Gründler, Gottlob Emanuel) Von der Summa des Christlichen Lebens 505, 34–48. 1301a, 34–48 Lynar, Moritz Carl Graf zu 423, 13. 1263, 12
Gesamtregister
Lynar, Rochus Graf zu 739, 53, 151 Lynar, Rochus Friedrich Graf zu 175. 423. 739, 151. 969, 52. 1261, 14. 1262. 1263b. zu 296, Uberl. zu 420, 140 Seneca: Von der Gnade (Übers.) 1262, 4 Seneca: Von der Kürze des Lebens (Übers.) 1262, 4 Versuch einer Paraphrasis des Briefes Pauli an die Römer 1262, 4, 17, 55–58 Lyngby 365, 29. 416, 34. zu 416, 18 (Friedensburg) Lyon 739, 14. 916, 37 Lyttleton, George 870, 41 Dialogues of the Dead 870, 41–42 Macer, Baebius zu 291, 50 (L. III. ep. 1, 5, 8, 16) Mack, Catherine Charlotte, geb. Spieß 21, 43–44. 23, 40, 42. 31, 32, 34. 129, 18–20. 477, 75, 83. 535, 109, 120 Mack, Jacob Gottlieb 23, 40. 31, 25–30. 477, 75 Mack, Johann Jacob 21. 23. 31. 129. 477. 535. 874 Der glückliche Greis, ein GlückwunschGedicht an Hrn. J. F. Oettingen 129, 28, 35 Versuch einer Abhandlung von den Absichten und Eigenschaften der Parabeln Jesu Christi 21, 68–70, 90–92, 97. 23, 18–34. 31, 5 Fabeln 21, 70. 23, 18–34 Madai, David Samuel von 119, 66 Magdeburg 48, 9/10. 52, 25. 53, 29. 107, 39, 43. 110, 21. 113, 43. 160, 32. 432, 30. 542, 25. 574, 43. 576, 46. 577, 13. 633, 4. 718, 22. 768, 32. 943, 31/32. 962, 25 Magdeburger Zeitung 428, 42. 432, 29. 443, 47. 450, 48–49 Mailand 739, 155 Maintenon, Françoise d’Aubigne de 928, 101/102 Mémoires pour servir a l’histoire de Madame de Maintenon 928, 101. Mainz 1218, 13 Malachowsky von Malachow, Paul Joseph 430, 12, 78. 441, 35. 449, 5 Malherbe, François de 21, 45 Malzahn (Malzan) Carl Gustav von 247, 3–5 Mangelsdorf, Johann Traugott 1193, 48 Mannheim 1144, 53
569
Manstein, Christof Hermann von 325, 90. zu 437, 21 Manteuffel, Ernst Christoph von 77, 49 Manteuffel, Gottliebe Agnese von, geb. Freiin von Blodowska 1133, 73 Marbach (Kommissionsrat) 360, 47. 362, 2 Marbach (älteste Tochter) 360, 56. 362, 3 Marbach (jüngste Tochter) 360, 47. 362, 3 Marburg 1225, 1, 28 Maria Amalie Auguste, Pfalzgräfin von Zweibrücken-Birkenfeld-Bischweiler 1207, 52, 63, 75. 1224, 12, 13/14 Maria Antonia Walpurgis, Kurfürstin von Sachsen, geb. Prinzessin von Bayern 434, 15, 21. 719, 39, 42–46. 798, 189. 890, 28, 38. 891, 338, 340. 897, 156. 917, 15. 1001, 12. 1002, 4/5. 1096, 6. 1101, 38/39. 1102, 5. 1312, 14/15. zu 798, 133. zu 830, 89. zu 943, 20 Talestris 830, 89–92, 95–111 Maria Augusta Amalia, Gräfin von Brühl (s.u. Globig, Maria Augusta Amalia von) Maria Christine Anna Theresia Salome Eulalia Xaveria, Prinzessin von Sachsen 126, 15–20. 818, 4, 5, 10, 25, 36, 49, 61, 72, 89, 94, 100, 106, 110, 116, 126, 135. 820, 3, 5, 18, 19, 24, 41. 821, 3, 8, 10, 14, 15. 822, 3, 6, 11. 824, 6, 11. 826, 8, 18, 27, 33, 37, 41, 42, 49, 53, 135, 170, 179, 186. 827, 18. 828, 36, 40, 64. 829, 9, 11, 21, 81, 84, 106. 830, 112. 848, 25. 877, 9, 10. 1102, 6. 1150, 166, 169. zu 826, 21 Maria Cunigunde, Prinzessin von Sachsen 897, 133 Maria Elisabeth Appolonia Kasimira Franziska Xaveria 1102, 6. 1207, 54/55 Maria Elisabeth, Herzogin von HolsteinGottorp, Äbtissin zu Quedlinburg 217, 47–57 Maria Elisabetha, Prinzessin von Sachsen 126, 15–20. 897, 177, 178, 183, 186, 188–199, 204, 210, 112. 903, 14, 16 Maria Isabella, Erzherzogin von Österreich 891, 17 Méditationes chrétiennes 891, 17 Maria Josepha, Königin von Polen 800, 70(?) Maria Leczinska, Königin von Frankreich 226, 34
570
Gesamtregister
Maria Theresia, Kaiserin, Königin von Ungarn und Böhmen 15, 7. 223, 8–9. 269, 6. 815, 25. 816, 96, 130. 891, 158, 192. zu 891, 15 (Uhlefeld). zu 1014, 29 Marius, Marcus 291, 46 Marius, Simon 48, 275–277 Marivaux, Pierre Carlet de Chamblain de 50, 49. 226, 22. 234, 47. zu 258, 35/36. zu 277, 58 Le Spectateur français ou le Socrate modern 50, 50, 52. zu 83, 5 Markranstädt 574, 14–15 Marpurg, Friedrich Wilhelm zu 527, 2. zu 548, 81 Geistliche, moralische und weltliche Oden von verschiedenen Dichtern und Componisten 527, 2. zu 548, 81 Geistliche Oden in Melodien gesetzt von einigen Tonkünstlern in Berlin 527, 2. zu 548, 81 Marrokko 763, 23–24 Mars 397, 36 Marschall, Ernst Dietrich von 1264, 9 Marschall, Henriette Sophia Gräfin von, geb. v. Schönberg 809, 4, 13. 1264, 8–9 Marschall, Moritz Georg Gotthelf Graf von 809, 4, 6. 1265, 4 Marsigli, Luigi Fernando, Graf von 739, 67 Marsyia 101, 99 Marteau, Peter zu 645, 34 Martineau, Sofia Albertina zu 260, 15 Martini, Georg Heinrich 393, 38 Martinskirchen (Merzkirchen) 341, 16. 437, 24. 1263, 52. 1330, 20 Marwitz, Johann Friedrich Adolph von der 611, 5. 626, 29 Mascov, Johann Jacob 90, 5–8. 261, 18. 262, 11. 641, 59–60. 675, 7. 676, 6–7. 707, 8. 708, 11. 1079, 16, 20. 1329, 40 Maßenius (s.u. Messenius, Johannes) Massillon, Jean-Baptiste 291, 133 Massow, Joachim Ewald von 968, 25, 29 Matthesias, Christian Gottfried zu 322, 19 Matthias (Herr) 1129, 11 Maupertius, Pierre Louis Moreau de 76, 81 Maurus, (Heiliger) 931, 25 Mauvillon, Eléazar de 291, 55. 885. zu 4, 21 Lettres françaises et germaniques zu 291, 55 Traité général du Stile 291, 55
Maxen 897, 241. 947, 136. 1207, 120 Maximillian Joseph Leopold Ferdinand, Kurfürst von Bayern 982, 17–18. 986, 6. zu 982, 11 Maximus zu 291, 51 May, Johann Friedrich 711, 34. zu 668, 6 Mechau, Jacob Wilhelm 1133, 101 Mecklinburg 931, 34/35 Medea 1199, 100 Medon 204, 17, 20. 234, 54 Meese, Carl Salomo zu 546, 28 (meine Vettern) Meese, Christian Friedrich 577, 23–27. 1277, 16. 1287, 6. zu 546, 28 (meine Vettern) Meese, Constantin Benjamin 427, 2, 14. zu 429, 16 (Vermächtniß) Meese, Dorothea Erdmuth 1305, 7. Meese, Friedrich Gottlieb 241, 33. 313, 12. 395, 19. 427, 3. 429, 16, 18. 438, 12, 27, 30. 441, 44, 50. 448, 59. 456, 24. 462, 5. 466, 66. 507, 6, 11. 551, 1. 559, 13, 18–21. 577, 20. 582, 8. 589, 23. 602, 4, 12. 630, 22. 650, 21. 694, 5, 6, 8, 12. 886, 1. 905, 2. 1276, 6. 1277, 16. 1307, 26. 1308, 15. 1309, 18. 1310, 2. 1311, 4. zu 456, 24 (Diaconum) Meese, Friedrich Gottlob 1256, 70 Meese, Gabriel Christlieb 241, 19–28, 32, 34–35. 305, 27. 313, 8. 329, 12. 357, 20. 395, 14, 19, 20. 421, 12. 425, 16. 427, 2, 8, 12. 429, 10, 17, 20. 438, 20. 441, 24, 49. 448, 52, 54, 56, 58, 65. 462, 7. 465, 41. 504, 5. 507, 5. 546, 28. 551, 6. 602, 5. 650, 1, 3, 13. 862, 27–28. 886, 7–10. 1136, 24. 1155, 14. 1297, 16. 1299, 3, 11, 15. 1304, 24. 1306, 22. 1307, 27. 1309, 16, 17. 1310, 7–11. 1314, 12–22. zu 546, 28 (meine Vettern) Meese, Gottfried Heinrich Benjamin 30, 38–40. 45, 40. 543, 58(?), 60(?). zu 546, 28 (meine Vettern). 1256 Meese, Gottlieb August zu 546, 28 (meine Vettern) Meese, Johanna Augusta, geb. Gellert 577, 25. 1256, 70. zu 62a, 21. zu 543, 58. zu 577, 20. zu 602, 4, 5. zu 886, 1 Meese, Reichard Christian Gottlieb 1299, 2–3, 5/6, 17. zu 546, 28 (meine Vettern) Meffersdorf 1210, 17
Gesamtregister
Meier (Meyer), Georg Friedrich 74. 129, 60. zu 142, 24/25. zu 465, 248. zu 870, 24 Anfangsgründe aller schönen Wissenschaften 129, 60–67 Das Reich der Natur und Sitten 465, 248–249. 870, 24 Der Gesellige 129, 61, 63 Der Mensch 129, 61–63. 142, 24/25. 345, 88. 348, 56 Meineweh 270, 5. 369, 31. 377, 17. 382, 18. 438, 26. 485, 42, 46, 75. 489, 17. 575, 15. 611, 73. 1325, 73. zu 373, 2. zu 438, 25 Gellerts Ruhe zu 270, 5 Meinhard, Johann Nicolaus 762, 4–38. 836. 844, 19. 880, 34. 888, 15. 975. 1016, 22–31. 1067. 1071, 44 Grundsätze der Critik des Heinrich Home 975, 3–4 Versuch über den Character und die Werke der besten italienischen Dichter 762, 17–18. 1067, 9 Meißen 2, 28. 85, 39. 233, 34. 238, 18. 277, 68. 326, 3. 360, 56. 521, 38. 543, 49, 51, 84. 675, 9. 891, 279. 1079, 12, 14/15, 17. 1082, 3. 1211, 10. 1214, 5, 19. 1226, 17 Fürstenschule St. Afra 26, 11. 238, 18. 521, 38. 543, 49. 1082, 3. zu 262, 10. zu 357, 19. zu 428, 23. zu 445, 6. zu 446, 11. zu 475, 24. zu 492, 53. zu 521, 38. zu 532, 13. zu 891, 278 Melanchton, Philipp 321, 21 Memoires pour l’histoire des sciences et beaux-arts, commencés d’être imprimés l’an 1701 à Trévoux 461, 9 Menage, Egidio 830, 35 Poemata zu 830, 35 Menas, (Heiliger) 931, 10 Mencke (Fräulein) 420, 22 Mencke, Christiane Sibylla (s.u. Hohmann, Christiane Sibylla, geb. Mencke) Mencke, Johann Burckhard zu 420, 22 Mendelssohn, Moses zu 258, 39 (Nicolai), 50, 51. 1221, 106. zu 396, 10, 17. zu 402, 32. zu 432, 19. zu 436, 26. zu 458, 40 (Beausobres). zu 543, 13. zu 762, 4 Betrachtungen über das Erhabene und das Naive in den schönen Wissenschaften 396, 17–18 Briefe über die Empfindung 258, 50
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Mengden, Gotthard Johann von 1105, 6. 1146, 11–44 Mengel, Christian Gottlob 913, 54–56 Von Pontoppidans Kraft der Wahrheit den atheistischen naturalistischen Unglauben zu besiegen zu 913, 54 Menke, Friedrich Otto 90, 16 Mequinez (Meknès) 763, 9 Mercure de France 90, 52. zu 1012, 89 (Huber) Merkel, Christian Valentin zu 487, 36 Merkel, Esaias Valentin zu 487, 36 Merkel, Gottlieb 487, 36(?). 488, 57(?), 59(?). 696, 80. zu 696, 52. zu 748, 39 (Jüngling) Der Jüngling in der Einsamkeit zu 487, 36. 696, 52–54. 696, 75–78. 748, 39 Merkur 1199, 14 Merseburg 55, 5. 126, 42/43. 1159, 207. 1273, 19 Merseburger Bier 126, 42–43 Messenius (Maßenius), Johannes 89, 10. 90, 6. 91, 3–11. 100, 22 Theatrum nobilitatis Svencanae 89, 10–24, 25. 90, 6–16. 91, 3–11. 100, 22–23 Meßkirchen 48, 507 Metz 895, 28 Meyer, Georg Friedrich (s.u. Meier, Georg Friedrich) Meyer, Johann Gottlob 12, 29, 35 Michaelis, Christian Friedrich 961, 11 Michaelis, Johann Benjamin 1170, 19. 1173, 13, 14/15. 1321, 33 Michaelis, Johann David 95, 14. 346, 43. 360, 77. 404, 5, 13. 465, 143. 535, 36. 758, 9. 961, 11, 19. zu 258, 53. zu 360, 77. zu 543, 17 (Ende der 4ten). zu 806, 49 (Dathen) Paraphrasis und Anmerckungen über die Briefe Pauli an die Galatier 465, 143 Von dem Geschmacke der morgenländischen Dichtkunst 95, 15–16 Michaelsen (Superintendent) zu 322, 19 Miller, Johann Peter 183, 28. 465, 197. 737, 43. 772, 14. 870, 43. 928, 38, 143. 1053, 26. 1063, 8. 1265, 11. 8. zu 465, 135. zu 756, 49. zu 928, 16. zu 1063, 8 Chrestomathia latina ad formandum tam ingenium quam animum puerilis aetatis accomodata 772, 14
572
Gesamtregister
Historisch-moralische Schilderungen zur Bildung eines edlen Herzens in der Jugend 183, 28. 465, 197–199. 737, 43–44. 870, 42–43. 1265, 9–10 Schule des Vergnügens 928, 38, 143–144 Miltitz, Dietrich Alexander von 532, 18, 19. 534, 46 Miltitz, Ernst Haubold Freiherr von 437, 23. 448, 70. 457, 42. 465, 55. 466, 64. 485, 73. 488, 82. 532. 534, 26, 41, 45, 47, 86. 545. 559, 25. 815, 30. 819, 91–92. 820, 42. 830, 53, 73. 846. 856, 45. 922. 1063. 1214. 1221, 105. 1226. zu 931, 3 Miltitz, Friederica Christina von, geb. v. Heynitz 532, 13. 534, 40, 42. 545, 49. zu 437, 23 Miltitz, Heinrich Gottlob von zu 532, 13 Miltitz, Henriette Louise von, geb. v. Schönberg 922, 3, 6. 1055, 21. 1214, 18. 1226, 5, 19 Milton, John 113, 119. 205, 32. 247, 52. 883, 19. 1199, 133. zu 258, 49. zu 264, 57. zu 290, 7 (englischen Verse) Paradise Lost (Verlust des Paradieses) 113, 119. zu 264, 57. 1199, 133 Poetical Works from the Text of Thomas Newton zu 883, 19 Minerva 252, 18. 397, 32. 526, 28 Minicius zu 291, 50 (L. VI. ep. 6.) Mitchell, Sir Andrew 603, 71. 609, 25. 611, 11. 616, 6–11. 619, 21–29. 620, 11. 626, 29, 31–35. 632, 26. 635, 6, 40. 639, 3, 29. 663, 8, 15, 19, 20–25, 43, 45. 664, 30. 677. 718, 25. 1329, 24. zu 754, 45 Mockritz 1083, 4 Molière, Jean Baptiste Poquelien, genannt Molière 78, 63. 101, 54. 291, 81, 89. 326, 27. 1197, 120, 132/133. zu 609, 47 (Ludwige qvatorce). zu 882, 2 Komödien 1197, 133 L’Avare 882, 2. 1197, 120 La Malade imaginaire 101, 54. zu 101, 54 Moltke, Adam Gottlob Graf 318, 14. 629, 16. 640, 19–20, 38. 641, 41. 653, 31. 711, 20. 725, 18. 844, 34, 40. 867, 8, 12, 18, 23. 951, 24. 964, 7. 975, 41/42. 981, 17. 989. 1011, 41. 1035, 26. 1039, 63. 1068, 11. 1071, 41. 1154, 16, 22, 35. 1230, 34. 1248, 42. zu 301, 15. zu 603, 57. zu 797, Erl. zu 964, 4.
