254 85 49MB
German Pages 570 [572] Year 2001
Lothar Noack / Jürgen Splett
BIO-BIBLIOGRAPHIEN Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit Berlin-Cölln 1 6 8 8 - 1 7 1 3
Veröffentlichungen zur brandenburgischen Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit herausgegeben von Knut Kiesant
Lothar Noack / Jürgen Splett
BIO-BIBLIOGRAPHIEN
Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit Berlin-Cölln 1688-1713
Akademie Verlag
Einbandgestaltung unter Verwendung eines Porträts von Daniel Ernst Jablonski.
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Noack, Lothar : Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit / Lothar Noack/Jürgen Splett. - Berlin : Akad. Verl. (Veröffentlichungen zur brandenburgischen Kulturgeschichte der frühen Neuzeit) Berlin-Cölln 1 6 8 8 - 1 7 1 3 . - 2 0 0 0 ISBN 3 - 0 5 - 0 0 3 3 1 8 - 5
© Akademie Verlag G m b H , Berlin 2 0 0 0 Das eingesetzte Papier ist alterungsbeständig nach DIN/ISO 9706. Alle Rechte, insbesondere die der Ubersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil des Buches darf ohne Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form - durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren - reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. All rights reserved (including those of translation into other languages). No part of this book may be reproduced in any form - by photoprinting, microfilm, or any other means - nor transmitted or translated into a machine language without written permission from the publishers.
Gestaltung und Satz: Petra Florath, Berlin Druck und Bindung: Hubert & Co, Göttingen Printed in the Federal Republic of Germany
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
VII
Berlin-Cölln 1688-1713 Achenbach, Carl Conrad (1655-1720) Ancillon, Charles (1659-1715) Bandeco, Daniel (1651-1715) Barckhusen, Conrad Heinrich (1677-1732) Beausobre, Isaac de (1659-1738) Beger, Lorenz (1653-1705) Berger, Joachim Ernst (1666-1734) Besser, Johann von (1654-1729) Blanckenberg, Conrad Gottfried (1657-1712) Bodenburg, Christoph Friedrich (1678-1726) Buchner, Adam (1651-1709) Butten, Jacob (1662-1745) Campe, Christian (1672-1752) Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig Fh von (1654-1699) Chauvin, Etienne (1640-1725) Des Vignoles, Alphonse (1649-1744) Diterich, Martin (1681-1749) Dornmeyer, Andreas Julius (1675-1717) . . . Feller, Georg (1645-1714) Frisch, Johann Leonhard (1666-1743) Gahrliep von der Mühlen, Gustav Casimir (1630-1717) Gedicke, Lampert (1683-1736) Gehema, Janus Abraham ä (1647-1715) . . . Göhl, Johann Daniel (1674-1731) Henningsen, Magnus Peter (1655-1702) . . . Jablonski, Daniel Ernst (1660-1741) Jaquelot, Isaac (1647-1708) Kirch, Maria Margaretha (1670-1720) . . . . La Croze, Mathurin Veyssiere (1661-1739) . Lenfant, Jacques (1661-1728)
3 10 16 22 30 37 45 55 73 81 89 94 98 106 113 118 124 132 139 145 160 167 184 193 199 203 217 222 227 237
Lichtscheid, Ferdinand Helfreich (1661-1707) Lütkens, Frantz Julius (1650-1712) Lysius, Johannes (1675-1716) Meierotto, Heinrich (1671-1717) Neukirch, Benjamin (1665-1729) Oelven, Christoph Heinrich (1657- zw. 1716 und 1725) Pape, Peter Siegmund (1666-1733) Porst, Johann (1668-1728) Posth, Ferdinand (1657-1711) Printzen, Marquard Ludwig Fh von (1675-1725) Ransieben, Christian (1650-1714) Rau, Johann (1673-1733) Rittner, Andreas (1646-1721) Rotaridis, Christian (gest. 1723) Schindler, Johann (1656-1711) Schmid, Andreas (1672-1745) Schnaderbach, Georg Friedrich (1669-1716) Schott, Johann Carl (1672-1717) Selig, Moritz (1666-1709) Siegemund, Justine (1648-1705) Spanheim, Ezechiel von (1629-1710) Spener, Christian Maximilian (1678-1714) . Starck, Sebastian Gottfried (1668-1710) . . . Steinberg, Heinrich August (1668-1749) . . . Teissier, Antoine (1632-1715) Thering, Lucas Heinrich (1648-1722) Ursinus von Bär, Benjamin (1646-1720) . . . Volckmann, Paul (1669-1721)
245 260 285 297 301 312 316 332 358 366 371 378 385 392 398 403 415 422 426 432 436 451 457 465 468 474 483 493
Wartenberg, Ernst Christian (1665-1720) . .
501
Zorn, Ursula Maria (1674-1711)
506
Inhaltsverzeichnis
Anhang Siglenverzeichnis Verzeichnis häufig benutzter Literatur Porträtnachweis Namenverzeichnis
513 515 525 529
Vorwort
Mit dem Teil Berlin-Cölln 1688-1713 liegt nun der zweite Band der Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit in der Reihe Brandenburgische Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit vor. In dem Band sind Angaben zu 60 Autoren versammelt, die während der Regierungszeit des Kurfürsten Friedrich III., ab 1701 König Friedrich I. in Preußen, in den Jahren 1688-1713 in der brandenburg-preußischen Doppelresidenz Berlin-Cölln, die 1709 um die Stadtteile Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt erweitert und zur »Residenzstadt Berlin« wurde, wirkten. Wiederum handelt es sich auch bei diesen Gelehrten vor allem um höfische Beamte wie Prediger, Leibärzte, Juristen, Bibliothekare etc. sowie um Gymnasiallehrer und Pfarrer an den städtischen Schulen und Kirchen, die in oder neben ihrem Amt, durch ihre wissenschaftlichen und literarischen Arbeiten an der kulturhistorischen Prägung der Region an ganz entscheidender Stelle mitgewirkt haben. Der mit diesem Band bearbeitete Zeitabschnitt ist vor allem gekennzeichnet durch die Etablierung neuer Organisationsformen der wissenschaftlichen und kulturellen Tätigkeiten. Veränderungen des wissenschaftlichen Arbeitens zeigen sich dabei zunächst in der anwachsenden Institutionalisierung des geistigen Lebens; u. a. sichtbar in der Gründung der Akademie der Künste (1698), der Akademie der Wissenschaften (1700) und der Kadettenakademie (1705), wodurch sich auch neue Betätigungsfelder eröffneten, die, wie beispielsweise die astronomische Forschung, in der Stadt früher nur eine untergeordnete Rolle spielten. Gleichzeitig wurden durch diese Institututionen regionale und nationale Schranken überschritten, in deren Folge sich die wissenschaftliche Arbeit in neuer Weise zu internationalen Entwicklungen ins Verhältnis setzte. Das Medium dieser zunehmenden internationalen Vernetzung der Wissenschaft waren Zeitschriften als ein wichtiges Segment des sich herausbildenden literarischen Marktes, der seinerseits tiefgreifende Veränderungen der Textproduktion nach sich zog, wie beispielsweise die zunehmende Verwendung des Deutschen in wissenschaftlichen und theologischen Publikationen. Zu diesen nur skizzenhaft angedeuteten Entwicklungen zählen auch die Veränderungen der Rahmenbedingungen der wissenschaftlichen und kulturellen Unternehmungen, wie sie sich in der Folge des Ausbaus und der Konsolidierung des Staatswesens einstellten. Zahlreiche Edikte, Verordnungen und Erlasse schufen neue Regulierungen für Wissenschaft und Kultur, die in einer nun straffer organisierten staatlichen Registraturbehörde jetzt auch systematischer und sorgfältiger archiviert wurden. Dadurch ist es heute möglich, genauer und umfassender als für frühere Perioden den Entfaltungsrahmen für wissenschaftliche und kulturelle Entwicklungen zu rekonstruieren, soweit er durch staatliche Maßnahmen gesetzt wurde. Dies alles hat ein immenses Anwachsen der relevanten Texte zur Folge, so daß für den vorliegenden Band auch gewisse Einschränkungen zu machen sind, die für den vorhergehenden vor allem durch die Uberlieferungslage bedingt waren. Im Rahmen eines Lexikons konnte die Fülle von Zeitschriften, zumal oft entsprechende Vorarbeiten fehlen und die vollständigen Zeitschriftenjahrgänge nur über viele Bibliotheken zerstreut erhalten geblieben sind, lediglich ansatzweise gesichtet werden. Ebenso muß die umfassende Auswertung von Nachlässen, die, wie etwa bei Johann von Besser und Ezechiel von Spanheim mehrere Regalmeter umfassen, späteren Arbeiten vorbehalten bleiben; hier galt es zunächst orientierende Beschreibungen dieser Nachlässe zu verzeichnen. Die Auseinandersetzung der Konfessionen blieb in dieser Zeit eines der Hauptthemen, doch auch hier wurden im Zuge der Debatten neue Felder betreten und erforscht: in der Konzils- und Reformationsgeschichte
VIII
Vorwort begann man mit der historischen Untersuchung der Ursachen der Kirchenspaltung; die Missionarisierungsbewegungen warfen Fragen nach der Geschichte des frühen Christentums auch in Asien und Afrika auf, denen man sich nun zuwandte. Der aufkommende Pietismus und die brandenburgischen Bemühungen um eine Kirchenunion zeitigten weiterhin zahlreiche kontroverstheologische Schriften, in denen die jeweils eigenen Dogmen verteidigt wurden. Unübersehbar ist das Anwachsen jener Bereiche, die sich aus der theologischen Bevormundung befreien und mit ihren Arbeiten die jeweilige Wissenschaft profilieren und spezialisieren und dadurch auch als Ansätze neuer Wissenschaftsdisziplinen heraustreten wie beispielsweise die Altertumskunde aus der Polyhistorie, die Medizinalstatistik aus der Medizin, die Astronomie aus der Mathematik und der Physik usw. Gegenüber dem Vorgängerband konnte diesmal die Domäne gelehrter M ä n n e r mit der Aufnahme von drei gelehrten Frauen durchbrochen werden, die freilich nur innerhalb der ihnen in der damaligen Zeit gezogenen Grenzen wirkten. Zu ihnen zählt die Astronomin Maria Margaretha Kirch geb. Winckelmann (1670 bis 1720), die sich nach dem Tode ihres Mannes, dem Astronom der Akademie der Wissenschaften, vergeblich bemühte, ihre Arbeiten eigenständig im Rahmen der Gelehrtensozietät fortsetzen zu können, ebenso wie Justine Siegemund geb. Dittrich ( 1 6 4 8 - 1 7 0 5 ) , kfl.-brandenburgische Hofwehemutter, die mit ihrem Hebammen-Lehrbuch in die Auseinandersetzung um soziale und berufsständische Interessenkonflikte geriet. Die dritte der hier genannten gelehrten Frauen, Ursula Maria Zorn geb. Bernhard ( 1 6 7 4 - 1 7 1 1 ) , entstammte dem gehobenen, einflußreichen Bürgertum und hatte sich der pietistischen Bewegung angeschlossen; die von ihr verfaßten Erbauungsbücher gab nach ihrem Tode der bekannte Pietist Johann Porst ( 1 6 6 8 - 1 7 2 8 ) heraus. Daß der Begründer des Pietismus in Deutschland, Philipp Jakob Spener ( 1 6 3 5 - 1 7 0 5 ) , der in den Jahren 1691 bis 1705 als Propst zu St. Nicolai in Berlin in ganz besonderer Weise das kulturgeschichtliche Leben in der Residenz prägte, nicht in den Band aufgenommen wurde, erklärt sich ebenso wie das Fehlen von Gottfried Wilhelm Leibniz ( 1 6 4 6 - 1 7 1 6 ) - dem Initiator der Sozietät der Wissenschaften in Berlin (SSB) - aus der Tatsache, daß die wiederholte Aufnahme der Fülle des zu diesen Persönlichkeiten bereits publizierten biographischen und bibliographischen Materials uns nicht notwendig erschien, abgesehen davon, daß damit der Platz für weniger erforschte und bekannte Personen der Gelehrtengeschichte gravierend eingeschränkt worden wäre. Die einzelnen Artikel zu den betreffenden Gelehrten entsprechen dem bisherigen Aufbau: Am Anfang werden in einer herausgehobenen Aufstellung die wichtigsten Lebendaten mit Angaben zu Beruf, Herkunft, Eheschließung und Familie mitgeteilt und eine Ubersicht über die Stationen der Ausbildung sowie über die ausgeübten Amter gegeben. Für etwa zwei Drittel der Autoren konnten diesmal Porträts beigebracht werden, meist nach einem vorliegenden zeitgenössischen Kupferstich. Der biographische Teil der Artikel beschreibt chronologisch den Lebensweg des Gelehrten nach den verfügbaren Quellen, unter denen den Gelegenheitsschriften eine besondere Bedeutung zukommt, zeigt sich doch gerade in den Personalschriften und Casualia das vielfältige Beziehungsgeflecht der Autoren zu anderen Gelehrten ihrer Zeit (bei ebenfalls in den Band aufgenommenen Gelehrten wird durch einen Pfeil [—>] auf weitere Informationen unter dem betreffenden Namen verwiesen). In den »Lebensabriß« sind wichtige Schriften der Autoren eingearbeitet, die durch knappe Werkbeschreibungen in ihrem geistes- und wissenschaftsgeschichtlichen Kontext erläutert werden. Der bibliographische Teil über das Schaffen des Autors ist nach der bewährten Gliederung angelegt: Zunächst werden alle gedruckten Werke einschließlich der (bislang meist vernachlässigten) Personal- und Casualschriften chronologisch aufgelistet. Soweit die vom Autor verfaßten Werke noch eingesehen werden konnten, wurde ihre Wiedergabe zeichengetreu mit dem vollständigen Titel angestrebt, dabei offensichtliche Druckfehler stillschweigend verbessert, weitere Fehler aber nicht kenntlich gemacht. Gegenüber dem vorangegangenen Band brandenburgischer Gelehrter der Frühen Neuzeit haben Internet-Recherchen zu einer erheblich breiteren Materialbasis geführt. Gleichwohl konnten jedoch wegen des feststehenden Buchumfanges nur maximal drei Standortsignaturen, bevorzugt aus den Bibliotheken der Region Berlin-Brandenburg, angegeben werden. Wenn nach Abschluß der Buchreihe die vollständige Datenbank veröffentlicht wird, stehen dem Nutzer dann alle aufgenommenen Signaturen zur Verfügung. Ergänzt wird das Werkverzeichnis des jeweiligen Autors durch eine Zusammenstellung der ermittelten Briefe von ihm sowie an ihn und seiner handschriftlich verfaßten Arbeiten. Abgeschlossen wird die Bibliographie eines jeden Autors mit einem Verzeich-
Vorwort nis der Literatur über ihn, wobei in der Regel weiterführende Sekundärliteratur nur in begrenztem Rahmen ausgewiesen wurde, da heute die Auffindung dieser Literatur über elektronische Medien relativ leicht ist. Häufig zitierte Schriften wurden gekürzt aufgenommen und können über das Literaturverzeichnis am Ende des Bandes mit dem vollständigen Titel erschlossen werden. Außerdem sind in den meisten Fällen Leichenpredigt, Abdankung und Epicedia-Sammlungen auf den Verstorbenen nachgewiesen. Darüber hinaus liefert die Literatur über den Autor bei mehreren Theologen auch die Titel wichtiger konfessionspolemischer Schriften von Zeitgenossen. Der Band enthält im Anhang ein Verzeichnis der haüfig zitierten Literatur, ein Siglenverzeichnis der ausgewiesenen Bibliotheks- und Archivstandorte sowie ein Register der erwähnten Personen, das dem Nutzer die Arbeit mit den brandenburgischen Bio-Bibliographien wesentlich erleichtern soll und im Hinblick auf die Personalschriften und Casualia, die bei den meisten Autoren den größten Teil der Werke ausmachen, gleichsam unverzichtbar ist. Unser Dank gilt der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg für die Förderung des Projekts sowie dem Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Herrn Dr. Manfred Stolpe, für die Bewilligung einer Druckbeihilfe. Die Universitätsleitung sowie Mitarbeiter der Philosophischen Fakultät I der Universität Potsdam haben durch tatkräftige Mithilfe und kritischen Rat zum erfolgreichen Fortgang des Forschungsprojekts beigetragen. Auch ihnen gilt unser Dank. Verfasser und Herausgeber danken abschließend dem Leiter der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Herrn Professor Tilo Brandis, für die Freigabe der Porträts zur Veröffentlichung, sowie den Mitarbeitern der von uns aufgesuchten Bibliotheken und Archive, die unsere Forschungen durch die schnelle Bereitstellung der gesuchten gedruckten und handschriftlichen Quellen erleichterten.
Knut Kiesant Lothar Noack Jürgen Splett
Berlin und Potsdam, im Juli 1999
Berlin-Cölln
1688-1713
Achenbach,
Carl Conrad
Achenbach, Carl Conrad *
26. Aug. 1655 Kreuznach
t
21. März 1720 Berlin
Hofprediger, reform. V
Johannes A. ( 1 6 2 5 - 1 6 7 4 ) , Pfarrer und Inspektor Kreuznach
M
Margaretha geb. Cullman(n) ( 1 6 2 9 - 1 6 7 5 )
OD 17. April 1683 Anna Maria Margaretha (gest. 1732), Tochter des Pfalz-Birkenfeldschen Rats Johann Wilhelm Weidner K
Johann Karl (gest. 1731), Kirchensekretär
Gymnasium Heidelberg 1675-1677
Universität Marburg
1677/78
Universität Heidelberg (Mag.)
1679
Hofprediger Pfalz-Simmern
1681
Prediger Kreuznach
1684
Zweiter Hofprediger Heidelberg
1696-1700
Prof. theol. Heidelberg
1700
Hofprediger Halle
1702
Hofprediger Berlin
1709
Kirchenrat
1710
Mitglied S S B
cenac.«) Nach dem Abschluß des Gymnasiums bezog Achenbach 1675 die Universität Marburg und wechselte anschließend nach Heidelberg, wo er sich unter
Der Beruf des Pfarrers war in der Familie Achenbach aufgrund einer Studienstiftung bereits seit mehreren Generationen festgeschrieben, so daß der älteste Sohn Carl Conrad, geboren im Jahr 1655 (vgl. ANDREAE, Crucenacum Palatinum, S. 4 0 9 Anm. W: »non vero an. 1656«), schon zeitig auf die Fortsetzung dieser Familientradition vorbereitet wurde (vgl. Fix, K „ 1952, S. 53). Während Achenbachs Trauerredner noch meinte, daß sich über seine Schulzeit keine Nachrichten erhalten hätten, da 1693 mit der Zerstörung Heidelbergs durch die Franzosen auch umfangreiches Aktenmaterial der Schulen vernichtet wurde, das Auskunft über seine Lehrer und Lektionspläne hätte geben können (vgl. u. a. STEINBERG, A. H., 1720, S. 4), haben die umfangreichen Forschungen von J. H . Andreae Mitte des 18. Jahrhunderts ein sehr detailliertes Bild des reformierten Heidelberger Gymnasiums gezeichnet. (Vgl. »SPICILEGIUM
Q U I N T U M POST CONATUM
STORICO-LITTERARIUM
DE
H E I D E L B E R G E N S I ... J O A N N E S
HI-
GYMNASIO HENRICUS
A N D R E A E ... A . D . VIII. April An. M D C C L X V I I « , S. 14: »Car. Conr. & Franc. Philippus & Joan. Jac. Achenbach, fratres, Crucenac, F. Joannis, Inspect. Cru-
dem Rektor Johann Wolfgang Textor ( 1 6 3 8 - 1 7 0 1 ) und dem Dekan der theologischen Fakultät, Johann Friedrich Mieg ( 1 6 4 2 - 1 6 9 1 ) , 1677 immatrikulierte (TOEPKF., II, 580f.). Der erneute Eintrag in die Heidelberger Matrikel (1678), der sich speziell auf die angehenden Prediger bezieht, nennt als Dekan der Theologie Johann Ludwig Fabricius (Fabritius; 1632 bis 1696), der in den nächsten beiden Jahrzehnten Achenbachs Mentor und Förderer wurde. Fabricius besaß seit 1670 als Nachfolger von Friedrich Spanheim ( 1 6 3 2 - 1 7 1 1 ) die erste theologische Professur, las als ausgewiesener Theologe, der einen Ruf an die berühmte Universität Leiden abgelehnt hatte, über das Alte und Neue Testament und war auch dadurch bekannt geworden, daß er sich 1673 bemüht hatte, allerdings vergeblich, im Auftrag des pfälzischen Kurfürsten den umstrittenen und des Atheismus verdächtigten Philosophen Baruch Spinoza an die Heidelberger Universität zu ziehen. Fabricius dürfte wohl auch die Vokation Achenbachs zum Hofprediger der Pfalzgräfin Maria von Simmern, der Witwe des Pfalzgrafen Ludwig Heinrich Moritz von Simmern (gest. 1674), Tochter des Prinzen Heinrich Friedrich von Nassau-Oranien, in deren Residenz und seiner Hei-
3
4
Achenbach, Carl Conrad matstadt Kreuznach im Jahr 1679 befördert haben. Im Dezember 1684 wurde er Zweiter Hofprediger des Kurfürsten Karl von der Pfalz, der aber wenige Monate nach Achenbachs Amtsantritt am 16. März 1685 starb, so daß Achenbach als Prediger der Mutter des Kurfürsten fungierte, bis auch diese 1686 verstarb. Von 1686 bis 1693 wirkte Achenbach als Prediger an der Klosterkirche und teilweise zeitgleich an der Heilig-Geist-Kirche in Heidelberg. Am 22. April 1693 erfolgte seine Ernennung zum kurpfälzischen Kirchenrat (Generallandesarchiv Pfalz. Gen. 844 vgl. HECHT, G., 1928, S. 203), wodurch er an die Spitze der reformierten Kirchenverwaltung in der Pfalz rückte, die in diesen Jahren vor außerordentlich schwere konfessionspolitische Probleme gestellt wurde. Als der pfälzische Kurfürst Karl Ludwig 1680 starb, hinterließ er aus seiner Ehe mit der dänischen Prinzessin Wilhelmine Ernestine die Kinder Karl (1651-1685) und Elisabeth Charlotte (1652-1722), die 1671 Philipp von Orléans, einen Bruder des französischen König Ludwigs XIV., heiratete. Karl als Thronfolger blieb kinderlos, so daß mit ihm die pfalz-simmernsche Linie ausstarb und der katholische Pfalzgraf Philipp Wilhelm aus dem Hause Neuburg Erbe der Kur wurde. Noch kurz vor seinem Tode hatte sich der Kurfürst Karl von der Pfalz mit seinem Erben im Rezeß von Schwäbisch-Hall (1685) dahingehend einigen können, daß die existierenden Religionsverhältnisse auch unter der Regierung der Linie Pfalz-Neuburg unangetastet bleiben sollten. Philipp Wilhelm respektierte dann auch tatsächlich den konfessionellen Frieden, selbst wenn er bereits im Herbst 1685 deutlich machte, daß fortan auch die Katholiken freie Religionsausübung, ohne Nachteile für Reformierte und Lutheraner, in seinem Lande genießen sollten; so berief er 1686 Jesuiten nach Heidelberg und ließ katholische Orden wieder zu. Doch blieb trotz dieser Maßnahmen allgemein anerkannt, daß Philipp Wilhelm um Ausgleich und Gewissensfreiheit auf konfessionellem Gebiet besorgt war (vgl. SCHAAB, Meinard: Geschichte der Kurpfalz. Bd. 2. Stuttgart, Berlin, Köln 1992, S. I48f.). Die weitgehende Achtung der Festlegungen des Vertrages von Schwäbisch-Hall hatte dabei vor allem den Hintergrund, sich die Unterstützung der reformierten Staaten gegen die Ansprüche Frankreichs zu sichern, das unter dem Vorwand von Erbansprüchen Elisabeth Charlottens 1688 mit seinem Heer die Grenzen der Pfalz überschritt und im sogenannten Orléan-
schen Krieg seine Expansionspolitik der vorausgegangenen Jahre am Rhein fortführte. Die Linie des gegenseitigen Tolerierens der Konfessionen verfolgte zunächst auch Philipp Wilhelms Sohn, Johann Wilhelm, als Nachfolger auf dem Kurfürstenthron; er regierte seit 1690 die Pfalz aus Düsseldorf, der Hauptstadt seines bedeutendsten Besitzes Jülich-Berg. Achenbach, der 1689 zusammen mit Johann Heinrich Mieg d. Ä. wegen unbezahlter Kontributionen von den Franzosen gefangengenommen und nach Straßburg verschleppt worden war und erst 1690 gegen ein Lösegeld nach Heidelberg zurückkehren konnte, hatte sich als Mitglied des Kirchenrats vor allem mit den Folgen der französischen Besetzung und seit 1695 auch mit dem Wandel in der Religionspolitik dieses Kurfürsten auseinanderzusetzen. Die französischen Truppen schufen durch ihre Verwüstungen in der Pfalz nicht nur zahlreiches menschliches und materielles Elend, sondern unter ihrem Schutz breitete sich auch schnell eine Welle der Rekatholisierung aus, in deren Folge die Reformierten über 100 Kirchen aufgeben mußten. Hinzu kam seit Mitte der 90er Jahre der sich regende Widerstand der Lutherischen gegen die Vormundschaft der Reformierten, die sie durch ein eigenes Konsistorium und eine eigene Vermögensverwaltung beseitigt wissen wollten. Im Juli 1695 trafen sich die lutherischen Geistlichen in Darmstadt, um ihr weiteres Vorgehen zu beraten, wobei sie sich vor allem die Selbstverwaltung, die Rückgabe von Gefällen, die die Reformierten an sich gezogen hatten, und das Ordinationsrecht für ihre eigenen Pfarrer zum Ziel setzten. Für die katholische Regierung war dieser innerprotestantische Streit nun wiederum ein willkommener Anlaß, um sich in die Verwaltung der protestantischen Kirchengüter einzumischen und ihn zu einer religionspolitischen Kursänderung zu nutzen, was die Position der Reformierten weiter schwächte. Da die Regierung die Beschwerden und Wünsche des Kirchenrats nicht an den Kurfürsten weiterleitete, wandte dieser sich an den brandenburgischen Kurfürsten als Schirmherr seiner Glaubensgenossen. Brandenburg war nach dem Westfälischen Frieden nach und nach zur protestantischen Führungsmacht aufgestiegen und hatte zur Pfalz auch familiäre Bindungen. Maria Eleonora (1607-1675), Tochter des brandenburgischen Kurfürsten Joachim Friedrich, hatte 1631 den Pfalzgrafen von Simmern geheiratet und betrieb später die
Achenbach, Heirat ihres Sohnes Ludwig Heinrich Moritz mit
Carl Conrad
Konsistorialrat in Halle Anstellung fand (22. Mai
Maria von Oranien, Schwester der brandenburgi-
1700).
schen Kurfürstin Luise Henriette. Die genannte
Von 1700 bis 1702 blieb Achenbach in Halle, dann
Pfalzgräfin Maria pflegte im übrigen die Beziehun-
rief ihn der Staatsminister Kolb von Wartenberg, der
gen zu den Hohenzollern sehr intensiv; sie vermachte
Achenbach aus jener Zeit, in der er selbst Oberstall-
ihrem Neffen, dem nachmaligen König Friedrich I.
meister am H o f zu Kreuznach war, kannte und sich
von Preußen, ihr Kreuznacher Schloß mit den dazu
von dem intimen Kenner der pfälzischen Verhältnis-
gehörigen Gütern. Die Vorgänge in der Pfalz, die die
se einen sachkundigen Berater in den Religionsver-
Reichsstände in Erregung versetzen und auch die eu-
handlungen mit Johann Wilhelm erhoffte, nach Ber-
ropäische Diplomatie beschäftigten, wurden auch in
lin. Vermutlich auch auf den Rat Achenbachs hin,
Brandenburg mit Sorge betrachtet, das sich seit dem
verstärkte Friedrich I. den Druck auf die Pfalz, indem
Potsdamer Edikt offensiv für die Belange der Refor-
er am 9. Juli 1705 die Bildung einer Kommission
mierten einsetzte und hier nicht nur die eminent
befahl, die unter Leitung des Ministers Heinrich Rü-
wichtigen Fragen der Religions-, sondern auch der
diger von Ilgen die Verwaltung aller katholischen
Haus- und Territorialpolitik berührt sah.
Kirchengüter in Magdeburg, Halberstadt und Min-
Insbesondere durch die Schreiben, die Achenbach
den zu übernehmen hätte, falls Johann Wilhelm von
nun über mehrere Jahre nach Cölln/Spree sandte,
der Pfalz in der Frage des reformierten Kirchenver-
war die brandenburgische Regierung sehr genau über
mögens in der Kurpfalz nicht nachgeben sollte (vgl.
die politischen Vorgänge und die zunehmende Be-
Publikationen aus den preuß. Staatsarchiven I, 1,
drängnis der Reformierten unterrichtet. Diesbezüg-
S. 567, Nr. 428). Diese Maßnahme hatte die Religi-
liche Interventionen beim pfälzischen Kurfürsten
onsdeklaration vom 21. Nov. 1705 zur Folge, die die
führten zunächst dazu, daß sich dessen Verhältnis zu
bis heute gültige Struktur der pfälzischen Kirche
seinem Kirchenrat merklich abkühlte und er seit
schuf. In Berlin blieb Achenbach in kirchenpoliti-
1696 mehr und mehr Partei für die Katholiken er-
schen Fragen weiterhin die rechte H a n d Ilgens, des
griff; zumal die Gefahr einer dauernden Annexion
Leiters der auswärtigen Politik Preußens, auch wenn
durch Frankreich militärisch abgewendet war. D a
er nicht mehr so im Brennpunkt des Geschehens
der Kirchenrat das Anliegen der Lutherischen in ei-
stand wie in den Jahren 1702 bis 1705. Uber seinen
nem Gutachten vom 1. Febr. 1696 schroff abgelehnt
Mitarbeiter schrieb Ilgen 1714 in einer Denkschrift:
hatte, obwohl der brandenburgische Kurfürst zu ei-
»In Religionssachen pflege ich die einkommenden
nem Kompromiß geraten hatte, um sich die Unter-
Relationen dem Herrn Hofprediger Achenbach zu
stützung der Schweden gegen Johann Wilhelm zu
communiciren. Derselbe gibt sein Gutachten dar-
sichern, verlor er letztlich auch seine kirchenpoliti-
über schriftlich und was darauf resolviret wird, das
schen Handlungsmöglichkeiten. Der Frieden von
diktire ich selbst oder lasse es durch Thulemeier ex-
Ryswick, der den Reichskrieg mit Frankreich been-
pedieren« (vgl. Acta Borussica. Behördenorganisati-
dete, gab 1697 der Ausbreitung des Katholizismus in
on und allgem. Staatsverwaltung, 2, S. 31).
der Pfalz einen staatsrechtlichen Rahmen, da er fest-
Als Hofprediger und Berater von Ilgen hatte Achen-
legte, daß in den restituierten Orten die römisch-ka-
bach auch maßgeblichen Einfluß auf die Gestaltung
tholische Religion in dem Zustand belassen werden
der Kirchenpolitik in den brandenburgischen Terri-
sollte, in dem sie im Jahr 1697 war. Eine weitere Stär-
torien. Daß er dabei das Vordringen des Pietismus in
kung des Katholizismus bewirkte ein Edikt vom
der Residenz verhindern wollte, veranlaßte Canstein
29. Okt. 1698, in dem verfügt wurde, daß die Kir-
zu der Aussage, daß »H. achenbac bey seinem gant-
chen allen Religionen offenständen und nur die
zen hof vor einen intriguenmacher praestiret, auch
katholischen Kirchen allein von den Katholiken ge-
sich in allerley händel mischet, und bey dem C p .
nutzt werden dürften. Die darauf folgenden Repres-
[Kurprinzen] üm des willen nicht in solchem ansehen
salien gegen die Reformierten führten zu einer gro-
ist als vor diesem« (vgl. SCHICKETANZ, 1972, S. 496).
ßen Auswanderungswelle aus der Pfalz; unter den
Zumindest in der Einschätzung von Achenbachs Ver-
Religionsflüchtigen befand sich auch Achenbach, der
hältnis zum Kurprinzen irrte sich Canstein nicht.
als Lohn für die Dienste, die er dem brandenburgi-
Seitdem Friedrich Wilhelm I. 1713 als König regier-
schen Hause geleistet hatte, als Hofprediger und
te, war Achenbachs Stern in stetigem Sinken begrif-
5
6
Achenbach,
Carl Conrad
fen. Zwar oblag ihm als erstem Hofprediger weiter-
1703 wieder aufgenommen wurde; möglicherweise
hin die Durchführung der kirchlichen Zeremonien
nahm er zu dieser Zeit auch die Heidelberger Matri-
von Taufe, Geburt etc. im intimen Kreis der königli-
kel an sich und bewahrte sie vor der Vernichtung (vgl.
chen Familie, die repräsentativen, öffentlichen Auf-
TOEPKE, II, S . 5 8 5 ) .
gaben legte der König aber in andere Hände.
Achenbach war der seelsorgerische Beistand König
Achenbachs wissenschaftliche Laufbahn wurde durch die Zeitläufte verhindert. A m 8. Okt. 1696 wurde Achenbach Professor für Altes und Neues Testament an der Universität Heidelberg, deren Lehrbetrieb aber seit der Zerstörung Heidelbergs durch die Franzosen im Mai 1693 ruhte und erst im Frühsommer
Friedrichs I., als dieser 1713 starb. Er war 1709 Kirchenrat und 1713 Mitglied des neu errichteten reformierten Kirchendirektoriums geworden. Auf Vorschlag von Daniel Ernst —> Jablonski war Achenbach seit 1710 Mitglied der Akademie der Wissenschaften (SSB).
[JS]
Werke COLLEGII BIBLICI DECAS PRIMA Ad G E N . CAP I. vers. I. Q u a m Favente Deo Opt. Max. Sub PRAESIDIO R E I N H O L D I PAULI, SS. Th. Doctoris & Professoris Ordinarii, nec non Reformatae Ecclesiae Pastoris Ordinarii Publico examini subjiciet, Die 12. Augusti, CAROLUS CONRADUS ACHENBACH, CRVCENACO-PALATINVS. MARBURGI CATTORVM, Typis SALOMONIS SCHADEWITZII, Acad. Typogr. Anno M. DC. LXXVI. (Ha 33: 54 L 9, 20). COLLEGII BIBLICI DECAS N O N A Ad G E N . CAP. I. vers. 24. 25- Quam Favente Deo Opt. Max. Sub PRAESIDIO R E I N H O L D I PAULI, SS. Th. Doctoris & Professoris Ordinarii, nec non Reformatae Ecclesiae Pastoris Ordinarii Publico examini subjiciet, Die 13. Januarii CAROLUS C O N R A D U S A C H E N B A C H , Crucenaco-Palatinus. MARBURGI CATTORVM, Typis SALOMONIS SCHADEWITZII, Acad. Typogr. Anno M. DC. LXXVII. (Ha 33: 54 L 9, 28). COLLEGII BIBLICI DECADIS DVODECIMAE PENTAS POSTERIOR Ad G E N . CAP. I. vers. 26. D E IMAGIN E DEI IN H O M I N E PARS TERTIA, Q u a m Favente Deo Opt. Max. Sub PRAESIDIO R E I N H O L D I PAULI, SS. Th. Doctoris & Professoris Ordinarii, nec non Reformatae Ecclesiae Pastoris Ordinarii Publico examini subjiciet, Die XXII. Martii. CAROLUS C O N R A D U S A C H E N B A C H , Crucenaco-Palatinus. MARBURGI CATTORVM, Typis SALOMONIS SCHADEWITZII, Acad. Typogr. Anno M. DC. LXXVII. (Ha 33: 54 L 9, 33). Leichpredigt auf Eva Elisabeth Braun, geb. Schnorr von Hassel [10. Okt. 1647—7. März 1685]. s. 1. e. a. [Heidelberg: Philipp Delborn 1685; 4°]. (Leichenpredigten Stolberg, 1928-1935, Bd. IV, S. 178). Gottes mildreiche Fürsorg vor den Menschen von seiner Geburt an/ biß in das hohe Alter/ Auß den Worten Esaj. XLVI. 3. 4. Bey Volckreicher Beerdigung Deß Weyland Hoch=Edel/ Gestreng und Hoch=Gelahrten Herrn JOACHIMI CAMERARII, Der Königl. Majest. in Schweden und Chur Pfaltz Rath/ Den 28. Nov. 1687. fürgestellt/ und auff der Traurenden Erinnern zum Druck verfertiget Von Carl Conrad Achenbach/ der Kirchen zum Kloster Pfarrern. HEIDELBERG/ Gedruckt bey Johann David Bergmann/ Walt. Erben/ Churf Pfl. u. Univers. Buchdr. 1688. (Ha 33: 87 F 10, 19). Der Verlust getreuer Vorsteher Eine Züchtigung GOttes/ Fürgetragen aus den Worten Esa. III. v. 1 . 2 . 3. Als Der Hoch=Edel/ Vest und Hoch=Gelehrte Herr/ J O H A N N E S de SPINA, Beeder Rechten Doctor, ChurPfältzischer Kirchen=Rath/ Institutionum und Juris Feudalis Professor zu Heydelberg/ Den 13. Septembris 1689. bey volckreicher Versammlung beerdigt wurde/ Folgends auff der Hinterbliebenen Begehren zum Druck gegeben Von Carl Conrad Achenbach/ der Kirchen zum H. Geist Pfarrern. HEIDELBERG/ Gedruckt durch Johann David Bergmann/ Walt. Erben/ ChurfPfl. und Univers. Buchdr. 1690. [4°]. (Ha 52 L 4, 4). Die Fürtrefflichkeit des Glücks, welches Gottes Kinder haben vor den Kindern dieser Welt, bey dem Todes=Fall Frau Dorotheen Elisabeth Pfeifferin, gebohrnen Placentinin d. 3. Oct. 1700 aus Ps. XVII. 15. zu Halle vorgestellet. Halle s. a. [1700; 2°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 186f.). Das Verlangen der Frommen Nach der Gemeinschafft mit G O T T / Fürgestellet Aus dem LXXXIV. Psalm/ Bey Beerdigung Der HochEdlen/ Hoch=Ehr und Tugendsamen Frauen FRAUEN Ursula Sibylla/ gebohrne Miegin/ Des Hoch=Edel/ Vest= und Hochgelahrten H E R R N Carl Adolph Hussen/ Königl. Preußischen Cammer=Raths im Hertzogthum Magdeburg/ Ehe=Liebsten; Den 30. Octobr. 1701. In der Reformirten Schloß= und Dohm=Kirchen
Achenbach, Carl Conrad zu Halle/ Von Carl Conrad Achenbach/ Königl. Preuß. Hoff=Prediger und Consistorial=Raths daselbsten. HALLE/ Gedruckt bey Christoph Salfelden/ Königl. Preuß. Hoff= und Reg. Buchdrucker im Herzogth. Magdeburg. [2°]. (Ha 33: 173 A 1, 17). Leich=Predigt Fr. Sophia Magdalena von Danckelmann, geb. von Brömse anno 1702. gehalten. Halle: Salfeld s. a. [1702; 2°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 186f.; Nohl, 1903, S. 74). Thränen=Saat und Freuden=Erndte der Gottsfürchtigen/ Nach dem tödtlichen Hintritt Der Hoch=Edlen/ Groß Ehr= und Tugendbegabten Frauen/ Frauen Susanna VORSTIUS, gebohrne Stoschin, Des HochEdlen/ Großachtbar= und Hochgelahrten Herrn/ Hn. Friederich Wilhelm VORSTIUS, Seiner Königl. Majestät in Preussen/ und Sr. Königl. Hoheit/ Printz Philipp Wilhelms Hof=Raths/ Ehe=Liebste. Als selbige den 9. Mart. 1703. seelig verstorben/ und den 15. hernach beygesetzt worden/ den 25. darauff fürgetragen durch CARL CONRAD Achenbach/ Seiner Königl. Majest. in Preussen Hof= Predigern. Berlin/ Gedruckt mit Salfeldischer Wittwe Schrifften. [1703; 4°]. (1: Ee 7 1 ( M 1 , 17; Ha 33: 173 A 1, 19; 14: Hist. Germ, biogr. 60, 21). Die Ungewißheit des Zeitlichen, und die ewige Beständigkeit des Lebens in Himmel, nach gehaltener Begräbniß Frau Sophia Elisabeth Nehmizin gebohrnen Sanderin aus Hebr. XIII. 14. d. 26. Aug. 1703. Vorgetragen. Berlin: Wessel s. a. [1703; 2°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 186f.; Nohl, 1903, S. 74). Der Höchstnöthig= und Tröstliche Glaubens=Articul Von der Aufferstehung der Todten/ Am dritten Oster=Feyertag den 25. Mart. 1704. In der Königl. Hoff= und Ordens=Capell fürgetragen und Auf allergnädigsten Special-Befehl zum Druck gegeben Von Carl Conrad Achenbach. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. s. a. [1704; 4°]. (1: 4° Eb 450 ehem.; Ha 33: 62 F 3, 5). Leichpredigt auf Eva von Tettau. (1705?; Nohl, 1903, S. 74). Deß Ertz=Vaters Abrahams seliges End Und Ehrliche Begräbnüß/ Fürgetragen/ nach dem seeligen Hintritt Deß Wohlgebohrnen Herrn/ HERRN Joachim SCULTETI von Unfried. Sr. Königl. Maj. in Preussen Geheimen Hoff= Kammer= auch Kirchen= und Schul=Raths/ Sonntags den 16. Aug. 1705. Und Auf Begehren zum Druck gegeben von Carl Conrad Achenbach/ Sr. Königl. Majest. Hoffpredigern. BERLIN/ gedruckt bey Johann Lorentz/ Anno 1706. [2°]. (Ha 33: 173 A 4 , 16). Einiger Evangelisch=Lutherischen in der Churfürstlichen Pfaltz/ Unbefugtes/ sehr anzügliches MEMORIALE, Vom 23. April 1708. An E. Hochlöbl. Evangelisches CORPUS, Gegen Die Evangelisch=Reformirte Samt beygefügten Höchstgemüßigten Anmerckungen/ Dabey auch die Widerlegung Ihres/ mit vielen Unwarheiten befleckten Warheits=Spiegels/ und des Zeugnüs/ so Sie ohnlängst einem Ihrer Pfarrer gegeben/ umb dadurch Collecten zu samlen. Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. s. a. [1708]. (1 a: Sf 5106, 4; 1 a: Sf 5108; la: Sf 5109/5; 3: If 3244). Des Gläubigen Leben eine beständige Vorbereitung zum Tode bey Beerdigung Herrn Daniel Ludolph Freyherrn von Danckelmann, würcklichen Geheimen Staats= und Krieges Raths, General-Commissarii, Consistorial-Praesidenten etc. aus 2. Reg XX. 1. Dom. Reminiscere 1709. vorgetragen. Berlin s. a. [1709; 2°]. (1: Su 1580 4° ehem.; Küster/ Müller, 1752, I, S. 186f.). Der veränderliche Zustand der Menschen verglichen mit der Beständigkeit in Gott, als Fräulein Cathar. Elisabeth von Chwalkowska, Herrn Ernst Christoph Freyherrn von Manteuffel Königl. Polnischen und Chur=Sächsischen würcklichen Cammer=Herrn ehelich versprochene Fräulein Braut dieses Zeitliche gesegnet, Anno 1713 am Neuen Jahrs=Tage Cantic. V. 2. vorgetragen. Cöln: Lorentz s. a. [1713; 2°]. (Ha 33: Pon Za S. 157; 3: Pon Hss. Gen. 8 angeb.; KZK-Bp 18: 4° Z 444,6; Küster/Müller, 1752, I, S. 186f.). Huldigungs=Predigt für geschehener Erb=Huldigung dem Allerdurchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friderich Wilhelm, König in Preussen von der löblichen Ritterschafft und Ständen der Chur und Marek Brandenburg disseits der Oder, und jenseits der Elbe in der Hof= und Ordens=CapelI zu Cöln an der Spree Sonntag! Quasimodogeniti war der 23. April. 1713. auf allergnädigsten Special-Befehl gehalten. Berlin s. a. [1713; 2°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 186f.; Dinse, 1877, S. 517). Der Tag des Todes besser als der Tag der Geburth: Erwiesen Durch Das Verlangen der Gläubigen nach einem seeligen Tod. Als die Mit Gottes=Furcht und Tugenden gezierte Frau/ FRAU Juliana Elisabeth Steinbergin/ gebohrnen Linckers/ Des Hoch=Ehrwürdig und Hochgelahrten Herrn/ HERRN Heinrich Augustus Steinbergs/ Königl. Preußischen Hof= und Dom=Predigers allhie Hertzgeliebte Eh=Gattin Den 4. Novembr. 1714. im HErrn seelig entschlaffen/ und den 8. darauff beerdiget worden. Sonntags den 24. post-Trinitatis, in hiesiger Evangelisch=Reformirten Ober=Pfarr= und Dom=Kirchen fiirgetragen, und auf Begehren zum Druck gegeben/ Von Carl Conrad Achenbach. BERLIN/ gedruckt bey Johann Lorentz/ Königlichen priviligirtem Buchdrucker, s. a. [1714; 2°]. (Ha 33: 173 A 4, 18).
7
8
Achenbach,
Carl Conrad
Literatur STEINBERG, Heinrich August: Ein göttlich Trost=Mittel/gegen allerley Truebsalen/ Welches Der Weyland Hoch=Ehrwürdige und Hoch=Gelahrte HERR, H E R R Carl Conrad Achenbach, Sr. Königl. Majestät in Preussen/ Wohl=verordneter Hoff= Prediger und Kirchen=Rath, Als derselbige Am 21. Mertz, dieses 1720. Jahres, sanfft und selig entschlaffen/ und den 27. darauf zu seiner Ruhe= Kammer gebracht worden, Aus Psalm CXIX. V. 92 Für GOttes Kirche, und einen jeden Gläubigen ins besonder, nachgelassen hat/ Bey Hoher und Volck=reicher Versammlung, am Sonntag Quasimodogeniti, in der Ober=Pfarr= und Dom=Kirche allhier vorgestellet/ Von Heinrich August Steinberg. Berlin/ gedruckt bey Johann Lorentz/ 1720. (1: Ee 615, 1); CLAESSEN, Dietrich Siegfried: Die Sternen in der rechten Hand des H E R R N JEsu, Oder Das herrliche Vorrecht getreuer Hirten und Lehrer im Leben und Sterben, Bey der Beerdigung des Weyland Hoch=Ehrwürdigen und Hoch=Gelahrten HERRN, H E R R N Carl Conrad Achenbachs, Königl. Preußis. Hoff= und Dohm=Predigers, und Kirchen=Raths, Welcher Den 21. Marth 1720. sanfft und seelig verstorben, In Einer Trauer= und Leichen=Rede Aus Apostel I. = = = = 16. vorgestellet. Von Dietrich SIEGFRIED CLAESEN, Damahligem Dohm=Prediger in Berlin, und nunmehrigen Doctore und Professore Theologiae auch reformierten Prediger zu Frankfurt an der Oder. BERLIN/ gedruckt bey Johann Lorentz, Königl. privil. Buchdr. s. a. [1720], (1: Ee 615, 2); VIRVM SVMME REVERENDVM E T EXCELLENTISSIMVM CAROLVM C O N R A D V M A C H E N B A C H , D O C T O R E M T H E O L O G V M , A N T E HAC HEIDELBERGENSIS ACADEMIAE PROFESSOREM CELEBERRIMVM, A D H V C REGII CONSISTORII IN DVCATV MAGDEBVRGICO CONSILIARIVM GRAVISSIMVM, E T REFORMATAE GERMANICAE ECCLESIAE, QVAE HALAE EST, VIGILANTISSIMVM ANTISTEM, N V N C SERENISSIMI P O T E N T I S S I M I Q V E REGIS BORVSSIAE, D O M I N I SVI MVLTO CLEMENTISSIMI, C O N C I O N A T O R E M AVLICVM, Q W M PRIDIE IDVS SEPTEMBRES M D C C I I AVSPICIIS FACTIS IN NOVAM PROVTNCIAM EXIRET, HAC AD L O C V T I O N E GRATVLATORIA PROSECVTI S V N T ACADEMIAE FRIDERICIANAE P R O R E C T O R ET PROFESSORES. TYPIS C H R I S T O P H O R I ZEITLERI, ACAD. TYPOGR. s. a. [Halle 1702], 2°. (Ha 33: 21 B 8, 14); BIBLIOTHECA Miscellaneo-THEOLOGICA, Quam Vir summe Reverend. Ampliss. iuxtimque Doctiss. Dns. Carol Conr. A C H E N B A C H , Sereniss. atque Potentiss. Regis Boruss. Concionator (dum viveret) Aulicus Primär, ac Consiliar. Ecclesiast. Digniss. ex gemino Heidelbergens. Invasionis Incendio tanquam religuias, praedam ac stipulas sibi vix reservavit posteaque aliquantum iterum auxit, Die V April in aedib. Ejusd. in Platea Spiritus sti e regione Gymnasii Joachimici sitis, consveto A U C T I O N I S ritu, triduana Perlustratione praevia, distrahetur CATALOGUS ibid. distribuetur Die I Mens. Martii BEROLINI ex Typogr. Aul. Schlecht. 1728. (la: 1 in Ap 13); Chur=Pfältzische Religions=Declaration, Welche/ Krafft des Zwischen Seiner Königl. Majestät in Preussen/ &c. Und Seiner Churfl. Durchl. zu Pfaltz/ &c. Den 21. Novemb. 1705. geschlossenen und darauf ratificirten RECESSES, In der Churfürstlichen Pfaltz und darzu gehörigen Landen publicirt wird. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuss. Hoff=Buchdr. (la: Sf 5106, 2; la: Nachlaß Oelrichs, Kasten 57); Anmerckungen/ Uber Der Evangelisch=Lutherischen Unbefugtes Beschwerungs=Schreiben/ Gegen Die Evangelisch=Reformirte/ Betreffend Die unter dem 21. Novembr. 1705 publicirte Chur=Pfältzische Religions-Declaration. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hoff=Buchdr. s. a. (la: Nachlaß Oelrichs, Kasten 57); Kurtzer und warhaffter Bericht/ Vom Evangelisch=Lutherischen Religions und Kirchen=Wesen in der Churfürstlichen Pfaltz/ nach dem/ im Jahr 1648 geschlossenen Westphälischen Frieden/ bis hieher. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1706]. (la: Sf 5106, 3); Ihro Rom. Käyserl. Majestät anderwärtige zwey Schreiben d.d. Wien den 23. und 24. Febr. 1720. An Ihre Königl. Maj. in Preussen/ Als Fürsten zu Halberstadt und Minden, das Closter Hammersleben, Auch die von Deroselben in den Chur=Pfältzischen Religions= Streitigkeiten gebrauchte Repressalien betreffend, nebst darauf von Königl. Majestät in Preussen erfolgten Antwort/ d.d. Berlin den 20. April 1720. Erstlich gedruckt zu Regenspurg und Erffurth im Monat May und Junio 1720. (la: Nachlaß Oelrichs, Kasten 57); KÜSTER/MÜLLER, 1752, I, 185ff.; III, 423; DUNKEL, J. G. W„ I, 3 , (1754), S. 360f.; ANDREAE, Johann Heinrich: SPICILEGIUM Q U I N T U M P O S T C O N A T U M HISTORICO-LITTERARIUM D E GYMNASIO H E I D E L B E R G E N S I ... A. D. VIII. April An. MDCCLXVII. S. 14; (la: Sf 4223, 6); DERS.: Crvcenacvm Palatinvm Cvm Ipsivs Archisatrapia Illvstratvm. Bd. 1-9. [Heidelberg] 1780-84; DERS.: Q.D.O.M.B.V. ANALECTA H I S T O R I C O LITTERARIA D E HEIDELBERGENSIS GYMNASIO. 1789; SCHWAB, Johannes: Quator seculorum syllabus rectororum, qui ab anno 1386 ad anno 1786 in alma et antiquissima academia Heidelbergensi magistratum academicum gesserunt ..., II, 1790, S. 113f.; TOEPKE, Gustav, 1884, II, 580, 81; DBA, I 3, 247-249; FRIEDLÄNDER, Emil: Berliner geschriebene Zeitungen aus den Jahren 1713 bis 1717 und 1735. Berlin 1902, S. 36, 193, 318, 483f., 488f„ 527, 626; MOERNER: Kurbrandenburgs Staatsverträge von 1601-1700. Berlin 1867, S. 3 4 9 -
Achenbach,
Carl Conrad
359; LOEWE, Victor (Hrsg.): Preussens Staatsverträge aus der Regierungszeit König Friedrichs I. Ndr. d. Ausg. 1923, Osnabrück 1969. (Publikationen aus den Preussischen Staatsarchiven, Bd. 22), S. 73f. (Religionsrezeß mit Kurpfalz, Düsseldorf, 21. Nov. 1705); HYMMEN, Hans von: Der erste preussische König und die Gegenreformation in der Pfalz. Phil. Diss. Göttingen. Bielefeld 1904; ANTZ: Die Pfälzer in Halle. In: Pfalz. Museum 1924, H. 4/6; HECHT, Gustav: Gebürtige Pfälzer als Träger der Preußischen Kirchengeschichte. In: Zs. für die Geschichte des Oberrheins, 41 (1928), S. 202ff.; CARLEBACH, Albert: Ein Bericht über die Zerstörung Heidelbergs und Mannheims 1689 mit Nennung der Heidelberger Geißeln [!]. In: Mannheimer Geschichtsblätter 11 (1930), Sp. 2 3 1 - 2 3 3 ; [ACHENBACH, Heinrich]: Deutsches Geschlechterbuch 70 (1930), S. 31ff., 633; Fischer, O., II (1941), S. 2; Fix, Karl: Die aus dem Siegerland stammende Pfarrerdynastie Achenbach an Rhein, Nahe und am Berliner Hof. o. O. 1952, S. 5 3 - 5 9 . (Siegerland, Bd. 29); KRISINGER, Josef: Die Religionspolitik des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz. In: Düsseldorfer Jahrbücher 1955, S. 83ff.; THADDEN 1959, S. 206f.; ACHENBACH, Heinrich: Familienzeitung des Geschlechts Achenbach. Celle 1969ff.; ACHENBACH, Heinrich/ IRLE, Lothar: Stammfolge Achenbach. Limburg 1973. (Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 163, Siegerländer Geschlechterbuch, Bd. 3); SCHICKETANZ, Peter (Hrsg.): Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Berlin 1972. (Texte zur Geschichte des Pietismus 111,1); HANS, Alfred: Die kurpfälzische Religionsdeklaration von 1705. Ihre Entstehung und Bedeutung für das Zusammenleben der drei im Reich tolerierten Konfessionen. Mainz 1973, S. 43, 65, 74 u. ö.; LOHR, Rudolf (Bearb.): Protokolle der hochdeutschreformierten Gemeinde in Köln von 1599 bis 1794. 3. Teil: Protokolle von 1 6 6 9 - 1 7 9 4 . Köln 1983. (Inventare nichtstaatlicher Archive, 27), Nr. 332; DRÜLL, Dagmar: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1 6 5 2 - 1 8 0 2 . Berlin, Heidelberg, New York 1991, S. lf.; KOLLER, Alexander: Die Vermittlung des Friedens von Vossem (1673) durch den jülich-bergischen Vizekanzler Stratmann: Pfalz-Neuburg, Frankreich und Brandenburg zwischen dem Frieden von Aachen und der Reichskriegserklärung an Ludwig XIV. (1668—1674). Münster 1995. (Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e.V. ; 22); MAESEL, Markus A.: Der kurpfälzische reformierte Kirchenrat im 18. Jahrhundert: unter besonderer Berücksichtigung der zentralen Konflikte in der zweiten Jahrhunderthälfte. Heidelberg 1997. (Heidelberger Abhandlungen zur mittleren und neueren Geschichte, N.F., 10); Generallandesarchiv Karlsruhe 7 7 / 8 2 4 4 , 8 6 - 9 0 (Achenbach an den kurpfälzischen Kirchenrat in Heidelberg, 3. Nov. 1705. [Kopie]); GStA Rep 2, Nr. 11 (Dom-Kirchen Etat de an. 1720; u. a. mit Bezügen für Jablonski, Achenbach, Ciaessen, Steinberg, Andrea, Ursinus von Bär); GStA Rep. 2, Nr. 46 (Acta betreffend den H o f = und Domprediger Carl Conrad Achenbach: fol. 1 £TF1: Brief Achenbachs aus Halle vom 11. März 1702, in dem er die Berufung als Nachfolger von Sturm annimmt; fol. 9ff.: Bestallung [Entwurf] für Achenbach vom 12. Mai 1702; mit Nennung der Amtspflichten und -aufgaben eines reform. Dompredigers und Predigers der Schloßkirche, fol. 12f.: Brief Achenbachs an den König von Preußen, daß er sich bald nach Berlin begeben werde, datiert Halle 20. Mai 1702; f. 23: Bitte um Gehaltszulage aus den Einkünften des verstorbenen Hofpredigers Schmettau); GStA Rep. 2, Nr. 23 (Almosenpflege 1710); Rep. 40, Nr. 6 b (Facta spezies und Berichte des pfälzischen Kirchenrats an den brdbg. Kurfürsten Friedrich III.); Rep. 40, Nr. 6 f 1 (Correspondenzen mit den Pfältzern in religiösen Fragen [bezüglich des Rezesses vom 21. Nov. 1705] und wegen der geistl. G ü ter; 13 Schreiben von Achenbach aus dem Zeitraum vom 17. Jan. bis 29. Jun. 1705).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. m.; Bildersammlung Universitätsarchiv Heidelberg; Kurpfälz. Museum Heidelberg.
9
10
Ancillon,
Charles
Ancillon (d'Ancillon), Charles (Pseud.: C. d'Ollincan) *
28. Juli 1659 Metz
t
5. Juli 1715 Berlin
Gerichtsvorstand der frz. Kolonie, D i p l o m a t , reform. V
David A. d. Ä „ (17. M ä r z 1 6 1 7 - 3 . Sept. 1692), seit 1 6 8 6 frz. Prediger in Berlin
M G
Marie geb. Macaire (Malchar, gest. 1. Okt. 1704) D a v i d A. d . J . (22. Febr. 1 6 7 0 - 1 6 . Nov. 1 7 2 3 ) , seit 1 6 8 9 Prediger der frz. G e m e i n d e u n d H o f prediger Berlin
GD I. Tochter von Elie Benoît; II. Elisabeth, Tochter von J o s e p h Ancillon (Nov. 1 6 2 9 - 4 . Nov. 1715), Oberrichter der frz. Kolonie K
Frédéric-Auguste A. ( 1 6 9 8 - 1 7 5 8 ) , Prediger des frz. Hospitals in Berlin
Gymnasium Hanau Universität M a r b u r g Universität G e n f 1679
Universität Paris
1686
Richter der frz. Kolonie
1689
Inspektor des frz. G y m n a s i u m s
1698
Hof- und Legationsrat
S o h n Charles aus d e m Nachlaß des Vaters heraus
1699
Oberrichter der Franzosen in Branden-
( » M E L A N G E C R I T I Q U E D E L I T T E R A T U R E ...
1701
burg-Preußen (Juge supérieur)
1698«). N a c h d e m er vorübergehend in H a n a u tätig
Hofhistoriograph
gewesen war, k a m D a v i d Ancillon d. Ä. gemeinsam
1710
Polizeidirektor der frz. Kolonie
mit einem Großteil seiner G e m e i n d e im J a h r 1 6 8 6
1707
SSB (AnwM)
nach Berlin, u m sich hier mit seinen Angehörigen niederzulassen. D a z u zählten neben seinen Söhnen
Charles Ancillon wurde in M e t z als Sohn des Doyen
Charles u n d D a v i d d. )., der ihm später als Prediger
der reformierten Prediger und äußerst belesenen D a -
adjungiert wurde, auch sein Bruder J o s e p h ( 1 6 2 9 bis
vid Ancillon d. Ä. geboren. Der Vater, einer der Pa-
1715) sowie sein N e f f e Paul (gest. 1712), der fortan
triarchen des Refuge, hatte als Pastor in M e t z mit
in der Stadt als Arzt praktizierte. A u f g r u n d dessen,
d e m Vermögen, das ihm durch eine günstige Heirat
daß ein Großteil der Berliner Refugies aus M e t z
zufiel, eine umfassende Bibliothek aufgebaut, die zu
s t a m m t e , hatte D a v i d Ancillon d. Ä. auch einen
einem gelehrten S a m m e l p u n k t der Region wurde;
bedeutenden Einfluß auf die Gestaltung des inner-
auch der j u n g e Student Pierre Bayle ( 1 6 4 7 - 1 7 0 6 )
kirchlichen Lebens, was sich besonders in der Aus-
kam öfter aus d e m benachbarten Sedan z u m Besuch
einandersetzung mit seinem Amtskollegen Jacques
des Predigers herüber. Dessen Vorliebe für bibliophi-
—> Abbadie bemerkbar machte (vgl. NOACK, L . /
le Ausgaben u n d für Erstdrucke war ebenso allge-
SPI.ETT, J . , 1997, S. 3ff.).
mein bekannt wie die Art seiner Lektüre, die eigent-
Charles, im deutschsprachigen Milieu in M e t z aufge-
lich keinen Lesestoff verschmähte. U n d als er durch
wachsen, besuchte die Schule in H a n a u und n a h m
die Revokation des Edikts von Nantes die H e i m a t
anschließend ein S t u d i u m in M a r b u r g auf, das er in
verlassen mußte und dabei fast alle seine Schätze ver-
G e n f fortsetzte u n d 1679 in Paris als Magister der
lor, begann er seine Lesefrüchte aus der Erinnerung
Rechtswissenschaft abschloß. N a c h der A u f h e b u n g
aufzuzeichnen und diese Notizen gab später sein
des Edikts von N a n t e s versuchte er eine Audienz
Ancillon, Charles beim französischen König Ludwig XIV. zu erhalten, um das Bleiben der Metzer Protestanten in ihrer Heimat zu erbitten, und wurde tatsächlich bis zum Minister François Michel Louvois vorgelassen. Allerdings hatte er sich mit seinem Anliegen so kompromittiert, daß er Frankreich umgehend verlassen mußte. Der seitens des Königs verweigerte Dialog ließ Ancillon zu einem politischen Schriftsteller werden, der von nun an die Religionspolitik der französischen Krone vehement kritisierte. In seiner 1685 in Köln erschienenen Schrift »La persécution des reformés est contre les véritables intérêts de la France« wies er bereits darauf hin, daß die Verfolgung und Ausweisung der Hugenotten aus Frankreich ein schwerer politischer und ökonomischer Fehler war, der das Land in jeder Hinsicht schwächen würde. Die Fortdauer der Rechtswirksamkeit des Edikts von Nantes hatte seine Schrift »L'irrévocabilité de l'èdit de Nantes« (1688) zum Thema. Die Hoffnung, daß die Krone ihre verfehlte Politik gegen die französischen Protestanten aufgeben und die Rückkehr der Vertriebenen ermöglichen würde, stand im Mittelpunkt seiner Schrift »La France intéressée à rétablir l'édit de Nantes« (1690). Gewissermaßen als Pendant zur Kritik an der französischen Politik erschien 1690 Ancillons »Geschichte der Niederlassung der Réfugiés in den Staaten Seiner Kurfürstl. Hoheit von Brandenburg«, die die Aufnahmebereitschaft des brandenburgischen Kurfürsten für seine verfolgten Glaubensbrüder würdigte und bis heute ein wichtiges kulturhistorisches Dokument für das Leben in den ersten Jahre der Berliner Kolonie blieb. Kurze Zeit nach seiner Ankunft in Berlin ernannte ihn Kurfürst Friedrich Wilhelm zum Juge et Directeur de la Colonie de Berlin und zusammen mit seinem Onkel, dem Oberrichter Joseph Ancillon, erarbeitete er Entwürfe zu Rechtsvorschriften, die die Gerichtsbarkeit innerhalb der französischen Kolonie sowie ihr Verhältnis zu den Gesetzen des Gastgeberlandes regeln sollte (vgl. u. a. M Y L I U S , CORPUS ... 2 . T . , 1. Abt., Nr. LXXIII: Allgemeine Verordnung wegen der Unter= und Ober=Gerichte der Frantzösischen Nation in allen Provintzien, 1690). Nachdem er 1699 seinen Onkel als oberster Richter für die Réfugiés in Brandenburg-Preußen abgelöst hatte, übte er das höchste weltliche Amt der Franzosen aus und mußte damit auch Verpflichtungen erfüllen, die die Beziehungen zum Gastgeberland betrafen. In diesen
Kontext reihen sich einige seiner Schriften, wie etwa sein Glückwunsch »DISCOURS Addresse ä sa Majeste FRIDERIC PREMIER, ROY DE PRUSSE« (1701) zur Krönung des Kurfürsten Friedrich III. zum König in Preußen, ein. Und als der König am 6. Mai 1701 in Berlin einzog, führte Ancillon die französische Kolonie im großen Festumzug an. Das Amt des Oberrichters gewährte Ancillon einen bedeutenden Einfluß auf die Ansiedlung neuankommender Flüchtlinge in den brandenburgisch-preußischen Ländern. Daß er dabei nicht nur die Einwanderungspolitik Brandenburg-Preußens, sondern in einem Fall auch Eigeninteressen verfolgte, zeigt ein Vorfall aus dem Jahr 1714. Zusammen mit dem ehemaligen Professor für italienische Sprache an der Berliner Ritterakademie und nunmehrigen Diplomaten in Diensten Sachsens-Weimar, Johann Franz Gerardi, hatte Ancillon den Versuch unternommen, 14 französische Familien nach Weimar umzusiedeln. Als die Sache verraten wurde, stellte man Ancillon eine Wache vor das Haus und fand bei der Durchsuchung einen Kontrakt mit dem Weimarer Hof, der Ancillon für sein Kommen nach Weimar und der Etablierung französischer Manufakturen jährlich 1.500 Tl. offerierte. Aufgrund seiner guten Kontakte zu den kgl.preuß. Ministern und seinem Angebot, weitere Familien aus Frankreich nach Berlin zu holen, kam Ancillon jedoch mit einer Verwarnung davon. Bereits im August 1687 hatte ihn der Kurfürst beauftragt, als Direktor die Vorbereitungen zur Gründung eines Französischen Gymnasiums zu treffen. Schon 1691 übernahm aber die eigentliche Leitung der Anstalt Jean Sperlette de Montguyon (1661-1725) und als Ancillon 1695 wegen einer diplomatischen Mission in die Schweiz ging, übertrug man sein Direktorenamt auf Etienne —> Chauvin. Nach seiner Rückkehr wirkte er aber bis zu seinem Lebensende noch als Inspecteur, d. h. als Mitglied der Schulaufsicht (vgl. dazu VF.I.DER, 1989, S. 43ff.). Ancillons Teilnahme an den Gelehrten-Versammlungen im Hause des für die französischen Angelegenheiten zuständigen kfl.-brandenburgischen Ministers Ezechiel von —> Spanheim bezeugen sein ausgeprägtes und lang anhaltendes wissenschaftliches Interesse, das sich vornehmlich auf die Gelehrtenbiographie und auf zeitgeschichtliche Fragen konzentrierte. (»MEMOIRES Concernant LES VIES ET LES OUVRAGES de plusieurs MODERNES CELEBRES dans la Republique des lettres«, 1709). Da Letz-
11
12
AnciUon, Charles tere sich vor allem auch mit Problemen der Rechtswirksamkeit politischer Handlungen beschäftigten, bemühte sich Ancillon um Kontakte zu deutschen Rechtstheoretikern, insbesondere zu Christian Thomasius, mit dem er brieflich verkehrte. Ancillon erfreute sich wie weitere Mitglieder der französischen Kolonie der Förderung durch Gottfried Wilhelm Leibniz, mit dem er von 1707 bis 1715 im Briefwechsel stand (Korrespondenz noch nicht ediert) und auf dessen Vorschlag er bereits 1701
in die Akademie aufgenommen werden sollte. Im Leben der Akademie allerdings hat Ancillon keine Spuren hinterlassen, sieht man einmal von seiner Schlichtungsrolle im Streit zwischen Christoph Heinrich Oelven und Mathurin Veyssiere —» La Croze ab. Ancillon starb am 5. Juli 1715 während eines Besuches bei Frau von Grumbkow an einem Schlaganfall und wurde zwei Tage später unter großem Geleit begraben. [JS]
Werke REFLEXIONS POLITIQUES Par lesquelles on fait voir que la PERSECUTION DES REFORMEZ, Est contre les véritables intérêts de la France. A COLOGNE [Amsterdam] Chez PIERE MARTEAU 1686. [12°]. (la: Rf 7321; Rez. in: Nouvelles de la République des Lettres, Mai 1686). L'IRREVOCABILITE DE L'EDIT DE NANTES, Prouvée par les principes du Droit & de la Politique. Par C. A. Docteur en Droit, Si Juge de la Nation Françoise à ... Recta ... A AMSTERDAM, Chez HENRI DESBORDES, dans le Kalver-Straat. M. DC. LXXXVIII. [12°]. (la: Rf 7482; 14: Hist. Gall. eccl. 510; Rez. v. Cornand, in: BUH, Dec. 1688, S. 545-547; Rez. von V. L. von Seckendorff in: Acta Eruditorum, 1689, Mai, 260-264; Rez. in: HOS, novembre 1688, S. 293-310, VII, vgl. Bots, Hans/ Lieshout, Lenie van, 1984, S. 240). HISTOIRE DE L'ETABLISSEMENT DES FRANÇOIS REFUGIEZ DANS LES ETATS DE SON ALTESSE ELECTORALE DE BRANDEBOURG. A BERLIN, Chez ROBERT ROGER, Imprimeur & Libraire de Son Altesse Electorale. M. DC. LXXXX. [8°]. (B 2023: A 258-A 264; 14: Hist. Boruss. 407; Rez. in: HOS, juillet 1690, S. 510-512, XI, vgl. Bots, Hans/Lieshout, Lenie van, 1984, S. 254; Rez. von Le Clerc, in: BUH, Nov. 1690, S. 525-526; Rez. von C. Wagner in: Acta Eruditorum, 1691, Marti, 119-121; dt. Ubers.: Geschichte der Niederlassung der Réfugiés in den Staaten Seiner Kurfürstlichen Hoheit von Brandenburg. Von Charles Ancillon. Nach der französischen Originalausgabe vom Jahre 1690. Berlin 1939. (Geschichtsblätter des Deutschen HugenottenVereins XV. Zehnt, Heft 8). (11: Cw 55125). LA FRANCE INTÉRESSÉE à rétablir L'EDIT DE NANTES. A AMSTERDAM, Chez HENRY DESBORDES, dans la Kalver straat, prés le Dam. M.DC.XC. [12°]. (la: Rf 7542; la: Rf 7192, 2). LE PORTRAIT ÉBAUCHÉ DE S. EXCELLENCE Mr. SYLVESTRE JAQUES DE DANKELMAN, Ministre d'Etat, & Président de la Chambre de Justice, ci-devant Ambassadeur & Plénipotentiaire de S. A. E. à Augsbourg au Couronnement du Roi des Romains, décédé à Berlin le Lundi 5. Août 1695. OU LETTRE ECRITE EN HOLLANDE SUR SA VIE ET SUR SA MORT. A COLOGNE. M.DC.XCV. (14: Biogr. erud. D. 2648; 1: St 118, 6 ehem.). Essai d'une histoire sainte pour l'usage de Monseigneur le Prince Electoral de Brandebourg, première partie. Berlin 1697. (Othmer, S. C., 1970, S. 208). [Hg.] MELANGE CRITIQUE DE LITTERATURE Recueilli DES CONVERSATIONS DE FEU MONSIEUR ANCILLON Avec UN DISCOURS SUR SA VIE ET SES DERNIERS HEURES TOME PREMIER [ - TOME TROISIEME], A BASLE, Chez ERMAN. & JEAN GEORGE KÖNIG. An. M.DC.XCVIII. (14: Mise. 167; Rez. von G. Olearius in: Acta Eruditorum, 1698, Juni., S. 287-294; Ndr. Genf 1971). DISCOURS SUR LA VIE DE FEU MONSIEUR ANCILLON ET SES DERNIERES HEURES. A BASLE, Chez ERMAN. & JE. GEORGE KÖNIG, An. M.DC.XCVIII. (B 2023: A-462). DISSERTATION SUR l'Usage de mettre la première Pierre au fondement des Edifices publics, ADRESSÉE A SON ALTESSE ROYALE MONSEIGNIEUR FRIDERIC GUILLAUME, PRINCE ROYAL ET ELECTORAL DE BRANDENBOURG. A l'occassion de la première Pierre qu'il a posé lui-même au fondement du Temple qu'on construit pour les François Réfugiez, dans le Ouartier de Berlin, nommé Friderichstadt, le AVRIL 1701. Par CHARLES ANCILLON, Conseiller d'Ambassade de Sa Majesté, & Juge Supérieur de François qui sont dans son Royaume & dans ses autres Etats. A BERLIN, De L'Imprimerie de ROBERT ROGER, Imprimeur & Libraire du
Ancillon,
Charles
Roi. M . D . C C I . (14: H. mise. A 611; 14: Hist. Boruss. 425, 1; Avertissement, 98 S. ; l a : Nz 5866: hs.-Zusatz: vide Küster, Berlin II, S. 660; Wippel: Fr. Kirche Bln-Friedrichstadt; vgl. HOS, juni 1701, S. 284 ). DISSERTATION Sur L'usage de mettre la premiere Pierre au fondement des Edifices publics. Présentée A Son Altesse Serenissime MONSEIGNEUR FRIDERIC GUILLAUME, Prince Electoral de Brandebourg. A L'occassion de la premiere Pierre qu'il a posé lui même au fondement du Temple qu'on construit pour les François Réfugiez, dans le Quartier de Berlin nommé la Friderichstadt. Par Charles Ancillon, Conseiller d'Ambassade de sa Sérénité Electorale & Juge Supérieur des François qui sont dans ses Etats. A Cologne sur la Sprée, Chez ULRICH LIEBPERT, Impr. de S. S. E. s. a. [1701]. (14: H. mise. A 610; ohne Avertissement, gekürzte Fassung, 51 Seiten). D I S C O U R S Addressé à sa Majesté FRIDERIC PREMIER, ROY DE PRUSSE, Sur son Elévation à la Royauté le Janvier 1701. jour de la solemnité Par CHARLES ANCILLON, L'un des Conseillers d'Ambassade de sa Majesté, & Juge supérieur de tous le françois qui sont dans son Royaume SC dans ses autres Etats, s. 1. e. a. [1701], (14: Hist. Boruss. 423; 14: Hist. Boruss. 425, 2; 14: Hist. Boruss. 50, 7; 1: Su 3304 ehem.). LE DERNIER T R I O M P H E DE FREDRIC GUILLAUME LE GRAND, ELECTEUR DE BRANDEBOURG. O U Discours sur sa Statue Equestre Erigée sur le Pont Neuf de Berlin. Adressé à Sa Majesté FRIDERIC ROY DE PRUSSE, ELECTEUR DE BRANDEBOURG. Par Charles Ancillon, l'un des ses Conseillers d'Ambassade, & Juge Supérieur des François qui sont dans son Royaume, & dans ses autres Estats. A Berlin, Chez Armand Dusarrât, Libraire & Imprimeur de la Cour. M D C C III. (14: Hist. Boruss. 37, 35; 1: Td 500 ehem.; Rez. in: HOS, mars 1703, S. 1 4 2 - 1 4 3 , XIII, vgl. Bots, Hans/ Lieshout, Lenie van, 1984, S. 254; 2. Aufl. 1730; Schmidt, J., 1731a, S. 12; Küster, G.G., 1743, S. 523; dt. Übersetzung u.d.T.: Der Letzte Triumpff Des Durchlauchtigsten und Großmächtigsten Churfürsten und Herren/ Herrn Friderich Wilhelms/ Des Großen/ Churfürsten zu Brandenburg &c. Sic. &c. der Anmerckungen über die Ihm zu Ehren auff der Neuen Brücke Auffgerichtete Statue zu Pferde In einer An Sr. Königl. Majest. in Preußen Friderich den I. Gestellten Rede verfasset. Aus dem Frantzösischen ins Teutsche übersetzet. Berlin/ In Verlegung Joh. Michael Rüdigers/ 1703. (1: Bibl. Diez 2° 780, 4; hs.-Notiz: Ch. Ancillon). EPITRE AU ROY. s. 1. e. a. [1703]. (14: Hist. Boruss. 37, 34; unterz. C. Ancillon, Berlin le 12. Juillet 1703). HISTORIE DE LA VIE DE SOLIMAN S E C O N D EMPEREUR DES T U R C S PAR CHARLES ANCILLON, Conseiller d'Ambassade de Sa Majesté le Roy de Pruße, Si Juge supérieur des Francois qui sont dans son Royaume & dans ses autres Etats. A R O T T E R D A M . Chez REINIER LEERS M D C C V I . (SSB: 4/1413; 14: Hist. Turc. 943; 1: Ui 1920 ehem.; Rez. in: HOS, décembre 1706, S. 5 2 1 - 5 3 5 , VII, vgl. Bots, Hans/ Lieshout, Lenie van, 1984, S. 254; Rez. in: Acta Eruditorum, 1706, Mai., S. 2 0 6 - 2 0 9 ; HISTOIRE DE LA VIE DE SOLIMAN SEC O N D EMPEREUR DES T U R C S PAR CHARLES ANCILLON, Conseillier d'Ambassade de Sa Majesté le Roy de Prusse, & Juge Supérieur des François qui sont dans son Royaume & dans ses autres États. A WESEL. Chez J A C O B U S VAN WESEL. M D C C V I . ( l a : Ui 1922). TRAITÉ DES EUNUQUES, DANS LEQUEL On explique toutes les différentes fortes d'Eunuques, quel rang ils ont tenu, & quel cas on en a fait, &c. On éxamine principalement s'ils sont propres au Mariage, & s'il leur doit être permis de se marier. Et l'on fait plusiers Remarques curieuses & divertissantes à l'occasion des EUNUQUES, &c. Par M. * " . D " * . (Signé: C. d'Ollincan [Charles Ancillon]). Imprimé l'an M . D C C . VII. (1: Bibl. Diez 8° 1037; 14: Lit. Gali. C 278 ehem.; 1: Kd 9225; Rez. in: Acta Eruditorum, 1708, Jul., S. 3 0 7 - 3 1 1 ; Haase, Erich, 1959, S. 536). MEMOIRES Concernant LES VIES ET LES OUVRAGES de plusieurs MODERNES CELEBRES dans la Republique des lettres, Par Mr. ANCILLON, L'un des Membres de la Société Roiale de Berlin. A A M S T E R D A M , Chez les WETSTEINS, M D C C I X . [12°]. ( l a : As 1381; 1: Bibl. Diez 8° 10, 740; 11: Allg. Abt. 7064; B 2023: A-466; Vgl. HOS, juni 1709, S. 283; Rez. in: Acta Erud., Mai 1700, S. 209; Ndr. Genf 1970). HISTOIRE DE LA VIE ET DE LA M O R T DE FEU MONSIEUR LICHTSCHEID. Conseiller de Sa Maiesté le Roy de Prusse, en son Consistoire Royal. Surintendent des Eglises du quartier de Berlin nommé Cologne sur la Sprée, Docteur en Theologie. Et l'vn des Membres de la Société Royale des Sciénces à Berlin. Par M R . ANCILLON, L'vn des Membres de la même Société. A BERLIN, De l'Imprimerie de Gotthard Schlechtiger. Imprimeur du Roy & de la Société Royale de Berlin. M. D C C . XIII. ( l a : An 17861; l a : At 1 9 4 3 , 2 ; 14: Biogr. er. D. 2648, 2). [Die von Jöcher genannten Schriften »Reflexions sur la tolerance.«; »La balance de la religion et de la politique« und »La découverte d'un espion français« ließen sich nicht mehr nachweisen, vgl. Jöcher, Erg.-Bd. I, Sp. 786f.].
13
14
Attrition,
Charles
Briefe Brief an Chr. H. v. Oelven. Berlin, 1. April 1708. (KBJ, Sammlung Varnhagen: Oelven). Brief an Besser vom 6. Nov. 1717. (SHStA Dresden: Nachlaß Besser; Lettres. Bd. 5). Brief an Besser vom 6. Jan. 1718. (SHStA Dresden: Nachlaß Besser; Lettres. Bd. 5). Brief an Christian Thomasius vom 23. Jan. 12. Febr. 1697. (Othmer, S. C., 1970, S. 208). Brief an Pierre Bayle. Berlin, 8./18. Dez. 1686. In: Gigas, E„ 1890, T. 1, S. 130-135. Brief an Pierre Bayle. 11. Febr. 1702. In: Gigas, E „ 1890, T. 1, S. 135-138. Brief an A. H. Francke. Berlin, 6. Aug. 1702. (AFSt/H: C 117. 1). Brief an A. H. Francke. Berlin, 2. Juni 1703. (AFSt/H: C 117. 2). Brief an A. H. Francke. Berlin, 25. Juni 1703. (AFSt/H: C 117. 3). Brief an A. H. Francke. Berlin, 18. Dez. 1703. (AFSt/H: C 117. 4). Brief an A. H. Francke. Berlin, 28. Sept. 1708. (AFSt/H: C 289. 4). Brief an A. H. Francke. Berlin, 19. Jan. 1709. (AFSt/H: C 289. 1). Brief an A. H. Francke. Berlin, 21. Jan 1709. (AFSt/H: C 289. 2). Brief an A. H. Francke. Berlin, 17. Sept. 1709. (AFSt/H: C 289. 3). Brief an A. H. Francke. Berlin, 25. Jan. 1712. (AFSt/H: C 117. 5). Brief an A. H. Francke. Berlin, 3. Febr. 1712. (AFSt/H: C 117. 7). Brief an A. H. Francke. Berlin, 5. Febr. 1712. (AFSt/H: C 117. 8). Brief an A. H. Francke. Berlin, 23. Dez. 1712. (AFSt/H: C 117. 9). Brief an A. H. Francke. Berlin, 5. Febr. 1713. (AFSt/H: C 117. 6). Brief an A. H. Francke. Berlin, 22. Aug. 1713. (AFSt/H: C 117. 10). Extrait d'une lettre de Leibnitz à Mr. Ancillon, 29. Sept. 1708. In: Feder, J. G. H., 1805, S. 1-3, Nr. 1. Extrait d'une lettre de Leibnitz à Mr. Ancillon, 6. Sept. 1709. In: Feder, J. G. H., 1805, S. 3-4, Nr. 2. Extrait d'une Lettre de Möns. l'Abbé Bignon à Möns, le Conseiller Charles Ancillon, est daté Paris de ... 1711. [Abschrift], (la: Nachlaß Oelrichs, K 92). Konzept eines frz. Briefes von Johann Carl Schott, s. 1. e. a. (la: Nachlaß Oelrichs, K. 88, Nr. 757).
Nachlaß [Unterzeichner: Journal über materielle und finanzielle Zuwendungen an die Réfugiés, Juli 1690 bis Mai 1691]. (la: Slg. Darmstaedter 2 f 1690 (1), f. lv-5r). [Unterzeichner: 3 Rechtsstreitigkeiten zur Behandlung vor dem Appellationsgericht, Zeitraum 16. Sept. 1704 bis 2. Okt. 1714). (la: Slg. Darmstaedter 2 f 1690 (1), f. 6v-12v). Catalogus bibliothecae Caroli Ancillon, librorum theologico-iuridico-medico-historico-politico-mathematico-philosophico-philologicorum, qui publica auctionis lege vaenundabuntur. Berolini: Schlechtiger 1711. 8°. ( 14: Bibl. priv. 219 ehem.; 23: Bc 24; Loh, G., 1995, S. 110). Catalogue des livres de Ancillon le vieux. [Dazu]: Appendix und prima et altera continuatio appendicis. Berlin 1715. 8°. (14: Bibl. priv. 220, mise. 1 ehem.). Bibliotheca Caroli Ancillon indicis superioris Gallorum profugum in provineiis Régis Prussiae, quae constat libris theologico-iuridico-medico-historico-mathematico-philosophico-philologicis, qui venundabuntur in aedibus defuneti. Berolini 1715. 8°. (14: Bibl. priv. 220, mise. 2 ehem.; 1: Aq 505 ehem.).
Literatur P.: Dictionnaire historique et critique. Rotterdam 1696, art. Ancillon [David d. Ä.], T. 1, S. 223-226; K O S T E R / 1752, III/528; B É R I N G U I E R , R.: Die Stammbäume der Mitglieder der französischen Colonie in Berlin. Berlin 1887, S. 1; B É R I N G U I E R , R.: Die Colonieliste von 1699. Rôle général des françois réfugiez dans les estats de sa sérénité électorale de Brandenbourg, comme ils se sont trouvez au 31. Décembre 1699. Im Auftrage der Geselligen Vereinigung der Mitglieder der französischen Colonie zu Berlin »Der Mittwochsgesellschaft« herausgegeben von Dr. Richard BAYLE,
MÜLLER,
Ancillon,
Charles
Béringuier. Berlin: Ernst Siegfried Mittler und Sohn 1888, S. 197; GIGAS, E.: Lettres inédites de divers savants de la fin du XVIIme siècle ... publiées et annotées. T. I. Choix de la correspondance inédite de Pierre Bayle 1670—1706. Copenhague 1890; M I S C E L L A N E A LIPSIENSIA, T. II (1716), S. 760 [Todesanzeige]; [ANCILLON, Joseph]: Verordnung, wie in Revisionis Institutia in Frantzösischen Processen verfahren werden soll (1701). In: Mylius, C O R P U S ... 2. T., 1. Abt., Nr. XCVIII; Seiner Königl. Majestät in Preussen/ etc. Unser Allergnädigsten Herrn/ Allergnädigste RES O L U T I O N , In puncto Jurisdictionis zwischen den Teutschen und Frantzösischen Gerichten. R E G L E M E N T D E SA M A J E S T E Concernant La Jurisdiction entre les Justice Allemandes & Françoises. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preußischer Hof= Buchdrucker, s. a. [1702]. [Richtlinien für Rechtsstreitigkeiten zwischen Deutschen und Franzosen]; A D B I, 424; ERSCH/GRUBER, VierterTheil (1820), S. 1 lf.; HAAG.T. 1, Sp. 2 1 8 - 2 2 5 ; N D B 1 (1971); D B A I 23, 180-186; [Briefe von David Ancillon und seiner Familie an Paul Ferry, Pastor Metz (1612-1669), ohne Angaben von Ort und Datum], Vgl. M A N U S C R I T S D E LA B I B L I O T H È Q U E D E LA S O C I É T É D E L ' H I S T O I R E D U P R O T E S T A N T I S M E F R A N Ç A I S A PARIS. In: C A T A L O G U E G É N É R A L D E S M A N U S C R I T S D E S B I B L I O T H È Q U E S P U B L I Q U E S D E F R A N C E . S O C I É T É S SAVANTES. T O M . I. PARIS 1931, S. 426, N . 760; AMBURGER, Erik, 1950, S. 11; MANOURY, K „ 1955, S. 5ff.; SCHICKETANZ, Peter (Hrsg.): Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Berlin 1972. (Texte zur Geschichte des Pietismus III, 1); BOTS, H., 1976, Bd. 1, S. 2 3 0 - 2 3 7 ; VELDER, 1989, S. 4 3 - Î 9 ; BRANDENBURG, Ingrid und Klaus: Hugenotten. Geschichte eines Martyriums. Leipzig 1990, S. I65ff.; BRATHER, 1993, S. 338; GStA Rep. 47, Nr. 5a, 1 (Minist. A 89): (Generalia in Consistorialibus 1604—1797: Ancillon, Lenfant, Jaquelot: »Traité de la vérité et de la divinité de livres sacrez« 1712); GStA Rep. 92: Nachlaß von Spanheim, Nr. 1: (f. 13, 14: Schreiben bezüglich Ancillon, 1691); GStA Rep. 92: Nachlaß von Spanheim, Nr. 2, f. 122ff.; GStA Rep. 92: Nachlaß von Spanheim, Nr. 3: (f. 2ff.: Estât der Frantzosen Besoldung auf die monath Julius, Augustus et Septembre 1689 Civil Bediente: Oberrichter Ancillon; f. 7—10: Estât pour les payement des pensiones françoises, pour le mois de Juillet, Août et Septembre 1690: Ancillon, Juge Super.; Ancillon, Juge à Berlin); GStA Rep. 122, Nr. 3a, Nr. 6: (fol. 2 2 - 2 7 : Schreiben des Kurfürsten an Charles Ancillon vom 18. Okt. 1696, sowie Schreiben vom 19. Okt. 1696; fol. 44: Schreiben von Charles A., o. Datum; fol. 45 f.: 28. Juli 1698: Charles Ancillon wird Legations-Rat; fol. 82: 15. Okt. 1699: Joseph Ancillon wird das Obergericht verlassen und mit dem Prädikat Hof- und Legationsrat begnadigt; fol. 84f.: 16. Okt. 1699: Charles Ancillon wird Oberrichter; fol. 86: 7. Nov. 1699: Joseph Ancillon Entlassung und Charles Ancillon Beförderung an dessen Stelle zum Richter und Inspektor); GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 10, o. p.: (Schreiben an den König bezüglich La Chariere in Oranienburg, unterzeichnet von Ancillon, Beausobre und Lenfant, 1703?), Schreiben bezüglich La Charriere, unterzeichnet von Lenfant, Ancillon, Repey und Fetizon, 1704?); GStA Rep. 11, Nr. 260, fasc. 1: (Acta betr. Privata mit der Schweiz 1643-1699: fol. 46v-47v: Cölln d. 28. Jan. 1696 An die Evangelischen Cantons in der Schweiz des Historiographi Ancillons creditiv); AFrD: Repositur 04/P II A l ; A-A I—III, 2, fol. 4, 9, 13, 77, 95; LI, 2, fol. 121, 123.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Slg. Wadzeck, Bd. 30, Nr. 195; Velder, 1989, S. 45 (Wachsrelief v. Charles Claude Dubut).
15
16
Bandeco,
Daniel
Bandeco, Daniel *
16. Sept. 1651 Arnswalde/Neumark
t 20. M a i 1715 Berlin Theologe, luth. V Jacob. B., Bürgermeister M Anna geb. Rebentisch CS) M a r i a Elisabeth geb. Redtel K Daniel B. (d. J.) Stadtschule in Arnswalde 1665 Universität Frankfurt/O. (Dep. n. iur.) Collegium Groeningianum in Stargard 1 6 7 0 - 1 6 7 4 Universität Wittenberg 1674 Leipzig 1675 1677-1679 1680-1690 1690-1715
Hamburg Konrektor in Landsberg a. d. W. Diakon zu St. Marien in Landsberg a. d. W., später Archidiakon Diakon zu St. Marien in Berlin
Daniel Bandeco wurde am 16. Sept. 1651 in Arnswalde in der N e u m a r k geboren. Sein Vater Jacob Bandeco bekleidete dort das Bürgermeisteramt, die Mutter A n n a war eine Tochter des Bürgermeisters Georg Rebentisch. Der Sohn besuchte zunächst die Schule in Arnswalde, an der in jener Zeit Johann Reiche das Rektorat bekleidete, der jedoch wohl schon 1659 starb. Anschließend setzte Bandeco seine Ausbildung am G y m n a s i u m zu Stargard in Pommern fort, das sich nach seinem Stifter, dem Bürgermeister Peter Groening, Collegium Groeningianum nannte. Die 1633 als protestantische Gelehrtenschule eröffnete Anstalt verdankte ihren weit über die Grenzen Pommerns hinausreichenden Glanz vor allem ihrem berühmten Rektor Christoph Praetorius, der mehrere Schriften zur Stargarder Geschichte verfaßte. Das G y m n a s i u m in Stargard hatte einige Jahre zuvor auch ein Landsmann Bandecos aus dem Arnswalder Landstrich besucht, nämlich der spätere Konrektor am Berlinischen G y m n a s i u m und nachmalige kfl.-brandenburgische Sekretär Friedrich Madeweis ( 1 6 4 8 bis 1705). Noch vor seiner Ausbildung in Stargard hatte sich Bandeco 1665 als Minderjähriger bei einem wohl kurzen Aufenthalt in Frankfurt/O. an der brandenburgischen Landesuniversität unter dem Rektorat des Mathematikprofessors Johannes Placentinus der Deposition unterzogen (FRIEDLÄNDER, 1888, S. 108b,7;
aufgeführt unter den »Depositi, qui non iurarunt: Daniel Bandicko Arenswaldensis Marchicus«), Dies war nicht ungewöhnlich, konnte man sich doch auf diese Weise schon früh einen Platz für ein späteres S t u d i u m an der betreffenden Universität sichern (vielfach war die Deposition sogar die Voraussetzung für eine spätere Immatrikulation). Studiert hat Bandeco dann doch nicht an der Viadrina; statt dessen schrieb er sich am 28. Juli 1670 unter dem Rektor und Professor physicae, Konstantin Ziegra ( 1 6 1 7 bis 1691), in die Matrikel der Universität Wittenberg ein (JUNTKE, 1 9 5 2 , S . 1 0 ) .
Hier studierte er vier Jahre. Die N a m e n seiner Professoren sind nicht überliefert, wenn wir jedoch Bandecos spätere Tätigkeit als Prediger zu St. Marien in Berlin betrachten (wo sich im Unterschied zur Hauptkirche zu St. Nicolai der Pietismus nicht durchsetzen konnte), so wurden seine theologischen Ansichten vermutlich von den Wittenberger Professoren geprägt, etwa von dem unermüdlichen Streiter für die Orthodoxie, Abraham Calov ( 1 6 1 2 - 1 6 8 6 ) , oder von dessem Schwiegersohn Johannes Deutschmann (1625-1706). Wohl noch 1674 k a m Bandeco nach Leipzig, wo er sich ein Dreivierteljahr aufhielt (jedoch nicht in die Universitätsmatrikel eintrug), bevor er 1675 nach H a m b u r g weiterreiste. Den Aufenthalt in der alten Hansestadt nutzte er zur Arbeit in den Bibliotheken und suchte vor allem den Kontakt zu berühmten Gelehrten, unter anderem zu dem Hebraisten Esdras Edzard ( 1 6 2 9 - 1 7 0 8 ) , von dem er sich methodisch in das Studium des Hebräischen einführen ließ. Seit 1656 erteilte Edzard privat Unterricht in den Grundsprachen der Bibel, zahlreiche Studenten kamen zur Ausbildung zu ihm, im Gepäck den Rat ihrer Universitätsprofessoren, falls sie tüchtige »Hebräer« werden wollten, dann sollten sie einige Zeit bei Esdras Edzard in H a m b u r g Unterricht nehmen. An m a n chen Nachmittagen hatte der Gelehrte oft 50 bis 60 Zuhörer u m sich. Einige später berühmt gewordene Theologen wie Johann Andreas Danz ( 1 6 5 4 - 1 7 2 7 ) in Jena oder Johann Heinrich M a y (Majus, 1653 bis 1719) in Gießen hatten sich von Edzard ausbilden lassen; auch August H e r m a n n Francke ( 1 6 6 3 bis 1727), später der Begründer des Hallischen Pietismus, war 1682 als Student für zwei M o n a t e nach H a m b u r g gekommen, wo er bei Edzard die Grundlagen für die alttestamentliche und orientalische Philologie erwarb.
Bandeco, 1677 wollte Bandeco nach Magdeburg reisen, um den berühmten Gelehrten Christian Scriver (1629 bis 1693), der in dieser Stadt seit 1667 das Pfarramt bekleidete und 1679 zum Senior des geistlichen Ministeriums aufstieg, persönlich kennenzulernen. Doch noch im selben Jahr erreichte ihn ein Ruf auf das Konrektorat an der Schule zu Landsberg a. d. W., welches er drei Jahre innehatte. Aus jener Zeit sind ein Schulactus sowie eine Rede und ein Carmen gratulatorium für Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg anläßlich seiner Erfolge in der militärischen Auseinandersetzung mit Schweden um Vorpommern überliefert. Insbesondere der Panegyricus auf die Eroberung Stettins durch den Kurfürsten Ende 1677 ist ein typisches Beispiel dafür, wie Autoren versuchten, mit Casualdrucken ihren beruflichen Aufstieg zu fördern. Bandeco hatte seine lateinische Lobrede am 10. Jan. 1678 in Landsberg gehalten und dem Kurfürsten den in Küstrin erschienenen Druck des Sermons gewidmet. Ein Exemplar des Druckes befindet sich im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin in dem Aktenkonvolut »1678. Wegen Dan. Bandeci künftiger beforderung«. Bereits am 26. Febr. 1678 befahl Kurfürst Friedrich Wilhelm der Neumärkischen Regierung, bei der Besetzung eines vakanten Amtes den Supplikanten Bandeco vor anderen Kandidaten in Betracht zu ziehen. In einem Nachtrag vom 15. Juni 1678 erhielt die Neumärkische Regierung dann die kurfürstliche Order: Bandeco solle auf die erste vakante Pfarrstelle in der Neumark befördert werden, und ihm solle niemand anders vorgezogen werden, »weil Uns der Supplicant als darzu gnugsam Capabel gerümt worden«. So war auch für Bandeco - wie übrigens für die meisten Schullehrer seiner Zeit - das Schulamt Zwischenstation auf dem Weg zu einem besser dotierten Kirchenamt: 1680 wurde er auf das Diakonat an der Marienkirche zu Landsberg berufen und erhielt später auch das Archidiakonat übertragen. In den Jahren seiner Landsberger Wirksamkeit schloß er dann auch seine Ehe mit Maria Elisabeth, einer Tochter des kfl.brandenburgischen Kreissekretärs Samuel Redtel in Berlin. 1690 folgte Bandeco einer Vokation zum Diakon an der Kirche zu St. Marien in Berlin, welches Amt er bis zu seinem Tode 25 Jahre bekleidete. Im Unterschied zur Nikolaikirche, die sich seit der Berufung von Philipp Jakob Spener (1635-1705) und Johann
Daniel
Caspar Schade ( 1 6 6 6 - 1 6 9 8 ) im Jahre 1691 fest in pietistischer Hand befand, blieb die Kirche zu St. Marien vorerst Bastion eines freilich gemäßigten orthodoxen Luthertums. Ihren Predigern war 1692, ein halbes Jahr nach Speners Eintreffen, durch kurfürstliches Edikt verboten worden, »den so genanten Pietismus auf die Cantzel zu bringen« und gegen pietistische Anschauungen zu predigen, weil dies nur zu noch mehr »Zwispalt und Uneinigkeit unter den Evangelischen« führen würde (das kfl. Edikt vom 7 . J a n . 1 6 9 2 a b g e d r u c k t b e i ALAND, 1 9 4 3 , S . 1 2 4 ) .
Was nun die 1691 ausgebrochenen Streitigkeiten zwischen Pietismus und Orthodoxie mit ihrer fast unübersehbaren Zahl polemischer Schriften betrifft, so mußte sich Spener gegen Angriffe und Beschuldigungen verteidigen, doch hat er auch selbst die lutherische Orthodoxie provoziert, indem er deren herrschende Ansichten in Frage stellte. In diesem Zusammenhang sei hier auf den von ihm selbst hervorgerufenen sogenannten Streit um das Dogma von der Hoffnung besserer Zeiten verwiesen, in welchem sich Spener von der altprotestantischen Erwartung des nahenden Jüngsten Tages abkehrte und sich einer innergeschichtlichen Reich-Gottes-Erwartung zuwendete. Mit dieser schon früher geäußerten Auffassung (ein ganz wesentlicher Punkt des Neuen, das der Pietismus in den Protestantismus einbrachte) fand Spener wenig Zustimmung bei den lutherischen Theologen, auch Widerspruch bei seinen pietistischen Freunden (vgl. hierzu WALLMANN, 1987, S. 82f.). In Berlin nun nahm er den Gedanken wieder auf und widmete sein Werk »Behauptung der Hoffnung künftiger besserer Zeiten« (1692/93) ganz gezielt den beiden orthodoxen Predigern an St. Marien, dem Archidiakon Andreas —> Rittner und dem Diakon Daniel Bandeco. Ein Beleg dafür, daß Bandeco an den lutherisch-orthodoxen Auffassungen festhielt, ist auch darin zu sehen, daß sein Sohn Daniel Bandeco (d. J.) im Jahre 1700 unter dem Präsidium des orthodoxen Hamburger Theologen und späteren Professors in Greifswald sowie pommerschen Generalsuperintendenten Johann Friedrich Mayer (1650-1712) disputierte. Die auch gedruckt erschienene Disputation mit dem Titel » P Y T H A G O R A S Utrum fuerit Judseus, Monachusve Carmelita« besitzt am Anfang ein Anschreiben Mayers an den Vater, aus welchem die Übereinstimmung ihrer religiösen Auffassungen deutlich wird.
18
Bandeco, Daniel In dem vom Diakon Schade ausgelösten sogenannt-
und Konsistorialrates Spener nach Berlin kam, des-
en Berliner Beichtstuhlstreit hielt Bandeco an der
sen Berufung jedoch etatmäßig nicht vorgesehen war
traditionellen Privat-Beichte fest. Kurfürst Fried-
(ALAND, 1 9 4 3 , S .
rich III. hatte am 16. Nov. 1698 in einem » D E C I -
Was Bandecos literarische Wirksamkeit in Berlin be-
S U M , Wegen der Freyheit Des Beicht=Stuhls« den Beichtzwang vor dem Abendmahl aufgehoben und Beichtfreiheit gewährt, da er niemanden einem Gewissenszwang unterwerfen wollte (vgl. OBST, 1972, S. 1 1 4 - 1 1 6 ) . Zwar blieben Beichtstuhl und Privatbeichte in der alten Form erhalten, doch sollte nun zur besseren Beichtvorbereitung in den Kirchen ein Bußsermon gehalten und Gelegenheit zur Einzelbeichte gegeben werden. Gläubige, die aus Gewissensgründen die Privatbeichte ablehnten, aber sonst einen christlichen Lebenswandel führten, durften nicht mehr vom Abendmahl zurückgewiesen werden; um Mißbrauch zu vermeiden, sollte sich jeder, der ohne Privatbeichte kommunizieren wolle, zuvor bei einem Prediger anmelden. Das bisher übliche Beichtgeld wurde durch eine jährliche Gehaltszulage von 2 0 0 Talern ersetzt. Bandeco, der an der Privatbeichte festhielt (vgl. ein von ihm und dem Archidiakon Andreas Rittner gemeinsam
unterzeichnetes
Schreiben an Kurfürst Friedrich III. vom 22. Dez. 1698 in: GStA, Rep. 4 7 B 4, Fasz. 18, Bl. 284-284v), lehnte diese Gehaltszulage als Ersatz des Beichtpfennigs ab; die für ihn vorgesehenen 2 0 0 Taler flössen später in das Gehalt von Conrad Gottfried —> Blanckenberg, der Anfang 1700 als Adjunkt des Propstes
165).
trifft, so enthält sein Werkverzeichnis ausschließlich Leichenpredigten und Epicedia auf angesehene Persönlichkeiten der preußisch-brandenburgischen Residenz und deren Familienangehörige. Dabei ist für seine Leichenpredigten kennzeichnend, daß selbige für den Druck oft eine beträchtliche Erweiterung erfuhren, wie zum Beispiel jene auf Susanna Helena geborene Oertel, die 1714 verstorbene Ehefrau des Berliner Kaufmanns Michael Lindemann, deren Leichenpredigt für den Druck auf 80 Seiten »schrifftlich und weitläufftiger erklähret« wurde und 156 Fußnoten bekam. An seinem Lebensabend kränkelte Bandeco zunehmend, so daß er sich zur Erledigung seiner Amtspflichten einen Gehilfen erbat. Sein Adjunkt wurde der Prediger zu Havelberg, Achatius Matthias Diterich (geb. 1683), sein Schwiegersohn, der ihm später auch in seinem A m t folgte. Bandeco starb
am
20. Mai 1715 in Berlin. Die Leichenpredigt hielt der Propst zu St. Nicolai, Johann —> Porst, die Abdankung stammte vom Subrektor am Berlinischen Gymnasium, Martin —> Diterich. Bandecos Bildnis in Lebensgröße befand sich in der Kirche zu St. Marien (KÜSTER/ MÜLLER,
1752,
Aufschrift mitgeteilt ist).
II, S . 4 9 2 , w o
auch
die
[LN]
Werke E L E C T O R E M B R A N D E N B U R G I C U M P O T E N T I S S I M U M FRIDERICUM W I L H E L M U M , PATRLE VIND I C E M FELICISSIMUM ac H O S T I U M nuper S E D I N E N S I U M V I C T O R E M EXCELLENTISSIMUM Sermone Panegyrico pro rostris laudaturus omnes antistites ORDINIS E Q U E S T R I S per Disecesin Landsbergensem D I R E C T O R E M coeterosque NOBILISSIMOS, S T R E N U O S , Propagine AMPLOS, Imaginibus CONSPIC U O S , Virtutibus CELEBRES nec non AMPLISSIMOS, R E V E R E N D O S , C O N S U L T I S S I M O S , PRUDENT I S I M O S Ecclesia: & Reipublioe ANTISTES Quin-imo O M N E S LITERATOS, quos Landsbergs cis Wartham obseqvium in SERENISSIMUM E L E C T O R E M debitum tenet ad commodandas aures Summis, quas animo fingere licet pretibus iterum iterumqve invito D O M U S B R A N D E N B U R G I Q E Devotissimus Cliens aestimatorqve obsequentissimus DANIEL B A N D E C O . Cüstrini, Ex Typographia Matthad Müllers/ An. 1678. [8°] (14: Hist. Boruss. 257, 2; 32: 4 o XXXVII 155). FRIEDERICO W I L H E L M O , ELECTORI Ínter Electores S U M M O , ARC HI CAM ERARI O imperii SPLENDID O , M A R C H I O N I B R A N D E N B U R G I C O , BORUSSLE, MAGDEBURGI, J U L L E , CLIVI/E, M O N T I U M , STETINI, POMER. CASSUBIORUM, VANDALORUM, CROSNvE ET C A R N O V L E SILESIORUM, D U C I ILLUSTRI, N O R I N B E R G E N S I U M BURGGRAVIO, HALBERSTADENSIUM, M I N D E N S I U M & CAMIN E N S I U M PRINCIPI, M A R C E & RAVENSBERG^E C O M I T I , RAVENSTEINI, LAUENBURGI & BUTOW DYNAS77E, Hostium TERRORI, VICTORI Urbium, ac nuper Sedini RUPTORI Inter publica vota & gratulationes publico Sermone Panegyrico multa Landsbergensium cis Wartham frequentia omniumqve ibi Eru-
Bandeco, Daniel d i t o r u m Fidelissimorumqve S u b d i t o r u m prasentia 10. Jan. die Anni 1678. gratulabatur Civis, Subditus, jestimator obsequiosissimus D A N I E L B A N D E C O . Cüstrini, Literis M A T T H y E I Müllers/ A n n o 1678. [4°] (GStA: Rep. 4 7 T i t . 5 Pfarrbesetzungen [ 1 5 7 7 - 1 6 9 1 ] Nr. 1 5 5 6 8 - 1 6 7 8 , hiereingelegt; 14: Hist. Boruss. 257, 1; 32: 4 ° X X X V I I 155). Friedericum W i l h e l m u m , electorem Brandenburgicum maxime s u m m u m ... precibus votisque summis comes sequitur . . . Daniel Bandecus. Landsbergae eis Wartam: Adler 1678 [4°] (32: 2° XXXVII 137). »Dis ist die rechte Art also nach Weißheit streben« [Inscriptio u n d Epicedium]. In: J U S T A F U N E B R I A V I R O Magnifico et Excellentissimo D O M I N O M A R T I N O W E I S I O , Doctori Medico, Sereniss. Elect. Brandenb. Consiliario, Archiatro, supremo, Et Collegii Medici Seniori, D N . Patrono et Fautori suo Magno, Ipso exequiarum Die XXV. Martii, hJE.C.
M D C X C I I I . facta ä Ministerio Berlinensi. Berolini, Typis V. Salfeldii. [Berlin 1693] (1: Ee
633,11, 4 angeb.). Der Kinder G O T T E S heiliger Trotz/ Bey Ansehnlicher u n d Volckreicher Beerdigung D e r W o U E d l e n
und
Hoch=Tugend=begabten Fr. Dorothea Emerentia von der Linden/ TIT. H n . Matthias Ludolff/ Churfürstl. Brandenb. wolbestallten Hoff=Post=Secretarii, Jn J h r e m Leben gewesenen Wehrtesten Ehegenoßin/ Aus d e m 38. u n d 39. Vers, des VIII. Capitels der Epistel Pauli an die Römer/ A m achten Sonntage nach Trinitatis 1693. in der Kirchen zu St. Marien vorgestellet von Daniel Bandecow. Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Br. Hof=B. [1693; 8°] (1: Ee 6164; KZK-Bb 17: IV, 25, 23). »Trotz d e m alten Drachen/« [Epicedium]. In: Bandeco, Daniel: Leichenpredigt auf Dorothea Emerentia Ludolff geborene von der Linden. Cölln [1693; 8°] (1: Ee 6164; KZK-Bb 17: IV, 25, 23). Die nicht Bleibende U n d D o c h Bleibende Bey Christlicher Beerdigung Tit. Frauen Elisabeth D a m e r o i n / Tit. Herrn Joh. Melchior Leonhardts/ F ü r n e h m e n Kauff= u n d H a n d e l s m a n n s in Berlin Treu= u n d werth=gewesenen Eheliebsten/ Aus d e m von Jhr beliebten Spruch/ D e n n o c h bleib ich stets an dir/ A m 15. Julii des 1695sten Jahres des Abends in einer Stand=Rede gezeiget von Daniel Bandeco Predigern an St. Marien. B E R L J N / gedruckt bey sei. David Salfelds Wittwe. [1695; 8°] (1: Ee 520, 10 angeb.; l : E e 5 2 0 , 11). Die Seligkeit derer, welche in dem Herrn sterben, bey Beerdigung Frau Anna Schillingen gebohrenen Bergmannin/ aus 2 T i m . 4, 7. 8. den 30. Jan. 1698. vorgestellet. Berlin 1698 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 492). Schreiben von Andreas Rittner u n d Daniel Bandeco an Kurfürst Friedrich III. wegen der Privatbeichte vom 22. Dez. 1698 (GStA, Rep. 4 7 B 4, Fasz. 18, Bl. 2 8 4 - 2 8 4 v ; Obst, 1972, S. 118). Die zwar plötzlich doch glücklich k o m m e n d e Todes=Stunde Uber den So plötzlich= als seligen Tod/ Tit./ Herrn J O H A N N I S P A N C O V I I , Medicinae Doctoris, Königl. aeltesten Hof=Medici u n d b e r ü h m t e n Practici A m Tage seiner ansehnlichen Beerdigung/ Welche geschah am 2. Sonntag Epiphan. im Jahr 1702. In einer Trauer=Rede Auff Begehren vorgestellet Von Daniel Bandeco. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert, Königl. Hoff=Buchdr. [1702] (la: J b 664, 19). Die glückselige Augen welche die höchste Seligkeit sehen/ Bey Christlichem Andencken Des Weiland Wol=Edlen u n d Wol=Weisen H e r r n Joh. G o t t l o b Hackers/ Gewesenen Raths=Verwandtens auch Kauff= u n d Handels=Manns in der Königlichen Residentz=Stadt Berlin/ Aus dem 15. Versicul des XVII. Psalms/ Am 13. Sontag nach Trinitatis 1704. betrachtet Von D A N I E L B A N D E C O , Prediger an St. Marien. Berlin a u f m Fridrichs=Werder/ druckts G o t t h . S c h i c h t i g e r / Kön. Privil. Buchdr. [1704; 4°] (1: Ee 7 1 0 ^ 1 , 14). Die zerbrechliche H ü t t e auf Erden Und Das bleibende H a u s im H i m m e l / Bey Ansehnlicher u n d Volck=reicher Beerdigung H E R R N Johann G o t t l o b Hackers/ Eines Hoch=Edlen Raths beliebtgewesenen Mitgliedes u n d f ü r n e h m e n K a u f f = M a n n s in Berlin/ A m 12. Aug. des 1704ten Jahres in einer Trauer= Trost= u n d Danck=Rede Vorgestellet Von Daniel Bandeco/ Predigern an St. Mar. Berlin a u f m Fridrichs=Werder bey G o t t h . Schlechtigern gedr. 1705. [4°] (1: Ee 7 1 0 - 4 1 , 14 angeb.). Die von G o t t zu G o t t gezogene Kinder Gottes/ Bey Christlicher Beerdigung u n d Volckreicher Begleitung Frauen Justinae S i g m u n d i n / Gewesenen Königl. Preußischen u n d Chur=Brandenburgischen Hoff= W e h e m u t t e r / A m 13. Novemb. des 1705 ten Jahres Aus d e m 3. Versicul des XXXI. Jeremiae in heiliger Betrachtung gezeiget. Von Daniel Bandeco/ Predigern an St. Marien. Cölln an der Spree/ D r u c k t s Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1705] (1: Ee 7 0 0 ^ 1 1 5 , 7 ) . Die Unter d e m vielen Leiden Christi mit Christo gedultige/ Aber Bey u n d nach d e m Leyden von C H r i s t o reichlich getröstete Christen/ Jn einer Christlichen Trauer= Predigt Z u m Christlichen Andencken D e r Seligverstorbenen Frauen Magdal. Soph. Meyerin/ G e b o h r n e n Molsdorffin/ H E R R N Johann Wilhelm Meyers/ F ü r n e h m e n Buchhändlers in der Königlichen Residentz=Stadt Berlin/ Liebgewesenen Eheliebsten/ Aus der 2. T i m o t h . 2.
Bandeco, Daniel v. 11. 12. 13. Am Sonntage Esto mihi 1705. in Christlicher Betrachtung fürgestellet/ Von Daniel Bandeco/ Predigern an St. Marien. Berlin aufm Friedrichs=Werder/ druckts Gotthard Schlechtiger. Königl. Privil. Buchdr. [1705; 4°] (1: Ee 7 1 0 - 4 1 , 15). Der Christlichen Alten Allerbeste Stecken und Stab im Alter/ Bey Ansehnlicher und Christlicher Leich=Beerdigung Einer Gottseligen Alten/ Der Hoch=Edlen und Hoch=Tugendreichen Frauen Anna Elisabeth Krausin/ Seel. Herrn Christian Straßburgern/ Gewesenen fürnehmen Cammer=Gerichts=Advocati und Burgermeisters in der Königl. Residentz=Stadt Cölln nachgelassener Frau Wittwen/ J n einer Stand=Rede vorgesteilet von Daniel Bandeco/ Predigern an St. Mar. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1706; 4°] (1: Ee 710—41, 7 angeb.; H a 33: 173 A 2, 23; 23: S: Alv.: Ni 238, 16 angeb. 2°). J E S U S Der allerbewährteste Ruhe=Stein für die nach dem Himmel hinweisende Christen/ Bey Christlichem Andencken/ Der Weyland/ Wohl=Edlen F R A U E N Ursula Maria Wobermins/ Des Seligen Herrn Johann Gottlob Hakkers/ Gewesenen Raht= auch Kauf= und Handels=Manns allhier/ nachgelassenen Wittwen/ Aus dem 3. und 4. Versicul des 2. Capitt. im ersten Briefe Petri am 17. Sonntag nachTrinit. 1710. Der Christlichen Gemeine zu St. Marien Z u m Christlichen Nachdencken vorgesteilet von Daniel Bandeco. B E R L J N / Druckts Gotthard Schlechtiger/ Königl. privil. Buchdrucker. [1710?; 4°] (1: Ee 710-15, 19). Das Eines/ welches noth ist/ Und Das dabey erwehlte guteTheil/ An dem Abend der ansehnlichen Leich=Begängnüs/ Der Seligen Frau Hackerin/ Den 10. October 1710. J n einer Trauer= und Danck=Rede aus Gottes Wort gezeiget Von Daniel Bandeco. Berlin aufm Friderichs=Werder/ druckts Gotthard Schlechtiger/ 1711. (1: Ee 710-15, 19 angeb.). Das warhafftig Köstliche Eines wahren Christens und einer recht Christlichen Wittwen Bey Christ=rühmlicher Beerdigung Der WohUEdlen und Hoch=Tugendreichen nunmehro Seligen F R A U E N / Frauen Dorotheae Sophiae gebohrnen Lutherin/ Des auch in G O T T verstorbenen H E R R N Michael Ludolffs/ Bey hiesiger hochlöblichen Königl. Landschafft gewesenen Secretarii und Ober=Kirchen=Vorstehers allhier/ Nachgelassenen Frauen Wittwen/ Damahls kürtzlich/ aber bey diesem schriftlichen Abdruck noch vermehrter Vorgesteilet Von Daniel Bandeco/ Predig, an St. Mar. B E R L J N / Druckts Gotthard Schlechtiger/ der Königl. Preuß. Societät der Wissens. Buchdr. [1713; Fol.] (1: Ee 710-9, 25 angeb.). Das gesegnete Fest=halten Wurde Zu letzten Ehren und Christlichem Andencken Des Wohl=Edlen und WohUVornehmen Herrn/ Hrn. Philipp Andreas Schillingen/ E. Hoch=Edlen Raths allhier in Berlin nützlich gewesenen Mitgliedes und Cämmerers/ auch berühmten Kauff= und Handels=Mannes/ Z u m Kräfftigen Trost der hinterlassenen Angehörigen/ Der Hochbetrübten Frau Wittwen/ Hrn. Sohns und werthen Anverwandten/ Auch zu Christlicher Erbauung vieler Zuhörenden Aus dem 24. Vers des 73. Psalms Jn einer zu erst gehaltenen Leichen=Predigt kürtzlich fürgestellet/ Anjetzo aber zum Druck weitläufftiger ausgearbeitet Von Daniel Bandeco/ Pred. an St. Mar. Berlin/ druckts Gotthard Schlechtiger/ der Königl. Preußis. Societät der Wissensch. Buchdr. [1714; 4°] (1: Ee 71017, 8). Den zur Vergnügung gezeigten Vater Und Die Begierde J E S U M zu sehen/ Am Abend der Beerdigung Des Wohl=Seligen entblasseten Cörpers Jn einer Stand=Rede [auf Philipp Andreas Schilling] mit wenigem J n diesem Abdruck aber mit mehrerm betrachtet Oben gesetzter A U T O R . [Berlin 1714; 4°] (1: Ee 710-17, 8 angeb.). Ein Recht kämpffender und herrlich gecrönter Christ/ Aus Des an CHristum glaubenden Jacobs Christlichen Worten: Jch lasse dich nicht/ du segnest mich denn! Bey ansehnlicher Leich=Begängnüß TIT. F R A U E N Susannen Helenen/ gebohrnen Oertelin/ TIT. H E R R N Michael Lindemanns/ Vornehmen Bürgers/ Kauff=Manns und Materialisten allhier gewesenen Treu=geliebten Ehe=Genoßin/ Auf Verlangen am Abend Dominica Sexages. 1714. mündlich vorgetragen/ Nunmehro aber schrifftlich und weitläufftiger erklähret Von Daniel Bandeco/ Pred. an St. Marien. B E R L J N / Druckts Gotthard Schlechtiger/ der Königl. Preußis. Societät der Wissensch. Buchdr. [1714; 4°] (1: Ee 616, 16; 1: Ee 710-15, 20).
Literatur MAYER, Johann Friedrich: Viro Maxime Reverendo atque Amplissimo D O M I N O D A N I E L I B A N D E C O , Theologo apud Berolinenses, & Pastori ad Volckmann, Konrektor
M
Catharina Juliane geb. Lucanus
Ferdinand —> Posth und Subrektor J o h a n n Meier
GD 1 7 1 7 Eleonora Elisabeth geb. Stieler verw. Wurst-
(gest. 1 7 1 2 ) gehörten als »Professores Gymnasii Joachimici« zum Kollegium der »Docentes ordinarii«, zu
schmid
dem außer ihnen noch der Subkonrektor, der Kantor und der Praeceptor quartae classis (später auch ein
Stadtschule in D e t m o l d Schulen in Herford und Halberstadt 1701
Universität Frankfurt/O.
1708-1715
Adjunkt u. Prof. juris am Joachimsthalschen Gymnasium
1715-1732
Rektor am Friedrichswerderschen Gymnasium
gen der hohen Schülerzahlen in den oberen Klassen wurden jedoch bis zu drei Adjunkte eingestellt, die mit dem Lehrer für Mathematik sowie einem weiteren Lehrer das Kollegium der »Docentes extraordinarii« bildeten. Die Adjunkte mußten den ordentlichen Lehrern bei den Korrekturen der Stilübungen helfen
Conrad Heinrich Barckhusen (Barckhausen) stammte aus D e t m o l d in Westfalen, wo er am 3 . Dez. 1 6 7 7 getauft wurde. Sein Vater Frantz Caspar Barckhusen ( 1 6 3 6 - 1 7 1 5 ) war Advokat und Registrator in D e t mold. Seine Mutter hieß Catharina Juliane (gest. 1 7 2 3 ) und war eine Tochter des Oberamtmanns und Kammerrates H e r m a n n Lucanus und dessen Frau Klara Agnese geborene Busch ( 1 6 1 7 — 1 6 8 3 ) . Nach dem Besuch der Schule in seiner Heimatstadt setzte Barckhusen seine Ausbildung in Herford und Halberstadt fort und immatrikulierte sich am 2 . April 1701 an der Universität Frankfurt/O. (FRIEDLÄNDER, 1 8 8 8 , S. 2 5 3 , 1 9 ) . Das Rektorat hatte in jener Zeit der Jurist und Professor codicis Justinianei, Marcus Rhode (um 1 6 4 0 - 1 7 1 5 ) , inne. Welche Professoren Barckhusen hörte, ist nicht überliefert, wir wissen aber, daß er nach der philosophischen die juristische Fakultät besuchte und auch theologisch gut ausgebildet worden war. Ostern 1 7 0 8 wurde Barckhusen, der sich nach seinen Universitätsstudien
weiterer Lehrer für Secunda und Tertia) zählten. We-
Candidatus iuris nennen
durfte, als Adjunkt ans Joachimsthalsche Gymnasium bestellt, und zwar als »superioris & primse Classis adiunctus«, ab 1 7 1 1 dann als »Adiunctus G y m nasii« (KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , I I , S . 9 3 0 ) . E r s t i m
September 1 7 0 7 war anläßlich der Einhundertjahrfeier der Anstalt aus der Prima (die zu jener Zeit 7 6 Schüler zählte) eine sogenannte Suprema der besten
und sollten sie bei Krankheit oder Abwesenheit im Unterricht vertreten. Darüber hinaus mußten sie täglich nach dem öffentlichen Unterricht eine Stunde Privatunterricht geben, in der sie sowohl das in den Lectiones publicae Behandelte wiederholten als auch neues Wissen vermittelten (WETZEL, 1 9 0 7 , S. 2 2 4 f . ) . A m Joachimsthalschen Gymnasium lehrte Barckhusen vor allem Jurisprudenz (deshalb nannte er sich auch »Professor iuris«), und zwar Naturrecht, nachdem die öffentliche Lehrstunde für
bürgerliches
Recht abgeschafft worden war (HERING, 1 7 8 5 , II, S. 176). Der Unterricht in den Rechtswissenschaften entwickelte sich später mehr und mehr zu einem propädeutischen Unterricht, an dem nur angehende Juristen teilnahmen. Darüber hinaus bekam Barckhusen als Lehraufgaben Universalgeschichte, die er in den beiden oberen Klassen am K o m p e n d i u m von Christoph
Cellarius
(1638-1707)
erteilte,
und
Ethik, die mit der Sittenlehre im theologischen U n terricht zuammenfiel und das dort Vermittelte zu ergänzen hatte, übertragen (WETZEL, 1 9 0 7 , S. 2 6 9 ) . Außerdem m u ß t e er Latein unterrichten, das hieß Stilübungen und Auctores-Lektüre leiten, und neben seinen Unterrichtsverpflichtungen gemeinsam mit dem Kantor Gottlieb Petraeus (gest. 1 7 2 7 ) die Schüler bei den Mahlzeiten beaufsichtigen. Hier
am
Joachimsthalschen
Gymnasium
geriet
Barckhusen, der in konfessioneller Hinsicht streng
Barckhusen, Conrad calvinistische Auffassungen vertrat, mit seinem Rektor Paul Volckmann in einen Streit um die Auslegung der calvinistischen Prädestinationslehre. Eben dieses vehemente Auftreten im märkischen Prädestinationsstreit über Universalismus oder Partikularismus der Gnade schrieb seinen Namen in die Annalen der Kirchengeschichte ein. 1713/14 wurde in der brandenburgisch-preußischen Residenz das einhundertjährige Jubiläum des Übertritts von Kurfürst Johann Sigismund zum reformierten Bekenntnis und der Confessio Sigismundi begangen. Da in dem zurückliegenden Säkulum die lutherischen Geistlichen und mit ihnen die überwiegend lutherische Bevölkerung immer wieder der landesherrlichen Kirchenpolitik Widerstand leisteten, mußte insbesondere Kurfürst Friedrich Wilhelm nicht unerhebliche Abstriche am Programm der kirchlichen Umgestaltung vornehmen. So wurde in der Ausprägung der Lehre auch das strenge Prädestinationsdogma zugunsten eines religiösen Universalismus modizifiert. Schon die 1614 publizierte Bekenntnisschrift Confessio Sigismundi hatte sich mit gleicher Entschiedenheit für die absolute Erwählung jedes einzelnen Gläubigen wie für den Universalismus der Gnade ausgesprochen. Spätere Verfügungen und Edikte belegen das Bedürfnis, den Lutherischen entgegenzukommen, die ja die Bevölkerungsmehrheit in Brandenburg bildeten, so daß die brandenburgische Landeskirche vom orthodoxen Calvinismus getrennt schien. Gleichwohl hing das Land mit der herrschenden Art der reformierten Kirchen zusammen, umso mehr, als sich gegen Ende des Jahrhunderts mit der Einwanderung inbesondere französischer Exulanten eine beträchtliche Anzahl von Gemeinden gebildet hatten, die an die Confessio Gallicana von Johannes Calvin ( 1 5 0 9 - 1 5 6 4 ) gebunden waren. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als unter der Herrschaft König Friedrichs I. die märkischen Theologen und Schullehrer das Jubiläum der Confessio Sigismundi vorbereiteten, waren demnach beide Standpunkte vertreten, verteidigten Universalisten wie Partikularisten ihre konfessionellen Auffassungen. 1712 führte Rektor Volckmann ein von ihm selbst verfaßtes dogmatisches Lehrbuch unter dem Titel »THESES T H E O L O G I C E , SYNTAGMATIS LUDOVICI CROCII, ... AC REFORMATARUM ECCLESIARUM IN PRIMIS M A R C H I G E C O N FESSIONIBUS CONGRUENTES« anstelle des
Heinrich
partikularistisch-orthodoxen »Compendium theologiae christianae« von Johannes Wolleb (Basel 1626) im Unterricht am Joachimsthalschen Gymnasium ein. Formell an die 1636 erschienenen »Syntagma sacrae Theologiae IV libr.« des Bremer Theologen Ludwig Crocius ( 1 5 8 6 - 1 6 5 3 ) und die herkömmlichen Entwürfe der absoluten Universalisten angelehnt, erklärte er das von ihm darin entwickelte reformierte Lehrsystem nach dem Prinzip der allgemeinen Gnade als die echt kirchliche, in Deutschland stets anerkannte und in Brandenburg-Preußen durch landesherrliche Erlasse bestätigte Auffassung. Zur Erreichung seines Zieles, der Durchsetzung des Universalismus gegenüber dem Partikularismus, scheute er sich auch nicht, die Geschichte der reformierten Konfession zu entstellen und die Partikularisten als Häretiker zu verunglimpfen. Als Barckhusen gegen Volckmanns universalistische Auffassung nun »de gratia particulari« disputierte, wurde ihm verboten, Theologie zu lehren. Daraufhin weigerte er sich 1713 überhaupt zu disputieren, mit dem Vorwand, er habe dies bisher ja nur auf ausdrückliche Bitte getan. Der Rektor beschwerte sich nun beim Hofprediger Daniel Ernst —> Jablonski: »Er hat also precario uns die Händel gemacht. Nun hört er auf, nachdem er genug eingerührt, oder jetzund vielleicht nicht mehr einrühren darf.« (Zit. nach H E R I N G , 1785, II, S. 177.) Barckhusen hatte nämlich inzwischen den schon innerhalb des Joachimsthalschen Gymnasiums geführten Streit mit seinem Rektor durch mehrere Schriften an die Öffentlichkeit getragen. Unter dem Pseudonym Pacificus Verinus ließ er 1713 bei Valentin Hoffmann in Fürth die Schrift »AMICA COLLATIO, D O C T R I N ^ DE GRATIA, Quam VERA REFORMATA Confitetur ECCLESIA. C U M DOCTRINA, Quam DOMINUS V O L C K M A N N U S . . . Sub specioso Titulo THESIUM THEOLOGIC. Marchiae Confessioni inprimis Congruentium« ausgehen. In ihr vertrat er - im Unterschied zu der unter den Pfarrern verbreiteten, abgemilderten Form des Prädestinationsdogmas - den streng calvinistischen Standpunkt, die Erwählung als Partikularismus der Gnade. Seine Polemik über die Erwählung als Teil der Gnade zeugt von historischen Kenntnissen und scharfer Urteilskraft. Barckhusen besaß ein immenses Wissen über die reformierte Literatur, weswegen er Volckmanns Geschichtsentstellung (die sich insbesondere in dessen Dedikation artikuliert hatte) leicht widerlegen
23
24
Barckhusen,
Conrad
Heinrich
konnte, wenngleich er zu Unrecht auch aus den märkischen Konfessionen den Universalismus hinwegdisputierte. Jedoch konnte er - trotz einiger überspitzter Argumente - das historische Recht des älteren Calvinismus belegen, indem er nachwies, daß die reformierte Lehre von Anfang an auf den Partikularismus der Erwählung ausgerichtet war, in dieser Strenge auch Eingang in die kirchliche Gemeinde gefunden hatte und erst nachträglich die gemäßigte (weil praktisch leichter anwendbare) Gestalt angenommen hatte. Er korrigierte damit die in Volckmanns Lehrbuch vorhandenen Geschichtsentstellungen und verteidigte gegen seinen Vorgesetzten die Partikularität der Gnade als orthodox-reformierte Lehre. Ein lutherischer Rezensent der in Leipzig herausgegebenen »Unschuldigen Nachrichten Von Alten und Neuen T H E O L O G I S C H E N Sachen« schrieb über Barckhusens Traktat, »daß der A. [Autor] die Partie, wider D. V. [Doctor Volckmann] wohl vertrete, und diesen gründlich widerleget habe. Wir rathen dem Leser, die Schrifft selbst mit Bedacht durchzulesen; er wird von verschiedenen hypothesibus der Reformirten, sonderlich wo einige derselben zweydeutig reden, ein Licht kriegen und daraus lernen können/ wie wenig man sich auff einige gute Ausdrücke der Reformirten in den streitigen Puncten nicht verlassen könne.« ( U N S C H U L D I G E N A C H R I C H TEN, Leipzig 1713, S. 592.) Das gleiche Ziel - Verteidigung der partikularistischen Dogmen innerhalb der reformierten Religion verfolgte Barckhusen auch mit seinem ebenfalls 1713 Pseudonym erschienenen »MAURITII N E O D O R PIICALVINUS O R T H O D O X U S « (1713). Namensgeber für das Pseudonym war diesmal der Theologe Mauritius Neodorpius, der Anfang des 17. Jahrhunderts mehrere Erbauungsschriften veröffentlicht hatte. Er verfaßte auch jenes Traktat, von dem Barckhusen den Titel seiner Kontroversschrift ableitete, nämlich »Lutherus Orthodoxus, Oder Hertzen Grund Lutheri« (Frankfurt 1612). Barckhusens Schrift trägt den Untertitel »Ein kurtzes Gespräch zwischen HANS K N O R R E N und B E N E D I C T HABER E C H T Jn welchem Bescheiden untersuchet wird Ob und wie weit Die Lehre der Universalisten Mit der Lehre Der ersten Reformirten Lehrer/ welche in Berlin vor hundert Jahren gelehret/ übereinkomme«. In seiner Vorrede erinnerte Barckhusen daran, daß Mauritius Neodorpius 1612 seinen »Lutherus Orthodoxus« geschrieben habe, als er sah, daß die Lu-
theraner in einigen Stücken von Luther abgewichen seien. »Weil nun eben dieser Mauritius Neodorpius siehet/ daß Einige in den Märckischen Kirchen/ die sich doch Reformirte nennen/ von der Lehre der ersten Märckischen Reformirten Lehrern abgewichen/ so schreibet Er jetzund bey dem ersten Jubikeo der Märckischen Reformirten Kirchen Calvinum ORT H O D O X U M , jedoch mit dem Unterscheid/ Er beweiset seine Lehre nicht aus Calvino, wie vor etwa hundert Jahren aus Luthero, sondern aus den Schafften der ersten Märckischen Reformirten Lehrern/ welche umb das Jahr 1613. 1614. in Berlin gelebet.« Barckhusen wählte für seine Polemik die Gesprächsform. Der Universalist Hans Knorre und der Patikularist Benedict Haberecht tragen gegeneinander ihre Lehren vor, während Mauritius Neodorpius, ein alter Calvinist, Partei für die Partikularisten ergreift und zeigt, wie vor 100 Jahren in Berlin die partikularistische Auffassung vom Prädestinationsdogma vorherrschte. Barckhusens Schrift ist vor allem eine Polemik gegen den Frankfurter Theologieprofessor Bartholomaeus Holtzfuß ( 1 6 5 9 - 1 7 1 6 ) und seine universalistische Auffassung von der Gnadenwahl. Er bewies, daß die auch von Holtzfuß vertretenen Auffassungen der Universalisten um das Jahr 1614 in Berlin nicht bekannt gewesen und daß die universalistischen Lehren 1614 in der reformierten Kirche nie gelehrt worden seien. Am Ende der Schrift bekennt sich auch der Universalist Knorre zu den Argumenten des Mauritius Neodorpius; er dankt für den guten Unterricht und verspricht: »Es mag künfftig ein Universalist seyn wer da will/ ich fange mit diesem Jubileo der Märckischen Reformirten Kirchen an ein Particularist zu seyn/ will auch als ein Particularist leben und sterben.« (S. 38.) Wohl nicht zuletzt wegen Barckhusens Kritik am allerdings nicht namentlich genannten - Hofprediger Jablonski (der in seiner Vorrede zu Gilbert Burnets Schrift »De praedestinatione« [Berlin 1701] behauptet hatte, die allgemeine Gnade sei die öffentliche Lehre der märkischen Kirchen und ihre Prediger dürften nichts anderes lehren) war der Verkauf des »CALVINUS ORTHODOXUS« in Berlin schon kurz nach seinem Erscheinen verboten worden. Ebenfalls noch 1713 erhielt Rektor Volckmann vom Kuratorium die Auflage, seine »THESES T H E O L O G I G E , SYNTAGMATIS LUDOVICI CROCII« zurückzunehmen und Wollebs »Compendium theologiae christianae« wieder in den Unterricht einzuführen.
Barckhusen, Conrad Doch der Streit zwischen Universalisten und Partikularisten innerhalb der reformierten Kirche Brandenburgs war damit nicht beendet, bald meldeten sich andere: Der Berliner Prediger Jeremias Sterky (1656/ 5 9 - 1 7 1 8 ) , seit 1703 Pastor an der Parochialkirche, veröffentlichte 1714 mit Approbation der theologischen Fakultät Frankfurt/O. eine anoyme Verteidigung des Universalismus unter dem Titel »Kurtzer Entwurff der Lehre von der Beschaffenheit der göttlichen Rathschlüsse«, die auf dem Boden des älteren, absoluten Universalismus gründete. Ihm antwortete der französische Reformierte Philippe Naude (der Altere, 1654-1729), bis zu seiner Emeritierung 1713 Mathematikprofessor am Joachimsthalschen Gymnasium, der 1714 seine Schrift »Theologische und christl. Gedanken über den kurzen Entwurf der Lehre« ausgehen ließ. Auch Barckhusen reagierte auf Sterkys Schrift - unter dem Pseudonym »Liebhaber der Warheit« ließ er 1714 zunächst seine »Theologischen Gedancken« und dann die Schrift »Abgenöthigte Ehr= und Lehr= Rettung Der Reformirten Kirchen/ und der vornehmsten Lehrer derselben. Das ist Anderer Theil Der THEOLOGI-schen Gedancken/ Wider den Kurtzen Entwurff Der Göttlichen Rathschlüße« ausgehen. In der letztgenannten Schrift stellte er gegen Sterky heraus, daß die Lehren der reformierten Kirche in der Mark Brandenburg genauso gelehrt werden wie in anderen reformierten Kirchen, etwa in Holland, in der Schweiz und in der Pfalz, und daß Sterkys (universalistisches) theologisches System »weder in den Glaubens=Bekändtnißen der Reformirten Kirchen/ noch auch in dem Glaubens= Bekändniß des Durchlauchtigsten Churfürsten Johannis Sigismundi und den Churfürstl. Edictis enthalten« und daß »diese neue Lehre« nicht nur von einzelnen Theologen, sondern von der ganzen reformierten Kirche verworfen worden sei, so zum Beispiel von mehreren Synoden in Frankreich und Holland oder in der Schweiz durch die »Responsa Theologica« der Züricher, Baseler und Schaffhauser Kirche. Auch in dieser Polemik offenbarte sich sein fundiertes Wissen über die Geschichte der reformierten Religion. 1715 wechselte Barckhusen auf das Rektorat am Friedrichswerderschen Gymnasium. Die Anstalt war als Simultanschule gegründet worden; 1704 hatte König Friedrich I. den Wechsel der Konfessionen in der Weise bestimmt, daß auf einen reformierten Rek-
Heinrich
tor ein lutherischer zu folgen hatte und daß bei einem lutherischen Rektor der Prorektor (oder Konrektor) reformiert sein solle, der Konrektor wieder lutherisch und der Subrektor reformiert. Allerdings war schon 1708 mit der Berufung des Lutheraners Andreas Julius —> Dornmeyer zum Konrektor unter dem ebenfalls lutherischen Rektor Joachim Lange (1670 bis 1744) die königliche Order umgangen worden, weil man - wohl auch wegen der geringen Besoldung der Schulämter - keinen geeigneten reformierten Kandidaten gefunden hatte. Erst mit der Berufung Langes zum Professor theologiae an die Universität Halle 1709 konnte der Friedrichswerdersche Magistrat die Bevorzugung lutherischer Lehrer ausgleichen und mit Heinrich —» Meierotto einen reformierten Rektor gewinnen - auch die nachfolgenden Rektoren gehörten der reformierten Konfession an: Als Meierotto 1712 die Leitung der Anstalt abgab und als Konrektor ans Joachimsthalsche Gymnasium wechselte, wurde Dietrich Siegfried Ciaessen (1685 bis 1743) neuer Rektor. Nachdem dieser 1715 zum Domprediger voziert war, folgte ihm Barckhusen nach (erst nach dessen Tod 1732 übernahm mit Georg Gottfried Küster [1695-1776] wieder ein lutherischer Rektor die Leitung der Anstalt - bei dieser Gelegenheit erneuerte König Friedrich Wilhelm I. den 1704 festgelegten Wechsel der Konfessionen an der Spitze der Anstalt und drang auf seine Einhaltung in der Zukunft). Barckhusen hielt als neuer Rektor des Friedrichswerderschen Gymnasiums am 5. April 1715 seine Antrittsrede »De Vandalis, antiquissimis Marchiae incolis«. Sein Nachfolger am Joachimsthalschen Gymnasium wurde Conrad Christoph Neuburg (gest. 1758), der später zum Kgl. Bibliothekar berufen wurde und danach auch den Titel eines Kgl. Rates erhielt. Als Rektor des Friedrichswerderschen Gymnasiums ließ Barckhusen weitere Schriften zur Geschichte der reformierten Religion und gegen deren Entstellungen ausgehen. 1721 erschien seine »HISTORICA NARRATIO DE JOHANNE CALVINO« mit dem Untertitel »Historische Nachricht Von JOHANNE CALVINO, Dessen Eltern, Geburt, Ersten Jugend, Lebens=Art, etc. Sampt Einer umbständlichen Erzehlung von Serveto und dessen greulichen Lehren, aus Serveti eigenen Schrifften dargethan«. In dem aus drei Büchern bestehenden Werk beschrieb Barckhusen Calvins Lebenslauf nach den Quellen, untersuchte die Beziehungen zwischen dem Schwei-
25
26
Barckhusen, Conrad
Heinrich
zer Reformator und seinem damaligen Gegner, dem Spanier Michael Servet (um 1511-1553), und setzte sich mit Auffassungen auseinander, nach denen Servet, der auf Betreiben Calvins wegen Gotteslästerung in Genf hingerichtet wurde, in Wirklichkeit unschuldig gewesen wäre. So ist die Schrift über weite Strekken eine Polemik gegen die nachträglichen Verteidiger Servets, in der Vorrede vor allem gegen Hugo Grotius (»Grotii Feder wurde mehr von einer blinden Passion wider Calvinum, als von der Warheit geführet.«) und im Hauptteil insbesondere gegen Johann Conrad Dippel (1673-1734), der unter dem Pseudonym »Kleinmann« erst unlängst in einer Schrift Servet reinzuwaschen versucht habe. Barckhusens Ausführungen im 1. Buch über »CALVINI Lebens=Lauff« stützten sich vor allem auf die erste, bereits wenige Wochen nach dem Tode des Reformators erschienene Calvin-Biographie von Theodor de Beze (Beza, 1519-1605); von den anderen Autoren verdient hier besonders der vormalige Jesuit und spätere Pariser Parlamentsabgeordnete Johann Papirius Masson (1544-1611) genannt zu werden, dessen Biographie Calvins 1611 in Paris erschien und von Barckhusen 1722 zu einer erneuten polemischen Verteidigung des Reformators verwendet wurde. Das 2. Buch »Verleumbdung der Papisten wider Calvinum« setzte sich in 11 Kapiteln mit Calvins Gegnern in der römisch-katholischen Kirche auseinander. Im 3. Buch »Historische Nachricht von SERVETO« behandelte Barckhusen zunächst dessen Leben und Schriften. Der Spanier hatte in seiner Erstlingsschrift »De trinitatis erroribus libri VII« (1531) Lehren von der Hl. Dreieinigkeit verbreitet, die als Gotteslästerung galten. Auch weitere von Servet verfaßte Bücher wie zum Beispiel seine 1553 in Wien gedruckte »Apologia pro Mysterio Trinitatis adversus Melanchthonem« wurden verworfen. Auf Betreiben Calvins nahm man ihn in Genf gefangen, seine Lehren wurden von den Magistraten zu Genf, Zürich, Bern, Basel und Schaffhausen als gotteslästerlich verworfen. Zum Tode verurteilt, wurde Servet am 27. Okt. 1553 in Genf verbrannt. Einige der Lehren Servets führte Barckhusen dann im folgenden aus dessen Büchern an, wobei er - da es sich ja um gotteslästerliche Aussagen handelte - diese nicht im Wortlaut mitteilen durfte: »Diese Passagen will ich nicht gantz, sondern nur zerbrochen anführen, doch so daß gelehrte Leute aus den zerbrochenen Reden das übrige schon selbst werden errathen können.«
Das 7. Kapitel des 3. Buches ist das umfangreichste in Barckhusens Polemik. Es trägt den Titel »Dippelii Apologie« und ist gegen Dippels Schrift »Wahrhaffte Historie von Johanne Calvino, wie er mit Serveto &c. verfahren, in einem Gespräche zwischen Simeon und Obadia vorgestellet« gerichtet, die der radikale Pietist unter dem Pseudonym »Kleinmann« nach 1711 herausgegeben hatte. In ihr hatte er Calvins Gegner, vor allem Sebastian Castellio (Chatillon 1515-1563) und Franz Balduin (Baudoin, 1520 bis 1573), verteidigt und scharfe Angriffe gegen den Schweizer Reformator hervorgebracht, die Barckhusen nun seinerseits in seiner gewohnt polemischen Art zurückwies. Seit 1715 gab der spätere Propst zu St. Petri in Cölln, Johann Gustav Reinbeck (1683-1741), sogenannte »Freywillige Heb=Opffer von allerhand in die Theologie lauffenden Materie« heraus. In der Reihe, die unter Reinbecks Leitung mit Hilfe anderer Autoren 48 Teile erlebte, wurden in den einzelnen Beiträgen jeweils mehrere ganz unterschiedliche theologische Themen behandelt, auch kontrovers polemisch, und Exzerpte aus Büchern mitgeteilt. Der »Vierdte Beytrag« (Berlin 1715) enthält als viertes Stück Exzerpte aus der Schrift »De Trinitatis erroribus« von Michael Servet und ihre Widerlegung, die mit großer Sicherheit Barckhusen zugeschrieben werden können. Zu jener Zeit war Reinbeck noch Erster Prediger auf dem Friedrichswerder und in der Dorotheenstadt und damit kirchlicher Amtskollege des Friedrichswerderschen Schulrektors. 1722 gab Barckhusen dann wiederum eine Schrift über Johann Calvin heraus. Nach dem Tod des Schweizer Reformators waren mehrere Biographien erschienen. 1577 ließ der vormalige Karmelitermönch Jérôme (Hieronymus) Bolsec (gest. 1584), der wegen seiner reformatorischen Predigten Paris verlassen mußte und später einer der entschiedensten Gegner Calvins wurde, in Lyon seine Schrift »Histoire de la vie, moeurs, actes, doctrine, constance et mort de Jean Calvin, jadis ministre de Genève« ausgehen. Die Schmähschrift, 1580 in Latein erschienen, 1581 in deutscher Sprache veröffentlicht, in welcher Bolsec vor allem seinen leidenschaftlichen Haß gegen den Reformator zum Ausdruck brachte, wurde wiederholt herausgegeben und als Quelle benutzt. Den Verleumdungen Bolsecs und anderer Gegner Calvins stellte Barckhusen nun die bereits erwähnte Calvin-Biographie von Johann Papirius Mas-
Barckhusen,
Conrad Heinrich
son entgegen, die zu den geschichtlich wertvolleren Arbeiten über Calvin an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert gehörte. In der von Barckhusen veröffentlichten Schrift »JOHANNIS PAPIRII MASSONIS ... VITA JOHANNIS CALVINI, Quam Animadversionib. Historiéis« werden Bolsees Anschuldigungen der Reihe nach vorgetragen und durch Thesen und Befunde des Pariser Parlamentsabgeordneten widerlegt.
Pfarrer in Dresden, Johann Heinrich Haumann (geb. 1678), unter dem Pseudonym »Cäsander« herausgegebenen Schrift »Nöthige und erbauliche Unterredung im Reiche der Lebendigen auf Erden. 7 Gespräche ...« (Frankfurt und Leipzig 1720/21) mitgearbeitet hatte (so vermutete KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 931, weil das dritte Gespräch eines zwischen Melanchthon und Calvin war), ist dagegen nicht sicher.
Im Zusammenhang mit Johannes Calvin sei an dieser Stelle noch auf eine Kontroverse Barckhusens hingewiesen, die er mit dem damaligen Französischen Prediger in Prenzlau und nachmaligen Königlichen Geheimen Rat, auch Vizepräsidenten der Societät der Wissenschaften, Charles Etienne Jordan (1700 bis 1745), führte. Dieser hatte 1727 einen fiktiven Briefwechsel zwischen »Pythaletes« [nach KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 931, ein Pseudonym des Prenzlauer Rektors Levin Leopold Procopius (1673 bis 1753)] und »Cranzius a Fluvio« [Pseudonym für Jordan] unter dem Titel »Critischer Briefwechsel über Tit. Hn. Barckhusens Leben Calvini« verfaßt, in welchem er die Calvin-Biographie des Friedrichswerderschen Rektors aus dem Jahre 1721 einer Kritik unterzog und seine eigene Position zu Calvin und Servet darlegte. Jordans kritisch-polemische Einwände hinterfragten den Umgang der Geschichtsschreiber mit Forschungsergebnissen, die nicht in ihr bis dahin geformtes Urteil passen, und berührten damit grundlegend das Funktionsverständnis von Geschichtsschreibung mit ihren Konsequenzen für das Verhältnis von Historiographie und Theologie (vgl. HÄSELER, 1993, S. 57f.). Als Barckhusen den ihm auf dem Postweg zugestellten fiktiven Briefwechsel mit seinen Anmerkungen versehen drucken ließ, antwortete Jordan mit der Schrift »Crantzii a Fluvio p. p. Erklärung an Pythaleten, aufTit. Herrn Conradi Henrici Barckhusens Beantwortung des Critischen Brieffwechsels Betreffend Calvini Leben«, die jener ebenfalls mit kritischen Anmerkungen im Druck ausgehen ließ. Ob Barckhusen auch an der vom vormaligen Pfarrer der Gertraudenkirche in Berlin und nachmaligen
Auch Barckhusens 1726 veröffentlichte Schrift »Nachricht Von den Malabarischen Heyden Jm Königreich Jafnapatnam, Und Derselben Bekehrung« diente letztlich der Verteidigung der reformierten Lehre. In ihr rühmte er das Missionswerk holländischer Reformierter, vor allem das Bekehrungswerk des Theologen Baldaeus, im Königreich Jafnapatnam an den Malabarischen Küsten auf der Insel Ceylon. Er verglich deren Leistungen mit der katholischen Missionstätigkeit insbesondere der Jesuiten, die von ihm vornehmlich negativ bewertet wurde und auf das Fazit hinauslief: Die wenigen holländischen reformierten Prediger haben weit mehr geleistet als die viel zahlreicheren »papistischen« Missionare. Obwohl die aus Halle gesteuerte und seit 1706 von Kopenhagen aus unter Mitwirkung des vormaligen Cöllnischen Propstes und deutschen Predigers am dänischen Hof, Frantz Julius —> Lütkens, organisierte Heidenmission in der dänischen Kolonie Tranquebar an der südlichen Ostküste Indiens nicht namentlich genannt wird, kann Barckhusens Würdigung der reformierten Missionare auch vor dem Hintergrund dieses erfolgreichen lutherisch-pietistischen Missionswerkes gewertet werden. Barckhusen starb am 5. Aug. 1732. Leichenpredigt und Abdankung auf den Verstorbenen sind nicht überliefert, auch Epicedia oder andere Würdigungen sind nicht bekannt. Erst im Alter von 40 Jahren hatte Barckhusen die Ehe geschlossen und am 21. Dez. 1717 die Witwe des Ratsherren Otto Christian Wurstschmid, Eleonora Elisabeth geborene Stieler, geheiratet. Es ist nicht bekannt, ob in dieser Ehe Kinder geboren wurden. [LN]
27
28
Barckhusen,
Conrad Heinrich
Werke AMICA COLLATIO, D O C T R I N A DE GRATIA, Quam VERA REFORMATA Confitetur ECCLESIA. CUM DOCTRINA, Quam DOMINUS VOLCKMANNUS, Theologis Doctor, & Gymnasii Regii Joachimici Berol. Rector & Professor. Sub specioso Titulo THESIUM THEOLOGIC. Marchiae Confessioni inprimis Congruentium Anno 1712. publici juris fecit. Authore PACIFICO VERINO [d. i. Conrad Heinrich Barckhusen], Fürthensiae, apud Valentini Hoffmanni. [Fürth 1713; 4°] (Ha 33: 41 E 7, 21). MAURITII NEODORPII [d.i. Conrad Heinrich Barckhusen] CALVINUS ORTHODOXUS. Das ist Ein kura.es Gespräch zwischen HANS KNORREN und BENEDICT HABERECHT Jn welchem Bescheiden untersuchet wird Ob und wie weit Die Lehre der Universalisten Mit der Lehre Der ersten Reformirten Lehrer/ welche in Berlin vor hundert Jahren gelehret/ übereinkomme. Gedruckt im Jahr 1713. als die Märckischen Reformirten Kirchen ihr erstes Jubikum begiengen. s. 1. [1713; 4°] (1: Dl 1015; Ha 33:41 E 7, 11). Theologische Gedancken/ von einem Liebhaber der Warheit. 1714 (Barckhusen, Abgenöthigte Ehr= und Lehr=Rettung, 1714). Abgenöthigte Ehr= und Lehr=Rettung Der Reformirten Kirchen/ und der vornehmsten Lehrer derselben. Das ist Anderer Theil Der THEOLOGI-schen Gedancken/ Wider den Kurtzen Entwurff Der Göttlichen Rathschlüße/ Welchen D. JEREMIAS STERCKI, Neulich herausgegeben/ Verfertiget Von Einem Liebhaber der Warheit. Gedruckt/ im Jahr 1714. s. 1. [4°] (1: Dl 1100). De Vandalis, antiquissimis Marchiae incolis. 1715 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 988; Fritze, 1907, S. 4). Exercitatio histórica de Saxonia antiqua, siue Westfalia, qua sententiam HENR. de COCCEII de Westfalorum seruitute contra censurara HERM. ADOLPHI MEINDERS defendit. Berol. 1719 [4°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 931). HISTORICA NARRATIO DE JOHANNE CALVINO. Historische Nachricht Von JOHANNE CALVINO, Dessen Eltern, Geburt, Ersten Jugend, Lebens=Art, etc. Sampt Einer umbständlichen Erzehlung von Serveto und dessen greulichen Lehren, aus Serveti eigenen Schrifften dargethan. Von CONR. HENR. BARCKHUSEN, Dethmoldiá-Lippiaco. BERLJN, Gedruckt bey Johann Gryna;us, Königl. Preuß. priv. Buchdr. 1721. [8° (4°)] (1: Cn 14233; Ha 33: 151 K 14, 1; 7: 8 H E ECCL 616/7). JOHANNIS PAPIRII MASSONIS FORESII, IN SENATU PARISIENSI ET REGIA ADVOCATI VITA JOHANNIS CALVINI, Quam Animadversionib. Historicis illustravit CONR. HENR. BARCKHUSEN, Detmoldiá-Lippiacus. BEROLINI, Imprimebat JOHANNES GRYN/EUS, Reg. Typ. Ao. 1722 (la: Bd 8150, 12; Ha 33: 151 K 14, 2). Exercitatio histórica de LIBERIO Episcopo Romano, qua Arianismum eius ex scriptoribus fide dignis demonstrat. Berlin 1723 [4°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 931). Conrad Heinrich Barckhusen/ Detmoldiä-Lippiaci. Nachricht Von den Malabarischen Heyden Jm Königreich Jafnapatnam, Und Derselben Bekehrung. Berlin, gedruckt bey des Königl. Preußis. Hoff=Buchdruckers Gotthard Schlechtigers Wittwe. [1726; 4°] (la: Up 4466; Ha 33: 151 K 14, 6). CONRADI HENRICI BARCKHUSEN D. L. ANIMADVERSIONES HISTORICA IN EPISTOLAM JOHANNIS OECOLAMPADII, DE WALDENSIBUS QUIBUS RELIGIO FRATRUM BOHEMICORUM ILLUSTRATOR. BEROLINI, Literis vidux SCHLECHTIGERI, Typographi Aulici Regii. Anno 1726. [8°] (Ha 33: 151 K 14, 5). CONRADI HENRICI BARCKHUSEN D. L. Kurtze Beantwortung Des Critischen Brief= Wechsels Betreffend CALVINI Leben. BERLJN Gedruckt bey des Königlichen Preußischen Hof=Buchdruckers Gotthard Schlechtigers Wittwe. [1727; 8°] 20 S. (Ha 33: 151 K 14, 3). CRANTZII ä FLUVIO P. p. Erklärung An PYTHALETHEN Auf Tit. Herrn CONRADI HENRICI BARCKHUSENS Beantwortung Des Critischen Brief= Wechsels Betreffend CALVINI Leben Prentzlau, gedruckt bey Christian Ragoczy. 1727. Mit Historischen Anmerckungen Erläutert Von CONRADO HENRICO BARCKHUSEN. Berlin, im Jahr 1727. [8°] (Ha 33: 151 K.14, 4). Copie eines Briefes über die theol. Gedanken, s. 1. e. a. (REprThK, 1896, S. 398).
Barckhusen,
Conrad Heinrich
Literatur Nachricht von einer Controversie der Märckischen Universalisten und Particularisten/ samt dazu gehörigen Schafften. In: UNSCHULDIGE NACHRICHTEN Von Alten und Neuen T H E O L O G I S C H E N Sachen/ Büchern/ Uhrkunden/ Controversien/ Veränderungen/ Anmerckungen/ Vorschlägen/ u.d.g. ... Auff das Jahr ... Leipzig 1713, S. 587-601; UNSCHULDIGE NACHRICHTEN, 1715, S. 1134-1136; [JORDAN, Charles Etienne:] Critischer Briefwechsel überTit. Hn. Barckhusens Leben Calvini. 1727; [JORDAN, Charles Etienne:] CRANTZII ä FLUVIO P. p. Erklärung An PYTHALETHEN Auf Tit. Herrn CONRADI HENRICI BARCKHUSENS Beantwortung Des Critischen Brief= Wechsels Betreffend CALVINI Leben Prentzlau, gedruckt bey Christian Ragoczy. 1727. (Ha 33: 151 K 14, 4); WALCH, Johann Georg: Historische und Theologische Einleitung in die Religions-Streitigkeiten außer der Evangelisch-Lutherischen Kirche. [Faksimile-Neudruck der Ausgabe Jena 1733-1736] Bd. 1, S. 451-459; Bd. III, S. 746-751; KÜSTER, Georg Gottfried: BIBLIOTHECA HISTORICA BRANDENBURGICA SCRIPTORES RERVM BRANDENBVRGICARVM MAXIME MARCHICARVM EXHIBENS ... VRATISLAVIAE. SVMPTU IO. IACOBI KORNII, 17431768, lib. III, cp. 22 p. 289; KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 930f., 988; HERING, Daniel Heinrich: Historische Nachricht von dem ersten Anfang der evangelisch reformirten Kirche in Brandenburg und Preussen unter dem gottseligen Churfürsten Johann Sigismund ... nebst den drey Bekentnißschriften dieser Kirche. Halle 1778, S. 129; JÖCHER/ ADELUNG, 1784, I, Sp. 1424 [= DBA 55, 35-36]; MÜLLER, A. C.: Geschichte des Friedrichs-Werderschen Gymnasiums zu Berlin. Berlin 1881, S. 33; HERING, 1785, II, S. 176f. u. 208; MOSHEIM, Johann Lorenz von: Kirchengeschichte des Neuen Testaments. Bd. 5-7. Geschichte des 18. Jh. von Johann Rudolf Schlegel. Heilbronn 1784-1796, hier Bd. 7, S. 689; SCHWEIZER, Alexander: Die protestantischen Centraidogmen in ihrer Entwicklung innerhalb der reformierten Kirche. Tl. II. Zürich 1856, S. 8l6ff.; GASS: Barckhausen, Konrad Heinrich. In: ADB, 1875, 2, S. 51f.; MÜLLER, E. F. Karl: Barckhausen und der Streit über die allgemeine Gnade. In: Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. 3. Aufl. Bd. 2. Leipzig 1896 (Neudruck Graz 1969), S. 395-398; FRITZE, 1907, S. 4; SCHMIDT, Martin: Barckhausen (auch Barckhusen), Konrad Heinrich. In: NDB, 1953, 1, S. 582f„ gekürzt in: DEB, 1995, 1, S. 292; BAUTZ, Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, 1975, 1, Sp. 367; HASELER, Jens: Ein Wanderer zwischen den Welten: Charles Etienne Jordan (1700-1745). Sigmaringen 1993, S. 57f.
29
30
Beatisobre,
Isaac de
Beausobre, Isaac de *
8. März 1659 Niort/Poitou
t
5. Juni 1738 Berlin
Hofprediger, Kirchenhistoriker, reform. V
Isaac B., Apotheker
M
Louise geb. Gachet
CED I. 1683 Claude Louise geb. Arnandeau (Arnodot); II. 22. Jan. 1730 Charlotte Schwarz K
Charles Louis de B. (19. Aug. 1 6 9 0 - 3 . Dez. 1753), Prediger der frz. Kirche, kgl.-preuß. Revisions-, Oberkonsistorial- und Geh. Rat; Marie Sophie de B., verh. mit dem frz. Prediger Paul Emile de Mauclerc ( 1 6 9 8 - 1 7 4 2 ) ; Louis Isaac de B. ( 1 7 3 0 - 1 7 8 3 ) , Geh. Rat
1666
Collège Niort Universität Saumur
1686-1693 1694
Hofprediger Dessau Hofprediger der Kurfürstin
Sophie
Charlotte 1695
Inspektor des frz. Gymnasiums
1707
Direktor des Maison française
1715
Prediger an der Dorotheenstädtischen
1725-1738 1738
Kirche
jähriger das Collège seines Geburtsortes. Während
Prediger an der Friedrichswerderschen
die Eltern ihn zur Juristenlaufbahn bestimmt hatten,
Kirche
die von einem Verwandten, dem Onkel der Madame
Oberinspektor der frz. Kirche in der
de Maintenon, begünstigt werden sollte, setzte Isaac
Mark Brandenburg
seinen Willen Geistlicher zu werden durch und studierte an der Akademie in Saumur, die von Louis
Die Chronik der Familie Beausobre war im 16. und
Cappel ( 1 5 8 5 - 1 6 5 8 ) und Moyse Amyraut (1596 bis
17. Jahrhundert vor allem eine Geschichte der Lei-
1664) geprägt worden war und einen gemäßigten
den durch Verfolgungen, die die Familie aufgrund
theologischen Standpunkt vertrat. Nach dem Studi-
ihrer frühen Zuneigung zum reformierten Glauben
um wurde der 24jährige Isaac 1683 auf der Synode
zu erdulden hatte. Leonhard Beausobre mußte nach
von Loudon zum Prediger ordiniert; sein Amt trat er
der Bartholomäusnacht (1572) aus Frankreich flie-
in Chätillon-sur-Indre in der Touraine an. Als kurz
hen und fand Schutz in Genf, der Stadt des Refor-
darauf im Zuge der zunehmenden Repressalien ge-
mators Calvin. Hier verheiratete sich im Jahr 1576
genüber den Anhängern des reformierten Glaubens
sein Sohn Arnault, inzwischen zum Mitglied des
der Gottesdienst dort verboten und die Kirche ge-
Genfer Rates gewählt, mit der Tochter von Jean Abra-
schlossen wurde, hielt Beausobre Versammlungen im
ham, des wegen seines Glaubens in Paris hingerich-
eigenen Hause ab und übertrat damit ein weiteres
teten Sekretärs von Coligny (1519 - 24. Aug. 1572)
Verbot, so daß er im Jahr 1685 aus Frankreich flie-
und C o n d e ( 1 5 5 2 - 1 5 8 8 ) . Von den zwei Söhnen sei-
hen mußte. Sein Fluchtweg sollte ursprünglich über
ner zweiten Ehe kehrte der Jüngere namens Isaac
Rotterdam nach England führen, doch bereits auf sei-
nach Frankreich zurück und ließ sich in Niort als
ner holländischen Zwischenstation konnte er durch
Apotheker nieder, wo er und sein ältester Sohn Isaac
die Beihilfe Pierre Jurieus ( 1 6 3 7 - 1 7 1 3 ) eine Anstel-
auch als Gemeindeälteste aktiv waren. Der Sohn des
lung erlangen. Die Prinzessin von Oranien, Colignys
Letzteren, wiederum auf den Namen Isaac getauft,
Enkelin, empfahl ihn ihrer Tochter Henriette-Cathe-
kam am 8. März 1659 zur Welt und bezog als Sieben-
rine, Gattin des Herzogs von Anhalt-Dessau, deren
Beausobre, Isaac de Hofprediger er am 16. März 1686 wurde. In Dessau
um eine Rückkehr der Réfugiés in ihr Heimatland neu
blieb er bis 1693, bekleidete bis 1694 noch das Amt
entflammt. In Abstimmung mit den Altesten korre-
eines Hofpredigers in Oranienbaum und folgte dann
spondierte Beausobre mit seinen Glaubensbrüdern in
dem Ruf an die Französische Kirche in Berlin, wo er
Holland, um sich über die Bedingungen für eine
zugleich Hofprediger der Kurfürstin Sophie Charlot-
mögliche Rückkehr zu einigen. An den zeitgleich be-
te wurde. Im Lützenburger Schloß nahm er später an
ginnenden Gesprächen mit Ezechiel von —> Span-
den Gesprächskreisen teil, zu denen die geistig auf-
heim über die Naturalisierung der französischen
geschlossene Kurfürstin und Königin u. a. J. Toland,
Flüchtlinge in den Staaten des brandenburgischen
G . W. Leibniz, Carlo Mauritio Vota, Jacques —» Len-
Kurfürsten war Beausobre ebenfalls beteiligt (vgl.
fant und Isaac —> Jaquelot einlud.
HARTWEG, 1988, S. 57ff.). Diplomatische Aufträge
In seine Amtszeit am Dessauer H o f fiel auch der
erhielt Beausobre auch in der Folgezeit; u. a. sollte er
Übertritt (1688) des Herzogs Heinrich ( 1 6 5 7 - 1 7 2 8 ) ,
sich 1704 für den Austausch reformierter Galeeren-
Sohn Herzogs August von Sachsen-Weißenfels, zum
häftlinge gegen französische Gefangene aus der
reformierten Glauben. Die Reformierten in Berlin
Schlacht von Höchstädt, die der englische General
nutzten die Konversion sofort zur konfessionellen
Marlborough siegreich für sich entschieden hatte,
Propaganda mit dem Druck »Glaubens=Bekäntnüs/
einsetzen.
Welches Der Hochwürdigst=Durchlauchtigste Fürst
Seine aktive Beteiligung am Leben der französisch-
und Herr/ Herr. Heinrich Hertzog zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ Landgraff in Thüringen/ Marggraff zu Meissen/ ... / & c . Vor der/ nach Gottes=Wort Reformirten Gemeine zu Dessau/ den 30. Decembr. 1688. ablegete. Berlin/ Gedruckt bey Salfeldischer Witwen, [o. J.]«, während die Lutherischen in Leipzig mit dem Gutachten »Der Theologischen Fakultät zu Leipzig Gründliche Untersuchung der Motiven und Ursachen, welche ... Herrn Heinrichen, Hertzogen zu Sachsen etc. zu der . . . Abtretung von der Evangel. Lutherischen Kirche zu der sogenannten Reformirten bewogen haben solen. Leipzig: Gleditsch [o. J.]« ihre Gegenposition bezogen. Beausobre nahm die Leipziger Universitätsschrift zum Anlaß, um sich zu zentralen Fragen des reformierten Glaubens zu äußern, wobei er sich überwiegend den strengen Glaubensgrundsätzen, wie sie auf der Dordrechter Synode formuliert worden waren, anschloß. (Zu dieser Kontroverse und ihren Folgen vgl. auch Christoph PLACIDIUS: »Christliches Schriftund Vernünftmässiges Bedenken über Herzog Heinrichs zu Sachsen reformirtes zu Dessau Anno 1688 abgelegtes Glaubensbekenntnis. H a m b u r g
1689«;
Anonym: »Einfältiges Gespräch zweier Bürger und eines Studiosi Theologicae über den Abfall Herzog Heinrichs. 1689« sowie BOTS, 1976, S. 149ff.) Nach seiner Ankunft in Berlin wurde Beausobre bald mit wichtigen diplomatischen Aufgaben betraut, da er aufgrund seiner eher orthodoxen Auffassungen das Vertrauen der französischen Kirchenleitung besaß. Im Zusammenhang mit den Verhandlungen zum Frieden von Rijswijk (1697) waren auch Diskussionen
reformierten Gemeinde trug ihm zahlreiche Ämter ein: 1695 erhielt er als Inspektor die Mitaufsicht über das Collège Français; 1711 rückte er an die vierte, 1716 an die dritte, 1726 an die zweite und 1735 an die erste Stelle des Conseil des Inspecteurs (vgl. VF.LDER, 1989, S. 37). Im Jahr 1707 wurde er in das Oberkonsistorium berufen und schließlich wurde er Oberinspektor aller französischen Kirchen in der Mark; ein Amt, das etwa einem Bischofsstuhl vergleichbar war. Zusammen mit Jacques Lenfant veröffentlichte Beausobre 1718 eine französische Ubersetzung des Neuen Testaments aus dem Griechischen, um den Gläubigen eine zeitgemäße Version der Heiligen Schrift zur Verfügung zu stellen. Beausobre hatte dazu die Übersetzung der Paulus-Briefe übernommen. Diese Übersetzung entsprang einer privaten Initiative und zählte nicht zu den von der reformierten Kirche eingeleiteten offiziellen Textverbesserungen. Im Gegensatz zu anderen Übersetzungen, wie etwa die von Jean Le Clerc, die 1703 erschien und als sozinianisches Machwerk kritisiert wurde, zeichnete sie sich dadurch aus, daß sie überspitzte konfessionelle Ausdeutungen umging und deshalb allgemeine Zustimm u n g fand. Dieses Lob schloß auch die sprachliche Gestaltung durch zwei der besten Stilisten unter den Reformierten in Berlin ein (vgl. HAASE, E., 1959, S. 200). Galt die Übersetzung des Neuen Testaments noch den unmittelbaren Bedürfnissen der Gläubigen, so legte Beausobre — wie übrigens auch viele andere Gelehrte seines Freundes- und Kollegenkreises später das Schwergewicht seiner Arbeit auf die Kir-
31
32
Beausobre, Isaac de chengeschichte. Damit sollte nachhaltig das Selbstbewußtsein der Gläubigen gestärkt werden, indem sie sich anhand der historischen Entwicklung ihrer Konfession von der Richtigkeit ihres Weges überzeugen konnten. Insbesondere zeigte sich das an seiner posthum veröffentlichten Schrift »HISTOIRE DE LA RÉFORMATION, OU ORIGINE ET PROGRÉS DU LUTHÉRANISME«, die bereits im Stadium der Vorstudien die Lektüregewohnheiten eines durchschnittlich gebildeten Lesers im Auge hatte. Als Ausgangspunkt diente Beausobre Veit Ludwig von Sekkendorfs (1626—1692) kirchenhistorische Arbeit »Commentarius historicus et apologeticus de Lutheranismo seu de reformatione« (1688, 1692, vgl. dazu: Rez. von E B. C A R P Z O V in: Acta Eruditorum, 1688, Jan., S. 1 - 6 und Acta Eruditorum, 1689, Juni, 301 f.), die sich gegen die polemische und antiprotestantische Schrift »Histoire du luthéranisme« (Paris 1680) von Louis Maimbourg (1610-1686), Hofhistoriograph Ludwigs XIV., wandte. Mit dem Werk von Maimbourg hatten sich vorher u. a. schon Pierre Bayle und Jean Baptiste de Rocolles (gest. 1696) von 1672 bis 1675 Historiograph in Diensten des brandenburgischen Kurfürsten - auseinandergesetzt (»L'Histoire véritable du Calvinisme, ou Mémoires Historiques, Touchant la reformation. Opposés à l'Histoire du Calvinisme de Mr. Maimbourg«. Amsterdam 1683).
neller Toleranz Luther und die deutsche Reformation zu verteidigen wären, lag auch auf der Linie der brandenburgischen Kirchenpolitik, so daß sich hier staatliche und kirchliche Interessen ergänzten (vgl. H A R W E G , 1988, S. 68ff.). Für die Mittlertätigkeit der Réfugiés ist Beausobres Ubersetzung nur ein Beispiel, denn ähnlich bemühten sich er und der Autorenkreis der Zeitschrift »Bibliothèque Germanique« (1720f£), die Société anonyme (seit 1717), komplizierte Themen der Zeit in einer leicht faßbaren Weise dem Leser nahe zu bringen. Beausobres herausragende und lange fortwirkende wissenschaftliche Leistung war seine Untersuchung zur Geschichte des Manichäismus. Mit der historisch sorgfältig gearbeiteten und deshalb allgemein anerkannten Studie zu der von Mani (216—276) gegründeten gnostischen Religion, deren Anhängerschaft sich zeitweilig von Rom bis China erstreckte, wurde er einer der Mitbegründer der Manichäismusforschung. Und da in der Folgezeit umfangreiche Quellensammlungen mittelpersischer, parthischer, koptischer, alttürkischer, tocharischer und chinesischer Provinienz in Berlin zusammen getragen wurden, die heute in den Staatlichen Museen der Stadt aufbewahrt werden, blieb Berlin ein wichtiges Zentrum der Erforschung dieser untergegangenen Weltreligion.
War Maimbourgs »Geschichte des Luthertums« eine gut lesbare und handliche Abhandlung, die unter den französischen Katholiken weite Verbreitung gefunden hatte, so antwortete Seckendorf mit seiner Schrift aber in einer Weise, die durch die Verwendung der lateinischen Sprache und eines komplizierten und umfangreichen Anmerkungsapparates nur im engen Rahmen der Gelehrtenrepublik zur Kenntnis genommen werden konnte. Das Konzept Beausobres hingegen zielte auf eine bearbeitete Ubersetzung, die einem breiten Leserkreis verständlich war (vgl. GStA Rep. 122, 7a, I, 1, Bl. 33-34). Daß im Zeichen konfessio-
Trotz lukrativer Angebote auf Predigerstellen in Utrecht, Hamburg und London blieb Beausobre bis zu seinem Ableben in Berlin. Nach seinem Tod trauerte auch der spätere preußische König Friedrich II. um den Prediger, den er 1736 bei einer Sonntagspredigt kennengelernt hatte und Voltaire gegenüber als »la meilleure plume de Berlin« bezeichnete (vgl. V E L D E R , 1989, S. 37). Beausobres Söhne Charles Louis und Louis Isaac wurden 1751 bzw. 1755 Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften. [JS]
Werke DEFENSE DE LA DOCTRINE DES REFORMES SUR LA PROVIDENCE, SUR LA PREDESTINATION, SUR LA GRACE, ET SUR L'EUCHARISTIE. Et en particulier, Défense de la Confession de Foy de S. A. MONSEIGNIEUR HENRY Duc de Saxe &c. contre un livre composé par la Faculté de Théologie de Leipsic, intitulé Examen Des motifs qui ont porté S. A.S. à se separer de la communion des Lutheriens. à Magdebourg Chez. Jean Daniel Muller, Imprim. Privil. de S. A.E. de Brand. Ann. 1693. [8°]. (1: Dk 14360; B 2023: A-512; 14: Theol.
