Bio-Bibliographien – Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit: Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506–1640 9783050080611, 9783050037073

Mit diesem vierten Band wird die Reihe der brandenburgischen Bio-Bibliographien für das Kerngebiet des Kurfürstentums ab

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German Pages 721 [724] Year 2009

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Bio-Bibliographien – Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit: Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506–1640
 9783050080611, 9783050037073

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Lothar Noack/Jürgen Splett

BIO-BIBLIOGRAPHIEN Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506-1640

Veröffentlichungen zur brandenburgischen Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit herausgegeben von Knut Kiesant

Lothar Noack / Jürgen Splett

BIO-BIBLIOGRAPHIEN Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit

Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506-1640

Akademie Verlag

Einbandgestaltung unter Verwendung eines Porträts von Andreas Engel (Angelus).

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-05-003707-3

© Akademie Verlag GmbH, Berlin 2009

Das eingesetzte Papier ist alterungsbeständig nach DIN/ISO 9706.

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form - durch Fotokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren - reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. All rights reserved (including those of translation into other languages). No part of this book may be reproduced in any form - by photoprinting, microfilm, or any other means - nor transmitted or translated into a machine language without written permission from the publishers. Reihengestaltung: Petra Florath, Berlin Satz: Werksatz Schmidt & Schulz GmbH, Gräfenhainichen Druck und Bindung: Druckhaus »Thomas Müntzer« GmbH, Bad Langensalza Printed in the Federal Republic of Germany

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

VII

Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1 5 0 6 - 1 6 4 0 Baumann (Bumannus), Carl (um 1551-1610) Betke, Joachim (1601-1663) Boner (Bonnerus), Benjamin (um 1546-1597) Bornemann, Johannes (1604-1636) Brunnemann, Hieronymus (1563-1631) . . . Buchholtzer, Georg (1503-1566) Coler (Köhler), Jacob (1537-1612) Conovius (Cono), Peter (1580-1642) Ebert, Theophil (1588-1641) Elerdt (Elerdus), Nicolaus (1586-1637) ... Engel (Angelus), Andreas (1561-1598) . . . . Entzelt (Encelius von Salvelt), Christoph (1517-1583) Garcaeus (Gartz), Joachim (1567-1633) . . . Garcaeus (Gartz), Johann (1530-1574) . . . . Garcaeus (Gartz), Zacharias (1544-1586) . . Gedicke (Gediccus), Simon (1551-1631) . . . Giese (Gissaeus), Erdmann ( 1 5 9 3 - um 1657) . Goetze (Goezius), Joseph (1566-1622) . . . . Grosse, Jacob (1592-1652) Gutke, Georg (1589-1634) Hafftiz (Haftitius), Peter (um 1525-1601) . . Haslob, Michael (1540-1589) Hilden, Wilhelm (1551-1587) Hoffmann (Hofmanus), Samuel (1608-1649) Jobst Gustus), Wolfgang (1521-1573) . . . .

3 12 23 29 33 41 58 72 83 90 98 112 135 150 157 189 195 207 220 234 247 267 274 284 293

Knaust (Chnustinus), Heinrich (1521-1580) . Koch (Cocus), Johann (1582-1640) Kohlreiff (Colreifius), Bernhard (1605-1646) Lasius (Rauch), Christoph (1504-1572) . . . Leutinger, Nicolaus (1547-1612) Lipstorp, Hermann (1565-1610) Möller (Mollerus), Johannes (1605-1667) . . Moritz (Mauritius), Andreas (1559-1631) . . Musculus (Meusel), Andreas (1514-1581) . . Neander (Neumann), Christoph (1566-1641) Niese (Nisaeus), Joachim (1574-1634) . . . . Pelargus (Pelargius, Storch), Christoph (1565-1633) Peristerus (von der Taube, de Columbis), Wolfgang (1532-1592) Pruckmann (Pruckmanus), Friedrich (1562-1630) Prunner, Hieronymus (um 1550-1606) . . . . Raue (Rhawe, Ravius), Johannes (1578-1631) Reneccius (Reinecke), Jacob (1572-1613) . . Romanus, Adam (um 1585-nach 1641) . . . Schnee, Christian (1610-1655) Stampel (Stampelius), Georg (1561-1622) . . Strömann (Stromannus), Martin (1593-1650) Wimpina (Koch, Wimpana, Cunradus ex Fagis), Conrad (zw. 1460/1465-1531)

1 315 316 324 332 349 359 365 385 391 424 471 480 555 564 577 585 590 604 612 618 629 636

Anhang

Namenverzeichnis

667 669

Vorwort

Der vorliegende Band Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506-1640 schließt die Reihe der BIO-BIBLIOGRAPHIEN. Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit fur das Kerngebiet des Kurfürstentums ab. Ausgewählt wurden 47 Personen der brandenburgischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte, die mit ihrem Wirken in den genannten fast eineinhalb Jahrhunderten in die wichtigen Entwicklungen des Landes involviert waren und das Antlitz der Region mitprägten. Eine erste, folgenreiche Veränderung war die Gründung der brandenburgischen Landesuniversität in Frankfurt/O. im Jahre 1506, wodurch nicht nur die Voraussetzungen geschaffen wurden, den Landesaufbau durch qualifizierte Juristen, Mediziner, Lehrer und Pfarrer zu beschleunigen. Mit dem Aufbau einer Universität wurde auch die Schaffung von Strukturen initiiert, die eine kontinuierliche Ausbildungs- und Forschungstätigkeit erst ermöglichten. So hatte der Gründungsrektor Konrad Wimpina (zw. 1460/1465-1531) nicht nur Sorge für einen reibungslosen Studienablauf zu tragen, sondern mußte sich auch um die Ansiedlung von Druckern, einen funktionierenden Buchhandel, den Aufbau einer Bibliothek etc. bemühen. Und neben diesen ganz sichtbaren und selbstverständlich werdenden Voraussetzungen galt es auch, die tradierten Ordnungen des Wissens an die Herausforderungen der Zeit anzupassen. So rivalisierten am Anfang des in diesem Band vorgestellten Zeitabschnitts scholastische Tradition, Humanismus und Reformation hinsichdich der Relevanz ihrer Wissenssysteme: Auf Initiative der Humanisten erweiterten Geschichte, Poetik und Politik bald das Spektrum der Artes liberales als erste Schritte auf dem Weg zu einer weiteren Differenzierung des Wissens. Den Rahmen wissenschaftlicher Betätigung gab aber weiterhin die Theologie vor, umso mehr, als sie eng mit dem Ausbau und den ersten Konsolidierungsbemühungen des brandenburgischen Staates — vornehmlich in Konkurrenz zum Kurfürstentum Sachsen - verknüpft war: die Einführung der Reformation (1539), das Ringen um die Einheit der lutherischen Kirche (Konkordienformel und -buch 1579/1580) sowie der Übertritt des brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund zum reformierten Glauben (1613) sind nur einige Stichworte zu einer bewegten und bewegenden brandenburgischen Kirchengeschichte dieses Zeitraums, so daß theologische Auseinandersetzungen einen Großteil der Schriften der in diesem Band vorgestellten Theologen ausmachen. Bildungspolitisch wichtige Zäsuren im untersuchten Zeitraum stellten die Gründungen mehrerer höherer Schulen in der Mark Brandenburg dar, die als Vorbereitungsanstalten für die Landesuniversität in Frankfurt/O. dienen sollten. 1574 stiftete Kurfürst Johann Georg das städtische Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin, 1591 konnte mit der Saldria die erste höhere Schule in der Altstadt Brandenburg/H. eingerichtet werden und 1607 wurde durch Kurfürst Joachim Friedrich das Joachimsthalsche Gymnasium eröffnet. Entscheidenden Anteil am Gedeihen dieser Einrichtungen hatten ihre Leiter und weitere herausragende Lehrkräfte, die mit ihrer Tätigkeit für die notwendige Verbesserung des frühneuzeitlichen Bildungsniveaus sorgten. Unter den in diesem Band aufgenommenen Gelehrten sind auch mehrere, die sich als Verfasser von Landes* und Regentengeschichten einen Namen gemacht haben. Mit ihren, auf den Grundsätzen einer durch Humanismus und Reformation geläuterten Geschichtsauffassung fußenden Arbeiten sorgten sie für einen Aufschwung in der märkischen Historiographie. „Historia" galt als neue Literaturgattung, als geschichtliche Darstellung, die auch den inneren Verhältnissen Rechnung tragen, den inneren Beweggründen nachgehen, also pragmatische Geschichte schreiben und patriotisch-ethische Wirkung erzielen wollte. Die Seite staatlicher Entwicklung betreffend, erreichte Brandenburg Anfang des 17. Jahrhunderts mit dem Erwerb des Herzogtums Preußen sowie durch seine Involvierung in die Erbauseinandersetzungen um Jülich-

VIII

Vorwort Kleve am Niederrhein einen Macht- und Gebietszuwachs, das es zu einem bedeutenden Faktor territorialer Herrschaft im Reich machte. Möglich wurde dieses erst durch Veränderungen in der politischen Führung, die traditionelle Herrschaftsformen in rationales Regiment verwandelte, was nun einen Prozeß in Gang setzte, der eine komplexere innere Organisation des Hofes nach sich zog und zu neuen Verwaltungsstrukturen führte, die in der Gründung des Geheimen Rates (1604) kulminierten und nach einer neuen Generation juristisch geschulter Ministerialbeamter verlangten, die den neuen, zunehmenden Verwaltungsaufgaben gewachsen war. Die hier nur schemenhaft angedeuteten Modernisierungsprozesse in Kirche und Staat bildeten eine konfliktreiche Problemlage, in der die Gelehrten nach Antworten auf die drängendsten Fragen suchen mußten. Einige dieser Resultate werden hier vorgestellt, wobei nicht nur die sogenannten Hauptakteure, sondern - wie bereits in den früheren Bänden der Reihe — auch weniger bekannte Gelehrte mit ihren Leistungen ins Blickfeld gerückt werden. Die Darstellungen in diesem Band folgen dem Muster seiner Vorgänger und den Möglichkeiten im Rahmen eines Handbuchs. Die teils umfangreichen Biographien der Personen skizzieren deren wichtigste Lebensstationen und wesentliche Betätigungsfelder, wobei die manchmal unterschiedliche Darstellung in der Forschungsliteratur nicht immer genügend berücksichtigt werden konnte. Dem folgt ein umfassendes Verzeichnis der in Bibliotheken und Archiven ermittelten Werke und Texte des Autors, wobei Blatt- und Seitenzählungen den jeweiligen gedruckten und/oder elektronischen Katalogen entnommen sind, sowie eine Auswahl der wichtigsten Sekundärliteratur. Umfassend ausgewertet wurde wiederum das Gelegenheitsschrifttum dieser Zeit, um das soziale und wissenschaftliche Netzwerk, in dem sich der jeweilige Gelehrte fur eine bestimmte Sache engagierte, zu verdeutlichen und zuverlässige Bausteine fur die biographische Rekonstruktion zu gewinnen. Der Band enthält im Anhang ein Siglenverzeichnis der ausgewiesenen Bibliotheks- und Archivstandorte, ein Verzeichnis häufig benutzter Literatur sowie ein Namenverzeichnis der erwähnten Personen, das dem Nutzer die Arbeit mit den brandenburgischen Bio-Bibliographien wesentlich erleichtern soll und im Hinblick auf die Personalschriften und Casualia, die bei den meisten Autoren den größten Teil der Werke ausmachen, gleichsam unverzichtbar ist. Aufgrund anderer Aufgaben der Verfasser hat sich das Erscheinen des die Reihe abschließenden vierten Bandes leider verzögert, da die Arbeit am Rohmanuskript von 2002 erst Anfang 2007 wieder aufgenommen werden konnte, wobei vor allem neuere Forschungsliteratur berücksichtigt und verzeichnet wurde. Verfasser und Herausgeber danken dem Leiter der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Herrn Prof. Dr. Eef Overgaauw, für die Freigabe der Porträts zur Veröffentlichung sowie den Mitarbeitern der von uns aufgesuchten Bibliotheken und Archive, die unsere Forschungen durch die schnelle Bereitstellung der gesuchten gedruckten und handschriftlichen Quellen erleichterten.

Knut Kiesant Lothar Noack Jürgen Splett

Berlin und Potsdam, im August 2008

Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln

1506-1640

Baumann, Carl

Baumann (Bumannus), Carl * um 1551 Haldensleben/Hzm. Magdeburg t 1610 Pädagoge, luth. V N.N. Μ N.N. GD Anna geb. Tempelhof Κ Carl (d. J.) 1575 1576 1577-1581 1581-1588 1588-1596 1597-1604 1604-1607 1607-1610

Universität Königsberg (Mag.) Universität Jena Konrektor in Gardelegen Kon[Pro-]rektor an der Katharinenschule Braunschweig Rektor Rektor am Berlinischen Gymnasium Rektor an der Martinsschule Braunschweig Rektor am Joachimsthalschen Gymna-

Carl Baumann (Bumannus) wurde um das Jahr 1551 in Haldensleben im Herzogtum Magdeburg geboren. Über seine Eltern ist nichts bekannt. Nach dem Schulbesuch studierte er an der Universität Königsberg, an deren philosophischen Fakultät er am 20. Sept. 1575 zum Magister promovierte (KOMOROWSKI, 1988, Nr. 305: Baumannus, Carolus [Haldersleben/Sachsen]). Nach einem zwischenzeidichen Aufenthalt in Jena, wo er sich 1576 auch in die Matrikel der Universität aufnehmen ließ (MENTZ/JAUERNIG, 1944, S. 37b: Bumannus, Car., Haidensiewien. Saxo 1576b, 34), wurde er 1577 zum Konrektor an der Schule im altmärkischen Gardelegen berufen (vgl. BECKMANN, 1750, S. 23f., mit dem Hinweis, daß er 1577 die Konkordienformel unterschrieben habe; s. auch CzuBATYNSKI, 2006, S. 118 u. 270, mit Verweis auf eine Unterschrift 1581). 1584 veröffendichte Baumann seine Schrift Explicatio dicti ESALE, die auch ein Widmungsschreiben des Gardelegener Pastors und Superintendenten Johannes Scharlach (1540-1610) enthält, so daß man wohl davon ausgehen darf, daß er seine Aufgaben als Lehrer zur Zufriedenheit seiner Aufsichtsbehörde erfüllte. Bereits 1581 war Baumann nach Braunschweig gekommen, um das Konrektorat an der Katharinenschule, der zweiten städtischen lateinischen Gelehrtenschule nach der Martinsschule, zu übernehmen.

Warum er sich in einigen Gelegenheitsgedichten aus den Jahren 1586 und 1587 als Prorektor bezeichnete, während seine Vorgänger und Nachfolger in diesem Amt sich Konrektoren nannten (vgl. DÜRRE, 1861, S. 66f.), ist aus den Quellen nicht ersichtlich, dürfte aber am ehesten damit zu erklären sein, daß er wahrscheinlich zu eben jener Zeit wegen des Wechsels in der Leitung der Anstalt das Rektorat interimistisch verwaltete; 1588 wurde er dann auch zum Rektor berufen. Die Schule war 1415 gegründet und nach Einfuhrung der Reformation im Jahre 1528 mit der Kirchenordnung, die der aus Wittenberg nach Braunschweig verpflichtete Reformator Johannes Bugenhagen (1485-1558) verfaßt hatte, in eine lutherische Lateinschule umgewandelt worden. 1568 wurde als neuer Superintendent Martin Chemnitz (1522-1586) berufen, der mit zahlreichen Schriften in die theologischen Streitigkeiten seiner Zeit zwischen Lutherischen und Reformierten eingriff und als strenger Lutheraner maßgeblich an der 1577 eingeführten Konkordienformel mitwirkte, die fortan alle Lehrer als Beweis ihres uneingeschränkten Bekenntnisses zur »reinen« evangelischen Lehre unterschreiben mußten. Für das Catharineum unterzeichneten 1578 sieben Lehrer die Formula concordia. Während 1548 die Schüler in nur vier Klassen unterrichtet wurden, gab

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Baumann,

Carl

es nun sechs Klassen - zehn Jahre später kam eine siebente hinzu (vgl. DÜRRE, 1861, S. 25). Seit 1578 bekleidete Matthias Bergius das Rektorat an der Katharinenschule, der zwar die Konkordienformel unterschrieben hatte, doch sich schon bald wegen kalvinistischer Lehrmeinungen verantworten mußte und auf Betreiben des Superintendenten, der tatkräftig eine lutherisch ausgerichtete Schulpolitik verfolgte, Anfang 1582 als Rektor abgesetzt wurde (vgl. auch BIEGEL, 1990, S. 19). Das Rektorat übernahm Heinrich Achemius, der bis 1586 die Anstalt leitete, dem wiederum Daniel Helwig nachfolgte (DÜRRE, 1861, S. 65). Baumann, der in der Zeit der Auseinandersetzungen mit Bergius, dem sogenannten Lehrprozeß, das Konrektorat übernommen hatte, überlieferte später, daß er vor diesem Hintergrund 1581 mit Chemnitz eine längere Unterredung geführt habe (vgl. Baumann in der Vorrede zu seiner 1600 erschienenen Schrift Assertio passionis Christi secundum carnem facta contra eos, qui hodie contendunt Christum secundum vtramque naturam possum esse, wonach diese Unterredung vor 19 Jahren, also 1581, stattfand). Später wird er selbst sich vehement für die »reine« lutherische Lehre einsetzen. 1588 wurde Baumann zum Rektor der Katharinenschule berufen (DÜRRE, 1861, S. 65), das Konrektorat ging an Bartholomaeus Sengeber, der das Amt jedoch schon nach nur kurzer Zeit an Gottfried Schlüter abgab, der ebenfalls bald ausschied, so daß das Konrektorat erst mit Hartwig Brinckmann wieder für mehrere Jahre, nämlich bis 1598, dauerhaft besetzt wurde. Baumanns praktische Schultätigkeit als Konrektor und dann als Rektor am Braunschweiger Catharineum war eingebettet in Bugenhagens Kirchenordnung, nach der die beiden städtischen Lateinschulen als Vorbildungsanstalten sowohl ftir das spätere Studium an einer Hohen Schule als auch fur das bürgerliche Leben dienen sollten. Zur Erreichung dieses Zieles sollten die Lehrer den Schülern Kenntnisse in den einzelnen Schuldisziplinen vermitteln, dabei vor allem Wert auf ihre religiöse und sitdiche Bildung legen und sie zum Gehorsam erziehen (vgl. DÜRRE, 1861, S. 28ff., mit ausfuhrlichen Angaben zu den einzelnen Unterrichtsfachern, insbesondere zum Religionsunterricht und zur Ausbildung in den alten Sprachen). Doch bald nach dem Ableben des Superintendenten Chemnitz 1586 häuften sich die Klagen über die mangelnde Beschaffenheit der Braunschweiger Lateinschulen (vgl. zum Folgenden KOLDEWEY, 1886, S. LXXf.). Der

Rektor am Martineum, der bekannte schwäbische Humanist Nicodemus Frischlin (1547-1590), beklagte in seiner Antrittsrede 1588 die engen Schulzimmer und den in den Räumen der Schule herrschenden Gestank, der die Gesundheit schädige. Auch würden die zahlreichen Begräbnisse, bei denen die Schüler mit ihren Lehrern zu singen hätten, vom Unterricht abhalten und den Lernerfolg gefährden. Vor allem aber fehle es an brauchbaren Lehrern, die sich von einem solchen Berufe, inmitten lärmender Kinder, umgeben vom Gestank und obendrein schlecht bezahlt, fernhielten. Auch das geisdiche Konsistorium beklagte den Verdruß und die laxe Disziplin in den Schulen. Der Rat reagierte mit einer Reform des Schulwesens: Für das besonders im Argen liegende Martineum wurde ein neues Schulgebäude errichtet und am 23. Okt. 1595 eingeweiht. Dem inneren Verfäll sollte mit einer neuen Schulordnung abgeholfen werden, die der Stadtsuperintendent Lucas Martini (1548—1599) ausgearbeitet hatte und die am 4. Febr. 1596 vom Rat feierlich verabschiedet wurde (abgedruckt bei KOLDEWEY, 1886, S. 122-146). Über die neue Schulordnung geriet Rektor Baumann jedoch mit dem Stadtsuperintendenten in einen Streit, der im Juli 1596 zwar beigelegt wurde, doch wohl dazu führte, daß Baumann noch im Herbst 1596 sein Amt niederlegte; sein Nachfolger im Rektorat wurde Johannes Bechmann (DÜRRE, 1861, S. 65, wonach Bechmann bereits 1596 ein Hochzeitsgedicht auf einen Schulkollegen als Rektor unterzeichnete). Offensichtlich ging es bei dem Streit um Baumanns Vorliebe für die philosophischen Disziplinen, hatte er doch in seinem Schulamt mehrere Schriften zur Dialektik und zur Logik verfaßt. Überliefert ist auch eine DISPVTATIO LOGICA, DE PARTIBUS DIALECTICES, die er mit dem Rektor des Martineums Nicodemus Frischlin veranstaltet hatte; die Schrift wurde 1605 von Joachim —» Niese, später einer seiner Schulkollegen am Berlinischen Gymnasium, herausgegeben. 1596 publizierte Baumann seine DIALECTICAE PETRI RAMI AD PAUCISSIMA PR/ECEPTA REDACT Α., die Anlaß fiir das Zerwürfnis mit dem Superintendenten gewesen sein soll (KOLDEWEY, 1886, S. LXXXIIIf.). Der nach Petrus Ramus (Pierre de la Ramie, 1515-1572), einem Gegner der von Philipp Melanchthon (1497-1560) vertretenen aristotelischen Schulphilosophie, benannte Ramismus übte auf die Gelehrten seiner Zeit eine besondere Faszination aus. Offensichtlich erregte auch Baumanns Behandlung

Baumann, Carl der Logik im Unterricht den Unwillen seiner Oberen, denn die neue Braunschweigische Schulordnung von 1596 sah nun vor, die Logik wegen ihrer argumentativen Spitzfindigkeit, »damit man die jugendt alzulange mit ihrem mercklichen schaden auffhelt, das sie das gantze systema logicum nicht baldt fassen können, aus den schulen [zu] lassen und es den academiis [zu] befehlen« (KOLDEWEY, 1886, S. 128); Rektor und Konrektor wurde jedoch freigestellt, solches in Privatstunden zu vermitteln. Es waren Baumanns Schriften zur Dialektik und Logik sowie einige Meditationes, die ihn in gelehrten Kreisen bekannt machten und seine Berufung zum Rektor des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster veranlaßten. Sein Vorgänger Hermann —> Lipstorp war 1596 auf ein geisdiches Amt nach Lübeck voziert. Doch die Amtseinführung des neuen Rektors verzögerte sich: Nach Lipstorps Weggang hatte der Berliner Propst Jacob —» Coler 1597 den bisherigen Konrektor Matthaeus Creige (Cregaeus), der in Wittenberg studierte, 1585 Magister wurde und seit 1592 das Konrektorat bekleidete, zum neuen Rektor berufen. Doch der Rat von Berlin legte wegen Beeinträchtigung seines Vokationsrechtes bei Kurfurst Johann Georg Beschwerde ein: Zwar sei Creige ein in den alten Sprachen bewanderter Gelehrter und auch ein frommer Mann, doch habe er eine unverständliche Sprache, handhabe die Zucht nicht wohl und stehe mit den Kollegen nicht im besten Einvernehmen (vgl. HEIDEMANN, 1874, S. 132). Der Kurfurst

entschied gegen den Propst - Ende 1597 konnte Baumann endlich als neuer Rektor in sein Amt eingeführt werden. Über Baumanns schulpraktische Tätigkeit als Leiter des Berlinischen Gymnasiums ist in den Quellen nichts überliefert. Offensichtlich wurde der Unterricht nach dem unter seinem Vorgänger Hermann Lipstorp 1591 eingeführten Lektionskatalog absolviert. Danach lehrte der Rektor in der Prima unter anderem Dialektik, Logik, Rhetorik und Grammatik und führte mit seinen Schülern lateinische Stilübungen in gebundener und ungebundener Rede durch; hinzu kamen Disputationen in den philosophischen Disziplinen. Überliefert ist auch ein Rhetorikkommentar in zwei Büchern, den Baumann 1602 veröffentlichte. Gleich in den ersten Monaten der Amtszeit Baumanns war Kurfurst Johann Georg, der Stifter der Anstalt, am 18. Jan. 1598 gestorben; am 1. Febr. fanden die Trauerfeierlichkeiten für den Landesherren statt

(einen Bericht über das »Churfurstliche Brandenburgische Begräbniß« mit namentlicher Aufzählung der im Leichenzug gehenden angesehenen Trauernden gab der frühere Konrektor der Anstalt, Andreas —> Engel, im Supplementum zu seinen ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE [1598], S. 443-450, mit der Nachricht, daß dem Kapellmeister Johannes Fabricius, der ein schwarzes Leichenkreuz trug, »200. Schüler in langen Trawrmänteln [folgeten] ... vnd giengen bey jhnen auff jeder Seiten ein Schulmeister in Trawrkleidung/ hinter den Schülern folgeten zugleich auch die Musicanten vnd Jnstrumentisten«), Der Rektor selbst hielt auf der Trauerfeier eine ORATIO IN OBITVM, die im selben Jahr in Magdeburg im Druck erschien. Außer dieser Trauerrede weist Baumanns Werkverzeichnis fur die Zeit seines Wirkens in Berlin noch einige weitere Personalschriften auf, darunter Epicedia auf Johann Friedrich, den 1600 verstorbenen Herzog von Pommern-Stettin und Schwiegersohn des brandenburgischen Kurfiirsten; beides, die Trauerrede auf Kurfurst Johann Georg und die Epicedia auf seinen Schwiegersohn, sind auch als Anhang in dem bereits erwähnten Rhetorikkommentar überliefert. 1604 wurde Baumann nach Braunschweig zurückberufen, wo er das Rektorat an der Martinsschule übernahm (DÜRRE, 1861, S. 56); sein Nachfolger als Rektor des Berlinischen Gymnasiums wurde Joseph —» Goetze. Baumanns Vorgänger am Braunschweiger Martineum war Hermann Nicephorus, der jedoch wegen seiner kalvinistischen Neigungen endassen worden war. Nach dem ELENCHUS LECTIONUM ET EXERCITIORUM der Martinsschule aus dem Jahre 1603 (mitgeteilt bei KOLDEWEY, 1886, S. 149-152) lehrte der Rektor bei den Primanern Dialektik nach Philipp Melanchthon, Lucas Lossius (Lotze, 15081582) und Petrus Ramus »per collationem« sowie Rhetorik, behandelte Reden von Cicero und Isokrates sowie das erste Buch der Aeneis von Vergil und hielt Exercitia, nämlich »conversio argumenti // Germanici Latina / Latini Graeca // et utriusque emendatio«. Hinzu kamen Redeübungen zu Cicero, Isokrates, Vergil etc., wöchentliche und monadiche Disputationsübungen sowie schließlich Deklamationsübungen. Baumanns erneute Tätigkeit in Braunschweig dauerte jedoch nur drei Jahre, als er wieder einen Ruf in die Mark Brandenburg erhielt: Am 24. Aug. 1607 übertrug ihm Kurfurst Joachim Friedrich die Leitung des eben gestifteten Joachimsthalschen Gymnasiums. Bau-

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Baumann, Carl manns Nachfolger in Braunschweig sollten der Berliner Rektor Joseph Goetze beziehungsweise der Greifswalder Konrektor Andreas Hellwig (1572 bis 1643) werden - beide lehnten jedoch die Berufung ab; neuer Rektor an der Martinsschule wurde Bernhard Niederhovius. Das Gymnasium in Joachimsthal war 1607 als brandenburgische Fürstenschule nach dem Vorbild des zwei Jahre zuvor in Coburg eingeweihten Casimirianum von Kurfürst Joachim Friedrich gestiftet worden, um der brandenburgischen Landesuniversität Frankfurt/O. gutvorbereitete Studienanfänger zuzuführen, die dann verantwortungsvolle Positionen in Kirche und Staat übernehmen konnten. Der Kurfürst hatte die Anstalt in diesem abgelegenen Städtchen in der Uckermark eingerichtet, damit die Schüler fern der Ablenkungen, die eine Residenzstadt wie Berlin-Cölln bereithielt, sich völlig auf ihre schulischen Aufgaben konzentrieren konnten. Die feierliche Einweihung der neuen Schule erfolgte am 23./24. Aug. 1607 in Gegenwart des Kurfürsten. Hofprediger Johann Fleck (gest. 1628) hielt die Einweihungspredigt; der märkische Generalsuperintendent Christoph —» Pelargus umriß in seiner lateinischen Festrede De scholarum dignitate, necessitate, & utilitate das Bildungskonzept, dessen Realisierung durch die Gründung der Anstalt anvisiert wurde. Gratulationsgedichte verfaßten unter anderem der märkische Kanzler Lampert Distelmeier (1522-1588), der Pfarrer und Inspektor zu Königsberg in der Neumark Johannes Pontanus (1550-1613) sowie der Pfarrer und Inspektor in Wusterhausen an der Dosse Bartholomaeus Elerdt (der Jüngere). Hofprediger Simon —> Gedicke hatte bereits am ersten Festtag die neuerbaute Kirche eingeweiht (vgl. zur Stiftung des Joachimsthalschen Gymnasium ausfuhrlich WETZEL, 1907, S. 5-10). Die Aufsicht über die Anstalt oblag Christoph Pelargus, der dabei durch Hofbeamte und seine Kollegen von der Frankfurter Universität unterstützt wurde. Zum Prediger hatte der Kurfürst Urban Sobolus (gest. 1635) berufen, der am Joachimsthalschen Gymnasium auch Theologie lehrte. Rektor Baumann, der als ein vortrefflicher Didaktiker galt, unterrichtete in der Prima Latein und Griechisch, Dialektik und Ethik sowie Rhetorik und Geschichte (so der Lektionskatalog von 1607 für die ursprünglich drei Klassen des Joachimsthalschen Gymnasiums, mitgeteilt bei BRUNN, 1825, S. 31 f.). Der spätere Pfar-

rer an St. Marien in Gardelegen, Lorenz Schultze (1593-1667), selbst einer der ersten Alumni der neugegründeten Anstalt, die er sechs Jahre besuchte, hatte in seiner Schrift Garten =Lob (Halberstadt 1648) unter anderem überliefert, daß Rektor Baumann an der neugegründeten Anstalt dramatische Schülerübungen aufführen ließ, »die schönsten Comoedien auß dem Plauto, Aristophane vnd Terentio wurden dem Auditorio praesentiret, dazu sich zuweilen vornehme spectatores, auch wol von Hofe auß, fünden ... dazu machten die Herren Collegae selbst anmuthige Deutsche actus dazwischen, vnd war lustig anzusehen, wann auch die kleinsten ihren Auffzug machten ... Alle die dem Gymnasio zugehörten, bekamen ihre Lection; darin sie dermassen geübet worden, daß sie, die Knaben der Churfürstl. gnädigsten Herrschafft einen Auffzug machen durften». (Zit. nach BRUNN, 1825, S. 49f.). In seinem Garten =Lob schrieb Lorenz Schultze über den Rektor: »M. C. Bumannus war der erste Rector, dem frommen Fürsten so lieb, als David dem Jonathan.« (BRUNN, 1825, S. 47). Schultze zählte auch die anderen Lehrer auf, die als Baumanns Amtskollegen der neugegründeten Bildungseinrichtung den Weg zur ersten Blüte bahnen sollten, nämlich Konrektor Johann Voitus (1574-1618), »ein gelarter Hebraista«, der jedoch 1613 als Prediger ins neumärkische Königsberg wechselte, Subrektor Jacob Schultze (Scultetus, gest. 1619), »ein beredsamer Philologus«, der 1610 zum Rektor des Berlinischen Gymnasiums berufen wurde und 1612 als Pfarrer und Inspektor nach Wusterhausen vozierte (an seiner Stelle wurde Tobias Magirus [1586-1652] ins Subrektorat berufen, der dann 1613 Voitus im Konrektorat folgte), Kantor Zacharias Regius und - bei Schultze jedoch nicht erwähnt - der Mathematiker Johann Möller (dieser nach G S T A VI. HA N1 Bekmann, III, Nr. 11, Bl. 56 f, wo auch die anderen Lehrer aufgeführt sind). Das oben zitierte Lob Lorenz Schultzes über den Rektor dürfte wohl auf dessen Ansehen bei Kurfürst Joachim Friedrich gemünzt sein, der Baumann zum Leiter der neueröffneten Anstalt berufen hatte. Denn schon bald nach dem Tod des Stifters des Gymnasiums am 18. Juli 1608 und der Regierungsübernahme durch Kurfürst Johann Sigismund kam es zu Streitigkeiten zwischen dem Rektor und seinen Kollegen, die nicht nur in mündlichen Anschuldigungen geführt wurden, sondern »daß einer des Andern, in

Baumann, Carl offenen Angeschlagenen programmatis vnd schrifften, mit nichten verschonet« (BRUNN, 1825, S. 36, mit Verweis auf ein Ermahnungsschreiben der kurfürsdichen Räte an den Rektor und die Lehrer vom 11. Jan. 1609, mitgeteilt ebenda S. 36-38). Die Streitenden wurden aufgefordert, »daß Jhr von solchem Vnwesen, genzlich abestehet« und »die Vrsache des wiederwillens ... zugleich Christlicher auch Politischer weise, beyseits setze«. Kurfürst Joachim Friedrich hatte sich als Beförderer der evangelischen Lehre gegen den vordringenden Katholizismus gesehen; die Lehrer des Gymnasiums sollten sich einig sein im evangelischen Glauben und diesen hüten und befestigen. Doch die unterschiedlichen Lehrauffassungen zwischen Lutheranern und Kalvinisten wirkten auch im abgelegenen Joachimsthal: Bis auf Rektor Baumann sollen die ersten Lehrer fast alle zu den sogenannten Philippisten gehört haben, die als Anhänger Philipp Melanchthons die mildere Richtung vertraten und zur Abendmahlslehre der Reformierten neigten. Unter Kurfürst Johann Sigismund, der zum Kalvinismus tendierte, brachen die Spannungen zwischen dem Rektor und seinen Kollegen offen aus. Der märkische Generalsuperintendent Pelargus und der Kammergerichtsrat Arnold von Reyger (1559-1627) kamen nach Joachimsthal, wo sie den Konflikt in einem förmlichen Rezeß am 8. Febr. 1609 zunächst schlichten konnten. Lange hielt der Vergleich jedoch nicht an. Schon im April desselben Jahres mußten die beiden Kommissare erneut in Joachimsthal für Ruhe sorgen; zwischen dem Rektor und dem Kantor Regius samt ihren Ehefrauen soll es sogar zu Tätlichkeiten gekommen sein. Auch der Visitationsbericht von 1610 listete mehrere Beschwerden gegen den Rektor auf, der einen anmaßenden, unverträglichen und sehr heftigen Charakter gehabt haben soll und wiederholt zur Durchsetzung einer strengeren Schuldisziplin gemahnt werden mußte (so BRUNN, 1825, S. 38). 1610 ließ Baumann seine Schrift ANALYSIS EORUM, QVjE SACRAMENTARIIFERE DISPVTANT CONTRA MAIESTATEM carnis Christi ausgehen, in der er die von ihm vertretene Lehre von der Ubiquität Christi verteidigte; in der Dedikation an den Magdeburger Erzbischof, Markgraf Christian Wilhelm, so-

wie an Dekan, Senior und die übrigen Kapitularen des Stifts Magdeburg wehrte er sich gegenüber seinen lutherischen Glaubensgenossen vor dem Vorwurf, er hätte die »reine« lutherische Lehre nicht konsequent vertreten und sei den Kalvinisten und Sakramentierern nicht abgeneigt gewesen. Dies gab dem Streit neue Nahrung, wieder mußten die Visitatoren eingreifen. 1616 wurde das Joachimsthalsche Gymnasium dann zu einer ausschließlich reformierten Bildungsstätte, nachdem Kurfürst Johann Sigismund 1613 auch öffentlich zum Kalvinismus übergetreten war. Doch dies sollte Rektor Carl Baumann nicht mehr erleben; er starb 1610 in Joachimsthal an einer ansteckenden Krankheit, wahrscheinlich der Pest, und wurde in Berlin begraben. Dies hatte er noch zu seinen Lebzeiten so festgelegt, da er der Meinung war, daß das fürsdiche Gymnasium in Joachimsthal keinen Bestand haben werde (vgl. KÜSTER/MÜLLER, 1752, II, S. 919). Tatsächlich erwies sich gerade seine abgelegene Lage in den Wirren des bald einsetzenden Dreißigjährigen Krieges als nachteilig; das Gymnasium wurde mehrmals geplündert und Anfang 1636 völlig zerstört - erst 1650 ließ Kurfürst Friedrich Wilhelm das Joachimsthalsche Gymnasium in der Residenz Berlin-Cölln wieder einrichten. Leichenpredigt oder Abdankung auf den verstorbenen Rektor sind nicht überliefert, auch Epicedia sind nicht bekannt. Seine Verdienste um das Joachimsthalsche Gymnasium würdigte Bernhard Ludwig Beckmann 1750 in seinem NOCTIUM IOACHIMICARUM (S. 23-31: VITA BUMANNI, RECTORIS PRIMI; davor ein in Kupfer gestochenes Bildnis des Rektors). Nachfolger im Rektorat der fürstlichen Schule in Joachimsthal wurde der Konrektor an der städtischen Schule in Salzwedel, Samuel Dresemius (1578-1638). Baumann war verheiratet gewesen mit Anna geborene Tempelhof aus einer angesehenen Berliner Familie, die in der Vergangenheit oft den Bürgermeister gestellt hatte. Sein Sohn Carl (der Jüngere) wurde später Doktor beider Rechte, hielt sich eine geraume Zeit im holländischen Leiden auf und ließ sich nach einer Erbschaft von mehreren Hundert Talern, die er von einer Verwandtin mütterlicherseits geerbt hatte, in Hamburg nieder. [L. N.]

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Baumann, Carl

Werke Explicatio dicti ESALE, ECCE VIRGO CONCEPIT ET PARIET FILIVM, ET vocabit nomen eius Immanuel, ET Duorum hymnorum, unius Ambrosij, Veni Redemptor gentium, Alterius Sedulij, A solis ortus cardine, IN GRATIAM PLE iuuentutis edita, autore M. CAROLO BVMANNO. WITEBERG/E, Excudebant hzredes Ioannis Cratonis, An: 84. [1584; mit einem Widmungsschreiben von Johannes Scharlach], [39] Bl. (23: H: YK 100.8° Heimst., 5; VD 16 Β 9780). [Epithalamium], In: SCHOLA BRVNSVICENSIS CATHARINIANA NVPTIIS DOCTISSIMI ET ORNATISSIMI VIRI DOMINI IOHANNIS Magiri Cassellani, Cantoris & collegae dilecti Sponsi, & castissimae virginis Annae Stamken, honesti viri Iacobi Stamken filiae sponsae gratulatur. HELMSTADII Excudebat Iacobus Lucius. Anno M. D. XXCVI. [1586; 4°], [12] Bl. (1: Xc 582/1, 77 Rar; 23: Db 3273, 5; VD 16 ZV 14117). [Epithalamium], In: EPIGRAMMATA NVPTIALIA. DAVIDI PALLADIO PARTHENOPOLITANO, ET CATHARINAE PROB-stiae, scripta ab amicis & collegis. HELMSTADII, Excudebat Iacobus Lucius. M. D. LXXXVI. [1586; 4°], [6] Bl. (56: C 85,2.4; VD 16 ZV 5106). [Epithalamium], In: Nuptijs AMPLISSIMI PRVDENTISSIMIQVE VIRI DOMINI CVNRADI KRICKOVII, INCLYTAE Brunsvicensium Reipublicae Consulis ... ET ... MARGARITAE LUCKEN ... Domini IORDANI LVCKEN, quondam coenobij, quod est apud eosdem, S. Crucis Praepositi, relictae filiae ... Anno M. D. XXCVII. celebratis Brunsvigae, gratulatur Schola ibidem Cathariniana. Anno Salutis M. D. XXCVII. [Wolfenbüttel 1587; 4°], [8] Bl. (7: 8 Th. bib. 1064/39,14; 23: Db 2567, 39; VD 16 ZV 11842). [Widmungsgedicht]. In: Heidenreich, Johannes: ORATIONES DVAE DE ORIGINE ET CAVSIS, MVLTIPLICIVM DE RELIGIONE CERTAMINVM ET HAERE = sium, deque certis, ad prasscriptum verbi diuini, eius generis scandala, euitandi et superandi rationibus. Brunsuigae in Auditorio Theologico habitae A IOHANNE HEDERICO S. THEO-logiae Doctore, & Ecclesiarum eius vrbis Superintendente ... MAGDEBVRGI, Excudebat Ambrosius Kirchnerus, ANNO LXXXVII. [1587; 4°], [54] Bl. (23: S 273.4° Heimst., 3; VD 16 Η 1346). [Epithalamium]. In: SCHEDIASMATA NVPTIALIA. IN HONOREM DOCTISS. VIRI DNI. M. BARTHOLOMAEI SENGEBERI sponsi, & lectissimae pudicissimaeque virginis CATHARINAE ISERNHVET sponsae. Scripta ab amicis ... HELMSTADII Excudebat Iacobus Lucius, Anno 1587. [4°], [6] Bl. (23: 56.2 Poet., 43; VD 16 S 2442). [Epicedium], In: Gasmer, Johannes: ORATIO DE VITA ET OBITV REVE-rendi & Doctißimi Viri D. HENRICI LAMPADII, Senioris ministerii Ecclesiae Brunsuicensis, & totos 58. annos ad S. Magnum pastoris Euangelici primi, in qua simul Ecclesiae Brunsuicensis ab idolomaniis papisticis repurgatae initia & progressus exponuntur. Scripta a Μ. IOHANNE GASMERO Ecclesiae Brunsuicensis ad S. Catharinam pastore. Accesserunt huic editioni, praeter Epicedia & Epitaphia in D. Henrici Lampadii obitum a ciariss, viris scripta ... ANNO M. D. XC. [Hamburg: Jakob Wolf 1590], [92] Bl. (14: Biogr. erud. D 3936, misc. 1; 23: Db 2610; 56: C 501, 1.8; VD 16 G 484). [Epithalamium], In: Epithalamia IN HONOREM NVPTIARVM REVERENDI ET DOCTISSIMI VIRI Dn: GEORGII FLAKII, Ecclesiae quae est in Iserschnibben apud Gardelegenses, Pastoris ... Sponsi, ET ... VIRGINIS, ANNAE ä BERNHAR-do Segeboden, Ciue quondam Brunswicensi relictae Filiae, Sponsae: SCRIPTA ä Rectore & Collegis Scholae Catharinianae. Anno ... M. D. XCI. [Wolfenbüttel 1591; 4°], [4] Bl. (1: Xc 582/1, 67 Rar; VD 16 ZV 5210). Dialectica SOCRATICA ET ARISTOTELICA. Hoc est: PR/ECEPTORVM INVENTIONS ET DISPOSI-tionis dialectic« ex Piatone et Aristotele αποδειξις, dialogis triginta absoluta, IN VSVM SCHOLASTICS IV-uentutis recens edita & scripta Α Μ. CAROLO BVMANNO, SCHOLZ Catharinianae Brunouicensium. FRANCOFURTI AD MOE-num excudebat Ioannes Spies. Μ. D. XCIII. [1593], 104 S. (Ha 33: 181 F 31; 23: A: 15.3 Log., 1; GStA VI. HA N1 Bekmann, III, Nr. 11, Bl. 364v; VD 16 Β 9778). [Epithalamium], In: ΕΠΙΘΑΛΑΜΙΑ Scripta in honorem Nuptiarum REVERENDI ET DOCTI viri M. MARTINI KEPPLERI apud ... JLSAM de SALDERN ... FRIDERICI έ SCHULENBURGK ... viduam in arce HEELEN a S. concionibus ET ... LVCIAE NEOFANIAE ... D. MELCHIORIS NEOFANII Pastoris Ecclesiae Brunovicensis ad D. Petrum filiae ... Celebratarum Brunsuigae X Cal. Augusti. M. D. XCIIII. [Wolfenbüttel 1594; 4°], [10] Bl. (23: J 129.4° Heimst., 18; VD 16 Ε 1829). THESES DE DIVINITATE CHRISTI, DISPVTA-tione prima, Et de Humana natura ä ... assumpta, & Duarum naturarum in Christo personali vnione, disputatione secunda comprehensae. Ad dialogismum public^ reuocandse, propositae ä M. CAROLO BVMANNO Rectore Scholas Catharinianae Brunouicensium. De quibus agit cum qui-

Baumann,

Carl

busdam suis Collegis superioribus, & discipulis Classis prima:, diebus, quibus aliäls ä publicis laboribus feriari solent, anno currente 1595. Annexa est Disputatio de ... Philosophica & Theologica simili studio ab ijsdem tractata. WITEBERGJE. EX Officina Cratoniana. [1595; 4°], [8] BL. (23: M: QuN 294.2, 4; VD 16 Β 9781; GStA VI. HA N1 Bekmann, III, Nr. 11, Bl. 364v). [Widmungsgedicht]. In: Magirus, Johannes: ARTIS MVSICAE, METHODICE LEGIBVS LOGICIS INFORMATAE LIBRI DVO. AD TOTVM MVSICES AR-tificium, & rationem componendi valde accomodi. CVM ADIVNCTA IN CAL-ce Iibri de modis disputatione: PRO BRVNSWICENSIVM Schola Cathariniana conscripti & editi, A IOANNE MAGIRO CASSEL-lano, Schoiae eiusdem Cantore. FRANCOFVRTI Ex Officina Paltheniana. Sumtibus Iohannis Spiessij. Anno C. M. D. XCVI. [1596], [9] Bl., 158 S„ [3] Bl. (12: L. lat. 622/2; 56: C 162, 1. 8°; 23: 34 Musica Heimst.; VD 16 Μ 203). [Widmungsgedicht]. In: Becherer, Johannes: SYNOPSIS GRAMMATICAE ΤΑΜ GERMANICAE QVAM LATINAE ET GRAE-cae, in usum juventutis scholasticae conscripta ä Johannes Becherero. JENAE Typis Tobiae Steinmanni Anno 1596. [8] Bl., 277, [1] S. (39: Phil. 1563/6, 1 R; VD 16 Β 1325). MEDITATIONES DE THRENODIA DISCIPVLORVM BEATI Martini Episcopi, cuius memoria quotannis in Ecdesia celebratur, M. CAROLI BVMANNI RE-ctoris Scholas Cathariniana? Brunovicensium. Henricopoli excudebat Conradus Horn, M. D. XCVI. [Wolfenbüttel 1596; 4°], [8] Bl. (3: AB 50 Α 2/h, 12, 26; GStA VI. HA N1 Bekmann, III, Nr. 11, Bl. 364v; VD 16 ZV 2702). DIALECTICAE PETRI RAMI AD PAUCISSIMA PR/ECEPTA REDACTA. CUM DEMONSRATIONIBUS [sie] Topicis, probationibus, & induetionibus, quibus singulorum prxceptorum Veritas demonstratur, probatur & concluding Antehac nunquam hac forma visa. AUCTORE M. CAROLO BUMANNO RECTO-re Schola: Cathariniana Brunovicensium. [Vignette mit der Jahreszahl 1596] FRANCOFURTI Apud Hasredes Andres Wecheli Claudium Marnium & loan. Aubrium. [1596; mit einem Widmungsgedicht von Hartwig Brinckmann], 131 S. (Ha 33: 171 G 10, 1; 23: 394.11 Quod., 2; 56: C 314, 1.8°; VD 16 L 498). HYPOMNEMATA LOGICA. EX SVMMIS PHILOSOPHIS, GRiECIS, ET LATINIS, maximfc vero Piatone, & Aristotele, Cicerone, & Quintiliano, Scaligero, & aliis dedueta; mirifiefc totam artem Dialecticam illustrantia, plurimum profutura tam docentibus, quäm discentibus; Scripta ä M. CAROLO BUMANNO. Quibus accessit Dialectics artis repetitio, in gratiam studiosae Iuventutis instituta. FRANCOFURTI, Apud Andreae Wecheli heredes, Claudium Main. & loan. Aubr. MDXCVII. [1597; 8°], [422] S. (23: 394.11 Quod., 3; 3: AB 4027/h, 7, 2; la: N1 8390; VD 16 ZV 2703). Oratio in obitum potentissimi prineipis ac herois Joannis Georgii, Electoris Brandenburgici. Magdeburg 1598. (Heidemann, 1874, S. 133); andere Ausg.: ORATIO IN OBITVM ILLVSTRISSIMI AC POTENTISSIMI PRINCIPIS AC Herois, D. Iohannis Georgii, Electoris ac Marchionis Brandeburgici, diem suum feliciter obeuntis 6. Id. Ianuarii Ann. 98. sreipta, & memoriter pronunciata λ Μ. Carolo Bumanno Gymnasiarcha Berolinensi, post sepulturam Marchionis, & Electoris Brandenburgici. [1598], In: EPICEDIA IN OBITVM ILLVSTRISSIMI AC POTENTISSIMI PRIN-cipis ac Domini, D. IOHANNIS FRIEDERICI, Stetinensium, Pomeranis, Cassubiorum &Vandalorum Ducis, prineipis Rugis, & comitis in Gutzkowen scripta Α Μ. Carolo Bumanno Rectore Gymnasii Berolinensis. [1600], An: Baumann, Carl: RHETORICORVM COMMENTARIORVM LIBRI DVO ... FRANCOFVRTI, Impensis Claudii Marnii & heredum Ioannis Aubrii. [1602], 275 S. (23: 394.11 Quod., 4; 14: Aesthet. 530; l : X b 1458). »Cur non Musa diem notet lapillo« [Epicedium]. In: LESSUS In memoriam piorum Manium SPECTATISSIMiE MATRONE VRSUL/E TEICHMANN^, DIGNISSIMO VIRTVTVM OMNIVM ENCOMIO CELE-bratissimae, 14. Octob. Anni superioris 98. ex hac vita pientissimi: Berlini evocatac: Pise recordationis & grata? pietatis ergö religiosissimfc praestitus: ET Reverendo Clarissimöque Seni Dn. JACOBO COLERO S. S. Th. D. ET ECCLESLE BERLINENSIS PRyEPOSITO, CONSISTO-risque Electoralis ibidem Assessori dignissimo, Viduo moestissimo &c. Patri, Amico & Populari suo, amoris luctusque contestandi gratia conscriptus, dedicatus ac transmissus: A Filio, Amicis & Popularibus. WITEBERG/E, Excusus Typis M. Georgij Mulleri. M. D. XCIX. [1599; 4°; mit Beiträgen von Jacob Coler (d. J.), Georg Piterich, Carl Baumann, Kilian Phrasius Mönchberg, Michael Wolff und Paul Helwig], [8] Bl. (23: 285 Theol., 13; VD 16 ZV 9589; GStA VI. HA N1 Bekmann, III, Nr. 11, Bl. 364v). EPITHALAMIA in honorem nuptiarum CLARISSIMIVIRI DOCTRINA, VIRTVTE, ELOQVIO ET SAPIENTIA PRAESTANTISSIMI D. ANDREAE GOLTBECCII V. I. Doctoris & Scabinatus, apud Lipsenses amplissimi assessoris, Sponsi ET LECTISSIMAE AC PVDICISSI=mae virginis Evae ... D. CHRISTOPHORI BENCKEN-

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Baumann, Carl D O R F I I V. I. Doctoris, & Illustrissimi principis Marchionis & Electoris Brandenburgici Vicecancellarii filiae Sponsae Scripta ä M. CAROLO B U M A N N O , Rectore scholae Berlinensis. E T C H R I S T O P H O R O B E N C K E N D O R F I O , ejusdem scholae alumno, fratre Sponsae. Excudebat Fridericus Hartmannus, Typographus et Bibliopega, In Academia Septemvirali Brandenburgica Marchionum, quae est Francofurti ad Oderam 1600. [Frankfurt/O. 1600; 4°], [4] Bl. (33: Golb 1; Nationalbiliothek Budapest: Ant. 2998; V D 16 Z V 24644; Teitge, 2000, Nr. 1968a). »IN O B I T V M INCLYTI PRIN-cipis ac Domini, Dn. Iohannis Friderici, Ducis Stetinensium, Pomeranise, &c.: Est ingressus iter quiete cinctum« und »MANES IOHANNIS FRIDE-rici Ducis Stetinensium, Pomeraniae, Sic.·. Quisquis iussa Dei secutus almi est« [Epicedia], In: EPICEDIA IN O B I T V M ILLVSTRISSIMI AC P O T E N T I S S I M I PRIN-cipis ac Domini, D. IOHANNIS FRIEDERICI, Stetinensium, Pomeraniae, Cassubiorum & Vandalorum Ducis, principis Rugiae, & comitis in Gutzkowen scripta Α Μ . Carolo Bumanno Rectore Gymnasii Berolinensis. [1600], An: Baumann, Carl: R H E T O R I C O R V M C O M M E N T A R I O R V M LIBRI D V O . . . FRANC O F V R T I , Impensis Claudii Marnii & heredum Ioannis Aubrii. [1602], 275 S. (23: 394.11 Quod., 4; 14: Aesthet. 530; 1: Xb 1458 angeb.). Assertio Passionis Christi Secundum carnem factae ... Berlin 1600. [4°] (GStA VI. HA N1 Bekmann, III, Nr. 11, Bl. 364v); andere Ausg.: ASSERTIO PASSIONIS C H R I S T I S E C V N D V M CARNEM FACTAE, Contra eos, QVI H O D I E C O N T E N D V N T , Christum secundum vtranque naturam passum esse. A V T O R E M . CAROLO BVMANNO, RE-ctore Gymnasij Berolinensis. In fine I N D E X capitum est. A N N O 1602. F R A N C O F V R T I , Excudebat MATTFLEVS BECKERVS. [1602], 158 S., [1] Bl. (9: 540/BW 739, 2; 23: A: 1034.24 Theol., 1; 23: 394.11 Quod., 5, jedoch unvollst., nur bis S. 144 vorhanden, dann hs. nachgetragen). R H E T O R I C O R V M C O M M E N T A R I O R V M LIBRI D V O , Q V O R U M PRIMVS IN-ventionem & dispositionem, & memoriae quandam doctrinam Rhetoribus vsitatam: Secundus propria Rhetoricae artis principia elocutionem & pronunciationem complectitur; Conscripti OPERA E T S T U D I O M. Caroli Bumanni Gymnasiarchz Berolinensis. M . D . C II. F R A N C O F V R T I , Impensis Claudii Marnii & heredum Ioannis Aubrii. [1602], 275 S. (23: 394.11 Quod., 4; 14: Aesthet. 530; 1: X b 1458). DISPVTATIO LOGICA, D E PARTIBUS DIALECTICES: B R V N S W I G A E I N T E R N I C O D E M V M FRISCHlinum, & Carolum Bumannum olim instituta. LAM V E R O PVBLICI IVRIS facta, & praefatione ornata, ä M . Ioachimo Niszo, Gymnasij Berolinensis Collega. 1605. Magdeburg!, Apud Iohan. Francum. [1605; mit einem Widmungsgedicht von Balthasar Exner], 74 S. (23: 394.11 Quod., 1; 7: 8 PHIL II, 725, 3). [Epithalamium]. In: Epithalamia Reverendo Et Clarissimo Viro, Dn. M . Iohanni Kavfmanno, Ecclesiae Brvnsvicensis Coadiutori, Secundum Sponso, ducenti domum Elisam Scheliam virginem spectatissimam Scripta ab amicis. Brunsvigae, Excusa ab Andrea Dunckero, Anno M. D C . V. [Braunschweig 1605; 4°] (125: 48.4.7, 14). »Qui sibi, non summo sapit, haut« [Widmungsgedicht] In: Halenbeck, Lorenz: T R I U M P H U S ASCENSIONIS C H R I S T I . Zwo Christliche vnd in Gottes Wort wolgegründete Predigten. Von der Triumphierenden vnnd Frewdenreichen Himmelfart vnsers HErn vnd Heylandes IESU C H R I S T I , aus der Lection desselbigen Festages/ in der Apostel Geschieht am 1. Capitel. Zu STADE Jn den PfarrKirchen SS. Cosmae & Damiani vnd S. Nicolai zu vnterschiedlichen mahlen in grosser Versandung gehalten. Vnd nun allen Christen/ neben etlichen hochnötigen vnd nützlichen Erinnerungen vornemer Theologen mitgetheilet. Durch M . L A U R E N T I U M HALENBECIUM Piavensem Meckelnbürger/ Pastorn der Kirchen S. Nicolai daselbst. Braunschweig/ Bey Andreas Duncker/ im Jahr 1605. [72] Bl. (23: C 608.8° Heimst., 2; 23: Yv 201.8" Heimst., 2a). ANALYSIS E O R U M , QV/E SACRAMENTARII F E R E DISPVTANT C O N T R A MAIESTATEM carnis Christi. Autore M . C A R O L O B V M A N N O HANDENSLEBIENSI [sic] SAXONE; SCHOL/E illustris, qua: est in Valle Ioachimica M a r c h s Rectore. Nazianzenus. [...] IMPRESSA BEROLINI, TYPIS RVNGIANIS. A N N O Μ D C Χ. [1610; 4°; mit einem Widmungsgedicht von Urbanus Sobolus] (Spandau, S. Nie.: 4/290 angeb.; 1: Dk 8570; 23: A: 231.19Theol., 4).

Autographen Zeugnis für Thomas Möller. 4. Okt. 1587. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 104, 208).

Baumann, Carl

Literatur SCHULTZE, Lorenz: Garten = Lob, Das ist: Anmuthige Beschreibung derer Ergetzlichkeiten, die ein Ehrlich vnd Freygelassen Gemüth, auß Betrachtunge vnd Abwartunge der Gärten, nützlich vnd lieblich empfinden kan. Dafurhero eine bequemliche Vergleichung der Schul= vnd Natürlichen Garten, auf das, (leider Ruinirte) Churfürstl. Gymnasium, Jochims=Thal, vnd aufF die blühende Schul Schöningen, auß wolbedencklichen Vrsachen einfältigst entworffen vnd gerichtet, Durch Laurentium Schultzen, der Gemein Gottes zu Gardleben Past, et Vicin. Inspector. Halberstadt, bey Andrea Kolwald, Jm Jahr 1648. [4°] (Brunn, 1825, der S. 4 6 - 5 4 jene, das Joachimsthalsche Gymnasium betreffende Passage mitteilte; ein Auszug aus Schultzes Schrift auch bei KÜSTER/MÜLLER, 1752, II, S. 914-917); SCHULTZ, Christoph: AufF- und Abnehmen der löblichen Stadt Gardelegen Das ist Ein kurtzer Historischer Bericht von der eusserlichen und innerlichen Gestalt dieser Stadt ... Theurung/ Peste/ Krieg und Brand ... Auffgesetzet ... von Christophoro Schultzen, Diener des Götdichen Wortes bey der Haupt-Kirchen zu S. Marien in Gardelegen. Stendal: Güssow 1 6 6 8 . [4°], hier S . 4 8 . ( 1 4 : H . urb. G e r m . 5 7 7 ) ; HENDREICH, 1 6 9 9 , S . 4 5 8 u. 7 8 9 ; DITERICH, 1 7 3 2 , S . 1 3 9 - 1 4 2 ;

[BECKMANN, Bernhard Ludwig:] N O C T I U M IOACHIMICARUM SEU ELUCUBRATIONUM VARII ARGUMENTI VOLUMEN I. BEROLINI, TYPIS CHRIST. LUDOVICI KUNSTII. Μ DCC L. [1750], S. 2 3 - 3 1 : VITA BUMANNI, RECTORIS PRIMI, [zw. S. 22/23 ein in Kupfer gestochenes Bildnis] (1: Bibl. Diez oct. 4705); WIPPEL, 1 7 5 0 , S . 15; JÖCHER, 1 7 5 0 , I, Sp. I 4 8 1 f . [= D B A I 1 6 4 , 4 3 1 ] ; KÜSTER/MÜLLER, 1 7 5 2 , I I , S. 9 1 3 - 9 1 9 u. 9 4 1 ;

BÜSCHING, 1774, S. 11 f. u. 38; BRUNN, Friedrich Leopold: Einige nähere Nachrichten von der Gründung, frühem Einrichtung und den Schicksalen des jetzigen königl. joachimsthalischen Gymnasiums bis zu seiner Vernichtung und Wiederherstellung. Programm. Berlin 1825; BELLERMANN, 1825, S. 23 f.; DÜRRE, Hermann: Geschichte der Gelehrtenschulen zu Braunschweig. Erste Abtheilung. Vom elften Jahrhundert bis zum Jahre 1671. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt Braunschweig für das Jubeljahr 1861. Braunschweig 1861, bes. S. 56, 65 u. 67; ECKHART, Rudolf: Lexikon der niedersächsischen Schriftsteller. 1891. [= DBA I 164, 432]; KOLDEWEY, Friedrich [Hrsg.]: Braunschweigische Schulordnungen von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1828. 1. Bd.: Schulordnungen der Stadt Braunschweig. Berlin 1 8 8 6 ; HEIDEMANN, 1 8 7 4 , S. 1 3 2 - 1 3 4 ; GUDOPP, 1 9 0 0 , S. 6 ; WETZEL, E r i c h : D i e G e s c h i c h t e des Königl.

Joachimsthalschen Gymnasiums 1607-1907. Festschrift zum dreihundertjährigen Jubiläum des Königl.-Joachimsthalschen Gymnasiums am 24. August 1907, Tl. 1. Halle 1907, bes. S. 6 - 8 , 15, 45 u. 253; FRITZE, Ernst: Biographischbibliographisches Verzeichnis der Lehrer des Joachimsthalschen Gymnasiums von der Gründung der Anstalt bis 1826. Programm von 1900; abgedruckt in: WETZEL, Erich: Die Geschichte des Königl. Joachimsthalschen Gymnasiums 1607-1907. Festschrift ... 2. Teil: Zur Statistik des Joachimsthalschen Gymnasiums [3. Beitrag, S. 1-20]. Halle a.S. 1907, S. 1; MAUERMANN, 1909, S. 39f.; ELSTER, Richard [Hrsg.]: Gymnasium Martino-Katharineum. Festschrift zur 500-Jahr-Feier am 17. und 18. März 1926. Braunschweig 1926; BIEGEL, Gerd: Skizzen zur Geschichte von Martineum und Katharineum von der Gründung bis zum 18.Jahrhundert. In: Derselbe: 575 Jahre Martino-Katharineum 1415-1990. Braunschweig 1990. [= Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums; 57], S. 7 - 2 7 ; HOLZHAUSEN, Joachim: Der Unterricht in den städtischen Lateinschulen im 15. und 16. Jahrhundert. In: ebenda, S. 2 9 - 3 9 ; CZUBATYNSKI, 2000, S. 132 u. 394; CZUBATYNSKI, 2006, S. 118 u. 270; WINTER, 2008, S. 124, 350, 440 u. 447; GStA VI. HA N1 Bekmann, III, Nr. 11: Nachrichten von dem Königl. Joachimsthalschen Gymnasio. Bl. 2 9 - 3 5 , Bl. 56f., Bl. 362v-365r: Von den Rectoribus. 1. Carolus Bumannus.

Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Slg. Hansen, Luth. Theol. Bd. 2, Nr. 44/45; [BECKMANN, Bernhard Ludwig:] N O C T I U M IOACHIMICARUM SEU ELUCUBRATIONUM VARII ARGUMENTI VOLUMEN I. BEROLINI, TYPIS C H R I S T LUDOVICI KUNSTII. Μ DCC L. [1750], zw. S. 22 und 23 eingebundenes in Kupfer gestochenen Bildnis. (1: Bibl. Diez oct. 4705); GStA VI. HA N1 Bekmann, III, Nr. 11: Nachrichten von dem Königl. Joachimsthalschen Gymnasio. Bl. 2 9 - 3 5 : sechs identische Kupferporträts von Carol Bumannus (Baumann), erster Rektor Joachimsthal (1607).

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Betke,

Joachim

Betke, Joachim (Ps. Beatus Joachimus) * 8. Okt. 1601 Berlin t 12. Dez. 1663 Linum b. Fehrbellin Theologe, luth., Spiritualist V Ν. N. Μ Ν. Ν. OD 1629 Gratia Margaretha geb. Wagner verw. Pankow Κ Thomas Pankow (Stiefsohn, 1622-1665) Schulen in Berlin, Dresden und Gera Universität Wittenberg 1627 Konrektor in Neuruppin 1628-1663 Pfarrer in Linum b. Fehrbellin Joachim Betke, über dessen Eltern sich in den dafür in Frage kommenden Quellen keine Angaben finden, wurde am 8. Okt. 1601 in Berlin geboren, wo er auch seine schulische Ausbildung am Gymnasium zum Grauen Kloster unter seinem Rektor Peter Vehr ( 1 5 8 5 - 1 6 5 6 ; vgl. NOACK/SPLETT, 1 9 9 7 , S. 4 4 1 - 4 4 9 ) ,

dem späteren Propst von Berlin, begann und sich besonders für alte Sprachen und Musik interessiert haben soll (so SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 196). Nach seiner Schulausbildung, die er in Dresden und Gera fortsetzte, immatrikulierte sich Betke an der Universität Wittenberg. Allerdings weist die Matrikel für die in Frage kommenden Jahre seinen Namen nicht auf, es sei denn, man nimmt hier die zweifache Verschreibung eines »Iohannes Metkius Berlinensis« an, der sich im Sept. 1623 inskribierte (vgl. WEISSENBORN, 1934, I, 23, 404). An der Leucorea widmete sich Betke vor allem der Theologie, um später als Pfarrer wirken zu können, und hörte ab 1623 bei Jacob Martini (1570-1649) und ab 1627 bei Paul Röber (1587-1651) theologische Vorlesungen. Aus jener Zeit ist auch ein Hochzeitsgedicht überliefert, das der Theologiestudent 1627 auf die Eheschließung von David Ciceler mit Magdalena, der hinterlassenen Tochter von Matthias Siben, dem Präfekten von Bodensiel im Fürstentum Braunschweig, verfaßte. Als erstes öffentliches Amt erhielt Betke 1627 das Konrektorat an der Schule in Neuruppin, die - seit Mitte des 14. Jahrhunderts urkundlich belegt - nach Einführung der Reformation in der Mark Brandenburg neuen Auftrieb erhielt, so daß sie 1579 durch einen Neubau vergrößert werden mußte. Zu den

Rektoren, die sich in der Folgezeit um das Wohl der Schule verdient machten, gehörten Hieronymus —» Brunnemann, der von 1593 bis 1601 die Anstalt leitete, bevor er auf ein geistliches Amt an der Kirche zu St. Petri in Cölln wechselte, später dann vor allem Christian Rosa (1609-1667; vgl. NOACK/SPLETT,

2001, S. 412-418), der 1633 die Leitung der Anstalt übernahm, die unter ihm einen bis dahin nie gekannten Aufschwung erreichte. Waren zunächst neben dem Rektor zwei Schulgesellen tätig, nämlich der Kantor und ein Baccalaureus, kam 1580 ein weiterer Schulgeselle hinzu, so daß man nun in der Reihenfolge Rektor, Konrektor, Kantor und Baccalaureus (oder Tertianus) zählte, die vom geistlichen Inspektor und dem Rat der Stadt gemeinsam berufen wurden (zu Betkes Zeiten taucht in den Quellen ein weiterer Lehrer auf, der als sogenannter »Quintus« nach dem Organisten kam). Der Rat bewilligte den Lehrern Wohnung, daneben erhielten Rektor und Lehrer außer dem Schulgeld von der Bürgerschaft aufgebrachte Mittagstische in Natura oder in Geld, hinzu kamen Akzidentien von Trauungen und Leichenfeiern, bei denen die Schüler unter Leitung ihrer Lehrer sangen (vgl. SCHWARTZE, 1864, S. 8f.). Betkes Amtskollegen in Neuruppin waren Rektor Jakob Hellwig (1600-1651), der später Archidiakon in Pritzwalk und Bernau wurde, bevor er 1632 das

Betke, Joachim Diakonat zu St. Petri in Cölln übernahm, 1639 zum Archidiakon aufstieg und im folgenden Jahr Propst, 1649 auch Konsistorialrat wurde (vgl. NOACK/SPLETT, 1997, S. 186-191), außerdem der Kantor und spätere Oberpfarrer zu Putlitz, Michael Fritze (1603-1691; vgl. FRITZE, 1993, S. 2 2 - 7 0 ) , der Tertianus Joachim

Witte, der Organist Johann Jacob und der Quintus David Schmidt (BECKMANN, 1914, S. 22-24). Allerdings stand es in jenen Kriegsjahren schlecht um die Stadt, die von dänischen Truppen besetzt war und neben der Kriegssteuer fiir den brandenburgischen Kurfürsten auch hohe Zahlungen und Abgaben an die Besatzer leisten mußte, die die städtischen Finanzen an den Rand des Ruins brachten (SCHULTZE, 1963, S. 74). Als noch im selben Jahr die Stadt von den Kaiserlichen erobert wurde und sich das Elend weiter vergrößerte, verließen 1628 gleich drei Lehrer die Schule, neben dem Rektor und dem Kantor auch der Konrektor. Betke wechselte auf die Landpfarre in Linum bei Fehrbellin im Kreis Nauen, die er bis zu seinem Tode bekleidete. Sein Amtsvorgänger Joachim Pankow (gest. 1628) hatte hier seit 1603 als Pfarrer gewirkt. Nach seinem Tode ehelichte Betke am 28. Jan. 1629 dessen Witwe Gratia Margaretha, eine Tochter des Pfarrers in Kotzen, Thomas Wagner; die Ehe blieb jedoch kinderlos. Der Sohn aus erster Ehe, Thomas Pankow (1622-1665), promovierte 1649 an der Universität Leiden zum Doktor der Medizin und wurde 1654 kfl.-brandenburgischer Hofarzt (vgl. NOACK/ SPLETT, 1 9 9 7 , S. 2 9 4 - 2 9 6 ) .

Von Betkes Amtsführung als Landpfarrer in Linum ist wenig bekannt. Gerühmt wurde seine Wohltätigkeit fiir Arme, die ihn häufig aufsuchten, da sein Pfarrhaus an der Landstraße nach Königsberg lag. Überliefert ist außerdem das Folgende: »Er [gemeint Betke] soll auch im Teutschen kriege durch seinen unsträflichen wandel und ernstliche vermahnungen sehr viel Soldaten und rohe leute zu Gott bekehret haben, also daß sie das Kriegswesen verlassen, und gantz andere leute worden.« (ARNOLD, 1729, III, S. 127). Hingegen wissen wir nichts über eine mögliche Begegnung des Pfarrers mit Kurfürst Georg Wilhelm, der am 3. Juli 1638 zu Linum übernachtete, als er seine Armee von 16000 Mann mit den kaiserlichen Truppen vereinigte (FRITZE, 1993, S. 46, mit Bezug auf eine Kirchenbucheintragung des Pfarrers von Dechtow, Michael Fritze). Betke soll eine weitreichende Korrespondenz (von der uns heute jedoch nur wenige Briefe bekannt

sind) gefuhrt haben, insbesondere mit Schwärmern und Vertretern verschiedener lutherischer Reformbewegungen. Als der bekannte Prediger Christian Hoburg (1607-1675) wegen seiner spiritualistischen Neigungen und seiner scharfen Kritik an der lutherischen Amtskirche wiederholt amtsentsetzt wurde, nahm ihn Betke ein Jahr bei sich in Linum auf (BORNEMANN, 1980, S. 763; in Betkes Haus schrieb Hoburg seine Apobgia Prätoriana) und verhalf ihm später im nahen Fehrbellin wieder zu einer Anstellung. Ob er schon bald nach seiner akademischen Ausbildung mit dem württembergischen Wanderprediger Ludwig Friedrich Gifftheil (1595-1661), der vermudich schon 1624 des Landes verwiesen - als Eiferer fiir ein spiritualistisch-praktisches Christentum unstet und verfolgt durch ganz Deutschland zog, bekannt wurde (so ein anonymer Beiträger in der Zeitschrift FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1732, S. 906f.), ist

nicht sicher (nach SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 196, sei in dem genannten Beitrag mit dem Titel Kurtze Nachricht von Joach. Betkio einiges zweifelhaft und anderes unrichtig). Friedrich Breckling (1629-1711), der später einige Schriften Betkes herausgab (vgl. hierzu ausfuhrlich WOTSCHKE, 1928, S. 134-203, und 1929, S. 168-177), hat unter seinen »Zeugen der Wahrheit« auch den Linumer Pfarrer genannt und behauptet, daß dieser von Gifftheil und vom Berliner Kammergerichtsadvokaten Lorenz Grammendorff (ca. 1575-ca. 1650), der sich mit seiner Kritik an den kirchlichen Zuständen unbeliebt gemacht hatte, aufgeweckt worden sei und bis zu seinem Tode die von ihnen bekannte Wahrheit zugleich mit und nach ihnen fortgezeugt habe (ARNOLD, 1729, IV, S. 1090; jedoch seien, so FRITZE, 1993, S.53, apokalyptische Prophezeiungen in der Art Gifftheils von Betke offensichtlich nie zu hören oder zu lesen gewesen). Weiter schrieb Breckling, daß Betke ihm als seinem »geistlichen söhn« seine Schrift Exidium Germaniae sowie GrammendorfFs und anderer Leute Manuskripte im Testament vermacht und durch seinen Stiefsohn Thomas Pankow zusenden lassen habe, um diese zum Druck zu befördern (vgl. ARNOLD, 1729, IV, S. 1090). Einige Manuskripte Betkes seien jedoch verbrannt worden, und zwar von Thomas Pankows Sohn, dem Berliner Arzt Johann Pankow (gest. 1702), »aus furcht und beysorge einiger ungelegenheit« (ARNOLD, 1729, III, S. 128; vgl. jedoch auch das Supplementum zu Arnolds Unpartheyische Kirchen = und Ketzer=Historie, ebenda, S. 1174, wo es heißt: »Dasselbe wird von

Betke, Joachim denen, welche um die ganze sache am besten wissen können, nur in so weit confirmiret. Nemlich, es sey zwar nicht zu leugnen, daß die schrifften verbrannt worden, aber es sey nicht geschehen aus feindschafft wider den autorem, vielweniger von dessen freunden; Sondern es hätten es andere leute gethan, aus ungegründetem argwöhn, als würde in solchen schrifften etwas irriges gefunden werden.«). Als Grammendorff starb, wurde ihm durch das Berlinische Ministerium die Beerdigung auf dem Kirchhof der lutherischen Gemeinde verweigert, doch Kurfürst Friedrich Wilhelm veranlaßte dann das Begräbnis des angefeindeten Kammergerichtsadvokaten auf dem reformierten Kirchhof (ARNOLD, 1729, IV, S. 1090). In der Überlieferung wird Betke als ein stiller, fast immer kränkelnder Mann geschildert. Wiederholt schrieb der Linumer Pfarrer an Breckling, daß er wegen Krankheit sein Amt nur mit Mühe ausüben könne. So teilte er zum Beispiel in seinem Schreiben vom 30. April 1663 mit, daß er drei empfangene Briefe seines Korrespondenten nicht beantworten konnte, wegen einer »großen gefährlichen Krankheit«, die ihn fast ein Vierjahr betdägerig machte und durch welche er sich schon dem Tode nahe wähnte (vgl. WOTSCHKE, 1928, S. 158f.). Joachim Betke starb am 12. Dez. 1663 in seinem Kirchenamt, das er seit 1629 bekleidet hatte. Leichenpredigt und Abdankung sowie die damals üblichen Epicedia auf den Verstorbenen sind nicht überliefert. Sein Nachfolger als Dorfpfarrer in Linum wurde Daniel Bernhardi, der das Amt bis 1681 bekleidete. Betkes Werkverzeichnis weist vor allem aus der praktischen Amtstätigkeit entstandene Schriften auf, die den Abfall der Menschen in Deutschland vom Glauben scharf anprangern. Sein CHRISTIANISMUS ETHNICUS zum Beispiel, der 1633 gedruckt wurde und damit zu den frühesten Werken des Predigers zählt, trug den Untertitel Eine Predigt/ Darinn gezeiget wird/ Wie wir Christen/ die wir zuvor Heyden gewesen! heute zu Tage nicht Christlich/ sondern noch Heydnisch leben. Betke forderte in seinen Schriften die Rückkehr der Kirchen und der Christen zum echten Glauben, der bei ihm vom Bild des leidenden Christus geprägt ist. Die Auffassung, wonach die Gläubigen an Jesu Schicksal und an der götdichen Natur teilhaben, stellt den Prediger in den Zusammenhang des mystischen Spiritualismus innerhalb des Luthertums (so BLAUFUSS, 1988, S. 483f.). Seine

Osterpredigt 1637 etwa hielt Betke über die Göttliche Leidens =Gemeinschafft/ der wahren Glieder Christi/ mit ihrem Häupt CHRISTO; im Bild vom kreuztragenden Christus als lebenspendenden Christus zeigte er, wie der Mensch mit Christus leiden, sterben und auferstehen müsse, und führte bei jedem die Prüfung auf. Am Anfang des Weges, den der Christ zu gehen habe, stehe die Übernahme des Kreuzes Christi - der Kampf um ein echtes innerliches Christentum war Mittelpunkt der Theologie des Linumer Pfarrers (vgl. BORNEMANN, 1980, S. 763f.). Natürlich stießen Betkes spiritualistische Anschauungen mit ihrer strengen Kreuzestheologie zu Lebzeiten des Predigers in der offiziellen Kirche auf Widerstand. So mußte er sich wegen seiner 1636 veröffentlichten Schrift MENSIO CHRISTIANISMI wiederholt vor dem kurfiiirsdichen Konsistorium verantworten, »da sie alle, Lutherische und Calvinische, wider mich uno ore gestritten« (so Betke selbst in seinem Brief an Johann Permeier [1597-1640], den er am 13. Dez. 1637 in Lorenz Grammendorffs Haus in Berlin niederschrieb, in: WOTSCHKE, 1931, S. 17f.; vgl. auch Grammendorffs Schreiben an Permeier vom selben Tag, ebenda, S. 39f., wonach Betke von den beiden Konsistorialräten, dem Hofprediger Johann Bergius [1587-1658; vgl. NOACK/SPLETT, 1997, S. 14-24] und dem Cöllnischen Propst Johann —» Koch, verhört und zu einer schriftlichen Stellungnahme in vier Wochen aufgefordert wurde, mit der Bemerkung Grammendorffs: »Das wird er tun und nicht ändern, wie er ihnen denn seit der Mension [gemeint MENSIO CHRISTIANISMI\ noch ein Traktätlein, Sacerdotium inskribiert, samt starken Briefen übersandt, dadurch sie also ergrimmet.«). Der Nauener Pfarrer Balthasar Köpke (1646-1711; vgl. NOACK/SPLETT, 2001, S. 286-294) schrieb 1701 an Friedrich Breckling, «... daß der gottselige Arndt [Johann Arndt (1555-1621)] nunmehr unseres Orts öffendich ohne Widerspruch passiert, da zu des H. Betkii Zeit er nebst ihm ein Weigelianer heißen müssen« (WOTSCHKE, 1928, S. 164). Doch Köpkes positives Urteil galt nicht überall, der Vorwurf, Betke gehöre wie Christian Hohburg und Friedrich Breckling zu den Anhängern des protestantischen Sektierers Valentin Weigel (1533-1588), war auch am Ende des 17. Jahrhunderts nicht verstummt. Der Greifswalder Professor Ehregott Daniel Colberg (1659-1698) schrieb 1690 in seinem Traktat Platonisch =Hermetisches Christenthum im 5. Kapitel Vom

Betke, Joachim Weigelianismo im Anschluß an Christian Hoburg über Betke: »Von Hoburgen kommen wir zu seinen Wirth/ zu Linumb Joachimum Betkium, bey welchem er die Apologiam Pratorianam verfertiget/ ... Diesem hat er ein Theil seines Pnetorianischen Geistes mitgetheilet/ massen derselbe im Buch/ Anti=Christenthum/ darthut/ nicht allein mit vielen verdächtigen Lehren/ sondern auch indem er dem Evangelischen Predig=Amt Schuld giebt/ >[an] des heutigen Abfals/ Blindheit/ Verstockung/ und bißher ergangener Straffen/ wie auch des herannahenden Untergangs der gegenwärtigen Christenheit/ weil sie ... selbst unheilig leben/ und also nicht bekehren können ... ein ärgerlich Leben fuhren/ keine Kirchen= Disciplin üben/ der Apostel Amt nicht verrichten ... sich von den Sünden des Volcks/ von den Beichtpfennigen und Judas=Bußgeld ernehren/ die geistlichen Aemter/ Priesterthum und Namen/ durch Sacrilegischen und Anti = Christischen Raub allein zu sich gerissen.< Da urtheile nun ein ieder/ ob der verkapte Elias Prsetorius oder Hoburg nicht einen gelehrigen Schüler in der Lästerschule am Betkio gehabt habe/ wiewohl dieser ein wenig subtiler gehet/ und die Wolffszähne besser verbergen kan.« (COLBERG, 1 6 9 0 , S. 2 4 3 f.; nach WALCH, 1 7 3 6 , IV, S. 1 0 8 2 ,

predigen, absolvieren und das Abendmahl reichen müßten, dessen Verwehrung dann - so Betke - eine »Portion des Antichrists« sei (Unschuldige Nachrichten, 1718, S. 945). 1666 veröffentlichte Friedrich Breckling in Amsterdam Betkes Hauptwerk EXCIDIUM GERMANLE, das der Linumer Pfarrer bereits 1640 verfaßt und ihm den Titel »Teutschlands verstörung« gegeben hatte (vgl. ARNOLD, 1729, II, S. 901, wo eine längere Passage aus dem 3. Kapitel des 6. Buches zitiert wird; s. auch ARNOLD, 1729, III, S. 127, wo Betkes Schrift unter dem Titel »excidium Germanise, oder Teutschlands verstöhrung« genannt ist). Wie bereits oben erwähnt, hatte Betke seinem »geistlichen söhn« Breckling neben anderen Manuskripten auch dieses Werk testamentarisch vermacht, das ihm dann durch Thomas Pankow zugeschickt wurde (vgl. auch MOLLER, 1744, S. 86). Der Gießener Geschichtsprofessor und spätere Inspektor zu Perleberg, Gottfried Arnold (1666-1714), schrieb in seiner Unpartheyischefn] Kirchen = und Ketzer=Historie, Betke habe in seinem EXCIDIUM GERMANLE »die bittere warheit von der allgemeinen boßheit derer, die sich doch Evangelisch genennet, und von denen gerechten straffen, vor äugen geleget, auch durch die handgreifliche erfahrung in dem damahligen erschrecklichen kriegswesen be-

wurden Hoburg, Betke und Breckling ebenso unter die Anhänger Jakob Böhmes [1575-1624] gezählt). stättiget« (so ARNOLD, 1 7 2 9 , I I I , S. 1 2 7 ) . U n d an Konsequent vertrat Betke Luthers Lehre vom allgeanderer Stelle heißt es: »Sein hauptwerck aber ist meinen Priestertum der Laien; Opfer wie Priesterdurchgehends, den ursprung des augenscheinlichen weihe sind in den inneren Tempel des Herzens als Verderbens, wie selbiger sowohl von weltlichen als den eigentlichen Ort der Erneuerung der Kirche geistlichen Obern herkomme, zu zeigen ... Man kan verlegt. 1640 erschien sein SACERDOTIUM, HOC die summa seiner klagen sonderlich aus dem excidio EST, New = Testamentisches Königliches Priesterthumb, Germanise ersehen, als welches durch unlaugbare erdas - wie die meisten Schriften des Predigers - mehfahrung bekräftiget worden, zumahl der auctor so rere Auflagen erlebte. Ein lutherischer Rezensent der wohl die vorhergehende und immer continuirenden in Leipzig herausgegebenen Unschuldigen NachrichSünden und greuel in allen ständen, als den erfolgten ten Von Alten und Neuen THEOLOGISCHEN Sachen Untergang so unzehlicher örter in Teutschland und schrieb über das Buch: Der Autor betrachte hier auch im Luterthum erlebet.« (Ebenda S. 128, mit die Christen als geistliche Priester und stelle ihre einer Inhaltsangabe der Schrift S. 128-130). Auch Pflichten und Amt vor, »welches auch in einem und dieses Werk wurde nach seiner Veröffendichung durch dem andern Stück, sonderlich in der Prüfung, ob Breckling wie die meisten Schriften Betkes wiederman ein geistlicher Tempel sey, gar wohl geschiehet, holt herausgegeben. Einflüsse auf geistesverwandte dabey aber grösten Theils übers Ziel geschritten Gelehrte sind zahlreich; hier ist insbesondere auf Chriwird«; so treibe der Autor die Sache zu hoch, indem stian Hohburgs Schrift Heutiger Langwieriger verwirer alle Amtsverrichtungen der Prediger einem jeden reter teutscher Krieg (1644) zu verweisen. Christen zuschreibe und nach dem Beispiel des Im Anhang zum EXCIDIUM GERMANLE befindet Hohepriesters im Alten Testament, der dem Priester sich Betkes Decretum Stultitiae, einen Entwurf seiner im Neuen Testament ein Vorbild sein solle, zeige, Schrift hatte der Pfarrer 1663 kurz vor seinem Tode wie die Christen als geistliche Lehrer privat lehren, noch selbst an Breckling geschickt mit der Bitte um

Betke, Joachim Ausarbeitung, doch da es diesem an Zeit und einem Verleger fehlte, habe er das Manuskript unverändert drucken lassen (so Breckling selbst in der Vorrede zum EXIDIUM GERMANLE S. 14). 1701 bat er dann den Nauener Pfarrer Balthasar Köpke, Betkes Entwurf für eine Neuauflage des Werkes auszuarbeiten. In seiner Antwort verwies dieser auf seine eigenen Schriften, so auf SAPIENTIA DEI, In MYSTERIO CRUCIS CHRISTI ABSCONDITA. Die wahre THEOLOGIA MYSTICA Oder ASCETICA (1700) und auf NOVA OBEDIENTIA, Der Neue Heilige Gehorsam/ Gegen GOtt und alle Oberherrn auf Erden (1701), in die bereits zahlreiche Gedanken Betkes eingeflossen seien, so daß er lediglich den letzten Abschnitt bearbeiten wolle (Köpkes Brief an Breckling ist abgedruckt bei WOTSCHKE, 1928, S. 163-165). Der Einfluß der Schriften Betkes ist außer bei Christian Hoburg und Friedrich Breckling auch bei Johann Wilhelm Petersen (1644-1724), Johann Heinrich May (Majus, 1653-1719), Gottfried Arnold und Balthasar Köpke sowie mit Einschränkungen bei Philipp Jakob Spener (1635-1705) nachweisbar, der Betkes Schriften bis zu einem gewissen Maße schätzte, sie jedoch nicht unbedingt in der Hand des »einfaltigen Christen« sehen wollte (vgl. BLAUFUSS, 1988, S. 484). Von den späteren mystischen Schriftstellern sind vor allem Paul Kaym und Johann Georg Rosenbach (1680-1747) zu nennen. Überliefert sind auch zwei Schreiben von Johann Vielitz (1600-1680), dem Senior der Pfarrschaft in Quedlinburg, einem Mittelpunkt des - noch kirchlich gebundenen - mystischen Spiritualismus. In seinem Brief vom 13. Okt. 1641 an den Linumer Pfarrer lobte Vielitz, später Schwiegervater des bekannten Halberstädter pietistischen Predigers Heinrich Ammersbach (1632-1691, vgl. NOACK/SPLETT, 2001, S. 20-35), Betkes 1636 zuerst erschienene und mehrmals nachgedruckte Schrift MENSIO CHRISTIA-

NISMI, die bei vielen tausend Menschen die gleiche große Wirkung erreichen möge wie bei ihm; doch habe er bei der genannten Schrift auch etliche »Scrupulos« notiert, um deren Aufklärung er nun bitte (zu den Beispielen mit der entsprechenden Seitenangabe vgl. la: Autographen und Nachlässe: Ms. Bor. Fol. 201, Nr. 154-155). Weiter schrieb Vielitz, daß Betke ein schönes Buch, »Victoria Crucis« genannt [gemeint MYSTERTVM CRVCIS (1637, 1639 erneut gedruckt)], habe ausgehen lassen und er gern ein Exemplar davon hätte, das er dankbar bezahlen würde, und verwies dann auf seinen eigenen Traktat Regale sacerdotium (Quedlinburg 1639), der bei seinen Pfarrkindern nicht wenig gefruchtet hätte. Vielitz' Schrift mit dem Untertitel Die Lehre von dem geist- und königlichen Priesterthumb; In dreyen Punct- u. Predigten zu Quedlinburg fiirgetragen wurde 1654 in Berlin erneut gedruckt. Seinen Briefwechsel mit Vielitz erwähnte Betke auch in einem Schreiben an Breckling vom 16. Juni 1661, wo es heißt: »H. Vilitz hat vor dieser Zeit an mich geschrieben und hat aus meiner Mensio sein regnum sacerdotum aufgesetzet, hat auch mir gemeldet, einen diabolismum herfiir zu geben, daß das heutige Christentum ein recht Teufelstum wäre.« ( V g l . WOTSCHKE, 1 9 2 8 , S . 1 4 8 ) .

Daß - im Unterschied zu manch anderen Gelehrten seiner Zeit - Betkes Werkverzeichnis nur wenige Stücke der damals mehr und mehr anschwellenden Gelegenheitsdichtung aufweist, mag auch damit zusammenhängen, daß der Pfarrer seit 1629 abseits der kulturellen Zentren wie Berlin-Cölln oder Frankfurt/O. auf dem Lande wirkte und wohl nicht gewillt war, seine Amtsstätte Linum zu verlassen; überliefert ist, daß ihm Vokationen in die kurfürstlich-brandenburgische Residenz angeboten worden seien (vgl. ARNOLD, 1 7 2 9 , III, S . 1 2 7 ) .

[L. N . ]

Werke »Sic est! Horrendum grassatur Martia cuspis« [Epithalamium]. In: HONOR! NUPTIARUM Quas prid. Cal. Maij, Anno post reparatam salutem Μ D CXXVII. Berolini celebrabat Ornatißimus ac omni virtutum laude conspicuus juvenis, D N . D A V I D C I C E L E R V S , M A G D E B U R G E N S I S , & c . S P O N S U S . C u m lectissima &

pudicissima

virgine MAGDALENA Sibens/ Prastantissimi & spectabilis Viri, DN. MATTHLE Siben/ PRJEFECTI olim superioris in Bodensiel/ quod in Ducatu Brunsvicensi est, b. m. relictä filiä, SPONSA Optima quxque & felicia honoris, moris, & amicitbe ergi> precantur Affinis & Amici. BEROLINI Ex officina Typographica Georgij Rungij. [1627; 4°] (109: GK1 PSS 78/28 4°).

Betke, Joachim »Encomium Regis Sveciae & votum. Horch/ dort ist groß gedön/ Clarinen vnd Posaunen/« und »SONNET. 1. Aber mein wünsch ist hin! Gustav du bist gefallen.« und »[SONNET.] 2. Aber du grewel Landt/ ob schon Gustav geschlagen/« [Epicedia]. An: Koch, Johann: Danck: Klag: vnd Trost=Predigt/ Als durch Gottes sonderbahre Schickung den 6. Novembris, Anno 1632. die Königliche Mayestet zu Schweden/ mit jhrer Evangelischen Armie die herrliche Victoriam, dabey Sie aber jhr leben lobwürdig geendiget vnd blieben seyn/ zwischen Lützen vnd Leipzig erhalten haben. Auff dem im Churfurstenthumb Brandenburg allgemeinen Buß= vnd Bettage/ welcher den 5. Decembris ernandten Jahres angestalt worden/ in der S. Peters Kirchen zu Cölln an der Spree gehalten/ vnd auff sonderbahres vielfältiges ersuchen publiciret Von JOHANNE Koch/ Probsten der St. Peters Kirchen doselbst vnd der benachbarten Inspectorn. CUM PRIVILEGIO ELECT: BRAND: Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ in Verlegung Johann Kallen Buchh. daselbst. Anno 1632. [4°] (3: Pon Vc 4176, QK; 23: M: Gl Kapsel 3, 33; 39: Theol 4° 937, 7; Dünnhaupt, 1990,1, S. 544f.). CHRISTIANISMUS ETHNICUS. h. e. Eine Predigt/ Darinn gezeiget wird/ Wie wir Christen/ die wir zuvor Heyden gewesen/ heute zu Tage nicht Chrisdich/ sondern noch Heydnisch leben. Gehalten Auff das grosse Heyden Newe Jahr oder Fest Epiphanius zu Lienumb (Anno 33.) Durch JOACHIMUM BETKIUM, Past, doselbst. [...] Gedruckt zum Berlin/ durch Georg Rungen/ Anno 1633. [4°], [14] Bl. (14: Coll. diss. Α. 241, 15); andere Ausg.: CHRISTIANISMUS ETHNICUS Eine Predigt/ Darinn gezeiget wird/ Wie wir Christen/ die wir zuvor Heyden gewesen/ heut zu Tage nicht Christisch/ sondern noch Heydnisch leben. Gehalten Auff das grosse Heyden-Neue Jahr/ Oder Fest Epiphanus, Zu Linum (Anno 1633.) Durch JOACHIMUM BETKIUM, Past, doselbst. Amsterdam/ Anno 1677. [12°], [24] Bl. (39: Theol 8° 740/07, 2; Ha 33: 68 J 4; Dünnhaupt, 1990,1, S. 548). MENSIO CHRISTIANISMI ET MINISTERII GERMAN L t . Das ist/ Geistliche Abmessung vnsers heutigen Christenthumbs vnd Predigampts/ ob beydes Christisch vnd Apostolisch sey. Ο Jesu HERR mein Gott/ dir dieses ich verehre/ Behüt all Obrigkeit/ dem Krieg vnd Auffruhr wehre/ Zerstöre du in vns deß Sathans Lasterreich/ Daß wir dir mögen seyn/ an Sinn/ Geist/ Tode gleich. Getruckt im Jahr 1636. [Amsterdam 1636], 142 S. (3: AB 40 2/k, 7, 2; 12: Asc. 3206; 15: Polem. 722/2); andere Ausg.: MENSIO CHRISTIANISMI ... [s. 1. 1646] (Dünnhaupt, 1990, I, S. 545, danach zwischen 1637 u. 1647 ingesamt vier Drucke, von denen sich nur der von 1646 nachweisen läßt); andere Ausg.: MENSIO CHRISTIANISMI ET MINISTERII GERMANIAE: Das ist Geistliche Abmessung des heuttägigen Christenthumbs, und Predig-Ampts in Deutschlands nach der Richtschnur Göttlichen Worts, Obs nemlich beydes Christlich und Apostolisch? oder Wider-Christisch und Apostatisch sey?/ Joachimus Betkius ... Jetzt zum sechsten mahl nachgedruckt vnd in gewisse Capittel getheilet/ ANNO Μ DC XLVIII. [1648], 184 S. (23: A: 1034.21 Theol.; 23: Μ: QuN 580.1, 2; Dünnhaupt, 1990, I, S. 545); andere Ausg.: MENSIO CHRISTIANISMI ... In: Betke, Joachim: Drey geistreiche Tractätlein ... Amsterdam 1676 (Dünnhaupt, 1990,1, S. 545 u. 548); andere Ausg.: Predig Ampt in Teutschland. Amsterdam 1682. (Zedier, 1733, 3, Sp. 1551; Dünnhaupt, 1990,1, S. 549; Hendreich, 1699, S. 554); andere Ausg.: MENSIO CHRISTIANISMI & MINISTERII GERMANLt ... In: Betke, Joachim: Drey Geistreiche Tractätlein/ ... Amsterdam 1694. (3: AB 154174,1; 23: M: Ts 356, 2; Ha 33: 46 F 2, 12; Dünnhaupt, 1990,1, S. 548). Göttliche Leidens=Gemeinschafft/ der wahren Glieder Christi/ mit ihrem Häupt CHRISTO. Auf das hl. Oster=Fest des 1637. Jahrs/ einfältig nach der Gabe Christi zu Lienumb geprediget. 1644. [s. 1.] (38: GBIV 6991 angeb.); andere Ausg.: GÖTTLICHE Leidens Gemeinschafft/ der waren Glieder Christi/ mit ihrem Häupt Christo. Auff das heilige Osterfest des 1637. Jahres/ einfältig nach der Gabe Christi zu Lienumb geprediget/ durch JOACHIM U M BETKIUM, Predigern daselbst. Jn Amsterdam/ Gedruckt bey Christoffel Cunradus Vor Benedictus Bahnsen, Jm Jahr 1660. [16] Bl. (23: A: 920.1 Theol., 2; Ha 33: 77 G 10, 10; Dünnhaupt, 1990, I, S. 547); andere Ausg.: Göttliche Leidensgemeinschaft. Amsterdam 1666. (Narbuntowicz, 1994, S. 165); andere Ausg.: Göttliche Leidens=Gemeinschafft/ der wahren Glieder Christi/ mit ihrem Häupt CHRISTO. Auf das heilige Oster=Fest des 1637. Jahrs/ einfältig nach der Gabe Christi zu Lienumb geprediget/ durch JOACHIMUM BETKIUM, Predigern daselbst. In Amsterdam/ Gedruckt bey Christoffel Cunradus, Im Jahr 1670. [16] Bl. (23: M: Th 249; 7: 8 ΤΗ ΤΗ I, 728/19, 9; Dünnhaupt, 1990,1, S. 547); Rez. in: Unschuldige Nachrichten, 1720, S. 960. Mysterium Cruris: Crux Angusta porta est, et stricta via, quae abducit ad vitam: Hoc est: Schrifftliche Eröffnung der Geheimnissen vnnd Krafft des Creutzes CHristi/ Nebenst Beweisung/ daß dasselbe Creutz die Enge Pforte/ vnd schmaler Weg sey/ der zum Leben führet. Vnserm Aegyptischen/ Creutzfeindischen vnnd daher lebendig=todten Christenthumb zum Zeugniß vnnd Nachricht auffgesetzet. Durch J. B. P. L. [d. i. Joachim Betke Pastor zu Linum] [Apocal. 2. v. 17.] Gedruckt im Jahr CHRIsti 1637. [Berlin 1637; 4°], [28] Bl. (12: Asc. 3206, 1; 1: Cs 11760a Rar; 7: 8 Η MISC 338/7; Dünnhaupt, 1990, I, S. 545); andere Ausg.: MYSTERTVM CRVCIS; Crux

Betke, Joachim Angusta porta est, & stricta via, qu Leutinger, der jedoch schon im Jahr darauf sein Amt niederlegte, um sich ausschließlich seinen historischen Studien widmen zu können. Das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster war erst 1574 gestiftet worden. Seine beiden ersten Rektoren, Jacob Bergemann (1546-1615) und Michael Kilian, hatten das Amt nur jeweils ein Jahr inne. Bergemann übernahm danach das Archidiakonat in Gardelegen; über den weiteren Lebensweg seines Nachfolgers Kilian, der Ostern 1576 wegen seiner kalvinistischen Neigungen oder zumindest wegen des Verdachts zweifelhafter Rechtgläubigkeit entlassen worden war, ist aus den Quellen nichts bekannt. Nach seinem Weggang 1576 wurde Konrektor Hieronymus —» Prunner interimistisch die Leitung der Anstalt übertragen, bis Boner Ostern 1577 sein Amt antrat und - wie auch Konrektor Prunner - zu Johannis die endlich hergestellte Amtswohnung im Gymnasium bezog. Bis dahin hatten Rektor und Konrektor wie die anderen Lehrer auch bei Berliner Bürgern zur Miete gewohnt, dafür aber vom Rat Mietentschädigung erhalten (vgl. MAUERMANN, 1909, S. 46). Zu Boners Schulkollegen gehörten außer Konrektor Prunner unter anderem Subrektor Martin Krumkrüger, Subkonrektor Johann Cernitz (gest. 1598) sowie die Baccalaurei Paul Fromm und Thomas Matthias.

Boner, der mit der Unterzeichnung der Konkordienformel am 22. Juli 1577 auch seine »reine« lutherische Glaubensauffassung bekannt hatte (DITERICH, 1732, S. 98 f.), begann seine Amtszeit mit der Aufstellung eines Lektionskatalogs. Der Katalog selbst ist nicht erhalten geblieben, auch nicht das von ihm stammende erste Lehrerverzeichnis (vgl. MAUERMANN, 1909, S. 34), doch die dem Rektor entgegengebrachte Wertschätzung wird in einem kurfürstlichen Reskript an den Rat zu Berlin 1586, fünf Jahre nach Boners Weggang, deutlich, wo es hieß, die Lehrer sollten »fleißig seyn, und die lectiones, so in des vorigen Rectoris M. Benjamins Catalogo lectionum zu befinden, auch die Stunden, wie damahls von ihm und seinen Gehülfen geschehen, treulich lesen, und die Schule also, wie M. Benjamin gethan, regieren« (zit. nach DITERICH, 1732, S. 98). Unter Boners Leitung konnte die Anstalt endlich feste Wurzeln schlagen und in ihrer inneren Entwicklung besten Fortgang nehmen. Auch in den Schulfonds fur die Wiederherstellung der Klosterkirche flössen reichliche Beträge; unter anderem konnten 1579 aus den Zinsen eines Legats, das der kfl.-brandenburgische Kanzler Lampert Distelmeier (1522-1588) gestiftet hatte, 90 Taler fur den Kauf einer neuen Orgel zur Verfügung gestellt werden. Als Boner nach nur vierjähriger Amtszeit das Gymnasium verließ, lobte der Berliner Bürgermeister Johann Agricola (der Jüngere, gest. 1594) in seiner Rede zur Einführung des neuen Rektors Wilhelm —¥ Hilden dessen Vorgänger als »gelahrten, friedseligen Mann« (DITERICH, 1732, S. 98). Ostern 1581 übernahm Boner nach dem Tode von Johannes Walther (Wolter, gest. 1580) das Oberpfarramt zu St. Jacob im altmärkischen Stendal, das er ebenfalls vier Jahre inne hatte (neuer Oberpfarrer wurde 1586 Daniel Maes [1539-1618]), bevor er als Nachfolger von Peter Weitzke, der am 13. Febr. 1585 gestorben war, zum Oberpfarrer an St. Gotthardt und Superintendenten der Altstadt Brandenburg/H. berufen wurde. Seine Amtskollegen waren Archidiakon Josef Cruciger (gest. 1609), der 1592 das Predigtamt in Klein Kreutz bei Brandenburg übernahm, und Diakon Arnold Erxleben (gest. 1603), der 1592 nach Cruciger das Archidiakonat erhielt, sowie als neuer Diakon Jacob Schulde. Bereits 1572, ein Jahr nach seiner Regierungsübernahme, hatte Kurfurst Johann Georg eine neue Kirchenordnung fur die Mark Brandenburg im streng

Boner, Benjamin lutherischen Sinne verordnet und im Anschluß daran eine neue Kirchenvisitation verfugt, die das Festhalten an den gebotenen Glaubenssätzen einschärfte. 1575 wurden auch in der Stadt Brandenburg Visitationen abgehalten und die Prediger auf das Rathaus bestellt, um bei Strafe ihrer Absetzung die Konkordienformel zu unterschreiben. Die brandenburgischen Visitationsrezesse stellten Einigkeit der Räte und ihrer Pfarrer in der Verteidigung des wahren Glaubens fest - über theologische Streitigkeiten war nichts zu lesen. Boner galt als ein in seinen theologischen Anschauungen milder Prediger, in den konfessionellen Streitigkeiten der Zeit als eher kampfesunlustig, weshalb ihm spätere Vertreter der in der Altstadt Brandenburg herrschenden lutherischen Orthodoxie kalvinistischen Irrglauben vorwarfen (vgl. SCHOTT, 1906, S. 60). Richtiger ist wohl, daß er dem Kalvinismus nicht feindselig gegenüberstand. Als 1593 mehrere Geistliche der Alt- und Neustadt Brandenburg, unter ihnen auch Boner, wegen einiger Lehren der Zuneigung zur reformierten Religion beschuldigt wurden, entsandte das Konsistorium eine Kommission zur Aufklärung der Vorwürfe, der auch der kfl.-brandenburgische Hofprediger und spätere Oberpfarrer an St. Gotthardt und Superintendent der Altstadt, Hieronymus Prunner, angehörte (SCHOTT, 1906, S. 65; offensichtlich konnten die Vorwürfe entkräftet werden, da sich in den erhaltenen Quellen keine Hinweise auf irgendwelche Strafen oder andere Maßnahmen fanden). Während Boners Amtszeit (als Oberpfarrer von St. Gotthardt und Superintendent war er zugleich Ephorus der altstädtischen Schule) konnte dank seiner aktiven Mitwirkung auch in der Altstadt Brandenburg die erste höhere Schule eingerichtet werden. Der neustädtische Rat hatte schon während des Inspektorats von Johann —> Garcaeus in den sechziger Jahren des 16. Jahrhunderts anstelle der baufällig gewordenen alten Schule ein ansehnliches neues Schulgebäude errichten lassen, das 1570 eingeweiht wurde. Doch die altstädtische Gemeinde war nur halb so groß und von geringerem Wohlstand als die reichere Gemeinde in der Nachbarstadt. Daß auch sie schließlich ein stattliches neues Schulgebäude erhielt, war der Initiative ihres Bürgermeisters Simon Roter (1524-1595) zu verdanken. Roter war einst Hausgenosse bei Philipp Melanchthon (1497-1560), dem »Praeceptor Germaniae«, in Wittenberg gewesen, hatte dann als Rektor die altstädtische Schule

geleitet und lange das Amt eines Stadtschreibers bekleidet. Er konnte die Witwe des kfl.-brandenburgischen Oberkämmerers Matthias von Saldern (um 1508-1575), Gertrud geborene von Hake (1518-1595), 1589 dazu bewegen, den alten Bischofthof in der Altstadt als neues Schulgebäude für die seit dem 14. Jahrhundert bestehende altstädtische Sehlde zu stiften. Schon 1591 konnte die Saldria, die ihren Namen nach ihrer Stifterin bekommen hatte, eingeweiht werden. Boner hielt aus diesem Anlaß am 29. Juni in der Kirche zu St. Gotthardt die Festpredigt, in der er seine Gemeinde auf ihre Pflicht zur Erhaltung der Kirchen-, Pfarr- und Schulgebäude hinwies, und im neuen Schulgebäude die lateinische Rede De recte constituendis et aperiendis scholis (DITERICH, 1732, S. 99f.; während Festpredigt und -rede nicht erhalten sind, ist ein Exemplar der Schulgesetze von 1591 als großformatiger Einblattdruck überliefert, vgl. LEGES NOVJE S C H O L E SALDERIANJE

BRANDENBVRGENSIVM.

WITE-

BERG/E, Excudebat Zacharias Lehman. M. D. XCI. [KZK-Bp 4: Κ 326, 31]). Der erste Rektor der neuen Schule wurde Caspar Haveland, Konrektor war in den Jahren 1592 bis 1598 Joseph —» Goetze; zu den späteren Rektoren gehörte Jacob —» Grosse, der das Amt 1616 bis 1622 inne hatte. Der Oberpfarrer an St. Gotthardt, also Boner, und die von der Stadt bestellten Schulinspektoren setzten die Pflichten fur den Rektor und die anderen Lehrer fest, behielten sich Änderungen und Verbesserungen der Schulordnung vor und erteilten Anordnungen über die Verteilung der Klassen und Lektionen. Sie genehmigten die Einführung neuer Lehrbücher; den Schulkollegen war es untersagt, ohne Zustimmung der Inspektoren neue Bücher privat einzuführen. Ohne deren Erlaubnis durften die »Schuldiener« nicht verreisen oder eigenmächtig Ferien ansetzen (vgl. TSCHIRCH, 1889, S. 61 f.). Wenn die Lehrer in den Kirchen der Stadt oder auf den Dörfern predigen wollten, um ihr Gehalt aufzubessern, mußten sie Boner als Oberpfarrer um seine Einwilligung ersuchen. Dieser hatte auch die Einfuhrung neuer Kirchengesänge durch den Kantor zu genehmigen, ebenso als Höhepunkte des Unterrichts die Auffuhrung von Schulkomödien, einer weldichen in lateinischer und einer geisdichen in deutscher Sprache, die - so Boner in seiner Einweihungsrede — auf dem neuen Schulhof gespielt wurden. Darüber hinaus hatte er bei den zweimal jährlich durchge-

Boner, Benjamin führten öffentlichen Prüfungen anwesend zu sein, bei deren Abschluß die besten Schüler kleine Prämien in Form von Büchern oder Papier erhielten. In den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung nahm die Saldersche Schule einen solchen Aufschwung, daß sie zu den meistbesuchten lateinischen Gelehrtenschulen der Mark gehörte. Als Gertrud von Saldern, die ihre letzten Lebensjahre in Magdeburg verbracht hatte, am 27. Mai 1595 gestorben war und am 4. Juni in der Kirche zu St. Ulrich in Magdeburg beerdigt wurde, begaben sich zur gleichen Zeit in der Altstadt Brandenburg unter feierlichem Glockengeläut und christlichen Gesängen der Rat, die Geistlichkeit, die Lehrer und Schüler der Salderschen Schule in die St. Gotthardtskirche, um in einer Trauerfeier das Andenken an die Stifterin der Schule zu ehren (TSCHIRCH, 1889, S. 51, mit Verweis auf einen Brief Simon Roters). Benjamin Boner starb am 13. Juli 1597 und wurde in der Kirche von St. Gotthardt vor dem Altar begraben (SCHNEIDERMANN, 1943, S. 238, mit Verweis auf das Kirchstuhlbuch von St. Gotthardt). Leichenpredigt und Abdankung sind nicht erhalten geblieben; auch Epicedia sind nicht überliefert. Sein Nachfolger wurde Hieronymus Prunner, der jedoch schon 1599 als Propst an St. Nicolai nach Berlin vozierte, so daß Bartholomaeus Crüger (gest. 1611), zuvor Rektor an der Ratsschule in Frankfurt/O., dann Subdiakon in Fürstenwalde, das Oberpfarramt und die Superintendentur in der Altstadt Brandenburg/H. erlangte, die er bis zu seinem Tode bekleidete. Von Boner sind nur wenige Werke überliefert. Neben zwei akademischen Schriften und seinen wohl noch im Berliner Schulamt entstandenen Meditationes Passiographicae Berolini weist das Werkverzeichnis außer der schon erwähnten Festpredigt und der Rede anläßlich der Eröffnung der Salderschen Schule nur einige wenige Leichenpredigten, zum Beispiel 1595 auf den Bürgermeister Simon Roter und dessen Ehe-

frau Dorothea geborene Schüler, und Epicedia aus seiner Tätigkeit als Oberpfarrer an St. Gotthardt und Superintendent in der Altstadt Brandenburg/H. auf, schließlich noch eine Hochzeitspredigt mit dem Titel Christlicher Eltern vnnd Eheleut regel ordern vnd wolgezogener Kinder Gehorsam! vnd Amptspflicht. Bereits 1573, noch in seinem Spandauer Rektorat, hatte auch Boner die Ehe geschlossen und vom städtischen Rat zum Hochzeitsschmaus acht Quart Rheinwein, sechseinhalb Quart roten Wein und zwei Pfund 14 Lot Zucker geschenkt bekommen (SCHULZE, 1913, II, S. 81; vgl. auch LAMPRECHT, 1903, S. 35). Der Name seiner Frau ist nicht überliefert. Nach ihrem Tode verehelichte sich Boner 1587 erneut (auch der Name seiner zweiten Ehefrau ist nicht bekannt); zu diesem Anlaß verehrte der Spandauer Rat seinem ehemaligen Rektor und nunmehrigen Pfarrer in Brandenburg drei Taler (SCHULZE, [1784-1792] 1913,11, S. 98). Boners Sohn Benjamin, zwischen 1574 und 1577 in Spandau geboren, studierte nach dem Schulbesuch an der kfl.-brandenburgischen Landesuniversität Frankfurt/O., wo er unter Christoph —> Pelargus disputierte, zahlreiche Carmina verfaßte und 1597 auch den Dichterlorbeer erhielt (ein Carmen gratulatorium auf Joachim —> Garcaeus anläßlich seiner Berufung zum Hofprediger und Pfarrer in Sorau sowie Superintendent der freien Herrschaften Sorau und Triebel unterzeichnete er schon als »P. laureatus«). 1606 wurde er als Nachfolger von Martin Piper Prediger in Hohenfinow bei Eberswalde, wo er wohl 1625 auch starb (vgl. DITERICH, 1732, S. 100; im Evangelische[n] Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg [bearb. von Otto FISCHER] finden sich unterschiedliche Angaben über die Dauer seiner Amtszeit: nach FISCHER, 1941, II, S. 78, habe der jüngere Boner das Predigtamt in Hohenfinow bis 1625 bekleidet, doch nach FISCHER, 1941, I, S. 89, wurde bereits 1616 dem Strausberger Rektor Georg Rulich das Predigtamt übertragen). [L. N.]

Werke PROPOSITIONES DE RERVM NATV= ralium Principijs, in Academia Francofordiana, 7. Calendas Decembris, in disputationem propositi, ä Μ. BENIAMINO BO=nero, Lignicensi. FRANCOFORDLE CIS VIADRVM, IN OFFICINA IOHANNIS EICHORNI, Anno Salutis 1570. [4] Bl. (la: Nh 252, 8 Rar; KZK-Sh 1: Q 3.47, 36; VD 16 ZV 2254; Teitge, 2000, Nr. 508).

Boner, Benjamin Disputatio de animae facilitate sentiente exteriori a Benjamino Bonero. Francofordiae ad Oderam 1571. [20] Bl. (KZK-Sh 1: X 3 . 7 4 , 11). Lektionskatalog. [1577] (Diterich, 1732, S. 98). Meditationes Passiographicae Berolini. [s. 1. e. a.] (Diterich, 1732, S. 100). Festpredigt [und] De recte constituendis et aperiendis scholis [Rede anläßlich der Eröffnung der Saldernschen Schule in Brandenburg/H. am 29. Juni 1591 gehalten], (Diterich, 1732, S. 99f.). Ermahnung vnd Trostpredigt vber die wort des 39. Psalms. Nu HERR wes sol ich mich trösten? Jch hoffe auff dich: Errette mich von aller meiner Sünde/ etc. Darinnen beydes/ eine ernste vnd zu diesen bösen verderbten Zeiten hochnötige Verwarnung fiir die sichere vngebrochene Weltkinder/ vnd dagegen lebendiger trost/ für geengste/ betrübte hertzen verfasset vnd furgetragen. Gethan/ Bey der Leichbegengnis/ der Erbarn vnd Ehrentugentsamen Frawen/ Dorothea Schüllerin/ des Erbarn vnd Wolweisen Herrn M. Simon Röters/ Bürgermeisters der Alten Stadt Brandenburg etc. gewesenen Haussfrawen/ welche jhres Alters 56. jar/ den 16 Nouembr. Anno 93. sanfft vnd seliglichen im HErrn entschlaffen/ vnd den 18. dieses Chrisdich zur Erden bestattet worden. Auch andern guthertzigen Christen folgendts zu dienst vnd gefallen vbersehen/ vnd verbessert. Durch/ M. Benjamin Bonerum, Lign. S. Pfarrherrn daselbst. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Andream Eichorn/ Jm jähr/ 1595. [46] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 1188, 6; Teitge, 2000, Nr. 1380). Leichpredigt/ Vber die Wort des Königlichen Propheten Dauids/ Psalm 31. HERR auff dich trawe ich/ Las mich nimmermehr zu schänden werden/ etc. Bey der Sepultur vnd Leichbegängnis des Edlen vnd Ehrnvehsten Wolffen von Brösicke/ des Edlen/ Gestrengen/ vnd Ehrnvesten Heine von Brösicke/ Hauptmans zu Lenyn/ etc. Geliebten Sohns seligen/ Welcher seines Alters im 30. Jahr/ den 25. Decembris/ des Ablaufenden 94, Morgens zwischen 6. vnd 7. vhrn/ Sanfft vnd seliglichen jm H E R R N eingeschlaffen/ Vnd folgends den 5. Januarij/ des angehenden 95. Jares/ Jn der Kirchen/ jm Kloster Lenyn/ in Ansehnlicher Versamlung derer vom Adel/ Christlichen zur Erden bestattet worden. Gethan durch M. Benjamin Bonerum, Pfarrern in alten Stad Brandenburg. [Psalm. 18. Vers. 47. 31. IEHOVA VIVIT.] Wittenberg. Druckts Zacharias Lehman/ Anno 1595. (KZK-Bp 4: Κ 820, 12). Eine Predigt Uber die Wort des Propheten Esaias Cap. 57. ... Gehalten Bey der Begräbnis Catharinulae Kühns des ... David Kühns Syndici der alten Stadt Brandenburg geliebten Töchterlein welches den 28. Januarij dieses lauffenden 95. Jahres ... entschlaffen ... Durch M. Beniamin Bonerum ... 1. Chron. 29. Frankfurt/O.: Eichorn 1595. [4°; Widmung: Den Ehrnvehsten/ hochweisen/ Erbarn/ vnd wolgelarten Herrn Andres Dieterichen Bürgemeistern/ etc. vnd M. Dauid Kühns/ Syndico der alten Stadt Brandenburg/ meinen günstigen Herrn Schwägern/ Gevattern/ vnd guten Freunden/ ... Jm andern buch Samuelis/ cap. 12. meldet die Histori von Dauid/ das er wegen seines Todkrancken Söhnleins den HERrn ersuchet/ ... (am Ende der Widmung:) Datum in der alten Stadt Brandenburg/ den 25. Martij/ Anno 1595. Benjamin Bonerus.], [26] Bl. (1: Ee 700-169, 23, jedoch unvollst.; KZK-Bc 12: Β/ 106, 4; 23: Μ: Db 2568, 10, jedoch ohne Tbl.; V D 16 ZV 18627; Teitge, 2000, Nr. 1381). »CATHARINA CVNSI Per Anagrammatismum nominis de se loquitur AH, SIC N V N C IRATA? I, SIC N V N C AH RATA. [Incipit:] AH SIC N V N C IRATA fremunt & gaudiae tollunt« [Epicedium]. An: Boner, Benjamin: Eine Predigt Uber die Wort des Propheten Esaias Cap. 57. ... Gehalten Bey der Begräbnis Catharinulae Kühns des ... David Kühns Syndici der alten Stadt Brandenburg geliebten Töchterlein welches den 28. Januarij dieses lauffenden 95. Jahres ... entschlaffen ... Durch M. Beniamin Bonerum ... 1. Chron. 29. Frankfurt/O.: Eichorn 1595. [4°], [25] Bl. (KZK-Bc 12: Β/ 106, 4; 23: Μ: Db 2568, 10, jedoch ohne Tbl.). Leichenpredigt auf Simon Roter, Bürgermeister in der Altstadt Brandenburg/H., gest. 21. Dez. 1595. (Tschirch, 1889, S. 56, heute vermißt). Carmen de passione Christi [1595 dem Rat der Stadt Spandau gewidmet]. (SCHULZE, [1784-1792] 1913, II, S. 113). Christlicher Eltern vnnd Eheleut regel ordens vnd wolgezogener Kinder Gehorsam/ vnd Amptspflicht/ wenn sie Segen gedeyen/ vnd auffnemmen Vom H E R R N schöpffen wollen. Eine Predigt gethan/ Am 1. Sontage nach Epiphan. vber die Wort/ Luc. Cap. 2. die Eltern Jesu giengen alle Jar hinauff gen Jerusalem auff das Osterfest vnd jtzt Den Jungen Eheleuten/ Herrn Johan Diterichen Breutgam/ vnd seiner vielgeliebten Braut Jungfraw Elisabeth Gunstin/ zu ehren vnd gefallen vbersehen vnd in druck gegeben Durch M. Beniamin Bonerum, Pfarherrn in der Alten Stadt Brandenburg. [Syrach Cap. 25. 14.] Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ bey Nickel Voltzen Anno 1597. [Kolophon: Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Nicolaum Voltzen/ Anno 1597.] (KZK-Bp 5: G: Ε 2, 16, 5; KZK-Bp 5: G: Ε 2, 18, 4; KZK-Sa 14: Db 119, 20).

Boner, Benjamin

Literatur LEGES ΝΟΥ/Ε SCHOL/E SALDERIANvE BRANDENBVRGENSIVM. WITEBERG/E, Excudebat Zacharias Lehman. M. D. XCI. [1591; Einblattdruck in Fol.] (KZK-Bp 4: Κ 326, 31); SCHLICHT, Levin Johann: Historische Nachricht Von dem Ursprung und den Fatis der Lutherischen/ und insonderheit der Salderischen Schule hieselbst in der Chur- und Haupt-Stadt Alt Brandenburg. Altstadt-Brandenburg 1713; CARSTEDT, Johann Caspar: Carstedii duo programmata de vita Boneri. 1717 (Küster/Müller, 1752, II, S. 939); DITERICH, 1732, S. 97-100; JÖCHER, 1750, I, Sp. 1226. [= DBA I 124, 303]; KÜSTER/MÜLLER, 1752, II, S. 939; BECKMANN, Bernhard Ludwig: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Bd. 2. Berlin 1753, Sp. 77; BÜSCHING, 1774, S . 6 u. 38; SCHULZE, Daniel Friedrich: Zur Beschreibung und Geschichte von Spandow. Gesammelte Materialien [1784-1792]. Im Auftrag der Kirche und der Stadt hrsg. von Otto Recke. 2 Bde. Spandau 1913, hier Bd. 2, S. 80 u.ö.; BELLERMANN, 1825, S. 17f.; HEIDEMANN, 1874, S. 121 f.; TSCHIRCH, Otto: Die Stiftung und die erste Blütezeit der Salderischen Schule. Beilage zum Programm des von Salderschen Realgymnasiums zu Brandenburg a. d. Η. Ostern 1889. Brandenburg a. d. H. 1889 [auch in: Beiträge zur Geschichte der Saldria in Brandenburg a. d. Η. Festschrift herausgegeben zur Feier des dreihundertjährigen Bestehens der Saldernschen Schule. Brandenburg a. d. H. 1889, S. 1-78]; BAUCH, 1901, S. 57 u. 60; NOHL, 1903, S. 76; LAMPRECHT, Richard: Die große Stadtschule von Spandau von ca. 1300 bis 1853. Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht des Kgl. Gymnasiums zu Spandau 1903. Berlin 1903, bes. S. 8, 27 u. 35; SCHOTT, Walther: Beiträge zur Geschichte der St.Gotthardtkirche und -Gemeinde zu Brandenburg a. H. Festschrift zur Wiedereinweihung der Kirche. Brandenburg a. H. 1906, bes. S. 6 0 - 6 3 u. 65; MAUERMANN, 1909, S. 33 f.; TSCHIRCH, Otto: Geschichte der Chur- und Hauptstadt Brandenburg (Havel). 3. Aufl. Bd. 2. Brandenburg/H. 1941, S. 17; KUNTZEMÜLLER, Otto: Urkundliche Geschichte der Stadt und Festung Spandau von der Entstehung der Stadt bis zur Gegenwart. Mit einem Geleitwort und Nachtrag von Friedrich Koeltze. Berlin-Spandau 1928. Unveränderter Nachdruck Berlin 1978; FISCHER, 1941,1, S. 89 u. II, S. 78; SCHNEIDERMANN, Herbert: Aus dem ältesten Kirchenstuhlbuch von St. Gotthardt zu Brandenburg an der Havel. In: Archiv fiir Sippenforschung 20 (1943), S. 237-242, hier S. 238; ALPERMAN, Gert: Die lutherischen Pfarrer der Stadt Brandenburg an der Havel und ihre Familien bis 1800. Neustadt a.d. Aisch 1987, S. 6; CZUBATYNSKI, 2000, S. 126; CZUBATYNSKI, 2006, S. 114; WINTER, 2008, S.440.

Bornemann, Johannes

Bornemann, Johannes * 1. März 1604 Halberstadt t 9. April 1636 Berlin Pädagoge, luth. V Johannes B. (d. Ä.), Drechsler Μ Margaretha geb. Karpe Schule in Halberstadt 1624 Universität Wittenberg (1625 Mag.) 1628 Adjunkt an der Phil. Fakultät Wittenberg 1634-1636 Rektor am Berlinischen Gymnasium Johannes Bornemann stammte aus Halberstadt, wo er am 1. März 1604 als Sohn eines Drechslers geboren wurde; seine Mutter Margaretha war eine Tochter des Halberstädter Brauers Zacharias Karpe. Da der Vater knapp sechs Jahre später bereits starb und die Witwe unverheiratet blieb (sie überlebte ihren Sohn, bei dessen Tod sie 64 Jahre alt war), kümmerten sich auch die Großeltern um die Erziehung und Ausbildung des Heranwachsenden, dessen finanzielle Bedingungen jedoch nicht besonders gut waren (die genealogisch-biographischen Informationen nach dem Ehrengedächtnis im Anschluß an die Leichenpredigt auf Bornemann von Nicolaus ELERDT). Bornemann besuchte die Schule in seiner Vaterstadt Halberstadt und reiste in seinem 20. Lebensjahr nach Wittenberg, wo er sich am 1. Mai 1624 unter dem Rektorat des Professors für hebräische Sprache Laurentius Fabricius (um 1555-1629) in die Matrikel e i n t r u g (WEISSENBORN,

1 9 3 4 , I, 2 4 ,

179 u.

286:

Iohannes Borneman Halberstadensis Saxo. Mag. phil. [Ost.] 1628, Mag. legens 9.8.1629, Adj. d. phil. Fak. 23.3.1632 bzw. 1.5.1633). Daß er überhaupt studieren konnte, verdankte er der Unterstützung einiger wohltätiger Leute; trotzdem mußte er zur finanziellen Absicherung seines Studiums auch bei verschiedenen Wittenberger Professoren als Hauslehrer arbeiten. Durch die Hilfe seiner Förderer erlangte Bornemann um Ostern 1628 den Magistergrad, wurde im Jahre darauf Magister legens und hielt private und öffentliche Collegia, in denen er sich weiter auszeichnen konnte, so daß er schließlich 1632 zum Adjunkten der philosophischen Fakultät berufen wurde. Aus seiner Wittenberger Lehrtätigkeit sind einige Disputationen erhalten, unter anderem unter dem Präsidium des Professors für Logik

und Metaphysik Johannes Scharff (1595-1660) und dem des Theologieprofessors Jacob Martini (1570 bis 1649) sowie unter seiner eigenen Leitung. Überliefert sind aus jener Zeit auch einige Casualia. Da er an der philosophischen Fakultät Wittenberg keinen Lehrstuhl erhielt, nahm Bornemann einen am 29. Sept. 1634 an ihn ergangenen Ruf als Rektor des Berlinischen Gymnasiums an; sein Vorgänger Georg —> Gutke war am 14. Aug. verstorben. Offensichtlich bestanden schon seit längerem Kontakte zwischen dem neuen Rektor und seinem Amtsvorgänger, der von 1615 bis 1618 ebenfalls Adjunkt der philosophischen Fakultät Wittenberg gewesen war und 1618 zu deren Dekan gewählt wurde; denn unter den Epicedia auf Gutkes Tod war auch eines von Bornemann. Die Amtseinführung des neuen Rektors erfolgte am 12. Nov. 1634; der Berliner Bürgermeister Benedikt Reichard (1587-1667) hielt zu diesem festlichen Anlaß eine - leider nicht erhalten gebliebene - lateinische Schulrede. Als Bornemanns Amtskollegen unterrichteten am Berlinischen Gymnasium Konrektor Bernhard —> KohlreifF und Subrektor Emanuel Vulpinus (gest. 1664), der später zum Rektor der Salderschen Schule in der Altstadt Brandenburg/H. vozierte. Von den Baccalaurei ist hier unter anderem Christian —» Schnee zu nennen, der 1633 gekommen war und fünf Jahre später die Anstalt verließ, um das Diakonat an der Kirche von St. Nicolai in Spandau zu übernehmen. In den Beginn der Amtszeit Bornemanns fielen die öffentlichen Prüfungen der Schüler; die besten von ihnen erhielten Prämien, die die Bürgermeister Reichard und Caspar Miser (1589-1640) gestiftet hatten (BÜSCHING, 1774, S. 12). Wie schon sein Vorgänger Gutke, legte auch Bornemann besonderen Wert auf die Entwicklung der deklamatorischen Fähigkeiten seiner Schüler - 1635 lud er mit einem Programm zu einem Actus über Josuas Verhalten geg e n d i e G i b e o n i t e n ein (HEIDEMANN, 1 8 7 4 , S . 1 4 7 ) .

Während seines Rektorates konnten dank der Bürgermeister Reichard und Miser und des Schulprovisors Rust die Schulgebäude renoviert werden. Wie hoch die Verbesserung der materiellen Bedingungen schulischer Ausbildung von den Lehrern geschätzt wurde, läßt sich daran erkennen, daß das Lehrerkollegium später im Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster eine Gedächtnistafel anbringen ließ, mit lateinischen Versen, die Konrektor Kohlreiff und

29

30

Bornemann, Johannes Subrektor

Michael

Schirmer

(1606-1673;

vgl.

NOACK/SPLETT, 1 9 9 7 , S. 3 7 3 - 3 9 5 ) v e r f a ß t e n (DITE-

RICH, 1732, S. 162, wo die Inschrift mitgeteilt ist; die Tafel ist nicht mehr vorhanden). Leider sollte Bornemann sein Rektorat nicht einmal eineinhalb Jahre ausüben können. Bereits einige Wochen vor seinem Tode fühlte er sich unwohl, ging jedoch seinen Amtspflichten weiter nach, bis er zwei Wochen vor seinem Ableben betdägerig wurde. Johannes Bornemann starb am 9. April 1636, erst 32 Jahre alt, und wurde am 14. April in der Kirche zu St. Nicolai beigesetzt. Die Leichenpredigt hielt Propst Nicolaus —> Elerdt, der den Verstorbenen als einen gelehrten, frommen, freundlichen, arbeitsamen, geschickten, beredsamen und sehr beliebten Mann rühmte. Bürgermeister Reichard widmete dem Verstorbenen einen besonderen Nachruf in der Dissertatio de vita et fatis Bornemanni und würdigte dessen

in Wittenberg und anderswo herausgegebene Schriften wegen ihrer Weisheit und Sittlichkeit als musterhafte und nachahmenswerte Beispiele der Gelehrsamkeit und Erfindungsgabe ihres Verfassers, der damit Fortgang und Erfolg des Studiums befördert hätte. Jahre später behauptete dann der Berlinische Rektor Johannes Heinzelmann (1626-1687; vgl. NOACK/SPLETT, 1997, S. 177-185) - ohne allerdings

nähere Angaben zum Sachverhalt zu machen - , daß Bornemann Opfer »neidischer Scheelsucht« geworden sei (vgl. HEIDEMANN, 1874, S. 147, mit Bezug

auf ein heute nicht mehr erhaltenes Schulprogramm). Nach Bornemanns Tod wurde die Leitung der Anstalt zunächst interimistisch Konrektor Kohlreiff übertragen, den der Rat 1639 dann auch offiziell zum Rektor bestellte, nachdem Johannes Polz (gest. 1675) als neuer Rektor sein Amt schon nach zwei Jahren wieder niedergelegt hatte. [L. N.]

Werke THEORIA INTELLECTIONIS HUMANAE, Quam Summi Numinis auspicio In Inclutä Leucoreä, SUB PATROCINIO VIRI Clarißimi atque Excellentißimi Dn. M. JOHANNIS SCHARFII Logices & Metaphysices Professoris Publici, Praeceptoris & Fautoris sui omni observantiae cultu prosequendi, Publica: ventilationi submittit JOHANNES BORNEMAN Halberst: Saxo. In Auditorio Majori Ad diem 28. Julij horis matutinis. WITTEBERGJE, Typis AUGUSTI BORECK Acad. Typog. ANNO M. DC. XXVII. [1627; 4°], [8] Bl. (14: Coll. diss. Β. 61, misc. 72). Dedecas positionum practicarum ... [Praes. Kornmann, Friedrich; Resp. Bornemann, Johannes], Wittenberg 1628. (KZK-Sw 1: WB 1 Acad. 128, 5). DISPUTATIO PRIMA In Augustanam Confessionem De DEO UNO ET TRINO, loco ordinaria: Public* IN ACADEMIA WITTEBERGENSI Proposita PRESIDE JACOBO MARTINI, SS. Th. Doctore & Professore Publ. RESPONDENTE M. JOHANNE BORNEMAN Halberst. Saxone. In Auditorio majori ad diem 31. Julij [hs. korr.: 10. Augusti] horis matutinis. WITTEBERGJE Typis Haeredum SALOMONIS AVERBACH, ANNO Μ DC XXVIII. [1628; 4°], [10] Bl. (3: 99 A 6900, 1; 14: Theol. ev. asc. 495.f, misc. 2; KZK-Bp 5: G: C 3, 9, 2); andere Ausg. [Drucksatz und Fingerprint abweichend]: DISPUTATIO PRIMA In Augustanam Confessionem De DEO UNO ET TRINO, loco ordinaria: Publici: IN ACADEMIA WITTEBERGENSI Proposita PRESIDE JACOBO MARTINI, SS. Th. Doctore & Professore Publ. RESPONDENTE M. JOHANNE BORNEMAN Halberst. Saxone. In Auditorio majori ad diem 10. Augusti Horis matutinis. WITTEBERGyE, Typis Haeredum SALOMONIS AVERBACH, ANNO Μ DC XXIDi. [1628; 4°], [10] Bl. (3: 99 A 6941, 1; 37: Diss Theol prot 1961); andere Ausg. [Disp.-Datum abweichend, hs. vorgesetzt: LXVI DISPUT:] DISPUTATIO PRIMA in Augustanam Confessionem De DEO UNO ET TRINO, loco ordinaria: Public* IN ACADEMIA WITTEBERGENSI proposita PRESIDE JACOBO MARTINI, SS. Th. Doctore & Professore Publ. RESPONDENTE M. JOHANNE BORNEMAN Halberst. Saxone. In Auditorio majori ad diem 10. Augusti horis matutinis. WITTEBERGIE Typis Hsredum SALOMONIS AVERBACH, ANNO Μ DC XXVIII. [1628; 4°], [10] Bl. (39: Diss, jur 8° 789,01). COLLEGII SECUNDI In Augustanam Confessionem DISPUTATIO XII. continens ΑΝΤΙΘΕΣΙΝ ARTICULI IV. DE QUiESTIONE IN QUO CONSISTAT JUSTIFICATIO, Proposita In incluta Electorali Academiä Wittebergensi, PRESIDE JACOBO MARTINI, SS. Th. D. & Profess. Publ. Primario, Facult. Theol. Seniore, ac Tempil Arcis Praeposito: RESPONDENTE M. JOHANNE Borneman Halberstad. Saxone. Habebitur in

Bornemann, Johannes Auditorio Collegii Veteris Ad diem 22. Novembr. WITTEBERGiE, Typis Hzredum SALOMONIS AVERBACH, ANNO Μ DC XXIX. [1629; 4°; Widmung an die Wittenberger Professoren Wilhelm Lyser, Henning Grosse und Johannes Scharff sowie an den Med. Cand. Michael Stössel], [16] Bl. (3: 99 A 6900, 27; 14: Coll. diss. Α. 198, 3; KZK-Bp 5: G: C 3, 9, 28); andere Ausg. [ohne Widmungsempänger]: COLLEGII SECUNDI In Augustanam Confessionem DISPUTATIO XII. continens ΑΝΤΙΘΕΣΙΝ ARTICULI IV. DE QU/ESTIONE IN Q U O CONSISTAT JUSTIFICATIO ... WITTEBERGiE, Typis Hairedum SALOMONIS AVERBACH, ANNO Μ DC XXIX. [1629; 4°], [16] Bl. (39: Diss, jur 8° 789, 27). COLLEGII THEOLOGICI DISPUTATIO I. De SACRA SCRIPTURA, Quam IN NOMINE SS. TRINITATIS SUB PRJESIDIO Viri Admodüm Reverendi, Clarißimi & Exceilentißimi DN. PAULI RÖBERI, SS. Theol. D. & P. P. celeberrimi, Pastoris, & Superattend. in circulo Electorali generalis vigilantissimi, Synedrii Ecclesiast. Assessoris dignissimi, Dn. Pneceptoris, Fautoris & Promotoris sui omni observantise cultu aetatöm prosequendi, In Incluta Wittebergensi Academiä placidae ventilationi subjicit, M. JOHANNES Borneman Halberstad. Saxo. Ad diem 13. Martii hör. ä 7. matutinis in templo Arcis. WITTEBERGiE Typis Haered. SALOMONIS AVERBACH, Acad. Typogr. Anno Μ DC XXX. [1630; 4°; mit einem Beitrag von Joachim Ottho], [14] Bl. (14: Coll. Diss. Α. 213, 26; Ha 33: 36 C 14 eingeb.). De necessitate et contingentia ... [Resp. Kleinwechterus, Valentinus]. Wittebergae: Fincel 1630. [4°] (KZK-Sw 1: WB 1 Acad. 137, 90). [Carmen gratulatorium]. In: Martini, Jacob/ Lehmann, Abraham: Collegii Secundi In Augustanam Confessionem Disputatio XVII. continens Antithesin Articuli IV. De Quaestione, An omnes fideles certi sint de sua iustitia Publice in Illustri Academia Wittebergensi ... Proposita, Praeside Jacobo Martini ... Respondente M. Abrahamo Lehman Oschatziensi ... ad diem 11. Febr. ... Wittebergae: Auerbach [Auerbachs Erben, Salomon] 1630. [4°] (3: 99 A 6900, 32). »Te modo condignä decoravit Apollo tiarä,« [Epicedium], In: CARMINA LVGVBRIA [auf Andreas Sperling]. An: Röber, Paul: SPOLIUM PASCHALE AMPLISSIMUM, CHRISTI VICTORIA COMPARATUM, APOSTOLI, DIVISORIS PR/ED/E, OPERA DISTRIBUTUM: Fröliche/ Hochgewünßschte Osterbeute/ von Christo dem Siegesfiirsten erworben/ vnnd von S. Paulo/ dem Außtheiler des Raubes/ der Christenheit kundt gethan: Bey Christlicher Volckreicher Leichbestattung Deß Ehrenvesten vnd Wolgelahrten Herrn M. A N D R E J SPERLINGII Lauchensis, S. S. Th. Stud. Welcher in diesem 1631. Jahr zu Wittenberg am 10. Monats Tage Novembris sanfft vnd selig in seinem HERRN JEsu entschlaffen/ vnd folgends Tages in sein Ruhekämmerlein eingesetzet vnd begleitet worden ist/ Erkläret/ vnd auff deß hochbetrübten Herren Vätern begehren publiciret Durch PAULUM Röbern D. Professom, Pastorn vnd Superintendenten daselbst. Wittenbergk/ Gedruckt bey Johann Haken/ Jm Jahr 1632. [4°], [38] Bl. (1: Ee 700-3468 angeb.; 39: LP Q 8° IV, 33, 4 angeb.; 39: LP Ζ 8° 3, 9 angeb.). [Epithalamium]. In: Proteleja, Nuptiis Solennibus, quas Breslae Vir ... DN. MATTHIAS SEJDEL a Zedlitz Cos. &c. Olaviae Sil. ... Virgine ANNA ... Dn. SAMUELE BUTSCHKY, ... Dn. SAMUELIS BUTSCHKY, NamsL. SiL. pastoris in aede D. CHRISTOPHORI Wratislaviae ... Sponsae Fratris, natu majoris, petitu ab ipsius Praeceptoribus, Patronis Amicis & Commensalibis in Alma Laucorea ... Wittenberg: Georg Müller d. J. Witwe 1634. [4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 56, 66 = HPGS, 2003, 10, 1155-534559). »EST aliqvid, pulsis animum ciarare tenebris« [Epicedium], In: EPICEDIA AB AMICIS FACTA In mortem M. GEORGII GUTKII, Rectoris qvondam Gymnasij Berlinensis. An: Elerdt, Nicolaus: MINERVALE, Wan/ wo/ vnd bey wem/ fromme vnd getrewe Schulherrn jhren wolverdienten Solt zugewarten/ Bey geführter Trawrklage/ vber den vnverhofften frühzeitigen Todesfall/ deß Ehrnvesten Vorachtbarn vnd Hochgeiarten Herrn M. GEORGII GUTKII, des Gymnasij zu Berlin gewesenen getrewen 16. Jährigen RECTORIS, vnd furtrefflichen Philosophi, Alß er in St. Nicolai Kirchen/ bey furnehmer Volckreicher versamlung den 19. Augusti, des 1634. Jahres beerdiget worden/ Erörtert vnd außgefiihret Durch NICOLAUM ELERDUM, Probsten der beyden Pfarrkirchen in Berlin/ Seniom vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ ANNO: 1635. [4°] (109: GK1 Sch 1/21; 23: LP 10524 angeb.; Leichenpredigten SA Braunschweig: Η IX, Bd. 27, 23 angeb.). »Spem longam reseco, dum vix mea floris ad instar« [und] »Perfusus nitidis urgeo amoribus« [Epicedia]. An: Elerdt, Nicolaus: INFORMATION Vnd Trost=Sermon/ Wie sich Christliche Gottliebende Eltern/ bey vnd nach ableiben jhrer hertzliebsten Kinder/ verhalten/ vnd wessen sie sich getrösten sollen/ Alß des Ehrnvesten/ Hoch=Achtbarn/ Wolweisen vnd Wolgelahrten Herrn ERASMI SEIDELII, Churf. Brandenb. wolbestalten vor-

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32

Bornemann,

Johannes

nehmen Cammergerichts Advocaten, vnd der residentz-Stadt Berlin/ wolverordneten Syndici, hertzliebster Sohn Erasmus Seidel/ ein Knabe guter erudition vnd hoffnung/ im viertzehenden Jahr seines Alters/ den 11. Junij, des 1635. Jahres/ bey Volckreicher versamlung/ in der Pfarrkirchen zu St. Nicolai in Berlin/ beerdiget wurde/ Ertheilt vnd gehalten Durch NICOLAUM ELERDUM, beyder Pfarrkirchen in Berlin Probsten/ Seniorn, vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Anno 1635. (23: LP 20984). »O tristes subit asque vices! cadit ecce Dynastüm« [Epicedium]. An: Vehr, Peter: Frewde der frommen Hertzen/ im Leben vnd Sterben. Bey hochansehnlicher vnd Volckreicher Leichbegängniß Des Ehrenvesten/ Großachtbarn/ Wolgelahrten vnd Wolweisen Herrn JUSTI Weylers/ Churf. Durchl. zu Brandenb. wolbestalten Kriegs=Raths/ vnd geheimten Secretarij, Alß er in der Pfarrkirchen zu S. Marien in Berlin/ den 30. Julij, Anno 1635- mit Christlichen Ceremonien zur Erden bestattet/ vnd in sein Ruhekämmerlein gesetzet worden/ Erwecket vnd gezeiget auß dem 122. Psalm/ Von M. PETRO VHER, Diener am Worte Gottes daselbst. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/Anno 1635. [4°] (23: LP 22991 angeb.; 11: 86 A 1779 Rara). Schulactus »über Josuas Verhalten gegen die Gibeoniten« [25. Aug. 1635]. (Heidemann, 1874, S. 147).

Literatur REICHARD, Benedict: BENED. REICHARDI Sermones scholasticos et libellum III. sermonum scholasticorum. (KÜSTER/MÜLLER, 1752, II, S. 943; enthält von Reichard »de vita et litis BORNEMANNI«, erste dieser Reden hielt Reichard zur Einfuhrung Bornemanns 1634); ELERDT, Nicolaus: Heilsamer Creutzbecher/ Warumb die liebsten Kinder Gottes auß dem Creutzbecher den ersten Trunck/ vnd an dem Creutz Reyen vnd Todten Tantz den ersten Sprung/ haben vnd halten müssen/ Als der Ehrnveste/ Vorachtbar vnd Hochgelarte Herr M. J O H A N N E S BORNEM A N N U S , Rector des Gymnasij in Berlin/ sehr frühzeitig vnd gantz vnvermuthlich/ den 9. Aprilis des 1636. Jahres/ diese Welt gesegnet/ vnd darauff den 14. ejusdem, bey trawriger Versamlung in St. Nicolai Kirchen beerdiget worden/ Gezeiget Durch NICOLAUM ELERDUM, Probsten der beyden Pfarrkirchen in Berlin/ Seniorn, vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Ao: 1636. [4°], [32] Bl. (1: Ee 504, 5; KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 24; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 589 - Bd. 43 Nr. 27); DITERICH, 1732, S. 160-162; KÜSTER/ M Ü L L E R , 1 7 5 2 , I I , S . 9 4 3 f . ; B Ü S C H I N G , 1 7 7 4 , S . 1 2 u . 3 8 ; BELLERMANN, 1 8 2 5 , S . 2 7 f . ; H E I D E M A N N , 1 8 7 4 , S . I 4 7 f . ; N O H L , 1 9 0 3 , S . 1 2 ; MAUERMANN, 1 9 0 9 , S . 4 1 f . ; W I N T E R , 2 0 0 8 , S . 4 4 1 .

Brunnemanti,

Brunnemann, Hieronymus * 1563 Cölln t 28. März 1631 Cölln Pädagoge, Theologe, luth. V Sebastian B., Schulmeister Μ Catharina geb. Heintze GD 1595 Catharina geb. Berlin Κ Hieronymus (d. J.), Andreas, Paul, Johann, Sebastian (d. J.), Christoph, Catharina, Margaretha verh. Crabatius Schule zu St. Petri in Cölln, daneben vom Vater privat unterrichtet 1576 Universität Frankfurt/O. (non iur.) 1579 Schule in Halle, zugleich Aufwarter eines fürstlichen Bedienten 1581 Reise nach Wien als Aufwarter eines ks. Obristen, dann in Oedenburg (Sopron/ Ungarn) 1583 Alumnus am Fürstl. Pädagogium in Graz/Steiermark 1584 Heidelberg 1585 Straßburg (1589 Mag.), zugleich Hauslehrer 1590 Rektor der Schule zum Kloster Henne/ Gft. Leiningen 1593 Rückkehr nach Cölln, Informator beim Hofmarschall Hans von Thümen 1593-1601 Rektor in Neuruppin 1601 Diakon an St. Petri in Cölln 1605 Archidiakon 1610-1631 Propst und Inspektor Hieronymus Brunnemann wurde 1563 in Cölln geboren. Sein Vater Sebastian Brunnemann (um 1525-1579) war seit 1548 Leiter der dortigen Schule und wechselte 1577 auf das Diakonat an der Kirche zu St. Petri; seine Mutter Catharina, eine geborene Heintze, brachte insgesamt fünf Kinder zur Welt (die genealogisch-biographischen Informationen nach dem Ehrengedächtnis im Anschluß an die Leichenpredigt auf den Verstorbenen von Johann K O C H ; s. auch: STAMMTAFEL: Theologen- und Juristenfamilie Brunnemann, 1927, Anhang 7e). Der Sohn besuchte die Schule in Cölln und wurde daneben von seinem Vater privat unterrichtet und schon 1576 — zusammen mit seinem älteren Bruder - unter dem Vizerektor Christoph Albinus (gest. 1590) schon als Kind in

Hieronymus

die Matrikel der Universität Frankfurt/O. eingeschrieben (FRIEDLÄNDER, 1887, 255b, 23: [1576.] Sebastianus Bruneman Coloniensis. Hieronymus Bruneman Coloniensis. fratres, pueri). Nachdem der Vater 1579 gestorben war und die Mutter mit ihren fünf kleinen Kindern fast mittellos zurückgelassen hatte, wurde der Sohn nach Halle zu einem im fürstlichen Hofdienst stehenden Herrn »zum Aufwarten« gebracht. Hier konnte er seine Schulausbildung fortsetzen und soll vom Hofleben so angetan gewesen sein, daß ungewiß war, ob er je eine Hohe Schule besuchen würde (KÜSTER/MÜLLER, 1752, II, S. 527). Die von ihm schließlich doch eingeschlagene akademische Laufbahn wurde dann allerdings recht beschwerlich, ganz im Unterschied zu zahlreichen anderen brandenburgischen Gelehrten, die aus gesicherten sozialen Verhältnissen kamen. 1581 begleitete Brunnemann wiederum als Bediensteter - oder im zeitgenössischen Sprachgebrauch als Aufwarter - einen kaiserlichen Obristen nach Wien, verlor jedoch nach dessen unvermuteten Ableben seine Anstellung und reiste weiter ins ungarische Oedenburg (Sopron), wo er sich unter recht kümmerlichen Lebensbedingungen zwei Jahre aufhielt. 1583 kam er ins steiermärkische Graz und wurde als Alumnus am Fürstlichen Pädagogium aufgenommen. Als im Jahr darauf die Schule aufgelöst wurde, begab er sich zu seinem Bruder Sebastian Brunnemann (gest. 1638) nach Heidelberg in die Pfalz, wo ihm das dreijährige Stipendium, das dieser bisher erhalten hatte, zuerkannt wurde, so daß er sich nun endlich intensiver seinen Studien widmen konnte. (Sein Bruder wurde 1594 Syndikus und 1604 Bürgermeister in Cölln.) Doch wegen der religionspolitischen Auseinandersetzungen in der Pfalz - Kurfürst Friedrich III. hatte während seiner Regierungszeit 1559 bis 1576 den Kalvinismus eingeführt, sein Sohn und Nachfolger Ludwig VI. setzte das lutherische Bekenntnis mit Gewalt wieder ein, das unter seinem Bruder Kurfiirst Johann Casimir ab 1583 jedoch ebenso gewaltsam wieder ausgetrieben wurde - verließ Brunnemann am 19. Juli 1585 Heidelberg und reiste weiter nach Straßburg, wo er drei Jahre blieb. Das Straßburger Gymnasium war 1538 aus den drei städtischen Lateinschulen aufgerichtet worden und hatte 1566 von Kaiser Maximilian II. ein Akademieprivileg erhalten, das den Hochschulcharakter der Anstalt auf die niederen Graduierungsrechte Baccalaureus und

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34

Brunnemann, Hieronymus Magister begrenzte (vgl. SCHINDLING, 1977, S. 56).

lesen; er war auch der erste, der den Unterricht in

Um die Kosten seiner akademischen Ausbildung be-

Hebräisch, nämlich eine Stunde pro Woche, ein-

streiten zu können, arbeitete Brunnemann nebenbei

führte. Bereits vor der Reformation hatte der vorma-

als Hauslehrer beim Ratsadvokaten Johann Peter

lige Rektor Poche Griechisch in den Lektionskatalog

Bittelborn, der ihn finanziell unterstützte und auch

aufgenommen (BITTKAU, 1887, S. 158). Nach dem

die zum Erwerb der Magisterwürde nötigen Mittel

Visitationsabschied von 1541 erhielten der Rektor

vorschoß, so daß der Studiosus unter dem Dekanat

40 Gulden, der Kantor 25 und der Baccalaureus 20

des Ethikprofessors Theophil Gol (gest. 1600) am

Gulden als Besoldung; 1558 wurde das Gehalt der

16. Okt. 1589 den akademischen Grad eines Magi-

Lehrer dann um 10 Gulden erhöht. Darüber hinaus

sters erlangen konnte (SCHINDUNG, 1977, S. 127).

gewährte der Rat ihnen Wohnung sowie Mittags-

Am 12. Juli 1590 erhielt Brunnemann die Vokation

tische in Natura oder in Geld, die von der Bürger-

zum Rektor der durch den Grafen von Leiningen im

schaft aufgebracht wurden; außerdem erhielten sie

Kloster Henne neuangelegten Schule; hier hatte er

zahlreiche Akzidentien von Trauungen und Leichen-

auch Gelegenheit zu predigen und sich so beim

feiern, bei denen die Schüler den Gesang über-

Grafen auszuzeichnen. Als Brunnemann 1693 nach

nahmen.

vierzehnjähriger Abwesenheit in die kurbrandenburgische Residenz zurückkehrte, war er zunächst als Informator im Hause des kfl.-brandenburgischen Geheimen Rates und Hofmarschalls Hans von Thümen ( 1 5 4 8 - 1 5 9 5 ) tätig, bevor er noch im selben Jahr am 24. Juni 1593 auf das Rektorat an der Schule in Neuruppin vozierte. Sein Vorgänger Joachim Reuchlin hatte 1590 die Leitung der Anstalt übernommen. Da er sich intensiv mit Medizin, insbesondere mit den Leistungen antiker Arzte beschäftigte und seine sogenannten Reuchlinschen Pillen ihn in der ganzen Grafschaft berühmt gemacht hatten, berief ihn der Neuruppiner Rat nach Erlangung des medizinischen Doktorgrades zum Stadtphysikus. Die seit Mitte des 14. Jahrhunderts urkundlich belegte Neuruppiner Schule wurde 1541 nach Einführung der Reformation in der Mark Brandenburg einer Visitation unterzogen, in deren Folge der Unterricht neugestaltet und auch die Besoldung der Lehrer festgelegt wurden. Dem Rektor standen der Kantor und ein Baccalaureus zur Seite, 1580 kam ein weiterer Schulgeselle hinzu, so daß man nun Rektor, Konrektor, Kantor und Baccalaureus oder Tertius zählte. Die Lehrer sollten »in Grammatica, Dialectica, Rhetorica, vnnd artibus dicendi wol instruiren, in scribendo exerciren, auch vornemlich elementa pietatis vnnd cathecismum mit flisse treiben vnnd recitiren lassenn« (SCHWARTZ, 1865, S. 40); der Kantor hatte darüber hinaus in Musik zu unterrichten. Dem Pfarrer wurde die Inspektion über die Schule übertragen, und er unterschrieb nun auch gemeinsam mit dem Rat die Vokation der neuen Lehrer. Gleich nach der Visitation begann Rektor Bernhard Holtorp

über die Augsburgische

Konfession

zu

Rektor Brunnemann wurde nachgesagt, daß er sein Amt mit großem Ruhm verwaltet und viele Schüler aus der kfl.-brandenburgischen Residenz an die Neuruppiner Schule gezogen habe (vgl. HOPPE, 1744, S. 13). Überliefert ist außerdem, daß die Schüler mit Zustimmung des Rates sowohl auf dem Markt als auch in der Kirche öffentliche Actus, namentlich lateinische und deutsche Komödien, aufführten. So spielten sie unter Brunnemanns Leitung am Sonntag Misericordia des Jahres 1601 »eine Comoediam vom Abraham und Isaak auffen Markte«, wofür der Rat dem Rektor 3 Taler 16 Groschen und ein Viertel Bier verehrte (SCHWARTZ, 1865, S. 22, mit dem Hinweis, daß Konrektor Dominicus Galli 7 Taler bekam, »nachdem er seine Comoediam vom Davidt und Goliath dem Rathe dediciret und öffentl. aufm Markte die woche Jnvocavit 1601 agiret«.). Brunnemann bekleidete das Rektorat an der Schule in Neuruppin sieben Jahre. Die feste Anstellung erlaubte nun auch die Gründung einer Familie: Am 27. Okt. 1595 heiratete er Catharina, eine Tochter des Neuruppiner Bürgermeisters Andreas Berlin. In der 36jährigen Ehe wurden sechs Söhne und zwei Töchter geboren. Hieronymus (der Jüngere) wurde 1624 Propst in Neu-Angermünde, wo er jedoch noch vor seinem Vater bereits 1626 verstarb. Andreas erlangte an der Universität Königsberg den Grad eines Lizentiaten der Medizin, hielt sich dann zur Vervollkommnung seiner Kenntnisse drei Jahre im französischen Montpellier auf und war schon auf der Rückreise begriffen, als er ebenfalls frühzeitig starb. Paul wurde kfl.-brandenburgischer Kammergerichtsadvokat und Syndikus zu Cölln, später dann Bürgermeister in Berlin. Der bekannte Frankfurter Jurist Johann Brun-

Brunnemann, nemann

(1608-1672;

vgl.

NOACK/SPLETT,

2001,

S. 104-130) war der berühmteste der Söhne. Sebastian (der Jüngere) brachte es bis zum kfl.-brandenburgischen Regierungs- und Hofgerichtsrat in Hinterpommern und Kapitular in Kolberg. Christoph (ca. 1595-1666) schließlich wurde um 1630 Prediger in Golzow bei Eberswalde und vozierte 1637 zum Prediger in Mariendorf nahe der Residenz Berlin-Cölln. Von den beiden Töchtern starb die ältere Catharina früh an der Pest; die jüngere Margaretha ehelichte den vormaligen Subrektor am Cöllnischen Gymnasium und nachmaligen Propst zu Neu-Angermünde, Christian Crabatius. Im Juli 1601 vozierte Brunnemann als Nachfolger von Martin Fabricius (1556-1611), der auf das Pfarramt und die Superintendentur in Fürstenwalde gewechselt war, zum Diakon an der Kirche zu St. Petri in Cölln; neuer Rektor zu Neuruppin wurde Joachim Praetorius (gest. 1610), vormals Konrektor an der Schule in Seehausen. Als Diakon an St. Petri erhielt Brunnemann genau jenes Amt, das schon sein Vater in den Jahren 1577-1579 bekleidet hatte. Das Pfarramt, das bald darauf in ein Propstamt umgewandelt wurde, hatte seit 1600 Jacob —» Reneccius inne. Archidiakon war Jacob Sommerfeld (gest. 1618), nach dessen Berufung zum Prediger nach Mariendorf bei Berlin im Jahre 1605 Brunnemann ins Archidiakonat aufstieg; sein Nachfolger wurde Georg Fabricius (gest. 1611). Als Propst Reneccius 1609 auf das Pastorat zu St. Catharinen in Hamburg wechselte, wurde Brunnemann im Jahr darauf am 22. Juli zum Propst an St. Petri und Inspektor der Cöllnischen Diözese berufen. Zu Brunnemanns Aufgaben als Prediger an St. Petri in Cölln gehörten außerdem regelmäßige gottesdienstliche Handlungen in der Domkirche, entsprechend eines Vergleiches, den Kurfürst Joachim Friedrich am 26. Mai 1608 mit dem Rat sowie der Bürgerschaft zu Cölln geschlossen hatte, als er die Domkirche »zu einer obersten Pfarrkirchen alhier in Cöln an der Sprew« erhob (FLEINER, 1908, S. 10f.). Brunnemann soll in seinem Kirchenamt fleißig und emsig gewesen sein, sich seinen Amtskollegen gegenüber friedfertig gezeigt und die Inspektion über die Schule an St. Petri gewissenhaft ausgeübt haben, »damit es darinnen mit nützlicher Institution und nöthiger Disciplin ordentlich daher gegangen« (KÜSTER/MÜLLER, 1752, II, S. 527). Immerhin waren die ersten Jahre seines Wirkens als Propst in Cölln

Hieronymus

eine Zeit religionspolitischer Erregung, verursacht durch den Übertritt des brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund zum reformierten Glauben im Jahre 1613 (mit dem auch Brunnemanns Verpflichtung endete, als lutherischer Propst von St. Petri an der nun reformierten Domkirche gottesdienstliche Handlungen auszuüben). Ein prominentes Beispiel dafür, daß jenen lutherischen Predigern, die sich offensiv mit der reformierten Lehre auseinandersetzten, auch die Amtsenthebung drohte, war der kfl.brandenburgische Hofprediger Simon —» Gedicke, der im Juni 1614 entlassen wurde. Er wandte sich dann nach Sachsen, wo er zum Superintendenten in Meißen berufen wurde; 1617 übernahm er die Superintendentur in Merseburg, wo er 1631 starb. Exemplarischer Ausdruck der wachsenden Aufgeregtheit nach dem Konfessionswechsel des Kurfürsten war der sogenannte Berliner Aufstand 1615. Am 30. März waren die letzten Bilder aus dem Cöllnischen Dom entfernt worden. Daraufhin hatte am 2. April der Diakon an St. Petri Peter Stuler (gest. um 1619) in seiner Predigt die Bilder in den Kirchen verteidigt, den Kurfürsten angegriffen und dadurch einen Tumult unter den Bürgern ausgelöst, von denen einige in den Abendstunden die Häuser des Ersten Hofpredigers Martin Füssel (1571-1626) und anderer Reformierter stürmten und sich auch durch Mahnungen des Stadtkommandanten und des »pastor loci« [d.i. Propst Brunnemann] nicht beruhigen ließen (so Füssel in einem Zirkularbrief an Freunde und Verwandte, vgl. PAHNCKE, 1908, S. 115f.). Erst am nächsten Tag konnte der Kurfürst den Aufruhr niederschlagen; doch trotz einer von ihm angeordneten strengen Untersuchung sei alles im Sande verlaufen. Stuler, der mit seinen Reden den Tumult ausgelöst hatte, floh nach Wittenberg. Der Kurfürst, der nach seinem Übertritt zum Kalvinismus ein friedliches Verhältnis zwischen den beiden evangelischen Konfessionen herbeiführen wollte, hatte schon 1614 die Superintendenten und Pfarrer der märkischen Kirchen zu einem Kolloquium beordert, an dem auch die Berliner und Cöllnischen Diakone teilnehmen sollten. Doch bevor es zur Disputation der theologischen Lehrauffassungen kam, versammelten sich die lutherischen Geistlichen in der Bibliothek der Kirche zu St. Nicolai in Berlin und unterschrieben unter dem Datum des 30. Sept. 1614 ein vom Oberpfarrer an St. Gotthardt und Superintendenten der Altstadt Brandenburg/H. Peter —»

35

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Brunnemann,

Hieronymus

Conovius verfaßtes Schriftstück, in dem sie sich zur

übernahm er das Rektorat an der Schule in Rakau

lutherischen Lehre bekannten und auf die propheti-

(Rakow), später ein Predigtamt im siebenbürgischen

schen und apostolischen Schriften des Alten und

Klausenburg, wo er 1633 starb.

Neuen Testaments sowie auf die approbierten sym-

Hieronymus Brunnemann, der an seinem Lebens-

bolischen Bücher, speziell die unveränderte Augsbur-

abend an Asthma erkrankte, wurde am 10. Febr. 1631

ger Konfession und das Konkordienbuch, verpflich-

bettlägerig und starb am 28. März in seiner Heimat-

teten (vgl. KÜSTER, 1731, S. 102-104).

stadt Cölln im Alter von 68 Jahren. Die Leichen-

Aus Brunnemanns Amtszeit sind auch zwei Briefe

predigt bei seiner Beerdigung in der Kirche zu

überliefert, die er 1624 an den Wittenberger Theolo-

St. Petri, seiner 30jährigen Wirkungsstätte, hielt sein

gieprofessor Balthasar Meisner ( 1 5 8 7 - 1 6 2 6 ) schrieb

Beichtvater Archidiakon Johann —> Koch, der dem

und ein Gutachten über eine der damals strittigen

Verstorbenen im Cöllnischen Propstamt nachfolgte.

theologischen Fragen, nämlich den Exorzismus bei

Die bei den Trauerfeiern übliche Abdankung fehlt in

der Taufe, erbat (vgl. WÖTSCHKE, 1917, S. 3 1 - 4 4 ;

dem Gelegenheitsdruck, überliefert ist jedoch die

die lat. Briefe abgedruckt S. 36f. und S. 3 7 - 3 9 ) .

dem Verstorbenen zu Ehren gesetzte Grabschrift (mit-

Nachdem die theologische Fakultät an der branden-

geteilt bei KÜSTER, 1731, S. 99). Erhalten geblieben

burgischen Landesuniversität Frankfurt/O. 1616 ihren

sind auch einige Trauergedichte, verfaßt von den

lutherischen Charakter verloren hatte, waren die Wit-

Cöllnischen Schulkollegen Rektor Adam —» Roma-

tenberger Theologen auch flir die märkischen Geist-

nus, Konrektor Johannes Robach und

lichen die höchste Autorität; hier, beim

Cathedra

Michael Fahrenholtz. Epicedia dichteten auch Bal-

Subrektor

Lutheri, holten sie sich Rat und erbaten Gutachten in

thasar Westphal ( 1 5 9 4 - 1 6 3 8 ) , seit 1622 Pfarrer in

den religionspolitischen Auseinandersetzungen jener

Köpenick, Christian Conovius aus Berlin und der

Zeit. Von den Wittenberger Theologen hatte Baltha-

Baccalaureus am Berlinischen Gymnasium Erdmann

sar Meisner die engsten Beziehungen zur Mark Bran-

—» Giese.

denburg, war er doch nach dem Übertritt des Kurfürsten Johann Sigismund zur reformierten Lehre des öfteren in die Residenz gekommen, um vor der streng lutherischen Kurfurstin Anna zu predigen. Überliefert ist außerdem eine Zusammenkunft Brunnemanns mit dem Prediger zu Fahrland, Joachim Stegmann (gest. 1633), der seine Schrift Christologia dem Kurfürsten Georg Wilhelm gewidmet hatte und - des Sozinianismus verdächtigt - 1626 auf der Festung Spandau arretiert worden war. Zusammen mit dem reformierten Hofprediger Johann Bergius ( 1 5 8 7 - 1 6 5 8 ) und dem Diakon an St. Marien, Peter Vehr (dem Älteren, 1 5 8 5 - 1 6 5 6 ) , befragte Propst Brunnemann den Gefangenen wegen seiner theologischen Anschauungen (vgl. DILSCHMANN, 1785, S. 347). D a Stegmann jedoch bei seiner Auffassung blieb, wurde er des Landes verwiesen; bald darauf

Brunnemanns schließlich

Werkverzeichnis

gedruckte

enthält

fast

aus-

Leichenpredigten

auf

Per-

sönlichkeiten der kfl.-brandenburgischen

Residenz

Berlin-Cölln und deren Angehörige, unter anderem 1605 auf Hans von Thümen (dem Jüngeren), den er seinerzeit als Hauslehrer unterrichtet hatte, und 1620 auf Jacob Philipp Rosenecker, J. U . D . und kfl.brandenburgischen Kammergerichtsadvokaten. Mehrere Leichenpredigten hielt er auch auf Angehörige der Cöllnischen Kaufmannsfamilie Sturm, so 1609 auf Ursula, die Ehefrau des kfl.-brandenburgischen Hofrentmeisters

Johann

Wernicke

(1570-1630),

1611 auf Ottilia, die Ehefrau des Sekretärs Johannes Fehr und 1612 auf Magdalena, die Ehefrau des Cöllnischen Kaufmanns Tilman Essenbrücher (gest. 1639).

[L.N.]

Werke Comoedia vom Abraham und Isaak [1601 öffentlich auf dem Markt zu Neuruppin aufgeführt]. (Schwartz, 1865, S. 22). Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Sepultur vnnd Begrebnuß eines Adelichen Jünglings/ Deß Edlen vnd Ehmvesten Hans von Thumen seeliger gedechtnüß: Welcher den 23. Nouembris dieses ablaufFenden 1605. Jahres zu Cölln an der Sprew in GOtt seeliglichen entschlaffen/ vnd folgends den 3. Decembris Jn der Pfarrkirch zu S. Peter daselbst in sein Schlaffkemmerlein gesetzt worden: Vnd auff begehren der Adelichen betrübten Freundschafft

Brunnemann,

Hieronymus

zum Druck vorfertiget/ Durch/ M. HIERONYMUM BRVNNEMAN, Diener des Göttlichen Worts daselbst. Gedruckt in der Churfurstlichen Stad Franckfiirt an der Oder/ durch Johannem Eichom. ANNO M. DC. VI. [1606; 4°] (KZK-Bp 3: Κ 9, 20). Ars beni vivendi, beateque moriendi. Christliche Leichpredigt/ Bey dem Leichbegengniß/ Der Erbam vnnd Ehrenvieltugentsamen Frawen/ VRSVLA Sturms/ Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Fürnehmen Herrn/ IOHANNIS Wernicken/ Churf. Brandenb. wolbestalten Hoff Rentmeisters/ geliebten Ehelichen Haußfrawen/ So in wahrer anruffung Gottes/ den 30. Octobris/ in der Nacht/ zwischen 12. vnd 1. Vhr/ dieses 1609. Jahrs/ zu Cöln an der Sprew/ seliglich entschlaffen/ Vnd folgend den 2. Nouemb: in der Pfarrkirchen zu S. Peter daselbst/ in jhr Schlaffkemmerlein gesetzt worden. Gehalten/ vnd auff Begehren jhres hinterlassenen hochbetrübten EheHerrn/ zum Druck verfertigt/ Durch M. Hieronymum Brunneman, Diener des Göttlichen Worts daselbst. Gedruckt zum Berlin im Grawen Kloster/ durch Christoff Rungen Erben/ Anno 1609. [4°] (23: LP 21887; Küster, 1731, S. 99). Laeta piorum Catastrophe. Chrisdiche Trost vnd Leichpredigt/ Bey der SEPULTVR vnd Leichbegengnüß/ der Erbarn vnd Ehrenvieltugentsamen Frawen OTTJLJA STORMS/ des Ehrnvesten unnd Wolgeachten Herrn IOHANNIS Fehren/ Churf. Brandenb. Secretarij geliebten ehelichen Haußfrawen/ welche den 27. Tag des Monats Iunij, Morgens früh vmb 2. Vhr/ dieses 1611. Jahres zu Cöln an der Sprew/ seliglich entschlaffen/ vnd folgendes den 30. Junij in der Pfarkirchen zu S. Peter daselbst in jhr Schlaffkemmerlein gesetzt worden. Gehalten/ vnd auff begehren jhres hinterlaßnen hochbetrübten Eheherrn/ zum Druck vorfertiget/ Durch M. Hieronymum Brunneman Pastorem vnd Inspektorn der Kirchen daselbst. Gedruckt zum Berlin im Grawen Kloster/ durch George Rungen. [1611; 4°], [24] Bl. (1: Ee 509, 10; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 6553 - Bd. 19 Nr. 20; Küster, 1731, S. 99). BRABIUM PIORUM FUTURUM. Christliche Leich vnd Trostpredigt/ Von dem künftigen Ehrendanck der Gottseeligen. Bey der angestalten Leichbegengnüß vnd Sepultur Der Erbarn/ vnd Ehrenvieltugentsamen Frawen MAGDALENA Sturms/ des Ehrnvesten vnd vornehmen Herrn TILMAN Essenbrüchers/ Bürgers vnd Handels Mans allhie zu Cölln/ vielgeliebten Haußfrawen/ seligen/ Als dieselbige den 23. Januarij/ dieses angehenden 1612. Jahrs/ in der Pfarkirchen zu S. Peter/ in jhr Erbbegrebnuß vnnd Schlaffkemmerlein gesetzet worden. Gehalten/ vnd auff begehren jhres hinterlaßnen hochbetrübten Eheherrn/ zum Druck verfertiget/ Durch M. Hieronymum Brunneman, Pastorem vnd Inspectorem der Kirchen daselbst. Gedruckt zum Berlin/ im Grawen Kloster/ durch George Rungen/ Anno 1612. (23: LP 8325; Küster, 1731, S. 99; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 6636, jedoch fälschlich 1621 - Bd. 19 Nr. 48). Athletica christianorum, Leich= und Trost=Predigt von der Christen Kampff und Ehrenkleinod, bey dem Begräbniß Herrn Gerh. von Griecken, Bürgers und Handelsmanns in Cöln gehalten, welcher Ao. 1611. den 2. Octobr. entschlaffen. Berlin 1613. [4°] (Küster, 1731, S. 99). TUTISSIMUM PIORUM ASYLUM. Das ist/ Christliche Leich vnd Trostpredigt von der Gottseligen Burg vnd freyheit. Bey der Sepultur vnd Leichbegengnis/ der Erbarn vnnd Ehrenvieltugentsamen Frawen ANNA Krielen/ des Ehrnvesten wolgeachten vnd vornehmen Herrn JOHANNIS Grabowen/ Churf: Brand: geheimbten Secretarij, geliebten ehlichen Haußfrawen/ seligen/ welche den 13. Octob: Abends vmb 9. vhr/ seliglichen entschlaffen/ vnd folgendes den 17. Ejusdem in der Pfarkirchen zu S. Peter doselbst in jhr Schlaffkämmerlein beygesetzt worden. Gehalten/ vnd auff begehren Jhres hinterlassenen Hochbetrübten Eheherrn vnd Eltern zum Druck verfertiget. Durch M. Hieronymum Brunneman Pastorem vnd Inspectorn der Kirchen doselbst. Gedruckt zum Berlin bey Georg Rungen 1613. [4°] (1: Ee 512, 5, jedoch unvollst.). Schola fidei, das ist Leich= und Trost=Predigt von dem scharffen Examine der Gläubigen in der Creutz=Schule aus Jes. XLDC. bey der Sepultur und Leich=Begängniß Fr. Elisabeth Pürtzels, Hn. J. Reinicken, verordneten Stadt=Richters allhie ehelichen Hauß=Frau, welche am 24. Nov. 1614. entschlaffen. Berlin 1615. [4°] (Küster, 1731, S. 100). Post fletum gaudia, Christi. Leich= und Trost=Predigt von der gottseligen Thränen=Saat und Freuden=Erndte, bey der Sepultur Fr. Ursula Tuchscherers, Herrn Balthasar Grummen, weyland Churfl. Brandenb. Hoff=Rentmeisters hinterlassenen Witben, welche den 26. Mart. 1616. entschlaffen. Berlin [1616; 4°] (Küster, 1731, S. 100). Leich vnd Trostpredigt. Bey der Christlichen Sepultur vnd Leichbegängnüß/ Der weiland Erbarn vnd viel Ehrentugentreichen Frawen Magdalene Gaulrappen/ des Ehrnvesten Wolgelahrten vnnd Achtbarn Herrn AMBROSII CONRADI FROBERGEN, Churf. Brandenburg. Cammergerichts/ zu Cöln an der Sprew/ Advocaten, Hertzvielgeliebten ehelichen Haußfrawen/ seligen/ welche den 5. Aprilis Morgends halbweg sieben seliglich entschlaffen/ vnd folgends den 10. ejusdem in der Pfarrkirchen zu S. Peter daselbst in jr Ruhe vnd Schlaffkämmerlein ein vnd

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Brunnemann, Hieronymus beygesetzet worden. Gehalten vnd auff begeren jhres hinderlassenen hochbetrübten Eheherrn auffgesetzt vnd zum Truck verfertigt/ Durch M. HIERONYMUM BRUNNEMAN Pastorem vnd Inspectorem daselbst. Gedruckt zu Wittemberg/ bey Lorentz Seuberlichs Erben/ Jm Jahr 1617. [4°], [1] Bl„ 31 S., [3] Bl. (1: Ee 710-136, 17; 1: Ee 510, 12, jedoch unvollst.; Küster, 1731, S. 100). LAPIS PIORUM LYDIUS. Leich vnd Trostpredigt von der Gottseligen Prob vnd leuterung im Ofen deß Elendes. Bey der Sepultur vnd Leichbegengnüß/ Deß Ehrnvesten vnd Wolgeachten Herrn Christoff. Frischmans/ weylandt Churf. Brand. Post vnd Bottmeisters. Welcher den 25. Februarij dieses jtzo laufenden 1618. Jahres seliglichen entschlaffen/ vnd folgends den 3. Martij in sein Ruhe vnd Schlaffkämmerlein ein vnd beygesetzet worden. Verhandelt vnd auff begehren zum Druck verfertiget/ Durch M. HIERONYMUM BRUNNEMAN, Pastorem vnd Inspectorem der Kirchen zu S. Peter allhie zu Cölln an der Sprew. Gedruckt zu Berlin im Grawen Kloster/ durch George Rungen/Anno 1618. [4°] (23: LP 9440). ANIMAE PHARMACUM. Christliche Leich vnd Trostpredigt/ Von der kräfftigen Seelen Artzney/ wieder das Gifft der Sünden. Bey der angestellten Sepultur vnd Leichbegengnüß/ Der Erbarn vnd Vieltugentsamen Frawen CATHARINE Dippoltz/ Des Achtbarn vnnd Vornehmen Herrn Hansen Mertens/ weylandt Churf. Brandenb. HaußKellers/ Nunmehr in Gott ruhendt/ hinterlassenen Witwen/ seligen/ welche den 5. Julij, in wahrer anruffung Gottes selig entschlaffen/ vnd den folgenden 8. Julij, in jhr Ruhbettlein geleget worden. Gehalten/ vnd auff begehren deroselben hochbetrübten hinterlassenen Kindern/ zum Ehrengedechtnüß auffgesetzt/ Durch M. Hieronymum Brunneman Pastorem vnd Inspectorem der Kirchen zu S. Peter in Cölln an der Sprew. Gedruckt zum Berlin durch George Rungen/Jm Jahr 1619. [4°], [16] Bl. (1: Ee 522, 30). SPECULUM CRUCIS. Das ist: Leich vnd Trostpredigt von der Gottseeligen Creutz vnd künftigen frölichen Wechsel im Ewigen Leben/ aus dem 8. Cap. der Epistel an die Römer/ Bey der Sepultur vnd Leichbegängnuß Des Weyland Edlen/ WolEhrenvest vnd Hochgelarten Herrn Jacob Philip Roseneckes/ J. U. D. vnd Churf. Brandenb. vornemen CammerGerichts Advocati, nunmehr in Gott ruhend/ Welcher den 29. Februarij des lauffenden 1620. Jahrs seeliglichen Entschlaffen/ vnd folgends den 5. Martij in sein Ruh vnd SchlaffKämmerlein ein vnd beygesetzet worden. Gehalten vnd auff begehren desselben hinterlaßnen hochbetrübten Witwen vnd Kindern auffgesetzt vnd zum Druck verfertiget/ Durch M. HIERONYMUM Brunneman/ der Kirchen zu S. Peter in Cölln an der Sprew Pastorem vnd Inspectorem. Gedruckt zu Alten Stettin/ durch Georg Rheten. [1620; 4°], [1] Bl., 46 S. (23: Da 597, 25b; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 5447 = Bd. 83 Nr. 30). PRAXIS V T M SPIRITUALIS. Wie ein newes Geisdiches Leben anzustellen. Zur Leich vnd Trostpredigt/ Erkläret bey der Sepultur vnd begrebnüß/ Der Erbarn vnd Ehrentugentsamen Frawen CATHARINE Haußwinckels/ Deß Ehrenvesten vnnd vornehmen Herrn GERHARD von Griecken/ weyland Bürgers vnd Handelsmans allhie hinterlaßnen Witwen nunmehr beyden Seligen/ Welche den 16. Octob: dieses ablauffenden 1620. Jahres in Gott seliglichen entschlaffen/ vnd folgends den 20. desselbigen Monats in jhr Schlaffkämmerlein beygesetzt worden. Vnd auff begehren dero hinterlassenen betrübten Kindern vnd Anverwandten zum Druck verfertigt/ vnd vbergeben Durch M. HIERONYMUM BRUNNEMAN Pastorem vnd Inspectorem der Kirchen doselbst zu S. Peter. Gedruckt zum Berlin/ bey George Rungen/ Jm Jahr Μ DC XXI. [1621; 4°] (Ha 33: 19 Β 18). Ars beate moriendi, von der rechten Christen=Kunst selig zu sterben, zur Leich= und Trost=Predigt aus Simeons Sterb=Liedlein erkläret bey der Sepultur und Begräbniß Frau Margaretha Grecken, Hn. Joh. Reetzen, Churfl. Brand. Mundschencken gewesenen Haußfrau, welche 1622. den 30. Aug. gestorben. Berlin [1622; 4°] (Küster, 1731, S. 100). SORS SANCTORUM, Christliche Trost= vnd Leichpredigt/ von dem Erbtheil der Heiligen im Liecht. Bey angestalter Leichbegengnüß vnd Sepultur/ der weyland Erbarn vnd EhrnTugendtsahmen Frawen MARLE Gödicks Sei: Deß Ehrnvesten/ Achtbarn vnd vornehmen Herrn LAURENTII Schmieden/ der löblichen Landtschafft Secretarij, gewesenen Ehelichen HaußEhren/ welche den 25. Februarij, dieses 1628. Jahres/ in Gott sanfft und sehlig eingeschlaffen/ Vnd darauff den 29. ejusdem, in der Pfarrkirchen zu St. Peter in ihr Schlaffkämmerlein beygesetzt worden. Gehalten/ vnd auff begehren jhres hinterlassenen hochbetrübten Eheherrn vnd Kindern/ zum Druck auffgesatzt: Durch M. HIERONYMUM BRUNNEMAN, Pastorem vnd Inspectorem doselbsten der Kirchen zu St. Peter. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Anno 1628. [4°], [26] Bl. (1: Ee 533, 11; Küster, 1731, S. 100; Leichenpredigten Liegnitz, 1938, S. 156). [Epicedium], In: CUPRESSUS FUNEBRES, Quas, Ad Edes, VIRI EXCELLENTISSIMI CLARISSIMI DOCTISSIMIQUE DN. IOHAN. GEORGI MAGNI PHILOSOPHIE E T M E D I C I N E DOCTORIS Eximij. ut et practici utriusque Reipubl. experientissimi Quum URSULAM Fxminam omni laude Superiorem, Filiam unic^

Brunnemann, Hieronymus sibi dilectam, VIRI HONORATISSI: PAR1TER AC INTEGERRIMI DN. PHILIPPI MILKAVI, MERCATORIS HAMBURGEN=sis Primarij Coniugem desideratissimam, Praematura sed beato obitu, humanis exemptam, pijs proseqveretur lacrymis. MUSIS AUXILIATRICIBUS Contestandse ... erexerunt, Fautores, adfines, et amici. Berlini Typis Rungianis. Anno 1628. [4°], [52] BL, Kupfert. (3: Nv 1999, 43; Ha 33: 52 L 5).

Briefe Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg. Cölln, 5. Aug. 1624. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 7, 184; Wotschke, 1917, S. 36f.). Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg. Cölln, 28. Aug. 1624. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 7, 86; Wotschke, 1917, S. 37-39). Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg. Cölln, 18. Dez. 1626. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 7, 333). Schreiben an Johann Georg Magnus, Arzt in Berlin, [s. 1. e. a.] (Küster, 1731, S. 101 f.).