Moltke, Friedrich Ludwig Graf 603, 57. 629, 16. 640. 641, 41. 653, 29, 31, 35. 704, 21. 711, 15–19. 725. 729. 735, 20, 23, 24. 738, 25. 740, 28. 743, 11, 54, 67, 71, 94, 114, 154. 749, 30. 763, 33. 797, 13, 23, 49, 57. 804, 17. 806, 46. 813, 20. 814, 86, 90, 94, 97, 106. 829, 117. 830, 119. 844. 845, 8, 13–14. 867, 17. 884, 17. 892, 8, 25, 53, 71. 964, 15. 975, 28–39. 1011, 5, 26, 30, 41. 1039, 63. zu 880, 34 Moltke, Georg Graf 969, 51. 981, 19–20. 989, 3–25. 1011, 27, 29, 40–41. 1012, 101. 1016, 12–16, 36–39. 1039, 20, 25–61. 1068, 11. 1071, 19–37 Moltke, Joachim Christoph Graf 964, 4, 15/16. zu 969, 50 (Gemahlinn) Moltke, Joachim Gottsche Graf 797. 804, 17. 806, 46. 813. 814, 86, 90, 93, 97, 106. 844, 39, 41. 845, 10, 13–14. 859, 17. 854, 2, 6. 865, 52. 867. 884, 9–10. 892. 894, 15. 895, 68. 896, 13. 900, 6. 927, 8. 932, 7, 20. 933, 9. 951. 9. 953, 2–15. 954. 959. 981. 1012, 104. 1016. 1039. 1056. 1062. 1071. 1154. 1230. 1248. 1255. 1282, 6. zu 762, 4 Montagu, Mary Wortley 857, 17 Lettres de Milady Mary Wortley Montagu 857, 16–17 Monteil, François Adhémar de (s.u. Grignan, François Adhémar de Monteil, Marquis de) Montesquieu, Charles de Secondat, Baron zu 603, 71 (Mitschel) Morffer, Graf 813, 10 Moritz von Sachsen 61, 6 Morus, Samuel Friedrich Nathanael zu 1166, 11 Mosch, Johann Christoph 862, 45–46 Moscherosch, Johann Michael (Philander) 291, 166 Wunderliche und wahrhaftige Geschichte Philanders von Sittewald zu 291, 166 Moser, Friedrich Carl von 1286, 42–67. 1288, 16, 24. 1289, 3–20. 1290, 27, 32 Reliquien 1286, 43–67. 1287, 16. 1288, 12/14. 1290, 27–32 Mosheim, Elisabeth Henriette Amilia von, geb. v. Voigts 224
Gesamtregister
Mosheim, Johann Lorenz von 224, 4–16. 249, 36. 259, 11, 16. 275, 9. 400, 5. 465, 126, 135–137. 467, 15. 535, 84. 542, 33. 562, 49, 50. 756, 49. zu 465, 151, 197. zu 530, 29. zu 542, 33 (Origenes). zu 914, 11 Acht Bücher von der Wahrheit der Christlichen Religion 542, 33. zu 542, 38 (Übers.) Ditton: Wahrheit der Christlichen Religion (Übers.) 914, 11 Heilige Reden über wichtige Wahrheiten der Lehre Jesu Christi 465, 126. 562, 49 Sitten-Lehre der Heiligen Schrift 465, 135. 467, 15. 562, 50. 756, 50 Werke 224, 8. Mourier, Pierre Paul Ferdinand 1039, 64. 1053, 22 Mozart, Leopold 165 Müchler, Johann Georg zu 391, 19 (Die Moral) Müller (Frau) 278, 58. 420, 22(?) Müller (Sekretär) 57, 20 Müller, August Friedrich 487, 13. 603, 47, 49. 663, 36. 668, 23. zu 668, 6 Müller, Carl Gotthelf zu 140, Erl. Müller, Carl Wilhelm 404, 22 (beyden Mad. Müllers). 861, 49(?) Britische Bibliothek zu 404, 22 (Dr. Müllern) Müller, Caroline Wilhelmine Amalie zu 420, 22 Müller, Christiane Friederike zu 420, 22 Müller, Friedrich David 276, 13. 277, 76. 278, 51 Bibelübersetzung 276, 14 Müller, Gottfried Ephraim zu 258, 63 Müller, Johann David zu 465, 148 Müller, Johann Georg 1159, 285–296 Müller, Johann Samuel 122, 101. 542, 30 Gespräche der alten Weltweisen 122, 101 (Übers.: Sokrates) Sechs auserlesene Gespräche Platons (Übers.) 542, 30 Müller, Otto Friedrich 686, 17(?). 833, 5. 845, 5. 873, 3. 875, 12. 876, 8. 877, 22, 24, 53. 882, 21, 37, 49, 52–91. 887, 2. 888, 7, 9–18 Müller, Wilhelmine Marie Amalie zu 420, 22 Mumme, Franz Christian 283, 11, 12. 287, 11. zu 258, 8 (Predigten). zu 268, 72
573
Mumssen, Dietrich 851, 49, 52. 855, 40. 878, 48. 1166, 25 München 986, 4 Münchhausen, Gerlach Adolf Baron von 197, 53. 321, 4. 471, 25. 1135, 4. zu 197, 50, 52. zu 321, 29 (Gebauer). 1135, 4. zu 392, 30. zu 471, 13 Münter, Gottlieb Ludolf zu 465, 151. zu 530, 29. zu 586, 40 Murray, David, Viscount Stormont 635, 43. 663, 25. zu 663, 8 Mylius, Mag. 1285, 3 Mylius, Traugott Leberecht 495a, 13. 795, 26. 798, 29. 800, 42–60, 62. 801, 60. 866, 22. 923, 29. zu 855, 53/54. zu 858, 42. zu 890, 14 Naso s. Julius Naso Naumann, Christian Nicolaus 268, 8 Scherzhafte Lieder zu 268, 8 (Naumann) Naumann, Johann Gottlieb 1207, 80 Naumburg 128, 17, 18. 376, 16. 377, 27. 398, 24. 467, 11. 468, 7, 13. 574, 33. 627, 12. 633, 10. 720, 19. 809, 17. 1039, 68. zu 373, 2. zu 693, 19 Navarre, Marguerite de zu 1197, 166 (Lisetten) Neander, Christoph Friedrich 1128, 2/3–6. 1133, 194. 1136, 7. 1138, 4. 1142, 4, 5–6. 1144, 22, 24, 55. 1149, 136. 1150, 49, 131, 138. 1195, 72 Lieder 1128, 1, 2/3, 7. 1133, 194–198. 1136, 7. 1138, 4–9. 1142, 4–5. 1144, 23, 55. 1149, 136–143. 1150, 49–51, 131, 138. 1195, 72–75 Ermunterung zum Vertraun auf Gott 1195, 72–75 Osterlied zu 1149, 140 Neue Liedersammlung für den öffentlichen Gottesdienst (Berlin, 1765) 1107, 34. zu 1109, 41 Neapel 84, 28. 739, 107, 111–118. 880, 35 Neaulme (Neaumen), Jean 10, 4 Nepos Maecilius zu 291, 50 (L. III. ep. 1, 5, 8, 16) Neratius Priscus zu 291, 50 (L. II. ep. 2, 8, 10, 13) Nestler, Carl Christoph 846, 22 Neudorf 1014, 25 Neue Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes 34, 4–5. 50, 33. 72,
574
Gesamtregister
20–21. 141, 12–13. 465, 200, 203–204. 466, 94. 562, 33–35. 870, 15. 928, 104–105. zu 257, 10. zu 276, 22. zu 285, 12. zu 300, 72. zu 355, 12. zu 477, 60. zu 485, 27. zu 980, 21. Neue Auflage (1768) 1158, 93. 1170, 36 Neue genealogisch-historische Nachrichten von den vornehmsten Begebenheiten, welche sich an den Europäischen Höfen zugetragen … zu 574, 56 Neue Zeitungen von Gelehrten Sachen 93, 22. 98, 6. zu 548, 5 (Das) Neueste aus der anmutigen Gelehrsamkeit zu 129, 42. zu 258, 49 (geretteten Milton) Neukirch, Benjamin 291, 168. zu 291, 167 (Günther) Neumeister, Erdmann 322, 18. zu 300, 56. zu 484, 17 (Hauptpastorate in Hamburg) Neustadt 1111, 41 Nicolai, Christoph Friedrich 258, 39, 48. 347, 14. 352, 12. 396. 402, 103. 409. 495a, 20. 498. 543. 546, 14. 572, 70. 983, 37. 1067, 21. 1263, 55. zu 347, 12. zu 409, 28/29. zu 458, 40 (Beausobres). zu 762, 4. zu 861, 25. zu 869, 13. zu 1190, 44/45 Allgemeine deutsche Bibliothek 1190, 44–45 Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste (s.u. Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste) Briefe, die neueste Literatur betreffend 543, 16–17. zu 258, 39 (Nicolai). zu 543, 13 Briefe über den itzigen Zustand der schönen Wissenschaften in Deutschland 258, 39. zu 258, 39 (Nicolai). zu 258, 40 Ehrengedächtniß Herrn Ewald Christian von Kleist 543, 25–26 Sammlung vermischter Schriften 543, 19 Untersuchung ob Milton sein verlorenes Paradies aus neueren lateinischen Schriftstellern ausgeschrieben habe 258, 49 (geretteten Milton) Nicolai, Elisabeth Macaria, geb. Schaarschmidt 1067, 21 Nicolai, Friedrich zu 231, 28 Nicolai, Gottlob Samuel 121, 7. 258, 40
Nicolay, Ludwig Heinrich von 67. 70. 536 Elegien und Briefe 536, 1 Fabeln und Erzählungen 67, 2–5 Niederrengersdorf 80, 49. 163, 42 Niedersachsen 517, 6 Niedner, Theophilus Samuel 198, 41 (Der) nordische Aufseher (s.u. Cramer, Johann Andreas) Niemeyer (Inspektor) 928, 159 Nördlingen 48, 450 Nösselt, Johann August 1230, 21 Auszug aus der Verteidigung der Wahrheit und Göttlichkeit der christlichen Religion 1230, 21 Nötnitz 805, 32 Bünauische Bibliothek 805, 33. 814, 54 (La) nouvelle Bibliothèque Germanique (s.u. Formey, Jean-Henri Samuel) Nürnberg 48, 262, 288, 326, 343, 345, 355, 420/421, 430, 437, 442, 573. 88, 38. 142, 12, 13. 347, 21. 390, 7. 392, 17. 402, 26. 628, 123. 637, 50. 653, 45. 718, 53. 1298, 9 Oberau 534, 40. 105, 21. 826, 93. 830, 160. 1221, 105. 1226, 2, 17. 1229, 2. 1233, 18 Obergreiz (Obergraiz) (s.u. Reuß, Conradine Eleonore Isabella, Gräfin) Obernütz (Fräulein) 485, 66. 525, 61 Obersachsen 62, 44 Octavius Rufus zu 291, 50 (L. II. ep. 2,8,10,13) Oechlitz, Christian Friedrich 80, 19 Örnster, Friedrich Christian 855, 41. 878, 39–46. 932, 2, 4 Oertel (Familie) 191, 46–49 Oertel, Johann Friedrich 534, 52(?) Oeser, Adam Friedrich 579, 23, 24. 603, 28. 749, 4–5, 17, 15. 751, 46, 50. 755, 49. zu 535, 120 Gellertdenkmal zu 535, 120 Österreich 931, 39 Oettel, Carl Christian 1210, 11 Olde, Johann Heinrich 48, 8, 321–322 Oldenburg 1176, 44, 51, 56, 58, 83. 1262, 26/27 Oldenburg, Georg Friedrich von zu 565, 22 Oldenburg, Hans Georg Heinrich von 565, 22. 1332 (?). 1352, 44 (?) Opitz, Martin 37, 14. 291, 164. 465, 64, 83–91. 680, 35. 1360, 5 Annolied 37, 14/15
Gesamtregister
Opera Poetica 465, 89–90 Teutsche Gedichte 465, 64, 89 Orestes 361, 14, 20, 21, 24 Origenes 542, 33 Acht Bücher von der Wahrheit der Christlichen Religion … (Übers.) 542, 33 Orkney Inseln 420, 39 Orlov, Wladimir von 1057. 1092 Örnster, Friedrich Christian 772, 18. 780, 6–12, 44–45, 50. 790, 11, 13 Orpheus 101, 69 Ortmann, Adolph Dietrich 649, 10 Ottendorf 831, 17 Ottewisch 512, 11, 32–33. 513, 37. 517, 9, 26, 34, 37, 46. 518, 3. 521, 37. 550, 27. 1015, 4. zu 513, 16, 19. zu 517, 37/38. zu 518, Erl. Ovid (P. Ovidius Naso) 21, 39. 101, 67. 235, 18. zu 235, 17, 19, 22, 23. zu 101, 34. zu 259, 23 Amores zu 259, 23 Epistolae ex Ponto zu 368, 20–21 Metamorphosen 101, 67 Tristia 235, 17–20, 22–23. zu 266, 86 Pairs, Wilhelm 223, 13 (Colonie) Pajon de Moncets (Frau) 266, 104. 278, 58. 303, 20. 337a, 9. 366, 31. 379, 40. 408, 28. 842, 18, 19, 30. 1296, 19, 20 Pajon de Moncets, Louis Ésaïe 246, 12. 266, 104. 278, 58. 303. 366. 379. 402, 104. 408. 419, 35. 444, 16. 447. 469, 23(?). 842. 1154, 20. 1187. 1296. 1323 Büsching, Geographie (Übers.) 1154, 20 Papirius Paetus 291, 46 Paret, Johanna 437, 12, 32, 41. 457, 24. 460, 57. 466, 47. 474, 50. 485, 20, 55, 65. 519, 32. 522, 46. 525, 68. 529, 9. 566, 19. 572, 9–12, 68. 574, 118. 575, 21. 579, 29. 608, 23. 610, 58. 611, 69. 619, 44. 639, 20. 649, 19. 667, 8. 676, 17. 704, 38. 715, 16. 767, 25. 758, 34. 792, 7. 794, 17. 795, 7, 36. 788, 15, 21. 803, 14. 806, 56. 814, 33. 817, 17. 821, 23. 826, 167. 827, 26. 830, 49, 95. 837, 27. 843, 81. 848, 29. 858, 12, 28. 860, 43. 866, 36. 871, 99. 877, 12, 55. 889, 18. 891, 49. 895, 7, 33, 50. 907, 5. 923, 14. 938, 24. 952, 30. 953, 27. 962, 32. 972, 3. 979, 58
575
Parfaicts, François zu 448, 28 Histoire de Théâtre François zu 448, 28 Paris 37, 42. 77, 39. 90, 58. 135, 2, 50. 141, 15. 160, 34, 36, 37. 219, 17. 220, 3. 226, 1, 7, 13, 15, 44. 229, 2, 16, 22. 231, 3, 5, 7. 234, 1, 42. 241, 15. 252, 9, 12, 32, 42, 45. 256, 1, 12. 258, 25. 261, 4. 264, 1, 8, 14, 27. 266, 88, 101. 275, 55, 57. 278, 6, 8, 9, 20, 43. 315, 27, 31. 323, 1, 38. 341, 3. 355, 1, 14, 18. 361, 1. 385, 1, 31. 396, 23. 402, 95. 419, 1. 420, 108. 444, 20. 459, 12. 460, 46. 465, 259. 466, 112, 118. 469, 1, 4. 479, 8, 15. 493, 10, 11, 12, 13–14. 543, 23. 547, 39, 40. 552, 26, 28. 557, 11, 13. 567, 7. 609, 69. 739, 149. 859, 25. 892, 26. 1012, 1, 3, 10, 12–20, 24–34, 44, 55–73, 83. 1016, 6. 1039, 13, 18. 1212, 9. 1279, 41 Hotel de Saxe 1012, 10 Parma 739, 51, 154 Pascal, Blaise 291, 132. 457, 48. 700, 108 Les Provinciales zu 267, 65. zu 291, 132 (Pascal). zu 457, 48. zu 700, 108 Patmos 463, 9 (Der) Patriot 29, 47. 129, 62 Pattensen 680, 72. 752, 79. 878, 34 Patzke, Johann Samuel 121. 542, 39 Des Publius Terenzius Lustspiele 121, 22. 542, 39 (Übers.) Pauli, Charles 388, 7 Elemen(t)s de la Danse zu 388, 7 Pauli, Johanna Auguste, geb. Schütz 14, 11. 281, 6. zu 281, 5 Pauli, Johann Gottfried 13, 10–11. 14, 11. 281, 6. 395, 27. zu 281, 5 Paulinus (s.u. Valerius Paulinus) Paulus 1199, 12, 16, 137, 146, 215 (s. auch Heilige Schrift) Pegau 570, 33 Perizonius 954, 13 Francisci Sanctii Minerva 954, 13–14 Pernety, Antoine Joseph zu 514, 18 Persch, Christian Carl 430. 478, 1. 500. 502. 588. 695. 779. 796. 899. 959. 1041, 4, 5. 1301 Gedichte 695, 2. zu 430, 2 Persch, Johann Christoph 588, 28 Peru 77, 18 Peter I., Zar von Rußland zu 699, 18 (Schwedenkriege) Peter III., Zar von Rußland 739, 145, 148. 908, 26, 30. 915, 44, 48. zu 333, 33
576
Gesamtregister
Peterkowsky (Frau) 934, 59 Peterkowsky (Leutnant) 934, 59–60 Petersburg 84, 23. 543, 86–87. 859, 31. 1154, 14. 1187, 11. 1212, 4, 9. zu 543, Lesarten. zu 859, 28 Pfeffel, Christian 713, 23 Pfeffel, Christian Friedrich 123, 45. 126, 21. 278, 22, 37. 291, 107, 111. 402, 94. 870. zu 465, 189. zu 674, Erl. Akademische Rede von dem Nutzen der historischen Kenntniß Mittlerer Zeiten 870, 5, 57 Pfeffel, Gottlieb Conrad 674. 713. zu 278, 22. zu 870, Überl., 10 Allgemeine Bibliothek des Schönen und Guten zu 870, 10 Poetische Gedichte in Drey Büchern 674, 2, 7–17 Lehren an ein junges Frauenzimmer 674, 14 Der Schatz 713, 3–19. zu 674, Erl. Pfeffel, Marguerite Cléophé, geb. Divoux 674, 21. 713, 23 Pfeffershofen, Joseph von 32, 34 Pfeifer (Theologe) zu 322, 19 Pfeil, Johann Gottlob Benjamin 393, 10. 703, 2 Versuche in moralischen Erzählungen 703, 2. zu 393, 10 Pforta (s.u. Schulpforta) Pecander (s.u. Henrici, Christian Friedrich) Pflug, Frau von 598, 57 Pförten 798, 150–151 Pfutsch, Johann Heinrich Caspar 417, 7, 12, 14. 426, 18 Philander (s.u. Moscherosch, Johann Michael) Philibert, Claude 1154, 27 Philippi, Johanna Dorothea 1093, 16(?) Philippine Charlotte von Braunschweig, geb. Herzogin v. Preußen zu 701, 4 (Prinz) Picander (s.u. Henrici, Christian Friedrich) Pietsch, Johann Christian 889, 12–15 Pietsch, Johann Valentin 291, 171. 1329, 146 Schriften zu 1329, 146 Pilades 261, 14, 19, 21 Pilaja (Sängerin) 261, 15 Pillnitz 897, 98, 112/113. 1159, 304 Pilsach (s.u. Senfft von Pilsach) Pindar 535, 49. 617, 38, 39 Pithingsleben (Dr.) 492, 32
Pitschel, Theodor Leberecht 4, 27 Planudes, Maximus zu 547, 36 Platner, Ernst(?) 1159, 69, 78–270. zu 1157, 6 Plato 122, 101. 124, 42. 542, 30. 621, 16. 1190, 49. zu 700, 48 Apologie des Sokrates (Übers. von J. s. Müller) 122, 101 Sechs auserlesene Gespräche Platons (Übers. von J. s. Müller) 542, 30 Plattner, Christiana Sophia, geb. Schreiter 420, 22 Plattner, Friedrich 520, 30. 653, 34. zu 806, 29 (Braut) Plattner, Johann Zacharias zu 420, 22 (Mad. Plattnern) Plauen 1181, 30. 1185, 26 Plautus, Titus Maccius 198, 22. 1199, 208 Komödien 1199, 208 Plessen, Carl Adolf von 414, 17 Plessen, Carl Adolph von (Staatsmann) 272, 15. 535, 71 Plessen, Christian Friedrich von 414, 17 Plessen, Dorothea Catherine von zu 603, 16 Plessen, Elisabeth Christine von Scheel, geb. v. Thienen 414, 16, 30, 42. 463, 22. 466, 8, 16, 21, 45, 75. 467, 10. 468, 4. 470, 23. 495, 6, 9 Plessen, Louise von, geb. v. Berckentin 216, 36. 217, 32. 603, 17, 26 Plessen, Morgen Scheel 466, 9, 86. 468, 5. zu 414, 16 Plinius, C. Plinius Caecilius Secundus 291, 49 Epistolae 291, 50–51 Plötz, Carl Christoph von 818, 27 Plutarch 158, 273. 523, 40. 542, 27 Lebensbeschreibung berühmter Männer 542, 27 (Übers.). zu 158, 273. zu 523, 40 Pöpperle, Matias 745 Pörner, Carl Wilhelm 1079, 2, 4. 1115. 1214, 20 Selectus materiae medicae 1115, 19 Pörner, Christian Friedrich (?) 1159, 69, 78–270 Pörner (Frau) 1115, 25 Pörner, Georg Theophilus (Börner) 1079, 3, 5, 10. 1115, 26 Pörsdorf 603, 75 Pößel (Herr) 588, 14 Pohle, Johann Carl 22, 11
Gesamtregister