Beausobre, Isaac de pol. 1331; 14: Theol. evang. polem. 133; 3: If 3233 8°; 2. Aufl. 1694; Rez. in: HOS, novembre 1695, S. 105-122, XII; Extr. août 1695, S. 551; mai 1696, S. 421-425, lettre d ' I . de Beausobre, vgl. Bots, Hans/ Lieshout, Lenie van, 1984, S. 202). S E R M O N FUNEBRE DE TRES-HAUT ET TRES-PUISSANT PRINCE JEAN G E O R G E II. PRINCE D'ANHALT, D U C DE SAXE, D'ANGRIE ET DE WESTPHALIE, C O M T E D'ASCANIE, SEIGNEUR DE ZERBST ET DE BERNEBOURG, &c. G O U V E R N E U R DE LA MARCHE DE BRANDEBOURG, ET GENERALISSIME DES ARMEES DE S. A. ELECTORALE, &c. Prononcé à Deßau, dans le Château de S. Altesse Sérénissime 4 Novembre 1693. A BERLIN, Chez ROBERT ROGER, Libraire & Imprimeur de Son Altesse Electorale. M. D C X C V . [4°]. (14: H. Anh. 114; 15: Hist.Sax. 212; 3: 78 M 363, 13angeb.). [Beausobre, Isaac de/ Lenfant, Jacques]: Le Nouveau Testament de notre Seigneur Jesus-Christ; Traduit En François Sur l'Original Grec ; Avec Des Notes Literales, Pour éclaircir le Texte ... T. 1,2. Amsterdam: Humbert 1718. [4°; Testamentum novum, frz.]. (B 2023: A-499 (nur T. 2); vgl. dazu: REMARQUES sur le Journal des Sçavans des Mois de Mai 1721. Ed. d'Amst. au sujet du NOUVEAU TESTAMENT de Mrs. de BEAUSOBRE ET LENFANT. In: BG, T. 3 (1722), S. 135-155; weitere Aufl.: LE NOUVEAU TESTAMENT DE N O T R E SEIGNEUR JESUS-CHRIST, TRADVIT EN FRANÇOIS Sur l'Original Grec. AVEC DES N O T E S LITERALES, Pour éclaircir le Texte. PAR MRS DE BEAUSOBRE ET LENFANT. T O M E PREMIER, Oui comprend LES QUATRE EVANGILES, ET LES ACTES DES APÔTRES. Nouvelle Edition, revûë & corrigée. Suivant la Copie, imprimée A AMSTERDAM, Aux Dépens de Jean Louis Brandmuller, M D C C XXXVI. (la: Bw 1891-1); LE NOUVEAU TESTAMENT DE N O T R E SEIGNEUR JESUS-CHRIST, TRADVIT EN FRANÇOIS Sur l'Original Grec. AVEC DES N O T E S LITERALES, Pour éclaircir le Texte. PAR MRS DE BEAUSOBRE ET LENFANT. T O M E S E C O N D , Oui comprend LES EPITRES DES APÔTRES ET L'APOCALYPSE DE S. JEAN. Nouvelle Edition, revûë & corrigée. Suivant la Copie, imprimée A AMSTERDAM, Aux Dépens de Jean Louis Brandmuller, M D C C XXXVI. (1: Bw 1891-2); 3. Aufl. Amsterdam: Humbert 1741; 4. Aufl. Decker 1746); Le Nouveau Testament de notre Seigneur Jesus Christ. Nouvelle éd., rev. et corr. 2 Tomes. Lausanne: Jean Zimmerli 1735-1736. [4°]. (B 2023: A-500-501); weitere Aufl. Ulm 1771; LE NOUVEAU TESTAMENT DE N O T R E SEIGNEUR JESUS-CHRIST. T R A D U I T EN FRANÇOIS SUR L'ORIGINAL GREC PAR MRS. DE BEAUSOBRE ET LENFANT. D'après l'Edition la plus correcte, à Ulm, 1805. dans la Librairie de Stettin, (la: Bw 1956; 21: Ga XL 30). [Beausobre, Isaac de/ Lenfant, Jacques]: Lettres sur la traduction du Nouveau Testament de Beausobre et Lenfant. Amsterdam 1719. (14: Exeg. C. 171, 56). Lettre pastorale sur la traduction du Nouveau Testament publiée par I. de Beausobre. Amsterdam 1719. (14: App. bibl. 238). Réponse de M. de B. à la critique maligne, et à quelques anecdotes fabuleuses, contenues dans un écrit intitulé Lettre pastorale du plus ancien & plus légitime pasteur de l'Eglise françoise de Berlin ... Berlin 1719. (1: Bw 1190, 2 ehem.; 1: Co 13490, 3 ehem.; 14: Theol. Socin. 98m ehem.; Rez. in: Fortgesetzte Sammlung Von Alten und Neuen Theologischen Sachen, Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen, u. d. g. Leipzig 1726, S. 28-29.). [Mithrsg.]: BIBLIOTHEQUE G E R M A N I Q U E O U HISTOIRE LITTERAIRE DE L'ALLEMAGNE ET DES PAYS DU N O R D . Juillet, Août, Septembre, 1720. T O M E PREMIER [ - T O M E QUARANTE SEPTIÈME ]. A AMSTERDAM Chez PIERRE HUMBERT. M D C C X X [-MDCCXL], (11: 107f; 1: Ad 3030). LETTRE de M. BEAUSOBRE à un des Auteurs de la Bibliothèque Germanique, sur la BIGAMIE en général, & en particulier sur celle des PRETRES. In: BG, T. 3 (1722), S. 21-98. DISSERTATION de M. de BEAUSOBRE sur les ADAMITES de Boheme. In: BG, T. 4 (1722), S. 118-196; Forts.: Dissertation de M. de BEAUSOBRE sur les ADAMITES. In: BG, 21 (1731), S. 119-183; Suite de la Seconde Partie de la Dissertation de M. de BEAUSOBRE sur les ADAMITES, tirée de l'Histoire de la GUERRE DES HUSSITES de Mr. Lenfant. In: BG, 22 (1731), S. 1-58; wieder gedruckt u.d.T.: DISSERTATION DE M. BEAUSOBRE SUR LES ADAMITES DE BOHEME. A M O N S I E U R LENFANT. In: HISTOIRE DE LA GUERRE DES HUSSITES ET D U C O N C I L E DE BASLE, Par JAQUES LENFANT. Enrichie de Portraits, & de Vignettes à la tête de chaque Livre. T O M E S E C O N D . A AMSTERDAM, Chez PIERRE HUMBERT. M. D C C . XXXI, S. 3 0 4 ^ 0 6 . (B 2023: A-661); ISAAC BEAUSOBRE ROZPRAVA O CESKtfCH ADAMITECH. PRAHA 1954. [DISSERTATION de M. de BEAUSOBRE sur les ADAMITES de Boheme, tschech.]. (B 2023: A-516). JATZKO, ou Commentaire sur l'endroit du Plaidoier des Jesuites contre les Protestans de Thorn, ou il est parlé de ce saint. In: BG, T. 10 (1725), S. 187-227; engl. Übers.: St. Jatzko: O r a commentary on a passage in the plea made
33
34
Beausobre, Isaac de by the advocate for the Jesuits at Thorn; in which mention is made of this Polish saints. London: Hett 1735. 8°. (1: Sz 9856). DISSERTATION SUR LA STATUE DE PANEADE. s. 1. e. a. [ohne Druckerimpressum, 1727; 8°]. (la: Dt 8846; vgl. BG, T. 13, 1727). [Hrsg.]: Memoire historique de la vie, de la mort et des ouvrages de feu Mr. Lenfant. In: Histoire de la Guerre des Hussites. Amsterdam 1731. (Textgleich mit dem Aufsatz in: BG, T. 16 (1729), S. 115fE; Hrsg. u. Vorr. ermittelt nach: Deutsche acta eruditorum, Teil 163, S. 457fE). Suite du Commentaire sur la VIERGE érigée en Reine de Pologne. II. PARTIE des Images Apostoliques. In: BG, 25 (1732), S. 1-36, vgl. auch BG, 18 (1729), S. Iff.; BG, 21 (1731), S. 27ff. Suite des IMAGES APOSTOLIQUES. Seconde Conversation. In: BG, 27 (1733), S. 85-117. Des IMAGES APOSTOLIQUES Troisième Conversation. In: BG, 28 (1734), S. 1-33. [Hrsg.]: MEMOIRES DE FREDERIC HENRI PRINCE D'ORANGE. Qui contiennent ses Expéditions Militaires depuis 1621. jusqua l'Année 1646. Enrichis du Portrait du Prince et de Figures représentant ses Actions les plus Memorables Déssinées et Gravées par BERNARD PICART. A AMSTERDAM Chez PIERRE HUMBERT M. D. CC. XXXIII. [4°]. (14: H. Belg. B 308; 14: 23. 4°. 428; vgl. dazu: BG, 27 (1733), S. 1-13). An introduction to the reading of the Holy Scriptures, intended chiefly for young students in divinity ..., [Isaac de Beausobre and Jacques Lenfant]. Written originally in French ... done into English, with additional notes, by N. Tindal, M. A ... and P. Morant. London, 1734. (BL). Reponse de M. de Beausobre au Memoire Apologétique de M. Wolf inséré dans le Tom. XXVII. de cette Bibliothèque. In: BG, 28, (1734), S. 84-105. ISAACI DE BEAUSOBRE V. C. DE NOVI FOEDERIS LIBRIS APOCRYPHIS DISSERTATIO LATINAM E GALLICA FECIT ET SUMME REVERENDO AMPLISSIMO AC DOCTISSIMO VIRO SIGISMUNDO IACOBI BAUMGARTEN DEMANDATUM IPSI HAUD ITA PRIDEM SACRAS LITTERAS DOCENDI PVBLICE IN HALENSI ACADEMIA MUNUS GRATVLATVRVS NUNCVPAVIT. F RIDER. GVILLIEL. ROLOFFIUS BEROLINAS. BEROLINI APVD CHRISTOPH GOTTL. NICOLAI MDCC XXXIIII. 8°. (1: Br 1245, 4; la: Bd 8587, 5; 1: Ex 1730, 1; 1: Ey 248, 4; 1: Yi 4906a, 2). HISTOIRE CRITIQUE DE MANICHÈE ET DU MANICHEISME. Par M. DE BEAUSOBRE. TOME PREMIER [-TOME SECOND]. AMSTERDAM. Chez J. FREDERIC BERNARD. MDCCXXXIV. [-MDCCXXXIX]. [4°]. (B 2023: A-496-497; 1: Ck 4200 4°; 11: 633 4°; 188: 4° 7 B 98; 14: 45. 8°. 2275; unveränd. Nachdr. Leipzig 1970; Histoire critique de Manichâee et du manichâeisme ...; introduction by Robert D. Richardson, Jr. New York: Garland Pub., 1984. Reprint of the 1734-39 ed. published by J. F. Bernard, Amsterdam. Includes bibliographical references). REMARQUES HISTORIQUES, CRITIQUES ET PHILOLOGIQUES, SUR LE NOUVEAU TESTAMENT; PAR FEU MONSIEUR DE BEAUSOBRE LE PERE: AVEC LA VIE DE L'AUTEUR. TOME PREMIER [ - T O M E SECOND]. A LA HAYE, Chez PIERRE DE HONDT. M. DCC. XLII. [Hrsg. v. Armand Boisbeleau de La Chapelle; 4°]. (1: Br 3695a; B 2023: A-498; 15: St. Nicolai. 96:1,2; Rez. in: BG, 30 (1734), S. 26-82). SERMONS DE FEU MONSIEUR DE BEAUSOBRE, Sur le XII. CHAPITRE de l'Epitre de S. PAUL aux Romains. TOME PREMIER [ - T O M E SECOND], à LAUSANNE & à GENEVE, chez MARC-MICHEL BOSQUET & Compagnie. MDCCXLIV. (B 2023: A-506; B 2023: A-507/508; 188: 38/81/280643). SUPPLEMENT A L'HISTOIRE DE LA GUERRE DES HUSSITES, DE MR. LENFANT; Auquel on a joint I o . L'Examen de la nouvelle Hypothese de Mr. MOSHEIM touchant les Nazaréens. 2°. Des Observations critiques sur l'Extrait que Mr. DU PIN a donné des Livres d'OPTAT. PAR FEU MONSIEUR ISAAC DE BEAUSOBRE. A LAUSANNE & à GENEVE, Chez MARC-MICHEL BOUSQUET & Comp. M DCCXLV. (11: Cv 18100/1 4°; 1: Ck 10910; B 2023: A-656; 3: ABB 7682; Supplement zu Lenfant Geschichte des Hussitenkrieges. Aus d. Frz. v. Michael Christian Hirsch. Wien und Leipzig 1785. (11: 4363 zb; GV, Bd. 87, Len-Leu, 1983, S. 12). SERMONS DE FEU Mr. DE BEAUSOBRE, SUR LE CHAPITRE XI. DE L'EVANGILE SELON S. JEAN. TOME I. [ - T O M E II], A BERLIN Aux dépens de l'Ecole de Charité. MDCCLI. (B 2023: A-502/503; 1: Ed 5270a). SERMONS DE FEU MONSIEUR DE BEAUSOBRE, Divisés en IV Volumes. TOME PREMIER, Sur le XII CHAPITRE de L'Epitre de S. PAUL aux Romains. 4 vol. A LAUSANNE, Chez MARC-MICHEL BOUSQUET & Compagnie. MDCCLV. [Ed. par son fils C.-L. de Beausobre, pasteur à Berlin], (14: Theol. ev. asc. 706); 3. Ed. 1758; dt. Übers.: Predigten, übers, von Christian August Wichmann. T. 4. Lübeck: Schmidt 1760-1762. (12: 4° Horn. 106).
Beausobre, Isaac de Die Geschichte Jesu Christi und seiner ersten Kirche / aus d. Franz. d. Herren Beausobre und l'Enfant übers., mit einigen Anm. erl. u. ... hrsg. v o n j o h . Philipp Wilhelm Luck. Franckfurt u. a. : Fleischer, 1774. HISTOIRE DE LA REFORMATION, O U O R I G I N E ET PROGRÉS DU LUTHÉRANISME, Dans l'Empire & les États de la Confession d'Augsbourg, depuis 1517 jusqu'en 1530. OUVRAGES P O S T H U M E DE M. ISAAC DE BEAUSOBRE. T O M E I. [ - T O M E IV], [Hrsg. von Louis Èssaie Pajon de Moncets], A BERLIN, Chez FRANÇOIS D E LA GARDE, Libraire. 1785. [ - 1786], (B 2023: A-517/519; 14: 3 A 9233; 1: Cm 3060; Dinse, M., 1877, S. 533). A new version of the Gospel according to Saint Matthew : with a literal commentary on all the difficult passages :to which is prefixed an introduction to the reading of the Holy Scriptures, intended chiefly for young students in divinity / written originally in French by Messieurs De Beausobre and Lenfant. Cambridge: Printed by J. Archdeacon ... for J. Nicholson ... and sold by J. F. & C. Rivington ..., 1790. (BL).
Briefe Autograph. Schreiben ohne Empfänger, datiert Potsdam, 7. Dez. 1734, beiliegend ein Bildnis. (N 1: vgl. Autographensammlung la). Brief an Pierre Bayle. Dessau, 27. Juni 1686. In: Gigas, E„ 1890, T. 1, S. S. 181-184. Brief an Formey. 19. März 1737. (KBJ, Sammlung Varnhagen: Beausobre). Brief an Formey in Frankfurt/O., 16. Mai 1737. (KBJ, Sammlung Varnhagen: Beausobre). Brief an Formey in Frankfurt/O. Berlin, 17. Juni 1737. (KBJ, Sammlung Varnhagen: Beausobre). Brief an Formey. 18. Juni 1737. (KBJ, Sammlung Varnhagen: Beausobre). Brief an Formey in Frankfurt/O. Berlin, 9. Sept. 1737. (KBJ, Sammlung Varnhagen: Beausobre). Brief an de la Motte, s. 1. e. a. (vgl. MANUSCRITS DE LA BIBLIOTHÈQUE DE LA SOCIÉTÉ DE L'HISTOIRE D U PROTESTANTISME FRANÇAIS A PARIS. In: CATALOGUE GÉNÉRAL DES MANUSCRITS DES BIBLIOTHÈQUES PUBLIQUES DE FRANCE. SOCIÉTÉS SAVANTES. T O M . I. PARIS 1931, S. 365, N. 295). Brief an J. A. Turrettini. 14. Apr. 1736. In: Budé, E. de: Lettres inédites adressées à J. A. Turrettini, T. I, 1887, S. 237 bis 240. Lettres. In: Briggs, E.: Une correspondence inédite. In: Bulletin de la Société de l'histoire du Protestantisme. 32 (1985), S. 313-333.
Nachlaß Projet D'une traduction de la Reponse de M. de Seckendorf à l'Histoire du Luthéranisme de Maimbourg. (GStA Rep. 122, 7a, I, 1, f. 33, 33v, 34; abgedr. bei Hartweg, 1988, S. 76). CATALOGUE DES LIVRES DE FEU M. DE BEAUSOBRE, Pasteur de l'Eglise de Berlin & Membre de l'Academie Royale. LA V E N T E C O M M E N C E R A LE LUNDI XXIII. JUILLET, dans la Maison du Défunt, située à la Villeneuve, ruë du milieu, la dernière vis à vis de l'Eglise, à BERLIN, chez l'Imprimeur Michaelis. Le Catalogue se distribuent gratis, dans la Maison du Défunt, & chez M. le Professeur Formey. MDCCLIII. (1: Ap 2531, 3).
Literatur FORMEY, S.: Mémoire abrège sur la vie et les ouvrages e M. Beausobre. In: BG T. XLIII (1738), S. 68-81; M É M O I R E ABRÉGÉ SUR LA VIE ET LES ECRITS De Mr. DE BEAUSOBRE. Dressé pour M.F.M.D.S.E. In: HISTOIRE C R I T I Q U E DE M A N I C H É E ET DU MANICHEISME. Par M. DE BEAUSOBRE. T O M E S E C O N D . A AMSTERDAM, Chez. J. FREDERIC BERNARD. MDCCXXXIX; L A C H A P E L L E , A. de: Vie de Monsieur de Beausobre. In: Remarques historique, critiques et philosophiques. La Haye 1742, T. 1, S. 253-320; CHAUFFEPIÉ, J. G. de: Nouveau Dictionnaire historique et critique, art. Beausobre, I., T. 1 (1750), S. 172-178; HAAG, Eug. et Em.: La France protestante. 2e édition p. Henri Bordier, art. Beausobre, T. II (1789), col. 124-145; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1752, III, 532f., 535; Archives Biographiques Françaises I, 74, 1-92; ADB 2 , 1 9 4 ; DBA I, 6 8 , 7 8 - 8 3 ; 1 4 2 4 , 3; BARTHOLOMÈSS, Chr.: Le
35
36
Beausobre,
Isaac de
Grand Beausobre. 1853; FAIVRE, F.: Isaac de Beausobre, 1659-1738, sa vie et ses œuvres. 1890; GINOLAS, Max: Isaac de Beausobre. Ein Gedenkwort zur 200. Wiederkehr seines Todestages. In: Kirchl. Nachr. f. d. frz.-reform. Gemeinde in Groß-Berlin. Berlin 1938; THADDEN, 1959, S. 196f.; WINTER, 1966, S. 77; SGARD, Jean: Dictionnaire des journalistes (1600-1789). Grenoble 1976, S. 30-32; HARTWEG, Frédéric: Le Grand Beausobre. Aspekte des intellektuellen und kirchlichen Lebens der ersten Generation des Berliner Refuge. In: Geschichte als Aufgabe. Festschrift für Otto Büsch zu seinem 60. Geburtstag. Herausgegeben von Wilhelm Treue. Berlin 1988, S. 55-81; VELDER, 1989; S. 37 bis 42; SCHWARZBACH, Bertram: Politics and ethics in the huguenot diaspora: Isaac de Beausobre in Berlin. In: Laursen, John Christian (Ed.): New essays on the political thought of the huguenots of the refuge. Leiden, New York, Köln 1995, S. 109-130. (Brill's studies in intellectual history, vol. 60); GStA Rep. 122, Nr. 3b, I, Nr. 5: (22. Sept. 1694: Beausobre wird extraord. Prediger Berlin, mit der Verpflichtung auf die frz. Kirchenordnung] ; GStA Rep. 122, Nr. 3b, I, Nr. 8 (Brief o. D. [1700] mit Hinweis auf seine Arbeit an der Ubers, des N T und der »Geschichte der Reformation«); AFrD: Actes consistoriaux de l'Eglise françoise réformée de Berlin, 1/2, fol. 325r, 340v, 342r, 1/3, fol. 220; A-A I:V, 5a, fol. 237.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. m.; Velder, 1989, S. 39 (Holzstich von A. v. Menzel).
Beger, Lorenz
Beger (Boeger), Lorenz (Pseud.: Daphnaeus Arcuarius; Deutscher Petrarcha; Dulodurus) *
9./19. April 1 6 5 3 Heidelberg
t
2 0 . Febr. 1 7 0 5 Berlin
Bibliothekar, Numismatiker, reform. V
N . N „ Ratsherr
M
N. N .
OD I. 1 6 8 3 Clodie Sophie; Hofdame der Prinzessin Wilhelmine
Ernestine
von
Dänemark
(gest.
1 6 9 3 ) ; II. Anna, Tochter des Berliner Bürgermeisters Neuhaus Gymnasium Heidelberg Universität Heidelberg 1675-1686
kfl.-pfälz. Bibliothekar Heidelberg
1686
kfl.-brdbg. Bibliothekar Berlin-Cölln
1688
Bibliothekar und Antiquarius (seit 1693 Direktor der Antiquitäten-Sammlung)
1701
S S B (AnwM)
Lorenz Beger, am 19. April 1 6 5 3 als Sohn eines Rats-
genfeld geschlossen hatte und die nicht nur die höfi-
herrn in Heidelberg geboren, studierte in seiner Hei-
sche Welt, sondern auch die Theologen aller O r t e n
matstadt zunächst Theologie und wechselte nach dem
empörte, denn erst im O k t o b e r des gleichen Jahres
Tod des Vaters zur Rechtswissenschaft über, die er
hatte der Kurfürst öffentlich seine Scheidung von sei-
mit dem akademischen Grad eines Licentiatus juris
ner Gemahlin Charlotte, die sich weiter gegen die
abschloß. Karl Ludwig von der Pfalz ( 1 6 1 7 - 1 6 8 0 ) ,
Trennung wehrte und bis 1 6 6 2 im Schloß wohnen
Sohn des Winterkönigs, nahm 1 6 7 5 Beger in seine
blieb, bekannt gegeben. D e r Kurfürst beauftragte
Dienste als Bibliothekar und beauftragte ihn mit der
daraufhin den Juristen Johannes Friedrich Böckel-
O r d n u n g und Katalogisierung seiner Münzen, die
mann ( 1 6 3 2 / 3 3 - 1 6 8 1 ) , seit 1 6 5 5 Inhaber der juri-
Ezechiel von —> Spanheim in Italien für die kurfürst-
stischen Professur in Heidelberg, später Vize-Hof-
liche Sammlung angekauft hatte. Allerdings mißlang
richter
dem in Jurisprudenz und Theologie gebildeten Beger
Tribunals ( 1 6 6 8 ) , mit der Ausarbeitung eines G u t -
(1665)
und Vize-Präsident
des
höchsten
diese Aufgabe gründlich; seine Arbeit deckte gravie-
achtens, welches die Doppelehe legitimieren sollte.
rende Unkenntnisse der Alten Geschichte auf, so daß
Böckelmann nahm die Aufgabe mit seiner Schrift
der Kurfürst ihm in Anwesenheit des Hofes einen
»De polygamia et divortio« ( 1 6 5 9 ) an und schoß in
Verweis erteilte. Diese Lektion nahm sich Beger so zu
seiner Verteidigung der Bigamie so weit über das Ziel
Herzen, daß er seine Anstrengungen verdoppelte und -
hinaus, daß er postwendend nicht nur eine satirische
teilweise auch durch persönliche Anleitung des Kur-
Entgegnung des Predigers Bartholomaeus Anhorn
fürsten - bald zufriedenstellende Ergebnisse vorlegen
(»Parrhesii Philaletis Krigericus Hircander omnibus
konnte. Dieser durch die Arbeit hergestellte Kontakt
bonis foetens ex exosus«. Heilbronn 1 6 5 9 ) erntete,
mag den Kurfürsten bewogen haben, den Juristen
sondern auf Drängen der Theologischen
Beger mit der Abfassung einer Rechtfertigungsschrift
auch aus seinem Universitätsamt entlassen werden
zu beauftragen, für die der Kurfürst selbst das Mate-
sollte. Amtsenthoben wurde aber im Februar 1 6 6 0
Fakultät
rial gesammelt hatte.
B. Anhorn. Beger stellte nun seinerseits das Material
Diese Rechtfertigung betraf die morganatische Ehe,
des Kurfürsten zusammen, setzte noch eigene G e -
die der Kurfürst am 6. Jan. 1 6 5 8 mit Luise von D e -
danken und Beispiele hinzu, die er anhand des Alten
Beger, Lorenz und Neuen Testaments entwickelte, so daß seine
der Entfaltung von Begers Fähigkeiten gute Möglich-
Schrift »Kurtze/ Doch unpartheyisch= und Gewis-
keiten. So konnte Beger sein Geschick in der Kunst
senhafte B E T R A C H T U N G Deß In dem Natur=
Verse zu verfassen, mit den allegorischen Aufzügen
und Göttlichen Recht gegründeten Heiligen Ehstan-
»Heyrath Zwischen C U P I D O Und PSYCHE« (1682)
des« (1679) die Polygamie unter gewissen Umstän-
und »Die Uber alle Tugende Triumphirende Tugend
den als statthaftes Verhalten darstellte. Die Antwort
der Beständigkeit« (1684) unter Beweis stellen, wobei
auf Begers, die Verletzung des Sakraments der Ehe
er im »Triumph der Beständigkeit« die Rolle der Göt-
entschuldigende Abhandlung verfaßte umgehend Jo-
tin der Aufrichtigkeit selbst spielte; die Rolle des
hann Meyer (»Pyrrhonii und Pathophili Unterredung
Aristoteles in dem anläßlich eines Empfangs am
von der ... unter dem Namen Daphnaei Arcuarii ans
Heidelberger H o f aufgeführten Stück übernahm der
Licht gekommene Betrachtung ... des heiligen Ehe-
brandenburgische Diplomat Wolfgang von Schmettau.
standes ...«. Hamburg 1680).
Im Jahre 1684 beendete Beger seine Katalogisierung
Die Exemplare von Begers Schrift wurden auf Anwei-
der geschnittenen Steine und antiken Münzen im
sung des Kurfürsten anonym an Buchhändler in ganz
Besitze des kurpfälzischen Hauses und wies nach,
Europa verschickt. Daß der Kurfürst noch zwei Jahr-
daß er sich seit den mißglückten Anfängen zu einem
zehnte später seine Heirat rechtfertigte, erklärt sich
sachkundigen Numismatiker und Altertumswissen-
auch aus der nicht endenden Flut von juristischen
schaftler entwickelt hatte (»THESAVRVS E X T H E -
und theologischen Publikationen, aber auch poeti-
SAVRO PALATINO SELECTVS«),
schen Texten - u. a. Daniel Casper von Lohensteins
Als mit dem Kurfürsten Karl im Jahre 1685 die re-
( 1 6 3 5 - 1 6 8 3 ) »Liebes=Intriguen Zwischen Chur=
gierende pfälzische Linie Simmern ausstarb, wurde
Fürst Carl Ludwig von der Pfaltz/ Und Maria Loysa
gemäß eines Erbvertrages der Kunstbesitz des Kur-
von Degenfeld« - zu diesem Vorfall, die selbst nach
fürsten aufgeteilt, wobei dessen Sammlung von ca.
dem Tod des Kurfürsten nicht abriß.
12.000
Als Karl Ludwig 1680 starb, mußte sich Beger vor
Friedrich Wilhelm erhielt. Karls Nachfolger, Kur-
dem Sohn und Nachfolger auf dem Thron, Karl von
fürst Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, bot dem
der Pfalz ( 1 6 5 1 - 1 6 8 5 ) , der unter dem Zerwürfnis
dadurch arbeitslosen Beger eine Professur in Hei-
der Eltern und der daraus folgenden Zurücksetzung
delberg an. Da Beger jedoch nicht zu Unrecht eine
am Hofe sehr gelitten hatte, für seine Abhandlung
Einschränkung der Glaubensfreiheit unter dem ka-
entschuldigen. Erst nachdem Beger seine eigene
tholischen Kurfürsten befürchtete, brachte er die
Schrift widerlegt und der Kurfürst das Manuskript an
Münzsammlung persönlich nach Cleve, wo er sie
sich genommen hatte, wurde er in seinem Amt bestä-
dem Kurfürsten übergab. Der seinerseits erfüllte Be-
tigt. Das heute vermißte Manuskript kam später wie-
gers Hoffnung und nahm den ehemaligen Betreuer
Münzen
der brandenburgische
Kurfürst
der in Begers Hände und soll sich bei seinem Tode
der Sammlung in seine Dienste, zumal ihn Philipp
unter den hinterlassenen Papieren befunden haben,
Wilhelm von Pfalz-Neuburg als »ein capables und
wie Begers Biograph Charles —» Ancillon berichtete
qualificirtes Subjectum, welches in antiquitäten und
(vgl. ANCILLON, 1 7 0 9 , S. 4 4 0 f . ) .
studio historiarum wohl versiret vnnt erfahren«
Kurfürst Karl, in seiner Jugend von Ezechiel von
empfohlen hatte (vgl. WILKEN, F.: Geschichte der
Spanheim, Samuel Pufendorf ( 1 6 3 2 - 1 6 9 4 ) und Paul
königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin 1828, S. 176).
Hachenberg ( 1 6 4 2 - 1 6 8 0 ) unterrichtet, zeigte ein
Beger wurde am 10. Aug. 1686 zum kfl. Rat, Biblio-
besonderes Interesse an Kunst und Literatur; u. a.
thekar und Antiquar mit einem jährlichen Gehalt
verfaßte er zusammen mit Paul Hachenberg ein Em-
von 6 0 0 Talern ernannt und trat seine Stellung im
blembuch, in dem Bilder als allegorische Zeichen
November an. Nach dem Vorbild seiner Heidelber-
gedeutet wurden (»Philothei Symbola Christiana,
ger Arbeit sollte Beger eine Beschreibung der Berli-
quibus idea hominis Christiani exprimitur. Frank-
ner Altertumssammlungen verfassen; so der Plan, der
furt/Main: Zubrod, 1677«; dt. Ubers.: »Philothei
bald nach seiner Ankunft gefaßt wurde.
Christliche Sinne-Bilder«, Frankfurt 1679). Seine
Ein
gleichzeitige Aufgeschlossenheit gegenüber den Wis-
bestand in der mehr zufälligen Anhäufung von Klein-
senschaften, aber auch seine Freude an Theaterspie-
odien, wie sie für fürstliche Sammlungen des 16. Jahr-
len, bot in den kurzen Jahren seiner Regierungszeit
hunderts charakteristisch waren. Eine gezielte Ergän-
erster Grundstock
der Berliner
Sammlung
Beger, Lorenz zung, die damit auch den Wechsel zur systematischen
( 1 6 4 6 - 1 7 0 3 ) galt Beger nun als einer der bedeutend-
Sammlungstätigkeit bezeichnete, war der Erwerb der
sten Numismatiker in Deutschland, dem andere
Sammlung von vorwiegend rheinischen Antiken, die
dankbar ihre Schriften widmeten (vgl. u. a. Johann
der Kurfürst von seinem Geheimen Rat Erasmus Sei-
GRÖNING: »Historia Numismatico-Critica.«
del ( 1 5 9 4 - 1 6 5 5 ) im Jahr 1642 ankaufte. Die ersten
burg 1700). Für die hohe Qualität der Zeichnungen
beiden Jahre seiner Berliner Amtszeit nutzte Beger,
und Stiche des Thesaurus sorgten eine Reihe heraus-
um die kurfürstliche Sammlung durch gezielte An-
ragender Künstler; neben Begers Neffen Johann Carl
käufe sinnvoll zu ergänzen, weshalb er ausgedehnte
—» Schott waren Paul Werner, Sohn Joseph Werners
Ham-
Reisen nach Magdeburg, Helmstedt, Hamburg, Nym-
( 1 6 3 7 - 1 7 1 0 ) , des Direktors der Berliner Akademie
wegen und Basel unternahm. Finanziert wurden die-
der Künste, Johann Tscherning, Samuel (1633 bis
se Neuerwerbungen in der Regel durch den Verkauf
1706) und Constantin Friedrich Biesendorf (1674
von Dubletten. Mit der Verzeichnung der alten und
bis 1754), Johann Ulrich Kraus ( 1 6 5 5 - 1 7 1 9 ) , der
neuen Stücke der >Antiquitaeten-Cammer< begann
Berliner Hofkupferstecher Heinrich Jacob Otto und
Beger am 12. Mai 1688, also kurz nach dem Tode des
der Amsterdamer Zeichner Augustin Oldenburgh an
Großen Kurfürsten, was nicht von ungefähr den Ver-
dem Werk beteiligt, dessen Titelbild der Hofmaler
dacht aufkommen ließ, daß der nachfolgende Kur-
Augustin Terwesten ( 1 6 4 9 - 1 7 1 1 ) entwarf (vgl. HE-
fürst Friedrich III. schnell einen Uberblick über sei-
RES, G . , 1977, S. 99). Z u seinen Mitarbeitern am
ne geerbten Vermögenswerte erhalten wollte.
»Thesaurus« soll auch sein namensgleicher Vetter Lo-
Beger, am 11. März 1689 durch Kurfürst Friedrich III.
renz Beger (vgl. KÜSTER/MÜLLER, III, S. 15) gehört
im Amt bestätigt, wurde nach dem Tod Christoph
haben, über den sonst nichts weiter bekannt ist.
Ungelters (Umgelter; gest. 20. Juli 1693) am 1. Sept.
Hatte Beger sich bis in die 90er Jahre noch intensiv
1693 die Leitung der Sammlungen übertragen; zu
mit seinen Bibliothekarsaufgaben befaßt und kritisch
seiner Hilfe im Kunst-und Naturalienkabinett wur-
mit der seines Kollegen Christoph Hendreich (1630
de ihm der ehemalige pfälzische Hofrat und Biblio-
bis 1702) eingeführten wissenschaftlichen Systematik
thekarjohann Casimir Philippi (gest. 1735) unterstellt.
der Kataloge auseinandergesetzt, so ließ er sie etwa
1698 erwarb Beger im Auftrag des Kurfürsten die be-
seit 1700 zugunsten des Antikenkabinetts fast völlig
deutende S a m m l u n g des römischen Archäologen
ruhen (vgl. dazuTAUTZ, K., 1925, S. 87ff.).
Giovanni Pietro Bellori ( 1 6 1 3 - 1 6 9 6 ) ; den Ankauf
Im Zusammenhang mit der Krönung des branden-
vermittelte Elias Terwesten, der seit 1694 in R o m an-
burgischen Kurfürsten zum König in Preußen und
tike Skulpturen für die Berliner Kunstakademie ab-
Andreas Schlüters U m b a u des Schlosses wurden die
formen ließ. Mit dieser Sammlung von ca. 2 0 0 Stük-
Kunstsammlungen im dritten Stock, zu beiden Sei-
ken, bestehend aus Skulpturen, Bronzen, Terrakotten
ten des Rittersaales, neu eingerichtet und Beger wur-
und Gläsern, gewann die kurfürstliche Sammlung
de mit der neuen Einordnung der Sammlung beauf-
europäischen Rang (vgl. HERES, G., 1977, S. 98).
tragt, die im Jahr 1703 abgeschlossen werden konnte
Eine Auswahl der Berliner Antiken stellte Beger mit
und bis zum Ende des Jahrhunderts unverändert
seinem großartigen »Thesaurus
Brandenburgicus«
blieb. Beger selbst konnte sich aber nicht mehr lange
vor, dessen erster Band 1696 bei Ulrich Liebpert im
an dem neuen Glanz, in dem die Sammlung nun er-
Folioformat erschien und bis zu Winckelmann das
strahlte, freuen; bereits Mitte des Jahres 1703 ver-
bedeutendste deutsche Monumentenwerk blieb und
schlechterte sich sein Gesundheitszustand, so daß er
darüber hinaus bis heute die zuverlässige Quelle zur
die Inventarisierung der Neuerwerbungen seinem
Frühgeschichte der Berliner Antikensammlung. An-
Gehilfen übertragen mußte. A m 20. Februar 1705
geregt von Ezechiel von Spanheim fand das sowohl
starb Beger relativ mittellos, so daß seine Witwe ein
inhaltlich als auch durch seine guten Zeichnungen
Gesuch an den König Friedrich I. richtete, in dem sie
formal glänzend gestaltete Werk ein begeistertes
bat, bei der Anschaffung neuer Bücher für die kgl.
Echo; zu den prominenten Bewunderern zählte auch
Bibliothek zuerst die Begersche zu durchsuchen und
der französische König Ludwig XIV., der dem Verfas-
sie gegebenenfalls dort zu kaufen. Begers Nachfolger
ser eine Kette mit kostbarem Goldmedaillon über-
im Amt und später Erbe seines wissenschaftlichen
s a n d t e ( v g l . LEDEBUR, L.V., 1 8 3 1 , S . 2 1 , A n m .
34).
Neben Ezechiel von Spanheim und Andreas Morell
und
persönlichen
Johann Carl Schott.
Nachlasses
wurde sein
Neffe [JS]
Beger, Lorenz
Werke Begeri opus antiq. (5 Nummern, 1 7 0 3 - 1 7 0 5 ) . (1: N w 4 4 l 3 2° ehem.; 2. Ex. 1: N x 1 0 5 1 7 a ) . Epicedium. In: Leyd- und Ehren-Grabmahl D e r Weyland Hochgebohrnen Frauen/ Frauen Loysae Raugräfin zu Pfaltz/ gebohrner Freyin von Degenfeld In kurtzem Bericht/ Dero Alt-Freyherrlichen Ankunfft/ Christlich- und Tugendhafft geführten Lebenslauffs/ auch nach Gottes Willen den 18. Martii dieses 1677sten Jahrs erfolgten seeligen Abschieds von dieser Welt/ Aus empfindlichem Leydwesen so schmertzhafften Verlusts/ Auch Gehorsambster Schuldigkeit D e r o Hochseel. Gedächtnus Auffgerichtet/ Als Dero verblichener Cörper in der Vestung Friedrichsburg am Rhein den 4 . Aprilis . . . Stands-Gebühr nach beygesetzt worden. Heidelberg: A m m o n 1 6 7 7 . [2°]. (12: 2 Bavar. 970,VII,34). Kurtze/ D o c h unpartheyisch= und Gewissenhaffte B E T R A C H T U N G D e ß In dem Natur= und Göttlichen Recht gegründeten Heiligen Ehstandes/ In welcher Die seither strittige Fragen Vom Ehbruch/ Der Ehscheidung/ U n d sonderlich Von dem vielen Weiber=nehmen/ M i t allen beyderseits gegebenen Beweißthumb/ D e m Christlichen Leser vorgestellet werden. Durch D A P H N A E U M A R C V A R I U M . A n n o M D C L X X I X . s. 1. [Amsterdam?]. 4°. (1: D a 9 1 5 0 ; 1: D a 9 1 5 2 ; 11: Fo 2 1 8 6 0 Rara; 14: Jus. canon. 6 4 4 ; Tautz, K „ 1 9 2 5 , S. 163: in drei Drucken erschienen, zwei unterschiedl. Drucke in 2 4 : Theol.qt. 3 8 7 und Theol.qt. 3 8 6 ) . D e r verklagt- und absolvirte Mars. Als . . . Carl Pfaltzgraff bey Rhein . . . Zu der umb die Statt M a n h e i m zu bauen anfangenden Statt-Mauer . . . mit eigener Hand den ersten Stein gründeten. 1 6 8 1 . (Tautz, K., 1 9 2 5 , S. 163). Glückwünschender Freuden-Ruff denen Herren J o h . Fridrich Pöpping [u. a.j zu Ehren entworffen / von L. Beger. Heidelberg, 1 6 8 1 . ( 2 1 : D k X I 5. 2 - 1 0 1 / 2 0 0 ; 1 Bl. ; Festschrift Johann F. Pöpping). [Mitarb.?] Polygamia Triumphatrix, I D E S T Discursus Politicus D E P O L Y G A M I A Auetore T H E O P H I L O A L E T H E O , cum Notis A T H A N A S I I V I N C E N T I I , O m n i b u s Anti-Polygamis ubique, modeste & pie opposita. L O N D I N I S C A N O R V M . Sumtibus Authoris post Annum M D . C . L X X X I I . (1: D a 9 1 6 0 ; Tautz, K „ 1 9 2 5 , S. 163f.: Zuweisung aufgrund eines hs.-Vermerkes zu den Verfassern im Exemplar der Staatsbibliothek Berlin: Aletheo (Joh. Lyser), Vincentii (Laur. Beger). Heyrath Zwischen C U P I D O Und P S Y C H E In Einem beliebten Auff=Zug Verschiedener Götter/Helden/Schäfer Und Göttinnen/Tugenden/Nymphen/ Den 2 0 . Januarii 1682, Vorgestellet Aufif dem Chur=Pfältzischen Residentz=Schloß zu Heidelberg; Besungen Von D e m T e u t s c h e n P E T R A R C H A . s. 1. e. a. [ 1 6 8 2 ; 2°]. ( 2 3 : Lo 4 ° 2 6 4 , 3). Epicedium. In: Sacris Manibus Viri Illustris D n i . Antonii Schottii [gest. 2 1 . Nov. 1 6 8 4 ] , Comitis Palatini Caesarei, Serenissimi Ac Potentissimi Electoris Saxoniae Consiliarii Intimi . . . In Medio D e c o r u m Suorum Cursu U t Praecipiti Ac Praematura Sic Toti Patriae Tanto Magis Lugenda M o r t e Praerepti Cuius Quidem Constitui Meritis Pretium Si Debuit Aequum, Mausolaea Etiam Vix Satis Ipsa Forent, H o c Q u o d Potuit, Non Q u o d Voluit Sempiternum Sui Luctus M o n u m e n t u m Posuit Suprema Cognatorum, Amicorum, A c Clientum Variis In Locis Pietas. Ratisbonae: Dalnsteinerus [ 1 6 8 5 ] . 2°. (1: Ee 6 3 1 , 16, 1). Die Uber alle Tugende Triumphirende Tugend der Beständigkeit. [Kupfertitel]. Die Uber alle Tugende Triumphirende Tugend der Beständigkeit/ W i e Dieselbe Bey Anwesenheit verschiedener Hoch=Fürstlich Fürstlich= und Gräflicher Personen D e n Februarii, 1 6 8 4 . A u f dem ChurPfältzischen Residentz=Schlosz zu Heydelberg Vorgestellet und praesentiret worden, s. 1. e. a. [Heidelberg 1 6 8 4 ] , (14: H . Rhein, inf. 18, 2°; 2 4 : D . D . f o l . 4 0 ; 2 1 : D k X I 4 . 2 ) . T H E S A V R V S E X T H E S A V R O P A L A T I N O S E L E C T V S . [Kupfertitel]. T H E S A V R V S E X T H E S A V R O PALATIN O SELECTVS, SIVE GEMMARVM E T NVMISMATVM. Q V S
IN E L E C T O R A L I
CIMELIARCHIO
C O N T I N E N T V R E L E G A N T I O R V M /ERL E X P R E S S A , E T C O N V E N I E N T I C O M M E N T A R I O
ILLV-
S T R A T A D I S P O S I T I O A V T H O R E L. B E G E R O S E R E N I S S I M I E L E C T O R I S P A L A T I N I A N T I Q V A R I O E T B I B L I O T H E C A R I O . H E I D E L B E R G S , Typis P H I L I P P I D E L B O R N . M . D C . L X X X V . [2°]. ( 1 4 : Numism. 3 4 ; 2 3 : 12. 8 Hist. 2 ° ; 2 1 : F f 3 . 2.; 1 5 : A r c h . 151; Rez. v o n j . Feller in: Acta Eruditorum, 1 6 8 5 , J u n . , S. 2 7 1 f . ) . Sonnet, dem . . . Fürsten . . . Friderich Wilhelm . . . wie auch der Fürstin . . . Dorothea . . . auff ihrer . . . Geburts- und Nahmens-Tag, d. V I . Febr. A n n o 1 6 8 7 . . . auffgesetzt. Cölln an der Spree, s. a. [ 1 6 8 7 ] . (Tautz, K., 1 9 2 5 , S. 164). » S O süß der Liebe Stand/ wann ihn die Tugend gründet/ ...«. [Trauergedicht]. In: Trauer=Klage/ Über Den/ ach leyder! allzufrühzeitigen tödlichen Hintritt Der Hoch=Edlen und Hoch=Tugend=begabten FRAUEN/ Fr. Sybilla Margaretha von Böhel/ Des Hoch=Edlen/ Gestrengen und Vesten Herrn/ Hn. Eberhard Christoph Balthasar Dankelman/ Hoch=meritirten Churfurstl. Brandenb. Geheimten= und Clev= und Märckischen Geheimten Regierungs; wie auch ChurPrinzl. Geheimen Cammer=Rahts/ Hertz=geliebtesten Ehe=Liebsten/ Welche Zu Berlin den 10. Martii 1 6 8 7 . seelig in G O T T entschlafen/ Darauf den 2 2 . ejusd. zu Dero Erb=Begräbniß nacher Cleve abgeführet/ Und Von ih-
Beger, Lorenz rem hinterlassenen höchst=betrübten Ehe=Herrn mit Standes=gemässen Umbständen zu Ihrem Ruhebette begleitet worden/ Auffgesetzt Von unterschiedlichen Derselben mitleidenden Freunden und Bekanten. Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ Churf. HofF=Buchdr. s. a. [1687; 2°]. (14: Hist. Germ. Biogr. 200, 48, 23: Xa 4° 1:7 (8). O B S E R V A T I O N E S E T C O N J E C T U R A E IN N U M I S M A T A Q V A E D A M A N T I Q V A , [griech.] Laurentii Begeri, Consiliarii Electoralis Brandenburgici, ab Antiquitatibus & Bibliotheca. Accedunt Duae. ILL. EZ. S P A N H E M I I ad A u t h o r e m Epistolae, iisque interjecta Authoris ad priorem Responsoria. C O L O N I A E B R A N D E N B U R G I C A E , Typis Ulrici Liebperti, Electoral. Brandenb. Typogr. A n n o M D C X C I . [4°]. (11: Gesch 45 358; 15: N u m . 155; 14: N u m i s m . 217, 1 ehem.; 3: M b 1771, 4°; Rez. von Basnage de Beauval in: H O S , novembre 1691, S. 8 9 - 9 4 , XI. Extr. aoüt 1691, S. 544; novembre 1691, S. 127; février 1693, S. 268, vgl. Bots, H a n s / Lieshout, Lenie van, 1984, S. 270; Rez. von C. Wagner in: Acta Eruditorum, 1691, Nov., 5 0 5 - 5 1 1 ) . S P I C I L E G I U M A N T I Q V I T A T I S SIVE VARIARUM Ex Antiquitate E L E G A N T I A R U M vel Novis Luminibus illustratarum vel Recens etiam editarum FASCICULI, Exhibente L: B E G E R O , Serenissimi Electoris Brandenburgici Consiliario ab Antiquitatibus & Bibliotheca. C O L O N L E B R A N D E N B U R G I G E , Typis U L R I C I LIEBPERTI, Electoralis Typographi. A n n o M . D C XCII. [2°]. (11: N r 7 0 0 0 2 4°; 14: 1 B 3 6 7 8 2°; 15: Arch. 20); Editio secunda, Coloniae Brandenburgicae, 1694. 2°. (15: Arch. 2 0 - b ) . »EHeu! quam fragili pendant mortalia filo! ...«. [Epicedium], In: J U S T A F U N E B R I A , M E M O R I A E G L O R I A E T M E R I T I S I M M O R T A L I , VIRI PER-ILLUSTRIS & E X C E L L E N T I S S I M I D N . S Y L V E S T R I J A C O B I de D A N C K E L M A N N , Serenissimo Electori Brandenburgico à Consiliis Sanctioribus Status & Intimis, Dicasteriique Electoralis Praesidis, Persoluta à Subsequentibus ILLUSTRISS. D A N C K E L M A N N O R U M FAMILLAE devotissimis Cultoribus. Coloniae Brandenburgicae, I m p r i m e b a t U L R I C U S LIEBPERTUS, Electoral. Typographus. [1695]. (14: H . G e r m , biogr. 61, 76). THESAVRVS B R A N D E N B V R G I C V S S E L E C T V S : SIVE G E M M A R V M , E T N V M I S M A T V M G R A E C O R V M , IN C I M E L I A R C H I O E L E C T O R A L I B R A N D E N B V R G I C O , E L E G A N T I O R V M SERIES, C O M M E N T A R I O ILLVSTRAT/E A L. B E G E R O . S E R E N I S S I M I E L E C T O R I S B R A N D E N B V R G I C I C O N S I L I A R I O AB A N T I Q V I T A T I B V S E T B I B L I O T H E C A . C O L O N L E M A R C H I G E , TYPIS E T I M P E N S I S E L E C T O R A L I BVS, Excudit U L R I C U S LIEBPERT, Typogr. Elect. Brand. M . D C . X C V I . [T. 1 - 3 ] . (11: N r 7 2 5 0 8 2° Rara; la: N x 6 3 6 3 a - l ; 15: Arch. 153:1; 14: 37. 2°. 59,1; vgl. dazu Basnage de Beauval: Histoire des ouvrages des savans [ H O S ] , septembre 1696, S. 3 - 8 ; Rez. von J. B. Carpzow in: Acta E r u d i t o r u m , 1696, Sept., 4 3 3 - 4 3 8 ) ; T H E S A U RI B R A N D E N B U R G I C I A LAUR. B E G E R O Pars altera. Col. March. 1696. 2°); Rez. von J. B. Mencke in: Acta Eruditorum, 1697, Jan., S. 4 1 - 4 5 ) ; 2. Teil: Thesauri Electoralis Brandenburgici C o n t i n u a n o : Sive N u m i s m a t u m R o m a n o r u m , quae in Cimeliarchio Electorali Brandenburgico asservantur, tarn Consularium q u a m Imperatorior u m , Series selecta, Aere expressa, et C o m m e n t a r i o illustrata, Authore Laurentio Begero. Cölln 1699. ( l a : N x 6363a-2; 15: Arch. 153:2; Rez. von Lorenz Beger in: Acta E r u d i t o r u m , 1700, April, S. 1 4 5 - 1 4 9 ) ; 3. Teil: Thesauri Regii et Electoralis Brandenburgici Volumen Tertium: Continenes A n t i q u o r u m N u m i s m a t u m et G e m m a r u m , Q u a e Cimeliarchio Regi-Electorali Brandenburgico nuper accessere Rariora: Ut & Suppellectilem Antiquariam U b e r r i m a m , id est Statuas, Thoraces, Clypeos, Imagines tam D e o r u m q u a m Regum & Illustrium: Item Vasa & Instrumenta varia eaque inter fibulas, Lampades, Urnas: q u o r u m pleraque c u m Museo Belloriano, q u a d e m & aliunde coemta sunt, Dialogo illustrata a Laurentio Begero. Cölln 1701. (la: N x 6363a-3; 15: Arch. 153:3; Rez. in: H O S , Febr. 1703, pp. 7 3 - 7 8 , vgl. Bots, H a n s / Lieshout, Lenie van, 1984, S. 270; eine Ergänzung zur Auflage Cölln 1696 bis 1701 fertigte J. C . Schott, vgl. Nachlaß Oelrichs, Nr. 740: »Medaillen so in Sr. Königl. Mayt. Cabinet vorhanden, aber von H . Rath Beger im Thes. Brand, nicht eingebracht sind.« - Ms.). C R A N A E I N S U L A L A C O N I C A , Eadem & H E L E N A dicta, & M i n y a r u m posteris habitata: Ex N U M I S M A T I B U S G O L T Z I A N I S , Contra C o m m u n e m O p i n i o n e m , Q u a e ad Helenam Atticae respexit, D e m o n s t r a n t e L A U R E N T I O B E G E R O , Serenissimi Electoris Brandenburgici Consiliario ab Antiquitatibus & Bibliotheca. Coloniae Brandenburgicae, I m p r i m e b a t U L R I C U S L I E B P E R T U S , Electoral. Typographus. 1696. [4°]. (la: N x 6 3 1 0 , 2; 11: Gesch 45358, 3; 15: Arch. 745; 14: N u m i s m . 314, 3 ehem.). M E L E A G R I D E S E T ALTOLIA, EX N U M I S M A T E [griech.: Kyrieon] A p u d G O L T Z I U M : Interspersis Marmoribus quibusdam, De M E L E A G R I I N T E R I T U & APRI C A L Y D O N I I V E N A T I O N E : IN L U C E M V I N D I C A T A E à L A U R E N T I O B E G E R O , Serenissimi Electoris Brandenburgici Consiliario ab Antiquitatibus & Bibliotheca. C o loniae Brandenburgicae, Imprimebat U L R I C U S LIEBPERTUS, Electoral. Typographus. 1696. 4°. ( l a : N x 6310, 3; 11: Gesch 4 5 3 5 8 , 2; 24: H B F 1171; 15: Arch. 745; 14: N u m i s m . 314, 1 ehem.; Rez. in: Nouveau Journal des scavans, dressé à Berlin, 2. année (1697), S. 186).
Beger, Lorenz C O N T E M P L A T I O GEMMARUM Q U A R U N D A M DACTYLIOTHECAE GORLAEI, Ante Biennium & auctae, & illustratae: Instituta à LAURENTIO BEGERO, Serenissimi Electoris Brandenburgici Consiliario ab Antiquitatibus & Bibliotheca. Coloniae Brandenburgicae, Imprimebat ULRICUS LIEBPERTUS, Electoral. Typographic. 1697. [4°]. (la: Nx 6310, 1; 11: Nr 72510; l l : G e s c h . 45358 angeb., 14: Numism. 314, 2 ehem.). BELLUM ET EXCIDIUM T R O J A N U M [Kupfertitel], BELLUM E T EXCIDIUM T R O J A N U M , ex ANTIQVITATVM RELIQVIIS, TABULA praesertim, Quam RAPHAEL FABRETTUS edidit, ILIACA delineatum, & adjecto in calce Commentario illustratimi à LAURENTIO BEGERO, Serenissimi Electoralis Brandenburgici Consiliario ab Antiquitatibus & Bibliotheca. Prostat Berolini & Lipsiae, Apud MICHAELEM RUDIGERUM. Impressit ULRICUS LIEBPERTUS, Typogr. Elect. Brandenb. M D C XCIX. 4°. (14: Ant Graec. 193; 15: Arch. 747; 11: N r 87002). [Hrsg.]: Croy, Charles de/ Bie, Jacques de: Regum et imperatorum Romanorum numismata, aurea, argentea, aerea: à Romulo et C. Jul. Caesare usque ad Justinianum Aug.: cura et impensis ... Carolis, ducis Croyiaci et Arschotani ... olim congesta aerique / a Biaeo., post insigni auctario locupletata et Alberti Rubem commenta, s. 1. [Colin]: Liebpert, 1700. [2°]. (24: HBb 1660; BL 602.k. 19). C O L L O Q U I Q U O R U N D A M DE TRIBUS PRIMIS THESAURI ANTIQUITATUM GRAECARUM VOLUMINIBUS Ad Eorum Authorem RELATIO, Amicià D U L O D O R I calamo Eum in finem Scripta & publicara ut Justae defensioni locus detur, Tantique Operis dignitas discussis utrinque dubiorum nebullis eò clarius patescat. MDCCII. s. 1. [2°]. (14: Ant. Graec. 2,6; 14: Numismat. 48; 15: Alterth. 12-b; Rez. von D. Fiedler in: Acta Eruditorum, 1703, Apr., S. 161-164). [Hrsg.; Ubers.]: L U C E R N A VETERUM SEPULCHRALES I C O N I C A , Ex cavernis Romae subterraneis collectae, & à PETRO SANTI BARTOLI, Cum Observationibus J. PETRO BELLORII, ante decennium editae: N U N C ab Argumenti nobilitatem, & latius diffundendi ejus usüs gratià, ad Exemplar Romanum, Versis ex Italico in Latinum Observationibus, recusae. Studio & Impensis L. BEGERI, AUGUSTISSIMI REGIS PRUSSIAE & ELECTORIS BRANDENBURGICI consiliarii ab Antiquitatibus & Bibliotheca. C O L O N L E M A R C H I G E , Typis ULRICI LIEBPERTI, TYPOGR. REGII. Anno M D C C I I . 4°. (la: Nx 10517,1; 15: Arch. 208; 14: Ant. Rom. 82; 11: Nr 95002 2° Rara, 3: Cd 181; Rez. in: HOS, nov./dec. 1703, pp. 3 9 0 - 3 9 2 vgl. Bots, H „ 1976, II, S. 50). DE N U M M I S CRETENSIUM SERPENTIFERIS DISQUISITIO ANTIQUARIA, Qua C R E T E N S I U M AB ASIA, Asiaticorumque à Serpentibus eredita Origo adstruitur: Indeque & Numismatibus serpentiferis A N T O N I I ET AUGUSTI, Aliorumque sua Lux affunditur. Opera LAURENTII BEGERI, Consiliario Regio-Electoralis Brandenburgici ab Antiquitatibus & Bibliotheca. COLONIAE MARCHICAE, Typis ULRICI LIEBPERTI, TYPOGR. REGII. Anno M DCII. [2°], (14: Ant. Graec. 2,5; 14: Numismat. 48; 15: N u m . 208-d; 24: Allg. G. fol. 613; Rez. von D. Fiedler in: Acta Eruditorum, 1703, Apr., S. 158-161). POENiE INFERNALES IXIONIS, SISYPHI, O C N I Et DANAIDUM, Ex DELINEATIONE PIGHIANA desumtae, Et D I A L O G O illustratae, à LAURENTIO BEGERO, Augustissimi REGIS BORUSSLE Consiliario ab Antiquitatibus & Bibliotheca. C O L O N I / E M A R C H I G E , apud ULRICUM LIEBPERTUM Typographum Regium. MDCCIII. [2°]. (14: Ant. Graec. 2,3; la: Nx 10517, 4; 188: 4° 18 K 148; 15: Arch. 208; 15: Arch. 355). ALCESTIS PRO MARITO MORIENS, ET VITAE AB HERCULE RESTITUTA. EX MANUSCRIPTO, Quod inter Regio-Electoralia Brandenburgica asservatur, P I G H I A N O , publici Juris fecit, Et D I A L O G O illustravit L. BEGER, Augustissimi REGIS BORUSSLE, & Electoris Brandenburgici Consiliarius ab Antiquitatibus & Bibliotheca. C O L O N L E B R A N D E N B U R G I C I , Typis ULRICI LIEBPERTI, Typographi Regii. Anno MDCCIII. [2°]. (la: Nx 10517, 2; 14: Ant. Graec. 2,1; 188: an 4° 18 K 148). ULYSSES SIRENES PRAETERVECTUS, EX DELINEATIONE PIGHIANA, Subjectis Aliis quibusdam de Ulysse Antiquitatibus, D I A L O G O illustratus à L: BEGERO, Augustissimi & Potentissimi REGIS BORUSSLE, & Electoris Brandenburgici, Consiliario ab Antiquitatibus & Bibliotheca. C O L O N L E BRANDENBURGIC7E, Typis ULRICI LIEBPERTI,Typographi Regii. Anno MDCCIII. 2°. (la: Nx 10517, 3; 14: Ant. Graec. 2,2; 11: Nr 88766 4°; 15: Arch. 208; 188: an 4 o 18 K 148). EXAMEN D U B I O R U M Q U O R U N D A M . I. An Cicero P R O C O N S U L ASLE appellati possiti II. An Q U I R I N U S MEMMII cognomen sit? Et Nomina T R I B U U M , Nominibus Romanorum adjecta, edam C O G N O M I N U M formam admittant? III. An Corona Isthmiaca ex Selini SEMINE? an ex FOLIIS plexa fuerit? IV. An hemistychium Statii, N E C A D H U C IMPLERE TIARAM, Paschalius recte pro M U Ñ E R A REGIA OBIRE sumserit? Accedit Conjectura In locum lycophronis, hactenus non satis dilucidatum. Parergon LAURENTII BEGERI, Consiliarii Regio-Electoralis Brandenburgici ab Antiquitatibus & Bibliotheca. BEROLINI, Typis ULRICI LIEBPERTI, Ty-
Beger,
Lorenz
pographi Regio-Aulici. MDCIV. [MDCCIV; 2 o ], (la: Nx 10517, 5; 14: Ant. Graec. 2,4; 188: 4 o 18 K 148; 15: Arch. 208). L. ANN/EI FLORI RERVM ROMANORVM LIBRI D U O PRIORES, L. ANN/EI FLORI RERVM ROMANORVM LIBRI D U O PRIORES, Ex Criticorum Observationibus correcti, CumTEXTUS RATIONE, NOTISQVE VARIORVM, Historiéis, Politicis, & Antiquariis: Jussu & Impensis AUGUSTISSIMI REGIS BORUSSI/E & ELECTORIS BRANDENBURGICI, In usum PRINCIPIS REGNI ET ELECTORATUS H/EREDIS, adornati & editi à LAURENTIO BEGERO, Consiliario Regio & Electorali ab Antiquitatibus & Bibliotheca. COLONICE M A R C H I C I , Typis ULRICI LIEBPERTI, Typographi Regii. MDCCIV. 2 o . (14: 1 C 237, 2o; 24: HBb 1485; 188; l l : W n 2 1 851 2 o ; 3: Ch 2650, 2 o ). NVMISMATVM M O D E R N O R U M CIMELIARCHII Regio-Electoralis Brandenburgici SECTIO PRIMA, continens NVMISMATA PONTIFICVM ROMANORVM, ALIORVMQVE ECCLESIASTICORVM, Rariora & Elegantiora: /Ere expressa & Dialogo illustrata à LAURENTIO BEGERO, AUGUSTISSIMI REGIS BORVSSIAE, ET ELECTORIS BRANDENBVRGICI, Consiliario ab Antiquitatibus & Bibliotheca. COLONLE BRANDENBURGIOE, Typis ULRICI LIEBPERTI, Typographi Regii. MDCCIV. [2°]. (14: 1 C 124 2 o ; 15: Num. 85; 24: Allg. G. fol. 612-1.; 24: Alten, fol. 44-1; 24: HBb 1393-1). [Anonym] NUMISMATA MODVLI MAXIMI vulgo MEDAIGLONI ex Cimeliarchio LVDOVICI XIV, POTENTISSIMI GALLLARVM MONARCHAE, ad Exemplar Parisiense, servato et ordine Numismatum et Numero XLI Tabellarum in gratiam et usum STVDIOSAE ANTIQVITATVM I W E N T V T I S recusa ELEVTHEROPOLI M D C C I V . (11:3806 2 o , 1: Pi 794 ehem.; 15: Num. 14). HERCVLES ETHNICORVM EX VARIIS ANTIQVITATVM RELIQVIIS DELINEATVS Additus in fine M O DERNIS QVIBVSDAM Ejusdem argumenti PICTVRIS Proponente LAVRENTIO BEGERO AVGVSTISSIMI REGIS BORVSSIAE &c. &c. &c. Consiliario ab Antiquitatibus et Bibliotheca. s. 1. M D C C V. [2o], (11: Nr 88176 2o; 188: 2 o 17 H 440; 14: Ant. Graec. 33; 15: Arch. 351; nurTafeln ohneText).
Briefe Brief an den Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg, mit Unterschrift. Friedrichstatt 24. Jan. 1692. (la: Nachlaß Oelrichs, K. 92). Brief von Johann Jacob Schmidt. Hanau, 25. März 1707. (la: Nachlaß Oelrichs, K. 96; Datum?, Beger war zu dieser Zeit bereits zwei Jahre tot). Abschrift eines lat. Briefes von Andreas Erasmus Seidel. Venedig, 6. Dez. 1687. (la: Nachlaß Oelrichs, K. 96).
Nachlaß Autograph. (Quittung vom 6. Dez. 1694). (16: Hs. 3476, 34). »Antiquitäten-Cammer betr. 1688« (Tautz, K., 1925, S. 153). »Laurentii Begeri Leben und Begerische Erbschafft betr. 1705.« (la: Nachlaß Oelrichs, Nr. 587: Testament, Notizen, etc.). Oelrichs, Johann Carl Conrad: Über »Florus Begerianus«. (la: Nachlaß Oelrichs, Nr. 116). [Programmschrift zum Katalogisierungssystem der kfl. Bibliothek]. (Tautz, K., 1925, S. 252-254; Abdruck d. Eingabe an den Kf.). [Katalog der Büchersammlung des Laurentius Beger]. Berlin 1705. (Loh, G., 1995, S. 82; kein Standort ermittelt).
Literatur C. E.: Einfältiger, doch Wohlgemeinter Neüjahrs=Wunsch, welcher Dem HochEdlen, HochGelahrten Herrn, ... LAVRENTIO BEGER, ... Bey glücklichem Außgang des Alten, und erfreulichem Anfang des Neüen 1688sten Jahres ... Auffgesetzt und überreicht ... (la: Nachlaß Oelrichs, Nr. 587, 3); K Ö N I G , Anton Balthasar: Notizen über Lorenz Beger, Christian Albrecht Kunckel, Christoff Friedrich Schmied. Vorsteher der Berliner KunstkamBERNHARDI,
Beger,
Lorenz
m e r ( 1 : M s . B o r u s s . f o l . 2 3 3 , f. 3 0 r ) ; ZEDLER, 3 ( 1 7 3 3 ) , S p . 9 1 5 f ; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1 7 5 2 , I I I , S . 1 5 , 2 6 , 5 3 9 , 5 5 1 , 6 3 2 ; KÜSTER 1 7 4 3 , S . 5 7 3 , 8 8 6 E ; KÖNIG 1 7 9 2 , I I , 2 4 2 ; I I I , 3 4 , 6 1 , 9 7 , 3 4 7 ; ANCILLON, C h a r l e s : M E M O I R E S
Concernant
LES VIES E T LES O U V R A G E S de plusieurs M O D E R N E S C E L E B R E S dans la Republique des lettres, Par Mr. ANC I L L O N , L'un des Membres de la Société Roiale de Berlin. A A M S T E R D A M , Chez les W E T S T E I N S , M D C C I X . 12°, S. 4 3 2 - 4 6 8 ; MEDER, Heinrich Burkhard: Lorenz Beger. In: Adolph Clarmundus [d. i. Ruediger, Andreas]: VITAE C L A R I S S I M O R U M in re Literaria Virorum Das ist: Lebens=Beschreibung etlicher Hauptgelehrten Männer/ ... II. Theil. Wittenberg 1714, S. 143-189; N O U V E L L E S D E LA R É P U B L I Q U E D E S L E T T R E S , Oct. (1685), S . 1 1 0 ; J u i n ( 1 7 0 2 ) , S . 7 0 5 ; ACTA ERUDITORUM 1 6 8 5 , S . 2 7 1 ; 1 6 9 6 , S . 4 3 3 ; 1 6 9 7 , S . 4 1 ; 1 7 0 0 , S . 1 4 5 f . ; 1 7 0 1 , S . 3 1 9 ;
1703, S. 158, 161; 1705, S. 49; TENTZEL: Monatl. Gespräche, 1695, S. 633f., S. 657; Journal de Trévoux ou Mémoires pour l'histoire des Sciences & des Beaux Arts, Tom IX, S. 32ff.; Die durch Unlust vergallete Lust des Ehelichen Lebens, In kurtzer Erzehlung fürgestellet an dem Exempel Zweyer unglücklichen Gemahlinnen von Chur=Fürstl. Hause Pfaltz; Worinnen Die Liebes=INTRIGVES Der Baronesse von Degenfeld/ und Des ungewissenhafften Gewissens=Raths Langhansens Gottlose Händel zu befinden. Von neuem ans Licht gestellet durch L. V. A. [hs.-Zusatz: Levin von Ambeer], S I E G E N / bey Johann Müllern. 1720. (14: H. Rhen. inf. 398; angeb.: »Der Ungewissenhaffte Gewissens=Rath/ vorgestellet in einer Theologischen Facultät zu Heydelberg Bedencken über etzliche Brieffe Johann Ludwig Langhansens/ Vormahls des verstorbenen Churfürsten von Pfaltz Durchl. gewesenen Beicht=Vaters/ geheimbden= und Gewissens=Raths/ Darinnen er Ihre Chur=Fürstl. Durchl. zur Desertion Dero Gemahlin/ und ungebührlichen Buhlen=Liebe mit einer gewissen Hof=Dame verleiten wollen ...«); LEDEBUR, Leopold von: Geschichte der Königlichen Kunstkammer. Berlin 1831; FRIEDLÄNDER, Julius: Lorenz Beger. In: Berliner Blätter für Münz-, Siegel-und Wappenkunde, 1866, S. 1-8; FRIEDLÄNDER, J./SALLET, A. V.: Das Kgl. Münzkabinett. Berlin 1873, S. 6f.; TAUTZ, K., 1925, S. 146-166; PAUNEL, Eugen: Die Staatsbibliothek zu Berlin. Ihre Geschichte und Organisation während der ersten zwei Jahrhunderte seit ihrer Eröffnung. 1661-1871. Berlin 1965, S. 20ff.; DRESSEL, Heinrich: Die Römischen Medaillone im Berliner Münzkabinett. Dublin/Zürich 1973; HERES, Gerald: Die Anfänge der Berliner Antiken-Sammlung. Zur Geschichte des Antikenkabinetts 1640-1830. In: Forschungen und Berichte 18 (1977), 93ff.; BUDDE, H.: Studien zum >Thesaurus Brandenburgicus< (1696-1701) von Lorenz Beger. MA-ArbeitTU Berlin. Berlin 1981; THEUERKAUFF, C.: Zur Geschichte der Brandenburgisch-Preußischen Kunstkammer bis gegen 1800. In: Die Brandenburgisch-Preussische Kunstkammer. Eine Auswahl aus den alten Beständen. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Berlin 1981, S. 13-35; Antikensammlungen im 18. Jahrhundert. Berlin 1981. (Frankfurter Forschungen zur Kunst 9); GStA H A II, Rep. 76 V 3, Sekt. 15 Abt. VI, Nr. 16 (Antiken-, Münz- und Medaillenkabinett); A-A I—III, 2, f. 4, 9, 12, 73.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Bibl. m.; Tautz, K. 1925, S. 146.
Berger, Joachim
Berger, Joachim Ernst *
14. Febr. 1666 Altkönikendorf (Altkünkendorf) bei Angermünde t 24. Aug. 1734 Berlin (Friedrichstadt) Pädagoge,Theologe, luth. V Johann Christian B., Pächter, Amtmann M Elisabeth geb. von Wulf GD 1691 Margaretha Maria geb. Hahris K Samuel Ernst B., Kgl.-preuß. Geh. Sekretär 1675-1682 1682—1685 1685-1686 1686-1688 1688 1689 1689-1690 1690-1698 1697-1732
Cöllnisches Gymnasium Gymnasium Carolinum in Stettin Universität Rostock Universität Leipzig Universität Jena (Mag.) Collegia an Universität Rostock Subrektor am Berlinischen Gymnasium Prorektor am Friedrichswerderschen Gymnasium (bis 1703 noch Scholarch) Prediger in der Friedrichstadt
Joachim Ernst Berger wurde am 14. Febr. 1666 zu Altkönikendorf (Altkünkendorf) bei Angermünde in der Uckermark geboren. Sein Vater Johann Christian Berger war dort Arrendator (Pächter) und verheiratet mit Elisabeth, einer Tochter des schwedischen Hauptmanns Magnus von Wulf. Später siedelte die Familie ins uckermärkische Gramzow nahe der Stadt Prenzlau um, wo der Vater als Amtmann seinen Unterhalt verdiente. Der Sohn wurde zunächst zu Hause unterrichtet und besuchte von 1675 bis 1682 das Cöllnische Gymnasium unter dem Rektor Johannes Bödiker ( 1 6 4 1 - 1 6 9 5 ) . Anschließend erhielt er Unterricht am Gymnasium Carolinum in Stettin. Die Anstalt war 1543 vom pommerischen Herzog Philipp als Paedagogicum nach dem Vorbild der in jenen Jahren ins Leben gerufenen sächsischen Fürstenschulen gegründet worden. Als nach dem Westfälischen Frieden auch die Stadt Stettin an Schweden fiel, erhob König Karl XI. 1667 die Schule zu einem Akademischen Gymnasium und verlieh ihr seinen Namen. Als Berger das Carolinum besuchte, hatte es jedoch seinen einstigen Glanz nicht zuletzt auch dadurch eingebüßt, daß in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Schweden und Kurbrandenburg ihre Ansprüche auf Stettin geltend machten und die Stadt 1677 infolge der Belagerung durch den brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu gro-
Ernst
ßen Teilen zerstört wurde. Bei welchen Professoren des Akademischen Gymnasiums Berger insbesondere Vorlesungen hörte, ist nicht überliefert, aber es dürften wohl jene gewesen sein, die 1696, als er eine Sammlung von Programmschriften unter dem Titel »PRIMITLE BEROLINENSES« veröffentlichte, dem Autor und seinem Büchlein durch vorangestellte Carmina gratulatoria ihre Referenz erwiesen, nämlich Nikolaus Andreas Pompeius, Professor für Jurisprudenz und Beredsamkeit, und Paul Jetze, Professor für Griechisch und Poesie. Ein drittes Widmungsgedicht stammt vom Theologieprofessor und Pfarrer am Dom zu Königsberg, Paul P. Pesarovius (1650 bis 1723). Dieser hatte an der Universität in Königsberg studiert, 1676 die Magisterwürde erlangt und zwei Jahre später zum Subinspektor am theologischen Konvikt voziert, wurde aber 1682 infolge seines Streits mit den Königsberger Synkretisten amtsenthoben und kam nach Rostock, wo er sich erneut in Streitigkeiten einließ, so daß sich gegen seine Ernennung zum Professor theologiae Widerspruch regte und er 1686 Rostock verließ. Vielleicht war Berger, der sich am 11. Juli 1685 unter dem Rektor und Professor codicis Christoph Redecker ( 1 6 5 2 - 1 7 0 4 ) an der Universität Rostock immatrikuliert hatte ( H O F M E I S T E R , 1895, S. 292b), in jener Zeit Pesarovius' Schüler gewesen. 1686 wechselte der Studiosus an die Universität Leipzig, an welcher er sich im Wintersemester unter dem Rektor und Professor für Logik und Metaphysik, Valentin Alberti ( 1 6 3 5 - 1 6 9 7 ) , in die Matrikel einschrieb ( E R L E R , 1909, S. 25). Zwei Jahre später finden wir Berger in Jena, wo er sich am 25. Juli 1688 unter dem Prorektor und Professor juris, Peter Müller ( 1 6 4 0 - 1 6 9 6 ) , inskribierte ( J A U E R N I G / S T E I GER, 1977, S. 45). Daß er hier auch die Magisterwürde erlangte, erfahren wir aus einem weiteren Eintrag in die Matrikel der Universität Rostock, wohin er 1689 zurückkehrte. Nach seiner Rückkehr nach Rostock lehrte Berger an der philosophischen Fakultät ( H O F M E I S T E R , 1689, S. 306: »In facultatem recepit M . Ioachim Ernestum Bergern, Ienae promotum«). Bis zur Jahrhundertmitte galt die Universität als ein Zentrum des Frühpietismus; seine herausragendste Persönlichkeit war Heinrich Müller ( 1 6 3 1 - 1 6 7 5 ) , der hier seit 1653 wirkte. Doch schon ab 1663/64 hatte sich mit Johann Friedrich König ( 1 6 1 9 - 1 6 6 4 ) die unversöhnliche lutherische Orthodoxie in Rostock Bahn gebro-
45
46
Berger, Joachim
Emst
chen und in Johann Fecht ( 1 6 3 6 - 1 7 1 6 ) , der von
der Friedrichstadt (wo ebenfalls der Friedrichswerder-
1690 bis zu seinem Tode an der theologischen Fakul-
sche Rat für die geistlichen Angelegenheiten Sorge zu
tät lehrte, ihren entschiedensten Befürworter gefun-
tragen hatte), da wegen der geringen Besoldung der
den. An der Universität las Berger verschiedene Col-
Lehrkräfte das Lehramt in Personalunion mit einem
legia und disputierte mehrmals als Praeses. Vielleicht
Predigtamt ausgeübt werden mußte. Die bei der Kir-
traf er nun erneut mit Pesarovius zusammen, der
che angestellten Organisten leiteten die unteren Klas-
nach Rostock zurückgekehrt war und sich mit den
sen, die ebenfalls im kirchlichen Amt stehenden Kü-
dortigen Theologen ausgesöhnt hatte. (Pesarovius
ster hatten Schreib- und Rechenunterricht zu erteilen.
wurde 1696 zum Ersten Pfarrer am Königsberger
Berger, dessen Vokation mit dem Titel eines »Prorek-
D o m und ins Konsistorium sowie als außerordentli-
tors« zum 4. Juli 1690 erfolgte, mußte sich verpflich-
cher Professor theologiae an die Universität Königs-
ten, neben seinem Schulamt Predigten an der Jerusa-
berg berufen, assistierte 1701 bei der Krönung Fried-
lemischen Kirche in der Friedrichstadt zu halten,
richs I. zum König in Preußen, wurde jedoch später
wofür, »wann hienechst ein ordentlicher Prediger
wegen erneuter Kanzelpolemik amtsenthoben und
daselbst sollte vociret werden, vor allen anderen auff
wirkte ab 1707 als Theologieprofessor an der kgl.-
H . Bergern reflexion solle gemachet werden« (MÜL-
schwedischen Universität Uppsala, bis er 1718 nach
LER, 1881, S. 14£). A m 14. Juli 1690 hielt der neue
Deutschland zurückkehrte, wo er 1723 verstarb.)
Schulleiter seine Antrittsrede » D e V E R A V E R / E
Berger hatte sich 1689 an der Universität Rostock
S C H O L Z VERI RECTORIS
bereits auf »ein längeres Dasein« eingerichtet (DITE-
Das Lehrerkollegium bestand während der Amtszeit
CONDITIONE«.
RICH, 1732, S. 336), als er noch im selben Jahr die
Bergers aus vier Personen, nämlich dem Prorektor,
Vokation zum Subrektor am Berlinischen Gymnasi-
dem Subrektor und dem Kantor sowie (seit 1690)
um zum Grauen Kloster erhielt und annahm. Seine
einem Baccalaureus, der als Organist fungierte. Noch
Tätigkeit an dieser Anstalt dauerte aber nicht lange,
immer war die finanzielle Situation der Lehrer wenig
denn schon ein Jahr später wurde er für das Rektorat
befriedigend; der Friedrichswerdersche Magistrat sah
in Prenzlau vorgeschlagen, das er zwar ablehnte, da-
sich außerstande, die Lehrer ausreichend zu besol-
für jedoch einer gleichzeitig an ihn ergangenen Beru-
den, und wandte sich deshalb mehrfach mit Bittge-
fung zum Leiter der Schule auf dem Friedrichswer-
suchen um feste Zuschüsse an Kurfürst Friedrich III. -
der zustimmte. Erst 1681 war auf dem westlich von Cölln gelegenen und nach dem Dreißigjährigen Krieg befestigten Friedrichswerder eine öffentliche Schule gestiftet worden, über welche der Rat das Patronat hatte und für die Aufsicht und Besetzung der Stellen verantwortlich war (SCHACHINGER, 1993, S. 145-147). Doch wegen der geringen Bevölkerung auf dem Friedrichswerder wurde die Schule, die im Obergeschoß des Rathauses untergebracht war, nur wenig besucht und blieb recht unbedeutend. Erst als die inzwischen größer gewordene Friedrichswerdersche Gemeinde 1701 ein neues Kirchengebäude einweihen konnte und ihre für den Gottesdienst ebenfalls im Rathaus zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten freimachte, erhielt die Schule das gesamte Obergeschoß und wurde in den Rang eines Gymnasiums und damit zur vierten höheren Lehranstalt nach dem Berlinischen, dem Cöllnischen und dem Joachimsthalschen Gymnasium in der preußisch-brandenburgischen Residenz erhoben. Schulleiter und Stellvertreter waren in der Regel Prediger auf dem Friedrichswerder oder in
allerdings immer wieder vergeblich. Wie die Kirchen auf dem Friedrichswerder und in der Friedrichstadt, an denen abwechselnd reformierte und lutherische Geistliche predigten, so war auch die Schule auf dem Friedrichswerder eine Simultananstalt für beide Konfessionen: »Man wählte den Tüchtigsten, ohne immer mit ängstlicher Verlegenheit fragen zu dürfen, ob der Tüchtigste auch gerade zu der in die Reihe folgenden Konfession gehöre. M a n glaubte die Absicht einer Simultanschule erfüllt zu haben, wenn nur wirklich Lehrer von beiden Konfessionen daran arbeiten.« (NICOLAI, 1786, II, S. 7 4 3 ; erst 1704 wurde durch König Friedrich I. der Wechsel der Konfessionen dergestalt reglementiert, daß auf einen reformierten Rektor ein lutherischer zu folgen hatte und daß bei einem lutherischen Rektor der Prorektor reformiert sein solle, der Konrektor wieder lutherisch und der Subrektor reformiert.) Einen Einblick in Bergers Lehrverpflichtungen als Prorektor der Friedrichswerderschen Schule gibt ein erhalten gebliebener » C A T A L O G V S L E C T I O N V M P V B L I C A R V M « aus dem Jahre 1693, der - von Ber-
Berger, Joachim ger aufgestellt — die Lehrverpflichtungen des Prorektors (also seine eigenen) und des Subrektors Martin Werkmeister ( 1 6 5 6 - 1 7 1 3 ) in der obersten Schulklasse verzeichnete. Danach unterrichtete Berger montags und dienstags Logik nach dem Wittenberger Professor Johannes Scharff (1595-1660), dozierte »de Syllogismi sophistici«, behandelte »Syntagma Dictorum Scripturae« nach Johannes Girbert sowie die Quellen des Alten und Neuen Testaments und unterrichtete die Schüler in Griechisch. Am Mittwoch standen Stilübungen in Deutsch, Latein und Griechisch sowohl in gebundener als in ungebundener Rede auf dem Programm, außerdem die Behandlung der vielfach aufgelegten »Institutiones catecheticae« des lutherischen Theologen Conrad Dieterich (1575-1639). Donnerstags erteilte Berger Hebräisch nach der Methode des bekannten Orientalisten August Pfeiffer (1640-1698), dozierte »ex codice sacro textum« und behandelte im Rahmen der Rhetorikausbildung verschiedene Reden Ciceros. Am Freitag lehrte der Prorektor Metaphysik und unterwies zur Vervollkommnung der Eloquenz in der lateinischen Sprache seine Schüler in der Lektüre der antiken Autoren Vergil, Ovid, Horaz und Seneca; in Griechisch standen Grammatik und das Neue Testament auf dem Plan. Am Samstag schließlich gab es noch einmal Unterricht in Dieterichs »Institutiones catecheticae«. Aus Bergers Schultätigkeit sind außerdem zahlreiche Programme zu überwiegend historischen Themen überliefert, und zwar in einem Sammelband, den der Prorektor selbst zusammengestellt und 1696 unter dem Titel »PRIMITIVE BEROLINENSES« veröffentlicht hatte. Den Band widmete er dem kfl.brandenburgischen Geheimen Kriegsrat und Konsistorialpräsidenten Paul Freiherrn von Fuchs (1640 bis 1704), der als Leiter des Kirchen- und Schulwesens entscheidenden Anteil an der Berufung Bergers nach Berlin hatte. 1697 wurde Berger, der sechs Jahre zuvor Margaretha Maria, die älteste Tochter des kfl.-brandenburgischen Archivars Bernhard Georg Hahris, geehelicht hatte — zu diesem Anlaß verfaßte sein ehemaliger Lehrer, der Rektor des Cöllnischen Gymnasiums Johannes Bödiker, ein 64 Verse langes Epithalamium in Niederländisch — zusätzlich zu seinem Schulamt als Erster lutherischer Prediger an die sogenannte Jerusalemische Kirche in der Friedrichstadt berufen. Bereits im 15. Jahrhundert war an dieser Stelle eine Ka-
Ernst
pelle errichtet worden, der ihr Stifter, ein begüterter Berliner Patrizier, zum Andenken an seine Wallfahrt ins Heilige Land den Namen Jerusalem gegeben hatte. 1671 schenkte Kurfürst Friedrich Wilhelm dem Rat vom Friedrichswerder die Kapelle samt Grundstück zur Einrichtung eines Hospitals für Arme; mit der Bau des Armenhauses wurde die Kapelle renoviert und 1689 erweitert - ab 1690 hatte Berger entsprechend seiner Verpflichtung hier bereits gepredigt. Da die Gemeinde in der Friedrichstadt schnell wuchs, wurde bereits 1693 mit dem nächsten Erweiterungsbau der Jerusalemischen Kirche begonnen. 1697 konnte Berger als ordentlicher Prediger berufen und durch den Prediger auf dem Friedrichswerder, Christian —> Ransieben, in sein Amt eingeführt werden. Auf ausdrücklichen Wunsch des Magistrats verwaltete er jedoch das Scholarchat an der Friedrichswerderschen Schule, bis er 1703 das Schulamt wegen seiner anwachsenden Kirchenarbeit niederlegte. Am 18. Jan. 1698 hielten Prorektor Berger und Subrektor Martin Werkmeister, der als Erster reformierter Prediger an die Jerusalemische Kirche berufen worden war, ihre Abschiedsreden. Ihre Nachfolger, die am selben Tag ihre Antrittsreden abstatteten, waren Prorektor Joachim Lange ( 1 6 4 0 - 1 7 4 4 ) , der 1700 den Titel eines Rektors erhielt und 1701 unter Beibehaltung seines Schulamtes als Zweiter lutherischer Prediger an die Jerusalemische Kirche kam (später vozierte Lange auf einen theologischen Lehrstuhl der Universität Halle), und Subrektor Johann Wahrendorf (1668-1738), der 1700 Konrektor wurde und 1704 - ebenfalls unter Aufrechterhaltung seiner Schultätigkeit - zum Zweiten reformierten Prediger in die Friedrichstadt berufen wurde (1721 ernannte ihn König Friedrich Wilhelm I. dann zum Domprediger im Hofpredigerrang). Im Jahre 1700 erhielt der Friedrichswerdersche Magistrat von Kurfürst Friedrich III., dem späteren König Friedrich I., einen Platz in der Friedrichstadt zugewiesen, auf dem eine neue Kirche errichtet werden sollte, um den Bedürfnissen der weiter angewachsenen Gemeinde Rechnung zu tragen. 1708 konnte die sogenannte Neue Kirche in der Friedrichstadt in Anwesenheit des Königs durch den Hofprediger Benjamin —> Ursinus von Bär eingeweiht werden (zum Zeremoniell vgl. K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1752, II, S. 640f.). Die vier Prediger der Jerusalemischen Kirche wurden nun auch mit der Predigttätigkeit und Seelsorge an der Neuen Friedrichstädtischen Kirche beauftragt.
47
48
Berger, Joachim Ernst Aus Bergers Amtstätigkeit als Prediger in der Friedrichstadt sind neben einigen Predigten, darunter auch Leichenpredigten, zahlreiche Bibelkommentare überliefert. 1724 veröffentlichte er eine »Biblische Einleitung zur kurzen und nützlichen Behandlung des kleinen Catechismi Lutheri«. Bereits 1718 war sein » I N S T R U C T O R I U M BIBLICUM, Oder Unterricht von den Deutschen Bibeln« erschienen; das Buch wurde schon im nächsten Jahr abermals herausgegeben, 1726 folgte die dritte Auflage. Berger wollte, gemäß seines Amtes als Prediger, mit diesem Werk die Gläubigen zum »fleißigen und rechten« Bibellesen anleiten. Das Buch enthält 14 Kapitel über die Deutschen Bibeln, unter anderem über ihren Anfang und Ursprung und über Luthers Bibel-Übersetzung; weitere Kapitel geben Auskunft über den Schmuck der Deutschen Bibeln, über hebräische, griechische und lateinische Wörter in ihr und eine Anleitung zum rechten Bibellesen. Im Anhang greift Berger unter anderem auf die beliebte Form des Gesprächs zurück, in welchem ein Prediger Bibelmann seinem Zuhörer Stillesleben (so die sprechenden Namen!) seine Ansicht über die Seligkeit der Gläubigen, über die Sorge des Menschen, selig zu werden, unter Zuhilfenahme zahlreicher Bibelstellen darlegt. Besonders zu erwähnen ist an dieser Stelle noch Bergers Vorrede zur dritten Auflage von 1730, in welcher er auch eine Ubersicht über jene Drucker gab, die seit der Reformation in der kurbrandenburgischen Residenz tätig waren (vor der Reformation existierte keine Offizin in Berlin). So ließ Kurfürst Joachim II. beim ersten Drucker Hans Weiß, der aus Wittenberg kam, die erste kurbrandenburgische Kirchenordnung drucken. Aufgezählt werden die Berlinischen Drukkervon Leonhard Thurneisser zum T h u m (1531 bis 1595/96) bis Johann Lorentz, unter den Cöllnischen Hofbuchdrucker werden nur Georg Schultze (gest. 1685) und sein Nachfolger Ulrich Liebpert genannt - von den anderen wollte Berger in einer extra Schrift, die weit ausführlicher über die Drucker der brandenburgisch-preußischen Residenz informieren sollte, Nachricht geben und verwies hierzu auf ein Manuskript mit dem Titel »Historia Artis Typographien in MARCHIA BRANDENBURGENSI«, das er aber wohl nicht mehr publiziert hat. Erwähnt werden in der Vorrede schließlich noch die Drucker auf dem Friedrichswerder, Gotthard Schlechtiger (gest. 1724), und in der Dorotheenstadt, Johann Wessel (dessen Offizin Johann Gottfried Michaelis über-
nahm); privilegierte Druckereien in der brandenburgisch-preußischen Residenz betrieben außerdem Johann Grynaeus, Carl Gottfried Möller und Christian Albrecht Gäbert (die französischen Drucker klammerte Berger aus Gründen der Kürze aus). Trotz dieser hier wirkenden Drucker - so Berger weiter sei erst vor einigen Jahren in Berlin die Bibel gedruckt worden: 1699 erschien die hebräische Bibel des Hofpredigers Daniel Ernst —> Jablonski aus der hierzu extra eingerichteten »Typographia Hebraico-Rabbinica«; die deutsche Bibel gab im selben Jahr der Dritte Diakon zu St. Nicolai, Johann Paul Astmann (1660 bis 1699), heraus. Berger selbst sei seit 40 Jahren, die er hier im öffentlichen Lehramt stehe, immer bemüht gewesen, Alten und Jungen die Bibel nahezubringen. Die neue Auflage seiner Schrift »INSTRUCTORIU M BIBLICUM« habe er nun an mehreren Stellen vermehrt und verbessert, doch sei er »denen Unstudirten zu Gefallen in Abhandlung des gantzen Wercks von der Einfalt nicht abgegangen«. Abschließend zählte Berger die Gewährsleute für sein Buch auf, so beim Abschnitt »Vom Bibel=Lesen« Philipp Jakob Spener (1635-1705), Johann Caspar Schade (1666-1698) und Gottfried Hoffmann, oder beim Abschnitt »Von der Deutschen Sprache« Justus Georg Schottel (1612-1676), Daniel Georg Morhof (1639-1691) und Johannes Bödiker. Von den anderen Werken Bergers dürfte sein »Frauenzimmer=Bibliotheckgen/ oder thuelicher Vorschlag/ wie und auff was Art/ für ein deutsches Frauenzimmer/ mäßigen Vermögens/ unterschiedene/ auserlesene/ und recht nützliche Bücher/ zu ihrem Vergnügen/ zeitl. und ewigen Wohlseyn/ gar leicht und auff wenig Kosten/ angeschaffet werden können« aus dem Jahre 1705 bemerkenswert gewesen sein. Das anonym erschienene Büchlein, hatte der Berliner Verleger Johann Michael Rüdiger (gest. 1729) über seine Güstrower Filiale vertrieben. Aus einer im Juli desselben Jahres in der Zeitschrift »NOVA LITERARIA MARIS BALTHICI Sc SEPTENTRIONIS« erschienenen Rezension erfahren wir den Namen des Autors und auch etwas über den Aufbau des Buches. Bergers »Frauenzimmer=Bibliotheckgen« besteht aus zehn Kapiteln, in welchen der Autor zunächst auf ein Schreiben der Besitzerin dieser Bibliothek verweist, dann einige der Bücher als schlecht verwirft und diesen gute entgegensetzt, die wiederum in Bücher der Glaubenslehre, Histórica, Oeconomica und Manuskripte unterteilt werden. Die letzten Kapitel des Bu-
Berger, Joachim Ernst ches handeln von den Kosten für die Anschaffung einer solchen Bibliothek, von dem Gebrauch der Bücher, insbesondere vom Lesen der Bibel, und schließlich von der pfleglichen Behandlung der Bücher. Die Rezension empfahl ausdrücklich die Lektüre des Bergerschen Buches, dem eine kleine Beilage angefügt war »als einem beweglichen Schreiben einer Mutter an ihren zum abgöttischen Papstthum übergangenen Sohn; und etlichen sonderbahren Denck=Sprüchen/ dadurch das Hertz in dem Wandel für GOtt zu befestigen«, und gehörte damit zu den ersten Versuchen von Leseempfehlungen, die später in den Zeitschriften zur Regel wurden. Die von Berger empfohlenen Bücher, die ein »Frauenzimmer von aufgewecktem Verstand« besitzen sollte, wurden auch in einer Dissertation von 1931 aufgelistet - diese Liste, die jedoch im Unterschied zur oben genannten Rezension die Schriften nach ihren Buchformaten gliedert, hatte folgendes Aussehen ( G E B H A R D T , 1931, S. 29f., wo die Titel untereinander aufgeführt sind): »I. In Folio. Die sogenannte Weimarische Bibel. Lundii Jüdische Heiligtümer. II. In Quarto. Speneri Glaubens-Lehre. Gribneri Predigten vom Tod. Schelhammer unterwiesene Köchinn. Hessens GartenLust. III. In Octavo. Eine Hand-Bibel. Arnd's Vom wahren Christenthum. Ein groß Gesang-Buch, als etwa Crügeri oder das Lüneburger. Saiten-Spiel und Andachts-Flamme. Creutzberg's Seelen-Ruh in Jesu Wunden. Lassenii Betrübtes u. getröstetes Ephraim. Höens Evangelisches Handbuch wider die Papisten. Colberg's Platonisch-Hermetisches Christenthum. Lassenii Besiegte Atheisterey. Kurtzgefaßte Kirchenhistorie Alten und Neuen Testaments. Mulleri VadeMecum Botanicum. IV. In Duodecimo: Arnd's Paradis-Gärtlein, Berliner Edition. Cundisii PerlenSchmuck. Speneri Erklärung des Catechismi. Bergeri Für Augen gemahlter Christus-Jesus. Masii Bericht vom Unterschied der Lutherisch- und ReformirtenLehre. Hübneri Geographische Fragen. Hübneri Politische Fragen, complet. Anonymi Genealogische Fragen. Becheri Haus-Vater. Helurgii Frauen-Zimmer-Apothekchen.« Zwar finden sich unter den aufgeführten Autoren die Namen von Johann Arndt ( 1 5 5 5 - 1 6 2 1 ) , Heinrich Müller (1631-1675), Johann Lassenius (1636-1692) und Philipp Jakob Spener (1635-1705), doch schon der erste Blick zeigt, daß die Bücherliste weit über die »Protestantische Erbauungsliteratur« hinausgeht, un-
ter welcher Abschnittsüberschrift sie in die Dissertation von 1931 aufgenommen wurde. Zum Beispiel zählt die von Johannes Lund (1638-1686), einem in der orientalischen Literatur sehr bewanderten Prediger im schleswigschen Tondern, verfaßte »Beschreibung des levitischen Gottesdienstes in fünf Büchern«, die nach seinem Tod zunächst sein Sohn Thomas Lund unter dem Titel »Öffentlicher Gottesdienst der alten Ebräer« mit einer Vorrede veröffentlicht hatte, zum Bereich der Kirchengeschichte; die Schrift wurde danach von Hinrich Muhlius (1666 bis 1733), dem Oberhaupt der schleswig-holsteinischen Pietisten, als »Jüdische Heiligthümer nach des Autoris eigenem Manuskript« herausgegeben. Mehrere der aufgeführten Titel verweisen auf bekannte Kontroversschriften, etwa auf Ehregott Daniel Colbergs (1659-1698) in den Jahren 1690/1691 veröffentlichtes »Platonisch-hermetisches Christenthum«, eine Auseinandersetzung mit mystischen Lehren seit dem Altertum, oder auf Matthias Hoe von Hoeneggs (1580—1645) »Evangelisches Handbüchlein wider das Papsttum« aus dem Jahre 1603. Unter den von Berger aufgeführten Autoren befindet sich auch eine Frau, nämlich Maria Sophia Schelhammer, eine Tochter des bekannten Helmstedter Staatsrechtlers Hermann Conring (1606—1681) und Ehefrau des angesehenen Mediziners Günther Christoph Schelhammer (1649—1716), die wegen ihrer Kenntnisse in Französisch, Geographie, Geschichte und Poesie gerühmt wurde und mehrere Kochbücher herausgegeben hatte. Zu den empfohlenen, nichttheologischen Büchern gehören unter anderem »Der deutsche Gärtner« von Heinrich Hesse und Samuel Müllers »Vade mecum botanicum, oder Kräuter-Buch«, das 1694 zuerst erschien und unter dem Titel »Curiöser Botanicus, oder sonderbares Kräuter-Buch, nebst dem curiösen Chymico, Medico und Chirurgo« 1705 erneut aufgelegt wurde. Schließlich ist noch besonders auf Johannes Hübner ( 1 6 6 8 - 1 7 3 1 ) zu verweisen, dem Rektor zu Merseburg und späteren Rektor in Hamburg, dessen »Fragen aus der alten und neuen Geographie« zu seinen Lebzeiten in 36 Editionen aufgelegt, auch in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden und an vielen Schulen der Geographie erstmals Zugang verschafften. Die von Hübner in zehn Bänden publizierten »Fragen aus der Politischen Historie« wurden von ihm zunächst in 16 Supplementen und danach von seinem Sohn gleichen Namens in weiteren Ergänzungen fortgesetzt. Die ebenfalls er-
49
50
Berger, Joachim Ernst wähnte Schrift »Kurtze Fragen aus der Genealogie«, von Berger einem Anonymus zugesprochen, diente der Erläuterung von Hübners »Genealogischen Tabellen«, die in vier Teilen erschienen, von denen der erste Teil auch ins Englische übersetzt wurde. Zu den Büchern, die Berger in seinem »Frauenzimmer=Bibliotheckgen« empfohlen hatte, gehörte auch seine eigene Schrift »Für Augen gemahlter Christus Jesus«, die der Prediger 1701 veröffentlichte und die 1705 bereits in dritter Auflage erschien. In der Vorrede seines dem Stralsunder Superintendenten und Pastor primarius, Lucas Schröder, seinem Schwager, gewidmeten Werkes führte er aus, daß er vor einigen Jahren aus dem Schulamt in ein kirchliches Amt berufen worden sei und in allen seinen priesterlichen Verrichtungen versucht habe, Christus zu malen, ihn in die Herzen der Gläubigen einzudrücken, zu verklären und zu verherrlichen. So seien mit der Zeit diese Blätter entstanden, die er nun erneut gedruckt habe als Hilfe zum Katechisieren, nicht allein für zu Hause (in Vorbereitung auf das Abendmahl), sondern auch für die Öffentlichkeit in der Kirche. Abschließend verwies Berger noch darauf, daß er mit seinem Büchlein, in welchem in Frage und Antwort von Jesu Christi gehandelt werde, keinesfalls den Lutherischen Katechismus geringer werten und sogar abschaffen wolle und auch nicht möchte, daß jemand sein Buch als neuen Katechismus ansehen würde. Von nicht geringem Interesse ist Bergers Briefwechsel mit dem Bibliothekar Mathurin Veyssiere —> La Croze und dem Frankfurter Professor Johann Christoph Beckmann (1641-1717) aus dem Jahre 1715, der 1725 auch veröffentlicht wurde. Der Friedrichstädtische Prediger hatte damals um Auskünfte über die Königliche Bibliothek gebeten, da sein Sohn Samuel Ernst Berger (gest. 1721), der in Frankfurt/O. Jurisprudenz studierte, zu diesem Thema eine Rede halten sollte. La Croze galt weithin in Europa als bedeutender Gelehrter; seine Briefe hatten oft den Charakter gelehrter Abhandlungen. An Berger schrieb er über wichtige Büchererwerbungen, aber auch über einzelne Bibliothekare und ihre Verdienste. Schließlich empfahl er dem Prediger zur weiteren Information den Sohn des ehemaligen Bibliothekars Christoph Hendreich (1630-1702), Peter Ludwig Hendreich (1673-1725), der als Hofprediger in Potsdam wirk-
te, sowie den Frankfurter Professor Beckmann, der eine Geschichte der Königlichen Bibliothek verfassen würde. Daraufhin schrieb Berger an Beckmann, daß er selbst einen solchen Plan verfolge, dem Frankfurter Professor jedoch den Vortritt lasse. Beckmann wiederum antwortete, die Geschichte der Königlichen Bibliothek nicht schreiben zu wollen - den Ruhm für eine solche Arbeit überlasse er ihm. Berger hielt an seinem Vorhaben fest, wie uns Martin —> Diterich in seiner noch zu Bergers Lebzeiten verfaßten »Berlinischen Kloster- und Schul-Historie« bestätigte: »Er möchte auch wohl heraus geben Historiam Bibliotheca: Rcgiae Berolinensis, ingleichen Analecta Marchia.« (DITERICH, 1732, S. 336.)
Eine Geschichte der Königlichen Bibliothek hat Berger, der 1732 emeritiert wurde, nicht mehr veröffentlicht. Was jedoch seine »Analecta Marchia« betrifft, so finden sich entsprechende Ausführungen in seiner 140 Seiten langen und im Manuskript überlieferten Abhandlung »Kernn aller Fridrichs-Städtschen Begebenheiten«. In 14 Abschnitten ist die historische Entwicklung Berlin-Cöllns und besonders der Friedrichstadt von deren Gründung 1688 bis 1730 dargestellt. Die Handschrift (la: Ms. Boruss. quart 124) bietet darüber hinaus auf zwölf Seiten Nachrichten über den »Königl. Küchen-Garten, oder so genannte Horto Medicio« und nennt die 1720 dort befindlichen ausländischen Gewächse. In einem Anhang »Zugabe von den Seltenheiten der Marek« wird unter anderem über die geographische Lage der Mark Brandenburg, über die Naturprodukte in einzelnen Orten und Gegenden sowie über Weinbau und Seidenbau informiert (vgl. auch DÖHN, 1988, S. 121 f.). Diese Zugaben stammen jedoch nicht von Berger, sondern von Gotthard Mercker (vgl. KÜSTER, 1743, S. 366 u. 801). Berger starb am 24. Aug. 1734. Leichenpredigt und Abdankung sind nicht überliefert. Sein Sohn Samuel Ernst Berger, der später Sekretär des Geheimen Staats- und Kriegsministers Friedrich Wilhelm von Grumbkow (1678-1739) wurde, gab 1717 einen »Catalogus bibliothecae Plarrianae« mit einer Vorrede heraus und wollte noch mehrere Abhandlungen, unter anderem über die märkischen lateinischen Dichter und über die mathematischen Studien in der Mark schreiben, doch starb er noch vor seinem Vater allzufrüh schon 1721. [LN]
Berger, Joachim
Ernst
Werke Positiones extemporales e Philosophicis desumta». Rostock 1687 [4°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 642, jedoch wohl falsches Druckjahr). Exercitatio historica de coemeteriis, vulgo alias Kirch-Höffe oder Gottes-Acker. [Praes.: Joachim Ernst Berger, Resp.: Joachimus Kernn]. Rostochii: Richel 1689 [8°] (32: 10, 5:51); andere Auflage: Exercitio historica De coemeteriis, vulgo alias Kirch-höffe oder Gottes-Acker, quam ... prases M . Joachim. Ernest. Berger ... publico eruditorum examini submittet Joachimo Kerrn. Wittenberg: Meyer 1714 (7: 8 H E UN 352/5:2,24 ). Epicedium auf Christian Teuber, Propst in Berlin. An: Heimburger, Daniel David: Leichpredigt auf Christian Teuber. Cölln 1690 (LP SA Braunschweig, Nr. 6715). EVROPAEI ORBIS MEMORABILIA, DIE Nobis Nostrisque Musis memorabili, Scilicet ipso SERENISSIMI ATQVE POTENTISSIMI PRINCIPIS A C DOMINI, DN. FRIDERICI III. ELECTORIS BRANDENBVRGICI, PATRIS PATRIAE, Domini Nostri longè Clementissimi, Augusto Nomini in fastis sacrò, nostrique Lycéi Natali, qua; DEI summi summa est gratia, jam duodecimo D. V. MARTH, A. O. R. M D C XCV. V. C. XXXIII. H. L. Q. C. Ex GEOGRAPHIA, HISTORIA ET POLITICA, reperita, IN A C T V ORATORIO Germanica, Romana Et Grajcä Lingua, prout cujuslibet ingenium permittit, aut studia quoque poscunt, Proferent & exponent QVIDAM EX N O S T R O GREGE DISCIPVLI, MODERATORE M. J O A C H . ERNEST. Berger. Colonia: Brandenburgics, Imprimebat U L R I C U S LIEBPERTUS, Electoral. Typographus. [Cölln 1695] (14: H. Boruss. 34 Nr. 12); dasselbe: VI. EVROPAI ORBIS MEMORABILIA, ( . . . ) EX GEOGRAPHIA, HISTORIA & POLITICA reperita, IN A C T V ORATORIO Germanica, Romana et Graecä Lingua, prout cujuslibet ingenium permittit, aut studia quoque poscunt, ( . . . ) J. E. B. In: J O A C H . ERNEST. BERGERI PRIMITLE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 6 9 - 8 8 ] , ( l a : Ah 5926). CATALOGVS L E C T I O N V M PVBLICARVM, Pro Prima: Classis Auditoribus IN S C H O L A FRIDERICANA, Q u * hodiè in Metropolitana Vrbe BEROLINI floret, A. O. R. M D C XCIII. bona fide conscriptus, & DOMINIS PAT R O N I S publicè exhibitus à M . Joachim. Ernest. Berger/ Pro-Rectore. COLONIA-: BRANDENBURGIOE, IMPRIMEBAT ULRICUS LIEBPERTUS, ELECTORAL. TYPOGR. [1693; 4°] (KZK-Bb 17: XIX, 57 174). J O A C H . ERNEST. BERGERI PRIMITLE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti, exercitiis Oratoriis ante prasmissa, nunc collecta ac iunctim edita. Ejusdemque SCIATHERAS INSCRIPTIONVM ARGVTARVM. Additus totius opusculi Index Realis. BEROLINI, Apud RVPERTVM VÖLCKERVM, Bibliop. Literis SALFELDIANIS. Ao. M D C XCVI. [Berlin 1696; 8°] ( l a : Ah 5926, die Programmabhandlungen sind im folgenden einzeln verzeichnet; Spandau, S. Nie.: 4/1115, 1; Ha 33: 75 J 1). Feliciter! Ad Orationem Inauguralem De VERA VERTE S C H O L Z VERI RECTORIS CONDITIONE, sub Auspicio RECTIONIS Scholas Fridericanae, Fridericiwerderae, in Metropolitana Vrbe Berolini florentis H. L. Q. C. Die, si DEVS annuerit, crastinä audiendam publicè & beneuolè Dominos Patronos, Fautores, Musarum Cultores, Studiososque omnes suppliciter, demisse, officiose inuitat J O A C H . ERNEST. BERGER. In: J O A C H . ERNEST. BERGERI PRIMITLE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 1 bis 14], ( l a : Ah 5926). II. AVGVSTA AVGVSTI PRINCIPIS PREDICATA IN AVGVSTO SERENISSIMO NEC NON POTENTISSIMO PRINCIPE ET DOMINO, DN. FRIDERICO TERTIO, M A R C H . BRANDENB. S. R. I. ARCHICAMERARIO ET ELECTORE, SVPREMO IN BORVSSIA DVCE, &c. &c. &c. Patria: Patre Optimo EMINENTISSIMA, Proin & exposita, decantataque diu, Actu Oratorio-Poètico, Ebraso-Graco-Latino, Ipso FRIDERICI ONOMASMATE NATALI S C H O L Z FRIDERICANA OCTAVO, Fausto felicique d. V. Marti. A. O. R. M DC XCI. V. C. XXIX. Inter concentus Musicos In AVDITORIO MAJORI, ( . . . ) rogat & inuitat. J. E. B. In: JOACH. ERNEST. BERGERI PRIMITIVE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 15-34], ( l a : Ah 5926). III. OTIVM CANICVLARE, In vario Studiorum genere BELISSIME C O N S V M T V . J O A C H . ERNEST. BERGER, M A R C H I C V S , LECTVRIS OMNIBVS. S. P D. In: J O A C H . ERNEST. BERGERI PRIMITLE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 3 5 - 4 6 ] , ( l a : Ah 5926). IV. Paratissima Subditorum erga Principem Officia & Obsequia, Atque in his Sua SERENISSIMO ET POTENTISS I M O PRINCIPI AC D O M I N O , DN. FRIDERICO III. S. R. I. ARCHICAMERARIO ET ELECTORI, DVCI IN PRVSSIA SVPREMO, &c. &c. &c. PATRI PATRICE PIO, FELICI, AVGVSTO, Domino suo Clementissimo, A C T V ORATORIO Ipso FRIDERICI Onomasmate, Natali Scholz Fridericanae Nono, Fausto & Felici D. V.
51
52
Berger, Joachim
Ernst
Marcii A. O. R. M DC XCII. V. C. XXX. H. L. Q. C. Demississimè Exponunt, Offerirne, Consecrant, MVSjE F RIDER! CAN7E. In: JOACH. ERNEST. BERGERI PRIMITLE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 47-58], (la: Ah 5926). V. BELLVM JVGVRTHINVM, A CAJO CRISPO SALLVSTIO, Florentissimo Rerum Romanarum Scriptore, SVMMA CVM SAPIENTLE, Et puras & arguta: breuitatis & elegantis facundiae laude scriptum, (...) A. O. R. MDCXCIII. D. 24. Julii. IN ACTV ORATORIO REPRiESENTABVNT Nonulli Fridericanie Schok Ciues, Studium moderante J. E. B. In: JOACH. ERNEST. BERGERI PRIMIT1/E BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 59-68], (la: Ah 5926). VI. EVROP^I ORBIS MEMORABILIA, (...) EX GEOGRAPHIA, HISTORIA & POLITICA reperita, IN ACTV ORATORIO Germanica, Romana et Gra;cà Lingua, prout cujuslibet ingenium permittit, aut studia quoque posarne, (...) J. E. B. In: JOACH. ERNEST. BERGERI PRIMITLE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 69-88]. (la: Ah 5926). VII. DE STYLO VERISIMILIA. In: JOACH. ERNEST. BERGERI PRIMITLE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 89-108], (la: Ah 5926). VIII. DE FONTIBVS HISTORIE ECCLESIASTICA MELETEMATA. In: JOACH. ERNEST. BERGERI PRIMITIVE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 109-128], (la: Ah 5926). IX. DE FORTITVDINE BELLICA, Cui inter EVROP^OS Populo, iure ac merito tribui concedique possit? IN ACTV ORATORIO ELOQVENTLE SPECIMEN EXHIBITVRI, Crastinà, si DEO placuerit, die H. L. Q. C. Deliberabunt, consultabunt, & concertabunt Quidam Lycéi Frider. Alumni, Pii, moribusque politi J W E N E S ET ADOLESCENTES. AVTORE JOACH. ERNEST. BERGER. In: JOACH. ERNEST. BERGERI PRIMITLE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 129-136], (la: Ah 5926). SCIATHERAS INSCRIPTIONVM ARGVTARVM, In Vsum et Gratiam STVDIOS/E JWENTVTIS Breuissimis, iisque clarissimis Aphorismis, hoc Consilio publicè ostensus, Vt Quilibet, vel ex infìmis subselliis, Suopte Marte, Artificium hoc elegantissimum, facilè suscipere, atque de eo feliciter judicare possit. In: JOACH. ERNEST. BERGERI PRIMITIVE BEROLINENSES. H. E. PROGRAMMATA Varii selectique argumenti. Berlin 1696 [S. 137168], (la: Ah 5926). Abschiedsrede als Prorektor des Friedrichswerderschen Gymnasiums, gehalten am 18. Jan. 1698 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 987). Der für Augen gemahlte Christus. Berlin 1701 [12°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 642); andere Aufl.: M. JOACH. ERN. Bergers Für Augen gemahlter Christus Jesus/ d. i. Die Heilige Erkäntnis Der Gotti. Wahrheit Von JEsu CHristo/ Zu einen kräfftigen Gottseligen Wesen. Aus Liebe zur Besserung der Jugend/ aufs gründlichste in geschickten Fragen/ und kurtzbequemen Antworten gefast/ Und nun zum Drittenmahl im Druck fiirgetragen. Berlin/ Verlegt von Joh. Michael Rüdigern/ Und gedruckt bey Gotth. Schlechtigern/ 1705. [12°] (KZK-Bb 17: V, 90). Von der Spötterey mit der Sünde. Berlin: Salfeld 1702 [12°] (278: V Hh. 7. 1, 2). Entdeckte Zungen-Sünden. Berlin: Schlechtiger 1703 [12°] (278: V Hh. 7. 1, 1). Frauenzimmer=Bibliotheckgen/ oder thuelicher Vorschlag/ wie und auff was Art/ für ein deutsches Frauenzimmer/ mäßigen Vermögens/ unterschiedene/ auserlesene/ und recht nützliche Bücher/ zu ihrem Vergnügen/ zeitl. und ewigen Wohlseyn/ gar leicht und auff wenig Kosten/ angeschaffet werden können. Mit einer kleinen Beylage: Als einem beweglichen Schreiben einer Mutter an ihren zum abgöttischen Papstthum übergangenen Sohn; und etlichen sonderbahren Denck=Sprüchen/ dadurch das Hertz in dem Wandel für GOtt zu befestigen. Güstrau 1705 [12°] (Spandau, S. Nie.: 4/2628); Rez. in: NOVA LITERARIA MARIS BALTHICI & SEPTENTRIONIS COLLECTA LUBECE, M DCC V. LUBEGE & HAMBURGI, Literis & Sumptibus REUMANNIANIS. [Lübeck und Hamburg 1705], S. 202f.; vgl. auch: Gebhardt, Walter: Religionssoziologische Probleme im Roman der deutschen Aufklärung. Diss. Gießen 1931, S. 29f. JOACH. ERN. BERGERI, Pastoris Eccl. Berolinensis Fridericopolitana:, DE BIBLIIS HEBRAICIS, COMMENTATIO Historico-Critico-Theologica. [Vignette], A. O. R. MDCCVIII. BEROLINI Literis GOTTHARDI SCHLECHTIGERI. [1708; 8°] (1: B. Diez. 8° 10886; 14: Biblia. 1404; 21: Ge 990). Predigt von den Sünden der Jugend Ps. 25,7, nebst Anweisung zur guten Kinderzucht. Berlin 1709 [12°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 642). Warhaftes Zeugniß von der göttlichen Vorsorge bey der Leiche Frau Rosinen Seitlerin verehlichte Kühnin. Berlin 1711 [4°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 642).
Berger, Joachim Ernst Constantini Christlieb, Historienlese von fleißigen Bibellesern, s. 1. 1712 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 642). Assaphs Glaubens=Beständigkeit in seiner Seelen=Gefahr, bey Beerdigung Herrn Christoph Süßmilchs. Berlin 1718 [Fol.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 642). »Orbi Lumen erit Berolinum; Cujus et Urbis« [Widmungsgedicht für Peter Siegmund Pape]. In: PETRI SIGISMVNDI PAPENII ... LEXICON ONOMATO-PHRASEOLOGICVM IN CODICEM SACRVM NOVI TESTAMENTI ... LIPSIA, SVMPTIBVS JO. FRIDER. BRAVNII, MDCCXVIII. [Leipzig 1718; 4°] (KZK-Bb 17: VIII, 2; 14: App. bibl. 388; 24: Theol.qt. 5309). Joach. Em. Bergers instructorium biblicum, oder Unterricht von den Deutschen Bibeln, als Dererselben Erstem Anfang, richtiger Ubersetzung ... Berlin 1718 [8°]; 2. Aufl.: Joach. Em. Bergers instructorium biblicum oder Unterricht von den deutschen Bibeln: als dererselben erstem Anfang, richtiger Übersetzung, gehöriger Eintheilung, schönem Schmuck, merklichem Unterscheid ...; darzu mit einem Anhange eines biblischen Gesprächs von der Seligkeit. 2. Aufl. Berlin: Nicolai 1719 [8°] (14: Biblia. 1405; 15: 8-B.S.T. 268/3; 24: Theol.oct. 1438); 3. Aufl.: JOACH. ERN. Bergers INSTRUCTORIUM BIBLICUM, Oder Unterricht von den Deutschen Bibeln/ Als Derselben Erstem Anfang, richtiger Ubersetzung, gehöriger Eintheilung, schönem Schmuck mercklichen Unterscheid; wie dann auch vom rechten Bibel=Lesen Und fleißigen BibeULesern; Dazu mit einem zwiefachen Anhange, als I. Eines Biblischen Gesprächs von der Seligkeit, II. Einer Biblischen Einleitung zur Behandlung des Catechismi Lutheri. Dritte Aufflage. Berlin, bey Christ. Gotti. NICOLAI, 1730. [8°] (1: Bu 6030; 1: B. Diez. 8° 10,360; KZKSs 8: Stol 684 [2]). Biblische Einleitung zur kurzen und nützlichen Behandlung des kleinen Catechismi Lutheri. Berlin 1724 [12°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 642); wiederabgedruckt in: JOACH. ERN. Bergers INSTRUCTORIUM BIBLICUM, Oder Unterricht von den Deutschen Bibeln ... Dazu mit einem zwiefachen Anhange, als ... II. Einer Biblischen Einleitung zur Behandlung des Catechismi Lutheri. Dritte Aufflage. Berlin, bey Christ. Gotti. NICOLAI, 1730. [8°] (1: Bu 6030; 1: B. Diez. 8° 10,360). J O A C H . ERN. BERGERI DIATRIBE, D E LIBRIS RARIORIBUS,
H O R U M Q U E NOTIS
DIAGNOSTIC^.
B E R O L I N I , E X O F F I C I N A S C H L E C H T I G E R I A N J E V I D U . / E , M D C C X X V I . [Berlin 1 7 2 6 ; 4 ° ] ( l a : A m 4 7 1 1 , 6; l a : J b 6 5 3 , 14; 12: 4 N.libr. 2 m ) ; a n d e r e Aufl.: J O A C H . E R N . B E R G E R I D I A T R I B E , D E L I B R I S RIBVS, H O R V M Q V E N O T I S D I A G N O S T I C A . A C C E D I T M A N T I S S A Loco, S C R J P T O R V M
RARIO-
MARCHILE
B R A N D E N B V R G I G E BREVIS D E L I N E A T O . E D I T O SEC V N DA PRIORE AVCTIOR. BEROLINI
IM-
P E N S I S C H R I S T O P H . G O T T L I E B N I C O L A I M D C C X X I X . [ B e r l i n 1 7 2 9 , 4 ° ] ( l a : A m 6 3 0 5 , 1; 3 : P o n I I a
363, Q K ; 15: Bibliogr. 128-r). Die Leidens=Geschichte Christi, in gebundener Rede abgefasset. Berlin 1736 [8°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 642).
Briefe Schreiben (lat.) an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 10. Juni 1697. (AFSt/H F 11, S. 550-553). Schreiben (lat.) an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 24. Sept. 1697. (AFSt/H F 11, S. 554-557). Schreiben (lat.) an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 10. Aug. 1698. (AFSt/H F 14, Bl. 339/340). Briefwechsel mit Mathurin Veyssière La Croze und Johann Christoph Beckmann aus dem Jahre 1715. [I. Viro Nobilissimo, Dno. Maturino Veyssière La Croze, Bibliothecario Regio, Fama et meritis perquam Illustri, S. P. D. Joach. Ern. Bergerus. II. Viro Admodum Reverendo Dno. Joachimo Ernesto Bergero, Pastori Ecclesia Berol. Fridericopol i t a n i E , S. Ii D. Maturinus Veyssière La Croze. III. Viro Magnifico et Maxime Reverendo, Dn. Johanni Christophoro Becmano, Doctori & Professori Theologo, Facultatis suae & totius Viadrinse Seniori Spectabiii, S. P. D. Joachimus Ernestus Bergerus. IV. Viro Admodum Reverendo, D. Joach. Ernest. Bergero, Pastori Berolinensi Fridericopolitano. S. P. D Joh. Christoph. Becmanus.] In: DE SCRIBENDA HISTORIA B I B L I O T H E Ö E REG L E BEROLINENSIS Consilium et Occasio, CALAMO EPISTOLOGRAPHICO TRIG/E VIRORUM expressa. Coronidis loco accedit Epistola denuo recusa CHRISTOPHORI HENDREICHII, De Modo memorata; BIB L I O T H E Ö E I N C U N A B U L I . Excudi curavit AMBROSIUS HAUDE, Biblpol. Reg. & Soc. Scient. privil. BEROLINI, MDCCXXV. [Berlin 1725] (la: Hs Ls 503279; la: 165591).
53
54
Berger, Joachim Ernst
Nachlaß Analecta Marchia [Ms.] (Diterich, 1732, S. 335). Historia Artis Typographicae in MARCHIA BRANDENBURGENSI. [Ms.] (JOACH. ERN. Bergers INSTRUCTORIUM BIBLICUM, Oder Unterricht von den Deutschen Bibeln ... Berlin 1730, Vorrede, S. 8). Kernn aller Fridrichs-Städtschen Begebenheiten oder Ausgestellete Nachricht von den führnehmsten und merckwürdigsten Geschichten, die sich in der Friedrichs-Stadt zu Berlin, von derselben Ursprung und Anfang an bis hierhero begeben und zugetragen haben. Mit einem kleinen Anhang unter dem Titul Marek und Kernn von der Marek Brandenburg, als einem kurtzen Abriß, von einer neuen Beschreibung derselben. [Ms.] (la: Ms. Boruss. quart 124).
Literatur NOVA LITERARIA MARIS BALTHICI & SEPTENTRIONIS COLLECTA L U B E G E , M D C C V. L U B E C E & HAMBURGI, Literis & Sumptibus REUMANNIANIS. [Lübeck und Hamburg 1705], S. 202f. [Rez.]; FORTGESETZTE SAMMLUNG Von Alten und Neuen Theologischen Sachen, Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen, u. d. g. Leipzig 1727, S. 463-465 [Rez.]; DITERICH, 1732, S. 334-336; KÜSTER, 1743, S. 366 u. 801; KÜSTER, Georg Gottfried: HISTORIA ARTIS TYPOGRAPHIGE IN MARCHIA ... Berlin [1746; 4 ° ] ( 1 : A h 1 5 7 5 3 , 2 0 ) ; KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , I I , S . 6 4 1 f. u . ö . ; DUNKEL, 1 7 5 5 , I I , S . 2 4 3 ( = D B A , 8 5 , S . 1 9 6 ) ; B ü -
SCHING, 1 7 7 4 , S . 3 7 ; JÖCHER/ADELUNG, 1 7 8 4 , 1 , Sp. 1716 (= D B A , 8 5 , S. 197); NICOLAI, Friedrich: Beschreibung der
königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam. 3. Aufl. 3 Bde. nebst Anhang. Berlin 1786 [1968], hier Bd. 2, S. 743; HEIDEMANN, 1874, S. 180; MÜLLER, A. C.: Geschichte des Friedrichs-Werderschen Gymnasiums zu Berlin. Berlin 1881, S. 14-17; KIRMSS, Paul: Die Geschichte der Neuen Kirche zu Berlin von 1708 bis 1908. Festschrift zum zweihundertjährigen Jubiläum der Neuen Kirche. Berlin 1908, bes. S. 8-18; EISSFELDT, C.: Die Einführung der Reformation und Union in der Jerusalemskirche. Berlin 1917; WENDLAND, Walter: Studien zum kirchlichen Leben in Berlin um 1700. In: JBKG 21 (1926), S. 129-197, hier S. 137; GEBHARDT, Walter: Religionssoziologische Probleme im Roman der deutschen Aufklärung. Gießen Diss. 1931, S. 29f.; FISCHER, 1941, II, S. 48; DÖHN, 1988, S. 121f.; SCHACHINGER, Erika: Die Berliner Vorstadt Friedrichswerder 1658-1708. Köln/ Weimar/ Berlin 1993, S. 44 u. ö.
Besser, Johann von
Besser, Johann von * 8. Mai 1654 Frauenburg (Kurland) t 11. Febr. 1729 Dresden Hofrat und Zeremonienmeister V Johann B„ Pfarrer (gest. 1681) M N. N. OD Catharina Elisabeth (14. M a i 1662 - 14. Dez. 1688), Tochter des kfl.-sächs. Appellations-Rats und Leipziger Bürgermeisters Friedrich Kühlewein K Johann Friedrich ( 1 6 8 2 - 1 6 8 9 ) 1670-1675 1675 1681 1690-1701 1701-1713 1718 - ca. 1722 1701
Universität Königsberg Universität Leipzig kfl.-brdbg. Legations- und Hofrat Zeremonienmeister Oberzeremonienmeister Zeremonienmeister am sächs. Hof in Dresden SSB (AnwM, Diplom nicht ausgehändigt)
Johann von Besser wurde am 8. Mai 1654 in Frauenburg (Kurland) geboren. Er wuchs in einer Pfarrersfamilie auf und erhielt seine ersten Bildungseindrücke im Umfeld kurländischer Adelsfamilien. Seine Studien der Theologie und Philosophie begann er an der preußischen Universität in Königsberg im Jahre 1670 unter dem Rektorat des Professors für Poetik, Johann Röling (1634—1679), einem angesehenen Dichter seiner Zeit und Freund des bekannten Polyhistors Daniel Georg Morhof ( 1 6 3 9 - 1 6 9 1 ) . Im akademischen Leben trat er dort erstmals 1673 mit einer öffentlichen philosophischen Disputation in Erscheinung. Schon in dieser Zeit suchte er den Kontakt zum brandenburgischen Herrscherhaus, indem er z. B. 1675 philosophische Thesen mit einer W i d m u n g an die brandenburgische Prinzessin Louise Charlotte (1617 bis 1676) veröffentlichte. Nach dem Magisterabschluß ging Besser 1676 an die Universität Leipzig als Hofmeister des kurländischen Adligen Jacob Friedrich von Maydel, der aber bereits 1677 in einem Duell getötet wurde. Besser war gezwungen, seine Verstrickungen in dieses Duell in mehreren Schriften zu rechtfertigen. Auch im Zusammenhang theologischer Auseinandersetzungen geriet der Student zwischen die streitenden Parteien. Er gab das Theologiestudium auf und
wechselte zur Rechtswissenschaft. Kontakte zum Hof in Dessau verhalfen ihm zu Empfehlungen nach Berlin, wohin er 1680 ging und wo er vorerst als Rat ohne Besoldung eine Anstellung fand. Aber schon nach kurzer Zeit gelang es ihm, die Aufmerksamkeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1620—1688) zu erringen, der die ihm 1681 zu seiner Erbhuldigung gewidmeten Dichtungen zum Anlaß nahm, Besser zum Legationsrat zu ernennen und ihm eine Besoldung von 300 Talern jährlich zu gewähren. Nun endlich konnte er die Tochter des ehemaligen Sächsischen Appellationsrats und Bürgermeisters von Leipzig, Catharina Elisabeth Kühlewein (1662-1688), heiraten, die er in seiner Leipziger Studienzeit kennengelernt hatte. Zu seinen Gönnern in Berlin gehörte anfänglich der brandenburgische Staatsmann und Diplomat Paul Freiherr von Fuchs ( 1 6 4 0 - 1 7 0 4 ) . Trotz seiner Beförderungen und der Nebeneinkünfte durch Gelegenheitsdichtungen für den Hof, Adel und bürgerliche Honoratioren war die Familie auf die nicht unbeträchtliche Mitgift der Ehefrau Bessers angewiesen. Bessers diplomatische und politische Karriere verlief aber nicht konfliktlos. Seit März 1684 Resident in London, geriet er als Gesandter des Brandenburger Hofs aufgrund mangelnder Kenntnisse diplomati-
55
56
Besser, Johann von scher Umgangsformen in Schwierigkeiten, so daß seine Gehaltszahlungen vom verärgerten Kurfürsten eingestellt und seine Abberufung beschleunigt wurden. Fortan wandte er sich deshalb intensiv dem Studium des Zeremonialwesens zu, wozu ihm London allerbesten Anschauungsunterricht bot (Krönung Jakobs II., 1685). In London knüpfte Besser auch Kontakte zu Ezechiel Freiherr von —» Spanheim, dem brandenburgischen Gesandten in Paris. Durch Fürsprache des einflußreichen brandenburgischen Ministers Eberhard von Danckelmann (1643 bis 1722) verbesserten sich die Bedingungen für Besser, der Anfang 1688 nach Berlin zurückkehrte. Allerdings mußte er im Todesjahr des Großen Kurfürsten auch den Tod seiner jungen Ehefrau erleben, die unmittelbar nach der Geburt ihres dritten Kindes starb. In einem Brief an Chr. Thomasius schrieb S. v. Pufendorf, der Besser auch ein Kondolenzschreiben übermittelt hatte: »Unser guter H. Beßer ist ganz inconsolabel, und habe ich kein exempel von dergleichen trauern bey einem Mann gesehen« (Brief vom 30. Dez. 1688, vgl. D Ö R I N G , 1996, S. 233ff.). Besser hat dann seinen Schmerz und seine Trauer in dem Gedicht «Verhängniß getreuer Liebe« verarbeitet, das später schlechthin als Muster einer neuen deutschen Poesie galt. Seit seiner Rückkehr nach Berlin trat Besser in engen Kontakt zu bedeutenden Diplomaten, Wissenschaftlern und Autoren, wovon u. a. der weitgehend unerforschte Briefwechsel zeugt, der im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden aufbewahrt wird. Während sich der Briefwechsel mit den kfl.-brandenburgischen Amtsträgern vorwiegend mit organisatorischen Fragen des Hoflebens und der Hoffeste beschäftigt, widerspiegelt seine Korrespondenz, die er mit den in Holland ansässigen Verlegern J. H. Wetstein und H. Desbordes zur gezielten Ergänzung seiner Bibliothek führte, ein Stück europäischer Buchhandelsgeschichte. Mit dem Regierungsantritt Friedrichs III. (1657 bis 1713) bekommt Bessers Lebensgang eine neue Richtung. Der «Spezialist« für das Zeremonialwesen wird geadelt und avanciert 1690 zum Zeremonienmeister und 1701 zum Oberzeremonienmeister. Damit hatte Besser einen höfischen Rang erreicht, der ihm die Wortführerschaft in zeremoniellen Fragen sicherte, denen sich auch der heute vergessene Geh. Sekretär und kfl. Rat Zacharias Zwantzig (gest. 1716) mit
Schriften wie »Theatrum Praecedentiae oder eines Theils illustrer Rangstreit, anderen Theils illustre Rangordnung, wie die Grandes und Potenzen in der Welt nach Beschaffenheit ihres Standes untereinander in dem Range stendig sind. Frankfurt 1709« gewidmet hatte (vgl. B R E Y S I G , Kurt: Die nachgelassenen Schriften Zacharias Zwantzigks. In: FBPG 4 [1891], S. 272, die Erstausgabe unter dem Pseudonym Eisenhardt Zweyburg erschien 1706 in Frankfurt). Fortan gibt es kaum ein wichtiges Ereignis am brandenburgisch-preußischen Hof, das nicht durch Besser panegyrisch gewürdigt wurde. Eine herausragende Stellung nimmt in diesem Zusammenhang die Beschreibung der Krönung des ersten Königs in Preußen Friedrich I. im Jahre 1701 ein, der aber schon 1694 eine Beschreibung der Zeremonien anläßlich der Gründung der Universität Halle vorausgegangen war und der 1703 das Reglement zur Einsegnung des Ritterordens vom schwarzen Adler folgte. Bessers Krönungsbeschreibung hat ihre Bedeutung natürlich auch auf Grund der Brisanz des von ihr dokumentierten und bewerteten historischen Vorgangs in der europäischen Geschichte, die auch den Zeitgenossen schon bewußt war. Andererseits dokumentiert sie in der minutiösen Beschreibung der relevantesten und gleichzeitig heikelsten und umstrittensten Details der Selbsternennung des brandenburgischen Kurfürsten zum König in Preußen die außerordentliche Bedeutung von Zeremoniell und von in zeremoniale Zusammenhänge einfunktionierter Literatur. Die Festspiele, Hochzeits- und Trauergedichte, selbst die Scherzgedichte Bessers stehen in diesen Zusammenhängen und können in ihrer ästhetischen Qualität auch nur innerhalb dieses Funktionszusammenhangs historisch angemessen beurteilt werden. (Was der Germanistik seit dem 18. Jahrhundert nicht immer gelungen ist.) Bessers Casualdichtungen repräsentieren ein auf den Fürstenstaat orientiertes Funktionsverständnis von Poesie, das im Rückgriff auf die Opitzsche Dichtungsreform entwickelt und praktiziert wurde. Besser trug entscheidend zur Aufwertung des Lob-, Staats- und Heldengedichts bei. Dichtung diente der Herrschaftsrepräsentation und bekam somit eine die absolute Fürstenherrschaft legitimierende und stabilisierende Funktion. Erst die unsterbliche Poesie verleiht dem Vergänglichen Dauer. Der Fürst bedarf ihrer wie der Untertan, jener zur Sicherung des Nachruhms, dieser zur Orientierung und Disziplinierung.
Besser, Johann von Aus dieser gesellschaftlichen Relevanz von Poesie resultierte die gegenseitige Verpflichtung von Autor und Adressat, die dem Herrscher die angemessene Würdigung seiner Leistungen ebenso garantierte wie dem Autor die Huld des Gefeierten. Die Casualdichtungen wurden zudem (z. T. auf der Grundlage von festgelegten Verkaufs- und Verteilungsschlüsseln) zum Gegenstand der höfischen Kommunikation. Bessers Casualgedichte, mitunter auf Bestellung einschließlich gattungsbezogener und inhaltlicher Vorgaben, kursierten nicht nur »vor Ort«, sondern wurden von Angehörigen des Hofes und der mit ihm verbundenen Gelehrten in ganz Europa verteilt und diskutiert. So sind Bessers Texte z. B. Gegenstand des Briefwechsels zwischen Sophie von Hannover (1630 bis 1714), der Mutter der brandenburgischen Kurfürstin und preußischen Königin Sophie Charlotte (1684 bis 1705), und Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716). Die Kurfürstin soll wie ihr gelehrter Briefpartner Bessers Erotikon »Ruhestatt der Liebe« sehr geschätzt und das Gedicht nach Erhalt postwendend ihrer Briefpartnerin, der Herzogin von Orleans Elisabeth Charlotte (1652-1722), zugeschickt haben. Die Regierungszeit Friedrich I. ist Bessers produktivste Zeit. Der Hof gewährt auch den Freiraum für kritische, z. T. anzügliche Anspielungen in Scherzgedichten zu höfischen Festen. Die Texte und Festbeschreibungen aus der Feder Bessers zeigen, wie höfische Feste auch in Brandenburg-Preußen zu einem Instrument der Sozialdisziplinierung werden. Das ist ihre spezifische Binnenwirkung, die insbesondere dem Adel gilt, der an das sich entwickelnde Machtzentrum Hof gebunden werden soll. Die repräsentative Außenwirkung dagegen zielt auf die europäische Hofwelt ebenso wie auf den Untertanen und Leser im Lande. Die akademisch gebildeten (bürgerlichen) Hofpoeten entwickeln mit der höfischen Casualpoesie ein Instrument der Systemstabilisierung, das zugleich die gelehrte Zunft aufwerten und unersetzbar machen sollte. In diesen Zusammenhang gehört auch die kulturelle Vermittlerrolle, die die gelehrten Autoren für ihre Adressaten übernehmen, indem sie die kulturellen und ästhetischen Traditionen Europas, besonders aber auch die modernen Entwicklungen zur Wirkung bringen. So etwa in der Orientierung auf die galante Poesie, deren Wurzeln in Frankreich lagen. Bessers galantes Schäfergedicht »Ruhestatt der Liebe« gehörte, wie oben erwähnt, schon zu Lebzeiten des
Autors zu den Geheimtips für Liebhaber(Innen) erotischer Poesie. Zur dann auch weiteren Leserkreisen möglichen Zugänglichkeit dieser galant-erotischen Texte, aber auch der höfischen Casualpoesie Bessers haben die in den Jahren 1695 und 1697 von Benjamin —> Neukirch herausgegebenen ersten zwei Bände der insgesamt siebenbändigen Anthologie galanter Lyrik in Deutschland »Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte« entscheidend beigetragen. Der Nachfolger des ersten preußischen Königs, Friedrich Wilhelm I., strich Bessers Stelle als Oberzeremonienmeister sofort nach seinem Regierungsantritt 1713. In seiner Bitte um Rücknahme der Entlassung zog Besser auch eine Bilanz seiner Tätigkeit für den Hof, wobei er zunächst den pekuniären Aspekt herausstellte: »Weilen es Eurer Königlichen Majestät gefallen, mich meiner bißherigen Dienste zu erlassen, so kann ich nicht anders denn Eure Mayt. in Unterthänigkeit bitten, Von dero sämtlichen geheimen Stats-Ministern meine pflichtmäßigen Zulagen zu fordern: Ob meine bißherige Charge nötig sey oder nicht, oder da solche für unnötig erachtet wurde, mir wenigstens die hohe Gnade zu thun, und meinem schlechten Zustande auf eine andere Weise zu Hülf zu kommen. Ich habe nunmehr 32. jähr gedienet, habe 20. tausend Reichsthaler bahren Gelds mit in das Land gebracht, und bey meinen Diensten ... oder doch nimmer zureichenden gage, ... daß ich an stat meines vorigen Vermögens anitz ... nicht anders denn Schulden habe, ... wenn ich abgedanckt oder Hülfloß gelassen würde, nicht anders denn mit einem blossen Wanderstab aus Berlin gehen könnte.« Im Fortlauf des Briefes erinnerte er an seine Rolle bei der Einnehmung der Königswürde und bat, daß er, der unter Friedrich Wilhelm sein Amt aufgenommen habe, auch unter dem anderen dieses Namens weiter seine Dienste leisten könne (vgl. HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 28, f. 9a, v/r: Brief Bessers an den König. Berlin, 24. April 1713). Da Bessers Bitte ungehört blieb, suchte er außerhalb Preußens eine Anstellung. Kontakte nach Rußland und Schweden, Wien und Braunschweig eröffneten allerdings keine neuen Perspektiven. Erst 1717 erhielt Besser eine Anstellung am Hof Augusts des Starken (1670-1733) in Dresden. Die poetische Produktion des nunmehr über 60jährigen kommt jetzt fast zum Erliegen und auch für die Ausgestaltung des hö-
57
58
Besser, Johann von fischen Zeremoniells wird er seltener hinzugezogen;
ten. Dieser wurde Johann Ulrich König (1688-1744),
kurz vor seinem Tod beruft man ihn 1727 zum Mit-
der sich große Verdienste um den Nachlaß Bessers
glied einer Kommission, die unter der Leitung von
und die Herausgabe von dessen Werken erworben hat.
Heinrich Friedrich Graf von Friesen (1681-1739) die
Schon ab 1727 arbeiteten Besser und König im Auf-
Richtlinien für eine Neuordnung der Bibliothek und
trag des Kurfürsten zusammen mit anderen Gelehr-
des Kunstkabinetts entwickeln soll (vgl. H S t A Loc.
ten an einer Konzeption für eine Neuordnung der
379, fol. 5 2 E ) .
Dresdener Bibliotheken und des Kunstkabinetts.
Befördert wurde die Anstellung in Dresden durch
Johann von Besser kann mit seinen Casualdichtun-
Bessers inzwischen berühmt gewordene Bibliothek
gen und Festbeschreibungen als bedeutender Chro-
(ca. 18.000 Bände) mit den Spezialsammlungen zum
nist brandenburgisch-preußischer Geschichte gelten,
Zeremonialwesen, die der H o f erwarb. Besser durfte
seine literaturhistorische Einordnung in den kom-
als Hofzeremonienmeister die Bibliothek in seinem
plizierten und widersprüchlichen Ubergangsprozeß
Hause bis zu seinem Tode am 10. Febr. 1729 belas-
vom Spätbarock zur Frühaufklärung muß erst noch
sen. Allerdings war dies mit der Bedingung verknüpft,
durch umfassende Erforschung der überlieferten Tex-
einen Nachfolger in das Zeremonialwesen einzuarbei-
te geleistet werden.
[KK]
Werke I.N.J. EXERCITATIO ACADEMICA, De EUPORIA RATIONUM DIALECTICARUM Quam Amplissimae Facultatis Philosophicae Consensu PRAESIDE M. DANIELE R H O D E N , Comm. Conv. & Alum. Elect. Insp. See. Publico eruditorum examini subjicit R E S P O N D E N S J O H A N N E S BESSER/ Frauenb. Curon. Ad d. FEBRUARII. R E G I O M O N T I , Typis REUSNERIANIS, Anno 1673. (14: Philos. B. 202, 34; Dünnhaupt, 1991, S. 536, Nr. 4; König, S. XXXIX; Thema in 16 Paragraphen abgehandelt; angefügt Gedichte von M. Melchior Zeidler, S. Theol. P. P h.t. Acad. Rector; Chr. Dreier, S. Theol. D. & Prof. Primär.; M. Andreas Hedio, Log. & Philos. Prim. P P ord. sowie vom Präses). Exercitatio Philosophica de Assimilatione hominis cum Deo, quam pro reeeptione in facultatem publice tuebitur M. Johannes Besser, Respondente Johann Heimio, Tilsa-Prusso &c. [25. Apr. 1674]. 4°. (Dünnhaupt, 1991, S. 536, Nr. 5.1: ohne Standortnachweis; nicht bei Haertel; König, S. XXXIX). Unterthänigste Zuschrifft Mit welcher Der Durchlauchtigsten Fürstinn und Frauen Frauen Louysen Charlotten Gebohrnen Marggräfin und Churfürstlichen Princessin zu Brandenburg Jn Preussen ... Seiner gnädigsten Fürstin und Frauen Unter allgemeiner Erndte Etliche einer Disputation geringschätzige Blätter als der annoch unzeitigen Früchten unbelaubte Erstlinge Nur bloß aus Schuldigkeit in tiefster Demuht übergiebt M. Johann Beßer. Königsberg/ Gedruckt durch Friedrich Reusnern/ Churfl. Durchl. zu Brandenburg bestallten Hoff=Buchdr. s. a. [1674]. (Dünnhaupt, 1991, S. 537, Nr. 5.II: früher UB Königsberg, gedr. Widmungsschrift an die Kurfürstin bei Überreichung des gedr. Vorlesungstextes vom 25. April 1674; Haertel, S. 37). Theses Philosophicae, quas, divino assistente numine, amplissimo philosophorum consentiente ordine, in alma mater Regiomontana publico examini sistunt. Praeses M. Johannes Besser. Frauenb. Curonus & Respondens Christianus Dreier, Jun. Regiomont. In auditorio philosophorum ad diem 3. Novembris horis antemeridianis. Regiomonti. Typis Friderici Reusneri, Seren. Elect. Brand, et acad. Typogr. Anno MDCLXXIV. 4°. [1674]. (14: 4 Philos A 204, 10; Dünnhaupt, 1991, S. 537, Nr. 6: ohne Standortnachweis). Der unglückseelige Funffzehende Hornungs=Tag des 1677. Jahres. Welcher durch einen gewaltsahmen Fall des Hochwohlgebohrnen Herrn Hn. Jacob Friedrich Maydels/ seines werthesten Untergebenen/ und der darauff den 8. (18.) Martii erfolgten Beysetzung Unglückseelig und höchstbetrübt machte Johann Beßer. LEIPZIG/ Gedruckt bey Michael Vögten, s. a. [1677, 4°]. (1: Ee 623, 7,1 angeb.; 3: Pon Zc 5766, FK; Dünnhaupt, 1991, S. 537, Nr. 7: ohne Standortnachweis, Haertel, S. 38). Leben und Tod/ des Weyland Hoch=Wolgebohrnen Herrn/ Herrn Jacob Fridrich Maydels/ Ihrer Königl. Majestät in Pohlen Cammer-Herrn/ und Starosten auf Wezaicz/ Herr der Güter Bixten etc. In jenem seine Fürtrefiligkeit/ in diesem sein blutiges Ende/ und was von beyden zu halten/ vorgestellet von Seinem gewesenen HofF=Meister/ Johann Besser. Leipzig/ Zu finden/ bey Bartholm. Molau Buchhl. s. a. [1678]. (l:Ee 623, 7; 14: Hist. Russ. 87; 15: 2-B.S.T.4; Dünnhaupt, 1991, S. 537, Nr. 8.1.; zur Vorgeschichte vgl. Vogels Leipzigische Annalen, S. 768f.).
Besser, Jobann von Johann von Bessers Lob-Schrifft auf H E R R N Jacob Friedrich Freyherrn von Maydel ... die in seinen bisher edirten Schrifften nicht zu finden. In: A n o n . (Hrsg.): D a n . Casp. von Lohensteins u n d Johann von Bessers Meister-Stükke der Rede-Kunst. Nebst Georg R u d o l p h von Kayns Reden. Zerbst, bey Georg Wilhelm Göckingen. 1739. 8°. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 537, Nr. 8.2; GV, Bd. 14, S. 175 auch eine Ausgabe von 1720). Glückseligkeit der Brandenburgischen Unterthanen als Sr. Durchl. d. 4. Juni 1681 ... Unter der unendlich zu seyn würdigen Regierung ... Friedrich Wilhelms ... Halle in Sachsen 1681. [Halle: Salfeld; 2°]. (3: an Pon Yd 444, 129; D ü n n h a u p t , 1991, S. 538, Nr. 9: ohne Standortnachweis, Haertel, S. 38). Z u r u f der frohlockenden Schwanen in der Spree Uber die A n k u n f t der an der Pregel vermählten beyden Durchlaucht. Ludewigs/ Marggr. zu Brandenburg u n d Loysen/ Geb. Princessin Radziewilinn . . . Cölln/Spree 1681. [2°]. (14: 2 H . Boruss. 26, 63; D ü n n h a u p t , 1991, S. 538, Nr. 10: o h n e Standortnachweis, Haertel, S. 38). Die Unsterbligkeit im Tode/ D e r Durchlauchtigsten Fürstin u n d Frauen/ Frauen Elisabeth H e n r i e t t e n / gebornen Land=Gräffin zu Hessen/ Fürstin zu Hirschfeld/ &c. &c. Ihrem/ durch Ihren Tod/ höchstbetrübten Eh=Gemahl/ D e m Durchlauchtigsten Fürsten u n d H e r r n / H e r r n Friderich/ Marggraffen u n d Chur=Printzen zu Brandenburg/ Hertzogen in Preussen/ zu Magdeburg/ Jülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ P o m m e r n / der Cassuben u n d W e n d e n / auch in Schlesien/ zu Crossen und Jägerndorff/ Burggraffen zu Nürnberg/ &c. &c. Z u m Tröste/ auff erhaltenen gnädigsten Befehl/ auffgeRihret Von dem In Untherthänigkeit miteidenden Johann Besser. Cölln an der Spree/ Druckts Georg Schultze/ Churfiirstl. Brandenb. HofF=Buchdr. 1683. 2°. (14: 2 H.Boruss. 2 0 , 6 ; D ü n n h a u p t , 1991, S. 538, Nr. 11). Brandenburgs Glücks=Opffer/ O d e r Das klagende u n d sich tröstende Brandenburg/ Über Den unverhofften und leider allzuffrühzeitigen Tod/ Des Durchlauchtigsten Fürsten u n d H e r r n / H e r r n Ludewigs/ Marggraffen zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Jülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ P o m m e r n / der Cassuben u n d W e n d e n / auch in Schlesien zu Crossen u n d Schwiebus Hertzogen/ Burggraffen zu N ü r n b e r g / Fürsten zu Halberstadt/ M i n d e n u n d C a m i n / Graffen zu Hohen=Zollern/ der Marek u n d Ravensberg/ H e r r n zu Ravenstein/ u n d der Lande Lauenburg und Bütow/ &c. Als dessen Hochftirstlicher Cörper/ mit einem Seiner h o h e n A n k u n f f t anständigem Leich= Gepränge/ in das Churfürstliche Begräbniß/ zu Cölln an der Spree/ den 27. April/ dieses itzttlauffenden 1687. Jahres/ in Begleitung vieler Hochfürstlichen/ wie auch anderer vornehmen Standes=Personen/ unter dem Wehklagen aller U n t e r t h a n e n / niedergesetzet ward/ Außgeführet Von D e m an Brandenburgs Glück u n d Unglück in Unterthänigkeit m i t T h e i l n e h m e n d e n J o h a n n Besser/ S. Churfürstl. Durchl. zu Brandenb. Hof= u n d Legations=Raht. Cölln an der Spree/ D r u c k t s Ulrich Liebpert/ C h u r f ü r s t l . Brandenb. H o f f = B u c h d r . 1687 ( l a : St 7100a, 7; 14: Hist. Boruss. 22, 9; 3: N f 6 8 7 , 4° (7); D ü n n h a u p t , 1991, S. 538, Nr. 12). »Gelehrter Pufendorf, der teutschen Musen Pan ...« [Gedicht]. (Beigabe zu S. v. Pufendorf: C o m m e n t a r i o r u m de rebus Sueciis libri 2 6 ab expeditione Gustavi Adolphi ... 1686). Jhre Churfürstliche Durchlauchtigkeit die C h u r f ü r s t i n / An Seine Churfürstliche Durchlauchtigkeit/ Über Dero Geburts- u n d Jhren eigenen Namenstag ... Cölln/Spree 1688. [2°]. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 538, Nr. 13; ohne Standortnachweis, Haertel, S. 39). Chur=Brandenburgs Trost Friderich der Dritte/ Ein würdiger Nachfolger Friderich Wilhelms des Grossen/ Am Tage der Märckischen E r b = H u l d i g u n g / D e n 14. Junii/ 1688. Vorgestellet Von J o h a n n Besser. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hof=Buchdrucker. [2°]. ( l a : 4° Yi 9052; 14: H . Boruss. 28, 22; Bb 17: XIX, 57, 118; D ü n n h a u p t , 1991, S. 538, Nr. 14: o h n e Standortnachweis). Brandenburgischer Glücks-Löwe/ oder Geburts-Stern/ des durchlauchtigsten ... Friedrich Wilhelms/ Marggrafen zu Brandenburg ... Cölln/Spree 1688. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 539, Nr. 15: ohne Standortnachweis, Haertel, S. 39). Ruhestatt der Liebe/ oder Die schooß der Geliebten, s. 1. e. a. [1692]. 4°. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 539, Nr. 17.1: oft aufgelegtes Gedicht in 140 Alexandrinern; vgl. auch D ü n n h a u p t , 1991, S. 539, Nr. 17.2 u n d Nr. 17.3; D ü n n haupt, 1991, S. 539, Nr. 17.4: Ruhestatt der Liebe ... In: H e r r n von H o f f m a n n s w a l d a u u n d andrer Deutschen ... Gedichte, Bd. I, Leipzig 1695 [u. ö.], S. 1 6 7 - 1 7 3 ; D ü n n h a u p t , 1991, S. 539, Nr. 17.5: Ruhestatt der Liebe ... In: A n o n y m : Angenehme Sachen für den Candidaten des Ehestandes . . . Straßburg 1696, S. 1 0 6 - 1 2 6 ; D ü n n h a u p t , 1991, S. 539, Nr. 17.6.: Ruhestat der Liebe. In: A n o n . [Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig Frhr. von]: Neben= Stunden Unterschiedener Gedichte. Berlin/ bey Johann Michael Rüdiger/ A n n o 1702, S. I43ff.; sowie in den Ausgaben 1703, 1708; Ruhestatt der Liebe, oder, Die Schooss der Geliebten In: Bohse, August: Curieuse u n d deutliche Vorstellung unterschiedlicher Politic u n d Affecten: deren sich alles galante Frauen-Zimmer im Lieben bedienet: da denn
unter a n m u t h i g e n
Liebes-Verwirrungen
... das Naturell honetter D a m e n zu
vergonneter
Gemuths-Ergotzung in zweyen Theilen entdecket wird / von Gustav Hobes ... Liebenthal: Z u finden bey Herm a n n von der Linden; [i. e. Leipzig: Friedrich Groschuff], 1708, S. 8 2 1 - 8 3 3 ) .
59
60
Besser, Johann von Sr. Churfürstlichen Durchl. zu Brandenburg Fridrich des Dritten Hernacher Königs in Preussen Geheimester Staatssodann Erster Minister und Ober-Praesident Eberhard Freyherr von Danckelmann, In einer kurtzen Beschreibung seines Lebens/ und zugleich der glückseligen Regierung Seines gnädigsten Herrn, vorgestellet. Durch ... von BESSER. Dero Hof- und Legations-Rath auch Ober-Ceremonien-Meister. Vormahls gedruckt Auf Ihro Befehl. Im Jahr 1694. 4°. (14: Hist.Germ.Biogr. 432, 2; Dünnhaupt, 1991, S. 540, Nr. 18.1.; zählt das Gedicht als Erstauflage und übersieht das »Vormahls« im Titel; vermutliche Erstausgabe: Sr. Churf. Durchl. zu Brandenburg Friedrichs III. geheimester Staatsminister Eberhard von Danckelmann in einer kurtzen Beschreibung seines Lebens ... vorgestellet ... 1691 [?]. (14: 4° H.Germ.Biogr. 492, II); Gedicht spielte auch eine Rolle in dem Prozeß um den Staatsminister E. von Danckelmann); Sr. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg Fridrich des Dritten, hernacher Königs in Preussen, ... Erster Minister und Ober-Praesident Eberhard Freyherr von Danckelmann in einer kurtzen Beschreibung seines Lebens und zugleich der glückseligen Regierung seines gnädigsten Herrn : vormahls gedr. auf Ihro Befehl i. J. 1694 / vorgestellet durch von Besser. - [s. 1.], [circa 1712]. (15: Vit.N.383); Sr. Churfürstlichen Durchl. zu Brandenburg Fridrich des Dritten Hernacher Königs in Preussen Geheimester Staats- sodann Erster Minister und Ober-Praesident Eberhard Freyherr von Danckelmann, In einer kurtzen Beschreibung seines Lebens/ und zugleich der glückseligen Regierung Seines gnädigsten Herrn, vorgestellet. Durch ... von Besser. Dero Hof- und Legations-Rath auch Ober-Ceremonien-Meister. Vormahls gedruckt Auf Ihro Befehl, s. 1. e. a. [1720}. 2°. (Stuttgart LB; Dünnhaupt, 1991, S. 540, Nr. 18.2). Beschreibung der Ceremonien, Mit welchen die Neue Universität Halle den 1/1 l.ten Julii 1694 inauguriret worden. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Chur. Brandenb. Hof-Buchdr. (14: H. acad. 66; 3: Gb 1053,4; SHStA Nachlaß J. v. Besser: Textgleicher Druck, aber mit veränderter Zierleiste und Vignette; Dünnhaupt, 1991, S. 540, Nr. 19; frz. Übers.: RELATION DES CEREMONIES, Faites ä la Dedicace de la NOUVELLE UNIVERSITE DE HALLE. Le 1 ./11. Juillet 1694. PAR MONSIEUR DE BESSER, Conseiller & Introducteur des Ambassadeurs aupres de S.S.E. de Brandebourg. Traduit de l'Alleman, Par PRUDENT DE LA FAYOLLE. A AMSTERDAM Chez HENRY DESBORDES, dans le Calverstraat, pres du Dam. M. DC. XCV. (la: Ay 28108; la: Ay 28112 angeb.). [Gedichte]. In: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen ... Gedichte, hrsg. von Benjamin Neukirch u. a. Bd. I, II und III, Leipzig 1695ff. (Dünnhaupt, 1991, S. 535, Nr. 1: Viele Jugendgedichte, ausführliches Verzeichnis bei Heiduk, Gal. Ged. S. 31 ff.; Hayn/Gotendorf I, 346 und Hübscher 282 weisen noch ein mit **B signiertes Gedicht in IV, 20 Besser zu, was Heiduk a. a. O., 138 ablehnt). Trost aus anderer Unglück/ Dem Herrn Geheimten Raht von Canitz/ Bey dem schmertzlichen Verluste seiner geliebtesten Eh=Gemahlin/ Dorothea Emerentia von Arnimb/ Vorgestellet/ Als Er eben/ zu Erleichterung seines Schmertzes/ seine vorgehabte Reise nach denen Niederlanden angetreten. Ovid 15. Metam. 492 seq. Similes aliorum respice casus: Mitius ista ferec. Utinamque exempla dolentem Non mea te possent relevare! sed & mea possunt. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hoff=Buchdr. 1695. (1: Ee 619, 6 angeb.). Zu der Väterlichen Instruction des Seligen Herrn Kolbens von Wartenberg/ Neue Vorrede/ Enthaltend einen Discurs/ Von den Pflichten EINES Obersten Staats=Ministers/ Und Der Würckung dieses Buches an seinem eintzigen noch übrigen Erben/ Dem nunmehrigen Herrn Grafen von Wartenberg/ Beydes Nach den Regeln dieser Instruction ausgeführet. In: Johann Casimir Kolbe von Wartenberg: Väterliche Instruction an seine Kinder ... Cölln/Spree: Johann Michael Rüdiger (Druck: Ulrich Liebpert), 1696. 4°. (14: H. Germ, biogr. 61, 63; Dünnhaupt, 1991, S. 540, Nr. 20.1.); Neue Vorrede. In: Johann Casimir Kolbe von Wartenberg: Väterliche Instruction an seine Kinder ... Berlin: Johann Michael Rüdiger (Druck: Ulrich Liebpert), 1704. [4°] (Dünnhaupt, 1991, S. 539, Nr. 20.11; Titelauflage mit vorgebundener neuer Titelei und Vorrede); die dritte Aufl. erschien 1718; eine niederländische Übers, beider Vorreden Bessers erschien in Amsterdam: Wetstein 1710; lat. Ausg.: Volumen juris Gentium, in quo habetur historia & origines S:R:J. Comitum de Wartenberg. Amsterdam 1710; [Bessers hs.-Notizen zu] Johann Casimir Kolbens von Wartenberg: Väterliche Instruction an seine Kinder. (14: B 272/ Pgtbd, 4°). Florens Frühlings-Fest/ zu Ehren Der Durchlauchtigsten Eleonoren/ Verwittibten Chur-Fürstinn zu Sachsen ... s. 1. e. a. [1696]. 4°. (Dünnhaupt, 1991, S. 540, Nr. 21: ohne Standortnachweis; Sachs, 1910, S. 94f.: Text von Besser, der es ein »Ballett und Singspiel« nennt; als Bindeglied zwischen Lustballett und Oper, wurde 1696 von der Hofgesellschaft zu Ehren des Besuchs der verwitweten Kurfürstin Eleonore von Sachsen aufgeführt. Weist die Inszenierung noch zum alten Lustballett, so der Stoff bereits zur Oper (Intrige); die Musik und der Name des Komponisten sind nicht überliefert; nach Loewenberg war der Komponist Carl Friedrich Rieckvgl. Dünnhaupt, a. a. O.).
Besser, Johann von [?] Die frühe Vollkommenheit/ Der weyland H o c h = W o h l g e b o r n e n Fräulein/ Fräul. Elisabeth Sophia Freyin von Schwerin/ Des weyland H o c h = W o h l g e b o h r n e n H e r r e n / H r n . Moritz Friderich Freyherrens von Schwerin/ Ihro Königl. Mayt. zu Pohlen Wohlverdienten Obristen über der Leib=Guardie zu Pferde/ Herren zu Zachau/ Lassene u n d T i m m e n h a g e n / U n d der Hoch=Wohlgebohrnen Frauen/ Fr. Sophien Hedwig jetzo vermählter von Crockow/ gebohrner Freyin von Mardefeld/ Eheleiblichen/ Wie auch Des H o c h = W ü r d i g e n / Wohlgebohrnen Herren/ Hern. Lorentz Gergen von Crockow/ Sr. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg Hochverordneten würcldichen Geheimbden Rahts u n d Cantzlers im Herzogthum H i n t e r P o m m e r n u n d Fürstenthum C a m m i n / T h u m = P r o b s t e n des H o hen Stiffts zu C a m m i n / Herren auf Poltzin &c. &c. geliebten Fräulein Pflege=Tochter/ betrachtet und noch ferner entworffen Von J. B. [Johann Besser ?]. Stargardt/ Druckts Johann Nicolaus Ernst/ Churfürstl. Hinter=Pommr. Regier. Buchdr. s. a. [1697; 4°]. (1: Ee 620, 9 angeb. 3). [?] O d e . [Zum Tod von Elisabeth Sophia Freifräulein von Schwerin, 1697]. (1: Ee 620, 9 angeb. 1). [Mitarb.]: Ceremoniale Brandenburgicum ... Tremoniae 1699. 4°. (Wien N B ; D ü n n h a u p t , 1991, S. 539, Nr. 22, erschien a n o n y m , lt. Dt. Anonymen-Lexikon war der Verf. Zacharias Zwantzig; lat. Text über das Zeremonialwesen). [Mitarb.]: C E R E M O N I A L E B R A N D E N B U R G I C U M . FRIBURGI, 1700. [ohne Druckerimpressum]. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. 1. XIV. Preußen Nr. 29 c; S. 1 - 1 4 0 , Register; aufgeschnittenes u n d aufgeklebtes Exemplar, mit zahlreichen hs.-Anmerkungen (hs.-Notiz darunter: »Der Compilator dieses Wercks ist der Churfürstl. Brandenburgische Staats Rath von Fuchs, d e m m a n Schuld geben ...«; [Verleger-]Vorrede zur Neuauflage: da die erste Auflage mit zahlreichen Druckfehlern versehen war u n d vieles aus dem Ms. im D r u c k weggelassen worden war, wurde die Schrift neu aufgelegt; vgl. auch Küster, 1743, S. 534 zum Druckverbot). Triumph der Liebe/ Bey dem Vermählungs=Feste Des Durchlauchtigsten Casselschen Erb=Printzens Friderichs/ Mit der Chur=Brandenburgischen Princeßin Louyse Dorothee Sophie/ In einer Tafel=Music Vorgestellet Z u Oranienburg. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfl. Brandenb. Hof=Buchdr. s. a. [1700]. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. IV, B II, Nr. 14, fol. 56ff.; 4. Juni 1700 zur Vermählungsfeier im Schloß O r a n i e n b u r g aufgeführt. Singspiel; Sachs, 1910, S. 1 0 0 - 1 0 2 : Text von Besser; Musik: Carl Friedrich Rieck d. J.; Ausstattung: Eosander von Goethe; Beschreibung der A u f f ü h r u n g vgl. J. v. Besser: Schriften, 1732, II, S. 658). [Dt. Glückwunschgedicht u n d Prosatext zur K r ö n u n g König Friedrichs I. in Preußen.] Berlin 1701. [2°]. (Erlangen UB; D ü n n h a u p t , 1991, S. 539, Nr. 23). Preußische Krönungs=Geschichte/ O d e r Verlauf der Ceremonien/ Mit welchen D e r Allerdurchlauchtigste/ Großmächtigste Fürst u n d Herr/ Herr Friderich der Dritte/ Marggraf u n d C h u r f ü r s t zu Brandenburg/ Die Königliche W ü r d e Des von I h m gestiffteten Königreich Preussen a n g e n o m m e n / U n d Sich u n d Seine G e m a h l i n / Die Allerdurchlauchtigste Fürstin u n d Frau/ Frau Sophie Charlotte/ Aus dem Churhause Braunschweig/ Den 18. Januarii des 1701. Jahres D u r c h die Salbung als König u n d Königin einweihen lassen. Nebst allem was sich auf Ihrer Majestäten Preußischen Hin= u n d Her=Reise bis zu Ihrer W i e d e r k u n f f t u n d Einzüge in Berlin/ u n d d e m darauf erfolgten Danck= Buß= u n d Beht=Tage zugetragen: Aufs sorgfältigste beschrieben/ u n d der Nachwelt zur desto genaue m Kundschafft/ in lauter nach d e m Leben gezeichneten Kupffern vorgestellet. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Hof-Buchdr. 1702. [2°]. (1: Bibl. Diez 2° 780, 3; 14: Hist. Pruss. 12; 14: 2 Hist.Preuss 12, 3; 15: 2-B.S.T.5/1; D ü n n h a u p t , 1991, S. 541, Nr. 24.1; Rez. von C. Cellarius in: Acta E r u d i t o r u m , 1703, Aug., S. 3 2 9 - 3 3 5 ) ; Preuß. Crönungs=Geschichte/ ... Aufs sorgfältigste beschrieben/ u n d im Jahr 1702. das erstemahl gedruckt/ itzo aber in diesem andern D r u c k an vielen O r t e n gebessert/ u n d mit denen darzu gehörigen Kupffern ausgegeben. Cölln an der Spree/ Bey Ulrich Liebpert/ Königlich-Preußischen Hoff-Buchdrucker. 1712. (14: Hist. Pruss. 14; D ü n n h a u p t , 1991, S. 541, Nr. 24.2: Prachtausgabe mit riesigen Kupfern, Stecher war Wenzel von Wolfgang); Preußische Krönungs-Geschichte: oder Verlauf der Ceremonien, mit welchen ... Herr Friderich der Dritte, . . . die königliche W ü r d e des von ihm gestiffteten Königreichs Preussen a n g e n o m m e n , u n d sich u n d seine G e m a h lin, ... als König u n d Königin einweihen lassen ...; aufs sorgfältigste beschrieben, u n d der Nachwelt ... in ... Kupfern vorgestellet / [von Johann von Besser], [Neudruck der Ausgabe Cölln an der Spree, 1702]. Berlin: Verein für die Geschichte Berlins, 1901). [?] Die Seelige Todes=Post/ Welche/ Als der Weyl. Hoch=Edle u n d Veste Herr/ Hr. M A R T I N H E N N E R T / Sr. Königl. Mayt. in Preussen Wohlbetrauter Geheimer Secretarius, u n d wohl=bestalter Hoff= Postmeister in denen hiesigen Königl. Residencen/ A m 9. Decembr. des 1704. Jahres bey h o h e m Alter aus dieser Zeitlichkeit seelig abgefahren/ Und
darauff am
29. desselben M o n a t h s
in sein
Erb=Begräbniß
in der St.
Sebastians=Kirche
Christ=geziemend eingesencket wurde/ Der H o c h b e k ü m m e r t e n Frau Witwe/ zu einigem Trost/ U n d zu Bezeu-
61
62
Besser, Johann
von
gung seines schuldigen Mitleidens vorstellete Ein Deroselben ergebenster Diener. J . B. [Johann Besser ?]. BERL I N / Gedruckt bey Johann Lorentz/ Königl. Preuß. privil. Buchdrucker. [1705; 2°]. (1: Ee 613, 7; 14: H . Biogr. Germ. 60, 52). An Se. Königl. Majestät von Preussen/ Uber D e m Absterben Ihrer allervollkommensten Gemahlinn/ Königinn Sophie Charlotte. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. s. a. [1705]. (14: H . Boruss. 52, 5, hs-Zusatz: von Besser; Incipit: »KAum hat die Majestät der Preuschen Königs=Krone/...«). Trost=Ode/ An Seine Königl. Majestät von Preussen/ Uber den Verlust Ihrer Eintzigen und höchstgeliebtesten Frau Tochter/ Der Erb=Printzessin von Hessen=Cassel Königlicher Hoheit. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Burchdr. 1706. [2°]. (14: Hist. Boruss. 37, 38; Dünnhaupt, 1991, S. 542, Nr. 25). Sieg der Schönheit über die Helden. Vorgestellet In einem Ballet und Sing=SpieI: Bey Vermaehlung Seiner Königl. Hoheit Fridrich Wilhelms/ Kron=Printzens von Preussen/ Mit Der Durchlauchtigsten Printzessin Sophia Dorothea ... Cölln a. d. Spree 1706. (Dünnhaupt, 1991, S. 542, Nr. 26; kein Einzeldruck nachgewiesen; Komponisten: Gotthard Finger und Aug. Reinhard Stricker; Text in Ausgabe 1711, S. 3 0 6 - 3 3 0 ; vgl. auch Sachs, 1910, S. 122 bis 126 sowie Joh. Matth. Christoph Kusman, Auspicia nova ... Joanne de Besser ... Berlin 1707. 14: Hist. Germ, biogr. 61, 108). Frohlocken des Helicons und der Musen. [1707]. (J. v. Besser: Schriften, 1732, II, S. 772ff., vgl. Sachs, 1910, S. 126: Kantate [«Tafel-Musik«], die zum Geburtstag der Kronprinzessin Sophie Dorothea am 27. März 1707 aufgeführt wurde; Komponist unbekannt). Absterben und Beysetzung Des Königlichen Printzens in Preussen: Sr. Königl. Hoheit Printzens von Oranien. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. s. a. [1708]. (14: Hist. Boruss. 37, 40; am Ende datiert: Berlin, den 18. Mai 1708; Druck auch im Nachlaß von Besser: Lose und unvollständige Schriften; Gedicht auf den Prinzen von Oranien (23. Nov. 1707-13. Mai 1708). [Mitarb.] Kurtze R E L A T I O N Von dem überaus=prächtigen Einzug Der Königin in Berlin/ Und von der Des Tags darauf erfolgten Einsegnung Beyder Königl. Majestäten In der Ober=Pfarr=Dohm= Kirchen zu Cölln an der Spree. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. 1708. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 40, o. R: hs.-Notiz: zu dieser Relation hat der Oberzeremonienmeister die Memoires und Nachrichten gegeben; Relation selbst ist von Prof. Walther. [?] Die unbeständig= Beständige Spree=Schäferin M I R A M I S , Wurde Bey dem abermahl Höchst=Glücklich erlebeten Geburts=Feste/ Sr. Königl. Maj. in Preussen/ etc. am 12ten Julii dieses 1708ten Jahres/ In einem Singe=Spiele allerunterthänigst praesentiret Z u B E R L I N . Gedruckt bey Johann Wessel. (14: Hist. Boruss. 37, 17). Alexanders und Roxanen Heyrath/ In einem Sing=Spiel vorgestellet/ Bey/ Vermählung/ Sr. Königl. Majestät/ von Preussen/ Mit/ Der durchlauchtigsten Princeßin/ Sophie Louyse/ Hertzogin von Mecklenburg/ geschehen/ Den Decemb. 1708. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. (14: H.Boruss. 55, 2; Tag der Festlichkeit im Druck offen gelassen; Dünnhaupt, 1991, S. 542, Nr. 27; bei Dünnhaupt ist kein Einzeldruck nachgewiesen; Sachs, 1910, S. 1 2 6 - 1 2 8 ; Komponist: Augustin Reinhard Stricker; Text in Ausgabe von 1711, S. 277—305; anläßlich der Heirat von Friedr. I. mit Sophie Louise von Mecklenburg-Schwerin, insbesondere zum Empfang der neuen Gemahlin am 24. Nov. 1708 in Oranienburg; vgl. Rackwitz: Telemann. Leipzig 1981, S.19; Exemplar in HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 40, o. P.; eine hs.-Abschrift des Stückes mit zahlreichen Anmerkungen ist angebunden). Des Herrn von B. Schrifften, Beydes in gebundener und ungebundener Rede; So viel man derer, theils aus ihrem ehemahligen Drucke, theils auch aus guter Freunde schrifftlichen Communication, zusammen bringen können. Leipzig, bey Johann Friedrich Gleditsch und Sohn, Im Jahr 1711. [8°]. (14: 39.8.5118; 23: Lo 359; 15: 8-B.S.T.109-a; Dünnhaupt, Nr. 2.1); Des Herrn von B. Schrifften, Beydes in gebundener und ungebundener Rede; So viel man derer, theils aus ihrem ehemahligen Drucke, theils auch aus guter Freunde schrifftlichen Communication, zusammen bringen können. Andere Auflage. Leipzig Bey Johann Friedrich Gleditschens seel. Sohn, Im Jahr 1720. ( l a : Yk 1553; 23: Lo 360; Dünnhaupt, 1991, S. 535, Nr. 2.2.); Des Herrn von Besser Schrifften, Beydes In gebundener und ungebundener Rede: Erster Theil [ - Zweiter Teil]. Ausser des Verfassers eigenen Verbesserungen, mit vielen seiner noch nie gedruckten Stücke und neuen Kupffern, Nebst dessen Leben Und einem Vorberichte ausgefertiget von Johann Ulrich König, Sr. Kön. Majest. in Pohlen und Chur=Fürstl. Durchl. zu Sachsen geheimen Secretar und Hof=Poeten. L E I P Z I G , bey Johann Friedrich Gleditschens sei. Sohn, 1732. 8°. (11: Yp 17008 R; 15: Lit.germ.E. 1190:1,2; Dünnhaupt, Nr. 2.3.: Mit einem blattgroßen Porträtkupfer; einzige vollständige, neu bearbeitete Sammelausgabe, besorgt von Bessers Nachfolger im A m t als Dresdner Hofdichter, Johann Ulrich König).
Besser, Johann von Brandenburgs wohl ausgestattete Tochter oder Marggräffin Marie Amalien ... an Printz Carln/ Mecklenburg-Güstrowschen Erb-Printzen/ Glückliche Vermählung ... Cölln/Spree: Ulrich Liebpert s. a. [2°]. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 539, Nr. 28: o h n e Standortnachweis u n d Datierung).
Briefe Briefe an Besser. (SHStA: Nachlaß Besser, Lettres des Mr. Besser. 5 Bde, geb.): Aa, Pierre van der [niederl. Verleger, 1703; Bd. 5, fol. 221v], Alvensleben, J o h a n n Friedrich von (?) [ 1 6 5 7 - 1 7 2 8 , kfl.-brdbg. Geheimrat; 83 Briefe aus den Jahren 1 6 9 9 - 1 7 1 9 ; Bd. 3; 3 2 v - 1 9 6 v ; 5 E (lose eingelegt), 2v]. Ancillon, David [ 1 6 7 0 - 1 7 2 3 , Theologe, Diplomat, 2 Briefe; 1717; 5, 65v-68v]. Bachelle, G. H . le [6 Briefe; 1 7 1 9 - 1 7 2 2 ; 5, 2 0 6 v - 2 l 4 r ] , Bartholdi, Christian Friedrich Freiherr von [ 1 6 6 8 - 1 7 1 4 , kfl. Rat, später Minister; 1696; 4, 3 0 6 v - 3 0 7 v ] . Beckmann, J o h a n n Christoph [ 1 6 4 1 - 1 7 1 7 , Prof. F r a n k f u r t / O . ; 3 Briefe; 1 7 0 6 - 1 7 2 0 ; 5, 132v/r-135v], Bergius [undatiert; 4, 90v/r]. Beyer (Johann de ?) [1697; 5 E, lv], Bielcke von (Niclas ?) [2 Briefe, undatiert; 4, 2 4 1 v - 2 4 4 v ] . Blaspiel (Johann Moritz Freiherr von ?); [1691; 4, 182v-183r]. Bonnet de S. Germain, Frédéric [3 Briefe; 1687; 4, 31 l v - 3 1 0 v - 3 1 4 v ] . Bostel, Lucas von [1715; 5, 95v-96v], Bouben von (van ?) [1717; 5, 57v-58v], Bredow von [2 Briefe, undatiert; 4, 1 6 l a v / r - 1 6 1 b v/r]. Carpzov, Friedrich Benedikt [ 1 6 4 9 - 1 6 9 9 , Mitglied des Leipziger Rates, Baumeister, Mitherausgeber der >Acta Eruditorumr, 87 Briefe; 1 6 8 7 - 1 6 9 8 ; 2, l v - 1 4 5 v ] , Chatillon de [1707; 5, 157v-158v], Chwalkowsky (Samuel von ?) [gest. 1705, Staatsrat; 5 Briefe; 1693; 4, 1 4 8 v - 1 5 0 d v]. C o m t e de Lannoy (?) [1690; 4, 2 8 5 v - 2 8 6 v ] , Cramer, Johann Friedrich [ 1 6 7 5 - 1 7 1 5 , Informator, Rat der magdeb. Regierung in Halle, Diplomat; 10 Briefe; 1 6 9 4 1705; 1, 2 3 4 v - 2 4 0 v ; 5, 190v-205v]. Cresset [undatiert; 4, 271v/r]. Creyzen de (Kreyzen) [3 Briefe; 1 6 8 8 - 1 7 0 0 ; 4, 2 6 6 v - 2 7 0 v / r l . D'Alencon, Alex, de Bergier de Boulogne [1718; 5, 59v-60v]. Danckelmann, Eberhard [ 1 6 4 3 - 1 7 2 2 , Minister u n d Daniel Ludolf von ( 1 6 4 9 - 1 7 0 9 ) , Geheimer Kammer- und Kabinettsrat; 53 Briefe; 1 6 8 7 - 1 7 1 7 ; 4, l v - 8 9 v ; 5 E, 3v-13v], D e Beauquestre [1701; 1, 254v/r]. De Belleveaux [1691; 4, 2 8 2 v - 2 8 3 v ] De Debrose [7 Briefe; 1 7 2 2 - 1 7 2 3 ; 4, 92v/r-105v], De Longrée [3 Briefe; 1691; 4, 295v-299v], De Mean [5 Briefe; 1691; 4, 2 7 3 v - 2 8 1 v ] , Derschau, Friedrich von [ 1 6 4 4 - 1 7 1 3 , Oberappellations-Gerichtsrat; 3 Briefe; 1 6 9 6 - 1 6 9 7 ; 4, 2 1 0 v - 2 l 4 v / r ] , Des Alleurs [Gesandter des frz. Königs am Berliner Hof; 5 Briefe; 1 7 0 0 - 1 7 0 1 ; 4, 2 5 6 v - 2 6 l v ] , Desbordes, H e n r y [ 1 6 4 9 - 1 7 2 3 , frz. Verleger u n d Buchhändler in Amsterdam; 4 Briefe; 1705; Bd. 129v-133v; Bd. 4, 166v/ r]. Dieskau (Carl von ?) [ 1 6 5 3 - 1 7 2 1 , Geh. Rat; 2 Briefe; 1694; 4, 2 9 3 v - 2 9 4 a ] , D u M o n t [1703; 1, 253v/r], Eosander gen. Göthe, Johann Friedrich Nilsson [ 1 6 6 9 - 1 7 2 8 , Hofbaumeister; 13 Briefe; 1 6 9 9 - 1 7 2 2 ; 4, 184v-206v]. Estienne et N a u d é [2 Briefe; 1720; 5, 2 l 6 v - 2 1 7 r ] , Falaiseau, Pierre de [Diplomat in brdbg. Diensten; 2 Briefe; 1685; 4, 172v-176r]. Felix de [1722; 4, 304v-305v], Feller, Joachim [ 1 6 3 8 - 1 6 9 1 , Prof. Leipzig; 3 Briefe; 1688; 5, 103v-108v], Fockelmann [2 Briefe; 1 6 9 1 - 1 6 9 2 ; 4, 2 9 1 v - 2 9 2 v ; 5, 11 l v - 1 1 2 r ] ,
64
Besser, Johann von Fritsch, Thomas [ 1 6 6 6 - 1 7 2 6 , Verleger in Leipzig; 1714; 5, 233v/r], Fuchs, Paul Freiherr von [ 1 6 4 0 - 1 7 0 4 , Staatsrat; 32 Briefe; 1 6 8 1 - 1 6 8 5 ; 1, 180v-231v], Gleditsch, Johann Friedrich [ 1 6 5 3 - 1 7 1 6 , Verleger und Sohn Johann Gottlieb (); 4 Briefe; 1 7 1 6 - 1 7 2 0 ; 5, 118v-123v], Golowkin (Golovkin, Graf Alexander ?) [1727; 5 E, 5v/r]. Grote de [1689; 4, 290v/r], Grumbkow, Joachim Ernst von [ 1 6 3 7 - 1 6 9 0 , kfl.-brdbg. Oberhofmarschall und Generalkriegskommissar, 1684, 4, 170v-171v], Hagen von [undatiert; 4, 3 0 8 v - 3 0 9 r ] , Hamrath, Friedrich [ 1 6 6 5 - 1 7 2 6 , Mitgl. der Hofkammer, Kollegiatspräsident, 5 Briefe; 1706; 4, 2 2 9 v - 2 3 6 v ] . H e y d e v o n [1701, 5, 232v/rJ. Hibon [undatiert; 5, 147] Houswedel [1719, 5, 113v-117v], Huyssen, Heinrich Freiherr von [ 1 6 6 8 - 1 7 3 9 , Diplomat und Publizist; 1707; 5, 6 2 v - 6 3 r ] . Ilgen, Heinrich Rüdiger von [gest. 1728, Sekr. des Geheimen Rates, später Minister für Auswärtige Angelegenheiten, 4 Briefe; 1 6 8 4 - 1 6 8 5 ; 4, 1 3 4 v - l 4 l v ] , Kamecke [2 Briefe; 1 7 1 7 - 1 7 1 9 ; 4, 2 6 2 v - 2 6 5 v ] . Klinckowstroem, Otto [2 Briefe; 1706; 4, 177v-180v], Kniphausen von [1717; 4, 152v/r], Kniphausen von [d. Andere] [2 Briefe; 1684; 4, 153v-156v], Kolb von Wartenberg, Johann Casimir [gest. 1712 ?, Geh. Rat, Premierminister, 23 Briefe; 1694-1706; 4, 107v-131v]. Kraut, Christian Friedrich [um 1 6 5 0 - 1 7 1 4 , Mitgl. der Geh. Hofkammer, 1702; 4, 216v-217v], Krusemarck, Baron von (?) [1713; 4, 2 8 8 v - 2 8 9 v ] . La Croze, M.V. [ 1 6 6 1 - 1 7 3 9 , Bibliothekar, 7 Briefe; 1 7 0 4 - 1 7 2 1 ; 1, 244v-252v], La Hontan, Louis Armand, Baron (?) [1708; 4; 315v/r], Le Duchat de Dorville, Jacques [gest. 1735, Rat am frz. Obergericht, 6 Briefe; 1 7 2 1 - 1 7 2 2 ; 5, 22v-231v], Leibniz, Gottfried Wilhelm [ 1 6 4 6 - 1 7 1 6 , 8 Briefe; 1 7 0 0 - 1 7 0 8 ; 5, 138v-156v). Le Merc [4 Briefe; 1 7 0 4 - 1 7 0 6 ; 5, 235v-242v], Lente, J. H. de [dän. Gesandter in Berlin, 1685, 4, 303v/r]. Lilienstaedt de [6 Briefe; 1 7 0 6 - 1 7 1 1 ; 4, 245v-255v], Ludewig, Johann Peter von [ 1 6 7 0 - 1 7 4 3 , Prof. Halle; 8 Briefe; 1701-1713; 3, l v - 2 0 v ; 5, 87v-88v], Ludolf, Heinrich Wilhelm (?) [ 1 6 5 5 - 1 7 1 2 , 1680 Sekr. des dän. Gesandten in London; 1 6 8 6 - 1 6 9 1 Sekr. des Prinzen von Dänemark; 2 Briefe; 1 6 9 2 - 1 6 9 4 ; 4, 1 6 2 v - l 6 3 r ; 5, 128v/r], Magirus [3 Briefe; 1686; 5, 6 9 v - 7 6 r ] , Maillette de Buy (Buis ?) [3 Briefe; 1 7 1 7 - 1 7 1 8 ; 5, 54v-56r], Margas [1684; 4, 167v-168v], Maskov, J. J. [1723; 5, 161v], Meinders, Franz von [ 1 6 3 0 - 1 6 9 5 , brdbg. Staatsmann; 17 Briefe; 1 6 8 4 - 1 6 8 8 ; 1, 134v-155v]. Mencke, Johann Burckhard [ 1 6 7 5 - 1 7 3 2 , Prof. Leipzig; 6 Briefe; 1 7 2 2 - 1 7 2 3 ; 5, 77v-81v; 162v-163v], Meysenbougk (Carl ?) [1704; 4, 207v-209r], Multzer (Charles de ?) [undatiert; 1, 2 4 l v - 2 4 2 v ] . Natzmer, Gneomar Dubislav von [kgl.-preuß. Generalfeldmarschall, 1693; 4, 287v/r]. Nesselrode, Baron von [undatiert; 4, 2 3 9 - 2 4 0 v ] , Palthenius, Johann [ 1 6 7 2 - 1 7 1 0 ; Prof. Greifswald; 2 Briefe; 1710; 5, 124v-127v], Plantamour [undatiert; 4, 272v/r]. Raby, Lord [undatiert; 4, 224v]. Raule, Benjamin [ 1 6 3 4 - 1 7 0 7 , Direktor der brdbg. Marine, 1694; 4, 165v/r]. Rechenberg, Carl Otto [ 1 6 8 9 - 1 7 5 1 , Prof. Leipzig; 4 Briefe; 1 7 1 9 - 1 7 2 0 ; 5, 99v-102v; 218v-220r], Reibold [2 Briefe; 1684; 4, 158v-160r], Richelet [undatiert; 5, 83v-84v]. Schulenburg von [16 Briefe; 1 7 0 0 - 1 7 0 1 ; 3, l v - 3 1 v ] . Schwerin von [1684; 1, 233v/r]. Solms-Braunfels, Moritz Wilhelm von (?) [2 Briefe; 1708, 4, 283v-284r],
Besser, Johann
von
Spanheim, Ezechiel von [1629-1710, brdbg. Diplomat; 15 Briefe; 1684-1685; 1, 161v-178v], Spanheim, Madame de [3 Briefe; 1687; 4, 218v-223v], Spener (Jakob Carl ?) [1719; 5, 97v], Steinbrück, Christoph [1720; 5; 234v/r], Tentzel, W. E. [1659-1707, Historiograph, 1695; 5, 89v]. Tilly de [Tilly, François de, seit 1697 als Organist der Dresdener Hofkapelle nachgewiesen (?); Tilly (Tilloy), Jean Baptiste Prache de, seit 1709 Mitglied der Dresdener Hofkapelle (?); 3 Briefe; 1691-1692; 4, 300v-302r]. Ursinus von Bär, Benjamin [1646-1720, Hofprediger in Berlin,1704; 5, 165v-l66v], Vizè de (Visé, Jean Donneau de) [1638-1710, Autor des »Mercure Galant«; 26 Briefe; 1700-1708; 5, lv-53v]. Wassenaer, Jacob van, Seigneur d'Obdam [1635-1717, niederl. Offizier, 1701; 4, 181 v/r]. Wetstein, Johann Hendrik [1649-1726, Verleger und Drucker in Amsterdam; 93 Briefe; 1699-1711; 1, lv-128v]. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, ohne Adressat. Leipzig, 20. Juli 1726. (la: Ms. Kp 51 (Dichter), Nachl. 141; Slg. Adam). J. v. Besser an den preuß. König Friedrich Wilhelm I. Berlin, 24. April 1713. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 28, f. 9a, v/r; zur Rücknahme seiner Entlassung). E. v. Danckelmann an J. v. Besser. Berlin, 28. Sept. o. J. [1713 ?]. ( HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 28, f. 10a). Martin Krüger an J. v. Besser. Braunschweig, 10. Dez. 1711. (14: Ms. 110a, 45v-45a/r; Unterz.: M. Martin Krüger, Pastor und Senior St. Marien Braunschweig; Verf. einer Schrift m. d. Titel: Tugend-Orden. 1711). G.W. Leibniz an J. v. Besser. Berlin, 10. Nov. 1701. (In: Feder, J. G. H„ 1805, S. 2 4 l f „ Nr. LXXIX). J. V. Besser an G.W. Leibniz. 30. Sept. 1702. (In: Feder, J. G. H„ 1805, S. 242, Nr. LXXX). Johann Jacob Maskow an J. v. Besser. Leipzig, 20. Dez. 1721, nebst Entwurf von Bessers Antwort. (14: C 110a, 4 6 r 46a/v.). J. v. Besser [Briefentwurf] an Johann Jacob Mascov. 7. Jan. 1722. (14: Ms. 110a, 47v/r; ohne Unterschrift, mit Durchstreichungen). Johann Burkhard Mencke an J. v. Besser. Leipzig, 9. Sept. 1723. (la: 2 f 1728 (1), Slg. Darmst.; beigelegt ein Kupferporträt von Mencke). J. v. Besser an M. L. v. Printzen. [Briefentwurf als Antwort auf Printzens Brief vom 19. März 1713]. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 28, f. 7c). Samuel von Pufendorf an J. v. Besser. Berlin, Dezember 1688. (In: Bessers Schrifften, 1732, S. 398^401 ; wieder abgedruckt bei Döring, 1996, S. 233f.).