Literatur KOCH, Johann: EhrenKron/ Welche der gerechte Gott allen getrewen Lehrern am heran nahenden Jüngsten Tage auffsetzen wird. Bey Sepultur Des weyland Ehrwürdigen/ Achtbarn vnd Wolgelahrten Herrn M. HIERONYMI Brunnemans/ Pfarherrn vnd Inspectoris der S. Peters Kirchen zu Cölln an der Spree/ Welcher Montags nach Judica, war der 28. Martij, dieses lauffenden 1631. Jahres/ Abends vmb 6. Vhr im HErrn entschlaffen/ vnd folgends den Sontag Palmarum in der Kirchen daselbst/ bey ansehnlicher versamlung beerdiget worden/ gewiesen/ vnd auff begehren publiciret, Von Johanne Koch/ Predigern der S. Petri Kirchen. Gedruckt zum Berlin durch Georg Rungen/ Jm Jahr 1631. [4°], [18] Bl. (1: Ee 504, 21); [Epicedia], In: Μονωδία) Qvas Dijs Manibus & Qvieti Venerabiiis religiosissimique pariter & doctissimi SENIS DN. M. HIERONYMI BRUNNEMANNI, Theologi, & ad D. Petri apud Colonienses Propositi, vicinarumque ut & Schoke Senatorial Inspectoris qvondam public^ & privatim clarissimi, IN NUNQVAM INTERMORITURAM memoriam non sine lacrimis consecrarunt AFFINES & AMICI. BERLINI, TYPIS RUNGIANIS. [Berlin 1631; 4°; mit Beiträgen von Balthasar Westphal, Adam Romanus, Johannes Robach, Michael Fahrenholtz, Christian Conovius und Erdmann Gissaeus] (1: Ee 504, 21 angeb.); KÜSTER, 1731, S. 95-104; SCHMIDT, 1734a, S. 28; HOPPE, Christoph Johann Dietrich: RECTORES Der Neu=Ruppinischen Schule aus Glaubwürdigen Documenten Entworfen Von Christoph Johann Dieterich Hoppe, Rectore. NEU=RUPPIN, gedruckt bey Johann Friederich Ackermann/ Königl. Preußis. priv. Buchdr. 1744, bes. S. 12f.; JÖCHER, 1750, I, Sp. 1425. [= DAB I 153, 20]; KÜSTER/MÜLLER, 1752, II, S. 526-528; DILSCHMANN, Johann Ludwig: Diplomatische Geschichte der Stadt und Festung Spandow. Berlin 1785. [= FISCHBACH, Friedrich Ludwig Josef: Historische politisch= geographisch= statistisch= und militärische Beyträge, die Königlich=Preußischen und benachbarte Staaten betreffend. Des dritten Theils, zweeter Band. Mit vier Kupferstichen. Berlin, 1785, Bey Joachim Pauli, Buchhändler, S. 325-504, hier S. 347; SCHMIDT, Valentin Heinrich: Die St. Petri=Kirche in Berlin, von ihrer Gründung an bis zum letzten Brande derselben, nebst Nachrichten von den aus diesem Unglück entstandenen Folgen. Aus den zuverlässigsten Quellen bearbeitet. Berlin 1810, S. 51 f.; SCHWARTZ, W. F. L.: Annalen des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums zu Neu-Ruppin, womit zur funfhundertjährigen Jubelfeier desselben am 6. und 7. Juli 1865 ergebenst einladet Dr. W. F. L. Schwartz, Director und Professor. Neu-Ruppin [s.a.], S. 12 u. 22; BITTKAU, Gustav: Altere Geschichte der Stadt Neu=Ruppin. Auf Grund historischer Quellen, insbesondere eines Manuskripts des weiland Dr. Campe, herausgegeben von G. Bittkau, Diaconus zu Neu=Ruppin. Neu=Ruppin 1887, bes. S. 157-167; NOHL, 1903, S. 77; FLEINER, Fritz: Die Mitwirkung des Propstes zu St. Petri bei den Wahlen der Prediger der St. Petri-Kirche zu Cöln an der Spree. In: JBKG 6 (1908), S. 1-47; PAHNCKE, Karl: Martin Füssel. In: JBKG 6 (1908), S. 104-121, hier S. 115f. über den Berliner Aufstand 1615; BEGEMANN, Heinrich: Die Lehrer der Lateinischen Schule zu Neuruppin 1477-1817. [Beilage zum Jahresbericht des Friedrich-Wilhelm-Gymnasium zu Neuruppin Ostern 1914]. Neuruppin 1914; WOTSCHKE, Theodor: Analekta zur märkischen Kirchengeschichte im 17. Jahrhundert. In: JBKG 15 (1917), S. 31-44; STAMMTAFEL: Theologen- und Juristenfamilie Brunnemann. In: FADEN, Eberhard: Berlin im Dreißigjährigen Krieg. Berlin 1927,

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40

Brunnemann,

Hieronymus

Anhang 7t. [= Berlinische Bücher; 1]; ELSS, Hermann: Geschichte des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums zu Neuruppin. Festgabe des Vereins ehemaliger Ruppiner Gymnasiasten zur 700-Jahrfeier der Stadt. Neuruppin 1939, S. 1 f.; FISCHER, 1941, II, S. 100; HUCH, Gaby [Hrsg.]: Die Teltowgraphie des Johann Christian Jeckel. Bearbeitet und herausgegeben von Gaby Huch. Köln/Weimar/Wien 1993, S. 469; BIUNDO, Georg: Pfälzisches Pfarrerbuch, 1968, Nr. 3954; SCHINDLING, Anton: Humanistische Hochschule und Freie Reichsstadt: Gymnasium und Akademie in Straßburg 1538-1621. Wiesbaden 1977, bes. S. 3 4 - 6 7 .

Buchholtzer, Georg

Buchholtzer, Georg * 1503 Dahme/Sachsen t 31. Mai 1566 Berlin Theologe, luth. V Andreas B., Ratsherr Μ Margaretha geb. Cramer GD 1527 Anna geb. Zorn Κ Noah (1528-1552); Lot (ca. 1534/35-1556); Abraham (1529-1584), Rektor in Grünberg in Schlesien, später Prediger in Sprottau, Crossen und Freystadt; Martin (1536-1582), Diakon in Strehla, später Pfarrer in Groß Böhla; Rebecca; Judith Schule in Dahme 1525 Universität Wittenberg 1526 Pfarrer in Buckow 1527 Pfarrer in Schöna (im Amt Schlieben) 1537 Oberpfarrer in Arnswalde/Neumark 1539-1565 Propst an St. Nicolai in Berlin (amtsenthoben), daneben 1547/48 Prediger der verw. Kurfurstin Elisabeth in Spandau [1544 Universität Frankfurt/O., zusammen mit seinen Söhnen] [1547 Universität Wittenberg, zusammen mit seinen Söhnen] Georg Buchholtzer wurde 1503 in Dahme östlich von Wittenberg geboren; der Ort gehörte verwaltungsmäßig zum Erzstift Magdeburg, kirchlich jedoch zum Bistum Meißen. Die Vorfahren sollen in der Stadt Brandenburg/H. gelebt und sich um diese auch verdient gemacht haben. 1451 hatte Vincenz Buchholtzer die Stadt verlassen und sich in Dahme angesiedelt; er hinterließ drei Söhne, die es zu hohem Ansehen brachten: Georg wurde Doktor der Theologie und Prediger in Leipzig, Christoph avancierte unter den Kaisern Friedrich III. und Maximilian I. zum Kaiserlichen Geheimen Rat, und Andreas, der Vater des kleinen Georg, wurde in den städtischen Rat gewählt; seine Frau Margaretha war eine geborene Cramer ( H E N N I N G S , 1726, S. 3; zur Genealogie der Familie zuletzt LAMINSKI, 1999, S. 63-70). Sein Sohn besuchte zunächst wohl in seiner Heimatstadt die Schule und studierte 1525 in Wittenberg (so Buchholtzer selbst in der Zuschrift zu seinem 1561 herausgegebenen Werk Drey Schöne herliche

Sermones/ des Ehrwirdigen ... D. Martini Lutheri ... zu Wittemberg in der PfarrKirche/ inn den Osterfeiertagenl Gepredigei). Allerdings weist die Universitätsmatrikel fur die in Frage kommenden Jahre keinen Eintrag auf, sondern erst fur 1546 unter dem Rektorat des Theologen Caspar Cruciger (1504-1548), als Buchholtzer am 21. Nov. seine Söhne Noah und Abraham und sich selbst als Propst von Berlin eintragen ließ (vgl. A L B U M ACADEMIAE VITEBERGENSIS, 1841, 1, S. 237a, 25-28). In Wittenberg hörte Buchholtzer als Student Martin Luther (1483-1546), von dessen Predigten er einige nachschrieb und im Druck ausgehen ließ, so zum Beispiel dessen 1525 gehaltene Predigt von der Ehe, die er 1559 unter dem Titel Ein schöner Sermon oder Predigt von dem Ehestande veröffentlichte. In der Vorrede zu der im folgenden Jahr erneut publizierten Schrift verwies er darauf, daß Kurfürst Joachim II. wiederholt von ihm verlangt habe, die Predigten, die er als Student seinerzeit in Wittenberg bei Luther mitgeschrieben habe, im Druck zu veröffentlichen. Überliefert sind auch einige Briefe zwischen Luther und Buchholtzer, nachdem dieser Propst zu Berlin geworden war. Viel umfangreicher und vertrauter ist hingegen der Briefwechsel, den er ab 1545 mit Philipp Melanchthon (1497 bis 1560) führte; allerdings sind vor allem Schreiben des Wittenberger Professors überliefert, während die Briefe des Berliner Propstes bis auf wenige verloren

Buchholtzer, Georg sind (vgl. MELANCHTHONS BRIEFWECHSEL. Regesten. Bde. 4-9. Stuttgart - Bad Cannstatt 1983-1998, die Briefe sind in Buchholtzers Werkverzeichnis einzeln aufgeführt). 1526 kehrte Buchholtzer in seine Geburtsstadt Dahme zurück und übernahm als erstes öffentliches Amt das Pfarramt im nördlich gelegenen Buckow (so LAMINSKI, 1999, S. 71, entgegen CLEMEN, 1920,

S. 1, der statt dessen den südlich Dahme gelegenen Ort Hohenbucko vermutet hatte), im Jahr darauf das Pfarramt in Schöna und Kolpin, ebenfalls nahe Dahme, jedoch zum kursächsischen Amt Schlieben gehörig. Die feste Anstellung ermöglichte nun die Gründung einer Familie: Am 24. Juni 1527 ehelichte er Anna geborene Zorn aus Dahme (den Hochzeitstermin nannte Buchholtzer in einem Brief an Stephan Roth in Wittenberg vom 16. Juni 1527, vgl. CLEMEN, 1920, S. I4f.). In der Ehe wurden vier Söhne geboren, die später alle in Wittenberg studierten - Joachim II. von Brandenburg hatte zweien von ihnen, nämlich Noah und Abraham, zur finanziellen Absicherung ihrer Studien fur einige Jahre Einkünfte aus der Pfarrei zu Salzwedel zugesprochen, nachdem Luther den Kurfürsten um ein Stipendium fur die Söhne Buchholtzers gebeten hatte (Luthers Brief an Kurfürst Joachim II. vom 9. März 1545 in: LUTHER, Martin: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Briefwechsel. Bd. 11. Weimar 1948, Nr. 4081, S. 49-52). Vor allem die Söhne Noah und Lot galten als gute Poeten, die jedoch schon 1552 beziehungsweise 1556 früh verstarben. Insbesondere Melanchthon hatte Noah Buchholtzers poetische Begabung gefördert, wie zahlreiche seiner Briefe an den Vater belegen (vgl. auch CLEMEN, 1985, S.270, mit einem Schriftenverzeichnis Noah Buchholtzers). Auf seine Veranlassung hin verfaßte sein Schwiegersohn Georg Sabinus (Schüler, 1508-1560) ein Epicedium auf Noahs Tod, ebenso auf Lots Ableben (beide Trauergedichte in: Poemata GEORGIISABINIBRANDEBVRGENSIS [Hrsg. v. Eusebius Menius]. Leipzig 1563, S. 306 u. 339; wiederabgedruckt mit deutscher Übersetzung bei LAMINSKI, 1999, S. 67 u. 69f.). Abraham Buchholtzer (1529-1584) studierte in Frankfurt/O. und Wittenberg, wo er in engen Kontakt zu Philipp Melanchthon trat und auf dessen Empfehlung 1556 Rektor an der Schule zu Grünberg in Schlesien wurde. 1563 wechselte er auf ein Predigtamt in Sprottau und wurde 1573 Hofprediger der Markgräfin Catharina, der Witwe Johanns von Branden-

burg-Küstrin, in Crossen, nach deren Tod 1574 er seine Entlassung erhielt. Doch noch im selben Jahr nahm er eine Berufung zum Prediger im schlesischen Freystadt an. Auch er verfaßte zahlreiche Schriften; berühmt wurde er durch seinen Index chronologicus, seine Untersuchungen zur Zeitrechnung, die er kurz vor seinem Tode 1584 veröffentlichte. Der jüngste Sohn Martin Buchholtzer (1536-1582) immatrikulierte sich 1556 in Wittenberg und wurde 1559 zum Diakon in Neustadt nahe Pirna ordiniert; ein Jahr später übernahm er das Diakonat in Strehla bei Oschatz und wurde 1564 Pfarrer in Groß Böhla. Daß Buchholtzers Tochter Rebecca bereits drei Stunden nach ihrer Geburt verstorben war, erfahren wir von Noah Buchholtzer, der seine Schwester in seinem 1552 in Wittenberg veröffentlichten Gedichtband SYLVARVM erwähnte (vgl. KAWERAU, 1913, S. 76). Eine weitere Tochter des Propstes verheiratete sich 1556; Melanchthon, der zu dieser Hochzeit eingeladen worden war, entschuldigte in seinem Brief an Buchholtzer vom 14. Juli 1556 seine Abwesenheit mit seiner Reise zum erkrankten Pfarrer in Joachimsthal, Johannes Mathesius (1504-1565), und versprach dem Brautpaar ein Geschenk (vgl. MELANCHTHONS

BRIEFWECHSEL.

Bd.

7,

Regesten,

1993,

Nr. 7889; in einer Anmerkungen zu dem im CORPUS REFORMATORUM, 8, S. 791-793, abgedruckten Brief wird die Tochter Judith genannt). Über seine Zeit in Schöna hat Buchholtzer später selbst berichtet, und zwar in der Vorrede zu der von ihm herausgegebenen Schrift Constitution vnd Artickel des Geistlichen Consistorij zu Wittembergk (1563). Darüber hinaus sind aus seinen Jahren in Buckow sowie in Schöna und Kolpin auch 14 Briefe überliefert, die der neue Pfarrer an Stephan Roth (1492-1546) gerichtet hatte (mitgeteilt bei CLEMEN, 1920, S. 1-19). Roth studierte in Wittenberg, erlangte dort die Magisterwürde und ließ sich später in Zwickau nieder, wo er zunächst als Stadtschreiber wirkte und später in den Rat gewählt wurde. Wie Buchholtzers Briefe aus den Jahren 1526 und 1527 belegen, betätigte er sich auf dem seit der Reformation immer weiter anschwellenden Buchmarkt als Zwischenhändler. Durch seinen ausgedehnten Briefwechsel mit Gelehrten und Buchhändlern war er über literarische und wissenschaftliche Neuerungen bestens informiert, so daß er um Bücherbesorgungen gebeten wurde und sogar eigene Bücherlisten zusammenstellte (vgl. auch NICKEL, 1985, S. 2 4 1 - 2 5 0 ) .

Buchholtzer, Georg In seinen Briefen an Roth schrieb Buchholtzer über seine Lebensverhältnisse, unter anderem auch über die Verfolgungen, denen er wegen seines lutherischen Glaubens in seiner zum Erzstift Magdeburg gehörenden Pfarrei Buckow ausgesetzt war (so in seinem

dem dasigen lutherischen Prediger, Georg Buchholzer, . . . « (REINHOLD, 1845, S. 201).

Auch im benachbarten Brandenburg konnte sich die Reformation mehr und mehr ausbreiten, trotz der heftigen Gegnerschaft Kurfürst Joachims I., der wieBrief vom 7. Nov. 1526, vgl. CLEMEN, 1920, S. 2 - 4 ) . derholt Luthers Schriften verboten und sich 1525 Die Situation besserte sich erst, als er zu Beginn des mit mehreren katholischen Fürsten gegen das VorJahres 1527 die Pfarrei in Schöna übernahm, das zum dringen der neuen Lehre zusammengeschlossen kursächsischen Amt Schlieben gehörte, wo lutherihatte. Als sich die Kurfürstin Elisabeth unter dem sche Geistliche ungehindert predigen konnten (vgl. Einfluß ihres Bruders, König Christian II. von DäneBuchholtzers Schreiben an Roth vom 5. Jan. 1527, mark, der Reformation zuwandte und heimlich das ebenda S. 8-10). Doch die privaten Informationen Abendmahl nach dem neuen Ritus nahm, mußte sie in den Briefen sind eher beiläufig, denn hauptsächsich 1528 vor dem erzürnten Gatten nach Sachsen in lich geht es in den deutsch abgefaßten, stellenweise Sicherheit bringen lassen. Ob Buchholtzer jener Geistmit lateinischen Sätzen und Ausdrücken versetzten liche war, der ihr das Abendmahl reichte und sie Schreiben um Bücher, die der Pfarrer bei Roth in dann - als bewaffneter Söldner getarnt - auf ihrer Wittenberg bestellte oder binden ließ. Daß BuchFlucht zur Grenze begleitete, wie Willibald Alexis in holtzer über einen für die damalige Zeit recht anseinem Roman Der Wärwolf (1848) schilderte, ist jesehnlichen Bücherbestand verfugt haben muß - doch nicht erwiesen. Hintergrund der möglichen später schickte ihm vor allem Melanchthon seine Legendenbildung war vielleicht die Tatsache, daß eigenen Schriften und die anderer Gelehrter - , ist Elisabeth als Kurfürstinwitwe (Joachim I. starb am erst unlängst nachgewiesen worden (vgl. LAMINSKI, 11. Juli 1535) später den Pfarrer zum Predigen auf 1999, S. 7 6 - 8 0 u. bes. S. 1 0 6 - 1 1 2 : Die Bibliothek ihr Schloß in Spandau einlud. Georg Buchholzers). Doch er kaufte Bücher nicht 1537 folgte Buchholtzer einem Ruf auf das Obernur für sich selbst; Roth sandte ihm auch welche pfarramt im neumärkischen Arnswalde (BUCHHOLTZ, zum Weiterverkauf, und so ist in den Briefen Buch1767, III, S. 360). Markgraf Johann von Küstrin holtzers immer wieder auch die Rede von Geld, das hatte nach dem Tode seines Vaters, Joachim I., die der im Verlagsgeschäft sich engagierende Prediger seiNeumark erhalten und bei seinem Regierungsantritt nem Wittenberger Geschäftspartner schuldete, weil bereits einen erheblichen Einfluß der Reformation die Käufer der Bücher es mit der Zahlung nicht so vorgefunden; so waren zum Beispiel schon 1525 in genau nahmen. Daß der Briefwechsel wohl nur wegen Crossen evangelische Predigten gehalten worden, bald dieser geschäftlichen Beziehung aufgenommen wurde, folgten solche in Züllichau, Drossen und Friedeburg wird dadurch erhärtet, daß er mit Roths Übersied(vgl. DELIUS, 1965, S. 21). Als der Markgraf Anfang lung nach Zwickau im Spätherbst 1527 endete. 1536 in Cottbus die Huldigung entgegen nahm, erBuchholtzer hatte das Pfarramt in Schöna elf Jahre suchte ihn der städtische Rat um die Erlaubnis inne, wie er selbst in der Widmung zur dritten Aus- zur Annahme lutherischer Prediger; berufen wurden gabe von Luthers Schrift Ein schöner Sermon oder Pre- Johannes Ludecus und Johann Mantel, die 1537 digt vonn dem Ehestand (1561) schrieb. Danach habe öffentlich das Evangelium lehrten. Dem Cottbuser ihn vor allem der Hauptmann zu Schlieben, Hans Beispiel folgte dann auch die Stadt Arnswalde mit Spiegel, bei seiner Amtsführung unterstützt. Zulauf der Vokation Buchholtzers. Der ebenfalls 1537 aus erhielt der Pfarrer, der sich in seinem Brief an Roth Ansbach nach Soldin berufene Prediger Andreas Altvom 10. März 1527 als einsamer, von lauter Papisten hammer bereitete die Kirchenreform in der Neumark umgebener lutherischer Prediger beschrieb (vgl. CLE- vor, die dann unter Federführung des Ansbacher MEN, 1920, S. 13f.), auch aus seiner Heimatstadt Hofpredigers Jacob Stratner eingeführt wurde. Wie Dahme: »Trotz des Landesherrn, und des AmtsBuchholtzer selbst mitteilte, habe auch er mitgeholhauptmanns, fand die Reformation auch in Dahme fen, die Reformation in der Neumark durchzusetzen empfängliche Herzen, und die hiesigen Einwohner (vgl. seine Vorrede zur zweiten Ausgabe von Luthers strömten hinaus nach Schöna, und empfingen dort Schrift Ein schöner Sermon oder predigt vonn dem Ehedas heilige Abendmahl unter beiderlei Gestalt von stande [1560],

Buchholtzer, Georg Dies mochte der Grund gewesen sein, weshalb der Prediger 1539 in die kfl.-brandenburgische Residenz gerufen wurde, um gemeinsam mit dem Bischof von Brandenburg/H., Matthias von Jagow (1480-1544), und Jacob Stratner, dem späteren Generalsuperintendenten, auch in der Kurmark die Reformation zu befördern (HENNINGS, 1726, S. 5). Kurfürst Joachim II. hatte mit Rücksicht auf die politische Lage sowie auf seinen katholischen Schwiegervater, König Sigismund von Polen, und seine Frau Hedwig lange gezögert, sich öffentlich zur lutherischen Lehre zu bekennen; erst am 1. Nov. 1539 nahm er das Abendmahl unter beiderlei Gestalt ein. Der Ort seines Übertritts ist in der Forschung bis in die neuere Zeit strittig (vgl. die grundlegenden Beweisführungen und Argumentationen bei THEMEL, 1965, S. 24-85, wonach der Kurfürst abseits von der Öffentlichkeit und fern von Berlin im engsten Hofkreis an einer Feier in der Kirche von St. Nicolai in Spandau zuerst das Abendmahl eingenommen habe; dagegen DELIUS, 1965, S. 8 6 - 1 2 3 , der fur die Resi-

denz Berlin-Cölln stimmte; spätere Autoren entschieden sich mehrheitlich für Spandau). In der Widmung zu seiner Schrift Ein schöner Sermon oder Predigt vonn dem Ehestand (1561), der dritten Ausgabe von Luthers Sermon, hat Buchholtzer selbst den wohl endgültigen Beleg fur die erste öffendiche evangelische Feier am 1. Nov. 1539 im Domstift zu Berlin-Cölln gegeben: »Datum Anno/ 1561/ am tage aller Heiligen/ da jm jare 1539/ das euangelium/ am ersten zu Cölln an der Sprew/ von mir öffentlich ist geprediget/ vnd das Sacrament/ des Leibs vnd bluts Jhesu Christi/ allen Christen/ so es nach seiner aussetzunge haben begehrt/ ist gegeben vnd gereicht worden/ darumb sey Gott Lob/ Ehr/ preis vnd danck in Ewigkeit/ AMEN. E. G. williger alter krancker Caplan Georgius Buchholtzer Probst zu Berlin.« (Wiederabgedruckt bei LAMINSKI, 1999, S. 109).

Nach dem Microcronicon Marchicum von Peter —> Hafftiz, der allerdings den Zeitpunkt falsch angab, habe Buchholtzer »am 15. Sontag post Trinitatis die Erste Euangelische Predigt im Thumstifft zu Collen gethan, Ist darauf zum Probst zum Berlin angenomen vnd 26 Jahr mit predigen, Sacrament verreichen, Verrichtung vnd pflegung anderer christlicher ceremonien der Kirchen fleißig vnd getrewlich fürgestanden« (vgl. Codex diplomaticus Brandenburgensis, 1861, S. 100). Buchholtzers Vorgänger als Propst an St. Nicolai war Fabian Funck (gest. 1552),

der Lehrer Joachims II., der 1535 den damaligen Kurprinzen nach dem Tode der Kurprinzessin Magdalena geborene Herzogin von Sachsen wegen dessen bevorstehender Eheschließung mit Hedwig, einer Tochter König Sigismund I., an den polnischen Königshof begleitete und der nach dem Verzicht auf das Berliner Propstamt Domdechant in Brandenburg/H. wurde, aber am kurfürstlichen Hof blieb. Im Sommersemester 1544 ließ sich der Berliner Propst dann auch vom Rektor und Philosophieprofessor, dem späteren Theologieprofessor und märkischen Generalsuperintendenten Christoph Corner (1518 bis 1594), in die Matrikel der Universität Frankfurt/O. aufnehmen, als er seine beiden Söhne Noah und Abraham zum Studium an die Viadrina brachte (FRIEDLÄNDER, 1887, 91b, 25: [1544] dominus Georgius Bucholtzerus, praepositus Berolinensis; Noe Bucholtzerus, Abrahamus Bucholtzerus, filii domini praepositi; die Immatrikulation des Vaters erfolgte ehrenhalber gratis). Buchholtzer hatte auch an der neuen Kirchenordnung mitgearbeitet, die auf Befehl des Kurfürsten am 1. Nov. 1539 in der Mark Brandenburg eingeführt wurde (nach BUCHHOLTZ, 1767, III, S. 367, soll Buchholtzer sogar neben Stratner federführend bei der Ausarbeitung gewesen sein; zur kurmärkischen Kirchenordnung vgl. neuerdings HÖHLE, 2002, S. 393-416). Da sich Joachim II. als Vermittler zwischen dem Papst und den Wittenberger Reformatoren sah und einen Bruch mit dem katholischen Kaiser vermeiden wollte, strebte er eine Versöhnung beider Kirchen an. So wurden in der Kirchenordnung zahlreiche katholische Zeremonien beibehalten, ebenso die katholischen Feiertage und Prozessionen, der Chorgesang im Gottesdienst sollte größtenteils in Latein erfolgen. Als Buchholtzer bei Luther anfragte, ob man einer Gottesdienstordnung mit soviel katholischen Gebräuchen zustimmen sollte, antwortete dieser am 4. Dez. 1539 humorvoll und die katholischen Zeremonien ironisch zuspitzend, der Propst solle diese annehmen, wenn der Kurfürst es wünsche (Luthers Brief in Auszügen mitgeteilt bei WENDLAND, 1938, S. 12f.; S. 13f. Luthers Schreiben an Joachim II., der die Kirchenordnung durch Jacob Stratner den Wittenbergern hatte vorlegen lassen, um die Zustimmung der Reformatoren zu erlangen). Die märkische Kirchenordnung wurde dann im Sommer 1540 in der Berliner Offizin von Hans Weiß (gest. 1543) gedruckt. Da für die Taufliturgie mittelalter-

Buchholtzer, Georg liehe Rituale Eingang gefunden hatten, ersetzte Buchholtzer 1554 die Taufagende der märkischen Kirchenordnung durch eine eigene, handschriftliche Agende, einer Mischung aus kurzer Anlehnung an letztere sowie aus Anklängen an die sächsische Kirchenordnung von 1539 und an Luthers Taufbüchlein von 1526, die er durch eigene Zusätze erweiterte und so den Taufakt zu einer würdigen Feier ausgestaltete (vgl. LAMINSKI, 1989, S. 65-78). Kurfürst Joachim II., der mit der Verabschiedung der märkischen Kirchenordnung die Leitung der Kirche in der Kurmark in seine Hand nahm, berief eine Visitationskommission mit einem Generalsuperintendenten an der Spitze anstelle der bischöflichen Behörden, die die Kirchenordnung in den Städten und Dörfern einführen sollte. An der Gründung des Konsistoriums, das 1543 als landesherrliche Hofbehörde in enger Verbindung mit dem Kammergericht seine Arbeit in Cölln aufnahm (vgl. HEROLD, 1941, bes. S. 11 ff.; die Abgrenzung zum Kammergericht erfolgte erst 1573) und dem neben dem Generalsuperintendenten Johann Agricola (von Eisleben, 1490-1566) auch der Berliner Propst als ständiges Mitglied angehörte, war Buchholtzer ebenfalls beteiligt. Später, nämlich im März 1545, reiste er im Auftrag Kurfiirst Joachims II. nach Wittenberg, wo er die dortige Konsistorialordnung von 1542 abschrieb, die ihm Luther bereitwillig zur Verfugung gestellt hatte (so Buchholtzer selbst in der Vorrede zu seiner 1561 veröffentlichten Hochzeit predigt ...Zu ehren dem hoch vnd wolgebornen Herrn/ Herrn Wilhelm Regierenden Herren des Hauses Rosenburgk). Einflüsse der Wittenberger Ordnung zeigten sich dann in den 1551 ergänzten Zusätzen zur brandenburgischen Konsistorialordnung von 1543 (vgl. HASS, 1914, bes. S.9ff.). Daß Buchholtzer die Wittenberger Ordnung abgeschrieben hatte, bestätigte auch Melanchthon am 15. März 1545 in einem Brief an Johann Agricola in Berlin (vgl. MELANCHTHONS

BRIEFWECHSEL.

Bd.

4,

Regesten,

1983,

Nr. 3846). Vom selben Tag datiert auch der erste Brief Melanchthons an Buchholtzer selbst (ebenda, Nr. 3847), dem sich in der Folgezeit eine umfangreiche Korrespondenz anschloß. Buchholtzer wurde dann der zuverlässigste Informant der Wittenberger über die Geschehnisse am kurmärkischen Hof sowie in der Residenz Berlin-Cölln und in den späteren theologischen Auseinandersetzungen eine Stütze des Philippismus in der Mark Brandenburg.

Es war dem Berliner Propst zu verdanken, daß die sächsische Konsistorialordnung der Nachwelt erhalten blieb. Als während des Schmalkaldischen Krieges in den Jahren 1546/47 an der Universität Wittenberg der Vorlesungsbetrieb eingestellt wurde und die meisten Professoren die Leucorea verließen, ging in den allgemeinen Unruhen auch die Konsistorialordnung verloren. Später erfuhren die Wittenberger Professoren, daß Buchholtzer noch ein Exemplar besaß und baten ihn 1555 um eine Abschrift. Der Propst erfiillte nicht nur diese Bitte, sondern veröffentlichte 1563 selbst Constitution vnd Artickel des Geistlichen Consistorij zu Wittembergk, da viele Leute diese Ordnung begehrten und insbesondere die vielen Prädikanten zur Zeit ungeschickt und zu geschwind mit dem Bann verfahren würden (so Buchholtzer in der Vorrede des von ihm herausgegebenen Werkes, dem er auch ein Schreiben Luthers beifugte, daß christliche Obrigkeiten keine öffentlichen Frauenhäuser dulden sollten, um Ehebruch und Hurerei zu wehren). Sein Werkverzeichnis enthält außerdem zahlreiche von ihm herausgegebene Predigten Luthers, die zuvor nicht gedruckt worden waren, so daß sich Buchholtzer durch diese Werke auch um die Verbreitung der Schriften des Reformators verdient machte. So hatte er unter anderem auf Anregung des Frankfurter Theologen und späteren märkischen Generalsuperintendenten Andreas —> Musculus 1552 Luthers 1525 gehaltene Osterpredigten herausgegeben (vgl. SPIEKER, 1858, S. 34). Die zweiten Auflage erschien 1561 unter dem Titel Drey Schöne herliche SermonesJ des Ehrwirdigen Herrn vnd Vaters D. Martini Lutheri! seliger vnd heiliger gedechtnisl zu Wittemberg in der PfarrKirche/ inn den Osterfeiertagen/ Geprediget. In der Zuschrift an Markgraf Sigismund, den Erzbischof von Magdeburg und jüngsten Sohn Joachims II., erinnerte Buchholtzer daran, daß er diese Osterpredigten nachgeschrieben und Sigismunds Großmutter, der Kurfiirstin Elisabeth, vorgelesen habe, als er deren Prediger zu Spandau war; sie hätten ihr so gut gefallen, daß sie jedes Jahr zum Osterfest dem Hofgesinde vorgelesen werden mußten. Die Forschung hat diese Bemerkungen so gedeutet, daß Buchholtzer als Hofprediger der Kurfiirstinwitwe nach Spandau berufen worden sei, und zwar schon 1537 (so DILSCHMANN 1785, S. 341; nach ihm auch KUNTZEMÜLLER, 1928, S. 231). Diese war jedoch erst im Sommer 1545 aus ihrem kursächsischen Exil in die Mark zurückgekommen und hatte auf dem Schloß in Spandau ihren

Buchholtzer, Georg Witwensitz genommen. Ihr Hofprediger war Sebastian Stieglitz (s. Melanchthons Brief an denselben vom

19. A u g .

WECHSEL.

Bd.

1546; 4,

vgl.

MELANCHTHONS

Regesten,

1983,

Nr.

BRIEF-

4362)

und

nach ihm Andreas Bochow (Buchovius, gest. 1574), der nach ihrem Ableben 1555 zum Pfarrer in Neur u p p i n vozierte (vgl. SCHULZE, [ 1 7 8 4 - 1 7 9 2 ]

1913,

II, S. 47). Buchholtzer war also neben seinem Amt als Propst an St. Nicolai in Berlin nur zeitweilig in Spandau gewesen, um dort vor der Kurfurstin und ihrem Hof zu predigen, wahrscheinlich um

S.

75

1547/48

(zum

Termin

vgl.

LAMINSKI,

1999,

f.).

Nachdem Johann Agricola 1540 zum Hofprediger des Kurfürsten berufen worden war und besonders mit seinem Wirken als märkischer Generalsuperintendent seit 1543 gestaltete sich Buchholtzers Amtsführung zunehmend schwieriger. Der Berliner Propst stand mit Melanchthon in regem Briefwechsel, ihr freundschaftliches Verhältnis war am kurfürstlichen Hof und in der Residenz bekannt (Melanchthon selbst hatte in einem Brief vom 3. Nov. 1547 geschrieben, daß Buchholtzer sein vertrautester Freund in B e r l i n sei, vgl. MELANCHTHONS

BRIEFWECHSEL.

Bd. 5, Regesten, 1987, Nr. 4946). Als im Schmalkaldischen Krieg Wittenberg bedroht und der Vorlesungsbetrieb an der Universität eingestellt wurde, bot Joachim II. Melanchthon Asyl in Brandenburg an und versuchte, ihn als Theologieprofessor für die Universität Frankfurt/O. zu gewinnen; noch Ende Nov. 1547 schickte er Buchholtzer mit einer nochmaligen Werbung und dem Angebot eines ständigen Rektors der Viadrina zu ihm (vgl. Melanchthons Brief an Joachim II. vom 25. Nov. 1547, ebenda Nr. 4969). Doch Melanchthon lehnte ab, weil er sich für die Wiedererrichtung der Wittenberger Universität einsetzen wollte; wahrscheinlich scheute er auch die kirchenpolitische Auseinandersetzung mit dem Kurfürsten und seinen Hofpredigern. Auch Buchholtzer wurde von Agricola, der sich in seinen theologischen Auffassungen mehr und mehr von Melanchthon abwandte, als Gegner angesehen, wohl nicht zu Unrecht, da Buchholtzer in seinen Briefen die Wittenberger über Agricolas Haltung und Äußerungen auf dem Laufenden hielt und dafür sorgte, daß in Kursachsen die Empörung über den Cöllnischen Hofprediger nicht nachließ. Der Konflikt zwischen beiden brach offen aus, als sich der Propst 1548 gegen das Augsburger Interim erklärte.

Nach dem Schmalkaldischen Krieg hatte der Reichsschluß des Augsburger Reichstages 1547 den Kaiser beauftragt, bis zur endgültigen Entscheidung der Religionsfrage eine für alle Reichsstände gültige Zwischenlösung zu erlassen. Karl V. legte einen im wesentlichen vom katholischen Bischof von Naumburg-Zeitz Julius von Pflug (1499-1564) ausgearbeiteten Entwurf mit 26 Artikeln vor, der dann außer von Pflug noch von weiteren Theologen, unter ihnen auch von Johann Agricola, bearbeitet wurde, und verlangte am 15. Mai 1548 von den protestantischen Ständen die Rückkehr zum alten Glauben oder die Unterwerfung unter dieses Interim, das den Protestanten den Laienkelch und die Priesterehe gestattete. Zwar akzeptierten die Stände das Interim, doch seine Durchführung scheiterte insbesondere in Norddeutschland weitgehend am passiven Widerstand der Bevölkerung; in Süddeutschland zum Beispiel wurde das Interim auch gewaltsam vollzogen, wodurch ca. 400 Geisdiche, die sich nicht unterwerfen wollten, ihre Stellung verloren. In der Mark Brandenburg hingegen verzichtete Kurfürst Joachim II. auf die gewaltsame Durchsetzung des Interims und übte sich angesichts des breiten Widerstandes gegen das kaiserliche Gesetz zunächst in Geduld. In seinem Schreiben an Buchholtzer vom 8. Mai 1548 hatte Melanchthon gewünscht, daß der Kurfürst auf die falsche Rechtfertigungslehre des Interims aufmerksam gemacht und ihm Melanchthons Gutachten vorgelegt werde. Am 30. Juni schickte er sein Gutachten über das Augsburger Interim an Buchholtzer mit der Bitte, es jedem zu zeigen, insbesondere den Frankfurter Professoren (über die Frankfurter Stellungnahmen vgl. HÖHLE, 2002, S. 5 9 6 604); das Interim sei schlimmer, als das Gutachten zum Ausdruck bringe, und werde weder Wahrheit noch Eintracht fördern. Am 31. Juli berichtete der Propst nach Wittenberg, daß er mit dem Kurfürsten über das Interim gesprochen habe; dieser sei der Auffassung gewesen, daß der Kanon in der Messe gehalten werden müsse. Als Buchholtzer widersprach und ihm Luthers Schrift Von dem Greuel der Stillmesse, so man den Kanon nennt überreichte, sei er vom Kurfürsten an Agricola verwiesen worden, der unter Berufung auf Luther das Interim gepriesen habe und nicht nur die Rechtfertigung, sondern auch die anderen Artikel anders verstanden wissen w o l l t e (vgl. MELANCHTHONS BRIEFWECHSEL. B d . 5 ,

Regesten, 1987, Nr. 5199; über eine Disputation

Buchholtser, zwischen dem Hofprediger und dem Berliner Propst über das Interim berichtete auch Matthias Flacius Illyricus [1520-1575] in seiner pseudonym herausgegebenen Kontroversschrift Wider Das INTERIM. Papisttsche Mess/ Canonemi vnnd Meister Eissleuben/ durch Christianum lauterwar/ zu dieser zeit nützlich zu lesen ... Anno. 1549). Am Sonntag, den 5. Aug. 1548, predigte Agricola in der Domkirche zu Cölln in Gegenwart des Kurfürsten über das Interim. Drei Tage später informierte Buchholtzer Melanchthon über Agricolas Sonntagspredigt, die er mitgeschrieben habe und die ein einziger Angriff auf Melanchthons Bedenken aufi Interim gewesen sei. Doch wäre Agricolas Polemik vom Kanzler Johann Weinleben (Weinlaub, gest. 1558) und vielen Hochstehenden - zu den Gegnern des Augsburger Interims am kurbrandenburgischen Hof gehörten unter anderem Hofrat Thomas Matthias (um 1510-1576) und der kurfürsdiche Sekretär Gregor Bach — mißbilligt worden, auch vom Kurfürsten, der die Prediger von Cölln und Berlin angewiesen habe, sich mit Agricola über dessen Erklärung des Interims zu besprechen; der Kurfürst werde an seiner Kirchenordnung von 1540 nichts ändern (ebenda, Nr. 5249; Agricolas Predigt vom 5. Aug. 1548 mitgeteilt bei MÜLLER, 1908, S. 110-114, hier auch der Hinweis, daß Buchholtzer davon eine Nachschrift besaß). Auf Druck des Kaisers unternahm Joachim II. um die Jahreswende 1548/49 verstärkte Anstrengungen, die Geistlichen in seinen Territorien für das Interim zu gewinnen. Am 7. Jan. 1549 schrieben Propst Buchholtzer, der Diakon an St. Nicolai Hieronymus Schwölle, der Cöllnische Pfarrer zu St. Petri Johann Baderesch und weitere nicht genannte Geistliche der kurbrandenburgischen Residenz an Johannes Bugenhagen (1485-1558), Melanchthon und andere Wittenberger Theologen: Johann Agricola habe nach einer Vorankündigung am 21. Dez. 1548 zwei Tage später in der Schloßkirche zu Cölln in Anwesenheit des Kurfürsten und zweier junger Herzöge von Mecklenburg mitgeteilt, daß Kurfürst Moritz von Sachsen und Kurfürst Joachim II. in Jüterbog eine von den Wittenberger Theologen verfaßte Interpretation des Interims zur Einführung in ihren Ländern angenommen hätten [die Absprache zwischen beiden Kurfürsten war am 16. und 17. Dez. erfolgt], und anschließend diese Artikel verlesen. Danach habe er das kaiserliche Interim als Öffnung Europas für das

Georg

Evangelium verteidigt. Da der Kurfürst die Jüterboger Ordnung bald einfuhren werde und die Verfasser nicht von ihren Wittenberger Lehrern abweichen wollten, baten sie um den authentischen Text dieser Artikel (vgl. MELANCHTHONS BRIEFWECHSEL. Bd. 5, Regesten, 1987, Nr. 5398, mit der Ergänzung der Briefschreiber, es erscheine ihnen bedenklich, daß man ihnen die Jüterboger Ordnung mit einem in Frankfurt/O. hergestellten Druckexemplar des Interims [Joachim II. hatte zeitgleich das Augsburger Interim lateinisch und deutsch durch Nikolaus Wolrab drucken lassen, vgl. TEITGE, 2000, Nr. 182185] aushändigen und dem Kaiser die Befolgung des ganzen Interims anzeigen wolle). Kurfürst Joachim II., der am 11. Jan. 1549 dem Kaiser gemeldet hatte, daß er das Interim »in seinen Landen drucken und publiciren, auch in seinem Hoflager in allen Kirchen aufrichten lassen und zu halten gebothen« habe (MÜLLER, 1908, S. 120), bestellte in den nächsten Wochen die Bürgermeister, Geistlichen und Schulmeister der einzelnen kurmärkischen Städte auf sein Schloß in Cölln, um ihnen seine Entscheidung zum Interim mitzuteilen und die Zitierten zu deren Befolgung anzuhalten. Obwohl Bucholtzer das Interim und die vermittelnde Politik Joachims II. ablehnte (vgl. hierzu Bucholtzers Brief an den Frankfurter Theologen Andreas Musculus vom 9. Febr. 1949, abgedruckt ebenda, S. 148f.), hatte er sich von Melanchthon beraten - bald darauf dem kurfürstlichen Willen gefügt und - wie andere märkische Prediger auch, so zum Beispiel der Pfarrer an St. Nicolai in Spandau Christoph —¥ Lasius - seinen Widerstand gegen die anstößigen Zeremonien aufgegeben. Das geht aus einem Bericht hervor, den der Oberpfarrer an St. Catharinen und Superintendent in der Neustadt Brandenburg/H., Andreas Hügel, über das Interim in Brandenburg verfaßte (Hügels Bericht wiederabgedruckt bei MÜLLER, 1908, S. 155-170, hier S. 169, wo es heißt: »Herr Georg, der Probst von Berlin, hat in vnserer Kirchen am Sontag Oculi [= 24. März] gepredigt vnd beschlossen, das Churfürst. G. bey der rainen vnd rechten lehre bleiben vnd den vmbgang, Ölung, Creutzniderlegung auch wolt gehalten haben. Eins aber, als das nötigst, mag ich euch nicht bergen, Das sich der Probst auff dem Predigstul etliche mal, auch für dem gantzen Rhat, hat hören lassen, Vnser gnedigster herr were schändlichen von den Predigern belogen, als solt jr Churfürst. G. von der rainen lehre abgefallen sein.«).

Buchholtzer, Georg Daß es schließlich zum Zerwürfnis zwischen dem Kurfürsten und Buchholtzer kam, wurde im wesentlichen durch den Hofprediger Johann Agricola verursacht, der die vom Berliner Propst vertretene Melanchthonsche Auffassung von der Notwendigkeit guter Werke am Hof zurückdrängte. In seinem Brief an Melanchthon vom 10. Mai 1559 hatte Buchholtzer geschrieben, daß Agricola drei Tage zuvor gegen den »Mittagsteufel« [gemeint Melanchthon] gepredigt hätte und er - Buchholtzer - am kommenden Sonntag dagegen predigen wolle (vgl. MELANCHTHONS BRIEFWECHSEL. Bd. 8, Regesten, 1 9 9 5 , Nr. 8 9 5 2 ) . Am 9. Juli berichtete er nach Wittenberg, daß Agricola den von Luther festgehaltenen Satz von der Notwendigkeit guter Werke weiter von der Kanzel bekämpfe und trotz Widerspruch des Propstes und des Kanzlers Lampert Distelmeier ( 1 5 2 2 - 1 5 8 8 ) den Kurfürsten für seine Auffassung gewonnen habe (ebenda, Nr. 8 9 9 6 ) . An dem über Jahre andauernden Streit waren auch zwei Frankfurter Professoren beteiligt, nämlich der Hebraist Abdias Praetorius (Gottschalck, 1 5 2 4 - 1 5 7 3 ) , der wie Buchholtzer die Notwendigkeit guter Werke anerkannte, und der Theologe Andreas Musculus, der dies verneinte. 1562 bestellte der Kurfürst Buchholtzer zu einer persönlichen Unterredung in die Schloßkirche (s. Colloquium EUctoris Marchionis Brandenburgici cum Georgio Buchholzero Pmposito Berlinemi, dienstags post Littare anno 1561. In: Einige bißher ungedruckte besondere Nachrichten von dem Streit de Necessitate Bonorum Operum, wie derselbe in der Marek Brandenburg zwischen Andreo Musculo einem Anhänger Jo. Agricolse, u. Abdi. Pnetorio, nebst dessem gutem Freunde, Georg. Buchholtzern, den ersten Lutherischen Probst in Berlin ist geführet worden. [Ms.; la: Ms. germ. 4 ° 2 2 0 8 , f. 3 0 - 3 3 ] ; vgl. auch Nachricht von einem Colloquio Joachimi II. ChurF. zu Brandenburg mit Georgio Bucholzero. ex MSto. [ 1 5 6 2 ] . I n : FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1 7 2 8 , S. 2 0 4 - 2 0 6 ) .

Als der Propst eintrat, soll ihn Joachim II. mit den Worten empfangen haben: »Da kömmt ein alter Schalck, ein Praetorianer.« Und Buchholtzer soll geantwortet haben: »Gnädigster ChurFürst, ein Praetorianer bin ich mit Gott und Ehren, Gott aber behüte mich vor den Eislebianern und vor den Musculanern.« Und dann habe er einige [Spott]-Verse auf Musculus rezitiert. Die Geschichte des Streits hat Praetorius später in seiner Schrift Endlicher Bericht Ahdiae Praetorij Von Seiner Lere in den Artikeln

(1563) erzählt (vgl. SPIEKER, 1858, S. 49ff., wo der Inhalt der Schrift mitgeteilt ist; s. auch MAU, 1989, S. 39-64, und TEITGE, 2000, S. 66-70). Auch in den folgenden Jahren geriet Buchholtzer wiederholt in theologische Streitigkeiten mit seinen Kontrahenten Agricola und Musculus, die dazu führten, daß sich Kurfürst Joachim II. mehr und mehr von ihm abwandte und in einem Gespräch, das er anläßlich der Verlesung seines Testaments und der Darlegung seines Glaubensbekenntnisses am 19. April 1563 in der Cöllnischen Stiftskirche mit dem »philippistischen« Berliner Propst führte, diesen maßlos beschimpfte (vgl. das vom Cöllnischen Propst Antonius KÖNIG [gest. 1566] aufgezeichnete ... J. Ch. G. testament und letzter wille. Jtem ein gespräche so S. Churf. G. mitt dem Probst zum berlin, George Buchholzer genant, gehalten·, abgedruckt in STEINMÜLLER, 1904, bes. S. 242-246). Obwohl sich der Propst noch immer hoher Fürsprecher am Hofe wie des Kanzlers Distelmeier erfreuen konnte, wurde er am 22. Juli 1565 seines Amtes enthoben, wohl auf Drängen von Musculus, der nach dem Tode von Agricola 1566 diesem im Amt des Generalsuperintendenten folgte. Zu Buchholtzers Nachfolger als Propst von St. Nicolai in Berlin wurde Joachim Pascha (1527-1578) berufen, der nach seinen Studien in Wittenberg und Frankfurt/O. zunächst das Konrektorat am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster erhalten hatte und seit 1557 als kfl.-brandenburgischer Hofprediger in Cölln wirkte. Pascha, der auch zum Konsistorialrat ernannt wurde, legte 1574 das Propstamt nieder und vozierte zum Superintendenten in Wusterhausen/Dosse. Neuer Propst wurde Thomas Brendicke, der jedoch schon 1576 verstarb; ihm folgte Jacob —> Coler. Georg Buchholtzer starb - wohl nicht zuletzt aus Gram über seine Amtsenthebung und die Demütigung durch den Kurfürsten - am 31. Mai 1566 an Schlagfluß. Überliefert sind weder Leichenpredigt noch Abdankung oder Epicedia, sondern nur die lateinische Grabschrift auf seinem (heute ebenfalls verlorenen) Epitaph in der Kirche zu St. Nicolai (mitgeteilt bei KÜSTER/MÜLLER, 1737, I, S. 300). 1726 würdigte der Konrektor am Berlinischen Gymnasium, Carl Andreas Hennings (1693-1729), den ersten lutherischen Propst von Berlin in einer lateinischen Lebensbeschreibung, mit der er zum 152. Jahrestag des Stiftung des Gymnasiums einlud. [L. N.]

Buchholtzer, Georg Werke Ein Prophetische Buspredigt fiir die jenigen/ So den erkanten vnd bekamen Christum mit dem Antichrist vnd seinem hauffen verfolget haben/ oder noch verfolgen. Mit einer Vorrede Matt. Fla. Illy. [d.i. Matthias Flacius Illyricus]. [Lucs. 19.] [Magdeburg: Rödinger 1551; 4°; Widmung an den brandenburgischen Kurfürsten: Datum Anno 1547. Sontags Iubilate. (= 1. Mai) E.C.G. Vntertheniger G.B. (d.i. Georg Buchholtzer) Propst zu Berlin.], [4] Bl. (3: AB 155223, 13; 19: 4° Theol. 5364:15; 27: 4 Bud. Theol. 254, 17; VD 16 Β 8996). [Hrsg.] Luther, Martin: Drei Sermon D. Martini Lutheri/ darin man spüren kan wie ein herlicher Prophetischer Geist in dem manne gewesen ist/ das er das/ was itzt vngödich/ vom Andrea Osiandro geleret wird/ lengst zuuor/ als würd es bald geschehen/ gesehen hat. Jtzt new/ vnd zuuor niemal gedruckt. [Die Erste predigt ... vber den text Gene. iij. ... Die ander predigt... vber den text Gene. 22. ... Die dritte predigt... vber den text/ Exod. 3. ...]. Franckfurt an der Oder durch Johann Eichorn/ Anno M. D. LH. [1552; 4°], [32] Bl. (23: S 230d.4° Heimst., 11; 125: 12.8.11, 13; KZK-Sw 2: SS 1811; VD 16 L 5701); andere Ausg.: [Hrsg.] Luther, Martin: Drey Schöne herliche Sermones/ des Ehrwirdigen Herrn vnd Vaters D. Martini Lutheri/ seliger vnd heiliger gedechtnis/ zu Wittemberg in der PfarrKirche/ inn den Osterfeiertagen/ Geprediget. Die I. predigt/ vber den Text Gene. 3. Ipsum semen conteret caput serpentis, Die II. predigt vber den Text Gen. 22. In semine tuo benedicentur omnes gentes. Die III. predigt vber den Text Exo. 3. Rubum, quem viderat Moises, &c. Am ende der letzten predigt/ Das Joseph inn Egypten/ auch eine Figur Christi gewesen ist/ etc. Jetzt new/ vnd zuuor niemals dergleichen ausgangen/ vnd durch Georgium Bucholtzer Probst zu Berlin/ in druck verfertiget/ Anno/ 1561. [Frankfurt/O. 1561; 4°; Kolophon: Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Johan. Eichorn/ ANNO, M. D. LXL], [36] Bl. (23: A: 231.25 Theol., 2; 14: Hist. eccl. E. 294, 14; 28: Fl 1375; VD 16 L 5702); andere Ausg.: Drey Schöne herliche Sermones, des Ehrwirdigen Herrn vnd Vaters D. Martini Lutheri ... zu Wittemberg in der Pfarr=Kirche, in den Osterfeirtagen, Geprediget, Die I. Predigt/ vber den Text Gen. 3. Ipsum semen conteret caput serpentis. Die II. Predigt vber den Text Gen. 22. In semine tuo benedicentur omnes gentes. Die III. Predigt vber den Text Exo. 3. Rubum, quem uiderat Moises, &c. ... Jtzt new vnd zuuor niemals dergleichen ausgangen, vnd durch Georgium Buchholtzer Probst zu Berlin, in Druck verfertiget/ Anno/ 1564. [Frankfurt/O.; 4°; mit einem Beitrag von Georg Sabinus; Kolophon: Gedruckt zu Franckfurt an der Oder, durch Johan. Eichhorn. Anno M. D. LXIIII.], [36] Bl. (B 171:; KZK-Bp 3 : ; VD 16 L 5703). Ein schöner Sermon oder Predigt von dem Ehestande durch den Erwirdigen Vater D. M. Lutherum zu Wittenberg gepredigt, vormals desgleichen nie ausgangen oder gedruckt worden, zu Ehren den Hochw. Durchleuchtigsten, auch Erleuchten Hochgeb. Fürsten und Herrn, Herrn Sigismunden Ertz=Bischoff zu Magdeburg und Frantz Otten Hertzog zu Braunschweig und Lüneburg verfertiget durch Georg Bucholtzer. 1559. [4°] (Küster/ Müller, 1737, I, S. 301, mit Passagen aus Buchholtzers Vorrede); andere Ausg.: Ein schöner Sermon oder predigt vonn dem Ehestande/ durch den Ehrwirdigen Vater Doctorem Martinum Lutherum/ heiliger vnd seliger gedechtnis/ zu Wittemberg gepredigt/ vormals desgleichen nie ausgangen oder gedruckt worden/ der in vier theil getheilet ist/ wie am nechsten blat zusehen. Zu Ehren dem Durchleuchtigen vnd Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Julio/ Hertzogen zu Braunschweigk vnd Lüneburg/ etc. in druck verfertiget/ Durch Georgium Buchholtzer Probst zu Berlin. ANNO, 1560. [4°], [60] Bl. (23: S: Li 5530 Slg. Hardt [34, 514]; 14: Hist. eccl. E. 290, 22; VD 16 L 3492); andere Ausg.: Ein schöner Sermon oder Predigt vonn dem Ehestand/ durch den Ehrwirdigen Vater Doctorem Martinum Lutherum/ Heiliger vnd seliger gedechtnis/ zu Wittenberg geprediget/ vormals deßgleichen nie ausgangen oder gedruckt worden/ der inn vier theil getheilet ist/ wie am ersten blat zu sehen. Zu Ehren dem Edlen/ Ehrnvhesten vnd Gestrengen Hansen von Wulffen/ Heuptman zu Quedelburgk/ vnd Erbsessen zu Radegast/ etc. jn druck verfertiget/ Durch Georgium Buchholtzer Probst zu Berlin. ANNO, M. D. LXL [1561; 4°], [26] Bl. (Spandau, S. Nie.: 4/366, 4; KZK-Sw 2: SS 1810; VD 16 ZV 16255). [Hrsg.] Lutheri Predigt über das Evangelium von Martha und Maria aus Luc. X. 1560. [4°] (Küster/ Müller, 1737, I, S. 301). Ein Trawbüchlein fur die einfeltigen Pfarherrn inn der Marek zu Brandenburgk. Zu Ehren Dem Achtbarn/ Hochgelarten/ Erbarn vnd wolweisen Herrn Thomasen Matthisen/ Churfurstlichem Brandenburgischem Rathe/ Burgermeister zu Berlin, etc. in druck verfertiget/ durch Georgium Bucholtzer Probst zu Berlin. Anno M. D. LXL [Frankfurt/O. 1561; 4°; Kolophon: Gedruckt zu Franckfurd an der Oder durch Johann Eichorn.], [15] Bl. (3: Pon Iii 2762, QK; VD 16 ZV 16644); wiederabgedruckt in: Sehling, Emil [Hrsg.]: Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts. Bd. 3: Die Mark Brandenburg. Die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und NiederLausitz. Schlesien. Leipzig 1909, S. 172-176.

Buchholtzer,

Georg

Eine Hochzeit predigt vber den Spruch des Propheten Hoses am andern Capittel/ da er spricht/ [... II. 14]/ Zu ehren dem hoch vnd wolgebornen Herrn/ Herrn Wilhelm Regierenden Herren des Hauses Rosenburgk etc. Durch Georgen Buchholtzer Probst zu Berlin. Anno M. D. LXI. [s. 1. 1561; 4°; mit Beiträgen von Johannes Bugenhagen und Justus Jonas], [35] Bl. (14: Hist. Germ, biogr. 434, 36; V D 16 Z V 21748). Ein Sermon auff die Kirchweihe/ vber das Euangelium von Zacheo Luce 19. Darinnen gehandelt werden/ alle Drey N O T I G E stücke der rechten Christlichen Busse/ Geprediget durch Georgium Buchholtzerum Probst zu Berlin. Zu ehren der löblichen vnd Churfiirstlichen Stad Prentzlaw in der Vckermarck in Druck verfertiget. Wittenberg. Gedruckt durch Lorentz Schwenck. 1562. [4°; mit einem Widmungsgedicht von Georg Sabinus], [14] Bl. (3: Pon Iii 2905, Q K ; KZK-Sw 2: SS 1809; V D 16 ZV 2640). Ein Sermon Vber das Euangelium von der Martha vnd Maria Luce am 10. Geschrieben vnd geprediget durch Georgium Buchholtzer Probst zu Berlin auff das Fest der Himelfart Marie. Gedruckt zu Witteberg durch Lorentz Schwenck. 1562. [4°], [16] Bl. (New York, Union Theological Seminary: D 1232; V D 16 ZV 3259). C O N C I O HABITA A R E V E R E N D O VIRO Georgio Bucholcero, Preposito Ecclesias Dei, qua: est Berlini, in funere honestissima: foeminse Euse Trazigerse, uxoris ornatissimi uiri Simonis Mellemanni Iurisconsulti, E T IN LATINVM SERMO-nem conuersa studio & opera Hieronymi Corneri. FRANCOFORDIAE A D Oderam, Anno 1562. [23] Bl. (15: Syst. Th. 2531/5; 37: Math 113/15; KZK-Bp 3: D: Η theol. 99, 5 angeb.; V D 16 Z V 15807; V D 16 ZV 2639); andere Ausg.: Zwo Leichpredigten: Eine Bey der Chrisdichen Begrebnis des Ehrnvesten/ Achtbaren vnd Hochgelarten Herrn Simonis Mellemani, Iuris utriusque peritissimi, &c. Anno 88. den 21. Aprilis zu Berlin in der Kirchen zu Sanct Nicolai/ Durch Jacobum Colerum/ der heiligen Schrifft D. vnd Probst daselbst: Die ander aber beim begrebnis/ der Erbarn vnd Tugentsamen Frawen/ Eua Thracigerin, gedachtes Simon Mellemans Haußfrawen sehligen/ Anno 60 den 3 Nouembris eben daselbst/ Durch Herrn Georgium Buchholtzer, Weiland Probsten zu Sanct Niclaus/ gethan. Gedruckt zu Berlin/ im Grawen Kloster/ durch Nicolaum Voltzen. A N N O M. D. LXXXVIII. [1588; 4°; Kolophon: Gedruckt zu Berlin/ im grawen Kloster/ durch Nicolaum Voltzen/ Anno 1588], [30] Bl. (1: Ee 522, 24; 109: GK1 PSS 40/ 45 4°; V D 16 C 4514; V D 16 Β 8995). Traktat gegen Andreas Musculus. 1562. (erwähnt in: Freywilliger Hebopfer, von allerhand in die Theologie lauffenden Materien ... [Berlin 1715ff.] Drey und dreyßigster Beytrag, S. 302; nach Laminski, 1999, S. 81, verschollen). [Hrsg.] Constitution vnd Artickel des Geisdichen Consistorij zu Wittembergk/ aus befehlich/ weyland des Durchleuchtigsten Hochgebornen Fürsten vnnd Herrn/ Herrn Johans Friederichen Hertzogen zu Sachsen/ des Heiligen Römischen Reichs Ertzmarschalcken vnd Churfiiirsten/ Landgraffen inn Döringen/ Marggraffen zu Meissen/ vnnd Burggraffen zu Magdeburgk/ höchlöblicher vnd seliger gedechtnus/ durch seiner Churfiirstlichen gnaden fiirnemeste Theologen vnd Juristen gestalt Anno Domini. M. D. XLII. Durch Georgen Buchholtzer Probst zu Berlin/ in den druck gegeben/ Anno Natiuitatis Christi/ M. D. LXIII. [Frankfurt/O. 1563; 4°; mit einem Widmungsgedicht von Georg Sabinus; Kolophon: Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ Anno 1563.], [32] Bl. (3: Pon Y1 2697, 18; 12: 4° J. can. P. 162; 14: Hist. Sax. Β. 157, 5; V D 16 S 1014); wiederabgedruckt in: Sehling, Emil [Hrsg.]: Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts. Bd. 1,1. Leipzig 1902, S. 200 bis 209.

Ungesicherte Verfasserschaft Schmähgedicht auf Andreas Musculus. In: Freywilliger Hebopfer, von allerhand in die Theologie lauffenden Materien ... [Berlin 1715ff.] Ein und dreyßigster Beytrag, S. 57-63. (Küster/ Müller, 1737, I, S. 301; nach Laminski, 1999, S. 81, ist Buchholtzers Verfasserschaft nicht zweifelsfrei erwiesen). [Auslegung des Matthäus-Evangeliums. 1547.] (vgl. Melanchthons Schreiben an Georg Buchholtzer in Berlin. Zerbst, 24. Febr. 1547. Melanchthons Briefwechsel. Bd. 5: Regesten, 1987, Nr. 4608, danach begrüßte Melanchthon Buchholtzers Plan, das Matthäus-Evangelium auszulegen, und wollte gern eine Vorrede dafür liefern; ungesichert, ob Buchholtzer seinen Plan ausgeführt hat).

Buchholtzer,

Georg

Autographen Ordenung der Mess im Churfurstenthum der Marcken zu Brandenburg, wie man sich darinnen haltenn soll. [Geschrieben von Johann Teuber]. Berlin 1553. (Laminski, 1989, S. 65, danach befindet sich die auf Pergament geschriebene Meß-Ordnung in den Restbeständen der Bibliothek zum Grauen Kloster). Agende [Zeremonienbuch; Cölln 1554; Kolophon: Scriptus est sub venerando viro, domino Georgio Bucholtzero Damens. Et Preposito Berlinen. Et sub Vitricis vel Prouisoribus Ecclesie ad sanctum Nicolaum. Et ad beatam virginem. Johanne Tempelhofio minori. Et Balthasario Janio viris honestis, in Berlinn. Anno dni. M. D. LIIII. Geschrieben zu Colin an der Sprehe. Durch Johan Tewbern von Liebenwerde. Buchschreyber. (Enthält:) Bl. lv: Von der Tauffe, Bl. 16r: Von der Nottauff, Bl. 22v: Wie man Breutgam und Braut/ zusammen ehelichen/ in der Kirchen vertrawen sol, Bl. 42v: Wie die Frawenn die Sechswöcherinne/ wenn sie mit iren Kindern/ zur Kirchen gehen/ eingeleitet sollen werden] (KZK-Bb 7; Laminski, 1989, S. 70-77, mit Abdruck der Taufordnung).

Briefe 13 Schreiben von Georg Buchholtzer an Stephan Roth und Urban Balduin in Wittenberg. In: Clemen, Otto: Briefe von Georg Buchholzer 1526 und 1527. In: JBKG 18 (1920), S. 1-19; im folgenden einzeln aufgeführt: Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Dahme, 7. Nov. 1526. (S. 2-4). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Dahme, 22. Nov. 1526. (S. 4f.). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Dahme, 28. Nov. 1526. (S. 5 f.). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Dahme, 5. Dez. 1526. (S. 6f.). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Dahme, 8. Dez. 1526. (S. 7f.). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Dahme, 5. Jan. 1527. (S. 8-10). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Dahme, [2. Hälfte] Jan. 1527. (S. 11). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Schöna, 4. Febr. 1527. (S. 11 f.). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Schöna, 24. Febr. 1527. (S. 12f.). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Schöna, 10. März 1527. (S. 13f.). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Schöna, 16. Juni 1527. (S. I4f.). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Schöna, 12. Juli 1527. (S. 15f.). Schreiben an Stephan Roth in Wittenberg. Schöna, 10. Nov. 1527. (S. 16-18). Schreiben an Urban Balduin in Wittenberg. Schöna, 10. Nov. 1527. (S. 18 f.). [Schreiben von Martin Luther an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 4. Dez. 1539. (Luther, Martin: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Briefwechsel. Bd. 8. Weimar 1938, Nr. 3421, S. 624-626; in Auszügen mitgeteilt bei Wendland, 1938, S. 12f.)]. [Schreiben von Martin Luther an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, ca. 1. Sept. 1543. (Luther, Martin: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Briefwechsel. Bd. 10. Weimar 1947, Nr. 3909, S. 388-391)]. [Schreiben von Martin Luther an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 2. Mai 1545. (Luther, Martin: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Briefwechsel. Bd. 11. Weimar 1948, Nr. 4101, S. 85-86)]. Schreiben von Georg Buchholtzer an Martin Luther. Berlin, 9. Mai 1545. (Luther, Martin: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Briefwechsel. Bd. 11. Weimar 1948, Nr. 4108, S. 95-97). Briefwechsel zwischen Georg Buchholtzer und Philipp Melanchthon 1545-1560. In: Melanchthons Briefwechsel. Bde. 4-9. Regesten. 1983-1998; im folgenden einzeln verzeichnet: [Philipp Melanchthon an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 15. März 1545. (Nr. 3847)]. [Philipp Melanchthon an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 20. März 1545. (Nr. 3852)]. [Philipp Melanchthon an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 10. April 1545. (Nr. 3877)]. [Philipp Melanchthon an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 14. Mai 1545. (Nr. 3899)]. [Philipp Melanchthon an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 22. Mai 1545. (Nr. 3903)]. [Philipp Melanchthon an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 13. Dez. 1545. (Nr. 4091)].

Buchholtzer, Georg [Philipp Melanchthon an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 6. Mai 1546. (Nr. 4252)]. [Philipp Melanchthon an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 31. Juli 1546. (Nr. 4343)]. [Philipp Melanchthon an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 9. Aug. 1546. (Nr. 4351)]. Georg Buchholtzer an Asmus Spiegel, Gregor Brück, Philipp Melanchthon und die anderen Hofräte in Wittenberg und Torgau. Berlin, 23. Sept. 1546. (Nr. 4391a). [Philipp Melanchthon an Georg Bucholtzer in Berlin. Wittenberg, 25. Sept. 1546. (Nr. 4392)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Zerbst, 24. Febr. 1547. (Nr. 4608)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Zerbst, 8. März 1547. (Nr. 4635)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Zerbst, 20./21. April 1547. (Nr. 4717)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Braunschweig, 6. Mai 1547. (Nr. 4737)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Nordhauser, 29. Mai 1547. (Nr. 4756)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 23. Sept. 1547. (Nr. 4908)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 3. Nov. 1547. (Nr. 4946)]. Georg Buchholtzer an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Berlin, vor dem 10. Febr. 1548. (Nr. 5056). [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 20. Febr. 1548. (Nr. 5064)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 8. Mai 1548. (Nr. 5151)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 6. Juni 1548. (Nr. 5176)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 30. Juni 1548. (Nr. 5199)]. Georg Buchholtzer an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Berlin, 31. Juli 1548. (Nr. 5239). [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 4. Aug. 1548. (Nr. 5247)]. Georg Buchholtzer an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Berlin, 8. Aug. 1548. (Nr. 5249). [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 9. Aug. 1548. (Nr. 5250)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 17. Sept. 1548. (Nr. 5299)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 3. Okt. 1548. (Nr. 5311)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 21. Okt. 1548. (Nr. 5338)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 1. Nov. 1548. (Nr. 5344)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 6. Dez. 1548. (Nr. 5369)]. Georg Buchholtzer [Vf.], Hieronymus Schwölle, Johannes Baderesch Pomeranus u.a. an Johannes Bugenhagen, Philipp Melanchthon und die anderen Theologen in Wittenberg. Berlin, 7. Jan. 1549. (Nr. 5398). [Johannes Bugenhagen u. Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer u. die anderen Prediger in Berlin. Wittenberg, 11. Jan. 1549. (Nr. 5401)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 21. Jan. 1549. (Nr. 5416)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 5. Febr. 1549. (Nr. 5435)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 7. Febr. 1549. (Nr. 5439)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 15. März 1549. (Nr. 5478)]. [Johannes Bugenhagen u. Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer u. die anderen Geistlichen in Berlin. Wittenberg, vor dem 19. Sept. 1549. (Nr. 5633)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 26.127. Okt. 1549. (Nr. 5662)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 6. Nov. 1549. (Nr. 5674)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, nach dem 25. Dez. 1549. (Nr. 5703)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 6. Juni 1550. (Nr. 5819)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 4. oder 10. Febr. 1551. (Nr. 5994)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 9. Juni 1551. (Nr. 6098)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 26. Nov. 1551. (Nr. 6262)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 30. Nov. 1551. (Nr. 6265)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Torgau, 4. Okt. 1552. (Nr. 6584)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Torgau, 19. Nov. 1552. (Nr. 6646)]. Georg Buchholtzer an Philipp Melanchthon in Torgau. Berlin, ca. 23. Nov. 1552. (Nr. 6648). [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Torgau, 28. Nov. 1552. (Nr. 6654)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Torgau, 6. Dez. 1552. (Nr. 6662)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Torgau, 14. Dez. 1552. (Nr. 6673)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 16. Jan. 1553. (Nr. 6711)].

Buchholtzer,

Georg

[Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 11. März 1553. (Nr. 6759)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 1. Aug. 1553. (Nr. 6918)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 8. Sept. 1553. (Nr. 6964)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 1. Febr. 1554. (Nr. 7078)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 17. Febr. 1554. (Nr. 7087)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 16./17. März 1554. (Nr. 7115)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 6. Juni 1554. (Nr. 7205)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 6. Dez. 1554. (Nr. 7350)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 1. Jan. 1555. (Nr. 7375)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 10. Jan. 1555. (Nr. 7383)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 25. März 1555. (Nr. 7446)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 31. Okt. 1555. (Nr. 7617)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Leipzig, 10. Nov. 1555. (Nr. 7628)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 25. Nov. 1555. (Nr. 7641)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Brandenburg, 7. Dez. 1555. (Nr. 7660)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 20. Dez. 1555. (Nr. 7667)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 3. Febr. 1556. (Nr. 7709)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 21. April 1556. (Nr. 7792)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 23. Mai 1556. (Nr. 7833)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 14. Juli 1556. (Nr. 7889)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 10. Aug. 1556. (Nr. 7915)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 21. Sept. 1556. (Nr. 7962)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 30. Nov. 1556. (Nr. 8038)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 28. Dez. 1556. (Nr. 8067)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 2. Jan. 1557. (Nr. 8076)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 18. Jan. 1557. (Nr. 8095)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 25. Jan. 1557. (Nr. 8109)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 3. März 1557. (Nr. 8143)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 3. April 1557. (Nr. 8174)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 15. April 1557. (Nr. 8192)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 5. Mai 1557. (Nr. 8217)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 1. Jan. 1558. (Nr. 8473)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 6. Jan. 1558. (Nr. 8487)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 12. April 1558. (Nr. 8587)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 8. Mai 1558. (Nr. 8609)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 3. Juni 1558. (Nr. 8639)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 5. Aug. 1558. (Nr. 8678)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 7. Aug. 1558. (Nr. 8680)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 1. Sept. 1558. (Nr. 8709)]. Georg Bucholtzer an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Berlin, 17. Jan. 1559. (Nr. 8835). [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 8. Febr. 1559. (Nr. 8849)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 27. Febr. 1559. (Nr. 8876)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 25. März 1559. (Nr. 8902)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 1. Mai 1559. (Nr. 8936)]. Georg Buchholtzer an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Berlin, 10. Mai 1559. (Nr. 8952). [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 24. Mai 1559. (Nr. 8965)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 7. Juni 1559. (Nr. 8979)]. Georg Buchholtzer an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Berlin, 9. Juli 1559. (Nr. 8996). [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 19. Juli 1559. (Nr. 9003)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 31. Juli 1559. (Mau, 1989, S. 47 - in den Regesten nicht verzeichnet)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 10. Aug. 1559. (Nr. 9024)].

53

Buchholtzer, Georg [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 13. Jan. 1560. (Nr. 9198)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 26. Jan. 1560. (Nr. 9208)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 13. Febr. 1560. (Nr. 9231)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 19. Febr. 1560. (Nr. 9238)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 22. Febr. 1560. (Nr. 9240)]. [Philipp Melanchthon an Georg Buchholtzer in Berlin. Wittenberg, 22. Febr. 1560. (Nr. 9241)]. Georg Buchholtzer an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Berlin, 15. März 1560. (Nr. 9262). [9 Schreiben von Georg Sabinus an Georg Buchholtzer. In: Kawerau, Gustav: Nachträge und Verbesserungen zu den Briefen Melanchthons an Georg Buchholzer und seine Söhne. In: JBKG 9/10 (1913), S. 49-77, hier S. 71-74, im folgenden einzeln aufgeführt]: [Schreiben an Georg Bucholtzer. 19. Okt. 1552. (S. 71)]. [Schreiben an Georg Bucholtzer. Königsberg, 30. Jan. 1553. (S. 72)]. [Schreiben an Georg Bucholtzer. 1. März 1553. (S. 72)]. [Schreiben an Georg Bucholtzer. 2. April 1553. (S. 72f.)]. [Schreiben an Georg Bucholtzer. Königsberg, 2. Juni 1553. (S. 73)]. [Schreiben an Georg Bucholtzer. 14. Sept. 1553. (S. 73f.)]. [Schreiben an Georg Bucholtzer. 10. Okt. 1553. (S. 74)]. [Schreiben an Georg Bucholtzer. 20. Okt. 1553. (S. 74)]. [Schreiben an Georg Bucholtzer. 10. Juli 1554. (S. 74)]. Schreiben an Kurfürst Joachim II. von Brandenburg. 1547. (Küster/Müller, 1752, II, S. 300). Schreiben an Kurfürst Joachim II. von Brandenburg. 22. April 1548. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 4° 48, 70 [d]; 4° 60, 100 [d]). Schreiben an Andreas Musculus. 9. Febr. 1549. (Müller, 1908, S. 147f.). [Schreiben von Francesco Stancaro an Georg Buchholtzer. 31. Juli 1552. (Wotschke, 1910, S. 603f.)]. [Supplicatio Musculi wider den Probsten zu Berlin an den Churfursten zu Brandenburg meinen gnedigsten Herrn. 2. Juni 1560. (KZK-Bp 3: Ephoralarchiv Brandenburg-Neustadt: BEN 46/13, fol. lOlr.v)]. Replica an den Churfursten zu Brandenburg meinen gnedigsten Herrn, auf des Musculi Supplicatio und schreiben am Pfingsttage nach der Vesper. 2. Juni 1560. (KZK-Bp 3: Ephoralarchiv Brandenburg-Neustadt: BEN 46/13, fol. 101v-103r). Schreiben an Kurfürst Joachim II. von Brandenburg. 9. Juni 1560. In: Quartum scriptum de Musculo Francfordiensi ad Electorem Brandenburgen[sem] praepositi Berlinen[sis]. Anno 1560/ Dominica Trinitatis. (KZK-Bp 3: Ephoralarchiv Brandenburg-Neustadt: BEN 46/13, fol. 103v-106r). Replica prepositi Berlinen[sis] ad Electo[rem] Brandenb[urgensem] in die Corporis et sanguinis Ihesu Christi filij Die Anno 1560. 13. Juni 1560. (KZK-Bp 3: Ephoralarchiv Brandenburg-Neustadt: BEN 46/13, fol. 106v-107v). Schreiben an Abdias Praetorius (Gottschalck). Berlin, 17. Jan. 1562. In: Einige bißher ungedruckte besondere Nachrichten von dem Streit de Necessitate Bonorum Operum, wie derselbe in der Marek Brandenburg zwischen Andreo Musculo einem Anhänger Jo. Agricolse, u. Abdi. Practorio, nebst dessem gutem Freunde, Georg. Buchholtzern, den ersten Lutherischen Probst in Berlin ist gefiihret worden. [Ms.] (la: Ms. germ. 4° 2208, f. 8r-9). Schreiben an Abdias Praetorius (Gottschalck). Berlin, 25. Jan. 1562. in: Einige bißher ungedruckte besondere Nachrichten von dem Streit de Necessitate Bonorum Operum ... [Ms.] (la: Ms. germ. 4° 2208, hier f. 9 r - l 0). [Schreiben von Eusebius Menius an Georg Bucholtzer. Wittenberg, 5. März 1562. In: Einige bißher ungedruckte besondere Nachrichten von dem Streit de Necessitate Bonorum Operum ... [Ms.] (la: Ms. germ. 4° 2208, f. 16r-19)].

Buchholtzer, Georg

Literatur BUCHOLTZER, Noah: SYLVARVM Ν Ο Η Λ BVCHHOLTZERI DAMENSIS LIBER PRIMVS, editus Anno, 1552. Mensc Junio. W I T E B E R G / E . [Wittenberg 1552; 4°] (Kawerau, 1913, S. 74-77); Einige bißher ungedruckte besondere Nachrichten von dem Streit de Necessitate Bonorum Operum, wie derselbe in der Marek Brandenburg zwischen Andreo Musculo einem Anhänger Jo. Agricolz, u. Abdi. Prastorio, nebst dessem gutem Freunde, Georg. Buchholtzern, den ersten Lutherischen Probst in Berlin ist gefiihret worden. [Ms.] (la: Ms. germ. 4° 2208); Colloquium Electoris Marchionis Brandenburgici cum Georgio Buchholzero Praeposito Berlinensi, dienstags post Laetare anno 1561. In: Einige bißher ungedruckte besondere Nachrichten von dem Streit de Necessitate Bonorum Operum ... [Ms.] (la: Ms. germ. 4° 2208, f. 30-33); Nachricht von einem Colloquio Joachimi II. ChurF. zu Brandenburg mit Georgio Bucholzero. ex MSto. [1562], In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1728, S. 204-206; PRAETORIUS, Abdias: Endlicher Bericht Abdiae Praetorij Von Seiner Lere in den Artikeln, darin er von Doctore Andrea Musculo auffs hefftigste angegriffen wird. Sampt Anderen Stücken, wie auff der Andern selten des blatts zu sehen ist. Anno 1563. [Wittenberg 1563]; KÖNIG, Antonius: Marggraff und Churfurst zu Brandenburgk, Joachimus Sekundus öffentliche Bekentnus wegen des stiefts und Domkirchen zu Cöln an der spreuw weg. J. Ch. G. testament und letzter wille. Jtem ein gespräche so S. Churf. G. mitt dem Probst zum berlin, George Buchholzer genant, gehalten. Jm Jare u. tage wie oben gemeldet. Anno 1563 Montags nach Quasimodogeniti. [Ms. 1563]; abgedruckt bei: STEINMÜLLER, Paul [Hrsg.]: Das Bekenntnis Joachims II. In: FBPG 17 (1904), S. 238-246; SABINUS, Georg: Poemata GEORGII SABINI BRANDEBVRGENSIS V. CL. E T N V M E R O LIBRORVM E T ALUS ADDITIS AVCTA, E T EMEN-datius denuo edita. [Hrsg. v. Eusebius Menius], IN OFFICINA VOEGELIANA. Cum Priuilegio Decennij. [Leipzig 1563] (1: Xc 11383a R); enthält S. 306: IN TVMVLVM N O H A E Bucholceri Berlinensis, und S. 339: IN TVMVLVM LOTHI Bucholceri Berlinensis; wiederabgedruckt mit deutscher Übersetzung bei LAMINSKI, 1999, S. 67 u. 69f.; HENDREICH, 1699, S. 777; SEIDEL, Martin Friedrich: I C O N E S E T ELOGIA V1RORUM A L I Q U O T PR/ESTANTIUM Q U I M U L T U M STUDIIS SUIS C O N S I L I I S Q U E MARCHIAM OLIM NOSTRAM IUVER U N T A C ILLUSTRARUNT EX C O L L E C T I O N E MARTINI FRIDERICI SEIDEL CONSIL. BRANDENBURGICI. [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 197, f. 134r [Porträt]); MÖLLER, Johann Joachim: CHRONICIOLVM BEROLINENSE, das ist Allerhand Berlinische Historien, zusammen getragen von M. Johann Joachim Möllern, Predigern in Croßen. [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 647, f. 3v-4r); PORST, 1714 [1727], S. 522f.; Georgii Buchholtzens, Probsts zu Berlin/ Brief an Phil. Melancht. ex MSto. [1560], In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1724, S. 181 f.; DITERICH, Martin: Piae lacrymae funere Dn. Conradi Gottofredi Blanckenbergii, Propositi Berolinensis, expressse. d. 8. Jan. A. 1713. In: DITERICH, 1732, S. 366-368: Anhang von meinem Epicedio auf des sei. Herrn Propst Blanckenbergs Absterben/ in welchem die sämmdiche Evangelische Pröpste in Berlin als Inspectores Gymnasii vorkommen; [Streit um die Notwendigkeit der guten Werke], In: Freywilliger Hebopfer, von allerhand in die Theologie lauffenden Materien ... [Berlin 1715ff.] Acht und zwanzigster Beytrag, S. 605-664; Neun und zwantzigster Beytrag, S. 667-766; Ein und dreyßigster Beytrag, S. 35-78; Nachricht von denen Pröbsten und Predigern, so seit Anno 1539. in der Kirchen zu St. Nicolai in Berlin gelehret. In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1728, S. 385-397, hier S. 386; HENNINGS, Carl Andreas: Q . D . B . V. GYMNASII BEROLINENSIS NATALEM CLIIdum Erectioris indolis juvenes quidam festum acturi D E RELIGIONE verba nonnulla facient; Ad quos benigne audiendos EXCELLENTISSIMOS LITTERARVM PRÄSIDES, AMPLISSIMOS GYMNASII PATRONOS, O M N I V M Q V E O R D I N V M ERVDITOS Debito observantiae cultu invitat, de D. G E O R G I O B V C H H O L Z E R O Primo a repurgata religione Templo D. Nicolai Preposito nonnulla prxfatus CAROLVS ANDREAS H E N N I N G S Gymnasii Con-Rector, Societatique Scientiarum Regia: adscriptus. BEROLINI, typis J O . GRYNJEI, Reg. Boruss. & Soc. Scient. Typogr. [am Ende: P. P. Berolini die V. Decembr. Μ D C C XXVI.] [Berlin 1726; 4°] (la: Ms. Germ. 4° 2208 eingeh.); ZEDLER, 1733, 4, Sp. 1773; KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 3 7 , I, S . 7 7 , 2 7 9 , 2 9 5 - 3 0 1 ; SEIDEL/ KÜSTER, 1 7 5 1 , S . 4 0 - 4 3

[Porträt N r . 2 1 ] ; DUNKEL, 1 7 5 5 , I I ,

S. 21-26. [= DBA I 156, 217-221]; BUCHHOLTZ, Samuel: Versuch einer Geschichte der Churmarck Brandenburg von der ersten Erscheinung der deutschen Sennonen an bis auf jetzige Zeit, ausgefertiget von Samuel Buchholtz, Oberpfarrern zu Liehen, und der gelehrten Gesellschaft zu Frankfurt an der Oder Beysitzer. Dritter Theil: neue Geschichte. Berlin, bey Friedrich Wilhelm Birnstiel, Königl. privil. Buchdrucker. 1767, bes. S. 360-368 u. ö. (1: 4° T c 788-3 Rar); JÖCHER/ ADELUNG, 1784,1, Sp. 2356f. [= DBA I 156, 222]; SCHULZE, Daniel Friedrich: Zur Beschreibung und Geschichte von Spandow. Gesammelte Materialien [1784-1792], Im Auftrag der Kirche und der Stadt hrsg. von Otto Recke. 2 Bde. Spandau 1913, bes. II, S. 47; DILSCHMANN, Johann Ludwig: Diplomatische Geschichte der Stadt und

Buchholtzer, Georg Festung Spandow. Berlin 1785. [= FISCHBACH, Friedrich Ludwig Josef: Historische politisch= geographisch= statistisch= und militärische Beiträge, die Königlich=Preußischen und benachbarte Staaten betreffend. Des dritten Theils, zweeter Band. Mit vier Kupferstichen. Berlin, 1785, Bey Joachim Pauli, Buchhändler, S. 3 2 5 - 5 0 4 , hier S. 341; FREGE, Ludwig: Berlin unter dem Einflüsse der Reformation im sechzehnten Jahrhundert. Berlin 1839, S. 188; REINHOLD, W.: Chronik der Stadt Dahme und der Umgebung. Bd. 1. Dahme 1845; KUTSCHBACH, K. W.: Chronik der Stadt Küstrin. Küstrin 1849, S. 325; SPIEKER, Christian Wilhelm: Lebensgeschichte des Andreas Musculus. Frankfurt/O. 1858 [Neudruck Nieuwkoop: de Graaf 1964], bes. S. 2 0 f f , S. 4 6 f f „ S. 65ff., S. 94ff.; PLITT: Buchholzer, Georg. In: ADB, 1876, 3, S. 482. [= DBA I 156, 216, jedoch nur Verweis]; KAWERAU, Gustav: Johann Agricola von Eisleben. Ein Beitrag zur Reformationsgeschichte. Berlin 1881; HEIDEMANN, Julius: Die Reformation in der Mark Brandenburg. 1889; NOHL, 1903, S. 77; STEINMÜLLER, Paul: Die Einführung der Reformation in der Kurmark Brandenburg durch Joachim II. Halle 1903; STEINMÜLLER, Paul [Hrsg.]: Das Bekenntnis Joachims II. In: FBPG 17 (1904), S. 2 3 7 - 2 4 6 ; WOTSCHKE, Theodor: Francesco Stancaro. In: Altpreußische Monatsschrift 4 7 (1910), S. 4 6 5 - 4 9 8 u. 5 7 0 - 6 1 3 ; GRÜMMER, R.: Andreas Musculus, sein Leben und seine Werke. Jena 1912; MÜLLER, Nikolaus: Zur Geschichte des Interims. In: J B K G 5 (1908), S. 5 1 - 1 7 1 ; KAWERAU, Gustav: Nachträge und Verbesserungen zu den Briefen Melanchthons an Georg Buchholzer und seine Söhne. In: J B K G 9 / 1 0 (1913), S. 4 9 - 7 7 ; KAWERAU, Gustav: Ein Pasquill auf Propst G. Buchholzer (1549). In: J B K G 9/10 (1913), S. 3 8 6 - 3 9 0 ; HASS, Martin: Die ältesten Entwürfe einer Konsistorialordnung für die Kurmark Brandenburg. In: FBPG 27 (1914), S. 1 - 5 4 , bes. S. 6f.; MÜLLER, Ferdinand: Die Reformation in der Neumark. Landsberg 1917; CLEMEN, Otto: Briefe von Georg Buchholzer 1526 und 1527. In: J B K G 18 (1920), S. 1 - 1 9 ; LEHMANN, Ludwig: Bilder aus der Reformationsgeschichte der Mark Brandenburg. 1921; LEHMANN, Ludwig: Bilder aus der Kirchengeschichte der Mark Brandenburg. Berlin 1924; BONIN, Burkhard von [Hrsg.]: Entscheidungen des Cöllnischen Konsistoriums 1 5 4 1 - 1 7 0 4 . Nach der Sammlung des Konsistorialrats und Propstes D. Franz Julius Lütkens mit Genehmigung des Evangelischen Konsistoriums der Mark Brandenburg herausgegeben. Weimar 1926, S. 4 8 f.; MOLLWO, Ludwig: Markgraf Hans von Küstrin. Hildesheim/Leipzig 1926, bes. S. 4 4 f.; KUNTZEMÜLLER, Otto: Urkundliche Geschichte der Stadt und Festung Spandau von der Entstehung der Stadt bis zur Gegenwart. Mit einem Geleitwort und Nachtrag von Friedrich Koeltze. Berlin-Spandau 1928. Unveränderter Nachdruck Berlin 1978, S. III u. S. 231; WENDLAND, Walter: Berliner Kirchengeschichte. H. 2: Die Berliner Kirche im Zeitalter der Reformation. Berlin 1938, bes. S. 1 2 - 2 4 ; WALD, Max: Luthers Freund Georg Buchholzer, der erste evangelische Prediger in Berlin. 3. Aufl. Dahme 1939 [= Flämingheft; 13]; KLAUS, B.: Die evangelische Messe in der Mark Brandenburg nach der Einführung der Kirchenordnung Joachims II. 1540. Berlin 1941; FISCHER, 1941, II, S. 104; HEROLD, Victor: Das Cöllnische Konsistorium im 16. Jahrhundert. In: FBPG 53 (1941), S. 1 - 4 2 ; SCHULTZE, Johannes: Buchholtzer, Georg. In: N D B , 1955, 2, S. 702. [= DBA II 192, 200, jedoch nur Verweis]; DELIUS, Walter: Buchholzer, Georg. In: RGG, 3. Aufl., 1957, I, S. 562. [= DBA II 192, 201]; DELIUS, Walter: Anfänge reformatorischer Bestrebungen in der Mark Brandenburg. In: J B B K G 40 (1965), S. 9 - 2 3 , hier S. 2 1 - 2 3 ; derselbe: Die Kirchenpolitik des Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg in den Jahren 1 5 3 5 - 1 5 4 1 . In: J B B K G 4 0 (1965), S. 8 6 - 1 2 3 ; THEMEL, Karl: Was geschah am 1. und 2. November 1539 in Berlin und Spandau?. In: J B B K G 40 (1965), S. 2 4 - 8 5 ; BAUTZ, Friedrich Wilhelm: Buchholzer, Georg. In: BBKL, 1990, 1, Sp. 787 [letzte Änderung: 2 9 . 0 5 . 2 0 0 0 ] ; DELIUS, H.-U.: Religionspolitik und kirchliche Ausgleichsbemühungen des Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg. In: J B B K G 52 (1980), S. 2 5 - 8 7 , bes. S. 5 8 - 6 2 ; CLEMEN, Otto: Noah Buchholzer. In: Ders.: Kleine Schriften zur Reformationsgeschichte. Bd. 6. Leipzig 1985, S. 2 6 9 - 2 7 8 (mit Schriftenverzeichnis); NICKEL, Holger: Stephan Roths Buchhandel. In: Beiträge zur Geschichte des Buchwesens im konfessionellen Zeitalter. Wiesbaden 1985, S. 2 4 1 - 2 5 0 ; TACKE, Α.: »Johann Tewbern von Liebenwerde, Buchschreijber«. Zu einer vergessenen Berliner Handschriftengruppe aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. In: J B L G 39 (1988), S. 3 3 - 4 3 ; MAU, Rudolf: Bekenntnis und Machtwort. Die Stellung Joachims II. im Streit um die Notwendigkeit der guten Werke. In: Besier, Gerhard/Gestrich, Christof [Hrsg.]: 4 5 0 Jahre Evangelische Theologie in Berlin. Göttingen 1989, S. 3 9 - 6 4 ; LAMINSKI, Adolf: Georg Buchholzers Taufliturgie in Berlin. In: Besier, Gerhard/Gestrich, Christof [Hrsg.]: 4 5 0 Jahre Evangelische Theologie in Berlin. Göttingen 1989, S. 6 5 - 7 8 ; D B E , 1995, 2, S. 185. [= DBA III 125, 425]; LAMINSKI, Adolf: Die offizielle Einfuhrung der Reformation in Brandenburg begann am 1. November 1539 zu Berlin-Cölln. In: Herbergen der Christenheit. Jahrbuch für deutsche Kirchengeschichte 19 (1995), S. 1 0 7 - 1 0 9 ; LAMINSKI, Adolf: Georg Buchholtzer. Erster evangelischer Pfarrer in Buckow, Schöna und Arnswalde sowie Propst an St. Nikolai in Berlin. In: J B L G 50 (1999), S. 6 2 - 1 1 2 (mit Auflistung der Bibliothek Buchholtzers S. 1 0 6 - 1 1 2 ) ; TEITGE, 2000, S. 67, 100, Abb. 77.2 [Autorensignet]; HÖHLE, 2002, S. 85, 385, 399, 400, 404, 408, 413, 510, 528, 5 9 7 - 6 0 1 u. 605.

Buchholtzer, Georg

Porträt SEIDEL, Martin Friedrich: ICONES ET ELOGIA VIRORUM ALIQUOT PR/ESTANTIUM QUI MULTUM STUDIIS SUIS CONSILIISQUE MARCHIAM OLIM NOSTRAM IUVERUNT AC ILLUSTRARUNT EX COLLECTIONE MARTINI FRIDERICI SEIDEL CONSIL. BRANDENBURGICI. [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 197, f. 134r); SEIDEL/ KÜSTER, 1751, Nr. 21. (1: 4° Tc 2334b Rar); Wolfenbüttel, HAB, Porträtsammlung, A 2997; Halle, Franckesche Stiftungen/ Bibliothek, Porträtsammlung, Β 660; in: WALD, 1939, S. 1. (la: Td 5390-13).

Coler, Jacob

Coler (Köhler), Jacob *

1537 Greiz/Vogtland

t

7. März 1612 Güstrow

Theologe, luth. V Jacob C. (d.Ä.), Superintendent Μ Magdalena geb. Ditmar G D I . 1566 Ursula geb. Teichmann

(1548-1598);

II. 1601 Catharina geb. Haleke (Halicke; gest. 1602); III. 1603 Elisabeth geb. Restorff (Riestorf) Κ

I. 10 Kinder, u. a. Johannes ( 1 5 6 7 - 1 6 3 9 ) , Sabina verh. Engel, David, Samuel, Jacob (d. J.), Elias, Ursula verh. Tilander; II. 1 Tochter

Schulen in Greiz, Zwickau u. Freiburg 1554

Universität Frankfurt/O. (1557 Bacc.,

1564

Pfarrer in Lauban (1565 amtsenthoben)

1566

Pfarrer in Adelsdorf b. Goldberg

1559 Mag.), anschl. Collegia

1567

Pfarrer in Wohlau

1573

Pfarrer in Neukirch/ Schlesien

1575

Lehrer fur Hebräisch an der Universität Frankfurt/O., 1576 Dr. theol., dann auch Professor fur Hebräisch

1 5 7 7 - 1 5 9 9 Propst an St. Nicolai in Berlin und Assessor im Konsistorium, Konsistorialrat 1 5 9 9 - 1 6 1 2 Superintendent in Güstrow u. Assessor des Konsistoriums in Rostock

Heinrich Prenger in den Personalia auf Colers Sohn Johannes, Superintendent in Parchim, anmerkt, daß dessen Großvater, also Jacob Colers Vater, Franziskanermönch in Freiberg im Meisnischen gewesen sein soll; so auch GROSS, 1746, S. 355). Coler wurde zunächst bis zu seinem 14. Lebensjahr

Jacob Coler (Köhler) stammte aus Greiz im Vogtland, wo er 1537 geboren wurde (DITERICH, 1732, S. 122, mit Verweis auf eine von Coler selbst in den Turmknopf von St. Nicolai in Berlin gelegte Mitteilung über sich und seine Amtskollegen, in der er sich »Jacobus Colerus, Greizensis apud Variscos« nannte). Sein Vater Jacob Coler (der Ältere), der hier die Superintendentur bekleidete, war ein vertrauter Freund Martin Luthers ( 1 4 8 3 - 1 5 4 6 ) , beide hatten in ihrer Jugend als Augustinermönche im Kloster Weissenfeis gelebt und zusammen in Erfurt Theologie studiert, waren fast zur selben Zeit aus dem Kloster ausgetreten und hatten ihre Freundschaft auch in Wittenberg gepflegt. Die Mutter Magdalena war eine geborene Ditmar, die 17 Kinder auf die Welt brachte (die genealogisch-biographischen Informationen nach dem Curriculum vitae in der Leichenpredigt auf den Verstorbenen von Johannnes HILDEBRAND; ergänzt durch Theodor CRUSIUS, 1725, der S. 564f. mit Bezug auf

in der Schule seines Heimatortes unterrichtet, danach zwei Jahre am Gymnasium in Zwickau, an dem Georg Thymius das Rektorat bekleidete. Anschließend besuchte er drei Jahre die Freiberger Stadtschule unter ihrem Rektor Valentin Appelles (1514-1581), der 1545 auf Empfehlung von Philipp Melanchthon (1497 bis 1560) die Leitung der Anstalt übernommen hatte. 1554 immatrikulierte sich Coler unter dem Rektor Christoph Corner ( 1 5 1 8 - 1 5 9 4 ) an der Universität Frankfurt/O. (FRIEDLÄNDER, 1887, 130, 16: [1554.] magister Jacobus Kolerus Gracensis complevit 13 April. 1 5 5 9 ; e i n b e i FISCHER, 1 9 4 1 , II, S . 1 2 9 , a n g e f ü h r t e s

Studium in Wittenberg ließ sich in dem genannten Zeitraum in der Universitätsmatrikel nicht nachweisen), an der er am 30. Sept. 1557 unter dem Dekanat Corners das Baccalaureat erwarb und 1559 unter dem Dekan Joachim Dancke Magister wurde ( v g l . BAUCH, 1 9 0 1 , S . 4 6 u . 4 8 ; a m 2 0 . A p r i l

wurde er Mitglied der philosophischen

1564

Fakultät,

Coler, Jacob ebenda S. 53). Tatsächlich war Coler aber wohl schon vor 1554 in die Stadt an der Oder gekommen, denn als er sich 1564 für ein geistliches Amt ordinieren ließ, gab er an, zwölf Jahren an der Viadrina gewesen zu sein. Nachdem er Magister geworden war, hielt er öffendiche Collegia, die von Studenten in großer Zahl besucht worden seien (so GROSS, 1746, S. 355, mit dem Hinweis auf die damit eingenommenen, nicht unerheblichen Gelder), und disputierte insgesamt 42mal. Da er sich auch als Dichter auszeichnen konnte, soll ihm sein Förderer Georg Sabinus (Schüler, 1508-1560) wiederholt den Lorbeerkranz angeboten haben, was Coler jedoch ablehnte. In Frankfurt/O. war der begabte Magister auch als Hauslehrer tätig, mehrere seiner Schüler sollen später in ihren Ämtern zu hohem Ansehen gekommen sein (so KÜSTER/MÜLLER, 1737, I, S. 303, jedoch ohne Angabe entsprechender Namen). Als der Frankfurter Professor Abdias Praetorius (Gottschalck, 1524 bis 1573) 1562 während seines Streites mit Andreas —> Musculus über die Notwendigkeit guter Werke von Berlin wieder auf seinen Lehrstuhl für Hebraistik an der Viadrina zurückkehrte, wurde er von seinen Studenten mit Jubel empfangen. Zahlreiche Lobgedichte auf Praetorius erschienen; auch Coler begrüßte den Professor mit einer langen lateinischen Elegie (vgl. SPIEKER, 1858, S. 82, wo die letzten Verse mitgeteilt sind). 1564 nahm Coler eine Vokation des Rates von Lauban in Schlesien auf das städtische Pfarramt an, für welches er sich in Wittenberg ordinieren ließ (BUCHWALD, 1895, Nr. 423: M. Jacobus Colerus Graitzensis uersatus in Academia Francofordiana ad viadrum 12 annos continue, uocatus est ad ministerium Euangelij a senatu Laubensi superioris Lusatiae Anno 1564 Augusti die 23.); sein Vorgänger Michael Neander (gest. 1564) war nach nicht einmal zwei Amtsjahren am 15. Febr. gestorben. Die Amtseinfuhrung des neuen Pfarrers erfolgte am Sonntag nach Pfingsten, doch schon im Okt. 1565 wurden er und zwei Diakone entlassen, weil sie sich in ihrer lutherischen Amtsführung allzu streng gezeigt hätten (vgl. zum Folgenden DIETMANN, 1777, S. 492). Anlaß für die Amtsenthebung war die Taufe eines Kindes nach lutherischem Zeremoniell, bei der aber der katholische Klostervogt Caspar Römer Pate sein sollte. Als Coler und seine beiden Diakone Thym und Zender dieses Ansinnen ablehnten, wurden sie beim Landvogt und Dechanten verklagt. Der Laubaner Rat er-

bat sich für seine Entscheidungsfindung Gutachten von den Theologen in Wittenberg und Leipzig - die Sache endete damit, daß alle drei Prediger in Lauban verabschiedet wurden. Colers Nachfolger im Laubaner Pfarramt Sigismund Svevus (geb. um 1526) folgte dann zehn Jahre später einer Vokation nach Thorn. 1566 wurde Coler Landpfarrer im schlesischen Adelsdorf bei Goldberg im Fürstentum Liegnitz (KRAUDT, 1846, S. 50). Bereits am 10. Febr. desselben Jahres hatte er auch die Ehe geschlossen, und zwar in Görlitz, wo er Ursula, die Tochter des Ratsherrn und Kämmerers Anton Teichmann, heiratete. Mit ihr hatte er zehn Kinder, von denen jedoch nur zwei Söhne und zwei Töchter den Vater überlebten: Johannes wurde Prediger in Parchim, Jacob (der Jüngere) Doktor der Medizin; auf seine Eheschließung im Jahre 1617 erschien ein heute leider verlorener Gelegenheitsdruck mit Hochzeitsgedichten von Freunden. Die Tochter Sabina ehelichte den Oberpfarrer an St. Marien und Superintendenten in Strausberg, Andreas —» Engel, einen bekannten Historiographen (und nach seinem Absterben Jodocus Chrysostomus, einen früheren Feldprediger der österreichischen Armee und Superintendenten der Festung Raab in Ungarn, fur den Coler 1599 beim brandenburgischen Kurfürsten Joachim Friedrich die vakante Pfarrstelle in Dramburg erbat), und Ursula heiratete 1604 Thomas Tilander, den Prediger zu Lüssow. 1567 wurde Coler durch Herzog Georg II. von Liegnitz und Wohlau als Pfarrer nach Wohlau und Senior dieses Kreises berufen und fand damit einen seiner Begabung angemesseneren Wirkungskreis. Unter den Einwohnern der Stadt waren jedoch neben kalvinistischen auch sektiererische Ansichten verbreitet, so daß der Prediger wegen seines strengen Luthertums bald angefeindet wurde. Sein Parentator schrieb über Colers Aufenthalt in Wohlau: »... alldar er in der Teuffei Badstuben gekommen/ alldieweil er in dieser Stadt durcheinander wonend fanden hat heuffig Calvinisten/ WidertäufFer vnd Schwenckfeldianer/ mit welchen Sectirer vnd Teuffelsboten er sehr viel zu schaffen vnnd zu thunde bekommen ...« (HILDEBRAND, 1615, C 1). Ein Bürgermeister, der mit den Schwenckfeldern sympathisierte, soll ihm öffentlich mit dem Tod gedroht und dann auch versucht haben, ihn umbringen zu lassen. Auf Betreiben des Brieger Rektors Johannes Ferinarius (Wildpräter, 1534-1602) kam Colerus sogar fur vier Wochen ins Gefängnis,

Coler, Jacob wurde aber nach einer in Gegenwart des Herzogs vor allen Theologen des Fürstentums gehaltenen öffentlichen Disputation mit seinem Kontrahenten entlastet. Ferinarius, der Ostern 1575 als »verkappter Calvinist« vom Herzog entlassen wurde, übernahm später die Professor fur Geschichte und Poesie in Marburg. Zu diesem Zeitpunkt hatte Coler Wohlau bereits verlassen; schon 1573 war er einem Ruf des Freiherrn Sebastian von Zedlitz auf Neukirch zum Pfarrer in Neukirch im Fürstentum Jauer gefolgt. Hier war 1518 durch Melchior Hofmann, den Luther auf Bitten des Adligen Siegmund von Zedlitz nach Neukirch geschickt und der zunächst im dortigen Schloß gepredigt hatte (vgl. HENSEL, 1768, S. 1 2 8 131), die neue lutherische Lehre verkündet worden. Noch im selben Jahr seines Amtsantritts in Neukirch geriet Coler in Streit mit dem Liegnitzer Superintendenten Leonhard Krentzheim, den er wegen dessen ablehnender Haltung zur sächsischen Konkordienformel auf einer Versammlung zahlreicher Prediger angriff (ebenda, S. 207). 1574 fand dann jenes Religionsgespräch mit Matthias Flacius Illyricus (1520 bis 1575) statt, das Coler berühmt machte. Der bekannte lutherisch-orthodoxe Streittheologe war nach Schlesien gekommen und hatte Zedlitz um eine Disputation mit Theologen des Fürstentums über den strittigen Artikel von der Erbsünde gebeten, die ihm auch gewährt worden war (vgl. zum Folgenden ausfuhrlicher Historia Colloquii Langenavieruis. In: UNSCHULDIGE NACHRICHTEN, 1 7 0 5 , S. 6 5 1 - 6 5 6 ; aus neuerer

Zeit FLEISCHER, 1979, S. 71-74). Die Disputation fand am 4. Mai 1574 auf dem Schloß Lehnhaus statt. Teilnehmer des Kolloquiums waren neben Coler, »ein[em] Mann von grosser Beredtsamkeit/ scharffsinnigem Verstände/ hertzlichem Eyffer vor die Warheit« (ebenda, S. 653), dem man das Amt des Opponenten aufgetragen hatte, unter anderem der Pfarrer und Dekan zu Goldberg Georg Willems und der Prediger zu Propsthain und spätere Superintendent zu Liegnitz Georg Pezold. Eine zweite Disputation wurde auf Ersuchen der verwitweten Freiin Magdalena von Schaffgotsch geborene Freiin von Kittlitz, an die sich Flacius dann gewandt hatte, am 12. Mai auf dem Schloß Langenau bei Hirschberg durchgeführt, an der neben anderen auch der Pastor Primarius und Senior zu Hirschberg Balthasar Tilesius teilnahm. Auch diesmal war Coler die Vollmacht des Opponenten übertragen worden, der mit »methodo

Socratica das Gemüthe der Gegner erforschet« (ebenda, S. 654). Später nahmen dann beide Seiten den Sieg für sich in Anspruch. »Ob aber wohl Colerus die besten Beweißthümer wider ihn [gemeint Flacius] gebraucht/ so ist doch das gantze Gespräche ein rechtes Muster einer sittsamen und Friedliebenden Conferenz, darinnen man auff beyden Theilen wenig und fast gar nichts bitters oder anzügliches finden wird; ohne daß etwan einmahl Flacius seine hitzige Stirn blicken läst.« (ebenda, S. 656) Lange nach Flacius' Tod gab Coler 1585 unter dem Titel HISTORIA DISPVTATIONIS SEV POTIVS COLLOQVII, INTER IACOBVM COLERVM ET MATHIAM FLACIVM ILLYRICVM, DE PECCA-to originis die von ihm aufgesetzten Akten des Kolloquiums heraus, zusammen mit einigen Briefen des Goldberger Rektors Martin Thabumus, der ebenfalls eingeladen worden war, jedoch seine Teilnahme abgesagt hatte (vgl. zur Publikation auch WALCH, 1733, I, S. 76-78). Der Prediger hatte seiner Schrift über die Geschichte des Kolloquiums auch einige Epicedia auf den Tod seines Sohnes Elias beigefugt, der 1584 in seinem vierten Lebensjahr verstorben war; das Werk wurde dann 1726 in Stralsund mit einer Vorrede von Gregor Langemack erneut gedruckt. Wohl in Folge dieser Disputation mit Flacius ließ der märkische Generalsuperintendent Andreas Musculus den Neukircher Pfarrer 1575 nach Frankfurt/O. kommen, wo Coler zunächst noch keine ordentliche Professur, sondern die »Stelle eines öffentlichen Lehrers der Hebräischen Sprache« erhielt (so KÜSTER/ MÜLLER, 1737, I, S. 305). Musculus riet ihm auch zur theologischen Doktorpromotion, und nachdem Coler - zusammen mit Urban Pierius (1546-1616) und Andreas Praetorius (gest. 1586) - am 10. Mai 1576 an der Viadrina unter dem Präsidium des Generalsuperintendenten den theologischen Doktorgrad erlangt hatte, wurde er auch zum ordentlichen Professor fur Hebräisch berufen. Doch noch im selben Jahr erhielt er durch Kurfürst Johann Georg von Brandenburg einen Ruf als Propst an St. Nicolai in Berlin und als Assessor im Konsistorium. Sein Vorgänger Thomas Brendicke (gest. 1576), der erst zwei Jahre zuvor das Amt von dem als Superintendent nach Wusterhausen an der Dosse berufenen Joachim Pascha (1527-1578) übernommen hatte, war am 9. Sept. gestorben. Coler nahm an und wurde 1577 in seine Amter eingeführt, dann auch zum Konsistorialrat ernannt (KÜSTER/MÜLLER, 1737,1, S. 305;

Coler, Jacob nach FLEINER, 1908, S. 19, war Coler der erste Propst von Berlin, der vom Kurfürsten - wenn auch hier fälschlich 1575 - zum Konsistorialrat ernannt wurde). Mehr als zwanzig Jahre übte Coler die höchste geistliche Würde Berlins aus, 1580 unterschrieb er auch die Konkordienformel. Einer an ihn in jener Zeit ergangenen Berufung Kurfürst Augusts von Sachsen zum Professor fur hebräische Sprache an die Universität Leipzig konnte er nicht nachkommen, da er von seinem Landesherrn keine Demission erhielt. 1584 ließ er einige Nachrichten über das geistliche Ministerium von Berlin und über seine eigene Familie in den Knopf des Kirchturms von St. Nicolai legen (das Folgende mitgeteilt bei KÜSTER/MÜLLER, 1737, I, S. 307f.). Danach wirkten neben ihm an der Kirche zu St. Nicolai Archidiakon Martin Strahl (gest. 1587) sowie die Diakone Johann Cernitiz (der Ältere, gest. 1598), der Vater des bekannten gleichnamigen Archivars, und Gregor Cosmann (gest. 1585), dem nach seinem Tode zunächst Isaac Sturm (um 1534 bis 1604) und dann Blasius Hoffmann (1546-1626) folgten. Archidiakon an St. Marien war seit 1581 Hieronymus —» Prunner, der jedoch noch 1584 zum Pfarrer an St. Petri in Cölln vozierte; neuer Archidiakon wurde Bartholomaeus Robach (gest. 1598), dessen Amt dann der bisherige Diakon Valentin Helt (1532-1604) übernahm. Als Schulkollegen am Berlinischen Gymnasium nannte Coler 1584 Rektor Wilhelm —» Hilden, bei dessen Amtseinführung am 23. Mai 1581 er in einer Lobrede an die Ratsherren von Berlin die erst wenige Jahre zuvor erfolgte Stiftung der Einrichtung gewürdigt hatte. Die anderen Lehrer waren Konrektor Lorenz Creide, Subrektor Nicolaus Pascha (1561-1623) und Subkonrektor Bartholomaeus Beta, die Baccalaurei Paul Fromm, Andreas Thiele, Sebastian Garcaeus und Wolfgang Fuhrmann sowie die Kantore Leonhard Camerarius und Paul Richter. Nach der von Kurfürst Johann Georg 1579 bestätigten Schulordnung hatte der Propst von St. Nicolai am Berlinischen Gymnasium wöchentlich eine theologische Vorlesung zu halten und monatlich in der Klosterkirche zu predigen; daneben sollte er auf die Einhaltung der Schulordnung achten, den öffentlichen Prüfungen, Disputationen, Verabschiedungen der Schüler und anderen festlichen Schulübungen beiwohnen sowie etwaige Zwistigkeiten zwischen den Schulkollegen beilegen helfen (DITERICH, 1 7 3 2 , S. 5 8 ) .

Aus Colers Berliner Amtszeit ist unter anderem die Schrift Vom EXORCISMO bey der tauff. Vnd Das der bey der tauffe mit Gott vnd gutem gewissen wol könne behalten werden ( 1 5 8 8 ) zu erwähnen, mit der der Propst die in jenen Jahren von den sogenannten Sakramentierern vorgetragenen Angriffe gegen den Exorzismus bei der Taufe zurückwies. Der Traktat wurde mit weiteren, bereits früher publizierten Schriften zu diesem Thema veröffentlicht, unter anderem mit der 1551 erschienenen, an die Prediger in Gotha und Eisenach gerichteten Abhandlung Vom EXORCISMO von Justus Menius (Jost Menig, 1 4 9 9 - 1 5 5 8 ) und einem Brief des nachmaligen Helmstedter Theologieprofessors Tilemann Heshusius (1527-1588); beigefügt waren außerdem Martin Luthers Vorrede zu seinem Taufbüchlein im kleinen Katechismus sowie einige Gebete aus der brandenburgischen Kirchenordnung von 1540, die noch an zahlreichen Orten bei der Taufe gesprochen wurden. Da die Auseinandersetzung über die Abschaffung des Exorzismus bei der Taufe anhielt, gab Coler auf Veranlassung der theologischen Fakultät der Universität Frankfurt/O. 1590 die genannten Schriften erneut heraus, diesmal erweitert um einen Brief Philipp Melanchthons an die Geistlichen in Siebenbürgen. Von den zusammengetragenen Schriften war Colers Beitrag der ausführlichste, und ein anonymer Rezensent in den Unschuldigen Nachrichten bescheinigte 1714 dem Berliner Propst eine »gründliche Gelehrsamkeit in Sprachen, Historia Ecclesiastica und Theologicis«, obwohl einige »hitzige und in etwas harte Reden« darin vorkämen (S. 4 0 7 ) . Seit Sept. 1594 traten in mehreren märkischen Städten sogenannte »Besessene« auf, denen in apokalyptischen Phantasien erst böse Geister erschienen seien sollen, um sie in Versuchung zu führen, worauf sie dann aber Engel gesehen hätten, die sie getröstet und verlangt haben, die Menschen zu mehr Buße zu ermahnen und zu einem gottesfürchtigen Leben anzuhalten. Allein in Spandau seien es 38 Besessene gewesen, die mit ihren Visionen allerhand Unruhe erzeugt hätten (vgl. zum Folgenden SCHULZE, [1784-1792], MÜLLER,

1928

1 9 1 3 , I I , S . 1 0 7 - 1 1 2 , u n d KUNTZE[1978],

Kap. V I I ,

S. 3 4 - 6 2 :

Die

Wundererscheinungen von 1594). Der Gouverneur der Festung Spandau, Rochus Guerini Graf zu Lynar (1526-1596), zog die Berliner Geistlichen, unter ihnen auch Coler und Hieronymus Prunner, zu Rate. Zur Abhilfe der Erregung wurden besondere Bet-

Coler, Jacob stunden angesetzt, bei denen sich die Besessenen in der Kirche hinten im Chor zum Gebet versammeln durften. Außerdem sollten die Prediger der Inspektion Spandau den Pfarrer und die Kapläne in der Stadt bei ihren geistlichen Verrichtungen unterstützen, auch dürften keine Kinder oder schwangere Frauen sowie keine fremden Leute in den Chor zu den Besessenen. Bereits am 6. Dez. 1594 hatte Kurfürst Johann Georg sowohl die Berliner Geistlichen als auch die Professoren der theologischen Fakultät Frankfurt/O. mit der Untersuchung der Angelegenheit beauftragt (vgl. hierzu auch KÜSTER/MÜLLER, 1737, I, S. 105-110). Die Geistlichen kamen zum Schluß, es könnten göttliche Offenbarungen sein und Gott wolle durch seine Engel zur Buße und Besserung des sündhaften Lebens der Menschen und zum ernstlichen Gebet ermahnen. Die Frankfurter Theologen verfaßten in Abstimmung mit den Berlinern Ein kurtz bedenken/ Was von dem betrübten zustande der besessenen in Spandau)/ vnd von den Engelischen Erscheinungen! zuhalten, wonach »diese Teufels=Plage nicht eine Melancholische Einbildung oder Phantasey/ oder Zauberey/ sondern eine Art einer warhafften Besitzung gewißt seyn müsse« (das Schreiben hat Andreas Engel in seine ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE [159&], S. 4 1 4 427, aufgenommen; wiederabgedruckt bei KUNTZEMÜLLER, 1928 [1978], Kap. VII, S. 46-58). In Spandau beruhigten sich die erregten Gemüter allmählich (vgl. KUNTZEMÜLLER, 1928, Kap. VII, S. 58 f.,, mit Verweis auf MOEHSEN, 1781, der die

Geistlichen kritisierte, weil sie die armen Leute in ihren verrückten Einbildungen bestärkt und sie dazu mißbraucht hätten, um ihre Lehrsätze von der Gewalt des Teufels zu bestätigen). Der märkische Chronist Peter —> Hafftiz hatte in seinem Microcronicon Marchicum unter dem Jahr 1594 über einen dieser Besessenen, den Hutmachergesellen Gabriel Kummer, geschrieben, daß er nicht wohl bei Sinnen gewesen sei und seine Phantasien als Offenbarungen ausgegeben habe, »dass also dem Teufel Thore vnd Fenster sind aufgesperret« worden (s. Codex diplomaticus Brandenburgensis, 1861, S. 153). Nachdem endlich Ruhe eingekehrt war, wurde eine öffendiche Danksagung angestellt; das hierzu verfaßte Gebet ließ Coler später auch im Druck ausgehen. Bei seinen Zeitgenossen galt Coler als ein Mann, der mit Eifer fur die reine evangelische Lehre und mit ungemeinem Fleiß in seinem Amt wirkte. Überliefert

ist, daß er sich insbesondere gegen Exulanten, Gefangene und Arme wohltätig gezeigt und oft auch zwei bis drei vertriebene Prediger jahrelang an seinem Tische versorgt habe (vgl. Lebens=LauffD. Jac. Coleri. In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1723, S. 521-526, wo zwischen S. 502 u. 503 auch sein Porträt abgebildet ist). Der kfl.-brandenburgische Kammergerichtsrat und Historiograph Martin Friedrich Seidel (1621-1693; vgl. NOACK/SPLETT, 1997, S. 409-421) nannte ihn einen in der Weltweisheit, Gottesgelehrtheit und Sprachen hocherfahrenen Mann (SEIDEL/ KÜSTER, 1751, S. 160). Coler zählte auch zu den engeren Bekannten und Freunden des kfl.-brandenburgischen Leibarztes Leonhard Thurneysser zum Thum (1531-1596), der 1574 in Berlin eine eigene Druckerei gegründet hatte und so dem Buchdruck in der kurbrandenburgischen Residenz zu einer ersten Blüte verhalf (vgl. MOEHSEN, 1783, S. 88). Ihm hatte er 1576 seinen Schwager Salomon Teichmann als Korrektor lateinischer und griechischer Manuskripte empfohlen; Teichmann fertigte auch Übersetzungen in diesen beiden Sprachen an und half in der Druckerei beim Setzen (SPITZER, 1996, S. 54, mit Verweis auf das Empfehlungsschreiben Colers vom 20. Okt. 1576). In der Folgezeit widmete sich Coler neben seinen Amtspflichten insbesondere dem Hebräischen und arbeitete an der - bei den Zeitgenossen jedoch umstrittenen - hebräischen Bibelausgabe von Elias Hutter (1553-1605/09) mit; ihm hatte er schon 1578 auch einen Band Gedichte gewidmet. Hutter stammte aus Görlitz und war zunächst in Leipzig als Lehrer fur orientalische Sprachen tätig, 1577 wurde er Professor fur Hebräisch. Dann ging er nach Dresden, später wegen der Herausgabe seiner Schriften nach Lübeck und Hamburg. Von ihm hatte Thurneysser für seine Druckvorhaben Typen in Syrisch, Arabisch und Äthiopisch erhalten (SPITZER, 1996, S. 95 f.). 1599 wurde Coler dann durch Herzog Ulrich von Mecklenburg zum Superintendenten in Güstrow und Assessor des Fürstlichen Konsistoriums in Rostock berufen; sein Nachfolger als Propst von St. Nicolai in Berlin wurde am 16. Dez. 1599 Hieronymus Prunner. Coler bekleidete die ihm vom Herzog aufgetragenen Ämter bis an sein Lebensende, ungeachtet einer Vokation der Stadt Nürnberg, die ihn als Professor für Theologie in Altdorf gewinnen wollte. Einen Ruf auf die Superintendentur in Lübeck schlug er ebenfalls aus, weil er sich in seinem Alter

Coler, Jacob nicht mehr verändern wollte. In Güstrow oblag Coler auch die Inspektion über das Schulwesen; er richtete die im Niedergang befindliche städtische Schule wieder auf und versah die auf herzoglichen Befehl herausgegebene Schulordnung mit einer Vorrede (KÜSTER/MÜLLER, 1 7 3 7 , 1 , S. 306).

Nach dem Tod seiner ersten Frau am 14. Okt. 1598 die auf ihren Tod erschienenen Epicedia, unter ihnen auch eines ihres Sohnes Jacob, sind leider nicht erhalten geblieben - hatte Coler erneut geheiratet, und zwar 1601 Catharina, eine Tochter des Wismarer Bürgers Andreas Haleke (Halicke). Unter den Beiträgern von Hochzeitsgedichten ist der Wittenberger Professor Friedrich Taubmann (1565-1613) der bekannteste. Colers Frau starb jedoch schon nach einem Jahr im Kindbett und hinterließ ihm eine Tochter. 1603 Schloß der Superintendent ein drittes Mal die Ehe, diesmal mit Elisabeth geborene Restorff (Riestorf). Jacob Coler starb am 7. März 1612 in seinem 75. Lebensjahr, im 48. Jahr seines Predigtamtes, nachdem ihn ein schwerer Katharrh bettlägerig gemacht hatte. Die Leichenpredigt im Dom zu Güstrow hielt am 13. März sein Beichtvater Johannes Hildebrand. Der 1615 in Wittenberg auch gedruckten Leichenpredigt ist ein Holzschnitt mit dem Porträt des Verstorbenen beigegeben, unter das der Wittenberger Professor Taubmann einige lateinische Lobverse auf Coler gesetzt hatte. Trauergedichte verfaßten außer dem Leichenredner, der ein Epicedium in griechischer Sprache beisteuerte, unter anderem die Rostocker Professoren Marcus Hassaeus (gest. 1620) und Johannes Posselius sowie der kaiserlich gekrönte Poet Petrus Bambamius. Hervorzuheben ist außerdem ein vom Theologiestudenten Siegfried Neumeister bereits 1606 gedichtetes Million von 175 Versen, das ebenfalls in den Gelegenheitsdruck aufgenommen wurde. 1615 setzte der schlesische Arzt Caspar Cunrad (1571 bis 1633) in seiner bekannten Sammlung PROSOPOGRAPHIAE MELI CAE, MILLEN.ARIVSI. auch dem Güstrower Superintendenten ein charakterisierendes Epigramm (ebenda S. 34, mitgeteilt bei CRUSIUS, 1725, S. 575). Von Colers Söhnen sind einige selbst mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen hervorgetreten. Der noch vor seinem Vater verstorbene David Coler setzte ein Chronicon von allerhand merkwürdigen in der Mark Brandenburg vorgegangenen Sachen auf (vgl. KÜSTER/MÜLLER, 1737,1, S. 306). Von ihm soll sein

Schwager Andreas Engel vieles für seine eigenen Schriften zur Mark Brandenburg entlehnt haben. Jacob (der Jüngere) verfaßte als praktischer Arzt in Güstrow einige Schriften. Am bekanntesten ist jedoch das Werk OECONOMIA Oder Haußbuch, das Johannes Coler (1567-1639), später Pastor und Superintendent zu Parchim, herausgab. Die Initiative war von seinem Vater ausgegangen: »Das berühmbte Buch Oeconomia, hat er selbst [gemeint Jacob Coler] auß vieler vnd langer/ so wol auß anderer gewissen Erfahrung zusammen colligiret mit grossen ernst/ mühe vnd fleiß/ aber dasselbige in Ordnung zu bringen/ vnd in Druck außgehen zu lassen seinen Sohn M. Johanni Colero Archidiacono vnd des Ministerii Seniori zu Parchim vbergeben vnd befohlen.« (HILDEBRAND in der Leichenpredigt auf den Güstrower Superintendenten; nach EBERTI, 1727, S. 24 f., soll auch Colers Ehefrau Ursula geborene Teichmann, die als gelehrt galt, »ihrem Sohne Johann. Colero ... zu seinen Wirthschaffts=Büchern, die er heraus gegeben, grossen Beytrag gethan haben«). 1591 veröffentlichte Johannes Coler in Wittenberg sein CALENDARIVM OECONOMICVM & perpetuum; zwei Jahre später erschien OECONOMIA Oder Haußbuch M. IOHANNIS COLERI, Erste Theil, dem weitere Teile folgten. In seiner Vorrede zum CALENDARIVM PERPETUUM (1592) schrieb Johannes Coler, daß sein Vater die antiken Autoren gründlich studierte und sich an ihre Theorien halten wollte, »aber hernachmalen/ da er mit Bawren/ Scheffern/ Gertnern/ Weinmeistern/ vnd andern vmbgangen/ dieselbigen gehöret vnd ausgeforschet/ hat er in vielen dingen gar ein anders befunden/ als in diesen Autoribus gemeldet wird. Derentwegen er auch letzlich dieselbigen Scribenten verlassen/ vnd mit denen Leuten conferiret, vnd von jhnen manniches erfahren vnd gelernet/ das man in keinen Büchern leichdich finden wird.« Die Edition des Gesamtwerkes, bestehend aus dem CALENDARIVM, das in zwei Teilen Anfang und Schluß bildete, sowie der dazwischen liegenden, in sechs Teile gegliederten OECONOMIA, vollzog sich während eines Zeitraumes von 15 Jahren, in denen die acht Teile in mindestens 36 Einzelausgaben erschienen, die durch wenigstens 16 Nachdrucke in den nachfolgenden zwölf Jahren ergänzt wurden während des 17. Jahrhunderts wurde die dann geschlossen vorliegende Gesamtausgabe nicht weniger als vierzehnmal publiziert (zur Druckgeschichte und

Coler, Jacob Bibliographie ausfuhrlich LINDNER, 1973, S. 5 0 3 564). Colers durch eigene Beobachtungen gestützte systematische Darstellung gilt als erstes in Deutschland erschienenes umfassendes ökonomisches Werk; mit seinen auf deutsche Verhältnisse zugeschnittenen

Anweisungen in deutscher Sprache ging es über den Liber ruralium commodorum (um 1300) des Petrus de Crescentiis hinaus, fand bei den Zeitgenossen viel Beifall und bestimmte ein Jahrhundert lang das Bild der deutschen Hausväterliteratur. [L. N.]

Werke Epithalamia duo in honorem ... viri M. Michaelis Coelii academia» Francofordianae k tabellis ineuntis matrimonium cum Anna Andreae Turingi fdia conscripta a Jacobo Colero et Valentino Mollero. Francoforti ad Viadrum 1561. [Frankfurt/O.: Johann Eichorn 1561; 4°], [8] Bl. (1: Xd 3168 ehem.; Teitge, 2000, Nr. 368). Lateinische Elegie auf Abdias Praetorius anläßlich seiner Rückkehr auf seinen theologischen Lehrstuhl an der Universität Frankfurt/O. 1562. (Spieker, 1858, S. 82, wo die letzten Verse mitgeteilt sind). In obitvm nobilissimi ac fortissimi viri d. ioachimi a citz=witz, Elegia scripta A Iacobo Colero. CVM EPITAPHIO EIVSDEM. FRANCOFORDIAEAD Oderam, Anno 1563. Mense Iunio. [4°], [4] Bl. (KZK-Bp 3: 970, 39). ΠΡΟΠΕΜΠΤΙΚΟΝ SCRIPTVM IN HONOREM HONESTISSIMI IWENIS, NOBILITATE GENE=ris, eruditione, pietate, et omni virtutum genere praestantis IOHANNIS ä KOETTRITZ cum Francofordia discederet, ä IACOBO COLERO. CVI ACCESSERVNT ALIA QVAEDAM CARMINA AMICO=rum, in eiusdem abitum conscripta. WITEBERGAE EXCVDEBAT LAVRENTIVS Schwenck. 1564. [4°], [10] Bl. (14: Lit. Lat. rec. A 390; KZK-Sh 1: Q3.95, 13; VD 16 ZV 19930). DIVINA FAVENTE GRATIA. PRESIDE REVERENDO ET CLARISSI-mo viro, Dn. Andrea Musculo, S. Theologiae doctore, & professore Academise Francofordianse & Ecclesiarum Marchia» Superintendente generali, pro consequendo gradu Doctorum in Theologia, in publica disputatione ad sequentes propositiones de LIBERO ARBITRIO respondebunt. M. Iacobus Colerus. M. Vrbanus Pierius. M. Andreas Prsetorius. Die 10 Maij. FRANCOFORDIAE AD ODE-ram Anno regnantis gratis 1576. [4°; Bl. 2: DISPVTATIO DE LIBERO ARBITRIO. Pro defensione sequentium 36. positionum respondent Μ. IACOBVS COLERVS.], [8] Bl. (3: Ung VI 45, 46; 23: Η 14. 4° Heimst., 2; KZK-Bp 5: G: C 2, 5, 3; VD 16 C 4516). Notwendige Erinnerung/ auff dz schreckliche Fewrzeichen/ So den 10. Septembris deß jetzlauffenden 1580. Jahrs am Himmel gesehen worden/ sampt einer gründlichen gewissen Rechnung aus Gottes Wort/ daß das Ende der Welt vnd der Jüngste tag nahe für der Thüren IACOBVS COLERVS D. Stamus in occursum cupida tibi mente parati: Quando tibi visum est, CHRISTE, venire veni. [Lucse am 21 Capitel.] Gedruckt zu Berlin/ Anno 1581. [4°], [18] Bl. (1: Ok 1274, 13 Rar; 12: 4° Astr. P. 528, 13; 15: Astron. 427-f; VD 16 C 4515); Auszug bei Engel, Andreas: ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE [1598], S. 383f. (1: Bibl. Diez fol. 664). Schulpredigt Zu Berlin im grawen Kloster/ den 23. May/ diß jtzo lauffenden 1581. Jahres gethan/ in der anweisung eines newen Rectoris, des Achtbaren vnnd wolgelarten Herrn M. Guilhelmi Hildenij, darinnen gehandelt wird von der dignitet hoheit vnd wirde Chrisdicher Kirchen vnd Schuelen/ Durch IACOBVM COLERVM D. Jtem/ Zwo andere ORATIONES, Die Erste/ So der jtzo regierende Burgermeister/ Herr M. Johan Eißleben anfenglichen in der Schulen in Deutscher sprach/ Vnd Die andere/ So der new Rector Μ. Guilhelmus Hildenius von der hoheit vnd notwendigkeit der griechischen Sprach in Latein gethan/ Sampt den Lectionibus, so jtzundt in dieser vnserer Schulen gelesen werden. Vt rosa dat flores, flos fructum, fructus odores: Sic Schola dat mores, mos censum, census honores. Gedruckt zu Berlin/ durch Nicolaum Voltzen/ Anno M. D. LXXXI. [1581; 4°], [36] Bl. (3: Nh 81, 1, 17 angeb.; 27: 4 Theol. XXXVI, 1, 10; 56: C 400, 12.4; VD 16 ZV 3763). HISTORIA DISPVTATIONIS SEV POTIVS COLLOQVII, INTER IACOBVM COLERVM ET MATHIAM FLACIVM ILLYRICVM, DE PECCA-to originis, habitx in arce Langenaw Silesiorum 12. Maij Anno 1574. PAVLO ANTE OBITVM ILLYRICI. BERLINITYPIS NICOLAI VOLTZII, ANNO M. D. LXXXV. [1585; 4°; enthält außerdem: SEQVITUR EXEMPLVM EPISTOL/E, Q V E SVB DIMISSIONEM PASTORVM IN ARCE LANGENAV ad D. M. MARTINVM THABVRNVM iterum scripta & postea transmissa est, cum responsione eiusdem.], [60] Bl. (1: Co 2504, 6a Rar; 12: 4° H. eccl. 836/1; 109: GK1 PSS 79/2 4°, 2; VD 16 C 4512); Rez. in: Unschuldige Nachrichten, 1705, S. 651-656 mit einem Auszug; andere Ausg.: Historia disputationis seu potius ColIoquii, inter Jacobum Colerum et Mathiam Flacium Illyricum, De peccato originis ... Recusa [mit einer Vorrede von Gregor Langemack]. Stralsund 1726. (Walch, 1733, S. 76); Rez. in: Fortgesetzte Sammlung, 1726, S. 220.

Coler, Jacob Quistio Theologies de animaTiguri 1586. [4°] (Küster/ Müller, 1737,1, S. 306). DE ANIMARVM IMMORTALITATE, ET STATV, POSTQVAM EX H O C ERGASTV-lo corporis humani egressa: sunt, Orthodoxa, pia & vtilis doctrina, OPPOSITA Quorundam falsis speculationibus, asserentium animae rationalis mortalitatem, & vnä cum corpore in terrain resolutionem. Authore JACOBO COLERO D. [Matth. 16.] W I T E B E R G E Typis Clementis Schleich. Μ. D. LXXXVII. [1587; mit einem griech. Widmungsgedicht von Valentin Pilcius], [6], 105 Bl. (1: Nk 5616a, 2 Rar; 12: Dogm. 225 m; 39: Theol. 399/2, 2; VD 16 C 4509). [Beitrag]. In: Hutter, Elias: [...] Hoc est VIA SANCTA Quam non praeteribunt immundi, cum sit pro illis: A qua nec viatores, nec stulti aberrabunt. SIVE BIBLIA SACRA ELEGANTI ET MAIVSCVLA CHARACTERVM FORMA, QVA ad facilem sanctae linguae & scripturae intelligentiam, nouo compendio, primo statim intuitu, literae Radicales & Seruiles, Deficientes & Quiescentes: situ & colore discemuntur. Authore ELIA HVTTERO. HAMBVRGI. Impressa Typis Elianis, per Iohannem Saxonem. ANNO M. D. LXXXVII. [1587; 2°], [10] Bl., 1572 S. (23: Bibel-S. 2° 228; 28: Fb 7-1; 39: Theol. 2° 6/1; VD 16 Β 2879). Ad Eliem Hutterum. [Gedichtband] 1587. (DBE, 1995, 2, S. 355). [Vorrede], In: EPISTOLARVM. LIBELLVS, IN Q V O CONTINENTVR ALIQVOT MAGNORVM ET DOctorum virorum literae, quibus judicium de ELIANIS Biblijs, Cubo, & alijs eius operibus, breuiter exponitur. OPPOSITVS INSVLSIS ... quorundam ineruditorum clamoribus, qui huius viri honestam existimationem ... varijs calumnijs infringere ... moliuntur. CVM PRAEFATIONE ... IACOBI COLERI sacrae Theologiae Doctoris, Superintendentis & Praepositi Berlinensis. IMPRESSVS FRANCOFORTI AD Moenum, apud Ioannem Feyrabendt. M. D. LXXXVII. [Frankfurt am Main 1587], 87 S. (12: Dogm. 427/1; 23: 394.29 Quod., 1; 39: Ρ 4388, 1 R; VD 16 C 4511; Otto, 1800, S. 365f., mit Verweis auf eine Ausgabe 1588); andere Ausg.: [Vorrede], In: EPISTOLARVM. LIBELLVS, IN Q V O CONTINENTVR ALIQVOT MAGNORVM ET DOCTORVM VIRORVM L I T E R S , QVI-bus judicium de ELIANIS Bibliis, Cubo, & aliis ejus operibus, breviter exponitur. OPPOSITVS INSVLSIS AC IMPORTV-nis quorundam ineruditorum clamoribus, qui huius viri honestam existimationem ac pios conatus variis calumniis infringere atque impedire moliuntur. CVM PRyEFATIONE REVERENDI ET Clarissimi viri Domini IACOBI COLERI sacra Theologie Doctoris, Superintendentis & Propositi Berlinensis. IMPRESSVS NORIBERGyE Typis ELIAE HVTTERI. ANNO Μ D C IUI. [Nürnberg 1604], 110 S. (1: Bf 2010 Rar; 12: ESlg B. polygl. 5hm; 23: M: Li 1505; Bibliotheca Palatina, F 4415). [Vorrede], In: IN N OW M QVIDEM, SED PIVM ET LAUDABILE INVENTVM ELIAE HVTTERI, viri clarissimi, CVBVM nimirum & nouam BIBLIORVM formam Ad studiosam Iuuentutem PRAEFATIO IACOBI COLERI SACRAE Theologiae Doctoris, Praepositi Berlinensis. HAMBVRGI Apud Iohannem Binderum. Μ D LXXXVII. [1587], [8] Bl. (Kayser, Werner und Claus Dehn: Bibliographie der Hamburger Drucke des 16. Jh. Hamburg 1968 [= Mitteilungen aus der Hamburger Staats- und Universitätsblibliothek; 6], Nr. 135; VD 16 C 4513). [Vorrede]. In: IACOBI COLERI, THEOLOGIAE DOCTORIS, PRAEPOSITI BERLINENSIS, AD STVDIOSAM J W E N T V T E M IN Novum opus Cubicum & Biblicum Doctißimi & clarißimi viri ELLE HVTTERI, Prjefatio. [Vorrede; dat.: Berlini Marchicorum, Anno restauratas salutis M. D. LXXXVII. Mense Januario.]. In: HUTTER, Elias: C V B V S A L P H A B E T I C V S S A N C M

EBRÄVE LINGVJE V E L LEXICI EBRAICI N O W M

COMPEN-

Dl-um τετράγωνον, in tabulas Alphabeticas ita digestum, ut singulae Radices nativam & congenerem derivatarum vocum significationem, in suis communium angulorum areolis, primo statim intuitu, lectori sese offerant. Ad usum eorum, qui Ebrai'ce discere ineipiunt, jampridem inventus & Germanica lingua editus AB ELIA HVTTERO. Nunc verö recognitus, & in latinum sermonem conversus, studio & opera DAVIDIS WOLDERI ECCLESLASTvE HAMBVRGENSIS. Post praefationem addita est Commonefactio de CVBICI hujus operis usu. CVM GRATIA ET PRIVILEGIO OESARE/E MAIESTATIS. HAMBVRGI EXCVDEBAT JACOBVS WOLFIVS. ANNO M. D. LXXXVIII. [1588; 2°; am Ende Kolophon: HAMBVRGI EXCVDEBAT JACOBVS WOLFIVS. M. D. LXXXVIII.], [30] Bl. (1: 2° Bf 1820-1, 1 Rar; 24: Bb hebr. 160301 angeb.; 39: Phil. 2 167/1; VD 16 Η 6427). Zwo Leichpredigten: Eine Bey der Christlichen Begrebnis des Ehrnvesten/ Achtbaren vnd Hochgelarten Herrn Simonis Mellemani, Iuris utriusque peritissimi, &c. Anno 88. den 21. Aprilis zu Berlin in der Kirchen zu Sanct Nicolai/ Durch Jacobum Colerum/ der heiligen Schrifft D. vnd Probst daselbst: Die ander aber beim begrebnis/ der Erbarn vnd Tugentsamen Frawen/ Eua Thracigerin, gedachtes Simon Mellemans Haußfrawen sehligen/ Anno 60 den 3 Nouembris eben daselbst/ Durch Herrn Georgium Buchholtzer, Weiland Probsten zu Sanct Nidaus/

Coler,

Jacob

gethan. Gedruckt zu Berlin/ im Grawen Kloster/ durch Nicolaum Voltzen. A N N O M . D. LXXXVIII. [1588; 4°; Kolophon: Gedruckt zu Berlin/ im grawen Kloster/ durch Nicolaum Voltzen/ Anno 1588], [30] Bl. (1: Ee 522, 24; 109: GK1 PSS 40/ 45 4°; V D 16 C 4514; V D 16 Β 8995). Wundere newe Zeitung die vns ein Hering aus dem Meer bracht, allen Menschen zur Warnung vnd hesserung beschrieben durch Jacobum Colerum der Heiligen Schrifft Doct. vnd Probst zu Berlin. Gedruckt zu Berlin, im Grawen Kloster durch Nicolaum Voltzen Anno M D L X X X V I I I . [1588; 4°], [8] Bl. (1: 4° Flugschr. 1588/17; KZK-Sh 1: G 3.9, 54; V D 16 C 4519; Friedlaender, Gottlieb: Beiträge zur Buchdruckergeschichte Berlins. Eine bibliographische Notiz als Gelegenheitsschrift. Berlin 1834, S. 55). Leich= und Schul=Predigt nebst einem Bericht von einem Wunder=Hering A. 1587. von einem Manne aus Sonderburg in Norwegen gefangen, nebst dessen Figur. Berlin 1588. [4°] (Küster/ Müller, 1737,1, S. 307). Vom E X O R C I S M O bey der tauff. Vnd Das der bey der tauffe mit Gott vnd gutem gewissen wol könne behalten werden. Durch I A C O B V M C O L E R V M D. Gedruckt zu Berlin/ im Grawen Closter/ durch Nicolaum Voltzen. Anno. M . D. LXXXVIII. [1588; Kolophon: Gedruckt zu Berlin im Grawen Closter/ durch Nicolaum Voltzen. A N N O M . D . LXXXVIII. Enthält außerdem: Menius, Justus: Vom E X O R C I S M O . Das der/ nicht als ein zeuberischer Grewel zuuerdamnen/ sondern in der gewönlichen Action bey der Tauffe/ mit G O t t vnd gutem Gewissen/ wol gehalten werden möge. Justus Menius Erstlichen Anno 1551 [zu Erfurt] außgangen/ jetzund aber widerumb frommen Christen zur warnunge von newen in druck vorfertiget; Luther, Martin: Folget D. Martini Lutheri vorrede/ vber sein Tauffbüchlein im kleinen Catechißmo/ darin er von diesen Sachen/ auch redet vnd handelt; Folgen etzliche Gebet aus der Eltesten/ Brandenburgischen Kirchenordnung/ Welche noch an etzlichen orten/ vnd in den Kirchen bey der Tauffe gesprochen werden; Heshusius, Tilemann: Von dem E X O R C I S M O bey handlung der Tauffe eine Epistel. D. D. Tilemanni Heshusij an D. D. Werner von Bert seinen Schwager geschrieben. Anfenglich in Latein zu Jena/ Anno 1572 gedruckt durch Ernestum Geranum, Jetzo aber Deutsch nachgedrucket.] (1: Dt 1032 1 R); andere Ausg.: Büchlein von Exorcismo, daß derselbe ohne Verletzung des Gewissens bey der Tauffe mit G O t t und guten Gewissen wohl mag gebraucht werden. Frankfurt 1590. (KZK-Bc 12: VI/14); Rez. in: Unschuldige Nachrichten, 1714, S. 4 0 5 - 4 0 7 ; andere Ausg.: Bericht Von dem Exorcismo bey der Tauffe/ aus dreyen vnterschiedenen schrifften genommen vnd auff anordnung des Ministerij der Altenstad Magdeburgk zusammen gedrucket/ jetziger zeit nützlich zu lesen. [Sendebrieff D . Tilemanni Heßhusij/ an D . Werner von Berth. Aus dem Beschluß des Büchleins D. Jacobi Coleri/ von dem Exorcismo bey der tauffe ...] Zu Magdeburgk/ bey Johann Francken. 1590. [Kolophon: Gedruckt ... durch Wilhelm Roß.], [40] Bl. (23: 919.145 Theol., 1; V D 16 C 4517); andere Ausg.: Bericht Von dem Exorcismo bey der Tauffe/ aus dreyen vnterschiedenen Schrifften genomen. Vnd Auff anordnung des Ministerij der Altenstadt Magdeburgk zusamen gedruckt ... [Sendebrieff D. Tilemanni Heßhusij/ an D. Werner von Berth. Aus dem Beschlusz des Büchleins D . Jacobi Coleri/ von dem Exorcismo bey der tauffe/ warumb derselbe jetziger zeit nicht abzuschaffen sey?] Zu Magdeburgk/ bey Johann Francken. 1591. [Kolophon: Gedruckt ... durch Wilhelm Roß.], [40] Bl. (3: AB 40 31/i, 7, 3; 12: Liturg. 400 m/1; 27: 8 Bud. Theol. 56, 3; V D 16 C 4518). Coler, Johannes: C A L E N D A R I V M O E C O N O M I C V M & perpetuum ... I O A N N E S C O L E R V S . Gedruckt zu Wittenberg bey Christoff Axin/ cum Gratia & Priuilegio/ Anno 1591. [4°] (1: Ov 1691a; 23: A: 202.45 Q u o d . , 6; Lindner, 1973, S. 504 f., danach wird das Gesamtwerk, bestehend aus dem CALENDARIVM und den ab 1593 erschienenen Teilen der OECONOMIA, Johannes Coler und seinem Vater Jacob Coler zugeschrieben; weitere Ausgaben des Gesamtwerkes s. Lindner, 1973, S. 5 1 3 - 5 6 4 ) . Coler, Johannes: O E C O N O M I A Oder Haußbuch M . I O H A N N I S C O L E R I , Erste Theil ... Gedruckt zu Wittenberg/ durch Christoph: Axin/ Jn Vorlegung Paul Helwich Buchfuhrers/ J m jähr 1593. [4°] ( 1 : 4 ° Bibl. Diez 2059s; 23: S: Alv.: N f 161, 1; Lindner, 1973, S. 504 f., danach wird das Gesamtwerk, bestehend aus dem CALENDARIVM und den ab 1593 erschienenen Teilen der OECONOMIA, Johannes Coler und seinem Vater Jacob Coler zugeschrieben; weitere Ausgaben des Gesamtwerkes s. Lindner, 1973, S. 513-564). Nössler, Martin/ Prunner, Hieronymus/ Fabricius, Joachim/ Möller, Sebastian/ Leutholtz, Matthaeus/ Colerus, Jacob: Ein kurtz bedenken/ Was von dem betrübten zustande der besessenen in Spandaw/ vnd von den Engelischen Erscheinungen/ zuhalten/ Auch was vor billiche vnd Christliche Mittel hier zugebrauchen sein: Aus Heiliger Schrifft vnd den alten Lehrern durch die von Churfursdicher Gnaden verordneten Theologen verfasset. [Frankfurt/O. 1594], In: Engel, Andreas: A N N A L E S M A R C H I A E B R A N D E N B V R G I C A E ... Am Ende ist hinzugesetzt/ ein bedencken der Theologen zu Franckfurt an der Oder/ von den Besessenen zu Spandaw ... [1598], S. 4 1 4 - 4 2 7 . (1: Bibl. Diez fol. 664); wiederabgedruckt bei Kuntzemüller, 1928 [1978], Kap. VII, S. 4 6 - 5 8 .

Coler, Jacob DOCT. IACOBI COLERI Probst zu Berlin Eigentlicher bericht/ Von den seltzamen vnd zu vnserer Zeit vnerhörten/ Wunderwercken vnd Geschichten/ so sich newlicher zeit in der Marek Brandenburg zugetragen/ vnd verlauffen haben/ vnd noch teglich geschehen. Nemlich/ Wie die Engel edichen Menschen sichtiglich erscheinen/ vnd sie zur Büß vermahnen. Desgleichen/ wie sich auch der Teufel hin vnd wieder sehen lesset/ allerhand Materien auff die Gassen vnd Wege strewet/ die Menschen leiblich besitzet/ vnd sie jemmerlich plaget/ vnd vngewöhnliche dinge durch sie redet vnd handelt. Hierbey wird auch ein sonderlich Wunderzeichen vnd gesicht am Himmel gemeltet/ Welches M . Ioachimus W o l l i n u s Pfarrherr zu Zossen/ inn einem schreiben an obgemeldten Herrn D. Iacobum Colerum gedencket. Gedruckt zu Erffordt/ durch Martin: Wittel/ Jn Vorlegung Paul Brachfelts/ im Jahr 1595. [4°], [14] Bl. (3: Pon Ilh 974, QK; 12: 4° Phys. m. 111, 20; KZK-Sh 1: G 3, 9, 54; VD 16 C 4510). Dankgebet [gehalten am 14. Mai 1596 anläßlich der öffentlichen Danksagung nach Abstellung der Ereignisse um die sogenannten Besessenen von Spandau]. (Küster/ Müller, 1737,1, S. 108). [Beitrag], In: Lipstorp, Hermann: ORATIO, DE ILLVSTRI VITJE CVRRICVLO INCLYTAE ET PIENTISSI-ms Heroinas: ELIZABETHS MAGDALENA, Marchionisss Brandenburgensis: ILLVSTRISSIMI PRINCIPIS FRANCISCI OTTONIS, Ducis Brunsvicensis & Luneburgensis relictae vidua:: XXII. Sextiiis ex Brandeburgica aull in ketam coeli regiam translate. Eo die, qvo BEROLINENSES optima: Principi V. Septembris, in Gymnasio coenobij Levcophsei, funeris justa solvebant, Anno ... M. D. xcV. public^ habita, & memoriter pronunciata ä M . HERMANNO LIPSTORPIO, GYMNASII Berlinensis Rectore. WITEBERGiE, Typis M. Georgij Mullerj, Anno 1596. [4°], [14] Bl. (14: Hist. Sax. inf. 245, 8; 23: Η: G 546.4° Heimst., 13; 109: GK1 Sch 2/5; VD 16 L 2010). [Vorrede]. In: Rother, Jacob: Das LIII. Capitel. Des Propheten Esaie vom Leiden/ Sterben vnnd Frölicher Aufferstehung ... Jesu Christi/ in sieben Predigten ausgelegt. Durch M. Jacobum Rotherum Blancoburgium. Mit einer Vorrede Jacobi Coleri/ der H. Schrifft Doctorn/ Churf. Brandenburgischen Consistorial Raths vnd Probstes zu Berlin. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder bey Friderich Hartmann. Jn Vorlegung Paul Helwigen Buchfuhrer zu Wittenberg/ Anno 1597. [15] BL, [1], 280 S. (23: D 14.8° Heimst., 2; 14: Theol. ev. asc. 1008, misc. 2; VD 16 R 3297). [Beitrag]. In: Hutter, Elias: BIBLIA SACRA, EBRAICE, CHALDAICE, GRAECE, LATINE, GERMANICE, GALLICE. Studio et Labore ELIAE HVTTERI GERMANI. NORIBERGAE. M. D. XCIX. [Nürnberg 1599; 2°], [16] Bl., 287, [1], 851 [1], 319 S. (1: B. Diez 2° 12 Rar; 14: 1.C.33; 23: Bibel-S. 2° 223; VD 16 Β 2571). [Vorrede]. In: N O W M TESTAMENTVM DNI. NRI. IESV. CHRISTI. [Sp. 1:] Syriaci: Ebraicfc Graeci: Latin* Germanic* Bohemic* [Sp. 2:] Italic* Hispanic* Gallic* Anglich Daniel Polonic*. Studio et Labore ELJAE. HVTTERJ. Germani. NORIBERGAE. [Tl. 1: M. D. XCIX. Tl. 2: 1600] (12: 2° B. polygl. 15, 2, 1.2.; 19: 2° Bibl. 18, 1.2., jedoch Tbl. verschieden; 23: Bibel-S. 2° 243, jedoch unvollst.; V D 16 Β 4174); Rez. in: Unschuldige Nachrichten, 1716, S. 395. [Vorrede], In: Schulordnung von Güstrow. 1602. (KÜSTER/MÜLLER, 1737,1, S. 306). Coler, Johannes: M. JOHANNIS COLERI, Archidiaconi & Senioris Ministerij Parchem: Aureo-Montani Silesij, OECONOMIA ECCLESIASTICA, Das ist/ EJN Geisdich vnd Nützlich HaußBuch/ Von {Lutherischen/ Bäpstischen/ Calvinischen vnd Türckischen] Glauben. Darinnen Kürtzlicher vnnd Gründtlicher Bericht geschieht/ den Einfeltigen vnnd Layen/ W i e weit die Drey letzten/ vom waren vnd alleine Seeligmachenden Glauben/ den man jtziger zeit den Lutherischen nennet, gewichen: Damit sich männiglich hütte vnd fleissig vorsehe/ daß er auch nicht einen Schiffbruch an seiner armen Seelen leide/ Sondern jhrer Ketzerey vnd Einrede/ wisse zu begegnen/ vnd bey der einmal erkandten vnd bekandten Wahrheit/ biß ans ende verharren möge. Jn Verlegung Paul Helwigen Buchfuhrers/ Jm Jahr/ 1616. [Wittenberg 1616; 4°], [16] Bl., 1262 S„ [13] Bl. (14: Theol. ev. pol. 52.m; 23: Te 280; 75: Theol. 4. 1232, 1; nach Fleischer, 1979, S. 57, soll das Werk von Jacob Coler entworfen und von seinem Sohn Johannes ausgeführt worden sein).

Briefe Schreiben an Ortgang Stolberg, Ludirector in Annaberg [mit beiliegendem Epicedium], Berlin, 20. Aug. 1579. ( l a : Autographen und Nachlässe: 2 d 1570 [1]). [Schreiben von David Chytraeus an Jacob Coler [ca. 1592/93]. (Seidel/ Küster, 1751, S. 160, mit Wiedergabe eines Auszugs)]. Schreiben an Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg. 1599. (Küster, 1727, S. 27-29). Schreiben an Johannes Schwartz. Güstrow 1605. (46: XIV. 19).

Coler, Jacob

Literatur PELER, Johannes: CARMEN ELEGIACVM IN NATALEM FILII DEI VIVENTIS, DOMINI AC SALVATORIS NOSTRI IESV CHRISTI. AD REVERENDVM ET CLARISSIMVM VIRVM, ERVDITIONE ET VIRTUTE SINGVLARI PR/ESTANTEM, DOMINVM IACOBVM COLERVM, SacrosancGe Theologiae Doctorem, Ad. S. Nicokum in vrbe Arctoa Pnepositum, scriptum A IOANNE PELERO NIVIMONTANO. ... I.P.N, (d.i. Johann Peler Nivimontanus)]. M. D. LXXX. [Berlin 1580; 4°; Kolophon: BERLINI MICHAEL HENTZKE excudebat, ANN O M. D. LXXX.], [4] Bl. (1: Xc 566, 24); HASLOB, Michael: AD IACOBVM COLERVM FRANCOFORDIA CIS VIADRVM ABEVNTEM. [Incipit:] »Ibis ad Elysiam, fatis suadentibus, urbem,« [Carmen], In: MICHAELIS HASLOBII BERLINENSIS M. SYLVARVM LIBRI DVO. Ad quosdam patrix carißimse Proceres. FRANCOF. MARCHIONVM APVD ANDREAM EICHORN, ANNO M. D. LXXXI. [1581; hier im Tl. 2: MICHAELIS HASLOBII BERLINENSIS M. SYLVARVM LIBER POSTERIOR.] (14: Lit. Lat. rec. A. 936, misc. 1; 23: Η: YP 8° Heimst. Kapsel 1,4); [EPICEDIA]. In: EPITAPHIA SCRIPTA ELLE COLERO, EGREGLE INDOLIS PVERO, IN VERA ET ARDENTI INVOCA-tione filij DEI pie defancto. 15. Iunij ANNO 1584. nato annos. 4. [Berlin 1585; Kolophon: BERLINI TYPIS NICOLAI VOLTZII, ANNO M. D. LXXXV; mit Beiträgen von Georg Sartorius, Wilhelm Axt und Lorenz Creide] (24: Kirch. G. qt. K. 821 angeb.); Spandowische Warhafftige/ zum teil schreckliche/ zum teil tröstliche Historien/ vons Teuffels leiblicher besitzung/ vnd der heiligen Engeln schützung vnd warnung zur Demut/ laut Churf. Brandenb. vmbgeschickten Lande ausschreiben/ vnd vermanung zum Gebet/ Anno 94. geschehen ... Jtem/ Ein warnungs Lied zur Busse wider des Türcken Sieg. Jm Thon: Am Wasser fliessen Babylon/ etc. Gedruckt zu Franckfurt/ Anno 1594. [4°], [8] Bl. (Flugschriftensammlung Gustav Freytag. Vollständige Wiedergabe der 6265 Flugschriften sowie des Katalogs von Paul Hohenemser auf Microfiche. Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt/ Main. München 1980-1981, Nr. 462 = VD 16 S 7459); Des Grafen Rochus von Lynar Schreiben an den Churprintzen Joachim Friderich, wegen der Beseßenen zu Spandau. 1594. [Schreiben, dat.: Cölln, 29. Nov. 1594]. In: DILSCHMANN, Johann Ludwig: Diplomatische Geschichte der Stadt und Festung Spandow. Berlin 1785. [= FISCHBACH, Friedrich Ludwig Josef: Historische politisch= geographisch= statistisch= und militärische Beyträge, die Königlich=Preußischen und benachbarte Staaten betreffend. Des dritten Theils, zweeter Band. Mit vier Kupferstichen. Berlin, 1785, Bey Joachim Pauli, Buchhändler. (1: St 152-3,2a), S. 325-504, hier S. 480f.; PELARGUS, Christoph: Kurzer Einfeitiger bericht, was von dem betrübten Wesen zu spandow zu halten, was fur Apparitiones gewesen, quae remedia obsessionis. 1595. [12] Bl. (1: Ms. Boruss. 4° 562); [EPICEDIA], In: LESSUS In memoriam piorum Manium SPECTATISSIMiE MATRONS VRSUL/E TEICHMANNvE, DIGNISSIMO VIRTVTVM OMNIVM ENCOMIO CELE-bratissimae, 14. Octob. Anni superioris 98. ex hac vita pientissimi: Berlini evocatae: Piae recordationis & grata: pietatis ergö religiosissim£ prasstitus: ET Reverendo Clarissimöque Seni Dn. JACOBO COLERO S. S. Th. D. E T E C C L E S L E B E R L I N E N S I S P R J E P O S I T O , C O N S I S T O - r i s q u e Electoralis i b i d e m Assessori dignissimo, V i d u o

moestissimo &c. Patri, Amico & Populari suo, amoris luctusque contestandi gratia conscriptus, dedicatus ac transmissus: A Filio, Amicis & Popularibus. WITEBERGE, Excusus Typis M. Georgij Mulleri. M. D. XCIX. [1599; 4°; mit Beiträgen von Jacob Coler (d. J.), Georg Piterich, Carl Baumann, Kilian Phrasius Mönchberg, Michael Wolff und Paul Helwig], [8] Bl. (23: 285 Theol., 13; VD 16 ZV 9589; GStA VI. HA N1 Bekmann, III, Nr. 11, Bl. 364v); [EPITHALAMIA], In: Nuptijs SOLEMNIBVS ET FAVSTIS, REVERENDI, CLARISS. DOCTISS. VIRI-SENIS, Dni. IACOBI COLERI S. Theol. D. SVPERINTEN-dentis dioeceseos Güstroviensis, Illustriss. Principis & Dni, Dni. HULDARICI, Ducis Pharodinorum, in Aula verbi divini praconis, Assessoris Consistorij Rostochiensis; Theologi de Marchiä Brandenburgensi bene meriti, Sponsi secundi: ET VIRGINIS LECTISSIM/E, PV-dicißimas CATHARINJE HALEK/E, Spectatißimi viri, Dni. ANDRiE/E HALEIGE, civis Reipub. Wismariensis filise, Sponsie: Filius & Amici faventes, benö precantur. WITEGERG/E, Typis M. Georgij Mulleri. ANNO M. DCI. [1601; 4°; mit Beiträgen von Friedrich Taubmann, Balthasar Mencius, Sophonias Hasenmüller, August Preilius, Zacharias Scherffer, Martin Rönnebecker, Jacob Colerus (der Jüngere), Michael Wolf und Johannes Melinus] (14: Lit. Lat. rec. A. 375, 39); LEYSER, Polycarp: Von abschaffung des EXORCISMI Bey der heiligen Tauffe/ Jm Fürstenthumb Anhalt. Rath vnd Bedencken. Doctoris Polycarpi Leyseri, Superintendenten zu Braunschweig. Gestellt auff ansuchung etlicher Fürnehmer vom Adel/ Jm Fürstenthumb Anhalt. Vnd vom gantzen Ministerio zu Braunschweig/ approbiret vnd vnterschrieben. Alles zur rettung des Christlichen Tauffbüchleins Herrn Doctoris Martini Lutheri. Gerapoli Anno 1593. Cum Priuilegijs &c. [4°] (1: Bd 8579, 19 Rar); HUTTER, Elias: BIBLIA EBRiEA ELEGANTI ET MAIUSCULA CHARACTERUM FORMA, qua ad facilem sanctae lingua: & scripturae intelligentiam primo statim intuitu litera:

Coler, Jacob RADICALES & SERVILES, DEFICIENTES & QVIESCENTES, &c. situ & colore discernuntur: Ad propagandam Dei gloriam elaborata Curä & studio ELLE HVTERI. COLONLE. 1603. (24: Bb hebr. 160301); NEUMEISTER, Siegfried: Ad Clarißimum & Reverendum Dn. JACOBUM COLERUM Graszensem SS. Theol. Doctorem & Superintendenten! Giistroviensem Mechelburgiorum Generalem, patronum & Sympatriotam suum maximi colendum. IDILLION. M. Sigefridi Neumeisteri Reichenbachii Varisci, SS. Theol. Stud. Decantatum Anno Christi 1606. [Incipit:] »Ingenium, dotesque tuae si dicere mentis« [Carmen], An: HILDEBRAND, Johannes: ΤΥΜΒΟΑΟΓΙΑ oder Christliche LeichPredigt bey dem Begräbnis des Ehrwürdigen/ Achtbarn vnd Hochgelarten Herrn JACOBI COLERI ... Gedruckt zu Wittenberg bey Wolff Meißnern/ Jm Jahr 1615. Jn Verlegung Paul Helwigs Buchf. [4°] (1: Ee 506, 10; Leichenpredigten SA Braunschweig: Η IX Bd. 176, 1); HILDEBRAND, Johannes: ΤΥΜΒΟΑΟΓΙΑ oder Christliche LeichPredigt bey dem Begräbnis des Ehrwürdigen/ Achtbarn vnd Hochgeiarten Herrn JACOBI COLERI der H. Schrifft Doctorn/ vnd Fürstlichen Mecklenburgischen Superintendenten, wie auch des Fürstlichen Consistorii zu Rostogk Assessom, Gehalten im Thumb zu Güstrow Durch JOANNEM HILDEBRANDUM deroselben Kirchen Diener/Anno Domini 1612. 13. Martii. [Apoc. 14.] Gedruckt zu Wittenberg bey Wolff Meißnern/ Jm Jahr 1615. Jn Verlegung Paul Helwigs Buchf. [4°] (1: Ee 506, 10; Leichenpredigten SA Braunschweig: Η IX Bd. 176, 1); [EPICEDIA]. In: PUS MANIBUS Venerandi Senis. &c. An: HILDEBRAND, Johannes: ΤΥΜΒΟΑΟΓΙΑ oder Christliche LeichPredigt bey dem Begräbnis des Ehrwürdigen/ Achtbarn vnd Hochgelarten Herrn JACOBI COLERI ... Gedruckt zu Wittenberg bey Wolff Meißnern/ Jm Jahr 1615. Jn Verlegung Paul Helwigs Buchf. [4°; mit Beiträgen von Marcus Hasseus, Johannes Possei, Johannes Hildebrand und Petrus Bambamius] (1: Ee 506, 10; Leichenpredigten SA Braunschweig: Η IX Bd. 176, 1); FAULHABER, Johannes: Vernünfftiger Creaturen Weissagungen/ Das ist: Beschreibung eines WunderHirschs/ auch etlicher Heringen und Fisch/ ungewöhnlicher Signaturen und Characteren, so underschidlicher Orten gefangen/ und den höchsten Potentaten zugeschickt worden: Auß den gehaimen Zahlen deß Propheten Danielis/ und der Offenbarung S. Johannis erklärt/ und was sie bedeuten möchten/ vermuthlich angezaigt/ Auff begeren guthertziger Persohnen/ wolmainendt zu Papier gebracht/ auch mit andern Prognosticis verglichen und verificirt &c. Durch Johann: Faulhabern Ingenieurn, &c. und Bürgern in Ulm. Augsburg 1632. [4°] (39: Phil 4° 36d/l, 21); SEIDEL, Martin Friedrich: [Lebensbeschreibungen berühmter Marker, Tl. 2], [Ms.] (la: Ms. Boruss. fol. 198, f. 82r); Historia Colloquii Langenaviensis. In: UNSCHULDIGE NACHRICHTEN, 1705, S. 651-656; PORST, 1714 [1727], S. 523; DITERICH, Martin: Pix lacrymae fiinere Dn. Conradi Gottofredi Blanckenbergii, Propositi Berolinensis, express®. d. 8. Jan. A. 1713. In: DITERICH, 1732, S. 366-368: Anhang von meinem Epicedio auf des sei. Herrn Propst Blankenbergs Absterben/ in welchem die sämmtliche Evangelische Pröpste in Berlin als Inspectores Gymnasii vorkommen; UNSCHULDIGE NACHRICHTEN, 1 7 1 3 , S . 1 9 ; UNSCHULDIGE NACHRICHTEN, 1 7 1 4 , S. 4 0 7 ; L e b e n s = L a u f f D . J a c . C o l e r i ,

Superint. zu Meckelnburg. In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1723, S. 521-526 (hier auch zw. S. 502 u. 503 Colers Porträt); EBERTI, Johann Caspar: Schlesiens Hoch= und Wohlgelehrtes Frauenzimmer/ Nebst unterschiedenen Poetinnen/ So sich durch schöne und artige POESIEN bey der curieusen Welt bekandt gemacht. Vorgestellet von Johann Caspar Eberti, Neokirchio-Cervimontano Silesio. Breßlau/ Verlegts Michael Rohrlach/ 1727, S. 23-25 (über Colers Ehefrau Ursula geb. Teichmann), (la: Am 4313); Nachricht von denen Pröbsten und Predigern, so seit Anno 1539. in der Kirchen zu St. Nicolai in Berlin gelehret. In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1728, S. 385-397, hier S. 387; HOFFMANN, Gottfried: M . G . H . Lebens=Geschichte aller Evangelischen PASTORUM PRIMARIORUM, Die von 1525. und also von der Reformation an biß auf diese Zeit Jn der Chur=S. Sechs=Stadt LAUBAN gelehret und gelebet haben; Nebst einem kurtzen Berichte Von Der Religion und dem öffentl. Gottes=Dienste dieser Stadt/ Wie solcher von Erbauung dieses Ortes an bißhieher beschaffen gewesen/ Stat einer kurtzen Laubanischen Kirchen=Historie/ Zu nützlichem Gebrauche aller derer/ die sich aus den Geschichten der Vorfahren zuerbauen suchen/ verfertiget und zum Drucke überlassen Von M. Gottfried Hoffmann/ Lyc. Laub. Rect. Lauban/ verlegts Aug. Vogel/ und zufinden bey Jacob Rohrlachen in Görlitz. [1707], S. 112. (1: Tb 5268b); GROSSER, Samuel: Lausitzische Denkwürdigkeiten Darinnen Von Beyden Marggraffthümern in fiinff unterschiedenen Theilen Von den Wichtigsten Geschichten, Religions= und Kirchen=Begebenheiten, Regiments=Verfassung, Beschaffenheit der Schulen und LITERATUR, Landes=Art und Fruchtbarkeit, Wie auch Gewerben, Handthierungen und Commercien, zulängliche Nachrichten gegeben, Mit gehörigen Documenten und Anmerckungen bestärcket, Wie auch gehörigen Kupffer=Blättern erläutert worden, von Samuel Großem, Des Görlitzischen Gymnasii Rectore, und der Königl. Preußischen Societät der Wissenschafften Mit=Gliede. Leipzig und Budißin, Verlegts David Richter, Anno 1714. Gedruckt bey Jmmanuel Tietzen. [2°], hier Tl. 2, S. 67. (1: 4° Sr 2292a); CRUSIUS, Theodor: Vergnügung Müßiger Stunden, Oder Allerhand nützliche Zur Heutigen galanten Gelehrsamkeit dienende Anmerckungen. Der XIX. Theil. Leipzig 1725, S. 563-57. (la: Ag 7541-19); KÜSTER, Georg Gottfried: Nachricht von Andrea Angelo. In: Ders.: COLLECTIO OPVS-

Coler, Jacob CVLORVM HISTORIAM MARCHICAM ILLVSTRANTIVM, Das ist Sammlung Von allerhand theils gedruckten, theils ungedruckten und zur Erläuterung der Märckischen Civil- Kirchen= Gelehrten= und Natur=Geschichte gehörigen Nachrichten Und Schrifften. Erstes Stück. BERLIN, Verlegts Gottfried Gedicke, Königl. privil. Buchhändler, 1727, S. 19-30, hier S. 2 6 - 3 0 über Colers Bemühungen, seinem Eidam Jodocus Chrysostomus die Pfarrstelle in Dramburg zu verschaffen; GROSS, Johann Matthias: Historisches Lexicon evangelischer Jubel-Priester. Bd. 1. 1727. [= DBA I 197, 3 5 5 - 3 6 0 ] ; GROSS, Johann Matthias: Historisches Lexicon evangelischer Jubel-Priester. Bd. 3. 1746. [= DBA I 197, 361]; WALCH, Johann Georg: Historische und Theologische Einleitung in die ReligionsStreitigkeiten außer der Evangelisch-Lutherischen Kirche. 5 Bde. Jena 1733-1739 [1972-1985], hier Bd. 1 (1733), S. 7 6 - 7 8 u. Bd. 4 (1739), S. 127f.; ZEDLER, 1733, 6, Sp. 662f.; KÜSTER/MÜLLER, 1737, I, S. 3 0 3 - 3 0 8 ; JÖCHER, 1750, I, Sp. 2007f. [= DBA I 197, 362]; SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 157-160 (mit Kupferporträt Nr. LXXIII); KÜSTER/MÜLLER, 1752, S. 3 0 3 - 3 0 6 u. 1011; KLUGE, Gottlob: Gottlob Kluges Schlesischer Jubelpriester, worinnen das Leben 100 schlesischer evangelisch-lutherischer Jubelpriester beschrieben wird. Breslau 1763, S. 2 6 - 2 8 ; HENSEL, Johann Adam: Protestantische Kirchen=Geschichte der Gemeinen in Schlesien Nach allen Fürstenthümern, vornehmsten Städten und Oertern dieses Landes, und zwar vom Anfange der Bekehrung zum christlichen Glauben vor und nach Hußi, Lutheri und Calvini Zeiten bis auf das gegenwärtige 1768ste Jahr ... Leipzig und Liegnitz, J m Verlag David Siegerts, 1768, S. 128-131, 201 u. 207. (1: 4° Ta 8082»); DIETMANN, Karl Gottlob: Die gesamte der ungeänderten Augsb. Confeßion zugethane Priesterschaft in dem Marggrafthum Oberlausitz. Lauban/Leipzig 1777, S. 4 9 1 - 4 9 4 . (1: Sr 2788a); MOEHSEN, Johann Carl Wilhelm: Geschichte der Wissenschaften in der Mark Brandenburg, besonders der Arzneiwissenschaft; von den ältesten Zeiten an bis zu Ende des sechszehnten Jahrhunderts; in welcher zugleich die Gedächtnismünzen berühmter Aerzte, welche in diesem Zeiträume in der Mark gelebt haben, beschrieben werden. Berlin/Leipzig 1781, S. 501; MOEHSEN, Johann Carl Wilhelm: Leben Leonhard Thurneissers zum T h u m , Churfiirstl. Brandenburgischen Leibarztes. Ein Beitrag zur Geschichte der Alchymie, wie auch der Wissenschaften und Künste in der Mark Brandenburg gegen Ende des sechszehnten Jahrhunderts. In: Ders.: Beiträge zur Geschichte der Wissenschaften in der Mark Brandenburg von den ältesten Zeiten an bis zu Ende des sechszehnten Jahrhunderts. Berlin/Leipzig 1783, S. 1-198, hier S. 88; EHRHARDT, Siegismund Justus: Siegismund Justus Ehrhardts, Pastors der Pfarr-Kirche zu Beschine ... Presbyterologie des Evangelischen Schlesiens. Theil 3, Haupt-Abschnitt 2: Welcher die Protestantische Kirchen- und Prediger-Geschichte der Stadt und des Fürstenthums lauer in sich begreift. Liegnitz, gedruckt bey Johann Gottfried Pappäsche, 1784, S. 119ff. (mit Schriftenverzeichnis); SCHULZE, Daniel Friedrich: Zur Beschreibung und Geschichte von Spandow. Gesammelte Materialien [1784-1792]. Im Auftrag der Kirche und der Stadt hrsg. von Otto Recke. 2 Bde. Spandau 1913. (1: 4° T d 9719-1/2), hier bes. Bd. II, S. 107-112; OTTO, Gottlieb Friedrich: Lexikon der . . . Oberlausitzischen Schriftsteller und Künstler. Bd. 1. 1800. [= DBA I 197, 3 6 3 - 3 6 6 , mit Schriftenverzeichnis]; OTTO, Gottlieb Friedrich: Lexikon der ... Oberlausitzischen Schriftsteller und Künstler. Suppl. 1821. [= DBA I 197, 367]; KRAUDT, Armin: Nachrichten über die Parochie Adelsdorf. Liegnitz 1846, S. 50; SCHMID, E.: Des Flacius Erbsünde-Streit. In: Zeitschrift fur die historische Theologie 19 (1849), S. 2 - 7 8 u. 2 1 8 - 2 7 9 ; SPIEKER, Christian Wilhelm: Lebensgeschichte des Andreas Musculus. Frankfurt/O. 1858 [Neudruck Nieuwkoop: de Graaf 1964], hier S. 82; SCHRÄDER, Georg Wilhelm: Biographisch-literarisches Lexikon der Tierärzte aller Zeiten und Länder. 1863. [= DBA I 197, 369 über den Sohn Johann Colerus und sein Hausbuch)·, SCHIMMELPFENNIG: Colerus, Jacobus. In: ADB, 1876, 4, S. 401 f. [= DBA I 197, 354, jedoch nur Verweis] ; SCHWEBEL, Oskar: Renaissance und Roccoco. Abhandlungen zur Kulturgeschichte der deutschen Reichshauptstadt. Minden i. Westf. 1884, S. 36 f.; HESS, Richard: Lebensbilder hervorragender Forstmänner. 1885. [= DBA I 197, 3 7 0 - 3 7 1 ) ; BUCHWALD, Georg: Wittenberger Ordiniertenbuch. 2. Bd.: 1560-1572. Leipzig 1895, Nr. 423; BAUCH, 1901, S. 46, 48 u. 53; NOHL, 1903, S. 78; FLEINER, Fritz: Die Mitwirkung des Propstes zu St. Petri bei den Wahlen der Prediger der St. Petri-Kirche zu Cöln an der Spree. In: JBKG 6 (1908), S. 1 - 4 7 , hier S. 19; BONIN, Burkhard von [Hrsg.]: Entscheidungen des Cöllnischen Konsistoriums 1541-1704. Nach der Sammlung des Konsistorialrats und Propstes D. Franz Julius Lütkens mit Genehmigung des Evangelischen Konsistoriums der Mark Brandenburg herausgegeben. Weimar 1926, S. 41 f.; HOFFMANN, Georg: Sigismundus Suevus Freistadiensis. Ein schlesischer Pfarrer aus dem Reformations-Jahrhundert. Breslau 1927, S. 34f.; KUNTZEMÜLLER, Otto: Urkundliche Geschichte der Stadt und Festung Spandau von der Entstehung der Stadt bis zur Gegenwart. Mit einem Geleitwort und Nachtrag von Friedrich Koeltze. Berlin-Spandau 1928. Unveränderter Nachdruck Berlin 1978, Kap. VII, S. 3 4 - 6 2 : Die Wundererscheinungen von 1594; BUSCHBECK, Hermann: Des Matthias Flacius Jllyricus Religionsgespräche auf Burg Lehnhaus und Schloß Langenau im Jahre 1574. In: Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte 24 (1934), S. 3 - 2 3 ; FISCHER, 1941, II, S. 129; GRÜNEWALD, Johannes: Beiträge zur Kirchen- und Pfarrgeschichte von Neukirch an der

Coler, Jacob Katzbach. In: Jahrbuch fur schlesische Kirchengeschichte. Ν. F. 41 (1962), S. 7-39, bes. S. 23f.; LINDNER, Kurt: Das Hausbuch des Johann Coler. Druckgeschichte und Bibliographie. In: FS fur Claus Nissen zum 70. Geb. Hrsg. von Elisabeth Geck und Guido Pressler. Wiesbaden 1973, S. 503-564; GRÜNEWALD, Johannes: Dr. Jacob Coler, der gelehrte Pfarrer von Neukirch. In: Goldberg-Haynauer Heimatnachrichten 27 (1976), S. 29f.; FLEISCHER, Manfred P.: The Reception [of the Formula of Concord] in Silesia. In: Spitz, Lewis W./Lohff, Wenzel [Hrsg.]: Discord, Dialogue and Concord. Philadelphia 1977, S. 119-135; FLEISCHER, Manfred P.: Die Konkordienformel in Schlesien. In: Jahrbuch for schlesische Kirchengeschichte. Ν. F. 58 (1979), S. 50-83, bes. S. 71-74; MARCHIA RESURGE, 1992, S. 51 f.; DBE, 1995, 2, S. 355. [= DBA III 150, 40]; GREWOLLS, Grete: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Bremen 1995, S. 86; GStA Rep. 47, Β 4, Fase. 4: Differenzen des Propstes Colerus mit dem Rat wegen Annahme des Kantors, Vermittlung des Generalsuperintendenten A. Musculus (1579).

Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. kl.; Slg. Hansen, Luth. Theol., Bd. 19, Nr. 6/7/7a; SEIDEL, Martin Friedrich: [Lebensbeschreibungen berühmter Märker, Tl. 2], [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 198, f. 82r); SEIDEL/KÜSTER, 1751, Nr. 73. (1: 4 ° T c 2334b Rar); Wolfenbüttel, HAB, Porträtsammlung, A 11248-11250; Halle, Franckesche Stiftungen/ Bibliothek, Porträtsammlung, Β 946-948; FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1723, zw. S. 502 u. 503; HILDEBRAND, Johannes: ΤΥΜΒΟΛΟΓΙΑ oder Chrisdiche LeichPredigt bey dem Begräbnis des Ehrwürdigen/ Achtbarn vnd Hochgeiarten Herrn JACOBI COLERI ... Gedruckt zu Wittenberg bey WolfFMeißnern/ Jm Jahr 1615. Jn Verlegung Paul Helwigs Buchf. [4°] (1: Ee 506, 10; Leichenpredigten SA Braunschweig: Η Di Bd. 176, 1).