Poizeaux (Mr.) 303, 2, 4, 12. 1296, 2, 4, 12. zu 303, 2. zu 314, 25. zu 1296, 2, 4, 13 Le Dévote zu 303, 2 (Übersetzer). zu 314, 25 Polen 210, 25. 548, 61. 767, 20. 1061, 10. 1089, 30 Polyphem 101, 34 Pompeja 739, 124 Poni(c)kau, Johann August von 446, 10–11. 785, 13. 795, 8. 798, 35. 814, 50, 52. 856, 37. 1150, 35 Pontoppidan, Erich 913, 54. 1231, 13/14 Kraft der Wahrheit den atheistischen und naturalischen Unglauben zu besiegen 913, 64–66 Pope, Alexander 48, 308. 78, 7. 125, 27. 204, 42. 209, 2. 210, 4. 258, 63. 298, 28. 364, 29. 419, 48. 450, 28. 662, 56. 1005, 57. 1279, 45. zu 24, 21. zu 477, 48 (Dusch). zu 700, 67 Essay on Criticism 24, 21. 78, 7–8. 125, 27. 209, 2–5. 258, 63. zu 209, 2 Popes Grotte 1279, 45. zu 1279, 45 Rape of the Lock (Haarlockenraub) 364, 29–30. 450, 28. zu 291, 175 Übersetzungen: Ilias 419, 48 Odyssee 419, 48 Zwey poetische Sendschreiben an Herrn Pope (s.u. Young, Edward) Werke 1005, 57 Porée, Charles 92, 123 Rede von den Schauspielen 92, 122 Porsch (Buchbinder) 485, 66. 520, 3. 704, 30 Portici 739, 119 Posch, Jacob zu 861, 25 Postel, Christian Heinrich zu 291, 169 (Wernicke) Potsdam 48, 7. 66, 5. 325, 74 Pouch 610, 73 Prag 597, 24. 891, 297 Preen, Frau von, geb. v. Creuzberg 109, 16–34. 206, 24 Preen (Kammerjunker) 109, 35 Preisler, Johannn Martin 254, 32 Pretitz (Pröttitz) 1110, 26 Preußen 114, 15. 525, 25. 560, 53, 66. 931, 35. 1329, 199 Prévost, Antoine-François (Prevost d’Exiles) 355, 22. 732, 90. zu 231, 35. zu 252, 62. zu 258, 33 Le Doyen de Killerine 732, 90
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Le Philosophe anglois, ou Histoire de Monsieur Cleveland 355, 22 Psalmen (s. Heilige Schrift) Price, Richard 1219, 19 Four Dissertation (Vier Abhandlungen) 1219, 19 Dritte Abhandlung zu 1219, 19 Priscus s. Neratius Priscus Progrés des Allemands zu 980, 31 Promnitz-Dittersbach, Eleonore von 175, 5 Propeteiden 101, 35 Proteus 101, 35, 70 Provence 466, 112 Puisieus, Louis-Philogéne Brulart, Marquis de 1012, 85–89 Puzzola 739, 132 Pyrmont 499, 11 Pygmalion 101, 87 Quantz, Johann Joachim 625, 4 Neue Kirchen-Melodien zu denen geistlichen Liedern des Herrn Professor Gellert 695, 4 Quedlingburg 48, 1, 42, 46–47. 50, 1. 56, 7. 109, 1, 5. 196, 34. 206, 47, 53. 276, 21. 417, 13, 41. 426, 1. 465, 243. 471, 4 Quintillianus, Marcus Fabius 106, 30. 300, 81. 1152, 33. 1329, 90 De Institutione Oratoria zu 106, 31 Raabe (Herr) 266, 90 Raabe, Johann Georg 103, 35. 106, 47. 402, 33. 806, 33, 35 Raabe, Johann Jacob 402, 32 Raake 1086, 102, 103, 105 Rabelais, François 209, 42. 466, 111, 117 Oeuvres de Maître de Rabelais zu 466, 111 Raben, Carl Adoph von 797, 13, 19–22, 25, 57. 804, 18. 806, 46. 813, 20. 845,11. 859, 33–36. 860, 31, 47–49. 863, 3, 6. 867, 17–18. 892, 26 Raben, Carolina Agnes von zu 795, 102 (Byron) Raben, Friedrich Sophus von 797, 13, 20–22, 25, 46, 57. 804, 18. 806, 46. 813, 20. 845, 11. 859, 33–36. 860, 31, 47–49. 853, 3, 6. 867, 17–18. 892, 26 Raben, Johann Georg 103, 35. 106, 47 Rabener (Vater) zu 519, 8 (Rabener). zu 544, 1
578
Gesamtregister
Rabener, Gottlieb Wilhelm 27, 113. 48, 4, 306. 50, 33, 67/68. 72, 22. 86, 25. 94, 32. 96, 17. 97, 15. 102, 33. 126. 153. 155. 174, 20. 198, 36, 40/41. 205, 57–67, 69. 206, 39–41. 209, 42. 247, 65–67. 257. 258. 261. 275, 58. 278, 18. 283, 4, 16. 287, 13. 293, 14. 325. 326. 331, 22. 338. 342, 4, 5, 34. 344, 18. 345, 128. 346, 7. 348, 10, 15, 19, 76. 350. 417, 31. 463, 39. 465, 141, 206. 475, 25. 495, 50. 519, 8, 20, 48. 520, 11. 522, 22, 46. 523, 40. 525, 7, 8, 10, 21, 54, 73, 74. 526, 34. 529, 20. 538, 36. 843, 51. 544. 546, 4, 5, 42. 547, 6–37, 45, 48, 59. 550, 38. 554, 4–5. 556, 26. 562, 35. 585. 622. 626. 638, 32. 644, 18, 20. 645, 34, 36, 39. 647, 26. 656, 5. 665, 65. 680, 78–82. 699, 100. 732, 116. 752, 46. 790, 20. 818, 97. 870, 38. 928, 106. 939, 29. 1002, 3. 1045, 17. 1152, 51. 1219, 84–85. 1221, 107. 1263, 27–29. zu 257, 10. zu 300, 72. zu 321, Erl. zu 432, 12. zu 434, 5. zu 465, 242. zu 544, 1. zu 552, 27. zu 570, 19. zu 870, 20. zu 881, Erl. Der Jüngling 870, 20 Satyrische Schriften 72, 23. 126, 13. 205, 60–62. 465, 206. 544, 3–49, 57. 547, 6. 870, 38. 928, 106. zu 432, 12. zu 463, 39. zu 519, 20 Der Edelmann 463, 39 Fünfter und sechster Brief, von G. W. Rabener und C. F. Gellert (s.u. Gellert, C. F., Fünfter und sechster Brief, von G. W. Rabener und C. F. Gellert) Schriften 126, 13 Rabutin, Roger de, Comte de Bussy 291, 52, 53. 947, 86 Lettres 291, 53. zu 291, 52 Rabutin-Chantal, Marie de (s.u. Sevigné, Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de) Racine, Jean Baptiste d. Ä. 78, 63. 92, 124. 158, 319. 188, 11. 291, 61, 62, 131. 325, 104. 326, 27. 355, 21. zu 158, 317. zu 609, 47 (Ludwige qvatorce) Briefwechsel mit Boileau 92, 124 Iphigénie zu 355, 21 Racine, Louis 125, 21–25. 234, 47. 277, 58. 291, 62, 63. 814, 55, 57. 1119, 10. zu 277, 58. zu 291, 61. De la Grace 125, 22–25
Gedichte 814, 55–56. 1119, 10 Lettres de Racine, et Mémoires sur sa vie 291, 62. 814, 57. zu 291, 61 Sur la Religion 125, 22–25 Radicke (Radik), Caroline 34, 8, 17, 25 Radicke (Radick), Charlotte 48, 4, 299. 50, 9. 86, 33 Rambach, Friedrich Eberhard 568, 26. zu 465, 150. zu 568, 25. zu 928, 45 Collier: Einleitung zum richtigen Verstande und nützlichen Lesen der heiligen Schrift (Übers.) 568, 25–26. zu 928, 45 Ramler, Carl Wilhelm 48, 7, 532. 66, 3. 68, 25, 37. 82, 54. 83, 15. 413, 50. 432, 12. 436, 27. 562, 15. 1121, 23. 1149, 168, 182–184, 190, 204, 212–216, 218–231, 238, 267–268. zu 483, 3. 702, 108 Allgemeine deutsche Bibliothek 1149, 168 (Rezension von J. A. Schlegels Werke) Einleitung in die schönen Wissenschaften (Übers.) 83, 13–15. 413, 50. 432, 12. 436, 28–32. 562, 14–18. zu 483, 3 Ranisch, Salamon zu 928, 98/99 Hardion: Allgemeine heilige und weltliche Geschichte (Übers.) zu 928, 98/99 Rapin, René 291, 132 Rapin, Thoyras Paul de 1153, 61 Histoire d’angleterre (Allgemeine Geschichte von England) zu 1153, 61 Rapp, Dietrich 1058, 3 Rasche, Johann Christian zu 294, 26. zu 297, 16. zu 305, 2, 3. zu 306, 7 Besondere Sammlung verschiedener Fabeln und Erzählungen zu 294, 26, 35. zu 297, 16. zu 305, 2, 3 Raschwitz 1072, 9 Rassau 350, 56 Rauté, Jean Bonthiller de, Abt von la Trappe zu 838, 13 Ravaillac, François 323, 40 Réaumur, René Antoine Ferchault de 264, 58–59 Die Kunst alles Federvieh in jeder Jahreszeit häufig zu ziehen zu 264, 58/59 Re(c)k, Georg von der 73, 41. 78, 48. 315, 30(?) Reckahn zu 453, Erl. Redinger (s.u. Rüdinger) Regensburg 969, 2, 10
Gesamtregister
Rehberg (Frau), geb. St. Martin 861, 51. 878, 48/49. 1149, 18, 98. 1158, 91. 1166, 16 Rehberg, Johann Friedrich 471, 18. 680, 10. 861, 51. 878, 48/49. 1149, 18, 98. 1166, 16 Rehburg 1166, 14 Rehkopf, Johann Friedrich 1152, 26/27 Reich, Philipp Erasmus 47. 49, 9–10, 21. 50, 29, 32, 39, 54, 70. 53, 15. 54, 1. 59, 2. 62. 83, 3, 5. 86, 1, 4, 21. 87, 3. 94, 8. 114, 2, 7. 137. 142, 66. 151. 182, 2, 21. 183, 33–35. 202, 3. 268, 68. 275, 3. 277, 4. 290. 292, 19. 294, 12. 300, 66. 304, 47. 308, 48. 312, 26. 330, 9. 331, 19. 335, 9. 340, 36. 341, 2. 357, 8. 360, 14, 42. 392, 28. 409, 16, 19. 413, 36, 46, 53. 428, 5, 11, 14, 38, 48. 432, 4, 7. 443, 33, 50. 543, 18. 603, 6, 11. 609, 21. 680, 58. 704, 43. 735, 15, 19. 737, 3, 45, 64. 747, 2, 6–7. 748, 2, 51, 91, 128, 132, 134. 751, 7, 21, 22. 752, 58. 755, 48. 759, 7. 780, 25. 861, 38. 865, 2. 897, 80. 932, 23. 942, 4–5. 959, 15. 971, 4. 979, 15. 1031, 11, 15. 1084. 1107, 50. 1127, 35/36. 1142, 14, 37. 1144, 26. 1145, 7/8. 1149, 310. 1152, 31. 1158, 97. 1170, 28, 31. 1173, 14, 22. 1179, 44. 1183, 28. 1184, 4. 1190, 76. 1192, 11. 1217, 8. 1221, 14. 1242, 17. 1258, 8. 1263, 23. 1292. zu 452, 26 (Das) Reich der Natur und der Sitten 345, 91 Reichard, Heinrich Gottfried 1198, 8, 20, 25, 36, 38. 1205, 2, 9 Reichel (Herr) 1148. 1237, 4. 1250 Reichel, Johann Daniel 1010 Reichel, Johann Gottlieb 1010, 2–5 Reichenbach, Johann David zu 183, 26 Briefe an einen jungen Prinzen von einem alten Manne (Übers.) zu 183, 26 Reichenbach, Heinrich Wilhelm von 77, 57 Reichenhain 13, 9, 10. 14, 2, 9, 11. 281, 5. 395, 27 Reiffstein, Johann Friedrich 739, 54, 152 Reinbeck, Johann Gustav 913, 60, 67 Reinberg 990, 17 Reinharz 333, 6, 14. 337, 7. 342, 25. 346, 11. 432, 39. 496, 16. 522, 26. 525, 53. zu 474, 12
579
Reinhold (Doktor) 754, 39, 40, 44 Reinschmidt, Carl Wilhelm 266, 105 Reisig, Johann 1180, 13 Rengersdorf 1210, 9 Renkendorff, Johann Franz 24, 37. zu 342, 14 Retini (Herr) 895, 52 Leben der Schwedischen Gräfin von G** (Übers.) 895, 52 Reusch, Johann Peter zu 140, Erl. Reuß, Conradine Eleonore Isabella, Gräfin (auf Obergreiz) 443, 36. 455, 11 Reuß, Eleonore von, geb. v. Promnitz-Dittersbach 175, 5 Reuß, Familie von 568, 46 Reuß, Heinrich VI., Graf 420, 142(?) Reuß, Heinrich IX., Graf zu 420, 142 Reuß, Heinrich XI., Graf zu 443, 36, 48 Reuß, Heinrich XIII., Graf zu 443, 36 Reuß, Heinrich XXII., Graf zu 420, 140 Reuß, Heinrich XXIV., Graf zu 420, 140. zu 443, 36 Reuß, Sophie Maria Helena von zu 175, Erl. Reuß-Schleitz (Schlaitz), Christina Gräfin von 815, 28 Reuß-Schleitz, Heinrich XII., Graf zu 815, 28 Reventlov, Christian Detlev Friedrich von 1077, 3. 1122, 30. 1178, 1, 8. 1188, 15. 1211, 14. 1213, 5, 13/14. 1214, 3, 6. 1215, 2, 6 Reventlov, Johann Ludwig 1077, 3. 1122, 30. 1177, 1, 8. 1188, 15. 1211, 14. 1213, 5, 13/14. 1214, 3, 6. 1215, 2, 6 Rex, Carl August von 739, 12–17. 1177, 16, 22, 24, 27, 33. zu 668, 6 Rex, Fräulein von 291, 205 Rex, Johanna Friederike Caroline von 1177, 24–31 Rex, Ludwig Wilhelm von 586, 61 Rhoda 1237, 13 Ribov (Ribow), Georg Heinrich 471, 26. 752, 63. 1149, 127, 132. zu 471, 13 Richardson, Anne zu 452, 26 Richardson, Marie zu 452, 26 Richardson, Martha zu 452, 26 Richardson, Samuel 90, 51/52. 142, 66. 159, 15. 179, 4. 205, 30–36, 43, 49, 55, 65. 290, 5. 345, 48. 452, 26. 556, 24. 560, 17, 27, 29, 33, 40, 50. 1265, 22. zu 92, 31. zu 122, 44. zu 151, 4. zu 176, 24. zu 182, 17. zu 183, 36, 42. zu 185, 7. zu 204, 3, 4. zu 290, 2.
580
Gesamtregister
zu 697, 13. zu 699, 60. zu 738, 25(Scheel). zu 975, 34, 35 Aesopische Fabeln (Übers. v. Lessing) 1265, 22–23 Clarissa 90, 51. 92, 31, 129. 122, 44. 159, 15. 182, 17. 183, 42. 205, 5, 11, 45. 467, 15. 556, 17. 560, 44. 722, 40. 723, 53. 732, 81–88. 975, 35. zu 290, 2. zu 355, 22 (Verfasser). zu 975, 34 Geschichte des Herrn Carl Grandison 142, 65–71. 151, 4–24. 159, 14–16. 176, 24. 179, 2–7. 182, 17, 20–30. 183, 35–42. 185, 7–10, 14. 204, 3, 4. 205, 3–55, 59. 226, 39–40. 252, 41. 266, 101. 440, 86. 452, 25, 31. 547, 62. 556, 19–25. 560, 18, 22, 30, 34, 45. 564, 17. 624, 79, 86. 697, 13–16. 699, 59–60. 719, 4. 722, 41. 723, 54, 69. 732, 80. 795, 100–103. zu 290, 2. zu 355, 22 (Verfasser). zu 738, 25 (Scheel). zu 1292, 4, 7 Pamela 92, 31, 129 Sittenlehre für die Jugend 345, 48 Richardson, Sarah zu 452, 26 Richey, Michael zu 129, 62 Der Patriot (Wochenschrift) 129, 62 Richter, Johann Christian 71, 20/21 Richter, Johann Christoph zu 586, 40. zu 818, 73. zu 928, 50 Doddridge: Anfang und Fortgang wahrer Gottseligkeit in der menschlichen Seele (Übers.) zu 928, 50 (Doddridgens) Richter, Johann Friedrich 1152, 25/26 Richter, Johann Georg 488, 98 Richter, Johann Gottlob 1162, 4, 8–15, 22. 1168, 3, 6. 1170, 3. 1173, 3, 8, 36. 1179, 30, 32. 1181, 35. 1185, 24. 1190, 70. 1192, 40. zu 1158, 56 Richter, Zacharias zu 818, 73 Riddagshausen 417, 28–29 Riedel, Friedrich Just zu 762, 4 Riedner (Amtmann in Lauchstädt) 421, 11. 503, 30. zu 436, 36. zu 486, 26 Riedner (Frau) (s.u. Heine (Frau), geb. Riedner) Riga 227, 35. 292, 13. 410, 3. 1142, 6. 1144, 23 Rigi 48, 601 Ringeltaube, Gottlieb 1080, 42. 1131, 49 Rippach 462, 3. 486, 32 Ritter, Johann Daniel 1097, 14. 1163, 12–17. 1245, 8, 14
Die allgemeine Welthistorie (Bd. 1, Teil 5) 1163, 14–15 Rivery, Claude François Félicien Boulenger de 90, 53–54. 141, 15. 149, 22–23. 160, 35. 179, 26. 182, 31, 35–37. 185, 13. 186, 20. 188, 22–25. 204, 52. 209, 40, 42, 43. 219, 19, 22. 275, 55. 476, 26, 30. 557, 11. 573, 18–21 Fables et Contes 90, 53–55. 141, 15–16. 160, 33–36. 179, 27. 182, 31–33, 37. 185, 13. 186, 20. 188, 22–26. 209, 40, 42. 219, 19–20. 275, 56. 476, 26, 30. 557, 13. zu 160, 33 Robespierre, Maximilian zu 962, 26 Roche, Georg Maximilian Franck von la zu 542, 45 (Roche) Roche, Sophie von la 542, 45 Roches, François de zu 916, 35. zu 923, 102 Défense du christianisme 916, 34–36. 923, 102 Rochow, Christiane Louise von, geb. v. Bose 1121, 8, 18, 19. 1234, 6. 1239, 5, 9, 16. 1300, 22 Rochow, Friedrich Eberhard von 453. 459, 25, 30. 480. 527. 576. 606. 632. 671. 703. 709. 773. 841. 857. 893. 986. 988. 1017. 1034. 1121. 1234, 5, 20. 1239. 1300. zu 459, 25. zu 795, 59 Der Schulfreund zu 453, Erl. Rochow, Friedrich Wilhelm von 453, 24. 527, 19. 606, 28. 671, 29. 773, 27. 893, 11. 1300, 22 Rochow, Louise von 576, 18. 606, 28. 632, 12, 30. 671, 15, 23. 709, 36, 51. 773, 27. 841, 14. 857, 26. 893, 25. 986, 11. 988, 5. 1017, 23. 1034, 25 Rodach 48, 174 Rode, Christian Bernhard zu 861, 25 Kupfer zu Gellerts Fabeln 861, 25–26 Kupfer zu Gellerts Fabeln. Echte Original Edition zu 861, 25 Rönnagel, Johann Wilhelm 21, 111 Rollin, Charles 67, 28. 158, 273. 255, 52. 562, 6. 568, 21. 928, 60, 98. 1140, 33. 1199, 37. zu 928, 16 Anweisung wie man die freyen Künste lehren und lernen soll 562, 6–9. zu 1199, 37 De la manière de enseigner et d’étudier les belles lettres 67, 28–29 Histoire romaine depuis la Fondation de Rome jusqu’à la Bataille d’Actium 158, 273–274. 928, 98
Gesamtregister
Histoire ancienne 928, 60, 98 Traité des études zu 255, 52 Rom 77, 35. 988, 16 Rosenhahn, Hans Georg Carl von 892, 58 Roß (Frau) 891, 276 Roßbach 396, 4. 398, 1, 45. 402, 2 Rosselet de Charpillot, Johann Friedrich 806, 27. 895, 64 Rost, Johann Christoph 291, 172. 1317, 28–68 Versuch in Schäfergedichten zu 291, 172 Das Vorspiel zu 291, 172 Rost, Lorchen zu 92, 50 Rostock 916, 20. 928, 151 Rothe, Carl Christian 834, 16. 835, 55. 1014, 110. 1130 Rothe, Heinrich Gottlieb 48, 4. 50, 67 Rousseau, Jean Baptiste 187, 23. 291, 131. 756, 38–39. 912, 52 Emile 912, 51, 54 Oden 756, 38 Rousseau, Jean-Jacques 754, 29, 31, 52. 756, 11, 15, 17, 29, 40, 42, 51, 54, 66. 757, 7–20, 22. 760, 42, 53. 755, 7, 11, 18. 1228, 29. zu 800, 7 Emile, ou de l’éducation 754, 28–53. 756, 11–15, 19–56, 61. 757, 4–24. 760, 21–93. 765, 7–11, 21–22. 800, 7. 1228, 30 Rudolph, Daniel Gottlob 1077 Rüdinger, Christian August zu 463, 40. zu 489, 25 Rüdinger, Christiane Juliane 463, 40. 489, 25 Rüter (Prediger) zu 322, 19 Rufus (s.u. Calvisius und Caninius Rufus) Runckel, Dorothea Henriette von zu 232, 25/26 Russland 1092, 12 Saal, Justus Heinrich 1295, 27. zu 86, 16 Sachs, Hans 92, 65–66 Sachsen 17, 16. 109, 33. 114, 15. 116, 18. 231, 30, 33. 266, 60. 301, 4, 7, 19. 311, 4, 8. 318, 4, 7, 9. 323, 6. 326, 14, 35. 333, 28. 345, 123. 348, 71. 355, 19. 365, 4, 20. 399, 7. 451, 16. 454, 20. 460, 28. 463, 24. 466, 34, 89. 467, 4. 477, 26. 495, 21. 508, 17. 517, 26–27. 523, 28. 855, 55. 856, 70, 88, 95, 98. 882, 22. 891, 229. 922, 4. 927, 33. 930, 19. 997, 22. 1008, 17. 1096, 13. 1098, 2, 15.