Nachlaß Besser starb 1729 in Dresden als Hofzeremonienmeister. Entgegen der Ansicht von Dünnhaupt, worauf zuletzt D. Döring (1996, S. 380) hingewiesen hat, ging sein Nachlaß nicht verloren. Ebenso wie große Teile seiner Bibliothek mit einem bedeutenden Anteil Brandenburgica, diese allerdings durch Ankauf, ging sein sehr umfangreicher Nachlaß in den Besitz der sächsischen Krone über. Der Nachlaß umfaßt Briefe, Handschriften und Drucke. Wesentlicher Bestandteil des Nachlasses sind Bessers hs.-Aufzeichnungen zu den Vorgängen am brandenburgisch-preußischen Hof von 1691-1713, die durch beigelegte Einblattdrucke ergänzt werden. Ob sich darunter auch Drucke befinden, die auf Bessers Vorlagen zurückgehen, wird sich erst im Rahmen einer umfassenden Bearbeitung des Nachlasses, der dabei auch neu zu ordnen wäre, feststellen lassen. Eine solche umfassende Durchsicht des Nachlasses überschreitet selbstredend die Möglichkeiten dieses Lexikon, weshalb nur Teile geboten werden können, die einen ersten Einblick in die vorhandene Quellenlage erlauben und auch die Gefahr von Fehlattributionen in Kauf nehmen muß. Da der Nachlaß in späteren Jahren neu geordnet wurde, dürfte sich vermutlich auch im Cérémonial des Chur u. Königl. Sachs. Hofes, sondern auch in den Akten des Oberhofmarschallamts und des Oberkammerherrendepartements noch manche Besser zugehörige Stücke finden lassen; zumal nur bei größeren, zusammenhängenden Nachlaßteilen die Provenienz in den jeweiligen Findbüchern mitgeteilt wird. Der Nachlaß Johann von Bessers, der heute im Sächsischen Hauptstaatsarchiv aufbewahrt wird, gliedert sich in zwei Teile. Ein Teil ist nach dem Provenienzprinzip dem Nachlasser zugeordnet [Überlieferungszeitraum 1684—1729, 1,4 lfm;
65
66
Besser, Johann von Findbuch »Nachlaß Besser«, 1 Band 1901 v. Stephan mit Nachträgen 1962, vgl. Findbuch: Nachlaß Besser] und umfaßt: Nr. 1: Lettres des Mr. Besser (5 Bde., geb.). Nr. 2: Drei Pakete lose und und unvollständige Schriften (darin u. a.: »De S.S. Trinitate«; »Libri Secundi Titulus A. Dererum Division ...«; »Seconde Preface, sur l'Instruction Paternelle de feu Mr. de Colb de Wartenberg«; »Oden«, angehängt ein selbstverfertigtes, alphabetisch gegliedertes Poetisches Lexikon; »Collectanea vom H. Abendmahl«; »THESES PHILOSOPHIA Suas divino ... Praeses M. Johannes Besser Frauenb. Curon. et Respondens Christianus Dreierus Jun. [1674 ]«; »HISTORIA SACRA & ... de Johannes Besser Anno 1667«; »Absterben und Beysetzung Des Königlichen Printzen in Preussen: Sr. Königl. Hoheit Printzens von Oranien. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof-Buchdr. s. a. [1708]«; »Tractatus Brevis de Prosodia Germania Proemium«, mit Dispositionen für Gelegenheitsgedichte wie Epithalamium und Genithliacon; »Liber Ex Operibus FRANCISCI PETRARCHE Ut et aliorum Autorum, Opera ex Audio IOHANNIS BESSERI Collectarum Rerum« [handgezeichnetes, teilweise coloriertes Titelblatt, 4°]). Nr. 3: Collectanea historico-politica. (7 Bde., geb.). Nr. 4: Negociationen des Herrn von Besser als Brandenburgischer Resident in London 1684-1688. Nr. 5: Diplomatisch-militärische Negociationen des Herrn von Besser zu Lüttich 1690. Nr. 6: Eloquentz ex MS. Besseri. (f. 10: De Comparaison: Von Vergleichungen; f. 13: Regeln, accurat zu schreiben; f. 21: Epitheta, Narratio; f. 24: Schönheit der Rede; f. 27: Le Sublime, Images; f. 32ff.: Stile; f. 46: Deutlichkeit; f. 48: Briefe; f. 50, 69: Exemples). Nr. 7: Geschriebene Loci Communes. (3 Bde.). Nr. 8: Geschriebene politische und juristische Disputationen. Nr. 9: Real Catalogus über die Besserische Bibliotheco. (Verlust). Ein anderer Teil des Nachlasses ist nach dem Sachprinzip unter den Hofämtern Zeremonienmeister [Überlieferungszeitraüm 17. Jh.—1899; 8,1 lfm; Findbuch: »Repertorium über das Königl. Sachs. Ceremonial=Archiv«, 1 Band 1832 mit Nachträgen 1901; Inhalt: Sect. I.: Ceremonial fremder Höfe; II.: Allgemeine Ceremonial=Gegenstände; III.: Ritter-Ordens-Sachen; IV.: Ceremonial des Chur= und königl.-sächs. Hofes] und Oberhofmarschallamt [Uberlieferungszeitraum 1564-1920, 127 lfm, Findbuch 3 Bde. v. 1839, Registranden 14 Bde. v. 1897 mit Nachträgen] aufgestellt: [Zeremonienmeister, Sect. I., XI]: Nr. l b (15b): Kayser deßen Rang, und Ceremoniel insbesondere betr.: Collectanea Mss. Besseri. [Zeremonienmeister, Sect. L, XIV Preußen, 24: Ceremonial Journale des Herrn von Besser Ceremonien von Besser vol. I et II de a 1797 (sie) et 1700]: Nr. 24: Ceremonalia Anno 1691 (f. lv: Was in dem 169Ist. Jahre in Ceremonalibus Vorgegangen; Treffen der Kurfürsten von Bayern und Brandenburg sowie des engl. Königs im Januar 1691 in Den Haag; Werbung des kurländischen Fürsten um die Markgräfin Elisabeth; zum Beilager und zum Abzug aus Berlin; Reise des Kurfürsten mit Gemahlin zur Musterung nach Crossen; f. 5v-6r: Seiner Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg/ect. Erfreulichster Gebuhrts=Tag/ Von Dero Durchlauchtigsten Gemahlinn gefeyret/ in Ihr. Churfürstl. Durchl. Lust=Garten Belvedere. Den 1. Julii/ 1691. [ohne Druckerimpressum, Incipit: »Die Nympfen von der Spree/ am schönen Belvedere/ //Vernahmen/ daß ihr Fürst den Tag gebohren wäre/ //...«]; f. lOv: 17. Aug. Jagd nahe Müllenbeck, wozu kaiserl., englische, dänische und holl. Gesandte geladen wurden; f. 11: Nachricht vom Sieg der kaiserl.-brdbg. Truppen in Ungarn [18. Aug.]; f. 12v: »Ihrer Käyserl. Majestät Neu=erhaltener Sieg Bey Salankement in Ungarn/ Durch Beystand Der Chur=Brandenburgischen Hülffs=Völcker. Den 9/19. Augusti/ 1691«. [ohne Impressum, Incipit: »UNgarn muß auch dieses Jahr // Mit den Brandenburgern siegen; //...«]; f. 15r: Audienz des kursächsischen Gesandten Kammerherr und Obrist-Lieutnant von Polsheim in Potsdam; f. 17r: der Gesandte Hamburgs, der bekannte Syndicus von Bostel hat vor dem Geheimen Rat seine erste Audienz erhalten). Nr. 25: Ceremonial Acta und Journale von Anno 1698 und 1699. des Churbrandenb. Hofes. Ex MSt. Besseri (f. 25: Abschrift des Creditif des frz. Gesandten Des Alleurs, unterz. von Colbert, 5. Apr. 1698). Nr. 26: Journal und Ceremonial Acta von Anno 1701 biß mit Anno 1706 Aulae Berolinens. Ex MSt. Besseri (f. 23: »Glückwünschung Am Geburts=Tage/ ... Frauen Sophie Charlotten ... Von Dero ältesten am Hof sich befindenden Diener. Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Hoff=Buchdr. MDCCI.« [Incipit: »Diß war/ o Königin/ ein Jahr von Ihrem Leben/ ...«]; f. 69ff.: Einweihung der Churfürstl. Statue geschehen den 12. July 1703; f. 80v/r: Briefentwurf von Wartenberg im Auftrag des Königs an den Gesandten der Generalstaaten Lintelo, Cölln 28. Aug. 1704; f. 175ff.: Entree und Audientz des Mylord Raby [April 1706]).
Besser, Johann von Nr. 27: Journal und Ceremonial Acta von Anno 1707 biß 1712 Aulae Berolinens. Ex MSt. Besseri (f. 55ff.: Einzug. Ihre Mayt., die Königin werden den 24. Novembr. Sonabends in Oranienburg anlangen. [1708]; f. 102: Zur Eröffnung der Societät am 19. Jan. 1711; f. 183: Entwurf eines Schreibens an den engl. König, über Lord Raby, von Ilgen, 18. März 1711). Nr. 28: Ceremoniel Acta und Journale, des königl. Preußischen Hofes de ao. 1713. vom 25ten Februarii an welchem Tage König Friedrich der erste verschieden, biß anno 1717. da der von Beßer aus Berlin abgereiset ist. Ex MStis Besseri (f. 9v/r: Brief Bessers an den König, Berlin 24. April 1713 [zur Rücknahme seiner Entlassung]; f. 11: Trauer-Ordnung, 25. Febr. 1713; f. 12: Trauer-Ordnung des Preussischen Hofes [1705]; f. 44ff.: Unmaßgebliches Unterthänigstes Projekt zu einer Begräbniß=Müntze. [Das Bessersche Berliner Hofjournal 1 6 9 1 - 1 7 1 7 ist auch in einer Abschrift vorhanden, vgl.: Ubersicht über die Bestände des Brandenburg-Preußischen Hausarchivs zu Berlin-Charlottenburg. Leipzig 1936: III Hauptabteilung, Nr. 5]). Nr. 29a, b: Churfürstl: Brandenburg: Ceremoniel. [Ceremoniale Brandenburgiam, 2 Vol. geschrieben] (f. 4v: Anrede des Kaisers an den brdbg. Kurfürsten: »Hingegen gibt Kaiserl. Majest. Sr. Churfl. Dhl. zu Brandenburg das praedicat und Ehrenwort, Durchlauchtigster, Hochgebohrner, lieber Oheim und Churfürst und E.Lbd. [Euer Lieben], f. 5r: »Wie kaiserl. Ambassadeurs am Brandenburg. Hofe recipirt werden«; f. 29r/30v: Briefanreden; Empfangsund Titulierungsprozeduren für Botschafter und Gesandte; f. 30r/31v: Reception der Chur=Brandenb. Ambassadeurs am Engl. Hofe). Nr. 29c: Ceremoniale Brandenburgicum [1 Vol. gedruckt]: CEREMONIALE B R A N D E N B U R G I C U M . FRIBURGI, 1700. Nr. 30: CEREMONIAL de BRANDEBOURG et de Prusse. Ex MSt. Besseri. Nr. 30a, b: Collectanea zum Berliner Ceremonial Vol. I & II.; mit Hof und Rang Ordnung. (Leichen Ceremonien am Königl. Preuß. Hofe de Annis 1676, 1708, 1711, 1712, 1713 (f. 1 - 6 : Was nach Absterben eines Regenten am ersten vorgenommen zu werden pfleget; f. 9 v - l lv: Beysetzung der königl. Hoheit des Printzens von Oranien geschehen im M a y 1708; f. 13v ff.: Was Sr. Mayt. wegen des ... und Begräbnuß der Leiche des Printzens von Oranien gnädigst resolvieret; f. 18ff.: Absterben und Beysetzung des königl. Printzens in Preussen: Sr. Königl. Hoheit Printzens von Oranien geschehen im M a y 1708; f. 24ff.: Project vom 21. December, wie die Leiche Sr. Hoheit Marggraf Philips von Schwet abgeführet, und alhier in Berlin empfangen und beygesetzet werden könnte. [Beisetzung 10. Febr. 1712], f. 34: Vermerk: übergeben an Schloßhauptmann von Printzen; f. 55: Beysetzung des ... Grafen von Wartenbergs; f. 61 ff.: Reglement wegen Hof=Trauren Vom 21. Dec. 1711; unterz. von Printzen [saubere Abschrift mit Siegel]). Nr. 30c: Rang Ordnungen 1 Vol. Nr. 30d: Preussis. Rang Reglement von 1708. Nr. 31: Vermählung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm mit der ... Prinzessin Sophie Dorothea im Jahr 1706; Über die Frage: Ob die Vermählung des Kronprinzen von Preußen mit der Prinzessin . . . per Procuration nützlich sey? von Herrn von Besser de ao. 1706. Nr. 32: Reception der Rußischen Gesandten in Berlin von 1697 u. 1701. Nr. 33: Preußis. Huldigungen. Nr. 33a: Neumärckische und Pommersche von 1699 und Preußische von 1663 und 1699 (u. a.: Beschreibung Der Neu=Märckschen und Pommerschen Huldigung/ Geschehen zu Küstrin den 5ten und zu Stargard den 9ten Octobr. dieses itzt lauffenden 1699. Jahres. [Adler mit Band und Inschrift: EN AQVILE INSIGNIA] Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfl. Brand. Hof=Buchdr. [2°]). Nr. 33b: Pommersche Huldigung von 1699. Nr. 34a: Ceremonien am königl. Preuß. Hofe von 1676. 1708. 1711. 1712. und 1713. Nr. 34b: Acta der Beisetzung der Königin von Preußen Sophien Charlotten im Jahr 1705. Nr. 35: Königl. Preuß. Krönungs-Ceremoniel von 1700. Nr. 39: Inaugurations Ceremonien der Universität Halle v. 1694. Nr. 40: Beilager des Königs von Preußen mit der Prinzessin Sophie Louise von Mecklenburg von 1708. [Kurtze RELATION Von dem überaus=prächtigen Einzug Der Königin in Berlin/ Und von der Des Tags darauf erfolgten Einsegnung Beyder Königl. Majestäten In der Ober=Pfarr=Dohm=Kirchen zu Cölln an der Spree. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. 1708., hs.-Notiz: »zu dieser Relation hat der Oberzeremonienmeister die Memoires und Nachrichten gegeben«; Relation selbst ist von Prof. Walther, Präsident der Akademie der Künste]; Die per Procuration geschehenen Trauungs=Ceremonien unserer Königin. Schwerin,
67
68
Besser, Johann
von
20. Nov. 1708. [Vermerk: Original ans kgl. Haus-Archiv; unterz. Wittgenstein]; Ceremonial-Acten Von dem Königlichen Beylager Von Ao. 1708, von Bessers Hand u. a. Schreibern). [Zeremonienmeister, Sect. II: Allgemeine Ceremon.=Gegenstände]: Nr. 3: Acta Die Bedienung eines Ceremonien=Meisters betreffend. Ex Mss. Besseri, S. 1-10: Project, die Ceremonien-Meister=charge betreffend; S. 11-14: Von der Ceremonien Meister Charge, was Sr. Churfürstl. daran gelegen, und waß Sie davon für Ehre und Nutzen haben; S. 19-24: Project pour l'Etablissement de la Charge de Maître des Ceremonies; S. 3 1 - 3 4 : Von Der Function der Ceremonien=Meister Charge; S. 35—43: unmaßgeblicher Entwurf Worin die Function eines Ceremonien Meisters an Unserm Hofe ... und den Gebräuchen anderer Höfe eingerichtet; S. 44—47: J V B [Johann v. Besser] Pro Memoria; S. 4 9 - 5 3 : Unterthänigste Vorstellung des Ceremonien=Meisters, seinen und seiner charge Zustand betreffend. Nr. 6: Collectanea des Königs und der Königin Ceremoniel betr. ex Ms. Besseri (T. 1, f. 1 - 7 3 ; T. 2, f. 1 - 2 0 5 ; f. 1 - 9 5 ) . Nr. 7: Egalité du Rang et des Praerogatives des Rois electifs, et en particulaire des Rois de Pologne. (1718). [Bessers Titel: »Egalité du Rang et des Prérogatives des Rois Electifs et des Princes leurs Fils, avec les Rois et les Princes des Royaume héréditaires illustrée et prouvée par l'Example de la Pologne«], S. 1 - 2 3 ; »Seconde partie, qui regarde l'Egalité des Princes et des Enfans de Rois«, S. 1 - 3 7 ; »Projet pour l'Etablissement de la Charge de Maitre des Ceremonies«, S. 1—12 [saubere Abschrift mit jeweils neuer Seitenzählung, zahlreichen Korrekturen und Anmerkungen zu Aufgaben des Zeremonienmeisters; Vergleich mit anderen Höfen; Frage des Adels dieser Person; des weiteren eine Einlage mit Entwürfen und Notizen zum höfischen Zeremoniell]. Nr. 13: Mémoires sur les Ranges des Princes, Princesses, Ducs et Duchesses ... (Vorwiegend zur frz. Rangordnung). Nr. 14: Du Ministre d'etat, Memoires ... par feu Mr. de Besser. (S. 1-109, fortlaufend numeriert, sowie zahlreiche ungezählte Einlagen; S. 3: Einholung Danckelmanns vom Königsberger Staatsempfang der Moskauer Gesandten durch Besser (1697); S. 55: Beschreibung der Festnahme Danckelmanns (10. Dez. 1697), Tettau transportiert ihn nach Spandau, 28. Febr. 1698: Danckelmann wird auf die Festung Peitz verlegt; zahlreiche Beispiele aus Journalen notiert; Erläuterungen zu den Aufgaben der Minister etc.). [Zeremonienmeister, Sect. III Ritter=Ordens=Sachen]: A. Fremde Orden Nr. 1: Ritter Orden und Ritter Ordens Cérémonial/: Collectanea des Herrn von Besser. (Orden. Register der Orden, die hierin enthalten, o. P.; S. 1-212, fortlaufend numeriert; S. 8f.: Ordnung der Ritter in der Kapelle zu Windsor (Sitzordnung), Ordensgeschichte, Riten; S. 69: Schwarzer Adler-Orden; schildert Inauguration des Ordens unter Mitwirkung von Besser, Wittgenstein, Ilgen etc.; S. 71: Aufnahmen in den Schwarzen Adler-Orden vom 15. Jan. und 17. Juli 1701: Grote, Finckenstein, Kniphausen; im gleichen Band mit neuer Paginierung: Ritter=Ordens= Ceremonien; zum dän. Elephanten-Orden, zum engl. Orden und zum frz. Orden du St. Esprit). Nr. Nr. Nr. Nr.
4: Preußis. Orden. 4a: Ein Volumen ... den Schwarzen Adler Orden betreffend. 4c: Die Statuten des Brandenburgischen rothen Adler Ordens. 4d: Entwurf eines militärischen Ritter Ordens ... (1713).
[Zeremonienmeister, Sect. IV, Cérémonial des Chur u. Königl. Sächs. Hofes, B. Besondere Gegenstände betr. I. Entrevues und Visiten.]: I. Entrevues und Visiten, Vol. I, II,a,b et III von dem Herrn von Besser und von Vieth. [Nr. 1—4]. N r . l : S . l : Exempel königlicher und fürstlicher Entrevues, oder Zusammenkünffte (Beispielsammlung mit Quellennachweisen); S. 43: zu Brandenburg; S. 51: Wie der König und die Königin von Engelland Ao. 1690 vom König von Frankreich zu Fontainbleau empfangen worden; S. 7 9 - 9 3 : Wie es die Könige bey Ihren Zusammenkünften im Ceremoniel zu halten pflegen (übergeben Ao. 98 zu Königsberg den 8. Mai bey bevorstehender Ankunft Augusti II. Königs von Pohlen); S. 95: Sr. Churfl. Durchl. zu Brandenburg Entrevue mit dem König von Pohlen, geschehen in Preussen zu Johannsburg den 25. May Ao. 1698; S. 96-103: neuer Titel: Seiner Churfl. Durchl. Zusammenkunft mit dem König von Pohlen, und was dabey vorgegangen; S. 109: R E L A T I O N , Von dem Was bey Hoher Ankunfft/ Anwesenheit und Wiederabreise Des Königs von Dännemarck/ Und Des Königs A U G U S T I Majest. Majest. In P O T S D A M und Berlin vom 1. Julii an/ biß den 17ten vorgegangen. Zufinden bey Johann Andreas Rüdiger/ Buchhändler unter dem Dohm o. J. [1709]; S. 110-128: hs.-Notizen zu diesem Treffen; S. 144:
Besser, Johann von L'IMPROMPTU Des BERGERS De POSTDAM [!], PROLOGUE HEROÏQUE. Par le Sr. SEVIGNY, Comedien de Roy. A Cologne sur la Sprée, Chez ULRIC LIEBPERT, Imprimeur du Roy. o. J. [1709]; S. 145: Lau, Theodor Ludwig: »Der Himmel gebe doch von Friedrich/ Friedrichs=Sohn/ // Dem Helden Brandenburgs/ dem Erben Preußscher=Cron/ // ...«. [Gedicht, Druck ohne Titelblatt, datiert Berlin, 12. Juli 1709]; S. 146: Lauwitz, J. Ph. a: »>UT TERNI REGES, REGIS Natalia QUINTI ...«. [Gedicht, Druck ohne Titelblatt]; S. 147: Reupke, Georg: »BEROLINVM Augustissimo REGUM FRIDERICORUM, TRIFOLIO, Die Mensis Julii 12mo Anno MDCCIX. Sine Exemplo ILLUSTRE. [Gedicht, Druck ohne Impressum]; S. 148: Uber die Allerdurchlauchtigste Zusammenkunfft Dreyer Königlichen Majestäten/ Welche im Julio 1709. In Seiner Königlichen Majestät in Preussen/ Lust=Schlosse Potsdam/ Höchst=vergnügt geschehen sollte; Wurden Folgende allerunterthänigste Gedancken aufgesetzet/ von allerhöchstgedachten Sr. Königl. Majestät devotestem Unterthan/ Theodor Ludwig Lau. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr; Incipit: »Ihr Himmel rühmt mit Recht: Ihr Wolcken preiset Euch! ...«; S. 149: Reyer, Johann, S.R.M.Pr. a Consiliis Aulae & legationum: ADSPIRANTE NUMINIS GRATIA DIVINI In Unitate Mystica TRINI ... Coloniae Brandenburgicae, Typis ULRICI LIEBPERTI, Typographi Regii. o. J. [1709]; Incipit: »»Una dies REGES conjugitTRES FRIDERICOS ...«; S. 150: REMARQUE sur L'ENTREVUE TROIS ROYS. [Kolophon: Charles Guilleaume de Meysenbougk, De la Société Royale des Sciences. Fait à Berlin ce 22. Juin 1709.]; S. 172: Unterschiedene Personen Aus dem kleinen Lust=Ballette Welches Seiner Churfürstl. Durchl. von Sachsen zu Ehren/ Den 9. Februarii getantzet worden/ Auf Sr. Churfl. Durchl. zu Brandenburg gnädigsten Befehl/ Redend eingeführet. Anno 1692. [ohne Druckerimpressum; hs.Notiz zum Ballet mit Nennung der Beteiligten: Grote, Creutz, Knesebeck, Tettau, Blumenthal, Biilow, Schwerin]. Nr. 2: Reception de Mad. la Princesse Roiale de Pologne Electrice de Bavière à la Cour de Brandenburg Anno 1694. (mehrere, korrigierte und bearbeitete Abschriften; nur Teile von Besser; überwiegende Teil der Akte für den Zeitraum nach 1745). Nr. 4: COLLECTANEA Visiten auch Reception bey Entrevuen und Visiten betr. Ex MSt. Besseri. (T. 1, f. 1-65; T. 2, f. 1-107; T. 1, f. 55: Sr. Mayt. von Preußen Visite an den Churfürsten von Hannovre, und was dabey vorgegangen [1706 ?]; f. 69: Les questions ont été envoyées à Paris à Mr. Vizé le 8. Sept. 1705 et la repouse est arrivé le 22. Fevr. 1706; T. 2: Visiten der Könige, Botschafter etc. [Beispiele mit Quellennachweisen]; T. 2, f. 87-97: Bericht von Schmettau über Empfang des span. Königs im Haag, Haag 6. Nov. 1703 [Ms.]; f. 99: weitere Berichte aus Den Haag; f. 111 : Abschrift eines Briefes von Spanheim, London, 1/12. Oct. 1708 [zum Empfang des Königs von Portugal in England]). [Zeremonienmeister, Sect. IV, Cérémonial des Chur u. Königl. Sächs. Hofes, B. Besondere Gegenstände betr. II. Vermählungen]: Nr. 13: Trauungs, ingleichen Heimführungs Ceremonien von Besser, Vol. I et II de ao. 1797 (sie) et 1700: Vol. 1 (f. 1 bis 166 sowie lose, eingelegte Blätter, von Bessers Hand und von anderen Schreibern; Heimführungs Ceremonien; Verzeichnis von Quellen zu Epithalamia, Exzerpte zu Hochzeitsbräuchen, Hochzeitsausstattungen, Zeremonien, Tafelordnung, Prozession in der Kirche etc.; Notizen zu Hochzeiten und ihrem Reflex in der Publizistik, z. B. Heirat des dän. Königs Christian V. mit der Kasseischen Prinzessin 1667 [Holland. Mercurius; Diarium Europaeum etc.], Beispiele für die Kosten einer fürstl. Hochzeit); f. 24v: TrauungsCeremonien Ludovici XIV. mit der spanischen Infantin Maria Therese; f. 85: Abschrift eines Zeitungsartikels, der die Hochzeit des Ansbachischen Prinzen mit der brdbg. Prinzessin avisiert/März 1699; f. 120ff.: Beschreibung Von dem Churfürstl. Beylager zu Dresden, mit der königl. Printzeßin auß Dänemarck Ao. 1602; f. 122v ff.: Beylager Printz Jacobs Poln. Cron=Printzen 1691; f. 136: »Ordnung, die ungefehr bey Ihrer Durchl. der Printzeßin Elisabeths Vermählung, könnte eingehalten werden, aus dem Ceremoniel der accuratesten königlichen Höfe itziger Zeit gezogen, und worüber Sr. Churfürstl. H. gnädigste Décision zu vernehmen wäre«. [Entwurf offenbar nicht von Bessers Hand, aber möglicherweise aufgrund seiner Vorlage]; es folgen Beispiele brdbg. Hochzeiten, vermutlich aufgrund von Aktenauszügen, u. a. Heirat Gustav Adolfs mit Maria Eleonora; f. I 4 l v ff.: Anfrage von G. Sturm an Archivar Görling auf Befehl von Schwerin; f. 141 r: Bethlen Gabors Vermählung; f. 152ff.: Bericht von Schwarzenberg über Reise nach Siebenbürgen, Carlsbad, 23. Jan. 1626; f. 163r: Relation Einer Curieusen Zwergen Hochzeit, so in Petersburg bey Ihrer Czarischen Mayt. d. 13/14. Nov. 1710 gehalten worden). Nr. 14: Trauungs, ingleichen Heimführungs Ceremonien von Besser, Vol. I et II de ao. 1797 (sie) et 1700: Vol. 2: f. 2v/r: Gedicht: Unterthänigste ... auff Sr. Churfürstl. Durchl. Geburtstag ... Incipit: »Ich kann mit den Augen lesen ...«; f. 16v/17v: Daß am 4.5. Juny des 1700. Jahres gehaltenen Großen Feuerwerck, bey dem Hochfiirstl. Beyla-
69
70
Besser, Johann
von
ger des Durchl. ErbPrintzen von Hessen-Caßell mitt der Durchl. Prinzeßin Vom Chur Hause Brandenburg ... ; f. 56ff.: Triumph der Liebe/ Bey dem Vermählungs=Feste Des Durchlauchtigsten Casselschen Erb=Printzens Friderichs/ Mit der Chur=Brandenburgischen Princeßin Louyse Dorothee Sophie/ In einer Tafel=Music Vorgestellet Zu Oranienburg. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfl. Brandenb. Hof=Buchdr.; f. 62: I N N U P TIAS S E R E N S I S S I M O R U M P R I N C I P U M FRIDERICI, H A S S O R U M PRINCIPIS HAEREDITARII, E T L O Y S A E D O R O T H E A E S O P H I A E , P O T E N T I S S I M I E L E C T O R I S B R A N D E N B U R G I C I FILIAE U N I C A E . E X E U N T E M A I O A N N I M D C C . [ohne Impressum]; E P I G R A M M A E P I T H A L A M I U M : »Aurens introitus, mox pecta adamantina Amantum ...«; dasselbe noch in dt. und frz. Sprache: »Der Einzug blickt von Gold/ die Trauung von Demanten/ // G O t t gebe daß die Glut davon die Hertzen brandten/ // Vergleiche sich dem Gold und diesen Edelsteinen// Auf höchst=beglücktem Glantz und mit beständig seyn.«; »Apres un jour tout d'or vin/ un de Diamans;// Le premier amena, l'autre unist les amans,// Dieu fasse le bonheur de ce grand Hymenée// D e l'or & diamant imiter la durée.«; f. 63ff.: Churländisch Beylager von Ao. 1691 (Friedrich Casimir — Elisabeth Sophia); Uber die Frage: O b die Vermählung des Kronprinzen von Preußen mit der Hannoverschen Prinzessin per Procuration nöthig sey ? von Herrn von Besser de ao. 1706. [Zeremonienmeister, Sect. IV: Cérémonial des Chur u. Königl. Sächs. Hofes, IX: Répertoria. Nr. 4: Catalogus Librorum-Politicorum et Ceremonialium. (Verlust)]. [Zeremonienmeister, Sect. IV: Cérémonial des Chur u. Königl. Sächs. Hofes, IX: Einzelne Fälle und Gegenstände]: Nr. 45: Catalogus der Bibliothek des Herrn von Besser. (132 gezählte Blätter, zahlreiche ungezählte Blätter; Uberschrift wohl späterer Zusatz; ziemlich sicher von Besser und anderen Schreibern, Ordnung nach Sachgruppen und Format [Politica in 2°; 4°; 8°, etc.]; »Libri de Legationibus et legatorum Relationibus«; »Tractatus Pacis«; »Libri Heraldici et Genealogici«; »Historia Ordium Equestrium«; »Libri Ceremoniarum«; »De Nobilitate«; » D e Dignitate et Titulis Honorum«; » D e Precedentia«; » D e Praerogativa et Praecedentia«; »Inaugurationes Principum; Introitus Principum et Legatorum«; »Congressus Principum«; »Pompa Nuptiales«; »Funebres«; »Spectacles«; »Militaires« etc. Nr. 46: Projekt zur Bibliothek eines Ceremonienmeisters (Besser ?). (um 1 7 4 0 / 1 7 5 0 , saubere Abschrift; nicht von Bessers Hand, aber ziemlich wahrscheinlich eine Fortschreibung eines seiner Entwürfe). [Oberhofmarschallamt, Lit. E: Ceremoniala und Audienzen fremder Gesanden, auch Ankünfften einiger fremden Herrschafften] : Nr. 1 : Verzeichnis derer vorfundenen Ceremoniel Mss. in der Beßerischen Bibliothek (f. 82v-83r); Remarques de Mr. Besser sur le Céremoniel de la Famille Royale, et sur d'autres points, (f. 13 lv—154r; datiert: Dresde, 28. August 1719).
Literatur CALENUS, Friedrich: Ad Generosissimum D N . J O H A N N E M A B E S S E R , S E R E N I S S . A C P O T E N T . E L E C T . B R A N D E N B . C O N S I L I A R I U M E T C E R E M O N I A R U M A U L . M A G I S T R U M Elegia [griech.], C A R M I N U M I P S I U S VARII G E N E R I N I T I D I S S I M O R U M , in scriniis adhuc latentium, edendorum svasoria F R I D E R I C I C A L E N I , Hal. Sax. RE & RCob. A.. R.. M D C XCIV. (14: Hist. Germ. biogr. 431, 28; 14: Biogr. erud. D 1547, 40; wieder abgedruckt in: Besser, 1732, S. X - X I I ) ; ANONYM: Dienstverpflichtester Hertzens=Wunsch ! Welcher/ Sr. Excellence D e m HochwohlEdel=gebohrnen H E R R N , Herrn J O H A N N V O N B E S S E R , Sr. HochChurfürstl. Durchl. von Brandenburg Hochbetrauten Rath wie auch Hochansehnlichen und Hochmeritirten Ceremonien=Meister &c. & c . Seinem Hochzubeehrenden Herrens, wie auch Zuversichtlichen Höchsten Gönners, etc. Anno 1698. den 24. Junij, Sr. Excellence Höchsterfreulicher Nahmens=Tag/ ... Ist abgestattet worden Von Sr. Excellence dienstverbundenen Knechte ... s. 1. e. a. (14: H . Germ, biogr. 61, 101); ANONYM: Gedancken über der Untadelhafften Poesie Eines Königlichen Preussenschen und Churfürstl. Brandenb. Hochansehnlichen Hoff=Ministers. [Ms.]. (14: H . Germ, biogr. 61, 106); [...] Signore Giovanni Besser. Sonett, s. 1. e. a. (14: H . Germ, biogr. 61, 102); BÖDIKER, Johannes: N O B I L L I S S M O atq. E X C E L L E N T I S S I M O D O M I N O D O M I N O J O H A N N I B E S S E R C O N S I L I A R I O B R A N D E N B U R G I C O &c. [Ms.]. (14: H. Germ, biogr. 61, 100a); PFEIFFER, Johann Ph.; HEIN, Johannes: Supremis in philologia honoribus ... Jo. Ph. Pfeiffer ... Joanes Besser Curonus ..., elogia applaudit. Regiomonti s. a. [1674]. (14: Lit. Germ. rec. B 36,
Besser, Johann von 111 ehem.); STRASBURG, Johann Georg: Acclamationes votivae, quibus supremus in philos. honores, ... academiae rectore ... Johanne Georgio Strasburgio ... viri juveni ... Joanni Bessere ... die 29. martii anno 1674 Regiomonti ... Regiomonti s. a. [1674]. (14: Lit. Germ. rec. 110 ehem.); Applausus votivus, quo summos in phil. honores viro juveni et ... domino Johannes Bessere Frauenb. Curon. die 29. martii anni 1674 collatus ... Regiomonti s. a. [1674]. (14: Lit. Germ. rec. B 36, 109 ehem.); N E U K I R C H , Benjamin: Dancksagung der Venus. [Lobgedicht an Besser]. 1700. In: Des Herrn von Bessers Schriften, S. 623; GRÜWEL, Johann Georg: Ad Joh. de Besser epistola, qua generositatem suam laudat: 8. Apriliis 1702. Coloniae, 1702. (14: Hist. Germ, biogr. 61, misc. 105); G U B R E V I L L E , J. H.: Neu=Jahrs=Wunsch/ Dem Hoch=und Wolgebohrnen/ Hoch=Edlen/ Gestrengen und Hochgelahrten Herrn/ Herrn von Besser/ Des Allerdurchl. Großmächtigsten Königs und Herrn/ Herrn FRIDERIC1, Königs in Preuszen/ Marggrafen zu Brandenburg/ des Heil. Rom. Reichs Ertz=Cämmerers und Chur=Fürsten/ Souverainen Printzen von Oranien/ zu Magdeburg/ Cleve und Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen Hertzoge/ Burggrafen zu Nürnberg/ Fürsten zu Halberstadt/ Minden und Camin/ Grafen zu Hohenzollern/ der Marek/ Ravensberg/ Lingen/ Mörß/ Bühren und Lehrdam/ Marquisen zu der Vehre und Vlißingen/ Herrn zu Ravenstein/ der Lande Lauenburg und Bütow/ &c. Königl. Preuszischen Hochverordnetem würckl. Geheimbten Rath und Ceremonien=Meister/ Als Derselbe das 1703 Jahr glücklich und gesund vollbracht und zurück geleget hatte/ Mit Dienst=schuldigster Devotion überreichet Von Johann Hermann de GUBREVILLE, lim Eccl. R. Sacerdos, nunc vero Evang. R. Dei Gratia Conversus. Im Jahr 1704. (14: H. Germ, biogr. 61, 103); G. W.: Neuer Rauch=Altar/ Welchen Dem Hoch=Wohlgebohrnen Herrn/ Herrn Johann von Besser/ Sr. Königl. Majest. in Preußen Hochbestalten geheimbten Rath und Ober Ceremonien-Meister/ S. Gnädigen Herrn In gehorsamer ergebener Demuth darstellen/ Und auff solchen ein gebührendes Lob= und Danck=Opffer überreichten] wollen und sollen/ G. W. J. U.Cand. & Pract. Im Jahr 1705. (14: H. Germ, biogr. 61, 104); KUSMANN, Johann Matth. Christoph: Auspicia novi Anni Solennia, Quibus VIRO PERILLUSTRI EXCELLENTISSIMO, AMLISSIMO ET DOCTISSIMO D O M I N O DN. JOANNI D E BESSER, Augusti atque otentissimi Borussiae Regis Consiliario intimo nec non Supremo Ceremoniarum Ministro, Patrono meo plurimum observando, Ea qua par est Veneratione Gratulor ac prolixos vitae annos ut & prospera quaevis alia, quae & in Temporalem Cororis sanitatem & in AEternam animae salutem se extendunt, animitus apprecor Devota mente Consecro ac offero, AMPLISSIMO NOMINI EJUS Joannes Mathias Christophorus Kusman, Moguntinus Conversus J.U. Stud. BEROLINI, M DCCVII. (14: H. Germ, biogr. 61, 108); ERYTHRAEUS [Pseud.]: Bey Dem Höchst=erfreulich=gefeyrtem Namens=Feste/ Des Hoch=Wolgebohrnen und Hochgelahrten HERRN/ Herrn Johann von Besser/ Sr. Königl. Majestät in Preussen Hoch=Verordneten Geheimden Raths/ und Ober= Ceremonien=Meisters/ etc. Seines Grossen Gönners/ legte Diese unterthänige Zeilen zu dessen Füssen/ M. Erythraeus, der Heil. Schrifft Stud. Gedruckt im Jahr 1711. s. 1. [2°]. (14: Hist. Sax. D 40, 26); C R A M E R [Johann Friedrich ?]: Vindiciis Germanici, contra quosdam obtrectatores Gallos. Berol. 1694, S. X-XIII; B U R C K H A R D , Thomas: De Nobilibus Germanorum Poetis, sive Von Adelichen Teutschen Poeten/ ex decreto Magnifici Senatus Academici, pro loco Profeßionis Poeseos Extraordinariae ... Respondent Petro Gottlieb Mielcke. Regiomonti 1715.; Z E D I E R III (1733), Sp. 1505f.; JöCHER I (1750), Sp. 1052f.; ADB II (1875), S. 570f.; N D B II (1955), S. 182; DBA I 95, 18-29; LOEN, J. M. von: Gesammelte Kleine Schriften Bd. I. Frankfurt/M. 1753, S. 254-260; E R S C H / G R U B E R 1.9 (1822), S. 362ff.; V A R N H A Ü E N VON E N S E , K. A.: Johann von Besser. In: Ders.: Biographische Denkmale. Vierter Theil. Berlin 1826, S. 281-395; 3. Aufl. 1872, S. 169-238; F Ü R S T E N A U , Moritz: Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe zu Dresden. 2 Bde. in I Bd. Dresden 1861/62. Reprint Hildesheim 1971; KÖHLER, Reinhold: »Adams erster Schlaf«. In: Vierteljahrsschrift für Literaturgeschichte 1 (1888), S. 150f.; Koi'P, Arthur: »Eleonora, die betrübte«. In: Euphorion 8 (1901), S. 264-274; SACHS, Curt: Musik und Oper am kurbrandenburgischen Hof. Berlin 1910; KERMENIC, Emile: Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Singspiels: Besser, Neukirch, Reuter, König. Diss. Wien 1911; H A E R T E E , Wilhelm: Johann von Besser. Sein Leben und seine Werke. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Hofdichtung. Berlin 1910. (Literarhistorische Forschungen, Heft XLIV). (11: X 1471, 46; Diss. Heidelberg 1911; Ndr. Nendeln 1977); BESSER, Hans-Eberhard: Von den Besserer bis zu den Bessers. Görlitz 1923; Übersicht über die Bestände des Sächs. LHA, Leipzig 1955, S. 247, 267; HEIDUK, Franz: Die Dichter der galanten Lyrik. Studien zur Neukirchschen Sammlung. Bern 1971, S . 29-35; S C H Ö B E R L , Joachim: »Liljen = milch und rosen = purpur« : Die Metaphorik in d. galanten Lyrik d. Spätbarock. Untersuchungen zur Neukirchschen Sammlung. Frankfurt am Main 1972; B R A T H E R , 1993, S. 80f., 333f.; 354; F Ö R S T E R , Bärbel/ G R O S S , Reiner/ M E R C H E L , Michael (Bearb.): Die Bestände des Sächsischen Hauptstaatsarchivs und seiner Außenstellen Bautzen, Chemnitz und Freiberg. Band 1: Die Bestände des Sächsischen Hauptstaatsarchivs. Teil 1, 2. Leipzig 1994. (Quellen und Forschungen zur Sächsischen Geschichte. Herausgegeben von der Historischen Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Band 12.1, 12.2); Dö-
71
72
Besser, Johann
von
RING, Detlef (Hrsg.): Samuel Pufendorf. Briefwechsel. Berlin 1996. (Samuel Pufendorf. Gesammelte Werke, hrsg. v. Wilhelm Schmidt-Biggemann, Bd. 1); HIRSCH, Ferdinand (Hrsg.): Urkunden und Actenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Politische Verhandlungen. Dreizehnter Band. Berlin 1915, S. 3 4 3 391; G S t A B P H Rep. 7, Nr. 5: (Besser, Johann von ?; Einholung der Prinzessin von Radzivill); G S t A B P H Rep. 8 (Hofchargen: Zeremonienmeister 1 6 9 0 - 1 8 9 8 ; Curiosa zur Brandenburgischen Geschichte: Beschreibung der Feierlichkeit bei Der Einholung Mosco vi tischer Gesandten in Königsberg in Preußen (1699/1700) [Aus Bratrings Nachlaß]; GStA B P H Rep. 9 J 5c. (Zeremonienmeister: Acta betr. die Besoldungsangelegenheit des Geh. Rats und Oberzeremonienmeister von Besser. 1701: 25. Nov. 1701: An das Ober Domaine Directorium und die Hoffkammer, die Verfügung zu machen, daß die dem von Besser gethane Zulage [500 Taler jährlich] dem hiesigen Cammer Etat inseriret werde; »Vermöge Ihro Königl. Majest. in Preussen und Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg/ Publicirten Edicti hat /der geheime Rath undt Ober Ceremonien Meister Herr von Besser/ wegen der erhaltenen/ jährlichen fünffhundert Zulage/ nach dem Reglement die verordnete Jura mit/ Hundert fünff und Zwantzig/ an die General= Charge=Cassa allhier entrichtet. Signatum Cölln an der Spree/ den 9. t. Decembr. 1701); GStA Rep. 9, J 12, Fase. 2 (Hof- und Legationsräte 1541: Johann Bessers Bestallung 1682; Gehaltszulage für J . B., 1686; nichtständige Besoldung f. J. B.); GStA Rep. 9, J 14b, Fase. 3 (Bestallungen bürgerlicher Räte 1 6 8 0 - 1 6 8 8 : Johann Besser 1680); GStA Rep. Nr. 794, f. l v - 9 v (Memoire des Königl.-Ober=Ceremonienmeisters von Besser über das Was nach Absterben eines Regenten am Ersten vorgenommen zu werden pflegt. [Abschrift nach f. 1 - 6 des Originals, Ausarbeitung angefertiget auf Ersuchen des Herrn von Ilgen, vom 17. Febr. 1713, übergeben am 25. Febr. 1713]; angeschlossen »Einige maßgebliche Fragen und Erinnerungen die Trauer betreffend«); G S t A Rep. 36, Nr. 7 9 5 (Königliche Leichen=PROC E S S I O N S - O r d n u n g . B E R L I N , Zufinden bey Johann Andreas Rüdiger, Buchhändler dem Königlichen Post=Hause über. 1713, S. 1 1 - 2 0 ; [identisch mit Bessers »Begräbnisordnung und Anordnung der Leichenprozession beim Tode König Friedrich I.«. 1713]; G S t A Rep. 36, Nr. 2768 (Gründung der Brandenb. Societät der Wissenschaften. Aufzeichnungen des Oberzeremonienmeisters von Besser. Abschrift, [aus Bessers Dresdener Nachlaß]. 1700); Kollektaneen, Polen, besonders das polnische Königthum betreffend, 18. Jahrh. (Anfang). Von verschiedenen Händen, anscheinend auch von der Joh. von Bessers. (1854 an das Hauptstaatsarchiv abgegeben, vgl. Schnoor v. Carolsfeld, Katalog der Handschriften in der Sächsischen L B Dresden, Bd. 3, S. 1818, P 54); Polnisches Hof-Ceremonial. (14: G 106 h ).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Slg. Wadzeck, Bd. 3 1 , 1 , Nr. 65.
Blanckenberg,
Conrad Gottfried
Blanckenberg, Conrad Gottfried *
2 3 . Aug. 1 6 5 7 Uelzen/Lüneburg
t
3 0 . Dez. 1712 Berlin
T h e o l o g e , luth.-pietist. V
J o a c h i m Ernst B., R a t s k ä m m e r e r
M
Ursula geb. T e i c h m a n n
C© I. 1682 A n n a Lucia geb. Rösner; II. 1687 Dorothea Elisabeth geb. L i n d e n ; III. C l a r a H e d w i g geb. von Wendessen K
I. 3 Töchter, u. a. N . N . Sahlwächter; Elisabeth J u l i a n a C h r i s t i n a Boeli; II. 2 Töchter, u. a. A n n a C a t h a r i n a Roewer; III. W i l h e l m i n a M a r i a S c h m i d t , J o h a n n a Sophia Justina M o ß t o r f f , Carl W i l c k e B.
Unterricht d u r c h Hauslehrer ab 1 6 6 8 Schulbesuch in Braunschweig u. Uelzen 1675
Universität Jena
1678
H a m b u r g (bei Edzard)
1678-1680
Universitäten Jena u n d Helmstedt
1681-1689
Prediger zu W o l f e n b ü t t e l in der Gem e i n d e zur Gotteslage
1689-1699
S u p e r i n t e n d e n t u n d Pastor in H o h e n städt/Hannover
1700-1705 1705-1712
A d j u n k t zu St. Nicolai in Berlin Propst zu St. Nicolai, Inspektor u. Schol-
rige unter d e m Rektor u n d Theologieprofessor Frie-
arch des Berlinischen G y m n a s i u m s
d e m a n n B e c h m a n n ( 1 6 2 8 - 1 7 0 3 ) an der Universität Jena
(JAUERNIG/ STEIGER,
1977,
S.
6 1 ) , w o er Vorle-
C o n r a d Gottfried Blanckenberg w u r d e a m 2 3 . Aug.
sungen an der philosophischen Fakultät besuchte,
1 6 5 7 zu Uelzen i m H e r z o g t u m L ü n e b u r g geboren.
sich aber bald der T h e o l o g i e z u w a n d t e u n d C o l l e g i a
Sein Vater J o a c h i m Ernst Blanckenberg war M i t g l i e d
bei den Professoren B e c h m a n n , Baier u n d Götze hör-
des städtischen Rates u n d bekleidete das A m t eines
te.
R a t s k ä m m e r e r s ; der Großvater Ernst Adolph Blan-
Bis zur G r ü n d u n g der Universitäten H a l l e ( 1 6 9 4 )
c k e n b e r g hatte als H a u p t m a n n
militärischen
u n d G ö t t i n g e n ( 1 7 3 7 ) w a r Jena als Pflanzschule lu-
Dienst des dänischen Königs gestanden. Die M u t t e r
therischer T h e o l o g i e eine der größten protestanti-
Ursula war eine Tochter des Amtsschreibers zu Ebs-
schen Universitäten. B l a n c k e n b e r g k a m nach Jena,
dorf i m L ü n e b u r g i s c h e n , Friedrich T e i c h m a n n ; sie
als sich an der theologischen Fakultät unter wesent-
starb bereits 1670, als der Sohn 13 Jahre alt war (die
licher F e d e r f ü h r u n g von J o h a n n M u s a e u s ( 1 6 1 3 bis
im
genealogischen u n d biographischen I n f o r m a t i o n e n
1681) in der Auseinandersetzung zwischen O r t h o d o -
nach den » P E R S O N A L I A « der Leichenpredigt von
xie u n d Scholastik einerseits u n d F r ü h a u f k l ä r u n g ,
J o h a n n RAU).
S y n k r e t i s m u s u n d Pietismus andererseits ein g e m ä -
Blanckenberg, der bis zu seinem 11. Lebensjahr von
ßigter S t a n d p u n k t durchsetzte. F r i e d e m a n n Bech-
e i n e m Hauslehrer unterrichtet w o r d e n war, besuch-
m a n n , der seit 1 6 5 6 an der philosophischen Fakultät
te zunächst die S c h u l e in B r a u n s c h w e i g unter Rek-
lehrte u n d ein hervorragender Kenner der äthiopi-
tor M ö r i n g , d a n a c h zwei Jahre die S c h u l e in Uelzen,
schen Sprache war, wechselte 1668 auf einen theolo-
w o sich Rektor Bütemeister u n d Pastor J o h a n n Bern-
gischen Lehrstuhl; er g e h ö r t e zu den bekanntesten
hard Götze des Knaben a n n a h m e n . Im W i n t e r s e m e -
lutherischen Kasuisten. Johann W i l h e l m Baier ( 1 6 4 7
ster 1675/76 i m m a t r i k u l i e r t e sich der Achtzehnjäh-
bis 1695), der Schwiegersohn von M u s a e u s u n d sein
Ti
74
Blanckenberg,
Conrad
Gottfried
theologischer Testamentsvollstrecker, später erster Rektor der Universität Halle, hielt zwar an der dogmatischen Identität der Lehre fest, zeigte sich aber zugleich der inneren Erneuerung des Luthertums aufgeschlossen. Er las Collegia über die »Vier Bücher vom wahren Christentum«, die Johann Arndt (1555-1621) herausgegeben hatte, und wurde von den orthodoxen Wittenbergern als Pietist angefeindet. Georg Götze (1633-1699) war von 1665 bis 1672 Professor für praktische Philosophie und übernahm dann ebenfalls eine theologische Professur. Während seines Jenaer Aufenthaltes reiste Blanckenberg 1678 nach Hamburg, um sich bei dem berühmten Privatgelehrten Esdras Edzard (1629-1708) in den orientalischen Sprachen ausbilden zu lassen. Edzard, der in ausreichender finanzieller Sicherheit lebte, deshalb den Unterricht kostenlos erteilte und auch keine Geschenke annahm, zog zahlreiche junge Gelehrte an, oft bis zu 60 Zuhörer an einem Nachmittag, denen er die Grundlagen für die alttestamentliche und orientalische Philologie vermittelte. Auch August Hermann Francke (1663-1727), später der Begründer des Hallischen Pietismus, weilte 1682 als Student einige Monate bei dem anerkannten Hebraisten in der Hansestadt. Wie lange Blanckenberg in Hamburg blieb, ist nicht bekannt. Der Tod des Vaters zwang ihn noch im selben Jahr zur Rückreise nach Uelzen. Doch das väterliche Erbe erlaubte ihm die Fortsetzung seiner theologischen Studien in Jena, wo er die besondere Zuwendung Götzes genoß. Nach kurzem Aufenthalt an der Universität Helmstedt kam Blanckenberg 1680 nach Braunschweig. Hier durfte er anstelle eines plötzlich erkrankten Theologiestudenten in der Domkirche eine Predigt halten, die Herzog Rudolf August so gut gefallen haben soll, daß er dem Zugereisten Anfang 1681 die nächste vakant werdende Predigtstelle in seinem Fürstentum zusagte. Noch im selben Jahr wurde Blanckenberg, erst 24 Jahre alt, als Prediger nach Wolfenbüttel berufen, wo er sich am 30. Okt. 1681 mit einer Predigt in der Gemeinde zur Gotteslage öffentlich vorstellte und am Tage darauf auf sein neues Amt vozierte. Während unter Herzog August in Braunschweig-Lüneburg noch der Geist der Reformorthodoxie das religiöse Leben bestimmt hatte, konnte unter seinem Nachfolger Rudolf August, der 1666 die Regierung übernommen hatte, der Pietismus für einige Jahre eine Blütezeit erleben, da der Herzog selbst ein begei-
sterter Anhänger dieser Frömmigkeitsbewegung war. 1680 hatte der bekannte Pietist Joachim Justus Breithaupt (1658-1732), später Professor für Theologie in Halle und enger Mitstreiter von August Hermann Francke, das Konrektorat an der Großen Schule zu Wolfenbüttel übernommen und in der Stadt die pietistischen Konventikel eingeführt. Als Blanckenberg, der schon in Jena pietistische Anschauungen kennengelernt hatte, nach Wolfenbüttel kam, wurde er durch Breithaupt in dieser Lehre bestärkt, denn als Prediger der Gemeinde zur Gotteslage wirkte er im Sinne des Pietismus und bemühte sich im besonderen um die religiöse Unterweisung der Kinder. 1688 kam Barthold Meyer, den man »Speners Augapfel« nannte (BESTE, 1889, S. 280), als Generalsuperintendent und Pastor an der Hauptkirche nach Wolfenbüttel; er hatte schon vor seinem Wirken in dieser Stadt private Erbauungsstunden gehalten. Als Francke 1688 auf einer Reise von Hamburg nach Leipzig in Wolfenbüttel Station machte, nahm er bei Meyer Quartier. Und vielleicht war Blanckenberg, der sein Amt als Pastor der Gotteslager-Gemeinde bis 1689 ausübte, auch noch mit dem Speneranhänger Justus Lüders (gest. 1708), später Generalsuperintendent zu Halberstadt, zusammengetroffen, der im selben Jahr als Hofprediger, Konsistorialrat und Professor der Ritterakademie in die Residenz berufen wurde, mit dem bekannten Pietisten Friedrich Breckling (1629-1711) in Verbindung stand und ihn finanziell unterstützte. (Breckling nahm auch Verbindung mit Blanckenberg auf, wovon ein überlieferter Brief aus dem Jahre 1708 Zeugnis gibt.) Für die weitere Ausbreitung des Pietismus gerade in Wolfenbüttel sorgten auch der Liederdichter Heinrich Georg Neuß (1654-1716), später Superintendent und Konsistorialrat in Wernigerode, der 1690 als Adjunkt an die Hauptkirche gekommen war, sowie der Kammeradvokat und Dichter Gottfried Wilhelm Sacer (1635 bis 1699), dessen Haus ein bekannter Treffpunkt der Pietisten war. Allerdings wurde die pietistische Bewegung im Herzogtum durch Anton Ulrich, der 1685 Mitregent seines Bruders geworden war, zunehmend eingedämmt - 1692 erschien dann das herzogliche Edikt gegen den Pietismus. Blanckenbergs erste öffentliche Anstellung als Prediger der Gemeinde zur Gotteslage hatte ihm auch die Gründung einer Familie ermöglicht: Am 4. Okt. 1682 ehelichte er Anna Lucia, die älteste Tochter des Uelzener Ratskämmerers Rösner. In der vierjährigen
Blanckenberg, Conrad Gottfried Ehe wurden drei Töchter geboren, von denen eine
stuhl«, womit er Franckes im Jahr zuvor erschienene
früh verstarb, die beiden anderen sich verheirateten,
Schrift »Kurtzer und Einfältiger Entwurff/ Von den
und zwar ehelichte eine (jedoch 1708 schon verstor-
Mißbräuchen Des Beichtstuhls« meint, die dieser vor
bene) Tochter den Prediger zu Leitzkow, Johann
dem Hintergrund des vom Diakon zu St. Nicolai in
Christian Sahlwächter, die andere Tochter Elisabeth
Berlin, Johann Caspar Schade ( 1 6 6 6 - 1 6 9 8 ) , hervor-
Juliana Christina den Prediger zu Dehrenburg, Franz
gerufenen sogenannten Berliner Beichtstuhlstreits
Autor Boeli.
auf dessen Höhepunkt verfaßt hatte. In ihr behandel-
Nachdem seine erste Frau am 28. Sept. 1686 gestor-
te Francke die Mißbräuche unter den Beichtkindern
ben war, heiratete Blanckenberg am 15. Nov. 1687
und Beichtvätern und gab Hinweise für eine Reform
Dorothea Elisabeth, eine Tochter des Braunschwei-
des Beichtwesen, wobei er jedoch nicht in der nega-
ger Stadtsekretärs Heinrich Julius Linden, die jedoch
tiven Grundhaltung Schades zur Privatbeichte ver-
nach schon nach zweieinhalb Jahren am 12. Mai
blieb. Auch der Propst zu St. Nicolai, Philipp Jakob
1690 bei der Geburt einer Tochter starb. Aus dieser
Spener ( 1 6 3 5 - 1 7 0 5 ) , hatte sich in dem Beichtstuhl-
Ehe stammte die (allerdings fünf Jahre vor ihrem Va-
streit nicht auf Schades Seite gestellt, sondern lange
ter bereits verstorbene) Tochter Anna Catharina, die
Zeit vermittelt, schließlich die Entlassung Schades
den Prediger zu Langlen in der Grafschaft Wernige-
vorgeschlagen.
rode, Christoph Roewer, geehelicht hatte; eine wei-
Als Spener, der ja auch kgl.-preußischer Konsistorial-
tere Tochter starb bei der Geburt. Nachdem Blanckenberg sein Wolfenbütteler Predigtamt acht Jahre ausgeübt hatte, erhielt er 1689 die Vokation als Superintendent und Pastor nach Hohenstadt im Hannoverischen, wo er zehn Jahre wirkte. Noch 1689 gab er von Ahasverus Fritsch (1629 bis 1701) dessen »Höchst=nöthige Christenthums= Fragen/ handelnde Von einigen nicht allzubekannten Materien/ das wahre Christenthum betreffende« in einer neuen Auflage heraus, zu welcher er eine Vorrede schrieb; das Werk erlebte 1707 eine dritte Auflage. O b eine persönliche Beziehung Blanckenbergs zum Konsistorialpräsidenten und Kanzler der Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt bestand, ist nicht bekannt, jedoch war dessen Buch weitverbreitet. Während seiner Hohenstädter Amtsperiode verehelichte sich Blanckenberg zum dritten Mal, und zwar mit Clara Hedwig von Wendessen, einer Tochter des Dechanten am Domkapitel zu Walbeck, Georg Wilhelm von Wendessen. In dieser Ehe wurden drei Kinder geboren: Die Tochter Wilhelmina Maria ehelichte den Prediger zu St. Nicolai in Berlin, Johann Christian Schmidt, die zweite Tochter Johanna Sophia Justina heiratete den Prediger zu Gersleben im Herzogtum Magdeburg, Johann Moßtorff. Blanckenbergs einziger Sohn Carl Wilcke war beim Tode seines Vaters Student an der Universität Jena, wo er sich am 12. Mai 1711 immatrikuliert hatte. Aus jener Zeit ist auch ein Brief überliefert, den Blanckenberg am 1. Febr. 1698 an August Hermann Francke in Halle schrieb. In ihm bedankte er sich für die Übersendung eines »Unterrichts vom Beicht-
rat war, einen Adjunkt für seine Amtsgeschäfte suchte, befand sich unter den vorgeschlagenen Kandidaten
auch
Blanckenberg
(die Schreiben
betreffs
Blanckenbergs Adjunktion in: G S t A Rep. 4 7 B 4 Fasz. 19; Bl. 6 - 1 8 ) . Der Propst entschied sich für diesen, so daß Blanckenberg nach erlangter Konfirmation und Vokation durch Kurfürst Friedrich III. Anfang 1700 als Adjunkt Speners — der auch die Investiturpredigt hielt - sein neues Amt antrat. D a seine Berufung jedoch etatmäßig nicht vorgesehen war, erklärte sich Speners Freund Carl Hildebrand Freiherr von Canstein ( 1 6 6 7 - 1 7 1 9 ) bereit, einen Teil des Gehaltes, nämlich 40 Taler, für Blanckenberg aus seiner Tasche zu bezahlen (GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 19; Bl. 24 u. 28; vgl. zu Blanckenbergs Vokation und Anstellung auch ALAND, 1943, S. 1 5 1 - 1 7 0 ) . Am 8. März 1700 konnte Canstein dann an Francke nach Halle melden: »H. Blanckenberg hatt mir schon einige gute dinge communiciret.« (SCHICKETANZ, 1972, S. 79.) Während Propst Spener - im Unterschied zu seiner Frankfurter Wirksamkeit - in Berlin keine pietistischen Hausversammlungen abhielt, sondern lediglich sonntagnachmittags Vorlesungen für Theologiestudenten in seinem Haus durchführte, ermutigte er andere, auch seinen Adjunkt, zur Einrichtung von Privatversammlungen (WALLMANN, 1987, S. 74f.). Im Jan. 1702 schrieb Canstein an Francke: »H. blankenberg hatt schon 2 Colegia pietatis angef a n g e n . « (SCHICKETANZ, 1 9 7 2 , S. 1 4 6 . )
1703 erhielt Blanckenberg als adjungierter Propst zu St. Nicolai die Aufsicht über die beiden Hospitäler zum Heiligen Geist in Berlin und zu St. Georg vor
75
76
Blanckenberg,
Conrad
Gottfried
den Toren Berlins übertragen (die kgl. A p p r o b a t i o n
sion
v o m 2 3 . J u l i 1 7 0 3 b e i KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II,
Konsistorialpräsident Paul Freiherr von Fuchs ( 1 6 4 0
beim hessischen
Landgrafen
nachzusuchen.
S. 678f.). Beide Hospitäler waren schon im 13. Jahr-
bis 1704) zeigte sich diesen Plänen gewogen, d a Blan-
hundert fundiert worden. I m Z u s a m m e n h a n g mit
ckenberg als Nachfolger Speners im Konsistorium
der Errichtung des Großen Friedrichs-Hospitals am
u n d beim E x a m e n der Kandidaten ausschied. C a n -
Stralauer Tor in den Jahren 1 7 0 1 / 0 2 erhielten auch
stein gab in seinem Brief v o m 2 9 . J u n i 1 7 0 4 an Fran-
diese Einrichtungen eine neue Satzung, in welcher
cke eine genaue Charakterisierung des Sechsundvier-
die A u f n a h m e von Personen genau geregelt u n d ihre
zigjährigen u n d seiner Stellung in der geistlichen
Pflichten exakt beschrieben wurden. D a n a c h sollten
Hierarchie a m brandenburgisch-preußischen
beide Hospitäler vor allem »Bethäuser« sein, in de-
»der H . Blanckenberg ist ein Christi, redlicher m a n n
nen bevorzugt alte Bürger u n d betagte Personen aus
aber zu dergleichen im geringsten nicht capable, Er
Hof:
Berlin a u f g e n o m m e n wurden. D a s neue Reglement,
Erkennet selbst z u m theil seine Schwachheit zu ei-
das von den dazu verordneten K o m m i s s a r e n Frei-
n e m solchen wichtigen ampt. dannhero Er vor zwei
herrn von Canstein, Blanckenberg u n d d e m Kir-
tagen gegen H . porst [Johann —> Porst, damals Pre-
chenvorsteher Barth in einer deutlich »pietistischen«
diger im D o r f Malchow, später Nachfolger B l a n k e n -
Sprache ausgearbeitet wurde, räumte mit bestimm-
bergs im Propstamt] auch mich bezeuget, wie m a n ja
ten Mißbräuchen auf, die sich in der Vergangenheit
alles thun möchte, das ein man als H . M a j u s [Johann
eingeschlichen hatten. S o sollten z u m Beispiel all
Heinrich May] herkomme, denn wer würde sonsten
jene abgewiesen werden, die sich nur der leiblichen
das C o n s i s t o r i u m besuchen u n d das examen candi-
Verpflegung wegen in die Hospitäler einkauften,
d a t o r u m verrichten, denn der gut m a n , das ich ofen-
selbst wenn sie höhere »Einkauf=Gelder« zahlten; die
hertzig gegen Ew.hochEhrw. schreibe, fürchtet eine
Vorsteher, die dies in der Vergangenheit begünstig-
ihm ohnerträgliche last u n d das andere seine blöße
ten, wurden einer strengeren Kontrolle unterworfen
mehr m ö g e n Erkennen, bey den reformirten inson-
( d a s R e g l e m e n t a b g e d r u c k t b e i b e i KÜSTER/ MÜLLER,
derheit H . Jablonsky [Daniel Ernst —> Jablonski, seit
1 7 5 2 , II, S. 6 7 6 - 6 7 8 ) .
1693 Hofprediger in Cölln] auch H . von Fuchs ist Er
Als adjungierter Propst hatte Blanckenberg an Speners Stelle auch an anderen, wegen verschiedener Streitigkeiten in den Kirchengemeinden der Propstei eingesetzten
Untersuchungskommissionen
teilge-
n o m m e n , wie er auch vor allem zahlreiche kirchenorganisatorische A u f g a b e n von Spener übernehmen mußte: S o wurde er mit der Neuorganisation der Stuhlvermietung beauftragt, die wegen der großen N a c h f r a g e nach Kirchenstühlen in St. Nicolai dringend notwendig geworden war, hatte gelegentlich neuberufene Geistliche der Propstei in ihr A m t einzuführen u n d sammelte die Kollekte für Franckes Anstalten in Halle ein (ALAND, 1 9 4 3 , S. 1 0 l £ ) . 1 7 0 4 wurde der Propst zu St. Petri in Cölln, Frantz Julius —> Lütkens, nach Kopenhagen berufen. Seine Stelle neu zu besetzen, war angesichts des Alters Speners besonders wichtig, zumal Blanckenberg, der für Spener vorgesehene Nachfolger, nicht bereit war, alle Amter Speners zu übernehmen (vgl. SCHICKETANZ, 1967, S . 50ff.). Canstein u n d Spener, die vakante Predigerstellen mit pietistischen
Glaubensbrüdern
besetzen wollten, versuchten J o h a n n Heinrich M a y ( 1 6 5 3 - 1 7 1 9 ) aus Gießen nach Brandenburg zu ziehen und baten K ö n i g Friedrich I., u m M a y s D i m i s -
in eine rechte Verachtung, wie denn der letze noch vor kurtzer zeit gesaget, w o r u m m a n einen solchen m a n n hieher gebracht, bey d e m wirdt Er nicht den geringsten eingang finden, w o r u m Er sich auch nicht groß bewerben wirdt, denn Er wegen temperaments u n d corpers gemachlich u n d sich nicht groß rühren mag. Er gestehet selbst, das Er den gantzen nachmittag fast nicht das geringste vornehme, S o n d e r n Seine arbeit müßte des m o r g e n s geschehen u n d hiezu nicht zu viel. Er ist im geringsten nicht laborieus u n d bin ich darüber verwundert alles wirdt ihm gleich eine last, u n d habe ich solches nur in der sache von H . Sprögel [Johann Heinrich Sprögel ( 1 6 4 4 - 1 7 2 2 ) , ab 1704 Inspektor zu Stolpe in Pommern] und eine commission, so wir miteinander gehabt zur genüge erfahren, die Studia seindt sehr schwach, ich schreibe dieses alles nicht zu seiner Verachtung, sondern p. rei veritate u n d damit sie so viel beßer von der sachen urtheilen könen, ja ich halte mich versichert, ihm die liebe zu erzeigen, wenn ich eine Ursache wäre, das Er mit ein e m solchen wichtigen a m p t verschonet werden solte.« (SCHICKETANZ, 1 9 7 2 , S. 264f.) Es gelang Canstein u n d Spener jedoch nicht, M a y nach Berlin zu b e k o m m e n , d a dieser eine B e r u f u n g
Blanckenberg, Conrad Gottfried nach Kiel annahm. Auf das vakante Propstamt zu
der Berliner Bibel aus den Jahren 1709 bis 1713 nur
St. Petri (und in die eventuell notwendig werdende
noch einige Leichenpredigten auf.
Nachfolge
Einen nicht unbeträchtlichen Zeitaufwand mußte
Speners
im
Konsistorium)
vozierte
schließlich der Zeitzer Diakon Ferdinand Helfreich
Blanckenberg für seine Tätigkeit als Inspektor über
—> Lichtscheid, mit dem zunächst Spener und dann
das Berliner Kirchen- und Schulwesen aufwenden,
Canstein schon längere Zeit Verbindung hielten.
da hierzu auch die Visitation der Berlinischen Land-
Von 1702 an war Spener wiederholt erkrankt, konn-
gemeinden gehörte. In einem Epicedium auf seinen
te jedoch bis Sommer 1704 seinen Amtsgeschäften
Tod wurde er als Inspektor des Barnimischen Kreises
noch ohne ernsthafte Unterbrechungen nachkom-
bezeichnet. Von den seiner Inspektion unterstehen-
men. A m 8. Juni hielt er seine letzte Predigt; von der
den
ihn in den nächsten Tagen ereilenden Krankheit soll-
Gymnasium am angesehensten; ab 1698 hatte es Sa-
Bildungseinrichtungen
war
das
Berlinische
te er sich nicht mehr erholen. Am 11. Juni 1704 ver-
muel Rodigast ( 1 6 4 9 - 1 7 0 8 ) geleitet, nach seinem
sammelte er die Diakone seiner Kirche zu St. Nicolai
Tod wurde 1708 Christoph Friedrich —> Bodenburg
an seinem Krankenbett, um ihnen gegenüber seinen
als Rektor berufen.
Glauben zu bekennen. Von dieser Zusammenkunft
Im Frühjahr 1712 erkrankte Blanckenberg an einem
ist ein Bericht überliefert, den Blanckenberg angefertigt und den Canstein später in seine Spener-Biographie eingearbeitet hat (der Bericht in A F S t / H B 62 a ; vgl. auch SCHICKETANZ, 1967, S. 67f.). Spener starb am 5. Febr. 1705. Zur Begräbnisfeier am 15. Febr. hielt Blanckenberg die Leichenpredigt, ebenso auf Speners am 5. Nov. desselben Jahres verstorbene Witwe. Drei Tage nach Speners Begräbnis erlangte Blanckenberg das Propstamt (wodurch er auch Kommissar beim Berliner Armendirektorium wurde) sowie die Stellung eines Pastors Primarius an der Kirche zu St. Nicolai und wurde Inspektor über das Berliner Kirchen- und Schulwesen, Ämter, die er bis zu seinem Tode bekleidete (Blanckenbergs Bestätigung als Propst und Inspektor vom 18. Febr. 1705 in: G S t A Rep. 4 7 B 4 Fasz. 20, Bl. 4 8 - 5 0 ) . Speners Platz im Konsistorium nahm der Propst zu St. Petri, Ferdinand Helfreich Lichtscheid, ein. Als Propst hatte Blanckenberg an den Sonn- und Festtagen in der Kirche zu St. Nicolai die Predigten zu halten, eine weitere wöchentlich am Donnerstagmorgen, hinzu kamen gelegentliche Predigten zu besonderen Anlässen in den Kirchen seines Berliner Amtsbezirkes St. Marien, St. Georg und in der Klosterkirche. Im Druck überliefert sind keine dieser Predigten, im Unterschied zu denen seines Vorgängers Spener und seines Nachfolgers Porst oder denen der Cöllnischen Pröpste Lütkens und Lichtscheid, die das geistig-religiöse Leben in der preußisch-brandenburgischen Residenz weit stärker als Blanckenberg beeinflußten. Blanckenbergs derzeit bekanntes Werkverzeichnis weist neben der bereits erwähnten Vorrede zur Neuauflage einer Schrift von Ahasverus Fritsch und Vorreden zu
anhaltenden schweren Brustleiden, so daß er die meisten seiner Amtspflichten aufgeben mußte und nur noch einiges von zu Hause aus erledigen konnte. In dieser Zeit ließ er sich nicht nur von den Berliner Ärzten Bartholomaeus Zorn ( 1 6 3 9 - 1 7 1 7 ) und Johann Daniel —> Göhl behandeln, sondern korrespondierte über seine Krankheit auch mit auswärtigen Ärzten. Canstein reflektierte auf Johann Ulrich Schwentzel ( 1 6 8 5 - 1 7 4 7 ) als Nachfolger und hoffte ihn als Adjunkt für Blanckenberg zu gewinnen, allein das Vorhaben scheiterte, nicht nur, weil der Propst nur 30 Taler von seinem Gehalt abgeben wollte, sondern weil »bey den andern von der nicolai kirche eine jalousie sich findet, indem Sie erkennen, daß auf dem fuß, auf welchen H . Schwentzell gesetzet werden mochte, Er es ihnen allen ja vorthun, und einen großen zulauf haben würde« (so Canstein am 25. Okt. 1 7 1 2 a n F r a n c k e , vgl. SCHICKETANZ, 1 9 7 2 , S . 5 4 5 ) .
Schwentzel wurde 1713 Superintendent in Luckenwalde und 1719 Pastor zu St. Moritz in Halle. Die von Canstein befürchteten Vorbehalte der Prediger zu St. Nicolai, insbesondere des Archidiakons Johann —> Rau, gegen einen Propst, der nicht aus ihren Reihen stammte, traten dann tatsächlich offen zutage, als nach dem Ableben Blanckenbergs Johann Porst 1713 neuer Propst wurde und bei seiner Ernennung zum Konsistorialrat 1716 zur Erleichterung seiner Amtsgeschäfte den damaligen Inspektor in Brandenburg, Christoph Matthaeus Seidel (1668 bis 1723), als Adjunkt erhielt, der ihm auch im Propstamt nachfolgen sollte, wozu es jedoch durch Seidels frühen Tod nicht mehr kam. Blanckenberg starb am 30. Dez. 1712 im 56. Lebensjahr. Daß ihm mit Johann Porst einer der profilierte-
77
78
Blanckenberg,
Conrad
Gottfried
sten A n h ä n g e r der pietistischen Lehre im P r o p s t a m t
St. N i c o l a i seit G e o r g B u c h h o l t z e r (gest. 1 5 6 6 ) war.
folgte, der unter K ö n i g Friedrich W i l h e l m I. d e n Pie-
Konrektor Johann
tismus in der R e s i d e n z durchsetzte, erfüllte die Ber-
B l a n c k e n b e r g s e i n z i g e m S o h n C a r l W i l c k e , der a n
liner Pietisten u m C a n s t e i n m i t G e n u g t u u n g (vgl.
der Universität J e n a studierte, ein deutsches E p i c e d i -
C a n s t e i n s B r i e f an F r a n c k e v o m 3 1 . D e z .
u m , in w e l c h e m der S o h n d e n T o d des Vaters beklagt.
1712;
Leonhard
—» Frisch
widmete
SCHICKETANZ, 1 9 7 2 , S . 5 6 4 ) . D i e L e i c h e n p r e d i g t für
B l a n c k e n b e r g s E p i t a p h , ein h o c h r e c h t e c k i g e r Stein
B l a n c k e n b e r g hielt A r c h i d i a k o n J o h a n n R a u ,
die
auf einem zusammengesetzten Sandsteinsockel mit
A b d a n k u n g s t a m m t e v o m Prediger zu St. G e o r g , J o -
einer d u r c h starke V e r w i t t e r u n g h e u t e größtenteils
h a n n e s —> Lysius. J e d e r Lehrer a m Berlinischen G y m -
unlesbaren Schrift, b e f i n d e t sich außen an der West-
n a s i u m , das der I n s p e k t i o n des Propstes unterstand,
w a n d der Sakristei v o n St. N i c o l a i (in e i n e m A u s -
steuerte zu s e i n e m A b l e b e n ein E p i c e d i u m bei, meist
schnitt a b g e b i l d e t bei BREHM, 1 9 9 4 , S . 7 6 , die In-
in L a t e i n verfaßt wie z u m Beispiel die Trauergedich-
schrift e b e n d a S . 1 7 0 ; selbige a u c h mitgeteilt bei
te v o n R e k t o r C h r i s t o p h Friedrich B o d e n b u r g , S u b -
KÜSTER/ MÜLLER, I, 1 7 3 7 , S . 4 1 2 ) . B a l d nach d e m
k o n r e k t o r G e o r g —> Feller u n d S u b r e k t o r M a r t i n —>
T o d e des Propstes w u r d e seine B i b l i o t h e k in Berlin
D i t e r i c h , dessen u m f a n g r e i c h e s T r a u e r c a r m e n
versteigert.
zu-
[LN]
gleich eine p o e t i s c h e W ü r d i g u n g aller P r ö p s t e zu
Werke [Vorrede]. In: Fritsch, Ahasverus: D . Ahasveri Fritschens höchst=nöthige Christenthums=Fragen/ handelnde Von einigen nicht allzubekannten Materien/ das wahre Christenthum betreffende/ in 26. Lectionen abgetheilet/ U n d insonderheit Denen erwachsenen Christen zu fleissiger Betrachtung vorgestellet. N u n zum andernmal aufgelegt Mit einer Vorrede C . G . Blanckenbergs. Lüneburg/ Verlegts Johann Georg Lipper/ 1689. [12°] (Ha 33: 13 G 30; 23: T h 8 5 3 [= Deutsche Drucke des Barock H A B , 1986, B 4, B 3 4 6 6 ] ); 3. Aufl. 1707 (1: Es 16314, 2 ehem.). Der Seligmachende Glaube/ D a s ist: Des wahren Glaubens an J E s u m Christum Beschaffenheit und herrliches Ende/ So bey ansehnlicher Leich=Begängniß/ Des Weyland Wohl=Edlen/ Großachtbahren und Kunsterfahrnen Herrn Daniel Männlichs/ Königl. Preußisch. Hoff=Goldschmidts/ Als derselbe im 77. Jahr seines Alters/ den 21. Maji dieses 1701. Jahrs von G O t t aus dieser Zeit in die Ewigkeit war gefordert/ und da dessen entseelter Cörper D o m . I. p. Trin. in hiesiger Nicolai-Kirche ward beerdiget/ in Volckreicher Versammlung aus dem 3. C . v. 16. Johannis/ Vorgestellet von Conrad Gottfried Blanckenberg/ Adjunct. der Praepositur, und Pastor in Berlin. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Hoff=Buchdrucker. [1701; 4°] ( H a 33: 173 A 2, 11). »Was ist die Lust der Welt? Nichts als nur dürre Heyde.« [Epicedium], In: F A U T O R U M & A M I C O R U M , Q U O R U N D A M B E R O L I N E N S I U M EPICEDIA IN F U N U S BEATE D E F U N C T S D O M I N / E A N N S ELISABET H S P O R S T I S . [Berlin 1703; 8°] (Ha 33: 44 E 10 angeb.). Bericht über Phil. Jac. Speners Bekenntnis, wie er es am 11. Juni 1704 im Beisein der 4 Prediger an der Nicolai-Kirche zu Berlin abgelegt hat. Berlin, 11. Juni 1704 (AFSt/H B 62 a ). Das Leben der Glaubigen/ Als Der Weyland Hochwürdige/ in G O t t Andächtige und Hochgelahrte Theologus, H E R R Philipp Jacob Spener/ Der Heiligen Schrifft Doctor, Königlicher Preussischer Hochverordneter Consistorial-Raht/ wie auch Probst/ Pastor Primarius und Inspector in der Königl. Residenz Berlin/ Den 5. Febr. dieses 1705. Jahrs im 70. jährigen Alter im HErrn seligst entschlaffen/ der entseelte Cörper aber den 12. Febr. zu seiner Ruhestatt beygesetzt worden/ Den folgenden 15. selbigen Monats (war der Sonntag Sexages.) zu dessen gottseligen und gesegneten Ehren=Gedächtnus bey volckreicher Versammlung in der Kirchen zu S. Nicolai, J n einer Leichen=Predigt/ Auß dem Brieff an die Römer im 8. Cap. v. 10. Vorgestellet Von Conrad Gottfried Blanckenbergen/ vormahligen Adjuncto, und itzigen Successore in der Prsepositur, Inspection und Pastorat zu Berlin. J n Verlegung Johann David Zunners Seel. Erben. Franckfurt am Mayn/ Gedruckt bei Johannes Wust/ Anno M D C C V. [1705; 4°] (1: Ee 7 1 0 - 4 1 , 10; 3: 66 A 5866; H a 33: 58 A 5, 4); wiederabgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Christlicher Leich=Predigten Dreyzehende und letzte Abtheilung/ . . . Franckfurt am Mayn/ J n Verlegung Johann David Zunners seel. Erben. J m Jahr Christi M D C C V I I . [1707; 4°] Anhang, S. 1 5 9 - 1 8 0 , Personalia S. 1 8 1 - 2 0 5 . ( K Z K - B p 3: Ki 6 0 3 4 ) .
Blanckenberg,
Conrad Gottfried
Der Glaubigen Pilgrimschafft/ Von der Erden nach der bleibenden Stadt GOttes/ Als Die Weyland Hoch=Edle/ Hoch=Ehr= und Tugend=belobte Frau/ FRAU Susanna Spenerin/ Gebohrne Erhardin/ Des Weyland Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ HERRN Philipp Jacob Speners/ D. Gewesenen Königl. Preußis. Consistorial-Raths und Probsten in Berlin/ Hinterlassene Frau Wittwe Den 5. Nov. 1705. auß dieser Zeit in die selige Ewigkeit versetzet; Der entseelte Cörper aber den 11. Novemb. zu seiner Ruhe=Stätte gebracht wurde/ Darauff den 24ten Sonntag nach Trinitatis, bey Volck=reicher Versammlung/ Jn einer Leichen=Predigt/ Auß dem Brieff an die Hebräer am 13. vers. 14. vorgestellet Von Conrad Gottfried Blanckenbergen/ Probsten/ Inspectore und Pastore in Berlin. Franckfurt am Mayn/ Jn Verlegung Johann David Zunners Sei. Erben Druckts Bonaventura de Launoy, Hof=Buchdr. in Offenbach/ 1707. [4°] (1: Ee 710-41, 11; Ha 33: 13 O 16 angeb.; 14: Hist. Germ, biogr. 59, misc. 74); wiederabgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Christlicher Leich=Predigten Dreyzehende und letzte Abtheilung/ ... Franckfurt am Mayn/ Jn Verlegung Johann David Zunners seel. Erben. Jm Jahr Christi M DCCVII. [1707; 4°] Anhang S. 231-266, Personalia S. 266-271. (KZK-Bp 3: Ki 6034). Der Gnaden=Zug GOttes/ Als der Weyland Wohl=Ehrwürdige/ in GOtt Andächtige und Wohlgelährte Herr/ Herr Dietrich Christian CUNOVIUS, Wohlverordneter und getreuer Prediger bey der Christlichen Gemeine zu St. Nicolai in der Königl. Residentz Berlin/ Den 13. Febr. 1705. im 50jährigen Alter geschwinde/ aber selig/ von GOtt in die Ewigkeit gefodert/ Der entseelte Cörper aber den 20. Febr. zu seiner Ruhe=Statt gebracht worden/ Den 1. Martii (war der Sontag Jnvocavit) zu dessen gesegneten Ehren=Gedächtnüß/ Bey Volckreicher Versammlung in der Kirchen zu St. Nicolai, Jn einer Leichen=Predigt/ Auß dem Propheten Jeremia im 31. Cap. v. 3. Vorgestellet Von Conrad Gottfried Blanckenbergen/ Pneposito, Pastore und Inspectore in Berlin. [Berlin 1705; 4°] (Ha 33: 24 D 6, 5); wiederabgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Christlicher Leich=Predigten Dreyzehende und letzte Abtheilung/ ... Franckfurt am Mayn/ Jn Verlegung Johann David Zunners seel. Erben. Jm Jahr Christi M DCCVII. [1707; 4°] Anhang, S. 277-315. (KZK-Bp 3: Ki 6034). Der Glaubigen herrliches Erb=Gut zum Gedächtniß Herrn Georg David Schultzen, Medicina; Doctoris [gest. 9. Okt. 1706] Dom. XX. p.Tr. 1706. aus Jer. XXIV. 3. vorgestellet. Cölln: Ulrich Liebpert 1706 [4°] (32: 40, 2: 82). [Vorrede.] In: Biblia sacra, Das ist: Die gantze H. Schrifft Altes und Neues Testaments Verdeutschet / durch Martin Luther. [Mit Zwischentiteln, teilw. von 1709]. Mit Summarien ... Parallelen. Auch einem Gesangbuch nach dem Alphabet, nebst Morgen- und Abendsegen. Sammt einer Vorrede Hrn. Conr. Gottfr. Blanckenbergs. Berlin: Lorentz 1710 [8°] (24: B deutsch 170901; Rotermund, 1823, Bd. 1, S. XXIX: Vorrede zu der Berliner Bibel von 1709 bis 1713). Das Unausbleibliche Lob Der Getreuen Knechte/ in der Zukunfft ihres HERRN/ Als Der Weyland/ Wol=Ehrwürdige und Hochgelahrte Hr. Johannes Schindler/ Archi-Diaconus und 26. Jähriger Prediger zu St. Nicolai in Berlin/ Den 15. Mart. des 1711. Jahres/ in dem 54. seines Alters/ seelig entschlaffen/ Der entseelte Cörper den 20. Mart. drauf zu seiner Ruhe=Stäte gebracht ward/ den folgenden 22. selbigen Monats/ war der Sonntag Judica, zu dessen geseegneter Ehren=Gedächtniß bey Volckreicher Versammlung in der Kirchen zu St. Nicolai/ Jn einer Leichen=Predigt/ Aus den Worten des HErrn/ Luc. XIX,12-19. Vorgestellet Von C. G. Blanckenberg/ Probsten/ Inspectore und Pastore in Berlin. BERLJN/ Druckts Gotth. Schlechtiger/ der Kön. Preuß. Societät der Wissenschafften Buchdr. [1711; 4°] (1: Ee 710-53, 24; KZK-Bbl7: IV, 167, 8; Küster/Müller, 1737, I, S. 411).
Briefe Schreiben an August Hermann Francke in Halle. Hohenstadt, 1. Febr. 1698. (AFSt/H C 264,1) Schreiben an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 20. März 1709. (AFSt/H C 828:24). Schreiben an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 23. April 1709. (AFSt/H C 264,2). Schreiben an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 9. Jan. 1710. (AFSt/H C 264,4). Schreiben an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 7. Febr. 1710. (AFSt/H C 264,5). Schreiben an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 30. Juli 1710. (AFSt/H C 264,6). Schreiben an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 18. Nov. 1710. (AFSt/H C 264,3). Schreiben an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 4. Mai 1711. (AFSt/H C 264,7). Schreiben an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 5. Mai 1711. (AFSt/H C 264,8). Schreiben an Joachim Lange in Halle. Berlin, 17. Dez. 1709. (AFSt/H A 188a:77). [Schreiben an Conrad Gottfried Blanckenberg von Friedrich Breckling. Gravenhaag, Jan. 1708. [Kopie] (AFSt/H D 64: S. 685-693).]
79
80
Blanckenberg,
Conrad
Gottfried
Literatur RAU, Johann: Das Bey dem grossen Hirten Christo/ Wohlversorgte Schäfflein/ Ward/ Nach dem Abschiede und seliger Abfederung/ Eines treu=gewesenen Seelen=Hirten/ Des Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ HERRN Conrad Gottfried Blanckenbergs/ Probstes und PASTORIS PRIMARII zu St. Nicol. allhie/ Wie auch Inspectoris und Scholarchae, Jn einer Leichen=Predigt/ Aus dem/ von dem Wohlseeligen vorlängst bestimmten Leichen=Text, Joh. 10. v. 27. 28. 29. 30. Den 15. Januarii, war 2. Sonntag nach Epiph. 1713. Vorgestellet von Johann Rauen/ Archid. zu St. Nicol. in Berlin. BERLJN/ gedruckt bei Johann Lorentz/ 1714. (1: Ee 710-53, 28); LYSIUS, Johannes: Das itzt in G O T T verborgene/ aber Hinkünfftig zu offenbahrende Leben der Gläubigen/ Betrachtete den 8. Januarii 1713. Bey Hoch=Ansehnlicher Beerdigung Des weyland Hoch=Ehrwiirdigen/ in GOtt andächtigen/ und Hochgelahrten Herrn/ Herrn Conrad Gottfried Blanckenbergs/ Königlichen Probstes/ PASTORIS primarii und INSPECTORIS in Berlin/ Jn einer Stand=Rede/ Dessen im Leben getreuer Freund und Gevatter/ J O H A N N E S LYSIUS, Pastor zu St. Georg. BERLJN/ gedruckt bei Johann Lorentz/ 1714. (1: Ee 710-53, 28 angeb.); MÜNCHHAUSEN, Johann Friedrich von: Das Beträhnte Lehrer=Haupt/ Wolte Bey Hochansehnlicher Bestattung/ Des Weyland Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ HERRN Conrad Gottfr. Blanckenbergs/ Gewesenen hochverdienten Probstes und Pastoris Primarii in Berlin/ Königlichen Commissarii beym Armen=Directorio, auch Inspectoris des Barnimischen Crayses und des Berlinischen Gymnasii Ephori, Kürtzlich erwegen Und dabey seine mitleidige Ergebenheit dem geehrten Blanckenbergischen Hause darlegen/ Johann Friedrich von Münchhausen/ Eques Magdeburgicus. BERLJN/ Druckts Gotth. Schlechtiger/ der Kön. Preuß. Societtt der Wissenschafft. Buchdr. [1714] (1: Ee 710-53, 28 angeb.); PLE LACRYM/E, FUNERE VIRI Q U O N D A M SUMME REVERENDI ET AMPLISSIMI DOMINI CONR. GOTTOFR. BLANCKENBERGII, PR/FPOSITIADHUC ET PASTORIS ECCLESLE BEROLINENSIS PRIMARII, INSPECTORIS EJUSDEM ET VICINARUM, A T Q U E GYMNASII EPHORI L O N G E MERITISSIMI EXPRESS7E, IPS O Q U E SOLEMNI EXSEQUIARUM DIE, Q U I VIII. JANUARII, A N N O M D C C XIII. ERAT, PUBLICATjE A COLLEGIO GYMNASII BEROLINENSIS. BEROLINI, TYPIS JOHANNIS LAURENTII. [1714] (1: Ee 710-53, 28 angeb.); Bibliotheca Blanckenbergiana. Berolini 1713 (Loh, 1995, S. 117); PORST, 1714 [1727], S. 530; SCHMIDT, 1 7 3 4 , S . 4 1 ; KÜSTER/ MÜLLER, I, 1 7 3 7 , S . 4 1 0 - 4 1 2 ; JÖCHER/ ADELUNG, 1 7 8 4 , 1 , S p . 1 9 1 2 ( = D B A 1 0 6 , S . 1 0 3 ) ; R O -
TERMUND, Heinrich Wilhelm: Das gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb den sämtlichen zum jetzigen Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammen getragen. 2 Bde. Bremen 1823, hier Bd. 1, S. XXIX (= DBA 106, S. 104); BESTE, Johannes: Geschichte der Braunschweigischen Landeskirche von der Reformation bis in unsere Tage. Wolfenbüttel 1889; NOHL, 1903, S. 10 u. 76; WOTSCHKE, Theodor: Pietistisches aus Ostfriesland und Niedersachsen. Tl. I. In: Zeitschrift der Gesellschaft für N i e d e r s ä c h s i s c h e K i r c h e n g e s c h i c h t e 3 6 ( 1 9 3 1 ) , S . 7 2 - 1 7 8 , b e s . S . 1 0 4 - 1 3 3 ; T l . I I I . In: e b e n d a 4 0 ( 1 9 3 5 ) ; S . 1 5 6 b i s 2 2 3 , bes. S . 1 7 8 - 1 8 7 ; FISCHER, 1 9 3 7 , S . 4 ; FISCHER, 1 9 4 1 , II, S . 6 3 ; ALAND, K u r t : S p e n e r - S t u d i e n . A r b e i t e n z u r G e -
schichte des Pietismus I. Berlin 1943, S. 151-170; SCHICKETANZ, Peter: Carl Hildebrand von Cansteins Beziehungen zu Philipp Jacob Spener. Witten 1967, S. 13 u. ö.; Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Hrsg. von Peter SCHICKETANZ. Berlin/ New York 1972, S. 79 u. ö.; Grabmalskunst aus vier Jahrhunderten. Epitaphien und Grabdenkmäler in der Nikolaikirche zu Berlin. Katalog der Sepulkralplastik. Bearb. von Knut BREHM. Berlin 1994, S. 76 u. 170; Der Pietismus im 18. Jahrhundert. Hrsg. von Martin BRECHT und Klaus DF.PPERMANN. Göttingen 1995; Die Adjunktion des Superintendenten zu Hohnstedt Blanckenberg bei Spener 1699-1700 (GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 19: Geistliche Angelegenheiten von Berlin. 1698-1702, Bl. 6-18); Besoldung und Zulagen für den Vicepropst C. G. Blanckenberg [1700] (GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 19: Geistliche Angelegenheiten von Berlin. 1698-1702, Bl. 24 u. 28); Conrad Gottfried Blanckenberg, Anerkennung als Propst und Inspektor nach SpenersTode [18. Febr. 1705] (GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 20: Geistliche Angelegenheiten von Berlin. 1702-1710, Bl. 48-50); Propst Blanckenberg wegen einer Entschädigung für ausfallende Beichtgelder für den 3. und 4. Diakon an St. Nikolai [1710] (GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 20: Geistliche Angelegenheiten von Berlin. 1702-1710, Bl. 77-81).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. kl. (2); Sammlung Wadzeck, Bd. 30, Nr. 112 u. Bd. 31,1, Nr. 149; Sammlung Hansen, Luth. Theol. Bd. 3, Nr. 1/2.
Bodenburg, Christoph
Bodenburg, Christoph Friedrich * 16. April 1678 Kroppenstädt/Halberstadt t 23. Aug. 1726 Berlin Pädagoge, luth. V N. N. M N. N. OD I. Benigna Louisa geb. Reyher, II. Dorothea Elisabeth geb. Sadenbeck, III. Priscina Elisabeth geb. Eicholtz verw. Dornmeyer Schulen in Halberstadt und Helmstedt 1698 Universität Halle/Sa. Hofmeister bei Herrn von der Schulenburg 1 7 0 5 - 1 7 0 8 Konrektor am Berlinischen Gymnasium 1 7 0 8 - 1 7 2 6 Rektor Christoph Friedrich Bodenburg wurde am 16. April 1678 in Kroppenstädt im Fürstentum Halberstadt geboren. Die Namen seiner Eltern sind nicht überliefert. Nachdem er seine Schuljahre in Halberstadt und Helmstedt absolviert hatte, schrieb er sich am 17. Mai 1698 unter dem Rektor und Professor für Geschichte und Rhetorik, Christoph Cellarius (1638-1707), als Theologiestudent an der Universität Halle ein (JUNTKE, 1960, S. 39). Ein halbes Jahr vorher hatte sich Andreas Julius —» Dornmeyer in die Matrikel eingetragen - beide trafen sich später in der kgl.-preußischen Residenz Berlin-Cölln wieder, wo sie verantwortungsvolle Schulämter übernahmen. Hier in Halle hörte Bodenburg bei Cellarius Vorlesungen zur Geschichte des Altertums und zur Beredsamkeit und disputierte 1699 unter dem berühmten Historiker und Philologen. An der theologischen Fakultät studierte er bei den bekannten Hallischen Pietisten, denen er auch später verbunden blieb, wie seine Briefe an August Hermann Francke ( 1 6 6 3 - 1 7 2 7 ) und Joachim Lange ( 1 6 7 0 - 1 7 4 4 ) belegen. Nach Abschluß seiner Universitätsstudien in Halle war Bodenburg zunächst bei einem Herrn von der Schulenburg als Hofmeister tätig (KÜSTER/ M Ü L L E R , 1752, II, S. 950); dessen Sohn Friedrich August hatte 1698 das Pädagogium in Halle besucht. Uberliefert ist aus dieser Zeit ein Brief Bodenburgs an August Hermann Francke, den er am 20. April 1702 aus Wolfenbüttel sandte und in welchem er über seinen Zögling Bericht erstattete.
Friedrich
1705 wurde Bodenburg als Konrektor des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster berufen. Sein Vorgänger in diesem Amt, Sebastian Gottfried —» Starck, hatte an der Universität Greifswald die Professur für orientalische Sprachen übernommen. Die Leitung der Anstalt lag seit 1698 in den Händen von Samuel Rodigast (1649-1708). Bodenburg übte sein Amt gewissenhaft aus; sein späterer Kollege Martin —> Diterich zollte seinen pädagogischen Fähigkeiten und seiner Pflichttreue höchste Anerkennung ( D I T E R I C H , 1732, S. 239). Mehrere Male erhielt der Konrektor einen Ruf an auswärtige Schulen. Um ihn am Gymnasium zu halten, versprach ihm der Rat zu Berlin die Nachfolge im Rektorat bei der nächsten Vakanz. Als Rektor Rodigast 1708 gestorben war, hielt Bodenburg bei dessen Begräbnisfeier am 3. April die Abdankung. Am 11. Okt. wurde er dann durch den Syndikus und späteren Geheimen Rat Johann Heinrich Schlüter ( 1 6 6 9 - 1 7 3 1 ) , der bei dieser Gelegenheit eine Rede »De investitura officialium symbolica« hielt (KÜSTER/ M Ü L L E R , 1752, II, S. 950), als Rektor eingeführt. Zehn Tage später stellte der neue Rektor seine Kollegen Johann Leonhard —> Frisch als Konrektor und Martin Diterich als Subrektor vor. Bodenburg sprach dabei - an Schlüter anknüpfend - »de symbolis investiturae ecclesiasticae et doctorum publicorum«. Der Kantor zu St. Nicolai, Jakob Ditmar (d. Ä., 1665-1728), komponierte die Musik zu diesem festlichen Anlaß. (Als Bodenburg am 26. Aug. 1715 den neuberufenen Kantor Joachim Metzenthin [gest. 1740] in seine Amter an der Kirche zu St. Marien und am Berlinischen Gymnasium einführte und dabei »De Origine, Officio & Jure Cantorum in Ecclesiis Scholisque Christianis« sprach, war diese Rede Anlaß, ihren Autor 1861 ins »Tonkünstler-Lexicon Berlins« aufzunehmen.) Für den Sohn des verstorbenen Rektors Rodigast, Johann Adam, der wie sein Vater in Jena studiert und vom Theologieprofessor Johann Franz Buddeus (1667-1729) gefördert wurde, erbat Bodenburg in einem Brief vom 23. Sept. 1710 von August Hermann Francke eine Stelle als Informator am Pädagogium des Hallischen Waisenhauses, zumal der junge Rodigast auch an der Universität Halle studieren oder wenigstens mit den dortigen Professoren Umgang haben wollte. Schon vor seinem Rektoratsantritt hatte Bodenburg einen neuen Lektionsplan entworfen, der von Michaelis 1708 an dem Unterricht zugrunde lag. Denselben gab er Ostern 1713 mit einigen Abänderun-
81
82
Bodenburg, Christoph
Friedrich
gen für die Lektüre der Klassiker und die mathematisch-physikalischen Pensa abermals heraus. Das wöchentliche Unterrichtsvolumen betrug 26 Stunden. Im Religionsunterricht wurden wie früher die vielfach aufgelegten »Institutiones catecheticae« des lutherischen Theologen Conrad Dieterich (1575 bis 1639) benutzt, Logik nach dem Handbuch von Johann Scharff (1595-1660), einem Landsmann Bodenburgs aus Kroppenstädt, erteilt. Die lateinische auctores-Lektüre in der Prima bestimmten Caesar, Justinus, Cicero und Terenz; im Griechischunterricht lasen die Gymnasiasten Agapet, Epiktet, Theophrast, Päanius und Isokrates; an Hesiod und Homer erlernten sie die griechische Prosodie, lateinische Stilübungen bestanden in der Imitation der Klassiker oder schlössen sich an die Progymnasmata des Aphthonius an. Im Mathematikunterricht wurden Analysis, Arithmetik und Trigonometrie erteilt. Als neue Lehrdisziplinen führte Bodenburg 1713 Statik und Mechanik ein, Astronomie war schon im Lektionsplan von 1708 enthalten. Im Geschichtsunterricht wurden Altertum, Mittelalter und Neuzeit unter Berücksichtigung des humanistischen »ad fontes«-Prinzip behandelt. Schwerpunkte in Geographie waren Deutschland, Preußen und die Mark Brandenburg. Trotz einiger Änderungen bestimmten nach wie vor die philosophischen Disziplinen Logik, Metaphysik und Ethik das Unterrichtsgeschehen in den oberen Klassen. Deutsch und Französisch fanden in Bodenburgs Lektionsplänen dagegen keine Erwähnung, wurden vielleicht auch privat erteilt; denn neben den lectiones publicae gaben die Lehrer Privatstunden zu Stilübungen, Rhetorik, Geschichte, Geographie und Hebräisch und führten in einzelnen Disziplinen gesonderte Kurse als Vorbereitung auf das Universitätsstudium durch. Unter Bodenburgs Rektorat wurde die Zahl der Schulactus wesentlich beschränkt, verbunden mit einer gewissen Abkehr von mythologischen, biblischen und metaphysischen Fragen und der Hinwendung zu geschichtlichen, geographischen und sprachlichen Themen. Manche Redeactus wurden sogar mit allgemeinen Zeitfragen verbunden; Bodenburg selbst schrieb einige Schulactus zu aktuellen Anlässen, etwa 1710 zur Befreiung von einer Berlin bedrohenden Seuche (der als Gebetsactus gehalten wurde), 1712 anläßlich des Brandes des Gymnasialgebäudes, 1714 anläßlich der Beendigung des spanischen Erbfolgekrieges, 1716 bis 1718 über Luthers Leben sowie
Ursachen und Folgen der Reformation, letztere angeregt durch die Jubelfeier der Reformation. 1722 verfaßte Bodenburg einen auf seinen eigenen Forschungen über Theodorus Metochita beruhenden Actus »De vitiis quibusdam eruditorum«; Metochitas Geschichtswerk lag ihm in einer aus Rodigasts Nachlaß erstandenen Handschrift vor. Als 1709 der Rektor am Friedrichswerderschen Gymnasium, der Pietist Joachim Lange, der neben seinem Schulamt auch als Zweiter Prediger in der Friedrichstadt tätig war, auf eine theologische Professur an der Universität Halle vozierte, verfaßte Bodenburg eine lateinische Glückwunschepistel, in der er darauf anspielte, daß Lange seinerzeit vom Propst zu St. Nicolai, Philipp Jakob Spener (1635-1705), dem Begründer des Pietismus, nach Berlin empfohlen wurde, um den Einfluß der pietistischen Glaubensauffassungen in der Residenz auszuweiten. Bodenburgs Epistel mit ihrer Lobpreisung Langes rief die lutherisch-orthodoxen Rezensenten der in Leipzig herausgegebenen »Unschuldige(n) Nachrichten Von Alten und Neuen THEOLOGISCHEN Sachen« auf den Plan, die seit mehreren Jahren in dem Pietisten Lange einen ihrer bevorzugten Gegner sahen und ihn scharf bekämpften. Was nun die Durchsetzung des Pietismus am Berlinischen Gymnasium betraf, so konnte Spener, dem seit 1691 als Propst zu St. Nicolai auch die Inspektion über das Berlinische Gymnasium oblag, wegen der festen Verankerung der Anstalt in der von breiten Teilen des Bürgertums gestützten lutherisch-orthodoxen Kirche Berlins keinen nachhaltigen Einfluß gewinnen. Die Rektoren Gottfried Weber (1632 bis 1698) und selbst noch Samuel Rodigast, Bodenburgs Vorgänger bei der Leitung der Anstalt, ließen keine grundsätzlichen personellen und inhaltlichen Änderungen am Gymnasium zu und hielten mit ihren Lektionsplänen im Religionsunterricht auch an den alten Büchern und Methoden fest ( M E N T Z E L , 1993, S. 41f.; W A L L M A N N , 1987, S. 71ff.). Am Berlinischen Gymnasium war der Subrektor Ernst Christian —» Wartenberg der einzige Gelehrte pietistischer Prägung; er wurde angefeindet und mußte 1694 nach nur vier Jahren sein Amt aufgeben. Als Spener 1702 nach dem Tode des Kantors Magnus Peter —> Henningsen dessen Stelle mit einem Pietisten besetzen wollte, berief der Berliner Magistrat gegen Speners Einspruch einen Kantor, der im lutherisch-orthodoxen Wittenberg studiert hatte.
Bodenburg, Bodenburg hingegen besaß zu den Hallischen Pietisten um August Hermann Francke und Joachim Lange recht gute Beziehungen, deren Anfänge in seinem Aufenthalt an der Universität Halle lagen. In einem Brief vom 6. Dez. 1721 erkundigte sich der Rektor sorgenvoll bei Francke nach Gerüchten über seinen jüngsten Bruder Joachim Christoph Bodenburg (1690-1759), den er 1705 bei Übernahme des Konrektorats nach Berlin mitgebracht und bis 1711 selbst unterichtet hatte. Von 1711 bis 1714 studierte Joachim Christoph drei Jahre an der Universität in Halle und wurde anschließend Hofmeister beim jungen Baron von Ketzau, mit dem er 1716 auf die Ritterakademie nach Erlangen und ein Jahr später nach Jena ging, wo er selbst noch Collegia hörte. Ab 1719 hielt er sich beim Grafen von Reuß zu Kösteritz auf. Im genannten Brief an Francke fragte Rektor Bodenburg nach, ob das Gerücht stimme, daß sein jüngster Bruder bei Francke in Ungnade gefallen wäre und daß er wegen einer gewissen »unzüchtigen« Affäre keine Hoffnung mehr auf eine Beförderung in eine feste Anstellung im Brandenburgischen habe, ja daß sogar die auf Rekommendation von Professor Buddeus in Aussicht genommene »wichtige Stelle« von Halle aus hintertrieben werde. Doch Francke konnte Bodenburg beruhigen und seine Befürchtungen ausräumen, wie der nächste Brief des Rektors vom 27. Dez. 1721 belegt. Sein Bruder wurde sechs Jahre später als Konrektor des Cöllnischen Gymnasiums berufen, kam 1730 als Prorektor ans Berlinische Gymnasium, wo er von 1743 bis zu seinem Tode 1759 das Rektorat inne hatte, in den letzten beiden Jahren jedoch nach einer schweren Erkrankung die Amtsgeschäfte und die meisten seiner Lehrstunden seinem Nachfolger Johann Jacob Wippel (1714-1765) übertragen mußte. In Bodenburgs Rektorat fielen die Bestrebungen der Rektoren und Konrektoren des Berlinischen, Joachimsthalschen, Cöllnischen und Friedrichswerderschen Gymnasiums zur Ausarbeitung von Lehrbüchern und Autoren-Ausgaben, die in allen märkischen Gymnasien eingeführt werden sollten. Die Anregung dazu gab König Friedrich 1., der auch durch ein königliches Privileg die märkischen Schulbücher gegen den Nachdruck schützte und die Bestimmung erließ, daß ein Teil des Gewinns aus dem Verkauf der Bücher den Lehrerwirwen-Kassen zufließen sollte (DlTERICH, 1732, S. 240f.: »Zu seiner Zeit [gemeint Bodenburgs Rektorat] tahten sich auf allergnädigsten
Christoph Friedrich
Königlichen Befehl die Rectores und Con-Rectores der vier Gymnasien in Berlin zusammen, und fingen an, die benöhtigten Schul-Bücher also einzurichten, wie die Jugend am leichtesten und bequemsten Sprachen und Wissenschaften daraus lernen könte, damit hernach solche Bücher in alle Schulen der Churmärckischen Lande eingeführet, mithin in der Unterweisung eine Gleichförmigkeit gestiftet werden möchte. Bey diesem nützlichen Vorhaben ward einem jedem ein absonderliches Schul-Buch zu entwerfen aufgetragen, worüber die sämtlichen membra in den angeordneten Conferentz-Stunden ihre Anmerckungen beybrachten. Als die lateinische Grammatica Marchica fertig war, ward nicht allein allen Schul-Collegen und den Inspectoribus im gantzen Lande ein freyes exemplar von dem Compendio Grammaticae, sondern auch den Rectoribus die übrigen herausgegebenen Schul-Bücher nebst einem gedruckten Schreiben zugesandt, damit der vorgesetzte Zweck desto eher erreichet würde.«). Im Verlaufe mehrerer Jahre erschienen die märkischen Grammatiken der griechischen, lateinischen und hebräischen Sprache nebst kurzgefaßten Kompendien, die märkische Rhetorik, eine Auswahl der Briefe Ciceros und Plinius' und die Ausgaben des Agapet, Theophrast und Päanius. Die genannten Bücher wurden in allen Berliner Gymnasien eingeführt und blieben bis in die letzte Hälfte des 18. Jahrhunderts im Gebrauch. Die Hauptarbeit an diesen Werken leisteten seitens des Berlinischen Gymnasiums Bodenburg, Frisch und Diterich, außerdem die Konrektoren Andreas Julius Dornmeyer vom Friedrichswerderschen Gymnasium und Christian Rubin (1668-1727) vom Cöllnischen Gymnasium. Bodenburg und Dornmeyer waren es auch, die unter dem Titel »Zufällige Anmerckungen Von allerhand zum Schul=Wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen« eine pädagogische Zeitschrift ins Leben riefen. Das erste Stück erschien 1716 in Berlin bei Johann Andreas Rüdiger. In seiner »Vorrede von diesem Instituto« beschrieb Bodenburg das Anliegen der Herausgeber folgendermaßen: Sie würden zwar - wie andere Gelehrte vor ihnen auch - beabsichtigen, »specialia von berühmten Schul=Leuten und Schulen mit einzustreuen ... Doch werden unsere Anmerckungen mehr auf das Schul=Wesen überhaupt gehen/ auf dessen Einrichtung/ Methode, Arbeit / Tugend und Fehler/ Mittel der Verbesserung/ Ursachen der Verschlimmerung/ und deren Ur-
83
84
Bodenburg, Christoph
Friedrich
sprung; auch Nutzen/ Nothwendigkeit der Schulen/ Würde/ Stand und Unterhalt der Schul Lehrer in der Republic, &c. Jn Summa, was auf einige Weise zu den Schulen/ derselben Historie, Antiqitaet, Nutzen und Schaden/ und sonderlich zur Grundlegung einer rechten Gelahrtheit/ mag gerechnet werden/ was selbige der Caussie Dei für Vortheil und Schaden gestifftet/ was für Gönner und Hasser sie iederzeit gehabt/ wie sie zu und abgenommen/ u. s. w. solches alles wird unser Zweck seyn/ nach Vermögen zu untersuchen/ oder anderer Observationes davon anzunehmen und zu edieren.« Auch wollten sie neue und alte »Consultationes und dahin gehörige Schrifften« rezensieren, zumal wenn diese nicht in jedermanns Hände wären. Abschließend baten die Herausgeber alle Schulmänner sowie um das Wohl der Jugend bekümmerte gelehrte Leute, entprechende Beiträge an den Verleger zu schicken. Bodenburg veröffentlichte im ersten Stück der Reihe drei Aufsätze, die er - wie auch seine »Vorrede« - mit seinen Initialen C. F. B. unterzeichnete. Seine ins zweite, ebenfalls 1716 erschienene Heft aufgenommene Rede, die er im Jahr zuvor zur Amtseinführung des Kantors Metzenthin gehalten hatte, trug dagegen keinen unterschriftlichen Hinweis auf seinen Verfasser. Seine weiteren Aufsätze unterzeichnete er dann lediglich mit der Initiale B. Sie betrafen vor allem die Schulreform des vormaligen Danziger Rektors und nachmaligen brandenburgischen Schulinspektors, Johann Raue (1610-1679), sowie die entgegengesetzten Vorschläge des hinterpommerischen Generalsuperintendenten Christian Groß (1602-1673). Außer Bodenburg und Dornmeyer steuerten unter anderem Johann Leonhard Frisch, Christian Rubin und vor allem Martin Diterich Aufsätze bei; der von den Herausgebern später geäußerte Wunsch, es mögen sich auch auswärtige Schullehrer zu Wort melden, fand keine Resonanz. Sowieso erwies sich die Fortsetzung der Reihe als äußerst schwierig: Nach nur zwei Stücken stieg der Verleger Rüdiger aus dem Vorhaben aus, der Cöllnische Buchhändler Johann Christoph Pape (gest. 1723) übernahm die Reihe, die jedoch 1718 nach insgesamt nur sechs Heften ihr Erscheinen einstellen mußte. In seiner 18jährigen Rektoratszeit machte sich Bodenburg besonders um das klassische Latein verdient und verfaßte hierzu mehrere wissenschaftliche Abhandlungen. Bei der Förderung der lateinischen Sprache an den Schulen der märkischen Residenz
fand er Mitstreiter in Paul —> Volckmann und Heinrich —¥ Meierotto vom Joachimsthalschen Gymnasium sowie in Dornmeyer vom Friedrichswerderschen Gymnasium. Der aus Schlesien stammende Rektor und Bibliothekar der Schule in der Neustadt Brandenburg, Caspar Gottschling (1679-1739), widmete Bodenburg und Dornmeyer 1717 seine Ausgabe der in die deutsche Sprache übertragenen Schriften des Cornelius Nepos; Werke dieses römischen Schriftstellers wurden wegen ihrer einfachen Darstellung und Sprache schon früh im Lateinunterricht verwendet. Als Dornmeyer 1717 starb, lag dessen »DISSERTATIO DE VITIOSO CICERONIS IMITATORE« noch unter der Druckerpresse. Bodenburg gab sie mit einer Vorrede versehen — 1718 heraus, und zwar in einer gemeinsamen Ausgabe mit der Schrift »DE LATINITATE SELECTA ET VULGO FERE NEGLECTA« des ehemaligen Rektors am Joachimsthalschen Gymnasium, Johann Vorstius (1623 bis 1676). Nachdem am 9. Mai 1711 der Geheime Justitienund Konsistorialrat Johann Heinrich von Flemming gestorben war, hielt Bodenburg am 29. Mai eine Oratio panegyrica auf den »hohen Kirchen- und Schulpatron« im Festsaal des Berlinischen Gymnasiums. Am Cöllnischen Gymnasium würdigte der Rektor Christian —> Rotaridis am 24. Juni den Verstorbenen in einer lateinischen Erinnerungsrede; beide Reden erschienen auch im Druck. Flemming hatte noch zu Lebzeiten den städtischen Gymnasien sowie den Schulwitwenkassen einige Zuwendungen zukommen lassen; zu den Bürgern, die in der Vergangenheit insbesondere dem Berlinischen Gymnasium etwas vermachten, gehörten unter anderem der kfl.brandenburgische Rat und Archivar Christoph Schönebeck (1601-1662), der Leibarzt Martin Weise (1605-1693), der vormalige Rektor Cunradus Tiburtius Rango (1639-1700), der Kaufmann und Apotheker Friedrich Zorn (1643-1716) und die Witwe des Propstes und Konsistorialrates Ferdinand Helfreich —» Lichtscheid ( D I T E R I C H , 1732, S. 2 4 3 245, mit weiteren Namen und dem Hinweis, daß sich auch Friedrich Zorns Schwiegersohn, der Konsistorialrat und Propst Johann —> Porst, um die Anstalt verdient gemacht habe). Nachdem 1712 eine Feuersbrunst große Teile des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster zerstörte, gestattete König Friedrich I. zum Wiederaufbau die Sammlung einer Kirchen- und Hauskollekte.
Bodenburg, Christoph Friedrich Besondere Verdienste um die Förderung des Neubaus
heit in Berlin und wurde in der Klosterkirche neben
erwarben sich der Bürgermeister Johann Heinrich
dem Altar begraben, wo ihm sein Bruder Johann An-
Schlüter ( 1 6 6 9 - 1 7 3 1 ) und Geheimrat Tieffenbach;
dreas Bodenburg, vormals Amtmann, ein Grabdenk-
letzterer ließ aus eigenen Mitteln ein Konferenz- und
mal errichten ließ (DITERICH, 1732, S. 263f., mit Grab-
Bibliothekszimmer herstellen und trug 1714 durch
inschrift; Beschreibung des Grabmahls bei KURTH,
die Schenkung einer Anzahl von Büchern wesentlich
1911, S. 138).
zu einer besseren Ausstattung der Bibliothek des Ber-
Christoph Friedrich Bodenburg war dreimal verhei-
linischen Gymnasiums bei (DITERICH, 1732, S. 247). Überliefert ist, daß Bodenburg die von Christian Maximilian —» Spener im Manuskript hinterlassene Beschreibung der Putlitzschen Familie herausgeben wollte, doch konnte er wegen Krankheit und Tod sein Vorhaben nicht mehr umsetzen (KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 950). Der verdienstvolle Rektor starb am 23. Aug. 1726 nach mehrjähriger Gliederkrank-
ratet gewesen, zuerst mit Benigna Louisa Reyher, der Tochter eines altmärkischen Amtmannes, danach mit Dorothea Elisabeth Sadenbeck, der Tochter des Königlichen
Amtssekretärs
Christian
Sadenbeck,
schließlich mit Priscina Elisabeth Eicholtz, der Tochter eines Ober-Dompredigers zu Halberstadt und Witwe von Andreas Julius Dornmeyer (DITERICH, 1732, S. 262f.).
[LN]
Werke LVCVBRATIVNCVLA De VIGILIIS ET LVCVBRATIONIBVS VETERVM, R E C T O R E MAGNIFICENTISSIMO, SERENISSIMO I W E N T V T I S PRINCIPE, FRIDERICO WILHELMO, M A R C H I O N E BRANDENBVRGICO, ELECTORATVS HEREDE, ac reliqua, In Academia Fridericiana PRAESIDE C H R I S T O P H O R O CELLARIO, E L O Q . E T HIST. PROF. P. ad discutiendum proposita a. d. XX Decemb. anni exeuntis M D C X C I X a C H R I S T O P H O R O FRIDERICO Bodenburg/ Groppenstadiensi Saxone. Halx Magdeburgicae, Typis Christiani Henckelii, Acad. Typ. [Halle 1699] (la: Q a 8437, 2); Nachauf].: Recvsa, Halae Magdebvrgicae, Literis Christiani Henckelii, Acad. Typogr. 1706. [4°] (Ha 33: 130 B 5,26; 7: 8 D I D 6/69:2, 23; 23: M: Li 1316, 15). Annum jubilaeum auspicatissimum aetatis Serenissimi potentissimique principis ac domini Domini Friderici, Regis Borussiae ... in natali quinquagesimo IV idus Julias M D C C V I [= 12. Juli 1706] feliciter exorto, actu quodam oratorio ... in gymnasii Berolinensis auditoris majori ... celebrabunt ... ad quam panegyrin omnes ... patronos ... invitat Christopherus Fridericus Bodenburg [Schulactus 1706]. Berolini Friderici-Werderae Typis Schlechtigerianis. [1706] (1: St 3703, 55 ehem.). »Ein Kauffmann steht der theuren Perle nach/« [Epicedium]. In: Den Himmlischen Beruff/ Welchen TIT. HERR/ Herr Johann Georg Sultz/ SS. Theol. Stud. und Ministerii Candidatus Höchsterwünscht erlangt Jndem Er Am 3ten Hornungs=Tage des 1708ten Jahres durch einen sanfften und seeligen Abschied dieses Zeitliche verlassen und der Seelen nach in die triumphirende Kirche eingegangen/ An dessen Begräbniß=Tage/ Welcher war Der 7te obgedachten Monaths Denen Hochbetrübten Hinterbliebenen zu Trost weisen und preisen wolten Die Collegen des Berlinischen Gymnasii. BERLJN/ druckts Johann Lorentz. [1708; 4°] (1: Ee 710-41, 25). Die verblühete Rose als ein Bild Des Weyland ... Herrn Samuel Rodigast ... Am Tage seiner ansehnlichen Beerdigung, war der 3. April 1708. In einer kurtzen Stand Rede schuldigst vorgestellet. Berlin: Schlechtiger 1708 (7: 8 H L B I I , 800 Vol. 2, 39). I. N. J. DESIGNATIO L E C T I O N U M in GYMNASII BEROLINENSIS, Classibus PRIMA & S E C U N D A Sub auspiciis Summi Numinis ab anno 1708. post diem Michaelis & deinceps habendarum, IN U S U M E O R U M qvorum interest edita a Christophoro Friderico Bodenburg, Gymnasii Rectore. BEROLINI Literis S C H L E C H TIGERIANIS. [1708; 8°] (Ha 33: 125 D 2, 26); neue Aufl. mit Änderungen 1713 (Diterich, 1732, S. 247-256). De symbolis investiturae ecclesiasticae et doctorum publicorum [Rede vom 21. Okt. 1708 anläßlich der Einführung des Konrektors Johann Leonhard Frisch und des Subrektors Martin Diterich in ihre Ämter am Berlinischen Gymnasium], 1708 (Heidemann, 1874, S. 191). EPISTOLA GRATULATORIA AD VIRUM Maxime Reverendum et Celeberrimum IOACHIMUM LANGIUM, e Rectoratu Gymnasii Fridericiani & Pastoratu Berolinensi vocatum Professorem Theologia; ordinarium IN ACADEMIA HALENSI; CUI Stricturas quasdam in disputationem Wittebergensem, Medicina: mentis Langianae oppositam adjecit C H R I S T O P H . FRIDERICUS B O D E N B U R G , Gymnasii Berolinensis Rector. BEROLINI,
85
86
Bodenburg, Christoph
Friedrich
A N N O M D C C I X . [1709; 4°] (Ha 33: 4 6 E 1, 7; Ha 33: 51 D 5, 47; 109: Slg. GK: Cg 98. 1; Rez. in: Unschuldige Nachrichten Von Alten und Neuen T H E O L O G I S C H E N Sachen, Leipzig 1710, S. 241f.; Antwort Bodenburgs auf diese Rezension in: Lange, Joachim: Auffr. Nachrichten zehender Theil. [Sechstes Stück] Halle 1714). Gebetsactus anläßlich einer die Stadt Berlin bedrohenden Seuche [Schulactus 1710]. Berlin 1710 (Heidemann, 1874, S. 194f.). ORATIO QVA PIIS MANIBVS MAXIMI SUI EVERGET/E PERILLUSTRIS Q U O N D A M , REVERENDISSIMI & EXCELLENTISSIMI VIRI J O H . HENRICI DE FLEMING, ORDINIS J O H A N N I T I C I EQUITIS, SERENISSIMI A C POTENTISSIMI BORUSSIAE REGIS CONSIL1ARII INTIMI, PROTOSYNEDRII ECCLESIASTICI SENATORIS PRIMARII, PRAEFECTI COLBACENSIS, RESIDENTIS C O M M E N D A T O R I S IN SCHIVELBEIN, TOPARCHAE IN BOECKE, M A R T E N T I N ET ZEBBIN, VII. IDUS M A J U S M DCCXI. MORTALITATE INTERCEPTI GYMNASIUM BEROLINENSE PARENTANDO EODEM MENSE M A J O OFFICIUM S U P R E M U M PERSOLVIT, INTERPRETE C H R I S T O P H O R O FRIDERICO BODENBURG, Gymnasii Rectore. BEROLINI, Literis SCHLECHTIGERIANIS. [Berlin 1711; 4°] (1: Ee 710-53, 20 angeb.; 14: H. Germ, biogr. 61, 98; Ha 33: 173 A 3, 25). De causis incendiorum [Schulactus 1712 anläßlich des Brandes des Gymnasialgebäudes in Berlin]. Berlin 1712 [Fol.] (Heidemann, 1874, S. 195; Jöcher/ Adelung, 1784, I, Sp. 1951: Fußtapfen göttlicher Vorsorge in Erhaltung des Berlinischen Gymnasii). »Te quoque nunc coelis addit, placidoque recondit« [Epicedium]. In: PLE LACRYM/E, FUNERE VIRI Q U O N D A M S U M M E REVERENDI ET AMPLISSIMI DOMINI C O N R . GOTTOFR. BLANCKENBERGII, PREPOSITI A D H U C ET PASTORIS ECCLESL/E BEROLINENSIS PRIMARII, INSPECTORIS EJUS DEM ET VICIN A R U M , ATQUE GYMNASII EPHORI LONGE MERITISSIMI EXPRESSE, IPSOQUE SOLEMNI EXSEQ U I A R U M DIE, QUI VIII. JANUARII, A N N O M D C C XIII. ERAT, P U B L I C A T E A COLLEGIO GYMNASII BEROLINENSIS. BEROLINI, TYPIS J O H A N N I S LAURENTII. [1714; 4°] (1: Ee 710-53, 28 angeb.). Vom Frieden [Schulactus 1714 anläßlich der Beendigung des spanischen Erbfolgekrieges]. Berlin 1714 (Heidemann, 1874, S. 195). C. F. B. [d. i. Christoph Friedrich Bodenburg] Vorrede von diesem Instituto. In: Zufällige Anmerckungen Von allerhand zum Schul=Wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Erstes Stück. BERLJN/ Bey Johann Andreas Rüdigern. [1716; 12°], 4 Bl. (1: Nc 4 4 7 2 R). C. F. B. Der kurtze Grund und Kern aller Lehre/ und woher die Weitläufftigkeit in die Schulen kommen sey. In: Zufällige Anmerckungen Von allerhand zum SchuUWesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Erstes Stück. BERLJN/ Bey Johann Andreas Rüdigern. [1716; 12°], S. 1 - 9 . (1: Nc 4472 R). C. F. B. Wie ein Lehrer in Auctorität bey seinen Untergebenen kommen könne. In: Zufällige Anmerckungen Von allerhand zum Schul=Wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Erstes Stück. BERLJN/ Bey Johann Andreas Rüdigern. [1716; 12°], S. 2 2 - 2 6 . (1: Nc 4472 R). C. F. B. Augusti Buchneri, Cl. V. Consilium Scholasticum in summam contractum. In: Zufällige Anmerckungen Von allerhand zum Schul=Wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Erstes Stück. BERLJN/ Bey Johann Andreas Rüdigern. [1716; 12°], S. 3 1 - 3 6 . (1: Nc 4472 R). De Origine, Officio & Jure Cantorum in Ecclesiis Scholisque Christianis. In: Zufällige Anmerckungen Von allerhand zum Schul=Wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Anderes Stück. BERLJN/ Bey Johann Andreas Rüdigern. 1716. [12°], S. 5 4 - 7 1 . (1: Nc 4472 R; Diterich, 1732, S. 357: Rede anläßlich der Einführung des Kantors Joachim Metzenthin in sein Amt an der Kirche zu St. Marien und am Berlinischen Gymnasium am 26. Aug. 1715). Q. D. B. V. P R O D R O M U S REFORMATIONIS LITERARIUS IN NATALI CXLIIdo GYMNASII BEROLINENSIS, Anno Secularem Reformationis memoriam proxime progrediente M D C C X V I. D. III.Decembris, horis post IX. matutinis A selectis quibusdam Alumnis loco consueto publice repraesentabitur: ubi simul De meritis bonarum literarum in Ecclesiam quaedam praîfatur, Doctosque Viros O m n i u m Ordinum, & studiorum humaniorum Patronos, jEstimatoresque ad audiendum favendumque decenter invitât C H R I S T O P H O R U S FRIDERIC U S BODENBURG, Gymnasii Berolinensis Rector. BEROLINI, Typis Johannis Laurentzii. [Berlin 1716] ( l a : Bd 8604, 65). Über Luthers Leben sowie Ursachen und Folgen der Reformation [Schulactus 1 7 1 6 - 1 7 1 8 ] . Berlin 1 7 1 6 - 1 7 1 8 [Fol.] (Heidemann, 1874, S. 195; Jöcher/ Adelung, 1784, I, Sp. 1951, mit Verweis auf das Schulprogramm von 1717: De anima Papatus).
Bodenburg, Christoph Friedrich B. [d. i. Bodenburg] Johann Rauens/ Professoris honorarii Gedanensis, Addresse an Churfürstliche Durchl. zu Sachsen wegen seiner neuen Lehr Art und Verbesserung des Methodi in Schulen. In: Zufällige Anmerckungen Von allerhand zum SchuUWesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Anderes Stück. BERLJN/ Bey Johann Andreas Rüdigern. 1716. [12°], S. 39-45. (1: Nc 4472 R). B. Johann Rauens Erster Theil [der Vorschläge] von innerlicher Verbesserung der Schulen. In: Zufällige Anmerckungen Von allerhand zum SchuUWesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Anderes Stück. BERLJN/ Bey Johann Andreas Rüdigern. 1716. [12°], S. 45-54. (1: Nc4472R). Fortsetzung der Rauischen Vorschläge von innerlicher Verbesserung der Schulen. In: Zufällige Anmerckungen/ Von allerhand Zum SchuUWesen Und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Drittes Stück. BERLJN, Verlegts Johann Christoph Papen. 1716. [12°], S. 143-160. (1: Nc 4472 R). D. Christiani Grossii, Pomer. Brandenb. olim Superintend. Generalis, Discursus de emendatione Rei Scholastica: contra methodum docendi Ravianam. In: Zufällige Anmerckungen/ Von allerhand Zum SchuUWesen Und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Vierdtes Stück. BERLJN, Verlegts Johann Christoph Papen. 1717. [12°], S. 274-283. (1: Nc 4472 R). Animadversiones ad emendationem Rei Scholasticje a Domino D. Christiano Grossio Pom. Elect. Superintendente susceptam, mihique & meis Consiliis oppositam, Auetore JOH. RAUEN Schol. Marchic. Gen. Inspectore. In: Zufällige Anmerckungen/ Von allerhand Zum Schul=Wesen Und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Vierdtes Stück. BERLJN, Verlegts Johann Christoph Papen. 1717. [12°], S. 283-294. (1: Nc 4472 R). Animadversionum Rauianarum ad emendationem rei Scholastica GROSSIANAM continuatio ad §. VII. (sup. p. 277). In: Zufällige Anmerckungen/ Von allerhand Zum SchuUWesen Und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Fünfftes Stück. BERLJN, Verlegts Johann Christoph Papen. 1717. [12°], S. 352-380. (1: Nc 4472 R). B. Christophori Cellarii, Urtheil von denen in Schulen zu tractirenden Lateinischen und Griechischen scriptoribus. In: Zufällige Anmerckungen/ Von allerhand Zum SchuUWesen Und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Fünfftes Stück. BERLJN, Verlegts Johann Christoph Papen. 1717. [12°], S. 381-391. (1: Nc 4472 R). Animadversionum Rauianarum ad emendationem Rei Scholasticae Grossianam continuatio altera, ad §. X. sup. p. 279. sq. Discursus Gross. In: Zufällige Anmerckungen/ Von allerhand Zum SchuUWesen Und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Sechstes Stück. BERLJN, Verlegts Johann Christoph Papen. 1718. [12°], S. 429-445). (1: Nc 4472 R). Von denen Artibus liberalibus; absonderlich der Rhetorica und Logica: ex Schedis Rauianis. In: Zufällige Anmerckungen/ Von allerhand Zum SchuUWesen Und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Sechstes Stück. BERLJN, Verlegts Johann Christoph Papen. 1718. [12°], S. 445-454. (1: Nc 4472 R). Q. D. B. V. LEGES DOCENTIUM GYMNASIO BEROLINENSI olim Suprema Electorali auetoritate concessse, Patronorum jussu aliquoties impresso; Anno autem 1708. Iisdem auspieiis revisa:, renovata: & promulgata:, denuoque typis excusa: Anno O. R. M. DCC. XVII. BEROLINI, Typis Johannis Laurentzii. [1717; 4°] (la: Ah 15750, 6). [Vorrede], In: IOANNIS VORSTII CL. VIRI DE LATINITATE SELECTA ET VULGO FERE NEGLECTA LIBER NVNC PRIMVM EDITVS. ACCESSIT ANDR. IVL. DORNMEIERI DISSERTATIO DE VITIOSO CICERONIS IMITATORE Cui ob materiae cognationem et insignem raritatem junetus est Dialogus festivus DE CICERONE RELEGATO ET REVOCATO. ADDIDIT PRAEFATIONEM CHRISTOPH. FRIDER. BODENBVRG GYMN. BEROLINENS. RECTOR. BEROLINI APVD CHRIST. GOTTL. NICOLAI. M DCC XIIX. [Berlin 1718; 8°] (1: Wb 6028; 39: P 8° 8448); andere Aufl. hrsg. von Johann Matthias Gesner, Berlin 1738 (1: Wb 6036; Ha 33: 148 J 5; ll:Wa8220). De vitiis quibusdam eruditorum [Schulactus 1722], Berlin 1722 (Heidemann, 1874, S. 195). De Theodori Metochitae Scriptis, No&iuc vulgo insimulatis. In: MISCELLANEA LIPSIENSIA, T. XII (1723), Observ. CCXXXVI, S. 20-31 (11: 133m).
Briefe 5 Schreiben an August Hermann Francke, im folgenden einzeln aufgeführt: Schreiben an August Hermann Francke. Wolfenbüttel, 20. April 1702 (AFSt/H C 299,2). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 23. Sept. 1710 (AFSt/H C 299,1).
87
88
Bodenburg, Christoph Friedrich Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 26. April 1714 (AFSt/H C 299,3). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 6. Dez. 1721 (AFSt/H C 299,5). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 27. Dez. 1721 (AFSt/H C 299,6). 9 lat. Schreiben an Joachim Lange, im folgenden einzeln aufgeführt: Schreiben an Joachim Lange. Berlin, 15. März 1710 (AFSt/H A 188a:61). Schreiben an Joachim Lange. Berlin, 7. Sept. 1710 (AFSt/H A 188a:59). Schreiben an Joachim Lange. Berlin, 9. Juli 1712 (AFSt/H A 188a: 112). Schreiben an Joachim Lange. Berlin, 1. März 1715 (AFSt/H A 188a:182). Schreiben an Joachim Lange. Berlin, 14. Nov. 1717 (AFSt/H A 188a:232). Schreiben an Joachim Lange. Berlin, 6. Juni 1718 (AFSt/H A 188a:246). Schreiben an Joachim Lange. Berlin, 31. Dez. 1720 (AFSt/H A 188a:278). Schreiben an Joachim Lange. Berlin, 3. Okt. 1725 (AFSt/H A 188a:129). Schreiben an Joachim Lange. Berlin, 5. Mai 1726 (AFSt/H A 188a:397).
Literatur UNSCHULDIGE NACHRICHTEN Von Alten und Neuen T H E O L O G I S C H E N Sachen, Leipzig 1710, S. 2 4 l f . ; Gothofredi Arnoldi Kirchen- und Ketzer-Historie oppositam in qua simul Barara malitia Joachimi Langii . . . ut et summa impudentia Christoph. Frid. Bodenburgii . . . castigatur. [Theo). Disp. v. 1. Dez. 1711. Praes. Jo. Jacobus FERBERUS; Resp. Jo. Philippus AUER]. In: D e fanaticus, in rectam rationem injuriis: contra Gothofredi Arnoldi Kirchen- und KetzerHistorie, simul contra M . Joachimum Langium et Christoph. Frid. Bodenburgium. Exercitatio secunda. Vitembergae: Koberstein 1711 [8°]; Gegen=Erinnerung des Auctoris der in Unschuld. Nachr. 1710. p. 241 seq. befindlichen r e c e n s i o n e i n e r B o d e n b u r g i s c h e n S c h r i f f t . I n : UNSCHULDIGE NACHRICHTEN, 1 7 1 6 , S . 1 0 0 2 - 1 0 4 0 ; FRISCH, JOHANN
LEONHARD: Origo Characteris Sclavonici vulgo dicti Cirulici, Paucis generatim monstrata Ortus vero & progressus characteris, Vulgo dicti Glagolitici, Pluribus sigillatim descriptus Tanquam eximia Historiae linguae Sclavonicae pars Occasione orationum Q u a s in Gymnasio Berlinensii, D I E II. April, M D C C X X V I I post horam IIX ante meridiem, collegae nuper promati, post publicae Introductionis actum habebunt. I. Ad Rectoratum ascendens, & B. D n . Christoph Fried. Bodenburgio succendens Conrector Johannes Leonhardus Frisch. II. Ad Conrectoratum promotus Subrector D n . Carolus Andreas Hennings. III Ad. Subrectoratum vero adscitius novus collega D n . Martinus Georgorius Christgau. IV Ad. Cantoris Nicolaitani munus denique vocatus & patri senescenti Adjunctus D n . Jacobus Ditmar. Ad quas audiendas amplissimos & spectatissimos Patronos; S u m m e venerandos ephores; plurimamque reverendos Eccles. Ministros., cunctosque Gymnasii nostri Fautores, rei literariae promotores, & amicos. Demisse & officiosissime invitat Johann Leonhard Frisch. Rector voc. [Berolini 1727; 4°] (1: Z m 38, 4°; 1: B.Diez 4° 2593, 1); DITERICH, 1732, S . 2 3 8 - 2 6 4 ; KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , I I , S . 9 5 0 ; JOCHER/ ADELUNG, 1 7 8 4 , 1 , S p . 1 9 5 1 ( = D B A , 1 1 4 , S . 8 8 ) ; BELLER-
MANN, 1825, S. 44f. (Lektionsplan); LEDEBUR, Carl von: Tonkünstler-Lexikon Berlins von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Berlin 1861 (= D B A , 114, S. 89); ECKSTEIN, Friedrich August: N O M E N C L A T O R
PHILO-
L O G O R U M . Leipzig 1871, S. 50 (= D B A , 114, S. 90); HEIDEMANN, 1874, S. 1 9 0 - 1 9 8 ; Joh. Leonh. Frisch's Briefwechsel mit G . W. Leibniz. Ein Beitrag zur Geschichte des geistigen Lebens in Berlin zu Anfang 18. Jh. Mit Einleitung und Anmerkungen hrsg. von L. H . FISCHER. In: Archiv der »Brandenburgia« Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg zu Berlin. Bd. 2. Berlin 1896, S. 1 - 8 0 , hier S. X X , S. 15 u. S. 57; MAUERMANN, 1909, S. 47f.; KURTH, Julius: Die Altertümer der St. Nikolai-, St. Marien- und Klosterkirche zu Berlin. Berlin 1911, S. 138; ALAND, Kurt: Spener-Studien. Arbeiten zur Geschichte des Pietismus I. Berlin 1943, S. 105; Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Hrsg. von Peter SCHICKETANZ. Berlin/ New York 1972, S. 353 u. 369; MENTZEL, Friedrich-Franz: Pietismus und Schule. Die Auswirkungen des Pietismus auf das Berliner Schulwesen 1 6 9 1 - 1 7 9 7 . Hohengehren 1993, S. 4 l f . ; WALLMANN, Johannes: Philipp Jakob Spener in Berlin 1 6 9 1 - 1 7 0 5 . In: Zeitschrift für Theologie und Kirche 84 (1987), S. 5 8 - 8 5 , hier S. 71ff.
Bucbner,
Buchner, Adam
Adam
Buchner an der Universität. Auch hier verdiente er sich seinen Unterhalt als Hauslehrer, zunächst beim
*
6. Juni 1651 Weimar
t
10. Nov. 1709 Berlin
Amtmann D . Klein, später beim Präsidenten und Ordinarius am Jenenser Juristenkollegium und Vorsitzenden des Landgerichts, Georg Adam Struve
Pädagoge, luth. V
N.N.
( 1 6 1 9 - 1 6 9 2 ) , einem bekannten
M
N. N.
dessen mehrfach aufgelegtes Kompendium »Jurispru-
OD 1696 Catharina Elisabeth geb. Melchert K
Anna Sophia B., Margareta Elisabeth B.
Stadtschule in Weimar (daneben Hauslehrer) Gymnasium in Magdeburg und Halberstadt (hier auch Hauslehrer)
dentia Romano-Germanica forensis« (1670) als »kleiner Struve« ein Jahrhundert lang das beliebteste Institutiones-Lehrbuch
war. Struve genoß weithin
hohes Ansehen als bedeutender Staatsmann und Lehrer für Jurisprudenz; seine Schriften waren die ersten theoretischen Werke, in denen die empirische Methode in der Rechtswissenschaft zur Geltung kam.
1672
Universität Frankfurt/O.
1674-1680
Universität Jena (daneben als Hauslehrer tätig)
Als Struves Sohn Werthold Gottfried 1677 starb, schrieb Buchner ein Epicedium. Struve seinerseits empfahl Buchner 1680 nach Ab-
1680-1685
Hauslehrer und Hofmeister
1685-1695
Bacc. inferior am Berlinischen Gymnasium
1695-1709
Rechtsgelehrten,
Bacc. superior am Berlinischen G y m -
schluß seiner akademischen Studien in Jena als Hauslehrer mit Aussicht auf Beförderung in ein öffentliches Amt dem Gothaischen Rat und Oberamtmann Herrn von Lindhofen, doch dieser starb bereits ein halbes Jahr später, womit sich für Buchner auch die
Adam Buchner wurde am 6. Juni 1651 in Weimar geboren. Über seine Eltern ist nichts bekannt, wahrscheinlich sind sie früh verstorben; denn der Sohn mußte sich schon während seiner Schulausbildung in seiner Heimatstadt als Hauslehrer verdingen (vgl. die Ausführungen seines Parentators Heinrich KAHMANN nach einem von Buchner selbst verfaßten Lebenslauf). Seine erste Informatorenstelle bekleidete Buchner in Weimar im Haus des fstl.-sächsischen Weimarischen Landrichters Georg Lederer. Auf Zureden seiner Lehrer setzte er seine Ausbildung zunächst am Gymnasium in Magdeburg fort, später in Halberstadt, wo er wiederum als Hauslehrer tätig wurde, diesmal beim Landrat Wippermann, dessen Kinder er drei Jahre unterrichtete. A m 16. Mai 1672 immatrikulierte sich Buchner unter dem Rektor und Professor physices Philipp Buch an der Universität
Frankfurt/O.
(FRIEDLÄNDER,
1 8 8 8 , S . 1 3 4 b , 3 9 ; b e i K A H M A N N ist e i n S t u d i u m a n
der Viadrina nicht erwähnt), wo er wohl die Artistenfakultät besuchte. Zwei Jahre später, im Sommersemester 1674 schrieb er sich unter dem Rektorat des Professor juris Ernst Friedrich Schröter ( 1 6 2 1 - 1 6 7 6 ) an der Universität Jena als Student der Rechte ein (JAUERNIG/ S T E I G E R , 1 9 7 7 , S . 9 7 , m i t d e m
Hinweis,
daß Buchner Zeuge beim Eid des Doctor juris Johann Blume gewesen sei). Insgesamt sechs Jahre blieb
erhoffte feste Anstellung zerschlug. Er erhielt ein Angebot als Hofmeister junger Adliger, nämlich bei Herrn Curt Apelln von Grießheim auf Grießheim, welche Stelle er jedoch erst nach langem Bitten annahm und drei Jahre ausübte. D a ihm die wohl recht beschwerliche Funktion zu mühsam dünkte (so KAHMANN in seiner Leichrede) und auch keine Aussicht auf ein festes öffentliches Amt bot, begab sich Buchner dann wieder nach Jena, wo er entweder an der Universität tätig sein oder hier auf eine Vokation auf ein öffentliches Amt warten wollte. Erst am 16. Juli 1685 erhielt der inzwischen Vierunddreißigjährige endlich die langersehnte Berufung, und zwar als Baccalaureus inferior, das heißt als Collega der vierten Klasse am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster. Vorgeschlagen für dieses Schulamt hatte ihn der Konrektor der Einrichtung und Buchners »akademischer Schulfreund« (so KAHMANN) Samuel Rodigast ( 1 6 4 9 - 1 7 0 8 ) , der nur zwei Jahre älter war, ebenfalls die Schule in Weimar besucht hatte und von 1668 bis 1680 an der Universität Jena gewesen war, seit 1676 als Adjunkt auch Lehrveranstaltungen gehalten hatte und deshalb den Neuberufenen wohl besonders gut kannte. Buchner hatte sein Amt zehn Jahre inne, als er bei nächster Vakanz am 26. Nov. 1694 zum Baccalaureus superior, das heißt zum Collega der dritten Klasse, aufstieg;
90
Buchner,
Adam
dieses Amt bekleidete er dann bis zu seinem Tode. Sein Vorgänger, Georg —> Feller, war nach dem Ausscheiden von Ernst Christian —> Wartenberg ins Subkonrektorat aufgerückt. Bald nach seiner Beförderung auf die nächste Lehrerstelle hatte Buchner 1696, als inzwischen Fünfundvierzigjähriger, die Ehe mit Catharina Elisabeth geborene Melchert geschlossen. Ihr Vater schien früh verstorben zu sein, ihre Mutter Anna Sophia geborene Schütz hatte sich noch einmal verheiratet, und zwar mit Benedikt Friedrich Mandelberg, dem Prediger in Gottberg und Lügfeld, der ihr Stiefvater wurde (vgl. K A H M A N N S Widmung in seiner Leichenrede auf Buchner). In der Ehe wurden die beiden Töchter Anna Sophia und Margareta Elisabeth geboren, die ihren Vater überlebten. Buchners Werkverzeichnis umfaßt beinahe ausschließlich Epicedia auf angesehene Persönlichkeiten der preußisch-brandenburgischen Residenz beziehungsweise deren Familienangehörigen. Es war Sitte, daß sich alle Schulkollegen an der Würdigung dieser Verstorbener mit Trauergedichten beteiligten, die dann zusammen in einem separaten Gelegenheitsdruck erschienen. Entsprechend der Stellung, die Buchner in der Lehrerhierarchie bekleidete, standen seine Epicedia zunächst an vorletzter, später dann an drittletzter Stelle. So verfaßte er unter anderem Trauercarmina auf die beiden Pröpste Johann Ernst Schräder (1638-1689) und Christian Teuber (1638-1690), auf den ältesten kfl.-brandenburgischen Leibarzt Martin Weise (1605-1693) und auf den Berliner Ratsherren Martin Engel (gest. 1693). Uberwogen zunächst Epicedia mit einem Umfang von 16 bis 28 Alexandrinerversen, dem beliebtesten Versmaß des 17. Jahrhunderts, so finden sich ab Mitte der neunziger Jahre auch kompliziertere Versformen wie zum Beispiel ein Madrigal auf Elisabeth geborene Damerow, die 1695 verstorbene Gattin des Berliner Kauf- und Handelsmannes Johann Melchior Leonhardt (1651-1697). Kurz vor seinem Lebensende erkrankte Buchner schwer und lag fünf Wochen im Siechbett, bevor ihn am 10. Nov. 1709 in seinem 59. Lebensjahr der Tod ereilte. Er wurde eine Woche später in der Schul- und Klosterkirche beerdigt. Seine Schulkollegen verfaßten
zu diesem Anlaß ein Epicedium von 68 Alexandrinerversen. Die Abdankung auf den verdienstvollen Pädagogen hielt der Extraordinarius zu St. Marien und spätere Superintendent zu Petershagen im Fürstentum Minden, Heinrich Kahmann (1676-1736). Er erinnerte zunächst daran, daß an beiden lutherischen Gymnasien in Berlin und Cölln innerhalb von nicht einmal zwei Jahren sechs Lehrer gestorben seien, unter ihnen am 29. März 1708 der Berlinische Rektor und »akademische Schulfreund« Buchners, Samuel Rodigast, am 10. März 1709 der Cöllnische Konrektor Theodor Rhewend und nun auch Adam Buchner. Kahmann sprach in seiner Abdankung über das »mühselige/ aber doch dabey köstliche und wichtige Schul=Ambt« (S. 6), das der Verstorbene beinahe 25 Jahre inne hatte, und wollte Buchner vorstellen »Als Einen abgelebten/ mühseligen/ aber nunmehro Hochgewürdigten Schulmann. Und Jhn betrachten I. Nach seiner abgelegten Schul=Bürde. II. Nach der erlangten Himmels=Würde« (S. 7f.). Seine Ausführungen vor den Trauergästen, unter denen sich auch einige ehemalige Schüler Buchners befanden, glichen einem Loblied auf den mühevollen Stand eines Schullehrers. Bemerkenswert war Kahmanns Kritik an der gesellschaftlichen Nichtachtung der Arbeit der Pädagogen: Während der »Regenten Würde beschwert mit großer Bürde« sei, die hohen Herren jedoch großes Ansehen genießen würden, müßten auch die Schulkollegen eine große Bürde auf sich nehmen, doch ihnen bliebe die Anerkennung versagt - erst im Himmel käme ihnen durch Gott der verdiente Lohn zu. Kahmann beschloß seine Abdankung mit recht ausführlichen Bemerkungen über das schwere Dasein einer Witwe, die mit dem Tod ihres Mannes alles verliere, das Haus verlassen müsse, sich allein um die Kinder zu kümmern habe usw. Die Anspielung war deutlich: Die Familie Buchner lebte offensichtlich in finanziell wenig gesicherten Verhältnissen, was durch den Tod des Ernährers nun zu großer Sorge Anlaß bot - Kahmann wollte die Trauergäste bewegen, die Witwe und die beiden Waisen zu unterstützen, konnte die Betroffenen jedoch nur mit Gott trösten, der es schon richten und sich um sie kümmern werde. [LN]
Buchtier, Adam
Werke Der ... Thraenenreiche Freuden-Ernte Welche Dem Magnifico, Hoch-Edlen Vest- und Hochgelahrten HERRN Georg Adam Strueven auf Wandesieben und Wenigen Jehna etc. Weltberuehmten J C T O , und Hoch Fuerstl. Saechß. Weimarischen ... geheimen Rath wie auch der hochloeblichen Juristen Facultaet in Jena Ordinario und P. P. Primario ... Bey Beerdigung Seines lieben Soehnleins Werthhold Gottfried Struvens So den XVII. Jan. dieses M.DC.LXXVII. Jahrs mit volckreicher Versamlung in seinen Ruhe-Kaemmerlein: in der Collegien Kirche beygesetzt wurde Aus schuldiger Observans abgeleget von Dero Magnif. aufwaertigsten Clienten Adam Buchnern. [Epicedium], Jena Gedruckt bey Johann Nisio. [1677] (12: Slg. Her 238, Beibd. 15). »Der HErr erhält die Wittwen.« [Epicedium] . I n : Die auf Erden offt betrübte Und Jm Himmel völlig=erfreuete Wittwe/ Bey ansehnlicher und Volckreicher Leichenbestattung Der weiland Wol=Edlen/ Hoch=Ehren und Tugendbegabten Frauen Margarethen gebohrner Damerowin/ Des weiland Wol=Edlen/ Vesten/ Hochgelahrten und Hochweisen Herrn Michael Zarlangs/ Höchstverdienten ältesten Bürgermeisters in der Chur=Fürstl. Brandenb. Haupt und Residentz=Stadt Berlin/ wie auch der löbl. Mittel=Uckermärck= und Ruppinischen Städte Directoris und Verordneten Nachgelassener Frau Wittwen/ Als selbige den 3ten Herbst=Monatstage des 1687sten Jahres/ im 68sten Jahre ihres rühmlichen Alters/ durch einen sanfften und seligen Abschied diese Zeitlichkeit verlassen/ und der Seelen nach/ in die selige Ewigkeit versetzet/ dem verblichenen Leibe nach aber am 1 lten darauff/ war der XVI. Sonntag nach Trin: Von der betrübten und Wieder erfreueten Wittwe zu Nain/ in Jhr Begräbniß/ in der St. Nie. Kirchen zur Ruhe gebracht wurde/ Der Seligst=Verstorbenen Matron zur letzten Ehre/ und denen hinterbliebenen Leidtragenden zu schuldigster Dienstbezeugung und Auffrichtung in ihrem Leidwesen/ Beschrieben und gepriesen Von nachbenahmten Collegen deß Berlinischen Gymnasii. Berlin/ Gedruckt bey David Salfelds Wittwe. [1687] (109: Slg. GK: Cg 227,1). »Was ist doch Erden=Lust? Was ist hier unser Leben?« [Epicedium] und »Ach! Leser gehe nicht vorbey/« [Grabschrift]. In: Der Herbst/ so Früchte trägt/ Auch trübe Wolcken hegt. Welches Bey ansehnlicher und volckreicher Leichbestattung Der weiland Edlen/ Viel=Ehren= und Tugendbelobten Fr. Maria Ehrentraut/ gebohrner Nicolain/ Des Wohl=Ehrwürdigen/ Großachtbarn und wohlgelahrten Herrn Johann Schindlers/ Wohlverordneten und treufleissigen Diaconi bey der St. Nie. Kirchen in Berlin/ Hertzwerthesten Eheliebsten/ Als dieselbe am 26sten Herbstmonatstage des 1689sten Jahrs/ in vierdten Jahre ihres liebreichen Ehestandes/ wenig Tage nach erfreulicher Geburth eines jungen Söhnleins/ in ihrem Erlöser sanfft und selig von dieser Welt abgeschieden/ und der verblichene Leichnam am darauffolgenden 2ten Wein=Monatstage seiner Ruhestäte einverleibet wurde/ Aus schuldigen Mitleiden betrachtet/ und in folgenden Blättern beschrieben Nachbenahmte Collegen des Berlinischen Gymnasii. Berlin/ Gedruckt bey Salfeldischen Wittwen. [1689] (109: Slg. GK: Sch 1/102). »In terris qvid habent vera: Pietatis amantes?« [Epicedium], In: NJENLE FUNEBRES ultimis honoribus VIRI quondam Clarissimi atque Doctissimi D O M I N I PETRI BREDOVII, Gymnasii Berlinensis Sub-Rectoris longe meritissimi, Qui post exantlatos XXXV. annorum labores Scholasticos, semestresque languores domesticos III. Nonas Julii A. C. M. DC. LXXXIX. paulo ante horam tertiam pomeridianam hanc mortalitatem pie placideque deposuit, corpore postmodum pridie Idus ejusdem mensis ad D. Nicolai solenniter contumulato, ex communi dolore decantatse ä COLLEGIS, C O G N A T O , FILIISQVE relictis. BEROLINI, Typis V. SALFELDII. [1689] (109: Slg. GK: Sch 1/101). Epicedium auf Johann Ernst Schräder, Propst in Berlin. [1689] (LP SA Braunschweig, Nr. 5992). Epicedium auf Christian Teuber, Propst in Berlin. [1690] (LP SA Braunschweig, Nr. 6715). »SO hat die seligste Frau Westarpfin verlassen« [Epicedium]. In: Trauriger N a c h r u f f U n d Wohlverdienter Nachruhm/ Der Weiland Wohl=Edlen/ Viel=Ehren und Tugendbegabten Fr. Anna Westarpfin/ Des Wohl=Edlen/ Großachtbarn und Wohlweisen Herrn Johann Westarpfs/ Wohlverdienten Raths=Cämmerers/ wie auch Vornehmen Kauff= und Handelsmanns in der Residentz und Veste Berlin/ Hertzwehrtgewesenen Frau Eheliebsten/ Als dieselbe am 29sten Christmonats=Tage des nechstzurückgelegten 1691 sten Jahres/ des Nachtes zwischen 11. und 12. Uhr/ im 60sten ihres Alters/ und im 40sten Jahre Jhres gesegneten und vergnügten Ehstandes/ durch ein sanftes und seliges Ende aus dieser Zeitlichkeit geschieden/ und der Seelen nach zur himmlischen Ruhe und Freude gelanget/ Der entseelte Cörper aber am lOten Jenners=Tage des angetretenen 1692sten Jahres/ bey ansehnlicher und Volckreicher Begleitung in St. Nie. Kirchen in Berlin/ der bereiteten Grabestäte und Ruhe=Kammer anvertrauet wurde/ Mitleidigst erwiesen und schuldigst gepriesen Von Nachbenahmten. Berlin/ Gedruckt bey David Salfelds Witwe. [1692; 8°] (KZK-Bb 17: IV, 25, 2 angeb.).
91
Buchner, Adam » W E I S I U S heu! noster medica Prseclarus in arte,« [Epicedium] und »Wer tapffer in der Welt mit seinen Feinden kämpffet/« [Epicedium], In: T H R E N O D L E Super Obitum beatissimum VIRI M A G N I F I C I , N O B I L I S S I M I , E X C E L L E N T I S S I M I E T E X P E R I E N T I S S I M I , D O M I N I M A R T I N I WEISII, Medici Doctoris Celeberrimi, Trium Serenissimorum Electorum Brandenburgicorum, C O N S I L I A R I I Et A R C H I A T R I S E N I O R I S D N . M O E C E N A T I S , P A T R O N I E T EVERGET7E. S u m m e etiam post mortem Colendi, Q u i cum a. d. XVI. Mart. A. O. R. M D C X C I I I . Animam beatam Deo reddidisset, Exuviae illius In Splendida Exequiatorum frequentia in Conditorium adTEdem B. Maria; Berlini a. d. XXV. Ejusdem composita; sunt, lugenti animo fus«e ä Collegis Gymnasii Berlinensis. Berolini, Typis Viduae Salfeldianae. [1693] (1: Ee 633, 12a angeb.; 1: Ee 6 0 1 2 - 7 ) . »So ist durch Gottes Ruff Herr Engel auch entnommen« [Epicedium]. In: Z u m Frölich angetrettenem Englischen Leben J m Himmel/ Wolten dem Edlen/ Wolweisen und Wolgelahrten Herrn Martin Engel/ Wolverdienten aeltesten Raths=Herren und 36jährigen Stadtschreiber in der Churfl. Brandenbl. Residentz und Veste Berlin/ Als derselbe am verwichenem 22. des Mertz=Monats in dem 65sten Jahr seines Alters diese Eitelkeit verlassen/ und darauff sein erblaster Leichnam den 2 April zu S. Marien der Erden anvertrauet ward/ Mit nachfolgenden Gedichten Glückwünschen/ Und zugleich die hinterbliebene hochbetrübte Freundschafft trösten Die samptliche Collegen des Berlinischen Gymnasii. Berlin/ Gedruckt bey sei. David Salfelds Witwe. [1693] (109: SIg. G K : Sch 1/85). »Ein Gott gelaßner Geist/ kan den Tod unerschrocken« [Epicedium]. In: Schuldige Trauer= und Trost=Worte/ über D e m höchstschmertzlichen/ doch seeligen Absterben Der Weiland Wohl=Edlen=Viel Ehren= und Tugendbelobten Frauen Dorotheen Emerentien Ludolffin/ geb. von der Linden/ Des Wohl=Edlen/ Großachtbarn und Wohlbenahmten H n . Matthias Ludolffs/ Churfürstlichen Brandenburgischen Wohlbestalten Hoff=Post=Secretarii, Treu= und Wehrtgewesenen Frau Eheliebsten/ Welche am 2ten Augusti des 1693sten Jahres in der schönsten Blüthe ihrer Jahre im HErrn entschlaffen/ und der Seelen nach aus der irdischen Eitelkeit in die Himmlische Herrlichkeit versetzet; der verblichene Leichnam aber am 6ten darauf in die bereitete Ruhe=Stäte in der St. Marien=Kirchen zu Berlin mit einer ansehnlichen Leichbegängnis gebracht worden/ D e m Hochbetrübten Herrn Witwer und sämtlicher Leidtragenden Freundschafft mitleidigst zugesprochen/ Von Denen sämbtlichen Collegen des Berlinischen Gymnasii. Berlin/ Gedruckt bey sei. David Salfelds Witwe. [1693; 8°] (39: LP F 8° III, 33, 19,3; K Z K - B b 17: IV, 25, 23 angeb.). »Das Kleinod ist nicht Gold/ wornach die Welt stets zielet/« [Epicedium]. In: Letztes Denck= und Liebesmahl bey dem Grabe Des Weyland Wohl=Edlen und Hoch=Wohlbenahmten H n . Joh. Liebmanns/ Churfürstl. Brandenb. gewesenen Müntz=Meisters und Müntz=Guardins, Als derselbe in 72sten Jahre seines Alters sanfft und selig verschieden und am l4.Jenners=Tage des angetretenen l694sten Jahres in der S. Nicolai Kirchen zu Berlin Christ=gebräuchlich beerdiget wurde/ Mitleidigst auffgerichtet Von Nachbenahmten. Berlin/ Gedruckt bey sei. David Salfelds Witwe. [1694] (109: Slg. G K : Sch 1/106). »Madrigal: So hat Sie nun vollbracht« [Epicedium]. In: Rühmliches Andencken Des Seligen Ablebens Der Weyland Edlen/ Viel Ehr= und Tugendbegabten Frauen Elisabeth gebohrnen Dameroin/ Des Edlen/ Großachtbaren und Wolbenahmten
Herrn/
Joh.
Melchior
Leonhardts/
Vornehmen
Kauff=
und
Handelsmanns
in
Berlin
Lieb=gewesener Ehgenoßin/ Als dieselbe Am 13ten Julii dieses l695ten Jahres in Jhrem Heylande selig entschlaffen/ und Jhr entseelter Leichnam nachgehends zu St. Marien beygesetzet worden/ gestifftet von Nachbenahmten Collegen des Berlinischen G Y M N A S I I . Berlin/ gedruckt bey sei. David Salfelds Wittwe. [1695; 8°] (1: Ee 520, 10 angeb.). [Inscriptio] und »Den kluge Wissenschaft und Gottesfurcht erzogen/« [Epicedium]. In: / E T E R N U M post m u k ö s longsevas vita; labores & sestus R E F R I G E R I U M , V I R O quondam Nobilissimo, Amplissimo et Consultissimo D O M I N O ANDRERE M A U R I T I O , A u l s ac Dicasterii Electoralis Brandenburgici supremi Advocato Seniori, longeque meritissimo, Postquam sub ipsum anni M D C XCV. ingressum, die nempe IX.Januarii placidum beatumque vitas egressum habuerat, Anno gloriosa: «etatis octogesimo, Ejusque funus solennibus exequiis subsequenti die XX.ejusdem mensis efferebatur, sepultura: Berolini ad D.Mariae tradentum, Observanter gratulari, simulque splendidissimae Familia: lugenti jucunda divini Solatii refrigeria apprecari voluerunt S E Q U E N T E S G Y M N A S I I BER O L I N E N S I S C O L L E G E . Berolini, Literis V I D U i E SALFELDIANvE. [1695] (109: Slg. G K : Sch 1/107). Epicedium auf Gottfried Weber, Rektor am Berlinischen Gymasium zum Grauen Kloster. Berlin 1698 (Diterich, 1732, S. 214). »Hier auf diesem runden Rund/« [Epicedium]. In: Uber Das in den himmlischen Hafen glücklich eingelauffene Lebens=Schiff/ Der Weiland WohlEdlen/ Viel=Ehr= und Tugendbegabten Frn. Anna Schillingin/ gebohrner Bergemannin/ Des WohlEdlen/ Großachtbarn und Wohlweisen H E R R N Philipp Andreas Schillingen/ Vornehmen
Buchner, Adam Rahts Verwandten/ wie auch wohlbenahmten K a u f f = und H a n d e l s = M a n n e s in Berlin/ Treu u n d wehrtgewesenen Fr. Ehe=Liebsten/ Welche a m 22sten Jenners=Tage des 1698sten Jahres/ im 65sten Jhres Alters sanfft u n d seelig in J h r e m Erlöser entschlaffen/ U n d am 30sten d a r a u f unter ansehnlicher Begleitung in St. Marien Kirche in ihre R u h e = K a m m e r gebracht wurde/ Wolten ihre Trauer= und T r o s t = G e d a n c k e n schuldigster massen eröffnen D i e sämtl. Collegen des Berlinis. Gymnasii. Berlin/ G e d r u c k t mit Salfeldischer Wittwe Schrifften. [1698] (109: Slg. G K : Sch 1/109). »Kan auch einem besser seyn/« [Epicedium]. In: D e n Himmlischen Beruff/ Welchen T I T . H E R R / Herr Johann Georg Sultz/ SS. Theol. Stud. und Ministerii C a n d i d a t u s Höchsterwünscht erlangt J n d e m Er A m 3ten H o r n u n g s = Tage des 1708ten Jahres durch einen sanfften und seeligen Abschied dieses Zeitliche verlassen und der Seelen nach in die triumphirende Kirche eingegangen/ An dessen Begräbniß=Tage/ Welcher war D e r 7te obgedachten M o n a t h s Denen Hochbetrübten Hinterbliebenen zu Trost weisen und preisen wolten D i e Collegen des Berlinischen G y m nasii. B E R L J N / druckts J o h a n n Lorentz. [1708; 4 ° ] (1: Ee 7 1 0 - 4 1 , 25).
Literatur KAHMANN, Heinrich: Ein Abgelebter mühseeliger/ aber auch Hochgewürdigter S c h u l m a n n . An d e m Beerdigungs Abend/ Des Weyland Wohl Ehrenvesten/ und Wohlgelahrten Herrn/ H E R R N A d a m Buchners/ Treufleißigen Ersten Baccalaurei, und Collega; der dritten Classe, in d e m ansehnlichen Berlinischen G y m n a s i o zum grauen Kloster, war der 18. Novembr. 1709. D a sein entseelter Leichnam in der sogenannten Schul= und Kloster Kirche/ solte verscharret und ehrlich zu Grabe bestattet werden/ in einer/ unter einer gelehrten und werthen Trauer Versamlunge D e m seel. M a n n e gehaltenen Stand= und Leich=Rede wolmeinentlich vorgestellet von M . Heinrich K a h m a n n / Prediger zu St. Mar. B E R L J N / A u f m Friedrichs=Werder/ druckts Gotthard Schlechtiger. [1709] (14: Hist. G e r m . Biogr. 2 0 0 , 4 2 ) ; EPICEDIUM: Der Wohl zufriedene Schulmann/ Bey der Bestattung D e s weyland Wohl=Ehrenvesten/ Großachtbahren und Wohlgelahrten Herrn/ H E R R N A d a m Buchners/ gewesenen treufleißigen Collegas u n d Baccalaurei Superioris des Berlinischen Gymnasii, Als dessen verblichener Cörper in der hiesigen Schul= und Kloster=Kirche den 18. Nov. 1709. bey ansehnlichem Gefolge d e m S c h o o ß der Erden/ Christlichem G e b r a u c h nach/ anvertrauet wurde; Wohlmeynend/ und so wol zu einigem Trost den betrübten Hinterbliebenen/ als auch zur gemeinen A u f f m u n t e r u n g entworffen von dem Collegio des Berlinischen G y m n a s i i . [Vignette] B E R L J N / G e d r u c k t bey J o h a n n Lorentz. [ 1 7 0 9 ] ( 1 4 : H i s t . G e r m . B i o g r . 2 0 0 , 4 2 a n g e b . ) ; DITERICH, 1 7 3 2 , S . 3 6 1 f . ; KÜSTER/ M Ü L L E R , 1 7 5 2 , II, S . 9 6 8 ; HEIDEMANN, 1 8 7 4 , S. 179; NOHL, 1 9 0 3 , S. 14.
93
Butten, Jacob
Butten, Jacob * 24. Jan. 1662 Stargard t 1745 Cölln Pädagoge, luth. V Jacob B. (d. Ä.) M Catharina geb. Brämer Lütkens. Lütkens war 1679 zum Diakon an die St. Katharinen-Kirche in Magdeburg berufen worden, welches Amt er fünf Jahre inne hatte, bevor er die Vokation auf das Pastorat und die Praepositur an der St. Johannis-Kirche zu Stargard erhielt. Als der Geistliche im Sept. 1684 von Magdeburg an seine neue Wirkungsstätte Stargard übersiedelte und auf seiner Reise mit Butten zusammentraf, nahm er diesen als Praeceptor seiner Kinder zuerst nach Stargard und später dann in die kurbrandenburgische Residenz mit. Hier hatte Lütkens 1687 das Propstamt zu St. Petri in Cölln erlangt, das mit der Inspektion über das Cöllnische Gymnasium verbunden war. Durch seine Vermittlung erhielt Butten dann 1688 die Vokation zum Ersten Baccalaureus am Cöllnischen Gymnasium. Das Rektorat bekleidete zu jener Zeit der Sprachforscher Johannes Bödiker (1641-1695), nach dessen Tod die Leitung der Anstalt an Christian —» Rotaridis überging. 1698 ehelichte Butten Margaretha geborene Männig aus Schlesien, die Witwe seines ehemaligen Cöllnischen Schulkollegen Daniel Rümpler. Sie hatte aus ihrer ersten Ehe eine Tochter, Anna Theodora, für deren weitere Erziehung nun Butten als Stiefvater zu sorgen hatte. Anna Theodora heiratete später den Prediger der prignitzschen Gemeinden Kolrep, Dannenwalde, Breitenfeld und Lankenow, Johann Friedrich Schmok. Buttens Frau starb am 3. Mai 1736 im Alter von 74 Jahren. Aus dieser Ehe stammten zwei Söhne und eine Tochter. Der älteste Sohn Franz Jacob Butten studierte 1719 in Jena und wurde später königlicher Postmeister und Bürgermeister zu Wittstock; er beteiligte sich mit einem versifizierten »Glück= Wunsch=Brief« an den Feierlichkeiten zum 50jährigen Amtsjubiläum seines Vaters. Der zweite Sohn Johann Friedrich Butten starb 1729 im Alter von 28 Jahren als Reichsgräflich-Flemmingischer Rat zu Buckow; er war unverheiratet geblieben. Die Tochter Anna Elisabeth ehelichte später den KammergerichtsProkurator in Berlin, Georg Heinrich Schmidt. 1702 wurde am Cöllnischen Gymnasium der Titel eines Subkonrektors eingeführt und auf den vierten Lehrer (nach Rektor, Konrektor und Subrektor) übertragen. Butten, inzwischen auf diese Stelle aufgerückt, war der erste Praeceptor, der sich Subkonrektor nennen durfte, welches Amt er bis an sein Lebensende behielt. Daneben hatte er als sogenannter »Oeconomus« auch die Verwaltung des Naturalien-
Butten,
Jacob
deputats für die Kommunität der Anstalt inne. Als
Fünfzig Jahr wohlverdienter Sub=Con=Rector am
1714 die bisher gewährten Zuwendungen an Brot,
Cöllnischen Gymnasio in Berlin, Beym Antritt sei-
Bier und Wein aus dem Königlichen Keller gestrichen
nes 78. Jahres, den 23. Januar, 1739. feyerlich began-
werden sollten, ließ Butten im Namen der Studieren-
gen«. Das lateinische »Jubel=Programm« verfaßte
MÜLLER,
Rektor Friedrich Bake ( 1 6 8 6 - 1 7 4 2 ) , einen lateini-
1752, II, S. 985f.). Danach hatten die Studierenden
schen Glückwunsch steuerte der adjungierte Propst
der Kommunität bislang 36 Q u a r t Bier und 36 Ku-
zu St. Petri, Christian —> Campe, bei. Konrektor
d e n ein Bittschreiben a u s g e h e n (KÜSTER/
len Brot wöchentlich sowie 36 Q u a r t Wein jährlich
D a m m schrieb eine deutsche O d e und mehrere ver-
erhalten. Wenn schon am Deputat gestrichen werden
sifizierte Reden, die von Cöllnischen Schülern vorgetragen
müsse, dann am ehesten am Wein: »Dein Bier und Brodt
Cöllnische Rat verabschiedete seinen verdienstvollen
So seys an Wein.«
Subkonrektor in den Ruhestand und zahlte ihm die mit dem vormaligen Amt verbundenen Bezüge wei-
Das Bittgedicht verfehlte nicht seinen Zweck: »Weil ihr euch selbst begebt dem mit vermachten Wein,
mit diesem Titel bereits in der Friedrichstadt unterJacob Butten starb 1745; das genaue D a t u m ist nicht
allein, So bleib euch auch der Wein zur Labsal und zur Noth,
bekannt. Leichenpredigt und Abdankung auf den Verstorbenen fehlen ebenso wie Epicedia auf seinen Tod. Aus seiner Cöllnischen Amtszeit sind zahlreiche
Seyd ferner fromm und treu,
Trauergedichte und andere Carmina überliefert, die
D e m König seyd getreu,
Butten auf angesehene Personen der preußisch-bran-
Zuförderst lobet GOtt.«
denburgischen Residenz verfaßt hatte. Meist sind es
A m 23. Jan. 1739 konnte Butten sein fünfzigjähriges Amtsjubiläum am Cöllnischen Gymnasium begehen. Zu diesem Anlaß veröffentlichte der Konrektor und spätere Rektor der Anstalt, Christian Tobias D a m m Lobschrift
ter. Neuer Subkonrektor wurde Christian Müller, der richtet hatte.
Und nur demütigst sucht das Bier und Brodt
die
verfaßten
schrieb die Texte für die musikalischen Einlagen. Der
Soll Mangel seyn,
1699),
Glückwunschgedichte
Barthold komponierte die »Music am Jubeltage« und
Helff uns aus Noth,
(geb.
wurden;
auch die Enkel des Jubilars. Kantor Johann T h o m a s
»Denk=Mahl
des
deutsche Trauergedichte im U m f a n g von 12 bis 20 Alexandrinerversen; lediglich die Grabschrift auf den Archidiakon zu St. Nicolai, Daniel David Heimburger ( 1 6 4 7 - 1 6 9 1 ) , hebt sich mit 4 7 Versen deutlich davon ab.
[LN]
Amts=Jubel=Tages, Welchen Tit. Herr Jacob Butten
Werke »Wir sind deß überführt und müssen frey bekennen/« [Epicedium]. In: Ehren=Schrift/ Herrn Gustavus Cassel/ Kauff= Und Handelsmann in Cölln/ Nunmehr Seeligem Zu gutem Gedächtniß zusammen getragen/ Und Bey Seiner Christlichen Leich=Begängniß Am l4.Julii 1689, Den Leydtragenden zum Trost Ubergeben Von Des Cöllnischen Gymnasii Lehrern. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hof=Buchdr. [1689] (1: Ag 923, 81R). »Jst der nicht glücklicher zu schätzen und zu preisen/« [Epicedium]. In: Testimonium O P T I M O DISCIPULO, JUVENI ORNATISSIMO, Friderico Goetschio Anclam. Pomeran. Non ad Academiam, sed heu dolor! ad urnam abeunti d. 8. Decembr. 1689. manantibus lacrimis exaratum ä Gymnasii Svevo-Coloniensis Praeceptoribus. COLONL/E BRANDENBURGIGE, Typis ULRICI LIEBPERTI, Elect. Brand. Typogr. [Cölln 1689] (1: Ag 923, 95 R). [Epicedium]. In: Wittwen-Klage Und Gottes Trost/ Bey dem frühzeitigen Absterben Eines einigen Sohnes/ Herrn Joh. Caspar Peutzers/ Vornehmen Bürgers und Apothekers in Cölln/ An dessen Begräbniß-Tage den 23. Febr. Anno 1690. Vorgestellet von Nachgesetzten. Cölln an der Spree: Ulrich Liebpert 1690 [4°] (39: D 8° III, 3, 19b). »INSCRIPTIO SEPULCHRALIS Beate defuncti Tit. D N . Mag. Andres de Pawlowski, Olim Archi-Diaconi Colon. Fidelissimi, Ex Occasione Textus funebris, Gen. XXXII. v. 10.«. In: MINYRISMATA MUSARUM in funere No-
Butten,
Jacob
bilissimi, Plurimum Reverendi atque Amplissimi Viri DN. M . ANDRE/E de PAWLOWSKY, Archi-Diaconi nientissimi ad D. Petri Colonia;, d. 6. Decembr. Anno 1691. Grata benevolenti^: recordatione expromta à Praeceptoribus Gymnasii Colon. C O L O N L E BRANDENBURGIGE, Typis Ulrici Liebperti, Electoral. Brandenb. Typogr. [Cölln 1691] (1: Ee 526, 3 angeb.). »Grab=Schrifft.« [Epicedium]. In: SYMPATHLAN in Funere lacrimabili Plurimum Reverendi et Clarissimi Dn. Danielis Davidis Heimburgen, Ecclesia: Berlinensis ad S. Nicolai Archidiaconi meritissimi d. 16. Aug. 1691. Consolando fenili* Buntbartianae collugentes exponunt GYMNASII COLONIENSIS COLLEG/E. C O L O N L E BRANDENBURGICE., Imprimebat ULRICUS LIEBPERTUS, Electoral. Typogr. [Cölln 1691] (1: Ag 923, 5 R). »Wer seiner Jugend Blüth den Studien ergiebet/« [Epithalamium]. In: COLLEG/E MEMORIA, C u m Plurimum Reverendus, Clarissimus et Doctissimus DN. M . J O H A N N E S PAMBO, Fiirstenwaldensis Ecclesia: Pastor & Inspector/ Auspicatis nuptiis duceret Lectissimam Virginem virtutibusque ornatissimam A N N A M DRESLERIANAM, Tit. DN. M . BERNHARDI Dreßlers/ Inspectoris ibidem benemeriti, & nunc emeriti Filiam, Die XVII. Februarii M.DC.XCI. Quibusdam Gymnasii Col. Prasceptoribus Conservata. BEROLINI, Typis V. Salfeldii. [Berlin 1691] (1: Ag 923, 87 R). »Wann itzt ein Handelsmann mit Schmertzen m u ß erfahren« [Epicedium]. In: Als Die Weyland Hoch=Edle/ Groß=Ehr= und Viel=Tugendreiche Frau/ Frau Loysa Maria/ gebohrne Rhewendtin/ Des Hoch=Edlen/ Vesten und Hochgelahrten Herrn/ Herrn GEORG C O N R A D Wolfis/ Medicina: Doctoris, Churfürstl. Brandenb. Hof=Medici und Practici, auch des Stiffts S. S. Petri & Pauli in Magdeburg Canonici, Liebwerthester Ehe=Schatz/ Am 21. Junii des 1691. Jahres/ in Jhre Ruhe= Kammer und Groß=Elterlichen Erb=Begräbniß in der St. Petri Kirchen zu Cölln an der Spree/ beygesetzet wurde/ Bezeigeten Jhr Christliches Mitleiden Nachgesetzte. Cölln an der Spree/ Gedruckt bey Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hofbuchdr. [1691] (1: Ag 923, 84 R). »Epitaph. Ex Numer. XXIII. v. 10. Meine Seele müsse sterben des Todes dieser Gerechten/ und mein Ende werde wie dieser Ende.« In: EPICEDLA In Virum Nobilissimum, Experientissimum Pietate Gravissimum D O M . MARTIN U M W E I S I U M , M e d i c i n a Doctorem Celeberrimum, Serenissimi & Potentissimi Electoris Brand. & Domus Brandenburgic* Archiatrum bene Meritissimum cum, placidissima morte defunetus, Ipso Annunctiationis Festó die 25. Martii, 1693. Solennissimè terra: mandaretur. Nonnullorum Gymnasii Colon. Collegarum. BEROLINI, Typis VIDU/E SALFELDIAN/E. [1693] (1: Ee 633, 12b angeb.; 1: Ee 6012, 9). [Epicedium]. In: Schuldiges Mitleiden/ Welches über den frühzeitigen Todes=Fall/ Des Wol=Edlen/ Groß=Achtbaren/ Wohlweisen und Wohlfürnehmen Herrn/ Hn. Frantz Anthon von Collen/ Der Churf. Brandenb. Residentz und Veste Cölln an der Spree/ gewesenen wolverordneten Rahts=Herrn/ Stadt=Hauptmanns/ auch fürnehmen Kauff= und Handelsmanns/ Bey desselben Beerdigung/ So den 7. Julii/ war der VII. Sonntag nach Trinitatis, in V o l k r e i cher und ansehnlicher Versamlung geschähe/ Gegen die hinterlassene hochbetrübte Frau Witwe/ und sämtliche vornehme Leidtragende/ gebührend abgestattet Des Cöllnischen Gymnasii Lehrer. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hof=Buchdr. [1695; 2°] (14: Hist.Germ.biogr. 60,75). »So finden wir/ daß sie vor GOtts Gericht muß stehen/« [Epicedium]. In: M E M O R L E Plurimum Reverendi Clarissimique VIRI, DOMINI JOANNIS BÖDIKERI, RECTORIS GYMNASII COLONIENSIS, D U M VIVERET, MERITISSIMI, Exantlatis morbi serumnabilis difficultatibus d. 27. August. Anno M D C XCV. rebus humanis exempti, Pietatis charitatisque genuina: impulsu, ipso Exequiarum die, 8. Sept. Dominica XVI. Trinitatis, ERECT U M C O L O N L E AD SPREAM à COLLEGIS debitam a u n c o a ö s i a o contestantibus M O N U M E N T U M . Colonia: Brandenburgica:, Imprimebat U L R I C U S LIEBPERTUS, Electoral. Typographus. [Cölln 1695; Fol.] (KZKBb 17: XIX/58, 110). Dem ... Herrn Christian, Hertzogen zu Sachsen . . . wollte ... wegen glücklich erlebten hohen Gebuhrts-Tages ... mit folgender Arie gratuliren . . . Jacob Butten. [Glückwunschcarmen für Herzog Christian von Sachsen-Weißenfels, 3 Bl. mit Notenbeisp.] Cölln an der Spree: Liebpert 1702 (15: Lit.germ.E. 650/25). »Wer einer Scheiben fehlt/ der hat vorbey geschossen/« [Epicedium]. In: BEATIS MANIBUS VIRI Maximè Reverendi, Amplissimi et Excellentissimi, DOMINI FERDINANDI Helffreich Lichtscheid/ SS. Theol. Doctoris, Serenissimi ac Potentissimi Borussorum Regis Consiliarii Consistorialis, Ecclesia: Petrinae Coloniensis ad Spream Pastoris & Propositi vigilantissimi meritissimique, Vicinarum item Ecclesiarum & Gymnasii Inspectoris gravissimi, Anno M D C C V I I . d. 23. Februarii, circa secundam horam antelucanam, placidissime in C H R I S T O defuncti, d. 28. ejusdem Mensis autem tumulo suo illati, ibidemque conditi, S A C R U M à GYMNASII COLONIENSIS COLLEGIS. COLONIAE MARCHICAE, Typis ULRICI LIEBPERTI, Regii Typographi. [Cölln 1707; 4°] (1: Ee 710-41, 13 angeb.; 14: Hist. Germ. Biogr. 59).