Conovius, Peter

Conovius (Cono), Peter * 8. Febr. 1580 Prenzlau t 18. Aug. 1642 Brandenburg/H. Theologe, luth. V Christoph C., Bürgermeister Μ N.N. GD Martha geb. Clemens (1581-1623) Κ Dietrich, Peter Christoph, Justina verh. Snisius, Dorothea verh. Haveland, Sophia verh. Sebald 1597 Universität Wittenberg 1602-1605 Pfarrer in Carmzow (Karmzow/sw. Prenzlau) 1605-1611 Archidiakon an St. Marien in Berlin 1612-1642 Oberpfarrer und Superintendent an St. Gotthardt in Brandenburg/H. In den Focus der brandenburgischen Kirchengeschichte rückte der 1580 in Prenzlau geborene Peter Conovius (Conov, Cono) für einige Jahre im zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts, als er gemeinsam mit anderen evangelisch-lutherischen Geistlichen den Widerstand gegen eine sogenannte Zweite Reformation in der Kurmark Brandenburg organisierte und publizistisch unterstützte. Über seine Entwicklung bis zur Aufnahme des Studiums in Wittenberg haben sich trotz der intensiven Nachforschungen, die bereits von Gerd A L P E R M A N N unternommen wurden, keine Details ermitteln lassen. Am 15. April 1597 ließ sich Petrus Conovius Primislaviensis unter dem Rektor David Runge (1564-1604), dem Sohn des Generalsuperintendenten von Pommern-Wolgast Jacob Runge (1527-1595), an der Wittenberger Leucorea einschreiben (vgl. A L B U M ACADEMIAE VITEBERGENSIS, 1894, 2, S.438). Seine wichtigsten theologischen Lehrer waren Salomon Gesner (1559-1605), David Runge und Leonhard Hutter (1563-1616), der maßgeblich an der Niederschlagung des Philippismus im Umfeld des kursächsischen Kanzlers Nicolaus Crell (1601 hingerichtet) beteiligt war und als Prototyp der orthodox-lutherischen Dogmatik und Polemik galt und später den Kampf seines ehemaligen Zöglings gegen die Reformierten in Brandenburg mit antikalvinistischen Schriften wie CALVINISTA AulicoPoliticus Alter. Das ist: Christlicher vnd Nothwendiger Bericht von den ftimemsten Polititschen HeubtGründen/ durch welchen man/ die verdampte Calvinisterey/ in die Hochlöb. Chur vnd Marck=Brandenburg einzu-

führen! sich eben starck bemühet. Allen Eijfrigen Lutheranern zu bestendigem Vnterricht/ den mutwillig jrrenden aber/ zum Zeugniß wider Sie/ gestellet Durch LEONHARD HUTTERN, der H. Schriffi Doctom, vnd Professom bey der Churf. Sachs. Vniversitet Wittenberg. Magdeburgk/ Gedruckt durch Joachim Böell ANNO 1614 tatkräftig unterstützte. Zum Ende seines Studiums disputierte Conovius unter den genannten Lehrern dabei gleich zweimal unter dem Präsidium von Hutter zu Fragen der Confessio Augustana; einmal zum Predigtamt (Artikel 5), zum anderen zum Freien Willen (Artikel 18). Erstere empfahl er Bernhard von Arnim, Präfekt in Gramzow, Seehausen und Chorin, Johann von Arnim, Archiepiskopus in Magdeburg, Herr in Gerschwald und Steglitz, sowie Philipp Gallo, D. Theol. und Pastor in Magdeburg; letztere dem brandenburgischen Generalsuperintendenten Christoph —> Pelargus, dem Cöllnischen Propst und Hofprediger Simon —> Gedicke sowie den Predigern in Stettin und Berlin, Daniel Cramer (1568-1637) und Hieronymus —» Prunner. Zieht man ein Fazit seines Studiums im Hinblick auf seine Lehrer und die Lektionspläne dieser Jahre, so muß man feststellen, daß Conovius' theologische Ausbildung sehr stark auf kontroverstheologische Positionen zugeschnitten war, das heißt andererseits, daß er gegen Angriffe auf die »reine« lutherische Lehre gut vorbereitet worden war. Besonders sinnfällig wird dies auch in Conovius' DISPVTATIO B1BLICA, In primum Caput DANIELIS, die er unter dem Präsidium von Salomon Gesner verteidigte. Gewählt wurde hier eine biblische Geschichte, die den Widerstand in bedrängten Zeiten thematisiert: Daniel wird mit drei Freunden nach Babylon verschleppt und trotz der aufgezwungenen Erziehung im Geist der heidnischen Weltmacht hält er am Glauben der Väter fest und darf deshalb am Ende auf göttliche Belohnung hoffen. Sein erstes Pfarramt trat Conovius 1602 unweit seiner Heimatstadt in Carmzow, in der Herrschaft derer von Ramin, als Nachfolger von Jakob Kobelmann an. 1605 erreichte ihn der Ruf an St. Marien nach Berlin zu kommen, um den am 5. Juni 1605 verstorbenen Georg Rebentrost als Archidiakon zu ersetzen. Neben seinen seelsorgerischen Verpflichtungen machte sich Conovius gemeinsam mit dem Diakon Erdmann Gnewikow (gest. um 1626) und Nicolaus —> Elerdt um die Pflege der Kirchenbibliotheken zu St. Nicolai und St. Marien in dieser Zeit verdient.

Conovius, Peter Peter Conovius hat in zwei Büchern vermerkt, daß er sie der Marienbibliothek hinzugefügt habe (vermutlich als Geschenk). In den Commentationes in Psalmos (Wittenberg 1594) von Salomon Gesner fugte er an seine Nachfolger die Mahnung an, nach seinem Vorbild die lutherische Orthodoxie zu bewahren und die Bibliothek zu vermehren (LAMINSKI, 1990, S.48); Conovius' Privatbibliothek kam nach seinem Tode in die Bibliothek der St. Gotthardt-Kirche. Gute Amtsführung und seine feste Verwurzelung in der streng lutherischen Geistlichkeit Brandenburgs und Wittenbergs ließen Convius zu einem geeigneten Kandidaten fur das Amt des Oberpfarrers und Superintendenten an St. Gotthardt in Brandenburg/ Havel werden, das er 1612 antrat. Seine Amtskollegen waren hier der Archidiakon Joachim Haveland (um 1570-1631) und der als Frühprediger tätige Diakon Jonas Merian (gest. 1633). Als der brandenburgische Kurfürst Johann Sigismund 1613 zum reformierten Glauben übertrat, begann Conovius' eigendiche konfessionspolitische Wirksamkeit. Das vom Kurfürsten anberaumte Treffen der märkischen Superintendenten in Berlin im Oktober 1614 nutzte Conovius, um seine in der Berliner Nikolaibibliothek versammelten Amtskollegen zur Unterzeichnung eines von ihm verfaßten Schriftstücks aufzufordern, in dem für die Beibehaltung des alten Glaubens, der prophetischen und apostolischen Schriften des Alten und Neuen Testaments, der approbierten symbolischen Bücher sowie speziell für die unveränderte Augsburger Konfession und das Konkordienbuch votiert wurden (vgl. KÜSTER, 1731, S. 1 0 2 - 1 0 4 ) . Der

Kurfürst, der über diese Handlungsweise sehr erbittert war, entzog der Alt- und Neustadt Brandenburg kurz darauf einige Privilegien, und da Conovius für sich selbst beträchtliche persönliche Gefahren sah denen Geistliche wie Simon Gedicke, der Archidiakon von St. Petri Martin Willich (1583-1633) und später auch Peter Stuler (gest. 1619) sich durch Flucht entzogen - , spielte er gedanklich mit einem Wechsel nach Hamburg, der aber aufgrund eines Vertrages mit dem städtischen Magistrat nicht zustande kam (vgl. auch SCHOTT, 1906, S. 70ff.). Obwohl eine kurfürsdiche Verordnung vom 24. Febr. 1614 das »unnötige Gezänck und dispuitiren auff den Cantzeln« untersagte, hatte Conovius nicht nur bereits 1613 mit der Schrift Repetitio sanae doctrinae de vera ac reali corporis praesentia in S. Coena die lutherische Auffassung vom Abendmahl verteidigt,

sondern verstärkte seine publizistischen Bemühungen dahingehend, daß er dort verteidigte Positionen in seine nun deutschsprachige Arbeit Kurtzer Bericht. Von dem wörtlein In! Mit vnd Unter ( 1 6 1 4 ) und seine abwehrende Stellung zu den Kalvinisten in Brandenburg einfließen ließ. Wie vergiftet bereits das Klima der Auseinandersetzung zwischen Lutherischen und Reformierten war, zeigt die schon zitierte Verordnung, indem sie unterstellt, daß Geistliche wie Conovius »nit aus einem besondern eyfer zur Wahrheit Gottes, sondern vielmehr aus ehrgeitz, Vermeßenheit und Hoffahrt angeführet; die auch noch darzu, wann es zum treffen kehme, wol am wenigsten darzu zu reden wißen solten: Oder auch, ob sie nur ein gewinstlein hiervon hinweg zu tragen wüsten, sich wol gar zum Papstum erkleren dürfften«. Wenn es auch zutraf, daß die lutherischen Geistlichen das Angebot zu einem Religionsgespräch taktierend immer wieder hinausschoben und es letztlich gänzlich absagten, so blieben doch solche verletzenden Unterstellungen natürlich tief im Gedächtnis haften und bestimmten den Ton der kommenden Kontroversen, die auf der einen Seite die reformierten Hof- und Domprediger Abraham Scultetus (1566-1624), Martin Füssel (1571-1626), Salomon Finck (1566-1629), Carl Sachse (1588-1616) und der altmärkische Landeshauptmann Thomas von dem Knesebeck (der Ältere, 1559-1625), auf der anderen die streng lutherischen Prediger wie der kfl.-sächsische Oberhofprediger Matthias Hoe von Hoenegg (1580 bis 1645), die Wittenberger Theologen Leonhard Hutter, Balthasar Meisner (1587-1626), Friedrich Balduin (1575-1627) und David Runge sowie der ehemalige kfl.-brandenburgische Hofprediger Simon Gedicke führten. Auffällig an dieser Konstellation ist, daß die lutherische Sache überwiegend von Theologen aus Sachsen verteidigt wurde; hinzu kamen Männer, die ihre Wurzeln in der Mark Brandenburg hatten, wie beispielsweise Sigismund Evenius (15851639) aus Nauen, 1613-1622 Rektor am evangelischlutherischen Gymnasium zu Halle, oder der aus Prenzlau stammende Rektor der Wittenberger Lateinschule Paul Coler (gest. 1625). Und da die theologische Fakultät der Frankfurter Viadrina ihren lutherischen Charakter zunehmend verloren hatte, dürfte insbesondere die Unterstützung von ausgewiesenen Theologen der Wittenberger und der Leipziger Universität von den märkischen Geistlichen als wertvolle Hilfe empfunden worden sein.

Conovius, Peter Als Georg Gottfried seine Schrift Von den Bildern Achterley Ernste wort vnd befehl ... ITEM Was vom Exorcismo zu halten 1615 veröffentlichte, sah Conovius darin eine Möglichkeit, einen Dialog zu den zwischen lutherischen und reformierten Geisdichen strittigen Fragen zu eröffnen und die eigenen Reihen geschlossen zu halten, denn selbst in seiner ehemaligen Heimat wurden kalvinistische Tendenzen sichtbar (vgl. ENDERS, 1992, S.262, Anm. 677). Wer dieser Gottfried war, wußte Conovius nicht, und dies ist bis heute nicht mit Sicherheit auszumachen. In der Frankfurter Matrikel findet sich ein Eintrag, der die Aufnahme des Studiums eines Georgius Gotfridus Berolinensis Marchicus unter dem amtierenden Prorektor Martin Benckendorf (1545-1621) fur 1602 verzeichnet. Das evangelische Pfarrerbuch fiir die Mark Brandenburg verzeichnet Georg Gottfried ab 1612 als Pfarrer in Rehfelde bei Strausberg, wo er 1626 an der Pest verstarb (FISCHER, 1941, II/I, S. 258). Für Conovius war die tatsächliche Identität des Autors aber zunächst zweitrangig. Sein Bemühen richtete sich vor allem darauf, zu einer Versachlichung der Debatte zurückzukehren, »in hindansetzung aller personalien/ vn[d] Vorbitterung[en] zun Sachen selber« (vgl. CONOVIUS, Bescheidentliche Abfertigunge eines Tractetleins Georgij Gottfrieden Berlinensis, 1615). Die Bilderfrage, die sich in der Kirchengeschichte bereits im 8. Jahrhundert entfaltet und in deren unterschiedlichen Perioden immer wieder zu Auseinandersetzungen gefuhrt hatte, war seit der Reformation wieder ein theologisch sehr umstrittenes Thema geworden; insbesondere durch die Reformatoren Huldrich Zwingli (1484-1531) und Jean Calvin (1509-1564), so daß es in deren Wirkungsbereichen zu den ersten Bilderstürmereien in den Gotteshäusern kam. Als der reformierte Glaube nun auch in Brandenburg Fuß zu fassen begann, kam es auch hier zur Abnahme der Bilder, die wie im sogenannten Berliner Tumult zu heftigsten Reaktionen in der lutherischen Bürgerschaft führten (vgl. FADEN, 1954, S. 27-45). Neben dogmatischen Erwägungen, die Conovius zur Ablehnung eines von Martin Luther (1483-1546) abweichenden Bildverständnisses ins Feld fuhrt, ist es vor allem die Furcht, daß im Zuge der theologischen Neuerungen der Glaube insgesamt Schaden nehme, da er das Vertrauen der christlichen Gemeinde in die Kirche als sichere Führerin und verläßliche Institution erschüttere und ein Ende weiterer sogenannter

Reformen nicht absehbar sei. Darüber hinaus fuhrt Conovius in dieser und in seiner Nachfolgeschrift Abermalige bescheidentliche Antwort wider die Vermeynte weitere Erörterunge vnd Erweisunge/ daß die Bilder vnd Exorcismus auß der Kirchen abzuschaffen seyn eine philologische Debatte um eine Äußerung von Agidius Hunnius (1550-1603), die posthum aus seinen Schriften veröffentlich wurde und zur Abschaffung des Exorzismus bei der Taufe riet; eine Äußerung, die fortan von den Reformierten zur Untermauerung ihrer eigenen Position immer wieder herangezogen wurde. Aber weder die Bilderfrage noch die Frage des Exorzismus bei der Taufe wurden in dieser Debatte gelöst; vielmehr blieben sie bis ins frühe 18. Jahrhundert ein immer wiederkehrender Gegenstand fur Diskussionen und Anfragen an theologische Fakultäten. Seinen Widerstand gegen die Einfuhrung des reformierten Glaubens in Brandenburg mittels konfessioneller Streitschriften hat Conovius im wesendichen im Jahr 1619 beendet, in der er sein Glaubensbekenntnis PRIVATE CONFESSIONIS ETAB-solutionis Assertio, Christliche Predigt veröffentlicht. Die Matthias Hoe von Hoenegg, Simon Gedicke, Daniel Cramer, Paul Röber (1587-1651) und Martin Willich gewidmete Schrift artikuliert nochmals die Sorge von Conovius, daß der Konfessionsstreit insgesamt dem Glauben schade, indem er die Gläubigen verwirre, »warüber schwache vnd zarte gewissen/ betrübet/ geärgert vnd ihres Glaubens einfalt jrre gemachet werden/ alß erfördert es die vnvormiedendiche Nothdurfft/ das vmb der Einfältigen vnd geärgerten willen/ hievon aus Gottes Wort vnd vnsern bewerten Symbolischen Kirchenbüchern ein Christlicher bericht geschehe« (fol. A 3). Hat etwa die Beichte, die man vor dem Besuch des Abendmahls ablegt, in Gottes Wort einen Grund oder nicht? Die Reformierten verneinen das, denn das sei nur menschliche Erfindung. Wer aber das nun hört, so Conovius, fragt sich bestürzt, weshalb man daran festgehalten hat und ob die Vorfahren in ihrem falschen Tun selig geworden sind, etc. Man kann die protestantische Beichte beibehalten, da sie keinem Artikel widerspricht, und muß um ihretwegen keine polemischen, die Gemeinde irritierenden Debatten fuhren: »Wie wir denn diejenige Kirchen keins Weges vordammen/ welche diesen Ritum vnterlassen/ wenn sie nur im Glauben gesünd/ vnd in der Lehre mit vns einstimmig sein«. (Ebenda).

Conovius, Peter In seinen letzten beiden Lebensjahrzehnten war Conovius intensiv als praktischer Seelsorger und karitativer Helfer in seiner Gemeinde tätig, um dort drückende Not und Elend als Folge des Dreißigjährigen Krieges lindern zu helfen. Wie verheerend dieser Krieg wütete, zeigte sich darin, daß etwa zwei Drittel der Einwohner der Neu- und Altstadt Brandenburg ihr Leben verloren. Peter Conovius starb am 18. Aug. 1642; ein Epitaph in seiner langjährigen Wirkungsstätte, der St. Gotthardt-Kirche in Brandenburg/H., zeigt ihn zusammen mit seiner Frau Martha (geb. 25. Okt. 1581, gest. 18. Jan. 1623), einer Tochter des Pfarrers Peter Clemens in Fürstenwerder bei Prenzlau (vgl. ALPERMANN, 1987, S. 9). Ihre Kinder wählten mit Ausnahme des Sohnes Dietrich ein von Geistlichen geprägtes Lebensmilieu. Dietrich heiratete als Richter und Ratskämmerer am 30. Mai 1647 Maria Doro-

thea, die Tochter des Syndikus Martin Rydemann, und nach deren Tod Anna Maria, die Tochter des Landsyndikus Heinrich Chüden. Conovius' Sohn Peter Christoph wurde Prediger zu Jerchel und Möttlitz im Magdeburgischen; er war der Vater des bekannteren Predigers an St. Nicolai in Berlin, Dietrich Christian Conovius (1654-1705). Conovius' Töchter Justina und Dorothea heirateten Brandenburger Amtskollegen, Justina (gest. 1653) 1632 den Superintendenten am Dom in Brandenburg/H. Andreas Snisius (1592-1642), und Dorothea (gest. 1666) 1635 Valentin Haveland (um 1610-1687), der von 1633/35 bis 1687 das Pfarramt an der St. GotthardtKirche in Brandenburg/H. bekleidete. Und Tochter Sophia (gest. 1630) war mit dem Beelitzer Pfarrer Heinrich Sebald (1588-1679) vermählt, einem verläßlichen Mitstreiter für die lutherische Sache in der Mark Brandenburg. [J. S.]

Werke DISPVTATIO BIBLICA, In primum Caput DANIELIS, in qua decern praecipufc Quaestiones ad marginem notatse examinantur, ad privatam ... (griech.) proposita ä SALOMONE GESNERO, S. S. THEOLOGIAE D. ET PROFES-sore in Academ. Witeberg. Respondebit autem, Deo auxiliante, ad diem 1. April: Anno 1601. PETRVS CONOVIVS, Primislaviensis. WITEBERGAE, Excudebat Wolfgangus Meisnerus, Impens. Clementis Bergeri. [1601; 4°], [6] Bl. (la: Bo 4739; 3: AB 52 9/i, 9, 2b; 14: Exeg. B. 728); andere Ausg.: [Disputatio], In: Gesner, Salomon: DANIEL PROPHETA, DISPVTATIONIBVS XIII. ET PREFA-tione Chronologica breviter explic a t e ä SALOMONE GESNERO, SS. THEOLOGLE DOCTORE & Professore in Academia Wittebergensi. Matth. 24. v. 15. Cum videritis abominationem desolationis de qua dictum est in Daniele Propheta, quod stet in loco sancto: qui legit, intelligat. WITEBERG/E, Anno ... (griech.) 1601. Excudebat Wolfgang: Meisnerus. Impens. Clementis Bergeri. [4°], [20], [6], [6], [12], [12], [12], [10], [10], [22], [16], [18], [10], [16], [19] Bl. (3: AB 52 9/i, 9, 2; 3: Id 5853; 39: Theol 4° 111/5, 1); andere Ausg.: [Disputatio], In: Gesner, Salomon: DANIEL PROPHETA, DISPUTATIONIBUS XII. [hs. geändert: XIII.], ET PRAEFATI-one Chronologica breviter explicate ϊ SALOMONE GESNERO, SS. THEOLOGIAE DOCTORE & Professore in Academia Witebergensi. [Matth. 24. v. 15.] WITEBERGE, Typis Wolffgangi Meisneri, Impensis Clementis Bergeri. ANNO M. D. CVI. [1606], [236] Bl. (1: Bo 4741; 39: Th 8° 2669, 1; 23: 680.22 Theol., 1); andere Ausg.: [Disputatio], In: Gesner, Salomon: DANIEL PROPHETA, DISPUTATIONIBUS XII. ET PRiEFATIONE CHRONOLOGICA BREVITER EXPLICATUS ä SALOMONE GESNERO, SS. THEOLOGLE DOCTORE ET PROFESSORE IN ACA-demia Witebergensi. [Matth. 24. v. 15.] WITEBERGiE, Typis Martini Henckelij, impensis Clementis Bergeri, Anno 1611. [236] Bl. (14: Exeg. B. 1378.d, misc. 1); andere Ausg.: WITEBERG/E, Typis Martini Henckelij, impensis Clementis Bergeri, Anno 1612. [12°] (Ha 33: 52 J 6; Ha 33: 61 Κ 18); andere Ausg.: [Disputatio], In: Gesner, Salomon: DANIEL PROPHETA: DISPUTATIONIBUS XII. ET PRiEFATIONE CHRONOLOGICA BREVITER EXPLICATUS ä SALOMONE GESNERO, SS. THEOLOGLE DOCTORE & Professore in Academia Witebergensi. [Matth. 24. v. 15] WITTEBERGiE Impensis JOHANNIS BERGER. Typis AMBROSII RHOTII Acad. Typogr. ANNO M. DC. XXXV. [1635], [284] Bl. (la: Bo 4742). DISPUTATIO VI. EX CONFESSIONIS AVGVSTANvE ARTICVLO QVINTO, Qui est DE MINISTERIO VERBI & Sacramentorum. Cujus Positiones Divina annuente Gratia, SVB PRESIDIO, REVERENDI ET CLARISSIMI VIRI, Dn. LEONHARTI HVTTERI S. S. THEOLOGLE Doctoris & Professoris Publici, in Academia Witebergensi, in Collegio Disputationum Theologicarum privato, defendendas hora & loco solitis,

Conovius, Peter 18. Cal. Septemb. proponit PETRUS CONOVIUS Primislaviensis. WITEBERGiE, Typis M. Georgij Mulleri, ANNO M. DCI. [1601; 4°], [4] Bl. In: Hutter, Leonhard: DISPUTATIONES XX. Quas, EX AVGVSTANJE CONFESSIONIS ARTICVLIS XXI. Moderatore supremo Numine Sub praesidio REVERENDI ET CLARISSIMI VIRI Dn. LEONHARTI HUTTERI, SS. Theologii Doctoris & Professoris P. in Acad. Witeb. in Collegio exercitationum Theologicarum privato, proposuerunt studiosi juvenes. Typis exscribebat M. Georgius Müllems, Anno gratia: M. DCII. [Wittenberg 1602, 4°], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4] Bl. (23: 269.1 Theol., 5; 23: J 670.4° Heimst., 1; Ha 33: 30 Β 8); andere Ausg.: [Disputatio], In: Hutter, Leonhard: LEONHARTI HUTTERI, S. Theologiae Doctoris & Professoris COLLEGIVM THEOLOGICVM, IN ELECTORALIACADEMIA Witebergensi Publici institutum, & in disputationes XL. distributum, DE ARTICVLIS Confeßionis Augustanse, & Libri Christiana: Concordiae: Nunc vero juris publici factum. In gratiam eorum, qui privatim disputando se exercere cupiunt. 1606. [Druckjahr beidseitig der Vignette], WITEBERGiE Sumptibus Pauli Helwigij: Typis verö Iohannis Schmidt. [Wittenberg 1606], [8] Bl., 516 S. (23: Η 133.8° Heimst., 2); andere Ausg.: [Disputatio]. In: Hutter, Leonhard: LEONHARTI HUTTERI, S. Theologiae Doctoris & Professoris Ordinarij. COLLEGIVM THEOLOGICVM, IN ELECTORALI ACADEMIA WI-tebergensi publici institutum, & in disputationes XL. distributum. De Articulis CONFESSIONIS AVGVSTANAE, & Libri CHRISTIANAE CONCORDLAE, Nunc verö juris publici factum. In gratiam eorum, qui privatim disputando se exercere cupiunt. Editio tertia. Cum indice locupletißimo. 1610. [Druckjahr beidseitig der Vignette], WITEBERGAE, Sumptibus Pauli Helwigij Bibliopole. [Wittenberg 1610; Kolophon: W I T E BERGiE, Excudebat Iohann. Schmidt, ANNO M. DC. XJ, [8] Bl., 580 [i. e. 530 = Paginierung springt von S. 416 auf467 ff.] S„ [18] Bl. (3: AB 48756, 1; 14: Theol. ev. dogm. 623; Ha 33: 68 Ε 11, hier S. 48-59). DISPVTATIO XVI. EX CONFESSIONIS AVGVSTANAE ARTICVLO XVIII. Qui est DE LIBERO ARBITRIO, SEU, ARBITRII HVMANIVIRIBVS. Cujus Positiones Divina annuente gratia, SVB PRESIDIO REVERENDI ET CLARISSIMI VIRI, Dn. LEONHARTI HVTTERI S. S. THEO-logia: Doctoris, & Professoris publici in Academia Witebergensi: in collegio privato exercitationum Theologicarum ad disputandum proponit, Petrus Conovius Primislaviensis. Ad d. 17. Octob. horis & loco solitis. WITEBERGiE, Typis Μ Georgij Mulleri, ANNO M. DCI. [1601; 4°], [4] Bl. In: Hutter, Leonhard: DISPUTATIONES XX. Quas, EX AVGVSTANvE CONFESSIONIS ARTICVLIS XXI. Moderatore supremo Numine Sub presidio REVERENDI ET CLARISSIMI VIRI Dn. LEONHARTI HUTTERI, SS. Theologiae Doctoris & Professoris P. in Acad. Witeb. in Collegio exercitationum Theologicarum privato, proposuerunt studiosi juvenes. Typis exscribebat M. Georgius Mullerus, Anno gratia: M. DCII. [Wittenberg 1602, 4°], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4], [4] Bl. (23: 269.1 Theol., 5; 23: J 670.4° Heimst., 1; Ha 33: 30 Β 8); andere Ausg.: [Disputatio]. In: Hutter, Leonhard: LEONHARTI HUTTERI, S. Theologiae Doctoris & Professoris COLLEGIVM THEOLOGICVM, IN ELECTORALI ACADEMIA Witebergensi Publici institutum, & in disputationes XL. distributum, DE ARTICVLIS Confeßionis Augustanx, & Libri Christianas Concordiae: Nunc vero juris publici factum. In gratiam eorum, qui privatim disputando se exercere cupiunt. 1606. [Druckjahr beidseitig der Vignette]. WITEBERGIE Sumptibus Pauli Helwigij: Typis verö Iohannis Schmidt. [Wittenberg 1606], [8] BL, 516 S. (23: Η 133.8° Heimst., 2); andere Ausg.: [Disputatio], In: Hutter, Leonhard: LEONHARTI HUTTERI, S. Theologiae Doctoris & Professoris Ordinarij. COLLEGIVM THEOLOGICVM, IN ELECTORALI ACADEMIA WI-tebergensi publici institutum, & in disputationes XL. distributum. De Articulis CONFESSIONIS AVGVSTANAE, & Libri CHRISTIANAE CONCORDIAE, Nunc verö juris publici factum. In gratiam eorum, qui privatim disputando se exercere cupiunt. Editio tertia. Cum indice locupletißimo. 1610. [Druckjahr beidseitig der Vignette]. WITEBERGAE, Sumptibus Pauli Helwigij Bibliopolae. [Wittenberg 1610; Kolophon: WITEBERG/E, Excudebat Iohann. Schmidt, ANNO M. DC. X.], [8] BL, 580 [i.e. 530 = Paginierung springt von S. 416 auf 467 ff.] S., [18] Bl. (3: AB 48756, 1; 14: Theol. ev. dogm. 623; Ha 33: 68 Ε 11, hier S. 149-162). [Disputatio]. In: Runge, David: SYMBOLI APOSTOLICI BREVIS EXPLICATIO, QVATVORDECIM DISPUTATIONIBUS inclusa, & discussa in privato Theologicarum ... (griech.) Collegio, SUB PRiESIDIO DAVIDIS RUNGII, S. THEOLO-giae Doctoris & Professoris in Academia Witebergensi. Coloss. 3. 15. Verbum Christi habitet in vobis abundanter, in omni sapientia. WITEBERGAE, Typis M. Georgij Mulleri. Impensis Bechtoldi Raab, ANNO M. DCII. [1602; 4°], [44] Bl. (23: Q 151a.4° Heimst., 25); andere Ausg.: [Disputatio]. In: Runge, David: DAVIDIS RUNGII SS. THEOLOGLE DOCTORIS, ET IN WITTEBERGENSIUM ACA-demia quondam Professoris publ. p. m. DISPUTATIONES PRIVATyE, Tribus Collegijs, ceu classibus, comprehensz,

Conovius, Peter Quorum 1. Catechesin Lutheri perspicufc declarat. 2. Symboli Apostolici genuinam sententiam breviter exponit. 3. Errores Calvinianos examinat; In usum Studiosorum Theologiae conjunctim editae. W T T E B E R G J E Impensis Bechtholdi Raaben Bibliopole. Typis Johannis Gormanni. ANNO M. DC. X. [1610; Kolophon: W I T T E BERGiE, Sumptibus BECHTOLDI RABEN, Bibliopolae; Excudebat JOHANNES GOMANNUS. Anno Christiano M. DC. X.; Resp. als Beitr. nur aus Collegium I und II aufgenommen], 356 [i.e. 360], 256 S., [3] Bl. (3: AB 155756, 1; 23: 764Theol„ 2). Threnologia. das ist. Christliche Trauwr vnd Leichpredigt aus dem schönen Sprüchlein Philipp. 1. Christus ist mein Leben/ Sterben ist mein gewin. Jtem Jch begere abzuscheiden/ vnd bey Christo zu sein. Bey der Volckreichen Leichbegengnisse der Erbaren vnd Ehrentreichen Frawen Annse Knobelochin/ des Ehrwürdigen vnd wolgelarten Herrn M. Gregorij Thesernici, trewen Seelsorgers der Kirchen zu S. Marien in Berlin/ gewesenen geliebten Haußfrawen/ welche den 13. Ianuar: vmb 12. vhr zu nachte/ in wahrer Erkentnisse/ standhafter bekentnisse/ vnd inbrünstiger anruffunge des Ewigen Sohns Gottes Jesu Christi/ Sehliglich vnd sanfft vorschieden vnd eingeschlaffen/ vnd den folgenden 16. tag Ianuarij Christlich zur Erden bestattet. Gehalten in S. Marien Kirchen zu Berlin Durch PETRVM CONOVIVM PRI-mislaviensem domahln vorordenten dienern am Wort Gottes daselbst. Mit einer Vorrede Herrn Doctoris Simonis Gedicci Churfurstlichen Brandenburgischen Hoffpredigers vnd Thumbprobsts etc. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Nicolaum Voltzen Anno 1606. [4°; Kolophon: FRANCOFVRTI TYPIS NICOLAI VOLTZII. ANNO. M. DC.VI.], [28] Bl. (1: Ee 6033; Leichenpredigten Stolberg, Nr. 13609). Repetitio sanae doctrinae de vera ac reali corporis praesentia in S. Coena ... Wittenberg 1613. (Nischan, 1994, S. 331). Speculum Coniugale Sacrum. Oder Hochzeitlicher Ehe vnnd Ehren Spiegel Auß dem VII. Cap: des Büchleins Tobiae. Bey Christlicher Ordentlicher Vortrauwung Des Gestrengen Edlen vnndt Ehrenvesten Leonhart von Arnimbs/ Churten S. hinterlassenen einigen Eheleiblichen Sohns/ auff Plawen vndt Boytzenburg &c. Erbsessen/ Breütigams. Vndt S. G. Hertzlieben Brautt. Der Edelen viel Ehr vnd Tugenweichen Jungfrawn Annen Elisabet Gebohrnen von Alvenschleben/ des Gestrengen Edelen vnd Ehrenvesten Ludolffn v. Alvenschleben Weilandt auff Kalbe vnd Zichtauw Erbsessen S. Hinterlassenen Eheleiblichen Tochter. Jn Gegenwart jhrer beiderseits angewantten Ansehnlichen Freundschafft auffm Hause Plawen den 13. Septemb. Anno 1613. erkleret vnd gehalten, durch Petrum Conovium Primislaviens: Des Churf: Heüpt vnd Akten Stadt Brandenburck Vorordneten Pastorem vndt Inspectorem. Gedruckt zu Wittenbergk bey Georg Müllern in Verlegung Clement Bergers Anno 1614. [4°], 27 S. (23: 280.41 Theol., 11; 3: Pon Za 755; KZK-Bp 3: Ε 3, 9, 11). Kurtzer Bericht. Von den wördein Jn/ Mit vnd Vnter welcher Gestalt D. M. Luther S. sich derselben im Handel vom H. Nachtmahl gebrauchet. Daraus befindlich/ daß er in dieser Lehre niemahln von den klaren Buchstaben der Testamentswort Jesu Christi abgewichen/ viel weiniger einige Räumliche oder wesentliche Einschliessunge des Leibes vnd Bluts Christi in den sichtlichen Elementen Brodts vnnd Weins geglaubet noch bestetiget habe/ wie jhm heut zu tage von etlichen Calvini Nachfolgern zur vngebühr beygemessen werden will. Auß seinen Tomis, so woll den Symbolischen Kirchenbüchern der Vngeenderten Augspurg: Confession verwandt/ Vnd anderer bewehrten Theologen Schrifften getrewlich zusammen getragen. Durch PETRVM CONOVIVM Veteris Brandeburgi Pastorem & Vicinarum Ecclesiarum Inspectorem. Wittenberg/ Gedruckt bey M. Georg Müllern Jn Vorlegung Clement Bergers Anno 1614. [4°], [13] Bl. (39: Theol 4° 6 2 5 - 6 2 6 , 7; 23: 251.25 Theol., 7); andere Ausg. [Druckvariante]: Kurtzer Bericht. Von dem wörtlein Jn/ Mit vnd Vnter/ welcher Gestalt D. M. Luther S. sich derselben im Handel vom H. Nachtmahl gebrauchet. Daraus befindlich/ das er in dieser Lehre niemahln von den klaren Buchstaben der Testamentswort Jesu Christi abgewichen/ viel weniger einige reumliche oder wesentliche Einschliessunge des Leibes vnd Bluts Christi in den sichtlichen Elementen Brots vnd Weins geglaubet noch bestetiget habe/ wie jhm heut zu tage von etlichen Calvini Nachfolgern zur vngebühr beygemessen werden will. Auß seinen Tomis, so wol den Symbolischen Kirchenbüchern der vngeenderten Augspurg: Confession verwarn/ vnd anderer bewerten Theologen Schrifften getrewlich zusammen getragen. Durch PETRVM CONOVIVM VETE-ris Brandeburgi Pastorem & Vicinarum Ecclesiarum Inspectorem. Erstlich Gedruckt zu Wittenberg/ bey M. Georg Müllern/ Jm Jahr 1614. [23] Bl. (23: Κ 413.8° Heimst., 5; 3: AB 153224, 2; Ha 33: 47 G 19). Antiparathesis orthodoxiae lutheranae et heterodoxiae Caluininae. Wittenberg 1615. (Dunkel, 1753,1, S. 47, Nr. 85). Bescheidentliche Abfertigunge eines Tractetleins Georgij Gottfrieden Berlinensis, Theologize Studiosi. Die Ausmusterung der Bilder/ So wol Die Abschaffung des Exorcismi Betreffende/ Allen Christlichen Lutherischen Glaubens Genossen im Churfurstenthumb Brandenb. zur Trewhertzigen Warnunge/ Gestellet vnd verfasset Durch

Conovius,

Peter

P E T R U M C O N O V I U M Pfarherrn vnd Superintendentem der Churf. Heupt vnd alten Stadt Brandenburgk. I. Thessal. 5, vers. 20. Prüfet alles/ vnd das gute behaltet/ meidet allen bösen schein. Er aber der Gott des friedes/ heilige euch durch vnd durch. Wittemberg/ Gedruckt bey Georg Keiner/ J m Jahr 1615. Jn Verlegung Clemen Bergers Buchfuhrers. [4°], [12] Bl. (1: D k 11, 8; 14: Theol. ev. pol. 352.C, misc. 4; H a 33: 88 C 10, 13). Abermahlige bescheidendiche Antwort Wieder die Vermeynte weitere Erörterunge vnd Erweisunge/ daß die Bilder vnd Exorcismus auß der Kirchen abzuschaffen seyn. Vnter dem Namen G E O R G I I Gottfrieden Berlinensis Marchici ausgesprenget Allen Gottseligen Christen der vnverfalscheten Lehre Herrn D. Lutheri im Churfiirstenthumb Brandenburg zugethan/ zur trewhertzigen Warnunge publiciret. Durch P E T R U M C O N O V I U M Pfarherrn vnd Superattendenten der alten Stadt Brandenburg Joan. 3. vers 20. Wer arges thut/ der hasset das Liecht/ vnd kommet nit an das Liecht/ auff daß seine Wercke nicht gestraffet werden: Wer aber die Warheit thut/ der kommet an das Liecht/ daß seine Wercke offenbar werden/ denn sie seynd ind [sie] Gott gethan. Gedruckt zu Wittenberg/ bey Wolff Meißnern/ J m Jahr M. D. CXVI. [1616; 4°], [1] Bl., 48 S. (1: D k 11, 13). Fides Marchiae antiqua de sacramento baptismi, brevibus aphorismis ex Scripturae sacrae canone, Megalandro Luthero et libris harum ecclasiarum symbolicis delineata, reiecta antithesi Reformatorum secus docentium. Petrus Conovius [Präses]; Dionysius Cleinovius [Resp.] Wittebergae 1617. (27: 4 Diss, theol. 291, 5). Florilegium Humana: fragilitatis. Christliche Leichpredigt Von der Vnbestendigkeit vnd hinflüchtigkeit Menschliches Lebens/ vnd was diesem hinfalligen Blumenwesen fur ein bestendiger Trost aus Gottes Wort entgegen zusetzen. Bey der Chrisdichen Leichbegängniß der Ehrn viel Tugentsamen Frawen U R S U L / E Blumen/ Des Ehrnvesten Achtbaren Wolweisen vnd Wolgelarten Herrn J O A C H I M I Tieffenbachen Bürgermeisters etc. in der Churf. Heupt vnd Alten Stadt Brandenburgk/ in Gott ruhenden vielgeliebten HaußEhren Welche den 10. Septemb. nach 6. Vhr zu Abend im 24. Jahr jhres Alters im HErrn seliglich entschlaffen/ vnd folgends den 13. Septemb. Anno 1616. mit Chrisdicher Solennitet zur Erden bestettiget. Erkleret durch P E T R U M C O N O V I U M Pfarherrn vnd Superintendentem daselbst/ etc. Wittemberg/ Gedruckt bey Johan Richtern/ Anno 1617. [4°] (KZK-Bp 3: Ε 3, 9, 5). Transitus Piorum ex Laqueis Mortis in Terram Viventium. Gewünschter Frewden Sprung aller wahren Kinder GOttes aus der Angstgruben dieses Todes ins Land der Lebendigen. Aus dem CXVI. Psalm deß lieben Davids bey Volckreicher Leichbegängniß Der Ehrnvieltugentsamen Frawen Catharina Zieritses Deß Ehrnvesten Achtbarn Hochweisen vnd Wolgelarten Herrn Michael Düringes Bürgermeisters der Churf. Häupt vnd Alten Stadt Brandenburg/ auch der Mittel/ Vcker Märckischen vnd Rupinischen Städte verordneten in G O t t ruhenden vielgeliebten Hauß Ehren. Welche am Abende Trinitatis/ wahr der 30. Maji vmb 2. Vhr/ im 31. Jahr jhres alters im HERrn seliglich entschlaffen vnd folgents den 2. Junij Anno 1618. in der Pfarrkirchen daselbst in jhre Ruhebetdein niedergesetzt vnd mit Chrisdichen Ceremonien zur Erden bestattet worden. Erkläret vnnd gehalten durch Petrum Conovium Pfarherrn vnd Suerintendenten daselbst. Wittenberg. Jn Verlegung Paul Helwiges 1618. [4°], [20] Bl. (23: D b 1176, 32; 23: Leichenpredigten Stolberg, Nr. 7410; KZK-Bp 3: G: Ε 3, 9, 3). Resurrectio Mortuorum Fiducia Christianorum. Aller Gleubigen Kinder Gottes höchste kunst vnd vnbewegliche Hoffnunge wegen jhrer künftigen AufFerweckunge zum ewigen Leben. Aus deß gedüldigen Hiobs Gottsehligen Sterbens gedancken Cap. 19. auffgezeichnet/ vnd bey der Christlichen Leichbegängniß Deß weyland Edelen vnd Ehrenvesten Hansen von Wilmerstorffen/ auff Buschaw Erbsassen/ Welcher den 24. Octob. Anno 1618. nach Mittage vmb 2. Vhr im 57. Jahre seiner alters im HErrn Sehliglich entschlaffen/ vnd folgenden 17. Novemb. in der PfarrKirchen der Churf. Heüpt vnd alten Stad Brandenburgk Chrisdichen beerdiget worden. Gehalten vnd erkleret durch Petrum Conovium Pfarherrn vnnd Superintendentem daselbst. Wittenberg. Gedruckt bey M . Georg. Müller. Jn Verlegung Paul Hellwigs. 1619. [4°], [14] Bl. (39: D 8° II, 10, 2). PRIVAI7E C O N F E S S I O N I S E T AB-solutionis Assertio, Chrisdiche Predigt. Von der Privat Beichte vnd Absolution. O b dieselbe 1. in Gottes Wort gegründet. 2. O b sie aus der Kirchen abzuschaffen oder zubehalten. 3. O b Sie nothwendig oder frey sey/ vnd ob ein Prediger auch wol vngebeichtet vnnd vnabsolviret zum H. Abendmal gehen möge. 4. Endlich was vom Beichtpfennige zuhalten sey? Samt zu ende angefugten vnserer Symbolischen Kirchen Bücher vnd Agenden/ auch Herrn Lutheri vnnd anderer bey der Religion vorwandten Theologen Zeugnüssen vnd Bekentnissen vber diesen Fragen. GOtte zu Ehren/ vnnd männiglich zu diesem besörglichen Zeiten zum trewhertzigen Vnterricht vnd Warnunge. Gehalten vnd erkläret durch P E T R U M C O N O V I U M Pfarrherrn vnd Superintendentem der Churfurstlichen Häupt vnd Alten Stadt Brandenburgk. Wittemberg/ Gedruckt bey Johann Mattha:o/ Jn Verlegung Samuel Seilfischen/ Anno 1619. [4°] (KZK-Bp 3: Κ 826, 7; KZK-Bp 3: Ε 3, 9, 2). Ευθανασία S I M E O N I S , Das schöne Schwanen=gesänglein vnd anmutige Sterbensgedancken des D. Simeonis/ Bey der Chrisdichen Leichbegängnüß/ des weyland Ehrenvesten/ Achtbarn/ Wolgelarten vnd Wolweisen Herrn/

Conovius, Peter JOHAN GRELLEN, Wolverdienten Bürgermeisters der Churfürstl. Häupt= vnd Altenstadt Brandenburg/ auch des Schöppenstuels daselbst Assessoris vnd Senioris nunmehr seeligen/ Welcher den 30. Decembr. des abgewichenen 1620. Jahrs/ vmb 7. vhr zu Abende im 82 Jahre seines Alters in Christo selig eingeschlaffen/ vnd den 4. Jan: des angebrochenen 1621. Jahrs mit Christlichen Ceremonien zur Erden bestattet worden/ Erkläret vnd wiederholet von PETRO CONOVIO, Pfarrern vnd Superintendenten daselbst. Gedruckt zu Wittenberg bey Christian Tham/ Im Jahr 1621. [4°], [19] Bl. (7: 4 CONC FUN 82, 17; Ha33: 150 F 9, 25). Ovium Christi Proprietas & Promissse Consolationis Suavitas. Gottseliger ChristSchäflein vngezweiffelte proba/ vnd beständiger Trost in noth vnd todt. Auß dem schönen Hertzspruch Christi/ Johan. 10. v. 27. Meine Schafe hören meine Stimme/ Bey der Adelichen Leichbestattung der Weyland Edelen/ viel Ehr= vnd Tugendreichen Frawen/ Dorothea gebohrner Kotzin/ deß auch Weyland Edelen/ Gestrengen vnd Ehrenvesten Joachim von Treßkaw/ auff Schalene vnd Nigrip Erbsessen/ hinterlassenen Witwen/ Welche in der Churförstlichen Haeupt= vnd Alten Stadt Brandenburg/ Anno Christi 1620. den 5. Junij, zu nachte vmb 12 vhr/ im 70. Jahre ihres Alters/ im HERRN sanfft vnd selig entschlaffen/ vnd folgenden 20. Junijj, in der Pfarrkirchen dasel[b]st in ihrem Ruhebetlein beygesetzet worden. Gehalten vnd erkläret durch Petrum Conovium, Pfarrern vnd Superintendenten daselbst/ Gedruckt zu Wittenberg/ bey Christian Tham/ Anno M. DC. XXI. [1621; 4°] (Ha 33: 150 F 9, 24) RAHELIS SUSPIRIUM ET DIVINUM SOLATIUM. Die bittere Angstklage der hochbetrübten Rahel vnd aller trawrigen Christherzen, sampt bewehrtem Labsal vnd kräftiger Hertzsterckunge/ Aus dem tröstlichen Hertzspruch Jerem. cap. 31 ν. 15- conficiret vnd bereitet. Vnd bey der Christlichen Leichbestattung der Ehrenvieltugendreichen Frawen Elisabeth Zabels/ sowol der selben jüngstes Töchterlein/ DOROTHEA genandt/ Des Ehrenvesten/ Achtbarn/ Wolgelahrten vnd Wolweisen Herrn Georg Chüdens/ wolverordneten Bürgermeisters der Churf. Haupt vnd Alten Stadt Brandenburg/ auch Assessors des Churfurstl. Schöppenstuhls daselbsten/ in Gott ruhenden vielgeliebten Haußehren vnd Töchterlein. Welche den 5. Augusti, war der X. Sontag nach Trinitatis im 31. Jahr jhres Alters im HErrn seliglich entschlaffen/ vnd folgende den 2. Ejusd. Anno 1621 daselbst in jhre Ruhebettlein beygesetzet/ vnd mit Christlichen Ceremonien zur Erden bestattet worden. Erkläret durch PETRUM CONOVIUM Pfarherrn vnd Superintendenten daselbst. Gedruckt zu Leipzig durch Andream Oßwald. [1621] (GESA: 431603; Christian-Weise-Bibliothek Zittau: Hist. Qu 665, 24, vgl. Lenz, 1999, S. 124, Nr. 388 u. 389). Ευζωία ναι Ευθανασία Ρίέ Vivendi Beartque Moriendi Regula. Gottsehliger Christen Bewehrte Lebens vnd Sterbens Regell/ wie dieselbe alhie in der gnadenzeit jhre Leben Christlich fuhren vnd anstellen/ auch dasselbe nach Gotts willen sanfft vnd sehliglich beschliessen sollen. Auß dem Schönen Hertzspruche des Ausserwehleten Rüstzeuges S. Pauli Rom. 4. v. 8. männiglichen fur äugen gestellet. Vnd bey der Adelichen Leichbestattunge deß WollEdelen Gestrengen vnd Ehrenvesten ChristofF von WillmerstorfFen/ weylandt auff Buschaw Erbsessen. Welcher den 24. Januar. Anno Christi 1623. nach Mittage vmb 3. Vhr im LX. Jahre seins alters zum Berlin im HERRN sehliglich entschlaffen/ vnd den 18. Martij in der Pfarkirchen der Churf: Algemeinen Heüpt vnd Altenstadt Brandenburg in sein Schlaffkämmerlein beygesetzet worden. Gehalten vnd Erkläret durch PETRUM CONOVIUM Pfarhern vnd Superintendentem daselbst. 1623. [Druckjahr beidseitig der Vignette]. Wittemberg/ Gedruckt bey Johann Gormann. 1623. [Wittenberg 1623; 4°], [18] Bl. (39: D 8° II, 10, 1). ΓΑΥΚΥΠΙΚΡΟΝ Dulce-Amarum Propheticum Prophetische Trauerpredigt/ auß den Sehnlichen Klageliedern Jerem. cap. 5. vers. 15. angestellet/ vnd vber dem Christlichen Begrebniß Der Ehren Vieltugendreichen Frawen Anna Ritnerin/ des Ehrenvesten Achtbaren Wollgelahrten vnd Wollweisen Herrn Georgi Chüdens Bürgermeisters der Chur Alten Stadt Brandenburg/ auch des Schöppenstuhls daselbst wollverordneten Assessoris vnd Senioris gewesenen vielgeliebten HaußEhre Welche Anno Christi 1623. den 1. Febr. zwischen 12. vnd 1. Vhr/ zu Mittage im 19. Jahre ihres Alters im HERRN sanffte vnd sehliglich eingeschlaffen/ vnd den 5. ejusdem Ehrlich vnd Chrisdich bestattet worden. In der Pfarkirchen daselbst gehalten vnd erkläret Durch PETRUM CONOVIUM Pfarhern vnd Superintendentem. 1623. Wittemberg/ Gedruckt bey Johann Gorman. [4°] (Spandau: 4/429, 4, 8; KZK-Bp 3: Ε 3, 10, 1). Militis Christian! Praelium & Praemium. Gottsehliger Christ=Ritter Mühseliger Kampff vnd Gewünschter Ehrenkrantz. Aus der schönen Valet Predigt des H. Pauli 2. Tim. 4. bey der Chrisdichen Ehren Begräbnis Des Ehrwirdigen Andächtigen vnd Wolgelarten Herrn Joachimi Deckern/ Weyland Diaconi der Pfarrkirchen in der Chur Altenstad Brandeburg. Welcher A. C. 1624. den 23. Julii zu Mittage vmb 12. Vhr im 43. Jahre seins alters mit frölichen vnerschrockenen Hertzen diese schnöde Welt gesegnet/ vnd folgends den 25. in sein ruhe Kämmerlein in der Pfarrkirchen dasel[b]st in volckreicher vorsamlunge mit Christlichen ceremonien beerdiget worden. Er-

Conovius,

Peter

kleret durch Petrum Conovium Pfarhern vnd Superintendenten daselbst. Typis Müllerianis Anno 1624. [Wittenberg 1624; 4°] (KZK-Bp 3: Ε 2, 35, 22; Leichenpredigten Stolberg Nr. 8218). Αντιδοτον Praesentissimum contra AMAR/E MORTIS V E N E N U M . Bewehrte Seelen Artzney wieder den mördlichen Biß der Alten Paradieß Schlangen. Von Christo dem Fürsten deß Lebens auß Joh. 8. v. 51. allen Trawrigen vnd hochbekümmerten Hertzen zum kräfftigen tröste fiirgestellet. Vnd bey Christlicher Leichbestattung der Ehrenvieltugendreichen Frawen Catharinau Hessin/ Des Ehrwürdigen/ Achtbahren vnd Wolgelarten Herrn M. A N D R E J SCHNISII, der Bisschöflichen Stiffts Kirchen zu Brandenburgk wolverordneten Pfarrherrn in Gott ruhenden hertzlieben HaußEhren sehliger Gedechtniß. Welche den 17. Martij dieses 1629. Jahres/ früe vmb 8. Vhr/ im HErrn seeliglich entschlafFen/ vnd am folgenden Sontage Judica, bey ansehlicher Volckreichen Versamlunge/ in der Dohm Kirchen daselbst/ in jhre Schlaffkämmerlein beygesetzt worden/ vnd Jhr zum letzten Ehren/ den betrübten aber zum Tröste/ erkläret vnd wiederholet. Durch PETRVM C O N O V I U M Pfarrherrn vnd Superintendenten der Churf: Allgemeinen Häupt vnd Alten Stadt Brandenburgk. Gedruckt zu Wittenberg/ bey Augusto Boreck/ Ann 1629. [4°], [24] Bl. (KZK-Bp 3: Κ 215; 7: 4 C O N C F U N 115, 14).

Nachlaß Conov, Petrus/ Haveland, Joachim/ Becker, Joachim/ Merian, Jonas: [Abhandlung:] ... Ursachen, umb welcher Willen ein rechtschaffener Prediger diejenige so sich in Hindansetzunge aller wolgemeinten Vermanungen und Unterricht, zur Lehre Calvini ungescheuwet bekennen ... in reinen Lutherischen Kirchen ... zum heiligen Abendmahl nicht zulaßen kan. o. O., 9. Dez. 1619. (Schilling, 1979, Ms. 114, fol. 395-399 - unterzeichnet: Conovius als Superintendent, Haveland als Archidiakon, Becker als Diakon und Merian als Katechet).

Literatur CONFESSIO fidei Ioannis Sigismundi, Electoris Brandenburgici In: Der Chur Brandenburg Reformation Werck/ Das ist/ I. Des Durchleuchtigsten/ Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Johann Sigmunds/ Marggraffen zu Brandenburg/ des H. Römischen Reichs Ertz=Cämmerers vnd Churfürsten/ etc. Bekändtniß Von jetzigen vnter den Evangelischen schwebenden/ vnd in streit gezogenen puncten: Vnd Edict an alle der Chur Brandenburg Kirchendiener/ wie auch derer antwort schreiben an die Landtschafft. II. Hernach J. F. Gn. Herren Stadthaltern/ hierinnen gewechselte. III. Vnd endlich von der Landschafft vnd Theologen auffgesetzte Schafften. Zum nötigen nützlichen vnterricht denen/ die der Sachen keinen rechten grundt haben: auff das sie eins gegen des andere halten/ vnd sehen mögen/ was schwartz oder weiß sey. Durch einen Liebhaber der Warheit trewlich zusammen getragen vnd in Druck bracht/ Anno 1615. Gedruckt zum Berlin durch Georg Rungen/ In Verlegung Johann Kallen Buchhändlern vnd Buchbindern daselbst. [1615; 4°], S. 1-15. (Ha 33: 88 C 10; 1: 4° Tc 4696); Des Churf. zu Brandenburg Chrisdich Glaubensbekäntnuß/ von Christi Person/ Tauff/ Abendmal/ vnd Göttlicher Gnadenwahl vnd Versehung [= Confessio fidei Ioaniss Sigismundi, Electoris Brandenburgici]. In: Initia reformationis MARCHICAE, Das ist/ Etliche denckwürdige Schrifften/ vnd andere Acten/ So bey angehender Chrisdichen Reformation/ in der Churf. Marek Brandenburg/ von Chur= vnd Fürstl. Gnaden/ Auch den Landständen vnd Theologen/ hin und wider ergangen/ vnd gewechselt worden. Dem Christlichen Leser zu gut/ nach Ordnung der zeit/ zur historischen gewißheit/ vnd gründlichen nach=richtung/ mit fleiß zusammen getragen. Darauß zu spüren/ wordurch solche vorgenommene wolgemeynte Verbesserung in Kirchen vnd Schulen/ eigendich vnd ftirnemlich behindert werden wollen: Aber doch durch Gottes sonderbare gnade/ ihren fortgang genommen. Gedruckt im Jahr Μ D C XV. [1615; 4°], 68 S. (11: Rh 72060, 1), hier S. 55-66; Confessio fidei Ioannis Sigismundi [vom 14. Mai 1614]. In: HERING, Daniel Heinrich: Historische Nachricht von dem ersten Anläng der Evangelisch-Reformirten Kirche in Brandenburg und Preußen unter dem gottseligen Churfursten Johann Sigismund nebst den drey Bekentnißschriften dieser Kirche. Halle 1778; LYSTHENIUS, Johannes: Rettung Hansen Knorrens: Das ist: Lutherische Abfertigung vnd gründtliche Widerlegung/ deß lästerlichen Calvinischen Paßquills/ oder Neuwen Zeitung von Berlin/ so Gesprechs weise vnter den Personen/ Hansen Knorrens vnd Benedicts Haberecht/ der reinen Lutherischen Lehr vnd Lehrern zu mercklicher Verkleinerung vnd Verleumbdung/ von einem Dockmeuserischen Calvinisten zusammen gestoppelt/ vnd vnlängsten im Druck

Conovius, Peter außgesprenget worden. Auß Christlichem Eyffer/ gegen Göttliche Ehr vnd Lehr/ vnd hertzwolmeynender Affection gegen sein liebes Vatterland/ die Chur vnd Marek Brandenburg/ so wol auch seine Geschwister vnd Blutsverwandten gestellet. Von IOHANNE LYSTHENIO, Rupp. March. Pfarrherrn zu Beltzigk. Proverb. 10. v. 18. & 13. v. 5. Calumniarum Author Levis Vir Improbus, Nec Verfc Sapiens. Der Gottlose schendet vnd schmähet/ vnd wer verleumbdet/ der ist ein Narr. Gedruckt zu Geraw/ durch Johan Spies. Im Jahr 1615. [4°], [8] Bl„ 252 S. (14: Theol. ev. pol. 3 5 2 . C , misc. 1); EVENIUS, Sigismundus: Einfeitiger vnd Gründtlicher Bericht auß GOttes Wort/Auff die Frage: Ob das Heilige Abendtmahl des HErrn vielmehr mit denen in den Lutherischen/ bißdaher gebräuchlichen: oder aber mit denen in den vbelgenandten Reformirten Kirchen newlich eingeführten Ceremonien zugebrauchen? Sampt einen zwiefachen Appendice, Jn welcher ersten von gemelten Ceremonien/ Jm andern aber von Chrisdichen Verhalten bey vorfallender Reformation ediche nötige vnd nützliche Fragen resolviret vnnd erörtert werden/ Allen Eyfferigen vnd Lutherischer Evangelischer Warheit liebhabenden Christen/ in der Chur vnd Marek Brandenburg/ zu gründlicher Nachrichtung vnnd trewhertzigen Warnung auff Bitte verfasset/ vnd in Druck gegeben/ Cum approbatione venerandx Facultatis Theologies Witteb. Durch M. SIGISMUNDUM EVENIUM, Navena-Marchicum, der Schulen zu Halle in Sachsen Rectorem. Gedruckt zu Wittenberg/ durch Johan. Gorman/ Jn Verlegung Zacharias Schürers/ 1615. [76] Bl., 122 [i.e. 124] S. (3: AB 153224, 3; 23: S 273e.8° Heimst., 4; 14: Theol. ev. dogm. 1105.ni, misc. 2); COLERUS, Paul: CRAMERUS ΑΚΑΚΟΣ. Oder Genugsame Rettung der Ehren/ auch Augenscheinlicher Beweis der vnschuld D. Daniel. Crameri S. S. Theologiae Doct. Professorn vnd Pastorn in alten Sterin/ wider den Lügen vnd Lästergeist. M. Johannis Bergii, der sich Vnchristlicher vnd vnverantwortlicher weise an ermelten H. Cramerum gerieben/ darmit zur genüg gezeigt. 1. Das mit vngebür Bergius den Calumnistentittel/ von sich ablehnen/ vnd D. Cramero aufFdringen wolle/ sampt abweisung seiner vngegründeten gründe ex jure. 2. Das D. Crameri Syllogismi, auff geraden Füssen gehen vnd stehen/ sampt abweisung des nichtigen cavillirens Bergii. 3. Das Bergius in collation der Luthrischen vnd Calvinisch=Religion/ auff 2. Blettern voll 20. Lügen außgespeigt. Gestelt durch M. Paulum Colerum Primislaviens. Marchic. Rectorem Scholz Witebergens. opidan Bornemann geleitet wurde gewissenhaft aus. Überliefert ist, daß er sich sehr um arme Leute und insbesondere um vertriebene, exulierte Prediger kümmerte. Als während der Kipper- und Wipperzeit 1622 in Berlin ein Aufstand ausbrach und die Häuser mehrerer angesehener Kaufleute gestürmt wurden, soll Elerdt die Aufständigen durch eine maßvolle Predigt beschwichtigt haben, die er dann unter dem Titel ANNONAE CARITAS MARCHICA, Oder Thewre Zeit und Hungersnoth auch im Druck ausgehen ließ (SEIDEL/

S. 1 0 2 - 1 0 4 ) .

KÜSTER, 1 7 5 1 , S. 146).

Nachdem Erdmann Gnewikow 1618 auf die Superintendentur in Salzwedel vozierte (1621 wurde er Superintendent in Eberswalde, dankte aber drei Jahre später wegen zu geringer Bezahlung ab), stieg Elerdt, der neben seinem Predigtamt zeitweilig auch die 1590 gegründete Marienbibliothek betreute (LAMINSKI, 2002, S. 103), zum Archidiakon auf; sein Nachfolger auf dem Diakonat zu St. Marien wurde Peter Vehr

Nicolaus Elerdt starb am 14. Aug. 1637 in seinem 51. Lebensjahr an der Pest und wurde drei Tage später in der Kirche zu St. Nicolai beerdigt (vgl. hierzu auch den Brief des Berliner Kammergerichtsadvokaten Lorenz Grammendorff [ca. 1575-ca. 1650] an Johann Permeier vom 23. Aug. 1637, in WOTSCHKE, 1931, S. 39). Die Leichenpredigt auf den Verstorbenen hielt Johann Berkow, Epicedia verfaßten neben anderen auch der Konrektor am Berlinischen Gymnasium Bernhard —> KohlreifF und der Baccalaureus Christian —» Schnee. Elerdts Grabmahl in der Kirche von St. Nicolai ist nicht erhalten geblieben (die dem Verstorbenen von Johann Berkow gesetzte Aufschrift auf dem Denk- und Grabmal ist mitgeteilt bei KÜSTER/MÜLLER, 1737, I, S. 325). Elerdts Witwe Magdalena geborene Ritter erhielt entsprechend dem kurfürstlichen Visitationsabschied vom 23. Febr.

( 1 5 8 5 - 1 6 5 6 ; vgl. NOACK/SPLETT, 1997, S. 4 4 1 - 4 4 9 ) ,

der später selbst das Archidiakonat erlangte. 1632 wurde Elerdt vom brandenburgischen Kurfürsten Georg Wilhelm zum Propst an St. Nicolai, der höchsten geistlichen Würde Berlins, berufen, in ein Amt, das bereits sein Großvater Joachim Pascha von 1565 bis 1578 bekleidet hatte. Die ihm ebenfalls angetragene Würde eines Konsistorialrates soll er jedoch abgelehnt haben (so FRANCK, 1877, S. 5f.). Der lang-

Elerdt, Nicolaus 1600 das sogenannte Gnaden-Jahr, nämlich für neun Monate die Besoldung, Akzidentien und andere Zuwendungen ihres Mannes (vgl. BONIN, 1926, S. 44). Nachfolger als Propst an St. Nicolai wurde Samuel —¥ Hoffmann. Elerdts Werkverzeichnis enthält außer den schon genannten Schriften hauptsächlich Leichenpredigten, die der Prediger später im Druck ausgehen ließ, sowie damals übliche Trauer- und Hochzeitsgedichte. Eine Zusammenstellung von fünf Predigten bei hoch-

ansehnlichen Adelichen md andern vornehmen Mannes vnd Weibes Personen/ Leichbegängnissen veröffentlichte er 1628 erneut (im Titel ist zwar von acht Leichenpredigten die Rede, doch sind drei nicht von Elerdt). Dem Band sind beigebunden eine Osterpredigt von 1529 sowie zwei Pfingstpredigten, die Elerdt 1624 unter dem Titel SPECULUM TRINLTATIS. Wahres

vnd Eigentliches Conterfey vndAbrifiΊ der heiligen vber

vnd hochgebenedeyeten Dreyeinigkeit seinen Förderern und Gönnern widmete, insbesondere dem Vizekanzler Arnold von Reyger (1559-1627), bei dessen Beerdigung er dann auch die Leichenpredigt hielt, und dem Kammergerichtsadvokaten Andreas Barthold. Anläßlich der Geburt des Kurprinzen Friedrich Wilhelm am 16. Febr. 1620 hielt Elerdt in der Kirche von St. Marien eine Fremden Vnd Dancksagungs Pre-

digt/ Vber der grossen Wolthat/ dem Hause Brandenburgk erwiesen, die ebenfalls im Druck erschien (im Titel ist hier das Geburtsdatum nach dem alten Julianischen Kalender mit dem 6. Febr. angegeben). Schließlich ist noch auf sein Kirchenlied Ο ew'ger Gott, Herr Zebaoth zu verweisen, mit dem sich Elerdt unter die Berliner Kirchenlieddichter des 17. Jahrhunderts einreihte, deren wichtigster Paul Gerhardt (1607-1676; vgl. NOACK/SPLETT, 1997, S. 147-164) gewesen war. [L. N.]

Werke Disputatio Physica De Meteoris/ Quam ... In inclyta Witebergensi Academia Sub Praesidio M. Aegidii Strauchii, Witeb. Facult. Philos. adiuncti Proponit Nicolaus Elerdus Wüsterhusanus M. Ad diem 15. Calendarum Novembris ... [Wittenberg 1606; 4°], [6] Bl. (23: QuN 167.6.1, 11). »Licet mihi contingeret« [Epithalamium]. In: CONGRATULATIO In Solennitatem Nuptiarum QVAS IWENIS INTEGERRIMUS, MODESTISSIMUS, RERUM QUE USU Ornatißimus JOANNES R1TTERUS, Serenißimo, Potentißimo, Celsißimoque Principi, Marchioni Brandenburgico, Electori &c., ä rationibus frumenti in Dynastia Zechlinensi, Sponsus amabilis, cum Virgine dotibus animi & corporis ornatißimä REBECCA, religiosä Pietate & doctrinä Praestantißimi viri, senis meritißimi, Evangelium JESU CHRISTI apud Nicolao-Berliniacos supra XX annos non-nisi fideliter docentis, M. BLASII HOFFMANNI Filiä, Sponsa politißimä, Berlini Marchionum, Dominica optimi & benefici Samaritani, Anno salutis Μ DC XIV. celebrabat, Amicitiae ergo scripta ab Amicis. Typis Georgij Rungij ibidem XIX Vllbr. excusa. [Berlin 1614; 4°] (109: GK1 Cg 130). Reicher Seelen=Schatz Oder Selige betrachtung und Trostreiche erklärung, der Sieben Wort unsers getrewen Heylandes, die Er am Heiligen Creutzes Stamme für seinem Tode geredet. Berlin 1614. (1: Ea 2310 ehem.) LENIMENTUM Senfftung vnd linderung des schweresten HaußCreutzes. Das ist/ Wessen sich fromme Eltern zu trösten/ insonderheit wenn jhre liebe Kinderlein vor/ in oder alß baldt nach der Geburt/ auch ohne die TaufFe/ oder aber sonsten in andere feile/ durch den schnellen Todt dahin gerissen werden. Nebest angehefteter Trostschrifft Lutheri fur die Frawen/ denen es in Kindsnöthen vnrichtig gangen. Verfertiget vnd auff begehren vieler frommer Hertzen zum Druck befordert/ Durch Nicolaum Elerdum, Predigern der Kirchen zu S. Marien in Berlin. [Berlin 1615; Kolophon: Gedruckt zu Berlin im Grawen Kloster durch George Rungen/ Anno 1615.] (KZK-Bp 3: D: Η theol. 109 eingeb.). VIVENDI ET MORIENDI REGULA. Lebens vnd Sterbens Regel. Genommen Auß dem schönen Sprüchlein deß Hocherleuchteten Apostels Pauli: Rom: 14. Vnser keiner lebet jhm selber/ etc. Vnd Jn einer Christlichen Leichpredigt abgehandelt/ Bey der Sepultur/ deß Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten/ Jochim Ernst von Holtzendorff/ auff Sidow vnd Hohen Schönefelde Erbsassens: Welcher Anno 1619. den 27. Febr. in Berlin in Gott seliglichen verstorben/ vnd nachmaln den 22. April, zu Sidow/ in sein Ruhekämmerlein beygesetzet worden/ Durch NICOLAUM Elerdt/ Predigern der Kirchen zu S. Marien in Berlin. Gedruckt zum Berlin durch George Rungen/ Jm Jahr 1619. [4°], [38] Bl. (23: Xa 1:13, 16). FRAGILITAS HUMANA, Menschlicher Jammer. Nach anweisung der wort deß Creutzträgers Hiobs im 14. Cap: v. 1. & 2. Bey der beerdigung/ deß Ehrnvesten/ HochAchtbarn/ Wolweisen vnd Wolgelarten Herrn BALTHASA-

Elerdt, Nicolaus RIS DAMSEN, Churf. Brandenb: vornehmen Cammergerichts Advocaten, welcher vber verhoffen/ den 12. Septembr: vom Schlage gerühret/ den 17. dessen Todes verbliechen/ vnd folgende den 21.Septembr: bey einer vornehmen ansehnlichen vnd Volckreichen versamblung/ in S. Marien Kirche/ in seinem Ruhekämmerlein beygesetzet. Beseufftzet Durch NICOLAUM Elerdt/ Predigern daselbst. Gedruckt zum Berlin/ bey George Rungen/ Anno 1619: [4°] (23: LP 8197; Leichenpredigten StA Braunschweig: Η IX, Bd. 27, 5). Frewden Vnd Dancksagungs Predigt/ Vber der grossen Wolthat/ dem Hause Brandenburgk erwiesen; Alß Dem Durchlauchtigsten vnnd Hochgebomen Fürsten vnd Herrn/ Herrn GEORG WILHELM, Marggraffen zu Brandenburgk/ deß Heiligen Römischen Reichs ErtzCämmerern vnd Churfursten/ in Preussen/ zu Gülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben/ Wenden: Auch in Schlesien zu Crossen vnd Jägerndorff/ Hertzogen/ BurggraiFen zu Nürmbergk/ Fürsten zu Rügen/ Graffen zu der Mark vnd Ravenspergk/ Herrn zu Ravenstein/ etc. Vnsern allergnädigsten Churfursten vnd Herrn/ den 6. Februarij zu Mittage jhr Erstgebornes ChurHerrlein zur Welt geboren ward. Gehalten Bey grosser Versamblung/ in S. Marien Kirche zum Berlin/ Durch NICOLAUM Elerdt/ Predigern daselbsten. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Jm Jahr 1620. [4°], [16] Bl. (14: Hist. Boruss. 250, 9). ANNONCE CARITAS MARCHICA, OderThewre Zeit vnd Hungersnoth. Erstlich/ Wie solche der schwersten Straffen GOttes eine/ welche zu jederzeit den höchsten Jammer vnd hertzleidt gestifftet. Dann auch: Woher solche in vnserm Lande/ darinnen wir derselben vngewohnet/ sich anjetzo entsponnen/ Nemblich/ von den Kipperischen vnd Wipperischen verfluchten hauffen/ welcher Natur vnd Eigenschafft beschrieben/ vnd den Hewschrecken/ nach anweisung Johannis in seiner heimlichen Offenbahrung im 9. vergliechen wird. Endlich: Wie vnd wodurch deroselben zu remedirn vnd abzuhelffen. Diesem ist beygefüget Eine trewhertzige VermahnungsPredigt fur Auffruhr vnd Empörung/ am Tage Esto mihi gehalten/ Alles aus H. Schrifft vnd andern bewerten Historien außgefuhret Durch NICOLAUM ELERD, Prediger zu S. Marien in Berlin. Gedruckt zum Berlin durch George Rungen/ Jn Verlegung Johann Kallen/Buchhändlern daselbst/Jm Jahr 1622. [4°], [52] Bl. (12: 4 Horn. 542p; KZK-Sa 20: BSS: V d 183). Trost und Heylbrunn zu der heissen Thränen Abwaschung, und zur Heyl= und Linderung der Hochbetrübten und verwundeten Vater und Mutter=Hertzen, so wohl aller, die wegen des tödtlichen Hingangs ihrer selbst, und der Jhrigen weinen und sich betrüben. Berlin 1623. (Küster/Müller, 1737,1, S. 325). SPECULUM TRINITATIS. Wahres vnd Eigentliches Conterfey vnd Abriß/ der heiligen vber vnd hochgebenedeyeten Dreyeinigkeit/ Jn jhrer wahren gestalt/ vnd lebendigen Farben/ Auß dem Evangelio Johannis 3. v. 16. 17. 18. Eigentlich/ Lieblich/ Tröstlich Abgemahlet/ vnd allen trawrigen Hertzen/ alß in einem klaren Spiegel/ in den schweresten Anfechtungen sich darin zubespiegeln/ Trosts vnd rahts zuerholen/ vnd jhr zagendes/ jammerschlagendes Hertz darauß zuerquicken/ gestellet Durch NICOLAUM Elerdt/ Predigern der Kirchen zu S. Marien in Berlin. Gedruckt zu Berlin bey Georg Rungen/ Anno 1624. [enthält zwei von Elerdt gehaltene Pfingstpredigten], [8] BL, 175 S. (1: Bs 9225 angeb.; KZK-Bp 5: Ε 3, 11, 11); wiederabgedruckt in: HODIE MIHI CRAS TIBI. Acht christliche Leichpredigten/ ... zuvor entzeln in Druck verfertiget/ Jetzo aber zusammen gefasset Durch NICOLAUM Elerdt/ Archidiaconum der Kirchen zu S. Marien in Berlin. Gedruckt zum Berlin/ Jm Jahr 1628. (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 11, 1). Sterbe=Kunst bey Beerdigung Frau Amalia: Goldsteins, Herrn Andrea; Weißbroten Burgenmeisters in Berlin hinterlassenen Witben d. 21. Decemb. 1623. in S. Marien aus Job. XIX. 25. gezeiget. Berlin 1623. (Küster/Müller, 1737,1, S. 325). Leich=Predigt bey Christlicher Sepultur Jungfer Catharina Marcillies d. 15. Jul. 1624. aus Ps. 27. gehalten. Berlin 1624. (Küster/Müller, 1737,1, S. 326). Antidoten wieder des Todes Bitterkeit und Grausamkeit bey der Leiche Fr. Maria von Röbel, gebohrner von Burgstorf. Berlin 1625. (Küster/Müller, 1737,1, S. 326). CURSOR ET CERTATOR CHRISTIANUS. CHristlicher Kämpfer vnnd Wettläuffer/ Wie sich derselbige muß verhalten/ wann er seinen verordneten Lauff vnd Kampff vnanstössig gedencket zu vollbringen. Bey der traurigen vnd Volckreichen Leichbegängniß/ deß weyland Ehrnvesten/ GroßAchtbarn/ Wolweisen vnd Wolgelahrten Herrn Bürgemeister JACOBI Straßburgen/ Welcher den 13. Augusti Sontags/ zu Abend zwischen 3. vnd 4. sanfft vnd selig im HERRN entschlaffen/ Vnd den 17. Augusti Chrisdichen in St. Nicolai Kirchen zur Erden bestattet worden. Beschrieben durch NICOLAUM Elerd/ Archidiaconum in St. Marien. Gedruckt zum Berlin/ Jm Jahr/ 1626. (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 11,2). PREMIUM PIORUM. Was alle fromme Kinder GOttes/ liebes vnd gutes/ hie zeitlich vnd dort Ewiglich sich zu Gott zu versehen/ vnd vnfeihlbar zugewarten. Bey der Adelichen/ sehr trawrigen vnnd Volckreichen Sepultur, deß

Elerdt, Nicolaus weyland WolEdlen/ Gestrengen/ Ehmvesten vnd Hochgelahrten/ Herrn ARNOLDI de Reyger/ beyder Rechten Doctoris, Churf. Brandenb. vornehmen Raths vnd ViceCantzIers/ Auch deß Kön: Marggraffthumbs Nider Laußnitz Landgerichts Assessoris, &c. Alß er den 16. Febr. frühe zwischen 3. vnd 4. sanfft vnd selig abgeschieden/ vnd den 8. Martij, Adelichen vnd Christlichen in S. Nicolai Kirchen beerdiget worden. Gewiesen Durch NICOLAUM Elerdi/Archidiaconum in St. Marien. Gedruckt zum Berlin/Jm Jahr 1627. (15: Farn. 303/11; KZK-Bp 5: G: Ε 3, 11,3). »Hos ego felices, hos praedico ritfe beatos« [Epicedium]. In: LACRIM/E, quibus OBITUM IMMATURUM verb Nobilis Matrons: BARTHS SOPHLE von Reygern. Viri Nobilißimi ac strenui, DN. JOHANNIS GEORGII Langmantel von Sparren/ Uxoris quondam percharje, Prosequuntur amici. [Berlin 1627] (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 11, 4 angeb.). CURA ΑΝΙΜΛΪ. Aller frommen Hertzen/ Erste vnd letzste/ höchste vnd beste/ nützlichste vnd nötigste/ Seelen pflege. Als die Wol=Edle/ viel Ehr vnnd Tugendreiche Fraw AGNESA, geborne Schulenburgin/ deß Wol=Edlen/ Gestrengen vnd Vesten/ Burchardts von Saldern/ aufF Saldern vnd Plattenburg/ etc. Erbgesessenen/ hertzliebstes Ehgemahl/ in Berlin/ den 19. April, durch einen vnvermuhtlichen Todesfal dahin gerafft/ vnd folgends den 8. Maij in St. Marien Kirche/ bey Adelicher/ hochansehnlicher vnd Volckreicher versamblung/ der Erden anvertrawet worden. Auß dem 31. Psalm v. 6. gewiesen/ Durch NICOLAUM Elerd/ Archidiaconum doselbsten. Gedruckt zum Berlin/Jm Jahr 1627. (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 11, 5). PASTORALE JEsu Christi/ Getrewe Hirtenpflege/ Alß die Wol=Edle/ VielEhr= vnd Tugendtreiche Fraw/ Catharina Elisabet geborne Röbelin/ Deß WolEdlen/ Gestrengen vnd Vesten/ Georg Vitzthumb von Eckstedt/ Churf. Brand, wolbestalten Herrn Häuptmans der beyden Empter Besikow vnd Storckow/ auff Jahmen Erbsässen/ hertzliebstes Ehegemahl/ Adelichem vnd Christlichem gebrauch nach/ den 20. Febr: in dem von jhr selbst bestalten Ruhekämmerlein/ beygesatzt worden. Jn der Pfarrkirchen zu Besikow abgebildet Durch NICOLAUM Elerd/ Archidiaconum der Kirchen zu St. Marien in Berlin. Gedruckt zum Berlin/ im Jahr 1628. (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 11, 6). HODIE MIHI CRAS TIBI. Acht chrisdiche Leichpredigten/ Bey hochansehnlichen Adelichen vnd andern vornehmen Mannes vnd Weibes Personen/ Leichbegängnissen/ vber außerlesene Lehr vnd Trostreiche Sprüche gehalten/ zuvor entzeln in Druck verfertiget/ Jetzo aber zusammen gefasset Durch NICOLAUM Elerdt/ Archidiaconum der Kirchen zu S. Marien in Berlin. Gedruckt zum Berlin/ Jm Jahr 1628. (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 11, 1). Paschale NOLI FLERE Österliches Schnuptüchlein/ Allen hochbeleidigten/ sehr bedrengten/ vnd bey jtzigen trawrigen/ betrübten vnd zerrütteten Zeiten/ hochbekümmerten/ leidtragenden Hertzen/ zur abwischung der heissen Thränen/ vnnd zur linderung deß schweren Creutzes/ Nützlich/ Heilsam/ vnd Tröstlich/ Auß der ersten Oesterlichen Erscheinung Joh. 20. v. 11. ad 19. Verfertiget vnd vberreichet Durch NICOLAUM Elerd/ Archidiaconum der Kirchen zu S. Marien in Berlin. Gedruckt zum Berlin/ Jm Jahr 1629. [5] Bl., 133 [i.e. 134] S. (1: Bs 9225; KZK-Bp 5: G: Ε 3, 11, 7; 109: GK1 PSS 68/1 4°); auch in: HODIE MIHI CRAS TIBI. Acht christliche Leichpredigten/ ... zuvor entzeln in Druck verfertiget/ Jetzo aber zusammen gefasset Durch NICOLAUM Elerdt/ Archidiaconum der Kirchen zu S. Marien in Berlin. Gedruckt zum Berlin/ Jm Jahr 1628. (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 11,1).

BRABEUM. Himlisches Kleinodt/ vnd Frewden Krone/ Wie/ vnnd von weme dieselbige zu erlangen. Bey Adelicher/ hochansehnlicher/ Volckreicher/ vnd trawriger Sepultur, Des weylandt WolEdlen/ Gestrengen vnd Vesten/ Ludolff von Wulffen/ Churfurstl. Brand, deß Lebusischen Kräises verordneten Kriegs Commissarij, aufF Tempelberg vnd Madelia Erbsessen/ Welcher den 20. Martij deß 1630. Jahres/ zu Abends vmb 10. Vhr/ im HErrn seliglich entschlaffen/ vnd folgends den 4. Maij in S. Marien Kirche/ in seinem Ruhbetdein eingesencket worden. Auß der 2. Timoth. 4. v. 7. 8. Gezeiget/ Durch NICOLAUM Elerdt/ Archidiaconum. Gedruckt zum Berlin/ Jm Jahr 1630. [4°], [34] Bl. (1: Ee 542, 21; 39: D 8° II, 10, 16). Himlischer Brautschatz/ Welchen alle fromme Tugendreiche Jungfern/ Vnd ins gemein alle liebhaber JEsu Christi/ im ewigen Leben zuerwarten/ Vnd wie sich ein jedweder darzu bereit vnd gefast halten sol. In einer christlichen Leichpredigt/ zu seligen nachgedechtniß vnd Ehren/ Dem Erbarn vnd Tugendsamen Jungferlein/ Catharinae Rungen/ Deß Ehrnvesten/ Achtbarn vnd kunstreichen Herrn GEORGII Rungen/ Churf. Brand, bestalten Buchdruckers/ hertzgeliebten Tochter/ in St. Marien Kirche den 10. Novembris Anno 1631. gehalten/ Auß dem Evangelio Matth. 25. v. I. & seqq. OfFenbahret Durch NICOLAVM Elerdt/ Archidiaconum ernandter Kirche in Berlin. Gedruckt zu Berlin/ durch Georg Rungen. [1631; 4"], [28] Bl. (1: Ee 531, 12; KZK-Bp 5: G: Ε 3, 15, 7). Creutz=Ubung, wie wir uns in die Zeit schicken, und unter dem mannigfaltigen Creutz und schweren Zucht=Ruthen Gottes, damit Er uns itziger Zeit häuffig beleget, gehorsamlich erweisen, und verhalten sollen, als Herr Joach.

Elerdt, Nicolaus Berchelmann der löblichen Landschafft Rentmeister d. 26. Jun. 1631. diese Welt gesegnet, und d. 28. Jun. die Leich=Sermon gehalten worden aus Ps. XXV. 17-23. Berlin 1631. [4°] (Küster/ Müller, 1737,1, S. 326). NUCLEUS CONSOLATIONUM. Der Kern alles Trostes. Auß dem güldenen Trostspruch deß H. Apostels Pauli, Welchen er in seinem Sendebrieff an die Römer/ im 8. vnterscheidt/ v. 32, 33, 34. eingesprenget. Jst Gott ftir vns/ wer mag wieder vns seyn? Bey Adelicher Leichbestattung Deß weyland Wolwürdigen/ WolEdlen/ Gestrengen vnd Vesten/ Herrn Henning von Flansen/ Commendatoris zu Werben/ vnd Churf. Brandenb. wolverordneten Oberschencken/ Welcher den 28. Augusti frühe/ deß 1630. Jahres/ in Christo JEsu sehlig entschlaffen/ Vnd Anno 1631. am Tage der H. 3 Könige/ in pnesentz vnd gegenwart hochansenhliger Gräff: vnd Adelicher sehr Volckreicher versamlung in St. Marien Kirche beerdiget. Entdecket Durch NICOLAUM ELERDT/ Archidiaconum ernandter Kirchen in Berlin. Gedruckt zum Berlin/ durch Georg Rungen/ Jm Jahr: 1631. [4°], [24] Bl. (1: Ee 509, 19; 23: Xa 1:10, 8). CATAPLASMA. Bewehrtes Heilpflaster/ fur das grawsame Pochen/ Zittern vnd Schwermut des Hertzens/ Auß dem 16. Cap. Genes. 13. Jn der Ordendichen Wochenpredigt/ Alß des vorigen Tages/ war der 14. Novembris jtzigen 1632. Jahres/ am ersten die betrübte vnd hochtrawrige Post/ vom Abscheide deß AllerChristlichsten/ Großmütigsten Helden/ etc. GUSTAVI-ADOLPHI, Königl. Würd. zu Schweden/ etc. erschollen/ Der Christlichen Gemeine zu St. Nicolai in Berlin/ nebest application desselben/ vnd angehengten Klag= vnd sehnlichen BußGebet/ vorgetragen/ Vnd auff begehren vieler hochbeschwerten Hertzen zum Druck befordert/ Durch NICOLAUM ELERDUM, Probsten der beyder Pfarrkirchen/ vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Ao: 1632. [4°], [26] Bl. (1: Ua 5442, 1; 3: Pon Vc 4158, QK; 14: Hist. Suec. 290, 68). Labe Trüncklein/ Oder Ein Christliches Gespräch eines hochbetrübten Hertzens Mit Gott. Vber dem Abieiben eines lieben Freundes. Einer matten hochgeengsteten Seelen zum besten/ Auß dem Brünnlein Jsraelis geschöpffet vnd vorgesetzt. Sey vnverzagt/ Nicht Ewig Plagt [die hervorgehobenen Anfangsbuchstaben Ν Ε Ρ verweisen auf den Autor, nämlich Nicolaus Elerdt Propst] Gott vnser HErr die seinen. Auff grossem Leid/ Wird folgen Frewd/ Lachen sol kommn auf weinen. Gedruckt zum Berlin/ im Jahr: 1633. (109: GK1PSS 68/9 4°). MINERVALE, Wan/ wo/ vnd bey wem/ fromme vnd getrewe Schulherrn jhren wolverdienten Solt zugewarten/ Bey geführter Trawrklage/ vber den vnverhofften frühzeitigen Todesfall/ deß Ehrnvesten Vorachtbarn vnd Hochgelarten Herrn M. GEORGII GUTKII, des Gymnasij zu Berlin gewesenen getrewen 16. Jährigen RECTORIS, vnd furtrefflichen Philosophi, Alß er in St. Nicolai Kirchen/ bey furnehmer Volckreicher versamlung den 19. Augusti, des 1634. Jahres beerdiget worden/ Erörtert vnd außgeftihret Durch NICOLAUM ELERDUM, Probsten der beyder Pfarrkirchen in Berlin/ Seniorn vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ ANNO: 1635. [4°] (109: GK1 Sch 1/21; 109: GK1 PSS 29/41 4°; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 2096 = Bd. 27 Nr. 23). INFORMATION Vnd Trost=Sermon/ Wie sich Chrisdiche Gottliebende Eltern/ bey vnd nach ableiben jhrer hertzliebsten Kinder/ verhalten/ vnd wessen sie sich getrösten sollen/ Alß des Ehrnvesten/ Hoch=Achtbarn/ Wolweisen vnd Wolgelahrten Herrn ERASMI SEIDELII, Churf. Brandenb. wolbestalten vornehmen Cammergerichts Advocaten, vnd der residentz-Stadt Berlin/ wolverordneten Syndici, hertzliebster Sohn Erasmus Seidel/ ein Knabe guter erudition vnd hoffnung/ im viertzehenden Jahr seines Alters/ den 11. Junij, des 1635. Jahres/ bey Volckreicher versamlung/ in der Pfarrkirchen zu St. Nicolai in Berlin/ beerdiget wurde/ Ertheilt vnd gehalten Durch NICOLAUM ELERDUM, beyder Pfarrkirchen in Berlin Probsten/ Seniorn, vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Anno 1635. (23: LP 20984). Heilsamer Creutzbecher/ Warumb die liebsten Kinder Gottes auß dem Creutzbecher den ersten Trunck/ vnd an dem Creutz Reyen vnd Todten Tantz den ersten Sprung/ haben vnd halten müssen/ Als der Ehrnveste/ Vorachtbar vnd Hochgelarte Herr M. JOHANNES BORNEMANNUS, Rector des Gymnasij in Berlin/ sehr frühzeitig vnd gantz vnvermuthlich/ den 9. Aprilis des 1636. Jahres/ diese Welt gesegnet/ vnd darauff den 14. ejusdem, bey trawriger Versamlung in St. Nicolai Kirchen beerdiget worden/ Gezeiget Durch NICOLAUM ELERDUM, Probsten der beyden Pfarrkirchen in Berlin/ Seniorn, vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Ao: 1636. [4°], [32] Bl. (23: M: Db 753, 25; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 589 = Bd. 43 Nr. 27; KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 24). Thränen=Saat/ Bey Volckreicher vnd Trawriger Leichbestattung Der Erbaren/ Ehren=Vieltugendtreichen Frawen/ Vrsulae Krappen/ des Ehrenvesten/ VorAchtbarn vnnd Wolvornehmen Herrn ANDRE/E Lindholtzens/ weyland Churf. Johann Georgens hochseligsten gedächtniß/ geheimbten Secretarij, hinterbliebenen Witwen/ Nach anweisung des Propheten vnd Königs Davids/ auß dem 126. Psalm/ v. 5- & 6. am Sontage Septuagesimas, des 1636.

Elerdt, Nicolaus Jahres/ in St. Nicolai Kirchen in Berlin auß gestrewet/ beschicket vnd verrichtet Durch NICOLAUM ELERDUM, der beyden Pfarrkirchen in Berlin Probsten/ vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch Georg Rungen/ 1636. [4°] (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 25). Paradiß Frewd/ Der Heiligen Stadt Gottes des Newen Jerusalems/ Das ist: Was der ewigregierende HimmelsKönig Das A vnd das Ο Allen Himmelsehnenden/ Gnadenhungerigen/ Geistdürstigen vnd Trostbegierigen WeynachtHertzen fiir Recompens vnd Lohn/ Frewde Wonn vnd Krön zubereitet versprochen/ vnd vorbehalten habe Allen Trostdürfftigen in diesen hochbekümmerlichen unerhörten Raubs/ Mords/ vnd Plünderungs Zeiten/ Als die Erbare/ Viel=Ehr= vnd Tugendreiche Fraw/ Anna Maria Heydin/ des Ehrenvesten/ Vorachtbarn vnd Wolweisen Herrn CASPARI Misers/ wolverordneten Bürgermeisters in Berlin/ gewesene vielgeliebte Eheliche Haußfraw/ am dritten Weihnacht Feyertage/ war der 27. Decembr. des 1636. Jahres/ in St. Nicolai Kirche/ bey Volckreicher versamblung zu jhren Vätern versamlet vnd beygesetzt würde. Vorgebildet/ Durch NICOLAUM ELERDUM, der beyder Pfarrkirchen in Berlin Probsten/ Seniorn vnd der benachbarten Inspectorn. [Berlin 1637; 4°; Widmung von 1637 = Druckjahr], [42] Bl. (Leichenpredigt SA Braunschweig: Η IX, Bd. 27, 45; 1: Ee 616, 6, jedoch Wurmfraß mit Textverlust; KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 26). »O ew'ger Gott, Herr Zebaoth« [Kirchenlied]. In: Criiger, Johann: Praxis Pietatis Melica. Berlin 1661. (Bachmann, 1856, S. 324).

Eintrag in das Stammbuch von Christian Eiert: Nicol. Elerdus, Berlin, 1586-1637. In: Herold 23 (1892), S. 159f.

Literatur BERKOW, Johann: ΔΙΑΚΟΝΟΤΙΜΗΜΑ Johan: 12. v. 16. i.e. Getrewer Diener JESU CHRISTI Schuld=forderlicher Ampts=gang. Vnd darauff Erfrewlich=folgender Ehren=Danck. Bey beerdigung Deß Wol=Ehrwürdigen/ Vorachtbarn/ Andächtigen vnd Wolgelahrten Herrn NICOLAI ELERDI, Wolverdienten Probstes vnd Inspectoris der Berlinischen vnd zugehörigen Kirchen/ Christseligen andenckens/ Alß derselbte am 14. Augusti, dieses 1637. Jahres früh morgens vmb 5. Vhr/ in wahrem erkäntniß seines Heylandes selig entschlaffen/ Vnd darauff am 17. ejusdem, bey Hochansehnlicher Volck=reicher Versamlung/ in sein vorerwehltes Ruh=Kämmerlein/ zu S Nicol: Parrkirch/ mit fried vnd allgemeinem Trawre=Leid/ eingangen. Aus vnsers hochverdienten Heylandes Trost=Munde gewiesen vnd gepriesen/ Auch auff begehren publiciret Von JOHANNE BERCOVIO, Diener Christi am Wort bey gedachter S. Nicol. Kirchen. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ im Jahr 1637. [4°; mit Kupferstichporträt des Verstorbenen], [45] Bl. (1: Ee 508, 8; Leichenpredigten SA Braunschweig: Η IX, Bd. 161, 2; KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 23); [EPICEDIA], In: Postquam verö & vitae & ministerij, ut fidum Christi Acoluthum decuit, ritfc peracti, metam, & in meta coronam est äptus, HIEROMYSTA Admodum Reverendus, Clarissimus & Doctissimus DN. NICOLAUS ELERDUS, Eccles: Berlinens: Propositus & vicinarum Inspector vigilantissimus, Collegij senior venerandus, p. m. Pietas Amicorum, Beato coeliti equidem gratulatur Dulce cum Christo consortium: Gloriosum ä Deo Patre bravium; At acerbo Ecclesias & superstitum fato indolens, abitumque Doctoris täm desiderati lugens Hasce lacrumas super funere fusas, ad sepulchrum adfert, In Defuncti memoriam, In lugentium solatium. Eas significant Muti interpretes Characteres Rungiani. [Berlin 1637; 4°; mit Beiträgen von Andreas Wernicke, Peter Vehr, Joachim Fromm, Elias Püschel, Jakob Helwig (dem Alteren), Georg Lilius, Johann Berkow, Johann Rösner, Martin Hanesius, Bernhard Kohlreiff, Michael Schirmer, Georg Milde, Christian Schnee und Johann Poltz] (Leichenpredigten SA Braunschweig: Η IX, Bd. 161, 2 angeb.; KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 23 angeb.); SEIDEL, Martin Friedrich: [Lebensbeschreibungen berühmter Marker, Tl. 2] [Ms.] (la: Ms. Boruss. fol. 198, f. 154r, mit Porträt); DITERICH, Martin: Pix lacrymas funere Dn. Conradi Gottofredi Blanckenbergii, Propositi Berolinensis, expressse. d. 8. Jan. A. 1713. In: DITERICH, 1732, S. 366-368: Anhang von meinem Epicedio auf des sei. Herrn Propst Blanckenbergs Absterben/ in welchem die sämmtliche Evangelische Pröpste in Berlin als Inspectores Gymnasii vorkommen; PORST, 1714 [1727], S. 525; PORST, 1716 [1727], S. 417; Nachricht von denen Probsten und Predigern, so seit Anno 1539. in der Kirchen zu St. Nicolai in Berlin gelehret. In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1728, S. 385-397, hier S. 387; Nachricht von den meisten Predigern, so nach der Reformation an S. Marien=Kirchen in Berlin gestanden. In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1728, S. 397-400, hier

Elerdt, Nicolaus S . 3 9 8 ; KÜSTER/MÜLLER, 1 7 3 7 , 1 , S . 3 2 5 f . u . 4 8 5 ; SEIDEL/KÜSTER, 1 7 5 1 , S . 1 4 5 f . ; BACHMANN, 1 8 5 6 , S . 3 2 4 ; BACHMANN, 1 8 5 9 , S . 2 1 1 - 2 1 3 ; FRANCK, J . : N i c o l a u s E l e r d u s . I n : A D B , 1 8 7 7 , 6 , S . 5 f . ; N O H L , 1 9 0 3 , S . 2 0 u . 7 9 ; BONIN,

Burkhard von [Hrsg.]: Entscheidungen des Cöllnischen Konsistoriums 1 5 4 1 - 1 7 0 4 . Nach der Sammlung des Konsistorialrats und Propstes D . Franz Julius Lütkens mit Genehmigung des Evangelischen Konsistoriums der Mark Brandenburg herausgegeben. Weimar 1926, S. 44; FADEN, Eberhard: Berlin im Dreißigjährigen Krieg. Berlin 1927, S. 125, 161 u. 185. [= Berlinische Bücher; 1]; WOTSCHKE, Theodor: Der polnischen Brüder Briefwechsel mit den märkischen Enthusiasten. In: Deutsche Wissenschaftliche Zeitschrift fur Polen 22 (1931), S. 1 - 6 6 , hier S. 39 aus dem Brief Lorenz Grammendorfs an Johann Permeier über Elerdts Tod und Beerdigung; FISCHER, 1941, II, S. 180; LAMINSKI, Adolf: Die Kirchenbibliotheken zu St. Nicolai und St. Marien. Leipzig 1990, S. 4 8 und 87; LAMINSKI, Adolf: Eiert, Nikolaus. In: BBL, 2002, S. 103 f.

Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. kl; Slg. Hansen, Luth. Theol., Bd. 6, Nr. 44; SEIDEL, Martin Friedrich: [Lebensbeschreibungen berühmter Marker, Tl. 2] [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 198, f. 154r); SEIDEL/KÜSTER, 1751, Nr. 83. (1: 4° T c 2334b Rar); Wolfenbüttel, HAB, Porträtsammlung, A 5570; Halle, Franckesche Stiftungen/Bibliothek, Porträtsammlung, Β 1 2 5 6 - 1 2 5 7 ; FADEN, Eberhard: Berlin im Dreißigjährigen Krieg. Berlin 1927, zw. S. 120 u. 121 eingebunden.

Engel, Andreas

£ngel (Angelus), Andreas * 16. Nov. 1561 Strausberg t 9. Aug. 1598 Strausberg Pädagoge, Theologe, luth., Historiograph V Gregor E., Ratsherr Μ Ν. geb. Meyer OD 1592 Sabina geb. Coler Κ 1 Kind Stadtschule in Strausberg, danach am MarienstiftGymnasium in Stettin Universität Frankfurt/O. (1573 non iur.) 1582 Konrektor und Kantor in Strausberg 1584-1586 Rektor 1586 Konrektor in der Neustadt Brandenburg/H. (1587 abgedankt) ausgedehnte Reisen 1591 Konrektor am Berlinischen Gymnasium 1592-1598 Oberpfarrer an St. Marien und Superintendent in Strausberg Andreas Engel (der später zahlreiche Schriften unter seinem latinisierten Namen Angelus veröffentlichte) wurde am 16. Nov. 1561 als Sohn des Ratsherren Gregor Engel in dem östlich der kurbrandenburgischen Residenz gelegenen Strausberg geboren. Die Engels gehörten zu den wohlhabenden und angesehenen Familien der patrizischen Oberschicht des Ortes; schon der Großvater Martin Engel saß bis zu seinem Tode 1549 im Stadtrat (die genealogisch-biographischen Informationen nach SCHLICHT, 1718, S . 1 1 4 - 1 2 4 , u n d KÜSTER, 1 7 2 7 , S . 1 9 - 3 0 ; a u ß e r d e m

PIEPER, 1902, der für seine Forschungen heute verlorene Strausberger Quellen auswertete; danach war Engels Mutter wahrscheinlich eine Tochter des Strausberger Bürgermeisters Meyer, ihr Bruder Sebastian Meyer später Diakon in Garding im Holsteinischen). Zunächst besuchte der begabte Knabe die wohl schon im 14. Jahrhundert gegründete Rats- und Stadtschule in Strausberg (so Engel selbst in der Widmung zu seinem Bericht/ von Johann Hilten). Die Schule hatte nach der Einfuhrung der Reformation in der Mark Brandenburg im Ergebnis einer Kirchenund Schulvisitation bereits 1543 neben dem bis dahin allein unterrichtenden Schulmeister einen zweiten Lehrer erhalten, was der Einrichtung zu neuem Ansehen verhalf. Rektor war seit 1566 Thomas

Schmidt aus Spandau, dem 1571 Stephan Klewitz folgte, der wiederum 1572 die Leitung der Anstalt an Fabian Thieden abgab. Als Baccalaureus, der zugleich das Kantorat bekleidete, wirkte seit 1567 Erasmus Schuster, der 1573 dann zum Stadtschreiber berufen wurde. Bereits im Sommersemester 1573 wurde Engel als Elfjähriger in die Matrikel der brandenburgischen Landesuniversität Frankfurt/O. eingeschrieben (FRIEDLÄNDER, 1887, 230, 45: [1573.] Andreas Engel Strausbergensis, non iuravit [postea iuravit B.]). Die Aufnahme solcher Minderjähriger, die - in der Matrikel mit dem Zusatz »non iuravit« versehen - noch keinen akademischen Eid leisten durften und oft noch einige Jahre auf die städtische Lateinschule geschickt wurden, war nicht ungewöhnlich, erwarben sie sich doch damit das Recht, nach Erreichen ihrer Volljährigkeit an dieser Hohen Schule studieren zu dürfen. Kurfürst Johann Georg von Brandenburg hatte nämlich bald nach seinem Amtsantritt 1571 die Order erlassen, daß in seinem Land niemand ein öffentliches Amt erhalten solle, der nicht in Frankfurt studiert habe. Es kam auch vor, daß die Eltern bereits beim Besuch der Stadt ihre Söhne in die Universitätsmatrikel eintragen ließen, um damit der Voraussetzung fur deren späteren gesellschaftlichen Aufstieg Genüge zu tun; außerdem wurden diese

Engel, Andreas schon mit der Inskription der Universitätsprivilegien teilhaftig. 1575 starben Engels Eltern und fünf seiner Geschwister an der die Mark Brandenburg heimsuchenden Pest. Der Sohn erbte ein stattliches Vermögen, durch das er nicht nur seine Ausbildung fortsetzen, sondern später auch seine Reisen finanzieren konnte. 1577 verließ er die Mark und wurde Schüler des Marienstift-Gymnasiums in Stettin. Wohl 1579/80, nach Erreichen seiner Volljährigkeit, kehrte Engel nach Frankfurt/O. zurück, wo er an der philosophischen und theologischen Fakultät studierte und unter anderem Collegia in griechischer Sprache bei Matthaeus Hostus (1509-1587) besuchte und den Theologen Andreas —» Musculus hörte, der jedoch schon im September 1580 verstarb. Weitere Professoren, in deren Lehrveranstaltungen Engel wohl auch saß, waren Urban Pierius (1546-1616), Heinrich Paxmann (gest. 1580), Petrus Rivander (1526-1586) und Elias Camerarius (gest. 1581) sowie neben Andreas Musculus auch die Theologen Christoph Corner (1518 bis 1594) und Christoph Albinus (gest. 1590). In der Vorrede zu seinem Hauptwerk, den ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE (1598), schrieb Engel, daß er sich von Jugend auf neben seinen theologischen und philosophischen Studien auch in »Historien habe üben wollen«. Da es zu seiner Zeit an der Viadrina noch keine Professur fur Geschichte gab, mußte der Professor fur Poesie und Beredsamkeit auch Historien lehren. 1575 übernahm Johannes Schosser (1534-1585) diese Professur; von ihm stammt unter anderem eine verifizierte Geschichte des Hauses Brandenburg. Im selben Jahr kam Johannes Pontanus (1550-1613) in die Stadt, der dann von 1581 bis 1585 als Rektor die Frankfurter Stadtschule leitete, bevor er als Pfarrer und Inspektor ins neumärkische Königsberg vozierte; von ihm erhielt Engel später einige Manuskripte fxir seine historischen Studien, etwa die Annales Cotbusiani - Pontanus stammte aus Cottbus - und das Chronicon manuscriptum Neomarchiae Johannes Friedrichs, eines Amtsgenossen von Pontanus in Königsberg in der Neumark. Von 1578 bis 1582 weilte auch Reiner Reineccius (Reyneke, 1541-1595) in Frankfurt, bevor er eine Professur in Helmstedt annahm. Vielleicht war Engel hier mit dem bekannten Historiographen zusammengetroffen, der 1580 eine Chronik des fürstlichen Hauses veröfFendicht hatte; später zitierte er ihn wiederholt in seinen historischen Schriften.

Zu Beginn des Jahres 1582 erhielt Engel sein erstes öffendiches Amt als Konrektor und Kantor an der Strausberger Stadtschule, die er einst selbst besucht hatte. Rektor der etwa 60 in zwei Klassen aufgeteilten Schüler war seit 1576 Peter Thiede (gest. 1598). Als dieser 1584 zum Rektor der Schule in der Neustadt Brandenburg/H. berufen wurde, bekam Engel die Leitung der Anstalt übertragen, jedoch unter der Bedingung, dem Strausberger Rat 350 Rheinische Gulden zu leihen, damit dieser seine Schulden bei Thiede begleichen konnte - das Darlehen erhielt er zehn Jahre später zurück (vgl. SEIFFERT, 1899, S. 28, mit dem Hinweis, daß die Urkunde über Engels Darlehen zerschnitten sei, als Zeichen, daß die Schuld zurückgezahlt wurde). Doch bereits 1586 gab Engel das Rektorat in Strausberg auf und übernahm - wohl auf Vermittlung Thiedes - das Konrektorat in der Neustadt Brandenburg, wo er am 30. Juni seine Antrittsrede De laude praestantia atque dignitate sacrosanctae Theologiae hielt. Schon 1386 ist eine Schule bei der Kirche zu St. Catharinen urkundlich erwähnt, über die der Neustädtische Rat mit der Reformation das Patronat erhielt und 1571 an ihrer Stelle einen Neubau errichtete, der in jener Zeit als ansehnlichstes Schulgebäude in der gesamten Mark Brandenburg galt. Vor Engel hatte das Konrektorat Johannes Beumichen (Bömich, gest. 1595), der Sohn des Superintendenten Georg Beumichen (Bömich, 1525-1587), inne, der jedoch vom Amt zurückgetreten war. Neben seinem Schulamt widmete sich Engel nun verstärkt den historischen Studien. An seinem neuen Wirkungsort, sowohl in der Altstadt als auch in der Neustadt Brandenburg, fand er reiches Material, so Aufzeichnungen und Listen der Bischöfe fur Brandenburgs älteste Zeit, außerdem städtische Ratsbücher und den literarischen Nachlaß zweier erst kürzlich verstorbener Gelehrter, des Diakons Paul Creusing aus dem benachbarten Beelitz, und des altstädtischen Stadtschreibers Zacharias —» Garcaeus, der ebenfalls zu den bedeutenden märkischen Chronisten zählte. Ende 1587 trat Engel von seinem Schulamt zurück, wohl aus Überdruß am mühevollen Schuldienst, vielleicht auch in Erwartung einer seinen Interessen mehr entsprechenden Stellung. Am 20. Dez. nahm er im Festsaal der Stadtschule vor den Schülern und geladenen Bürgern seinen Abschied mit der ORATIO DE INCLYTA BRENNOPOLI MARCHICA über

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Engel, Andreas bekannte Ereignisse aus Brandenburgs Vergangenheit und teilte am Ende den Versammelten mit, daß er sich hinfort ausschließlich der Geschichte seiner Heimat widmen wolle. Danach kehrte er nach Strausberg zurück und sandte seine inzwischen gedruckte Rede mit einer vom 6. Jan. 1588 datierten Zueignung an die Ratsherren der Altstadt und Neustadt Brandenburg. Doch Engels damit verbundene Hoffnung auf eine neue Anstellung erfüllte sich nicht. Da ihm sein von den Eltern hinterlassenes Erbe den Lebensunterhalt sicherte, blieb er zunächst in seiner Heimatstadt und widmete sich seinen angekündigten historischen Studien. Erstes Ergebnis war eine, allerdings nicht zum Druck gelangte Chronik der Stadt Jüterbog, die er 1588 verfaßte - das CHRONICON JVTREBOCENSE wurde erst 1734 von Paul Jacob Eckhard in einer Sammeledition mit Werken zur Geschichte Jüterbogs veröffentlicht. Nun wollte sich Engel ganz der Schriftstellerei zuwenden und »aus aufgetragenen sondern befehlen und schuldiger Pflicht etzlicher und zwar der vornehmsten unseres Vaterlandes in Sachsen, Meissen, Thüringen und andern Ländern gelegenen Städte Ursprung und Wachstum« erforschen und beschreiben. Das Erbe seiner Eltern mußte beträchtlich gewesen sein. Es sicherte Engel in den nächsten Jahren nicht nur den Lebensunterhalt, sondern bildete auch die Grundlage für verschiedene Reisen durch die Mark Brandenburg und in andere Reichsgebiete, die er später in umfangreichen Darstellungen auswertete und damit zu einem weit über die Grenzen Brandenburgs hinaus anerkannten Chronisten wurde. Noch 1588 reiste Engel zu seinem Oheim, dem Diakon Sebastian Meyer in Garding, einem kleinen Städtchen auf der Halbinsel Eiderstedt an der Westküste Holsteins. Zwei Jahre blieb er in Holstein und trug Material zur Geschichte des Landes zusammen. Er reiste in die Archive von Segeberg und Schwabstedt, der früheren Sommerresidenz der Bischöfe zu Schleswig, und besuchte den holsteinischen Adligen Siverd von Siversen (gest. 1591), der in Eiderstedt seine reichhaltige Büchersammlung dem Gelehrten zur Verfugung stellte. Engel kam auch nach Breitenburg bei Itzehoe, wo er die große Schloßbibliothek nutzen durfte. Die Bibliothek gehörte Heinrich von Rantzau (1526-1598), dem königlich-dänischen Statthalter in Schleswig-Holstein, dessen Vater Johann von Rantzau (1492-1565) als Statthalter König

Christians III. von Dänemark den Protestantismus in Schleswig-Holstein durchgesetzt hatte. Heinrich von Rantzau, nach Engels Worten ein »Hochgelahrter vnd erfahrner Lateinischer Poeta, Astronomus, Astrologus vnd Historicus«, galt als Mäzen der Wissenschaften. Er förderte die Gelehrten und lud sie zu Studien in seine wohlausgestattete Bibliothek ein, die jedoch Jahrzehnte später im Dreißigjährigen Krieg nach der Erstürmung des Schlosses durch Wällensteins Soldaten geplündert und zerstreut wurde. Ergebnis der holsteinischen Studien ist die allerdings erst 1596/97 publizierte Holsteinische Chronica, die Engel unter seinem latinisierten Namen Angelus in zwei Teilen veröffentlichte. Der erste Teil beschreibt in zwei Büchern die vornehmsten Familien in Holstein, der zweite Teil in fünf Abteilungen die holsteinischen Städte. In der Vorrede zum ersten Teil schrieb Engel, daß er sich vorgenommen habe, »etlicher Deutscher Nationen Adel-Chroniken zusammen zu tragen/ vnd dem Löblichen Adel in solchen Landen zu ehren durch den Druck ausgehen zu lassen«. Besondere Reverenz erwies er in seiner Holsteinische[n] Chronica natürlich seinem Gönner Heinrich von Rantzau - mehr als ein Drittel des ersten Teils handelt von dieser hochangesehenen holsteinischen Adelsfamilie. Bei der Abfassung des Werkes stützte sich Engel hauptsächlich auf Jonas von Elverfeld (um 1550-nach 1611), der zum literarisch-kulturellen Kreis um Rantzau gehörte, und dessen Abhandlung DE HOLSATIA mit Erläuterungen Rantzaus auf dessen Kosten 1592 in Hamburg gedruckt wurde; vom Manuskript dürfte Engel jedoch schon während seiner ausgedehnten Holsteinreise Kenntnis gehabt haben. Etwa 100 Jahre später nannte der Flensburger Rektor und Geschichtsforscher Johannes Moller (1661-1725) in seiner vierbändigen Schrift ISAGOGE AD HISTORIAM CHERSONESI CIMBRICJE (1691/92) Engel den »führenden Historiker seines Vaterlandes« (Tl. 1, S. 217) und rühmte dessen Beitrag zur holsteinischen Genealogie. 1591 kehlte Engel nach über zweijähriger Abwesenheit in seine märkische Heimat zurück. Auf der Rückreise machte er Station in verschiedenen märkischen Orten, unter anderem in Havelberg, Pritzwalk und Nauen, wo er damals noch ungedruckte Geschichtsquellen auswertete und seiner Sammlung märkischer Altertümer hinzufügte. Seine Materialsammlung zur Geschichte der Mark Brandenburg

Engel, Andreas dürfte zu diesem Zeitpunkt schon recht beträchtlich gewesen sein, hatten ihm doch seine Freunde wichtige Quellen vermittelt, etwa die Bischofskataloge von Lebus, Brandenburg und Havelberg sowie die oben schon erwähnten Annalen der Stadt Cottbus und die Neumärkische Chronik. Nach seiner Rückkehr mußte sich Engel jedoch wieder um eine feste Anstellung bemühen, da die Reise sein finanzielles Polster aufgebraucht hatte. Am 24. Juni 1591 erhielt er das Konrektorat am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster; der bisherige Konrektor Benedict Möller (Mylius, gest. 1617) hatte auf die Superintendentur in Landsberg/Warte voziert. Die Anstalt in der kurbrandenburgischen Residenz war 1574 aus den beiden Lateinschulen an den Kirchen zu St. Nicolai und St. Marien gebildet worden und sollte vor allem als Vorbereitungsanstalt für die Landesuniversität Frankfurt/O. dienen. Rektor war seit 1590 Hermann —> Lipstorp. Die Schüler wurden in sieben Klassen unterrichtet, jeweils 33 Stunden pro Woche. Unterrichtssprache war Latein, wie überhaupt die alten Sprachen Latein und Griechisch dominierten; Realien wie Physik, Mathematik, Geschichte und Geographie kamen erst später hinzu. Als Konrektor lehrte Engel Latein und Griechisch, außerdem hebräische Sprache, die erst von Lipstorp in den Lektionsplan eingeführt worden war. Doch offensichtlich behagte Engel sein Schulamt nicht sonderlich. Schon bald erbat er sich vom kurfürstlichen Konsistorium die Genehmigung, in seiner Heimatstadt predigen zu dürfen. Im Hinblick auf die Herkunft seiner Familie aus dem Strausberger Rat bekam er diese auch und hielt gegen den Willen der beiden bestellten Geistlichen, des Pfarrers Georg Krüger (gest. 1592) und des Diakons Christoph Wolff (gest. 1598), der zuvor Prediger in Hermersdorf bei Müncheberg gewesen war, an der Kirche zu St. Nicolai in Strausberg seine Predigten. Nachdem Krüger im Frühjahr 1592 gestorben war, berief der Rat Engel in dieses wohldotierte geistliche Amt; neuer Konrektor am Berlinischen Gymnasium wurde Matthaeus Creige. Zu Engels neuen Amtspflichten gehörten nun Predigt und Seelsorge für seine Gemeindemitglieder sowie die Erteilung der Sakramente, insbesondere das Reichen des Abendmahls. Tauffestlichkeiten und Begräbnisse brachten einen einträglichen Nebenverdienst. Als Pfarrer von St. Nicolai war Engel zugleich Inspektor und einer der einflußreichsten Männer in

Strausberg. Er hatte die geistliche Aufeicht nicht nur über die Strausberger Geistlichen und die beiden Lehrer der Stadtschule, sondern auch über die zwölf Prediger der Umgebung, deren Arbeit er regelmäßig visitieren mußte. In den religiösen Auseinandersetzungen zwischen Lutherischen und Kalvinisten jener Zeit zeigte sich Engel als streitbarer Verfechter der »reinen« lutherischen Lehre. 1596 verfaßte er das Pamphlet Calvinischer BetlersmanteU Darin angezeiget wird mit was kleider sie sich bekapen/ den Schalck verbergen vnd zudecken können/ vnnd wer es nit weis/ nicht anders vermeinet! als es die lauter Warheit sey! Neben anzeigung/ wie man sich darjur hütten soll das man in ihre Strick nicht gerathen möge% die Schrift ließ er zwei Jahre später mit einer Widmung an die Söhne Joachim von Röbels (gest. 1572), seinen »Grosgünstigen Junckern vnd Fördern«, im Druck ausgehen. Doch trotz seiner teils dogmatischen Strenge schien Engel mit seiner Gemeinde in gutem Einvernehmen gelebt zu haben. Auf seine Veranlassung hin erbaten Rat und Gemeinde der Stadt Strausberg 1592 vom brandenburgischen Kurfürsten die Bewilligung einer Beisteuer zum Neubau einer Orgel. Engel selbst initiierte unter seinem Namen in verschiedenen deutschen Städten eine Spendensammlung. Schließlich war das benötigte Geld zusammen, schon 1594 konnte der Orgelbauer Martin Vogt aus Coburg die neue Orgel übergeben. Die an ihr angebrachte lateinische Versinschrift stammte von Engel, desgleichen jene an der zu Engels Zeiten neu erbauten Kanzel (beide mitgeteilt bei PIEPER, 1902, S. 18). Nach seiner Amtsübernahme wohnte Engel zunächst im Pfarrhaus, dessen bauliche Substanz jedoch in schlechtem Zustand war. Deshalb kaufte er das Haus seines Vorgängers (das nach dessen Tod an den Schwiegersohn des Verstorbenen, den Pastor Lorenz Gericke in Herzfeld, übergegangen war) und erhielt bei dieser Gelegenheit vom Strausberger Rat die seinerzeit geliehenen 350 Gulden zurück. Im Besitz eines ansehnlichen Hauses und einer sicheren Stellung konnte Engel nun auch eine Familie gründen: Am 4. Sept. 1592 heiratet er Sabina, die etwa zwanzigjährige älteste Tochter des Berliner Propstes Jacob —> Coler; seine vormaligen Berliner Schulkollegen Matthaeus Creige und Sebastian Friedrich sowie zwei weitere Freunde verfaßten zu diesem Anlaß einige Hochzeitsgedichte (vgl. SCHLICHT, 1718, S. 116). In der gesicherte Stellung konnte Engel nun seine histo-

Engel, Andreas rischen Studien vertiefen. Er widmete sich vor allem der märkischen Geschichte und machte sich durch seine Forschungen und Publikationen auf diesem Gebiet einen weit über die Landesgrenzen Brandenburgs hinaus reichenden Namen. Im ausgehenden 16. Jahrhundert sorgten einige brandenburgische Chronisten mit ihren Arbeiten fur einen Aufschwung in der märkischen Historiographie. Der vormalige Pfarrer Nicolaus —¥ Leutinger aus Alt-Landsberg veröffentlichte mehrere Bücher zur Geschichte der Mark Brandenburg. Da er schon 1612 starb, blieb das Gesamtwerk unvollendet; die insgesamt 30 Bücher nebst Gedichten und einigen Reden über fürstliche Personen wurden erst 1729 herausgegeben. Der Stadtschreiber der Altstadt Brandenburg/H., Zacharias Garcaeus, stellte seit 1582 sogenannte Successiones (oder Zeitläufe) in lateinischer Sprache auf. 1585 gab er eine aus dem ständig wachsenden Stoff herausgezogene und in gedrängter Kürze gebündelte Geschichte der Mark Brandenburg heraus. Doch durch seinen frühen Tod 1586 blieben seine Successiones zunächst ebenfalls unveröffentlicht und erschienen erst 1729 zusammen mit Leutingers Werk im Druck. Seine handschriftlichen Aufzeichnungen wurden unter anderem von Peter —» Hafftiz, ehemals Rektor in Berlin und Cölln, fur sein in mehreren Abschriften verbreitetes Microchronicon Marchicum ausgewertet. Engel hatte zunächst eine Geschichte Brandenburgs in drei Büchern geplant. Da der Stoff jedoch ins fast Unermeßliche anschwoll, es ihm wohl auch schwer fiel, das ganze Werk auf eigene Kosten drucken zu lassen, ließ Engel unter dem Datum des 11. Nov. 1592 einen »Vortrapp« des geplanten Werkes ausgehen. Sein RERVM MARCHICARVM BREVLARTVM erschien 1593 in Wittenberg im Druck und trug den Untertitel Kurtze und doch warhafftige beschreibung der vornembsten geschickten vnd Historien, so sich vor und nach Christi Geburt als eben 2.000Jahren im Chur vnd Fürstenthumb der Marek Brandenburg von Jar zu Jar bis auff gegenwertiges 1593 Jar begeben haben. In der Vorrede zu seinem Buch schrieb Engel: »Jedoch/ so viel mir bewust/ hat sich bis anhero niemand gefunden/ der die löbliche thaten vnserer Vorfahren/ so dieser ort Landes vor vnd nach Christi Geburt besessen/ gründlich vnd nach der lenge hette beschrieben ...«. Doch das Buch stieß auf Kritik, verschiedene Unrichtigkeiten stellten sich heraus, auch erregte manche Bemerkung den Unwillen der Leser, selbst seiner Freunde (vgl. K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1752,

II, S. 954f.). Engel veranstaltete deshalb eine neue Auflage, die 1595 in Wittenberg erschien und 1616 in Leipzig erneut gedruckt wurde. In ihr behauptete er, daß die Irrtümer der ersten Ausgabe durch Schuld des Setzers hineingekommen seien. Nach dem Ärger um die erste Auflage des BREVMRIVM veröffendichte Engel keine Zwischenergebnisse seiner Forschungen zur märkischen Geschichte mehr. Sein Hauptwerk nahm ihn noch drei Jahre in Anspruch; erst am 24. April 1596 beendete er die Arbeit an seinen ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE. Da die Vorbereitung der ziemlich umfangreichen, mit zahlreichen Stichen versehenen Schrift für die Drucklegung sowie der Druck selbst zudem noch zwei Jahre beanspruchten, fugte er ein Supplementum über die Zeit von 1596 bis 1598 hinzu und widmete unter dem Datum des 23. April 1598 die im selben Jahr in Frankfurt/O. herausgegebenen ANNALES dem brandenburgischen Kurfürsten Joachim Friedrich und seinem Bruder Christian, dem späteren Markgrafen von BayreuthKulmbach. In der Vorrede verwies er darauf, daß er im Hinblick auf die brandenburgische Geschichtsschreibung »das Eis habe brechen müssen«, da seine Vorgänger, wie zum Beispiel Christoph —> Entzelt oder Wolfgang —> Jobst, nur der Überlieferung gefolgt seien, er hingegen zahlreiche Städte, Kirchen, Klöster und Bibliotheken besucht habe, um sich genauer zu informieren. Dem Werk vorangestellt ist ein Widmungsgedicht des vormaligen Rektors zu Bernau und Stendal, Caspar Stolshagen (geb. 1550), über den Engel in seinen ANNALES schrieb, er sei ein »Fürtreffliche [r] Theologus vnd Poet/ ... der nachmals das heilige Euangelium zu Stendal in der alten Marek/ vnd zur Jglaw im Mehrlande [Iglau in Mähren]/ bestendiglich vnnd wol erkleret vnd ausgeleget/ auch sonst viel gutes geschrieben hat« (ebenda, S. 344). Bekanntlich gelten Annales libri (oder Jahrbücher) wie Chroniken gemeinhin als Wissensbücher über die Vergangenheit einzelner Einrichtungen, Städte oder ganzer Landstriche, wobei die Auswahl des Berichteten oft regional begrenzt bleibt. Nahezu unterschiedslos wurden historische und naturgeschichtliche Ereignisse vermerkt, besonders dann, wenn sie merkwürdig beziehungsweise außergewöhnlich waren. Der Chronist mußte danach streben, möglichst fur jedes Jahr wenigstens eine Information zu liefern. Engels ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE bestehen aus drei Büchern und einem Ergän-

Engel, Andreas zungsbuch, die in einem Band vereint sind. Auf ca. 500 Seiten werden Personen und Ereignisse behandelt, die sich seit 416 v. Chr. bis in die Gegenwart in Kurbrandenburg und seinen Herrschaften ereigneten. Das Jahr 416 v. Chr. als Beginn der Aufzeichnungen steht für die nach damaliger Auffassung früheste Besiedlung des Ortes, an dem später die Stadt Brandenburg/H. errichtet wurde; Zäsuren zwischen den drei Büchern setzen die Aufrichtung der Markgrafschaft Brandenburg im Jahre 928 durch König Heinrich I. sowie die Übertragung der Kurwürde durch Kaiser Sigismund an den Verweser der Mark, Friedrich Burggrafen zu Nürnberg, im Jahre 1417. Im Untertitel seiner ANNALES hatte Engel ein Ordentliches Verzeichnuß vnd beschreibung der ftirnemsten vnd gedenckwirdigsten Märckiscben Jahrgeschichten vnd Historien angekündigt und in der Vorrede große zeitgenössische Geschichtsschreiber genannt, zum Beispiel Pietro Bembo (1470-1547), den offiziellen Geschichtsschreiber der Republik Venedig, oder Johannes Turmair (gen. Aventinus, 1477-1534), den Prinzenerzieher am bayrischen Hof, denen er nacheifern wollte, um die brandenburgische Geschichtsschreibung zu befördern. Im Vordergrund der ANNALES stehen politische Ereignisse, besonders Kriege und Adelsfehden, sowie Mitteilungen über Kurfürsten, Markgrafen, Grafen und Bischöfe. Wir finden zum Beispiel eine ausführliche Schilderung der Tauffestlichkeiten für den 1592 geborenen Markgrafen Sigismund und im Supplementum eine breite Darstellung der Begräbnisfeierlichkeiten fur den 1598 verstorbenen Kurfürsten Johann Sigismund. Im Jahre 1562 besuchte Kurfürst Joachim II. den Reichstag zu Frankfurt am Main - Engel nennt jene 83 Personen, die im kurfürstlichen Gefolge reisten. Was die märkischen Adelsfamilien betrifft, so zählt er eine Unmenge von Lebensdaten auf und setzt bei den angesehensten Familien wie zum Beispiel die von Alvensleben die komplette Genealogie hinzu. Untermalt sind seine Ausführungen oft durch die Abbildung der beschriebenen Personen oder ihrer Wappen; überhaupt sticht die Vielzahl von Illustrationen, die den Text anschaulich machen sollen, hervor, so daß man wohl nicht zu Unrecht »geradezu von einem Bilderbuch zur märkischen Geschichte sprechen [kann]« (TEITGE, 2000, S. 136). Breiten Raum nehmen auch Berichte über Kirchenund Klosterstiftungen, Städtegründungen und -erwei-

terungen ein, in die ebenfalls Stiche und Zeichnungen zur Veranschaulichung eingearbeitet sind, desgleichen Bilder über Kometen und »Wundersterne« oder andere Himmelserscheinungen. Sie galten den Zeitgenossen als bedeutende Warn- und Vorzeichen, durch die Gott seinen Zorn über die Menschen mit ihren Sünden anzeigte. Solchen Erscheinungen - so glaubten die Menschen - würden dann unweigerlich Seuchen, Überschwemmungen, Kriege oder Hungersnöte folgen. Auch in Engels ANNALES kündigen diese Himmelserscheinungen zumeist kommendes Unglück an, folgen ihrer Beschreibung oft Nachrichten über von diesen hervorgerufene Ereignisse wie »großes Sterben», Teuerungen und Hungersnöte. Während seine ANNALES noch unter der Druckerpresse lagen, veröffentlichte Engel 1597 ein sogenanntes Wunderbuch unter dem Titel WiderNatur vnd Wunderbuch. Darin so wol in gemein von Wunderwercken deß Himmels/ Luffts/ Wassers vnd Erden! als insonderheit von allen widernatürlichen wunderlichen Geschichten grössern theils Europa, ftimemlich der Churflirstlichen Brandenburgischen Marek/ vom Jahr 490. biß a u f f 1597. ablaufendes Jahr beschehen/ gehandelt wird. Es charakterisiert in besonderer Weise Engels Auffassung, daß täglich Wunderdinge geschehen würden, zum Zeichen, daß Gott bald kommen werde, um die sündhafte Welt zu richten. Auch die ANNALES enthalten zahlreiche Mitteilungen über allerhand Wundergeschichten, die bei uns Heutigen schon mal ein Kopfschütteln auslösen, von den damaligen Lesern jedoch als Wille Gottes angenommen wurden; außerdem erfüllten gerade solch merkwürdige und »wunderliche« Dinge in ganz besonderer Weise die Erwartungen der damaligen Leser. Was Engels ANNALES für den heutigen Leser interessant macht, sind neben den in das Werk aufgenommenen Holzschnitten und Stammtafeln vor allem Textauszüge anderer Schreiber oder auch amtliche Schriftstücke, die heute zum großen Teil als verloren gelten. Wir lesen zum Beispiel den Wortlaut des Vertrages, den 16 mittelmärkische Städte im Jahre 1399 schlossen, um sich gegen plündernde Adlige wie die Quitzows gemeinschaftlich zur Wehr zu setzen. Über die Eroberung der Stadt Beelitz 1478 im Zuge der Erbstreitigkeiten zwischen Kurfürst Albrecht und Herzog Hans von Sagan um Niederschlesien-GlogauCrossen verfaßte der ehemalige Diakon zu Beelitz Paul Creusing unter dem Titel Belitzscher Krieg eine verifizierte Darstellung in Latein und Deutsch, die

Engel, Andreas Engel wortgetreu wiedergibt. So bildeten seine ANNALES eine wichtige Zäsur in der märkischen Historiographie, nicht zuletzt deshalb, weil sie in deutscher Sprache abgefaßt waren. Dadurch wurde sein Werk fast ein ganzes Jahrhundert lang zur beinahe einzigen Quelle fur die Kenntnis der heimischen Geschichte in etwas breiteren Kreisen des Volkes. Neben seinen märkischen Annalen hatte Engel ein noch größeres Werk in Vorbereitung. Schon in seinem BREVIARIVM von 1593 kündigte er an, daß er außer den ANNALES noch eine weitläufigere Beschreibung der Mark liefern wolle. Im Sinn hatte er eine wohl nach Städten geordnete Sammlung von Geschichtsquellen mit dem Titel Marchia autoris, auf welche er »de propriis ein grosses, ja fast seine gantze wollfahrt verwendet, in hofFnung es werde ihn dafür eine billiege gnade vnd ergözlichkeit wiederfahren«. Das Werk gelangte jedoch nicht zum Druck, »weilen aber die Patronen, auff deren geheiss er seine arbeit angetrehten, mit tohde abgegangen«. Doch auch seinem Verfasser blieb nicht mehr viel Zeit. An seinem Lebensabend wurde Engel schwindsüchtig und litt zudem an Appetit- und Schlaflosigkeit (vgl. PIEPER, 1902, S. 24). Im Herbst 1597 brach an vielen Orten der Mark erneut die Pest aus, im Sommer 1598 wiederholte sich die Epidemie, diesmal viel heftiger - allein in Strausberg starben 825 Personen, mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Die Pest bereitete den Geistlichen viel zusätzliche Arbeit, der Strausberger Rat mußte einen Subdiakon als Amtsgehilfen an der Kirche zu St. Nicolai einstellen. Auch Engels Amtskollege Christoph Wolff wurde 1598 ein Opfer der Seuche. Drei Tage vor dem Abklingen der Pest starb Andreas Engel, erst 36 Jahre alt, am 9. Aug. 1598 in Strausberg als eines ihrer letzten Opfer. Begraben wurde er im Gewölbe der Kirche zu St. Nicolai, seiner letzten Wirkungsstätte; sein wohl bald nach seinem Tode aufgerichtetes Grabmal stellt Engel in halber Figur in der Tracht eines evangelischen Geistlichen des 16. Jahrhunderts dar (vgl. SCHLICHT, 1 7 2 2 , S. 144,

wo auch die Inschrift mitgeteilt ist; 1703 wurde das Grabmahl in der Kirche neben dem Altar aufgestellt, heute steht es in der Strausberger Marienkirche). Sein Nachfolger als Oberpfarrer und Superintendent wurde Sebastian Friedrich, einst Engels Schulkollege am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster; das Diakonat erhielt Matthaeus Kindt (gest. 1622), ab 1600 Prediger in Prädikow bei Strausberg.

Was nun Engels letztes Werk, seine Marchia autoris, betraf, so geriet nach seinem Tod seine Witwe mit dem Frankfurter Buchdrucker Johann Hartmann (1537-1607) in Streit. Noch zu Lebzeiten hatte Engel für sein Manuskript 300 Rheinische Gulden verlangt. Da Hartmann jedoch nur 250 geben wollte, kam kein Vertrag zustande. Nach Engels Tod bot der Buchdrucker zunächst 200 Gulden, senkte dann sein Angebot aber weiter auf 150, »vnter vorwand das man heut zu tage Chroniken vnd Historien sonderlich nicht aestimirete«. Daraufhin verbrannte die erzürnte Witwe das Manuskript, hatte ihr Mann doch vor seinem Tode sie angewiesen, wenn man diese Bücher »verächtlich halten solte So mocht Sie dieselben nuhr ins feur schmeissen, vnd der vndangkbahren weit auss den äugen vnd gedachtnüss bringen. Gott würde Sie von dem weiniegen das er nach liesse, vnd ihm bluhtsauer geworden doch woll ernehren.« (zit. nach PIEPER, 1902, S. 26, mit Verweis auf entsprechende Nachrichten des Bernauer Bürgermeister Georg Maus [Musculus, 1593-1666]). Engels Witwe verließ mit ihrem Kind Strausberg und reiste zu ihrem Vater Jacob Coler nach Berlin. Dieser klagte im Frühjahr 1599 in einem Bittgesuch an den brandenburgischen Kurfürsten, seine Tochter sei samt ihrem Kinde ins Elend geschickt worden. Offensichtlich hat sich Sabina Engel aber bald wieder verheiratet, denn ihr Vater erbat fur seinen »neuen Eidam«, den Magister Jodocus Chrysostomus, einem früheren Feldprediger der österreichischen Armee und Superintendenten der Festung Raab in Ungarn, die vakante Pfarrstelle in Dramburg. Am Ende des 17. Jahrhunderts urteilte der Frankfurter Professor Johann Christoph Beckmann (1641 bis 1717; vgl. NOACK/SPLETT, 2001, S. 36-60), selbst ein bekannter Geschichtsforscher, über Engel: Seine Art des Schreibens wäre zwar nicht »nach der izigen Zierligkeit«, auch könne man nicht in Abrede stellen, daß er manch ungewisse und »zum Theil in fabuleusen Umständen verwickelte Materien« erzehlt und einiges ganz unvollkommen geblieben sei, auch »in Abbildung so vieler schwarzen Sonnen und Monden, geschwänzter Sternen und andern Feuer-Zeichen sich etwas unangenehm gemacht«. Gleichwohl müsse man jedoch bekennen, »daß dieser ehrliche Mann andern das Eiß gebrochen, und diese ihm darauf nachfahren und leichter fortkommen können, denen es vielleicht nicht so leicht würde gewesen seyn, wo sie ihn nicht zum Vorgänger gehabt hätten. Ob es auch gleich an

Engel, Andreas dem ist, daß die alten Sonnen- und Mond-Bilder u n d allerhand Wunder-Zeichen mäßiger hätten angefiihret werden mögen: so ist doch darum nicht straks abergläubisch, was überflüßig ist, u n d haben solche Dinge keine Convenienz mit den Historien

der Landes-Fürsten, so gehören sie doch ad historiam naturalem des Landes, u n d finden daher, ob wohl wenige, dennoch wahrhafte Liebhaber, denen damit gedienet ist.« (zit. nach SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 119). [L.N.]

Werke De laude praestantia atque dignitate sacrosanctae Theologiae [Antrittsrede in Brandenburg/H., gehalten zu Johannes (= 24. Juni) 1586]. (Pieper, 1902, S. 13). Capita pietatis et religionis Christianae cum benedictione matutina et vespertina, consecratione mensae et gratiarum actione versibus latinis. Berlin 1586. [4°] (Diterich, 1732, S. 279). ORATIO DE INCLYTA BRENNOPOLI MARCHICA, HABITA AB ANDREA ENGELIO STRAVSBERGENSI, CVM FVNCTIONE Scholastica Neobrandenburgi se abdicaret 13 Cal: Ianuarij, Anno Iesu Christi millesimo, quingentesimo, octogesimo septimo. [vier lat. Verse von Stigelius]. BERLINI In Coenobio leucophaeo, excudebat Nicolaus Voltzius. Anno M. D. L XXXVIII. [1588; Abschiedsrede in Brandenburg/H., gehalten am 20. Dez. 1587], [28] Bl. (23: H: S 188.8° Heimst., 5; Ha 33: 106 G 1; StA Frankfart/O., Β.: I 728; VD 16 Ε 1189; Ribbe, 2001, Nr. 1.01.01); andere Ausg.: ORATIO de inclyta Brennopoli Marchica ... Berlini in Coenobio Leucophseo, excudebat Nie. Volzius, Anno MDLXXXVIII. In: Küster, Georg Gottfried: COLLECTIO OPVSCVLORVM HISTORIAM MARCHICAM ILLVSTRANTIVM, Das ist Sammlung Von allerhand theils gedruckten, theils ungedruckten/ und zur Erläuterung Der Märckischen Civil- Kirchen= Gelehrten= und Natur=Geschichte gehörigen Nachrichten und Schrifften. Zweites Stück. BERLIN, Verlegts Gottfried Gedicke, Königl. privil. Buchhändler, 1727. (StA Frankfurt/O., Β.: I: 68; Ribbe, 2001, Nr. 1.01.02), S. 32-62. Analysis Epistolae D. Pauli ad Galatas. Autore M. Andrea Engelio Struthomentio Gymnasii Berlinensis Collega. Francofurti: Andreas Eichorn 1592. (KZK-Bb 7; Ribbe, 2001, Nr. 1.02.01). Oratio de Brandenburgo [Abschiedsrede in Berlin, gehalten 1592]. (Diterich, 1732, S. 277). RERVM MARCHICARVM BREVIARIVM. Das ist: Kurtze vnd doch warhafftige beschreibung der vornembsten geschichten vnd Historien/ so sich vor vnd nach Christi Geburt als vber 2000. Jahren im Chur vnd Fürstenthumb der Marek Brandenburg von Jar zu Jar bis auff gegenwertiges 1593. Jar begeben vnd zugetragen haben: Aus sehr vielen vnd glaubwirdigen Scribenten/ vnd sonst aus allerley alten vnd newen diplomatibus/ Grabschrifften/ Calendarijs vnd dergleichen zusammen gebracht/ vnd ordentlich verfasset: Durch: M. ANDREAM ENGELIVM, Pfarrherrn zu Straußberg in der Mittelmarck Brandenburg. Am ende ist hinzu gesetzt ein kurtzer bericht vom Marggraffthumb Brandenburg/ etc. Wittemberg/ Gedruckt durch Christoff Axin/ Jn Vorlegung Johan Spieß. Anno 1593. [4°; Kolophon: ... Christoph: Axin, Jn Vorlegung Johan Spissen. Anno M . D . XCIII. Mit Widmungsgedichten von Albert Krantz und Theodor Praetorius], [2] Bl., 180 S., [6] Bl. (188: 74-11228 Rara; 3: AB 4615/i, 6, 3; 12: 4° Bor. 16m; VD 16 Ε 1190; Ribbe, 2001, Nr. 1.03.02); andere Ausg.: RERVM MARCHICARVM BREVIARIVM. Das ist: KVrtze vnd doch warhafftige beschreibung der vornembsten geschichten vnd Historien/ so sich vor vnnd nach Christi geburt ... im Chur vnd Fürstenthumb der Marek Brandenburg ... bis auff gegenwertiges 1593 begeben vnd zugetragen haben: ... Publicieret. Durch M. ANDREAM ENGELIVM Struthio montanum, Marchicum Am ende hinzu gesetzt ein kurtzer bericht vom Margraffthumb Brandenburg/ etc. [anfenglich vom Herrn Georgio Sabino Brandenburgensi in Lateinischer Sprachen gestellet: Nachmals aber von Reinero Reineccio in die Deutsche verdolmetschet.] Wittenberg Gedruck durch Christoff Axin/ Jn Vorlegung Johan Spieß Anno 1593. [4°], [2] Bl., 180 S., [6] Bl. (39: Theol. 4 266, 3; 3: Gb 1795, 17; VD 16 ZV 5008); [Zueignung separat:] Dem Durchlauchtigsten Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn, Iohanni Georgio, des H. Römischen R. Ertz Cammerer, vnd Churfursten: vnd Herrn Joachimi Friderico, bestetigten Administratori des Ertz vnd Pr[imat]stiffts Magdeburg, Beyden MarggrafFen zu Brandenburg, in Preussen/ ... M. Andreas Angelus, Pfarherr zu Straußberg. Wittenberg: Axin 1594. [2°], [1] gef. Bl. [696 χ 394 mm, 324 x 384 mm] (37: Rar II, jedoch beschädigt); andere Ausg.: Den Erbaren Ehrenvesten/ Achtbaren vnd wolweisen Herren/ Burgermeistern vnnd Rathsverwandten der löblichen Haupstätte des Churfurstenthumbs Brandenburg. Als: Alt vnd New Brandenburg/ Berlin/ Cöln an der Sprew/ Stendal/ Franckfiirt an der Oder/ Prenslaw/ Soldwedel/ Ruppin/ Perleberg/ Cüstrin/

Engel, Andreas vnd Crossen in der Schlesien etc. Dediciret der Autor dis Rerum Marchicarum Breuiarium/ bittende/ daraus sein geneigtes gemüt gegen sein vielgeliebtes Vaterland zuerkennen/ vnnd jm/ zu Vollendung eines viel grössern vnd weitleufftigern Merckischen Chronici/ mit nützlichen nachrichtungen zu hülff zu kommen, [hs.: Neuer Abdruck. Erste Edition Wittenberg 1593], [am Ende: Hoc rerum Marchicarum Breuiarium ab Autore absoluebatur die Maitis III. Anno ä nato mundi Saluatore sesquimillesimo nonagesimo secundo; angehängt: Kurtzer bericht. Von der gelegenheit/ Namen/ Sitten vnd Völckern der Marek Brandenburg/ anfenglich vom Herrn Georgio Sabino Brandenburgensi in Lateinischer Sprachen gestellet: Nachmals aber von Reinero Reineccio in die Deutsche verdolmetschet.], [4°] (StA Frankfurt/O., Β.: I: 464; Küster/ Müller, 1752, II, S. 954 f., danach 1595 erschienen); andere Ausg.: RERVM M A R C H I C A R V M Breviarium. Das ist: Kurtze/ vnd doch Warhafftige Beschreibung/ der vornehmbsten Geschichten vnd Historien/ so sich vor vnd nach Christi Geburt/ alß vber 2000. Jahren/ im Chur vnd Fürstenthumb der Marek Brandenburg/ von Jahr zu Jahren/ bis auff gegenwertige Zeit/ begeben vnd zugetragen haben: Auß sehr vielen glaubwirdigen Scribenten/ vnd sonst allerley alten vnd newen Diplomatibus/ Grabschrifften/ Calendarijs vnd dergleichen zusammen gebracht/ vnd ordentlich verfasset: Durch: M . AND R E A M E N G E L I V M . Am ende ist hinzu gesetzt ein kurtzer Bericht/ vom Marggraffthumb Brandenburg/ etc. A N N O C H R I S T I , M . D C . VI. [s. 1. 1606], [2] Bl., 180 S., [5] Bl. (3: AB 57950, 2; 14: Hist. Brand. 72; 155: Hist. pol. 705; Ribbe, 2001, Nr. 1.03.03); andere Ausg.: Rerum Marchicarum Breviarium. Leipzig 1616. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 954f.); Auszug [Ms.] in: Excerpta Varia Marchica. [Ms.] (la: Ms. Boruss. quart. 14, f. 260v-265r). Chronodisticha an der Strausberger Orgel und an der zu Engels Zeiten neu erbauten Kanzel. Strausberg 1594. (Piper, 1902, S. 18). [Epithalamium]. In: H O N O R I N V P T I A R V M H V M A N I S S I M I VIRI, Pietate, Doctrina & Virtute praestantissimi, Dn. SAMVELIS GERVESII Rectoris Scholae Coloniensis ad Suevum vigilantißimi, S P O N S I . NVPTIAS C E L E B R A N T I S C u m ... virgine A N N A P O L E M A N N A , etc. S T R V T H I O M O N T E A N N O ... M . D. VC. IV. Non. Novemb. ... TYPIS SCIVRIANIS. [Frankfiirt/O. 1595; 4°], [4] Bl. (28: C q 2065-16; V D 16 Z V 18541). Holsteinische Chronica. Darinnen ordentliche Warhaftige Beschreibung/ der Adelichen Geschlechter/ beneben derselben Wapen/ StammRegister vnnd Bildnissen: So wol auch/ wie in einem Register angezeigt/ Woher die Städte den Namen haben/ Wo/ oder an welchem Ort sie gelegen/ Wenn/ vnd von wem sie erbawet/ vnd mit StadtRecht bewidmet worden. Sampt einem nützlichen Bericht/ wie Mannlich vnd tapffer sich der Adel vnd Stedte in Krieges vnd andern leufften erwiesen/ vnd was sie für Fewers Noth ausgestanden. Aus glaubwirdigen Scribenten mit fleiß zusammengetragen/ vnd in Druck verfertiget/ Durch M . A N D R E A M A N G E L V M Struthiomont. Erster Theil. [III.: Der Heilige Christopherus trägt das Jesuskind. Inschrift: D E N E R W I R T G R O S S E I N N FVR D E M H E R N . LVC. I.] M . D . XCVI. C V M PRIVILEGIO. Jn Verlegung Henningi Grossen vnd Christoff Axins. [Leipzig 1596; 2°; Buch 2: Das Ander Bvch dieses Holsteinischen Adels=Chronici. In Verlegung Henningi Grossen Buchhändlers zu Leipzig. Wittenberg/ Gedruckt durch Wolff Meisner. Im Jahr M . D. IVC.] (Ha 33: 110 Β 12 [Tie. 1.2.]; 12: 2° Geneal. 15, 1.2.; 3: N g 3677, 4° [1/2], jedoch ohne Tbl.; V D 16 Ε 1186; Ribbe, 2001, Nr. 1.04.01); [Titelvariante Buch 2]: Holsteinische Chronica. Darinnen ordendiche Warhaftige Beschreibung/ der Adelichen Geschlechter/ beneben derselben Wapen/ StammRegister vnnd Bildnissen So wol auch ... Woher die Städte den Namen haben/ Wo ... sie gelegen/ Wenn/ vnd von wem sie erbawet ... zusammen getragen/ vnd in Druck verfertiget/ Durch M. A N D R E A M A N G E L V M Struthiomont. Ander Theil. M . D. XCVII. J n Verlegung Henningi Grossen Buchhändlers zu Leipzig. [Wittenberg 1597; 2°], [2] Bl., 95 S. (39: Biogr. 4 924/5, 2,2; V D 16 Z V 5010); [Vorsatzblatt separat:] In Effigiem Magnifici Atque Nobilissimi Viri, Domini Heinrici Ranzovii Producis Cimbrici &c./ ... M . Andreas Angelus Struthiomontanus. Witeberg: 1595. [2°], [1] Bl. [Holzschnitt, 241 x 132 mm, 64 χ 56 mm] (37: Rar II - Vorderes Vorsatz von 2 Gs 112E); andere Ausg.: Holsteinische Chronica. Darinnen ordentliche Warhaftige Beschreibung/ der Adelichen Geschlechter/ beneben derselben Wapen/ StammRegister vnnd Bildnissen: So wol auch/ wie in einem Register angezeigt/ Woher die Städte den Namen haben/ Wo/ oder an welchem Ort sie gelegen/ Wenn/ vnd von wem sie erbawet/ vnd mit StadtRecht bewidmet worden. Sampt einem nützlichen Bericht/ wie Mannlich vnd tapffer sich der Adel vnd Stedte in Krieges vnd andern leufften erwiesen/ vnd was sie für Fewers Noth ausgestanden. Aus glaubwirdigen Scribenten mit fleiß zusammengetragen/ vnd in Druck verfertiget/ Durch M . A N D R E A M A N G E L V M Struthiomont. Erster Theil. [III.: Der Heilige Christophorus trägt das Jesuskind. Inschrift: D E N E R W I R T G R O S S E I N N FVR D E M H E R N . LVC. I.] M. D . XCVII. C V M PRIVILEGIO. Jn Verlegung Henningi Grossen Buchhändlers zu Leipzig. [Leipzig

Engel, Andreas 1597; 2°; T l . 2: Holsteinische Städte Chronica Darinnen ordentliche Warhaftige kurtze Beschreibung/ Woher die Städte den Namen haben/ Wo/ oder an welchem O r t sie gelegen/ Wenn/ vnd von wem sie erbawet oder erweitert/ vnd mit Stadt Recht bewidmet worden. Jtem/ Was sie für Fewers vnnd Kriegs noth ausgestanden/ Auch endlich/ was sie für Wappen fuhren. Aus glaubwirdigen Scribenten mit fleiß zusammen getragen/ vnd in Druck verfertiget/ Durch M . A N D R E A M A N G E L V M Struthiomont. (III.: Der Heilige Christopherus trägt das Jesuskind. Inschrift: D E N E R W I R T G R O S S E I N N F V R D E M H E R N . LVC. I.) M . D . X C V I I . C V M P R I V I L E G I O . J n Verlegung Henningi Grossen Buchhändlers zu Leipzig.] (1: 4 ° So 426» Rar; 14: Hist. Holsat. l . m , misc. 1.2.; 2 3 : Μ : Q u N 36, 1.2.; Ribbe, 2 0 0 1 , Nr. 1.04.02). WiderNatur vnd Wunderbuch. Darin so wol in gemein von Wunderwercken deß Himmels/ Luffts/ Wassers vnd Erden/ als insonderheit von allen widernatürlichen wunderlichen Geschichten grössern theils Europa^ fiirnemlich der Churfürstlichen Brandenburgischen Marek/ vom Jahr 4 9 0 . biß auflF 1597. ablaufifendes Jahr beschehen/ gehandelt wird. Erstlich meldent/ was Wunderwerck seyn. Zum II. Woher die entspringen vnd Namen haben. Z u m III. Wie mannichfaltig die seyn. Zum IV. Von vnterscheid Göttlicher vnnd Teufflischer Wunderwercke. Zum V. Warumb zu dieser letzten Zeit so viel Wunderwerck geschehen. Zum VI. Warumb der Wunderwerck so wenig wargenommen wird. Zum letzten/ Aller vnnd jeder Wunderwerck Historische außfuhrung. M i t fleiß zusammen getragen/ durch M . Andream Angelum zu Straußberg/ inn Brandenburgischer Mittelmarck Pfarherr. Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ durch Johann Collitz/ in Verlegung Paul Brachfelds/ 1597. [angeschlossen ohne sep. T b l . : Das ander Buch/ Darin alle Wunder vnd Zeichen/ so sich innerhalb 6 5 5 . Jaren im Churfürstenthumb Brandenburg/ vnnd andern mit einverleibten Landt vnd Herrschafften/ begeben haben/ verzeichnet vnd begriffen sind.], [4] Bl., 3 0 7 S. (3: A B 1 5 4 1 7 3 , 2; 23: 122.8 Phys., 2; 12: Phys. m. 11; V D 16 Ε 1193; Ribbe, 2 0 0 1 , Nr. 1.08.01). Eine Christliche Predigt/ Vom Geistlichen Ritterstande der Christgleubigen aufF Erden: Gethan zu Strausberg/ am tage des heiligen Ritters vnd Merterers Georgij/ im 1597. Jahr/ Durch M . Andream Angelum Struthiomontanum, Pastorem vnd Inspectorem daselbst. J n Verlegung Johan Hartman Buchfuhrer zu Franckfurt an der Oder. [Frankfurt/O. 1597; 4°], [16] Bl. (23: A: 2 7 6 T h e o l „ 8; 12: 8° Horn. 2 0 7 2 r ; V D 16 Ε 1184; Ribbe, 2 0 0 1 , Nr. 1.07.01). Kurtzer/ Jedoch gewisser vnd gründtlicher Bericht/ von Johann Hilten/ vnd seinen Weissagungen. Da denn insonderheit auch zufinden/ woraus solche Weissagungen genomen/ vnd wie sie albereit am meisten erfüllet worden: Sampt etlichen andern Weissagungen vnd coniecturen von stürtzung des Babsthumbs/ vnd vntergang des Türckischen Reichs: Zusamen getragen vnd beschrieben/ auch auff etlicher fromer Christen begeren/ zum Druck vorfertiget/ Durch/ M . Andream Angelum Struthiomontanum. Cum Priuilegio. J n Verlegung Johan Hartman Buchführer zu Franckfurt an der Oder. A N N O C H R I S T I Μ D X C V I I . [1597; 4°; Kolophon: Gedruckt . . . Bey Friederich Hartman/ Buchftihrer daselbst.], [36] Bl. (3: N h 4 0 7 , 7 angeb.; 14: Theol. ev. pol. 395.m, 5; K Z K Bp 5: Κ 2 5 4 , 4; V D 16 Z V 5 0 1 3 ; Ribbe, 2 0 0 1 , Nr. 1.05.01). Jägerhörnlein: Das ist/ Kurtzer vnd Einfeitiger/ jedoch auß Gottes Wort gründtlicher Bericht/ daß der Jägerstandt/ ein rechter Chrisdicher vnd kein verdampter Stand sey/ auch Jagen nicht verbotten/ wider die jenigen/ so diesen Standt/ gleich fur Gottloß vnd vnnöhtig halten. Allen Rechtschaffenen Jägern zu gute/ auß alten vnnd newen Scribenten klärlich erwiesen/ zusammen gezogen vnnd beschrieben: Durch Μ A N D R E A M A N G E L V M S T R V T H I O M O N T A N V M . Sampt einem Catalogo aller Jäger vnd Jägerinnen/ so vor vnnd nach Christi Geburt gelebt/ nach dem Alphabet, doch ohn vnderscheid der Religion gesetzt. Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ durch Johann Kollitz/ in Verlegung Paul Brachfeldts/ 1597. [4°; mit einer Vorrede des Verlegers Paul Brachfeldt], [4] Bl., 85, [1] S. (3: AB 1 5 3 4 9 6 , 7; 2 3 : O e 156; 2 4 : Theol. qt. 3 2 3 ; V D 16 Ε 1187; Ribbe, 2 0 0 1 , Nr. 1.06.01); andere Ausg. [Titelvariante]: Jägerhörnlein: Das ist/ Kurtzer vnd Einfeitiger/ jedoch auß Gottes Wort gründtlicher Bericht/ daß der Jägerstandt/ ein rechter Christlicher vnd kein verdampter Standt sey/ auch Jagen nicht verbotten/ . . . auß alten vnnd vnd newen Scribenten . . . zusammen gezogen vnnd beschrieben: Durch Μ A N D R E A M A N G E L V M S T R V T H I O M O N T A N V M . Sampt einem Catalogo aller Jäger vnd Jägerinnen/ so vor vnnd nach Christi Geburt gelebt . . . Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ durch Johann Kollitz/ in Verlegung Paul Brachfeldts/ 1597. [4°; mit einer Vorrede des Verlegers Paul Brachfeldt], [4] BL, 85, [1] S. (56: Μ 4 6 3 , 2.4; V D 16 Z V 5 0 1 2 ) ; andere Ausg.: Jägerhörnlein. Kurtzer jedoch Christlicher Bericht/ was man vom Jagen vnd Jägerstande halten solle/ was das Jagen fxir nutz bringe/ wem zu jagen gebüre/ welches die ersten vnnd sonst die berühmbste Jäger gewesen/ vnd was ein Christ/ der da jagen wil/ thun/ vnd wofür er sich im gegentheil hüten vnd vorsehen sol: Christlicher vnd guter meinung/ allen ehrliebenden Jägern zu gute/ aus Gottes wort/ vnd andern bewerten Scribenten/ zusammen gezogen/ vnd beschrieben/ auch nu zum andern

Engel, Andreas mal vbersehen vnd vermehret Durch M . A N D R E A M A N G E L U M S T R U T I O M O N T A N U M . Hamburg/ [1598; mit einem Beitrag von Heinrich Rantzau], [96] Bl. (23: A: 5 1 5 Quod. 3; V D

16 Ε 1188; Ribbe, 2 0 0 1 ,

Nr. 1.06.02). Caluinischer Beders=Mantel. Darinnen angezeiget wird/ mit was Kleider sie sich bekappen/ den Schalck verbergen vnd zudecken können/ Vnd wer es nicht weiß/ nicht anders vermeynet/ als es die lauter Warheit sey/ Neben anzeigung/ wie man sich darfiir hüten sol/ das man in jre Stricke nicht gerhaten möge. Beschrieben vnd zum Truck verfertiget Durch M . Andream Angelum Struthiomontanum. J m Jahr Christi/ 1598. [s. 1.; 4°], [30] Bl. (70: Sehe 7 0 : 2 ; V D 16 Ε 1182; Ribbe, 2 0 0 1 , Nr. 1.10.01); andere Ausg.: Calvinischer Betlersmantel/ Darin angezeiget wird mit was kleider sie sich bekapen/ den Schalck verbergen vnd zudecken können/ vnnd wer es nit weis/ nicht anders vermeinet/ als es die lauter Warheit sey/ Neben anzeigung/ wie man sich darfiir hütten sol/ das man in ihre Strick nicht gerathen möge. Beschrieben vnd zum Druck verfertiget Durch M . Andream Angelum Struthiomontanum. J m Jahr Christi/ 1598. [Frankflirt/O. 1598; 4°], [4] Bl., 6 0 S. (1: D k 7 4 1 0 Rar; 14: Theol. ev. asc. 4 l 2 . s , 3; 2 3 : A: 2 0 2 . 4 Theol., 5; V D 16 Ε 1183; Ribbe, 2 0 0 1 , Nr. 1.10.02). A N N A L E S M A R C H I A E B R A N D E N B V R G I C A E . Das ist Ordentliche Verzeichnuß vnd beschreibung der furnemsten vnd gedenckwirdigsten Märckischen Jahrgeschichten vnd Historien/ so sich vom 4 1 6 . Jahr vor Christi Geburt/ bis auffs 1596. Jahr im Churfiirstenthumb Brandenburg/ vnd dazu gehörenden Landen vnd Herrschaften/ von Jahr zu jähr begeben vnd zugetragen haben. Aus vielen glaubwirdigen Scribenten vnd Büchern/ auch aus bewerten vrkunden vnd vielen alten monumentis/ zusammen getragen vnd beschrieben. Auch mit vielen Bildnüssen vnd Figuren gezieret/ vnd mit einem vollkommenen vnd richtigem Register verfasset/ Durch M . A N D R E A M A N G E L V M , S T R V T H I O M O N T A N V M . Am Ende ist hinzugesetzt/ ein bedencken der Theologen zu Franckfurt an der Oder/ von den Besessenen zu Spandaw: Jtem/ ein Supplementum oder Vermehrung vnd Vollstreckung der Märckischen Jahrgeschichten/ von Ostern des 1596. jahrs/ bis auff den Aprillmonat dieses 1598. Jahres. M . D . X C V I I I . C V M G R A T I A E T P R I V I L E G I O , & c . J n Verlegung Johan Hartman/ Buchfuhrer in Franckfurt an der Oder. [ 1 5 9 8 ; 2°; Kolophon S. 4 3 6 : Z u Franckfurt an der Oder/ Gedruckt durch Friederich Hartman/ Buchfuhrer daselbst; folgt T b l . : S V P P L E M E N T V M A N N A LIVM

MARCHLE

BRANDENBVRGIGE.

Das

ist: Vermehrung

vnd Vollstreckung

Der

Merckischen

Jahrgeschichten/ Von Ostern des M . D . X C V I . Jahres. D a sich die Annales endigen/ bis auff den Aprilschern dieses jetztlaufenden vnd gegenwertigen M . D . X C V I I I . Jahres. Kolophon (am Ende): Gedruckt durch Friederich Hartman Buchfuhrer zu Franckfurt an der Oder. A N N O M . D . X C V I I I . ] (1: Bibl. Diez fol. 6 6 4 ; 109: GK1 A F 55; StA Frankfurt/O., Β.: IV: 70; V D 16 Ε 1181; Ribbe, 2 0 0 1 , Nr. 1.09.01); Auszug in: Einiges von den alten Städten, Fürsten und dem Adel der Mark Brandenburg von 4 1 6 vor Christi bis 1598 nach Christi Geburt, zusammengestellt aus den Annales marchiae Brandenburgiae von Μ . A. Angelus durch Julius von Barsewisch. Stuttgart 1864; Auszug in: Was eine alte märkische Chronik über die Altmark berichtet [Annales Marchiae Brandenburgicae, Ausz.] Zusammengestellt von Albert Fischer. Salzwedel 1 9 3 0 [= Aus: Unsere Altmark. Wochenblattschriften Folge V.]; Auszug in: Excerpta Varia Marchica. [Ms.] ( l a : Ms. Boruss. quart. 14, f. 2 3 6 v 260v). Thewrungs Spiegel: Darinnen gewiesen wird/ woher Thewrung komme/ vnd warumb: Jtem/ wie sich ein Christ gegen Gott im himmel/ vnd gegen seinem Nechsten auff Erden/ in thewer zeit verhalten solle. Sampt einem Register/ vieler grossen vnnd geschwinden Thewrungen/ so beyde zu friedes vnd vnfriedes Zeiten/ in Landen vnd Stedten/ gewesen sein/ Beschrieben Durch M . A N D R E A M A N G E L U M S T R U T H I O M O N T A N U M . V n d jtzo zum ersten an tag gegeben. Hamburg/ Bey Theodosio Woldero. Anno 1598. [80] Bl. (23: A: 1170.1 Theol., 3; 12: Res/Asc. 5546i; 2 4 : Theol. oct. 4 3 2 ; V D 16 Ε 1191; Ribbe, 2 0 0 1 , Nr. 1.11.01). M . Andr. Angeli Strutiomontani Trostspiegel, darinnen die Historia deß Leidens Vnd sterbens Christi zu Vnserm Trost erkleret wird. Hamburg 1600. [4°] ( V D 16 Ε 1192; Kayser/ Dehn, 1968, Nr. 2 2 0 ; Ribbe, 2 0 0 1 , S. 170); andere Ausg.: Trost-Spiegel oder wie man sich die Historie des Leidens-Christi zu Nutz machen sol. Hamburg 1602. (Schlicht, 1718, S. 124; Ribbe, 2 0 0 1 , S. 170). CHRONICON

JVTREBOCENSE

a.M. ANDR.

ANGELO

Struthiomontano

Marchico

consignatum

anno

Μ D L X X X V I I I . D e r berühmten Stadt Jüterbog uhralte A n k u n f t , Gelegenheit, Erbauung, Ursprung und andere denckwürdige Fälle: Aus beglaubten Historicorum scriptis und Monumentis, mit sonderlichen Fleiß colligiret, reuidiret, auch edichen Historien augiret. [Ms. 1588] In: Eckhard (Eccardus), Paul Jacob: S R I P T O R E S R E R V M J V T R E B O C E N S I V M E D I T I A C I N E D I T I . . . [Pars 1], Vitembergae & Lipsiae: impensis & Uteris Schlomachianis 1734. (1: T d 6 4 4 0 a ; Ribbe, 2 0 0 1 , Nr. 1.12.01), S. 1 4 2 - 1 5 2 .

Engel, Andreas

Handschriften Rerum Marchicarum breviarium ... Wittenberg 1593. [Ms.; Auszug] In: Excerpta Varia Marchica. [Ms.] (la: Ms. Boruss. quart. 14, f. 260v-265r). Annales Marchiae Brandenburgice ... Frankfurt/O. 1598. [Ms.; Auszug] In: Excerpta Varia Marchica. [Ms.] (la: Ms. Boruss. quart. 14, f. 236v-260v).

Nachlaß Marchia autoris. [Ms.] (Diterich, 1732, S. 278).

Literatur SEIDEL, Martin Friedrich: MARTINI FRIDERICI SEIDELI BERLINATIS BIBLIOTHECA MARCHICO BRANDENBURGICA Sive Scriptorum Marchicorum et Brandenburgensium, INDEX. [Ms.] (la: Ms. Boruss. fol. 190, f. 16v); SEIDEL, Martin Friedrich: Vitae eruditorum virorum. [Ms. ] (la: Ms. boruss. fol. 193, f. 464-465); SEIDEL, Martin Friedrich: [Lebensbeschreibungen berühmter Marker] [Ms.] (la: Ms. Boruss. fol. 199, f. 105r); SEIDEL, Martin Friedrich: I C O N E S E T ELOGIA VIRORUM A L I Q U O T PRjESTANTIUM Q U I M U L T U M STUDIIS SUIS C O N S I L I I S Q U E MARCHIAM OLIM N O S T R A M I U V E R U N T AC ILLUSTRARUNT EX C O L L E C T I O N E MARTINI FRIDERICI SEIDEL CONSIL. BRANDENBURGICI. [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 197, f. 329 [Porträt], f. 330-331); ELVERFELDT, Jonas von: J O N ^ AB ELVERVELT D E HOLSATIA E J U S Q U E STATU A T Q U E ORDINIBUS DIVERSIS CLASSES III. nunc primum Elegiaco carmine in lucem editae: QVIBVS MAGNIFICI NOBILISS I M I Q V E D. HENRICI RANZOVII PRO-ducis Regii, singulis fer£ in locis, Historicus contextus unä cum typorum elegantiis acceßit. [SYMBOLVM Ι Ο Ν Λ D E ELV.] HAMBVRGI Typis Hiredum Jacobi Wolffii. M. D. XCII. [1592; 4°] (1: 4° Bibl. Diez 2391, 28); GENEALOGIA Ranzoviana, PRIMVM PVBLICATA. [Cicero:] ... [Idem:] ... [Euripides:] ... W I T T E B E R G v E Excudebat Iohann. Schmidt Anno M. DC. VIII. [Wittenberg 1608], [40] Bl. (la: Rw 8254 angeb.); MOLLER, Johannes: J O H A N N I S MOLLERI, Flensb. ISAGOGE A D HISTORIAM C H E R S O N E S I C I M B R I O E Chorographicam, Naturalem, Antiquariam, Civilem, Genealogicam, Ecclesiasticam & Literariam, tarn Vetustiorem, quam Modernam, tarn Universalem, quam Particularem singularum illius Regionum ac Civitatum: Notitiam item Legum ejusdem Provincialium ac Municipalium, & Controversiarum Illustrium atque Sacrarum, QUADRIPARTITA: Sive ΑΠΟΣΠΑΣΜΑΤΙΟΝ C I M B R L E L I T E R A T ^ , Scripta, quibus Ducatuum Slesvicensis & Holsatici Topographia, Historia, Archäeologia, & Jura Έπιχάρια vel comprehenduntur, vel illustrantur, Publica, atque Privata, Prisca atque Recentiora, Edita, Inedita ac Deperdita, concinuo Ordine enumerans, & Praecipuorum Historiam paulo accuratius percensens. HAMBURGI, Impensis G O T H O F R E D I LIEBEZEITII, Typis H E N N I N G I I BRENDECKII, A. C. Μ D C XCI. [P. 1.-4. 1691-1692], hier: ISAGOGES A D HISTORIAM C H E R S O N E S I C I M B R I O E PARS I. De Historia illius Chorographica, Naturali, Antiquaria, Civili, & Genealogica Universali. S. 5, 207-209 u.ö. (1: Bibl. Diez 8° 3976); HENDREICH, 1699, S. 185f.; SCHULZE, Georg Peter: De claris Marchicis II. Frankfurt/O. 1706, S. 30-32; SCHLICHT, Levin Johann: LEVIN J O H A N N Schlichts/ Predigers an der St. GeorgenKirche in Berlin, H Ö R ® S U B S E C I V « IN S C H O L A SALDRIA, Oder vergnügte Neben-Stunden Bey der vormaligen Schul-Arbeit in der Saldrischen Schule zu Alt-Brandenburg. Der erste Theil, Jn welchem enthalten ist das Leben 5. berühmter Märckischen Historiocorum, Als: 1. Georgii Sabini. 2. Nicolai Leuthingeri. 3. Zacharias Garcaei. 4. Petri Haftitii. 5. Andrea Angeli. BERLJN/ Gedruckt bey Johann Lorentz. 1718. Zu finden bey Christoph Gottlieb Nicolai. S. 114-124. (1: At 1958=·); SCHLICHT, Levin Johann: LEVINI J O H A N N I S SCHLICHT, Past. Berolinens. ad St. Georg. HORAE SUBSECIVAE IN S C H O L A SALDRIA, PARS. II. i.e. Vergnügte Neben-Stunden Bey der vormahligen Schul-Arbeit in der Saldrischen Schule. Der andere Theil. Jn welchem enthalten ist das Leben 1) IOHANNIS SIFRIDI. 2) C H R I S T O P H O R I LYBII. 3) D. VRBANI PIERII. 4) PETRI WEITZKII. 5) A D D E N D A A D PARTEM I. Zu finden, nebst noch verschiedenen Exemplarien vom Ersten Theil, bey dem Auetore. [1722], S. 144. (1: At 1958 1 ); GOTTSCHLING, Caspar: Beschreibung Der Stadt Alt-Brandenburg Jn der Mittelmarck ... Brandenburg 1727. (11: Ri 31255 Rar); KÜSTER, Georg Gottfried: Nachricht von Andrea Angelo. In: Ders.: COLLEC-

Engel, Andreas T I O O P V S C V L O R V M H I S T O R I A M MARCHICAM ILLVSTRANTIVM, Das ist Sammlung Von allerhand theils gedruckten, theils ungedruckten und zur Erläuterung der Märckischen Civil- Kirchen= Gelehrten= und Natur=Geschichte gehörigen Nachrichten Und Schrifften. Erstes Stück. BERLIN, Verlegts Gottfried Gedicke, Königl. privil. Buchhändler,

1 7 2 7 , S. 1 9 - 3 0 ;

DITERICH,

1 7 3 2 , S. 2 7 5 - 2 8 0 ;

ZEDLER, 1 7 3 2 , 2 , S p . 2 6 5 ; WIPPEL,

1 7 5 0 , S.

15;

JÖCHER, 1 7 5 0 , 1 , S p . 4 l 3 f . ; SEIDEL/KÜSTER, 1 7 5 1 , S . 1 1 7 - 1 2 1 ; KÜSTER/MÜLLER, 1 7 5 2 , I I , S . 9 5 2 - 9 5 6 ; BÜSCHING,

1774, S. 37; BÜSCHING, Anton Friedrich: Aeltere Wettergeschichte der Mark Brandenburg, zur Erläuterung der neueren. [Zsgest. aus: Angelus, Andreas: Rerum Marchicarum breviarium]. Berlin, bey Johann Carl Franz Eisfeld, 1782. (1: Mz 20448); JÖCHER/ADELUNG, 1784, I, Sp. 870f.; SCHULZE, Daniel Friedrich: Zur Beschreibung und Geschichte von Spandow. Gesammelte Materialien [ 1 7 8 4 - 1 7 9 2 ] . Im Auftrag der Kirche und der Stadt hrsg. von Otto Recke. 2 Bde. Spandau 1913, bes. II, S. 130; SACHSE, F.W.G.: Geschichte der Stadt Frankfurth an der Oder nebst topographisch=statistischen Bemerkungen über dieselbe und Beschreibung ihrer vorzüglichsten Merkwürdigkeiten. Frankfurt/O. 1830; HEFFTER, Moritz Wilhelm: Geschichte der Chur- und Hauptstadt Brandenburg. Potsdam 1840; MEINHOLD, Wilhelm: Das Vaticinum Lehninense gegen alle, auch die neuesten Einwürfe gerettet; Mit einer Ansicht des alten Klosters Lehnin nach Angelus annal. Marchiae/ Zum ersten Male metrisch übersetzt u. commentiert von Wilh. Meinhold. Leipzig 1849; HEFFTER, Carl Christian: Urkundliche Chronick der alten Kreisstadt Jüterbock und ihrer Umgebungen, namentlich des Klosters Zinna, der Fabrikstadt Luckenwalde, der Herrschaft Baruth, der vormaligen Herrschaft: Dahme, des Ländchen Beerwalde und auch der Stadt Treuenbrietzen. Jüterbog 1851; SPIEKER, Christian Wilhelm: Geschichte der Stadt Frankfurt an der Oder von der Gründung der Stadt bis zum Königthum der Hohenzollern. Frankfurt/O. 1853; KLETKE, Karl: Die Quellenschriftsteller zur Geschichte des Preußischen Staats, nach ihrem Inhalt und Werth dargestellt. Berlin 1858, S. 2 9 - 3 2 . [KLETKE, Karl: Quellenkunde zur Geschichte des Preußischen Staats; 1]; RITTERSHAUSEN, Dietrich: Beiträge zur Geschichte des Berliner Elementarschulwesens. Von der Reformation bis 1836. In: Märkische Forschungen 9 (1865) S. 1 7 8 - 3 1 7 ; HEIDEMANN, 1874, S. 18, 27, 67 u. 131 f.; WALTHER: Angelus, Andreas. 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In: Forschungen zur Brandenburgisch-Preußischen Geschichte 12 (1899), S. 3 2 5 - 4 0 9 ; PIEPER, Hermann: Der märkische Chronist Andreas Engel (Angelus) aus Straußberg. I. Teil: Engels Leben. Berlin 1902. [= Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht der Zweiten Städtischen Realschule zu Berlin. Ostern 1902]; PIEPER, Hermann: Nachträgliches über Engels Leben, in: GStA Rep. 16a Nr. 47 (Teilnachlaß Hermann Pieper); BRENDICKE, Hans: Verzeichnis märkischer StädteChronicken, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 22 (1905), S. 1 0 2 - 1 0 6 u. 1 1 1 - 1 1 6 ; DRAEGER, Georg: Verfassung und Verwaltung von Alt- und Neustadt Brandenburg bis zum 30jährigen Kriege. Ein Beitrag zur Geschichte der märkischen Städte. In: Tschirch, Otto [Hrsg.]: Festschrift zur Gedenkfeier des 50jährigen Bestehens des Historischen Vereins Brandenburg (Havel). Brandenburg 1918, S. 1 - 1 2 0 ; TSCHIRCH, Otto: Geschichte der Chur- und Hauptstadt Brandenburg an der Havel. Verfaßt im Auftrag der städtischen Behörden. Festschrift zur Tausendjahrfeier der Stadt 1928/1929. 2 Bde. 3. Aufl. 1941; HUCKE, Kurt: Andreas Engel und Nikolaus Leutinger, zwei märkische Chronisten des 16. Jhs. In: Oberbarnimer Kreiskalender 19 (1930), S. 1 1 9 - 1 2 3 ; FISCHER, Albert: Was eine alte märkische Chronik über die Altmark berichtet. Salzwedel 1930. [= Aus: Unsere Altmark. Wochenblattschriften Folge V.]; STURTEVANT, Erich: Chronik der Stadt Jüterbog. Jüterbog 1936; FISCHER, 1941, II, S. 12; SCHULTZE, Johannes: Engel, Andreas. In: N D B , 1959, 4, S. 499; RIBBE, Wolfgang: Peter Hafftitz als Historiograph. Edition der Vorrede zum Microcronicum Marchium. Berlin 1971; RIBBE, Wolfgang: Die Aufzeichnungen des Engelbert Wusterwitz. Überlieferung, Edition und Interpretation einer spätmittelalterlichen Quelle zur Geschichte der Mark Brandenburg. Berlin 1973. [= Einzelveröffendichungen der Hist. 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Engel, Andreas RIBBE, Wolfgang: Peter Hafititz. In: Berlinische Lebensbilder. Theologen. Berlin 1990; SCHICH, Winfried [Hrsg.]: Beiträge zur Entstehung und Entwicklung der Stadt Brandenburg im Mittelalter. Berlin, New York 1993. [= Veröffendichungen der Historischen Kommission zu Berlin; 84]; SEIFFERT, Bernhard: Die Strausberger Stadtschule/ 1 4 3 0 - 1 8 1 8 . In: Gesammelte Beiträge zur Geschichte der Stadt Strausberg. Herausgeber: Stadtverwaltung Strausberg, Heimatmuseum. Strausberg 1993, S. 4 6 1 - 5 7 6 , hier S. 4 7 0 u. ö.; HUCH, Gaby: Regesten zur Geschichte der Stadt Berlin 1500 bis 1815. Erste Ergebnisse auf dem Weg zu einem neuen Urkundenbuch. In: Wetzel, Jürgen [Hrsg.]: Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs Berlin 1994, S. 6 1 - 8 0 ; MATERNA, Ingo/RIBBE, Wolfgang [Hrsg.]: Brandenburgische Geschichte. Berlin 1995, bes. S. 286f.; D B E , 1996, 3, S. 112f.; TEITGE, 2000, S. 134 u. 136, Abb. 1 0 6 - 1 1 5 ; RIBBE, Wolfgang: Andreas Angelus. In: Die Deutsche Literatur. Biographisches und bibliographisches Lexikon. Reihe II. Die Deutsche Literatur zwischen 1450 und 1620. Unter Mitarb. zahlreicher Fachgelehrter hrsg. von Hans-Gert Roloff. Abt. A: Autorenlexikon. Bd. 3. Stuttgart 2001, S. 1 6 4 - 1 7 5 ; HÖHLE, 2002, S. 180 u. 489; WINTER, 2008, S . 4 4 0 ; DBA I 26, 2 7 - 3 0 ; II 328, 403; III 214, 373.

Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. kl; Slg. Hansen, Luth. Theol., Bd. 1, Nr. 61; SEIDEL, Martin Friedrich: I C O N E S E T ELOGIA V I R O R U M A L I Q U O T PRiESTANTIUM

QUI

M U L T U M S T U D I I S SUIS C O N S I L I I S Q U E MARCHIAM O L I M N O S T R A M I U V E R U N T AC ILLUSTRAR U N T E X C O L L E C T I O N E MARTINI F R I D E R I C I SEIDEL CONSIL. B R A N D E N B U R G I C I . [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 197, f. 329r); Märkische Geschichtschreiber. [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 393, f. 6v); KÜSTER, Georg Gottfried: C O L L E C T I O O P V S C V L O R V M H I S T O R I A M MARCHICAM ILLVSTRANTIVM . . . 1727, vor dem 2. Stück eingebunden. (StA Frankfort/O., Β.: I: 68); SEIDEL/KÜSTER, 1751, Nr. 50. (1: 4° T c 2334b Rar); Wolfenbüttel, HAB, Porträtsammlung, A 5633; Halle, Franckesche Stiftungen/ Bibliothek, Porträtsammlung, A 59 u. Ε 33.