581
1208, 29. 1212, 6. 1225, 18. 1279, 32. 1300, 15. 1329, 12, 59, 60, 64 Sachsen-Meiningen 145, 15 Sachsen-Meiningen, Carl Friedrich, Herzog von (s.u. Carl Friedrich, Herzog von Sachsen-Meiningen) Sachsen-Meiningen, Elisabeth Ernestine Antonia von (s.u. Elisabeth Ernestine Antonia von Sachsen-Meiningen) Sachsen-Weißenfels, Friederike Elisabeth, Herzogin von, geb. Prinzessin von Sachsen-Eisenach (s.u. Friedrike Elisabeth, Herzogin von SachsenWeißenfels, geb. Prinzessin von Sachsen-Eisenach) Sachsen-Weißenfels, Johann Georg, Herzog von (s.u. Johann Georg, Herzog von Sachsen-Weißenfels) Sack, August Friedrich Wilhelm 29, 29. 30, 50. 35, 36. 64, 116. 68, 30. 75, 31. 81, 53. 113, 42–52. 158, 184, 262. 227, 37. 249, 15, 34. 277, 41, 45. 289, 9. 335, 10. 345, 19, 21, 104, 115. 348, 38. zu 345, 103. zu 702, 86 Vertheidigter Glauben der Christen 249, 34 Sahla, Christian Friedrich von der 1236, 7(?) St. Croix 1289, 25/26 St. Mard, Rémond de (Toussaint) 83, 11 Réflexions sur la poesie 83, 12 St. Petersburg 84, 23. 859, 31. 1046, 25. zu 859, 28 Saintfoix, Germain-François Poullain de 234, 47. 291, 132. zu 277, 58 Salisbury, Gräfin von zu 530, 5 Salchli, Emanuel Rudolf Nicolaus 1225, 14, 17 Saldern, (Frau) von, geb. v. Lettau 891, 30 Saldern, Antoinette Charlotte Leopoldine von, geb. v. Borck 891, 36, 40, 44. 897, 44. zu 639, 14 Saldern, Friedrich Christian von 891, 25–44. 952, 25–29 Saldern, Friedrich Christoph von 639, 7, 13, 21. 647, 12–17 Salenmon, Constantin Nathanael von 574, 57–62, 69, 73, 80, 82, 89 Salomon 48, 287, 375. 101, 50. 203, 9. 369, 46. zu 402, 32. (s. auch Heilige Schrift) Saltzmann (Frl.) 1159, 207 Sammlung vermischter Schriften von den Verfassern der Bremischen neuen
582
Gesamtregister
Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes 72, 22. 106, 19. 465, 202–205. 466, 94. 562, 36–37. 870, 16. zu 50, 34. zu 141, 9. zu 355, 12 Sammlung kritischer poetischer und anderer geistvollen Schriften zur Verbesserung des Urtheils und des Witzes 129, 64 Sander, Johann Paul zu 619, 33 Sangerhausen 48, 79. 1043, 2 Sangusko, Janus, Prinz 826, 187 Sarasa, Antonius Alphonsus de 113, 59 Die Kunst sich zu freuen und stets vergnügt zu sein zu 113, 59 Sauen 179, 19 Sauer, (Gellerts Famulus) 806, 3. 818, 13. 828, 39. 891, 307. 982, 26. 1012, 102. 1052, 6/7. 1250, 17 Saul, Ferdinand Ludwig von 739, 25 Saurin, Jacques 10, 3, 5. 36, 21. 116, 8. 249, 15, 35. 275, 9. 331, 39. 562, 49, 50. 795, 95. 798, 41. 1322, 10 Abrégé de la Théologie et de la morale chrétienne, en forme de catéchisme 10, 3, 5. 36, 21. 116, 8–11. zu 27, 4. zu 249, 35. (s. auch unter Gellert, C. F.) Kurzer Begriff der christlichen Glaubens- und Sittenlehre in Form eines Catechismus 562, 50 Passionspredigten 304, 29. zu 304, 29 (Heyer), 31 Sermons sur divers textes de l’Ecriture Sainte 562, 49. zu 798, 41 (Saurin) Saurmann, Nathanel zu 980, 21 Gellerts Betschwester zu 980, 21 Sausedlitz 513, 31, 33, 38. 515, 2. 1302, 6/7 Scarron, Paul 101, 60 Schaffhausen 48, 507, 535 Schack, Christoph Ernst zu 603, 16 Schack, Fräulein von 603, 15, 16, 27 Schaub, Familie 620, 33 Schaub (Frau) 176, 18, 20. 178, 20, 29 Schaub, Jeremias zu 176, 18 Scheel, Charlotte Louise Gräfin, geb. v. Plessen 795, 102. 804, 29. zu 741, 110 Scheel, Christian Graf 735, 20, 24. 738, 25. 741. 762, 27. 763, 33. 788, 31. 791. 794, 2. 795, 100. 798, 132, 138, 140, 142, 145, 148, 186. 799, 19. 800, 35, 38. 801, 33, 34, 38, 39, 43. 804, 4, 6, 11–16, 22, 24, 26, 31. 819, 133. 845, 8, 13–14. 892, 25. 1035,
22, 23. 1039, 64. 1154, 14. zu 972, 62 Scheel, Jürgen (Georg) Graf 741, 11. 791, 5. 804 Scheel, Lucie von, geb. v. Thienen 741, 10 Schel, Magdalena Lucia Sche(e)l(e), geb. Hüttmann 48, 8 Schenkendorff, Balthasar Rudolf von 569, 34 Scherl, Heinrich zu 952, 3 Scheuchler, Johann Friedrich (d. Ä.) 892, 27. 1013, 20. 1014, 11, 14. 1060, 18. 1076, 3. 1113. 1241, 16 Scheuchler, Johann Friedrich (d. J.) 892, 26, 28, 60. 945, 74. 1056, 22. 1113, 16. 1241, 13, 15 Scheuchler, Johanna Carolina 700, 99–100. 702, 158 Schiebler, Daniel 1142, 1 Schilling (Frau), geb. Ferber 891, 275–276 Schilling, Johann Friedrich 262, 10, 29, 33, 40. 271, 6. 279, 18, 26. 282, 10, 17. 432, 42. 891, 278. 1254, 5. zu 972, 5 Schilling (Kammerrat) 748, 125 Schimmelmann, Carl Maximillian von zu 1181, 34 Schimmelmann, Friedrich Joseph von zu 1081, 3 (Schimmelmann). zu 1181, 34 Schimmelmann, Friedrich Traugott von zu 1181, 34 Schimmelmann, Heinrich Carl von 1081, 4 Schlabrendorf, Ernst Wilhelm von 1104, 27, 30, 40, 42, 60, 62. zu 1147, 7 Schlabrendorf, Gustav von zu 1104, 59, 64. zu 1147, 7 Schleevoigt (Schlevogt), Carl Wilhelm 1261, 6, 10, 22, 22/23 Schlegel, Adolf 232, 32. 233, 40. 240, 26 Schlegel, Augusta Amalia, geb. v. Jessen 878, 33. 923, 20. 942, 19. 959, 20 Schlegel, Carl August Moritz 300, 66. 305, 32, 33. 308, 51. 310, 76, 81. 316, 20. 319, 21. 330, 18. 331, 34. 342, 32. 344, 21. 346, 50. 411, 16. 413, 59. 428, 46. 432, 46. 436, 35. 439, 5. 443, 38. 458, 44. 473, 27. 483, 29. 508, 9. 752, 25, 67, 69. 759, 5, 13. 772, 15. 780, 41. 790, 26. 878, 50. 932, 18. 942, 19. 958, 18, 20. 971, 18. 1031, 6, 9, 29. 1084, 2(?). 1185, 20. zu 298, 54. zu 317, 11 (in den Wochen)
Gesamtregister
Schlegel, Carl Christian August 878, 50. 932, 18. 942, 19. 958, 18, 20. 971, 18. 1031, 6, 9, 29 Schlegel, Erdmuthe Charlotte Friedrike 508, 9. 752, 29, 68, 70. 759, 5, 13. 772, 16. 780, 41. 790, 26. 861, 22. 878, 50. 932, 18. 942, 19. 958, 18, 20. 971, 18. 1031, 6, 9, 29 Schlegel, Friederica Wilhelmina 458, 43. 473, 27. 1158, 87(?) Schlegel, Friedrich August Carl 143, 18. 146, 10. 232, 32. 233, 40. 240, 26. 250, 22. 255, 115. 268, 88. 275, 43. 276, 27. 277, 70. 294, 41. 305, 32. 309, 21. 310, 76. 316, 20. 319, 20–21. 330, 18. 331, 34. 342, 32. 344, 21. 346, 50. 411, 16. 413, 59. 428, 46. 432, 46. 436, 35. 439, 5. 443, 38. 458, 44. 473, 27. 483, 29. 508, 9. 752, 25, 67, 69. 759, 5, 13. 772, 13. 780, 41. 790, 26. 861, 18, 24/25. 878, 50. 932, 18. 942, 19. 958, 18, 20. 971, 18. 1031, 6, 9, 29 Schlegel, Georg Adolf Bonaventura 232, 37. 233, 40. 239, 26. 250, 22. 255, 115. 268, 88. 275, 43. 276, 27. 277, 70. 294, 41. 305, 32. 309, 21. 310, 76. 316, 20. 319, 21. 330, 18. 331, 34. 342, 32. 344, 21. 346, 50. 411, 16. 413, 59. 428, 46. 432, 46. 436, 35. 439, 5. 443, 38. 458, 44. 473, 27. 483, 29. 508, 9. 752. 25. 57. 69. 759, 5, 13. 772, 13. 780, 41. 790, 26. 861, 25/26. 878. 50. 932, 18. 942, 19. 958, 18, 20. 971, 18. 1031, 6, 9, 29. 1149, 12. 1219, 56, 58. 1221, 65. 1242, 6 Schlegel, Gottlieb zu 592, Erl. Schlegel, Henriette Wilhelmine 752, 29, 68. 759, 5, 13. 780, 41. 790, 26. 878, 50. 932, 18. 942, 19. 958, 18, 20. 971, 18. 1031, 6, 9, 29 Schlegel, Johann Adolf 2, 25. 34. 41. 48, 4. 49. 50. 59. 60. 62, 2–3. 68, 37. 83. 86. 87. 94. 96, 21–23. 97. 106, 5. 123. 128. 142. 143. 146. 147, 9. 153, 29. 198, 9–11. 204, 35–36. 232. 233. 235. 238, 8, 9, 19. 240. 250. 255. 258, 30. 263. 265. 266, 98. 268. 275. 276. 277. 278, 12. 292. 294. 297. 298. 300. 302. 304. 305. 306. 307. 308. 309. 310. 316. 317. 319. 322. 324. 326, 24. 327. 330. 331. 337. 338, 66.
583
342. 343, 9. 344. 346. 348, 19, 22, 26. 351. 357. 360. 362. 363, 25. 371. 389. 392. 411. 413. 428. 432. 436. 439. 443. 449. 450. 458. 461. 465, 134. 466, 33. 467. 471. 473. 475, 19. 483. 508. 517. 548, 56. 550. 562, 35, 50. 680. 686. 752. 759. 772. 780. 790. 861. 865. 878. 932. 936. 942. 958. 971. 1031. 1082. 1084, 1–2(?), 4(?). 1107. 1117, 5. 1140. 1142. 1149. 1152. 1158. 1166. 1168. 1170. 1181. 1182. 1183. 1185. 1190. 1192. 1216. 1219. 1221. 1242. 1263, 31, 32–35, 56, 57. zu 259, Erl. zu 466, 59. zu 548, 81. zu 592, Erl. zu 611, 46. zu 806, 38. zu 958, 11. zu 961, 29 Kinder: 1107, 10. 1140, 44. 1140, 44. 1142, 31. 1149, 315. 1179, 42. 1181, 35/36. 1192, 33/34. 1216, 30. 1242, 20. Anton Banier’s, Mitgliedes der Academie der Inschriften und schönen Wissenschaften, Erläuterungen der Götterlehre und Fabeln aus der Geschichte (Übers.) 123, 5–8. 128, 6–9. 232, 8. 238, 29. 275, 19, 27, 69. 277, 18. 324, 27. zu 255, 112 Anweisung wie man die freyen Künste lehren und lernen soll (Übers. Rollin) 1140, 33 Auszug aus der alten Geschichte zur Unterweisung der Kinder (Übers. Le Prince de Beaumont) 1107, 14, 50. 1140, 26–34, 50. 1149, 297–302, 310. 1179, 45. 1198, 77, 79. 1192, 15–16 Bey der glücklichen Vermählung des Hochwohlgebohrnen Herrn, Herrn Hanns Gotthelf von Globig 232, 8–17, 19–24. 233, 3–21, 26–30, 34–40. 235, 3–8. 240, 3–8, 30–32, 33–36. 250, 6–17. 255, 16–102. 266, 99. 268, 79–80. 276, 3 Charles Batteux’, Professors der Redekunst an dem Königlichen Collegio von Navarra, Einschränkung der schönen Künste auf einen einzigen Grundsatz …, mit einem Anhange einiger eigenen Abhandlungen versehen 62, 3. 83, 6–7. 255, 47. 268, 85. 275, 18, 33. 330, 11. 357, 25. 360, 40. 413, 38, 47. 428, 3, 36–41. 432, 2, 7. 436, 3, 8–21. 439, 2–4. 443, 29–31, 43. 450, 22. 458, 34–39. 461, 2–4.
584
Gesamtregister
471, 34–36. 473, 12, 27–29. 483, 6–11. 548, 57. zu 450, 46. zu 483, 3 Briefe von Ninon von Lenclos an den Marquis von Sevigné, nebst den Briefen der Babet an den Boursault 49, 6–23. 50, 10–48. 83, 6–8. zu 465, 215. zu 389, 41 Erste Sammlung geistlicher Gesänge zu 263, 31 Fabeln und Erzählungen 306, 7, 10, 12. 307, 20. 1158, 94. 1170, 35–39. 1173, 23. 1179, 16–30, 37–39. 1181, 29. 1185, 2. 1190, 63–65. zu 324, 22 Der Papagei 1158, 94–95 Gelegenheitsgedicht auf die Hochzeit des Kaufmanns Johann Friedrich Gerwen 83, 2–5. 86, 1, 9–10, 20, 47–48. 87, 2–3 Inauguralrede 255, 13 Kurzgefasster Unterricht in der Christlichen Religion 473, 13 Neujahrsode 232, 5. 268, 77 Predigten 562, 50. 680, 48–71. 686, 2, 4–6. 752, 52–59. 759, 6–7. 1082, 12–14. 1117, 5/6. 1142, 41–42. 1149, 81–85. 1152, 32. 1158, 81–85. 1190, 5, 68/69. 1216, 5–18. 1219, 3–7. 1242, 10, 17/18. 1263, 56 Predigten über die ganze Leidensgeschichte Jesu Christi zu 473, 12 (Parabeln) Sammlung einiger Predigten 232, 17–18. 268, 68, 70, 76, 83. 275, 4. 276, 3, 7, 12. 277, 4, 10, 14. 292, 19. 294, 2. 297, 2. 300, 50, 51, 55. 305, 23. 306, 12. 307, 21–22. 308, 49. 317, 17. 324, 22. 337, 15. 342, 22. 346, 43. 357, 8–9, 25. 360, 15, 41. 392, 28. 411, 4. 413, 6, 19. 443, 2–28, 41. 450, 3. 465, 134. 473, 19. 861, 39–47. 865, 2–36. 878, 3–30, 54–59. 932, 5–13. zu 277, 15. zu 337, 16 Sammlung geistlicher Gesänge zu Beförderung der Erbauung 942, 9. 971, 4–17, 22–23. 1107, 44. 1190, 77/78. 1192, 15, 17. 1221, 56. 2. Sammlung, Vorrede 1221, 93–96. 1242, 17. zu 958, 11 Vom weisen Gebrauche der Zeit 1219, 80–82 Von dem Rückfalle in Sünden 411, 13 Von den Höllenstrafen 411, 13. 413, 13–14
Von der Ermunterung zum aufrichtigen Danke gegen Gott 411, 10 Von der wundertätigen Speisung der Viertausend 411, 10. 413, 17–18 Vermischte Gedichte 266, 99. zu 255, 16, 32 Schlegel, Johann August 86, 22, 25. 94, 3–5, 21. 97, 16. 179, 24. 232, 22. 238, 7–36. 255, 111. 275, 20. 277, 67. 292, 12. 294, 54. 304, 44. 309, 15, 21. 316, 6, 21. 317, 6. 319, 4, 5, 18. 322, 25. 324, 21, 25. 327, 12. 331, 34, 37, 41. 337, 13, 18. 342, 27, 31. 343, 9–18. 344, 6, 16. 346, 3, 9, 39, 50. 351, 10. 357, 10. 359, 16. 360, 21. 362, 8. 371, 19, 34. 389, 8, 34. 392, 10, 27. 411, 2. 413, 25, 37, 58. 432, 33, 40, 45, 50. 443, 35, 45, 50. 449, 11, 14. 450, 44. 458, 40. 471, 32. 473, 27. 475, 16. 483, 21. 492, 53. 495, 12, 16, 18, 29. 497, 1. 508, 17. 512, 4, 7, 11, 33. 517, 6, 24, 25, 33, 39, 44, 46, 48, 51. 518, 1, 3. 521, 36. 522, 28. 550, 21, 25, 28, 30, 45, 49, 51. 611, 46–53. 686, 15. 752, 60–65, 79. 759, 9. 780, 23, 34, 41. 790, 8, 10. 865, 39, 45, 48/49. 878, 34. 932, 13–15. 958, 19. 971, 18. 1031, 29. 1082, 11, 15. 1142, 41. 1149, 302. 1158, 87. 1162, 39. 1163, 56. 1301, 2. 1302, 2. zu 179, 24. zu 317, 9 (Banier). zu 324, 27 (Banier). zu 428, 23. zu 432, 44. zu 497, Erl. zu 680, 72 (Pattensen) Abhandlungen 878, 34–35. 932, 14–15 Banier: Erläuterungen der Götterlehre und Fabeln aus der Geschichte (Übers.) 238, 28–29, 34–35. zu 275, 20. zu 277, 15. zu 324, 27 Le Prince de Beaumont, Éducation complète. Übers. 1082, 12 Lied (103. Psalm) 611, 51–52 Der christliche Philosoph (Übers.) 179, 24–25 Vier Predigten über verschiedene Materien 495, 13. 550, 28 Von der Beschaffenheit, der Größe und den Ursachen der mannigfaltigen Leiden unseres Herrn und Heylandes Jesu Christi 752, 60–65. 759, 9–13. 780, 23–35, 46–49. 790, 8–10 Schlegel, Johann Carl Fürchtegott 389, 12, 36–37. 392, 5, 27. 412. 413, 20. 428,
Gesamtregister
46. 432, 46. 436, 35. 439, 5. 443, 44. 449, 3. 450, 51. 458, 26, 44. 483, 29. 508, 9. 680, 72. 752, 25, 67, 69. 759, 5, 13. 772, 16, 29–34. 780, 41. 790, 26. 861, 20–24. 878, 60. 932, 18. 942, 19. 958, 18, 20. 971, 18. 1031, 6, 9, 29. 1142, 30. 1149, 305. 1179, 36. 1221, 14, 70. Schlegel, Johann Elias 2. 4, 28. 28. 72, 23. 238, 8–9, 19. 275, 68. 291, 170. 322, 21–22. 330, 31. 465, 68, 119, 241. 543, 62. 562, 40, 41. 680, 26, 39, 43. 790, 11. 1140, 35. 1149, 150–181, 190, 289, 292. 1158, 32. zu 347, 12. zu 702, 108. zu 870, 18 Anacreontische Oden 2, 25 Der Fremde, eine Wochenschrift 28, 23, 25–27. 72, 25. 465, 241. 562, 41. 870, 18. 1158, 30 Der geschäftige Müßigänger 28, 28 Der Hermann, eine Tragödie 28, 27 Dido 28, 28 Ode an den Professor Gellert zu 1149, 185 Theatralische Werke 28, 24, 28–30. 72, 23–24. 275, 68. 465, 68. 562, 40 Werke 680, 27–46. 928, 105. 1140, 35. 1149, 150–233, 289, 291–292. 1158, 32–33. zu 1158, 30. Schlegel, Johann Friedrich zu 277, 67 Schlegel, Johann Heinrich 28, 22. zu 275, 68. 878, 32. 923, 20. 1149, 290. zu 680, 26/27. zu 926, 105 Johann Elias Schlegel: Werke zu 928, 1105 Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe, geb. Hübsch 123, 36, 48. 128, 9, 21, 25. 142, 7–11, 72. 143, 17. 146, 10. 232, 33, 35. 233, 26, 40. 235, 29. 240, 25. 250, 21. 255, 114. 265, 4. 268, 3, 10, 11, 14, 19, 23, 27, 30, 45, 50, 90, 97. 275, 41, 58. 276, 20, 27. 277, 69. 292, 4, 7, 12. 294, 41. 297, 14. 298, 20, 52. 300, 5, 7, 63. 302, 2, 4. 304, 48. 305, 31. 306, 45. 307, 24. 308, 54, 57. 309, 13, 20. 310, 54, 72, 75. 316, 19. 317, 10, 15. 319, 5, 6, 7, 20. 322, 23. 327, 7. 330, 7. 331, 23. 337, 4, 18. 342, 11, 15, 30, 35. 344, 20. 346, 49. 351, 18. 357, 23. 360, 32, 70. 362, 18. 371, 19, 34. 389, 10, 17. 392, 4, 7, 27. 411, 15. 413, 21, 58. 428, 46. 432, 46. 436, 35. 439, 5. 443, 47. 449, 3. 458, 4, 7, 17, 18, 24,
585
43. 467, 10, 16. 473, 26. 483, 29. 508, 10. 517, 53. 550, 51. 680, 73. 686, 19. 752, 68, 85. 759, 5, 13. 772, 21, 29. 780, 40. 790, 26. 861, 16. 865, 38. 878, 50. 932, 18. 942, 19. 958, 18. 971, 18. 1031, 5, 9, 29. 1082, 15. 1107, 46. 1140, 44. 1149, 17, 98, 105, 304, 314. 1152, 23, 29, 38. 1162, 38. 1166, 16. 1173, 41. 1179, 33, 41. 1181, 35. 1190, 73. 1192, 33. 1216, 30. 1219. 92. 1221, 110. 1242, 20. Schlegel, Johanna Sophie, geb. Niordt 28, 9 Schlegel (Kinder) 550, 50, 52. 680, 12–23. 686, 19. 772, 12, 28. 780, 5. 790, 18. 861, 1825. 865, 38. 878, 50. 932, 18. 958, 18, 20. 971, 18. 1031, 6, 9, 29 Schlegel, Maria Rebecca, geb. Wilcke zu 277, 67 Schlegel (Schwestern) 83, 23. 86, 33, 48. 87, 8. 94, 23, 25. 97, 16. 123, 40–43, 48. 128, 26. 142, 72. 143, 18. 146, 10. 232, 33/34. 233, 40. 240, 25. 255, 114. 265, 7. 268, 45, 50, 100. 275, 60. 277, 69. 292, 12. 294, 41. 297, 14. 298, 20. 305, 31. 306, 52. 307, 24. 308, 58. 309, 20–21. 316, 20. 319, 20. 327, 12. 331, 34. 342, 31. 346, 50. 371, 19, 34. 389, 40. 413, 59 Schlegel, Sophia Wilhelmina, geb. Weiße 1158, 87 Schleinitz (Schleunitz) 485, 42 Schleitz 175, 14. 1198, 20 Schlesien 15, 2, 4. 85, 6. 189, 48. 831, 204, 355. 1060, 38. 1086, 102. 1133, 104. 1148, 7 Schlesier, Catharina Gottwertha, geb. Weinmar 1238, 20 Schlesier, Christiane Sophie 820, 44–47. zu 955, 4 Schlesier, Moritz Wilhelm 586, 52. 590, 33. 611, 31, 36, 54, 55/56, 72, 75. 660. 753, 8. 762, 34. 806, 41. 811, 20, 22. 812, 13. 820, 46. 837, 29. 889, 13. 898. 904. 955. 997, 6. 1000, 2. 1029, 19. 1137. 1214, 9. 1238. zu 820, 44 Schmahling, Ludwig Christoph 1141, 7, 13. 1144, 14. 1152, 61, 62. 1156. 8 Die Ruhe auf dem Lande (Bd. 1.) 1141, 7. 1144, 18/19. 1152, 61.