Butten, Jacob »Ist nicht dis falsche Vaterland// wol recht ein Spiel und Wechseltant//« [Epicedium]. In: Christliches Mitleiden und Trost=Spruch An S. T. Herrn Hrn. Johann Georg Grohmann/ Königl. Preuß. Hoff=Amts=Cammer= und Steuer=Rath wie auch K r i e g s = C O M M I S S A R I U M , Als Dessen Hertzlich=geliebte Ehegenossin/ Tit. FRAU Fr. Elisabeth Minet/ Den 6. Octobr. von GOtt abgefordert/ und darauf den 10. dieses mit Christlichen Ceremonien und fürnehmen Gefolg in der Parochial=Kirchen in Berlin beygesetzet wurde/ unterdienstlich abgestattet von etlichen Des Cöllnischen Gymnasii Praeceptoribus. B E R L I N / Aufm Friderichs=Werder/ Druckts Gotthard S c h i c h tiger/ Kön. Priv. Buchdr. [1707; 2°] (Ha 33: 173 A 1, 8 angeb.). »Funera multorum longa hac aetate secutus« [Epicedium]. In: IN F U N E R E Rectoris J O A N . L E O N A . F R I S C H I I . desiderium suum Testabatur G Y M N A S I U M C O L O N I E N S E . [1743]. Abgedruckt in: Wippel, Johann Jacob: Das Leben des Weiland berühmten Rectors an dem Gymnasio zum grauen Kloster in Berlin, Johann Leonhard Frisch, nebst beygefügten Stand= und Lob=Reden, auch einigen Trauer=Gedichten, mit einer Vorrede zum Druck befördert. Berlin 1744, S. 6 0 - 6 4 , hier S. 62f. (1: B. Diez 4° 3151).
Literatur DAMM, Christian Tobias: Denk=Mahl des Amts=Jubel=Tages, Welchen Tit. Herr Jacob Butten Fünfzig Jahr wohlverdienter Sub=Con=Rector am Cöllnischen Gymnasio in Berlin, Beym Antritt seines 78ten Jahres, den 23. Januar, 1739. feyerlich begangen, Durch Sammlung der an demselben Tage gelesenen Schriften und gehöreten Reden, gestiftet von Christian Tobias Damm, Con=Rector an gedachtem Gymnasio, und der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Mit=GIiede. Berlin, gedruckt bey Christian Friedrich Henning, Königl. privil. Buchdrucker. 1739. [8°; Bl. lv: Jnnhalt dieser Sammlung. 1. Kurzer Vorbericht von Herrn Butten. 2. Das Jubel=Programma des Herrn Rector Baken. Lateinisch. з . Glück=Wunsch des Herrn Prsep. Adj. Campen. Lateinisch. 4. Das Programma des Con=Rector D a m m zu den zu haltenden deutschen Reden. Eine deutsche Ode. 5. Die gehaltenen acht Reden, alle in deutschen Versen. Verfertiget vom Con=Rector Damm. 6. Glück=Wunsch=Gedichte des Herrn Prediger Schmok. Deutsch. 7. Glück=Wunsch=Brief des Herrn Post= und Bürgermeister Butten in Wittstock. Deutsche Verse. 8. Der Schmidtischen Kinder Glück=Wunsch an ihren Herrn Groß=Vater. Deutsche Verse. 9. Texte zur Music am Jubeltage. Verfertiget vom Herrn Cantor Barthold.] ( l a : A t 1943,3; 15:8-B.S.T. 162, mit hs. Widmung d. Verf.); KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 981f. и. 985f.
98
Campe,
Christian
Campe, Christian * 6. Febr. 1672 Walbeck/Halberstadt t 8. März 1752 Berlin Theologe, luth. V Rudolph C., Kantor M Anna Elisabeth geb. Sprockhof^ GD 1700 Sophia Gertraud Margareta geb. Niemeier K 11 Kinder (8 früh verstorben); Theodor Rudolph C., Inspektor in Sonnenburg; Gottlieb Renatus C., Oberprediger in Alt-Landsberg
1701-1722
Schule in Schöningen Schule in Helmstedt Braunschweig Universität Helmstedt Hofmeister junger Adliger in Halberstadt Extraordinarius an St. Petri in Cölln
1722-1733 1733-1738 1739-1752
Diakon Archidiakon Superintendent (Inspektor)
1683-1686 1686-1690 1690-1692 1693-1696 ab 1696
Christian Campe wurde am 6. Febr. 1672 in Walbeck im Fürstentum Halberstadt geboren, wo sein Vater Rudolph Campe als Kantor arbeitete. Die Mutter Anna Elisabeth war eine Tochter des Predigers zu Alleringersleben, Bartholomaeus Sprockhoff (die genealogisch-biographischen Informationen nach einem von CAMPE selbst verfaßten und von seinem Parentator Friedrich GRIESE ergänzten »Leb e n s l a u f « im Gelegenheitsdruck der auf ihn verfaßten Leichenreden). Die Familie war wenig begütert: Nachdem der Sohn zunächst von seinem Vater zu Hause unterrichtet worden war, kam er 1683 an die Fürstenschule nach Schöningen, wo ihm ein Platz am sogenannten Halberstädtischen Frei-Tisch gewährt wurde; im selben Jahr starb seine Mutter. Nach drei Jahren, in denen Campe insbesondere vom Rektor Augspurg und Konrektor Betke unterrichtet wurde, wechselte er 1686 an die Schule nach Helmstedt, wo ihn Rektor Hummel als Haus- und Tischgenossen aufnahm; später erhielt er beim Kantor Koch, schließlich bei einer vermögenden Witwe ein freies Hospitium. In Helmstedt war neben Rektor Hummel Konrektor Severin sein wichtigster Lehrer. Vier Jahre später kam C a m p e nach Braunschweig, um sich unter dem berühmten Rektor Gebhard auf das Studium an einer Hohen Schule vorzubereiten.
Während des zweijährigen Aufenthaltes in Braunschweig ermöglichten ihm Gebhard und Kantor Günter das freie Hospitium. Campe wäre gern länger in Braunschweig geblieben, um sich noch besser auf seine akademischen Studien vorzubereiten; doch als ihm das sogenannte Weltheimsche Stipendium zuerkannt wurde, reiste er nach Helmstedt, wo er sich am 12. April 1693 an der Julius-Universität dem »ritus depositionis« unterwarf und sich unter dem Prorektor und bekannten Medizinprofessor Heinrich Meibom (1638-1700) immatrikulierte (MUNDHENKE, 1971, S. 31 Nr. 1247). Die Namen seiner Helmstedter Professoren hat Campe selbst überliefert: Sein wichtigster Lehrer, den er als »rechten treuen Vater« bezeichnete, war der Theologe Heinrich Wiedeburg (1641—1696), der zunächst die Professur für Metaphysik und Logik bekleidet hatte, bevor er auf einen theologischen Lehrstuhl gewechselt war. Während seines zweijährigen Studiums an der philosophischen Fakultät hörte C a m p e die Professoren Johann Barthold Niemeier (1644 bis 1708), seit 1675 Professor für Metaphysik, ab 1690 auch Professor für Logik, und Justus Christoph Böhmer ( 1 6 7 0 - 1 7 3 2 ) , der Politikwissenschaft und Beredsamkeit lehrte, später eine theologische Professur erhielt und schließlich zum Abt von Loccum berufen
Campe, Christian wurde, sowie Christoph Tobias Wiedeburg (geb. 1647), den Bruder Heinrich Wiedeburgs, der 1679 die Mathematikprofessur übernommen hatte und 1697 nach dem Ableben seines Bruders auf einen theologischen Lehrstuhl wechselte; beim Orientalisten Hermann von der Hardt (1660-1746) vervollkommnete er seine Hebräischkenntnisse. An der theologischen Fakultät, die Campe in den folgenden zwei Jahren besuchte, studierte er insbesondere bei seinem Gönner und Förderer Heinrich Wiedeburg; so nahm er unter anderem an einem Collegium homileticum et exegeticum über die Sonn- und Festtagsepisteln teil, welches Wiedeburg jeweils sonntags nach der Vesper diktierte. In seinem Lebenslauf hob Campe auch ein Collegium disputatorium publicum hervor, »da die gantze Theologie in kurtze Sätze abgefasset, gedruckt und öffentlich zur Untersuchung vorgelegt wurde. Unser waren Sechs Studiosi, welche dieses Institutum unternahmen, und mußte immer einer von uns respondiren, die andern aber opponiren, welches uns allen nicht nur viel Nutzen, sondern auch viel Liebe bei der gantzen Universitast erweckte« (S. 20). Weiter gab er an, in diesem Collegium dreimal disputiert zu haben, einmal davon unter dem Präsidium von Johann Andreas Schmidt (1652 bis 1726), der bis 1695 an der Universität Jena die Professur für Logik und Metaphysik bekleidet hatte, bevor er nach Helmstedt auf einen theologischen Lehrstuhl berufen wurde. Nach einer weiteren Quelle soll Campe in Helmstedt auch Vorlesungen beim Medizinprofessor Friedrich Schräder (1657-1704) besucht und an der philosophischen Fakultät den Professor für griechische Literatur, Melchior Schmid (gest. um 1696) gehört haben, außerdem an der theologischen Fakultät auch Friedrich Ulrich Calixt (1622-1701), der seit 1650 eine Professor für Theologie bekleidete (KÜSTER/ MÜLLER, II, 1757, S. 592). Nach Abschluß seiner Studien sollte Campe bei seinem Förderer Heinrich Wiedeburg eine Stelle als Hofmeister für dessen einzigen Sohn bekommen, so daß er noch länger hätte die Universität besuchen können, doch mit dem Tode Wiedeburgs 1696 zerschlug sich diese Aussicht. Statt dessen nahm Campe noch im selben Jahr eine Hofmeisterstelle bei den jungen Herren von Hünicke an, die sich beim Regierungspräsidenten von Ruck in Halberstadt aufhielten. Während seiner neuen Tätigkeit, die er vier Jahre a u s ü b t e (nach KÜSTER/ MÜLLER, II, 1 7 5 7 , S. 5 9 2 ,
hat Campe in jener Zeit auch eine Hauslehrerstelle in
Dedeleben bekleidet), wurde er auf vakante Predigerstellen zu Hedersleben und zu St. Moritz in Halberstadt vorgeschlagen, doch beide Male blieb ihm die Vokation versagt - erst 1700 bekam Campe eine Berufung für ein öffentliches Amt, und zwar auf das Konrektorat der Schule im hessischen Echsel. Im selben Jahr schloß der inzwischen 28jährige auch die Ehe mit Sophia Gertraud Margareta, der ältesten Tochter des Pastors zu Hörsingen in der Altmark, Theodor Niemeier. In der mehr als 50 Jahre dauernden Lebensgemeinschaft wurden sieben Söhne und vier Töchter geboren, von denen jedoch acht Kinder noch vor dem Vater starben. Von den anderen Kindern erlangten die beiden Söhne hohe Kirchenämter: Theodor Rudolph Campe wurde kgl.-preußischer Inspektor der Johanniterordenskirche und -schule zu Sonnenburg, Gottlieb Renatus Campe stieg zum Oberprediger in Alt-Landsberg auf. Die Tochter Johanna Sophia ehelichte den vormaligen Feldprediger und späteren Archidiakon zu St. Petri in Cölln, Johann Nicolaus Küntzel (1696-1775). Noch vor seinem Amtsantritt in Echsel erhielt Campe jedoch eine neuerliche Berufung, diesmal als Nachfolger von Valentin Wernicke (gest. 1700) auf das Subrektorat am Cöllnischen Gymnasium. Vorgeschlagen für dieses Amt hatte ihn der Propst von Cölln, Frantz Julius —» Lütkens. Insbesondere auf Zureden des Halberstädter Generalsuperintendenten Justus Lüders (gest. 1708) entschied sich Campe für das Amt in der kurbrandenburgischen Residenz, in welcher er auch mit dem berühmten Berliner Propst und Begründer des Pietismus in Deutschland, Philipp Jakob Spener (1635-1705), zusammentraf. Rückblickend schrieb er in seinem Lebenslauf: »Ich folgte also in Gehorsam machte mich um Weihnachten 1700. auf den Weg, kam 1701. den 6ten Januarii in Berlin an, wurde von denen beiden Herren Pröbsten [Lütkens und Spener] mit mehr als Väterlicher Liebe aufgenommen, speisete fast täglich bei Jhnen, und bekam also Gelegenheit zu einem näheren Umgang mit Jhnen ... denn durch ihren Umgang und Vortrag erkandte ich was mir noch fehlete, und wie eine erbauliche Predigt müsse beschaffen sein.« (S. 21 f.) Zwar konnte Campe die vakante Stelle am Cöllnischen Gymnasium letztlich nicht erlangen - zum Subrektor wurde der aus Luckau in der Niederlausitz stammende Martin Severin (1665-1730) berufen - , doch eine von ihm gehaltene Probepredigt, welcher neben den beiden Pröpsten Lütkens und Spener auch
99
100
Campe,
Christian
der Staatsminister Samuel von Chwalkowsky (gest. 1705) sowie der vormalige Hof- und Kammergerichtsrat und nunmehrige Domherr zu Magdeburg, Georg Rudolph Freiherr von Schweinitz (gest. 1707), beiwohnten, brachte die ersehnte Anstellung: Chwalkowsky schlug C a m p e zum Extraordinarius an der Kirche zu St. Petri in Cölln vor, deren Gemeinde so stark angewachsen war, daß die dortigen Prediger einer Amtshilfe bedurften. Campe erhielt im Nov. 1701 die Vokation ausgehändigt; am 22. Dez. wurde er von Lütkens ordiniert und zu Beginn des Jahres 1702 in sein Amt eingeführt. Der neuberufene Prediger blieb seinen Gönnern verpflichtet: Auf Chwalkowskys Tod 1705 verfaßte Campe ein umfangreiches Epicedium; seinem Förderer Lütkens, der 1704 als deutscher Hofprediger nach Kopenhagen berufen wurde, widmete er zu dessem Ableben 1712 ein Epitaph. Lütkens hatte im Jahre 1705 dem dänischen König Friedrich IV. die Heidenmission in den dänischen Kolonien empfohlen und sich seinerzeit auf der Suche nach geeigneten Predigern an seine ehemaligen Amtskollegen in der brandenburgisch-preußischen Residenz gewandt. Campe und der Pastor von St. Georg, Johannes —> Lysius, schlugen ihm die beiden Pietisten Bartholomäus Ziegenbalg ( 1 6 8 3 - 1 7 1 9 ) und Heinrich Plütschau ( 1 6 7 7 - 1 7 4 6 ) vor - Campes Engagement für die Christianisierung der Bewohner auf der ostindischen Insel Tranquebar wurde dann von seinen Leichenrednern ganz besonders gewürdigt. 1718 gab C a m p e Lütkens Schrift »Gründliche und erbauliche Auslegung der Epistel St. Pauli an die Colosser«, die der Cöllnische Propst in den Jahren 1693 bis 1700 in den Montagspredigten seiner Gemeinde vorgetragen hatte, mit einer Vorrede heraus. Darin schrieb er, daß Lütkens Schwiegersohn, der inzwischen verstorbene Archidiakon zu Salzwedel, Christoph Dietrich Chuden ( 1 6 7 6 - 1 7 1 6 ) , die Herausgabe des Werkes seinerzeit versprochen hatte; nun habe sein Bruder, der altmärkische Verleger Ernst Heinrich Campe, ihn gebeten, diese Arbeit zu übernehmen. Da ihn jedoch die Amtsgeschäfte übermäßig beanspruchten, übergab Campe die Vorbereitung des Werkes für die Drucklegung einem Candidatus theologiae in seinem Hause, und zwar Jacob Ballerstedt, später Rektor der Stadtschule Havelberg, der unter Aufsicht des Predigers das ganze Werk übernahm und auch zu Ende brachte. Campe, der seit 1701 dem Cöllnischen geistlichen Ministerium angehörte, erlangte 1722 nach dem
Tode des bisherigen Archidiakons Lucas Heinrich —> Thering (bei dessen Begräbnisfeier er die Standrede hielt) und dem Aufstieg Peter Siegmund —> Papes ins Archidiakonat dann das Diakonat an dieser Kirche und stieg 1733 nach dem Tode Papes selbst zum Archidiakon auf. Propst zu Cölln war zu jener Zeit Johann Gustav Reinbeck ( 1 6 8 3 - 1 7 4 1 ) , der 1721 auch zum Konsistorialrat berufen worden war. Als diesen die Konsistorialgeschäfte zeitweilig besonders beanspruchten, übernahm Campe 1739 unter dem Titel eines »Inspektors« an Stelle des Propstes die Inspektionsgeschäfte. Reinbeck hatte König Friedrich W i l h e l m I. gebeten, Campe den Titel eines »VizePropstes« zu verleihen, was der König aber abschlug. Fortan bezeichnete sich Campe auf dem Titelblatt seiner Schriften als »Inspector wie auch Archi-Diaconus zu St. Petri in Cölln an der Spree« (ausgenommen den »Glück=Wunsch« zum fünfzigjährigen Amtsjubiläum des Cöllnischen Subkonrektors Jacob —> Butten zu Beginn des Jahres 1739, den er noch mit »Prsp. Adj.«, adjungierter Propst also, unterschrieb). Die Inspektionsgeschäfte besorgte Campe nach dem Tode Reinbecks (auf den er die Leichenpredigt hielt) ab 1741 auch unter dessen Amtsnachfolger, Propst Johann Peter Süßmilch ( 1 7 0 7 - 1 7 6 7 ) . Nicht einbezogen in diese Regelung war jedoch die Inspektion über des Propstes eigene Kirche; dem Propst verblieb die Aufsicht über die Geistlichen der St. Petri-Kirche und in Verbindung damit das Votum consultativum bei der Wahl der Diakone sowie die Inspektion über das Cöllnische Gymnasium ( G E D I KE, 1796, S. 7). Campe starb am 8. März 1752 in Berlin, vier Wochen nach seinem 80. Geburtstag, als Senior des geistlichen Ministeriums. Die Leichenpredigt auf den Verstorbenen hielt Propst Johann Peter Süßmilch; die Abdankung stammte vom Diakon und Nachfolger Campes auf dem Archidiakonat, Friedrich Griese ( 1 6 9 6 - 1 7 6 3 ) . Griese, der 25 Jahre neben Campe im Kirchenamt zu St. Petri wirkte, nannte den Verstorbenen »ein Muster eines rechtschaffenen, redlichen und aufrichtigen Mannes« und setzte ihm am Ende seiner Abdankungsrede die folgende Grabschrift: »Hier ruht ein theurer Greis, der achzig Jahr gelebt, Und fünfzig Jahr gelehrt, ja welchem Lehr und Leben, Da der befreyte Geist dort GOttes Ruhm erhebt,
Campe, Christian Auch hier bey seiner Grufft den schönsten Nachruhm geben.« Von Griese stammt auch ein dem Gelegenheitsdruck beigefügter »Anhang einer Gedächtniß=Ode, welche dem Hoch=Ehrwürdigen Herrn Inspectori Campen den 13. Febr. 1752. Domin. Estomihi, an seinem 50 jährigen Amts=Jubikeo, und also kurz vor seinem sei. Ableben, aus schuldiger Hochachtung gewidmet wurde«. Epicedia auf den Verstorbenen verfaßten neben anderen auch Campes Söhne Theodor Rudolph und Gottlieb Renatus, die beim Ableben ihres Vaters hohe kirchliche Ämter bekleideten. Campes Werkverzeichnis umfaßt zumeist Leichenpredigten, Abdankungen und einige Gelegenheitsgedichte. Von den Leichenreden ist hier seine Standrede auf Catharina Elisabeth Uhde geborene Straßburg (1652-1738), die Witwe des kgl.-preußischen Amtskammerrates Andreas Christian Uhde (gest. 1716), besonders zu erwähnen. In den Druck ist zwischen den Seiten 6 und 7 ein Blatt eingebunden mit einer handschriftlichen »Anmerckung über pag. 6= 10 der von H. Campen, Archi=Diacono zu St. Petri in Berlin unterm 12ten Jan: 1738 daselbst gehaltenen Standrede.« Darin polemisiert der (anonyme) Verfasser gegen einzelne Passagen aus Campes Rede, insbesondere gegen dessen Auffassung, daß das menschliche Leben nicht von einem absoluten unbedingten Ratschluß Gottes abhänge, und daß es möglich sei, etwas zu ändern, indem der Mensch sein Leben verlängern könne, wenn er in Gottesfurcht und christlich lebe; den Gottlosen und Falschen schneide Gott jedoch den Lebensfaden zur Hälfte ab, damit durch sie nicht mehr Unglück und Not angerichtet werde. Campes Auffassung, es fänden sich auch Exempel, denen Gott aus besonderen Ursachen ihre Lebensjahre verlängert habe, da sie sonst nach dem Laufe der Natur und nach dem Ziel, das ihnen Gott gesetzet, am Ende gewesen wären, kommentiert der Autor mit einem »Pfuy«. Nach seiner Meinung mache Campe »wieder [!] keinen Unterschied zwischen >Gottes uns ä priori unbekannten beschließenden Willen und Gottes uns geoffenbarten befehl willen Bodenburg, veröffentlichte im selben Jahr in einer lateinischen Programmabhandlung mit dem Titel »CALAMITATIBVS ECCLESLE CHRISTI ... QVI SIMVL DE
FATIS SALISBVRGENSIS ECCLESLE« Mitteilungen über die Schicksale der Salzburger Emigranten. [LN]
Werke De Sacra Scriptum. [Disputation, gehalten in Helmstedt], (Campe/ Griese, 1752, S. 20). De pactis divinis cum hominibus initis. [Disputation, gehalten in Helmstedt]. (Campe/ Griese, 1752, S. 20). De duplici statu Christi, & triplici ejus officio. [Disputation, in Helmstedt gehalten unter dem Praeses Johann Andreas Schmidt]. (Campe/ Griese, 1752, S. 20). De primitivae ecclesiae lectoribus illustribus. II. Programma altera. [Praes: Johann Andreas Schmidt; 3. Resp.: Christianus Campe.] Helmestadii: H a m m 1696 [8°] (KZK-Sw 1: W B 1 Acad. 115, 11). [Widmungsgedicht für Hieronymus Nieper]. In: Nieper, Hieronymus: QVIETISMI REVOLUTIONEM In Quietistis decimi quarti & hujus seculi, Quam PR/ESES JO. A N D R . Schmidt SS. Theol. D. ejusdemque & antiqq. sacr. Prof. Puhl. Ord. h. t. ordinis sui Decanus observavit In lectionibus inauguralibus Jenas habitis excerpere ex iisdem & ventilationi subjicere voluit A U T H . RESP. Hieronymus Nieper Lüneburgensis In Juleo Majori ad d. Octobr. HELMESTADI, Typis GEORG-WOLFGANGI HAMMII, Acad. Typogr. Anno M D C XCVI. [1696; 4°] (23: 517 Heimst. Dr., 3). Die Heilige und Allweise Führung GOTTES/ W i e sie sich bey Erweckung/ Fortgang und Ausgang vortrefflicher Künstler beschäfftig erweiset/ Jn einer kurtzen Standes=Rede/ Bey der Ansehnlichen Faltzischen Beerdigung/ Einer gar vornehmen und Zahlreichen Trauer=Versammlung vorgestellet/ Hernach auf begehren zum Druck übergeben Von Christiano Campen, Predigern zu St. Petri in Cölln an der Spree. Berlin aufm Friederichs=Werder/ druckts Gotth. Schlechtiger/ Kön. Privil. Buchdr. [1703; Fol.] (1: Ee 628, 5 angeb.; Ha 33: 173 A 3, 10; 14: Hist. Germ, biogr. 60,23). Gläubiger Kinder GOttes Thränen=Saat/ Und daraufif Erfolgende Freuden=Erndte/ Bey Beerdigung Der Wolseeligen Frau Hoff=Räthin Canngiesserin/ Aus dem 126. Psalm v. 5/6. Zum Trost der Hochbetrübten Leidtragenden/ Jn gar ansehnlich= und zahlreicher Trauer=Versammlung Vorgetragen Und auf Befehl ans Licht gegeben Von Christiano Campen/ Diener/ am Wort bey der Gemeine GOttes zu St. Petri in Cölln an der Spree. BERLJN/ Aufm Frieden d e Werder druckts Gotthard Schlechtiger. [1703; Fol.] (1: Ee 618, 2; KZK-Bb 17: IV, 167, 13 angeb.). Die Thränen Israels Uber den Tod Jhres getreuen Samuels/ Sollte Bey dem unverhofftem und höchstbedaurlichem doch seligstem Abscheide Sr. Hoch=Wohlgebohrnen Excellentz/ Herrn Hn. Samuels von Chwalkowski/ Sr. König!. Majestät in Preussen/ unsers allergnädigsten Königs und Herrn/ hochbetrautem und treu=gewesenem würcklichen Geheimen Etats-Rahts/ Ober=Directoris der Domainen/ wie auch Hauptmanns der Aembter/ Mühlenhoff und Mühlenbeck/ etc. etc. Als derselbe den 4. Nov. Anno 1705. in sein Erb=Begräbniß alhier beygesetzet wurde/ nach dem er den 30. Octobr. seligst dieses Zeitliche gesegnet/ Zu einiger Auffrichtung Der höchst=betrübten Frau Wittwe/ Fräulein Töchter und Herrn Schwieger Sohnes/ Aus hertzlichem Beyleid/ zur schuldigsten Erkäntligkeit aller genossenen hohen Wohlthaten/ Wohlmeinend erneuren Des hohen Chwalkowskischen Hauses/ Zum Gebeth und aller Liebe Ergebenster Christianus Campe, Prediger zu St. Petri in Cölln. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1705; 4°] (1: Ee 710-41, 23). Die dem lieben GOtt und der Natur Wol abgetragene Steuer/ Wolte Bey Ansehnlicher und Christi. Beerdigung Der Weyland Hoch=Edelgebohrnen/ nunmehro Wolseligen Frau Steuer=Räthin/ Fr. Elisabeth gebornen MINET, Des Hoch=Edelgebohrnen Herrn/ Hrn. Johann George Grohmanns/ Königl. Preußis. Hochverordneten Hoff=Ambts= Cammer= und Steuer=Rahts/ wie auch Kriegs=Commissarii &c. Uber 29. Jahr treu=gewesenen und Hochgeliebten Ehe=Genoßinn/ Als deroselben erblaßter Cörper den 10. Octobr. a.c. Abends in Dero Ruhe=Kämmerlein allhier beygesetzet wurde/ J m Nahmen des Ministerii zu Cölln an der Spree Zu einiger Auffrichtung und Bezeugung Jhrer Schuldigkeit vorstellen C. Campe. Mit=Arbeiter am Wort daselbst. Berlin aufm Friderichswerder/ druckts Gotth. Schlechtiger/ Kön. Privil. Buchdr. 1707. [4°] (1: Ee 710-41, 24; Ha 33: 173 A 1, 8 angeb.). Das Verlangen der Gläubigen mit Paulo nach einer seel. Auflösung bey Beerdigung Joh. Konow Gymnasii Regii Alumni gezeiget, s. 1. 1708 [Fol.] (Küster, 1731, S. 232).
Campe,
Christian
Epitaph für Frantz Julius Lütkens (1712). In: Küster, Georg Gottfried: Lebens=Beschreibung/ Des weyland Hoch= Würdigen und Hochgelahrten Herrn, H E R R N D . Frantz Julii Lütkens/ Ehemahligen Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probsts zu Cöln an der Spree, nachdem Königl. Dänischen Consistorial-Raths, Hoff=Predigers und Professor, bey der Ritter=Academie in Coppenhagen, Aus Zuverläßigen Nachrichten abgefasset Von George Gottfried Küster, Des Cölnischen Gymnasii Con-Rectore. Saltzwedel, Verlegt von Ernst Heinrich Campen. 1727. [8°] (la: Bd 8578, 3). Die Freudigkeit der Gläubigen auch in ihrem Tode/ bey dem Begräbnüß der Fr. Hoff=Räthin Grohmannin vorgestellet. s. 1. 1713 [Fol.] (Küster, 1731, S. 232). Die Freudigkeit und H o f f n u n g der Gläubigen von ihrer zukünfftigen Seeligkeit/ bey der Beerdigung Fr. Sophia Augusta Meierin, geb. Schröderin vorgestellet. s. 1. 1715 [Fol.] (Küster, 1731, S. 232). [Vorrede]. In: Lütkens, Frantz Julius: D. FRANC. JUL. Lütkens, Ehemahligen Königl. Preuß. Consistorial-Raths und Probsten zu Cölln an der Spree, nachdem Kön. Dänischen Consist.Raths, Hof=Predigers und Pr. T h . bey der Ritter=Academie in Copenhagen, Gründliche und erbauliche Auslegung der Epistel S. Pauli an die Colosser, Darin der Grund=Text nachdrücklich erörtert, der Nexus der gantzen Epistel deutlich gezeiget, alle Worte des Heil. Apostels gründlich erkläret, und alles zur lebendigen Erkäntniß GOttes und JEsu Christi, auch zur Ausübung eines rechtschaffenen Wesens in Christo appliciret wird: Welcher angehänget sind desselben Autoris kurtze, doch nützliche Anmerckungen über die Epistel an den Titum, Der Kirchen GOttes zum öffentlichen Gebrauch ertheilet, und mit vollständigen Registern versehen. Nebst einer Vorrede, worin von der Einrichtung dieses Wercks handelt C H R I S T I A N U S CAMPE, Prediger zu S. Petri in Cölln, und des seel. Hrn. D. Lütkens ehemahliger special-Collega. [Bearb. von Jacob Ballerstedt, später Rektor der Stadtschule Havelberg]. Leipzig und Gardelegen, verlegt von Ernst Heinrich Campen, privil. Buchhändler der Alten=Marck. Anno 1718 [4°; mit Porträt von Lütkens], (1: Ea 10434 ehem.; KZK-Bb 18: Z 1985, 2). Die Leiden der Gläubigen, die da sind in Christo Jesu, und die Herrlichkeit darnach, bey der Leiche Jungfer Dorothea Elisabeth Schmidtin/ aus Rom 8, 18. anno 1721. vorgestellet. [s. 1. 1721] (Küster/ Müller, II, 1757, S. 592f.). Die Göttliche Verheissung Von einem seeligen Tode und ehrlichen Begräbniß/ dem frommen Abraham Gen. XV. v. 15- geschehen, Wurde Bey dem Ansehnlichen und Christlichen Leichen=Begängniß/ Des Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn, H E R R N Lucas Heinrich Therings/ Hochverdienten Archi-Diaconi zu St. Petri in Cölln, wie auch Senioris des Evangelisch=Lutherischen Ministerii der Königl. Residentzien/ Berlin/ Abends, war der 19. Mart. Anno 1722. Jn Gegenwart einer vornehmen und sehr ansehnlichen Trauer=Versamlung kürtzlich betrachtet, U n d hernach auf Begehren zum Druck übergeben Von C H R I S T I A N O C A M P E N , Diac. zu St. Petri in Cölln. Berlin, gedruckt bey Gotthard Schlechtiger, Königl. Preuß. Hoff=Buchdr. [1722; Fol.] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 3). »Herr Thering ruht alhier/ des HErren treuer Knecht/« [Epicedium]. In: Campe, Christian: Die Göttliche Verheissung Von einem seeligen Tode und ehrlichen Begräbniß/ dem frommen Abraham Gen. XV. v. 15. geschehen ... [Abdankung auf Lucas Heinrich Thering]. Berlin, gedruckt bey Gotthard Schlechtiger, Königl. Preuß. Hoff=Buchdr. [1722; Fol.] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 3). »Jhr Seelen; die ihr G O T T und treue Lehrer ehrt/« [Epicedium]. An: Roloff, Michael: Die liebliche Gestalt des Todes Jn den Augen der Glaubigen ... [Leichenpredigt auf Jacob Baumgarten, ev.-luth. Prediger der Friedrichswerderschen und Dorotheenstädtischen Gemeinden in Berlin, gest. 29. Juni 1722]. BERLJN, gedruckt bey Johann Gottfried Michaelis, Königl. privil. Buchdr. [1722; 4°] (KZK-Bb 17: IV, 167, 6 angeb.; KZK-Bb 17: IV, 167, 29 angeb.). Das Verlangen der Gläubigen nach der Z u k u n f f t Christi/ bey der Leiche Fr. Cath. D o r a t h . Horchin/ geb. Weißin eröffnet, s. 1. 1724 [Fol.] (Küster, 1731, S. 232). Die endliche Belohnung der wahren Gottseligkeit, aus Sirach I, 12. bey Beerdigung Herrn Johann Christ. Merkers anno 1724. betrachtet, s. 1. [1724; Fol.] (Küster/ Müller, II, 1757, S. 593). Die veste H o f f n u n g Hiobs von seiner zukünftigen Auferstehung, aus Hiob 19, 25. Bey der Leiche Frau Salome Catharina Merkerin geb. Schmidtin/ anno 1726. vorgestellet. s. I. [1726; Fol.] (Küster/ Müller, II, 1757, S. 593). »Die wahre Gottesfurcht giebt Muht und Freudigkeit« [Epicedium]. In: Bey Dem frühzeitigen doch seeligen Absterben Des Weyland Hoch=Edelgebohrnen und Hochgelahrten Herrn/ H E R R N Carl Gottfried Schradern/ Königl. Preußis. wohlbestalten Hof= Raths/ Welches den 12. December des 1726sten Jahres erfolgete, Wolten zur Bezeugung ihrer getragenen Liebe und Hochachtung gegen den Wohlseeligen, auch zu einigem Tröste der schmertzlich betrübten hinterbliebenen Frau Consistorial-Räthin Schnaderbachen/ Des seel. H n . Hof=Raths eintzigen hinterlassenen Frau Schwester, Aus hertzlichen Mittleiden Nachgesetzte Zeilen entwerffen Einige auswärtige und ein-
Campe, Christian heimische Gönner und gute Freunde. BERLJN, Gedruckt bey des Königl. Preußis. HofF=Buchdruckers Gotthard Schlechtigers Wittwe. [1726] (1: E e 6 3 1 , 19angeb.). Der Zustand der Gläubigen nach ihrem Tode bey Beerdigung Hn. Albr. Frid. Udens Marggräfl. Hoff= und C a m mer=Raths vorgestellet. s. 1. 1727 [Fol.] (Küster, 1731, S. 232). »So geht denn abermahl ein treuer Knecht hinweg« [Epicedium]. In: EPICEDIA, OderTrauer= und Trost=Gedichte, Welche Bey dem Seligen Ableben Des Weyland Hochwürdigen und Hochgelahrten Herrn, H E R R N Joh. Porsts, Königl. Preuß. Consistorial Raths, Probstes und Inspectoris in Berlin, Beydes von hiesigen und auch auswärtigen Hochgeneigten Gönnern und Freunden verfertiget und eingesandt worden. BERLJN, gedruckt bey Carl Gottfried Möller, Königl. privil. Buchdr. [1728; Fol.] (1: Ee 710-2, 12 angeb.; 1: Ee 700-4119, 9 angeb.). Kurtzer und liebreicher Anspruch und Segens-Wunsch an die ... unschuldig-verjagte arme Saltzburger . . . mitgetheilt von Christian Campen. Berlin: Rüdiger 1732 [8°] (39: H 8° 9378). Kurtzer und liebreicher Seegens=Wunsch und Predigt Welche auf hohen Befehl Sr. Königl. Majestät in Preussen Denen um der Evangelischen Wahrheit willen unschuldig verjagten armen Saltzburgern, So anitzo in Preussen an der Zahl überhaupt 24876. starck unter göttlichem Seegen wohnen überschicket wurde Von Christian Campen. Berlin, den 4. Jan. 1733. [8°] (3: Pon Vg 7360, QK). Ein neuer Tempel bey solenner Inauguration der neuen Petrikirche, als dieselbe Dom. IV. post Trinit. 1733. Gott geheiliget, und der Christlichen Gemeine zum gottseligen Gebrauch eingeweihet wurde, aus 1 Reg. VI, 11 = 14. ... in einer besonderen Einweyhungspredigt ... vorgestellet ... von Christian Campen. Berlin: Christian Gottlieb Nicolai 1733 [4°] (24: Theol.qt. 1291). Standrede bey Beerdigung Herrn Kriegs=Raths Jänichen/ anno 1734. gehalten, s. 1. [1734; Fol.] (Küster/ Müller, II, 1757, S. 593). Hiobs Trost in seinen Leiden, aus seinen von ihm vermutheten nahen Lebens=Ende, Bey Christlicher und ansehnlicher Beerdigung der Wohlseeligen Frau verwittweten Cammer=Räthin Uhdin, geb. Straßburgin, Als Dieselbe Den 12. Jan. 1738. in der St. Petri Kirchen in Cölln zu Jhrer Ruhe gebracht wurde, Einer Ansehnlichen und Vornehmen Trauer=Versammlung Aus Hiob XVI. v. 22. Jn einer kurtzen Stand=Rede, eröffnet, Und hernach auf gütiges Begehren zum Druck übergeben Von C H R I S T I A N O CAMPEN, Archi-Diac. zu St. Petri. BERLJN, gedruckt bey Samuel König, privilegirten Buchdrucker. [1738; 4°] (1: Ee 8476). Glück=Wunsch des Herrn Prasp. Adj. Campen. Lateinisch, [für Jacob Butten]. In: Denk=Mahl des Amts=Jubel=Tages, Welchen Tit. Herr Jacob Butten Fünfzig Jahr wohlverdienter Sub=Con=Rector am Cöllnischen Gymnasio in Berlin, Beym Antritt seines 78ten Jahres, den 23. Januar, 1739. feyerlich begangen, Durch Sammlung der an demselben Tage gelesenen Schriften und gehöreten Reden, gestiftet von Christian Tobias Damm, Con=Rector an gedachtem Gymnasio, und der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Mit=Gliede. Berlin, gedruckt bey Christian Friedrich Henning, Königl. privil. Buchdrucker. 1739. ( l a : At 1943,3). Das schuldige Angedencken Christlicher Zuhörer an ihre im Glauben abgeschiedene Lehrer Nach Hebr. XIII. v. 7. Bey dem unvermutheten doch seeligen Abschiede Des Hochwürdigen und Hochgelahrten Herrn, HERRN Johann Gustav Reinbecks, Theol. Doctoris, Königl. Preuß. Consistorial-Raths und Probsts, wie auch Inspectoris &c. zu St. Petri in Cölln an der Spree, Jn einer Gedächtniß= und Leichen=Predigt, Bey sehr Volckreicher Versammlung Am XIV. Sonntag nach Trinit. 1741. Jn obbenannter Kirche der Gemeinde GOttes vorgetragen von CHRISTIANO C A M PEN, Inspect. wie auch Archi-Diacono zu S. Petri in Cölln an der Spree. BERLJN, gedruckt bey dem Königl. Preußischen Hof=Buchdrucker, Christian Albrecht Gäbe«. [1741; 4°] (23: M : Db 4° 452; KZK-Bb 17: IV, 167, 42). »Clauditur hoc Ioculo Magnus Reinbeckius arcto« [Epicedium]. In: Trauer=Gedichte [auf Johann Gustav Reinbeck, Kgl.-preuß. Konsistorialrat und Propst zu S. Petri in Cölln]. [Berlin 1741] (KZK-Bb 17: IV, 167, 4 2 angeb.). Der freudige und Seegens=voIle Abschied des grossen Patriarchen Jacobs, Bey ansehnlicher und solenner Leichen=Bestattung Der Weyland Hoch=Edlen nunmehro wohlseeligen Frauen, FRAUEN Catharina Dorothea Horchin verwittweten Schmidtin, Als Dero Entseelter Cörper den 29. Augusti 1743. in die St. Petri Kirche zu seiner Ruhe gebracht wurde, Jn Gegenwart einer vornehmen Christlichen Trauer=Versammlung aus Gen. Cap. XLVIII. v. 21. kürtzlich betrachtet, Und darauf, nach Begehren Der sämmtl. Leidtragenden Kinder und Anverwandten dem Drukk übergeben Von C H R I S T I A N O CAMPEN, Inspect. und Archi-Diacono zu St. Petri, wie auch des sämmtl. Evangel. Lutherischen Ministerii Seniore. Berlin, druckts Samuel König, privil. Buchdrucker. [1743; Fol.] (KZKBb 17: IV, 167, 43).
Campe, Christian
Briefe Schreiben an August H e r m a n n Francke in Halle. Berlin, 18. O k t . 1719 ( A F S t / H C 4 1 5 , 1 ) . Schreiben an Joachim Lange in Halle. Berlin, 15. April 1 7 3 0 ( A F S t / H A 188b:25). Schreiben an Joachim Lange in Halle. Berlin, 2 0 . Sept. 1732 ( A F S t / H A 1 8 8 b : 2 1 8 ) .
Literatur SÜSSMILCH, J o h a n n Peter: Die gewisse H o f n u n g einer seligen Unsterblichkeit als der G r u n d des getrosten Muthes der Gerechten im Tode wurde in der Leich=Predigt des Wohlseligen Herrn Christian C a m p e n , weiland Königl. Preußl. Inspectoris, Archi-Diaconi bey der Kirche zu St. Petri und Senioris des geistlichen Ministerii in Berlin der Christlichen G e m e i n e in C ö l n a m Sonntage Judica war der 19. Martii 1752. erkläret von J o h a n n Peter Süßmilch, Kön. Preußl. Ober=Consistorial-Rath, Probst in C ö l n und Pastor Primarius zu St. Petri, wie auch Mitglied der K ö n . Preußl. Academie der Wissenschafften. Berlin, gedruckt bey Samuel König, privil. Buchdrucker. [1752; 4 ° ] ( K Z K - B b 17: IV, 167, 18; K Z K - B b 17: 167, 3 4 ) ; GRIESE, Friedrich: D i e G e s i n n u n g eines treuen Knechtes G O t t e s ward bey Christlicher Beerdigung des weiland Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn H E R R N Christian C a m p e n , Königl. Inspectoris und wohlverdienten Archi-Diaconi der G e m e i n d e zu St. Petri, wie auch würdigen Senioris des Evangel. Lutherschen Ministerii, da Derselbe den 13. Mart. 1752. in die St. Petri Kirche zu seiner R u h e begleitet ward, aus Psalm C X I X . v. 80. in einer kurzen Trauer= und Stand=Rede vorgestellet, und z u m D r u c k übergeben von Friederich Griesen, Archi-Diac. zu St. Petri. Berlin, gedruckt bey Samuel König, privil. Buchdrucker. [1752; 4 ° ; am Ende eine »Grabschrifft«; angeschlossen ein von C a m p e selbst verfaßter »Lebens=Lauf«] ( K Z K - B b 17: IV, 167, 18 angeb.; K Z K - B b 17: 167, 34 angeb.); Trauer=Gedichte [Berlin 1752; 4 ° ] ( K Z K - B b 17: IV, 167, 18 angeb.; K Z K - B b 17: 167, 34 angeb.); Trauermusik [Berlin 1752; 4 ° ] ( K Z K - B b 17: IV, 167, 18 angeb.; K Z K - B b 17: 167, 34 angeb.); GRIESE, Friedrich: Anhang einer G e d ä c h t n i ß = O d e , welche d e m H o c h = E h r w ü r d i g e n Herrn Inspectori C a m p e n den 13. Febr. 1752. D o m i n . Estomihi, an seinem 5 0 jährigen Amts=Jubilseo, u n d also kurz vor seinem sei. Ableben, aus schuldiger H o c h achtung gewidmet wurde, von Friedrich Griesen. Archidiac. zu St. Petri. [Berlin 1752; 4°] ( K Z K - B b 17: IV, 167, 18 angeb.; K Z K - B b 17: 167, 34 angeb.); CAMPE, Gottlieb Renatus: Als der Hochehrwürdige und Hochgelehrte Herr, H E R R Christian C a m p e , Königl. Preußischer Inspektor, des H. Ministerii zu Berlin Senior und über 50. Jare gewesener treuverdienter Archidiakonus zu St. Petri, den 8. M ä r z Anno 1752, in seinem 81 Jare in dem H E r r n verschied und den 13 darauf in gedachter Petri=Kirche zu seiner Ruhe gebracht wurde, bezeugte hierinn sein kindliches Leidwesen, des Wolseligen Son, Gottlieb Renatus C a m p e , Ober=Prediger zu Alten=Landsberg und Pastor zu Wegendorf. B E R L J N , gedrukkt bei Christian Friedrich Henning, Königl. H o f = B u c h d r u k k e r . [1752] ( l a : At 1010, 2 9 ) ; KÜSTER, 1 7 3 1 , S . 2 3 0 - 2 3 2 ; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1 7 5 7 , I I , S . 5 9 2 f „ 5 9 9 u . 1 0 2 0 ; G E D I K E , F.: K u r z e N a c h r i c h t v o n d e r g e g e n -
wärtigen Einrichtung des Berlinisch-Cölnischen G y m n a s i u m s . 1796, S. 7; SCHMIDT, Valentin Heinrich: Geschichte der St. Petrikirche. 1809, S. 68; Nohl, 1903, S. 7 7 ; FLEINER, Fritz: Die Mitwirkung des Propstes zu St. Petri bei den Wahlen der Prediger der St. Petrikirche zu Cöln an der Spree. In: J B B K 6 ( 1 9 0 9 ) , S. 1 - 4 7 , hier S. 30f.; FISCHER, 1941, II, S. 117; Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August H e r m a n n Francke. Hrsg. von Peter SCHICKETANZ. Berlin/ N e w York 1972, S. 3 0 7 ; BRANDTNER, Gerhard: D i e Vertreibung der Salzburger Protestanten und ihre A u f n a h m e in Preußen. In: Kirchen u n d Bekenntnisgruppen im Osten des Deutschen Reiches. Hrsg. von Bernhart Jähnig u n d Silke Spieler. B o n n 1991, S. 1 4 9 - 1 7 6 .
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. m. (2); S a m m l u n g Wadzeck, Bd. 57, Nr. 9 3 [2°]; Kupferstich von G e o r g Paul Busch. In: SÜSSMILCH, J o h a n n Peter: D i e gewisse H o f n u n g einer seligen Unsterblichkeit . . . [Leichenpredigt auf Christian C a m p e ] . Berlin, gedruckt bey Samuel König, privil. Buchdrucker. [1752; 4°] ( K Z K - B b 17: IV, 167, 18; K Z K - B b 17: 167, 34).
106
Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig
Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig Freiherr von * 27. Nov. 1654 Berlin t 11. Aug. 1699 Berlin Geh. Rat, Diplomat, Dichter, luth. V Ludwig von C. (gest. 1654) M Margaretha Catharina geb. von Burgsdorff C® I. Dorothea Emerentia (22. Febr. 1681; 10. Febr. 1656-9. April 1695), Tochter des Obrist-Leutnants Berent Friedrich von Arnim u. der Hedwig Sophia von Kracht; II. Dorothea Maria (29. Dez. 1696; 15. Jan. 1670 - nach 1727), Tochter von Otto von Schwerin d. J. (1645-1705) und Ermgard Maria von Quadt zu Wickerath 1671 1673 1680 1697
Universität Leiden Universität Leipzig kfl.-brdbg. Hof- und Legationsrat Geh. Staatsrat
Friedrich Rudolph Ludwig von Canitz wurde am 27. Nov. 1654 in Berlin geboren. Canitz' Vater (1626 bis 1654) war Hof- und Kammergerichtsrat und entstammte einer alten Adelsfamilie aus dem sächsischmeißnischen Raum, die schon seit Generationen in preußischen Diensten stand. Canitz' Mutter war die Tochter des brandenburgischen Staatsmanns Konrad von Burgsdorff (1595—1652). Sie wurde noch vorder Geburt ihres Sohnes Friedrich Rudolph Ludwig Witwe und heiratete später den brandenburgischen Obristen und nachmaligen kursächsischen Generalfeldmarschall Freiherr von der Goltz. Die Erziehung des Jungen lag anfänglich in den Händen der Großmutter mütterlicherseits, der Witwe Konrad von Burgsdorffs, Anna Elisabeth von Löben (1607-1684). Besonders über die Familie seiner Mutter war Canitz mit sehr einflußreichen Amtsträgern und Ratgebern verwandt, die dem kfl.-brandenburgischen Hof große Dienste geleistet hatten bzw. noch leisteten. Seine Großmutter war eine Tochter des Geh. Rats und Kanzlers Johann von Löben (1561-1636) und der Margarethe von Winterfeld (gest. 1663); der Bruder seines Großvaters, Georg Ehrenreich von Burgsdorff (1603-1656), war Oberkommandant der Veste Küstrin und Johanniter-Ordensritter. Die Verwandtschaft mit weiteren bekannten brandenburgischen Adelsfamilien wie die von Röbel, von Pfuel, von der
Sch'ulenburg, von Barfuß, von der Marwitz, von Krummensee, von Möllendorff etc. bot nicht nur glänzende Voraussetzungen für eine Karriere am kurfürstlichen Hof, sondern war gleichzeitig auch eine unausweichliche Verpflichtung für den Heranwachsenden. Seine Studien begann der junge Canitz nach der standesgemäßen Betreuung und Ausbildung durch Privatlehrer 1671 an der Universität Leiden, wo er Rechts- und Staatswissenschaft studierte. 1672 kehrte er nach Deutschland zurück und setzte seine Studien in Leipzig fort, die er 1674 mit einer dem brandenburgischen Erbprinzen Carl Emil (1635-1674) gewidmeten juristischen Dissertation unter dem Präsidium von Jacob Thomasius (1622-1684), Vater des berühmten Aufklärers Christian Thomasius, abschloß. Daran schloß sich eine Bildungsreise nach Italien, Frankreich und England (1675-1677) an, die ihn in die gelehrte und diplomatische Welt Europas einführte. Nach seiner Rückkehr wurde Canitz Kammerjunker am Hof des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688). Er begleitete den Kurfürsten auf den Kriegszügen gegen Schweden in Pommern und Preußen (1678/79). Danach war Canitz Amt-
Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig hauptmann in Trebbin und Zossen. Durch das großmütterliche Erbe (Gut Blumberg, Güter in der Niederlausitz, Wohnhaus in Berlin) war Canitz materiell unabhängig und nicht wie seine bürgerlichen Gelehrtenkollegen auf die Dotierungen von höfischen Stellen angewiesen. Er lernte in dieser Zeit seine spätere Frau Dorothea Emerentia von Arnim (1656-1695) kennen, eine Stieftochter des brandenburgischen Geheimen Rats, Oberhofmarschalls und Kammerpräsidenten Freiherr Raban von Canstein (1617 bis 1680), die er aber erst 1681 heiratete. Als sie 1695 starb, soll sie ihrem Mann ihre Nachfolgerin vorgeschlagen haben. Canitz heiratete in zweiter Ehe in Anwesenheit des Kurfürsten Dorothea Maria Freiin von Schwerin, eine Tochter Otto von Schwerins d. J. (1645-1705), die nach seinem Tod eine Verbindung mit dem Verweser von Krossen und Züllichau, Karl Albrecht Freiherr von Schönaich, einging. Seine Hofkarriere verlief über die Ernennung zum Hof- und Legationsrat (1680) und zum Geheimen Rat (1688) durch den Kurfürsten Friedrich Wilhelm sowie zum Geheimen Staatsrat (1697) durch dessen Nachfolger Friedrich III. (1657-1713). Canitz war in diplomatischem Auftrag des brandenburgischen Herrscherhauses in vielen Residenzen Europas tätig. Diplomatische Erfolge wurden vom Kurfürsten mit Schenkungen belohnt. So wurde Canitz 1683 nach einer erfolgreichen Gesandtschaftsreise nach Köln, Trier, Heidelberg, Mainz und Frankfurt/Main Amthauptmann in Mühlenhof und Mühlenbeck bei Berlin. Zur Jahreswende 1688/89 vertrat Canitz die Geschäfte des brandenburgischen Gesandten am Kaiserhof in Wien. Aber auch in Fragen der Innenpolitik war Canitz gefragt und gefordert. So ist z. B. sein auf Ausgleich zielendes Urteil im sogenannten »Berliner Beichtstuhlstreit« (1697) aktenkundig. Als Mitglied einer Untersuchungskommission hatte er über das Verhalten des Berliner Geistlichen Johann Caspar Schade (1666-1698) zu urteilen, der als Diakon an St. Nicolai in Berlin in Wort und Schrift den mühsam gewahrten religiösen Ausgleich zwischen Lutheranern, Reformierten und auch Katholiken im Land in Frage gestellt hatte (vgl. O B S T , H.: Der Berliner Beichtstuhlstreit. Die Kritik des Pietismus an der Beichtpraxis der lutherischen Orthodoxie. Witten 1972). Ein Jahr vor seinem Tod wurde Canitz durch Kaiser Leopold I. (1640-1705) in den Freiherrenstand erhoben, den der Kurfürst noch im gleichen Jahr be-
stätigte (vgl. Z E D L I T Z - N E U K I R C H , Fh. L. v.: Neues PREUSSISCHES Adels-Lexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansässigen oder zu derselben in Beziehung stehenden fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häusern, ... Bd. 1, 1847, S. 35f.). Die Zeit zwischen seinen diplomatischen Reisen, die ihn in Berührung mit zentralen Fragen der brandenburgischen Außenpolitik brachten, verlebte Canitz mit seiner Familie auf seinem Gut Blumberg. Das Blumberger Gutshaus, das im Jahre 1695 durch ein Feuer fast völlig zerstört wurde und wiederaufgebaut erst 1697 eingeweiht werden konnte, war für Canitz ein Ort der glücklichen Zurückgezogenheit, den er poetisch auch als Gegenpol zum Leben am Hofe gestaltete. Canitz' literarischer Ruhm entfaltete sich aber erst nach seinem Tode. Seine Zeitgenossen kannten nur einige seiner Casualdichtungen und Übersetzungen aus dem Französischen in der anfänglich von Benjamin —» Neukirch herausgegebenen berühmt gewordenen Anthologie galanter Lyrik in Deutschland »Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte« (erschienen zwischen 1695 und 1727 in sieben Teilbänden). Darunter befindet sich von Canitz u. a. die »Übersetzung der fünfften Satyre des Boileau« (Nicolas Boileau-Despreaux, 1636—1711). Die erste Auswahlausgabe seiner Gedichte (»NebenStunden Unterschiedener Gedichte«) erschien posthum und anonym und ist durch die zwischenzeitlich vollzogenen ästhetischen Neuorientierungen im Übergang vom späten Barock zur Frühaufklärung geprägt. Allerdings hatte Canitz an diesem kritischen Ablösungsprozeß von traditionellen poetologischen Konzeptionen einen nicht unbeträchtlichen Anteil, so daß sich die Herausgeber seiner Texte, der Stiefbruder seiner Frau, der Spener-Schüler und Förderer von August Hermann Francke (1663-1727), Freiherr Carl Hildebrand von Canstein (1667-1717) und der pietistische Gelehrte Joachim Lange (1670-1744), nicht zu Unrecht auf Canitz' Texte stützen konnten. Lange, von 1693 bis 1696 Hauslehrer von Canitz' Sohn Friedrich Philipp, der im Alter von 13 Jahren an Pocken wenige Wochen nach seinem Vater im September 1699 starb, kehrte 1698 auf Canitz' Empfehlung aus Köslin nach Berlin zurück, um in der Residenz das Rektorenamt am Friedrichswerderschen
107
108
Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig Gymnasium anzutreten. Daß seine Gedichtausgabe bis 1719 neun Auflagen erreichte, zeigt, wie nah der Herausgeber durch seine Auswahl dem Zeitgeschmack entgegengekommen war. Trotz ihres literarischen Erfolges warf die Edition der Gedichte durch Lange dann seit den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts aber auch zahlreiche Fragen auf, so daß der Dresdener Hofpoet Johann Ulrich König (1688-1744) und der Schweizer Literaturkritiker Johann Jacob Bödmet (1698-1783) eine Neuausgabe planten. Lange, der sich später mit zahlreichen Schulausgaben klassisch-römischer Autoren einen Namen machte, galt nämlich als ebenso fähiger Altphilologe wie als strenger Pietist, der das Verdikt seiner Glaubensgenossen bezüglich weltlicher Literatur teilte. Kamen Canitz' Gedichte mit ihrem Ideal der Einfachheit und Deutlichkeit, der Bescheidenheit der Form gegenüber dem Effekt-Machenden und Schwülstigem Langes eigenem, an den antiken Autoren geschultem Stilideal in seiner Ablehnung der »übersteigerlichen Redens= Arten und verblümten Vorstellungen ...« sehr nahe, so trennten sich die Auffassungen beider doch im Hinblick auf die Motive, die sie zur Favorisierung eines bestimmten poetischen Sprachstils führte. Daß die »übersteigerten Redensarten« dazu führten, daß man darüber »denn gemeiniglich auf geistliche/ und höchst gefährliche/ Gemüths=Höhen sich versteiget/ ...«, war eine Sorge, die Canitz so nicht geteilt hatte. (Vgl. J. LANGE: »Die richtige Mittel=Straße/ zwischen den Abwegen der Absonderung von der äußerlichen Gemeinschaft der Kirchen ... 1. Theil«, Halle 1712, S. 246; zum Thema insgesamt vgl. MARTENS, W.: Literatur und Frömmigkeit in der Zeit der frühen Aufklärung. Tübingen 1989, hier S. 110.) Angesichts dieser gravierenden Differenzen zwischen dem Herausgeber und dem von ihm edierten Autor blieb die Frage, wie der Herausgeber mit Gedichten von Canitz umgegangen war, die möglicherweise nicht seinem Stilideal folgten, virulent. Daß Lange nur etwa die Hälfte der Texte edierte und Canstein später die Handschrift der Gedichte verbrannte, ließ deshalb immer wieder Spekulationen aufkommen, ob der »bekannte Canitz« auch der »ganze und wahre Canitz« sei (vgl. KÖNIG, 1727, S. L: zu Langes Edition). So berichtete u. a. Karl August Böttiger, daß Canitz »weit mehr Gedichte hinterlassen, als der pietistische Bogazky in Halle gesammelt hat. Herder sah noch im Holsteinischen in seinen jüngern Jahren ein Gedicht in Handschrift, worinnen Canitz die Ein-
weihung der Universität Halle unter Friedrich I. komisch schilderte, alle Ceremonien und die Begleiter des Königs einzeln aufführte u.s.w. Er bedauerte es sehr, daß er es damals nicht abschrieb. Jetzt erinnert er sich nur noch eines Verses daraus: Der arme Wurm Cellarius erregte manchen viel Verdruß und stieg nun aufs Catheder. Canitz ist einer der zartesten Dichter, ein Horaz seines Zeitalters, der nicht vergessen werden sollte.« (Vgl. Karl August BÖTTIGER: Literarische Zustände und Zeitgenossen. Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar. Hrsg. v. Klaus Gerlach und René Sternke. Berlin 1998, S. 109; vgl. auch J. G. HERDER: Briefe zur Beförderung der Humanität, 105. Brief.) Daß König beispielsweise das Gedicht zur Einweihung der Hallenser Universität dem Stader Ratsherrn Nicolaus von Bostel (1670-1704) zuschrieb (vgl. KÖNIG, 1727, S. LIII), zeigt, daß in der Geschichte der Edition der Canitz-Gedichte, die J. Stenzel in seiner Neuausgabe akribisch dokumentierte, in der Frage des Verhältnisses von unveröffentlichten und veröffentlichten Texten letztlich keine Klarheit geschaffen werden konnte. Canitz' problematischer Ruf als »Hofdichter« geht auf die von Johann Ulrich König besorgte erste kritische Ausgabe von Canitz' Werken zurück, die dieser 1727 vorlegte. Dabei zeigt schon die Publikationsgeschichte der Werke von Canitz, daß dieser sich selbst offenbar ganz in der Tradition des gelehrten Dichters sah, dessen poetisches Bemühen auf die »Nebenstunden« beschränkt wurde. Canitz war im Hauptberuf Diplomat und Hofmann, anders etwa als seine Zeitgenossen Johann von —» Besser oder Johann Ulrich König. Seine Dichtungen folgen einer gelehrt-akademischen Tradition und ersten Tendenzen westeuropäischer aufklärerischer Poetologie, wie sie Canitz etwa in den Schriften Boileaus »L'Art Poétique« (1664) kennengelernt hatte, in denen ganz im traditionell klassizistischem Sinne das poetische Regelwerk in Einklang von Natur, Prägnanz und Eleganz zusammengedacht wurde. Der Adressat seiner literarischen Werke ist für Canitz der Kenner und Liebhaber von Literatur in der Familie, schon weniger am Hof der vertraute diplomatisch-akademische Freundeskreis, noch nicht der über den Buchmarkt erreichbare anonyme Leser, aber auch nicht der Hof mit seinen spezifischen (etwa politischen) Interessen und
Canitz, Friedrich Ansprüchen (z. B. zur Ausgestaltung von Festen). Das schließt die Funktionalisierung und Modifizierung antiker Traditionen, etwa der Bukolik ein, wie sie sich beispielsweise in Canitz' Hofkritik und Lob des Landlebens zeigen. Im »Vorzug des Land-Lebens« (1692) meint er, daß »es viel besser ist, bey Kohl und Rüben stehn, Als in dem Labyrinth des Hofes irre gehn«. Mit dieser Orientierung verweigerte sich aber Canitz auch jenen modernen Entwicklungstendenzen der deutschen Dichtung, für die die Literaturgeschichtsschreibung den Begriff »Zweite Schlesische Schule« geprägt hat und mit denen sich die aufklärungsorientierten Abwertungsbegriffe von »Schwulst«, »Schlüpfrigkeit« und »Bilderflut« verbinden. Allerdings ist Canitz' Gegnerschaft gegenüber dieser spätbarocken Strömung in der Rezeptionsgeschichte stark übertrieben worden. Zuerst hat man ihn als Muster des »guten Geschmacks« in Anspruch genommen - und entsprechend selektiv ediert. So sieht dann auch später Fontane in ihm »das erste Muster besserer Poesie«.
Rudolph
Ludwig
Fast schon vergessen, wird er am Ende des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts zum Gegenbild »echter« Poesie. Dazu hat nicht zuletzt das Urteil Goethes beigetragen, der die Gedichte Paul Flemings, Johann von Bessers und auch Friedrich von Canitz', die er in der Bibliothek seines Vaters voller »Ehrfurcht ... in schönen Franzbänden« kennengelernt hatte, im Rückblick auf seine Anfänge »als das wiederaufsteigende Gespenst einer uralten Zeit« bezeichnete, die ihm »als Knaben und Jüngling wie ein Alp beschwerlich auflagen« (»Über Kunst und Alterthum«). Auch an Versuchen, Canitz zur Begründung einer spezifisch »märkischen« oder gar »preußischen« Literaturentwicklung in Anspruch zu nehmen, hat es im 19. und 20. Jahrhundert nicht gefehlt. So steht das Werk von Canitz schon zur Entstehungszeit in widerspruchsvoller Distanz zu spätbarocken Entwicklungen und verteidigt einen aristokratischen Klassizismus, der zu einem insgesamt sehr widersprüchlichen Erscheinungsbild der deutschen Literatur am Ausgang des 17. Jahrhunderts gehört. [KK]
Werke [Resp.]. Q. D. B. V. DISSERTATIO HISTORICO-POLITICA De CAUTELIS PRINCIPUM CIRCA COLLOQVIA ET CONGRESSUS MUTUOS. Qvam Inclytae Facultatis Philosoph. Consensu IN ALMA PHYLUREA Sub PRAESIDIO VIRI Excellentissimi, Amplissimi atque Praeclarissimi DN. M. JACOBI THOMASII, Eloqventiae Profess. Publ. longé celeberrimi, Facultatis Philosoph. Assessoris, Minoris Principum Collegii Collegiati gravissimi, nec non h.t. veterum Academia Villarum Praepositi dignissimi Praeceptoris ac Fautoris aetatem colendi, publicè defendendam suscipiet ad d. 17. Octobr. A.M. DC. LXXIV. H. L. Q. C. FRIDERICUS RUDOLPHUS LUDOVICUS à Kanitz/ Eqv. march. LIPSL€, Literis JOHANNIS GEORGE s. a. [1674], (Dünnhaupt, S. 970, Nr. 1. 1.: UB Göttingen; HAB Wolfenbüttel); FRIDER. RVDOLPHI LVDOV. A KANITZ, EQVITIS MARCHICI, DISSERTATIO HISTORICO - POLITICA, DE CAVTELIS PRINCIPVM CIRCA COLLOQVIA ET CONGRESSES MUTUOS, GERMANIS: Von denen Vorsichten, welche grosse Printzen bey Beschickungen der Congressen zu beobachten nöthig haben. QVAM ANTEHAC SUB PRAESIDIO DN. JACOBI THOMASII, PROF. P.O. APUD LIPSIENSES LONGE CELEBERRIMI, DIE XVII. OCTOBR. A MDCLXXIV. PUBLICE HABITA EDITIO NOVISSIMA: IENAE EX OFFICINA HELLERIANA, 1750. (7: Jus Gentium 2 U 9 ; Dünnhaupt, S. 970, Nr. 1.2.). Scheren=SchleifFer Bey der Wirtschafft zu Cölln an der Spree am 7. Januar an der Spree, s. 1. e. a. [1690]. (14: H. Boruss. 28, 73; erschien ohne Verfasserangabe; als Einzeldruck nicht bei Dünnhaupt nachgewiesen). [Anon., Ubersetzung der 5- Satire des Boileau]. In: Neukirch, Benjamin (Hrsg.): Herrn Hoffmanswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer theil. 1697. (Dünnhaupt, S. 970, Nr. 2). [Anon.] Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. Berlin/ bey Johann Michael Rudiger/ Anno 1700. (la: Yi 8481a R, angeb.; posthum hrsg. v. Joachim Lange, mit Vorrede von C. H. von Canstein; Dünnhaupt, S. 970, Nr. 3. 1). [Anon.] Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. Berlin/ bey Johann Michael Rudiger/ Anno 1700. (Dünnhaupt, S. 970, Nr. 3. 2.: Zweiter Druck des Jahres 1700; unterschieden durch zweifarbiges Titelblatt, nach S. 100 Entfernung des »Schertz-Schreibens An ... Wülkenitz«, wodurch Umfang von 104 S. auf 102 S. verringert ist). [Anon.] Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. Berlin. Bey Johann Michael Rüdiger/ Anno 1702. (la: Yk 4 R; vgl. auch Dünnhaupt, S. 971, Nr. 3. 3: identisch mit 1. Ausg., aber als Anhang finden sich Gedichte anderer Ver-
109
110
Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig fasser: B. N. = Benjamin Neukirch; S. D. = Simon Dach; C. H. Oe. = Christoph Heinrich Oelven; J. G. G. = Johann Georg Grüwel und »Ruhestat der Liebe« von J. v. Besser.). [Anon.] Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. Berlin. Bey Johann Michael Rüdiger/ Anno 1703. ( l a : Yk 6; vgl. auch Dünnhaupt, S. 971, Nr. 3. 4: wie 2. Ausg., zusätzlich Canitz' »Klag-Rede über das Absterben der brandenburgischen Chur-Princessin«; Anhang fremder Dichtungen S. 115-186, dabei um vier Gedichte von B. Neukirch nochmals erweitert). [Anon.] Heylige Übung einer Andächtigen in GOtt sich ergetzenden Seelen: Bestehend in Einer geraumen Anzahl gantz neuer/ außerlesener nie im Druck gesehener Geistlichen Lieder/ Gedichte und Oden/ auff allerley Zufälle gerichtet/ und umb ihrer sonderbahren Zierde willen/ ans Licht gegeben. Hamburg/ Gedruckt und verlegt von Seel. Thomas von Wierings hinterlassenen Erben/ Anno 1706. ( l a : Yk 22; Dünnhaupt, S. 972, Nr. 5: T. II mit Gedichten von Canitz; vgl. auch Stenzel, S. 401^103). [Anon.] Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. BERLJN/ Bey Johann Michael Rüdiger/ 1708. ( l a : Yk 11 R; vgl. auch Dünnhaupt, S. 971, Nr. 3. 5: wie 3. Ausg.). [Anon.] Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. BERLJN/ Bey Johann Michael Rüdiger/ 1712. ( l a : Yk 14; vgl. auch Dünnhaupt, S. 971, Nr. 3. 6: ohne Anhang fremder Gedichte). [Anon.] Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. BERLJN/ Bey Johann Michael Rüdiger/ 1714. ( l a : Yk 16; vgl. auch Dünnhaupt, S. 971, Nr. 3. 7: wie 5. Ausg.). [Anon.] Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. BERLJN/ Bey Johann Christoph Papen/ 1715. ( l a : Yk 18 R; vgl. auch Dünnhaupt, S. 972, Nr. 3. 8: Verleger Joh. Chr. Pape; ansonsten wie 5. und 6. Ausg.). [Anon.] Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. BERLJN/ Bey Johann Christoph Papen/ 1718. (vgl. auch Dünnhaupt, S. 972, Nr. 3. 9: wie 7. Ausg.). [Auswahl von Gedichten]. In: S. v. G. [Salomon von Golaw = Friedrich von Logau]: Auferweckte Gedichte. Franckfurt und Leipzig 1702, S. 1 1 4 - 1 1 6 ; 2 8 6 - 3 0 1 ff. (Dünnhaupt, S. 972, Nr. 4). Herrn Friederich Rudolph Ludwig Frey=Herrn von Canitz/1. Königl. Majest. in Preussen, und Churfürst Durchl. zu Brandenburg Weil, würcklichen Geheimen Staats=Rathes, etc. etc. Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. Verbesserte Auflage Samt Einer neuen Vorrede/ Von Carl Hildebrand/ Frey=Herr von Canstein. BERLIN/ Verlegts Johann Christoph Papen, 1719. (14: 35. 8. 1814; 23: Lo 877; Dünnhaupt, S. 972, Nr. 3. 10: ohne fremde Gedichte und »Klagrede«). Des Freyherrn von Caniz Gedichte, Mehrentheils aus seinen eigenhändigen Schrifften verbessert und vermehret, Mit Kupffern und Anmerckungen, Nebst dessen Leben, und Einer Untersuchung Von dem guten Geschmack in der Dicht= und Rede=Kunst, ausgefertiget von Johann Ulrich König, Sr. Kön. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen Geheimen Secretär und Hof=Poeten. Leipzig und Berlin, 1727. bey Ambrosius Hauden M i t Kön. Pohln. und Kön. Preußis. allergn. Freyheit. [Kolophon: LEIPZIG, Gedruckt bey Andreas Barthein; mit 2 Porträtkupfern von J. O. Wolffgang/ A. M . Werner]. (14: 35. 8. 1776; vgl. auch Dünnhaupt, S. 973, Nr. 6. 1: zwei Varianten: Var. 1 hat auf S. 3 oben Holzschnitt wie S. 167, S. 3 unten Trompeten, S. 9 Holzschnitt wie S. 196; Var. 2: hat S. 3 oben Vign. wie S. 229, S. 3 unten Verzierung, S. 9 Vignette; Neudr. hrsg. v. J. Stenzel. Tübingen 1982). Des Freyherrn von Canitz Gedichte, ... Berlin und Leipzig, bey Ambrosius Hauden, 1734. Zweyte Auflage. [Kolophon: LEIPZIG, Gedruckt bey Bernhard Christoph Breitkopf] (14: 23. 8. 6834; Dünnhaupt, S. 973, Nr. 6. 2). Des Freyherrn von C A N J T Z Satyrische und sämtliche übrige Gedichte nach Herren Königs Lesarten, auch mit desselben abgekürzten historischen Erklärungen; samt einer Vorrede von der Dichtart des Verfassers und den Quellen des Vergnügens, das aus seinen Gedichten fliesset. Zürich, in Verlag Hans Ulrich Däntzlers 1737. (Dünnhaupt, S. 973, Nr. 6. 3: Nachdr. v. J. J. Bodmer besorgt, nach Königs Lesarten; Stenzel, J „ 1982, S. 431). Auserlesene Deutsche Gedichte Des Herrn von Canitz und anderer, Nebst einer Kurtzen Lebens-Beschreibung Des Herrn von Canitz, und einer Vorrede Herrn George Venzky, Darinnen erwiesen, Daß die Poesie keine brodlose Kunst sey. Denen Schulen zum Besten in diesem Format herausgegeben. Prenzlau, gedruckt bey Christian Ragoczy. 1742. ( l a : Yk 61; Dünnhaupt, S. 973, Nr. 6. 4, dass. Prenzlau 1743: la: Yk 62). Des Freyherrn von Canitz Gedichte. Mehrentheils ... Berlin und Leipzig, bey A. Haude und J. E. Spener. 1750. Dritte Auflage, ( l a : Yk 32 R; Dünnhaupt, S. 974, Nr. 6. 5: Dritte Königsche Gesamtausgabe, wie 1734 aber mit neuer Vorrede des Verlegers). Auserlesene Deutsche Gedichte des Herrn von Canitz und anderer, Nebst einer Lebens-Beschreibung des Herrn von Canitz, ... und einer Vorrede Herrn George Vensky, Darinnen erwiesen, Daß die Poesie keine brodlose Kunst sey.
Canitz, Friedrich
Rudolph Ludwig
Prenzlau und Leipzig, druckts und verlegts Christian Ragoczy. s. a. [1751]. (Dünnhaupt, S. 974, Nr. 6. 6: Zweite Prenzlauer Schulausgabe; Stenzel, J., 1982, S. 437). Des Herrn von Caniz sämtliche Gedichte. Mit Kupfern, gezeichnet von S***. H***. G***. BERN. Gedruckt bey Dan. Brunner und Alb. Haller. Verlegts Beat Ludwig Waithard 1764. (Dünnhaupt, S. 974, Nr. 6. 7; SB München; UB Göttingen; Stenzel, J., 1982, S. 438ff.). Des Freyherrn von Canitz Gedichte, ... Berlin, bey Haude und Spener. 1765 ( l a : Yk 36 R; Dünnhaupt, S. 974, Nr. 6. 8: 4. und letzter Druck der König-Ausgabe). Des Herrn von Canitz sämtliche Gedichte ... BERN. Gedruckt bey Abraham Wagner, Verlegt Beat Ludwig Waithard. 1770. ( l a ; Yk 51; vgl. auch Dünnhaupt, S. 974, Nr. 6. 9: wie Ausgabe 1765?). Des Herrn von Canitz sämtliche Gedichte. Mit Kupffern, gezeichnet von S** H " G**. Mit des hohen Standes Bern Privilegio. Bern 1772. Verlegt Beat Ludwig Waithard. ( l a : Yk 53; vgl. auch Dünnhaupt, S. 975, Nr. 6. 10: wie Ausgabe 1770). Kurze Beschreibung der Römischen Kayser, welche vormahls der berühmte Freyherr von Caniz von dem Julius Cäsar an bis auf den Augustulus mit poetischer Feder entworfen, anietzo aber bis auf gegenwärtige Zeiten weiter ausgef ü h r t , und mit einigen Anmerckungen erläutert, von Johann David Müller. Nürnberg, bey Peter Conrad Monath, 1744. (Dünnhaupt, S. 975, Nr. 7. 1). Des Wohlseligen Herrn Freyherrn von Canitz poetisch verfaßte Folge der Römischen Kaiser, bis auf unsere Zeiten fortgesetzt von J. H. G. R. Rostock, bey Joh. Christian Koppe 1754. ( l a : Yk 26 R angeb.; Dünnhaupt, S. 975, Nr. 7. 2.: erweiterte Neufassung von 7. 1). Componimenti Poetici Del Libero Signore De Canitz Volgarizzati Da Un Accademico Deila Crusca, In Firenze. M D C C L I I Nella Stamperia Moückiana. Con licenza dei Superiori. ( l a : Yk 68 ehem.; Stenzel, ]., 1982, S. 453). Des Wohlseligen Herrn Freyherrn von Canitz poetisch verfaßte Folge der Römischen Kaiser, bis auf unsere Zeiten fortgesetzt von J. H. G. R. Rostock, in der Koppischen Buchhandlung. 1760. (Dünnhaupt, S. 975, Nr. 7. 3). [Anon.] Poetische Skizze der Römischen Kaiser von Julius Cäsar an bis auf Leopold den Zweyten. Wien, bey Gräffler dem jüngern. 1790. (Dünnhaupt, S. 975, Nr. 7. 4).
Briefe Brief mit eigenh. Unterschrift, Cölln an der Spree 27. Jul. 1697. ( l a : Slg Adam 141). 1 Schreiben an Canitz von Ph. J. Spener 1695 (AFSt/H). Bücherrechnung für Baron von Canitz nebst 3 Quittungen; Berlin 27. Oct., 25. Nov. und 30. Nov. 1693. [Von R. Roger?]. (Ha 33: A 22).
Literatur Bibliotheca Caniziana, consueto auctionis more Berolini in aedibus Canizianis Die 12. [1.] & seqq. Febr. [Mart.] ab hora 2da usq. ad sextam, 1700 distrahenda. Fridericiwerderae 1700. ( l a : Ap 3701; Celle, Oberlandesgericht: 5 an B XI 101 und B XI 96; 14: Bibl. priv. 365, 1 ehem.); SPENER, Philipp Jakob: Die beste Bereitung zum seligen Abschied in Prüfung seiner selbst/ Aus Psalm CXXXIX, 23. 24. Als Die Weyland Wolgebohrne Frau/ Fr. Dorothea Emerentia von Canitz/ gebohrne von Arnimb/ Den 9. Aprilis 1695. allhier zu Berlin in dem HErrn selig entschlaffen/ der entseelte Cörper aber den Il.ten zu St. Maria in seine Ruhestatt beygesetzt worden/ Den folgenden 21sten (war der Sonntag Cantate) zu dero gesegnetem Ehren=Gedächtniß/ bey volckreicher Versammlung zu St. Nicolai/ in gehaltener Leichen= Predigt betrachtet/ Von Philipp Jacob Spenern/ D. Churfürstl. Brandenburg. Consist. Raht und Pröpsten zu gedachtem Berlin. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hof=Buchdr. o. J. [1695]. (1: Ee 619, 6; 1: Ee 700-564), SPENER, Philipp Jakob: Frey-Herrliches Canitzisches Ehrengedächtnis. Berlin 1700; KÜSTER/MÜLLER, 1752, 111/56, 260, 402; Deutsche Acta Eruditorum 1728, T. 135, S. 197ff. (Rez. der Ausg. von J. U. König); QUISTORP: Gespräche im Traum mit dem Herrn von Canitz über die neumodische hieroglyphische Schreibart. In: Neuer Büchersaal der schönen Wissenschaften und Künste, 1750, IX, 4, S. 301 ff.; GOTTSCHED, Johann Christoph: Rezension zu Canitz' »Klag-Ode über den Tod seiner ersten Gemahlin.« In: HOFFMANN VON FALLERSLEBEN, A. H.: F. R. L. Frhr. v. Canitz. In: Weim. Jb. 4 (1856), S. 3 1 ^ 2 ; CARPZOV, Johann Benedikt: Neueröffne-
111
112
Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig ter Ehren-Tempel Merkwürdiger Antiquitaeten des Marggraffenthums Ober-Lausitz. Anderer Theil. Leipzig und Budißin 1719, S. 1 4 0 - 1 5 8 ; PALM, H.: F. R. L. v. Canitz. In: A D B 3 (1876), S. 756; LUTZ, V.: F. R. L. von Canitz, sein Verhältnis zu dem französischen Klassizismus und zu den lateinischen Satirikern. Diss. Heidelberg 1887; FULDA, Ludwig: Die Gegner der zweiten schlesischen Schule. Zweiter Teil: Ch. Weise, B. H . Brockes, Fr. R. L. Freiherr von Canitz, B. Neukirch, Ch. Wernike. Berlin und Stuttgart o. J. ( = D N L , Bd. 39, S. 385f.); ELSCHENBROICH, Adalbert: F. R. L. von Canitz. In: N D B 3 (1957), S. 1 2 3 - 1 2 4 ; BURGSDORFF, H . von: Stammtafeln des uradligen Geschlechts der Herren von Burgsdorff. I. (1958); MARTINSON, S. D . : German Poetry in Transition: Canitz, Besser, and the Early Aufklärer. In: Michigan Germanic Studies 6 (1980), S. 4 0 - 5 7 ; STENZEL, J.: Nachwort. In: Ders. (Hrsg.): Friedrich Ludwig Rudolph von Canitz Gedichte. Tübingen 1982. ( N D L , N . F. 30); HUECK, Walther von: Stammreihe der Freiherren von Canitz. Limburg 1966. (Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 37; Freiherrliche Häuser A, Bd. VI).; Biblioteka Jagiellonska Krakow: Sammlung Varnhagen: »Canitz« (insbesondere zu dessen erster Frau Dorothea Emerentia); Urkunden und Actenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Politische Verhandlungen. Dreizehnter Band. Hrsg. von Ferdinand Hirsch. Berlin 1915. (UA, Bd. 21), S. 141, 2 0 2 - 2 2 2 , 303, 422, 423; Urkunden und Actenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Politische Verhandlungen. Vierzehnter Band. Hrsg. von Max Hein. Berlin und Leipzig 1926. (UA, Bd. 22), S. 2 4 3 - 2 5 3 , 2 5 9 261, 2 6 3 - 2 6 5 , 268, 5 7 4 - 5 7 8 u. ö.; GStA Rep. 81 Kopenhagen I Nr. 8: (Reskripte an von Fuchs und von Canitz in Hamburg, Konzepte von Relationen derselben und dazugehörige Schriftstücke. 1689: Fünf Reskripte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm bzw. des Kronprinzen an von Canitz bzw. von Danckelmann. 1 6 8 6 - 1 6 8 8 : (1) An den H o f und Legations Rath, Kämmerern, Hauptmann zu Müllenhoff undt Müllenbeck ... Friedrich Rudolf Ludwig von Caniz, datiert Potsdam, 17. Octobris 1686, f. l v - 3 r ; (2) dito, Potsdam, 4. Novembris 1686, f. 4v/r; (3) dito, datiert Potsdam, 15. Jan. 1687, f. 5, 6; (4) dito; datiert Potsdam, 11. Febr. 1687, f. 10, 11; GStA Rep. 81 Wien I, Nr. 3 u. 4: (Reskripte des Kurfürsten Friedrich III. an von Canitz bzw. Nik. Barthol. von Danckelmann. 1688—1694); G S t A Rep. 9 K Lit. b, Fase. 21: Canitz, F. R. L. v. (Hauptmann Mühlenhof und Müllenbeck 1 6 8 3 - 1 6 9 1 ) ; G S t A Rep. 9 K Lit. b, Fase. 36: Canitz, F. R. L. v. (1679, Hauptmann Zossen und Trebbin); A F S t / H : IX/IV/2 und 3, Bd. 1, 2: [In Sachen des Baron Appellischen Erben contra die freyherrl. Canitzischen Erben in Puncto rückständigen Interessen de Anno 1 7 0 9 - 1 7 2 1 ] , f. 1: Extract eines Testaments Frauen A. Elisabeth von Burgstorff geb. von Löben (v. 16. Febr. 1680, publicirt auf Anhalten des Friedr. Rud. Ludw. von Canitz in Person zugegen; Erbe der Mutter Frau Margarethe Catharina von Brumboi de Larrey geb. Burgstorffen [verh. mit Pierre de Larrey de Brumbix], Berlin, Juni 1687; zahlreiche notarielle Abschriften; S. 51 zum Erbe der Mutter, u. a. zum verschuldeten Gut Diedersdorff; Canitz konnte dann 1696 einen Teil der Gläubiger befriedigen, aber der Kläger hatte die ihm zustehenden 1216 Taler nicht erhalten, weshalb er sie später von den Erben des Canitzischen Vermögens, Carl Hildebrand von Canstein ( 1 6 6 7 - 1 7 1 9 ) und der Witwe von Cansteins verstorbenen Bruder, Philipp Ludwig von Canstein ( 1 6 6 9 - 1 7 0 8 ) , einklagte; Schreiben an den König von der Witwe des Amtsrats Appell vom 20. März 1709; insgesamt Bl. 1 - 1 1 7 ; A F S t / H IX/I/3, Bd. 1 [Acta und Corresp. den Baron Appelischen Erben an den F H . Baron von Canstein und Cons. als Canitzische Erben ... 1 7 3 9 1742]; IX/IV/3 Bd. 2: [Acta Privata in Sachen des Hallischen Waysenhauses als Beklagten Cansteins Miterben contra die Baron Appellischen Erben ... Vol. II 1744 sqq.], f. 45a: Verfügung des Kf. vom 25. Aug. 1699 zur Übernahme des Canitz-Erbes durch C. H . v. Canstein; f. 45c: Erben waren Louise Henriette von Friesen, geb. von Canstein; Margarethe Helene von Degenfeld, geb. von Canstein; Carl Hildebrand von Canstein; Philipp Ludwig von Canstein; Verfügung zum Umgang mit beweglichen und unbeweglichen Gütern; Bl. 1 - 2 6 7 ; Akten bis zum Jahr 1747.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Slg. Wadzeck, Bd. 30, Nr. 70; Porträtkupfer von S. Biesendorff/ A. Clerck, in: Spener, Ph. J.: Ehrengedächtnis 1700; auch abgedr. bei Stenzel, J., 1982, Abb. 1.
Chauvin, Etienne
Chauvin, Etienne (Chauvin, Stephane) * 18. April 1640 Nîmes t 6. April 1725 Berlin Theologe, Pädagoge, Zeitschriftenredakteur, reform. V Jacques C., Kaufmann M N. N. (ffi N. N. 1662-1663 1665-1667 1670—1673 1677-1681 1682-1685 1685-1695 1695-1725 1701
Prediger St. Jean de Ceyrargues Prediger Montpellier Prediger Congenies Prediger Beziers Prediger Uzès Prediger und Prof. phil. Rotterdam Direktor und Prof. phil. am Collège français SSB (AnwM)
Etienne Chauvin wurde am 18. April 1640 als Sohn eines Kaufmanns in Nîmes geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte Chauvin Theologie an der Akademie in Saumur, an der mit Moise Amyraut (1596-1664) und Jacques Cappel (1639-1722) herausragende reformierte Geistliche seiner Zeit lehrten. Den Abschluß seines Studiums bildete am 2. Mai 1662 die Ordinierung zum Prediger auf der Synode von Montpellier, womit er die Voraussetzung zur Ausübung des geistlichen Amts erwarb und in den Folgejahren als Prediger in verschiedenen Orten Südfrankreichs wirken konnte. Als 1685 das Edikt von Nantes aufgehoben wurde und die freie Ausübung der reformierten Konfession unter Androhung drakonischer Strafen verbot, floh Chauvin nach Rotterdam. Hier fand er Anstellung am Gymnasium Illustre, einer Ausbildungseinrichtung, die eine Zwischenstellung zwischen einem Gymnasium und einer Universität einnahm und mit dem bekannten skeptischen Philosophen Pierre Bayle (1647-1706) als Lehrer eine außerordentlich moderne und methodisch reflektierte Ausbildung in Philosophie und Geschichte garantierte. Und obwohl die Quellen, die auf eine enge Zusammenarbeit Bayles und Chauvins hinweisen könnten, fehlen - belegt ist lediglich, daß Chauvin seinen Kollegen während einer Krankheit im Unterricht am Ende des Schuljahres 1687 vertrat - ist dieses Zusammentreffen für Chauvin wohl insofern bedeutsam gewesen, als er durch Bayles Tätigkeit auf zentrale wissenschaftliche Fragen seiner Zeit
hingewiesen wurde. Für diese Annahme spricht auch, daß Chauvin mit seinen lexikologischen und journalistischen Arbeiten ziemlich genau der Spur seines Kollegen folgte, der 1692 sein Lexikonvorhaben in dem Aufsatz »Projet et fragmens d'un dictionaire critique« vorstellte. War beiden noch die Überzeugung von der Notwendigkeit eines auf der Höhe ihrer Zeit stehenden Nachschlagewerkes gemeinsam, so trennten sie doch die Wege, auf denen sie ihre Arbeit verrichteten. Während Bayle mit seinem »Diction(n)aire historique et critique« (erschienen 1696) plante, die größte »mögliche Sammlung von Fehlern zusammenzustellen, die sich in den Nachschlagewerken finden« (Bayle: »Projet«, zit. nach N E U M E I S T E R , 1995, S. 193) und damit ein breites Feld heterogener Begriffe und Gegenstände in exstenso historisch-kritisch bearbeitete, ging Chauvin in seinem 1692 veröffentlichten »Lexicon rationale sive thesaurus philosophicus« anders vor. Als Cartesianer beschränkte er sich nicht auf ein philosophisches Lexikon im engeren Sinne, sondern versuchte die Materialien der Physik und Mathematik, der Geographie und Astronomie, der Logik und Metaphysik, der Theologie, Politik und Moral in alphabetischer Reihenfolge abzuhandeln. Sein Lexikon, das auch an die Kompilation des Deutschen Goclenius aus dem ersten Viertel des Jahr-
113
Chauvin, Etienne hunderts erinnert, erklärte die Begriffe aus der Perspektive der cartesischen Philosophie und stellte somit ein systematisches Gegenstück zu dem historischen »Dictionnaire« Bayles dar. Chauvin hatte damit ein Handbuch geschaffen, das die Philosophie des Descartes weiter zu verbreiten half. In dem Moment allerdings, als der Cartesianismus von anderen philosophischen Systemen abgelöst wurde und die Einzelwissenschaften nicht mehr aus einer einheitlichen Sicht binden konnte, verlor dieses Lexikon seine Bedeutung. Trotzdem war damit aber ein respekteinflößender Neuanfang auf dem Gebiet der philosophischen Lexikologie gemacht worden, der von zahlreichen Nachfolgern, so etwa von Johann Theodor Jablonski (1654-1731) mit dem »Allgemeinen Lexikon der Künste und Wissenschaften« ( 1721) und Johann Georg Walch (1693 bis 1775) mit seinem »Philosophischen Lexicon« (1726), als eine wichtige Grundlage ihrer eigenen Arbeiten angesehen wurde (vgl. Deutsche Acta Eruditorum, 119T., 1726, S. 804).
ten zur Gründung einer Akademie in Berlin vorhanden waren (OTHMER, S. 1970, S. 35). Im Zusammenhang mit dem »Journal« standen Chauvins Conférences sur la langue françoise, ein jeden Samstag tagendes Gelehrtengremium, das etwa von Frühjahr 1697 bis 1698 bestanden hat und als eine Art französischer Gelehrtengesellschaft anzusehen ist (vgl. dazu NOUVEAU JOURNAL, Bd. 2, S. 280FFI; 371FFI; Bd. 3,
S. 451 ff.). Auf Chauvins Sabbatines, wie diese Treffen auch genannt wurden, diskutierte man vorwiegend sprachliche Probleme, um nicht den Anschluß an die Entwicklung der Literatursprache im Heimatland zu verlieren, die auch im Zuge der Querelle des anciens et des modernes an Tempo und neuen Einsichten gewonnen hatte. Und da sich ein Großteil der Franzosen auch als Ubersetzer betätigte, war hier ein Forum gegeben, auf dem Fragen der Übersetzung besprochen werden konnten.
Am Collège français in Berlin war Chauvin Nachfolger von Jean Sperlette de Montguyon (1661-1725) auf dem Lehrstuhl für Philosophie geworden (Bestallungsurkunde vom 24. Juli 1695) und gleichzeitig Noch in Rotterdam trat Chauvin als Herausgeber des erhielt er den Ruf in den Conseil des Inspecteurs. Zur »Nouveau Journal des S^avans«, einer Zweimonatsschrift mit Kommentaren zu wissenschaftlichen Ar- Amtseinführung im Gymnasium am 11. Okt. 1695 durch den Minister Ezechiel von —> Spanheim las beiten, hervor. Die folgenden Bände erschienen dann Chauvin über das Thema »de vera ratione philosoin Berlin und Leipzig bis 1698, wobei er unter seiphandi«. Da der bisherige Direktor der Bildungsannen Kollegen am Französischen Gymnasium in Berlin, an das er inzwischen berufen worden war, mit stalt, Charles Ancillon, 1695 Berlin für drei Jahre Jean Audoy (gest. 1737), Jean Barbeyrac (1674 bis verließ, übernahm Chauvin auch das Direktoren1744), Charles —» Ancillon, M. V. —> La Croze auch amt, das 1725 an Mathurin Veyssière La Croze überging. Die neuen Machtbefugnisse nutzte Chauvin Autoren für seine Zeitschrift gewann. Die von dem zur Neugestaltung der jungen Anstalt. Sein Ziel war Staatsminister Eberhard von Danckelmann (1643 bis es, das Gymnasium zu einer hochschulähnlichen Bil1722) geförderte Zeitschrift druckte französische dungsstätte auszubauen, was sich auch in der Wahl Auszüge aus lateinischen Werken theologischen, gedes Schulnamens Athenaeum zeigte. Dazu führte er schichtlichen, philosophischen und medizinischen nicht nur akademische Disputationen ein, die unter Inhalts und führte dadurch eine breite Leserschaft an dem Vorsitz namhafter Persönlichkeiten aus Staat die aktuellen Diskussionen auf diesen Gebieten herund Wissenschaft wie Paul von Fuchs (1640-1704), an. Einen besonderen thematischen Schwerpunkt Ezechiel von Spanheim und Friedrich Karl von Danlegte Chauvin auf die Vorstellung naturrechtlicher ckelmann (gest. 1738) einen entsprechenden repräSchriften, indem er u. a. einen historischen Abriß des Naturrechts abdrucken ließ, der die Entwicklung sentativen Rahmen fanden, sondern er gliederte die Schule auch nach Lehrstühlen. Des weiteren bemühdieses Zweigs der Rechtstheorie von Hugo Grotius' te er sich um die Einrichtung der Lehrstühle für Me(1583-1645) »De Jure belli ac pacis libri tres« bis in dizin und Musik sowie - die schwierigste Aufgabe seine Gegenwart darstellte und vermutlich von dem Hofhistoriographen Antoine —» Teissier verfaßt wor- um eine theologische Professur, damit die Anstalt eine umfassende Ausbildung garantieren konnte. Das d e n w a r (NOUVEAU JOURNAL, Bd. 1, S. 2 1 9 f f . ; vgl. Mißtrauen der orthodoxen Geistlichen im Konsistodazu OTHMER, S. 1970, S. 48f£). Leibniz sah in der rium, deren Einfluß auf die Gestaltung der SchulExistenz dieser Zeitschrift ein Zeichen dafür, daß die und Lehrpläne Chauvin oft vergeblich einzuschränintellektuellen und sozial-ständischen Gegebenhei-
Chauvin,
Etienne
k e n s u c h t e , s a ß a b e r s o tief, d a ß sie i h m d e n t h e o l o g i -
1 8 8 8 , S . 1, N r . 1: L e S i e u r E s t i e n n e
schen Lehrstuhl verweigerten. E n d g ü l t i g gescheitert
M i n i s t r e et p r o f e s s e u r , n a t i f d e N i s m e s e n L a n g u e -
CHAUVIN,
w a r e n seine w e i t r e i c h e n d e n P l ä n e m i t d e r S c h u l r e -
d o c , L a D e m o i s e l l e sa f e m m e et c i n q e n f a n s ) ; d i e
f o r m v o n 1 7 0 3 , die die Entscheidungsgewalt des K ö -
T o c h t e r R o s e (gest. 1 7 5 0 ) heiratete d e n M a j o r M a t -
nigs untermauerte u n d die Aufsicht über die Anstalt
thieu de Vermy u n d seine Tochter H é l è n e
in d i e H ä n d e v o n Isaac d e —> B e a u s o b r e u n d J a c q u e s
7. Aug. 1 7 3 0 ) Jean Barbeyrac, seinen Kollegen a m
—» L e n f a n t legte (vgl. d a z u VELDER, 1 9 8 9 , S . 2 3 f f .
G y m n a s i u m u n d s p ä t e r e n U n i v e r s i t ä t s p r o f e s s o r s in
u n d MYLIUS, C O R P U S . . . 6 . T „ N r . C L I X : L e s S t a -
G r o n i n g e n , d e r sich v o r a l l e m d u r c h d i e Ü b e r s e t z u n g
tus & R e g l e m e n t d u C o l l è g e f r a n ^ o i s etabli a Berlin,
der Schriften v o n S a m u e l v o n P u f e n d o r f einen N a -
14. M a i 1 7 0 3 ) .
men machte.
(gest.
In d e r B e r l i n e r A k a d e m i e d e r W i s s e n s c h a f t e n , d e r
D i e » B I B L I O T H E Q U E G E R M A N I Q U E « , die aus
C h a u v i n seit i h r e m B e s t e h e n a n g e h ö r t e , ü b e r n a h m
d e r 1 7 1 7 v o n J . L e n f a n t , I. B e a u s o b r e u. a. g e g r ü n -
er d a s K o r r e k t u r l e s e n f ü r d e n m a t h e m a t i s c h e n Teil
d e t e n G e s e l l s c h a f t Société
der Akademie-Zeitschrift » M I S C E L L A N E A B E R O -
war, m e l d e t e in e i n e m k u r z e n N a c h r u f , d a ß ihr M i t -
anonyme
hervorgegangen
L I N E N S I A « (vgl. BRATHER, 1 9 9 3 , S . 3 9 8 ) .
g l i e d E . C h a u v i n a m 6 . A p r i l 1 7 2 5 i m Alter v o n 8 5
Z u C h a u v i n s H a u s h a l t gehörten seine Frau u n d f ü n f
J a h r e n v e r s t o r b e n war (vgl. B G , T. I X , 1 7 2 5 , S. 2 3 2 ) .
n i c h t alle n a m e n t l i c h b e k a n n t e K i n d e r (BÉRINGUIER,
[JS]
Werke Lexicon rationale sive thesaurus philosphicus: ordine alphabetico digestus, in quo vocabula o m n i a philosophica, variasque illorum acceptiones juxta c u m veterum tum recentiorum placita explicare et universe quae lumine naturali fieri possunt - recludere conatus Stephanus Chauvinus. In fine operis exhibentur Figurae, quae variis machinis, variisque etiam naturae phaenomenis explicandis inserviunt ... Rotterodami: a p u d Petrum vander Slaart, 1692. [2°]. (14: Phil. A 3; Rez. von Bernard, in: B U H , Fevr. 1693, S. 1 4 9 - 1 5 8 ; Rez. in: H O S , aout 1691 [sic!], S. 5 2 6 - 5 2 8 , vgl. Bots, H a n s / Lieshout, Lenie van, 1984, S. 2 8 3 ; Rez. in : D E B O E K Z A A L V A N E U R O P E , Julius en Augustus, 1692, S. 1 3 8 - 1 5 2 ; Annot. in: Acta Eruditorum, T. II [1696], Sect. I, S. 4 7 ) ; 2. Aufl.: L E X I C O N P H I L O S O P H I C U M Secundis Curis S T E P H A N I C H A U V I N I . L E O V A R D L / E Excudit F R A N C I S C U S H A L M A , O r d . Frisia: Typogr. M . D . C C X I I I . [Kupfertitel]. L E X I C O N P H I L O S O P H I C U M S E C U N D I S C U R I S S T E P H A N I CHAUVINI P H I L O S O P H I E PROFESSORIS, E T R E G L E S C I E N T I A R U M SOCIETATIS A P U D BEROLIN E N S I S S O C I I , ita tum Recognitum & Castigatum; tùm variè variis in locis illustratum; tum passim quammultis accessionibus auetum & locupletatum, ut denuò quasi N O V U M O P U S in lucem prodeat. T A B U L / E N O V A S ALIQ U O T E X H I B E N T F I G U R A S , E T Q U I B U S I N L O C I S E X P L I C E N T U R S I N G U L A indicatur. L E O V A R DL/E, Excudit F R A N C I S C U S H A L M A , O r d i n u m Frisia:Typographus Ordinarius; M D C C X I I I . [2°]. (14: Phil. A 4; 2 4 : H B b 1437; Rez. in: B C , X X V I I , S. 1 9 6 - 2 1 3 ; Küster/ Müller, 1752, II, S. 9 9 6 ; Ndr.: S T E P H A N U S C H A U V I N . L E X I C O N P H I L O S O P H I C U M . M i t einer Einleitung von Lutz Geldsetzer. Düsseldorf 1967). Nouveau Journal des S9avans, dressé à Rotterdam par le Sieur C * * * * [ J a n . - D e c . 1694]. Rotterdam, 1694. [12°]. ( S S B : 4 / 1 1 6 1 , 15; 1 : A d 2 9 8 5 ehem.); Forts.: N o u v e a u Journal des S^avans, dressé à Berlin, par Mr. C + + + [Etienne C h a u vin], T. 1 - 3 . Berlin und Leipzig 1 6 9 6 - 1 6 9 8 . [12°]. (1: A d 5 ehem.; B 2 0 2 3 ; Küster/ Müller, 1752, II, S. 9 9 6 ; Othmer, S. C . , 1970, S. 2 1 4 ) . D I S P U T A T I O P R I M A P H I L O S O P H I C A , In q u a Q u i d ipsa sit Philosophia, genuinaque Philosophandi ratio expenditur. Publico earn examini p r o p o n u n t J O H . C H R I S T O P H O R U S T H E O D O R U S B A R O à W I L L I C H & L O T T U M , Cliviensis, C L A U D I U S G A U L T I E R , P E T R U S G A U L T I E R , Monspelienses Occitano-Galli, S U B P R A E S I D I O Viri Reverendi ac Doctissimi D o m i n i , D N . S T E P H A N I C H A U V I N , Pastoris dignissimi, Philosophiae Professoris praestantissimi, In Athenaei Gallici Auditorio, D i e 9. Octobris A n n o 1696. Hora 2. Pomeridiana. C O L O N I A E B R A N D E N B U R G I C A E , Imprimebat U L R I C U S L I E B P E R T U S , E L E C T O R A L . T Y P O G R . (la: N h 2 6 0 , 7). D I S P U T A T I O P H I L O S O P H I C A S E C U N D A , D E L O G I C A I N G E N E R E , Q u a m publico examini proponunt Arnoldus Tydo Eger à Dieffenbruck, Baro Frisae Orientalis, Carolus Le Cointe, Elbovicensis. S U B P R A E S I D I O Viri a d m o d e m Reverendi D o m i n i D N . S T E P H A N I C H A U V I N , Pastoris dignissimi ac vigilantissimi, Philosophiae
Chauvin, Etienne Professoris praestantissimi, In Athenaei Fridericiano-Gallici Auditorio, Die 30. Octobris Anno 1696. horà 2. pomeridiana. Adeste Viri docti & favete. C O L O N I A E BRANDENBURGICAE Imprimebat ULRICUS LIEBPERTUS, ELECTORAL. TYPOGR. (la: NI 2,1). DISPUTATIO PHILOSOPHICA, Generalem Disciplinae Moralis Synopsin exhibens. Publico eam examini proponit C H R I S T O P H O R U S WILHELMUS à BRANDT, Eques Marchicus, SUB PRAESIDIO Viri admodum Reverendi Domini, D N . STEPHANI CHAUVIN, Pastoris dignissimi ac Vigilantissimi, Philosophiae Professoris praestantissimi, In Athenaei Fridericano-Gallici Auditorio, Die 26. Aprilis Anno 1697. Hora 3. Pomeridiana. C O L O N I A E BRANDENBURGICAE, Imprimebat ULRICUS LIEBERTUS, ELECTORA1. TYPOGR. (la: N p 3336, 2; SSB: 4/2975, XXXVII). DISPUTATIO PHILOSOPHICA De EXISTENTIA, ET ESSENTIA CORPORIS, Quam publico examini proponunt A D O L P H U S à la COSTA, Gallo-Cenomannensis, PETRUS MAZOT, Claromontanus Occitano-Gallus, SUB PRAESIDIO VIRI A D M O D U M REVERENDI D O M I N I , D N : STEPHANI CHAUVIN, Pastoris dignissimi ac vigilantissimi, Philosophiae Professoris Celeberrimi, Praestantissimi, In Athenaei Fridericano-Gallici Auditorio. Die 26. [hs-Zusatz] Octobris Anno 1697. hora 2. [hs-Zusatz], Pomeridiana. C O L O N I A E BRANDENBURGICAE, Imprimebat ULRICUS LIEBPERTUS, ELECTORAL. TYPOGR. (SSB: 4/2975, XXXVI). THESES P H I L O S O P H I G E DE H O M I N E , Quas P R E S I D E D N . S T E P H A N O C H A U V I N O , V. D. M. & Philosophiae Professore publice propugnabit, In Auditorio Collegii Gallicani, GABRIEL BERNHARDUS, Halensis. Mensis Augusti, M D C C X . die XI. Horà II. Pomeridiana. COLONIA-; B R A N D E N B U R G I G E , Typis ULRICI LIEPERTI, Typographi Regii. (la: N n 2, 4). Nova circa Vapores hypothesis. In: Mise. Berol., 1710, S. 120-122. LETTRE de Mr. CHAUVIN Professeur en Philosophie à Mr. LENFANT. In: BG, T. III, 1722, S. 187-192.
Briefe Brief an Leibniz. Berlin, 14./24. April 1696. In: Leibniz, G. W.: Werke und Briefe, Bd. 1/12, Nr. 359, S. 562f. Brief an Leibniz. Berlin, 7./17. Juli 1696. In: Leibniz, G. W.: Werke und Briefe, Bd. 1/12, Nr. 450, S. 699. Brief an Leibniz. Berlin, 9./19. Nov. 1696. In: Leibniz, G. W.: Werke und Briefe, Bd. 1/13, Nr. 222, S. 331f. Brief an Leibniz. Berlin, 2./12. März 1697. In: Leibniz, G. W : Werke und Briefe, Bd. 1/13, Nr. 380, S. 635f. Brief an Leibniz. Berlin, 10./20. Mai 1697. In: Leibniz, G. W.: Werke und Briefe, Bd. 1/14, Nr. 120, S. 200f. Brief an Leibniz. Berlin, 13./23. Juli 1697. In: Leibniz, G. W.: Werke und Briefe, Bd. 1/14, Nr. 210, S. 343f. Leibniz an E. Chauvin. [Hannover, 29. Mai/ 8. Juni 1696], In: Leibniz, G. W.: Werke und Briefe, Bd. 1/12, Nr. 403, S. 621-627. Leibniz an E. Chauvin. [Wolfenbüttel] 25. Aug./4. Sept. 1696. In: Leibniz, G. W.: Werke und Briefe, Bd. 1/13, Nr. 149, S. 225f. Leibniz an E. Chauvin für das Nouveau Journal des S^avans. [Wolfenbüttel] 4. Sept. 1696. In: Leibniz, G. W.: Werke und Briefe Briefe, Bd. 1/13, Nr. 150, S. 227-232. Leibniz an E. Chauvin für das Nouveau Journal des Siavans. o. O. u. D. In: Leibniz, G. W.: Werke und Briefe, Bd. 1/ 13, Nr. 238, S. 357f. Leibniz an E. Chauvin. Hannover, 27. April/ 7. Mai 1697. In: Leibniz, G. W : Werke und Briefe, Bd. 1/14, Nr. 91, S. 153-155. Leibniz an E. Chauvin. [Hannover], 4./14. Juli 1697. In: Leibniz, G. W : Werke und Briefe, Bd. 1/14, Nr. 191, S. 3l4ff. Leibniz an E. Chauvin. [Wolfenbüttel o. Hannover], Ende Aug. bis Mitte Sept. 1697 (?). In: Leibniz, G. W.: Werke und Briefe, Bd. 1/14, Nr. 279, S. 473f. Brief an Johann Carl Schott. Berlin, Aug. 1698. (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 768). Brief an Johann Carl Schott. Berlin, Okt. 1698. (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 768). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, ohne Adressat. Berlin den letzten März 1711. (la: Ms. Kp 39, Nachl. 141; Slg. Adam). Briefe an Turrettini. [6 Briefe aus den Jahren 1698-1708]. (UB Genf, vgl. Sgard, 1976, art. C.).
Chauvin, Etienne
Literatur HAAG, IV, S. 2 6 9 - 2 7 1 ; Archives Biographiques Françaises I, 2 1 7 , 3 2 8 - 3 3 4 ; Biografisch A r c h i e f v a n de Bénélux I, 139, 154; B G , T. V I ( 1 7 2 2 ) , S. 2 3 9 ; BÉRINGUIER, R.: Die Colonieliste von 1699. Rôle général des francois refugiez dans les estats de sa sérénité électorale de Brandenbourg, c o m m e ils se sont trouvez au 31. D é c e m b r e 1699. Im Auftrage der Geselligen Vereinigung der Mitglieder der französischen C o l o n i e zu Berlin »Der Mittwochsgesellschaft« herausgegeben von Dr. Richard Béringuier. Berlin: Ernst Siegfried Mittler u n d Sohn 1888, S. 1, N r . l ; HOONDERT, Maurinus: Etienne Chauvin. In: Bots, Hans (Hrsg.): P I E T E R R A B U S E N D E B O E K Z A A L V A N E U R O P E 1 6 9 2 - 1 7 0 2 . A m sterdam 1974, S. 257—261; OTHMER, Sieglinde S.: Berlin und die Verbreitung des Naturrechts in Europa. Kulturund sozialgeschichtliche Studien zu Jean Barbeyracs Pufendorf-Übersetzungen und eine Analyse seiner Leserschaft. Berlin 1970. (Veröffentlichungen der Historischen K o m m i s s i o n zu Berlin, Bd. 30); D E VET, J.J.V.M.: P I E T E R RAB U S (1660-1702) E E N W E G B E R E I D E R VAN D E N O O R D N E D E R L A N D S E V E R L I C H T I N G . W I T H A S U M M A R Y I N E N G L I S C H . Amsterdam 1980. ( S T U D I E S V A N H E T I N S T I T U T V O O R I N T E L L E C T U E L E B E T R E K K I N G E N T U S S E N D E W E S T E U R O P E S E L A N D E N I N D E Z E V E N T I E N D E E E U W , 6), S. 1 5 2 - 1 5 8 ; VELDER, Chr.: D i e Anfänge des Französischen G y m n a s i u m s . Anmerkungen zu seiner Gründungsgeschichte. In: Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs Berlin 1988, S. 7 - 2 8 ; VELDER, 1989, S. 2 3 - 3 0 ; BRATHER, 1 9 9 3 , S. 3 4 0 , 3 9 8 - 4 0 2 u. ö.; NEUMEISTER, Sebastian: U n o r d n u n g als Methode: Pierre Bayles Platz in der Geschichte der Enzyklopädie. In: Eybl, Franz M . u. a. (Hrsg.): Enzyklopädien der Frühen Neuzeit. Beiträge zu ihrer Erforschung. T ü b i n g e n 1995, S. 1 8 8 - 2 0 0 ; G S t A Rep. 92, Nachlaß von Spanheim, Nr. l , f . 6 9 - 8 2 ; A-A 1:1, 1, fol. 3 0 ; 1:1, 2, fol. 6; I—III, la, f. 83; I—III, l b , f. 4 1 4 ; I—III, 2, f. 4, 9, 12, 6 4 , 6 9 , 74.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Slg. Wadzeck, Bd. 3 1 , 2 , Nr. 3 8 2 .
118
Des Vignoles, Alphonse
Des Vignoles (Vignolles), Alphonse * 19. Okt. 1649 Aubais/Languedoc t 24. Juli 1744 Berlin frz. Prediger, Historiker, reform. V Jacques Des Vignoles M Louise geb. de Baschi d'Aubais OD 1683 Tochter des Predigers in Manosque, Jean Bernard reform. Gymnasium Nimes 1669 Universität Genf Universität Saumur 1674 Universität Oxford 1686 Prediger Schwedt 1688 Prediger Halle 1689 Prediger Brandenburg/Havel 1703 Prediger Berlin • 1 7 1 2 - 1 7 2 9 Prediger Köpenick 1701 SSB (AbwM) 1703 SSB (AnwM) 1 7 2 7 - 1 7 4 3 Direktor der Mathematischen Klasse
Alphonse Des Vignoles wurde in einer sehr alten Adelsfamilie des Languedoc geboren. Der Vater, der bereits zum reformierten Glauben konvertiert war, ließ den Sohn zunächst von einem Hauslehrer unterrichten und sandte ihn dann auf die reformierte Schule in Nimes. 1669 nahm Des Vignoles ein Theologie-Studium an der Universität Genf auf, wurde aber vor dessen Beendigung von den Eltern nach Hause zurückgerufen (1670) und zur weiteren Ausbildung dem Prediger Jean Bruguier anvertraut. Nach Studienaufenthalten in Saumur, wo er vom Vater der Madame Dacier, Tannegui le Fevre, unterrichtet wurde, Paris und Oxford wurde er 1675 auf der Synode des Bas-Languedoc als Prediger für Auba'is bestätigt, obwohl er keinen Universitätsabschluß für das Fach Theologie nachweisen konnte. Bereits an der nächsten Station seiner Predigerlaufbahn in Cailar begann er seine Arbeit an der Chronologie der Heiligen Schrift, die ihn fast sein ganzes Leben lang beschäftigen sollte. Nachdem er 1683 ein Predigtverbot für sechs Jahre erhielt, floh er 1685 über Genf und Bern nach Berlin, wo man ihn als Prediger für Schwedt bestellte (Bestallung vom 16. Juni 1686; GStA Rep. 122, Nr. 3b I, 1). 1688 wechselte Des Vignoles nach Halle (Bestallung vom 13./23. März
1688 GStA Rep. 122, Nr. 3b I, 3). 1689 vor die Wahl gestellt, entweder in Frankfurt/Oder, Magdeburg oder Brandenburg das Predigtamt zu übernehmen, nahm er die Berufung nach Brandenburg an (GStA Rep. 122, Nr. 3b I 4: Bestallung vom 21. April 1689). Nach 14 Jahren - im Oktober 1703 - verließ Des Vignoles Brandenburg (vgl. Notiz im »Catalogus episcoporum«, S. 31). Des Vignoles — 1703 bereits von schwacher Konstitution und auf einem Auge blind, wie es aus einem Schreiben hervorgeht, in dem er um die Zuweisung eines Hilfspredigers bat — hatte seine Amtszeit in der Havelstadt für intensive Studien zur Brandenburgischen Bistumsgeschichte genutzt. Er verzeichnete und kopierte auf breitester Grundlage Dokumente zur Geschichte der Brandenburgischen Kirche vom frühen bis zum späten Mittelalter, indem er die Urkunden- und Altbestände des Domarchivs, sowie die Archivalien der Alt- und Neustadt Brandenburg auswertete und außerdem ergänzend die Berliner Bibliothek benutzte. Früchte dieser Studien waren eine Reihe von Manuskripten, unter denen der »Index chronologicus diplomatum Brandenburgensium« vielleicht das Bedeutendste war. Auf 237 Seiten hat hier Des Vignoles, beginnend mit der
Des Vignoles, Alphonse Gründungsurkunde Ottos I., bis zum Jahre 1705 Regesten zur Geschichte des Bistums (in älteren Partien auch der Städte Brandenburgs) in chronologischer Reihenfolge zusammengestellt. Als letzte Eintragung ist der Tod des Dompropstes Otto von Schwerin am Freitag, den 8. Mai 1705, 9 Uhr in der Frühe verzeichnet. Die Regesten selbst sind, wo sie in lateinischer Sprache abgefaßte Urkunden betreffen, lateinisch, sonst französisch geschrieben. Der »Index chronologicus« beruhte auf folgenden, heute teilweise nicht mehr erhaltenen Quellen: A) Urkunden und Akten des Brandenburger Kapitelsarchivs. B) Das bis zum Jahre 1561 reichende Kopialbuch der Altstadt Brandenburg, geschrieben von dem Ratssekretär Simon Roter. C ) Archivalien der Neustadt Brandenburg, Originalurkunden und ein bis zum Jahre 1525 reichendes Kopialbuch. D) »Manuscriptum Nawense«, ein Papierkodex des 14. Jahrhunderts, der den Prozeß des Domkapitels gegen den Kleriker Matthias Honow um den Besitz der Ecclesias St. Jacobi in Nauen ( 1 3 6 3 - 1 3 6 5 ) von der Hand des öffentlichen Notars Johannes Gotfridi, clericus Verdensis, enthält. Der Kodex befand sich zu Des Vignoles Zeit im Kapitelsarchiv zu Brandenburg, von wo er 1821 an das Geheime Staatsarchiv abgegeben wurde (vgl. GStA Rep. 9, L 2 b: Dienstakten IV vol. 17, p. 101) und in dessen Bestände eingereiht wurde (GStA Rep. 16 Illb 5 d). E) Die »Manuscripta Berolinensia« aus der Königl. Bibliothek zu Berlin. F) Das »Manuscriptum Wittenbergense«, Urkundenabschriften in einem heute nicht mehr auffindbaren Sammelband des 16. Jahrhunderts, die in der Hauptsache einen Streit des Bischofs Hieronymus mit Rat und Geistlichkeit der Stadt Wittenberg aus den Jahren vor Luthers Thesenanschlag betreffen. G ) Eine Handschrift der »Historia Marchiae« des Zacharias Garcaeus (Gartz, 1544 bis 1586), Stadtschreiber der Altstadt Brandenburg 1577 bis 1580. H) Eine Handschrift der »Historia Magdeburgensis« des Kaspar Sagittarius. I) Die 1598 in Frankfurt/O. gedruckten »Annales Marchiae Brandenburgicae« des Andreas Engel (Angelus, 1561-1598) (vgl. WENTZ, G „ 1927, S. 31-33). Kein späterer Bearbeiter hat die Quellen zur Geschichte des Bistums Brandenburg so breit und kenntnisreich gesichtet wie Des Vignoles. Am 13- Jan. 1703 wurde es Des Vignoles erlaubt, nach Berlin umzusiedeln, wobei diese Bitte von Otto von Schwerin befürwortet wurde (vgl. GStA Rep. 122 Nr. 3b I 10).
Im Oktober verließ er Brandenburg, wohin er im Sommer 1704 und 1705 zur Vervollständigung seiner Quellenstudien nochmals zurückkehrte (vgl. Notiz im »Catalogus episcoporum«). Bereits während seiner Oxforder Studienjahre faßte Des Vignoles den Plan, die Ereignisse der Heiligen Schrift in eine chronologische Ordnung zu bringen. In der Folgezeit arbeitete er nicht nur zu chronologischen Fragen der biblischen Geschichte, sondern ebenso auch über ägyptische und chinesische Zeitrechnung wie über Vergils 4. Ekloge u. a. m. Auf diese Weise entstand als Ergebnis einer fast 60jährigen Beschäftigung mit diesem Thema sein theologisches Hauptwerk »Chronologie de l'Histoire Sainte et des Histoires étrangères, qui la concernent, depuis la sortie d'Egypte jusqu'à la captivité de Babylone. 1738«, das zwar erst durch die Empfehlung des Rektors des Joachimsthalschen Gymnasium, Johann Philipp Heinius (1688-1775), gedruckt wurde, danach aber seinem Verfasser die Anerkennung der europäischen Gelehrtenwelt eintrug. In den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts griff Des Vignoles nochmals auf seine Quellenstudien zu brandenburgische Geschichte zurück, indem er einen Teil seiner Stiftshistorie in lateinischer Sprache ausarbeitete. Er übergab das ca. 3—4 Bogen starke Manuskript der Historischen Klasse der Akademie, die es an Georg Gottfried Küster ( 1 6 9 5 - 1 7 7 6 ) weiterleitete, der es später wiederum an den Kriegskommissar im Generaldirektorium Georg Karl Hering (1680 bis 1750) weitergab. Seitdem war das Ms. verschwunden und Des Vignoles gab nichts mehr von seinen Ausarbeitungen heraus. 1741 schrieb er an Küster, daß er nur noch chronologische Fragen der heiligen Geschichte bearbeite. Nach dem Tode Des Vignoles' vermittelte Küster dessen Nachlaß an Philipp Wilhelm Gercken (1722 bis 1791), der würdigend die umfangreichen Vorarbeiten Des Vignoles' für seine eigenen Quellenwerke wie den »Codex diplomaticus Brandenburgensis. Bd. 1 bis 8. Salzwedel 1769-85« hervorhob (vgl. Philipp Wilhelm Gercken Ausführliche Stifts=Historie von Brandenburg Nebst einem C O D I C E D I P L O M A T I C O aus dem Brandenburgischen Stifts=Archiv. Braunschweig und Wolfenbüttel bey Johann Christoph Meißner. 1766, Vorbericht: »Es ist meine Schuldigkeit bey Ausführung dieser Brandenburgischen Stifts=Historie anzuzeigen, wie ich zu den Hilfsmitteln und besonders den Archivalischen Ur-
119
120
Des Vignoles,
Alphonse
künden, [ . . . ] g e k o m m e n . U n d da m u ß ich gleich gestehen, d a ß ich solche mehrentheils d e m grossen Fleiß des seligen Herrn A L P H . de V I G N O L E S zu verdancken habe. [ . . . ] d a ß er nicht allein die wichtigsten U r k u n d e n abgeschrieben u n d nachher noch zweymal sorgfältig collationiert, sondern auch einen w e i t l ä u f i g e n Indicem Chronologicum über alle in die-
sem Archiv befindlichen U r k u n d e n verfertiget, [ . . . ] ferner sind von i h m alle Inscriptiones sepulchrales der Bischöffe u n d D o m h e r r e n aus der D o m k r i c h e u n d andern gesammlet, u n d verschiedene U r k u n den aus den Archiven der beyden Städte Brandenbürg...«). [JS]
Werke VINDIGE VETERUM SCRIPTORUM, CONTRA J. HARDUINUM S.J.P. Addita sunt Viri eruditi Observationes Chronologicae in Prolusionem & Historiam Veteris Testamenti. ROTERODAMI, Typis REGNERI LEERS, MDCCVIII. [enth.: A. Des-Vignoles: Epistola chronologica, adversus Harduinum]. [12°]. (1: Va 4326a; 14: Philol. gen. 713). De Periodica Revolutione Cometae Annorum 1668. 1702. Disquisitio Chronologica. In: Mise. Berol. 1710, S. 2 5 1 260. DISSERTATION touchant LE J O U R DE NOËL, lue dans la Société de ANONYMES, le 20. Décembre 1717. Par Monsieur DES VIGNOLES, M.D.S.E. & Membre de SOCIÉTÉ ROYALE de BERLIN. In: BG, T. 2, (1721), S. 2 9 - 7 1 . [Mithrsg.] Bibliothèque Germanique, ou histoire littéraire de l'Allemagne et des pays du Nord. [Hrsg.: J. L'Enfant, I. de Beausobre, A. des Vignoles, P. E. de Mauclerc, J. H. S. Formey.] Tom. 1 - 5 0 . Amsterdam, 1720-41. [Beitr.] HISTOIRE DE LA PAPESSE JEANNE FIDELEMENT TIRÉE DE LA DISSERTATION LATINE DE M R . DE SPANHEIM, Premier Professeur en l'Université de Leyde. Seconde Edition augmentée. TOME PREMIER [ - T O M E SECOND]. A LA HAYE, Chez HENRI SCHEURLEER. M. DCC. XX. (B 2023: A-665; l a : Cd 5769 - nur Band 2). Reponse de M. Des Vignoles à ce qui le regarde dans la lettre prétendue pastorale de M. Dartis à son troupeau. Berlin 1720. [4°]. (1: Bw 1190 ehem.; 1: Co 13490 ehem.; CBN, XXXIX, Sp. 1155f.; Rez. in: Fortgesetzte Sammlung Von Alten und Neuen Theologischen Sachen, Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen, u.d.g. Leipzig 1726, S. 30). Plan de la CHRONOLOGIE de Mr. DES-VIGNOLES. In: BG, T. 3 (1722), S. 105-130. Eloge de Madame KIRCH à l'occasion de laquelle ou parle de quelque autres Femmes & d'un Païsan Astronomes. In: BG, T. 3 (1722), S. 155-183. Addition de M . DES-VIGNOLES aux deux Articles précedens. [Theophil Siegfried Bayer: De Eclipsi Sinica quae Christo in crucem acto facta esse creditur./ Christfried Kirch: Brevis Disquisitio de Eclipsi Solis quae à Sinis Anno 7. Quang-vuti notata est.]. In: BG, T. 5 (1723), S. 51-62, T. 7, S. 2 1 5 - 2 1 7 . REMARQUES sur un Memoire de Mr. l'Abbé RENAUDOT; de l'ORIGINE DE LA SPHERE: communiquées à la Société des ANONYMES le 6. Février 1719. In: BG,T. 5 (1723), S. 153-180. De Annis vEgyptiacis. In: Mise. Berol., 1734, IV, S. 1 - 2 3 . De Cyclis Sinensium Sexagenariis. In: Mise. Berol., 1734, IV, S. 2 4 - 5 4 . [Griech.] Sinicum. In: Mise. Berol., 1734, IV, S. 245. De Cyclis Sinensium Sexagenariis. Supplementum. In: Mise. Berol., 1737, V, S. 3—9. Supplementum ad disquisitionem de Cyclis Sinensium (Tom. IV. Miscellan. p. 24 & 245.). In: Mise. Berol., 1737, S. 3 - 1 0 . Observationes ad Initium primae Epistolae. In: Mise. Berol., 1737, V, S. 185, 193-197. (Annot.): Spanheim, Friedrich von: Histoire de la papesse Jeanne ... Cologne 1695. 12°; Merkwürdige Historie der Päbstin Johanna ... Frankfurth und Leipzig 1737. 8°. (CBN, XXXIX, Sp. 1155f.). Chronologie de l'Histoire sainte et des histoires étrangères, qui la concernant, depuis la sortie d'Egypte jusqu'à la captivité de Babylone, par Alphonse Des Vignoles. 2 vol. Berlin: A. Haude 1738. 4°. (1: Bh 240 ehem.); Chronologie de l'Histoire Sainte et des Histoires etrangeres, qui la concernent, depuis la sortie d'Egypte jusqua'a la captivité de Babylone. Berlin 1761. 4°. (1: Bh 241 ehem.).
Des Vignoles, Alphonse Eloge de Monsieur Kirch le fils astronome de Berlin. In: Journal litteraire d'Allemagne, de Suisse et d u Nord, T. 1. p. 2, La Haye 1742, S. 3 0 0 - 3 5 1 . Alphonse von Vignoles Anmerckungen über die Weißagungen des Bruder H e r r m a n n s , eines M ö n c h e n zu Lehnin, das Brandenburgische H a u ß betreffend. Aus einer noch nicht gedruckten Frantzösischen Handschrift mitgetheilt. In: Oelrichs, 1761, S. 3 0 9 - 3 2 8 . (11: Rf 4040).
Briefe [Briefwechsel mit G.W. Leibniz 1 6 9 5 - 1 7 1 6 ; n u r teilweise ediert] Brief an Leibniz. Brandenburg, 19./29. März 1696. In: Leibniz, G . W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 322, S. 5 0 0 - 5 0 2 . Brief an Leibniz. Brandenburg, 23. April/ 3. Mai 1696. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 368, S. 5 7 2 - 5 7 4 . Brief an Leibniz. Brandenburg, 30. Mai/ 9. Juni 1696. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 406, S. 629f. Brief an Leibniz. Brandenburg, 10./20. Aug. 1697. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/14, Nr. 244, S. 4 0 3 - 4 0 5 . Leibniz: Brief an A. Des Vignoles. Hannover, 23. Febr./ 4. März 1696. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 295, S. 4 5 1 ^ 5 4 . Leibniz: Brief an A. Des Vignoles. Hannover, 8./18. April 1696. In: Leibniz, G. W : Briefe, Bd. 1/12, Nr. 351, S. 543-546. Leibniz: Brief an A. Des Vignoles. "Wolfenbüttel, 11./21. Mai 1696. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 387, S. 5 9 6 - 5 9 8 . Leibniz: Brief an A. Des Vignoles. Wolfenbüttel, 25. Aug./ 4. Sept. 1696. In: Leibniz, G . W.: Briefe, Bd. 1/13, Nr. 152, S. 237f. Leibniz: Brief an A. Des Vignoles. Hannover, 24. Febr./ 6. März 1697. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/13, Nr. 369, S. 6 1 8 - 6 2 0 . Leibniz: Brief an A. Des Vignoles. Hannover, 27. April/ 7. Mai 1697. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/14, Nr. 92, S. 156f. Briefe. [1712], (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 806 u n d 758). L E T T R E de M. L E N F A N T à M . D E S V I G N O L E S . In: BG, T. 1, (1720), S. 1 8 9 - 2 0 2 .
Nachlaß Alphonsi de Vignoles notae integrae in D i t m a r u m Merseburgensem. Ex illus autographo q u o d jam in bibliotheca Regia Hannoverana servatur sibi exscribi curavit Fridericus Adolf Ebert. Nov. 1830. In: Ebert, F. A.: Apparatus ad editionem f u t u r a m Ditmari Merseburgensis. [Ms. 1832; f. 1—26]. (14: Ms R 178). Nachrichten über die Bibliothek des Domkapitels Brandenburg von A. des Vignolles mit Beschreibung der frühen Drucke, der Handschriften, die sich außerhalb der Bibliothek befanden. [Fotokopie des Originals aus der Katharinenkirche Salzwedel; zur Geschichte dieser Aufzeichnung vgl. den Vermerk in Nr. 7 9 8 9 (= B D K 232)]. (KZKBp 3: B D K 4 4 4 0 / 2 3 0 ) . Inscription de l'Eglise de S.te Catherine, Recueillies par A. D. V. 1704. [Autograph]. (1: Ms. Boruss. quart 189; beschreibt 129 Inschriften der Katharinen-Kirche Brandenburg; vgl. auch Nachlaß Oelrichs, Kasten 62). Inscriptions d u D o m e de Brandebourg, les plus anciennes ou les plus difficiles 3 dechiffrer. [Autograph]. (la: Nachlaß Oelrichs, Kasten 62: Titel auf Vorsatzblatt: »Inscriptiones unserer brandenburgischen D o m k i r c h e so a n n o 1703 der Herr des Vignoles Prediger bey hiesiger frantzösischen Colonie, beygeschrieben hat«; Bl. 2 v - 8 r ; 50 Epitaphe; unterz.: Berlin le 18. novembre 1703 Alphonsus Desvignoles, Ministre, Et Tun des Membres de l'academie Royale des Sciences; vgl. auch Ms. Boruss. quart 189). I N S C R I P T I O N S D u D O M E D E B R A N D E B O U R G R E C U E J L L I E S PAR A.D.V. c'est a dire Alphonse Des Vignoles. 1703. (KZK-Bp 3: B D K 4 3 3 8 / 2 1 5 1 : »Die in den Gewölben des D o m s befindlichen Grabdenkmäler u n d Särge, enthält Verzeichnis der Grabdenkmäler mit Wiedergabe der Inschriften von A. des Vignoles 1703. Protokoll über die Ö f f n u n g der Gräber u n d den Fund des Bischofsstabes«, Abschrift nach dem Original aus Gerckens Besitz). 3 Abschriften von U r k u n d e n u n d D o k u m e n t e n des 14. Jahrhunderts zur brandenburgischen Geschichte. (Stadtarchiv Salzwedel: Rep. II, XX, Ba 8).
121
122
Des Vignoles, Alphonse De Episcopatu Brandenburgensi. (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 519). Dipolomata Brandenburgensia. (Ms.). (Vgl. Carl Renatus Hausens, ... Geschichte der Universität und Stadt Frankfurt an der Oder, seit ihrer Stiftung und Erbauung, bis zum Schluß des achtzehnten Jahrhunderts, größtentheils nach Urkunden und Archiv=Nachrichten bearbeitet. Frankfurt an der Oder. 1800, S. 10). Entwurf einer Geschichte der Erzbischöfe von Magdeburg. (Küster, Accessiones, 1768, II, S. 493: Handschrift verschollen). Allerhand Collectanea, sonderlich die märkische Kirchengeschichte betreffend. (14: H 13; Ms. aus dem frühen 18. Jh.; mit Beiträgen zur Lehniner Weissagung [„Vaticinium Lehninense,,] von Alphons de Vignoles, Beckmann und Stapff; vgl. auch Sabell, E. W.: Literatur der sogenannten Lehninschen Weissagung, 1879, S. 79). Index chronologicus diplomatum Brandenburgensium. (Wentz, G., 1927, S. 33). Catalogus episcoporum et praepositorum Brandenburgensium. (Wentz, G., 1927, S. 33). Inhaltsangabe des »Codex Nawensis«. (Wentz, G., 1927, S. 33: eine Abschrift in einem Sammelbande des GStA, Rep. 16, Ia 2). Abschriften der »Annales der Stiftskirchen zu Brandenburg« und des »Fragmentum diarii officialis episcopi Brandenburgensis 1520-1521« aus dem Domarchiv. (Wentz, G., 1927, S. 33: eine Abschrift in einem Sammelbande des GStA, Rep. 16, Ia 2). Abschriften aus dem Sammelband »Manuscriptum Wittenbergense«. (Wentz, G., 1927, S. 33). Aufzeichnungen des Alphonse des Vignolles und Philipp Wilhelm Gerckens über Siegel aus dem Domstiftsarchiv und über Personen, Orte und Geschichtsereignisse der Mark. [1704], (KZK-Bp 3: BDK 1645/231; Fotokopie des Originals aus der Katharinenkirche zu Salzwedel; eingelegt: Verzeichnis des der Katharinenbibliothek Salzwedel vermachten Nachlasses von Philip Wilhelm Gercken, geschrieben nach 1790; vgl. dazu auch Nachlaß Oelrichs Nr. 658; die Handschriften des Nachlasses und damit ihre Provinienz ließen sich z. Z. aufgrund der Bestands- und Katalogrevision der Bibliothek von St. Katharinen Salzwedel nicht nachweisen; das Verzeichnis der Handschriften ist nach Formaten gegliedert und numeriert, in Folio 37 Positionen, u. a.: 7. brandenburg. Landtags Receße de an: 1572-1666. [2°]. 8. dito de 1674-1682. [2°]. 9. eine starcke Sammlung von Briefen der Gelehrten an Joh. Meurhium [?] circa finem sec. XVI. Am Ende stehet: bibliothecam almae matris Philureae hoc codice [!?] donat Sam: a Puffendorf. Berol. d. 15. April 1689. [2°]. 10. Halensia et Magdeburgensia. [2°]. 13. Victor Vitensis Opera Petri Franc. Chiffletii 1664. 4to Contulit cum Mss. alisque editionibus A. D. Vignoles. in verschiednen Heften. [2°]. 16. Biographi s. qui vitas et res gestas Electorum Brandeb: et regum Boruss: scripserunt bis 1746. unten: collegit Cannegiesser. [2°]. 28. Einige alte Protocolle aus dem Anfange des 16. sec. vermuthl. aus Brandenburg und der Vignolischen Sammlung wegen einiger am Rande angemerkten Jahr Zahlen. [2°]. In Quarto, 34 Nummern, u. a.: 1. Epitaph-Sammlung. [2°]. 2. Ein alphabetisches Register über allerhand Collectanea von allerhand größten Theils teutschen Bischöfen von des Vignoles. [4°]. 3. Ein Convolut zusammengelegter Manuscripten besonders von des Vignoles als 1) Indices et dispositiones Copiariorum civitatis et capituli Brandenburg: lt. Index Diplomatum eiusdem capituli it: des Vignoles Abschrift des 3. Buches Zacharias Garzende Brandenburgo metropoli. [4°]. 4. Diplomatum Brandenburg: index chronologicus Alphonso Des Vignoles V[erbi] D[ivini]M[inistri]. [4°]. 5. Brandenburgum metropolas marchiae. von Des Vignoles Hand. [4°]. 6. Series episcoporum Brandenburg: et Magdeburg: dito. [4°]. 7. Alphabetischer Index von teutschen Bischöfen von eben demselben vid: Nr. 2. [4°]. 8. Diplomata Brandenburgica von eben demselben. [4°]. 9. Collectanea historica von eben demselben. [4°]. 10. Excerpta et indices MStorum ex bibliothecis Paulina Lipsiensi, Hamburgensi et Regiomontani, Berolinensi, Stendaliensi auch von des Vignoles. [4°].
Des Vignoles, Alphonse 11. Martini Minoritae Chronologia ex M S t o Berolinensi von eben demselben b. Vaticinum Hermanni Monachi in Lehnin c. lacuna in Commentai-: Eusthatii ad Dionysium Afrum expiera ex M S t o bibliothecae collegii Claromontani Soc. J . Parisiensis d. ein gedruckter Catalogus librorum des Vignoles. [4°]. 12. Eine französische Abhandlung von der Päbstin Johanna unter des Vignoles Hand. [4°]. 34. Die Bibliothek des D o m Capitels zu Brandenburg beschrieben von Des Vignoles. [4°].
Literatur J Ö C H E R , IV, 1 6 0 2 f f . ; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1 7 5 2 , 1 / 2 7 , 1 0 0 1 ; I I I , 1 8 1 , 5 7 6 ; K Ü S T E R , 1 7 6 8 : 1 , 5 4 ; I I , 3 5 5 , 4 9 3 ; K O H L R E I F F ,
Gottfried: L. Gottfridi Kohlreiffii . . . Defensio restitutae antiquitatis temporum religiosa et evangelica . . . Contra A. Des Vignoles ... Hamburgi 1728; LENTZ, Samuel: S. Lentzens Diplomatische Stifts=Historie von Brandenburg. Worin die an dieser hohen Stifts=Kirche gestandne BischöfFe von Anfang biß zu Ende aus brieflichen Uhrkunden und zuverläßigen Scribenten beschrieben, und die Dom=Pröbste, Dechante und Dom=Herren, so viel derselben sich herfür gethan, bekant gemachet werden, Mit verschiedenen bißher ungedruckten Diplomatibus erläutert. H A L L E , Bey Johann Andreas Bauern, M D C C L ; BÉRINGUIER, R. 1988, Nr. 2 6 2 9 ; FORMEY, J . H. S.: H I S T O I R E D E L ' A C A D E M I E R O Y A L E D E S S C I E N C E S E T B E L L E S L E T T R E S , depuis son origine jusqu'à present. A V E C LES P I E C E S O R I G I N A L E S . A B E R L I N , C H E Z H A U D E E T S P E N E R , Libraires de la Cour & de l'Academie Royale. M D C C L , S. 1 6 1 - 1 6 5 ; FORMEY, J . H . S. Eloges des académiciens de Berlin et de divers autres savants. Berlin 1757, 2 Vol., T. 1, S. lff. ; ERMAN ET RECLAM: M É M O I R E S P O U R S E R V I R À L ' H I S T O I R E D E S R É F U G I É S F R A N Ç O I S D A N S L E S ÉTATS D U ROI. PAR M E S S I E U R S E R M A N E T R E C L A M . T O M E I [ - T O M E IX], A B E R L I N , C H E Z J E A N J A S P E R D , M D C C L X X X I I [1799]. Imprimé chez G . F. S T A R C K E , T. III, 375, VIII, 76 u. 324; IX, 293; HAAG, IX, 496; DANNEIL, J . F.: Aus dem Leben Philipp Wilhelm Gerckens. In: J A W G 3 (1840), S. 3 9 - 7 4 und 4 (1841), S. 5 6 95; BODEMANN, E.: Der Briefwechsel des Gottfried Wilhelm Leibniz. Hannover 1889, S. 3 6 1 - 3 6 4 ; HARNACK, A. von: Geschichte der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 3 Bde. Berlin 1900,1, S. 108; ZAHN: Die Zöglinge Calvins in Halle a. S., S. 76ff.; WENTZ, Gottfried: Die Anfänge einer Geschichtsschreibung des Bistums Brandenburg. In: F B P G 39 (1927), S. 2 8 - 5 0 ; WENTZ, Gottfried: Philipp Wilhelm Gercken. In: Mitteldeutsche Lebensbilder. Bd. 3. Magdeburg 1928, S. 2 4 ^ 5 ; KROST, Hans-Joachim: Philipp Wilhelm Gercken. In: J A W G 69 (1992), S. 2 8 ^ 3 ; BRATHER, 1993, S . 1 2 0 f „ 2 1 6 f „ 340, 398f. u. ö.; GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 1: (fol. 35: 16. Juni 1686: Alphonse Des Vignoles' Vokation zum französischen Prediger in Schwedt); GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 9: (o. R: Schreiben von Des Vignoles mit der Bitte um Entlassung in Schwedt; 4. Nov. 1701: Sebast. Balicourt wird als Helfer von Des Vignoles nach Brandenburg versetzt); GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 4: (fol. 1 - 4 : 14. März 1689: Des Vignoles zum 3. Prediger in Magdeburg, vorher in Halle, beordert); GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 10: (o. P.: 9. Juni 1702: Des Vignoles, Prediger zu Brandenburg, will bei der hiesigen Akademie als M e m b r u m bleiben und auch hier predigen; 13. Jan. 1703: Verordnung, daß Des Vignoles bei der Kgl. Societät bleiben und soweit es seine Gesundheit erlaubt, auch bei der frz. Gemeinde predigen solle).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Slg. Wadzeck, Bd. 3 1 , 2 , Nr. 239.
123
Diterich,
Martin
Diterich (Dietrich), Martin
(MOSER, 1740, S. 164, mit dem Hinweis, daß Diterich auch den öffentlichen theologischen Unterricht
*
17. Dez. 1681 Aulosen/Altmark
beim Berliner Propst zu St. Nicolai, Philipp Jakob
t
7. März 1749 Frankflxrt/O.
Spener [ 1 6 3 5 - 1 7 0 5 ] , besucht habe).
Pädagoge, Theologe, luth.
Im Sommersemester 1701 immatrikulierte sich Di-
V
Samuel D . , Prediger
terich unter dem Rektor und Professor für Logik und
M
Maria Sabina geb. Städer
OD Eleonora Margaretha geb. Helwig
Metaphysik, Johann Gottlieb Hardt (gest. 1713), an der Universität Leipzig (ERLER, 1909, S. 77). Hier studierte er Philologie, Philosophie und Theologie
Gymnasium in Neu-Ruppin 1698-1701
Berlinisches Gymnasium
1701
Universität Leipzig
1705
Konrektor in Neu-Ruppin
1708-1718
Subrektor am Berlinischen Gymnasium
1718-1721
Diakon in Beskow
1721-1727
Prediger an der Franziskaner- bzw. Unterkirche in Frankfurt/O. (1721 an Universität Frankfurt/O. imm.)
1727-1740
Diakon an der Oberkirche zu St. Marien in Frankfurt/O., ab 1737 auch Prof. theol. extraord. an der Universität Frankfurt/O. (1737 Universität Halle, Doctor theol.)
1740-1747
Archidiakon
Martin Diterich (Dietrich) wurde am 17. Dez. 1681 in Aulosen nahe Wittenberge in der Altmark geboren. Sein Vater Samuel Diterich, der hier das Predigtamt bekleidete, erhielt später eine Berufung zum Pastor Primarius und Inspektor nach Ruppin, wo er 1697 verstarb. Die Mutter Maria Sabina war eine geborene Städer. Der Sohn besuchte zunächst das Gymnasium zu Neu-Ruppin und kam 1698 an das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster, dessen Leitung nach dem Tode des langjährigen Rektors Gottfried Weber ( 1 6 3 2 - 1 6 9 8 ) am 4. März an den bisherigen Konrektor Samuel Rodigast ( 1 6 4 9 - 1 7 0 8 ) überging. Diterich, der als Halbwaise an der Anstalt auch in die Kommunität aufgenommen wurde, fand in Konrektor Sebastian Gottfried —» Starck einen väterlichen Freund — später setzte er seinem verehrten Lehrer in einem Schulactus ein würdiges Denkmal. Der begabte Schüler, der mehrfach an Schüleractus teilnahm und bereits im Jahr seiner Aufnahme ein griechisches Gedicht über »die geistlichen Waffen eines Christen« deklamierte (HEIDEMANN, 1874, S. 5), ließ sich neben den obligatorischen Lectiones privat unterrichten, und zwar in Theologie durch den Cöllnischen Propst zu St. Petri, Frantz Julius —> Lütkens
und gab in den beiden letzten Jahren seines Leipziger Aufenthaltes einigen Studiosis Privatunterricht in Hebräisch und Geschichte. Nach Abschluß des Studiums wirkte Diterich ab 1705 zunächst als Konrektor in Neu-Ruppin, bis er 1708 auf das Subrektorat am Berlinischen Gymnasium berufen wurde. Rektor der Anstalt war nach dem Ableben Samuel Rodigasts Christoph Friedrich —> Bodenburg geworden, der am 11. Okt. 1708 offiziell in sein A m t eingeführt wurde und zehnTage später die neuberufenen Kollegen, Konrektor Johann Leonhard —> Frisch und Subrektor Martin Diterich, vorstellte. Aus Diterichs Amtszeit am Berlinischen Gymnasium sind zahlreiche Schulactus überliefert, unter anderem über das Leben des vormaligen Konrektors Sebastian Gottfried Starck. Dieser hatte 1705 die Anstalt verlassen, weil er als Professor für orientalische Sprachen an die Universität Greifswald berufen worden war. Drei Jahre später übernahm Starck die Leitung der Ritterakademie in Brandenburg a. d. H., mußte aber schon bald aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgeben. 1709 kehrte er nach Berlin zurück, wo er am 1. Juli 1710 verstarb. D a Diterich, der als Schüler von Starck unterrichtet und besonders gefördert worden war, entsprechend einer für die Lehrer am Berlinischen Gymnasium festgelegten Reihenfolge im folgenden Jahr den Actus oratorius zum jährlichen Stiftungsfest der Einrichtung konzipieren sollte, machte er Starcks Lebenslauf zum Gegenstand der Aufführung. Den Actus » D E C U L T U R A L I N G U 7 E G E R M A N I Q E . . . simulque Vitam Viri Clarissimi, S E B A S T I A N I G O T T O F R E D I S T A R C K I I « (1711) nahm er dann in seine 1732 erschienene »Berlinsche Kloster= und S c h u l = H I S T O R I E « erneut auf. 1713 ließ Diterich einen Actus über die Geschichte des Gymnasiums halten, und zwar in der Weise, daß je ein Schüler das Leben eines der früheren Rektoren dem Publikum vortrug. Weitere Schulactus galten der Topographie der Mark Brandenburg
(1715)
sowie der Entstehung und dem Wachstum der christ-
Ditericb,
Martin
liehen Religion in der M a r k ( 1 7 1 8 ) . D a b e i stand
widmete, erschien dann im Jahre 1 7 3 2 . D a s Werk
Diterichs Wahl der Schulactus in enger Beziehung
war Resultat langjähriger Forschungen - schon 1 7 1 3
zu seinem
daß
hatte Diterich in seinem Schulactus » D e fatis G y m -
nämlich die Schule sich im nationalen Interesse be-
nasii Berlinensis« seine Absicht angekündigt, eine
sonders der deutschen Muttersprache sowie der vater-
Geschichte dieser Anstalt schreiben zu wollen. D i e
ländischen Geschichte und Geographie zuzuwenden
Schrift bietet biographische Informationen zu mehr
pädagogischen
Reformgedanken,
habe.
als 150 Schulkollegen, außerdem Lektionspläne sowie
M i t Rektor B o d e n b u r g u n d Konrektor Frisch gehör-
z u m Teil recht detaillierte Beschreibungen wichtiger
te Subrektor Diterich zu jenen Schulkollegen, die ab
Ereignisse aus der Geschichte der ältesten höheren
1 7 0 8 a u f O r d e r K ö n i g Friedrichs I. einheitliche
Schuleinrichtung der preußisch-brandenburgischen
Lehrbücher u n d Autoren-Ausgaben
Residenz. D a r ü b e r hinaus hat Diterich das bereits
ausarbeiteten,
die in den folgenden Jahren an allen märkischen
1711 verfaßte S c h u l p r o g r a m m über seinen ehemali-
Gymnasien eingeführt wurden. Auch schrieb er meh-
gen Lehrer, den Konrektor Starck, ebenso aufgenom-
rere Aufsätze für die pädagogische Zeitschrift »Zufäl-
men wie sein Epicedium auf den 1 7 1 2 verstorbenen
lige Anmerckungen Von allerhand z u m Schul=Wesen
Berliner Propst zu St. Nicolai, C o n r a d Gottfried —>
u n d G r u n d l e g u n g der Gelahrtheit gehörigen Sa-
Blanckenberg; das Werk erschien 1 7 5 0 nach d e m
chen«, die ab 1 7 1 6 von B o d e n b u r g u n d d e m Kon-
T o d e seines Verfassers in einer neuen Auflage.
rektor des Friedrichswerderschen G y m n a s i u m s , An-
1718 wurde Diterich als D i a k o n nach Beeskow be-
dreas Julius —» Dornmeyer, herausgegeben wurde.
rufen (insbesondere sein Weggang aus Berlin dürfte
1718 mußte die Zeitschrift nach nur sechs Heften ihr
für das im selben Jahr erfolgte E n d e der Zeitschrift
Erscheinen jedoch einstellen, d a - so Diterich selbst -
»Zufällige A n m e r c k u n g e n «
die Mehrzahl ihrer Autoren u n d Verleger frühzeitig
sein) u n d am 2 6 . O k t . für sein neues A m t ordiniert
entscheidend
gewesen
gestorben seien (DITERICH, 1 7 3 2 , S. 240f.). Tatsäch-
(FISCHER, 1 9 4 1 , II, S. 155). Drei Jahre später über-
lich jedoch hatte sich der Berliner Verleger J o h a n n
n a h m er eine Predigerstelle an der Franziskaner- be-
Andreas Rüdiger bereits nach zwei Heften aus d e m
ziehungsweise Unterkirche zu F r a n k f u r t / O . ; als sol-
offensichtlich wenig profitablen Geschäft zurückge-
cher trug er sich a m 8. Aug. 1721 unter d e m Rektor
zogen; erst nach langem D r ä n g e n erklärte sich der
u n d Mediziner Andreas O t t o m a r Goelicke auch in
Cöllnische
Pape
die Matrikel der Universität F r a n k f u r t / O . ein (FRIED-
(gest. 1723) bereit, die Reihe zu übernehmen. Von
LÄNDER, 1 8 8 8 , S. 3 0 8 b , 12, mit d e m Vermerk »sym-
den wichtigen Autoren war lediglich
mista templi inferioris«). 1 7 2 7 wechselte Diterich als
Buchhändler J o h a n n
Christoph
Dornmeyer
D i a k o n an die dortige Oberkirche zu St. Marien. In
1 7 1 7 verstorben. Diterich, dessen Aufsätze in den »Zufällige[n] Anmerckungen« mit den Initialen M . D . unterzeichnet waren, weisen im Unterschied zu den Aufsätzen anderer Autoren viele und z u m Teil recht umfangreiche Fußnoten auf, so daß auch andere, insbesondere über bildungshistorische
Themen
handelnde
Beiträge
ohne Initialen wohl ebenfalls von ihm verfaßt wurden. Vor allem aber veröffentlichte er hier in mehreren Teilen eine » S u m m a r i s c h e Schul=Historie des Berlinischen G y m n a s i i « . In einer A n m e r k u n g z u m ersten Teil verwies er darauf, daß er schon seit geraumer Zeit an einer »völligen Schul=Historie« dieser Einrichtung arbeite, die er dereinst veröffentlichen wolle; zunächst habe er jedoch nur diesen » S u m m a rischen Entwurff« ausgehen lassen. Diterichs »Berlinsche Kloster= u n d S c h u l = H I S T O R I E « , die der Autor den Juristen S a m u e l Freiherrn von (1679-1755)
u n d J o h a n n Christian
Coccejus
Tieffenbach
seine Amtszeit fiel die von Friedrich Wilhelm I. 1728 angeordnete Verlegung der lutherischen innerstädtischen Friedhöfe bei der O b e r - und der Unterkirche und des Friedhofs bei der reformierten Kirche zu St. Nicolai außerhalb der Stadtmauern.
Magistrat
und Geistliche machten ihre Einwände geltend, doch der K ö n i g bestand nachdrücklich a u f seiner Anordn u n g und wies a m 19. Febr. 1729 den Wirklichen Geheimen Etats- u n d Kriegsrat Friedrich Ernst Freiherrn von Knyphausen ( 1 6 7 8 - 1 7 3 1 ) an, z u s a m m e n mit der Kriegs- u n d D o m ä n e n k a m m e r dafür Sorge zu tragen, daß die drei Kirchhöfe in der Stadt geschlossen, planiert und gepflastert werden und in der G u b n e r Vorstadt ein neuer gemeinsamer Begräbnisplatz für Lutherische u n d Reformierte eingerichtet wird; die begüterten patrizischen Familien der Stadt konnten Erbbegräbnisstellen auf d e m zu diesem Zweck mit einer M a u e r umschlossenen freien Platz
Diterich,
Martin
an der Gertraudenkirche in der Leubuser Vorstadt
senschaftsangelegenheiten in Brandenburg-Preußen
kaufen (SPIEKER, 1835, S. 352f.).
zuständigen Staatsminister M a r q u a r d L u d w i g Frei-
1 7 3 2 war auch Frankfurt wie zahlreiche andere mär-
herrn von —> Printzen sowie d e m Wirklichen Gehei-
kische Städte Durchgangsstation für die aus d e m
men Staatsminister, Präsidenten des Geheimen J u -
Erzbistum Salzburg vertriebenen Lutheraner a u f ih-
stizkollegiums und Ober-Appellationsgerichts Ludwig
rem Weg nach Ostpreußen, w o ihnen K ö n i g Fried-
O t t o von Plotho ( 1 6 6 3 - 1 7 3 1 ) widmete. Ausgehend
rich Wilhelm I., der die Einwanderungspolitik seines
von einer in der N e u - R u p p i n s c h e n Klosterkirche an-
Großvaters, des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, wei-
gebrachten Inschrift, in der die Grafen von Arnstein
terführte, L a n d zur Verfügung gestellt hatte. A m
als erste Besitzer der Herrschaft R u p p i n und dann die
2. Aug. trafen 2 2 9 Exulanten mit 6 3 Wagen u n d 85
Grafen von L i n d o w u n d Herren zu R u p p i n mit ih-
Pferden in der Stadt ein. D e r Pfarrer u n d Inspektor
rem jeweiligen Sterbejahr angegeben sind, behandel-
an der Oberkirche, Christian Deutsch ( 1 6 8 8 - 1 7 7 0 ) ,
te Diterich in elf Kapiteln die Geschichte der Graf-
begrüßte die A n k ö m m l i n g e u n d hielt mit Bezug auf
schaft von d e m 1 2 5 6 verstorbenen Geberhardus G r a f
die Bibelstelle R o m . 1, 11. 12., auf d e m Marktplatz
zu Arnstein, der zur Stiftung eines Dominikanerklo-
eine Predigt über »die Freude des evangelischen
sters in N e u - R u p p i n den Platz schenkte, bis zu Wich-
Frankfurtischen Z i o n s über die angenehme A n k u n f t
m a n n G r a f zu L i n d o w u n d Herr zu R u p p i n , der
ihrer Glaubensgenossen, der evangelischen Salzbur-
1 5 2 0 die Regierung übernahm, aber bereits 1 5 2 4 im
ger« (SPIEKER, 1835, S. 3 6 1 ) . A m folgenden S o n n t a g
2 1 . Lebensjahr verstarb, so daß das erledigte Lehen
predigten Diakon Martin Diterich am Vormittag und
von J o a c h i m I. Kurfürst von B r a n d e n b u r g eingezo-
Archidiakon H i e r o n y m u s U n g n a d ( 1 6 6 1 - 1 7 4 0 ) a m
gen wurde.
N a c h m i t t a g in Anwesenheit der Salzburger, von denen jeder Exulant nach d e m Gottesdienst ein Exemplar des Frankfurter Katechismus überreicht bekam. D i e Bürger der Stadt sammelten über 1000 Taler, die a m nächsten Tag bei der Abreise der Salzburger E m i granten unter diesen verteilt wurden, bevor sie über Landsberg a. d. W. nach Preußen weiterzogen. N o c h im August k a m eine zweite Welle aus ihrer H e i m a t vertriebener Salzburger, diesmal fast 1 0 0 0 Personen, über Fürstenberg u n d Beeskow in Frankfurt an; Diterich predigte a m 2 1 . Aug. vor ihnen über »die wundersame d o c h selige F ü h r u n g G o t t e s , so er an den Ausgewanderten
und
ihren Vorfahren
bewiesen«
(SPIEKER, 1 8 3 5 , S. 3 6 3 ) u n d hielt bei der zwei Tage später erfolgten Abreise der Exulanten mit ihnen eine Betstunde. Eine neuerliche G e l d s a m m l u n g unter den Bürgern erbrachte diesmal fast 2 0 0 0 Taler; außerdem wurden 176 Exemplare des »Buß= Beicht= und C o m munionbuches«, das der 1 7 1 7 gestorbene vormalige Prediger an der Oberkirche, J o h a n n O h m , verfaßt hatte, unter den Abreisenden verteilt, von denen ein Teil auf d e m Landweg, die meisten aber auf 14 Schiffen die O d e r stromab über Küstrin weiterreisten. Auch in seinem neuen A m t blieb Diterich seiner Uberzeugung v o m hohen Stellenwert der vaterländischen Geschichte treu. 1 7 2 5 veröffentlichte er eine »Historische Nachricht Von denen G r a f e n zu Lindow u n d R u p p i n « , die er d e m für die Kirchen- u n d Schulpolitik sowie für die Universitäts- u n d Wis-
Diterich hat seiner Schrift, die erst 1 9 9 5 d e m heutigen interessierten Leser in einem
unveränderten
N a c h d r u c k vorgelegt wurde, insgesamt f ü n f Anhänge beigefügt, so ein S c h u l p r o g r a m m seines Bruders C a s p a r Diterich aus d e m Jahre 1 7 1 6 , als dieser das Konrektorat in N e u - R u p p i n bekleidete, außerdem Nachrichten über die N e u - R u p p i n e r
Inspektoren
u n d Pastoren, über die D i a k o n e und Prediger sowie über Gelehrte, die entweder in der Stadt beziehungsweise in der Grafschaft geboren wurden oder sich als Auswärtige in öffentlichen A m t e r n im Ruppinschen verdient gemacht haben. I m Z u s a m m e n h a n g mit Diterichs historischen Forschungen schrieb der bekannte märkische Historiograph G e o r g Gottfried Küster ( 1 6 9 5 - 1 7 7 6 ) drei Jahre nach dessen T o d : »Jch zweifle nicht, es werden sich unter seinen Papieren noch manche nützliche u n d die Märkische Historie erläuternde D i n g e gefunden haben, inmassen der seel. M a n n sehr arbeitsam, und neben seinen ordentlichen A m t s = G e s c h ä f t e n auch a u f die Historie des Vaterlands aufmerksam war.« (KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II, S. 9 6 4 . ) 1 7 3 7 wurde Diterich, der an der Universität Halle z u m D o k t o r theologiae promoviert hatte, neben sein e m städtischen Kirchenamt als außerordentlicher Professor für T h e o l o g i e an die Universität Frankfurt berufen. A m 15. April erhielt der Frankfurter Magistrat v o m brandenburgisch-preußischen Konsistoriu m die Order, daß K ö n i g Friedrich Wilhelm I. Dite-
Diterich, Martin rieh d e m I n s p e k t o r u n d Pfarrer an der O b e r k i r c h e ,
giae an der Universität Frankfurt las er über D o g m a -
Christian D e u t s c h , adjungieren wolle und von den
tik, über die Episteln Pauli an die R ö m e r u n d an die
S t a d t o b e r e n dessen V o k a t i o n z u m Pfarradjunkt er-
Epheser, über die Evangelien des M a t t h ä u s und J o -
warte (vgl. SPIEKER, 1 8 3 5 , S. 3 6 4 ) . D e u t s c h m a c h t e
hannes sowie über das B u c h H i o b (MOSER, 1 7 4 0 ,
von
S. 1 6 4 ) . Sein Werkverzeichnis enthält neben zahlrei-
schwacher S t i m m e , zudem acht Jahre älter als er selbst
c h e n Leichenpredigten und Standreden mehrere re-
sei u n d wohl schwerlich sein Nachfolger werden k ö n -
ligionsgeschichtliche A b h a n d l u n g e n , die er anläßlich
ne. D e r Magistrat weigerte sich zunächst, D i t e r i c h
der Zweihunderjahrfeiern der Augsburgischen K o n -
geltend, d a ß D i t e r i c h ein kränklicher M a n n
z u m künftigen Pfarrer u n d I n s p e k t o r zu berufen,
fession 1 7 3 0 und der E i n f ü h r u n g der R e f o r m a t i o n in
mußte
Kabinettsweisung
der M a r k B r a n d e n b u r g 1 7 3 9 verfaßte. Überliefert
n a c h g e b e n . D i t e r i c h s V o k a t i o n als A d j u n k t wurde
sind auch einige Disputationen, die Frankfurter Stu-
allerdings so abgefaßt, d a ß D e u t s c h als gegenwärti-
denten unter seinem Präsidium verteidigten. Diterichs
aber
einer
königlichen
ger Inspektor u n d Pfarrer zu seinen Lebzeiten in sei-
Streitschrift gegen die »Theologische Goldwage«, in
nen R e c h t e n u n d E i n k ü n f t e n n i c h t beschnitten wer-
welcher der Kantor an der Friedrichswerderschen Kir-
den dürfe. D e r mit D i t e r i c h s E i n f ü h r u n g in seine
che, M a r t i n H e i n r i c h F u h r m a n n (geb. 1 6 6 9 ) , unter
A d j u n k t u r beauftragte Berliner Konsistorialrat M i -
dem
chael
dessen
»Tabulae catecheticae« des Pietisten Philipp J a k o b
Amtseinführung ab, »weil seine neue W ü r d e ganz un-
Spener gegen das » C o m p e n d i u m l o c o r u m theologico-
Roloff ( 1 6 8 4 - 1 7 4 8 )
lehnte jedoch
Pseudonym
Martin
Hilarius
Fridmann
die
nöthig, durch v o r n e h m e Verwandte erschlichen und
rum« des lutherisch-orthodoxen D o g m a t i k e r s L e o n -
bei der munteren G e m ü t h s a r t des Inspectors D e u t s c h
hard H u t t e r ( 1 5 6 3 - 1 6 1 6 ) gesetzt und »Spenerus rich-
bedenklich sei« (SPIEKER, 1 8 3 5 , S. 3 6 4 ) . Inwieweit ge-
tig u n d wichtig, H u t t e r u s aber zu leicht« befunden
rade der zweite V o r w u r f zutraf, ließ sich wegen der
hatte, ist dagegen nur mit e i n e m H i n w e i s a u f das
dürftigen Quellenlage nicht weiter belegen.
M a n u s k r i p t b e k a n n t (KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , I I ,
Tatsächlich ist die Nachfolge Diterichs als Inspektor
S. 1 0 2 4 ; danach habe D i t e r i c h seine »Offenherzigen
u n d Pfarrer an der O b e r k i r c h e zu St. M a r i e n n i c h t
G e d a n k e n « über F u h r m a n n s Schrift a u f O r d e r K ö -
zustande g e k o m m e n , da D e u t s c h , der a m H i m m e l -
nig Friedrichs II. verfaßt und a m 1 3 . M ä r z
fahrtstag 1 7 3 8 seinen A d j u n c t u s selbst bei der G e -
bei der theologischen Fakultät der Universität Frank-
1744
m e i n d e und bei der Synode einführen m u ß t e , diesen
f u r t / O . eingereicht; in der Schrift k a m er zu d e m
an J a h r e n lange überlebte. In e i n e m V i s i t a t i o n s b e -
S c h l u ß , d a ß selbige Goldwaage unnötig, anstößig und
richt v o m 2 4 . J u n i 1 7 3 7 schrieb er über seinen da-
d e m Kirchenfrieden nachteilig sei).
maligen D i a k o n : » D e r D i a k o n u s M a r t i n Dietrich hat
M a r t i n Diterich starb am 7 . M ä r z 1 7 4 9 . E r war ver-
im Beisein des Raths eine Predigt über E p h . 5, 2 7 sei-
heiratet m i t Eleonora Margaretha, einer T o c h t e r des
ner Art gut gehalten, auch gut katechisirt. E r ist
B l u m e n b e r g e r Pastors J a k o b Helwig (gest.
durchgehends treu u n d fleißig in seinem A m t e u n d
Seine beiden Brüder folgten i h m zunächst in seinem
1692).
hat insonderheit die G a b e , die Einfältigen wohl zu
N e u - R u p p i n e r S c h u l a m t ; Achatius M a t t h i a s D i t e -
u n t e r r i c h t e n ; führet hiernächst ein unbescholtenes
rich wurde 1 7 1 0 D i a k o n zu Havelberg und wechsel-
Leben.« (SPIEKER, 1 8 3 5 , S. 3 6 5 . )
te 1 7 1 5 a u f das Archidiakonat zu St. M a r i e n in Ber-
1 7 4 0 stieg D i t e r i c h nach d e m T o d e von H i e r o n y m u s
lin, Caspar Diterich ü b e r n a h m später das Pastorat zu
U n g n a d zum Archidiakon auf. Als Professor theolo-
D o s s o w bei W i t t s t o c k .