112

Entzelt, Christoph

Entzelt (Encelius von Salvelt), Christoph * 1517 Saalfeld/Thüringen t 15. März 1583 Osterburg/Altmark Pädagoge, Theologe, Chronist V N.N. Μ N.N. OD Catharina geb. von Gehren (1519-1580) Schule in Saalfeld/Thüringen 1532 Universität Wittenberg (1538 Mag.) um 1539 Schulmeister in Tangermünde, 1550 designiert, 1550 [oder 1556]-1558 Oberpfarrer und Inspektor in Rathenow 1558-1583 Pfarrer und Inspektor an St. Nicolai in Osterburg Christoph Entzelt stammte aus Saalfeld in Thüringen, wo er 1517 geboren wurde (vgl. KÜSTER, 1729, S. 119, mit Entzelts Epitaph, wonach dieser am 15. März 1583 im Alter von 66 Jahren verstarb); über seine Eltern ist nichts bekannt. Nach dem Schulbesuch in seiner Heimatstadt immatrikulierte er sich 1532 unter dem Rektor Ulrich Schilling an der

Universität

Wittenberg

(ALBUM

ACADEMIAE

VITEBERGENSIS, 1 8 4 1 , 1, S . 1 4 4 b , 3 3 : C h r i s t o p h e r u s

Enzelder Salfeldensis), an der er im Jan. 1538 die Magisterwürde erlangte. Hier hörte er auch den Reformator Martin Luther (1483-1546), da er sich in der Vorrede zu seiner 1579 erschienenen altmärkischen Chronik als »ein alter Discipel Sancti Martini Lutheri« bezeichnete. Aus den Wittenberger Studienjahren ist auch ein Widmungsgedicht überliefert, das er 1537 für Johannes Busmann zu dessen POEMATA QVAEDAM verfaßte. Als erstes öffentliches Amt erhielt Entzelt die Leitung der Schule zu St. Stephan im altmärkischen Tangermünde. Über das Jahr seines Amtsantritts geben die Quellen unterschiedlich Auskunft. Entzelt selbst verwies in der unter dem 6. Dez. 1578 datierten Vorrede zu seiner altmärkischen Chronik darauf, daß er »in die viertzig Jahr/ in der alten Marek/ an schulen und Kirchen gedienet«. Damit hätte er bereits um 1539 sein Schulamt übernommen. Im selben Jahr war in der Mark Brandenburg die Reformation eingeführt worden, es folgten die Visitationen der mär-

kischen Kirchen und Schulen. Der für Tangermünde gültige Rezeß vom Freitag nach Allerheiligen 1540 erwähnte zwei Schulkollegen, neben dem Schulmeister als Leiter der Schule einen Gesellen, der auch für das Singen des Chores in der Kirche zu St. Stephan zuständig war, den späteren Kantor also. Der Visitationsabschied von 1551 gab vier Schulkollegen an, 1609 kam ein fünfter hinzu, die in der Reihenfolge Rektor, Konrektor, Kantor, Quartus und Quintus genannt wurden (vgl. KÜSTER, 1729, S. 118). Entzelts Aufgaben als Leiter der Schule in Tangermünde (in den Kirchenrechnungen tauchte sein Name erst ab 1543 auf) entsprachen denen der anderen Leiter städtischer Schulen in der Mark Brandenburg nach Einfuhrung der Reformation, wo es darauf ankam, die lutherische Lehre durchzusetzen, so daß neben dem Schreiben und Lesen die kirchliche Unterweisung einen großen Teil des Unterrichts ausmachte. Der Schulmeister und sein Geselle hatten also darauf zu achten, daß jeder Knabe den Kathechismus und die Gebete erlernte. Die größeren Schüler wurden in Latein unterrichtet, unterteilt in jene, die die Grammatik erst studierten, und in andere, denen der Lehrer schon aus antiken Autoren vorlesen konnte - fur beide Klassen galt jedoch, das Schreiben und Sprechen in der alten Sprache fleißig zu üben. Darüber hinaus mußten die Schüler beim Gottesdienst und bei familiären Gelegenheiten wie Taufe und Beerdigung singen, und am Leichenzug ftir angesehene Verstorbene wie zum Beispiel fur Ratsherren hatten alle Schüler teilzunehmen. Um 1550 gab Entzelt sein Schulamt auf und wechselte auf das einträglichere Amt eines Pfarrers und Superintendenten in R a t h e n o w (CZUBATVNSKI, 2 0 0 6 ,

S. 129); sein Nachfolger als Leiter der Tangermünder Schule wurde Johann Esth (KÜSTER, 1729, S. 119). Nach einer anderen Quelle soll Entzelt jedoch erst 1556 das kirchliche Amt angetreten haben, da sein Vorgänger Bartholomaeus Wannemacher Pfarramt und Superintendentur in Rathenow seit 1548 inne hatte und 1556 starb (FISCHER, 1941, II, S. 182). Jedoch schon 1558 wurde Entzelt nach dem Tode von Erasmus Hilgenfeld (Heiligenfelde, gest. 1558) als Pfarrer und Inspektor an St. Nicolai nach Osterburg berufen, wo am 19. Aug. seine Amtseinführung stattfand (vgl. CZUBATYNSKI, 2 0 0 0 , S . 1 5 1 ) . Entzelts

Amtskollege in Osterburg war Diakon Peter Drinkaus (Drincius, ca. 1543-1606), der ihm als Pfarrer

Entzelt, Christoph und Inspektor im Amt nachfolgte; ihrer beider Unterschrift findet sich auch unter der Konkordienformel von 1581. Entzelt starb am 15. März 1583 in Osterburg, nachdem er 33 Jahre als Pfarrer in der Altmark gewirkt hatte. Bereits drei Jahre zuvor, am 4. Sept. 1580, war seine Frau Catharina, eine Tochter des Moritz von Gehren zu Tangermünde, im Alter von 61 Jahren verstorben (vgl. KÜSTER, 1729, S. 119, wo die Inschrift auf dem Leichenstein des Ehepaares mitgeteilt ist). Wann Entzelt die Ehe geschlossen hatte, ist aus den Quellen nicht ersichtlich, auch nicht, ob ihm Kinder geboren wurden. Mit dem Druckjahr 1551 erschien bei Christian Egenolph in Frankfurt am Main der naturkundliche Traktat DE RE METALLICA. Entzelt hatte Philipp Melanchthon (1497-1560), mit dem er während seines Studiums in Wittenberg zusammengetroffen war, um eine Vorrede für das Werk gebeten; noch am 13. Jan. 1552 wiederholte er seinen Wunsch und bat Melanchthon zu entscheiden, wem er das Werk widmen solle, dem dänischen König Christian III. oder den Söhnen des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I., also Johann Friedrich (dem Mittleren), Johann Wilhelm und Johann Friedrich (dem Jüngeren), die nach der Gefangennahme ihres Vaters im Schmalkaldischen Krieg 1547 gemeinsam die den Ernestinern verbliebenen Länder regierten (vgl. MELANCHTHONS BRIEFWECHSEL. Bd. 6, Regesten, 1988, Nr. 6309). Zwar schrieb der Wittenberger Professor fur Entzelts Werk keine Vorrede, doch er hatte schon am 19. Aug. 1551 in einem Brief an den Frankfurter Verleger Egenolph den Druck des Werkes empfohlen, so daß dieser das »RECOMMENDATIONS-Schreiben Hn. MELANCHTHONIS« als Vorrede verwendete und dem Werk voranstellte. In seiner Druckempfehlung verwies Melanchthon auf die Notwendigkeit, Untersuchungen zur Natur zu fördern und zu solchen zu ermuntern. »Nun hat von den Ertzen/ deren Zeugung und Unterschied/ ein Salfelder/ Christoph Entzel genannt/ etwas geschrieben/ nicht der Meinung/ daß er dem grundgelehrten und scharfsinnigem Georg Agricola es vorthun wolle/ sondern nur einiger massen/ zu Behuff und Bestem der Philosophischen Studien etwas mit beyzutragen.« Der sächsische Naturforscher und Humanist Georg Agricola (Pawer, 1494-1555) hatte sich intensiv mit dem Bergbau- und Hüttenwesen

beschäftigt und 1530 den Dialog Bermannus sive de re metallica veröffentlicht. 1546 erschienen — zusammen mit weiteren Stücken in einem Sammelband seine Schriften De natura fossilium libri X, das als erstes Handbuch der Mineralogie gilt, und De veteribus et novis metallis libri II, eine erste Lagerstättenkunde. Als Krönung seiner montanistischen Studien vollendete Agricola 1553 sein Werk De re metallica libri XII, die erste und fur lange Zeit einzige systematische Darstellung des gesamten Bergbau- und Hüttenwesens. Obwohl erst postum 1556 in Basel erschienen, hatte Agricola sein umfangreiches Vorhaben jedoch bereits 1533 angekündigt, so daß Melanchthon in seiner Druckempfehlung zur Entzeltschen Schrift diese Einschränkung machte. Melanchthon riet Egenolph, das Werk entweder in seinem eigenen Verlag oder sonst anders unterzubringen, und versicherte ihm, daß er als Verleger keinen Schaden haben werde, »weil solche Physicalischen Sachen viele Liebhaber finden; ohne dem auch gemeldter Christoph ein sehr fleissiger Mann ist/ und in Warheit viel Dinges angemercket/ das man in andern Büchern nirgends finden wird.« Entzels Schrift erlebte sechs Jahre später eine neuerliche Auflage und wurde 1698 in deutscher Übersetzung unter dem Titel TRACTAT Von Metallischen Dingen von Ulrich Rülein von Calw in sein CORPUS IURIS & Systema rerum Metallicarum, Oder: Neu-verfaßtes Berg-Buch aufgenommen. In seiner Vorrede wies der neue Verleger Johann David Zunner auf die starke Nachfrage hin, der sich das Metallicorum Corpus Juris Oder Bergk=Recht (1563) von Johannes Deucerus erfreute, »weil an vielen Orten der Berg=Segen sich hervor gethan/ und gantz unvermuthet einige edle Gänge sich entblösset und fundig worden«. Auch der brandenburgische Kurfürst Joachim Friedrich hatte nahe des neumärkischen Driesen nach Erzen forschen lassen (MATERNA/ RIBBE, 1995, S. 286). Deshalb habe er, Zunner, als Verleger dieses Werk erneut drucken lassen und andere nützliche Traktate beigefügt, so auch eine kleinere Schrift voranstellen lassen, nämlich »das rare und aestimirte Büchlein von Metallischen Dingen/ deß Christophori Encelii von Saalfeld/ welches er in Lateinischer Sprache geschrieben/ und im vorigen Seculo Anno 1524. und 1526. [sie] allhier ist ediret worden. Auff daß aber solches von jedermann gelesen werden könne/ habe ich solches übersetzen lassen/ worauß ein Vorgeschmack von allerhand Ertz/ Mineralien und Edelsteinen zu erlangen.«

Entzelt,

Christoph

Mehrere Auflagen erlebte auch das CHRONICON. oder Kurtze einfeltige vorzeichnüs! darinne begriffen/ Wer die Alte Marek/ und nechste Lender darbey sind der Sündfluth bewonet hat, das Entzelt 1579 als Pfarrer zu Osterburg veröffentlichte. Das Werk gilt als erste Geschichte der Mark Brandenburg und vor allem der Altmark, ist jedoch - wie auch spätere zeitgenössische Darstellungen - weitgehend unkritisch bei der Übernahme damals herrschender Auffassungen über die Besiedlung und Entwicklung der märkischen Territorien. Gewidmet hatte Entzelt seine im Stile der Regentengenealogien verfaßte Schrift dem brandenburgischen Kurfürsten Johann Georg; weitere Widmungsadressaten waren die Gans Edlen von Putlitz, die alteingesessenen altmärkischen Familien von der Schulenburg, Bartensieben, Alvensleben, Bismarck, Bülow, Jagow und Rödern sowie die Ritterschaft und die sieben Städte der Altmark, also Stendal, Salzwedel, Gardelegen, Seehausen, Angermünde, Osterburg und Werben respektive ihre Ratsherren. In der Vorrede bekannte er, daß er »beizeiten« diese Chronik der Altmark geschrieben und von »viel gute Leute« gedrängt worden sei, selbige in Druck zu geben, »wiewohl ich nun selbst wol weis/ daß es schlecht ding ist/ und mich der Welt Urteil befahren mus/ doch dieweil es begehret/ hab ich das nun zum Druck verfertiget«. 1682 gab der Halberstädter Pastor Heinrich Ammersbach

( 1 6 3 2 - 1 6 9 1 ; vgl. NOACK/

SPLETT, 2001, S. 20-35) Entzelts altmärkische Chronik erneut heraus (bereits zwei Jahre später folgte eine weitere Auflage); das unverminderte Interesse an dem Werk auch im 20. Jahrhundert belegen zwei Neuausgaben aus den Jahren 1911 sowie 1925. Die Schrift enthält einleitend eine kurze geographische Beschreibung der Altmark mit einer Aufzählung der altmärkischen Städte, Adelssitze und Klöster, ge-

folgt von Abschnitten über die Flüsse. Dann werden jene Pfarrer genannt, die in den letzten 40 Jahren seit Einführung der Reformation in den genannten sieben altmärkischen Städten ihr Amt ausübten. Nach einer weitläufigen Schilderung der alttestamentarischen Schöpfungsgeschichte seit Noah geht Entzelt dann zu den Völkern über, die nach zeitgenössischer Auffassung die altmärkischen Gebiete rechts und links der Elbe bewohnt haben, wobei die damaligen kriegerischen Auseinandersetzungen gebührenden Raum einnehmen, ging doch von der linkselbischen »Antiqua Marchia« die deutsche Eroberung und Besiedelung der späteren Mark Brandenburg aus. Der weitaus umfangreichste Teil der Chronik besteht jedoch aus einer Beschreibung der einzelnen Stammeslinien der Markgrafen von Brandenburg. Da Entzelt diese vom fränkischen König Chlodwig ableitet, ist auch eine Genealogie Kaiser Karls des Großen aufgenommen, einschließlich einer ausfuhrlichen Schilderung »De rebus gestis CAROLI MAG N I in his terris«. Die Beschreibung der brandenburgischen Markgrafengeschlechter schließt mit der Darstellung der Burggrafen zu Nürnberg, die 1411 die Mark von Kaiser Sigismund übertragen bekamen und vier Jahre später die Mark, die Kurwürde und das Reichserbkämmereramt erblich erhielten, bis hin zum regierenden Kurfürsten Johann Georg. Am Ende der altmärkischen Chronik von Entzelt, die insgesamt 125 Markgrafen nennt, darunter 28 Kurfürsten, gibt es eine Liste der »Heuptleute der Alten=Marck/ so viel derer zu finden«, beginnend mit Hans von Jagow zu Zeiten des Markgrafen Waldemar (gest. 1319) bis hin zu Werner von der Schulenburg und Günzel von Bartensieben, dem Hauptmann zu Salzwedel. [L. N.]

Werke [Widmungsgedicht]. In: Busmann, Johannes: POEMATA QVAEDAM, AVTORE Ioanne Busmanno. [Wittenberg 1537; Kolophon: Impressum Vitebergae per Nicolaum Schirlentz. 1537], [39] Bl. (7: 8 Ρ LAT REC II, 1662; VD 16 Β 9985). DE RE METALLICA, H O C EST, DE ORIGINE, Varietate, & Natura Corporum Metallicorum, Lapidum, Gemmarum, atque Aliarum, quae ex fodinis eruuntur, rerum, ad Medicinae usum deseruientium, LIBRI III. Autore CHRISTOPHORO Encelio Salueldensi. Cum priuilegio Imper. FRANC. Apud Chr. Egenolphum. [Frankfurt a.M. 1551; am Anfang eine Druckempfehlung Philipp Melanchthons an den Verleger], [8] Bl., 271 S. (1: Mq 201, 1 Rar; 15: Geol. 960; 29: H 6 l / TREW. Hx 328 angeb.; VD 16 Ε 1383); andere Ausg.: DE RE METALLICA, H O C EST, DE ORIGINE = Varietate, & Natura Corporum Metallicorum, Lapidum, Gem-

Entgelt,

Christoph

marum, atque aliarum, qua; ex fodimis eruuntur, rerum, ad Medicinae usum deseruientium, LIBRI III. Autore C H R I S T O P H O R O Encelio Salueldensi. C u m Priuilegio Imp. F R A N C . Apud H Pelargus, das Baccalaureat und den Magistergrad (BAUCH, 1901, S. 97). Beide Brüder blieben zunächst in Frankfurt/O. und hielten an der Universität Lehrveranstaltungen; überliefert sind zahlreiche Disputationen, die in der Folgezeit unter dem Präsidium von Joachim Garcaeus, der 1591 auch zum Dekan der philosophischen Fakultät gewählt wurde und in seinem Amtshalbjahr je neun Magisterbeziehungsweise Baccalaureatspromotionen abnahm (vgl. BAUCH, 1901, S. 24), vorzüglich über Schriften des Aristoteles stattfanden und seine ausgebreitete Gelehrsamkeit bewiesen. Zu seinen Respondenten gehörte unter anderem Johannes Strahl (1570-1636), später Generalsuperintendent der Altmark und der Prignitz. Auch sein Bruder Johann präsidierte an der philosophischen Fakultät; erhalten geblieben ist unter anderem eine Disputation mit dem Respondenten Andreas Westphal vom 30. Mai 1588. Obwohl noch ohne feste Anstellung, Schloß Garcaeus schon 1588, erst einundzwanzigjährig, eine Ehe, die seine akademische Laufbahn beförderte: Er heiratete nämlich Theodora, die Tochter des vormaligen kfl.brandenburgischen Generalsuperintendenten Andreas —> Musculus und Witwe des Rektors der Viadrina,

Κ

Joachim (d.J.), Dorothea verh. Zeise, Rebecca verh. Büsser, N. verh. Ramus

Schulen in Brandenburg/H. u. Braunschweig Universität Helmstedt 1580 Universität Wittenberg 1584 Braunschweig 1587 1591

Universität Frankfurt/O. (Mag.) Prof. for griech. Sprache an Universität Frankfurt/O. (1593 Dr. theol.) 1594 Oberpfarrer und Superintendent in Sagan 1597 Fhl.-Promnitzischer Hofprediger und Pfarrer in Sorau sowie Superintendent der freien Herrschaften Sorau und Triebel 1618-1633 Oberpfarrer an St. Catherinen und Superintendent in der Neustadt Brandenburg/H. Joachim Garcaeus (Gartz) wurde am 2. Sept. 1567 in der Neustadt Brandenburg/H. geboren. Sein Vater, der dortige Superintendent Johann —> Garcaeus, starb bereits 1574, als der Sohn erst sechs Jahre alt war; seine Mutter Catharina geborene Damesdorph (Damstorff) heiratete später den Ratsherrn Nicolaus Buchold (Buchholz), der den Jungen und dessen Bruder Johann Garcaeus (den Jüngeren) hervorragend ausbilden ließ und sie auch auf die damals übliche Bildungsreise schickte (so Garcaeus selbst in der seinem Stiefvater zugeeigneten Zuschrift seines 1588 veröffentlichten LIBER PRIMVS RHETORICORVM ARISTOTELIS). Nach dem Schulbesuch in Brandenburg/H. und Braunschweig soll Garcaeus zunächst an der Universität Helmstedt studiert haben, allerdings weist die Matrikel seinen Namen nicht auf. Am 21. April 1580 schrieb er sich dann - zusammen mit seinem Bru-

DEMIAE VITEBERGENSIS, 1 8 9 4 , 2, S. 2 8 8 a , 19: Ioachi-

Garcaeus, Joachim Andreas Praetorius (gest. 1586). Drei Jahre später wurde er dann als Nachfolger von Christoph Pelargus zum Professor für griechische Sprache berufen (BECKMANN, 1707, S. 69). Vor Pelargus hatte Wilhelm Hilden den Lehrstuhl inne, der jedoch nach nicht einmal einem Jahr Amtsausübung früh starb. Überliefert ist auch die Rede De Graca lingua dignitate, necessitate ac vtilitate, die Garcaeus anläßlich seiner Berufung auf den Lehrstuhl am 26. Juni 1591 gehalten hatte. Zwei Jahre später, am 15. Okt. 1593, promovierte er unter dem Dekan Andreas Wentzel (Wencelius, gest. 1613) zum Doktor der Theologie, zusammen mit dem Professor für Moralphilosophie Jacob Ebert (1549-1614) und dem Professor für hebräische Sprache Bartholomaeus Radtmann. 1594 vozierte Garcaeus nach dem Tode von Lorenz Wiedemann (gest. 1593) zum Oberpfarrer und Superintendenten in Sagan. Sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl für griechische Sprache an der Viadrina wurde im August 1594 der Rektor der Fürstenschule im schlesischen Goldberg, Pancratius Criiger, der für seinen Vorgänger zu dessen Amtswechsel eine verifizierte Lebensbeschreibung in griechischer Sprache als Lobgedicht verfaßte. Garcaeus äußerte sich später selbst über seinen Weggang aus Frankfurt/O., und zwar in der Widmung zum zweiten Teil des von seinem Vater Johann Garcaeus verfaßten und von ihm herausgegebenen Werkes Vom Ewigen Leben (Wittenberg 1596), das er unter dem Datum des 30. April 1596 zwei Jahre nach seinem Weggang aus der Mark Brandenburg den kurfürstlichen Prinzen Christian, Joachim Ernst, Friedrich, Georg Albrecht und Sigismund, den Söhnen Kurfürst Johann Georgs, dedizierte. Darin schrieb er, daß er an der brandenburgischen Landesuniversität zum Doktor der Philosophie und Theologie promovieren durfte und auch zum Professor bestallt worden sei. Nachdem er die Vokation zum Oberpfarrer und Superintendenten in Sagan erhalten hatte, habe ihn Kanzler Christian Distelmeier (1552-1612) von seinem Universitätsamt entbunden. Im Folgenden zitierte Garcaeus dann aus dem Dimissionsschreiben vom 24. April 1594, in welchem der Kurfürst sein Verlangen ausgedrückt habe, daß Garcaeus - fur den jetzt kein seiner theologischen Promotion angemessenes Amt zur Verfügung stehe zu einem späteren Zeitpunkt bei entsprechender Gelegenheit in der Mark Brandenburg wieder eine Anstellung erhalte. Es sollte jedoch noch ein Viertel-

jahrhundert vergehen, bevor dieser in die Mark zurückkehrte. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, daß der Spandauer Rat dem Saganer Pfarrer sechs Taler 18 Groschen »für dedicirung zweyer grossen Bücher vom ewigen Leben« verehrte (SCHULZE, [1784-1792] 1913, II, S. 114). Auch später bedankte sich der Rat von Spandau bei ihm mit Geldgeschenken für die Übersendung von Büchern, so im Jahre 1600 drei Taler zwölf Groschen für ein Buch mit dem Titel Geistliche Pastey etc., ein Jahr später erhielt Garcaeus vier Taler für die Dedikation seiner Schrift ARRHA SALVTIS (ebenda, S. 122 u. 125). Das der böhmischen Krone angehörende schlesische Herzogtum Sagan war 1558 von König Ferdinand dem Breslauer Bischof und Landeshauptmann in Ober- und Niederschlesien, Balthasar von Promnitz (gest. 1562), verpfändet worden, dem die Herrschaften Pleß, Sorau und Triebel gehörten (vgl. WORBS, [1795] 1930, S. 215f.). Dieser stand mit Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497 bis 1560) im Briefwechsel und ließ in Sorau seine Schwester in der evangelischen Religion erziehen. Als er am 20. Jan. 1562 starb, folgte ihm sein Neffe, der Kaiserlicher Geheime Rat, Präsident der Schlesischen Kammer und Landvogt der Niederlausitz, Seifried Freiherr von Promnitz (gest. 1597), auch im Pfandbesitz von Sagan. Mit seiner Berufung in das Herzogtum kam Garcaeus in den Dienst eines Adligen, der als Freund der Wissenschaften und Beförderer zahlreicher nützlicher Anstalten galt, so auch der Schule in Sagan, die der Inspektion von Garcaeus unterlag. Der neue Superintendent, der an ihr auch selbst lehrte, soll die Einrichtung in größeres Ansehen gebracht haben. Sonst ist über Garcaeus Wirksamkeit in Sagan, der 1596 mit den Geistlichen des Fürstentums eine Synode über die im Jahr zuvor erlassene neue Kirchenordnung abhielt, nur wenig bekannt. Nachdem Seifried Freiherr von Promnitz am 7. März 1597 gestorben war, übernahm sein Sohn Heinrich Anshelm Freiherr von Promnitz (gest. 1622) die Regierung und auch das Amt des Landvogts der Niederlausitz (vgl. WORBS, [1795] 1930, S. 220f„ mit dem Hinweis, daß er 1601 den Pfandbesitz der Herrschaft Sagan zurückgab und die Herrschaften Priebus und Naumburg kaufte). Er berief noch im selben Jahr, am 13. Dez. 1597, Garcaeus zum Hofprediger und Pfarrer nach Sorau und zum Superintendenten der Herrschaften Sorau und Triebel. Nachfolger auf

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Garcaeus, Joachim dem Oberpfarramt und in der Inspektion zu Sagan wurde der vormalige Diakon zu Freyburg, Johannes Moestner (gest. 1625); einer der späteren Amtsinhaber war Samuel —» Hoffmann, der 1633 berufen, jedoch vier Jahre später im Zuge der Rekatholisierung des Fürstentums vertrieben wurde. Sorau war früh zum lutherischen Glauben übergegangen, begünstigt durch den damaligen Eigentümer Hieronymus von Biberstein, der die neue Lehre vor allem deshalb förderte, weil er durch den Einzug von Kirchengut seinen Besitz vergrößern konnte. 1524 hatte er Georg Schwarz (Nigrinus, gest. 1528) zum ersten evangelischen Pfarrer berufen. Mit dem lutherischen Religionsunterricht sowie der Abschaffung der Messe und bestimmter katholischer Zeremonien begann das Reformationswerk, das unter seinen Nachfolgern fortgeführt und 1551 im wesentlichen abgeschlossen wurde (vgl. WORBS, 1803, S. 18-24). Nachdem Sorau 1558 in den Besitz derer von Promnitz gelangt war, hatte Seifried Freiherr von Promnitz 1578 eine Kirchenordnung verabschiedet, die auf eine bessere Verwaltung des Kirchenvermögens in der Stadt und eine bessere Ordnung in der Besetzung der städtischen Kirchen- und Schulämter zielte. Bereits 1568 war Peter Streuber (gest. 1609) zum Hofprediger berufen worden, 1573 erhielt er auch das Pfarramt und die Superintendentur übertragen. Doch als Kryptokalvinist hatte er 1597 die Stadt verlassen müssen (später konvertierte er zum Katholizismus und starb zu Brix in Böhmen); zu seinem Nachfolger wurde Garcaeus berufen. Insgesamt 20 Jahre wirkte Garcaeus als Hofprediger und Pfarrer in Sorau. Seine Amtskollegen in jener Zeit waren Georg Schulz (gest. 1603), seit 1596 Archidiakon, und nach seinem Tod Elias Conrad (gest. 1620), der jedoch 1613 als Prediger ins nahegelegene Reinswalde wechselte und dort 1618 emeritiert wurde; ihm folgte ins Sorauische Archidiakonat Georg Mecke (gest. nach 1625), der seit 1596 das Diakonat bekleidet hatte. In seiner Vokation war Garcaeus durch Freiherrn von Promnitz die Einrichtung eines eigenen Konsistoriums zur Durchsetzung der kirchlichen Gerichtsbarkeit zugesagt worden, die bisher von einem Geistlichen in Lübben ausgeübt, zunehmend jedoch von den Landvögten beschnitten wurde. Dem bald darauf gegründeten Konsistorium waren die Herrschaften Sorau und Triebel unterworfen, in denen Garcaeus das Amt des Superintendenten ausübte. Nach einer

von seinem Vorgänger Streuber 1595 verfaßten und von Seifried Freiherrn von Promnitz approbierten Kirchenordnung mußte der Superintendent alljährlich in Sorau einen Konvent mit seinen Geistlichen halten, bei welchem er und seine Amtskollegen über religiöse oder andere grundlegende Angelegenheiten diskutierten; wer ohne Grund und ohne sich abzumelden fehlte, wurde bestraft (vgl. MAGNUS, 1710, S. 102). Garcaeus galt als ein hochgelehrter Mann und aufrichtiger Verteidiger der unveränderten Augsburgischen Konfession, so daß angesehene Theologen wie David Chytraeus (1531-1600) in Rostock, Christoph Pelargus in Frankfurt/O., Balthasar Meisner (1587-1626) in Wittenberg und der kfl.sächsische Hofprediger Matthias Hoe von Hoenegg (1580-1645) mit ihm korrespondierten (einige Briefe sind mitgeteilt bei MAGNUS, 1710, S. 102ff.). Auch theologische Gegner würdigten ihn wegen seines Wissens: Am 10. Sept. 1611 erlebte Garcaeus in Sorau die Huldigung der Niederlausitzer vor König Matthias von Böhmen, in dessen Gefolge sich auch der Bischof von Wien und spätere Kardinal Melchior Khlesl (Kiesel, 1553-1630) befand - in einigen, 100 Jahre später gedruckten Quellen wird ein Gespräch zwischen Garcaeus und Khlesl erwähnt, in dem der Superintendent dem Bischof »ex Patribus & ex Lingu.[is] Orient, [alis] gute Antwort gab/ wie denn D. Garcaeus so gut Ebräisch als seine Muttersprache verstund; daher verwunderte sich Clesel gewaltig über diesen Grund=gelehrten Ketzer« (MAGNUS, 1710, S. 109; bei GROSSER, 1714, T l . II, S. 82, heißt

es: Als sich Khlesl mit Garcaeus in ein Gespräch einließ, »konte er sich an seiner Fertigkeit in Orientalischen, und sonderlich der Hebraeischen Sprache, wie auch an seiner Bekanntschafft in den Patribus gar ungemein vergnügen« - diese Passage auch mitgeteilt b e i GOTTSCHLING, 1 7 2 6 , S . 2 6 ) .

Allerdings sei Garcaeus 1603 beim Freiherrn von Promnitz in Ungnade gefallen, weil er sich »in Politische Sachen zu sehr eingemischt« habe (vgl. MAGNUS, 1710, S. 107). Demnach hatte er in einer Heiratsangelegenheit zwischen einem Herrn von Mandelsloh zu Biberteich im Sternbergischen und einer Verwandten seines Patrons dem Freiherrn Hoffnung auf ein hohes Darlehen des Bräutigams gemacht, das dieser aber nicht zahlen konnte, weil er tief verschuldet war. Als der Freiherr davon erfuhr, kündigte er das Eheversprechen auf und nahm aus Groll über Garcaeus den Diakon als Beichtvater an.

Garcaeus, Joachim 1611 erlangte der Prediger jedoch wieder das Vertrauen seines Patrons - ein öffentliches Programm unterschrieb er zu jener Zeit als D. Joachim Garcaeus jam per Dei gratiam restitutus Pastor & Superintended (MAGNUS, 1710, S. 107 f.; trotz der Ungnade seines Patrons war der Prediger aber nicht amtsenthoben worden, denn aus der Zeit von 1603 bis 1611 sind mehrere Leichenpredigten überliefert, in denen er sich weiter Promnitzischer Hofprediger, Pfarrer zu Sorau und Superintendent der Freien Herrschaft Sorau undTriebel nannte). Als 1612 und 1613 Sorau von der Pest heimgesucht wurde, zog sich Freiherr von Promnitz auf seine Güter nach Pleß zurück, um dort das Ende der Epidemie abzuwarten. Sein Hofprediger blieb im Ort und kam nicht nur seinen Amtspflichten nach, sondern besuchte auch die Kranken in ihren Häusern (so Garcaeus selbst in seiner Leichenpredigt auf den Jüngling Christoph Schultze, der am 29. Nov. 1613 an der Seuche gestorben war - allerdings habe er, Garcaeus, fur seinen Einsatz nur wenig Dank geerntet). Zumindest in späteren Jahren soll sich der Prediger bei der Bürgerschaft auch dadurch unbeliebt gemacht haben, daß er - wie es damals oft Sitte war - aus bestimmten Unglücksfällen weitere vorhersah und als Strafe Gottes prophezeite. Als zum Beispiel am 20. Jan. 1617 der Rathausturm einstürzte, hielt Garcaeus eine Bußpredigt und verkündete der Stadt weiteres Unglück (vgl. MAGNUS, 1710, S. 124f.). Wegen dieser Prophezeiung verspottet, sagte er voraus, ganz Sorau werde ein Aschehaufen werden, was sich wohl auch für ihn selbst ganz unerwartet tatsächlich bald erfüllen sollte - am 31. Mai 1619 wurde Sorau durch einen großen Stadtbrand arg in Mitleidenschaft gezogen. Garcaeus hatte den großen Stadtbrand von 1619 auch in seinen Schreibkalendern festgehalten, die er seit 1617 über seine Amtszeit in Sorau und später in der Neustadt Brandenburg/H. führte (vgl. Tägliche Aufzeichnungen des Pfarrherrn Joachim Garcaeus in Sorau und Brandenburg aus den Jahren 1617—1632, hrsg. von Otto TSCHIRCH. In: Jahresbericht über den historischen Verein zu Brandenburg a. H. 1894, S. 15-112, hier S. 49-92, die Notiz über den Stadtbrand S. 26). Die von ihm niedergeschriebenen, meist kurzen, oft zusammenhanglosen und abgerissenen Aufzeichnungen geben ganz verschiedene Ereignisse aus seinem dienstlichen und privaten Leben wieder und können so als bemerkenswertes Denkmal märkischer Kulturgeschichte gelten.

Anfang 1617 war der Hofprediger bei seinem Patron erneut in Ungnade gefallen, so daß ihm Freiherr von Promnitz den Abschied erteilte, der jedoch nicht sofort vollzogen wurde, da zwischen der Ankündigung der Abberufung und dem Weggang des Entlassenen üblicherweise mehrere Monate lagen, in denen der Geistliche auch Anspruch auf Gehalt hatte. Für Garcaeus ergab sich jedoch schon bald die Aussicht auf eine neue Anstellung dadurch, daß der Oberpfarrer an der Hauptkirche von St. Catharinen und Superintendent in der Neustadt Brandenburg/H., Martin Montag (gest. 1617), der das Amt 1595 übernommen hatte, hochbetagt abdankte und der Rat auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger neben dem Zweiten Diakon an St. Marien in Berlin, Nicolaus —> Elerdt, auch Garcaeus ins Auge faßte. Allerdings gab es, was dessen Berufung betraf, bei der streng lutherischen Geistlichkeit der Stadt ein starkes Mißtrauen gegen ihn; die Geistlichen drängten auf ein Gutachten der theologischen Fakultät Wittenberg, das dann auch von der beabsichtigten Anstellung abriet. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war wohl Garcaeus' enge persönliche Beziehung zu dem märkischen Generalsuperintendenten Christoph Pelargus, der den streng lutherischen Geistlichen suspekt war, weil er sich nach dem Übertritt des brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund zur reformierten Lehre im Jahre 1613 den Neuerungen nicht widersetzte. 1615 hatte Garcaeus sein Christliches Bedencken vnd Gutachten/ Was von deme newen Propheten in dem Marggrajfthumb Nieder Lausitz vnd Königlichem OberAmpte desselben zu halten veröffentlicht, in dessen Vorrede er sich zur ungeänderten Augsburgischen Konfession bekannte und Pelargus rühmte, der die Confessio Augustana gegen Neuerungen verteidigt hatte. So luden die Ratsherren zunächst Elerdt zu einer Probepredigt ein. Da der Berliner Diakon von seiner Gemeinde aber nicht freigegeben wurde, kam erneut Garcaeus als Nachfolger zum Vorschlag, der in einem langen Rechtfertigungsbrief an den neustädtischen Rat seine völlige Übereinstimmung mit den Wittenberger Theologen in der lutherischen Lehre bekräftigte. Diese - erneut angerufen - zogen ihren Einspruch zurück, da die verdächtigen Äußerungen über Pelargus bereits Jahre zurücklagen, und empfahlen, Garcaeus' Wahl von dessen befriedigender Erklärung über sein Verhältnis zum märkischen Generalsuperintendenten und zum Kalvinismus abhängig zu

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Gareaeus,

Joachim

machen und ihn die Konkordienformel unterschreiben zu lassen (vgl. TSCHIRCH, 1894, S. 27). Doch das kurfürstliche Konsistorium bestätigte mit Bezug auf das von Johann Sigismund in seinem Lande freigelassene Exercitium religionis beider Konfessionen die Berufung erst, nachdem die Verpflichtung, nach der Konkordienformel zu lehren und den Kalvinismus zu meiden, in der Vokation fallengelassen wurde. Am 9. Jan. 1618 erhielt Garcaeus die Vokation als Oberpfarrer an St. Catherinen und Superintendent in der Neustadt Brandenburg/H., der er Mitte 1618 folgte (ein Auszug aus der Vokationsurkunde ist mitgeteilt bei GOTTSCHLING, 1726, S. 71 f.); neuer Superintendent in Sorau wurde Peter Flöter (1590 bis 1649). In den Quellen wird berichtet, daß Garcaeus seine Vokationsurkunde in Sorau von der Kanzel verlesen und dabei 130 Ursachen angegeben habe, weshalb er weggehen wolle, tatsächlich aber auf Bitten zum Bleiben gehofft und zu diesem Zweck sogar die Zünfte aufgerufen haben soll, für sein Dableiben zu votieren, mit der Folge, daß man ihm daraufhin die Kanzel verbot, am 3. April die Abschiedspredigt versagte und ihn zum Verlassen der Stadt aufforderte (vgl. MAGNUS, 1710, S. 126f.).

In der Neustadt Brandenburg/H., seiner Heimatstadt, wurde Garcaeus mit großen Ehren empfangen und am 21. Juni 1618 durch den altstädtischen Superintendenten Peter —» Conovius in sein Amt eingeführt (GOTTSCHLING, 1726, S. 23, mit Verweis auf einen Gelegenheitsdruck mit Glückwünschen zur Inauguration). Vor allem die kleine, zur reformierten Lehre hinneigende Gruppe im neustädtischen Rat mit dem Syndikus Tornow und dem Senior des Schöppenstuhls Johann Flöring an der Spitze erhoffte sich von ihrem neuen Oberpfarrer Stärkung und begrüßte ihn am Tage seiner Amtseinführung mit einer Lobrede. Tatsächlich vertrat Garcaeus, geprägt durch seinen ganzen Bildungsgang, die strengere Richtung der lutherischen Lehre. Sein Bekenntnis zur ungeänderten Augsburgischen Konfession hatte er in der bereits erwähnten Vorrede zu seiner Schrift Christliches Bedencken vnd Gutachten (1615) abgelegt und an den kfl.-sächsischen Hofprediger Matthias Hoe von Hoenegg gesandt. Einige seiner in Sorau verfaßten Schriften hatte er auch an den Wittenberger Theologieprofessor Balthasar Meisner zur Zensur geschickt. Und als Garcaeus 1617 vom brandenburgischen Kurfürsten eine Professur an der Landesuniversität

Frankfurt/O. angetragen bekam, jedoch die in ihrer Mehrheit zur reformierten Religion neigenden Professoren der Viadrina ihm trotz kurfürstlicher Empfehlung andere Bewerber vorzogen, griff er zwei Jahre später die Ablehnung seiner Bewerbung wieder auf, als er in einem Brief an den neustädtischen Rat seinen Eifer für die »reine« lutherische Lehre bekräftigte ( v g l . TSCHIRCH, 1 8 9 4 , S . 2 5 ) .

Mit seiner Berufung an die Hauptkirche von St. Catharinen und in die Superintendentur in der Neustadt Brandenburg gelangte Garcaeus in jene Kirchenämter, die in den Jahren 1561 bis 1574 schon sein Vater bekleidet hatte. Seine Amtskollegen waren nun Nicolaus Andreae (gest. 1624), der das Archidiakonat seit 1595 inne hatte; ihm folgte 1624 Georg Andreae (gest. 1631). Diakon war bis 1620 Ulrich Nagel (gest. 1634), nach ihm bis zu seinem Aufstieg ins Archidiakonat Georg Andreae; als neue Diakone wurden erst Lorenz Schmidt (gest. 1626), 1627 dann Andreas Neumann berufen, der 1640 das Archidiakonat erhielt. Zunächst erwies sich Garcaeus, der bei seiner Amtseinführung vom lutherisch-orthodoxen altstädtischen Oberpfarrer Conovius unmißverständlich aufgefordert worden war, in der Lehre nichts Neues einzuführen (vgl. SCHOTT, 1906, S.72), als Verteidiger der unveränderten Augsburgischen Konfession. Doch schon bald erreichten die bereits unter seinem Vorgänger ausgebrochenen Streitigkeiten zwischen lutherisch-orthodoxen und den zur Melanchthonschen Schule gehörenden Philippisten oder Kryptokalvinisten, die der Calvinschen Lehre vom Abendmahl zuneigten, einen neuen Höhepunkt. Während Garcaeus seine Gemeindemitglieder zum Abendmahl zuließ, ohne sie der üblichen strengeren Prüfung zu unterziehen, examinierten Archidiakon Andreae und Diakon Nagel im Beichtstuhl auf das peinlichste und machten auch bei ihrem Vorgesetzten keine Ausnahme, der sich daraufhin beim Rat beschwerte, seine Mitgeistlichen würden den Beichtstuhl zum Richterstuhl machen (vgl. zum Folgenden GOTTSCHLING, 1726, S.24f.). Da es dem Rat offensichtlich nicht gelang, den Streit zwischen den Predigern zu schlichten und Garcaeus die peinliche Befragung bei der Beichte zu arg geworden war, kam er am 20. Juni 1619 ohne Beichte zum Abendmahl und wurde von Nagel abgewiesen (so notierte es Garceaus selbst in seinem Schreibkalender, vgl. TSCHIRCH, 1894, S. 59). Der Abgewiesene beschwerte sich erneut beim Rat,

Garcaeus, Joachim der eine Untersuchung einleitete. Doch die Streitigkeiten nahmen an Schärfe zu; Andreae, Nagel und der Pfarrer an der Kirche von St. Pauli in der Neustadt Brandenburg, Joachim Damme (1572-1632), wandten sich Hilfe suchend an die theologische Fakultät Wittenberg. Auch der Superintendent in der Altstadt Brandenburg Conovius griff Garcaeus öffentlich von der Kanzel an. Natürlich kam die Angelegenheit sehr bald dem Konsistorium in Cölln zur Kenntnis. Kurfürst Johann Sigismund ließ am 26. Juni ein Reskript an die Prediger ausgehen (abgedruckt in TSCHIRCH, 1894, S. 92-96): Sie hätten sein kurfürstliches Konsistorium verachtet, sich nach Wittenberg an die theologische Fakultät gewandt und sich unterstanden, die Leute ohne erhebliche Ursachen vom Abendmahl auszuschließen; auch hätten sie sich angemaßt, andere unter dem Vorwand, sie wären der reformierten Religion zugetan, von der Taufe abzuweisen. Am 19. Aug. mußten die Beschuldigten sich vor dem kurfürstlichen Konsistorium verantworten. Diakon Nagel wurde der »ungebührlichen Behandlung« seines Superintendenten fur schuldig befunden und entlassen; er ging nach Wittenberg und erhielt später die Superintendentur in Jüterbog. Allerdings gab es in der Bürgerschaft der Neustadt Brandenburg weiterhin breiten Widerstand gegen Garcaeus, Schmähschriften machten die Runde, so daß die kurfürstliche Regierung am 14. Nov. ein Dekret gegen die Pasquillen erließ und eine strenge Untersuchung anordnete. Zwei Jahre später brach der alte Streit erneut aus, diesmal an der Frage, ob Reformierte zum Abendmahl zugelassen seien. Am 20. März 1621 reichte Garcaeus dem reformiert gesinnten Senior des Schöppenstuhls Johann Flöring das Abendmahl privat in dessen Wohnung (so Garcaeus in seinem Schreibkalender, s. TSCHIRCH, 1894, S. 62; vgl. auch ebenda, S. 31, mit dem Hinweis, daß es dem Superintendenten vorher nicht gelungen sei, seine Amtsbrüder zu bewegen, diesem Kommunikanten das Abendmahl öffentlich in der Kirche zu geben). Wieder folgte ein Verhör in Cölln, Archidiakon Andreae reiste nach Wittenberg, um sich der Unterstützung der theologischen Fakultät zu versichern - über den Ausgang des Streites geben die Quellen keinen Aufschluß. Doch wird aus dem Dargestellten deutlich, daß Garcaeus, dessen Auftreten in den kryptokalvinistischen Streitigkeiten jener Zeit weithin Aufsehen erregte, zu jenen lutherischen Predigern ge-

zählt werden kann, die die Kirchenpolitik der reformierten brandenburgischen Kurfürsten unterstützten und zwischen den Konfessionen zu vermitteln versuchten. Neben diesen kirchlichen Streitigkeiten finden sich in Garcaeus' Tagebuchaufzeichnungen wiederholt Notizen, die belegen, daß das Verhältnis des Superintendenten zum neustädtischen Rat durch mißheilige Differenzen geprägt war. Seine zahlreichen Beschwerden an die Ratsherren brachten ihm den Vorwurf ein, sich in politische Sachen einzumischen (vgl. TSCHIRCH, 1894, S. 32, mit Verweis auf die

von Garcaeus am 23. April 1619 eingereichten Vorschläge und den darauf ergangenen Bescheid des Rates). Als 1622 die Münzverschlechterung auch in der Stadt Brandenburg zum Aufstand führte und die Häuser mehrerer Ratsherren gestürmt wurden, fiel Garcaeus in den allgemeinen Protest gegen den Rat mit ein, den er für die Teuerung verantwortlich machte. Dieser beklagte sich beim Kurfürsten über den Superintendenten, dem er darüber hinaus noch andere Überschreitungen seiner Befugnisse und eine Vernachlässigung seiner Amtspflichten vorwarf. Garcaeus wurde in Cölln verhört und ihm die Einmischung in weldiche Angelegenheiten für die Zukunft untersagt (so die Verfügung des Kurfürsten vom 8. Nov. 1622). Gleichwohl gab es weiterhin Reibereien zwischen dem neustädtischen Rat und seinen noch immer in kurfürstlicher Gunst stehenden Superintendenten, die bis an das Ende der Amtszeit von Garcaeus anhielten. Darüber hinaus geben die täglichen Notizen auch Aufschluß über Garcaeus' Privatleben. Vom 27. Okt. bis 13. Nov. 1621 zum Beispiel besuchte er Sorau, um seine Tochter Rebecca mit dem dortigen Bürgermeister Büsser zu verloben; in der Zeit vom 19. Jan. bis 3. Febr. 1622 reiste er erneut nach Sorau zu ihrer Hochzeit (TSCHIRCH, 1894, S. 63; allerdings starb Rebecca Büsser bereits am 7. Juli 1624, vgl. ebenda, S. 69). Oft geben die Tagebuchaufzeichnungen aber sogar Intimes preis, etwa wenn Garcaeus zu ortsansässigen Adligen eingeladen war und bei den Trunkgelagen nicht immer Maß gehalten hatte oder wenn er sich nach Ausschweifungen reuemütig geißelte (vgl. TSCHIRCH, 1894, S. 36 f. mit entsprechenden

Beispielen). Aufschlußreicher sind hingegen jene Eintragungen über alltägliche häusliche Verrichtungen, über Dienerschaft, Lebensmittel und den nicht unbedeutenden Viehbestand der Pfarrei, die

Garcaeus,

Joachim

durch ihren Einblick in die Hauswirtschaft eines städtischen Geistlichen jener Zeit vor allem kulturgeschichtlich bedeutsam sind. Schließlich sind es die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges und in seinem Gefolge die großen Seuchen wie 1624 eine Ruhrepidemie oder 1625 der Ausbruch der Pest, die in den Tagebüchern ihren Niederschlag fanden. Anfang März 1626 bezogen Truppen des Grafen Ernst von Mansfeld (um 1580-1626) die Stadt, Gewalttätigkeiten an der Bevölkerung blieben nicht aus. Nach dem Sieg der Kaiserlichen über Mansfelds Truppen an der Dessauer Elbbrücke im April 1626 wurde die Stadt Nauen von den flüchtenden Söldnern in Brand gesteckt, das Kloster Lehnin von einer Abteilung Kroaten im Heer Wällensteins geplündert - auch in den Folgejahren beschwerten Einquartierungen von kaiserlichen Truppen die Stadt, Garcaeus selbst erhielt kaum noch Besoldung. Wegen des erneuten Ausbruchs der Pest wurde im Sommer 1631 die Schule geschlossen; erst am 14. Mai 1632 konnte der Unterricht wieder aufgenommen werden (vgl. TSCHIRCH, 1 8 9 4 , S . 8 9 ) . A l s 1 6 3 1 d e r S p a n -

dauer Rat seinen neuberufenen Konrektor Carl Buchholzer am 2. März von Brandenburg abholen ließ, bekam Joachim Garcaeus fur ihn an Kostgeld fur drei Wochen funfTaler (SCHULZE, [1784-1792] 1913, II, S. 174, mit dem Vermerk, daß der Fuhrlohn zwei Taler 20 Groschen betragen hätte). Mit der Ankunft schwedischer Truppen 1631 verließen die Kaiserlichen Brandenburg, nicht ohne vorher die St. Catharinenkirche zu plündern. Mehrmals weilte König Gustav Adolf in der Stadt, zuerst am 13. Mai 1631. Als der König in der Zeit vom 24. bis 29. Juni hier sein Hauptquartier aufschlug, hörte er am 26. Juni auch Garcaeus predigen - der Superintendent, der dies in seinem Schreibkalender nur kurz vermerkt hatte (vgl. TSCHIRCH, 1894, S. 86), äußerte sich darüber etwas ausfuhrlicher in seiner 1632 in Leipzig gedruckten Leichenpredigt auf Elisabeth geborene Maven, der Witwe des Bürgermeisters der Neustadt Brandenburg, Conrad Zabel. Nach der Schlacht bei Lützen am 9. Nov. 1632 wurde die Leiche des schwedischen Königs über Wolgast zu ihrer letzten Ruhestätte in Schweden gebracht. Der Transport kam auch durch die Stadt Brandenburg, wo die Leiche König Gustav Adolfs neun Tage weilte (so Garcaeus in seinem Schreibkalender mit der Zeitangabe vom

1894, S. 91).

1. b i s 9 . D e z .

1 6 3 2 , vgl. TSCHIRCH,

Nachdem seine erste Frau am 23. Jan. 1624 gestorben und am 2. Febr. in der Pfarrkirche begraben worden war (die Daten sind im Schreibkalender fiir 1 6 2 4 v e r z e i c h n e t , vgl. TSCHIRCH, 1 8 9 4 , S . 6 8 ) , ehe-

lichte Garcaeus Ursula geborene Schinnemann. Sein Sohn Joachim wurde später Pfarrer in Freienwalde. Seine Tochter Dorothea ehelichte den Stadtphysikus Zeise in Sorau, die oben erwähnte Rebecca den Sorauer Bürgermeister Büsser, eine weitere Tochter hatte sich bereits am 2. Juni 1614 verheiratet, nämlich mit dem Pfarrer zu Triebel, Martin Ramus (gest. 1640), der 1621 Offizial in Lübben wurde. In der zweiten Ehe wurden keine Kinder mehr geboren. Joachim Garcaeus starb am 2. Juni 1633; sein Nachfolger als Oberpfarrer an St. Catharinen und Superintendent in der Neustadt Brandenburg wurde Valentin Fromm (1601-1679; vgl. NOACK/SPLETT, 2001, S. 187-192). Leichenpredigt und Abdankung auf den Verstorbenen sind nicht überliefert, auch Epicedia sind nicht bekannt. Garcaeus hinterließ eine bedeutende Bibliothek, in der sich auch zahlreiche Bücher seines Vaters befanden. Der Rat kaufte die Bibliothek auf; sie bildete den Grundstock der Kirchenbibliothek zu St. Catharinen, die sich heute als Depositum im Domstiftsarchiv Brandenburg befindet. Garcaeus' Werkverzeichnis weist für die Jahre seiner Tätigkeit an der Viadrina vor allem akademische Disputationen auf, während mit seiner Berufung als Pfarrer die sich aus seinem geistlichen Amt ergebenen Leichenpredigten überwiegen, darunter auch jene auf Heinrich Christian, den 1599 verstorbenen Sohn seines Patrons Heinrich Anshelm Freiherrn von Promnitz. Überliefert ist auch eine Sammlung von neun Predigten, die der Hofprediger in der Schloßkirche Sorau gehalten hatte und deren Druck 1603 er dem sächsischen Kurfürsten Christian II. widmete, der im Gegensatz zu seinem Vater Christian I. mit der Rückkehr zum strengen Luthertum Sachsen der von der kalvinistischen Pfalz geführten protestantischen Partei entfremdete und auch der 1608 gebildeten Union fernblieb. 1606 veröffentlichte Garcaeus

unter

dem

Titel

COLUMBA

NOJE

ET

JORDANIS ediche Pfingstpredigten. In der Widmung an den Generalsteuereinnehmer des Fürstentums Glogau, Hans Fabian von Kottwitz, erinnerte der Prediger an dessen verstorbenen Verwandten Carl von Kottwitz, der sich vor 16 Jahren, also 1590, an der Viadrina im Disputieren und Deklamieren

Garcaeus, Joachim hervorgetan und ihn, Garcaeus, als damaligen Professor und Hospitus hochgeschätzt habe. Daneben sind zahlreiche Manuskripte erhalten geblieben, so auch mehrere umfangreiche Bände Loci Theologici und ein Theologisches Wörterbuch mit Erklärungen zu einzelnen Begriffen. Für Garcaeus' weitgespannte Inter-

essen stehen unter anderem eine 66 Blatt umfassende Einführung IN PHYSICAM SCIENTIAM oder der kleine Autograph De Astronomie eine bereits 1605 im Druck erschienene Beschreibung des künstlichen Uhrwerks zu Sorau ist leider verlorengegangen. [L.N.]

Werke [Epithalamium], In: EPITHALAMIA Honori Nuptiarum ... IWENIS, AMBROSII IDENII Sponsi: Et ... virginis ANNAE ... D. IOANNIS GARCAEI, piae memoriae, S. Theologiae Doctoris, Astronomique peritissimi, Pastoris ac Superintendentis in arce noua BRENNI ... relictae filiae, Sponsae; CONSECRATA Ab AMICIS. W I T E BERGAE Excudebant Haeredes Johan Cratonis. ANNO M. D. LXXXVI. [1586; 4°], [14] Bl. (56: C 110, 21.4; VD 16 ZV 5196). ORATIO DE ORIGINE VENA=rum, habita Francofurti cis Viadrum in Collegij Philosophici auditorio maiore, 12. Cal. Nouemb. anni labentis, & nuncupata Illustribus generosis & inclytis Dominis, Domino Iohanni Casimiro, & Dn. Augusto fratrib. Comitibus de Linar, &c. Dominis suis clementißimis, ä M. IOACHIMO GARC/EO Brandenburgensi Marchico. Lege, Intellige, Iudica. Francofordix Marchionum excudebat Andreas Eichorn, Anno 1587. [4°], [16] Bl. (7: 8 SVA III, 2670:13, 28; KZK-Bp 4: Κ 344, 1; KZK-Sh 1: Q3.52, 18; VD 16 ZV 24903; Teitge, 2000, Nr. 934). »Est doctrina bonum quo non sublimus vllum est« [Carmen gratulatorium]. In: NOVIS HONORIBVS CLARISSIMI VIRI, pietate, doctrina, virtutumque laude ornatissimi Dn. IOACHIMI DIDDENII Brandenburgensis, Philosophie Magistri: quem I. V. D. Magnificus & Amplissimus vir, Dn. Sebastianus Gerstmanus I. V. D. Ordinarius, Professor & Academic Rector digniss. ad XXIII. Octob. huius 87. anni solenniter cum alijs prxstantissimis aliquot viris designabit. CARMINA AB AMICIS SCRIPTA. Francof. March. Excudebat Andreas Eichorn. Anno 1587. [4°] (1: Xc 555, 45 Rar). [Widmungsgedicht]. In: Haslob, Michael: MICHAELIS HASLOBII BERLINENSIS CARMINVM TOMVS PRIMVS, continens XIIII libros, Sacrorum X. Vernorum II. Elegiorum I. Dedicationum I. FRANCOFORDIAE MARCHIONVM, ab Andrea Eichorn autoris impensis excusos. ANNO M. D. LXXXVIII. [1588; verifizierte Widmung an den Adressaten Kf. Johann Georg von Brandenburg], [448] Bl. (3: Ung III A 251, 1; 14: Lit. Lat. rec. A. 935-1; 125: 15.10.4, 1; VD 16 ZV 7443; Teitge, 2000, Nr. 986); andere Ausg.: [Widmungsgedicht]. In: Haslob, Michael: LIBRI QVATVORDE-cum Carminum. M. MICHAELIS HASLOBII VI=ri & Poetx Ciariss: Professoris quondam in Academia Francofurtana solertissimi Sacra decern, Verna duobus, Elogia vno, Dedicationes vno continentur: Quibus accesserunt ELEGIARVM LIB. II. EIVSDEM AVTORIS. Apud Iohannem Hartmannum Bibliopolam Francofurtensem. [Aufdruck auf dem Einband: DE 1606; lt. VD 16 um 1595 erschienen; enthält: ELEGIARVM MICHAELIS HASLOBII BERLINENSIS LIBRI II. PRIOR AD Christianum Distelmeierum in Radesleben & Malstorff, Consiliarium Brandeburgicum. POSTERIOR AD Thomam ä Knesebeck in Tilsen Eq. Marchicum. Francoford. March: EXCVDEBAT ANDREAS EICHORN, impensis autoris, Anno 1587.], [496] Bl. (7: 8 P. lat. rec. II, 1947; 14: Lit. Lat. rec. A. 934; VD 16 ZV 15945; Teitge, 2000, Nr. 988). DISPVTATIO II. I. [hs. korr.: I] DE SENSIBVS. Quam in inclyta Academia Francofordiana pro gradu instituit M. IOACHIMVS GARGEVS Brandenburgensis Marchicus, ipso die Ioachimi, qui erat 5. Id. Decemb. anni labentis 1587. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1587; 4°], [4] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 3; Teitge, 2000, Nr. 933). DISPVTATIONES VII. DE NVTRITIONE. Quas, Deo iuuante, in Collegio Philosophico, quod est Francofordix cis Viadrum, instituet M. IOACHIMVS GARCAEVS Brandenburg: March. 4. Non. [hs. korr.: Id.] Sextil. & seq. horis consuetis. [Scaliger exercitat. 344. sect. 2. ad Cardanum.] Francofordix Marchionum excudebat Andreas Eichorn, Anno 1588. [4°], [18] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 6; 3: If 4600, 12, jedoch unvollst.; 7: 8 TH POLEM 428/15, 1; VD 16 ZV 16935; Teitge, 2000, Nr. 980). THESES DE PHILOSOPHIA, De quibus, Spiritus sancti auxilio, PR/ESIDE M. IOACHIMO GARCEO, Respondebit Iohannes Winsius Berlinensis 4. Id. Sextiiis. Francofordix ad Oderam excudebat Andreas Eichorn, Anno 1588. [2°; Einblattdruck, enthält nur die Thesen] (KZK-Bp 4: Κ 344, 2; Teitge, 2000, Nr. 982).

Garcaeus, Joachim DISPVTATIO I. DE PHILOSOPHIA. In qua, Spiritus sancti gratia aspirante, Preside M. IOACHIMO GARC/EO Brandenburgensi Marchico Respondebit ELIAS HERINGIVS RVPPINEN-sis Marchicus Francofordix cis Viadrum Cal. Febr. & seq. anni labentis 1588. Priores 20 theses Prid. Cal. sequentes 34, 3 Non. reliquae 18, 8 Idus, 16 tandem postremae 4 Idus Februarij discutientur. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1588; 4°], [10] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 5; Teitge, 2000, Nr. 978). DISPVTATIO II. DE SPIRITIBVS. In qua, diuina fauente gratia, PRESIDE M. IOACHIMO GARC/EO Brandenburgensi Marchico. Respondebit HERMANNVS HECHT Ruppinensis March. Francoford. cis Viad. 14. Cal. Mart. & seq. anni labentis 1588. Priores 14. theses 14. posteriores 16. 7. Cal. Mart, discutientur. [Frankfurt/O. 1588; 4°], [4] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 4; Teitge, 2000, Nr. 979). LIBER PRIMVS RHETORICORVM ARISTOTELIS ... THESIBVS ALIQVOT comprehensus, & in examen reuocatus Dialecticum, Praeside M. Ioachimo Garc«eo Brandenburgensi Marchico. Respondente Iohanne Lindenbergo Arensuualdensi March. Francof. cis Viad. Idib. Nouemb. & sequentib. anni 1588. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1588; 4°], [8] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 6a; Teitge, 2000, Nr. 981). ARISTOTELIS RHETORICORVM ... LIBER SECVNDVS, THE-matis aliquot ferfc inclusus, & ad disputandum propositus ä Μ. IOACHIMO GARC/EO. Respondente IOACHIMO PASCHA Berolinensi Marchico, Idib. Dec. & seq. anni gratia: exuberantis 1588. in Academia Francofordiana. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfixrt/O. 1588; 4°], [10] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 7; Teitge, 2000, Nr. 975). ARISTOTELIS RHETORICORVM LIBER TERTIVS BREVITER comprehensus, & in disputationem propositus k M. IOACHIMO GARC/EO. Respondente ELIA MVSCVLO Francofurtensi Marchico, 8. Cal. Ian. & seq. anni gratis exuberantis 1588. in Academia Francofordiana. [AD LECTOREM.] Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1588], [8] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 8; Teitge, 2000, Nr. 976). ARISTOTELIS PHYSICORVM LIBER I. DE Principijs, vt vocarunt quidam, essendi corporis naturalis in priuatam disputationem propositus in Academia Francofordiana Marchionum, PR/ESIDE M. Ioachimo Garcaeo Brandenburgensi. Respondente IOHANNE STRALIO BERO-linensi Marchicis 10. Cal. Febr. anni 1589. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfiirt/O. 1589; 4°], [4] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 9; 1: Nk 11701, 2 Rar; VD 16 ZV 6397; Teitge, 2000, Nr. 1009). ARISTOTELIS PHYSICORVM LI-ber II. de Principijs, vt vocarunt quidam, cognoscendi, & causis corporis naturalis per se & per accidens in disputationem reuocandus 6. Id. Febr. anni hujus 1589. in Academia Francofordiana, Prseside M. Ioachimo Garcaeo Brandenburgensi. RESPONDENTE Valentino Röselero Leontino Prignizensi Marchicis. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1589; 4°], [6] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 10; 1: Nk 11701, 2 angeb. Rar; VD 16 ZV 6398; Teitge, 2000, Nr. 1010). THEMATA EX ARISTOTELIS PHYSICORVM Ll-bro III. & IIII. de motu, infinito, loco, vacuo & tempore, in Academia Francofordiana Marchionum Brandenburgensium, Iuuante Deo ter Opt. Max. Praeside Ioachimo Garaeo artium & Philosophise Magistro, RESPONDENTE Adamo Hentschelio Hannoniensi Silesio. Cal. Mart, anni gratia; exuberantis 1589. discutienda. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1589; 4°], [6] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 11; 1: Nk 11701, 2 angeb. Rar; VD 16 ZV 6399; Teitge, 2000, Nr. 1012). ARISTOTELIS PHYSICORVM LI-ber quintus, de partibus motus, vt vocantur, subiectiuis, ad disputandum propositus ä Μ. Ioachimo Garcaeo. RESPONDENTE Michaele Praetorio Creutzburgensi Cal. Maij. Anni huius 1589. Francofurti cis Viadrum. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1589; 4°], [4] Bl. (3: Frankfurt a.d.O., Diss., 1589-1623, 1; la: Nk 11701, 2 angeb. Rar; KZK-Bp 4: Κ 344, 12; VD 16 ZV 23139; Teitge, 2000, Nr. 1011). THESES DE MOTV IN QVANTVM CONTINV-us, deque eius comparatione, cum ad mouentia & mobilia, tum ad se inuicem ex 6. & 7. Physicorum Aristotelis industria M. Ioachimi Garcaei Brandeburgensis M. excerpts. Quas, volente Domino, pro viribus ingenij defendere conabitur Michael Rennerus Scharsensis Tranßyluanus, 12. Cal. Dec. anni huius gratis exuberantis 1589. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1589; 4°], [6] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 13; Teitge, 2000, Nr. 1013). CONSIDERATIO METAPHYSICA DEFINITIONS EX 7. PHILOSOPHIAE Aristotelis in publicam disputationem volente Deo, Praeside M. Ioachimo Garcaeo. Respondente Iohanne Lindenbergo Arenswaldensi M. 4. Idus Ianuar. anni huius 1590. reuocanda loco & horis consuetis. FRANCOFORDIAE Typis exscripsit Andreas Eichorn. [1590; 4°] (KZK-Bp 4: Κ 344, 14; Teitge, 2000, Nr. 1051). DISPVTATIO LOGICA, DE DEMONSTRATIO-ne ex I. Post. Aristotelis, Volente Deo, Preside M. Ioachimo Garcaeo. Respondente Iacobo Paleno Arensuualdensi Francofurti cis Viadrum 17. Cal. Maij, anni huius 1590. instituenda. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1590; 4°], [4] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 344, 15).

Garcaeus, Joachim Aristotelis Elenchorvm Sophisticorvm Liber Thematis ... Resp. Christian Neander. [Frankfurt/O.: Andreas Eichom 1590; 4°], [4] Bl. (Teitge, 2000, Nr. 1050). DE RATIONE PROBABILITER DIS-serendi Aristotelis doctrina octo libris Topicorum explicate, thematibusque Logico dialogismo ad 6. Id. Octob. volente & iuuante Deo, Praeside M. Ioachimo Garcaeo Respondente Ioachimo Wustehubio Fiirstenwaldensi March. In Academia Francofordiana Marchionum Brandenburgensium examinandis breuiter & succinct^ comprehensa. Aristot. 2. coeli 5. [...] Francofordia: Marchionum Excudebat Andreas Eichorn. [um 1590; 4°], [8] Bl. (14: Coll. diss. A. 38, 35). Orationes duae. M. IOACHIMI GARCAEI BRANDENBVRGENSIS MARCHICI, VNA De anno imperiorum periodico, in Academia Philosophicae festiuitatis Panegyri, cum Collegij Philosophic! in Academia Francofordiana Decanus & Procancellarius viris aliquot reuerendis ac doctissimis, iuuenibusque nonnullis ornatissimis Magisterij gradum Idib. Aprilis tribueret. ALTERA De Graeca: lingua: dignitate, necessitate ac vtilitate, cum eiusdem linguae ä Senatu eiusdem Academia: laudatissimo Professor publicus designatus esset, 5. Cal. Iul. anni huius 1591. habitae. Francofordiae ad Oderam exprimebat Andreas Eichorn, Anno 1591. [4°], [15] Bl. (3: AB 154886, 15; KZK-Sh 1: Q 3 . 5 7 , 5; VD 16 ZV 21663; Teitge, 2000, Nr. 1104). ORATIONES DVAE IN LAVDEM POESEOS, AC HOMERI POETARVM Graecorum nobilissimi, ä Μ. Ioachimo Garcaeo, LINGVAE GRAECAE IN Academia Francofordiana Professore Publico, in magna Studiosorum frequentia, cum Odyßeam eiuusdem Homeri enarrandam susciperet, habitae. FRANCOFVRTI Typis Sciurianis. Anno 1593. [4°], [20] Bl. (32: Inc. 392, 29; KZK-Sh 1: Q 3 . 5 5 , 24; VD 16 ZV 6400; Worbs, 1803, S. 54). VIRTVTI ET HONORI CLARISSIMI DOCTIS=simique viri Dn. Licentiati MATTHAEI ZEYSII Physices in Academia Francofordiana, Professoris Publici. [griech. Carmen gratulatorium]. In: CARMINA GRATVLATORIA. Honoribus & omamentis CLARISSIMORVM ET DOCTISSIMORVM VIRORVM, Dn. Matthaei Zeysij Medicinae Licentiati & Physices Professoris publici Dn. M. Iohannis Fersij Strelen. SiL. Dn. M. Michaelis Dethardingi Rostochiensis Cum illis artis Medicse insignia Doctoralia in Academia Francofordiana RECTORE MAGNIFICO VIRO DN. M. IACOBO EBERTO PHILO-sophise Moralis Professore publico: Conferret CLARISSIMVS ET EXCELLENTISSIMVS VIR DN. IOHANNES CNOBLOCHIVS Philosophise & Medicinarum Doctor & Professor Ordinarius, fäcultatisque Mediae Decanus. Ad diem VII. Kalend. Augusti Anno M. D. XCIII. Scripta ab amicis. Francofurti cis Viadrum Typis Sciurianis. [1593; 4°]; [26] Bl. (1: Xc 556, 29 Rar; 7: 8 Hip. Ill, 184/20, 15; VD 16 ZV 2959). Exoterica disputatio DE POTENTIIS ANIMAE, ad quas virtutum diuisionem I. Eth. ult. instituit Aristoteles. Cuius, in ordine quintae, themata Adiuuante DEO, Praeside M. IOACHIMO GARCAEO lingua: Graecae Professore P. Pro viribus defender LVCAS RICHTERVS COTBV=sianus Lusatus 10. Cal. Octob. anni currentis. M. D. XCIII. FRANCOFVRTI Typis Sciurianis. [1593; 4°], [4] Bl. (14: 3. A. 8543). DE FELICITATE practica, quam humana monstravit ratio, Peripateticorum adamauit natio, multarum illustrauit sententiarum collatio, & quarta sibi vendicavit, disputatio, Quam ... CANDIDA-tis ... impertit M. IOACHIMVS GARCAEVS LIN-guae Graecae in illustri Academia Francofordiana Professor, Praesidis, Nec inuidet LAMPERTVS EILERDI FRISIVS ORI-entalis, Respondentis munere in auditorio Collegij Philosophic! maiore, ad 7. Cal. Sept. anni labentis 1593. functurus. FRANCOFVRTI Typis Eichornianis. Anno M. D. XCIII. [1593; 4°], [12] Bl. (12: Ph. sp. 1082, 13; VD 16 ZV 17563). DE PERIPATETICA PHILOSOPHIAE DI-uisione, parteque huius altera, Practica nimirum, in genere disputatio II. Quae ... Praeside M. IOACHIMO GARCAEO linguae Graecae Professore publico Respondente CHRISTIANO DIEBELIO, Griphswaldensi Pomerano Prid. Non. Sextil. anni currentis 1593. instituetur. FRANCOFVRTI Typis exscripsit Andreas Eichorn. [1593; 4°], [4] Bl. (12: Ph. sp. 1082, 14; VD 16 ZV 17564). De Ethicis Nicomachiis Disput. III. 1593. [4°] (Gottschling, 1726, S. 31). DE OPTIMA PHI-losophandi ratione disputatio I. Quam Iuuante Deo, in gratiam Auditorium priuatim instituet M. IOACHIMVS GARCAE-us lingua; Graae Professor publicus Respondente MICHAELE PR^TORIO Creutzburgensi, Musico aedis Francofordiana; Organico ad 12. Cal. Sextil. Anni M. D. XCIII. FRANCOFVRTI Typis exscripsit Andreas Eichorn. [1593; 4°; hs. auf Tbl.: Recusa Jena 1624], [4] Bl. (3: Frankfurt a.d.O., Diss., 1589-1623, 3; VD 16 ZV 23140). DE IVSTIFICATIONE HOMINIS coram Deo THESES. De quibus auxiliante Spiritu S. pro Licentia accipiendi gradum Doctorum in Theologia. PRESIDE DECANO ANDREA WENCELIO S. S. Theol: Doctore Pastore & Professore respondebunt V. CL. M. IACOBVS EBERTVS Moralis Philosophiae Professor, hoc tempore Magnifies Rector. M. BARTHOLOMiEVS RADMAN-nus Ebrse* linguae Professor. M. IOACHIMVS GARC/EVS

Garcaeus, Joachim Grsecae lingua: Professor. XV. Octobris. Anno M. D. XCIII. FRANCOFVRTI Typis Eichornianis. [1593; 4°], [20] Bl. (23: S: Alv.: Ed 65, 7; la: Bd 8111, 46 Rar; KZK-Sw 1; VD16 W 1929; Teitge, 2000, Nr. 1259). De fortitudine. 1593. [4°] (Gottschling, 1726, S. 31). DeTemperantia. 1594. [4°] (Gottschling, 1726, S. 31). De Virtutibus circa pecunias paruas & Magnas versantibus. 1594. [4°] (Gottschling, 1726, S. 31). De Virtutibus circa honores magnos & paruos versantibus. 1594. [4°] (Gottschling, 1726, S. 31). De mansuetudine. 1594. [4°] (Gottschling, 1726, S. 31). DE SACRAMENTIS NOV1 TESTAMENTI IN GENERE DISPVTATIO THEOLOGICA, IN QVA ROBERTI BELLARMINI SEX controversiac speciales, Tomo 2. controversiarum tractatae, breuiter confutantur, DIVINA IVBENTE AC I W A N T E GRATIA, PRESIDE IOACHIMO GARGEO SAC&E Theologisc Doctore, & Griese in Academia Francofordiana institutionis Professore, Respondente M. ZACHARIA FREVDEMANO, IVTREBOCENSI, VI. Febr. hora & loco consuetis public^ instituenda. Typis exscripta ab Andrea Eichorn Anno Christi 1594. [Frankfurt/O.; 4°], [16] Bl. (la: Bd 8111, 35 Rar; 23: S: Alv.: Ed 65, 8; KZK-Bp 4: Κ 440, 54; VD 16 G 425; Teitge, 2000, Nr. 1284). COLLATIO Nuptiarum terrestrium ac coelestium In fonere PIISSIMAE AC HONESTISSIMAE FOEMI-nae Margareta: Heisenz &c: ab illarum fluxis solennibus ad harum perpetuas festiuitates Francofurto placida morte i DEO 7. Id. Sept. euocatE, HONORIS DEFVNCTAE ΑΜΙΉΜΑΕ VLTIMI PRAESTAN-di, doloris Hseredum relictorum summi leuandi, amoris erga hos & illam intimi testandi, morisque antiquissimi ac probatissimi firmandi ergö ä Μ. Ioachimo Garcaeo rogato, 5. eorundem ante aedes instituta. Francofurti ad Oderam Typis Sciurianis. [ca. 1595; 4°], [8] Bl. (3: AB 154886,16; KZK-Sh 1: Q 3 . 5 2 , 4 2 ; VD 16 ZV 21662; Teitge, 2000, Nr. 1538, jedoch um 1598). Christlicher/ Schrifftmessiger/ Tröstlicher Bericht vnd Vnterricht. Von dem ablauff des Menschlichen Lebens/ vnd wie es anzustellen/ das es ... Selig Seliglich abelauffen möge: Bey der Sepultur ... des ... Ehrnvesten Junckern Heinrichs/ Des ... Wolehrnvesten Herrn Peter von Haugwitzes vnd Zoblitzes/ Weyland Promnitzischen Raths/ vnd der Saganischen Fürstenthumer vnd Priebuss Hauptmans ... nachgelassenen Sones/ gewesenen Fendrichs in Vngern/ Seligen/ Welcher seines Alters im 29. Jahre/ Den 28. Aprilis, styli novi, diese ... 1595 Jahres ... entschlaffen/ vnd folgends den 8. May. in der Euangelischen Kirchen Augsburgischer Confession ... der Königlichen Stadt Sagan in Schlesien ... bestattet worden. Gestellet ... vnd ein wenig vormehret in druck gegeben/ Durch IOACHIMVM GARCAEVM der heiligen Schrifft Doctorn/ vnd derselben Kirchen ordentlichen bestalten Pfarhern. Wittenberg/ Gedruckt durch Zacharias Lehman/ Anno 1596. [4°], [112] Bl. (23: LP 12597; VD 16 ZV 19527); andere Ausg.: Christlicher/ Schrifftmessiger vnd Tröstlicher Bericht vnd Vnterricht. Von dem Abelauff des Menschlichen Lebens/ vnd wie es anzustellen/ das es Christlich vnd seliglich abelauffen möge. Bey der Sepultur/ vnd Leichbegängnus des Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Junckern Heinrichs/ des auch Edlen/ Gestrengen/ Wolehrnuesten Herrn Peter von Haugwitzes vnd Zoblitzes Weyland/ Promnitzischen trewen Raths/ vnd der Saganischen Fürstenthumer vnd Priebus Hauptmanss/ Christlicher Gedechtnus nachgelassenen Sohnes/ gewesenen Fendrichs in Vngern/ Seligen. Welcher seines Alters im 29. Jahre/ den 28. Aprilis, styli novi, dieses vnlangst abgewichenen 1595. Jahres zwischen 12. vnd 1. vor Tage seliglich in warer Erkentnis vnd Anruffung des Nahmens Jesu entschlaffen/ vnd folgends den 8. Maij in der Euangelischen Kirchen Augsburgischer Confession zum Sagan in Schlesien in ansehenlicher versamlunge derer vom Adel vnd Bürgerschafft Ehrlich zur Erden bestattet worden. Gestellet/ geprediget/ vnd ein wenig vormehret/ nu aber anderweit mit fleis vbersehen widerumb in Druck gegeben vnd verleget. Durch IOACHIMVM GARC/EVM der heiligen Schrifft Doctorn/ vnd derselben Kirchen ordentlichen bestalten Pfarhern. Anno M. D. XCVII. [1597; 4°; Kolophon: Gedruckt zu Budissin durch Michael Wollrab/ Jm Jahr M. D. XCVII.] (1: Ee 4004; 14: Theol. ev. asc. 234, 2; KZK-Bp 4: Κ 345). [Hrsg.] Vom Ewigen Leben Aller frewden vnd Seligkeit/ Dann auch Christlicher Pilgramschafft zum rechtem gelobtem Lande/ vnd himlischem Canaan/ Warhafftiges/ bestendiges/ herrliches Bekenntnis/ vnd schönes nützliches TrostBuch. Erster Theil/ Jnn welchem nicht allein die Hauptlere/ von dem Ewigen Leben/ nach den furnembsten Stücken auffs fleissigste gehandelt/ sondern auch andere Christliche Artickel vnsers bewerten Glaubens/ von dem Götdichem Wesen/ Person des HERREN Christi/ Majestät seiner Menschlichen Natur/ Himmelfahrt/ vnd sitzen zur rechten Hand Gottes/ heiligen Abendmal/ rechtfertigung eines armen Sünders für Gott/ ewiger Gnadenwahl/ vnserer Brüderschafft mit Christo etc. fein schlecht vnd recht erkleret/ vnd zum seligen brauch gezogen werden/ Aus der heiligen Schrifft vnd Alten Vätern etc. zusammen gebracht Durch den Ehrwirdigen vnd hochgelarten Ern [sie] Iohannem Garcaeum, der H. Schrifft Doctorn/ vnd Weiland der Kirchen Gottes in der newen Stadt alten Brandenburgk/ weitberümbten Superintendenten, seligen/ Jetzo aber in Druck gegeben vnd verleget/ Durch

Garcaeus,

Joachim

IOACHIMVM GARGEVM, auch der heiligen Schrifft Doctorn/ vnd der Euangelischen Kirchen Augspurgischer Confession zum Sagan in Nider Schlesien Pfarrern/ desselbten nachgelassenen Sohn. Gedruckt zu Budissin/ durch Michael Wolrab. 1596. [4°] (14: Theol. ev. dogm. 329; 1: Cz 1150; KZK-Sh 1: S 1.48); [Hrsg.] Vom Ewigen Leben/ Aller Freuden vnd Seligkeit/ dann auch Zustand vnd Herrligkeit der Kinder Gottes in derselbten/ so wol dem Chrisdichem Kampff vnd Ringen derselbigen alhie in diesem Leben/ vnd in dem schönen Ehren Kräntzlein vnd güldenem Kleinot/ welches jhnen an jenem tage von dem HErrn sol gegeben werden/ vnd was etwa allen diesen herrlichen vnd güldenen Trostreichen Lehren anhängig vnd gemess/ Warhafftiges/ bestendiges/ herrliches Bekentnis/ vnd schönes nützliches Trostbuch. Ander Theil. Jn welchem nicht allein die berürte Häupdehren/ sondern auch andere viel mehr herrliche Weissagungen/ Sprüche/ Bildnüssen vnd Historien von dem ewigen Leben/ Wege dazu zukommen/ vnd seliger Walfart der Christen/ nebenst etlichen schweren streitigen Artickeln/ sampt edichen nützlichen Fragstücken von dem Jüngsten Gericht/ Christlich/ nach anleitung der heiligen Schrifft/ bewerter Altväter vnd Herrn D. Martini Lutheri/ erkläret werden. Zusamen gebracht durch den Ehrwirdigen vnnd Hochgelarten Em [sic] IOHANNEM GARCAEVM/ Der Heiligen Schrifft Doctorn/ vnd weiland der Kirchen Gottes in der newen Stadt alten Brandenburgk/ trewen Pastoren vnd weitberühmbten Superintendenten/ Seligen/ Jtzo aber in Druck gegeben vnd vorleget/ Durch IOACHIMVM GARGEVM/ Auch der Heiligen Schrifft Doctorn/ vnd der Euangelischen Kirchen Augspurgischer Confession zum Sagen in Schlesien Pfarnern/ desselbten nachgelassenen Son. Wittemberg/ Gedruckt durch Zacharias Lehmann/ Anno 1596. [4°] (3: AB Β 2028, 2; KZK-Bp 3: Gr: 7, jedoch Tbl. defekt; KZK-Sh 1: S 1.49); andere Ausg.: [Hrsg.] Trostbuch vnd wahre Glaubens Bekandtnuß Vom Ewigen seligen Leben/ vnd Christlicher Pilgramschafit/ zum gelobten Land Canaan/ in zwey Theil gefasset/ Durch weyland Herrn IOANNEM GARGEVM, der H. Schrifft Doctorem, vnd gewesenen Pfarrherrn in der Newenstatt Alten Brandenburgk. Vnd in Truck verfertiget/ durch M. IOACHIMVM GARGEVM, der Griechischen Sprach in der löblichen Vniuersitet zu Franckfurt an der Oder/ Professorem publicum, auß Lieb der Warheit/ vnd seines seligen Vettern. M. DC. XI. Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ durch Johann Bringern/ Jn Verlegung PETRI MVSCVLI vnd RVPERTI PISTORII. [1611; 4°; Tl. 2 u. d. T.: Trostbuchs vnd wahrer Glaubens Bekandtnuß Vom Ewigen seligen Leben/ vnd Christlicher Pilgramschafit/ zum gelobten Land Canaan/ Ander Theil. Verfasset Durch weyland Herrn IOANNEM GARGEVM, der H. Schrifft Doctorem, vnd gewesenen Pfarrherrn in der Newenstatt Alten Brandenburgk. Vnd in Truck verfertiget/ durch M. IOACHIMVM GARGEVM, der Griechischen Sprach in der löblichen Vniuersitet zu Franckfurt an der Oder/ Professorem publicum, auß Lieb der Warheit/ vnd seines seligen Vettern. Gedruckt zu Franckfurt am Meyn/ bey Johann Bringern/ Jn Verlegung Petri Musculi vnd Ruperti Pistorij. M. DC. XI. (Kolophon:) Gedruckt zu Franckfort am Mayn/ bey Johann Bringern/ Jn Verlegung Petri Musculi vnd Ruperti Pistorij.] (23: 225 Th. 8°; 75: Theol. 4. 1222, 3 angeb.; 1: Es 4625 ehem.). ORATIO DE LVTHERANO ΑΠΟΦΑΤΙΚΗ ROBERTUM BELLARMINVM IESVITAM ROMANVM A IOACHIMO GARGEO D. THEOLOGO, &c. SAGANI Scripta & habita 4. Non: Quinctill: anni Christians Epochas M. D. XCVI. Francofarti, Typis Nicolai Voltzij, Anno 1597. [4°], [52] Bl. (KZK-Bp 5: G: Β 7, 10, 1; Teitge, 2000, Nr. 1774). Philosophise moralis ... quam in graetiam Scholl Sagan. feliciter instaurata: ... proponebat Joach. Garcasus D. Eccles'tx istius Pastor antequam hue abiret et novam Pastoris ac Superint. Sorav. etc. Provinciam ... adiret Gorlicii 1598. (Worbs, 1803, S. 54). [Carmen gratulatorium]. In: NOVIS HONORIBVS Ornatißimi ac humanißimi Iuvenis, DN. ANDREAE PRAETORII FRANCOFVR=tani Marchici ... RECTORE MAGNIFICO, ... Dn. GEORGIO SCHENCKEN, L. Barone a Landsberg, in Leuten, Teupitz, & Wusterhausen, &c. ... DECANO ET PROCANCELLARIO ... Dn. MATTHAEO ZEYSIO, Philosophiae ac Medicinae Doctore, Physices Professore, ordinisque Philosophie! Decano ... patres & amici. Frankfurt/O.: Nikolaus Voltz [1600; 4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 21, 90 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0640-533176). Geisdiche Pastey etc. [um 1600], (Schulze, [1784-1792] 1913, II, S. 122). ASYLUM Das ist Aller Bedrengeten vnd betrübten Hertzen sichere Zuflucht/ Recept, Halt vnd Pastey/ Aus deme 90. Psalm. Bey des Wolgebornen Herren/ Herren HEJNRJCH AnßHelmben FreyHerrn von Promnitz/ zur Pleß/ auff Soraw/ Triebel vnd Höyerßwerda/ der Saganischen Fürstenthümber Pfandes Herren/ Rom: Kay: Maytt: Rath vnd Vollmechtigen Landtvoigten des Königlichen Marggraffthumbs nider Laußitz/ S. G. etc. Hertzlieben Herren Söneleins/ Des Weylandt auch Wolgebornen Herreleins/ Herreleins HEJNRJCH CHristiani/ auch FreyHerren von Promnitz etc. S.G. Christseliger vnd milder gedechtnis/ Welches den 19. Septembris/ des abgewichenen

Garcaeus, Joachim 1597. Jares auff diese Welt geboren/ den 17. Aprilis aber des verlauffenden 99. nach 12. Vhr in der Nacht nach Gottes willen Seliglich von der selben/ nachdeme es 1. Jahr 30 Wochen vnd 1. Tag gelebet/ durch den zeidichen Todt in die ewige Frewd vnd Seligkeit vorsetzet Christlichen Leichbegengnis/ so den 20. Aprilis desselben Seligem Tempelchen GOttes Herr vnd löblichem brauch nach angestellet/ abgerissen/ in offendicher Predigt gehöret vnd mit außfurlicherer erklerung in den Truck gegeben/ Durch I O A C H I M V M G A R G E V M D. Promnitzischen Hoffpredigern vnd Pfarrern zu Soraw/ der Kirchen GOttes in den freyen Herrschafften Soraw vnd Triebel Superintendenten. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ bey Nickel Voltzen im Jahr 1600. [4°], [154] Bl. (1: Ee 6006; 23: H : J 70.4° Heimst., 1; KZK-Bp 4: Κ 346, 1; V D 16 G 423; Teitge, 2000, Nr. 1823). A R R H A SALVTIS/ Pfandt ewiger Seligkeit/ Glori vnd Herrligkeit aller Kinder vnd Erben G O T T E S / auch Mit= Erben JEsu CHristi/ GOtt der H E J L J G E G E J S T / nach seinem geoffenbartem Göttlichem Wesen vnd Willen/ wunderbaren Wirckungen/ Kenn vnd Merckmalen/ Mittelen vnd Wegen/ Dessen erlang/ verlier vnd erhaltung/ sampt aller vnd jeder Stück nützlichem Brauch vnd Applicierung/ denen Einfältigen zu Lehr vnd Trost beschrieben/ Durch I O A C H I M V M G A R G E V M , der H . Schrifft Doctorn/ Promnitzischen HoffPredigern vnd Pfarrern zu Soraw/ der freyen Herschafften Soraw vnd Triebel/ etc. Superintendenten. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Nicolaum Voltzen. J m Jahr M . D. CI. [1601; 4°; mit einem Widmungsgedicht von Christoph Pelargus], [144] Bl. (1: Cx 4160; 3: Im 978; 39: Theol 4° 910, 1). Geisdiche Proba Der Langen Bäpsdichen Kette/ vnd vielgerümpten an einander gefugten Glieder/ in stetter Succession, folgenden vnvorrückten Ordnung der Bischoffe/ Nach deme ProbierStein Götdiches Wortes angestellet/ vnd durchs Fewer deß Heiligen Geistes gezogen/ Durch I O A C H I M V M G A R G E V M , der H. Schrifft Doctorn/ Geistlichen Schmelzern in der Sorischen Sarepta deß Marggraffthumbs Nieder=Lausitz. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Nicolaum Voltzen. J m Jahr M . D . CI. [1601; 4°], [27] Bl. (23: J 70.4° Heimst., 3). Vom HEiligen Göttlichen vnd Hohenpriesterlichen Segen/ Der H E R R segne dich vnd behüte dich/ Num. 6. Neun Chrisdiche Predigten/ zusammen getragen/ vnd in der Schloßkirchen zu Soraw/ etc. mit Gottes Segen gehalten/ Von vnd durch I O A C H I M V M G A R G E V M D. Promnitzischen Hoffpredigern vnd Pfarrherrn zu Soraw/ der Kirchen Christi in denen freyen Herrschafften Soraw/ Triebel/ etc. Superintendenten. Mit Churf. Sächsischer begnadung. Leipzig/ Gedruckt durch Abraham Lamberg. A N N O M . D C . III. [1603; 4°], [10] BL, 211 S. (23: J 70.4° Heimst., 4; 23: A: 231.33 Theol., 1). AVTOMATI, SIVE H O R O L O G I I P R O M N I T I A N I CELE-bris, in inclyta Soravia, brevissima descriptio, vel potiüs simplicissima delineatio, I N H O N O R E M Jllustris ac generosi Domini, D . S I G I S M U N D I S I E G F R I D I , liberi Baronis ä Promnitz, Plesnae, Sorauiae ac Tribellas, Dobrilugij, Pribussij ac Neoburgi Domini Haereditarij, etc. & gratiam Procerum clarissimorum, ad honestissimam Sagittariorum Panegyrin, praedicta in Urbe 19. Octob. St. N . congregatorum in lucem edita, Per I O A C H I M V M G A R G E V M D . Mense Septembri, Anni gratiae Μ D CIV. F R A N C O F U R T I M A R C I O N U M Typis Friderici Hartmanni Bibliopole. [1604; 4°], [15] Bl. (14: Coll. diss. Α. 38, 34; 1: Ol 5019 ehem.; 1: D k 7290 angeb. ehem.); andere Ausg.: Automati, sive horologii promnitiani Celebris, in inclyta soravia, brevissima descriptio, vel potis simplicissima delineatio/ per Ioachimum Garcaeum. Frankfurt/O.: Hartmann 1605. [15] Bl. (22: Astr. q. 36). Leichenpredigt auf Johann Bürger, Pfarrer in Laubniz. Frankfurt/O. 1604. (Worbs, 1803, S. 55). Lateinische Beschreibung des künsdichen Uhrwerks zu Sorau welches D . Michael Hirschfelder geb. von Nordhausen und Conrector in Sorau nach dem Straßburgischen verfertiget hat. 1605. (Worbs, 1803, S. 55). A R C A F O E D E R I S , BundesLaden/ Wie dieselbe in öffentlicher/ Volckreicher Procession vom Könige Dauid Majestetischen eingeholet/ vnnd eingefuret werden sol. Durch Joachimum Garcaeum, der H . Schrifft Doctorn, Promnitzischen Hoffprediger/ vnd Pfarrern zu Soraw/ der freyen Herrschafft Soraw vnd Triebel/ etc. Superintendenten. C U M PRIVILEGIIS. Jn Vorlegung des Autoris. Gedruckt bey Friederich Hartman/ Buchdruckern vnd Hendler/ in der Churfurstlichen Stadt Franckfiirt an der Oder/ J m Jahr 1605. [4] Bl. (KZK-Bp 3: Κ 1236, 12). P U R G A T O R I U M Conscientiarum & Peccatorum C A T H O L I C U M , Aller Beschwereten Gewissen vnd Sünden R E J N J G U N G / Aus der bewehreten Panacea, vnd kräfftigem Trostsprüchlein Das Blut Jesu Christi/ Gottes Sohnes/ machet V N S rein von A L L E R Sünde/ 1. Johan. I. Bey Deß Edlen/ Ehrnvesten vnd Hochgelahrten Herrn A D A M Büssers/ Rom. Kay. May. Raths/ vnd Cammer=Procuratoris, in deme Marggraffthumb Niederlausitz/ getrewen Promnitzischen geheimen Raths/ vnnd wolvordienten Cantzlers zu Soraw/ auff altSoraw/ etc. seliger gedechtnüß/ Chrisdichem/ am 4. Iunii St. n. gehaltenem Leichbegängniß/ in grosser vnd wehmütiger Versamlunge/ Thränend dargestellet vnd publiciret, Durch I O A C H I M V M G A R G E V M , der H . Schrifft Doctorn/ Promnitzischen Hoffprediger vnd Pfarrern zu Soraw/ der freyen Herschafften Soraw/ Triebel/ etc. Superintendenten.

Garcaeus, Joachim Gedruckt zu Franckfurt an der Oder bey Friedrich Hartman/ Buchhändler vnd Drucker/ J m Jahr 1606. [4°], [58] Bl. (1: Ee 5 0 5 , 16; Leichenpredigt SA Braunschweig, Nr. 8 0 9 = Bd. 9 9 Nr. 33; KZK-Sa 14: D b 102, 2). C O L U M B A N O i E E T J O R D A N I S , Das Liebliche No® vnd Jordan Täublein/ Gott der Heilige Geist/ nach seinem geoffenbartem Göttlichem Wesen/ Willen/ Wercken vnd Wolthaten/ vnd was diesen Lehren gemeß vnd anhengig/ J n etlichen Christlichen PfingstPredigten beschrieben/ ausgelegt vnd erkleret/ Durch I O A C H I M V M G A R C / E U M , der H . Schrifft Doctorn/ Promnitzischen Hoffprediger vnd Pfarrern zu Soraw/ der Freyen Herrschafften Soraw vnd Tribel etc. Superintendenten. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ bey Friederich Hartman/ Buchdrucker/ Binder vnd Händler daselbst. A N N O M . D . C V I . [1606; 4°; mit einem Widmungsgedicht von Christoph Pelargus], [132] Bl. (23: C 2 7 9 . 4 ° Heimst.; 1: Ea 132 ehem.); andere Ausg.: C O L U M B A NOvE E T J O R D A N I S , Das Liebliche Nose vnd Jordan Täublein/ G O T T der Heilige Geist/ nach seinem geoffenbartem Göttlichem Wesen/ Willen/ Wercken vnnd Wolthaten/ vnnd was diesen Lehren gemeß vnd anhengig/ J n Christlichen PfingstPredigten beschrieben/ ausgelegt vnd erkleret/ Durch I O A C H I M V M G A R G E U M , der H . Schrifft Doctorn/ Promnitzischen Hoffprediger vnd Pfarrern zu Soraw/ der Freyen Herrschafften Soraw vnd Tribel etc. Superintendenten. 1607. J n Vorlegung Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ bey Friederich Hartman/ Buchdrucker/ vnd Händler daselbst. [1607; 4°; mit einem Widmungsgedicht von Christoph Pelargus] (KZK-Bp 4: Κ 3 4 6 , 2). S I G N U M M A G N U M : Das grosse Zeichen des Schwangern vnd gebärenden Weibes/ A P O C A L : X I I . Bey des Ehrwürdigen vnd wolgelarten Errn J O A N N I S S C H E L I I , trewen Pfarrern der Christlichen Gemeine zu Droßkaw/ in der Freyen Herrschafft Soraw/ lieben todtgebornen Söhnleins/ Christlicher bestattunge am Sontage Sexagesimae des 1608. Jahres erkläret vnd in Druck gegeben Durch J O A C H I M U M G A R G E U M der H . Schrifft Doctorn, Promnitzischen Hofprediger vnd Pfarrern zu SORAW, der Freyen Herrschafften Soraw/ Tribel vnd Naumburgk Superintendenten, & c . J n der Königlichen Stadt Budissin/ Gedruckt bey Nicoiao Zipsem. Anno C H R I S T V S T R A D E T R E G N V M PATRI. [1608] (3: N h 100, 20; K Z K - B p 4: Κ 3 4 8 , 3). Ein Programm unbekannten Inhalts. 1611. (Worbs, 1803, S. 55). C O N C I O N U M P E S T I L E N T I A L I U M I N MOE C I V I T A T I S S O R A V I E N S I S P A R O C H I A L I SACRA D I E pnepotentis gratia ä J O A C H I M O G A R G E O D . Theologo ac Superattendente habitarum, D E L I N E A T I O B R E V I S S I MA, I N gratiam floris patritij, & reliquorum hic loci Theophylorum. Psal. 119. §. 9. In quo corrigit adolescentior Viam suam In C U S T O D I E N D O sermones tuos. D I O N Y S I U S I N L I B . D E myster. Theologie. [...] B U D I S S I N i E In Officina typographica N I C O L A I Z I P S E R I . A N N O Μ D C X I I . [1612; 4°], [8] Bl. (3: Ih 4 2 4 5 , 5). Δ Υ Ο - Δ Ε Κ Α Σ C O N C I O N U M P E S T I L E N T I A L I U M I N SACRA C I V I T A T I S S O R A V I E N S I S E A Q U E PAROC H I A L I MOE

D E I praspotentis gratia 2t J O A C H I M O G A R G E O D . T H E O L O G O A C

SUPERATTEN-

D E N T E habitarum, brevissim£ delineata, inque gratiam floris patritij, & reliquorum isthic loci Theophilorum emendatius ac limatius edita. [ATHANASIUS fol. 3 9 5 . B.] B U D I S S I N / E , pralo Z I P S E R I A N O . Anno: I V D I C I V M . [1613; 4°], [10] Bl. (3: Ih 4 2 4 5 , 4; K Z K - B p 4: Κ 3 4 8 , 5; K Z K - B p 4: Κ 3 4 8 , 6). B O N A NOVA: Christliche/ selige/ gute vnd erfrewliche Botschafft aus der HoffStadt vnd Parlament der höchsten Majestät Gottes vnd Ewigen Weißheit/ wegen Des Gottseligen/ Christlichen frommen Jünglinges Christoff Schultzes/ den 29. Nov. von der gifftigen Seuche erfolgeten tödtlichen Abganges/ anbracht vnd außgeschrieben Durch Jhrer Mayt: Diener/ Joachim Garcaeum D . Promnitzischen Hoffprediger vnd Pfarrern der Stadt Soraw/ so wol der Freyen Herrschafften Soraw/ Tribel vnd Naumburg im Marggraffthumb NiederLausitz Superintendenten. [ G E N E S I S 45.] I V D I C I V M . [s. 1. 1613; 4°] ( K Z K - B p 4 : Κ 3 4 8 , 4). Leichenpredigt auf Philipp Andreae, Pastor in Guben. 1613. (Worbs, 1803, S. 55). B I C I N I U M N O B I L I S S I M A E D A M I O - r u m domus lugubre. Zwo Christliche Leichpredigten vnd Sermonen Vber deß Edlen/ Gestrengen/ WolEhrnvesten vnd hochbenampten Herrn Georgs von der Dahme/ auff Albrechtsdorff/ Reichenaw vnd Peterßdorff/ Freyherrlichen Promnitzischen Raths/ auch der freyer Herrschafften Soraw/ Tribel vnd Naumburg wolverordenten vnd vordieneten Häuptmannes/ so wol des Königlichen Mannrechtes in denen Fürstenthümberen Sagen nahmhafften Beysitzers etc. seeliger gedenckens/ vnvorsehenem/ jedoch Christlichem Abscheide vnd Heimbfarth/ auff weh vnd einmütiges ersuchen vnd wolbefugtes begehren/ dann aus Pflichtiger trew durch Götdiche Gnad angestellet vnd gehalten auch ferner in angesonnenen heilsamen Druck gegeben Von J O A C H I M O G A R C A E O , D . Freyherrlichen Promnitzischen Hoffprediger/ vnnd Pfarherrn in Soraw/ auch wolgedachter freyer Herrschafften Soraw/ Tribel vnd Naumburg/ Superintendenten. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ Durch Nicolaum Voltzen/ J m Jahr 1614. ( K Z K - B p 4 : Κ 3 4 8 , 2). Christliches Bedencken vnd Gutachten/ Was von deme newen Propheten in dem Marggraffthumb Nieder Lausitz vnd Königlichem OberAmpte desselben zu halten/ Sampt dem rechtem Güldenem Griffe/ die Geister zu prüfen vnd

Garcaeus, Joachim vnterscheiden/ in jetzigem gefährlichen Läufften hochnöth- vnd nützlich/ Auff Königlicher Herren Landvogts Befehl gestellet/ dann vornehmer Personen Wunsch/ Begehren vnd Rath in Druck gegeben/ Von IOACHIMO GARGEO, Der Η Schrifft Doct. Promnitzischem HoffPrediger vnd Pfarrern zu Soraw/ derselben vnnd zugehörigen freyer Herrschafften Tribel vnnd Naumburg Superintendenten. [Iren. libr. 1. adv. hsereses c. ult.] Wittemberg/ Gedruckt bey Johan. Gorman/ ANNO M. DC. XV. [1615; 4°; Lemma nach der Vorrede: Kurtzes vnd einfeltiges Bedencken vnd Gutachten/ Was von denen Lübnischen Berichten vnd Offenbarungen bis zum vierdten Augusti dieses 1614. zu halten.], [4] Bl„ 56 S. (12: Polem. 3039, 2; KZK-Bp 3: Κ 9, 6; KZK-Bp 3: Κ 348,1). Judicium de relationibus apparitionum Angelicarum Prastoris Goldbachiani ancillac ANNJE, 18. 19. & 21. Augusti hujus anni oblatarum, & nobis 2. ac. 3. Septembris indicatarum. 1616. (Worbs, 1803, S. 55). Das Hertzliche De Profundis, Auß der Tieffen ruff ich Herr zu dir/ deß 130. Psalms. Bey deme Christlichen Leichbegängnuß Der Gottseligen und Ehrntugendreichen Matron/ Frawen Margaretae Krügerin/ deß weyland Ehrnvesten/ Wolgelarten/ und Wolweisen Herrn Michael Idens, gewesenen Churflirstl. Brandenburgischen Assessoris des Schöppenstuels ... nachgelassener Wittib/ am H. Sontage Invocavit, des 1620. Jahrs/ kürtzlichen erkläret/ und nebenst der Verstorbenen Fraw Wittben Leben und Ende zum öffentlichem Druck ubergeben Durch Joachimum Garcaeum ... Berlin: Georg Runge 1621. [4°] (1: Ee 516, 3, jedoch unvollst.). Angst= und Freuden=Tritt des alten Königes Davids aus dessen LXXI. Psalm, v. 19. 20. 21. bey dem Begräbniß Elisabeth Maven, M. Conradi Zabelii, Consul. Neo-Brandeb. hinterlassenen Wittib vorgestellet. Leipzig 1632. [4°] (Gottschling, 1726, S. 33).

Autographen THESAURUS EXEMPLORUM AD DECEM ARGUMENTA LOGICA RELATORUM UBERRIMUS AC FRU-ctiosissimus. Conscriptus a me joachimo Garcaeus in inclyta urbe Brunswigisium Anno ... 1584. [Ms. 1584] (KZK-Bp 4: Κ 430, f. 77r-96r). Thesaurus locorum dialecticorum, inventionis et Judicij doctrinam ... continens ... Conscriptus a Joachimo Garcaeo anno 1586. In: Cento, constans verijs ac multis, conscriptus assiduo studio ... Cum Johannes Garcaei ... Jn librum de Animae: Argut libri ... Cur motus Thoraeis in Somno non quiescat? Introductio vtilis et jucvnda jn scientiam physicam ... [Ms. 16. Jh.; 2°], [43] Bl. einer Sammelhandschrift (KZK-Bp 4: Κ 355). Explicatio praecipuarum Philosophiae partium ... lectione, Rhae Physicae, libelli de anima Dni. Philippi, et Ethicae ejus, dom instituta et suscepta a ... Joachimo Garcaeo anni 1591. Mense Decembri. [Ms. 1591; 2°], [38] Bl., 256 S. (KZK-Bp 4: Κ 336). METHODVS LOCORVM COMMVNIVM/ Theologicorum instituta a Μ. Joachimo Garcaeo Brandenburgern!. Francoford. cis Viad. anno 88 post S. Michaelis. [Ms. 1588; 2°], 370 S. (KZK-Bp 4: Κ 337). PROPOSITIONES DE SACROSANCTA SCRIPTVRA. [Ms. 16. Jh.; 2°], [4] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 338, 2). THESES DE RERUM PHYSI-carum principijs veritatis erunde gratia in Disputatione & positae a Μ. Η. Ach. Francofurti. [Ms. 16. Jh.; 2°], [4] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 338, 3). YPOLEPSEIS De Astronomia. [Ms. 16. Jh.; 2°], [3] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 338, 4). PROOEMIUM IN DIALECTICAM P. RAMI. [Ms. 16. Jh.; 2°], [18] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 338, 5). NOTAE ARGUMEN-torum minorum. [Ms. 1585; 2°], [18] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 338, 6). ORATIO DE CONTINUATA AB INI-tio hue usque Catecheseor et doctrinae coelestis serie. in Ecclesia. Auspice Christo. [Ms. 16. Jh.; 2°], [12] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 338, 7). Loci Theologici. [ohne Tbl., Inhaltsverzeichnis: Metae Generales singulorum capitum huius operis] [Ms. 16. Jh.], [18], 899 Bl. (KZK-Bp 4: Κ 420). Loci Theologici. [Inhaltsverzeichnis s. Katalog] [Ms. 16. Jh.], [17], 702 Bl. (KZK-Bp 4: Κ 339). Loci Theologici. [Inhaltsverzeichnis s. Katalog] [Ms. 16. Jh.], [6], 640 Bl. (KZK-Bp 4: Κ 340). Theologisches Wörterbuch, [ohne Tbl., fol. a: BANN. Was es fur ein erschrecklich Wesenn ist vmb den bann.] [Ms. 16. Jh.; 2°] [1], 464 Bl. (KZK-Bp 4: Κ 341, 1). UTILITAS HISTORIAE GENERALIS. [Ms. 16. Jh.; 4°], [118] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 342, 1). DE CONCILIIS Oecumenicis breuis Expositio. [Ms. 16. Jh.; 4°], [5] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 342, 2). SVMMATOTIVS ARTICVLI DE PRAEDESTINA=tione brevissimi sie habete. Ex HomiliaXII c 6. d 14 Xbris ... caput Lamentationum Hieremiae Ao 91 ... [Ms. 1591; 4°], [10] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 342, 4).

Garcaeus, Joachim IN PHYSICAM S C I E N T I A M I N T R O D V C T I O . [Ms. 16. Jh.], [66] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 338, 1). Eintrag in das Stammbuch von Joachim Will (1609-1641, seit 1636 Prediger in Nürnberg), 1625. (Schnabel, Werner Wilhelm [Bearb.]: Die Stammbücher und Stammbuchfragmente der Stadtbibliothek Nürnberg. Teil 1. Die Stammbücher des 16. und 17. Jahrhunderts. Wiesbaden 1995, S. 212, Nr. 63/13). Tägliche Aufzeichnungen des Pfarrherrn Joachim Garcaeus in Sorau und Brandenburg aus den Jahren 1617-1632. Auf Grund der von Erich Niederstadt nach dem Original angefertigten Abschrift mit einer historischen Einleitung und erläuternden Anmerkungen hrsg. v. Otto Tschirch. In: Jahresbericht über den historischen Verein zu Brandenburg a . H . 1894, S. 15-112, hier S. 4 9 - 9 2 . ( l : T d 4 7 3 5 ) .

Briefe Schreiben an Matthias Hoe von Hoenegg. Sorau, 2. Juni 1618. (26: Ms. Cod. 114, fol. 11-12). Schreiben an Matthias Hoe von Hoenegg. Sorau, 25. Sept. 1619. (26: Ms. Cod. 114, fol. 12-13). 14 Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg (im Folgenden einzeln aufgeführt): Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg. Sorau, [15. März 1612 ?] (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 8,319). Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg. [1615 ?] (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 9, 368). Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg. Sorau, 24. Juni 1616. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 8, 326). Schreiben an Balthasar Meisner sammlung: 8, 325). Schreiben an Balthasar Meisner sammlung: 8, 328). Schreiben an Balthasar Meisner Schreiben an Balthasar Meisner Schreiben an Balthasar Meisner Schreiben an Balthasar Meisner

in Wittenberg. Neustadt Brandenburg, 5. Sept. 1618. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefin Wittenberg. Neustadt Brandenburg, 5. Okt. 1618. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefin Wittenberg. in Wittenberg. in Wittenberg. in Wittenberg.

15. 19. 31. 26.

Okt. Dez. Dez. April

1618. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 8, 323). 1620. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 10, 254). 1621. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 10, 256). 1625. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 8, 332).

Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg. 26. Juni 1625. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 10, 258). Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg. 24. Aug. 1625. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 8, 335). Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg. 1625. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 8, 334). Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg, [s. 1. e. a.] (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 8, 321). Schreiben an Balthasar Meisner in Wittenberg. 22. Jan. [?] (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 8, 330). Schreiben an den Rat der Neustadt Brandenburg/H. Ende 1519. (Tschirch, 1894, S. 25f.). [Schreiben von Christoph Pelargus an Joachim Garcaeus in Sagan. Frankfurt/O., 11. März 1595. (Magnus, 1710, S. 103 f.)]. [Schreiben von David Chytraeus an Joachim Garcaeus in Sagan. Rostock [Pridie Matthaei = 20. Sept.] 1595. (Magnus, 1710, S. 102f.)]. [Schreiben von Matthias Hoe von Hoenegg an Joachim Garcaeus in Sorau. Dresden [Dom. X. Trinit.] 1614. (Magnus, 1710, S. 111-113)]. [Schreiben von M. Möstner, Pastor zu Sagan, an Joachim Garcaeus in Sorau. 17. Sept. 1614. (Magnus, 1710, S. 111-113)]. [Schreiben von Balthasar Meisner an Joachim Garcaeus in Sorau. Wittenberg 1615. (Magnus, 1710, S. 1 l6f.)]. [Schreiben von G . B . Bohuslai, Subdiakon in Sorau, an Joachim Garcaeus. 25. Jan. 1624. (Magnus, 1710, S. 175 f.)]·

Literatur CUNO, Matthaeus/WENZEL, Andreas: Cum IEHOVAE PATE-facti sacrosanctis auspiciis, In ACADEMIA F R A N C O fordiana. M A G N I F I C O Dn. R E C T O R E Matthso Cunone, I. V. D. & Professore: E T R E V E R E N D O A T Q V E CLARISSIMO VIRO Dn. Andrea Wencelio, Theologia» Doctore, Pastore, Professore & Theologiae facultatis Decano Reverendis viris Dn. M. I A C O B O EBERTO. Dn. M. BARTH=olomaeo RADT=manno. Dn. M. I O A C H I M O

Garcaeus, Joachim GARCAEO. Doctoralia conferenda essent insignia Ad VIII. Novemb. diem Scriptum publice propositum Typis Sciurianis, Anno M . D . CXIII. [recte: M . D . XCIII] [Frankftirt/O. 1593; 4°], [4] Bl. (23: X b 4255); O D A GRATVLATORIA Honoribus R E V E R E N D O R V M E T CLA=rissimorum virorum M . IACOBI E B E R T I M . B A R T H O LOMAEI Radtmanni, & M. IOACHIMI GARCAEI In ipso renunciationis actu pro more Faustse comprecationis ergo ä puero decantata. In: Ε Υ Φ Η Μ Α CARMINA. Honoribus R E V E R E N D O R V M E T

CLARISSIMORVM

V I R O R V M . D N . M . IACOBI EBERTI, & D N . M . B A R T H O L O M E Radtmanni. Cum sacro sancta: Theologiae Doctoralia insignia ipsis in Academia Francofordiana R E C T O R E M A G N I F I C O V I R O D N . M A T T H A E O C V N O N E I. V. D . & Professore publico Conferrentur ä R E V E R E N D O , CLARISSIMO E T E X C E L L E N T I S S I M O V I R O Dn. Andra:a Wencelio. Sacro sanctse Theologiae Doctore, & Professore, facultatisque Theologies Decano. Ad VI. Nonarum Nouemb. ANNI M. D. XCIII. Scripta Ab amicis gratulantibus. F R A N C O F V R T I Excudebat Andreas Eichorn. [1593; 4°; Name des dritten Gefeierten - Garcaeus - fehlt auf dem Tbl.; mit Beiträgen von C. T. (d.i. Caleb Trygophorus), Thomas Fabricius und Johannes Praetorius], [4] Bl. (1: X c 556, 26 Rar); PELARGUS, Christoph: Viris clarissimis collegis humanissimis . . . [Jacob Ebert, Bartholomaeus Radtmann, Joachim Garcaeus] ... doctorum in theologica facilitate insignia ... public^ ferentibus ... gratul. [Frankfurt/O.: Andreas Eichorn 1593; 4°], [4] Bl. (KZK-Bc 4: Prof. 40, 69, 2); [CARMINA GRATULATORIA]. In: Gratvlationes Et Pia Vota Reverendo Et Clarissimo Viro Dn. M . Ioachimo Garcaeo ... cum illi ... summus in ordineTheologico gradus . . . tribueretur ... Ab amicis scripta. [Frankfurt/O.: Andreas Eichorn 1593; 4°] (Teitge, 2000, Nr. 1210); [CARMINA GRATULATORIA]. In: D . I O A C H I M O GARCAEO, V. REVER. E T CL. T H E O L . D O C T O R I , SAGANAM AD R E G E N D A M C H R I S T I Ecclesiam ex illustri Academia Francofurtana prid. Cal. Maji. abeunti, amico colendo ... F R A N C O F V R T I Excudebat Andreas Eichorn. Anno 1594. [Einblattdruck; mit Beiträgen von Pancratius Crugerius und Johannes Kirchmann]

(la:

Ah 10940, 42 Rar); [CARMEN GRATULATORIUM]. In: ho Joacheimos toy Garkaioy ... [s. 1. e. a.; Einblattdruck mit griech. Text] (KZK-Sh 1: R 3.93, 3); [CARMINA GRATULATORIA]. In: GRATVLATIONES E T PIA VOTA summus honoribus ILLVSTRIS AC GENEROSI D O M I N I , D. HEINRICI ANSHELMI, LIBERI BARO-nis Plessovii, Soraviae, Tribellae & Hoierswerdav, Ducatuum Saganensium Hypothecarij, S. C. M. Consiliarij, &c. Voluntate gratiosa, Omniumque Soraviensis civitatis, ordinum consensu ac suffragijs, V I R O Reverendo, clarißimo, atque excellentißimo D. I O A C H I M O GARC/EO S. Th. Doctori & Ecclesiae Saganensis Pastori, tum cum ad munus Concionatoris aulici, Pastoris Sorani, & Superattendentis in liberis, Sorauiensi ac Tribellensi, Baronatibus, generalis solenniter Idib. Decemb. anni currentis M . D. XCVII. Vocaretur, collatis: E I D E M Ab amicis scripta, Typisque Voltzianis exscripta. [Frankfurt/O. 1597; 4°; mit Beiträgen von Christoph Neander, Caleb Trygophorus, Gottschalk Bünting, Urban Sobolus, Johannes Voit, Georg Neander, Benjamin Boner (d. J.), Georg Lender, Johannes Iden, Johannes Buchold, Valentin Langhans, Johannes Frenzel, Martin Drimel, Friedrich Moller, Balthasar Corner, Tobias Aleutner, Paul Cragius und Andreas Praetorius] (StA Frankfurt/O.: Β: I: 811, 3); [CARMEN GRATULATORIUM]. In: PRO FELICI C O N I V G I O V I R T V T E & doctrina conspicuo juveni, D N . CASPARIJACOBI CIVI BVDISSINO: VIRI H O N E S T I S S I M I D N . B A R T H O L O M E IACOBI (P. M.) Civis Budissinensis spectati filio, S P O N S O : & CASTLE VIRGINI, MARLE P R f i T O R L E R E V E R E N D I , PIETATE, E R V D I T I O N E E T V I R T V T E CLARISSIMI VIRI, D N . ANDREAE PRAETORII (P. M.) THEO-logia: Doctoris praistantissimi, Professoris Academic Francofurtana: dignissimi, Superintendentis generalis Marchionatus Brandeburgensis vigilantissimi, filiae, PRO T E M P O R E R E V E R E N D I E T CLARISS: VIRI D N . IOACHIMI GARCAEI, S. S. T H E O L . D . Dominatus Soraviensis, Tribusensis & Bribusensis Superintendentis spectatissimi, Privigna», SPONSAE. Gratulantur schola: Budiss: Alumni. BVDISINI, TYPIS NICOLAI ZIPSERI. [1605; 4°; am Ende: 1605] (14: Lit. Lat. rec. A. 372, misc. 44); CRUGERIUS, Pancratius: De Professoribus GraecaE lingux publicis, quos primo suo seculo habuit Academia Francofurtana ad Viadrum, CARMEN PANEGYRICUM Pancratii Crugerii Finsterwaldensis, Grxcx lingua: in eadem Academia Professoris P. Anno Christi 1606. [jedoch sind im Carmen acht Blätter ungedruckt geblieben]. In: SOLEMNIA ANNI SECULARIS SIVE C E N T E S I M I SACRA, QVJE DEI OPT. MAX. favore SERENISSIMI PRINCIPIS Electoris Brandenburgici &c. assensu voluntateque ACADEMIA Francofurti ad Viadrum XXVII. April, anni M D C V I ρίέ public£que celebrabat gratitudinis debita: E T memoriae ergo. Vulgata Sumptibus Iohannis Thiemen, Typis Iohannis Eichorn. [Frankfurt/O. 1606; 4°], fol. Ddd 1 Iii lr. (1: Ay 23740); Vokation des Rates in der Neustadt Brandenburg vom 9. Jan. 1618 für Joachim Garcaeus zum Pfarrer und Superintendenten. [Auszug] (Gottschling, 1726, S. 71 f.); Inauguration! Episcopali reuerendi & Celebris Theologi, Dn. Joachimi Garcaei, S. Th. D. ab ε π ι σ κ ω π η Baronatuum Promnitiorum in inferiori Lusatia illustri anno exodi academicae vicesimo quinto ad patriam terram & Cathedram Neobrandenburgum Marchiae Serenissimi Electoris Brandenburgici legitime revocati, Dominicaque a festo Trinitatis summo tertia solenniter introdueti, piissime amicissimeque gratulantur Patroni, generi, adfines & amici. M D C X V I I I . Witebergae. [Wittenberg 1618; 4°] (Gott-

Garcaeus,

Joachim

schling, 1726, S. 23); BECKMANN, 1707, S. 69f.; MAGNUS, Johann Samuel: Historische Beschreibung Der Hoch= Reichs=Gräfflichen Promnitzschen Residentz=Stadt SORAU in Niederlausitz/ Und Deroselben Regenten Kirchen= und Regiment=Sachen/ Wie auch Gelehrten Leuthen Und Sonderbahren Begebenheiten/ Mit möglichstem Fleiße verfertiget und aus vielen sonderbahren und merck=würdigen Nachrichten zusammen getragen Von J O H A N N SAMUEL M A G N O . Auch mit einem nöthigen Register versehen. LEIPZIG/ Jn Verlegung Michael Rohrlachs seel. Wittib und Erben/ 1710. [4°], S. 79f., 103-126. (1: T d 9590a); GROSSER, Samuel: Lausitzische Denkwürdigkeiten Darinnen Von Beyden Marggraffthümern in funff unterschiedenen Theilen Von den Wichtigsten Geschichten, Religions= und Kirchen=Begebenheiten, Regiments=Verfassung, Beschaffenheit der Schulen und LITERATUR, Landes=Art und Fruchtbarkeit, Wie auch Gewerben, Handthierungen und Commerden, zulängliche Nachrichten gegeben, Mit gehörigen Documenten und Anmerckungen bestärcket, Wie auch gehörigen Kupffer=Blättern erläutert worden, von Samuel Großem, Des Görlitzischen Gymnasii Rectore, und der Königl. Preußischen Societät der Wissenschafften Mit=Gliede. Leipzig und Budißin, Verlegts David Richter, Anno 1714. Gedruckt bey Jmmanuel Tietzen. [2°], hier Tl. 2, S. 28f., 78 u. 82. (1: 4° Sr 2292a); Catalogus der Herren Superintendenten zu Sora in der Nieder=Lausitz. In: UNSCHULDIGE NACHRICHTEN, 1714, S. 352; CATALOGUS der Hn. Superintendenten zu Neu= Brandenburg/ in der Marek. In: UNSCHULDIGE NACHRICHTEN, 1715, S. 1142; TEUBER, Heinrich: Verzeichniß der

H m Pastorum Primär, und Inspectorum zu Sagan in Schlesien: übersendet von Hr M. Joh. Heinrich Teubern, Past, zu Linderode. In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1723, S. 74 f.; GOTTSCHLING, Caspar: Historische Nachricht Von denen Superintendenten Und Inspectoribus Jn der Neu=Stadt Alt=Brandenburg an der Havel, Von der heilsamen Reformation MDXXXIX. an, bis auf das MDCCXVII. Jahr, Und also von T H O M A BAITZ, Μ. IOH. RITTELMANN, D. IOH. GARCAEO, M. GEORG. BEVMICHEN, M. GEORG. ANDREAE, M. ZACH. MVCHESIO, M. MART. MONTAGEN, D. IOACH. GARCAEO, M. VALENT. FROMMEN, M. IONA SCHVLTZEN, M. C H R I S T O P H MATTHAEO SEIDELN. Syrach. c. XLIII. v. I. BRANDENBURG, Gedruckt bey Christian Hallen, Königl. Preußis. priuil. Buchdr. 1726. S. 22-33 u. S. 71 f. (la: At 1943,1), [vgl. dazu die Rez. in: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1728, S. 7 6 5 - 7 7 0 ] ; ZEDLER, 1735, 10, Sp. 2 8 5 f . ; SCHÄFFER, Nathanael Reinherz: Historische

Anmerkungen von der Stadt Alt-Brandenburg. 1734; SCHÄFFER, Nathanael Reinherz: Kurtzer Bericht von einigen zur Kirchenhistorie der Stadt Brandenburg etc. dienlichen Sachen. Brandenburg 1737; SCHÄFFER, Nathanael Reinherz: Kurtze Einleitung in die Kirchen- und Reformations-Historie der Stadt Brandenburg. 1740; JÖCHER, 1750, II, Sp. 858. [= DBA I 368, 356]; SCHULZE, Daniel Friedrich: Zur Beschreibung und Geschichte von Spandow. Gesammelte Materialien [1784-1792]. Im Auftrag der Kirche und der Stadt hrsg. von Otto Recke. 2 Bde. Spandau 1913; WORBS, Johann Gottlob: Geschichte des Herzogtums Sagan von Worbs [1795]. Neu herausgegeben und mit Bildern, Berichtigungen und Erläuterungen versehen von Georg Feilhauer und Max Krüger. Sagan 1930; WORBS, Johann Gottlob [Hrsg.]: Kirchen-, Prediger- und Schulgeschichte der Herrschaften Sorau und Triebel, größtentheils aus der Handschrift des sei. Herrn Johann Friedrich Conradi, Superintend, und Consistorial-Assess. in Sorau. Sorau/Görlitz 1803, bes. S. 52-55; LEIPELT, Anton: Geschichte der Stadt und des Herzogtums Sagan. Sorau 1853; BERTHEAU: Garcaeus, Joachim. In: ADB, 1878, 8, S. 367f. [= DBA I 368, 357, jedoch nur Verweis]; TSCHIRCH, Otto: Tägliche Aufzeichnungen des Pfarrherrn Joachim Garcaeus in Sorau und Brandenburg aus den Jahren 1617-1632. Auf Grund der von Erich Niederstadt nach dem Original angefertigetn Abschrift mit einer historischen Einleitung und erläuternden Anmerkungen hrsg. v. Otto Tschirch. In: Jahresbericht über den historischen Verein zu Brandenburg a. Η. 1894, S. 15-112, hier bes. Einleitung S. 19-48; BAUCH, 1901, S. 97; SCHULTZ, S./BOELKE, K.: Beiträge zur Geschichte der St. Katharinenkirche- und Gemeinde zu Brandenburg a. H. Brandenburg 1901, S. 7 4 - 8 5 ; SCHOTT, Walther: Beiträge zur Geschichte der St. Gotthardtkirche und -Gemeinde zu Brandenburg a. H. Festschrift zur Wiedereinweihung der Kirche. Brandenburg 1906, S. 72; BONIN, Burkhard von [Hrsg.]: Entscheidungen des Cöllnischen Konsistoriums 1541-1704. Nach der Sammlung des Konsistorialrats und Propstes D. Franz Julius Lütkens mit Genehmigung des Evangelischen Konsistoriums der Mark Brandenburg herausgegeben. Weimar 1926, S. 116; TSCHIRCH, Otto: Geschichte der Chur- und Hauptstadt Brandenburg (Havel). 3. Aufl. Bd. 2. Brandenburg/H. 1941, S. 20 f., 29, 65, 136; FISCHER, 1941, II, S. 232; ALPERMAN, 1988, S. 13f.; BEIN, Werner [Hrsg.]: Les vues de Sagan. Sagan und Sprottau in der schlesischen Geschichte. Würzburg 1992; HÖHLE, 2002, S. 530.

Garcaeus, Johann

Garcaeus (Gartz), Johann * 13. Dez. 1530 Wittenberg t 22. Jan. 1574 Brandenburg/H. Pädagoge, Theologe, luth. V Johann G. (d. Ä.) Μ Ν. Ν. OD Catharina geb. Damesdorph (Damstorff) Κ Joachim, Johann (d. J.) Schulen in Hamburg und Spandau 1546 Universität Wittenberg 1547 Universität Rostock 1550 Universität Wittenberg (Mag.) 1551-1553 Lehrer in Leitmeritz/Böhmen 1553-1555 Universität Wittenberg (als Hauslehrer von Heinrich Mrazo u. Johannes Gelenius) 1555 Universität Greifswald 1556 Prof. phil. an Universität Greifswald 1559 Pfarrer an St. Jacob und Prof. theol. an Universität Greifswald 1561-1574 Oberpfarrer an St. Catharinen und Superintendent in der Neustadt Brandenburg/H. Johann Garcaeus (Gartz) wurde am 13. Dez. 1530 in Wittenberg geboren (so GOTTSCHLING, 1726, S. 5, mit Verweis auf ein eigenhändiges Schreiben von Garcaeus aus dem Jahre 1569, und nach ihm MOLLER, 1 7 4 4 , II, S . 2 1 6 f „ u n d JÖCHER, 1 7 5 0 , II,

Sp. 858). Allerdings hat Wittenberg als Geburtsort in der Überlieferungsgeschichte Irritationen hervorgerufen, da sein aus Spandau stammender Vater Johann Garcaeus (der Ältere, 1502-1558) zwar an der Leucorea studiert und sich längere Zeit in Wittenberg aufgehalten hatte, jedoch schon 1529 zum Subrektor am Johanneum in Hamburg berufen wurde, so daß auch die Hansestadt als Geburtsort seines Sohnes genannt wurde (vgl. THIESS, 1783, S. 232, JÖCHER/ADELUNG, 1 7 8 7 , II, S p . 1 3 3 1 , u n d SCHRÖ-

DER, 1854, II, S. 433). In die in Frage kommenden Matrikelbücher wurde Johann Garcaeus sowohl als »Wittenberger« als auch als »Hamburger« eingetragen. 1534 wurde der Vater Pastor an der Hamburger St. Petrikirche, wo er in theologische Auseinandersetzungen mit seinem Superintendenten Johannes Aepinus (1499-1553) geriet, in deren Folge er 1543

auf das Pfarramt in Spandau wechselte. 1546 kehrte er als Pastor an St. Jacob nach Hamburg zurück (neuer Pfarrer und Inspektor in Spandau wurde Christoph —» Lasius), wo erneute Streitigkeiten mit Aepinus am 26. April 1551 zu Garcaeus' Amtsenthebung führten. Nach zwischenzeitlichem Aufenthalt in Greifswald, wo er im Wintersemester 1552/53 an der Universität lehrte (FRIEDLÄNDER, 1893, 237, 5) und am 29. April 1553 sogar zum Rektor gewählt wurde (FRIEDLÄNDER, 1893, 2 3 8 , 5; an der U n i -

versität Greifswald immatrikulierten sich auch seine Söhne Hermann Garcaeus am 19. Nov. 1552 und Daniel Garcaeus am 15. Febr 1553, ebenda, 235, 35 u. 50), kam der Vater 1553 als Nachfolger von Erasmus Alberus (um 1500-1553) auf die Superintend e n t s in Neubrandenburg im Herzogtum Mecklenburg-Strelitz, wo er jedoch bereits fünf Jahre später am 24. Aug. 1558 verstarb (so Garcaeus in der Vorrede über die von ihm 1562 herausgegebene Schrift seines Vaters ENARRATIO PIA ET ERVDITA PSALMI QyiNQVAGESIMI primh vgl. zur Biographie vor allem GOTTSCHLING, 1726, S. 4-7). Nachdem der Sohn erst vom Vater unterrichtet worden war, besuchte er zunächst bis 1543 das Hamburger Johanneum und anschließend die Schule in Spandau. Als der Vater 1546 nach Hamburg zurückberufen wurde, reiste er über Wittenberg, wo er seinen Sohn vom Rektor und Mediziner Augustin Schurff (1494-1548) in die Matrikel der Universität aufnehmen ließ (ALBUM ACADEMIAE VITEBERGENSIS, 1841, 1, S. 231b, 15: Johannes Gartz Wittembergensis; die Immatrikulation erfolgte gratis, wohl weil Garcaeus ja noch minderjährig war; später wurde dem Immatrikulationseintrag der theologische Doktorgrad beigefügt). Seine eigentlichen akademischen Studien begann Garcaeus, der nach der Rückkehr seines Vaters nach Hamburg zunächst am Johanneum weiter unterrichtet worden war, in Rostock, wo er sich im Mai 1547 unter dem Rektorat von Conrad Pegel an der Universität immatrikulierte (HOFMEISTER, 1891, II, 112a: Ioannes Gartzeus, Hamburgensis doctor theologiae, auch hier ist der theologische Doktorgrad nachgetragen). Doch wohl noch vor 1550 kehrte er nach Wittenberg zurück, um hier seine Studien fortzusetzen. Dabei Schloß er sich in Theologie dem mit seinem Vater befreundeten Philipp Melanchthon (1497-1560) an und studierte bei Caspar Peucer (1525-1602) Mathematik (in der Zuschrift zu seinem

Garcaeus, Johann Tractatus de tempore zählte Garcaeus außer diesen auch noch Reinhold und Paul Eber [1511-1569] zu seinen Lehrern). Am 13. Aug. 1550 erlangte er unter dem Dekanat von Paul Eber den Magistergrad (KÖSTLIN, 1891, S. 10; spät. Bern.: Pastor Brandenburgensis Theologiae doctor). Sein Leichenredner Georg Beumichen (Bömich, 1525-1587) hob später hervor, er habe vor 22 oder 23 Jahren selbst gesehen, wie Garcaeus als junger Magister an der Universität Wittenberg bei den Professoren Philipp Melanchthon, Johannes Bugenhagen (1485-1558), Johannes Forster (1495-1556), Georg Maior (1502 bis 1574) und später bei Paul Eber wegen seiner Gottseligkeit, hohem Verstand und großem Fleiß bei diesen hoch angesehen gewesen sei und diese Achtung durch seine Schriften bewiesen habe (vgl. auch GOTTSCHLING, 1727, S. 173f.). Überliefert ist ein Brief Melanchthons an den Rat der Stadt Hamburg vom 17. Jan. 1551, in dem dieser schrieb, daß der Vater Johann Garcaeus zwei Söhne, nämlich Johann und Daniel, im Studium habe und ftir den älteren vom Rat ein Stipendium erbat (vgl. MELANCHTHONS BRIEFWECHSEL. B d . 6 , R e g e s t e n ,

1988,

Nr. 5980). Als Adam Wasser im böhmischen Leitmeritz Melanchthon um einen fähigen Lehrer für die dortige Schule ersuchte, empfahl dieser Garcaeus, der sich im Okt. 1551 um die Stelle bewarb (ebenda, Nr. 6228 u. 6229; auf seiner Reise nach Böhmen machte Garcaeus in Meißen Station, wo er einen Brief Melanchthons an den Rektor der Fürstenschule St. Afra Georg Fabricius [1516-1571] übergab). Garcaeus blieb bis Juni 1553 in Leitmeritz und kehrte dann als Hauslehrer der beiden Studenten Heinrich Mrazo und Johannes Gelenius nach Wittenberg zurück, wo sie der Professor für hebräische Sprache Johannes Forster (1495-1556) aufnahm. Am 7. Juli 1554 schrieb sich Garcaeus, zusammen mit den Magistern Heinrich Moller und Johannes Sturius, unter dem Dekan Caspar Peucer ftir ein Collegium Philosophic u m ein (KÖSTLIN, 1 8 9 1 , S. 2 7 , mit Verweis a u f den

Catalogus Magistrorum). In jene Jahre fällt auch Garcaeus' erste nachweisbare Schrift, und zwar Ein Predigt von der heiigen Engeln wesen vnd ampt (Wittenberg 1555). Er widmete seinen Sermon unter dem Datum des 12. Okt. 1555 Kurfürstin Anna von Sachsen, die in »gefehrlichen Kindsnöten« sei, mit der Bitte, daß Gott durch seine Engel helfe, ihr einen jungen Erben zu schenken. Da

sein gleichnamiger Vater noch lebte, hatte Garcaeus seine Schrift (wie auch die folgenden bis 1558) mit dem Namenszusatz Iuniore versehen. 1555 kam Garcaeus mittels eines Stipendiums als Magister von Wittenberg nach Greifswald (FRIEDLÄNDER, 1893, 2 4 3 , 4 5 ) u n d wurde a m 14. Nov. des

folgenden Jahres durch den pommerschen Herzog Philipp als Professor berufen (FRIEDLÄNDER, 1893, 257, 5). Wieder war es Melanchthon gewesen, der ihn für den Lehrstuhl empfohlen hatte. Allerdings war die Besoldung des neuberufenen Professors wegen der Abwesenheit des Kanzlers Jacob von Zitzewitz noch nicht geregelt, doch sollte Garcaeus mindestens 80 Gulden und das Haus, das sein Vater bewohnte, erhalten (so der Theologieprofessor Jacob Runge [1527-1595] in seinem Brief an Melanchthon vom 3. Sept. 1556; am 28. Sept. schrieb Runge an denselben, daß Garcaeus in Greifswald erwartet w e r d e ; vgl. MELANCHTHONS BRIEFWECHSEL. B d .

7,

Regesten, 1993, Nr. 7944 u. 7975). Für das Jahr 1558 verzeichnet die Matrikel der Universität Greifswald Garcaeus als Professor artium der philosophischen Fakultät (FRIEDLÄNDER, 1893, 250b, 15; nach 250, 45, »dialecticae et libri de anima professor« genannt; er las also neben Melanchthons Dialektik auch über dessen Commentarius de anima, wie überhaupt Melanchthons Werke in den Vorlesungsverzeichnissen der artistischen Fakultät jener Jahre breiten Raum einnahmen, vgl. HEYDEN, 1956, II, S. 29). Daß Melanchthons Empfehlung den Ausschlag fur die Berufung gegeben hatte, bestätigt auch der Brief, den der Vater am 2. Jan. 1557 an diesen schrieb und sich für dessen Fürsprache bedankte (vgl. MELANCHTHONS

BRIEFWECHSEL.

Bd.

8,

Regesten,

1995, Nr. 8074; in dem Brief beklagte sich der Vater aber auch darüber, daß ihm infolge seiner Entlassung aus Hamburg in seinem neuen Amt ungeachtet der Befehle der Herzöge Johann Albrecht und Ulrich von Mecklenburg ein großer Teil der Besoldung verweigert worden sei, so daß ihm die Mittel zur Ausbildung und Versorgung seiner Kinder fehlten). Melanchthon setzte sich auch später fur die Familie Garcaeus ein: Nach dem Tode des Vaters, der eine Frau, sechs Söhne und zwei Töchter hinterlassen hatte, schrieb er am 6. Mai 1559 an den Erzmarschall im Herzogtum Pommern, Ulrich von Schwerin auf Spantekow, und bat für den Sohn Daniel Garcaeus, fur dessen Lebensunterhalt nun sein Bruder Johann sorge, um 40 Taler zum Kauf juristischer

Garcaeus,

Johann

Bücher (ebenda, Nr. 8946; am 5. Juni 1559 empfahl er den jungen Studiosus dem Frankfurter Theologieprofessor Abdias Praetorius [1524-1573], ebenda, Nr. 8978). Als 1558 in Greifswald ein Pastor für die Kirche St. Jacobi gesucht wurde, der zugleich Theologieprofessor und künftig auch Assessor des Konsistoriums sein sollte, wurde Garcaeus vorgeschlagen, der Ende des Jahres auch die Vokation auf das Pastorat sowie eine theologische Professur erhielt und Anfang 1559 in seine Ämter eingeführt wurde (VOGT, 1892, S. 17). Ebenfalls 1559 nahm er an einer Synode in Greifewald teil, auf der die neue Kirchenordnung beschlossen wurde. Der Greifswalder Visitationsrezess vom 2. Mai 1558 hatte die drei städtischen Pfarrersteilen fest mit den drei theologischen Professuren verbunden und damit der theologischen Fakultät mehr Stetigkeit gegeben. Die drei Pastoren an St. Nicolai, St. Marien und St. Jacobi wurden verpflichtet, wöchentlich an der Universität theologische Vorlesungen zu halten. Da der Pastor an St. Nicolai zugleich Greifswalder Stadtsuperintendent und Generalsuperintendent von Vorpommern war, sollte ihn der Pastor an St. Jacobi, also Garcaeus, notfalls bei den theologischen Vorlesungen vertreten; darüber hinaus hatte er auch fur den Pastor von St. Marien die Lektionen zu übernehmen, falls dieser zum Dozieren ungeeignet wäre (vgl. HEYDEN, 1956, II, S. 26). Garcaeus, der seine philosophische Professur behalten hatte (1559 weist ihn die Matrikel als »pastor ad Divum Jacobum, professor dialectices et logices, rationalis philosophiae« aus, vgl. FRIEDLÄNDER, 1893, 257b, 15), wurde am 4. Mai 1560 zum Dekan der philosophischen Fakultät gewählt (FRIEDLÄNDER, 1893, 259b, 45; auch 1561 fuhrt ihn die Matrikel als Dekan und Pastor an St. Jacob sowie Professor für Theologie und Dialektik und belegt ihn in den genannten Jahren als Examinator zahlreicher Magister- und Baccalauraei-Prüfungen). Im Sept. 1561 folgte Garcaeus einem Ruf als Oberpfarrer an St. Catharinen und Superintendent in der Neustadt Brandenburg/H. (falsch dagegen SCHRÖDER, 1854, S. 434, der die Altstadt Brandenburg als neuer Wirkungsort angibt). Sein Amtsvorgänger Johann Kittelmann (1519-1590) war 1560 zum Pfarrer an St. Marien in Rostock und Universitätsprofessor berufen worden; 1563 wechselte er als Offizial nach Lübben, drei Jahre später übernahm er Pfarramt und Superintendentur an der Kirche von

St. Marien in Danzig. Am 24. Sept. 1561 hielt Garcaeus in Greifswald seine Abschiedsrede De Sole, in der er Zitate über die Sonne aus der Heiligen Schrift und den Werken der Kirchenväter und -lehrer zusammenstellte und das Buch mit einer Widmung an den kfl.-brandenburgischen Rat Thomas Matthias (um 1510-1576) im Druck ausgehen ließ. Seine neuen Amtskollegen an St. Catharinen waren ab 1564 Archidiakon Martin Buchholtz (um 1525 bis 1590), vormals Rektor der neustädtischen Schule; das Diakonat bekleidete zunächst Joachim Rehfeld (gest. 1566) und nach diesem Balthasar Lender. Mit der Einführung der Reformation in der Kurmark war den Inspektoren der Altstadt und der Neustadt Brandenburg/H. 1541 auferlegt worden, zur Beförderung beider Schulen wöchentlich ein oder zwei Stunden über Theologie zu lesen, und zwar in einem eigens dafür geschaffenen Auditorium im sogenannten Grauen Kloster an der Havel. Auch bei Garcaeus fand sich in der Vokation des Rates neben seinen Amtsaufgaben die Verpflichtung zu theologischen Vorlesungen: »So lieget Jhm auch ob, alle Wochen eine lateinische Lection über einen gewissen locum der Heil. Schrifft... dem alten Gebrauch nach zu bestellen, und soll darüber zu seinem Gefeilen stehen, ob Er jedesmahl ... denselben in gewisse Theses resoluieren, und eine öffendiche Disputation zur Erudirung der hiesigen, und anderer der Superintendenz einverleibten Pfarrherren, halten wolle.« (zit. nach GOTTSCHLING, 1726, S. 9) Garcaeus hatte sich zu Lesungen über die Apostelgeschichte entschlossen und begann am 21. Okt. 1561 mit einer Rede über den Evangelisten Lukas und dessen Schriften. Entsprechend der Order hielten er und der Superintendent der Altstadt Brandenburg Christoph Lybius (gest. 1577) in Gegenwart des ganzen Ministeriums und beider Schulen wöchentlich im Wechsel theologische Vorlesungen. 1570 konnte dann in der Neustadt Brandenburg auch das neue Schulgebäude, ein stattlicher Neubau mit reichen Renaissance-Erkern, eingeweiht werden, den der Rat in den sechziger Jahren anstelle der baufällig gewordenen alten Schule hatte errichten lassen. Garcaeus nahm als Ephorus am 30. Nov. die feierliche Einweihung vor, die er durch eine bereits am 22. Okt. gehaltene Predigt mit dem Titel Eine vermanung von Schulen/ gefasset aus den Schriffien vnsers tewren vnd seligen Eliel D. Martini Lutheri vorbereitet hatte. Rektor der Schule war zu jener Zeit Peter Pirner.

Garcaeus, Johann Bereits 1564 hatte Garcaeus auf Anweisung des Rates eine neue Schulordnung für die neustädtische Schule ausgearbeitet, die im folgenden Jahr unter dem Titel HARMONIA DE RATIONE INSTITVTIONIS SCHOLASTICS in Wittenberg veröffendicht wurde und detaillierte Anweisungen zu Unterrichtszielen, -methoden und -inhalten in allen Klassenstufen enthielt. Ganz im Geiste von Reformation und Humanismus bestimmten evangelische Religion, Latein und geistliche Musik den Lehrplan. Latein war Mittelpunkt und Hauptziel des gesamten Unterrichts; der Gebrauch der deutschen Sprache war in den oberen Klassen verpönt, auch in den Pausen mußten die Schüler lateinisch sprechen. Die neue Schulordnung enthielt auch die Leges Scholasticae, und zwar je neun Gesetze, mit denen der Rat die Schüler im Hinblick auf Frömmigkeit, Studium und sittliches Verhalten disziplinierte. Als 1569 der kleine Turm der St. Catharinenkirche renoviert wurde, hinterlegte Garcaeus in den neuen Turmknopf eine Schrift mit den Namen der Ratsmitglieder und des Kirchenkollegiums sowie einige Informationen über die 1560 eingeweihte Kirche zu St. Pauli und deren Prediger (mitgeteilt bei GOTTSCHLING, 1727, S. S. 173f.). Seine Amtsführung als Oberpfarrer an St. Catharinen und Superintendent in der Neustadt Brandenburg/H. machte Garcaeus über die Grenzen seines Wirkungsortes bekannt und verschaffte ihm die besondere Gunst des Kurfürsten Joachim II. (SCHULTZ/ BOELKE, 1 9 0 1 , S . 6 4 , m i t V e r w e i s a u f SCHÄFFER,

1740, wonach ihn der Kurfürst nach Mainz geschickt habe, um das »rechte« Exemplar der Augsburgischen Konfession zu erbitten). Am 29. Mai 1570 promovierte er zusammen mit fünf anderen Gelehrten an der Universität Wittenberg unter dem Dekanat von Georg Maior zum Doktor der Theologie, nachdem er wenige Tage zuvor den Grad eines Lizentiaten erhalten hatte. Als zu eben jener Zeit Markgraf Hans von Küstrin Garcaeus zum Superintendenten verlangte, wollte ihn der neustädtische Rat nicht ziehen lassen und hieß ihn, sich solange in Wittenberg aufzuhalten, notfalls zu verstecken, bis der Markgraf einen anderen gefunden habe. Während Garcaeus' Amtszeit in der Neustadt Brandenburg starb Kurfürst Joachim II. am 3. Jan. 1571. Der Oberpfarrer hielt aus diesem Anlaß vor seiner Gemeinde an St. Catharinen in der Neustadt eine Leichenpredigt auf den verstorbenen Landesherren und ließ diese mitsamt einer angehängten Genealogie

des Kurhauses Brandenburg und einer mit dem Datum des 9. Jan. versehenen Widmung an den neuen Kurfürsten Johann Georg im Druck ausgehen. Dieser unternahm nach seinem Regierungsantritt eine förmliche Huldigungsreise durch sein Land; am 25. Mai 1571 traf er in Brandenburg/H. ein und wurde vom altstädtischen Bürgermeister Simon Roter (1524-1595) namens beider Gemeinden begrüßt. Am nächsten Tag erfolgte dann, nach vorherigem Kirchgang, bei dem Garcaeus vor dem Kurfürsten über die Historie des judäischen Königs Ezechia und das Amt der Obrigkeit predigte, die Erbhuldigung (vgl. SCHULTZ/BOELKE, 1901, S. 64; zum Ablauf der Huldigung s. TSCHIRCH, 1941, S. 16f.). Johann Garcaeus starb am 22. Jan. 1574, gerade erst etwas über 43 Jahre alt, und wurde in der St. Catharinenkirche vor dem Altar begraben (GOTTSCHLING, 1726, S. 7, wo auch die Grabschrift mitgeteilt ist). Die Leichenpredigt auf den Verstorbenen hielt sein Amtsnachfolger Georg Beumichen, der in den wenigen Mitteilungen über den Verstorbenen (das damals übliche Curriculum vitae, das den Leichenpredigten beigegeben wurde, fehlt hier) besonders vermerkte, daß Garcaeus viele schöne, kurze geistliche Gedichte geschrieben und diese auf seinem Totenbett immer wieder gelesen und zum Schluß auch von seinem Diakon Balthasar Lender vorlesen lassen haben soll. Auch sei er ein gottseliger, frommer, gelehrter, treuer, fleißiger und friedfertiger Pfarrer gewesen (so BEUMICHEN in der Zuschrift an den Rat und die Bürgerschaft). Epicedia verfaßten der Stadtphysikus Joachim Gropler und der Beelitzer Diakon Paul Creusing, der in seinem Epitaph auch die Wirkungsstätten des Verstorbenen aufführte. Garcaeus hinterließ eine Witwe mit unmündigen Kindern, von welchen Joachim und Johann (der Jüngere) bekannt geworden sind (GOTTSCHLING, 1727, S. 174). 1562 hatte Garcaeus mit Catharina geborene Damesdorph (Damstorff) die Ehe geschlossen. Überliefert ist zu diesem Anlaß ein umfangreiches Hochzeitsgedicht von Hector Scholl aus dem mittelfränkischen Dinkelsbühl. Nach dem Tode ihres Mannes heiratete die Witwe den Ratsherrn Nicolaus Buchold (Buchholz), der seine Stiefkinder hervorragend ausbilden ließ. Joachim —¥ Garcaeus wurde wie sein Vater Oberpfarrer an St. Catharinen und Superintendent in der Neustadt Brandenburg/H., und zwar in den Jahren 1618 bis 1633. Er veröffentlichte einige Schriften aus dem Nachlaß seines Vaters, unter

Garcaeus,

Johann

anderem 1596 dessen zweiteiliges Werk Vom Ewigen Leben Aller fremden vnd Seligkeit, das er 1611 unter dem Titel Trostbuch vnd wahre Glaubens Bekandtnuß Vom Ewigen seligen Leben in zwei Teilen erneut publizierte. Garcaeus' Werkverzeichnis weist eine große Anzahl von Schriften auf, viele von geringem Umfang und meist zu theologischen Fragen. Ein Werk über die Prädestination wurde noch zu seinen Lebzeiten in französischer Übersetzung herausgegeben, mehrere seiner Werke erlebten nach seinem Tode wiederholte Auflagen. Berühmt wurde Garcaeus jedoch vor allem durch seine astronomischen und astrologischen Schriften; der Leidener Eloquenzprofessor Gerhard Johannes Vossius (1577-1649) und andere Gelehrte priesen später seine Geschicklichkeit in Mathematik, Astronomie und Astrologie (so JÖCHER/ADELUNG, 1787, II, Sp. 1331). Tatsächlich soll Garcaeus über ungewöhnliche mathematische und astronomische Kenntnisse verfugt und sich neben seinen Amtsgeschäften intensiv der Astrologie gewidmet haben. In seiner 1565 zuerst veröffentlichten und dann wiederholt aufgelegten Meteorologia, die deutliche aristotelische und ptolomäische Einflüsse aufweist, untersuchte er die Vorgänge im atmosphärischen Bereich und bemühte sich um kausale Erklärungen natürlicher Abläufe, ohne jedoch seine theologischen Überzeugungen zu verleugnen; Kometen zum Beispiel erklärt er nach ihren physischen, ethischen und theologischen Zwecken. Seine astronomischen Interessen belegen auch drei in den Jahren 1563 bis 1565 veröffentlichte Traktate über die Zeit, in denen er in sachlicher Form die unterschiedlichen Zeitrechnungen, die Fixsterne sowie die verschiedenen Sparen und die Stellung von Horoskopen untersucht. Seine Nei-

gung für astrologische Fragen zeigt insbesondere sein 1570 in Basel erschienener Methodus Astrologiae, mit einem Anhang des Mathematikers und Astronomen Erasmus Oswald Schreckenfuchs (1511-1579) über die Kalender der bekanntesten Völker; das Werk wurde 1574 und 1576 erneut herausgegeben. Mit großem Fleiß trug Garcaeus für etwa 400 bekannte Zeitgenossen aus der Stellung der Gestirne bei ihrer Geburt nach den angenommenen astrologischen Regeln das zusammen, was über ihr Leben und Ableben aus den Sternen zu entdecken sei. Überliefert ist, daß Landgraf Wilhelm IV. von Hessen, als er 1577 in Garcaeus Werk las, daß er im April 1579 sterben werde [denn er würde nicht länger als 46 Jahre, 9 Monate, 1 Tag, 22 Stunden und 40 Minuten leben], an den Rand des Buches geschrieben habe, daß seine Zeit in Gottes Händen stehe, und dann den ihm bestimmten Todestag lange überlebte und erst am 25. Aug. 1592 in seinem 60. Lebensjahr starb (vgl. WOLF, Rudolf: Geschichte der Astronomie. München 1877, S.267f.; der Eintrag lautete: »Deus numeravit omnes dies vitae meae. Ps. 81 vers. 16. Wilhelmus Hassiae Landgravius scripsi 18. Nov. 1577.«). In seinen astrologischen Werken soll sich Garcaeus auch dem Chaldäismus zugeneigt haben. Gemeint ist damit die Hinwendung zu babylonischen Sternendeutern, die in hellenistischer Zeit (nach 300 v. Christi) ins Abendland kamen und als Chaldäer im biblischen Buch Daniel erscheinen. Auch seien mehrere seiner Schriften auf den spanischen Index expurgatorius gesetzt und als ketzerisch verdammt worden (so THIESS, 1 7 8 3 , S . 3 6 6 ) .

[L. N . ]

Werke Ein Predigt von der heiigen Engeln wesen vnd ampt/ gestellet Durch Johannem Garceum Juniorem. Wittemberg Gedruckt durch Hans Krafft. 1555. [4°], [29] Bl. (14: Hist. eccl. E. 262, 16; 39 : Theol. 4° 912, 6; VD 16 ZV 6402). TRACTATVS BREVIS ET VTILIS, DE ERIGENDIS FIGVRIS COELI, VERIFICATIONIBVS, REVOLVTIONIBVS ET DIRECTIONIBVS. Ad illustrissimum Principem ac Dominum D. IOHANNEM FRIDERICVM POMERANIAE DVCEM, AVTORE IOHANNE GARCAEO IVNIORE. [Psal 19.] WITEBERGAE. EXCVDEBANT HAEREDES GEORGII R H A W . M. D. LVI. [1556; mit Widmungsgedichten von Hieronymus Osius und Caspar Peucer], [104] Bl. (3: Pd 4356; 12: Astr. u. 62; 23: Η: Ν 73.8° Heimst., 1; VD 16 G 462); andere Ausg.: TRACTATVS BREVIS ET VTILIS, DE ERIGENDIS FIGVRIS COELI, VERIFICATIONIBVS, Reuolutionibus et Directionibus. Autore IOHANNE GARCAEO Iuniore. WITEBERGAE Excudebat Iohannes Schwer-

Garcaeus, Johann tel, Μ. D. LXXIII. [1573; mit Widmungsgedichten von Hieronymus Osius und Caspar Peucer], [104] Bl. (12: Astr. u. 64; 14: Astron. 787, 1; KZK-Bp 4: Κ 351, 2; VD 16 G 463); andere Ausg.: Tractatvs brevis et vtilis, de erigendis figvris coeli, verificationibvs, revolvtionibvs et directionibvs. Basel 1576. (Moller, 1744, II, S. 217). Tractatus brevis et utilis, proponens methodum doctrinae eclipsium. Quomodo deliquia luminum praedicantur. Vitebergae: Crato 1556. (37: Math 226). HISTORICA NARRATIO DE INFANTICIDIO HERODIS MAGNI RECITATA A IOHANNE GARGEO IVNIORE, ACADEMLE GRYPHISWALDIANvE PROFESSORE. IPSO DIE INNOCENTVM ANNO MESSLE M. D. LXI. WITEBERGE EXCVDEBAT LAVRENTIVS Schuenck. 1561. (KZK-Bp 3: D: Η theol. 54, 2; KZK-Bp 4: Κ 349, 5); andere Ausg.: HISTORICA NARRATIO DE INFANTICIDIO HERODIS MAGNI, COLLECTA Α IOHANNE GARGEO iuniore, Pastore Ecclesiae DEI in noua arce Brennonis. Addita est integra Genealogia Herodis Magni. WITEBERG/E EXCVDEBAT IOHANNES CRATO. ANNO M. D. LXV. [1565; Kolophon: WITEBERGJE EXCVDEBAT IOHANNES CRATO. ANNO M. D. LXV. Enthält: EPISTOLA DEDICATORIA an Lavinius von Schulenburg], [26] Bl. (12: Exeg. 398; 14: Exeg. C. 913.f, misc. 4; 24: Theol. oct. K. 1614; VD 16 G 442). ORATIO DE CONSTANTINO MAXIMO XL. IMPERATORE ROMANORVM ANTE ANNOS 1251. scripta & habita in Academia Gryphisuualdensi ä IOHANNE GARGEO iuniore, Decano Collegij Philosophici, cum Magistri optimarum artium renunciarentur boni & docti uiri, & aliquot studiosis Baccalaurei titulus public^ decerneretur 14. Calendarum Martij, Anno 1561. ADDITA EST QVESTIO, DE AVTORITATE Constantini in Synodo Nicena. WITEBERGE EXCVDEBAT LAVRENTIVS Schuenck. 1561. (KZK-Bp 4: Κ 349, 1; KZKBp 3: D: Η theol. 54, 10). ORATIVNCVLA DE PASCHATE VETERIS ET NOVITESTAMENTI, SCRI=pta & recitata in Academia Gryphisuualdiana. Anno ä salutifero partu Messiie M. D. LXI. Mense Martio. Autore IOHANNE GARGEO Iuniore. WITEBERG/E EXCVDEBAT LAVRENTIVS Schuenck. 1561. [32] Bl. (23: Η: Ρ 1315.8° Heimst., 11; KZKBp 4: Κ 349, 3; KZK-Bp 3: D: Η theol. 54, 5; VD 16 G 454). ORATIVNCVLA DE MANNA QVO DEVS ANNIS XL. IN DESERTO PA=uit Israelitas. Scripta i IOHANNE GARGEO IVNIORE, PROFESSORE IN ueteri Academia Gryphisuualdiana. WITEBERG/E EXCVDEBAT LAVRENTIVS Schuenck. 1561. [24] Bl. (23: Η: Ρ 1315.8° Heimst., 9; KZK-Bp 4: Κ 349, 4; KZK-Bp 3: D: Η theol. 54, 4; VD 16 G 453). ORATIVNCVLA De Sole, collecta ex SACRIS LITERIS ET MONVMENTIS SAN=ctorum Patrum ac Praeceptorum, recitata ualedictionis loco in Academia Gryphisuualdiana VIII. Calendarum Octobris, Anno ab orbe redempto 1561. Per IOHANNEM GARGEVM IVNIOREM. WITEBERGE. 1561. [40] Bl. (23: H: Ρ 1315.8° Heimst., 6; KZK-Bp 4: Κ 349, 2; KZK-Bp 3: D: Η theol. 54, 8; VD 16 G 457). ORATIVNCVLA De S. Luca Euange=LISTA, ET SCRIPTIS EIVSDEM, RECITATA Ϊ IOHANNE GARGEO IN EXORDIO ENARRATIONIS Actorum Apostolicorum BRANDEBVRGI Anno M. D. LXI. Mensis Octobris, Die XXI. 1561. [28] Bl. (23: Η: Ρ 1315.8° Heimst., 12; KZK-Bp 4: Κ 349, 6; KZK-Bp 3: D: Η theol. 54, 9; VD 16 G 456). ORATIVNCV=la de S. Iacobo Maiore fratre Iohannis Euangelistse, scripta ä IOHANNE GARGEO IVNIORE. WITEBERGiE EXCVDEBAT LAVRENTIVS Schuenck. 1561. [23] Bl. (23: Η: Ρ 1315.8° Heimst., 10; KZKBp 4: Κ 349, 7; KZK-Bp 3: D: Η theol. 54, 7; VD 16 G 455). HISTORIA DE S. MARTINO EPISCOPO ECCLESIAE TVRONENSIS IN GALLIA, ante annos 1175. collecta ä IOHANNE GARCAEO Iuniore, Pastore Ecclesiz in noua urbe Brandeburgensi. WITEBERGAE EXCVDEBAT LAVRENTIVS Schuenck. 1561. [23] Bl. (23: Η: Ρ 1315.8° Heimst., 8; 39: Druck 877, 5 R; KZK-Bp 3: D: Η theol. 54, 6; VD 16 G 440); andere Ausg.: HISTORIOLA DE S. MARTINO EPISCOPO ECCLESLE TVRONENSIS in Gallia. ADDITA EST QVESTIO DE S. MARTINO: VTRVM recti: fecerit, quöd occiso GRATIANO Ecclesiam suam non deseruerit &c. & maximum parricidam excusso vero hierede Valentiniano secutus sit? SCRIPTA Α IOHANNE GARGEO Pastore Ecdesia: Dei in noua vrbe Brandeburgensi. WITEBERGiE Excudebant Heedes Georgij Rhauu. Anno M.D. LXIII. [1563], [43] Bl. (23: H: S 191.8° Heimst., 4; 1: Bf 2316", 5; KZK-Bp 4: Κ 353, 5; VD 16 G 441). Historiola de Sancto Johanne Baptista praecvrsore Christi, cvi addita est breuis enarratio cantici Zacharias, conscripta ä IOHANNE GARCAEO IVNIORE, PASTORE EC=clesia: Dei in noua arce Brenni. WITEBERGAE EXCV=debat Laurentius Schuenck. 1562. [46] Bl., [1] S. (23: H: S 191.8° Heimst., 2; KZK-Bp 4: Κ 353, 4; VD 16 G 444).

Garcaeus, Johann TRACTATVS DE SANCTIS ANGELIS ET MALIS SPIRITI-bus, conscriptus in gratiam studiosorum, per IOHANNEM GARGEUM Pastorem Ecclesia: Dei in noua arce Brenni. ADDITA EST BREVIS ENARRATIO Psalmi XXXIIII. WITEBERG/E Excudebant Hseredes Georgij Rhau. ANNO M. D. LXII. [1562], [67] Bl. (1: Bf 2316", 4; 15: St.Thomas 1250/2; KZK-Bp 5: G: A 4, 56, 2; VD 16 ZV 20863). [Hrsg.] ENARRATIO PIA ET ERVDITA PSALMI QVINQVAGESIMI primi, Miserere mei Deus secundum magnam misericordiam tuam, scripta k M. IOHANNE GARGEO SENIORE. WITEBERG 1562. [12°; mit einer Vorrede des Sohnes Johann Garcaeus], [108] Bl. (23: M: QuN 1056, 1; VD 16 G 426). NARRATIO HISTORICA De Sancto Lauren=TIO MARTYRE INVICTISSIMO, CVIVS MEMORIAM CELEBRAT Ecclesia IUI. Iduum Augusti. COLLECTA EX SCRIPTIS PATRVM ET PRAE=ceptorum k IOHANNE GARCAEO IVNIORE PASTORE IN noua arce Brenni. WITEBERGAE EXCV=debat Laurentius Schuenck. 1562. [Enthält ein Widmungsepigramm des Bruders Hermann Garcaeus], [31] Bl. (14: Theol. ev. pol. 984.m, misc. 6; 23: Η: S 191.8° Heimst., 3; KZK-Bp 3: D: Η theol. 54, 1; VD 16 G 450). NARRATIVNCULA HISTORLE de Magis, qui inter gentes omnium primi ex Philosophorum ordine Christum recens natum Emanuelem adorarunt, collecta in gratiam studiosorum Per Johannem Garcse=VM IVNIOREM PASTO=rem Ecclesiae DEI in noua arce Brenni. WITEBERGAE EXCVDEBAT LAVRENTIVS Schuenck. 1562. [31] Bl. (23: Η: Ρ 1315.8° Heimst., 7; 39: Druck 877, 6 R; KZK-Bp 3: D: Η theol. 54, 3; VD 16 G 451). HISTORIOLA DE DIVO PETRO APOSTOLO ET SERVO IESV CHRISTI, SVPREMI REGIS ET PONTIFICIS, COLLECTA ET RECITATA IN AVDITO-rio Theologico Brandeburgensi, ä IOHANNE GARCAEO IVNIORE Pastore Ecclesiae DEI in noua arce Brenni, Anno Domini M. D. LXIII. Calendis Augusti. W I T E BERGAE Excusa typis Haeredum Georgij Rhauu, 1563. [47] Bl. (25: L 7386; VD 16 ZV 6403). PRIMVS TRACTATVS BREVIS ET VTILIS DE TEMPORE, CON=scriptus in gratiam studiosorum, per IOHANNEM GARCAE=um Iuniorem, Pastorem Ecclesiae DEI in noua arce Brenni. VITEBERGAE EXCVDEBAT IOHANNES CRATO. ANNO M. D. LXIII. [1563; mit Widmungsgedichten von Abdias Praetorius, Martin Heinrich und Friedrich Garcaeus], [16] Bl., 303 S. (12: Chrlg. 47 m; 15: Hist. Η. W. 363-x:l; 24: HBF 6439-1; VD 16 G 464). SECVNDVS TRACTATVS DE TEMPORE, SIVE DE ORTV ET OCCASV STELLA=rum fixarum ad quodlibet temporis momentum. AVTORE IOHANNE GARCAEO IVNIO=re, Pastore Ecclesiae DEI in noua arce Brennonis. [PSAL. XXXIII.] ANNO M. D. LXV. [1565; Kolophon: WITEBERGAE. EXCVDEBAT IOHANNES CRATO. ANNO M. D. LXV. Mit einem Widmungsgedicht von Hermann Garcaeus], [8] Bl., 215 S. (12: Astr. u. 63; 15: Hist. Η. W. 363-x:2; 24: HBF 6439-2; VD 16 G 465). TERTIVS TRACTATVS DE VSV GLOBI ASTRIFERI, COLLECTVS STVDIO IOHANNIS GARCAEI IVNIORIS. [Psal. XIX.] VITEBERGAE ANNO M. D. LXV. [1565; Kolophon: WITEBERG/E. EXCVDEBAT IOHANNES CRATO. ANNO M. D. LXV. ], [8] BL, 106 S., [1] Bl. (12: A. gr. b. 1414; 15: Hist. Η. W. 363-x:3; 24: HBF 6439-3; VD 16 G 466). HISTORIA DE MAGIS PERSICIS SACERDOTIBVS, QVI INTER GENTES OMNI=um primi, ex Philosophorum ordine, Christum recens natum Emanuelem adorarunt Matthaei 2. COLLECTA IN GRATIAM STVDIOSORVM PER IOHANNEM GARCAEVM IVNIOREM, PASTOREM ECCLE=siae DEI in noua arce Brenni. VITEBERGAE EXCVSA IN OFFICINA Laurentij Schwenck. 1564. [36] Bl. (25: F 3176; 39: Druck 807, 4; 28: Fe 3866-2; VD 16 ZV 6404). ORATIVNCVLA DE CONIVGIO, scripta & recitata in hono=REM SACRI NVPTIALIS clarißimi & ornatißimi viri, nobilitate stemmatis, doctrina & virtute praestantis, Domini LIBORII de Bredouu &c. Propositi Ecclesia: Cathedralis Brandeburgensis, &c. ac nobilißimae & pudieißimas virginis MAGDALEN/E DE IAGOVV. Autore IOHANNE GARGEO IVNIORE, PASTORE Ecclesia: DEI, in noua arce Brenni. WITEBERGE EXCVSA IN OFFICINA LAVRENTII SCHWENCK. 1564. [4°], [23] Bl. (23: M: Db 2888, 54; 39: Theol. 4 777/2, 2; KZK-Bp 5: G: Μ 1, 3, 7; VD 16 G 452). Von den heiligen Engeln/ aus der Göttlichen schrifft vnd gezeugnissen der lieben Veter/ gar nötiger vnd Chrisdicher vnterricht/ allen Christen in diesen gefehrlichen zeiten nützlich vnd tröstlich zu lesen/ mit vleis collegirt vnd gefässet durch Johannem Garceum Pfarherrn der Newstadt Brandenburg. Gedruckt zu Wittemberg durch Hans Lufft. 1565. [19], 122, [1] Bl. (14: Theol. ev. dogm. 907; 23: H: QuH 178, 1; KZK-Bp 4: Κ 352, 1; VD 16 G 470). PIA ET ORTHODOXA CONFESSIO DE ANIMA HOMINIS RATIONALI, Collecta per IOHANNEM GAROEVM PA=storem Ecclesia; DEI in noua arce BRENNONIS. ANNO 1565. Mense Februario. [Sap. 3.] [Philip. 1.] [s. 1. 1565], [27] Bl. (1: Cx 15075; KZK-Bp 4: Κ 353, 1; VD 16 ZV 21664).

Garcaeus, Johann CONFESSIO PIA ET ORTHODOXA DE SPIRITV SANCTO, COLLECTA EX SCRIPTIS Patrum & Praeceptorum, studio Iohannis Garoei Iunioris, Pastoris in noua arce Brennonis. ADDITAE SVNT PROPOSITIONES. I. De inhibitatione Dei. II. De Imagine Dei. III. De uiribus humanis. IUI. De peccato in Spiritum Sanctum. V. De Spiritu hominis, siue de anima rationali. ANNO D. M. LXV. [recte: ANNO M. D. LXV.] [Wittenberg 1565], [117] Bl., [1] S. (12: Dogm. 371; 24: Theol. oct. 5746; KZK-Bp 4: Κ 352, 3; VD 16 G 459). HARMONIA DE RATIONE INSTITVTIONIS SCHOLASTICS. CVI ADDITvE SVNT PR/ESTAN=tissimorum uirorum commonefactiones, Domini Philippi Melanthonis fidelissimi & felicissimi prasceptoris, D. D. Eberi, & D. Victorini Strigelij de formandis studijs, omnibus scholasticis profuturae. WITEBERGIE EXCVDEBAT IOHANNES CRATO. ANNO M. D. LXV. [1565; Kolophon: VITEBERG/E EXCVDEBAT IOHANNES CRATO. ANNO M. D. LXV.], [74] Bl., [1] S. (3: AB 153543, 1; 15: St.Thomas. 1222/5; 23: H: G 272.8° Heimst., 3; VD 16 ZV 6405); wiederabgedruckt in: Evangelische Schulordnungen. Bd. 1: Die evangelischen Schulordnungen des 16. Jhs. Hrsg. von Reinhold Vormbaum. Gütersloh 1860, S. 519-546. Ein Tröstlicher Sermon/ von dem Namen EMANVEL/ mit welchem der HErr Christus vnser lieber Heiland/ durch den heiligen Propheten Esaiam/ aus eingebung des heiligen Geists/ am VII. Cap. beschrieben etc. Gestellet zum Newen Jar/ Durch Johannem Garcaeum/ Pfarherrn der Newenstad Brandeburg. Witteberg. ANNO 1565. [Kolophon: Gedruckt zu Witteberg/ Durch Lorentz Schwenck. 1565.], [48] Bl. (23: H: Yv 650.8° Heimst., 2; VD 16 G 467). TRACTATVS DE VETERI PENTECOSTE, QVJE INSTITVTA EST ANNO Mundi 2453. ante natum Christum 1509. annis, ante annos 3073. & durauit in politia Iudaica ab exitu ad Christi resurrectionem annis 1542. IN HONOREM ILLVSTRISSIMI PRINCIPIS ET Domini, Domini GEORGII, Ducis Silesia:, Lignicensis & Brigensis &c. Collectus ex scriptis Patrum & Pracceptorum, studio IOHANNIS GARCAEI Iunioris, Pastoris Ecclesiz DEI in noua arce Brennonis. ANNO MESSLE 1564. Addita est brevis enarratio Psalmi LXVIII. Exurgat Deus &c. EXCVSVS WITEBERG/E IN officina Laurentij Schuenck. M. D. LXV. [1565] ( KZK-Bp 4: Κ 353, 2). COLLATIO VETERIS ET NOV/E PENTECOSTIS ex Psalmo LXVIII. cum inquit Dauid: [...] ADDITA EST CONFESSIO NOSTRARVM ECCLESIARVM de Iustificatione, collecta in honorem Illustrissimorum Principum & Dominorum, Domini IOACHIMI FRIDERICI, & IOHANNIS GEORGII, Ducum Silesia:, Lignicensium & Brigensium, &c. studio IOHANNIS GARCAEI Iunioris Pastoris Ecclesia: DEI in noua arce Brennonis. ANNO MESSLE M. D. LXIII. EXCVSA WITEBERGvE IN officina Laurentij Schuenck. M. D. LXV. [1565] (KZK-Bp 4: Κ 353, 3). DE S. PAVLO APOSTOLO ET DOCTORE GENTIVM, NARRATIO HISTORICA, QVI ad Christi fidem conuersus est ante annos M. D. XXXII. Anno mundi 3996. k salutifero partu XXXIIII. die 25. Ianuarij, anno ultimo 202 Olympiadis, Martyrij uerö coronam ante annos 1495. anno 70. post Christum natum die Iunij XXIX. accepit, collecta Per IOHANNEM GARQEVM IVNIOREM, PASTOREM Ecclesiae DEI in noua arce Brennonis. ADDITA EST PRAEFATIVNCVLA DE POLYCARPO sanctißimo Martyre. ANNO MESSIAE. M. D. LXVI. [s. 1. 1566], [42] Bl. (1: Bt 90 Rar; 3: AB 67 10/c, 7, 3; 3: AB 96938, 2; VD 16 ZV 17637). COLLATIO COENyE PASCHALIS VETERIS ET NOVI TESTAMENTI. SCRIPTA ä IOHANNE GARCAEO, Pastore Ecclesias DEI in noua arce Brennonis, & recitata in collegio Theologico Brandeburgensi. W I T E BERGAE. 1566. [44] Bl. (1: Dk 2930 Rar; VD 16 ZV 19980). Von warhafftigem gebrauch des Heiligen CATECHISMI. Aus Gottes Wort nötiger vnderricht/ Jn diesen geferlichen Zeiten/ allen einfeitigen Schefflein des HERRN Christi/ die bey jrem Catechismo bis an jr ende durch den heiligen Geist erhalten/ allein beruhen wollen/ Zu trost vnd guter anleitung/ kurtz gefasset/ auch mit tröstlichen Gebetlein zugerichtet/ Durch IOANNEM GARGEVM, Pfarherrn der Newstadt Brandenburgk. Zu Magdeburgk Druckts Andreas Ghene. M. D. LXVI. [1566], [183] Bl. (23: H: Q u H 178, 2; 23: S: Alv.: Ab 230, 2; VD 16 G 471). Chrisdiche vnd nötige Erinnerung von dem Namen IHESVS, damit das newe Jar auszuteilen/ Jn diesen gefehrlichen Zeiten nützlich zu betrachten/ allen einfeltigen Scheflin IHESV CHRISTI zu trost gefasset Durch Johannem Garceum/ Pfarhern der Newstad Brandenburg. Anno 1566. [Wittenberg 1566], [47] Bl. (23: H: Q u H 178, 3; VD 16 G 468). Eine kurtze erinnerung/ von der heiligen Engel Lobgesang/ vnd dem himlischen Concilio/ durch welchs der höchste Artikel vnser Seligkeit/ von der Menschwerdung Jhesu Christi/ ist bestetiget worden/ gefasset Durch Johannem Garceum/ Pfarhern der Newstad Brandenburg. Gedruckt zu Wittenberg/ durch Lorentz Schwenck. 1566. [32] Bl. (23: H: Q u H 178, 4; 23: H: Yv 650.8° Heimst., 1; VD 16 G 446).

Garcaeus,

Johann

Eine kurtze vnd Christliche betrachtung der tröstlichen Historien/ Luce am siebenden Capitel/ von der heiligen busfertigen Sünderinnen/ von etlichen genennet/ Maria Magdalena/ Gefasset den einfeltigen Schefflin des HErrn Jhesu Christi zu trost/ Durch IOHANNEM GARCAEVM Pfarherrn in der Newstad Brandenburg. [Esaie 44.] Witteberg. 1566. [Kolophon: Gedruckt zu Witteberg/ durch Lorentz Schwenck. 1566.], [71] Bl. (23: H: Q u H 178, 5; VD 16 G 447). ENARRATIVNCVLA PIA ET BREVIS, DVLCISSIMI DICTI EX PSALMO LXXII. DESCEN=det sicut pluuia in uellus, & sicut hymbres irrorantes terram, scripta per J O H A N N E M GARQEVM, pastorem Ecclesiae DEI in noua arce Brennonis. ET EDITA IN H O N O R E M ILLVSTRISSIMI ET 0=ptimi Principis ac Domini, Domini IVLII Principis Brunschuuicensis & Luneburgensis &c. M. D. LXVI. [Wittenberg 1566], [31] Bl. (la: Bn 6430; 23: H: C 147.8° Heimst., 1; KZK-Bp 4: Κ 791, 2; VD 16 G 437). ENARRATIO PIA ET VTILIS SYMBOLI APOSTOLICI, PROPOSITA SCHOLASTICIS IN COLLEGIO T H E O L O G I C O Brandenburgensi, ä IOHANNE G A R Q E O IVNIORE. W I T E B E R Q E 1566. [Kolophon: W I T E B E R Q E . Excudebat Laurentius Schuuenck. 1566], [51] Bl. (3: AB 154201, 4; KZK-Bp 4: Κ 791, 3; KZK-Bp 3: D: Η theol. 93, 3; VD 16 ZV 17047); wiederabgedruckt in: Institutionis literate, a scholse Thoruniensis Praceptoribus, sumptu Henr. Strobandi, Consulis, editae. Thorunii 1588. (Moller, 1744, II, S. 217). D E PR/EDESTINATIONE SIVE ELECTIONE, ET INDVRATIONE, PIA ET SANA ECCLESIARVM NOSTRARVM sententia, scripta studio & amore veritatis, per IOHANNEM GARGEVM, Pastorem Ecclesiae DEI in noua arce Brennonis. Addita est Epistola S. Patris Lutheri ad personam tentatam de Praedestinatione. A N N O M. D. LXVI. [Wittenberg 1566], [71] Bl., [1] S. (1: Cy 2400; 14: Exeg. C. 913.f, misc. 3; 23: A: 895 Theol., 2; VD 16 G 458; Moller, 1744, II, S. 217, mit Verweis auf eine franz. Übersetzung). EXPLICATIO BREVIS D O C T R I N E , D E BONIS E T MALIS SPIRITIBVS, SCHOLASTI=cis proposita in Collegio Theologico Brandenburgensi, per IOHANNEM GARQEVM. [Psal. 91.] [Psal. 34.] M A G D E B V R Q E , ANDREAS G H E N E EXCVDEBAT. M. D. LXVI. [1566] (KZK-Bp 3: D: Η theol. 93, 4). REPETITIO DOCTRIN/E NOSTRARVM ECCLESIARVM D E LEGE DIVINA, CVI BREVIS DECALOGI enarratio addita est. Proposita scholasticis per IOHANNEM G A R Q E V M in auditorio Theologico Brandeburgensi. [Syrach Cap. 33.] MAGDEBVRG/E EXCVDEBAT ANDREAS GHENE. M. D. LXVII. [1567] (KZKBp 3: D: Η theol. 93, 5; KZK-Sh 1: Y 1.36). Das LIII. Capitel ESALE. Darinne der Heilige Geist durch den mund des heiligen Propheten vnd Evangelisten Esaie/ gantz herrlich vnd schön weissaget/ von des HERRN Jhesu Christi Leiden/ sterben vnd allen wercken der Erlösung/ dadurch des Teuffels reich zerstöret/ vnd der alten Schlangen der kopff zutretten/ etc. Jn eine kurtze/ Christliche vnd tröstliche auslegung verfasset/ Durch IOANNEM GARQEVM, Pfarherrn der Newstadt Brandenburgk. [2. Corinth. 5.] [1. Corinth. 2.] A N N O Μ. D. LXVII. [Magdeburg 1567; Kolophon: Zu Magdeburgk druckts Andreas Ghene. M. D. LXVII.], [139] Bl. (la: Bo 2140; 23: H: Q u H 178, 6; KZK-Sa 7: KEHB: 528, 3; VD 16 G 436); andere Ausg.: Christliche Auslegung über das LIII. Capittel Esaia». Magdeburg 1569. (Moller, 1744, II, S. 217). TRTVMPHVS FILII DEI DOMINI N O S T R I I E S V CHRISTI, SCRIPTVS Α IOHANNE Garcaeo, Pastore Ecclesiae DEI in noua arce Brennonis, et propositus scholasticis in auditorio Theologico Brandenburgensi. W I T E BERGAE EXCVDEBAT PETRVS SEITZ. 1567. [27] Bl. (27: 8 Theol. XXIV, 78, 7; VD 16 ZV 6406). Meteorologia, cui additae sunt tabulae, totam meteororum doctrinam complectentes, et exempla historica, sacra et profana. Wittenberg 1565. (Schröder, 1854, 374); andere Ausg.: METEOROLOGIA CONSCRIPTA A I O H A N N E G A R Q E O P A S T O R E E C C L E S L E D e i in n o u a arce B r e n n o n i s . A D D I T / E S V N T

TABELLE,

QVIE TOTAM METEO-rorum doctrinam complectuntur, Et exempla historica sacra & profana, multorum seculorum, quibus haec materia scholasticorum causa illustrata est. WITEBERGYE A N N O M. D. LXVIII. [1568; K o l o p h o n : W I T E B E R G / E E X C V D E B A T I O H A N . S C W E R T E L . A N N O M . D . L X V I I I . ] , [ 1 9 ] , [ 4 6 9 ] Bl.