586
Gesamtregister
Die Ruhe auf dem Lande (Bd. 2) 1156, 9–11 Schmehr, Johann Friedrich 563, 5, 18. 564, 19 Schmid, Heinrich Gottlieb zu 913, 51 John Lelands Abriß der vornehmsten geistlichen Schriften zu 913, 51 Schmidt, Conrad Arnold 1027, 15. 1075, 29 Schmidt, Ferdinand Gottfried 934, 55–56 Schmidt, Georg Friedrich 402, 85. 409, 17. 859, 28, 31 Schmidt, Johann Christoph 48, 6, 140–154, 157, 171, 294–297, 532 Schmidt (Konrektor) 1129 Schmidt, Nicolaus Ehrenreich Anton 471, 19. 861, 51. 878, 49. 1031, 24, 26. 1149, 21. 1152, 27 Von den Weltkörpern 1031, 24–26 Schmidt, Maria Sophia 48, 6, 140–154, 157, 171, 252, 297–298 Schmidt, Susanna Regina 420, 23(?) Schneider (Herr) 797, 37. 813, 21 Schneider, Christian Ehregott 862, 41–43 Schneider, Johann Dankegott zu 862, 42 Schliestedt, Heinrich Bernhard, Schrade von zu 26, 36/37 Schneider (Buchbinder) 1304, 14 Schömberg (s.u. Schönberg, Carl August von) Schönaich, Christoph Otto Freiherr von zu 174, 21. zu 188, 27. zu 202, 24–30. zu 203, 15. zu 204, 48. zu 477, 60 Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch 174, 21. 188, 27–29. 203, 15–21. 204, 48–52. zu 477, 60 Schönberg, Carl August von 354, 34. 400, 18. 403, 13. 438, 24, 27. 462, 4–5. 485, 42, 76. 486, 32, 40. 526, 31. 1162, 6. zu 373, 2. zu 377, 17 Schönberg, Curt Adolph 1241, 14 Schönberg, Friedrich August von zu 543, 42. zu 967, 3 Schönberg, Georg Friedrich Traugott von zu 1166, 11 Schönberg, Johann Friedrich Heinrich von 1228, 23. zu 1166, 11 Schönberg, Johann Wilhelm Traugott von 1228, 12, 18–31, 34, 45. zu 1166, 11 Schönberg, Kurt Alexander von 543, 42 Schönberg, Peter August von 1018, 14 Schönberg, Sophie Christiane, geb. v. Broizem 1065, 6. 1069, 12–19, 22
Schönberg, Wolf Dietrich von 1065, 6. 1069, 13/14, 16, 23 Schönemann, Eleonore Luise Dorothea 222, 12/13, 20 Schönemann, Johann Friedrich zu 92, 114 Schönemannische Truppe 92, 114 Schönfeld 364, 7. 925, 7 Schönfeld, Christoph Friedrich von 437, 22, 62. 448, 44. 460, 12, 21. 466, 132. 495, 17, 49. 510, 16. 511, 26, 31. 512, 23, 26. 513, 22. 514, 3, 12, 16, 22, 24, 30, 39, 42. 515, 12. 516, 43. 520, 32, 33. 521, 3, 32. 522, 4. 530, 57. 538, 33. 540, 17, 26, 30. 552, 16, 18. 554, 13. 559, 6. 572, 27, 50–52. 575, 51, 53–54, 56–61. 581, 32, 33. 594, 24–25. 597, 21. 598, 62, 71. 603, 43–44, 58. 613, 5. 614, 29. 631, 28. 635, 2, 11, 51. 636. 647, 7. 704, 28. 715, 9–10. 730. 775, 6. 792, 10. 820, 51. 826, 123, 124, 128, 130, 135. 827, 19. 830, 72. 832, 9. 837, 27. 858, 12, 14. 860, 43. 889, 18. 895, 27. 923, 15. 945, 48. 952, 29. 953, 21. 972, 3. 979, 53. 997, 15. 1302, 13. zu 427, 9. zu 437, 22 (Herren Brüder). zu 427, 6 Schönfeld, Ernst von 962, 6, 34 Schönfeld, (Fräulein) 945, 54. 956, 61. 960, 8. 963, 9 Schönfeld, Heinrich Rudolf von zu 427, 9. zu 495, 16, 27 Schönfeld, Johann Hilmar Adolph von 437, 22, 62. 448, 44. 460, 12. 466, 132. 495, 17, 49. 510, 16. 511, 26. 512, 26. 513, 22. 514, 3, 12, 16, 19, 26, 30, 42. 515, 12. 516, 43. 519, 10. 520, 30. 521, 3, 20, 32. 538, 33. 540, 17, 26, 30. 552, 16. 554, 13. 559, 6. 572, 27. 575, 51, 55–56, 59. 581, 32, 33. 594, 24–26. 596, 23. 597, 21. 598, 62, 71. 603, 43–44, 58. 613, 5. 635, 48. 639, 26. 673, 18. 775, 6. 806, 6, 56. 830, 72. 858, 54–56. 889, 18. 923, 15. 945, 48. 952, 29. 972, 3. 979, 53. 997, 15. 1302, 13. zu 427, 9 (Vitzthum). zu 472, 6. zu 806, 56 (Lehningern) Schönfeld, Johann Georg von 495, 14, 27. 510, 7. 511, 8. 517, 19, 40 Schönfeld, Johanna Erdmuth von 437. 440. 442. 448. 452. 455. 457. 460. 464. 465. 466. 468. 470, 4, 46. 474.
Gesamtregister
476. 481, 12, 22. 482. 485. 491. 492, 8, 9, 28, 42, 43. 495, 48, 56. 511, 15, 17, 26, 39. 513, 4, 27. 515, 12. 516. 518, 5. 519. 520. 521. 522. 523. 525. 526. 528. 529, 4, 5, 9, 23, 26, 30. 530. 538. 540. 541. 542, 3, 17, 19. 546. 547. 552. 554. 555. 556. 559. 560. 561, 21. 564. 566, 4–6. 568, 43–46. 572. 574. 575. 578. 579. 581, 15, 20–24, 32, 33. 594. 596. 597. 598. 603. 608. 609. 610. 611. 613. 614. 619. 625. 631. 635. 639. 647. 656. 667. 673. 676. 698. 704. 715. 724. 728. 740, 10. 743, 12, 155. 744. 753. 761. 762. 767. 768. 775. 785, 9, 16, 27, 36, 42. 787, 3, 7, 10, 16. 788, 12, 20, 22, 36. 789, 25, 29, 34, 37, 40, 42, 49. 792, 11. 793. 794, 16. 795, 6, 29, 36. 798, 8, 15, 19, 27, 53. 801, 74, 803, 13, 42, 64. 805, 13. 806. 811. 812, 17. 814, 33, 37, 39. 815. 816, 195. 817. 818, 93, 98, 132, 134. 819, 13, 47, 51–52, 55, 59, 63, 64, 69, 90, 134. 820. 821, 6, 20, 24, 25. 822, 17. 826, 16, 121. 827, 17, 20. 829, 89. 830, 49, 77, 94, 172. 832. 833. 834, 19. 835, 104. 837. 843, 79, 82. 848. 854, 21–24. 855, 62–63. 856, 31. 858, 11, 15–26, 76. 859, 3, 22–23. 860. 863, 44. 866, 22, 36. 871, 99. 877, 55, 63. 889, 17. 890, 72. 891, 49, 58, 59, 65, 68–73, 179/180. 895. 896. 897, 24, 25, 233. 902, 15. 906. 907. 909. 915. 923, 13. 925. 934, 53. 935, 40. 937, 3, 35–37. 938. 940, 12. 945, 48. 952. 953. 962. 972, 3. 979. 982. 994. 996, 3, 5, 8, 11, 29. 997. 1101, 105. 1133, 129. 1278, 4. 1286, 52. 1302, 18, 28. zu 427, 9 (Vitzthum). (s. auch unter Bünau, Johanna Erdmuth von) Schönfeld, Sophia Sabina Juliana von, geb. v. Pflug 511, 9, 16. 513, 6 Schönheyder, Johann Christian 1053, 7. 1070. 1231 Schreber, Daniel Gottlieb 1039, 34 Schröckh, Johann Mathias 1212, 22, 30. 1230, 17. zu 668, 6 Christliche Kirchengeschichte 1230, 17 Allgemeine Biographie 1230, 18 Lebensbeschreibung berühmter Gelehrten 1230, 19–20 Schröder, Dr. 1237, 3
587
Schöttgen, Christian 928, 91 Novum Lexicon Graeco-Latinum in N. T. 928, 90–91 Schuch, Franziskus zu 92, 113 Theater-Gesellschaft 92, 113 Schütz (Verlegerin) 160, 43. 162 Schütze, Reichard 1043, 5 Schulenburg, Anna Magaretha von der, geb. v. Brockdorf 271, 3. 1263a, 25 Schulenburg, Christiane Lucie von der 197, 54–57 Schulenburg, Heinrich Moritz von 437, 22(?). 465, 57 Schulenburg, Levin Friedrich von 1, 25. 109, 34. 437, 22(?). 457, 41. 465, 57. 514, 5. 520, 30. 728, 6(?). 1129, 12 Schulenburg, Werner Graf von der (d. Ä.) 282, 25. 1263a, 23. zu 254, 20. zu 271, 3 (Gräfinn von Schulenborg) Schulenburg, Werner Graf von der (d. J.) 254, 20. 262, 4, 8, 9–10, 17, 22, 29, 31, 34, 37. 271, 13, 22–23. 279, 5, 12, 16, 23, 38, 39, 41. 282, 5, 14, 19, 25. 292, 11(?). 295, 7. 322, 20. 339, 8. 351, 2. 353, 7, 18, 29. 370, 14. 538, 36. 860, 20. 890, 47. 1154, 12. 1261. 1263a. zu 432, 42 (Schilling) Schulin, Friedrich Ludwig Graf von 817, 12. 833, 4. 845, 3, 13–14. 873, 2. 875, 3–11, 16. 878, 8. 877, 20, 21, 62. 882, 21 Schulin, Johann Ludwig Graf von zu 817, 11 (Schulin) Schulin, Katherina Maria Gräfin von, geb. v. Mösting 817, 11. 875, 11 Schulpforta 94, 1. 96, 21. 123, 1, 22. 128, 1. 142, 3. 207, 4. 277, 49. 389, 32. 473, 9. 1000, 3. 1056, 21. 1079, 12, 20, 25. 1127, 36. zu 250, 21. zu 364, Erl. Fürstenschule 94, 11. 96, 22 Schultheß (Schultheiß), Johann Georg 48, 12, 15, 78, 128, 261, 282, 284, 287, 395, 419, 534, 598 Schumann, Gottlieb 927, 15 Jährliches genealogisches Handbuch 927, 15–16 Schumann, Gottlob Nathanael 1090, 27 Schumann, Johann Christian 1090 Sprachlehre 1090, 5, 9–15 Schwabe, Johann Joachim 4, 21. 1090, 8. zu 452, 22. zu 562, 6. zu 600, 10. zu 668, 6. zu 704, 43 (Fortsetzung). zu 963, 60
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Gesamtregister
Belustigungen des Verstandes und des Witzes 4, 21. 5, 31,36 Der Frau Marie le Prince de Beaumont Lehrreiches Magazin für Kinder (Übers.) zu 452, 22 Rollin: Anweisung wie man die freyen Künste lehren und lernen soll zu 562, 6 Le Prinz de Beaumont: Instructions pour les jeunes Dames (Übers.) zu 704, 48 (Fortsetzung) Le Prince de Beaumont: Nötige Unterweisungen für ein junges Frauenzimmer (Übers.) 963, 60 Schwaben 48, 340, 444, 445, 448, 467, 498, 514 Schwan, Theodor 206, 47 Schwarz, Friedrich Immanuel 1045, 24(?) Schwarz, Heinrich Engelbert zu 300, 56 Schwarzburg-Rudolfstadt, Ämelia Juliana Gräfin von zu 564, 58 Schweden 77, 29. 91, 11. 250, 20 Schweinitz, Johann Friedrich 404, 22 Schweiz 21, 51. 48, 38, 62, 163, 257, 259, 341, 485, 499, 521. 116, 18. 129, 51–52. 130, 15. 134, 3. 219, 16. 345, 108. 391, 20. 465, 195. 466, 99. 1045, 15, 26. 1046, 6, 15. 1166, 26. Schwerin 891, 323 Schwerin, Curt Christoph von 77, 47–52. zu 611, 5 (Marbitz) Schwichelt, August Wilhelm von 69, 29 Seckendorf, Friedrich Heinrich von 227, 36 Sednitz 934, 66 Segeberg 1176, 43/44, 80 Segrais, Jean Regnauld de zu 436, 13 Athis zu 436, 13 Seher-Toß, Carl Heinrich von 1126, 77, 80. 1127, 44, 46 Seidelin, Christian David 754, 8, 58. 756, 74. 760, 124. 789, 9, 76. 858, 77–83. 859, 38. 863, 45. 923, 17, 22. 963,13. 987, 157. 1014, 108, 111. 1133, 117, 119, 123. 1159, 59. 1233, 170 Seidelwitz 1080, 51. 1085, 35 Seiler, Georg Friedrich 1238, 2, 4, 9. Das kleine biblische Erbauungsbuch 1238, 2 Selig, Gottfried 1190, 86–91 Der Jude, eine Wochenschrift 1190, 87 Semnonen 1199, 101
Senff, Carl Friedrich 1214, 8. zu 1211, 8. Unterricht für das Herz und Verstand 1214, 8–11. zu 1211, 8. Senfft, Adam Friedrich Senfft von Pilsach 520, 33, 34 Senfft, Friedrich Ernst Ludwig Senfft von Pilsach 437, 22. 520, 30. 525, 90 Sercevillle (Offizier) 639, 18. 641, 34. 653, 22. 670, 34–39 Gellert: Briefe, nebst eine praktische Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen (Übers.) 639, 17. 641, 33–35. 653, 22–23. 670, 34–37 Sevigné, Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de 291, 56. 442, 10, 11, 12. 465, 5. 523, 14, 23. 754, 2. 947, 86–88 Lettres de Madame de Sevigné 291, 57. 442, 10. zu 291, 55. zu 523, 14 Lettres Nouvelles de Madame la Marguise de Sevigné zu 442, 10 (Sevigné). zu 523, 14 Seydel, Daniel 1047, 22, 26. 1048, 20. 1094, 55. 1059, 114, 279, 291 Seydel, Dorothea Elisabeth, geb. Heiniz 1047, 22. 1094, 55, 1159, 114, 279, 291 Seydel, Johann Heinrich 945, 82, 92/93. 947, 26, 43, 46–103. 950, 22, 23, 25, 38, 42. 963, 12, 35/36, 72, 76. 980, 22. 1005, 33, 59. 1006, 3, 12. 1014, 18, 45, 58, 66, 67. 1020, 21, 27, 35–42, 47–50. 1024,15. 1033, 15. 1035, 11. 1047, 1, 11, 13, 14, 22, 25, 35, 43, 45, 53, 65. 1048, 10, 12, 21, 25, 32, 38. 1254, 2, 6, 20. 1060, 28, 48. 1076, 12. 1086, 58, 88. 1087, 16. 1094, 40, 46–61. 1096, 15. 1101, 42, 44–65, 76, 99. 1106, 8. 1111, 33, 67–73. 1117, 4, 18. 1133, 8, 19, 30, 53, 56, 97. 1138, 3. 1159, 114, 274, 279, 290, 309. 1177, 43, 57, 62, 66, 90, 103. 1184, 31. 1186, 60. 1202, 14. 1223, 95, 98. 1247, 33, 69, 99. 1249, 12. zu 1033, Überl. 1157, 9 Seydlitz, Christian Gottlieb 1248, 14. zu 668, 6 Seyfert, Christian Friedrich 1130, 12. 1143 Seyffert, Johann Paul 753, 8 Shakespeare, William 1279, 15/17. zu 290, 7 (Englischen Verse) Sheridan, Francis zu 760. 99 Memoires of Miss Sydney Bidulph 760. 99, 119
Gesamtregister
Shetland-Inseln 420, 39 Siebenjähriger Krieg 548, 67–69. 549, 4. 555, 16–19. 557, 16. 559, 13–24. 572, 18. 574, 39, 47–124. 573, 3–7. 576, 23–24. 585, 8–74, 100–109. 597, 19–20. 598, 47. 600, 17–20. 601, 4, 17–23. 602, 7–11. 608, 2–14. 622, 25–26, 29–34. 626, 60–65. 627, 13. 629, 30–32. 632, 3–7. 633, 2–4. 635, 13–14. 637, 39–45. 670, 11. 700, 95–96. 701, 15–21. 720, 17. 728, 11. 739, 19–30. 752, 44. 755, 3, 10. 758, 14–16, 21–22. 773, 9–12. 778, 3–4. 782, 20. 783, 7. 785, 45. 786, 6. 800, 45–59. 803, 29–31. 814, 95. 816, 165–167. 840, 5–9. zu 291, 1. zu 311, 4. zu 318, 19. zu 325, 9. zu 402, 94 (Pfeffel). zu 417, 4. zu 418, 23. zu 435, 34/35. zu 436, 23. zu 437, 21. zu 476, 11/12. zu 479, 8. zu 503, 30 (Minister). zu 534, 5. zu 543, Lesarten. zu 562, 56. zu 569, 34. zu 597, 48. zu 611, 5. zu 670, 11. zu 701, 4 (Prinz). zu 735, 4. zu 736, 3. zu 739, 19. zu 754, 45 Schlacht bei Kolin zu 325, 90 Schlacht bei Kunersdorf zu 515, 18 Schlacht bei Lobositz zu 311, 4. zu 453, Erl. Schlacht bei Maxen zu 515, 18 Schlacht bei Prag zu 453, Erl. Schlacht bei Roßbach zu 373, 2. zu 375, 11 Siegfried (Frau) 389, 33 Siegfried (Prediger) 389, 34 Simon (Fräulein) 198, 41 Sinner, Carl Ferdinand, Baron de Grandcour 1125, 14, 15 Sinner, Friedrich von 1225, 15 Sittliche Schilderungen über die so wichtige Lehre des menschlichen Lebens glücklich zu seyn zu 501, 18 Socinus, Faustus zu 268, 80 Socinus, Laelius 277, 44. zu 268, 80 Sörgel, Martin Friedrich 961 Paraliponena de Symbolo Athanasiano et D. Waterland excerpta (Übers.) 961, 16–17 Sokrates 122, 101, 102. 621, 16. 1131, 66 Solms-Wildenfels, Friedrich Ludwig Graf von 535, 114. zu 533, 13. zu 542, 40 (Horatz) Oden des Horaz 535, 114–118. zu 533, 13. zu 542, 40 (Horatz)