[LN]
Werke Elegías nonnullas. s. 1. e. a. (Diterich, 1732, S. 3 3 9 ; Dunkel, 1753, I, S. 3 3 7 : Verschiedene lateinische Gedichte). D e vita Pauli nondum conversi [Schulactus 1 7 0 7 und 1708 zu Neu-Ruppin gehalten]. (Dunkel, 1753, I, S. 3 3 8 ; Jöcher/ Adelung, 1787, II, Sp. 6 9 6 ) . Moderante D E O , S P L E N D I D A PECCATA S V P E R S T I T I O S A E A N T I Q V I T A T I S , Die V. Dee. M. D C C . IX. Qui Natalis Gymnasii Berolinensi C . XXXVtus, Horis post V I I I . Antemeridianis, R E C T O R E , Viro Spectatx Prudenza: ac Doctrina:, D N . C H R I S T O P H O R O F R I D E R I C O B O D E N B V R G , Rite celebrabitur, ex saniore Philoso-
Diterich,
Martin
phia & Historicorum monumentis quodammodo adumbrabunt JUVENES quidam atque ADOLESCENTES erecti ingenii, quos ut HONORATISSIMI PATRONI, Omnesque, quotquot literis favent, loco consueto benevole audiant, observantissimo cultu invitantur a M A R T I N O DITERICH, Sub-R. BEROLINI, Typis LAURENTII. [1709; 4°] (Ha 33: 6 0 A 1 0 , 78). Kurzer Abriß eines Christlichen Denkmahls, bey der Leich=Bestattung Hans Heinrich von Flemmings [entworfen im Namen der Lehrer des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster]. Berlin 1711 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 964). M O D E R A N T E DEO! GYMNASII BEROLINENSIS NATALIS CXXXVIImus ORATIUNCULIS Q U I B U S D A M DE C U L T U R A UNGUTE G E R M A N I C A , Die III. Decembris A. S. M D C C X I . horis post VIII. antemeridianis celebrabitur, Ad quem Actum LITERARUM PATRONOS, FAUTORES A C CULTORES, Viros Nobilitate, Autoritäre, Prudentia Doctrinaque excellentes & ornatos, demississime atque observantissime COLLEGII N O M I NE invitat, simulque Vitam Viri Clarissimi, SEBASTIANI GOTTOFREDI STARCKII, carptim breviterque exponit M A R T I N U S DITERICH, Gymnasii Sub-Rector. BEROLINI, Literis SCHLECHTIGERIANIS. [1711; 4°] (Ha 33: 58 A 8, 4); wiederabgedruckt in: Diterich, Martin: Berlinsche Kloster= und Schul=HISTORIE ... Berlin 1732, S. 2 9 4 - 3 1 5 ( l a : Ay 13648). Der preißwürdige Burgemeister, bey der Leichbestattung Joh. Joachim Lizmanns, Burgemeister in Berlin. Berlin 1712 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 964). De fatis Gymnasii Berolinensis [Schulactus 1713 über die Geschichte des Berlinischen Gymnasiums]. Berlin 1713 (Dunkel, 1753,1, S. 338; Jöcher/Adelung, 1787, II, Sp. 696). »Ocius huc converte pedem studiosa juventus« [Epicedium]. In: PL/E LACRYM7E, FUNERE VIRI Q U O N D A M S U M M E REVERENDI ET AMPLISSIMI D O M I N I C O N R . G O T T O F R . BLANCKENBERGII, P&EPOSITI A D H U C ET PASTORIS ECCLESLE BEROLINENSIS PRIMARII, INSPECTORIS EJUSDEM ET V I C I N A R U M , ATQUE GYMNASII EPHORI LONGE MERITISSIMI EXPRESSE, IPSOQUE SOLEMNI EXSEQUIARUM DIE, QUI VIII. JANUARII, A N N O M D C C XIII. ERAT, PUBLICAT7E A COLLEGIO GYMNASII BEROLINENSIS. BEROLINI, TYPIS JOHANNIS LAURENTII. [Berlin 1714; 4°] ( l : ' E e 7 1 0 - 5 3 , 28 angeb.); wiederabgedruckt in: Diterich, Martin: Berlinsche Kloster= und Schul=HISTORIE ... [S. 3 6 6 - 3 6 8 : Anhang von meinem Epicedio auf des sei. Herrn Propst Blanckenberg.] Berlin 1732 ( l a : Ay 13648). Die Stillen im Lande/ Wurden Am Beerdigungs=Abend Des Weyland Wol=Edlen/ Vorachtbaren und Wolgelahrten Herrn/ Herrn Georg Fellers/ Treu=verdienten S U B - C O N - R E C T O R I S und 36.jährigen Collegen des Berlinischen Gymnasii, A N N O M D C C XIV. Den 14. Maji bey ansehnlicher Trauer=Versammlung/ Jn einer geringfügigen Stand=Rede Einiger massen abgeschildert Von Martin Diterich/ Gymnasii Sub-R. BERLJN, gedruckt bey Johann Lorentz, Königl. Preußis. privil. Buchdr. 1715. [4°] (1: Ee 7 1 0 - 5 3 , 1 2 angeb.). »Zuschrifft An Die Hochbetrübte Fr. Witwe/ gebohrne Crügerin/: Die Stillen in dem Land umschräncken die Vernunfft/« [Epicedium]. In: Diterich, Martin: Die Stillen im Lande [Standrede auf Georg Feller]. Berlin 1715 (1: Ee 7 1 0 - 5 3 , 1 2 angeb.). De memorabilibus quibusdam Marchiae Brandenburgicae [Schulactus 1715 über die Topographie der Mark Brandenburg], Berlin 1715 (Dunkel, 1753, I, S. 338; Jöcher/Adelung, 1787, II, Sp. 696). Abdankung auf Daniel Bandeco. 1715 (Katalog Stollbergsche LP-Sammlung Nr. 3991). M . D. [d. i. Martin Diterich] Ob es rathsam sey/ daß Evangelische Eltern ihre Kinder in die Jesuiter=Schulen schikken. In: Zufällige Anmerckungen Von allerhand zum SchuUWesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Anderes Stück. BERLJN/ Bey Johann Andreas Rüdigern. 1716. [12°], S. 9 4 - 1 0 0 . (1: Nc 4472 R). M . D. Von den so genandten Schul-Grillen. In: Zufällige Anmerckungen Von allerhand zum Schul=Wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. Anderes Stück. BERLJN/ Bey Johann Andreas Rüdigern. 1716. [12°], S. 1 0 0 - 1 1 1 . (1: Nc 4472 R). M . D. Nützliche Anwendung der Scriptorum Classicorum in Studio eloquentiApostel Herrn Magister Frankens< (FISCHER, L. H., 1890, S. X) einbrachten, keinen Raum, so daß Frisch den Ort nach kurzer Zeit verlassen mußte. Den Nährboden für den Pietismus dürfte er schon mitbereitet haben, denn nur wenige Jahre danach, 1696, wurde Jan Burius d. J . Rektor und Prediger in Neusohl und führte Speners Katechismus anstelle des Lutherischen ein. Burius gewann auch Matthias Bei ( 1 6 8 4 - 1 7 4 9 ) , Schüler A. H . Franckes und Erzieher seines Sohnes Gotthilf August und später einer der bekanntesten Gelehrten des slowakischungarischen Kulturraums seiner Zeit, für das Rektorenamt in Neusohl (vgl. VESELY, Daniel: Matthias Bei und der Einfluß des hallischen Pietismus auf Kirche und Schulwesen der Slowakei. In: Wallmann, Johannes/ Udo Sträter [Hrsg.]: Halle und Osteuropa. Zur europäischen Ausstrahlung des hallischen Pietismus. Tübingen 1998, S. 243ff.; hier S. 2 4 4 - 2 4 6 ) . Frisch wandte sich daraufhin der türkischen Grenze zu. Er wurde Dolmetscher in einem gegen die Türken kämpfenden kaiserlichen Kriegskorps und gelangte bis nach Norditalien, von wo er 1693 wieder in seine Heimat zurückkehrte und die Verwaltung des Gutes Ober-Dachsbach bei Nürnberg des Barons Wilke von Bodenhausen übernahm. D a es ihm gelang, die aus dem Gut fließenden Erträge zu steigern, sandte ihn der Baron 1695 auf sein Gut Arenstein im Eichsfeld. Neben dieser Verwaltungstätigkeit auf den Gütern des Barons blieb ausreichend Zeit, die Frisch zu Studien der Naturwissenschaften und der Rechte nutzte. 1696 wurde er Erzieher der Söhne des Herrn von Hartenfels zu Blankenburg im Harz, 1697 Lehrer im Hause des Grafen Georg Albrecht von Erbach und reiste 1698 in die Niederlanden, um »die Gemüthsbeschaffenheit etlicher damaliger Fanaticorum, Chiliasten und ausgeschriebenen Propheten gründ-
lich zu prüfen« (WIPPEL, 1744, S. 10). So lernte er in Amsterdam den Stifter der asketischen EngelbrüderSekte, J. G. Gichtel (1638-1710), sowie das Gedankengut des Mystikers Quirinus Kuhlmann (1651 bis 1689) kennen und nahm am Gottesdienst der Q u ä ker teil. Da ihm nun das Reisegeld ausging, mußte er sich zeitweise als Arbeiter verdingen und kam, nachdem er auch noch die Universitäten von Franeker und Groningen aufgesucht hatte, über Ostfriesland und Hamburg nach Berlin, wo ihn sein Landsmann Johann Paul Astmann (1660-1699), Prediger an der Nikolaikirche, aufnahm. In Astmanns Haus gab Frisch jungen Leuten Unterricht, bis er 1698 - soeben erst waren die Auseinandersetzungen zwischen dem Magistrat und den Berliner Pietisten im sogenannten Beichtstuhlstreit um Johann Caspar Schade (1666-1698) beigelegt worden - durch Vermittlung des Konsistorialrates und Propstes zu St. Nicolai, Philipp Jakob Spener, das vakante Subrektorat am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster erhielt. 1708 stieg Frisch zum Konrektor auf und übernahm 1727 schließlich das Rektorat. 1699 heiratete er Sophie Elisabeth Darnmann, die Tochter des Blankenburger Stadtpredigers; von den acht Kindern aus dieser Ehe überlebten vier Söhne und eine Tochter den Vater. 1743 starb Frisch als einer der letzten Berliner Universalgelehrten, dessen wissenschaftliches Lebenswerk vor allem auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft und der Zoologie lag. Ihren institutionellen Rahmen fanden Frischs Forschungen im Gymnasium zum Grauen Kloster und später dann in der Sozietät der Wissenschaften. Im Verlauf seines 45jährigen Schuldienstes unterrichtete er vor allem in den Fächern Mathematik und Physik; daneben lehrte er die Geographie Palästinas (zu der er ein Manuskript hinterlassen haben soll) und leitete auch die Lektüre des Vergil, Horaz und des griechischen Neuen Testaments. Frisch galt als geschickter Lehrer, der darauf Wert legte, daß die Schüler den Unterrichtsstoff nicht nur auswendiglernten, sondern auch geistig verarbeiteten: »Deßwegen tractirte er mit seinen Schülern die Wissenschaften und brachte ihnen zuförderst deutliche Begriffe von vielen Dingen und Wahrheiten bey. Hernach übete er sie in der Meditation, zeigte wie man bey diesem und jenem Satz die darinn vorkommende Worte richtig erklären, die Kennzeichen der Sachen aus einander legen, mit andern vergleichen und verbinden und durch gesunde Schlüsse eine Warheit aus der andern
Frisch, Johann Leonhard herleiten sollte.« (WIPPEL, 1 7 4 4 , S. 15.) Inwieweit
cis nicht überhäufet und vertheuert, und doch mit
sein Schüler J o h a n n Jakob Wippel ( 1 7 1 4 - 1 7 6 5 ) zu
nöthigen erklärungen versehen werden.« (FISCHER,
Recht Frisch retrospektiv a u f ein am Rationalismus
L. H „ 1 8 9 6 , S. X V I . )
Wölfischer Prägung orientiertes Modell der W i s -
Im Jahr 1 7 0 8 beauftragte König Friedrich I. die Rek-
sensvermittlung festlegte, muß offen bleiben; als Re-
toren und Konrektoren der vier Gymnasien in der
formpädagoge ist Frisch nicht bekannt geworden;
Doppelresidenz Berlin-Cölln, Lehrbücher und Auto-
gleichwohl hat er seinen bedeutenden Anteil an der
ren-Ausgaben zu erarbeiten, die in allen märkischen
Verbesserung des märkischen Schulwesens durch die
Gymnasien eingeführt werden sollten: So taten sich
Erarbeitung neuer Lehrbücher geleistet. Der Gedan-
»auf allergnädigsten Königlichen Befehl die Rectores
ke einheitlicher märkischer Lehrbücher ging a u f
und Con-Rectores der vier Gymnasien in Berlin zu-
Gottfried W i l h e l m Leibniz zurück, der regen K o n -
sammen, und fingen an, die benöhtigten Schul-Bü-
takt zu den führenden Schulgelehrten in Berlin-
cher also einzurichten, wie die Jugend am leichtesten
Cölln und besonders zu Frisch besaß, wovon ein
und bequemsten Sprachen und Wissenschaften dar-
umfangreicher Briefwechsel zeugt. Leibniz hatte in
aus lernen könte, damit hernach solche Bücher in alle
mehreren Denkschriften Vorschläge zur finanziellen
Schulen der Churmärckischen Lande eingeführet,
Absicherung der 1 7 0 0 gegründeten Brandenburgi-
mithin in der Unterweisung eine Gleichförmigkeit
schen Sozietät der Wissenschaften unterbreitet, u. a.
gestiftet werden möchte. Bey diesem
die Einrichtung eines sogenannten Bücherkommissa-
Vorhaben ward einem jedem
ein
nützlichen
absonderliches
riats an der Sozietät, das die Aufsicht über alle aus
Schul-Buch zu entwerfen aufgetragen, worüber die
dem Ausland eingeführten Bücher bekommen (mit
sämtlichen membra in den angeordneten
dem Recht der Zollerhebung für die Sozietätskasse)
rentz-Stunden ihre Anmerckungen beybrachten. Als
und auch für die Einführung von Schulbüchern an
die lateinische Grammatica Marchica fertig war,
den brandenburgischen Schulen zuständig gemacht
ward nicht allein allen Schul-Collegen und den In-
Confe-
werden sollte. Im September 1 7 0 4 begründete Leib-
spectoribus im gantzen Lande ein freyes exemplar
niz die Einführung einheitlicher märkischer Schulbü-
von dem C o m p e n d i o Grammaticae, sondern auch
cher folgendermaßen: »Weilen bekannt, dass eine
den Rectoribus die übrigen herausgegebenen Schul-
grosse difformität sich bey denen in den Schulen und
Bücher nebst einem gedruckten Schreiben zugesandt,
sonst bey denen praeceptoribus tarn privatis quam
damit der vorgesetzte Zweck desto eher erreichet wür-
publicis gebräuchlichen Büchern findet, dadurch die
de.« (DITERICH, 1 7 3 2 , S. 2 4 0 f . ) Den Hauptanteil an
von einer Schule in die andere ziehen, oder in der
der märkischen
Schule selbst andere praeceptores bekommen, sich zu
2. Aufl. 1 7 3 7 ) hatte Frisch übernommen. Im Verlau-
neuen büchern gewöhnen, auch wol andere dogmata
fe mehrerer Jahre erschienen die märkischen Gram-
griechischen
Grammatik
(1730,
annehmen müssen, mithin in progressu studiorum
matiken der griechischen, lateinischen und hebräi-
nicht wenig turbiret und gehindert werden; über die-
schen Sprache, nebst kurzgefaßten Kompendien, die
ses auch mehr als zu bekannt, dass die information
märkische Rhetorik, eine Auswahl der Briefe des Ci-
der Jugend oft schlecht bestellet, die ingenia weit her-
cero und des Plinius und die Ausgaben des Agapet,
umb geführet, zu Zeiten auch mit untauglichen theils
Theophrast und Päanius. Die genannten
schädlichen, meist ausser landes verlegten büchern
blieben bis in die letzte Hälfte des 18. Jahrhunderts
beladen wird; so könnten unter approbation der so-
im Gebrauch. Die Mitarbeiter vereinbarten auch
Bücher
cietät richtige, deutliche, auf den alten zur Gottes-
»Zufällige Anmerkungen von allerhand zum Schul-
furcht und Tugend gerichteten G r u n d gebauete, mit
wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen
neuen erfindungen ausgezierte compendia, tabulae
Sachen« herauszugeben; doch von dieser pädagogi-
und systemata disciplinarum, auch notitiae histori-
schen Zeitschrift »in zwanglosen Heften« erschienen
co-geographico-genealogico-heraldicae, Grammatiken, januae, dictionaria,
denn
auch
nur sechs Hefte, da sich nacheinander die Verleger
nomenclátores,
Johann Andreas Rüdiger und Johann Christoph Pape
collectanea memorabilium, unter was Namen sie
aus dem wenig profitablen Geschäft zurückzogen.
wollen, und dergleichen, theils verfasset, theils erneu-
Ebenfalls seit 1 7 0 8 m u ß t e Frisch als Konrektor zu-
ert, danebenst solche Editiones autorum classicorum
sätzlich das Königliche Cadets-Chor täglich eine
zum D r u c k befördert werden, welche mit notis criti-
Stunde in Französisch unterrichten. Sein seit der
147
148
Frisch, Johann
Leonhard
Straßburger Studienzeit anhaltendes Interesse für die französische Sprache zeigt die Abfassung zweier Schulbücher, eines französischen Vokabulars und eines Compendiums französischer Sprichwörter. Das »Nouveau dictionnaire des passagers français-allemand et allemand-français« widmete er dem Staatsminister und Präsidenten der Sozietät Marquard Ludwig von —» Printzen. Dieses Wörterbuch erschien 1712 in Leipzig und erlebte zahlreiche Auflagen. Von besonderem Wert war der französisch-deutsche Teil durch die von Frisch beigefügten etymologischen Erörterungen; das deutsche Register unterschied sich durch die Verwendung des Hochdeutschen von den früher erschienenen Wörterbüchern, die »nach einer sonderlichen, und meistens schweitzerischen Mundart eingerichtet« waren. Der Rat zu Berlin ehrte Frisch 1727 durch die Berufung zum Rektor des Gymnasiums zum Grauen Kloster; Frisch seinerseits führte die ihm folgenden Lehrer in ihr neues Amt ein und verfaßte zu diesem Anlaß ein Programm über den Ursprung der altslawischen Buchstaben; das Thema führte er dann in späteren Programmen weiter - insgesamt sechs Programmabhandlungen zur Geschichte des Slawischen sind von Frisch überliefert. Durch die Herausgabe dieser »Historia linguae Sclavonicae«, die als einigermaßen geschlossene Darstellung der slawischen Sprachfamilie gelten konnte und darüber hinaus wichtige bibliographische Angaben über den slawischen Bücherdruck in den europäischen Ländern enthielt, wurde er zu einem Wegbereiter der Slawistik in Deutschland. Bereits 1705 erhielt Frisch vom Zaren das Angebot, das Rektorat des Moskauer Gymnasiums zu übernehmen; dieses Angebot war bereits eine Folge der Öffnung Rußlands nach Westeuropa, die Peter der Große an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert einleitete und Philologen wie Frisch auf die russische Kultur und Sprache aufmerksam gemacht hatte. Russisch und Kirchenslawisch hatte Frisch insbesondere in einem Kreis russischer Adliger gelernt, die sich zu Studienzwecken in Berlin aufhielten. In der Zuschrift zu seiner Übersetzung des »Liber symbolicus Russorum oder der grössere Katechismus der Russen« nimmt Frisch darauf Bezug und verweist dankend auf die in dieser Hinsicht fruchtbare Freundschaft zu Graf Alexander Golovkin, der ab 1711 Gesandter am preußischen H o f war. Der 1727 in Frankfurt/O. und Leipzig von Frisch herausgegebene »Liber symbolicus Russorum« war die erste
auf den Urtext zurückgehende deutsche Übersetzung des Konfessionswerkes (von dem Frisch sämtliche Auflagen zur Hand hatte). Schon 20 Jahre zuvor hatte er dieses auch von der griechischen Kirche angenommene Glaubensbekenntnis aus dem Russischen übersetzt, »eine unbillige Vorenthaltung aber eines gewissen Buch-Händlers hat es verhindert, daß diese Arbeit nicht eher ans Licht treten können« (DITERICH, 1732, S. 269). Bei der Herausgabe des russischen Katechismus hatte sich Frisch nach der neuesten Edition des Buches von 1722 gerichtet, dabei die Vorrede des russischen Patriarchen aus der ersten Edition beibehalten, weil sie u. a. die ganze Geschichte dieses Editionswerkes beschreibt und außerdem die Vorreden des Jerusalemschen und Konstantinopolitanischen Patriarchen beigefügt, jedoch die am Ende der russischen Edition angehängten zwei Reden vom Bilder-Dienst weggelassen, da sie von dem Kirchen-Lehrer Damascenus stammten und bekannt waren (vgl. »Neue Bibliothec Oder Nachricht und Urtheile von neuen Büchern Und allerhand zur Gelehrsamkeit dienenden Sachen«, Frankfurt / Leipzig 1710, 5. Stück). Über die seit 1662 bekannte Originalschrift, die Laurentius Normannus mit kritischen Anmerkungen herausgegeben hatte, urteilte Frisch, »sie sey der Russen rechtes Symbolisches Buch oder allgemeiner bestätigter Religions-Grund. Die Verfasser sind nicht so wohl die Griechen als die Russen« (DITERICH, 1732, S. 269f.). Frischs deutsche Übersetzung des »Liber symbolicus Russorum« ist ein bedeutendes Zeugnis der deutschen Rußlandkunde, mit der er vor allem ein aufklärerisches Ziel verfolgte: Sie sollte unwissenschaftlichen Vorurteilen über die russisch-orthodoxe Kirche und die russische Mentalität entgegenwirken. Den Versuchen des Kreises um A. H . Francke (1663—1727), aber auch von Mitgliedern der Sozietät, den Wissenschaftsaustausch mit Rußland an die pietistische Missionstätigkeit zu binden, stand Frisch hingegen folgerichtig stets ablehnend gegenüber. Eine in Briefen an Leibniz erwähnte Übersetzung des »Vestibulum« von Comenius ins Russische, die mit Hilfe russischer Gäste angefertigt wurde, ist nicht im Druck erschienen, da das Manuskript offenbar verlorengegangen ist. Frischs slawistische Studien, ebenso wie die seines Freundes M. V. —> La Croze, machten Berlin zu einer wichtigen Adresse für die an Rußland interessierten Gelehrten und zogen sie - wenigstens zeitweilig - in die Stadt, so u. a. den Orientalisten und Sprachforscher
Frisch, Johann Leonhard Gottlieb Siegfried Bayer (1694-1738) und den Rußland-Forscher Johann Philipp Tabbert von Strahlenberg (1676-1747). In besonderer Weise machte sich Frisch, der von Haus aus Theologe war, um die deutsche Sprache verdient und setzte die Tradition der germanistischen Studien in Berlin fort, die von Johann Vorstius (1623-1676) und Johann Bödiker (1641-1695) in der Stadt begründet worden war. Frischs sprachwissenschaftliche Interessen zeigten sich zunächst eher beiläufig in dem Schulspiel »Die entdeckte und verworffene Unsauberkeit der falschen Dicht- und Reim-Kunst« (1700), das sich vor allem gegen den in der Poesie vorherrschenden spätbarocken Stil richtete. In dem Lustspiel trugen die Gymnasiasten von Frisch verfaßte Gedichte vor, die in ergötzlicher Weise die zu jener Zeit in der deutschen Dichtung dominierenden lyrischen Gattungen und Versarten persiflierten. Den jeweiligen Deklamationen folgten kurze Erörterungen der Schüler über die Mängel der eben gehörten Gedichte; anschließend trug ein Gymnasiast als Mentor die Regeln vor, nach denen das Gedicht verfaßt werden müßte, um ungeteilten Beifall zu finden. Bemerkenswert an dieser >Poetik< , die sich ansonsten nicht über den Anspruch der sogenannten >Schulmeisterpoetiken« erhebt, ist nun aber, daß sie das Thema der Sprachrichtigkeit und Sprachreinheit kritisch auf die städtischen Idiome der Zeitungs- und Soldatensprache ausweitet. Das Stück, das Frisch gleichzeitig im Druck verbreiten ließ, war eine der letzten am Gymnasium zum Grauen Kloster aufgeführten dramatischen Schulübungen, die - trotz der Bestrebungen einzelner Lehrer, das veraltete Schuldrama durch die Behandlung vaterländischer Stoffe wiederzubeleben - vom Publikum, das sich mehr für die Oper und das volkstümliche Drama begeisterte, kaum noch angenommen wurden. Die Schüleraufführungen überlebten sich immer mehr, bis König Friedrich Wilhelm I. durch eine Verordnung vom 30. Sept. 1718 alle Schulkomödien und »Actus dramatici« in den Schulen seines Landes verbot, »weil sie die Gemüter vereilteten, und nur Unkosten verursachten«. 1723 erschien Frischs Bearbeitung von Johann Bödikers »Grundsätze der Teutschen Sprache«, die ebenfalls mehrere Auflagen erlebte. Als 1746 Johann Jakob Wippel eine weitere Ausgabe des Buches veröffentlichte, trennte er jedoch die von Bödiker und Frisch verfaßten Teile, kennzeichnete den jewei-
ligen Anteil beider und übte recht deutliche Kritik an Frischs Arbeitsweise, »die Bödikerschen Regeln fast überall anders zu fassen. Dieses wäre noch hingegangen. Allein, es beliebte ihm noch weiter zu gehen. Er schmiß die meisten Anmerkungen des Bödikers weg, da sie doch achtungswürdig waren: Ja, er mischte das, was er behielt, mit dem Seinigen dermaßen untereinander, daß die Leser nicht wissen konnten, was sie ihm, oder demienigen, den er besserte, verdanken sollten. Jch aber habe es für rathsam gehalten, einem ieden das Seinige zu lassen und wiederzugeben.« (Johann Bödikers Grundsäze Der Teutschen Sprache Mit Dessen eigenen und Johann Leonhard Frischens vollständigen Anmerkungen. Durch neue Zusäze vermehret von Johann Jacob Wippel. Nebst nöthigen Registern. BERLIN 1746. Fotomechan. Neudruck Leipzig 1977, Vorrede S. 7 nach eig. Fol.; vgl. auch Noack, L./ Splett, J. 1997, S. 31 ff.) Im Unterschied zu Wippel hat Küster dieses Werk aus der zeitgenössischen Perspektive wesentlich positiver beurteilt, weil es vor allem im Ausland gut aufgenommen wurd e (KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II, S. 9 7 5 ) .
Ungeachtet
der von Wippel vorgebrachten Kritik stehen doch Frisch wie auch Bödiker in der Tradition der historisch-sprachvergleichenden Wortforschung und strebten eine Gesamtdarstellung des deutschen Wortschatzes an. So ordneten sich in Frischs Bemühungen um die deutsche Sprache, die auch auf dem von Leibniz 1697 in den »Unvorgreiflichen Gedanken« dargestellten Wörterbuchprogramm fußen, auch seine deutschsprachigen »Specimen Lexici Germanici« ein, die 1723 und 1727 in zwei Teilen erschienen. Sie sind, gemeinsam mit der Programmschrift »De primis in Germania typis editis Lexicis Germanicis« (1739), Vorarbeiten für sein philologisches Hauptwerk »Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch«, das 1741 als Frucht einer fast fünfzigjährigen Arbeit erschien und für Jahrzehnte die Lexikographie bestimmte. Der Bearbeiter des deutschen Wörterbuchs Jacob Grimm würdigte über hundert Jahre später den Quellenwert dieses Werkes: »... es enthält einen wahren Schatz von früher unbeachteten und auch später nur aus ihm zu entnehmenden nachrichten, weshalb es nicht veraltete und noch heute häufiger gebraucht und nachgesehen werden musz als die folgenden, ihm an fülle des stofs überlegenen werke.« (J. GRIMM, Deutsches Wörterbuch 1, 1854, XXII.) Im Vorbericht zu diesem Wörterbuch gab Frisch folgendermaßen Auskunft über die Geschichte seiner Arbeit so-
149
150
Frisch, Johann
Leonhard
wie über seine Grundsätze bei der Erstellung desselben: »Man hat diese Lexicons-Arbeit etlichemahl wollen liegen lassen, sonderlich da der Herr von Eccard [Johann Georg Eckhart, 1664-1730, der Leibniz bei seinen historischen Arbeiten unterstützte, 1706 Prof. hist. zu Helmstedt und 1717 Leibniz' Nachfolger als Bibliothekar wurde, starb als Geh. Hofrat und Universitätsbibliothekar zu Würzburg] in seiner >Historia studii Etymologici linguae Germanicae< von einem Lexico, das er vorgehabt, viel wichtiges gesprochen, ist der Auetor fast abgeschreckt worden. Der hochgelehrte Herr Baron von Leibnitz aber hat ihn wieder aufgemuntert und versichert, wenn gleich unser viel über diese Arbeit wären, würden wir doch alle genug zu thun finden und das Werk nicht erschöpfen [...]. Des Herrn Schilters Glossarium Teutonicum hat ihn [den Verf.] einer grossen Arbeit überhoben, weil der ganze Schatz von den urältesten Teutschen Schafften darein gekommen ist. Indem es aber nur bis an Zeiten reicht, die man noch recht dunkel nennen kan, nemlich kurz vor= und kurz nach der Erfindung des Buchdruckens, darinnen man Historien und Chroniken findet, wo auf allen Seiten Wörter stehen, die dem Leser am Verstand solcher Schrifften hinderlich fallen; so ist dadurch Gelegenheit gegeben worden, in diesem gegenwärtigen Wörter=Buch die Hand an eine schöne Aerndte zu legen, davon keiner sagen kan, es sey in eine fremde geschehen.« Somit stellte sich Frischs Werk als wichtige Ergänzung zu Johann Schilters Glossarium (es galt als größte Leistung in der wissenschaftlichen Untersuchung des Deutschen seit diesem) und als ein neuhochdeutsches Wörterbuch im weitesten Sinne dar. Es gehörte zu den Werken, aus denen das 18. Jahrhundert seine Kenntnis der deutschen Sprache, des deutschen Wortschatzes in seiner geschichtlichen, landschaftlichen und berufsständischen Erscheinungsform bezog. Der Gedanke eines Gesamtwörterbuches der deutschen Sprache reichte bis zu den sprachtheoretischen Bemühungen der Fruchtbringenden Gesellschaft und einzelner ihrer Mitglieder wie z. B. Georg Philipp Harsdörffer (1607-1658) und Justus Georg Schottel (1612-1674), Kaspar Stieler (1632-1707) und Matthias Kramer (um 1640 bis 1727/30) zurück, die aber dann ihre praktischen Wörterbuch-Arbeiten auf die Schaffung einer vorbildlichen Sprachnorm ausrichteten. Obwohl auch Frisch den Aspekt der Sprachnorm nicht aus dem Blickwinkel verlor, wie seine Zusage an Johann Au-
gust Egenolf (1683-1729), sich an der Gründung einer Gesellschaft für die Reinigung der deutschen Sprache zu beteiligen, zeigte (1717; Egenolf über Frisch: »Suum in linguam patriam amorem eruditis scriptis jam satis superque declaravit, et vel proprio exemplo doeuit, in scholis faciendum esse initium culturae nostrae linguae, quippe quae a multis ¡Harum hactenus exulavit, nonnullis doctoribus laudi sibi ducentibus, si diseipuli in sola latina et graeca, quibus omnem putant absolvi eruditionem, quales profectus fecerint.« DITERICH, 1732, S. 267E), galt sein Hauptinteresse der Erfassung der lebendigen gesprochenen Sprache. Ein Zeugnis dafür war auch Frischs Aufruf an seine Kollegen, sich an der Erarbeitung eines Brandenburgischen Idiotikons zu beteiligen (1734). Das seit 1712 als Sozietäts-Projekt anvisierte Deutsche Wörterbuch scheiterte dann aufgrund konzeptioneller Divergenzen zwischen Frisch und Johann Theodor Jablonski (1654-1731), der sich mehr den sprachnormierenden Tendenzen der Fruchtbringenden Gesellschaft verpflichtet fühlte. Trotz des Scheiterns dieses Akademie-Projekts hat Frisch, besonders in den Jahren seines Direktorats der Deutschen Klasse, die Sprachbemühungen der Sozietät wesentlich gefördert, auch wenn er aus den genannten Gründen eine Reihe von Projekten letztendlich außerhalb der Sozietät realisierte. 1706 wurde Frisch auf Veranlassung von Leibniz (der seinen persönlichen Umgang suchte und sich von ihm auch im Russischen unterrichten ließ) in die Brandenburgische Sozietät der Wissenschaften aufgenommen: »Und da er denn auch in physicis und mathematicis seine Geschicklichkeit gezeiget hatte, ward er Praeside Illustri Leibnitio zum Mitglied der Königl. Societaet der Wissenschafften aufgenommen, welchen Nahmen er nicht vergebens hat führen wollen, indem er nicht allein den ordentlichen Versammlungen in Classe Historico-Philolog. Germ. und Historico-Philologica Eccles. et Orient, fleißig beygewohnet, sondern auch zu den Miscellaneis Berolinensibus Societatis Scientiarum unterschiedliche mahl gelehrte Anmerckungen bey getragen hat.« (DITERICH, 1732, S. 267.) Frisch, der 1731-1743 den Vorsitz in der historisch-philologischen Abteilung führte, schrieb am 1. Aug. 1731 über seine Tätigkeit für die Sozietät: »Weil ich sonsten die 33 Jahre über, die ich hier bin, immer studiert, indem ich manchen Tag kaum eine Stunde publice lesen darf, so habe ich mich in obgedachter Societät der Wissenschaften in
Frisch, Johann Leonhard alle vier Departemente als ein contribuirendes M i t glied eingeschrieben, und in dem mathematischen Departement die Teutsche Geographiam specialissimam über mich genommen, nach Vermögen jährlich etwas zu liefern. Ich habe aber solche Neider gefunden, daß sie mein Beginnen seither 1718 gehindert, nunmehr aber will ich immerzu ein Landchärtlein dem Publico communiciren und zwar in den Miscellaneen der Societät. In re litteraria gebe ich alle Monath eine Quantität von den Originibus linguae Gallicae und von den Noten in Menagium, weil ich ein Mitglied in solchem Departement habe, welcher solches wohl versteht, nemlich Mr. Duchat, welcher den Rabelais mit Noten herausgegeben, einen gelehrten Franzosen und Königlichen Rath. Im physikalischen Departement ist mir die Beschreibung der Insekten aufgetragen worden.« (FISCHER, L. H., 1890, S. XIVf.) In der Aufzählung dieser immensen Arbeit, die Frisch für die Sozietät leistete, fehlt u. a. noch seine Übersetzung der Evangelien des Matthäus, Markus und Lukas, die Frisch im Rahmen seiner Tätigkeit in der Orientalischen Klasse für die geplante Neubearbeitung der Bibelübersetzung Luthers liefert e (BRATHER, 1 9 9 3 , S . 4 0 4 , A n m . 6 2 ) .
Die naturwissenschaftlichen Beobachtungen und Erfahrungen, die Frisch in seinem wechselvollen Leben, besonders in den Jahren seiner Reise- und Wandertätigkeit, sammelte, beeinflußten auch nachhaltig seine spätere wissenschaftliche Tätigkeit. Durch seine chemischen Versuche konnte er den vom Alchimisten, Arzt und Theologen Johann Konrad Dippel ( 1 6 7 2 - 1 7 3 4 ) erfundenen Farbstoff »Berliner Blau« auf wissenschaftlicher Basis wesentlich verbessern. Seine Neigung zu naturwissenschaftlichen Studien erhielt starken Auftrieb durch seine Beschäftigung mit der Landwirtschaft. So übernahm er 1707 das Sozietäts-Projekt des Seidenbaus, mit dem der Initiator der Sozietät, G. W. Leibniz, die Finanzierung der wissenschaftlichen Arbeit zu verbessern hoffte. Frisch stellte in Köpenick, Potsdam, Charlottenburg und auf den Wällen von Berlin praktische Versuche zur Maulbeerbaum- und Seidenraupenaufzucht an; später kaufte er vor dem Spandauer Tor Land und führte die Versuche in eigener Verantwortung fort. Das Scheitern dieses Projekts schildern die Briefe, die Frisch mit Leibniz in den Jahren 1 7 0 6 - 1 7 1 6 wechselte. Aufschlußreich ist dieser Briefwechsel nicht nur wegen des mitgeteilten wissenschaftlichen Gedankenaustauschs, sondern auch für die Kenntnis der
bedachten und unbedachten Widerstände, die dem Projekt aus den unterschiedlichsten Interessenlagen heraus erwuchsen. Trotz Privilegien und Verordnungen blieb die Projektrealisierung letztlich ein Werk persönlicher Initiative. Die Aufzucht von Seidenraupen führte ihn zur Beobachtung von Insekten überhaupt; ab 1720 veröffentlichte er seine Ergebnisse in einer »Beschreibung von allerley Insecten in Teutsch-Land«. Bis 1738 erschienen 13 Hefte, in denen 3 0 0 Insekten deutsch benannt und genau beschrieben wurden; die von Frisch eigenhändig nach dem natürlichen Aussehen der Insekten gezeichneten Abbildungen stach sein, beim Beginn der Veröffentlichung erst 13jähriger Sohn Ferdinand Helfreich in Kupfer. Im »Vorbericht« zu seinem Werk schrieb Frisch: »Weil mir nicht allein dasjenige, was ich von dem kriechenden und fliegenden Gewürme bisher angemercket und aufgezeichnet habe, beginnet sehr häuffig zu werden: sondern auch die Sammlung solcher Creaturen selbst in vielen Arten zu starck anwächst: Also hab ich, theils eines und das andere besser in der Ordnung und im Gedächtnüß zu behalten, theils andern zu dienen, die gern ausführlichere Wissenschafft davon haben, und mit mir oder nach mir also fortfahren wollen, hiemit angefangen etwas schrifftlich davon zu verfassen, und heraus zu geben. U n d zwar in Teutscher Sprach. Dann die Lateinische, welche bisher in solcher Materie von den meisten gebraucht worden, ist vielen unbeqvem, sonderlich denen, die in Teutschland ohne Latein dergleichen Untersuchungen lieben: Geschweige, daß die halb oder gantz Griechischen Namen der Gewürme in solchen Schrifften, auch denen die sonst Latein verstehen, einen Eckel machen. So suche ich auch dadurch, bey so grossem Mangel an beqvemen Wörtern in dieser Arbeit, einige Teutsche Benennungen in gemeinen Gebrauch zu bringen. Wann es einmahl nöthig erachtet wird, kan alles ins Latein übersetzt werden. Indessen sollen doch einige von obgedachten seltsamen lateinischen Namen, um derer willen, so sie besser als ein neues teutsches Wort in dieser Materie verstehen, allhier beygefügt werden.« Die Arbeit fand auch Linnes Beifall, und in dessen System erhielt ein Käfer aus der Species »Me-
lolontha« die Bezeichnung Melolontha
Frischii.
Das zweite große naturgeschichtliche Werk mit illustrierenden Kupferstichen war die »Vorstellung der Vögel Deutschlands und beyläufig auch einiger Fremden«. Frisch hatte dazu eine Vielzahl heimischer
151
152
Frisch, Johann
Leonhard
Vögel gefangen, sie beobachtet u n d d a n n ausstopfen lassen; wieder lieferte sein Sohn die Kupferstiche - mit 2 5 4 Kupfertafeln u n d 3 0 7 A b b i l d u n g e n war Frischs Arbeit (die erst 1763 vollendet wurde) 6 0 Jahre lang die exakteste Darstellung der Vögel Deutschlands. Als Auszeichnung fiir sein W e r k n a h m die Kaiserlich Leopoldinische Academiae naturae curiosorum 1725 Frisch als neues M i t g l i e d unter d e m N a m e n Vegetius auf. Als Frisch 1 7 2 7 das Rektorat a m G y m n a s i u m z u m Grauen Kloster ü b e r n a h m , hatte er bereits das 6 1 . Lebensjahr überschritten, so d a ß schon bald ein Adj u n k t ernannt wurde, der d e m Rektor zur H a n d gehen m u ß t e . Frisch starb a m 2 1 . M ä r z 1 7 4 3 i m Alter von 7 7 Jahren u n d erhielt seine Grabstätte in der ehemaligen Klosterkirche zu Berlin. D i e Leichpredigt hielt der Prediger zu St. Nicolai, J o h a n n Ulrich C h r i stian Koppen; Lehrer des G y m n a s i u m s z u m Grauen
Kloster u n d des Cöllnischen G y m n a s i u m s verfaßten a u f seinen Tod zahlreiche Trauergedichte. 1 7 4 4 veröffentlichte J o h a n n J a c o b W i p p e l » D a s Leben des W e i l a n d b e r ü h m t e n Rectors an d e m G y m n a s i o z u m grauen Kloster in Berlin, J o h a n n Leonhard Frisch, nebst beygefügten Stand= u n d Lob=Reden, auch einigen Trauer=Gedichten«; ein halbes Jahr nach Frischs Tod w u r d e seine Bibliothek versteigert, die Z e u g n i s v o m umfassenden W i s s e n des Polyhistors ablegte. Zwanzig Jahre später gab sein Sohn Jodocus Leopold Frisch das v o m Vater begonnene u n d von i h m zu Ende gebrachte W e r k über die Vögel Deutschlands heraus. Einer der Enkel Frischs, der Historienmaler u n d Direktor der Berliner M a l e r a k a d e m i e , J o h a n n C h r i s t o p h Frisch, schenkte 1 8 0 9 d e m G y m n a s i u m z u m Grauen Kloster das in Ol gemalte Porträt seines Großvaters, das ehemals den g r o ß e n Hörsaal der Anstalt zierte. [JS]
Werke Abdanckungs=rede/ Als Der verblichene Cörper den 5. Martii/ 1699. Auf S. Nicolai Kirchhoff zur Ruhe geleget werden sollen/ gehalten von Johann Leonhard Frischen/ des Gymnasii zu Berlin Sub-Rectore. An: Philipp Jacob Spener: Göttlicher Rath In zeitiger Abfederung frommer Studiosorum Theologiae, Als Herr Jacobus Tögel/ Gewester würdiger Studiosus Theologiae, Den 2. Martii 1699. in dem HErrn in Berlin seelig entschlaffen/ und sein Cörper den 5. ejusd. (als am Sonntag Reminiscere) auff den Kirchhoff zu St. Nicolai beerdiget worden/ Zu dessen Ehren=Gedächtnüß/ In volckreicher Versammlung in der Kirchen St. Nicolai den 19. ejusd. (als auf Laetare.) Aus Weißheit IV, 13,14. Betrachtet von Philipp Jacob Spenern D. Churfl. Brandenb. Cons. Rath und Propst zu Berlin. Berlin/ gedruckt mit Salfeldischer Wittwe Schrifften. (Ha 33: 65 F 1, 4). Die entdeckte und verworffene Unsauberkeit der falschen Dicht- und Reim-Kunst, Am 22. Nov. Anno 1700. Als am 126sten Gedächtniß-Tag der Aufrichtung des Berlinischen Gymnasii, In einem einfältigen Schul-Spiel vorgestellet, Und aus unterschiedlichen Absichten, Besonders aber Denen, welche Natur und Lust in gedachter Schule vor andern fähig gemacht, Zur stetswährenden Erinnerung in den Druck gegeben, von Johann Leonhard Frisch, SubRector. Berlin, gedruckt mit Salfeldischer Witwe Schrifften. o. J. [1700]. (1: Tc 6578 ehem.; neu hrsg. v. L. H. Fischer, in: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H. XXVI, 1890). Untersuchung des Grundes und Ursachen der Buchstab-Veränderungen etlicher teutschen Wörter, Welche denen hohen Besitzern der hierzu dienlichen Mittel, absonderlich der benöthigten Bücher, auch andern Liebhabern der Sprachen als eine geringe Angabe und Muster von einem grossen vorhabenden Werck zur Gnädigen Beförderung und gelehrten Prüfung demüthig und geziemend überreichet Johann Leonhard Frisch, Sub-Rector im Berlinischen Gymnasio. Berlin o. J. [1703]. (7: Teilabdruck in: Nova Literaria Germaniae Collecta Hamburgi, Sept. 1703, S. 3 2 1 - 3 2 4 ; POWITZ, 1959, S. 39, Anm. 2). »Herr Sultze war bereit auf GOttes Winck zugehen« [Trauergedicht]. In: Den Himmlischen Beruff/ Welchen TIT. HERR/ Herr Johann Georg Sultz/ SS. Theol. Stud. und Ministerii Candidatus Höchsterwünscht erlangt Jndem Er Am 3ten Hornungs=Tage des 1708ten Jahres durch einen sanfften und seeligen Abschied dieses Zeitliche verlassen und der Seelen nach in die triumphirende Kirche eingegangen/ An dessen Begräbniß=Tage/ Welcher war Der 7te obgedachten Monaths Denen Hochbetrübten Hinterbliebenen zu Trost weisen und preisen wollen Die Collegen des Berlinschen Gymnasii. BERLJN/ druckts Johann Lorentz. [1708; 4°] (1: Ee 7 1 0 - 4 1 , 25). Nouveau dictionnaire des passagers français-allemand et allemand-français Oder neues Frantzösisch-Teutsches und Teutsch-Frantzösisches Wörter-Buch. Leipzig bey Joh. Fr. Gleditsch und Sohn 1712. (Rez. in: Deutsche Acta Eruditorum, 1712,1, S. 86 (eigentl. 87)-88; Annot. in: Acta Eruditorum, 1712, Jan. S. 41); NOUVEAU DICTION-
Frisch, Johann Leonhard N A I R E D E S PASSAGERS ... von Johann Leonhard Frisch. Mitglied der Kön. Preuß. Societ. der Wissenschafften in Berlin. Andere Auflage. L E I P Z I G 1719. B e y j o h . Friederich Gleditschens seel. Sohn. (23: Kb 233); weitere Aufl. 1725, 4. Aufl. Leipzig 1730; Nouveau D I C T I O N N A I R E D E S PASSAGERS F R A N C O I S - A L L E M A N D E T ALL E M A N D - F R A N C O I S O d e r Neues Frantzösisch=Teutsches u n d Teutsch=Frantzösisches Wörter=Buch, Worinnen Alle Frantzösische Wörter, auch der Künste u n d Wissenschafften, aus den vollkommensten u n d neuesten Dictionariis, nebst den nöthigsten Constructionen u n d Redens-Arten, d u r c h kürtzlich gezeigte Etymologie, u n d durch das gebräuchlichste, auch reineste Teutsche erkläret worden; Im Teutschen Theile aber eine so grosse Verbesserung u n d Vermehrung geschehen, daß die Liebhaber beyder Sprachen dieses Buch mit grossem Nutzen gebrauchen können. Herausgegeben von Johann Leonhard Frisch, Mitglied der Kön.Preuß. Societ. der Wissenschaften in Berlin. Aufs neue vermehret u n d verbessert von Mr. Mauvillon. Mit Römisch=Kayserl, wie auch Königl. Polnischen u n d Chur=Sächsischen allergnädigsten P R I V I L E G I O . Leipzig 1752. In J o h a n n Friedrich Gleditschens B u c h h a n d lung. 1752 (14: Lingu.Gall. 575; erw. u n d bearb. Aufl. der Ausg. von 1737); weitere Auflagen 1739, 1746, 1755, 1763, 1766, 1772 (1: Diez 8° 8 7 1 7 ehem.), 1780, 1786 und 1792. [Anonym]. Der Seidenbau, nach seiner Möglichkeit u n d Nutzbarkeit, nebst unvorgreiflicher Anzeige einiger allgemeinen Mittel, wie deßen E i n f ü h r u n g zu befördern, kürtzlich vorgestellet von Einem Mitgliede der Königl. Preußischen Societaet der Wißenschafften. Berlin: Pape 1713. (1: O x 14, 790, 4° ehem.). [Anonym]. Der Seidenbau, in seiner nöthigen Vorbereitung, gehörigen Bestellung u n d endlichen Gewinnung, vorgestellet durch ein Mitglied der Königl.Preußischen Societaet der Wißenschafften. Berlin 1714. (1: O x 14, 792, 4° ehem.). C o m p e n d i u m grammaticae Latinae oder kurzer Auszug aus der grösseren lateinischen Grammatica Marchica. Berlin 1 7 1 6 ( 1 : W 1 7 2 4 8°). Vollständige Lateinische Grammatica Marchica. Berlin 1718 (1: W 1728 8°). Einige Nachrichten, welche das erste Specimen eines Atlantis Germaniae Sacrae Evangelicae, das ist: Das erste Stück einer S a m m l u n g der Land-Charten von den Kirch- oder Pfarr-Kreisen des evangelischen Teutschlandes erfordert, auf welchem die Superintendur Neustadt an der Aisch (...) mit möglichster Sorgfalt in ihre gehörige Lage gebracht. Berlin 1718. [2°]. (POWTTZ, 1959, S, 190; BL: 1230.i. 4.(4.)). »An den betrübten H e r r n Sohn ... Jch m u ß / doch viel zu früh/ denTrauer=Fall beklagen/« [Trauergedicht]. In: PI7E LACRYMiE, F U N E R E VIRI Q U O N D A M S U M M E R E V E R E N D I E T A M P L I S S I M I D O M I N I C O N R . G O T T O F R . BLANCKENBERGII, PR/EPOSITI A D H U C E T PASTORIS ECCLESLE BEROLINENSIS PRIMARII, I N S P E C T O R I S EJUS D E M E T V I C I N A R U M , A T Q U E G Y M N A S I I E P H O R I L O N G E M E R I T I S S I M I E X P R E S S E , I P S O Q U E S O L E M N I E X S E Q U I A R U M D I E , Q U I VIII. J A N U A R I I , A N N O M D C C XIII. ERAT, P U B L I C A T / € A C O L L E G I O G Y M N A S I I B E R O L I N E N S I S . B E R O L I N I , TYPIS J O H A N N I S LAUR E N T I I . [1714; 4°]. (1: Ee 710-53, 28 angeb.). Beschreibung Von allerley I N S E C T E N in Teutsch=Land, Nebst nützlichen Anmerckungen u n d nöthigen Abbildungen Von diesem Kriechenden u n d Fliegenden Inländischen Gewürme, Z u r Bestätigung und Fortsetzung der gründlichen Entdeckung, So einige von der Natur dieser Creaturen heraus gegeben, u n d zur Ergäntzung u n d Verbesserung der andern. ErsterTheil [AndererTheil, 1721; D r i t t e r T h e i l , 1721; VierdterTheil, 1722; F ü n f f t e r T h e i l 1724; Sechster Theil, 1727; Siebender Theil, 1728; Achter Theil, 1730; N e u n t e r Theil, 1730; Zehender Theil, 1732; Eilfter Theil, 1734; Zwölfter Theil, 1736; Dreyzehender Theil, 1738], Berlin, Verlegts Christ. Gottl. Nicolai 1720. [4°]. (1: Lt 11748 ehem.; 1: Lt 11747c RAR; 14: 4 Zool. 509; neue Aufl. Berlin: Nicolai 1 7 6 6 - 1 7 7 9 ) . Specimen Lexici Germanici, oder ein Entwurf, samts einem Exempel wie er sein teutsches W ö r t e r b u c h einrichtet. Wobey er verspricht den Zusatz den etwan ein Gelehrter hierinnen machen, u n d ihm auch nur, bey diesem Wort, mittheilen würde, allzeit gebührlich zu melden. Auch die Verbesserungen mit D a n c k anzunehmen u n d zu rühmen. Berlin: Christoph Gottlieb Nicolai 1723. (1: B. Diez 8° 8285; 1: Y 4 0 7 4 ' ) ; Forts.: Specimen Lexici Germanici sec u n d u m Oder das andere Exempel, wie er sein teutsches Wörterbuch einrichtet. Wobey er verspricht den Zusatz, den erwan ein Gelehrter darinnen machen würde, wie bei d e m vorigen, zu bemercken, u n d zu seiner Zeit samt denen Verbesserungen gebührlich zu melden. Berlin: Christoph Gottlieb Nicolai 1727. (1: Y 2728; 8°; 1: Y 1206, 4). Joh. Bödikeri Grundsätze der Teutschen Sprache, meistens mit ganz anderen A n m e r k u n g e n u n d einem völligen Register der Wörter, die in der teutschen Uebersetzung der Bibel einige Erläuterung erfordern, auch zum Anhange mit einem Entwurf u n d Muster eines teutschen H a u p t - W ö r t e r - B u c h s verbessert u n d vermehrt von J. L. Frisch. Berlin 1723. (11: Ya 3040; 24: Phil. oct. 3172); 2. Aufl. 1729 (11: Ya 3041); Johann Boedikers Grundsätze Der Teutschen Sprache M i t Dessen eigenen u n d J o h a n n Leonhard Frischens vollstaendigen A n m e r k u n g e n . D u r c h neue
153
154
Frisch, Johann
Leonhard
Zusaeze vermehret von Johann Jacob Wippel. Nebst noethigen Registern. B E R L I N Verlegts Christoph Gottlieb N I C O L A I 1746. Fotomechan. Neudruck Leipzig 1977; die 1. Aufl. v. Bödikers Werk erschien 1690). [Übers.] Mohyla, Petr S.: Liber Symbolicus Russorum Oder Der Grössere Catechismus der Russen [Dieses hat ... Petrus, genannt Mogila, ... verfertiget], welchen auch die gantze Griechische Kirche angenommen hat. Aus der Sclavonischen Sprache wie sie in Rußland gebräuchlich ins Teutsche übersetzt von Johann Leonhard Frisch. Franckfurth und Leipzig, 1727. [4°]. (15: Symb. 62-g; 21: G c 45. 4; 24: M C T h e o l . qt. 4068; Rez. in: Fortgesetzte Sammlung Von Alten und Neuen Theologischen Sachen, Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen, u.d.g. Leipzig 1727, S. 8 4 5 - 8 4 8 ; weitere, veränd. Aufl. u.d.T.: Orthodoxa Confessio Catholicae atque Apostolicae Ecclesiae Orientalis [compiled by Peter Mogila.] cum interpretatione Latina et versione Germanica [by J. L. Frisch], Praemissa est historia hujus >Omologias seu Catechismi a D. C . G . Hofmanno, etc. Gr., Lat. Sc Germ. Wratislaviae 1751. (BL: 1217. c. 26). O R I G O C H A R A C T E R I S SLAVONICI, Vulgo dicti C I R U L I C I Paucis generatim monstrata Ortus vero Sc progressus Characteris, Vulgo dicti G L A G O L I T I C I , pluribus sigillatim descriptus tanquam eximia Historiae Linguae Sclavonicae ars Occasione Orationum Q u a s in Gymnasio Berlinensi, Die II. April, M D C C X X V I I post horam IIX. ante meridiem, Collegae nuper promoti, post publicae Introductionis actum habebunt. I. Ad Rectoratum ascendens, Sc B. Dn. Christoph. Fried. Bodenburgio succedens Conrector Johannes Leonhardus Frisch. II. Ad Conrectoratum promotus Subrector Dn. Carolus Andreas Hennings. III. Ad Subrectoratum vero adscitus novus Collega Dn. Martinus Georgius Christgau. IV. Ad Cantoris Nicolaitani munus denique vocatus & Patri senescenti Adjunctus Dn. Jacobus Ditmar. Ad quas audiendas Amplissimos & Spectatissimos Patronos; Summe Venerandos Ephoros; Plurimumque reverendos Eccles. Ministros; Cunctosque Gymnasii nostri Fautores, Rei literariae promotores, & amicos Demisse & officiosissime invitai J O H A N N L E O N H A R D F R I S C H . Rector voc. [ohne Impressum: Berolini 1727]. (1: B. Diez 4° 2593, 1; 1: Z m 38, 4° ehem.; 14: Ling. Slav. 6; 7: 8 L I N G IX, 1101; 15: Gr. lg.ree. 2755/4). Historiam linguae Sclavonicae continuai quatuor capitibus I. D e origine characteris Cyrillici speciatim. II. D e cultura linguae Sclavonicae, beneficio hujus characteris. III. De Typis novis Sclavonicae-Moscoviticis. IV. De Dialectico Russica, tanquam filia linguae Sclavonicae. Additque in aere sculptum, conspectum figurarum characteris Sclavonici, Novi que Russici, Sc propter inscriptionem Sclavonicam, etiam N u m m u m Russicum. Occassione Exercitii Scholastici in Poesi Germanica quo natalem Gymnasii Berolinensis in coenobia, C LIII" m celebrat. et ad quod D I E 10. Decembr. M D C C X X V I I hora IX ante meridiem Maecenates, Patronos, omnes que rerum Scholasticarum Fautores demisse & officiosissime invitat Johann Leonhard Frisch. Rector. s. 1. e. a. [Berlin 1727]. (1: B.Diez 4° 2593, 2; 1: Z m 3 8 , 4 " ehem.). Historiae Linguae Sclavonicae continuano secunda continens Historiam Dialectici venedicae meridonalis sive vinidorum in Provinciis Austriae vicinis Nimirum in Carinthia, Stiria, Carniola, Istria, et marchia Vinidorum Occasione orationis quam in Gymn. Berolinensi, D I E XIX Octobr. A M D C C X X I X Hora X ante merid. post publicae introductionis Actum habebit. Novus Sub-Con-Rector D N . Christian Guilielm Grotjan. Magdeburg. Amplissimos Sc Spectulissimos Patronos Eccles. Ministros, Cunctorque Gymnasii Rei que Scholasticae Fautores demisse Sc offleiosiseime invitat Johann Leonhard Frisch. Rect. Berolini Litteris, Christiani Alberdti Gaeberdti. (1: B.Diez 4° 2593, 2; 1: Z m 38, 4° ehem.; 15: Gr. lg. ree. 2755/6). Historiae Linguae Sclavonicae continuatio tertia de Dialectis venedorum in Lusatia et in Ducatu Luneburgico. Occasione Orationis, quam in Gymnasio Berolinensi D I E IX Januarii Ao M D C C X X X post publicae introductionis actum hora X institutum, habebit N o w u s Gymn. Pro-Rector Vir clariss. atque Doctissimus, Dominus Joachim Christ. Bodenburg. De linguis Romana, praeeipue, summo studio in scholis excolendis. De utilitate certae spei succedendi in munere Rectoris Scholastici Praefaturus Joh. Leonhard Frisch. Rector. Berolini, Christoph Gottlieb Nicolai 1730. (1: B.Diez 4° 2593; 1: Z m 38, 4° ehem.; 15: Gr. lg. ree. 2755/7). H I S T O R I A E L I N G U A E S C L A V O N I C A E C O N T I N U A T I O Q U A R T A SIVE C A P U T Q U I N T U M D E DIALECT O B O H E M I C A O C C A S I O N E E X E R C I T I I S C H O L A S T I C I I N M Y T H O L O G I A E T POESI G E R M A N I C A Q U O NATALEM G Y M N A S I I B E R O L I N E N S I S C L X D I E VI. D E C E M B R I S A N N O M D C C X X X I V H O R A IX. A N T E M E R I D . C E L E B R A T E T A D I L L U D M A E C E N A T E S , P A T R O N O S , O M N E S Q U E REI S C H O L A S T I C A E F A U T O R E S E T A M I C O S D E M I S S E E T O F F I C I O S S I M E INVITAT J O H A N N . L E O N H A R D . F R I S C H R E C T O R . B E R O L I N I , apud C H R I S T O P H . G O T T L I E B N I C O L A I , 1734. (1: B.Diez 4° 2593; 1: Z m 38, 4° ehem.; 14: Ling. Slav. 6 angeb.).
Frisch, Johann Leonhard Vollständige Griechische Grammatik nach der Lehr-Ordnung der Lateinischen Märkischen Grammatik eingerichtet. BERLIN, Zu finden bey Christoph Gottlieb NICOLAI, Privilegien Buchhändler Im Jahr 1730. (24: Phil. oct. 943; 1: Vc 1000 8°). Historiae Linguae Sclavonicae continuatione quinta sive capite sexto de lingua Polonica finit. 1736. s. 1. [Berlin]. (1: B. Diez 4° 2593; 1: Zm 38, 4° ehem.). Der erste Auszug von einigen die Teutsche Sprach betreffenden Stücken, welche der Königl. Preuß. Societaet der Wissenschafften, In der dazu verordneten Abtheilung nach und nach übergeben worden. Berlin 1734. (Teilabdruck: Frischs Entwurf was für Wörter in jeder Provintz und Gegend von Teutschland, sonderlich in der Mark Brandenburg zusammen sind. Zur Beförderung des so nöthigen Allgemeinen Teutschen Wörter-Buchs ..., in: FISCHER, L . H„ 1896, S. 60-64, Anm. 110). Vorstellung der Vögel Deutschlands und beyläufig auch einiger Fremden mit ihren natürlichen Farben aus seinem deswegen von vielen Jahren her gesammleten Vogel-Cabinet zur Verbesserung der bisher davon herausgekommenen Abbildungen ... nach ihren Eigenschaften beschrieben ... in Kupfer gebracht (...) von Ferdinand Helfreich Frisch. Berlin: Selbstverlag (1733-) 1763. (1: Lo 6363 R, 2°; 2. Aufl. Berlin 1817). De primis in Germania typis editis Lexicis Germanicis. (Progr.) Berolini 1739. (1: Y 1201, 17; 1: B. Diez 4° 2462, 12 ehem.) Johann Leonhard Frisch Teutsch=Lateinisches Wörter=Buch, Darinnen Nicht nur die ursprünglichen, nebst denen davon hergeleiteten und zusammengesetzten allgemein gebräuchlichen Wörter; Sondern auch die bey den meisten Künsten und Handwerken, bey Berg= und Saltzwerken, Fischereyen, Jagd=, Forst= und Hauß= Wesen u. a.m. gewöhnliche Teutsche Benennungen befindlich, Vor allen, Was noch in keinem Wörter=Buch geschehen, Denen Einheimischen und Ausländern, so die in den mittlem Zeiten geschriebenen Historien, Chroniken, Übersetzungen, Reimen u.d.g. mit ihren veralteten Wörtern und Ausdrückungen verstehen wollen, möglichst zu dienen, Mit überall beygesetzter nöthigen Anführung der Stellen, wo dergleichen in den Büchern zu finden, Samt angehängter Theils versicherten, theils muthmaßlichen Etymologie und critischen Anmerkung; Mit allem Fleiß viel Jahr über zusammengetragen, Und jetzt den Gelehrten zur beliebigen Vermehrung und Verbesserung überlassen. Nebst einem Register der Lateinischen Wörter. 2 Tl. Berlin: Nicolai 1741. [4°]. (14: 4 Ling.Germ.rec. 59; 1: Y 2761 ehem.; 1: B.Diez 4° 2618); Johann Leonhard Frischs Teutsch=Lateinisches Wörter=Buch. Nachdruck der Ausgabe von 1741. Mit e. Einf. und Bibliographie hrsg. v. Gerhardt Powitz. Hildesheim: Olms 1977. (= Documenta Lingüistica, R. 2, Wörterbücher des 17. und 18. Jahrhunderts). [?] Das Natur-System der Vierfüssigen Thiere in Tabellen, etc. Glogau, 1775. [4°]. BL: B. 286.(1.).
Aufsätze Origo quorundam vocabulorum Germanicorum et cum aliis Unguis affinitas. In: Mise. Berol. I, 1710, S. 60-83. Libri novi Russico idiomate conscripti. In: Acta Eruditorum, März 1710, S. 140-143. Vom Buchstabiren in den teutschen Schulen; und von Erleichterung einiger Schwierigkeiten in demselben. In: Zufällige Anmerkungen von allerhand zum Schul-Wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. 3 (1716), S. 172-185. Von einigen Wörtern, so aus der Sclavonischen Sprach, und derselben Töchtern oder Mund-Arten genommen, aber von den meisten falsch buchstabirt, oder geschrieben, oder ausgesprochen werden. In: Zufällige Anmerkungen von allerhand zum Schul-Wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. 4 (1717), S. 294-302. Vom Ursprung der Figur des Buchstab < y > und woher es komme, daß er von einigen in so viel Wörtern geschrieben werde. In: Zufällige Anmerkungen von allerhand zum Schul-Wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. 5 (1717), S. 391-398. Vom Zahlwort Zwei und dessen Declination. In: Zufällige Anmerkungen von allerhand zum Schul-Wesen und Grundlegung der Gelahrtheit gehörigen Sachen. 6 (1718), S. 463^í67. Etymon Nominis Weser (Visurgis) Fluvii Germaniae. In: Mise. Berol. II, 1723, S. 54-56. Significatio Nominis Montacoc, quod Comitii cuidam Hennebergensi olim datum fuit. In: Mise. Berol. II, 1723, S. 56. De Vespertilionum Iatibulis majoribus in montium speluncis. In: ACTA PHYSICO-MEDICA ACADEMLE QESARJE LEOPOLDINO-CAROI.IN/E NATURA CURIOSORUM ex hibentia EPHEMERIDES sive OBSERVATIONES HISTORIAS ET EXPERIMENTA CELEBERRIMIS GERMAN LE ET EXTERARUM REGIONUM
15 5
156
Frisch, Johann
Leonhard
VIRIS habita Sc communicata, singulari studio collecta. V O L U M E N P R I M U M cum APPENDICE & PRIVIL E G I O S A C R j E G E S A R / E M A J E S T A T I S . N O R I M B E R G S , Prostat in O f f i c i n a W. M . E N D T E R I A N A ,
&
apud J U L I U M A R N O L D U M E N G E L B R E C H T . Typis J O H A N N I S E R N E S T I A D E L B U L N E R I A n . M D C C X X V 1 I , Obs. C C X I , S .
462-465.
Alia ratio solvendi quatuor posteriores versus aenigmatis Basilii Valentini, cujus Tomo I. Miscell. Berol. p. 21 mentio facta est. In: Mise. Berol. III, 1727, S. 2 5 - 2 6 . De cortice arborum circumcirca sine damno, de tota stipite detracto, et renascente. In: Mise. Berol. 1727, S. 2 6 - 2 8 . Index historiae suae Insectorum. In: Mise. Berol. III, 1727, S. 2 8 - 3 3 . De Eruca Canalicola, et de Papilione qui ex ea sit. In: Mise. Berol. III, 1727, S. 3 4 - 3 5 . Observationes, quae ad pleniorem descriptionem insecti pertinent, quod foliorum Pediculos, gallice, pucerons, vocant. In: Mise. Berol. III, 1727, S. 3 6 - 4 0 . Observationes, quae Descriptioni Ispidae sive Halcyon is, in diversorum Auctorum libris addi possunt. In: Mise. Berol. III, 1727, S. 4 ( M 2 . De taeniis in anserum intestinis. In: Mise. Berol. III, 1727, S. 42. De taeniis in piseibus. In: Mise. Berol. III, 1727, S. 4 3 - 4 4 . Vestigia generationis taeniarum sive vermium latorum in piseibus et avibus, Item De lumbricis et taeniis in superficie hepatis piscium et murium. In: Mise. Berol. III, 1727, S. 4 4 - 4 6 . Observationes ad Anatomiam lumbricorum in visceribus pertinentes, ad confirmandam hypothesin, Lumbricos in Visceribus esse larvas seu, ut vocant, Nymphas taeniarum. In: Mise. Berol. III, 1727, S. 4 6 - 4 8 . Explicatio Tituli Hormesta qui Orosii Libro inscriptus invenitur. In: Mise. Berol. III, 1727, S. 310—311. Iris circa Solem observata. In: Mise. Berol. 1734, IV, S. 6 4 - 6 5 . De Origine characrerum obscuriorum quibus in Calendariis Signa Zodiaci indicantur. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 6 5 66. De Origine characterum qui apud Astronomos Planetas significant. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 6 7 - 6 9 . Descriptio ulterior, Quam primum specimen Atlantis Germaniae Sacrae Evangelicae requirit. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 6 9 - 7 3 . Cur Mensis Februarius appellatus sit Hornung. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 175-178. Historia militum, ante aliquot Secula post exauetoritatem oberrantium et mendicantium; et unde dicti sint Gardende Knechte. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 179-181. De Vocibus Teutonicis Elo et Schelo. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 182-183. Explicatio originis vocis Trese-Kammer. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 183-184. Vocum Pietantz, Piment, et Picteren, Quas Historici quidam Germanici e Barbara medii aevi Latinitate retinuerunt, Etymologia et Significatio. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 185-188. Explicatio vocum Cavilla et Creopensorium. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 188-189. Derivatio vocis obscurioris Smurdus quae in jure veterum occurit. In: Mise. Berol. IV 1734, S. 190-191. Explicatio verborum obscuriorum et multilatorum Geographi veteris, Ravennatis, et confirmatio conjecturae, quod vox Bisigibilias quae ibidem legitur, Sclavonica sit et significet Albim superiorem. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 191-194. Etymologia Clamoris publici Jodute. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 195-198. De mustelae fluviatilis rapacitate, et de taeniis in stomacho hujus piscis. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 3 9 2 - 3 9 3 . De lumbricis in locustis. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 3 9 3 - 3 9 4 . De taeniis in pisciculo aculeato, qui in Marchia Brandenburgica vocatur Stecherling. In: Mise. Berol. IV, 1734, S. 395-396. De Bomyce e folliculi sui textura prorepente. In: Mise. Berol. V, 1737, S. 106-108. Specimen supplementorum et observationum ad Jo. Schilteri Celeberr. ICti Glossarium Teutonicum. In: Mise. Berol. V, 1737, S. 198-200. Observationes et notae ad loh. Schilteri Celeberr. ICti Glossarium Teutonicum. In: Mise. Berol. V, 1737, S. 2 0 1 - 2 1 0 . De vero sensu corruptae vocis Gartzaun in Veteri quodam Poemate historico de excidio Urbis Ptolomaidos in Palaestina. In: Mise. Berol. V, 1737, S. 2 1 1 - 2 1 2 . De quinque nominibus canis sagacis apud venatores in veteribus Germanorum legibus. In: Mise. Berol. V, 1737, S. 2 1 2 - 2 1 4 . Nomen Aegidius, varia apud veteres mutatione, potissimum apud Germanos, vulgo corruptum. In: Mise. Berol. V, 1737, S. 2 1 4 - 2 1 5 .
Frisch, Johann Leonhard D e vocis C h a r r o m a n n i c o et sequentium Verborum in Ekkehardo Juniore apud Goldast. T. I. Parte I. Rer. German, p. 36. restitutione, et probabiliore lectione. In: Mise. Berol. V, 1737, S. 216. Origines vocum q u a r u n d a m linguae Gallicae et simul observationes et supplementa ad D n . Menagii origines linguae Gallicae. In: Mise. Berol. 1737, V, S. 2 1 7 - 2 2 2 . Observationes ad L a m p e t r a r u m tres species. In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 1 1 8 - 1 2 0 . D e taenia capitata. In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 121. De ossibus dentatis in utraque pinna ventris carpionis. In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 122. G o b i u s Capitatus. In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 123. D e Phocaena in Pomeraniae iacu q u o d a m inventa. In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 124. D e mergo q u o d a m in Marchia Brandenburg capto Tschinensium mergo piscatori, Gali. C o r m o r a n dicto, a d m o d u m simili. C u m observationibus ad Aldovrandi et Gesneri figuras et ad Descriptionem hujus avis. In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 1 2 5 - 1 2 7 . D e ansereTschincio, in primis de capite et lingua ejus. In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 1 2 7 - 1 2 8 . D e taeniis, quae in jecore piscium inveniuntur, inprimis vero in Lucio pisce. In: Mise. Berol. IV, 1740, S. 129. Index historia suae Insectorum Tomi secundi et tertii sive Centuriae secundae et tertiae. In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 1 3 0 - 1 3 6 . D e voeibus Hallunck et Z o h e n s u h n . In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 1 9 2 - 1 9 3 . Ad supplementa Glossarii Schilteriani. In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 1 9 3 - 1 9 4 . Origines vocum q u a r u n d a m linguae Gallicae et simul observationes et supplementa ad D n . Menagii origines linguae Gallicae. Continuatio. In: Mise. Berol. VI, 1740, S. 1 9 5 - 2 0 3 . Observationes ad Caroli d u Fresne Glossarium mediae et infimae Latinitatis. In: Anmerckungen über die deutschen Reichssachen, nach Anleitung der deutschen Reichsrechte, der Historie, Genealogie, Geographie, a n n o c h ungedruckter Geschichtsschreiber, alter Diplomaten u n d U r k u n d e n der alten u n d mittlem Zeit. Berlin 1741, S. 46f. De nido Chlorionis sive turdi lutei. In: Mise. Berol. VII, 1743, S. 3 5 8 - 3 5 9 .
Ungedruckte, nicht mehr nachweisbare bzw. nicht nachgewiesene (nur erwähnte) Titel Gemalte Abbildung von Schmetterlingen u n d anderen Insecten, mit Beschreibungen. 2 Mbde; hs.-Nachtrag: von J. L. Frisch. (14: B 97a). Französisches Vokabularium (BIDERMANN, 1743, III, S. 263). C o m p e n d i u m französischer Sprichwörter (BIDERMANN, 1743, III, S. 263). Versus memoriales, von A. u. N . T [ e s t a m e n t ] von Griechischen u n d Lateinischen autoribus, von langen M a a ß u n d R o m . Z a h l - B u c h s t a b e n . (BIDERMANN, 1 7 4 3 , III, S. 2 6 3 ) .
Ausgabe des Agapetos (FISCHER, L. H., 1896, S. 58, A n m . 97). Märkische griechische G r a m m a t i k [1737]. (FISCHER, L. H . , 1890). Reisetagebücher (WIPPEL, 1744). Vestibulum Comenii (Ubers, ins Russische, Werk wohl nicht gedruckt, sh. Briefe an Leibniz vom 6. u n d 19. Sept. 1716). D a ß m a n den M i ß b r a u c h der Mythologie mit andern beklage, aber die Abschaffung derselben nicht billige. 1734. (Rede unter Frischs Leitung im R a h m e n eines >exercitium scholasticum in mythologia et poesi G e r m a n i c a s vgl. FISCHER, L . H „
1890).
Bearbeitung der Luther-Bibel: Matthäus, Markus u n d Lukas. (A-A I - V - l ) .
Briefe Brief Frischs an J o h a n n Heinrich von Seelen. 20. März 1716. (In: J. H . v. S. : Memoria Stadeniana. H a m b u r g 1726, S. 3 3 7 - 3 3 9 ) . Brief Frischs an Johannes H e u m a n n (um 1737). (In: J. H . : Opuscula quibus varia Juris Germanici itemque historica et philogica argumenta explicantur. N ü r n b e r g 1747, S. 4 7 0 - 7 1 ) . Autograph. (Ms. Ff. Uffenbach, Bd. 18). Briefe. (In: Literarische Blätter. Neuer oder fortgesetzter allgemeiner literarischer Anzeiger. Nürnberg 4 [1804], S. 118-126). Briefwechsel mit Johann Philipp Tabbert von Strahlenberg. (In: Verhandlungen der gelehrten Estnischen Gesellschaft zu Dorpat, Bd. 13, 1888, S. 4 0 9 - 4 2 1 ) .
157
158
Frisch, Johann Leonhard Briefwechsel mit Gottfried Wilhelm Leibniz. M i t Einl. u. A n m e r k . hrsg. v. L e o p o l d H . Fischer. Repr. d. Ausg. 1896. Hildesheim: O l m s , 1976.
Nachlaß Nachlaß nicht erhalten; Frischs Naturalienkabinett erwarb nach dessen Tod vermutlich die Berliner A k a d e m i e (BRATHER, 1 9 9 3 , S. 3 0 0 ) ; Bibliotheca J o h a n n Leonhard Frischii . . . D e r Bücher=Vorrath des sei. H r n . J o h . Leonh. Frischens, Weyl. Hochansehnlichen Directoris der Königl. Societät der Wissenschaften, und Hochverdienten Rectoris des berühmten hiesigen Berlinischen G y m n a s i i soll durch öffentl. Auction . . . den 2. Sept. 1743 im RectorHause . . . gegen bare Bezahlung los geschlagen werden ( . . . ) . Berlin 1743. (1: A p 2 3 4 3 1 , 8°: Auktionskatalogseiner Bibliothek, ca. 2 . 2 0 0 Bde.).
Literatur Vita J o h . Leonhard Frisch. Fol. l v - 3 v . [o. D . ] . (Deutsche A k a d e m i e der Naturforscher Leopoldina, Halle/Saale, Archiv, M a p p e 3 8 0 ) ; Verordnung an alle Inspectores, daß a u f denen Kirchhöfen M a u l b e e r - B ä ü m e gepflanzet werden sollen. [9. J a n . 1719]. In: Mylius, Chr. O . , 1737, T. 1, 1. Abt., Nr. CI;WIPPEL, J o h a n n J a k o b : D a s Leben des Weiland hochberühmten Rectors an d e m G y m n a s i o zum Grauen Kloster in Berlin J o h a n n Leonhard Frisch. Berlin 1 7 4 4 (zuverlässigste gedruckte Q u e l l e ) ; RIBBECK, August Ferdinand: Oratio ad Joannis Leonhardi Frischii olim Gymnasii Leucophaei Rectoris meritissimi m e m o r i a m secularem celebrandam die 19. Decembris 1827. In: K ö p k e , G e o r g G u s t a v Samuel: Z u r Feier des Augsburgischen Glaubensbekenntnisses, welche im berlinischen G y m n a s i u m . . . [Progr. des Wohltäterfestes im Grauen Kloster, 24. J u n i 1830]. Berlin: Dieterici 1 8 3 0 ; DITERICH, 1732, S. 2 6 5 - 2 7 0 ; KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II, S. 9 5 0 - 9 5 2 und 1024; BIEDERMANN, 1743, Bd. 3, 1. Stück., S. 2 5 9 - 2 6 4 (bietet einige von Wippel nicht mitgeteilte Nachrichten über Frischs Lebensumstände); JÖCHER, 1750, II, Sp. 768f.; A b h a n d l u n g von M a u l beerbäumen, den Seidenwürmern und dem Seidenspinnen. Aus d e m Französischen übersetzt. N e b s t einem A n h a n g von d e m Seidenbau in Berlin und der C h u r m a r k Brandenburg. Berlin 1756, (vgl. dazu Rezension in den »Schwäbischen Nachrichten« 10. St., 1757); HIRSCHING, 1 7 9 4 - 1 8 1 5 , B d . II, S. 3 2 8 - 3 3 0 ; VOCKE, 1 7 9 6 - 9 7 , I, S. 2 2 6 - 2 2 8 ; M E U S E L , 1 8 0 0 , I I I , S . 9 5 2 ; BAUR, 1 8 0 8 , I I , S . 3 2 0 ; J Ö R D E N S , 1 8 1 1 , V I , S . 1 1 6 - 1 2 0 ; BAADER, 1 8 2 4 - 2 5 ; B E L L E R M A N N ,
1825, 3. Stück, S. 4 7 - 5 0 ; STRUMPF, 1865; ECKSTEIN, 1871; DENINA, C . : L a prusse litteraire sous Frederic II., 1 7 9 0 1791; HEIDEMANN, 1874, S. 1 8 4 - 2 1 0 ; A D B , 1878, VIII, S. 9 3 - 9 5 ; MAUERMANN, 1909, S. 48f.; D i e Preußische Seidenindustrie im 18. Jahrhundert u n d ihre B e g r ü n d u n g durch Friedrich den Großen. Erster Band. Akten bis 1768, bearbeitet von G . Schmoller u n d O . Hintze. Berlin 1892. (Acta Borussica. D e n k m ä l e r der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, Abt. 2, R. 1, 1, S. 13f.: Privileg für die Societät zur Anlegung von Maulbeerpflanzungen); Die Preußische Seidenindustrie im 18. Jahrhundert u n d ihre B e g r ü n d u n g durch Friedrich den Großen. Dritter B a n d . Darstellung von O . Hintze. Berlin 1892, S. 91f. (Acta Borussica. D e n k m ä l e r der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, Abt. 2, R. 1, 3); FISCHER, Leopold H e r m a n n : Einleitung zu J o h a n n Leonhard Frischs Schulspiel von der Unsauberkeit der falschen Dicht- und Reim-Kunst. Berlin 1890, S. V I I - X X . (Schriften des Vereins f. d. Geschichte Berlins, H . X X V I ) ; DERS.: Einleitung zu J o h a n n Leonhard Frischs Briefwechsel mit Gottfried Wilhelm Leibniz. Ein Beitrag zur Geschichte des geistigen Lebens in Berlin am A n f a n g des 18. J h . N a c h d r u c k der Ausgabe Berlin 1896. Hildesheim, N e w York 1976, S. I - X X X I . ; HAUPT, H . : J . L. Frisch z u m 200jähr. Gedächtnis, in: D t . Hochschulztg. 17 ( 1 9 2 5 ) , S. 7 6 - 8 2 ; WINTER, E d u a r d : J . L. Frisch; in: N e u e Deutsche Biographie, 1961, V, S. 6 1 6 ; EICHLER, Ernst: D i e slawischen Studien des J o h a n n Leonhard Frisch. Berlin 1 9 6 7 (enthält: Vita Joh. Leonhardi Frischii, aus d e m Archiv der Leopoldina, um 1 7 2 0 / 1730, sowie einen A b d r u c k der Programmabhandlung: Historia Linguae Sclavonicae ( . . . ) de Dialecto Bohemica.); DERS.: J o h a n n Leonhard Frisch und die slawische Ethymologie, in: Beiträge zur Geschichte der Slawistik, hrsg. v. H a n s H o l m Bielfeldt und K. Horalek. Berlin 1964, S. 1 9 7 - 3 1 8 ; DERS.: J o h a n n Leonhard Frisch 1 6 6 6 bis 1 7 4 3 , in: Wegbereiter der deutsch-slawischen Wechselseitigkeit, hrsg. v. E d u a r d Winter u n d Günther Jarosch, Berlin 1983 (= Q u e l l e n und Studien zur Geschichte Osteuropas, Bd. 2 6 , S. 3 9 ^ 3 ) ; BERNHAGEN, Wolfgang: J o h a n n Leonhard Frisch und seine Beziehungen zu Rußland, in: Deutsch-russische Begegnungen und Leonhard Euler, hrsg. v. Eduard Winter, Berlin 1958. (= Q u e l l e n u n d Untersuchungen zur Geschichte Osteuropas, B d . 1, S. 1 1 2 - 1 2 4 . ) ; POWITZ, G e o r g : D a s deutsche Wörterbuch J o h a n n Leonhard Frischs. Berlin 1 9 5 9 (Deutsche Akademie
Frisch, Johann Leonhard der Wiss. zu Berlin. Veröffentl. d. Instituts für deutsche Sprache und Literatur, 19); BISCHOFF, Johannes: Eine unbekannte Dekanatskarte für Neustadt a. d. Aisch im Stadtarchiv Erlangen, in: Mitteilungen für die Archivpflege in Bayern, 13 (1967) S. 49f. (betr. Frisch); ANONYM: Verzeichnis der in J. L. Frischs Vorstellung der Vögel Deutschlands ( . . . ) abgebildeten Säugethiere und Vögel nach der 13. Ausgabe des von J. F. G. bearbeiteten Linneischen Nautursystems geordnet. Berlin 1819; STRESEMANN, Erwin: Die Erscheinungsdaten von L. F. Frischs »Vorstellung der Vögel in Teutschland« (1733-1763), in: Ornithologische Monatsberichte, Berlin, 49 (1941), S. 1-8; BRATHER, Hans-Stephan (Hrsg.): Leibniz und seine Akademie. Ausgewählte Quellen zur Geschichte der Berliner Sozietät der Wissenschaften 1697-1716. Berlin 1993, S. 2 9 8 - 3 0 1 u. ö. (mit Angaben zu den erhaltenen, Frisch betreffenden Akten und Urkund e n d e s B e r l i n e r A k a d e m i e - A r c h i v s ) ; A - A 1:1, 1, f. 1 9 3 , 2 0 3 , 2 0 9 ; I—III, l a , f. 8 3 , 1 8 5 , 2 0 8 , 2 1 0 , 2 1 1 ; I—III, l b , fol. 2 8 0 , 3 2 2 , 3 2 3 , 3 2 5 , 3 2 6 , 3 7 3 , 3 7 6 , 4 0 9 , 4 5 6 ; I—III, 2 f o l . 4 , 9 , 1 9 , 7 6 u . ö .
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Slg. Hansen, Philos., Dichter Bd. 59, Nr. 90.
159
160
Gahrliep von der Mühlen, Gustav Casimir
Gahrliep von der Mühlen, Gustav Casimir (Garliep van der Müllen) * 23. Dez. 1630 Gripsholm bei Stockholm t 1717 Alt-Landsberg Mediziner, reform. V Heinrich G., kgl.-schwed. Küchenmeister M Anna Maria, Tochter von Nikolaus Culenius, hzgl.-mecklenb. Hofarzt, Dr. med. Güstrow CS) I. Virgina Regina, Tochter von Daniel Becker, Prof. phys. u. Dr. med. Königsberg; II. Charlotta Catharina, Tochter des D. Christoph Schröder; III. 1692 Lucretia geb. Bonelli, Witwe von D. Christian Schedel K Christian Heinrich (1706 Dr. med.) 1646 1652 1653 1661 1665 1668 seit 1680 1693 1690
Gymnasium Danzig Universität Frankfurt/O. Universität Königsberg Universität Leiden Prof. med. Frankfurt/O. Hof- und Garnisonsmedikus Kolberg kfl.-brdbg. Hof- und Leibmedikus Vize-Dekan des Collegium medicum Leopoldina, Cognomen: Aurelianus
Gustav Casimir Gahrliep wurde am Tag vor Heiligabend 1630 in Gripsholm bei Stockholm geboren; sein Vater Heinrich war kgl.-schwedischer Küchenmeister, vermutlich auf dem dortigen Lustschloß. Ursprünglich war die Familie in der Altmark ansässig gewesen, wo Gahrlieps Urgroßvater Thomas seinen Adelssitz nahe Osterburg wegen Überschuldung hatte aufgeben müssen, so daß sein Sohn Daniel, Gahrlieps Großvater, einen bürgerlichen Beruf als herzogl.-mecklenb. Richter des Kreises Neubrandenburg und als Ratsherr der Stadt ausüben mußte. Möglicherweise kam sein Sohn im Gefolge des Königs Gustav Adolf nach Schweden. Etwa 1637 siedelten Gahrlieps Eltern von Gripsholm nach Danzig um, damit sie ihren reformierten Glauben ungehindert ausüben konnten; der Sohn wurde bis zu seinem 16. Lebensjahr von einem Privatlehrer unterrichtet. Nachdem er seit 1642 auch die polnische Sprache erlernt hatte, bezog Gahrliep 1646 das berühmte Akademische Gymnasium in Danzig, das zu dieser Zeit von Abraham Calov (1612-1686), späterem Wittenberger Professor und einem der wichtigsten Wortführer der evangelisch-lutherischen Sache im Streit der
Konfessionen, geleitet wurde. An dieser hochschulähnlichen Bildungsstätte konnte sich Gahrliep mit philosophischen und juristischen Disputationen unter Petrus Oelhafius (1599-1652) gute Voraussetzungen schaffen (Zwei Disputationen 1648 und 1649, vgl. Altpreuß. Biogr. I, S. 203), um, dem Wunsch des Vaters gemäß, 1649 bei Friedrich von Jena (1619 bis 1682) und Johannes Brunnemann (1608-1672) das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Frankfurt/O. aufzunehmen. Aus Gahrlieps Lebenslauf, der in den Akten der Leopoldina aufbewahrt wird, kennen wir auch die Lehrer, deren Unterricht er hier besuchte. Das waren im philosophischen Grundstudiengang Georg Mellemann (gest. 1661), Tobias Magirus (1586-1652) und Johann Walter Lesle (gest. 1679), danach hörte er theologische Vorlesungen von Georg Franck (1583-1651) und Friedrich Reichel (1608-1653) und in seinem juristischen Hauptstudium, außer den bereits genannten von Jena und Brunnemann, Matthaeus Coldebacius (1582 bis 1653) und Joachim Decher (1614—1667). Seine Fortschritte im Studium dokumentierte er in den Jahren 1650, 1651 und 1652 mit Disputationen, wobei offenbar eine juristische Disputation unter Joachim Decher die Frankfurter Studienzeit beendete. Bereits in Frankfurt zeigte sich im Besuch der Vorlesungen von Gottlieb Pelargus seine eigentliche Passion, der er sich vollends nach dem Tod des Vaters mit dem Studium der Medizin zuwandte. Zunächst aber kehrte er als Jurist nach Danzig zurück, das sich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einer blühenden Seehafen- und Handelsstadt entwickelt hatte. Die Stadt, vom Krieg weitgehend verschont geblieben, zog mit ihrem Akademischen Gymnasium als eine angesehene Bildungsstätte nicht nur Lehrer und Studierende aus allen Gegenden des Reichs an, sondern als bedeutender Warenumschlagplatz für Mittel-, Ost- und Südosteuropa auch viele europäische Kaufleute. Die Vielzahl der dort lebenden Nationalitäten wurde noch dadurch vermehrt, daß die Stadt auch Fluchtort vieler Schlesier wurde, die in den Zeiten ihrer größten Glaubensbedrängnis dorthin flohen. In dieser relativ weltoffenen Atmosphäre entwickelten sich Patriziergeschlechter, die mit ihren kulturellen Bedürfnissen und einem diesbezüglichen Engagement gute Voraussetzungen für eine erste Blüte deutscher Literatur im 17. Jahrhundert schufen. War Anfang der 30er Jahre Johannes Plavius literarisches Vorbild einer schnell wachsenden Zahl von Autoren, so er-
Gahrliep von der Mühlen, Gustav Casimir langte danach der Vater der deutschen Dichtung, Martin Opitz, der 1636 als Beamter im Dienste des polnischen Königs nach Danzig kam, diese Rolle. Zu Opitz' Zeiten und in der Zeit nach seinem Tod (1639) lebten mit Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679), Andreas Gryphius (1616 bis 1664), Johann Peter Titz (1619-1689), Jacob Zetzkius, Johann Georg Moeresius, Georg Greilinger (um 1620-1677/80), Andreas Tscherning (1611 bis 1659), Daniel Aschenborn, Andreas und Friedrich Bythner, Georg Buchheim, Johann Maukisch (1617 bis 1669), Georg Neumark (1621-1681), Gottfried von Peschwitz ( 1 6 3 1 - 1 6 9 6 ) sowie Michael Albinus ( 1 6 1 0 - 1 6 5 3 ) , Pfarrer an St. Katharinen, eine Vielzahl nahmhafter Autoren in der Stadt. Das Schulspiel wurde von Johann Raue (1610-1679), der von 1647 bis 1653 am Akademischen Gymnasium lehrte, belebt. Raue, Bruder des angesehenen Gelehrten und Frankfurter Professors für orientalische Sprachen Christian Raue (1613-1677), der 1659 kfl.-brandenburgischer Bibliothekar in Berlin wurde, ließ dabei von Zöglingen vor allem patriotische Stoffe aufführen, in denen sich auch städtisches Selbstbewußtsein widerspiegelte. Von diesem lebendigen literarischen Leben fühlte sich auch Gahrliep angezogen, der sich in den Jahren von 1652 bis 1655 dichterisch hervortat und sich die Liebe zur Literatur sein Leben lang bewahrte. Dabei soll er gute Fertigkeiten im Verfassen deutscher und lateinischer Verse, entsprechend dem Zeitgeschmack, gehabt haben. Möglicherweise hatte Gahrlieps dichterische Neigung auch familiäre Wurzeln, denn in den Jahren 1635/1636 trat in Stockholm der gekrönte Poet Theodor Gahrliep (Garlip) mit mehreren Gedichten hervor (vgl. D R E E S , 1995, S. 23, 26). Weder dieses Verwandtschaftsverhältnis noch der Umfang und die Qualität der poetischen Produkte Gahrlieps lassen sich aber anhand der gegenwärtigen Quellenlage klären. Nach einem kurzen Studienaufenthalt in Königsberg (vgl. Matrikel Königsberg, II, S. 535, Nr. 64: Gustavus Casimirus Gahrliep, Gryphisholmensis Suecus; Rektor Caspar Perbandt) begab sich Gahrliep in der Mitte der 50er Jahre auf die übliche Bildungsreise, die ihn nach England, Frankreich und Holland führte, wobei er sich seinen Lebensunterhalt als Informator adliger Söhne verdiente. 1660 kehrte er kurzzeitig nach Danzig zurück und reiste anschließend nach Holland, um sich zum Abschluß seiner medizinischen Studien, den er mit der Promotion zum Dr.
med. am 10. Juli 1662 erwarb, 1661 in Leiden zu immatrikulieren. Seine Lehrer an der damals außerordentlich angesehenen Universität waren Adolph Vorstius ( 1 5 9 7 - 1 6 6 3 ) , Johann Anton van der Linden (1609-1664), Frans de la Boé Sylvius (1614 bis 1672) und Johannes van Home (1621-1670). Danach praktizierte Gahrliep eine Weile in Danzig und heiratete Virgina Regina, die Tochter des Arztes Daniel Becker, der mit der Schilderung einer medizinischen Kuriosität Aufsehen erregt hatte (»Historische Beschreibung des Preussischen Messerschluckers Wie Er nicht allein durch einen Schnitt des Messers befreyet/ glücklich geheilet/ sondern nunmehr ein Weib gefreyet/ und zu Landsberg in Preussen seine Wohnung genommen ... ; Nebenst seinem Natürlichen Contrafayt und des verschluckten Messers eigentlicher Gestalt und Länge, wie auch Erörterung Fünfifzehen Medicinalischer Fragen verfertiget durch Daniel Beckhern ...«. Königsberg: Hendel/Reusner 1643). 1665 bewarb sich Gahrliep erfolgreich um eine medizinische Professur in Frankfurt/O. (vgl. GStA Rep. 51, Nr. 89, fol. 137ff.: Bestallungsbrief für Gahrliep von der Mühlen als Prof. med. extraord. Frankfurt/O. vom 3. Mai 1665; ohne Vergütung). Nachdem Gahrliep Anfang 1667 zum ordentlichen Professor mit Bezügen bestallt worden war, intervenierten Christoph Ursinus, Isaac Schoock und Elias Grebenitz ( 1 6 2 7 - 1 6 8 9 ) seitens der Universität beim Kurfürsten dahingehend, daß gemäß der Universitätsstatuten nur zwei ordentliche medizinische Professuren vorgesehen und diese bereits besetzt wären (vgl. GStA Rep. 51, Nr. 89, fol. 124). Konnte Gahrliep zunächst auch beim Kurfürsten eine Bestätigung seiner Professur und die Auszahlung von 350 Talern Gehalt erwirken (vgl. GStA Rep. 51, Nr. 89, fol. 117; 14. Juni 1668), so führte doch der wiederholte Widerspruch der Universitätsleitung dazu, daß Gahrliep die Universität verließ und als Hof- und Garnisons-Medikus in Kolberg als Nachfolger von Balthasar Timaeus von Güldenklee (1600—1667) Aufnahme fand. Aber auch hier führten später ausbleibende Gehaltszahlungen dazu, daß Gahrliep die Stellung quittierte und in gleicher Funktion um 1677/78 in der Festung AltenStettin ansässig wurde. Als die Brandenburger die eroberte Festung wieder räumen mußten, siedelte Gahrliep nach Berlin um und wurde 1680 Hof- und Leibmedikus. In der Doppelresidenz Berlin-Cölln habe Gahrliep sich große Verdienste bei der Einrichtung der obersten Medizinalbehörde, dem Collegium
161
162
Gahrliep
von der Mühlen,
Gustav
Casimir
m e d i c u m - so sein Biograph Oelrichs, offenbar auf-
waren, in der erstmals umfassend die gesundheitspo-
g r u n d von Gahrlieps eigener Darstellung in seinem
litischen Notwendigkeiten berücksichtigt wurden, so
Lebenslauf - erworben. D a ß Gahrliep ein Hauptver-
blieben sie doch beschränkt angesichts der Aufgaben,
fasser der Medizinal-Edikte von 1685 u n d 1 6 9 3 , der
die Leibniz in diesen Jahren als Aufgaben eines Col-
neuen »Medicinal- u n d A p o t h e k e r - O r d n u n g
legium sanitatis formulierte u n d deren erste Forde-
und
Taxe« sowie des »Dispensatorium Brandenburgicum«
rung lautete, daß der Staat sich viel stärker als bisher
gewesen wäre, läßt sich allerdings anhand der Q u e l -
der Sorge u m das leibliche Wohl seiner Untertanen
lenlage nicht mehr belegen, da wesentliche Akten-Be-
anzunehmen u n d die Zahl staatlich besoldeter Ärzte
stände der Medizinalbehörden schon in früheren Zei-
zu erhöhen habe. D i e Gesundheitsbehörde hätte u. a.
ten kassiert wurden und s o m i t keine Aufschlüsse über
a u f die Verbesserung der allgemeinen hygienischen
den Anteil einzelner Ärzte u n d Räte möglich sind
Bedingungen einschließlich der Kontrolle der ange-
(vgl. STÜRZBECHER, M . , 1 9 6 6 , S . 8, 3 4 u. 4 1 ) . S e i n
botenen der Lebensmittel zu achten, sie hätte Vorsor-
Aufenthalt in Kolberg, wo Balthasar T i m a e u s von
ge für Pestzeiten u n d Epidemien zu treffen u n d M o r -
Güldenklee eine Medizinal- u n d A p o t h e k e n o r d n u n g
talitätsstatistiken -
erarbeitet u n d durchgesetzt hatte, dürfte ihm aller-
J o h a n n Daniel —» G ö h l systematisch erstellte - zu
wie sie später dann
erstmals
dings eine umfassende Kenntnis a u f diesem Gebiet
führen. N o t w e n d i g wäre aber auch eine Intensivie-
vermittelt haben, so daß er wesentliche G e d a n k e n zu
rung medizinischer Forschung u n d deren Publikati-
diesem Reformwerk beisteuern konnte. D a f ü r spricht
on in Jahrbüchern u n d K o m p e n d i e n (vgl. HAUBOLD,
auch seine B e r u f u n g z u m Vize-Dekan des Collegium
H . : Leibniz' Vorschläge zur G r ü n d u n g einer Medizi-
m e d i c u m im Jahre 1 6 9 3 . D i e B e m ü h u n g e n , das G e -
nalbehörde. In: Reichsgesundheitsblatt 14 [ 1 9 3 9 ] ,
sundheitswesen zu reformieren u n d vor allem dabei
S. 6 9 1 - 6 9 4 ) . Hinter diesen weitsichtigen Vorstellun-
die Stellung der Ärzte in der ständischen Gesellschaft
gen blieben aber die Edikte von 1 6 8 5 u n d 1693 noch
besser zu regeln, gehen in das Jahr 1661 zurück, als
weit zurück.
die Leib- u n d Hofärzte O t t o Bötticher, Martin Weise, Christian Mentzel, T h o m a s Pankow u n d J o h a n n S i g i s m u n d E l s h o l t z (vgl. NOACK, L./SPLETT, J .
1997,
S. 73ff.; 4 7 7 f f . ; S. 2 6 4 f f . ; S. 2 9 4 f f . u n d S . 118ff.) d e m Kurfürsten die S c h a f f u n g eines C o l l e g i u m med i c u m vorschlugen, da »in denen Sachen welche die apotheker, balbirer, bader, oculisten u n d Steinschneider, h e b a m m e n
und waß sonsten zur
erhaltung
menschlichen geschlechtes u n d dessen gesundheit angewiesen, u n d eigentlich unter die Medizinische Facultät gehöret, eine grosse unordnung, nachlässigkeit, u n d allerley schädliche irthümer im gantzen L a n d e fürgehen das m a n sich darüber verwundern muß, wenn m a n es höret« (vgl. G S t A vgl. Rep. 9 M M 4, Bl. 3 u. 6). D i e Errichtung dieser Aufsichtsbehörde zog sich dann noch bis z u m Jahr 1685 hin; im Jahr 1693 fand sie eine in ihren Aufgaben wesentlich u m fassendere
Bestimmung,
in der die
ständischen
Aspekte gegenüber denen einer staatlichen G e s u n d heitsbehörde zurücktraten (»Churfürstliche
Bran-
denburgische M e d i c i n a l - O r d n u n g und Taxa, A u f Seiner Churfürstl. Durchlaucht gnäd. Verordnung u n d Befehl, Z u s a m m e n getragen von Dero Collegio Medico, U n d publiciret, C ö l n an der Spree M D C X C I V . « ) . Wenn diese Medizinalordnungen auch ein wichtiger Schritt zur Preußischen Medizinalordnung von 1725
Bereits 1 6 9 0 wurde Gahrliep 178. Mitglied der G e sellschaft der Naturforscher (Leopoldina), in deren Zeitschrift er seine wissenschaftlichen Arbeiten publizierte, die in Ansätzen das von Leibniz formulierte Programm in Angriff nahmen. Leibniz hatte nämlich d e m Präsidenten der Gesellschaft, J o h a n n G e o r g Volckamer ( 1 6 1 6 - 1 6 9 3 ) empfohlen, regionale Statistiken für epidemisch auftretende Krankheiten u n d Todesursachen zu führen, die Gahrliep d a n n seit den 90er Jahren für Berlin erstellte, indem er allgemeine Gesundheitsbedingungen wie das Wetter u n d häufige Todesursachen etc. notierte. K ö n i g Friedrich Wilhelm I. erneuerte 1 7 1 3 seine Bestallung nicht u n d zahlte ihm 1 7 1 6 nur ein G n a dengehalt von 8 0 Talern. Gahrliep starb 1 7 1 7 in Alt-Landsberg und wurde auf d e m Neustädtischen Kirchhof in Berlin begraben. Er war dreimal verheiratet; seine einzigen ihn überlebenden Kinder waren eine Tochter, die den kgl.-preußischen
Ingenieur
Philipp Wilhelm Nuglisch heiratete, u n d sein S o h n Christian Heinrich, der 1 7 0 6 unter C o n r a d Johrenius (gest. 1715) in F r a n k f u r t / O . z u m Dr. m e d . promovierte u n d ihm im Collegium m e d i c u m assistiert hatte. Zeugnisse seiner tiefen Religiosität waren der eigenh ä n d i g aufgesetzte Lebenslauf »Philagers m ü h s a m e
Gahrliep von der Mühlen, Gustav Casimir Pilgerschaft« und das von ihm herausgegebene Gesangbuch, wie Oelrichs aus der umfassenden Kennt-
nis des Nachlasses urteilte. Um 1700 malte Samuel Biesendorf ein Porträt des damals 70jährigen. [JS]
Werke Kling-Gedicht. s. 1. e. a. (Oelrichs, J. C. C„ 1769, S. 10; Küster, Bibl. Brandenb.). DISPUTATIO JURIDICA DE CONCURSU ACTIONUM Qvam DEO TER OPT: MAXIMO Adjuvante, Magnifico, Amplissimo atq. Nobilissimo ICtorum Ordine permittente & consentiente, PRAESIDE VIRO Nobili, Amplissimo, Consultissimo, Excellentissimo, DN. JOACHIMO DECHERO, Philos. & J. U. D. ac Pandectarum PP. Fautore, Patrono & Praeceptore suo aeternum devenerando, Academiae huic valedicturus, publice discutiendam proponit GUSTAVUS CASIMIRUS Gahrliep/ Gryphisholm, Svecus, A. & R. In Auditorio ICtorum. die 1. Aprilis horis ä 7. antemeridianis Anno MDCLII. Francofurti ad Viadrum Literis NICOLAI KOCHII, Acad. Typogr. (Ha 33: 138 F 11, 28). »Hirtengespräch auf das hochzeitliche Ehrenfest.« [Gedicht zur Eheschließung von Joh. Philipp Cölmer und Anna Maria Boye, 1654], (Altpreuß. Biogr., I, S. 203). De casu viri ex lapsu lente deficientis. [Diss. med. Leiden, 1662]. (Oelrichs, J. C. C., 1769, S. 5). »Ein hochbetagter Greiß/ der schnelle Wolcken=Flügel ...«. [Gedicht auf das Kupferbild zu Haie, Der Erste Anfang ...]. In: Heinrich Schmettau: Der Erste Anfang/ Oder das Ursprüngliche Herkommen/ Des Menschlichen Geschlechts/ Wie dasselbige aus dem Lichte der Natur erforschet/ und Vernunfft gemäß betrachtet und außgeführet Von dem Edlen königlichen Ritter/ Herrn MATTHAEUS HALE, .../ Erstlich in Englischer Sprache beschrieben/ Anjetzo aber/ Auff Churfürstl. Brandenb. Befehl und Special Verordnung/ Sambt einer Vorrede Von dem Atheismo, In unserer HochTeutschen Sprache heraußgegeben worden/ Von/ Heinrich Schmettawen/ Churfürstl. Brandenb. Hoflf=Predigern. Cölln an der Spree/ Druckts Georg Schultze/ Churfürstl. Brandenb. Hoff=Buchdrucker. ANNO M. DC. LXXXIII. [1683], S. 41-45. (23: e 2°4). Schuldigste Thränen/ Uber den höchstbekläglichen Todes=Fall/ Des Durchlauchtigsten und Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrich Wilhelm/ Marggraffen zu Brandenburg/ des H. Rom. Reichs Ertz=Cammerern und Churfürsten in Preussen/ zu Magdeburg/ Jülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen und Schwiebus Hertzogen/ Burggraffen zu Nürnberg/ Fürsten zu Halberstadt/ Minden und Camin/ Graffen zu Hohenzollern/ der Marek und Ravensberg/ Herrn zu Ravenstein/ und der Lande Lauenburg und Bütow/ etc. etc. Unsers nun Hochseligsten Churfürsten und Herrn Als derselbe den 29. Aprilis dieses lauffenden 1688. Jahres auff dero Lust=SchIoß zu Potstam/ durch einen sehr freudigen/ zugleich sanfft und seligen Tod dis zeitliche gesegnet und der Seelen nach in die ewige Herrlichkeit versetzet/ Dessen verblichner Cörper aber den 12. Septembris in dero Churfürstliches Erb=Begräbniß beygesetzet worden/ In unterthänigster devotion vergossen. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hof=Buchdr. 2°. (Ha 33: 58 A 11, 1 angeb.; 3: 78 M 363 (1); 14: Hist. Bor. 26, 41 ehem.). De Conyza monstrosa Laticauli cristata. In: Mise. cur. med.-phys. DEC. II, Ann. VIII, Obs. XX, S. 65-68. De cystide monstroso in Gallino domestica. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II. Ann. VIII, Obs. CXCV, S. 494-497. Diarrhoea XIII mensium, succededente ascite, casu partim, partim arte, curata. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II, Ann. IX, Observ. LXV1II, S. 110-112. Avellanarum insigni noxä. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II, Ann. IX, Obs. LXIX, S. 112f. Trochleä sclopeti in nasi & frontis ac utriusque oculi interstitium explosä, ac per triennium fere absq. insigni sanitatis dispendio gestatä. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II, Ann. IX, Obs. LXX, S. 113f. Organo auditus Lupini. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II, Ann. IX, Obs. LXXI, S. 115-117. Notabilia quaedam circa formationem pulli gallinacei. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II, Ann. X, Obs. IV, S. 13-20. Crystallis Salis marini singularibus. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II, Ann. X, Obs. V, S. 20f. De annulo aureo, ab infante unius anni & quod excurrit, octidui, deglutito, Septem fere hebdomadum spatio in visceribus commorante. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II, Ann. X, Obs. VI, S. 22f. Lerna morborum. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II, Ann. X, Obs. LXXVII, S. 143—147. Calculus praegrandis e vesica foeminae 56. annorum per dilatationem sphineteris eduetus. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II, Ann. X, Obs. LXXVIII, S. 147f. Spina gutturi infixä. In: Mise. cur. med.-phys. Dec. II, Ann. X, Obs. LXXIX, S. 149f.
163
164
Gahrliep von der Mühlen, Gustav Casimir Opio singularia quaedam. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. II, Ann. X, Obs. LXXX, S. 151-154. De Acino uvae decuplato, ac Eruca Melissae incola. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. I, Obs. LXXXI, S. 125£ De Vermiculo Erucae simili par urethram exereto. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. I, Obs. LXXXII, S. 126f. De Vomitu muriae limpidissimae copioso. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. I, Obs. LXXXIII, S. 127f. De Fistula quintuplici, in pene & scroto, caruncula in urethrà juncta, prò incurabili ab omnibus habita, sed tandem feliciter curata. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. I, Obs. LXXXIV, S. 129-131. De Vulnere horrendo brevi ac feliciter curato. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. I, Obs. LXXXV, S. 132-134. De Hydrope quem saccatum vocare solent, singulari. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. II, Obs. LXI, S. 71-79. De osse gutturi, quatuordecim dies inhaerente, tandemque feliciter excluso. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. III, Ann. II, Obs. LXII, S. 79f. De Aneurismate grandi ac ejusdem cautè satis administratà, at in feliciter cedente cura. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. II, Obs. CIX, S. 145-156. De Epate galli gallinacei monstrosae magnitudinis. In: Mise. Cur. Dee. III, Ann. II, Obs. CX, S. 156f. De Lusu Naturae in Asparago. [17. Sept. 1694]. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. II, Obs. CXI, S. 157. De Musca, innumerorum minorum reptilium nutritia. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. Ili, Obs. CLXIX, S. 299f. De osse monstroso e cantho sinistro oculi dextri protuberante. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. V et VI, Obs. IV, S. 4 - 8 . De Carcinomate horrendo, dextrum foeminae brachium occupante, & in immensam molem adaugente. [Jan. 1697]. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. V et VI, Obs. V, S. 8. De Carcinomate latente, delibratio Consilio, sed infausto sidere, dexterà satis manu, dubio diu successu, funesto tandem exitu extirpato. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. V et VI, Obs. CLXIII, S. 370-374. De Ovo Gallopari, ut raro sic monstroso. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. V et VI, Obs. CLXIV, S. 374-376. De terra quadam Freyenwaldensi. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. V et VI, Obs. CCXXXIX, S. 567-571. De luxationis ossis Coccygis periculosae facili, utut empirica, satis tamen rationali curatione chirurgica. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. III, Ann. V et VI, Obs. CCXL, S. 572f. De affectu gravi ac diuturno, variis Symptomatis & accidentibus comitatio, inter alia Cerasi nucleo cum urina reddito. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. VII et VIII, Obs., LIII, S. 80-83. De Lumbagine seu Dorsi & Lumborum rigiditae cum dolore atroci. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. VII et Vili, Obs. LIV, S. 84f. De Foetus praeter opinionem & intentionem parentum admiranda in utero Materno conservatione. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. VII et Vili, Obs. LV, S. 85-87. De Materna: phantasiae in foetum despotico quasi imperio. [14. Aprii 1699]. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. VII et Vili, Obs. LVI, S. 87-90. De Minutiis animalibus curiosis seu insecto minimo novo & ante-hàc vix, à me saltem, unquam viso genere. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. III, Ann. VII et Vili, Obs. CXXXVIII, S. 256f. De Minutis vegetabilibus curiosis, foliorum sambucinorum flosculis minutissimis sobolescentibus. In: Mise. cur. med.phys. Dee. Ili, Ann. VII et Vili, Obs. CXXXIX, S. 258f. De Puella primo à nativitate octiduo, fluore tam albo quam rubro tentata & quasi menstruo laborante. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. VII et Vili, Obs. CXXXX, S. 259. De Termitibus è naso exeretis. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. VII et Vili, Obs. CXLI, S. 260. Ossibus inter pleuram & tunicam pulmonum genitis. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. III, Ann. IX et X, Obs. XLIII, S. 59-62. Horrendo & inaudito hactenus vulnere. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. IX et X, Obs. XLIV, S. 62-67. De Calculis per octennium ferè urethrà gestatis. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. IX et X, Obs. XLV, S. 67f. De Gallina coeca pilulis Cochiis curata. [21. Mai 1701], In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. IX et X, Obs. XLVI, S. 68f. De enormibus & funestis statuum in corpore humano tragoediis. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. IX et X, Obs. CLXXII, S. 304-307. De Motuum Convulsivorum universalium raro & notabili exemplo. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. Ili, Ann. IX et X, Obs. CLXXIII, S. 307f.
Gahrliep von der Mühlen, Gustav Casimir De Hysterien passionis admirandis symptomatis. [21. März 1703]. In: Mise. cur. med.-phys. Dee. III, Ann. IX et X, Obs. CLXXIV, S. 309. HISTORIA EPIDEMICA GERMANIAE. Constitutio epidemica Berolinensis Anni 1695. Dn. D. GUSTAVI CASIMIRI GAHRLIEP von der Mühlen missa d. 5. Januarii. A. 1696. In: Mise. Cur. Dee. III. Annus Tertius, App. Annorum M.DC.XCV. & M.DC.XCVI. Billiger Preiß Eines rechtschaffenen Arztes/ bey Gelegenheit des unvermutheten tödtlichen Hintritts/ Des Weyland Hoch=Edlen/ Großachtbaren und Hochgelahrten/ Herrn Martin Willichen/ der Artzney D O C T O R I S , Seiner Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg/ etc. Wohlbestallten und hochbetraueten Rahts und Leib=Medici, Da Derselbe/ über Verhoffen/ den 4. Januarii, früh zwischen zwey und drey Uhr/ dieses angetretenen l697sten Jahres/ das Zeitliche gesegnet/ Und den nechst folgenden 13ten desselben zur Erden Christlich bestattet worden/ Zu dessen rühmlichen Andencken und einigen Trost der darüber schmertzlich betrübten/ An= und kürtzlich ausgeführet Von Gustav Casimir Gahrliep von der Müllen/ Medie. Doct. Churfürstl. Leib=Medico. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hof= Buchdr. o. J. [1697]. (1: Ee 615, 29; 14: H.Germ. Biogr. 60, 13). HISTORIA EPIDEMICA GERMANIAE. Constitutio Epidemica Berolinensis Anni 1697. DN. Doct. Gustavi Casimiri Gahrliep von der Müllen. In: Mise. Cur. Dee. III. Annus V et VI, App., Anni M. DCXCVII & MDCXCV1II, S. 162-166. [1698], Constitutio Epidemica Berolinensis Anno 1698. D N . Doct. Gustavi Casimiri Gahrliep von der Mühlen. In: Mise. Cur. Dee. III. Annus V et VI, App., Anni M. DCXCVII & MDCXCVIII. S. 167-174. [1699]. HISTORIA EPIDEMICA GERMANIAE. C O N S T I T U T I O EPIDEMICA BEROLINENSIS Anni 1699. Dn. D. GUSTAVI CASIMIRI GAHRLIEP von der Mühlen. In: Mise. Cur. Dee. III. Annus Septimus et Octavus, Anni MDCXCIX et M D C C , S. 94-98. [1700], HISTORIA EPIDEMICA GERMANIAE. C O N S T I T U T I O EPIDEMICA BEROLINENSIS Anni 1700. Dn. D. GUSTAVI CASIMIRI GAHRLIEP von der Mühlen. In: Mise. Cur. Dee. III. Annus Septimus et Octavus, Anni MDCXCIX et M D C C , S. 109-122. [1701], Salue votiuum — FRIDERICO primo regi in Prussia, quum, patri in regnum feliciter euecta, — Marchiae suae redderetur ouanti, Collegii (medici) regio-electoralis nomine, anagrammatismo heroico acclamatum. Col. ad Spream. s. a. [1701; 2°]. (Oelrichs, J. C. C„ 1769, S. 10). Epicedium. In: Spener, Philipp Jacob: LP auf Johann Pankow (1702). C O N S T I T U T I O EPIDEMICA BEROLINENSIS Anni 1702. In: Mise. Cur. Dee. III, Appendix ad Annum IX & X, S. 27-31. [1706], Einfältiger Entwurf Christlicher zur Uebung der Gottseligkeit gewidmeter Gedancken eines G O t t und HErrn JEsu Christo ergebenen Gemüths. s. 1. e. a. 8°. [1710]. (Oelrichs, J. C. C., 1769, S. 10: anonym herausgegebenes Gesangbuch: 69 Lieder mit Melodien, 246 S.; 1: Ei 614 ehem.). De Fractura Spinae dorsi admirandà, in Viro quinquagenario, octo annos ab illä fractura superstite, post obitum dem u m exenteratione deteetä. In: A C A D E M I 7 E C 7 E S A R E = L E O P O L D I N j E N A T U R / E C U R I O S O R U M
EPHE-
M E R I D E S SIVE O B S E R V A T I O N U M M E D I C O - P H Y S I C A R U M à C E L E B E R R I M A V I R I S T u m Medicis, t u m
diis eruditis in Germania & extra eam communicatarum CENTURIA I., Obs. I, S. 1-5. (1712). De Bubonecele periculosa. In: Mise. cur. med.-phys.Cur. Med.-Phys. Centuria III Et IV, Obs. XXII, S. 4 4 ^ i 6 .
Briefe Schreiben an die Leopoldina. Marburg, 22. Okt. 1685. (Leopoldina, Mappe 178; unterz.: Aurelianus). Schreiben an die Leopoldina. Berlin, 14. Mai 1690. (Leopoldina, Mappe 178). Brief an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. März 1667. (GStA Rep. 51, Nr. 89, fol. 126ff.). Brief an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. 11. März 1667 (GStA Rep. 51, Nr. 89, fol. 131ff.).
Nachlaß Philagers mühsame Pilgerschaft in dieser nunmehr fast gantz verkehrten Welt. Oder seltsame Begegnung in dem Jammerthal seines Lebens, von ihm selbst im 82 sten Jahre seines Alters denen Seinigen zur Nachricht aufzusetzen
165
166
Gahrliep
von der Mühlen,
Gustav
Casimir
angefangen Anno 1713. (Die Handschrift im Umfang von 128 Bl. - sie reicht in der Darstellung bis 1716 - war später im Besitz der Enkeltochter Gahrlieps (geb. Naglisch), die sie Oelrichs zur Abfassung seiner Schrift auslieh; Verbleib nicht bekannt).
Literatur Curriculum vitae. (Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Halle/Saale, Archiv, Mappe 178: Lebenslauf in zwei unterschiedlichen Fassungen); KÜSTER/MÜLLER, 1752, 111/28, 472, 477, 478; OELRICHS, Johann Carl Conrad: Nachricht von dem Leben und den Schriften des berühmten D. Gustav Casimir Gahrliep von der Mühlen, ehemahl. vieljährigen Churfürstl. Brand, nachher Königl. Preuß. Leib=Medici und Vice=Decani bey dem Ober=Collegio medico zu Berlin, auch Mitgliedes der kayserl. Acad. naturae curiosor. Aus seiner eigenen Handschrift, mit einigen nöthigen Anmerckungen, und einer traurigen wichtigen Anekdote zur Lebens=Geschichte des Churf. von Brandenb. Friederich Wilhelm des Grossen, mitgetheilet. Greifswald, in Anton Ferdinand Rösens Buchhandlung 1769 (1: Ms. Boruss. fol. 714, f. 11 lr-116v; 1: Av 2361); KÖNIG, 1793, S. 389; KROLLMANN, Christian (Hrsg.): Altpreußische Biographie herausgegeben im Auftrage der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung. Band 1. Abegg - Malten. Königsberg 1941, S. 203; RASCHKE, W.: Der Danziger Dichterkreis des 17. Jahrhunderts. Diss. Rostock 1921; STÜRZBECHER, Manfred: Beiträge zur Berliner Medizingeschichte. Quellen und Studien zur Geschichte des Gesundheitswesens vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Berlin 1966. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, 18); DREES, Jan: Deutschsprachige Gelegenheitsdichtung in Stockholm und Uppsala zwischen 1613 und 1719. Bibliographie der Drucke nebst einem Inventar der in ihnen verwendeten dekorativen Druckstöcke. Stockholm 1995; A C T A B O R U S S I C A , Bd. 1, S. 557f. (Mitglieder des Coli. Med. 1713: G. C . Garliep von Mühlen; Christoph Heinrich Gahrliep von Mühlen; A. F. Gerresheim; Pierre Gaultier; Alexander Brazy; J. D. Göhl; Chr. M. Spener); GStA Rep. 51, Nr. 89, fol. 117, 119, 124, 126ff„ 131ff., 137ff.; GStA Rep. 9, M M , Fasz. 8: (Organisation und personale Angelegenheiten des Coli. med. Apr. 1661—Juli 1740, u. a.: Ernennung des Kammergerichtsadvokaten Joh. Samuel Kirchhoff als Vizedekan bzw. Syndikus des Coli, medicum anstelle des aus Altersgründen zurück getretenen Garliep von der Mühlen, Mai 1708; Ernennung von G. E. Stahl zum Präsidenten (Bestallung und Instruktion), Nov. 1715; fol. I Iv: Verzeichnis des Physikats diesseits der Oder und jenseits der Elbe, o. D.: Brandenburg (Dn. Rhetius); Ruppin (Dn. Witte); Salzwedel (Lic. Probst); Cüstrin (Dr. Müller); Crossen (Dr. Fischer); Cottbus (D. Lippius); f. 64v-66v: Rückzug Gahrlieps aus seinen Aufgaben im Coli, med., nach 17jähriger Tätigkeit bittet er aufgrund seines Alters (78 Jahre) und seiner schwindenden Kräfte um Entlastung, 21. Jan. 1708; f. 68v/r: Verordnung, einen Juristen zur Unterstützung Garlieps einzustellen; f. 82-83: Edikt zum Medizinalwesen, unterz. v. Bartholdi, 9. Oct. 1713; f. 93ff.: Erste Beylage In sich haltend die groben Excesse welche bey wenig jähren von allerhand Empyricis ... (zu Fehlbehandlungen mit tödlichem Ausgang etc.); f. 132: Druck: GENERAL-Verordnung Daß die Angehende M E D I CI zur PRAXIN Nicht eher admittiret werden sollen/ bis sie vor hero examiniret worden/ und von dem Collegio Medico ein Attest erhalten. B E R L I N , Gedruckt bey Christoph Süßmilch, Königlicher Preußischer Hof=Buchdrucker. o. J. [1717]; GStA Rep. 9, M M , Fasz. 32: (Medizinalordnung und Taxa vom 30. Aug. 1692; Druck); GStA Rep. 9, M M , Fasz. 36: (Medizinverordnung für Arzte, Zahnärzte und Apotheker, Hebammen und Laboranten. 6. Oct. 1713; Druck, dt. und frz.); Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Archiv, Matrikel Buch T. I.
Gedicke,
Lantpert
Gedicke, Lampert *
6. Jan. 1683 Gardelegen
t
2 1 . Febr. 1 7 3 6 Berlin
T h e o l o g e , luth.-pietist. V
Christian G . , Inspektor
M
Maria geb. Lamperti
(B
1 7 1 2 A n n a Barbara geb. O h m auf Januschow
K
13, u. a. Friedrich G . , Prediger zu Alt-Ruppin
Schulen in Gardelegen u n d Fürstenwalde Friedrichswerdersches G y m n a s i u m 1701
Universität Halle, zugleich Informator a m Waisenhaus
1705
Hofmeister bei C u r t Hildebrand Freiherr von Löben
1709
Feldprediger ( 1 7 1 0 / 1 1 Teilnehmer am S p a n . Erbfolgekrieg)
1713
Garnison-
und
Feldprediger
(1715
Teilnehmer am Pommern-Feldzug u n d an der Belagerung Stralsunds) 1717-1735
Feldpropst u n d Inspektor
len . . . der Art und Verknüpffung wahrer Gelehrsamkeit/«. Bei d e m öffentlichen Vortrag war auch der
Lampert Gedicke wurde am 6. Jan. 1683 im altmär-
kurmärkische Konsistorialpräsident u n d Staatsmini-
kischen Gardelegen geboren. Sein Vater Christian
ster Paul Freiherr von Fuchs ( 1 6 4 0 - 1 7 0 4 ) zugegen,
Gedicke s t a m m t e aus Fürstenwalde, wo er nach sei-
der diese Rede später auf seine Kosten drucken ließ.
ner Ausbildung auch das Rektorat an der Stadtschu-
1 7 0 3 reiste G e d i c k e z u m T h e o l o g i e s t u d i u m an die
le inne hatte und später auf das D i a k o n a t wechselte,
Universität Halle, an der er sich a m 3 1 . M a i unter
bis er als Inspektor nach Gardelegen kam. D i e Mut-
d e m Rektor und Professor theologiae, Paul A n t o n
ter Maria war eine geborene Lamperti. Gedicke be-
( 1 6 6 1 - 1 7 3 0 ) , in die Matrikel eintrug (JUNTKE, 1960,
suchte zunächst die Schule in Gardelegen, später die
S. 177). Auch hier unterstützten ihn seine Berliner
höhere Schule in Fürstenwalde (wo er wohl bei Ver-
Gönner, allen voran Canstein. Ihm widmete er seine
wandten unterkam) u n d schließlich das Friedrichs-
theologische Disputation » D e D I V I N A P R O P A G A -
werdersche G y m n a s i u m , dessen Leitung zu jener
T I O N E R E L I G I O N I S C H R I S T I A N E S V B CRV-
Zeit in den H ä n d e n des ebenfalls aus Gardelegen
C E « , die er bei einem späteren Aufenthalt in Halle
s t a m m e n d e n J o a c h i m Lange ( 1 6 7 0 - 1 7 4 4 ) , ab 1709
am 3. April 1708 unter d e m Präsidium Paul Antons
Theologieprofessor in Halle, lag. Durch diesen wur-
verteidigte. In Halle wurde Gedicke Schüler von Au-
de der Heranwachsende schon früh im Geiste des
gust H e r m a n n Francke ( 1 6 6 3 - 1 7 2 7 ) und unterrich-
Pietismus gebildet. D a sein Vater bereits 1692 gestor-
tete neben seinen Studien als Lehrer a m Waisenhaus.
ben war und neben der Witwe f ü n f u n m ü n d i g e Kin-
In den Mußestunden widmete er sich der Poesie u n d
der hinterlassen hatte, konnte Gedicke seine Ausbil-
dichtete über Psalm 31 Vers 4 das Kirchenlied »Wie
d u n g nur mit Unterstützung einiger Wohltäter aus
G O t t mich führt, so will ich gehn ohn alles Eigen-
d e m Kreis der Berliner Pietisten u m Philipp J a k o b
wählen«. 1711 n a h m der Zweite Prediger auf d e m
Spener ( 1 6 3 5 - 1 7 0 5 ) , Carl Hildebrand Freiherr von
Friedrichswerder und spätere Propst zu St. Nicolai in
Canstein ( 1 6 6 7 - 1 7 1 9 ) und eben auch Lange weiter-
Berlin, J o h a n n —» Porst, das Lied in sein G e s a n g b u c h
führen. A m 28. Nov. 1701 hielt er unter seinem Rek-
auf; 1714 war es auch im zweiten Teil des »Neuen
tor anläßlich der Wiedereröffnung der Friedrichstäd-
geistreichen Gesangbuches« von J o h a n n Anastasius
tischen Schule auf dem Friedrichswerderschen Rathaus
Freylinghausen
eine gebundene R e d e v o m » L o b und Preiß D e r Schu-
fand es weiteste Verbreitung u n d wird noch heute in
(1670-1739)
vertreten.
Dadurch
Gedicke,
Lantpert
der Evangelischen Kirche gesungen. Von G e d i c k e
muß, auch ohne Entgeld, da er nicht zu den dortigen
s t a m m t e auch das Kirchenlied »Entbinde mich, mein
Praeceptores gehöre. Canstein empfahl Francke drin-
G o t t , von allen meinen B a n d e n , womit mein armer
gend, in diesem Fall von den üblichen Regelungen in
Geist noch so gebunden ist«. Später, schon als Feld-
seinen Anstalten abzuweichen, etwa den jungen Lö-
prediger u n d Feldinspektor in Berlin, schuf Gedicke
ben mit älteren K o m m i l i t o n e n an einen Tisch zu
im Auftrag König Friedrich Wilhelms I. das erste Preu-
bringen, damit dieser nicht bei Gleichaltrigen aus »ei-
ßische Militärgesangbuch ( D B E , 1996, 3, S. 597).
ner naturlichen faslerey« U n r u h e anrichte; denn:
Gedicke weilte noch in Halle, als ihm J o h a n n Porst
»wann auch der Cronprintz auf diesen knaben wegen
1705 eine Hofmeisterstelle im H a u s e des preußischen
des vattern sehr reflectiret, u n d sich seiner annimbt,
Obristen und späteren Generalleutnants C u r t Hilde-
solte dann gott gnade geben, daß Sie dorten mit ihm
brand Freiherrn von L ö b e n ( 1 6 6 1 - 1 7 3 0 ) vermittel-
recht reussiren, so würde es die hochachtung, so er
te. Löben war nach seiner Ausbildung in holländische
schon vor die dasige anstalten hatt, sehr vermehren«.
Kriegsdienste getreten u n d danach als K a m m e r j u n -
1 7 0 9 erhielt G e d i c k e auf E m p f e h l u n g Löbens die
ker des Kurprinzen Friedrich nach Berlin berufen
Vokation z u m Feldprediger beim Garderegiment in
worden. N a c h der Eheschließung des Thronfolgers
Berlin; sein Vorgänger in diesem A m t , Heinrich Krü-
mit Sophie Charlotte Prinzessin von Braunschweig-
ger ( 1 6 6 6 - 1 7 4 4 ) , war als Inspektor nach Templin
L ü n e b u r g zunächst K a m m e r j u n k e r der Kurprinzes-
berufen worden. 1651 hatte Kurfürst Friedrich Wil-
sin, trat L ö b e n in den brandenburgisch-preußischen
helm mit der Aufstellung eines stehenden Heeres be-
Militärdienst, zeichnete sich bei verschiedenen Feld-
gonnen; seit d e m schwedisch-polnischen Krieg 1655
zügen aus und beschritt - d a n k der Protektion des
erhielten die brandenburgischen Truppen eigene Pre-
H o f e s - eine steile Karriere: 1 7 0 5 war er bereits
diger, die sie ins Feld begleiteten. 1 6 9 2 richtete Kur-
Obrist bei der G a r d e Fuselier, 1713 Generalmajor,
fürst Friedrich III. ein besonderes Militärkonsistori-
1721 schließlich Generalleutnant der Infanterie. Als
u m ein, seit dieser Zeit wurden die Feldprediger auch
C h e f des in Berlin stationierten Infanterieregiments
in Friedenszeiten beibehalten (SCHILD, 1894, S. 89f.).
Nr. 2 6 gehörte er zur militärischen Begleitung des
D e r Regimentschef wählte den Geistlichen aus, der
Königs - mit Gedicke verband ihn vor allem die För-
dann v o m geistlichen Ministerium examiniert und -
derung des Pietismus in der preußischen Armee. Lö-
soweit es sich u m einen Theologiekandidaten han-
ben starb a m 3. Febr. 1 7 3 0 ; G e d i c k e hielt i h m die
delte - ordiniert wurde.
Gedächtnispredigt, in welcher er betonte, den Verstorbenen 2 5 Jahre gekannt zu haben, nämlich seit er von diesem z u m Hofmeister seiner S ö h n e bestellt worden war.
M i t seinem Regiment n a h m G e d i c k e a m Spanischen Erbfolgekrieg teil. A m 2. J u n i 1 7 1 0 meldete er aus d e m H a u p t l a g e r bei Vietri an Canstein, daß er a m 2 8 . M a i glücklich angelangt sei u n d »das mitgegebe-
U b e r die Schwierigkeiten eines solchen Hofmeister-
ne Schächtelyn an den Herrn General Lieutnant von
amtes gibt der Briefwechsel Aufschluß, den Canstein
Natzmer wohl bestellet« habe, auch Gelegenheit fand,
mit Francke in Halle führte. Als 1708 Friedrich von
m i t selbigem zu sprechen ( A F S t / H C 4 2 : 3; im Ar-
L ö b e n ans P ä d a g o g i u m nach Halle k a m , wohin ihn
chiv der Franckeschen Stiftung in Halle befinden
Gedicke als sein Informator u n d Hofmeister beglei-
sich unter der Sign. C 4 2 insgesamt 81 Briefe, die
tete, drang die Familie darauf, daß der J u n g e mit
G e d i c k e in den Jahren 1 7 0 7 - 1 7 2 7 vorwiegend an
Gedicke zusammen auf einer Stube leben sollte. In ei-
Canstein u n d Francke sandte, darunter 2 0 Briefe
n e m Brief v o m J u n i 1708 schrieb Canstein an Fran-
v o m Feldzug; in der Korrespondenzmappe liegt auch
cke: » . . . was den jungen lowen anlanget, so wirdt ihn
eine in den 40er Jahren des 2 0 . Jahrhunderts angefer-
H . gedicke mitbringen . . . daß ihn H . gedicke allein
tigte Übersicht mit Informationen über den Inhalt
a u f die Stube habe, ist einer notwendigkeit, derselbi-
der Briefe, die G e d i c k e nach seiner Rückkehr nach
ge kennt ihn a m besten, u n d kann mit ihm auskom-
Berlin ab 1 7 1 2 an Francke sandte; 7 6 dieser Briefe
m e n , kein andrer nicht, vor ihn hatt er auch einen
Gedickes sind ausgewertet bei WEISKE, 1929, S. 2 0 1
respect.« (SCHICKETANZ, 1 9 6 7 , S . 3 7 4 f . )
bis 2 1 9 ) .
Gedicke
hatte außerdem wegen seines Zöglings d a r u m gebe-
G n e o m a r Dubislav von N a t z m e r ( 1 6 5 4 - 1 7 3 9 ) hat-
ten, statt - wie üblich im Waisenhaus - eine Stunde
te auch der Antrittspredigt Gedickes a m 1. J u n i 1 7 1 0
a m P ä d a g o g i u m unterrichten zu dürfen, wenn es sein
beigewohnt u n d später wiederholt dessen Predigten
Gedicke, Lantpert besucht. Er verkörperte das Ideal des frommen und gebildeten Offiziers; mit ihm gewann Gedicke einen weiteren Förderer, wahrscheinlich den wichtigsten für seinen späteren Aufstieg als preußischer Militärgeistlicher. Natzmer, der unter den Offizieren die pietistischen Ansichten propagierte und für August Hermann Francke die Verbindung zu Friedrich Wilhelm I. hergestellt hatte, wurde 1713 Kommandeur der Garde-du-corps, in welcher Stellung er stets um den König war - dank seiner Fürsprache wurde Gedicke 1717 zum Feldinspektor bestellt. Die Briefe, die Gedicke 1710 und 1711 während des Krieges aus den einzelnen Feldlagern an Canstein sandte, bekunden die Dankbarkeit, die er dem Freiherrn für dessen wohlwollende Förderung schuldete und der er sich durch Verbreitung des Pietismus in der Armee erkenntlich zeigen wollte. Am 28. Aug. 1710 schrieb er, daß er tägliche Betstunden eingerichtet habe (später folgten auch Zeltkatechisationen), in denen er mit den Teilnehmern die Evangelien, einige Episteln Pauli und den Katechismus behandelte, und für seine privaten Studien Speners »Theologische Bedencken« lese, »worinnen vieles finde, daß mir in meinen jetzigen Umstände wohl zu statten kommet« (AFSt/H C 42: 6). Bald danach zog Gedicke nach Brabant, wo er sich »bey einer gewissen theologischen Disputation in Douai, zu welcher alle Feldprediger der alliirten Armee eingeladen wurden, als Opponens mit Ruhm hören« ließ (KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 614; eingeladen zu dieser öffentlichen Disputation hatten die Jesuiten). Hier im Feldlager bei Douai erhielt Gedicke auch die Nachricht, daß seine ehemalige Patronin, Dorothea Juliana Freiin von Löben geborene von Krosigk, am 20. April 1711 gestorben war (vgl. Gedickes Brief an Canstein vom 31. Mai 1711, AFSt/H C 42: 17; der Brief enthält zugleich einen Bericht darüber, wie Curt Hildebrand Freiherrn von Löben die Nachricht vom Tode seiner Frau übermittelt wurde und wie Gedicke dem Witwer Trost zusprach). Zum Ende des Feldzuges hin klagte Gedicke in seinen Briefen mehr und mehr über das immer unerträglicher werdende Leben im Felde, von dem er gern erlöst werden möchte. Zum Vorwurf Cansteins, er suche nur die fleischliche Ruhe, verweist er auf die gegenwärtigen Umstände seines Amtes und verteidigt sich gegen einen von seinem Förderer postulierten übertrieben strengen Pietismus. Erst im Nov. 1711 begann der Rückzug der Truppen; Gedicke
blieb im folgenden Monat zunächst in seiner Heimatstadt Gardelegen, von wo aus er Canstein am 8. Dez. 1711 wegen seines scharfen Tones in einigen Briefen um Vergebung bat (AFSt/H C 42: 24). Nach seiner Rückkehr vom Feldzug ehelichte Gedikke am 28. Nov. 1712 Anna Barbara, die Tochter des Wenzeslaus Ohm auf Januschow, eine wegen ihrer Religion aus ihrer Heimat vertriebene Adlige, die sich nach ihrer Vertreibung im adligen Stift zu Halle aufgehalten hatte. Die Verbindung brachte Canstein zuwege, an welchen sich Gedicke wegen seiner Heiratsabsichten wandte (SCHICKETANZ, 1967, S. 532). In der Ehe wurden 13 Kinder geboren, darunter zehn Söhne; einer dieser Söhne, Friedrich Gedicke, erhielt später die Vokation als Prediger nach Altruppin. 1713 ernannte König Friedrich Wilhelm I. Gedicke zum Feldprediger beim damals Wartenslebischen, später Glasenappschen und danach Hackischen Regiment, und zum Garnisonprediger in Berlin. Als erster Garnisonprediger war 1655 David Hanisius (gest. 1682) berufen worden, der jedoch im Zuge der Religionsstreitigkeiten zwischen den Lutherischen und den Reformierten in den 60er Jahren des 17. Jahrhunderts amtsenthoben wurde und als Bibliothekar nach Wolfenbüttel ging. 1715 nahm Gedicke am Pommern-Feldzug und an der Belagerung Stralsunds teil. Nach seiner Rückkehr setzten sich seine Förderer, insbesondere Natzmer, weiter für den Prediger ein. Am 21. März 1716 schrieb Canstein an Francke: »gleich itzo komt der H. v. N. [Gneomar Dubislav von Natzmer] vom hofe, wo Er mit dem k. [dem König] gespeiset ... mit pastor gedicke hatt er was besonders vor, so aber demselbigen auch andern eine große invidiam zuziehen wird. Es ist auch gefahr dabey, und nach meiner erkantniß, so nicht gering, gott gebe gedicke verstand und demuth, so er beydes gewiß alsdann wird notig haben.« (SCHICKETANZ, 1967, S. 743.) Zunächst sah es so aus, als ob Gedikke den zum Propst zu St. Petri berufenen Johann Gustav Reinbeck (1683-1741) in dessen vormaligem Amt als Erster lutherischer Prediger auf dem Friedrichswerder und in der Dorotheenstadt folgen würde. Doch am 2. Jan. 1717 berichtete Canstein seinem Freund in Halle, daß der Garnisonprediger Jacob Baumgarten (1668-1722) Reinbecks Stelle einnehmen soll. »H. Gedicke bleibet bey der guarnison, und soll das prädicat eines feit probstes haben, wie aber es recht eingerichtet wird, ist mir nicht bekant ...» (SCHICKETANZ, 1967, S. 769). Eine Woche
Gedicke,
Lampert
später konnte er dann siegesbewußt schreiben, »daß
Pietismus, dessen Macht und Einfluß in Branden-
der zweck in ausbreitung des reiches gottes bey con-
burg-Preußen unter Friedrich Wilhelm I. bedeutend
stituirung des H . gedickens: / der nicht feld probst,
zugenommen hatten, zwar systemstabilisierend, ver-
Sondern inspector heißen soll /: erlanget wurde.«
lor jedoch durch sein Engagement für den Militär-
(SCHICKETANZ, 1967, S. 7 7 1 ; Gedickes Vokation
staat auch an Anziehungskraft und religiöser Aus-
zum Feld-Inspektor, datiert Berlin, 6. Jan. 1717 [Ab-
strahlung.
schrift], A F S t / H C 42: 43.)
D e m Feldpropst Gedicke waren die Feldprediger in
König Friedrich Wilhelm I. hatte zu Beginn des Jah-
militärischen, kirchlichen und schulischen Angele-
res 1717 die Feldpredigerstellen von der kirchlichen
genheiten unterstellt. Uber die täglich zu erledigen-
Verfassung des Landes abgetrennt, sie für sich in ei-
den Aufgaben bei der Verwaltung seines Amtes ver-
nem besonderen System vereinigt und mit Gedicke
mitteln die Briefe, Gedicke in jenen Jahren an August
den ersten Feldinspektor ernannt (SCHILD, 1894,
Hermann Francke schickte, ein sehr aufschlußreiches
S. 91). Der neue Inspektor aller Garnison- und Feld-
Bild (vgl. A F S t / H C 42; von den in der Korrespon-
prediger wurde faktisch als Feldpropst den beiden
denzmappe enthaltenen 81 Briefen Gedickes sind 52
anderen Pröpsten in der Residenz, Porst und Rein-
an Francke gerichtet, davon 39 aus den Jahren 1717
beck, gleichgestellt. D a m i t war es den Pietisten um
bis 1729; hinzukommen 9 Briefe, die Gedicke in den
Canstein und Natzmer gelungen, ein weiteres hoch-
Jahren 1 7 2 8 - 1 7 3 0 an Franckes Sohn Gotthilf Au-
wichtiges geistliches Amt mit einem Glaubensgenos-
gust Francke [ 1 6 9 6 - 1 7 6 9 ] sandte, aufbewahrt in
sen zu besetzen. Anzumerken ist hier, daß ein Bruder
A F S t / H C 8 3 2 und in A F S t / H A 192). Hauptsäch-
des Feldpropstes, nämlich Gottlieb Gedicke (1689
lich geht es in diesen Briefen — entsprechend der kö-
bis 1729), 1712 noch Student der Theologie in Hal-
niglichen Order - um die Besetzung der Predigerstel-
le, ebenfalls in der Militärseelsorge tätig war, 1716 als
len im preußischen Heer, doch immer wieder suchte
Feldprediger, ab 1718 dann als Garnisonprediger in
sich Gedicke bei Francke auch Rat, wie die religiöse
Spandau. Ein anderer Bruder, und zwar Gottfried
Unterweisung der Soldaten zu verbessern wäre. Der
Gedicke, leitete 1707 die Buchhandlung des Waisen-
Feldinspektor berichtete über besondere Vorkomm-
hauses in Berlin und war nach 1724 Buchhändler in
nisse in den Regimentern in Berlin, wie zum Beispiel
Leipzig.
am 1. Aug. 1722 über einen Mord im Wartenslebi-
Seit 1717 war Lampert Gedicke Inspektor der gesamten preußischen Militärgeistlichkeit; in der Überlieferung gilt er bis heute als der fromme, charakterfeste Soldatenpfarrer Friedrich Wilhelms I. (BAUTZ, 1990, S. 193). Als faktischer Feldpropst und Assessor im Militärkonsistorium hatte er maßgeblichen Einfluß auf die Berufung von Feldpredigern, die ganz entscheidend für die Verbreitung des religiösen Geistes in der preußischen Armee waren (vgl. HINRICHS, 1971, S. 166ff.). In seinem Brief an Francke vom 9. Jan. 1717 schrieb Canstein, daß Gedicke vom König beauftragt worden sei, sich wegen Kandidaten für die Militärseelsorge an Francke zu wenden (vgl. SCHICKETANZ, 1967, S. 771). Francke hatte bei Friedrich Wilhelm I. durchgesetzt, daß alle einhundert Feldpredigerstellen in der preußischen Armee mit pietistisch gesinnten Absolventen der Universität Halle besetzt werden. Der König wiederum erwartete von den pietistischen Feldpredigern, von ihrem K a m p f gegen Untugend und Laster, einen entscheidenden Beitrag zur Hebung von Moral und Disziplin seiner Offiziere und Soldaten — von da aus wirkte der
schen Regiment. In mehreren Briefen aus den Monaten April und Mai 1725 schrieb Gedicke über das Militärwaisenhaus in Potsdam, das 1724 auf Drängen der Pietisten von König Friedrich Wilhelm I. gestiftet worden war; hier sollten reformierte und lutherische Waisenkinder zusammen von Lehrern verschiedener Konfessionen unterrichtet werden. Gedicke wandte sich jedoch gegen Bestrebungen, reformierte Kinder von lutherischen Praeceptoren und lutherische Kinder von reformierten
Praeceptoren
unterrichten zu lassen. Im März 1725 war Francke wegen der Einrichtung des Potsdamer Waisenhauses nach Berlin und Potsdam gekommen, wo er vom König gnädig empfangen wurde. Ein königliches Rescript vom Mai 1725 übertrug dem Hofprediger Daniel Ernst —> Jablonski und dem Feldinspektor Gedicke die kirchliche Aufsicht über die Anstalt; beide mußten regelmäßig einmal pro Quartal eine Visitation vornehmen. Daneben floß in die Briefe an Francke natürlich auch manch Privates ein, etwa wenn Gedicke am 8. Juni 1717 schrieb, daß ihm am 25. Mai eine Tochter geboren wurde, oder wenn er
Gedicke, seit 1 7 2 4 wiederholt über seine (weiter unten aus-
Lantpert
ze Christlicher Religion« exzerpierte (UTTENDÖRFER,
führlich behandelte) Kontroverse mit d e m Dessauer
1 9 5 2 , S . 3 1 ) . Zur Nachauflage gedrängt, überarbei-
Archidiakon Lorenz David Schlesner informierte.
tete G e d i c k e das Werk u n d gab - vor allem unter
Gedickes Werkverzeichnis enthält ca. 50 Positionen.
Hinzuziehung von Schriften, die seitdem erschienen
Seine umfangreichste Schrift, mit welcher er auch bei
waren - j e d e m Kapitel einen A n h a n g mit neuen Ar-
den Gelehrten seiner Zeit zuerst bekannt wurde,
g u m e n t e n , so daß die 1 7 3 5 veröffentlichte zweite
trägt den Titel »PRIMAE V E R I T A T E S
Auflage u m fast die Hälfte an U m f a n g zunahm.
RELIGIO-
N I S C H R I S T I A N E oder G r u n d s ä t z e Christlicher
Bezeichnend für das mitunter scharfe Vorgehen G e -
Religion«; das Werk erschien 1 7 1 7 in Berlin u n d
dickes (und auch anderer Prediger in der Residenz)
wurde für eine Nachauflage im Jahre 1735 beträcht-
gegen den zunehmenden Verlust an Religiosität in
lich erweitert, so daß es schließlich mehr als 1 0 0 0
der Bevölkerung war die Buß-Predigt, die er nach der
Seiten umfaßte. Sein Untertitel macht zugleich die
am 12. Aug. 1720 erfolgten Explosion des Pulvertur-
Zielrichtung deutlich: »Welche von den Atheisten/
mes vor der Garnisongemeinde hielt. Seit Tagen be-
Naturalisten/ Frey=Geistern, auch anderen Feinden
reits war a m Turm, der beräumt werden sollte, gear-
u n d Spöttern Christlicher Religion angefochten/ wi-
beitet worden
der dieselben aber gründlich behauptet und bewie-
Historischen Nachricht« im A n h a n g zu dieser Buß-
sen werden; Z u r B e s c h ä m u n g des U n g l a u b e n s u n d
Predigt). D u r c h eine Unvorsichtigkeit bei dieser ge-
Stärckung des Glaubens/ an das Licht gegeben«. G e -
fährlichen Arbeit kam es zu einer Explosion, bei der
(vgl. G e d i c k e
in seiner
»kurtzen
dicke widmete die 31 Kapitel lange Schrift, die wäh-
alle 12 im Turm arbeitenden Soldaten getötet wur-
rend des Pommern-Feldzuges 1 7 1 5 entstanden u n d
den. D e r Pulverturm selbst riß in vier Teile auseinan-
besonders an die preußischen Offiziere und Soldaten
der, die in der U m g e b u n g beträchtlichen Schaden
gerichtet war, a m 15. D e z . 1 7 1 6 d e m preußischen
anrichteten. Besonders stark m i t g e n o m m e n wurden
Königspaar Friedrich Wilhelm I. und Sophie D o r o -
die naheliegende Garnisonkirche u n d ihre Schule, 3 6 Kinder starben - insgesamt gab es 7 3 Tote und 4 0
thea. D i e Schrift versteht sich als Reaktion auf den Wan-
Verletzte.
del im theologischen D e n k e n , der sich unter d e m
D e n damaligen Glaubensvorstellungen g e m ä ß wur-
Einfluß der Aufklärung vollzogen hatte. Der Vorrede
de dieses Unglück als Strafe Gottes für die sündigen
nach wollte G e d i c k e den gläubigen Christen bessere
Menschen betrachtet u n d von den Geistlichen in ih-
A r g u m e n t e gegen atheistische Vorbehalte zu G r u n d -
ren Predigten entsprechend ausgelegt, auch wenn ein
wahrheiten der christlichen Religion liefern, die we-
nicht geringer Anteil der Bevölkerung dies keines-
gen der mangelnden religiösen Erziehung nicht mehr
wegs so sah. Der Feldprediger beim Löbenschen Re-
ausreichend verteidigt werden würden; immer mehr
giment, Friedrich Wagner ( 1 6 9 3 - 1 7 6 0 ) , später In-
Christen könnten sich der spitzfindigen Einwürfe der
spektor zu N a u e n , polemisierte zum Beispiel deshalb
Atheisten nicht erwehren und seien für deren Argu-
in seiner Buß-Predigt gegen die verbreitete Auffas-
mente empfänglich. Für G e d i c k e ist der Wider-
sung, daß der Unglücksfall keine Strafe Gottes, son-
spruch zwischen Erkenntnissen der
dern lediglich Zufall oder unvermeidliches Schicksal
Naturwissen-
schaften u n d d e m Wort Gottes in der Bibel nur ein
sei u n d natürliche Ursachen habe, wodurch Gottes
scheinbarer: D a sich G o t t sowohl in der N a t u r als
weise Mitwirkung überhaupt in Zweifel gezogen wer-
auch in seinem Wort offenbart habe, k ö n n e die »Na-
de. Gedicke, als Feldpropst und Inspektor höchster
tur mit ihrem Licht« eine » H a n d l e i t u n g seyn zu der
Militärgeistlicher, predigte vor der Garnisongemein-
besonderen göttlichen O f f e n b a h r u n g seines Wortes«.
de, daß alle göttlichen Strafgerichte und Unglücks-
D i e erste Auflage der Schrift war nach wenigen Jah-
fälle, durch welche G o t t die Gläubigen zur Buße
ren vergriffen; zu ihren Lesern gehörte auch der jun-
mahne, von G o t t selbst kämen und von diesem über
ge Nikolaus L u d w i g G r a f von Zinzendorf ( 1 7 0 0 bis
die Menschen verhängt würden, auch wenn äußerli-
1 7 6 0 ) , ein Patenkind Speners und später Begründer
che Ursachen u n d U m s t ä n d e mit hinzutreten wür-
der Brüdergemeinde zu Herrnhut, der sich als Stu-
den. D a ß dieser Unglücksfall nun besonders die Gar-
dent der Jurisprudenz an der Universität Wittenberg
nison und die Soldaten betraf, sei kein Wunder, wenn
auch intensiv der Lektüre geistlicher Schriften wid-
man bedenke, wie sehr der Soldatenstand vor allen
mete und am 3. u n d 10. April 1718 die » G r u n d = S ä t -
anderen Ständen verderbt sei. G o t t habe mit diesem
Gedicke,
Lampen
Unglück die Gläubigen ernstlich zur Buße aufwecken wollen. Die Schärfe seiner Predigt wird deutlich in den von Gedicke aufgezeigten biblischen Parallelen: So wurde Gottes Drohung erfüllt durch die große Niederlage des Volkes Israel gegen die Philister, durch den Verlust der Bundeslade an die Feinde, auch dadurch, daß beide Söhne des Elias an einem Tag starben. Nachdem die gehaltenen Predigten im Druck kursierten, wurden die Berlinischen Geistlichen am 12. Febr. 1721 vor das Konsistorium geladen, weil sie anläßlich der Explosion des Pulverturms »scharf gepredigt« hätten (HINRICHS, 1971, S. 145f., nach einem Bericht des Propstes Reinbeck an Francke vom 1. März 1721). Noch am Unglückstag hatte König Friedrich Wilhelm I. den Wiederaufbau der Garnisonkirche angeordnet und den Oberbaudirektor Philipp Gerlach mit der Durchführung betraut (SCHWIPPS, 1964, S. 16f.). Die Baukosten für die neue Garnisonkirche, größer und höher als ihre Vorgängerin und mit starken Pfeilern in der Mitte, betrugen knapp 30.000 Taler, dazu kamen ca. 3.350 Taler für eine neue Orgel (die alte, bei der Explosion unversehrt gebliebene Orgal erhielt die Kirche zu St. Nicolai in Potsdam). Am 31. Mai 1722 fand die Einweihung statt, bei der Gedicke über »Das wahre und falsche Christenthum« nach dem Bibelwort Joh. 3 , 1 1 - 1 5 , predigte; auf Weisung des Königs wurde die Predigt gedruckt und an alle Garnisonen verteilt. Ende 1722 richtete Gedicke, zusammen mit dem Propst zu St. Nicolai, Johann Porst, dem Propst von St. Petri, Johann Gustav Reinbeck, und dem Prediger auf dem Friedrichswerder, Michael Roloff (1684 bis 1748), an König Friedrich Wilhelm I. eine Eingabe wegen Gleichstellung der lutherischen mit der reformierten Kirche (abgedruckt bei STOLZE, 1909, S. 6 3 - 6 7 ) . Wie die anderen hier genannten Geistlichen war auch er ein Gegner der vom König betriebenen Union von lutherischen und reformierten Gläubigen. Mit ihrer Eingabe zielten die Unterzeichner auf eine größere Bewegungsfreiheit der lutherischen Kirche und ihre relative Selbständigkeit gegenüber dem reformierten Kirchenregiment in BrandenburgPreußen. So ersuchten sie den König unter anderem um die Einrichtung eines rein lutherischen Kirchendirektoriums neben dem bisherigen Konsistorium, da auch die Reformierten ein eigenes Kirchendirektorium besäßen, das sie schon 1713 erhalten hatten. Weiterhin baten sie darum, ohne Hinzuziehung re-
formierter Geistlicher ihre lutherischen Inspektoren berufen und ihre lutherischen Kandidaten prüfen zu dürfen. Ein Punkt neben weiteren war schließlich die Befreiung der lutherischen theologischen Schriften von der Zensur eines reformierten Geistlichen - diese war erst 1721 dem reformierten Hofprediger Daniel Ernst Jablonski übertragen worden. Friedrich Wilhelm I. lehnte jedoch alle Bitten ab, da es für ihn zwischen der lutherischen und der reformierten Konfession keine Unterschiede geben würde und er deshalb keinen Anlaß sehe, an seinem Kirchenregiment etwas zu ändern. In den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts stand Gedicke in reger Korrespondenz mit dem Gothaer Kirchenrat Ernst Salomo Cyprian ( 1 6 7 3 - 1 7 4 3 ) , der neben Valentin Ernst Löscher ( 1 6 7 3 - 1 7 4 9 ) zu den herausragenden Vertretern der lutherischen Orthodoxie zählte. 1699 als Professor für Philosophie an der Universität Helmstedt tätig, hatte er bereits im Jahr darauf das Direktorat am Gymnasium Casimirianum in Coburg übernommen und war 1713 zum Kirchenrat in Gotha ernannt worden (1735 wurde er Vizepräsident des Gothaischen Oberkonsistoriums). Er galt als angesehener Kirchenhistoriker und stand in den Jahren 1699 bis 1706 mit Gottfried Wilhelm Leibniz ( 1 6 4 6 - 1 7 1 6 ) , dem Begründer der Sozietät der Wissenschaften in Berlin, im Briefwechsel. Überliefert sind 14 Briefe Gedickes an Cyprian aus den J a h r e n 1 7 2 4 bis 1 7 3 0 (vgl. WÖTSCHKE, 1 9 2 5 , S .
105-
133). Darin berichtete der Feldpropst zum Beispiel über seinen Streit mit dem Dessauer Archidiakon Schlesner wegen des Abendmahls oder informierte seinen Briefpartner über einzelne Bestrebungen am Berliner H o f für oder gegen die Union von Lutherischen und Reformierten. Wir erfahren auch, daß Gedicke wiederholt Exemplare der von ihm veröffentlichten Schriften an Cyprian nach Gotha sandte, oft verbunden mit der Bitte, der Kirchenrat möge ein Exemplar seinem Landesherren, Herzog Friedrich II., der das Land von 1693 bis 1732 regierte, überreichen. 1730 hat Gedicke seinen Briefwechsel mit diesem führenden Vertreter der lutherischen Orthodoxie offensichtlich selbst abgebrochen (vgl. WÖTSCHKE, 1925, S. 107). Der Hauptgrund dafür dürfte zweifellos in Gedickes Gegnerschaft zu einer Union von Lutherischen und Reformierten gelegen haben, die ihn mit Cyprian einte und einen sehr breiten Raum in den Briefen einnahm, die jedoch für seine Stellung als lutherischer Feldinspektor wegen des Königs En-
Gedicke, gagements für eben diese Union nicht ungefährlich war. Im Briefwechsel mit Cyprian zeigte sich Gedicke ganz offen als Gegner unionistischer Bestrebungen, die seit 1719 besonders von Tübingen ausgegangen waren, in Johann Christian Klemm ( 1 6 8 8 - 1 7 5 4 ) und bald danach in Christoph Matthaeus Pfaff (1686-1760) ihre stärksten Verfechter hatten und zunehmende Unterstützung im Corpus Evangelicorum sowie an einzelnen evangelischen Fürstenhöfen fanden. Am 12. Juni 1725 schrieb er an den Gothaer Kirchenrat: »Die Unionsvorschläge werden, wie ich glaube und hoffe, nicht zu stände kommen und vielmehr effectum contrarium bei beiden Parteien hinterlassen. S. K. M. [Seine Königliche Majestät] möchten dieselbe wohl wünschen, sehen aber wohl die Schwierigkeit, ja moralische Impossibilität davon und intendieren nur mutuam tolerantiam, die in unserm Lande auch gut und nötig.« (Vgl. WOTSCHKE, 1925, S. 119.) Bereits 1724 hatte Cyprian unter dem Titel »Abgedrungener Unterricht von kirchlicher Vereinigung der Protestanten« gegen die Unionsbestrebungen geschrieben; die Schrift sorgte unter den reformierten Geistlichen in der preußisch-brandenburgischen Residenz für beträchtliches Aufsehen. Als Adam von Steube, ein reformierter Prediger aus dem Mindischen, in Hannover dem englischen und dem preußischen König ein »scriptum unionisticum« übergeben hatte, das einseitig die Reformierten gegenüber den Lutherischen begünstigte und die Herrscher zur Gewalt gegenüber unionsunwilligen und damit rebellierenden lutherischen Geistlichen aufrief, schrieb Gedicke am 6. Aug. 1725 an Cyprian: »Hätte ich Zeit und Ruhe, würde einen Traktat dieser Schrift entgegensetzen unter dem Titel: >Unionista Persecutor oder der entdeckte Verfolgergeist unter den Unionsvorschlägen.< Ich hoffe zwar, daß es dem Verfasser in seinem bösen Vorhaben zu Hannover fehlschlagen werde, doch siehet man daraus, was sie im Schilde führen und wie sie keine andere als unionem adsorbtivam suchen.« (Vgl. WOTSCHKE, 1925, S. 120.) Ein bezeichnendes Licht auf die nach wie vor bestehenden theologischen Differenzen zwischen Lutherischen und Reformierten werfen die Kontroversschriften in der Folge eines von Gedicke veröffentlichen Traktats über das Abendmahl. Vor dem Hintergrund der unionistischen Bestrebungen hatte der Feldinspektor zur Wahrung des lutherischen Standpunktes
Lantpert
bereits 1722 eine vor der Garnisongemeinde gehaltene Predigt unter dem Titel »Kurtze Erklärung Der Lehre von der wahren Gegenwart des Leibes und Blutes CHristi im heiligen Abendmahl« publiziert und darin die lutherische Auffassung bekräftigt, nach der die Gegenwart Christi im Abendmahl durch die Worte der Einsetzung deutlich bezeugt sei. Allen denen, die im Abendmahl essen und trinken, werde mit dem Brot und dem Wein zugleich der wahre wesentliche Leib Christi dem Gläubigen gegeben und das Blut Christi wirklich dargereicht. Doch werde Christi Leib und Blut nicht in natürlicher Weise genossen, sondern der Gläubige unterscheidet den Leib Christi von allen anderen Speisen und Getränken und genießt ihn auf eine unsichtbare und unerforschliche Weise, deren Verständnis jedoch dem Gläubigen mit seinem schwachen Verstand unbegreiflich bleiben müsse. Gedickes Schrift erzeugte 1724 eine anonyme Gegenschrift des reformierten Archidiakons in Dessau und Pastors zu Törten, Lorenz David Schlesner, in welcher Gedickes Veröffentlichung »Zur schrifftmäßigen Prüffung gezogen und in ihrer Falschheit entdecket: Worbey zugleich Die Lehre der Reformirten Kirche vom Heiligen Abendmahl Kürtzlich und deutlich angewiesen wird«. In einem Brief, den der Feldinspektor am 8. Aug. 1724 an den Gothaer Kirchenrat Cyprian sandte, schrieb er, daß seine Antwort schon druckfertig bereitliege und hoffentlich bald erscheine. Bemerkenswert ist die sich daran anschließende Briefpassage: »Anfangs habe zwar Bedenken gehabt, mich mit einem solchen rüden Gegner einzulassen, es hat Gott aber so wunderbar gefügt, daß Seine Königl. Maj. davon Nachricht erhalten, des Gegners Schrift selbst gelesen und sehr ungnädig aufgenommen, ja mir in einer schriftlichen Ordre allergnädigst anbefohlen, dieselbe gründlich und moderat zu widerlegen« (zit. nach WOTSCHKE, 1925, S. 112; auf S. 113 der Hinweis, daß Gedicke nach dem Erscheinen der Schrift Schlesners eine Nachauflage seiner Schrift vom Abendmahl veranstaltete). Am 1. Sept. 1724 konnte Gedicke an Francke schreiben, daß er sein »scriptum contra Anhaltinum«, welches er zuvor dem Hallischen Theologen zur Begutachtung geschickt hatte, durch den Obristleutnant Christian Reinhold von Derschau (1679-1742) dem König zur Zensur vorgelegt habe, der das Manuskript eigenhändig korrigierte und zum Druck freigab (AFSt/H C 42: 58; nach einem Brief Gedickes
Gedicke,
Lantpert
an Cyprian vom 30. Sept. 1724 habe Friedrich
ches Essen und Tinken, 4. keine bloße Bedeutung,
Wilhelm I. den Vorbericht und den Schluß der Ver-
5. keine bloße Genießung. All dies würde in keiner
teidigungsschrift vor dem Druck gelesen und an den
Weise die reformierte Religion angreifen. Gedicke
Vorbericht selbst H a n d angelegt, vgl. WOTSCHKE,
wehrte sich auch gegen den Vorwurf Schlesners, »wie
1925, S. 113).
er als ein Brandenburgischer Unterthan, und in eines
In seiner von König Friedrich Wilhelm I. in Auftrag
so grossen Königes Sold stehender Prediger, so dreist
gegebenen Verteidigungsschrift »Wieder den unver-
seyn könne, dessen geheiligte Religion vor aller Welt
mutheten Angriff Eines sich nennenden Reformirten
Augen zu verunglimpffen und anzuzapffen«, und be-
Predigers in einer Hoch=Fürstl. Anhaltischen Resi-
tonte die Toleranz seines Königs gegenüber den Lu-
den tz« (Berlin 1724) rechtfertigte Gedicke seine Pre-
therischen, die ihre Lehren in völliger Gewissensfrei-
digt gegen die Angriffe des (zu jener Zeit noch) an-
heit vortragen könnten. Abschließend erklärte er, daß
onymen reformierten Theologen damit, daß er in
er sich auf keinen weiteren Streit mit Schlesner ein-
seiner Predigt mit keinem Wort die reformierte Reli-
lassen wolle. Bereits am 30. Sept. 1724 hatte er an
gion angegriffen habe, daß er das Recht habe, die
Cyprian geschrieben, daß er nicht viel Lust verspüre,
Lehren der lutherischen Kirche seiner (d. h. der lu-
sich mit Schlesner weiter einzulassen; er werde »sol-
therischen) Gemeinde vorzutragen und daß selbst
ches cathedrae Lutheri, so ohnehin von dem Anhal-
der reformierte König in Preußen die lutherischen
tiner zweimal in seiner Schrift angestochen worden,
Lehren in seinem Lande dulde. Er warf dem Streiter
ü b e r l a s s e n « (WOTSCHKE, 1 9 2 5 , S. 1 1 4 ) .
aus Dessau vor, er habe seine Einwände mehr aus Ver-
D a Schlesner jedoch keine Ruhe gab, setzten andere
nunftsgründen statt aus der Bibel vorgebracht, und
für Gedicke den Streit fort. 1725 erschien die Schrift
antwortete auf dessen Einwand, die Schrift rede zu
»Die vergebliche Lufft=Streiche/ Mit welchen Herr
den Gläubigen wie zu klugen Menschen und wolle,
L A M P E R T U S G E D I C K E , Hochverdienter P r s p o -
daß die Gläubigen alles prüfen und das Gute behal-
situs und Inspector zu Berlin/ Von dem Dessauischen
ten sollen: »Die Heil Schrifft befiehlet uns zwar nicht
Calvinisten/
t u m m hin zu glauben, denn sie zeiget uns gewisse
Abermahls auf eine gar grobe und rüde Weise ange-
LAURENT.
DAV.
SCHLESSNER,
Gründe, warum wir dieses oder jenes glauben sollen:
griffen worden/ Gezeiget und abgefertiget Von A N -
Aber sie befiehlet doch auch, seine super-kluge Ver-
T O N I O D R / E S E , Austriaco.« Hinter dem Pseud-
nunfft in Göttlichen Dingen gefangen zu nehmen,
onym verbarg sich Sebastian Edzard ( 1 6 7 3 - 1 7 3 6 ) ,
unter den Gehorsam Christi.« In seiner, in fünf Ka-
der Sohn des berühmten hamburgischen Gelehrten
piteln unterteilten Verteidigungsschrift wiederholte
Esdras Edzard ( 1 6 2 9 - 1 7 0 8 ) . Seit 1698 als Professor
der Feldinspektor kurz die wesentlichen Elemente
für Logik und Metaphysik am Akademischen G y m -
der lutherischen Lehre von der wahren Gegenwart des
nasium in H a m b u r g tätig, dabei mehrmals zum
Leibes und Blutes Christi im Abendmahl und wider-
Rektor gewählt, ließ er unter verschiedenen Pseud-
legte dann Seite für Seite die Schrift seines Gegners.
onymen zahlreiche Streitschriften in ganz unter-
Noch
schiedlichen Disziplinen, vornehmlich aber in Theo-
1724
ließ Schlesner seine »Nöthige
An-
merckungen . . . Wider Lamperti Gedickens Christ-
logie ausgehen — als streitbarster der lutherischen
liche und bescheidene Verthädigung Der Evangel.
Vorkämpfer seiner Zeit verfaßte Edzard bis 1729
Lutherschen Lehre Von der wahren Gegenwart des
mehr als 130 gedruckt erschienene Schriften, in de-
Leibes und Blutes Christi im Heil. Abendmahl« aus-
nen er nicht nur einzelne Personen, sondern ganze
gehen. Gedicke zögerte zunächst mit einer Antwort
Fakultäten angriff. Berühmt wurde er vor allem
auf die neuerliche Kontroversschrift des Dessauer
durch seine 1724 erfolgte beißende Kritik am » H a m -
Archidiakons, veröffentlichte aber dann doch seine
burgischen Patrioten«, dem Organ einer vernunftlie-
»Völlige Abfertigung Der so genannten Nöthigen
benden Aufklärungs-Gesellschaft.
Anmerckungen Herrn Laurentii Dav. SchlEsners«, in
Ein Nachklang der Kontroverse zwischen Gedicke
welcher er noch einmal jene Punkte zusammenfaßte,
und Schlesner war die Polemik des lutherischen Feld-
die er in seiner Predigt vom Abendmahl dafür aufge-
inspektors gegen den reformierten Rektor des G y m -
führt habe, was selbiges nicht sei, nämlich 1. keine
nasiums illustre in Zerbst, Heinrich Jakob von Bas-
Transsubstantiation, 2. keine räumliche Einschlie-
huysen ( 1 6 7 9 - 1 7 5 8 ) , der in mehreren Schriften der
ßung unter Brot und Wein, 3. kein grobes, natürli-
Vernunft einen - nach Gedickes Auffassung aller-
Gedicke,
Lampert
dings zu hohen — Stellenwert gegenüber der christli-
auch dieselbe in der Garnisonkirche mit der Königin
chen Religion beigemessen hatte. A u f Bashyusens
öffentlich in Gegenwart der ganzen G e m e i n d e das
»Traktat von der wieder die Vernunfft nicht streiten-
heilige A b e n d m a h l g e n o m m e n . . . D e r Trauakt ist
den Lehre der Protestanten aus Gottes Wort, daß der
wider all mein D e n k e n u n d Vermuten a u f mich ge-
Meßias aus einer Jungfrau ohne Vater gebohren sey«
fallen, und ist mir solches nicht eher als des Abends
( 1 7 2 5 ) hatte sich Gedicke in seiner letzten Schrift
vorher gesagt worden, daher mich in möglichster
gegen Schlesner unter anderem berufen, u m zu bele-
Kürze fassen müssen. D i e Traurede habe a u f des Kö-
gen, daß die Reformierten der Vernunft überhaupt
nigs Befehl d e m D r u c k übergeben müssen, wovon
einen zu großen R a u m beilegen würden. 1 7 2 6 ließ
mir die Freiheit nehme, ein Exemplar d e m H e r z o g
Bashuysen gegen G e d i c k e seine » E P I S T O L A « ausge-
von G o t h a durch E. H . [Euer Hochgelahrten] zu
hen, in welcher der Zerbster Rektor einräumte, daß
überreichen, das andere aber als ein geringes G e -
er die Vernunft zu einer Richterin vieler Kontrover-
schenk des Verfassers E. H . schicke.« (Zit. nach W o -
sen mache; auch hätten die Reformierten ihre Lehre
TSCHKE, 1 9 2 5 , S . 1 2 6 ) .
v o m A b e n d m a h l stets aus der Vernunft bewiesen.
Gedicke starb am 2 1 . Febr. 1 7 3 6 in Berlin. Leichen-
Außerdem müsse m a n mit Vernunftsgründen die Atheisten, Sozinianer und andere überzeugen, die die Jungfräulichkeit Marias leugneten und deswegen die Wahrheit der christlichen Religion bestritten. In seiner Gegenschrift » A M I C A C O L L A T I O , D E ^ S T I M A T I O N E R A T I O N I S T H E O L O G I C A « verwarf G e d i c k e verschiedene Sätze seines
Kontrahenten,
räumte jedoch seinerseits ein, »daß manches k ö n n e entschuldiget und gut verstanden werden, wenn m a n einen Unterscheid unter der Vernunfft mache, sofern sie entweder subiective; oder obiective g e n o m m e n u n d betrachtet werde«. niglichen H o f genoß, war der ihm übertragene Trauakt zur Vermählung des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach
(1712-1759)
mit Prinzessin Friederike Luise von BrandenburgPreußen ( 1 7 1 4 - 1 7 8 4 ) a m 3 0 . M a i 1 7 2 9 . Eine Woche später, am 6. Juni, schrieb der Feldpropst an seiKorrespondenten
überliefert. Seine Bibliothek wurde versteigert. A m 13. Jan. 1737 schrieb Reinbeck an Cyprian, der zwei bestimmte Stücke aus der Auktion haben wollte, daß diese sich nicht dabei befunden hätten und er, Reinbeck, sich anderweitig d a r u m b e m ü h e n mußte (WOTSCHKE, 1925, S. 106). Offensichtlich handelte es sich u m D r u c k e oder Manuskripte zur märkischen Reformationsgeschichte; denn Reinbeck schrieb dann weiter: »Ich selbst besitze einige Collectanea in manuscripto, aus welchen eine ziemlich vollständige und mit Urkunden versehene historia c o n a t u u m Re-
Ein Zeichen der hohen G u n s t , die G e d i c k e a m kö-
nen G o t h a e r
predigt u n d A b d a n k u n g sowie Epicedia sind nicht
Cyprian
darüber:
» D i e Prinzessin ist vorher in unserer lutherischen Religion von d e m Garnisonprediger in Potsdam wohl unterrichtet und in Gegenwart des Königs, der K ö nigin, des Kronprinzen u n d vieler hoher Generäle öffentlich examiniert u n d vorgestellt worden, w o r a u f
f o r m a t o r u m in Marchia im vorigen Jahrhundert ausgezogen werden kann. Es sind drei Folianten, darunter auch eine K o p i e der Stiftung des Joachimstaler G y m n a s i u m s . « G e d i c k e selbst hatte a m 2 4 . Sept. 1729 an Cyprian geschrieben, daß er an einer Unters u c h u n g über die »päpstlichen Kontroversien mit uns« arbeite, seine Untersuchungsmethode dargelegt und den Gothaer Kirchenrat u m sein Urteil dazu gebeten, mit d e m Hinweis, daß die völlige Ausarbeitung und Durchsicht »wohl noch eine gute Zeit erfordern« würde (WOTSCHKE,
1 9 2 5 , S. 128;
eine
Publikation Gedickes zu diesem T h e m a ist jedoch nicht bekannt).
[LN]
Werke Lob und Preiß Der Schulen/ Jn einer gebundenen Rede Von der Art und Verknüpffung wahrer Gelehrsamkeit/ Unter Anfuhrung Hrn. M. J O A C H I M Langens/ Rectoris, und Predigers auf der Friedrichs=Stadt/ Bey Solenner Einweihung Der Friedrichs=Schule/ Als dieselbe den 28. Nov. 1701. auf das Obere Theil des Friedrichs=Werderischen Rath= Hauses verleget wurde/ Jn geehrtester Gegenwart Vornehmer und gelehrter Männer gehalten/ hernach Auf gnädiges u. hochgeneigtes Begehren hoher Gönner Durch den Druck ans Licht gegeben Von LAMPERT Gedicken/ Gymn. Frid. Alumn. Berlin aufm Friedrichs=Werder/ gedruckt bey Gotthard Schlechtigern. [1701; 8°] (Ha 33: 58 E 19, 96).
Gedicke, Lantpert Q . D . B. V. M E D I T A T I O T H E O L O G I C A D e D I V I N A P R O P A G A T I O N E R E L I G I O N I S C H R I S T I A N E S V B CRVCE, Q u a m IN REGIA FRIDERICIANA R E C T O R E M A G N I F I C E N T I S S I M O , S E R E N I S S I M O PRINC I P E A C D O M I N O , D N . P H I L I P P O W I L H E L M O , P R I N C I P E PRVSSIAE, M A R C H I O N E B R A N D E N B U R G I C O , D U C A T U S M A G D E B U R G I C I G U B E R N A T . R E L I Q V A , P R E S I D E PAVLO A N T O N I O Theol. D . P. P. O . & Consist. Duc. Magdeb. Consil. hodieque Facultatis suse Decano, P R E C E P T O R E S U O E T E R N U M V E N E R A N D O , I N A U D I T O R I O M A J O R I Publico Examini subjicit A U C T O R R E S P O N D E N S LAMP E R T V S Gedicke/ G A R D E L E G I E N S I S M A R C H . Ad diem III. April. A. M D C C V I I I . Typis C H R I S T O P H . A N D R E E Z E I T L E R I , Acad. Typogr. [Halle 1708] (Ha 33: 121 E 20, 24; 23: Wa 5973:38, 4; 28: Fa-1092, 68. 10); andere Aufl.: E D I T I O A L T E R A A . 1710. mense Nouembri. H A L / E M A G D E B U R G I G E , Typis C H R I S T O P H . A N D R E J Z E I T L E R I , Acad. Typ. [1710] (1: Bd 7 3 1 4 , 15; 3: J b 2 4 5 6 , 18; H a 33: 51 D 5). Theologische Disputation im Feldlager bei Douai. [1709] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 614). Theologisches Gutachten über die Frage: ob man Wilddiebe todt schiessen, und darauf eine Prämie setzen dürfe? [Ms.] (mitgeteilt von Friedrich Gedicke in: Hamburgischer Briefwechsel der Gelehrten, 1711, 43. Stück). Das selige Leben und Sterben wahrer Christen, aus Rom. 14, 7. 8. bey Beerdigung Herrn Joh. Herrn. Homanns Adj. Garnisonprediger gezeiget, Prenzlau 1716 [Fol.] (1: Ee 700-1556). P R I M E V E R I T A T E S R E L I G I O N I S C H R I S T I A N E oder Grund=Sätze Christlicher Religion Welche von den Atheisten/ Naturalisten/ Frey=Geistern, auch anderen Feinden und Spöttern Christlicher Religion angefochten/ wider dieselben aber gründlich behauptet und bewiesen werden; Zur Beschämung des Unglaubens und Stärckung des Glaubens/ an das Licht gegeben Von L A M P E R T U S G E D I C K E N Kön. Preuß. Guarnison-Prediger in Berlin. [Illustration] B E R L J N / Verlegts Gottfr. Gedicke/ privil. Buch=Händl. 1717. [8°] (Spandau, S. Nie.: 4 / 1 7 6 7 ; H a 33: 6 G 16; 23: Te 4 3 0 [= Deutsche Drucke des Barock H A B , 1986, B 4, B 3517] ); 2. Aufl.: P R I M E V E R I T A T E S R E L I G I O N I S C H R I S T I A N E oder Grund=Sätze Christlicher Religion ... Von L A M P E R T U S G E D I C K E N Kön. Preuß. Probst Inspect. und Guarnison-Prediger in Berlin Die Zweyte vermehrte Edition. B E R L J N , verlegts Gottfried Gedicke, priv. Buch= Händl. 1735. [8°] ( l a : D e 1820; 23: M : Te 431; K Z K - B b 18). Kurtzer Historischer Unterricht Von dem gantzen Reformations=Werck/ So durch Den Dienst L U T H E R I sich Anno 1517. angefangen/Worinn Sowohl der Zustand der Kirchen vorder Reformation/ als auch die Nohtwendigkeit/ Art und Beschaffenheit der Reformation gezeiget/ und die Reformations=Geschichte von Jahr zu Jahr kürtzlich beschrieben wird/ Wie auch Nebst Vorstellung Göttl. Providentz und deren Wohlthaten GOttes unter der Reformation/ Die vornehmsten Hindernüsse derselben berühret/ die Einwürffe der Papisten gegen die Reformation beantwortet/ und die Pflichten aller evangelischen Christen dabey eingeschärffet werden/ Z u m Besten derer Einfältigen/ oder derer die weitläuftige Schrifften nach ihren Umständen nicht lesen können/ Entworffen von L A M P E R T U S Gedicken/ Pr. Inspect. und Assess. Consist. Militär. B E R L J N / verlegt von Gottfried Gedicken/ Königl. privileg. Buch=Händler/ Anno 1718. [8°] (Spandau, S. Nie.: 4/1513; 7: D D 93 A 33955; 23: T p 155 [= Deutsche Drucke des Barock HAB, 1986, B 4, B 3516]). Die besondere Providenz und Regierung Gottes bey dem Absterben seiner Gläubigen, bey der Beerdigung Fr. Anna Louise von Wittich/ geb. Ramlerin in einer Standrede anno 1719. vorgestellet. Berlin [1719; Fol.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 614). Die ernstliche Aufweckung GOttes zur Busse/ Bey dem Betrübten Unglücks=Fall/ D a G O t t Am 12. August, dieses 1720. Jahrs die unglückselige Zersprengung Des Pulver=Turms Am Spandauer Thor verhänget/ An dem drauf folgenden XII. Sontage Trink, der Guarnison-Gemeinde in der Kloster=Kirche öffentlich vorgestellet/ Und nebst einem kurtzen Historischen Bericht Von dem was dabey geblieben/ Zur mehrern Erbauung zum Druck übergeben Von L A M P E R T U S Gedicken/ Pr. Insp. Berlin/ verlegt von Gottfried Gedicken/ Königl. privil. Buchhändler. 1720. In: Berlinisches Denckmahl Des A m 12. Aug. des 1720. Jahrs durch Zersprengung Eines Pulver=Thurms von G O t t verhängten Unglücks J n Zwoen bey der Garnison-Gemeinde daselbst gehaltenen Buß=Predigten/ Und einer kurtzen Historischen Nachricht. Berlin/ verlegt von Gottfried Gedicken/ Königl. privil. Buchhändler. 1720 [12°] ( l a : T d 292, 2; 1: T d 292»; H a 33: 64 G 44). Die Seile der Liebe Gottes an den Seelen der Menschen, bey dem Absterben Herrn Gottfried Daniel Schartows, Feldpredigers bey dem Forcadischen Regiment, aus Jer. 31, 3. an. 1721. vorgestellet. Berlin [1721; Fol.] (23: M : D b 4° 555, 24). Eingabe an König Friedrich Wilhelm I. wegen Gleichstellung der lutherischen mit der reformierten Kirche (31. Dez. 1722). Abgedruckt bei: Stolze, Wilhelm: Ein Beitrag zur Unionspolitik Friedrich Wilhelms I. In: J B K G 6 (1909), S. 5 7 - 6 7 , hier S. 6 3 - 6 7 .
Gedicke,
Lampert
Das wahre und falsche Christenthum/ Und die höchst=nöhtige Sorge eines Christen für seine eigene Seele, Wurde Bey Der Einweyhung Der Neu=erbaueten Garnison-Kirchen Jn Berlin/ Am Sonntag Trinitatis 1722. den 31. May, und dem drauf folgenden Bußtag, als den 3ten Junii, Jn Zwoen Predigten/ Bey hoher Gegenwart und volckreicher Versammlung vorgestellet Und auf vieler Begehren zum Druck übergeben von Lampertus Gedicken, Pr. Inspect. und Garnison-Prediger. Berlin/ zu finden bey Gottfried Gedicken/ privilegirten Buchhändler. Anno 1722. [8°] (KZK-Bb 18: Z 2540; 24: Theol. qt. 2609). Kurtze Erklärung Der Lehre von der wahren Gegenwart des Leibes und Blutes CHristi im heiligen Abendmahl, Nach Anleitung der Worte der Einsetzung am Grünen=Donnerstag in einer Predigt Der Gvarnison-Gemeine in Berlin vorgetragen, Und auf Begehren zum Druck übergeben von Lampertus Gedicken/ Pr. und Inspect. Berlin, zu finden bey Gottfried Gedicken, privileg. Buchhändler. Anno 1722. [4°] (la: Bd 8603-195, 21; 1: Dl 1960; Spandau, S. Nie.: 4/393); andere Aufl. Berlin: Gottfried Gedicke 1724 [4°] (1: Dl 1961; Spandau, S. Nie.: 4/292, 17; Ha 33: 88 J 6). Die falschen und nichtigen Entschuldigungen der Menschen bey dem Gnaden=Beruf GOttes. Berlin 1722 [4°] (1: Eb 2210, 3 ehem.). Das freudige Bekänntnüß von Christo vor den Menschen, und das ungleiche Verhalten der Menschen bey der Menschwerdung JEsu Christi am 4. Advent und des 3. Weyhnachts=Tages in zwo Predigten vorgestellet. Berlin 1723 [4°] (1: Eb 2210, 1 ehem.). Der Haupt=Zweck Eines Christen in seinem gantzen Leben, Wurde Nach Anleitung des Evangelii Domin. I. Epiphan i s Anno 1724. Jn der Berlinischen Garnison-Kirche Bey öffentlicher und volckreicher Versammlung Vorgestellet, Und auf allergnädigsten Befehl Seiner Königlichen Majestät Zum Druck übergeben Von Lampertus Gedicken, Probst Inspect. und Garnison-Prediger. B E R L J N , Zu finden bey Gottfried Gedicken, privilegirten Buchhändler. [1724; 4°] (Spandau, S. Nie.: 4/393, 3). Die Ursache Woher es komme/ daß so wenig Menschen selig werden, Wurde Nach Anleitung des Evangelii am andern Pfingst Tage Joh. III. v. 16. Jn der Berlinischen Garnison-Kirche Bey öffentlicher und Volckreicher Versammlung A N N O 1724. Vorgestellet, Und auf allergnädigsten Befehl Seiner Königlichen Majestät Zum Druck übergeben Von Lampertus Gedicken, Probst Inspect. und Garnison-Prediger. B E R L J N , Zu finden bey Gottfried Gedicken, privil. Buchhändler. 1724 [8°] (Ha 33: 41 E 7, 18; 23: M: T h 892; 28: Fl-1093. 18). Christliche und bescheidene Verthädigung Der Evangel. Lutherschen Lehre, von der wahren Gegenwart des Leibes und Blutes Christi J m Heil. Abendmahl, Worin gedachte Lehre nochmahls erklähret, Und die Anno 1722. in der Berlinischen Garnison-Gemeine von dieser Materie gehaltene, und zum Druck übergebene Predigt, Wieder den unvermutheten Angriff Eines sich nennenden Reformirten Predigers in einer Hoch=Fürstl. Anhaltischen Residentz, So in diesem 1724. Jahr geschehen, in einer Schrifft unter dem Titul: Die kurtze Erklärung der Lutherschen Lehre vom heil. Abendmahl etc. Kürtzlich gerettet wird Von Lampertus Gedicken, Probst, Inspect. und Garnison-Prediger in Berlin. Berlin, Zu finden bey Gottfried Gedicken, Königl. privil. Buchhändler, 1724. [4° (8°)] (la: Bd 8603195, 22; 1: Dl 1960 angeb.; H a 33: 150 F 7, 11). Völlige Abfertigung Der so genannten Nöthigen Anmerckungen Herrn Laurentii Dav. SchlEsners, Archi-Diac. bey der Schloß= und Stadt=Kirche in Dessau, Wider Lamperti Gedickens Christliche und bescheidene Verthädigung Der Evangel. Lutherschen Lehre Von der wahren Gegenwart des Leibes und Blutes Christi im Heil. Abendmahl, etc. Nebst dessen endlicher Erklärung, Sich in diesen ihm aufgedrungenen und zugenöthigten Streit nicht weiter einzulassen. Berlin, Anno 1725. [4°] (la: Bd 8603-195, 23; 1: Dl 1960 angeb.). Die Sorgfältige Bewahrung Eines Guten Gewissens, Wurde Am Sonntage Judica Anno 1725. Nach Anleitung des Evangelii Joh. VIII. 46.sqq. Jn einer Vor Sr. Königl. Majestät in Preussen, Auf Deroselben allergnädigsten Befehl, Jn der GARNISON=Kirche zu Potsdam gehaltenen Predigt vorgestellet und zum Druck übergeben, Von Lampertus Gedicken, Probst, Inspect. und Garnison-Prediger. B E R L J N , Zu finden bey Gottfried Gedicken, Königl. privil. Buchhändler. [1725; 4°] (Ha 33: 65 F 1, 5). Der ganze Rath Gottes von unsrer Seligkeit, aus Joh. 3, 16. betrachtet. Berlin 1725 [4°] (1: Eb 2216 ehem.). Der mitten unter uns getretene aber doch unbekannte Jesus, aus Joh. 1,19. betrachtet. Berlin 1725 [4°] (14: Theol. ev. asc. 251. m, misc. 2). A M I C A C O L L A T I O , D E 7 E S T I M A T I O N E RATIONIS T H E O L O G I C A , cum Viro Summe Reverendo, Celeberrimo atque Doctissimo H E N R I C O J A C . van BASHVYSEN, S . S . Theol. Doctore ejusque & L. O. Professore, Gymnasii Anhalt. Rectore, Regije Societ. Sc. Anglicanae de Propog. Ev. & Berolinens. Scientiarum Socio, Q u a simul Epistols Viri Cl. nuper edits brevibus respondetur, a L A M P E R T O G E D I C K E N , Prseposito Ecclesiae Praesidii Be-
Gedicke,
Lantpert
rolinensis, Ministerii Castrensis Inspectore, & Consistorii militar. Assessore. Berolini, ex Officina S C H L E C H T I G E R I A N / E Viduae, 1726. [4°] (3: Ig 1466; Ha 33: 51 E 9, 3). Das Gebet als ein nöthiges und kräftiges Mittel wider die hereinbrechenden Gerichte Gottes, in einer Predigt dargestelt zu Berlin, nebst einem Introductions-Sermon. Berlin 1726 [4°] (24: Theol. qt. 2611). Die weisen und rechtseligen Lebens=Regeln Christi. Berlin 1726 [4°] (1: Eb 2210, 15 ehem., jedoch 1727; Schmidt, 1731, S. 71). Die thörichte ... Versäumniss des Eintzigen Nothwendigen ... 1727 [4°] (1: Eb 2210, 11 ehem.; Schmidt, 1731, S. 71: Die thörichte und höchst=schädliche Versäumniß. s. 1. e. a.). » E U S E B I E N S (Das ist/ der wahren Gottseligkeit) Trauer=Klage. E U S E B I E saß letzt mit heiß=bethränten Wangen«. In: EPICEDIA, Oder Klag= und Trost=CARMINA und andere dazu gehörige Schriften/ Bey dem seeligen Ableben Weyland August Hermann Francken/ Theol. Prof. P. bey der Königl. Preuß. Friedrichs=Universität/ Past. an der Ulrichs=Kirche in Halle/ Gymnasii Scholarchs, wie auch Directoris des Paedagogii Regii und sämtl. Anstalten bey dem Wäysenhause/ Von Einheimischen und Auswärtigen/ Hohen und Vornehmen Gönnern und Freunden abgefasset und eingesendet. [Halle 1727; Fol.] ( l : E e 6 2 8 , 16angeb.; 1: Ee 700-4119, 6b; H a 33: 222 A 31, 15). Die göttliche treue Leitung und Annehmung der Gläubigen in Leben und Sterben, bey dem Leichbegängniß Herrn Wilhelm Ernst Fink von Finkenstein Obrist=Lieutenant und Commandeurs des Königl. Cronprinzischen Corps der Cadets, aus Ps. 73, 24. in einer Standrede anno 1727. vorgestellet. s. 1. [1727; Fol.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 615). Das Gebet, als ein kräftiges Mittel zur wahren Freude des Herzens zugelangen. Dom. Rogate aus Joh. 17, 23=30. anno 1728. vorgestellet. Berlin 1728 [4°] (1: Eb 2210, 8 ehem.). Der grosse Ernst Gottes in dem Werck unserer Seligkeit, ... 1728. In der Berlinischen Garnison-Kirche ... vorgestellet, ... Von Lampertus Gedicken, ... Berlin: G . Gedicke [um 1728] (1: Eb 2210, 14 ehem.). Das schwere, und doch auch leichte Christenthum, aus Luc. 16. vorgestellet. Berlin 1729 [4°] (1: Eb 2210, 12 ehem.). Der fröliche Zuruf und Segens=Wunsch des Preußischen und Brandenburgischen Israels, in einem Trau=Sermon am Tage der hohen Vermählung des Durchl. Marggrafen von Anspach mit der zweyten Königlichen Prinzeßin vorgestellet [zur Vermählung von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach mit Prinzessin Friederike Luise von Brandenburg-Preußen am 30. Mai 1729]. Berlin: Möller 1729 [4°] (14: Theol. ev. pol. 231. m, 6; K Z K - T 14: 2. 3522). Die falsche und von Gott beschämte Eigen-Gerechtigkeit wurde nach Anleitung des Evangelii (Luc. 18,9-14) am XI Sontage p. Trinitatis anno 1729. Jn der Berlinischen Garnison-Kirche, ... vorgestellet, ... von Lampertus Gedikken ... Berlin: Gottfried Gedicke 1729 (7: 8 T H PAST 248/29). Der Freudige Sieg des Glaubens in Noth und Tod, Wurde Als die Weyland Hoch=Wohlgebohrne Frau, Frau Christophora Eva Lucretia von Kalckstein, gebohrne Brandtin von Lindow, Des Hochwürdigen, Hoch=Wohlgebohrnen Herrn, Herrn Christoph Wilhelm von Kalckstein, Sr. Königl. Majest. in Preussen Wohlbestallten Obristen eines Regiments zu Fuß, Sous Gouverneurs Sr. Königl. Hoheit des Cron=Printzen, und des Johanniter-Ordens Ritters, auf Knauten, Müllhausen, Wogau, Schultitten, Drangsitten etc. etc. etc. Erbherrns, Jnnigst geliebteste Frau Gemahlin, Nach ausgestandener schmertzhafften Glieder=Kranckheit, Den 25 Januar. 1729. Jn Abwesenheit Jhres werthesten Eh=Gemahls, Welchen Sie nie als durch Jhren Tod betrübet, Nach Christi, erwiesener Geduld im Zuversichtlichen Glauben, dieses Zeitliche mit dem Ewigen verwechselte, Und Jhr entseelter Leichnam den 31. ejusd. in hiesiger Marien=Kirche beygesetzet wurde, Aus den Worten des Propheten Habacuc, c. 4. v. 18. 19. Jn der Berlinischen Garnison-Kirche Domin. V. Epiph. 1729. in einer Christlichen Gedächtnis=Predigt vorgestellet, Und auf Begehren zum Druck übergeben Von Lampertus Gedicken, Probst, Inspector und Garnison-Prediger. BERL J N , gedruckt bey Carl Gottfried Möller, Königl. Privil. Buchdrucker. 1730. [Fol.] (1: Ee 622, 8; 1: Ee 619, 12; 15: Fam. 28/32, unvollst., nur Lebenslauf). Das Falsche und betrogene Christenthum, Wurde ... 1730. Jn der Berlinischen Garnison-Kirche ... vorgestellet, ... Von Lampertus Gedicken, ... Berlin: G . Gedicke [um 1730; 8°] (1: Eb 2210, 5 ehem.). Der schnödeste Undanck der meisten Menschen ... 1730. (1: Eb 2210, 3 ehem.). Der überschwängliche Reichthum der Gnade GOttes in Christo JEsu, Wurde Bey dem seel. Absterben Des Weyland Hochwürdigen und Hochwohlgebohrnen Herrn, H E R R N Curt Hildebrand des Heil. Rom. Reichs Frey=Herrn von Loeben, Sr. Königl. Maj. in Preussen Hochbestallt gewesenen General-Lieutenants von der Infanterie, Obristen über ein Regiment zu Fuß, Gouverneurs der Vestung Colberg und Ammts=Hauptmann der Aemmter Sucow und Suithorst, auch Dohm=Herrn des hohen Stiffts zu Magdeburg, und Erb=Herrn der Güther Schönefeld, Schi-
Gedicke, Lampert dlo, Schmachtenhagen, Siebenbeuthen, Mertzdorff, Falckenberg u n d Cossar etc. etc. Jn einer Gedächtniß=Predigt Aus 1. T i m . l . v . 15. 16. Bey Volck=reicher Versammlung Jn der Berlinischen G A R N I S O N = K i r c h e vorgestellet, u n d auf Begehren z u m D r u c k überlassen Von Lampertus Gedicken, Probst, Inspector u n d Garnison-Prediger. BERLJN, gedruckt bey Carl Gottfried Möller, Königl. Privil. Buchdr. [1730; Fol.] (1: Ee 622, 13; 14: 1. B. 7171, 2; 23: S: Alv.: N k 341, 7 [2°] angeb.). Des Weyland Hochwürdigen u n d H o c h w o h l g e b o h r n e n H e r r n , H E R R N C u r t Hildebrand des Heil. Römischen Reichs Frey=Herrn von Loeben, etc. rühmlichst geführten Lebens Ein=Fort= u n d Ausgang. Berlin, gedruckt bey Carl Gottfried Möller, Königl. Privil. Buchdrucker. [1730; Fol.] (1: Ee 622, 13 angeb.). Die Kunst wohl u n d selig zu sterben, bey dem Leich=Begängniß H e r r n H a n ß Caspar von Blankenstein/ S. K. M. in Preussen Obrist=Lieutenant bey d e m Glasenappschen Regiment, a n n o 1731. den 26. Jul. in einer Standrede vorgestellet. Berlin [1731; Fol.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 615). Lamperti Gedickens, Königl. Preuß. Probsts u n d Inspectoris des Feld=Ministerii, Consistorii militaris Assessoris, u n d Garnison-Predigers in Berlin, Evangelische A u f m u n t e r u n g Z u m wahren thätigen C h r i s t e n t h u m , Aus denen gewöhnlichen Sonn= u n d Fest=Tags=Evangeliis des gantzen Jahrs, Nebst einem A n h a n g Einiger Buß=Predigten, Mit beygefügten Dispositionen über jeden TEXT, u n d nöthigen Registern versehen. [2 Tie.] BERLJN, zu finden bey Gottfr. Gedicken, Kön. privil. Buchhändler, 1732. [4°] (3: II 4 8 9 1 , 1. 2; KZK-Bp 3: Ki 294; K Z K - B p 5: G : E 4, 40); andere Aufl. 1744; weitere Aufl. Berlin: Schütze 1746 [8°] (KZK-Sa 30, Fleetmark/ Altmark). Kirchenlied »Wie G O t t mich f ü h r t / so will ich gehen« (Küster/ Müller, 1752, II, S. 614). Kirchenlied »Entbinde mich, mein Gott, von allen meinen Banden, womit mein armer Geist noch so gebunden ist« (Bautz, 1990, S. 193).