(1: Mz 926; 12: Phys. sp. 246; 23: S: Alv.: Mh 211; VD 16 G 448); andere Ausg.: METEOROLOGIA CONS C R I P T A Α I O H A N N E G A R Q E O P A S T O R E E C C L E S L E D e i in n o u a arce B r e n n o n i s . A D D I T V E

SVNT

TABELLE, QVYE TOTAM METEO-rorum doctrinam complectuntur, Et exempla historica sacra & profana, multorum seculorum, quibus haec materia scholasticorum causa illustrata est. W I T E B E R G J E A N N O M. D. LXXXIIII. [1584], [14], [453] Bl. (1: Mz 927; 23: M: Nc 481; KZK-Bp 4: Κ 356; VD 16 G 449); andere Ausg.: Meteorologia ... Wittenberg 1586. (Schröder, 1854, 374). Chrisdicher warhafftiger vnd nötiger einfeltiger vnterricht/ aus Gottes Wort/ vom tewren heiligen Ampt vnd Gewalt/ aller trewen Prediger vnd Seelsorger/ welchen vnser lieber Heiland Jhesus Christus/ die Haushaltunge vber seine

Garcaeus, Johann geheimnisse vertrawet hat/ Gefasset in diesen betrübten Zeiten. Durch IOHANNEM GARGEVM Pfarherrn der Newenstadt Brandenburg. [I. Thessal. Cap. 4.] [Ebraorum 13.] Gedruckt zu Wittemberg/ Durch Peter Sein. 1567. (KZK-Bp 4: Κ 350, 2; KZK-Bp 3); andere Ausg.: Unterricht, aus GOttes Worte, vom Ampte und Gewalt aller treuen Prediger und Seelsorger. Wittenberg 1568. (Moller, 1744, II, S. 217). Sterbbüchlein Darin Von den Seelen/ jrem ort/ stände/ thun vnd wesen/ aller Menschen/ bis an den Jüngsten tag/ aus Gottes wort vnd der lieben Veter Schrifften/ warhafftiger bericht. Gefasset durch Johannem Garcaeum. [ESAIAE XXXVIII.] [PHILIP I. Cap:] Wittemberg. Gedruckt durch Peter Seitz. 1568. (KZK-Bp 4: Κ 350, 1; KZK-Bp 4: Κ 354, 1); andere Ausg.: Sterbbüchlein Darin Von den Seelen/ jrem ort/ stände/ thun vnd wesen/ aller Menschen/ bis an den Jüngsten tag/ aus Gottes wort vnd der lieben Veter Schrifften/ warhafftiger bericht. Gefasset durch Johannem Garcaeum. [ESAIAE XXXVIII.] [PHILIP I. Cap:] Wittemberg. Gedruckt durch Peter Seitz. 1573. [152] Bl. (1: Eo 6320« angeb.; 23: H: G 102.8° Heimst., 2; 23: H: Yv 1233.8° Heimst., 4; VD 16 G 461); andere Ausg.: Sterbbüchlein/ Darin Von den Seelen/ jrem ort/ stände/ thun vnd wesen/ aller Menschen/ bis an den Jüngsten tag ... warhafftiger bericht/ Gefasset durch Iohannem Garcaeum. Wittemberg Gedruckt durch Johan Krafft/ im 1577 Jar. [152] Bl. (56: C 763, 2.8; VD 16 ZV 6408); andere Ausg.: Sterbbüchlein: Darinne Von den Seelen, jrem ort, stände, thun vnd wesen, aller Menschen, biß an den jüngsten tag, auß Gottes Wort, vnd der lieben Vätter Schrifften, warhafftiger bericht ... Gefasset durch Johannem Garcaeum. Nürnberg. M . D . LXXII. [sie] [1577; Kolophon: Gedruckt zu Nürnberg, Durch Valentin Geißler.], [193] Bl. (24: Theol. oct. 5748); andere Ausg.: Sterbebüchlein. Nürnberg 1581. [12°] (Moller, 1744, II, S. 217). Eine kurtze Chrisdiche Vermahnung von der heiligen Geburt unsers HErrn und Heilandes JEsu Christi. Wittenberg 1568. (Gottschling, 1727, S. 175). Von der herrlichen Offenbahrung, Fruchtbar- und Nutzbarkeit der heilsamen Geburt unsers HErrn und Heilandes JEsu Christi, eine kurtze Erinnerung. Wittenberg 1568. (Gottschling, 1727, S. 176). Die gar trösdiche schöne Parabel/ von dem getrewen fromen Samariter/ vnnd dem verwundten Menschen/ beschrieben durch den heiligen Euangelisten Lucam Cap. 10. Gefasset in eine einfeltige vermanung/ Durch Johannem Garcaeum. [Esaie 1. Cap.] [I. Tim. 1.] Wittemberg. 1569. [4°], [34] Bl. (la: Bd 8557, 2; 23: H: G 683.4° Heimst., 1; VD 16 G 439). Eine Christliche kurtze Widerholung der warhafftigen Lere vnd bekentnis vnsers Glaubens von der Zukunfft des HErrn Christi zum Gericht. Gefasset aus den Schrifften der lieben Veter/ Durch Johannem Garceum. [Philippen. 3.] Wittemberg/ 1569. [4°], [47] Bl. (la: Bd 8557, 5; 23: H: G 683.4° Heimst., 2; VD 16 G 430). Eine kurtze vnd einfeltige Auslegung des heiligen Euangelij Johannis/ verordnet auff die heiligen Weinachten/ Jm anfang war das Wort. etc. Gefasset durch Johannem Garceum Pfarherrn der Newstadt Brandenburg. Witteberg/ 1569. [Kolophon: Gedruckt... durch Joh. Schwertel.], [104] Bl. (39:Th 326; VD 16 ZV6407). Eine kurtze Christliche einfeltige Auslegung/ des schönen tröstlichen Lobgesangs/ von vnser heiligen Tauffe/ Christi vnser HErr zum Jordan kam etc. Gestellet vnd geprediget durch Johannem Garceum/ Pastorn der Newenstadt alten Brandenburg. Witteberg. 1569. [Kolophon: Gedruckt zu Witteberg/ durch Johan Schwertel. Anno M . D . LXIX.], [112] Bl. (23: H: Yv 176.8° Heimst.; VD 16 G 445). Christlicher Bericht von der Seelen ihrem Orte, Stande, Thun und Wesen aller Menschen, nach ihrem Absterben, biß auf dem jüngsten Tag; aus GOttes Worte, und der lieben Vätter Schriften, verfasset. Wittenberg 1569. (Moller, 1744, II, S. 217, mit Verweis auf Ausg. Nürnberg 1571 [12°] u. Wittenberg 1577). Methodus Astrologie, tradens, secundum Ptolemsei doctrinam, exaetissimam facillimamqve genituras qvascunqve judicandi rationem, ex probatissimorum artificum monumentis; In certas classes digesta, & nativitatibus circiter 400. hominum cujusvis ordinis, nostri seculi illustrata, & in honorem Augusti, Electoris Saxonia:, edita. Accessit Erasmi Oswaldi Schreckenfuchsii, Mathematici, Opus novum, nobilissimarum gentium Calendaria eruditissime demonstrans, una cum instrumentis ad eam rem necessariis, & Indice utilissimo. Basilese 1570. [2°] (Moller, 1744, II, S. 217); andere Ausg.: Astrologiae methodus in qua secundum doctrinam Ptolemaei exaetissima facilimaque Genituras qualescunque iudicandi ratio traditur. Accessit hic: Erasmi Osw. Schreckenfuchsii opus novum nobiliss. gentium ... Calendaria. Basel: Heinrich Petri 1574. [2°], [34] Bl., 478 S„ [48] Bl. (VD 16 G 427; Zinner, Ernst: Geschichte und Bibliographie der astronomischen Literatur in Deutschland zur Zeit der Renaissance. Leipzig 1941, 2. erw. Aufl. Stuttgart 1964, Nr. 2672); andere Ausg.: IOHANNIS GARGEI, ASTROLOGLE METHODVS, IN QVA SECVNDVM DOCTRINAM PTOLEMM, EXACTISSIMA FACILLIMAQVE Genituras qualescunque iudicandi ratio traditur: ex probatissimorum artificum monumentis, de omni bonorum & malorum genere (de quibus per syderum Apotelesmata sobri£ iudicare licet) siue animo, siue corpori,

Garcaeus,

Johann

fortunieque accidant, deprompta: inque certas classes digesta: Natiuitatibus insuper quadringentis circiter, hominum cuiuscunque Ordinis, nostri seculi, illustratur. Nunc primüm in lucem edita, in honorem Illustrissimi Principis, D. AVGVSTI Saxonia: Electoris, &c. ACCESSIT HVIC: ERASMI OSVALDI SCHRECKENFVCHSII MATHEMATICI OPVS N O W M , NOBILISS. GENTIVM, VTPOTE ROMA=norum, Alexandrinorum, Graecorum, Aegyptiorum, Persarum, Arabum & Hebraeorum, Calendaria: hoc est, annos numerandi uiam & modum, eorundemque cum anno Romano siue Iuliano collationem adaptionemque, eruditissimfc demonstrans: Vna cum Instrumentis ad earn rem necessarijs. OPERA ANTEHAC NVSQVAM VISA, ET iam primiim In Reipub. Literarte usum decusque publicata. P&EFIXIMVS INDICEM VTILISSIMVM MARTERIA-rum, Aphorismorum, Thematum coelestium uirorum illustrium & Doctorum aliorumque, qui nostra tempestate uixerunt: Ita ut Lector sine ullo labore rem quamlibet inueniat. Cum Gratia & Priuileg. Ca:s. Maiest. BASILED, EX OFFICINA HENRICPETRINA. [1576; 2°; Kolophon auf S. 477: BASILED, EX OFFICINA HENRICPETRINA. ANNO M. D. LXXVI. Mense Septembri.], [34] Bl., 476 S., [94] Bl. (3: Pd 4357, 4°; 12: Res/2 Astr. p. 11a ; 23: A: 6.1 Astron. 2°, 2; VD 16 G 428). Tract, de Judicationibus geniturarum. Basel 1570. (Jöcher/ Adelung, 1787, II, Sp. 1331). PROPOSITIONES, COMPLECTENTES SVMMAM PRAECIPVORVM CAPITVM DOCTRINAE Christianae, sonantis, Dei beneficio, in Academia et Ecclesia Witebergensi. DE QVIBVS CONFESSIONEM suam edituri sunt ad diem 5. Maij. Anno Christi 1570. Μ. Henricus Mollerus Hamburgensis, M. Fridericus Widebramus Pesnicensis, M. Nicolaus Selneccerus Noribergensis, M. Christopherus Pezelius Plauensis, M. Iohannes Bugenhagius Witebergensis. ET DE IISDEM RESPONDEBVNT ad diem 26. eiusdem Mensis et Anni: Μ. Casparus Eberhartus Schnebergensis, M. Sigefridus Saccus Northusanus, M. Iacobus Lechnerus Austriacus, M. Iohannes Garcaeus Witebergensis, M. Adamus Rotherus Nouoforensis. M. Georgius Langvoit Naumburgensis. Pro Licentia in Theologia consequenda. WITEBERGAE EXCVDEBAT IOHANNES Schuuertel. ANNO M.D. LXX. [1570; 4°], [32] Bl. (12: Th. u. 478y; 19: 4° Theol. 1323, 2; 39: Th 3356, 4; VD 16 Ρ 5069); andere Ausg. [abweichendes Impressum]: PROPOSITIONES, COMPLECTENTES SVMMAM PRyECIPVORVM CAPITVM DOCTRINJE Christianas, sonantis, Dei beneficio, in Academia & Ecclesia Wittebergensi. DE QVIBVS CONFESSIONEM suam edituri sunt ad diem 5. Maij, Anno Christi 1570. M. Henricus Mollerus Hamburgensis, M. Fridericus Widebramus Pesnicensis, M. Nicolaus Selneccerus Noribergensis, M. Christophorus Pezelius Plauuensis, M. Johannes Bugenhagius Witebergensis, ET DE IISDEM RESPONDEBVNT ad diem 26. eiusdem Mensis & Anni. M. Casparus Eberhartus Schnebergensis, M. Sigefridus Saccus Northusanus, Μ Iacobus Lechnerus Austriacus, M. Iohannes Garcaeus Witebergensis, M. Adamus Rotherus Nouoforensis, M. Georgius Langvoit Naumburgensis. Pro Licentia in Theologia consequenda. WITEBERGvE EXCVSJE TYPIS IOHANNIS Schuuertelij Anno M. D. LXX. [1570; 4°], [32] Bl. (1: Bd 8140, 1 Rar; 3: If 4600, 7; 23: 189.4 Theol. 4°, 2; VD 16 ZV 12845). Eine vermanung von Schulen/ gefasset aus den Schrifften vnsers tewren vnd seligen Elie/ D. Martini Lutheri/ vnd geprediget durch Doctorem IOHANNEM GARQEVM, in der Newenstadt alten Brandenburg/ da ein newe Schule zu Gottes ehren erbawet vnd aufFgerichtet/ Jm Jar 1570. [Psalmo 8.] [Psalmo 137.] Witteberg/ Anno M. D. LXXI. [1571; 4°], [66] Bl. (la: Ne 254; 23: A: 240 Theol., 4; KZK-Sa 7: KEHB: 228, 8; VD 16 G 469). Eine Christliche vnd kurtze vermanung/ Gehalten in der Churfurstlichen Stadt Brandenburg/ zu einer Leichpredigt/ vnserm lieben Landesvater vnd gnedigsten Herrn/ dem Durchleuchtigsten hochgebornen Fürsten Vnd Herrn/ Marggraff Joachim dieses Namens des andern/ hochlöblicher vnd milder gedechtnis/ den XXXI. Churfiirsten von Brandenburg etc. Welcher im anfang des itzt lauffenden Jars/ 1571. den dritten Januarij früe vmb fiinfF schlegen/ seliglich/ im HErrn Jhesu Christo eingeschlaffen. IOHANNES GARCAEUS D. [Esaie 49. Cap.] Gedruckt zu Wittemberg/ durch Joh. Schwertel. Anno M. D. LXXI. [1571; 4°; die eigentliche Vermahnung trägt den Titel: Eine Christliche vnd kurtze vermanung/ oder Leichpredigt/ Gehalten zu Brandenburg/ in der Newenstadt/ etc. Als Einblattdruck angebunden: GENEALOGIA Der Durchleuchtigsten/ Hochgebornen Churfiirsten/ des Hochlöblichen Hauses zu Brandenburgk/ meiner Gnedigsten Herrn/ Stamlinie/ Von FRIDERICO III. dem Grauen von Zöllern an zu rechnen/ dem ersten Burggrauen von Nürnberg/ bis aufF den jtzt regierenden Churfiirsten vnd Herrn/ Herrn JOHANNEM GEORGIVM, den siebenden Churfiirsten vnd den 13. Marggrafifen/ Von 400. jaren on gefehrlich.], [47] Bl. (la: Bd 8557, 4; 14: Hist. Brand. 170, 20; 23: Τ 704 4°. Heimst., 1; VD 16 G 431). HISTORIOLA DE SANCTO AMBROSIO, EPISCOPO MEDIOLANENSE. PROPOSITA SCHOLASTICIS IN AVDITORIO Theologico Brandeburgensi, pridie Nonarum Aprilis, Anno M. D. LXIX per IOHANNEM GARQEVM PASTOREM nouas arcis Brennonis. ADDITA EST COMMO-nefactio de potestate Ecclesiastica,

Garcaeus, Johann cuius fortißimus defensor fuit S. Ambrosius, cui in Ecclesia dicatus est IUI. dies Aprilis. IN PR/EFATIONE INVE=niet Lector suauissimam allegoriam de S. G E O R G I O Equite, & in fine paraphrasin Psalmi XLIIII. W I T E B E R G i E A N N O M. D. LXXI. [1571; Kolophon: W I T E B E R G E APVD I O H A N N E M Schwertelium. Anno M. D. LXXI.], [48] Bl. (23: Η: Ρ 1328.8° Heimst., 3; 27: 8 Bud. Var. 787, 1; V D 16 G 434; V D 16 G 443). Die gar Edle Köstliche Historia von dem Gottseligen/ Hochlöblichem vnnd Tugentreichem Koenige EZECHIA, der fur 2316. jaren gesessen/ in dem Königlichen Stuel Dauids zu Jerusalem/ mit welcher die Christliche Gemein der Newen Stad alten Brandenburg/ jhren Durchleuchtigsten Hochgebomen Churfürsten vnd Herrn/ Herrn Johan Georgen Marggraffen zu Brandenburg etc. in jrer erbhuldigung/ in aller vnterthenigkeit verehret vnd empfangen/ im Jar Μ. D. LXXI. auff Vocem Iucunditatis. IOHANNES G A R Q E V S D. [Danielis Cap. 2.] [I. Timoth. 2.] Gedruckt zu Wittemberg/ durch Johan Schwertel. 1571. [4°; enthält versifiziertes Bibelwort von Paul Eber], [74] Bl. (la: Bd 8557, 3; 8: Kf 1187, 1; 23: A: 90.5 Theol., 5; V D 16 G 438). Collatio SVMMI PONTIFICIS VETERIS E T NOVI TESTAMENTI. Cui addita est commonefactio D E ARCA FOEDERIS. In fine inueniet Lector Catalogum SVMMORVM SACERDOTVM. Iohannes Garca:us D. LIPSLE Iohannes Rhamba excudebat Anno M. D. LXXIIII. [1574], [68] Bl. (12: Exeg. 1359h; 23: A: 818.7Theol. 4; 37: Th Ex 366 angeb.; V D 16 G 432); andere Ausg.: Iohannis Garcaei D. Summi Pontificis Veteris Et Novi Testamenti Collatio. Cui addita est commonefactio De Area Foederis. In fine inveniet Lector Catalogum Summorum Sacerdotum. Lipsiae: Defnerus 1585. (384: 02/XIII.5.8.1474). Vom Ewigen Leben Aller frewden vnd Seligkeit/ Dann auch Christlicher Pilgramschafft zum rechtem gelobtem Lande/ vnd himlischem Canaan/ Warhafftiges/ bestendiges/ herrliches Bekenntnis/ vnd schönes nützliches TrostBuch. Erster Theil/ Jnn welchem nicht allein die Hauptlere/ von dem Ewigen Leben/ nach den fiirnembsten Stücken auffs fleissigste gehandelt/ sondern auch andere Chrisdiche Artickel vnsers bewerten Glaubens/ von dem Göttlichem Wesen/ Person des HERREN Christi/ Majestät seiner Menschlichen Natur/ Himmelfahrt/ vnd sitzen zur rechten Hand Gottes/ heiligen Abendmal/ rechtfertigung eines armen Sünders fur Gott/ ewiger Gnadenwahl/ vnserer Brüderschafft mit Christo etc. fein schlecht vnd recht erkleret/ vnd zum seligen brauch gezogen werden/ Aus der heiligen Schrifft vnd Alten Vätern etc. zusammen gebracht Durch den Ehrwirdigen vnd hochgelarten Ern [sie] Iohannem Garcaeum, der H. Schrifft Doctorn/ vnd Weiland der Kirchen Gottes in der newen Stadt alten Brandenburgk/ weitberümbten Superintendenten, seligen/ Jetzo aber in Druck gegeben vnd verleget/ Durch IOACHIMVM G A R Q E V M , auch der heiligen Schrifft Doctorn/ vnd der Euangelischen Kirchen Augspurgischer Confession zum Sagan in Nider Schlesien Pfarrern/ desselbten nachgelassenen Sohn. Gedruckt zu Budissin/ durch Michael Wolrab. 1596. [4°] (14: Theol. ev. dogm. 329; 1: Cz 1150; KZK-Sh 1: S 1.48); Vom Ewigen Leben/Aller Freuden vnd Seligkeit/ dann auch Zustand vnd Herrligkeit der Kinder Gottes in derselbten/ so wol dem Christlichem Kampff vnd Ringen derselbigen alhie in diesem Leben/ vnd in dem schönen Ehren Kräntzlein vnd güldenem Kleinot/ welches jhnen an jenem tage von dem HErrn sol gegeben werden/ vnd was etwa allen diesen herrlichen vnd güldenen Trostreichen Lehren anhängig vnd gemess/ Warhafftiges/ bestendiges/ herrliches Bekentnis/ vnd schönes nützliches Trostbuch. Ander Theil. Jn welchem nicht allein die berürte Häuptlehren/ sondern auch andere viel mehr herrliche Weissagungen/ Sprüche/ Bildnüssen vnd Historien von dem ewigen Leben/ Wege dazu zukommen/ vnd seliger Walfart der Christen/ nebenst edichen schweren streitigen Artickeln/ sampt etlichen nützlichen Fragstücken von dem Jüngsten Gericht/ Christlich/ nach anleitung der heiligen Schrifft/ bewerter Altväter vnd Herrn D. Martini Lutheri/ erkläret werden. Zusamen gebracht durch den Ehrwirdigen vnnd Hochgeiarten E m [sie] I O H A N N E M GARCAEVM/ Der Heiligen Schrifft Doctorn/ vnd weiland der Kirchen Gottes in der newen Stadt alten Brandenburgk/ trewen Pastoren vnd weitberühmbten Superintendenten/ Seligen/ Jtzo aber in Druck gegeben vnd vorleget/ Durch IOACHIMVM G A R Q E V M / Auch der Heiligen Schrifft Doctorn/ vnd der Euangelischen Kirchen Augspurgischer Confession zum Sagen in Schlesien Pfarnern/ desselbten nachgelassenen Son. Wittemberg/ Gedruckt durch Zacharias Lehmann/ Anno 1596. [4°], [274] Bl. (3: AB Β 2028, 2; KZK-Bp 3: Gr: 7, jedoch Tbl. defekt; KZK-Sh 1: S 1.49; V D 16 Z V 21039); andere Ausg.: Trostbuch vnd wahre Glaubens Bekandtnuß Vom Ewigen seligen Leben/ vnd Christlicher Pilgramschafft/ zum gelobten Land Canaan/ in zwey Theil gefasset/ Durch weyland Herrn IOANNEM G A R Q E V M , der H. Schrifft Doctorem, vnd gewesenen Pfarrherrn in der Newenstatt Alten Brandenburgk. Vnd in Truck verfertiget/ durch M. IOACHIMVM G A R Q E V M , der Griechischen Sprach in der löblichen Vniuersitet zu Franckfurt an der Oder/ Professorem publicum, auß Lieb der Warheit/ vnd seines seligen Vettern. M. DC. XI. Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ durch Johann Bringern/ Jn Verlegung PETRI MVSCVLI vnd RVPERTI PISTORII. [1611; 4°; Tl. 2 u. d. T.: Trostbuchs vnd wahrer

Garcaeus, Johann Glaubens Bekandtnuß Vom Ewigen seligen Leben/ vnd Christlicher Pilgramschafft/ zum gelobten Land Canaan/ Ander Theil. Verfasset Durch weyland Herrn IOANNEM GARGEVM, der H. Schrifft Doctorem, vnd gewesenen Pfarrherrn in der Newenstatt Alten Brandenburgk. Vnd in Truck verfertiget/ durch M. IOACHIMVM GARGEVM, der Griechischen Sprach in der löblichen Vniuersitet zu Franckfurt an der Oder/ Professorem publicum, auß Lieb der Warheit/ vnd seines seligen Vettern. Gedruckt zu Franckfurt am Meyn/ bey Johann Bringern/ Jn Verlegung Petri Musculi vnd Ruperti Pistorij. M. DC. XI. (Kolophon:) Gedruckt zu Franckfort am Mayn/ bey Johann Bringern/ Jn Verlegung Petri Musculi vnd Ruperti Pistorij.] (23: 225 Th. 8°; 1: Es 4625 ehem.).

Nachlaß Cento, constans verijs ac multis, conscriptus assiduo studio ... Cum Johannes Garcaei ... Jn librum de Animae: Argut libri ... Cur motus Thoraeis in Somno non quiescat? Introductio vtilis et jucvnda jn scientiam physicam ... [Ms. 16. Jh.; 2°], [43] Bl. (KZK-Bp 4: Κ 355). Historia de Sancto Tobia. (Schlicht, 1718, S. 100; Gottschling, 1726, S. 15, danach weitläufiger lat. Kommentar über Tobias). Historia Johannis Hussi. (Schlicht, 1718, S. 100; Gottschling, 1726, S. 15, danach Rede in der Schule zur Neustadt Brandenburg gehalten). Oratio de Sancto Georgio, Equite, in quo sancta antiquitas bonum & pium Principem depingere voluit, recitata in honorem Illustrissimi & Inclyti Principis & Domini, Domini JOHANNIS V. Brandenburgici Marchionis, quem ex hoc impio mundi ergastulo in coelestem Academiam in vera invocatione & confessione Filii DEI evocavit Rex Regum, Dominus dominantium, Anno Christi M. D. LXXI. Idib. Januar, mane inter quintam & sextam, cuius animalu vivat in sancta benedictione. (Schlicht, 1718, S. 100f.; Gottschling, 1726, S. 15). Historia sancti Martyris, Stephani. (Schlicht, 1718, S. 101; Gottschling, 1726, S. 15, danach Rede 1573 in der Schule zur Neustadt Brandenburg gehalten). Propositiones de Sanctissimo ministerio Spiritus S. Scholasticis propositi in auditorio Theologico Brandenburgensium a JOHANNE GARGEO, Ministro Ecclesias DEI, & S. Theologis Doctore. Anno Messia: M. D. LXX. (Schlicht, 1718, S. 101; Gottschling, 1726, S. 15). Historia narratio de Apostolo Paulo. (Schlicht, 1718, S. 101; Gottschling, 1726, S. 15f., danach diese lat. Rede am 25. Jan. 1566 in der Schule zur Neustadt Brandenburg gehalten). Pia & Historica commonefactio ac precatio recitata in noua arce Brennonis, cum exsequias celebrarentur Illustrissimi Principis Electoris JOACHIMIII. Brandenburgiaci, quem, cum fere expleuisset annum yEtatis LXVI. ex hac valle lacrymarum, sub initium statim huius novi anni M. D. LXXI. Januarii tertia die, mane circa horam quintam evocavit DEUS ad coelestis vitie consuetudinem. (Schlicht, 1718, S. 101 f.; Gottschling, 1726, S. 16, danach seien »hierin allerhand gute Dinge von den Taten Joachims II. und welche besonders Kirchensachen angehen zu finden«).

Briefe EPISTOLA Joh. Garcei Pastoris Brandeburgensis ad Coelestinum. Jn Causa reformandae Ecclesias Magdeburgensi. Anno [15] 65. 66. 67. [Abschriften; enthält neun Schreiben von Johannes Garcaeus an Georg Coelestin und ein Schreiben an Markgraf Sigismund von Brandenburg] (14: Κ 65, Bl. 319-327); die Schreiben sind im Folgenden einzeln aufgeführt: Nr. 1, dat.: Anno dni 1565. Vltima Apprillis [Bl. 320-320r], Nr. 2, dat.: Ex noua arce Brennonis ipso Die aequinostij autumnalis. [Bl. 320r-321]. Nr. 3, dat.: ... data occasione XVII. Decemb: Anno 1565. [Bl. 321-322; enthält am Ende: Nachtrag des Propstes Liborius von Bredow (1526-1569) über die Begegnung mit Garcaeus und Coelestin und die Bitte um einen entsprechenden Bericht über die Angelegenheit]. Nr. 4, dat.: VIII. Januarij. [Bl. 322-322r], Nr. 5, dat.: VI. Aprilis. [Bl. 322r-323].

Garcaeus, Johann Nr. 6, dat.: Ex Berlinio V. Maij Anno 1566. [Bl. 323r-324r; Adressat ist nicht Georg Coelestin, sondern der Erzbischofvon Magdeburg, Markgraf Sigismund]. Nr. 7, dat.: Ex noua arce Brennonis X I X Maij Anno 1566. [Bl. 324r-325r], Nr. 8, dat.: Ex noua arce Brennonis 30 Maij. Anno 1566. [Bl. 326]. Nr. 9, dat.: XII Aprilis. [Bl. 326r], Nr. 10, dat.: ... ex noua arce Brennonis X Maij Anno 1567. [Bl. 327]. [Schreiben von Gerard von Below, Prof. jur. in Greifswald. s. a. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 45, 24)]. [Schreiben von seinem Vater Johann Garcaeus (d. Ä.). s. 1. 1556. (la: Autographen und Nachlässe: Ms. Bor. 2° 201 Nr. 100)]. [Schreiben von Abdias Praetorius: Einladung zu seiner Hochzeit mit Sabina Schüler, einer Tochter von Georg Sabinus, am 13. Juli 1565 in Berlin. 1565. (vgl. Seidel/ Küster, 1751, S. 22)].

Literatur SCHOLL, Hector: E P I T H A L A M I O N I N N V P T I I S CLARISSIMI, E T R E V E R E N D I VIRI PIETATE, A C ERVD I T I O N E PRIE-stantis, Domini M. Iohannis Garczi, gubernantis Ecdesiam in noua arce Brenni, & honestißimse eius sponssE Katharina: Damesdorphs, scriptum Α Μ. H E C T O R E S C H O L L I O Zeapolitano. W 1 T E B E R G / E EXCVD E B A T I O H A N N E S C R A T O A N N O M . D. LXII. [1562; 4°], [4] Bl. (24: H B F 4611); BEUMICHEN, Georg: Leichpredigt/ Gehalten bey dem Christlichen Begrebnisse/ des Ehrwirdigen/ Achtbarn/ vnnd Hochgelarten Herrn D. I O H A N N I S G A R G E I , Superattendenten in der newen Stad Alten Brandenburg/ welcher den 22. Ianuarij auflf den abend/ ein viertel stund nach sieben vhr dieses 1574. jars/ selig im HErrn entschlaffen/ vnd den 24. tag desselbigen Monats/ in der Obern Pfarkirchen S. Catharinen gar zierlich vnd Christlich/ aber doch mit grossen Schmertzen vnd trübnis seiner Pfarkinder zur Erden bestetiget ist/ verfasset durch M. Georgium Bömichen Pastorn zu S. Paul. Additum est Epitaphium eidem ä Paulo Crusingio Euangelij apud Belicenses Ministro scriptum. Wittenberg. Gedruckt durch Clemens Schleich/ vnd Antonius Schön. 1574. [4°; enthält: EPITAPHIVM IN PIISSIMAM M E M O R I A M R E V E R E N D I VERA PIETATE, D O C T R I N A , V I R T V T E & multis praestantibus DEI donis clarißimi D. I O H A N NIS GARCAEI, S. T H E O L O G I A E D O C T O R I S E T E C C L E S I A E NEOBRANDE-burgensis, Superattendentis, Patroni, Compatris & fratris sui obseruandißimi, scriptum A PAVLO C R E V S I N G I O EVANGELII apud Belicenses Ministro ac Pr Vorrede des Werkes und Kommentaren dazu). Der Engel benutzt, der in der Vorrede zu seinem RERVM Hofbibliothekar des Kurfürsten Friedrich Wilhelm MARCHICARVM BREVIARIVM (1593) schrieb: von Brandenburg, Christoph Hendreich (1630 bis »Es sind zwar wol etliche fiirneme hochgelahrte 1702), der Ende des 17. Jahrhunderts einige hand- Menner/ denen es am vleis vnd judicio nicht gemanschriftliche Aufzeichnungen von Garcaeus benutzt gelt/ in kurtz verschiener Zeit damit [gemeint: die hatte, schrieb über diesen, daß er als Historiograph löbliche thaten vnserer Vorfahren] vmbgangen/ das seine Vorgänger übertroffen hätte, wenn ihm ein sie ein volkomen Chronicon von diesem löblichem längeres Leben und eine andere berufliche Stelle ver- Chur vnd Fürstenthumb möchten zusamen bringen: gönnt gewesen wäre, durch die er sein Werk hätte zu Sind aber von Gott durch den natürlichen todt aus Ende fuhren können (vgl. KÜSTER, 1731, 6. und dieser elenden Welt hinweg genomen/ vnd in die 7. Stück, Nr. 5). Die Forschung des ausgehenden ewige Seligkeit versetzt worden/ ehe sie solches haben 19. Jahrhunderts sah in seinen Studien »einen Wende- können vollenden.« (S. 1 f.) punkt in der märkischen Geschichtsschreibung, wa- In seinen Successiones hatte Garcaeus die Stadt Branren doch hier zum ersten Male von einem namhaften denburg als Mutter- und Hauptstadt der Mark geVertreter des Humanismus in klassischem Latein priesen und ihrer Beschreibung das dritte und letzte einige auf die märkische Geschichte bezügliche Fra- Buch gewidmet. Seine Hauptquelle war jene topogen behandelt worden« (PIEPER, 1898, S. 11). graphische Skizze, die Georg Sabinus unter dem Titel Seine Successiones hatte Garcaeus selbst als bloße De Brandenburgo, Metropoli Marchia (1552) veröfSammlung von Notizen, als sogenannte Annotatio- fentlichte und der Garcaeus nun zahlreiche kritische nen, angesehen, die er aus überlieferten Druckwer- Anmerkungen (sogenannte Scholien) beifugte. Sabiken abschrieb und insbesondere im letzten Teil seiner nus hatte sich um die 1544 gegründete Universität Arbeit durch urkundliche Quellen ergänzte. Für die- Königsberg besonders verdient gemacht und war zu sen Zweck benutzte er auch das erst kurz zuvor von ihrem ersten Rektor berufen worden. Bald darauf Simon Roter geordnete Stadtarchiv, insbesondere die hielt er kurz hintereinander vier akademische FestBriefe der Stadt, die Roter zuvor eigenhändig in ein reden zur märkischen Geschichte, die später auch neues Kopialbuch eingetragen hatte, und andere publiziert wurden, wobei insbesondere jene über die handschriftliche Quellen (so TSCHIRCH, 1889, S. 13). Stadt Brandenburg/H. einen Wendepunkt in der Im Sommer 1582 begann Garcaeus, der wohl schon märkischen Historiographie darstellte und mehreren bald nach Übernahme seines Amtes als Stadt- Chronisten, so auch Wolfgang —> Jobst und Andreas schreiber 1576 angefangen hatte, Material zur märki- Engel, als Quelle ihrer eigenen Forschungen diente. schen Geschichte zu sammeln, mit der Niederschrift Garcaeus, der in die Familie Schüler eingeheiratet der Successiones, die eine Art historischer Kommentar hatte, war zweifellos von Sabinus bei seinen histori-

Gareaeus,

Zacharias

sehen Studien zur Mark Brandenburg unterstützt

burgischen Geschlechter sowie mit den Stammta-

worden. Wenn auch das dritte Buch seiner Successio-

feln der Herrscher den auch im Umfang von den

nes im wesendichen dem Sabinus-Text entsprach, so

anderen beiden Büchern abgehobenen Hauptteil aus-

war doch seine Darstellung wegen der beigefugten

machte und insbesondere Gareaeus' Verdienst um die

Anmerkungen, die auch inhaltlich weit über die Vor-

märkische Historiographie belegte, auch die von

lage hinausgingen, fur die märkische Lokalgeschichte

ihrem Autor seinerzeit verfaßte PRAEFATIO

ungleich bedeutender. Auch im ersten Buch der Suc-

Leser sowie eine

VITA ET

FATA

an den

ZACHARIAE

cessiones ist der Einfluß von Sabinus sichtbar, dessen

GARCAEI.

akademische Festrede De Appellatione, situ, moribus

Eine Werkausgabe Leutingers veröffentlichte eben-

ac populis Marchia Brandenburgica

falls 1729 der Konrektor am Friedrichswerderschen

hier u m zwei Ka-

pitel erweitert wurde und so das Vierfache ihres ur-

Gymnasium Georg Gottfried Küster ( 1 6 9 5 - 1 7 7 6 ) ,

sprünglichen Umfang erhielt.

der auch ein Manuskript der historischen Kommen-

Erst etwa eineinhalb Jahrhunderte nach Gareaeus'

tare von Gareaeus besaß. D a er jedoch Leutingers

Ableben erschienen die Successiones im Druck, und

Werke separat drucken lassen wollte, hatte er seiner

zwar zusammen mit einer Ausgabe von Nicolaus

Ausgabe lediglich eine Nachricht als alphabetisch ge-

Leutingers DE MARCHIA

BRANDEN-

ordnete Übersicht über die märkischen Geschichts-

die der Wittenberger

schreiber, darunter auch Zacharias Gareaeus, hinzu

BURGS

ET REBUS

COMMENTARY,

Geschichtsprofessor Johann Gottlieb Krause

1729

gefugt - beides sei, wie er später selbst betonte, »wohl

veranstaltete. Das Werk enthielt außer den drei

aufgenommen worden« (vgl. SEIDEL/KÜSTER, 1751,

Büchern der Abhandlung, bei der das zweite Buch

S. 136f.).

mit den Genealogien der vornehmsten

[L.N.]

branden-

Werke Oratio quod Deus sit autor gubernator et defensor piarum scholarum: Nec non praesens et acerrius vindex omnium Scholomastigon. Recitata in ludo literario veteris Arcis Brenni, Anno 1575. Mense Aprili Die duodeeima. A Z[acharia], G[arcaeo]. Pritzw[aldensi]. [Antrittsrede als Rektor an der Altstädtischen Schule Brandenburg/H., gehalten am 12. April 1575]. Witebergae Anno MDLXXV. Excudebant Clemens Schleich et Antonius Schöne. [1575] (Pieper, 1896, S. 13). Synopsis chronologica continens generalem dispositionem Historiae Marchiae Brandenburgensis ... In veteri arce Brenni XXV. Maii anni currentis M. D. LXXXIII. Z. G. P. [1583] (Pieper, 1898, S. 13). ANNALIVM MARCHIAE BRANdeburgensis, hactenus summa fide et industria nec non minori studio et labore cuiusdam Historiarum Patriae studiosi congestorum SYNOPSIS CHRONOlogica, in laudem Patriae omnibus Patriam amantibus, ad maius Studium excitandum, fideliter communicata. M. D. LXXXV. [Ms. 1585; Autograph] (la: Ms. Boruss. oct. 80; Pieper, 1898, S. 13). Hochzeitsgedicht auf den Fiirstenwalder Archidiakon und späteren Oberpfarrer Joachim Witte und Anna geborene Kemnitz. (Piper, 1896, S. 13). Hochzeitsgedicht auf eine Pritzwalkerin. (Tschirch, 1889, S. 13). SVCCESSIONES FAMILIARVM E T RES GESTAE ILLVSTRISSIMORVM PRAESIDVM MARCHIAE BRANDENBVRGENSIS AB A N N O DCCCCXXVII. A D A N N V M MDLXXXII TRIBVS LIBRIS D I S T I N C T E E T BREVITER EXPOSITAE A ZACHARIA GARCAEO P R I Z W A L C E N S I N V N C VERO A D N O S T R A TEMPORA PERDVCTAE PRAEMITTITVR D E VITA FATISQVE AVCTORIS DISSERTATIO. In: Leutinger, Nicolaus: SCRIPTORUM D E REBUS M A R C H L E BRANDENBURGENSIS MAXIME CELEBRIUM NICOLAI L E U T H I N G E R I D E MARCHIA ET REBUS BRANDENBURGICIS COMMENTARII H U C U S Q U E DESIDERATISSIMI AC OPUSCULA RELIQUA A D H U C RARISSIMA N E C N O N ZACHARLE G A R G E I S U C C E S S I O N E S FAMILIARUM A T Q U E RES GESTAE ILLUSTRISSIMORUM PR/ESIDUM M A R C H L E BRANDENBURGENSIS AB A N N O D C C C C XXVII. A D A N N U M Μ D LXXXII. H A C T E N U S INEDITvE, JAM VERO A D N O S T R A U S Q U E TEMPORA C O N T I N U A L ® IN U N U M V O L U M E N C O L L E C T I O PRiEMISSIS VITA E T FATIS U T R I U S Q U E AUCTORIS, U T E T ARGUMENTIS LIBRORUM SUBJUNCT I S Q U E INDICIBUS LOCUPLETISSIMIS C U M PR/EFATIONE J O H . G O T T L I B . KRAUSII HIST. IN

Garcaeus,

Zacharias

ACAD. VITEMB. P. P. FRANCOFVRTI ET LIPSLE IMPENSIS H £ R E D . GODOFREDI ZIMMERMANNI Μ D C C XXDC [Frankfiirt/ Leipzig 1729; enthält die drei Bücher: D E APPELLAnONE, ORIGINE, DIGNITATE, SITV, MORIBVS E T INCOLIS MARCHIAE BRANDENBVRGENSIS. LIBER PRIMVS. (S. 1-21). LIBER SECVNDVS CONTINENS CHRONOLOGICAM ANNOTATIONEM SVCCESSIONIS, FAMILIARVM ET RERVM GESTARVM IN MARCHIA BRANDENBVRGENSI. (S. 21-338). LIBER TERTIVS D E BRANDEBVRGO, METROPOLI MARCHIAE. (S. 338-353) sowie einen APPENDIX. (S. 354-358).] (1: Tc 98a = Marchia resurge, 1992, Nr. 21; 109: GK1 4695; StA Frankfurt/O., Β.: II: 394; Schlicht, 1718 S. 92-99, mit Abdruck der Vorrede aus dem Manuskript und mit Anmerkungen versehen).

Handschriften der Successiones Successiones Familiarum et Res gestae Illustrissimorum Praesidum Marchiae Brandenburgensis ab Anno Christi. 927. usque ad annum 1582. a Zacharia Gatzen, Pritzwald: [Ms.] (la: Ms. Boruss. fol. 22, f. 216r-344r; vgl. Döhn, 1988, S. 1-3). SUCCESSIONES FAMILIARUM ET RES GESTAE ILLUSTRISSIMORUM PRAESIDUM MARCHIAE BRANDENBURGENSIS AB A N N O CHRISTI. 927. usque ad nonas Vleis [= Quintileis, d. i. Juli] currentis anni 1582. Tribus libris Chronologicis veluti generali dispositione distinctae et breviter expositae a ZACHARIA GARTZEN, PRITZWALCENSI. [Ms.] (la: Ms. Boruss. fol. 33, f. IVr-XIXv u. f. lr-227v; vgl. Döhn, 1988, S. 15-19). SVCCESSIONES FAMILIARVM ET RES GEstae Illustrissimorum Praesidum, MARCHIAE BRANDENBVRGENsis, ab anno Christi 927. usque ad nonas V.leis [= Quintileis, d. i. Juli] currentis anni. 1582. TRIBVS LIBRIS CHRONOlogicis, ueluti generali dispositione distinctae et breuiter expositae. a ZACHARIA GARTZEN PRITZWALCENSI. [Ms.; Autograph] (la: Ms. Boruss. quart. 510; vgl. Döhn, 1988, S. 152-155). SVCCESSIONES FAMIliarum et res gestae illustrissimorum praesidum Marchiae Brandenburgensis, ab anno 927. usque ad nonas V.leis [= Quintileis, d.i. Juli] currentis anni. 1582. Tribus Libris CHROnologicis veluti generali dispositione distinctae et breviter expositae ä Zachariae Gartzen Pritzwalcensi. Rectore Scholae Ibidem. [Ms.] (la: Ms. Boruss. oct. 222, f. 4r-238r; vgl. Döhn, 1988, S. 163-165). Zachariae Garcei Brizwaldenis successiones et res gestae illustrissimorum praesidium Marchiae Brandenburgicae ab 927-1582. [Ms.] (109: GK1 Fol. 93). Successiones Familiarum Et Res gestae Illustrissimorum Praesidum Marchiae Brandenburgensis ab Anno Chr: 927 usque ad annum 1582 Α Zacharia Garzen Pritzwalcensi. [Ms.; Auszug] (la: Ms. Boruss. fol. 479, f. 2r-38r).

Briefe Schreiben von Zacharias Garcaeus an Caspar Praetorius. 1576. [Abschrift] (la: Ms. Boruss. quart. 510, f. Ir).

Literatur [CARMINA GRATULATORIA]. In: CARMINA GRATVLATORIA, IN H O N O R E M DOCTISSIMI AC ORNATISSIMI VIRI, DOMINI ZACHARI/E Garcaei, cum Rectoris munus, in Schola veteris arcis Brenni aggrederetur, ab AMICIS SCRIPTA. W I T E B E R Q E Excudebant Clemens Schleich & Antonius Schöne. A N N O M. D. LXXV. [1575; 4°; mit Beiträgen von Johann Lampert, Peter Weitzke und Caspar Praetorius], [4] Bl. (1: Xc 555, 6 Rar; KZK-Bp 4: Κ 326, 22); [EPITHALAMIA] . In: Epithalamia in honorem nuptiarum doctissimi ac ornatissii Viri, Domini Zacharix Garcaei, Pritzwaldensis, Syndici reipublica: Brandenburgensis, & pudicissinue virginis, Anna;, Prudentissimi Viri, Domini Andreas Schüllers, Consulis, Filiae. [1576] (Schlicht, 1718, S. 90); PRAETORIUS, Caspar: Libri tres Elegiarum iterum recogniti. Wittenberg 1608, bes. Tl. II, Nr. 3, 9, 14 u. 15 sowie Tl. III, Nr. 4, 5 u. 10; vgl. auch Tschirch, 1889, S. 12, wonach die Carmina auf Garcaeus und seine Familienmitglieder vor der Herausgabe teilweise erheblich umgearbeitet wurden); RENTSCHIUS, Johann Wolfgang: Brandenburgischer Cedem-Hain. Bayreuth 1682, S. 251; RERUM MARCH L/E B R A N D E N B U R G I C E SCRIPTORES ALIQUOT. Quorum I. CHRISTOPHORUS HENDREICH, qui

156

Garcaeus,

Zacharias

prxmissö regionis, & incolarum, antiquo statu, gesta orditur ä tempore dispersionis gentium post Diluvium, ad An: Chr: 1022. quo Heneti, occiso Marchione Theodorico, Provinciäm fecerunt. II. ZACHARIAS G A R Q E U S , Pritzwalcensis, quondam Patria; Scholz Rector, & Urbis Consul, ex cujus autographo, inde ad An. 1500. pars, nunquam antea edita, subjungitur. III. NICOLAUS L E U T H I N G E R U S , A. L. Magister, Poeta Laureatus, Historicus Brandenburgicus, nec non Pastor Landesbergensis, qui ordiens ab Anno 1500. ad 1600. commentarios suos producit. Cujus opuscula antea quidem sparsim edita, nunc, quotquot, ob summam penuriam, haberi poterant, hac compage exhibentur. Subnectitur Ejusdem Auctoris Topographia Marchia; Brand: IV. O T T O B Ö T T I C H E R U S , quondam Archiater Brandenburgicus, cujus GeneaJogia familiae Zollerano-Brandenburgicae emendatur, & ad A. C. 1680. continuatur. V. Claudent haec, tum fragmenta, instrumenta publica, &c. rerum Marchicarum, qua: nunquam antea lucem publicam videre: Tum centuria: aliquot Auctorum, ex quibus Historia-Brandenburgica corrigi, locupletari, imö concinnari possit. [s. 1. ca. 1700; 2°], 12 S. (1: Am 5833 angeb. 2°; Tautz, 1925, S. 116£, danach sei von dem groß angelegten Werk nur ein sehr kleiner Teil des Textes im Druck erschienen); SCHLICHT, Levin Johann: Historische Nachricht Von dem Ursprung und den Fatis der Lutherischen/ und insonderheit der Salderischen Schule hieselbst in der Chur- und Haupt-Stadt Alt Brandenburg. Altstadt-Brandenburg 1713, bes. S. 14-21; SCHLICHT, Levin Johann: LEVIN J O H A N N Schlichts/ Predigers an der St. Georgen-Kirche in Berlin, H O R f SUBSECIVJE IN S C H O L A SALDRIA, Oder vergnügte Neben-Stunden Bey der vormaligen Schul-Arbeit in der Saldrischen Schule zu AltBrandenburg. Der erste Theil, Jn welchem enthalten ist das Leben 5. berühmter Märckischen Historiocorum, Als: 1. Georgii Sabini. 2. Nicolai Leuthingeri. 3. Zachariie Garcsei. 4. Petri Haftitii. 5- Andres Angeli. BERLJN/ Gedruckt bey Johann Lorentz. 1718. Zu finden bey Christoph Gottlieb Nicolai, hier S. 86-102. (1: At 1958 a ); SCHLICHT, Levin Johann: LEVINI J O H A N N I S SCHLICHT, Past. Berolinens. ad St. Georg. HORAE SUBSECIVAE IN S C H O L A SALDRIA, PARS. II. i. e. Vergnügte Neben-Stunden Bey der vormahligen Schul-Arbeit in der Saldrischen Schule. Der andere Theil. Jn welchem enthalten ist das Leben 1) IOHANNIS SIFRIDI. 2) C H R I S T O P H O R I LYBII. 3) D. VRBANI PIERII. 4) PETRI WEITZKII. 5) A D D E N D A AD PARTEM I. Zu finden, nebst noch verschiedenen Exemplarien vom Ersten Theil, bey dem Auetore. [1722], hier S. 137-140. (1: At 1958»); VITA E T FATA ZACHARIAE GARCAEI. In: Leutinger, Nicolaus: SCRIPTORUM D E REBUS MARCHLE BRANDENBURGENSIS ... N E C N O N ZACHARLE G A R G E I S U C C E S S I O N E S FAMILIARUM A T Q U E RES GESTAE ILLUSTRISSIMORUM P f t E S I D U M M A R C H L E BRANDENBURGENSIS ... C U M PR/EFATIONE J O H . GOTTLIB. KRAUSII HIST. IN ACAD. VITEMB. P. P. FRANCOFVRTI E T LIPSLE IMPENSIS I L E R E D . G O D O F R E D I ZIMMERMANNI Μ D C C XXIX. [Frankfort a.M./Leipzig 1729; 4°] (1: Tc 98a); NOTITIA SCRIPTORVM, Q V I MARCHIAE BRANDEBVRGICAE HISTORIAM ILLVSTRARVNT, O R D I N E ALPHAB E T I C O CONSIGNATA. In: Leutinger, Nicolaus: NICOLAI LEVTINGERI OPERA OMNIA Q V O T Q V O T REPERIRI POTVERUNT. GEORGIVS G O T H O F R E D V S KVSTERVS RECENSVIT, EPITOMEN SINGVLIS LIBRIS, E T LEMMATA, VBI DEERANT, A D D I D I T I N D I C E M Q V E ADIECIT. FRANCOFVRTI SVMTV K N O C H I A N O Μ D C C XXIX. [1729; 4°] (1: 4° Bibl. Diez 1708 Rar); KÜSTER, Georg Gottfried: C O L L E C T I O OPVSCVLORVM HISTORIAM MARCHICAM ILLVSTRANTIVM, Das ist Sammlung Von allerhand theils gedruckten, theils ungedruckten und zur Erläuterung der Märckischen Civil-Kirchen= Gelehrten= und Natur= Geschichte gehörigen Nachrichten Und Schrifften. Sechstes und Siebendes Stück. BERLIN, Verlegts Gottfried Gedicke, Königl. privil. Buchhändler, 1730, hier Nr. 5; ZEDLER, 1735, 10, Sp. 286; KÜSTER, Georg Gottfried: Bibliotheca historica Brandenburgica. Breslau 1743, S. 359f.; JÖCHER, 1750, II, Sp. 858f. [= DBA I 369, 233]; BECKMANN, Johann Christoph: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Tl. 1. Berlin 1751, Sp. 337; CATALOGVS LIBRORVM ... JOA. CASPAR. C A R S T E D T ... [Berlin] 1753. (la: Ap 2531, 7); KLETKE, Karl: Die Quellenschriftsteller zur Geschichte des Preußischen Staats, nach ihrem Inhalt und Werth dargestellt. Berlin 1858, S. 12-14. [= Kletke, Karl: Quellenkunde zur Geschichte des Preußischen Staats; 1]; TSCHIRCH, Otto: Die Stiftung und die erste Blütezeit der Salderischen Schule. In: Beiträge zur Geschichte der Saldria in Brandenburg a. d. H. Festschrift herausgegeben zur Feier des dreihundertjährigen Bestehens der Saldernschen Schule. Brandenburg/H. 1889, S. 1-78, bes. S. 12-14; PIEPER, Hermann: Der märkische Chronist Zacharias Garcaeus. I. Teil: Leben des Garcaeus. In: Wiss. Beilage zum Jahresbericht der Zweiten Städtischen Realschule zu Berlin. Ostern 1896. Berlin 1896; PIEPER, Hermann: Der märkische Chronist Zacharias Garcaeus (Gartz). II. Teil: Nachträgliches zu Garcaeus' Leben. Seine litterarische Thätigkeit als Historiker. Handschriften seiner historischen Schriften. In: Wiss. Beilage zum Jahresbericht der Zweiten Städtischen Realschule zu Berlin. Ostern 1898. Berlin 1898; PIEPER, Hermann: Zacharias Gartz (Garcaeus). In: ADB, 1904, 49, S. 253f. [= DBA I 369, 232, jedoch nur Verweis]; MERBACH, Paul Alfred: Literaturgeschichtliche Entwicklung der Provinz Brandenburg. [Separatdruck aus: Brandenburgische Landeskunde. Bd. IV. 1915]. Berlin 1915, hier ÄLTX

Garcaeus, Zacharias S. 212; TAUTZ, Karl: Die Bibliothekare der Churfiirstlichen Bibliothek zu Cölln an der Spree. Ein Beitrag zur Geschichte der preussischen Staatsbibliothek im siebzehnten Jahrhundert. Leipzig 1925. [= 53. Beiheft zum Zentralblatt für Bibliothekswesen]; TSCHIRCH, Otto: Geschichte der Chur- und Hauptstadt Brandenburg (Havel). 3. Aufl. Bd. 1. Brandenburg/H. 1941, S. 51 u. 109, Bd. 2, S. 22 u. 64; SCHULTZE, Johannes: Die Prignitz. Köln/Graz 1956, S. 165; MARCHIA RESURGE, 1 9 9 2 , S. 2 3 ; MATERNA, Ingo/RIBBE, W o l f g a n g [ H r s g . ] : B r a n d e n b u r g i s c h e Geschichte. Berlin

1995, bes. S. 286f.; ENDERS, Lieselott: Die Prignitz. Potsdam 2000, S. 610; ALERT, Marcus/KusiOR, Wolfgang [Hrsg.]: 45 namhafte Brandenburger. Berlin 2002, S. 29f.; HÖHLE, 2002, S. 11; SIMON, Wolfgang: Zacharias Garcaeus (1544-1586), ein märkischer Chronist aus Pritzwalk. In: Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Prignitz 6 (2006), S. 181-185; SIMON, Wolfgang/BECK, Lorenz Friedrich: Zacharias Garcaeus. In: Prignitzlexikon ... das offizielle biographische Lexikon der Prignitz. Hrsg.: Veritasklub [Kulturklub der Prignitz - Online-Ausgabe seit Nov. 2001],

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Gedicke, Simon

Gedicke (Gediccus), Simon

m

* 31. Okt. 1551 Würzen t 5. Okt. 1631 Merseburg Theologe, luth. V Tiburtius G „ aus Burkartshain/Kr. Grimma (gest. vor 16. Aug. 1575) Μ Walpurga geb. Kreis (sen), Tochter des Wurzener Stadtrichters Johann K. OD I. 1575 Catharina geb. Braun (gest. 1618), nachgel. Tochter des Christoph Braun, Handelsmann in Leipzig; II. 1620 Anna geb. Untze, Witwe von Heinrich Böttiger, Bürger und Pfänner in Halle/Sa. Κ I. 4 Söhne, 5 Töchter; II. Thomasschule Leipzig 1567 Universität Leipzig (1571 Bacc.; 1574 Mag.) 1573 Pfarrer an St. Johannis in Leipzig 1574 Subdiakon an St. Thomas in Leipzig 1575 Diakon 1576 Vesper-Prediger 1581 Prof. ling. hebr. Universität Leipzig; Lie. theol. (1582) 1586 Prediger an der Schloß- und Dom-Kirche in Halle (Neue Stifts-Kirche) und luth.-erzbischöflich-magdeburgischer Hofprediger 1592 D. theol. Leipzig 1598 Hofprediger in Cölln und Mitgl. des Konsistoriums 1600 Dompropst in Cölln 1614 als Hofprediger entlassen 1614 Superintendent in Meißen 1617 Superintendent in Merseburg Simon Gedicke (Gediccus, Gedik[e], Goedik) war am 31. Okt. 1551 in der sächsischen Kleinstadt Würzen geboren worden und besuchte die Thomasschule in Leipzig, in der er von Johannes Heil und Johann Siglitz unterrichtet wurde. Im Wintersemester 1567 immatrikulierte er sich während des Rektorats von Maxim Geritz von Mersburg an der Universität Leipzig mit einem Stipendium, das das Kapitel zu Meißen über die Leipziger Nikolaikirche ausgelobt hatte (ERLER, 1909, 1). Hier waren die sehr angesehenen, aber bereits hochbetagten Professoren Joachim Camerarius (1500-1574), Johannes Pfeffinger (1493-1573) sowie Heinrich Salmuth (1522 bis 1576) und der Melanchthonschüler Nicolaus Sel-

necker (1530-1592) seine wichtigsten Lehrer. Daneben besuchte er noch die Lehrveranstaltungen des Hebraisten Zacharias Schilter (1541-1604) sowie der Theologen Burchart Harbart (1546-1614) und Wolfgang Harder (1522-1602). Das theologische Baccalaureat sicherte Gedicke seine erste Anstellung, die er am 18. Febr. 1573 als Pfarrer an St. Johannis in Leipzig antrat. Knapp ein Jahr später, am 28. Jan. 1574, erwarb er den philosophischen Magistertitel, was ihm schnell den Weg zur besser dotierten Diakonstelle an der Thomas-Kirche ebnete (1575), deren Vesper-Prediger er 1576 wurde. Die parallel zu seinem Predigtamt erfolgte Annahme zum Professor fur hebräische Sprache an der Universität Leipzig (1581) untermauerte Gedicke mit der Verteidigung des theologischen Lizentiats am 29. Sept. 1582. Im Juli 1585 wandte sich Markgraf Joachim Friedrich von Brandenburg, Erzbischof und Administrator des Herzogtums Magdeburg, an den sächsischen Herzog August mit der Bitte, den Sachsen Georg Müller als seinen Prediger anstellen zu können. Da dieser aber nicht freigegeben wurde, kamen als mögliche Kandidaten der Meißener Superintendent Samuel Fischer, sein Chemnitzer Amtskollege Georg Ruta, der Mittweidaer Pfarrer Joachim Franck und Simon Gedicke ins Gespräch. Am 3. Dez. 1585 forderte Joachim Friedrich Gedicke auf, zu Weihnachten im Kloster Zinna bei Jüterbog eine Probepredigt zu halten. Ein Schreiben von Catharina, Joachim Friedrichs Ehe-

Gedicke, Simon gattin, an Gedicke drückte die Erwartung aus: »Es werde Vns zu einer solchen Persohn geraten seyn/ die nicht dem Calvinischen bösem Schwärm zugethan sey/ dem Vnser Geliebter Herr vnd Gemahl/ Vnd Wir von Hertzen feind seyn/ Sondern die reiner Christlicher Lutherischer Lehr/ vnd mit dero vnser geliebter Herr vnd Gemahl zu frieden seyn möge.« (Zum Brief vom 6. Dez. 1585 vgl. VOCATIO MISNENSIS, 1615). Während der Weihnachtszeit hielt Gedicke dann insgesamt drei Predigten (Drey Christliche Weihnachtspredigten/ voll Lehr vnd Trosts, 1586), die mit Zufriedenheit aufgenommen wurden. Am 7. Jan. 1586 teilte Joachim Friedrich Herzog August von Sachsen mit, daß Gedicke eine Probepredigt gehalten habe und er ihn als Hofprediger bestallen würde, wenn der Herzog ihn freigäbe. Herzog August möge deshalb dem Rat von Leipzig befehlen, daß er Gedicke gutwillig ziehen lasse, und bitten, daß seine Professorenstelle ihm fur drei Jahre erhalten bliebe. Nachdem Gedicke in Leipzig seine ValetPredigt gehalten hatte, trat er sein Amt als luth.erzbischöflich-magdeburgischer Hofprediger an, das Joachim Friedrich am Tage Johannis Baptistae (24. Juni) 1586 mit den folgenden Worten bestätigt hatte: »Bekennen hiermit offendlich/ daß wir den Würdigen vnd Hochgelahrten vnsern lieben Andechtigen Ehrn Simonem Gedicken der Heiligen SchrifFt Licentiaten, &c. zu vnseren Hofiprediger gnediglich bestellet, vnd angenommen haben/ ...« (vgl. VOCATIO MISNENSIS, 1615).

sätze und die Abwehr kalvinistischer Auffassungen hingewiesen. Ihr Gemahl, Markgraf Joachim Friedrich von Brandenburg, verfolgte hingegen eine Politik, die, auch im Gegensatz zu der seines Vaters Johann Georg, weniger strikt antikalvinistisch ausgerichtet war. So hatte er bereits 1584 den den böhmischen Reformierten nahestehenden Hieronymus von Schlick zu seinem Berater gemacht und verfolgte etwa seit 1586 eine gemeinprotestantische Politik. Außerdem hatte er seine Söhne, die Markgrafen Johann Sigismund und Johann Georg, zum Studium an die Universität Straßburg, die in dem Ruf stand, reformierten beziehungsweise synkretistischen Tendenzen Vorschub zu leisten, ziehen lassen, so daß eine »väterliche Disposition« Johann Georgs vom 20. Jan. 1594 auf die Einhaltung einer Konfessionspolitik bestand, die die rein lutherischen Lehre schützte. Gedicke, der auf Kosten des Administrators am 19. Okt. 1592 zum Doktor der Theologie promovierte und ihn auf eine Reise nach Dänemark zur Krönung Christians IV. begleitete, begann erst mit seiner Schrift zum Bilderstreit (1597), einen polemischeren Ton in der Auseinandersetzung mit den Reformierten anzuschlagen, die bereits fast ein Jahrzehnt währte. Als im Jan. 1598 Joachim Friedrich das Erbe seines Vaters auf dem Kurfürstenthron antrat, folgte ihm Gedicke in die Residenz Berlin-Cölln und erhielt am 7. Febr. seine Bestallungsurkunde: »Hiermit gegen aller männiglich offendlich/ thun kundt vnd bekennen, daß wir den Würdigen vnd Hochgelahrten Die wesendichen Aufgaben Gedickes in den nächsten vnsern besondern lieben Andechtigen Ehrn Simon Jahre lagen neben der Tätigkeit als Prediger der Gedicken/ der Heiligen Schrifft Doctorn, zu vnsern Schloßkapelle Moritzburg sowie am Neuen Stift in wesendlichen Hoffprediger gnädigts bestalt/ vnd anHalle einerseits darin, den Markgrafen als Reise- genommen haben/ ... So viel aber die General vnd prediger zu begleiten, andererseits hatte er auch dem andere Inspection anlanget/ haben Wir vns außdrückMarkgrafen in dessen Residenz Wolmirstedt zur Ver- lich vorbehalten/ entweder es bey voriger Anordnung fugung zu stehen. Darüber hinaus war er zur Mit- bleiben zu lassen/ Oder nach vnserm willen vnd gearbeit bei Visitationen und Angelegenheiten des Kon- fallen/ darunder Verordnung zu machen/ Wie auch sistoriums verpflichtet worden. Die folgenden Jahre ingleichen mit den Ordinationen, Investituren vnd verliefen fur Gedicke äußerlich relativ ruhig, so daß er andern/ mit welchem allen vermelter vnser HoffpreZeit und Gelegenheit hatte, unter anderem eine Er- diger/ ohn sonderbahren vnserm Befehlich vnd Vorklärung der Evangelien unter dem Titel Postilla, Das bewust nichts sol zu thun haben. Im Consistorio aber/ solle er neben andern vnsern hierzu Deputirten, doch ist: Außlegung der Evangelien, durchs gantze Jahr (1588) sowie das Tauffbüchlein Des Herren D. Mar- nach vnser Verordnung sitzen/ vnd bey jederzeit vorfallenden Sachen/ nach höchsten seinem verstände/ tini Lutheri (1591; l.Aufl. 1589) herauszugeben. Im das beste mit einrahten/ vnd zu förderst mit fleiß daVorfeld von Gedickes Berufung als Hofprediger hatte hin sehen helffen/ daß niemands wider Gewissen Catharina, die Frau des Administrators und Tochter des Markgrafen Johann von Küstrin, ihn vor allem beschweret/ ... werde.« (Schreiben von Joachim auf die strenge Einhaltung der lutherischen Grund- Friedrich an Gedicke. Cölln/Sprew, 7. Febr. 1598.

Gedicke, Simon In: VOCATIO MISNENSIS, 1615). Gedicke wurde in seinem neuen Amt materiell überdurchschnittlich gut versorgt, wofür die ungewöhnliche Höhe der Besoldung und die Zusage einer lebenslangen Rente sprechen, andererseits jedoch wurden seine Möglichkeiten, kirchenpolitisch Einfluß zu nehmen, stark beschnitten. Dies änderte sich auch dadurch nicht wesendich, daß er am 22. Mai 1600 als Nachfolger von Matthaeus Leuthold Dompropst wurde. Ein beachtlicher Teil seiner Aufgaben bestand im Predigen fur die kurfürstliche Familie und den Hofstaat in der Schloßkapelle und im Dom. In diesen Zusammenhang gehören die großen Leichenpredigten zum Tode von Angehörigen des Herrscherhauses, so auf die Söhne des Kurfürsten Joachim Friedrich, den am 3. Dez. 1600 verstorbenen Markgrafen Albrecht Friedrich und den am 23. April 1601 verschiedenen Markgrafen August, außerdem auf Joachims Friedrichs Ehefrauen Catharina (gest. 1602) und Eleonora (gest. 1607), einer Tochter Herzog Albrecht Friedrichs von Preußen und Maria Eleonoras von Jülich, Kleve und Berg. Einen wesentlichen Teil der Amtsausübung Gedickes beanspruchten in dieser Zeit auch die Visitationen der märkischen Kreise. Kurfürst Johann Georg hatte 1573 eine Visitations- und Konsistorialordnung zur Verbesserung der Kirchenorganisation erlassen, um damit die Reformation zu festigen und zum Abschluß zu bringen. Etwa um 1600 war dieser Prozeß vollendet. Gedicke visitierte dabei neben Gebhard von Alvensleben, dem kurfiirsdichen Kammer- und Altmärkischen Quartal-Gerichts-Rat Arnold Reyger (1559 bis 1627), dem Pfarrer an der Oberkirche in Frankfurt/O. und Theologieprofessor an der Viadrina Andreas Wentzel (Wencelius, gest. 1613) sowie dem General-Superintendenten der Altmark und der Prignitz, Sabellus Chemnitius (1540-1611), die Kirchen in den altmärkischen und prignitzschen Territorien. Nachdem Joachim Friedrichs Sohn, Markgraf Ernst, als Statthalter von Jülich, Kleve und Berg 1610 zum reformierten Glauben übergetreten war, folgten ihm nun am Weihnachtsabend 1613 auch seine Brüder Kurfürst Johann Sigismund und Markgraf Johann Georg und öffneten damit den Weg für eine Zweite Reformation von »oben« in Brandenburg, wodurch eine über 100 Jahre währende kirchenpolitische Auseinandersetzung im Land ihren Anfang nahm. Für Gedicke bedeutete das zunächst eine tiefe persönliche Enttäuschung, hatte er doch die religiöse Erziehung

der Kinder Joachim Friedrichs begleitet, die nun in seinen Augen von der reinen evangelisch-lutherischen Lehre abgefallen waren. Wenn Gedicke sich bislang öffentlich - auch angesichts des zunehmenden Einflusses reformierter Berater auf den Kurfürsten - weitgehend loyal verhalten und keine Angriffe gegen die Reformierten unternommen hatte, so ging er nun von der Kanzel gegen sie an. In seiner Abfertigung Der Sacramentirischen Bespiegelung... Salomo Fincken/Calvinischen Eceboli am Brandenburgischen Hof(1615) beschreibt Gedicke rückblickend den konfessionellen Richtungswechsel im Verlauf des Jahres 1613, wie er vom Hofprediger Salomon Finck (1565-1629) mit vorbereitet worden war. Finck, der noch am 12. März 1613 zur Einfuhrung der »Preußischen Lehnsfahne« die Kalvinisten angegriffen und gegen sie gebetet hatte, ließ dieses Gebet bereits im Druck weg und stellte sich in seiner Leichenpredigt auf Markgraf Ernst deudich auf die Seite der Reformierten, indem er - so Gedicke - die Lehre von der Person Christi in folgender Weise verfälscht habe: »Weil ich bey den Lutheranern gewesen/ bin ich sechs mal mit ihnen zum sacrament gangen/ Ich habe aber doch wol gewust/ daß ich den Leib Christi nicht realiter empfangen/ sondern habe dabey gegleubet/ was unsere (die Calvinische) Religion mit sich bringet« ( A b f e r t i g u n g , S. 6). In dem 1614 ausbrechenden publizistischen Streit zum Konfessionswechsel des brandenburgischen Kurfürsten stellte sich Gedicke offen auf die Seite der sächsischen Theologen Leonhard Hutter (1563 bis 1616), Matthias Hoe von Hoenegg (1580-1645) und anderer, so daß ihm die Verhaftung und Amtsentsetzung drohte. Vermutlich durch die Kurfürstin gewarnt, kam Gedicke seiner Festsetzung durch Flucht zuvor und wandte sich nach Sachsen. Von hier aus attackierte er in seinen Schriften weiterhin diejenigen, die maßgeblich am Konfessionswechsel des Kurfürsten beteiligt waren: den kfl.-brandenburgischen Kanzler Friedrich —> Pruckmann, den reformierten Hofprediger Martin Füssel (1571-1626), den kfl.-brandenburgischen Geheimen Rat Simon Ulrich Pistoris (ANTIPISTORIUS, 1620) und den philippistisch geprägten Generalsuperintendenten Christoph —» Pelargus (PELARGUSAPOSTATA, 1617). Aber auch andere Schriften nutzte er nun zu antikalvinistischer Programmatik. So beschrieb er etwa in der Leichenpredigt auf den Pfarrer Caspar Eberhart (1616), wie dieser 1591 im sächsischen KalvinismusStreit wegen seiner Treue zum lutherischen Glauben

Gedicke, Simon amtsentsetzt worden war und sah darin eine Parallele zu seinem eigenen Schicksal: »So hat er als ein reiner/ Lutherischer/ bestendiger Lehrer vnd Seelsorger/ der Calvinisterey nicht vnterschreiben wollen/ Sondern sich ehe seines Diensts entsetzen/ vnd ins trawrige Exilium vnd Elend treiben lassen/ Inmassen ich newlich auch gethan habe/ durch GOttes Gnade. Denn es heißt: Wer mich bekennet für den menschen/ den wil ich auch bekennen für GOtt meinem himlischen Vater, Jtem/ getrew biß in den Todt/ So wil ich dir die Krohn des Lebens geben.« (Vgl. Christliche Leich Predigt! Bey der Begräbnüs! des weiland Ehrwürdigen vnd Hochgelahrten Herrn/ M. CASPARI EBERHART ... Freybergk/ bey Georg Hoffman/ im 1616. Jahre). Gedicke, der sich in seiner Not an Herzog Johann Georg von Sachsen gewandt hatte, erhielt von diesem im Aug. 1614 die Nachricht, daß man sich seiner Sache annehmen werde. Der Herzog schrieb an den Vize-Superintendenten David Heilwagen und den Rat von Meißen am 24. Okt. des gleichen Jahres: »...nachdem Superintendent Abraham Cummer verstorben, ... daß wir aus wichtigen vnd erheblichen Vrsachen D. Simon Gedicken gewesenen Churfürstlichen Brandenburgischen Hoffprediger (der sich jetzo zu Hall bey seinem Eydman D. Andrea Sartorio auffhelt) zu solcher vacirenden Superintendens vociren zu lassen/ entschlossen«. (Herzog Johann Georg von Sachsen an den Vize-Superintendenten David Heilwagen und den Rat zu Meißen. Dresden, 24. Okt. 1614. In: VOCATIO MISNENSIS, 1615). Der Rat von Meißen lud daraufhin Gedicke fur den 4. Advent zu einer Probepredigt ein und teilte am 29. Dez. dem Herzog mit, daß Rat und Bürgerschaft mit der Predigt zufrieden waren und Gedicke zum Prediger und Superintendenten berufen wurde. Sein Amt in Meißen trat Gedicke mit einer sehr persönlichen Predigt an, in der er ausführte: »An den Christlichen Leser. Geliebter Leser in Christo. Dieweil der Sathan ein Abgesagter Feind Gottes/ vnd seiner Kirchen ist/ vnd nicht außhöret frommen Christen/ bevor auß Getrewen Lehrern vnd Seelsorgern/ die ihm sein Reich zerstören/ nachzustellen/ vnd wo er weiß vnd kan/ ein Klebeflechlein/ wo nicht gar ein Schandflecken/ anzuhengen/ Vnd er in gegenwärtiger Vocation meiner so wenig als anderer schonen wird/ gleich wie er in meinem vorigen Beruff vnd Ampt am Berlinischen Hoff mich angetastet/ verfolget/ ins Elend gejagt/ vnd die mir vertrawte Thumbkirch zu Cölln an der Sprew zur

Heiligen Dreyfaltigkeit genandt/ den Calvinischen WolfFen eingereimet hat/ Darumb daß ich Ampts vnd Gewissens halben seinem Sacrament schwermerischen Einbrechen gewehret/ vnd so Mündlich so Schrifftlich (doch in Gemein/ vnd ohn einiges Menschen Verkleinerung oder Ehrenverletzung) männiglich für dem leidigen Calvinismo gewarnet habe/ Damit nu meine liebe Kinder vnd Kinderkinder/ Ja männiglich Freunde vnd Feinde/ nicht allein bey meinem Leben/ Sondern auch nach meinem Tode (welcher nunmehr nicht fern seyn kan/ Sintemahl Ich durch GOttes Gnade vber etliche Sechtzig Jahr gelebet/ vnd drey vnd viertzig Jahr im Lehr vnd Predigtampt zugebracht/ der Allermächtige gütige Vater verleihe zur rechten Zeit ein seliges Simeonis Stündlein/ vmb JESU Christi willen) gewisse Nachrichtung wider allerley Lesterung haben mögen/ wie vnd welcher gestalt ich nach dem willen GOttes aus dem Churfürstenthumb Sachsen (darinnen als in meinem Vaterland/ ich meine erste Vocation vnd Bestallung/ nemlich zu Leipzig gehabt) durch gnädigste Zulassung Churfurst AUGUSTI Hochlöblichster gedächtniß ins Ertzstifft Magdeburg/ vnd von dannen (nach dem der Herr Administrator gemelten StifFts/ Marggraff IOACHIM FRIDERICH Christseligsten Andenckens/ mein/ so lange er lebte/ gnädigster Herr/ in die Churfürstliche Brandenburgische Regierung getreten) in die Chur vnd Lande Brandenburg/ Vnd dann wiederumb heraus (als ich dem Chur vnd Fürstlichen Hauß Brandenburg gantzer dreysig Jahr/ mit Höchster Trew vnd Fleiß ohn vngebührenden Ruhm zu melden/ auffgewartet vnd gedienet/ Aber mit grossem Vndanck/ Hohn vnd Spott/ wie oben gedacht/ durch die Calvinische Rotte abgefertiget) in das Hochgeehrte Churfurstenthumb Sachsen/ vnd namendtlich gen Meissen kommen bin/...« (VOCATIO MISNENSIS, 1615). Der Herzog hatte allerdings noch andere Pläne mit Gedicke, so daß er zunächst Hoe von Hoenegg nach Meißen sandte, um Gedicke von seinen Plänen zu unterrichten, und dann seinen Kanzler Goldstein anwies, Gedicke als Nachfolger für Aegidius Strauch als Superintendenten nach Merseburg zu beordern (11. Aug. 1616). Nach seiner Abschiedspredigt in Meißen am 20. Okt. 1616 und ausgestatte mit einem Testimonium des Meißener Rats (Testimonium oder Zeugnüß/ welches ein Ehmvester/ Erbar vnd Wolweiser Rath der ftirnehmen Churftirstlichen Stadt Meissen/ ihren gewesenen Pfarrer vnd Superintendenten

Gedicke, Simon D. SIMONI GEDICCO, in seinem Abgange nach Merseburg/ mit gegeben, 17• 10.1616), trat Gedicke am 12. März 1617 sein neues Amt in Merseburg an. Den Investitur-Akt zu diesem Anlaß nahm der Superintendent und Assessor am Konsistorium zu Zeitz Erhard Lauterbach (1570-1649) vor. Gedicke, der 1623 sein fünfzigjähriges Amtsjubiläum feiern konnte, verbrachte die letzten Jahre seines Lebens abseits der theologischen Kontroversen in Ausübung seiner Alltagsaufgaben und starb am 5. Okt. 1631 in Merseburg, wo ein Epitaph in der Schloßkirche an den ehemaligen brandenburgischen Hofprediger erinnert. Simon Gedicke war zweimal verheiratet. Am 16. Aug. 1575 heiratete er Catharina (gest. 26. Sept. 1618), die Tochter des bereits verstorbenen Leipziger Handelsmannes Christoph Braun. Aus dieser Ehe gingen vier Söhne und fünf Töchter hervor. Der älteste Sohn Balthasar (gest. 21. Febr. 1609 in Halle) folgte beruflich den Spuren des Vaters. Die älteste Tochter Catharina (gest. 10. Okt. 1626 in Halle) heiratete Andreas Sartorius, J. U. D. und Assessor am Schöppenstuhl Halle (gest. 30. Okt. 1626 in Merseburg); die jüngste Tochter Maria (geb. 1582 in Leipzig, gest. 1628 in Cölln) war mit dem brandenburgischen Landschafts-Sekretär Laurentius Schmidt verheiratet. Aus der zweiten Ehe, die Gedicke im März 1620 mit Anna geborene Untze, der Witwe des Hallenser Bürgers und Pfänners Heinrich Böttiger Schloß, gingen keine Kinder hervor. Zu Gedickes Merseburger Haushalt zählte auch Johannes Olearius (der Jüngere, 1611-1684), der Sohn des gleichnamigen Superintendenten Johannes Olearius (der Ältere, gest. 1623), der nach dem frühen Tod der Eltern zunächst bei Andreas Sartorius und dann bei Gedicke aufwuchs, 1643 Oberhofprediger des Herzogs August von Sachsen-Weißenfels, 1657 Kirchenrat und 1664 Generalsuperintendent wurde. Eine gewisse Bekanntheit in der europäischen Gelehrtenrepublik erlangte Gedicke posthum dadurch, daß Pierre Bayle (1647-1706) ihm in seinem Dictionnaire einen Artikel widmete. Anlaß dafür war Ge-

dickes Antwort auf eine 1595 anonym erschienene Schrift mit dem Titel Disputatio Nova contra Mulieres; Qua Probatur eas Homines non esse, die dem späthumanistischen Autor Valens Acidalius (eigentl. Havekenthal, 1567-1595) zugeschrieben wird. Mit ihrer provozierenden Frage Ob Weiber Menschen seyn? und deren Negation rief die Schrift unter den protestantischen Theologen helle Empörung hervor, so daß die Theologen der Universitäten Wittenberg und Leipzig umgehend ihre Studenten vor dieser blasphemischen Schrift warnten. Möglicherweise ist Gedickes Gegenschrift DEFENSIO sexus muliebris (1595) auch von seinen ehemaligen Leipziger Kollegen angeregt worden, um neugierigen, jungen akademischen Lesern Gegenargumente zu den frauenfeindlichen Thesen des Buches an die Hand zu geben. Die Rolle der Frau in der Gesellschaft wurde auch Ende des 16. beziehungsweise Anfang des 17. Jahrhunderts in zahlreichen Gattungen wie Ehelehren, Erziehungsratgeber etc. immer wieder behandelt. Daß die Frauen dabei vor allem im Hinblick auf die Funktionen, die sie im Leben des Mannes zu erfüllen hatten, beschrieben wurden, ohne daß man der Frau auch eigene Lebensziele zugestand, überrascht kaum. Relativ selten hingegen aber waren polemische Schriften, die sich in anthropologischer Form der Reflexion über die Frau in der Rechts- und Sozialordnung zuwandten und fur die sich der Begriff der Querelle des femmes eingebürgert hat. Dazu zählen vor allem jene Schriften, die in besonders zugespitzter Form die Geschlechterordnung behandeln und dabei unter anderem auch immer wieder auf provozierende und diskriminierende Ansichten zurückgriffen, wie etwa die im Rahmen des 581 stattfindenden Konzils von Mäcon, dem antiken Matisco, verhandelte Frage, ob die Frau eine Seele wie der Mann besitzt. In der Verbindung von Acidalius' Schrift mit Gedickes Entgegnung, wie sie in der Folgezeit vor allem gedruckt wurde, war gewissermaßen eine Form misogynen Pro und Kontra vorgegeben, die sich für die folgende Rezeptionsgeschichte als sehr erfolgreich erwies. [J. S.]

Werke De iustificatione hominis coram Deo, assertiones aliqout reverendo Collegio Theologico publica disputatione ad examinandum propositae in Academia Lipsensi/ a Simone Gedicco. Lipsiae: Georg Deiner 1582. (14: Theol. ev. dogm. 855, 4; 28: Fg-4806.4; Küster/ Müller, 1737, I, S. 130: Assertiones aliquot de justificatione hominis peccatoris coram Deo. Lipsiae 1582).

Gedicke, Simon [Beitrag]. In: Selneccer, Nikolaus: Nicolai Selnecceri D. ORATIVNCVLA AD DD. PASTORES habita. RENVNCIATIO BACCALAVREORVM S. Theologiae. ET IN HAC SOLENNI RENVNCIATIONE ORATIO explicans Psalmum octauum. Omnia secundum Christianae CONCORDIAE FORMAM. 1582 ... LIPSIAE. [Leipzig 1582; Kolophon: GEORGIVS DEFNERVS IMPRIMEBAT.], [5] Bl., 223[=222] S. (12: Horn. 809, 1; 27: 8 Bud. Var.811; 23: Η 84.8 Heimst., 2; VD 16 S 5620). Orationes du*. VNA DE DIGNITATE ATQVE VTILITATE PRIMI ET ANTIQVISSIMI TERR® VNIVERSVE L A B I I , id est, l i n g v s H e b r a i c ^ : A L T E R A

DE

PRJECIPVIS

EIVSDEM

INTERPRETIBVS

AC

PROPA-

GATORIBVS; Habits in celeberrima Academia Lipsensi, & nunc primum in lucem edita» & Simone Gedicco S. Theologie Licentiato, & verbi diuini ministro in Ecclesia Lipsiensis. LIPSLE, IMPRIMEBAT GEORGIVS DEFNERVS 1583. [4°], [5] Bl„ 41 S. (23: 125.26 Quod. 13; 27: 4 Bud. Theol. 174, 4; 24: Phil. oct. qt. 853; VD 16 G 653; Electronic ed. HAB Wolfenbüttel 2001; Küster/Müller, 1737, I, S.130: Orationes II. de utilitate linguae hebraeae, & praecipuis ejusdem propagatoribus, jedoch Leipzig 1584). CAPITA DE INFERNO ET DESCENSV CHRISTI AD INFEROS/ IVSSV REVERENDORVM STVDII SACRI MODERA-torum in celeberrima Academia Lipsensi, VOCATA IN DISPVTATIONEM THEOLOGICAM ä Simone Gedicco sacrae Theologiae Licentiato, & ministro Verbi diuini in Ecclesia Lipsica ad D. Thomae. Ad diem Iulij X. LIPSIAE, GEORGIVS DEFNERVS EXCVDEBAT. ANNO CHRISTI M. D. LXXXIV. [Leipzig 1584; 4°], [1] Bl., 62 S. (1: Cx 214, 2 angeb. Rar; 24: Theol. oct. 5882; 39: Theol. 396 a/1, 7; VD 16 ZV 6430; Küster/ Müller, 1737,1, S. 130). Valet Predigt SIMONIS GEDICCI der heiligen Schrifft Licentiaten, &c. Welche er der Christlichen Gemeine zu Leipzig neben Erklerung des Euangelij am Neundten Sontag der heiligen Dreyfaltigkeit zu guter letzt gethan hat. Mit Vermeidung seines Christlichen ordentlichen Beruffs zu dem ... Fürsten vnd Herrn/ Herrn Joachim Friderichen/ Postulirten Administratorn des Primat vnd Ertzstiffts Magdeburg/ Marggrafen zu Brandenburg/ etc. Sampt edichen Gratulatorijs vnd Propemticis. Gedruckt zu Leipzig bey Johan: Beyer. M. D. Lxxxvj. [1586; 4°; mit Beiträgen von Nikolaus Selneccer, Alexander Becker und Matthias Frank], [24] Bl. (12: P.o.germ. 2087, 12; 3: Ig 4271, 4 angeb.; 15: Pred. 174; VD 16 ZV 6431; Küster/Müller, 1737,1, S. 130). Drey Christliche Weihnachtspredigten/ voll Lehr vnd Trosts. I. Von der Person/ Ampt/ vnd Wolthaten/ vnsers lieben HErrn vnd Heylands IESV CHRISTI. II. Von dem heiligen Stephano/ dem Märtyrer. III. Von Johanne/ dem Apostel vnnd Evangelisten des HErrn Christi. Gehalten zu Zinna bey Jüterbock gelegen/ in gegenwart des Durchlauchtigsten/ Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Joachimi Friedrichs/ postulirten Administratorn des Primats vnnd Ertzstiffts Magdeburg/ Marggraffen zu Brandenburg/ etc. Seiner Fürstlichen Gnaden Gemahl/ Junger Herrschafft vnd Frewlein/ Auch der gantzen löblichen Fürsdichen Magdeburgischen Regierung. Von Simone Gedicco, der heiligen Schrifft Licentiat/ vnd Diener Gottes Worts/ etc. CVM PRIVILEGIO. M. D. LXXXVI. [Leipzig 1586; 4°; Kolophon: Gedruckt zu Leipzig/ durch Zachariam Berwaldt/ Jn Vorlegung Henningi Grossen/ Buchhendlers. Anno M. D. LXXXVI.] (14: Op. var. 87.f, misc.19; 23: 331. 2. Th. 14; 39: Theol.4 507/2, 2; VD 16 G 666; Küster/Müller, 1737,1, S. 130). [Epithalamium]. In: Carmina Nuptialia ... M. CHRISTOPHORO MEVRERO, Wolfgangi excellentiss. medici Filio, hoc tempore collegij Philosophici Decano, & Mathematum Professori publico, in Academia Lipsica: et ... VIRGINI CATHARINAE ... FRIDERICI LÖSERI Consulis Fribergensis, filiae ... scripta ä quibusdam eiusdem Academiae Professoribus. Die 5. Mensis Iulij. LIPSIAE, IMPRIMEBAT GEORGIVS DEFNERVS. Anno M. D. LXXXVI. [Leipzig 1586; 4"], [4] Bl. (56: C 110, 23.4; VD 16 ZV 3023). [Epicedium]. An: Sack, Siegfried: Chrisdiche vnd Tröstliche Leichpredig Bey dem Begrebnis der Erbaren vnd tugentsamen frawen Margareten Westphalen/ des Erwirdigen in Gott Hochachtbarn HErrn Petri Vlneri, des Keyserlichen freyen Stiffts zum Berge vor Magdeburg Abten Ehelichen Gemahls/ welche den 6. Monatßtag Augusti dieses 1586. Jars seliglichen in Gott entschlaffen/ etc. gethan in der Closterkirchen daselbsten/ am 8. Augusti. Durch Sigfridum Saccum, der Heiligen Schrifft Doctorn vnd Thumpredigern zu Magdeburgk. Sampt einer schönen Trostschrifft des Herrn Doctoris Dauidis Chytraei. Gedruckt zu Magdeburgk/ Durch Wilhelm Roß. Anno M. D. LXXXVI. [1586; 4°], [31] Bl. (1: Ee 539, 2 angeb.; 23: 418.3 Theol., 3; VD 16 ZV 13648); andere Ausg.: [Epicedium], An: Sack, Siegfried: Christliche vnd Tröstliche Leichpredig Bey dem Begrebnis der Erbaren vnd tugentsamen frawen Margareten Westphalen/ des Erwirdigen in Gott Hochachtbarn HErrn Petri Vlneri/ des Keyserlichen freyen Stiffts zum Berge vor Magdeburg Abten Ehelichen Gemahls/ welche den 6. Monatßtag Auguste dieses 1586. Jars seliglichen in Gott entschlaffen/ etc. gethan in der Closterkirchen daselbsten/ am 8. Augusti. Durch Sigfridum Saccum, der Heiligen Schrifft Doctorn vnd Thumpredigern zu Magdeburgk. Sampt

Gedicke·, Simon einer schönen Trostschrifft des Herrn Doctoris Dauidis Chytraei. Gedruckt zu Magdeburgk/ Durch Wilhelm Roß. Anno M. D. LXXXVII. [1587; 4°], [31] Bl. (3: 78 L 1234, 4, 10, jedoch unvollst.; 23: C 240 4° Heimst., 2; KZK-Sh 1: Hof 111,8; VD 16 S 1161). Postilla Das ist/ Außlegung der Euangelien durchs gantze Jahr/ auff alle Sontag vnd gewöhnliche Feste/ darinnen nach ... Erklerung des Texts/ die furnembsten Lehr vnd Trostpunct ... gehandelt werden/ beneben schönen ... Gebetlein auff ein jedes Euangelion/ gestellet Durch SIMONEM GEDICCVM, der heiligen Schrifft Licentiaten/ vnd Fürstlichen Magdeburgischen Hoffprediger. Anno M. D. LXXXVIII. [Eisleben 1588; 2°; Kolophon: Gedruckt zu Eißleben/ durch Andream Petri/ Jn Vorlegung Henningi Grossen/ Buchhendlers zu Leipzig.], [12], 188, 160, 158, [1] Bl. (23: Alv.: V 346 2°; 23: H: C 345a.2° Heimst.; VD 16 G 656; Electronic ed. HAB Wolfenbüttel 2002; Küster/ Müller, 1737, I, S. 130); andere Ausg.: Postilla Das ist Außlegung Der Euangelien/ durchs gantze Jahr/ auff alle Sontag vnd gewönliche Feste/ darinnen nach ... Erklerung deß Texts/ die furnembsten Lehr vnd Trostpunct ... gefasset vnd gehandelt werden/ beneben schönen andechtigen Gebetlein auff ein jedes Euangelion/ Gestellet Vnd jetzo auffs newe vbersehen/ auch mit vielen Predigten vnd Passional Büchlein vermehret vnnd gebessert/ Durch Simonem Gediccum, der heiligen Schrifft Doctorn, vnnd Fürstlichen Magdeburgischen Hoffprediger/ etc. M . D . XCV. Leipzig. [1595; 2°], [12], 210, [6] Bl., Bl. 216-436, [9] Bl., Bl. 443-597. (3: II 4831 i, 4°; VD 16 ZV 21145); andere Ausg.: POSTILLA/ Das ist: AVszlegung der Euangelien/ durchs gantze Jahr auff alle Sontage vnd gewönliche Feste/ Darinnen nach richtiger vnd kurtzer Erklerung des Texts die furnembsten Lehr vnd Trostpunct ordentlich gefasset vnd gehandelt werden/ Beneben schönen vnd andechtigen Gebetlein/ auff ein jedes Euangelion gestellet. Vnd Jetzo auffs newe vbersehen/ Auch mit vielen Predigten vermehret vnd gebessert/ Durch SIMONEM GEDICCVM, der heiligen Schrifft Doctorn, vnd Churfurstlichen Brandenburgischen Hoffprediger. [Tie. 1-3]. Jn Vorlegung Henningi Grossen: Buchhendlers zu Leipzig. A N N O M. D. XCVIII. [Wittenberg 1598; Kolophon: Gedruckt zu Wittenberg durch Wolff Meißnern ...], [16], 509 [=511], [12], 528 [=527], [12], 357 [=360] Bl. (1: Ε 8929 Rar; 23: 817.37 Theol.; MF-Ausg. HAB Wolfenbüttel 1992; VD 16 G 657); andere Ausg.: Postilla, Das Ist Außlegung Der Euangelien/ durch das gantze Jahr/ auff alle Sontag vnd gewönliche Feste/ Darinnen nach richtiger vnd kurtzen Erklerung des Texts/ die furnembsten Lehr vnd Trostpunct ordendich gefasset vnd gehandelt werden/ beneben schönen andechtigen Gebetlein auff ein jedes Evangelion/ Gestellet Vnd jetzo auffs newe vbersehen/ auch mit schönen Passionspredigten vnd einem nützlichen Register vermehret vnd gebessert. Durch SIMONEM GEDICCVM, der H. Schrifft Doctorn/ vnd Churfurstlichen Brandeburgischen Hoffprediger/ etc. M. DC. III. [Druckjahr beidseitig eines Porträts Gedickes auf dem Tbl.]. Eißleben, CVM GRATIA E T PRIVILEGIO. [Tie. 1-3], [1603; 2°; Kolophon: Jn Verlegung Henningi Grossen Buchhendlern zu Leipzig, Gedruckt zu Eißleben durch Jacobum Gaubischen. Typis Grosianis. Anno M. DC. III.; Zwischentitelbl. zu Teil 2: Postilla, Das Ist Außlegung Der Euangelien/ Von Ostern biß auffs Aduende/ ... Vnd jetzo auffs newe vbersehen/ auch mit vielen Predigten vnd nützlichem Register vermehret vnd gebessert/ Durch SIMONEM GEDICCVM, der heiligen Schrifft Doctorn/ vnd Churfurstlichen Brandeburgischen Hoffprediger/ etc. Eißleben, CVM GRATIA ET PRIVILEGIO. 1601.; Zwischentitelbl. zu Teil 3: Postilla, Das Ist Außlegung Der Euangelien/ auff alle Fest vnd Aposteltage durchs gantze Jahr/ ... Vnd jetzo auffs newe vbersehen/ auch mit vielen Predigten vnd nützlichem Register vermehret vnd gebessert/ Durch SIMONEM GEDICCVM, der heiligen Schrifft Doctorn/ vnd Churfurstlichen Brandeburgischen Hoffprediger/ etc. Eißleben, CVM GRATIA ET PRIVILEGIO. 1602.], [12], 203 [i.e. 212], [6] BL, Bl. 214-436 [i.e. 437], [8] Bl., Bl. 443-599, [28] Bl. (23: 328.4 Theol. 2°; 27: 4 MS 1279:1.2.3.); andere Ausg.: POSTILLA Oder Außlegung der Episteln/ auff die Sontage vnd furnembste Fest= vnd Feyertage des gantzen Jars/ darinnen ein jede Epistel in drey Heuptpunct abgetheilet/ und nach richtiger Erklerung des Texts auffs kürtzest vnd deudichst angezeiget ist/ was bey einem jedem Punct furnemlich für Lehren/ Trost/ Erinnerung vnd Warnung zu mercken vnd zu behalten seyn/ beneben schönen andechtigen Gebedein auff eine jede Epistel/ in drey unterschiedliche Theil verfasset. Jetzo von newem zugericht/ und in Druck verfertiget/ Durch SIMONEM GEDICCUM, der heiligen Schrifft Doctorn/ Churfurstlichen Brandenburgischen Hoffprediger/ vnd des Consistorii Assessorn, auch Thumprobst zu Cölln an der Spree. Mit dreyen vnterschiedlichen Registern. [Tie. 1-3]. Mit Churfurstlichem Sachs, vnd Brandenburgischen Privilegio. Jn Verlegung Henning Grossen des eitern/ Buchhändlers zu Leipzig. Anno M. DC. IX. [Jena 1609; 2°; Kolophon im Tl. 3: Gedruckt zu Jehna/ Jn Verlegung Henning Grossen/ des ältern/ Buchhändlers in Leipzig: Durch Tobiam Steinman. Anno Christi. M. DC. IX.], Tl. 1: [12], 189 [i.e. 218], [6] BL, Tl. 2: [8], 184, [6] Bl., T1 3: [8], 114, [4] Bl. (1: 4° Ε 8932; 23: C 345b.2° Heimst.; 23: 381.1 Theol. 2°; Electronic ed. HAB Wolfenbüttel 2002).

Gedicke,

Simon

Christliche Leichpredigt Auß dem herlichen vnd trostreichen Spruch der Offenbarung Sanct Johannis: SELJG SJND DJE T O D E N / DJE JM HERRN STERBEN V O N N U N AN/ etc. Bey der Begrebnis des Ehrnuesten vnnd Hochgeachten Herrn Andreae: Mußmans auff Thurrenmungenaw/ Fürstl: Brandenburgischer Durchleuchtigk: furnemen geheimbten Rahts zu Onolspach. Sampt kurtzer Einweihung der Repurgierten vnnd vernewerten Thumbkirchen zu Hall in Sachsen/ Genandt ZUR H: DREYFALTJGKEJT. Darein gemelter Herr Mußman seliger/ den 18. Augusti begraben/ als er den 15. in Christo selig entschlaffen. Simon Gediccus der H. Schrifft Licentiat/ etc. [Halle 1589; 4°; Kolophon: Gedruckt zu Hall in Sachsen/ durch Achatius Liesken. Anno 1589.], [22] Bl. (1: Ee 700-2343; 14: 3.A. 8446, 8; 23: 331. 2 Theol. 10; VD 16 G 648; VD 16 G 649; VD 16 ZV 6432). Trost Predigt Auß dem lieblichen Spruch des Propheten Danielis: Viel so vnder der Erden schlaffen liegen/ werden auffwachen/ etliche zum Ewigen leben/ etliche zu ewiger schmach vnd schände/ etc. Vber der Begrebnis der Erbarn vnnd Thugendsamen Frawen Ursula Juniussen/ des weilandt Ehrnuesten vnd hochgeachten Herrn Andreae: Mußman Fürstl: Durchl: zu Brandenburgk fiirnehmen geheimbten Rahts/ nachgelassenen Widtwen. Welche zu Hall in Sachsen den 8. Septemb. Anno 1589. in Christo selig entschlaffen/ vnd den 9. hernach daselbsten inn die Thumbkirche genandt zur H. Dreyfaltigkeit/ in jhr Ruhbettlein/ neben jhrem in Gott ruhenden Ehegemahl/ geleget worden. Simon Gediccus der H. Schrifft Licentiat/ etc. Gedruckt zu Hall in Sachsen/ bey Ambrosius Liesken/Anno 1589. [4°], [12] Bl. (1: Ee 700-2343, 1; 12: P.o.germ. 2087, 6; 23: 331. 2Theol. 9; VD 16 G 659; VD 16 G 660; Küster/Müller, 1737,1, S. 130). Tauff-Büchlein D. Mart. Lutheri nebst Unterricht vom Exorcismo. Magdeburg 1589. (Küster/Müller, 1737, I, S. 130); andere Ausg.: Tauffbüchlein Des Herren D. Martini Lutheri benebenst kurtzem vnterricht vom Exorcismo, Für die einfeltigen Pfarrer vnd Kirchendiener im löblichen Ertz=stifft Magdeburgk/ auff bitt vieler fromen hertzen gesteh/ Durch SIMONEM GEDICCVM der heiligen Schrifft Licentiatum/ Fürstlichen magdeburgischen Hoffprediger. Die gantze Summa dieses Büchleins stehet punctweise auff der anderen Seiten des blads. Zu Magdeburgk/ Bey Johann Francken Buchfiihrer/ 1591. CVM PRIVILEGIO. [12°; Kolophon: Gedruckt zu Magdeburg/ bey Wilhelm Roß.], [80] Bl. (1: Dt 1126; 3: AB 40 29/i, 5, 2; 14: Theol. ev. dogm. 1059, misc. 2; VD 16 ZV 181); andere Ausg.: Tauffbüchlein Des Herren D. Martini Lutheri benebenst kurtzem vnterricht vom Exorcismo, Für die einfeltigen Pfarrer vnd Kirchendiener im löblichen Ertzstifft Magdeburgk/ auff bitt vieler fromen hertzen gesteh/ Durch SIMONEM GEDICCVM der heiligen Schrifft Licentiatum/ Fürstlichen Magdeburgischen Hoffprediger. Die ganze Summa dieses Büchleins stehet punctweise auff der andern Seiten des blads. Zu Magdeburgk/ bey Johann Francken Buchfiihrer/ 1592. [Kolophon: Gedruckt ... bey Wilhelm Roß.], [80] Bl. (1: Cy 30126 angeb. Rar; 23: H: J 706.8° Heimst., 2; 12: Res/ Liturg. 1464,1; VD 16 ZV 182). Catechismus-Examen über die nothwendigsten Articul Christlicher Lehre, samt der vornehmsten Irrthümer, durch welche itziger Zeit der Catechismus gefälschet wird. Frankfurt/O. 1589. [2°] (Küster/ Müller, 1737,1, S. 130). Drey Christliche Vnd in GOttes Wort vnd der Alten Lehrer Schrifften wolgeründte Predigten. I. Von dem Heiligen Nachtmal/ Wie dasselbige genennet werde/ was es sey/ vnd was darinnen ausgetheilet ... werde ... II. Von der Niessung des Wahren Leibs vnd Bluts Jesu Christi im Heiligen Abendmal. III. Von der Gegenlehr/ daraus ein ... Christ lernen kan/ wie er sich in den ... Streit über dem hl. hochw. Sacrament schicken soll ... Durch Simonem Gediccum der H. Schrifft Licentiaten vnd Fürsdichen Magdeburg. Hoffprediger. Zu Magdeburg/ bey Johan Francken 1591. [60] Bl. (1: Ε 8910 Rar; 23: 919.107 Theol. 4; 12: Horn. 2087z; MF-Ausg. HAB Wolfenbüttel 1991; VD 16 G 662; VD 16 G 664; VD 16 G 665; Küster/Müller, 1737,1, S. 130). Christliche Dancksagung ... wegen Marggrafs Joachim Friedrich zu Brandenburg, Administratoris zu Magdeburg wunderbare gnedige errettung und hülffe, aus vorstehender Leibs unnd Lebens gefahr. Magdeburg 1591. (1: Dt 1126 Rar; Küster/Müller, 1737,1, S. 130). Eine Christliche Leichpredigt Vber das Euangelium am 21. Sontage nach TRINITATIS/ Vom Königischen/ gehalten zu Dreßden im Schloß/ den 24. Octobris/ in grosser versamlung vieler Hohen Potentaten/ Fürsten vnd Herren/ Als jetzo die Churfiirstliche Leiche des weiland Durchlauchtigsten Hochgebornen Fürsten vnd Herren/ Herrn CHRISTIANI/ Hertzogen zu Sachsen/ des Heiligen Römischen Reichs Ertzmarschalln vnd Churfursten/ Landtgraffen in Düringen/ Marggraffen zu Meissen/ etc. Welcher den 25. Septembr. frühe vor 7. vhr in diesem 1591. Jhar/ seines alters 31. zu Dreßden in Christo seliglich entschlaffen ist/ auffm Schloß in die Creutzkirche daselbsten hat sollen gesetzt werden. In dieser Predigt wird auch der Caluinisten Irrthumb vom Exorcismo vnd Kindtauffe/ vom heiligen Abendtmal/ von der Versehung Gottes/ vnd anderen Artickeln Augspurgischer Confession gehandelt/ vnd mit Gottes Wort wider leget/ allen fromen Christen in diesen gefehrlichen zeiten zu wissen sehr nötig.

Gedicke, Simon Durch S I M O N E M G E D I C C V M der Heiligen Schrifft Licentiatum/ Fürstlichen Magdeburgischen Hoffprediger. In Magdeburg bey Johann Francken Buchführer. M . D . LXXXXII. Cum privilegijs; & c . [Magdeburg 1592; 4°; Kolophon: Gedruckt zu Magdeburg bey Wilhelm Roß.], [27] Bl. (1: Sq 3471 Rar; 3: Pon V c 3054; 15: St. Nicolai. 862; V D 16 G 650; Küster/Müller, 1737,1, S. 130, mit dem Hinweis zum Streit darüber, ob Gedicke diese Leichenpredigt gehalten habe); andere Ausg.: Eine Christliche Leichpredigt. Vber das Euangelium am 21. Sontage nach TRINITATIS, Vom Königschen/ gehalten zu Dreßden im Schlos den 24. Octob. in grossen Versandung vieler Hohen Potentaten . . . Als jetzo die Churfürstliche Leich . . . Herrn CHRISTIANI/ Hertzogen zu Sachsen ... Welcher den 25. Septembr. früe vor 7. vhr in diesem 1591. Jahre/ seines alters 31. zu Dreßden . . . entschlaffen ist/ aussm Schloß in die Creutzkirche daselbsten hat sollen gesetzt werden . . . Durch S I M O N E M G E D I C C V M der Heiligen Schrifft Licentiatum/ Fürstlichen Madgeburgischen Hoffprediger. M . D. LXXXXII. [s. 1. 1592; 4°; Kolophon: Erstlich gedruckt zu Magdeburg/ bey Wilhelm Roß.], [27] Bl. (12: 4 Or.fiin. 252-34; 27: 4 Bud. Theol. 63, 4a; 39: Theol.4 633, 9; V D 16 G 651). [Beitrag]. In: Sack, Siegfried: Leychpredigten Etlicher Herrn des Hoch vnd Ehrwirdigen Thumbcapittels/ des Primat vnd Ertzstiffts Magdeburgk/ auch etlicher furnemen Adelichen Matronen vnd Jungfrawen/ vnd letztlich auch edicher Bürgerlichen Personen/ welche ... von Anno 1567. an/ biß auff diß 1592. Jahr seliglich im HErren entschlaffen/ welche in drey theil getheilet... Durch S I E G F R I D V M SACCVM. D. Thumbprediger daselbst. Gedruckt zu Magdeburgk bey Paul Donat/ Jn Vorlegung Ambrosij Kirchners. J m Jahr/ M . D . XCII. [1592; 4°], [12], 268, [16] Bl., (Tl. II:) Bl. 2 6 9 - 4 4 0 , (Tl. III:) Bl. 4 4 1 - 5 6 3 , [1] Bl. (3: Xa 1871; 23: 183.3 Theol.; 56: C 259.4; V D 16 S 1203); andere Ausg.: [Beitrag], In: Sack, Siegfried: Leychpredigten Edicher Herrn des Hoch vnd Ehrwirdigen Thumbcapittels/ des Primat vnnd Ehrtztiffts Magdeburgk/ auch etlicher furnemen Adelichen Matronen vnnd Junckfrawen/ vnnd letztlich auch etlicher Bürgerlichen Personen/ welche nach geschehener Christlichen Reformation/ in diesen funff vnd zwantzig Jahren/ von Anno 1567. an/ biß auff diß 1592. Jahr seliglich im HErrn entschlaffen/ welche in drey Theil getheilet . . . Durch S I E G F R I D V M SACCVM. D. Thumbprediger daselbst. Gedruckt zu Magdeburgk bey Paul Donat/ Jn Vorlegung Ambrosij Kirchners. Jm Jahr/ M . D . XCVIII. [1598; 4°], [12], 268, [16] BL, (Tl. II.:) Bl. 2 6 9 - 4 4 0 , (Tl. III.:) Bl. 4 4 1 - 5 6 3 , [1] Bl. (1: Ee 527, 8, jedoch unvollst., 12: 4 Or. fun. 2 1 1 - 1 - 3 ; 3: AB 71 Β 6/f, 13; V D 16 S 1204). QV/ESTIO C O N T I N E N S STATUM C O N T R O V E R S Y D E SUBLIMI E L E C T I O N I S DIVIN/E MYSTE-rio, vna cum assertione eiusdem, certis Thesib. comprehensa Proposita S. T H E O L O G L E LICENTIATIO S I M O N I G E D I C C O WVRCINENSI, ILLVSTRISSIMO P R I N C I P I A D M I N I S T R . PRIM. E T Archiepisc. Magdeb. March. Brandeb. &c. sacris concionibus & consilijs Ecdesiasticis, cum insignia ipsi Doctoralia in S. S. Theologia conferrentur in celebri Acad. Lipsensi Die XIX. Mens. Octobr. Anno salutis per Christum reparatae M. D . XCII. LIPSLE, Ex Officina typographica Abrahami Lambergi. [1592; 4°], [14] Bl. (1: Xd 5440 Rar; 39: T h 8° 02717; Ha 33: 191 C 12, 5; V D 16 Z V 6429; Küster/Müller, 1737,1, S. 130). Investitur-Predigt des Pfarrherrn zu Quernfurth Joh. Caesaris: gehalten daselbst 1592. Eisleben 1593. (14: Hist. Sax. Η. 122, misc. 3; 24: Theol. qt. 2606; Küster/ Müller, 1737,1, S. 130). NATALITIA C H R I S T I : Oder Christliche Bekentnuß/ Collecten vnnd Gebetlein der Griechischen Kirchen/ welche die Christen heutiges tags in Griechenlandt/ diese Weinacht Feyertage vber/ do man den Heiligen Geburtßtag vnsers lieben H E R R N vnd Heylandes JEsu CHristi/ hochfeyerlich helt vnd begehet in jhren Versandungen zu singen vnnd zu sprechen pflegen: Jetzo verdeutschet/ vnd aus GOttes Wort/ vnd der alten Lehrer Schrifften ... erkleret/ Durch Simonem Gediccum, der Heiligen Schrifft Licentiat/ vnnd Fürstlichen Magdeburgischen Hoffprediger/ etc. Zu Magdeburg/ Bey Johan Francken Buchfurer. A N N O M . D . XCII. [1592], [16] Bl., 192 S. (1: Eo 6 8 0 0 Rar; 12: Liturg. 1420g; 23: 917.24 Theol., 2; V D 16 G 655; Küster/Müller, 1737,1, S. 130). I N V E S T I T V R Predigt/ Oder Einweisung des Pfarherrns zu Gebichenstein/ Magistri Johannis Hahn/ Sampt kurtzen Erklerung des ausserlesenen Spruchs/ Ezech. am 3. und 33. capitel: Ich hab dich zum Wächter gesetzt . . . J n der Kirchen daselbst nach gehaltener Frühpredigt/ am eilfften Sontage Trinitatis/ Welcher war der 6. Augusti/ dieses jetzt lauffenden 1592. Jahres/ Durch Simonem Gediccum/ der heiligen Schrifft Doctor/ Fürstlichen Magdeburgischen Hoffprediger ... Item/ Christlicher bericht auff die frage: ob auch ein getrewer Prediger in den reinen Kirchen Augspurgischer Confession, einem Caluinisten/ der auff seinen Jrrthumben bleibet/ die heilige Absolution vnd das hochwirdige Sacrament des waren Leibes vnd Bluts Jhesu Christi/ mit gutem Gewissen mittheilen kan? M . D. XCIII. [Eisleben 1593; 4°; Kolophon: Gedruckt zu Eißleben/ bey Vrban Gaubisch/ Wohnhafftig auff dem Graben.], [20] Bl. (12: Res/ Horn. 2096r, 8; V D 16 Z V 19029; Küster/Müller, 1737, I, S. 130).

Gedicke, Simon I O S E P H TYPVS C H R I S T I , Oder Geistliche Bedeutung des heiligen Patriarchen Josephs/ auff das bitter Leiden vnd Sterben/ vnd fröliche aufferstehung vnsers lieben H E R R N vnd Heylandes Jesu Christi/ vnd des Oberschencken traums erklerung Gen. 40. cap. Bey der Begrebnis des weyland Edlen/ Gestrengen vnnd Ehrnvesten . . . Wolff Sacken Fürstlichen Magdeburgischen Oberschenckens/ welcher zu Hall inn Sachsen den 7. Aprilis ... anno 1593 ... selig eingeschlaffen . . . S I M O N G E D I C C V S Der Heiligen Schrifft Doctor/ Fürsdicher Magdeburgischer Hoffprediger/ &c. Gedruckt zu Leipzig/ bey Johann: Beyer. [1593; 4°], [22] Bl. (1: 4° Dp 700, 5 Rar; 3: Pon V c 3051, 6 angeb.; 23: Xa 1:35, 1; V D 16 Z V 6428; Küster/Müller, 1737,1, S. 130). Eine Chrisdiche Predigt. Von gewißheit vnser ewigen Gnadenwahl/ auss dem spruch S. Pauli/ Rom. 8. Jst Gott fur vns/ wer mag wieder vns sein? etc. Vber der Leich des Weiland Edlem ... Sigismunden von Forchtenaw Fürstlichen Magdeburgischen Cammersecretarien/ Welcher zu Wolmerstedt auffm Schloss den 6. Decembris . . . dieses 92. Jahrs gottseliglich inn Christo verschieden vnd folgende den 11. des Christmonds zu Hall inn Sachsen/ inn der Thumbkirchen zur Heiligen Dreyfaltigkeit genandt ... bestattet ist worden Gehalten. Durch Simonem Gediccum der heiligen Schrifft Doctorn/ Fürstlichen Magdeburgischen Hoffprediger etc. Zu Magdeburg/ bey Johan Francken/ Anno 1593. [4°; Kolophon: Gedruckt ... durch Wilhelm Roß ...], [12] Bl. (1: Ee 4 0 4 4 Rar; 15: St. Nicolai. 873; V D 16 Z V 19528; Küster/Müller, 1737,1, S. 130; Leichenpredigten Stolberg, Nr. 9641, jedoch mit abweichendem Druckdatum: Magdeburg: Joh. Francke/Wilhelm Roß 1592). Ein Christiichs andechtiges Gebet/ wieder den Türcken: Auff des Durchlauchtigsten ... Herrn Joachim Friederich, Postulirten Administratoren des Primat vnd Ertzstieffts Magdeburg, Marggraffen zu Brandenburg, Hertzogen in Preussen etc. gnedigsten Befehl/ inn seiner Fürstlichen Gnaden Landen vnd Kirchen von der Cantzel abzulesen vnd . . . zu beten an geordenet. Durch Simonem Gediccum der heiligen Schrifft Doctorn Fürstlichen Magdeburgischen Hoffprediger/ etc. Zu Magdeburg/ bey Johan Francken/ 1593. [7] Bl. (1: Eq 3, 11 angeb. Rar; 3: II 7437, 4 angeb.; V D 16 Z V 6433). Passionalbüchlein/ Oder: Christliche Erklerung der Gnadenreichen Historien deß bittern Leiden vnd Sterbens vnsers lieben HErrn vnd Heylandes Jesu Christi . . . Gedruckt zu Leipzig bey Johann Beyer/ In Vorlegung Johan: Francken/ Buchfiihrers zu Magdeburg/ etc. Im Jahr M . D. XCIII. [1593; 4°], [34], 197 [= 203], [21] Bl. (1: 4° Bs 2 5 9 0 Rar; 29: Thl. XX. 6); andere Ausg.: Passionalbüchlein/ Oder: Christliche Erklerung der Gnadenreichen Historien deß bittern Leiden vnd Sterbens vnsers lieben HErrn vnd Heylandes Jesu Christi/ darinnen auffs kürtzt vnnd deutlichste angezeiget/ vnnd in gewisse Frage vnd Antwort gefasset ist/ was auß einer jeden Lection fiirnemlich für Lehren/ Trost/ Erinnerung vnd Warnungen zu mercken vnd zu behalten sein. Durch Simonem Gediccum/ der heiligen Schrifft Doctorn/ Fürstlichen Magdeburgischen Hofeprediger/ etc. Cum Gratia & Privilegio, &c. Gedruckt zu Leipzig bey Johan: Beyer/ Jn Vorlegung Johan: Francken/ Buchfiihrers zu Magdeburg/ &c. Im Jahr/ M . D . XCIIII. [1594; 4°] (Ha 33: 19 Β 16; Küster/Müller, 1737,1, S. 130). Psalmorum VII, Qui Poenitentiae Titulo In Ecclesia Christi celebrantur, Enarratio Brevis Ac Perspicua, Praecipuis Locis Communibus Ceu[!] Lectissimis flosculis adornata, quorum fragrantia pia mens suaviter recreabitur: Excepta Ex Praelectionib./ Simonis Gedicci, Sacrosanctae Theologiae Doctoris ... Nunc primum in lucem edita. Lipsiae: Lambergus 1594. [16] Bl., 285 S. (1: Bn 5110 Rar; 14: Exeg. B. 1228; 12: Exeg. 1360b; Küster/Müller, 1737,1, S. 130, jedoch Frankfurt 1594). [Beitrag]. In: Roth, Heinrich: Aus dem 79. Psalm/ Fünff Türckenpredigten/ Darin bericht geschiehet/ wofür wir Christen den Türcken ansehen/ auch wie wir jhm mit Gottes hülffe/ durch Busse/ Gebet vnd Gegenwehr/ rechten Wiederstandt thun mögen . . . Erlderet vnd auszgelegt/ Anno 1565. da gleiche gefahr zu befurchten gewesen/ durch ... M . Heinrich Roth, zu S. Andres in Eißleben Pfarherrn. Jn offnen Druck verfertiget/ Durch Petrum Lagum der Kirchen Querffurt Archidiaconum. Leipzig/ Anno 1594. [Kolophon: Gedruckt ... durch Zachariam Berwald.], [55] Bl. (3: II 7437, 10; 23: Τ 547.8 Heimst., 3; 39: Th 3346; V D 16 R 3237). D E F E N S I O sexus muliebris, OPPOSITA FVTILISSIMAE DISPVTATIONI RECENS EDITAE, QVA suppresso authoris & typographi nomine blasphemfc contenditur, Mulieres homines non esse. S I M O N G E D I C C V S Sacrosanctae Theol. Doct. etc. 1595 Lipsiae, I M P R I M E B A T M I C H A E L L A N T Z E N B E R G E R . [4°], [31] Bl. (1: No 3003, 3 angeb. Rar; 3: Gb 133, 19 angeb.; 14: Lit. Lat. rec. B. 281, 4; MF-Ausg. HAB Wolfenbüttel 1996; V D 16 G 652; Küster/Müller, 1737, I, S. 130); andere Ausg.: Defensio sexvs mvliebris, qua singula anonymi argumenta distinctis thesibus proposita viriliter enervantur. In: Acidalius, Valens: Disputatio perjucunda, qua anonymus probare nititur mvlieres homines non esse: cui opposita est Simonis Gedicci . . . Editio secunda. Hagae Comitis: Excudebat I. Burchornius 1638. (1: No 3405); andere Ausg.: Defensio sexus muliebris, opposita futilissimae disputationi recens editae, qua suppresso authoris & typographi nomine blaspheme contenditur, mulieres

Gedicke, Simon homines non esse. In: Acidalius, Valens: Disputatio perjucunda, qua Anonymus probare nititur Mulieres homines non esse: Cui opposita est Simonis Gedicci Defensio sexus muliebris, qua singula Anonymi argumenta distinctis thesibus proposita viriliter enervantur/ Valens Acidalius. Ed. 2. Hagae-Comitis: Burchornius 1641. (1: No 5148a, 2; 1:8° Bibl. Diez. 8186b); andere Ausg.: Defensio sexus muliebris/ Simon Geddiccius. In: Acidalius, Valens: Disputatio perjucunda, qua Anonymus probare nititur mulieres homines non esse: cui opposita est Simonis Gedicci defensio sexus muliebris. Editio novissima. Hagae-Comitis, excudebat I. Burchornius, Μ D CXLIV. [1644] (1: No 5148a, 2 angeb.; 7: 8 POL I, 5876; 24: Theol. oct. 4071; MF-Ausg. HAB Wolfenbüttel 1993); Rez. in: Nouvelles de la Rdpublique des Lettres. Juillet 1685 [Artikel 9]; andere Ausg.: DEFENSIO SEXUS MULIEBRIS, Opposita futilissimie Disputationi recens editae, qua supresso Authoris & Typographi nomine blasphemfe contenditur. MULIERES HOMINES NON ESSE. SIMON GEDICCUS, SacroS. Theol. Doct. &c. [Scriptum: Halse Saxonum, 10. Februarii, Anno Salutis per Christum reparata. 1595.]. [s. 1. ca. 1650; 4°], [16] Bl. (1: No 3003, 4 Rar); andere Ausg.: Defensio sexus muliebris, Opposita futilissimae disputationi recens editae, qva suppresso Authoris & Typographi nomine blaspheme continendur, Mulieres Homines non essei Simon Gediccus. In: Acidalius, Valens: Disputatio perjucunda, qua Anonymus probare nititur mulieres homines non esse: cui opposita est Simonis Gedicci defensio sexus muliebris. Parisiis 1693. (1: Db 3104; 21: Ae 212; 14: Lit. Lat. rec. B. 962); andere Ausg.: Defensio sexus muliebris, opposita futilissimae disputationi recens editae, qua contenditur: mulieres homines non esse/ Simon Gediccus. Halae Saxonum. [1695] (9: 520/Fj 583); andere Ausg.: DEFENSIO SEXUS MULIEBRIS, Opposita futilissima: Disputationi recens edits, qva suppresso Authoris & Typographi nomine blaspheme contenditur. MULIERES HOMINES NON ESSE. SIMON GEDICCUS, SS. Theol. Doct. &c. LIPSLE, Apud HENRICUM SAMUELEM SCIPIONEM, ANNO Μ D CC V II. [1707; 4°] (1: Co 12403, 3; 3: Pon Ilh 302; 14: Lit. Lat. rec. B. 285, 31.d); andere Ausg.: Wederlegginge van 't ... tractaatje ... tegen alle de Vrouwen, etc. In: [Acidalius, Valens:] Zeer vermakelyk tractaatje waar in een ongenoemde schryver, bewyst, uit de H. Schriftuur dat de vrouwen geen menschen zyn, waer tegen gesteh is de wederlegginge van het zelve Von door Simon Gediccus. Uit het Latyn vertaalt door de Heer en Mr. G. N. te Hoorn. [Angebl. Verf.: Valens Acidalius] [s. 1.] van Ophem [1730?], [7], 50, 93 S. (12: Film Ρ 191-3229); [Dt. Bearbeitung der Disputatio nova und der Defensio sexus muliebris[: Gründ= vnd probierliche Beschreibung/ Argument vnd Schluß-Articul, sampt beygeftigten außfiihrlichen Beantwortungen: Belangend die FragI Ob Die Weiber Menschen seyn/ oder nicht?: Meisten theils auß heiliger Schrift/ das vbrige auß andern Scribenten vnd der Experientz selbsten zusamen getragen/ ... Anjetzo aber zu mercklicher guter Nachrichtung/ Beuorab dem weiblichen Geschlecht/ zu gebürlicher Verantwortung/ Gesprächsweiß lustig verfasset vnd publicirt. Durch einen besondern Liebhaber der Lieb vnd Bescheidenheit Anno 1617. Getruckt im Jahr/ MDCXVIII. [s. 1. 1618; 4°] (12: Rar. 1619); andere Ausg.: Grund- und probierliche Beschreibung, Argument und Schluß-Articul, sampt beygeftigten außfuhrlichen Beantwortungen: Belangend die Frag, Ob Die Weiber Menschen seyn oder nicht? Meisten theils auß heiliger Schrift ... zusamen getragen ... Anjetzo aber zu ... guter Nachrichtung auffs new ubersehen, corrigirt und verbessert: Und dem weiblichen Geschlecht ... Gesprächsweise lustig verfasset und publicirt Durch einen besondern Liebhaber der Lieb und Bescheidenheit Anno 1617. Getruckt im Jahr/ MDCXIX. [s. 1. 1619; 4°] (la: Co 12403, 3 angeb.; 3: AB 154303, 11); andere Ausg.: Gründ- und probierliche Beschreibung, Argument und Schluß-Articul, sampt beygeftigten außfuhrlichen Beantwortungen: Belangend die Frage: Ob die Weiber Menschen sein oder nicht? Meistentheils auß Heiliger Schrifft, daß übrige auß andern Scribenten ... zusammen getragen ... verfasset und publicirt, durch einen besondern Liebhaber der Lieb und Bescheidenheit, anno 1617. [s. 1. 1643] (1: No 3002, 12; 23: Μ: Hl 16; 23: A: 160.2 Quod., 10); andere Ausg.: Gründ- und probierliche Beschreibung, Argument und Schluß-Articul: Samt beygeftigten außfuhrlichen Beantwortungen: Belangend die Frag: Ob die Weiber Menschen seyn oder nicht? Meistentheils aus der H. Schrift, das übrige aus andern Scribenten ... zus. getragen ... durch e. besondern Liebhaber der Lieb und Bescheidenheit, [s. 1. 1660], [12°] (27: 12 Theol. XXXVIII, 30, 3; 23: A: 150.5 Phys., 2; 23: M: Hl 17); andere Ausg.: Gründ- und probierliche Beschreibung, Argument und Schluß-Articul, samt beygeftigten ausführlichen Beantwortungen: Belangend die Frag, ob die Weiber Menschen seyn oder nicht? Durch einen besondern Liebhaber der Lieb und Bescheidenheit, Anno 1617. [s. 1. 1671; 12°] (1: 8° Yt 9461 angeb. Rar; 23: M: QuN 949, 3); andere Ausg.: Gründ- und probierliche Beschreibung, Argument und Schluß-Articul, samt beygeftigten ausfiirlichen Beantwortungen. Belangend die Frage, ob die Weiber Menschen seyn, oder nicht? Meistentheils aus H. Schrifft, das übrige aus andern Scribenten ... zusammen getragen, zuvor Teutsch im Truck nie gesehen: Anitzo aber zu ... guter Nachrichtung, Bevorab dem Weiblichen Geschlecht, zu gebürlicher Verantwortung, Gesprächsweiß lustig verfasset und publicirt/ Durch einen besondern Liebhabern der Lieb und Bescheidenheit,

Gedicke, Simon Anno 1617. [s.l. 1672; 12°] (3: AB 59840, 1); andere Ausg.: Gründ- und probirliche Beschreibung, Argument und Schluß-Articul samt beygefugten ausführlichen Beantwortung belangend die Frag, ob die Weiber Menschen seyn oder nicht? . . . verf. u. publ. durch einen ... Liebhaber der Lieb und Bescheidenheit, [s. 1. 1720] (1: No 3 5 0 6 Rar); auch abgedruckt in: Gössmann, Elisabeth [Hrsg.]: Ob die Weiber Menschen seyn, oder nicht? München 1988, S. 9 7 - 1 2 2 . [= Archiv fur philosophic- und theologiegeschichtliche Frauenforschung; 4]; s. auch: [Teilübers.]: Curieuse Untersuchung und Lesens würdige Sätze Der Frage Ob die Weiber Menschen/ Darinnen so wohl auß H. Schrifft alß H H . Vättern deutlich und unumbstößlich/ auch mit andern wolgegründeten Beweißthümern erwiesen wird/ daß die Weiber keine Menschen/ Derne beygefugt Die Vertheidigung des Weiblichen Geschlechts Worinnen alle und jede Einwürffe gründlich widerlegt werden, [s. 1. e. a., um 1753]. (23: M: Hl 177). Von Bildern vnd Altarn/ Jn den Euangelischen Kirchen Augspurgischer Confession. WOlgegründter Bericht/ sampt kurtzer Wiederlegung des newlich außgegangenen Zerbestischen Buchs/ menninglich in diesen letzten gefehrlichen leufften/ wieder die Caluinische Newrung der Bilder vnd Altarstürmer/ zu wissen sehr nützlich vnd nötig/ Gestellt durch S I M O N E M G E D I C C V M der heiligen Schrifft Doctom/ vnd Fürstlichen Magdeburgischen Hoffprediger/ etc. Zu Magdeburgk bey Johan Fracken/ Anno 1597. [4°], [86] Bl. (1: Dt 8359 Rar; 3: I f 4980c; 14: Hist. Anhalt. 108.b, 4; MF-Ausg. HAB Wolfenbüttel 1992; V D 16 G 661; Küster/ Müller, 1737,1, S. 130). Ein new wunder Gesicht: Weichs im Erzstifft Magdeburg/ hart bey Wolmerstedt/ zwischen zweyen Dörffern/ Elbey vnd Meitzendorff/ einem Megdlein von achtzehen Jaren/ am hellen lichten Tage erschienen ist/ den 6. Decembris/ Anno Christi 1596. Sampt einer Christlichen Erinnerung/ des Ehrwirdigen/ Achtbarn vnnd Hochgelarten Herrn Simonis Gedici/ der heiligen Schrifft Doctoris/ vnd Fürstlichen Magdeburgischen Hoffpredigers/ &c. Von den vngewönlichen Zeichen/ Prodomis vnd Vortraben grosser verenderung/ kurtz vorm jüngsten Tage. [Magdeburg 1597; 4°; Kolophon: Gedruckt Magdeburgk/ in Verlegung Johann Francken. Cum Gratia & Privilegio &c.], [6] Bl. (23: Yv 137 Heimst. 8° 6; 23: 223.1 Quod., 39; Electronic ed. HAB Wolfenbüttel 2002; V D 16 Ν 1342); niederdt. Ausg.: Ein Nye Wunder Gesicht. Weichs im Ertzstifft Meydeborch/ harde by Wolmerstede twischen twen Dörpen/ Elbey vnd Meitzendörp/ So einem Megdlein van Achtein Jahren am hellen Middage ... ersehenen js . . . Mit einer Christliken vnd körten Erinneringe/ des ... Herren Simonis Gedicci/ der Hilligen Schrifft Doctoris/ vnd Förstlikem Meydeburgeschem Hoffprediger. Erstlick Gedrücket tho Meydeborch/ by Johan Francken Bockförer/ 1597. [s. 1. 1597; 4°], [4] Bl. (Borchling/Claussen, 1 9 3 6 - 1 9 5 7 , Nr. 2595; V D 16 Ν 1343). ENCAENIA Oder Einveihung dreyer Kirchen im löblichen Ertzstifft Magdeburg. I. Thumbkirche zu Hall in Sachsen. II. Schloßkirche zu Wolmerstedt. III. Hoffkirche im Ampt Rohtenburgk. Welche von . . . Herrn Joachim Friedrich/ Postulierten Administratorn des Primat vnd Ertzstiffts Magdeburgk/ MarggrafFen zu Branddenburgk ... Vnd S. F. G . . . Gemahl Catharina . . . zum theil ... vernewert ... worden sein. Darbey ediche nutsliche Predigten ... gehalten durch Simonem Gediccum/ der heiligen Schrifft Doctorn/ Fürstlichen Magdeburgischen Hoffprediger/ etc. Gedruckt zu Magdeburgk/ durch Andreas Duncker/ Jn Verlegung Ambrosij Kirchners. J m Jahr/ M . D . XCVII. [1597; 4°], [88] Bl. (1: 4° Te 7 3 7 2 Rar; 14: Theol. ev. asc. 422.m, misc. 2; 23: Τ 802.4 Heimst., 5; V D 16 G 654; Küster/Müller, 1737,1, S. 130). [Epicedium]. An: Nicolai, Matthias: Leichpredigt/ bey der Begrebnus der Gottseligen Ehrentugendhafften Frawen ... Anna:/ des Ehrwürdigen . . . Herren Samuelis Seltenreichs/ Pfarherren allda/ geliebsten Hausfrawen: welche ... den andern Februarij . . . entschlaffen/ vnd folgends den vierdten &c. dis An. 96. in magna & laudabili hominum frequentia ... zur Erden bestattet/ Vber das Triumphgesenglein/ des Alten Simeonis, Luc Elerdt, der in seinem Exordium unter anderem sagte: »Wisset, daß auf diesen Tag ein Schul=Fürst und grosser in Berlin gefallen ist.« Die Abdankung ist nicht überliefert. Lang ist die Liste der Beiträger von Epicedia, an ihrer Spitze der Wittenberger Theologieprofessor und Rektor Jacob Martini, der Gutke zur Aristotelischen Philosophie gefuhrt hatte, gefolgt vom Berliner Arzt Martin Weise (1605-1693) und dem kfl.-brandenburgischen Kammergerichtsadvokaten Andreas Lindholtz (1595-1655). Zu den Verfassern von Trauergedichten gehörten neben den Berliner Amtskollegen des Verstorbenen aus Kirche und Schule unter anderen auch der Propst und Inspektor in Bernau Martin —> Strömann, der Rektor der Cöllnischen Petrischule Adam —» Romanus und der Notar Erdmann —> Giese, der Jahre zuvor unter Gutkes Rektorat selbst unterrichtet hatte. Nachfolger in der Leitung des Berlinischen Gymnasiums wurde Johannes —> Bornemann, der jedoch schon 1636 starb, so daß Konrektor Bernhard —¥ KohlreifF zunächst interimistisch die Leitung der Anstalt übertragen bekam, bevor er nach dem nur zweijährigen Rektorat von Johannes Polz (1605-1675) 1639 auch offiziell zum Rektor berufen wurde. [L. N.]

Gutke, Georg

Werke Disputationum Metaphysicarum Octava. De NECESSITATE ET CONTINGENTLY Quam D. Ο. Μ. A. In florentissima Witebergensi Academia, M. GEORGII GUTKII Coloniensis Marchici. Excutiendam proponit IOHANN=BALTHASAR BERNHOLD Onoldinus Francus. Ad diem 9. Novembr. Horis locoque consuetis. ISOCRAT. [...] WITTEBERGiE, Typis Mullerianis, Anno ... M. DC. XIV. [1614; 4°], [10] Bl. (14: Phil. B. 208, 28). DISPUTATIONUM THEOLOGICARUM DE SACRIFICIS SATISFACTIONIS CHRISTI PRO PECCATIS TOTIUS MUNDI PR/ESTILE, TYPIS CERTISSIMIS ET FIRMISSIMIS, Adversus recentiores Arianos seu Photinianos Satisfactionem CHRISTI omnem pernegantes TERTIA, Quod in acribus sacrificiorum preces ardentissimas & Cantica sacra adhibuerint. QUIE In Collegio Disputationum Theologicarum privato in templo Arcis d. 1. Februar. Anno Μ D CXV. in incluta Witebergensium Academia habebitur PRiESIDE WOLFGANGO FRANZIO S. S. Theologie Doctore, & Profess. P. RESPONDENTE Μ. GEORGIO GUTKIO Coloniensi Marchico. Witteberga:, Typis Johannis Gormanni. [1615; 4°], [12] Bl. (la: Bg 7685; 3: 94 A 7382, 29; KZK-Bp 3: G: C 1, 38, 36); wiederabgedruckt in: Franz, Wolfgang: WOLFGANGI FRANZII SS. THEOL. D. ET PROFESS. P. SCHOLA SACRIFICIORUM PATRIARCHALIUM SACRA, HOC EST, Assertio solidissima, SATISFACTIONIS Α DOMINO NOSTRO IESV CHRISTO, PRO PECCATIS TOTIVS MVNDI, prastita:, in Sacrificiorum veterum typis fiindata, & recentibus Arrianis seu Photinianis eandem negantibus, per Disputationes XXII. opposita in Academia Wittebergensi: VBI SIMVL RESPONDETVR AD EA PRiECI-pua, tum quae Faustus Socinus, in libro de Servatore, tum quae Valentinus Smalcius, Gothanus, Thuringus, coetus Racoviensis in minore Polonia minister, in libro WOLFGANGI FRANZII Disputationibus, super Augustanam Confessionem editis opposite, adversus eandem excogitavit, & eructavit. EDITIO NOVISSIMA, Triplici Indice adornata. Cum Gratia & Privileg. Elector. Saxon. WITTEBERGAE, Impensis BALTHASARIS MEVII, Bibliopola: Wittebergensis. ANNO M. DC. LIV. [1654; 4°], [18] Bl., 798 S„ [30] Bl. (39: Th 8° 2676, 2); andere Ausg.: Franz, Wolfgang: WOLFGANGI FRANZII SS. THEOL. D. ET PROFESS. P. SCHOLA SACRIFICIORUM PATRIARCHALIUM SACRA ... WITTEBERG® Sumptibus IOH. LUDOLPHI QVENSTEDII. ANNO M. DC. XCVIII. [1698; 4°], [18] Bl., 798 S„ [30] Bl. (la: Bg 7687; 3: AB 153884, 2; 23: S 292.4° Heimst.). QUOD ALTISSIMUS BENE VERTAT, DISPUTATIONEM POLITICAM De MAJESTATIS ABSOLUTA POTESTATE IN INCLUTA WITTEBERGENSI ACADEMIA TUEBITUR JOHANNES OZTROZITH de GHYLETHINZ, LIBER BARO IN ILLAWA &c. PRiESIDE M. GEORGIO GUTKIO Coloniensi Marchico, Facultatis Philosophise Adjuncto. Ad diem 9. Novembris WITEBERGiE Ex officina Typographica JOHANNIS RICHTER!. Anno M. DC. XVI. [1616; 4°], [8] Bl. (3: Ung VI 37, 13). [Carmen gratulatorium]. In: Wernicke, Andreas: THESES JURIDIGE De JURE VENANDI Quas Divini Numinis aspirante gratia PERMISSU Amplissimae Facultatis Juridiae in illustri ad Albim Academia, SUB PRjESIDIO Clarissimi Viri GOTTFRIDI Reuters BITTERF: Sax. J. U. D. Publico examini subijcit ANDREAS Wernick COLONIA-MARCH. Jn auditorio JCtorum ad d. 3. Febr. hör. a 6. mat. WITTEBERGiE Literis Meisnerianis Scriptum. Anno CHRISTI M. DC. XVI. [1616; 4°], [11] Bl. (14: Jus. publ. Germ. C. 398, 20). M. GEORGII GUTKII Coloniensis Marchici, Facultatis Philosophie® in Academia Wittebergensi Adjuncti, & p. t. Decani, nec non Gymnasij Berlinensis designati Rectoris PRIMAE PHILOSOPHISE, Quam vulgo Metaphysicam vocant, PARS GENERALIS XIV disputationibus tiim publicis, tüm privatis ventilata in Jllustrissima Academia Wittebergensi. WITTEBEGjE [sie] Exscripta Typis Iohannis Matth^i. ANNO M. DC. XIIX. [1618; 4°] (109: GK1A 680); enthält die folgenden Disputationen: CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM PRIMAM De NATURA ET CONSTITUTIONE PRIMAE PHILOSOPHLE ... Examinandam proponit CHRISTIANUS FREIMUT Regiomont. Borussus. Ad diem 28. Octobr: WITTEBERGAE Excudebat Iohann. Matthäus, ANNO M. DC. XV. [1615; 4°] (109: GK1A 680/1); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM SECUNDA De RATIONE ESSENDI, CONCEPTU ENTIS, ET AFFECTIONIBUS EIUSDEM IN GENERE, Quam Auspiciis Summa: & Individual Trinitatis ... Sub examinis ineudem revocat GEORGIUS KRIGIUS Kirchainensis Lusatus. Ad diem 1. Novembr: WITTEBERGiE Excudebat Iohann. Matthäus, ANNO M. DC. XV. [1615; 4°] (109: GK1A 680/2); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM TERTIA De AFFECTIONIBUS ENTIS SIMPLICIBUS, & quidem DE UNO IN SPECIE, Quam Prosperante purissimo ac simplicissimo UNO JEHOVAH ... examinandam

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Gutke, Georg proponit CHRISTIANUS GUEINZIUS Gubna-Lusatus. Ad diem 18. Novembr: WITTEBERGE Excudebat Iohann. Matthäus, ANNO M. DC. XV. [1615; 4°] (109: GK1A 680/3); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM QUARTA. De VERO. Quam Annuente eo, qui se VERITATEM ipsam vocavit ... PROPUGNABIT MICHAEL MEINWARDUS Nabipurgensis Archipalatinus. Ad diem 2. Decembr: WITTEBERGJE Exscripta typis Iohannis Matthii, ANNO M. DC. XV. [1615; 4°] (109: GK1 A 680/4); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM QUINTA De BONO & ejusdem opposito MALO. Quam Annuente Jehovä, qui solus bonus est per essentiam ... DEFENDET NICOLAUS GALGOCZINUS Ungarns. Ad diem 22. Novembr. Anno 1617. WITEBERG/E, Ex Officina Typographie JOHANNIS MATTH/EI. ANNO M. DC. XVII. [1617; 4°] (109: GK1A 680/5); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM SEXTA. De TOTO & MULTO. Cujus VERITATEM jEterno Numine fortunante ... PROPUGNABIT JOHANNES ERASMI Coagio-Danus. Ad diem 3. Ian. WITTEBERGuE Exscripta typis Johannis Matth», ANNO M. DC. XVI. [1616; 4°] (109: GK1A 680/6); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM SEPTIMA. De PRINCIPIO & PRINCIPATO, CAUSSA & CAUSSATO IN GENERE. Quam Annuente prima caussa ... defendendam suscipiet HENRICUS ERTMANNUS Lubecensis Ad diem 10. Ianuarij. WITTEBERGiE Exscripta typis Johannis Matthaei, ANNO M. DC. XVI. [1616; 4°] (109: GK1A680/7); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM OCTAVA. De CAUSSA MATERIALI. Quam Adjuvante rerum omnium Conditore & Gubematore DEO ... Examinandam proponit ARNOLDUS JOHANNIS MUNTHEMIUS DANUS. Ad diem 13. Ianuarij. WITTEBERGE Exscripta typis Johannis Matthaei, ANNO M. DC. XVI. [1616; 4°] (109: GK1A680/8); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM NONA. De CAUSSA FORMALI & PRINCIPIO INDIVIDUATIONS. Quam Successum largiente Creatore nostro ... DEFENDET GEORGIUS CRUKENBERGIUS Primislavia-Marchicus. Ad diem 17. Ianuarij. WITTEBERG.E Exscripta typis Johannis Matthaei, ANNO M. DC. XVI. [1616; 4°] (109: GK1A 680/9); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM DECIMA De CAUSSA EFFICIENTE & FINALI, nec non De COMPARATIONE CAUSSARUM inter se, & ad effects, Quam Successum largiente Creatore DEO ... Public^ examinandam proponit HIERONYMUS BRUNNEMANNUS Coloniensis Marchicus. Ad diem 24. Januarij ... WITTEBERGiE, Ex Officina Typographie* JOHANNIS MATT HEI. ANNO M. DC. XVIII. [1618; 4°] (109: GK1A 680/10; 39: Ρ 8° 04943); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM VNDECIMA De NECESSITATE ET CONTINGENTIA, ACTU ET POTENTIA Quam Annuente eo, cui soli competit NECESSITAS ESSENDI ... Public^ examinandam proponit BALTHASAR Klinckenfuß Altendorphensis Ad salinas Hassiacas. Ad diem 6. Februarl ... WITTEBERG/E, Ex Officina Typographic* JOHANNIS MATT HEI. ANNO M. DC. XVIII. [1618; 4°] (109: GK1A 680/11); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM DECIMA TERTIA. De VNIVERSALI, Et Singulari, Ubi simul agendum de Univoco, & Analogo, Jdeis & Abstractione, COMMUNICABILI, ET INCOMMUNICABILI, ubi explicanda est Unio, & Communicatio, SIGNO ET SIGNATO, MENSURA ET MENSURATO, Quam JEHOVA PROSPERANTE ... proponit DAVID BLUMENTHALIUS Perlebergensis Marchicus. Ad diem 9. Maij. WITTEBERGiE, Ex Officina Typographic^ Johannis Matthzi. ANNO M. DC. XVIII. [1618; 4°] (109: GK1A 680/13); CONTEMPLATIONUM METAPHYSICARUM DECIMA QVARTA De SIMPLICI & COMPOSITO, PERFECTO & IMPERFECTO, COMPLETO & INCOMPLETO, FINITO & INFINITO, DEPENDENTE, & INDEPENDENTE, PRIORE & POSTERIORE, Ut & De MODIS NOSTR/E COGNITIONIS, Quam PROSPERANTE JEHOVA ... public^ examinandam proponit. LAURENTIUS Schmidt Brandeburgensis Marchicus. Ad diem 5. Septembr. ... WITTEBERG«, Ex Officinä Typographie* Johannis Matthaei. ANNO M. DC. XVIII. [1618; 4°] (109: GK1A 680/14). Disputationum practicarum generalium decimtertia: De mansuetudine et virtute nervica ... [Resp. Polichius, Nicolaus]. Witebergae: Matthaei 1615. (KZK-Sa 14: GC 75, 52); andere Ausg.: M. GEORGII GUTKII, Gymnasij Berlinensis Rectoris, DISPVTATIONES PRACTIQE Generales, Exhibentes Philosophiz Practicae partem Generalem, pertractatam thesibus, axiomatibus, & quaestionibus dubijs, Ventilatae In Academia Wittebergensi Annol615, nunc revisse. BERLINI, Typis Rungianis, Sumtibus Johannis Kallen Bibliopolae, Anno 1623. [112] Bl.

Gutke, Georg (3: AB 49431, 2); enthält die folgenden 15 Disputationen: DISPUTATIONUM ETHICARUM PRIMA, De NATURA ET CONSTITUTIONE PHILOSOPHIE PRACTICE. Respondente GEORGIO BERCOVIO Brandeburg: March: DISPUTATIONUM ETHICARUM SECUNDA, De SUMMO HOMINIS BONO PRACTICO. Respondente. JUSTO DIDDENIO Berlinensi Marchico. DISPUTATIONUM ETHICARUM TERTIA, De ACTIONUM HUMANARUM PRINCIPIIS. Respondente CHRISTIANO FREIMUT Regiomonte-Borusso. DISPUTATIONUM ETHICARUM QUARTA. Respondente ANDREA Schmidichen Woldershusano Cherusco. DISPUTATIONUM ETHICARUM QVINTA. Respondente FRANCISCO AUGUSTO PETRI Dannenberg ä Luniburgico. DISPUTATIONUM ETHICARUM SEXTA. Respondente CONSTANTINO BERCOVIO Brandeburgensi Marchico. DISPUTATIONUM ETHICARUM SEPTIMA. De Liberalitate & Magnificentia. Respondente MICHAELE MEINWARDO Nabipurgensi Archi-palatino. DISPUTATIONUM ETHICARUM OCTAVA. Respondente JACOBO PISCATORE Brandenburgensi Marchico. DISPUTATIONUM ETHICARUM NONA. Respondente JOHANNE HENNIO Sömmerda Thuringo. DISPUTATIONUM ETHICARUM DECIMA. Respondente ELIA LEHMANNO Budissina Lusato. DISPUTATIONUM ETHICARUM UNDECIMA. Respondente JUSTO DIDDENIO, Berolinensi Marchico. DISPUTATIONUM ETHICARUM DUODECIMA. Respondente ERNESTO STISSERO Halensi Saxone. DISPUTATIONUM ETHICARUM DECIMA TERTIA. Respondente NICOLAO POLICHIO Swinftirtensi Franco. DISPUTATIONUM ETHICARUM DECIMA QUARTA. Respondente GEORGIO THEODORICO HOFFMANNO, Rotenburgo Tuberano Franco. DISPUTATIONUM ETHICARUM DECIMA QUINTA. Respondente NICOLAO CAMPIO Dannenberg! Luneburgico; andere Ausg.: DISPVTATIONES PRACTICE Generales ... 3. Aufl. Berlin: Kall 1627. (KZK-Bp 5: G: D 2, 5, 1); andere Ausg.: M. Georgij Gutkij Gymnasij Berlinensis Rectoris DISPUTATIONES PRA=cticae generales ventilatae in Academia Wittebergensi Anno 1615 nunc revisae Editio quarta auctior ... Anno 1630. Berlini Sumptibus Iohannis Kallij. [1630] (KZK-Bp 5: G: D 2, 6, 1). [Epithalamium]. In: MYRTUS NUPTIALIS, HOC EST VARIA CARMINA, QUIBUS VIRO Clariß. & Excellentiß. Dn. WOLFGANGO SCHALLERO Medic. Doct. & in Acad. Wittenb. Professori publico, & MARLE SELEFISCHI/E Eximiae venustatis atque virtutis VIRGINI, DE NOVO CONIVGIO College atque Amici gratulantur ... WITTEBERG/E, Apud Paulum Schetlerum Anno M. DC XIIX. [1618; 4°], [10] Bl. (14: Lit. Lat. rec. A. 373, misc. 28). APPENDIX Prior tibi sistet disputationes duas Witteberga: public^ ventilatas. Titulus alterius est. TRIAS QViESTIONVM NOBILIUM PHI-losophicarum, Quam PROSPERANTE JEHOVA Priside Μ. GEORGIO GUTKIO, Coloniensi Marchico, Facult. Philosophien Adjuncto, In florentissima Wittebergensi Academia Public^ ventilandam proponit JOHANNES Eberken Ulmä-Suevus. Ad diem 7. Martij, horis i septima matutinis, in auditorio majore Anno 1618. Ex triade verö quaestionum harum saltem tertiam, instituto meo inservientem apponam. [1618]; in: M. GEORGII GUTKII, Gymnasij Berlinensis Rectoris HABITUS PRIMORVM Prineipiorum, Seu INTELLIGENTIA. ANNEXE SUNT APPENDICIS loco Disputationes super eodem habitu tum in Academia Wittebergensi, tum in Gymnasio Berlinensi ventilate. [Apul. I. Floridor.] CUM GRATIA ET PRIVILEGIO. BEROLINI, Sumptibus Johannis Kallij, Bibliopola», Typis Georgij Rungij, ANNO M. DC. XXV. [1625; mit Widmungsgedichten von Matthias Cutenius, Jacob Praetorius, Johann Georg Viola und Paul Husius], [148] Bl. (1: 50 MA 14778; 3: Ung I V A 218, 1; KZK-Bp 5: G: D 2, 5, 2). Titulus alterius est. DISPUTATIO PHILOSOPHICA, De OPTIMO, ET ACCURATO PHILOSO-phandi genere, Quam PROSPERANTE JEHOVA, Preside Μ. GEORGIO GUTKIO, Coloniensi Marchico, Facult. Philosophise Adjuncto, & p. t. Decano, In florentissima Wittebergensi Academia public^ ventilandam proponit M. ANDREAS Herrenschmid/ Ulmensis Suevus. Ad diem 24. Julij in auditorio majore, horis ä sexta matutinis. [1618]; in: M. GEORGII GUTKII, Gymnasij Berlinensis Rectoris HABITUS PRIMORVM Principiorum, Seu INTELLIGENTIA. ANNEXE SUNT APPENDICIS loco Disputationes super eodem habitu tum in Academia Wittebergensi, tum in Gymnasio Berlinensi ventilatae. [Apul. I. Floridor.] CUM GRATIA ET PRIVILEGIO. BEROLINI, Sumptibus Johannis Kallij, Bibliopole, Typis Georgij Rungij, ANNO M. DC. XXV. [1625; mit Widmungsgedichten von Matthias Cutenius, Jacob Praetorius, Johann Georg Viola und Paul Husius], [148] Bl. (1: 50 MA 14778; 3: Ung IV A 218, 1; KZK-Bp 5: G: D 2, 5, 2). APPENDIX POSTERIOR Exhibet disputationes duas Berlini public^ propositas. DE Accurata: & Peripatetics Philosophise PRINCIPIIS DISPUTATIO PRIMA, In qua demonstratur, quid Philosophari, quodque accuratum Philosophandi genus dicatur. Quam JEHOVA PROSPERANTE, Prasside M. GEORGIO GUTKIO, Coloniensi, Gymnasij Berlinensis Rectore Exercitij gratia in Gymnasio Berlinensi public^ examinandam proponit CHRISTI-

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Gutke,

Georg

ANUS EILMARUS Mülhusinus Tyrigeta. Ad diem 23. Julij Anno 1619. [1619]; in: M. GEORGII GUTKII, Gymnasij Berlinensis Rectoris HABITUS PRIMORVM Principiorum, Seu INTELLIGENTLY. ANNEXE SUNT APPENDICIS loco Disputationes super eodem habitu tum in Academia Wittebergensi, tum in Gymnasio Berlinensi Ventilat*. [Apul. I. Floridor.] CUM GRATIA ET PRIVILEGIO. BEROLINI, Sumptibus Johannis Kallij, BibliopoliE, Typis Georgij Rungij, ANNO M. DC. XXV. [1625; mit Widmungsgedichten von Matthias Cutenius, Jacob Praetorius, Johann Georg Viola und Paul Husius], [148] Bl. (1: 50 MA 14778; 3: Ung IV A 218, 1; KZK-Bp 5: G: D 2, 5, 2). DE Accurate, & Peripatetic« Philosophie PRINCIPIIS DISPUTATIO SECUNDA, DE NATURA OBJECTI, In qua rationibus immotis ostenditur, quo differat noema nudum ab Objecto, quidve hoc ipsum in idea, sive essentiali ratione, & universali conceptu, importet, Quam JEHOVA PROSPERANTE, Preside Μ. GEORGIO GUTKIO, Coloniensi, Gymnasij Berlinensis Rectore Exercitij gratia in Gymnasio Berlinensi public£ ventilandam proponit JACOBUS PR/ETORIUS Havelbergensis Marchicus. Ad diem 3. Aprilis, horis a dimidiata septimi matutinis, Anno 1620. [1620]; in: M. GEORGII GUTKII, Gymnasij Berlinensis Rectoris HABITUS PRIMORVM Principiorum, Seu INTELLIGENTLY. ANNEXE SUNT APPENDICIS loco Disputationes super eodem habitu tum in Academia Wittebergensi, tum in Gymnasio Berlinensi ventilate. [Apul. I. Floridor.] CUM GRATIA ET PRIVILEGIO. BEROLINI, Sumptibus Johannis Kallij, Bibliopolae, Typis Georgij Rungij, ANNO M. DC. XXV. [1625; mit Widmungsgedichten von Matthias Cutenius, Jacob Praetorius, Johann Georg Viola und Paul Husius], [148] Bl. (1: 50 MA 14778; 3: Ung IV A 218, 1; KZK-Bp 5: G: D 2, 5, 2). »Munus militias licet togata:« [Epithalamium], In: NUPTIIS VIRI PRiESTANTISSIMI, AC LITERATISSIMI DN. M. GEORGII WEBER! GYMNASII BERLINENSIS SUB-RECTORIS dignissimi, SPONSI, NEC NON VIRGINIS LECTISSIM/E, AC PUDICISSIMiE, ANNiE, VIRI PRUDENTISSIMI, ET PR^STANTISSIMI, DN. M. HENNINGI FLÖRINGI, Reipubl. Stendaliensis Syndici meritissimi, relictae filiae, S P O N S I , Scripta A Collegis & Amicis EPITHALAMIA. BEROLINI, TYPIS RUNGIANIS, Anno M. DC. XX. [1620; 4°] (109: GK1 Sch 1/14). [Carmen gratulatorium]. In: Faustae acclamationes Cüm SERENISSIMI ATQUE POTENTISSIMI ELECTORIS BRANDENBURGICI, Clementissimo & speciali rescripto, Brabeuta. Magnifico, Amplissimo & prasclarissimo DN. FRIDERICO PRVCKMANNO, JCto. EMINENTISSIMO, ET IPSIUS Serenitatis Cancellario, cui etiam äi Secretoribus Consilijs. Magnificus, Nobilissimus atque Clarissimus JCtus, DN. ARNOLDVS DE REYGER, CONSILIARIUS CAMARiE ELECTORA-lis Brandenburgicse primarius, public^ in arce Electorali, 23. Novembr. hujus Anni labentis 1620. PRO-CANCELLARIUS renunciaretur: Scripta; in ipsius honorem ab amicis. BEROLINI, Typis Rungianis, Anno Μ DC XXI. [1621; 4°], [4] Bl. (125: 9.5.6, 84). Consultatio Xercis de bello Europae et Graecis inferendo [Schulactus, 1622 aufgeführt], (Gudopp, 1900, S. 6). M. GEORGII GUTKII, Gymnasij Berlinensis Rectoris, AMICUM cum amico DISSIDIUM, Hoc est DISCURSUS pro LOGICA PERIPATETICA IN SCHO-las reducenda: Oppositus Duabus pro P. Rami Logica dissertationibus, anno 1621. ä quodam habitis, In quarum priore quxstio hzc ventilatur: An Dialectica, seu Logica Rami digna sit, qua: juventuti commendetur, inculcetur? In posteriore Porismata qusedam disputationis, contra Ramum in Gymnasio Berlinensi die IV. Julij Anno 1621. public^ habitas, ut auctori dissertationum videtur, examinantur. BERLINI, Typis Rungianis, Sumtibus Martini Guthij, Anno Μ DC XXII. [1622], [7] Bl., 297 S. (3: Ung I V A 218, 2; KZK-Bp 5: G: D 2, 5, 3). M. GEORGII GUTKII, Gymnasij Berlinensis Rectoris VINDICIARVM Pro DISCURSU LOGICO, repositarum RESPONSO APOLOGETICO M. JACOBI Grossen/ &c. Et in tractatus redactarum, TRACTATUS PRIMUS, In quo examinantur illa, quas adversarius in capite tertio fol. 98. usque ad finem contra veritatis principia per saturam congeßit. [Favorinus apud AGELLIUM.] BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Sumptibus Johannis Kallij, Anno 1623. [Mit Widmungsgedichten von Jacob Praetorius und Paul Husius], 139 S., [2] Bl. (3: Ung IV A 218, 3; KZK-Bp 5: G: D 2, 5, 4). M. GEORGII GUTKII, Gymnasij Berlinensis Rectoris HABITUS PRIMORVM Principiorum, Seu INTELLIGENTLY. ANNEX/E SUNT APPENDICIS loco Disputationes super eodem habitu tum in Academia Wittebergensi, tum in Gymnasio Berlinensi ventilate. [Apul. I. Floridor.] CUM GRATIA ET PRIVILEGIO. BEROLINI, Sumptibus Johannis Kallij, Bibliopolae, Typis Georgij Rungij, ANNO M. DC. XXV. [1625; mit Widmungsgedichten von Matthias Cutenius, Jacob Praetorius, Johann Georg Viola und Paul Husius], [148] Bl. (1: 50 MA 14778; 3: Ung IV A 218, 1; KZK-Bp 5: G: D 2, 5, 2 eingeb.; Diterich, 1732, S. 156, danach 1661 von Johannes Heinzelmann wieder aufgelegt).

Gutke, Georg De O P T I M O , E T ACCURATO PHILOSO-phandi genere, Quam PROSPERANTE JEHOVA, ... Resp. Andraes Herrenschmidt [24. Juli 1625]. Berlin: Kall/Runge 1625. (KZK-Bp 5: G: D 2, 5, 2 eingeh.). M. G E O R G I I G V T K I I , Gymnasij Berlinensis Rectoris L O G I C A DIVINA, seu PERIPATETICA

DOCENS,

ad rectae rationis principia in abstractione Entis revocata, per praecepta repetita, nec non triginta tribus exercitationibus diversis annis ventilata in GYMNASIO B E R L I N E N S I . Annexa est in fine Coronis, qua corollaria cujusdam disputationibus Logicis affixa examinantur. [Favorinus apud Agellium.] B E R O L I N I , Typis Georgij Rungij, & sumtibus Martini Guthij Bibliopolz, A N N O 1626. [4°; mit folgenden Exercitanten: Christian Khüne, Michael Fahrenholtz, Johannes von Götzen, Johannes Müller, Georg Gnospel, Michael Schäffer, Johannes Kischkius, Friedrich Meisner, Caspar Schlenckricht, Johannes Copstadt, Martin Muthreich, Tobias Bethkius, Johannes Sturm, Johannes Münchberg, Joachim Westphal, Matthias Dögius, Abraham Mallinius, Joachim Friedrich von Blumenthal, Matthias Dögius, David Meermann, David Castner, Elias Richter, Andreas Seger, Johannes Praetorius, Jonas Stüricovius, Johannes Seger, David Willich, Johannes Gunzerus, Lorenz Stegmann, Theodorus Vulturius, Joachimus Tidenius, Magnus Feser und Johannes Rhavius (d. J.)] (109: GK1 Sch 5); andere Ausg.: Logicae divinae, seu P E R I P A T E T I G E , ad recta: rationis principia in abstractione Entis ut vocant, revocata:, et in synopsin in usum tironum redacts. LIBRI D U O , auctore M . G E O R G I O Gutkio Gymnasij Berlinensis Rectore. Persius Sat. I.

usque adeone Scire tuum nihil est, nisi te scire

hoc sciat alter? Cum Gratia et Privilegio. Colonise, Sumptibus Martini Guthij, Anno 1629. 7 1 7 S. (KZK-Bp 5: G: G 4, 9; Spandau, S. Nie.: 4 / 2 6 9 9 , jedoch sind Tbl. und S. 1 - 7 2 hs aufgezeichnet); andere Ausg.: [Titel nach dem Kupferstich:] Logica: divinae, seu P E R I P A T E T I G E , ad recta: rationis principia in abstractione Entis ut vocant, revocata:, & in synopsin in usum tironum redacts:. LIBRI D U O , auctore M . G E O R G I O Gutkio Gymnasij Berlinensis Rectore. [Persius Sat. I.] Cum Gratia et Privilegio. Colonia:, Sumptibus Martini Guthij, Anno 1631. [12°; im Kupferstich: Edit. Secunda.; mit Widmungsgedichten von Johann Berkow und Johann Georg Viola], [12] Bl., 741 S. (la: N1 9744; 3: Fb 442); andere Ausg.: Logica: divina:, seu P E R I P A T E T I G E , Ad Rectaerationis principia in abstractione Entis, ut vocant, revocatae, & in synopsin in usum tironum redacts, LIBRI D V O , Auctore M. G E O R G I O G V T K I O

Gymnasij Berlinensis Rectore. [Persius Sat. I.] GRY-

P H I S W A L D L E . Impensis Ottonis Ruymanni. Bibliopol. Typis Michaelis Richters. Anno 1650. [12°; mit Widmungsgedichten von Johann Berkow und Johann Georg Viola], [12] Bl., 594 S. (3: Ung I V A 189; 23: Xb 7003; Ha 33: 177 Η 16; Diterich, 1732, S. 156, mit Verweis auf: Synopsis Logica: divina: Colonia: A. 1651); andere Ausg.: Logica: divinae, seu P E R I P A T E T I G E , Ad Rectae rationis principia in abstractione Entis, ut vocant, revocata:, & in synopsin in usum tironum redactae. LIBRI D U O , Auctore M . G E O R G I O G U T K I O , Gymnasij Berlinensis Rectore. [Persius Sat. I.] Editio T E R T I A . STRALESUNDII, Impensis O T T O N I S R E U MANNI, Anno 1665. [12°; mit Widmungsgedichten von Johann Berkow und Johann Georg Viola], [8] Bl., 525 S. (39: 03-P1. 8° 164, 1). [Beitrag]. In: Scharff, Johannes: PHYSICA Auctior & Corrector, In qua M E T H O D O ARISTOTE-lica in scholis Peripatheticorum usitatä proponuntur PRiECEPTA, D E F I N I T I O N E S & Divisiones rerum naturalium, itemque Axiomata seu Canones physiologiae paßim ex autoribus probatis, vetustioribus &

recentioribus

collecti; Ita ut Principia Physica perspieufc explanentur & solide demonstrentur; Secunda vice edita ä M . J O HANNE SCHARFIO Saxone, Ampliss. Facult. Philosoph, in Academ. Wittenbergensi Adjuncto. [Apuleius.] LIPSLE, Impensis Zachariae Schüreri & Matthiae Götzii. A N N O M. D C . XXVI. [Leipzig 1626; Kolophon: LIPSLE, Impensis ZACHARLE SCHÜRERI, & M A T T H L E G Ö T Z I I , Bibl. Lips. Excudebat G R E G O R I U S Ritzsch. A N N O M. DC. XXVI.], [8] Bl., 582 S„ [9] Bl., [1] gef. Bl. (39: Math 8° 616/3, 1; 12: Phys. g. 408m; 23: X b 7350); andere Ausg.: [Beitrag]. In: Scharff, Johannes: PHYSICA Auctior & Correctior, In q u i M E T H O D O ARISTOTELICA in scholis Peripatheticorum usitatä proponuntur PRiECEPTA, D E F I N I T I O N E S & Divisiones rerum naturalium ... Tertia vice edita k M . J O H A N N E SCHARFIO Saxone . . . Cum Privilegio Elect. Saxon. LIPSLE, Impensis Zachariae Schüreri & Matthia: Götzii. Anno M. D C . XXIX. [Leipzig 1629; Kolophon: LIPSLE, Excudebat G R E G O R I U S Ritzsch. ANNO M. D C . XXIX.], [8] Bl., 381 [i.e. 581] S„ [9] Bl. (3: AB 153217,2). »Improvisa dueum in pejor a ruentiae fata:« [Epicedium]. In: Postqvam ultimum naturae officium FIDE, SPE, CHARITATE peregit, V I R Magnificus, Nobilissimus, Consultissimus, Eminentissimus, D N . A R N O L D V S D E REYGER, U. J . D. celeberrimus, CONSILIARIUS Brandenburgicus primarius, & Camera: Electoralis PROCANCELLARIUS dignissimus, Hereditarius in Gladbeck. Idque XIV. Kai. Martias Anni Μ D C XXVII. Gratatur Coeliti recta Ratio, Cui justa doloris admiscent humani Adfectus. Testes utriusque vide sis A M I C O R U M

&

Gutke, Georg CLIENTUM seqq: .... quas Tibi LECTOR significant ΤΥΡΙ RUNGIANI. [Berlin 1627] (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 11,3 angeb.). »Ad Virum spectatum, et Integerrimum DN. LAURENTIUM SMIDT, ORDINIS EQUESTRIS Marchiae Brandenburgicae Secretarium, amicum, & affinem suum: Prsemissam affinis luges pertristis amicam« [Epicedium]. In: Debitum funereum, qvod DEO & NATURA in fide & patientia solvit MARIA GEDICCA, Magni illius THEOLOGI, Dn. SIMONIS GEDICCI, D. FILIA, Viri spectati & Integerrimi Dn. LAURENTII SMIDT, Ordinis equestris Marchise Brandenburg^ Secretarii CONJUX. Jdqve d. 25. Februarij, Anni Μ D XXVIII. FILII, AMICI, BONI ALU Lessu proseqvuntur subseqvente, qvem tibi significat Typis suis GEORGIUS RUNGIUS. [Berlin 1628; 4°] (1: Ee 533, 11 angeb.). Ein DISCURS, Darin erkläret vnd dargethan wird/ was von etlichen Enthusiasten/ die sich Propheten nennen/ vnd sonderliche Revelationes vnnd Gesicht vorgeben/ zu halten sey/ An die Alumnos der Schulen zu Berlin gestellet/ Durch M. GEORGIUM GUTKIUM, obgedachter Schulen Rectorem. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Jn Verlegung Martin Guths/ Buchh. Jm Jahr M. DC. XXVIII. [1628; 4°], [8] Bl. (1: Ah 157501628/1793; 23: A: 493.1 Theol., 2). Quod beni: vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIMAE PHILOSO-phia: pleniori subsecutura:, primissarum, PRIMAM De NATURA PRIMAE PHILOSOPHLE, PRESIDE Μ. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 18. Januarij Anno 1628. horis & tertia pomeridianis JOHANNES CAMITIUS Soltquellensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXVIII. [1628; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 37; 109: GK1 Sch6/1). Quod bene vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIlVLE PHILOSOphia: pleniori subsecuturae, praemissarum, SECUNDAM De PRIMO SCIBILI, Seu ESSENTIA. PRESIDE Μ. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 25. Januarij Anno 1628. horis ä tertia pomeridianis JOHANNES SEGERUS Coloniensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXVIII. [1628; 4°] (KZKBp 5: G: C 1, 38, 38; 109: GK1 Sch 6/2). Quod benfc vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIME PHILOSO-phia: pleniori subsecutura», praemissarum, TERTIAM De PRIMI SCIBILIS, Principijs & distinctionibus generalissimis. PR/ESIDE M. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 31. Januarij Anno 1628. horis ä tertia pomeridianis JOACHIMUS BUCHOLTZIUS Brandeburgensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXVIII. [1628; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 39 - im weiteren falsche Katalog-Zählung: Nr. 40 [= 13. Exercitatio] weiter hinter eingebunden zw. Nr. 49 und Nr. 50; 109: GK1 Sch 6/3). Quod beni: vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIMAE PHILOSO-phia pleniori subsecuturae, prsemissarum, QUARTAM De PRIMI SCIBILIS, Cognatis, & affectionibus ejusdem in genere, PRESIDE M. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 28. Februarij Anno 1628. horis a tertia pomeridianis JOHANNES RHAVIUS Berlinensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXVIII. [1628; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 41; 109: GK1 Sch 6/4). Quod benfc vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIME PHILOSOphiae pleniori subsecuturae, priemissarum, QUINCTAM De PRIMI SCIBILIS Affectionibus unitis, & speciatim. De UNO, sive UNITATE Transcendentali. PRESIDE Μ. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 22. Februarij Anno 1628. horis ä tertia pomeridianis CHRISTOPHORUS REHAN Swebusio-Silesius. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXVIII. [1628; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 42; 109: GK1 Sch 6/5). Quod benfc vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIME PHILOSO-phia: pleniori subsecuturae, priemissarum, SEXTAM De PRIMI SCIBILIS Affectione unita secunda, nempe De VERO, sive VERITATE Transcendentali PRESIDE Μ. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 30. Maij Anno 1628. horis ä tertia pomeridianis JOHANNES SCHILDTKNECHT Rathenoviensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXVIII. [1628; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 43; 109: GK1 Sch 6/6).

Gutke, Georg Quod beni vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIM® PHILOSO-phia: pleniori subsecuturae, praemissarum, SEPTIMAM De PRIMI SCIBILIS AfFectione unita tertia, nempe De BONO, sive BONITATE Transcendentali P R E S I D E Μ. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 6. Junij Anno 1628. horis ä tertia pomeridianis JOHANNES LANGIUS, Brandenburgensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXVIII. [1628; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 44; 109: GK1 Sch 6/7). Qvod ben£ vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIM® PHILOSO-phia: pleniori subsecuturae, praemissarum, OCTAVAM De PRIMI SCIBILIS Affectionibus disjunctis in genere, & in specie De TOTO, & PARTIBUS, & terminis cognatis alijs, totius, & partium naturam illustrantibus, PR®SIDE M. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 10. Aprilis anno 1629. horis ä tertia pomeridianis ERNESTUS PHUEL, Berlinensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXIX. [1629; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 45; 109: GK1 Sch 6/8). Qvod ben£ vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIM® PHILOSO-phia: pleniori subsecuturse, praemissarum, NONAM De PRIMI SCIBILIS AfFectione disjuncta secunda, nempe De PRINCIPIO, & PRINCIPIATO P R E S I D E Μ. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 8. Mal anno 1629. horis ί tertia pomeridianis DANIEL ä Linde BER-linensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXIX. [1629; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 46; 109: GK1 Sch 6/9). Qvod benfc vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIM® PHILOSO-phiae pleniori subsecuturae, praemissarum, DECIMAM De PRIMI SCIBILIS AfFectione disjuncta tertia, nempe De CAUSA, & CAUSATO in genere P R E S I D E Μ. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 15. Mal anno 1629. horis ä tertia pomeridianis OTTO BLUMENTHALIUS Perlebergensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXIX. [1629; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 47; 109: GK1 Sch 6/10). Qvod benfc vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIM® PHILOSO-phia: pleniori subsecuturae, praemissarum, UNDECIMAM De PRIMI SCIBILIS AfFectionis disjuncta; tertia: modis specifkis duobus prioribus, nempe De MATERIA, & MATERIATO, FORMA, & FORMATO, P R E S I D E Μ. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 22. Mal anno 1629. horis ä tertia pomeridianis CASPAR EICHLERUS Grupi-Bohemus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXIX. [1629; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 48; 109: GK1 Sch 6/11). Qvod benfc vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIM® PHILOSO-phia: pleniori subsecuturae, praemissarum, DUODECIMAM De PRIMI SCIBILIS AfFectionis disjunct! tertiae modo specifico tertio, nempe De EFFICIENTE, & EFFECTO. PR®SIDE M. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 19. Juni anno 1629. horis ä tertia pomeridianis VALENTINUS HAVELANDUS Brandenburgensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXIX. [1629; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 49; 109: GK1 Sch 6/12). Qvod benfc vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIM® PHILOSO-phiae pleniori subsecuturae, praemissarum, DECIMAM TERTIAM De PRIMI SCIBILIS AfFectionis disjuncta» tertiae modo specifico qvarto, nempe De FINE, & FINITO, nec non Comparatione Causarum inter se, & ad efFecta. PR®SIDE M. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 24. Julij anno 1629. horis ä tertia pomeridianis GEORGIUS BETHKIUS Bernaviensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXIX. [1629; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 40; 109: GK1 Sch 6/13). Qvod benfc vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIM® PHILOSO-phiae pleniori subsecuturse, praemissarum, DECIMAM QVARTAM De PRIMI SCIBILIS AfFectione disjuncta qvarta nempe de NECESSITATE & CONTINGENTLY PR®SIDE Μ. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 31. Julij anno 1629. horis ä tertia pomeridianis JONAS LINCKIUS Jütrebocensis Saxo. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXIX. [1629; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 50; 109: GK1 Sch 6/14).

Gutke, Georg Qvod benfe vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIM/E PHILOSOphiae pleniori subsecuturae, praemissarum, DECIMAM QVINCTAM De PRIMI SCIBILIS Affectione disjuncta qvincta, nempe De ACTU, & POTENTIA, PRESIDE Μ. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 7. Augusti anno 1629. horis ä tertia pomeridianis JACOBUS RUDELOFFIUS Rathenoviensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij, Anno M. DC. XXIX. [1629; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 51; 109: GK1 Sch 6/15). Qvod benfc vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIMAE PHILOSO-phia: pleniori subsecuturae, praemissarum, DECIMAM SEXTAM De PRIMI SCIBILIS Affectione disjuncta sexta, nempe De EODEM, & DIVERSO, nec non Identitatis, & Diversitatis conseqventibus PRiESIDE M. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 24. Augusti anno 1630. horis ä tertia pomeridianis. CHRISTIANUS RHAVIUS Berlinensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij Anno M. DC. XXX. [1630; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 52; 109: GK1 Sch 6/16). Qvod benfe vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIM/E PHILOSO-phia: pleniori subsecutura:, praemissarum, DECIMAM SEPTIMAM De PRIMI SCIBILIS Affectione disjuncta septimi, nempe De UNIVERSALI, & SINGULARI, ubi simul de UNIVOCO, & ANALOGO, ABSTRACTO, & CONCRETO, IDEIS, & ABSTRACTIONE, nec non Principio Individuationis, PRiESIDE M. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 3. Septemb. anno 1630. horis ä tertia pomeridianis DANIEL SCHEFFERUS Camicensis Lusatus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij Anno M. DC. XXX. [1630; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 53; 109: GK1 Sch 6/17). Qvod benfc vortat Jehova. EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIMAE PHILOSO-phia: pleniori subsecutura:, praemissarum, DECIMAM OCTAVAM De PRIMI SCIBILIS Affectione disjuncta octava, nempe De COMMUNICABILI, & INCOMMUNICABILI, & nona, videlicet De SIGNO, & SIGNATO, PR/ESIDE M. GEORGIO GUTKIO, Gymnasij Berlinensis Rectore, Ingenij exercendi gratia selectis quibusdam Gymnasij dicti alumnis ventilandam proponit ad diem 17. Septemb. anno 1630. horis ä tertia pomeridianis PAULUS WÖDENIUS, Berlinensis Marchicus. BEROLINI, Typis Georgij Rungij Anno M. DC. XXX. [1630; 4°] (KZK-Bp 5: G: C 1, 38, 54; 109: GK1 Sch 6/18). Quod ben£ vortat Jehova! EXERCITATIONUM EPOPTICARUM DOMESTICARUM, PRIMAE PHILOSOPHIE pleniori subsecuturae, pramissarum ULTIMA De PRIMI SCIBILIS, Affectionibus disjunctis reliqvis, ut: MENSURA & MENSURATO, SIMPLICI & COMPOSITO, PERFECTO & IMPERFECTO, COMPLETO & INCOMPLETO, FINITO & INFINITO, DEPENDENTE & INDEPENDENTE, PRIORE POSTERIORE & SIMUL M. GEORGII GUTKII, Gymn. Berl. Rectoris Posthuma. TYPIS RUNGIANIS. M. DC. XLIV. [Berlin 1644; 4°; mit einem Widmungsgedicht von Emst Pfuel] (109: GK1 Sch 6/19). Schulprogramm zum Ableben des kfl.-brandenburgischen Prokanzlers und Präsidenten des Konsistoriums Johann Koppen. 1630. (Diterich, 1732, S. 155, danach von Rektor Georg Gutke sowie den Schulkollegen Johann Georg Viola und Erdmann Giese gemeinsam verfaßt und gedruckt). »Cöppenii virtus non umbra, & nomen inane est« [Epicedium]. In: Postqvam est mortem aptus VIR Magnificus, Nobilissimus, Consultissimus, DN. JOHANNES KOPPEN, U. J. DOCTOR, S. PALATII LATER. COMES, Electoris Brandenburgici CONSILIARIUS, VICE-CANCELLARIUS, ut & Consistorii Ecclesiastici PRÄSES, Idque XV. Kai. Febr. Anno Epoches N. D. M. D. CXXX. BONI QVIQVE Gratulantur ut Coeliti Lugent ut Relicti, Testes utriusque vide sis seqq. ... Qvas, Ut posteri etiam dolores nostros justisstissimos [sie] memorarent, TYPIS Excepit GEORGIUS RUNGIUS, ANNO: Vita breVIS, sVbleCta MaLIs, aC pLena Labore est, Laetator, Leto, CVI fVga Lata patet! [Berlin 1630; 4°], [6] Bl. (1: Ee 519, 5 angeb.; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 3228 = Bd. 101 Nr. 20; KZK-Bp 5: G: Ε 2, 35, 7).

Briefe Schreiben an Erasmus Seidel, [s. 1. e. a.] (la: Autographen und Nachlässe: Ms. Bor. 2° 201 Nr. 158, jedoch beschädigt mit Textverlust).

Gutke, Georg

Literatur [CARMINA GRATULATORIA]. In: VOTIVvE ACCLAMATIONES Quibus Viro-Juveni Clarissimo-Doctissimo D N . M. G E O R G I O G V T K I O , AMPLISSIMI H A C T E N U S PHI-losophici Collegij in almä Leucori Decano Spectatissimo, jam v. Rectoratus BERLINENSI post legitimam vocationem fasces feliciter capessenti XVII. Cal. Novembris. Anno Μ D CXVIII. gratulantur Ejusdem Gymnasij alumni. B E R O L I N I T Y P I S RUNGIANIS. [1618; 4°] (109: GK1 Sch 1/11; Sch 1/12); [EPITHALAMIA]. In: Honori Nuptiarum, VIRI, Clarissimi, Doctrinä, Virtute ac Humanitate prsstantissimi, D N . M . G E O R G I I G V T K I I , GYMNASII BERLINENSIS RECTO-ris, ut dignissimi ita vigilantissimi, SPONSI, NEC N O N Hones tissimz Pudicissimzque Matrons MARLE MAVRITLE, Viri Integerrimi D N . M E L C H I O R I S H O F M A N N I , Illustrissimi Electoris Brandenburgici Monetarij relict® vidus, SPONSyE, Gratulantur A M I C I & C O L L E G E . BERLINI, TYPIS RUNGIANIS, Anno Μ D C X X I . [1621; 4°; mit Beiträgen von Andreas Herrenschmidt, Georg Weber, Konstantin Berkow, Lorenz Simon und Johann Berkow] (109: GK1 Sch 1/16); REIMANN, Matthaeus: NUPTIIS VIRI CLARISSIMI N E C N O N D O C T I S S I M I , D N . M. G E O R G I I G V T K I , Philosophi e primis, & Gymnasij Berlinensis Rectoris dignissimi SPONSI, Ut & M A T R O N ® LECTISSIM/E HONESTISSIM/EQUE MARLE MAVRITLE, Viri integerrimi D N . M E L C H I O R I S H O F M A N N I , ILLUSTRISSIMI E L E C T O R I S BRANDEN-burgici Monetarii relicts vidua, S P O N S I , Gratulatur M A T T H Ä U S REIMMANUS Scholz Bernovianae R E C T O R . BERLINI, TYPIS RUNGIANIS, Anno 1621. [4°] (109: GK1 Sch 1/17); [EPITHALAMIUM]. In: CARMINA GRATULATORIA In Solennem nuptiarum festivitatem, & festivam solennitatem Clarissimi, Prsstantissimi juxtä ac Doctissimi VIRI, D N . G E O R G I I G V T K I , Rectoris in Gymnasio Berlinensi dignissimi SPONSI, Matrimonium contrahentis C U M Lectissil pudicissimäque matronä MARIA MAURITIA, Dn. M E L C H I O R I S H O F F M A N N I , p. m. Civis olim primarij apud Berlinenses relictä vidua. Conscripta In debits observatiae ..., amoris & honoris ..., & gartulationis . . . A Discipulis Musis ibidem litantibus. [Chronogramm:] Anno, Inltlö DeVs est aVtor IVgaLIs thaLaMI. BEROLINI, Typis Rungianis, Anno 1621. [4°] (109: GK1 Sch 1/18); [EPITHALAMIA], In: ΕΠΙΘΑΑΑΜΙΑ In Festivitatem Nuptialem Clarissimi juxtä ac Prsstantissimi Viri,

Dn.

M. G E O R G I I G U T K I I , Berlinensis Gymnasij Rectoris longe dignissimi, SPONSI, Et Pudicißims ac O m a t i ß i m s Foemins, MARIAE MAURITIANAE, viri Honestißimi & Opinatißimi, Dn. M E L C H I O R I S H O F F M A N N I , Illustrissimi Electoris Brandenburg, quondam Monetarij p. m. relicts vidus, SPONS./E, Honoris & amoris ergö scripta AB Amicis in Academiä Witebergensi. WITTEBERG/E, Excudebat Augustus Boreck, Anno 1621. [4°; mit Beiträgen u. a. von Erasmus Schmidt und August Buchner] (109: GK1 Sch 1/19); VIOLA, Johann Georg: KALENDIS natalibus VIRI excellentissimi, PHILOSOPHI celeberrimi, D N . M . G E O R G I I G V T K I I , Coloniensis Marchici, Gymnasii Berlinensis R E C T O R I S , Sui PR/ECEPTORIS fidelissimi, FAUTORIS candidissimi, C O L L E G E amore & observantil suspiciendi, d. XXIII. Aprilis incidentibus, Coelitus Bona qvsqve precatut MUSA J O H . G E O R G I I VIOLA, Ulmatis, & seqvens melos litat, Exscriptum G E O R G I I RUNGII Typis [Chronogramm:] Anno N. D . SI totVIna feret LIVor, qVäM terra, profeCtö In faCILI preCIo Copla Larga fLVet. [1628; 4°] (109: GK1 Sch 1/20); ELERDT, Nicolaus: MINERVALE, Wan/ wo/ vnd bey wem/ fromme vnd getrewe Schulherrn jhren Wolverdienten Solt zugewarten/ Bey geführter Trawrklage/ vber den vnverhofften frühzeitigen Todesfall/ deß Ehrnvesten Vorachtbarn vnd Hochgeiarten Herrn M . G E O R G I I G U T K I I , des Gymnasij zu Berlin gewesenen getrewen 16. Jährigen R E C T O R I S , vnd furtrefflichen Philosophi, Alß er in St. Nicolai Kirchen/ bey flirnehmer Volckreicher versamlung den 19. Augusti, des 1634. Jahres beerdiget worden/ Erörtert vnd außgefuhret Durch N I C O L A U M E L E R D U M , Probsten der beyder Pfarrkirchen in Berlin/ Seniorn vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ ANNO: 1635. [4°] (109: GK1 Sch 1/21; 23: LP 10524; Leichenpredigten SA Braunschweig: Η IX, Bd. 27, 23); [EPICEDIA], In: EPICEDIA AB AMICIS FACTA In mortem M . G E O R G I I G U T K I I , Rectoris qvondam Gymnasij Berlinensis. An: ELERDT, Nicolaus: MINERVALE, Wan/ wo/ vnd bey wem/ fromme vnd getrewe Schulherrn jhren wolverdienten Solt zugewarten/ Bey geführter Trawrklage/ vber den vnverhofften frühzeitigen Todesfall/ deß Ehrnvesten Vorachtbarn vnd Hochgelarten Herrn M. G E O R G I I G U T K I I . . . Durch N I C O L A U M E L E R D U M , Probsten der beyder Pfarrkirchen in Berlin/ Seniorn vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ A N N O : 1635. [4°; mit Beiträgen von Jacob Martini, Martin Weise, Johannes ScharfF, Andreas Lindtholtz, Martin Strömann, Matthaeus Reimann, Joachim Fromm, Georg Lilius, Johann Berkow, Johannes Bornemann, Adam Romanus, Johann Christoph Ludecus, Johann Georg Viola, Sebastian Krieger, Emanuel Vulpinus, Georg Milde, Martin Heinsius, Erdmannus Giese, Christian Schnee, Christoph Elerdt, Sigismund Neumeister und Georg Bornstädt] (109: GK1 Sch 1/21 angeb.; 23: LP 10524 angeb.; Leichenpredigten SA Braunschweig: Η IX, Bd. 27, 23

Gutke,

Georg

angeb.); PHUEL, Ernst: Trauergedicht auf Georg Gutke. 1635. (Diterich, 1732, S. 159, mit Verweis auf ein weiteres Trauergedicht des Berlinischen Ministeriums); SEIDEL, Martin Friedrich: [Lebensbeschreibungen berühmter Märker, Tl. 2] [Ms.] (la: Ms. Boruss. fol. 198, f. 146v, mit Porträt); SEIDEL, Martin Friedrich: Collectanea ad Vitam Mart. Emesti [sie] Seideiii. [Ms.] (la: Ms. Boruss. fol. 200, f. 16r, mit Porträt); WITTE, 1688, [Anno 1634]; STRIMESIUS, Samuel: LINE/E G N O S T O L O G I G E SEU L O G I G E Peripatetics Reformati Rudimenta, In Privatorum Collegiorum Usum, Anno 1680. Concinnata A U T O R E SAMUELE STRIMESIO, Phil, ac Theol. D. hujusque Prof. Ord. in Univers. Elect. Brandenb. [hs.: Editii Secunda] Francofurti ad Viadrum, Sumptibus J O H A N N I S VÖLCKERI, Μ D C X C VII. [1697], S. 13. (StA Frankfurt/O., Β.: I: 777 angeb.); BECKMANN, 1707, S. 213; DITERICH, 1732, S . 1 5 3 - 1 6 0 ; ZEDLER, 1 7 3 5 , 1 1 , S p . 1 4 7 2 ; JÖCHER, 1 7 5 0 , I I , S p . 1 2 8 6 f . ; SEIDEL/KÜSTER, 1 7 5 1 , S . 1 7 2 £ ; KÜSTER/ M Ü L L E R , 1 7 5 2 , II, S . 9 4 3 ; BÜSCHING, 1 7 7 4 , S . 1 2 u . 4 0 ; BELLERMANN, 1 8 2 5 , S . 2 6 f . ; HEIDEMANN, 1 8 7 4 , S . 1 4 0 -

144; GUDOPP, 1900, S. 6f.; NOHL, 1903, S. 27; WEBER, Hans Emil: Die philosophische Scholastik des deutschen Protestantismus im Zeitalter der Orthodoxie. Leipzig 1907, bes. S. 74-78 u. 107-128. [= Abhandlungen zur Philosophie und ihrer Geschichte; 1]; MAUERMANN, 1909, S. 41; MERBACH, Paul Alfred: Literaturgeschichtliche Entwicklung der Provinz Brandenburg. [Separatdruck aus: Brandenburgische Landeskunde. Bd. IV. 1915]. Berlin 1915, hier S. 222; PETERSEN, P.: Geschichte der Aristotelischen Philosophie im protestantischen Deutschland. 1921, S. 212f. u. 315ff.; FADEN, Eberhard: Berlin im Dreißigjährigen Krieg. Berlin 1927. [= Berlinische Bücher; 1], S. 30, 32 u.Ö.; ZSCHARNACK: Georg Gutke. In: RGG, 2. Aufl., 1928, II, Sp. 1546; WUNDT, Max: Die deutsche Schulmetaphysik des 17. Jahrhunderts. Tübingen 1939, S. 245-254. [= Heidelberger Abhandlungen zur Philosophie und ihrer Geschichte; 29]; WILPERT, Paul: Gutke, Georg. In: N D B , 1966, 7, S. 345f.; WOLLGAST, Siegfried: Philosophie in Deutschland zwischen Reformation und Aufklärung. Berlin 1988, S. 211-213; DBE, 1996,4, S. 270; WINTER, 2008, S. 26, 168 f., 304, 360 u. 441; DBA 1 4 4 1 , 1 2 8 ; II 499, 27; III 333, 275.

Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Slg. Wadzeck, Bd. 28, Nr. 63; SEIDEL, Martin Friedrich: [Lebensbeschreibungen berühmter Märker, Tl. 2] [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 198, f. 146v, 147r); SEIDEL, Martin Friedrich: Collectanea ad Vitam Mart. Emesti [sie] Seideiii. [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 200, f. 16r); SEIDEL/KÜSTER, 1751, Nr. 82. (1: 4° Tc 2334b Rar); Wolfenbüttel, HAB, Porträtsammlung, A 8456; Halle, Franckesche Stiftungen/ Bibliothek, Porträtsammlung, A 908.