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Solms-Wildenfels, Friedrich Magnus Graf von 792, 7. 793, 2 Solticoffer s. Zollikofer, Georg Joachim Somir (Frau) 503, 31 Somir, (Herr) 503, 30 Sonnenfeld, Joseph von 816, 122, 126. 1023 Sonnenfeld, Theresia von, geb. Hay 1023, 15 Sonnenkalb, Friedrich Wilhelm 617, 18. 627, 6. 633, 15. 720, 19. zu 777, 24 Sophie Magdalena, Prinzessin von Dänemark 1035, 23 Sorau 1047, 22, 30. 1048, 18. 1094, 50. 1101, 56, 66. 1129, 4. 1133, 36, 118. 1159, 274, 276, 289, 290 Soroe 399, 26, 36. 424, 49. 465, 123, 214 Ritterakademie 465, 214. zu 322, 22. zu 399, Erl. Sozzini s. Socinus Spalding, Johann Joachim 48, 7. 158, 198. 465, 190, 191. 562, 31. zu 72, 24. zu 277, 41, 43. zu 548, 81 Betrachtungen über die Bestimmung des Menschen 72, 24. 465, 189–192. 562, 31–32 Betrachtungen über die natürliche Religion und die gesellschaftliche Tugend (Übers.) 158, 199 Spangenberg, August Gottlieb zu 601, 32 Leben des Herrn Nicolaus Ludwig Grafen und Herrn von Zinzendorf zu 601, 32 Spectaculum naturae et atrium 928, 56, 166–167. 1265, 20 (The) Spectator (s.u. Steele, Richard) Spencer, Philipp Jacob 296, 20 Christliche Buß-Predigten zu 296, 20 Spreng, Johann Jacob zu 79, 35 Der Eidsgenoß, eine moralische Wochenschrift 79, 35 Spinucci, Claire Gräfin 897, 133, 178 Spörke, Georg Wilhelm von 1026, 4 Springsfeld, Gottlob Carl 375, 24, 34. 376, 12. 377, 22, 30, 48, 57. 381, 2. 398, 18, 25, 29, 30, 41. 891, 321. zu 373, 2 Sprögel, Adrian Theodor (?) 74, 4–10 Squire, Samuel 857, 18. 864, 20. 913, 66. 928, 50, 155 Strafbare Gleichgültigkeit in der Religion 857, 18. 864, 20–21. 913, 66–67. 928, 50
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Gesamtregister
Vorstellung von der Gewißheit der natürlichen und geoffenbarten Religion 928, 155–156 Staats- und gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten 9, 16. 98, 6–7. 294, 35. 298, 2–3. 1286, 63/64. zu 300, 9 (Schaaf) Stähelin, Samuel 134, 6, 24 Stahl, Georg Ernst 75, 31 Stammer, Carl Wilhelm von 108, 4–16, 39, 53 Stammer, Gottlieb Lebrecht von 108, 9–13 Stammer, Ludwig Ernst Lebrecht von 108, 40–43 Staufenbuhl, Johann Friedrich 1327, 12 Staunichts, Herr von 511, 27 Steele, Richard 274, 17. 425, 288, 295. 562, 26. zu 258, 35/36, 65. zu 562, 23. zu 727, 43. zu 891, 43 (Zuschauer). zu 928, 35. zu 1005, 55 Der Aufseher (Guardian) 465, 288– 291, 295. 870, 37. 928, 35 The Tatler 142, 60–61. 465, 292–296. zu 274, 17 Der Zuschauer (Spectator) 258, 65. 419, 40. 465, 283–287, 295. zu 274, 17. zu 891, 43. zu 1005, 55 Steidelin, (Frau) 929, 3. 930, 1/11 Stein, Ernst Leopold 1187, 17 Steinauer, Johann Christian 9, 11. 28, 38. 34, 25. 123, 46. 206, 55. 216, 132. 217, 64. 585, 86 Steinauer, Wilhelmine, geb. Gärtner 9. 16. 28, 38. 34, 25. 49, 28. 50, 68. 62a, 52. 123, 46. 206, 55. zu 585, 86 Steineln, Johann Carl 151, 19–20 Steinberg, Christian Gottlieb 1238, 11 Biblische Erzählungen 1238, 11 Steinwehr, Chr. M. zu 291, 72 Steinwehr, Wolfgang Balthasar Adolph von 77, 24. 92, 105 Gründlicher Unterricht von der Ausübung der Theatralischen Dichtkunst (Übers.) 92, 105–108 Stemmler, Johann Christian 1142, 4 Programma 1142, 4. zu 1142, 4 Stensch, Baron 891, 354–367 Steudel(n) (Frau) 485, 64. 877, 5 Stieglitz, Carl Ludwig 890, 69. 963, 7/8. zu 972, 8 (Stieglitz) Stieglitz, Christian Ludwig von 800, 18–29. 801, 3–8, 14, 21, 32. 972, 8. zu 799, 12/13. zu 972, 8 (Mutter)
Stieglitz, Erdmuth Sophie, geb. Döring 972, 8 Stieglitz, Ludwig 754, 28, 34. 756, 72. 760, 22. 799, 2. 800, 2, 5, 7–10. 801, 23–29, 31, 36. 814, 136 Stieglitz, Wilhelm Ludwig 799, 12–13. 800, 10–18, 26. 801, 2–3, 9–22, 31 Stockhausen, Johann Christoph 93, 31. 96, 12. 129, 54. 465, 215, 234. 477, 48. 562, 19. 641, 31. 928, 70. 954, 22. zu 93, 31 Critischer Entwurf einer auserlesenen Bibliothek für den Liebhaber der Philosophie und schönen Wissenschaften 93, 31–32. 129, 54–59. 465, 215–219. 477, 48–50. 562, 19–22. 928, 70, 182–184. 954, 22–24. zu 96, 12. zu 458, 40 (Beausobres) Grundsätze wohleingerichteter Briefe, nach den besten Mustern der Deutschen und Ausländer 465, 234 Sammlung vermischter Briefe 641, 30–31 Stockholm 77, 28. 465, 129 Stöckardt, Johann August 1208, 23, 27. 1213, 16 Stölzek (Buchbinder) 86, 27 Störmthal 434, 8, 24. 457, 24. 462, 1. 470, 6, 13. 476, 21. 481, 22. 482, 7. 483, 1. 485, 15, 19, 46, 54, 56–57, 58, 62. 492, 41. 495, 46, 50. 501, 6. 505, 1. 515, 8. 856, 33. 895, 41. 902, 15. 909, 6. 915, 7. 925, 6. 982, 22. 1072, 5. 1106, 103. 1306, 29. zu 437, Erl. Stoll, (Herr) 349, 19, 24, 29 Stoppe, Daniel 21, 39. 291, 173 Gedichte zu 291, 173 Stormont, Henriette Friederika von, geb. v. Bünau zu 635, 43 Stormont (s.u. Murray, David) Stosch, Philipp von 739, 85 Straelborn, Carl Gustav von 1146, 26. 1244 Straelborn, Sophie Elisabeth von, geb. v. Reutern 1244, 2, 3, 9, 11, 20 Straßburg 22. 25. 90, 55. 160, 32. 402, 94. 1263, 24 Strasser, Ernst August Christian 267, 44. 273, 12, 30 Straube, Gottlob Benjamin 2, 24. 4, 27. 37, 15–19. 131. 626, 34 Strauß (Herr) 362, 4 Straumieu, Herr von 37, 40 Strehla 337, 9
Gesamtregister
Struve, Georg Adam 487, 14. zu 540, 26/27 Jurisprudentia romano-germanica forensi 487, 14 Sucro, Christoph Josef 465, 245 zu 72, 25 (Druide) Der Druide 72, 25. 465, 244 Sucro, Johann Josias 465, 210 Erfahrungen 465, 210 Süssenbach (Oberforstmeister) 1080, 47 Suetonius, Tranquillus zu 291, 50 (L. III. ep. 1, 5, 8, 16) Suhl 1041, 8 Sulzer, Catherine Wilhelmine, geb. Keusenhof 48, 131(?). 52, 6, 29, 42. 52. 53, 10. 66. 68, 3, 5, 9, 17–21. 76, 82. 82. 88. 96, 10. 99, 23. 114, 27. 118, 14, 32. 130, 5–7, 18, 23. 136, 18, 29. 154. 166a, 2, 20, 21. 176, 10, 23. 178, 8, 15, 20, 24. 202, 2, 5, 17, 33. 203, 24. 238, 5, 37 Sulzer, Johann Georg 48. 52. 53, 10. 68. 76, 14, 81. 81, 57. 82. 88. 96, 10. 99. 114. 117, 20. 118. 122, 17, 24, 28, 32, 103. 130. 136. 139, 23. 154, 8–12, 24, 34. 158, 315. 166a. 176. 178. 202. 203. 238. 402, 83. 403, 16. 465, 237. 562, 38. 620, 28. 648. 744, 4. 870, 38/39. 873. 928, 38, 137–141. 1224, 3, 19. 1265, 33. zu 296, Überl. zu 325, 9. zu 345, 91. zu 465, 153. zu 543, 17 (Anfang des 5ten). zu 670, 32. zu 916, 11. zu 928, 16 Anmerkung über die Geschichte der Auferstehung Jesu Christi (Übers.) zu 465, 153. zu 916, 11 Unterredungen über die Schönheit der Natur 465, 238. 562, 39. 928, 140–141. zu 345, 91 Versuch einiger Betrachtungen über die Werke der Natur 562, 38. 744, 4–5 Versuch einiger moralischer Betrachtungen über die Werke der Natur 118, 10–11. 139, 23–24. 465, 237. 870, 39. 928, 140. zu 345, 91 Versuch einiger vernünftigen Gedanken von der Auferziehung und Unterweisung der Kinder 122, 103. 928, 38, 137–139. 1265, 33–39 Sulzer, Melissa 154, 34–35. 166a, 21. 176, 13–15. 178, 22. zu 178, 8 Süßmilch (Kommisionsrat) 1026, 38 Swift, Jonathan 29, 53, 57, 110. 209, 43
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Directions for Servants 29, 53–58. zu 29, 53 Swieten, Gerhard von 836, 12–15 Tachselt, Daniel Gottlob 950, 3, 5–26, 38. 1014, 20, 22, 43/44, 64, 68, 69. 1020, 3, 6–27, 31, 33, 35, 36, 51–56. 1024, 8. 1035, 16. 1036, 5. 1041, 2. 1047, 27, 32, 63. 1060, 26. 1094, 3, 47, 58. 1106, 2, 15. 1111, 2, 33. 1118, 18. 1150, 150. 1157, 2, 7, 10. 1159, 11, 68, 84, 102, 259, 274, 309. 1164, 73. 1177, 103. 1195, 27. 1223, 70. 1233, 9. 1249, 13 Tacitus (P. Cornelius Tacitus) 1329, 48, 50 (The) Tatler 142, 60–61 Taucha 1, 6 Tegetmeyer (Arzt) 432, 41 Telemann, Georg Philipp 742 Teller, Johann Friedrich 826, 188 Teller, Wilhelm Abraham 711, 36–38 Terentius Afer, Publius 121, 22. 291, 83, 89. 293, 8, 542, 39. 1199, 208. 1367, 2, 4, 16, 23. 1369, 8. zu 1346, 11 Das Mädchen von Andros 1367, 17 Eunuchus zu 293, 8 Heautontimorumenos 1346, 11 Lustspiele 121, 22. 542, 39 (Übers.). 1199, 209 Terrasson, Matthäus zu 443, 51(Nordischen Aufseher) Tertullianus, Quintus Septimus Florens 1066, 30 Apologetiens zu 1068, 30 Tessin, Carl Gustav 183, 20. 188, 34. 681, 40 Briefe an einen jungen Prinzen von einem alten Manne 183, 18–26. 188, 34. zu 681, 40 Teubern, Hans Ernst von 445, 6. 520, 32. 573, 8. 607. Edward Young: Gedanken über die Originalwerke (Übers.) 573, 9. zu 445, 6 Thalemann, Christian Wilhelm 806, 49 Thieren, Herr von 559, 16 Thomae, Christoph Gottfried 128, 24. 142, 50, 57. 146, 5. 189, 9, 10, 18. 255, 114. 268, 100. 275, 21. 277, 72. 296, 70. 300, 76. 310, 77. 428, 47. 436, 37. 486, 20. 489, 2, 7, 14. 494, 14 Thomasius, Christian 122, 102. 127, 15. zu 540, 26/27
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Gesamtregister
Der Kern wahrer und nützlicher Weltweisheit, ehedessen von Xenophon in Beschreibung der merkwürdigen Dinge des Socrates vorgestellet 148, 102. 127, 15–16 Thomasius, Christian Friedrich 189, 7–19, 10, 12–18, 44–58. 242. 243. 524. 525, 24, 30, 34, 89. 528, 11–12 Thomasius, Sofie Elisabet 189, 8. zu 524, Erl. Thomson, James 956, 3. zu 477, 48 (Dusch) The Seasons 956, 3, 49 Thott, Otto Graf von 1154, 23 Thümig(in), (Frau) 216, 119 Thümmel, Moritz August von 881. 901 Wilhelmine, oder der vermählte Pedant zu 881, Erl. Thüringen 1062, 3 Thun-Hohenstein, Franz Joseph Graf von 815, 27. 816, 119–142. 819, 38. 836, 10, 15. 844, 32 Thun-Hohenstein, Wilhelmine Gräfin von, geb. Gräfin v. Uhlefeld 816, 142, 143. zu 815, 27 Thurneysen, Johann Jocob 183, 33 Thyest 1199, 101 Tibullus zu 1359, 6 Elegie I, VII, 64 1359, 6 Tibur 285, 34 Tidemann (Tiedemann), Johann Carl 1196, 19. 1213, 15. 1251, 6 Tilling, Johann Christian 124, 5. 168, 7/8, 20. 418, 5. 1136, 19/20. 1259, 8. 1301a, 72. 1318, 25/26 Nachrichten vom Carlsbade zu 124, 5. zu 124, 9 Tillotson, John 205, 8. 465, 147 Predigten 205, 8. 465, 147 Tiro, Calestrius 291, 47 Titius zu 540, 26/27 Töplitz 895, 5, 21, 55. 1164, 6 Torgau 1159, 208. 1329, 11 Touche, Guimond de la 361, 7, 13. zu 355, 20/21 Iphigénie en Tauride 355, 20/21. 361, 4–6, 14–35 Toussaint (s.u. St. Mard, Rémond de) Toussaint, François Vincent 1144, 28. 1169, 15. zu 912, 119 Les Moeurs 912, 119 Trebatius, Testa 252, 24. 291, 46 Tralles, Bathasar Ludwig 1093, 12. 1103, 2, 5. 1105, 79. 1122, 10, 28. 1127, 39 Tralles, Johanna Juliana 1104, 81
Tranquillus (s.u. Suetonius Tranquillus) Trappe, Abtei de la 838, 13–17, 108, 159. zu 838, 12 Trautmansdorf Aloysia Gräfin von 891, 70, 174–179. 895, 29 Trautmansdorf Aloysius Graf von 891, 191 Trautmansdorf, Barbara Gräfin von 891, 201–202 Trautmansdorf, Maria Anna Gräfin von, geb. v. Wurmbrand-Stuppach 891, 145–201, 207–208. 892, 21/22. 897, 22/23, 74–78 Trautmansdorf, Rebecca Gräfin von 891, 201–202 Trautmansdorf, Weikhard Joseph Graf von zu 891, 145 Treffkorn, Johann Gottlob zu 619, 33 Trenck, Friedrich Freiherr von der 952, 26–29. 1011 Trenck, Baronin von der, geb. DeBroie 1011, 17, 33 Trévoux (s.u. Journal des Scavans). (s.u. Mémoires pour l’histoire des sciences) Tribel (Frau) 649, 18 Tribel (Kammerrat) 649, 16 Trier, Georg Friedrich zu 2, 18 Triller, Daniel Wilhelm 21, 39. 291, 170. 465, 91. 680, 34. 1295, 16. zu 465, 64 Neue Aesopische und moralische Fabeln zu 21, 39 (Trillern) Poetische Betrachtungen, über verschiedene aus der Natur- und Sittenlehre hergenommene Materien 680, 34 Martins Opizens von Boberfeld teutsche Gedichte in vier Bände abgeteilet zu 680, 35 Troja 198, 16 Trublet, Nicolas Charles Joseph 46, 25. 291, 72 Essais sur divers sujets de Littérature et de Morale 46, 25. 291, 72. zu 46, 25 Réflexions sur la goût 46, 25–26 Trummer, Christian Gottlob 1060, 12. 1086, 99. 1101, 18. 1111, 34. 1133, 99. 1186, 56. 1247, 116 Trzcinski, Christoph Ernst von 77 Tschirnhaus(en), Ehrenfried Walter von 131, 26/27. zu 540, 26/27 Medicina mentis zu 131, 26/27. zu 540, 26/27 Medicina corporis zu 131, 26/27 Turneisen (Thurneysen), Johann Jacob 183, 33
Gesamtregister
Übersetzungen einiger Poetischen und Prosaischen Werke der besten Englischen Schriftsteller zu 530, 5 Uhlefeld, Corsitz Anton Graf von 813, 9. 815, 25. 516, 95–99, 104, 119. 891, 15. zu 891, 69 Uhlefeld, Gräfin von 891, 69. 895, 29 Uhlefeld, Maria Elisabeth Gräfin von, geb. Lobkowitz 891, 15, 16, 213–218 Ulber, Christian Samuel zu 322, 19 Ulrica Luisa, Fürstin von Hessen-Homburg, geb. Fürstin von Solms 465, 75, 76 Ulysses 48, 161 Ulm 48, 433, 438, 461, 472 Ungarn 223, 8, 9 Unzer, Johann August zu 870, 21–28 Der physicalische und oeconomische Patriot 870, 21–22 Gesellschaftliche Erzählungen für die Liebhaber der Naturlehre, der Haushaltungwissenschaft, der Arzneykunst und Sitten 870, 28–30 Uz (Utz), Johann Peter 129, 67–71, 76–80. 204, 54. 219, 26. 230, 54. 219, 26. 291, 175. 352, 22. 402, 32, 42. 465, 69, 117. 477, 38. 699, 92. 700, 55–56, 73, 112. 702, 34, 66–123. 705, 2, 8. 706, 46. 1149, 239–241. zu 285, 19. zu 402, 32 (Rabe). zu 432, 12. zu 465, 279. zu 722, 24 (Cronegks) Des Freyherrn Friedrich von Cronegk Schriften 722, 24 (Cronegks). zu 573, 15/16 Die Kunst stets fröhlich zu seyn 705, 3–4 Gedichte 129, 68–71, 78. 465, 69, 117–118. zu 291, 175 Lyrische und andere Gedichte 702, 87–88 Valerius Paulinus zu 291, 50 (L. II. epist. 2, 8, 10, 13) Varrentrapp, Franz 90, 31–32. 294, 26. 306, 3. zu 305, 2 Varro, Marcus Terentius 1053, 4 Vaterin (Frau) 330, 39 Velthusen, Johann Caspar 1166, 28, 29/30. 1190, 92 Vendôme, Louis Joseph de 448, 29, 32. zu 448, 28. Venus 1199, 14