Briefe 25 Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein im Hauptarchiv der Franckeschen Stiftungen, im folgenden einzeln aufgeführt: Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein (?) s. 1. e. a. (AFSt/H C 42: 26). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Halle, 5. Nov. 1707. (AFSt/H C 42: 1). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Halle, 26. Nov. 1707. (AFSt/H C 42: 2). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Lager St. Andreas, 1710. (AFSt/H C 42: 7). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Lager bei Vietri, 2. Juni 1710. (AFSt/H C 42: 3). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Lager Brulin, 22. Juli 1710. (AFSt/H C 42: 5). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Lager Brulin, 28. Aug. 1710. (AFSt/H C 42: 6). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Lager St. Andreas, 22. O k t . 1710. (AFSt/H C 42: 8). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Erckelenz, 12. Dez. 1710. (AFSt/H C 42: 9). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Erckelenz, 4. Jan. 1711. (AFSt/H C 42: 10). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Erckelenz, 6. Jan. 1711. (AFSt/H C 42: 11). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Erckelenz, 20. Febr. 1711. (AFSt/H C 42: 12). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Erckelenz, 3. März 1711. (AFSt/H C 42: 13). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Erckelenz, 24. März 1711. (AFSt/H C 42: 14). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Fremont bei Torney, 29. April 1711. (AFSt/H C 42: 15). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Douai, 25. Mai 1711. (AFSt/H C 42: 16). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Douai, 31. Mai 1711. (AFSt/H C 42: 17). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Lager bei Lens, 16. Juni 1711. (AFSt/H C 42: 18). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Lager bei Lens, 14. Juli 1711. (AFSt/H C 42: 19). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Lager bei Bouchain, 11. Aug. 1711. (AFSt/H C 42: 20). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Lager bei Bouchain, 15. Aug. 1711. (AFSt/H C 42: 21). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Lager bei Bouchain, 16. Sept. 1711. (AFSt/H C 42: 22). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Nahe Wesel, 17. Nov. 1711. (AFSt/H C 42: 23). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Gardelegen, 8. Dez. 1711. (AFSt/H C 42: 24). Schreiben an Carl Hildebrand von Canstein. Berlin, 15. Febr. 1712. (AFSt/H C 42: 25). Schreiben an die Baronin von Canstein. Lager Douai, 23. Juni 1710. (AFSt/H C 42: 4).
180
Gedicke,
Lampert
Schreiben an ein Wohlgeb. Fräulein. Berlin, 24. Sept. 1716. (AFSt/H C 42: 26). 52 Schreiben an August Hermann Francke im Hauptarchiv der Franckeschen Stiftungen, im folgenden einzeln aufgeführt (am Ende der Korrespondenzmappe »Gedicke« [AFSt/H C 42] eine in den 40er Jahren des 20. Jh. angefertigte Ubersicht mit Informationen über den Inhalt der Briefe, die Gedicke ab 1712 an Francke sandte): Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 13. Nov. 1712. (AFSt/H C 42: 30). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 26. Okt. 1712. (AFSt/H C 42: 29). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 12. Sept. 1713. (AFSt/H C 42: 31). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 15. Sept. 1713. (AFSt/H C 42: 32). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 26. Sept. 1713. (AFSt/H C 42: 33). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 13. Febr. 1714. (AFSt/H C 42: 35). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 1. März 1714. (AFSt/H C 42: 36). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 20. April 1714. (AFSt/H C 42: 37). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 4. Mai 1714. (AFSt/H C 42: 38). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 24. Nov. 1714. (AFSt/H C 42: 39). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 30. März 1715. (AFSt/H C 42: 40). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 10. April 1715. (AFSt/H C 42: 41). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 30. Dez. 1715. (AFSt/H C 42: 42). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 13. Febr. 1717. (AFSt/H C 42: 44). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 23. März 1717. (AFSt/H C 42: 45). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 30. März 1717. (AFSt/H C 42: 47). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 10. Mai 1717. (AFSt/H C 42: 48). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 8. Juni 1717. (AFSt/H C 42: 46). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 28. Okt. 1717. (AFSt/H C 42: 27). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 12. Dez. 1718. (AFSt/H C 42: 49). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 24. Juni 1719. (AFSt/H C 42: 50). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 17. Okt. 1719. (AFSt/H C 42: 52). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 21. März 1720. (AFSt/H C 42: 53). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 9. Juli 1720. (AFSt/H C 42: 54). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 26. Juli 1721. (AFSt/H C 42: 55). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 1. Aug. 1722. (AFSt/H C 42: 56). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 20. Okt. 1722. (AFSt/H C 42: 57). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 1. Sept. 1724. (AFSt/H C 42: 58). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 3. Okt. 1724. (AFSt/H C 42: 59). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 27. März 1725. (AFSt/H C 42: 60). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 14. April 1725. (AFSt/H C 42: 61). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 23. April 1725. (AFSt/H C 42: 62). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 10. Mai 1725. (AFSt/H C 42: 63). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 12. Mai 1725. (AFSt/H C 42: 64). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 29. Mai 1725. (AFSt/H C 42: 65). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 3. Juli 1725. (AFSt/H C 42: 66). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 24. Juli 1725. (AFSt/H C 42: 67). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 6. Sept. 1725. (AFSt/H C 42: 68). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 20. Dez. 1725. (AFSt/H C 42: 69). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 4. Febr. 1726. (AFSt/H C 42: 70). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 16. Febr. 1726. (AFSt/H C 42: 71). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 13. Juli 1726. (AFSt/H C 42: 72). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 17. Aug. 1726. (AFSt/H C 42: 73). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 12. Okt. 1726. (AFSt/H C 42: 74). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 2. Nov. 1726. (AFSt/H C 42: 75a). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 9. Nov. 1726. (AFSt/H C 42: 75). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 10. Dez. 1726. (AFSt/H C 42: 76). Schreiben an August Hermann Francke. Berlin, 1. März 1727. (AFSt/H C 42: 77).
Gedicke, Schreiben Schreiben Schreiben Schreiben
an an an an
August August August August
Hermann Hermann Hermann Hermann
Francke. Francke. Francke. Francke.
Berlin, Berlin, Berlin, Berlin,
Lampert
18. März 1727. (AFSt/H C 42: 78). 1. Apr. 1727. (AFSt/H C 42: 79). 12. Apr. 1727. (AFSt/H C 42: 80). 3. Mai 1727. (AFSt/H C 42: 81).
9 Schreiben an Gotthilf August Francke in Halle im Hauptarchiv der Franckeschen Stiftungen, im folgenden einzeln aufgeführt: Schreiben an Gotthilf August Francke. Berlin, 4. Mai 1728. (AFSt/H C 832: 16). Schreiben an Gotthilf August Francke. Berlin, 23. Juli 1728. (AFSt/H C 832: 14). Schreiben an Gotthilf August Francke. Berlin, 15. März 1729. (AFSt/H C 832: 17) Schreiben an Gotthilf August Francke. Berlin, 18. Juni 1729. (AFSt/H C 832: 18). Schreiben an Gotthilf August Francke. Berlin, 13. Aug. 1729. (AFSt/H C 832: 19). Schreiben an Gotthilf August Francke. Berlin, 16. März 1730. (AFSt/H C 832: 22). Schreiben an Gotthilf August Francke. Berlin, 29. Juli 1730. (AFSt/H C 832: 25). Schreiben an Gotthilf August Francke. Berlin, 25. Nov. 1730. (AFSt/H A 192: 4b). Schreiben an Gotthilf August Francke. Berlin, 23. Dez. 1730. (AFSt/H A 192: 4c). Schreiben an Joachim Lange in Halle. Berlin, 2. März 1715. (AFSt/H A 188: 199). Schreiben an Joachim Lange in Halle. Berlin, 9. Mai 1732. (AFSt/H A 188b: 179). 14 Briefe an Ernst Salomo Cyprian in Gotha aus den Jahren 1724-1730 (abgedruckt bei: Wotschke, 1925, S. 112-129). Vokation zum Feld-Inspektor. Berlin, 6. Jan. 1717. [Abschrift], (AFSt/H C 42: 43). Species facti wegen der äußerl. Einrichtung bey der Garnisonskirche. (AFSt/H C 42: 51). Mitunterzeichner eines Protokolls. (AFSt/H A 179: 34).
Literatur UNSCHULDIGE NACHRICHTEN Von Alten und Neuen T H E O L O G I S C H E N Sachen/ Büchern/ Uhrkunden/ Controversien/ Veränderungen/ Anmerckungen/ Vorschlägen/ u. d. g. ... Auff das Jahr ... Leipzig 1719, S. 274; FORTGESETZTE SAMMLUNG Von Alten und Neuen Theologischen Sachen, Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen, u.d.g. Leipzig 1722, S. 1079; 1724, S. 98; 1725, S. 9 8 - 1 0 1 , 101-103; 1726, S. 814-818; 1728, S. 1231-1235, 1235-1238 u. 1238-1242; Berlinisches Denckmahl Des Am 12. Aug. des 1720. Jahrs durch Zersprengung Eines Pulver=Thurms von G O t t verhängten Unglücks Jn Zwoen bey der Garnison-Gemeinde daselbst gehaltenen Buß=Predigten/ Und einer kurtzen Historischen Nachricht. Berlin/ verlegt von Gottfried Gedicken/ Königl. privil. Buchhändler. 1720 [12°] (la: T d 292; enthält: Das Christliche Verhalten Bey schweren Gerichten Gottes Und Unglücks=Fällen/ ... Von Friederich Wagnern, Feld=Predigern bey dem Loeb. Regiment; Die ernstliche Aufweckung GOttes zur Busse/ ... Von L A M P E R T U S Gedicken/ Pr. Insp.); SCHLESNER, Lorenz David: Die Kurtze Erklährung der LUTHERIschen Lehre Von der wahren Gegenwart des Leibes und Blutes Christi im Heiligen Abendmahl, Von L A M P E R T U S Gedicken, in einer Predigt am Grünen=Donnerstag der G U A R N I S O N Gemeine in Berlin vorgetragen/ Zur schrifftmäßigen Prüffung gezogen und in ihrer Falschheit entdecket: Worbey zugleich Die Lehre der Reformirten Kirche vom Heiligen Abendmahl Kürtzlich und deutlich angewiesen wird. Heraus gegeben Von einem Reformirten Prediger in einer Hoch=Fürstlichen Residenz in Anhalt. J m Jahr M . D C C . X X I V . [s. 1. 8°]; SCHLESNER, Lorenz David: Nöthige Anmerckungen Herrn Laurentii Dav. SchlEsners, Archi-Diac. bey der SchIoß= und Stadt=Kirche in Dessau, Wider Lamperti Gedickens Christliche und bescheidene Verthädigung Der Evangel. Lutherschen Lehre Von der wahren Gegenwart des Leibes und Blutes Christi im Heil. Abendmahl, etc. s. 1. [1724]; EYLFERTIGER BERICHT über Anti Haltani Sendschreiben an ... Lampert Gedicken. 1724; SCHLESNER, Lorenz David: Kurtze Erörterung der Streit=Frage über dem rechten Sinn der Einsetzung des Heil. Abendmahls unsers HErrn JEsu CHristi. Darin Die rechtsinnige Meynung kurtz und deutlich angewiesen und gründlich befestiget, die leibl. Gegenwart mit bindigen Argumenten wiederleget, Und zugleich Herrn Lamperti Gedickens, genannte völlige Abfertigung kürtzlich geprüffet wird. Abgefasset von Laurentius David Schleßner, Archi-Diac. bey der Schloßt und Stadt=Kirche in Dessau. D E S S A U , Gedruckt An. 1725. [4°]; EDZARD, Sebastian: Die vergebliche Lufft=Streiche/ Mit welchen Herr L A M P E R T U S G E D I C K E , Hochverdienter Prsepositus und Inspector zu Berlin/ Von dem Dessauischen Calvinisten/ LAURENT. DAV. S C H L E S S N E R , Abermahls auf eine gar grobe und rüde Weise angegriffen worden/ Gezeiget und abgefertiget Von A N T O N I O DRJESE, Austriaco. J m Jahr 1725. [4°]; EDZARD, Sebastian: Behauptung
182
Gedicke,
Lampert
Des Hochwichtigen Artickels Vom H. Abendmahl Jn Gründlicher Widerlegung der groben Schmäh=Schrifft/ mit welcher der fürtreffliche Theologus und Hochverdiente Kön. Probst und Inspector zu Berlin/ Herr L A M P E R T U S Gedicke/ Von einem unverschämten Eutychianisirenden und halb Arianischen Calvinisten angegriffen worden: Durch Antonium Drasse, Austriacum. J m Jahr 1725 [4°]; C H R I S T I A N I P H I L A D E L P H I Eines Lutherschen Diaconi Kurtze R E F L E X I O N E S über des Herrn Laurentii David Schlesners Archi-Diaconi in Dessau Letzt edirte Kurtze Erörterung der Streit=Frage über den rechten Sinn der Einsetzung des Heil. Abendmahls unsers HErrn JEsu CHristi/ etc. Worinnen Der Ungrund dieser Erörterung gezeiget Und Die Evangelische Luthersche Lehre wider alle Beschuldigungen derselben nochmahls verthädiget wird. A N N O 1726. [4°]; EDZARD, Sebastian: Daß Diese Worte CHristi/ Das ist mein Leib/ Noch fest stehen, Wider die Schießnerische Erörterung Deutlich gezeiget, Von A N T O N I O D R / E S E , Austriaco. Nebst angefügten XXII. Beweiß=Gründen/ Daß die alten Kirchen=Lehrer im Artickel vom Heil. Abendmahl gut Lutherisch gewesen. A. C . 1726. [8°] (Rez. in: Fortgesetzte Sammlung, 1726, S. 815-818); BASHUYSEN, Heinrich Jakob von: A D VIRVM S V M M E R E V E R E N D V M , C L A R I S S I M V M , D O C T I S S I M V M q u e , D N . L A M P E R T V M G E D I C K E , Pr. & Insp. EPISTOLA, Occasione scripti Ultimi C O N T R A D I A C O N V M D E S S A V I E N S E M , EDITA AB H E N R . IAC. van B A S H V Y S E N , S. S. T H . D. E I V U S Q V E E T L. O. P R O F E S S O R E , E T G Y M N . A N H . R E C T O R E , &c. &c. SERVEST7E, [Zerbst 1726; 4°]; Nachricht von einer Controvers zwischen denen Professoribus des Gymnasii zu Zerbst und einigen Dessauern. In: FORTGESETZTE SAMMLUNG Von Alten und Neuen Theologischen Sachen, Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen, u. d. g. Leipzig 1726, S. 4 6 0 469; SCHMIDT, 1731, S. 70; WALCH, Johann Georg: Historische und Theologische Einleitung in die Religions-Streitigkeiten außer der Evangelisch-Lutherischen Kirche. 5 Bde. Jena 1733-1736 [1972-1985], hier Bd. 3 (1734), S. 255 und 8 6 2 - 8 6 4 ; WALTER, J. F.: Historische Nachricht von den Garnison Kirch- und Schul-Anstalten in der königlichen Residentz Berlin. Worin die erste Stifftung der Garnison-Kirche und Schule gemeldet. Derselben Anstalten, merckwürdigste Fälle und Veränderungen vom Jahr 1663 bis itzo ... erzählet werden. Berlin [1743]; KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 6 1 3 - 6 1 5 ; III, S. 421; DUNKEL, 1757, III, S. 3 1 2 - 3 1 5 [= D B A 373, S. 3 9 2 - 3 9 5 ] ; KIRCHNER, Johann Georg: Kurzgefaßte Nachricht von altern und neuern Liederverfassern. 2. vermehrte und verbesserte Auflage der Ausgabe von Johann Heinrich Grischow. 1771, S. 15 [= D B A 373, S. 396]; JÖCHER/ ADELUNG, 1787, II, Sp. 1375 [= D B A 373, S. 397f.]; JOHANNSEN, Johann Friedrich: Historisch-biographische Nachrichten von älteren und neueren geistlichen Liederdichtern, deren Lieder in dem schleswig-holsteinischen Gesangbuch befindlich sind. 1802 [= D B A 373, S. 399f.]; RICHTER, Gottfried Lebrecht: Allgemeines biographisches Lexikon alter und neuer geistlicher Liederdichter. Leipzig 1804 [Unveränderter fotomech. Nachdruck Leipzig 1971], S. 86 u. 484 [= D B A 373, S. 401]; KOCH, Eduard Emil: Geschichte des Kirchenlieds und Kirchengesangs der christlichen, insbesondere der deutschen evangelischen Kirche. 3. Aufl. 4 Bde. Stuttgart 1852-1868, Erster Hauptteil: Die Dichter und Sänger. Bd. 4. Stuttgart 1868, S. 4l4f.; SCHILD, Erich: Ursprung und erste Gestalt des preußischen Feldpredigeramtes. In: Beiheft zum Militär-Wochenblatt. H. 8. Berlin 1888, S. 416ff.; SCHILD, Erich: Das brandenburg-preussische Feldprediger-wesen in seiner geschichtlichen Entwicklung. In: Archiv der »Brandenburgia« Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg zu Berlin. Bd. 1. Berlin 1894, S. 8 5 - 1 0 3 , hier S. 91; GOENS, Georg: Geschichte der königlichen Berlinischen Garnisonkirche. Berlin 1897; NOHL, 1903, S. 81; WEINITZ, Franz: Die alte Garnisonkirche in Berlin. Ein geschichtlicher Abriß nebst Schilderung ihrer Zerstörung durch den Brand am 13. April 1908. Berlin 1908; NELLE, Wilhelm (Hrsg.): Unsere Kirchenliederdichter. 1905, S. 321ff.; WOTSCHKE, Theodor: Gedickes Briefe an Ernst Salomo Cyprian. In: J B K G 20 (1925), S. 105-133; WENDLAND, Walter: Studien zum kirchlichen Leben in Berlin um 1700. In: J B K G 21 (1926), S. 129-197, hier S. 172; LUEKEN: Gedicke, Lampert. In: R G G . 2. Aufl. Bd. 2. Tübingen 1928, Sp. 913; WOTSCHKE, Theodor: Der märkische Freundeskreis Brecklings. In: J B K G 23 (1928), S. 134-203; 24 (1929), S. 1 6 5 177, hier S. 168 Anm. 104; 25 (1930), S. 193-226; WEISKE, Karl: Pietistische Stimmen aus der Mark Brandenburg. Auszüge aus Briefen der Handschriften-Sammlung der Hauptbibliothek in den Franckeschen Stiftungen zu Halle. In: J B K G 24 (1929), S. 178-241, bes. S. 2 0 1 - 2 1 9 ; PLATH, Johannes/ KULP, Johannes: Liederkunde 1931, S. 179; KULP, Johannes: Lampert Gedicke, erster Feldpropst der Preußischen Armee zum 200. Todestag am 21. 2. 1935. In: Deutsches Pfarrerblatt 40 (1936), S. 103f.; FISCHER, 1941, II, S. 235; UTTENDÖRFER, Otto: Zinzendorf und die Mystik. Berlin 1952, S. 2 8 - 3 1 ; SCHWIPPS, Werner: Die Garnisonkirchen von Berlin und Potsdam. Berlin 1964, S. 14 u. 20f.; HINRICHS, Carl: Preußentum und Pietismus. Der Pietismus in Brandenburg - Preußen als religiös-soziale Reformbewegung. Göttingen 1971, bes. S. 126-173: Pietismus und Militarismus im alten Preußen; Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Hrsg. von Peter SCHICKETANZ. Berlin/New York 1972, S. 278 u. ö.; BAUTZ, Friedrich Wilhelm: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Begründet und hg. von Friedrich Wilhelm Bautz. Fortgeführt [ab Bd. 2] von Traugott Bautz. H a m m [Herzberg] 1976ff., hier Bd. 2, 1990, Sp. 192f.;
Gedicke,
Lantpert
MENTZEL, Friedrich-Franz: Pietismus und Schule. Die Auswirkungen des Pietismus auf das Berliner Schulwesen 1691-1797. Baltmannsweiler 1993, S. 88; D B E , 1996, 3, S. 596f. [jedoch mit falschem Sterbejahr 1735].
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. m. (1); Sammlung Hansen, Ref. Theol. Bd. 2, Nr. 81 [Folio],
184
Gehema, Janus Abraham ä
Gehema, Janus Abraham ä (Geheme, Janusz A. ä) *
12. Juni 1647 Danzig
t
1715 Stettin
Mediziner, Heraldiker, reform. V
Abraham Jacobson ä G . (gest. um 1660)
M Virginia geb. von Köcherbarth (Keckerbart, gest. 1655) ®
I. Catharina geb. Rudiger (1670); II. Elisabeth geb. Bronckhorst (1678); III. geb. von Sandbeck
ne politikgeschichtliche Abhandlung tarius
Iuridico-Historico-Politicus
de
»CommenPrivilegiis.
Dantisci: Försterus 1652«. Die Mutter Virginia von Köcherbarth war die Tochter eines langjährigen Danziger Syndikus, deren Eheschließung ebenfalls von Opitz besungen wurde (Abrahamo Jacobson Sponso cum Virginia Keckerbartin, virgine. »Orbem nauta novum qvaerat, te Sponse manentem ...« [1 Distichon. Wr. Msc. R 402, 810] sowie »Auff der Edlen zweyen Liebsten Herrn Abraham Jacobsons
und
Jungfrawen Virginien Keckerbartin Hochzeit. [»Als
( 1 6 8 6 ?); IV. Agnes Lucia (1689), Tochter des
die Braut Harmonie
Güstrower Pfarrers Senst; V. N . N . (gest. vor 1711);
v g l . SZYROCKI, 1 9 5 6 , S . 1 8 8 ) . F ü r d i e E r z i e h u n g d e s
VI. Eleonore (1711), Tochter des Ruppiner Oberzinsenmeisters Jacobi Schule St. Petri und Pauli Danzig 1688
Hofmedikus Mecklenburg-Güstrow
1691
Universität Rostock
1695-1709
Hofarzt Berlin
1703
kgl.-preuß. Wappenfiskal
1706-1713
Oberheroldsrat am Oberheroldsamt
Janus Abraham ä Gehema wurde am 12. Juni 1647 in Danzig geboren. Sein Großvater Jacob Jacobson, zu dessen Tode 1639 Martin Opitz Trostgedichte verfaßte (»Echte Freundschaft stirbet nicht . . . « und »Lobgesang des Neides«. Danzig 1639, vgl. SZYROCKI, Marian: Martin Opitz. Berlin 1956, S. 188) war als Anhänger der reformierten Religion vor Herzog Alba aus Holland geflohen und in Danzig als Generalinspektor der kgl. M ü n z e (seit 1616) von Sigismund III. mit dem Beinamen »von Geheme« am 12. März 1624 geadelt worden (vgl. SCHWANN, 1959, S. 4ff. mit weiteren Informationen zur Familie auf der Grundlage polnischer Quellen). Der Großvater mütterlichseits war der Danziger Bürgermeister Johann Zierenberg (Cirenberg, Zirrenberg, gest. 1642) (vgl. CURICKE, 1688, S. 99); ihm widmete Opitz seine Edition des mittelalterlichen Anno-Liedes. Sein Vater Abraham Jacobsohn ä Gehema erlangte als Starost, Diplomat und kgl.-polnischer Kammerherr ebenfalls eine sehr einflußreiche Stellung in Staat und Gesellschaft, die sich wiederum an den ihm zugeeigneten Schriften ablesen läßt; Georg Neumark (1621 bis 1681) verehrte ihm seine »Verhochteutsche Sofonisbe Mit beygefügten Historischen Erklährungen der eigenen Nahmen und etlicher dunkelen Redensarten« (s. 1. 1651) und der Historiker R. Curicke sei-
« ; 69 sechszeilige Strophen]
ältesten Sohnes Jan Abraham waren in der sehr bemittelten und angesehenen Familie beste Voraussetzungen geschaffen, um ihn für eine ebenso erfolgreiche Laufbahn wie die des Vaters auszubilden. D e n ersten Unterricht im Lesen und Schreiben erteilte ihm seine hochgebildete Mutter, die das Griechische und Lateinische verstand und von Opitz, dem Vater der deutschen Dichtung, mit Sappho verglichen und als Muse verehrt wurde. Nach seiner Unterweisung durch die Mutter besuchte Gehema die Schule, die der reformierten Kirche St. Petri und Pauli angeschlossen war und in Johann Georg Moeresius (Rektor 1 6 4 7 - 1 6 5 7 ) damals ihren namhaftesten Lehrer hatte. Der frühe Tod der Eltern bedeutete dann einen tiefen Einschnitt in seine Entwicklung und es begann ein sehr unstetes, wechselvolles Leben, das mit einer Reise nach Holland (1661) seinen Anfang nahm, weil seine Vormünder eine Erziehung am polnischen H o f ablehnten; sein Bruder wurde zur Ausbildung an den kurbrandenburgischen H o f gesandt. In Begleitung eines Hofmeisters kehrte Gehema in das Land seiner Vorfahren zurück, um eine höfische und militärische Ausbildung zu durchlaufen. Daneben, und entgegen den Willen seiner Vormünder, studierte er an den Universitäten Leiden, Groningen und Utrecht Philosophie und Medizin, wobei er später Henricus Regius ( d . i . Henry de Roy, 1 5 9 8 - 1 6 7 9 ) , Anton Deusing ( 1 6 1 2 - 1 6 6 6 ) und Frans de la Boe Sylvius ( 1 6 1 4 - 1 6 7 2 ) als diejenigen Lehrer nannte, denen er am meisten verdanke. Als Cornet der kgl. Garde diente er 1663 am polnischen H o f und begab sich 1665 im Gefolge des Grafen Otto Wilhelm von Königsmarck ( 1 6 3 9 - 1 6 8 8 ) nach Frankreich und anschließend als Hofjunker des Generalfeldmarschall von Dohna nach England, wo dieser als schwedischer Botschafter verstarb.
Gehema, Janus Abraham a Nach der Abdankung des polnischen Königs Johann
derum Jahre der steten Wanderschaft: Oldenburg,
Casimir verließ Gehema die Armee (1669) und lebte
Bremen, Hamburg sowie 1683 ein kurzer Aufenthalt
zurückgezogen auf seinem Landgut Birkenfeld/Preu-
in Berlin die wichtigsten Stationen. 1686 war Gehe-
ßen bis zu dem Zeitpunkt, als etwa gleichzeitig seine
ma wieder für längere Zeit in Bremen, um eine Erb-
Frau bei der Geburt ihres Kindes starb und er seinen
schaftssache zu regeln und die Möglichkeiten einer
Besitz räumen mußte. Denn im Zuge der Rekatholi-
Niederlassung zu prüfen. Eine feste Anstellung er-
sierung verlor Gehema seine Güter auf dem Klage-
reichte er aber erst 1688 als Hofmedikus des Herzogs
weg an seinen inzwischen zum Katholizismus kon-
Gustav Adolf von Mecklenburg-Güstrow (Bestal-
vertierten Bruder, so daß er zum erneuten Dienst in
lung vom 7. April 1691 vgl. WERNER, 1755), wobei
der Armee gezwungen war. In Holland legte er 1671
er seinen Wohnsitz in Rostock nahm, was es ihm
wieder den Waffenrock an und stieg bis zum Kapi-
auch ermöglichte, an der Universität seine Kenntnis-
tän im Polentzschen Regiment (1674) auf. Nach Ver-
se aufzufrischen
wundung, Gefangennahme und Auslösung diente er
S. 309: »Io. Abraham a Gehema, eques indigena Pola-
(Matrikel
Rostock,
III,
1895,
zunächst weiter in der Armee unter dem Prinzen von
nus medicinae doctor, serenissimi principis domini
Oranien und dann als Rittmeister bei den Osna-
Gustavi Adolphi Mecklenb. archiater«; eingetragen
brückschen Hilfstruppen. Aufgrund der Einstellung
am 23. Jan. 1691, Rektor Johann Fecht).
der Subsidien-Zahlungen der Holländer an Osna-
Nach dem Tode des Herzogs (1695) begab sich Ge-
brück wurde er entlassen und entschloß sich den
hema nach Berlin, wo er ebenfalls als Hofmedikus
Militärdienst nun für immer zu quittieren: »Wie ich
bestallt wurde. Neben seinen medizinischen Aufga-
nun gesehen quod nulla salus bello und dass mir dass
ben bemühte er sich auch, seine heraldischen Kennt-
glück im kriege nicht weiter favorisiren wollte, son-
nisse dem H o f zur Verfügung zu stellen. Diese Bemü-
dern solche meine beyde Compagnien mich fast rui-
hungen führten 1703 (bis 1709) zu seiner Berufung
niret hatten, zudem ich vielen leibes-schwachheiten
als Königlicher Wappenfiskal mit einem Gehalt von
unterworffen war, so habe ich nach langer deliberati-
2 0 0 Rtl. Spätestens 1713 hatte er alle seine Ämter
on mich wohlbedächtig resolviret, den Krieg gantz
niedergelegt, da er sich nun »des Königes in Preussen
und gar zu quitiren, und mich wiederum ad studia
Oberherold, ausgedienten Rath und Hofarzt von
zu begeben, . . . « (Brief an den Bremer Senatspräsi-
Hause aus« nannte. Gehema starb, als er auf der Rei-
denten H . Dwerhagen, abgedr. bei KÖHLER, 1899,
se nach Danzig war, im März 1715 in Stettin.
S. 59). Diese Entscheidung für die Medizin lobte
1710 hatte sich Gehema um die Mitgliedschaft in
später Gerhard Grimper mit folgenden Versen:
der Berliner Akademie (SSB) beworben und wurde,
»Er ein Starosten. Sohn/ und Martis liebstes Kind/ //
nachdem er zuerst wegen seiner guten Naturkennt-
Wird jetzt Apollen Freund/ liebt die gelahrte Dint. //
nis aufgenommen worden war, wieder gestrichen.
Recht so/ Gehemae Hand/ soll jetzt nicht mehr ver-
Ein Platz in der Geschichte der Militärmedizin wur-
letzen/ // Daß Morden hat ein End/ Er wil die Wun-
de Gehema schon im 19. Jahrhundert eingeräumt.
den heilen/ / / E r sucht nicht mehr den Todt/ daß Le-
Daß er aus seiner eigenen Kenntnis — immerhin hat-
ben nur allein/ // Der Helden klüger Sinn/ kan nun
te er innerhalb von 19 Jahren an elf Feldzügen teil-
den Rath ertheilen/ // ...« (vgl. »EdlerThee«, 1686).
genommen - die medizinischen Mißstände in der Ar-
Noch einmal also bezog Gehema die Universitäten in
mee kannte und anprangerte, wurde nicht übersehen,
Franeker, Groningen (1677) und Leiden, um sich
als dieser Zweig der Medizingeschichte seinen ersten
nun ganz der Medizin zu widmen. A m 26. Nov.
Aufschwung nahm. In seinen diesbezüglichen Schrif-
1678 promovierte er in Königsberg zum Dr. med.
ten kritisierte Gehema den schlechten Gesundheits-
und erhielt im folgenden Jahr den Titel eines außer-
zustand der Soldaten, die oft lange vor dem ersten
ordentl. kgl.-poln. Rats und Hofmedikus. D a er sich
Feindkontakt von Krankheiten gezeichnet und ge-
aber weigerte, den katholischen Glauben anzuneh-
schwächt waren und im Falle einer Verwundung auf-
men, wurde ihm vermutlich schon 1680 das Gehalt
grund mangelnden und schlecht ausgebildeten me-
von 6 0 0 Rtl. gestrichen; als Gnadenakt wurde ihm
dizinischen Personals auf sich allein gestellt waren.
der Titel eines kgl. Hofarztes belassen. Gehema
Fehler im Krankentransport und unzureichende me-
wandte sich daraufhin nach Groningen, um hier als
dizinische Feldausstattung wollte er durch seine Vor-
Arzt zu praktizieren. Die nächsten Jahre waren wie-
schläge ebenso beseitigen helfen, wie die teilweise ka-
185
186
Gehema,
Janus Abraham
à
tastrophalen hygienischen B e d i n g u n g e n für die Ar-
ner medizinischen Sicht gesehen, als in der Weise, wie
meeangehörigen. Entgegen dieser A n e r k e n n u n g sei-
sie d a n n seit den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts
ner Reformvorschläge für die Militärmedizin sind die
etwa in den Moralischen Wochenschriften im Rah-
Bemühungen, die G e h e m a auf anderen Gebieten un-
m e n eines aufklärerischen Familien- u n d
ternahm, später vorwiegend kritisch dargestellt wor-
schaftskonzepts behandelt werden: »Wir sagen dem-
den. G a n z zu Unrecht, wenn man die enge disziplinäre
nach/ daß die vorsichtige und sorgfältige Erziehung
Perspektive verläßt. G e h e m a s zahlreiche, thematisch
der Kinder eines der vornehmsten Stücke einer Re-
weitgestreute Schriften sind vor allem durch seine
publiqve sey/ u n d daß von derselben/ alle rühmliche
Begegnung mit der Philosophie René Descartes' und
u n d böse T h a t e n / welche durch die gantze Welt/ in
deren U m s e t z u n g in die medizinische Forschung
allen Königreichen/ Ländern u n d Städten/ bey H ö -
Gesell-
durch Cornelius Bontekoe ( 1 6 4 7 - 1 6 8 5 , vgl. NOACK/
fen/ u n d allem Bürgerlichen H a n d e l u n d Wandel
SPLETT, 1 9 9 7 , S . 65ff.) geprägt, die nach seiner Auf-
verübet werden/ eintzig u n d alleine abhangen/ u n d
fassung auf ihren Gebieten eine ähnliche R e f o r m a -
ihren U r s p r u n g nehmen« (vgl. » E n t w u r f f Einer Ver-
tion durchführten wie zuvor Luther u n d Calvin (vgl.
nunfftmäßigen K i n d e r = Z u c h t , 1 6 9 1 , S. 5). D a ß m a n
» G r a u s a m e Medicinische M o r d = M i t t e l . . . « ,
1689,
deshalb die Wissenschaften in der Muttersprache
S. 6). Ist dieser Vergleich im Fall Bontekoes, dessen
vortragen muß, damit sie in Flor k o m m e n , war für
Schriften G e h e m a nicht nur übersetzte, sondern auch
G e h e m a ein unumstößlicher G r u n d s a t z , aber nicht
endlos ausschrieb, unhaltbar, so zog G e h e m a d o c h
für manchen seiner Zeitgenossen. Weil er für Gelehr-
daraus die richtige Konsequenz, daß es nicht nur auf
te und Ungelehrte schreibe, so beklagte sich G e h e m a
den Fortschritt innerhalb einer Wissenschaftsdisziplin
mehrmals, habe m a n ihn »gelästert/geschmähet/ver-
ankomme. Vor allem käme es nun auf eine umfassen-
läumbdet u n d angefeindet« u n d vorgeworfen, er täte
de gesellschaftliche U m s e t z u n g
es nur, u m die Leute in ihrem Wahn zu erhalten.
des
eingeleiteten
Wandlungsprozesses unter Beteiligung vieler Wissen-
( » D i e Gefährliche u n d gestraffte O b s t = L u s t « , 1 6 8 9 ,
schaften an. Unter dieser Prämisse legte er das Spek-
Vorrede). Aber gerade sein B e m ü h e n , einer breiten
trum seiner Arbeiten breit an; es reichte von der For-
Leserschaft rationale Kriterien der gesunden Lebens-
d e r u n g zur G r ü n d u n g einer Akademie, »darinn die
f ü h r u n g in einer verständlichen Sprache zu vermit-
philosophia naturalis u n d experimentalis, medicina,
teln u n d nicht »dieses Wercklein
chirurgia, anatomia, chemia u n d Mathesis u n d was
auß[zu]führen/ u n d nach der Carthesianischen me-
von derselben dependiret, als mechanique, fortifica-
thode ein H a u f f e n von der subtilissima materia, oder
tion, algebra u. d. g. publicè in Deutscher Sprache/
materia rimi elementi, von denen globulis secundi
philosophischer
von geschickten Subjectis nach den besten principiis,
elementi, de pressione aeris, . . . was das acidum u n d
möchten dociret werden . . . « (vgl. »Einfältige G e d a n -
alcali, daß Saltz u n d Sauer/ Wasser/ Oehle/ etc. für
cken U b e r die Wahre u n d Falsche
eine Figur haben/ u n d wie eines a u f f / oder in d e m
Gelehrtheit«,
1698, S. 19f.) bis zu Fragen des Säugens von Neuge-
andern wircke/ u n d was dergleichen
borenen u n d der Kindererziehung. D a b e i wurden die
mehr sind/ her [zu] schwatzen«, sollte als seine wesent-
letzten beiden T h e m e n von G e h e m a weniger aus ei-
liche Leistung festgehalten werden.
curiositäten [JS]
Werke Epistola de Arthritide ad Fridericum, Comitem ab Alefeld, magnum Daniae Cancellarium, a Frid. Thomae. I. c. p. 142 allegata. [Epistola de novo bilis et succi pancreatici itinere ad D. de Bontekoe]. (Vgl. Köhler, A., 1899, S. 79; Edler-Thee, 1686, S. 125: Epistola de novo Bilis & Succi Pancreatici itinere ad Illustrisi. Societ. Regiam Anglicanam). Oratio gratulatoria in aniversarium diem nominis Jo. a Crassin Crassinii, Poi. Reip. Referendarii. Gedanii 1680. 2°. (Köhler, A., 1899, S. 79 mit Hinweis auf Preuß. Lieferung). Naturalis historiae phaenomena, Poloniam, Lithuaniam et Prussiani tangentia. Hagae 1683. (Schwann, 1959, S. 42). J. A. à Gehema Eq. Med. Doct. S. R.M. Polon. Consil. & Med. Extraord. Eroberte Gicht/ Durch die Chinesche Waffen Der M O X A . Worin aus gnugsamer Erfahrung angewiesen wird/ daß die beste/ geschwindeste/ kürtzeste/ sicherste und bequemste Genesung/ so bißhero noch erfunden worden/ bestehe/ in dem allhier angeführten Metho-
Gehema, Janus Abraham à do oder Curirungs=Kunst. F. Baco de Verulamie Veritas non à felicitate temporis alicujus, quaeres varia est; sed à lumine nature & experientie, quod aetemum est, petender est. Hamburg/ Auff Godfried Schultzens Kosten/ 1683. 12°. (14: Pathol, spec. 1263; Köhler, A., 1899, S. 80; Haller, BIBLIOTHECA CHIRURGICA, T. I, S. 455, erwähnt auch Ausgaben von 1680 und 1682). JAN. ABR. à GEHEMA, Med. Doct. S. R.M. Polon. Consil. & Med. Extraord. DE M O R B O Vulgo dicto PLICA POLONICA LITERULAE. AD Excellentissimum V I R U M D. C O R N . BONTEKOE Med. Doct. Novo-Veteris Philosophiae Instauratorem. Olim Batavorum, nunc apud Hamburgenses Practicum insignem. HAGAE C O M I TIS, Apud PETRUM H A G I U M , Bibliopolam in Via (vulgo dieta) Hoog-straat sub signo Pavonis. A N N O MDCLXXXIII. (14: Pathol, spec. 2027; 1: Kp 6615 ehem.; 15: Spez.Path. 5129); JAN. ABR. à GEHEMA, Eq. Med. Doct. S. R.M. Polon. Consil. & Med. Extraord. DE M O R B O vulgo DICTO, PLICA POLONICA Literulae, Ad Excellentissimum Virum D. C O R N E L I U M BONTEKOE Med. Doct. Novo-Veteris Philosophiae Instauratorem. Olim Batavorum, nunc apud Hamburgenses Practicum Insignem. HAMBURGI Apud GODEFRED U M SCHULTZIUS Bibliopolam, A N N O MDCLXXXIII. [12°]. (14: Path. spec. 2028; Schwann, 1959, Abb. 1; Rez. von J. Bohn in: ACTA ERUDITORUM, 1683, Mai, S. 201); wieder abgedr. u. d. T.: Brief van Jan Abr. van Gehema, der medicinen doctor van zijne majesteit van Polen, van de ziekte gemeenlijk genoemt de Poolsche vlecht aen den voortreffelijken man den heere Kornelis Bontekoe, hersteller van de oude en nieuwe filozofie, eertijds in Holland, nu te Hambirg voornaem geneesoeffenaer. Vertaelt door D. van Hoogstraten, M . D. Te Dordregt, by Fransois van Hoogstraten, boekverkooper. 1683. 8°. (Vgl. Thissen, Peter: WERK, NETWERK EN LETTERWERK VAN DE FAMILIE VAN HOOGSTRATEN IN DE ZEVENTIENDE EEUW. SOCIAAL-ECONOM I S C H E EN SOCIAAL-CULTURELE ACHTERGRONDEN VAN GELETTERDEN IN DE REPUBLIEK. W I T H A S U M M A R Y IN ENGLISH. Amsterdam & Maarssen 1994, S. 262; Schwann, 1959, S. 42: Brief van de zickte, gemeenlijk genvemt de Poolsche Vlecht. Dordrecht 1683). [Übers.] DIATRIBA DE FEBRIBUS, In qua Auetor complures Medicorum Antiquorum juxta ac Recentiorum detegit errores, cum ratione eorundem Theorie, tum Praxeos. Belgicè conscripta ab Excellentissimo Viro DN. C O R NELIO BONTEKOE Med. Doct. & Hagae Comitis tum temporis, nunc Hamburgensium Reipublicae Practico Eximio, dein in Gallicum, tum vero Italicum versa Tandem Latinitate Donata à JANO A B R A H A M O à GEHEMA Eq. Med. Doct. S. R. M . Pol. Consil. & Med. Extraord. Ad calcem hujus adposita est Epistola CI. Auctoris ad Interpretern, nec non ejusdem Provocatio, que legere licet in editione Belgica quarta, nunc quoque Latine translata. HAGAE-COMITIS, Uteris & Impensis PETRI HAG II Bibliopolae, Anno MDCLXXXIII. (Schwann, 1959, Abb. 3; BLC, 37, 1980, S. 322; CBN, vol. XVI, p. 70, CATALOGUS LIBRORUM M E D I C O R U M ... in Officina JANSONIO-WAESBERGIANA ..., 1721; Rez. v. J. Bohn in: Acta Eruditorum, 1683, Aug., S. 354f.). [Ubers.] Kurtzer und Fester Beweiß/ daß kein Annus Climactericus, Oder Gefahr=Jahr zu finden/ Und daß solches weder in dem 63sten/ 81 sten/ oder einigem andern Jahr des Menschlichen Lebens zu befürchten ist durch C O R NELIUM BONTEKOE Med. Doct. verteutscht von Joh. Abraham à Gehema, Eq. Med. Doct. S. R. M . Polon. Consil. & Med. Extraord. HAMBURG/ Auff des Translators Kosten/1683. (14: Pathol, gen. 615). J. A. à Gehema ... Wolversehener Feld-Medicus, begreiffend die Missbräuche, so bisher, sowohl in Anstellung der Feld-Medicorum, alss Feldscherer, wie auch bei Einrichtung der Feld-Kasten, vorgegangen sind; Samt wohlgemeinten Projecte, wie solches alles könne remediret werden. Hamburg: Schultze 1684. [12°]. (15: Allg. Path. 3193; Haller, BIBLIOTHECA CHIRURGICA, T. I, S. 455; Köhler, A„ 1899, S. 81: erwähnt noch eine Ausgabe Basel 1691, die von E. König und L. Schröck zusammen mit den »Operibus Chirurgicis vernaculis« des Joh. a Muralt herausgegeben wurde). JAN. ABR. À GEHEMA. Equitis Med. Doct. &c. von den heutigen ARCANIS ANTIPODAGRICIS; Oder (so genanten) Geheimbten Mitteln wieder das PODAGRA. Hohes= und Niedriges=Standes Persohnen zu sonderbahren Nachricht. A N N O 1685. In Verlegung des Autoris. (Schwann, 1959, Abb. 6; Köhler, A., 1899, S. 81: De Arcanis antipodagricis, oder von geheimen Artzneymitteln wider das Podagra; an Dethlovum, Grafen von Ranzov. A. 1686. 4°). Chirurgischer Observationum erste und zweite Decas. Hamburg 1686. 12°. (als dt. Schriften vgl. Köhler, A., 1899, S. 81 mit Hinweis auf Ausgaben 1682 (?) sowie 1690 und 1698). Decas observationum medicinalium. Bremen 1686. 12°. (Köhler, A., 1899, S. 79; Haller, BIBLIOTHECA CHIRURGICA, T. I, S. 455); JANI. ABRAHAMI. A. GEHEMA. ... DECAS. OBSERVATIONUM. M E D I C A R U M . PRIMA. ... CASSELLIS. Sumptibus J O H . INGEBRANDI Anno M D C LXXXVIII. 12°. (Köhler, A„ 1899, S. 79; Catalogue of BOOKS PRINTED IN T H E GERMAN-SPEAKING COUNTRIES, 1994, G 131).
187
188
Gehema, Janus Abraham ä Edler Thee=Tranck/ Ein Bewehrtes Mittel Zum Gesunden langen Leben/ und Herrlicher Wasser=Trunck/ Für Alle Menschen in allen Ständen nützlich/ ja nöthig: Allen Gesunden heilsam/ allen Krancken diensahm. Dem deutschen Leser vorgestellet und angepriesen von Von J A N O ABRAHAMO ä G E H E M A Eq. & Indig. Pol. Med. Doct. S. R. M. Polon. Consil. & Archiat. Extraord. BREMEN. Gedruckt bey Johann Wessel/ E. E. Hochw. Raths=Buchdrucker. 1686. (14: Diaetet. 460; 15: Chir. 1048; 23: Xb 3251; Köhler, A„ 1899, S. 81: mit Erscheinungsjahr 1687; Köhler, A., 1899, S. 81: Wettstreit des chinesischen Thees mit dem warmen Wasser. Berlin 1686). THEE-Geträncke Veruhrsachet Keine zitterende Glieder sondern Stärcket und befestiget solche Dem HochEdlen/ Gestrengen und Hochgelahrten Herrn Henrich Bartels/ ICTO, Königl. Schwedischen in denen Hertzogthümern Bremen und Vehrden hochbetrauten Justitz-und Consistorial-Rath/ auch Hoffgerichts-Assessoren In einem Send=Schreiben beygeführet Von Jano Abrahamo ä Gehema, Eq: Med: Doct: Stade/ gedruckt bey Caspar Holwein/ 1687. (Schwann, 1959, Abb. 7). THEE-Geträncke Curiret, verursachet aber nicht Die Wassersucht/ Dem Hoch=Edelgebohrnen Herrn/ H n . Eberhard Danckelmann/ Sr. Churfl. Durchl. zu Brandenburg geheimbten und Estats-Rath/ In einem Send= Schreiben beygeführet von Jano Abrahamo ä Gehema, Eq. Med. Doct. Berlin/ Bey Rupert Völckern/ Buchhändlern. Anno 1688. [12°]. (14: Diaetet. 461; 23: Xb 3250; Köhler, A„ 1899, S. 83: Schreiben an Herrn Eberhard von Danckelmann, dass das Theegeträncke die Wassersucht nicht verursache, sondern vertreibe. Berlin 1688. 12°). Officirer Feld=Apoteke/ Woraus ein jeder Officirer, es sey in Campagne oder auff Reisen/ im Nothfall bey allen Kranckheiten und Blessuren, wann keine Medici oder tüchtige Chirurgi bey der Hand/ sich selbst curiren könne. Angewiesen von Jano Abraham ä Gehema, Eqvite, Med. Doct. Berlin/ In Verlegung Rupert Völckers/ Buchhändlers/ Anno 1688. (14: Diaetet. 564; 23: Xb 2794, 3). Der Reformirte Apotheker/ fürstellende Ein ohnmaaßgebliches Project, wie und welcher Gestalt die heutige Apotheken billich zu reformiren/ und nach einer bey allen verständigen und gewissenhafften Medicis nunmehro angenommener rationalen medendi methodo einzurichten weren. Außgefertiget Von JANO ABRAHAMO ä GEHEMA. Equite, Med. Doct. Proverb. c. 23. vs. 23. Kauffe Wahrheit/ und verkauffe sie nicht. Bremen. In Verlegung Hermann Brauers/ Im Jahr/ 1688. [12°]. (14: Pharmacol. gen. 720; 14: Pharm, spec. 674 hd misc. 3); 2. Druck mit anderem Satzspiegel, jetzt auch mit: Prov. c. 32. v. 23 [!]: Der Reformirte Apotheker ... Bremen/ Im Jahr/ 1689. (14: Pathol. gen. 941 eingeb.; 15: Allg. med. Lit. 968-w/3); Köhler, A. 1899, S. 81: Ausg. Leipzig 1714; nach Georgi, Europ. Bücher-Lexicon, Leipzig 1742: auch Ausg. Dresden 1689; Der Reformirte Apotheker/ fürstellende Ein Ohnmaaßgebliches Project, wie und welcher Gestalt die heutige Apotheken billich zu reformiren/ und nach einer bey allen verständigen und gewissenhafften Medicis nunmehro angenommener rationalen medendi methodo einzurichten weren. Von J A N O ABRAHAMO ä GEHEMA. Eqvite, Med. Doct. Prov. c. 32.v. 23. Kauffe Wahrheit/ und verkauffe sie nicht. Bremen/ Im Jahr/ 1689. (3. Druck, Schwann, 1959, Abb. 10); zur Kritik an dieser Schrift: Auffrichtige eröffnete Gedanken/ über den Reformirten Apothecker/ Oder: Unpartheyischer Ausspruch/ O b das von Herrn Abraham ä Gehema, Med. Doct. so genante/ ohnmaaßgeblich-fürgestellte Project, wie und welcher Gestalt die heutigen Apothecken zu reformiren; billig/ thuelich/ rathsam und nöthig sey? Entworffen von Ninorigo Schadgehemio. Freystadt [Dresden] 1690 (23: Xb 2712, 2); Gehemas Antwort auf diese Kritik: D. Jani Abrahami ä Gehema, Eqvitis & Indigenae Poloni, Vertheydigter Reformirter Apothecker/ wider Anonymum Grobianum, oder den vermummeten Ninorigum Schadgehemium, Worinnen Einem jeden vernünfftigen Leser gezeiget wird/ wie unbesonnen/ tückisch/ eigensinnig/ rachgierig und tölpisch dieser Pasqvillant. (der sich in andern Tractaten H. C. A. V. T. B. nennet) In seinen aufrichtig=eröffneten Gedancken oder unpartheyischem Auspruch über den von mir herausgegebenen Reformirten Apothecker sich erwiesen/ Proverb. c. 26 v. 3. Dem Roß eine Geissei/ und dem Esel einen Zaum/ und dem Narren eine Ruthe auf den Rücken. Freystadt [i. e. Dresden]/ Anno 1690. (14: Path. gen. 722; 3: Ua4252; Schwann, 1959, Abb. 12); zur Zurückweisung von Gehemas Verteidigungsschrift: Ninorigi Schadgehemii ein=vor allemahl gethane Antwort auff den von D. Jano Abraham ä Gehema, mit unbesonnenen/ tölpischen/ unverantwortlichen/ groben Injurien, übel vertheidigten Reformirten Apothecker. Freyst. 1690; Gehemas Antwort darauf: Apologia, oder Höchstabgedrungene Vertheydigung, wieder seine Lästerer und Verleumbder, insonderheit Ninorigum Schadgehemium. Frankfurt 1691. (1: Kq 6600/100, 4 ehem.; Köhler, A., 1899, S. 82); vgl. dazu auch: Heinrich Christian Amelungs von Tannenbaum Rechtmäßige RETORSION, wider D. Jani Abrahami a Gehema, außgegebenen Eqvite & Indigniae Poloni, in dessen vertheydigten Reformirten Apotheker/ wider Ihn enthaltene unverschuldete Lästerungen. Syr. 19. v. 13. Sprich deinen Nechsten drumb an/ vielleicht hat ers nicht gethan. Dreßden/ Anno 1690. (Schwann, 1959, Abb. 14).
Gehema, Janus Abraham a Diaetetica Rationalis Das ist: Auff unläugbahren festen principiis, gesunder Vernunfft u n d wahren experience wolgegründete L e b e n s O r d n u n g / W o d u r c h ein jeder Mensch in seinem Stande/ seine Gesundtheit bewahren/ u n d ein von mancherley beschweren befreytes Leben hie auff Erden führen könne. Beschrieben von J A N O A B R A H A M O ä G E H E M A , Equite. Med. Doct. Luc. XXI. H ü t e t euch/ daß eure Hertzen nicht beschweret werden mit Fressen u n d Sauffen/ etc. B R E M E N / Gedruckt bey H e r m a n Brauer/ des löbl. G y m n . wolbestalt. Buchdrucker/ Im Jahr 1688. [12 "]. (14: Diaetet. 258); weiterer D r u c k mit veränd. Satzspiegel u n d Erscheinungsjahr: Diaetetica Rationalis Das ist: . . . Bremen/ Im Jahr/ 1689. (14: Pathol. gen. 941 eingeb.; 15: Allg. med. Lit. 968-w/2); weitere Aufl. Leipzig 1696 u n d 1712; Köhler, A., 1899, S. 81: Ausg. u.d.T.: Jani Abr. ä G e h e m a XXX Aphorismi oder Gesundheits-Reguln, als ein richtiger u n d sicherer Wegweiser zu einer beständigen Gesundheit u n d einem langen Leben, nach den unleugbaren G r ü n d e n des principii der Circulation des Blutes u n d der Saeffte, ex doctrina de Acido et Alkali, zum andern mahl nebst einer Vorrede u n d einigen A n m e r k u n g e n zum D r u c k verfertiget von Jano Andrea Schlegelio. Frankfurt a. M . 1696; sowie u. d. T.: Wohlgegründete Lebensordnung. Bremen 1678 - vermutl. falsche Zitierung in der Preuss. Lieferung). Grausame Medicinische Mord=Mittel/ Aderlasse/ Schröpffen/ Purgiren/ Clistiren/ Juleppen/ u n d O h n m a c h t = m a chende Hertz=stärckungen/ W o d u r c h Unbedachtsame Geneß= u n d Heilmeister (nicht rechtschaffene Practici) so viel tausend unschuldigen Menschen jämmerlich vom Leben zum Tode helffen. Stellet allen v e r n ü n f t i g e n Leuten gewissenhafftig für Augen Janus Abraham ä Gehema, Eques, Med. Doct. Phaedrus lib. 3. fab. 10. Exploranda est veritas, m u l t ü m prius, Q v ä m stulta prave judicet sententia. Brehmen/ Gedruckt im Jahr 1689. (14: Pathol. gen. 941; 15: Allg.med.Lit. 968-w; 15: Allg.Path. 2 4 0 6 / 2 ; Winau, 1987, S. 26); B I B L I O T H E C A B R U N S E N I A N A , 1724: Ausg. Frankfurt 1688; Haller, B I B L I O T H E C A C H I R U R G I C A , T. I, S. 455: Ausg. Bremen 1688; Köhler, A., 1899, S. 82: Ausgaben U l m 1688, Hagae 1690, Leipzig 1714); [holl. Übers.]: Grouwelijke medicijnse m o o r t middelen van Aderlaten, Koppen, Purgoren ... Uyt het Hoogduyts verthelt ... s'Gravenhage by P. Hagen 1690. (1: II 9 2 4 7 ehem.); Georgi's Europ. Bücher-Lexicon, Leipzig 1742: Lebens-Mittel des Purgierens u n d Schwitzens. Bremen 1689; Edler Thee, 1686, S. 125: Grausame Mord=Mittel/ der unbedachtsamen M e d i c o r u m / welche sind Aderlasse/ Schröpfen/ Purgiren/ Clistiren/ Juleppen/ u n d O h n m a c h t machende hertzstärckungen/ wodurch jährlich so viel tausend unschuldige Menschen jämmerlich u m b ihr Leben k o m m e n . Amsterdam 1686); zur Kritik an dieser Schrift vgl.: Heilsame Medicinische Lebens-Mittel/ D e n e n grausamen Medicinischen M o r d - M i t t e l n / Herrn D . Jan. Abr. ä G e h e m a Entgegen gesetzt. O d e r Gründlicher Bericht/ Von D e n e n von H n . D. G e h e m a Sehr verschreyten u n d verworffenen Mitteln/ In welchem deren Nothwendigkeit/ rechter Gebrauch/ u n d daraus erwachsender Nutzen vorgestellet/ Vornemlich aber die von erstermelten Auetore darwider angeführte Argumenta kürtzlich u n d bescheidenlich beantwortet werden Von Melchior Friederich G e ü d e r n der Artzney Doctorn u n d Practico in Stuttgard. U l m / In Verlag Georg Wilhelm K ü h n / 1689.(23: Xb 3252); Gehemas Zurückweisung dieser Kritik: Abgenöthigte Antwort, oder der erste Stein, aus D . J. A. v. G e h e m a wohlzugerichteten Schleuder, mit unerschrokkenem M u h t e geworffen, wieder den Stuttgartischen Goliath, D. Melch. Frid. Geuder. Frankfurt 1689. (vgl. auch Köhler, A„ 1899, S. 82). Die beste Zeit=Vertreib/ Entworffen von Janus A b r a h a m o ä Gehema, Eq. Med. Doct. B R E M E N / Gedruckt im Jahr Christi 1689. ( l a : N n 10966); 2. Druck: Die beste Zeit=Vertreib/ Entworffen von Jano Abrahamo ä Gehema, Eq. Med. Doct. Franckfurth am M a y n / In Verlegung Joh. David Z u n n e r s / Im Jahr Christi 1689. (Schwann, 1959, Abb. 17); nach Köhler, A., 1899, S. 83 auch eine Ausgabe Bremen 1686; Georgi's Europ. Bücher-Lexicon, Leipzig 1742: Ausg. Dresden 1689; Rez. von E. W. Tentzel in: Dialogis menstruis Germanicis, M . Majo 1689). Die Gefährliche u n d gestraffte Obst=Lust/ O d e r Eigentliche Abbildung/ Wie u n d auff was Art u n d Weise/ man durch Einschwelgung allerhand süß=sauren Obstes u n d Garten=Früchte/ die abscheuliche Kranckheit/ u n d also genante Rothe R u h r / Sich über den H a l ß ziehen könne; Sampt Beygefügter Anweisung/ W i e solche am sichersten/ beqvemsten/ und angenehmsten zu curiren sey/ Fürgestellet Von D. Jano Abraham ä Gehema, Eqvite. Syr. Cap. 38 vers. 1. Mein Kind prüfe was deinem Leibe ge=/sund/ und siehe was ihm ungesund ist/ das gib ihm nicht. In Verlegung des Authoris. Stettin, druckts Friedr. Ludw. Rhete/ 1689. (1: Ka 812 ehem.; 4: Path. spec. LGA 950; Köhler, A „ 1899, S. 83: Ausg. Stettin 1690). Die Sorgfältige u n d Gewissenhaffte Säug=Amme Fürstellende Die Mißbräuche/ welcher man sich bißhero bey säugenden Kindern bedienet/ U n d anweisende/ W i e solche nach denen besten Medicinischen/ u n d mit der wahren Vernunft überein=komenden principiis, biß zur A b w e h n u n g von der Mutter= Brüsten zu festerer Speise und Geträncke zu verpflegen seyn/ außgefertiget von Jano Abraham ä Gehema. Eq. Med. Doct. B E R L I N / In Verlegung Rupert Völckers/ Buchhändl. M D C XXCIX. (14: Obstetr. 411, 1; 23: Xb 2 1 3 9 (2).
189
190
Gehema, Janus Abraham a Der Wohlversuchte Feld=MEDICUS, Anweisende Die Mißbräuche/ Welche bißhero bey Anstellung der Feld=Medicorum und Regiments=Feldscherer/ als auch bey Einrichtung der Feld=Apothecken und Feld=Kasten eingeschlichen/ Sambt einem Ohnmaaßgeblichen Project, Wie und auff was Weise alles könne remediret, und die Feld=Apothecken und Feld=Kasten nach denen besten Medicinischen principiis auff eine viel zuträglichere compendieusere manier eingerichtet werden. Fürgestellet von J A N O ABRAHAMO i GEHEMA, Eq. Med. Doct. Ehmalen Königl. Polnischen Raht und Leib=Medico. Rostock/ gedruckt bey Jacob Riechein/ 1689. (14: Pathol. spec. 803). [Ubers.] D. Cornelii Bontekoes Weiland gewesenen Chur-Brandenburgischen Rahts und Leib-Medici, wie auch Professors zu Frankfurt an der Oder etc. Einleitung zur Beredsamkeit. Aus dem Holländischen vertiret von D. Jano Abrahamo ä Gehema ... Alten Stettin 1690. (Schwann, 1959, S. 47). [Ubers.] Cornelii von Solingen Handgriffe eines vollkommenen Wundarztes, aus dem Holländischen verteutschet, und mit Anmerckungen vermehret. Frankfurt a. O. 1690. (Köhler, A., 1899, S. 84: ungesichert, ob Gehema tatsächlich Ubers, dieser Schrift ist). Der Qvalificirte Leib=MEDICUS. Abgebildet Von D. J A N O ABRAHAMO ä GEHEMA, Eqvit. & Indig. Pol. Verlegts Johann Adam Plener. [Stettin]. Gedruckt im 1690. Jahr. [12°]. (Bp 3: D: H: med. 87, 3; Köhler, A., 1899, S. 83). DIAETETICA VERA Sanae rationi ac experientiae certae innixa in gratiam VITAM & SAN1TATEM L O N G A M EXOPTANTIUM conscripta. A U C T O R E D. J A N O ABRAHAMO ä GEHEMA, Eqvite & Indigena Polon. P. Malebranche De Inqvirend. Verit. lib. I. cap. 2. p.m. 10 Ne assensum plenum unqvam prebeas, nisi propositionibus adeö evidenter veris, ut illum sine interno qvodam cruciatu, tacitoq, rationis murmure non posis denegare. SEDINI, Impensis J O H A N N . ADAMI PLENERI M.DC.XC. [12°]. (Bb 3: D:H. med. 87, 2; 14: Diaetet. 259; 1: Ii 823 ehem.; Ha 33: 180 J 27; Bibl. Riviniana, Leipzig 1727, No. 4922: Diaetetica nova ad sanitatem et vitam. Stettin 1690). Der Krancke Soldat bittende, Daß er hinführe besser möge conserviret/ mitleidiger tractiret/ und vorsichtiger curiret werden. Allen Hohen Generals=Persohnen und brafen Officirern/ die ihre Soldaten lieben/ zu sonderbahren Nutzen. Hierbey ist gefüget Eine kurtze Information für die Feldscherer/ wie sie sich bey allen Wunden und blesuren zu verhalten haben/ und selbige nach denen besten principiis curiren können. Sampt einer woleingerichteten Feld=Apotecke. vorgestellet von J A N O ABRAHAMO ä GEHEMA, Eqvit. Polon. Med. Doct. Ehmals gewesenen Capitain und Ritmeister. Hiob c. 6. v. 5. 14. Daß Wild schreyet nicht/ wann es Graß hat/ der Ochse blöket nicht/ wann er sein Futter hat. Wer Barmhertzigkeit seinem Nechsten weigert/ der verlasset des Allmächtigen Furcht. [Stettin] Verlegt Johann Adam Plener. Gedruckt im 1690 Jahr. (Schwann, 1959, Abb. 20; Köhler, A., 1899, S. 83: Ausg. Berlin 1690; Stettin 1699). JANI ABRAHAM ä GEHEMA, Equitis. Med. D. Zwantzig sonderbahre Chirurgische OBSERVATIONES. Nach den besten Principiis eingerichtet. Franckfurt am Meyn/ Verlegets Gottlieb Heinrich Grentz/ Buchhändler in Hannover und Wolfenbüttel/ Anno 1690. [12°]. (14: Chirurg. 517 m; 15: Chir. 3312; Schwann, 1959, Abb. 5). Entwurff Einer VernunfFtmäßigen Kinder=Zucht/ Beydes in Sitten und in Wissenschafften/ vorgestellet Von JANO ABRAHAMO ä GEHEMA, Eq. Med. Doct. Franckfurt und Leipzig/ In Verlegung jeremias Schreyen/ und Joh. Heinrich Meyers sei. Erben/ Anno 1691. [12°]. (Bp 3: D: H. med. 87, 4; 1: N d 480 ehem.; Köhler, A„ 1899, S. 83). Der Richtige und Sichere Wegweiser zur Beständigen Gesundheit und einem Langen Leben/ angewiesen In dreißig Aphorismus oder kurtzen Gesundheits=Regulen. Von J A N O ABRAHAMO ä GEHEMA, Eqvit. & Indig. Pol. Med. Doct. Alten Stettin/ Druckes Daniel Starcke/ des Kön. Gymn. Carol. Typ. bey dem Authore zu finden. Anno 1691. [4°]. (14: Diaetet. 40); Der richtige und sichere Wegweiser zur beständigen Gesundheit und einem langen Leben, in dreyßig kurtzen Gesundheits=Regeln vorgeschlagen von JANO ABRAHAMO ä GEHEMA, Eqvit. & Indig. Pol. Med. Doct. Glückstadt/ bey Gotthilf Lehmann/ Königl. privil. Buchhändler 1735. (14: Diaetet. 41; Georgi's Europ. Bücher-Lexicon, Leipzig 1742: 1736); Dreißig A P H O R I S M O Oder kurtze Gesundheits Regulen: Als ein richtiger und sicherer Wegweiser zu einer beständigen Gesundheit/ und einen langen Leben/ nach den unlaugbahren und unümbstößlichen Gründen des prineipii der Circulation oder umblauff des Blutes und der Säffte ... in Anno 1692. zu AltenStettin unter selbst eigenen Verlag Des JANI AB RAHAMI a G E H E M A ... Jetzo aber zum andernmal ... zum Truck verfertiget Von J A N O ANDREA SCHLEGELIO, Med. L. Franckfurt am Mayn: Henning Grosse. 1696. (23: Xb 3309; Schwann, 1959, S. 43). Einfältige Gedancken Uber die Währe und Falsche Gelehrtheit Begreiffende Eine Kurtze methode das Wahre von dem Falschen zu unterscheiden. Einen klahren Beweiß/ daß man ohne Erlernung der Griechischen und Lateinischen
Gehema, Janus Abraham à Sprache gelehrt seyn könne. Ein ohnmaßgeblich Project, Philosophiam naturalem & experimentalem, Medicine, Chirurgie, Anatomie, Chemie, Mathesis u n d Mechanique m e h r u n d mehr zu perfectioniren. eröffnet von Jano Abrahamo ä Gehema. Eq. & Indig. Polon. Med. D o c t . Churfürstl. Brandenb. Hoff=Medico. D A N T Z I G / In Verlegung des Authoris. Druckts Johann Zacharias Stolle/ 1698. [12°]. (14: Encycl. 311). Zwey u n d zwanzigjährige Fieberkur o h n e Aderlassen u n d Purgieren. Berlin 1702. 4°. (14: Path. gen. spec. 803; 2. Aufl. Berlin 1712 [?]). V e m u n f t = u n d Erfahrungsmässige Erörterung Der Wichtigen Frage: O b es rathsam seye/ in denen so genandten H i t zigen Fiebern spirituose u n d volatilische Medicamenten zu gebrauchen? Und ob dadurch die Hitze bey den Patienten könne vermehret werden? Außgefertiget Von Iano Abrahamo ä Gehema, Eq. & Indig. Polon. Med. Doct. Königlich. Preussischen bestellten H o f f = M e d i c o . U L M / Im Verlag Georg Wilhelm K ü h n e n / 1703. 4°. (14: Path. spec. 254; Schwann, 1959, Abb. 21); Erörterung der Frage, ob es rathsam sey in denen so genandten hitzigen Fiebern spiritueuse u. volatilische ... Rostock 1691 (?). D e r e r m u n t e r t e Heerhold, vorstellende die Vortrefflichkeit, die Zierde, den N u t z e n u n d die heutigen Missbräuche der edlen u n d uhralten Heerholds- oder Wappenkunst. Berlin 1703. (3: M a 3912; Köhler, A., 1899, S. 84: vermutet in der bei Küster/Müller, III, S. 6 0 3 genannten Schrift »Aufmunterung zu der alten u n d edlen Heralds-Kunst, Berlin 1706« die Zweitauflage dieses Werkes). Epicedium. In: Joachim Schröder: Leichpredigt auf Friedrich Gottfried Glueck, Dr. med., Leibarzt. ( N a u m b u r g 24. Nov. 1 6 6 2 - 2 4 . Febr. 1707 Parchim). Güstrow: Johann Lembke 1707. [2°]. (Sammlung Stolberg, Bd. II, S. 70, Nr. 10880).
Briefe Magni Philosophi D N . C O R N E L I I B O N T E K O E , M E D . D O C T . Serenissimi Elect. Brandenburgici qvondam C o n siliarii & Archiatri dignissimi, nec n o n Professoris Francofurt. ad Viadrum Meritissimi, LITERAE FAMILIARES Ad Virum Nobilissimum J A N U M A B R A H A M U M ä G E H E M A , Eqvitem & Indigenam Polonum S. R. M. Polon. Consiliarium Sc M e d i c u m Extraordinarium. B E R O L I N I , Sumptibus R U P E R T I V Ö L C K E R I , Bibliopolae Berolin, & Francofurt. A N N O M D C LXXXVI. [1686], [7 Briefe 1682/83]. (14: Epistol. 608; 39: M a t h 8° 1142/ 2 (2)). Anerkennungsschreiben für Johann Dolaeus. Bremen, 22. Jan. 1688. In: Dolaeus: Encyclopaedia med. et chir. Frankf u r t / M . 1703. (Köhler, A. 1899, S. 52). Brief an Johann Dolaeus. Bremen. 9. Sept. 1687. In: Dolaeus: Encyclopaedia med. et chir. Appendix. F r a n k f u r t / M . 1703. (abgedr. in: Köhler, A. 1899, S. 53f.). Brief an den Bremer Ratspräsidenten Herrn. Dwerhagen. o. D. [1686]. (abgedr. in: Köhler, A. 1899, S. 5 5 - 6 2 ) . Brief (vgl. von Werner, 1755). Brief von Cornelius B o n t e k o e a n J . A. Gehema. Hagae 1683. (In: Cornelii Bontekoe Diatriba de Febribus, 1683, Nr. 5, Köhler, A„ 1899, S. 79).
Nachlaß Autograph. (25. XI. 1710). (N 1: V Ärzte Deutschland). Clavis oder Genealogischer Schlüssel zu der Markgräflich-Brandenburgischen Tabelle. 1707. (1: Ms. Boruss. 4° 552; vgl. Winter, Ursula (Bearb.): Handschriften des Joachimsthalschen Gymnasiums, 1970, S. 15, Nr. 28). Kurtze u n d Leichte Methode, Einem Cavalier oder Edelman die vortreffliche Science der Heerhold- oder Wapenkunst in einem m o n a t h dergestalt beyzubringen, das er davon Cavalièrement discouriren könne; angezeiget von J. A. v. Gehema. (Seyler, A.; Schwann, 1959, S. 46). Sr. Königl. Maytt. in Preussen fiscalis des armes Jani Abr. à Gehema, Eq. Sonderbahrer Bericht über einige dubia in dem Hochfürstl. Mecldemb. Wapen aus alten archivis, Cabinetten u n d Bibliothequen dieses Hochfürstl. Hauses herfürgesucht. 1709. [2°]. (Seyler, A.: Ms. im Kgl. Hausarchiv Berlin); Jani Abr. à G e h e m a allerunterthänigste u n d notwendige Remarques über das Königl. allerprächtigste Wappen-Schild, wie dasselbe izo nach Insertion des hochfürstl. mecklenb. Wapens eingerichtet ist. 1709. [2°].
191
192
Gehema, Janus Abraham ä Unterthänigste Erinnerung an Se. Churf. Durchl. Friedrich III. von Brandenb., bey Erziehung des Durchl. Churprinzen, nämlich Friedrich Wilhelms, nachherigen Königes von Preussen. (Oelrichs, J . C . C . , 1752, S. 113: Ms, sowie zwei weitere ungedr. Manuskripte).
Literatur DBA I 374, 2 3 8 - 2 4 5 ; Biografisch Archief van de Benelux I, 253, 290; ADB 8 (1878), S. 497; MOLLER, Johannes: C I M B R I A LITERATA , T. II, (1744), S. 2 1 8 - 2 2 0 ; KÜSTER, 1768, I, 184, 522, 535; CURICKE, G. R.: DER STADT DANTZIG H I S T O R I S C H E B E S C H R E I B U N G W O R I N N E N Von dero Uhrsprung/ Situation, Regierungs=Art/ geführten Kriegen/ Religions- und Kirchen=Wesen außführlich gehandelt wird. Verfasset und zusamen getragen durch R E I N H O L D C U R I C K E N SECRETARIUM. Im Jahr C H R I S T I J 1645. Anitzo aber mit sonderbahrem Fleiß/ nebst dazu gehörigen Kupferstücken in öffentlichen Druck außgegeben V O N GEORG R E I N H O L D C U R I C K E N . Anno D O M I N I 1686. Und mit vielen newen Additionibis vermehret und continuiret biß auff die gegenwertige Zeit. Amsterdam und Dantzigk. Verlegt durch Johan und Gillis Jansson von Waesberge Buchhändlern 1688; KESTNER, Medicinisches Gelehrten-Lexicon, 1740, S. 336; OELRICHS, 1752, S. 113, HALLER, BIBLIOTHECA C H I R U R G I C A , T. I, S. 455; DE CARTESIANISME P H I L O S O P H I A EFFICACIA IN M U T A N D A ARTIS MEDICAE INDOLE . . . Präs.: J. Chr. Reil. Resp.: Antonius Mohrmann. HALAE 1797. ( l a : Jb 650); WERNER, R. von: Gesammelte Nachrichten zur Ergäntzung der Preussisch-Märckisch und Pohlnischen Geschichte. T. 1. Cüstrin 1755; Preussische Lieferung alter und neuer Urkunden, Leipzig 1755; KÖHLER, Albert: Die Kriegschirurgen und Feldärzte des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Die Kriegschirurgen und Feldärzte Preussens und anderer deutscher Staaten in Zeit- und Lebensbildern. Herausgegeben von der Medicinal-Abtheilung des Königl. Preuss. Kriegsministeriums. I. Theil. Berlin 1899, S. 5 2 85- (= Veröffentlichungen aus dem Gebiete des Militär- und Sanitärwesens, H. 13); SEYLER, A.: Geschichte der Heraldik. Nürnberg 1885/89; SCHWANN, Stanislaw: Janusz Abraham Gehema, 1648 [sie, i. e. 1647]—1715. Poznan: W y dawnietwo Poznanskie, 1959. (Szczecinskie Towarzystwo Naukowe. Wydzial Nauk Spolecznych. tom 3.); RING, Fr.: Zur Geschichte der Militärmedizin in Deutschland. Berlin 1962; WINAU, 1987, S. 26; Das Lautenbuch der Virginia Renata von Gehema: Faks. nach der handschriftlichen Tabulatur der Deutschen Staatsbibliothek, Berlin / mit einer Einführung von Gerhard Otremba. Leipzig 1984; STEKELENBURG, Dick van: Michael Albinus >Dantiscus< ( 1 6 1 0 - 1 6 5 3 ) . Eine Fallstudie zum Danziger Literaturbarock. Amsterdam 1988, S. 86, 111. (Amsterdamer Publikationen zur Sprache und Literatur, 74); Brather, 1993, S. 354; A-A I-II-2, f. 46, 74r.
Göhl, Johann Daniel
Göhl, Johann Daniel (Pseud.: Ursinus Wahrmund; Caspar Melchior Blazer; Aletophilus) * 26. Juli 1674 Berlin t 2. April 1731 Wriezen Mediziner, Bäderarzt, luth. V Johann G., kfl.-brdbg. Kammermusikus (gest. 1690 ?) M Sophia, Tochter des Johann Weiland, Inspektor Ziesar Cffi Eva Victoria geb. Eisener K Daniel August G., Buchhändler Berlin; Eleonora Catharina, verh. m. Philipp Jacob Manitius, Bürgermeister von Königsberg Cöllnisches Gymnasium Gymnasium Halle/S. 1698 Universität Halle 1711 Badearzt Freienwalde 1721 Kreisphysikus Wriezen 1711 SSB (AnwM) 1723 Leopoldina, Cognomen: Aeschyron Johann Daniel Göhl wurde am 26. Juli 1674 als Sohn des kfl. Kammermusikers Johann und seiner Frau Sophia, der Tochter des Inspektors zu Ziesar, Johannes Weiland, in Berlin geboren. Nachdem er seinen ersten Unterricht im Elternhaus erhalten hatte, besuchte er bis 1692 das Cöllnische Gymnasium. Seine wichtigsten Lehrer waren hier der verdienstvolle Rektor J o h a n n B ö d i k e r (vgl. NOACK, L./ SPLETT, J . ,
1997, S. 31 ff.) und der Konrektor Christian —> Rotaridis. Anschließend besuchte er noch das evangel.Iutherische Gymnasium in Halle, wo er von Johann Praetorius (gest. 1705) und Gottfried Vockerodt (gest. 1727) unterrichtet wurde, um sich danach unter dem Rektorat von Samuel Stryk (1640—1710) an der neugegründeten Alma mater in Halle zu immatrikulieren. Hier hörte er Mathematik und Physik bei Gabriel Wagner (Realis de Vienna) sowie Medizin bei den beiden herausragenden brandenburgisch-preußischen Ärzten der Zeit, Friedrich Hoffmann (1660 bis 1742) und Ernst Georg Stahl ( 1 6 6 0 - 1 7 3 4 ) . Sein erstes Examen (1698) legte Göhl unter dem Präsidium von Stahl ab und half dann noch kurzzeitig beim Aufbau einer Apotheke an den Franckeschen Anstalten (vgl. KAISER, Wolfram: Der erste schwedische Doktorand der Med. Fak. der Univ. Halle. Diss. Halle
1985, S. 182), bis er 1699 nach Berlin zurückkehrte und sich als praktischer Arzt niederließ. Bevor Göhl im Februar 1709 in das Collegium medicum aufgenommen wurde, promovierte er sich und nahm einen Lehrauftrag an der Hallenser Universität wahr (vgl. ACTA BORUSSICA, Bd. 1, S. 557f.: Mitgliederliste des Collegium medicum, 1713). Seine Hallenser Vorlesungen von 1703 wurden 1715 von einem Unbekannten unter dem Pseudonym Caspar Melchior Blazer veröffentlicht und erst 1731 konnte Göhl die Korrekturen an diesem Druck abschließen, so daß die erste autorisierte Ausgabe aus dem Manuskript seines Nachlasses 1733 erschien. 1711 wurde Göhl Badearzt in Freienwalde. Die dortige Quelle wurde Anfang der 80er Jahre als heilkräftig gegen Fieber und Lähmung bekannt, und der Apotheker Gensichen hatte 1683 ihren mineralischen Charakter festgestellt. Der Ruf des Brunnens mit seiner Heilwirkung drang schnell bis nach Berlin, wo sie 1684 der Kurfürst von Johann Kunckel von Löwenstern (vgl. N O A C K , L./ S P L E T T , J . , 1997, S. 2 l 6 f f . ) untersuchen ließ. Kunckel brachte eine Wasserprobe nach Berlin mit und gab sie dem Hofarzt Christian Mentzel, der sie ebenso wie der Frankfurter Medizinprofessor Bernhard Albinus (1653 bis 1721) analysierte. Bereits 1684 weilte Mentzel vier Wochen mit dem Prinzen Philipp Wilhelm in Frei-
194
Göhl, Johann Daniel enwalde, und später reiste der Kurfürst mit seiner ganzen Familie zur Kur in den neuen märkischen Badeort, wodurch der Ruf der Quelle stieg und sie schlagartig berühmt machte. Im Jahr 1706 wurde ein Brunnenreglement erlassen, und als Brunnenarzt erhielt der Medikus Michael Friedrich Thormann (gest. 1711) die Verwaltung des Brunnens und die Aufsicht über das Armenwesen. Zu dieser Zeit gab es aber schon Klagen über die angebliche Abnahme der Heilwirkung des Wassers, so daß 1705 der Mediziner Friedrich Hoffmann erneut Wasserproben analysierte, ohne jedoch diesen Eindruck bestätigen oder völlig widerlegen zu können. Skeptikern empfahl Göhl deshalb besonders den neu angelegten Brunnen, die Georgsquelle, wogegen Göhls Nachfolger, Johann Nikolaus Holtorf (1694-1779), auf eine verständige Diät als erfolgreiches Kurmittel hinwies. Gab es für die Jahre 1704 bis 1710 noch »Erfolgsstatistiken« (vgl. HELLER, 1896, S. 52£), so sanken in den folgenden Jahren die Besucherzahlen, bis 1733 günstige Berichte über Heilungen zum Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. vordrangen, so daß er 1735 die Quelle von seinem Leibmedikus Johann Theodor Eller (1689-1760) erneut untersuchen ließ (vgl. dazu HAGEN, Th. Ph. v. d., 1784, S. 44ff.: Abdruck des Brunnenreglements von 1706, S. 123f.). Göhls vorwiegend saisonale Aufgaben als Bäderarzt und sein Amt als Kreisphysikus ließen ihm noch genügend Zeit, um sich auch der medizinischen Forschung zu widmen. Seine wissenschaftlichen Leistungen lagen dabei vorwiegend auf zwei Gebieten. Einmal war er der erste brandenburgische Medizinalstatistiker, der durch seine in den »Acta medicorum« publizierten Beobachtungen Rückschlüsse auf die medizinischen, gesundheitlichen und hygienischen Bedingungen seiner Zeit erlaubte. Mit seinen Mortalitätsstatistiken bereitete er jenes Werk vor, das Johann Peter Süßmilch (1707-1767) seit der Mitte des Jahrhunderts fortsetzen konnte (J. P S.: »Gedancken von den epidemischen Kranckheiten und dem grösseren Sterben des 1757ten Jahres, in einem Sendschreiben an die Herren Verfasser der Göttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen und auf Derselben Verlangen entworffen von Johann Peter Süßmilch, Königl. Preuß. Ober=Consistorial=Rathe, Probste in Cölln, und Pastor Primarius zu St. Petri, wie auch Mitgliede der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften. Berlin bey A. Haude und J. C. Spener, Königl. und der Akademie der Wissenschaften privile-
girten Buchhändlern, 1758«; vgl. dazu auch: WILKE, 1994, S. 435-448). Göhls »Acta medicorum« boten sehr sorgfältig gearbeitete Aufzeichnungen zu vorfallenden Krankheiten in einem großen, statistisch verwertbaren Umfang; so listete u. a. seine »Historia morborum per aestatem anni 1718. ad Fontem salutarem Freyenwaldensem occurentium« die Krankengeschichten von ca. 90 namentlich genannten Personen auf (vgl. ACTA M E D I C O R U M BEROLIN E N S I U M , 1719, II, S. 14-89). Als guter und anerkannter Chirurg, wie es die mehrfache Auflage seines Lehrbuches ausweist, nahm Göhl auch selbst zahlreiche Sektionen zur genauen Bestimmung der Todesursache vor; zu den von ihm obduzierten Toten gehörten auch bekannte Persönlichkeiten der Berliner Kirche wie Ferdinand Helfreich —» Lichtscheid und Georg Friedrich —> Schnaderbach. Neben ihren medizinischen Statistiken boten Göhls »Acta medicorum« auch einen Beitrag zur Fachgeschichte, indem sie kurze Artze-Biographien, vorwiegend aus dem märkischen Raum, einrückten. Die zweite wichtige Leistung Göhls war es, daß er sich als einer der wenigen Arzte seiner Zeit in der Region Berlin-Brandenburg der medizinischen Aufklärung eines breiten Lesepublikums zuwandte. Dazu bediente er sich auch gezielt der neuen aufklärerischen Zeitschriften. Nachdem er zunächst einen Artikel in der Hamburger Moralischen Wochenschrift »Der Patriot« plazieren konnte, - die immerhin ein Publikum von ca. 4—6.000 Lesern hatte - nahm er sich des hier angesprochenen Themas noch einmal in einer umfassenden Arbeit an. Seine Schrift »Ursini Wahrmunds, Med. Doct. Versuch PATRIOTscher Gedancken, Uber den von Vorurtheilen krancken Verstand« verstand er als einen Beitrag, »die Art des lebens im gemeinen Wesen zu verbessern«. Entsprechend der frühaufklärerischen Verhaltenslehre, die die Motive zu einem tugend - bzw. untugendhaften Handeln in der jeweiligen Affektstruktur auszumachen glaubte, formulierte Göhl: »Ja, gleichwie ein Staat oder Gemeine ohne Ordnung und Gesetze in sich selbst zerrüttet würde, indem der Stärckere über den Schwachen allenthalben der Superiorität affectiren würde: Also könnte auch die Oeconomia animalis nicht bestehen, wann kein weiser Director motuum und actionum im menschlichen Leibe zugegen wäre, ...« (Vorrede). Mit seinem Versuch, die Logik des Denkens, der Vorurteilsstrukturen und der Wirkung des »motuum influxum animae in corpus« im
Göhl, Johann Daniel H i n b l i c k auf ein v e r n u n f t g e m ä ß e s H a n d e l n aufzuzei-
ne » B E S C H R E I B U N G D E R I N S E C T E N « (2. T„
gen, b e m ü h t e er sich, ein vieldiskutiertes P r o b l e m
1 7 2 1 ) m i t d e n W o r t e n : » E i n e m H o c h g ü l t i g e n Mit=
seiner Zeit e i n e m breiten Leserkreis zu vermitteln.
Z e u g e n meiner kleinen U n t e r n e h m u n g u n d S a m m -
Göhl, auf Vorschlag des kgl. Leibarztes u n d Bergra-
l u n g der Insecten« w i d m e t e .
tes Theodor Christoph Krug von Nidda ( 1 6 5 3 - 1 7 1 9 )
Nach seinem Tod w u r d e sein N a c h l a ß u n d seine Bi-
seit 1711 M i t g l i e d der Berliner A k a d e m i e , w a r be-
bliothek v o n
freundet mit J o h a n n Leonhard —> Frisch, der i h m sei-
Juncker erworben.
dem
Hallenser
Mediziner
Johann [JS]
Werke »QVem Sprea nutrivit, BODIKER, jam culmina Pindi ...«. In: TRIPLEX V O T O R U M [Griech.] Quo JUVENI Omni eximiae virtutis studio polito DNO. CAROLO ETZARDO BÖDIKERO, Ateneris in Patrio Gymnasio, quod Coloniae ad Spream est, humanioribus imbuto literis, Jam vero Cursum ad altiora dirigenti, priüs tarnen In specimen eloquentiae suae haud roletariae, ORATIONE NERVOSA ET FLORIDA DE STUDII ANTIQVITATIS ENC O M I O , differenti Amicisque valedicenti, Comités se sistunt Quidam, quibus familiari ipsius amicitiä licuit uti, Trium heic loci celeberrimorum Gymnasiorum CIVES. Anno recuperataegratiae M . DC. XCI. d. 29. Junii. BEROLINI, Typis B. SALFELDII. [1691]. (Bb 17: XX/65, 10). Dissertatio inauguralis medica de haemorrhoidum internarum motu et ileo haematite Hippocratis / sub praesidio Georgii Ernesti Stahl ... proponet Johann Daniel Göhl. - Halae Magdeburgicae, 1698. [4°] . ( 1 5 : Spez. Path. 2044; 24: Med.Diss. 5706; Ha 33: 73 M 6; 3: Ua 5316 b (19); Zachert, 1982ff„ Reihe A, Bd. 2, S. 657; 2. Aufl. 1707). Dissertatio medica pathologico-practica de morborum aetatum, fundamentis pathologico-therapeuticis / sub praesidio Georgii Ernesti Stahl ... exponet Johann. Daniel Göhl. Halae Magdeb.: Henckel, 1703. (15: Allg. Path. 847; Ha 33: 182 K 8; 24: Med. Diss. 5715; Zachert, 1982ff„ Reihe A, Bd. 2, S. 657); 2. Aufl. Halae Magdeb., 1719 (24: Med. Diss. 14; lt. »Vita Johannes Daniel Göhl« am 4. März 1698). »LEser bey diesem Grabe// Lerne was Weißheit sey . . . « . [Trauergedicht]. In: Einige Gedächtnüß Zeilen Wollte Am Tage der Beerdigung Der Wohlgebohrnen Fräulein/ Fräulein Magdalena Sophia Brummerin von Bährenfeld/ Des Wohlgebohrnen Herrn/ Herrn Benedict Brummers von Bährenfeld/ Ihro Hoch=Fürstl. Durchl. zu Würtenberg Hochansehnl. Kriegs=Rath und Obrist=Wachtmeister/ Hinterlaßenen jüngsten Fräul. Tochter/ Als Dieselbe Den 24. Sept. Anno. 1707. früh Morgens umb 4. Uhr im 21. Jahr ihres Alters seelig in GOtt entschlaffen/ Aus schuldigen Mitleiden entworffen J. D. Göhl, D. HALLE/ Gedruckt bey Christian Henckeln/ Univers. Buchdr. [2°]. (Ha 33: 58 A 5, 43 angeb.). DISSERTATIO EPISTOLARIS JOHANNIS DAN. GOHLII, M. D. DE M O T U S TONICI DEMONSTRATIONE PER REVULSIONEM ET DIVERSIONEM VETERUM AD V I R U M EXPERIENTISSIMUM ET D O C T I S S I M U M J O H A N N E M DANIELEM E N G M A N N U M , GREIPHENB. SILESIUM. C U M VII. JANUAR. ANNI M D C C V I I I . IN ACADEMIA HALLENSI M E D I C I N A U T R I U S Q V E D O C T O R RENUNCIARET U R . HALTE MAGDEB. Literis Christiani Henckelii, Acad. Typogr. s. a. [1708], ( l a : Jb 652, 2; 14: Path. gen. 265, 40). DISSERTATIO EPISTOLARIS IOHANNIS DANIELIS GOHLII, M . D. DE REGIMINE FEBRIVM ACTVARVM. AD VIRVM I W E N E M D O C T I S S I M U M R U D O L P H V M GOTTLIEB REHFELDTVM, BEROLINENSEM M A R C H I C V M C V M 27. MARTH ANNI 1708. IN ACADEMIA FRIDERICIANA MEDICINAE D O C T O R RENVNCIARETVR. 1708. [4°]. [Kolophon: HALAE MAGDEB. Literis Chr. HENCKELII, Academ. Typogr.]. ( l a : It 100, 15; 14: Path. spec. 288, 6; Ha 33: 63 B 9). J O H . DAN. GOHLII. M . D. & Pr. Berolinensis, Gedancken Vom Gesunden und langen Leben des Menschen/ Nebst Einer Digression auf den Spiritum Mundi und die heut=berühmte Magnesiam albam s. Panacaeam solutivam. Insonderheit aber Auf die Genealogie Der Becherischen Polychrest Pillen/ sammt deren zuverlässigen Würckung und Gebrauch, deme noch beygefüget ist Der Nutzen und Gebrauch selbst=erfundener Haupt= und Fluß=Pillen. BERLIN/ druckts Gotthard Schlechtiger/ 1709. [12°]. (1: B. Diez. 8° 7453 angeb.; 14: Diaet. 668; 3: Ug 159 8° angeb.). Historia pestis : das ist, Wahrheit-Gemässe Nachricht von der Natur und Cur der Pest. Berlin: Wessel 1709. (15: Spez.Path. 543; 1: Ti 4805, 3 ehem.; 1: Ju 2001 ehem.; I : j u 3 2 2 5 ehem.).
Göhl, Johann Daniel Ex neglectis Haemorrhoidibus POLYPI C O R D I S sub Schemate Asthmatis Convulsivi. Das ist Umständliche RELAT I O N eines extraordinairen Casus von Convulsivscher Engbrüstigkeit/ Da mann nach dem Tode gefunden seltsam grosse Hertz=Gewächse. Entworffen zur allgemeinen Nachricht Von Johann Daniel Gohlen/ M . D. & Pract. Berolin. Berlin/ In Verlag des Autoris. Aufm Friderichs=Werder druckts Gotthard Schlechtiger/ 1710. ( l a : Ja 150, 16; 1: Jv 5100; Bp 3: D:H med. 29, 13). C O M P E N D I V M Novheimlich< für den ehemaligen Adjunkten und jetzigen Nachfolger ihres Mannes, Johann Heinrich Hoffmann (1669—1716), sowie anonym bzw. unter dem Namen ihres verstorbenen Gatten für Nürnberger und Breslauer Verleger (»Almanach, das ist: Verbesserter und Neuer Schreib-Calender ... auf das Jahr 1714 : [Nebst:] Prognosticon astronomicum & astrologicum / Vor diesem hrsg., von Nicoiao Schmieden, ... nunmehro aber schon viel Jahre her continuiret v. Gottfried Kirchen. Nürnberg: Endter, 1713«). Als sie 1712 mit ihrer Familie die Wohnung in der Sternwarte räumen mußte, fand sie Aufnahme bei dem Geheimen Rat Bernhard Friedrich Freiherr von Krosigk (1656-1714), Bruder der Oberhofmeisterin der preußischen Königin Sophie Charlotte, Christine Antonie von Bülow, der sich in Berlin eine private Sternwarte hatte errichten lassen, die die Kirch mit ihrem Mann schon früher hatte nutzen können. Nachdem Krosigk 1714 starb, siedelte die Kirch mit ihrer Familie nach Danzig um, wo sie bei den Nachkommen des Astronomen Johann Hevelius, der einst mit ihrem Mann zusammengearbeitet hatte, Unterkunft fand. Im Jahr 1716 wurde ihr Sohn Christfried zum Direktor des Observatoriums und zum Mitglied der Sozietät berufen, so daß die Familie nach Berlin zurückkehrte. Hatte sie ehemals
Kirch, Maria Margaretha ihrem Mann assistiert, so unterstützte sie nun zusammen mit der Tochter Christina die Arbeit ihres Sohnes bis zu ihrem Tode im Jahre 1720. Wie bei ihrem Mann und zugleich wichtigsten Lehrer lagen die Stärken der Kirch in einer umsichtigen und zuverlässigen Beobachtung astronomischer und meteorologischer Vorgänge, die sich mit einem umfassenden Allgemeinwissen, wie es die Kommentierung der Kalender verlangte, verbanden. Die Nachfolge ihres Mannes im Amt hatte die Kirch nie ernsthaft ins Auge gefaßt, doch bat sie die Sozietät, ihr das Kalendermachen als Unterhaltsquelle zu überlassen (vgl. Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, I-III-3a, Bl. 46-48; Schreiben der M. M. Kirch an das Konzil, 2. Aug. 1710). Das Konzil entschied aber, das »würde sich darum so viel weniger schicken, weil schon zu ihres Mannes Lebzeit sich Spötter gefunden, so der Socie-
tät aufgebürdet, daß ihre Calender durch ein Weib verfertiget werden, denen man hiemit das Maul noch weiter aufsperren würde« (vgl. HARNACK, Adolf: Berichte des Secretars der Brandenburgischen Societät der Wissenschaften J. Th. Jablonski an den Präsidenten G. W. Leibniz (1700-1715) nebst einigen Antworten von Leibniz. Berlin 1897, S. 79f.: J. Th. Jablonski an Leibniz, 1. Nov. 1710). Dies zeigt einmal, daß die Kirch mit ihren Leistungen in Gelehrtenkreisen durchaus bekannt war, auch wenn ihre Arbeiten in die ihres Mannes einflössen und teilweise unter seinem Namen veröffentlicht wurden; so schätzte sie nicht nur Leibniz, der von ihr sagte, daß sie »geradeso wie der beste Astronom« beobachte, sondern auch der Philosoph Christian Wolff. Zum anderen macht es die Hindernisse deutlich, die sich für die wissenschaftliche Laufbahn einer Frau auftürmten und für lange Zeiten nicht zu überwinden waren. [JS]
Werke Vorstellung des H i m m e l s Bey der Z u s a m m e n k u n f t Dreyer Grossmächtiger Könige/ welche geschehen ist am 2. Juli, A n n o 1709 zu Potsdam, ( l a : Flugschr. 1709. 8. 4. ehem., jetzt Krakow Biblioteka Jagiellonska). Vorbereitung zur grossen O p p o s i t i o n o d e r M e r c k w ü r d i g e H i m m e l s - G e s t a l t im 1712. Jahre; w o r a u f im folgenden 1713. Jahre Christi der genaue dreyfache Bogen-Standt Saturni u n d Jovis folget / . . . allen u n d jeden zu m e h r e r e m N a c h d e n c k e n aufgesetzt v o n M a r i a Margaretha W i n c k e l m a n n i n . C ö l l n an der Spree: Liebpert o. J. [4°]. (6: A C 6 1 5 9 8 ; Rez. in: Acta E r u d i t o r u m , 1712, Febr., S. 7 7 - 7 9 : Vorbereitung zur g r o ß e n O p p o s i t i o n & c . h.e. PRAEPAR A T I O A D O P P O S I T I O N E M m a g n a m , sive notabilis Caeli facies ad A n n u m 1712, q u a m sequenti 1 7 1 3 excipit O p p o s i t i o triplex Saturni & Jovis, delineata a M A R I A M A R G A R E T H A W I N C K E L M A N N I A , Kirchii Vidua, A s t r o n o m i a e & Astrologiae Cultrice. Coloniae ad Spream, a p u d U l r i c u m L i e b p e r t u m 1712). D a s älteste Berliner W e t t e r b u c h 1 7 0 0 - 1 7 0 1 . Hrsg. von G . H e l l m a n n . In: Jahresber. Berliner Zweigverein der D e u t schen Meteorolog. Gesellschaft 10 (1893), S. 1 1 - 1 9 .
Briefe Brief an Leibniz. o. O . u. D . (Leibniz Archiv, Kirch, Nr. 4 7 2 , vgl. Schiebinger, 1987, S. 180, A n m . 19). Brief an Ulrich J u n i u s ( 1 6 7 0 - 1 7 2 6 , A s t r o n o m ) , o. O . u . D . (15: M s 0 1 3 2 2 , Kirch-Nachlaß, Bl. 2 0 0 a - 2 0 0 b ; enthält Beschreibung der Sonnenfinsternis v o m 23. Sept. 1699, vgl. D ö r i n g , 1997, S. 92). Brief an J. S t u r m . Berlin, 12. Dez. 1706. ( U B Basel: M s L la 6 9 9 , Bl. 21 l r - 2 1 2 v ; vgl. D ö r i n g , 1997, S. 94). Brief an Leibniz. 4. Nov. 1707. (Leibniz-Archiv, Kirch, Nr. 4 7 2 , S. 1 1 - 1 2 , vgl. Schiebinger, L„ 1987, S. 182, A n m . 27). Brief an Leibniz. 17. Juli 1709. (Leibniz-Archiv, Jablonski, Nr. 4 4 0 , S. 1 1 1 - 1 1 2 , vgl. Schiebinger, L„ 1987, S. 183, A n m . 30, vgl. auch H a r n a c k , 1897, S. 61 f.). Brief an ihren Sohn Christfried. o. O . u. D . 1713. ( U B Basel: M s L la 6 9 9 , Bl. 2 1 7 - 2 1 8 ; vgl. D ö r i n g , 1997, S. 94; vgl. Wattenberg, D „ 1973, S. 114, der den Brief auf 1720 datiert). Brief an D . E. Jablonski. [1716], (Wattenberg, D „ 1973, S. 114).
225
226
Kirch,
Maria
Margaretha
Nachlaß Beschreibung der Sonnenfinsternis vom 23. Sept. 1699. (15: M s 01322; f. 2 0 0 a - 2 0 0 b ) . Beobachtung des Kometen von 1702. (Vgl. Quellenbeiträge zur Geschichte der Preußischen Akademie, hrsg. von F. Herbert Weiss. In: Jahrbuch der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1939, S. 2 2 3 - 2 2 4 , Kopie im Pariser Observatorium M S A.B. 3. 7. No. 83, 41 B. vgl. Schiebinger, 1987, S. 180, Anm. 20). Astronomische Aufzeichnungen Mai 1713 bis Juni 1717. (A-A: Nachlaß Kirch, A. II, Nr. 6, 7 und 8). Astronomische Aufzeichnungen von Mai 1714 bis 12. März 1715. (A-A: Nachlaß Kirch, Nr. 122, 24 Bl.). Nordlichtbeobachtung 6. März 1707. (A-A: Nachlaß Kirch, Nr. 124). Zwei Berichte von G . Kirch, geschrieben von Maria Margaretha (Entwürfe). (A-A: Nachlaß Kirch, Nr. 124, 2). Bericht von Maria Margaretha Kirch (Ms.). (A-A: Nachlaß Kirch, Nr. 124, 3). Über Kalender. Tabelle von Margaretha Kirch, Konzept eines Briefes von G . Kirch. 1 7 0 0 - 1 7 0 2 . (A-A: C . I. Nr. 155).
Literatur DES VIGNOLES, Alphonse: Eloge de M a d a m e K I R C H a l'occasion de laquelle ou parle de quelque autres Femmes & d'un Pai'san Astronomes. In: Bibliotheque Germanique, T. III, 1722, S. 1 5 5 - 1 8 3 , vgl. auch: Neue Zeitungen von Gelehrten Sachen, August 1722, S. 6 4 2 - 6 4 7 ; REINBECK, Johann Gustav: D i e Stern=Kunst/ nach ihrem Mißbrauch und rechten Gebrauch/ Wolte Als der Wohl=Edle und Wohlgelahrte Herr/ Herr Gottfried Kirch/ Astronomus Ordinarius bey der Kön. Preuß. Societät der Wissenschafften/ Den 25ten Julii 1710 seelig verschieden/ und darauff den 29ten bey ansehnlichem L e i c h e n = C O N D U C T Christlich zur Erden bestattet wurde/ In einer Stand=Rede Kürtzlich betrachten/ und auff Begehren dem Druck übergeben Johann Gustav Reinbeck/ Adjungirter Prediger an der Friedrichswerdrischen und Dorotheen Städtischen Kirchen in Berlin. Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ Kön. Preuß. Hof=Buchdr. [4°]. (Bb 17: IV/43, 20 angeb.); WEIDLER, Johann Heinrich: Historia astronomiae. Wittenberg 1741; Z E D L E R X V , 7 0 3 - 0 4 ; J Ö C H E R , 1 7 5 0 , I I , S p . 1 0 9 3 ; POGGENDORFF: B i o g r a p h i s c h - L i t e r a r i s c h e s H a n d w ö r t e r b u c h d e r
exakten Wissenschaften. Leipzig 1863, 1258 und V l l a , Suppl., S. 324f. (Berlin 1971); A D B X V (1882), 788; N D B XI, 634f.; MÄDLER, J . H . : Geschichte der Himmelskunde. 1. [Braunschweig 1873], S. 405f.; IMELMANN, J.: Briefe von G.W. Leibniz an den Astronomen der Societät der Wissenschaften aus den Jahren 1 7 0 2 - 1 7 0 7 . Berlin 1900; GANDER, Karl: Geschichte der Stadt Guben unter Benutzung der Vorarbeiten des verstorbenen Professors Dr. H . Jentsch bearbeitet und herausgegeben von Karl Gander, Vorsitzender der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Altertumskunde. Guben 1925; LUDENDORFF, H . : Zur Frühgeschichte der Astronomie in Berlin. Berlin 1942. (Preußische Akademie der Wissenschaften. Vorträge und Schriften, H . 4); BATTRE, H./ HERRMANN, D . B.: Astronomennachlässe und -teilnachlässe im Archiv der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. In: Monatsber. d. DAW 12 (1970), S. 5 3 1 - 5 4 0 ; AUFGEBAUER, Peter: Die Astronomenfamilie Kirch. In: Die Sterne 4 7 (1971), S. 2 4 1 - 2 4 7 ; WATTENBERG, Dietrich: Zur Geschichte der Astronomie in Berlin im 16. bis 18. Jahrhundert. I. In: Die Sterne 48 (1972), S. 161-172; DERS.: Zur Geschichte der Astronomie in Berlin im 16. bis 18. Jahrhundert. II. In: Die Sterne 49 (1973), S. 104-116; DERS.: Zur Geschichte der Astronomie in Berlin im 16. bis 18. Jh. Eine Quellenübersicht. Berlin-Treptow 1973. (Mitteilungen der Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow); ARNDT, Margarete: Die Astronomin Maria Cunitz. Eine Gelehrte des schlesischen Barock. In: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau 2 7 (1986), S. 8 7 - 9 7 ; SCHIEBINGER, Londa: Maria Winkelmann at the Berlin Academy. A turning point for woman in science. In: Isis 78 (1987), S. 174—200; KNOBLOCH, Eberhard: Die Astronomie an der Sozietät der Wissenschaften. In: Poser, Hans/ Heinekamp, Albert (Hrsg.): Leibniz in Berlin. Stuttgart 1990, S. 2 3 1 - 2 4 0 . (Studia Leibnitiana, Sonderheft, 16); BRATHER, 1993, S. 3 1 6 - 3 2 0 , 319f.: Leibniz über die Kirchin; HERBST, Klaus-Dieter: Z u m Briefwechsel zwischen Gottfried Kirch und Gottfried Wilhelm Leibniz. In: Zeitschr. für Geschichte und Ethik der Naturwiss., Technik und Medizin. Neue Serie Jg. 1994, S. 2 1 7 - 2 2 8 ; DÖRING, Detlef: Der Briefwechsel zwischen Gottfried Kirch und Adam A. Kochanski 1 6 8 0 - 1 6 9 4 . Ein Beitrag zur Astronomiegeschichte in Leipzig und zu den deutsch-polnischen Wissenschaftsbeziehungen. Berlin 1997. (Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philologisch-historische Klasse, Band 74. Heft 5); A-A I—II, 1, fol. 97, 165; I—III, la, fol. 46, 50, 58; I—III, 2, fol. 21; C. I. Nr. 155; A-A: Nachlaß Kirch, Nr. 6, 7, 8, 119, 120, 121, 122, 123, 124,2, 124,3; A-A: VIII. 7 (Acta betr. den Astronomen und Observator in Ansehung der Kalenderarbeit und hierin sich geäußerter Beschwerden und Streitigkeiten 1712-1749).
La Croze, Mathurin
Veyssière
La Croze, Mathurin Veyssière (Pseud.: Alcozèr) * 4. Dez. 1661 Nantes t 21. Mai 1739 Berlin Bibliothekar, Polyhistor, reform. V Leger Veyssière La Croze, Kaufmann M Jeanne geb. de l'Attoué GD 21. Nov. 1702 Elisabeth geb. Rose 1697 1718 1724 1725 1701
kfl.-brdbg. Bibliothekar Leiter des Antiken- und Medaillenkabinetts im Schloß Professor am Collège français Direktor und Inspektor des Collège français SSB (AnwM)
Mathurin Veyssière wurde am 4. Dez. 1661 in Nantes geboren. Sein Vater mit Vornamen Leger, der aus St. Julien sur Eda (Limagne/Auvergne) stammte, besaß hier ein Geschäft für den Überseehandel; die Mutter Jeanne de l'Attoué war ebenfalls in Nantes geboren worden. Die Veyssières führten nach einem Familienbesitz vor den Toren der Stadt noch den Zusatz La Croze bzw. de la Croze im Namen. Der junge La Croze erhielt im Hause der finanziell gutgestellten Familie Unterricht durch einen Lehrer namens Joly, so daß er zwar bald lateinisch so gut wie seine Muttersprache beherrschte, die Drillmethoden seines Lehrmeisters ihm aber zutiefst verhaßt waren. Sein Elternhaus bot eine geistig aufgeschlossene Atmosphäre; der Vater, ein Anhänger der Belles lettres, nutzte jede sich ihm bietende Gelegenheit, um an öffentlichen Vorträgen und Disputationen teilzunehmen und besaß offensichtlich auch eine Reihe Bücher, die der Sohn lesen konnte. Nach La Crozes eigenen Aussagen haben ihn die Lektüre über fremde Welten und der verhaßte Lehrer bereits als Vierzehnjährigen die Gelegenheit ergreifen lassen, auf die Antillen zu reisen, wohin der Vater über geschäftliche Kontakte verfügte. Im Völker- und Sprachengewirr auf Guadeluope lernte er schnell fließend englisch, spanisch und portugiesisch zu sprechen und nutzte die Zeit, um alle beschaffbaren Bücher zu lesen. Als er 1677 nach Nantes zurückkehrte, fand er den Vater nicht mehr in der Stadt vor, da dieser sich nach dem Zusammenbruch seines Geschäfts verarmt aufs Land zurückgezogen hatte. Den ursprünglichen
^•gw
ir^ä'
'V
Wunsch Medizin zu studieren, mußte La Croze aufgrund der mangelnden finanziellen Unterstützung durch das Elternhaus bald aufgeben und trat den Mönchen der Congregation St. Maur bei. 1677 wurde La Croze Novize in der Abtei Saint-Florent-deSaumur, dann Schüler von Dom Jacob Lopin SaintMartin zu Marmontier. Später studierte er Theologie in Le Mans in der Abtei des Hl. Vincentius unter Anweisung von Dom Michel Piette. Im Jahr 1682 wurde er Mitglied des Ordens in Paris-St.-Germaindu-Pres. Die Benediktiner dort genossen weithin den Ruf, ausgezeichnete Schriftgelehrte zu sein, die sich vor allem mit Editionen zu den Kirchenvätern verdient gemacht hatten und konfessionspolitische Auseinandersetzungen, wie sie von den Jesuiten geführt wurden, weitgehend mieden. In der Gestalt des Mauriner Jean Mabillon (1632-1707) besaß die Abtei einen Historiker von europäischem Rang; er schuf mit einer großangelegten Edition und Darstellung der Geschichte des Benediktinerordens die wissenschaftlichen Grundlagen der Diplomatik, die sich mit der Echtheit und Zuverlässigkeit historischer Quellen beschäftigt. Seinen Werdegang hat sein Schüler Charles Etienne Jordan später zusammenfassend knapp skizziert: »J'apprends, dis je, quil fit son Cours de Theologie sous Dom Michel Piette, qui, comme le
227
228
La Croze, Mathurin Veyssiire dit D o m Philippe de C e r f , dans le livre q u e j e viens
n i c h t länger ausgesetzt sein«, wollte aus der Gesell-
de citer, régentoit, avec une très grande réputation,
schaft austreten u n d behauptete, d a ß m a n
la T h é o l o g i e dans L'Abbaye de St. V i n c e n t du M a n s .
»die m a n anderswo ins Narrenhaus steckte, in Berlin
Leute,
Il entra dans la C o n g r é g a t i o n de St. M a u r en 1 6 8 2 . «
in die Societät aufnähme«.
L a n g e Z e i t war La C r o z e m i t seinem Bildungsgang
Als I n f o r m a t o r der kgl. Familie unterrichtete er die
sehr zufrieden; er hatte die Gelegenheit, in der ausge-
preußische Prinzessin W i l h e l m i n e , spätere Markgrä-
zeichneten B i b l i o t h e k der A b t e i zahlreiche alte B ü -
fin von B r a n d e n b u r g - B a y r e u t h , die sich seiner später
cher u n d Handschriften zu studieren u n d sich inten-
dankbar erinnerte, u n d Friedrich den G r o ß e n . In sei-
siv mit den Kirchenvätern G r e g o r von Nazianz u n d
ner Darstellung z u m preußischen K ö n i g m e i n t e R .
C l e m e n s Alexander zu beschäftigen. E i n e W e n d e trat
Koser sogar, d a ß La C r o z e d e m K r o n p r i n z e n den
in sein L e b e n , als im R a h m e n der regulären zweijäh-
Descartes >eingebläut< habe, so wie ihn La C r o z e in
rigen N e u w a h l des Prior-Amtes D o m A r n a u l d de
der W e i t e r e n t w i c k l u n g des französischen
Philoso-
L o o den Wahlsieg erzielte. D e r neue Prior m a ß den
p h e n G é r a u d de C o r d e m o y ( 1 6 2 6 - 1 6 8 4 )
interpre-
religiösen Exerzitien, d. h . der b i g o t t e n A n d ä c h t i g -
tiert hätte. D a n e b e n unterrichtete La C r o z e K i n d e r
keit, m e h r G e w i c h t als den Studien bei, so d a ß die
adliger Familien in ihrem H a u s e u n d war von 1 7 0 4
Z e i t dafür i m m e r weiter eingeschränkt wurde und
bis 1 7 3 9 auch als Lehrer am Französischen
m e h r f a c h K o n f l i k t e zwischen den Brüdern u n d ih-
nasium tätig.
rem Prior provozierte. Als La C r o z e dabei ertappt
Als Nachfolger von É t i e n n e —> C h a u v i n wurde La
wurde, wie er für einen B r u d e r Stillingfleets Schrift über die Transsubstantion aus d e m Englischen übersetzte, blieb ihm nur n o c h die Flucht, um der Strafe dafür zu e n t g e h e n . E n d e Februar 1 6 9 6 verließ er h e i m l i c h die Abtei u n d versteckte sich in Paris im Haus eines protestantischen Freundes n a m e n s G r o d dek. A n f a n g M a i begab er sich über D i j o n und B e sançon nach Basel, wo er U n t e r k u n f t bei F r e u n d e n der Basler Professoren Peter Werenfels und J . B u x t o r f fand und am 2 1 . Sept. 1 6 9 6 feierlich zum reformierten G l a u b e n übertrat. D i e Empfehlungsbriefe von B u x t o r f und Werenfels öffneten La Croze in Berlin einige T ü r e n , insbesondere deren Bitte an Ezechiel von —> S p a n h e i m führten dazu, d a ß La C r o z e 1 6 9 7 als kfl. Bibliothekar angestellt wurde. In Berlin hatte er sein bescheidenes E i n k o m m e n als Bibliothekar, Lehrer u n d Schriftsteller, o h n e es zu b e s o n d e r e m W o h l s t a n d zu bringen. O f t geriet er auch in finanzielle N ö t e , aus denen ihm aber Freunde halfen. Sein ruhiger, der wissenschaftlichen Arbeit g e w i d m e t e r L e b e n s f l u ß wurde gestört, als er aufgrund einer B e m e r k u n g in eine ihn beleidigende Auseinandersetzung m i t d e m pensionierten R i t t m e i s t e r u n d Zeitschriftenherausgeber C h r i s t o p h H e i n r i c h —» O e l v e n geriet. D a La C r o z e von der H a l t u n g der Akad e m i e im Streit m i t O e l v e n enttäuscht war, zog er sich von ihren Mitgliedern zurück und wies Charles —> Ancillons Vermittlungsversuche beleidigt ab. O b w o h l Leibniz, der La C r o z e sehr schätzte, für ihn wichtige Aufgaben in der A k a d e m i e vorgesehen hatte, wollte er »dem G e b e l l der C y n i k e r der Societät
Gym-
Croze 1 7 2 4 als Leiter des G y m n a s i u m s berufen, wobei er sich dabei a u f die E m p f e h l u n g der K ö n i g i n S o p h i a D o r o t h e a u n d des Königs Friedrich W i l h e l m stützen k o n n t e . E r hatte eine R e i h e
bedeutender
S c h ü l e r wie den Sprachforscher G o t t l i e b Siegfried Bayer ( 1 6 9 4 - 1 7 3 8 ) , Charles É t i e n n e J o r d a n ( 1 7 0 0 bis 1 7 4 5 ) und J . H . Samuel F o r m e y ( 1 7 1 1 - 1 7 9 7 ) . Von F o r m e y ist auch eine B e s c h r e i b u n g der Lehrtätigkeit La Crozes überliefert, w o n a c h er d e m U n t e r richt die »Nouvelle M é t h o d e « v o n P o r t - R o y a l e zugrunde legte. Sein Lehrplan für die philosophischen Ü b u n g e n fand sich nach seinem Tode als M a n u s k r i p t unter seinen Papieren, ist aber h e u t e verloren (vgl. dazu VELDER, 1 9 8 9 , S . 5 6 - 6 1 ) . L a C r o z e war ein Polyhistor u n d Universalgelehrter von ungeheurer Belesenheit, so d a ß m a n ihn auch als »wandelnde Bibliothek« bezeichnete. E r führte einen ausgedehnten Briefwechsel u n d arbeitete schier unermüdlich in der B i b l i o t h e k . La Crozes B ü c h e r kaufte nach seinem T o d Friedrich II. u n d schenkte sie sein e m Freund Charles É t i e n n e J o r d a n , der später sagte, d a ß es darunter kein B u c h gäbe, in d e m sich n i c h t eine R a n d b e m e r k u n g von La Crozes H a n d befände. A n g e s i c h t von La Crozes zahlreichen N o t i z e n , M a nuskripten u n d den in vielen Zeitschriften verstreuten Aufsätzen - die auch den Ü b e r b l i c k über seine Personalbibliographie erschweren - , sagte E . Haase: »Sein Arbeitseifer eilte den B u c h d r u c k e r n voraus; als er starb, hinterließ er in druckreifen M a n u s k r i p t e n ein armenisches, ein slawisches u n d ein syrisches W ö r t e r b u c h « (vgl. HAASE, E . , 1 9 5 9 , S. 3 9 6 ) .
La Croze, Mathurin Neben seinen Wörterbüchern und sprachvergleichenden Arbeiten wurde die Missionsgeschichte das eigentliche Hauptfeld seiner wissenschaftlichen Arbeit. Seine Studien zur frühen Kirchen- und Missionsgeschichte Indiens, Äthiopiens und Armeniens zeichneten sich sämtlich durch eine gründliche Kenntnis der Alten Kirche aus. Für Sachfragen, die aufgrund der örtlichen Quellenlage nicht zu lösen waren, holte er sich brieflich Informationen ein und trat deshalb auch in näheren Kontakt zum Halleschen Missionswerk. In seiner Missionsgeschichte Indiens zeichnete er den Weg des Christentums auf dem Subkontinent bis zum Auftreten der Portugiesen nach und verurteilte eine Verbreitung des christlichen Glaubens mit Waffengewalt. Eine Mission, die nicht auf der landeseigenen Sprache und Kultur aufbaue, war für ihn ein verfehltes Christenwerk. Die finanziellen Nöte La Crozes veranlaßten Leibniz, sich im Jahr 1714 bei dem Minister in den Diensten des Hauses Hannover, von Bernstorff, für eine Berufung seines Berliner Freundes nach Helmstedt einzu-
Veyssière
setzen. Die Berufung scheiterte, weil La Croze seine Unterschrift nicht unter das lutherische Corpus Julium setzen wollte, was durchaus charakteristisch für den alternden Gelehrten war, dessen Gegensatz zu den Jesuiten, zum ultramontanen Katholizismus, aber auch zu den Lutherischen sich zu einer reinen Jesusliebe abgeklärt hatte. Auch den Brief des Bibliothekars der Benediktinerabtei von Melk, Bernhard Pez, der ihn zum Wiedereintritt in das Kloster aufforderte, wobei er sich nur den Studien widmen sollte, beantwortete La Croze abschlägig. Seine letzten Jahre verbrachte La Croze in einem stillen Gelehrtenleben. Als er 1739 starb, verlor Berlin einen Gelehrten, der sich in der französischen Profangeschichte ebenso gut auskannte wie in der indischen, armenischen und äthiopischen Kirchengeschichte. Bewandert darüber hinaus in dogmatischen, philosophischen und archäologischen Fragen, in Bibliographie und neutestamentlicher Textkritik und Numismatik, beherrschte er zahlreiche europäische und asiatische Sprachen einschließlich des Chinesischen. [JS]
Werke EXTRAIT d'un Volume Manuscrit de Mr. LA CROZE, où il avoit fait des REMARQUES sur ses Lectures. In: HISTOIRE DE LA VIE ET DES OUVRAGES DE M R . LA CROZE, Avec des REMARQUES de cet Auteur sur divers sujets. PAR M. J O R D A N . SECONDE PARTIE. A A M S T E R D A M , Chez FRANÇOIS C H A N G U I O N . MDCCXLI, S. 2 4 1 - 3 3 7 . ( l a : As 9031). De scriptore quaestionum ad orthodoxos. In: BIBL. Brem. T. V. Fase. IV. S. 656. (Vgl. Götten, 1735, S. 732f.; Brief an L. v. Mosheim zu seinem Streit mit Christfried Wächter). In mortem gloriosam Sanctissimi Martyris Praesidis T H O R U N E N S I S ob Christi Confessionem à Sarmatis jugulati. In: Jordan, Charles Etienne: Histoire de la vie et des ouvrages de Mr. La Croze, avec de remarques de cet auteur sur divers sujets. Amsterdam 1741, S. 312. ACTES ET TITRES DE LA MAISON DE BOUILLON. Avec de Remarques. Sur la Copie de Paris. A COLOGNE, Chez PIERRE MARTEAU. M DC. XCVIII. (14: Hist. Gall. Biogr. 369; Küster/ Müller, 1752, II, S. 996; Othmer, C. S. , 1970, S. 217). Lettre de Mr. Acolzer contenant quelques remarques de littérature. In: Nouvelles, April (1702), S. 391. DISSERTATIONES HISTORIQUES SUR DIVERS SUJETS. T O M E PREMIER. A ROTTERDAM, Chez REINIER LEERS, M D C C V I I . (Rez. in: HOS, février 1708, S. 5 3 - 6 6 , IV, vgl. Bots, Hans/ Lieshout, Lenie van, 1984, S. 216; Rez. in: BC XIV, 3 3 2 - 3 4 8 ) . V I N D I G E V E T E R U M S C R I P T O R U M , C O N T R A J. H A R D U I N U M S. J. P Addita sunt Viri eruditi Observationes Chronologicae in Prolusionem & Historiam Veteris Testamenti. ROTERODAMI, Typis REGNERI LEERS, MDCCVIII. [12°]. (1: Va 4326a; 14: Philol. gen. 713; Küster/ Müller, 1752, II, S. 996; Rez. in: HOS, juillet 1708, S. 3 3 2 - 3 4 2 , V. Extr. mars 1709, S. 141; juin 1709, S. 283, vgl. Bots, Hans/ Lieshout, Lenie van, 1984, S. 277; Rez. in: BC XVI, 4l2-4\&, vgl. Wijngaards, Guus N. M., 1986, S. 152; Rez. in: Acta Eruditorum, 1710, Febr., S. 69-72). Epicedium. In: Caspar Löscher: Leichpredigt auf Conrad Samuel Schurtzfleisch, Prof. Wittenberg. Wittenberg: Samuel Kreusig 1708. (LP SA Braunschweig, Nr. 6109; Leichenpredigten der Peter-Paul-Kirchenbibliothek Liegnitz, 1938, S. 479; Auszug von 4 Zeilen abgedruckt in: A. Clarmundo: Lebensbeschreibung des W e l t b e r ü h m ten ... Conrad Samuel Schurtzfleischens/ ... 1710, S. 161f.).
229
230
La Croze, Mathurin
Veyssière
Specimen observationum Historicarum in Lucianum. In: Mise. Berol. I, 1710, S. 2 7 - 3 2 . De Libris Sinensibus Bibliothecae Regiae Berolinensis: ubi praecipue de insigni Lexico Sinico-Hispanico R. P. Francisci Diaz, Ordinis Fratrum Praedicatorum. In: Mise. Berol. I, 1710, S. 84ff. Entretiens sur divers sujets d'histoire, de littérature, de religion et de critique . . . Cologne: Pierre Marteau 1711. (14: Miscellan. 220); weitere Auflagen: ENTRETIENS S U R DIVERS SUJETS D'HISTOIRE. DE LITTERATURE, de RELIGION, ET DE CRITIQUE. A COLOGNE, Chez PIERRE MARTEAU. M . DCCXL. (1: Ag 2779; 14: Mise. 221); ENTRETIENS S U R DIVERS SUJETS D'HISTOIRE ET DE RELIGION. [Vorsatztitel]. ENTRETIENS S U R DIVERS SUJETS D'HISTOIRE ET DE RELIGION ENTRE M Y L O R D BOLINBROKE, ET ISAAC D'OROBIO, RABIN DES JUIFS PORTUGAIS A A M S T E R D A M . A LONDRES M . D C C LXX. (14: Th. ev. Dogm. 540). Epistola de monumento Adultiano. In: Sartorius: Diss. de Ostracismo Litterario contra Harduinum. 1711. (Vgl. Götten, 1735, S. 733). Epitaphe sur la mort de GUNDELSHEIM [1715]. In: Jordan, Charles Etienne: Histoire de la vie et des ouvrages de Mr. La Croze, avec de remarques de cet auteur sur divers sujets. Amsterdam 1741, S. 310. Epistola de libris manuscriptis haud procul mari Caspio reperds. In: Acta Eruditorum 1722, S. 4 l 4 f f . Elementa linguaeTanguticae, quibus etiam vtuntur ... In: Acta Eruditorum 1722, S. 417. Histoire du CHRISTIANISME DES INDES. Par M . V. LA CROZE, Bibliothequaire & Antiquaire du Roi de Prusse. A la Haye, chez les Frères Vaillant & N. Prévôt. 1724. (14: 3 A 7635; 3: J m 3492; 15: Hist. As. 534; Auszug abgedruckt in: BG, T. VII (1724), S. 131-184; Rez. in: Deutsche Acta Eruditorum I 0 0 T (1724), S. 2 8 4 - 3 0 4 ; Rez. in: Fortgesetzte Sammlung Von Alten und Neuen Theologischen Sachen, Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen, u. d. g. Leipzig 1725, S. 947); weitere Aufl.: La Haye, 1758. [12°]; dt. Übers, des VII. Buches: Herrn M . V. La Croze, Königl. Preuß. hochberühmten Bibliothecarii und Antiquarii Kurtzgefaßte Historische Nachricht, Von Der wahren Beschaffenheit und bißherigen Progressen des alten und neuen Missions-Wercks in Indien, Da einer Seits Die falschen Absichten, ungöttliche Bekehrungs=Mittel, und nichtige Ruhm der Römischen Missionarien entdeckt, Anderer Seits aber Und im Gegen=Satz Die redlichen Absichten, rechtschaffene und in GOttes Wort angewiesene Mittel und gesegnete Arbeit der Königl. Dänischen Mission vor Augen geleget, und wider die Verläumdung einiger Jesuiten gerettet worden; Aus obgedachten Hrn. Autoris in Frantzösischer Sprache jüngst edirten Abbildung des Christenthums der Indianer, Deutsch mitgetheilet und mit einigen Anmerkungen erläutert von M . G. C. B [d. i. Georg Christian Bohnstedt]. Halle im Magdeburgischen, 1724. Verlegts Johann Adam Spörl, des Königl. Preuß. Reformirten Gymnasii Buchhändler. (1: Uo 6601; 1: Bibl. Diez 8° 662 a; 3: 91 B 287, Kapsel 3); vollst, dt. Übers.: Herrn M . V. La Croze Abbildung Des Indianischen Christen=Staats, Aus dem Frantzösischen in das Teutsche übersetzet, Mit vielen Anmerckungen und Erläuterungen vemehret Von M . Georg Christian Bohnstedt. Halle im Magdeburgischen, Verlegts Johann Adam Spörl, 1727. Gedruckt bey Johann Grunerten Universitäts und Raths=Buchdrucker. (SSB: 4/1657; 3: AB 57638 (1); Rez. in: Fortgesetzte Sammlung Von Alten und Neuen Theologischen Sachen, Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen, u. d. g. Leipzig 1727, S. 6 2 9 - 6 3 1 ) ; Herrn M . V. LA CROZE Abbildung Des Indianischen Christen=Staats, Aus dem Frantzösischen ins Deutsche übersetzet, Nach dem Original durch und durch verbesserte und mit vielen vom Herrn Autore schriftlich communicirten Zusätzen vermehrte Andere Auflage, Welche noch mit verschiedenen neuen Anmerckungen und Erläuterungen, wie auch einem besonderen Anhang von dem Königl.=Dänischen Mißions=Geschäfte versehen von M . Georg Christian Bohnstedt. Nebst Kupfern und einer Land=Charte von Ost=Indien. Leipzig, Verlegts Samuel Benjamin Walthern, 1739. (1: Uo 6778a; 3: AB 22705; 15: Hist. As. 535). DE SCRIBENDA HISTORIA BIBLIOTHEC/E REGLE BEROLINENSIS Consilium et Occasio, C A L A M O EPISTOLOGRAPHICO T R I G ^ VIRORUM expressa [Joachim Ernst Berger, Mathurin Veyssière La Croze]. Coronidis loco accedit Epistola denuo récusa C H R I S T O P H O R I HENDREICHII, De Modo memoratae BIBLIOT H E O E I N C U N A B U L I S . Excudi curavit AMBROSIUS HAUDE, Biblpol. Reg. & Soc. Scient, privil. BEROLINI, MDCCXXV. [Berlin 1725] ( l a : Hs Ls 503279; l a : 165591). IN O B I T U M MAXIMI VIRI M A R Q U A R D I DE PRINTZ, Supremi Aulae Borussicae Mareschalli &c. &c. Sic. [1725]. (11: Theol. 11910, 20; 14: Hist. Germ, biogr. 153, 6). D I S C O U R S PRÉLIMINAIRE DE M R . LA CROZE, Touchant le Systeme étonnant, & les Athei detecti, du Pere Hardouin, Jésuite; à l'Auteur de ce voïage. In: Jordan, Charles Etienne: HISTOIRE D ' U N VOYAGE LITTE-
La Croze, Mathurin
Veyssiere
RAIRE, FAIT EN M. DCC. XXXIII. EN FRANCE, EN ANGLETERRE, ET EN HOLLANDE. SECONDE EDITION A LA HAYE, Chez ADRIEN MOETJENS, M. DCC. XXXV, S. VII-XXIV. (1: Bibl. Diez 8° 8235a; 3: Pon IIa 720; Discours von La Croze, datiert: Berlin, 1. März 1734). REMARQUES SUR L'HISTOIRE DU CHRISTIANISME DES INDES PAR MONSIEUR DE LA CROZE CONSEILLER, BIBLIOTHECAIRE ET ANTIQUITAIRE DE S. M. LE ROI DE PRUSSE. A HALLE CHEZ LES HERETIERS DE RENGER 1737. (la: Uo 6601, 3; 14: Hist. eccl. D. 622 ehemals; 3: Aa 2155 angeb.; 3: Jb 2935 angeb.); REMARQUES DE MONSIEUR DE LA CROZE CONSEILLER, BIBLIOTHECAIRE ET ANTIQUAIRE DE S. M. LE ROI DE PRUSSE, SUR SON HISTOIRE DU CHRISTIANISME DES INDES. A AMSTERDAM, Chez PIERRE HUMBERT, M. DCC. XXXVII. (la: Uo 6601, 4). Histoire du christianisme d'Ethiopie et d'Armenie. La Haye 1739. (14: Theol. Graec. 127 ehemals; Hartweg, F., 1988, S. 60, Anm. 17; Haase, Erich, 1959, S. 575); dt. Übers.: Historische Beschreibung des Zustandes der Christlichen Religion in Ethiopien und Armenien; abgefasset von Herrn MATVRIN VEYSSIERE LA CROZE, Königl. Preußischen ältesten Prof. Philosoph. Bibliothecar. und Antiquar, und aus dem Frantzösischen ins Deutsche übersetzt von ALDINOR. Dantzig, verlegts Johann Heinrich Rüdiger, 1740. (SSB: 4/1760; 1 4 : 3 A 6 0 6 0 ; 11:6350; Ha 33: 130 G 16; 15: Kirchg. 1407). [Mitarb.] Herrn Peter Baylens, weyland Professors der Philosophie und Historie zu Rotterdam, Historisches und Kritisches Wörterbuch, nach der neuesten Auflage von 1740 ins Deutsche übersetzt; auch mit einer Vorrede und verschiedenen Anmerckungen sonderlich bey anstößigen Stellen versehen, von Johann Christoph Gottscheden, Professorn der Philosophie zu Leipzig, des großen Fürsten=Collegs itz. Z. Präposito und der Königl. Preuß. Societät der Wissenschaften Mitgliede. Erster Theil. A und B. Nebst dem Leben des Herrn Bayle vom Herrn Desmaizeaux. Mit Rom. Kaiserl. auch Königl. und Chursächsis. allergnädigster Freyheit. Leipzig, 1741. Verlegts Bernhard Christoph Breitkopf, Buchdr. 2°. (11: 10059; Anmerkungen von La Croze in den Bdn. 2-4). ABRÉGÉ DE L'HISTOIRE UNIVERSELLE, PAR feu M. LA CROZE, REVû CONTINVÉ ET ENRICHI DE QUELQUES NOTES PAR M. FORMEY. Avec Privilège de S. M. R. du Pol. L'Elect. du Saxe. À GOTHA Chez JEAN PAUL MEVIUS. 1755. (1: Px 5966a RAR; 14: H. univ. A 890); weitere Aufl.: Gotha 1763. (1: Px 5974 ehem.; 15: Allg. Gesch. 306); Amsterdam: J. H. Schneider 1767; Gotha 1772. (14: Hist. univ. A. 891); Bruxelles: B. Le Francq 1791 (CBN, CCVII); Lausanne 1821. (1: Px 5990 ehem.); dt. Übers.: Des Herrn La Croze Kurzer Begriff der allgemeinen Weltgeschichte, von neuen durchgesehen, bis auf die gegenwärtigen Zeiten fortgesetzet und mit einigen Anmerkungen vermehrt von Herrn Samuel Formey. Aus dem Französischen übersetzet von C. E. Suppius. Gotha bey Johann Paul Mevius. 1755. (1: Bibl. Diez 8° 3919; 14: H. univ. A 892; 3: AB 39 17/h, 15); 3. Aufl. Göttingen 1768. (14: 36. 8° 5907). LEXICON ^Egyptiaco-LATINUM EX Veteribus illius linguae monumentis summo studio collectum et elaboratum A MATURINO VEYSSIERE LA CROZE. Quod in compendium redegit, ita ut nullae Voces /Egypticae, nullaeque earum significationes omitterentur, CHRISTIANUS SCHOLTZ: Aulae Regiae Borussicae a concionibus sacris, et Ecclesiae Reformatae Cathedralis Berolinensis Pastor. NOTULAS quasdam, et INDICES adjecit CAROLUS GODOFREDUS WOIDE. OXONII: ETYPOGRAPHEO CLARENDONIANO MDCCLXXV. 4°. (14: Ling, var. 180, 1: Zz 176; 3: Bc 567 4°; 15: Orient. Lit. 853). CHRISTIANI SCHOLTZ, BEROLIN. MARCHICI, A U L E REGLE BORUSSIGE A CONCIONIBUS SACRIS, ET ECCLESLE REFORMATS CATHEDRALIS BEROLINENSIS PASTORIS; GRAMMATICA /F.GYPTIACA UTRIUSQUE DIALECTI: QUAM BREVIAVIT, ILLUSTRAVIT, EDIDIT, CAROLUS GODOFREDUS WOIDE, S. A. S. OXONII: E TYPOGRAPHEO CLARENDONIANO. MDCC LXXVIII. (1: Mk 23). A Historical Grammar; or, a chronological abridgment of Universal History. To which is added, an abridged chronology of the most remarkable discoveries and inventions relative to the arts and sciences, etc. ... Translated by L. Peacock from the 7th edition of the French of La Croze. Revised, corrected and greatly enlarged by C. Bingham. Boston, 1802. [12°]; London 1807. [12°]. (BL: 9008.b. 6; BL: 9006.bb. 12). [Griech.: Epitome hronologike tes genikes 'istorias, ek tes Gallikes ... metenehtheisa ... kai ... epauxentheisa, 'upo tou Filogonous Lamprou Antoniadou]. [Constantinople,] 1808. 8°. (BL: 868.b. 2).
231
232
La Croze, Mathurin
Veyssiire
Briefe Brief, o. O. u. D. (1: Nachlaß Oelrichs). Brieffragment. (SUPPELEX EPISTOLICA UFFENBACHII ET WOLFIUM ..., hrsg. v. N. Krüger, Bd. I, S. 516). Lac. Brief an Anton Achard. Berlin, 16. Sept. 1733. In: Jordan, Charles Étienne: HISTOIRE D'UN VOYAGE LITTERAIRE, FAIT EN M. DCC. XXXIII. EN FRANCE, EN ANGLETERRE, ET EN HOLLANDE. SECONDE EDITION A LA HAYE, Chez ADRIEN MOETJENS, M. DCC. XXXV, S. 152-157; (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997: Lettre a Mr. Achard sur le Codex Alexandrinus de la bibliothèque roiale). Pierre Bayle: 5 Briefe an La Croze. In : Pierre Des Maizeaux: Lettres choisies de Mr. Bayle avec des remarques. 1714. (Velder, 1989). Pierre Bayle an La Croze. 2. Aug. 1702. (Vgl. Jordan, C. E„ 1741, S. 62). Pierre Bayle an La Croze 1. März 1704. (Vgl. Jordan, C. E„ 1741, S. 62). Brief an Joachim Ernst Berger, o. D. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 642). La Croze an Besser, o. O. u. D. (SHStA Dresden: Nachlaß Besser, Briefe, Bd. 1, f. 47v). La Croze an Besser, o. O., 27. Okt. 1704. (SHStA Dresden: Nachlaß Besser, Briefe, Bd. 1, f. 251v-252v). La Croze an Besser. Berlin, 23. Sept. 1718. (SHStA Dresden: Nachlaß Besser, Briefe, Bd. 1, f. 244v-245v). La Croze an Besser. Berlin, 21. Okt. 1720. (SHStA Dresden: Nachlaß Besser, Briefe, Bd. 1, f. 246v/r). La Croze an Besser. Berlin, 8. Nov. 1720. (SHStA Dresden: Nachlaß Besser, Briefe, Bd. 1, f. 250v/r). La Croze an Besser. Berlin, 24. Juni 1721. (SHStA Dresden: Nachlaß Besser, Briefe, Bd. 1, f. 248v). Brief von C. H. v. Canstein an La Croze. 1718 (AFSt/H). La Croze an Gisbert Cuper. Berlin, 30. März 1709. (KB Den Haag: 72 H. 18, vgl. Wijngaards, 1986, S. 201, Anm. 60). La Croze an Gisbert Cuper. Berlin, 14. Aug. 1709. (KB Den Haag: 72 H. 18, vgl. Wijngaards, 1986, S. 214, Anm. 125). La Croze an Gisbert Cuper. Berlin, 14. Sept. 1709. (KB Den Haag: 72 H. 18, vgl. Wijngaards, 1986, S. 218, Anm. 169). La Croze an Gisbert Cuper. Berlin, 12. Mai 1710. (KB Den Haag: 72 H. 18, vgl. Wijngaards, G. N. M„ 1986, S. 210, Anm. 56). 14 Briefe an Johann Alb. Fabricius. (Berlin, 21. Jan. 1711-10. Dez. 1734). (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg vgl. Autographensammlung la). La Croze an A. H. Francke. Berlin, 31. Dez. 1716. (Kopie).( AFSt/M: II A 5: 10). La Croze an A. H. Francke. Berlin, 27. Dez. 1723. (AFSt/M: II A 5: 6). La Croze an A. H. Francke. Berlin, 7. Juli 1724. (AFSt/M: II A 5: 8). La Croze an G. A. Francke. Berlin, 25. Sept. 1731. (AFSt/M: I I A 5 : 11). La Croze an G. A. Francke. Berlin, 26. Okt. 1731. (AFSt/M: II A 5: 12; Auszug, vgl. 1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 672). A. H. Francke an La Croze. [Briefentwurf]. Halle, 28. Nov. 1719. (AFSt/M: II A 5: 5). A. H. Francke an La Croze. [Briefentwurf]. Halle, 8. Jan. 1724.( AFSt/M: II A 5: 7). G. A. Francke an La Croze. [Briefentwurf]. Halle, 19. Sept. 1731. (AFSt/M: II A 5: 15). G. A. Francke an La Croze. [Briefentwurf]- Halle, 6. Okt. 1731. (AFSt/M: II A 5: 14). G. A. Francke an La Croze. [Briefentwurf]. Halle, Ende 1731. (AFSt/M: II A 5: 16). G. A. Francke an La Croze. [Verfasser ? Kopie ? Entwurf? 1731 ?]. (AFSt/M: II A 5: 13). La Croze an Gelais, Secr. de l'Académie de Peinture. 12. Juli 1737. (Vgl. Jordan, C. E., 1741, S. 63). Gabriel Groddeck an La Croze. 23. Febr. 1698. (Vgl. Jordan, C. E., 1741, S. 13). La Croze an Paul Ernst Jablonski, den Nestorium betreffend, in museo Bremensi tomo I. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997; vgl. Jordan, 1741, S. 231: HISTOIRE de la Dispute de Mr. JABLONSKY, Professeur à Francfort sur l'Oder, sur le NESTORIANISME Dispute dans laquelle Mr. La Croze a eu beaucoup de part. V. Augusti MDCCXXXIX) [Briefwechsel mit Charles Étienne Jordan; vermutlich verschollen, vgl. Häseler, 1993, S. 38, Anm. 8]. La Croze an Sebastian Kortholt. Dez. 1720. In: Kortholt, Chr., Leibniz-Briefe, T. II, S. 495-501. La Croze an Sebastian Kortholt. 22. Juli. 1722. In: Kortholt, Chr., Leibniz-Briefe, T. II, S. 502-504. Ludolf Küster an La Croze, o. O. u. D. (1: Nachlaß Oelrichs). [Briefwechsel mit G. W. Leibniz für den Zeitraum 1704-1716, nur teilweise ediert]. La Croze an Leibniz. 30. Juni 1707. In: Bodemann, E.: Der Briefwechsel des Gottfried Wilhelm Leibniz. 1889. La Croze an Leibniz. 26. Juni 1712. In: Bodemann, E.: Der Briefwechsel des Gottfried Wilhelm Leibniz. 1889.
La Croze, Mathurin
Veyssière
G. W. Leibniz an La Croze. Hannover, 29. Mai 1716. (Vgl. Jordan, C. E., 1741, S. 45). G. W. Leibniz an La Croze. 11. Sept. 1716. (Vgl. Jordan, C. E., 1741, S. 10). La Croze an Pierre De Maizeaux. Berlin, 4. März 1716. (BL: Mss. 4283/33; vgl. Almagor, J., 1989, Nr. 474). La Croze an Pierre De Maizeaux. Berlin, 7. März 1728. (BL: Mss. 4283/170-171; vgl. Almagor, J., 1989, Nr. 883). La Croze an Pierre De Maizeaux. Berlin, 27. Juni 1733. (BL: Mss. 4283/34; vgl. Almagor, J., 1989, Nr. 1114). [Briefwechsel mit Prosper Marchand (1678-1756) aus dem Zeitraum 1718-1731. (UB Leiden: Ms M2; unediert, vgl. Hans Mattauch: Die literarische Kritik der frühen französischen Zeitschriften (1665-1748). München, 1968, S. 172, Anm. 6; S. 322; Berkvens-Stevelinck, Chr., 1988, S. 16: Trente-huit lettres à Prosper Marchand, la plupart en date de Berlin, écrites entre le 27 janvier 1717 et le 6. mars 1739. Deux sans lieu ni date. Avec deux lettres de J. Gaultier dit La Croze à P. Marchand et une de C. E. Jordan à P. Marchand]. La Croze an P. Marchand. 5. Aug. 1719. (Berkvens-Stevelinck, Chr., 1988, S. 129). La Croze an P. Marchand. 14. Jan. 1718. (Berkvens-Stevelinck, Chr., 1988, S. 129). La Croze an P. Marchand. 16. Jan. 1719. (Berkvens-Stevelinck, Chr., 1988, S. 130). La Croze an P. Marchand. 1. Okt. 1729. (Berkvens-Stevelinck, Chr., 1988, S. 131). La Croze an Philipp Masson, Berlin, 20. März 1713. (SUPPELEX EPISTOLICA UFFENBACHII ET WOLFIUM ..., hrsg. v. N. Krüger, Bd. I, S. 515). La Croze an Johann Arnold Noltenius, 29. Okt. 1727. (1: Nachlaß Oelrichs). Johann Carl Schott: 2 Briefe an La Croze, o. O. u. D. (1: Nachlaß Oelrichs). E. v. Spanheim an La Croze. 1. Febr. 1697. (Vgl. Jordan, C. E., 1741, S. 61). Nie. Wal. an La Croze. (Extrakt). Tranquebar, 21. Jan. 1726. (AFSt/M: II B 9: 10). Peter Werenfels an La Croze. 22. Sept. 1696. (Vgl. Jordan, C. E„ 1741, S. 160). Extrait d'une Lettre de Mr. WOLFIUS, Professeur à Hambourg, à Mr. DE LA CROZE, Conseiller & Bibliothécaire de Sa Majesté, à Berlin du 20. Juin 1722. In: BG, T. VI (1723), S. 240. [Briefwechsel mit Johann Christoph Wolf (1683-1739), Pastor an St. Katharinen Hamburg, Orientalist]. La Croze: 2 Briefe an Johann Christian Wolf. Berlin, 13. Mai 1722 und Berlin 2. Okt. 1724. (SUPPELEX EPISTOLICA UFFENBACHII ET WOLFIUM ..., hrsg. v. N. Krüger, Bd. I, S. 515). La Croze: 176 Briefe an Johann Christoph Wolf, Berlin, 12. Febr. 1710 [1. Brief d. Slg.] bis 29. Nov. 1738 [Letzter Brief d. Slg.]. (SUPPELEX EPISTOLICA UFFENBACHII ET WOLFIUM ..., hrsg. v. N. Krüger, Bd. I, S. 515f.). La Croze an den Bürgermeister von Frankfurt a. M., Zach C. v. Uffenbach, 7. Jan. 1727. (Bibl. Naz. Marciana, Venedig: MS. It. XI, 20-6789, vgl. Haase, E„ 1959, S. 430, Anm. 194). La Croze an den Bürgermeister von Frankfurt/M., Zach C. v. Uffenbach, 22. März 1727. (Bibl. Naz. Marciana, Venedig: MS. It.XI, 20-6789, vgl. Haase, E., 1959, S. 477, Anm. 393). Zwey Briefe unter dem Namen Acolzer (versetzt: la Croce) in den Nouvelles de la Republ. des Lettres. 1704. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 996). Lettre apologétique pour Mr. Ludolf contre l'Abbé Renaudot, & Reponse a l'Abbe Renaudot (Küster/ Müller, 1752, II, S. 996, mit Verweis auf Journal Littéraire torn. IX. und Europe savante torn. X.XI.) Brief von dem Evangelio Nicodemi in Fabricii codice apoerypho N.T. tomo II. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997) Lettre sur la Passage de trois témoins (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997, mit Verweis auf mémoires litter. de grande Bretagne tom. III) Anmerkungen über einen gewissen Brief des P. Couplet tomo IV. bibliothecae Bremensis. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997). THESAVRI EPISTOLICI LACROZIANI TOMVS I [ - TOMVS III] EX BIBLIOTHECA IORDANIANA E D I D I T I O . LVDOVICVS VHLIVS. LIPSIAE IMPENS. IO. FRID. GLEDITSCHII M D CCXXXXII [ - MDCCXXXXV1]. 4°. (1: Xh 8172a; SSB: 4/438; 14: Epist. 167). [BriefWechsel mit: Achard, Anton; Bartsch, Henricus; Bashuysen, Heinrich Jacob van; Bayer, Theophil Siegfried; Bengel, Johann Albrecht; Bentley, Richard; Bergler, Stephan; Beyschlag, Friedrich Jacob; Blumberg, Chr. Gotthilf; Bonnethi, Benedict; Boysen, Peter Adolph; Breitinger, Johann Jakob; Brucker, Jacob; Burmann, Peter; Callenberg, Johann Heinrich; Chamberlain, Joh.; Clodius, Johann Christian; Cortius, Gottlieb; Crell, Samuel; Cuper, Gisbert; Des Vignoles, Alphonse; Drakenborch, Arnold; Eccard, Johann Georg; Eisner, Jacob; Engeicken, Christian Heinrich; Fabricius, Johann Albert; Felde, Albert zum; Francke, Gotth. August; Gerdes, Daniel; Gesner, Johann Matthias; Goetzius, G. C.; Goldbach, Christian; Hasaeus, Theodor; Havercamp, Siegbert; Hemsterhuis, T.; Heumann, C. A.; Hübner, Johann; Jablonski, Paul
233
234
La Croze, Mathurin
Veyssiere
Ernst; Iarkius, Johan; Kehr, Georg Jacob; Kortholt, Sebastian; Krause, Johann Gottlieb; Lampe, Friedrich Adolph; Leichner, Johann Wilhelm Theodor; Liebe, Chr. Sigismund; Ludewig, Johann Peter von; Mascov, Johann Jacob; Masson, Philipp; Mencke, Johann Burkhard; Michaelis, Christian Benedikt; Mosheim, Johann Lorenz; Nottelmann, F. A.; Nurigianides, Lucas; Otho, Georg; Ottius, Johann Baptist; Ouseel, Philipp; Pape, Peter Sigismund; Pezius, Bernhard; Relandus, Hadr.; Roloff, Friedrich Willhelm; Roth, S.; Roth, Gottfried Christian; Ruhm, G. E.; Sander, Joachim; Sartorius, Joachim; Schaaf, Carl; Schminckius, Johann Herrn.; Schoettgen, Christian; Schroeder, Johann Joachim; Schultz, Benjamin; Sostmann, I. C.; Starck, Sebastian Gottfried; Thomas, Johann Friedrich; Wallin, Georg; Weidenfelder, Lorenz; Werndly, Georg Heinrich; Westermann, N.; Whiston, William d. Ä.; Whiston, William d. J.; Whiston, Georg; Wilkins, David; Wolf, Johann Christoph; Ziegenbalg, Barth.; Zorn, Peter],
Nachlaß Histoire du Couronnement de sa Maj. Frideric I. Roi de Prusse traduite de l'Allemand de Mr. Besser. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997). Das Tagutische Alphabet in den Actis eruditorum Lipsiensibus A. 1732 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997). Briefe über die beym Caspischen Meer gefundene MSCte, in den Actis eruditorum Lipsiensibus A. 1732. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997). Sclavonisch und Lateinisches Wörterbuch. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997: Ein Sclavonisch und Lateinisches Wörterbuch). Lexicón Slavonico-latinum, summo studio et labore ex variis auctoribus partim manuscriptis partim impressis collectum a Mathurino Veyssiere La Croze, Regiae Berolinensis bibliothecario. Berolini 1709. (Autograph, 679 fol. vgl. Berkvens-Stevelinck, Chr., 1988, S. 117f.). Streitschriften Iordanum Brunum betreffend. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 996f.: In den Actis philosophicis des Herrn D. Heumanns einige Streitschriften Iordanum Brunum betreffend). Armenisches Wörterbuch. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997: Armenisches Wörterbuch von 1300 Seiten in 4°). Copien einiger seltsamen MSCten. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997). Syrisches Wörterbuch. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997). Traduction d'un poeme historique Armenien avec d'autres pieces relatives de cette langue. (1: Xh 8172a; 14: Epist. 167; BL : 636.k. 21; Küster/ Müller, 1752, II, S. 997). Coptisches Wörterbuch (Küster/ Müller, 1752, II, S. 997). Ms. (de Tribus Impostoribus) (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 549, 2). Collectio Manuscripta continens Ludov. Du Four Abbatis de Longuerue Dissertationes sex de Variis Epochis & Anni forma apud Veteres Orientales, cum Notis M.V. La Croze qui subjunxit Annum Persarum àTh. Hyde descriptum, praemisso vetustae illius linguae Alphabeto. It. Fragmenta Damascii [griech.]. It. Epigrammata Graeca inédita. Item, Ex Veteri Codice Chartaceo in Bibliotheca Caesarea Viennensi [griech.]. Item Sylloge variorum Epigrammatum Graecorum ex Notis L. Holstenii in Stephanum Byzantinum, de Urbibus. Volumen Totum est 313. paginarum, A. Dno. La Croze descript. Lig. Gall. (BIBLIOTHECA JORDANIANA, 1747, S. 194). Adversaria Historico critico litteraria Celeb. Dni. Matur. Veyssiere La Croze; 116 paginarum. Ligatura Gal. Recueil de feu Möns, de La Croze, de 116 pages d'ecriture; grand & gros folio. Relié en Veau. (BIBLIOTHECA JORDANIANA, 1747, S. 191). Compositio Metrica narrationis Historicae, de genere Armenorum & Stirpe Arsacidarum &c. Auctore Nerse &c. Descripti & in linguam Latinam converti ex editione Veneta Poematum Nersis &c. Liber editus est /Erae Armenorum Anno 1902 (Christi 1643.) Berolini A.D.N. J.C. M.DCCXIII. Maturinus Veyssiere La Croze. Armenicé & Latine, nitidé scriptum; paginis 50. ubi finis Carminis Nersis Patriarchae. Item a pag. 51. ad 58 exclus, sequitur Carmen Historicum Régis Haithonis, Armenicé, cum Versione Lat. Item pag. 58. 59. Additio Uscani de festo Paschalis. Item a pagina 60 ad pag. 104. Math. V. La Croze Notae in Nersem. Item a pagina 104. ad pag. 122. Ad Carmen Haithonis Régis Annotationes. A pagina 122 ad pag. 147. Appendix de reliquis Regibus Armenicae Minoris. Item a pag. 147 ad 168. Appendix altera, in qua Miscellanea quaedam Geographica utriusque Armeniae & vicinarum regionum. Descriptio Asiae ex Opusculo Geographico Mosis Chorenensis, editio Amst. A. C. 1668. Item, tandem a pag ad 180. & finem, Addenda, Ligatura Gallica. (BIBLIOTHECA JORDANIANA, 1747, S. 192).
La Croze, Mathurin
Veyssière
Psalterium Davidis, Quatuor Evangelia, Sl Epistolae Pauli, /Egyptiacae descripta ex Codicibus Biblioth. Regiae Berolinensis a Matur. Veyssiere La Croze. Berol. M.D.CCXII. In Calce addita est Liturgia sancti Cyrilli, cum Notis Marginalibus. Totum Volumen, elegantissime scriptum, est 807 paginarum, Ligatura Gallica. (BIBLIOTHECA JORDANIANA, 1747, S. 192). Liber MSS. in quarto continentur 1 mo Elementa Linguae Tartaricae & Litteraturae Tanguticae. 2 do Historia vigesimae Familiae Imperatorum Sinensium. 3 tio Relation du Patriarche Jean Bermudez, traduite de l'Anglois de Samuel Purchas, Imprimée à Lisbone 1565. 4 to Expedition de Don Christophel de Gama en Ethiopie, traduite du Portugais de Pierre Pais Jésuite Espagnol. 5 to Chronicon Armenicum Magistri Arracheal; Armenicé. 6 to Catalogus Patriarcharum Armeniae. 7 mo Historia Albanorum, Scripta à Johanne Dzarensi Doctore Armeno; Armenicé. 8 vo Varia Fragmenta ¿Egyptiaca ex Sacris Codicibus MSStis Anglicanis & Parisiensibus. 9 MStum Armenicum 58. paginarum, continens Historiam Satraparum Orbelensium, Armenicé; Auctore Stephano Synensium Archi-Episcopo; Item Catalogum Regum & Principum Armeniae, Armenicé. Volumen totum, Manu Celeb. La Crozii Scriptum, est 412 paginarum. Ligatura Gallica. (BIBLIOTHECA JORDANIANA, 1747, S. 192f.). Liber MSStus in quo continentur quatuor Evangelia manuscripta Armenice ex MS. Codice Berolinensi. Item Historia S. J. Chrysostomi Armenicé ex Graeco Georgii Alexandrini; Et Vita S. Nicolai, Manuscripta Armenicé. Item, Liber Gnosticus de Mysteriis Litterarum Graecarum TFgyptiacè dialecto Sahi dicâ. Item Officium Hebdomadis sanctae apud /Egyptios, excerptum ex Codice MSSto Bibliothecae Seguerianae. Item Canon Lectionum per circulum Anni in Usum Ecclesiarum TEgypticarum, descriptus ex Codice vetustissimo Michaelis Episcopi Damiatensis. Totus Liber continent paginas 738. Cl. La Croze manu propria, & nitide scriptus. Ligat. Gali. (BIBLIOTHECA JORDANIANA, 1747, S. 193). Liber MSStus continens Historiam Hispaniae Arabicé scriptam a Rasi Mahumedano, & in linguam Hispanicam versarti; It. Relatione del Vescovo di Sidonia della sua Missione in Oriente. It. Relatione della Conquista di Demetrio Gran Duca di Moscovia nel Anno 1605. It. Informatione della Conversione de Giudei nel Regno di Portugallo. Item Excerpta e Diario Paridis de Grassis Bononiensis Tempore Pontificatus Leonis Xmi. Anno 1518. Descriptum ex MSSto Christinae Reginae Suecorum; nunc in Bibl. Regia Berol. M.V.L.C. It. Diario della Città di Roma Di Lelio Petronio &c. Totum Volumen à Cl. M.V.L.C. scriptum est 532. paginarum. Lig. Gali. (BIBLIOTHECA JORDANIANA, 1747, S. 193f.).
Literatur JORDAN, Charles Etienne: HISTOIRE DE LA VIE ET DES OUVRAGES DE MR. LA CROZE, Avec des REMARQ U E S de cet Auteur sur divers sujets. PAR M. JORDAN. PREMIERE PARTIE [ - S E C O N D E PARTIE: Contenant un EXTRAIT d'un Volume Manuscrit de Mr. LA CROZE, ou il curoit fait des REMARQUES sur les lectures]. A AMSTERDAM, Chez FRANÇOIS CHANGUION. MDCCXLI. (1: Bibl. Diez 8° 10728; la: As 9031); BIBLIOTHECA JORDANIANA SIVE CATALOGUS LIBRORUM VIRI, DUM VIVERET PERILLUST. CAROLI STEPHANI JORDANI POTENTISSIMI BORUSS. REGIS A CONSILIIS INTIMIS; Q U I B U S OLIM INSERTUS ACCESSIT APPARATUS MATURINI VEISSIERE LA CROZE, REGII Q U O N D A M IN HAC URBE BIBLIOTHECAII, ET POLY-HISTORIS CELEBERRIMI, CUM EJUSDEM MSCTIS VARIIS. COLLECTIO HAEC A N N O MDCCXLVII. DIE 10. APRILIS A 2 da AD 5 tam POST MERIDIEM PLUS LICITANTIB: ET PARATA PECUNIA, HIC BEROLINI DIVENDETUR, IN ORPHANOTROPHIO GALLICO FRIDRICHSTADIENSI: TYPIS CHRISTIANI FRIDERICI HENNINGII. 1747. (1: Ap 11837a; la: Ap 11851); Défense de l'Histoire des Patriarches d'Alexandrie, et de la collection des liturgies orientales [by E. R.] contre un escrit [by M. Veyssière de La Croze] intitulé Défense de la mémoire de feu M. Ludolf. [By E. Renaudot.]. Paris, 1717. 12°. (BL).; KORTHOLT, Christian. Viri illustris G. G. Leibnitii Epistolae ad diversos. V. 1. Lipsiae 1734; GÖTTEN: Das Jetzt=lebende Gelehrte EUROPA, Oder Nachrichten Von Den vornehmsten Lebensumständen und Schrifften, jetzt=lebender Europäischen Gelehrten; Welche Mit Fleiß gesammlet und unpartheyisch aufgesetzet hat Gabriel Wilhelm Götten, Past. zu St. Michaelis in Hildesheim. Braunschweig, Verlegts Ludolph Schröder, 1735; CHAUFFERIE, Jacques-Georges: Nouveau Dictionnaire historique et critique pour servir de supplément au Dictionnaire de M. Pierre Bayle. 4 Vol. Amsterdam 1750 -1756, T. II, p. 178; MORÉRI, Louis: LE GRAND DICTIONNAIRE H I S T O R I Q U E OU LE MÉLANGE CURIEUX DE L'HISTOIRE SACRÉE ET PROFANE ... Par Mre LOUIS MORÉRI ... T O M E PREMIER. A PARIS M. D. CC. LIX; Archives Biographiques Françaises I, 1022, 172-177, 365-389; GUHRAUER: Über ein Manuscript
235
236
La Croze, Mathurin Veyssière von Lacroze in der Königlichen und Universitäts-Bibliothek zu Breslau. In: Serapeum 11 (1850), S. 33—44; HOFFMANN, Friedrich Lorenz: Mittheilungen über die Handschriften-Kataloge öffentlicher Bibliotheken, von welchen sich Abschriften in der hamburgischen Stadtbibliothek befinden. In: Serapeum 15 (1854), S. 2 8 9 - 3 0 1 , 3 0 5 - 3 2 0 , 3 2 1 329; DERS.: Mittheilungen über einige von Johann Christoph Wolf nicht beschriebene Briefsammlungen der hamburgischen Stadtbibliothek, sowie über eine dort aufbewahrte Abschrift des Briefwechsels von Stephan Pighius. In: Serapeum 17 (1856), S. 2 5 7 - 2 6 6 , 2 7 3 - 2 8 0 ; DERS.: Maturin Veyssiere La Croze. In: Serapium 29 (1868), S. 351ff.; WIEGAND, Friedrich: Mathurin Veyssière La Croze als Verfasser der ersten deutschen Missionsgeschichte. Vortrag. In: Beiträge zur Förderung christlicher Theologie 6 (1902), H. 3, S. 8 3 - 1 0 4 ; PAUNEL, Eugen: Die Staatsbibliothek zu Berlin. Ihre Geschichte und Organisation während der ersten zwei Jahrhunderte seit ihrer Eröffnung. 1 6 6 1 - 1 8 7 1 . Berlin 1965, S. 3 6 ^ ( 0 ; BERKVENS-STEVELINCK, Christiane: Une aventure mouvementée: Les Dictionnaires slave, copte et égyptien de Mathurin Veyssière La Croze. In: LIAS XI (1984) 1, S. 1 3 7 - 1 4 5 ; MURR, Sylvia: Indianisme et militantisme protestant. Veyssière La Croze et son >Histoire du christianisme des indesBibliothèque Choisie' van Jean Le Clerc (1657-1736). Een Amsterdams geleerdentijdschrift uit de jaren 1703 tot 1713. Amsterdam & Maarssen 1986; ALMAGOR, Joseph: Pierre De Maizeaux (1673-1745), journalist and english correspondent for franco-dutch periodicals, 1700-1720. With the inventory of his correspondence and papers at the British Library (Add. Mss. 4 2 8 1 ^ 2 8 9 ) , London. Amsterdam & Maarssen 1989; BOST, Hubert: Un intellectuel' avant la lettre: Le journaliste Pierre Bayle (1647-1706). L'actualité religieuse dans les NOUVELLES DE LA RÉPUBLIQUE DES LETTRES (1684-1687). Amsterdam 1994; GStA Rep. 47, Nr. 5a, 1 (Minist. A 89): Generalia in Consistorialibus 1604—1797: Ancillon, Lenfant, Jaquelot: »Traité de la vérité et de la divinité de livres sacrez« 1712; GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 4: (fol. 5: 21. März 1689: Bestallung von Jacques L'Enfant zum Prediger in Berlin mit jährlichem Gehalt von 300 Tl.); GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 9: (o. p.: 23. April 1701: Louis L'Enfant als Prediger nach Danzig beordert); GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 10: (o. p.: Relation de ce qui s'est passé dans l'èxamen des Claude et Pierre Gaultier; unterz. von Beausobre und Lenfant, datiert: 30. May 1702); GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 10: (o. p.: Schreiben an den König bezüglich La Chariere in Oranienburg, unterzeichnet von Ancillon, Beausobre und Lenfant, 1703 (?); GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 10: (o. p.: Schreiben bezüglich La Charriere, unterzeichnet von Lenfant, Ancillon, Repey und Fetizon, 1704 (?).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. m.
Lichtscheid, Ferdinand
Helfreich
Lichtscheid, Ferdinand Helfreich * 22. Nov. 1661 Würmling bei Wien t 23. Febr. 1707 Cölln Theologe, luth. V Andreas L., Pfleger u. Amtmann M Regina geb. Passauer GD 1687 Justina geb. Hagen Schulen in Regensburg Schule in Oedenberg Elisabethgymnasium in Breslau 1682 Ausbildung in Wien 1682 Universität Jena 1685 Hauslehrer in Zeitz 1687 Pfarrer in Kretschau bei Zeitz 1689 Diakon an St. Michael in Zeitz, seit 1692 auch Verwalter des städtischen Waisen- u. Zuchthauses 1704 Universität Halle (design. Propst zu St. Petri in Cölln) 1704-1707 Propst, ab 1705 Konsistorialrat Ferdinand Helfreich Lichtscheid wurde am 22. Nov. 1661 in Würmling, einem zur Freiherrlich-Kornfeilischen Herrschaft gehörenden Dorf ca. 5 Meilen oberhalb Wiens, geboren. Sein Vater Andreas Lichtscheid arbeitete hier als Pfleger und Amtmann der freiherrlichen Güter des Hector Ferdinand von Kornfeil und Weinfelden; seine Mutter war Regina geborene Passauer (die genealogisch-biographischen Informationen nach einem von Lucas Heinrich THERING seiner Leichenpredigt auf den Verstorbenen angefügten, »Des seeligen Herrn Consistorial-Raths und Probstes ehmahls selbst aufgesetzte[n] Lebens= Lauff/ Welchen Er in seiner letzten Kranckheit also bis an sein Ende fortzusetzen befohlen/ auch den Beschluß daran selbsten gemacht«; so auch K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1752, II, S. 581, nach einem von Lichtscheid anläßlich seiner Inauguraldissertation in Halle unter dem Praeses Joachim Justus Breithaupt [16581732] selbstverfaßten Lebenslauf von 1704; ergänzt durch eine vom Plauer Pastor Christoph Albrecht LÖSECKE 1733 mit Lichtscheids Werken veröffentlichten »Lebens=Beschreibung«). Da es hier an evangelischen Pfarrern mangelte, wurde der Neugeborene anderntags in Asserhofen (zu dessen Pfarrei Würmling gehörte) von dem katholischen Priester Johann Schoppern getauft.
1664 mußte die Familie Lichtscheid unter dem Druck der Rekatholisierung Österreichs ins Exil gehen. Aufnahme fand sie in der Freien Reichsstadt Regensburg, wo der Knabe zunächst eine sogenannte Kinder-Schule oder deutsche Schule besuchte, an welcher ihn Schulmeister Moser unterrichtete. Schon im Alter von 5 Jahren wechselte Lichtscheid ans städtische Gymnasium, an dem er Latein und andere Sprachen erlernte. Da nicht lange danach der Vater starb, wurde der Fünfjährige von seiner verwitweten Mutter dem Regensburger Ratssyndikus Frenzel anvertraut, der Lichtscheid eine sorgfältige Erziehung und Ausbildung ermöglichte. 1669 kehrte der Sohn auf Bitten seiner Mutter, die sich inzwischen bei ihrer vormaligen FreiherrlichKornfeilischen Herrschaft im ungarischen Oedenberg aufhielt, nach Würmling zurück, wo er für ein halbes Jahr mit den freiherrlichen Söhnen Siegfried und Hector Rudolph gemeinsam erzogen und unterrichtet wurde. Später kam Lichtscheid nach Oedenberg; hier erhielt er Kost und Logis, besuchte die Schule und wurde - da er über eine bemerkenswerte Gesangsstimme verfügte — vor allem musikalisch ausgebildet. Seine Lehrer waren der Organist Lucas Psylli und der Kantor Kalinki. Nachdem auch die evangelische Schule in Oedenberg im Zuge der Re-
245
246
Lichtscheid, Ferdinand Helfreich katholisierung geschlossen wurde, erhielt Lichtscheid privat Unterricht durch seinen Stiefvater Samuel Dutter, der als Hofmeister der Freiherrn von Kornfeil tätig war. 1675 reiste der Vierzehnjährige nach Breslau und wurde vom Kantor des angesehenen Elisabethgymnasiums als Diskantist beschäftigt. In den gelehrten Kreisen der schlesischen Hauptstadt wurde man schnell auf den begabten Jüngling aufmerksam; der Breslauer Arzt Vollgrad, Mitglied der Academia Natura Curiosorum, bestellte ihn als Hauslehrer für seinen Sohn. Hier in Breslau besuchte Lichtscheid auch das Elisabethgymnasium, wo er zunächst von den Professoren Michael Weise und Christian Gryphius (1649-1706) unterrichtet wurde; letzterer soll ihn wie ein eigenes Kind gehalten und besonders im Griechischen ausgebildet haben (THERING, 1707,
Als Türkenkrieg und die Belagerung Wiens im Jahre 1683 die Zusendung der für das Studium notwendigen Geldmittel aus der Heimat stoppten, kam Lichtscheid in finanzielle Bedrängnis und mußte sein Studium in Jena abbrechen. (Auch die von ihm angesammelte Bibliothek, die er nach Hause gesandt hatte, ging nach LÖSECKE in den Kriegswirren verloren.) Von nun an bildete sich Lichtscheid autodidaktisch weiter, las die Werke berühmter lutherischer Theologen - namentlich genannt werden Johann Konrad Dannhauer (1603-1666), Johann Musaeus (1613-1681), Johannes Hülsemann (1602-1661), Johann Adam Scherzer (1628-1683), Christian Chemnitz (1615-1666) und Johann Gerhard (1582 bis 1637) - und fand im Sept. 1683 eine Anstellung bei dem jungen Adligen Köhler zu Zangenberg, bei dem er bis Juli 1684 blieb.
S. 19; s. a u c h KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II, S. 5 8 3 ) .
Als Lichtscheid nach dem Entsatz von Wien seine Studien in Jena fortsetzen wollte, bot ihm bei einem Zwischenaufenthalt in Zeitz zunächst der FürstlichSächsische Geleitsmann Andreas Bechtold Haus und Kost an; später trug ihm der Präsident und Geheime Rat, Herr von Pölnitz, Dompropst zu Naumburg, die Hauslehrerstelle für seinen ältesten Sohn und die Aufsicht über die jüngeren Söhne an, die er im Mai 1685 annahm und zwei Jahre ausübte. 1687 vozierte Lichtscheid, der in Zeitz auch die Gelegenheit zum Predigen erhalten hatte, auf das Pfarramt nach Kretschau im Stift Zeitz, zwei Jahre später kam er als Dritter Diakon an die Hauptkirche zu St. Michaelis in Zeitz, wo er noch im selben Jahr zum Zweiten Diakon aufrückte und 1692 außerdem die Verwaltung des neueingerichteten Waisen- und Zuchthauses in Zeitz übertragen bekam. Bereits am 31. Mai 1687 hatte Lichtscheid Justina, die Tochter von Zacharias Hagen aus Preßburg, geehelicht; allerdings blieb die Ehe kinderlos. Mitte der neunziger Jahre erkrankte Lichtscheid jedoch an einer aufgegangenen Fistel in der Brust so schwer, daß er sich in seinem Predigtamt durch einen Vikar vertreten lassen mußte, 1696 schließlich auch gezwungen war, sein Amt ganz aufzugeben. Herzog Moritz Wilhelm zu Sachsen-Zeitz, sein Landesherr, stellte ihm eine Pension aus - lediglich durch vereinzelt gehaltene Predigten und Schriften blieb Lichtscheid bis zu seiner Genesung 1698/99 mit seiner Gemeinde in
Später unterrichteten ihn der Theologe Johannes Acoluth (1628-1689), Pfarrer an der Elisabethkirche, außerdem Rektor Elias Thomae (1629-1687), Konrektor Johann Gebhard sowie Professor Martin Hancke (der ihn ebenfalls wie einen Sohn hielt) in Theologie, Philologie und Philosophie. Mit vorzüglichen Zeugnissen ausgestattet, kehrte Lichtscheid 1681 nach Oedenberg zurück, um sich dort auf künftige Universitätsstudien vorzubereiten. Kaiserliche Hofbeamte, die sich zu jener Zeit wegen eines Landtages im Ort aufhielten, nahmen den Zwanzigjährigen zu Beginn des Jahres 1682 mit nach Wien, wo Lichtscheid in Mathematik und Optik ausgebildet wurde und das höfische Leben kennenlernte. In diese Zeit fällt auch eine mehrwöchige Reise, die er in Begleitung eines ungarischen Adligen unternahm und die ihn an die Grenze zwischen dem christlichen Abendland und dem Osmanischen Reich führte. Am 31. Okt. 1682 immatrikulierte sich Lichtscheid unter dem Rektor, dem Medizinprofessor und kfl.sächsischen Leibarzt August Heinrich Fasch (1639 bis 1 6 9 0 ) , a n d e r U n i v e r s i t ä t J e n a (JAUERNIG/ STEI-
GER, 1977, S. 472). Hier besuchte er die öffentlichen Theologievorlesungen bei Friedemann Bechmann (1628-1703), hörte aber auch die öffentlichen und privaten Lektionen bei Erhard Weigel (1625-1699), der Lichtscheids Interesse an den mathematischen Wissenschaften förderte und maßgeblich dazu beitrug, daß dieser später von seinen Zeitgenossen als großer »Mathematicus« gerühmt wurde.
Verbindung (THERING, 1707, S. 23; s. auch KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 584f., und LÖSECKE in seiner
»Lebens=Beschreibung«).