Hafftiz, Peter

Hafftiz (Haititius), Peter * um 1525 Jüterbog t 28. Mai 1601 [B] Berlin Pädagoge, luth., Chronist V N.N. Μ N.N. Klosterschule in Zinna, danach Lateinschule in Pirna 1547 Universität Wittenberg danach Universität Frankfurt/O. (1549/50 Bacc., 1555 Mag.) 1549 Präzeptor an der St. Nicolaischule in Berlin 1552 Bacc. an der St. Marienschule in Berlin 1555 Universität Frankfurt/O. (Mag.), danach Leiter der St. Marienschule in Berlin 1560 Leiter der beiden vereinigten Schulen an St. Nicolai und St. Marien 1563 Leiter der St. Nicolaischule 1574 Rückzug ins Privatleben 1576-1580 Leiter der St. Petrischule in Cölln danach ohne öffentliches Amt in Berlin Peter Hafftiz (Haftitius) wurde um 1525 in Jüterbog geboren. Über seine Eltern ist nichts bekannt; in einer Dedikation seines handschriftlich zuerst 1595 ausgegangenen, wiederholt niedergeschriebenen und gedruckt erst 1861 im Codex diplomaticus Brandenburgensis erschienenen Microcronicon Marchicum schrieb Hafftiz lediglich, daß diese in Berlin geboren und dort erzogen worden seien. Zunächst besuchte er die katholische Klosterschule in dem zum Erzstift Magdeburg gehörenden Flecken Zinna, danach die protestantische Lateinschule in Pirna, die 1542 in das nach Einfuhrung der Reformation in Meißen aussterbende Dominikanerkloster des Ortes verlegt worden war. Am 10. März 1547 immatrikulierte sich Hafftiz unter dem Rektorat des Theologieprofessors Caspar Cruciger ( 1 5 0 4 - 1 5 4 8 ) an der Universität Wittenberg (ALBUM ACADEMIAE VITEBERGENSIS, 1 8 4 1 , 1, S. 237a, 1: Petrus Hafft Jutrebocenses 10 Martij; insgesamt acht Studenten aus Jüterbog wurden an diesem Tag immatrikuliert). Doch wegen des Schmalkaldischen Krieges waren die Zeiten für ein Studium in Wittenberg schlecht: Bereits im Nov. 1546 hatte Rektor Cruciger angesichts des Vordringens des säch-

sischen Herzogs Moritz die Vorlesungen schließen müssen, auch wenn die Stadt in der Folgezeit der Belagerung der feindlichen Truppen standhielt und der Anschein des Fortbestehens der Hochschule aufrechterhalten werden konnte; erst im Okt. 1547 wurde der Lehrbetrieb wieder aufgenommen und Anfang Jan. 1548 wurde die Leucorea durch den neuen Landesherren wiederaufgerichtet (vgl. FRIEDENSBURG, 1917, S. 254f.). Wann Hafftiz Wittenberg verließ und seine akademischen Studien in Frankfurt/O. fortsetzte, ist ungewiß. Im Wintersemester 1549/1550 legte er an der philosophischen Fakultät der Viadrina unter dem Dekanat Melchior Dregers (gest. 1553) zusammen mit weiteren elf Kandidaten das Baccalaureat ab (BAUCH, 1901, S. 38: Petrus Hafticius Juterboccensis; die Angabe bei DITERICH, 1732, S. 4, wonach Hafftiz bereits 1539 in Frankfurt/O. unter dem Dekan Melchior Dreger den »primum titulum Philosophise«, den Grad eines Baccalaureus also, abgelegt habe, beruht auf einem Druckfehler). Daß Hafftiz an der Viadrina studierte, schrieb er später auch selbst in seinem Microcronicon Marchicum, und zwar mit dem Verweis auf das Stadtjunkergeschlecht derer von Beikau, das seine Studien förderte. Von seinen Frankfurter Lehrern nannte er nur den Professor physices und Polyhistor Jodocus Willich (1501-1552), der sein Präzeptor in den öffendichen Lektionen gewesen sei (Codex diplomaticus Brandenburgensis, 1861, S. 91). Das erste öffentliche Amt, in welches Hafftiz berufen wurde, war das eines Lehrers an der Schule bei St. Nicolai in Berlin, wo er 1549 mit dem Unterricht begann. 1539 war im Kurfürstentum Brandenburg die Reformation eingeführt worden, doch die im Jahr darauf durchgeführte erste Kirchen- und Schulvisitation hatte einen wenig befriedigenden Zustand der Lateinschulen an den Kirchen zu St. Nicolai und St. Marien in Berlin konstatieren müssen, daß nämlich »in den alten Schulen zu Berlin die Jugend bishero durch der Präceptoren Unfleiss und sonst jämmerlich versäumet, und in viel Jahren wenig gelehrte Leute, die man zu Aemptern hätte füglich gebrauchen können, allhie erzogen [worden]« (vgl. HEIDEMANN, 1874, S. 55). Die unterste Klasse der inzwischen reorganisierten Nikolaischule hatte das Niveau einer Elementarschule, während die beiden anderen Klassen die Lateinschule bildeten. Der Unterricht verlief - wie vor der Reformation - eintönig

Hafftiz, Peter und wenig effektiv; hinzu kam, daß die Schüler durch Chorgesänge an Feiertagen oder bei Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen vom Lernen abgehalten wurden. 1552 wechselte Hafftiz als Baccalaureus an die nun ebenfalls reorganisierte Schule bei der Kirche zu St. Marien in Berlin. Über seine Berufung schrieb er später selbst in seinem Microcronicon Marchicunr. »Anno Christi 1552, auf Purificationis Mariae, ist ... die Schule zu S. Marien widder angericht von Hochgedachten Churfiirsten [gemeint Joachim II.] vnd ist Samuel Langnickel für einen Subdirectorem, Petrus Hafftitius fur einen Baccalaureum vnd Joachim Streicher für einen Cantorem von S. Niclas schule dahin gesetzt ... Vnd ob wol die besoldunge der Schulgesellen anfenglichen gar geringe, dass Sie Ihre stipendia Ostiatim von bürgern müssen gewertig sein, So sind Sie doch entlich dermassen versehen worden, dass sie haben können zufrieden sein.« {Codex diplomaticus Brandenburgensis, 1861, S. 113). Der Leiter der Marienschule, Samuel Langnickel aus Hirschberg, hatte im Wintersemester 1549/1550 zusammen mit Hafftiz an der Viadrina das Baccalaureat abgelegt. Fünf Jahre später sind beide wieder an der Universität Frankfurt/O., wo Hafftiz zusammen mit seinem Schulkollegen am 28. März 1555 unter dem Dekan, dem späteren Medizinprofessor und kfl.-brandenburgischen Leibarzt Jacob Bergemann (1527-1595), den Magistergrad erlangte (BAUCH, 1901, S. 44: Petrus Haff[t] icius Güterboccensis, mit dem Zusatz: Ludimoderator Berlinensis). Zu jenen Gelehrten, die am selben Tag das Magisterexamen ablegten - unter den Examinatoren befand sich auch der bekannte märkische Historiograph Wolfgang —» Jobst - , gehörte auch Thomas Hübner, der Präzeptor des Kurprinzen Joachim Friedrich und spätere kfl.-brandenburgische Geheime Rat. Samuel Langnickel übernahm bald darauf das Pfarramt im schlesischen Landshut, so daß Hafftiz in diesem Zusammenhang die Leitung der Marienschule übertragen bekam. Und als der Rat von Berlin 1560 die beiden Schulen an St. Nicolai und St. Marien erneut vereinigte (eine erste Zusammenlegung im Ergebnis der Kirchenund Schulvisitation 1540 brachte keine Besserung, da sich das Schulgebäude der Nikolaischule als zu klein erwies, so daß die beiden Schulen bald wieder getrennt wurden), erhielt Hafftiz die Berufung zu deren Leiter. Er führte den Titel Ludimoderator,

denn erst nach der Errichtung des Gymnasiums im Jahre 1574 wurde der Titel Rektor gebräuchlich. Doch bereits 1563 wurden beide Schulen wieder getrennt, und Hafftiz erhielt nun die Leitung der Nikolaischule übertragen. Im Turmknopf der Kirche an St. Nicolai, der 1671 abgenommen wurde, fand sich eine Liste seiner Amtskollegen aus dem Jahre 1563: Inspektor der Schule war Propst Georg —» Buchholtzer, neben Hafftiz als Ludimoderator lehrten als Supremus Baccalaureus Wilhelm Deter und als Infimus Michael Hamander, Kantor war Johannes Zeisner, und als Tertianus unterrichtete Johannes Gebhard (DITERICH, 1732, S. 4). In jenen Jahren war es auch üblich, daß Kurfürst Joachim II. alljährlich am 8. Okt. anläßlich der Einführung der Reformation im Dom ein Dankfest veranstalten ließ, an dem alle Prediger und Schulkollegen der Residenz teilnahmen und jeder einen Taler erhielt, eine Sitte, die jedoch nach dem Tode des Landesherren nicht mehr weitergeführt wurde. Offensichtlich genoß Hafftiz auch Ansehen in der Stadt und die Gunst des Kurfürsten, denn am 2. Febr. 1561 nahm er auf Order Joachims II. neben dem märkischen Generalsuperintendenten Johann Agricola (aus Eisleben, 1490-1566) und dem Frankfurter Professor Abdias Praetorius (Gottschalck, 1524 bis 1573) an einem Disputationskolleg teil, das die Genannten in Gegenwart des Kurfürsten mit dem päpstlichen Legaten Johannes Franziskus Commendone, Bischof von Zanthe, und dem Jesuiten Lambert Aricius hielten. Diese waren als Gesandte des Konzils von Trient nach Berlin gekommen, um Joachim II. zur Teilnahme einer brandenburgischen Delegation an den Verhandlungen zu bewegen. Das schon auf dem Nürnberger Reichstag 1523 geforderte Konzil, das ein verbindliches Urteil über die lutherische Lehre abgeben sollte, war erst 1545 eröffnet und nach dem Augsburger Religionsfrieden 1555 für die Protestanten uninteressant geworden. In seinem Microcronicon Marchicum hatte Hafftiz über Inhalt und Ergebnisse dieses Kolloquiums, das die Überlegenheit der protestantischen Gelehrten belegte, nichts mitgeteilt, wohl aber geschrieben, daß die päpstliche Gesandtschaft später in Naumburg mit Kot beworfen wurde (vgl. Codex diplomaticus Brandenburgensis, 1861, S. 117, jedoch mit der falschen Jahresangabe 1555 und falschem Namen des päpstlichen Legaten; richtig dagegen die Darstellung in dem nur

Hafftiz, Peter handschriftlich verbreiteten Chronicon Aller Regierenden Marggraffen und Churfursten zu Brandenburg [1572] des Beelitzer Diakons Paul Creusing, vgl. HOLTZE, 1 8 8 6 , S . 1 6 4 ) .

Allerdings konnte die Nikolaischule unter der Leitung von Hafftiz, der 1564 das Bürgerrecht von Berlin erlangt hatte und in der Spandauer Straße Haus und Garten besaß (vgl. HOLTZE, 1894, S. 5, mit Verweis auf die Berliner Schoßkataster der Jahre 1572 und 1574), keinen rechten Aufschwung nehmen, zumal das Schulgebäude auch räumlich den Anforderungen nicht entsprach und die Schüler einen großen Teil ihrer Zeit von kirchlichen Diensten wie dem Singen im Vespergottesdienst sowie bei Taufen, Trauungen und Begräbnissen in Anspruch genommen wurden (vgl. hierzu HEIDEMANN, 1874, S. 60f.). Offensichtlich gab man dem Leiter einen Teil Schuld an der mißlichen Lage. Denn als Kurfurst Johann Georg von Brandenburg 1574 beide Schulen aufhob und das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster stiftete, wurde Hafftiz - der schon während der Vorbereitung zur Einrichtung der neuen Anstalt zu den Verhandlungen nicht hinzugezogen worden war - bei der Zusammenstellung des neuen Lehrkörpers nicht berücksichtigt; das Rektorat erhielt der Leiter der Bernauer Schule Jacob Bergemann (1546-1615), Konrektor wurde Hieronymus —» Prunner. So mußte Hafftiz 1574 seinen Abschied nehmen und sich zunächst ins Privatleben zurückziehen. In einem Brief an den kfl.-brandenburgischen Leibarzt und Astrologen Leonhard Thurneysser zum Thum (1531 bis 1596) aus dem Jahre 1578 beklagte er sich darüber, daß er nach 25jährigem Schuldienst mit Undank belohnt worden sei. So habe er »zu Verkürzung und abschneidung allerlei schwermütiger Gedanken, welche solche Undankbarkeit pflegt zu erregen«, in seiner »dienstlosen« Zeit ein lateinisches Lehr- und Trostbüchlein vom Jüngsten Gericht aus Bibelzitaten verfaßt und im Druck ausgehen lassen (der Brief ist abgedruckt bei MOEHSEN, 1783, S. 11 bis 13, hierS. 12). Das Liber de extreme iudicio erschien 1575 in Wittenberg. Wie Hafftiz in seinem Brief an Thurneysser auch schrieb, habe der brandenburgische Kurfurst das Werk wohlwollend aufgenommen und verlangt, es auch in deutscher Sprache herauszugeben. Dem sei er - Hafftiz - auch nachgekommen, »unangesehen, daß in vielfältigen Ungelegenheiten und meinen wiederwärtigen Zustand damals es mich ein ziem-

lichs gestanden und schwer ist ankommen« (ebenda, S. 12). Die deutschsprachige Bearbeitung unter dem Titel Trostbüchlein vnd Lehr vom Jüngsten Gerichte wurde ebenfalls 1575, jedoch in Leipzig, publiziert. In der Widmung an Kurfiirstin Sabina, die zweite Gemahlin Johann Georgs, und an Elisabeth Magdalena, Herzogin in Lüneburg und Braunschweig, die Schwester des brandenburgischen Kurfürsten, verwies Hafftiz darauf, daß er das Trostbüchlein bereits zuvor in Latein habe ausgehen lassen, um des nicht so gebildeten Lesers willen es nun jedoch in deutscher Sprache und an manchen Stellen auch etwas vermehrt veröffentliche. Hafftiz hatte seinem Brief an den einflußreichen Thurneysser ein Exemplar des Trostbüchleins beigelegt, als Geschenk, »ob es wol so artig und ansehnlich nicht ist eingebunden, wie es wohl solte, welches die itzige Ungelegenheit nicht hat geben wollen«, in der Erwartung, daß er »meiner im besten dabey gedencken wolle, und mein günstiger Herr und furderer sein und bleiben wollen« ( M O E H S E N , 1783, S. 12f.; vgl. auch HARTMANN, 1874, S. 32). Allerdings hat sich auch Hafftiz später unter die Gegner des in Ungnade gefallenen Astrologen gereiht und ihn in seinem Microcronicon Marchicum unter dem Jahr 1582 mit den von zahlreichen Zeitgenossen erhobenen Vorwürfen überschüttet: Er sei ein Atheist, Gotteslästerer, Zauberer, Wucherer usw. gewesen, ein Diebeshehler, der den Kirchenraub beförderte, weil er gestohlenes Silber eingeschmolzen habe. Den Brief an Thurneysser hatte Hafftiz als Ludirector zu Cölln unterschrieben. Bereits 1576 war er vom dortigen Rat zum Leiter der Schule bei St. Petri berufen worden, deren erster Schulmeister nach Einführung der Reformation in der Mark Brandenburg Heinrich —> Knaust in den Jahren 1540-1544 gewesen war und dessen Nachfolger Paul von Eitzen (1521-1598), später Generalsuperintendent im Holsteinischen, und Sebastian Brunnemann (um 1525 bis 1579), der Vater des späteren Berliner Propstes Hieronymus —» Brunnemann, wurden. Die Einfuhrung des neuen Rektors erfolgte am 12. April 1577 (vgl. POSTH, 1699 [1870], S. 25). Doch auch in seinem neuen Amt blieb Hafftiz offensichtlich die von ihm erwartete Anerkennung versagt. Anfang 1579 veröffentlichte er seine Kurtze Außlegung vnd Christliche erfahrung deß heiligen Spruchs König Salomonis: Ein frölich Gewissen ist ein ewiges Wolleben. Die Widmung zu dieser Schrift über die

Hafftiz, Peter konat an St. Petri erst nach 1597 erfolgen können, denn bis dahin nannte er sich immer nur »weyland Rectorem beider Schulen zu Berlin und Cölln«), Nach seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst lebte Hafftiz nach wiederholten erfolglosen Bemühungen um eine neue Anstellung bis zu seinem Tode ohne Amt in Berlin. Immer wieder beklagte er sich in seinen Schriften über die ihm widerfahrene Kränkung, etwa in dem 1584 veröffentlichten Traktat Kurtze Außlegung vnd einfelttge Erklärung des reichen Göttlichen Segens/ damit die ersten vnd aller schönsten Eheleute Adam vnd Eua im Paradiß/ von Gott der hohen Maiestet selbs sind vermählet vnd eingesegnet worden, 1580 legte Hafftiz sein Schulamt nieder; neuer Schul- das er den Bürgermeistern und Ratsherren der altleiter wurde Jacob Sommerfeld (gest. 1618), der märkischen Städte Altstadt und Neustadt Salzwedel, 1585 ins Diakonat an St. Petri berufen wurde (vgl. Gardelegen und Tangermünde widmete. In der Dedikation verweist er auf die schwermütigen GedanK Ü S T E R / M Ü L L E R , II, S. 975). In seiner 1583 veröffentlichten Schrift Von der Christlichen Walfart, wo er ken, die durch die Undankbarkeit der Welt erzeugt im Titel in Anspielung auf den biblischen Paulus- würden, und auf seine 30jährige Tätigkeit, die nicht Brief an die Epheser, Vers 5, die gegenwärtige Zeit als ohne großen Nutzen für die Mark Brandenburg und »böse Zeit« benannte, bezeichnete er sich dann - wie die umliegenden Länder gewesen wäre. Da er jetzt auch in den folgenden Schriften — als »weiland Rec- dienstlos sei, habe er zur Ablenkung von diesen Getorem beyder Schulen zu Berlin vnd Cölln an der danken neben anderen lateinischen und deutschen Sprew«. Warum Hafftiz sein Amt niedergelegt hatte, Werken auch dieses Büchlein im Druck ausgehen lasdarüber gibt es keine stichhaltigen Hinweise. So sen. Manchmal brachten die von Hafftiz verfaßten könnte er wegen fehlender Anerkennung seiner Schul- Schriften wie zum Beispiel die eben genannte ihrem arbeit überdrüssig gewesen sein und selbst abgedankt Verfasser auch finanzielle Anerkennung: So überhaben; er könnte aber auch bei den damaligen theo- reichte ihm der Rat von Spandau 1592 vier Taler logischen Streitigkeiten unter den Protestanten in »wegen dedicirung eines Büchleins, der reiche Gottes den Verdacht irriger Lehren gekommen und deshalb Segen genannt« ( S C H U L Z E , [1784-1792] 1913, II, entlassen worden sein. In seiner Dedikation zum S. 104). Bereits 1587 hatte er vom Spandauer Rat fur Microcronicon Marchicum schrieb Hafftiz nämlich: »ein Buch de nobilitate« [gemeint seine Trauerrede »Meine Schrifften salviren und defendiren mich ge- auf Curt von Arnim mit dem Titel Von dem Adenugsam von allen falschen und verführerischen Leh- lichen leben ... 1586] ein Geschenk von vier Talern ren/ denen ich von Hertzen/ als dem Teuffei selbst/ erhalten (ebenda, S. 97), 1591 dann drei Taler zwölf spinnefeind bin.« (Vgl. auch SCHLICHT, 1718, S . 108, Groschen »wegen Verehrung zweyer Bücher«, im selwonach Hafftiz die Konkordienformel zwar unter- ben Jahr dann nochmals einen Taler zwölf Groschen schrieben habe, doch bei den Religionswirren leicht »aus dem Kasten« (ebenda S. 102f.). 1595 bekam er Marchicum hätte wegen der einen oder anderen Redensart in für die Dedikation seines Microcronicon Verdacht geraten können). Wohl nicht zutreffend ist ein Geschenk von drei Talern überreicht (ebenda, die in den Quellen auch aufgetauchte These, Hafftiz S. 106; hier auch der Hinweis, daß Nicolaus —» Leusei vom Schulamt in das eines Diakons zu St. Petri in tinger fur die Dedikation der Kommentare der Mark Cölln gelangt (so S C H L I C H T , 1718, S . 108 f., mit Ver- Brandenburg sechs Taler erhalten habe). weis auf einen entsprechenden Passus in Martin Peter Hafftiz starb im Mai 1601 in Berlin und wurde Friedrich SEIDELS [1621-1693] Bibliotheca Marchico- am 28. des Monats in der Kirche zu St. Marien beBrandenburgica MS.: »Petrus Haftitius, Gymnasii graben [ H E I D E M A N N , 1878, S. 393]. Die LeichenBerlinensis Rector, postea Diaconus Coloniensis ad predigt auf den vormaligen Rektor in Berlin und Cölln Suevum.«; wie jedoch schon von S C H L I C H T richtig ist nicht überliefert, Trauergedichte sind nicht erhalangemerkt, hätte eine Berufung von Hafftiz ins Dia- ten geblieben. Auch über die familiären Verhältnisse Regel deß Christlichen lebens datiert vom 6. Jan. 1579 und ist von Hafftiz als Rektor der Schule zu Cölln unterzeichnet. Gerichtet ist sie an die Kurfurstin Elisabeth, die dritte Gemahlin Johann Georgs, bei der sich Hafftiz auf diese Weise über die ihm widerfahrene ungerechte Behandlung beklagte. In seiner Widmung erwähnte er dann, daß der oben genannte Spruch auch vom brandenburgischen Generalsuperintendenten Andreas —» Musculus gebraucht worden sei; er habe nun auf Bitten zahlreicher gottgläubiger Christen diesen Spruch in der Art des Musculus, jedoch etwas weitläufiger ausgelegt und zum Druck gebracht.

Hafftiz, Peter des Verstorbenen ist nichts bekannt. Ein Peter Hafftiz aus Berlin immatrikulierte sich im Wintersemester 1591 an der Universität Leipzig (ERLER, 1909, 1, S. 158). Vielleicht war dies sein Sohn, doch wann Hafftiz die Ehe geschlossen hatte und mit wem, darüber geben die vorhandenen Quellen ebenfalls keine Auskunft. Bekannt wurde Hafftiz durch sein Microcronicon Marchicum, das er erstmals 1595 mit einer Widmung an Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg handschriftlich ausgehen ließ. Die Chronik beginnt mit dem Jahr 1388, in dem Jobst von Mähren aus dem Geschlecht der Luxemburger die Regierung in der Mark Brandenburg übernommen hatte, und reicht in späteren Niederschriften bis 1600, dem Jahr vor Hafftiz' Ableben. Aufgelistet werden die politischen Ereignisse in der Mark, wichtige Daten in forstlichen und adligen Familien wie Geburten und Sterbefälle, aber auch Seuchen, Brände, Teufels- und Wundererscheinungen, die - bedingt durch die streng annalistische Anordnung - ohne Unterscheidung in Wesentliches und Unwesentliches chronologisch aneinandergereiht sind. Das Werk ist eine aus zahlreichen sekundären Quellen herausgezogene Notizensammlung, zu deren Aufstellung Hafftiz unter anderem aus Werken von Christoph —» Entzelt und Reiner Reineccius (1541-1595) sowie insbesondere aus der handschriftlichen Chronik des Engelbert Wusterwitz (um 1385-1433), aus den ebenfalls nur handschriftlich abgefaßten Successiones von Zacharias —¥ Garcaeus, vor allem aber aus dem 1593 im Druck veröffentlichten RERVM MARCHICARVM BREVIARJVMvon Andreas —> Engel (Angelus) geschöpft hat; erst von 1593 an wird es selbständig, ohne jedoch ausführlicher als Engels Werk zu sein (vgl. auch HEIDEMANN, 1878, S. 394, wonach der Abschnitt des Microcronicon Marchicum über die Jahre 1426 bis 1592 »nichts anderes ist als eine Wiedergabe des >Breviarium< von Angelus mit Auslassung einzelner Stellen, stilistischer Aenderung von andern und mit Zusätzen, die entweder dem Autor selbst angehören oder von ihm anderen Schriften entlehnt sind«). Tatsächlich sind vor allem jene Mitteilungen wichtig, um die der Verfasser selbst wußte, weil sie wie das oben erwähnte Disputationskolleg von 1561 in seinem persönlichen Erfahrungsbereich lagen (nach RIBBE, 1990, S. 32f., habe damit die Chronik for jene Jahre, die Hafftiz' eigene Lebenszeit tangieren, einen eigenen Quellenwert).

Manche Ereignisse sind besonders ausführlich dargestellt, weil sie die Phantasie des Lesers erregen sollten, wie die Hinrichtung des Rebellen Hans Kohlhase unter der Herrschaft Joachims II. zum Beispiel. 1731 in der von Christian Schöttgen und George Christoph Kreysig veröffentlichten Diplomatische[n] und curieuse[n] Nachlese der Historie von Ober-Sachsen, und angrenzenden Ländern gedruckt, dienten die Mitteilungen über Kohlhase später Heinrich von Kleist als Quelle für seine Prosadichtung Michael Kohlhaas (1810). Die große Abhängigkeit insbesondere von Engel dürfte der Hauptgrund gewesen sein, weshalb Hafftiz seine Chronik nicht drucken ließ, sondern mit Überarbeitungen und Ergänzungen in zahlreichen Abschriften verbreitete, um sie mehreren Gönnern widmen zu können (vgl. RIBBE, 1990, S. 32, wonach neun Redaktionen von Hafftiz selbst stammen; nach HEIDEMANN, 1878, S. 408, seien die von Hafftiz vertriebenen Handschriften in die fürstlichen und städtischen Archive seiner Widmungsempfanger aufgenommen worden, wodurch sich der Autor mit seinem Werk der öffentlichen Kontrolle entziehen konnte). Mehrt als zweieinhalb Jahrhunderte blieb die Chronik von Hafftiz ungedruckt, bevor sie Adolf Friedrich Riedel 1861 in den Codex diplomaticus Brandenburgensis aufnahm. Der dort gedruckte Text des Microcronicon Marchicum basiert auf einer der älteren Handschriften, die sich in Riedels Besitz befand und mit einer Widmung an den Rat der Stadt Templin versehen war (vgl. D Ö H N , 1988, S. 5); die von Hafftiz bis 1600 noch vorgenommenen Erweiterungen sind in verschiedenen Anmerkungen angefügt, die ausführliche Einleitung und die Widmung aber wurden weggelassen. Allerdings hat sich schon im 19. Jahrhundert deutlich Kritik an der Aufnahme des Microcronicon Marchicum in Riedels Codex diplomaticus Brandenburgensis und an der damit verbundenen Wertschätzung des Werkes als bedeutsame Quelle für die märkische Geschichte artikuliert: Das Microcronicon Marchicum sei wegen seiner Ausschreibung des Engeischen Werkes ein Plagiat im vollen Sinne des Wortes und deshalb »eine unerfreuliche Erscheinung in der älteren historischen Literatur der Mark Brandenburg«; lediglich jene Abschnitte können den ihm im Codex diplomaticus Brandenburgensis zugedachten Wert in Anspruch nehmen, in denen entweder der ältere Chronist Wusterwitz oder aber Hafftiz selbst zu Wort kämen (so HEIDEMANN, 1878, S. 408). [L. N.]

Hafftiz, Peter Werke De vita et obitu ... Hieronymi Reichen consulis Berlinensis. Narratio Petri Hafftitii. Witebergae: Joh. Crato 1562. [4°; hs. Widmung des Verfassers an Lampert Distelmeier], [18] Bl. (KZK-Sh 1: Q 3.46, 14). EPITHALAMION DE NVPTIIS ORNATISSIMI ET HONESTISSIMIIWENIS SEBASTIANI DORINGII, ET MODE=stissimae uirginis Euae Filiae Clarissimi & honestissimi uiri Nicolai Hartmanni Secretarij Illustrissimi Electoris Brandeburgici &c. AVTORE PETRO HAFFTITIO. WITEMBERGAE ANNO M. D. XLIIII. [1564; 4°], [16] Bl. (109: GK1 C g 4 0 ; VD 16 ZV 23508). De vita & obitu illustrissimorum ac pientissimorum Principum ... Joachimi II. Sacri Rom. Imperii Archi-Camerarii & Electoris, ac Domini Johannis, Fratris, Marchionum Brandenburgensium ... oratio in Schola Berlinensi habita a Petro Haftitio. Francophordiae cis Viadrum 1571. [4°], [22] Bl. (1: 4° St 4392, 13 ehem.; KZK-Sh 1: G 3.10, 10).

Liber de extremo iudicio. Wittenberg 1575. (Schlicht, 1718, S. 112); andere Ausg. [dt. Übersetzung]: Trostbüchlein vnd Lehr vom Jüngsten Gerichte: Gestellet/ durch M. Petrum Hafftitium. 1575. Apocalypsis XX. Selig ist der vnd heilig/ der theil hat an der ersten Aufferstehung/ Vber solche hat der andere Todt keine macht/ sondern sie werden Priester Gottes vnd Christi sein/ vnd mit jhm regieren tausent Jahr. [Leipzig 1575; Kolophon: Gedruckt zu Leipzig/ bey Hanß Steinman/ TYPIS VOEGELIANIS. M. D. Lxxv.], [180] Bl. (23: A: 697.1 Theol., 3; 23: S: Alv.: Ba 90, 1; 125: 10.9.11, 1; VD 16 Η 164; Schlicht, 1718, S. 112); andere Ausg.: Lehr- und Trostbüchlein vom jüngsten Gerichte. [Leipzig 1577] (Ribbe, 1990, S. 33); andere Ausg.: Trost vnd Lehrbüchlien vom Jüngsten Gerichte/ AufFs new vbersehen/ gemehret vnd verbessert/ durch M. Petrum Hafftitium. 15 78. Leipzig. [Leipzig 1578; Kolophon: Gedruckt ... bey Hans Steinman.], [ 192] Bl. (1: Cz 960a, 1 Rar; VD 16 ZV 7286). Kurtze Außlegung vnd Christliche erfahrung deß heiligen Spruchs König Salomonis: Ein frölich Gewissen ist ein ewiges Wolleben. Darinn die Regel deß Christlichen lebens verfasset ist. Durch M. PETRVM HAFFTITIVM IV-terbocensem in druck verfertiget. MATTHAEI V. Selig sind die Sanftmütigen/ Denn sie werden das Erdtreich besitzen. Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ etc. M. D. LXXIX. [1579; Kolophon: Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ bey Georg Raben/ in Verlegung Simon Hüters.], [67] Bl. (14: Theol. ev. dogm. 925, 3; 14: Theol. ev. dogm. 1135, 2; 14: Fl 126; VD 16 ZV 7287; Schlicht, 1718, S. 112). Der hundert vnd acht vnd zweintzigste Psalm/ Gott zu lob/ dem heiligen Ehestande zu ehren/ vnd allen frommen/ Christlichen Eheleuten zur lehr vnd trost kürtzlich vnd einfeltig erkleret/ Durch M. Petrum Hafftitium Jüterbocensem. 15 81. [Leipzig 1581; Kolophon: Leipzig/ Bey Hans Steinman. M. D. Lxxxj.] (1: Es 5320 Rar angeb.; 1: Da 7273 Rar; 37: Th Pr 1161; Schlicht, 1718, S. 112). Von der Christlichen Walfart/ Wie ein Christ hie auff Erden seliglichen reissen vnd wandeln sol/ vnd was jm an solcher Reisse hinderlich ist/ mit Gottes Gnaden hintergehen/ vnd durch dis zeitliche also Wallen kan/ das er das ewige nicht möge verschertzen. Kurtzer/ einfeltiger vnd doch nötiger Bericht/ Gestellet auff die Wort Sanct Pauli Ephes. 5. So siehet nu zu/ Wie jr Fürsichtiglich wandelt/ nicht als die Vnweisen/ sondern als die Weisen/ vnd schicket euch in die zeit/ denn es ist böse zeit. Durch Petrum Hafftitium M. Weiland Rectorem beyder Schulen zu Berlin vnd Cölln an der Sprew. Gedruckt zu Berlin/ durch Nickel Voltzen. ANNO M. D. LXXXIII. Cum Privilegio. [1583], [47] Bl. (1: Es 5320 Rar; 23: H: YJ 64.8° Heimst., 1; 23: S: Alv.: Ba 107, 3; VD 16 Η 165; Schlicht, 1718, S. 112, jedoch 1584). Kurtze Außlegung vnd einfeltige Erklerung des reichen Göttlichen Segens/ damit die ersten vnd aller schönsten Eheleute Adam vnd Eua im Paradiß/ von Gott der hohen Maiestet selbs sind vermählet vnd eingesegnet worden/ Vnd was es nun nach dem Fall fur ein gelegenheit damit habe/ Auch wie fromme Eheleute desselben in der vorderbten Natur teilhafftig werden/ vnd fruchtbarlich geniessen mögen. Gott zu lob/ dem heiligen Ehestande zu ehren/ vnd allen frommen Christlichen Eheleuten zur lehre vnd trost/ Gestellet durch Petrum Hafftitium M. Weyland Rectorem beider Schulen zu Berlin vnd Cölln an der Sprewe. Anno M. D. LXXXIIII. [Berlin 1584; Kolophon: Gedruckt zu Berlin/ durch Nicolaum Voltzen/ Jm Jahr/ M. D. LXXXIIII.], [47] Bl. (23: H: YJ 64.8° Heimst., 2; 23: S: Alv.: Ba 111, 2; VD 16 Η 162; Schlicht, 1718, S. 112); andere Ausg.: Der reiche Göttliche Segen/ Damit die ersten vnnd allerschönsten Eheleute/ Adam vnnd Eua/ von Gott der hohen Maiestet selbst/ im Paradiß sind vermählet vnd eingesegnet worden/ kürtzlich vnd einfeltig erkläret/ Sampt einem nützlichen Vnterricht/ was es nu nach dem Falle für eine Gelegenheit damit habe/ vnd wie fromme Eheleute/ auch in der verderbten Natur/ desselben theilhafftig werden vnd fruchtbarlichen geniessen mögen. Gestellet durch M. PETRVM HAFFTITIVM

Hafftiz, Peter Weiland Rectorem beyder Schulen zu Berlin vnd Coin an der Sprewe. Gedruckt zu Leipzig/ durch Abraham Lamberg/ ANNO M. D. XCII. [1592; 4°] (125: 20.7.33, 6, jedoch unvollst.; VD 16 ZV 23610). Der Erste Psalm/ Kürtzlich vnd Einfeltig erkläret vnd außgelegt. Durch Petrum Hafftitium M. Weiland Rectorem beyder Schulen zu Berlin vnd Cölln an der Sprew. [Prouerb. 10.] Gedruckt zu Berlin/ durch Nicolaum Voltzen. ANNO M. D. LXXXIIII. [1584], [48] Bl. (1: Bn 5330 Rar; VD 16 Η 160). IN OBITVM ILLUSTRISSIMI ET PIENTISSIMI PRINCIPIS AC DOMINI, D. AVGVSTI Ducis Saxonia:, S. Romani Imperij Archimarschalli & Electoris, Landtgrauij Thuringiae Marchionis Misniae, & Burggrauij Magdeburgensis. ECLOGA Quae inscribitur Daphnis. PETRI HAFFTITII M. BERLINI Excudebat Nicolaus Voltzius. ANNO SALVTIS M. D. LXXXVI. [1586; 4°], [6] Bl. (109: GK1 PSS 79/4 4°; KZK-Sh 1: Q3.105, 38 angeb.). ORATIO FVNEBRIS. Von dem Adelichen leben/ Erbaren wandel/ vnd Christlichen sehligen Abgang/ des Gestrengen/ Edlen vnd Ehrnvesten Junckherrn Churt von Arnims/ Weilandt Churfurlichen [sie] Brandeburgischen Hoffmarschallen/ vnnd vieler Chur vnd Fürsten getrewen Raths/ Auff Plawen vnd Botzenborch Erbgesessen. Welcher zu Cöln an der Sprew den 10. Nouembris vmb 10. vhr auff den Abent sehlig im Herrn entschlaffen/ Vnnd den 28. Nouemb: im hohen Stifft zu Cöln Ehrlich vnd Herrlich begraben ist. Zu Ehren seiner Chrisdichen Begrebnis/ seiner GOttfurchtigen Widwe/ Sohns vnnd anhangender Freundtschafft zu trost/ vnd dem löblichen Geschlechte von Arnim zu diensdichen gefallen. Gestellet vnd in Druck gegeben Durch Petrum Hafftitium M. Weilandt Rectorem beider Schulen zu Berlin vnd Cöln/ an der Sprew. Gedruckt zu Berlin/ durch Nicolaum Voltzen. ANNO M. D. LXXXVI. [1586; 4°], [11] Bl. (23: 314.4 Theol., 6; 23: 222 Theol., 12; KZK-Sa 12: Db 163, 5; VD 16 Η 163). »EPITAPHIVM: Hoc heros tumulo pius sepultus« [Epicedium], An: Hafftiz, Peter: ORATIO FVNEBRIS. Von dem Adelichen leben/ Erbaren wandel/ vnd Christlichen sehligen Abgang/ des Gestrengen/ Edlen vnd Ehrnvesten Junckherrn Churt von Arnims/ ... Gestellet vnd in Druck gegeben Durch Petrum Hafftitium M. Weilandt Rectorem beider Schulen zu Berlin vnd Cöln/ an der Sprew. Gedruckt zu Berlin/ durch Nicolaum Voltzen. ANNO M. D. LXXXVI. [1586; 4°] (23: 314.4 Theol., 6; 23: 222 Theol., 12; KZK-Sa 12: Db 163, 5; VD 16 Η 163). IN FELIX AVSPICIVM ET SOLENNEM HONOREM SACRI NVPTIALIS RE-uerendiss. atque Illustrissimi Prineipis ac Domini, Dn. HENRICI IVLII, Ducis Brunsuicensis & Lunasburgensis, Postulati & confirmati Episcopi Halberstadiensis, &c. ET ILLVSTRISSIVLE ATQVE PIENTISSIMI Principissz ac Dn. Dn. ELISABETHS, natae ex Regia Styrpe Danica &c. Ducissa» Schlesewicensis, Holsatia;, Stormaria? & Ditmarchorum, atque Comitissae in Oldenburgk & Dolmerhorst, &c. EPITHALAMION. M. Petri Hafftitij. Berlini, In Coenobio leucophaso, excudebat Nicolaus Voltzius. ANNO. M. D. X C. [1590; 4°; angeschlossen ein weiteres, hs. aufgesetztes Epithalamium zum selben Anlaß], [6] Bl. (23: Η: Τ 830.4° Heimst.; VD 16 Η 161). Kurtze auslegung vnd einfeltige erklerung des Spruchs/ welchen der Meister der Epistel an die Ebreer im 13. Capitel beschreibt. Also lautende. Die Ehe sol Ehrlich gehalten werden bey allen/ vnd das Ehebet vnbefleckt/ Die hurer aber vnd Ehebrecher wird Gott richten. Gestellet vnd in Druck verfertiget. Durch M. Petrum Hafftitium, Weilandt Rectorem beider Schulen zu Berlin vnd Cöln an der Sprewe. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder durch Nicolaum Voltzen. ANNO M. D. XCIII. [1593; 4°], [20] Bl. (125: 20.7.33, 10; VD 16 ZV 23608). Ein kurtzer Hochzeidicher Sermon/ darin einfeltig erkleret wird wie des HERRN Christi Braut die Heilige Christliche Kirche/ vnd derselben rechtschaffene gliedmassen/ die er so hoch geadelt ... jhr Zimmer hinwidder bestellen vnd mit Chrisdichen vnd Gottseligen hoffgesinde sol versehen/ damit sie jhres aller liebsten Breutgams geliebte Braut sein vnd in alle Ewigkeit bleiben möge Gestellet durch M. Petrum Hafftitium Weiland Rectorem beider Schulen zu Berlin vnd Cöln an der Sprew. Gedruckt zu Franckffurt an der Oder/ durch Nicolaum Voltzen. ANNO M. D. XCIII. [1593; 4°], [20] Bl. (125: 20.7.33, 11; VD 16 ZV 23609). Kurtze vnnd einfeltige Erklerung des schönen Lehr vnnd Trostreichen Spruchs des Königlichen Propheten Dauids aus dem 31 Psalm genommen: HERR Jch hoffe auff dich vnd sprich: Du bist mein GOTT/ meine zeit steht in deinen Henden etc. Welchen Spruch alle Menschen ein jeder in seinem Beruff vnnd Stande für ein Symbolum, reimRegel seines gantzen Lebens stets für äugen vnd in frischer Gedechtnis haben sollen. Gestellet durch M. Petrum Hafftitium weiland Rectorem beyder Schulen zu Berlin vnd Cöln an der Sprew. ANNO DOMINI M. D. XCV. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Andream Eichorn. [1595; 4°] (109: GK1 Sch 2/4). Microcronicon Marchicum. Darin kürtzlich vnd eigentlich verfasset ist der Zustandt des Chur- vnd Furstenthumbs Brandenburg, ehe dan die Burggraffen zu Nürenberg dieselbe in besitz bekomen, wenn vnd wie Sie dahin komen, wie einer dem andern succedirt vnd was fur förneme vnd denckwirdige geschichten bey Jhrer regirung bis auf diese Zeit sich allenthalben zugetragen haben. Beschrieben durch M. Petrum Hafftitium, Weiland Rectorem bei-

Hafftiz,

Peter

der Schulen zu Berlin vnd Collen an der Sprewe, Anno Domini MDXCIX. [1599]. In: Codex diplomaticus Brandenburgensis. 4. Hauptteil, Bd. 1: Urkunden-Sammlung für die Orts- und Spezielle Landesgeschichte. Hrsg. von Adolf Friedrich Riedel. Berlin 1861, S. 46-167. [Auszug]: Nachricht von Hans Kohlhasen/ einem Befehder derer Chur-Sächsischen Lande. Aus Petri Hafftitii geschriebener Märckischen Chronik. In: Schöttgen, Christian/ Kreysig, George Christoph: Diplomatische und curieuse Nachlese der Historie von Ober-Sachsen, und angrenzenden Ländern. Zu einiger Erläuterung derselben, gehalten von Christian Schöttgen und George Christoph Kreysig. Dritter Theil. Nebst einer in Kupffer gestochenen Land-Charte. Dresden und Leipzig 1731, S. 528-541. [Auszug]: Die Berolinensien des Peter Hafftiz. Hrsg. von Friedrich Holtze. In: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins 31 (1894), S. 1-99.

Handschriften des Microcronicon Marchicum M I C R O C H R O N O L O G I C O N MARCHICUM: Das ist. Ein kurtz Zeit Büchlein. Oder. Wahre eigentliche und gründliche Beschreibung des Zustands der Chur: Brandenburg, ehe dan die Burggraffen von Nürnberg dieselbe bekommen, wann und wie Sie darzu kommen, einander Succediret, und was fur Vornehme Geschichte unter ihrer Regierung vom 1388.ten Jahre nach Christi geburth bis auf das 1595. Jahr sich allenthalben darin begeben und zugetragen haben. Gestellet durch M: Petrum Haftitium Weyland Rectorem bey der Schulen zu Berlin und Cöln an der Spree Anno Domini M: D: XCV: [Ms. 1595; darunter von anderer Hand der Zusatz: NB. Ist hier continuirt bis 1600. d. 12 Aug.; Widmung an Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg] (la: Ms. Boruss. fol. 23; Ribbe, 1973, Nr. 1; Döhn, 1988, S. 3f.). [Microchronologicon marchicum:] Wahre eigendiche und gründliche beschreibung des Zustandes der Chur Brandenburg ... Gestellt durch M. Petrum Hafftitium. [Ms. M D X C V = 1595], 348 S. (KZK-Bc 4: Τ 338, Μ 41). [Microchronologicon marchicum:] Wahre eigendiche und gründliche beschreibung des Zustandes der Chur Brandenburg ... Gestellt durch M. Petrum Hafftitium. [Ms. M D X C V = 1595], 348 S. (KZK-Bc 4: Τ 339, Μ 40). M I C R O C H R O N I C O N MARCHICVM. DARIN K Ü R T Z L I C H V N D eigentlich verfaßet ist, der Zustandt der Chur- und Fürstenthumbs Brandenburg, ehe die Burggrafen zu Nürnberg dieselbe in besitz bekommen, wan und Wie Sie Dieselbe erlangt, einander Succediret, und was furnehme denckwürdige geschichten bey Ihrer Regierung sich allenthalben darin zugetragen, biß auff diese zeit Gestellet durch M: Petrum Hafftitium, Weiland Rectorem bey der Schulen zu Berlin und Cölln an der Sprew. Anno Domini M: DC: [Ms. 1600; Widmung an Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg] (la: Ms. Boruss. fol. 24; Ribbe, 1973, Nr. 2; Döhn, 1988, S. 5 f.). M. Petri Hafftitii Chronicon. MSS. [Ms. 1597] (la: Ms. Boruss. fol. 28, p. 157-336; Ribbe, 1973, Nr. 3; Döhn, 1988, S. 9f.). M. Petri Hafftitij de Anno 1597. Kurtze, vnd wahre Beschreibung des Zustandes, der Chur vnd Fürstenthumbs Brandenburgk, ehe dan die Burggraffen zu Nürmbergk dieselbe bekommen: wenn vnd wie Sie darzu kommen: einer dem andern succediret, vnd was für vornehme denckwirdige geschichte bey ihrer Regirung von anno: 1388 nach Christi geburth, biß auff diese Zeit sich allenthalben darinn begeben vndt zugetragen haben. [Ms. 1597; f. 159r-166r: Continuatio Micro Chronologici Marchici. Anno Christi, 1597. am 13.ten Julij war der Tagk Margarethae ...] (la: Ms. Boruss. fol. 461, f. lr-158v u. f. 159r-l66r; Ribbe, 1973, Nr. 4; Döhn, 1988, S. 43-45). M I C R O C H R O N O L O G I C O N M A R C H I C U M das ist ein kurtz Zeit-Büchlein oder wahre eigentliche und gründliche Beschreibung des Zustandes der Chur Brandenburg, ehe dan die Burggraffen von Nürnberg dieselbe bekommen, wann und wie Sie dazu kommen, einander succediret, und was für vornehme Geschichte unter ihrer Regierung vom 1388ten. Jahre nach Christi Geburth bis auf das 1595. Jahr sich allenthalben darin begeben und und [sie] zugetragen haben, gestellet durch M: Petrum Haftitium weyland Rectorem bey der Schulen zu Berlin und Cöln an der Spree. Anno Domini MDXCV. [Ms. 1595; am unteren Blattrand der Zusatz: NB: Ist hier continuirt bis 1600 den 12ten Äugst; Widmung an Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg] (la: Ms. Boruss. fol. 475; Ribbe, 1973, Nr. 5; Döhn, 1988, S. 46f.). Manuscriptum Microchronicon Marchicum. In welchem kürtzlich und eigentlich verfaßet ist, der Ursprung und Ankunfft des Uhr alten Heroischen und hochlöbl: Hauses und Stammes der Marggraffen zu Brandenburg durch 7. Familien, und waß fur ein Zustand gewesen in der Chur Brandenburg ehe dann die Burggraffen zu Nürenberg

Hafftiz, Peter dieselbe in Besitz bekommen, Wann und wie sie dazu gekommen, Wie sie einander Succediret, und was ftir denckwürdige Geschichte bey ihrer Regierung, biß auf diese Zeit sich allenthalben darinn zugetragen haben Beschrieben durch M. PETRVM HAFFTITIVM Weyland Rectorem bey der Schulen zu Berlin und Cöln an der Spree. ANNO DOMINI M. D. XCVIII. [Ms. 1598] (la: Ms. Boruss. fbl. 639; Ribbe, 1973, Nr. 6; Döhn, 1988, S. 51 f.). [Microchronicon Marchicum. 1596/97. Hs mit zwei Titeln:] (f. Ir): Wahre Eigendliche Beschreibung des Zustandes, der Chur-Brandenburg, ehe dann die Burggrafen zu Nürnberg, dieselbe bekommen Einander Succediret, und was vor furnehme geschichten Unter ihrer Regierung vom 1388 Jahre, nach Christi geburth biß auf das 1596 Jahr sich allenthalben darinnen begeben und zugetragen haben. Gestellet durch M: Petrum Haftitium Weyland Rectorem bey der Schullen zu Berlin und Cölln an der Spree. ANNO Domini 1596. (f. Iv): Manu Scriptum. Miere [sie] Chronicon Marchicum Das ist Ein klein Geschrieben Jahr-Buch in welchem Kürtzlich und Eygendlich verfaßet ist, der Uhrsprung und Ankunfft des Uhr Alten und Heroischen und Löbl: Chur- und Fürstl: Stams der Marggrafen zu Brandenburg, darinnen furnehmlich Sieben Familien und geschlechter in gewißen und glaubwürdigen geschieht Schreibern gefunden werden, was es für Einen Zustand umb die Chur- und Fürstenthumb Brandenburg gehabt, ehe den die Burggrafen von Nürenberg dieselbe in Besitz bekommen, wann und wie sie dazu gekommen, wie sie Einander Succediret, und was für denckwürdige geschichten sich bey ihrer Regierung biß auf diese gegenwärtige Zeit allenthalben zugetragen haben, geschrieben durch M: Petrum Hafftitium Weyland Rectorem bey der Schullen zu Berlin und Cölln an der Spree Anno Domini M: DXCVII. (la: Ms. Boruss. fbl. 992; Ribbe, 1973, Nr. 7; Döhn, 1988, S. 79f.). MANV SCRIPTVM. Micro-Chronicon. Marchicum. Daß ist. Ein Klein geschrieben Jahr Zeit Büchlein, in welchem kürtzlich und eigendlich verfaßet ist, der Ursprung und ankunfft des Uhralten Heroischen und Hochloblichen Chur- und Fürstlichen Stams der Marggraffen zu Brandenburg. Darinnen fiirnemlich Sieben Familien und geschlechter In gewißen und glaubwürdigen geschichtschreibern gefunden werden, was es fur ein Zustand umb die Chur- und Fürstenthumb Brandenburg gehabt, Ehe dann die Burggraffen von Nürenberg dieselbige zu besitz bekommen, wen und wie sie darzu gekommen, wie sie einander Succediret und was denckwürdige geschichten sich bey ihrer Regierunge biß auf diese gegenwärtige Zeit allenthalben zugetragen haben. Geschrieben durch. Martin [sie] Petrum Hafftitium Weilandt Rectorem bey der Schülen, zu Berlin und Collen an der Spree ANNO DOMINI, M. D. XCVII. [Ms. 1597] (la: Ms. Boruss. fbl. 1027; Ribbe, 1973, Nr. 8; Döhn, 1988, S. 81-83). Wahre, eigendliche und gründliche Beschreibung des Zustandes der Chur Brandenburg, ehe dann die Burggraffen zu Nürnberg dieselbe bekommen, einander Succediret, und was vor furnehme Geschichten unter ihrer Regierung vom 1388. Jahre nach Christi Geburth biß auff das 1596. Jahr sich allenthalben darinnen begeben und zugetragen haben. Gestellet durch M. PETRUM HAFFTITIUM, weyland Rectorem zu [geändert: bey] der Schulen zu Berlin und Cölln an der Spree, Anno Domini Μ D XCVI. [Ms. 1596; am oberen Blattrand: Microchronicon Marchicum; mit dem Hinweis: reicht bis auf die Regierung des 7ten Kurfürsten Johann George herab, welcher 1598 starb; Hs reicht bis 1594, mit Textabbruch] (la: Ms. Boruss. fbl. 1044; Ribbe, 1973, Nr. 9; Döhn, 1988, S. 84 f.) Manu Scriptum Micro Chronicon Marchicum das ist Ein klein geschrieben Jahr-Buch, in welchem kürtzlich und eigentlich verfaßet ist, der Ursprung und Ankunfft des Uhr-Alten und Heroischen und hochlöbl. Chur- und Fürstl. Stamms, der Marggraffen zu Brandenburg. Darinnen ... Anno Domini M. D. XCVII. [Ms. 1597] (la: Ms. Boruss. fbl. 1164; Ribbe, 1973, Nr. 10; Döhn, 1988, S. 88f.). MICROCHRONOLOGICUM MARCHICUM Daß ist Ein Kurtz Zeit-Büchlein ... ANNO DOMINI M. D. XCV. [Ms. 1595; Widmung an Bürgermeister und Rat der Stadt Spandau; Chronik aber nur bis Dez. 1594] (la: Ms. Boruss. fbl. 1218, f. 289r-433v; Döhn, 1988, S. 90-92). MANUSCRIPTUM MICRO CHRONICON MARCHICUM Das ist Ein Klein geschrieben Jahr Zeit Buchlein ... Anno Domini M. DXCVII. [Ms. 1597] (la: Ms. Boruss. fol. 1227; Ribbe, 1973, Nr. 54; Döhn, 1988, S. 93f.). MANVSCRIPTVM MICRO CHRONICON MARCHICVM Das ist Ein Klein geschrieben Jahrzeitt Büchlein ... ANNO DOMINI M. D. XCVII. ... [Ms. 1597] (la: Ms. Boruss. fol. 1228; Ribbe, 1973, Nr. 56; Döhn, 1988, S. 94 f.). MANU SCRIPTUM MICRO CHRONICON MARCHICUM Das ist Ein klein Geschrieben Jahrzeit Buchlein ... Anno Domini M. DXCVI. [Ms. 1596; Bl. 2r: MANU SCRIPTUM MICROCHRONICON MARCHICUM. Das ist Ein Klein Geschrieben Jahr-Zeit büchlein ... ANNO DOMINI, M. D. XC. Anno Domini M. DXCVI.] (la: Ms. Boruss. fol. 1229; Ribbe, 1973, Nr. 53; Döhn, 1988, S. 95-97).

Hafftiz,

Peter

C. D. Ο. M. MICRO C H R O N I C O N MARCHICUM. M. S. S. Das ist Ein klein geschrieben Jahr-Zeit-Büchlein ... Anno M. D. XCVII. [Ms. 1597; Vorsatzblatt (f. l r - l v ) enthält ein von J. E. Canngiesser angefertigtes Verzeichnis »Alia Scripta Petr. Haftitij« mit 13 Nummern; Widmung an Markgraf Johann Sigismund] (la: Ms. Boruss. fol. 1230; Ribbe, 1973, Nr. 57; Döhn, 1988, S. 97-99). M I C R O C H R O N O L O G I C V M Marchicum, das ist ein Kurtz Zeit Büchlein ... A N N O Domini M. D. XCV. [Ms. 1595; Widmung an Bürgermeister und Rat der Stadt Spandau] (la: Ms. Boruss. fol. 1231; Ribbe, 1973, Nr. 52; Döhn, 1988, S. 99-101). [Microchronologicum Marchicum] (la: Ms. Boruss. fol. 1232, f. 1-252 u. 265-274; Ribbe, 1973, Nr. 59; Döhn, 1988, S. 101 f.). [Microchronicon Marchicum] Wahre und eigentliche Beschreibung des Zustandes der Chur-Marck Brandenb. ... Anno Domini 1596. [Ms. 1596; Auszug] (la: Ms. Boruss. quart. 14, f. 207r-236r; Döhn, 1988, S. 111-113). MANVSCRIPTVM M I C R O C H R O N I C O N MARCHICVM Ein klein Jahr Zeitbüchlein ... A N N O D O M I N I M. D. XCVIII. [Ms. 1598; f. Vr-VIIIr: lat. Widmungsgedicht an Casimir Graf zu Lynar] (la: Ms. Boruss. quart. 24; Ribbe, 1973, Nr. 11; Döhn, 1988, S. 113-115). [Microchronicon Marchicum] Die Zweite Haupt-Abtheilung, der Mark Brandenburgischen Jahr-Geschichte enthaltend M. Petri Hafftitii gewesenen Rectoris des Cöllnischen Gymnasii Micro-Chronicon Marchicum vom Jahr Christi 388 (oder eigentlich 927) bis auf das Jahr 1597. Welches bisher noch nie gedrukt sondern nur in Mspto vorhanden ist. [Ms. 1597] (la: Ms. Boruss. quart. 181, f. 15r-180r; Ribbe, 1973, Nr. 12; Döhn, 1988, S. 123f.). M I C R O C H R O N I C O N M A R C H I Q U M ] Darin kürtzlich unnd eigentlich verfaßet ist, der Zustant der Chur unnd Fürstenthumbs Brandenburgk ... Anno Domini Μ DC: [Ms. 1600; Widmung an Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg] (la: Ms. Boruss. quart. 186; Ribbe, 1973, Nr. 13; Döhn, 1988, S. 124-127). M I C R O C H R O N I C O N MARCHICVM Darin kürtzlich vnnd eigendich verfasset ist, der Zustant der Chur vnnd Fürstenthumbs Brandenburgk ... Anno Domini Μ DC. [Ms. 1600; Widmung an Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg] (la: Ms. Boruss. quart. 187; Ribbe, 1973, Nr. 14; Döhn, 1988, S. 127f.). MANVSCRIPTVM M I C R O - C H R O N I C O N MARCHICVM das ist Ein Klein Geschrieben Jahr-Zeit Büchlein ... Anno Domini 1597. [Ms. 1597] (la: Ms. Boruss. quart. 406; Ribbe, 1973, Nr. 15; Döhn, 1988, S. 136f.). MICRO C H R O N I C O N MARCHICVM. Darin kürtzlich verfaßet ist, der Zustandt der Chur Brandenburg ... A N N O DOMINI. M D C . [Ms. 1600; Widmung an Markgraf Johann Sigismund von Brandenburg] (la: Ms. Boruss. oct. 222, f. 240r-436r; Ribbe, 1973, Nr. 51; Döhn, 1988, S. 163-165). M A N U S C R I P T U M MICRO-CHRONIcon Marchicum. Das ist Ein klein geschrieben Jahr Buch ... 1597. [Ms. 1597] (la: Ms. Boruss. oct. 223; Ribbe, 1973, Nr. 55; Döhn, 1988, S. 165-167). M I C R O C H R O N O L O G I C O N MARCHICUM. Ein kurtz Zeit Büchlein, darin der Marcke Brandenburg Zustandt, ehe dann die Familia der Burggraffen zu Nürrenberg dieselbe bekommen, wann und wie sie dazu kommen, wie sie einander succediret, und was vor förnehme denckwürdige Geschichten bey ihrer Regierung vom 1388ten Jahre nach Christi Geburth biß auff diese Zeit sich allenthalben darin begeben und zugetragen haben, gründlich und eigentlich verfasset ist. Beschrieben durch M. Petrum Hafftitium, weyland Rectorem bey der Schulen zu Berlin und Cölln an der Spree Anno Domini M. D. XCVII. [Ms. 1597; Widmung an Kurfürst Joachim Friedrich] (109: GK1AF701). Microchronicon. [Ms.; f. 2r-5v: Lobgedichte auf Graf Casimir von Lynar], (3: 4° Yd 2; Ribbe, 1990, S. 31 u. 33). M. Petr. Hafftitius, weyl. Rector zu Berlin, Manuscriptum microchronicum, das ist Ein klein geschrieben Buch in welchen kürtzlich verffasset ist der Ursprung und Ankunfft der Marg-Grafen zu Brandenburg. Anno 1597. [Ms.] (14: Η 147). Manu Scriptum Micro-Chronicon. (14: H. 106). Manu Scriptum Micro-Chronicon. (14: H. 106c). Microchronologicum Marchicum. [Ms.; Fragment] (18: Cod. hist. 354; Döhn, 1988, S. 108). Micro-chronologicon marchicum. Ein kurtz Zeitbüchlein, darin der Mark Brandenburg Zustand Beschrieben durch M. Petrum Hafftitium. Anno Domini 1597. (Handschriften der Universitäts=Bibliothek zu Frankfurt, 1887, Fol. Nr. 10); Micro-Chronicon Marchicum, d.i. Ein klein geschrieben Jahrzeit=Büchlein/ in welchem kürtzlich und eigentlich verfasset ist der Ursprung und Ankunfft des Uhralten, Heroischen und hochlöblichen Chur= und Fürstlichen Stammes der MarggrafFen zu Brandenburg, darinnen furnemlich 7. Familien und Geschlechter enthalten, welche in gewissen und glaubwürdigen Geschicht=Schreibern gefunden werden: Item was es fur einen Zustand um die

Hafftiz,

Peter

Chur= und Fürstenthum Brandenburg gehabt, ehe dann die Burggraffen von Nürnberg dieselbe in Besitz bekommen/ wann und wie sie dazu gekommen/ wie sie einander succediret, und was für denckwürdige Geschichte sich bey ihrer Regierung bis auf diese gegenwärtige Zeit allenthalben zugetragen haben, geschrieben, durch M. Petrum Haftitium, weyland Rectorem beyder Schulen zu Berlin und Cölln an der Spree. Anno Μ D XCVII. [Ms. 1597] (Schlicht, 1718, S. 110f.). Petri Hafftitii Microchronologicon Marchicum 1388-1597. Continuatio 1597-1598. (la: Ms. Seidel, fol. 126).

weitere Handschriften D E HEROICI GENERIS AC NOBI=litatis origine, finitionibus, causis, diuisione, signis, typis, imaginibus ac titulis Tractatus breviss. & utilissimus PETRI HAFFTITII M. [Cicero in 2 Officiorum] A N N O D O M I N I M. D. LXXXVI. [Ms. 1586; Widmung an Franz Hildesheim] (109: GK1A 700). De Heroici generis & Nobilitas origine, causis, finitionibus, divisione, signis, typis, imaginibus, & titulis, Tractatus brevissimus & utilissimus Petri Haftitii. [Ms. 1586; Widmung an die Brüder Johann Caspar und Ludwig von der Gröben] (Schlicht, 1718, S. 113) Kürtzer Vnd nützlicher bericht von des Heroischen geschlechts, vnd Adels vrsprung, vrsachen, beschreibungen, Teilung, Kennzeichen, Wapen vnd Ehrentiteln, darin des durchleuchtigsten hochloblichen Chür vnd Fürstlichen Hauses Brandenburg Wapen einfeltig erlderet ist. Durch M. Petrum Hafftitium Iuterbocensem. Weiland Rectorem der Schulen beider Stedte Berlin vnd Cöln an der Sprewe. A N N O D O M I N I M. D. XC. [Ms. 1590; Widmung an Markgraf Joachim Friedrich] (la: Ms. Boruss. quart. 10; Ribbe, 1990, S. 31; Döhn, 1988, S. 107 f.) Kurtze und einfeltige Erklerung des grossen wunderbaren tröstlichen Geheimnis des Ehestandes, darin die unbegreiflichen Gnadenliebe unseres einigen gantz getreuen Heilandes und Breutigams Jesu Christi, so er gegen seiner lieben Braut, der Christlichen Kirchen tregt, lieblich und tröstlich furgebildet und abgemalt wird. [Ms. 1590] (la: Ms. Germ. 4° Nr. 144; Ribbe, 1990, S. 30 u. 33). GRATVLATIONES APOLLINIS E T MVSAR[VM] In foelicissimum & gloriosissimum honorem solennis Coniugij Reverendissimi, atque illustrissimi Principis ac Domini, D. HENRICI IVLII, Ducis Brunsvicensis & Luna:burgensis, postulati & confirmati Episcopi Halberstadensis &c. Et Illustrissimje atque pientissimae Principissa: ac Dominae, D. ELISABETHAE, natae ex regia styrpe Danica &c. Ducissse Schlesevicensis, Holsatiae, Stormariae & Ditmarschorum, Comidssae in Oldenburg & Delmenhorst, &c. SCRIPTAE Α Μ. Petro Hafftitio, olim Ludirectore Berlinensi & Coloniensi. A N N O D O M I N I M. D. XC. [Ms. 1590; versifizierte Widmung an Herzog Heinrichjulius von Braunschweig-Lüneburg] (23: Η: Τ 830.4° Heimst, angeb.). Rede auf Kurfürst Joachim II. von Brandenburg. [Ms.] (1: Ms. Boruss. 4° Nr. 28; Ribbe, 1990, S. 31). Rede auf Markgraf Johann von Küstrin. [Ms.] (1: Ms. Boruss. 4° Nr. 370; Ribbe, 1990, S. 31). Lobgedichte auf den Leipziger Patrizier Peter Zeidler. [Ms.] (14: Η 106c, hier fol. 2r-3v). PETRI HAFTITII gratulatio in felicem ingressum in Magdeburgum IOACHIMI FRIDERICI, marchionis Brand, et postulati administratoris achiepiscopatus Magdeb. [Ms.] (Oelrichs, 1752, S. 161). Problemata quaedam physica et ethica ex sex prioribus libris Aeneid. virgilianae. 1557. [Ms.] (la: Autographen und Nachlässe: Ms. lat. qu. 16). Μ. P. Hafftitii oratio de vita et obitu Joachimi II. 1571. [Ms.] (la: Ms. Boruss. quart. 28). Petrus Hafftitius, In obitum ... Joachimi II Marchionis Brandenburgensis ... M. D. LXXI. [Ms. 1571] (la: Ms. Boruss. quart. 370).

Briefe Schreiben an Leonhard Thurneysser zum Thum. Cölln 1578. (Moehsen, 1783, S. 11-13; in Auszügen mitgeteilt bei Heidemann, 1874, S. 61). Schreiben an Leonhard Thurneysser zum Thum. [s. 1 e. a.; wohl Berlin 1583], [3] Bl. (la: Autographen und Nachlässe: Ms. Boruss. fol. 687, f. 225r-227v).

Hafftiz,

Peter

Literatur POSTH, Ferdinand: C H R O N I C O N BEROLINENSE contincns res Berolini actas ab a. 1307. vsque ad a. 1699, Accedit Series consilium Berolinensium. [Ms.]; gedruckt Berlin 1870, hier S. 25. [= Schriften des Vereins fur die Geschichte der Stadt Berlin; 4]; SEIDEL, Martin Friedrich: Vitae eruditorum virorum. [Ms.] (la: Ms. boruss. Fol. 193, f. 475-476); SCHLICHT, Levin Johann: LEVIN J O H A N N Schlichts/ Predigers an der St. Georgen-Kirche in Berlin, H O R J E S U B S E C I V / E I N S C H O L A S A L D R I A , O d e r v e r g n ü g t e N e b e n - S t u n d e n B e y d e r v o r m a l i g e n S c h u l - A r b e i t in

der Saldrischen Schule zu Alt-Brandenburg. Der erste Theil, Jn welchem enthalten ist das Leben 5. berühmter Märckischen Historiocorum, Als: 1. Georgii Sabini. 2. Nicolai Leuthingeri. 3. Zachariac Garczi. 4. Petri Haftitii. 5. Andrea» Angeli. BERLJN/ Gedruckt bey Johann Lorentz. 1718. Zu finden bey Christoph Gottlieb Nicolai. S. 103113. (la: At 1958»); SCHLICHT, Levin Johann: LEVINI JOHANNIS SCHLICHT, Past. Berolinens. ad St. Georg. HORAE SUBSECIVAE IN SCHOLA SALDRIA, PARS. II. i. e. Vergnügte Neben-Stunden Bey der vormahligen Schul-Arbeit in der Saldrischen Schule. Der andere Theil. Jn welchem enthalten ist das Leben 1) IOHANNIS SIFRIDI. 2) CHRISTOPHORI LYBII. 3) D. VRBANI PIERII. 4) PETRI WEITZKII. 5) ADDENDA AD PARTEM I. Zu finden, nebst noch verschiedenen Exemplarien vom Ersten Theil, bey dem Auetore. [1722], S. 1401 4 4 . ( l a : A t 1 9 5 8 » ) ; DITERICH, 1 7 3 2 , S . 4 - 8 ; ZEDLER, 1 7 3 5 , 1 2 , S p . 1 5 5 ; JÖCHER, 1 7 5 0 , II, S p . 1 3 1 4 . [= D B A 4 5 6 ,

417]; OELRICHS, Johann Carl Conrad: Entwurf einer Geschichte der königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin, bey Ambrosius Hauden und J. C. Spenern, Königl. und der Acad. der Wissensch. Buchh. 1752 [auch: Reprint Leipzig 1986], bes. S. 111-112; MOEHSEN, Johann Carl Wilhelm: Leben Leonhard Thurneissers zum Thum, Churfiirstl. Brandenburgischen Leibarztes. Ein Beitrag zur Geschichte der Alchymie, wie auch der Wissenschaften und Künste in der Mark Brandenburg gegen Ende des sechszehnten Jahrhunderts. In: Ders.: Beiträge zur Geschichte der Wissenschaften in der Mark Brandenburg von den ältesten Zeiten an bis zu Ende des sechszehnten Jahrhunderts. Berlin/ Leipzig 1783, S. 1-198, hier S. 11-14; SCHULZE, Daniel Friedrich: Zur Beschreibung und Geschichte von Spandow. Gesammelte Materialien [1784-1792]. Im Auftrag der Kirche und der Stadt hrsg. von Otto Recke. 2 Bde. Spandau 1913, bes. II, S. 97 u. ö.; KLETKE, Karl: Die Quellenschriftsteller zur Geschichte des Preußischen Staats, nach ihrem Inhalt und Werth dargestellt. Berlin 1858. [= Kletke, Karl: Quellenkunde zur Geschichte des Preußischen Staats; 1]; HEIDEMANN, 1874, S. 58-62; HARTMANN, W.: Zur Erinnerung an Peter Hafftiz. In: Festschrift zu der Dritten Säcularfeier des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster. Veröffendicht von dem Lehrer-Collegium des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster. Berlin 1874, S. 21-40; HEIDEMANN, Julius: Die märkische Chronik des Engelbert Wusterwitz in der Überlieferung des Andreas Angelus und Peter Hafftiz. In: Forschungen zur deutschen Geschichte 17 (1877), S. 521-578; HEIDEMANN, Julius: Zur Kritik von Peter Hafftiz' Microchronologicon Marchicum. In: Forschungen zur Deutschen Geschichte 18 (1878), S. 392-408; HEIDEMANN, Julius: Engelbert Wusterwitz' Märkische Chronik nach Angelus und Hafftiz. Berlin 1878; SCHWARZE: Hafftiz, Peter. In: ADB, 1879, 10, S. 320f. [= DBA 456, 416, jedoch nur Verweis]; SELLO, Georg: Die sogenannte Märkische Chronik des Engelbert Wusterwitz, ihre Überlieferung durch Angelus und Hafftiz, und ihre Ausgabe durch Heidemann. In: Zeitschrift für preußische Geschichte und Landeskunde 17 (1880), S. 280-316; WEGELE, Franz X. von: Geschichte der Deutschen Historiographie seit dem Auftreten des Humanismus. München/Leipzig 1885, S. 436-438; HOLTZE, Friedrich [Hrsg.]: Creusings Märkische Fürsten=Chronik. In: Schriften des Vereins fur die Geschichte Berlins 23 (1886), S. 1-198; HOLTZE, Friedrich [Hrsg.]: Die Berolinensien des Peter Hafftiz. In: Schriften des Vereins fur die Geschichte Berlins 31 (1894), S. 1-99; BAUCH, 1901, S. 38 u. 44; FADEN, Eberhard: Berlin im Dreißigjährigen Krieg. Berlin 1927, S. 124. [= Berlinische Bücher; 1]; THEMEL, Karl: Was geschah am 1. und 2. November 1539 in Berlin und Spandau?. In: JBBKG 40 (1965), S. 24-85; SCHULTZE, Johannes: Peter Hafftiz. In: NDB, 1966, 7, S. 463f. [= DBA II 509, 68]; RIBBE, Wolfgang: Peter Hafftiz als Historiograph. Edition der Vorrede zum Microchronicon Marchicum. In: Brandenburgische Jahrhunderte. Festgabe für Johannes Schultze zum 90. Geb. Hrsg. von Gerd Heinrich und Werner Vogel. Berlin 1971, S. 91-114. [= Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg; 35]; RIBBE, Wolfgang: Die Aufzeichnungen des Engelbert Wusterwitz. Überlieferung, Edition und Interpretation einer spätmittelalterlichen Quelle zur Geschichte der Mark Brandenburg. Berlin 1973. [= Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin; 12]; RIBBE, Wolfgang: Peter Hafftiz (um 1530-1589). In: Berlinische Lebensbilder. Theologen. Hrsg. von Gerd Heinrich. Berlin 1990, S. 29-34. [= Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin; 60]; MATERNA, Ingo/RIBBE, Wolfgang [Hrsg.]: Brandenburgische Geschichte. Berlin 1995, bes. S. 286f.; DBE, 1996, 4, S. 316. [= DBA III 339, 397; PASSKÖNIG, K.: Eine bedeutende Erwerbung des Archivs: Riedels

Hafftiz,

Peter

Exemplar des »Microchronicon Marchicum«. In: Mitteilungsblatt der Landesgeschichtlichen Vereinigung fur die Mark Brandenburg 101 (2000), S. 89-92; HÖHLE, 2002, S.463; WINTER, 2008, S. 179 u. 444; LHA Schwerin 2.12.-1/24: Korrespondenz der Herzöge mit Gelehrten (Correspondentia ducum cum eruditis) [0,9 lfm](l497 bis 1734) Findbuch 1989: II, 82: P. Haftitii (1544) [?].

Haslob, Michael

Haslob, Michael *

1540 Berlin

t 28. April 1589 Frankfurt/O. Pädagoge, luth. V Ν. N. Μ Ν. Ν. GD I. 1582 Catharina geb. Schaum(ius) (gest. 1586); II. 1588 Maria geb. Schosser Schule in Berlin 1555 Universität Wittenberg 1561 Universität Frankfurt/O. erneuter Aufenthalt in Wittenberg Universität Frankfurt/O. (1569 Bacc. u. Mag.) 1572-1589 Prof. poeseos et poetices an Universität Frankfurt/O. Michael Haslob wurde 1540 in Berlin geboren. Über seine Eltern ist nichts bekannt; er selbst erwähnte, daß seine Mutter früh verstorben sei. Nach Abschluß seiner Schulausbildung, die er wohl in seiner Geburtsstadt Berlin absolvierte, immatrikulierte sich Haslob am 3. Aug. 1555 unter dem Vizerektor und Theologieprofessor Peter Praetorius an der Univers i t ä t W i t t e n b e r g ( A L B U M ACADEMIAE VITEBERGENSIS,

1841, 1, S. 309b, 36: Michael Haseluff Berlinensis. [mit der Anmerkung: i.e. Haslob, Poeta]). Später wechselte er an die Universität Frankfurt/O., wo er sich 1561 unter dem Rektorat des Medizinprofessors Jacob Bergemann (1527-1595) in die Matrikel einschrieb (FRIEDLÄNDER, 1887, 169b, 6: [1561.] magister Michael Haslobius Berlinensis, poeta [der Magistergrad ist nachgetragen]). Nach zwischenzeidichem erneuten Aufenthalt in Wittenberg (ELLINGER, 1929, S. 320) kehrte Haslob an die Viadrina zurück, an der er am 22. März 1569 unter dem Dekanat des Professors physices Wolfgang —> Jobst das Baccalaureat ablegte und bald darauf auch die Magisterwürde erwarb (BAUCH, 1901, S.58f., mit dem Zusatz »insignis poeta«). Am 19. April 1572 wurde er als Nachfolger von Bernhard Holtorp zum Professor poeseos et poetices berufen; das Amt übte er bis zu seinem Tode 1589 aus ( v g l . BECKMANN, 1 7 0 7 , S . 6 8 ; BAUCH, 1 9 0 1 ,

S.62).

Im Wintersemester 1575/1576 bekleidete er erstmals das Dekanat an der philosophischen Fakultät, bei dem sechs Kandidaten die Magisterwürde und fünf das Baccalaureat erlangten (vgl. BAUCH, 1901, S.22f.).

Als er im Wintersemester 1583/84 erneut zum Dekan gewählt wurde, promovierten diesmal vier Kandidaten am 28. März 1584 zum Baccalaureus und am 9. April zum Magister, unter ihnen auch der spätere märkische Generalsuperintendent Christoph - > Pelargus (vgl. BAUCH, 1901, S. 89). Aus Haslobs erstem Dekanat ist unter anderem ein Einblattdruck erhalten, mit dem Johann Bolmann aus Braunschweig Joachim Nicenius aus Celle zum Baccalaureat gratulierte (Nicenius erlangte am 18. April 1577 dann auch die Magisterwürde, vgl. BAUCH, 1901, S.72). 1580 war Haslob außerdem Vizerektor und nahm in Vertretung des nominellen Rektors der Viadrina, des österreichischen Freiherrn Johann Wilhelm von Zeltking, die Immatrikulationen vor (BECKMANN, 1707, S. 50: [1580] Vice-Rectore Mich. Haslobio Berol. Phil. M. & Poeseos P. P.; vgl. auch FRIEDLÄNDER, 1 8 8 7 , 2 8 2 , 4 5 ) .

Am 19. Febr. 1582 hatte Haslob Catharina geborene Schaum(ius) geheiratet, die jedoch 1586 - wie auch Haslobs Schwester - Opfer der die Mark Brandenburg heimsuchenden Pest wurde. Nach ihrem Tode ehelichte er am 10. Febr. 1588 Maria, eine nachgelassene Tochter seines Frankfurter Kollegen, des Professors für Eloquenz, Johannes Schosser (1534-1585). Hochzeitsgedichte zu diesem festlichen Anlaß verfaßten unter anderem Albert Friedrich Mellemann (1558-1593), ein Sohn des kfl.-brandenburgischen Kammerrats und Syndikus der märkischen Städte Simon Mellemann (1520-1588), und der Professor fur griechische Sprache an der Universität Frankfurt/O. und spätere märkische Generalsuperintendent Christoph Pelargus. Michael Haslob starb am 28. April 1589 in Frankfurt/O. (vgl. BAUCH, 1901, S. 101); seine vakante Professur für Poesie übernahm Balthasar Caminaeus (gest. 1613), dessen Lehrstuhl fur Logik Christoph —» Neander erhielt. Die Leichenpredigt auf den Verstorbenen ist nicht überliefert. Auf seinen Tod verfaßte der Frankfurter Rhetorikprofessor Johannes Schosser (der Jüngere), ein Sohn des gleichnamigen Eloquenzprofessors und Schwager von Haslob, ein lateinisches Epitaph, das der märkische Chronist Andreas Engel in seinen ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE (1598, hier S.404) mitgeteilt hat. Überliefert sind auch eine Epicediasammlung mit Beiträgen von Freunden des Verstorbenen sowie ein Einblattdruck des Frankfurter Schulleiters Daniel Saxo.

Haslob, Michael Anläßlich der 100-Jahr-Feier der Universität Frankfurt/O. im Jahre 1606 rühmte der Frankfurter Superintendent Andreas Wentzel (Wencelius, gest. 1613) den neben Georg Sabinus (Schüler, 1508-1560) und Johannes Schosser dritten herausragenden neulateinischen Dichter an der Viadrina. Er sei »... ein berümbter Poet gewesen/ als seine Bücher/ die in Druck sein/ außweisen« (WENTZEL, 1606, fbl. Η 4). Noch als Student in Wittenberg hatte Haslob mit der Veröffentlichung seiner poetischen Arbeiten begonnen; der erste erhalten gebliebene Druck, ein elegisches Carmen über die Geschichte der Leidenszeit und Kreuzigung Christi, stammt von 1558. Zu seinen frühen Werken gehören vier Eklogen, die er als IDYLLIA QVA7VOR 1561 auf das Ableben von Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560) sowie die ebenfalls 1560 verstorbenen Georg Sabinus und Petrus Lotichius (Secundus, 1528-1560) ausgehen ließ. Nachdem Haslob zahlreiche seiner Carmina in einigen kleineren Sammlungen erneut herausgegeben hatte, veröffentlichte er 1588 beim Frankfurter Buchdrucker Andreas Eichorn (1553—1615) eine Gesamtausgabe mit dem Titel CARMINVM TOMVS PRIMVS, conünens XIIII libros, die er dem Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg widmete. Ein wohl posthumer Nachdruck LIBRI QVATVORDE-cim Carminum erschien ebenfalls in Frankfurt/O. bei Johann Hartmann (1537-1607). Dieser Band trägt auf dem Buchrücken die Jahreszahl 1606; daß es sich trotz des geänderten Titels um einen unveränderten Nachdruck handelt, belegt auch dasselbe Errataverzeichnis, wie es die erstgenannte Ausgabe aufweist. Haslob war einer der Hauptautoren Eichorns; auf zahlreichen Veröffentlichungen ab 1576 ist sein Autorensignet abgebildet, ein Triton, jene Meeresgottheit, halb Fisch, halb Mensch, die in der griechischen Mythologie als Sohn des Poseidon und der Amphitrite gilt, umrahmt von einem Kranz mit den Buchstaben M[ichaelus] H[aslobius] B[erlinensis] M[archicus] (vgl. TEITGE, 2000, S. 100 u. Abb. 77.3). Der märkische Historiograph Nicolaus —> Leutinger, der bei Haslob freundliche Aufnahme fand, schrieb einen lateinischen Vierzeiler, in dem er diesen Triton heroischspielerisch variierte (vgl. KÜSTER, Georg Gottfried: NICOLAI LEVTINGERI OPERA OMNIA Frankfiirt/O. 1729, hier CARMINVM LIBER II, S. 47). Haslob war ein typischer Vertreter der humanistischen, neulateinische Poesie, die sich im gelehrten

Freundeskreis entfaltete und von zahlreichen Förderern unterstützt wurde. Viele seiner Gedichte tragen versifizierte Widmungen an hochgestellte Persönlichkeiten, denen er seine Carmina zugeeignet hatte. Einer seiner Freunde war der Dichter Michael Abel (um 1540-1609), der 1553 als noch Minderjähriger in die Matrikel der Viadrina eingetragen wurde (FRIEDLÄNDER, 1887, 126b, 25), später zunächst Rhetorik bei Sabinus und Schosser studierte, dann unter anderem auch Theologie und Jura. Er hatte Haslobs poetische Begabung in zahlreichen Gedichten gerühmt, während dieser seinerseits sieben Gedichte an jenen hinterlassen hat. Von 1562 bis 1567 unterrichtete Abel als Lehrer im oberlausitzischen Lauban, später in Görlitz, und kehrte nach verschiedenen anderen Stationen 1587 nach Frankfurt/O. zurück, wo er 1590 das Rektorat an der Stadtschule übernahm, das er bis 1594 bekleidete, um dann wieder neue Anstellungen zu suchen. Ob auch Haslob - wie Abel - ein Schüler von Sabinus war und durch diesen in die poetische Bahn gelenkt wurde (so ELLINGER, 1929, S. 320, nach ihm auch neuere Darstellungen, vgl. RÄDLE, 1990, S. 49), ist durch das frühe Ableben von Sabinus, der erst 1555 von Königsberg nach Frankfurt/O. zurückgekehrt war, danach jedoch wiederholt als kfl.-brandenburgischer Gesandter längere Zeit im Ausland wirkte, 1560 in Italien schwer erkrankte und wenige Wochen nach seiner Rückkehr am 2. Dez. verstarb, sowie dem Aufenthalt Haslobs in Wittenberg in den für eine persönliche Einflußnahme entscheidenden Jahren - erst 1561 ließ er sich an der Viadrina immatrikulieren - wenig überzeugend. Doch durch seine Dichtungen war Sabinus zweifellos ein Vorbild für den jungen Studenten Haslob, und dieser hat ihm 1576, nun als Professor für Dichtung und Poetik, mit dem umfangreichen Carmen DE VITA ET OBITVD. GEORGII SABINI BRANDEBVRGENSIS ein Denkmal gesetzt (das von Haslob, der zu dieser Zeit erstmals das Dekanat an der philosophischen Fakultät bekleidete, anläßlich der Übertragung der Magisterwürde an einige Kandidaten verfaßte und deklamierte Gedicht ließ er 1580 auch im Druck ausgehen). Haslobs formal vielgestaltige Gedichte - ihr Verfasser hat sich in allen klassischen lyrischen Versmaßen versucht - sind vorwiegend religiösen Inhalts. Von den 14 Büchern der 1588 erschienenen Gesamtausgabe seiner Carmina enthalten zehn Bücher geistliche

Haslob, Michael Gedichte, von denen zahlreiche auch in ihrem Erstdruck überliefert sind wie sein 1564 dem Juristen Simon Mellemann gewidmetes Carmen PHOENIX ET CHRISTVS TRJVMPHANS oder seine 1575 veröffentlichte CONSIDERATIO PASSIONIS ET MORTIS CHRISTI IESV, DEI ET Hominis, die er dem Königsberger Ratsherren Nicolaus Ludwig zueignete. 1581 ließ er zum Beispiel die zwei Elegien VIOLA ET ROSA ausgehen, in der er die beiden Blumen, das Veilchen und die Rose, als Passion und Sterben Christi auslegte und die erste Elegie dem Rat von Bernau, die zweite dem Rat von Spandau widmete. Die Spandauer Ratsherren schenkten ihm dafür vier Florenen und neun Groschen (vgl. SCHULZE, [1784-1792] 1913, S.91, mit dem Verweis, daß auch Philipp Agricola, der Sohn des märkischen Generalsuperintendenten Johann Agricola [von Eisleben, 1490-1566] 14 Groschen erhalten habe fur »ein deutsch carmen von der Kinder Taufe« des Markgrafen Christian von Brandenburg, das er dem Rat dezidiert hatte). Auch Haslobs Naturgedichte gehen oft in geistlich-allegorisierende Betrachtungen über wie beispielsweise die Beschreibung eines Frühlingsgartens in seinem Hortus vemus (1572).

Zahlreiche seiner Casualcarmina hatte der Dichter auf Ereignisse im kurbrandenburgischen Herrscherhaus verfaßt (vgl. hierzu nun ausfuhrlich GREIFF, 2006, S. 64 u. ö.). Zu verweisen ist dabei unter anderem auf ein umfängreiches Glückwunschgedicht ftir den brandenburgischen Kurprinzen und späteren Kurfürsten Joachim Friedrich, der 1567 vom Magdeburger Domkapitel zum Administrator des Erzstifts Magdeburg gewählt wurde. Auf das Ableben seines Vorgängers, den 1566 verstorbenen Erzbischof Sigismund, schrieb Haslob eine Elegie von 320 Distichen, gerichtet an dessen Vater Kurfiirst Joachim II. Der überlieferte Druck von 1568, der auch einen Neujahrsglückwunsch an den Landesherren in 63 Distichen enthält, ist den kfl.-brandenburgischen Räten Thomas Matthias (um 1510-1576) und Albert Thumius gewidmet. Auch auf die Eheschließung des Administrators Joachim Friedrich mit Elisabeth Catharina, der Tochter des brandenburgischen Markgrafen Johann (Hans von Küstrin), ist der Gelegenheitsdruck von 1570 erhalten geblieben; den 805 Hexametern sind hier drei Gedichte an den Vater der Braut beigefugt. [L. N.]

Werke HISTORIA DE PASSIONE ET MORTE SALVTIFERA DO=mini nostri Iesu Christi Mediatoris & propitiatoris elegiaco carmine scripta in honorem Illustris & generosi Comitis ac Domini D. Adolphi Comitis in Nassau. &c. Per MICHAELEM HASELOF Berlinensem. WITEBERGAE. EXCVDEBAT IOHANNES CRATO. ANNO M. D. LVIII. [1558], [8] Bl. (1: 1 A 9337 Rar; VD 16 ZV 18538). ELEGIA NVPTIALIS SCRIPTA IN HONOREM CLARISSIMI VIRI D. IOHAN-nis Schosseri Professoris in inclyta Academia Francophordiana. MICHAELE HASELOBIO Berlinensi autore. [Incipit:] »EST teneris pulcer uestitus floribus hortus« [Epithalamium]. In: CARMINA SCRIPTA AB AMICIS IN NVPTIAS CLARISSIMI VIRI D. IOHANNIS SCHOSSERI PO-etae laureati, Professoris in inclyta Academia Francophordiana, & castissim«e eius sponsx Margaridos. WITEBERGAE EXCVDEBAT Laurentius Schuenck. 1560. [4°; mit Epithalamia von Michael Haslob, Wenzeslaus Ecker und Johannes Bokel], [15] Bl. (3: Pon Iln 9087, QK; VD16 ZV21447). [Beitrag]. In: Schosser, Johannes (d. Α.): CARMINA QVIBVS AMICI PROSEQWNTVR REVERENDVM VIRVM Μ. MATTHIAM GVNDRA=mum, Pastorem Ecclesiae Dei in Creilsheim, oppido Franciae Orientalis, Witeberga discedentem. ADDITA SVNT PROPEMPTICA DVO, SCRIPTA ... D. IOHANNI SCHOSSERO, PRO=fessori in ... Academia Francophordiana. WITEBERGAE Ex Officina Typographica Haeredum Georgij Rhaw, 1560. [4°], [6] Bl. (27: 4 Bud. Op. 69, 32; 27: 4 Bud. Op. 71, 56; VD 16 ZV 14144). [Carmen gratulatorium]. In: ELEGIAE AMICORVM, AD CLARISSIMOS VIROS VIRTVTE ET ERVDITIONE PRAESTANTES, M. Iohannem Vueidnerum Silesium, et Μ. Henricum Mollerum Hessum, uocatos ad gubernationem Ecclesiae et Scholae in celeberrima Borussorum ciuitate Dantisco. VITEBERGAE EXCVDEBAT IOHANNES CRATO. ANNO M. D. LX. [1560; 4°], [12] Bl. (39: Phil. 4 203/5, 65 R; VD 16 ZV 21360). ELEGIA IN HONOREM CONIVGII DOCTISSIMI OPTIMIQVE VIRI M. IO=hannis Langenhain, & castissimae ipsius sponsae Sabinae. MICHAELE HASELOBIO BERLINENSI AVTORE. ADDITA EST PRECATIO M. LAMBERTI PITHOPOEI DA=uentriensis pro felici eiusdem sponsi coniugio. WITEBERGAE EXCVDEBAT Laurentius Schuenck. 1560. [4°], [8] Bl. (20: L. rr. q. 81, 13; VD 16 ZV 7398).

Haslob, Michael IDYLLIA QVATVOR AMYNTAS PHILETAS AEGLVS ALCON DE CLARISSIMIS VIRIS MARTINO LVTHERO PHILIPPO MELANCHTHONE GEORGIO SABINO P. LOTICHIO SECVNDO. SCRIPTA PER MICHAELEM HASLOBIVM Berlinensem. CVM PRAEFATIONE ABDIAE PRAETORII. FRANCOFORDIAE AD Oderam in officina Iohannis Eichorni. [1561; 4°; Vorrede dat.: Francofordiae ad Oderam Anno 1561. vltimo Octob.], [34] Bl. (14: Lit. Lat. rec. A. 158; 7: 8 Ρ LAT REC II, 2114, 11; KZK-Sw 2: Ag 4 107; VD 16 ZV 16695; VD 16 ZV 15944; Teitge, 2000, Nr. 374). Elegia de primis legum latoribus et ordinis politici dignitate. [1561]. In: Copernicus, Erdmann: Oratio de prima ivris origine progressionibus & incrementis recitata ab Erdmano Copernico in exordio lectionis Institutionum juris civilis, die 25. Augu. 1561. Addita est elegia Michaelis Haslobii Berlinensis. Francofordiae ad Oderam: J. Eichorn 1561. [15] Bl. (3: Pd 263, 3; KZK-Sh 1: V 3.21, 2). A M P L I S S I M I E T O R N A T I S S I M I VIRI, E R V D I T I O N E , SAPIENTIA, V I R T U T E & autoritate

prastantissimi

DN. THOMJE MATTHLE, Intimi & praecipui Senatoris Illustrissimi Electoris Brandeburgensis DOMINI IOACHIMI SECVNDI: ET Castissimae pulcherrimaeque virginis Sponsae ipsius VRSVL/E MEIEMBVRGES, filise Michaelis Meiemburgij Consulis Northusani NVPTLE celebratae carminibus ERDMANI COPERN I C I E T M I C H A E L I S HASLOBII E T CASPARIS L A N G E R F E L D I I . F R A N C O F O R D L E A D

ODERAM

M. D. LXI. [1561; 4°] (109: GKl Tie 5209, 20). IN NVPTIAS HONESTISSIMI ET PRyE=clari viri Michaelis Theodori ET HONESTISSIM/E PVELL/E MAG=dalensefili Coler eine Schulpredigt; in einer Lobrede an die Ratsherren von Berlin würdigte Coler dann die Stiftung des Gymnasiums. Die eigentliche Einführung des neuen Rektors nahm der Bürgermeister Johann Agricola (der Jüngere, gest. 1594), ein Sohn des bekannten märkischen Generalsuperintendenten Johann Agricola (aus Eisleben, 1494-1566), in deutscher Sprache vor, der unter anderem erwähnte, »der Rath mache keinen Zweifel an seiner Person, er werde die Jugend wol fuhren, weil er seinem Vaterland also zugethan, daß er eine bessere Condition [gemeint ist seine Professur in Leipzig, die Universität habe ihn nur ungern ziehen lassen] hindangesetzet« (zit. nach DITERICH, 1732, S. 101, wobei offen bleiben muß, ob das patriotische Motiv Hildens ein wirkliches oder nur ein vorgeschobenes war). Der Rektor selbst hatte eine lateinische Ansprache »von der hoheit vnd notwendigkeit der griechischen Sprach« gehalten; die genannten Reden wurden später auch im Druck veröffentlicht. Das von Hilden in seiner Antrittsrede skizzierte Programm setzte er in dem noch 1581 aufgestellten Lektionsplan zügig um (der Lektionskatalog fur alle sechs Klassen ist mitgeteilt bei DITERICH, 1732, S. 102-114). Charakteristisch ist der unbestreitbare

Wilhelm

Vorzug des Griechischen gegenüber dem Latein, zehn Unterrichtsstunden pro Woche belegen den neuen Stellenwert, den die griechischen Sprache in den Lehrplänen des Gymnasiums zum Grauen Kloster nun einnahm; die gesamten Vormittagsstunden des Montags und Dienstags widmete er der griechischen Sprache. Statt der üblichen lateinischen Übungen an Texten der klassischen antiken Autoren las Hilden Stücke aus deren Werken deutsch vor und ließ diese von seinen Schülern ins Latein und Griechische übersetzen, um nachher deren Übersetzungen mit den Originaltexten zu vergleichen und zu bewerten. Es war insbesondere diese stärkere Hinwendung zum Griechischen, die uns in ihm einen in der Tradition der auf Philipp Melanchthon (1497-1560) zurückgehenden humanistischen Bildungsreform stehenden Gelehrten sehen läßt. Hildens Amtskollegen waren Konrektor Hieronymus —> Prunner, der seit Gründung des Berlinischen Gymnasium im Jahre 1574 in diesem Amt wirkte und in der Vergangenheit zeitweise auch interimistisch die Anstalt leitete, jedoch noch 1581 zum Diakon an St. Marien vozierte. Neuer Konrektor wurde Lorenz Creide, der zuvor das Rektorat in Treuenbriezen inne hatte und nach Hildens Weggang mit der Leitung der Anstalt in Berlin betraut wurde, bevor er 1590 einem Ruf als Diakon ins sächsische Herzberg folgte. Subrektor war seit 1577 Johann Cernitz (der Ältere, gest. 1598), der aber 1582 auf das Diakonat an St. Nicolai in Berlin wechselte. Sein Nachfolger wurde Nicolaus Pascha (1561-1623), der Sohn des Berliner Propstes Joachim Pascha (1527 bis 1578), der 1587 das Gymnasium verließ, um eine Hofmeisterstelle beim Burggrafen Achatius von Dohna (1533-1601) in Königsberg anzutreten; später wurde er zum Hofprediger des kurländischen Herzogs Wilhelm berufen. Subkonrektor war Georg Fischer, der nach Paschas Weggang ins Subrektorat aufstieg. Weitere Lehrer, die in Hildens Lektionskatalog von 1581 genannt wurden, waren die beiden Kantore Nicolaus Mauer und Paul Richter, die Baccalaurei Bartholomaeus Beta und Paul Fromm, die vor allem in der dritten Klasse unterrichteten, sowie Andreas Thiele für die vierte Klasse, Gebhard Martini fiir die fünfte und Wolfgang Fuhrmann fur die sechste Klasse. Den Zeitgenossen galt Hilden als großer Kenner der antiken Sprachen und aristotelischen Philosophie, als ausgezeichneter Redner und Disputator

Hilden, Wilhelm (vgl. DITERICH, 1732, S. 122, mit Bezug auf einige von Propst Coler 1584 in den Turmknopf der Kirche von St. Nicolai hinterlegte Notizen). In seiner wissenschaftlichen Publikationstätigkeit verfaßte Hilden zahlreiche Kommentare zu antiken Autoren, wobei seine Vorliebe dem griechischen Philosophen Aristoteles galt. 1585/86 gab er QVsESTIONVM ET COMMENTARIORVM IN ORGANON ARISTOTELIS in Griechisch mit lateinischer Übersetzung in drei Bänden heraus, von denen er Kaiser Rudolf II. den ersten Band, Kurfurst August von Sachsen den zweiten und Kurfurst Johann Georg von Brandenburg den dritten Band widmete. Für den ersten Band, der bereits 1586 einen Nachdruck erlebte, hatte der Wittenberger Theologieprofessor Johannes Maior (1533-1600) ein Widmungsgedicht auf Hilden verfaßt, der mit seinen Schriften als Begründer der Berliner Aristoteles-Studien im weitesten Sinne gelten kann (vgl. MARCHIA RESURGE, 1992, S. 58),

die später unter anderem von Immanuel Bekker (1785-1871) und Hermann Bonitz (1814-1888) erfolgreich fortgeführt wurden. Offenbar war Hilden auch Teilhaber oder Eigentümer der Druckerei, in der sein dreibändiges Werk erschien (so der Frankfurter Theologieprofessor Andreas WENTZEL, der in seiner Festpredigt CONCIO SECVLARIS anläßlich des 100jährige Bestehens der Viadrina für die Nachwelt festhielt: »M. Guilelmus Hildenius von Berlin/ Philologus CL. hat das Organon Aristotelis so er mit commentarijs eruditis erkleret in seiner eignen Druckerey außgehen lassen/ dadurch er einen ewigen Nahmen erlanget.«). Die Offizin war in den Jahren 1572 bis 1574 von Leonhard Thurneysser zum Thum (1531—1596) im Grauen Kloster in Berlin eingerichtet worden und steht fur eine erste Blüte des Buchdrucks in der kurbrandenburgischen Residenz (über Thurneysser und seine Berliner Druckerei vgl. die dreibändige Dissertation von SPITZER, 1987, sowie die als Ausstellungsband zum 400. Todestag Thurneyssers überarbeitete Fassung von SPITZER, 1996). 1577 hatte Thurneysser die Offizin an seinen Setzer Michael Hentzke (gest. 1583) abgetreten, doch nahm er weiterhin eine herausragende Stellung in der Druckerei und beim Verlag der Bücher ein. Nach Hentzkes Tod ging 1583 die Druckerei an Nikolaus Voltz (gest. 1609) über, der Hentzkes Witwe geheiratet hatte und dadurch neuer Eigentümer geworden war. Voltz befand sich jedoch bald in finanziellen

Schwierigkeiten und mußte sich, insbesondere nach Thurneyssers Weggang aus Berlin Mitte des Jahres 1584, nach einem neuen Geschäftspartner umsehen und fand diesen in Rektor Hilden, der dann auch sein Schwiegersohn wurde (vgl. KÜSTER, 1746, S. 6; über Hilden und die Druckerei vgl. SPITZER, 1996, S. 113-116). Nach einer anderen Quelle soll Hilden bereits 1583 die Offizin gekauft haben (so SEIDEL/ KÜSTER, 1751, S. 110: »Ao. 1583 brachte er [ge-

meint Hilden] Nicol. Volzen Druckerey im grauen Closter käuflich an sich, ließ unterschiedenes drucken, und dedicirte die eine Schrifft [gemeint QV/ESTIONVM ET COMMENTARIORVM IN ORGANON ARISTOTELIS PARS PRIMA\ dem Römischen Kayser Rudolpho II. welcher ihm auch ein Privilegium auf 10 Jahr ertheilte.«). Wohl falsch ist hingegen die aus der Widmung an Kurfürst Johann Georg in Hildens ΕΡΩΤΗΜΑΤΑ TOY ΧΡΥΣΟ ΑΩΡΑ, in der der Rektor dem Landesherrn für die Erteilung eines besonderen Privilegs zur Errichtung einer Druckerei in seinen Landen dankte, gezogene Annahme, Hilden hätte in Berlin im Grauen Kloster eine zweite Druckerei gegründet (so CROUS, 1930, S. 226 ff.; dies kann genauso gut für Hilden als neuen Teilhaber oder alleinigen Eigentümer der Voltzschen Druckerei gelten). Das Titelblatt der Ende 1584 erschienenen ΕΡΩΤΗΜΑΤΑ weist neue Typen und Initialen auf und nennt Martin Trogel als Druckergesellen, was darauf hinweist, daß Hilden andere Typen als Voltz, ein eigenes Versalalphabet mit bildlichen, biblischen Darstellungen, Abbildungen und einer Titelumrahmung besaß, die der Berliner Rektor vielleicht aus Leipzig mitgebracht hatte und bei seinem Weggang aus Berlin ebenfalls mitnahm (so die Vermutung von SPITZER, 1 9 9 6 , S. 1 1 4 ) . Denn am 29. Sept. 1586 folgte Hilden einem Ruf als Professor für griechische Sprache und Mathematik an der Universität Frankfurt/O., an der am 5. Nov. sein Amt mit der Disputation THEMATA MATHEMATICA antrat; bereits am l.Okt. 1586 war er in die philosophische Fakultät aufgenommen worden (BAUCH, 1901, S. 93). Den Lehrstuhl für Griechisch hatte bis dahin Matthaeus Hostus (1509-1587) inne; die erste Mathematikprofessur bekleidete Elias Camerarius (gest. 1581) und nach ihm Petrus Rivander (gest. 1586), der zuvor schon »inferior Professor Mathematum« gewesen war. Hildens Nachfolger auf dem Rektorat des Berlinischen

Hilden, Wilhelm Gymmnasiums wurde David Görlitz (Gorlicius, gest. 1587), der 1579 an der Universität Frankfurt/O. Magister geworden war und 1582 zum Rektor der Schule in Glogau vozierte; 1587 nach Berlin gekommen, starb er jedoch schon am 6. Dez. desselben Jahres. Das nun vakante Rektorat wurde zunächst nicht wieder besetzt, sondern von Konrektor Lorenz Creide interimistisch verwaltet - erst 1590 kam mit Hermann —> Lipstorp ein neuer Rektor ans Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster. Doch auch Wilhelm Hilden war an der brandenburgischen Landesuniversität keine lange akademische Wirksamkeit beschieden. Schon bald erkrankte er und starb nach nicht einmal einem Jahr am 19. Sept. 1587 (das Dekanatsbuch der philosophischen Fakultät verzeichnet Hildens Ableben zum 18. Sept., vgl. BAUCH, 1901, S. 96). D e n T o d des

bedeutenden Gelehrten hatte auch der bekannte märkische Chronist Andreas —l· Engel in seinen ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE [1598] vermerkt: »Jm Herbstmonat [1587] starb zu Franckfurt an der Oder/ M. Wilhelmus Hilden Berlinensis, professor Organi Aristotelis daselbst/ seines alters im sechs vnd dreissigsten Jahr:« (S. 399). Begraben wurde Hilden, dessen Leichenpredigt nicht überliefert ist, in der Frankfurter Unterkirche zu St. Nicolai (DITERICH, 1732, S. 121, wo auch die Grabinschrift mitgeteilt ist). Seinen Lehrstuhl fur griechische Sprache übernahm Christoph —> Pelargus, der 1591 eine Theologieprofessur erhielt; ihm folgte Joachim —> Garcaeus, der drei Jahre später auf das Oberpfarramt und die Superintendentur in

Sagan wechselte. Mathematik lehrte nach Hilden David Origanus (1558-1629). Über Hildens Nachlaß schrieb die Universität Frankfurt/O. unter dem Datum des 6. Aug. 1589 an den Kurfürsten: »Vnndt verbreit sich Hanns Hatmans [gemeint der Frankfurter Buchdrucker Johann Hartmann (1537-1607)] dahin, das er wol ... willens sey gewesen eine Druckerey anzurichten, nunmehr über sey er damit wol zur=frieden, sonderlich weil M. Hildenij seligen typi, so zuvor kauffen gewesen, ihm vber verhofFen aus den Henden kommen, vnd anderweit verkauft worden.« (Geh. Staatsarchiv, Rep. 51, 67) Bei den Zeitgenossen stand Hilden in hohem Ansehen: Neben den schon genannten Würdigungen bei Andreas Engel und Andreas Wentzel (Wencelius, gest. 1613) wäre hier auch der Professor fur griechische Sprache Pancratius Crüger (Crugerius, 1546 bis 1614) zu nennen, der anläßlich der 100-Jahrfeier der Viadrina in einem Carminum seculari seinen vormaligen Lehrstuhlinhaber Hilden rühmte und dessen frühen Tod bedauerte (die lateinischen Verse von Crüger auf Hilden auch abgedruckt bei DITERICH, 1732, S. 120f.). Hildens Sohn Johannes starb 1592. Das Leichenprogramm fur die Trauerfeier an der Viadrina verfaßte der Rektor und Professor fur Medizin Jodocus Glasenberg, die Trauerrede hielt der vormalige Professor fur griechische Sprache, nunmehrige Theologieprofessor und spätere märkische Generalsuperintendent Christoph Pelargus; beide hoben insbesondere die Verdienste des Vaters des Verstorbenen heraus. [L. N.]

Werke Quaestiones ethicae ex Aristotele. 1581. (Küster/Müller, 1752, II, S. 940); andere Ausg.: SVCCINCTE ET BREVES Ε TEXTV ARISTOTELIS DESVMPTJE QVESTIONES ETHIGE. Ad faciliorem Decern librorum Ethicorum Nicomachiorum intellectum conscripts A GVILIELMO HILDENIO. BERLINI Typis ac impensis autoris Anno salutiferi partus Μ. D. LXXXV. Cum priuilegio S. Oes: Maiestatis ad decennium. [Berlin 1585], [72] Bl. (109: GK1A 855; 12: A. gr. b. 867; KZK-Bp 3: Κ 385, 3; VD 16 Η 3634). ORATIVNCVLA CORAM AMPLISSIMO SENATV BERLINENSI ET ALUS REVERENDA DIGNITATE ERVDITIONE AC VIRTVTE CLARISSIMIS VIRIS HABITA ä GVILIELMO HILDEN. CVM EIDEM SVMMA IN SCHOLAM BERLINENSEM INSPECTIO committeretur. Anno Virginei partus Millesimo Quingentesimo Octuagesimo primo: BERLINI TYPIS NICOLAI VOLTZEN. [1581; 4°; auch Colerus, Jacob: Schulpredigt Zu Berlin im grawen Kloster/ den 23. May/ diß jtzo lauffenden 1581. Jahres gethan/ in der anweisung eines newen Rectoris, des Achtbaren vnnd wolgelarten Herrn M. Guilhelmi Hildenij, darinnen gehandelt wird von der dignitet hoheit vnd wirde Christlicher Kirchen vnd Schuelen/ Durch IACOBVM COLERVM D. Jtem/ Zwo andere ORATIONES, Die Erste/ So der jtzo regierende Bürgermeister/ Herr M. Johan Eißleben anfänglichen in der Schulen in Deutscher sprach/ Vnd Die andere/ So der new Rector Μ. Guilhelmus Hildenius von der hoheit vnd

Hilden, Wilhelm notwendigkeit der griechischen Sprach in Latein gethan/ Sampt den Lectionibus, so jtzundt in dieser vnserer Schulen gelesen werden. Vt rosa dat flores, flos fructum, fructus odores: Sic Schola dat mores, mos censum, census honores. Gedruckt zu Berlin/ durch Nicolaum Voltzen/ Anno M. D. LXXXI.] (3: Nh 81, 1, 17 angeb.; 27: 4 Theol. XXXVI, 1, 10; 56: C 400, 12.4; VD 16 ZV 3763). [Hrsg.] ΕΡΩΤΗΜΑΤΑ ΤΟΥ ΧΡΥΣΟΑΩΡΑ. HOC EST, GRAMMATICAL QV/ESTIONES, CHRYSOLORiE, In vsum Primae & Secundae claßis Scholz Berlinensis, editie, & commentariolis, qui prima» discentium aetati vtilißimi futuri sint, illustrate A GVILIELMO HILDENIO. BERLINI ANNO SALVTIFERI PARTVS M. D. LXXXIIII. Typis ac impensis ipsius Hildenij, imprimebat MARTINVS TROGELIVS. Mense Octobrj. Cum S. Czs: Maiestatis priuilegio ad decennium. [1584; 4°], [64] Bl. (109: GK1A 856; 19: 4° Philol. 109; 125: 4.7.40, 2; VD 16 Μ 682). [Hrsg.] QV/ESTIONVM ET COMMENTARIORVM IN ORGANON ARISTOTELIS PARS PRIMA. IN QVA ET TEXTVS GR/ECVS IN-teger quxstionibus accomodatus est, & tum verborum tum sentential habita ratione IN LATINAM LINGVAM CONVER-sus: praeceptorum verö artis disserendi Aristotelicorum VSVS, EXEMPLIS PHILOSOPHICIS, Oratorijs & Poeticis commonstratus. Industria & studio GVILIELMI HILDENII. BERLINI SVMPTIBVS AC TYPIS AVTORIS. Anno reparata: salutis humans. M. D. LXXXV. Cum priuilegio Ca:sareo ad decennium. [1585; 4°; mit einem Widmungsgedicht von Johann Maior] (1: B. Diez 4° 886 = Marchia resurge, 1992, Nr. 143; 12: 4° A. gr. b. 174, 1.2.3.; 125: 23.7.3, 1-3; VD 16 A 3525; Diterich, 1732, S. 119, danach 1658 in Erfurt erneut herausgegeben); andere Ausg.: [Hrsg.] QWESTIONVM ET COMMENTARIORVM IN ORGANON ARISTOTELIS PARS PRIMA. IN QVA ET TEXTVS GR/ECVS IN-teger quxstionibus accomodatus est, Sc tum verborum tixm sententiae habita ratione IN LATINAM LINGVAM CONVER-sus: prceceptorum verö artis disserendi Aristotelicorum VSVS, EXEMPLIS PHILOSOPHICIS, Oratorijs & Poeticis commonstratus. Industria & studio GVILIELMI HILDENII. BERLINI SVMPTIBVS AC TYPIS AVTORIS. Anno reparatae salutis humanse M. D. LXXXVI. Cum priuilegio Caesareo ad decennium. [1586; 4°; Tbl. mit Jahreszahl 1586, sonst Druck identisch] (109: GK1 A 856 angeb.; 23: Alvensleben Cc 435; VD 16 A 3526). [Hrsg.] QViESTIONVM ET COMMENTARIORVM IN ORGANON ARISTOTELIS PARS ALTERA, ANALYTICA, IN QVA De certitudine, necessitate & euidentia rationum humanarum agitur. Cum textus Graeci emendatione & in Latinam linguam versione diligentißima, adiunctis EXEMPLIS EX OMNIS GENERIS SCRIPTO-ribus, ad vsum prasceptorum accommodatis. Omnia OPERA ET STVDIO GVILIELMI HILDENII. BERLINI TYPIS ET IMPENSIS AVTORIS. Anno virginei partus Μ. D. LXXXV. Cum priuilegio Caesareo ad decennium. [1585; 4°] (109: GKI A 857-2; 12: 4° A. gr. b. 174, 1.2.3.; 15: 60-8-4074:2; VD 16 A 3525; Diterich, 1732, S. 119, danach 1658 in Erfurt erneut herausgegeben). [Hrsg.] QViESTIONVM ET COMMENTARIORVM IN ORGANON ARISTOTELIS PARS TERTIA, TOPICA, Qua; est De amplitudine, varietate, & modo rationum humanarum. CVM TEXTV GR/ECO ET LATINO INTEGRO, ET EXEMPLIS EX OMNI PHILOSOPHIA, Sacris, Iure & Medicina desumptis, itemque Topicorum Ciceronianorum ad Aristotelicos libros collatione, & Sophisticorum elenchorum vsus commonstratione. Studio & impensis ac typis GVILIELMI HILDENII. BERLINI ANNO DOMINI M. D. LXXXV. Cum priuilegio Gesareo ad decennium. [1585; 4°] (109: GKI A 857-3; 1: Β. Diez 4° 886,12: 4° Α. gr. b. 174, 1.2.3.; VD 16 A 3525; Diterich, 1732, S. 119, danach 1658 in Erfurt erneut herausgegeben). Commentarius in politica et oeconomica Aristotelis. Berlin 1586. (Küster/Müller, 1752, II, S. 940). THEMATA MATHEMATICA. Quae Disputationi publicae subiecta 5 Nouembris. VIRO ERVDITIONE ET VIRTVTE NOBILISSIMO CHRISTIANO DISTELMEIERO, ... Principis Electoris Brandeburgensis consiliario, compatri & amico reuerenter colendo, obtulit Guilielmus Hildenius Mathematum Professor in ... Academia Francofordiana ad Viadrum. Anno ... M. D. LXXXVI. Imprimente Andrea Eichorn. [Frankfurt/O. 1586; 4°], [4] Bl. (25: Diss 851-29; 15: St. Nicolai. 1081; KZK-Sh 1: R 3.81, 10 angeb.; VD16 ZV 7956). Noua & tarn vtilis ac necessaria quam noua PARADOXORVM M[arci], T[ullii], C[iceronis], RESOLVTIO GRAMMATICA, Verborum, Phrasium, Sententiarum. LOGICA, Orationis Ciceronianae, Rationum et Argumentorum. Diuersa tarnen illa ä plebeia Rami Sc rudiorum compendiariorum doctrina. CVM DVPLICI ANALYSI addita est refutatio. IN QVA Ipsa Paradoxa, Paradoxa esse, & ä veritate ac ipsius Ciceronis sententia dissidere monstrantur. AVTORE GVILIELMO HILDENIO. LIPSIAE, ANNO M. D. LXXXVII. [1587; 4°], [3] Bl., 478 S., [10] Bl. (KZK-Sh 1: R 3.105; 12: 4 A. lat. b. 224; 19: 4° A. lat. 119:1; VD 16 C 3499; Diterich, 1732, S. 119).

Hilden, Wilhelm

Autographen Vorlesung über Logik. [Ms.] (la: Autographen und Nachlässe: Ms. lat. oct. 19).

Literatur GLASENBERG, Jodocus: Programma Magnifici D. Rectoris In fanere Spei & expectationis summ® adolescentuli, IOANNIS HILDENII CL. Viri GVILIELMI HILDENII M. Philosophi excellentis & Professoris quondam in Academia Francofurtana solertißimi, Filij relicti; Q u o d honorificum parabat priuigno suo, Clarissimus Vir Dn: I O D O C V S Glasenberg, Medicinae Doctor, vitricus moerens XIII. KL. Iulij. Anno Μ D XCII. FRANCOFVRTI Typis Sciurianis. [1592; 4°] (109: GK1 Sch 3/1); PELARGUS, Christoph: Oratiuncula in funere IOANNIS HILDENII ELEGANTISSIMI PVERI RECITATA A N T E AEDES, ä C H R I S T O P H O R O PELARGO, S. Th. Doctore & Professore. XIII. KL. Iulij. Anno Domini Μ D XCII. FRANCOFVRTI Excudebat Andreas Eichorn. [1592; 4°; mit vorangestelltem Epicedium] (109: GK1 Sch 3/2); ENGEL, Andreas: ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE ... [1598], S. 399. (1: Bibl. Diez fol. 664); WENTZEL, Andreas: C O N C I O SECVLARIS, Oder Predigt Von den Köstlichen Schätzen/ welche der HErr Christus Kirchen und Schulen legiret vnnd bescheiden. Aus dem 20. Capittel Johannis. Jn Volckreicher Versamlung gehalten Durch ANDREAM W E N C E L I U M D. Pfarhem vnnd Professoren. In: SOLEMNIA ANNI SECULARIS SIVE CENTESIMI SACRA, QVJE DEI OPT. MAX. favore SERENISSIMI PRINCIPIS Electoris Brandenburgici &c. assensu voluntateque ACADEMIA Francofurti ad Viadrum XXVII. April, anni M D C V I ρίέ p u b l i q u e celebrabat gratitudinis debits: E T memoria: ergo. Vulgata Sumptibus Iohannis Thiemen, Typis Iohannis Eichorn. [Frankfurt/O. 1606; 4°], fol. Β 2r - 1 2, bes. fol. Η 4. (1: Ay 23740); CRUGERIUS, Pancratius: De Professoribus Grascac linguae publicis, quos primo suo seculo habuit Academia Francofurtana ad Viadrum, CARMEN PANEGYRICUM Pancratii Crugerii Finsterwaldensis, Grxcx lingua: in eadem Academia Professoris P. Anno Christi 1606. [jedoch sind im Carmen acht Blätter ungedruckt geblieben] In: SOLEMNIA ANNI SECULARIS SIVE CENTESIMI SACRA ... [Frankfiirt/O. 1606; 4°], fol. Ddd 1 - Iii lr. (1: Ay 23740); BECKMANN, 1707, S. 69 u. 73.; SEIDEL, Martin Friedrich: ICONES E T ELOGIA VIRORUM A L I Q U O T PRyESTANTIUM Q U I M U L T U M STUDIIS SUIS C O N S I L I I S Q U E MARCHIAM OLIM N O S T R A M I U V E R U N T AC ILLUSTRARUNT EX C O L L E C T I O N E MARTINI FRIDERICI SEIDEL CONSIL. BRANDENBURGICI. [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 197, f. 305r, mit Porträt; f. 307-307r); SEIDEL, Martin Friedrich: [Lebensbeschreibungen berühmter Märker] [Ms.] (la: Ms. Boruss. fol. 199, f. 90r); DITERICH, 1732, S. 100-124 (mit Schulkatalog von 1581 für alle 6 Klassen, S. 102-114); KÜSTER, Georg Gottfried: HISTORIA ARTIS T Y P O G R A P H I C ^ IN MARCHIA ... [qua praemissa orationes quasdam die 30. Mart. 1746 ... in gymnasio Fridericiano habendas indicit ... Berolini: Michaelis 1746.], S. 6. ( l a : Ah 1 5 7 5 3 , 2 0 ) ; WIPPEL, 1 7 5 0 , S. 15; JÖCHER, 1750, II, Sp. 1 6 0 2 f . [= D B A I 5 3 7 , 83]; SEIDEL/

KÜSTER, 1751, S. 110f.; KÜSTER/MÜLLER, 1752, II, S. 939; ECKSTEIN, Friedrich August: Nomenciator philologorum. 1 8 7 1 . [ = D B A I 5 3 7 , 8 4 ] ; B Ü S C H I N G , 1 7 7 4 , S . 1 1 u . 4 0 ; BELLERMANN, 1 8 2 5 , S . 1 8 - 2 1 ; H E I D E M A N N , 1 8 7 4 , S .

123-

127; SCHWARZE: Hilden, Wilhelm. In: ADB, 1880, 12, S. 409. [= DBA I I 537, 82, jedoch nur Verweis]; KAPP, Friedrich: Buchdruck und Buchhandel in Brandenburg-Preußen, namentlich in Berlin in den Jahren 1540-1740. In: Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels, Bd. 7. Berlin 1882, S. 6 - 4 3 ; HEICHEN, Paul [Hrsg.]: TaschenLexikon der hervorragenden Buchdrucker und Buchhändler seit Gutenberg bis auf die Gegenwart. Ein Handbüchlein fur Geschichte und Geographie der Buchdruckerkunst in alphabetischer Anordnung. Leipzig 1884. [= DBA I 1316, 391, über Nicolaus Voltz]; PRIEBATSCH, Felix: Geistiges Leben in der Mark Brandenburg am Ende des Mittelalters. In: Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte 12 (1889), S. 329-409; BAUCH, 1901, S. 93 u. 96; MAUERMANN, 1909, S. 36f.; CROUS, Ernst: Voltz, Hilden, Mellemann. Ein Beitrag zur Geschichte des Berliner Buchdrucks im 16. Jh. In: Gutenberg-Jahrbuch 1930, S. 226-236; GRIMM, Heinrich: Die Matrikel der Universität Frankfurt/Oder aus den Jahren 1506 bis 1648 als urkundliche Quelle für die Geschichte des Buchwesens. In: Archiv fur Geschichte des Buchwesens 3 (1961), Sp. 389-512, hier Sp. 427; SPITZER, Gabriele: Leonhardt Thurneysser zum Thum und die von ihm gegründete Berliner Druckerei (1574-1591). Bde. 1-3. Humboldt-Universität Berlin, Phil. Diss., Berlin 1987 (masch.), für den Druck überarbeitet und als Begleitbuch einer Ausstellung zum 400. Todesjahr Thurneyssers in der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz vom 15. Aug. bis 30. Sept. 1996 veröffentlicht unter dem Titel: ... und die Spree fuhrt Gold: Leonhard Thurneysser zum Thum, Astrologe-Alchimist-

Hilden,

Wilhelm

Arzt und Drucker im Berlin des 16. Jhs. Wiesbaden 1996; SPITZER, Gabriele: Zur Geschichte der Berliner Druckerei im Grauen Kloster von 1574-1591 und Verzeichnis der Drucke in chronologischer Reihenfolge. In: Studien zum Buch- und Bibliothekswesen im Auftrag der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz herausgegeben. München u.a. Bd. 8 (1993), S. 30-60, hier S. 47f.; MARCHIA RESURGE, 1992, S. 58; WINTER, 2008, S. 229, 265, 299, 304 u. 440; GStA Rep. 51, 67.

Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Slg. Hansen, Phil., Dichter, Bd. 9/10, Nr. 16; SEIDEL, Martin Friedrich: ICONES ET ELOGIA VIRORUM ALIQUOT PR/ESTANTIUM QUI MULTUM STUDIIS SUIS CONSILIISQUE MARCHIAM OLIM NOSTRAM IUVERUNT AC ILLUSTRARUNT EX COLLECTIONE MARTINI FRIDERICI SEIDEL CONSIL. BRANDENBURGICI. [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 197, f. 305r); SEIDEL, Martin Friedrich: [Lebensbeschreibungen berühmter Märker] [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 199, f. 90r); SEIDEL/ KÜSTER, 1751, Nr. 46. (1: 4° Tc 2334b Rar); Wolfenbüttel, HAB, Porträtsammlung, A 9645; Halle, Franckesche Stiftungen/ Bibliothek, Porträtsammlung, Β 2122.

Hoffmann, Samuel

Hoffmann (Hofmanus), Samuel * 22. Dez. 1608 Penig im Meißnischen t 28. April 1649 Berlin Theologe, luth. V Moses H., Bierbrauer Μ Sabina geb. Pöhner GD I. 1633 Eva geb. Becker verw. Seger (gest. 1643); II. 1644 Eva Maria geb. Fritze (gest. 1648) Κ Peter, Samuel d. J. 1624 1625 1625 1628

Famulus in Leipzig Universität Leipzig Universität Greifswald Universität Rostock (1631 Mag.), daneben als Informator tätig Reisen nach Kopenhagen, Sorau und Königsberg 1632 Universität Frankfurt/O. (phil. Collegia) 1633 Oberpfarrer und Superintendent in Sagan (1637 vertrieben) 1638-1649 Propst an St. Nicolai in Berlin (1644 Dr. theol. Universität Rostock), 1641 Konsistorialrat Samuel Hoffmann (Hofmanus) wurde am 22. Dez. 1608 in Penig im Meißnischen als Sohn des Bierbrauers und Bürgers Moses Hoffmann geboren, dessen Vorfahren seit mehreren Generationen im dortigen Rat saßen; seine Mutter Sabina war eine Tochter des Altenburger Kaufmanns Christoph Pöhner (die genealogisch-biographischen Informationen nach dem Ehrengedächtnüßim Anschluß an die Leichenpredigt v o n J o a c h i m FROMM).

Nach dem Schulbesuch schickte der Vater seinen Sohn Ostern 1624 zur weiteren Ausbildung nach Leipzig, wo Hoffmann vom Theologieprofessor und Superintendenten Vincenz Schmuck (1565-1628) aufgenommen wurde und - da er sein Hospitium nicht bezahlen konnte - bei diesem eineinhalb Jahre als Famulus tätig war. Im Sommersemester 1625 ließ er sich dann unter dem Rektorat des Theologieprofessors Polycarp Leyser (1586-1633) in die Matrikel der Universität aufnehmen (ERLER, 1909, 1, S. 194: Hoffmann, Sam. Penic. n.). Überliefert ist, daß Hoffmann auch Lehrveranstaltungen bei den Theologen Polycarp Leyser und Heinrich Höpfner (1582-1642) besuchte. Noch im selben Jahr, nämlich an Martini [= 11. Nov.] 1625, soll er - zusammen mit seinem Bruder Johannes [später Bürger zu

Frankfurt/O. und 1649 bei der Beerdigung Samuel Hoffmanns zugegen] - sein Studium an der Universität Greifswald fortgesetzt und sich hier insbesondere den orientalischen Sprachen gewidmet haben (so Joachim FROMM in seinem Ehrengedächtnüß; allerdings weist die Matrikel keinen Eintrag auf)· Später wechselte Hoffmann an die Universität Rostock, an der er sich im Nov. 1628 unter dem Rektor und Rechtsprofessor Thomas Lindemann in die Matrikel einschrieb (HOFMEISTER, 1895, III, S. 74a: Samuel Hoffman Benicensis Misnicus; [Nachtrag:] mgr. phil. 1631; Brandenburgici summi consistorii consiliarius, ecclesiarum Berolinensium praepositus et vicinarum superintendens, gymnasii inspector, Dr. theol. 1644). Seine Lehrer waren hier die Professoren PaulTarnow (1562-1633), Johann Quistorp (der Ältere, 1584-1648), Johann Tarnow (1586 bis 1629) und Johannes Cothmann sowie Johannes Klein (so FROMM, der in seinem Ehrengedächtnüßauf den späteren Berliner Propst Hoffmann vor allem die Rostocker Theologen erwähnt hat). Die theologische Fakultät Rostock, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter ihrem herausragenden Vertreter David Chytraeus (1531-1600) neben Wittenberg Hochburg der protestantischen Theologie in Deutschland, hatte ihren guten Ruf wahren können. Anknüpfend an Chytraeus nahmen Paul Tarnow und sein Neffe Johann Tarnow, damals der bedeutendste Exeget der lutherischen Kirche, sowie Johann Quistorp (und später sein gleichnamiger Sohn) in den dogmatischen Lehrstreitigkeiten der Zeit eine mehr ausgleichende Stellung ein. Darüber hinaus wurde die theologische Fakultät Rostock durch die Vorschläge ihrer Repräsentanten zur Abstellung innerkirchlicher Mängel führend in der frühpietistischen Reformbewegung. Hoffmanns akademische Ausbildung fiel in jene Zeit des Dreißigjährigen Krieges, als kaiserlich-ligistische Truppen 1626 Norddeutschland besetzten; im Okt. 1628 mußte Rostock eine kaiserliche Besatzung aufnehmen, die Stadt erhielt jedoch ihre Rechte und Privilegien bestätigt. Ohnehin durch die starken Befestigungsanlagen vor der umherziehenden marodierenden Soldateska weit besser geschützt als manch kleinere Stadt, nicht zu reden von der Bevölkerung auf dem flachen Land, wurde Rostock durch die Besatzung weniger bedrückt, verglichen mit den Leiden, die andere Orte Norddeutschlands erdulden mußten. Denn entgegen dem Restitutionsedikt von

Hoffmann,

Samuel

1629 hatte der kaiserliche Feldherr Albrecht Wenzeslaus Eusebius von Wallenstein (1583-1634) als Herzog von Mecklenburg, der in Norddeutschland eigene Interessen verfolgte, den protestantischen Charakter der Universität und insbesondere ihrer theologischen Fakultät unverändert gelassen. Der Lehrbetrieb konnte weitgehend aufrechterhalten werden, die Zahl der Studenten nahm sogar zu, so daß zu Beginn der dreißiger Jahre des 17. Jahrhunderts über 1000 Studenten in Rostock immatrikuliert waren, wenn auch nicht alle akademische Studien betrieben, sondern ein Teil von ihnen lediglich unter dem Schutz der Stadt und der Universitätsprivilegien den Kriegswirren entgehen wollte. Zu letzteren gehörte Hoffmann jedoch nicht: Er widmete sich weiter seiner akademischen Ausbildung, disputierte öffentlich an der Universität, übte sich im Predigen und konnte am 18. Aug. 1631 unter dem Dekanat des Professors fur Poesie Peter Lauremberg (1585-1639) den Magistergrad erlangen (HOFMEISTER, 1895, III, S. 81; am selben Tag erhielt auch Johann Balthasar Schupp [1610-1661], später Professor in Gießen und Pastor in Hamburg, den Magistergrad). Um jedoch die Kosten für die Ausbildung aufbringen zu können, mußte Hoffmann als Informator junger Studenten arbeiten. 1631 reiste er nach Dänemark, von da weiter nach Preußen, wo er auch in Königsberg Station machte in die dortige Universitätsmatrikel schrieb er sich allerdings nicht ein. 1632 kam er auf Wunsch seines Bruders Johannes Hoffmann nach Frankfurt/O.; hier wurde er vom Rektor und Prof. phil. naturalis Tobias Magirus (1586-1652) in die Universitätsmatrikel aufgenommen (FRIEDLÄNDER, 1887, 718, 35: [1632.] Samuel Hofmannus Senicensis [sie] Misnicus). Er blieb dann ein Jahr an der Viadrina, hörte hier vor allem den Theologen und märkischen Generalsuperintendenten Christoph Pelargus und konnte durch das Abhalten philosophischer Collegia selbst zu seinem Lebensunterhalt beitragen. Anfang 1633 übernahm Hoffmann das Oberpfarramt und die Superintendentur zu Sagan in Schlesien; andere in dieser Zeit an ihn ergangene Rufe auf angesehene Predigerstellen, unter anderem auf das Archidiakonat im schlesischen Groß-Glogau und auf die Superintendentur zu Crossen, hatte er abgelehnt. Im selben Jahr 1633, am 2. Juni, ehelichte er Eva, die Tochter des Archidiakons an der Oberkirche zu St. Marien in Frankfurt/O., Valentin Becker (1559

bis 1607), und Witwe des Diakons, Johannes Seger (1605-1629), der nach nicht einmal zweijähriger Ehe verstorben war. Für Eva Becker war es bereits die dritte Ehe; 1614 hatte sie den Diakon an St. Marien Johann Ramm (1581-1626) geheiratet, der 1618 Archidiakon geworden war und 1626 in seinem Amt verstarb. Nach seinem Tode hatte sie 1627 Johannes Seger geehelicht und nun Samuel Hoffmann. Das schlesische Herzogtum Sagan war von König Ferdinand, dem böhmischen Landesherren, 1558 dem Breslauer Bischof und Landeshauptmann in Ober- und Niederschlesien, Balthasar von Promnitz (gest. 1562), verpfändet worden, dem Seifried Freiherr von Promnitz (gest. 1597) im Pfandbesitz folgte (vgl. WORBS, [1795] 1930, S. 215f.); unter diesem bekleidete Joachim —¥ Garcaeus in den Jahren 1594 bis 1597 das Oberpfarramt und die Superintendentur. 1601 hatte Heinrich Anshelm Freiherr von Promnitz (gest. 1622) den Pfandbesitz der Herrschaft Sagan an die böhmische Krone zurückgegeben; 1627 verschenkte Kaiser Ferdinand II. das Herzogtum an seinen Feldherrn Wallenstein. Im Zuge der Rekatholisierung Schlesiens mußten 1528 auch der damalige Oberpfarrer Johannes Strahl (der Altere, 1570-1636) und sein gleichnamiger Sohn, Archidiakon Johannes Strahl (1602-1663, vgl. NoACK/SPLETT, 2001, S. 4 9 9 - 5 1 1 ) , Sagan verlassen. Die Kirchen wurden mit katholischen Geistlichen besetzt, die Jesuiten nahmen die Franziskanerkirche in Sagan ein, alle nichtkatholischen Bücher mußten an die Jesuiten abgeliefert werden. Als jedoch 1631 die sächsische Armee durch das Herzogtum Sagan nach Schlesien marschierte und die katholischen Geistlichen vertrieb, kehrten in der Folgezeit auch die verjagten evangelischen Prediger zurück (vgl. WORBS, [1795] 1930, S. 339f.). In diesem Zusammenhang kam auch Hoffmann nach Sagan, wo er am 24. Jan. 1633 seine Amter als Oberpfarrer und Superintendent aufnahm und in der Franziskanerkirche zu predigen begann. Hier soll er sich nicht nur die Anerkennung seiner Gemeinde und Inspektion, sondern auch die der benachbarten Stände, insbesondere des Landvogts der Niederlausitz und Herrn von Sorau, Sigismund Seifried Freiherrn von Promnitz (1595-1654), erworben haben und sogar von Gegnern des lutherischen Glaubens geachtet worden sein (so FROMM in seinem Ehrengedächtnüß). Aus jener Zeit stammt auch ein lateinisches Glückwunschgedicht, das er für Balthasar Fünster verfaßte, der am

Hoffmann, Samuel 26. Aug. 1633 an der Viadrina die juristische Doktorwürde erwarb und am selben Tag die Tochter des Frankfurter Rechtsprofessors Matthaeus Coldebach (Coldebacius, 1582-1652) heiratete. Als sich 1637 wiederum kaiserliche Truppen des Fürstentums Sagan, das nach Wallensteins Ermordung 1634 an Kaiser Ferdinand II. zurückfiel - später verkaufte es Ferdinand III. dem Fürsten Wenzel Franz Eusebius von Lobkowitz (1609-1677) - bemächtigten und die katholischen Zustände wiederherstellten, mußte auch Hoffmann sein Amt aufgeben. Von den Jesuiten vertrieben, ging er ins Exil und kam zunächst nach Sorau, wo ihn Freiherr von Promnitz aufnahm. Hier wurden ihm verschiedene Vokationen in Schlesien, in der Lausitz und in der Mark Brandenburg angetragen. Er entschied sich für das Propstamt an der Kirche zu St. Nicolai in Berlin, das nach dem Tode von Nicolaus —¥ Elerdt vakant war; der Archidiakon an St. Marien, Peter Vehr (1585-1656; vgl. N O A C K / S P L E T T , 1997, S. 441-449), den der Berliner Rat vorgeschlagen hatte, verzichtete zugunsten des Exilierten auf die Nachfolge. Das Berliner Propstamt war Hoffmann nämlich schon einmal angeboten worden, und zwar 1632 nach dem Tode von Valentin Preibisch (Preibisius, 1588-1632), doch soll er damals abgelehnt haben, um in Sagan das vakante Kirchenamt fiir die Evangelischen zu übernehmen (so FROMM in seiner Leichenpredigt auf den Verstorbenen). Am 20. März 1638 wurde der neue Propst durch Kurfürst Georg Wilhelm berufen; drei Jahre später beförderte ihn Kurfiirst Friedrich Wilhelm zum Rat und Assessor des geistlichen Konsistoriums. Am 3. Okt. 1644 verteidigte Hoffmann an der Universität Rostock unter dem Präsidium von Johannes Cothmann seine Inauguraldisputation De JUSTIFICATIONS und erhielt am 10. Okt. »auf kurfürstliche als des Rats Commendation« den theologischen Doktorgrad ( H O F M E I S T E R , 1895, III, S. 137; vgl. auch FADEN, 1927, S. 65). Hoffmanns Amtskollegen an St. Nicolai waren Archidiakon Joachim Fromm (1595-1657), der Zweite Diakon Georg von Lilien (1597-1666) und der Dritte Diakon Johann Berkow (1600-1651), der 1640 als Diakon an die Nachbarkirche St. Marien wechselte; neuer Dritter Diakon wurde Johann Rösner (1589-1661; vgl. über die Genannten N O A C K / S P L E T T , 1997, S . 138-146, 225243, 25-30, 362-368).

In Hoffmanns Amtszeit fiel auch das einhundertjährige Jubiläum der Einführung der Reformation in der Mark Brandenburg, das mit einem Jubelfest gefeiert wurde, bei dem Propst Hoffmann vor Ablesung des Bibeltextes (Apoc. 14 v. 6-13) das alte Lied singen ließ: »Nun treiben wir den Papst heraus, Aus Christus Kirch und Gottes Hauß ...« ( D I T E R I C H , 1732, S. 165). Die zu diesem Anlaß gehaltenen Predigten, unter ihnen auch Hoffmanns Durchdringend/ dreyer Kirchen=Engel/ Jubelgeschrey! Vber Des Antichrists fallenden Grewel vnd Abgötterey wurden 1640 im Sammelband JUBIL/EUM. Evangelico-Marchicum BERLINENSE, Berlinische Jubel=Predigten im Druck veröffentlicht. Allerdings mußte das kurfürstliche Konsistorium zu Cölln wiederholt in Streitigkeiten zwischen den Geistlichen entscheiden; meist ging es dabei um die Aufteilung jener Einnahmen, die die Prediger neben ihrer Besoldung erhielten, also um Einnahmen vor allem aus Trauungen, Taufen und Begräbnissen. Oft beschuldigten sich die Geistlichen aber auch untereinander der ungenügenden Amtsführung und verweigerten ihren Kontrahenten den der Rangordnung entsprechenden Respekt. Was nun Hoffmann betraf, schien sein Verhältnis zu den Mitgeistlichen nicht das beste zu sein. Anfang 1643 beschwerten sich die Diakone an St. Marien Peter Vehr und Johann Berkow beim Konsistorium über ihren Vorgesetzten, und auch die Diakone an St. Nicolai schlossen sich dem in einzelnen Punkten an. In seinem Abschied vom 28. Febr. 1643 ermahnte das Konsistorium sowohl die Diakone zum Gehorsam gegenüber dem Propst als auch diesen, seine Untergebenen als Kollegen und Mitarbeiter zu respektieren (vgl. B O N I N , 1926, S. 44-46). Dem Propst wurde aufgetragen, die Zusammenkünfte mit den Predigern seiner Inspektion gemäß der Konsistorialordnung anzustellen, die Examina an den Schulen öfter zu halten und die Aufsicht über die Schulen und deren Lehrer und Schüler gewissenhaft zu führen, wobei ihm seine Kollegen zu assistieren hätten. Auch solle der Propst monatlich einen Dorfpfarrer seiner Inspektion nach Berlin beordern und ihn hier predigen lassen, damit jener zum fleißigen Studieren angehalten werde. Weitere Festlegungen betrafen dann die bereits genannte Aufteilung der zusätzlichen Einnahmen, die immer dann strittig war, wenn bestimmte dienstliche Obliegenheiten von einem Mitgeistlichen ausgeübt wurden, der Amtsinhaber aber auf seinen ihm durch das Amt

278

Hoffmann, Samuel zukommenden Einnahmen bestand. So hatte das

ren, starb am 28. April 1649 in seinem 41. Lebens-

Konsistorium zum Beispiel bereits am 27. Juni 1610

jahr an Wassersucht (so sein Leichenredner, gemeint

entschieden, daß Einkünfte aus Trauungen und Lei-

sind Ödeme als Folge von Stauungen des Blut-

chenpredigten entsprechend der Konsistorial- und

flusses).

Visitationsordnung dem Propst zukämen. Wenn nun

wurde Peter Vehr, der seinerzeit zugunsten Hoff-

Sein Nachfolger im Berliner

der Sterbende oder dessen Verwandte verlangten, daß

manns

ein anderer Geistlicher die Leichenpredigt halte, solle

Leichenpredigt hielt Archidiakon Joachim Fromm,

auf die

Berufung verzichtet

Propstamt hatte.

Die

der Propst gleichwohl sein ihm zustehendes Akzidenz

der den Verstorbenen als »leidenden Streiter« be-

von einem Taler bekommen, der Leichenredner je-

zeichnete, der schon - da aus armen Verhältnissen

doch nur das, was ihm die Verwandten zu geben be-

stammend - als Schüler und später als mittelloser

reit seien (BONIN, 1926, S. 42).

Student habe leiden müssen, auch Leid bei Ver-

Nachdem seine erste Frau 1643 kinderlos gestorben

folgung und Vertreibung durch die Katholiken er-

war, hatte Hoffmann am 25. Nov. 1644 Eva Maria,

dulden mußte, schließlich an seinem kranken und

eine Tochter des Konsistorialpräsidenten Peter Fritze

schwachen Leib litt, so daß er, ausgenommen die

( 1 5 8 4 - 1 6 4 8 ) , geheiratet (vgl. den Eintrag im Kopu-

ersten Jahre seines Wirkens, sehr oft seinen Amts-

lationsregister von St. Nicolai bei SCHUBERT, 1996,

pflichten nicht nachkommen konnte. Fromm erin-

S. 181, Nr. 3107: [1644] 25.11. Hoffman, Η. Samuel,

nerte auch an jene Pröpste vor Samuel Hoffmann,

Doct. theol., Consist. Raht u. Superintendent/ Berlin

die seit knapp 19 Jahren, dem Beginn seines eigenen

[mit] Fritz, J. Eva Maria, V: H. Peter, I. u. D., Con-

Wirkens an der Kirche zu St. Nicolai, verstorben

sist. Praesident). Der geistlichen Würde Hoffmanns

waren, nämlich am 29. Aug.

als Propst zu Berlin, vor allem aber dem hohen An-

Moritz, seinen Nachfolger Valentin Preibisch, der

sehen seines Schwiegervaters gemäß waren die zu

am Neujahrstag 1632 seine Probepredigt ablegte,

diesem Anlaß besonders zahlreich eingegangenen

aber noch vor seiner Amtseinführung an der Pest

Hochzeitsgedichte, die nicht nur von den Berlini-

in Wittenberg starb; ihm folgte

schen Amtskollegen aus Kirche und Schule stamm-

Elerdt, der dann am 14. Aug. 1637 verstarb. Die Ab-

ten, sondern auch von auswärtigen Gelehrten eintra-

dankung auf Propst Hoffmann hielt der Rektor des

fen. So gratulierten unter anderem die Wittenberger

Berlinischen Gymnasiums Adam Spengler (1612 bis

1631 Andreas —>

1632

Nicolaus

Professoren Andreas Sennert ( 1 6 0 6 - 1 6 8 9 ) und Jo-

1 6 6 5 ; v g l . NOACK/SPLETT, 1 9 9 7 , S. 4 2 2 - 4 3 0 ) .

hannes Hülsemann ( 1 6 0 2 - 1 6 6 1 ) sowie der Frank-

überlieferten Trauergedichte stammen vor allem von

Die

furter Jurist Matthaeus Coldebach, aus Rostock - wo

Berliner Amtskollegen des Verstorbenen, angeführt

Hoffmann erst einige Wochen zuvor seinen theologi-

vom neuen Propst Peter Vehr. Epicedia verfaßten

schen Doktorgrad erlangt hatte - die Professoren

auch der Diakon an St. Petri in Cölln Martin Ha-

Johann Quistorp (der Jüngere, 1 6 2 4 - 1 6 6 9 ) , Johann

nisch (Hännischius, gest. 1659) und der Rostocker

Cothmann und Nicolaus Balduin sowie aus Straß-

Student Elias Sigismund Reinhardt ( 1 6 2 5 - 1 6 6 9 ) , der

burg Johann Georg Dorsch ( 1 5 9 5 - 1 6 5 9 ) , Johann

in seinem Trauergedicht »Viermal rieff Gott den

Conrad Dannhauer ( 1 6 0 3 - 1 6 6 6 ) , der Jurist Johann

hochbegabten

Otto Tabor, der Historiker Johann Heinrich Boeder

stationen anspielte und besonders die Jahre an der

Knecht/«

auf Hoffmanns

Lebens-

( 1 6 1 1 - 1 6 7 2 ) und der junge Veit Ludwig von Secken-

Universität Rostock heraushob:

dorff ( 1 6 2 6 - 1 6 9 2 ) , damals noch Student, später

»Einmal zu hoher Schul/ da Tarnaw jhm geschencket

Kanzler in den Fürstentümern Sachsen-Gotha und

// Noch Frucht von seinem Geist/ da Quißdorff jhn

Sachsen-Zeitz, der ein 104 Verse langes Carmen in

geträncket // Mit ungefälschter Milch/ da in den

deutscher Sprache beisteuerte. Eva Maria Hoffmann

Schrifftverstand // Jhn rühmlich hat gefuhrt auch

starb jedoch bereits 1648 noch vor ihrem Mann; ihre

meines Wihrtes Hand.« (Zu Reinhardt, der als

beiden Söhne Peter und Samuel standen beim Tode

Student in Rostock bei Johannes Cothmann Kost

des Vaters erst im vierten beziehungsweise zweiten

und Logis erhalten hatte und noch 1649 als Diakon

Lebensjahr.

an St. Nicolai in Berlin berufen wurde, vgl. NOACK/

Samuel Hoffmann, der schon zu Lebzeiten oft und

SPLETT, 1997, S. 3 3 4 - 3 4 5 . )

lange kränkelte, auch Carlsbad und das Bad zu

Hoffmanns Werkverzeichnis enthält fast ausschließlich

Hornhausen besucht hatte, um sich dort auszukurie-

im Druck überlieferte Leichenpredigten,

darunter

Hoffmann, auch jene auf Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg, der am 1. Dez. [nach dem alten Julianischen Kalender am 20. Nov.] 1640 im preußischen Königsberg verstorben war. Daneben stehen noch einige Gelegenheitsgedichte auf Amtskollegen in Kirche und Schule, wie zum Beispiel ein Epicedium auf den 1640 verstorbenen Propst an St. Petri in

Samuel

Cölln Johann —» Koch, oder auf angesehene Persönlichkeiten der kurbrandenburgischen Residenz wie etwa 1639 ein Hochzeitsgedicht für den Juristen Balthasar Fünster und dessen Ehegattin Anna Sabina, einer Tochter des Konsistorialpräsidenten Peter Fritze, Hoffmanns späterem Schwiegervater. [L. N.]

Werke [Epithalamium], In: ΣΥΓΧΑΡΜΑΤΑ QUUM In incluta ad Viadrum Academia Spectabiiis, Amplißimus, Consultißimus & Excellentißimus Vir DN. MATTHÄUS COLDEBACIUS U. J. D. Cod. Justin. Prof. P. & Juridicx Facultatis DECANUS & SENIOR VIRUM Virtutis & Doctrinae luce Clarissimum DN. BALTHASAREM FÜNSTERUM Lubena-Silesium Summis in utroque jure honoribus more sollemni condecoraret pariterque ad aram FILLE SUE dilectissimx URSUL/E-ELISABETFLE, chori virginalis gemmulx, connubio jungendum sisteret d. XXVI. Augusti Anno Μ DC XXXIII. A Socero, cognatis, adfinibus, fautoribus, amicis concepta & exhibita. Francofurti ad Oderam Litteris MICHAELIS KOCHII. [1633; 4°], [16] Bl. (3: Nv 827, 30; StB Breslau [Rhedigeriana/ St. Elisabeth]: 4 Ε 329, 31 = HPGS, 2001, 1, Nr. 0584-354726). Christi JEsu Hertzklopffen und himmlisches Kehrwieder einer GOtt ergebenen Seele, und bußfertiger Christgläubiger Hertzen aus Apoc. III. 20. zum Gedächtnüß Frauen Sidonia gebohrner Weigelin verehelichten Kehrwiederin anno 1634. zu Sagan gezeiget. Frankfurt/O. [1634; 4°] (Küster/Müller, 1737,1, S. 328f.). »Finsteri Aonijs rutilum decus addite Musis« [Epithalamium]. In: SACRUM NUPTIALE, VIRO Clariß. Excellentiß. et C o n s u l t i ß . D N : B A L T H A S A R I F Ü N S T E R O , J . U . D . R E V E R E N D I S S : E T I L L U S T R I S S : D N :

DN.

ADAMI, COMITIS ä Schwartzenberg/ S. Johannis per Marchiam, Saxoniam, Pomeraniam atque Vandaliam MAGISTRI, Domini in HohenLandsberg & Chimborn/ &c. &c. Consiliario conspicuo, secundum SPONSO; Nec non Virgini Nobili, Castissimx, Pudicissimxque ANN/E-SABINVE, Viri Nobil: Magnifici, Ampliß: et Excellentiß: Dn. PETRI Fritzen/ J. U. D. celeberr: Comit: Palat: Caesar: Sereniss: Elect: Brandenb. Consiliarij, & S. Consistorij Przsidis Spectatissimi Filiae, SPONSJE. Destinatum & peractum a Fautoribus, Amicis & Clientibus, Die 28. Octob. An: 1639. BEROLINI, TYPIS R U N G I A N I S . [1639] (109: GK1 Cg 51.2-1).

EXACTISSIMA VIVENDI ET MORIENDI REGULA, Unwandelbahre richtige Regel/ Wornach sich alle Menschen im leben vnd sterben zu richten haben/ Auß dem 14. Cap. Epist. S. Pauli Roman: v. 7, 8. Bey Adelicher Leichenbegängniß vnd Abfuhrung Des weyland WolEdlen/ Gestrengen/ Vesten vnd Hochbenambten Herrn Hans Joachim von BurgstorfF/ auff Pedeltzig/ Groß-Machenow/ etc. Welcher am 3. Octob: des 1639. Jahres/ in wahrem vertrawen auff Christum/ in Berlin entschlaffen; Vnd dessen vielgeliebten Adel. Ehegemahlin/ Der weyland WolEdlen/ VielEhr vnd Tugendreichen Frawen Margareta Hedwig von Pfuels/ Welche im vergangenen 1636. Jahr diese Welt gesegnet/ vnd mit jhrem liebsten Junckern/ nach gehaltener Trawr=Predigt/ den 5. Novembr: nach GroßMachenow abgefuhret vnd beygesetzet worden/ Abgebildet vnd vorgezeiget in der Churf. Residentz Berlin/ in der Pfarrkirche S. Nicolai, Durch M. SAMUELEM HOFMANNUM, Penic: Misnic: der beyden Pfarrkirchen daselbsten Probsten/ vnd der benachbarten Superintendenten. Gedruckt zum Berlin/ bey Georg Rungens S. Witwe/ 1640. [4°] (1: Ee 505, 15, jedoch unvollst.; KZK-Sa 14; Küster/ Müller, 1737,1, S. 329). ΤΗΛΑΥΓΕΣ ΕΠΙΝΙΚΙΟΝ ΤΡΙΩΝ ΤΩΝ ΑΓΓΕΛΩΝ, Super Ecdesiam Antichristi cadentem & abominabilem, Das ist: Durchdringend/ dreyer Kirchen=Engel/ Jubelgeschrey/ Vber Des Antichrists fallenden Grewel vnd Abgötterey/ Zu erweckung hertz=Christlicher Frewd vnd Danckbarkeit/ Vber Hundertjährige Wundererhaltene Wortes lauterkeit/ Vnd bezeugung Antichristischen grewels vberdrüssigkeit/ Aus dem Cap. 14. der heiml. Offenb. S. Johannis/ v. 6. ad 13. Gehalten/ vnd in dreyen vnterschiedlichen Predigten/ (nunmehr aber in eine zusammen gezogen) gepriesen vnd angewiesen zu S. Nicolai vnd Marix, beyder Pfarrkirchen in der Churf. Brand. Residentz Berlin/ Durch M. SAMUELEM HOFMANNUM, Penic. Misn. derer Pfarrkirchen doselbsten Probsten/ vnd der benachbarten Superintendenten. [1639]. In: JUBIL/EUM. Evangelico-Marchicum BERLINENSE, Berlinische JubeUPredigten/ Vber Des Allerhöchsten Gottes häuptgrossen Gnadenwerck/ der heilsamen Kirchen=Repurgation, von Päbstischen Grewlen/ durchs H. Evangelij Lauterkeit/ Jn der Chur= vnd Marek Brandenburgk: beson-

280

Hoffmann,

Samuel

ders denen beyden Residentzien Berlin vnd Cölln an der Spree/ Auff damals gnädigste Anordnung Des weyland Durchlauchtigsten/ Hochgebornen Churfursten vnd Herrens/ Herrn JOACHIMI II. See. Christmildester gedächtniß/ gleich vor Hundert Jahren/ d. 31. Octob. 1539. Herrlich angefangen/ vnd bißher bey vielfeltiger gefahr wundergnädiglich erhalten/ Jn selbiger H. Wunder=Woch des 1639. Jahres/ Dem Allmächtigen zu Lob vnd Danck: Denen itztlebenden zu Trost vnd Frewd: Denen Nachkommenden zum Bericht vnd Heil: Gehalten Durch die domals ordentlich beruffene Predigere derer beyder Pfarrkirchen in Berlin. Gedruckt zu Berlin/ bey Georg Rungens S Witwe/ 1640. [4°], [220] Bl. (14: Hist. urb. Germ. 345). »Non vulgaris erat divino dogmate Verbi« [Epicedium], In: EPICEDIA, In obitum VIRI Admodum Reverendi, Clarissimi ac Doctissimi DN. JOHANNIS COCI, Consistorij Electoralis Brandenburgici ADSESSORIS, Nec non PASTORIS Ecclesiae Svevo-Coloniensis Petrinse, vicinarumque INSPECTORIS qvondam dignissimi ac fidelissimi, SUIS acerbissim£, SIBI fidelissimfc denati In Memoria: beatiß. testimonium, & Condolentia: argumentum Conscripta a Collegis, Clientibus, Affinibus & Amicis. BEROLINI, TYPIS RUNGIANIS. [1640; 4°] (109: GK1PSS 35, 23). »Der weise Lehrer saget frey« [Epithalamium]. In: Hochzeitliche Glückwünsche/ Zu Ehren wolgefallen/ Dem Ehrenvesten/ Achtbarn/ Vornehmen Herrn Georg Carll/ Handelsverwandten/ Bräutigamb: Vnd Der Erbarn/ VielEhren=tugendreichen Jungfer Annen/ Des Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Wolbenambten Herrn Johann Hentzen/ Bürgers vnd Handelsmans/ gemeiner Stadt Verordneten/ Eheleibliche Tochter/ Braut: Auß Christlichem Wolmeinen gethan/ Vnd abgefast Von Guten Gönnern vnd Freunden. Gedruckt zu Berlin/ bey Georg Rungen S. Witwe/ 1641. (109: GK1 Cg 36). »Sesostres hat einsmahls vier Könige gefangen« [Epithalamium]. In: Hochzeitliche Glück=Wünsche/ Zu Ehren vnd Wolgefallen/ Dem Ehrnvesten/ Achtbaren/ Vornehmen Herrn WolfF Tzautzschen/ HandelsVerwandten/ Bräuttigamb: Vnnd Der Erbaren/ VielEhren=Tugendreichen Frawen Annen Beckers/ Deß weiland auch Ehrnvesten/ Achtbarn/ Vornehmen Herrn Hans Georg Tobenecks/ Handelsmanns zu Franckfiirt an der Oder/ Sgd. Wittib/ Braut: Auß Christlichen Wolmeinen gethan vnd abgefast Von Berlinischen Freunden. [Frankfurt/O.] Bey Michael Kochen gedruckt Jm Jahr 1641. (109: GK1 Cg 209). »Amuletum contra mortem: Immodicus vita: proeul usque faeeßat« und »Ein Anders. An die hochbetrübte Fraw Mutter: WolEhrbare Matron/ was Jhr verlohren habet« [Epicedia]. In: In Obitum praematurum Viri-Juvenis Praestantissimi et Eruditissimi DN. JOACHIMI BERCHELMANNI, LL. Candidati &c. Filiae vidua: Berchelmanniana: unici longeque desideratissimi. [Berlin 1641; 4°] (1: Ee 502, 10 angeb.). HEROICA ET HERCULEA PIORUM ΠΛΗΡΟΦΟΡΙΑ Der Frommen vnd gleubigen Kinder Gottes Heroische vnd Heldenmütige Hertzhafftigkeit/ in aller Noth/ Creutz vnd Trübseligkeit/ Auß der 2. Corinth: 4. ν. 8. 9. 10. Bey des weyland Durchläuchtigsten Hochgebohrnen Fürsten vnd Herrn/ Herren GEORG WJLHELM/ MarggrafFen zu Brandenburgk des H. Rom: Reichs ErtzCämmrern vnd Churfursten/ in Preussen/ zu Gülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben/ vnd Wenden/ Auch in Schlesien zu Crossen vnd JägerndorfF Hertzogen; Burggraffen zu Nürnberg/ Fürsten zu Rügen/ Graffen zu der Marek vnd Ravenßberg/ Herrn zu Ravenstein/ etc. Vnsers gnädigsten Chur= vnd Landes=Fürsten/ Leichbegägnüß/ Welcher Anno 1640. 20. Nov: styl: vet: Abends Zwischen 6. vnd 7. Vhr zu Königeßberg in Preussen Jn wahrer Anruffung vnd Glauben auff Christum/ Sanfft vnd Selig abgeschieden Vnd Anno 1642. den 1/11 Martij doselbst beygesetzet/ Zur Trawer=Klag jedermänniglich vorgestellet Zu Berlin in der OberPfarrKirch S. Nicol: Durch M. SAMUELEM HOFMANNUM, Penic: Misnic: Churf. Brandenb: Consistorial Rath derer PfarrKirchen doselbsten Praepositum vnd des Benachbarten Kräyses Superintendenten. Gedruckt zu Berlin/ bey Georg Rung: S. Witwe/ Anno: 1642. [4°] (23: 314.4 Theol., 6; KZK-Sa 14; Küster/ Müller, 1737,1, S. 329). »VOTUM PRO SPONSIS, ex Tob: 7. v. 15: Quod voto Raguel genero gnatasque vovebat« [Epithalamium]. In: DEO AUTORE & PRONUBO TER MAXIMO: COROLLA NUPTIALIS MYRTEA Qvam Viro Clarissimo DN: M. ADAMO SPENGLERO, GYMNA=sij Berolinens: Rectori, SPONSO, & Pientissimse Lectissimaeque Virgini ANNyE, Reverendi & Clarissimi Dn: M. JOACHIMI MAURITII, Eccles: Spandoviensis Pastoris, Vicinarumque Inspectoris vigilantissimi Filiae perdilectae SPONSyE, Ipsis solennibis Nuptiarum d. 6. Novemb: imponunt Fautores, College & Amici. BEROLINI, Typis Rungianis, 1642. [4°], [8] Bl. (3: Nv 827, 60; 109: GK1 Sch 1/ 26; 109: GK1 PSS 78/37 4°). »Scribere plura vetat tsedis, Neonymphe, futuris« [Epithalamium]. In: COROLL/Έ GAMIQE, Viro Clarissimo & Literatissimo DN. EMANUELI VULPINO, SCHOLZ Spandoviensis Rectori digniss: SPONSO, et Virgini pientissimse, pudicissimse & lectissima: GERTRUDI, VIRI Reverendi Clariß: et Doctiß: Dn: MATTH/EI Rosen-

Hoffmann,

Samuel

thals/ Palaeo-Landsbergse Pastoris vigilantiss: dilectiss: Filiae, SPONSJE, Prono affectu in debitum honorem plexa' et nexa'. A Fautoribus & Amicis. BEROLINI, TYPIS RUNGIANIS, Anno 1643. (109: GK1 Cg 216.1). »Si tibi sexcentum modularer carmina SPONSE« [Epithalamium], In: BONA OMINA NUPTIIS AUSPICATISSIMIS Admodum Reverendi et Clarissimi VIRI Dn: M. JOACHIMI FROMMII, AD D. Nicolai Archidiaconi, ut meritissimi ita & vigilantissimi SPONSI, Nec non Lectissimie, pientissimaque Virginum SABIN/E Bartholdin/ Viri Amplissimi, Consultissimique Dn. ANDREW Bartholds/ Camera Electoralis Brandenb. Advocati non h postremis, sed primi, & Senioris FILLE, SPONSvE, Prolixissimo affectu, A Fautoribus, Collegis & Amicis NUNCUPATA. BEROLINI, Typis Rungianis, Anno 1643. (109: GKI Sch 1/27). »Foenoris exercet tempus, jus destruit ille« [Epithalamium]. In: FAUSTJE GRATULATIONES Secundis Nuptijs VIRI perqvam Reverendi, Clariß: & Humanißimi DN. Μ. PETRI VHER, VERBI DIVINI apud Berlinenses Ministri & Senioris, &c. SPONSI, Cum Virgine pia & tarn pudica qvam formosä ANNA, VIRI Prudentis & Integri CASPAR! VOGTII, Consulis qvondam apud Mittenwaldenses b. m. relicta Filia SPONSA, d. 26. Novemb: Berolini celebrandis, Scripts ab Affinibus & Amicis. BEROLINI, TYPIS RUNGIANIS, Anno 1643. (109: GKI Sch 1/28). DISPUTATIO THEOLOGICA INAUGURALIS. De JUSTIFICATIONE. Quam ADJUVANTE ALTISSIMO ex decreto & consensu Reverendi & Amplissimi Collegii Theologorum in Academia Rostochiensi, ex cap. 3. Epist. ad Rom. v. 24. 25. PRESIDE Admodum Reverendo, Amplissimo & Excellentissimo VIRO DN. JOHANNE COTHMANNO SS. Theol. Doct. & Prof. Publ. celeberrimo, p. t. DECANO Spect. & Academic RECT. Magnif. Pnceptore & Fautore Eternüm colendo Pro consequendo Summo in Theologia Gradu public£ examinandam proponit M. SAMUEL HOFMANNUS Penicensis Misn. Serenissimi ac Potentissimi Electoris Brandenburgensis S. Consistorii Coloniae ad Suevum Consil. Ecclesiarum Berolinensium Praspositus, Vicinarum Superint. & Gymnasii ibid. Inspect. Ad d. 3. Octob. horis ante & pomeridianis in Auditorio Majori. ROSTOCHII, Typis NICOLAI KILII, Academic Typographi. Anno M. DC. XLIV. [Rostock 1644; 4°], [16] Bl. (1: Bf 7, 44). SPECULUM PATIENTME PATHETICUM ET SIGILLUM GRATLE PROPHETICUM, Das ist Beweglicher GedultsSpiegel vnd Behäglich=Prophetisches GnadenSiegel/ Aus dem Propheten Micha am 7. ν. 9. Jch wil des Herrn Zorn &c. Bey Hochansehnlicher Leichbegängniß Der weyland WohlEdlen/ Viel Ehr vnnd Tugendsamen Frawen Elisabeth Tugendreich von Rochowin/ gebornen Burgstorffin; des WoIEdlen/Gestrengen/ Vesten vnd Mannahfften [sie] Herrn George Wilhelm von Rochaw/ Wolbedienten Obristen Wachtmeisters/ auff Goltzau vnnd Blanckenfelde ErbHerren/ Hertzgeliebtesten Ehegemahlin/ welche den 19. April, auffn Abend vmb 9. Vhr/ war der Sonntag Jubilate, sanflft vnd selig eingeschlaffen/ den 22. Septemb. zu Gölzau beerdigt/ vnd derselben in der OberPfarrkirch zu Berlin zu Jhrem EhrenGedächtniß gewiesen vnd gepriesen Durch Samuelem Hofmannum der H. Schrifft Doctorem, Churfiirstlichen Brandenb. ConsistorialRath/ derer Berlinischen beyder Pfarrkirchen Probsten vnd der Benachtbarten Superintendentem. Zu Berlin gedruckt/ bey Christoff Runge/ im Jahr 1646. [4°] (1: Ee 530, 11, jedoch unvollst.; Küster/ Müller, 1737,1, S. 329). »Ardua res, thalami conscendere pulpita, bisque« [Epithalamium]. In: GRATVLATORIA Quibus VIRUM Admodum Reverendum, Clarißimum et Excellentißimum DN. M. MARTINUM HEINSIUM, Ecclesiae Francofortanae ad Oderam Pastorem Dignissimum, ejusdem & vicinarum Superintendentem Gravissimum Cum Lectißima pudieißimaque VIRGINE ANNA HEDWIGA SEGERS/ VIRI Reverendi et Clarißimi DN. M. IOHANNIS Segers/ superioris TEdis Francofortanae Symmystae quondam vigilantissimi meritissimi, relicta Filia Die 18. Jan. Anno 1647. ibid. Francofordiae Nuptias contrahentem excipiebant Fautores & Amici. Typis Viduae EICHORNIAN/E. [Frankfurt/O. 1647; 4°] (3: Nv 827, 13). »Conjugium esse jugum, tantüm moerore repletum« [Epithalamium]. In: VOTA Festivitati Nuptiarum, qvas VIR Admodum Reverendus, Clarißimus atque Doctißimus, DN. M. JOHANNES BALTZAR/ Ecclesiae Cathedralis Brandenburgioe Pastor, & ejusdem circumsitarumque Superintendens vigilantissimus, SPONSUS, Cum Lectißima, virtutumque elogiis ornatißimä Virgine SOPHIA, VIRI Plurimum Reverendi, Clarißimi ac Doctißimi, DN. M. MARTINI STRÖMANNI, Ecclesiae Bernovianas Praepositi & ejusdem vicinarumque Superattendentis conspicui FILIA SPONSA. BERNOVLE, d. 11. Septembr. celebravit, Ab Amicis oblata. BEROLINI, Ε Typographeo Rungii exscripta. ANNO Μ DC IIL. [1648; 4°] (109: GKI Cg 7.1). »Dormi cum patribus, dormi mea Filia; donec« [Epicedium]. In: Sequuntur EPICEDIA Ab Amicis & Fautoribus Viduo transmissa & exhibita. An: Ludecus, Johann Christoph: Bewerthe Tröster Aus des Propheten Ezechiels XXTV. Cap. ν. 15-19. Vber den frühezeitigen/ unverhoffeten Todes=Fall/ Der weiland Erbarn/ Viel=Ehren=

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Hoffmann, Samuel Tugendreichen Frawen/ ANNA H E D W I G Segerin/ Des Ehrwürdigen/ Groß=Achtbarn und Hochgelahrten Η. Μ. MARTINI HEINSII, Pastoris und Inspectoris zu Franckfurt an der Oder/ hertzgeliebten Ehelichen Haus=Frawen/ So in ihrer Ersten Kindes=Geburt selig verschieden am 24. Decembers=Tage des 1647. Jahrs/ und hernach am 2. Jan. nechstfolgenden Jahrs/ mit Christlichen Ceremonien in ihr Ruhebettlein gesetzet worden/ Jn Volckreicher Versammlung fiirgestellet Durch M. Joannem Christophorum Ludecum, Predigern des Göttlichen Worts an der Ober=Kirchen. Gedruckt bey Johann Eichorns sei. Wittib/ Jm 1649. Jahr. [Frankfurt/O.] (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 14, 2; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 6196 = Bd. 177 Nr. 5).

Briefe Schreiben an Johann Conrad Dannhauer. Berlin, 31. Jan. 1645. (18: Uffenbach-Wolfsche Briefsammlung: 85, 256).

Literatur [EPITHALAMIA], In: Θευ Ευγαμυντος PHOEBE/E FACES Qvas VIRO PLURIMUM REVERENDO, EXCELLENTISSIMO, P R E C L A R I S S I M O D O M I N O SAMUELI H O F M A N N O PHILOSOPH: & S. S. T H E O L O G . D O C T O R I L O N G E DIGNISSIMO, SERENISSIMI AC POTENTISSIMI ELECTORIS BRANDENBURGICI, S. CONSISTORII CONSILIARIO GRAVISSIMO, ECCLESIARUM BEROLINENSIUM P R E P O S I T O , E T VICINARUM S U P E R I N T E N D E N T I V E N E R A N D O MAXIME, CELEBRATISSIMOQVE, SPONSO, Nec non Virgini Nobilißinwe, virtutumque qu«e cum sexum ornant, Fulgore splendidißimas EV/E MARLE, Viri Nobilißimi, Eminentißimi, Amplißimi, Consultißimi, Domini PETRI FRIZII, I. U. D. celeberrimi, Comitis Palatij S. Consistorij Lateranensis, Serenissimi ac Potentiss. Electoris Brandenburgici Hagio-Synedrij Prasidis Ac ad conventus Pacificat: Osnaburgi institutos designati Legati Spectatissimi, Camera: & Aulae Electoralis Consiliarij celeberrimi Filiae dilectissimz, NEONYMPHIS Berolini Christiana solennitate Nuptias 25. Nov. celebrantibus Gratulabundi Pra»ferunt & offerunt FAUTORES C O L L E G E & AMICI. Berolini exprimebat Christoph: Runge Anno Μ D C XLIV. [1644; 4°; mit Beiträgen von Johannes Fromholdt, Christoph Majus, Martin Strömann, Jacob Helwig, Georg Weber, Peter Vehr, Joachim Fromm, Georg Lilius, Johann Berkow, Johann Rösner, Albert Günzel, Martin Hännisch, Adam Spengler, Tobias Quistorp, Peter Goldbeck, Erdmann Gissaeus, Georg Milde, Joachim Franeus, Burchard Wiesenmeyer, Johannes Cothmann, Gallus Mevius, Heinrich Colbius, Wilhelm von Hillen, Martin Lilius, Johann Joachim Chemnitz, Caspar Lilius und Gottfried Rösner], [12] Bl. (3: Nv 827, 54; 109: GK1 PSS 78/38 4°); [EPITHALAMIA], In: Votivae Acclamationes qvibus VIRO PLURIMUM REVERENDO, EXCELLENTISSIMO, P M C L A R I S S I M O D O M I N O SAMUELI H O F M A N N O PHILOSOPH. & SS. T H E O L . D O C T O R I L O N G E DIGNISSIMO, SERENISSIMI AC POTENTISSIMI ELECTORIS BRANDENBURGICI, S. CONSISTORII CONSILIARIO GRAVISSIMO, ECCLESIARUM BEROLINENSIUM PR/EPOSITO, E T VICINARUM S U P E R I N T E N D E N T I V E N E R A N D O MAXIME, CELEBRATISSIMOQVE, SPONSO, cum Virgine Nobilißimas, virtutumque qu«e cum sexum ornant, Fulgore splendidißima EVA MARIA, Viri Nobilißimi, Eminentißimi, Amplißimi, Consultißimi, Domini PETRI FRIZII, I. U. D. celeberrimi, comitis Palatij S. Consistorij Lateranensis, Serenissimi ac Potentiss. Electoris Brandenburgici Hagio-Synedrij Prsesidis Ac ad conventus Pacificat: Osnaburgi institutos designati Legati Spectatissimi, Camers & Aula: Electoralis Consiliarij celeberrimi Filia dilectissima, NUPTIAS FAUSTISSIMAS CELEBRANTI 25. Nov. 1644. A l m s Rosarum Professores & Amici Animum Affectumque testari, Literarum hisdem Athenis cultores officia sua commendare, utriqve Felicissima qv Haslob, ein Kollege ihres verstorbenen Mannes, ein Epicedium. In der Ehe wurden zwei Söhne geboren, von denen Wolfgang Jobst (der Jüngere) sich 1555 an der Universität Frankfurt/O. immatrikulierte, später Kanzleischreiber der neumärkischen Regierung in Küstrin wurde und nach 1600 verstarb.

1554 veröffentlichte Jobst unter dem Titel OMNIVM ACADEMIARVM, ET QVARVNDAMILLVSTRIVM Scholarum totius Europa ein nach Gründungsjahren chronologisch geordnetes Verzeichnis von 83 europäischen Universitäten und 17 Schulen, in dem er bei der jeweiligen Einrichtung nicht nur die relevanten Daten nannte, sondern auch über herausragende Rektoren, Förderer und Professoren berichtete; das Werk erlebte mehrere verkürzte Auflagen, bei denen dann auf die Nennung der Professoren verzichtet wurde. 1556 publizierte er eine Chronologie der berühmten Arzte von 3032 v. Chr. bis einschließlich zum Druckjahr mit kurzen Biographien und der Angabe ihres Fachgebietes; eine im 17. Jahrhundert in Aussicht gestellte Neubearbeitung der knapp 200 Seiten umfassenden CHRONOLOGIA SIVE TEMPORVM SVPPVTATIO, OM=nium illustrium Medicorum, für die der Heidelberger Medizinprofessor Georg Franck von Franckenau (1644 bis 1704) schon einige Zusätze und Verbesserungen angefertigt hatte, ist jedoch nicht zustande gekommen ( v g l . SEIDEL/KÜSTER, 1 7 5 1 , S . 7 8 ) .

Ungleich größere Verdienste erwarb sich Jobst aber im Hinblick auf die brandenburgische Geschichtsschreibung. Bereits 1561 erschien seine Kurtze Beschreibung der alten Löblichen Stad Franckfurt an der Oder, in der er die Geschichte seiner Heimatstadt bis zur Gegenwart mitteilte. 1676 veranstaltete der Frankfurter Geschichtsprofessor Johann Christoph Beckmann (1641-1717; vgl. N O A C K / S P L E T T , 2001, S. 36-60) eine um zahlreiche Anmerkungen wesentlich erweiterte Neuausgabe der Schrift. In der Vorrede schrieb Beckmann: »Es hätte der Sei. Justus Jobst ist vor allem durch seine historiographischen dieses Werck schon weitläufftiger außfuhren/ Jch und genealogischen Arbeiten bekannt geworden, so selbst auch die wenige Zusätze/ welche ich seiner daß der märkische Chronist Andreas —> Engel, der Arbeit beygefuget/ mit anderen rühmlichen Stücken mit seinen Schriften zur brandenburgischen Ge- vergrössern können: Jch habe aber vielmehr der jetzischichte auch auf denen des Frankfurter Professors gen Zeit nachsehen müssen/ nichts destoweniger aufbaute, dessen Ableben in seinen ANNALES aber dieses als einen Anfang eines grösseren VorMARCHIAE BRANDENBVRGICAE (1598) für die habens zeigen/ und dadurch erweisen wollen/ das es Nachwelt dokumentierte: »Jn diesem 1573. jähr auch unserem Lande und Stat an schreibwürdigen ist mit tode abgangen Herr Wolfifgang Jobst/ Materien nicht gebreche/ wann solche nur von Doctor der Artzney/ vnnd Professor Physices zu gleichmässigen Händen möchten berühret werden.« Franckfurt an der Oder/ welcher etliche nützliche Anläßlich der 200jährigen Wiederkehr der GrünTractetlein von den Familijs Marchionum Bran- dung der Viadrina gab Beckmann 1706 eine Dritte deburgensium, von der Marek vnnd Chur Bran- Ediüon, Nebst Unterschiedenen Historischen Accessiodenburg/ von den Fürsten vnnd Hertzogen in nen Die Stat Franckfurt und herumbliegende Gegenden Pommern/ von der Stadt Franckfurt/ etc. geschriebelangende/ Auch dazu gehörigen Kupfern heraus, die ben/ vnd durch den Druck hat lassen außgehen.« er dem preußischen König Friedrich I. widmete. (S. 371 f.)

Jobst, Wolfgang 1562 veröffentlichte Jobst eine GENEALOGIA Oder Geburtlinien vnd Ankunffi des Löblichen Chur vnd Fürstlichen Haus zu Brandenburgk, die er Kurfürst Joachim II. von Brandenburg sowie den Brüdern des Kurfürsten, den Markgrafen Johann und Georg Friedrich, zueignete, und zwar unter dem Datum des 18. April - am 18. April 1417 war der Nürnberger Burggraf Friedrich VI. von Kaiser Sigismund mit der Mark Brandenburg belehnt worden. Die Genealogie in sieben Stemme oder Geschlechter geteilet/ sampt den Marggraffen zu Soltwedel/ vnd der Verpfandung der Margkl vnd den Wendischen Fürsten vnd Königen zu Brandenburgk, die einen Zeitraum von knapp sechseinhalb Jahrhunderten umfaßt, setzt mit dem Eroberungszug König Heinrichs I. in den Jahren 928/29 gegen die Heveller und der Eroberung der Stadt Brandenburg/H. als Auftakt der Ostexpansion des deutschen Feudalstaates gegen seine Nachbarn ein. Am Beginn seiner Vorrede betonte Jobst mit Verweis auf den griechischen Philosophen Piaton, daß er dem Vaterland und dem gemeinen Nutzen dienen wolle, da es »ein ehrlich vnd Göttlich werck ist/ seines lieben Vaterlands vnd desselbigen Regenten vnd Fürsten vrsprung vnd alt herkommen/ sampt jren hochlöblichen vnd Ritterlichen thaten vnd geschichten/ zu erzelen«. Gleichwohl waren die Schwierigkeiten bei der Abfassung des Werkes beträchtlich: »Wiewol solche arbeit an jm selbst weitleufftig vnd irrig/ von wegen der vertunckelheit vnd Confusion/ die in den Historien befunden/ vnd das wenig Historici vnd Chronici dieses hochlöblichen vnd alten Chur vnd Fürstlichen Hauses zu Brandenburgk gedenken/ darumb das sie nicht viel dauon gewust vnd erfaren ... So aber gleich ettliche gewesen/ die solche Antiquiteten vnd Historien zusammen gezogen/ vnd an tag gegeben/ sind doch solche Monumenta durch Kriegsleuffte vnd Fewersnot verrückt vnd weggekommen/ das sie von wenigen gesehen worden.« Am Ende seiner Schrift, der graphische Darstellungen von Stammbäumen der jeweiligen Burg- und Markgrafen beigefügt waren, nannte Jobst auch die Quellen, nach denen er seine Genealogie des Hauses Brandenburg angefertigt hatte. Der alphabetisch gegliederte CATALOGVS der Scribenten vnd Historicorum umfaßt 33 Positionen und beginnt mit Aeneas Silvius (1405-1464, seit 1458 Papst Pius II.), der zahlreiche bedeutende Schriften zur Geschichte insbesondere über Böhmen und Deutschland verfaßt hatte - seine Beschreibung Deutschlands mit dem

Titel De situ, ritu, moribus et conditione Germaniae descriptio erschien 1496 im Druck. Jobsts Verzeichnis führt mehrere humanistische Gelehrte als Chronisten beziehungsweise Herausgeber alter Chroniken auf, unter anderem den Straßburger Reformator Caspar Hedio (um 1494-1552), den Wiener Professor für Poetik und Rhetorik und kaiserlichen Diplomaten Johannes Cuspinianus (1473-1529) und natürlich auch den kfl.-brandenburgischen Hofastrologen Johannes Carion (1499-1537/38), dessen Chronicon 1532 zuerst erschien, mehrfach nachgedruckt wurde und seit seiner Bearbeitung durch Philipp Melanchthon (1497-1560) und Caspar Peucer (1525-1602) sowie der Übertragung ins Deutsche durch Eusebius Menius als erstes deutsches Geschichtsbuch seit Mitte des 16. Jahrhunderts jahrzehntelang immer wieder neue Auflagen erlebte. Zu den von Jobst angeführten Autoren gehören auch Georg Sabinus (Schüler, 1508-1560) und Georg Seifrid mit ihren Schriften über die Kurfürsten und Markgrafen von Brandenburg beziehungsweise die Burggrafen von Nürnberg, der Wittenberger Professor Paul Eber (1511-1569) mit seinen historischen Kalendern (seiner 1556 veröffentlichten CHRONOLOGIA SIVE TEMPORVM SVPPVTATIO, OM=nium illustrium Medicorum hatte Jobst eine Widmungsepistel an Eber beigefügt), Paul Jovius (1483-1552) mit seinen kriegsgeschichtlichen Schriften und Sebastian Münster (1488-1552) mit seiner Cosmographia (1544). Sein Hauptwerk, die CHRONOLOGIA Von erbawung vnd ankunffi etlicher namhafftiger Stedt/ Schlösser vnd Klöster vor vnd nach der geburt Christi, veröffentlichte Jobst 1563 in Leipzig. In der Vorrede betonte er den Nutzen und die Notwendigkeit, sich mit der Geschichte der Länder und Städte vertraut zu machen; über den vielfältigen Nutzen des Verzeichnisses hinaus sei es auch ein Vortreffliches, »das kaum etwas mehr lustig macht/ vnd grosser leute gemütte anreitzet/ denn das man von jeder Stadt vnd Landt jr alt vnd löblich herkommen/ mit grossem rhum vnd lob sagen vnd schreiben kann«. Jobsts chronologisches Verzeichnis »von erbawung/ ankunfft/ fundation vnd alt herkommen etlicher vornemer vnnd berühmbter Stedte/ Schlösser vnd Klöster/ in Asia/ Aphrica vnd Europa gelegen« beginnt im Jahre 2682 vor Christi mit der Stadt Babylon und endet 1526 mit Joachimsthal an der böhmischen Grenze. Am Ende gibt es ein Register über die insgesamt 250 verzeichneten Orte sowie ein Register der Scribenten

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Jobst, Wolfgang dieser Chronologia, das 50 Verweise enthält, außer auf antike Chronisten wie Dionysus Halicarnassus oder Cornelius Tacitus sowie auf Annalen und Chroniken verschiedener Städte und Landschaften auch auf neuere Autoren, vor allem Humanisten wie Caspar Hedio, Sebastian Münster und Willibald Pirckheimer (1470-1530). Jobsts Chronologie der Städte, Schlösser und Klöster wurde 1564 und 1567 in Frankfurt/M. nachgedruckt und erschien 1575 in Frankfurt/O. in einer wesentlich erweiterten und verbesserten Auflage. Nach Jobsts Tod gab Abraham Säur 1585 in Frankfurt/M. eine ebenfalls revidierte Ausgabe dieser Chronik unter dem Titel Parvvm Theatrvm Vrbivm heraus.

erster durch Darbietung geschichtlicher Realien in Einzelheiten, besonders auch solcher wirtschaftlicher Art, die meist auf gut fundierten Überlieferungen beruhten, mit die Grundlagen fur die unter Hermann Conrings [1606-1681] Einfluß geschriebenen historischen Werke Johann Christoph Beckmanns über die Mark Brandenburg ... geschaffen.« ( G R I M M , 1974, 10, S. 446; Beckmann, der Jobsts Arbeiten als wertvolle Quellenschriften nutzte, hatte ja dessen Beschreibung der Stadt Frankfurt/O. von 1561 durch Hinzufiigung eigener Anmerkungen 1676 und 1706 neu herausgegeben).