593
Vergil (Publius Vergilius Maro) 21, 39, 40. 101, 69. 198, 22. 247, 90. 1081, 13. 1199, 212, 220, 223. 1329, 85, 87. zu 230, 14. zu 701, 4 (Leben). zu 709, 49 (Leben). zu 1026, 15 Äneis 198, 14–25. 230, 14, 1026, 15–16. zu 198, 14, 15, 22. zu 230, 14 Georgica 101, 71–72 Vermehrtes Lüneburgisches KirchenGesangbuch (Celle, 1767) 1107, 36 Vernede, J. S. zu 530, 29 Vernet, Jacob 216, 108. 249, 15. 268, 81. 277, 42. 928, 49 Abhandlung von der Göttlichkeit der Religion 928, 49 Abhandlung von der Wahrheit der christlichen Religion zu 249, 15 Instruction chrétienne 216, 108–109. zu 268, 80 Traité de la vérité de la religion chrétienne zu 928, 49 (Die) vernünftigen Tadlerinnen 29, 47 (s. auch unter Gottsched, Johann Christoph) Versailles 323, 33 Vida, Marcus Hieronymus 125, 26. 298, 28 De Arte Poetica 125, 26 Viebig, Christian Ernst 523, 18. zu 523, 16 Viebig Christian Gotthelf 523, 16, 23, 27. 529, 31 Viebig, Christian Gottlob 523, 16, 23, 27. 529, 31 Viebig, Johanna Dorothea 523, 16, 19, 27, 29. 525, 22, 90. 528, 11. 529, 30 Vieth, Justus Julius von 855, 46. 1101, 23, 26 Virgil (s.u. Vergil) Vitzthum von Eckstädt, Christiane Caroline Gräfin, geb. Gräfin v. Hoym 513, 16. 517, 31, 42 Vitzthum von Eckstädt, Erdmuthe Dorothea Magdalena Gräfin, geb. Gräfin v. Fullen 427, 9. 434, 6, 8, 9, 24. 435. 437, 32, 37, 52. 440, 110. 441, 52–53. 442, 12, 18. 448, 4, 57, 63, 77, 80. 449, 12–13. 452, 43, 51. 455, 31, 42. 457, 8, 13, 21, 22, 25, 31, 38. 460, 3, 5, 8, 9, 23, 50. 464, 17, 22. 465, 28, 32, 77, 204. 466, 16, 35, 57, 68, 136. 468, 3, 14, 21, 24. 470. 472. 474, 5, 9, 12, 31, 36, 47. 476, 17. 481. 482, 16. 485, 36, 40, 41, 67. 491, 12, 26. 492. 495. 497, 1. 501, 6,
594
Gesamtregister
15. 506. 508, 21. 509, 3, 7. 510. 511. 512. 513. 514. 515. 516, 24, 33. 517, 18, 21, 50. 518. 519, 31, 38, 43. 520, 3, 7, 8. 521, 40. 522, 25, 45. 523, 7, 8, 14, 29, 46, 48, 51. 525, 48, 57, 85. 526, 39, 48. 528, 15. 529. 530, 16, 27. 534, 83. 538, 34. 540, 10, 18, 21, 29. 541, 3. 542, 19. 547, 8, 68. 560, 39, 40. 552, 42. 554, 8, 10, 13. 555, 6, 23. 556, 37. 559, 4. 560, 2, 8, 16, 68. 561. 564, 47, 53. 566. 568, 35, 41–43, 44, 46. 569, 5, 33. 570, 9, 18. 572, 12, 26, 67. 574, 37, 111, 117, 121, 127–129. 575, 29, 73. 579, 8, 28. 581. 586, 66. 587, 25. 589, 21. 594, 11, 20. 597, 65. 598, 38, 47, 51, 72. 603, 9, 31, 65. 608, 23. 609, 134. 610. 611, 8, 25, 32, 67. 613, 2. 614, 85. 619, 38, 42. 631, 19, 30. 635, 50. 636, 42. 639, 5, 14, 25, 31. 647, 18, 21. 656, 15. 667, 8. 676, 16. 698, 14. 704, 7. 715, 2, 18. 724, 17. 728, 12. 744, 9. 753, 2, 7, 14. 751, 24. 762, 15, 36. 767, 6, 10, 19, 25. 768, 5, 29, 32. 775, 6. 785, 9, 10, 13–14, 15, 20, 27, 30, 37, 41. 787, 3–7, 9, 14, 15, 20, 25. 788. 799, 12, 14, 16, 25, 29, 34, 36, 40, 44, 71–72. 792. 794, 10, 16. 795, 6, 8, 10, 21, 35, 91, 94. 797, 53. 798, 8, 15, 19, 21, 27, 45, 53. 800, 43, 64. 801, 74. 803, 13, 40, 42, 64. 805, 13, 17, 20. 806, 2, 14, 55. 809, 29. 811, 6, 10. 812. 814, 31, 33, 34, 37, 39, 41, 51. 815, 6, 33. 816, 111, 196, 817, 10, 16. 818, 134. 819, 51, 54, 55, 60, 64, 93, 94, 101, 134. 820, 10, 29, 40. 821, 5, 6, 8, 9, 15, 17, 28, 33, 36, 40, 41. 822, 2–3, 9, 12, 16–17. 824, 5, 8, 18, 22. 826, 7, 16, 100, 112, 135, 137, 142, 147, 153, 167, 174, 177, 181, 186. 827, 18. 828, 24, 27, 37, 47, 70, 83. 829, 80, 88. 830, 49, 51, 71, 72–74, 76, 78, 89, 94, 172. 832, 2, 9. 833, 5. 834, 19. 835, 104. 837, 11, 18, 24. 843, 44–45, 75, 83. 848, 9, 23. 854, 3, 6, 17–27. 855, 50. 856, 31–41, 43–47. 858, 2/3, 6, 8, 10–11, 27, 31, 44, 50, 55, 59, 76. 859, 19, 23, 24. 860, 11, 24, 25, 28, 41/42. 863, 17, 44. 865, 30. 866, 2–27, 34–35, 39. 869, 2, 32. 871, 97, 99–102. 877, 2, 4, 7, 12, 55, 63. 889. 890, 72. 891, 54, 57, 59, 65, 66, 78, 117, 125, 126,
209, 303, 337. 895, 2, 8, 32, 50. 896, 25. 897, 24, 25, 233. 902, 7, 15. 903, 37, 86. 906, 3. 909, 6, 10. 912, 129. 915, 8, 13. 923, 5, 7–10, 13, 16, 29. 924, 140. 925, 10, 13. 929, 12. 930, 26. 934, 14, 53. 935, 39. 937, 3, 10–31. 938, 4, 19, 20. 940, 11. 941, 12. 943, 47. 945, 47. 952, 19, 27, 29. 953, 5, 24. 962, 30. 964, 9. 979, 10, 32, 53, 57. 982, 26, 36, 42. 991, 27. 993, 12. 994, 8, 16, 17. 996, 8. 997, 15, 18. 999, 12–14. 1005, 42. 1014, 106. 1072, 6. 1101, 104–105. 1133, 77. 1141, 3, 25. 1150, 155. 1156, 14. 1193, 4, 24, 40. 1221, 104. 1238, 2–3, 12. 1248, 37. 1299, 12. 1301, 2, 10. 1301a, 73. 1302. zu 434, Überl., 5. zu 437, Erl. Vitzthum von Eckstädt, Friedrich I. Graf 526, 26–27 Vitzthum von Eckstädt, Johann Friedrich Graf 434, 5, 14. 435, 42. 455, 17, 43. 457, 22. 460, 13, 27. 464, 2, 20. 465, 37. 468, 24, 25. 470, 18. 472, 5. 485, 37. 491, 27. 492, 9, 12. 495, 41, 56. 515, 3, 19. 516, 33. 517, 9. 520, 19. 522, 26. 525, 4, 7, 74. 538, 35. 547, 68. 552, 23. 555, 4, 8. 556, 42. 559, 6. 561, 9, 17, 24. 564, 53. 566, 27. 568, 47–48. 570, 7. 572, 12, 24. 574, 111. 575, 74. 579, 28. 581, 35. 596, 24. 603, 66. 610, 20. 611, 35, 67. 619, 43. 631, 36. 647, 10. 667, 3, 5. 676, 16. 704, 37. 744, 9. 753, 14. 762, 16. 767, 2. 768, 27, 29. 775, 6. 785, 16. 800, 64. 803, 57, 60. 805, 5, 23. 811, 10. 815, 33. 817, 17. 819, 61, 71. 826, 8. 830, 74, 77, 93. 848, 12. 858, 11, 13. 860, 42. 889, 17. 895, 32. 909, 10. 915, 13/14. 923, 14. 929, 4, 6, 11. 930, 6, 8, 10. 938, 4, 24. 940, 12. 952, 27, 29. 953, 20–24. 962, 31. 979, 53, 57. 982, 27, 33. 994, 20/21. 997, 15, 19. 1014, 106. 1015, 4–6. 1019, 11. 1302, 25. 1306, 26. zu 427, 9. zu 434, 25 (Fr. Gräfinn). zu 491, 17. zu 509, 2. zu 585, 8. Vitzthum von Eckstädt, Ludwig Siegfried Graf 509, 2. 511, 34. 512, 5, 8, 13. 517, 9, 15, 16, 21, 22, 30, 51. 521, 39. zu 513, 16 Völkersahm, Georg Gustav von 370. 10. 410, 5. 522, 39. 672, 51, 53–59 Voigt, Johann August 1113, 27
Gesamtregister
Voigt, Johann Friedrich 872. 1160. 1189. 1236 Voigt, Johann Georg Jacob 1160, 5, 7, 11. 1188, 4, 12. 1236, 2 Voigt, Johanna Elisabeth, geb. Burscher 1236, 17 Voiture, Vincent 226, 31–32. 267, 65 Volkmann, Johann Jacob 352, 23 Voltaire, François-Marie Arouet, genannt Voltaire 135, 41–43. 226, 28–29. 325, 104. 338, 38, 41. 977, 14. 1119, 7, 8 (Werke). zu 92, 71. zu 135, 13, 41. zu 559, 28. zu 890, 31 (Schottländerin). Alzire 92, 71 Das Café von Voltaire zu 890, 31 (Schottländerin) La Caffé, ou, L’ecossaise 625, 23 L’Orphelin de la Chine 226, 29, 37–38 Mahomet 226, 27 Rome sauvée 135, 11–22 Zaïre 92, 71 Voßische Zeitung (s.u. Berlinischer privilegirte Zeitung) Wachau zu 519,8 (Rabener) Wächtler, Jacob Immanuel 226, 41. 231, 24–30, 36. 252, 92. 266, 102. 314, 27 Waehner, Andreas Georg 954, 15 Gründlicher Grammatika der griechischen Sprache 954, 16 Wagenseil, Georg Christoph 437, 49 Wagner (Großmutter) 489, 18. 490, 2 Wagner, Andreas 281, 8. 330, 37. 368. 369. 373. 375. 377, 6, 47. 380, 6, 10. 381, 16. 382, 35. 383, 14. 386. 391. 394. 406. 443, 46. 451, 9. 475. 486. 489. 490. 496, 13. 503. 505. 510, 14. 511, 31. 520, 16, 26, 32. 525, 64. 529, 34. 550, 2, 19. 569. 570. 581, 43. 585, 3. 586. 587. 590. 622, 58. 752, 90. 781, 2. 782, 4–5, 8–9, 20. 783, 2. 785, 60. 814, 42, 44. 837, 6(?). 843, 44, 68, 73, 79. 854, 7. 855, 13, 15–17, 22–28, 66, 81. 856, 17, 22. 858, 29. 860, 50. 863, 24. 865, 48. 866, 40. 869, 9. 877, 54. 890, 74. 891, 343. 895, 46. 897, 38, 41. 903, 37. 904, 6, 9. 916, 29. 917, 15. 918, 25. 924, 65. 925, 10. 927, 22–32. 939. 952, 24. 982, 8. 1002. 1012, 88. 1018. 1029. 1047, 37, 40. 1058. 1060, 36–37. 1079. 1118, 13. 1133, 10. 1150, 135. 1159, 147, 170, 223. 1168, 8. 1132,
595
33. 1216, 26, 1219, 97. 1221, 87, 104. 1226, 5. 1229. 1234. 1238, 5. 1254, 11. 1290, 21. 1301a. 1312. 16. zu 296, Überl. zu 328, 12. zu 363, 19. zu 373, 2. zu 378, 20 Wagner, Andreas 386, 29 (drey Söhne). 391, 19. 394, 31. 406, 19 Wagner, Christiane Augusta, geb. Vaterin 369, 34, 39, 40. 373, 8, 9. 375, 40. 380. 386, 29. 391, 19. 394, 35. 406, 19. 451, 14. 475, 2. 486, 13, 19, 31. 489, 26. 490, 15, 18, 31. 503, 2, 8, 11, 25. 505, 70. 520, 16, 31. 547, 60. 569, 2, 29. 570, 9, 31. 586, 50, 53, 63. 587, 25, 30. 622, 59. 632, 23. 843, 79. 854, 9. 855, 13. 856, 18. 858, 30. 890, 74. 891, 343. 897, 31, 40. 918, 24. 924, 141. 934, 15. 947, 18. 991, 26. 993, 14, 41, 74. 996, 2, 13, 14–17. 1005, 51. 1133, 61, 70, 194, 203. 1159, 223. 1226, 6. 1229, 16, 19. 1233, 21, 162. 1234, 25. 1254. zu 296, Überl. Wagner, Thomas 369, 34. 386, 29 (drey Söhne). 391, 19. 394, 29. 406, 19. 503, 13–14. 890, 75. 1229, 17. zu 489, 27 Wagner, Wilhelm 380, 4. 386, 29 (drey Söhne). 391, 19. 394, 32. 406, 19. 1229, 17. zu 375, 17/18 Wahlsdorf 414, 44 Walch, Christian Wilhelm zu 806, 49 (Dathen) Walch, Johann Georg 296, 20 Einleitung in die dogmatische Gottesgelahrtheit zu 296, 20 (Walch) Waldeck, Carl August Friedrich Fürst zu 930, 23 Waldensee, Graf zu 654, 5 (Berisch) Waldheim 1083, 5. 1155, 14/15. 1177, 123/124. 1178, 4 Waldheim zu 886, 8 Zucht- und Waisenhaus zu 886, 8 Wallauer (Weinhändler) 389, 27, 29 Wallis (Oberst) zu 816, 86 Walmichrath, Beate 82, 27, 46. 88, 14. 99, 23 Walmichrath, Dietrich Peter zu 82, 27 Walter (Verlag) 895, 51 Walther, Johann Georg 1295, 15, 17 Walz (Wals), Heinrich Carl Gottlieb 1254, 3 Walz (Wals) Johann Theophil 1251, 7. 1254, 5
596
Gesamtregister
Warschau 469, 19, 22, 34. 493, 1. 521, 15. 522, 31. 526, 20, 21, 36, 45. 531, 5. 534, 78. 891, 314. 1303, 5. zu 293, 2 Wartensee, Hans Blaarer von 1046, 4, 6 Wartensleben, Anna Friederike, geb. v. Kammecke 614, 26 Wartensleben, Elisabeth Louise Sophie Gräfin von, geb. v. Prinzen 926, 3, 15 Wartensleben, Leopold Alexander von 614, 26 Wartensleben, Wilhelm Friedrich Heinrich von 614, 28. 648, 13. 926 Waser, Hans Heinrich zu 391, 19 Watts, Isaac 928, 43, 147. zu 680, 11 Kleine catechetische Schriften 928, 44, 147. zu 680, 11 Watzdorf, Adam Friedrich von 1213, 15 Watzdorf, Adam Friedrich August von 1213, 14/15 Watzdorf, Friedrich Carl Graf von 448, 52. 501, 7. zu 427, 10 (Frau Gräfinn). zu 434, 25 (Lichtewalde) Watzdorf, Henriette Sophie Friederike Gräfin von, geb. Gräfin Vitzthum von Eckstädt 427, 10. 434, 25. 448, 58, 61, 76. 452, 49. 465, 40. 538, 35/36. 815, 32. 1299, 13. zu 427, 8. zu 434, 25 (Lichtewalde). zu 448, 52. zu 466, 65 Weber, Arnold zu 861, 25 Wechmar (Geheimrat) 891, 20–24, 189. 892, 22, 29 Wedel, Catharine Sophie Wilhelmine Gräfin von, geb. v. Moltke 867, 19. 892, 6–8. 1039, 62. 1056, 2. 1062, 19. 1071, 10, 42. 1130, 4, 9. 1154, 15/16, 35. 1230, 33. 1248, 7, 41 Wedel, Hannibal Graf von 1071, 3, 10, 17. 1130, 4, 9. zu 867, 19. zu 892, 6 Wedel, Ludwig Friedrich von 1062, 12. 1230, 5. 1248, 3, 9, 22, 29, 30–31 Wedel-Jarlsberg, Friedrich Anton von 1056, 3. 1130, 2, 5, 10 Wedel-Jarlsberg, Friedrich Hartwig von 1056, 3. 1130, 2, 5, 10 Wegelin, Jacob 82, 54 Weickardt (Weickhardt), Christian Gottfried 42, 52 Weickhmann, Joachim Samuel 550, 34. 552, 21. 611, 53, 56. 867, 5. 913, 55. 916, 38/39. zu 322, 19 Betrachtungen über den Glauben des Christen 913, 55–57. 916, 39–41
Weickhmann, Joachim Wilhelm 806, 40. 820, 43 Weidler, Johann Gottlob 85, 41–42. zu 85, 39 Weidmanns Erben und Reich (Verlag) 49, 10. 89, 15/16. 94, 6. 182, 2. 314, 8. 476, 5. 553, 7. 621, 40. 680, 70. 747, 2. 1097, 21. 1366, 1 Weise (Musiklehrer) 897, 234–235. 912, 130 Weise, Auguste, Corchen und Minchen 232, 35–36. 233, 40–41. 240, 25 Weise, Christian zu 278, 54. zu 543, Lesarten Weise, Johann Friedrich 357, 15. 360, 31. 1162, 37 Weißbrod, Anton Wilhelm Carl 223, 13 (Colonie). 540, 18 Weißbrod (Frau, genannt die Leutnantin) 269, 26 Weißbrod, Johann Philipp 223, 13 (Colonie). 269, 27 Weiße, Christian Felix 126, 26. 204, 44. 258, 64. 274, 9. 278, 21. 285, 16. 290, 7. 314, 3. 419, 36. 543, 22. 586, 56. 614, 31. 728, 5. 806, 28. 834, 6. 835, 37. 842, 28. 861, 48. 965. 1018, 1, 7, 10. 1021, 7. 1025, 4, 25–29. 1031, 27. 1074, 22. 1108, 121. 1122, 19. 1125, 56. 1127, 9, 34. 1138, 8. 1183, 7, 11. 1184, 13, 20, 23. 1216, 9. 1218, 4, 88, 101. 1219, 88. 1224, 4, 5. 1314a. 1327, 12. zu 331, 22. zu 342, 19 (Kleist). zu 352, 23. zu 364, Erl. zu 396, 10. zu 548, 81. zu 881, Erl. zu 958, 11. zu 971, 25 Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften 1127, 10. 1138, 8 Scherzhafte Lieder zu 419, 36 Wilkes: Erinnerungen an ein junges Frauenzimmer … (Übers.) 834, 5–6. 835, 37 Weiße (Weise), Christian Friedrich 968, 28. 1107, 45. 1158, 96. 1170, 41. 1173, 10. 1216, 27. 1219, 87. 1221, 71. Weiße, Johann Christian 48, 149. zu 48, 149/150 Weiße (Frau), geb. Plattner 806, 29. 1140, 33 Weißenfels 109, 33. 252, 33. 367, 31. 376, 14, 34. 377, 1, 22, 48. 396, 1. 398, 7, 15, 29, 44. 402, 1. 405, 183. zu 373, 2. zu 592, Erl.