Lichtscheid, Ferdinand Helfreich Aus Lichtscheids Tätigkeit in Zeitz sind 12 Schriften überliefert. Sein wichtigstes Werk nach seiner Genesung war die 1700 veröffentlichte Schrift »Christliche Gedancken über das Büchlein vom Ewigen Evangelio/ der allgemeinen Wiederbringung Aller Creaturen«, die er seiner Landesherrin Maria Amalia Herzogin zu Sachsen-Zeitz geborene Markgräfin zu Brandenburg widmete. In der Zuschrift an die Fürstin beschrieb er seine lebensbedrohliche Krankheit, bei der »eine entsetzliche Menge des reinesten Nahrungs=Safftes in Gestalt einer Milch, dem Masse nach über 12. Kannen, dem Gewichte nach über einen Viertels=Zentner schwer, aus der geängsteten Brust gedrungen« (Uber Lichtscheids Krankheit disputierte 1704 an der Universität Halle Johann Ernst Leidenfrost unter dem Präsidium von Friedrich Hoffmann [1660-1742], Professor Medicinae et Physicae; die Geschichte von Lichtscheids Krankheit auch in: ACTA M E D I C O R U M BEROLINENSIU M , Decad. I, Vol. III, S. 15f£). Vorangestellt hatte Lichtscheid seiner Abhandlung eine Einleitung »Anlaß zu gegenwärtiger Schrifft«. In dieser schrieb er, daß 1698 ein Buch unter dem Titel »Das ewige Evangelium der allgemeinen Wiederbringung aller Creaturen« gedruckt und verkauft worden sei, das jedoch »so widerwärtige und gegeneinander lauffende Beurtheilungen« gefunden habe, weil die in dem Buch enthaltenen Lehren eine gründliche Untersuchung und Prüfung der verborgenen Wahrheit verlangen, die zahlreiche Christen einfach überfordern würden. Diese suchten nun Rat bei ihren Predigern und seien auch an ihn herangetreten, seine »Christlichen Gedancken hierüber zu eröffnen«. Lichtscheid hat nun dieses Buch, das aus zwei Vorreden, der Abhandlung selbst und einem Anhang mit Schriftstellen und Zeugnissen Luthers besteht, Blatt für Blatt besprochen und seine Anmerkungen beigebracht, dabei sich jeglicher Schmähungen gegenüber dem Autor enthalten und - wie er formulierte — seine Untersuchung, die »in Liebe« erfolgt sei, auch »in Liebe« vorgebracht. Die Zeitgenossen schrieben das Buch dem radikalen Pietisten und Schwärmer Johann Wilhelm Petersen (1644—1724) zu, der — zusammen mit seiner Ehefrau Johanna Eleonora geborene von Merlau (1644 bis 1724) - zahlreiche Schriften über das »Tausendjährige Reich« und die »Wiederbringung aller Kreaturen« verfaßte, in denen er den Chiliasmus und die Apokatastasis propagierte und gegen entsprechende
Kontroversschriften verteidigte (vgl. WALCH, 1733, II, S. 639-641). Tatsächlich aber war es Johanna Eleonora Petersen, die »Das ewige Evangelium der allgemeinen Wiederbringung aller Creaturen« ausgehen ließ; doch Petersen übernahm die Polemik gegen Lichtscheid, und zwar im ersten Band seines ab 1700 erschienenen, dreibändigen Werkes »MYZTHPION A n O K A T A I T A E E Q Z i l A N T Q N , Das ist: Das Geheimniß der Wiederbringung aller Dinge«. Petersen traf später mit Lichtscheid in der kgl.-preußischen Residenz zusammen, wo dieser ihm auf seine Frage, warum er nicht auf die Polemik geantwortet habe, gestand, er hätte seine »Christliche(n) Gedancken« nur geschrieben, um mehr Aufklärung über dieses Thema zu erlangen und sich deshalb nicht weiter auf eine Kontroverse eingelassen (so PETERSEN in seiner 1717 verfaßten Autobiographie »Das Leben Jo. Wilhelmi Petersen ...«, S. 229; danach soll sich Lichtscheid auch zu der Meinung von der Wiederbringung aller Dinge auf der Kanzel bekannt haben, wie Petersen von einem Prediger — der dies mitangehört hätte - erfahren haben will; vgl. auch WALCH, 1733, II, S. 641 u. 1739, V, S. 963f.). Während seiner Zeitzer Amtstätigkeit beteiligte sich Lichtscheid dann mit mehreren Schriften an dem sogenannten terministischen Streit. Der Terminismus war eine pietistische Lehrauffassung, wonach Gott dem Menschen eine Gnadenzeit bestimmt habe, innerhalb derer er sich zu Gott bekehren müsse. Er richtete sich vor allem gegen eine — in den Augen der Pietisten - laxe Auffassung von Bekehrung und Heil. Nach Philipp Jakob Spener (1635—1705) währte bei den Sündern zwar »das ziel der gnaden insgemein biß an das ende dieses lebens«, doch könne es durch »das gericht der verstockung noch in dem leben also abgeschnitten werden«. Er hatte die Setzung eines Termins als Strafakt für vorliegende Unbußfertigkeit, als strafendes »Gericht der Verstockung« erklärt, um der herrschenden lutherischen Auffassung von der Gnade und Sünderliebe Gottes nicht zu nahe zu treten. Auslöser des terministischen Streites war der Sorauer Diakon Johann Georg Böse (ca. 1662-1700), der in seiner Schrift »Terminus Peremptoribus Salutis humanae« (1698) die Hinausschiebung der Bekehrung bis zum Totenbett angriff und die Setzung des Termins nicht als Strafakt des gerechten Gottes zu rechtfertigen suchte, sondern unter Betonung des Gedankens von Gottes Macht aus Gottes freiem Willen ableitete. Während Böse — bei der Obrigkeit denun-
24 7
248
Lichtscheid,
Ferdinand
Helfreich
ziert - verhört und Anfang 1700 von seinem Amt suspendiert wurde, setzte sich der terministische Streit an den unterschiedlichen Gutachten in dieser Angelegenheit fort. Vor allem ein für Böse Partei ergeifendes Gutachten der theologischen Fakultät Leipzig, dem von der theologischen Fakultät Wittenberg widersprochen wurde, führte in der Folgezeit zu erbitterten Auseinandersetzungen in Leipzig, insbesondere zwischen Adam Rechenberg (1642-1721), der Speners terministische Auffassung vertrat, und Thomas Ittig (1643-1710), zugleich Superintendent zu Leipzig, der antiterministisch ausgerichtete Predigten und Schriften verfaßte. Beide Wortführer fanden Unterstützung weit über die Grenzen der Stadt hinaus, die Zahl der Streitschriften wuchs in kurzer Zeit beträchtlich an, bekannte wie unbekannte Theologen trugen ihre Auffassungen vor - aus Cölln zum Beispiel meldeten sich der Propst Frantz Julius —> Lütkens und der Diakon Peter Siegmund —> Pape. 1702 ließ Lichtscheid seine »Gründliche und bescheidene Untersuchung der Frage Vom Gnaden= Termin« ausgehen, in der er den gegenwärtigen terministischen Streit zusammenfaßte und die unterschiedlichen Positionen erläuterte. Obwohl er die Parteinahme für eine der beiden Seiten tunlichst vermeiden wollte, kam er um eine Stellungnahme, die sich der Position Rechenbergs annäherte, nicht umhin. Hatte bereits diese Schrift eine Unterstützung für den »Terministen« signalisiert, so trat selbige in der Folgeschrift »Wahre Friedens=Mittel im Streit vom Gnaden=Termin« (1702), zu welcher Rechenberg eine Vorrede schrieb, dann ganz offen zutage. Darüber hinaus vertrat jedoch Lichtscheid auch die Auffassung, man habe genug über den Gnadentermin gestritten und solle wieder in Ruhe und Frieden leben; da Rechenberg auch nur Frieden wolle, wäre jetzt die andere Seite an der Reihe, friedliche Gedanken zu äußern und damit den Streit zu beenden (vgl. auch WALCH, 1733, II, S. 9 1 0 - 9 1 2 ) . So blieb es nicht aus, daß auch der Zeitzer Prediger von Ittig angegriffen wurde, weil er sich den Anschein gebe, nicht der »Terministischen Parthey« anzugehören, in Wirklichkeit jedoch deren Auffassungen vertrete. In seinem »Send=Schreiben An Herrn D. Adam Rechenberg zur Vertheidigung gegen die neulichst von Herrn D . J. gebrauchte Anzüglichkeiten« (1703) beklagte sich Lichtscheid dann, er habe sich von Ittig »mit einer recht un=theologischen Zunöthigung und schmählichen Höhnerey hinein [gemeint in den
Streit] gezerret gefunden« und müsse sich nun verteidigen, indem er Ittigs Argumentation auf ihre Rechtschaffenheit hin prüfe. Von den übrigen Schriften Lichtscheids im terministischen Streit ist hier noch auf sein »Christlich=gemeyntes Send=Schreiben an Jhro Hoch=Ehrwürden Tit. Herrn Johann Fechten« (1703) besonders hinzuweisen. Der Rostocker Theologieprofessor Johann Fecht ( 1 6 3 6 - 1 7 1 6 ) gehörte wie die Wittenberger Theologen zu den Gegnern der pietistischen Lehre vom Terminismus und hatte sich bereits 1699 in einem Gutachten der theologischen Fakultät gegen den Sorauer Diakon Böse ausgesprochen. Lichtscheid verweist in seiner Schrift an Fecht unter anderem darauf, daß dessen Sohn ihn vor Jahren besucht habe und daß er in seinem Ansuchen an Fecht durch einen, dem Rostocker Professor gut bekannten »Patron« gestärkt worden sei. Obwohl sich Rechenberg und Ittig nach 1702 mehr und mehr aus der Polemik zurückgezogen hatten, hielt der terministische Streit bis 1704 mit fast unverminderter Schärfe an, flammte danach wiederholt auf und endete erst 1710, als Ittig starb. Lichtscheid, der sich in seiner Polemik jeglicher Beschimpfungen und Schmähungen seiner Gegner enthalten hatte, fand durch seine Unterstützung für Adam Rechenberg in jener Zeit auch die Aufmerksamkeit der Berliner Pietisten Philipp Jakob Spener, seit 1691 Propst zu St. Nicolai und Schwiegervater Rechenbergs, und Carl Hildebrand Freiherr von Canstein (1667 bis 1719). Sie nahmen mit ihm Kontakt auf und luden ihn in die preußisch-brandenburgische Residenz ein. Canstein schrieb am 18. Aug. 1703 an August Hermann Francke ( 1 6 6 3 - 1 7 2 7 ) in Halle: »H. lichtscheidt ist itzo hier, ich habe was mit ihm vor. gott gebe gnade dazu.« (SCHICKETANZ, 1972, S. 242; vgl. auch SCHICKETANZ, 1967, S. 50ff.) Canstein hatte davon gehört, daß der Professor moralis et civilis an der Universität Halle, Johann Franz Buddeus (1667 bis 1729), nach Jena berufen werden sollte, und schlug neben anderen Gelehrten auch Lichtscheid, der am 12. Okt. 1701 als auswärtiges Mitglied der Königlichen Sozietät der Wissenschaften in Berlin aufgenommen worden war, für die in Aussicht stehende Professur vor. Der Plan konnte aber nicht realisiert werden, da Buddeus tatsächlich erst 1705 nach Jena vozierte. Nach Zeitz zurückgekehrt, blieb Lichtscheid, der am 30. Sept. 1703 auf Speners Wunsch hin eine Gastpredigt über das ordentliche Evange-
Lichtscheid, Ferdinand Helfreich lium vom Recht des Sabbaths gehalten hatte (Spener beförderte diese Predigt bald darauf auch zum Druck), mit seinen Berliner und Cöllner Gönnern in brieflicher Verbindung. Als 1704 der Propst zu St. Petri in Cölln, Frantz Julius Lütkens, nach Kopenhagen berufen wurde, bemühten sich Spener und Canstein, einen pietistischen Glaubensgenossen auf das vakante Propstamt zu berufen. Es ging vor allem darum, den Einfluß der Pietisten im Konsistorium zu stärken. Spener, der Propst zu St. Nicolai, war schon alt - auf seine Stelle im Konsistorium konnte der Cöllnische Propst gelangen, zumal Speners vorgesehener Nachfolger in dem Berliner Propstamt, Conrad Gottfried —» Blanckenberg, nicht geeignet schien oder auch nicht gewillt war, dessen Konsistorialratsposten einzunehmen (SCHICKETANZ, 1967, S. 50ff.).
Auch an Lichtscheids Übernahme des Cöllnischen Propstamtes, mit dem die geistliche Inspektion über die Kirchen und Schulen der Diözese Cölln verbunden war, gab es zunächst Zweifel wegen dessen gesundheitlichen Zustandes, doch Canstein schlug Lichtscheid trotzdem zur Vokation vor. Man einigte sich darauf, ihn wiederum nach Berlin einzuladen, ohne ihm jedoch den wahren Grund zu nennen, und schob vor, daß der Besuch in Berlin der Stabilisierung seiner Gesundheit diene (THERING, 1707, S. 24). Am 17. Sept. 1704 stand die Entscheidung für Lichtscheid fest, auf Grund seiner »sehr Erbaulichen und wolgesetzten predigt«, die er am 14. Sept. in Anwesenheit König Friedrichs I. in Schönhausen abgelegt hatte; am 21. Sept. folgte seine Probepredigt in der Kirche zu St. Petri in Cölln. Zugleich mit der Vokation zum Propst von Cölln war Lichtscheid wegen seiner Gelehrsamkeit durch den König zum Doctor theologiae ernannt worden, doch hatte er sich vom Monarchen das Recht erbeten, diese akademische Würde, die für sein neues geistliches Amt unverzichtbar war, auch wirklich an einer Universität erlangen zu dürfen. Canstein fuhr mit ihm nach Halle, wo sich Lichtscheid am 10. Okt. 1704 an der theologischen Fakultät immatrikulierte (JUNTKE, 1 9 6 0 , S. 2 6 4 , mit d e m Hinweis »ad in-
spect. Colonens. vocatus«). Am 12. Okt. hielt er in der Schul-Kirche eine beachtliche Predigt, bald darauf an der Universität seine öffentliche »Lectiones cursorias über Gal. 4, 21-27« und verteidigte schließlich mit großem Ruhm und Beifall unter dem Präsidium des Theologieprofessors Joachim Justus Breit-
haupt seine Inauguraldisputation (deren Druck er dem kgl.-preußischen Geheimen Rat und Konsistorialpräsidenten Daniel Ludolf von Danckelmann [1649-1709] widmete), worauf er zum Licentiaten und Doctor theologiae befördert wurde; auf die durchaus kostspielige — Zeremonie der Überreichung des Doktorhutes konnte er verzichten, da er diesen bereits von König Friedrich I. bekommen hatte. Nachdem Lichtscheid noch im Okt. 1704 in der Zeitzer Klosterkirche seine Valet-Predigt gehalten hatte, reiste er nach Cölln, wo er am 30. Nov. in der Kirche zu St. Petri seine Antrittspredigt hielt (so LÖSECKE, 1733, D3v; nach einem Rundschreiben Speners an die Geistlichen der Diözese Cölln vom 4. Dez. 1704 nahm deradjungierte Propst Blankenberg anstelle des gesundheitlich geschwächten Spener die Einführung Lichtscheids vor; das Rundschreiben abgedruckt bei ALAND, 1943, S. 196-198, mit dem Hinweis, daß die Einführung am 27. Sonntag nach Trinitatis = 23. Nov. erfolgte). Nur wenige Wochen nach Lichtscheids Amtseinführung starb der Berliner Propst am 5. Febr. 1705. In seiner Abdankungsrede auf Spener verglich Lichtscheid den Begründer des Pietismus in Deutschland mit dem biblischen Mose und setzte den Verlust, den die evangelische Kirche und insbesondere das Land Brandenburg durch den Tod Speners erlitten habe, dem Verlust Moses für das Volk Israel, wobei er den Spruch »Signum bonum in domo! Ein gutes Zeichen im Hause!« variierte, um der Bedeutung des Verstorbenen gerecht zu werden. Nach dem Tode Speners wurde Lichtscheid am 16. Febr. 1705 auf dessen Konsistorialratsstelle berufen, 1706 bestellte ihn Kronprinzessin Sophie Dorothea, die Gattin des späteren Königs Friedrich Wilhelm I., außerdem zu ihrem Beichtvater und Prediger. Allerdings wurde das recht gute Verhältnis Cansteins zu Lichtscheid schon bald getrübt. Am 22. Aug. 1705 informierte der Freiherr seinen Freund Francke in Halle, daß für den Pastor zu Essen, Johann Mercker (1659-1728), die Amtsentsetzung bestätigt worden sei und daß sich »D. lichtscheidt recht gottloß dabey aufgeführet ... ich werde ihnen wunder von d e m man erzehlen« (SCHICKETANZ, 1972, S. 3 0 5 ) .
Offensichtlich hatte Lichtscheid wiederholt in die von Canstein und Francke angestrebten Pfarrbesetzungen hineingeredet, denn wenige Wochen später, am 19. Sept., schrieb Canstein nach Halle, daß die Berufung von Sigismund Bärensprung (1660-1739)
249
250
Lichtscheid, Ferdinand
Helfreich
in Colditz als Pfarrer nach Schwanebeck nicht zustande käme und dieser eine andere Pfarrei erhalten werde (Bärensprung wurde noch 1705 als Superintendent und Propst nach Angermünde berufen), daß sich dabei jedoch »D. lichtscheidt dergestalt aufgeführet, welches doch im größten geheim sage und verspahre alles, bis wir einmal mündlich miteinander sprechen, daß Er allen seinen credit bey dem H. v. danckelmann [Daniel Ludolf von Danckelmann] verlohren hatt« (SCHICKETANZ, 1972, S . 308). Noch Jahre nach Lichtscheids Tod waren Canstein seine Erwartungen im Gedächtnis, die er mit dessen Vokation auf das Propstamt zu St. Petri in Cölln verbunden habe und die sich dann doch nicht erfüllt hätten. Als der Pastor in Schönberg, Christian Tobias Damm (der Ältere), den Canstein seinerzeit für dieses Amt vorgeschlagen hatte, sich 1712 wegen seines Lebenswandels in seiner Gemeinde unbeliebt gemacht hatte und Canstein mit Francke über eine Umsetzung des Predigers nachdachte, erinnerte er seinen Freund in Halle an »das exempel des Seel. lichscheidt«; wenn auch nicht wegen seines Lebenswandels, »dennoch zeigete sich an ihm das gegentheil, als er in andern Umständen sich fand« (vgl. die Passage aus Cansteins Brief vom 18. Juni 1712 bei SCHICKETANZ, 1972, S. 519f.; Damms gleichnamiger Sohn [geb. 1699], der 1717 in Halle Theologie studierte, wurde später Konrektor und schließlich Rektor am Cöllnischen Gymnasium). Die Zeitgenossen rühmten Lichtscheid wegen seines außergewöhnlichen Gedächtnisses, scharfen Verstandes und seiner Erfindungskraft; seine Gelehrsamkeit soll ungemein hoch gewesen sein, so daß die Herausgeber der »Acta Eruditorum« in Leipzig ihn zur Mitarbeit einluden. Er galt als vortrefflicher Mathematiker - der Sozietätsbegründer Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) soll ihn einmal einen der besten Mathematiker Deutschlands genannt haben (LÖSECKE, 1733, fol. E). Lichtscheid verfügte über eine gründliche theologische Gelehrsamkeit, kannte sich im Naturrecht und den »natürlichen Religionen« aus, besaß vorzügliche Kenntnisse im Griechischen und Hebräischen und war auch in anderen, zur Kenntnis der Bibel nötigen Sprachen belesen. Neben seinen Amtspflichten als Propst und Konsistorialrat hielt Lichtscheid in seinem Hause für Theologiestudenten ein Collegium, bei dem er die Epistel Pauli an die Hebräer erklärte - der spätere Pastor zu Plaue an der Havel, Christoph Albert Lösecke (1676-1753),
der 1733 Lichtscheids Schriften neu heraus gab, schrieb in seiner vorangestellten »Lebens=Beschreibung« des Cöllnischen Propstes, daß er Lichtscheid selbst gesehen und gehört habe, vielleicht war er einer dieser Teilnehmer am Collegium. Lichtscheid, auch wegen seiner besonderen Rednergabe gerühmt, galt als guter und erbaulicher Prediger. Von den während seines Cöllnischen Propstamtes, das er nur etwas mehr als zwei Jahre ausüben durfte, gehaltenen Leichenpredigten sind mehr als 50 im Druck überliefert. Allerdings erregte manche seiner Predigten und Schriften jedoch den Argwohn seiner Glaubensgenossen. Einer seiner Nachfolger im Cöllnischen Propstamt, Johann Gustav Reinbeck (1683-1741), schrieb in seiner Vorrede zu der 1733 veranstalteten Gesamtausgabe der Schriften Lichtscheids über diesen: »Man hat sonst bey dem seligen Manne eine und die andere besondere Meinung ausgesetzet. Jn den so genannten unschuldigen Nachrichten wird auf das Jahr 1705 pag. 239. 240. eine kleine Schrift von 3 Bogen, welche unter dem Titul: Vigilantii Plusii Pentas Epistolarum varii argumenti heraus gekommen, angeführet, in welcher an Herrn Lichtscheids Gedancken über das Büchlein vom ewigen Evangelio gemißbilliget wird, daß derselbe nebst Himmel und Hölle auch noch andere Oerter setze, in welchen der Heyden, und derjenigen Seelen, die sich hier aus Liebe zur Welt zur Besserung nicht hätten entschliessen können, noch solten bekehret werden; ingleichen, daß er dem Chiliasmo gar sehr favorisire. So wird auch in seiner, diesem Werck vorangesetzten Lebens=Beschreibung angemercket, daß er besondere Gedancken von dem Tode gehabt, und denselben für einen eigenen Engel, der die Menschen hinrichte, gehalten habe. Ob nun gleich bey diesem allen wohl eins und das andere zu erinnern seyn möchte; so wird man doch um desselben willen das übrige Gute an diesem Autore nicht verwerffen dürffen.« Ende 1706 erkrankte Lichtscheid erneut schwer. Der Subrektor am Berlinischen Gymnasium, Johann Leonhard —> Frisch, schrieb in diesem Zusammenhang an Gottfried Wilhelm Leibniz: »Hoch geehrter Herr Geheimer Rath. Dass Ew. Excellenz nicht selbsten aufwarte, hab ich keine andere Entschuldigung anzuführen, als die tödliche Schwachheit des Herrn D. Lichtscheides, bey welchem ich fast Tag und Nacht bin, und aus Lieb zu ihm fast alles vergesse. Ich habe ihn gestern Nacht in desperatem Zustand verlassen
Lichtscheid, Ferdinand und gehe jetzt wider zu ihm in grosser Ungewissheit, ob ich ihn noch lebend antreffe.« ( F I S C H E R , 1896, S. XXXII u. Anm. S. 49.) Lichtscheid starb am 23. Febr. 1707 in Cölln. Noch zu seinen Lebzeiten hatte er die Öffnung seines Leibes nach seinem Tode angeordnet, damit die Arzte die Ursache seines Leides, dem sie nicht abhelfen konnten, fänden. Es stellte sich heraus, daß Lichtscheid in höchstem Grade schwindsüchtig und daß der bei seiner Krankheit aus der Brust herausgelaufene »Nahrungs-Saft« purer Eiter gewesen war. Lichtscheid wurde in der Kirche zu St. Petri beigesetzt; die Leichenpredigt auf den Verstorbenen hielt am 6. März Archidiakon Lucas Heinrich —> Thering. Lichtscheids Parentator, der Diakon zu St. Petri, Peter Siegmund Pape, verglich den Verstorbenen mit dem Bischof Serenus, der im 6. Jh. nach Christi gelebt und sich vor allem der Bilderabgötterei widersetzt hatte; sein Tag war der 23. Februar, also der Todestag Lichtscheids (Pape variierte in seiner Abdankung die verschiedenen Übersetzungen von »serenus«, vor allem die Übertragung »munter«), Lichtscheids Bildnis in Lebensgröße befand sich ehemals in der alten, 1730 bei einem Brand fast völlig zerstörten Kirche zu St. Petri (die Inschrift mitgeteilt bei KÜSTER, 1731, S. 217). Sein Nachfolger auf dem Cöllnischen Propstamt wurde Georg Friedrich —> Schnaderbach. Lichtscheid hinterließ bei seinem Tode eine große Bibliothek, die von seiner Witwe bei einer öffentlichen Auktion in Berlin versteigert wurde. Der überlieferte Auktionskatalog enthält 640 Positionen in Duodez, 1533 in Oktav, 1107 in Quart und 567 Positionen in Folio, wobei oft unter einer Position mehrere Stücke aufgeführt sind. Am Ende gibt es eine Auflistung »Instrumenta Mathematica & Mechanica«, die 82 Positionen enthält, am Anfang »Eine Camera obscura portatilis mit einem Spiegel=Kästgen«. Der Cöllnische Propst, der keine eigenen Kinder besaß und sich deshalb besonders um anderer Leute Kinder verdient gemacht, diese sogar verpflegt und aufgezogen haben soll, hinterließ dem Cöllnischen Ministerium die Summe von 300 Talern, dessen Zinsen jährlich einem vom Ministerium erwählten Studiosus zugute kommen sollten. Sechs Jahre nach Lichtscheids Tod ließ der Oberrichter der aus Frankreich eingewanderten Hugenotten, Charles —> Ancillon, in französischer Sprache eine »HISTOIRE DE LA VIE ET DE LA MORT DE FEU MONSIEUR LICHTSCHEID« (Berlin 1713)
Helfreich
im Druck ausgehen. Die Schriften des Verstorbenen gab Christoph Albrecht Lösecke, Pastor zu Plaue an der Havel, u. d. T. »D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen ConsistorialRaths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften, Darinnen Miscellan= und Leich=Predigten, Stand=Reden und unterschiedliche Tractate enthalten« (Leipzig 1733) mit einer umfangreichen »Lebens=Beschreibung« des Propstes heraus. Was letztere betrifft, konnte sich Lösecke auf bereits vorliegende Quellen, vor allem auf Lichtscheids selbst verfertigten Lebenslauf und auf die eben erwähnte Schrift Ancillons stützen, aber darüber hinaus auch manches ergänzen, da er seinerzeit mit Lichtscheid selbst zusammengetroffen war. Gewidmet ist das Werk, dem ein Kupferstich mit dem Bildnis Lichtscheids vorgebunden ist, drei Pröpsten in der preußisch-brandenburgischen Residenz, nämlich Konsistorialrat Michael Roloff (1684-1748), Propst und Inspektor auf dem Friedrichswerder, Konsistorialrat Johann Gustav Reinbeck, Propst in Cölln, und Lampert —» Gedicke, kgl.-preußischer Feldpropst und Inspektor aller Garnison- und Feldprediger. Der umfangreiche Band enthält von Lichtscheid drei Miscellan-Predigten, zehn Leichenpredigten, vier Abdankungen und zwölf verschiedene Traktate, davon acht deutsche und vier lateinische. In seiner Vorrede zu dieser Gesamtausgabe schrieb Lösecke, daß 40 Parentationen und 12 bisher nicht gedruckte Leichenpredigten Lichtscheids ebenfalls für den Druck bereitliegen, doch ist der Druck wohl nicht zustande gekommen. In einer dem Werk vorangesetzten eigenen Vorrede erörterte Johann Gustav Reinbeck, der Lösecke einen fleißigen und geschickten Prediger nannte, »der wegen seines feinen Tractats, Theologia foederalis-oeconomica und anderer nützlichen Bemühungen ein besonderes Lob verdienet«, die Notwendigkeit des Sammeins kleiner Schriften seit den Kirchenvätern und den alten Heiden und betonte, daß auch er kleine Schriften, welche zu Luthers Zeiten und kurz danach herausgekommen seien, gesammelt habe, die er beim Berliner Verleger Ambrosius Haude herauszugeben gedenke. Er, Reinbeck, habe die Vorrede zu dieser Ausgabe nicht zuletzt deshalb geschrieben, weil er von Lichtscheid, als dieser auf der Universität Halle zum Doktor promovierte, zum Opponent seiner Disputation gebeten worden sei und ihm nach 13 Jahren in dessen Cöllnischem Amt gefolgt war.
251
252
Lichtscheid, Ferdinand
Helfreich
Schon Reinbeck beklagte, daß Lichtscheids Gemälde und Epitaph bei dem großen Brand, der Pfingsten 1730 die St. Petri-Kirche und weitere 4 0 Häuser
einäscherte und verwüstete, nebst allen anderen Epitaphii der Petrikirche verlorengegangen seien. [LN]
Werke NOVA ACCESSIO AD HYGROMETRON ex chorda confici solitum, auctore Ferdinando Helfrico Lichtscheidio, Wurmla-Austriaco. In: Acta Eruditorum, 1688, April, S. 181-184. Bey Beerdigung Herrn Daniel Trillers, Fürstl. Naumburg. Lehn= und Gerichts=Secretarii in Zeitz. Den 24 Jan. 1690. zu St. Mich. s. 1. e. a. [1690]. Wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 394-398. [1. Abdanckungs=Rede] (la: Be 3030). Bey dem Herrn Superintendenten, Licent. Johann Schwiggen. Den 6. Febr. 1690. zu Zeitz in der St. Mich.Kirche, s. 1. e. a. [1690]. Wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 398^i02. [2. Abdanckungs=Rede] (la: Be 3030). FERDINANDI HELFRICI LICHTSCHEID, Wurmla-Austriaci Considerationes quaedam circa altitudines & velocitates pendulorum in diversis circulis. In: Acta Eruditorum, 1691, Oct., S. 494-500. Der Ursächer der Verdammniß, An dem Buß=Tag, den 16. Junii 1693. aus Ezech. XXXIII. 11. in der Kloster= Kirchen zu Zeitz untersuchet. Zeitz 1693 [12°] (KZK-Sn 22; Lösecke, 1733, pag. E3 v); wiederabgedruckt: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 2 - 4 4 [Die 1. Predigt] (la: Be 3030). MEDITATIO DE IVRE VOCATIONIS MINISTRORVM ECCLESLE PER NVPTIARVM ADIECTIONEM CONDITIONAT7E AVTHORE FERDINANDO HELFRICO LICHTSCHEID, VERBI DIVINI APVD CIZENSES MINISTRO. LIPSLE, APVD THOMAM FRITSCH. M DC XCVII. [Leipzig 1697; 12°] (la: Dp 5480; Ha 33: 135 F 15); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [II. Th., mit neuer Seitenzählung], S. 1-176. [1. lat. Traktat] (la: Be 3030). CONFINIUM VERI ET FALSI CIRCA AMOREM PURUM, NUPER IN CAUSA ILLUSTRISS. ARCHIEPISCOPI CAMERACENSIS ACCUSATUM, ANTEHAC AB ETHICA GEULINGII PROPOSITUM LINEIS MORALIBUS ADUMBRAVIT, FERDINANDUS HELFRICUS LICHTSCHEID, VERBI DIVINI APUD CIZENS. MINISTER. LIPSLE, Apud THOMAM FRITSCH. C17JE, Charactere HUCHONIS, 1699. [Leipzig u. Zeitz; 8°] (11: Theol. 11894 angeb.; Spandau, S. Nie: 4/1392, 2; Ha 33: 62 G 10, 1); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [II. Th., mit neuer Seitenzählung], S. 177—226. [2. lat. Traktat] (la: Be 3030). INTERESSE VERITATIS IN CAUSA ILLUSTRISS. ARCHIEPISCOPI CAMERACENSIS PER BULLAM PONTIFICIAM NUPER DAMNATA, INTIMATUM INTERPRETE FERDINANDO HELFRICO LICHTSCHEID, VERBI DIVINI APUD CIZENS. MINISTRO. C I Z A p u d HUCHONEM Typogr. 1699. [Zeitz; 8°] (11: Theol. 11894 angeb.; Spandau, S. Nie.: 4/1392, 3; Ha 33: 62 G 10, 2); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [II. Th., mit neuer Seitenzählung], S. 227—282. [3. lat. Traktat] (la: Be 3030). Christliche Gedancken über das Büchlein vom Ewigen Evangelio/ der allgemeinen Wiederbringung Aller Creaturen/ aufgesetzet von Ferdinand Helfreich Lichtscheid/ Evangel. Predigern in Zeitz. ZEJTZ/ bey Melchior Hucho/ Fürstl. Hof= und Stiffts=Buchdrucker. 1700 [8°] ( l : C z 2 1 8 0 ; l l : T h e o l . 11894; Spandau, S. Nie.: 4/1392); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [II. Th.], S. 1-244. [1. Tractat] (la: Be 3030). Die reine Absicht auf die Seeligkeit/ aus Veranlassung Der Worte des 31. Psalms v. 1.2. seqq. betrachtet/ Darinnen hauptsächlich Die beyde wichtige Materien Erstlich Was das Reich GOttes und Christi eigentlich/ und daß es nicht
Lichtscheid, Ferdinand
Helfreich
dreyerley/ sondern n u r ein einiges sey: Hernach D a ß die k i n d l i c h e Liebe der G l ä u b i g e n Von der Absicht auf solches Reich nicht verunreiniget werde: Z u r g r ü n d l i c h e n E r k a n n t n i ß der hiervon h a n d l e n d e n alten u n d neuen M y sticorum erläutert u n d bewiesen werden/ aufgesetzet von Ferdinand Helfreich Lichtscheid/ Evangelischen Predigern in Zeitz. ZEITZ/ d r u c k t s Melchior Hucho/ F. S. N a u m b . Hoff= u n d Stiffts Buchdr. [ 1 7 0 1 ; 8°] ( S p a n d a u , S. Nie.: 4/1392, 1; H a 3 3 : 2 2 E 12; Küster, 1 7 3 1 , S. 2 1 7 : Zeitz 1701); w i e d e r a b g e d r u c k t in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids w e i l a n d Königl. Preußischen Consistorial-Raths u n d Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften . . . Leipzig 1 7 3 3 [II. T h . ] , S. 4 0 3 ^ 4 0 . [8. Tractat] ( l a : Be 3 0 3 0 ) . Gründliche u n d bescheidene U n t e r s u c h u n g Der Frage vom Gnaden=Termin/ Einigen Warheit und Friedliebenden zu Christlicher Ü b e r l e g u n g vorgestellet von Einem W a r h e i t u n d Friedliebenden T H E O L O G O . G e d r u c k t im J a h r 1 7 0 2 [s. 1.; 4°] ( H a 3 3 : 7 7 E 11, 4; Küster, 1 7 3 1 , S. 2 1 7 , Leipzig 1702; Lösecke, 1733, pag. E3 v, mit D r u c k j a h r 1703); w i e d e r a b g e d r u c k t in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids w e i l a n d Königl. Preußischen Consistorial-Raths u n d Probstes in C ö l l n an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften . . . Leipzig 1733 [II. T h . ] , S. 2 4 5 - 3 3 2 . [2. Tractat] ( l a : Be 3 0 3 0 ) . Ferdinand Helfreich Lichtscheids/ Evangel. Predigers zu Zeitz/ gezeigte W a h r e Friedens=Mittel in d e m Streit v o m Gnaden=Termin, Auff Veranlassung der von E. E. M i n i s t e r i o zu Lübeck so g e n a n n t e n R e t t u n g ihres Responsi gegen D. A d a m Rechenbergs J h n e n ertheilte Prüfung/ m i t dessen beygefügter Vorrede Von der vertheidigten u n d beleidigten W a h r h e i t u n d U n s c h u l d . LEJPZJG/ J n Verlegung J o h . H e i n i c h e n s sei. W i t t b e n . A n n o 1 7 0 2 [4°] ( H a 3 3 : 7 7 D 10, 3; H a 3 3 : 3 3 D 8, 15; H a 3 3 : 4 1 E 3, 2); w i e d e r a b g e d r u c k t in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids w e i l a n d Königl. Preußischen Consistorial-Raths u n d Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften . . . Leipzig 1733 [II. T h . ] , S. 3 3 3 - 3 5 0 . [3. Tractat] ( l a : Be 3 0 3 0 ) . Ferdinand Helfreich Lichtscheids Evangelischen Predigers zu Zeitz Sendschreiben an H r n . D. A d a m Rechenberg zur Vertheidigung gegen die neulichst von Herrn D. I. gebrauchte Anzüglichkeiten. A n n o 1703. [Zeitz] ( H a 3 3 : 7 7 D 10, 6; H a 3 3 : 4 1 E 3, 4; 7: 8 T H M I S C 120/96:12, 18); w i e d e r a b g e d r u c k t in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids w e i l a n d Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in C ö l l n an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften . . . Leipzig 1733 [II. T h . ] , S. 3 5 1 - 3 6 0 . [4. Tractat] ( l a : Be 3 0 3 0 ) . Freundliche Bitte U m nähere E r k l ä r u n g der Lehr v o m Gnaden=Termin/ So fern selbiger Termin in d e m leiblichen Lebens=Ende/ oder in d e m zeitlichen Tod angesetzt wird/ Zu deutlicher Verständnüß u n d G e g e n e i n a n d e r h a l t u n g der beyderseits geführten Lehren/ u n d A b t h u u n g der Anschuldigungen/ an alle W a h r h e i t und friedliebende Vertheidiger Solches im Tod angesetzten peremtorischen Termins/ besonders aber an den Tit. Herrn S e n i o r e m des Rever. M i n i s t . Lubec. M . Honstädt m i t aller Bescheidenheit gethan/ von Ferdinand Helfreich Lichtscheid/ Evangel. Prediger in Zeitz. G e d r u c k t im J a h r 1703. [s. 1.; 4°] ( H a 3 3 : 7 7 D 10, 4; 3: U n g V I 14, 21; 7: 8 T H M I S C 120/ 9 6 : 1 2 , 17); w i e d e r a b g e d r u c k t in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids w e i l a n d Königl. Preußischen ConsistorialRaths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften . . . Leipzig 1733 [II. T h . ] , S. 3 6 1 - 3 6 8 . [5. Tractat] ( l a : Be 3 0 3 0 ) . Christlich g e m e y n t e s Sendschreiben an J h r o Hoch=Ehrwürden Tit. H r n . J o h a n n Fechten/ Der Heil. Schrifft Doct. u n d Profess. auch des Hertzogl. Consistor. Assessom u n d des Rostoch. Districts S u p e r i n t e n d e n t e n & c . Von Ferdin a n d Helfreich Lichtscheid/ Evangel. Predigern in Zeitz. L E J P Z J G in der Heinichschen W i t b e n Buchladen zufinden. A n n o 1703. [4°] ( H a 3 3 : 7 7 D 10, 5; H a 3 3 : 7 8 E 13, 12; 7: 8 T H M I S C 120/96:12, 19); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids w e i l a n d Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften . . . Leipzig 1 7 3 3 [II. T h . ] , S. 3 6 9 - 3 7 6 . [6. Tractat] ( l a : Be 3 0 3 0 ) . Hertzliche E r m a h n u n g an J h r Hoch=Ehrwürden Tit. Herrn T H O M A S I T T I G Doctorem T h e o l o g i e & Professorem wie auch Leipziger Superintendenten Von bisherigen Höhnereyen in den Streit=Schrifften abzulassen/ u n d m e h r Uberzeugung/ G l i m p f u n d Liebe zu gebrauchen/ gethan von Ferdinand Helfreich Lichtscheid/ Evangel. Prediger in Zeitz. L E J P Z J G Bey J o h a n n H e i n i c h e n s Witbe/ A n n o 1703. ( H a 3 3 : 4 1 E 3, 3; H a 3 3 : 3 4 D 4, 5; Lösecke, 1733, pag. E3 v, u. d. T.: E r i n n e r u n g an Herrn D. J t t i g . s. a.); w i e d e r a b g e d r u c k t in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids w e i l a n d Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in C ö l l n an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften . . . Leipzig 1733 [II. T h . ] , S. 3 7 7 - 4 0 2 . [7. Tractat] ( l a : Be 3 0 3 0 ) . Das Göttlich=Erläuterte Sabbaths= Recht/ J n einer A m XVII. Sonntag nach Trinitatis Den 3 0 . Septembr. 1703. Uber das Sonntags Evangelium J n der Kirche zu St. N I C O L A I in Berlin Gehaltenen Predigt Vorgestellet Nebst einem A n h a n g dieser M a t e r i e Vom Recht des Sabbaths Von Ferdinand Helffreich Lichtscheid/ Evangel. Prediger in Zeitz. Berlin/verlegts J o h a n n C h r i s t o p h Papen/ Buchhändler. 1704. [4°] (3: Jl 1 5 3 3 J ; H a 3 3 : 7 7 D 10, 1; H a 3 3 : 7 5 F 2, 2 0 ; Küster, 1 7 3 1 , S. 2 1 7 , jedoch Leipzig 1703); w i e d e r a b g e d r u c k t in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids wei-
253
254
Lichtscheid, Ferdinand Helfreich land Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 4 5 - 7 6 [Die 2. Predigt] (la: Be 3030). Der Kinder GOttes Kleinwerden beym Großmachen GOttes Aus 1. Mos. 32, 10. Bey der Beerdigung Herrn Barthold Michels gewesenen Churfürstl. Brandenb. geheimen Cammer=Dieners und Haus=Hofmeisters vorgetragen in der Peters=Kirche den 21. Dec. 1704. Berlin 1704 [Fol.] (Lösecke, 1733, pag. E3 v); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 114-146. [Die 1. Leich=Predigt] (la: Be 3030). »Jn dieser Gruft« [Grabschrift]. In: Lichtscheid, Ferdinand Helfreich: Der Kinder GOttes Kleinwerden beym Großmachen GOttes Aus 1. Mos. 32, 10. Bey der Beerdigung Herrn Barthold Michels gewesenen Churfürstl. Brandenb. geheimen Cammer= Dieners und Haus=Hofmeisters vorgetragen in der Peters=Kirche den 21. Dec. 1704. Berlin 1704 [Fol.]; wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 114 bis 146. [Die 1. Leich=Predigt] (la: Be 3030 angeb.). DISSERTATIO THEOLOGICA INAUGURALIS DE INCREMENTIS IN BONO ET IN MALO, Quam RECTORE MAGNIFICENTISSIMO, SERENISSIMO PRINCIPE AC DOMINO, DN. FRIDERICO WILHELMO REGNI BORUSSLE, ELECTORATUS ET PROVINCIARUM BRANDENBURGICARUM LLEREDE, &c. See. IN REGIA FRIDERICIANA AUCTORITATE VEN. ORD. THEOL. PR/ESIDE DN. JOACH. JUSTO BREITHAUPT, S. Th. D. & E E Sem. Theol. Direct. Consiliar. Consist. & Vic. Gen. Super. Duc. Magd. h. t. Collegii sui Decano, FRO LICENTIA DOCTORIS THEOLOGI GRADUM CAPESSENDI, Ad d. XVI. Octobr. An. M DCC IV. horis ante & pomeridianis Publica: disquisitioni submittit AUTOR FERDINANDUS HELFRICUS LICHTSCHEIDT, Ver. div. Minister ad Inspect. Sprea-Colon. vocatus. HAL/E, Typis Orphanotrophii. [Halle 1704; 4°] (Ha 33: 77 D 10, 9; Ha 33: 182 K 183; 3: 94 A 7347, 1); andere Ausgabe: ... Denuo recusa M DCC X. [Halle 1710; 4°] (la: Bd 8603-224, 18; Ha 33: 76 D 10); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [II. Th., mit neuer Seitenzählung], S. 283-300. [4. lat. Traktat] (la: Be 3030). Der Entschluß eines langverunruhigten Gläubigen Aus Psalm 73, 23=26. Bey der Beerdigung Herrn Rüdiger Christian von Wedel Königl. Preus. Geheimen Raths, Hoff= und Cammer= und Criminal-Gerichts=Directoris, Ober=Appellations-Gerichts=Raths, Landeshauptmann der Herrschaften Storkau und Breskau, Erb=Herr auf Neuen= Wedel, Mincken, Libenau, Gubbert, Silberberg, Röstenberg, Berckenbrücke etc. [gest. 14. Dez. 1704] Den 28. Dec. 1704 in der Peters=Kirche zu Cölln vorgestellet. Berlin: Wessel [1705; 4°] (1: Ee 624, 13; Ha 33: 173 A 3, 13; 23: M: Db 4° 635, 12); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 147-185. [Die 2. Leich=Predigt] (la: Be 3030). I. N. I. Der Eingang ins Heilige/ Aus Hebr. X. v. 19. Des Hoch=edlen und Hochachtbaren Herrn/ HERRN Martin Hennerts/ Königl. Preußis. Geheimen SECRETARJI und Hoff=Post=Meisters/ Seligem Abschied aus dieser Welt/ und Eingang in die Ewigkeit. Jn der den 4. Januarii 1705. Sonntags nach dem Neuen Jahre in der Peters Kirche zu Cölln an der Spree/ angeordneten Leich=Predigt/ Zu betrachten vorgestellet/ Von Ferdinand Helffreich Lichtscheid/ Der Heil. Schrifft Doct. Königlichen Preußischen Consistorial Rath und Cöllnischen Probsten. Berlin/ Gedruckt Joh. Lorentz/ Königl. Preuß. privil. Buchdr. [1705; Fol.] (1: Ee 613, 1; 14: Hist. Germ, biogr. 60,46); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 186-223. [Die 3. Leich=Predigt] (la: Be 3030). »Ey wer wolte denn nicht gerne sterben?« [Epicedium]. In: Lichtscheid, Ferdinand Helfreich: I. N. I. Der Eingang ins Heilige ... [Leichenpredigt auf Martin Hennert], Berlin/ Gedruckt Joh. Lorentz/ Königl. Preuß. privil. Buchdr. [1705; Fol.] (1: Ee 613, 1; 14: Hist. Germ, biogr. 60,46). Abdanckungs=Rede/ Bey der Hochansehnlichen Spenerischen Beerdigung/ Welche am 12. Februarii 1705. abends geschehen An die Vornehme und Volckreiche Trauer=Versammlung So gehalten Von Ferdinand Helffreich Liechtscheid/ Der H. Schrifft Doct. Königl. Preussis. Consistorial-Rath und Probsten in Cölln an der Spree. [Illustration mit Inschrift: Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand/ und keine Qual rühret sie an.]. Franckfurt am Mayn/ Gedruckt bey Johannes Wust/ im obigen Jahre. [1705; 4°] (1: Ee 710-41, 10 angeb.; Ha 33: 13 J 20; 15: Vit.N. 2200; Küster, 1731, S. 218, u.d.T.: Senex bonum signum in domo in einer Stand=Rede bey Beerdigung Herrn Philipp Jacob Speners Königl. Consistorial-Raths und Probsten in Berlin betrachtet); wiederabgedruckt in:
Lichtscheid, Ferdinand Helfreich Spener, Philipp Jakob: Christlicher Leich=Predigten Dreyzehende und letzte Abtheilung/ ... Franckfurt am Mayn/ Jn Verlegung Johann David Zunners seel. Erben. J m Jahr Christi M DCCVII. [1707; 4°] Anhang, S. 2 0 6 - 2 1 1 . (KZK-Bp 3: Ki 6034); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 4 0 2 ^ 0 8 . [3. Abdanckungs=Rede] ( l a : Be 3030). »Conduntur hic ossa« [lat. Grabschrift mit deutscher Ubersetzung]. In: Lichtscheid, Ferdinand Helfreich: Abdanckungs=Rede/ Bey der Hochansehnlichen Spenerischen Beerdigung/ Welche am 12. Februarii 1705. abends geschehen An die Vornehme und Volckreiche Trauer=Versammlung So gehalten Von Ferdinand Helffreich Liechtscheid/ Der H. Schrifft Doct. Königl. Preussis. Consistorial-Rath und Probsten in Cölln an der Spree. [Illustration mit Inschrift: Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand/ und keine Qual rühret sie an.]. Franckfurt am Mayn/ Gedruckt bey Johannes Wust/ im obigen Jahre. [1705; 4°] (1: Ee 710-41, 10 angeb.); wiederabgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Christlicher Leich=Predigten Dreyzehende und letzte Abtheilung/ ... Franckfurt am Mayn/ Jn Verlegung Johann David Zunners seel. Erben. Jm Jahr Christi M DCCVII. [1707; 4°] Anhang, S. 21 lf. (KZK-Bp 3: Ki 6034); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen ConsistorialRaths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 402^108. [3. Abdanckungs=Rede] ( l a : Be 3030). Die Reinigung im Neuen Bund/ Aus den Worten 1. Joh. I, 7. Jn einer Leich= und Gedächtniß=Predigt Bey dem Abschied Der Weyl. Wohl=Edlen/ nunmehro seligen Frauen/ Fr. Johanna Magdalena Metznerin/ Des Wohl=Edlen und Wohlfürnehmen Herrn/ Herrn Gottfried GREGORII, Kauff= und Handels=Manns dieser Königl. Residentz=Stadt Cölln an der Spree Liebgewesenen Ehegenossin/ Jn der Kirchen zu S. Petri allhier den Sont. Rogate 17. Maj. 1705- vorgetragen von Ferdinand Helffreich Lichtscheid/ Der Heil. Schrifft Doct. Königl. Preußis. Consistorial-Rath und Cöllnischen Probsten. Berlin aufn Friderichs=Werder/ druckts Gotth. Schlechtiger/ Kön. Priv. Buchdr. [1705; 4°] (1: Ee 615, 9); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 2 5 3 - 2 8 3 . [Die 5. Leich=Predigt] ( l a : Be 3030). Der sicherste Gefährte auf dem gefährlichstem Wege. Aus Psalm 23, 4. Bey Beerdigung Herrn Nicolai Kühtzens Bürgers, Schumachers und Stadt=Verordnetens Den 9. Febr. 1705 in der Peters=Kirche. Berlin 1705 [Fol.] (KZK-Bb 17: IV, 166, 15); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 224—252. [Die 4. Leichpredigt] ( l a : Be 3030). Die Macht Sünde zu vergeben. Aus dem Evangel. Matth. 9. v. 1. 8. Am 19. Sonntag nach Trinitat. 1705. den 18. Octobr. Jn der Peters Kirche zu Cölln an der Spree/ Nebst einigem Unterricht vom Beichtstuhl/ Vorgestellet/ und auf Verlangen zum Druck übergeben Von Ferdinand Helffreich Lichtscheid/ der Heil. Schrifft Doct: Königl. Preußis. Consistorial-Rath und Cöllnischen Probsten. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof= Buchdr. [1705; 8°] (Spandau, S. Nie.: 4/ 2963, 1; KZK-Bb 17: IV, 43, 5; Ha 33: 77 D 10, 7, jedoch ohne Titelblatt); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen ConsistorialRaths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 7 7 - 1 1 2 . [Die dritte Predigt] ( l a : Be 3030). Bey Beerdigung Frau Susanna gebohrne Erhardin, sei. D. Speners nachgelassene Witwe, Den 11. Nov. 1705. in Berlin. Frankfurt a. M . 1705 [4°] (1: Ee 710—41, 11 angeb., jedoch ohne Verfassernamen); Abdanckungs=Rede [auf Susanna Spener geb. Erhard]. In: Spener, Philipp Jakob: Christlicher Leich=Predigten Dreyzehende und letzte Abtheilung/ ... Franckfurt am Mayn/ Jn Verlegung Johann David Zunners seel. Erben. J m Jahr Christi M DCCVII. [1707; 4°] A n h a n g S . 2 7 2 - 2 7 6 . (KZK-Bp 3: Ki 6034); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften . . . Leipzig 1733 [I. Th.], S. 4 0 8 ^ 1 2 . [4. Abdanckungs=Rede] ( l a : Be 3030). Der gefundene Bräutigam Aus Matt. 25. 6. Jn einer Gedächtniß=Predigt/ Uber den Abschied Der Weiland WoUEdlen und Tugend=begabten Frauen/ Frauen Eleonora Eltestern/ Des WoUEdlen und Wolgelahrten Herrn Samuel Theodori Gericken/ Directoris und Professoris der Königl. Preuß. Academie der Künste und Mechanischen Wissenschafften/ auch Hoff=Mahlers hieselbst Liebwerth=gewesenen Ehe=Genoßin In der Kirchen zu St. Petri Den Sonntag nach dem Neuen=Jahr/ 3. Januar. 1706. vorgestellet Von Ferdinand Helffreich Lichtscheid/ Der Heil. Schrifft Doct. Königl. Preuß. Consistorial-Rath und Cöllnischen Probsten. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1706; 4°] (1: Ee 616, 6; 1: Ee 710-41, 8); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helf-
255
256
Lichtscheid, Ferdinand Helfreich reich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I.Th.], S. 284-308. [Die 6. Leich=Predigt] (la: Be 3030). Das Erbe der Knechte des HErrn/ aus Apoc. 21, v. 7. über dem seeligsten Abschied Der Weyland Hochgebohrnen Frauen/ FRAUEN Agnesa Juliana/ Gebohrne Gräfin von Schlieben/ Des Hochwürdigen und Hochwohlgebohrnen Herrn/ Hrn. Paul Anton von Kameken/ Jhro Königl. Majestät in Preussen/ Hochbestalten Grand Maitre de Garderobbe, Cammer=Herrns und Ritters des Preus. schwartzen Adler= wie auch des St. Johanniter=Ordens/ etc. etc. Geliebtester Frauen Gemahlin/ Am Fest der Erscheinung Christi den Weisen aus Morgenland geschehen/ Als den 6. Januar. 1706. in der Peters=Kirche zu Cölln an der Spree bey sehr Volckreicher Versamlung in einer Christlichen Leichen=Predigt zu beschauen vorgezeiget/ Von Ferdinand Helffreich Lichtscheid/ Der Heil. Schrifft Doct. Königl. Preuß. Consistorial-Rath und Cöllnischen Probsten. Berlin auffm Friderichs=Werder/ druckts Gotthard Schlechtiger/ Königl. priv. Buchdr. [1706, Fol.] (1: Ee 710-2, 19; 23: S: Alv.: Ni 230, 19 2°); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 309-334. [Die 7. Leich=Predigt] (la: Be 3030). Die Stille der Seele, Aus Psalm 62, 2. 3. Bey Beerdigung Herrn Johann Damnitzens, Königl. Preußischen Hof=Grottiers, Jn der St. Peters Kirche vorgestellet den 25. April. 1706. s. 1. e. a. [1706] (Lösecke, 1733, pag. E4); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [1. Th.], S. 335-356. [Die 8. Leich=Predigt] (la: Be 3030). Der göttliche Bau in der Seele des Menschen Aus Psalm 42, 12. Bey der Beerdigung Herrn Martin Grünebergs, Königl. Preußis. Ober=Land=Bau Directoris, Den 31. Oct. 1706 in der St. Peters=Kirche vorgestellet. Cölln 1706 [Fol.] (Lösecke, 1733, pag. E4; Küster, 1731, S. 218, u. d. T.: Des himmlischen Bau=Meisters göttlicher Bau an des Menschen Seele aus Ps. XLII. 12 in einer Gedächtniß Predigt Herr Martin Grünbergs K. Prl. Ober=Land= Bau=Directoris den 3ten Oct. 1706. vorgetragen); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 357-373. [Die 9. Leich=Predigt] (la: Be 3030). GOTT der allerbeste Wittwen Mann/ Aus Psalm LXXIII. 23. 24. 25. 26. Als Die Hoch=Edle/ Viel=Ehr= und Tugendbegabte Frau/ Frau Anna Elisabeth Straßburgerin/ gebohrne Krausen/ Des Weyland Hoch=Edlen und Hoch=gelahrten Herrn Christian Straßburgen/ Chur=Fürstl. Brandenb. gewesenen Hof= und Cammer=Gerichts=Advocati, wohlverdienten Bürgermeisters allhier in Cölln und der löbl. Landschafft Syndici Hinterlassene Wittwe/ Den 26ten Octobr. 1706. sanfft und seelig verstorben/ Den 2ten Novembr. in St. Peters=Kirche beygesetzet und in einer Leichen=Predigt den 7ten dito vorgestellet worden Durch Ferdinand Helffreich Lichtscheid/ Der Heil. Schrifft Doctore, Königl. Preußischen Consistorial-Rath und Probsten zu Cölln an der Spree/ Und nach dessen Tod aus dem/ was einige Studiosi nachgeschrieben/ zusammen getragen/ und zum Druck befordert. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1706; 4°] (1: Ee 710-41, 7; Ha 33: 173 A 2, 22; 23: S: Alv.: Ni 238, 16 2°); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733 [I. Th.], S. 374-392. [Die 10. Leich=Predigt] (la: Be 3030). D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften, Darinnen Miscellan= und Leich=Predigten, Stand=Reden und unterschiedliche Tractate enthalten, Vorhin eintzeln gedruckt; Nunmehro aber auf Vieler inständiges Verlangen nebst einer Vorrede Herrn Johann Gustav Reinbecks, Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree; Wie auch Lebens=Beschreibung des Auctoris und nöthigen Registern gesammlet und heraus gegeben von Christoph Albrecht Lösecken, Pastore zu Plaue an der Havel. Leipzig, in Verlegung des Waysenhauses zu Züllichau, bey Gottlob Benjamin Frommann, 1733. [4°; mit Porträt] (la: Be 3030; 3: AB 38 8/i, 7, jedoch fälschlich unter dem Titel des 1. Traktats im II. Teil verzeichnet: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids ... Christliche Gedancken ueber das Buechlein Vom Ewigen Evangelio, der allgemeinen Wiederbringung Aller Creaturen; Küster/ Müller, 1752, II, S. 586). Beiträge [vorw. Rezensionen mathematischer Werke]. In: Acta Eruditorum. Leipzigs, a. (Jöcher, Sp. 1413). Ungesicherte Verfasserschaft Prüfung einer unbilligen Censur. [um 1703] (Walch, 1733, II, S. 912). Unmasgebliche Gedancken, auf was Weise beydes gesagt werden könne, daß die Gnade Gottes (gratia spiritus sancti operatrix & in vniuersum omnis gratia) einen und keinen Terminum hat, in einem Schreiben an einen guten
Lichtscheid,
Ferdinand Helfreich
Freund kürtzlich entworffen von einem, welcher der Wahrheit des göttlichen Worts mit Fleiß nachforschet, [um 1703] (Walch, 1733, II, S. 912).
Briefe Schreiben an Carl Hildebrand Freiherrn von Canstein in Berlin. Zeitz, 1. Juli 1704 (AFSt/H C 475:1). Schreiben an Carl Hildebrand Freiherrn von Canstein in Dallwitz. Berlin, 7. Sept. 1704 (AFSt/H C 475:2). Schreiben an Carl Hildebrand Freiherrn von Canstein in Berlin. Zeitz, 27. Okt. 1704 (AFSt/H C 475:3). [Schreiben an Ferdinand Helfreich Lichtscheid von Kf. Friedrich III. von Brandenburg. [1704] (AFSt/H)].
Literatur Johanna Eleonora:] Das ewige Evangelium der allgemeinen Wiederbringung aller Creaturen. s. 1. e. a. [1698]; [PETERSEN, Johann Wilhelm:] MYITHPION A n O K A T A I T A I E i i I FIANTfiN, Das ist: Das Geheimniß der Wiederbringung aller Dinge ... Bde. I—III. [Offenbach] 1700-1710; RESPONSA Jn Sachen Johann Georg Bösens sei. Weyland Diaconi zu Sorau/ Als/ I. Der Leipzigischen Theolog. Facultät ersteres/ sub Decanatu Carpzoviano. II. Christian Thomasens/ JCti, Chur=Brandenb. Raths und Professoris Juris zu Halle. III. DerTheol. Facultät zu Rostock. IV. Das andere/ derTheol. Facultät zu Leipzig/ de Chiliasmo handelnd. V. M. Bösens Apologie auf das Rostockische Responsum, so er auf seinen Tod=Bette/ und bey äußerster Schwachheit annoch gestellet. Endlich Eine RELATION, was sonst mit dem seligen Manne vorgegangen. Halle/ im Rengerischen Buchladen/ 1700. [4°] (la: Bd 8560, 13); A C T A E R U D I T O R U M , 1703, S. 134, 208, 257, 282, 363 u. 452; PROGRAMMA INAUGURALE, RECT O R REGLE FRIDERICIAN7E MAGNIFICENTISSIMO SERENISSIMO PRINCIPE AC DOMINO, DN. FRIDERICO WILHELMO, REGNI BORUSSIA, ET ELECTORATUS BRANDENBURGICI H7F.REDE ETC. ETC. EX COLLEGII T H E O L O G I C I DECRETO EJUSDEM h. t. DECANUS JOACHIMUS JUSTUS BREITHAUPT, S. TH. D. P. P. SEM. THEOL. DIRECT. CONSIL. CONSIST. DUC. MAGDEB. ETC. AD CONCION E M DOCIMASTICAM IN /EDE SCHOLASTICA CRAS HÖR. IX. HABENDAM, N E C N O N AD DISPUTATIONEM INAUGURALEM PROXIME IN AUDITORIO ACADEM. SUSTINENDAM, A VIRO PLURIMUM REVERENDO A T Q U E AMPLISSIMO D O M I N O FERDINANDO HELFRICO LICHTSCHEID, VOCATO PRiiPOSITO, INSPECTORE ET PAST. PRIM. C O L O N . AD SPREAM, AUDITORES OMNIUM O R D I N U M SOLENNITERINVITAT P. R d. XI. Octobr. a. MDCCIV. HAUE, Typis Orphanotrophii. [Halle 1704; 4°; 1710 denuo recusa] (Ha 33: 77 D 10, 8; Ha 33: 182 K 183; Ha 33: 173 A 3, 16); wiederabgedruckt in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733, [II. Th., mit neuer Seitenzählung), S. 301-304 [mit einem Lebenslauf Lichtscheids und seinen publizierten Schriften]; K Ü S T E R , G E O R G G O T T F R I E D : SACRORVM REPVRGATORVM MEMORIAM ORATIONIBVS QVIBVSDAM PR1DIE N O N . NOVEMBR1S AB HORA X-XII ANTE MERID. IN GYMNASIO FRIDERICIANO HABENDIS PIE RECOLENDAM INDICIT D E VITA FERDINANDI HELFRICI LICHTSCHEIDII NONNVLLA PRAEFATVS GEORGIVS GOTHOFREDVS KVSTERVS CON-RECTOR. BEROLINI [nach 1703] (KZK-Be2: L 444, 2); Novis LITTERARIIS G E R M A N I A E anno 1704, S. 381 u. 464; Novis LITTERARIIS G E R M A N I A E anno 1707, S. 140; T H E R I N G , Lucas Heinrich: Die Wunder=Heiligen GOttes/ Jn einer Gedächtniß=Predigt Bey Christlicher Leich=Begängniß Des Weyland Hoch=Ehrwürdigen Hoch=Edlen und Wohlgelahrten Herrn/ Herrn Ferdinand Helffreich Lichtscheid/ Der Heil. Schrifft Doct. Königlichen Preußischen Consistorial-Raths/ Pastoris an der St. Petri=Kirche in Cölln/ des dazu gehörigen Crayses und Gymnasii Inspectoris, Commiss. des Armen=Directorii, und der Königlichen Societät der Wissenschaften Ansehnliches Mit=Gliedes/ Welcher Am 23. Febr. dieses 1707. Jahrs/ des Morgens gegen 2. Uhr seelig im HErrn entschlaffen/ Bey Volckreicher Versammlung Am 6. Mart. als den Sonntag Jn der hiesigen Peters= Kirchen Aus Psalm LXXI. [hs.: v. 7] vorgestellet/ Und hernach auf Begehren zum Druck übergeben von Lucas Heinrich Thering/ Archi-Diacon. ad St. Petri Senior Ministerii. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1707; 4°] (1: Ee 710-41, 13; mit einem dtspr. Epicedium »Sterbens=Gedancken. Des Seel. Herrn D. Lichtscheids.«); PAPE, Peter Siegmund: Warhafftiger Nach=Ruhm! Dem Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ Hn. D. Ferdinand Helffreich Lichtscheid/ Weyland gewesenen Königlichen Preußischen Consistorial=Rath und Probst zu Cölln an der Spree/ Am Abend seiner [PETERSEN,
257
258
Lichtscheid,
Ferdinand
Helfreich
Sepultur/ als Er vorher den 23. Tag Febr. im 46sten Jahre seines Alters seelig verstorben war/ Jn einer verlangten Stand= und Abdanckungs=Rede/ Vor einer Hoch=Ansehnlichen Leich= Versammlung/ gegeben von Peter Siegmund Pape/ Der Cöllnischen Kirchen Diacono. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [4°] (1: Ee 710-41, 13 angeb.); Bey Ansehnlicher Beerdigung/ Des weyland Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ Herrn Ferdinand Helffreich Lichtscheids/ S. S. Theol. Doct. gewesenen Königl. Preußischen ConsistorialRaths und Probstens an der hiesigen Kirche zu St. Petri in Cölln an der Spree/ Als derselbe in der Nacht des 23. Februar. 1707. im 46. Jahr seines Alters selig war verschieden/ Wollten über dessen zum Leichen=Text erwählte Worte ihre Gedancken offenbahren Desselben gewesene College und Membra des Cöllnischen Ministerii. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1707; 4°] (1: Ee 710-41, 13 angeb.); Eine Schmertzliche Klage/ Welche Bey Hochansehnlicher Leichbegängnis Herrn Ferdinand Helffreich Lichtscheids/ Der Heil. Schrifft Hochberühmten Doctoris, Königl. Preuß. Consistorial-Raths und Probsts in Cölln an der Spree/ Vieler anderer Jhrer in grosser Betrübniß beygefügt worden. Cölln ander Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1707; 4°] (1: Ee 710-41, 13 angeb.); STEINICHEN, Adam Heinrich: Die Wunderbahre Führung GOttes/Aus dem Erwählten Leichen=Text/ Psal. 71. v. 7. Bey den Gedächtniß Solennien Des weyland Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ Herrn Ferdinand Helffreich Lichtscheids/ S. S. Theol. Doct. gewesenen Königl. Preußischen ConsistorialRaths und Probstens an der hiesigen Kirche zu St. Petri in Cölln an der Spree/ Nach der Predigt abgesungen in der St. Petri Kirche/ Componiret Von Adam Heinrich Steinichen/ p. t. bey oberwehnter Kirche Organist. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1707; 4°] (1: Ee 710-41, 13 angeb.); BEATIS MANIBUS VIRI Maxime Reverendi, Amplissimi et Excellentissimi, D O M I N I FERDINANDI Helffreich Lichtscheid/ SS. Theol. Doctoris, Serenissimi ac Potentissimi Borussorum Regis Consiliarii Consistorialis, Ecclesias: Petrins Coloniensis ad Spream Pastoris & Praepositi vigilantissimi meritissimique, Vicinarum item Ecclesiarum & Gymnasii Inspectons gravissimi, Annô MDCCVII. d. 23. Februarii, circa secundam horam antelucanam, placidissime in C H R I S T O defuncti, d. 28. ejusdem Mensis autem tumulo suo illati, ibidemque conditi, SACRUM à GYMNASII C O L O N I E N S I S COLLEGIS. C O L O N I A E MARCHICAE, Typis ULRICI LIEBPERTI, Regii Typographi. [Cölln 1707; 4°] (1: Ee 7104 1 , 1 3 angeb.); CATALOGUS B I B L I O T H E G E LICHTSCHEIDIAN/E, Libris Theologicis, Mathematicis, Juridicis, Medicis, Philologicis, Historicis & Philosophicis instructas PUBLICA A U C T I O N E distrahendje Die Augusti XXII. et seqq. MDCCVII. hora p. m. secunda usque ad sextam In platea vulgo die Brüder=Strasse In ¿Edibus Praspositura:, Ubi etiam Catalogi distribuuntur, & libri per quatuordecim ante auctionem dies hora a. m. 9-11 & p. m. 1 - 3 perlustrari possunt. BEROLINI, Literis S C H L E C H T I G E R I A N I S . [Berlin 1707] (la: Ap 5, 4; KZK-Sn 22; 14: Bibl. priv. 1174, 1; Loh, G., 1995, S. 91); ANCILLON, Charles: HISTOIRE D E LA VIE E T D E L A M O R T D E FEU M O N SIEUR L I C H T S C H E I D . Conseiller de Sa Maiesté le Roy de Prusse, en son Consistoire Royal. Surintendent des Eglises du quartier de Berlin nommé Cologne sur la Spree, Docteur en Theologie. Et l'vn des Membres de la Société Royale des Sciences à Berlin. Par MR. A N C I L L O N , l'vn des Membres de la même Société. A BERLIN, De L'Imprimerie de Gotthard Schlechtiger. Imprimeur du Roy & de la Société Royale de Berlin. M. D C C . XIII. [1713] (la: An 17861); KÜSTER, 1731, S. 209-219; LÖSECKE, Christoph Albrecht: Lebensbeschreibung Des weyland Hochwürdigen und Hochgelahrten Herrn H E R R N D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids Königlichen Preußischen Consistorial-Raths, Probst und Pastoris Primarii zu Cölln an der Spree, der benachbarten Kirchen und des Gymnasii Inspectoris, auch der Königl. Preuß. Societät der Wissenschaften Mitgliedes aus Zuverläßigen Nachrichten abgefasset von Christoph Albrecht Lösecken Pastore zu Plaue an der Havel. In: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733; LÖSECKE, Christoph Albrecht: Epicedium auf Ferdinand Helfreich Lichtscheid. In: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... Leipzig 1733; SCHMIDT, 1734, S. 31 (mit Gemälde); WALCH, Johann Georg: Historische und Theologische Einleitung in die Religions-Streitigkeiten der Evangelisch-Lutherischen Kirche. 5 Bde. Faksimile-Neudruck der Ausgabe Jena 17331739 [Bde. I—II 2. Aufl.; Bde. III-V 1. Aufl.], Stuttgart-Bad Canstatt 1972-1985, hier Bd. II (1733), S. 639-641 u. 907-911, Bd. V (1739), S. 959f. u. 963f.; JÖCHER, 1750, II, Sp. 2422f. [= DBA 762, S. 128-130]; KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 581-587 (mit einem von Lichtscheid selbstverfaßten Lebenslauf); CUNO, Adam Christoph Carl: Gesammlete Nachrichten von denen Lebensumständen und Schriften Evangel. Lutherischer Theologen, ingleichen von andern durch besondere Lebens= und Todes=Umstände merkwürdigen Personen geistlichen Standes, welche alle in diesem XVIII. Seculo verstorben sind, nach der Zeit=Ordnung und der Folge ihrer Sterbe=Jahre abgefasset von Adam Christoph Carl Cuno, Rektor der Stadtschule zu Grimme. Erstes Decennium, oder die Jahre von 1701. bis mit 1710. Leipzig, 1769, S. 66-68 [= DBA 762, S. 126-127]; JÖCHER/ ROTERMUND, 1810, III, Sp. 1775f. [= DBA 762, S. 131-
Lichtscheid,
Ferdinand Helfreich
134]; DINSE, 1877, S. 517; Joh. Leonh. Frisch's Briefwechsel mit G. W. Leibniz. Ein Beitrag zur Geschichte des geistigen Lebens in Berlin zu Anfang 18. Jh. Mit Einleitung und Anmerkungen hrsg. von L. H. FISCHER. In: Archiv der »Brandenburgia« Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg zu Berlin. Bd. 2. Berlin 1896, S. 1-80, hier S. XXXII u. Anm. S. 49; NOHL, 1903, S. 87; FISCHER, 1941, II, S. 500; ALAND, Kurt: Spener-Studien. Arbeiten zur Geschichte des Pietismus I. Berlin 1943, S. 101 u. ö.; AMBURGER, 1950, S. 11; SCHICKETANZ, Peter: Carl Hildebrand von Cansteins Beziehungen zu Philipp Jacob Spener. Witten 1967, S. 50fF.; Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Hrsg. von Peter SCHICKETANZ. Berlin/ New York 1972, S. 242 u. ö.; HARTKOPF, 1992, S. 217f.; BRATHER, Hans-Stephan (Hrsg.): Leibniz und seine Akademie. Ausgewählte Quellen zur Geschichte der Berliner Sozietät der Wissenschaften 1697-1716. Berlin 1993, S. 341 f. u. ö.; LUFT, Stephan: Leben und Schreiben für den Pietismus. Der Kampf des pietistischen Ehepaares Johanna Eleonora und Johann Wilhelm Petersen gegen die lutherische Orthodoxie. Herzberg 1994; GStA, Rep. 47 C 4 1704: Inspektorat Ambt in Collen; A-A I—III, 2, fol. 5, 10, 12 u. 75.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. Id.; Sammlung Wadzeck, Bd. 30, Nr. 151; außerdem in: D. Ferdinand Helfreich Lichtscheids weiland Königl. Preußischen Consistorial-Raths und Probstes in Cölln an der Spree Gesamte Geistreiche Schriften ... nebst einer Vorrede Herrn Johann Gustav Reinbecks ... Wie auch Lebens=Beschreibung des Auctoris und nöthigen Registern gesammlet und heraus gegeben von Christoph Albrecht Lösecken, Pastore zu Plaue an der Havel. Leipzig, in Verlegung des Waysenhauses zu Züllichau, bey Gottlob Benjamin Frommann, 1733. [4°] (la: Be 3030).
259
260
Lütkens, Frantz Julius
Lütkens, Frantz Julius * 21. Okt. 1650 Dellin/Sachsen-Lauenburg t 12. Aug. 1712 Kopenhagen Theologe, luth. V Frantz L., Müller u. Ackersmann M Anna Sophia geb. Wolff I. Rosina Elisabeth geb. Praetorius (gest. 1709); II. Gertrud geb. Struve K 13 K., u. a. Frantz Christian (gest. 1700), Margaretha Elisabeth, Dorothea Elisabeth; Anna Elisabeth Chuden; Friedrich, Charlotte Sophia, Nicolaus Schule in Neuenhausen 1 6 5 8 - 1 6 6 8 Johannisschule in Lüneburg, daneben Unterricht durch Hauslehrer 1 6 6 8 - 1 6 7 3 mit Unterbrechungen Universität W i t tenberg (1669 Reise nach Prag, 1672 kurzzeitig an Universität Jena) danach Hauslehrer u. Hofmeister in Lauenburg, 1676 1679 1684 1686
1687-1704 1704-1712
Hamburg u. Büllingen Rektor an der Saldria in Alt-Brandenburg Diakon St. Katharinen Magdeburg Pastor an St. Johannis und Propst in Stargard/Pommern Assessor des hinterpommerschen Konsistoriums, Pro- oder Vize-Superintendent der Kirchen im Stargardischen Distrikt Propst St. Petri in Cölln, Konsistorialrat und Inspektor in Cölln deutscher Hofprediger, Konsistorialrat und Prof. theol. an der Ritterakademie Kopenhagen
Frantz Julius Lütkens wurde am 21. Okt. 1650 in Dellin geboren, einem kleinen Dorf im Herzogtum Sachsen-Lauenburg. Sein Vater Frantz Lütkens, der aus Holstein stammte, arbeitete hier als Müller und Ackersmann; seine Mutter Anna Sophia war die einzige Tochter des Dorfschulzen in dem ebenfalls im Sachsen-Lauenburgischen gelegenen Haar, Balthasar Wolff (die biographischen Informationen nach einer von Georg Gottfried KÜSTER veröffentlichten »Lebens=Beschreibung . . . H E R R N D. Frantz Julii Lütkens«). Schon früh hatte der Vater bestimmt, daß der Sohn Theologe werden sollte. Dieser wurde zuerst im
•amimt^
nahegelegenen Neuenhausen unterrichtet, bevor er 1658 mit seinen Eltern nach Lüneburg kam, wohin der Vater als Bau- und Mühlenmeister berufen worden war. Hier besuchte der Sohn zehn Jahre die angesehene Johannisschule und wurde zusätzlich von Hauslehrern privat unterrichtet. Nachdem sich Lütkens mit einer Oratio Valedictoria öffentlich von der Schulanstalt verabschiedet hatte (so er selbst in seinem »Dedications=Schreiben an den Hochlöbl. Magistrat der berühmten Stadt Lüneburg« aus dem Jahre 1703), immatrikulierte er sich am 22. Aug. 1668 an der Universität Wittenberg, deren Rektorat in jener Zeit der Professor für Logik, Christian Trentsch ( 1 6 0 5 - 1 6 7 7 ) , bekleidete ( J U N T KE, 1952, S. 210). Der Lüneburger Rat hatte dem Studiosus ein Stipendium zuerkannt; darüber hinaus erhielt dieser zwei weitere Stipendien, »deren Collatur bey zwoen ansehnlichen Familien der Herren Sülffmeister stehet«, so daß ihm während seiner dreijährigen Universitätsausbildung jährlich 70 Taler zugeschickt wurden. Lütkens »besuchte die Collegia Philosophica fleißig, welche Er nebst denen Sprachen und der Theologie nützlich verband« (KÜSTER, 1727, S. 9). Anfang 1669 reiste Lütkens mit einigen Studenten über Leipzig und Dresden nach Prag, wo er längere Zeit blieb und sich unter anderem die katholischen Zeremonien während der Passionswoche an-
Lütkens,
Frantz Julius
schaute. Nach seiner Rückkehr erkrankte er schwer
soll er mit ihm in privater Zurückgezogenheit acht
und fuhr anschließend nach Hause, um sich von sei-
Tage lang biblische Diskurse geführt haben (KÜSTER,
ner Krankheit vollständig zu erholen. U m Michaelis
1727, S. 12). Auch die Bibel-Collegia, die er in Cölln
1669 nach Wittenberg zurückgekehrt, wurde er
und später als Hofprediger in Kopenhagen unter gro-
Tischgenosse bei August Pfeiffer ( 1 6 4 0 - 1 6 9 8 ) , der
ßem Zulauf der Studierenden abhielt, zeigten den
1665 als außerordentlicher Professor orientalium be-
Einfluß Sandhagens. Der bekannte Rostocker Theo-
rufen worden war, nachdem er bereits mehrere Jahre
loge Johann Fecht ( 1 6 3 6 - 1 7 1 6 ) hob in seiner Vorre-
Privatvorlesungen über orientalische Sprachen gehal-
de zu Lütkens' »Collegium Biblicum« (1715) hervor,
ten hatte. Ein von Pfeiffer 1671 unter dem Titel
daß dieser seine ganzen Gespräche und Diskurse auf
»Praelectiones In Prophetiam Jonae« veröffentlichter
die Autorität der Bibel gegründet habe.
theologischer Kommentar verzeichnete unter den
Lütkens, der wegen Sandhagen in Lüneburg bleiben
Widmungsadressaten auch Lütkens' Namen. Als
wollte (später nahm Sandhagen die Würde eines
Pfeiffer Ostern 1671 eine Berufung des Herzogs Syl-
Konsistorialrats in Celle an und wurde schließlich
vius Friedrich von Oels zum Pastor im schlesischen
Hofprediger in Gottorff), erhoffte sich die Berufung
Medzibor annahm (später lehrte er Theologie an der
auf eine der damals vakant gewordenen Lehrerstellen
Universität Leipzig, wo Sebastian Gottfried —» Starck
an der Johannisschule, allein die H o f f n u n g erfüllte
sein Schüler wurde), fand Lütkens Aufnahme in der
sich nicht. Zudem starb 1676 sein Vater, so daß Lüt-
Tischgesellschaft von Balthasar Stolberg (1640 bis
kens bei der Suche nach einer festen Anstellung
1684), der seit 1664 als Adjunkt an der philosophi-
Lüneburg verlassen mußte und eine Vokation zum
schen Fakultät lehrte, 1665 für den erkrankten Grä-
Rektor der Saldrischen Schule in der Altstadt Bran-
zisten Johann Erich Ostermann ( 1 6 0 4 - 1 6 6 8 ) die
denburg annahm, welches Amt er drei Jahre ausüb-
Vorlesungen in Griechisch übernommen hatte und
te. Hier in Brandenburg schloß er auch die Ehe mit
nach Ostermanns Tod als dessen Nachfolger vor al-
Rosina Elisabeth, der ältesten Tochter des branden-
lem über das griechische Neue Testament las.
burgischen Superintendenten
1672 wechselte Lütkens, der in Wittenberg »aller-
(1627-1699).
hand Proben seines Fleisses« abgelegt haben soll (so KÜSTER, 1727, S. 10; überliefert ist jedoch nur die philosophische »Disputatio de ideis in mente divina« aus dem Jahre 1669) und auch einige Male in der Universitätskirche predigte, zur Fortsetzung seiner Studien an die Universität Jena (allerdings weist die Matrikel keinen Eintrag auf). Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er jedoch wieder nach Wittenberg zurück und wurde schließlich von seinem Vater nach Lüneburg zurückbeordert.
Andreas
Praetorius
1679 wurde Lütkens zum Diakon an die St. Katharinen-Kirche in Magdeburg berufen. In einem »Send= Schreiben ... Von der Wichtigkeit des Predig=Amts«, das er an seinen vormaligen Wittenberger Studiengenossen Johannes Boden schickte, dankte er diesem für die zur Vokation übermittelten Glückwünsche und verwies auf die schwere Bürde seiner dreijährigen Tätigkeit an der Saldrischen Schule; wenngleich die Last, die man beim Predigtamt trage, noch schwerer sei, so wäre es ihm als jungem Prediger ein
Nach seiner Rückkehr bekleidete Lütkens zunächst
besonderer Trost, in dem Pastor zu St. Jacob und Se-
verschiedene Hauslehrer- und Hofmeisterstellen, un-
nior des geistlichen Ministeriums, Christian Scriver
ter anderem in Lauenburg, Hamburg und Büllingen.
( 1 6 2 9 - 1 6 9 3 ) , jemanden zu haben, »dessen Erfah-
In jenen Jahren knüpfte er Kontakte zu dem berühm-
rung, Gelehrsamkeit und exemplarischer Wandel mir
ten Hebraisten Esdras Edzard ( 1 6 2 9 - 1 7 0 8 ) in Ham-
in vielen zu statten kommen kan, weil er mich einer
burg, bei dem er sich in den Sprachen weiterbildete,
besondern Freundschafft von dem Tage an, da ich hie
und zu dem Superintendenten Caspar Hermann
kommen, biß hieher gewürdiget«. Für seinen Amts-
Sandhagen ( 1 6 3 9 - 1 6 9 7 ) in Lüneburg, der ihn zum
kollegen
Bibelstudium ermunterte und den er in Lüneburg
hielt Lütkens auch die Trauungsrede bei Scrivers vier-
und
berühmten
Erbauungsschriftsteller
während eines dreiviertel Jahres fast täglich aufsuch-
ter Eheschließung mit Elisabeth, einer Tochter des
te (so er selbst in seinem »Dedications=Schreiben an
kfl.-brandenburgischen Zeugwärters auf der Feste
den Hochlöbl. Magistrat der berühmten Stadt Lüne-
Spandau, Christoph Silo, am 19. Okt. 1681.
burg«), Als Lütkens, nachdem er Propst zu St. Petri
Sein Predigtamt in Magdeburg hatte Lütkens fünf
in Cölln geworden war, Sandhagen zu sich einlud,
Jahre inne, dann erhielt er eine Vokation auf das Pa-
261
262
Lütkens,
Frantz
Julius
storat u n d die Praepositur an der St. Johannis-Kirche
verbieten, weihte er als Propst a m 2 1 . Juli 1 6 9 5 die
zu Stargard in H i n t e r p o m m e r n , die durch den T o d
neuerbaute Luisenstadtkirche mit allen lutherischen
von Wilhelm Engeicken ( 1 6 0 8 - 1 6 8 3 ) vakant gewor-
Zeremonien, indem er und der Vorstadtprediger Chri-
den war. N a c h d e m Lütkens die von Kurfürst Fried-
stoph Friedrich Possart ( 1 6 6 7 - 1 7 3 8 ) sowie die vier
rich Wilhelm angeordnete Probepredigt vor der G e -
Altarknaben weiße Chorröcke trugen. D e r Kurfürst
m e i n d e erfolgreich abgelegt hatte (KÜSTER, 1 7 2 7 ,
beschwerte sich daraufhin beim Magistrat, er habe
S. 15f.), siedelte er im September 1684 von M a g d e -
absichtlich die Einweihung der Kirche so schnell
burg nach Stargard u m . A u f seiner Hinreise traf er in
vollzogen, u m seinem Verbot der Zeremonien zuvor-
Rottmersleben bei M a g d e b u r g mit J a c o b —* Butten
z u k o m m e n . Lütkens rechtfertigte sein Verhalten in
z u s a m m e n , der hier als Hauslehrer beim Prediger
zwei Schreiben an den Kurfürsten v o m 2 2 . Juli u n d
Meyer angestellt war. Lütkens n a h m ihn als Praecep-
2 4 . Juli 1 6 9 5 ( G S t A Rep. 4 7 C 4 M . A . 2 0 5 : Acta
tor seiner Kinder zuerst nach Stargard u n d später
betr. die neue Kirche in der C ö p n i k e r Vorstadt. Se-
d a n n nach seiner Vokation z u m Cöllnischen Propst
bastian: Luisen Kirche 1 6 8 6 - 1 6 9 6 , Bl. 2 6 - 2 7 u.
in die kurbrandenburgische Residenz mit, w o er But-
Bl. 2 8 - 2 9 ; Bl. 3 9 - 4 0 das Schreiben Possarts an den
ten eine Lehrerstelle a m Cöllnischen G y m n a s i u m
Kurfürsten in derselben Angelegenheit). N a c h d e m
vermittelte. Bereits 1 6 8 6 wurde Lütkens z u m kfl.-
Friedrich III. in der Luisenstadtgemeinde die alten
brandenburgischen Rat ernannt, als Assessor ins hin-
Bräuche verboten hatte, begleiteten die Prediger zu
terpommersche
nach
St. Petri die a u f d e m Vorstadtkirchhof beizusetzen-
d e m T o d e des Generalsuperintendenten in Hinter-
den Leichen dann nur bis zur damaligen Roßstraßen-
p o m m e r n und im Fürstentum Rügen, Martin Sylve-
brücke, wo sie ihre weißen Chorröcke hätten ablegen
ster G r a b e ( 1 6 2 7 - 1 6 8 6 ) , als Pro- oder Vize-Super-
müssen. D e r Prediger Possart vollzog dann die H a n d -
intendent der Kirchen im Stargardischen Distrikt
lung a m Grabe.
Konsistorium
berufen
und
mit der Verwaltung der vakanten Stelle beauftragt (FORTGESETZTE SAMMLUNG, 1 7 2 7 , S . 6 2 3 ) .
1 6 8 7 erhielt Lütkens die Vokation auf die durch den T o d Gottfried Langes ( 1 6 4 0 - 1 6 8 7 ) erledigte Praepositur zu Cölln und nach einer in Potsdam vor d e m Kurfürsten gehaltenen Predigt neben der Vokation auf das Propstamt zugleich die Inspektion über die Cöllnischen Kirchen u n d Schulen sowie die Stelle eines Konsistorialrates angetragen. In die ersten Amtsjahre des neuen Propstes fiel der Regierungswechsel in K u r b r a n d e n b u r g , als 1 6 8 8 nach d e m T o d e Kurfürst Friedrich Wilhelms sein S o h n Friedrich III. die Herrschaft im Kurfürstentum übernahm. Anläßlich der E r b h u l d i g u n g der brandenburgischen Untertanen am 14. J u n i 1688 hielt Lütkens in der Kirche zu St. Petri die Huldigungspredigt »Der U m die Schenc k u n g D e s Hochweisen K ö n i g s S a l o m o n s H o c h g e priesene G o t t « . Lütkens, der seine theologische Ausbildung in Wittenberg absolviert hatte, galt als Hauptvertreter der allerdings durchaus gemäßigten lutherischen O r t h o doxie in der brandenburgisch-preußischen Residenz, der noch an m a n c h alten feierlichen Kirchenbräuchen festhielt u n d z u m Beispiel als sichtbares äußeres Zeichen einen weißen C h o r r o c k trug. Entgegen d e m kurfürstlichen Vorhaben, in der neuen Luisenstadtgemeinde solche »papistischen Satzungen« zu
V o m kurfürstlichen H o f erhielt Lütkens mehrmals wichtige K o m m i s s i o n e n »in Kirchen u n d andern Geistlichen Casibus u n d j r r u n g e n « aufgetragen (GAUE, 1 7 2 7 , S. 2 8 3 ) . S o wirkte er 1 6 9 2 in Halle als einer der hierzu verordneten kurbrandenburgischen K o m missare bei der Beilegung der Heterodoxie-Streitigkeiten zwischen den pietistischen T h e o l o g e n August H e r m a n n Francke ( 1 6 6 3 - 1 7 2 7 ) und J o a c h i m Justus Breithaupt ( 1 6 5 8 - 1 7 3 2 ) einerseits u n d den lutherisch-orthodoxen Stadtgeistlichen u m den Inspektor des Saalekreises, J o h a n n Christian Olearius ( 1 6 4 6 bis 1 6 9 9 ) , andererseits (der Schlußbericht der K o m m i s sionsmitglieder Lütkens, Carl von Dieskau [1653 bis 1721], Veit Ludwig von Seckendorff [ 1 6 2 6 - 1 6 9 2 ] u n d Heinrich von Platen [ 1 6 5 4 - 1 7 3 4 ] im Hauptarchiv der Franckeschen Stiftungen, H a 3 3 : D
92:
S. 3 6 4 - 3 7 7 u. 6 7 4 - 6 8 5 ; eine Streitschrift der K o m missionsmitglieder erschien 1693 unter d e m Titel » D i e bißhero A n Vielen O r t h e n Unter d e m Ungeschickten N a h m e n D e s Pietismi Bedrängt und verlästert gewesene/ N u n m e h r o aber Z u G o t h a und Halle Unschuldig erkante Auch A u f f öffentlichen Cantzeln daselbst declarierte reine Evangelische Lehre«). W ä h r e n d seiner Amtszeit ließ Lütkens zahlreiche Gutachten ausgehen, die er wegen Streitigkeiten zwischen einzelnen Geistlichen oder zur Abstellung von Mißbräuchen angefertigt hatte. Als z u m Beispiel der
Lütkens, Frantz Julius Garnisonprediger Christoph Nagel ( 1 6 5 8 - 1 6 9 9 ) bei anderen Geistlichen Anstoß erregt hatte, weil er bei Taufen mehr als fünf Paten erlaubte und sich über die eigentliche Garnison hinaus auch von Angehörigen anderer Truppen zu religiösen Amtshandlungen heranziehen ließ, wodurch er höheren Einnahmen als andere Prediger erzielte, und sich diese daraufhin beschwerten, wurden der Propst von St. Nicolai, Philipp Jakob Spener ( 1 6 3 5 - 1 7 0 5 ) , und Lütkens als Cöllnischer Propst mit der Anfertigung von Gutachten beauftragt (Lütkens Gutachten vom 20. Jan. 1697 in: GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 17, Bl. 40 u. 44). Ein Erlaß vom 11. Febr. 1697 setzte dann fest, daß die Zahl der Paten fünf nicht überschreiten dürfe und für jeden darüber hinaus gehenden Paten acht Groschen Strafe ans Armenhaus gezahlt werden mußten. Außerdem mußte sich Nagel künftig an die Grenzen seiner Garnison halten; den Angehörigen der verschiedenen Truppenteile, die nicht zur eigentlichen Garnison gehörten, sollte es freistehen, jedesmal, wenn sie eines Geistlichen zu einer Amtshandlung bedürfen, sich unter den Berliner Predigern einen ihnen genehmen zu wählen. Lütkens bewies seine zwar gemäßigte, gleichwohl lutherisch-orthodoxe Haltung auch bei dem durch Johann Caspar Schade ( 1 6 6 6 - 1 6 9 8 ) hervorgerufenen sogenannten Berliner Beichtstuhlstreit, wo er gegen die Pietisten Schade und Spener für den Erhalt der in Mißkredit geratenen Privatbeichte eintrat. In der erst nach seinem Tode veröffentlichten Schrift »Die grosse Nutzbarkeit Der Privat=Beichte« (1727) schrieb er, daß der Pfarrer durch sie die Gelegenheit habe, die Gläubigen zu unterrichten und zur Erkenntnis ihrer Sünden zu bringen sowie die Betrübten zu trösten, und daß man die von Christus befohlene Privatbeichte nicht leichtfertig abschaffen solle; allerdings dürfe kein Gewissenszwang ausgeübt werden. Auch Spener hatte sich in dem Beichtstuhlstreit keineswegs auf die Seite seines pietistischen Freundes Schade gestellt, sondern lange Zeit vermittelt, schließlich sogar bei dem für Kirchensachen zuständigen Minister, Konsistorialpräsidenten Paul Freiherr von Fuchs (1640 bis 1704), für die Entlassung Schades plädiert (WALLMANN, 1987, S. 80). Die von Kurfürst Friedrich III. unter dem 17. Juli 1698 datierte Verfügung, nach welcher Schade aus Berlin versetzt werden sollte, wurde nicht mehr ausgeführt, da der Prediger acht Tage später starb. Uberliefert ist auch Lütkens' »Send=Schreiben« an Spener vom 27. Febr. 1697
( a b g e d r u c k t b e i : KÜSTER/ MÜL LER, 1 7 5 2 , I I , S . 4 0 2 -
405), in welchem der Cöllnische Propst auch die von Schade in jener Zeit in religiösem Eifer durchgeführte Züchtigung halbwüchsiger Mädchen, die dem Ansehen des Predigers in Theologenkreisen erheblich geschadet hat und zu bösen Gerüchten Anlaß gab, mit ungewöhnlicher Schärfe verurteilte. Später schrieb Joachim Lange (1640-1744), seit 1709 Professor für Theologie an der Universität Halle und einer der streitbarsten Verfechter der pietistischen Lehre, daß Lütkens seinen Brief an Spener damals »in einem paroxysmo contradictionis nicht ohne menschliche Affecten geschrieben« habe und ihn Jahre später offenbar gern zurückgenommen hätte (vgl. WALCH, 1739, V, S. 9 0 - 9 2 ) . Uberhaupt war das Verhältnis zwischen dem orthodoxen Propst Lütkens und dem Pietisten Spener keineswegs gespannt. So soll Lütkens in den zahlreichen Vokationsverhandlungen niemals als Gegner Speners aufgetreten sein, obwohl er dessen Tätigkeit im Konsistorium tendenziell negativ beurteilte und damit Berichten über Differenzen mit Spener, die später zu seinem Weggang aus Cölln geführt hätten, Vorschub leistete (SCHICKETANZ, 1967, S. 70f.). Spener hatte seinem Amtskollegen Lütkens seine am 8. Juli 1691 noch vor seiner Amtseinführung als Propst zu St. Nicolai vor der kurfürstlichen Familie in Oranienburg gehaltene Predigt »Von Des Wahren Christenthums Art/ Pflichten und Vortheil« gewidmet, die er zusammen mit zwei weiteren Predigten aus dem Jahre 1691 im Druck ausgehen ließ. Auch in bezug auf die geplanten Unionsverhandlungen teilte Lütkens Speners Haltung. Doch während Spener 1703 seine Beteiligung an den Unterredungen zwischen Lutherischen und Reformierten von vornherein abgelehnt hatte, weil er sie als verfrüht ansah, war Lütkens durch den obersten Berater des Königs, Johann Casimir Graf von Wartenberg (1643-1712), zur Teilnahme am Religionsgespräch bewogen worden und der Kommission zu den Unionsverhandlungen beigetreten, schied aber später aus und blieb den Beratungen fern. Zunächst hatte Lütkens den Verhandlungen »als christlich und herrlich Werk« wohl einen gewissen Erfolg eingeräumt, hoffte er doch, daß trotz divergierender Auffassungen in einzelnen Fragen eine Eintracht zustande käme (vgl. auch WENDLAND, 1926, S. 153f.). So wurde er von König Friedrich I. zusammen mit dem Inspektor und Prediger am Dom zu Magdeburg, Johann Joseph Winck-
263
264
Lütkens,
Frantz Julius
ler ( 1 6 7 0 - 1 7 2 2 ) , in die Kommission delegiert, die
Katechismus und erlebte 1720 nach Lütkens' Tod
die Besprechungen über die Union einleiten sollte.
eine neue Auflage, wie überhaupt die Schriften des
Doch schon bald merkte der Propst, der die Unver-
Cöllnischen Propstes wegen ihres engen Bezuges auf
letzlichkeit der lutherischen »Wahrheit« bewahren
das biblische Wort noch weit über seinen Tod hinaus
wollte, daß die Lutherischen den Reformierten, die
wirkten. Uber die vom Archidiakon zu Salzwedel,
mit ihren Vertretern, den beiden Hofpredigern Da-
Christoph Dietrich C h u d e n ( 1 6 7 6 - 1 7 1 6 ) , seinem
niel Ernst —> Jablonski und Benjamin —> Ursinus von
Schwiegersohn, herausgegebenen »Leich= und Mis-
Bär sowie dem Frankfurter Theologen Samuel Stri-
cellan-Predigten/ Erster Theil« schrieb ein Rezensent
mesius ( 1 6 4 8 - 1 7 3 0 ) , zugleich herausragende Theo-
der in Leipzig erschienenen »Fortgesetzte(n) Samm-
retiker delegiert hatten, im Religionsgespräch unter-
lung Von Alten und Neuen Theologischen Sachen,
legen waren. Sein Versuch, die Unterlegenheit seiner
Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderun-
Seite dadurch auszugleichen, daß bei den Lutheri-
gen, Anmerckungen, Vorschlägen, u. d. g.« später:
schen noch ein weiterer »theoretischer Kopf«, näm-
»Wer da wissen will, wie man die H . Schrifft aus der
lich der Archidiakon zu St. Marien, Andreas —» Ritt-
Schrifft erklären müsse, der findet in diesen Predig-
ner, zu den Beratungen hinzugezogen werde, wurde
ten eine ungemeine schöne Anweisung.« (FORTGE-
abgelehnt. So trat Lütkens schon vor der zweiten Sit-
SETZTE SAMMLUNG, 1 7 2 4 , S . 1 0 6 0 , i n e i n e r R e z e n s i -
zung zurück. Sein Verhalten rechtfertigte er dann
on zum 1723 erschienenen zweiten Teil der »Leich=
ausführlich in der Schrift »Christliche unmaßgebli-
und Miscellan-Predigten«, ebenda, S. 1 0 5 9 - 1 0 6 1 ;
che Gedancken/ Uber die Vereinigung Der beyden
danach enthalte der erste Teil eine »gründliche, er-
Protestirenden Kirchen« (1703; die Schrift wurde in
bauliche und deutliche Abhandlung der Texte«, wäh-
der Folgezeit mehrmals gedruckt, von Georg Gott-
rend im zweiten Teil dagegen die Ausarbeitung der
fried KÜSTER aufs neue herausgegeben und seiner
meisten Predigten zwar ziemlich kurz sei, eine un-
»Lebens=Beschreibung« angehängt).
vollkommene Arbeit des verstorbenen Autors also,
D a ß Lütkens den Unionsgedanken (allerdings ohne
doch gebe es gleichwohl auch darin »wichtige Mate-
die konfessionellen Eigenarten überwinden zu müs-
rien und viele Zeugnisse der evangelischen Wahr-
sen) jedoch nie aufgegeben hatte, belegen auch seine
heit«.)
Predigten, die sich - gleichfalls ein Zeichen seines gemäßigten orthodoxen Luthertums - von manchen Predigten seiner Mitgeistlichen durch die fehlende Schelte an reformierten Glaubensauffassungen auszeichneten. Lütkens war als Kanzelredner berühmt; seine Zeitgenossen verglichen ihn seiner Beredsamkeit wegen mit dem Gott Apollo (so der Archidiakon zu St. Petri, Peter Siegmund —» Pape, in den Versen, die er nach dem Tode des Cöllnischen Propstes unter sein Bildnis setzen ließ). Lütkens' Predigten atmeten im besonderen Maße den Geist der Bibel; ganze Passagen bestanden oft aus einer bloßen Aneinanderreihung biblischer Zitate. Auch der Katechismusunterricht, den der Propst den Kindern seiner Gemeindemitglieder erteilte, zeigte eine besonders enge Bindung an die Bibel; die Kinder lernten die biblischen Zitate, die Lütkens als Beweisstellen für dogmatische Behauptungen angegeben hatte, auswendig und konnten so in den öffentlichen Katechismusexamina glänzen (vgl. WENDLAND, 1926, S. 155f.). 1703 veröffentlichte der Propst seine Schrift »Das Erkänntniß der Wahrheit zur Gottseeligkeit ... in Frage und Antwort verfasset«; das Werk glich einem
Als 1704 der kgl.-dänische Konsistorialrat Christian Rudolf Müller, deutscher Hofprediger und Theologieprofessor an der Ritterakademie in Kopenhagen, Bischof in Fühnen wurde, schlug der dänische Gesandte in Berlin Lütkens zum Nachfolger vor (GAUE, 1727, S. 285, mit dem Hinweis, daß sich Lütkens wegen seines Mißerfolges beim Religionsgespräch mit Wegzugsgedanken getragen habe, von denen der dänische Gesandte wußte). Lütkens nahm die Vokation des dänischen Königs Friedrich IV. an und hielt am 18. Aug. in der Kirche zu St. Petri seine Abschiedspredigt, die nach seinem Weggang der Armenprediger Lorenz Gensichen zusammen mit Lütkens' »Sieben Letzte(n) Cöllnische(n) Montags=Predigten von der Seeligkeit« veröffentlichte (ein von Lütkens an die Geistlichen seiner Synode anläßlich seines Weggangs aus Cölln gerichtetes Schreiben ist bei KÜSTER, 1727, S. 1 8 - 2 0 abgedruckt). Auf seiner Reise nach Dänemark wollte Lütkens für einige Wochen in Rostock Station machen, u m mit einer Inaugural-Disputation zum Doktor der Theologie zu promovieren, doch der dänische König verlangte die unverzügliche Anreise seines neuen deut-
Lütkens,
Frantz Julius
sehen Hofpredigers und erteilte ihm durch königli-
Den Pietismus innerhalb der lutherischen Kirche
che Order den Titel Doctor theologiae auch ohne
hingegen, insbesondere jenen Hallischer Prägung,
Promotion. Anfang September wurde Lütkens in sei-
duldete der Monarch. 1705 hatte Friedrich IV. im
ne neuen Amter eingeführt (vgl. die Nachricht über
Rahmen seiner cura religionis die Missionierung der
seine Introduktion in: N O V A L I T E R A R I A M A R I S
Einwohner in den dänischen Kolonien befohlen. Sein
BALTHICI & SEPTENTRIONIS,
1705, S. 47).
Hofprediger Lütkens wandte sich an seine ehema-
Allerdings brachte ihm die Berufung in der Folgezeit
ligen Amtskollegen in der brandenburgisch-preu-
zahlreiche Neider ein, um so mehr, da er sich Dok-
ßischen Residenz mit der Bitte, hierfür geeignete
tor der Theologie nennen sollte, ohne diesen akade-
Prediger zu empfehlen. Obwohl er für die Missions-
mischen Grad an einer Universität erlangt zu haben
tätigkeit wahrscheinlich keine pietistischen Theolo-
(GAUE, 1 7 2 7 , S . 2 8 5 f . ) .
gen im Blick hatte, schlugen ihm der Extraordinari-
Für die Berliner Pietisten Spener und Carl Hildebrand von Canstein ( 1 6 6 7 - 1 7 1 9 ) , die sich im besonderen Maße der Aufgabe widmeten, pietistische Glaubensgenossen in vakante Predigerstellen zu berufen, war die Besetzung des freigewordenen Cöllnischen Propstamtes wegen der Berufung des neuen Propstes ins Konsistorium angesichts des Alters von Spener
besonders
wichtig
(SCHICKETANZ,
1967,
S. 50ff.). Der für Spener vorgesehene Nachfolger als Propst zu St. Nicolai, Conrad Gottfried —> Blanckenberg, schien nicht geeignet oder war auch nicht gewillt, dessen Platz im Konsistorium einzunehmen. Auf Lütkens' Cöllnisches Propstamt wurde schließlich Ferdinand Helfreich —> Lichtscheid berufen, mit dem Spener und Canstein schon längere Zeit Kontakt gepflegt hatten. Auch in Dänemark hatte der Pietismus seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert an R a u m gewonnen, es bestand eine starke Nachfrage nach Erbauungsliteratur, zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden in Kopenhagen erste pietistische Konventikel abgehalten, unter anderem von den deutschen Studenten Christopher Eberhard und Johann Otto Glüsing, die als Hauslehrer in die dänische Hauptstadt gekommen waren und hier seit 1704 Kaufleute, Handwerker und Mitkommilitonen zu erbaulichen Zusammenkünften um sich versammelten (JAKUBOWSKI-TIESSEN,
us zu St. Petri, Christian —> Campe, und der Pastor zu St. Georg, Johannes —» Lysius, als Kandidaten Heinrich Plütschau ( 1 6 7 7 - 1 7 4 6 ) und Bartholomäus Ziegenbalg ( 1 6 8 3 - 1 7 1 9 ) vor, die als Schüler das Friedrichswerdersche Gymnasium unter seinem pietistischen Rektor Joachim Lange (der 1709 als Theologieprofessor an die Universität Halle berufen wurde) besucht und anschließend Theologie in Halle studiert hatten. Nachdem sie in Kopenhagen für ihr neues Amt ordiniert wurden, reisten sie in die kleine dänische Kolonie Tranquebar an der südlichen Ostküste Indiens, wo sie im Juli 1706 anlangten; bereits 1707 konnten die ersten Heiden getauft werden (vgl. hierzu BRECHT, 1993, S. 5 2 7 - 5 2 9 ) . Das Missionsunternehmen wurde durch die Hallischen Pietisten, vor allem durch Francke, besonders gefördert; König Friedrich IV. unterstützte gegen den Widerstand orthodoxer Geistlicher die Zusammenarbeit zwischen den Hallischen Pietisten und dem bald eingerichteten Missionskollegium in Kopenhagen, weshalb Lütkens - so die Uberlieferung - noch auf seinem Totenbett darum gebeten haben soll, sich in seinem Namen beim dänischen König für die Förderung des Missionswerkes zu bedanken (KÜSTER, 1727, S. 32, mit dem Hinweis, daß sich der Prediger gerade wegen der Heidenmission am H o f e besonderer Wertschätzung erfreute).
1995, S. 446). U m 1706 wurde Glüsing dann in
Bis heute gilt Lütkens als derjenige, durch dessen
Norwegen tätig, das seit dem 14. Jahrhundert mit
Vorschlag die organisierte dänische Missionstätigkeit
Dänemark eine Union bildete, und zwar ebenfalls als
pietistischer Prägung überhaupt erst zustande ge-
Hauslehrer in Christiana, wo er pietistische Fröm-
kommen sei (MONTGOMERY, 1995, S. 475). Tatsäch-
migkeit und kirchenkritische Schwärmerei unter den
lich öffnete er sich in seinem neuen Amt über die
Bürgern verbreitete. Als sich herausstellte, daß bei
Heidenmission dem Pietismus stärker als zuvor in
diesen Zusammenkünften kirchenfeindliche Schrif-
der preußisch-brandenburgischen Residenz, obwohl
ten gelesen wurden, erwirkte Lütkens ein Verbot die-
er sich schon bald nach deren Zustandekommen ge-
ser im Zeichen des Separatismus stehenden Konven-
gen den Vorwurf wehrte, er selbst habe die pietisti-
tikel, das König Friedrich IV. am 2. Okt.
schen Missionare vorschlagen: »Als a. 1708. in einer
ausgehen ließ (MONTGOMERY, 1995, S. 485).
1706
öffentlichen Disputation auf einer Weltberühmten
265
266
Lütkens, Frantz Julius Sächsischen Universität die Königl. Dänische Missionarien in Ost=Jndien vor falsche Apostel angesehen wurden, wiederlegte Herr D. Lütkens in einem gedruckten Sendschreiben an einem gewissen Pastorem, solches mit aller Sanfftmuth, aus welchem zugleich zu ersehen, daß er die beyde erste Missionarien, Ziegenbalcken und Plütschow, nicht aus Halle, sondern aus Berlin, und zwar durch 2. Prediger daselbst recommendation, auf Königlichen Befehl verschrieben und präsentiert.« (GAUE, 1727, S. 287; Lütkens' »Send=Schreiben wegen der Dänischen Mission in Tranquebar« datiert 29. März 1709.) Aufschluß darüber, in welchem Umfang Lütkens das Dänische Missionswerk förderte, geben die Briefe, die er von Kopenhagen nach Halle an August Hermann Francke schrieb und die heute im Archiv der Franckeschen Stiftungen aufbewahrt werden (AFSt/ H [Hauptarchiv] mit 24 Schreiben aus den Jahren 1692-1711, davon 16 Schreiben an August Hermann Francke; AFSt/M [Missionsarchiv] mit 23 Schreiben aus den Jahren 1708-1711, davon 16 an August Hermann Francke in Halle; das Missionsarchiv besitzt außerdem 6 Schreiben an Lütkens aus den Jahren 1708-1713, davon 3 von Bartholomäus Ziegenbalg). Danach unterstützte Lütkens nicht unwesentlich die finanzielle Ausstattung der Mission: Am 16. Juli 1709 schrieb er, daß er für das Missionswerk jährlich ein paar Hundert Reichstaler insbesondere am Königshof sammeln wolle. Das Einwerben von Spenden, auf welche die Missionare neben ihren Einkünften angewiesen waren, trug entscheidend zum Gelingen des Missionswerkes bei. In seinem Brief an Francke vom 26. Nov. 1709 teilte der Hofprediger dann mit, daß in den nächsten zehn bis zwölf Tagen wieder ein Schiff nach Tranquebar abgehen werde; leider sei er nicht in der Lage gewesen, die von Francke erbetenen 1000 Taler für die Leute zur Beförderung der Heidenmission aufzubringen, sondern nur 800 Taler, da er von der Abreise zu spät erfahren habe (AFSt/H C 486: 2; auch in anderen Briefen berichtete Lütkens von seinen Spendensammlungen für das Missionswerk, so daß die Feststellung von BRECHT, 1993, S. 529, wonach die Spenden »überwiegend durch Halle, kaum in Dänemark« aufgebracht wurden, doch relativiert werden kann). Wiederholt mußte Lütkens aber auch über Widerstände gegen das Missionswerk am dänischen Königshof berichten, so in seinen Briefen vom 16. Juli
und vom 20. Aug. 1709. Im letzterwähnten Brief informierte er Francke außerdem darüber, daß er nun schon im fünften Jahr in Kopenhagen zwei Lehrer halte, einen für dänische und einen für deutsche arme Kinder. Beiden zahle er wöchentlich einen Reichstaler aus einem Fonds, den er durch den Klingelbeutel im Gottesdienst auffülle. Außerdem habe er zum letzten Johannisfest 18 bettelnde Kinder einkleiden lassen, wobei ihm ein »christlicher Kaufmann« den Preis der Waren herabgesetzt habe, doch nun wolle man ihm den Klingelbeutel entziehen und zur Armenkasse zuschlagen (AFSt/H D 41: 42 c ). Daneben bieten Lütkens' Briefe auch in anderer Hinsicht recht Aufschlußreiches. So zum Beispiel übersandte der Hofprediger mit seinem Schreiben vom 21. Mai 1709 eine Schachtel mit einem in Norwegen ausgegrabenen Stück Silbererz, welches man in der Mineraliensammlung des Waisenhauses aufheben solle. Außerdem schickte er Münzen, unter anderem einen Reichstaler vom »unglückl. Pfaltzgraffen Friderico« [Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, der »Winterkönig« Friedrich I. von Böhmen], zur Bezahlung ihm zugesandter Medikamente (AFSt/H C 486: 1). Am 19. Okt. 1709 berichtete Lütkens nach Halle über die Anlieferung der Ziegenbalgschen Schriften in Kopenhagen, die er an Frau von Schmiedberg, die Hofmeisterin der kgl.-dänischen Erbprinzessin, weitergeleitet habe. Der sprachlich begabte Ziegenbalg arbeitete von 1708 bis 1711 an der malabarischen (tamilischen) Übersetzung des Neuen Testaments, außerdem an einem Katechismus und einem Gesangbuch. Darüber hinaus beschäftigte er sich intensiv mit dem örtlichen Heidentum und seinen Vorstellungen über die malabarischen Götter. Ziegenbalgs erste Briefe aus Tranquebar veröffentlichte Joachim Lange 1707 in der »Halleschen Korrespondenz«; im Jahre darauf publizierte er mehrere Briefe des Missionars in einem Buch unter dem Titel »Merkwürdige Nachricht aus Ost-Indien«, das mehrere Fortsetzungen und Auflagen erlebte (vgl. auch BRECHT, 1993, S. 528f.). Am 17. Jan. 1711 schrieb Lütkens an Francke, daß er drei Briefe von ihm sowie die mitgelieferten Bücher und Traktate erhalten habe, unter anderem ebenfalls über Frau von Schmiedberg. Besonders der Brief vom 17. Jan. 1711 zeigt, wie stark sich Lütkens inzwischen den Hallischen Pietisten angenähert hatte: So meldete er, daß die Anmerkungen seines Werkes über die Polygamie nicht durchge-
Lütkens,
Frantz Julius
hend verzeichnet seien (was der Zensor bemängelt
eingeholt wurden. Sibbern fand dabei nicht nur die
habe), und bat Francke, selbige von einem Studiosus
Unterstützung seines pietistischen Propstes Johann
durchführen zu lassen. Außerdem fragte er nach, ob
Hieronymus von Petkum und des Gottorffischen
der Traktat, der aus drei Stücken mit jeweils eigenem
Generalsuperintendenten Hinrich Muhlius (1666 bis
Titel bestehe, nicht unter einem allgemeinen Titel
1733), der den Pietismus ebenfalls förderte; auch
ausgedruckt werden sollte, etwa: »Drey verschiedene
Hofprediger Lütkens stellte sich hinter Sibbern in
tractate von der Polygamie, da in dem ersten diesel-
dessen Auseinandersetzung mit Schwartz und Wild-
be verworffen, in dem andern aber sie verthädiget,
hagen. Sein »Theologisches Bedencken« für Sibbern,
und in dem dritten solche Verthädigung wiederlegt
das dieser in Glückstadt und an anderen Orten öf-
und ümgestossen wird ... Von dreyen Verschiedenen
fentlich machte und das seinerseits - auf Ersuchen
Männern aufgesetzet und nun nebeneinander zum
Wildhagens - ein »Bedencken« des Generalsuperin-
Druck übergeben« - die Namen solle man doch weg-
tendenten Schwartz hervorrief, wurde 1708 erneut
lassen (AFSt/H A 144: 1 6 0 - 1 6 3 ) . Lütkens' Schrift er-
gedruckt: Das in Kopenhagen erschienene Werk un-
schien erst 1720, Jahre nach dem Tode des Autors,
ter dem Titel »Vier Schriften Betreffend Die würckli-
unter dem Titel »Gelehrter und ausführlicher Trac-
che Seeligkeit der Gläubigen in dem Gnaden Reich
tat von der Polygamia und Concubinat, darinnen ge-
hier auf Erden« enthielt einen Extrakt aus dem
wiesen wird, daß Polygamia simultanea mit G O T T e s
Schreiben Sibberns an Lütkens mit der Bitte um ein
Wort und gemachter göttlichen O r d n u n g nicht be-
Urteil, Lütkens' »Theologisches Bedencken« für Sib-
stehen könne, sondern sündlich, und aus vielen Ur-
bern, das »Bedencken« von Schwartz an Wildhagen
sachen schädlich sey«. Ein Rezensent des Buches
und Lütkens' »Rettung/ darin D . Schwartzens Brief
meinte zu dieser Schrift zusammenfassend: »Es ist
nach der Warheit geprüfet/ und dargethan wird/ Es
dieses ein opus posthumum, so aber von dem seel.
sey Eine in GOttes Wort gegründete/ J n unsern Sym-
Autore bey seinem Leben vollständig und gründlich
bolischen Büchern wiederholete/ Und von so vielen
elaboriret worden, darinnen die profanen Verfechter
rechtschaffenen Theologis bestätigte Lehre/ daß wir
der polygamiae simultanere ihre völlige Abfertigung
Gläubigen das ewige Leben nach einigen Gütern des-
bekommen.«
selben/ und dem Anfange nach/ hier auf Erden schon
(Rez.
in:
FORTGESETZTE
SAMMLUNG,
würcklich haben und geniessen« (vgl. zur Kontrover-
1724, S. 1 0 6 1 - 1 0 6 3 , hier S. 1061.) In Lütkens' Kopenhagener Tätigkeit fällt auch eine
se auch WALCH, 1733, I, S. 8 1 6 - 8 2 0 , und 1739, V,
Kontroverse zwischen lutherisch-orthodoxen
und
S. 1 8 3 - 1 8 5 ; eine von Schwartz aufgesetzte »Erwei-
pietistischen Geistlichen in Schleswig-Holstein, wo
terte Wiederlegung« gegen Muhlius und Lütkens
umfangreiche Landesteile der dänischen Krone un-
kam erst nach seinem Tod heraus).
terstanden. Im holsteinischen Glückstadt hatte der
Die Zeitgenossen beschrieben Lütkens als einen
Prediger Nikolaus Peter Sibbern seiner Gemeinde die
»Mann von langer starcker Statur des Leibes, schwärtz-
Lektüre der von Martin Statius herausgegebenen
lich braunen Angesicht, dergleichen langen krausen
Schrift »Geistliche Schatzkammer der Gläubigen«,
Haaren, langsamer und starcker Ausrede, übrigens
eine systematische Zusammenstellung der Lehren
recht Theologischer Conduite und Auffrichtigkeit«
Prätorius
(GAUE, 1727, S. 288). 1710 erkrankte der Hofpredi-
( 1 5 3 6 - 1 6 0 3 ) , empfohlen und in Anlehnung an Prä-
ger so schwer, daß er seine Amtspflichten aufgeben
torius behauptet, daß die Gläubigen schon hier auf
mußte und bald darauf auch an Gedächtnisschwund
des
Frömmigkeitstheologen
Stephan
Erden wirklich, aber noch nicht vollkommen selig
litt. Lütkens starb am 12. Aug. 1712 und wurde von
seien (JAKUBOWSKI-TIESSEN, 1995, S. 459). Nachdem
den deutschen Studenten in aller Stille auf dem deut-
Sibbern daraufhin von seinem Diakon Caspar Wild-
schen Friedhof in Kopenhagen begraben (die lateini-
hagen wegen Abweichung von der Lehrnorm beim
sche Grabinschrift ist mitgeteilt bei KÜSTER, 1727,
orthodoxen kgl.-dänischen Generalsuperintendenten
S. 23; auf dem Friedhof ruhten bereits Lütkens' zwei
Josua Schwartz denunziert wurde, entwickelte sich
Töchter, die 1709 an den Pocken gestorben waren).
eine öffentlich geführte Kontroverse über die Lehre
Der Diakon an Lütkens' vormaliger Wirkungsstätte
von der Seligkeit der Gläubigen, zu der auch Gutach-
St. Petri zu Cölln, Christian Campe, setzte später fol-
ten der theologischen Fakultäten Wittenberg (vom
gende Verse unter einen Kupferstich mit dem Bildnis
15. Febr. 1706) und Greifswald (vom 23. Febr. 1706)
des Verstorbenen:
267
268
Lütkens,
Frantz Julius
»Ein Griffel bildet hier Herr Lütkens Angesicht, // Des Mannes Geist und M u n d Zeigt dir kein Pinsel nicht, // Doch, Leser willst du sehn, wer Lütkens sey gewesen? // So wirstu es Z u m Theil, aus seinen Schrifften lesen.« (Abgedruckt in: KÜSTER, 1727, vor dem Titelblatt.) Lütkens hatte zweimal die Ehe geschlossen. Nachdem seine erste Frau Rosina Elisabeth am 11. Dez. 1709 gestorben war, ehelichte er 1711, als er bereits krank niederlag, Gertrud, die Tochter des Kaufmanns Bartholomaeus Struve. Von den 13 Kindern, die Lütkens zeugte, heiratete die älteste Tochter Anna Elisabeth den vormaligen adjungierten Inspektor zu Spandau und nachmaligen Pastor und Archidiakon zu Prenzlau und schließlichen Archidiakon zu Salzwedel, Christoph Dietrich Chuden, der nach dem Tod seines Schwiegervaters einige seiner Schriften im Druck veröffentlichte. Lütkens' Sohn Nicolaus, der einzige Sohn, der den Vater überlebte, studierte später in Rostock, wo er »de solo Davidis filio Messia« disputierte, und in Leipzig, wo er 1716 bei einer Disputation unter dem Titel »de antiquo Judasorum monumento« als Respondent auftrat (GAUE, 1727, S. 287); er starb vor 1741 als Hofmeister des dänischen Königs. Nach Lütkens' Tod wurde seine umfangreiche Bibliothek 1713 in Kopenhagen versteigert. Der Auktionskatalog verzeichnet auf knapp 2 0 0 Seiten ca. 2150 Positionen in den einzelnen Buchformaten, außerdem mehr als 100 sogenannte Incompacta sowie mehrere »Mappa«, »Varia«, »Volumina Disputationum« und »Miscellanea« mit zahlreichen Unterpositionen. Durch seinen frühen Tod konnte Lütkens weder seine »Theologischen Lectiones« (die er an der Ritter-Akademie in Kopenhagen gehalten hatte) noch seine anderen theologischen Arbeiten weiter fortsetzen (KÜSTER, 1727, S. 30). Im Nachlaß befanden sich auch »Jurisprudentia Ecclesiastica seu Consistorialis« und »Responsa Theologica & judicia Consistorii Coloniensis ab anno 1541. ad 1692«. Nach Küster sei Lütkens alle Cöllnischen Konsistorial-Abschieds-Bücher durchgegangen und habe den von ihm angefertigten Auszug bei seinem Weggang aus Cölln zurückgelassen. Erst 1926 gelangte Lütkens' Sammlung der Cöllnischen Konsistorialentscheidungen, die 590 Blatt betrug und den Zeitraum von 1541 bis 1704 umfaßte, zum Druck. Vorgearbeitet hatte der Archivar und Bibliothekar Christoph Hendreich (1630-1702), der auf Befehl des Kurfür-
sten die Konsistorialentscheidungen sammeln sollte. Da Hendreich diese Aufgabe nicht bewältigen konnte, wurde sie von Lütkens übernommen. Bemerkenswert ist hierbei, daß der Propst die Sammlung der Abschiede privat weiterführte, also nicht auf königlichen Befehl an ihr arbeitete. In seiner Schrift »Christliche unmaßgebliche Gedancken« (1703) schrieb Lütkens unter dem Datum des 8. Juni 1703 über seine Sammlung, daß er mit den Abschieden, die 1541 begannen und für jeden Ort gesondert exzerpiert werden müßten, bis 1692 gekommen sei und »(...) darin allerley Nachrichte/ die Kirchen/ Schulen/ und Hospitäle in Berlin betreffend/ zu finden sind; und schlägt man das Register auff/ so weiset dasselbige Paginas, woselbst man selbige anzutreffen hat. Von der Residentz Cölln findet man 42/ von der Alten Stadt Brandenburg eben so viel/ von der Neuen Stadt nur 21 Abschiede/ und es ist in der gantzen Mittel=Ucker= und Alt=Marck keine Stadt/ kein Flekken/ kein D o r f f oder Vorwerck anzutreffen/ davon man erwehnte Nachrichten/ jedoch/ so lange nur biß Anno 1692. inclusive nicht finden solte« (fol. c2r). Die sich daran anschließenden Bemerkungen betreffen seine zweite Arbeit, die von ihm beabsichtigte Darstellung des märkischen Kirchenrechtes: »Die andere Arbeit ist secundum titulos Jurisprudentia; Consistorialis, insonderheit nach Veranlassung der Chur=Märckischen Visitation eingerichtet/ dergestalt/ daß vom Jurevocandi, vom Examine, und was sonst dazu gehöret/ als vom Pfarr=Bau/ vom Gnaden=Jahre/ von den Kirchen= und Schul=Gebäuden/ und wie das alles Nahmen hat/ unter eigenen Tituln gehalten/ und die Definition gesetzt wird ... aber es sind nur zwey Titul davon/ nehmlich von dem Examine und der Kirchen=Pfarr=Bau gantz/ und der dritte vom Pfarr=Bau nur halb in Ordnung gebracht/ und auff meine Kosten mundiret« (fol. c2r—c3). Was Lütkens bis zu seinem Weggang aus Cölln 1704 an beiden Vorhaben noch hinzufügen konnte, ist nicht bekannt (BONIN, 1926, S. 7, vermutete, daß Lütkens sich vor allem seiner systematischen Darstellung des Kirchenrechts gewidmet habe, da diese nach Lütkens eigenen Angaben dem Konsistorialpräsidenten von Fuchs und den übrigen Räten nicht unbekannt gewesen sei). Tatsächlich blieben beide Werke unvollendet und gelangten in Lütkens' Nachlaß. Überhaupt wurden zahlreiche von Lütkens verfaßte Schriften erst nach seinem Tode veröffentlicht, wie etwa die »Gründliche und erbauliche Auslegung der
Lütkens, Frantz Julius Epistel S. Pauli an die Colosser«, die Lütkens' Amts-
S. 1 2 8 1 - 1 2 8 4 ) . Götten publizierte außerdem 1728
kollege Christian C a m p e 1718 mit einer Vorrede aus-
Lütkens » C O L L E G I U M
gehen ließ. Andere Herausgeber Lütkensscher Schrif-
und ein Jahr später dessen »Theologischer Bedencken
ten waren außer dem schon erwähnten Archidiakon
und Send-Schreiben Erster Theil« (ein zweiter Teil ist
EMPHASIOLOGICUM«
dem
nicht mehr erschienen). In der Vorrede zu letzterem
Schwiegersohn des Hofpredigers, noch der Rektor zu
verwies er auf den ersten Band der »Theologischen
Havelberg, Jacob Ballerstedt, der als Candidatus
Bedenken und Sendschreiben« Philipp Jakob Spe-
zu Salzwedel, Christoph Dietrich Chuden,
theologiae bereits die Hauptarbeit an dem eben ge-
ners: Zwar könne man die beiden Bände nicht ver-
nannten, von C a m p e herausgegeben Werk geleistet
gleichen, »theils wegen der Menge, theils wegen an-
hatte, und der Prediger zu Oldesloe, Johann Her-
derer Beschaffenheiten ..., doch glaube ich, daß alle
mann Schräder (gest. 1737), vor allem aber Heinrich
rechtschaffene Liebhaber der Lütkenschen Schrifften
Ludwig Götten, Pastor zu St. Nicolai in der Neu-
sich freuen werden, auch in dergleichen Art von dem
stadt Magdeburg, der 1723 den zweiten Teil der
seel. Manne was zu haben, und auch hie die gründli-
»Miscellan-Predigten« veröffentlichte und vier Jahre
che Erklärungen so vieler wichtiger Schrifft=Stellen
später Lütkens' »Geistreiche und erbauliche Evange-
nicht ohne wahren Vergnügen zu lesen«. Die von
lium-Predigten« herausgab. In seiner Vorrede zu die-
Götten bereits 1727 von ihm versprochene » S T E R -
sem Werk teilte Götten einige biographische Infor-
B E K U N S T « , eine Sammlung von 1681 zu Magde-
mationen über den vormaligen Cöllnischen Propst
burg anläßlich der dort grassierenden Pest gehaltenen
und späteren Hofprediger in Kopenhagen mit, die
Predigten Lütkens', wurde erst 1741 durch den spä-
dessen Bruder Johann Lütkens ( 1 6 5 2 - 1 7 1 9 ) , ab
teren Generalsuperintendenten der Altmark und der
1684 Kustos bei der Hl.-Geist-Kirche in Magdeburg,
Priegnitz, Johann Rudolph Noltenius, herausgege-
überliefert hatte. Weiter schrieb er, er habe nach der
ben. Als letztes Werk veröffentlichte Christian Rothe,
erfolgreichen Annahme der bislang erschienenen
Prediger zu Bombeck in der Altmark, 1745 Lütkens'
Schriften von Lütkens beim Publikum diese Predig-
»Gründliche und erbauliche Erklärung des Briefes
ten »aus den mehrentheils kurtz abgefasten lateini-
des Heiligen Apostels Judä«, die jener während sei-
schen Concepten vertiret, die nur cicireten Dicta der
ner Magdeburger Amtszeit in den wöchentlichen
heiligen Schrifft angeführet, und mit der Sache con-
Dienstags-Predigten der Jahre 1681 bis 1683 seiner
nectiret, die lateinischen Terminos, um der Deutlich-
Gemeinde vorgetragen hatte. Daß trotz unterschied-
keit willen, unten beygefüget, und an iedem Sonn=
licher Herausgeber wohl fast alle von Lütkens' nach-
und Fest=Tage eine Vorrede oder Eingang vorange-
gelassenen Werke erschienen, ist vor allem dem alt-
setzet« (im Anhang sind KÜSTERS Lebensbeschrei-
märkischen Verleger Ernst Heinrich C a m p e , einem
bung sowie Lütkens' Schriften über die Privat-Beich-
Bruder des Cöllnischen Predigers Christian Campe,
te und über die Vereinigung der protestantischen
zu verdanken, der die meisten Manuskripte gekauft
Religionen wiederabgedruckt, vgl. auch die Rez. zu
und sich unermüdlich für deren Veröffentlichung
dem
eingesetzt hatte.
Werk
in:
FORTGESETZTE
SAMMLUNG,
1727,
[LN]
Werke Oratio Valedictoria [Rede anläßlich der Verabschiedung von der St. Johannis-Schule in Lüneburg 1668]. (Lütkens, Dedications=Schreiben an den Hochlöbl. Magistrat der berühmten Stadt Lüneburg 1703, S. 118). Disputatio de ideis in mente divina ... [Praes.: Johannes Scipio; Resp.: Franciscus Julius Luetkensj. Wittebergae 1669: Meyer [4°] (KZK-Sw 1). »An seinen Herrn Hoppen. Wan izt geehrter Freund sein wol gefustes Wissen ...« [Carmen gratulatorium für Nathanael Benjamin Hoppe aus Danzig zu seiner am 26. Okt. 1670 unter dem Praeses Conrad Samuel Schurtzfleisch in Wittenberg gehaltenen Disputation], In: F. D. Ex HISTORIA CIVILI V E N E T U M REGIMEN, Adumbrarunt Disputaturi M. C O N R A D U S SAMUEL S C H U R T Z F L E I S C H , et NATHANAEL BENJAMIN HOPPIUS Gedanensis, Ad diem 26. Octobris In Auditorio minori, horis matut. WITTEBERGyE, Typis DANIELIS Schmatz/ Acad. Typogr. A N N O M. DC. LXX. [1670; 4° (8°)] (1: Fi 2747, 1 angeb.).
269
270
Lütkens, Frantz Julius Send=Schreiben, An den Studiosum Theologie Herrn Joh. Boden. Von der Wichtigkeit des Predig=Amts. [Magdeburg 1679]. In: D. Frantz Julii Lütkens ... Theologischer Bedencken Und Send=Schreiben ErsterTheil ... 1729, S. 1 - 5 . (1: Be 3088). Die wunderliche, doch weise und selige Leitung, die GOtt mit seinen Kindern fürnimmt, aus Psalm 73, 24. Bey Ehelicher Zusammengebung Herrn Christian Scrivers, Um die Kirche GOttes wohlverdienten Theologi, Eines Ehrw. Magdeb. Ministerii Senioris, des Ehe= und Kirchen=Gerichts Assessoris, Scholarchae und Pastoris zu S. Jacob. Und Jungfer Elisabeth Siloin, seel. Herrn Christoph Siloen, Churfürstl. Brandenb. gewesenen Zeugwärters auf der Veste Spandau, hinterbliebenen Jungfer Tochter, den 19. Oct. 1681. in Magdeburg fürgestellet von F. J. L. [Magdeburg 1681]. Abgedruckt in: Scriver, Christian: Das Blutrünstige Bild Jesu Christi des Gecreutzigten: Aus dem 2. Cap. vers. 21. der ersten Epistel Petri... In dreyen unterschiedlichen Predigten ... vorgezeiget Von M. Christiano Scrivern. Leipzig: Lüderwald 1690 [8°] (3: AB 39 19/h, 16, 2; 3: AB 39 14/i, 6, 1; Wendland, 1926, S. 152, u. d. T.: Traurede zur zweiten [sie!] Eheschließung von Christian Scriver, Senior des geistlichen Ministeriums zu Magdeburg); wiederabgedruckt in: D. Frantz Julius Lütkens ... Miscellan=Predigten, über Auserlesene Biblische Texte zu gewissen Zeiten an unterschiednen Orten gehalten ... Leipzig und Gardelegen 1716. [8°] (S. 26-34). (KZK-Bb 18: Z 4395/2 angeb.). »EPIGRAMMA NUPTIALE. Si voluisse sat est/ sat scribo, qu Volckmann ein Carmen gratulatorium. 1693 kam Meierotto nach Krokow bei Danzig, wo er Erzieher und Hauslehrer der beiden jungen Herren von Krokow wurde. Drei Jahre später, am 15. März 1696, wählte ihn der Schulkonvent der erst 1694 eingerichteten Friedrichsschule in Frankfurt/O. zum Konrektor. Den Vorschlag hatte Volckmann gemacht, der nach der Stiftung der Anstalt als erster Rektor berufen wurde und mit Meierotto, den er ja vom Bremer Gymnasium illustre her kannte, auch weiter in Verbindung geblieben war. Die Friedrichsschule in Frankfurt/O. war auf Initiative des Predigers der hiesigen reformierten Gemeinde, Johann Risselmann ( 1 6 3 0 - 1 6 9 8 ) , von wohlhabenden reformierten Adligen gestiftet und am 1. Juli 1694 öffentlich eingeweiht worden (DEITMERS, 1794, S. 1 0 - 1 4 ) . Als Schulgebäude diente das alte Rathaus, das nach dem Bau des neuen Rathauses nicht mehr gebraucht und vom Magistrat der reformierten Gemeinde verkauft worden war. Zunächst waren nur zwei Lehrer tätig, neben Rektor Volckmann der bisherige sogenannte Schulhalter Segelke Ciaessen (gest. 1705), der bei der reformierten Gemeinde als Vorsänger und Küster beschäftigt war und nun zugleich als Collega infimus an die neue Anstalt berufen wurde. U m die Friedrichsschule, die anfänglich nur 60 Schüler hatte, in den Status einer lateinischen Gelehrtenschule zu heben, stiftete Risselmann aus eigenem Vermögen eine zweite und dritte Lehrerstelle für den Konrektor und den Kantor. Noch 1694 wurde der Kantor berufen, und zwar der aus Dessau stammende Johann Georg Koch, 1696 dann Meierotto als Konrektor. Augenfällig sind hier die sehr engen Beziehungen der neuen Schule zu Bremen - nicht nur
297
298
Meierotto, Heinrich der Rektor und der Konrektor stammten aus dieser Stadt, sondern auch der Initiator der Friedrichsschule, Johann Risselmann, war gebürtiger Bremer. Kantor Koch hatte ebenfalls das Bremer Gymnasium illustre besucht. Die von Meierotto eingesandte »Specimina eruditionis«, mit der er seine Eignung für das neue Amt nachweisen mußte, enthielten unter anderem auch ein lateinisches Gedicht, das dem Schulkuratorium sehr gefallen haben soll. Die Wahl des neuen Konrektors wurde am 6. Mai 1696 im Kirchenkonvent bestätigt, so daß die Vokation mit einem Gehalt von 160 Rtl. jährlich ausgestellt werden konnte. Meierotto kam Anfang Juli in Frankfurt an und brachte seine beiden Zöglinge, die jungen Herren von Krakow, mit. Den Vorschriften gemäß trug er sich auch in die Matrikel der Frankfurter Viadrina ein, und zwar am 22. Juli 1696 unter dem Rektor und Professor juris Peter Schultz (FRIEDLÄNDER, 1888, S. 237,37: »Heinricus Meier-Otto Bremensis, scholae Fridericianae conrector« - die Immatrikulation erfolgte gratis). Am 3. Aug. 1696 trat Meierotto mit einer lateinischen Rede sein neues Amt an, in das er zuvor durch Rektor Volckmann feierlich eingeführt worden war. Die Schüler waren in vier Klassen eingeteilt. Meierotto unterrichtete in den grammatischen Disziplinen Etymologie und Syntax, erklärte die leichteren Episteln Ciceros, Cornelius Nepos und Ovid und trug nebenbei die »principia poetica« vor; wie Rektor Volckmann ließ auch er lateinische Exercitia anfertigen. Außerdem unterrichtete er die Anfangsgründe der griechischen Sprache, las mit seinen Schülern die griechischen Evangelien und hatte schließlich noch den Heidelberger Katechismus zu erklären (DEITMERS, 1794, S. 25). Zweimal im Jahr, zu Ostern und zu Michaelis, fanden öffentliche Prüfungen statt, zu denen Vertreter der Universität und gelehrte Mitglieder der reformierten Gemeinde sowie des Magistrats eingeladen wurden. Als am 17. Juni 1698 Johann Risselmann starb, verfaßte auch Konrektor Meierotto ein Epicedium auf den verstorbenen Initiator der Friedrichsschule. Nachdem Volckmann 1701 zum Propst ins schlesische Crossen vozierte, übernahm Meierotto die Leitung der Anstalt, die er bis 1710 inne hatte und in diesen Jahren 93 Schüler immatrikulierte. In diese Zeit fiel auch die 200-Jahr-Feier der 1506 gegründeten Universität Frankfurt an der Oder, die als herausragendes Ereignis in der Stadt in Anwesenheit des
Herrscherpaares feierlich begangen wurde. Zahlreiche Glückwunschschreiben aus nah und fern trafen ein; Meierotto dichtete ein 148 Verse langes lateinisches Carmen gratulatorium, in dem er verdienstvolle Professoren der Viadrina aus Vergangenheit und Gegenwart würdigte. Allerdings gab es bei der Durchführung der Feierlichkeiten einigen Arger dadurch, daß Friedrich I. den Dekan der theologischen Fakultät, den reformierten Theologen Samuel Strimesius (1648-1730), mit der Ausrichtung der Jubelpredigt am 26. April in der städtischen Hauptkirche, der lutherischen Oberkirche zu St. Marien, beauftragt hatte, da es sich um ein Jubiläum der Universität und nicht der Stadt handele. Die lutherische Gemeinde sah darin eine Herabsetzung ihres Pfarrers und Inspektors Zacharias Hensel (gest. 1726) und betonte in einem Bittschreiben an den König, daß Hensel ein vorzüglicher Kanzelredner wäre; auch sei die Oberkirche von Anfang an Universitätskirche gewesen und der jeweilige Pfarrer und Inspektor habe bei allen Feierlichkeiten der Universität den Gottesdienst geleitet und die Predigt gehalten. Doch Friedrich I. blieb bei seiner Entscheidung für Strimesius, so daß die lutherischen Gemeindemitglieder nur in geringer Zahl dem Festgottesdienst beigewohnt haben sollen (SPIEKER, 1 8 3 5 , S . 3 4 3 f . ) .
Den Schulkuratoren schien an ihrem neuen Rektor sehr viel zu liegen; denn als Meierotto am 22. Jan. 1706 einen Ruf als Pädagogearch und Professor für Beredsamkeit und Geschichte ans Bremer Pädagogeum erhielt, gewährten sie ihm für sein Bleiben in Frankfurt eine Zulage von 25 Rtl. sowie ein extra Deputat Roggen und Holz und ernannten ihn auch noch zum außerordentlichen Professor für Philosophie. Die Stifter der Friedrichsschule hatten seinerzeit festgelegt, daß jährlich am Stiftungstag, dem 1. Juli (oder wenigstens um diesen herum), der Rektor eine lateinische Rede halten sollte. Meierotto war der erste Rektor, der dafür im Jahre 1707 aus der Schulkasse eine zusätzliche Entlohnung von 12 Rtl. »zur Ergötzlichkeit« erhielt (DEITMERS, 1794, S. 44, mit dem Hinweis, daß diese Regelung noch Ende des 18. Jahrhunderts gültig war). Am 4. Febr. 1710 wurde Meierotto zum Rektor des Friedrichswerderschen Gymnasiums in der preußischbrandenburgischen Residenz bestellt; am 18. Febr. trat er als Nachfolger des als Professor theologiae an die Universität Halle berufenen bekannten Pietisten Joachim Lange (1670-1744) sein Amt an. Die 1681 auf
Meierotto,
Heinrich
d e m Friedrichswerder eingerichtete Schule war erst
der Anstalt traf er wiederum mit Paul Volckmann zu-
1701 z u m G y m n a s i u m erhoben worden. Wie an der
sammen, der 1707 das Rektorat ü b e r n o m m e n hatte.
Kirche auf d e m Friedrichswerder lutherische und re-
Meierotto unterrichte in den oberen Klassen T h e o -
formierte Geistliche abwechselnd predigten, so war
logie, Latein und Griechisch. Er war ein ausgezeich-
auch die Schule als integrierende Anstalt für Schüler
neter Kenner der lateinischen Sprache (sein Vorliebe
der lutherischen und der reformierten Konfession an-
galt Plinius) u n d soll zahlreiches Material für ein la-
gelegt worden (vgl. NICOLAI, 1786, 2, S. 7 4 1 - 7 4 3 ) .
teinisches W ö r t e r b u c h gesammelt haben (KÜSTER/
Sein Rektorat bekleidete Meierotto jedoch nur zwei
MÜLLER, 1 7 5 2 , II, S. 9 2 8 ) .
Jahre - bereits 1 7 1 2 erhielt er die Vokation als Kon-
Meierotto starb a m 6. Febr. 1717. Leichenpredigt
rektor ans Joachimsthalsche G y m n a s i u m für den a m
u n d A b d a n k u n g sind nicht überliefert, auch Epice-
3 1 . D e z . 1711 verstorbenen Ferdinand —> Posth.
dia von Amtskollegen oder Freunden sind nicht be-
N a c h d e m er a m 10. M a i 1713 seine Antrittsrede
kannt. D i e Bibliothek des Verstorbenen wurde nach
» D e vitandis inter praeceptores dissidiis« gehalten
seinem T o d e versteigert.
[LN]
hatte, konnte er in seine Amtspflichten eintreten. An
Werke Josephum Arimathaeum eminus e specula horti sui prope montem Calvariae in suburbio Hierosolymit: Christum crucigerum ad supplicium truciter rapi videntem, voces eius cygneas deuote audiente, hostium sannas & ludibria detestante, miracula morientis innocentiam testantia pie considerante ... expressit Henrico Meierotto. Brema: Brauer 1692 [4°] (12: 4 P.o. lat. 432m ehem.; Küster/ Müller, 1752, II, S. 928). Diss. de Christi incunabulis. Bremen 1692 [4°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 928). H ATNE, Q u a m Ex variis, maximè ex Luc. II. 7. & seq. Disquisitioni Philologien subjectam, Q u o d Dominus Glorias faustum esse jubeat, Publicae Eruditorum Censura exponunt P R Ä S E S J O H A N E S T A B I N G , S. S. Theol. Doct. Philosoph. Theoret, & Gnec. Ling. Prof. P. R E S P O N D E N S H E N R I C U S M E I E R O T T O , Bremens. Ad diem 23. Jan. horis locóque ordinariis. BREM/E, Typis H E R M A N N I BRAUERI, illustr. Gymn. Typ. 1692. [4°] (1: Bf 13, 27). D I S P U T A T O T H E O L O G I C A D E P R / E C O N E EX M O R T U I S , ad L U C . XVI. comm. 31. Q u a m FAVENTE E O Q u i est Via, Veritas & Vita, S U B P R E S I D I O Viri Reverendi et Clarissimi D. F R A N C I S C I BARINGII S. S. Theologise Professoris publici & Ecclesia Ansgarianse Pastoris, Prseceptoris & Fautoris sui summopere colendi. Publicè defendet H E N R I C U S M E Y E R - O T T O , Bremensis. Die Saturni qui erit XXVI. Augusti, loco horisque solitis. B R E M i t , Typis H E R M A N N I BRAUERI, Illustris Gymnasii Typogr. Ao. 1693. [4°] (1: Bf 13, 26). Specimina eruditionis [anläßlich der Bewerbung auf das Konrektorat der Friedrichsschule in Frankfurt/Oder 1696, enthalten auch ein lateinisches Gedicht]. (Dettmers, 1794, S. 24). Antrittsrede als Konrektor der Friedrichsschule Frankfurt/Oder [gehalten am 3. Aug. 1696]. (Dettmers, 1794, S. 24). [Epicedium]. In: Strimesius, Samuel: Leichenpredigt auf Johann Risselmann, Professor theologiae et hebraicae an der Universität Frankfurt/O., gest. 17. Juni 1698. Frankfurt/O. 1698 (Dettmers, 1794, S. 32). [Epicedium]. In: Strimesius, Samuel: Leichenpredigt auf Johannes Simonis, Prof. theol. an der Universität Franklurt/O. Frankfurt/O.: Johann Coepselius 1698 (LP SA Braunschweig, Nr. 6297). A C A D E M L E FRANCOi-'URTANTE D E j l J B I I v E O S E C U N D O , Feliciter celebrato gratulatur S C H O L E FRIDER I C I A N ^ E N o m i n e H E N R I C U S M E I E R O T T O R e c t o r . In: S E C U L A R I A S A C R A , A C A D E M L E . R E G L E V I A D R I N J E , Q V I B U S S U B A U G U S T I S A U S P I C I I S I N V I C T I atque P O T E N T I S S I M I R E G I S B O R U S S I A
&c.
&c. &c. R E G N I Q V E E J U S D E M & E L E C T O R A T U S B R A N D E N B U R G I C I FLEREDIS SERENISSIMI, RECTORIS ACADEMLE MAGNIFICENTISSIMI, GUSTS
BRANDENBURGIGE
SENTIAM
PLAUSUSQVE TUM
DOMUS
NATALEM TERTIUM INTER SERENISSIMORUM
HEROUM
HEROINARUMQVE
BRANDENBURGICARUM
TUM
EXOPTATISSIMAM
EXTERARUM
AUPRE-
ACADEMIARUM
DEVOTA PIETATE CELEBRAVIT, E T S E C U L A R E M A N N U M T E R T I U M APERUIT ET CLAUSIT. FRANC O F U R T I A D V I A D R U M , Impensis J E R E M . S C H R E Y I
& JOH. CHRISTOPH.
HARTMANNI.
C H R I S T O P H O R I Z E I T L E R I . [ F r a n k f u r t / O . 1 7 0 6 ; 4 ° ; e n t h a l t e n in: P A R S III. S E R I E S A C T U U M
Literis
SOLEN-
N I U M H O N O R E M F E S T I S E C U L A R I S V I A D R I N I . A p u d E X T E R O S celebratorum, varizque eorundem Ora-
299
300
Meierotto,
Heinrich
tiones & Carmina Gratulatoria, S. 91-93] (la: Ay 63, 6 angeb.; Küster/ Müller, 1752, II, S. 928, u. d. T.: Carmen, quo nomine schol«e quae Francofurti est Fridericianje Academiae Viadrinas de iubil«eo secundo feliciter celebrato gratulatur). Die verblühete und abgefallene Rose, welche in der Person der ... Elisabeth Rhodin, gebohrne Heidmannin, des ... Michaelis Rhodii ... Ehe-Genoßin, als derselben entseelter Körper ... 1707 ... beerdiget wurd, in einer TrauerRede vorgestellet ... Henricus Meierotto. Franckfurt an der Oder: Zeitler [1707; Fol.] (14: Hist. Germ, biogr. 59, misc. 95). Der/ Obwol in der Frembde/ Dennoch in Seinem Vater=Lande Sterbende/ Und aus dem irdischen zu dem Himmlischen Vater=Lande Gelangende/ Welchen Jn der Person Des Wol=Edlen und Wolgelahrten Herrn/ Herrn JACOBI Wißckemanns/ Embda-Frisii, LL. Studiosi, Als Dessen entseeleter Cörper/ den 19. April. An. 1709. Jn der Reformirten Kirchen allhier mit Christ=üblichen Ceremonien zur Erden bestattet wurd/ Jn einer Abdanckungs=Rede vorgestellet H E N R I C U S MEIEROTTO, Scholas Frid. Rector. Franckfurt an der Oder/ gedruckt bey Christoph Zeitlern. [1709] (Ha 33: 173 A 4, 39). De vitandis inter praeceptores dissidiis [Antrittsrede als Konrektor am Joachimsthalschen Gymnasium, am 10. Mai 1713 gehalten], Berlin 1713 (Fritze, 1907, S. 5).
Literatur Henrici Meierotto ... bibliotheca libris cum philologicus ... auctionis more divendetur. Berolini [1717?] (14: Bibl. p r i v . 1 3 9 4 ) ; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1 7 5 2 , I I , S . 9 2 8 u . 9 8 8 ; D U N K E L , 1 7 5 5 , I I , S . 6 7 2 [= D B A 8 2 0 , S . 3 1 0 ] ; HERING, 1 7 8 4 ,
I, S. 82; NICOLAI, Friedrich: Beschreibung der königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller daselbst befindlichen Merkwürdigkeiten und der anliegenden Umgebung. 3. Aufl. 3 Bde. Berlin 1786, hier Bd. 2, S. 741-743; JÖCHER/ ROTERMUND, 1813, IV, Sp. 1228f. [= DBA 820, S. 311]; ROTERMUND, Heinrich Wilhelm: Lexikon aller Gelehrten, die seit der Reformation in Bremen gelebt haben. 2 Bde. 1818 (nebst) Anhang [= DBA 820, S. 312]; DETTMERS, Johann Philipp Friedrich: Geschichte der Königlichen Friedrichsschule und der damit verbundenen Erziehungsanstalten zu Frankfurt an der Oder. Womit zur Feyer des ersten hundertjährigen Jubiläums der obenbenannten Schule einladete Johann Philipp Friedrich Dettmers ... Frankfurt an der Oder, gedruckt bey Christian Ludwig Friedrich Apitz. s. a. [1794], S. 73f. u. ö.; SPIEKER, Christian Wilhelm: Beschreibung und Geschichte der Marien- oder Oberkirche zu Frankfurt an der Oder. Ein Beitrag zur Kirchen- u. Reformations-Geschichte der Mark Brandenburg. Frankfurt a. d. Oder 1835, S. 343f.; MÜLLER, A. C.: Geschichte des Friedrichs-Werderschen Gymnasiums zu Berlin. Berlin 1881, S. 26f.; WETZEL, Erich: Die Geschichte des Königl. Joachimsthalschen Gymnasiums 1607-1907. Halle 1907; FRITZE, 1907, S. 5; ACHELIS (t), Thomas Otto/ BÖRTZLER, Adolf: Die Matrikel des Gymnasiums illustre zu Bremen 1610-1810. Bremisches Jahrbuch. Hrsg. von der Historischen Gesellschaft zu Bremen. 2. Reihe, 3. Bd. Bremen 1968, S. 230.
Neukirch,
Benjamin
Neukirch, Benjamin * t
27. M ä r z 1665 Roniken bei Guhrau/Schlesien 15. Aug. 1729 Ansbach
Prof. für Beredsamkeit an der Ritterakademie Berlin; Hofrat, Dichter V Tobias N., Jurist M Ursula Maria, Tochter des Bürgermeisters von Herrenstadt, Reydt G y m n a s i u m Breslau und Thorn 1684 Universität Frankfurt/O. 1687-1691 1703 1718 1711
Advokat in Breslau Prof. Ritterakademie Berlin Hofrat und Prinzenerzieher am Hof zu Ansbach SSB
Benjamin Neukirch wurde a m 2 7 . M ä r z 1665 in Roniken bei Guhrau (Schlesien) geboren. Er besuchte das G y m n a s i u m in Breslau und ab 1682 in T h o r n . Ab 1684 studierte er an der Viadrina in Frankfurt/O. Rechtswissenschaften und fand 1687 eine Anstellung als Advokat in Breslau. 1691 ging er an die Universität in Frankfurt/O. zurück und hielt dort erste Vorlesungen. Kontakte zum sogenannten »Frankfurter Dichterkreis« , der sich, beeinflußt von den Lehrveranstaltungen von Johann Christoph Beckmann ( 1 6 4 1 - 1 7 1 7 ) , an den Dichtungen von Andreas Gryphius, insbesondere aber an H o f f m a n n s w a l d a u und Lohenstein orientierte, belegen das frühzeitig ausgeprägte Interesse Neukirchs für die Poesie. 1692 wechselte er nach Berlin, bevor er dann 1693 eine Anstellung an der Universität Halle erhielt. Die Jahre 1694/95 sind durch Reisen geprägt. 1696 kehrte er nach Berlin zurück und sicherte seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer in Adelsfamilien. M i t einer Vielzahl von C a r m i n a zu Hofereignissen gelang es ihm, die Aufmerksamkeit des brandenburgischen Kurfürsten und späteren Königs Friedrichs I. und seiner Berater zu erringen. So ist er ab 1703 als Professor für Beredsamkeit an der Berliner Ritterakademie tätig. Er verfaßte Lehrbücher der Eloquenz. Seine »Anweisung zu Teutschen Briefen« wird bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts immer wieder aufgelegt. In Berlin war Neukirch M i t g l i e d der Hirtengesellschaft, einem galanten Dichterkreis, dem auch Otto Christoph Eltester ( 1 6 6 6 - 1 7 3 3 ) angehörte.
A m markgräflichen Hof in Ansbach wurde er 1718 Hofrat u n d Erzieher des Erbprinzen. Er starb am 15. August 1729 in Ansbach. Seinen Platz in der Literaturgeschichte hat er sich als Initiator u n d Herausgeber der ersten beiden Bände der zwischen 1695 u n d 1 7 2 7 erschienenen siebenbändigen Anthologie »Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte . . . « erworben, einer Edition, die nicht nur das zeitgenössische literarische Spektrum (und somit Neukirchs eigene D i c h t u n g ) repräsentiert, sondern als programmatische W o r t m e l d u n g die literarische Entwicklung dieser Jahre prägend beeinflußt. Die sogenannte »Neukirchsche S a m m l u n g « erregte wohl auch deshalb so große Aufmerksamkeit, weil sie ein bis dahin unbekanntes Editionsprinzip realisierte. Es ist die erste deutschsprachige LyrikS a m m l u n g , die als Reihe mit sechs Fortsetzungsbänden erschien. U n d die Veröffentlichung von bisher ungedruckten Gedichten, die die Autoren, wie z. B. Hoffmannswaldau, bewußt zurückgehalten und nicht in ihre Werkausgaben a u f g e n o m m e n hatten, brachte den Herausgeber in einige Schwierigkeiten. Die zweite Auflage wurde deshalb schon überarbeitet und nach und nach ging der Anteil der galanten Gedichte in der S a m m l u n g zurück. Im Prinzip hatte Neu-
302
Neukirch, Benjamin kirch anfänglich einer Stilorientierung zu öffentlicher Wirksamkeit verholfen (was auch geschäftstüchtige Nachahmer auf den Plan rief), deren Entstehung und Wirksamkeit an eine weniger öffentliche, z. T. elitär abgegrenzte literarische Kommunikation und ein entsprechendes Weltbild gebunden waren. Insbesondere die Erotika provozierten den Zorn der Geistlichkeit aller coleur sowie der puritanischen Erzieher und Aufklärer. So ereiferte sich z. B. Gottfried Ephraim Scheibel in seiner 1734 in Leipzig gedruckten Schrift »Die Unerkannten Sünden Der Poeten ... Nach den Regeln des Christenthums und vernünfftiger Sittenlehre geprüfet« über die »öffentlich gedruckten Zoten und unkeuschen Huren=Gedichte« in den galanten Anthologien. Neukirchs eigene literarische Entwicklung vollzieht sich anfänglich unter dem Einfluß der Schlesier, insbesondere Hoffmannswaldaus, was sich in den 1695 von Neukirch veröffentlichten »Galante(n) Briefe(n) und Gedichte(n)« zeigt. Im weiteren Verlauf seines Schaffens dominieren die klassizistischen ästhetischen Positionen, die z. B. auch das Werk von Friedrich Rudolph Ludwig von Canitz kennzeichnen. Diese Abkehr von einem an Marino, Lohenstein und Hoffmannswaldau orientierten lyrischen Stil hat Neukirch demonstrativ herausgestellt: »Was wird denn Schlesien zu meinen Versen sagen? Es sage, was es will; Ich muß es dennoch wagen.« Neukirch trat auch als Übersetzer und Nachdichter hervor, so veröffentlichte er ein Epos in Alexandrinern nach Fenelons politischem Roman »Telemaque« (1699) unter dem Titel »Begebenheiten des Prinzen von Ithaka« (1727-1739 erschienen).
Als Beitrag zur poetologischen Diskussion können seine »Satyren und poetischen Briefe« gelten, in denen er sich, ausgehend von der Poetik Boileaus, um die Begründung einer neuen, z. T. von spätbarocken und galanten Positionen distanzierenden Poetik bemüht. Die Verssatiren weisen aber nicht nur in ihren ethischen Vorstellungen ins 17. Jahrhundert zurück, sie sind in ihrer Bindung an den poetologischen Regelkanon gleichzeitig Ausdruck eines Weltverständnisses, das selbst in der metrischen Organisation noch dem Ordo-Denken verpflichtet bleibt. Erst die Prosasatire der Frühaufklärung wird die barocken Fesseln von Gattungs- und Denkkonventionen überwinden. Davon sind aber Neukirchs Verssatiren weit entfernt, obwohl ihr posthumes Erscheinen auf Nähe zur Frühaufklärung hinzuweisen scheint. So stellt die sechste Satire »Wider unwissende Richter« eine in gleicher Weise scharfsinnige Abrechnung mit zeitgenössischen Literaturentwicklungen wie auch eine nüchtern, teilweise resignierende Bilanz der eigenen Bemühungen als Autor und Herausgeber dar, »Kunst« und »Tugend« zum Triumph zu verhelfen. Jetzt sei die Zeit der »mit Pickelscherz vermengten Operettchen«, der »stinckenden Romane«, der »geilen Myrrtenlieder«, der »rohen Trauerspiele« ohne Regeln, der einfältigen Briefe. Sein »Jugendwort« gelte mehr als seine an der »Vernunft« orientierte Alterspoesie klagt das »Ich« seinem (noch) poesieversessenen Adressaten Lysander, um ihn von der »Bettelkunst« auf dem Weg der »Hungerwiesen« abzuraten. Mit Benjamin Neukirchs Werk und Biographie sind die scharfen Zäsuren zwischen den Literaturepochen Barock und Aufklärung deutlich markiert. [KK]
Werke Die Vollkommenheit Einer Fürstlichen Seelen, Stellte In dem Hoch-seeligen Tode, Des ... Rudolff Friedrich, Erbens zu Norwegen, Hertzogens zu Schleßwig-Hollstein, ... Als Derselbe, D e n 14. Novembr. 1688 in Fürstenaw, Mit schmerzlichem Andencken Dero ... Angehörigen erfolgte, ... Durchlauchtigsten Printzen u n d Herrn, Herrn Ernst Leopold, Erben zu Norwegen, Hertzogen zu Schleßwig-Hollstein, ... Als Seinem Gnädigsten Fürsten u n d Herrn, Z u h o h e m Tröste, ... vor / ... Benjamin Neukirch. Bresslau, In der Baumannischen Erben Druckerey druckts Johann G u e n t h e r Roerer [ca. 1688; 4°]. (23: G m 4° 1012). »Vorrede« u n d Lobgedicht zu Tl. I sowie »Lob-Schrifft« zu Tl. II. - In: Daniel Casper von Lohenstein: G r o ß m ü t h i g e r Feldherr Arminius . . . Leipzig 1 6 8 9 - 9 0 . (u. ö.) ( D ü n n h a u p t , 1991, Nr. 2). Den Herrn aller Prediger u n d Christen, Entwurff in dem Exempel Herrn Johannis Acoluthi ... als derselbe den 8. May 1689 bestattet ward ... Breßlau, 1689. (14: Biogr.erud. D . 200, 10). Als der Wohl-Edelgebohrene Herr Johann von Gutsmuths, ... Z u r Erden bestattet wurde ... [Trauergedicht auf Johann von G u t h s m u t h s , röm.-kaiserl. Rat, gest. 4. April 1690]. In: Caspar N e u m a n n : Bey des . . . J o h a n n von G u t h s -
Neukirch,
Benjamin
muth ... Beerdigung ... [Leichenpredigt auf Johann von Guthsmuths]. Breslau: Johann Günther Rörer für Baumanns Erben, 1690. [2°]. (23: M: Db 4° 214, 3; Dünnhaupt, 1991, S. 2946, Nr. 3). [Dt. Abdankung], In: Samuel Gülich: Leichenpredigt auf Anna Elisabeth Lochmann, geb. Zemisch. Lissa: Michael Buck, 1690. [2°]. (Dünnhaupt, 1991, S. 2946, Nr. 4). Die Glückselige Zahl Sieben/ Dem Hoch= und Wohl=gebornen Herrn/ Herrn Eberhard von Danckelmann/ Sr. Churfürstl. Durchlauchtigkeit zu Brandenburg/ Würcklich=Geheimten ESTAT-Kriegs= und Lehns=Raht/ Erbherrn auff Bresques/ Ungelügen/ Zimmerbude/ Duyker/ etc. etc. In Betrachtung Dero Hoch=Adelichen FAMILIE und hohen Conduite, Unterthänigst vorgestellet Durch Sr. EXCELLENZ Gehorsamsten Knecht Benjamin Neukirch. Franckfurt an der Oder/ druckts Johann Cöpselius/ der löbl. Univers. Buchdr. 1691. (14: H. Germ, biogr. 61,41). [Anon.] Sr. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg Fridrich des Dritten geheimtester Staats-Minister/ Eberhard von Danckelmann/ Jn einer kurtzen Beschreibung seines Lebens/ und zugleich der glückseligen Regierung Seines gnädigsten Herrn/ vorgestellet. Zu finden in Leipzig bey Johann Thomas Fritschen. Jm Jahr 1694. [2°]. (14: H. Germ, biogr. 61, 47; Dünnhaupt, 1991, S. 2947, Nr. 5. 1: Zuschreibung nach Adelung V, 559). Sr. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg Fridrich des Dritten geheimtester Staats=Minister/ Eberhard von Danckelmann/ In einer kurtzen Beschreibung seines Lebens/ und zugleich der glückseligen Regierung Seines gnädigsten Herrn/ vorgestellet. Im Jahr 1694. o. O. [2°]. (Dünnhaupt, 1991, S. 2947, Nr. 5. 2: Titelauflage unter Entfernung der Verlagsangabe; sonst absolut identisch mit dem vorigen Druck). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte/ nebenst einer Vorrede von der deutschen Poesie Mit Churfl. Sächs. Gn. PRIVILEGIO. LEJPZJG/ Bey J. Thomas Fritsch. 1695. (la:Yf2151 R; Dünnhaupt, 1991, S. 2938, Nr. 1.1. 1: Bände III-V1I enthalten ebenfalls Gedichte von B. N.). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte/ nebenst einer Vorrede von der deutschen Poesie. Mit Churfürstl. Sächs. Gn. PRIVILEGIO. LEJPZJG/ Bey Thomas Fritsch. 1695. (la: Yf 2152 R; Dünnhaupt, 1991, S. 2939, Nr. 1. I. 2: erw. Fassung, aber unter Hinweglassung einiger erot. Gedichte der Erstausgabe). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen außerlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster theil/ nebenst einer vorrede von der deutschen Poesie. Mit Churfl. Sächs. Gn. PRIVILEGIO. LEJPZJG/ Bey Thomas Fritzsch 1697. (Dünnhaupt, 1991, S. 2939, Nr. 1. I. 3: sogenannte B-Version, erot. Gedichte wieder aufgenommen; erste von 3 Varianten mit dem Druckjahr 1697, Unterscheidungsmerkmal: Punkt hinter »Henrici IV.« auf S. 86; Schlußvignette auf S. 403: Ananas). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen außerlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster theil/ nebenst einer vorrede von der deutschen Poesie. Mit Churfl. Sächs. Gn. PRIVILEGIO. LEJPZJG/ Bey Thomas Fritsch 1697. (Dünnhaupt, 1991, S. 2939, Nr. 1. I. 4: Schlußvignette: Blumenkorb (S. 403); Ndr.: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster theil/ nebenst einer vorrede von der deutschen Poesie. Mit Churfl. Sächs. Gn. PRIVILEGIO. LEIPZIG/ Bey Thomas Fritsch 1697. Nach einem Druck vom Jahre 1697 mit einer kritischen Einleitung und Lesarten. Hrsg. von Angelo George de Capua und Ernst Alfred Philippson. Tübingen 1961. (Neudrucke deutscher Literaturwerke, N. F. 1). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster theil nebenst einer vorrede von der deutschen poesie. Mit Churfl. Sächs. Gn. PRIVILEGIO. LEJPZJG, Bey Thomas Fritsch 1697. (Dünnhaupt, 1991, S. 2939 Nr. 1. I. 5: vgl. dazu Kommentar von Dünnhaupt hinsichtlich des fingierten Druckjahrs 1697). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Schlesier ... Gedichte Erster Theil. Glückstadt und Leipzig/ M DCCIV. (la: Yf 2161; Dünnhaupt, 1991, S. 2940, Nr. 1. I. 6). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster theil, nebenst einer vorrede von der deutschen poesie. Mit Königl. Pohln. und Churfürstl. Sächs. allergn. Privilegio. Franckfurt und Leipzig, Verlegts Paul Straube, 1725. Buchhändler zu Halle in Schwaben. [1725]. (la: Yf 2153; Dünnhaupt, S. 2940, 1991, Nr. 1. I. 7). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster theil, Nebenst einer vorrede von der deutschen poesie. Franckfurt und Leipzig, Verlegts Michael Blochberger, 1734. (la: Yf2154 R; Dünnhaupt, 1991, S, 2940, Nr. 1.1.8). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte erster theil. Nebenst einer vorrede von der deutschen poesie. Franckfurt und Leipzig/ Verlegts Michael Blochberger. 1751. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2940, Nr. 1. I. 9).
303
Neukirch, Benjamin [Hrsg.] H e r r n von Hoffmannswaldau u n d anderer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Mit Churfürstl. Sachs. G n . P R I V I L E G I O . LEJPZJG/ bey T h o m a s Fritsch. 1697. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2941, Nr. 1. II. 1: Bisher unbekannte Urfassung von Bd. II in der sogenannten A-Redaktion). [Hrsg.] H e r r n von H o f f m a n n s w a l d a u . . . anderer Theil. L E J P Z J G / bey T h o m a s Fritsch. 1697. D ü n n h a u p t , 1991, S. 2 9 4 1 , Nr. 1. II. 2: zweite Ausgabe der A-Redaktion). [Hrsg.] Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u . . . anderer Theil. L E J P Z J G / bey T h o m a s Fritsch. 1697. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2 9 4 1 , Nr. 1. II. 3: Variante der zweiten Ausgabe der A-Redaktion ohne Bogensignatur). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau . . . anderer Theil. L E J P Z J G / bey T h o m a s Fritsch. 1697. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2 9 4 1 , Nr. 1. II. 4: letzte der 4 Fassungen der sogenannten A-Redaktion von 1697). [Hrsg.] H e r r n von Hoffmannswaldau u n d anderen Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Mit Churfürstl. Sachs. G n . P R I V I L E G I O . LEJPZJG, bey T h o m a s Fritschen. 1697. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2941, Nr. 1. II. 5: frühere der beiden Fassungen der sogen. B-Redaktion; Verlagsangabe »Fritschen«). [Hrsg.] Herrn von Hoffmannswaldau u n d anderen Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Mit Churfürstl. Sachs. G n . P R I V I L E G I O . LEJPZJG/ bey T h o m a s Fritschen. 1697. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2941, Nr. 1. II. 6: Letzter von 6 Drucken mit D r u c k j a h r 1697, tatsächlich wohl aber viel später gedruckt). [Hrsg.] Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d anderer Teutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte Anderer Theil. LEJPZJG/ bey Michael Blochbergern. 1730. (la: Yf 2154 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2942, Nr. 1. II. 7). [Hrsg.] H e r r n von Hoffmannswaldau u n d anderer Teutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte Anderer Theil. LEJPZJG, bey Michael Blochbergern, 1743. (la: Yf 2 1 5 4 / 1 0 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2942, Nr. 1. II. 8). Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d anderer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte dritter Theil. Mit Churfürstl. Sachs. G n . P R I V I L E G I O . LEJPZJG/ bey T h o m a s Fritschen. 1703. (la: Yf 2151 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2942, Nr. 1. III. 1: Herausgeber des Bandes war E r d m a n n Uhse; Ndr. T ü b i n g e n 1970). H e r r n von H o f f m a n n s w a l d a u . . . dritter Theil . . . L E J P Z J G , bey T h o m a s Fritschen. 1710. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2942, Nr. 1. III. 2). Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte dritter theil. Mit Königl. Pohln. u n d Churfürstl. Sächs. allergn. Privilegio. Franckfurt u n d Leipzig, Verlegts Paul Straube, 1725. Buchhändler zu Halle in Schwaben. (Ia: Y f 2 1 5 3 ; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2942, Nr. 1. III. 3). H e r r n von H o f f m a n n s w a l d a u ... bisher ungedruckter Gedichte dritter Theil. Franckfurt u n d Leipzig. Verlegts Michael Blochberger. 1737. ( l a : Yf 2 1 5 4 / 1 0 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2943, N r . 1. III. 4). H e r r n von H o f f m a n n s w a l d a u u n d andrer Schlesier bißher noch nie zusammen-gedruckter Gedichte Erster [recte: Vierdter] Theil. Glückstadt u n d Leipzig/ Verlegts Gotthilff Lehmanns/ Königl. privil. Buchhändler. M D C C I V . (la: Yf 2161; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2943, Nr. 1. IV. 1: Erster Bd. einer in Glückstadt geplanten Konkurrenzedition. Die irreführende Bandzählung wurde noch im gleichen Jahre berichtigt; vgl. den folgenden Titel. - Herausgeber des Bandes war Christian H ö l m a n n ( 1 6 7 7 - 1 7 4 4 ) . Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d andrer Deutschen auserlesener u n d bißher noch nie zusammen-gedruckter Gedichte Vierdter Theil. Glückstadt/ Verlegts Gotthilff L e h m a n n / Buchhändler/ 1704. 8°. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2943, Nr. 1. IV. 2: Berichtigte Bandausgabe; Ndr. T ü b i n g e n 1975). Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u ... Vierdter Theil ... Glückstadt u n d Leipzig/ Verlegts Gotthilf L e h m a n n / Königl. privil. Buchhändler. M D C C V I . ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2943, Nr. 1. IV. 3). Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d anderer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte vierdter Theil. Mit Churfürstl. Sächs. G n . P R I V I L E G I O . LEJPZJG/ bey T h o m a s Fritschen/ 1708. (la: Yf 2 1 5 1 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2943, Nr. 1. IV. 4). Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d anderer Teutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte vierdter Theil. Mit Churfürstl. Sächs. G n . P R I V I L E G I O . LEJPZJG/ bey T h o m a s Fritschen. - o. J. [1712], ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2943, Nr. 1. IV. 5: Neubearbeitung von T. 4, die sogen. B-Redaktion, H g . vermutlich Ephraim Gerhard ( 1 6 8 2 1718). Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d anderer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte vierdter theil. Mit Königl. Pohln. u n d Churfürstl. Sächs. allergn. Privilegio. Franckfurt u n d Leipzig, Verlegts Paul Straube, 1725. Buchhändler zu Halle in Schwaben, (la: Yf 2 1 5 4 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2944, Nr. 1. IV. 6). Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d anderer Teutschen Auserlesener u n d bisher ungedruckter Gedichte Vierdter Theil. Mit Kön. Pohln. u n d Churf. Sächs. allergn. Privil. Franckfurth u n d Leipzig, bey Michael Blochbergern, 1736. ( l a : Yf 2 1 5 4 / 1 0 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2944, Nr. 1. IV. 7).
Neukirch, Benjamin Herrn von Hoffmannswaldau u n d andrer Deutschen bißher noch nie zusammen-gedruckter Gedichte Fünffter Theil. Glückstadt u n d Leipzig/ Verlegts Gotthilff L e h m a n n / Königl. privil. Buchhändler. M D C C V . ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2944, Nr. I . V . 1: Die Bandherausgeber waren Christian H ö l m a n n u n d Daniel Müßigbrodt. - Ndr. T ü b i n g e n 1981). H e r r n von H o f f m a n n s w a l d a u u n d anderer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte fünffter Theil. Mit Churfl. Sachs. G n . P R I V I L E G I O . Leipzig/ bey T h o m a s Fritschen/ 1708. ( l a : Yf 2151 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2944, Nr. I . V . 2). Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d andrer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte fünffter theil. Mit C h u r f ü r s t l . Sachs. G n . P R I V I L E G I O . Leipzig/ Bey T h o m a s Fritsch/ 1710. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2944, Nr. 1. V. 3: Neufassung des 5. Teils, jetzt herausgegeben von Ephraim Gerhard). H e r r n von Hoffmannswaldau u n d andrer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte fünffter theil. Mit Königl. Pohln. u n d Churfürstl. Sachs. G n . Privilegio. Franckfurt u n d Leipzig, Verlegts Paul Straube, 1725. Buchhändler zu Halle in Schwaben, ( l a : Yf 2 1 5 4 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2944, Nr. 1. V. 4). H e r r n von Hoffmannswaldau u n d andrer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte fünffter theil. Franckfurt u n d Leipzig, Verlegts Michael Blochberger. 1734. ( l a : Yf 2 1 5 5 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2 9 4 5 , Nr. 1. V. 5). Herrn von Hoffmannswaldau u n d andrer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte fünffter theil. Franckfurt u n d Leipzig, Verlegts Michael Blochberger. 1754. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2945, Nr. 1. V. 6: Neusatz, inhaltlich wie Ausgabe von 1734). Herrn von Hoffmannswaldau u n d andrer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte sechster Theil, nebenst einer Vorrede wider die Schmeichler u n d Tadler der Poesie. Mit Kön. und Churf. Sächs. allergnäd. Privilegio. Leipzig, bey T h o m a s Fritsch, 1709. ( l a : Yf 2 1 5 1 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2 9 4 5 , Nr. 1. VI. 1: Band-Hrsg. waren Gottlieb Stolle (Leander) u. Ephraim Gerhard). Herrn von Hoffmannswaldau u n d anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte sechster Theil, Nebenst einer Vorrede wider die Schmeichler u n d Tadler der Poesie. Leipzig, Verlegts T h o m a s Fritzsch, 1722. (1 a: Yf 2153; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2945, Nr. 1. VI. 2). Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d anderer Deutschen auserlesener u n d bißher ungedruckter Gedichte sechster Theil, Nebenst einer Vorrede wider die Schmeichler und Tadler der Poesie. Leipzig, Bey Joh. Michael Blockbergern. 1731. ( l a : Yf 2154 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2945, Nr. l . V I . 3). Herrn von Hoffmannswaldau u n d anderer Deutschen auserlesener und bisher ungedruckter Gedichte sechster Theil, Nebenst einer Vorrede wider die Schmeichler u n d Tadler der Poesie. Leipzig, Bey Michael Blochberger. 1743. ( l a : Yf 2 1 5 4 / 1 0 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2945, Nr. 1. VI. 4). Herrn von Hoffmannswaldau u n d andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte siebender theil, nebst einer Untersuchung der Hanckischen weltl. gedichte. Mit Kön. Pohln. u n d Churfürstl. Sächs. allergn. Privilegio. Franckfurt u n d Leipzig, Verlegts Paul Straube, 1727. Buchhändler in Wien. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2946, Nr. 1 .VII. 1: Die ausführliche Vorrede des Band-Hrsg. G o t t l o b Friedr. Wilh. Juncker enthält einen persönlichen Angriff gegen Hanckes Lyrik. Ndr. T ü b i n g e n 1991). Herrn von H o f f m a n n s w a l d a u u n d andrer Deutschen auserlesener u n d bisher ungedruckter Gedichte Siebender Theil. Franckfurt u n d Leipzig, Verlegts Michael Blochberger. o. J. [ca. 1 7 4 3 ^ 5 ) . ( l a : Yf 2 1 5 6 R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2946, Nr. 1 .VII. 2: Jetzt o h n e die W i d m u n g u. die «Untersuchung der Hanckischen Gedichte» von G. F. W. Juncker). Benjamin Neukirchs galante Briefe u n d Getichte. C o b u r g / verlegts Paul G ü n t h e r Pfotenhauer/ Buchhändler daselbst. 1695. 8°. (la: Yz 4 6 7 1 R; 23: Lo 5701. 1; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2947, Nr. 6). Bey Glücklicher G e b u r t Seiner Chur=Printzlichen Durchlauchtigkeit zu Sachsen/ Als Dieselbe Nach so langem u n d allgemeinem wüntschen den 7. Octobr. M D C X C V I . Erfreulichst erfolgte/ Wolte Seine unterthänigste Gedancken hierdurch eröffnen Benjamin Neukirch/ Aus Schlesien. L E I P Z I G / zu finden bey T h o m a s Fritschen. [1696]. (14: 1. B. 8337, angeb. 11; 14: Hist. Sax. C. 203, misc. 5). [Vorn] T E R T R I A , oder die Lehre von denen Drey Hoch-heiligen Personen der Gottheit: VATER/ S O H N / u n d GEIST. Drey vornehmsten Gnadengaben: G l a u b e n / H o f f n u n g u n d Liebe. Drey besondern Pflichten des M e n schen: Gebeth/ H ö h r - u n d Betrachtung Göttlichen Worts. Z u Nutz u n d Ergötzung des Gottselig- u n d Sinnreichen Lesers kürtzlich entworffen Faithfull Teate/ Predigern zu Sudbury in Suffolck: N u n m e h r aber/ nach gäntzlichem Abgang der Engländischen Exemplaren/ in Teutsche Verse übersetzt/ u n d in beyden Sprachen heraus gegeben
Neukirch, Benjamin Von Gottfried Wagnern. TRIA S U N T O M N I A . Leipzig/ zufinden bey Martin Theodora Heybey/ Gedruckt mit Zeidlerischen Schrifften/ Anno 1698. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2947, Nr. 7: Vorrede z. dt. Versübertragung G. Wagners von Täte, Faithful: Ter Tria, or the Doctrine of the Three Sacred Persons, 1658). An Herrn Land-Raht von WulfFen über die glückl. Vermählung mit dem ältesten Fräulein v. Danckelmann ... [s. 1.], [ca. 1700], (14: 2 H.Germ.Biogr. 61, 54). Berlins Unterthänige Gedancken/ Bey der höchst-glücklichen Vermählung/ Des Durchlauchtigsten Hessen-Casselischen Erb-Printzen/ FRIDERICH/ Mit der Durchlauchtigsten Chur-Brandenburgischen Princeßin/ LOVISE D O R O T H E A . Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfl. Brand. Hof-Buchdr. 1700. [2°]. (14: H. Boruss. 34, 58; auch abgedr. in: [Anon.]: Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. Berlin/ bey Johann Michael Rüdiger/Anno 1703; Dünnhaupt, 1991, S. 2948, Nr. 7. A). Stand=Rede/ Vor Hebung der Leiche/ gehalten/ In dem Trauer=Hause zu Berlin/ Von/ Benjamin Neukirch. [Trauerrede auf den Hofbaumeister Christian Eltester], s. 1. e. a. [Berlin 1700]. (14: H.Germ.biogr. 60, 28; wieder abgedr. in: Gottsched, J. Ch. (Hrsg.): Herrn Benjamin Neukirchs, ..., auserlesene Gedichte, 1744: »An den hinterlassenen Bruder des seligen Hern. Christian Eltesters, Sr. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg ersten Hoffbaumeisters und Ingenieurs. B. N . 1700«.) Dancksagung der Venus. [Lobgedicht an Besser]. 1700. In: Des Herrn von Bessers Schriften, S. 623; Dorn, 1897, S. 13, Anm. 2. Als Se. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg Sich zum Könige in Preussen erklährten Und den 18. Januarii 1701. In Königsberg krönen Hessen/ Wolte Seine Allerunterthänigste Devotion hierdurch bezeugen Benjamin Neukirch. Königsberg/ Gedruckt bey Friedrich Reusners/ Sr. Königl. Majest. und Acad. Buchdruckers Erben. 1701. (14: Hist.Boruss. 50, 70; auch abgedr. in: Gottsched, J. Ch. (Hrsg.): Herrn Benjamin Neukirchs, ..., auserlesene Gedichte, 1744, S. 3-5: »Auf die Königliche Preußische Krönung Friedrichs I. zu Königsberg in Preußen 1701. den 18. Jenn.«; Dünnhaupt, 1991, S. 2948, Nr. 8. I). Auf dem Höchst-feyerlichen Einzug Seiner Königlichen Majestät in Preußen in Dero Residentz Berlin. Cölln an der Spree, 1701. 4°. (14: H. Boruss. 50, 107; auch abgedr. in: [Anon.]: Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. Berlin/ bey Johann Michael Rüdiger/ Anno 1702; Dünnhaupt, 1991, S. 2948, Nr. 8. II). Streit des Alten und Neuen Seculi, bey dem den 12. Juli 1701. Höchstglücklich eingetretenen Geburts-Feste Seiner Königlichen M a j e s t ä t . . . in einer Musique allerunterthänigst fürgestellet von Carl Fr. Riecken/ Ober-Capellmeister Directore dero Königlichen Cammer-Musique. Cölln an der Spree Druckts Ulrich Liebpert Königlicher HofBuchdrucker. 1701. 4°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2948, Nr. 9: Libretto von N.; auch abgedr. in: Gottsched, J. Ch. (Hrsg.): Herrn Benjamin Neukirchs,..., auserlesene Gedichte, 1744, S. 240—244: »Streit des alten und neuen Jahrhunderts bey dem Geburtagsfeste Sr. Königl. Maj. in Preussen ... 12. Jul. 1701.«). [Auswahl von Gedichten]. In: Friedrich Rudolph Ludwig Frhr. von Canitz, Neben-Stunden, 1702 [u. ö.]. (Dünnhaupt, 1991, S. 2948, Nr. 9.A). [Zwei Gedichte]. - In: Anon., Curieuser Staats-Mercurius. - Halle: Johann Gottfried Renger, 1702-05. (Dünnhaupt, 1991, S. 2948, Nr. 10). Unterthänige Gedancken Bey dem von Seiner Königlichen Majestät in Preußen aufgerichteten Gedächtnisz=Bilde Friedrich Wilhelm des Großen. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hoff=Buchdr. o. J. [1703; 4°]. (14: Hist. Boruss. 37, 32; Dünnhaupt, 1991, S. 2948: Nr. 11: zweisprachig; » In Statuam Equestrem FRIDERICO W I L H E L M O M A G N O SACRAM«, auch abgedr. in: [Anon.]: Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. Berlin/ bey Johann Michael Rüdiger/ Anno 1703, S. 149-152). Auf das Absterben Herrn Raymond Falzens/ weitberühmten königl. Preußischen Stempelschneiders. [Trauergedicht]. In: F. J. Lütkens: Der in seiner Liebe Getreue G O T T / Bey der Beerdigung Des weiland Edlen und Wohlbenahmten H E R R N Raimond Faltzens/ Gewesenen Kön. Preuß. Medailleurs, Aus Rom. VIII,38. 39. Jn einer Leich=Predigt Fürgestellet Von FrantzJul. Lütkens/ Königlich. Preußischem Consistorial-Raht und Pr. an der Peters=Kirchen zu Cölln an der Spree. Berlin aufm Friedrichs=Werder/ druckts Gotth. Schlechtiger/ Kön. Privil. Buchdr. [1703; 2°]. (1: Ee 628, 5; 14: H.Germ, biogr. 60, 22; wiederabgedr. in: Gottsched, J. Ch. (Hrsg.): Herrn Benjamin Neukirchs, ..., auserlesene Gedichte, 1744, S. 22f.). Bey dem seeligen Hintritt Herrn Michael Ludolfs, landschaftlichen Sekretärs, (gest. 1703). (Wiederabgedr. in: Gottsched, J. Ch. (Hrsg.): Herrn Benjamin Neukirchs, ..., auserlesene Gedichte, 1744, S. 22f., Leichenpredigt von Spener).