1617 erschienen gleich zwei Ausgaben einer Kurtze[n] jedoch Gründliche[n] Beschreibung der gantzen ChurKnapp zehn Jahre nach Jobsts Genealogie des Hauses ftirstlichen Marek zu Brandenburgk, die sich jedoch als Plagiate der Jobstschen Schrift herausstellten (vgl. Brandenburg erschien 1571 Ein Kurtzer Außzug hierzu SEIDEL/KÜSTER, 1751, S.77f.). Die eine vnnd beschreibung/ des gantzen Churfiirstenthumbs der Marek zu Brandenburgk, den der Verfasser den Bür- Ausgabe stammte vom kfl.-brandenburgischen Hofhistoriker Christian Theodor Schosser aus Frankgermeistern und Ratsherren der brandenburgischen furt/O., einem Sohn des bekannten neulateinischen Städte Alt- und Neustadt Brandenburg, Berlin, Cölln, Dichters Johannes Schosser (1534-1585), der seinem Prenzlau, Salzwedel, Ruppin und Perleberg widmete. Bereits im Jahr darauf ließ er eine Neuauflage des Werk Jobsts Ausgabe von 1571 zugrunde legte, mit Werkes ausgehen, der er weitere drei Anhänge bei- den gleichen Anhängen und ohne Erweiterung um gefügt hatte, und zwar über die Bistümer Lebus und die seither vergangenen fast 50 Jahre, und in einer Brandenburg sowie über die Mittelmark. Auf Jobsts neuen Vorrede seinen eigenen Fleiß rühmte. SchosLandesbeschreibung der Mark Brandenburg bauten sers Plagiat, in Teilen deutlicher und richtiger als zahlreiche spätere Chroniken auf, so unter anderem die Vorlage, aber auch mit neuen Fehlern behaftet, Christoph —> Entzelt mit seinem Chronicon der Alt- wurde von Caspar Helmreich in seinen Annales Tangermundensis aufgedeckt und in dem Katalog mark (1579) und Andreas Engel mit seinen Schriften RERVM MARCHICARVM BREVIARIVM (1593) der 1718 öffentlich verkauften Bibliothek des kfl.und ANNALES MARCHIAE BRANDENBVRGICAE brandenburgischen Kammergerichtsadvokaten Martin Friedrich Seidel (1621-1693; vgl. N O A C K / S P L E T T , (1598); auch der Beelitzer Diakon Paul Creusing hat 1997, S. 409-421) angezeigt. Wie der bekannte sich in seinem nur handschriftlich verbreiteten Chromärkische Historiograph Georg Gottfried Küster nicon Aller Regierenden Marggraffen und Churfiirsten (1695-1776) ironisch anmerkte, werde Schosser seizu Brandenburg (1572) auf seinen Frankfurter Gewährsmann gestützt, den er zuweilen als »Dr. Wolf- nen Platz gewiß behaupten, wenn jemand die Dissergang« zitiert (vgl. über die Abhängigkeit Creusings tation DE PLAGIO LITERARIO (1673) von Jacob Thomasius (1622-1684) wieder auflegen sollte (SEIvon Jobst auch H O L T Z E , 1886, bes. S. 25 f.). DEL/KÜSTER, 1751, S. 77). Der andere Plagiator war Die Forschung im 20. Jahrhundert urteilte über den Frankfurter Professor wohlwollend: »Wenn auch seine Joachim Dubravius, der sich wie Schosser »der freyen kritische Ader nur gering entwickelt war und er zu Künste vnd Artzneyen Doctorem« nannte und den Dichterlorbeer trug. Die Widmung zu seinem Werk einer systematisch sichtenden Urkundenauswertung ist jener Schossers fast gleich, auch wenn sie an eine noch nicht vordrang, so hat Jobst doch immerhin gegenüber den tastenden, mehr poetisch-stilistischen andere Person gerichtet war; beide Werke wurden in Geschichtsschreibungsversuchen der Frankfurter Hu- Magdeburg, jedoch in unterschiedlichen Offizinen [L. N.] manisten [hier vor allem Michael Haslob - L. N.] als gedruckt.

Jobst, Wolfgang

Werke O M N I V M ACADEMIARVM, E T Q V A R V N D A M ILLVSTRIVM Scholarum totius Europa:, Erectiones, Fundationes & Confirmationes, k Pontificibus, Imperatoribusque Romanis, Regibus, Reginis, Episcopis, Principibus Electoribus & Ducibus, ac Ciuitatibus Imperij, secundam temporum Seriem ac suceßionem. A D I E C T I S V N T E T PR/ECIPVI earundem Rectores, Authores, Instauratores, Promotores, & Prastantes Viri & Professores, egregia ornamenta atque lumina. A V T H O R E M . Guolphgango Justo Francofordiano. M. C . LIIII. [1554; Kolophon: Francophorti ad Viadrum excudebat Ioannes Eichorn. Widmungsgedichte von Gregor Wagner und Bernhard Holtorp], [44] Bl. (1: Ay 1545 = Marchia resurge, 1992, Nr. 152; 12: H. lit. u. 149; 24: H B 1776 angeb.; V D 16 J 299); andere, gekürzte Ausg.: A C A D E M I A R V M E T P R A E S T A N T I V M Q V A R V N D A M S C H O L A R V M fundatarum Catalogue, secundum aetatis Seriem et successionem, summa fide et industria collectus, Per G V O L P H G A N G V M I V S T V M . Francoforti ad Viadrum in officina loan. Eichorn. Anno 1556. [20] Bl. (23: M : Pc 52; 15: Coll. Cie. 359; 28: Hb-3126.3; V D 16 J 300); andere Ausg.: A C A D E M I A R V M E T PRAESTANT I V M Q V A R V N D A M S C H O L A R V M fundatarum Catalogus, secundum aetatis Seriem & successionem, summa fide & industria collectus, & denuo auctus & recognitus. Per G V O L P H G A N G V M I V S T V M . Lipsias in officina Georgij Hantzsch. [1557] (1: Ay 1546 = Marchia resurge, 1992, Nr. 153; 14: Theol. ev. dogm. 461, 4; 125: 23.8.18, 5; V D 1 6 J 301); andere Ausg.: CATALOGVS A C A D E M I A R V M M . W O L F G A N G I IVSTI. Nunc auctus atque in lucem editus ä Studioso nonnullo. Ex Typis Antonij Schön. 1584. [Wittenberg 1584; 4°], [4] Bl. (56: C 740, 3.4°; 125: 6.5.15, 12; V D 16 J 302). C H R O N O L O G I A SIVE T E M P O R V M SVPPVTATIO, OM=nium illustrium Medicorum, d m ueterum, quäm recentiorum, in omni linguarum cognitione, äl primis artis Medicae inuentoribus & inscriptoribus, usque ad nostram astatem & seculum. A V T H O R E Guolphgango Iusto Francophordiano. Francoforti ad Viadrum, in officina Ioannis Eichhorn. A N N O M. D . LVI. [1556; enthält: EPISTOLA C L A R I S S I M O VIRO, eruditione & virtute prestanti D. Paulo Ebero, bonarum artium Professori, in celebri Academia Vitebergensi, Guolphgangus Iustus, S. P. D. (am Ende:) Francoforti ad Viadrum Calendis Ianuarij. Anno Salutis, 1556.], [4] Bl., 174 S., [10] Bl. (1: J g 2406 = Marchia resurge, 1992, Nr. 86; 14: Biogr. erud. C. 472; 23: H: C 2.8° Helmst., 3; V D 16 J 289). Propositiones de quibus pro licentia respondebunt ... D. Iacobus Iokiscus ... Guolfgangus Iustus ... Iacobus Bergeman ... Ioachimus Tanckius ... Barptolemaeus Moller Pistorius ... Iohannes Hanan ... Praesidente I. Cnoblochio. [Frankfurt/O.: Johann Eichorn 1559; 4°], [4] Bl. (British Museum general catalogue ... 40, Sp. 975; V D 16 Κ 1470). Kurtze Beschreibung der alten Löblichen Stad Franckfurt an der Oder/ auch von jrer ersten Fundation/ Erbawung vnd herkommen/ vnd was sonst derselben gelegenheit vor alters gewesen vnd noch sey/ von der zeit des Kaisers Antonini Pij/ im Jahr nach Christi Geburt 146. bis auff diese gegenwertige zeit. Durch WolfFgangum Jobsten/ der Ertzney Doctorem vnd Physicus daselbs. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Johan. Eichorn. Im Jar 1561. [4°], [36] Bl. (11: Ri 34528 Rar; 14: Hist. urb. Germ. 572, 6; 23: A: 214.4 Hist., 17; V D 16 J 296); andere Ausg.: Kurtze Beschreibung der Alten Löblichen Stat Franckfurt an der Oder Auch von ihrer ersten Fundation/ Erbauung und Herkommen/ und was sonst derselben Gelegenheit vor alters gewesen und noch sey/ von der Zeit des Keysers Antonini Pii/ Im Jahr nach Christi Geburt 146. bis auff diese gegenwertige Zeit Durch WolfFgangum Jobsten/ Der Artzney Doctorem und Physices Professorem daselbst. Jetzo von neuem hervorgegeben und mit etlichen Anmerckungen vermehret Von Johann Christoph Beckmannen. D. und Histor. P. P. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ Durch Friedrich Eichorn/ Im Jahr 1676. [4°; enthält: C A T A L O G U S P L A N T A R U M In Tractu F R A N C O F U R T A N O Sponte Nascentium. Colligente J O H . C H R I S T O P H O R O B E C M A N O . ] , 488 S. (1: Fi 2810, 9; 109: GK1 668 angeb.; KZK-Bc 4: Ρ 186, 2a); andere Ausg.: Kurtze Beschreibung Der Alten Löblichen Stat Franckfurt an der Oder/ Auch von ihrer ersten Fundation/ Erbauung und Herkommen/ und was sonst derselben Gelegenheit vor Alters gewesen und noch sey/ von der Zeit des Kaisers Antonini Pii/ im Jahr nach Christi Geburt 146. biß auff gegenwärtige Zeit/ Durch WolfFgangum Jobsten/ Der Artznei Doctorem und Physices Professorem daselbst. Die Dritte Edition, Nebst Unterschiedenen Historischen Accessionen Die Stat Franckfurt und herumbliegende Gegenden belangende/ Auch dazu gehörigen Kupfern Hervorgegeben Von Johann Christoph Beckmannen/ D. Franckfurt an der Oder/ Verlegts Jeremias Schrey und Joh. Christoph Hartmann/ Gedruckt bei Christoph Zeitlern/ im Jahr 1706. [2°], [4] Bl., 118, 56 S., [1] Bl. (1: Ah 10931, 1 Rar; 3: AB 176639; StA Frankfürt/O., Β.: I: 118); andere Ausg.: Kurtze Beschreibung der alten löblichen Stadt Franckfurt an der Oder, Von

Jobst, Wolfgang ihrer Fundation, Erbauung und Herkommen, von Zeit Käysers Antonii Pii, bis auf gegenwärtige Zeit, durch Wolfgangum Jobsten, Medicinas Doctorem und Profess. Phys. dritte Edition, Nebst Historischen Anmerckungen vermehret von Johann Christoph Beckmannen, D. Derne anitzo noch beygefuget Die Beschreibung des zweyten Academischen J U B I L E I , mit Kupfern. Franckfurt an der Oder, bey Johann Gottfried Conradi, 1749. [2°] (StA Frankfurt/O., Β.: IV: 106). Ein richtige vnderweysung ettlicher namhafftigen Stedt rings vmb Franckfurt an der Oder/ daraus zu ersehen/ wie fern dieselbigen von Franckfurt gelegen vnd wo man zu ziehen soll/ etc. Durch WolfFgangum Jobsten/ D . Franckfurt an der Oder/ bey Jo. Eichom. 1562. [Einblattdruck; Meilenscheibe mit Stadtansicht vom Carthaus, 1562] (Museum Viadrina, Frankfurt/O.; Targiel, 1997, S. 20 Abb. 5; Teitge, 2000, Nr. 395a). G E N E A L O G I A Oder Geburtlinien vnd Ankunfft des Löblichen Chur vnd Fürstlichen Haus zu Brandenburgk/ in sieben Stemme oder Geschlechter geteilet/ sampt den Marggraffen zu Soltwedel/ vnd der Verpfandung der Margk/ vnd den Wendischen Fürsten vnd Königen zu Brandenburgk/ von 634. jaren vngefehrlich her/ bis auff diese jtzige zeit/ alle Personen/ Mennlichs vnd Weiblichs Geschlechts/ aufFs fleisigst angezeigt vnd zusammen gezogen. Durch WolfFgangum Jobsten/ der Ertzney Doctorem. A N N O D O M I N I 1562. [Frankfurt/O: Johann Eichom] 1562. [64] Bl. (1: Sx 24 R = Marchia resurge, 1992, Nr. 22; 12: Geneal. 226 r; 23: Η : Τ 715.4° Heimst., 5; V D 16 J 293). C H R O N O L O G I A Von erbawung vnd ankunfft etlicher namhafftiger Stedt/ Schlösser vnd Klöster vor vnd nach der geburt Christi/ kürtzlich vorzeichnet vnd zusammen gezogen. Durch WolfFgangum Jobsten/ D . Anno Christi 1563. [4°; Kolophon: Gedruckt zu Leiptzig/ Durch Jacobum Berwaldt], [4] Bl, 74 S., [5] Bl. (14: Geogr. A. 562; 23: Η : Τ 669.4° Heimst., 7; 24: Allg. G . qt. K. 383; V D 16 J 290); andere Ausg.: Außzug aller Chronicken. Von Erbawung vnd Ankunfft Namhafftiger Stedt/ Schlösser vnd Klöster/ vor vnd nach der Geburt Christi/ kürtzlich verzeichnet vnd zusammen gezogen/ Durch D . WolfFgangum Jobsten. Getruckt zu Franckfurt am Mayn. M . D . LXIIII. [1564; Kolophon: Getruckt zu Franckfurt am Mayn/ bey Merten Lechler/ Jn Verlegung Sigmund Feierabends/ vnd Simon Hüters. M . D. LXIIII.], [7] Bl., 97, [1] S „ [8] Bl. (14: Hist. univ. A. 691; 15: T B 878/1; 19: 8 Hist. 2640; V D 16 Z V 8680); andere Ausg.: Außzug aller Chronicken. Von Erbawung vnd Ankunfft Namhafftiger Stedte/ Schlösser vnd Klöster/ vor vnd nach der Geburt Christi/ kürtzlich verzeichnet vnd zusammen gezogen: Jeztundt aber gemehret vnd ... gebessert/ Durch D . WolfFgangum Jobsten. Getruckt zu Franckfurt am Mayn. Anno M. D. LXVII. [1567; Kolophon: ... bey Martin Lechler/ in Verlegung Sigmund Feyrabends vnd Simon Hüters.], [7] Bl., 103, [1] S., [8] Bl. (16: Β 3920 RES; 19: 8 Hist. 5309; 27: 8 Bud. Sax. 10, 1; V D 16 Z V 19728); andere Ausg.: Außzug aller Chronicken. Von Erbawung vnd Ankunfft namhaffter Stedte/ Schlösser vnd Klöster/ vor vnd nach der Geburt Christi/ kürtzlich verzeichnet vnd zusammen gezogen. Jetzundt aber zum andern mal gemehret vnd an vielen orten gebessert / Durch D. WolfFgangum Jobsten. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Johann Eichorn/ im Jar 1575. [Kolophon: Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Johann Eichom. M. D. L X X V ] , [6] Bl., 164 S „ [7] Bl. (14: Hist. univ. A. 692; 23: A: 423.7 Q u o d . , 5; StA Frankfiirt/O., Β.: I: 802; V D 16 J 291); andere Ausg.: P A R W M T H E A T R V M VRBIVM. Das ist: Erster Anblick/ vnd Summarischer Außzug/ von Erbawung vnd Ankunfft namhaffter Stät/ Schlösser vnd Clöster/ So vor vnd nach der Geburt Christi im Wesen gewesen/ vnd zum theyl noch sind ... Etwan durch D . WolfFg. Jobsten/ auß vielen Chronicken zusammen gezogen/ jetzt aber aufFs new durch M . Abrahami Sauwrs von Franckenberg/ mühe vnd arbeyt an vielen orten auß dem grossen Theatro vrbium und sonsten etc. reuidirt/ Correct vnd vermehrt/ außgangen: sampt Angehenckter Namen/ furnemer Teutschen Völckern ... [von Sebastian Franck] Getruckt zu Franckfurt am Mayn/ durch Nicolaum Basseum. Anno M . D. LXXXV. [1585], 236 S „ [10] Bl. (12: Res/ Geo. u. 193; 35: E-A 216; 45: RetroLBO; V D 16 J 292); andere Ausg.: P A R W M T H E A T R V M V R B I V M ... 1587. (27: 8 Bud. Sax. 1 1 , 2 ) . [Hrsg.] Willich, Jodocus: ARS M A G I R I C A H O C EST, C O Q V I N A R I A , D E CIBARIIS, FERCVLIS OPSO-nijs, alimentis & potibus diuersis parandis, eorumque facultatibus. Liber Medicis ... vtilis. I O D O C O W I L L I C H I O RESELLIA-no Medico et Theologo ... nunc primüm editus. Huic accedit, IACOBI B I F R O N T I S R H A E T I D E OPERIBVS LACTARIIS EPISTOLA. C u m indice rerum et verborum. T I G V R I A P V D IACO-bum Gesnerum. [um 1563] (3: AB 57241, 3; 12: M . med. 1095 = V D 16 W 3223; D B E , 1997, 5, danach von Wolfgang Jobst aus dem Nachlaß herausgegeben). O R A T I O D E Antiquitate et origine Fami=LIARVM M A R C H I O N V M B R A N D E N B V R G E N S I V M , E T D E VITA ac rebus gestis, ALBERTI Marchionis, Teutonic! Achillis, recitata public^ in Academia F R A N C O P H O R D I A N A , cum decern Doctis ac honestis viris atque adolescentibus, insignia Doctoralia in Philosophia decernerentur

Jobst, Wolfgang A WOLFGANGO IVSTO, Collegij Philosophici Decano. ANNO SALVTIS RESTI=tutie M. D. LXIX. die 22. Martij. [Frankfiirt/O. 1569; 4°; Kolophon: FRANCOFORDLE CIS VLADRVM. Widmungsgedicht von Michael Hasloh], [16] Bl. (14: Hist. Brand. 77; 27: 4 Bud. Brand. 2; KZK-Bp 4: Κ 457, 26; VD 16 ZV 8679). Ein Kurtzer Außzug vnnd beschreibung/ des gantzen Churfurstenthumbs der Marek zu Brandenburgk/ sampt jhren ingeleipten vnd zu gehörenden Graff vnd Herrschafften/ Bistumen/ Stifften/ Stedten/ Flecken/ Marckten/ Schlossern/ Clostern vnnd Flissenden Wassern/ Durch Wolffgangum Jobsten. D. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder durch Johan Eichorn ANNO 1571. [4°], [48] Bl. (14: Theol. ev. pol. 186, 4; 23: A: 214.4° Hist., 20; KZKSh 1: G 3.10, 3 angeb.; VD 16J297; Seidel/Küster, 1751, S. 77f., mit dem Verweis auf zwei Plagiate von Christian Theodor Schosser und Joachim Dubravius); andere Ausg.: Ein Kurtzer Auszug vnd beschreibung/ des gantzen Churfurstenthumbs der Marek zu Brandenburgk/ sampt jhren ingeleipten vnd zugehörenden Graff vnd Herrschafften/ Bistumen/ Stifften/ Stedten/ Flecken/ Märckten/ Schlössern/ Clöstern/ Fliessenden wassern/ vnd Kriegsrüstungen. Auffs newe gebessert vnd gemehret/ Durch Wolffgangum Jobsten. D. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder durch Johann Eichorn. ANNO, 1571. [4°], [52] Bl. (7: 8 H. brand. 27; VD 16 ZV 8681); andere Ausg.: Ein Kurtzer Auszug vnd beschreibung/ des gantzen Churfürstenthumbs der Marek zu Brandenburgk/ sampt jhren ingeleipten vnd zugehörenden Graff vnd Herrschafften/ Bistumen/ Stifften/ Stedten/ Flecken/ Märckten/ Schlössern/ Clöstern/ Fliessenden wassern/ vnd Kriegsrüstungen. Auffs newe gebessert vnd gemehret/ Durch Wolffgangum Jobsten. D. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder durch Johann Eichorn. ANNO, 1572. [4°], [52] Bl. (23: M: Gm 962; 109: GK1 Tie 5365; StA Frankftirt/O., Β.: I: 463; VD 16 J 298); andere Ausg.: Ein Kurtzer Außzug vnd beschreibung/ des gantzen Churfurstenthumbs der Marek zu Brandenburgk/ ... Durch Wolffgangum Jobsten/ D. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder durch Johan Eichorn Anno 1572. In: Küster, Georg Gottfried: COLLECTIO OPVSCVLORVM HISTORIAM MARCHICAM ILLVSTRANTIVM, Das ist Sammlung Von allerhand theils gedruckten, theils ungedruckten und zur Erläuterung der Märckischen CivilKirchen= Gelehrten= und Natur=Geschichte gehörigen Nachrichten Und Schrifften. Sechstes und Siebendes Stück. BERLIN, Verlegts Gottfried Gedicke, Königl. privil. Buchhändler, 1730, S. 89-180 (StA Frankfurt/O., B.: I: 68); [Auszug] Ein Kurtzer Außzug und Beschreibung des gantzen Churfurstenth. der Marek zu Brandenburg ... In: Excerpta Varia Marchica. [Ms.; Auszug] (la: Ms. Boruss. quart. 14, f. 268v-270v). GENEALOGLE Septem Insignium & antiqua-RVM FAMILIARVM, MARCHIONVM ET PRINCIPVM ELECTORVM Sacri Imperij Romani inclytaE Domus Brandenburgic Betke, dichtete, sowie ein Epicedium, das Kochs Sohn Georg beisteuerte. [L.

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Werke Christlicher Unterricht, Buß= und Trost=Predigt genommen aus Hos. VIII, 14. darinnen angezeiget wird, woher alle Feuerschaden entstehen, und wie sich ein jeglich Christgläubig Hertz in und nach demselben soll recht und wohl verhalten, als am Sonntag vor Quasimodogeniti frühe nach 1. Uhr eine gefahrliche Feuers=Brunst entstanden. Berlin 1612. [4°] (Küster, 1731, S. 112). Klagpredigt/ Auß dem 40. Capittel Esaise. Bey Sepultur Der Weiland Erbarn/ vnd Vieltugendtsamen Frawen ANNA Friesens/ Des Ehrnvesten vnd vornehmen Herrn IOHANN Wernicken/ Churf. Brand, bestalten HofFrentmeisters Ehelichen Haußfraw/ welche den 4. Decembris, des Morgens vmb 4. Vhr dieses lauffenden 1617. Jahres/ zu Cölln an der Sprew/ in Gott seliglich verschieden/ vnd den 9. hernacher in S. Peters Kirchen/ durch einen Volckreichen vnd ansehnlichen Comitat, zur Erden bestattet worden. Gehalten durch IOHANNEM Koch/ Predigern daselbst. Gedruckt zum Berlin im Grawen Kloster/ durch George Rungen/ Anno 1617. [4°] (23: LP 23907; Küster, 1731, S. 112).

Koch, Johann ANTIDOTUM TENTATIONUM Oder: Bewehrtes Mittel/ krafft dessen ein nothleidendes Hertz/ alle anfechtungen zeit seines lebens/ bevorab in der letzten noth vberstehen kan. Bey Sepultur Der weyland Erbaren vnnd Ehrentugentreichen Fraw CHRISTIANEN Pürtzels/ Des Ehrnvesten/ Achtbarn/ Wolgelahrten vnnd Weisen Herrn CAS PARI Blumen/ Churf. Brand. Cammergerichts Advocaten, vnd verordneten Stadtrichters zu Cöln an der Sprew/ Ehelichen Haußfraw/ welche am 7. Decembris in Gott verschieden/ vnnd am 10. ejusdem abgewichenen 1618. Jahres zu Cöln an der Sprew/ in Volckreicher vnd ansehnlicher versamblung in der S. Peters=Kirchen zusampt jhrem Kindlein/ in jhr Ruhbettlein gesetzet worden/ Gewiesen vnd auff begehren zum Druck verfertiget: Durch JOHANNEM Koch Pre[di]gern doselbst. Gedruckt zum Berlin im Grawen K[loster/ durch Ge]orge Rungen/ Jm Jahr [1619.], [4°] (23: LP 4704, jedoch beschädigt mit Textverlust; Küster, 1731, S. 112f„ jedoch fälschlich 1618). ABEL OCCISUS Das ist: Erbärmlicher Brudermordt/ wie Abel von seinem Bruder Cain entleibet/ außm ersten Buch Mosis am 4. Cap. Bey Sepultur des Weilandt Erbarn Jünglings PHILIP Horsts von Braunschweig/ welcher den 8. Iunii, Anno 1619. in Berlin/ töddich verwundet/ daran er auch den 10. hernacher gestorben/ vnd zu Cöln an der Sprew/ auff den 14. Tag ernanten Monats/ auff den S. Peters Kirchhoff begraben/ Erkläret vnd auff begehm/ seiner Blutfreunde publiciret. Durch Iohannem Koch/ Prediger der S. Peters Kirchen doselbst. Gedruckt zum Berlin im Grawen Kloster/ durch George Rungen. [1619; 4°] (1: Ee 710-163; 1: Ee 518, 17, jedoch unvollst.; Küster, 1731, S. 113). Hiobi de Ευθανασία consilium, das ist, Rath und Bedencken des wohlgeplagten Hiobs, wie man seelig sterben könne, aus dem XIX. seines Buchs bey Sepultur Herrn Balthasar Vogelkens, weyland Churfürstl. Brandenb. Cammer=Gerichts=Aduocati, und hernach Jnnwohners der Stadt Wittstock, welcher 1619. den 18. Jul. verstorben. Berlin 1619. [4°] (Küster, 1731, S. 113). Meditationis Piorum. Das ist: Gottselige andachten frommer Christen, die sie halten sollen, wenn sie Christi, und seelig sterben wollen [Job xvii. 11-16] ... Bey Sepultur des ... Wolgelahrten Herrn Valent. Lawens, SS. Theol. Stud, welcher 1620. den 2. Aug. gestorben. Berlin: Georg Runge 1620. [4°] (British Library: 4888.b.37; Küster, 1731, S. 113). Christi. Buß= und Trost=Predigt auf Begehren des Wohlgebohmen Herrn, Hn. Heinrich Wilhelms, Grafen zu Solms, aus Jer. XV, 11-21. in S. Petri Kirche am Sonntage Exaudi gehalten. Berlin 1621. [4°] (Küster, 1731, S. 113). Wegweiser zum ewigen Leben Auß dem VI. Capittel Johannis. Bey Sepultur Der weyland Erbahrn/ vnnd Ehrentugentreichen Matron/ Fraw ANN/E Griebens/ Herrn GEORG Rustes S. hinterlassener Wittib/ welche den 3. Julij zu Cölln an der Sprew selig gestorben/ vnnd den 6. ejusdem dieses 1621. Jahres in der S. Peters Kirchen doselbst Christlich vnd ehrlich begraben/ bey Volckreicher versamblung. Gezeiget vnnd erkläret Von JOHANNE Koch/ Predigern der S. Peters Kirchen zu Cölln an der Sprew. Gedruckt zum Berlin/ im Grawen Kloster/ durch George Rungen/Jm Jahr M. DC. XXI. [1621; 4°] (23: LP 10257; Ha 33: 19 Β 18, 1; Küster, 1731, S. 113). Hiobs Glaube vnd Bekändtniß von Christo/ Auß seinem 19. Capitel. Bey Sepultur/ der weyland Edlen vnd Ehrentugendtreichen Jungf. ANNJE SABIN/E, deß auch weyland/ Wol=Edlen/ Gestrengen vnd Vesten/ Ernst von Langen/ auff Münchenhofe vnd Newendorff Erbsessen/ hinterlassener Tochter: Alß dieselbte den 24. Maij im HErrn entschlaffen/ vnd darauff den 12. Junij, Anno 1627. in S. Petri Kirchen zu Cölln an der Spree/ in Volckreicher versamblung/ Adelich vnd Ehrlichen beerdiget worden. Erkläret vnd außgeleget Von JOHANNE Koch/ Predigern derselbten Kirchen. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen. [1627; 4°] (23: Xa 1:19, 2; 23: Xa 1:48, 18, jedoch unvollst.; KZK-Bp 5: G: Ε 2, 35, 10; Küster, 1731, S. 113). LeichSermon Bey der Sepultur vnd Leichbegängniß/ der weyland Erbarn vnnd Tugendsamen Jungfer SIBYLLEN, Deß auch weyland Ehrnvesten/ vnnd vornehmen Herrn Christophori Frischmans/ Churfürstl. Brandenb. Postmeisters hinterlassenen Tochter: Alß dieselbte den 10. Maij dieses 1627. Jahres selig entschlaffen/ vnd darauff den 15. ejusdem, war der dritte Pfingst Feyertag/ in jhr Ruhebetttlein gesatzt worden. Gehalten/ vnd auff begehren jhrer hinterlassenen betrübten Mutter/ zum Druck vbergeben. Von JOHANNE Kochen/ Predigern der Kirchen S. Petri/ in Cölln an der Sprew. Gedruckt zum Berlin/Jm Jahr 1627. [4°] (1: Ee 510, 9; Ha 33: 19 Β 18, 4; KZKBp 5: G: Ε 2, 35, 11; Küster, 1731, S. 113). REQVISITA SALUTIS, Oder Was ein rechtschaffener Christ haben muß/ wenn er auß diesem Jammer in das sehlige Frewdenleben kommen wil. Bey Sepultur Deß weyland Ehrenvesten vnd Wolgeachten Herrn GREGORII Warnacks/ Churf. Brand. Holtzschreibers/ welcher Anno 1628. am Sontage Jubilate, war der 4. Maij, im HErrn sehlig entschlaffen/ Vnd darauff den 8. ejusdem auffm S. Petri Kirchhofe zu Cölln an der Spree/ ehrlich vnd Christlich beerdiget worden. Gewiesen vnd auff begehren seiner hinterlassener hochbetrübten Wittiben publiciret

Koch, Johann Von J O H A N N E K O C H , Predigern der S. Petri Kirchen zu Cölln. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Anno 1628. [4°] (Ha 33: 19 Β 18, 8). Geistliche Jagt: Bey Sepultur Des weiland Wol=Edlen/ Gestrengen vnnd Vesten/ HANS J A C O B R O T H E N , Churftirstl. Brandenb. wolbestalten Ober Landt Jägermeisters/ vnd Häuptmans der Emter Tangermünde/ Borgstall/ Zedenick/ vnd Liebenwalde/ etc. auff Langen Saltzwedel/ Köckten vnnd Ostheeren Erbsessens; Welcher den 30. Septem: auffm Ampthause Chorin gestorben/ vnd den 6. Decemb: Anno 1627. in der S. PETERS Kirchen zu Cölln an der Sprew/ bey hochansehnlicher vnd Volckreicher versamlung/ Adelich vnd Christlich beygesatzt worden. Angestalt vnd gehalten Von J O H A N N E K O C H , Predigern ernandter Kirchen. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/Jm Jahr M. DC. XXVIII. [1628; 4°] (1: Ee 530, 25; Ha 33: 19 Β 18, 11; KZK-Bp 5: G: Ε 2, 35, 13; Küster, 1731, S. 113). Leich Sermon Bey Sepultur Des weylandt Ehmvesten vnnd Wolgeachten Herrn AMBROSII STURMS, vornehmen Einwohners vnnd Handelsverwandten der Churf. Residentz Stadt Cölln an der Sprew. Alß er den 31. Januarij im HErrn entschlaffen/ vnd darauff den 5. Februarij, Anno 1628. in S. Petri Kirchen daselbsten/ bey Volckreicher versamblung/ ehrlich beygesatzt worden. Gehalten/ vnd auff begehren Publiciret Von J O H A N N E Koch/ Predigern ernandter Kirchen. Gedruckt zum Berlin/ J m Jahr/ 1628. [4°] (Ha 33: 19 Β 18, 7; KZK-Bp 5: G: Ε 2, 35, 14). Spiegel deß Menschlichen Lebens. Bey Sepultur Der weyland Erbahrn vnd EhrenTugendtsamen Frawen CATHARIN/E Gabbens/ Deß Ehrnvesten vnnd vornehmen Herrn MARTINI Schultzen/ Churfurstl. Brandenb. wolbestalten HaußKellers/ ehelichen Haußfrawen. Alß dieselbte den 24. Augusti selig entschlaffen/ vnnd den 27. ejusdem, Anno 1628. auff dem S. Peters Kirchhoff zu Cölln an der Sprew/ Christlich beerdiget worden. Gezeiget/ vnd auff sonderbahres begehren publiciret Von J O H A N N E KOCH, Predigern ernandter Kirchen. Gedruckt zum Berlin/Jm Jahr/ 1628. [4°] (Ha 33: 19 Β 18, 10; KZK-Bp 5: G: Ε 2, 35, 12). OPTIMA CHRISTIANORUM PORTIO. Aller Rechtgläubigen höchstes Gut vnd Theil. Bey Sepultur Der weyland Wol=Edlen vnd EhrenTugendtreichen Frawen MARLE geborne Gunterotin/ deß auch weyland WolEdlen/ Vesten vnd Mannhafften/ Hanß von Rotkirchen/ Churf. Brand, wolbestalten Häuptmans der NewMärckischen Empter Tham vnd Quartschen/ hinterbliebener Wittib/ Alß dieselbe Anno 1628. den 4. Januarij, auff der Churf. Brandenb. Residentz zu Cölln an der Spree/ sehlig verstorben/ vnd den 12. Martij hernachher in der S. Peters Kirche daselbsten Adelich vnnd Christlich beygesatzt worden. Gewiesen vnd auff begehren publiciret Von J O H A N N E K O C H , Predigern derselbten Kirchen. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Anno 1628. [4°] (23: Xa 1:12, 16). Creutz Schuele/ Auß dem 25. Psalm deß Königs Davids/ Bey Sepultur Der weylandt Erbahrn vnnd EhrenTugendreichen J. A N N E N , Deß Ehrnvesten/ Achtbarn vnnd vornehmen Herrn Johann Wernickens/ Churförsd. Brandenb. HoffRentereyMeisters eheleiblichen Tochter/ Welche Anno 1629. den 26. Novemb: Abends zwischen 6. vnd 7. Vhren/ zu Cölln an der Spree selig entschlaffen: Vnd den 1. Decemb: darauff in S. Peters Kirchen/ in ansehnlicher Volckreicher versamblung/ Chrisdich vnd ehrlich beygesatzt worden: Angestalt vnd gewiesen/ auch auff sonderbahres erfordern publiciret Von J O H A N N E K O C H , ernanter Kirchen bestalten Predigern. Gedruckt zum Berlin/ J m Jahr 1630. [4°] (Ha 33: 19 Β 18, 12; KZK-Bp 5: G: Ε 2, 35, 16; Küster, 1731, S. 113, jedoch 1629). Witben=Crone, welche alle gottseelige Witben ergreiffen und tragen sollen, bey dem Begräbniß Frau Catharina Hentzen/ Herrn Sebastian Brunnemanns/ Diaconi in Cölln Witbe, welche 1629. den 12. Dec. gestorben. Berlin 1629. [4°] (Küster, 1731, S. 114). Versamblung der Gerechten. Bey Sepultur Des weylandt Ehrnvesten/ GroßAchtbarn vnd vornehmen Herrn J O H A N N Wernickens/ Churfurstl. Brand. Hoff= Rentmeisters/ Welcher dieses lauffenden 1630ten Jahres/ den 1. Junij plötzlich/ doch selig verstorben/ Vnd am 6ten gesatzten Monats/ in der S. Peters Kirchen zu Cölln an der Spree/ bey sehr ansehnlicher versamblung Christlich beerdiget worden. Gewiesen/ vnd auff sonderbahres begehren publiciret Von J O H A N N E K O C H , Predigern ernanter Kirchen. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Anno Μ D C XXX. [1630; 4°] (Ha 33: 19 Β 18, 13; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 7173 = Bd. 27 Nr. 24; KZK-Bp 5: G: Ε 2, 35, 15; Küster, 1731, S. 114). EhrenKron/ Welche der gerechte Gott allen getrewen Lehrern am heran nahenden Jüngsten Tage auffsetzen wird. Bey Sepultur Des weyland Ehrwürdigen/ Achtbarn vnd Wolgelahrten Herrn M. HIERONYMI Brunnemans/ Pfarherrn vnd Inspectoris der S. Peters Kirchen zu Cölln an der Spree/ Welcher Montags nach Judica, war der 28. Martij, dieses lauffenden 1631. Jahres/ Abends vmb 6. Vhr im HErrn entschlaffen/ vnd folgends den Sontag

Koch, Johann Palmarum in der Kirchen daselbst/ bey ansehnlicher versamlung beerdiget worden/ gewiesen/ vnd auff begehren publiciret, Von Johanne Koch/ Predigern der S. Petri Kirchen. Gedruckt zum Berlin durch Georg Rungen/ Jm Jahr 1631. [4°] (1: Ee 504, 21; Küster, 1731, S. 114). Ehren=Gedächtniß Herrn Georg Beckmanns, Bürgers und Gewürtz=Händlers in Alten=Stettin, welcher Anno 1631. den 21. Jul. in Cölln gestorben, und zu St. Peter begraben. Berlin 1631. [4°] (Küster, 1731, S. 114). Ευθανασία piorum, d. i. der gläubigen Kinder GOttes seliges Hinsterben bey Sepultur Bartholoms:! Wagneri, Studiosi aus Apoc. III, 20. Berlin 1631. [4°] (Küster/Müller, 1752, II, S. 529). Jubel= und Danck=Predigt, als Seine Königl. Majestät zu Schweden den recht göttlichen Sieg in Bayern erhalten, und dadurch Augspurg die Reichs=Stadt in die Evangelische Freyheit versetzet hat, am Sonntage Jubilate Anno 1632. gehalten. Berlin 1632. [4°] (Küster, 1731, S. 114). Danck: Klag: vnd Trost=Predigt/ Als durch Gottes sonderbahre Schickung den 6. Novembris, Anno 1632. die Königliche Mayestet zu Schweden/ mit jhrer Evangelischen Armie die herrliche Victoriam, dabey Sie aber jhr leben lobwürdig geendiget vnd blieben seyn/ zwischen Lützen vnd Leipzig erhalten haben. Auff dem im Churfiirstenthumb Brandenburg allgemeinen Buß= vnd Bettage/ welcher den 5. Decembris ernandten Jahres angestalt worden/ in der S. Peters Kirchen zu Cölln an der Spree gehalten/ vnd auff sonderbahres vielfältiges ersuchen publiciret Von JOH A N N E Koch/ Probsten der St. Peters Kirchen doselbst vnd der benachbarten Inspectorn. C U M PRIVILEGIO ELECT: BRAND: Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ in Verlegung Johann Kallen Buchh. daselbst. Anno 1632. [4°] (3: Pon Vc 4176, QK; 23: M: Gl Kapsel 3, 33; KZK-G 3: Q 12d XXII, 13; Küster, 1731, S. 114). Soliloquium Davidis, geistliches Seelen=Gespräch, welches David in seiner Angst mit seiner betrübten Seele gehalten, aus Ps. 116. bey der Sepultur Herrn Ambrosii Conrad Frobergs/ Churf. Brandenb. Cammer=Gerichts=Aduocati, welcher den 28. Aug. 1632. in S. Petrikirche begraben worden, erkläret. Berlin 1632. [4°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 529). MILITIA CHRISTIANA, Geistliche Kampff vnd Ritterschul/ Darin/ wie ein Geistlicher Soldat im leben vnd sterben sich verhalten sol/ auff daß er die Krön der Ehren davon bringe/ gelehret wird/ Bey Sepultur Des weiland WolEdelgebornen/ Gestrengen/ Vest vnd Mannhafften Herrn Johann Friederich von Kotteritz auff Kroptewitz Erbsässens/ Churf. Brandenb. wolbestalten Obristen vber ein Regiment zu Fuß/ Welcher den 6. Septemb. Anno 1633. zu Cölln an der Spree selig entschlaffen/ Vnd des ernandten Jahres/ den 13. Decembris, doselbst Ehrlich beerdiget worden/ in hochansehnlicher Versamlung gehalten/ vnd auff begehren publiciret, Von Johann Kochen/ der Kirchen zu S. Peter daselbst verordneten Probst. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Jm Jahr 1634. [4°] (39: D 8° II, 6, 9; Küster/ Müller, 1752, II, S. 529). Cöllnische Raht vnd Stadt=Klage Bey sepultur Des Weyland WolEhrenvesten/ GroßAchtbarn/ Wolgelahrten/ Wolweisen vnd Vornehmen Herrn Johann Wedigens der Churf. ResidentzStadt Cölln an der Sprew Burgemeisters/ auch der Vker=Mittel=Märckischen vnd Ruppinischen Städten Verordnetens/ welcher Anno 1637. den 8. Sept. auffm Rahthauß daselbst Tödlichen verwundet/ daran er auch den 9. im Herrn entschlaffen vnd den 12. hernacher in der St. PetersKirchen bey grosser Volckreicher versamblung beerdiget worden. Gehalten vnd außgefuhret/ auch weiters auff vielfältiges begehren publiciret Von J O H A N N E Koch Churf. Brandeb. ConsistorialRaht/ der Kirchen S. Petri zu Cölln an der Spree Probsten vnd der Benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin durch George Rungen/Jm Jahr 1637. [4°] (1: Ee 540, 19; H a 33: 47 Ε 18, 30; Küster, 1731, S. 114). Sponsus animae CHRISTUS. Der schöne vnd liebe Seelen Bräutigam/ Christus/ Wie Er zuerlangen/ zubehalten/ auch im Leben vnd sterben/ nützlichen zugebrauchen. Bey Sepultur, Der weyland Erbarn vnd VielTugentreichen Jungfern CATHARINEN Reinickens/ Des auch weylandt WolEhrenvesten/ Achtbarn vnnd Wolweisen Herrn Johann Reinickens/ StadtRichters zu Cölln an der Spree/ hinterlassner Tochter/ Welche den 21. Septembr: dieses 1637. Jahres im HErrn selig entschlaffen/ vnd darauff am 22. ejusdem in der St. Peters Kirchen beygesatzt worden/ gezeiget vnnd vorgestellet/ Von J O H A N N E Kochen/ Churf. Brandenb. Consitorial Raht der Kirchen S. Petri in Cölln Probsten/ vnd der Benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Jm Jahr 1637. (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 8). Erlöseten des HErrn/ Welche die seyn/ vnd was sie für Herrligkeiten haben. Bey Sepultur Des Weyland Ehrenvesten vnd WolAchtbarn Herrn Michel Belmanß/ vornehmen Handelsmannes vnd Einwohners zu Cölln an der Spree/ Welcher den 1. Octobr. dieses lauffenden 1637. Jahres/ im HErrn entschlaffen/ vnd den 5. ejusdem in der St. Peters Kirchen beerdiget worden. Gewiesen vnd vorgezeiget/ Von J O H A N N E Kochen/ Churf. Brandenb. Consistorial-Rath/ der Kirchen St. Petri Probsten/ vnd der benachbarten Inspectoren. Gedruckt zu Berlin/ durch Georg Rungen/ 1637. [4°] (1: Ee 502, 7; KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 6; Küster, 1731, S. 114).

Koch, Johann Betrübter Wittben Trost und Erquickung/ Bey angestalten Ehrengedächtniß/ Der weyland wol Edlen/ Gestrengen und Vesten/ Chueno von Wilmerstorffs/ Churf. Brandenb. Taffeivorstehers/ AufF Marckede/ etc. Georg Friedrichs von Wilmerstorffs/ H. Johann von Wilmerstorffs/ Churf. Brandenb. vornehmen Ambts Cammer Raths und Hauptmanns der Ampter Müllenhof und Müllenbeck/ Auff Schmargendorff/ etc. S. Söhnleins George von Beiowen/ auff Heinrichsberg und Kelle/ etc. Auß dem 54. Cap. des Propheten Esaie, den 31. Januar: Ao. 1639 in der S. Peters Kirchen zu Cölln an der Spree/ an- und außgefuhret/ auch auff der hinterlassenen Adelichen betrübten Fr. Fr. Wittiben begehren publiciret. Von Johannes Kochen/ Churf. Brand. Consistorial-Rath/ der Kirchen S. Petri zu Cölln an der Spree Probsten/ und der benachbarten Inspectoren. Berlin 1639. (23: Xa 1:47, 21; 1: Ee 542, 6, jedoch unvollst.; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 7262 = Bd. 27 Nr. 22; Küster/Müller, 1752, II, S. 529f.). Kampff vnd Sieg/ der Kinder Gottes/ Auß dem 77. Psalm/ Bey Sepultur Der weyland Erbarn vnd EhrenTugendreichen Frawen Marien Brumß/ Des Ehrenvesten/ Achtbarn vnd Vornehmen Herrn Johan von der Scheunen/ Haußfrawen/ Welche in Anno 1639: den 26. Augusti, nach 6. Vhren zu Abend/ zu Cölln an der Spree/ seelig verstorben/ vnd den 28. ejusdem beerdiget worden/ Gehalten vnd auff begehren publiciret Von J O H A N N E Kochen/ Churf. Brand. Consistorial Raht/ der St. Peters Kirchen Probst/ vnd der eingepfarrten Inspectore. Gedruckt zum Berlin/ bey Georg Rungens S. Witwe. [1639] (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 7). »O CORDOLIUM!« [Epitaph] und »Moeste pater lachrymis qvid foedas lumina? mater« [Epicedium]. An: Koch, Johann: Kampff vnd Sieg/ der Kinder Gottes/ Auß dem 77. Psalm/ Bey Sepultur Der weyland Erbarn vnd EhrenTugendreichen Frawen Marien Brumß/ ... Gehalten vnd auff begehren publiciret Von J O H A N N E Kochen/ Churf. Brand. Consistorial Raht/ der St. Peters Kirchen Probst/ vnd der eingepfarrten Inspectore. Gedruckt zum Berlin/ bey Georg Rungens S. Witwe. [1639] (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 7 angeb.). REMEDIUM utriusque fortunae Das ist: Wohin der Mensch sehen solle/ auff daß Er in Lieb vnd Leyd/ Leben vnd Sterben/ das mittel halten vnd sich recht schicken möge/ Bey Sepultur Des weyland WolEhrenvesten/ Vorachtbarn vnd Wolbenahmten Herrn Tilmann Essenbrüchers/ des Eltern/ vornehmen Handelßmannes vnd Einwohners der Churfiirstl. Brandenb. Residentz Stadt Cölln an der Spree/ Welcher in der Churf. Sächsischen Häupt=Veste Dreßden/ den 23. Novemb: Anno 1639. im HErrn sehlig entschlaffen/ Vnd am dritten Sontage des Advents, war der 15. Decembr. gedachten Jahres/ in S. Peters Kirchen zu Cölln Chrisdich beerdiget worden/ Gewiesen/ vnd auff begehren publiciret Von Johanne Kochen/ Churf. Brandenb. ConsistorialRath/ der S. Peters Kirchen Probsten/ vnd der benachbarten Inspectoren. Gedruckt zum Berlin/ bey Georg Rungens S. Witwe. 1640. [4°] (1: Ee 508, 19; Küster, 1731, S. 114).

Literatur HELLWIG, Jakob: Prediger=Spiegel/ Darauß Evangelischer Prediger nothwendige Amptsbestendigkeit/ vnd kräfltiger Hertzens=Trost erscheinet/ Bey Christlichem Leichbegängnüß/ Des WoUEhrwürdigen/ Groß=Achtbarn vnd Hochgelahrten Herrn Johannis Kochs/ Churf. Brand. Consistorial-Raths/ Der Kirchen S. Petri Probstes/ Vnd der Benachbarten Inspectoris, Seligen: Welcher den 13. [sie] Augusti dieses 1640. Jahrs/ Frühe vmb 1. Vhr/ im Herrn sanfft vnd selig entschlaffen/ vnd den 3. Septembris in sein Ruh=Bettlein gesetzet worden/ Jn ansehnlicher Volckreicher versamlung fiirgehalten vnd dargezeiget Von M. JACOBO Helwigen/ selbiger Kirchen zu der Zeit Archi-Diacono. Gedruckt zum Berlin/ bey George Rungens S. Witwe/ 1640. [4°] (109: GK1 PSS 35, 22); [EPICEDIA]. In: EPICEDIA, In obitum VIRI Admodum Reverendi, Clarissimi ac Doctissimi DN. JOHANNIS COCI, Consistorij Electoralis Brandenburgici ADSESSORIS, Nec non PASTORIS Ecclesiae Svevo-Coloniensis Petrins, vicinarumque INSPECTORIS qvondam dignissimi ac fidelissimi, SUIS acerbissim£, SIBI fidelissim£ denati In Memoriae beatiß. testimonium, & Condolentiz argumentum Conscripta ä Collegis, Clientibus, Affinibus & Amicis. BEROLINI, TYPIS RUNGLANIS. [1640; 4°; mit Beiträgen von Samuel Hoffmann, Peter Vehr, Joachim Fromm, Georg Lilius, Johann Berkow, Johann Rösner, Johann Joachim Krautheim, Johannes Finck, Bernhard Kohlreiff, Samuel Müller, Christianus Rosa, Michael Schirmer, Stephan Gressius, Georg Milde, Christoph Elerdt, Elias Fielbaum, Joachim Sigismund von Borck, Sigismund Bernhardi, Tobias Gering, Gebhard David Reithauß, Johannes Löckel, Michael Eberhard, Alexander Frantz, Johann Adam Romanus, Matthaeus Büttner, Elias Löckel, Andreas Krüger, Martin Praetorius, Samuel Wildenau, Matthaeus Moritz, Johannes Julius, Balthasar Hannemann, Peter Leander und Georg Wilhelm von Brietzken] (109: GK1 PSS 35, 23); POSTH, Ferdinand: C H R O N I C O N BEROLINENSE continens res Berolini actas ab a. 1307. vsque

Koch, Johann ad a. 1699, Accedit Series consulum Berolinensium. [Ms. 1699]; gedruckt Berlin 1870, hier S. 2 9 f. [= Schriften des Vereins for die Geschichte der Stadt Berlin; 4]; KÜSTER, 1731, S. 1 1 2 - 1 1 4 ; KÜSTER/MÜLLER, 1752, II, S. 529f.; SEYTFART, J. C.: Annalen der Stadt und Festung Küstrin aus Urkunden und Handschriften bearbeitet von J . C. Seyffart, Neumärkischer Konsistorialrath. Küstrin, gedruckt auf Kosten des Verfassers bey C. G. Trowitzsch, 1801, S. 168; JÖCHER/ROTERMUND, 1810, III, Sp. 599. [= DBA I 676, 157]; SCHMIDT, Valentin Heinrich: Die St. Petri=Kirche in Berlin, von ihrer Gründung an bis zum letzten Brande derselben, nebst Nachrichten von den aus diesem Unglück entstandenen Folgen. Aus den zuverlässigsten Quellen bearbeitet. Berlin 1810, S. 52f.; NOHL, 1903, S. 34 u. 85; FLEINER, Fritz: Die Mitwirkung des Propstes zu St. Petri bei den Wahlen der Prediger der St. Petri-Kirche zu Cöln an der Spree. In: J B K G 6 (1908), S. 1 - 4 7 , hier S. 21 f., jedoch fälschlich Georg Koch genannt; LIEBCHEN, Oskar: Die Stadt Mittenwalde im Dreißigjährigen Krieg. In: Teltower Kreiskalender 22 (1925), S. 5 2 - 6 4 ; BONIN, Burkhard von [Hrsg.]: Entscheidungen des Cöllnischen Konsistoriums 1 5 4 1 - 1 7 0 4 . Nach der Sammlung des Konsistorialrats und Propstes D. Franz Julius Lütkens mit Genehmigung des Evangelischen Konsistoriums der Mark Brandenburg herausgegeben. Weimar 1926, S. 64; FADEN, Eberhard: Berlin im Dreißigjährigen Krieg. Berlin 1927, S. 254. [= Berlinische Bücher; 1]; FISCHER, 1941, II, S. 424; THEMEL, Karl: Die Mitglieder und die Leitung des Berliner Konsistoriums vom Regierungsantritt des Kurfürsten Johann Sigismund

1608 bis zur Aufhebung des Königlichen

Preußischen

Oberkonsistoriums 1809. In: J B B K G 41 (1966), S. 5 2 - 1 1 1 , hier S. 66; HUCH, Gaby [Hrsg.]: Die Teltowgraphie des Johann Christian Jeckel. Bearbeitet und herausgegeben von Gaby Huch. Köln/Weimar/Wien 1993, S. 469; GREIFF, Ursula: Dichter und Herrscher in lateinischen Gedichten aus der Mark Brandenburg (16. und 17. Jahrhundert). Hildesheim 2006, S. 69. [= Spolia Berolinensia; 26].

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Kohlreiff,

Bernhard

Kohlreiff (Colreifius), Bernhard * 1605 Gramzow/Uckermark f 11. Mai 1646 Prenzlau Pädagoge, Theologe, luth. V Matthias K., Amtmann zu Gramzow und Seehausen Μ Elisabeth geb. Ritter GD Catharina geb. Pascha Κ Matthaeus Erasmus K. (1641-1705), Hofprediger und Superintendent des Fürstentums Ratzeburg Schulen am Joachimsthalschen Gymnasium (6 Jahre) u. in Frankfurt/O. 1624 Universität Frankfurt/O. (1614 n. iur.) 1625 Universität Greifswald 1627 Universität Wittenberg (1633 Mag.) 1635 Konrektor am Berlinischen Gymnasium, später interimistisch und 1639 offiziell Rektor 1640 Diakon an St. Petri in Cölln 1641-1646 Pfarrer an St. Nicolai in Prenzlau Bernhard KohlreifF (Colreifius) wurde 1605 im uckermärkischen Gramzow als Sohn des Amtmannes Matthias Kohlreiff und seiner Frau Elisabeth Ritter geboren. Seine Schulzeit absolvierte er zunächst am erst 1607 durch Kurfürst Joachim Friedrich gestifteten Joachimsthalschen Gymnasium, das er sechs Jahre besuchte (vgl. Kohlreiffs Epitaph, mitgeteilt bei BUCHHOLZ, 1932, S. 75). Die Leitung der Anstalt hatte nach dem Tode des ersten Rektors Carl —> Baumann im Jahre 1610 der bisherige Konrektor an der städtischen Schule in Salzwedel, Samuel Dresemius (1578-1638), übernommen. Anschließend setzte KohlreifF seine Ausbildung in Frankfurt/O. fort, wo er bereits 1614 - wohl während eines Besuches in der Oderstadt - als noch minderjährig auch in die Universitätsmatrikel eingeschrieben worden war; die Bestätigung seiner Volljährigkeit in der Matrikel erfolgte zehn Jahre später (FRIEDLÄNDER, 1887, 580b, 35: [1614.] Bernhardus Kolreif Gransoviensis, non iuravit, iuravit 1624). Nach dem Studium an der Viadrina widmete sich KohlreifF weiter der Vervollkommnung seiner Kenntnisse in Philosophie und Theologie und reiste zu diesem Zweck nach Greifswald und Wittenberg. In Greifswald schrieb er sich - zusammen mit seinem Bruder Joachim - unter dem Rektorat des Professor

juris Matthias Stephani (1576-1646) im Wintersemester 1625 in die Matrikel ein (FRIEDLÄNDER, 1893, 477b, 25: [1625.] Bernhardus Kohlreifius Prentzlaviensis Marchicus eiusdem frater Joachimus Kohlreifius). In Wittenberg immatrikulierte er sich wieder zusammen mit seinem Bruder - am 8. Juli 1627 unter dem Rektor und Prof. juris Gottfried Reuter (WEISSENBORN, 1934, 27, 254 [S. 310]: Bernhardus [und: Ioachimius] Colreifii Brenslovio March. Mag. phil. 9.4.1633: Prentzloa.). Zwar weisen die Matrikel ihn hier als »Prenzlauer« aus, doch daß es sich um dieselbe Person handelt, bestätigt sein Epitaph, das auch den Besuch dieser beiden Hohen Schulen verzeichnet. Am 9. April 1633 erlangte KohlreifF an der philosophischen Fakultät Wittenberg den Magistergrad. Überliefert ist aus jenen Jahren lediglich ein Gratulationsgedicht, das er für Caspar Stein aus dem lausitzischen Luckau verfaßte, der im Sept. 1630 unter dem Theologieprofessor Jacob Martini (1570-1649) erfolgreich diputiert hatte. 1634 wurde KohlreifF das Konrektorat am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster angetragen, das seit dem Wechsel von Johann Berkow (1600 bis 1651) auf ein Diakonat an der Kirche zu St. Nicolai in Berlin vakant war. Doch wohl erst 1635 wurde der neue Konrektor in sein Amt eingeführt (so DITERICH, 1732, S. I64f., mit dem Hinweis, daß KohlreifF am 25. Aug. 1635 zu dieser Amtseinführung eine Deklamationsübung de pace publica ex Jos. IX gehalten habe). Seit Michaelis [= 29. Sept.] 1634 war Johannes —> Bornemann Rektor der Einrichtung, der das Amt nach dem Ableben von Georg —* Gutke übernommen hatte. Nach dem Tode Bornemanns am 9. April 1636 erhielt KohlreifF erstmals interimistisch die Leitung der Anstalt übertragen und führte am 21. April Michael Schirmer (1606-1673; vgl. NOACK/SPLETT, 1997, S. 373-395) als Nachfolger von Emanuel Vulpinus (gest. 1664), der zum Rektor der Salderschen Schule in der Altstadt Brandenburg/H. berufen worden war, ins Subrektorat ein. Doch noch im selben Jahr kam der Prenzlauer Rektor Johannes Polz (1605-1675) als neuer Rektor ans Berlinische Gymnasium, wo er vom Bürgermeister Benedikt Reichard (1587-1667) mit einer Introduktionsrede vorgestellt wurde. Da er wegen der Kriegswirren in der Mark Brandenburg seine Stelle jedoch zwei Jahre später wieder aufgab und das Konrektorat an der St. Johannisschule in Hamburg übernahm (später

Kohlreiff, Bernhard vozierte er zum Rektor in Wismar, 1664 zum Subrektor und schließlich zum Konrektor in Lübeck, wo er bis zu seinem Tode verblieb), wurde Kohlreiff erneut mit der Leitung der Anstalt betraut und zu Michaelis 1639 dann auch offiziell zum Rektor bestellt (HEIDEMANN, 1874, S. 148). Das Konrektorat blieb nun zunächst unbesetzt, die damit verbundenen Aufgaben mußten sich die Lehrer teilen (vgl. DITERICH, 1732, S. 166). Kohlreiffs Amtskollegen waren der bereits genannte Subrektor Michael Schirmer, Subkonrektor Georg Milde, die Kantore Johann C r ü g e r ( 1 5 9 8 - 1 6 6 2 ; vgl. NOACK/SPLETT, 1 9 9 7 ,

S. 103-117), der sich als Komponist einen weit über Berlin hinaus reichenden Namen gemacht hatte, und Christoph Hübner sowie die Baccalaurei Daniel von der Linde (1607-1679), später Pastor in Rudow, Elias Fielbaum, Burchard Wiesenmeyer (ca. 1612 bis 1680) und Johannes Vulpinus. Aus Kohlreiffs praktischer Schultätigkeit als Konrektor und Rektor ist nichts überliefert. Der Unterricht dürfte deshalb so gestaltet worden sein, wie ihn der langjährige Rektor Gutke in seiner Amtszeit vermittelt und dadurch das Niveau der Ausbildung deutlich verbessert hatte; schon Gutkes Nachfolger Bornemann hielt am Bewährten fest. Als während seines Rektorats die Schulgebäude renoviert wurden, ließ das Lehrkollegium im Berlinischen Gymnasium wegen der Bedeutung dieses Ereignisses später eine Erinnerungstafel mit lateinischen Versen anbringen, die Konrektor Kohlreiff und Subrektor Schirmer verfaßten (DITERICH, 1732, S. 162, wo die Inschrift mit-

geteilt ist; die Tafel ist nicht mehr vorhanden). Kohlreiffs Amtszeit fiel in jene Jahre, als die Mark Brandenburg im Dreißigjährigen Krieg ganz besonders zu leiden hatte. Söldnerscharen der einzelnen Lager plünderten abwechselnd ganze Landstriche, die Städte wurden mit hohen Kontributionen belastet, Pest und andere Seuchen dezimierten vor allem in den Jahren 1637 bis 1639 die Bevölkerung. Die große Pestepidemie von 1638 suchte auch Berlin heim. Der Rektor mußte das Gymnasium schließen; ein Teil der Lehrer zog nach Potsdam und kehrte erst im Nov. 1638 bei der Wiedereröffnung der Anstalt in die Residenz zurück. Im folgenden Jahr führte Kohlreiff mit seinen Schülern den Schulactus de male feriatis auf, in dem er zum einen den hohen Wert wissenschaftlicher Tätigkeit pries, zum andern drastisch das Elend des Kriegslebens und die Gefahren des Venusdienstes

schilderte (GUDOPP, 1900, S. 8). Bereits 1637 hatte er das kleinere geistliche Drama de Samuele a Pythonissa rogatu Sauli e tumba vocato spielen lassen. Solche öffentlichen Schulactus dienten den Schülern zur Vervollkommnung der Eloquenz in den alten Sprachen. Die Schüleraufführungen fanden im allgemeinen im Auditorium des Gymnasiums statt, doch wenn großer Andrang des Publikums zu erwarten war, stellte der Berliner Rat den großen Saal im Rathaus zur Verfügung. Allerdings hatte Kurfürst Georg Wilhelm 1629 mit Blick auf die Kriegsjahre die Aufführungen von Komödien untersagt, doch andere dramatische Schulactus waren erlaubt und fanden selbst in den Jahren wiederholter Brandschatzungen und Pestepidemien statt. Außer solchen Schulactus weist Kohlreiffs Werkverzeichnis vor allem Casualia auf, die er auf herausragende Persönlichkeiten der Residenz Berlin-Cölln beziehungsweise deren Angehörige verfaßte, so zum Beispiel Epicedia auf den Tod des kfl.-brandenburgischen Kriegsrates und Geheimen Sekretärs Justus Weiler (1585-1635), auf das Ableben des Konsistorialrates Andreas Koch und seiner Ehefrau Catharina geborene Wernicke (gest. 1637) oder auf den Tod von Benigna Reetz, der 1637 verstorbenen Tochter des Ratskämmerers und Handelsmannes David Reetz (gest. 1619). Überliefert sind auch mehrere Hochzeitsgedichte, unter anderem eines fur den Kantor Johann Crüger, der 1637 Elisabeth, die Tochter des Berliner Gastwirtes Gabriel Schmidt, geheiratet hatte. 1640 schied Kohlreiff aus seinem Schulamt aus - als neuer Rektor kam Adam Spengler (1612-1665; vgl. NOACK/SPLETT, 1 9 9 7 , S . 4 2 2 - 4 3 0 ) ans Berlinische

Gymnasium, das Konrektorat erhielt Michael Schirmer übertragen — und wurde am 12. Dez. für ein geistliches Amt ordiniert (FISCHER, 1941, II, S. 430). Bald darauf übernahm er das Diakonat an der Kirche von St. Petri in Cölln; als solcher unterzeichnete er ein Epicedium auf den am 2. Okt. 1641 verstorbenen Joachim Berchelmann (den Jüngeren), zum Trost seiner Mutter Rosina geborene Steinbrecher, der Witwe des Landschafts-Rentmeisters Joachim Berchelmann (gest. 1631). Doch noch 1641 vozierte Kohlreiff zum Pfarrer an St. Nicolai in Prenzlau, wo er am 6. März 1642 sein Amt antrat; sein Vorgänger David Malichius (1608 bis 1664) hatte die Berufung zum Oberpfarrer an der Hauptkirche zu St. Marien und Superintendent

Kohlreiff, Bernhard angenommen. Die nach der Kirchenvisitation 1540 eingerichtete Stelle eines Diakons an St. Nicolai war bereits nach 1602 eingegangen, so daß Kohlreiff die anfallenden Amtsaufgaben in seiner Kirchengemeinde allein ausüber mußte. Die Prenzlauer Kirche zu St. Nicolai war bereits an der Wende zum 12. Jahrhundert erbaut und zwischenzeitlich von den Dominikanermönchen genutzt worden, die jedoch 1275 auf ihre Rechte an der Kirche verachteten und ein eigenes Gebäude, die Kirche zum Heiligen Kreuz, errichteten. Als die alte Nikolaikirche baufällig wurde und 1568 einstürzte, nahm die Gemeinde von der 1544 säkularisierten Dominikanerkirche Besitz, wobei der Name St. Nicolai auf das neue Gotteshaus überging (DOBBERT, 1914, S. 41; s. zur Geschichte der Nikolaikirche ausfuhrlich BUCHHOLZ, 1932, bes. S. 30ff.).

Während seiner Amtszeit in Prenzlau war Kohlreiff auch in die Streitigkeiten einbezogen, die sein Vorgänger Malichius als nunmehriger Superintendent mit dem Rat der Stadt auszufechten hatte, der die geistliche Jurisdiktion und vor allem das Recht auf die kirchlichen Einkünfte beanspruchte, dem sich jedoch der Superintendent, der sich im Auftrag des Kurfürsten sah, widersetzte (vgl. BUCHHOLZ, 1932, S. 73). Der Streit zog sich über lange Jahre hin, wobei das Verhalten des Rates und einzelner Ratsmitglieder wiederholt zu Klagen und Aufsässigkeit seitens der Bürgerschaft führte - so hatte der Rat über einen Zeitraum von 30 Jahren keine Rechnung gelegt und gleichzeitig kirchliche Ländereien an Ratsmitglieder verpachtet. Doch stärker noch als dieser wenig erquickliche Streit dürften die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges Kohlreiffs Amtsführung beeinflußt haben - Einquartierungen, Durchzüge und Plünderungen durch eine im Krieg immer verrohtere Soldateska dauerten auch in den vierziger Jahren des 17. Jahrhunderts in Prenzlau ungehindert an und wurden wechselweise von den Kaiserlichen, den Schweden und den Brandenburgern vorgenommen. Nach einem Bericht der kurfürstlichen Kommissare vom 13. Jan. 1643 waren von den 787 Häusern im Jahre 1626 nur noch 107 Häuser bewohnt, 314 standen leer, die übrigen 366 waren geschleift; die Zahl der Bürger belief sich auf nur noch 130, außer diesen lebten in Prenzlau noch etwa 600 verarmte Landflüchtige, die sich in der Stadt größere Sicherheit für ihr Leben erhofften (SCHWARTZ, 1975, Anhang S. 48f.). Das Kirchen-

buch von St. Nicolai verzeichnete für das Jahr 1643 lediglich 11 Taufen, 2 Trauungen und 7 Beerdigungen; nur langsam erholte sich die Bevölkerung wieder, 1648, im Jahres des Westfälischen Friedens, wurden in der Nikolaikirche 17 Taufen, 3 Trauungen und 5 Beerdigungen durchgeführt (vgl. BUCHHOLZ, 1932, S. 99). Doch diese Amtshandlungen hatte Bernhard Kohlreiff nicht mehr vorgenommen; er starb, nachdem er einige Tage zuvor auf der Kanzel so schwer erkrankte, daß er seine Predigt abbrechen mußte, am 11. Mai 1646 in seinem 42. Lebensjahr und wurde am 18. Mai in der Kirche zu St. Nicolai vor dem Altar begraben (BUCHHOLZ, 1932, S.74f., wo auch sein Epitaph mitgeteilt ist). Offensichtlich genoß der Verstorbene hohes Ansehen bei seinen Gemeindemitgliedern und in der Stadt, denn der Pfarrer an St. Sabinus Christoph Süring (1615-1673) hat in seiner handschriftlichen Chronik über Kohlreiffs Beerdigung geschrieben: »Diesen beklagte die ganze Stadt gar hoch und bezeigte ihr wohlgewogenes Gemüte, das sie im Leben gegen ihn getragen, im Tode damit, daß Hoch und Niedrig, Jung und Alt, Knechte und Mägde in solcher Menge ihn aus dem Sterbehause zur Grabstätte begleiteten, als sobald keinem Prediger hier geschehen war.« (Zit nach BUCHHOLZ, 1932, S. 74.) Die Leichenpredigt auf den Verstorbenen ist nicht erhalten, auch Abdankung und Epicedia sind nicht überliefert. Ebenso fehlen im Werkverzeichnis Schriften aus der Prenzlauer Amtszeit; bekannt ist lediglich ein Stammbucheintrag aus dem Jahre 1645 fur den späteren Gerichtsschreiber Christian Elerdt. Kohlreiffs Nachfolger auf dem Pfarramt an St. Nicolai wurde Peter Thesendorff (1603-1661), der 1644 für den erkrankten und vom Schuldienst suspendierten Michael Schirmer ins Konrektorat am Berlinischen Gymnasium, Kohlreiffs vormaliger Wirkungsstätte, berufen worden war. Kohlreiff war verheiratet gewesen mit Catharina, einer Tochter des Berliner Stadtsekretärs und Vorstehers des Hospitals zum Heiligen Geist und zu St. Georg, Daniel Pascha; sie ehelichte nach dem Tod ihres Mannes dessen Amtsnachfolger Peter Thesendorff. Kohlreiffs Sohn Matthaeus Erasmus Kohlreiff (1641-1705) hatte in Wittenberg Studien, dort 1662 den Magistergrad erworben und an der Universität selbst Vorlesungen gehalten. 1664 wurde er Konrektor und bald darauf Rektor in Prenzlau, 1669 dann Rektor in Neu-Brandenburg im Herzogtum Meck-

Kohlreiff, Bernhard lenburg. 1673 vozierte er zum Pfarrer in Strelitz, fünf Jahre später wurde er nach einer Predigt vor dem Landesherrn in Güstrow zum Propst der Synode Strelitz ernannt. 1701 zum Hofprediger, Konsistorial-Assessor und Superintendenten des Fürstentums Ratzeburg, der Stargardschen Herrschaft und der

Komturei Mirow mit dem Sitz in Strelitz berufen, starb Matthaeus Erasmus KohlreifFam 4. Febr. 1705, nachdem er vorher noch seinen Sohn Gottfried als Propst in Ratzeburg eingeführt hatte (DITERICH,

1732, S. 167f.).

[L. N.]

Werke [Carmen gratulatorium]. In: Martini, Jacob: COLLEGIITERTII In Augustanam Confessionem DISPUTATIO XXI. continens ΑΝΤΙΘΕΣΙΝ ARTICVLI VII. De Ecclesia, Et in specie, DE QILESTIONE: An Romana seu Pontificia Ecclesia sit vera Christi Ecclesia: Proposita In Electorali Academia Wittebergensi, P R E S I D E JACOBO MARTINI S. S. Th. Doct. & Profess. Publ. Primario, Facult. Theol. Seniore, ac Tempil Arcis Prseposito, RES P O N D E N T E CASPARE Stein Luccä-Lusato. In Auditorio Collegii Veteris Ad diem Sept. WITTEBERG®, Typis Haeredum SALOMONIS AUERBACH, Acad. Typogr. A N N O Μ D C XXX. [1630; 4°], [10] Bl. (3: 99 A 6900, 54; 3: 99 A 6941, 54; 39: Diss, jur 8° 789, 54). Exercitium declamatorium de pace publica ex Jos. IX [anläßlich seiner Amtseinführung als Konrektor des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster am 25. Aug. 1635 gehalten]. (Diterich, 1732, S. 164f.). Verse auf der Gedächtnistafel im Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster. (Diterich, 1732, S. 162). »Quis desiderij sit modus, & gravis« [Epicedium]. An: Elerdt, Nicolaus: INFORMATION Vnd Trost=Sermon/ Wie sich Christliche Gottliebende Eltern/ bey vnd nach ableiben jhrer hertzliebsten Kinder/ verhalten/ vnd wessen sie sich getrösten sollen/ Alß des Ehrnvesten/ Hoch=Achtbarn/ Wolweisen vnd Wolgelahrten Herrn ERASMI SEIDELII, Churf. Brandenb. wolbestalten vornehmen Cammergerichts Advocaten, vnd der residentz-Stadt Berlin/ wolverordneten Syndici, hertzliebster Sohn Erasmus Seidel/ ein Knabe guter erudition vnd hoffnung/ im viertzehenden Jahr seines Alters/ den 11. Junij, des 1635. Jahres/ bey Volckreicher versamlung/ in der Pfarrkirchen zu St. Nicolai in Berlin/ beerdiget wurde/ Ertheilt vnd gehalten Durch NICOLAUM ELERDUM, beyder Pfarrkirchen in Berlin Probsten/ Seniorn, vnd der benachbarten Inspectorn. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Anno 1635. (23: LP 20984; Küster/Müller, 1737,1, S. 326). »Proh sortes hominum! nos omnes una manet nox« [Epicedium]. An: Vehr, Peter: Frewde der frommen Hertzen/ im Leben vnd Sterben. Bey hochansehnlicher vnd Volckreicher Leichbegängniß Des Ehrenvesten/ Großachtbarn/ Wolgelahrten vnd Wolweisen Herrn JUSTI Weylers/ Churf. Durchl. zu Brandenb. wolbestalten Kriegs=Raths/ vnd geheimten Secretarij, Alß er in der Pfarrkirchen zu S. Marien in Berlin/ den 30. Julij, Anno 1635. mit Christlichen Ceremonien zur Erden bestattet/ vnd in sein Ruhekämmerlein gesetzet worden/ Erwecket vnd gezeiget auß dem 122. Psalm/ Von M. PETRO VHER, Diener am Worte Gottes daselbst. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/Anno 1635. [4°] (23: LP 22991 angeb.; 11: 86 A 1779 Rar). »Quod caupo Cantor lepidum, quippe absque liqvore« [Epithalamium]. In: MELISMATA GAMICA, Qvae Post ferales Cantus, insvaves voces et interruptum conjugalis, si qva est felicitatis, Tenorem O R P H E O SUO VIRO ab ingenio, doctrina & solertia noto D N . J O H A N N I CRUGERO, Ad Div. Nicolai Cantori, Musici Chori Directori industrio, Gymnasiique Senatorij Collegae, secundüm SPONSO, Illiusque novellae EURYDICE VIRGINI Pietatis, Pudicidse unicä & optima dote praistabili, ELISABETHS, VIRI beatae memoria? Honesti et vita: Integri Dn. GABRIELIS Schmids/ Civis Berolin. relictz Filiae, SPONSO, M U S S earundemque Pulli partim sua Cithari partim Corydonis et Mopsi fistula votivse gratulationis ergo accinere voluerunt X. Cal. Febr. M. DC. XXXVII. BEROLINI, TYPIS RUNGIANIS. [1637] (109: GK1 Sch 1/24). [Epithalamium]. In: Π Ρ Ο Σ Φ Ω Ν Η Σ Ε Ι ! in γαμήλιο Viri Amplissimi, Consultissimi, Spectatissimi, D N . VALENT I N I EBERTI, CELSISS: ET Sereniss: Electoris Brandeb: in Synedrio Cüstrinensi Consiliarij long£ dignissimi, SPONSI, Cum Lectissimam suique sexus dotibus ornatissimam virginem CATHARINAM, Viri Amplissimi, Consultissimi, Experientissimi, Dn. JUSTI WEILERI, in Electorali aulä Brandeb. Consiliarij in rebus bellicis, & Secretarij intimi, nunc [...], dilectam & unicam relictam filiam connubij foedere ipsis Non: Novemb: sibi jüngerer A N N O : M. DC. XXXVII. Decantaße a Favitoribus, Amicis & Adfinibus. BEROLINI, TYPIS RUNGIANIS. [1637; 4°], [8] Bl. (3: Nv 827, 19).

327

Kohlreiff, Bernhard »Quicunque vitae munere vescimur« [Epicedium], An: Elerdt, Nicolaus: Paradiß Frewd/ Der Heiligen Stadt Gottes des Newen Jerusalems/ Das ist: Was der ewigregierende HimmelsKönig Das A vnd das Ο Allen Himmelsehnenden/ Gnadenhungerigen/ Geistdürstigen vnd Trostbegierigen WeynachtHertzen für Recompens vnd Lohn/ Frewde Wonn vnd Krön zubereitet versprochen/ vnd vorbehalten habe Allen Trostdürfftigen in diesen hochbekümmerlichen unerhörten Raubs/ Mords/ vnd Plünderungs Zeiten/ Als die Erbare/ Viel=Ehr= vnd Tugendreiche Fraw/ Anna Maria Heydin/ des Ehrenvesten/ Vorachtbarn vnd Wolweisen Herrn CASPARI Misers/ wolverordneten Bürgermeisters in Berlin/ gewesene vielgeliebte Eheliche Haußfraw/ am dritten Weihnacht Feyertage/ war der 27. Decembr. des 1636. Jahres/ in St. Nicolai Kirche/ bey Volckreicher versamblung zu jhren Vätern versandet vnd beygesetzt würde. Vorgebildet/ Durch N I C O L A U M ELERDUM, der beyder Pfarrkirchen in Berlin Probsten/ Seniorn vnd der benachbarten Inspectorn. [Berlin 1637; 4°; Widmung von 1637 = Druckjahr], [42] Bl. (Leichenpredigt SA Braunschweig: Η IX, Bd. 27, 45; 1: Ee 616, 6, jedoch Wurmfraß mit Textverlust; Küster/ Müller, 1737,1, S. 326). »Non facundus Aron, non credulus ipsemet Abras« und »Voriges jnhalts. Nicht die Beredtsamkeit des Priesters Aarons« [Epicedia]. In: Postquam verö & vitas & ministerij, ut fidum Christi Acoluthum decuit, rite peracti, metam, & in metä coronam est äptus, HIEROMYSTA Admodum Reverendus, Clarissimus & Doctissimus D N . NICOLAUS ELERDUS, Eccles: Berlinens: Propositus & vicinarum Inspector vigilantissimus, Collegij senior venerandus, p. m. Pietas Amicorum, Beato coeliti equidem gratulatur Dulce cum Christo consortium: Gloriosum ä Deo Patre bravium; At acerbo Ecclesiae & superstitum feto indolens, abitumque Doctoris täm desiderati lugens Hasce lacrumas super funere fusas, ad sepulchrum adfert, In Defuncti memoriam, In lugentium solatium. Eas significant Muti interpretes Characteres Rungiani. [Berlin 1637; 4°] (Leichenpredigten SA Braunschweig: Η IX, Bd. 161, 2 angeb.; KZK-Bp 3: G: Ε 3, 15, 6 angeb.). »Eheu fugaces praeproper£ nimis« [Epicedium]. An: Hellwig, Jakob: Der Braut Christi/ Einer gläubigen Seelen höchster Trost/ vnd bestendige gegenLiebe/ Bey Christlicher Leichbegängniß/ Der Erbarn vnd VielTugendtreichen Jungfer/ BENIGNyE Reetzen/ des weyland Ehrenvesten/ Achtbarn vnd Wolweisen Herrn David Reetzen/ RahtsCämmerers vnd vornehmen Handelsmans in Berlin Sei. hinterlassenen Eheleiblichen Tochter/ Welche allhie zu Cölln an der Spree/ am 11. Novembr. dieses 1637. Jahres/ sanfft vnd selig im HErrn entschlaffen/ Vnd am 16. ejusd. in jhr Ruhekämmerlein gesetzet worden/ Jn der St. Peters Kirchen gezeigt vnd vorgestellet/ Von M. JACOBO Helwigen/ Dienern am Wort Gottes hieselbst. Gedruckt zum Berlin/ durch George Rungen/ Anno: 1637. (KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 15 angeb.; KZK-Bp 5: G: Ε 3, 13, 16 angeb.). De Samuele a Pythonissa rogatu Sauli e tumba vocato [geistliches Drama, von den Schülern des Berlinischen Gymnasiums 1637 aufgeführt], (Gudopp, 1900, S. 8). »Horrida vis Martis dum totum concutit orbem« [Epicedium]. An: Vehr, Peter: Leichpredigt/ Vber den zwar frühzeitigen/ aber doch seligen Abscheidt/ Des wolerzogenen vnd feinen gelahrten Gesellen/ ALBERTI Stöven/ Hamburgensis, welcher den 1. Mai, früh Morgens zwischen 5. vnd 6. Vhren/ sanfft vnd selig im HErrn ist entschlaffen/ Vnd folgendes Tages zu Abends/ in der stille/ zu Berlin/ in der Pfarrkirchen S. Marien begraben worden; Gehalten in selbiger Kirchen/ bey Volckreicher versamlung den folgenden 6. Maij, Von M. PETRO VHER, Prediger doselbst. [Sap. 4. ν. 19.] Gedruckt zu Berlin/ durch George Rungen/ 1638. (Leichenpredigt SA Braunschweig, Nr. 6537 = Bd. 101 Nr. 10). »Vita scelestä s Schnee, hat in seinem im Manuskript überlieferten Chronicon Spandoviense dazu folgendes vermerkt: »Anno 1555. ist M. Christoph: Lasio Pfarrern zu Spandau, die Cantzel verbohten. d. 21. augusti. Dem 16. Oct. darauf ist er mit seinem gantzen hause nacher Schmiedeberg in Sachsen [recte: Schlesien] gezogen.« (la: Ms. Boruss. quart. 14, f. 4l8r). Zum Nachfolger im Oberpfarramt an St. Nicolai und in der Inspektion Spandau wurde der Stendaler Prediger Johann Salmuth (gest. 1566) berufen, der am 19. Okt. in Spandau ankam. Die Amtsenthebung von Lasius war ein deutliches Zeichen für den schwindenden Einfluß Melanchthons im Machtkampf zwischen Philippisten und antiphilippistischem Luthertum am kurbrandenburgischen Hof, der Spandauer Pfarrer damit erstes Opfer der theologischen Auseinandersetzungen in der Mark Brandenburg um die Gunst des Kurfürsten ab 1555 (so schon KAWERAU, 1881, S. 313f.). Den vollständigen Sieg Agricolas markierte dann das Jahr 1563, als sich Joachim II. am 19. April in der Cöllnischen Stiftskirche nach der öffentlichen Verlesung seines Testaments und der Darlegung seines Glaubensbekenntnisses in einer heftigen Auseinandersetzung vom »philippistischen« Berliner Propst Georg —» Buchholtzer abwandte; dessen Absetzung im Jahre 1565 erfolgte wohl auch auf Drängen des Frankfurter Theologen Andreas

Musculus, der nach dem Tode von Agricola 1566 diesem im Amt des märkischen Generalsuperintendenten folgte. Über seinen Streit mit Agricola äußerte sich Lasius später ausfuhrlich in der Vorrede seiner Schrift Der Erst Theyl: Vbers Symbolum Apostolicum, die er 1561 in Straßburg veröffentlichte, und die Erinnerung an seine Vertreibung aus Spandau dürfte wohl auch die scharfe Polemik gegen Agricola bewirkt haben. Lasius zählte den märkischen Generalsuperintendenten zu jenen Geistlichen, die als »warhafftige Bauchknecht« nur an sich selbst und nicht an Christus dächten, ihr eigenes ruhiges Leben suchten, in ihren Kirchen es gehen ließen, wie es gehe, ihren Kopf schonen, »damit der Bauch desto mehr Schmer an sich fasse«; in ihrem Amt gebe es keinen Ernst, keine Seelsorge, »es hanget vnd schlottert was sie anfahen/ kan auch kein gedeyen drauß erfolgen«. Nach seiner Amtsenthebung hielt sich Lasius zunächst kurz in Wittenberg auf. Denn noch im Aug. 1555 hatte Melanchthon an den Führer der Straßburger Lutheraner Johannes Marbach (1521-1581) geschrieben und um Unterstützung für den aus der Kurmark vertriebenen Prediger gebeten, der vier Söhne und fünf Töchter habe; dem ältesten Sohn Isaak, der den Brief überbrachte, sollte Marbach eine Schreiberstelle bei einem Kaufmann oder einen Platz im Collegium verschaffen (vgl. M E L A N C H T H O N S BRIEFWECHSEL. Bd. 7. Regesten, 1993, Nr. 7563). Von Wittenberg reiste Lasius dann weiter ins schlesische Schmiedeberg, wo er am 1. Febr. 1556 »im Exilio« die Arbeit an seinem noch in Spandau begonnenen Werk Das güldene Kleinot vom verlornen Schaf, einer Predigt über das 15. Kapitel aus dem Lukas-Evangelium, beendete. In der 1556 in Wittenberg erschienenen Schrift, zu der Melanchthon unter dem Datum des 15. Jan. 1556 eine Vorrede geschrieben hatte (die Vorrede ist auch abgedruckt in: C O R P U S REFORMATORUM, 1841, 8, S. 663-666 Nr. 5914), schilderte Lasius den Zustand der Lutherischen als einen höchst schlimmen und zuchtlosen, niemand mehr scheue Gottes Zorn, fleischliche Freiheit sei bei vielen Evangelischen das Beste, was sie im Evangelium suchten; am liebsten höre man von der »eitlen süßen« Gnade predigen, wobei von einer ernstlichen Buße nichts erwähnt werde die »zungengläubigen Gnadensünder« wüßten ja, daß gute Werke nicht selig machten und Gott gnädig sei.

Lasius, Christoph In jener »amtslosen« Zeit arbeitete Lasius nicht nur sein Beichtbüchlein um, das ebenfalls 1556 in einer erweiterten und verbesserten Ausgabe erschien, sondern bereitete seine in Spandau gehaltenen Predigten über die Zehn Gebote und über das Apostolische Glaubensbekenntnis für den Druck vor. In der Vorrede zu seiner erst 1561 veröffentlichten Schrift Der Erst Theyl: Vbers Symbolum Apostolicum schrieb er, daß er sich auch nach seiner Vertreibung aus Spandau weiterhin dem Apostolischen Glaubensbekenntnis gewidmet und das Werk schließlich auch zu Ende gebracht, dabei jedes fertiggestellte Stück nach Wittenberg zu seinem Förderer Philipp Melanchthon geschickt habe, damit dieser es übersehe. Als das ganze Werk fertig war, habe er - Lasius - es beiseite gelegt und auf eine Gelegenheit zur Publikation gewartet; er wollte sich nicht selbst zur Edition nötigen, damit man ihm nicht vorwerfe, er suche eitle Ehre, wie es besonders in dieser Zeit sehr oft geschehe. In Wirklichkeit dürfte der Grund wohl eher in der Tatsache gelegen haben, daß es sich bei dem Werk um jene Predigten handelte, in deren Folge Lasius in Spandau amtsenthoben worden war, und Melanchthon, dessen Einfluß am kurbrandenburgischen Hof schwand, offensichtlich von einer Veröffentlichung in jener Zeit abgeraten hatte. Die Schrift erschien dann auch erst nach dem Tod des Wittenberger Reformators im Druck. Unter dem Datum des 1. Juli 1556 hatte Melanchthon ein offenes Empfehlungsschreiben für Lasius abgefaßt, in welchem er darum bat, seinen vormaligen Schüler gastfreundlich aufzunehmen. Dieser habe in Spandau das Evangelium verkündet, seine Lehre und sein Wandel seien von Kurfürst Joachim II. und seinen Räten gebilligt worden; auch habe er keinen Streit verursacht, sondern den Angriffen seines Nachbarn Johann Agricola weichen müssen und wolle nun mit Frau und Töchtern näher an seine Heimat Straßburg ziehen (s. MELANCHTHONS

BRIEFWECHSEL.

Bd.

7.

Regesten,

1993,

Nr. 7879; vgl. auch LUTHER, Martin: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Briefwechsel. Bd. 11. Weimar 1948, S. 37). Mit dieser Fürsprache Melanchthons reiste Lasius nach Süddeutschland, wo ihm Kurfürst Otto Heinrich von der Pfalz eine Stelle als Pfarrer und Superintendent in Lauingen an der Donau anbot (vgl. das Schreiben von Jacob Micyllus in Heidelberg, dem Lasius den Brief Melanchthons überbrachte, an diesen vom 1. Aug. 1556, in:

MELANCHTHONS

BRIEFWECHSEL.

Bd.

7.

Regesten,

1993, Nr. 7910). Otto Heinrich hatte nach dem frühen Tod seines Vaters, des Pfalzgrafen Ruprecht, während des Landshuter Erbfolgekrieges Pfalz-Neuburg, die sogenannte Junge Pfalz, geerbt und dort 1522 die Regierung übernommen. Durch Melanchthon wurde er für die Reformation gewonnen, die er 1542 in seinem Fürstentum einführte. Doch im Schmalkaldischen Krieg wurde Pfalz-Neuburg von kaiserlichen Truppen besetzt und rekatholisiert. Otto Heinrich hatte sich ins Exil nach Heidelberg begeben, wo er bis zum Passauer Vertrag 1552 blieb, der ihm das Fürstentum wieder zusprach, so daß er nach seiner Rückkehr das Luthertum wiederherstellte. Die Kirchenordnung in Pfalz-Neuburg verfaßte sein Hofprediger, der ehemalige Speyerer Augustinerprior Johann Michael Diller (gest. 1570), der zusammen mit Johannes Brenz (1499-1570) das Fürstentum reformierte. Als Otto Heinrich nach dem Tode seines Onkels Friedrich II. 1556 Kurfiirst von der Pfalz wurde, führte er auch dort die von Anfang an geduldete, seit 1538 nachhaltig geförderte Reformation ein. Sein besonderes Interesse galt neben der Kunst den Schulen und der Universität Heidelberg, die er 1557 reformierte. Im selben Jahr trat er Pfalz-Neuburg an Pfalzgraf Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken ab, der dafür der Nachfolge der Linie Pfalz-Simmern im Kurfürstentum zustimmte. Der neue Landersherr wollte seine Zweibrücker Kirchenordnung von 1557 nun auch in Pfalz-Neuburg einfuhren und legte sie zunächst den Superintendenten des Fürstentums zur Begutachtung vor. In ihrer schriftlichen Stellungnahme vom 19. Sept. 1559 erklärten Generalsuperintendent Bartholomaeus Wolffhart sowie die Superintendenten Johann Faber [Burglengenfeld], Christoph Lasius [Lauingen], Jacob Ravus [Monheim], Sigismund Kitzinger [Neuburg] und Georg Staudner [Sulzbach] ihre Zustimmung zu den meisten Teilen, trugen jedoch gegen die vorgesehenen Änderungen der Zeremonien ihre Bedenken vor, was ihnen schon am nächsten Tag eine Mißbilligung des Herzogs einbrachte (vgl. HOMANNER, 1919, S. 31 f.). Deshalb wandten sich die Superintendenten des Fürstentums am 24. Sept. 1559 Rat suchend an Melanchthon. In ihrem Schreiben betonten die Verfasser, daß sie - bei allem Verständnis fur Pfalzgraf Wolfgangs Wunsch nach Vereinheitlichung seiner Territorien - eine erneute

Lasius, Änderung angesichts des mehrfachen Wechsels in den letzten 16 Jahren für unverantwortlich hielten. In ihrem beiliegenden Gutachten mißbilligten sie die Einführung einiger Bräuche, die nicht in der Kirchenordnung Otto Heinrichs ständen; insbesondere wehrten sie sich gegen die Form der Beichte und der Absolution sowie überhaupt gegen die Ausgestaltung der Liturgie (das Schreiben abged r u c k t e b e n d a , S . 3 2 - 3 4 ; v g l . MELANCHTHONS BRIEFWECHSEL. B d .

8. Regesten,

1995,

Nr.

9069;

ein

Brief von Melanchthon an Lasius vom 17. Juli 1559 ist im Zweiten Weltkrieg verlorengegangen, ebenda, Nr. 9001). In seinem Gutachten fur Pfalzgraf Wolfgang von Zweibrücken und Neuburg vom 10. Okt. 1559

(HOMANNER,

1919,

S.

35-38)

unterstützte

Melanchthon die Bitte der Superintendenten, die Kirchenbräuche nicht zu ändern, wies aber deren falsche Beurteilung der öffentlichen Beichte und Absolution zurück. Und in seinem Schreiben an die Superintendenten vom 12. Okt. (ebenda, S. 34 f.) mahnte er, die Einheit der Kirche in der Lehre zu suchen und nicht um Bräuche zu streiten; er habe zwar von einer Änderung in Pfalz-Neuburg abgeraten, bitte aber, die abweichenden Bräuche anderswo hinzunehmen. Offensichtlich bestanden jedoch unüberbrückbare Differenzen zwischen Pfalzgraf Wolfgang - der seine Kirchenordnung 1560 in neuer Auflage ausgehen ließ und in Pfalz-Neuburg einführte - und Lasius, der auch in Lauingen entlassen wurde; wie der Prediger in der Vorrede seiner Schrift Der Erst Theyl: Vbers Symbolum Apostolicum (1561) bemerkte, wäre er hier vertrieben worden. Lasius hatte seine Schrift in seiner Heimatstadt Straßburg ausgehen lassen, als er in seinem nunmehr dritten Exil auf der Suche nach einer neuen Anstellung dort Station machte. Der Augsburger Pfarrer zu St. Georg, Christoph Neuberger (1531-1598), hatte den Druck des Werkes initiiert, in welches Lasius alle Hauptartikel der Loci communes mit einbezog: »Jnn eim jeden Loco geht ein gründtlicher vnterricht fiirher/ zur anleytung deß rechten verstandts/ Wo auch Definitiones von nötten seind/ da mangelts nicht. Darauff folget gnügsamme probation vnnd beweysung auß der Schrifft/ sampt kutzer erldärung der angezognen Sprüch. Zu letzt wirdt immerzu angehenget Widerlegung der schwärsten Argument/ ordenlich vnd Dialectic^ gefasset/ vnd auffs fleyssigste gehandelt«.

Christoph

Eine feste Anstellung hat Lasius in Straßburg nicht bekommen; überliefert ist nur, daß er am Gymnasium außerordentliche poetische Vorlesungen angekündigt hatte (vgl. SEBITZ, 1641, hier: Appendix chronologica, S. 298). Auch in Augsburg, deren Gemeinde er seine Schrift Der Erst Theyl: Vbers Symbolum Apostolicum gewidmet hatte, erfüllte sich die Hoffnung auf Übernahme eines geistlichen Amtes nicht. So ließ er sich Anfang 1563 unter dem Rektorat des Theologieprofessors und Superintendenten Johann Stößel (Stosselius, 1524-1576) in die Matrikel der Universität Jena aufnehmen (MENTZ/ JAUERNIG, 1944, S. 179: Lasius, Christoph., M., Argentinen. 1563a, 5) und wurde auf ein Amt im Ernestinischen Thüringen vertröstet. Am 15. Juni 1563 erhielt Stößel von Herzog Johann Friedrich II. (dem Mittleren) von Sachsen die Order, Lasius mit dem Schreiben des Herzogs zum Altenburger Superintendenten Andreas Misenius zu senden, da er auf Vorschlag des Kanzlers Christian Brück das Pfarramt in Monstab bei Meuselwitz übernehmen solle; hier waren die beiden streng lutherischen Geistlichen, Pfarrer Johann Andreae und sein Diakon, als Flacianer abgesetzt worden. Wenn nach der Probepredigt die Gemeinde mit dem neuen Pfarrer zufrieden wäre, wolle ihn der Herzog in seinem Amt bestätigen (vgl. dazu und zum Folgenden JAUERNIG, 1952, S. 177f.). Doch schon nach der Probepredigt gab es Arger: Lasius, Misenius und selbst der abwesende Stößel wurden beschimpft, auch die Frauen der amtsenthobenen Geistlichen beteiligten sich an den scharfen Auseinandersetzungen. Die beiden abgesetzten Prediger, die Bauern von Monstab und die Edelleute in den Filialen Großröda und Leesen baten schließlich um eine Frist fiür eine Eingabe an den Herzog. Da Lasius von den Gemeindemitgliedern nicht angenommen worden war, wurde er am 16. Juli 1563 an den Hof gesandt, um den Herzog über die Vorgänge zu unterrichten. Drei Tage später bestätigte der Herzog den neuen Pfarrer von Monstab; den Bauern und Adligen im Kirchspiel könne nicht gestattet werden, die Vokation dieses »wohl geschickten und erfahrenen Mannes« zu verhindern. In dem vom Kanzler Brück unterzeichneten Schreiben vom 19. Juli befahl der Herzog auch, die Frauen der abgesetzten Geistlichen, die nicht vor dem Herbst ihre Pfarrhäuser räumen wollten, um nicht der ihnen zustehenden Ernteanteile von den Pfarrfeldern und des Zehnten

Lasius, Christoph verlustig zu gehen, zwei Wochen in den Turm zu sperren und sie dann zur Räumung des Landes zu zwingen; weder ihnen noch ihren Männern dürften Erntefrüchte ausgeliefert werden. Von einem guten Verhältnis Lasius' zu seinen Gemeindemitgliedern, die seiner Vokation nicht zugestimmt hatten, konnte unter diesen Umständen natürlich keine Rede sein. Noch zwanzig Jahre später der Prediger hatte Monstab längst wieder verlassen wurde ihm nachgesagt, er habe sich um die »Haushaltung« nie gekümmert, sei niemals auf das Pfarrfeld gekommen, sondern habe stets studiert und Bücher für den Druck verfertigt und darüber seine Amtspflichten vernachlässigt. Lasius selbst berichtete, er habe während seiner Zeit in Monstab über 300 Gulden zugesetzt. Am 24. Okt. 1563 sandte Lasius Herzog Johann Friedrich II. sein im Buchhandel bereits vergriffenes Beichtbüchlein, die Predigt Das güldene Kleinot vom verlernen Schaf (mit Melanchthons Vorrede) sowie ein Exemplar seines »ersten tomi« [gemeint Der Erst Theyl: Vbers Symbolum Apostolicum (Straßburg 1561)]; in dem Brief an den Herzog bedankte er sich für die Übernahme in den thüringischen Kirchendienst und verteidigte seine Lehre gegen seinen flacianischen Vorgänger Johann Andreae (JAUERNIG, 1952, S. 178, mit Verweis auf ein Schreiben des Pfarrers Lasius zu Monstab vom 24. Okt. 1563 im Landeshauptarchiv Weimar). Doch auch in Monstab mußte Lasius sein Kirchenamt nach wenigen Jahren wieder aufgeben: Nach dem Mutschierungsvertrag vom 21. Febr. 1566 ging das Amt Altenburg von Herzog Johann Friedrich II. an dessen Bruder Herzog Johann Wilhelm über, der die streng lutherischen Flacianer begünstigte und die 1563 abgesetzten Geistlichen wieder in ihre alten Pfarrämter einsetzte. Nachdem Lasius am 28. Sept. 1566 seine Entlassung erhalten hatte (vgl. JAUERNIG, 1952, S. 179, mit dem Hinweis, daß auch ihm sein Anteil an der zum größten Teil bereits eingebrachten Ernte verweigert wurde, da ihm die des Jahres 1563 »unverdient« zugefallen sei), kam er am 2. April 1567 nach Zeitz, wo er sich wieder der Veröffentlichung seiner Schriften widmete. Das Werk Grundfeste der reinen Euangelischen Warheitl verfasset mit wichtigen Vrsachen des verworfenen Bapstthums/ vnd aller abgelegten Grewel erschien 1568 bei Hans Lufft in Wittenberg. In der Vorrede, von Lasius unterzeichnet »in exilio, durch

die wütende Flacianer zugericht«, verweist er auf die Augsburger Prediger, den Superintendenten Georg Eccard und den Pfarrer zu St. Georg, Christoph Neuberger, die zur Verlegung des Werkes beigetragen hätten. Die nächste Anstellung fand Lasius im neumärkischen Küstrin, wohin er als Archidiakon berufen wurde. Wann er hierher kam, ist ungewiß (falsch ist jedenfalls FISCHER, 1941, II, S. 483, wonach der Prediger schon 1561 als Archidiakon berufen worden sein sollte); nachweisbar ist er am 7. März 1568, denn mit diesem Datum unterzeichnete er in Küstrin seine gegen die Flacianer gerichtete Schrift Fundament Warer vnd Christlicher Bekerung, die noch im selben Jahr in Wittenberg erschien. Doch auch in Küstrin wurde Lasius schließlich seines Amtes enthoben, weil er sich in Predigten und Schriften vehement gegen theologische Auffassungen von Matthias Flacius Illyricus (1520-1575) und dessen Anhänger gewandt hatte. Der Pastor Primarius von Nordhausen und Anhänger des Flacius, Anton Otho von Herzberg, veröffentlichte seine Antwort a u f f Christoff Lasij rechte Klotzbusse, und andere Landlügen 1568 ohne Angabe des Druckortes. Noch 1568 vozierte Lasius dann als Nachfolger von Joachim Hosemann (Cnemiander, gest. 1568) zum Oberpfarrer und Superintendenten in Cottbus; am 27. April 1569 wurde er in seine Ämter eingeführt (MANLIUS, 1719, S . 458; nach FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1740, S. 550, soll Lasius bereits am 16. Okt. 1555 nach seiner Amtsenthebung als Pfarrer von St. Nicolai in Spandau nach Cottbus gekommen sein, wo er jedoch keine Besoldung fand und deshalb weiterreiste). Doch auch hier soll er zahlreiche Neider und Verfolger gehabt haben, insbesondere den Landeshauptmann Berthold von Mandelsloh (so GROSSER, 1714, Tl. II, S. 89), so daß er wegen vieler Widerwärtigkeiten nach nur anderthalb Jahren Predigt und Seelsorge in Cottbus 1570 als Nachfolger von David Möller (ca. 1541-1610), der als Superintendent nach Leisnig berufen worden war, auf das Oberpfarramt in Senftenberg wechselte; sein Nachfolger in Cottbus wurde Johann Teckler (gest. 1580). Christoph Lasius, der noch zwei Jahre als Oberpfarrer in Senftenberg wirkte, starb am 25. Aug. 1572 in seinem 69. Lebensjahr. Leichenpredigt und Abdankung sind nicht erhalten, auch damals übliche Trauergedichte sind nicht überliefert. Sein Sohn Christoph, der in Görlitz geboren wurde und sich

Lasius, Christoph 1555 - zusammen mit seinem älteren Bruder Isaak -

diesem im Amt des Oberpfarrers, soll jedoch wegen

in Wittenberg immatrikuliert hatte (ALBUM ACA-

seines unordentlichen Lebenswandels endassen wor-

DEMIAE VITEBERGENSIS,

14/16:

den sein. 1574 wurde er Feldprediger eines deut-

Christophorus

schen Truppenkontingents, mit dem er nach Spanien

Lasius Gorlicens. filii M . Christophori Lasii, pastoris

ging. Im Oberpfarramt Senftenberg folgte ihm 1574

etc. Spondani; die Immatrikulation erfolgte gratis),

Oswald Crell aus Eisleben, der zuvor Pfarrer in Belt-

wurde 1 5 6 5 Pfarrer in Schwarzhausen bei Gotha,

zig gewesen war, jedoch 1577 nach Mittweida be-

dann in Sättelstädt, wo er 1570/71 entlassen wurde

rufen wurde.

1841,

1, S .

[Junio. 3.] Isaac Lasius Coldicens.

312a,

[L. N.]

und zu seinem Vater nach Senftenberg zog. Er folgte

Werke Ratio doctrinae & disciplinae scholasticae. [1538 als Rektor der Schule in Görlitz aufgestellt]. (Knauth, 1765, S. 12). Komödie [wohl 1543 in Arnstadt aufgeführt]. (Bolte, 1884, S. 183, jedoch Titel nicht überliefert). Historia nativitatis Christi und von den unschuldigen Kindern und Herode [Weihnachtsspiel, am 2. Febr. 1549 in der Kirche zu St. Nicolai in Spandau aufgeführt]; gedruckt: Ein gar schön herrlich new Trostspil/ noch niemals in druck kommen. Von der Geburt Christi/ vnnd Herodis Bluthundes/ als dieser letzten Zeit/ fiiirbilde/ mit allem fleis gestellt/ Durch M. Christophorum Lasium/ Weyland Pfarrhern zu Spandaw daselbst gespielt. Gedruckt zu Franckfiirt an der Oder/ durch Andreas Eichorn/ 1586. [42] Bl. (14: 3. A. 6338; 32: 0,9:134; VD16 ZV 21937; Teitge, 2000, Nr. 909); andere Ausg.: Ein gar schön herrlich new Trostspil/ noch niemals in druck kommen. Von der Geburt Christi/ vnnd Herodis Bluthundes/ als dieser letzten Zeit/ furbilde/ mit allem fleis gestellt/ Durch M. Christophorum Lasium/ Weyland Pfarrhern zu Spandaw daselbst gespielt. Gedruckt zu Franckfiirt an der Oder/ durch Andreas Eichorn/ 1586. Hrsg. von Johannes Bolte. [s. 1.] 1884. (23: M: QuN 72.4, 4); andere Ausg.: Ein gar schön herrlich new Trostspil/ noch niemals in druck kommen. Von der Geburt Christi/ vnnd Herodis Bluthundes/ als dieser letzten Zeit/ furbilde/ mit allem fleis gestellt/ Durch M. Christophorum Lasium/ Weyland Pfarrhern zu Spandaw daselbst gespielt. Gedruckt zu Franckfiirt an der Oder/ durch Andreas Eichorn/ 1586. In: Drei märkische Weihnachtsspiele des 16. Jahrhunderts: 1. Heinrich Knaust 1541, 2. Christoph Lasius 1549, 3. Berliner Anonymus 1589, nebst einem süddeutschen Spiel von 1693 herausgegeben von Johannes Bolte. Berlin 1926. [= Berlinische Forschungen; 1] (la: Ser. 10369-1). Ein beichtbüchlein/ vnd was dazu gehört Als nemlich/ Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abentmal Christi. Jtem der Kinder Glaub in fragestuck gestellet. Durch M. Christophorum Lasium. Leiptzig. [Leipzig 1551; Bl. 2: Ordentlicher Bericht/ für die Beichtkinder/ so zum Nachtmal Christi gehen wollen/ kurtz verfasset durch M. Christophorum Lasium; Kolophon: Gedruckt Zu Leiptzig/ durch Valentin Bapst. 1551.], [32] Bl. (23: H: Yj 38.8° Heimst., 1; V D 16 L 556); andere Ausg.: Ein beichtbüchlein/ vnd was dazu gehört Als nemlich/ Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abentmal Christi. Jtem der Kinder Glaub in fragestuck gestellet. Durch M. Christophorum Lasium. Leiptzig. [Leipzig 1552; Bl. 2: Ordentlicher Bericht/ für die Beichtkinder/ so zum Nachtmal Christi gehen wollen/ kurtz verfasset durch M. Christophorum Lasium; Kolophon: Gedruckt zu Leipzig durch Valentin Bapst. M. D. LIL], [32] Bl. (14: Theol. ev. asc. 1455, 3; 12: Catech. 401; V D 16 L 557); andere Ausg.: Ein Beychtbüchlein/ vnd was dazu gehöret/ Als nemlich: Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abendtmal Christi. Jtem der Kinder Glaub in fragstück gestellet. Durch M. Christophorum Lasium. Nuremberg. [um 1555; Kolophon: Gedruckt... durch Gabriel Heyn], [32] Bl. (22: L. th. c. q. 5; 23: A: 990.117 Theol., 3; V D 16 L 558); andere Ausg.: Beichtbüchlin sampt aller zugehör/ auffs new vbersehen/ gemehret vnd gebessert/ Durch M. Christophorum Lasium/ von Spandow abgezogen. Wittemberg. Gedruckt durch Hans Lufft. 1556. [27] Bl. (3: Ab 155414, 3; 12: Catech. 358/4; 12: Horn. 1317, 3; V D 16 L 559); andere Ausg.: Beychtbüchlein Ordentlicher bericht fur die Beichtkinder/ so zum Abendmal Christi/ gehen wollen. Durch M. Christophorum Lasium auffs new vbersehen/ gemehret vnd gebessert. In: Ein kurtzer Bericht/ warumb man offt vnnd gern zum Hochwirdigen Sacrament gehen soll/ Durch Hieronymum Weller. Christliche Fragstück/ für die so zum Sacrament gehen wollen/ Durch D. Martin Luther, Casparum Aquilam, M. Christophorum Lasium. M. D. LVI. [Nürnberg 1556; 12°; Kolophon: Gedruckt zu Nürnberg/ durch Johann vom Berg/ vnd Virich Newber] (14: Theol. ev. cat. 116, misc. 2); andere Ausg.: Beichtbüchlin sampt aller zugehör/ auffs new vbersehen/ gemehret vnd

Lasius, Christoph gebessert. Durch Μ. Christophorum Lasium. Leipzig. Gedruckt durch Jacobum Berwald. 1557. [31] Bl. (23: 921.3 Theol., 2; 14: l.Fi.485-F4237; 24: 40/50020-F4237; V D 16 L 560); andere Ausg.: Beichtbüchlein. Wittenberg 1557. (Bolte, 1884, S. 192). andere Ausg.: Ein beichtbüchlein/ vnd was dazu gehört Als nemlich/ Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abendmal Christi. Jtem der Kinder Glaub in fragstuck gestellet. Durch M. Christophorum Lasium. Leiptzig. [1558; Kolophon: Gedruckt ... durch Valentin Bapsts Erben. M. D. LVIII.], [32] Bl. (23: H: YJ 41.8° Heimst., 1; KZK-Sw 2: Kn Nachtrag 6; VD 16 L 561); andere Ausg.: Ein Beichtbüchlein und was dazu gehöret/ durch Christophorum Lasium. Leipzig 1560. (24: Theol. oct. 10364); andere Ausg.: Beichtbüchlein, vnd was dazu gehöret: Als nemlich, Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abentmal Christi; Jtem der kinder Glaub in fragstück gestellet ... Durch M. Christophorum Lasium. Leipzig. [1561; Kolophon: Gedruckt ..., durch Jacobum Berwaldt. M. D. LXL], [31] Bl., [1] S. (14: 1.K.485-E939; 24: 40/50020-E939; 3: AB 71 Β l / e , l , 2; V D 16 ZV 9452); andere Ausg.: Beichtbüchlein/ vnd was dazu gehöret/ Als nemlich/ Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abentmal Christi. Jtem der kinder Glaub in fragstück gestellet. Durch M. Christophorum Lasium. Leipzig. [1561; Kolophon: Bey M. Ernesto Vögelin. M. D. Lxj.], [31] Bl., [1] S. (1: Es 2014, 2 Rar; 14: l.Fi.485-G422; 24: 40/50020-G422; VD6 Z V 9453); andere Ausg.: Beichtbüchlein. Leipzig 1562. (Bolte, 1884, S. 192); andere Ausg.: Beichtbüchlein/ Vnd was dazu gehöret/ Als nemlich/ Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abentmal Christi mit viel Fragstücken. Jtem der Kinder Glaub in Fragstück gestellet. Durch M. Christophorum Lasium. [Leipzig 1563; Kolophon: Gedruckt zu Leipzig/ durch Jacobum Berwaldt. M. D. LXIII.], [40] Bl. (12: Catech. 402; VD 16 L 562); andere Ausg.: Beichtbüchlein/ vnd was dazu gehöret/ Als nemlich/ Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abentmal Christi mit viel Fragstücken. Jtem der Kinder Glaub in Fragstücke gestellet. Durch M. Christophorum Lasium. [Leipzig 1565; 12°; Kolophon: Zu Leipzig druckts Hans Rhambaw Jm Jar Μ. D. LXV.], [36] Bl. (12: P. lat. 1774/2; V D 16 L 563); andere Ausg.: Beichtbüchlein sampt aller zugehör ... Durch M. Christophorum Lasium. auffs new vbersehen, gemehret vnnd gebessert. Leipzig. [1565; Kolophon: ... Bey M. Ernesto Vögelin. M. D. LXV], [39] Bl. (14: l.Fi.485-G376; 24: 40/50020-G376); andere Ausg.: Beichtbüchlein. Ordenlicher bericht für die Beichtkinder/ so zu dem Abentmal Christi gehen wollen. Durch M. Christophorum Lasium ... Der kinder glaube/ inn fiinff vnd zwentzig Fragstück verfasset Durch M. Christophorum Lasium. In: Weller, Hieronymus: Ein Kurtzer bericht/ warumb man offt vnd gern/ zum Hochwirdigen Sacrament gehen sol. Durch Hieronimum Wellet. Christliche Fragstück/ fur die/ so zum Sacrament gehen wollen. Durch D. Martin Luther. Casparum Aquilam. M. Christophorum Lasium. [Nürnberg 1568; 12°; Kolophon: Gedruckt zu Nürnberg/ durch Valentin Newber M. D. LXVIII.], [95] Bl. (12: Asc. 5213; VD 16 L 564); andere Ausg.: Beichtbüchlein. Vnd was dazu gehöret. Als Nemlich/ Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abendmal CHristi/ mit viel Fragstücken. Jtem/ Der Kinder Glaube/ inn Fragstücke gestellet. [Leipzig 1570; Kolophon: Gedruckt zu Leipzig/ Durch Jacobum Berwaldt. 1570.], [40] Bl. (23: S: Alv.: X 139, 8; V D 16 ZV 9454); andere Ausg.: Beichtbüchlein/ Vnd was dazu gehöret/ Als nemlich/ Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abendmal Christi/ mit viel Fragstücken. Jtem/ der Kinder Glaube in Fragstück gestellet. Durch M. Christophorum Lasium. [Leipzig 1574; Kolophon: Gedruckt zu Leipzig/ Durch Jacob Berwaldts Erben. 1 5 7 4.], [40] Bl. (1: Cy 23938, 1 Rar; V D 16 ZV 23388); andere Ausg: Beichtbüchlein/ samt aller zugehör/ auffs new vbersehen/ gemehret vnd gebessert/ Durch M. Christophorum Lasium. Bresslaw. M. D. LXXV [1575; Kolophon: Gedruckt zu Bresslaw/ durch Crispinum Scharffenberg. M. D. LXXV.] (1: Libr. rar. Oct. 59, 2); andere Ausg.: Der Kindglaub, in 25 Fragstück verfasset, durch M. Christ. Lasium gebessert. Breßl. 1575. (1: Libr. rar. Oct. 59, 3); andere Ausg.: Beychtbüchlein/ Ordentlicher Bericht/ fur die Beychtkinder/ so zu dem Abendmal CHRJsti gehen wollen. Durch M. Christophorum Lasium. Der Kinderglaube/ in funffvndzweyntzig Fragstücke verfasset. Durch M. Christophorum Lasium gebessert. In: Weller, Hieronymus: Ein kurtzer Bericht/ Warumb man offt vnd gern/ zum Hochwirdigen Sacrament gehen soll. Durch Hieronymum Weller. Jtem/ Christliche Fragstück fur die/ so zum Sacrament gehen wollen. Durch D. Martin Luther. Casparum Aquilam. M. Christophorum Lasium. Nürnberg. M. D. LXXXI. [1581; 12"; Kolophon: Gedruckt ... Durch Valentin Newber.], [96] Bl. (12: Catech. 668; V D 16 L 565); andere Ausg.: Beichtbüchlein/ Vnd was dazu gehöret/ Als nemlich/ Von der Sünde. Von der Absolution. Von dem Abendmal Christi mit viel Fragstücken. Jtem der Kinder Glaub in Fragstück gestellet. Durch M. Christophorum Lasium. Zu Magdeburgk/ bey Johan Francken. [1582; 12°; Kolophon: Gedruckt ... durch Wilhelm Ross. Jm Jar 1582.], [42] Bl. (23: H: Yv 1450.8° Heimst., 2; V D 16 L 566); andere Ausg.: Ordentlicher Bericht und Beichtbuechlein, Auch was dazu gehoerig, Als nemblich: Von der Suende. Von der Absolution. Von dem Abendmal. Item, Der Kinder Glaub in Fragstueck gesteh. Durch M. Christoph. Lasium. Nuernberg, Druckts Sebastian Heussler, 1607.

Lasius, Christoph (23: Η: Υν 897.8° Heimst., 2, jedoch unvollst.); andere Ausg.: Ein beichtbüchlein ... [Neudruck nach der Ausg. von 1551]. In: Beck, Hermann: Die Erbauungsliteratur der evangelischen Kirche Deutschlands. Bd. 1: Von D. M. Luther bis Martin Moller. Erlangen 1883, S. 349-358. Historia von der Susanna [Schulspiel, am 21. Okt. 1552 und am 6. Febr. 1553 in der Kirche zu St. Nicolai in Spandau aufgeführt]. (Bolte, 1926, S. 15). Das güldene Kleinot vom verlornen Schaf/ Luc. 15 geprediget vnd ordenlich gefasset Durch M. Christophorum Lasium/ von Spandow abgezogen. Mit einer Vorrede des Achtbarn Herrn Philippi Melanthonis. Wittemberg. Durch Hans Luft. 1556. [86] Bl. (3: AB 155 414, 2; 12: Catech. 358/3; 38: T30/1520; VD 16 L 570); andere Ausg.: Das gülden kleinot vom verlornen schaf/ Luce 15. Ordenlich gefasset/ Durch Christoff Lasium. Jtem. Das 53. Capitel Esaie. Darinnen gelernet wirdt/ das Jesus Christus durchs mündliche wort Gottes/ des Teufels reych zustören ... werde. Durch Hieronimum Weller. Jtem. Symbola oder bekantn[is] des Christlichen Glauben[s] gesetzt durch die Apostel J[e]su Christi/ Vnd ander alte Christliche lehrer. [Nürnberg 1556 (?); 12°; Kolophon: Gedruckt zu Nürnberg Durch Johann vom Berg/ vnd Virich Newber.], [179] Bl. (12: Asc. 2766, jedoch Tbl. beschädigt, unvollst.; VD 16 L 569); andere Ausg.: Das Güldene Kleinot vom verlornen Schaff, Luc. 15 ... geprediget vnd ordenlich gefasset. Durch M. Christophorum Lasium, von Spandow abgezogen. Mit einer Vorrede, des Achtbarn Herrn Philippi Melanthonis. Leipzigk. Durch Jacobum Berwald. 1557. [93] Bl. (14: F4238; 24: 40/50020-F4237/F4238); andere Ausg.: Gülden Kleinot, von dem verlorenen Schaff, Luce xv ... ordentlich gefasset, Durch Christoff Lasium. [Vorrede Philippi Melanchthonis]. Leipzig, [circa 1559; Kolophon: ... Bey M. Ernesto Vögelin.], [119] Bl. (14: l.Fi.485-F2736; 24: 40/50020-F2736); andere Ausg.: Das gülden Kleinot, von dem verlornen Schaff ... gefasset durch Christoff Lasium. Item Das 53. Capittel Esaii ... Durch Hieronymum Weller. Item Symbola ... des christlichen Glaubens ... [Nürnberg: Geyßler 1561], 178 Bl. (1: Es 3620 ehem.); andere Ausg.: Gülden Kleinot/ von dem verlornen Schaff/ Luce xv. ordentlich gefasset/ Durch Christoff Lasium. Leipzig. Bey M. Ernesto Vögelin. [um 1562], [119] Bl. (39: Th 716/49, 2; KZK-Sw 2: Ag 8 601b; VD 16 ZV 9451); andere Ausg.: Gülden Kleinot, von dem verlornen Schaff, Luce xv ... Ordentlich gefasset, vnd auffs newe vbersehen. Durch Christoff Lasium. [Vorrede Philippi Melanchthonis]. Leipzig. [1572; Kolophon: ... bey Hanß Steinman. Typis Voegelianis. M. D. Lxxij.], [127] Bl., [1] S. (14: G494; 24: 40/50020-G493/G494). Der Erst Theyl: Vbers Symbolum Apostolicum/ Das ist/ vber die gemeyne Lehr des Christlichen Glaubens/ von Aposteln in ein gewisse Nottel gestellet: Jn welchem Theyl zu finden/ gründtliche vnnd wolgefaßte Außlegung des ersten Artickels/ von der Schöpffung/ sampt nöthiger vnnd nutzlicher Handlung der furnembsten Hauptstuck/ so hinein gehören/ als nämlich/ von Gott/ vnnd Göttlichen Personen/ von der Schöpffung/ von vrsach der Sünd/ vnd Eygenschafften Göttlicher Weyßheit/ von Nothfreyen dingen/ vom Freyen willen/ vnd von der Sünd/ sampt vilen Argumenten/ in Deutscher Sprach niemals gehandelt/ Nu aber geprediget vnd Geschriben: Durch M. Christophorum Lasium. 1561. [4°; am Ende: Disen ersten Theil hab ich Christopherus Lasius/ diser zeyt zu Straßburg/ inn meinem dritten Exilio/ allen Guthertzigen Christen zum guten geschriben/ Amen.], [6], CCCCLI Bl. (23: A: 241.6 Theol.; 14: F4465/F4467; 24: 40/50020-F4465/F4467; VD 16 L 583; Seidel/ Küster, 1751, S. 202 f., mit umfangreichem Auszug aus der Vorrede an die Augsburger, Johann Agricola betreffend). PRiELIBATIO FLACIANI DOGMATIS, DE PRODIGIOS A CONVERSIONE HOMINIS, AD gustum totius controuersiae proposita, Autore M. CHRISTOPHORO LASIO. [3. Reg. 20.] WITEBERG/E Ex officina Petri Seitzij. 1568. [29] Bl. (14: Theol. ev. gen. 722.b, misc. 6; 23: A: 876.3 Theol., 1; 24: Theol. oct. 10365; VD 16 L 581). Bildtwerck deß Götdichen wesens vnd willens ... inn Frag vnnd Antwort gestellet, Durch M. Christophorum Lasium. Leipzig, [circa 1560; 12°; Kolophon: ... Bey M. Ernesto Vögelin.], [88] Bl. (27: 8 MS 26 840;14: G164; 24: 40/50020-G163/G164; VD 16 ZV 9450). Schatzkammer Göttlicher Narung/ vnd wolgefaßte Ordnung/ von Chrisdicher Hausregierung/ auff alle Stende gericht/ Vnd aus schönen Sprüchen der h. Schrifft zusamen getragen/ Durch M. Christophorum Lasium. Zu Strasburg/ bey Thiebolt Berger/ am Barfiisser platz. 1561. [12], xxvij[=28] Bl. (155: Th. syst. 1160, 2; 121: Hf 174.8, 1; VD 16 L 582). Grundfeste der reinen Euangelischen Warheit/ verfasset mit wichtigen Vrsachen des verworffenen Bapstthums/ vnd aller abgelegten Grewel/ in diesen geschwinden Leufften nützlich zu lesen/ an Tag gegeben durch M. Christophorum Lasium. Wittemberg. Gedruckt durch Hans Lufft. 1568. [16], [199] Bl. (1: Dg 6830; 12: Polem. 1528; Spandau, S. Nie.: 4/1026; VD 16 L 571). Fundament Warer vnnd Christlicher Bekerung/ Wider die Flacianische Klotzbus/ aus vier Jrthumen widers Fundament ersetzt/ Klerlich erwisen/ vnd gründlich widerlegt. Durch M. Christophorum Lasium. Franckfurt an der

Lasius, Christoph Oder druckts Johan Eichorn: 1568. [51] Bl. (12: Polem. 126/2; 14: 3.A.9739, 1; 23: A: 1222.6 Theol., 7; V D 16 L 567); andere Ausg.: Fundament Warer vnd Christlicher Bekerung/ Wider die Flacianische Klotzbus/ aus vier Jrrthumen widers Fundament ersetzt/ klerlich erwiesen/ vnd gründlich widerlegt. Durch Μ. Christophorum Lasium. Vnd jtzt wiederumb auffs New vbersehen vnd Corrigirt. Gedruckt zu Wittenberg durch Peter Seitz. 1568. [12°], [51] Bl. (1: Dm 2410; 14: Theol. evang. polem. 1379; 23: M: T q 675; V D 16 L 568). Erklärung des 16. Psalms. (Grosser, 1714, Tl. IV, S. 109; Fortgesetzte Sammlung, 1723, S. 541).

Briefe Schreiben von Christoph Lasius an Leonhard Steinberg. 18. Dez. 1539. (Weber, 1913, S. 555-558). Briefwechsel zwischen Christoph Lasius und Philipp Melanchthon 1546-1559. In: Melanchthons Briefwechsel. Bde. 4 - 8 . Regesten. 1983-1995; im folgenden einzeln verzeichnet: [Philipp Melanchthon: Auskunft für Christoph Lasius in Wittenberg. Wittenberg, 16. März 1546. (Nr. 4192)]. [Philipp Melanchthon an Christoph Lasius in Spandau. Zerbst, 20. Febr. 1547. (Nr. 4596)]. [Philipp Melanchthon an Christoph Lasius in Spandau. Wittenberg, 4. [?] Aug. 1547. (Nr. 4830)]. [Philipp Melanchthon an Christoph Lasius in Spandau. Wittenberg, 24. Aug. 1547. (Nr. 4854)]. Christoph Lasius an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Spandau, Febr. 1549. (Nr. 5450); z.T. abgedruckt bei: Müller, 1908, S. 51-171, hier S. 149-153. [Philipp Melanchthon an Christoph Lasius in Spandau. Wittenberg, 24. Febr. 1549. (Nr. 5462)]. Christoph Lasius an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Spandau, 21. April 1555. (Nr. 7474). [Philipp Melanchthon: Vorrede an den Leser. Zu: Lasius, Christoph: Das Güldene Kleinot vom verlornen Schaf. Wittenberg: Hans Lufft 1556. [Wittenberg], 15. Jan. 1556. (Nr. 7688)]. [Philipp Melanchthon: Empfehlungsschreiben fiir Christoph Lasius. Leipzig, 1. Juli 1556. (Nr. 7879)]. [Philipp Melanchthon an Christoph Lasius in Lauingen. Wittenberg, 17. Juli 1559. (Nr. 9001)]. Superintendenten des Hzt. Pfalz-Neuburg [Bartholomaeus Wolfart, Johannes Faberius, Christoph Lasius, Jacob Rabus, Sigismund Kindinger und Georg Staudner] an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Neuburg/Donau, 24. Sept. 1559. (Nr. 9069). Bartholomaeus Wolfart, Johannes Faberius von Burglengenfeld, Christoph Lasius von Lauingen, Jacob Rabus von Monheim, Sigismund Kindinger von Neuburg und Georg Staudner von Sulzbach an Hz. Wolfgang von Zweibrücken. Neuburg/Donau, 18./19. [24.] Sept. 1559. (Nr. 9070). [Philipp Melanchthon an die Superintendenten des Hzt. Pfalz-Neuburg Bartholomaeus Wolfart, Johannes Faberius, Christoph Lasius, Jacob Rabus, Sigismund Kindinger und Georg Staudner. Leipzig, 12. Okt. 1559. (Nr. 9093)]. Schreiben an Johann Garcaeus. 24. April 1551. (Boke, 1926, S. 27). Schreiben an Herzog Johann Friedrich II. (dem Mittleren) von Sachsen. Monstab, 24. Okt. 1563. (Jauernig, 1952, S. 178). Schreiben an Paul Eber. Monstab, 5. Febr. 1565. (Bolte, 1926, S. 27).

Literatur HASS, Johannes: Magister Johannes Hass Bürgermeister zu Görlitz Görlitzer Rathsannalen. Bd. 3: 1521-1542. Hrsg. von Ε. E. Struve. Görlitz 1870, S. 367-379 über den Einzug König Ferdinands I. 1538 in Görlitz. [= Scriptores Rerum Lusaticarum. Sammlung Ober- und Niederlausitzischer Geschichtschreiber; N. F. 4]; FLACIUS ILLYRICUS, Matthias: Von der Erbsünde/ Freyen Willen/ Bekerung vnd Widergeburt/ Antwort Matt. Fl. Illyrici auff etliche Schrifften Christophori Lasij des Interimisten. LVTHERVS SVPER ROMANOS. Restat ut quid vocabulo peccati accipiendum sit videamus, peccatum in scripturis non solum significat opus externum, sed totam illam vim & natiuam energiam incredulitatem seu cognatam prauitatem, qua ex veteri Adamo impellimur & rapimur ad peccandum, nempe cor ipsum prauum & totam rationem cum omnibus etiam optimis & summis viribus suis, quibus nihil aliud possumus quam peccare, sic ut tunc facere peccatum dicamur, quando hac energia ceu impetu quodam toti ferimur et impellimur ad malum, neque vllum peccatum externum sit, nisi primum hac natiua vi totus homo totoque affectu ceu rotetur & transfersus auferatur ad peccandum. Hanc prauitatem cordis & propensionem natiuam hoc vitium & hanc incredulitatem ceu fontem & caput omnium peccatorum respicit scriptura & Deus, quando de

Lasius, Christoph peccato loquitur. In Germanico quoque argument» valde significantes dicit, Sünde heisset in der Schrifft nicht allein das eusserlich werck am Leibe/ sondern alles das geschefft das sich mit reget vnd weget zu dem eusserlichen Werck/ nemlich des Hertzen grundt mit allen krefften. ANNO M. D. LXVIII. [Oberursel/ Taunus 1568; 4°], [28] Bl. (23: 189.18 Theol., 4); O T H O VON HERZBERG, Anton: Antwort Auff Christoff Lasij rechte Klotzbusse/ vnd andere Landlügen. M. D. LXVIII. [s. 1. 1568], [15] BL. (23: A: 825 Theol., 4); BUCHHOLTZER, Abraham: Index chronologicus [1584], Ed. V [1634], S. 454; SEBITZ, Melchior: Straßburgischen Gymnasii christliches Jubelfest 1638 celebrirt und begangen. Straßburg 1641; GROSSER, Samuel: Lausitzische Denckwürdigkeiten Darinnen Von Beyden Marggraffthümern in fiinflf unterschiedenen Theilen Von den Wichtigsten Geschichten, Religions= und Kirchen=Begebenheiten, Regiments=Verfassung, Beschaffenheit der Schulen und LITERATUR, Landes=Art und Fruchtbarkeit, Wie auch Gewerben, Handthierungen und Commerden, zulängliche Nachrichten gegeben, Mit gehörigen Documenten und Anmerckungen bestärcket, Wie auch gehörigen Kupffer=Blättem erläutert worden, von Samuel Großem, Des Görlitzischen Gymnasii Rectore, und der Königl. Preußischen Societät der Wissenschafften Mit=Gliede. Leipzig und Budißin, Verlegts David Richter, Anno 1714. Gedruckt bey Jmmanuel Tietzen. [2°], hier Tl. II, S. 89 u. Tl. IV, S. 103. (1: 4° Sr 2292a); Pastores zu Senfftenberg in Meißen/ Vor der Reformation [...] Nach der Reformation. In: UNSCHULDIGE NACHRICHTEN, 1716, S. 1051-1054, hier S. 1052f.; MANLIUS, Christoph: CHRISTOPHORI MANLII, GORLICENSIS PATRICII COMMENTARIORUM RERUM LUSATICARUM DEIGMA SIVE EPITOME NONDUM USPIAM IMPRESSUM, NUNC CUM IPSIS COMMENTARIIS OMNI MODO EXPOLITUM ET PERFECTUM IN LUCEM PRODIT EX SENATUS ZITTAVIENSIS BIBLIOTHECA. In: SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM Antiqui & recentiores ... Praefationem & in Scriptores Introductionem praemisit CHRIST GODOFRED. HOFFMANNUS, J. U. D. & in Acad. Lips. Juris Nature & Gentium Professor. Lipsue & Budissse, Sumpt. DAVIDIS RICHTERI, Bibliopolse, 1719. Literis A N D R E J ZEIDLERI. [2°], hier Cap. XXXI, S. 458f.: De M. Christophoro Lasio, Argent. (1: 2° Sr 2208 a ); MYLIUS, Martin: ANNALES GORLICENSES AB ANNO P. C. N. MCXXXI. CONTINUATI USQVE AD AN. MDCLI. in qvibus Nontantum fata civitatis Gorlicensis, verum etiam vicinarum urbium imo totius Lusatiae Superioris res concernentia «censentur. In: SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM ... Lipsia: & Budiss*, Sumpt. DAVIDIS RICHTERI, Bibliopole, 1719. Literis A N D R E « ZEIDLERI. [2°], Bd. I, Tl. 2, S. 2-94, hier S. 28f. (1: 2° Sr 2208"); WEISE, Christian: ORATIO SECULARIS De Ortu & progressu Scholarum per Lusatiam superiorem habita Anno Μ DC LXXXVI. Cum Gymnasium suae fundationis memoriam celebraret. In: SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM ... Lipsiae & Budissae, Sumpt. DAVIDIS RICHTERI, Bibliopola:, 1719. Literis A N D R E « ZEIDLERI. [2°], Bd. II, S. 368-378, hier S. 370. (1: 2° Sr 2208 a ); Friderici Myconii Brief an D. Benedictum Reinhardt, Cantzlarn zu Arnstadt wegen einiger Streitigkeiten zu Greußen, von 1544. In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1723, S . 530-537; Fernere Nachricht von diesem Chr. Lasio. In: ebenda, S. 538-541; ZEDLER, 1737, 16, Sp. 864f.; Verzeichnis derer Evangelischen Prediger, welche, seit der Reformation von A. 1539. bis 1739. in zweyen Seculis, das öffentliche Lehramt, bey der Christlichen Gemeine, an der Pfarr- und Stadt=Kirche zu S. Nicolai, in Spandow, unter GOttes Segen, gefiihret haben. In: FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1740, S . 548-562, hier S . 549f.; JÖCHER, 1750, II, Sp. 2183. [= DBA I 741, 283]; SEIDEL/ KÜSTER, 1751, S. 202f.; BRÜCKNER, Johann Georg: Sammlung verschiedener Nachrichten zu einer Beschreibung des Kirchen= und Schulenstaats im Herzogthum Gotha. Erstes Stück ... Gotha, verlegts Christian Mevius, 1753, S. 71. (1: 4° Ss 4820); KNAUTH, Christian: Das GYMNASIVM AVGVSTVM zu Görlitz; in seiner alten und neuen inner= und äußerlichen Gestalt der verflossenen 200 Jahren, bey desselben Jubel=Feyer den 25 und 26 Jun. 1765- Nebst vorgängiger Anzeige der alten Schulen geschichtmäßig entworffen von Christian Knauthen, Gorl. Pfarrer in Friedersdorff bey der Landescrone. Görlitt, gedruckt und zu finden bey Johann Friedrich Fickelscherer. [1765; 4°], S. 12f. (la: Ay 25432, 12); EHRHARDT, Siegismund Justus: Altes und Neues Küstrin/ oder Beyträge zu einer historischen Nachricht von denen Schicksalen der Haupt=Stadt und Festung Küstrin in der Neumarck. Aus bewährten Schriftstellern zusammen gelesen und zum Andencken der Wieder-Aufbauung derselben herausgegeben von Siegismund Justus Ehrhardt, von Gemünda an der Kreck, Evangelisch=Lutherischer Pfarrer, und der Herzogl. lateinischen Gesellschaft zu Jena Ehren=Mitglieds, Glogau, druckts und verlegts Christian Friedrich Günther, 1769, S. 181 f. (la: Td 7024); SCHULZE, Daniel Friedrich: Zur Beschreibung und Geschichte von Spandow. Gesammelte Materialien [1784-1792]. Im Auftrag der Kirche und der Stadt hrsg. von Otto Recke. 2 Bde. Spandau 1913; DILSCHMANN, Johann Ludwig: Diplomatische Geschichte der Stadt und Festung Spandow. Berlin 1785, S. 325-504, hier S. 343. [= FISCHBACH, Friedrich Ludwig Josef: Historische politisch^ geographisch= statistisch= und militärische Beyträge, die Königlich=Preußischen und benachbarte Staaten betreffend. Des dritten Theils, zweeter Band. Mit vier Kupferstichen. Berlin, 1785, Bey Joachim Pauli, Buchhändler]; TSCHOPPE, J . M . : Versuch einer Geschichte des Schul- und

Lasius, Christoph Erziehungswesens zu Görlitz. Görlitz 1800, Bd. II, S. 10£; OTTO, Gottlieb Friedrich: Lexikon der seit dem 15. Jahrhunderte verstorbenen und jetztlebenden Oberlausizischen Schriftsteller und Künstler. 3 Bde. u. Suppl. Görlitz 1800-1803, 1821, hier Bd. II [1802], S. 396f. [= DBA I 741, 284-285], Suppl. [1821], S. 519; JÖCHER/ADELUNG, 1810, III, Sp. 1317. [= DBA I 741, 286-287]; STERNICKEL, Friedrich Wilhelm: Chronik der Stadt Greußen. Sondershausen 1830, S. 44; DÖLLINGER, Ignaz von: Die Reformation, ihre innere Entwicklung und ihre Wirkungen im Umfange des Lutherischen Bekenntnisses. Regensburg 1846-1848, hier Bd. 2 (1848), S. 262-267, u. Bd. 3 (1848), S. 457-464; NEUMANN, C. G. Th.: Geschichte von Görlitz. 1850, S. 302 u. 453; PREGER, Wilhelm: Matthias Flacius Illyricus und seine Zeit. Bd. 2. Erlangen 1861, S. 334; SCHÜTT/STRUVE: Zur Geschichte des städtischen Gymnasiums zu Görlitz bis zu Baumeisters Amtsantritt vom Rektor. In: Programm, durch welches zur Feier des 300jährigen Jubiläums des städtischen evangelischen Gymnasiums zu Görlitz am 26. und 27. Juni 1865 geziemend einladen der Direktor und das Lehrerkollegium. Görlitz 1865, S. 5-110, bes. S. 15 f.; KAWERAU, Gustav: Johann Agricola von Eisleben. Berlin 1881, S. 238, 285f. u. 313f.; DRUFFEL, August von: Briefe und Akten zur Geschichte des 16.Jahrhunderts. Bd. 3 [1882], S. 131; HOLTZMANN: Lasius, Christoph. In: ADB, 1883, 17, S. 733. [= DBA I 741, 282, jedoch nur Verweis]; LÖBE, J. und C.: Geschichte der Kirchen und Schulen des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Bd. 1. Leipzig 1883, S. 733; KOLDE, Theodor: Analecta Lutherana. 1883, S. 89f. u. 447; BOLTE, Johannes [Hrsg.]: Ein Spandauer Weihnachtsspiel. 1549. In: Märkische Forschungen 18 (1884), S. 109-222, bes. S. 179-194: Der Verfasser [Christoph Lasius]; SCHRÖDEL: Lasius, Christoph. In: Wetzer und Weite's Kirchenlexikon. 2. Aufl. Bd. 7. 1891, S. 619. [= DBA II 789, 392-393]; BUCHWALD, Georg: Wittenberger Ordiniertenbuch. [Bd. 1:] 1537-1560. Leipzig 1894, Nr. 217 u. 270; BUCHWALD, Georg: Wittenberger Ordiniertenbuch. 2. Bd.: 1560-1572. Leipzig 1895, Nr. 1175; MÜLLER, Nikolaus: Zur Geschichte des Interims. In: JBKG 5 (1908), S. 51-171, bes. S. 149-153; EINICKE, Guido: Zwanzig Jahre Schwarzburgischer Reformationsgeschichte. Bd. 2. 1909, S. 104; METH, Bernhard: Schulgeschichten aus dem Alten Görlitzer Kloster. Berlin 1909, S. 8; WEBER: Neues aus Görlitzer Reformationsakten. In: ZfKg 34 (1913), S. 544-576, hier S. 553-558; MERBACH, Paul Alfred: Literaturgeschichtliche Entwicklung der Provinz Brandenburg. [Separatdruck aus: Brandenburgische Landeskunde. Bd. IV. 1915]. Berlin 1915, hier S. 258f.; HOMANNER, Wilhelm: Drei Briefe Philipp Melanchthons in Sachen der Kirchenordnung des Herzogs Wolfgang in Pfalz Neuburg v. J. 1559. [Aus den Akten des Kreisarchivs.] In: Neuburger Kollektaneen-Blatt 84 (1919), S. 30-38; BOLTE, Johannes: Christoph Lasius. In: Drei märkische Weihnachtsspiele des 16. Jahrhunderts: 1. Heinrich Knaust 1541, 2. Christoph Lasius 1549, 3. Berliner Anonymus 1589, nebst einem süddeutschen Spiel von 1693 herausgegeben von Johannes Bolte. Berlin 1926, bes. S. 12-17: Einleitung; RGG, 2. Aufl., 1931, V, Sp. 1794; HENNEMEYER, Kurt: Von alten märkischen Weihnachtsspielen. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. In: Deutscher Kulturwart 2 (1935), S. 544-554; HEYNE, Marga: Das dichterische Schrifttum der Mark Brandenburg bis 1700. In: Brandenburgische Jahrbücher 13 (1939), hier S. 72-74; FISCHER, 1941, II, S. 483; JAUERNIG, Reinhold: Luther in Thüringen. Berlin 1952, S. 174-180; KOSCH, Wilhelm: Deutsches Theater-Lexikon: biographisches und bibliographisches Handbuch. 4 Bde. Klagenfurt 1953-1998, hier Bd. 2. 1960, S. 1178. [= DBA III 544, 298]; SCHINDLING, Anton: Humanistische Hochschule und Freie Reichsstadt: Gymnasium und Akademie in Straßburg 1538-1621. Wiesbaden 1977, bes. S. 18-33 u. 269; KUNTZEMÜLLER, Otto: Urkundliche Geschichte der Stadt und Festung Spandau von der Entstehung der Stadt bis zur Gegenwart. Mit einem Geleitwort und Nachtrag von Friedrich Koeltze. Berlin-Spandau 1928. Unveränderter Nachdruck Berlin 1978, bes. S. 231-234; MÖLLER, Bernhard [Bearb.]: Thüringer Pfarrerbuch. Bd. 2: Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. Neustadt a. d. Aisch 1997, S. 157 u. 248.

Leutinger, Nicolaus

Leutinger, Nicolaus * 1547 Altlandsberg t 1612 Osterburg/Altmark Pädagoge, Theologe, luth.; Historiograph, PLC V Nicolaus L. (gest. 1580), Prediger Μ Lucia geb. Beerbaum Schulen in Altlandsberg, Bernau, Spandau, ab 1561 Fürstenschule St. Afra Meißen 1572 Universität Wittenberg 1572/73 Universität Frankfurt/O. (1573 Bacc. u. Mag.), danach private Lehrtätigkeit 1575 Rektor der Schule in Crossen/Schlesien, designiert 1577

Rektor der Schule zu Spandau, designiert 1580-1583 Pfarrer zu Landsberg, designiert Reisen durch mehrere europäische Länder ab 1587 in Wittenberg, 1598 kfl.-brdg. Historiograph Nicolaus Leutinger, der sich selbst auch Leutiger schrieb und die Konkordienformel mit Leuticher unterzeichnete, stammte aus dem mittelmärkischen Altlandsberg, wo er 1547 geboren wurde. Sein Vater Nicolaus Leutinger (gest. 1580), der aus Erfurt gekommen war, bekleidete hier seit drei Jahren das Pfarramt; seine Mutter Lucia war eine geborene Beerbaum (die genealogisch-biographischen Informationen nach SCHLICHT, 1718, S. 3 8 - 8 5 , und nach den beiden Dissertationen zu Leutingers VITA, FATIS ET SCRIPTIS, die Georg Gottfried KÜSTER bzw. Johann Gottlieb KRAUSE ihren Ausgaben der Werke Leutingers 1729 beigegeben hatten, ergänzt durch SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 1 3 1 - 1 3 7 ) .

Anfangs von seinem Vater unterrichtet, besuchte der Sohn dann mehrere Schulen, zuerst in seinem Heimatort, wo ihn Martin Geritius (Geritz) unterrichtete, der nachmals das Bürgermeisteramt in Potsdam bekleidete, später in Bernau bei Nicolaus Menius (Meno), dem nachmaligen Inspektor zu Küstrin, schließlich in Spandau, wo Andreas Celichius (Reblich) sein Rektor war, der dann die Generalsuperintendentur in der Altmark erhielt und als Superintendent zu Güstrow starb. 1561 kam Leutinger als Vierzehnjähriger an die sächsischen Fürstenschule zu St. Afra in Meißen; sein Taufpate Joachim von Röbel (1515-1572), ein

Freund Melanchthons, hatte den brandenburgischen Kurprinzen Johann Georg gewinnen können, sich bei Kurfürst August für den Heranwachsenden einzusetzen, damit dieser - wie es nur den in Sachsen geborenen Schülern vorbehalten war - sechs Jahre als Alumnus frei und ohne Kosten diese hochangesehene Bildungseinrichtung besuchen konnte, die seit 1546 von dem berühmten Pädagogen Georg Fabricius (1516-1571) geleitet wurde. Unter Fabricius' Anleitung widmete sich Leutinger neben der Absolvierung des üblichen Unterrichts insbesondere der Historie, einem Gebiet, auf dem er sich später durch seine Schriften auszeichnen konnte. Er gehörte zu den besten Schülern der Anstalt, wurde gefördert und selbst den Älteren vorgezogen, über die er sogar die Aufsicht zu fuhren hatte. Doch noch vor Ablauf seines sechsjährigen Alumnates verließ Leutinger die sächsische Fürstenschule und reiste nach Wittenberg, damit dem Wunsch seines Vaters folgend, der fur seinen Sohn zudem den Magister Nicolaus Risleben (1546-1624), später Ratsherr in der Neustadt Salzwedel, als Erzieher bestellte, der auf ihn Acht haben »und ihm in den schlüpffrigen Academischen Jahren mit guten Rath beystehen solte« (SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 132). Wie lange sich Leutinger in Wittenberg aufgehalten hatte, ist nicht sicher belegt. In die Universitäts-

Leutinger, Nicolaus matrikel wurde er erst im Dez. 1572 unter dem Rektor und Mathematikprofessor Bartholomaeus Schönborn

aufgenommen

(ALBUM ACADEMIAE VITEBER-

GENSIS, 1894, 2, S.223a, 36: Nicolaus Leutiger Landesbergen.; allerdings kann die Aufnahme auch anläßlich eines späteren Besuches in Wittenberg erfolgt sein). Nachdem Kurfürst Johann Georg von Brandenburg bald nach seinem Amtsantritt 1571 die Order erlassen hatte, daß in seinem Land niemand ein öffentliches Amt erhalten solle, der nicht an der brandenburgischen Landesuniversität Viadrina studiert habe, kam auch Leu tinger nach Frankfurt/O. (vgl.

SCHWARZE,

1883,

18,

S. 4 9 8 ) ,

wo

er

vom

Professor für Griechisch, Matthaeus Hostus (1509 bis 1587), in sein Haus aufgenommen wurde. Die Matrikel der Viadrina weist den jungen Studiosus für das Wintersemester 1572/73 unter dem Rektorat von Hostus aus (vgl. FRIEDLÄNDER, 1887, 226b, 40: [1572.] magister Nicolaus Leutiger Landesbergensis; der Magistergrad ist nachträglich vorgesetzt). Zu seinen Lehrern, deren sich Leutinger neben Hostus später dankbar erinnerte, zählte auch der Rhetorikprofessorjohannes Schosser (1534-1585); engen Kontakt pflegte er darüber hinaus zu dem bekannten neulateinischen Dichter Michael —> Haslob, der sich 1561 an der Viadrina immatrikuliert hatte und 1572 zum Professor fur Poetik und Poesie berufen wurde. Nachdem Leutinger unter dem Dekanat von Hostus am 1. Okt. 1573 zuerst zum Baccalaureus und anschließend zum Magister promoviert hatte (BAUCH, 1901, S. 64), blieb er zunächst an der Universität, wo er - dank der Unterstützung Schossers - einige junge Adlige privat unterrichten durfte. Seinen Aufenthalt an der Viadrina hätte er gern weiter ausgedehnt, doch reichten die finanziellen Einkünfte aus dem Privatunterricht nicht aus, so daß er zum Unterhalt noch immer seines Vaters bedurfte, der ihn jedoch zu einem öffentlichen Amt drängte. Denn dem Altlandsberger Pfarrer fiel es schwer, zwei Söhne gleichzeitig auf der Universität zu halten, da der jüngere Bruder Balthasar zu jener Zeit ebenfalls seine akademischen Studien absolvierte (auch er hatte am 1. Okt. 1573 das Baccalaureat erworben, konnte sich am 17. April 1574 mit einer öffentlichen Deklamation auszeichnen und erlangte schließlich am 12. April 1575 unter dem Dekanat Schossers die Magisterwürde; vgl. BAUCH, 1901, S. 64 f. u. 67).

So nahm Leutinger schließlich auf Drängen seines Vaters 1575 die Vokation zum Rektor der Schule in Crossen an. Neben seinen Amtspflichten widmete er sich weiter seinen historisch ausgerichteten Neigungen und nutzte hierzu insbesondere auch die reichhaltig ausgestattete Kirchenbibliothek des Ortes (nach SCHLICHT, 1718, S. 55, habe sich Leutinger vor allem mit den Werken des Olaus Magnus und Saxo Grammaticus beschäftigt, die sich neben anderen historischen Schriften in der Bibliothek befanden). Doch nach nur eineinhalb Jahren gab er gegen den Willen des Crossener Rates das anstrengende Schulamt auf, was ihm sein Vater jedoch sehr verübelte und ihn zur erneuten Annahme eines öffentlichen Amtes zwang. So mußte der Sohn, der eigentlich seine akademischen Studien fortsetzen und auf Reisen gehen wollte, vor allem aus finanziellen Gründen 1577 das damals gerade vakante Rektorat der Schule in Spandau übernehmen; sein Vorgänger Benjamin —» Boner, der seit 1572 die Leitung der Schule inne hatte, war als Rektor an das erst wenige Jahre zuvor gegründete Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster berufen worden. Neben Leutinger unterrichteten an der Spandauer Schule Konrektor Johann Lietzmann aus Ruppin und Kantor Balthasar Westphal aus Spandau. Doch auch im neuen Schulamt war seines Bleibens nicht lange, war er »mit dem Leibe wol in der Schule, aber mit dem Sinne immer in den HistorienBüchern und auswärtigen Ländern, weil Er nichts mehr bedaurete, als daß Er seine besten Jahre und Kräfften in puluere obscuro Scholastico verzehren müste, da sie doch in theatro claro einen grossen Ruhm erwerben könten« (so SCHLICHT, 1718, S. 55, mit Bezug auf Leutinger selbst in einem Schreiben an den Rat von Bernau). Nach ebenfalls nur eineinhalb Jahren resignierte er wiederum - diesmal ohne Wissen seines Vaters — und reiste 1579 nach Wittenberg, um dort endlich seinen Neigungen nach leben zu können, ohne die beschwerlichen Mühen eines öffentlichen Amtes, insbesondere ohne jene Mühen, die bekannterweise das Schulamt mit sich brachte. Deshalb lehnte Leutinger auch zunächst weitere an ihn ergangene Rufe auf ein öffentliches Amt ab, so Vokationen auf die Predigtämter zu Fürstenwalde und Trebbin, und versuchte, mit den von ihm verfaßten Gedichten seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Im April 1580 hatte er in Wittenberg fünf

Leutinger, Nicolaus Bücher Carmina und Epigramme drucken lassen; das dem Kurprinzen Joachim Friedrich gewidmete dritte Buch mit Gedichten auf die brandenburgischen Kurfürsten überreichte er dem Landesherren persönlich. Doch da wenige Monate zuvor, am 14. Jan. 1580, Leutingers Vater gestorben war und der Kurfürst die vakante Pfarrstelle in Altlandsberg nun dem Sohn antrug, konnte sich dieser dem nicht widersetzen und mußte die Vokation annehmen. Drei Jahre wirkte Leutinger als Pfarrer in Altlandsberg, so lange, wie in seinen beiden vorherigen Ämtern zusammen. Das schien ihm dann auch genug zu sein, so daß er 1583 erneut von seinem Amt abdankte und zur Vertiefung seiner historischen Kenntnisse nach Wittenberg reiste. Doch schon bald führten ihn seine Studien über Deutschland hinaus: In den nächsten vier Jahren hielt er sich in mehreren europäischen Ländern auf, und zwar in Italien, Frankreich, Spanien, England, Belgien, Norwegen, Dänemark und Schweden sowie in Preußen, Livland, Polen und Böhmen, wo er Material für seine historischen Werke sammelte. In Dänemark wurde er durch Fürsprache des königlich-dänischen Statthalters in Schleswig-Holstein, Heinrich von Rantzau (1526 bis 1598), von König Friedrich II. zum Poeten gekrönt. Als Mäzen der Wissenschaften förderte Rantzau die Gelehrten, die er auf sein Schloß Breitenburg bei Itzehoe einlud, wo sie die große Schloßbibliothek nutzen durften - einige Jahre nach Leutinger hielt sich ein anderer bekannter märkischer Geschichtschreiber, nämlich Andreas —» Engel, in Schleswig auf, der sich ebenfalls der Förderung Rantzaus erfreuen durfte. Allerdings ist vieles, was Leutinger auf seinen Reisen gesammelt hatte, später abhanden gekommen, als 1592 die Universität Wittenberg im lutherisch-orthodoxen Sinne grundlegend umgestaltet wurde. Nachdem der sächsische Kurfürst Christian I., der vom strengen Luthertum abgerückt war und eine Annäherung der protestantischen Richtungen betrieb, am 25. Sept. 1591 gestorben war, regierte für den erst achtjährigen Sohn Christian II. dessen Vormund Herzog Friedrich Wilhelm von Sachsen-WeimarAltenburg, der den Kryptokalvinismus unnachsichtig verfolgte. Schon zu Beginn des Jahres 1592 sandte er zur Überprüfung der kirchlichen Haltung jedes einzelnen Wittenberger Dozenten streng-lutherische Kommissare nach Wittenberg, nämlich den Marburger Theologen Aegidius Hunnius (1550-1603), der

in der Folgezeit zum eigendichen Begründer der Wittenberger Orthodoxie wurde, den Dresdener Hofprediger Martin Mirus (1532-1593), der 1588 von Christian I. entlassen worden war, nach dem Tode des Kurfürsten jedoch von dessen Witwe wieder in sein Amt berufen wurde, sowie Georg Mylius (1548 bis 1607), der bereits in den Jahren 1585 bis 1589 als Schloßprediger in Wittenberg gewirkte hatte, jedoch wegen seiner lutherisch-orthoxen Haltung angegriffen worden und einer Berufung nach Jena gefolgt war. Ob Leutinger, der sich nach seinen Reisen 1587 in Wittenberg niedergelassen hatte, dort wieder privat dozierte, ist aus den Quellen nicht ersichtlich. Jedenfalls wurde auch er kryptokalvinistischer Auffassungen verdächtigt; bei der Durchsuchung seiner Sachen wurden große Teile der zur späteren Verwertung gesammelten Materialien und Aufzeichnungen zerstreut und gingen verloren (vgl. SCHLICHT, 1718, S. 49; Leutinger selbst schrieb später, daß er sich seiner Studien halber insgesamt 36 Jahre in Wittenberg aufgehalten und daß man ihm dort seine besten »Monumenta« mit seiner kostbaren Bibliothek erbrochen und genommen habe). Nach seiner Rückkehr nach Wittenberg begann Leutinger mit der Abfassung einer Geschichte der verschiedenen Völker, welche in der Mark Brandenburg seit der Sintflut ansässig waren, setzte dann aber mit seinen, den klassischen Mustern von Caesar und Curtius verpflichteten historischen Abhandlungen in lateinischer Sprache erst im 16. Jahrhundert ein. Bis 1594 veröffentlichte er sechs Teile zu je drei Büchern (Buch 1-18), welche die Regierungszeit der Kurfürsten Joachim I. und Joachim II., also die Jahre 1499 bis 1571 umfaßten. Als Ertrag neuerlicher Reisen erschienen 1598 zwei etwas verschiedene Topographien der Mark Brandenburg (Buch 19-20). Die Schriften zur brandenburgischen Geschichte brachten ihm die Ernennung zum kfl.-brandenburgischen Historiographen, als der er sich ab 1598 in seinen Werken nannte. Danach publizierte Leutinger in zehn fortlaufenden Büchern die Geschichte der Regierung des Kurfürsten Johann Georg bis zum Regensburger Reichstag 1594 (Buch 21-30). Das letzte Buch enthält vor allem die Schilderung der bereits beginnenden klevischen Händel; 1610 hatte Leutinger sowohl die klevischen Lande als auch den Elsaß und Süddeutschland bereist. In seinen Kommentaren schrieb er jedoch nicht allein über die Mark, sondern auch über jene Länder, die dem Haus

Leutinger,

Nicolaus

Brandenburg angehören und die »res principum Brandenburgensium illustriren können« (SCHLICHT, 1 7 1 8 , S. 52).

Allerdings konnte Nicolaus Leutinger sein groß angelegtes Werk nicht mehr abschließen. Er starb 1612, zwei Wochen nach Ostern, im altmärkischen Osterburg, jener Stadt, in der ein anderer bekannter brandenburgischer Chronist, nämlich Christoph —¥ Entzelt, 25 Jahre als Pfarrer gewirkt hatte (vgl. SCHLICHT, 1722, S. 136, wo es mit Bezug auf eine dortige Kirchenrechnung heißt: »M. Nicolaus Leuthingerus ist allhier Montags post Misericordias Domini von der Warte hieherein bis zu St. Martini geholet, und aufm Abend von dieser Welt abgeschieden, und des Dienstags zur Erden bestätiget worden.«). Leutingers Lebenslauf ist auch seinen beiden Werkausgaben beigebunden, die der Konrektor am Friedrichswerderschen Gymnasium Georg Gottfried Küster (1695-1776) und der Leipziger Professor Johann Gottlieb Krause in beiderseitiger Konkurrenz im Jahre 1729 herausgaben. Zwei Jahre zuvor hatte Küster in der Leipziger gelehrten Zeitung bekanntgegeben, daß er eine Gesamtausgabe von Leutingers Schriften, die in keiner Bibliothek vollzählig vorhanden seien, plane und zu diesem Zweck mit dem Danziger Buchhändler Knoch einen Vertrag geschlossen habe (vgl. zum Folgenden SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 136f.). Doch schon wenige Monate später machten Mitteilungen über eine andere Edition der Werke Leutingers, die in Frankfurt am Main erscheinen sollte, unter den Gelehrten die Runde; von verschiedenen Seiten soll auch versucht worden sein, Küster von seinem Vorhaben abzubringen. Doch dieser ließ sich nicht beirren, zumal er schon beträchtliche Kosten in das Unternehmen investiert hatte, und veröffentlichte 1729 Leutingers Schriften. Das von Küster herausgegebene Gesamtwerk umfaßte Leutingers commentarios historicos, seine Topographie, die Zuschriften und Vorreden, die diegesin von seines Vaters Leben, seine Reden auf den Tod der Kurfurstin Anna und auf die Vermählung des Kurfürsten August von Sachsen, seinen Glückwunsch an den Kurprinzen Joachim Friedrich von Brandenburg und seine Gedichte in fünf Büchern (zu Leutingers Carmina auf das brandenburgische Herrscherhaus s. nun ausführlich GREIFF, 2006, S. 67 u.ö.). Doch noch im selben Jahr 1729 erschien die Konkurrenzausgabe auf dem Markt, herausgegeben vom

Wittenberger Professor Krause, der den Werken Leutingers die bis dahin nur handschriftlich aufgezeichneten Successiones des Stadtschreibers des Altstädtischen Rates von Brandenburg/H., Zacharias —¥ Garcaeus, beifügte. Auch Küster besaß die historischen Kommentare von Garcaeus im Manuskript, war aber der Meinung, Leutingers Werke separat drucken zu lassen; lediglich eine Nachricht als alphabetisch geordnete Übersicht über die märkischen Geschichtsschreiber hatte er hinzu gefügt - beides sei, wie er später selbst betonte, »wohl aufgenommen worden« (vgl. SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 136f.). Leutingers Kommentare erfuhren seit ihrer Veröffentlichung bis in die heutige Zeit eine recht unterschiedliche Bewertung. Für den Juristen und kfl.brandenburgischen Rat Victorin Streitberger sei Leutinger für die Märker das, was den Bayern Aventinus (Johannes Turmair gen. Aventinus, 1477 bis 1534), den Österreichern Lazius, den Sachsen Krantzius, den Polen Cromerus und den Dänen Saxo gewesen (so Streitberger in seiner Epistel an den Verfasser, die dem Teil XI der Kommentare vorgedruckt und in beide Werkausgaben von 1729 aufgenommen wurde). Der Hofbibliothekar des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Christoph Hendreich (1630-1702), urteilte über ihren Verfasser, »daß seine Commentarii in etlichen Stücken Partialisch und mit vielen Fehlern ausgefertiget worden/ indem Er nicht genügsame Gelegenheit den Grund zu erforschen haben können« (zit. nach SCHLICHT, 1718, S. 67, mit dem Hinweis auf Leutingers »Partialitaet», daß dieser, »wenn Er auf die motus religionis unter den Protestanten, sonderlich in Meissen, Pommern und der Marek kömmt, gar sehr vehement zuweilen schreibet, aus grossem Eifer für die Lutherische Religion. Denn sonst hat Er wol an seinem Fleiß nichts ermangeln lassen, die Historische Wahrheiten zu untersuchen.«). Der Universitätsprofessor und Kanzler der Universität Halle, Hofrat Johann Peter von Ludewig (1670-1743), lobte Leutingers Zierlichkeit des Stils und befand, »daß man im Leuthinger nicht nur eine grosse Liebe zur Wahrheit/ und einen ungemeinen Fleiß/ sondern auch eine schöne Gelehrsamkeit/ Erfahrung/ und Vertraulichkeit mit den vornehmen Ministris wahrnehmen könne« (ebenda, S. 68f.). Tatsächlich stellten Leutingers Kommentare auf dem Gebiet der märkischen Historiographie eine tiefe Zäsur dar, an der auch die Forschung des ausgehenden

Leutinger, Nicolaus 19. Jahrhunderts einen wesentlichen Fortschritt ge-

forsten erworbenen Landestheile, bald die gleich-

genüber dem bisher Erreichten festmachte: »Wäh-

zeitigen Zustände anderer Länder episodisch be-

rend seine Vorgänger, ein Jobst, Entzelt, Cernitius,

sprach.« (SCHWARZE, 1883, S. 499). Die Anerkennung

Angelus, Hafftiz, in ihren Werken über die Form von

seines Werkes hat - allerdings mit Einschränkun-

Regesten und Regentenbiographien nicht hinaus-

gen - bis heute fortgedauert: So habe Leutinger in

kamen, trachtete L. nach einer pragmatischen Schil-

seinen Kommentaren zwar die bloße Annalistik

derung der Ereignisse, belebte sie, bei seiner genauen

seiner Vorgänger überwunden, doch enthalte sein

Localkenntniß, durch Skizzirung des Schauplatzes,

umfangreiches Werk auch zahlreiche, nach antiken

auf dem sie sich abspielten und erweiterte seinen

Vorbildern frei fingierte Reden, die den Quellenwert

Plan einer Geschichte der Mark Brandenburg, indem

mindern würden

er bald die früheren Schicksale der von den Kur-

RIBBE, 1 9 9 5 , S. 2 8 8 ) .

(so das Urteil von MATERNA/ [L. N . ]

Werke [NB. Zur besseren Übersicht für die überlieferten Einzeldrucke sind dem Schriftenverzeichnis Leutingers die Werkausgaben von Johann Gottlieb Kause und Georg Gottfried Küster aus dem Jahr 1729 vorangestellt.]

Werkausgaben SCRIPTORUM DE REBUS MARCHLE BRANDENBURGENSIS MAXIME CELEBRIUM NICOLAI LEUTHINGERI DE MARCHIA ET REBUS BRANDENBURGICIS COMMENTARII HUCUSQUE DESIDERATISSIMI AC OPUSCULA RELIQUA ADHUC RARISSIMA NEC NON ZACHARLE GARGEI SUCCESSIONES FAMILIARUM ATQUE RES GESTAE ILLUSTRISSIMORUM PRESIDUM MARCHLE BRANDENBURGENSIS AB ANNO DCCCC XXVII. AD ANNUM Μ D LXXXII. HACTENUS INEDITvE, JAM VERO AD NOSTRA USQUE TEMPORA CONTINUAI7E IN UNUM VOLUMEN COLLECTIO PR/EMISSIS VITA ET FATIS UTRIUSQUE AUCTORIS, UT ET ARGUMENTIS LIBRORUM SUBJUNCTISQUE INDICIBUS LOCUPLETISSIMIS CUM PRiEFATIONE JOH. GOTTLIB. KRAUSII HIST. IN ACAD. VITEMB. P. P. FRANCOFVRTI ET LIPSLE IMPENSIS FLERED. GODOFREDI ZIMMERMANNI Μ DCC XXIX. [Frankfurt a.M./Leipzig 1729; 4°] (1: Tc 98a = Marchia resurge, 1992, Nr. 21; 109: GK1 4695; StA Frankfurt/O., Β.: II: 394); enthält: LECTOREM SALVERE IVBET IOANNES GOTTLIB. KRAVSE. DE NICOLAI LEUTHINGERI VITA, FATIS ET SCRIPTIS DISSERTATIO. ELOGIUM COMMENTARIORUM LEUTHINGERIANORUM. NICOLAI LEUTHINGERI Topographia Prior Marchia regionumque vicinarum. (S. 1-128). NICOLAI LEUTHINGERI De Marchia Brandenburgensi, Ejusque Statu, JOACHIMO I. & JOACHIMO II. Princip. Electoribus Brandenb. COMMENTARIORUM LIBER PRIMUS complectitur Historiam ab anno 1501.-1523. [ - L. XXVIII]. (S. 1-1008). TOPOGRAPHLE PRIORIS DEDICATIONES VARLE. (S. 1017-1024). TOPOGRAPHLE POSTERIORIS DEDICATIONES. (S. 1025-1040). LIBRI PRIMI, SECUNDI ET TERTII DEDICATIONES. [ - DEDICATIONES LIBRI XXVIII.] (S. 10401177). GRATULATIONES VIRORUM DOCTORUM LEUTHINGERO FACTjE, SINGULISQUE FERE PARTIBUS OPERIS PARTIM PREMISS-iE. (S. 1178-1208; mit folgenden Beiträgern: Conradus Bergius, S. Theol. Doct.; M. Arnoldus Bierstedius, urbis Gardelegii Consul [6 Beiträge]; Ludovicus Bruschius, Com. Palat. C Hilden die Leitung der Anstalt übernommen, war jedoch noch im selben Jahr am 6. Dez. gestorben. Das vakante Rektorat wurde daraufhin vom Konrektor Lorenz Creide interimistisch verwaltet, der jedoch 1590 einen Ruf als Diakon ins sächsische Herzberg angenommen hatte. Am 8. Juli 1590 hielt Rektor Lipstorp seine Antrittsrede De GymnasiarchU officio, die er mit einer auf den 5. Febr. 1591 datierten Widmung an die Ratsherren von Berlin drucken ließ. Eine der wichtigsten Amtshandlungen des neuen Rektors war die Bekanntmachung der Schulgesetze, die er auf Verlangen und mit Bewilligung des geistlichen Ministeriums, des Rates sowie der Inspektoren und Provisoren entworfen hatte; den Druck des Werkes widmete Lipstorp unter dem Datum des 1. Febr. 1591 dem kfl.-brandenburgischen Kanzler Christian Distelmeier (1552-1612). Beigefugt hatte der Rektor einen Katalog der Lektionen und Übungen, die in den sieben Klassenstufen des Gymnasiums von den einzelnen Lehrern zu halten waren (vgl. DESIGNATE LECTIONVM ET EXERCITA TIONVM SCHOLAE BEROLINENSIS in: LEGES GYMNASII BEROLINENSIS ...AM. HERMANNO LIPSTORPIO Gymnasiarchä. 1591). Am Lektionskatalog fällt als erstes auf, daß Lipstorp den von seinem Vorgänger Hilden dem Griechischen beigemessenen hohen Stellenwert etwas zurücknahm und statt dessen dem Lateinischen wieder mehr Gewicht zubilligte, aber auch die hebräische Sprache in den Unterricht einführte, die man, wie auch die deutsche Sprache, bislang fur überflüssig erachtet hatte. Als Rektor unterrichtete Lipstorp in der Prima unter anderem Dialektik und lateinische Stilübungen in gebundener und ungebundener Rede, hielt Disputationen in Logik, lehrte Rhetorik an ausgewählten Schriften von Aristoteles, Cicero und Quintilian sowie Grammatik, Dialektik und Rhetorik an Ciceros Reden und hatte die Erklärung der Sonntagsevangelien übernommen. Konrektor Benedict Möller (Mylius, gest. 1617) unterrichtete in der ersten Klasse unter anderem lateinische Grammatik, behandelte Reden des Demosthenes und Isokrates sowie in der Prima und Sekunda Luthers Katechismus in griechischer Sprache, hielt - wie der Rektor - lateinische

Lipstorp, Hermann Stilübungen in gebundener und ungebundener Rede, unterrichtete Syntax und Grammatik, las aus Homers Odyssee und unterrichtete in hebräischer Sprache, und zwar den Psalter sowie Grammatik nach Avenarius. Nachdem Konrektor Möller 1591 auf die Superintendentur in Landsberg/Warte vozierte, wurde als sein Nachfolger der bekannte brandenburgische Historiograph Andreas —» Engel berufen, der jedoch die Anstalt bereits im folgenden Jahr wieder verließ - neuer Konrektor wurde Matthaeus Creige (Cregaeus). Nach dem Lektionskatalog von 1591 unterrichteten am Berlinischen Gymnasium außerdem Subrektor Wolfgang Senff, die Baccalaurei Jonas Morgenstern vorwiegend in der Sekunda und Tertia, Paul Fromm (Probus) vorwiegend in der Tertia, Sebastian Garcaeus allein die vierte Klasse und Sebastian Friedrich (später Diakon in Strausberg) allein die fünfte Klasse. Die beiden Kantore Andreas Fischer (Piscator), der den Schülerchor an der Kirche zu St. Nicolai beaufsichtigte, und Georg Sidow, der fur jenen an St. Marien zuständig war, erteilten in allen Klassenstufen Musik und unterrichteten darüber hinaus abwechselnd die sechste Klasse, während Wolfgang Fuhrmann, der schon unter Rektor Hilden ans Berlinische Gymnasium gekommen war, immer an der letzten Position verblieb und 1591 die siebente und damit unterste Klasse unterrichtete (vgl. D I T E R I C H , 1732, S. 138). Zu Lipstorps Schülern in jener Zeit gehörte der spätere Pfarrer und Inspektor in Havelberg, Joachim Blumenthal (1572-1651), der 1593 als Präzeptor der beiden jüngsten Söhne des kfl.brandenburgischen Rates Johann Koppen (15641630) nach Berlin gekommen war, bei Lipstorp Unterricht genommen hatte und mit dessen Genehmigung sich in der Klosterkirche im Predigen üben durfte. Aus Lipstorps Amtszeit als Rektor des Berlinischen Gymnasiums sind außer den schon genannten Werken nur noch einige Personalschriften überliefert. Auf die Geburt des brandenburgischen Kurprinzen Georg Wilhelm am 13. Nov. 1595 schrieb er ein leider nicht erhalten gebliebenes Charma natalitium an den Vater, Kurfürst Johann Sigismund. Dagegen ist seine Trauerrede auf das Ableben der Schwester des Kurfürsten Elisabeth Magdalena, die während der Amtszeit des Rektors Hieronymus —» Prunner 1576 die Auflösung des erst zwei Jahre zuvor gestifteten Gymnasiums verfugt hatte und am 22. Aug. 1595

verstorben war, in mehreren Exemplaren auf uns gekommen; am 5- Sept. im Gymnasium gehalten, erschien die Oratio funebris im Jahr darauf in Wittenberg im Druck. Die 1592 und 1593 auf die Hochzeit zweier Schulkollegen verfaßten Gelegenheitsdrucke, zu denen auch der Rektor Epithalamia beisteuerte, gehören zu den frühesten uns erhalten gebliebenen, von Gelehrten des Berlinischen Gymnasiums verfaßten Casualcarmina. Am 10. Aug. 1596 vozierte Lipstorp zum Diakon an der St. Petri-Kirche in seiner Geburtsstadt Lübeck, an der er - nachdem er sich mit seiner Unterschrift unter die Konkordienformel zur »reinen« lutherischen Lehre bekannt hatte - am 26. Nov. in sein neues Amt eingeführt wurde; neuer Rektor am Berlinischen Gymnasium wurde der Rektor der Katharinenschule Braunschweig Carl —> Baumann. Nach dem Tode von Gerhard Schröder Ende 1601 stieg Lipstorp 1602 dann zum Pastor an St. Petri auf. Das Diakonat erhielt Johann Eschenburg, den Lipstorp am 19. Sept. 1602 in sein Amt einführte. Lübecks oberste kirchliche Behörde war seit Einführung der Bugenhagenschen Kirchenordnung das Konsistorium, welches aus Mitgliedern des Rates und den Hauptpastoren der fünf Stadtkirchen bestand, während das Ministerium, dem alle Geistlichen unter Leitung des Superintendenten angehörten, die kirchlichen Angelegenheiten verwaltete. In den theologischen Auseinandersetzungen zwischen Lutherischen und Reformierten jener Zeit hatte sich die lübeckische Landeskirche eng an Kursachsen angeschlossen, mit der Folge einer starken Ausprägung der lutherischen Orthodoxie. Aus Lipstorps Amtszeit ist außer einem Schreiben an das Ministerium zu Lüneburg, das er im Auftrag seines Ministeriums verfaßt hatte, lediglich eine gedruckte Epistel an den Rostocker Prediger Joachim Westphal überliefert, die Lipstorp unter dem Datum des 22. Juli 1600 auf den Tod seines vormaligen Förderers, den am 25. Juni verstorbenen Rostocker Theologieprofessor David Chytraeus, ausgehen ließ. Hermann Lipstorp starb am 3. Juni 1610; sein Nachfolger wurde der Frankfurter Professor und zeitweilige Rektor an der Viadrina Georg —» Stampel. Leichenpredigt, Abdankung und Epicedia auf den Verstorbenen sind nicht erhalten geblieben; Conrad von Hövelen (Höfel, 1630-1689) würdigte später Lipstorps Verdienste in seinem Werk von Der Käiserl. Freien Reicbs-Stadt Lübek Glaub- und Besähewürdige Herrligkeit (Lübeck 1666, hier S. 90).

Lipstorp, Hermann Lipstorp soll zweimal verheiratet gewesen sein: In den Quellen wird eine Ehefrau namens Margaretha erwähnt, von der aber weiter nichts bekannt ist. Mehr erfahren wir hingegen über seine Ehefrau Dorothea. Sie war eine Tochter von Joachim Bansow, dem Pfarrer an der Kirche zu St. Nicolai in Rostock und Senior des geistlichen Ministeriums. Aus dieser Ehe stammt auch der Sohn Daniel Lipstorp (1600 bis 1679), der in Rostock und Erfurt studierte, in Tübingen die Magisterwürde erlangte und 1630 zum Pfarrer am Lübecker Dom berufen, schließlich Senior des Lübecker Ministeriums wurde. Dessen Sohn Daniel (der Jüngere, 1631-1684) studierte in Rostock und Leiden, begleitete in den Jahren 1653 bis 1656 im Auftrag Herzog Wilhelms IV. zu Sachsen·Weimar als Hofmeister die beiden Prinzen Bern-

hard und Friedrich an die Universität Jena und wurde, nachdem er in Leiden zum Doktor promoviert hatte, 1662 Professor juris an der Universität im schwedischen Uppsala. Er verfaßte als Jurist und Polyhistor zahlreiche Schriften, so unter anderem den historisch-politischen Traktat DE MONARCHLE ECCLESIASTICS INCREMENTS AC DECREMENTS (Jena 1658). Sein Bruder Christoph Lipstorp (1634-1690) studierte in Rostock und Jena, promovierte 1656 in Padua zum Doktor der Medizin und wurde 1661 als Stadtphysikus nach Stade berufen, von wo er 1683 nach Hamburg wechselte. Er veröffentlichte unter anderem ein Wohlmeynendes nothwendiges Bedencken von der Pestilentz (Stade 1664) sowie ein Wohlmeynendes Bedencken von der graßirenden rothen Ruhr (Stade 1676). [L. N.]

Werke [Hrsg.] Matthaeus, Johannes: Tractatus DE PECCATO ORIGINALI, CONTINENS PAPISTA-rum, & potissimum Flacianorum refutationem: Wittebergs paulö ante insperatum & placidum obitum fideliter concinnatus, ä IOHANNE MATTH/EO Smalcaldiensi, S. Theologie Doctore eximio. Editus opera & studio HERMANNI LIPSTOR-pij Lubecensis. [I. Timoth. 5.] FRANCOFORD: AD VIADRVM, ANNO M. D. LXXXVIII. [1588], [6] Bl„ 65, [1] S. (1: Bi 1010, 3 Rar; 14: Theol. ev. pol. 1380; 23: A: 919.80 Theol., 1, jedoch unvollst.; VD 16 Μ 1380; Moller, 1744,1, S. 353). ΑΡΕΤΗ ARISTOTELEA SEV DE VIRTVTE HVMANA, PROBLEMA ETHICVM, Ex secundo libra Ethicorum Aristotelis ad Nicomachum, in inclytä Academiä Francofordianä, thesibus expositum, k M. Hermanno Lipstorpio Lubecensi. De quo ... Idibus Decembris ... respondebit Erdmannus Melanocephalus Wusterhusanus ... Typis exscripsit Andreas Eichorn. Anno 1589. [Frankftjrt/O.; 4°], [4] Bl. (8: Ke 9962-9, 26; VD 16 L 2007; Moller, 1744,1, S. 353; Teitge, 2000, Nr. 1025). DE ILLVSTRI SACRAE SCRIPTVRAE CANONICAE MAIESTATE. Exercitatio Theologica prima In Inclyta Francofurtensi Academia ... Suscepta ä M. Hermanno Lipstorpio Lubecensi. In qua respondentis partes tuebitur BARTHOLOMAEVS WILDIVS Megapolitanus. [Chrysosthomus In psal. 95.] FRANCOFVRTI MARCHIONVM Typis Eichornianis Anno M. D. XIC. Mense Septembri. [1589; 4°], [8] Bl. (1: Bd 8111, 8 Rar; Moller, 1744,1, S. 353; Teitge, 2000, Nr. 1026). Ευδαιμονία Aristotela Sev De Fine Hominis Vltimo, Problema Ethicvm ... [Resp.: Bartholomaeus Wildius]. [Frankfurt/O.: Andreas Eichorn 1589; 4°], [4] Bl. (Moller, 1744,1, S. 353; Teitge, 2000, Nr. 1027). ΠΡΟΑΙΡΕΣΙΣ ARISTOTELEA SEV DE NATVRA PROAERESEOS PROBLEMA ETHICVM, Ex tertio libro Ethicorum Aristotelis ad Nicomachum, in inclyta Academiä Francofordianä, thesibus expositum, ä M. Hermanno Lipstorpio Lubecensi. De quo ... III. Nonas Ianuarij ... respondebit Christoph: Schirmeisterus Neobranden: MAGNIFICO ... VIRO DN. IOHANNI BROMSEN ... Typis exscripsit Andreas Eichorn. ANNO 1590. [Frankfurt/O. 1590; 4°], [4] Bl. (28: Eb 1068-1; VD 16 ZV 20633; Moller, 1744, I, S. 353; Teitge, 2000, Nr. 1067). [Griech.] SEV DE VIRTVTVM SPECIEBVS PROBLEMA ETHICVM, Ex 3. & 4. libro Ethicorum Aristotelis ad Nicomachum, in inclytä Academiä Francofordianä, thesibus expositum, ä M. Hermanno Lipstorpio Lubecensi. De quo ... XVI. Kalendas Februarias ... respondebit Ioachimus Drenckhanius Megapolitanus. Francofordiae ad Viadrum, typis Sciurianis, Anno M. D. XC. [1590; 4°], [4] Bl. (8: Ke 9962-9, 27; VD 16 ZV 9771; Moller, 1744, I, S. 353; Teitge, 2000, Nr. 1064). ΔΙΚΑΙΟΣΥΝΕ ARISTOTELEA, SEV DE IVSTICIAE NATVRA, PROBLEMA ETHICVM, Ex quinto libro Ethicorum Aristotelis ad Nicomachum, in inclytä Academiä Francofordianä, thesibus expositum, ä M. Hermanno

Lipstorp, Hermann Lipstorpio Lubecensi. De quo ... V. Kalendas Februarias ... respondebit Christophorus Grungenius Luneburgensis, MAGNIFICO ... VIRO, DN. HENRICO KIRCHRINGIO IVNIORI, ... Francofordiae ad Viadrum, typis Sciurianis, Anno M. D. XC. [1590; 4°], [4] Bl. (28: Eb 1068-3; VD 16 ZV 20632; Moller, 1744, I, S. 353; Teitge, 2000, Nr. 1065). PHILAUTIA ARISTOTELEA, SEV DE SVIIPSIVS AMORE HONESTO, PROBLMEMA ETHICVM, Ex 9. libro Ethicorum Aristotelis ad Nicomachum in inclytä Academiä Francofordiana, thesibus expositum, ä Μ. Hermanno Lipstorpio Lubecensi. De quo ... III. Idus Maj ... respondebit Christophorus Dasterfius Vinariensis ... Francofordiae ad Oderam Typis Eichornianis. Anno M. D. XC. [1590; 4°], [4] Bl. (8: Ke 9962-9, 27a; VD 16 ZV 9772; Moller, 1744,1, S. 353). ΗΔΟΝΗ ARISTOTELEA, SEV DE VOLVPTATIS NATVRA PROBLEMA ETHICVM, Ex 10. libro Ethicorum Aristotelis ad Nicomachum, in inclytä Academiä Francofordiana, thesibus expositum, ä Μ. Hermanno Lipstorpio Lubecensi. De quo ... VI. Calendas Quintiiis ... respondebit Conradus Wobbius Lunaeburgensis ... Francofordiae ad Oderam Typis Eichornianis. Anno M. D. XC. [1590; 4°], [4] Bl. (8: Ke 9962-9, 28; VD 16 L 2009; Moller, 1744,1, S. 353, Teitge, 2000, Nr. 1066). [Griech.] Aristotela. Sev De Prvdentiae Natvra ... [Resp.: Johannes Vsler]. [Frankfurt/O.: Andreas Eichorn 1590; 4°], [4] Bl. (Moller, 1744,1, S. 353; Teitge, 2000, Nr. 1068). De vera Dei Optimi Maximi cognitione ... [Resp.: Christophorus Grungenius], [Frankfurt/O.: Andreas Eichorn 1591; 4°], [8] Bl. (KZK-Bc4: Prof. 40, 311, 12; Moller, 1744,1, S. 353; Teitge, 2000, Nr. 1106). De Gymnasiarchiac officio, ORATIVNCVLA: CORAM REVERENDO MINISTERIO, AMPLISSIMO SENATV, ET ALUS viris eruditione ac virtute conspicuis, public^ habita, & memoriter pronunciata, AB HERMANNO LIPSTORPIO Lubecensi. CVM EIDEM SCHOLAE BERO-linensis Rectoratus comitteretur. Anno Christiana: Epoches Μ D XC. VIII. Iulij. BERLINI, In Coenobio leucoph^o excudebat NICOLAVS VOLTZIVS. [1591; 4°; Widmung an die Berliner Ratsherren: VIII. Idus Februarius 1591.], [6] Bl. (14: Coll. diss. A. 69, 36; 23: H: G 546.4° Helmst., 8; VD 16 L 2008; Moller, 1744,1, S. 353). LEGES GYMNASII BEROLINENSIS, REVERENDI MINISTERII, AMPLIS=simi Senatus, nec non inspectorum ab prouisorum iussu & approbatione conscripts atque promulgate A M. HERMANNO LIPSTORPIO Gymnasiarcht BERLINI, In Coenobio leucophio, impress® ä Nicolao Voltzio. ANNO M. D. XCI. [1591; 4°; enthält: DESIGNATIO LECTIONVM ET EXERCITATIONVM SCHOLAE BEROLINENSIS.], [20] Bl. (109: GK1 Sch 2/1; KZK-Bp 4: Κ 326, 30; Moller, 1744,1, S. 353). [Carmen gratulatorium]. In: Mellemann, Albert Friedrich: ALBERTI FRIDERICI Mellemani omnium horarum poemata, et oratio de matrimonio Literati. Item AUGUSTI CAESARIS DUAE orationes; ad maritos una, ad caelibes altera: ex Dione Caßio Nicaeo. BERLINI, Nicolaus Voltzius auctoris sumptibus imprimebat. ANNO M. D. XCI. [1591; 4°], [134] Bl. (7: 8 Ρ LAT REC II, 2141; 12: 4 P.o.lat. 433s ehem.; VD 16 Μ 4460); andere Ausg.: [Carmen gratulatorium]. In: Mellemann, Albert Friedrich: POEMATA, ALBERTI FRIDERICI MELLEMANI, VARII GENERIS ... Ejusdem Oratio, de Matrimonii societate ineunda Literatis hominibus. His adjectae sunt AUGUSTI CAESARIS, ex Dione Cassio Nicaeo, duae orationes aliae: quarum prior de Maritis; posterior de Caelibe pertractat. Francofurti ad Viadrum, authoris, & Pauli Brachfeldii sumptibus. M. D. XCIII. [1593; 4°], [132] BL, (19: 4° P. lat. rec. 333; 23: Alvensleben Kf 139, 2; 128: Q-59/8; VD 16 Μ 4461). »Quis potis est, Veneris validas eludere technas?« [Epithalamium]. In: VOTA NOVIS LECTISSIMISQVE SPONSIS, DN. M. TOBLE ALBINO, PIETATE, ERVDITIONE & virtute conspicuö, Gymnasii Berlinensis college dignissimo. ET Honestißima» atque pudicißimae virgini, VRSVL/E SCROTERLE: beneuolentiae ergö NVNCVPATA ä COLLEGIS & AMICIS. FRANCOFVRTI Typis exscripsit Andreas Eichorn. Anno Christiana Epochs M. D. XCII. Ipsis Nonis Nouembris. [1592; 4°], [6] Bl. (109: GKI Sch 1/2; 109: GK1 Cg 2; VD 16 ZV 23383; Teitge, 2000, Nr. 1134). »ΕΥΦΗΜΙΑΙ« und »Factum ben£ est: quod nominis memor tui« [Epithalamia]. In: EPITHALAMIA Novis Nuptijs Ornatissimi ac Doctissimi viri Dn. GEORGII SIDOVII Cantoris ad D. Mariam Gymnasij Berolinensis College, SPONSI OPTIMI, ET Honestißima: prudentißinueque virginis MARGARETHE SCHONBRVNS SPONSvE LECTISSIMiE Consecrata A Collegis & amicis Berolinensibus. FRANCOFVRTI Typis Eichornianis. Anno Μ D XCIII. [1593; 4°], [4] Bl. (109: GKI Sch 1/3; VD 16 ZV 23525). [Epithalamium], In: IN HONOREM HVMANISSIMI ET DOCTISSIMI VIRI, DOMINI SAMVELIS GERVESII HERDESIANI, SCHOLAE Coloniensis ad Suevum Rectoris Sponsi: ET ... virginis ANNAE PVLMANNAE ... DOMINI PETRI PVLMANNI CAME=rarii Strausbergensis relictae filiae Sponsae, Carmina amicorum.