Gesamtregister
Weißenfels, Herzogin von 223, 10. zu 223, 10 Weißinnen (Weisinnen) 268, 27, 30, 101. 275, 41, 60–61. 276, 27. 277, 39, 69. 292, 15–16. 294, 42. 305, 31. 308, 58. 310, 75. 319, 6–7. 327, 12. 360, 32 Welk (Frau) 420, 118 Welk, Wolfgang George 1047, 28, 29, 34. 1048, 15. 1060, 40. zu 420, 118 Welke(n) 867, 18 Welkau (s.u. Wölkau) Welle, Jacob 954, 14/15 Dramatica Graeca Nova 954, 15 (Der) Weltbürger 129, 63 Wend (Wendt), Carl 1039, 50. 1077, 3. 1122, 30. 1154, 28. 1178, 2, 8. 1188, 15. 1211, 14. 1213, 14. 1214, 4. 1215, 3 Wendler, Johann 41, 2–5. 50, 49, 70. 60, 6. 83, 9. 95, 13. 142, 13. 155, 43, 50. 409, 14. 628, 106. 737, 47. zu 294, 26. zu 1183, 14 Wenzel, Carl Friedrich 1143, 3, 5–18 Werlhof, Paul Gottlieb 958, 4 Werner, Paul von zu 440, 12 Wernicke (Wernigke), Christian 291, 169 Überschriften zu 291, 169 (Wernicke) Werther, Georg Graf von 485, 72. 487. 488, 38. 739, 28, 31, 155. 890, 30, 45–54. 897, 124–126. 1279, 33. zu 296, Überl. zu 891, 217 Werther, Jacob Friedemann Graf von 437, 23. 457, 42. 465, 58. 485, 71. 487, 3, 10, 34, 40. 488. 522, 31, 49. 540, 12, 13. 545, 42, 50. 604. 739. 883. 1279. zu 296, Überl. zu 487, Überl. Werther, Jacobine Henriette Gräfin von, geb. Gräfin v. Flemming 487, 28, 43. 488, 38. 540, 13. 739, 28, 31. 891, 216 Werther, Johann Georg Heinrich Graf von zu 487, 3 Wessmar (Geheimrat) 816, 180–183 West, Gilbert 465, 153, 179, 180. 916, 11, 28. 918, 23. 924, 64/65 Anmerkungen über die Geschichte der Auferstehung Jesu Christi 916, 11–15, 28. 918, 23–26. 924, 64–66 Westindien 962, 15 Wetzel (Frau) 1, 20 Wezel, Johann Carl 1166, 11. 1173, 27. 1228 Wichmann, Christian August 1268, 6–24, 27. 1269, 8, 9, 14. 1269, 3, 6, 15–21,
597
27. 1271, 25, 36. 1272, 6–10. zu 458, 40 (Beausobres). zu 1149, 127/128 Sermons de feu (Übers.) zu 458, 40 (Beausobres) Wichmann, Gottfried Joachim 1149, 127/128. zu 1149, 127/128 Wichmann Johann Ernst zu 1149, 127/128 Wichmann, Johann Hermann Anton 1176, 82 Widemann, Johann Friedrich 897, 175–178, 190, 234 Widerau 1000, 6 Widmann, Johann Wenzel von 621. 623. 628. 629. 637. 641. 653. 664. 718. zu 418, 6 Rede an den Großcapitol 664, 6. 718, 17. zu 664, 6 Widmann, Leopold von 621, 3, 25. 623, 2. 628, 38–44, 85–90. 629, 27–29, 83. 637, 36. 641, 36, 40, 43–46. 653, 25, 36. 654, 23, 25, 27. 718, 19–24 Wiedeburg, Basilius Christian Bernhard 140, 2–25. zu 140, Erl. Wiedemann, Johann Friedrich 719, 53–54. 800, 16. 814, 33. 819, 53 Wiedmarckter (Wiedemarkter), Carl Ludwig 57, 8, 11 Wieland, Christoph Martin 96, 19. 147, 3–8, 11. 345, 103, 107, 115. 348, 53. 450, 49. 465, 193–196. 477, 48. 699, 92. 700, 57, 73. 702, 34, 66–123. 705, 5. 722, 24. zu 258, 43. zu 345, 101. zu 428, 42. zu 542, 45 (Roche). zu 542, 46. zu 1190, 49 Ankündigung einer Dunciade für die Deutschen 258, 43 Comische Erzählungen zu 1190, 49 Empfindungen eines Christen 345, 103–104. 348, 53–55. 542, 46. 1045, 16. zu 345, 10. zu 1190, 49 Juno und Ganymed 1190, 49 Lady Johanna Gray zu 477, 48 (Wieland) Musarion 1190, 50 Sammlung einiger prosaischer Schriften 465, 193. 702, 93. 722, 24 Sympathien 702, 92 Wieler, Johann Christopher 962, 3–21. 979, 37–53. 1029, 2, 15. 1116, 1, 11–14. 1144, 43. 1175, 8. 1215, 17. 1229, 10, 13. 1289, 24–32. 1290, 3–26 Wien 241, 12. 269, 5. 891, 145, 328. 928, 62. 929, 8. 1023, 1
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Gesamtregister
Wiesbaden zu 892, 7 Bad Schwalbach 892, 7, 10, 12, 15 Wiesenthal 895, 37 Wilhelm IV., Prinz von Oranien-Nassau 76, 12 Wilhelm Adolph von Braunschweig-Wolfenbüttel 50, 63, 65 Wilhelmine von Preußen, geb. Prinzessin von Hessen-Kassel 990, 5–6 Wil(c)ke, Georg Leberecht 277, 67. zu 357, 22 Wilkes, Wetenhall 834, 6. 835, 4, 37, 40. 843, 8. 928, 34, 128. 976, 16. zu 795, 39/40. zu 857, 17. zu 864, 19. zu 870, 39 Erinnerungen an ein junges Frauenzimmer für alle Auftritte des Lebens 834, 5–9. 835, 4, 14, 17, 23, 25, 30. 843, 5–10. 857, 17. 864, 19–20. 870, 39–40. 928, 34–35, 128, 131. 976, 16. zu 795, 39/40 Will, Georg Andreas 533. 535, 116 Die Ehre des neuesten Deutschen Horatzes gegen eine schlechte und ungesittete Beurtheilung gerettet 533, 13. 535, 116 Museum Noricum zu 533, Erl. Nürnbergisches Gelehrtenlexikon zu 533, Erl. Wille, Johann Georg 226, 42. 231, 23–24. 266, 103. 402, 85. 858, 39. 895, 24, 25. 1012, 93–96. 1016, 36. zu 447, 27(?) Cleopatra 231, 21 Gellerts Porträt 858, 39–40 Wille, Maria Louise, geb. Deforge 231, 21–22. 256, 15. 266, 103. 859, 25. zu 447, 27(?) Willebrand, Johann Peter 806, 6 Historische Berichte und Practische Anmerkungen auf Reisen in Deutschland 806, 6 Winckelmann, Johann Joachim 465, 232. 739, 95, 98, 156, 162. zu 739, 54, 85, 96, 149 Gedanken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Malerey 465, 231–233 Geschichte der Kunst des Altertums 739, 162 Winckler, Friedrich zu 814, 45 Winckler, Johann Heinrich 330, 38. zu 668, 6 Winkler, Christian Gottfried 238, 10, 25
Winkler, Johann Dietrich zu 322, 19 Winter, Georg Ludwig 928, 166 Winterfeldt, Hans Carl von 345, 127. zu 829, 52 Winterthur 48, 598 Winzer, Friedrich Ehregott zu 877, 19 Winzer, Friedrich Traugott 877, 19, 42–48, 52. 947, 16 Winzer, Julius Friedrich 1233, 164 Wismar 928, 154 Withof, Johann Philipp Lorenz 436, 25 Aufmunterungen in Moralischen Gedichten zu 436, 25 (Witthof neben Hallern) Versuche in der Deutschen Dichtkunst zu 436, 25 (Witthof neben Hallern) Wittenberg 85, 42. 99, 22. 114, 20. 118, 3. 321, 21. 333, 4. 337, 6, 11. 859, 29, 31. 867, 5, 9/10. 952, 4, 14. 1212, 3, 19, 24. 1295, 14/15, 25. 1306, 25 Schloßkirche 867, 9 Universität 867, 16 Witzleben, Heinrich Arnold von 890, 46 Wobeser, Ernst Wratislaw von 601, 32. 605, 7 Gellerts Fabeln (Übers.) 605, 7 Oden des Horatz (Übers.) zu 601, 32 Psalmen, dem König David nachgesungen zu 601, 32 Wölkau (Welkau) 237, 10. 427, 9. 434, 4, 25. 435, 36, 45. 440, 106. 441, 53. 448, 15, 25, 43. 449, 13. 452, 15. 455, 16. 457, 22. 460, 31. 464, 6, 7, 52, 55. 465, 21. 466, 29, 56, 63. 468, 17. 470, 6. 474, 5, 8. 475, 5. 485, 47. 495, 56. 506, 3. 515, 7. 516, 6, 8, 20, 36. 517, 19. 519, 13. 520, 21. 521, 15, 22, 28, 34, 40. 525, 46, 83. 526, 23, 27, 29. 530, 47. 534, 83. 538, 24. 544, 1. 547, 8, 29, 54. 550, 38. 552, 15, 39. 556, 27. 561, 17. 572, 5, 6. 574, 37, 61, 77, 111, 116, 128. 575, 5, 20, 27, 32, 34, 48. 581, 1. 589, 21. 601, 10. 603, 4, 8, 58, 62. 608, 17, 18. 610, 1. 613, 4. 614, 2. 631, 7. 635, 49. 639, 4, 12, 22. 647, 11, 23. 715, 2. 724, 4. 744, 6. 762, 22, 28, 29, 38. 768, 3, 9, 27. 787, 20–21. 788, 32. 789, 15. 792, 5. 793, 3, 10, 11. 794, 9, 18. 795, 2, 23, 36, 88, 111. 797, 59. 798, 3, 47. 800, 15, 65. 801, 73. 803, 1, 3, 12, 14–41, 61–63. 805, 11, 12, 15–16, 25, 35, 37. 806, 2, 27, 47. 819, 71, 102. 820, 38. 821,
Gesamtregister
18. 830, 75. 832, 6, 10, 17. 834, 20. 837, 5, 12. 843, 84. 855, 50. 856, 32, 33. 860, 17. 865, 30. 877, 3. 895, 41. 897, 176. 938, 3. 952, 16, 17, 20, 28. 953, 19, 25. 962, 6. 982, 35. 996, 7. 997, 5. 999, 15. 1156, 1. 1193, 2, 10, 23. 1299, 12. 1306, 26. zu 434, Überl. zu 437, Erl. zu 520, 7 Wolf, Johann Christian 641, 21 Gründlicher und vollkommener Unterricht zur Rechtschreibung der deutschen Sprache 641, 21–23 Wolff, Christian 358, 51. zu 540, 26/27 Wolfram von Eschenbach zu 37, 5 Gamuret 37, 5 Parzival 37, 5 Wolfenbüttel 954, 16. zu 910, Erl. Herzog August Bibliothek zu 910, Erl. Wolke, Christian Hinrich 1053, 13, 16. 1066, 23 Wolle (Fräulein) 1005, 45–54. 1157, 8. 1159, 77–267 Wolle, Christoph zu 1159, 79 Wolle, David zu 771, Erl. Wolle, Friederike Elisabeth, geb. Börner 1159, 144, 222 Wood, William 77, 35–39 Woog, Carl Christian 1008, 29. zu 668, 6 Wund, Carl Casimir 1283, 2, 24, 27–30 Wunsch, Johann Jacob von zu 476, 11/12 Wyneken, Wilhelm Friedrich 69, 10, 17. 71 Xaver, Franz August, Prinz von Sachsen 798, 150. 897, 98, 177, 181, 187. 903, 17. 1020, 46. zu 612, 1. zu 826, 187. zu 938, 6 Xenophon 122, 102. 124, 43. 127, 14 Der Kern wahrer und nützlicher Weltweisheit … Übers. von Christian Thomasius 122, 102. 124, 43. 127, 15 Memorabilia Socrates 122, 102 Young, Edward 113, 100, 102–103, 109, 113, 119, 124. 122, 88. 124, 21, 23, 25–28, 31, 32. 134, 14. 182, 25. 183, 38–40. 254, 17. 298, 29. 451, 44. 475, 17. 530, 3, 25. 535, 70, 71. 563, 31. 573, 9–12. 624, 47. 685, 101. 700, 67. 706, 49. 869, 14. 871, 18, 65, 84. 891, 44. 987, 96, 119, 124. 1005, 59. 1045, 12. 1158, 90. 1223, 88. 1290, 16. zu 290, 7 (Englischen Verse). zu 294, 35. zu 543, 19. zu
599
685, 98, 103. zu 701, 4 (Leben). zu 709, 49 (Leben) Abhandlung über die lyrische Dichtkunst zu 543, 19 Conjectures on Original Composition (Übers.) 573, 9–14 Der nicht fabelhafte Centaur 254, 17. 298, 29. 1223, 89 Die Liebe zum Ruhme 124, 31–32 Die Macht der Religion zu 530, 5 Die Nacht, von Dr. Young (Übers. von Christian Bernhard Kayser) 1158, 90. zu 680, 11 Einige Werke von Dr. Eduard Young (s.u. Ebert, Johann Arnold) Gedanken über die Originalwerke (Übers.) (s.u. Teubern, Hans Ernst von) Klagen, oder Nachtgedanken 685, 98–100, 103–108. 891, 44. 987, 119–125. 1005, 59–63. zu 680, 11 Nightthoughts on Life, Death, and Immortality (Nachtgedanken über Leben, Tod und Unsterblichkeit) 113, 100–111, 115, 124, 127. 134, 15–17. 182, 25. 183, 40. 475, 18. (s. auch Ebert, Johann Arnold). (s. auch Kayser, Christian Bernhard) Uebersetzungen einiger Poetischen und Prosaischen Werke der besten Englischen Schriftsteller 530, 3–7, 22–28. zu 530, 5 Trauerspiele (Übers.) 624, 47–49 Zwey poetische Sendschreiben an Herrn Pope … 700, 68–69. zu 451, 44 Zachariä, Just Friedrich Wilhelm 50, 66. 188, 34. 465, 70. 562, 35. 702, 107, 110, 118. 705, 9. 706, 53. 767, 17. 780, 47. 1027, 16. 1075, 29/30. 1207, 77. zu 257, 10. zu 276, 22. zu 570, 19. zu 767, 4. zu 933, 14 Murner in der Hölle 706, 56 Der Phaeton 705, 12. 706, 54, 56 Poetische Schriften 767, 18 Der Renomist 706, 59 Scherzhafte epische Poesien 465, 70 Das Schnupftuch 706, 58 Die Tageszeiten, ein moralisches Gedicht 188, 35–36. 702, 108 Verwandlungen 706, 59 Zadel 1164, 69. 1186, 71 Zedtwitz, Christian Ferdinand von 192. 348, 58, 62. 367, 24. 372, 8. 373, 14.
600
Gesamtregister
374, 8, 15. 375, 44. 377, 28. 380, 11. 382, 19. 389, 42. 393, 28. 394, 39. 395, 10. 398, 22, 59. 400, 24. 402, 106. 403, 12–13. 406, 4. 486, 29. 487, 39. 488, 67. 575, 64. 854, 48. 883, 7. 886, 13. 895, 50. 896, 9, 15. 1113, 25. 1310, 13. 1325, 95 Zedtwitz, Friederike Sophie Louise von, geb. von Jungk 192, 9. 237. 270. 348, 59, 63. 351, 5. 367, 25. 369, 44. 374, 7, 15. 375, 35, 44. 377, 61. 379, 27. 380, 11. 382, 19. 389, 42. 393, 29. 394, 39. 395, 10. 396, 28. 398, 59. 400, 24, 27. 402, 106. 403, 14. 406, 16. 408, 14. 414, 35. 421, 22. 438, 25. 441, 11. 451, 13. 462, 3. 468, 15. 470, 9, 11, 16. 474, 42. 485, 51, 56. 486, 29. 487, 39. 488, 68, 81, 87. 526, 40. 538, 28. 555, 25. 561, 31. 569, 16. 570, 32. 572, 15–18. 574, 96–102, 107, 108–110, 112, 121, 125. 575, 8, 19–65. 576, 23. 603, 32. 611, 73. 627, 11–16. 633, 6. 700, 93, 95, 100, 102. 702, 155–156. 720, 21. 876, 15. 883, 5. 886, 13. 891, 45, 73, 282, 349. 892, 71. 895, 49. 896, 5, 10, 15. 897, 231/232. 1013, 17, 18. 1019, 16. 1113, 25. 1310, 14. 1325. zu 572, 4. Zedwitz, Friedrich Christian von 383, 33. 389, 42. 394, 39. 395, 10. 398, 60. 400, 13. 401, 35. 402, 89. 488, 69. 575, 60, 61, 63. 700, 94. 720, 21. 806, 42. 876, 16. 883, 6. 1229, 13. zu 373, 2 Zedwitz, Heinrich Ferdinand von 192, 6, 16, 18, 27. 344, 4. 383, 33. 389, 42. 394, 39. 395, 10. 398, 60. 400, 13. 401, 35. 402, 89. 488, 69. 575, 63. 700, 94. 720, 21. 806, 42. 876, 16. 883, 6. zu 373, 2 Zedwitz, Ludwig Friedrich Ferdinand von 192, 6, 16, 18, 27 Ze(h)misch, Georg Gottfried 420, 126 Zehista 1094, 16. 1159, 8 Zeis, Christian Heinrich 180, 3, 11, 18. 181 Zeis, Christian Heinrich Valerius 180. 181, 3, 11, 21, 26. 433, 10. 509, 9. 760, 97, 102, 105. 764, 3, 13, 16, 26, 28. 765, 18, 24, 33. 766, 2, 6, 11, 24, 41, 45, 56, 80. 769, 24, 25–30. 776, 15, 22, 24. 778, 20, 36. 782, 28. 785, 12. 787, 28. 789, 6, 8. 794, 6, 8, 20. 798, 41, 135, 143. 805, 28. 808, 4.
810, 2, 9. 814, 41, 51. 816, 190. 818, 142. 819, 120. 826, 93. 830. 835, 23. 854, 3, 8, 12. 856, 36, 38, 141. 866, 50, 52. 871, 117. 882, 111–114, 118, 120. 887, 10. 890, 54, 61, 67. 891, 347. 895, 49. 897, 107, 115, 119, 218, 223, 226, 241. 914, 26. 918, 39–41. 924, 118. 934, 57–60, 63, 68. 935, 43. 937, 110–114. 943, 2, 26, 45. 945, 97. 946, 10. 947, 20, 135. 950, 38/39. 959, 2. 963, 24. 991, 25. 993, 3, 15. 1020, 74. 1047, 80. 1060, 70. 1086, 16, 22. 1087, 16. 1094, 63, 67. 1101, 21. 1111, 42, 48. 1133, 73, 79, 82, 133, 191, 206. 1138, 18. 1159, 102. 1164, 68. 1171, 15. 1177, 122. 1184, 31. 1186, 70, 71. 1207, 122. 1223, 195, 197. 1233, 22 Thränen bey dem Tode des Kurfürsten Friedrich Christian zu 882, 112 Zeis, Christiana Friederica 760, 104. 764, 8. 765, 22, 24, 33. 766, 28, 53, 64, 67. 798, 136. 871, 117. 891, 347. 946, 10. 1020, 74–76 Zeis, Christiana Rudolphina Ernestina (s.u. Herklotz, Christiana Rudolphina Ernestina) Zeis, Gotthelf 866, 51 Zeis, Juliane 764, 34. 766, 50, 55. 950, 39 Zeis, Regina Sophia 1164, 69, 71 Zelle 958, 12 Zerbst 142, 3, 62. 204, 36. 217, 46. 232, 1, 28. 235, 13. 238, 9. 239, 8, 11, 16. 240, 1. 241, 30, 31. 250, 4. 255, 1. 266, 84, 98. 268, 1, 74. 276, 18. 277, 1. 278, 12. 298, 49. 300, 46, 65. 306, 1. 308, 55. 310, 1. 319, 1. 322, 22. 331, 25. 343, 9. 344, 5. 346, 1. 348, 19, 26. 360, 1. 371, 1. 389, 46. 392, 31. 413, 1. 428, 1. 436, 1. 450, 1. 458, 1. 466, 33, 61. 471, 1. 473, 6. 1084, 1. 1262, 26. 1263, 57 Zetlitz, Herr von 816, 152–174. 819, 41, 135. 830, 173 Ziegler, Johann Rudolf zu 771, Erl. Ziethen, Hans Joachim von 813, 10. 816, 145–147. 891, 18–20, 115–116. zu 440, 12 Zinck, Bartholomäus Joachim 51, 14. 95, 9 Zinzendorf, Marie Agnes von zu 440, 82 Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von zu 601, 32 (Wobeser)
Gesamtregister
Zobel, Heinrich Adolph Sigismund von 1056, 42, 52. 1226, 16 Zollikofer, Georg Joachim 451, 27, 32. 479, 24. 635, 33. 755, 46 (Der Zuschauer). 562, 23–24. 564, 35. 568, 22. 727, 43–45, 52–54, 56–63. 838, 12, 18. 855, 65. 854, 21. 855, 5. 958, 10. 971, 26. 1086, 107–108, 117/118. zu 857, 18. zu 913, 56. zu 928, 50 (Squire). zu 1140, 37/38 D. Samuel Squire, Strafbare Gleichgültigkeit in der Religion (Übers.) zu 857, 18. zu 913, 66. zu 928, 50 (Squire) Neues Gesangbuch oder Sammlung der besten geistlichen Lieder und Gesänge 959, 11–17. 971, 30. 1086, 119. zu 1140, 37/38 Zorndorf 440, 45. 441, 36 Zschopau 523, 18, 29. 528, 11
601
Züllichau 1154, 19 Waisenhaus 1154, 18/19 Zürich 48, 2, 12, 565, 571, 580. 465, 73. 895, 67. 928, 138. 1265, 34 Rigi 48, 601 Züricher See 48, 599 (Der) Zuschauer 976, 14/15. 1005, 55. (s.u. Gottsched, Luise Adelgunde Victoria). (s. auch unter Steele, Richard) Zweenaundorf 362, 13. 490, 22 Zweybrück(en), Friedrich von zu 499, 10. zu 597, 19/20 Zweybrück-Birkenfeld, Friedrich Graf von 891, 212, 219–231 Zweybrück-Birkenfeld, Maximilian Joseph Graf von 891, 220–224 Zweymer (Zweemer, Zwemar), Fräulein von 467, 11. 468, 7. 470, 37. 474, 43. 481, 13