Lipstorp,

Hermann

FRANCOFVRTI Excudebat Andreas Eichorn. A N N O M. D. XCV. [1595; 4°], [6] Bl. (28: Cq 2065-17; V D 16 Z V 18543). Charma natalitium ad Joh. Sigismundum, Elect. Brandeburgicum, de nato ipsi d. 3. Nov. A. 1595. filiolo, Georgio Wilhelmo. Francof. ad Viadr. 1595. [4°] (Moller, 1744,1, S. 353). ORATIO, D E ILLVSTRI VITvE CVRRICVLO INCLYTAE E T PIENTISSI-mse Heroins: E L I Z A B E T H S MAGD A L E N A , Marchionissa: Brandenburgensis: ILLVSTRISSIMI PRINCIPIS FRANCISCI O T T O N I S , Ducis Brunsvicensis & Luneburgensis relictae vidua»: XXII. Sextilis ex Brandeburgica aula in lactam coeli regiam translatae. Eo die, qvo BEROLINENSES optima Principi V. Septembris, in Gymnasio coenobij Levcophari, funeris justa solvebant, Anno ... M. D. xcV. public^ habita, & memoriter pronunciata ä Μ. H E R M A N N O LIPSTORPIO, GYMNASII Berlinensis Rectore. W I T E B E R Q E , Typis M. Georgij Mullerj, Anno 1596. [4°], [14] Bl. (14: Hist. Sax. inf. 245, 8; 23: H: G 546.4° Helmst., 13; 109: GK1 Sch 2/5; V D 16 L 2010; Moller, 1744,1, S. 353). REVERENDO, ERVDITIONE, HV-manitate & pietatis zelo conspicuo viro, Dn. M. IOACHIMO WESTPHALO, Ecclesiz CHRISTI apud Rostochienses ministro fidelissimo, afFini & compatri suo plurimiim honorando, S. P. [Epistel an Joachim Westphal auf den Tod von David Chytraeus; unterzeichnet: Lubecas. 22. Iulij. anno 1600. Τ. M. HERMANNVS LIPSTORPIVS, Ecdesiastes Lubecensis.] In: VITA DAVIDIS CHYTRAEI, T H E O L O G I SVMMI, Historici eximij, Philosophi insignis, Viri optimi & integerrimi, Memoria: posteritatis, ORATIONIBVS E T CARMINIBVS Amicorum, justisque ENCOMIIS consecrata. ROSTOCHII Excusa apud Christophorum Reusnerum. Anno a:rae Christiana; M. D. CI. [1601; 4°], [102] Bl. (Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 3030 = Bd. 130 Nr. 2; 14: Biogr. erud. D. 525, misc. 1; 23: 222 Quod., 4; Moller, 1744,1, S. 353). Ministerii Lubecensis Epistola ad Ministerium Luneburgense. Lubecae 31 Augusti 1604. Senior, Pastores, & reliqvi verbi Divini Ministri in Ecclesia Lubecensi. (Starke, 1724, S. 624-626, nach S. 564 von Lipstorp verfaßt).

Nachlaß Christi. Bedenken vom dritten Grad lineae aequalis, daß niemand in demselbigen freyen soll. [Ms.] (Küster/Müller, 1752, II, S. 941).

Literatur HOEVELEN, Conrad von: Der Käiserl. Freien Reichs-Stadt Lübek Glaub- und Besähewürdige Herrligkeit/ samt Verhandener Altertums Nüzlichen Gedächtnis/ ... nachrichtlich ausgefärtigt und entworfen von des hochlöbl: SwanOrdens Geselschafter dem geträuen Candore, Virtute, Honore [i. e. Conrad von Hoevelen]. Lübek/ Verlägts Michael Volk/ Gedrukt in der Smalherzischen Druckerey. 1666, S. 90. (1: 8° Sp 7577 ehem.); STARCK, Caspar Heinrich: Kurtz-gefaßte LebensBeschreibung Derer Lübeckischen Herren Superintendenten. Lübeck/ Leipzig 1710; STARCK, Caspar Heinrich: Caspar Heinrich Starckens, Lüb. PASTORIS zu Siebenbäumen, Lübeckischer Kirchen=Historie Erster Band. HAMBURG, Jn Verlag Theodor Christoph Felginers. 1724. [Vorsatztitel:] LUBECA LUTHERANOEVANGELICA, das ist, der Kayserlichen/ Freyen/ und des Heil. Römischen Reichs Hanse= und Handel=Stadt Lübeck Kirchen=Historie/ Darin Die vornehmsten Geschichte, Welche sich Seit der REFORMATION Herrn Lutheri seel. biß auf gegenwärtige Zeiten in der Kirchen daselbst begeben/ und zugetragen haben/ von Jahren zu Jahren ordentlich beschrieben/ Jns besondere Die wichtigsten Religions-Handlungen E. Ehrw. MINISTERII sowohl fur sich alleine, als auch in Gemeinschafft der Ministeriorum zu Hamburg und Lüneburg, ihre controversien, conventus, colloquia, und scripta publica umständlich erzehlet, Desgleichen die Leben/ und Schriften der Herren SUPERI N T E N D E N T E N , PASTORUM, und übriger Prediger richtig vorgestellet, Auch über das zu allen zulängliche Beylagen an raren/ meist ungedruckten Theologischen Briefschafften, consiliis, responsis, und andern documenten aus unverwerfflichen Uhrkunden mitgetheilet werden von CASPAR. HENRIC. Starcken/ Lubecensi, PASTORE zu Siebenbäumen. HAMBURG, Verlegte Theodor Christoph Felginer, 1724. [4°; darin: L V B E C E LVTHERANOEVANGELIGE, Das ist/ Der Käyserlichen/ Freyen/ und des Heil. Römischen Reichs Hanse= und Handel=Stadt Lübeck Kirchen=Historie Vierter Theil/ darin Die merckwürdigsten Geschichte/ und Religions=Handlungen/ welche sich in der Kirche daselbst von dem Jahre 1601 biß zu dem Jahre 1622 unter dem Vierten S U P E R I N T E N D E N T E N ,

Lipstorp, Hermann Hrn. Μ. GEOR. STAMPELIO begeben/ und zugetragen haben/ beschrieben/ und mit zulänglichen/ dazu gehörigen Beylagen beleuchtet werden von CASPAR. HENRIC. Starcken/ Lubecensi Pastore zu Siebenbäumen. HAMBURG/ Jn Verlegung Theodor Christoph Felginer. 1724. Ab S. 553 der Gesamt-Historie], bes. S. 569-571. (la: 4° Sp 7800-1); D I T E R I C H , 1732, S. 137-139; M O L L E R , 1744, I, S. 353; J Ö C H E R , 1750, II, Sp. 2468. [= DBA I 771, 140]; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1752, II, S.940f.; B Ü S C H I N G , 1774, S . l l u. 41; J Ö C H E R / R O T E R M U N D , 1810, III, Sp. 1941. [= DBA I 771, 141]; BELLERMANN, 1825, S. 22f.; H E I D E M A N N , 1874, S. 130-132; H O F F M A N N , Max: Geschichte der freien und Hansestadt Lübeck. Lübeck 1889-1892; M A U E R M A N N , 1909, S.39; ENDRES, Fritz: Geschichte der freien und Hansestadt Lübeck. Lübeck 1926; M A R C H I A RESURGE, 1992, S. 54; W I N T E R , 2008, S. 98, 114, 265, 340, 353 u. 440.

Möller,

Möller (Mollerus), Johannes

Johannes

sität Frankfurt/O. auf Möllers Tod 1667). Noch als Minderjährige wurden er und seine Brüder Gregor

*

4. März 1605 Crossen

und Christoph im Jahre 1614 unter dem Rektorat

t

4. Juli 1667 Frankfurt/O.

des Professors für Beredsamkeit Johannes Schosser

Pädagoge, luth.

(dem Jüngeren) in die Matrikel der Universität Frank-

V

furt/O. eingetragen.

Gregor M., Ratsherr

Μ Dorothea geb. Neumann

Daß sie offensichtlich

eine

ähnlich herausragende Stellung unter den Neuimma-

OD 1639 Elisabeth geb. Teckler (gest. 1667)

trikulierten wie der unmittelbar vor ihnen inskri-

Κ

bierte Sohn des Rektors, Christian Schosser, einnah-

Jacob, Dorothea, Gregor Christoph, Maria verh. Grünberg, Johann Daniel, Modestinus

men, belegt der in die Matrikel mit aufgenommene Verweis auf ihre enge Verwandtschaft zum Professor für Logik Christoph Neander (FRIEDLÄNDER, 1887,

Schule in Crossen 1614 1625

Universität Frankfurt/O. (non iur., 1622

576, 35: [1614.] Georgius [et] Johannes [et] Christo-

iur.)

pherus Molleri Crosnenses, fratres, pueri, domini m.

Universität Jena

Christophori Neandri ex sorore nepotes, per aetatem

Informator beim kfl.-brbg. Leibarzt Friedrich Möller 1632

Universität

Frankfurt (Informator

des

schichte Cyriacus Herdesianus (um 1580-1631) dann seinen Eid ablegen und mit seinen akademischen Stu-

Adligen von Köckritz) 1 6 3 2 - 1 6 6 7 Rektor der Stadtschule Frankfurt/O. 1634

non iurarunt). A m 26. April 1622 konnte Johannes Möller unter dem Rektor und Professor flir Ge-

in Küstrin

Universität Frankfurt/O. (Mag.)

dien beginnen (FRIEDLÄNDER, 1887, 657, 22: [1622.] Joannes Mollerus Crosnensis, inscriptus sub rectoratu domini m. Schösseri anno Christi 1614, iuravit). D a

Verläßliche Auskunft über Johannes Möller (Mollerus)

im Jahr zuvor sein Vater verstorben war, erhielt er fur

gibt eine Genealogische Tabelle der Familie

Möller,

sein Studium freies Hospiz beim Frankfurter Rats-

die sein Neffe, der Archidiakon in Crossen Johann

kämmerer und Kaufmann Johann Sommer (1577 bis

Joachim Möller ( 1 6 5 9 - 1 7 3 3 ) , der Leichenpredigt

1626). Als Sommer am 25. Aug. 1626 starb und vier

auf seinen Sohn Johann Joseph Möller ( 1 6 9 1 - 1 6 9 3 )

Tage später beerdigt wurde (die Leichenpredigt hielt

beigefügt hat (vgl. Leichenpredigten SA Braunschweig.

der märkische Generalsuperintendent Christoph —»

Η IX Bd. 189 Nr. 44). Danach stammte die Familie

Pelargus), schrieb der ehemaliger Hausgenosse auf sei-

aus Crossen, wo sie seit Generationen als Tuchhänd-

nen Förderer ein Trauergedicht von 110 Versen sowie

ler tätig war. Johannes Möller wurde am 4. März

ein verifiziertes MEMORLE

1605 geboren. Sein Vater Gregor Möller (1571 bis

PETUA

1621) war Ratsherr in Crossen, seine Mutter hieß

vierung des philosophischen Kursus widmete sich

Dorothea (gest. 1626) und war eine Tochter des

Möller der Jurisprudenz und verteidigte am 4. Juni

Bäckers Christoph Neumann. Daß sie auch eine Schwester des Frankfurter Professors Christoph —» Neander

(Neumann) war, ist der

hauptsächliche

Grund fur zahlreiche spätere Gelegenheitsschriften Möllers an seinen Onkel sowie für seine Epicedia auf dessen Tod

1641.

Der

Ehe entstammten

neun

Kinder, von denen Gregor Möller (der Jüngere, 1 5 9 7 - 1 6 5 6 ) Kantor in Crossen und Christoph Möller ( 1 6 0 7 - 1 6 5 5 ) Rektor in Fürstenwalde wurden. Johannes Möller besuchte zuerst die Schule seiner Heimatstadt unter Rektor Petrus Scultetus sowie unter Konrektor Abraham Bartolus und nach dessen Abgang unter Konrektor Johannes Libius (gest. 1631; die biographischen Informationen nach dem akademischen Nachruf im Leichenprogramm der Univer-

ZW. JOANNIS

& SECURITATI

SOMMERI.

PER-

Nach Absol-

1624 unter dem Präsidium des Rechtsgelehrten und späteren kfl.-brandenburgischen Rates Matthias von Krockow ( 1 6 0 0 - 1 6 7 5 ) eine juristische Dissertation zu den Institutiones Justtnianr,

überliefert sind auch

zwei Gratulationsgedichte, die er fur Kommilitonen desselben Kursus verfaßt hatte. Später setzte Möller seine Studien an der Universität Jena fort, an der er sich 1625 unter dem Rektor und Professor für Hebräisch und Griechisch Salomon Glassius immatrikulierte (MENTZ/JAUERNIG, 1944, S. 210: Möller, Joh., Crosnen. Siles. 1625a, 86). Hier hörte

er zunächst

zur Vervollkommnung

seiner

Rechtskenntnisse an der juristischen Fakultät deren Senior Ortolph Fomann

(1560-1634)

sowie die

Professoren Dominik Arum ( 1 5 7 9 - 1 6 3 7 ) , Johannes

Möller, Johannes Suevus (1564-1634), Peter Theodoricus (1580-1640) und Valentin Riemer (1582-1635), widmete sich jedoch bald der Theologie, angezogen von Johann Gerhard (1582-1637), dem damals fuhrenden lutherischen Theologen, der seit 1615 in Jena lehrte. Allerdings brach Möller bereits 1626 seine Studien in Jena ab, weil seine Mutter gestorben war und er zur Regelung der Erbschaftsangelegenheiten in seine schlesische Heimat zurückkehren mußte. Der Dreißigjährige Krieg, der in den folgenden Jahren besonders in Schlesien die Bevölkerung in Mitleidenschaft zog und wohl auch die finanzielle Situation Möllers und seiner Geschwister nach dem Tode der Eltern beeinträchtigt hatte, verhinderte zunächst die Wiederaufnahme der akademischen Studien, so daß Möller ein Angebot des kfl.-brandenburgischen Leibarztes Friedrich Möller (gest. 1650) annahm, der ihn als Informator mit der Erziehung seines Sohnes in seinem Hause in Kiistrin beauftragte. Später verfaßte er dann auf die zweite Eheschließung seines Förderers mit Anna, der hinterlassenen Tochter des Küstriner Präfekten Caspar Guttwill, am 16. Okt. 1648 ein umfangreiches Epithalamium. In jener Zeit als Informator machte Möller auch die Bekanntschaft des kfl.-brandenburgischen Geheimen Rats und neumärkischen Kanzlers Johann von Benckendorf (Benekendorf, 1558—1632), der von dem Gelehrten sehr angetan gewesen sein soll (so der akademische Nachruf auf Möller). 1632 kehrte Möller als Informator des Adligen von Köckritz an die Universität Frankfurt/O. zurück und erhielt noch im selben Jahr auf Fürsprache des Theologieprofessors und märkischen Generalsuperintendenten Christoph Pelargus die Berufung zum Rektor der Stadtschule in Frankfurt/O. (vgl. auch SCHWARZE, 1873, S. 90); den für das Amt notwendigen Magistergrad erlangte er - gemeinsam mit David Güler und Johann Bünemann - am 9. Okt. 1634 an der Viadrina unter dem Präsidium des Theologieprofessors Gregor Franck und des Dekans der philosophischen Fakultät Christoph Neander, seinem Onkel. Auf diesen Anlaß sind mehrere Glückwunschgedichte überliefert. Das städtische Lyzeum war 1329 eingerichtet und nach Einfuhrung der Reformation in der Mark Brandenburg 1539 in eine protestantische Stadtschule umgewandelt worden, deren erster Rektor Vitus Bach (gest. 1599) wurde, später Theologieprofessor an der Viadrina und von Kurfürst Joachim II. zum Hofprediger berufen. Zu den bekannten Rektoren der

Stadtschule in der Vergangenheit gehörten Johannes Pontanus (1550-1613), der in den Jahren 1581 bis 1586 die Anstalt leitete und den Historiographen Andreas —» Engel bei seinen Studien zur brandenburgischen Geschichte unterstützte, und Urban Sobolus (gest. 1635), der das Rektorat in den Jahren 1601 bis 1607 inne hatte und dann als Religionslehrer an das neugestiftete Joachimsthalsche Gymnasium wechselte, das Carl —> Baumann leitete. 1623 war Johannes Libius (gest. 1631), von dem Möller seinerzeit in Crossen unterrichtet worden war, zum Rektor der Frankfurter Stadtschule berufen worden; nach seinem Tode übernahm sein ehemaliger Schüler 1632 die Leitung der Anstalt. Das Konrektorat bekleidete zunächst Johann Gurisch, ab 1639 Sebastian Krieger; Subrektor war seit 1623 Andreas Ebert, ein Bruder des Archidiakons an der Oberkirche zu St. Marien in Frankfurt/O. Theophil —» Ebert und Schwager des verstorbenen Rektors Lorenz Wiedemann, der die Anstalt von 1620 bis 1623 geleitet hatte. Um das Gedeihen der Frankfurter Stadtschule machte sich dann insbesondere Martin Heinsius (1610-1667; vgl. NOACK/SPLETT, 2001, S. 241-258) verdient, der seit 1646 als Pfarrer zu St. Marien und Inspektor wirkte. Die Anstalt besaß einen Schulchor, der jedoch in den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges seinen institutionellen Charakter verlor. Von den Einnahmen der Kurrendesänger kaufte Rektor Möller auch Bücher fur die Schulbibliothek, die im Raum des Subrektors stand (vgl. SCHÖTTGEN, 1719, bei dessem Amtsantritt als Rektor 1716 sich noch ca. 200 Bücher in der Bibliothek befanden). Am 21. Jan. 1639 hatte Möller Elisabeth, eine nachgelassene Tochter des OfFizials der Markgrafschaft Niederlausitz und Lübbener Pfarrers Christoph Teckler (gest. 1621), geheiratet. Hochzeitsgedichte zu diesem Anlaß verfaßten neben anderen Möllers Onkel Christoph Neander sowie der Cöllnische Rektor Adam —> Romanus und der Frankfurter Archidiakon Theophil Ebert. In der Ehe wurden sechs Kinder geboren, vier Söhne und zwei Töchter; Jacob wurde später Kammergerichtsadvokat in Frankfurt/O., Maria (1649-1687) ehelichte 1671 den Frankfurter Rektor Christian Grünberg (gest. 1700). Die anderen Kinder starben alle jung: Dorothea (1644 bis 1645), Gregor Christoph (1646-1647), Johann Daniel (1652—1657) und Modestinus, der bald nach seiner Geburt im Jahre 1654 verstarb. Auf seinen Tod sind zahlreiche Epicedia überliefert.

Möller, Johannes Möller leitete die Anstalt dreieinhalb Jahrzehnte, so lange, wie noch kein Rektor vor ihm. 1631, im Jahr vor seinem Amtsantritt, hatte Frankfurt/O. den Dreißigjährigen Krieg in seiner ganzen Schärfe erlebt, war die Stadt nach der Okkupation durch kaiserliche Truppen von den Schweden erobert worden, forderten Drangsale, Hunger und Krankheiten zahllose Opfer unter der Bevölkerung. Auch in den nächsten Jahren gab es wiederholt Truppendurchmärsche und Kämpfe, von 1640 bis 1644 unterstand Frankfurt einer schwedischen Besatzung. Beim Westfälischen Friedensschluß 1648 war die Stadt vom Krieg schwer gezeichnet; noch 1653 waren 409 Häuser teils zerstört, teils unbewohnt - statt wie vor dem Krieg ca. 12-13000 Einwohner zählte die Stadt nicht einmal mehr 2 500 Menschen, von denen die meisten noch unter den Kriegsfolgen litten (vgl. SPIEKER, 1853, S. 218). Aus Möllers Amtszeit als Rektor ist wenig überliefert. Inspektor Heinsius war es zu verdanken, daß 1657 ein zweiter Baccalaureus angestellt wurde, damit aus der überfüllten fünften Klasse eine sechste abgetrennt werden konnte (so H E I N S I U S selbst in seinen Annates, II, S. 648). 1649 ordnete das kurfürstliche Konsistorium an, daß an allen Gelehrtenschulen der Mark Brandenburg folgende Lehrbücher verwendet werden sollten: für Latein die Grammatik Philipp Melanchthons (1497-1560), die der Wittenberger Professor Erasmus Schmidt (1570-1637) neubearbeitet hatte, sowie dessen Kompendium, im Griechischunterricht die zuerst 1636 in Leipzig erschienene Grammatik Jacob Wellers von Molsdorff (1602-1664), für Hebräisch ein Lehrbuch des Wittenberger Professors für orientalische Sprachen Martin Trost (1588 bis 1636); Logik sollte nach dem Manuale logicum und den Insütutiones Logicae von Johannes Scharff (1595 bis 1660) unterrichtet werden und Rhetorik nach den Partitiones rhetoricae von Gerhard Johannes Vossius (1577-1649), des berühmten Eloquenzprofessors, der zuerst an der Universität Leiden, später am Akademischen Gymnasium Amsterdam lehrte (vgl. SCHWARZE, 1873, S . 91f.). Möllers eigentliches Werkverzeichnis machen vor allem seine überlieferten Gelegenheitsgedichte aus, die der Rektor meist separat ausgehen ließ, mit sei-

nem Namen auf dem Titelblatt. Zahlreiche dieser Carmina verfaßte er auf einzelne Frankfurter Ratsherren, unter anderem mehrere auf den 1663 verstorbenen Adam Seil, der einst Möllers Mitschüler in Crossen gewesen war. Weitere Gelegenheitsgedichte galten seinen Amtskollegen in Kirche und Schule, so zum Beispiel den Predigern Johann Christoph Ludecus (1604-1683; vgl. N O A C K / S P L E T T , 2001, S. 295-311), der 1637 das Diakonat an der Oberkirche zu St. Marien übernahm, vier Jahre später Archidiakon wurde und 1674 zum Pfarrer und Inspektor vozierte, und Martin Heinsius. Bevorzugter Adressat von Möllers Gelegenheitsgedichten war jedoch - wie schon erwähnt - sein Onkel, der Frankfurter Professor fur Ethik und Moralphilosophie Christoph Neander; auf Neanders Tochter Dorothea Sibylla, die 1632 den Frankfurter Bürgermeister Samuel Gerstmann geheiratet hatte und bereits fünf Jahre später verstorben war, verfaßte er neben einer Trauerschrift ein Monumentum und zwei Epicedia. Johannes Möller starb am 4. Juli 1667. Sein Nachfolger im Rektorat der Frankfurter Stadtschule wurde der Professor für griechische Sprache an der Universität Königsberg Christian Teuber (1638-1690; vgl. N O A C K / S P L E T T , 2001, S . 529-534), der jedoch schon 1670 auf die Superintendentur in Neuruppin vozierte, worauf Christian Grünberg (gest. 1700), später Professor fur Mathematik an der Universität Frankfurt/O. und Schwiegersohn Möllers, die Leitung der Anstalt übernahm. Die von Möller 1667 wenige Wochen vor seinem Tode anläßlich der Einfuhrung des neuen Kantors Nicolaus Kühnel gehaltene Rede DE MUSICA, EJUSQVE EXCELLENTIA gab sein Sohn Jacob 1681 im Druck heraus, zusammen mit der Introduktionsrede seines Vaters auf den neuen Subrektor Georg Hanau (1648). Sein Neffe, der Crossener Archidiakon Johann Joachim Möller, von dem auch die Genealogische Tabelle der Familie Möller stammt, veröffentlichte 1701 in Leipzig einen Corpus poetarum e Mollerorum familia oriundorum·, in dem umfangreichen Band der »Poetica Moleriana« füllten die Gedichte des Frankfurter Rektors Johannes Moller ca. 350 Seiten (vgl. SCHWARZE, 1873, S. 90). [L.N.]

Moller, Johannes

Werke DISSERTATIO IIX. JUSTINIANEA Continens breviter PRECIPUAS QVIESTIONES, QVM CIRCA LIBRI IV. TITULUM 13. & 14. Sacratissimi Imperatoris JUSTINIANI Institutionum ä Dd. prolixfc disputari solent; Quam Divini Numinis gratia adspirante, Amplissimoque JCtorum Ordine adprobante In celeberrimä Academia VIADRINA SUB PRIESIDIO MATTHLE A Krockow/ Nobil. Pomerani Examinandam proponit Suis Nobilißimis & Praestantißimis Dnn. Collegis JOANNES MOLLERUS SIL. Ad diem 4. Junij Anni 1624. Horis Iocoque solitis. Typis MICHAELIS KOCHII exscripta. [Frankfurt/O. 1624; 4°] (1: Gc 1150 angeb.). »Elegantis ingenl & eruditionis Juveni Dn. Joanni Neandro consobrino meo amicissimo. [Incipit:] Quom sit tanta seges scelerum, cut, nescio, numnam« [Carmen gratulatorium]. In: Neander, Johannes: DISSERTATIO VI. JUSTINIANEA Continens breviter PRJECIPUAS QVJESTIONES, Q U I circa libr. Quart. * tit. I. usque ad tit. VI. sacratißimi JUSTINIANI Imperatoris INSTITUTIONUM ä Dd. prolix^ disputari solent. Quam Divini Numinis gratia adspirante, & Ampliss. JCtorum ordine adprobante In celeberrimä Viadrina SUB PRESIDIO MATTHLE ί K R O C K O W Nobil. Pomeran. examinandam proponit Suis Nobiliß. & Priestantißimis Dnn. Collegis JOANNES NEANDER FRANCOR MARCHICUS. Ad d. 13. Martij Anni M. DC. XXIV. Horis Iocoque solitis. LITERIS HARTMANNIANIS. [Frankfurt/O. 1624; 4°; unterzeichnet: J. M. (d. i. Johannes Möller)] (1: Gc 1150 angeb.). »AD DN. RESPOND. [Incipit:] Quam bellfc LAURINE putas? quo scamma frequentas« [Carmen gratulatorium]. In: Laurin, Johannes: DISSERTATIO VII. JUSTINIANEA, Continens breviter PRjECIPUAS QVvESTIONES, QV/E CIRCA materiam actionis, ad tit. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 15. 16. & 17. libri quarti Justiniani Imper. INSTITUTIONUM ä Dd. prolixfc disputari solent; Quam Divini Numinis adspirante, & Amplißimo JCtorum Ordine approbante In celeberrimä Academia VIADRINA SUB PR/ESIDIO MATTHLE ä Krockow/ Nob. Pom. Examinandam proponit Suis Nobilißimis & Praestantißimis Dnn. Collegis JOHANNES LAVRINIVS Elbing. Boruss. Ad diem 1. JUNII ANNO M. DC. XXIV. Horis Iocoque solitis. Literis FRIDERICI HARTMANNI. [Frankfurt/O. 1624; 4°] (1: Gc 1150 angeb.). »MUSA quiritanti querulos dictato canores« und »MEMORLE & SECURITATI PERPETUA DN. JOANNIS SOMMERI. [Incipit:] Tempestuosi enavigato gurgite« [Epicedia]. In: NENLE FUNEBRES piis manibus VIRI Prudentißimi, virtute atque auctoritate Spectatißimi DN. JOANNIS SOMMERI reipublicae opidanx Camerarii laudatissimi, 7. Kl. Septembres ρίέ defuncti; cum moestitudinis tum debitas observantiae contestandse ergö SCRIPTAE k QVIBUSDAM STUDIOSIS in Academia Francofurtana. Literis Michaelis Kochii. [Frankfurt/O. 1626; 4°], [6] Bl. (1: Ee 700-3454, 2; 3: Nv 827, 148). LACRUMyE DENICALES Super acerbo funere Venustuli & amabilis quadrimuli GASPARULI, VIRI Amplissimi atque Consultissimi, DN. BARTHOLOM/EI OSTEROTH JCti Practici, Advocati in dicasterio Electoris Brandenb. Cüstrinensi clarissimi, & civitatum Neomarchicarum Syndici dignissimi Filioli longfc dilectissimi, Quincto decimo Kaiend. Decembreis ANNO Μ D CXXVII ρίέ defuncti, Cum cordolio & moestitudine FUSIE a JOANNE MOLLERO Crosnensi SiL. Typis MICHAELIS KOCHII. [Frankfurt/O. 1627; 4°; am Ende ein »EPITAPHIUM«], [6] Bl. (3: Nv 827, 151). [Epicedium], In: CUPRESSUS FUNEBRES, Quas, Ad ^des, VIRI EXCELLENTISSIMI CLARISSIMI DOCTISSIMIQUE DN. IOHAN. GEORGI MAGNI PHILOSOPHLE ET MEDICINyE DOCTORIS Eximij. ut et practici utriusque Reipubl. experientissimi Quum URSULAM Faeminam omni laude Superiorem, Filiam unici sibi dilectam, VIRI HONORATISSI: PARITER AC INTEGERRIMI DN. PHILIPPI MILKAVI, MERCATORIS HAMBURGEN=sis Primarij Coniugem desideratissimam, Pr:ematuro sed beato obitu, humanis exemptam, pijs proseqveretur lacrymis. MUSIS AUXILIATRICIBUS Contestandse ... erexerunt, Fautores, adfines, et amici. Berlini Typis Rungianis. Anno 1628. [4°], [52] Bl., Kupfert. (3: Nv 1999, 43; Ha 33: 52 L 5). Quod felix & faustum sit, Reique publics fortunatim vortat DEO VOLENTE SERENISS. AC POTENTISS. ELECTORIS BRANDENBURGICI, MAGNIFICO CONSILIARIORUM CONSESSU in Dicsarchiä Nova: Marchiae CUSTRINENSE ADPROBANTE, SENATU CROSNENSE SUFFRAGANTE, Prudenti & Integerrimo Viro DN. MELCHIORI SEILERO ADFINI ET FAUTORI SUO suspiciendo, Judicii hactenus Adsessori sollertissimo, In numerum Senatorum postridie Kalendas Anni Christiani Μ D C XXIX. auspices cooptato JOANNES MOLLERUS C. S. honoris & amoris ergö ... [Varro de vita populi Rom. lib. 4.] Francofurti cis Viadrum Literis MICHAELIS KOCHII. [1629; 4°], [2] Bl. (3: Nv 827, 120).

Möller, Johannes [Epithalamium], In: NOVIS NUPTIIS Amplißimi & Prudentißimi Viri DN. SAMUELIS GERSTMANNI CONS U L I S R E I P U B . F R A N C O F U R T A N J E D I G N I S S I M I , secundum S P O N S I ; C U M Honestißima &

Pudicißima

Virgine DOROTHEA-SIBYLLA Excellentissimi & Clarissimi Viri DN. M. CHRISTOPHORI NEANDRI Academic Francofurtanse Profess. P. & Ordinis Philosophici Senioris meritissimi Filiä unicä carissimä Nonis Novembribus Anno Christi Μ D CXXXII. celebratis, Gratulantur AMICI. Typis MICHAELIS KOCHII. [Frankftirt/O. 1632; 4°], [8] Bl. (3: Nv 827, 4). »OSTERRODIUS ille principalis« [Epithalamium], In: EPITHALAMIA In Honorem Nuptiarum VIRI SPECTATISSIMI ac HONORATISSIMI DN. GEORGII REINHARDI REIPUBL. FRANCOFURTANJE ad VIADRUM CAMERARII DIGNISSIMI, SPONSI, & Virginis Lectißimse pudicißimzque ELISABETHS, AMPLISSIMI atque CONSULTISSIMI VIRI, DN. BARTHOLDI OSTERRODII in Dicasterio Neomarchico Serenissimi ac Potentissimi ELECTORIS BRANDEBURGICI CONSILLARII Spectatissimi Filiae, SPONSJE, Animitüs consecrata & Publicitüs oblata ab AMICIS, Ipso Nuptiarum die, qui erat 28,Januarij An. Μ DCXXXIII. Francofurti-Viadrini, Uteris KOCHIANIS. [Frankfurt/O. 1633; 4°], [4] Bl. (3: Nv 827, 25; StB Breslau [Rhedigeriana/ St. Elisabeth]: 4 F 567, 71 = HPGS, 2001, 1, Nr. 0721-359162). EGREGIO & ELEGANTISSIMO SPONSORUM PAR: VIRO Clarissimo atque Consultissimo DN. JOANNI NEANDRO, Francofurtano Marchico, J. U. Candidato, & in dicasterio Novae-Marchiae Cüstrinensi Advocato Ordinario; & Primaria:, pudicißima:, amabilißimaeque VIRGINI, EVJE-CATHARIN.« COLASLE, Viri Spectabiiis, Amplissimi, Consultissimi atque Excellentissimi, DN. D. LAURENTII COLASII JCti, Serenissimo atque Potentissimo Electori Brandeburg, nec non Reverendissimo atque Perillustri Comiti ä Schwarzenberg/ inditi Ordinis Equitum S. Joannis Hierosolymitani Magistro, &c. ä consiliis, in Academia Francofurtanä Professoris Publ. Amplissimae Facultatis Juridica: Ordinarij & Decani, FILLE L O N G t DILECTISSIMiE, NUPTIAS a. d. 15. KL. Decembr. Anno Μ D CXXXIV. Francofurti ad Viadrum solemniter adparantibus, Felicissimum conjugium & prosperrima quxque ex animo precatur M. JOANNES MOLLERUS CROSN. Sch. Senat. Rector. Typis MICHAELIS KOCHII. [Frankfiirt/O. 1634; 4°], [4] Bl. (3: Nv 827, 7). [Epithalamium]. In: IN HONOREM NUPTIARUM VIRI Clatißimi, eximiä eruditione & in agendis causis dexteritate atque solertiä Prestantissimi, DN. JOANNIS NEANDRI FRANCOF. MARCH. J. U. C. ET IN DICASTERIO ELECTORALI CÜSTRINENSI ADVOVATI ORDINARII, Cum Lectissima Pudicissimaque Virgine EVA-CATHARINA COLASIA, VIRI Spectabiiis, Amplißimi, Consultißimi atque Excellentissimi, DN. LAURENTII COLASII J. U. D. Eminentissimi, Serenissimi, & Potentissimi Electoris Brandeb. ut & Reverendiss. & Perillustris Comitis ä Schwarzenberg/ laudatissimi ordinis Eqq. Joannitarum Magistri, &c. Consiliarij, Academia: Francof. Professoris P. Nobilissima: Facultatis Juridica: Ordinarij & p. t. DECANI FILIA CHARISSIMA, Francof. March. 15. KL. Decemb. Anno 1634. celebratarum VOTIVA Cognatorum & Amicorum CARMINA. Literis MICHAELIS KOCHII. [Frankfurt/O. 1634; 4°], [6] Bl. (3: Nv 827, 8). »Flos juvenum, Themidos sectator, & indole morum« [Epithalamium], In: Ευφημισμοί Εμμετςοι HONESTISSIMO THALAMO Viri cum Eruditione, tixm Virtute clari DN. E L M NEANDRI Inferioris Lusatis Designati PROTONOTARII; Nec non Virginis Pudicissimse, Honoratissimse, EUPHROSYNyE PELARGAE, Dn. D. CHRISTOPHORI PELARGI, Academiae Francofurtanä Professoris celeberrimi, ibidemque Pastoris fidelissimi, ut & Marchiac totius EPISCOPI GENERALIS multö dignissimi, &c. relictse Filise, ä Consangvineis & Amicis Consecrati, Athenis Marchiacis die 27. Aprilis Anno restauratac salutis M. DC. XXXV. Typis MICHAELIS KOCHII. [Frankfurt/O. 1635; 4°], [6] Bl. (3: Nv 827, 38). »Et lacrimas quisquam vultu prohibeßit amaras« [Epicedium]. In: MEMORIAE & HONORI MAGNIFICI, STRENUI ET NOBILISSIMI VIRI DN. JOACHIMI ä KÖCKRITZ in Mitweide/ Zohlaw/ &c. Serenissimo atque Potentissimo Electori Brandeburgico ä consilijs secretioribus, & per Novam Marchiam CANCELLARII, III. Nonas Quinctileis post 7. matutinam ANNO CHRISTI Μ D CXXXV. ρίέ & placid^ defiincti, SCRIPTA In Academia Francofurtanä PARENTANTIUM EPICEDIA. EXSCRIPTA typis MICHAELIS KOCHII. [Frankfurt/O. 1635; 4°], [4] Bl. (3: Nv 827, 144); andere Ausg: »Et lacrimas quisquam vultu prohibeßit amaras« [Epicedium], In: MEMORLE ET HONORI MAGNIFICI, STRENUI ET NOBILISSIMI VIRI, DN: JOACHIMI Α KÖCKRITZ, in Mittweide/ Zohlow/ &c. ... BEROLINI, TYPIS RUNGIANIS. 1635. [4°], [4] Bl. (KZK-Bp 3). »Crimen apud quosdam est tsedas celebrare secundas« [Epithalamium]. In: Quod Felix & Faustum sit, Eaque Res ben£-vortat! EN Vir Doctissimus, & Prudentissimus DN. JOHANNES CORDINGIUS, Senator & Advocatus Crosnens. sollertissimus Et Matrona Honestissima ANNA IRMISCHIA, DN. GREGORII BERNHARDI, Con-

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Möller, Johannes sulis, Syndici & Judicis Reipub: Crosnens. quondim laudatissimi relicta Vidua Conjunctione connubiaJi copulabuntur, Crosnae-Elysiorum: ad. d. 18. JANUAR1I ANNO M. DC. XXXVI. Ea-Re Opidö gratulabundi [...] boni ominis ergö edebant AMICI! Capite LECTORES & accinite FELICITER! Francofurti ad Oderam Uteris MICHAELIS KOCHII. [1636; 4°; unterzeichnet: M. J. M. C. = d. i. Magister Joannes Mollerus Crosnensis], [4] Bl. (3: Nv 827, 37). »Aspicere ö tandem Superi res lumine nostras« [Carmen gratulatorium]. In: VIRO SPECTABILI, CLARISSIMO, CONSULTISSIMO ATQVE EXCELLENTISSIMO DNO. M. CHRISTOPHORO NEANDRO in almä Academiä Francofurtanä ad Viadrum per annos ipsos Septem & quadraginta PROFESSOR! PUBLICO ORDINARIO, Facultatis Philosophien adeoque ACADEMLE universae SENIORI, & t. t. duodeeimüm DECANO, BON/E MENTIS DOCTOR! de Academiä; operä, consilijs: de re litterariä; artium tüm Legalium tüm Philosophicarum explicatione qui privatä qui publica praeclari, de bonis omnibus optim£, COMITIVAM semel atque iterüm merito, needum Ϊ laboribus ferianti. NATALEM SEPTUAGESIMUM DEO PROPITIO in turbulentissimo hoc rerum statu pia animi tranquillitate agenti Mense Octobri, ANNO CHR. Μ D CXXXVI. Vitam, sanitatem omnemque felicitatem gratulabundi precantur COLLEGE, AMICI & CLIENTES. Cie. in Cat. Maj. Quid est jueundius senectute stipatä studiis juventutis? Literis MICHAELIS KOCHII. [Frankfurt/O. 1636; 4°], [12] Bl. (3: Nv 827, 97); wiederabgedruckt: CARMEN IN HONOREM Spectabiiis, Amplißimi, Consultißimi atque Excellentißimi Viri, DN. CHRISTOPHORI NEANDRI JCti, Philosophi & Oratoris celeb. in almä Viadrinä Philosophiae moralis Professoris Pub. Ordinarii, Facult. Philos. atque ade£> ACADEMLE universae Senioris, & t. t. duodeeimüm Decani; Avunculi, Doctoris & Promotoris sui colendi, cüm is Natalem septuagesimum, DEO propitio ageret mense Octob. ANNO CHRISTI M. D. CXXXVI. scriptum ä M.JOANNE MOLLERO Crosnensi Silesio, Rectore Scholz Francofurtana:. In: Neander, Johann Christoph [Hrsg.]: M. CHRISTOPHORI NEANDRI, ICti, Philosophi ac Oratoris Academici ORATIONES SOLLEMNES POSTHUM/E, In Quibus Magnorum ac Prästandum Stomachorum Cibus, Materiae ac Controversial illustres ex civili Prudentiä depromptas, Cüm Eleganter tüm eruditfc Stylo facili pertractantur, Nunc primüm in lucem edits ab Ejusdem Nepote, J. CHRISTOPHORO NEANDRO, Archi-Dicast. Elect. Brand. Advocato. Cum Gratia & Privilegio Elect. Brandenb. FRANCOFURTI ad ODERAM, Sumptibus BECMANIANIS, M. DC. LXIII. [1663; mit Beiträgen u. a. von Hans Martin Winterstein, Johannes Möller, Adam Becker, Samuel Hermann, Johannes Sommer und Johann Georg Weidner], [20] Bl., 393 S., [10] Bl. (14: Lit. Lat. rec. B. 593); andere Ausg.: [Carmen gratulatorium]. In: Neander, Johann Christoph [Hrsg.]: CHRISTOPHORI NEANDRI JCti, Philosophi ac Oratoris Celeberrimi ORATIONES SOLEMNES POSTHUM/E, In Quibus Magnorum ac Prästandum Stomachorum Cibus, Materiae ac Controversial illustres ex civili Prudentiä depromtse, Cüm Eleganter tüm eruditfc Stylo facili pertractantur, Nunc primüm in lucem editae ab Ejusdem Nepote, J. CHRISTOPHORO NEANDRO ArchiDicast. Elect. Brand. Advocato. Cum Privilegio LIPSLE & FRANCOFURTI ad ODERAM apud Scheibianos & Becmanianos M. DC. LXV. [1665; mit Beiträgen u. a. von Hans Martin Winterstein, Johannes Möller, Adam Becker, Samuel Hermann, Johannes Sommer und Johann Georg Weidner], [15] Bl., 393 S. [10] Bl. (3: AB 40 21/h, 10; 14: Lit. Lat. rec. B. 594; 23: 472.7 Quod., 2). [Carmen gratulatorium]. In: PROPEMPTICA, Ad Tendentem in ardua, GENEROSUM VIRUM-JUVENEM, Virum Virtuti simillimum, & in quantu intelligi Virtus potest, laudandum DN. GEORGIUM Palbitzky ä Nemitz/ Equitem Pomeranum; Cum Ex. Academiä Viadrinä, laudibus, quantae homini parari, aut optari ab homine possunt, publicfc ac privatim reportatis, Vitae ac morum formandorum EXEMPLAR sine exemplo propositus; & Recti MENSURA Voti factus; 12. Cal. Nov. An. Domini Μ D CXXXVI. reditum sibi in Patriam pararet; SCRIPTA i FAUTORIBUS & AMICIS. Literis MICHAELIS KOCHII. [Frankfurt/O. 1636; 4°], [10] Bl. (3: Nv 827, 123). »Nave semel fractä pelagi renovare labores« [Epithalamium]. In: ΠΑΡΑΦΕΡΝΑ VOTORUM Utrique Compari nemp£ Reverendo, Doctissimo Viro DNo MARTINO NEANDRO, Sandoviensium PASTORI vigilantissimo, & Pudicißimae Virgini GERTRUDI STIMMELLE, Consultißimi Doctiß: Viri DN. BENEDICTI STIMMELII, quondam Juris Doctoris ac Professoris Publici Academiae Viadrinae, relicta; FILLE, ä Consanguineis atque Amicis in ipsa Nuptiarum solemnitate quam lux 24. Aprilis celebrat, collata Francofurti ad Viadrum Anni Μ DC. XXXVII. Literis MICHAELIS KOCHII. [Frankfurt/O. 1637; 4°], [4] Bl. (3: Nv 827, 41; StB Breslau [Rhedigeriana/ St. Elisabeth]: 4 F 567, 74 = HPGS, 2001, 1, Nr. 0724-359165). »Vector Agenoridis niveus dum comibus extans« [Epithalamium], In: SPONSIS LECTISSIMIS, DN. FRIDERICO DAMEROVIO, Viro-Juveni Honestissimo, probitate, industriä & commodis moribus commendabili; ET ELISA-

Möller, Johannes BETHA MUSCOVLE Virgini pudicissimz, NUPTIAS a. d. VIII. KL. Maij Anno Μ D CXXXVII. Colonic ad Svevum adparantibus, Felix & benfc concordans matrimonium gratulabundi precantur AMICI & FAUTORES. Francofurti ad Oderam Uteris MICHAELIS KOCHII. [1637; 4°], [4] Bl. (3: Nv 827, 42). CLARISSIMA ET CONSULARI FOEMINA DOROTHEA SIBYLLE NEANDRA, Consobrina: sua: Opt. & dilectissimje, IV. Id. Octobr. Anno asserta» salutis Μ D CXXXVII. ρίέ in CHRISTO defunctz, moestissimus PARENTAB. M. JOANNES MOLLERUS Scholas Francofiirtana; RECTOR. Francofurti cis Viadrum Literis MICHAELIS KOCHII. [1637; 4°], [14] Bl. (23: LP 10333 angeb.; 109: GK1PSS 42, 12; KZK-Bb 17: VIII/75, 23). CHRISTO LIBERATOR! S. CLARISSIMA ET PRIMARLE FOEMINA DOROTHEA-SIBYLLA NEANDRA MATRONE PIETATE ET MORUM INTEGRITATE AC INNOCENTIA PRASTANTISSIMA. VIRI CL. CONSULTISSIMI ATQVE EXCELLENTISSIMI DN. M. CHRISTOPHORI NEANDRI ACAD. FRANCOF. PROF. PUB. ET SENIORIS, EX MATRONA HONESTISS. ET ORNATISS. ANNA CNOBLOCHIA, FIL. CL. & EXC. VIRI DN. JOANNIS CNOBLOCHII MED. DOCT. PROF. ET PHYSICI FRANC. ATQVE PRACT. CELEB. FILIA U N I O E ET DULCISS. AMPL. ET SPECT. VIRI DN. SAMUELIS GERSTMANI REIP. FRANCOF. CONS. PRIMARII CONJUGI DESIDERATISSIMA, QVA PIAS INTER PRECES, VERA IN CHRISTUM FIDE, BEATE PLACIDEQVE IN IPSO FLORE, PROPINQVA PARTITUDINE EXTINCTA, MAGNO OMNIBUS LUCTU ET SUI DESIDERIO RELICTO, NATUR® DEBITUM PERSOLVIT IV. IDUS OCTOB. AN. SAL. Μ D CXXXVII. CUM VDÜSSET ANNOS XXVI. Μ. VIII. D. XIII. IN CASTISSIMO ET TRANQVILLISSIMO NONDUM INTEGRI QVINQVENNII CONJUGIO MATER FACTA DUAR. FILIOLAR. ANNA-DOROTHEA ET MARGARITA, TERTII FOETUS IPSA SEPULCHRUM LACRIMABILE. CONSOB. SUA VENERANDA. PIIAFFECTUS, MOERORIS ET DESIDERIS H. MONUMENTUM F. J. M. [d. i. Joannes Mollerus] [Frankfurt/O. 1637; 4°] (KZK-Bb 17: VIII/75, 23 angeb.). »Epitaphium: Hie sita DOROTHEE pia Nata SIBYLLA parentum« [Epitaph]. In: Möller, Johannes: CHRISTO LIBERATORI S. CLARISSIMA ET PRIMARLE FOEMINA DOROTHEA-SIBYLLE N E A N D R I ... CONSOB. SUA VENERANDA. PII AFFECTUS, MOERORIS ET DESIDERIS H. MONUMENTUM F. J. M. [d. i. Joannes Mollerus] [Frankfiirt/O. 1637; 4°] (KZK-Bb 17: VIII/75, 23 angeb.). »Delirium fiieras qua: viva Parentibus ingens« [Epicedium], An: Ursinus, Simon: PLAGUE & MEDELE DIVINA, Gottes Liebeschläge vnd HeilPflaster/ Dadurch er den Propheten Ezechiel verwundet vnd zugleich geheilet/ Auß dem 24. Cap. Ezechielis v. 15. 16. 17. 18. Bey der Christlichen Sepultur vnd Leichbegängnüß Der VielEhr vnd Tugendtreichen Frawen DOROTHEA-SIBYLLE Neandrin/ Deß WolEhrenvesten/ Achtbarn/ Wolweisen vnd Wolbenambten Herrn SAMUELIS GERSTMANNI, wolverordneten Eltesten Bürgemeisters allhie zu Franckfurt an der Oder/ Hertzgeliebten AugenLust/ vnd HaußEhren/ Welche den 12. Octobr. Anno 1637. jhres Alters 26. Jahr/ in wahrer Anruffung jhres Seelen Bräutigams JEsu Christi/ in GOtt sanflft vnd seliglich verschieden/ vnd folgends den 15. Octobris, war der Sontag/ bey Volckreicher Versamblung/ bey der OberKirchen allhie/ Christlich vnd Ehrlich zur Erden bestetiget worden/ Gezeiget vnd Erkläret Durch M. SIMONEM URSINUM, Pfarrern daselbst/ vnd dessen Kraises Superintendenten. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder bey Michael Kochen/ Jm Jahr 1638. [4°] (23: LP 10333 angeb.; 1: Ee 511, 10 angeb.). »Cernere ter vitam mavult Medea sub armis« [Epicedium]. In: N A N I A In Obitum Nimis immaturum, Satis luctuosum, EVA TUCHSCHERLE, FAMINA ΤΑΜ PRUDENTIS QVAM PIA ET PUDICA, Clarißimi Viri, DN. FRIDERICI MÖLLERI, MEDIC. DOCT. ET ELECTORALIS in Castro Cüstrinensi Medici, Conjugis dilectissimse: ä partu laborioso, die septimo, 3. Maij, hora noctis duodecima, placid^ defunctse: ä Viris Reverendis & Clarißimis, Adfinibus & Amicis Viduo & Socero hujus, benevolentise & condolentiie SUE contestandae gratia, SCRIPTA Francofurti ANNO M. DC. XXXVII. & Literis MICHAELIS KOCHII exscriptae. [Frankfurt/O. 1637; 4°], [4] Bl. (3: Nv 827, 153). VIRIS Spectatissimis atque Prudentissimis, Senatoribus Lectissimis Reip. Francof. ad Viadrum: DN. SIGISMUNDO SANDREUTERO, DN. HENNINGIO THIESIO, DN. JOANNI ZACHARIA, CONSULI, CAMERARIO, JUDICI, postrid. KL. Anni Ch. Μ D CXXXVIII. auspices Bonorum omnium voluntate & applausu delectis, declaranda: gratitudinis & demerendi favoris ergö gratulatur M. JOANNES MOLLERUS Schohe Sen. RECTOR. [Cie. pro Rabir. perd:] [Ad Contz. 7. Pol. 29.] [Isid. Peius. 1. 3. ep. 315.] Literis MICHAELIS KOCHII. [Frankfurt/O. 1638; 4°], [2] Bl. (3: Nv 827, 113; KZK-Bb 17: XII/52, 9). HONESTISSIMIS VIRIS Prudentiä, fide atque industria conspicuis, DN. PAULLO GRÜNEBERGIO, SIGISM U N D O PRÜFERO, LAURENTIO BRENDELIO, Ex Scabinis Sive Judicij Adsessoribus in Repub. Francof. ad Viadrum SENATORIBUS Postrid. KL. Ianuar: Anno Salutis humane Μ D CXXXVIII. renunciatis, subitario

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Möller, Johannes carmine gratulatur Μ. JOANNES MOLLERUS Scholas Sen: RECTOR. Altere. Hadr. A: & Epict. Phil. H. Quid est Senatus ? E. Ornamentum Urbis, Splendor Civium. [Cie. 3. de leg.] Litteris KOCHIANIS. [Frankfurt/O. 1638; 4°], [4] Bl. (3: Nv 827, 114; KZK-Bb 1; KZK-Bb 17: XII/52, 8). »Si, pius humanae quem gentis diligit Autor« [Epicedium]. In: Σ. Θ. EPICEDIA In obitum beatißimum, Elegantis Pueruli, SAMUELIS-CHRISTIANULI, Viri Clarißimi D N . SAMUELIS NEANDRI J. C. Incluta: Luccaviensium Reipubl. Syndici, FILIOLI svavißimi, Fusa & consecrata ab Avo, Cognatis & Amicis, Συμπαδειαν contestantibus. DRESD/E, Typis, H s r e d u m Gimelis Bergen, 1638. [4°], [4] Bl. (3: Nv 827, 155). »Dum per durantes etiamnum, SPONSE, tumultüs« [Epithalamium]. In: Q. D. Β. V. NUPTIIS VIRI Honorati & Integerrimi D N . DIETERICI Böhm/ Seren: Elect: Brandenb: in prafectura Crosnensi ä rationibus rei frumentariae, secundum SPONSI; Cum Honestißimä Virgine D O R O T H E A , Viri Clarissimi & Doctissimi D N . M. PETRI SCULTETI p. m. Scholas Crosnensis quondam RECTORIS optim£ meriti Filiä charissima, a. d. XVI. KL. Maij Anno CHRISTI Μ D CXXXVIII. celebrandis, gratulantur AMICI ET AFFINES. Francofurti ad ViadrumTYPIS MICHAELIS KOCHII. [1638; 4°], [4] Bl. (3: Nv 827, 43). »Quid sit Amor nescit, nec amatur, amavit amatve« [Epithalamium], In: Q. D. Β. V. VIRO Prudentia, humanitate rerumque usu prestantißimo D N . G O T H O F R E D O FABRICIO, Reipubl. Francofurtanae ad Viadrum Senatori & Camerario: Ejusque S P O N S E Virgini Honestißimä: & Pudicißimas URSUL/E-MARGARITJE, VIRI Amplißimi, dignitate & eruditione Ornatißimi D N . GABRIELIS C H E M N I T I I , ArchiEpiscopalis Magdeburg. Quondam Officialis & Canonici p. m. FILLE, Nuptias a.d. VII. Eid. Quinctil. Anno Μ D CXXXVIII. Francofurti ad Viadrum parantibus, Gratulantur AMICI & AFFIN. Literis MICHAELIS Kochii. [Frankfurt/O. 1638; 4°], [4] Bl. (3: Nv 827, 44). »Casta domüs SOL est UXOR, caligine pulsä« [Epithalamium], In: J. C. M. VIRO Circumspecto & Integerrimo D N . CHRISTIANO A R N O L D O , Pharmacopoeo Francofurti ad Viadrum solertissimo, secundüm SPONSO: Eiusque SPONSiE Venustae beneque morata: Virgini GERTRUDI, Viri Prudentissimi, Reipubl. GUBENENSIS Senatoris lectissimi, Pharmacotriba: itidem expertissimi, D N . GEORGII Beitzsch/ Filiae dilectissimse, Nuptias prid. KL. Decembr. St. N. Anno Μ DCXXXVIII. G u b e n s parantibus, felix & bene concordatum matrimonium precatur P A R A M I C O R U M . Francofurti Marchionum Literis MICHAELIS KOCHII. [1638; 4°], [2] Bl. (3: Nv 827, 74). [Epithalamium]. In: H O N O R I B U S NUPTLARUM, Viri Reverenda dignitate, Insigni lingvarum literarumque sacrarum, prophanarum, doctrina, AD Basiiicam superiorem Francofurtanam, MYSTyE Spectatissimi, D N . M. J O H A N N I S - C H R I S T O P H O R I LUDECI, Cum Virgine URSULA-CATHARINA TUCHSCHERIA, Formx ac puellarium Virtutum ornamentis condecoratissima, D N . D. PHILIPPI T U C H S C H E R MEDICI consummatissimi, Natä, celebrandarum, Bona verba dicunt Affines, Fautores, Amici. FRANCOFURTI Μ D C XXXIX. d. XI. FEBR. Literis Michaelis Kochl. [1639; 4°], [8] Bl. (3: Nv 827, 19). [Epithalamium], In: Quod prscfiscini fiat! THALASSUS HYMENEIUS Nuptiarum solennitati VIRI Amplißimi, Spectatißimi, Consultißimi, D N . SAMUELIS GERSTMANNI, CONSULIS apud FRANCOFURTENSES meritiss. SPONSI, Nec non VIRGINIS ä Generis splendore, pietatis amore, varioque virtutum fulgore laudatissimse, CATHARINAE, VIRI Clarißimi, Consultißimi, Dn. ANDREAE BARTHOLDI, Camera: Electoralis Brandeb. Advocati felicissimi, FILLE, SPONSiE, Berolini 17. IXbris celebrandarum, Faustie congratulationis, amoris, honoris & benevolentise ergö adornatus ä PROPINQVIS & AMICIS. Francofurti cis Viadrum Literis MICHAELIS KOCHII An. 1639. [4°], [8] Bl. (3: Nv 827, 6). »Est veri Pietas homini tutissima Virtus« [Epithalamium], In: PLAUSUS H O N O R I F I C U S Amoribus castissimis Viri Integerrimi, Solertißimi, D N . JOANNIS Elsholtzen/ Reip. oppidans Francofurtensis SECRETARII fidelissimi, Atque Virginis virtutum virginalium decore venustißimSpeculum mundi« des Bartholomäus Ringwaldt sprachlich, textkritisch, literarhistorisch und stilistisch untersucht. Breslau 1915, S. 15; HIRSCH, Emanuel: Die Theologie des Andreas Oslander und ihre geschichtlichen Voraussetzungen. Göttingen 1919; FRIEDENSBURG, Walter [Bearb.]: Urkundenbuch der Universität Wittenberg. Teil 1 (1502-1611). Magdeburg 1926. [= Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt; N. F. 3); WENDLAND, Walter: Siebenhundert Jahre Kirchengeschichte Berlins. Berlin und Leipzig 1930, S. 7 3 - 7 5 . [= Berlinische Forschungen; 3]; ASCHE, Ernst Siegfried: Schneeberg in Sachsen. Dresden 1933; WEBER, Hans Emil: Reformation, Orthodoxie und Rationalismus. Bd. 1/2. Gütersloh 1940 [passim]; NDB, 1955, 2, S. 709 (nur Namensnennung als Verwandter des Superint. Andreas Heinrich Bucholtz [1607-1671]); GRIMM, Heinrich: Die deutschen »Teufelsbücher« des 16. Jahrhunderts. Ihre Rolle im Buchwesen und ihre Bedeutung. Frankfurt a. M. 1960; THEMEL, Karl: Die Mitglieder und die Leitung des Berliner Konsistoriums von seiner Gründung bis zum Regierungsantritt des Kurfürsten Johann Sigismund (1543-1608). In: JBBKG 38 (1963), S. 65ff.; Roos, Keith L.: The Devil in the 16th Century German Literature: The Teufelsbücher. Bern 1972; SCHÖNE, J. [Hrsg.]: Bekenntnis zur Wahrheit. Aufsätze über die Konkordienformel. Erlangen 1978; STAMBAUGH, Ria [Hrsg.]: Hosenteufel. Fluchteufel. Eheteufel. Himmel und Helle. Teufels Tyranney. In: Teufelbücher in Auswahl. Bd. 4. Berlin [u. a.]: de Gruyter 1978,

Musculus,

Andreas

S. 278 ff. mit Beschreibung der Drucke. [= Ausgaben deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts; 77]; EBEL, Jobst: Die Herkunft des Konzeptes der Konkordienformel. Die Funktionen der fünf Verfasser neben Andreae beim Zustandekommen der Formel. In: ZfKG 91 (1980), S. 237-282; REHFELD, Hans-Jürgen: Die Teufelsbücher des Andreas Musculus - ein Beitrag zur Frankfurter Buchgeschichte des 16. Jahrhunderts. In: Die Oder-Universität Frankfurt. Beiträge zu ihrer Geschichte. Hrsg. von Günther Haase und Joachim Winkler. Weimar 1983, S. 227-232; TADDEY, 1983, S. 858; KOCH, Ernst: Aufbruch und Weg. Studien zur lutherischen Bekenntnisbildung im 16. Jahrhundert. In: Aufsätze und Vorträge zur Theologie und Religionswissenschaft. Hrsg. von Erdmann Schott und Hans Urner. Heft 79. Berlin 1983; STUPPERICH, Robert: Reformatorenlexikon. Gütersloh 1984, S. 151 f.; HARDT, Tom G. Α.: Venerabilis et adorabilis Eucharistia. Eine Studie über die lutherische Abendmahlslehre im 16. Jahrhundert. 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In: Gebetsliteratur der Frühen Neuzeit als Hausfrömmigkeit. Funktionen und Formen in Deutschland und den Niederlanden. Hrsg. von Ferdiand van Ingen und Cornelia Niekus Moore. Wiesbaden 2001, S. 227-258. [= Wolfenbütteler Forschungen; 92]; RGG 4 , 2002, V, Sp. 1593; HÖHLE, 2002, S. 510-513, 515-523 u. ö.; KUGLER-SIMMERL, Annette: Bischof, Domkapitel und Klöster im Bistum Havelberg 1522-1598. Strukturwandel und Funktionsverlust. Berlin 2003, S. 160. [= Studien zur brandenburgischen Landesgeschichte; 1]; KOCH, Traugott: Die Entstehung der lutherischen Frömmigkeit: die Rezeption pseud-augustinischer Gebetstexte in der Revision früher lutherischer Autoren (Andreas Musculus, Martin Moller, Philipp Kegel, Philipp Nicolai). Waltrop 2004. [= Texte und Studien zum Protestantismus des 16. bis 18. Jahrhunderts; 2]; KOCH, Ernst: Nicht nur ein Streit um Worte. Die Auseinandersetzung

Musculus, Andreas um den Tertius usus legis in Frankfurt/Oder als Teil der Vorgeschichte der Artikel IV bis VI der Konkordienformel. In: Ders.: Studien zur Theologie und Frömmigkeitsgeschichte des Luthertums im 16. bis 18. Jahrhundert. Hrsg. von Matthias Richter und Johann Anselm Steiger. Waltrop 2005, S. 29-49. [= Texte und Studien zum Protestantismus des 16. bis 18. Jahrhunderts; 3]; LANE, Anthony N. S.: Justification by faith in sixteenth-century patristic anthologies: the claims that were made. In: Die Patristik in der Frühen Neuzeit. Die Relektüre der Kirchenväter in den Wissenschaften des 15. bis 18. Jahrhunderts. Hrsg. von Günter Frank u.a. Stuttgart-Bad Cannstatt 2006, S. 169-189. [= Melanchthon-Schriften der Stadt Bretten; 10]; WINTER, 2008, S. 31; DBA I 878, 399-404; II 931, 188-196; III 652, 101-104; 1041, 72-74; GStA Rep. 2, Nr. 4: Lutherische Hofprediger: Bl. 8v-9v: Schreiben von Andreas Musculus, Frankfurt/O., 9. April 1578; GStA Rep. 47, Β 4, Fase. 4: Differenzen des Propstes Colerus mit dem Rat wegen Annahme des Kantors, Vermittlung des Generalsuperintendenten A. Musculus (1579), vgl. auch Küster, 1737, I, S. 304ff.; GStA Rep. 2, Nr. 29 [1616-1808]: Generalia von den Bestallungen der Kirchendiener. Verbessertes Deputat. Rescripta an das Consistorium. Wochenandacht. Communion. Kinderlehre. Catechismuspredigt. Taufen. Decretum auf Johann Musculi Suppl.; 23: Ms Blanckenburg 17: Bl. 43: August zu Sachsen an Coelestin, datiert 18. Nov. 1576: Dank für Schreiben von Coelestin und Musculus; GStA Rep. 9 Lit. L: Bestallung der Hofprediger 1558-1640: 1558: Paulus Musculus; GStA Rep. 51, 41, 43 (zu Streitigkeiten zwischen Musculus und Frankfurter Rat); GStA Rep. 47 F 2; GStA Rep. 47 I 11; GStA Rep. 51 F 73 (Der Kurfürst schenkt Musculus das Junker-Haus in Frankfurt/O., 1574); GStA Rep. 13 F 15 R; GStA Rep. 13 15ff. (Mitarbeit am Torgauer Konvent); GStA Rep. 22 F 4 (Brief von Musculus an den Kurfürsten); GStA Rep. 47 Ε 11 (Brief von Musculus an den Kurfürsten 1579); GStA Rep. 51 Nr. 15, Bl. 48 f.: Instruction des ihenigen, so die von der Universitet an den Churfursten oder die Visitatores tragen sollen; GStA Rep. 47, 13: Kirchenvisitationen: Des Praetorius Responsiones contra Musculus 1559; Domstift Brandenburg, Archiv: Ephoralarchiv Brandenburg-Neustadt, Nr. 13, fol. lr-36r, 134r-138r (Zum Streit MusculusPraetorius); Domstift Brandenburg, Archiv: BEN 11; BEN 12: (betr. Mitarbeit von Musculus an der Konkordienformel, vgl. Koch, 1992, S. 216, Anm. 61); Archiv der Franckeschen Stiftungen Halle: A 25, Nr. 44/45: Streit zwischen Musculus und Praetorius; LHA Schwerin 2.12.-1/24: Korrespondenz der Herzöge mit Gelehrten (Correspondentia dueum cum eruditis) [0,9 lfm] (1497-1734) Findbuch 1989: II, 133: Andreas Musculi (1561, 1562); HStA Dresden: Loc. 10308: Auswärtiger Theologen Bedencken und Censuren über die Form. Concord. Vol. I, Bl. 25a-44a: Was sich etzliche des Churfursten tzu Brandenburgk etc. unsers gnedigsten Herrn Theologen, so tzu Lubus beysammen gewesen, auff das bedencken Zurvergleichung der streitgen Religionis Artikel Zu Torgau verfast, erkleret haben, vom 4. August 1576.

Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Slg. Hansen, Luth. Theol., Bd. 15, Nr. 54-56; SEIDEL, Martin Friedrich: ICONES ET ELOGIA VIRORUM ALIQUOT PRyESTANTIUM QUI MULTUM STUDIIS SUIS CONSILIISQUE MARCHIAM OLIM NOSTRAM IUVERUNT AC ILLUSTRARUNT EX COLLECTIONE MARTINI FRIDERICI SEIDEL CONSIL. BRANDENBURGICI. [Ms.] (la: Ms. boruss. fol. 197, f. 245r; SEIDEL/ KÜSTER, 1751, Nr. 39. (1: 4° Tc 2334b Rar); Wolfenbüttel, HAB, Porträtsammlung, A 14719 u. A 14720; Halle, Franckesche Stiftungen/ Bibliothek, Porträtsammlung, Β 3493-3495.

Neander,

Christoph

Neander (Neumann), Christoph * Okt. 1566 Crossen t 11. Dez. 1641 Frankfurt/O. Pädagoge, luth. V Christoph Neumann, Bäcker Μ Barbara geb. Remen GD 1590 Anna geb. Knobloch (gest. 1647) Κ Christoph N. (d.]., gest. 1592); Johannes N „ Advokat und Landsyndikus zu Küstrin; Samuel N., Syndikus zu Lukau (gest. 1656); Dorothea Sibylla verh. Gerstmann (gest. 1637) Schulen in Crossen und Breslau, später in Schwiebus 1580 Universität Frankfurt/O. (non iur., 1588 Mag.) 1588 außerord. Adjunkt an der Universität Frankftirt/O. 1589 außerord. Professor fur lateinische Sprache an der Universität Frankfurt/O., noch im selben Jahr Professor fur Logik 1594 Professor für Ethik und Moralphilosophie, mehrmals Rektor Christoph Neander wurde im Okt. 1566 in Crossen als Sohn des dortigen Bäckers Christoph Neumann geboren; seine Mutter Barbara war eine Tochter des Crossener Goldschmiedes Bernhard Remen (die genealogisch-biographischen Informationen nach dem Leichenprogramm der Universität, gehalten von Tobias MAGIRUS, mitgeteilt bei WITTE, 1 6 7 9 , S. 6 9 - 7 7 , danach auch BECKMANN, 1 7 0 7 , S. 2 5 9 - 2 6 2 ;

ergänzt

durch SEIDEL/KÜSTER, 1 7 5 1 , S. 1 7 4 - 1 7 6 ) .

Zunächst besuchte der Knabe die Schule in Crossen, an der Johann Puchner, später Pfarrer in Forst und Superintendent der Herrschaft Biberstein, das Rektorat bekleidete; als Lehrer ist auch der Kantor Elias Barthold namentlich überliefert. 1583 wechselte der Siebzehnjährige ans Elisabethgymnasium in Breslau unter seinem Rektor Nikolaus Steinberg; an dieser angesehenen Bildungseinrichtung hörte er auch theologische Lektionen bei Esaias Heidenreich, dem Pastor von St. Elisabeth. Als jedoch 1585 Breslau von der Pest heimgesucht wurde, kehrte Neander nach Crossen zurück und mußte dann vor der sich weiter ausbreitenden Seuche nach Schwiebus fliehen. Überliefert ist, daß er hier, weil er keine anderen Bücher hatte, sich vor allem mit dem griechischen Dichter Homer beschäftigte, »aus welchem er sich nicht allein einen Vorrath von Wörtern anschaffte, sondern auch Sa-

chen lernete, und hat er sich in der folgenden Zeit seines Lebens mit Vergnügen erinnert, daß er solchergestalt ein ganzes Jahr ohne Anweisung, durch eignen Fleiß etwas gelernet« (SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 175). Durch seine intensive Beschäftigung mit diesem Autor legte er sich wohl auch schon frühzeitig den Humanistennamen Neander zu, als latinisierte Übersetzung seines Familiennamens Neumann. Bereits 1580 hatte sich Neander als noch Minderjähriger unter dem Rektorat des Rechtsprofessors Hieronymus Lindner an der Universität Frankfurt/O. immatrikuliert (FRIEDLÄNDER, 1887,280b, 30: [1580.] Christopherus Neuman Crosnensis; mit dem Zusatz: »complevit anno [15] 88«). Um 1586 kehrte er an die Viadrina zurück; denn aus dem Dekanatsbuch der philosophischen Fakultät geht hervor, daß er am 8. Okt. desselben Jahres in einer außerordentlichen Disputation beim Magister Paul Fendius als Respondent auftrat und auch später wiederholt respondierte, so unter anderem am 5. Nov. 1586 beim Mathematikprofessor Wilhelm Hilden (vgl. BAUCH, 1901, S. 94-99). Am 18. April 1588 erlangte er unter dem Dekan Andreas Rempler die Magisterwürde (BAUCH, 1901, S. 98; am selben Tag promovierte auch Caleb Trygophorus [gest. 1613] zum Magister der Philosophie). Zu den Beiträgern von Gratulationsgedichten auf diesen Anlaß gehörten außer Andreas Rempler neben anderen auch der Professor fur aristotelische Philoso-

Neander, Christoph phie und spätere märkische Generalsuperintendent Christoph —» Pelargus. Als Rempler wenig später in sein Vaterland Siebenbürgen zurückkehrte, wurde Neander, obwohl erst 23 Jahre alt, außerordentlicher Adjunkt und hielt seine ersten Lehrveranstaltungen an der Viadrina. Am 15. April 1589 bekam er eine außerordentliche Professur für lateinische Sprache und bereits vier Monate später, am 19. Aug., dann die ordentliche Professur fur Logik, nachdem deren Inhaber Balthasar Caminaeus (gest. 1613) den Lehrstuhl fiir Poesie von dem verstorbenen, als neulateinischen Dichter weithin bekannten Michael —» Haslob übernommen hatte. Neanders Lehrveranstaltungen waren beliebt, er hatte großen Zulauf, und ein halbes Jahr war auch Fürst Wenzel von Münsterberg und Oels unter seinen Zuhörern (vgl. SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 175).

Als Jacob Ebert (1549-1614) im Juni 1594 auf einen theologischen Lehrstuhl gewechselt war, erhielt Neander dessen Professur für Ethik und Moralphilosophie, die er bis zu seinem Tode ausübte; den Lehrstuhl für Logik übernahm Caleb Trygophorus. Mehrmals wurde Neander zum Rektor bzw. in Vertretung des nominellen Rektors zum Vize- oder Prorektor der Viadrina gewählt, zum ersten Mal im Jahre 1596 (BECKMANN, 1707, S. 50: [1596] Vice-Rectore Christoph. Neandro, Crosnensi, Phil. Mag. ac Moral. P. P.; nomineller Rektor war Ernst Ludwig Freiherr von Putbus). Später erinnerte er mit Genugtuung daran, daß er auch 1606, im Jahr des einhundertjährigen Jubiläums der Viadrina, das Rektorat bekleidete (vgl. BECKMANN, 1707, S. 278f.). Hierbei stellte Neander nicht nur das Programm fiir den Festakt auf, sondern hielt auch die Festrede und verfaßte ein Carmen seculare auf diesen für die Universitätsgeschichte so herausragenden Anlaß (abgedruckt in SOLEMNIA ANNI SECULARIS STVE CENTESIMI SACRA ... Frankfürt/O. 1606). Weitere Amtsjahre, in denen er als Rektor beziehungsweise Prorektor gewählt wurde, waren 1615, 1622, 1 6 3 0 u n d 1 6 3 8 (BECKMANN, 1 7 0 7 , S . 51 f.).

Der Lehrstuhl Neanders als Professor fiir Ethik und Moralphilosophie schien ihm so gemäß, daß er andere ihm angetragene, einträgliche Berufungen ausschlug, so 1597 - Neander war zu diesem Zeitpunkt erst 31 Jahre alt - eine Vokation des Rates zu Riga zum Prosyndikus und Legaten für Polen sowie 1604 einen Ruf auf das Rektorat des Akademischen Gymnasiums zu Brieg, das mit der juristischen Professur der Institutionen verbunden war. Als Kurfürst Joachim Fried-

rich von Brandenburg ihn 1605 als Rat an den kurfürstlichen Hof nach Cölln berufen wollte, lehnte Neander ebenfalls ab (BECKMANN, 1707, S. 261, mit Hinweis auf Neanders Unersetzbarkeit, weil ein jeder, der an der Viadrina studierte, geglaubt habe, er sei nicht da gewesen, wenn er ihn nicht gehört hätte; vgl. dazu auch SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 175). Mit Einwilligung der juristischen Fakultät lehrte Neander auch privat die Rechte, und zwar mit einem solchen Zulauf, daß er in seinen Lesestunden so viele Studenten anzog wie andere Professoren in ihren öffentlichen Lektionen. Darüber hinaus wurde er in zahlreiche Kommissionen berufen, beriet einzelne Adlige und angesehene Patrizier, vertrat die Universität in verschiedenen Angelegenheiten, bekleidete außer dem Rektoren- beziehungsweise Prorektorenamt in sechs Wahlperioden auch 14 mal das Dekanat der philosophischen Fakultät und erteilte insgesamt 75 Kandidaten die Magisterwürde, so 1634 auch dem Rektor der Stadtschule Frankfurt/O. Johannes —> Möller, seinem Neffen, der zahlreiche Gelegenheitsschriften auf seinen Onkel sowie zwei Epicedia auf dessen Tod 1641 verfaßte. Bereits 1590 hatte Neander geheiratet, und zwar Anna, eine Tochter seines Universitätskollegen Johannes Knobloch, Doktor der Arzneiwissenschaften und Professor für Medizin. Die zu diesem Anlaß verfaßten Glückwunschgedichte sind leider nicht erhalten geblieben. Ihre Ehe währte länger als 50 Jahre; Anna Neander überlebte ihren Mann und starb im März 1647 in ihrem 79. Lebensjahr. Von ihren Kindern starb der erste Sohn Christoph Neander der Jüngere bereits am 11. Mai 1592. Die Tochter Dorothea Sibylla ehelichte am 5. Nov. 1632 den Frankfurter Bürgermeister Samuel Gerstmann und starb im Okt. 1637 noch vor ihrem Vater. Von den beiden Söhnen Neanders wurde Johannes später Advokat und Landsyndikus im neumärkischen Küstrin. Samuel widmete sich ebenfalls der Jurisprudenz und studierte zunächst drei Jahre an der Viadrina, danach noch weitere sieben Jahre an anderen deutschen Universitäten. Als 1629 die Mark Brandenburg durch den Krieg verwüstet wurde, ging er in die Niederlausitz und vertrat in Lukau als Beirat verschiedene Freiherren und andere Adlige in ihren schwebenden Rechtshändeln bei Gericht. 1634 wurde er Syndikus zu Lukau und kehrte 1639, als die Stadt im Krieg niedergebrannt wurde, nach Frankfurt/O. zurück. Er starb 1656. Von seinen Söhnen wurden Adam Friedrich Pastor im neumärkischen Fürsten-

Neander,

Christoph

felden und Johann Christoph kfl.-brandenburgischer Hofgerichtsadvokat zu Cölln und Syndikus des Distrikts Leubus. Christoph Neander, der sich neben der Bibel vor allem den Schriften Luthers und Johann Gerhards (1582 bis 1637) gewidmet und besonderes Vergnügen und Erbauung an Johann Arndts (1555-1621) Vier Biicherfn] vom wahren Christentum gefunden haben soll (so SEIDEL/KÜSTER, 1751, S. 176), starb am 11. Dez. 1641

in seinem 76. Lebensjahr, nachdem er mehr als ein halbes Jahrhundert an der Viadrina gelehrt hatte. Das Leichenprogramm der Universität verfaßte Tobias Magirus (1586-1652); der Frankfurter Schulrektor Johannes Möller dichtete zwei Epicedia auf seinen verstorbenen Onkel. Überliefert ist, daß Neander Gott vor allem für fünf Dinge gedankt haben soll: »1) daß er nur eine Frau gehabt, mit der er beständig wohl gelebt; 2) daß er bey dem Jubiläo der Universität Rector gewest; 3) daß er seine Ämter, ohne darnach zu lauffen, erhalten; 4) daß er allezeit ein starck Auditorium gehabt; und 5) daß er viel brave Leute zu Magistris gemacht.« (BECKMANN, 1707, S. 261 f.).

Neanders Werkverzeichnis umfaßt zahlreiche Disputationen über Fragen der Rhetorik, Logik, Ethik, Physik und Physiologie. 1614 gab der Professor für Ethik und Moralphilosophie eine Sammlung von 50 seiner früher gehaltenen Leichenreden heraus; die ersten zehn galten hochstehenden Frauen, an ihrer

Spitze die 1607 verstorbene Kurfürstinwitwe Elisabeth geborene Prinzessin von Anhalt, die dritte Ehefrau Kurfürst Johann Georgs, und Kurfurstin Eleonora, die zweite Gemahlin des Kurfürsten Joachim Friedrich, die ebenfalls 1607 starb. Die weitaus meisten der anderen Leichenreden galten verstorbenen Kollegen der Universität beziehungsweise deren Familienmitgliedern. Gewidmet hatte Neander seine Leichenredensammlung dem kfl.-brandenburgischen Rat und Präses des Herzogtums Crossen, Joachim von Winterfeld, sowie den Ratsherren und einigen Förderern in Crossen, seiner Geburtsstadt. Darüber hinaus weist sein Schriftenverzeichnis eine Vielzahl von Gelegenheitsgedichten zu verschiedenen Anlässen auf, hauptsächlich Hochzeits- und Trauergedichte sowie Glückwünsche zu akademischen Promotionen. Aus Neanders Nachlaß veröffentlichte sein Sohn Samuel unter anderem dessen DISCURSUS, DE VERITATE ET CERTITUDINE COGNITIONIS HUMAN/E (1653). Auch der Enkelsohn Johann Christoph gab einige Schriften seines Großvaters heraus, so 1663 dessen ORATIONES SOLLEMNES POSTHUMA:, die er den märkischen Adligen Johann Ludwig von der Gröben, Adam Georg von Schlieben, Adolph von Wulffen und Joachim Erdmann von Burgsdorf widmete; bereits zwei Jahre später erlebte das Werk eine neue Auflage. [L. N.]

Werke »Clarorum soboles cara parentium« [Carmen gratulatorium]. In: HONORI ORNATISSIMI ET DOCTISSIMI I W E N I S DOMINI IOHANNIS CNOBLOCHII Marchicii: Insignibus Magisterij in inclyta Academia Marchia: Brandeburg: Rectore Magnifico MARTINO BENCKENDORF, I. V. D. & Professore: ä spectabili Dn. M. DAVIDE ORIGANO, Philosophici ordinis Decano, ornati. Carmina Scripta ab Amicis. Francofordia; Marchionum, excudebat ANDREAS EICHORN, A N N O MDXXCVI. [1586; 4°], [5] Bl. (1: Xc 555, 38 Rar; StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 21, 76 = HPGS, 2003, 9, 0626-533162; VD 16 ZV 12543). »IVRGIA Iunonem, castamque fuere Mineruam« [Epithalamium], In: HONORI TVM ARTIVM RELIQVARVM TVM LEGVM SCIENTIA PR/ESTANTISS. & ornatiss. viri, Dn. ANDRERE SARTORII Bregensis, cum ipsi summus in vtroque iure gradus ä ciariss. & consultiss. viro Dn. SEBASTIANO GERSTMANO V. I. D. Consiliario Illustriss. Electoris Brandeburgici, Academiz Francofurdianse Decano, Ordinario, & Profess, digniss. conferretur: Eidemque sponso honestiß. & castiß. virgo MARIA, spectatiß. viri Dn. CHRISTOPHORI PRVCKMANI Consulis Francofurdensium ρ ιέ defuncti filia, sponsa vno eodemque die 21. Aug. Anni 87. adduceretur, Carmina ab Amicis scripta. IN ACADEMIA FRANCOFORDIANA EXCVDEBAT ANDREAS EICHORN, Anno 1587. [4°], [6] Bl. (1: Xc 555, 54 Rar; StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 21, 76 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0626-533162; VD 16 ZV 8162). [Epithalamium], In: EPITHALAMIA IN H O N O R E M NVPTIARVM REVE-rendi, doctrina, pietate ac virtute ornatissimi viri D. GEORGII FAVSTI, verbi Dei ministri apud Glacenses. Et ... BARBARAE Grebnerin ... Melchioris Grebneri, Pastoris quondam Reichenbachensium in Silesia »piae memoriae« filiae, Sponsorum. SCRIPTA AB

Neander, Christoph AMICIS. Francofordiae Marchionum excudebat Andreas Eichorn, Anno M. D. LXXXVII. [1587; 4°], [8] Bl. (1: Xc 558, 44 Rar; VD 16 ZV 5203). »Miratur nimium sagax Apollo« [Carmen gratulatorium]. In: Honori & virtuti DOCTISS: ORNATISSIMIQVE I W E N I S DAVIDIS KHVENS NAWENSIS, cum ipsi summus in Philosophia gradus, in Academia Francofordiana, Decano spectabili viro, Dn. M. Christophoro Pelargo Professore Organi Aristotelici P. sub Rectoratu Reuerendi & clarissimi viri Dn. Andrea: Vvencelij S. S. Theologie Licenciati, Historiasque Professoris publici, IV. Id. Octob. Anno 87. decerneretur, Gratulationes Scripts AB AMICIS. Francof. March. Excudebat Andreas Eichorn. Anno 1587. [4°], [6] Bl. (1: Xc 555, 50 Rar; VD 16 ZV 8161). »Magnus, & eximio dignus censetur honore« [Carmen gratulatorium]. In: GRATVLATIONES IN HONOREM REVERENDI, HVMANISS. DOCTISSIMIQVE VIRI DN. M. ERNESTI KVFNERI LIPSENSIS, Cum in oppidum Sandow ad munus Ecclesiasticum legitim^ vocatus esset: & primitias suas VI. Kai. Vllbris. Francof. celebraret, SCRIPTAE AB AMICIS. Francofordis marchionum excudebat Andreas Eichorn, Anno M. D. L. XXXVII. [1587; 4°], [4] Bl. (1: Xc 555, 53 Rar; VD 16 ZV 4153). [Griech. Epithalamium], In: CARMINA IN HONOREM NVPTIARVM REVE-rendi & doctiss: viri Dn. M. NICOLAI FISMARI Sehusensis, Ecclesiae Primaslauiensis Diaconi primarij, Sponsi: Et honestißima» ac pudicißimz virginis CATHARIN/E, reuerendi & clarißimi viri Dn. M. Nicolai Menij, Ecclesis Primislauiensis Pastoris, eiusque Dioecesis Superintendentis dignißimi, filiae dilectissimz, Sponsae, Celebratarum Nonis Nouembris Anni 1587. SCRIPTA AB AMICIS. Francof. March. Excudebat Andreas Eichorn. [1587; 4°], [4] Bl. (14: Lit. Lat. rec. A 372; VD 16 ZV 2979). [Griech. Cramen gratulatorium]. In: CARMINA GRATVLATORIA, IN HONOREM ERVDITIONE ET VIRTVTE ORNATISSIMI I W E N I S IOHANNIS ALBINI, Reuerendi & Clarissimi viri Domini, Christophori Albini S. S. Theologie Doctoris & professoris P. filij cum ei, sub Rectoratu Magnifici Reuerendi & Clarissimi viri Dn. Andrese Vvencelij S. S. Theologie Licenciati, primus in Philosophia gradus ä Spectabili & Clarissimo viro D. M. Christophoro Pelargo Decano, Logices Aristotelics Professore P. decerneretur, scripta AB AMICIS. Francof. March. Excudebat Andreas Eichorn Anno 1587. [4°], [4] Bl. (1: Xc 555, 49 Rar; VD 16 ZV 3029). [Carmen gratulatorium]. In: GRATVLATIONES AB AMICIS SCRIPTAE, Modesto & docto iuueni Baldassari Balloropho Lygio, de Magisterij ornamentis, public^ illi in Academia Marchiae Brandeburgicae collatis, ä ... Dn. Andrea Wenzelio ... Prorectore ... Dn. Martino Benckendorfio ... AD XII. CAL. MAII, ANNO CHRISTI M. D. XIIIC. In officina Eichomiana. [Frankfurt/O. 1587; 4°], [4] Bl. (1: Xc 555, 55 Rar; VD 16 ZV 6953). HONORI ILLVSTRIS ET GENEROSI DOMINI DN. LVDOVICI IVNIORIS, COMITIS AB EBERSTEIN, DOMINI IN NAV-garden & Massou, &c. cum in magnificum Rectorem academiae Francofordianae ... eligeretur ... M. Christoph. Neander Crosn: [Frankfurt/O. 1589; Einblattdruck] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 2 W 7, 50 = HPGS, 2003, 11, Nr. 1946-558384). [Griech. Carmen gratulatorium]. In: JOSEPHO URSINO COTBUSIENSI LUSATIO LL. St. Ex Francofurtensi academia ad scholastic! cautoris functionem in patriam avocato GRATVLANTVR AMICI. Typis exscripsit Andreas Eichorn Anno 1589. [Frankfurt/O.; 4°], [4] Bl. (109: GK1 Cg 210; VD 16 ZV 23522). [Griech. Carmen gratulatorium]. In: IN HONOREM Summi Philosophise gradus Magisterij, qui RECTORE MAGNIFICO, Dn. Iohanne Cnoblochio Philos. ac Medic. Doctore & Professore P. a spectabili ordinis Philosophici Decano, Dn. M. Bartholomaso Rathmanno, Ebrasse linguae Professore pub. conferebatur 15. Cal. Maij anno 89. modesto & docto iuueni Casparo Irmisso Cros. ... AB AMICIS SCRIPTAE. Typis exscripsit Andreas Eichorn ANNO M. D. LXXXIX. [Frankfurt/O. 1589; 4°], [4] Bl. (109: GK1 Cg 90, 1; VD 16 ZV 23489). »THOMyE RIZIO, MA-gisterij titulis ornando. [Incipit:] Assiduam plantis operam studiumque colendis« [Carmen gratulatorium]. In: CARMINA GRATVLATORIA ornatissimo & doctissimo iuueni, Thomae Rizio Marchico, de Magisterij insignibus public^ illi in Academia Marchionum collatis ä Spectata: eruditionis & dignitatis viro Dn. M. Iacobo Eberto, Ordinis Philosophici Decano, & Ethices Professore publico. SCRIPTA AB AMICIS. AD VII ID. IIXB. ANNO CHRISTI Μ D XIC. In officina Eichomiana. [Frankfurt/O. 1589; 4°], [8] Bl. (1: Xc 556, 48 Rar; StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 1, 56 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0202-532239; VD 16 ZV 2976). HONORI ORNATISSIMI IWENIS, ERVDITIONE PIETATE PRAESTANTIS ... IWENIS, ... Dn. Valentini Zeysii ... Cum ipsi CONFERRETVR Laurea Magistralis ... Rectore Magnifico: viro Cl. Dn. M. DAVIDE ORIGANO Mathematum Professore publ. ... Domino M. CHRISTOPHORO NEANDRO Organi Aristotelici Profess. publ. ... AMICI. Frankfurt/O.: Andreas Eichorn 1591. [4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 1, 55 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0201-532238).

Neander, Christoph ORATIO D E VITA E T FATO Magnifici, nobilis & clarissimi viri, Dn. ADRIANI ALBINI IVRE-consulti, Marchionum Brandenburgensium consiliarij intimi, & Neomarchiae Cancellarij laudatissimi Scripta et habita In celeberrimä Marchiae Brandeburgicae academil ä M. Christophoro Neandro Organi Aristotelici Professore P. cum doctis aliquot ac honestis adolescentibus eruditae doctrinae insignia conferret Nonis Vlllbris, anni ä Christo nato M . D . XCI. FRANCOFVRTI E X C V D I T AN=dreas Eichorn, Anno 92. [Frankfurt/O. 1592; 4°; mit Beiträgen von Joachim Camerarius (d.Ä.) und Christoph Pelargus], [18] Bl. (9: VP 154; 14: Biogr. erud. D. 1539, 58; 14: Hist. Germ, biogr. 431, 1; V D 16 Ν 322); wiederabgedruckt in: ORATIONUM FUNEBRIUM ... ä M. CHRIS T O P H O R O NEANDRO ... DECADIS II. ORATIO I. D E VITA AC FACTO D. D. ADRIANO ALBINO NEOMAR-chiae Cancellarii, Sic. nonis Octobribus anni 1591 in publica panegyri habita. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS E I C H O R N Anno CHRISTI M. D. C X IV. [1614; 8°/12°], S. 135-187. (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). [Epithalamium]. In: NVPTIIS CL. VIRI M. CALEBI TRYGOPHORI LINGVAE LA-tinae in Academia Francofurtana Professoris; CVM ... VIRGINE HEVA ... Dn. BARTHOLOMAEI RADTMANNI I. V. D. Ordinarij et professoris ... relicta filia. CARMINA SCRIPTA ab amicis. Francof. 12. Kai. Septemb. Anno 1592. Typis Eichornianis. [Frankfurt/O. 1592; 4°], [6] Bl. (7: 8 Hlp. III, 184/20, 18; StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 23, 28 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0676-533239, V D 16 ZV 11846). [Carmen gratulatorium]. In: Honoribus geminis et novis CLARISSIMI D O C T I S S I M I Q V E VIRI DN. M. DANIELIS BLENNONIS STETINENSIS, CVM ipsi in arte Medica gradus Doctoris in summo templo Francofurti ad Oderam, ... ab ... SEBASTIANO MOLLERO ... pro tempore Decano, assignaretur: Simulque ... ANNA ... BALTHASARIS SETZERI fdia connubio iungeretur, a.d. X. Kaiend. IXbris, Anni M. D. XCII. Gratulantur amici. FRANCOFVRTI Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1592; 4°], [6] Bl. (1: Xc 556, 18 Rar; V D 16 ZV 8167). INTIMATIO SEV SCRIPTVM PVBLICE PROPOSITVM In Celebri Marchiae Brandenburgicae academia A. M. Christophoro Neandro, organi Logici Professore P. Quum Explanationem erotematum Dialectices ä Dn. Philippo Melanchthone ... scriptorum, ordiretur. FRANCOFVRTI Typis Andreae Eichorns Anno M. D. XCII. [1592; 4°], [4] Bl. (7: 8 HLP III, 184/20, 7; V D 16 ZV 11394). DISPVTATIO PHYSIOLOGICA II. D E PRIMIS CORPORVM NATVRALIVM caducotum principijs. In qua D E O OPT. MAX. favente Preside M. Christophoro Neandro organi logici Professore P. Respondebit Erdmannus Trappenius Kyrizensis Marchicus a. d. 13. Kai. Maij. FRANCOFVRTI Typis Sciurianis Anno Μ D XCII. [Frankfurt/O. 1592; 4°], [6] Bl. (la: Nh 252, 4 Rar = Marchia resurge, 1992, Nr. 99; V D 16 ZV 11393). DISPVTATIO PHYSIOLOGICA III. D E NATVRA E T CAVSSIS. In qua D E O OPT. MAX. favente Preside Μ. Christophoro Neandro organi logici Professore P. Respondebit Abraham Bapst Crosnensis Francofurti cis Viadrum a. d. 4. Id. Maij. Typis exscripsit Andreas Eichorn. ANNO Μ D XCII. [Frankfurt/O. 1592; 4°] (1: Nh 532, 1 Rar). DISPVTATIO PHYSIOLOGICA IV. D E M O T V AC INFINITO. In qua D E O OPT. MAX. favente Preside Μ. Christophoro Neandro organi logici Professore P. Respondebit Thomas Mittelstadius Regismontanus Marchicus Francofurti cis Viadrum a. d. 15. Kai. Quintiiis. Typis exscripsit Andreas Eichorn. ANNO Μ D XCII. [Frankfart/O. 1592; 4°] (1: Nh 532, 2 Rar). DISPVTATIO PHYSIOLOGICA V. D E L O C O E T T E M P O R E EXTERNIS CORPORVM naturalium accidentibus. In qua D E O OPT. MAX. favente Preside Μ. Christophoro Neandro, organi logici Professore P. Respondebit Simon Procenius Rupinensis Marchicus a. d. 5. Iduum Quintiiis Francofurti cis Viadrum. Typis exscripsit Andreas Eichorn. ANNO Μ D XCII. [Frankfurt/O. 1592; 4°] (1: Nh 532, 3 Rar). DISPVTATIO PHYSIOLOGICA VI. D E M V N D O . In qui D E O OPT. MAX. favente Preside M. Christophoro Neandro, organi logici Professore P. Respondebit Samuel Mummius Megapolitanus Francofurti cis Viadrum a. d. 5. Id. Sextil. Typis exscripsit Andreas Eichorn. ANNO Μ D XCII. [Frankfurt/O. 1592; 4°] (1: Nh 532, 4 Rar). D I S P V T A T I O P H Y S I O L O G I C A V I I . D E J E T H E R E A M V N D I R E G I O N E . I n q u a D E O O P T . M A X . favente P r e -

side M. Christophoro Neandro, organi logici Professore P. Respondebit Ephraim Myhmerus Glacensis Francofurti cis Viadrum idibus Septembris. FRANCOFVRTI Typis Eichornianus. ANNO M. D. XCII. [Frankfurt/O. 1592; 4°] (1: Nh 532, 5 Rar). DISPVTATIO PHYSIOLOGICA XII. D E ANIMA, EIVSQVE PAR=tibus & facultatibus. In qui D E O OPT. MAX. favente Preside M. Christophoro Neandro organi Aristotelici Professore P. Respondebit Georgius Bugges Mun-

Neander, Christoph chebergensis Marchicus, Francofurti cis Viadrum, mense Maio. Typis exscripsit Andreas Eichorn Anno M. D. XCIII. [Frankfurt/O. 1593; 4°] (1: Nh 532, 6 Rar). DISPVTATIO QVINCTA PHYSIOLOGICA DE QVALITATIBVS In qua COELESTI NVMINE FAVENTE Preside M. CHRISTOPHORO NEANDRO Organi Aristotelici Professore P. Respondebit DANIEL GRAFFIVS Gertrudensis Transsylvanus. Francofurti cis Viadrum a. d. X. Kal. Quinctilis anni 1594. Typis exscripsit Andreas Eichorn ANNO M. D. XCIV. [Frankfurt/O. 1594; 4°] (1: Nh 532, 7 Rar). »Auro vbi pulsa fides quondam, venalia & auro« [Widmungsgedicht]. In: Benckendorf, Martin: REPETITIO ET EXPLICATIO RVBRIC/E ET L. I. FF. DE Regulis Iuris, in qua non solum regularum in genere, sed etiam Iuris legitimi & a:qui boni natura dilucid£ & perspicu£ proponitur & declaratur. Auetore MARTINO BENEKENDORFFIO V. I. D. ET in Academia Francofordiana Marchia: Brandenburgensis Professore Publico. Vna cum summarijs & indice rerum & verborum locupletissimo. 1593. CVM GRATIA ET PRIVILEGIO. Impensis Ioannis & Friderici patris & fiiij Hartmannor: Bibliopol. Francoford. in March. Brand. [Frankfurt/O. 1593; Kolophon: Typis Nicolai Voltzij.] (1: Gc 14164; 12: J. rom.m. 38; 27: 8 Bud. Jus publ. 176, 3; VD 16 Β 1715). »Militat omnis amans artes, Phoebeia dona« [Carmen gratulatorium]. In: GRATVLATIONES AB AMICIS SCRIPTAE, Modesto & docto iuueni Baldassari Balloropho Lygio, de Magisterij ornamentis, public^ illi in Academia Marchise Brandeburgicae collatis, ä Spectata: dignitatis, doctrins & virtutum viro, Dn. Andrea Wencelio S. Theologise L. & ampliss. ordinis Philosophici Decano, Oratorio & Historiarum Professore P. Prorectore Magnifico Dn. Martino Benckendorfio Crosnensi I. V. D. AD XII. CAL. MAII, ANNO CHRISTI Μ D XIIIC. In officina Eichomiana. [Frankfurt/O. 1593; 4°] (1: Xc 555, 55 Rar; StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 S 47, 29 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0151-522793). [Carmen gratulatorium]. In: GRATVLATIONES ET VOTA SOLENNITATI HONORIS, Doctiss. humaniss.que Iuuenis TOBIAE DORNKREYLLII Iglauiensis, cum Rectore Magnifico V. Dn. IOACHIMO PISTORIO SS. Theologiae Doctore & Professore P. ... ä Spectabiii V. Dn. Μ. IOANNE SCHOSSERO Philosophici ordinus Decano & Oratoriae facultatis Professore P. Magisterij insignibus in inclyta Academia Francofordiana ad Viadrum 18. April, ornaretur. Nuncupata ab AMICIS. Typis exscripsit Andreas Eichorn. Anno M. D. XCIII. [Frankfurt/O. 1593; 4°], [6] Bl. (23: 267.8 Quod., 23; StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 30, 68 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0763533489; VD 16 ZV 6975). [Griech. Carmen gratulatorium]. In: Carmina HONORI REVERENDIATQVE ORNA-tissimi viri D. IOACHIMI GOLTZII, verbi Dei in templo inferiore Francofurtensium Ministri, cum illi k spectabili, reuerendo & doctissimo viro D. Andrea Wencelio S. Theologie Licenciato, & Collegij Philosophici Decano gradus Magisterij conferretur, Anno Christi Μ D XIIIC. Scripta ab Amicis. Francofordis Marchionum excudebat ANDREAS EICHORN. [Frankfurt/O. 1593; 4°], [4] Bl. (1: Xc 555, 57 Rar; VD 16 ZV 2977). [Griech. Carmen gratulatorium]. In: ΕΥΦΗΜΙΑΙ IN SOLENNEM RENVNCIATIONEM AMPLISSIMI IN PHILOSOPHIA GRADVS ä CL. VIRO Μ. IOHANNE SCHOSSERO ACAD EM L£ FRANCOFVRTA-nae Prof. p. Collegijque Philosophici Decano COLLATI IACOBO GVNTHERO juueni ä litteris & moribus commendatiss. sub Rectoratu Reverendi Clarißimique Viri Dn. IOACHIMI PISTORII SS. Theologize Doctoris & Professoris P. Scripta ab AMICIS. Typis exscripsit Andreas Eichorn. Anno M. D. XCIII. [Frankfurt/O. 1593; 4°], [6] Bl. (1: Xc 556, 28 Rar; VD 16 ZV 5506). VIRTVTI ET HONORI CLARISSIMI DOCTIS=simique viri Dn. Licentiati MATTHAEI ZEYSII Physices in Academia Francofordiana, Professoris Publici. [Incipit:] »Nunc tandem, Vir grate DEO, Vir grate Camasnis,« [Carmen gratulatorium]. In: CARMINA GRATVLATORIA. Honoribus & ornamentis CLARISSIMORVM ET DOCTISSIMORVM V1RORVM, Dn. Matthxi Zeysij Medicinse Licentiati & Physices Professoris publici Dn. M. Iohannis Fersij Strelen. SiL. Dn. M. Michaelis Dethardingi Rostochiensis Cum illis artis Medicz insignia Doctoralia in Academia Francofordiana RECTORE MAGNIFICO VIRO DN. M. IACOBO EBERTO PHILO-sophia: Moralis Professore publico: Conferret CLARISSIMVS ET EXCELLENTISSIMVS VIR DN. IOHANNES CNOBLOCHIVS Philosophy & Medicinarum Doctor & Professor Ordinarius, facultatisque Mediae Decanus. Ad diem VII. Kalend. Augusti Anno M. D. XCIII. Scripta ab amicis. Francofurti cis Viadrum Typis Sciurianis. [1593; 4°]; [26] Bl. (1: Xc 556, 29 Rar; 7: 8 Hip. Ill, 184/20, 15; VD 16 ZV 2959). V. Clarissimo Μ. IOHANNI FERSIO SILESIO philosopho acutissimo cum ipsi a IOHANNE CNOBLOCHIO MAIO=re, viro, philosopho & medico optimo, insignia doctoris medici conferrentur. [Incipit:] »Scilicet ista lues

Neander, Christoph nostrum quoque polluit aeuum:« [Carmen gratulatorium]. In: CARMINA GRATVLATORIA. Honoribus & ornamentis CLARISSIMORVM ET DOCTISSIMORVM VIRORVM, Dn. Matthaei Zeysij Medicinae Licentiati & Physices Professoris publici Dn. M. Iohannis Fersij Strelen. SiL. Dn. M. Michaelis Dethardingi Rostochiensis Cum illis artis Medici insignia Doctoralia in Academia Francofordiana RECTORE MAGNIFICO VIRO DN. M. IACOBO EBERTO PHILO-sophiae Moralis Professore publico: Conferret CLARISSIMVS ET EXCELLENTISSIMVS VIR DN. IOHANNES CNOBLOCHIVS Philosophise & Medicinarum Doctor & Professor Ordinarius, facultatisque Medica: Decanus. Ad diem VII. Kalend. Augusti Anno M. D. XCIII. Scripta ab amicis. Francofarti cis Viadrum Typis Sciurianis. [1593; 4°]; [26] Bl. (1: Xc 556, 29 Rar; 7: 8 Hip. Ill, 184/20, 15; VD 16 ZV 2959). Clarißimo viro M. MICHAELI DETHARDINGO Rostochiensi, Doctori Medico recens designato ... [griech. Carmen gratulatorium]. In: CARMINA GRATVLATORIA. Honoribus & ornamentis CLARISSIMORVM ET DOCTISSIMORVM VIRORVM, Dn. Matthaei Zeysij Medicinae Licentiati & Physices Professoris publici Dn. M. Iohannis Fersij Strelen. SiL. Dn. M. Michaelis Dethardingi Rostochiensis Cum illis artis Medicae insignia Doctoralia in Academia Francofordiana RECTORE MAGNIFICO VIRO DN. M. IACOBO EBERTO PHILOsophiae Moralis Professore publico: Conferret CLARISSIMVS ET EXCELLENTISSIMVS VIR DN. IOHANNES CNOBLOCHIVS Philosophise & Medicinarum Doctor & Professor Ordinarius, facultatisque Medicae Decanus. Ad diem VII. Kalend. Augusti Anno M. D. XCIII. Scripta ab amicis. Francofurti cis Viadrum Typis Sciurianis. [1593; 4°]; [26] Bl. (1: Xc 556, 29 Rar; 7: 8 Hip. Ill, 184/20, 15; VD 16 ZV 2959). »DN. LEONHARDO LACHNERO WRATISLAVIENSI SILESIO Po&ae, viro & amico meo optimo [Incipit:] Est ita: qui studijs noctesque diesque vacarunt:« [Carmen gratulatorium]. In: Novo honori alterius in Philosophia Lauri DN. LEONHARDI IACCHNERI VRATIS-Iauiensis Silesii Venerabilis & fidelissimi Ecclesia: Vllersdorfensis apud Marcomanos Pastoris, cum ipsi RECTORE Magnifico V. Dn. M. Iacobo Eberto, Philosophiae Moralis Professore P. k Spectabili & Ciariss. V. Dn. M. Calebo Trygophoro, ordinis Philosophici Decano, & Latinae lingua: Professore P. Amplissi. Magisterij gradus in inclyta Marchionum Academia II. Octob: conferretur. GRATVLANTVR AMICI. FRANCOFVRTI Typis Nicolai Voltzii, Anno 1593. [4°], [5] Bl. (1: Xc 556, 30 Rar; VD 16 ZV 11801). [Carmen gratulatorium]. In: AXIOMATA Iuris Controversi. DE IVSTITLA ET IVRE. Quae D. A. G. Praeside Dn. Elia Robero V. I. D. Exercitij gratia defendenda suscepit Caspar Ionas Freistad. Sil. FRANCOFVRTI Typis Eichornianis. Anno M. D. XCIII. [1593; 4°], [6] Bl. (14: Diss. jur. civ. 10, 33m; VD 16 ZV 20520). [Carmen gratulatorium]. In: ORATIO DE LINGVA LATINA eiusque addiscendae ratione Habita superiori anno Francofurti ad Oderam in collegio Dn. Magistri CHRISTOPHORI NEANDRI Organi Aristotelis Professoris Publici, viri clarißimi, doctißimi. k ΜΑΊΤΗΙΑ STEPHANI Pyr. P. Typis exscripsit Andreas Eichorn. Anno M. D. XCIII. [Frankfurt/O. 1593; 4°], [12] Bl. (118: Sa 391, 3; VD 16 ZV 16571). Delcas disputationum ethicarum: Quas ... in illustri Marchia Brandenburgicae academia ex Piatonis, Aristoteles, aliorumque politicorum moralibus scriptis anno 1593 in lectissimorum suorum auditorum ... conscripsit ... Christopherus Neander. [Frankfurt/O. 1593; enthält: I. Progymnasma disputationum ethicarum ... resp. Tobia Freysleben. II. De summo hominis bono ... resp. Josias Neander. III. De virtute morum ... resp. Samuel Waltherus. IV. De fortitudine et temperantia ... resp. Andreas Helwigius. V. De quatuor virtutibus, quae in pecuniis et honoribus ita nos adficiunt, quem admodum decet ... resp. Petrus Crügerus. VI. De tribus virtutibus homiletikais ... resp. Adamus Möller. VII. De justicia et jure ... resp. Ludovicus Gertner. VIII. De virtutibus intellectualibus ... resp. Georgius Neander. IX. De semivirtutibus quas vocant, hoc est, viis et gradibus ad virtutem, eiusque summa perfectione ... Petrus Coppenius. X. De natura speciebus et adjunetis amicitiae ... resp. Gregorius Moller.] (14: Phil. C. 67.s). Disputatio rhetorica deeima de statibus legitimis ... in qua praeside Christophoro Neander respondebit Conradus Hunike. Frankfurt/O. 1594. (14: Lit. Lat. rec. B. 60, 40). ORATIVNCVLA IN FVNERE Lectissimae Et Ornatißimae foeminae ... ELISABETHAE CLVMIAE ... DN. MARTINI BENEKEN=dorffij V. I. Doctoris, Professoris, Decani &c: CONIVGIS ... Habita ... ä M. Christophoro Neandro organi Aristotelici Professore P. a. d. XIV. Kai. April. ANNO M. D XCIV. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1594; 4°; am Ende ein Epicedium], [8] Bl. (23: 231.7 Theol., 2; 32: Inc. 392, 39, jedoch unvollst.; 118: Bisa 61, 7; VD 16 Ν 323); wiederabgedruckt in: ORATIONUM FUNEBRIUM ... 4 M. CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS PRIMAE ORATIO III. IN FUNERE ELISABETHAE KLUMMLE D. D. MARTINI BENEKENDORFFII Pandectarum Professoris conjugis a. d. 14. Kai. Aprilis anni

Neander, Christoph 1594 elatae. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI Μ. D. CXIV. [1614; 8°/12°], S. 3 3 - 4 3 . (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). [Epithalamium]. In: NVPTIIS CL. ET DOCTISS. I W E N I S DN. WENCESLAI PANNONII, ARTIS MEDICAE CANDIDATI, ... VIRGINIS, Mariae Litzmanniana, ... DN. IOACHIMUM LITZMANNI ..., civis olim amplae civitatis Sundensis primarii, [filiae] ... Frankfurt/O.: Andreas Eichorn [1594; 4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 23, 4 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0656-533214). [Carmen gratulatorium]. In: Humanissimo doctissimoque Iuueni DN: VRBANO KLEINWECHTERO LANDSHVTTANO SILESIO. DE Vtraque Philosophiae Laure ... Rectore Magnificio Dn: MARTINO BEN-kendorfio V. I. Doctore & Professore ... Dn. M. Dauide Origano Glacense, superiore Mathematum Professore, & collegij Philosophica Decano ... Amici. [Frankfurt/O.]: Nikolaus Voltz [1594; 4°] (StB Breslau [Rhedigeriana/ St. Elisabeth]: 4 Ε 316, 59 = HPGS, 2001, 1, Nr. 0553-354625; StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 25, 18 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0709-533323). [Carmen gratulatorium]. In: GRATVLATIONES Doctißimo & omatißimo juveni, Dn. IOHANNI PARITIO OLSNENSI SILESIO ... RECTORE MAGNIFICO MARTINO BENEKENDORFIO V. I. D. & Professore P. ... M. DAVIDE ORIGANO MATHEMATVM Professor P. Collegii Philosophici Decano spectabili ... Frankfurt/O.: Andreas Eichorn [1594; 4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 1, 54 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0200532237). [Carmen gratulatoirum]. In: PROPEMPTICA QVIBVS I W E N E M DOCTRINA ET VIRTVTIBVS POLITISSIMVM DN. GEORGIVM WEISKOPFFIVM Bregensem ex Academia Marchionum V. Idus Aprileis Anno 94. in patriam abeuntem prosequuti sunt AMICI. FRANCOFVRTI Excudebat Andreas Eichorn. [Frankfurt/O. 1594; 4°], [8] Bl. (14: Biogr. erud. D 1692, 72f; 3: If 4600, 54, jedoch unvollst.; VD 16 ZV21693). [Carmen], In: LUCTUS AMICORUM, & Discipulorum OB BEATVM SIBI, SED SUIS MAXIME LUCTUOSUM OBITUM VIRI CLARISSIMI, REVEREN=da dignitate, doctrina, & autoritate spectatissimi Dn. M. LAURENTII LUDOVICI, LEOBERG: augustissimi Gorlicensium Gymnasij Rectoris vigilantiss: doctrinae Melanchthonianae & eloquentiae Tullianae propugnatoris & propagatoris fidelis ... Excusi Francofurti ad Oderam, Typis Nicolai Voltzij. Anno 94. [1594; 4°], [12] Bl. (Nationalbibliothek Budapest; VD 16 ZV 9845; Teitge, 2000, Nr. 1706). [Epithalamium], In: HONORIBVS et NVPTIIS DN. ANDREAE GESNERI VRATISLAVIENSIS SIL. Iuvenis ... LL. studiosi, & VRSVLAE PRENZLOVIAE virginis ... doctißimi viri, DN. LVCAE PRENZLOVII, advocati et caussarum patroni praestantißimi, et fidelißimi, filiae charißimae GRATVLANTVR AMICI ... FRANCOFVRTI Typis Sciurianis ANNO M. D. XCIV. [1594; 4], [16] Bl. (1: Xc 560, 1 Rar; VD 16 ZV 8168). In funere ERASMI SCHADII FREISTA-dij ac Salinarum Ca»sarearum, quse in Silesia, civis, Francofurti Marchionum in itinere mortui & A. d. V. Kal. Decembris ANNO 1594. sepulti. [1594], In: ORATIONUM FUNEBRIUM ... ä Μ. CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS II. ORATIO X. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI Μ. D. CX IV. [1614; 8°/12°], S. 277-283. (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). ORATIVNCVLA In funere Amabilis, optimaeque indolis et spei infantis CHRISTIANVLI Clarißimi et doctißimi viri Dn. Μ. HENNINGI FLORIN-gi academiae Francofurtanae Notarij dignissimi Filioli primogeniti et unic£ charißimi a. d. 8. iduum Decembris anni M. D. XCIV. exstincti Habita ex more ante aedes ä Μ. Christophoro Neandro philosophiae moralis Professore P. a. d. 8. iduum eiusdem mensis [1594]. Typis Sciutianis M. D. XCV. [Frankfurt/O. 1595; 4°], [4] Bl. (39: Ρ 10822, 74; VD 16 ZV 11396); wiederabgedruckt in: ORATIONUM FUNEBRIUM ... I M . CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS IV. ORATIO X. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI Μ. D. CX IV. [1614; 8°/12°], S. 432-437. (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). SCRIPTVM IN ILLVSTRI MARCHIAE BRANDENBVRGICAE ACADEMIA PVBLICE PROPOSITVM A M. CHRISTOPHORO NEANDRO PHILOSOPHIAE MORALIS PROFESSORE RECENS DESIGNATO CUM EXPLANATIONS MORALIUM NICOMACHEORUM, AB ARISTOTELE SUMMO CUM DELECTU DEXTERRIMOQUE IUDICIO SCRIPTORUM A. D. VIII. IDUUM SEXTILIS, INITIUM ESSET FACTURUS. FRANCOFVRTI Typis Sciurianis Anno M. D. XCIV. [1594; 4°], [4] Bl. (32: Inc. 392, 25; VD 16 ZV 11395). »GRANDE GERISNOVE vir nomen: dum parta labore« [Carmen gratulatorium]. In: GRATVLATIONES Ornatissimo & doctissimo juveni Dn: GEORGIO NEANDRO SVEBOSIENSI SIL: DE Magisterii ornamentis pub-

Neander, Christoph licfc in Academia Marchias Brandenburgica: collatis ä Clarissimo, spectatsque eruditionis & virtutum viro Dn: M. PANCRATIO CRVGERO Griese Lingua: Professore P. collegii Philosophici DECANO Rectore Magnifico Dn. ELLA ROBERO I. V. D. ET Instit. Imp. Professore P. Scriptae ab Amicis Ad Diem VII. Iduum Octobris Anni 1595 ... collati magisterij Nona en oCtobrls LuX pVra est: Care NEANDER ACCIpIs Vt tltVLos seDVLItate noVos. Matth. Ruding. Fraust. Francofurti Typis Sciurianis. ANNO 1595. [4°], [4] Bl. (14: Op. var. 87h, 68; VD 16 ZV 6977; Teitge, 2000, Nr. 1409). [Carmen gratulatorium]. In: ΕΥΦΗΜΙΑΙ IN HONOREM ET GRATIAM HV-manissimi ac doctiss: Iuuenis Dn. BERNHARDI FVES Cum illi Magisterii Philosophici gradus in Marchia Academia patria Rectore Magnifico DN. ELIA ROBERO ... ä Spectatae Eruditionis et dignitatis Viro DN. M. PANCRATIO CRVGERIO Ordinis Philosophici Decano et Graecae Linguae Professore Publico decerneretur SCRIPTAE AB AMICIS. FRANCOFVRTI MARCHIONVM Excudebat Nicolaus Voltzius Anno 1595. 9. Octobr. [4°], [4] Bl. (118: Spml 243, 53; VD 16 ZV 5508). »Ergo bonis avibus, juvenum flos, JANE, virorum« [Carmen gratulatorium]. In: ASSERTIONES DE PATRIA POTESTATE, EIVSQVE CAVSIS CONSTITVENTIBVS, Nuptijs vide licet, legitimatione, Adoptione, vt & contrarijs, Ex Τ. IX. Χ. XI. & XII. Libri I. Instit. Imper. concordantibusque I. Canonici & Ciuilis TT. depromptas, Quas diuina praesidente dementia, veritatis indagande ergo, sub iueudem collationis reuocabat ANDREAS RYTHNERVS, BRI-censis, Respondentis vices obeunte IOHANNE Α KOTTERITZ, Iuniore Marchico. Quibus Accesserunt duae Oratiuncula; Respondentis disputationi ad hibitae, vt & in eiusdem abitum scripta ab amicis PROPEMPTICA Arist: lib. 6. Ethi. c. 8. ... FRANCOFURTI AD VIADRUM TYPIS VOL=tzianis. Anno Christi M. D. XCV. [Frankfort/O. 1595; 4°], [20] Bl. (3: Diss. Frankfurt/O. 1589-1623, 7; VD 16 ZV 23662). DISPVTATIO OCTAVA PHYSIOLOGICA de METEORIS ... simplieibus igneis IN QVA Coelesti Numine favente PRAESIDE M. CHRISTOPH. NEANDRO philosophiae moralis Profeßore P. Respondebit IOACHIMVS PIPERIVS Suebosiensis Sil. Francofurti cis Viadrum Mense Aprili ANNI M. D. XCV. TYPIS ANDREAE EICHORNS. [Frankfurt/O. 1595; 4°], [8] Bl. (39: Ρ 10853, 8; VD 16 ZV 11391). [Epicedium]. An: Zeutschner, Georg: Leichpredigt Vber das Sprüchlein Apoc. 14. Selig sind die Todten: Bey der Begrebnus der ... Jungfrawen Elisabeth/ des Ehrnuesten ... Herrn Elisaei Stöggels Apoteggers zu Glatz geliebten Tochter/ den 27. Julij Anno 1595. gehalten/ Durch GEORGIVM ZEVTSCHNERVM Predigern Göttliches worts bey der Pfarrkirchen daselbst. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Andream Eichorn/ Jm Jar 1595. [4°], [16] Bl. (23: LP 21559; VD 16 ZV 20477). In fiinere RODOLPHI LEEVERI ALDEN-burgensis Frisij, ex febre synocho ardentissima pridie Kai. Januarij anno 1595. mortui: a.d. 4. Non. Jan. ante zdes M. Joachimi Goltzij habita. [1595]. In: ORATIONUM FUNEBRIUM ... ä M. CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS III. ORATIO VI. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI M. D. CX IV. [1614; 8712°], S. 336-343. (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). In funere JANULI ORIGANI a. d. 7. Kai. FE-bruarii anno Christi 1595. frequentissimo comitatu elati. [1595]. In: ORATIONUM FUNEBRIUM ... ä M. CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS V. ORATIO I. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI M. D. CX IV. [1614; 8712°], S. 438-445. (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). [Epithalamium]. In: SYNCHARMATA, PROFESSORVM ALIQVOT ACADEMIAE FRANCO-fiirtanae, in nuptijs secundis ... Dn. FRIEDERICI HARTMANI Bibliopolae Francoftirtani: celebratis Cum ... ELISABETHA SCHONFELDERIANA ... ANDREAE SCHONFELDERS FILIA: ad. d. III. Nonas sextileis. Anni VC. supra Μ. D. FRANCOFORDIAE Excudebat Andreas Eichorn. [Frankfiirt/O. 1595; weiteres Tbl.: EPITHALAMIA IN SECVNDVM NVPTIARVM HONOREM VIRI ... DOMINI FRIDERICI HARTMANNI Bibliopolae Francof. ad Oderam SPONSI: Ac ... virginis ELISABETHAE, ... SCRIPTA AB AMICIS.], [16] Bl. (1: Xc 572, 21 Rar; 23: Ρ 1652.8 Heimst., 4; VD 16 ZV 22422). [Epithalamium]. In: NVPTIIS. Clarißimi Doctißimique Viri DN. BALTHASARE CAMINAEI PHILOSOPHIAE ET I. V. D. Professoris Academiae Francofurtanae Sponsi ET ... puellae. MARGARETAE ... Dn. GEORGII KIENASTII Senatoris Francofurtensis filiae Sponsae. Gratulantur amici. Typis exscripsit Andreas Eichorn. [Frankfürt/O. um 1595; 4°], [6] Bl. (118: Spml 243, 8; VD 16 Ν 2093; VD 16 ZV 11830). NVPTIIS DN. IOANNIS GEORGII GVSTENHOFERI PAPEBERGENSIS Iuvenis ... Sponsi Nec non CATHARINAE COSWIGIAE virginis... Dn. GEORGII COSWIGII Ecclesiae Krugensis Pastoris... Filiae charissimae, Sponsae Furstenbergae Lusatiorum a. d. 4. Kaiend. Februarii Anni M. D. XCV. celebratis AMICI In Academia

Neander, Christoph Francofurtanä Gratulantur. FRANCOFVRTI Typis Andreae Eichorn. [1595; 4°], [3] Bl. (1: Xc 560, 27 Rar; VD 16 ZV 11392). [Epithalamium]. In: NOVIS NVPTIIS REVERENDI ET DOCTISSIMI VIRI DOMINI M. ELIAE ANDREAE ECCLESIASTAE HALLENSIS Cum lectißima virgine DOROTHEA SCHMIDIA Brevis ευφημία Missa ex Academia Francofurtana. Anno 1596. Typis Andreae Eichorn. [Frankfurt/O. 1596; 4°], [4] Bl. (39: Phil. 4 220/3, 11; VD 16 ZV 11397). »Te quoque PAVLE, iuvat Sophia:« [Carmen gratulatorium]. In: PAVLO HANNIEL, SVNDENSI POM. I W E M DOCTISSIMO PIETATE HUMANITATEQVE ORNATISSIMO. RECTORE MAGNIFICO, ILLVSTRI ET GENEROSO DOMINO DN. ERNESTO LVDOVICO LIBERO BARONE IN PVTBUS &c. PRORECTORE CLARISSIMO HUMANISSIMO VIRO DN. CHRISTOPHORO NEANDRO ETHICES PROFESSORE PVBLICO. A SPECTABILI VIRO DN. IOHANNE KNOBLOCHIO LATINS LINGVO PROFESSORE & Collegij Philosophici DECANO in Academia FrancofUrtana SVPREMUM PHILOSOPHLE GRA-dum Non. Octob. Anno 1596. public^ consequenti. GRATVLANTVR AMICI. Francofurti, Typis Nicolai Voltzij Anno 1596. (StA Frankfurt/O., Β.: I 808, 1). [Carmen gratulatorium] In: ΕΥΦΗΜΑ CARMINA HONORIBUS Humanißimi Doctißimique Iuvenis DN. ANDREAE FISTRIZERI IGLAVIENSIS MARCOMANNI Cum utriusque Philosophie laurea ipsi in Academia Francofordiana Rectore Magnifico Illustri & Generoso DN. ERNESTO LVDOVICO LIBERO Barone in Putbus, &c. Prorectore Clarissimo & Doctiss. Viro DN. M. CHRISTOPHORO Neandro Ethices Professore Publico, conferretur A CI. spectatasque dignitatis & virtutum viro DN. M. JOHANNE CNOBLOCHIO Latins lingua; Professore & collegij Philosophici Decano ... OCtobrls septena Dies Vbi fLVXIt ab aLto. ANDREAE LaVro CInXIt ApoLLo CapVt. C.N.S. Scripta ab amicis gratulantibus. Typis Andrea: Eichorn. [Frankfurt/O. 1596; 4°], [12] Bl. (14: Coll. diss. Β. 68, misc. 6; VD 16 ZV 24346; Teitge, 2000, Nr. 1394). Προπεμπτικα IN DISCESSVM EX ILLVSTRI MARCHIAE BRANDEBVRGICAE ACADEMIA CLARISSIMI ET DOCTIS-simi, Viri, Dn. M. Bartholomaei Stirij Wolauiensis Silesij. Cum ab amplissimo Suidnicensium senatu scholae ibidem Rector praesiceretur. Scripta ab amicis et Sympatriotis. Anno . . . M D XCVI. [s. 1. 1596; 4°], [8] Bl. (14: Biogr. erud. D 1675, 72t; VD 16 ZV 21692). [Carmen gratulatorium]. In: VIRO Reverendo & ciariss: DN: CHRISTOPHORO PELARGO SS. THEOLOGIAE D. ET P. P. IN ACADEM. FRANCOFORT. CVM ... Elect. Brand, jubente ... GENERALIS Totius Marchiae Superattendens crearetur ... [Frankfurt/O.: Andreas Eichorn 1596; 4°] (StB Breslau [St. Maria Magdalena]: 4 Ο 5, 27 = HPGS, 2005, 17, Nr. 185). »Musa fave: novus annus adest« [Carmen gratulatorium]. In: GRATVLATIONES ET PIA VOTA summis honoribus ILLVSTRIS AC GENEROSI DOMINI, D. HEINRICI ANSHELMI, LIBERI BARO-nis Plessovise, Soravia:, Tribellae & Hoierswerdav, Ducatuum Saganensium Hypothecarij, S. C. M. Consiliarij, &c. Voluntate gratiosa, Omniumque Soraviensis civitatis, ordinum consensu ac suffragijs, VIRO Reverendo, clarißimo, atque excellentißimo D. IOACHIMO GARQEO S. Th. Doctori & Ecclesiae Saganensis Pastori, tum cum ad munus Concionatoris aulici, Pastoris Sorani, & Superattendentis in liberis, Sorauiensi ac Tribellensi, Baronatibus, generalis solenniter Idib. Decemb. anni currentis M. D. XCVII. Vocaretur, collatis: EIDEM Ab amicis scripta, Typisque Voltzianis exscripta. [Frankfurt/O. 1597; 4°] (StA Frankfort/O.: Β: I: 811, 3; StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 21, 81 = HPGS, 2003, 9, 0631-533167). [Beitrag]. In: PROPEMPTICA IN HONOREM M. IOHANNIS FIBINGI Goldberg: Sil: Quando b Schola Senatoria Francof: March: ad munus Ecclesiasticum in Himmelstedt, Cladow & Heinerschdorff nomine Illustris ... Scripta AB AMICIS. Francofurti cis Viadrum, Typis Friderici Hartmanni, Bibliopola: Anno 1597. (StA Frankfurt/O., Β.: I 813, 5). »Dum cane seit humus, regescit aer« [Epithalamium]. In: ΓΑΜΗΛΙΑ IN HONOREM Pietate, Doctrinä, & virtute prsestantis viri DN. MARTINI MICHAELIS COLLEGE DOCENTIVM IN SCHOLA MITTEN=waldensi fidelissimi: Sponsi: ac Honesta & pudiae virginis CATHARINE HONESTI ET INTEGRI VIRI ANTHONII TIBVRTII CIVIS olim Bernoviensis relicta: filiae, Sponsa:, decantata ab Amicis. [griech: CRONODISTICON]. Vnlca LVXreCto fVLgetqVe trigesIM Coelo oCtobrls, sponso qVa tibi Sponsa Venit. FRANCOFVRTI, Typis Nicolai Voltzij. Anno 1597. [4°] (StA Frankfurt/O., Β.: I 812, 7). Gratulationes ... Abrahamo Cnoblochio ... de ... viro Christophoro Neandro ... illustri ac generoso Johanne Christophoro libero barone a Kitlitz et Schueidnitz in Ottendorff... viro Georgio Seilero ... scriptae ab amicis. Francofurti: Eichorn 1597. [4] Bl. (14: Coll. diss. Β. 68, misc. 38).

Neander, Christoph ΣΥΝΧΑΡΜΑΤΑ Μ. CHRISTOPHORI NEANDRI PROFESSORIS ETHICI, & collegij Philosophici Decani ... scriptum Vndecim ornatissimis & doctissimis viris juuenibus Quibus ... Honores in Philosophiä summos a: d. 3. eld. Octob. anni ä Christo nato 1597 conferebat. FRANCOFVRTI Typis Sciurianis. [Frankfurt/O. 1597; 4°], [4] Bl. (14: Coll. diss. B. 68, misc. 39; StA Frankfurt/O., Β.: I 803; VD 16 ZV 9448; Teitge, 2000, Nr. 1514). EXSEQVIIS SOLLEMNIBVS ILLVSTRISSIMI ET POTENTISSIMI PRINCIPIS AC DOMINI, IOANNIS GEORGI MARCHIONIS BRANDENBVRGENSIS, SACRI Rom. Imperij Archicamerarij et Electoris, Borußiae ... Domini sui clementißimi, die 8. M. Ianuar. anno Christi 1598. aetatis LXXIII. ρίέ denati et Kai. Feb. honorificfc humati IN Summo totius Marchiae et bonorum omnium luctu Testandae ...parentant M. CHRISTOPHORVS NEANDER, & M. CALEB TRYGOPHORVS, Professores in Academia Francofimana. M. D. XCVIII. Excudebat Fridericus Hartmannus Bibliopola. [Frankfurt/O. 1598; 4°], [6] Bl. (1: Xc 564, 79 Rar; 14: Hist. Brand. 171, 18; Β 171: Rar-Sammlung 16. Jh. 2/3/02; VD 16 ZV 23099); andere Ausg.: MEMORISE JLLUSTRISSIMI ET POTENTISSIMI PRINCI-pis ac Domini, Domini JOANNIS-GEORGII MARCHIONIS BRANdeburgensis Electoris, &c. [Incipit.] »Tu quoque, qui generis decus indelebile, firmum« [Epicedium]. In: ORATIONUM FUNEBRIUM ... ä M. CHRISTOPHORO NEANDRO ... FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI Μ. D. CXIV. [1614; 8712°; am Ende unterzeichnet: Μ. C. Ν. (d. i. Magister Christoph Neander)] (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). Magnificus Academia; Francofimana: prorector ... ad funus ... [Leichenprogramm fur Jakob Bergemann, Sohn von Thomas Bergemann, Rektor Frankfurt, Sept. 1598; am Ende unterzeichnet: C. N. (d.i. Christoph Neander)]. Frankfurt/O.: Andreas Eichorn 1598. (StA Frankfiirt/O., Β.: I: 778). Prorector Academia: Francofimana: DN. CHRISTOPHORVS PELARGVS SS. THEOLOGIAE D. & Professor, generalis Marchiae Superintendens Ad exequias quas VII. Iduum Augusti filio suo IOANNI CHRISTOPHORO magnae spei & praclarae indolis puero Vir Ciariss. & humaniss. Dn. M. CHRISTOPHORVS NEANDER Ethices Professor moerens lugensque parat, Omnes literarise reipub. ciues inuitat. Typis Andrea» Eichorn. ANNO M.D. HC. [Frankfurt/O. 1598; 4°] (GESA: 522763). [Epithalamium]. In: DEO AVSPICE AD ORGIA HYMENEIA, FRANCOFVRTI MARCHIONVM BRANDEburgensium habenda solemnia. Viro Clariss: & Doctiss: M. IACOBO SCHICKFVSIO SVIBHVSIENSI SILESIO, ACADEMIAE ELECTORALIS MARCHICAE NOTARIO SPONSO et ELISABETHAE BENCKENDORFIAE, VIRGINI PRIMARIAE ... DN. MARTINI BENCKENDORFII ... Filiae, SPONSAE ad IV. Kai. Iun. Anni M. D. HC. PUBLICITUS EXHIBENDA Amicorum Proteleia. TYPIS SCIVRIANIS EXCVSA: [Frankfurt/O. 1598; 4°], [10] Bl. (Nationalbibliothek Budapest; VD 16 ZV 24645). SCRIPTVM IN ILLUSTRI MARCHIGE BRANDENBVR=gice Academia Public^ propositum ίι M. CHRISTOPHORO NEANDRO PHILOSOPHIE moralis Professore P. Cum EXPLANATIONS OCTO librorum, quos de optimo civitatis statu accural scriptos Aristoteles reliquit, a. d. XII. Kai. April, initium esset facturus. FRANCOFVRTI TYPIS A N D R E J EICHORNS. Anno Μ D XCVIII. [1598; 4°], [4] Bl. (StA Frankfiirt/O., B.: I: 778, 15; 75: Fen. III 280/4; VD 16 Ν 324). Oratiuncula In fiinere Amplissimi et prudentissimi viri DN. GEORGII REINFIARDS reipub. Francofurtanae ad annos duos & viginti Consulis ... a. d. 8. eiduum Decembris anno aetatis LXVII ... exstincti Habita ex more ante aedes . . . A M . CHRISTOPHORO NEANDRO Philosophiae moralis Professore P. a.d. 5. eid. ejusdem Mensis. Typis Andreae Eichorns. ANNO Μ D IC. [1599; 4°], [6] Bl. (4: Coll. diss. Α. 204, 14; 23: 240.48 Quod., 4; VD 16 ZV 11398; Teitge, 2000, Nr. 1596); wiederabgedruckt in: ORATIONUM FUNEBRIUM ... ä M. CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS II. ORATIO III. In fiinere DN. GEORGIO REINHARDI reipub. Francofimana: ad annos duos & viginti Consulis meritissimi, a. d. 8. eiduum Decembris anno ietatis LXVII inter pias preces placidfc exstincti & a. d. 5. eid. eiusdem Mensis anno 1599 honorific^ sepulti. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI M. D. CX IV. [1614; 8°/12°], S. 203-215. (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). [Epithalamium]. In: Solemnitati nuptiarum Magnifici & nobiliss. viri DN. IOHANNIS Α Löben in Pollensdorff, Serenißimi et potentiß. Principis Electoris Brandenburgicis etc. Consiliarij et Cancellarij, Sponsi: nec non ... virginis MARGARIDOS WIN=terfeldiae ... DN. REIMARI A WINTER=feld in Neustadt &c. Filiae, Sponsae, Gratulantur Academici Francofiirtenses. Ex ofFicina Typographica Friderici Hartmanni Bibliopolae, Anno 1599. [Frankfurt/O. 1599; 4°], [6] Bl. (14: Hist. Germ, biogr. 433, 30; VD 16 ZV 20902). [Widmungsgedicht]. In: Origanus, David: EPHEMERIDES NOVAE ANNORVM XXXVI, INCIPIENTES AB ANNO ... 1595, quo IOANNIS STADII maxime aberrare incipiunt, & desinentes in annum 1630. Quibus prae-

Neander, Christoph missa est INTRODVCTIO SEV COMPENDIARIA EPHEMERIDVM ENARRATIO ... AVTORE M. DAVIDE ORIGANO GLACENSE, MATHEMATICO PROFESSORE IN induta Septemvirali Marchionum Brandenburgensium Academia. Francofurti ad Viadrum TYPIS ANDREAE EICHORNII ANNO 1599. [4°], [16] Bl., 424 S„ [582] Bl. (12: Res/Eph. as«. 161o-1.2; 25: Τ 1399; 38: Ν 4/50; VD 16 ZV 15004). [Carmen gratulatotium]. In: HONORI NOVO Lectissimi juvenis Dn. HARDERI BULICHII, CREMPENSIS HOLSATI cum ilii Rectore Magnifico ... S. S. Theol. D. ac Profeß. publ. ANDREA WENCELIO A Collegij Philosophici Decano spectatißimo: ... Logices Professore pub. Dn. M. CALEBO TRYGOPHORO publicfc Summus in Philosophia gradus decerneretur in celeberrima Francofurtens. Academia, die II. Octob. Anno 1599. Gratulantur amici. Ex Officina Typographica Friderici Hartmanni, Typographi & Bibliopolae in Academia Septemvirali. [Frankfurt/O. 1599; 4°], [4] Bl. (14: Coll. diss. B. 68, misc. 43; VD 16 ZV 24343). Oratio post ductum funus GEORGII Schmids/ ACADEMLE Francofurtana: Viatoris d. 14. Aprilis anno 1600 habita. [1600], In: ORATIONUM FUNEBRIUM ... i M. CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS V. ORATIO X. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI Μ. D. CXIV. [1614; 8°/12°], S. 493-504. (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). ORATIVNCVLA In funere Amabilis, supra que astatem indolis festiva; puella: HEWL/E Reverendi, clarißimi & excellentißimi viri DN. CHRISTOPHORI PELARGI THEOLOGI, ACADEMLE FRANCOFURTANA Professoris, & Generalis totius Marchiae Superattendentis long£ dignissimi &c. Filiolae suavißimx, desideratißimz Habita ex more ante acdes In magna Nobiliss. Clarissimorumque virorum ac juvenum, qui ad cohonestandas exsequias convenerant, frequentiä k M. CHRISTOPH. NEANDRO Philosophia: moralis Prof. publ. Idibus Augusti. FRANCOFVRTI Typis Friderici Hartmanni Bibliopola: & Bibliopegi Anno M. D. C. [1600; 4°] (1: Ah 10940, 7 Rar = Marchia resurge, 1992, Nr. 138); wiederabgedruckt in: ORATIONUM FUNEBRIUM ... ä Μ. CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS V. ORATIO II. In funere HEVULE PELARGI IDIB. AU-gusti anno post Christum natum 1600. honorific^ sepultae. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI Μ. D. CX IV. [1614; 8712°], S. 445-453. (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). [Carmen gratulatorium]. In: In Honorem Reverendi & doctissimi viri ... DN. PETRI CRVGERI Furstenbergensis, Ecdesiae Gubinensis Diaconi ... RECTORE MAGNIFICO, ... Dn. GEORGIO SCHENCK Libero Barone a Landsbergk in Leuten Teupitz Wusterhausen, &c. ... PRORECTORE, ... Dn. ANDREA SARTORIO J. U. D. & Instit. Imperial. Professore publico: ... Dn. MATTHAEO ZEISIO Medic. Doctore & Physices Profess, publico, Ordini Philosophici pro tempore DECANO ... AB AMICIS ... [Frankfurt/O.]: Andreas Eichorn [1600; 4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 21, 84 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0634-533170). [Carmen gratulatorium]. In: CARMINA GRATVLATORIA AD Reverend. Doctiß. & ... DN. IOHANNEM FLASCHNERVM VRATISLA-viensem Silesium Francofurto Ad Officium sacrum Diaconatus, Quod ipsi In Ecclesia Svidnicensi ... Reipubl. Senatu vocante ... ab amicis. [Frankfurt/O.]: Nikolaus Voltz (1600; 4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 21, 89 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0639-533175). [Carmen gratulatorium]. In: NOVIS HONORIBVS Ornatißimi ac humanißimi Iuvenis, DN. ANDREAE PRAETORII FRANCOFVR-tani Marchici ... RECTORE MAGNIFICO, ... Dn. GEORGIO SCHENCKEN, L. Barone a Landsberg, in Leuten, Teupitz, & Wusterhausen, &c. ... DECANO ET PROCANCELLARIO ... Dn. MATTHAEO ZEYSIO, Philosophiae ac Medicinae Doctore, Physices Professore, ordinisque Philosophici Decano ... patres & amici. Frankfurt/O.: Nikolaus Voltz [1600; 4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 21, 90 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0640-533176). [Carmen gratulatorium]. In: ΈΥΦΗΜΙΑΙ CHRISTOPHORO STAUDIO GORLITIO LVSATIO, Cum ... RECTORE MAGNIFICO ... Dn. GEORGIO SCHENCK Libero Barone a Landsberg, in Teupitz, Wusterhausen, &c. ... PRORECTORE ..., Dn. ANDREA SARTORIO I. V. D. & Instit. Imperial. Professore publico, ... a ... Dn. MATTHAEO ZEYSIO Philos. & Medic. Doctore & Physices Profess, Publico, Ordinis Philosoph, pro tempore DECANO ... AB AMICIS. [Frankfurt/O.]: Nikolaus Voltz [1600; 4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 21, 93 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0643-533179). [Carmen gratulatorium]. In: DISPVTATIO DIALECTICA VI. DE AXIOMATE SIVE ENUNCIATIONE Cujus Theses Divinä Favente gratia IN Illustri Marchionum Brandenburgensium Academia Sub praesidio M. GEORGII NEANDRI SVEBOSIENSIS SILESII Pro viribus ingenij defendere conabitur IOANNES WEGERER VRATISL. Silesius Calendis Martijs Anni M. D. C. Horä & loco consvetis. Ex Typographeo Nicolai Voltzij. [Frankfurt/O. 1600; 4°], [6] Bl. (14: Coll. diss. A 83, 17; VD 16 ZV 23639).

Neander, Christoph [Carmen gratulatorium], In: DISPVTATIONIS XX. DE OBLIGATIONIBVS, THEMATA LEGALIA Ex tit. 14. lib. III. Instit. Imp. alijsqueque cognatis D. ac C. textibus desumpta, Quae ... Praeside ... HIEREMLA SETSERO SIL. Philosoph, ac I. V. D. In illustrißimi Electoris Brandeburgici Academia, quae est Francofurti cis Viadrum, defendere pro virili conabitur IOANNES WEGERER Vratisl. Sil. Ad diem XXVIII. Augusti. Typis Sciurianis. Anno M. D. C. [Frankfurt/O. 1600; 4°], [6] Bl. (12: 4 Diss. 3541-9; 14: Op. jur. 275m, misc. 26; VD 16 S 6085). [Carmen gratulatorium]. In: DISPVTATIONIS XXII. DE STIPVLATIONE ET LITERARVM Obligatione. AXIOMATA ad quae Divina favente gratia In illustri Academia Marchica Sub Praesidio ... Dn. HIEREMIAE SETSERI SIL. Philosoph, ac I. V. D. pro ingeni) viribus Respondebit GEORGIVS TIEFENBACH LYG. SIL. Ad XVII. Septembr. A . C . M . D . C . Typis Sciurianis. [Frankfurt/O. 1600; 4°], [6] Bl. (14: Op. jur. 275m, misc. 28; VD 16 ZV 19845). [Carmen gratulatorium]. In: CHRISTO DVCE ET AVSPICE CHRISTO DISPVTATIONVM FEVDALIVM OCTAVA DE RENOVATIONE INVESTITVRAE. QVAM ... in celeberrima ac florentißima Marchionum Brandenburg. ACADEMIA Praeside ... Dn. HIEREMLA SETSERO SIL. Philosoph, ac V. I. D. Publici exercitij gratia Proponit & pro virili defendet GODEFRIDVS HORNIG Vratislaviensis Silesius. ad diem 5. Iulij Ann. 1600. Francofiirti Typis Sciurianis. [1600; 4°], [6] Bl. (14: Op. jur. 275m, misc. 2; VD 16 ZV 19862). [Epithalamium]. In: ... (griech.) Vir doctißimus et humaniß. Dn. Μ. MICHAEL MOLLERVS Scholae Francofurtanae Rector, sacra nuptiana cum ... lectissima virgine GERTRVDE ... M. VALENTINI PISTORII Ecdesiae Francofurtanae Archidiaconi filia dilectißima pie ac solenniter instituit Francofurti Marchionum V. Idus. Iun: ANNO M. DC. Cui ... connubium felix ominantur AMICI. Ex officina Iohannis Eichorn. ANNO M. D. C. [Frankfurt/O. 1600; 4°], [8] Bl. (14: Coll. diss. Β 68, misc. 8; V D 16 ZV 24342). [Widmungsgedicht]. In: Koppen, Johann (der Ältere): DECISIONES QVAESTIONVM ILLVSTRIVM IN GERMANIA QVOTIDIE OCCVRRENTIVM, EX FONTIBVS IVRIS ET RECEPTIORI-bus Doctorum condusionibus congestae: ET AD PRAXIN JVRIS COMMVNIS, SAXONICI ET CONSVETVDINA-rij Marchiae, accommodatae, Opera & studio DNI. IOHANNIS KÖPPEN IN RANGENSDORFF, SENIORIS, ILLVSTRISSIMI ELE-ctoris Brandenburgici Senatoris Primarij. 1600. MAGDEBVRGI Impressae ab Andrea Dunckero, Typis et Sumptibus Ambrosij Kirchneri, Bibliopolae Magdeburgensis. [1600; 2°], [12], 252 [=242], [28] Bl. (3: Kc 838.4, 2; 28: Je 436-2; 70: Cas A 2406; VD 16 Κ 1878); andere Ausg.: [Widmungsgedicht]. In: Koppen, Johann (der Ältere): Dn. JOHANNIS KÖPPEN IN RANGENSDORFF, Illustrissimi Electoris Brandenburgici quondam Senatoris primarij DECISIONES. In quibus Quaestiones illustres in Germanica quotidie occurrentes, & ad praxin Juris communis, Saxonici, et consuetudinarij Marchiae accommodatae pertractantur & deciduntur. NUNC DENUO MULTO CASTIGATIUS EDIT/E, ET ADJECTO SECVNDO Τ Ο Μ Ο antehac nunquam promulgato, locupletatae. ä JOANNE KÖPPEN J. U. D. & Illustrissimi Electoris Brandenburgici Consiliarij, Autoris filio. ACCESSIT ET INDEX MATERIARUM & rerum copiosißimus. RECEPTIORES SENTENTLE IN DECISIONI-bus reperta: hoc Asterisco notantur. ANNO 1617. Cum gratia & Privilegio Imperiali. MAGDEBURGI, Sumptibus Ambrosij Kirchneri Bibliopolae Magdeburgensis, Typis Andreac Bezelij. [1617; 2°; Kolophon: MAGDEBURGI, TYPIS Andrei Bezelij, Sumptibus AMBROSII KIRCHNERI, M. DC. XVII.], [12], 223 [i.e. 213], [25] Bl. (3: AB 92768, 2); andere Ausg.: [Widmungsgedicht]. In: Koppen, Johann (der Ältere): Dn. JOHANNIS KÖPPEN SENIORIS JURIS U. Doctoris & Illustrissimi Electoris Brandenburgici quondam Senatoris primarij DECISIONES. In quibus Quaestiones illustres in Germanica quotidie occurrentes, & ad praxin Juris communis, Saxonici, et consuetudinarij Marchiae accommodatae pertractantur & deciduntur. NUNC DENUO MULTO CORRECTIORES EDITvE, ET ADJECTO SECUNDO ΤΟΜΟ antehac nunquam promulgato, locupletatae. Una cum Indice Materiarum & rerum copiosissimus. RECEPTIORES SENTENTLE IN DECISIONI-bus repertae hoc Asterisco notantur. ANNO 1617. Cum gratia & Privilegio Imperiali. MAGDEBURGI, Sumptibus Ambrosij Kirchneri Bibliopolae Magdaeburgensis, Typis Andreae Bezelij. [1617; 2°; Kolophon: MAGDEBURGI, TYPIS Andrei Bezelij, Sumptibus AMBROSII KIRCHNERI, M. DC. XVII.], [12], 223 [i.e. 213], [25] Bl. (12: 2 Decis. 192 i-1/2; 23: 37.11 Jur. 2°). »Et meritö Schedius tua lauri tempora cinxit« [Widmungsgedicht]. In: Aleutner, Tobias: M. TOBLE ALEUTNERI SILESII P. L. EPIGRAMMATVM MISCELLA-neorum CENTURI/E QVLNQVE PRIORES. Pro primo ingenii specimine in publicum datae. FRANCOFVRTI Exscriptae typis Friderici Hartmanni Bibliopolae, & Bibliopegi. ANNO O . R . M . D . C. [1601; Kolophon: Opus hoc Typis exscriptum est, IN OFFICINA TYPOGRAPHICA Friderici Hartmanni Typographi Bibliopegi ac Bibliopolae in Academia Electoral! Brandeburgica quae Francofurti est Marchionum ad Viadrum ANNO RECVPERATJE salutis M. D. CI.], [132] Bl. (1: Xc 516, 9 Rar).

Neander, Christoph RECTOR ACADEMIAE FRANCOFURTANAE. Illustris & generosus Dn. DN. PHILIPPVS Liber Baro ä Puttbus. Ad exsequias Quas ornatissimo & prudentissimo viro DN. ANDREAE MERTEN Reipub. Francofurtans: Camerario & negotiatori solertissimo. Vidua moestissima casterique propinqui honorific^ parabant Omnes reipub. literaria: cives inuitat, a. d. 13. Kai. Februarij, Anni M. DCI. FRANCOFVRTI Typis Sciurinis. [1601; 4°; am Ende unterzeichnet: C. Ν. (d. i. Christoph Neander)], [4] Bl. (14: Op. var. 87h, misc. 40). Oratiuncula In funere Dn. Nicolai Ludovici Freistadiensis Silesii, Optimarum artium & medicinae Studiosi: Iuvenis a pietate, doctrina, modestia & humanitate comandatißimi; Habita ex more ante aedes Clarißimi & doctißimi viri, Dn. M. Jacobi Bergemanni Professoris Mathematum inferioris; a. d. 14. Kal. Aprilis/ a Christophoro Neandro Philosophiae moralis Professore P. Francofurti Typis Sciurinis. ANNO M. DCI. [1601; 4°], [4] Bl. (39: 03-Th. 8° 10582, 47); wiederabgedruckt in: ORATIONUM FUNEBRIUM ... ä M. CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS III. ORATIO VIII. In fiinere NICOLAI LUDOVICI FREISTA-diensis Silesij, a. d. 14. Kal. Aprilis Anno 1601. habita. [1601]. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI Μ. D. CXIV. [1614; 8712°], S. 351-357. (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). In funere JOANNIS WEGERER URATIS-laviensis SiL. a. d. 17. Kal. Octobris Anno M. DC. I. habita. [1601], In: ORATIONUM FUNEBRIUM ... I M . CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS III. ORATIO IX. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI Μ. D. CX IV. [1614; 8712°], S. 357-346 [jedoch Fehler in der Seitennummerierung: nach S. 358 folgen statt S. 359 die S. 339-357, ab S. 358 wieder richtige Nummerierung], (1: Ay 23748; 14: Lit. Lat. rec. B. 592). »In doctissimam concionem Reverendi & Clarissimi Viri Dn. M. Iohannis Puchneri Ecclesiae Forstensis Pastoris &c. Praeceptoris olim mei & adfinis plurimum colendi. [Incipit:] Magnus Alexander felicem dixit Achillem« und »ΔΙΑΛΟΓΙΣΜΟΣ VIATORIS ET SVBDITI tumulo adstantis. [Incipit:] Quem tegit urna virum? cujus tenet ilia cadaver?« [Epicedium]. An: Puchner, Johannes: Leichpredigt/ Bey dem Begrebnüß des Weyland Wolgebomen Herren/ Herrn Jhan des Jüngern/ Herrn von Biberstein/ Königlichen Landtrichters im Marggraffthumb Niederlausitz/ Herrn auff Forst vnd Pforten. Welcher den 14. Ianuarij, dieses itzt laufFenden 1602. Jahres seelig vnd sanfft in Christo entschlaffen/ vnd folgendes den 11. Februarij, Christlich vnd Ehrlich zur Erden bestediget worden. Gehalten durch M. Johannem Puchnerum/ Pfarherrn zum Forst/ vnd der Bibersteinischen Forstnischen Herrschafft Superintendenten. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ bey Andreas Eichom/ Jm Jahr/ 1602. [4°; am Ende unterzeichnet: M. C. N. (d. i. Magister Christoph Neander)], [20] Bl. (1: Ee 705-92; 14: Hist. Sax. D. 440, 36). [Carmen gratulatorium]. In: Novis Honoribus Dn. CHRISTIANI ACIDALII Wittstochiensis Marchici, Iuvenis ... RECTORE ... Dn. PHILIPPO LIBERO BARONE a Putbus, ... ProRectore ... Dn. Μ. IOANNE SCHOSSERO Eloquentiae Professore P. ... Dn. BALDASSAR CAMINAEUS U. I. D. & Poeseos Professor in Academia Francofiutana, ... AMICI. [Frankfurt/O.]: Nikolaus Voltz [1602; 4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 21, 72 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0622-533157). [Epithalamium]. In: Festivität. Panegyr. Nuptiar. ab Humanissimo & ... Dn. IOANNE FRIDERICO NamsL. Silesio ... Virgine ... CATHARINA ... DN. LVCAE PRENTZLOVII Causs. Patron, [filia] ... amici. Frankfiirt/O.: Friedrich Hartmann 1602. [4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V23, 30 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0678-533241). [Epithalamium], In: NOVIS NVPTIIS Clarißimi Doctißimi VIRI DN. M. VRBANI SOBOLI, SCHOLAE SENATORIAE in Patria Rectoris, ... virginis DOROTHEAE, ... Dn. IONAE VLRICI, QVONDAM Civis Francofurtani [filiae] ... Amici: ... Frankfurt/O.: Nikolaus Voltz [1602; 4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 23, 32 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0680-533243). [Epithalamium], In: Quod felix & faustum sit: Vir ... DN. ERDTMANNVS TRAPPENIVS KYRICENSIS Marchicus, Sacrosanctae Theologiae Candidatus, nec non Ecclesiae Bernaviensis Praepositus, & vicinarum Inspector ... Virgine CATHARINA ... DN. MICHAELIS KOGGII, CONSVLIS OLIM Bernaviensis [filia] ... Amici Academici Francofurtani. [Frankfurt/O.]: Friedrich Hartmann [1602; 4°] (StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 23, 36 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0684-533247). [Epithalamia]. In: Honori Nuptiarum REVERENDI ET DOCTISSIMI VIRI DN. FRIDERICI HOFMANI Francofurtani, Ecclesiae Furstenbergensis in Lusatia Diaconi vigilantissimi, & ... VIRGINIS ELISABETHAE ... DN. CHRISTOPHORI CORNERI SS. THEOLOGIAE DOCTORIS ET PROFESSO-ris in Academia Francofurtana, & totius Marchiae Superadtendentis Generalis ... filiae Pridie Kal. Martii celebratarum Gratulantur amici. Francofurti typis Hartmanni Anno MDCIII. [Frankfurt/O. 1603; 4°], [4] Bl. (12: Res 4 P. o. lat. 741, 17m; StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 23, 5 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0657-533215; StB Breslau [St. Bernhardin]: 4 V 23, 37 = HPGS, 2003, 9, Nr. 0685-533248).

Neander, Christoph [Carmen gratulatorium]. In: Schickfuß, Jakob/ Praetorius, Daniel: Disputatio Logica De Demonstrationis Natura Et Conditionibus/ Quam ... Praeside Μ. Iacobo Schickfusio Suibusiense Silesio ... Pro ingenii viribus defendere conabitur Daniel Praetorius Griinbergensis Silesius. Ad 7. Maii diem, Anno 1602. In: Schickfuß, Jakob: Logica Ex Aristotelaeo Organo depromta & Academicis Disputationibus accommodata. Disputatio XII. [Frankfurt/O. 1603; 4°], [6] Bl. (14: Coll. diss. A. 102, 53). ORATIVNCVLA In funere VRSVLAE Nouem septimanarum infantis, Excellentissimi & clarissimi viri DN. HIEREMIAE SETSERI Philosophia: & Iuris utriusque Doctoris eximij, Institutionum Imperalium Professoris P. solertissimi etc. Filiolae suavissimae, desideratissimae: Habita ex more ante aedes ä Μ. Christophoro Neandro philosophies moralis Professore P. a.d. 8. Kai. IX. bris. Typis Sciurinis. [Frankfurt/O. 1603; 4°], [4] Bl. (14: Op. var. 87h, misc. 29); wiederabgedruckt in: ORATIONUM FUNEBRIUM ... ä M. CHRISTOPHORO NEANDRO ... DECADIS V. ORATIO III. In ftinere URSUL/E SETSERLE NOVEM septimanarum infantis, a. d. 8. Kal. IXbris anno regnantis gratis 1603 Christiano ritu humatae. FRANCOFURTI Typis & sumptibus JOANNIS EICHORN Anno CHRISTI Μ. D. CXIV. [1614; 8 Goetze. Überliefert sind auch einige Widmungsgedichte, die Niese seinerseits verfaßt hatte, s o z u N ö s s l e r s IDEA DISPOSITIONVM GELICARVM

IN SINGVLAS

DOMINICAS

EVAN(1605),

zu Hildesheims VEHICVLVM ANIMJE {1607) oder zum Kommentar des biblischen Buches Genesis, den der kfl.-brandenburgische Hofprediger Simon —> Gedicke 1611 veröffendichte. Bereits 1605 gab Niese, noch als Subrektor am Berlinischen Gymnasium, jene DISPVTATIO

LOGICA,

DE

PARTIBUS

DIALEC-

TICES, heraus, die Rektor Carl Baumann während seiner Tätigkeit an der Katharinenschule in Braunschweig mit dem Rektor des dortigen Martineums, Nicodemus Frischlin (1547-1590), veranstaltet hatte. Ansonsten weist sein Werkverzeichnis vor allem Leichenpredigten, so unter anderem auf Christian Distelmeier (1612), Franz Hildesheim (1613) und Johann Casimir Grafen zu Lynar (1619) - das Adelsgeschlecht hatte vormals seine Ausbildung mitfinanziert - , und Epicedia auf. 1626 stieg Niese nach dem Tode von Blasius Hoffmann zum Archidiakon auf; das Zweite Diakonat bekam Johannes —> Raue, Dritter Diakon wurde Daniel Fessel (1599-1674), der später als Superintendent ins neumärkische Küstrin vozierte. Durch einen Schlagfluß im Jahre 1630 gesundheitlich bereits angeschlagen, erkrankte Niese 1634 so schwer, daß der Konrektor am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster, Johann Berkow (1600-1651), als Substitutus eingesetzt wurde und seine beiden Kollegen die anderen Amtsverrichtungen mehr als ein halbes Jahr übernehmen mußten. Joachim Niese starb am 15. Juli 1634 in seinem 61. Lebensjahr und wurde fünf Tage später in der Kirche

Niese, Joachim zu St. Nicolai, seiner langjährigen Amtsstätte, begraben (die lateinische Grabschrift ist mitgeteilt bei KÜSTER/MÜLLER, 1737, I, S. 312; dort auch das Epicedium, das der Kammergerichtsadvokat Joachim Krause auf den Verstorbenen verfäßte). Die Leichenpredigt hielt sein Amtsnachfolger Joachim Fromm (1595 bis 1 6 5 7 ; vgl. NOACK/SPLETT, 1 9 9 7 , S. 1 3 8 - 1 4 6 ) ,

der

1630 als Dritter Diakon an St. Nicolai berufen worden war, bereits 1631 zum Zweiten Diakon aufstieg und einige Zeit auch die Geschäfte des erkrankten Archidiakons Niese mit ausüben mußte, sogar zeitweilig das nach dem Tod von Andreas —» Moritz 1631 vakant gewordene Propstamt verwaltete. 1611 war Nieses erste Frau gestorben, die ihm fünf Töchter geboren hatte: Catharina und Sophia starben schon als Kind, Margaretha dann 1631 an der Pest. Maria ehelichte 1630 den Baccalaureus am Berlinischen Gymnasium Erdmann —» Giese, starb jedoch ebenfalls früh nach der Geburt einer Tochter. Elisabeth ehelichte später den Berliner Wundarzt Christoph Fürstenwerder.

Nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete Niese am 23. Mai 1613 Dorothea, eine hinterlassene Tochter des kfl.-brandenburgischen Advokaten Lucas Gaulrapp. Der Spandauer Rat verehrte ihm nunmehr drei Taler zu seiner Hochzeit (SCHULZE, [1784-1792] 1913, II,

S. 143). Die Epithalamia stammten diesmal vom kfl.brandenburgischen Leibarzt Franz Hildesheim, dem Dritten Diakon Johannes Raue und dem Rektor des Berlinischen Gymnasiums Andreas Helwig (1572 bis 1643), der erst im Jahr zuvor die Leitung der Anstalt übernommen hatte und schon 1614 als Professor fur Poesie nach Rostock vozierte, außerdem wieder von Joachim Massow sowie von Lorenz Simon, einem Lehrer an der Schule zu Cölln. In Nieses zweiter Ehe wurden neun Kinder geboren, von denen Joachim, die Zwillinge Anna und Johannes, der Zwilling Benedict und Sabina früh starben, letztere zusammen mit ihrer Mutter bei der Geburt am 22. Jan. 1629. Ihren Vater überlebten nur Dorothea, Catharina, Gottfried und Christian, die nach seinem Tode zu Waisen wurden. [L. N.]

Werke [Epithalamium], In: EPITHALAMIA In Nuptiarum festivitatibus, DOCTISSIMI ET LL. HAVD IMPERITI VIRI, DN. IOHANNIS WALTHERI, N. P. & Archigrammatei Reipub. Spandoviensium dignissimi, SPONSI: ET Honestissimae, Pudicissimaeque Virginis ANNAE, AMPLISSIMI ET PRVDENTISSIMI VIRI, DN. BALTHASAR! WESTPHALL, Consulis dictae Reipub. spectatissimi, filiae, SPONSAE: Amoris, honoris et moris ergö Scripta ab Amicis & Sympatriotis. WITEBERGAE, Typis Simonis Gronenbergii, ANNO M. DC. [1600; 4°], [6] Bl. (23: Db 5258, 29; VD 16 Ε 1795). »WEILERVS fato concessit ad aEthera coeli:« [Epicedium]. An: Prunner, Hieronymus: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Begrebnis des Ehrnuesten/ wolgeachten vnd wolweisen Herrn Leonhard Weilers seligen/ weiland Bürgermeisters der Churfurstlichen Stadt Berlin. Welcher den 3. Junii/ dieses lauffenden 1601. Jahrs/ im 52. Jahre seines alters/ in Christo seliglich entschlaffen/ vnd folgends den 5. Junij/ in S. Niclaus Kirchen doselbst/ Christlicher gebür nach/ bey ansehenlichem Comitat, begraben worden. Gethan/ Durch M. Hieronymum Prunnerum, Probsten vnd Pfarherrn zu Berlin. Gedruckt zu Wittenberg/ Bey Lorentz Seuberlich. [1601; 4°] (14: Theol. ev. asc. 409.b, misc. 15; 23: LP 22845; KZK-Sa 14: Db 102, 13). [Vorrede], In: Baumann, Carl: DISPVTATIO LOGICA, DE PARTIBUS DIALECTICES: BRVNSWIGAE INTER NICODEMVM FRISCH-linum, & Carolum Bumannum olim instituta. IAM VERO PVBLICIIVRIS facta, & prxfatione ornata, ä M. Ioachimo Nisaeo, Gymnasij Berolinensis Collega. 1605. Magdeburg!, Apud Iohan. Francum. [1605; mit einem Widmungsgedicht von Balthasar Exner], [32] Bl. (23: 394.11 Quod., 1; 7: 8 PHIL II, 725, 3). »Te Nösslere canam nunquam? Non me tua Virtus« [Widmungsgedicht]. In: Nössler, Martin: IDEA DISPOSITIONVM EVANGELICARVM IN SINGVLAS DOMINICAS ET dies Festos totius anni, ad Textuum rationem ubique quintuplex. In qua EVANGELIORVM PERIOCFLE principaliter in certas propositiones digesKe, membra Textus appositfc accommodata, & additae breviter necessarise observationes, consolationes, monitiones. Prodiscentibus & docentibus Theologiam brevitatis & memoria causa ita delineata. ä M. MARTINO NÖSSLERO Mönsterbergensi, Illustriss: Electori Brandeburg: ä Conc: & Collegij Colon, ad Suevum Decano. DISPOSITIONES NVMERO CCCCXXX. Epistola ad Lectorem subiuncta Pnefationi. PARS PRIMA AB ADVENTV

Niese, Joachim usque ad Pentecosten. Cum Gratia & Privilegio Ulustriß: Elect: Brand: WITEBERG/E, Impensis Henningi Grossij Bibliop. Lips. A N N O M. DC. V. [1605], [16] Bl., 320 S„ [2] Bl. (14: Theol. ev. past. 336.S, misc. 1; 23: C 702.8° Heimst., 1). MELLIFICIVM

SIVE S Y N T A G M A

DELITIARVUM,

QVJE

IN

PR^CLAJUSSIMIS

IVSTI LIPSI

MONV-

MENTIS HACTE-nus editis paßim habentur: Complectens exquisitissima SIMILIA, & grauissimas SENTENTIAS, ex media Philosophia petitas. Concinnatum opera & studio M. IOACHIMI NISVEI. FRANCOFVRTI, Typis Wechelianus, apud Claudium Marnium, & haeredes Ioannis Aubrij. M. D C VI. [Frankfurt a.M. 1606; mit einer Widmungsepistel von Friedrich Taubmann und Widmungsgedichten von Christian Distelmeier, Christoph Pelargus, Martin Nössler, Franz Hildesheim, Joseph Goetze, Joachim Praetorius, Johannes Messow, Balthasar Exner, Heinrich Zenckfrey und Johannes Gebauer], 155 S. (3: Ung IV A 223, 2; 14: Phil. gen. 737, 2; 23: 573.4 Quod.); andere Ausg. [Kollation und Fingerprint abweichend]: MELLIFICIVM SIVE SYNTAGMA DELITIARVM, QVJE I N PRIECLARISSIMIS IVSTI LIPSI M O N V M E N T I S HACTE-nus editis passim habentur: Com-

plectens exquisitissima SIMILIA, & grauissimas SENTENTIAS, ex media Philosophia petitas. Concinnatum opera & studio M. IOACHIMI NISjEI. FRANCOFVRTI, Typis Wechelianus, apud Claudium Marnium, & haeredes Ioannis Aubrij. M. D C VI. [Frankfurt a.M. 1606], 133 S. (12: Var 56, 1; 14: Phil. B. 428.s, misc. 2; 23: 114.2 Pol., 2); andere Ausg.: M E L L I F I C I U M S I V E S Y N T A G M A D E L I C I A R U M Q I L E I N PRjECLARISSI-

MIS IUSTI LIPSI MONUMENTIS HACTENUS editis passim habentur: Complectens exquisitissima SIMILIA, & gravissimas SENTENTIAS, ex media Philosophia petitas Concinnatum opera & studio M. IOACHIMI NISjEI. denuö editum. BUDISSAE Typis ac Sumptibus ANDRE/E RICHTERI Ann. Μ D C LXXVIII. [1678; 12°], 262 S., [1] Bl. (1: Ak 9195; 24: Phil. oct. 1828; 39: Ρ 8° 2421/1, 3). »Ergö quot asrumnas patimur, quot, Adame, labores« [Epicedium]. In: J N EXEQVIAS MATRON/E probatissimx, Conjugis Reverendi & Clarissimi Viri, Μ. Gregorii Tesernici. An: Conovius, Peter: Threnologia. das ist. Christliche Trauwr vnd Leichpredigt aus dem schönen Sprüchlein Philipp. 1. Christus ist mein Leben/ Sterben ist mein gewin. Jtem Jch begere abzuscheiden/ vnd bey Christo zu sein. Bey der Volckreichen Leichbegengnisse der Erbaren vnd Ehrentreichen Frawen Anna: Knobelochin/ des Ehrwürdigen vnd wolgelarten Herrn M. Gregorij Thesernici, trewen Seelsorgers der Kirchen zu S. Marien in Berlin/ gewesenen geliebten Haußfrawen/ welche den 13. Ianuar: vmb 12. vhr zu nachte/ in wahrer Erkentnisse/ standhafter bekentnisse/ vnd inbrünstiger anruffunge des Ewigen Sohns Gottes Jesu Christi/ Sehliglich vnd sanfft vorschieden vnd eingeschlaffen/ vnd den folgenden 16. tag Ianuarij Christlich zur Erden bestattet. Gehalten in S. Marien Kirchen zu Berlin Durch PETRVM CONOVIVM PRI-mislaviensem domahln vorordenten dienern am Wort Gottes daselbst. Mit einer Vorrede Herrn Doctoris Simonis Gedicci Churfiirstlichen Brandenburgischen Hoffpredigers vnd Thumbprobsts etc. Gedruckt zu Franckfurt an der Oder/ durch Nicolaum Voltzen Anno 1606. [4°; Kolophon: FRANCOFVRTI TYPIS NICOLAI VOLTZII. ANNO. M. DC.VI.] (1: Ee 6033 angeb.). [Widmungsgedicht]. In: Hildesheim, Franz: VEHICVLVM ΑΝΙΜ/Έ: Quod Sibi condidit FRANCISCVS Hildeßheim D. Hippolyti Senioris F. Elector: Brandeburg: Medicus IESV CHRISTO Dicatum, sacratum, dedicatum. Prudentius Hymno de Coronis X. Inscripta CHRISTO pagina, immortalis est, Nec obsolescit vllus incoelis apex. BERLINI Excudebat Christophorus Rungius, sumtibus Autoris, Anno 1607. [4°], [10] Bl., 121 [i.e. 112] S..B1. 113, S. 114-137, [1] Bl. ( l : X d 9 l 4 8 Rar; 23: 68.3 Poet., 34; 23: Alv. El 236, 11). Christliche Leichpredigt Beim Begrebnüs des Weiland Ehrenvesten/ Achtbaren vnd Hochgelarten Herrn PETRI MOLLERI I. U. D. Vnd Churfiirstlichen Brandenburgischen Cammergerichts Rahts etc. Welcher den 27. Septembris, Anno 1608. sanfft vnd selig in Christo entschlaffen/ Christlich vnnd ehrlich in S. Nicolai Kirchen zum Berlin/ zur Erden bestattet worden. Gethan durch M. Joachimum Nisaeum, Predigern in S. Nicolai Kirchen zum Berlin. Gedruckt zum Berlin/ im Grawen Kloster/ durch ChristofF Rungen Erben. A N N O Μ D C IX. [1609; 4°], [22] Bl. (1: Ee 550, 3; 23: LP 16608). »Hoc opus, hoc opus est, quod dudum optavimus, & quod« [Widmungsgedicht]. In: Gedicke, Simon: GENESIS Oder Außlegung Des ersten Buchs MOSIS, Darinn Von erschaffung Himmels vnd Erden/ Sonn/ Mond/ Stern/ vnd aller Elemente/ derselben art/ natur vnd nutzbarkeit/ auch gewächs der Erden/ Kreutern vnd Bäumen/ der vierfiissigen/ zähmen/ wilden vnd kriechenden Thier/ der Fische vnd Vogel/ Jtem/ Schöpffung der Engel vnd Menschen/ beschreibung des Paradieses/ einsetzung des Ehestandes/ Fall vnser ersten Eltern samt der ersten verheissung vom MESSLA vnd Heyland der Welt Erfindung mancherley Künsten/ vnd der Altväter geburt/ leben vnd wandel/ auch wie sich Gott ihnen geofFenbahret durch gespreche vnd seine gnadenreiche verheissung von CHRISTO viel vnd offtmals wiederholet vnd bestetiget/ vnd zu jederzeit die Gleubigen vnd Gottfiirchtigen gesegnet/

Niese, Joachim die Vngleubigen aber vnd Gottlosen gestraffet: Richtige vnd gründliche erklerung/ nach anleitung des Texts auß heiliger Schrifft vnd den fontibus oder Sprachen/ so wol auch auß den Patribus oder alten reinen Kirchenlehren/ benebenst schönen Lehr= vnd Trostpuncten/ so bey einem jedem stück mit fleiß angefuhret werden/ sonnenklar zubefinden. Allen dreyen Hierarchiis oder Regimenten Menschliches lebens/ den Lehr= Wehr= vnd Nehrstandes personen nützlich vnd nötig/ auch lieblich vnd tröstlich zu wissen/ vnd in diesen letzten gefehrlichen Zeiten men-

niglich zu gute in Druck verfertigt/ Durch SIMONEM GEDICCVM der heiligen Schrifft Doctom/ Churfurstl. Brandenburg. Hoffprediger/ vnd des geistlichen Consistorij Assessorn zu Cölln an der Spree/ auch daselbst Probst der Kirchen zur heiligen Dreyfaltigkeit. Jn Verlegung Henningi Grossen des Eltern/ Buchhändlers zu Leipzig. Jm Μ DC XI. Jahr. [Tie. 1-6; Goslar 1611; 2°; Kolophon im Tl. 6: Gedruckt zu Goslar bey Johann Vogt. Jn Verlegung Henningi Grossens des Eltern/ Buchhändlers zu Leipzig/ Jm M. DC. XI. Jahr.] (1: Ε 8920; 23: C 122.2° Heimst.; 14: Exeg. B. 31-1/6). Leichpredigt/ Bey dem Christlichem Begrebniß/ des Edlen/ Gestrengen vnnd Ehrenvesten Herrn CHRISTIANI DISTELMEIERS, auff Malßdorff vnd Radeßleben etc. vnd Weilandt Churfiirstlichen Brandeburgischen Raths vnd Cantzlern/ so zu Berlin Anno 1612. seines Alters im 61. Jahre/ den 26. Octobris vmb 10. vhr Christlich vnd seliglich verschieden/ vnd den 19. Novemb. in S. Nicolai Kirchen daselbst Christlichem Adelichem gebrauch nach/ zur Erden bestattet worden. Gethan durch M. IOACHIMVM NISvEVM, Predigern zu Berlin. Gedruckt zum Berlin im Grawen Kloster/ durch George Rungen. [1612; 4°], [36] Bl. (1: St 4532, 4 Rar; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 981 = Bd. 19 Nr. 23; KZK-Sa 14). »Dum mal£ fert flux«e CHRISTIANUS txdia vitae« [Epicedium]. An: Nisaeus, Joachim: Leichpredigt/ Bey dem Chrisdichem Begrebniß/ des Edlen/ Gestrengen vnnd Ehrenvesten Herrn CHRISTIANI DISTELMEIERS ... Gethan durch M. IOACHIMVM NISiEVM, Predigern zu Berlin. Gedruckt zum Berlin im Grawen Kloster/ durch George Rungen. [1612; 4°], [36] Bl. (1: St 4532, 4 Rar; Leichenpredigten SA Braunschweig, Nr. 981 = Bd. 19 Nr. 23; KZK-Sa 14). Christliche Leichpredigt Bey vnnd vber der Trawrigen Begrebnüß/ der Weilandt Wollgebornen Frawen/ Frawen DOROTHEEN, Gräffin von Eberstein/ Frawen zu Newgarten vnd Massaw etc. Gebornen Distelmeyerin/ Welche den 4. Martij des Morgens zwischen 6. vnd 7. Vhr dieses jtzt lauffenden 1613. Jahres/ im 25. Jahr jhres Alters/ zu Berlin in wahrem Glauben an Christum/ vnd grosser Gedult/ Chrisdich vnd Selig verschieden/ J. Gn. Leichnam aber hernach den 20. Aprilis in S. Nicolai Kirchen daselbst Christlichem vnd Löblichem Gebrauch nach/ zur Erden bestattet worden/ Jn grosser Volckreicher versamlung gehalten Durch M. JOACHIMUM NISJEUM, Diener am Wort Gottes in Berlin. Gedruckt zum Berlin im Grawen Kloster durch Georgen Rungen Anno Μ DC XIII. [1613; 4°], [24] Bl. (23: Xa 1:8, 12; 1: Ee 500, 14, jedoch unvollst.; 1: Ee 508, 1, jedoch unvollst.). Leichpredigt: Bey dem Christlichen Leichbegengnüß/ des Weylandt Ehrenvesten/ Achtbarn vnd Hochgelarten Herrn Doctoris FRANCISCI HILDESHEMII, Churf. Brandenb. bestalten Leibes Medici &c. Welcher den 24. Octob. Anno 1613. des Morgens frühe vmb 10. Vhr selig inn Christo entschlaffen/ vnd den 31. Octob. hernach in S. Nicolai Kirchen zum Berlin Christlich vnd ehrlich zur Erden bestattet/ Gethan durch M. JOACHIMUM NISJEUM Predigern doselbst. Gedruckt zum Berlin im Grawen Kloster durch George Rungen Anno 1614. [4°], [24] Bl. (1: Ee 514, 27; 23: LP 12119, jedoch unvollst.). Christliche Leichpredigt/ Bey vnnd vber der Trawrigen Begrebnüß/ Des weilandt Wolgebornen Herrleins CHRISTIANI CASIMIRI, Graffen zu Lynar etc. Des Wolgebornen Herrn/ Herrn IOHANN CASIMIRS Graffen zu Lynar &c. Fürstlichen Brandenburgischen geheimbten Raths vnd Cammer Presidenten Oberhalb Gebirgs in Francken/ Vnd der Wolgebornen vnd Edlen Frawen/ Frawen Elisabeth Gräfinnen vnd Frawen zu Lynar/ geborner Distelmeyerinnen/ von Gottbescherten Eheleiblichen Söhnleins/ welches seine Allmacht den 6. Aprilis (alß es den nechstvorgehenden 5. Aprilis zwischen 6. vnd 7. Vhr zu Abend gesundt vnd vollkömlich an diese Welt geboren) nach empfangener Christlichen Tauffe/ zu sich in die ewige Frewde versetzt vnd auffgenommen hat. Gehalten Durch den Ehrwürdigen vnd Wolgelarten M. Joachimum Nisseum, Dienern am Wort Gottes. Zum Berlin in der Kirchen zu S. Nidaus. Den 19. Aprilis Anno 1614. [Berlin: Georg Runge 1614; 4°], [20] Bl. (39: D 8° II, 8, 21). »Sponse, tua gaude Sponsä, noctesque diesque« [Epithalamium]. In: CONGRATULATIO In Solennitatem Nuptiarum QVAS IWENIS INTEGERRIMUS, MODESTISSIMUS, RERUM QUE USU Ornatißimus JOANNES RITTERUS, Serenißimo, Potentißimo, Celsißimoque Principi, Marchioni Brandenburgico, Electori &c., ä rationibus frumenti in Dynastia Zechlinensi, Sponsus amabilis, cum Virgine dotibus animi & corporis ornatißima REBECCA, religiosa Pietate & doctrinä Praestantißimi viri, senis meritißimi, Evangelium JESU CHRISTI apud Nicolao-Berliniacos supra XX annos non-nisi fideliter docentis, M. BLASII HOFFMANNI Filiä, Sponsä poli-

Niese, Joachim tißimä, Berlini Marchionum, Dominica optimi & benefici Samaritani, Anno salutis Μ DC XIV. celebrabat, Amicitiae ergö scripta ab Amicis. Typis Georgij Rungij ibidem XIX Vllbr. excusa. [Berlin 1614; 4°] (109: GK1 Cg 130). »Epicedion MAGDALENAE GAULRAPPLE &c.: Ut peregrinantis mores h