Neukirch,
Benjamin
Der zum drittenmahl höchstglückl. gefeyerte Krönungs=Tag Sr. Königl. Majest. in Preussen. s. 1. e. a. [1703] (14: Hist. Boruss. 87, 23; 14: Hist. Boruss. 50, 119; 14: Hist. Boruss. 38, 37; auch abgedr. in: [Anon.]: Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. Berlin/ bey Johann Michael Rüdiger/ Anno 1703, S. 165). Die Thränen der Musen Bey dem Grabe des Freyherren Und Grossen Königlichen Staats-Ministers, HERRN Paul von Fuchs. In: D. E. Jablonski: G O T T / Das ewige Licht seiner Kirchen/ Aus Der tröstlichen Verheissung GOttes Esaia: LX. v. 19. 20. Als Der Weiland Hoch=Wohlgebohrner Herr/ HERR Paul/ Freyherr von Fuchs/ Seiner Königl. Majestät in Preussen hochbetrauter würcklicher geheimter Estaats- und Kriegs=Rath/ Lehns=Director, Cantzler im Hertzogthum Hinter=Pommern und Fürstenthum Cammin/ auch President des Chur=Märckischen Consistorii, Erb=Herr auf Malchau/ Fuchshöffen/ Wedderau/ etc. Den 7. Augusti dieses 1704. Jahres/ Selig in dem HErrn entschlaffen war/ und den 13. darauf/ in sein Erb=Begräbniß war beygesetzet worden/ am folgenden Sonntag drauf/ (war der XIII. nach Trinit.) in einer Christlichen Leichen=Predigt in der Königl. Schloß= und Dohm= Kirche zu Cölln an der Spree vorgetragen von Daniel Ernst Jablonsky. Berlin/ Druckts Johann Wessel. [1705]. 4°. (1: Ee 710-41, 6; 1: Ee 622, 3; 1: Su 26 ehem.; 14: Hist. Germ, biogr. 102; 14: Hist. Sax. D 294, misc. 21; Dünnhaupt, 1991, S. 2949, Nr. 12). Uber der ungemeinen und von denen Hohen Alliirten wieder die Frantzosen den 13. Augusti glücklichen erfochtenen Sieg. s. 1. 1704. (14: Hist. Germ. D. 218, 70; 12: 4 P p. germ. 239, 24 ehem.; wiederabgedr. in: Gottsched, J. Ch. (Hrsg.): Herrn Benjamin Neukirchs, ..., auserlesene Gedichte, 1744, S. 9-11: »Ueber den ungemeinen und von den hohen Bundsgenossen wider die Franzosen Den 13. Aug. 1704 glücklich erfochtenen Sieg«). Abdankung=Rede/ gehalten Von Benjamin Neukirch. In: D. E. Jablonski: G O T T Seiner Gläubigen Hülffe in der Jugend und Hoffnung im Alter: Als Die Weiland Hoch=Wohlgebohrne Frey=Frau/ Frau Anna Christina/ Baronin von Horn/ gebohrne Hanemann/ etc. Den 11. Julii 1705. selig im HErrn entschlaffen war/ Den 19. drauf (war der VI. Sonntag nach Trinitatis) In der Königl. Schloß= und Dohm=Kirche hieselbst In gehaltener Leichen=Predigt/ Aus dem andächtigem Seufftzer Davids Psalm LXXI. 17. 18. Betrachtet von Daniel Ernst Jablonski/ Sr. Königl. Majestät in Preussen Hoff=Prediger. Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. s. a. [1705; 2"]. (Ha 33: 173 A 4 , 2 angeb.). Der Allgemeine Verlust/ Bey dem Frühzeitigen und höchstschmertzlichen Hintritte Der Aller=Durchlauchtigsten/ Großmächtigsten Fürstin und Frauen/ Frn. Sophie Charlotte/ Königin in Preussen und Chur=Fürstin zu Brandenburg/ &c. &c. &c. Gebohrner Aus dem Chur=Fürstl. Hause Braunschweig und Lüneburg/ &c. &c. &c. Unserer Allergnädigsten Königin und Frauen/ Als Dieselbe Den 1. Febr. 1705. in Hannover höchstseelig entschlieff/ Und darauf Den 28. Jun. in Dero Residentz Berlin/ mit ungemeinem Gepränge in die Königliche Grufft versetzet ward/ in einer einfältigen Rede vorgestellet Von Benjamin Neukirch. Berlin aufn Friderichs=Werder/ gedruckt bey Gotthard Schlechtigern/ Kön. Privil. Buchdr. s. a. [1705]. (14: H. Boruss. 52, 8; 3: 78 L 1714; Dünnhaupt, 1991, S. 2949, Nr. 13: Nochmals abgedruckt in: Anon., Der Todes Tempel, s. 1. 1705, sowie in Schlesiens fliegende Bibliothek, Frankfurt u. Leipzig 1708]. An Seine Hochfürstl. Durchlauchigkeit/ Den Jüngeren Hertzog Von Würtemberg-Oelß : Da dieselben Auff der Hochlöbl. Universität Franckfurth/ bey öffentlicher Jubel-Feyer/ und In hoher Gegenwart Sr. Königl. Majestät von Preussen Dero bißher getragenes Ampt Als Magnificentissimus Niederlegten. Berlin [1706]. 2° (23: 23: Xb 4° 148; wieder abgedr. in: Gottsched, J. Ch. (Hrsg.): Herrn Benjamin Neukirchs, ..., auserlesene Gedichte, 1744, S. 16-18: »An Seine Hochfürstl. Durchlauchtigkeit/ den jüngern Herzog von Würtenberg=Oels/ da Dieselben auf der Universität Frankfurt bey öffentlicher Gegenwart Sr. Königl. Majestät von Preußen/ Dero bisher getragenes Amt/ als Rector Magnificentissimus niederlegten«). Allerunterthänigste Gedancken/ Bey der/ Hoechst=erfreulichen Geburth/ Seiner Koeniglichen Hoheit/ Des/ Printzen/ von/ Oranien/ Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Koenigl. Preuß. Hof=Buchdr. s. a. [1707]. (14: Lit.Germ. rec. B 50,58; 14: Hist. Boruss. 87, 33 m; la: Ah 10931, 16 R). Benjamin Neukirchs Unterricht von Teutschen Briefen. Leipzig, bey Thomas Fritschen, 1707. (Dünnhaupt, 1991, S. 2949, Nr. 14. 1: ohne Standortnachweis, ADB XXIII, 511; Adelung V, 559). Benjamin Neukirchs Anweisung zu Teutschen Briefen. Leipzig/ bey Thomas Fritschen/ 1709. (15: 8-B.S.T. 482; 3: AB 40 13/i, 14; Dünnhaupt, 1991, S. 2949, Nr. 14. 2). Benjamin Neukirchs Anweisung zu Teutschen Briefen. Leipzig, verlegts Thomas Fritsch, 1721. (Ha 179: Ha 6758 x; Dünnhaupt, 1991, S. 2950, Nr. 14. 3). Benjamin Neukirchs Anweisung zu Teutschen Briefen. Leipzig, verlegts Thomas Fritsch, 1727. 8°. (14: Ling. Germ, rec. 528m; 12: Epist. 639; Dünnhaupt, 1991, S. 2950, Nr. 14. 4).
307
Neukirch, Benjamin Benjamin Neukirchs Anweisung zu Teutschen Briefen. Leipzig/ verlegts Johann Paul Roth, Buchhändler in Ulm. 1735. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2950, Nr. 14. 5). Benjamin Neukirchs Anweisung zu Teutschen Briefen. Ulm: Johann Paul Roth, 1737. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2950, Nr. 14. 6: wie Ausgabe Ulm 1735; ohne Standortnachweis, Zedier XXIV, 235). Benjamin Neukirchs Anweisung zu Teutschen Briefen. Nürnberg, BeyJohann Steins Seel. Wittib. 1741. 8°. (12: Epist. 640; Dünnhaupt, 1991, S. 2950, Nr. 14. 7). Benjamin Neukirchs Anweisung zu Teutschen Briefen. Leipzig 1745. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2950, Nr. 14. 8). Benjamins Neukirchs Anweisung zu Teutschen Briefen. Achte Auflage. Nürnberg: Johann August Raspe, 1746. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2950, Nr. 14. 9). Benjamins Neukirchs Anweisung zu Teutschen Briefen. Nürnberg 1751. 8°. (Dünnhaupt, 1991, Nr. 14. 10: wie Ausgabe Nürnberg 1746). Anweisung zu deutschen Briefen. Neunte Auflage. Nürnberg: Gabriel Nicolaus Raspe, 1760. 8°. (14: Ling. Germ, rec 530; Ha 179: Ha 6759 s; Dünnhaupt, 1991, S. 2951, Nr. 14. 11: Wiederabgedruckt als Anhang zu: Le Pays, Galante Briefe, dt. v. Selimantes (Ps. f. Christoph Wendt), Hamburg 1729 u. ö. Noch mehrfach gedruckt als Anhang zu: Chr. Juncker, Wohlunterwiesener Briefsteller, Leipzig 1732, 1734, 1740, 1746.) Bey dem höchst=glücklichen Einzüge/ Und der am 28. November 1708. darauf erfolgten Vermählung Beyderseits Majestäten/ Friderich/ Königes in Preussen/ Und Sophia Louysae/ Gebohrner Hertzogin von Mecklenburg/ etc. etc. Wolte seine allerunterthänigste Devotion bezeigen. Benjamin Neukirch. Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hoff=Buchdr. s. a. [1708], 2°. (la: Yk 1196; 14: Hist.Boruss. 55, 15; Dünnhaupt, 1991, S. 2951, Nr. 15). [Anon.] Auf die Am 19. Januarii 1711. Vollzogene INAUGURATION Der von Seiner Königl. Majestät in Preussen/ &c. &c. &c. Höchst=löblich gestiffteten SOCIETAET Der Wissenschafften. BERLJN/ Gedruckt bey Johann Lorentz. [1711]. 2°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2951, Nr. 16) auch abgedr. in: Kurtze Erzehlung/ Welchergestalt Von Sr. Kön. Maj. in Preußen Friedrich dem I. in Dero Hauptsitz Berlin die Societaet der Wissenschafften Oder zu mehrer Aufnahme des gelehrten Wesens abzielende Gesellschafft gestifftet worden Und wie dieselbe zu ihrer völligen Niedersetzung gediehen. Mit beifügung des Stiftungs= Briefs/ der Einrichtungs=Gesetze/ derer bey der Niedersetzung gehaltenen Reden/ und des Catalogi Membrorum Societatis. BERLIN/ Verlegts Johann Christoph Papen/ Königl. privilegirter wie auch der Societät Buchhändler und Factor, gedruckt von Gotthard Schlechtigern/ Königl. privilegirten auch der Societaet bestehen Buchdr. 1711. [4°]. (23: Aa 6). [Leichenpredigt auf Tobias Lincke]. Breslau 1711. 4°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2951, Nr. 17: ohne Standortnachweis, so zitiert bei Heiduk/Neumeister, 423). [Dt. Trauergedicht]. In: Gottfried Fuchs: Leichenpredigt auf Siegismund Ebersbach. Schweidnitz: Christian Ockel, 1712. 4°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2951, Nr. 18; wiederabgedr. in: Gottsched, J. Ch. (Hrsg.): Herrn Benjamin Neukirchs, ..., auserlesene Gedichte, 1744: »Bey dem Grabe Hrn. Sigismund Ebersbachs der Evangelischen Fürstenthumskirche zur heiligen Dreyfaltigkeit in Schweidnitz Senioris &c. B. N. 1712«). [Auswahl deutscher Gedichte]. In: Auserlesene und noch nie gedruckte Gedichte unterschiedene ... Männer ..., hrsg. Christian Friedrich Hunold. - Halle 1718ff. (Dünnhaupt, 1991, S. 2951, Nr. 18. A). Der Göttin Minerva Schreiben an den ... Erb-Printzen von Brandenburg Onolzbach. In: Der Europäische Niemand, hrsg. Philipp Balthasar Sinold von Schütz, s. 1. e. a. [Nürnberg: 1719-1720], 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2951, Nr. 19: nach Janz soll das Werk weitere kleine zerstreute Texte von Neukirch enthalten). Weinender Petrus. In: A n o n . : Andachts Ü b u n g Zur Kirchen Music ... Welchen beygefüget H e r r n Benjamin Neukirchs Weinender Petrus. Zur Paßions-Andacht ... Frankfurt/M. u. Leipzig (recte Liegnitz). 1721, Tl. II. 8°. (15: 8-B. S.T. 548/2; Dünnhaupt, 1991, S. 2951, Nr. 20. 1). Weinender Petrus. In: Anon., Andachts Übung Zur Kirchen Music ... Welchen beygefüget Herrn Benjamin Neukirchs Weinender Petrus. Zur Paßions-Andacht... Frankfurt/ M. u. Leipzig 1725. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2952, Nr. 20. 2: ohne Standortnachweis). Weinender Petrus. In: Anon. Hrsg. [Christian Stieff], Anleitung zur Poesie ... Breslau: Michael Hubert, 1725, 8°, S. 209-220. (Dünnhaupt, 1991, S. 2952, Nr. 20. 3: kleine Anthologie; enthält neben dem W. P. noch mehrere »B. N.« signierte Gedichte). Der weinende Petrus/ Nach Anleitung Des beliebten Lehrers Des Schweidnitzschen Zions HERREN/ Herren Benjamin Schmolckens &c. Weinenden Petro Weitläufftiger entworffen Von Sylvandern. [Horaz-Zit.]. Zufinden Breßlau und Liegnitz. - s. a. [1726]. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2952, Nr. 20. 4: vielleicht auch von Chr. Stieff ediert).
Neukirch, Benjamin H e r r n Benjamin Neukirchs Weinender Petrus/ in einem Theatralischen SingSpiel in Altdorf aufgeführt Den 27. November 1730. - s. 1. [Nürnberg], ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2952, Nr. 20. 5). [Auswahl von Gedichten]. In: G o t t f r i e d Benjamin H a n c k e n s Geistliche u n d Moralische Gedichte, 1723 [u. ö.]. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2953, Nr. 21). Trauergedicht bei d e m Hintritt des durchl. Herrn Wilhelm Friedrich Markgrafen zu Brandenburg-Ansbach. Bey dem allzufrühen, aber höchst-seeligsten Hintritte des weyland Durchlauchtigsten Fürsten u n d Herrn, Herrn Wilhelm Friderichs, Marggrafens zu Brandenburg ..., wollte seine unterthänigste Devotion hiemit bezeigen Benjamin Neukirch. Onolzbach, 1723. [2°]. (3: U n g VI 179 (12); D ü n n h a u p t , 1991, S. 2953, Nr. 22: In: Anon., Leichenpredigt auf Wilhelm Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Ansbach. Ansbach 1723). [Mithrsg.] Auserlesene moralische Gedichte, gesammlet von B. N . [i. e. Benjamin Neukirch] u n d G . B. H . [i. e. Gottfried Benjamin Hancke]. Breslau 1725. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2953, Nr. 23). Politische u n d moralische Maximen in der Konversation. Braunschweig 1726. 8°. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2 9 5 3 , Nr. 24). [Auswahl geistlicher Gedichte]. In: E r d m a n n Neumeister, Fortgesetzte Fünffache Kirchen-Andachten. H a m b u r g : Johann Christoph Kißner, 1726. 8°. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2953, Nr. 25). Satyren. In: Gottfried Benjamin Hancke, Weltliche Gedichte, Nebst ... Herrn Benjamin Neukirchs ... SATYREN. Leipzig 1727. ( l a : Yk 3381; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2953, Nr. 26. 1). Satyren u n d Poetische Briefe. In: Gottfried Benjamin Hancke, Gedichte. Tl. I (1731), S. 389ff. (la: Yk 3381; 15: Lit. germ. E. 5090:3; 15: Lit. germ. E. 5090:1; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2953, Nr. 26. 2.). [Auswahl v. Gedichten]. In: Adam Heinrich Lackmann: Geistreiche Gedichte zur Erweckung heiliger Regungen, grösstenteils aus gantzen Sammlungen der berühmtesten Poesien nach der Wahl der besten erlesen, zum theil aber itzo allererst ans Licht gestellet, u n d nebst einer Vorrede von dem Zeugniss der Lieder für die Wahrheit der Religion ausgefertiget. H a m b u r g , b e y T h e o d . Chr. Felginers Wittwe. 1730. (2. Aufl. 1735; 2 6 geistliche Gedichte von Neukirch nach der Hancke-Ausgabe, aber in einem Fall abweichend in der A u t o r - Z u o r d n u n g ) . Benjamin Neukirchs ... Satyren u n d Poetische Briefe. Frankfurt und Leipzig (d. i. Nürnberg): Johann August Raspe, 1732. 8°. ( l a : Yk 3386-3; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2953, Nr. 26. 3: Enthält jetzt 11 Satiren, gegenüber d e m Erstdruck von 1727, der n u r 8 enthielt. - Herausgeber war Johann Christoph Rasche). Satyren. In: B. N . : Auserlesene Gedichte ..., Regensburg 1744. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 3954, Nr. 26. 4: Enthält jetzt erstmals [als einziger Druck] alle 12 Satiren). Benjamin Neukirchs Weyland Hochfürstl. Brandenb. Onolzbachischen H o f = R a t h Satyren u n d Poetische Briefe. Frankfurt u n d Leipzig [recte: Nürnberg], bey Johann August Raspe. 1757. 8°. (12: P.o.germ. 1008; 15: 66-8-5276; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2954, Nr. 26. 5: 12 Satiren, wie der D r u c k von 1732; Vorrede von J.C. Rasche hebt moralisch-belehrenden Aspekt der Dichtungen hervor; Hinweis, daß der Verleger Raspe alle MSS. von B. N . besaß). Die Begebenheiten Des Prinzen von I T H A C A , O d e r : Der seinen Vater ULYSSES, suchende Telemach, Aus dem Französischen des Herrn von F E N E L O N , In Deutsche Verse gebracht, U n d Mit Mythologisch= Geographisch^ Historischi u n d Moralischen A n m e r c k u n g e n erläutert, von Benjamin Neukirch, Würcklichem H o f = R a t h zu Brandenburg=Onolzbach, des Durchl. Erb=Prinzens Ephoro, u n d Mit=Gliede der Königl. Preußis. Societät der Wissenschafften. Erster Theil. Mit Rom. Kayserl. Majest. Allergnädigstem Privilegio. O N O L Z B A C H , Gedruckt ..., bey J o h a n n Valentin Lüders, Hoch=Fürstl. privil. H o f = u n d Cantzley=Buchdrucker. M D C C XXVII. [2°], [Tl. I I - I I I Ansbach: Rönnagel, 1739 hrsg. von Johann Christoph Hirsch], (1: Xx 7490a R; D ü n n h a u p t , 1991, S. 2 9 5 4 , Nr. 27. 1; Fenelon, François de Salignac de la Motte: Les aventures deTelemaque (1699), in dt. Versübertragung; Rez. in: Acta Eruditorium, 1728, Jan., S. 42—44). Die Begebenheiten Des Prinzen von J T H A C A , O d e r : Der seinen Vater ULYSSES, suchende Telemach, Aus d e m Französischen des H e r r n von Fenelon, J n Deutsche Verse gebracht, ... von Benjamin Neukirch. Berlin u n d Potsdam, bey J o h a n n Andreas Rüdiger. 1731. 8°. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2 9 5 4 , Nr. 27. 2.). Die Begebenheiten Des Prinzen von J T H A C A , O d e r : Der seinen Vater ULYSSES, suchende Telemach, Aus dem Französischen des H e r r n von Fenelon, Jn Deutsche Verse gebracht, ... von Benjamin Neukirch. Berlin u n d Potsdam, bey Johann Andreas Rüdiger. 1737. [Tl. II-III: Frankfurth u n d Leipzig 1739]. 8°. ( D ü n n h a u p t , 1991, S. 2954, Nr. 27. 3: Tl. II enthält u. a. die Vita Neukirchs). Die Begebenheiten Des Prinzen von J T H A C A , ... A N S P A C H / Bey dem H o f = B u c h f ü h r e r Rönnagel in C o m m i ß i o n , auch in Franckfurth u n d Leipzig zu finden. 1739. R O T H / Gedruckt bey Georg Huthofer, Hoch=Fürstl. privil. Buchdrucker. [Nur Zweyter u n d Dritter Theil. A N S P A C H / Bey dem H o f = B u c h f ü h r e r Rönnagel in C o m m i ß i o n ,
310
Neukirch, Benjamin auch in Franckfurth und Leipzig zu finden 1739. R O T H / Gedruckt bey Georg Huthofer, Hoch=Fürstl. privil. Buchdrucker], (1: Xx 7491a R). Die Begebenheiten Des Prinzen von JTHACA, Oder: Der seinen Vater ULYSSES, suchende Telemach, Aus dem Französischen des Herrn von Fenelon, Jn Deutsche Verse gebracht, ... von Benjamin Neukirch. Ansbach: Rönnagel, 1739. 8°. (1: Xx 7492 ehem.; Dünnhaupt, 1991, S. 2955, Nr. 27. 4.: letzter Ansbacher Oktavdruck). Die Begebenheiten Des Prinzen von ITHACA, Oder: Der seinen Vater ULYSSES, suchende Telemach, Aus dem Französischen des Herrn von Fenelon, Jn Deutsche Verse gebracht, ... von Benjamin Neukirch. Erster - Dritter Theil. Zweyte und vermehrte Auflage,... Nürnberg, Jn Verlegung Wolff Moritz Endterische Consorten, und Engelbrechts seel. Wittib. 1743. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2955, Nr. 27. 5). Die Begebenheiten des Prinzen von Jthaca ... von Benjamin Neukirch. Dritte und verbesserte Auflage ... Nürnberg, Jn Verlegung der Endterischen Consorten, und Engelbrechts seel. Wittib. 1751. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2955, Nr. 27. 6: Druck: Johann Joseph Fleischmann in Nürnberg). Telemach. Oder Die Begebenheiten des Prinzen von Jthaka, Sohns des Ulysses. Aus dem Französischen in deutsche Verse gebracht und mit Anmerkungen erläutert von Benjamin Neukirch. - Leipzig und Ulm 1752. 2°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2955, Nr. 27. 7: Nachdruck der großformatigen Erstausgabe unter Verwendung der Originalkupfer; lediglich die gestochenen Initialen der Ansbacher Ausgabe von 1727 sind jetzt entfallen). Die Begebenheiten des Prinzen von Jthaca, ... von Benjamin Neukirch ... Erster [ - Dritter] Theil Vierdte und verbesserte Auflage, durchaus mit vielen Kupfern gezieret. Mit allergnädigsten Privilegiis. Nürnberg, bey Wolfgang Schwarzkopf, 1762. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2956, Nr. 27. 8: Vorr. u. Lebenslauf; Neben den hier verzeichneten Drucken von Neukirchs Versübertragung existieren noch die Ubersetzungen von August Bohse (1700 u. ö.) und Ludwig Ernst von Faramond (Ps. f. Philipp Balthasar Sinold von Schütz); Erstausgabe 1733, weitere Drucke 1736, 1741, 1756, 1766, 1775 u. ö.). Des Herrn von Hohbergs Beytrag Zum Schlesischen Helicón, Oder Sammlung auserlesener Gedichte, Worunter viele Neukirchische befindlich/ Mit großer Mühe zusammen gebracht, und dem Druck übergeben. SORAU, Zu finden in Hebolds Buchladen, 1733. 8°. (la: Yf 2311 R; Dünnhaupt, 1991, S. 2956, Nr. 28: Sammlung bis dahin ungedruckter Gedichte schlesischer Poeten, darunter S. 269-277: Neukirchs Sinngedichte, S. 278-294: N's Grabschriften, S. 295-304: N's »Gedanken von der Richtigkeit der deutschen Sprache«, sämtlich nach Handschriften aus J. W von Hohbergs (recte: Hochbergs] Bibliothek in Fürstenstein - nicht mit dem Dichter Wolf Helmhard von Hohberg zu verwechseln! - Hrsg. war der Sorauer Verleger Gottlob Hebold selbst, der auch die am 16. April 1733 datierte Widmung unterzeichnete.). [Anhang von 6 Gedichten], In: Auserlesene Deutsche Gedichte Des Herrn von Canitz und anderer, Nebst einer Kurtzen Lebens-Beschreibung Des Herrn von Canitz, und einer Vorrede Herrn George Venzky, Darinnen erwiesen, Daß die Poesie keine brodlose Kunst sey. Denen Schulen zum Besten in diesem Format herausgegeben. Prenzlau, gedruckt bey Christian Ragoczy. Prenzlau 1743, S. 120-128. (la: Yk 61; 12: Eo.germ. 215x; Dünnhaupt, 1991, S. 2956, Nr. 29). Herrn Benjamin Neukirchs, weiland Marggräfl. Brandenburg=Anspachischen Hofraths, auserlesene Gedichte aus verschiedenen poetischen Schriften gesammlet und mit einer Vorrede von dem Leben des Dichters begleitet von Joh. Christoph Gottscheden. Regenspurg, gedruckt und verlegt von Zunkels Gebrüder, 1744. 8°. (la: Yk 3991; 11: Dünnhaupt, 1991, S. 2956, Nr. 30: Kupferportr. Neukirch; mit äußerst wichtiger, ausführlicher krit. Vorrede von Gottsched über die zeitgenössische Dichtung, in der er N. als einen unserer besten Dichter bezeichnet. Der Bd. enth. jetzt erstmals alle 12 Satyren von N., während die Ausg. Satyren und Poetische Briefe (Dünnhaupt, 1991, Nr. 26. 3; s. o.) nur 11 derselben enthielt. Gottsched nennt ihn den deutschen Juvenal; zu Neukirchs umfangreichen Nachlaß vgl. auch Beitr. z. Crit. Hist. IV,123; V (1738) S. 571 ff. und Ansbacher Oktavausgabe des Telemach, 1739). Volck, Heinrich: Auf neue Manier abgefaßter und allzeit fertiger Brief-Steller ... um die Helffte verm. ... hrsg. von Bernhard Dietrich von Scharfenberg. Nebst einem Anhange von ... Le Pays [Le Pays, Rene] und ... Benj. Neukirchs Galanten Briefen ... Chemnitz 1741. (14: Ling. germ. rec. 573 m). Benjamin Neukirchs ... Deutsche Briefe. Nürnberg, Bey Johann Adam Stein und Gabriel Nicolaus Raspe, 1745. 8°. (12: Epist. 640c; 3: Dünnhaupt, 1991, S. 2957, Nr. 31. 1: Enthält 511 Briefe nach hinterlassenen Manuskripten. In den späteren Ausgaben wurden dieselben durch von anderer Hand hinzugefügte Antworten ergänzt.). Benjamin Neukirchs ... Deutsche Briefe. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Nürnberg: Johann Adam Stein und Gabriel Nicolaus Raspe. 1751 . 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2957, Nr. 31. 2).
Neukirch,
Benjamin
Benjamin Neukirchs ... Deutsche Briefe. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Nürnberg: Gabriel Nicolaus Raspe. 1755. 8°. (Dünnhaupt, 1991, S. 2957, Nr. 31. 3: Weiterer Druck Nürnberg 1760). Übersetzung einer Scene aus dem Pastor fido von Herrn Benjamin Neukirch. In: Wöchentliche Onolzbachische Nachrichten. 22. Nov. 1741, S. 374f.; vgl. Dorn, 1897, S. 48f.) Staatslehre. Braunschweig 1731. (Dünnhaupt, 1991, S. 2957, Nr. F 1: zitiert bei Zedier XXIV, 235, kein sicherer Nachweis vorhanden).
Literatur ADB X X I I I , 1886, S. 5 1 0 - 5 1 2 ; Beiträge z. Critischen Historie IV, S. 123 V ( 1 7 3 8 ) , S. 517FF.; ZEDLER X X I V ( 1 7 4 0 ) ; ADELUNG III, 5 5 8 - 5 6 0 ; GOEDECKE III ( 1 8 8 7 ) , 3 4 9 ; HAYN/GOTENDORF III, 3 2 3 - 3 2 5 , 3 2 9 ; IV, 1 4 4 ; V, 3 7 2 ; ROTH-
SCHOLTZ, Friedrich: Erbauliche Betrachtungen über N.s »Weinenden Christus«. Nürnberg 1731; DORN, Wilhelm: Benjamin Neukirch, sein Leben und seine Werke, Weimar 1897 (= Literarhistorische Forschungen 4); DE CAPUA, Angelo George: The Series Collection. In: J E P G 54 (1955), 202-225; DERS.: Benjamin Neukirch. In: German Baroque Poetry. Albany NY 1973, S. 143-149; HEIDUK, Franz: Die Dichter der galanten Lyrik. Bern, München 1971, S. 96-101; DERS.: HofFmannswaldau und die Uberlieferung seiner Werke. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts (1975), S. 3 9 - 7 1 ; METZGER, E. A.: Opitz und seine Zeitgenossen in der Neukirchschen Anthologie. In: Chloe 10 (1990), S. 367-382; GStA Rep. 9, K, Lit, F, Fase. 7 (Acta, betreffend Samuel von Pufendorf 1686-1724; fol. 54: 9. Jan. 1696: Dekretum, bezüglich B. Neukirchs Übersetzung von Pufendorfs Werk »Geschichte vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm dem Großen« [De rebus gestis Friderici Wilhelmi Magni, 1695]; GStA Rep 9, K, Lit.n Fase. 4 (Wärtenbergs Vorschläge betr. Finanzierung der [Ritter-]Akademie 1710: fol. 4: allg. Bericht zur Gründung (1705), Einrichtung und bisherige Finanzierung der Ritterakademie; fol. 14ff.: Etat der königl. Fürsten-und Ritterakademie (o. D.): Chr. Max. Spener, Dr. med., Prof. f. Heraldik und Genealogie, genießt 300 Tl. Pension aus der Rentenkasse; Joh. Friedr. Pfeiffer, Advokat d. Tribunals- und Kammergerichts, aus dienstl. Gründen kann er keine regelmäßigen Lektionen halten, er erhält 200 Tl.; Joh. Heinr. Hertenstein, Prof. jur. gentium erhält 200 Tl.; Jacob Paul Gundling, Prof. jur. nach Königsberg voziert, erhält 300 Tl.; Benjamin Neukirch, Prof. Eloq., beliebt und fleißig, erhält 300 Tl.; Isaac Briand, Lehrer f. Franz., erhält 300 Tl.; G. Gerhardi, Lehrer für Ital. erhält 150 Tl.; Ph. Naudé, Prof. math. erhält 100 Tl.; Jean Audoy, Lehrer f. Franz., gut angesehen und mit viel Zulauf; Gesamtetat (Mischfinanzierung aus Accise, Salz-Kasse, Post-Kasse etc.); fol. 26: Etat ohne Datum: Neukirch 400 Tl.); GStA Rep 9, K, Lit. n Fase. 3 (Untersuchung der allgemeinen Verhältnisse an der Ritterakademie durch von Printzen, von der Gröben und von Götzen 1707—1709: Auftrag zur Inspektion der Ritterakademie vom 18. März 1707, um sie in besseres Ansehen zu bringen; Bericht, betreffend den Zustand der Ritterakademie (Dez. 1707/ 27. Jan. 1708); fol. 10: Ritterakademie wurde am 12. März 1705 eröffnet; Fol. 22: Druck: » N O T I F I C A T I O N Derer Bey der Königlichen Preußischen Fürsten= und Ritter=ACADEMIE, Von Michaelis 1707. biß Ostern 1708. So wohl zu Studiis als Exercitiis angesetzten Stunden und Lectionen. [...]. Cölln an der Spree/Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hoff=Buchdrucker.« mit folgendem Lektionsplan: Vormittags - Chr. M. Spener, Prof. Genealog. Herald. & Physic. liest montags, mittwochs und freitags über Genealogie und Heraldik jeweils von 7 - 8 Uhr; Joh. Heinr. Hertenstein, Prof. jur. nat. civ. feud. & polit. liest dienstags, donnerstags und sonnabends über das Jus Gentium und Polit. jeweils von 7 bis 8 Uhr; täglich von 8 11 Uhr ist Fechten, Reiten und Tanzen auf dem Stundenplan; Isaac Briand, Prof. geograph. & lingu. gali, liest von 11 bis 12 über Geographie, Nouvellen und Franz. Sprache; Nachmittags - Philippe unterrichtet täglich von 1 bis 2 im Zeichnen; Pfeiffer, Prof. jur. civ. & can. liest montags, dienstags, mittwochs jeweils von 2 bis 3 über die letzten Bücher der »Institut.«, dann über Caroli V. Peinliche Halß-Gerichts-Ordnung; Giovanni Gherardi unterrichtet donnerstags, freitags und sonnabends von 2 bis 3 italienisch; Jacob Paul Gundling, Prof. jur. pubi, histor. & Literat, liest von 3 bis 4 über seine Reichs-Historie; Ph. Naudé, Prof. math., unterrichtet von 4 bis 5 Mathematik; B. Neukirch, Prof. Eloq. Sc Studior. Elegant, liest jeweils von 5 bis 6 und zwar montags über Oratorie, donnerstags über Dt. Briefe, dienstags und freitags über Mythologie; Jean Audoy, Prof. Human. Lit. & Lingu. Gali, unterrichtet von 6 bis 7 über Justinum und französisch).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Lit. m.
312
Oelven, Christoph
Heinrich
Oelven, Christoph Heinrich * 18. Sept. 1657 (T) Berlin t zw. 1716 und 1725 Berlin (?) Rittmeister, Zeitschriftenautor und -herausgeber, luth. V
Gottlieb Heinrich O., Geh. Sekretär in BerlinCölln
M Maria Sibylla (23. Aug. 1 6 3 8 - 1 7 . Sept. 1660), Tochter des kfl. Hof-Apothekers Christoph Fahrenholtz 1701
SSB (AnwM)
Von 1708 bis 1709 erschien in Berlin monatlich eine deutschsprachige Zeitschrift, deren einziger Verfasser und Herausgeber der pensionierte Rittmeister Christoph Heinrich Oelven war. Als er später völlig verarmt und vermutlich auch geistig umnachtet starb, nahm niemand mehr Notiz von dem einstigen Mitglied der Berliner Gelehrtengesellschaft, so daß sich nur wenige sichere biographische Nachrichten über ihn erhalten haben. Unsicher ist schon sein erster Vorname, da er in den Schriften seiner Zeit und in den wenigen ihm gewidmeten nachfolgenden Studien abwechselnd Christian oder Christoph genannt wird. Hingegen dürfte die in den genannten Arbeiten geäußerte Vermutung, daß er ein Sohn des kfl. Geheimen Sekretärs Gottlieb Heinrich Oelven war, bestätigt werden können, weil aus der Predigt, die Johann Kunsch von Breitenwald zum Tode von Maria Sibylle Oelven, geborene Fahrenholtz, hielt, hervorgeht, daß sie neben ihrem Mann auch einen Sohn namens Christoph Heinrich hinterließ. Aus zwei Hochzeitsgedichten des Berliner Notars und sehr produktiven Gelegenheitsdichters Nikolaus Peucker (vgl. NOACK, L . / SPLETT, }.,
1 9 9 7 , S . 3 0 2 f f . ) ist w e i -
terhin zu entnehmen, daß Gottlieb Heinrich Oelven am 8. Dez. 1656 in Berlin Maria Sibylle Fahrenholtz heiratete (vgl. »Ein kutz-außgesprochener aber langgemeinter Wundsch/ auf Des Churfürstl. Brandenb. geheimen Secretarij, Hn. Gottlieb Hinrich Oelvens/ und Jungfer Marien Sibillen geborner Fahrenholtzinn/ &c. Am 8. Tage Christmanats [!]/ des zu Ende lauffenden 1656. Jahres/ auff dem Churfürstl. Schlosse über der Ambts-Kammer/ welchen Ort die gnädigste Herrschafft aus sonderbaren Gnaden concediret/ gehaltene Hoochzeit [!]. Berlin/ Gedruckt bey Christoff Runge.«). Nach dem frühen Tod seiner
ersten Frau verheiratete sich der Vater erneut am 23. Sept. 1662; vermutlich mit Hedwig Sophia, der Tochter des kfl. Hofarztes Otto Bötticher (1581 bis 1663) und wiederum steuerte Peucker ein Epithalamium zu diesem Anlaß bei (»Der Krammets-Vogel Wird gewürzt/ gepflückt/ gespiesset und gebraten auf Gottlieb Henrich Oelvens/... Hochzeit/ Am 23. Septembris 1662«), Angesichts seiner Sprachkenntnisse und seines umfassenden, guten Allgemeinwissens dürfte Oelven längere Zeit ein Gymnasium besucht haben; eventuell studierte er auch an einer Universität, wenngleich für jene Universitäten, deren Matrikel sich erhalten haben, kein entsprechender Eintrag auffindbar war. Um 1700 hatte er sich bereits entweder aufgrund einer Verwundung oder einer Krankheit - er war teilweise gelähmt und mußte an Krücken gehen - in Berlin als Pensionär niedergelassen und genoß solches Ansehen, daß er in die neugegründete Akademie als Mitglied aufgenommen wurde. Nachdem sein Name zunächst nur durch einige panegyrische Gedichte auf das preußische Königshaus bekannt wurde, verursachte seine wohl erste selbständig gedruckte Schrift »Avis ... donné a Mr. Bayle« (1705) einen literarischen Skandal. In dieser kurzen Abhandlung kritisierte er den Franzosen Pierre Bayle, weil dieser behauptet hatte, daß Germaine de Foix, die Witwe des spanischen Königs Ferdinand, unstandesgemäß verfuhr, als sie sich mit dem brandenburgischen Markgrafen Johann vermählte. Nicht die Kritik an sich empörte viele Franzosen in der Stadt, sondern ihre völlig unangemessene und ausfallende Form. Sie machte deutlich, daß Oelven mit seiner angeblichen Zurechtrückung dieses in seinen Augen historischen Fehlurteils Bayles in Wirklichkeit auf den Skeptizismus des französischen Gelehrten als eine Weltanschauung, die sich kritisch zur Offenbarungsreligion verhielt, zielte: »Es darf Bayle nicht befremden, wenn redliche Seelen ihn als einen Unseligen betrachten, welcher gleichsam von der christlichen Gesellschaft ausgeschlossen ist und niemals anders handelt, als nach dem Willen seines Götzen, des Urhebers des Bösen.« (Vgl. OELRICHS, 1761, S. 297.) Dieser Angriff auf eine der herausragenden Persönlichkeiten des Refuge traf natürlich gleichzeitig auch einen großen Teil der Franzosen in Berlin, die nun ihrerseits Oelven attackierten. Das führte dann zu Auseinandersetzungen, die selbst für die Zeit außerordentlich zügellos waren und in ihrer Mitte die literarische Feh-
Oelven, Christoph de zwischen Mathurin Veyssiere —> La Croze und Oelven hatte. Zunächst goß Oelven weiter Öl in das Feuer, indem er eine antifranzösische Polemik unter dem Titel »C. H. Oe. M. E. Anti-Gallus sive brevis rerum ... ab anno 1700 usque ad annum 1706« schrieb und sie vermutlich auch veröffentlichen ließ. Seine ab 1708 erscheinende Zeitschrift »Curieuse(n) Natur=, Kunst=, Staats= und Sitten=Praesente(n)« gab dann den Franzosen in der Person von M. V. La Croze Gelegenheit, sich zu Oelven zu äußern. Der Ausbruch des Streits hatte folgende, an sich nichtige Veranlassung: Am 23. Nov. 1707 war dem Kronprinzen ein Sohn geboren worden, der den Namen Friedrich Ludwig und den Titel eines Prinzen von Oranien erhielt, jedoch am 13. Mai 1708 schon wieder starb. Oelven hatte aus der latinisierten Namensform »Fridericus Ludovicus Princeps Arausionensis« das Anagramma purum fatidicum et metricum »Fili, Caesar eris dux purpureusque Sionis Vincendo« (»Sohn, du wirst einst Kaiser sein und durch Sieg ein Herrscher Zions im Purpur«) gebildet und in seiner Zeitschrift veröffentlicht, wozu La Croze lakonisch bemerkte, daß Oelven nur ein Anagramm zu Stande bringe. Das hieß mit anderen Worten, Oelven könne sich nur im Rahmen der barocken Schulmeister-Poetiken literarisch äußern, wie sie jedem Gymnasiasten geläufig wären und als prophetisch könne man seine Zeilen auch nicht ansehen. Oelven kannte in seiner Antwort daraufhin kein Maß und An-sich-Halten mehr. Sein Angriff auf La Croze erfolgte im Märzheft seiner »Natur= Kunst= Staats= und Sitten=Praesente(n)«, wobei er insbesondere La Crozes publizistischen Erzfeind, den Jesuiten Jean Hardouin, lobte und an La Croze die absurde Aufforderung aussprach, »die Gutthaten der Teutschen, die ihn aus dem Staub errettet und reichliches Stück Brod zugeworffen haben, zu erkennen« (vgl. PRAESENTE, S. 71). La Croze antwortete in seinen »Entretien Sur divers sujets« ausgiebig auf die haltlosen Vorwürfe Oelvens, war aber auch seinerseits so durch die Art und Weise des Angriffs getroffen, das selbst Leibniz ihn nur mühsam beruhigen konnte (vgl. dazu JORDAN, 1741, S. 98). Oelvens Zeitschrift stellte das erste Unternehmen dieser Art in der Residenzstadt Berlin dar, die ansonsten über eine sehr lange publizistische Tradition verfügte. Bereits 1617 wurden hier Zeitungen gedruckt, die der Postmeister aus brieflichen Nachrichten zusammenstellte. Seit der Mitte des Jahrhunderts nahm
Heinrich
der Drucker Christoph Runge (vgl. NOACK, L . / SPLETT, J., 1997, S . 369ff.) das Zeitungsunternehmen auch redaktionell in seine Hände und druckte in immer kürzer werdenden Zeitintervallen seine Gazetten, bis sie zum Jahrhundertende eine tägliche Erscheinungsweise erreichten. Dieses Interesse nach >Curiositäten Frisch schrieb in dieser Zeit an Leibniz: »dergleichen Leuthe sind ulcera [Geschwüre] und keine Zierden einer Societät« (Brief Frischs v. 28. Aug. 1708, zitiert nach Fischer, 1896, S. 12). Oelven verlangte eine Untersuchungskommission und verfaßte Entwürfe, wie man den finanziellen Ertrag aus dem Kalendergeschäft erhöhen könnte. Die Untersuchungen unter der Leitung von Hülsemann zeigten erwartungsgemäß die Haltlosigkeit von Oelvens Vorwürfen. Es wurde nun auch immer deutlicher, daß alle Unternehmungen Oelvens offenbar darauf angelegt waren, seine prekäre finanzielle Situation zu meistern. Da weder seine Vorschläge für neue
Akademie-Mitglieder, noch seine Bitten an den Hof ihm einen finanziellen Ertrag einbrachten, erlitt er Ende 1709 einen völligen Zusammenbruch. »Mit dem Hrn. Oelwen ist es so weit gekommen«, berichtete der Akademiesekretar an Leibniz, »daß er von seinem Schwager nach Ruppin abgeführet worden, weil er sich ganz contract nicht nur am Leib, sondern auch am Gemüth befunden und so wenig seine Gliedmassen als den Verstand mehr brauchen können« (vgl. HARNACK, 1897, Brief 107, S. 75). Damit verlieren sich die Spuren des zwischen 1716 und 1725 in völliger Armut Verstorbenen. [JS]
Werke [Gedichte], In: Pastilles. (Vgl. Giesebrecht, S . 4 4 9 ) . Philosophia in cunis de G e n i o Seculi X I I I , ad m e n t e m et m o d u l u m Harduini, contra autorem G a l l u m Pantomastigem Prolusionum prima: in qua ostenditur Saeculum X I I I . non fuisse barbarum et inficetum, sed praestantissimorum ingeniorum feracissimum. (Vgl. Giesebrecht, 1 8 4 6 , S. 4 5 8 ; Pniower, 1 8 9 9 , S. 8 9 : D r u c k nicht nachgewiesen). Avis . . . d o n n e a M r . Bayle, auteur celebre, touchant un fait historique, qui regarde la serenissime maison de Brandebourg & et cet qui le trouve dans la reponse aux questions, d'un . . . Berlin: Wessel s. a. [ 1 7 0 5 , 4 ° ] . ( K B J : S a m m lung Varnhagen: Oelven; 1: Sg 1 0 1 5 1 ) ; dt. Ubers.: Freundliche E r i n n e r u n g an den berühmten Schrift=Steller Bayle, wegen einer historischen Begebenheit, welche das Durchlauchtigste H a u ß B r a n d e n b u r g angehet und in der R e p o n c e aux questions ä un Provincial etc. T o m II. ch. 9 4 enthalten ist. Aus dem Frantzösischen übersetzt. N e b s t einem Vorbericht von dem Verfaßer dieser Schrift Christoph Heinrich von Oelven. In: Oelrichs, 1 7 6 1 , S. 2 8 9 - 3 0 8 . (11: R f 4 0 4 0 ) . »Antwort D e r Durchlauchtigsten Braut«. [?, signiert » O E « ] . In: A n o n y m [Canitz, Friedrich R u d o l p h Ludwig Freiherr von]: N e b e n = S t u n d e n Unterschiedener G e d i c h t e . Berlin: Bey J o h a n n M i c h a e l Rüdiger/Anno 1 7 0 2 , 1 4 1 . ( l a : Y k 4 R). D e r Clevischen Lust=Hügel/ Als der Durchlauchtigst Fürst und Herr/ Herr Philipp Wilhelm/ M a r g g r a f f zu Brandenburg/ etc. Von Dero Reise aus denen Nieder=Landen sich wieder=um zurück begab und die Hertzogl. Residentz Cleve m i t D e r o gnädigen G e g e n w a r t erfreuete. I n : A n o n y m [Canitz, Friedrich R u d o l p h Ludwig Freiherr von]: Neben=Stunden Unterschiedener Gedichte. Berlin: Bey J o h a n n Michael Rüdiger/Anno 1 7 0 2 , S. 1 5 1 . ( l a : Y k 4 R). H Y M E N S Gesteckte Liebes=Mayen. Bey der H o c h = G r ä f l . S c h l i p p e n b a c h = u n d Blumenthalischen Vermählung. In: A n o n y m [Canitz, Friedrich R u d o l p h Ludwig Freiherr von]: N e b e n = S t u n d e n Unterschiedener G e d i c h t e . Berlin: Bey J o h a n n Michael Rüdiger/Anno 1 7 0 2 , S . 1 5 5 . ( l a : Y k 4 R ) . Ü b e r die glückliche W i e d e r k u n f f t Seiner Churfürstl. D u r c h l a u c h t aus Niederland/ D e n 2 4 . J a n u a r 1 6 8 9 . in D e r o Residentz Berlin. In: A n o n y m [Canitz, Friedrich R u d o l p h Ludwig Freiherr von]: N e b e n = S t u n d e n Unterschiedener G e d i c h t e . Berlin: Bey J o h a n n M i c h a e l Rüdiger/Anno 1 7 0 2 , S. 1 5 7 . ( l a : Y k 4 R). D e r G r o ß = M ü t t e r l i c h e Segen/ bey der Abreise Seiner Chur=Printzl. D u r c h l . von B r a n d e n b u r g etc. Aus H a n n o v e r nacher Berlin. I n : A n o n y m [Canitz, Friedrich R u d o l p h Ludwig Freiherr von]: N e b e n = S t u n d e n Unterschiedener G e d i c h t e . Berlin: Bey J o h a n n M i c h a e l Rüdiger/Anno 1 7 0 2 , S . 1 6 6 . ( l a : Y k 4 R ) . C . H . O e . M . E. Anti-Gallus sive brevis rerum . . . ab anno 1 7 0 0 u s q u e a d annum 1 7 0 6 . (Vgl. Giesebrecht, 1 8 4 6 , S. 4 5 1 ) . Lettre ä M o n s i e u r Charles d'Ancillon . . . Au Sujet D e Son Livre Intitule La V i e de Solyman. [R. O e l v e n ] . Berlin: Wessel, 1 7 0 6 . ( 2 3 : M : Q u N 2 0 2 , 5). D i e von der Zeitlichkeit in die Ewigkeit versetzte Staats-Säule D a n . Lud. von D a n c k e l m a n n . [Epitaph], s. 1. 1 7 0 9 . (1: St 1 1 0 , 8 ) . D e s Preussischen Zions D a n c k - und J u b e l - O p f f e r A m Geburtstage Sr. Königl. Majestät etc. D e n 12. Julii 1 7 0 9 , C ö l l n an der Spree: Ulrich Liebpert. (Pniower, 1 8 9 9 , S. 8 9 ) .
Oelven, Christoph Heinrich Der von Sr. Kön. Maj. in Preußen allergnädigst privilegierten Curieusen Natur=, Kunst=, Staats= und Sitten=Praesenten. Erster Jahrgang ( . . . ) 1708. Berlin in der Dorotheenstadt. Druckts Johann Wessel. 1 7 0 8 - 1 7 0 9 . [Jg. 1708, St. 1 - 1 2 ; Jg. 1709, St. 1-6], (1: Ad 10 ehem.). A Monsieur, Monsieur de Meisenboug, Conseiler de S. A. Ser. le Landgrave de Hessen-Cassel & un des membres de la société Royale de Berlin, s. 1. e. a. [um 1709]. (14: H. Germ. Biogr. 433, 1) »Aspice qui frontis décor est vultusque serenus// Judicis aequanimi proditor ipse sui III Candorem et plenam doctrinae robore mentem// Conspicienda tibi muta vel ora dabunt// Art A N C I L L O N I U M non exhibet aerea totum// Linea, Pars melior, per sua scripta patet«. In: Charles Ancillon, M E M O I R E S Concernant LES VIES E T LES OUVRAGES de plusieurs M O D E R N E S C E L E B R E S dans la Republique des lettres, Par Mr. A N C I L L O N , l'un des Membres de la Société Roiale de Berlin. A A M S T E R D A M , Chez les W E T S T E I N S , M D C C I X . »Lettre très savante & et très honorable de la Société royale de Sciences de Paris à Mr. d'Oelwen, Capitaine de Cavallerie de sa Majesté ...«. [Paris, 4. Juli 1709, Unterz.: Abbé Bignon]. (Vgl. KBJ: Sammlung Varnhagen: Oelven).
Literatur KÜSTER/MÜLLER, 1752, III/331; OELRICHS, Johann Carl Conrad: Beyträge zur Brandenburgischen Geschichte. Berlin, Stettin und Leipzig, im Verlag Johann Heinrich Rüdigers. 1761, S. 292 (Schriftenverzeichnis); ANONYM: »Von Oelwen«. (Hs.-Aufsatz in: KBJ: Sammlung Varnhagen: Oelven); KUNSCH VON BREITENWALD, Johann: Christliche Leichpredigt/ Aus dem 77. Psalm Bey Christlichem Leichbegängniß Der Edlen/VielEhr= und Tugendreichen Fr. Marien Sibyllen Fahrenholtzin/ Des Edlen/Vesten/ und GroßAchtbarn Herrn Gottlieb Henrich Ölvens/ Churf. Brandenb. wolbestalten geheimten Secretarli Ehelichen Hausfrauen. Welche den 17. Septembr. des l660ten Jahres in dem HErrn selig entschlaffen/ und den 23. Septembr. darauf zu Cölln an der Spree/ bey der Kirchen zur Heil. Dreyfaltigkeit Christlichen Gebrauche nach/ beerdigt worden. In volckreicher Versamlung gehalten Durch Johannem Kunschium, von Breitenwald/ Churf. Brandenb. Hoffprediger. Berlin/ Gedruckt bey Christoff Runge, s. a. [1660, 4°]. (1: Ee 525, 3; Ee 700-2434); LA CROZE, Mathurin Veyssière: E N T R E T I E N S S U R DIVERS SUJETS D ' H I S T O I R E . D E LITT E R A T U R E , de R E L I G I O N , E T D E C R I T I Q U E . A C O L O G N E , Chez P I E R R E MARTEAU. M. D C C X L , S. 241 f.; JORDAN, Charles Étienne: H I S T O I R E D E LA V I E E T DES O U V R A G E S D E MR. LA C R O Z E , Avec des R E M A R Q U E S de cet Auteur sur divers sujets. PAR M. J O R D A N . P R E M I E R E PARTIE. A A M S T E R D A M , Chez FRANÇOIS C H A N G U I O N . M D C C X L I , S. 98; WEISE, J . Ch.: Vaticinium Metricum D. F. Hermanni. 1746; GIESEBRECHT, Wilhelm: Die Weissagung von Lehnin und Chr. H. Oelven. In: Allgemeine Zeitschrift für Geschichte 6 (1846), S. 4 3 3 - 4 7 8 ; HILTL, G.: Ein Berliner Literat aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In: Der Bär II (1876), S. 185ff.; GEIGER, Ludwig: Berlin 1 6 8 8 - 1 8 4 0 . Geschichte des geistigen Lebens der preußischen Hauptstadt. 2 Bde. Berlin 1893, Bd. 1, S. 141 ff.; FISCHER , L. H.: Joh. Leonh. Frisch's Briefwechsel mit G. W. Leibniz. Ein Beitrag zur Geschichte des geistigen Lebens in Berlin zu Anfang des 18. Jahrhunderts. In: Archiv der »Brandenburgia« Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg zu Berlin. Bd. 2. Berlin 1896, S. 1-80, S. 55f.; HARNACK, 1897, Br. 66, 72 u. 74; PNIOWER, Otto: Die erste Berliner Zeitschrift in deutscher Sprache. In: Brandenburgia VIII (1899/1900), S. 8 8 - 9 7 ; BRATHER, 1993, S. 342, 361; A-AI—III, 2, f. 5 , 1 0 , 1 3 , 75; LI, 3, f. 3 2 - 3 6 , 38, 4 0 - 4 2 , 4 4 , 4 6 - 5 0 , 5 3 - 5 6 , 5 8 - 6 0 ; I—II2, f. 2, 6, 9. 75v; V. 17: (Acta betr. die von dem Herrn Rittmeister von Oelven eingesandte Terra novi regni. 1703).
315
316
Pape, Peter Siegmund
Pape, Peter Siegmund * 20. April 1666 Freienwalde t 3. Jan. 1733 Cölln Theologe, luth. V Peter P., Pastor Primarius M Maria geb. Hoffmann, verw. Mittelstadt GS Gertrud geb. Prentzlow K Johann Christian (gest. 1694); Franz Sigismund (gest. 1731), Inspektor in Neuruppin Schulunterricht in Freienwalde 1685 Universität Leipzig Konrektor u. Rektor in Freienwalde, ab 1687 zugleich Diaconus Substitutus 1691-1722 Diakon zu St. Petri in Cölln 1722-1733 Archidiakon Peter Siegmund Pape wurde am 20. April 1666 im märkischen Freienwalde an der Oder geboren. Sein Vater Peter Pape (1634-1705) hatte in Wittenberg studiert und dort als Hauslehrer die Kinder des Ethikprofessors Michael Wendler (1610-1671) unterrichtet. Später zum Baccalaureus am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster berufen, ehelichte er 1665 die Witwe des Freienwalder Pfarrers Daniel Mittelstädt, was seine Vokation auf das hiesige Diakonat beförderte. Dies war damals durchaus üblich, mußte doch nach dem Ableben eines Geistlichen die Witwe versorgt werden. Papes Mutter Maria stammte aus Zicher, einem kleinen Ort nördlich von Küstrin, wo ihr Vater Siegmund Hoffmann Pfarrer war. Die Eltern ließen ihrem Sohn Peter Siegmund (wie auch seinem Bruder Christian, der später Pfarrer und Inspektor zu Strausberg wurde) eine gediegene Ausbildung zukommen, zunächst an der Freienwalder Stadtschule, ab 1685 an der Universität Leipzig, an der sich Pape - ausgestattet mit einem märkischen Stipendium - im Sommersemester 1685 unter dem Rektor und Philosophieprofessor Anton Günther Heshusius (1638-1700) immatrikulierte (ERLER, 1909, S. 324). An der Universität widmete sich der Studiosus vor allem der Theologie und hörte die Professoren Johannes Olearius (1639-1713) und Johann Benedikt Carpzov (1639-1699); daneben galt sein besonderes Interesse der griechischen Sprache den Lehrstuhl für alte Sprachen hatte seit 1677 Adam Rechenberg (1642-1721) inne, der 1699 dann Professor Primarius Theologiae wurde.
Nach Abschluß seines Studiums kam Pape in seine Heimatstadt Freienwalde zurück, wo er das Konrektorat an der Stadtschule übernahm und ab 1687 zugleich zum Diaconus Substitutus bestellt wurde, damit zum Amtskollegen seines Vaters, der 1677 nach dem Tode von Burchard Charitius zum Pastor Primarius in Freienwalde aufgestiegen war, welches Amt er bis zu seinem Ableben im Jahre 1705 bekleidete. Aus Papes Freienwalder Tätigkeit sind neben anderen Schriften auch zwei Schulactus überliefert. In dem Actus »De C O N C E P T I O N E atque NATIVITATE MESSLE«, den er zu Beginn des Jahres 1692 von seinen Schülern aufführen ließ, nannte er sich bereits »Substitutus Diacon. & Scholas Patria; p. t. Rector«, ihm war also die Leitung der Schule übertragen worden. Den Actus hatte Pape unter dem Datum des 20. Dez. 1691 seinen »Patronis ac Promotoribus« gewidmet, nämlich dem kfl.-brandenburgischen Geheimen Rat Daniel Ludolf von Danckelmann (1648 bis 1709), dem kfl.-brandenburgischen Rat Meinard Neuhaus sowie dem Propst zu St. Petri in Cölln, Frantz Julius —» Lütkens. So dürfte er wohl schon zu diesem Zeitpunkt die Vokation auf das Diakonat zu St. Petri erhalten haben, nachdem der Archidiakon Andreas von Pawlowsky (1631-1691) am 25. Nov. gestorben und der bisherige Diakon Lucas Heinrich —> Thering auf dessen Stelle aufgerückt war.
Pape, Peter Siegmund In seinem Cöllnischen Kirchenamt veröffentlichte Pape als Diakon und ab 1722 als Archidiakon zahlreiche Leichenpredigten sowie Predigten zu verschiedenen Anlässen, etwa gegen »Die Todt-Sünde der Völlerei und Trunckenheit« (1700), zur Königskrönung Friedrichs I. von Preußen (1701) oder seine Wochenpredigten während des Pestjahres 1711, die er unter dem Titel »Pestologia Homiletica« drucken ließ. 1707 erschien seine »Evangelisch-catechetische Schluß-Kette«, in welcher er Luthers Kleinen Katechismus für den Gläubigen in Fragen und Antworten aufbereitete und eine Anleitung für den häuslichen Gottesdienst gab. Bereits 1702 hatte Pape die 1684 in Lüneburg zuerst veröffentlichte Schrift »Kurtze Einleitung Die Geschichte unsers HErrn J E S U CHristi/ Der heiligen Apostel/ Wie auch den Faden der Weissagung des N . Testaments/ ... zubetrachten« des vormaligen schleswig-holsteinischen Generalsuperintendenten Caspar Hermann Sandhagen ( 1 6 3 9 - 1 6 9 7 ) erneut herausgegeben und dabei kurze Auszüge aus Sandhagens übrigen Schriften beigefügt. Die Initiative hierfür ist vielleicht von Papes Amtskollegen Lütkens ausgegangen, der bereits in den siebziger Jahren des 17. Jahrhunderts mit Sandhagen in Lübeck zusammengetroffen war, als dieser die dortige Superintendentur bekleidete, und der später als Propst zu St. Petri mit dem bibelkundigen Geistlichen in Cölln in privater Zurückgezogenheit acht Tage lang biblische Diskurse geführt hatte. Der Neuausgabe des Werkes, das noch zu Lebzeiten Sandhagens 1688 wieder aufgelegt worden war und 1711 sowie 1716 weitere Auflagen erlebte, ist eine Widmung des Cöllnischen Buchhändlers Johann Christoph Pape (gest. 1723) an die Praesides und Mitglieder der eben gegründeten Königlichen Sozietät der Wissenschaften in Berlin mit einem kurzen Abriß über die europäischen Akademiegründungen vorangestellt. Während des sogenannten Berliner Beichtstuhlstreits 1697/98 gehörte Pape zu jenen lutherischen Geistlichen, die gegen die vom Diakon zu St. Nicolai, Johann Caspar Schade ( 1 6 6 6 - 1 6 9 8 ) , angestrebte Abschaffung der Privatbeichte als Voraussetzung für die Zulassung der Gläubigen zum Abendmahl auftraten. In einem unter dem Datum des 16. Nov. 1698 ausgegangenen kurfürstlichen » D E C I S U M , Wegen der Freyheit Des Beicht=Stuhls«, das den Beichtzwang vor dem Abendmahl aufhob und Beichtfreiheit gewährte, hatte Friedrich III. die Prediger in der Resi-
denz aufgefordert, Gläubige, die aus Gewissensgründen die Privatbeichte ablehnten, aber sonst einen christlichen Lebenswandel führten, nicht mehr vom Abendmahl zurückzuweisen. In der Adventszeit 1698 kam es zum Eklat, als sich ein Tischler beim Archidiakon Lucas Heinrich Thering, der wie die meisten Geistlichen das Decisum des Kurfürsten unterlief, zum Abendmahl meldete, ohne vorher die Privatbeichte abgelegt zu haben (vgl. OBST, 1972, S. 116-119). Obwohl zurückgewiesen, beharrte er so lange auf seinem Ansinnen, bis ihm Thering und Pape schließlich zur Vermeidung noch größeren Aufsehens in der Kirche das Sakrament reichten. Beide Prediger beschwerten sich beim Konsistorialpräsidenten Paul Freiherrn von Fuchs ( 1 6 4 0 - 1 7 0 4 ) wegen dieser Nötigung und rechtfertigten sich in einem Bericht an den Kurfürsten mit ihrem Gewissen, das es ihnen nicht erlaube, das Abendmahl ohne vorherige Privatbeichte zu erteilen (s. GSTA, Rep. 47 B 4, Fasz. 18, Bl. 283 u. 2 9 1 - 2 9 3 ) . Doch Fuchs war entschlossen, den Widerstand der Geistlichen gegen das Decisum zu brechen. Thering und Pape wurden wiederholt vor das Konsistorium geladen; als ihnen Amtsentzug angedroht wurde, unterwarfen sie sich am 3. Jan. 1699 der kurfürstlichen Order und gaben ihren Protest gegen die Gewährung der Beichtfreiheit auf. Papes Predigten, die für den Druck meist überarbeitet, vor allem erweitert und mit zahlreichen Fußnoten versehen wurden, sind stark antithetisch aufgebaut, was bei manchen schon der Titel deutlich macht. So trägt zum Beispiel die Predigt, die Pape anläßlich des Sieges, den im Spanischen Erbfolgekrieg die alliierten Truppen am 13. Aug. 1704 bei Hochstädt über das französisch-bayrische Heer errangen, auf königliche Order als Dankopfer hielt, den Titel »Unbetriegliche Merckmahle Der Wiedergebohrnen an der Creutzigung ihres Fleisches/ Und Der Unwiedergebohrnen an der Herrschafft der Sünden«. Bezeichnend ist auch der Titel »Wahre Anwendung Dieser gegenwärtigen Gnaden=Zeit/ So wohl An Seiten der gefallenen Sünder aus als An Seiten der stehenden Christen!« (Cölln 1708). Pape widmete diese Predigt dem kgl.-preußischen Hof- und Amtskammerrat sowie Geheimen Jagdsekretär Christian Alborn, der den Druck dieser ursprünglich recht kurz konzipierten und nun beträchtlich erweiterten Predigt veranlaßte. In seiner Widmung erinnerte Pape daran, daß es nach dieser Predigt zu einer kon-
317
318
Pape, Peter Siegmund troversen Polemik über den »Terminus Gratiae Revocatricis« gekommen sei, und er nun verspreche, »das gelöschete Feuer in dieser Controversie nicht wiederum aufzublasen/ daher ich mich auch des vorgegangenen Disputats zu gedencken habe enthalten/ und mehr practica als theoretica in diesem Punct zu treiben geflissen bin; Hoffe ich nicht/ von jemanden als neuer Lermen=Blaser angesehen zu werden/ als der ich davon alienum animum zu haben das Zeugiß bey denen/ die mich genauer kennen/ finden werde«. Die Passage geht zurück auf Papes Teilnahme an den sogenannten terministischen Streitigkeiten. Der pietistisch bestimmten Lehre des Terminismus nach habe Gott dem Menschen eine Gnadenzeit festgelegt, innerhalb derer er sich zu ihm bekehren müsse. Philipp Jakob Spener ( 1 6 3 5 - 1 7 0 5 ) , ab 1691 Propst zu St. Nicolai in Berlin, hatte erklärt, daß bei Sündern »das ziel der gnaden insgemein biß an das ende dieses lebens« währe, doch könne es durch »das gericht der verstockung noch in dem leben also abgeschnitten werden«, wodurch das Setzen eines Termins ein Strafakt Gottes für vorliegende Unbußfertigkeit und »Verstockung« wäre. Der Sorauer Diakon Johann Georg Böse (ca. 1 6 6 2 - 1 7 0 0 ) rechtfertigte in seiner Schrift »Terminus Peremptoribus Salutis humanae« (1698) die Setzung des Termins nicht als Strafakt des gerechten Gottes, sondern leitete sie unter Betonung des Gedankens von Gottes Macht aus Gottes freiem Willen ab. Durch seinen Angriff auf die in der lutherischen Kirche herrschende Ansicht von der Hinausschiebung der Bekehrung bis zum Totenbett löste er den terministischen Streit aus; die wichtigsten Wortführer in dieser Auseinandersetzung waren die Leipziger Theologieprofessoren Adam Rechenberg, der Speners terministische Auffassung vertrat, und Thomas Ittig ( 1 6 4 3 - 1 7 1 0 ) , zugleich Superintendent zu Leipzig, der antiterministisch ausgerichtete Predigten und Schriften verfaßte. Beide fanden breiteste Unterstützung, so daß die Zahl der Streitschriften in kurzer Zeit fast unermeßlich anwuchs (vgl. W A L C H , 1733, II, S. 8 5 0 - 9 9 2 ) . Außer Pape meldeten sich auch sein Amtskollege von St. Petri, Propst Frantz Julius Lütkens, und dessen Nachfolger, der vormalige Zeitzer Diakon Ferdinand Helfreich —> Lichtscheid, in diesem Streit zu Wort.
welcher er den terministischen Ansichten Rechenbergs, bei dem er seinerzeit studiert hatte, beipflichtete. Da er dessen Auffassung für wohlbegründet hielt, unterstützte er ihn in der Kontroverse mit Ittig zunächst mit dem 1701 erschienenen Traktat »Schrifftmäßiger Beytrag/ zu tit. Herrn D. Adam Rechenbergs deutlichen Vortrag und Beylagen/ betreffend die Prophetisch=Apostolisch= und Evangelisch=Lutherische Lehre Von dem Termin der von Gott bestirnten Gnaden=Zeit/«. Darin schrieb er, daß er an einem Bußtag über die Worte des Apostels Pauli in der Epistel an die Hebräer, Kap. XII, v. 1 5 - 1 7 , gepredigt habe, doch die Predigt wegen »gewisser Umstände« nicht gründlich genug ausführen konnte. Jetzt wolle er mit seinem Traktat belegen, daß er damals recht gepredigt habe. Pape verwies darauf, daß an der genannten Bibelstelle der Apostel davor warne, die Gnade Gottes nicht zu versäumen, woraus klar ersichtlich sei, daß man die Gnade Gottes auch verlieren könne. Dabei könne die Gnade so verlorengehen, daß sie verloren bliebe und nicht wieder erlangt werden könne, nämlich bei den bis an ihr Ende unbußfertigen und verstockten Sündern, was mit weiteren Bibelstellen belegt werden könne. Seine terministischen Ansichten führte Pape dann weiter aus in seiner Schrift »Christliche Entscheidung der Frage: Ob Gott allen Sündern ohne Unterscheid bis an ihr Lebens Ende die Gnaden=Thür allezeit offen lasse?« (1701).
Pape hatte 1700 eine Predigt unter dem Titel »Das Gerichte/ Worzu Christus ist auff diese Welt kommen/ So wohl Der Gnaden als auch Des Zorns« mit einer W i d m u n g an Propst Lütkens drucken lassen, in
Von diesen Kontroversschriften verdient hier noch Papes Erwiderung an Ittig unter dem Titel »Gewissens=Rüge« aus dem Jahr 1704 hervorgehoben zu werden, und zwar wegen ihrer Vorrede an Frantz Ju-
Papes Kontrahent im terministischen Streit war der Superintendent zu Waldenburg, Johann Gottlob Stoltze, der in seiner Schrift »Antwort und Censur über das prüfliche Gutachten des Theophili Irenaei« auch Papes Argumente zu widerlegen suchte. Beide wechselten 1702 und später mehrere Kontroversschriften, auch Thomas Ittig mischte sich in ihre Kontroverse ein, nachdem Pape seine »Epistolare Colloquium ad D. Ittigium« veröffentlicht hatte (vgl. zu Papes Kontroverse im terministischen Streit auch WALCH, 1733, II, S. 9 0 8 - 9 1 0 ) . Obwohl sich Rechenberg und Ittig nach 1702 mehr und mehr aus der Polemik zurückzogen, hielt der terministische Streit bis 1704 mit fast unverminderter Schärfe an, flammte danach wiederholt auf und endete erst 1710, als Ittig starb.
Pape, Peter Siegmund lius Lütkens, der im selben Jahr als deutscher Hofprediger und Professor theologiae nach Kopenhagen berufen wurde. In dieser Vorrede, die ein bezeichnendes Licht auf damalige Gepflogenheiten wirft, bedauerte Pape, daß sein ihm mehr als zwölf Jahre getreuer Lehrer und väterlich gesinnter Kollege nach Dänemark berufen wurde, rühmte Lütkens 17jährige Verdienste um die Cöllnische Gemeinde, für die er ihm dankte, und rechtfertigte sich dafür, daß er dies alles einer polemischen Schrift gegen Ittig voransetzen mußte, da er gegenwärtig keine andere Schrift unter der Hand gehabt habe, welcher er seinen Dank an Lütkens und seine Verehrung für den Prediger (seine »Schuldigkeit«) hätte voranstellen können. Die Vorrede ist mit dem 10. Juli 1704 datiert, nur wenige Tage vor Lütkens Abreise aus Cölln. Entschuldigend verwies Pape dann darauf, daß sein ehemaliger Amtskollege die von ihm in der Schrift an Ittig niedergeschriebene »gerettete Wahrheit« selbst gepredigt und verteidigt habe. Schon in einer seiner vorherigen terministischen Streitschriften hatte sich Pape auf Lütkens berufen; seiner Abhandlung »Selbst= eigene Letzte C O N S I D E R A T I O N , Uber Hrn. D. Joh. Gottlob Stoltzens Also genandte Liebe und Wahrheit« (1702) sind mehrere Testimonia von Predigern mit gleichen Positionen beigefügt, unter anderem das »Zeugnüß/ Des Königl. Preußischen Consistorial-Rahts/ und Praspositi zu Cölln an der Spree/ Herrn Frantz Julius Lütkens/ Theologi Acutissimi, W i e ers am 23. Octobr. 1702. in öffentlicher Gemeinde geprediget hat/ und aus dem geschriebenen Concept abcopiiret ist« (mit Belegstellen aus weitere Werken von Lütkens). Zu Papes wichtigeren Schriften zählen zweifellos die beiden zusammengehörenden, jeweils knapp 1150 Seiten langen Werke »Apostolisches Christenthum« über die Sonn- und Festtags-Episteln und »Evangelisches Christenthum« über die Sonn- und FesttagsEvangelien des Kirchenjahres, vormalige Predigten, die der Cöllnische Diakon zur Erbauung der Gläubigen mit umfangreichen Registern zu Beginn der Jahre 1712 bzw. 1713 im Druck ausgehen ließ. In seiner Vorrede zur ersten Schrift zählte Pape zahlreiche herausragende lutherische Theologen auf, unter ihnen Johann Gerhard (1582—1637), Johannes Hülsemann ( 1 6 0 2 - 1 6 6 1 ) und Abraham Calov (1612 bis 1686), deren Kompendien er in seiner Bibliothek besäße, desgleichen Werke zur »Theologia morales und practica«, unter anderem von Johann Botsack
( 1 6 0 0 - 1 6 7 2 ) , Johann Konrad Dannhauer (1603 bis 1666) und Johann Franz Buddeus ( 1 6 6 7 - 1 7 2 9 ) . Auch gebe es für Ungelehrte und Laien Postillen, in welchen Evangelia und Episteln durchs ganze Jahr zu finden seien: »Ob ich zwar deren keine in meiner eigenen Bibliothec aufweisen kan, als die ich auf einen andern Fuß eingerichtet habe; so weiß ich doch wol welche zu nennen ...« - Pape erwähnte dabei Schriften von Heinrich Müller ( 1 6 3 1 - 1 6 7 5 ) , Joachim Lütkemann ( 1 6 0 8 - 1 6 5 8 ) , Friedrich Balduin (1575 bis 1627) und Philipp Jakob Spener. Daß er seine beiden Werke vor allem für den Hausgebrauch verstanden wissen wollte, bekräftigte er in der Vorrede zur Folgeschrift. Dort hieß es dann weiter: Trotzdem könne auch ein Prediger - wenn er denn wolle - beide Bücher vor seiner Gemeinde imitieren, »und zwar mit vielleicht einem grössern Nutzen, als wenn er vor einfältigen Ohren seiner nicht fähigen armen Zuhörer einen Laconischen Müller, oder einen Oratorischen Mayer [Johann Friedrich Mayer (1650 bis 1712)], oder einen tieffen Taulerum [Johann Tauler (um 1 3 0 0 - 1 3 6 1 ) ] und Mystischen Hohburg [Christian Hohburg (1607—1675)], oder einen mit lauter Kern und Speise angefülleten Spener gebrauchen wolte, welche alle ich jedoch auch in ihren Werth lasse, und absonderlich schon in der Vorrede meines Apostolischen Christenthums den ersten und letzten für allen andern recommendiret habe«. 1717 veröffentlichte Pape seine Abhandlung »Kurtzer und Nöthiger Bericht Von dem Unterscheid Unsrer Evangelischen wahren/ und der so genannten Socinianer falschen Lehre«; das knapp 6 0 0 Seiten lange Werk ist vor allem eine Auseinandersetzung mit dem sozinianischen Katechismus, der Anfang des 17. Jahrhunderts zuerst im polnischen Rackow gedruckt wurde. Der kleine Ort nahe Sandomir war zu jener Zeit Hauptsitz der Sozinianer, einer sektiererischen Richtung innerhalb des Christentums, die die Dreieinigkeit Gottes leugnete. Diese Antitrinitarier hatten hier ihre eigene Kirche, 1602 wurde eine Schule gestiftet, später dann eine Offizin mit Alexius Rodekki als erstem Drucker eingerichtet. Bald nach Gründung ihrer Schule verfaßten die Sozinianer ein Lehrbuch, zunächst in polnischer Sprache, das mehrmals aufgelegt wurde. 1605 erschien in Rackow ein kleiner Auszug daraus in deutscher Sprache unter dem Titel »Der kleine Catechismus zur Übung der Kinder in dem Christlichen Gottesdienst«, den wahrscheinlich Martin Smalcius verfaßt hatte, der dann
319
320
Pape, Peter Siegmund auch den großen Katechismus ins Deutsche übersetzte und 1608 der Universität Wittenberg zueignete. (Eine lateinische, König Jakob von England gewidmete Ubersetzung stammte von Hieronymus Moscorovius.) Die theologische Fakultät Wittenberg ließ 1620 den kleinen Katechismus durch Friedrich Balduin widerlegen. 1638 wurden der Sozinianismus in Polen verboten sowie die Schule und die Druckerei der Sekte zerstört. In Deutschland hatte sich eine sozinianische Gemeinde in Königswalde bei Frankfurt/O. um ihren Geistlichen Samuel Crell (1660-1747), dem Enkel des vormaligen Rackower Predigers und Rektors Johann Crell (1590-1633), gebildet. Crell hatte 1680 im Gymnasium zu Amsterdam studiert; 1716 veröffentlichte er ein sozinianisches »Christliches Glaubens=Bekenntniß von einigen Unitariis ans Licht gegeben«, das die Sozinianer König Friedrich Wilhelm I. überreichten. Die Schrift wurde auch in die Reihe »Freywillige Heb=Opffer von allerhand in die Theologie lauffenden Materie« aufgenommen, die der Erste Prediger auf dem Friedrichswerder und in der Dorotheenstadt, der spätere Propst zu St. Petri in Cölln, Johann Gustav Reinbeck (1683-1741), seit 1715 herausgab. In den einzelnen Heften (insgesamt erschienen unter Reinbecks Leitung und tatkräftiger Mithilfe anderer Autoren 48 Beiträge) wurden jeweils mehrere ganz unterschiedliche theologische Themen besprochen, auch kontrovers diskutiert, und Auszüge aus Büchern mitgeteilt; das sozinianische »Glaubens=Bekenntniß« erschien im 10. Beitrag der Reihe, zusammen mit einer entsprechenden »Prüfung«, die ihrerseits eine Gegenschrift hervorrief, auf welche wiederum eine Polemik erfolgte — bis zum 33. Beitrag zog sich die Kontroverse hin. Auch Papes »Kurtzer und Nöthiger Bericht Von dem Unterscheid Unsrer Evangelischen wahren/ und der so genannten Socinianer falschen Lehre« gehört in diesen Kontext. In seiner Vorrede erwähnte der Cöllnische Prediger ausdrücklich, daß er seine Schrift dem »Rackauischen Catechismus« als einem Symbolischen Buch der Sozinianer entgegensetzen wollte. Sein Vorhaben hatte Pape bereits im Titel dargelegt, nämlich die evangelische »wahre Lehre ... mit der Heil. Schrifft« zu beweisen und die sozinianische »falsche Lehre ... mit allen subtilen/ auch neuen Einwendungen aus der Heil. Schrifft gründlich« zu widerlegen, und zwar »nach der Ordnung Aller Glaubens=Artikel/ wie sie auf einander zu folgen pflegen/
Denen zu gute/ die im äusserlichen Umgange die bloß vernünfftigen Einwürffe der Socinisten erfahren/ ümb ihnen begegnen zu können«. Die Schrift erschien zwar erst 1717, war jedoch schon vor Crells »Glaubens=Bekenntniß« fertiggestellt, wie die Approbation der theologischen Fakultät Leipzig vom April 1715 belegt. Daß sich Pape schon längere Zeit mit den sozinianischen Glaubensauffassungen beschäftigt hatte, zeigt sich auch darin, daß er nicht nur gegen den »Rackauischen Catechismus«, sondern auch gegen andere sozinianische Schriften polemisierte, wenngleich er in der Vorrede einräumen mußte, daß ihm die Schrift »Cogitationes Novas de primo & secundo Adamo« fast zu spät in die Hände gelangte, so daß er sie nicht ausführlicher widerlegen konnte. Dieser dogmatische Traktat über die Bibelstelle Römer V,12ff., stammte ebenfalls von Crell und war bereits 1700 in Amsterdam erschienen. An den Feierlichkeiten zum zweihundertjährigen Jubiläum der Reformation 1717 beteiligte sich Pape mit zwei »Jubel=Predigten«, die 1718 im Druck veröffentlicht wurden und die wegen ihrer Widmung hier besonders interessieren. Adressat der Dedikation war nämlich Jost Heinrich von Bredow, kgl.-preußischer Obrist bei der Infanterie und Kommandeur im Regiment des Markgrafen von BrandenburgSchwedt, Christian Ludwig (1677-1734). In seiner Widmung spielte Pape darauf an, daß er »vor mehr denn dritthalb Jahren«, als König Friedrich Wilhelm I. beim Auszug seiner Armee nach Pommern einen außerordentlichen Büß- und Bettag angeordnet hatte, in einer öffentlichen Predigt über die Bibelstelle II. Chron. XX, 20. 21. die Feldprediger in der preußischen Armee jenen Sängern König Josaphats gleichgesetzt habe, »welche denen Gerüsteten vortreten/ das Gebet halten/ und ihnen die Versicherung von des lieben GOttes Beystand geben müssen/ ehe sie zur Bataille gehen/ auch wenn sie zurücke kommen/ ihre Danck=Predigten ablegen. Welche Gewohnheiten in denen heutigen Kriegen billig zu loben sind/«. Inzwischen sei sein ältester Sohn Franz Sigismund zum Feldprediger im Regiment des Markgrafen bestellt worden, das unter dem Befehl Bredows stehe. Als Kommandeur habe dieser Papes Sohn seit dessen Probepredigt in der Stettiner Garnisonkirche vor mehr als einem Jahr wohlwollend gefördet, wofür Pape mit seiner Zueignung der beiden Predigten an Bredow auch seinen Dank abstattete. Der Prediger verband mit seiner Widmung vor allem
Pape, Peter Siegmund die H o f f n u n g a u f H e b u n g des christlich-sittlichen
n e m Tode a m 3. J a n . 1733 ausübte. Er war verheira-
Wandels im Militär, in welchem »die d e m Evangelio
tet gewesen mit G e r t r u d geborene Prentzlow. Von sei-
Christi entgegen stehende S ü n d e n . . . leider eingeris-
nen Kindern war der S o h n J o h a n n Christian bereits
sen sind«.
1694 gestorben; der Rektor des Cöllnischen G y m n a -
N a c h d e m T o d e Therings 1 7 2 2 wurde Pape, der a m
siums, Johannes Bödiker ( 1 6 4 1 - 1 6 9 5 ) , hatte seiner-
11. Juli 1714 a u f eigene Bewerbung hin auch in die
zeit die A b d a n k u n g gehalten. Papes S o h n Franz Si-
Königliche Sozietät der Wissenschaften in Berlin auf-
g i s m u n d , der als Feldprediger im Regiment
g e n o m m e n worden u n d in den Wissenschaftsgebie-
Markgrafen Christian L u d w i g von
ten T h e o l o g i e u n d orientalische Sprachen tätig war
Schwedt tätig war, wurde 1723 als Inspektor nach
des
Brandenburg-
(AMBURGER, 1 9 5 0 , S . 1 2 ; HARTKOPF, 1 9 9 2 , S . 2 7 0 ) ,
N e u r u p p i n berufen; auch er starb noch vor seinem
z u m Archidiakon berufen, welches A m t er bis zu sei-
Vater im Jahre 1730.
[LN]
Werke Das Menschliche Leben/ Bey Dem Christlichen Leich=Begängniß Des Wol=Ehrenvesten/ Vorachtbaren und Wolfürnehmen Herrn Andreas Rückers/ Fürnehmen Bürgers und Gast=Wirths/ auch Verordneten der Stadt und Kirchen=Vorstehers zu St. Nicolai Kirchen in Freyenwalde an der Oder/ Nachdem derselbe den 13. April/ war der heil. Oster=Montag des Jahres nach Christi Geburt 1691. in Christo seelig verschieden war/ und drauf den 19. April/ als am Sonntag Qvasimodogeniti mit Christlichen Ceremonien zu Grabe gebracht ward/ Aus den Worten Hiobs Cap. XIV, 1 .-6. Bey Volckreicher Versammlung in hiesiger St. Nicolai Kirche/ in der damals gehaltenen Leich=Predigt fürgestellet/ und itzo auf Begehren der Leidtragenden zum Druck gegeben Von Petro Sigismund Papen/ Diacono Subst. und der Schulen daselbst p. t. ConR. Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brand. Hoffbuchd. [1691; 8°] (la: Bd 8557, 18; KZK-Bb 17: IV, 25, 25). Natalem Exoptatissimum S E R E N I S S I M I A C P O T E N T I S S I M I PRINCIPIS A C D O M I N I , D O M I N I F R I D E R I C I III. Marchionis Brandenburgici, [Titel] D O M I N I SUI C L E M E N T I S S I M I , Q u e m Phoebus reduxit d. I. Julii 1691, quemque Jova salvum atque benedictum esse jubeat, A C T U O R A T O R I O P U B L I C O Eödem die, ipsissimis seil. Julii Calendis Hora IIX. antepom. In Auditorio Scholae Majori Freyenwaldensium celebrabit Subjectissimus Principis Servus P E T R U S S I G I S M U N D U S Pape/ Substitutus Diaconus & Schote Patria: ConRector. BEROLINI, V. SALFELDII, [Berlin 1691; 4°] (1: Bf 13, 49). M N H M O N E Y M A T A In honorem Nobilissimae, Virtutibusque conspicuae Dominse D N . G E R T R U D I S MEIN E R T S , Conjugis olim asstumatissimas, VIRI, Q u e m honoris causa nomino, Nobilissimi atque Consultissimi Domini D N . PETRI G O D O F R E D I G E N S I C H E N S , Elect: Brandenburg, a Vectigalibus, nec non Senatoris Gravissimi experientissimique Pharmacopolse, Fautoris meique Mecaenatis Honoratissimi, Cum placide inter brachia Salvatoris, die 10. Martii demortua, atque solenniter sepultura: Dominica Judica tradita esset, A. O. R. M . D C . X C I . Ex amore et favore in Gensichiane e Familiae Consortes extrueta ä Petro Sigismundo Papen, Ecclesia: Freyenw. Subst. Diac. Scholjeque Con-R. [Berlin: Salfeld 1691; 8°] (KZK-Bb 17: IV, 25, 24 angeb.). D. B. V. Vaticinium E s a i s cap. VII. v. 14. De C O N C E P T I O N E atque NATIVITATE MESSL/E, SALVATORIS M U N D I Tempore A C T U S ORATORII Die [hs. 4.] Januar. Anni O. R. M D C XCII. Horis antepomeridianis De eadem Materiä habendi, Ad quem praesentia honorifica condecorandum invitantur Musarum Patroni, Fautores & Amici, quos Freyenwaldia & Vicina nostra capit, IN A U D I T O R I O Scholas Freyenwald. majori, In Usum & gratiam Discipulorum, quibus divinam Spiritus S. ... (gr.) in studiis comprecatur, Philologico-Theologice explieavit P E T R U S S I G I S M U N D U S Pape/ Substitutus Diacon. & Scholz Patria: p. t. Rector. C O L O N L E B R A N D E N B U R G I G E , Typis Ulrici Liebperti, Electoral. Brandenb. Typogr. [Cölln 1692; 4°] (1: Bf 13, 48). [Epicedium] .In: Letzte Liebes= und Ehren=Bezeigung/ Dem WoUEdlen/ Vesten und Wolweisen Herrn/ Herrn Frantz Anthon von Coellen/ Weyland gewesenen Rahts=Herrn/ Stadt=Hauptmann und fürnehmen Handelsmann zu Cölln an der Spree/ Unserm Respective sonderbahren Gönner/ Freunde und Wohltähter/ Nach dem Er am 25. Junii 1695. Nachmittags umb 1. Uhr/ nach ausgestandener langwührigen Kranckheit/ in Christo seelig entschlaffen/ Am Tage seiner Beerdigung/ welcher war der 7te Julii/ Zu dessen wolverdienten Christlichen Nachruhm/ der
321
322
Pape, Peter Siegmund hinterlassenen hochbetrübten Frau Witwen/ und gesamter Freundschaft zum Trost/ Nebst Anwünschung alles gesegneten Wolergehens von GOtt/ Aufgerichtet Von Der Kirchen St. Petri/ zu Cölln an der Spree/ wohlverordneten gegenwärtigen MINISTERIO. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hoff=Buchdrucker. [1695; 2°] (14: Hist. Germ, biogr. 60, 73). Lob= Trost= und Dancksagungs=Rede/ Zu Ehren und Christlichen Nachruhm Der Hoch=Wol=Ehrbahren und Tugend=Reichen Frauen/ Fr. Marien Ungerinn/ Nunmehro Seeligen/ Des Wol=Edlen und Wolweisen Herrn/ Herrn Sebastian Nethen/ Fürnehmen Mit=Gliedes vom Hoch=Edlen Raths=Collegio der Churfl. Residentz Cölln an der Spree/ J m Leben und biß an die 23. Jahr liebgewesenen Ehe=Gattin/ A m Tage Jhrer Beerdigung/ welcher war der 26. Mai. 1696. zu Abend im Trauer=Hause vor denen Herrn Leichen=Begleitern Einfältig abgeleget/ und hernach auf Begehr schriftlich ausgeantwortet Von Petro Siegmund Papen/ Prediger an S. Petri Kirche daselbst. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Hoff=Buchdr. [1696; 8°] (KZK-Bb 17: IV, 25, 1 angeb.). Christi. Buß=Predigt aus Ezech. XVI. 4 8 - 5 0 . an einem Buß=Tage gehalten. Cölln 1698 [12°] (Küster, 1731, S. 230). Leichenpredigt auf Claus Dietrich von Redern, Obrist- Wachtmeister, gest. am 28. Juli 1698. Cölln: Liebpert 1698 (1: Ee 647, 3). Eingabe der Prediger Lucas Heinrich Thering und Peter Siegmund Pape vom 12. Dez. 1698 an Konsistorialpräsidenten Paul Freiherrn von Fuchs [Klage gegen den Tischler Meerettig wegen Nötigung zur Erteilung des Hl. Abendmahls], (GStA, Rep. 4 7 B 4, Fasz. 18, Bl. 283; Obst, 1972, S. 117f.). Bericht der Prediger Lucas Heinrich Thering und Peter Siegmund Pape an den Kurfürsten wegen der Privatbeichte [zw. dem 18. u. 23. Dez. 1698 verfaßt], (GStA, Rep. 47 B 4, Fasz. 18, Bl. 2 9 1 - 2 9 3 ; Obst, 1972, S. 118f.). Betrug und Einbildung Vieler tausend Seelen in der Christenheit/ So in der äusserlichen Gemeinschafft der Kirchen/ Als auch in der selbst=angemasseten Gemeinschafft mit G O T T bestehend/ Da man jene ohne der innerlichen Gnung= und diese ohne der Heiligung des Lebens zum wahren Christenthumb müglich zu seyn fälschlich meinet/ Der Christlichen Gemeinde zu St. Petri in Cölln an der Spree aus brünstiger Liebe zu ihrem Heyl und hertzlichen Wunsch/ daß doch niemand unter denselbigen davon eingenommen seyn und bleiben möge/ Jn zweyen ordentlichen Predigten nacheinander mündlich fürgetragen/ und nun auch im Druck offenbahret Von Peter Siegmund Papen/ Predigern bey gedachter Peters=Kirchen. Zufmden bey Johann Michael Rüdigern. Berlin aufm Friderichswerder/ druckts Gotthardt Schlechtiger/ 1699. [8°; Bl. A2: Die erste Predigt/ Darinn Der schädliche Betrug/ als könte man allein bey der äusserlichen Gemeinschafft der Kirchen selig werden/ A m XX. Sontag nach Trinitatis gehalten über die Worte des Evangelii Matth. XXII. v. 11. 12. 13. Nach Gottes Wort untersuchet und geoffenbahret wird. Bl. E2: Die Andere Predigt Am Montage nach den XX. Sonntag nach Trinitatis/ gehalten über Die Worte der I. Epistel Johannis am I. Cap. vers. 6. 7. Darinnen/ Der schädliche Betrug/ als könte man wohl seelig werden und Gemeinschafft haben mit GOTT/ ob die Heiligung des Lebens schon nicht statt hätte/ denn G O T T sey in C H R I S T O JESU gnädig. Nach GOTTES Wort untersuchet und geoffenbahret wird.] (KZK-Bbl7: IV, 43, 15; Spandau, S. Nie: 4/2963, 10, jedoch 1700; Spandau, S. Nie.: 4/333, 1, jedoch 1700). Fluch und Tod über alle/ so nach dem Fleische leben! Leben und Segen über alle/ so des Fleisches Geschaffte tödten! Aus dem Spruch Pauli zum Rom. 8, v. 13. Wo ihr nach den Fleisch lebet etc. Der Christlichen Gemeinde zu St. Petri in Cölln an der Spree/ in einer Wochen=Predigt öffentlich fürgetragen/ und zu ihrer Erbauung ans Licht gegeben Von Peter Sigmund Papen/ Predigern bey obgedachter Kirchen. Druckts Ulrich Liebpert/ Churfl. Br. Hof=Buchdrucker/ 1699. [Cölln; 8°] (KZK-Bb 17: IV, 99). Die Todt-Sünde der Völlerei und Trunckenheit... zu St. Petri in Cölln an der Spree am 20. Sonnt, nach Trin. 1700 ... fürgetragen ... von Peter Siegm. Papen. Berlin: Kalle 1700 [4°] (1: E 138, 25 ehem.). Trauer= und Trost=Rede/ Beym Absterben Eines eintzigen Sohnes seiner Eltern/ Nahmens Frantz Christian Lütkens/ Dessen Vater ist/ Der Hoch=Ehrwürdige/ Hoch=Edle und Hoch=Gelahrte Herr/ Herr Frantz Julius Lütkens/ Churfl. Brandenb. Consistorial-Rath/ und hochverdienter Probst in Cölln an der Spree/ Und die Mutter/ Die Hoch=Edle und Tugend=Reiche Frau/ Frau Rosina Elisabeth Prätoriin/ Am Tage der Beerdigung/ welcher war der 23ste April/ im Trauer=Hause vor einer hochansehnlichen Trauer=Versammlung mitleidigst gehalten/ und ietzo auff Erfoderung der Eltern schuldigst ausgegeben/ Von Peter Siegmund Papen/ Predigern an der St. Peters=Kirchen. Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brand. Hoff=Buchdr. [1700; 8°] (KZK-Bb 17: IV, 56, 18). Volckmann. Nachfolger im Konrektorat wurde Heinrich —> Meierotto. 1694 hatte Posth Catharina geheiratet, eine Tochter des Cornelius von Hattem, der als Capitain-Lieutenant unter dem Prinzen von Oranien diente. Dieser Ehe entstammten vier Töchter und ein Sohn. Conrad Ferdinand Posth wurde am 27. Sept. 1702 geboren. Er studierte an der Universität Frankfurt/O., wurde 1729 Prediger an der Hl. Geist-Kirche in Potsdam und erhielt 1732 eine Voaktion nach Küstrin. 1735 kam er als Zweiter Prediger an die Parochialkirche nach Berlin und wurde 1761 als Hofprediger am D o m sowie als Assessor des Konsistoriums berufen, in welchem Amt er a m
3. Jan.
1 7 7 0 verstarb
1819, 6, Sp. 732).
(JÖCHER/ ADELUNG,
[LN]
Werke ORATIO De CONSTANTIA In publicis calamitatibus servanda. Quam à se, juxta filum JUSTI LIPSII, compositam, Favente Deo T. O. M. Sub Moderamine DN. SAMUELIS ANDRE/E, SS. Theol. Doctoris, ac Philosophise, in illustri Academicà Celsissimorum Nassovia: Principum Scholä, quae est Herbornae, Professoris ordinarii, fautoris & promotoris sui parentis loco honorandi, colendi. Ad diem XIX. Decemb. in Auditorio majori, horà duodecima, memoria deprompturus est FERDINANDUS POSTHIUS, Herbornà Nassovicus. HERBORN/E, Typis TOBLE JACOBI, MDCLXXII. [Herborn 1672; 4°] (Ha 33: 87 E 2, 23). De consolatione in publicis calamitatibus [öffentliche Rede, 1674 (?) in Herborn gehalten]. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 928). CARMEN, Quo Contra ignavos illos buccinatores, quibus ut perpetua essent feria;, noxium illud axioma (NIHIL POTEST DICI, QVIN SIT DICTUM PRIUS) semper in ore est, modestè insurgit Godfredus à Bodeck, in illustri Herborneo, cum Epicrisi Ferdinandi Posthii. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POST-
Posth,
Ferdinand
H I I . . . M U S A P A L A T I N A & B R A N D E N B U R G I C A , S E U C A R M I N A VARIA . . . B E R O L I N I [1700], S. 1 - 2 3 . ( H a 3 3 : 6 7 K 2, 7). B. C . D . D I S P U T A T I O T H E O L O G I C A , D e S A L U T E A D A M I . Q U A M Auspice Christo Servatore, E T P R E S I D E S A M U E L E A N D R E R E , S. T h . D . ejusdemque Extraord. Hist. & Eloqu. ordinario Professore, Bibliothecario ac p.t. Rectore, ut & Ecclesia: Reformata: Pastore, ad d. Iulii in auditorio Theologico horis matutinis publica: ac placid a disquisitioni subjicit F E R D I N A N D U S P O S T H I U S , Herbornensis Nassovius. M A R B U R G I C A T T O R U M , Typis S A L O M O N I S S C H A D E W I T Z I I , Acad. Typ. A n n o M D C L X X V I I I . [1678; 4 ° ] (1: 4 ° B. Diez 2 5 4 2 - 1 ; 12: 4 Exeg. 8 2 4 , Beibd. 4; 2 7 : 4 B u d . T h e o l . 111, 4 0 ) . [Epicedium]. In: Letzter Hertzens-Seufzer, wormit sich die Hochadeliche abgestorbene Seele vor ihrem E n d e mit G o t t gepaaret. Heidelberg 1679 (12: 2 Ro. germ. 58, 5 7 angeb.). »Was ich allzeit gewünscht/ was ich gesucht im Leben/« und » H o c mihi fata sinunt, ut, qua: mihi mente vovebam« [Epicedia a u f den Bruder J o h a n n G e o r g Posth]. In: Letzter Hertzens=Seufftzer. Welchen der in G O t t ruhende M i t = B r u d e r a u f f seinem T o d t = B e t t e zu G O t t seinem himmlischen Vatter geschickt/ Nachgesprochen zu letzten Ehren ihres werthesten Bruders von desselben sämtlichen Brüdern u n d Schwestern. [Heidelberg 1679] ( H a 3 3 : 8 7 F 8, 6 angeb.). An: Jacobi, Ernst Friedrich: Leichenpredigt a u f J o h a n n G e o r g Posth, Pfarrer der reformierten G e m e i n d e zu Speyer, gest. 6. Febr. 1679. Heidelberg: Samuel A m m o n [1679; 4°] ( H a 3 3 : 8 7 F 8, 6; 12: Res 4 Or. fun. 2 6 3 , 10). Verba doloris Inter singultus & lachrymas publicas exprimentia J A C T U R A M B O N I P R I N C I P I S conceptam ex obitu moestissimo Serenissimi Principis ac D o m i n i , D o m i n i C A R O L I L U D O V I C I , C o m i t i s Palatini ad R h e n u m , S. R. I. Archithesaurarii & Electoris, Ducis Bavarise, & c . & c . & c . restitutam tarnen in succedente patriorum bonorum & virtutum Herede, Serenissimo Principe ac D o m i n o D O M I N O C A R O L O , C o m i t e Palatino ad R h e n u m , S. R. I. Archithesaurario Sc Electore, D u c e Bavaria:, & c . & c . & c . Principe et D o m i n o desideratissimo humillima devotione exposita, eidemque oblata à Ferdinando Posthio, Collegii Sapientiae p. t. Praeceptore. /Etat. an. 23. Heidelb. A. O . R. M . D C . L X X X . [1680], In: B I B L I O T H E C A P O E T I C A . . . F E R D I N A N D I P O S T H I I . . . M U S A P A L A T I N A & B R A N D E N B U R G I C A , S E U C A R M I N A VARIA . . . B E R O L I N I [1700], S. 2 4 - 3 3 . ( H a 33: 6 7 K 2, 7). S T A T U A ultimi post mortem honoris statui Viro Generoso, Forti, D o m i n o J O H A N . B A R T O L O M . B R A N D , Serenissimi Electoris Palatini C A R O L I etc. Militum P r a t o r i a n o r u m & reliqui Equitatus militaris Praefecto mentissim o , N o n quidem affabre pro M a g n i Viri meritis exasciata, ex debito tamen officii studio E R E C T A à Ferdinando Posthio, G y m n a s . Heidelb. ConRectore. Heidelberga: A m m o n i u s 1681 (12: 2 L. eleg. m. 130, 18); wiederabgedruckt in: B I B L I O T H E C A P O E T I C A . . . F E R D I N A N D I P O S T H I I . . . M U S A P A L A T I N A &
BRANDEN-
B U R G I C A , S E U C A R M I N A V A R I A . . . B E R O L I N I [1700], S. 3 4 - 3 5 . ( H a 3 3 : 6 7 K 2, 7). In Disputationem Publicam Pro s u m m i s in J . U . H o n o r i b u s C . L. D I L T H E I I , Civis sui optatissimi, postea Prof. J . U . Public, in Hanoviensi Lyceo, nunc piè defuncti. [s. a.] In: B I B L I O T H E C A P O E T I C A . . . F E R D I N A N D I P O S T H I I . . . M U S A P A L A T I N A & B R A N D E N B U R G I C A , S E U C A R M I N A VARIA . . . B E R O L I N I [1700], S. 3 6 - 4 1 . ( H a 33: 6 7 K 2, 7). In O b i t u m N . M I E G I I , Viri s u m m è Reverendi J O H . F. M I E G I I , S S . Theol. D . & Prof. Heidelb. ubi tum vivebat, celeberrimi, F I L I O L I L E C T I S S I M I . [s. a.] In: B I B L I O T H E C A P O E T I C A ... F E R D I N A N D I P O S T H I I
...
M U S A P A L A T I N A & B R A N D E N B U R G I C A , S E U C A R M I N A VARIA . . . B E R O L I N I [1700], S. 4 1 - 4 3 . ( H a 33: 6 7 K 2, 7). In s u m m o s in Medicina honores Johannis Jacobi Martini, M e d . D . p. m . cùm laurea ipsi imponeretur. [s. a.] In: BIB L I O T H E C A P O E T I C A ... F E R D I N A N D I P O S T H I I ... M U S A PALATINA & B R A N D E N B U R G I C A , S E U C A R M I N A VARIA . . . B E R O L I N I [1700], S. 4 3 - 4 4 . ( H a 33: 6 7 K 2, 7). In o b i t u m M a g n i T h e o l o g . M a r p u r g . Reinholdi Pauli, & c . Praeceptoris olim sui fidelissimi. [1682] In: B I B L I O T H E C A P O E T I C A ... F E R D I N A N D I P O S T H I I ... M U S A PALATINA & B R A N D E N B U R G I C A , S E U C A R M I N A VARIA . . . B E R O L I N I [ 1 7 0 0 ] , S. 4 4 - 4 7 . ( H a 33: 6 7 K 2, 7). In O b i t u m lectissimae Matrona: N a t a S C H A R P H L C , C o n j u g i s dulcissimae Viri s u m m i et Theologi celeberrimi p. m. S A M U E L I S A N D R E A , Praceptoris & hospitis sui olim optimi, [s. a.] In: B I B L I O T H E C A P O E T I C A . . . F E R D I N A N D I P O S T H I I ... M U S A P A L A T I N A & B R A N D E N B U R G I C A , S E U C A R M I N A VARIA . . . B E R O L I N I [1700], S. 4 7 - 4 9 . ( H a 3 3 : 6 7 K 2, 7). [Epicedium]. In: E P I C E D I A . E P I T A P H I U M , [an: S a l m u t h , J o h a n n Lorenz: Leichenpredigt a u f A n n a Catharina Mieg, Witwe des kurpfälzischen Geheimrats u n d Kanzlers J o h a n n L u d w i g Mieg]. Heidelberg: Samuel A m m o n 1683 ( H a 33: 8 7 F 10, 5 angeb.).
Posth, Ferdinand In placidum Obitum Viri spectatissimi, Domini N. FRANCI, &c. PARENTIS Optimi, Viri Excellentissimi, Domini GERORGII FRANCI à Frankenau, Medici Summi, longeque celebratissimi, Heidelb. defuncti, A. p. C. N. 1683. In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 50-51. (Ha 33: 67 K 2, 7). In obitum Viri Spectatissimi Domini N. APLARII, Redituum sacrorum Prefetti gravissimi, defuncti Heidelberg. 26. Dee. 1684. In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRAND E N B U R G S , SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 51-53. (Ha 33: 67 K 2, 7). [Epicedium]. In: Vnsterblicher Nach=Ruhm Der Hoch=Edlen/ Hoch=Ehren=reichen und Tugend=begabtesten FRAUEN/ Marien Margarethen/ Gebohrnen Schlöerin/ Des Weiland Hoch=Edlen/ Gestrengen und Hoch=Gelährten HERRN/ Georg Friederich PASTOIRS, der Rechten DOCTORIS, und Chur Pfaltz/ so dann auch nachgehends Fürstl. Pfaltz Zwey Brückischen Hoch=wohl=verdienten gewesenen Raths Hinterbliebenen Fr. Wittiben/ Als Dero entseelter Cörper den 4. Febr. A. 1685. Christlich zur Erden bestattet wurde/ zu stätigem Andencken schuldigst abgefasset Von Jnnen Benamten. Gedruckt zu Heyelberg bey denen Wälterischen Erben/ Chur Pfaltz und Dero Lobi. Univ. Buchdr. [1685; 4°] (12: Res 4 Bavar. 2120, XII, 17). In obitum Viri Amplissimi & Consultissimi, N. SCHLOEERI, Consilii quondam Palatini Ecclesiastici Assesso ris gravissimi. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRAND E N B U R G S , SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 53-54. (Ha 33: 67 K 2, 7). In Prematurum Obitum FILIOLI optima: spei, Viri Spectatissimi Domini N. CARRÉ, Ser. Elect. Palat. CAROLI quondam à cubiculis; ubi alluditur ad fabulam, quam defunctus paulo ante ex JEneà in sua persona tristi fermè ornine repnesentaverat. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 54-56. (Ha 33: 67 K 2, 7). In Obitum N. O T T O , S. S. Ministerii Candidati, premature in Colleg. Sapient. defuncti. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 56-57. (Ha 33: 67 K 2, 7). In Obitum Viri Venerandi, J. MATTH/EI, Pastoris Heidelberg. Primarii & Senioris, Theologi vita: pietate conspicui. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 57-58. (Ha 33: 67 K 2, 7). In Obitum Viri plurimum Reverendi EL. TREVIRANI, V. D. M. in Ecclesia Heidelb. facundissimi, Affìnis sui colendi. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 58-60. (Ha 33: 67 K 2, 7). In prematurum Obitum J. L. HEILESI, J. U. Stud. Optima; spei Adolescentis, Ex Equo ligneo, quem exercendo sese conscensurus erat, precipitati et paullo post occumbentis Heidelbergs. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 60f. (Ha 33: 67 K 2, 7). FELIX. PIETAS. PRINCIPIS. OPTIMI. ANNORVM. N O N . MINVS. QVAM. MERITORVM. NVMERO. PLVRIMVM. VENERABILE. IN. SERENISSIMO. PRINCIPE. AC. D O M I N O . DN. PHILIPPO. WILHELMO. D. G. COMITE. PALATINO. AD. RHENVM. S. R. I. ARCHI-THESAVRARIO. ET. PRINCIPE. ELECTORE. BOIOARLE. JVLLE. C L I V I « . AC. M O N T I V M . DVCE. COMITE. VELDENTII. SPANHEMII. MARGE. RAVENSBERGS. ET. MOERSI/E. DYNASTA. RAVENSTEINS &c. &c. D O M I N O . NOSTRO. CLEMENTISSIMO. ADMIRANDA. ET. EXOPTATA. LVCE. VIDELICET. VII. CAL. DECEMBR. Q V C . SEPTVAGESIMO. SECVNDO. vETATIS. IPSIVS. A N N O . IMPLETO. FAVSTA. SEPTVAGESIMI. TERTII. INITIA. NOBIS. EXHIBVIT. ADHVC. ELVCESCENS. TEN VI. CONGRATVLATIONE. EA. QVA. PAR. EST. DEVOTIONE. CONSIGNATA. A. FERDINANDO. POSTHIO. CONRECT. ET. IN. P/EDAGOGII. AVDITORIO. PANEGYRICIS. DESTINATO. RECITATA. A. JACOBO COLLIN. METENSI. ANNO. A. S. N. M. DC. LXXXVII. HEIDELBERGS, apud Joh. David Bergmann, W a l t . Heredem, ELECT. et ACAD. Typogr. [1687; 4°] 10 S. (Ha 33: 185 B 11, 11). D. M. Memoria:. JOHAN. FRIDERICI. POSTHII. Herborn. Eccles. Reform. Umstad. Palat. Pastoris, Vicinarumque. Inspectoris. Post, varias. cum. vitae. hujus. vere. Mortai, tum. Offic. Graviss. molestias. /Etat. An. LUI. piè. defuncti. Cippum. hunc. An. A. S. N. M. DC. LXXXVII. Prid. Cai. Maj. moest. Poi. Frater unicus Ferdinandus. Posthius. G. H. C. M. P D. [1687] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 62-66. (Ha 33: 67 K 2, 7).
Posth,
Ferdinand
In vastationem vici Handesheimensis, Cum clade misera incolarum, & paullo post in secutum Primum incendium Heidelbergs Urbis, Cujus ipse spectator fui tristis, Anno 1689. 22. Febr. Oblatum postea sub meum adventum Illustrissimo Viro, PAULO DE FUCHS, &c. &c. Fautori meo summè colendo. [1689] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 66-76. (Ha 33: 67 K 2, 7). PIA VOTA, Quae Sub primae ad Rhenum expeditionis auspicia Serenissimi & Potentissimi Principis FRIDERICI TERTII, March. Brand. &c. &c. S. Rom. I. Archi-Camerar. & Elector. Anno 1689. suscepta, Ipse ex Palatinatu miserè vastato vocatus O P T I M O ELECTORI humillima manu obtuli, Ferdinandus Posthius, Gymn. El. Joach. ConR. [1689] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 76f. (Ha 33: 67 K 2, 7). Super obitu Magni Herois, Ducis SCHOMBERGII, &c. in pnelio ad Boandum flumen fortiter pugnando occumbentis, An. 1690. Ad Virum Per-Illustrem, SYLVEST. de DANCKELMANN &c. p. m. summi Dicasterii olim prcsidem &c. [1690] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 81. (Ha 33: 67 K 2, 7). POSITIONUM LOGICARUM DECADES SEPTEM Qvas, DEOOPT. MAX. JUVANTE, Primi Exercitii Loco, Captui & studio Logicae Alumnorum accommodatas, placida in Philosophico Collegio disqvisitioni sigillatim subjectas & examinatas, politisqve & Defendentium & Opponentium Praefationibus ornatas, In Usum & Gratiam suorum Auditorum publica: luci committit FERDINANDUS POSTHIUS. GYMN. ELECT. JOACH. CON-R. C O L O N I A BRANDENBURGIQE, IMPRIMEBAT ULRICUS LIEBPERTUS, ELECTORAL. TYPOGR. A N N O M. DC. LXXXX. [1690; 4°] (Ha 33: 76 L 2, 66). ELEPHAS RATIONIS Compos Praetensus, SED RATIONIS EXPERS DEPREHENSUS, Per modum EPISTOL/E ad Amicum expositus, Et In Exercitiis Epistolicis cum Gymn. El. Joachim, civibus communicatus, publicaequè in Gratiam Juventutis luci jam commissus à FERDINANDO POSTHIO, Gymn. El. Joachim. Con-Rectore. Accessit Index brevis variorum Generum, quibus Epistolae Serise &i Famiiiares conscribuntur, compendii loco in usum juventutis adjectus. C O L O N L E BRANDENBURGIQE, Imprimebat ULRICUS LIE[B]PERTUS, Electoral. Typogr. [ca. 1690; 4°] (1: Ln 2505, 6; 3: Sc 7982; Ha 33: 76 L 2, 71). Gratulatio humillima In felicem Reditum FRIDERICI TERTII VICTORIOSI, Ab Expeditione paullo ante memorata. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 78-79. (Ha 33: 67 K 2, 7). Quo Optatum ex Belgio Reditum Serenissimo Electori FRIDERICO III. &c. &c. &c. Post concordiam incomparabilem Hagae-Comitis confirmatam humillime gratulatur. A. P. C. 1691. [1691] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 79-81. (Ha 33: 67 K 2, 7). In Nuptias D. B. VELINX, p. m. Ser. El. Brand, suprema redituum Camerse aulica; Secretarli, cum N. W I E B E K I N GIA &c. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 82-83. (Ha 33: 67 K 2, 7). In Nuptias J. HOLLII, Syndici Rupinensis, cum E. W I L H E L M I A , J. G. W I L H E L M I , Viri clarissimi FI LIA. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 83-84. (Ha 33: 67 K 2, 7). IN CLAS. G. A. CLASS. A. B. FOEDER. DISJECTAM. XIV. CAL. JUN. A. O. R. M.DC.XCII. [1692] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 84-85. (Ha 33: 67 K 2, 7). Das heutige Ansehen der heil. Schrifft, oder Erörterung der Frage: woher ein ieder Christ eine gewisse Versicherung in seinem Glauben habe, daß eben die Bibel, welche heut zu Tage als GOttes Wort gebraucht wird, sey eben das Canonische Wort GOttes, welches von GOtt den ersten Kirchen im A. und N. Testament ist anvertrauet worden. Cölln 1692 [12°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 928). GYMNASII ELECTOR. JOACHIMICI CON-RECTOR FERDINANDUS POSTHIUS, LECTORI BENEVOLO S. P. D. FIDEI nomen & virtutem prjesertim in Principius Viris amplissima Semper & augustissima fuisse, omnium usque adhuc temporum historia & experientia docuit atque comprobavit. [am Ende: P. P Berolini. Pr. Cai. Jul. M.DC.XCV.] Colonia: Brand. Literis Ulrici Liebperti, S. E. Aulae Typogr. [Cölln 1695; Einblattdruck] (KZK-Bb 17: XIX, 57, 176).
Posth, Ferdinand AUGUSTA AUSPICIA, Serenissimi Et Potentissimi Principis ac Domini, DNI. FRIDERICITERTII, M. Br. S. R. I. Archicamerarii & Electoris, Ducis Borussia, &c. &c. &c. FILII ELECTORALIS U N I C I SEPTENNIS FRIDERICI WILHELMI, M. B. D. B. &c. &c. &c. Principis Juventutis In Die Natali, Qui fuit Prid. Non. Aug. M D C LXXXVIII. et nunc recurrit An. M D C XCV. Quo Octavum t i t a n s suae annum inter Tristia licet Brandenburgica ingreditur, ex humillimo cultu PRINCIPIS O P T I M I avena tenui notata à F E R D I N A N D O POSTIO, Gymn. El. Joach. Con-Rectore. C O L O N I A BRANDENBURGIGE, Imprimebat ULRICUS LIEBPERTUS, Electoral. Typographus. [Cölln 1695] (14: H. Boruss. 34,11); wiederabgedruckt in: BIBLIOTHECA P O E T I C A . . . FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 85-86: Augusta Auspicia Principi Electorali FRIDERICO W I L H E L M O , M. Br. D. E &c. &c. &c. In die Natali, quo IV AUG. 1695. octavum Eetatis suae annum ingrediebatur, humilimo cultu oblata F. E (Ha 33: 67 K 2, 7). In Solennitatem, qua Primus Lapis Templi novi Reformatorum in urbe Berolino à Serenissimo Electore FRIDERIC O III. ponebatur, Epigramma humillimè oblatum. 15. Augusti An. 1695. [1695] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 87f. (Ha 33: 67 K 2, 7). Ad Illustrissimum Virum, PAULUM de FUCHS, &c. &c. Cum generossimus Filius in peregrinas oras sese conferret. [s. a.] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 88f. (Ha 33: 67 K 2, 7). »Quid mea Musa gemis? N u m te fata aspera tangunt?« [Epicedium], In: JUSTA FUNEBRIA, MEMORIAE GLORIA E T MERITIS IMMORTALI, VIRI PERILLUSTRIS & EXCELLENTISSIMI D N . SYLVESTRI JACOBI de DANCKELMANN, Serenissimo Electori Brandenburgico à Consiliis Sanctioribus Status & Intimis, Dicasteriique Electoralis Praesidis, Persoluta à Subsequentibus ILLUSTRISS. D A N C K E L M A N N O R U M FAMILIAE devotissimis Cultoribus. Coloniae Brandenburgicae, Imprimebat ULRICUS LIEBPERTUS, Electoral. Typographus. [1695]. (14: H. Germ, biogr. 61, 76); wiederabgedruckt in: BIBLIOTHECA POETICA ... F E R D I N A N D I POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 89-92. (Ha 33: 67 K 2, 7). Allocutio Ad Virum summè Venerandum, H E N R I C U M de SCHMETTAU, Seren. Elect. Brand. Concionatorem Aulicum Seniorem, in Nuptiis Filii FRIDERICI W I L H E L M I de SCHMETTAU &c. celebratis 29. Jul. Anno 1696. [1696] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 92-94. (Ha 33: 67 K 2, 7). Beatis Manibus Viri Summi, Theologi incomparabilis, J O H A N N I S LUDOVICI FABRICII, Atlantis Palatini, Affinis mei, olimque in Collegio Sapienti«e, me ejusdem Collegii Prjeceptore, Ephori Gravissimi, scribebam moesta manu. 1697. [1697] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 94-95. (Ha 33: 67 K 2, 7). EPIGRAMMA DUPLEX in Serenissimi et Potentissimi Principis PETRI ALEXOWITZ, Magni Moscovite Ducis &c. &c. Raram et insuetam planè Prassentiam in Aula Serenis. & Potentissimi Principis FRIDERICI TERTII, March. Brand. S. R. I. Archi-Cam. & Elect. &c. &c. Cum esset Regiomontii Borussorum, humillimo cultu oblatum A N N O 1687. [sic! 1697?] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 95-97. (Ha 33: 67 K 2, 7). In Diem FRIDERICI, qui esse solet V. MARTH, et fuit anni 1698. EPIGRAMMA Serenissimo Electori &c. &c. oblatum. [1698] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 98f. (Ha 33: 67 K 2, 7). In Obitum Viri admodum venerandi, CHRISTIANI C O C H I I , Serenis. & Potent. Elect. Brandeb. Concionatoris Aulici fidelissimi, defuncti 11. Martii, 1699. [1699] In: BIBLIOTHECA POETICA ... FERDINANDI POSTHII ... MUSA PALATINA & BRANDENBURGICA, SEU CARMINA VARIA ... BEROLINI [1700], S. 99-102. (Ha 33: 67 K 2, 7). Das gesegnete Liebes=Feuer/ So in dem künstlichen und prächtigen Feuer=Werck/ Als Der Durchlauchtige Fürst und Herr/ Herr Philipp Wihelm/ Marggraff zu Brandenburg/ etc. ect. ect. Und Seiner Hoch=Fürstl. Durchl. Höchstgeliebte Ehe=Gemahlin/ Die Durchlauchtige Fürstin und Frau/ Frau Johanna Charlotta/ gebohrne Fürstin von Anhalt/ etc. etc. etc. Dero prächtigen Einzug Den Febr. 1699. in Berlin gehalten/ kurtz hernach Annehmlich representiret wurde/ Durch eine unterthänigste Feder in etwas erkläret/ und zu Contestation demüthigster Glückwünschung entworffen/ Von Ferdinando Posthio, G. E. J. Con-R. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. HofF=Buchdr. [1699] (la: Ah 10931 R; 14: H. Boruss. 34, 73).
Posth,
Ferdinand
B I B L I O T H E C A P O E T I C A , qua continetur primo, F E R D I N A N D I P O S T H I I , V. D. M. & Gymn. Elect. Joach. Conrect. M U S A PALATINA & B R A N D E N B U R G I C A , S E U C A R M I N A VARIA, Diversis occasionibus conscripta, & nunc in unum collecta: deinde J O H A N . PETRI L O T I C H I I , D. Medici & C . P Caes. B I B L I O T H E C A P O E T I C A D U P L E X , &c. Nunc denuo ob exemplarium defectum, et carminum concinnitatem excusa. BEROLINI, Imp. Ottonis Christiani Pfefferi, Bibl. A N N O P. C . N. M . D C C . [1700; 8°] (1: Ba 402; Ha 33: 67 K 2, 7; 14: Lit. Lat. ree. A. 1244; Küster/ Müller, 1752, II, S. 928: Lat. Gelegenheitsgedichte u. a. auf Paul von Fuchs, Sylvester Jacob von Danckelmann, Heinrich Schmettau, Joh. L. Fabricius, Christian Cochius). D . O. M . S. M E M O R . ¿ E T E R N . M A N . P. DEF. VIRI. I L L U S T R I S S . EUSEBII. A. B R A N D . A U G . B O R U S S I A . R E G . ... [lat. Inscriptio auf Eusebius von Brand, Kgl.-Preuß. Wirkl. Geh. Staatsminister, Präsident des Ober-Appellations-Gerichts und Neumärkischer Regierungsrat]. B E R O L I N I , TYPIS J O H A N N I S L A U R E N T I I . [1706; 4°] (KZK-Bb 17: IV, 167, 12 angeb.). [Epicedium], In: D E N I Q . IN C O M P E N D . T I B I P R O P O N E . E U S E B I U M . A. B R A N D . J.E. C H R I S T I . ASSEC L A M . R E L I G I O S U M , [...] Berlin: Lorentz 1706 (1: Su 26,15 ehem.; KZK-Bb 17: IV, 167, 12 angeb.) Epigrammata in V. effigies Augustas Ser. Pr. Brand, et Regis Bor. Gymn. Ioachim. Statorum et Auctorum munificentiss. queis parietes lycei dicti sunt ornati, in primo iubilteo saeculari A. 1707. consignata, et in sanetam tantorum Principum memoriam posteritati consecrata. Cölln 1707 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 928). »Cui natura pedum manuumqve fulcra negavit,« [Epigramm: Excerpta ex Georgii Franci de Frankenau Consiliarii et Archiatri Regii literis]. In Matthiam Buchingerum manibus truncatum, pedibusqve destitutum feliciter mira peragentem. (NOVA LITERARIA MARIS BALTHICI ... M D C C I , S. 75f.; Küster/ Müller, 1752, II, S. 928). Carmina gratulatoria in verschiedenen Sammlungen. (Fritze, 1907, S. 4)
Nachlaß C H R O N I C O N B E R O L I N E N S E continens res Berolini actas ab a. 1307. vsque ad a. 1699, Accedit Series consulum Berolinensium. (la: Ms. Boruss. fol. 484, f. lr-30v); gedruckt Berlin 1870 [8°] (= Schriften des Vereins für die Geschichte der Stadt Berlin. H. IV) (1: T e 6578 a H. 4; 11: Ri 7150, 4; GStA: 19a 15, 4).
Literatur SYLLABUS L E C T I O N U M E T D E C L A M A T I O N U M P U B L I C A R U M , Quibus Electoralis Gymnasii Joachimici Berolini, Juventus, Anni M D C XCIV. Semestri aestivo, ab Apr. ad Octobr. ad animi cultum capessendum, exercebatur. Superiorum mandato editus. ... [griech. Zitat nach Lucianus]. C O L O N I y E B R A N D E N B U R G I G E , Imprimebat U L R I C U S L I E B P E R T U S , Electoral Typograph. [1694; 4°] (Ha 33: 76 L 2, 64); N O V A LITERARIA MARIS BALTHICI & S E P T E N T R I O N I S C O L L E C T A L U B E C C , M D C C I . L U B E C / E & H A M B U R G I , Literis & Sumptibus REUMANNLANIS. [Lübeck und Hamburg 1701], S. 75; VOLCKMANN, Paul: Abdankung auf Ferdinand Posth. Cölln 1712 (Roth, 1959, I, R 388); BECMAN, Bernhard Ludwig: Nachrichten von dem Königl. Joachimsthalschen Gymnasium.
1 7 4 1 [ M s . ] , S . 4 9 3 f f . ; KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II, S. 9 2 7 f . ; HERING, 1 7 8 5 , II, S . 169f.; JÖCHER/ RO-
TERMUND, 1819, VI, Sp. 732 [= DBA, 974, S. 217]; STEUBING, J. H.: Geschichte der Hohen Schule Herborn. Hadamar 1823; LINDE, Antonius von der: Die Nassauer Drucke der Königlichen Landesbibliothek in Wiesbaden. I: 1467-1817. Wiesbaden 1882, S. 181; NOHL, 1903, S. 50; WETZEL, Erich: Die Geschichte des Königl. Joachimsthalschen Gymnasiums 1607-1907. Halle 1907; FRITZE, 1907, S. 4; Die Matrikel der Hohen Schule und des Paedagogiums zu Herborn. Hrsg. von Gottfried ZEDLER und Hans SOMMER. Wiesbaden 1908; Von der Hohen Schule zum Theologischen Seminar Herborn 1584-1984. Festschrift zur 400-Jahrfeier. Hrsg. von J. WIENECKE. Herborn 1984; DÖHN, 1988, S. 48f.
366
Printzen,
Marquard Ludwig von
Printzen (Prinzen; Printz), Marquard Ludwig Freiherr von * 14. April 1675 Berchingen/Franken t 8. Nov. 1725 Berlin Staatsminister, Präses der Akademie der Wissenschaften, reform. V Johann Friedrich von P., brdbg. General-Major (gest. 1691) M Judith Freiin von Schönaich GD 1712 Dorothea Sophia geb. Gräfin von Schlippenbach, Tochter d. preuß. Generals Carl Friedrich Graf von S. 1688-1693 1704 1705 1709 1710 1713 1713
Universität Frankfurt/O. Lehnsdirektor Geh. Rat kurmärkischer Konsistorialpräsident Präses der Akademie der Wissenschaften in Berlin Oberhofmarschall Präses des evangelisch-reformierten Kirchendirektoriums
Marquard Ludwig von Printzen wurde in Berchingen/Franken im Bistum Eichstätt, wo der Vater mit seinen Soldaten das Winterlager aufgeschlagen hatte, geboren. Seinen Taufnamen Marquard erhielt er vom Eichstättischen Bischof, der für seine Taufceremonie aber eine römisch-katholische Erziehung forderte, so daß Marquard letztlich doch nicht vom Bischof, sondern von einem einfachen Pfarrer getauft wurde; eine Episode aus Printzens Leben, die er selbst des öfteren erzählte und die von dem Pfarrer Daniel Schönemann (1695-1737) in Verse gesetzt wurde. Als Dreizehnjähriger bezog Printzen die Universität in Frankfurt/O. und verblieb dort sechs Jahre. Angeleitet und beaufsichtigt wurde sein Studium vom Frankfurter Rektor Tido Heinrich von der Lith, mit dessen Hilfe er auch seine erste öffentliche Rede verfaßte, die den Besuch des brandenburgischen Kurfürsten an der Viadrina zum Thema hatte. Als Hauptfach belegte Printzen Rechtswissenschaft und schloß sein Studium mit einer Disputation unter H. von Coccejus (1644-1719) ab. Anschließend begab er sich auf eine Bildungsreise, die ihn durch Holland und England führte. Wegen der Kriegsereignisse vermeidete er einen Aufenthalt in Frankreich und reiste
dafür mit dem Erb-Prinzen von Hessen-Kassel, dem nachmaligen schwedischen König, und dem Markgrafen von Baden-Durlach nach Italien. Italien weckte in ihm ein Interesse an den antiken Altertümern, wie ihn im Gegenteil der angehäufte Reichtum der katholischen Kirche abstieß. Nach drei Jahren kehrte er zurück nach Berlin, wo er mit der Versicherung auf eine höhere Ehrenstelle zum Kammer-Junker ernannt wurde. 1698/99 wird Printzen in diplomatischer Mission nach Moskau geschickt und erhält nach seiner Rückkehr die Anstellung als Schloß-Hauptmann in Berlin als Anerkennung für seine guten Dienste bei der Festigung der brandenburgisch-russischen Beziehungen. Kleinere diplomatische Aufträge des Kurfürsten führten Printzen in den folgenden Jahren nach Bayreuth und Ansbach, bevor er 1704 als Direktor für Lehns-Sachen, 1705 als Leiter der Judenkommission und 1705 als Nachfolger von Paul Freiherr von Fuchs (1640-1704) mit dem Titel eines Wirkl. Geh. Staatsund Kriegsrats in die Spitze des brandenburgischpreußischen Verwaltungsapparates aufrückt. In den Folgejahren ergießt sich über Printzen eine wahre Flut von Ehrungen und Ämtern, so daß er bald zu einem der ersten Männer im preußischen Staate avanciert. 1706 wird er Ritter des Schwarzen Adler-Ordens, weshalb er den zuvor erhaltenen russischen
Printzen, Andreas-Orden mit D a n k nach Moskau zurücksand-
Marquard Ludwig von
Gerade in seiner Verantwortlichkeit für das Kirchen-
te; dann erhält er die Aufsicht über alle brandenbur-
und Schulressort blockierte der streng reformiert-
gischen Universitäten sowie die Verantwortung für
gläubige Printzen alle Versuche August Hermann
die Schul- und Kirchenpolitik, 1708 auch die Auf-
Franckes ( 1 6 6 3 - 1 7 2 7 ) mit seinen pietistischen Kir-
sicht über die sogenannten Möns Pietatis. 1709 wird
chen- und Schulplänen in Berlin Fuß zu fassen, so
Printzen Präsident des Konsistoriums, wie auch des
daß Carl H . Freiherr von Canstein ( 1 6 6 7 - 1 7 1 9 ) sei-
Gymnasiums und des D o m s und 1710 als Honorar-
nem Hallenser Freund riet, diesbezügliche Vorschlä-
präses Oberhaupt der Sozietät der Wissenschaften.
ge nur während der Abwesenheit Printzens vom H o f
Dazu kommt 1711 noch seine Berufung zum Direk-
nach Berlin zu senden (vgl. SCHICKETANZ, 1972,
tor des Waisenhauses in Oranienburg, und 1713 er-
S. 4 5 1 , 5 9 7 , 599 u. ö.).
hält er mit der Ernennung zum Ober-Marschall die
Aufgrund von Differenzen mit dem König über sei-
höchste Würde der Zivil-Bedienungen im Staate. Zu der Fülle der Ämter gesellten sich 1713 auch noch der Posten als Direktor des reformierten Kirchen-Direktoriums und 1714 die Landeshauptmannschaft für Ruppin. Vorwiegend Ehrenämter sind 1718 seine Einsetzung zum Direktor der kgl. Bibliothek und 1722 der Auftrag, dem Collegium Medicum vorzustehen. Seinen Aufstieg in diese hohen Ämter verdankte Printzen neben seinen fachlichen Kenntnissen vor allem seiner Haltung, sich in den Auseinandersetzungen der Staatsminister neutral zu verhalten bzw. sich für die »richtige«, siegverheißende Hof-Partei zu entscheiden. An dem Sturz des sogenannten Dreigrafenministeriums der Minister Johann Casimir Graf Kolb von Wartenberg ( 1 6 4 3 - 1 7 1 2 ) , August Reichsgraf von Sayn-Wittgenstein und Hohenstein (1663 bis 1735) und Alexander Hermann Graf von Wartensleben (1650—1734) war Printzen an der Seite Heinrich Rüdiger von Ilgens ( 1 6 5 4 - 1 7 2 8 ) beteiligt. Seitdem war er nicht nur verantwortlich für die Kirchen- und Schulpolitik sowie für Universitäten und Wissenschaftssachen, sondern gemeinsam mit Ilgen und von Dohna der wichtigste außenpolitische Berater Friedrich Wilhelms I., der sowohl in Verhandlungen mit Rußland (1698/1699, 1701) als auch in Verhandlungen mit Karl XII. von Schweden ( 1 7 0 5 - 1 7 0 7 ) sein diplomatisches Geschick bereits unter Beweis gestellt
ne Amtsführung im Bereich des Lehnswesens bat Printzen Ende 1717 um seinen Abschied, der ihm jedoch verwehrt wurde. Seitdem nahm aber Printzens Einfluß in der aktiven Politik stetig ab, wobei Gerüchte, die den tatsächlichen Machtverlust Printzens bereits vorhergesagt hatten, schon seit Anfang 1716 in Berlin in Umlauf waren: »Es gehet auch starck die Rede, daß man dem Geh. Raht und Obermarschall von Printz es so nahe gelegt und näher legen würde, daß er sich von hier retiriren müste. Die Ursache deßen hält man zu seyn, weil er unter der Hand als Präsident der Lehns=Cantzley einigen Ständen in dem Werck der Lehnsveränderung ein und anderes suppeditiret, wodurch dieselbe in der Opposition gestärcket worden; dan soll dem Könige beygebracht seyn, daß derselbe nur auf deßen interesse bedacht wäre und keine Depensen machete, indem er keinem vom Hofe fast ein Stück zu eßen gäbe, folglich dem König wenig honneur machete. Es ist dem König dabey in die Gedancken kommen, daß er eben keinen Ober=Marschall nöthig hätte und durch Einziehung deßen charge jährlich m / 1 0 rthl. [10.000] profitiren könte, der Hoffmarschall von Erlach auch bey jetziger Zeit gnung sey und alles zu besorgen süffisant wäre. Der von Creutz ist Präsident der General=Rechenkammer declariret, und wenn der von Printz sich gäntzlich vom Hofe und aus der Stadt retiriren solte, wird jener auch an deßen Stelle
hatte. Innenpolitisch arbeitete Printzen in den Jahren
Präsident vom Consistorio werden« (vgl. FRIEDLAEN-
zwischen 1712 und 1717 an mehreren Reform-
DER,
projekten wie der Neufasssung der Steuergesetze, der Reorganisation der Berliner Stadtverwaltung und der Umgestaltung des Kammergerichts mit. Besondere Verdienste erwarb er sich mit der unter seiner Federführung entstandenen »Kgl.-preuß. evangel.reform. Inspektions-, Presbyterial-, Classical- Gymnasien- und Schulordnung« von 1713 (vgl. MYLIUS, I, S. 447ff.).
E., 1902, S. 474, 649).
Printzen galt als vielseitig gebildeter und formvollendeter Hof- und Staatsmann, der 1694 und 1695 an den Sitzungen der Spanheim-Gesellschaft teilgenommen hatte, ein guter Redner und ein gläubiger Christ war, der in seinem nicht mehr überlieferten Tagebuch festhielt, daß er seit 1714 die Bibel 22mal gelesen habe. 1704 schenkte ihm Friedrich I. das havelländische G u t Marquard, das noch heute seinen Namen
367
368
Printzen,
Marquard Ludwig von
trägt. Soweit es seine Zeit erlaubte, zog sich Printzen auf sein Gut Karow bei Genthin zurück, das er 1708 erworben hatte.
Johann Daniel Schmidtmann (1663-1728), der Prediger der Parochialkirche, leistete Printzen in seinen letzten Stunden geistlichen Beistand. [JS]
Werke Disp. iur. publ. de tutelis illustrium / quam ... praeside ... Henrico Coccejo ... placido eruditorum examini submittit autor Marquardus Ludovicus de Printzen. - Denuo récusa. Francofurtum ad Viadrum: Zeitler, 1713. (24: Jur. Diss. 3424a; 1. Aufl. 1693, 3. Aufl. 1717). Anrede/ Sr. Excell. Herrn Marquard Ludwigs von Printzen/ Königl. Preußischen würcklichen Geheimen Staats=Rahts/ des Preußis. Schwänzen Adler=Ordens=Ritters/ Schloß=Hauptmanns/ und Praesidentens des Consistorii, Directoris der Lehns=Sachen/ &c. Bey Niedersetzung Der Societaet der Wissenschafften. In: Kurtze Erzehlung/ Welchergestalt Von Sr. Kön. Maj. in Preußen Friedrich dem I. in Dero Hauptsitz Berlin die Societaet der Wissenschafften Oder zu mehrer Aufnahme des gelehrten Wesens abzielende Gesellchafft gestifftet worden Und wie dieselbe zu ihrer völligen Niedersetzung gediehen. Mit Beifügung des Stiftungs=Briefs/ der Einrichtungs=Gesetze/ derer bey der Niedersetzung gehaltenen Reden/ und des Catalogi Membrorum Societatis. BERLIN/ Verlegts Johann Christoph Papen/ Königl. privilegirter wie auch der Societät Buchhändler und Factor. Gedruckt von Gotthard Schlechtigern/ Königl. privilegirten auch der Societaet bestehen Buchdr. 1711. [4°]. (23: Aa 6). ALLOQVIUM PER-ILLUSTRIS ET EXCELLENTISSIMI DOMINI MARQUARDI LUDOVICI à PRINTZEN, S. R. M. Pruss. Ministri & Consiliarii Status intimi, Ordinis Prussici Aquilae nigrae Equitis, Praefecti, Palatio, Consistorii Praesidis, Rerum Universitatum supremi Curatoris, Capitanei Comitatus Ruppinensis & territorii Bellinensis, Ecclesiae Cathedralis Magdeburgicae Canonici, Domini Hereditarii in Caro, &c. &c. &c. pro Inaugurat i o n Societatis Scientiarum. [Rede zur Eröffnung der Sozietät der Wissenschaften ]. In: [Formey, J. H. S. ]: HISTOIRE DE L'ACADEMIE ROYALE DES SCIENCES ET BELLES LETTRES, depuis son origine jusqu'à present. AVEC LES PIECES ORIGINALES. A BERLIN, CHEZ HAUDE ET SPENER, Libraires de la Cour & de l'Academie Royale. MDCCL, S. 192-197.
Briefe Copie d'une lettre de Möns, le Baron de Printzen du 12e. Fevrier 1711/12 à Mylord Raby. (GStA Rep. 81, London Nr. 6, f. 784-786). 3 Schreiben von Printzen 1714-1719 (AFSt/H). 3 Schreiben an Printzen 1717-1723 u. a. an A. H. Francke (AFSt/H). Schreiben ohne Anrede von M. L. v. Printzen [an J. v. Besser?], 21. Dec. 1711. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 34a, f. 25v, 28v). Schreiben ohne Anrede von M. L.v . Printzen [an J. v. Besser?], Berlin 2. März 1713. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 28, f. 7a). Schreiben ohne Anrede von M. L. v. Printzen [an J. v. Besser?], Berlin 8. (?) März 1713. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 28, f. 7b). Schreiben ohne Anrede von M. L. v. Printzen [an J. v. Besser], Berlin 19. März 1713. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 28, f. 3a). Schreiben ohne Anrede von M. L. v. Printzen [an J. v. Besser?], 30. März 1714. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 28, f. 62v/r). Schreiben ohne Anrede von M. L. v. Printzen [an J. v. Besser?], Febr. 1716. (HStA Dresden: Zeremonienmeister Sect. I, XIV, Nr. 28, f. 51a, v/r).
Printzen, Marquard Ludwig von Nachlaß Autograph. (Amtliches Schreiben mit e. Unterschrift, Berlin 2. Okt. 1715, 2 S.). (46: Aut. IV, 35). Extrait de la lettre de Mr. le Baron de Printz, Ministre d'Etat, President des Affaires Ecclésiastiques. Oranjebourg, le 13 Avril 1711. (GStA Rep. 81, London Nr. 6, f. 781; bezieht sich auf Pläne der Kirchenunion mit England).
Literatur Epigramm auf seine Vermählung und Allegorie auf seinen Tod. in: DEVISES ä La Gloire de la Cour Prussienne et de Ses Ministres. ( l a : Nachlaß Oelrichs, Nr. 415); Nobilissimi Ordinis Aquilae Borussiacae decus ... manibus ... Friderici Regis Borussiaci ... M . L. a Printz ... collatum magno Mecaenati ... gratulari voluit ... de aquila simplicitatem columbinam testaturus. Neo-Ruppini, [1706.] 2°. (BL : 839.m. 27.(17.); Wolverdientes Ehren=Gedächtniß Dem Hoch=Würdigen und Hochwolgebohrnen Herrn, H E R R N Marquard Ludwig Freyherrn von Printzen/ Sr. Königl. Majest. in Preussen Gewesenen Ober=Hoff=Marschall, würcklichen Geheimen Etats= und Krieges Raht, Rittern des Preuß. Schwartzen Adler=Ordens, Schloß=Hauptmann, Präsidenten des Teutschen und Französischen Consistorii, wie auch des Reformirten Kirchen=Directorii; des Lehn=Wesens, wie auch aller Geistlichen und Kirchen=Sachen Directori, Protectori der Königl. Societät der Wissenschaften, wie auch aller Königl. Universitäten und des Collegii Medici, Directori des Kirchen=Rahts im Dohm, des Königl. Joachimsthalischen Gymnasii, des Montis Pietatis und des Oranienburgischen Waysen=Hauses, Hauptmann zu Jericho und Alten Plato, Domherrn der Hohen Stiffts=Kirche zu Magdeburg; Erbherrn auf Caro, Seedorf, Nielbock, Golwitz, Alt und Neu Schallenen, Parey, Grütz und Ferchel. Denen Hochbetrübt=Hinterlassenen zum Trost, Der Welt zum Vorbild und Nachfolge, So wol in Teutscher als Lateinischer Sprache auffgerichtet. Darin: ELSNER, Jacob: Gedächtniß=Schrifft/ Dem Hoch=Würdigen und Hoch=Wolgebohrnen Herrn, HERRN Marqw. Ludwig von Printzen, Sr. Königl. Majest. in Preussen gewesenen Ober=Hoff= Marschall, Würcklichen Geheimen Etats= und Krieges=raht, Rittern des Preuß. Schwartzen Adler=Ordens, Schloß= Hauptmann, Präsidenten des Teutschen und Frantzösischen Consistorii; wie auch des Reformirten Kirchen=Directorii; Des Lehns=Wesens, wie auch aller Geistlichen und Kirchen=Sachen Directori, Protectori der Königl. Societät der Wissenschafften, wie auch aller Königl. Universitäten und des Collegii Medici, Directori des Kirchen=Rahts im Dom, des Königl. Joachimsthalischen Gymnasii, des Montis Pietatis und des Oranienburgischen Waysen=Hauses; Hauptmann zu Jericho und Alten=Plato, Dohm=Herren der Hohen Stiffts=Kirche zu Magdeburg; Erb=Herrn auf Caro, Seedorf, Nielbock, Golwitz, Alt= und Neu=Schallenen, Parey, Grütz und Ferchel. gesetzet von Jacob Elßner, D. Berlin, Gedruckt bey Joh. Grynaeus, Kön.Preuß. und der Societ. der Wissens. Buchdr. [o. J.] (14: Hist. Germ, biogr. 153, 1); Den Besten Balsam Eines unverweßlichen Namens Betrachteten bey dem Grabe Des Hoch=Würdigen, Hoch=Wohlgebohrnen Herrn Herrn Marquard Ludewig von Printzen, Sr. Königl. Majest. in Preussen Hochbetrauten Ober=Hoff=Marschalls, Würcklichen Geheimen Etats= und Kriege=Raths, Rittern des Ordens vom Schwarzen Adler, Schloß=Hauptmanns, Directoris der Kirchen= und Lehn=Sachen, sämtlicher Königlichen Universitäten Curatoris, des Chur=Märckischen wie auch des Teutsch= und Französischen Evangelisch=Reformirten Ober=Consistorii und Directorii Präsidentens, Amts=Hauptmanns von Jericho und Alten=Platho, Dom=Herrns des Dom=Capituls zu Magdeburg, Erb=Herrns auf Caro, Seedorf, Schallena etc. Welcher Anno M D C C X X V den 8. November in Berlin seelig verstorben, Und suchten Gegen Seine EXCELLENZ Dadurch den letzten unterthänigen Danck Gegen die gantze Hochwohlgebohrne leyd=tragende Familie Aber ihren unterthänigen Respect durch hertzliches Mitleide und kräfftigen Trost zu bezeugen INSPECTOR, Hoff= und Dohm= wie auch übrige Evangelisch=Reformirte Teutsche und Wallonische Prediger des Hertzogthums Magdeburg, [ohne Druckerimpressum]. (14: Hist. Germ, biogr. 153, 5); GUNDLING, Nicolaus Hieronymus: LAVDATIO FVNEBRIS QVAM PROPTER O B I T V M I T E M P E S T I W U M VIRI REVERENDISSIMIILLVSTRISSIMI ATQVE EXCELLENTISSIMI DN. DOMINI MARQVARDI LVDOVICI S ROMANI IMPERII LIB. BARONIS DE PRINTZEN, . . . DOMINI SVI AC MAECENATIS OMNIBVS V I R T V T V M ORNAMENTIS CVMVLATISSIMI AVCTORITATE SENATVS ACADEMICI DIE XII. FEBRVARII M D C C XXVI. IN FRIDERICIANA RECITAVIT NICOL. HIERONIMUS GVNDLINGIVS ICT. POTENTISSIMI BORUSSIAE REGIS CONSILIARIVS INTIMVS IVRIVM ELOQVENTIAE ET ANTIQVITATVM PROFESSOR ORDINARIVS. BEROLINITYPIS J O H A N N I S GRYNAEI. [1726], (14: Hist. Germ, biogr. 153, 4; 14: H. Germ, biogr. 434, 14); KLEINSCHMID, Ludwig: Mortem Luctuosissimam ILLUSTRI VIRI MARQUARDI LUDOVICI DE PRINZEN, . . . VI. Idus Novembris M D C C XXV, Gloriosissima Vita DEFUNCTI lessu hoc deplorat
369
370
Printzen,
Marquard
Ludwig von
L U D O V I C U S K L E I N S C H M I D . B E R O L I N I , TYPIS J O H A N N I S GRYNAEI. [1726], (14: Hist. Germ, biogr. 153, 7); LA CROZE, Mathurin Veyssiére: I N O B I T U M MAXIMI VIRI M A R Q U A R D I D E P R I N T Z , Supremi Aulae Borussicae Mareschalli &c. &c. &c. s. 1. e. a. [Berlin 1726]. (14: Hist. Germ, biogr. 153, 6); WESTERMANN, Nikolaus: O R A T I O , Q V A PERBEATIS M A N I B V S R E V E R E N D I S S I M I , ILLVSTRISSIMI A T Q V E E X C E L L E N T I S S I M I D O M I N I M A R Q U A R D I L U D O V I C I S. R O M A N I I M P E R I I LIB. B A R O N I S A P R I N T Z E N , S. R. M. PRUSSIC A E SVPREMI AVLAE MARESCALLI, M I N I S T R I E T C O N S I L I A R I I STATVS E T BELLI I N T I M I , O R D I N I S REGII E Q V I T I S , S. PALATII CAPITANEI, R E F O R M A T I SVPERIORIS E C C L E S I A R V M D I R E C T O R I I PRAESIDIS, O M N I V M Q V E RERVM E C C L E S I A S T I C A R V M E T F E V D A L I V M D I R E C T O R I S , A C A D E M I A R V M S V M M I CVRATORIS, G E R M A N I C I G A L L I C I Q V E C O N S I S T O R I I E C C L E S I A S T I C I PER M A R C H I A M E L E C T O R A L E M PRAESIDIS; R E G I A E S O C I E T A T I S S C I E N T I A R V M P R O T E C T O R I S , C O L L E G I I M E D I CI, S Y N E D R I I C A T H E D R A L I S T E M P L I ; GYMNASII REGII J O A C H I M I C I ; M O N T I S PIETATIS E T V R A N O POLITANI O R P H A N O T R O P H I I D I R E C T O R I S , P R A E F E C T V R A R V M J E R I C H O E T ALTEN-PLATO CAPITANEI, C A N O N I C I T E M P L I A R C H I C A T H E D R A L I S M A G D E B V R G I C I , D Y N A S T A E H E R E D I T A R I I IN C A R O , S E E D O R F , N I E L B O C K , G O L W I T Z V E T E R I E T N O V O S C H A L L E N A , PAREY, G R U I T Z E T F E R C H E L , M A E C E N A T I S N O S T R I , HEV! Q V O N D A M I N D V L G E N T I S S I M I D. XXIV. J A N U A R I I A. M D C C X X V I . N O M I N E S E N A T V S A C A D E M I C I V I A D R I N I PARENTAVIT N I C O L A V S W E S T E R M A N N , E L O Q V E N T I A E P R O F E S S O R . B E R O L I N I ; LITERIS J O H A N N I S GRYNAEI. [1726]. (14: Hist. Germ, biogr. 153, 2); WITHOF, Johannes Hildebrand: O R A T I O Q U A S A N C T I S S I M U S M A N I B U S VIRI R E V E R E N D I S S I M I ; I L L U S T R I S S I M I A T Q U E E X C E L L E N T I S S I M I D O M I N I D O M I N I M A R Q U A R D I L U D O V I C I S. R O M . IMPERII LIB. B A R O N I S A P R I N T Z E N A U G U S T I S S I M I B O R U S S O R U M R E G I S S U P R E M I A U L A E MARES C H A L L I , ... P A T R O N I A C M A E C E N A T I S N O S T R I S U M M A R E L I G I O N E E T PIETATE C O L E N D I N O M I N E S E N A T U S A C A D E M I C I A N N O M D C C XXVI. I N A C A D E M I A E R E G I A E D U I S B U R G E N S I S A C R O A T E R I O M A J O R E P U B L I C E PARENTAVIT J O H A N N E S H I L D E B R A N D U S W I T H O F I U S HIST. E L O Q . E T G R A E C . L I N G . PROF. O R D . H.T. UNIV. R E C T O R . B E R O L I N I , TYPIS J O H A N N I S G R Y N A E U S . [1726]. (14: Hist. Germ, biogr. 153, 3); FRIEDLAENDER, E.: Berliner geschriebene Zeitungen aus den Jahren 1713 bis 1717 und 1735. Ein Beitrag zur Preußischen Geschichte unter König Friedrich Wilhelm I. Berlin 1902. (Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H. XXXVIII); Stammfolge der Freiherren von Printz. Glücksburg 1957. (Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 16; Freiherrl. Häuser B, Bd. II); A D B , Bd. 26 (1888), S. 5 9 6 - 6 0 0 ; SCHICKETANZ, Peter (Hrsg.): Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Berlin 1972. (Texte zur Geschichte des Pietismus 111,1); BRATHER, 1993, S. 313ff.; GStA Rep. 2, Nr. 10 (Direktion der Domkirche an M. L. von Printzen, 1709); GStA Rep 9, K, Lit. b, Fase. 27 (Hauptmann Ruppin und Beilin, 1705); GStA Rep 9, K, Lit. M III Fase. 1 (Acta de 1699-1765 zu Calender-Sachen in den Königl. Preuß. Staaten; fol. 4: Conclusio Corporis Evangelicorum (23. Sept. 1699); fol. 30ff.: Streit der Hallenser Buchdrucker um Kalenderverkauf; fol. 58-59v: Schreiben von David Bläsing, Prof. math. ord., an den Kf. wegen Kalender (1699?); zahlreiche Schreiben der Akademie in dieser Angelegenheit, mehrfach von Printzen unterz.); GStA Rep. 36, Nr. 792 (Ordnung der Leichenprozession beim Begräbnis der Königin Sophie Charlotte unter Leitung des Schloßhauptmanns von Printzen. 1705); GStA Rep 9, K, Lit. n Fase. 3 (Untersuchung der allgemeinen Verhältnisse an der Ritterakademie durch von Printzen, von der Gröben und von Götzen 1707-1709: Auftrag zur Inspektion der Ritterakademie vom 18. März 1707, um sie in besseres Ansehen zu bringen; Bericht, betreffend den Zustand der Ritterakademie vom Dez. 1707 und 27. Jan. 1708).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Verw. m.
Ransieben, Christian
Ransleben, Christian * 18. März 1650 Spandau t 14. Juli 1714 Berlin Pädagoge, Theologe, luth. V Jacob R., Handwerker M Susanna geb. Nisicke GD 1680 Anna Ursula geb. Lube K mehrere Kinder, u. a. Anna Regina bis 1661 Stadtschule in Spandau, danach Schulen in Brandenburg a. d. H., Rathenow, später am Cöllnischen Gymnasium 1666 Universität Frankfurt/O. (n. iur.) 1 6 7 2 - 1 6 7 3 Universität Jena 1673-1674 Universität Frankfurt/O. 1 6 7 4 - 1 6 7 7 Hauslehrer 1 6 7 7 - 1 6 8 0 Baccalauraeus am Cöllnischen Gymnasium 1 6 8 0 - 1 7 1 4 Erster luth. Prediger auf dem Friedrichswerder (ab 1683 zugl. Prediger in der Dorotheenstadt) Christian Ransleben wurde am 18. März 1650 als Sohn des Handwerkers Jacob Ransleben und seiner Frau Susanna geborene Nisicke in Spandau bei Berlin geboren. Zunächst besuchte er bis zu seinem 11. Lebensjahr die Spandauer Stadtschule; später wurde er in Brandenburg a. d. H. und Rathenow unterrichtet, bis er ans Cöllnische Gymnasium kam, dessen Leitung damals Rektor Samuel Müller (1610 bis 1674) innehatte. Am 17. Juli 1666 ließ sich Ransleben - noch als Minderjähriger - vom Rektor und Professor philosophiae naturalis Philipp Buch in die Matrikel der Universität Frankfurt/O. aufnehmen (FRIEDLÄNDER, 1888, S. 114,3). Erst Jahre später, und zwar von 1673 bis 1674, wird er dann an der brandenburgischen Landesuniversität auch studieren. Zunächst immatrikulierte er sich jedoch im Sommersemester 1672 unter dem Rektorat des Professors juris Johann Christoph Falckner (1629-1681) an der Universität Jena (JAUERNIG/ STEIGER, 1977, S . 614). Schon im nächsten Jahr kehrte Ransleben an die Viadrina zurück, wo er sich bis Pfingsten 1674 aufhielt (allerdings findet sich in der Matrikel, in welche er sich seinerzeit »non juravit« eingetragen hatte, kein Hinweis auf seine Volljährigkeit). 1674 in seine Heimat zurückgekehrt, war Ransleben zuerst Hauslehrer bei verschiedenen Ber-
liner Familien, bis er 1677 als Baccalaureus inferior ans Cöllnische Gymnasium unter Rektor Johannes Bödiker (164-1695), der nach dem Tode Müllers 1674 dieses Amt übernommen hatte, berufen wurde. Ein Jahr später konnte er zum Baccalaureus superior aufsteigen. Selbstverständlich gehörte es zu den Pflichten eines Schulkollegen, sich bei besonderen Anlässen mit einem Gelegenheitsgedicht in Erinnerung zu bringen. So schrieb Ransleben 1679 zur Eheschließung des kfl.-brandenburgischen Kammergerichtsrates Martin Friedrich Seidel (1621—1693), seinem »Hochgeneigten Patronen«, mit Eva Catharina geborene von Ilow verwitwete von Rochow ein umfangreiches deutschsprachiges Hochzeitsgedicht. Seine hohe poetische Begabung unterstrich er auch mit drei Madrigalen, die er 1678 auf den Tod von Ursula Maria geborene Hoffmann, der Ehefrau des Arztes Gregor Bernhard, dichtete. Bereits 1677 verfaßte Ransleben zur Gedächtnisfeier für den kfl.-brandenburgischen Generalquartiermeister Joachim Ernst Bläsendorff (1640-1677) am 21. Okt. 1677 ein fünfiehnstrophiges Epicedium, in dem sich jambische und trochäische Verse abwechselten. Bläsendorff war einen Monat zuvor bei der Belagerung Stettins durch brandenburgische Truppen gefallen. Ranslebens Epicedi-
371
372
Ransieben,
Christian
um kann zugleich als personengeschichtliche Quelle zum brandenburgischen Kriegswesen gelten, da hier zahlreiche hochrangige Militärs genannt werden, die im schwedisch-brandenburgischen Krieg um den Besitz Vorpommerns gefallen sind, wie etwa der Rittmeister Alexander Magnus von Burgsdorff und der Obristwachtmeister von Schlabrendorff, die beide 1675 bei Fehrbellin ihr Leben ließen, oder der »JachtJuncker« Vitzthumb von Eckstedt, der wie Bläsendorffbei der Belagerung Stettins starb. Nachdem Ransieben insgesamt drei Jahre als Praeceptor am Cöllnischen Gymnasium gewirkt hatte, ersuchte ihn der Magistrat auf dem Friedrichswerder um eine Probepredigt, die einer möglichen Vokation auf das Predigtamt vorauszugehen hatte. Bis in das Jahr 1680 hinein hatte das Cöllnische geistliche Ministerium die anfallenden Amtspflichten auf dem westlich von Cölln gelegenen und nach dem Dreißigjährigen Krieg befestigten Friedrichswerder zu erledigen. Erst am 31. Okt. 1680 wurden der Erste reformierte Prediger auf dem Friedrichswerder, Adolph Christoph Stosch (um 1653-1691), am 7. Nov. dann der Erste lutherische Prediger, nämlich Ransleben, bestellt. Sowohl auf dem Friedrichswerder als auch in der Friedrichstadt, wo ebenfalls der Friedrichswerdersche Rat für die geistlichen Verrichtungen Sorge zu tragen hatte, predigten abwechselnd reformierte und lutherische Geistliche. Da es jedoch an einem Kirchengebäude fehlte, wurde der Gottesdienst im Rathaus auf dem Friedrichswerder gehalten - erst am 20. Mai 1699 stellte Kurfürst Friedrich III. der immer größer gewordenen Gemeinde eine Hälfte des Marstalls zum Umbau für ein neue Kirche zur Verfügung, die 1701 eingeweiht wurde (KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II, S. 6 1 7 ; die andere H ä l f -
te des Marstalls erhielt die französischen Gemeinde für ihren Kirchenbau zugesprochen). Nachdem Ransieben am 11. Sonntag nach Trinitatis 1680 seine Probepredigt abgelegt hatte, bekam er am 29. Aug. die Vokation und wurde am 7. Nov. in Gegenwart des Kurprinzen und seines Hofes durch den Cöllnischen Propst Gottfried Lange (1640-1687) der Friedrichswerderschen Gemeinde vorgestellt. Sowohl Stosch als auch Ransieben erhielten je 30 Taler als Geschenk vom Kurfürsten, der auch die neueingerichtete Friedrichswerdersche Kirche mit 40 Talern bedachte (SCHACHINGER, 1993, S. 151). Während jedoch Stosch seine Probepredigt vor der Gemeinde im Obergeschoß des Rathauses halten durf-
te, hatte der Friedrichswerdersche Rat als Ort der Probepredigt von Ransieben die sogenannte Jerusalemische Kirche in der Friedrichstadt bestimmt, deren Patronat zwischen den Magistraten von Cölln und Friedrichswerder jedoch strittig war (KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 620). Wohl vor allem deswegen hatte Ransieben anfangs Schwierigkeiten, sich in seiner Gemeinde durchzusetzen, was ihm dann erst mit Unterstützung des Konsistoriums gelang (SCHACHINGER, 1993, S. 143f.). Am 9. Nov. 1680, zwei Tage nach seiner Amtseinführung als Prediger auf dem Friedrichswerder, ehelichte Ransieben Anna Ursula geborene Lube, eine Tochter des Berliner Stadtrichters Jakob Lube; zur Hochzeitsfeier verfaßte Rektor Johannes Bödiker für seinen ehemaligen Schulkollegen und dessen Frau zwei Epithalamia. Von den aus dieser Ehe stammenden Kindern ist lediglich der Name der Tochter Anna Regina überliefert; sie starb bereits im Kindesalter und wurde in der Grabstelle ihres Vaters beigesetzt (KÜSTER/ M Ü L L E R , 1 7 5 2 , II, S . 6 2 0 , m i t d e m
Hin-
weis, daß ihr Leichnam der erste gewesen sei, der nach der Einweihung der neuerbauten Kirche auf dem Friedrichswerder 1701 an dieser bestattet wurde). 1683 wurde Ransieben zugleich zum Prediger in der Dorotheenstadt berufen. Sein Vorgänger Martin Schultze, der auch Prediger an der Gertraudenkirche war, hatte als strenger Lutheraner an solchen traditionellen religiösen Zeremonien wie dem Tragen des weißen Chorrockes oder dem Singen der Einsetzungsworte beim Abendmahl, die vom Konsistorium unter reformierter Leitung beanstandet wurden, festgehalten und war deshalb von seinen Ämtern entbunden worden. Von 1683 an wurden die lutherischen Prediger des Friedrichswerder mit den kirchlichen Angelegenheiten in der Dorotheenstadt betraut, der Friedrichswerdersche Rat besaß das Besetzungsrecht für die dortigen Pfarrstellen (WENDLAND, 1930, S. 56f.). Mit dem Bau der Kirche in der Dorotheenstadt war bereits 1678 begonnen worden, knapp zehn Jahre später wurde sie fertiggestellt - bis dahin predigten die Geistlichen im Sommer unter freiem Himmel, im Winter in einem Haus, das ihnen der Hamburger Bote Paul Grote zur Verfügung stellte. Zur Einweihung der neuerbauten Kirche am 11. Dez. 1687 predigte Ransieben in Anwesenheit von Mitgliedern der kurfürstlichen Familie; seine Predigt mit dem Titel »Der von Gott gebotene Tempelbau« ist
Ransieben, Christian nur handschriftlich überliefert und enthält am Anfang eine mit dem 6. Febr. 1688 datierte Widmung an Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg und dessen zweite Gemahlin Dorothea. Wie die Kirchen auf dem Friedrichswerder und in der Friedrichstadt war auch die Dorotheenstädtische Kirche 1687 als Simultankirche eingerichtet worden, dergestalt, daß morgens der reformierte Geistliche und nachmittags der lutherische Geistliche ihre Amtshandlungen vollzogen; auch die französischen Prediger durften die Kirche für ihre Gemeinde nutzen. In ähnlicher Weise wurde die Schule bei der Dorotheenstädtischen Gemeinde eingerichtet, die bereits vor der Erbauung der Kirche existiert hatte und wohl durch den Kantor als ersten Schulhalter geleitet wurde. Durch das Wachstum der Gemeinde wurden nun drei Lehrer bestellt, von denen der Rektor stets reformiert und der Kantor stets lutherisch zu sein hatten; daneben gab es den Schreib- und Rechenmeister für die kleinen Schüler. Der erste Rektor hieß Phönius, erster Kantor war Fincke. Zunächst wurde der Unterricht teilweise in den Wohnungen der Lehrer durchgeführt, bevor 1715 der Kantor Johann Ernst Roßkämmer (gest. 1748) die ehemalige Rats- und Gerichtsstube als Schulstube erhielt (STECHOW, 1887, S. 29f.). Ransieben bekleidete beide geistlichen Amter gewissenhaft bis zu seinem Tode im Jahre 1714. Während seiner etwa 25jährigen Amtszeit wirkten an den genannten Kirchen als lutherische Prediger Johann Friedrich Jergius (1638-1704), bei dessen Begräbnisfeier Ransieben die Leichenpredigt hielt, Johann —> Porst und Johann Gustav Reinbeck (1683-1741). Von den reformierten Predigern sind hier außer Stosch vor allem Johann Friedrich Sturm (1659 bis 1702), ab 1693 Hofprediger, Marcus Steffens (um 1650-1736), jedoch 1718 als Konvertit aus seinem Amt entlassen, und Johann Friedrich Scholtz (1657 bis 1731) zu nennen. In den überlieferten Akten wird wiederholt über Streitigkeiten zwischen den Geistlichen in der brandenburgisch-preußischen Residenz berichtet; dabei ging es nicht nur um theologische Differenzen zwischen den lutherischen und reformierten Predigern, sondern oft um ganz handfeste finanzielle Dinge. So zum Beispiel beschwerten sich mehrere Geistliche, deren Wortführer Ransieben war, über den Garnisonprediger Christoph Nagel (1658-1699), der bei den Kindtaufen mehr als fünf Paten zugelassen hatte und
über seinen eigentlichen Amtsbezirk hinaus seine Amtshandlungen verrichtete (das Schreiben Ranslebens an den kfl.-brandenburgischen Geheimen Rat Daniel Ludolf von Danckelmann [1648-1709] vom 17. Jan. 1697 in: GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 17, Bl. 42). Je höher die Zahl der zugelassenen Paten war, umso größer waren für den Geistlichen natürlich die damit verbundenen Einnahmen. Die Pröpste zu Berlin und Cölln, Philipp Jakob Spener (1635-1705) und Frantz Julius —> Lütkens, wurden mit der Anfertigung von Gutachten beauftragt, auf deren Grundlage ein Erlaß vom 11. Febr. 1697 dann die Zahl der Paten bei Kindtaufen auf fünf festsetzte und für jeden darüber hinaus gehenden Paten eine Strafgebühr für das Armenhaus bestimmte; außerdem wurde es den Angehörigen der verschiedenen Truppenteile, die nicht zur eigentlichen Garnison zählten, freigestellt, sich zu religiösen Amtshandlungen eines Berliner Predigers ihrer Wahl zu bedienen. Höhepunkte der Amtstätigkeit Ranslebens waren zweifellos neben der Einweihung der neuerbauten Dorotheenstädtischen Kirche am 11. Dez. 1687 die Einweihung des neuen Kirchengebäudes auf dem Friedrichswerder am 10. Juli 1701, bei der er als Erster lutherischer Prediger vor Mitgliedern der königlichen Familie über »Jacobs Bekäntniß von einem neuen Kirchen=Hause« predigte; dem Druck der Predigt angehängt ist eine »ODE/ Die bey der Einweihung gesungen«. Zum selben Anlaß schrieb der Prediger auch ein »Bät= Lob= und Danck=Lied«. Daneben umfaßt Ranslebens Werkverzeichnis zahlreiche Leichenpredigten und Gelegenheitsgedichte, darunter auch ein Glückwunschcarmen für den in Königsberg gekrönten preußischer König Friedrich I., der am 6. Mai 1701 seinen Einzug in die Residenz BerlinCölln hielt. Die von Ransieben versifizierte, auf Anordnung des Berliner Rates vom königlichen Baudirektor Martin Grünberg (1647-1706) errichtete Ehrenpforte hat der Konrektor am Berlinischen Gymnasium, Sebastian Gottfried —> Starck, ausführlich beschrieben. Besonders zu erwähnen ist schließlich Ranslebens Trauergedicht auf den 1687 erfolgten Tod Markgraf Ludwigs von Brandenburg. Das ursprünglich 100 Alexandrinerverse lange Epicedium ist nämlich in einer weiteren Fassung überliefert, deren Druck nicht nur andere Typen und geringe orthographische Änderungen aufweist, sondern dem auch in der 5. Strophe vier Verse fehlen (hier mit [...] gekennzeichnet):
373
374
Ransieben,
Christian
»Wie stehet Friderich/ der Erste von den Erben Der weiten Märcker=Welt/ bey seines Brüdern sterben; Jch seh' Jhn gantz erstarrt bey dieser strengen Noht/ Er redet nichts/ als nur: Mein Bruder der ist todt! [Den Bruder/ der Jhn hat beweinet mit den Seinen Als todt/ den muß Er todt itzt in dem Sarg beweinen; Dis neue Ratzel wird nun überall gefragt: Wer sind die Brüder/ die sich beyd' als todt beklagt?] Der Chur=Printz leidet viel; Sein Hertz wird Jhm durchschnitten; Der mit Jhm war ein Hertz ist in die Grufft geschritten; Mich deucht/ der schriebe recht/ der auff des Sarges Zier Des Printzen schriebe so: Vier Hertzen liegen hier.« (V. 3 7 ^ i 8 ) Markgraf Ludwig starb am 7. April 1687 in seinem 21. Lebensjahr auf dem kurfürstlichen Schloß in Potsdam, vermutlich an Fleckfieber, nachdem er neun Tage bettlägerig zugebracht hatte. Am Hofe verbreitete sich das Gerücht, er wäre vergiftet worden. Friedrich, der letzte noch lebende Sohn des Großen Kurfürsten aus dessen erster Ehe mit Luise Henriette von Nassau-Oranien, suchte die Mörder in der Umgebung seiner Stiefmutter Dorothea; sein Verhältnis zu ihr hatte sich seit 1686, als Friedrich Wilhelm in seinem Testament die Söhne aus der zweiten Ehe reich ausstattete, weiter verschärft, ja er argwöhnte sogar, daß seine Stiefmutter auch ihn wegen ihres ältesten Sohnes hatte umbringen lassen wollen.
Der schwächliche, etwas verwachsene und gesundheitlich instabile Kronprinz war nämlich im Dez. 1686 selbst »auf den Tod erkrankt«; in der Meinung, einem Giftanschlag zum Opfer gefallen zu sein, hatte er »vorsorglich« ein »Gegengift« eingenommen, daß seine Gesundheit weiter schädigte. Obwohl eine eingesetzte Untersuchungskommission keine Giftspuren nachweisen konnte, fürchtete der Kurprinz um sein Leben, so daß er und seine Gemahlin Sophie Charlotte von Braunschweig-Lüneburg nach einem Kuraufenthalt in Karlsbad nicht in die Residenz zurückkehrten, sondern sich an den in jener Zeit dem Kurfürsten feindlich gesinnten weifischen Hof nach Hannover begaben. Friedrich Wilhelm drohte daraufhin mit Enterbung und Veränderung der Thronfolge - erst nach Vermittlung des Landgrafen von Hessen-Kassel, des Vaters der ersten, 1683 verstorbenen Gemahlin des Kurprinzen, Elisabeth Henriette von Hessen-Kassel, konnte das Zerwürfnis beigelegt werden; das Paar kehrte im Herbst 1687 nach Berlin zurück. Von dieser politischen Entwicklung her gesehen ist die Eliminierung jener vier Zeilen im Epicedium Ranslebens zu verstehen, mit welchen der Prediger auf die erwähnte »tödliche« Erkrankung des Kurprinzen angespielt hatte. Ransieben starb am 14. Juli 1714. Leichenpredigt, Abdankung und Epicedia auf den Verstorbenen sind nicht überliefert; Ranslebens Grab befand sich in der Friedrichswerderschen
Kirche
(KÜSTER/
MÜLLER,
1752, II, S. 620, wo auch die deutschsprachige Inschrift mitgeteilt ist). Die Bibliothek des Predigers wurde 1714 in dem Pfarrhaus auf dem Friedrichswerder versteigert. Ranslebens Nachfolger auf dem Ersten lutherischen Predigtamt wurde Johann Gustav Reinbeck, dessen Stelle als Zweiter lutherischer Prediger Michael Roloff ( 1 6 8 4 - 1 7 4 8 ) erhielt. [LN]
Werke »Es stirbt die gantze Welt« [Epicedium auf Anna Feust geborene von der Willigen]. 1675 (1: Ee 700-875, 5). »Die fürs Vaterland gestorben/ Haben ewges Lob erworben!: Des Codrus Ruhm bleibt nicht verschwiegen/« [Epicedium], In: Ruhm= und Ehren=Saal/ Dem HochEdlen/ Vesten und Mannhafften Herrn Joachim Ernst Bläsendorffen/ Churfürstl. Brandenb. gewesenem General=Qvartiermeister/ Ober=Ingenieur/ Directori aller Fortificationen und Civil-Architectur, &c. Wann Derselbe/ Nachdem Er in der Belagerung vor Stettin den 22. Herbstmon. 1677. durch eine feindliche Kugel erschossen/ den 21. Weinmonats itzterwehnten Jahres zu Cölln an der Spree in der Sanct Peters Kirchen zur Ruhe gebracht ward; Eröffnet Von Nachgesetzeten. Cölln an der Spree/ Druckts Georg Schultzel Churf. Brandenb. Buchdr. [1677; 8°] (1: Ag 923, 48 R; GStA: 5 B 697). »Nur Unbestand besteht auf diesem Runde/« und »Grab=Schrifft: Bleib hier im Schatten stehn! liß/ was da angeetzet!« [Epicedia], In: Die schnelle Flucht des Lebens/ Wenn (Tit.) Herrn/ Herrn Thomas Schatten/ Churfürstl.
Ransieben,
Christian
Brand, weiland im Ampt Saarmund Amptschreibers/ Erblasster Leib eben hie am 14. Martii in Volckreicher Begleitung bestattet ward/ nach dem derselbe von der Seelen/ den 3. Februarii in diesem 1678. Jahr verlassen/ Beklaget Von Nachgesetzten Lehrern des Cöllnischen Gymnasii. Cölln an der Spree/ Druckts Georg Schultze/ Churf. Brandenb. Buchdr. 1678. [8°] (1: Ag 923, 51 R). »I. Madrigal. Ein Hiskias girrt vor Noht/ ... II. Madrigal. Zeigt Zucht des Höchsten Liebe an/ ... III. Madrigal. Herr Bernhards seine Augen=Lust/« [Epicedium]. In: Das Kräutlein Patientia hat des berühmten Medici, (Tit.) Hn. D. GREGORII BERNHARDI, weyland Hertzgeliebte Eh=Genossin/ (Tit.) Frau Ursula Maria gebohrne Hoffmanninn/ Jn ihrem Christlichem Tugend=garten vor andern wachsen und sehen lassen/ durch ihr gantzes Leben/ und sonderlich als Sie von G O T T mit anderthalb Jähriger schmertzlicher Kranckheit heimgesuchet worden/ bis Sie am verwichenem 23. Novembr. 1678./ Abends umb halb 7.Uhr/ im HErrn entschlaffen/ und am 8. Decembr. rühmlich zur Erden bestattet/ Solches hat der sei. Frauen zu letzten Ehren/ den Hinterbliebenen zum Trost anmercken wollen J O H A N N E S BÖDIKERUS, P Gymn. Colon. Rect. Cölln 1678 [8°] (1: Ag 923, 55 R; in dem unter dem Namen des Cöllnischen Rektors Johannes Bödiker ausgegangenen Gelegenheitsdruck auch ein Epicedium von Ransieben). »Jäger: Jäger/ die in Wäldern jagen/« [Epicedium]. In: Glückliche Himmels=Jagt/ Wird nach seligen Absterben Des HochEdelgebohrnen/ Vesten und Mannhafften Herrn/ Hn. Hans Friederich von Oppen/ Sr. Churfürstl. Durchl. zu Brandenb. weiland wolbestalten Ober=Jägermeisters und Cammer=Herrn: Hauptmanns der Aempter Marienwalde/ Reetz/ Potstam und Sarmund/ etc. Erb=Herrn auff Fredersdorff und Radun/ etc. Als demselben am 23. Januar. 1678. Standesmäßige Leich=Begängniß geschähe/ Zu letzten Ehren und schuldiger Dancksagung vorgestellet Von Etlichen Lehrern des Petrinischen GYMNASII in Cölln. Cölln an der Spree/ Druckts Georg Schultze/ Churf. Brandenb. Buchdr. 1678. [8°] (1: Ag 923, 50 R). »So mancher Kopff/ so mancher Sinn/« [Epithalamium]. In: Die beste Weiber=Wahl/ Wann Der Hoch=Edler und Vester Herr Martin Fridrich Seidel/ Churfürstl. Brandenb. wollbestalter Hoff= und Cammergerichts=Rath/ Die Hoch Edelgeborne Frau/ Frau Eva Catharina von Jlowinn/ Des Hoch Edelgebornen Herrn/ Hn. Hans Heinrich von Rochow/ Churfürstl. Brandenb. ehmals wolbestallten Obrist=Wachmeisters/ und des hohen Stiffts zu Brandenburg Domherrn/ auff Kemnitz Erbsessen Hinterlassene Wittwe Wählet/ und Jhm dieselbige den 14. Herbstmonat in diesem 1679. Jahrs zu Kemnitz ehlich vertrauen last/ gewiesen von Nachgesetztem. Berlin/ Gedruckt bey Christof? Runge/ Anno 1679. (1: Ms. Boruss. fol. 200, f. 2 2 8 r - 2 2 9 v ; f. 2 4 0 r - 2 4 1 v ) . Das Marwizische Wapen gepriesen, und wie demselben Frau Anna Catharina von Wedel/ gebohrne von der Marwiz/ vor und nach dem Tode gegleichet, anno 1679. bey der Beerdigung gepriesen. Cölln 1 6 8 0 ( l : E e 540, 18; 15:Fam. 301/34). Jammer= Ehren= Tod= und Himmels=Berg der Sterblichen, bey dem Leichbegängniß Herrn Andreas Albrecht von Freyberg/ Churfürstl. Pommerischen Regierungs=Rath, anno 1680. den 26. April aufgerichtet. Cölln 1680 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 620). Jammer=Klagten/ Uber Den unvermuhteten und frühzeitigen Todt Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Ludewig/ Marggraffen zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Jülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen und Schwiebus Hertzogen/ Burggraffen zu Nürnberg/ Fürsten zu Halberstadt/ Minden und Camin/ Graffen zu Hohen=Zollern/ der Marek und Ravensberg/ Herrn zu Ravenstein/ und der Lande Lauenburg und Bütow/ etc. Da derselbige im 21. Jahr seines Alters/ am 28. Martii in diesem 1687. Jahr/ nach dem Er bis am 9ten Tag bettlägerig gewesen in Potstam auffm Churfürstl. Schlosse sanfft und selig im HErrn entschlaffen/ Jn gehorsamster Unterthänigkeit zusammen geschrieben Von Christian Ransleben/ Prediger auffm Friderichs=Werder und in der Dorotheen=Stadt. [1687; 4°] In: Klag= und Trost=Schrifften/ W i e auch Die Leich= und andere Trost Predigten Welche gehalten Worden/ Auff den frühzeitigen/ jedoch höchst=seeligen Abscheid Des Weyland Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Ludwig/ Marggraffen zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Jülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Schwiebus Hertzogen/ Burggrafen zu Nürnberg/ Fürsten zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ Graffen zu Hohen=Zollern/ der Marek und Ravensberg/ Herrn zu Ravenstein/ und der Lande Lauenburg und Bütow/ etc. Der im Jahre 1687. den 28. Martiis/ 7. Aprilis am andern Oster=Tage/ umb 1 Uhr Nachmittage/ im zwantzigsten Jahre und Neunden Monden seines Alters/ zu Potsdam/ auff dem Churfürstl. Schlosse/ seelig im Herrn entschlaffen Und Dessen Hochfürstl. Körper In eben dem Jahre am 27. Aprilis/ 7. Maii Mittwochs nach dem Sonntage Cantate in der Churfürstl. Schloß= und Thum=Kirchen zu Cölln an der Spree Mit Hochfürstlichen Solennitäten in das Erb-Begräbniß ist beygesetzet worden. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich
375
Ransleben,
Christian
Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hoff=Buchdr. [1687; 4°] (1: St 7100a, 10; 1: St 7100a, 23, aber andere Typen, geringe orthographische Abweichungen, vier Verse fehlen, außerdem Druckersignum auf dem Titelblatt: Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hoff=Buchdrucker; 3: Nf 687. 4°, 8). Der von Gott gebotene Tempelbau, in einer Predigt Uber die Worte Hagg. im 1. C. v. 8 Gehet hin auf das Gebirge und holet Holtz. etc. an den Tage, Da die von Ihrer Churfürstlichen Durchläuchtigkeit zu Brandenburg, Frauen Dorothea, Neüerbaute Kirche, in der DorotheenStadt, war der 11. Decembr. dieses 1687. Jahres eingeweihet ward, einfältig betrachtet und Andern zu betrachten öffentlich Vorgetragen von Christian Ransleben Prediger der Evang: Lut. Gemein aufm FridrichsWerder und in der DorotheenStadt. Fridrichswerder 1688 (1: Ms. Boruss. fol. 626; Döhn, 1988, S. 50). Fridrichs-Werdrische Besondere Klage/ Ward/ Da das Gerüchte kam/ Daß Der Durchlauchtigste/ Großmächtigste Fürst und Herr/ Herr Friderich Wilhelm/ der Grosse/ Marggraff zu Brandenburg/ Des Heil. Rom. Reichs ErtzCammerer und Churfürst/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Jülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ Pommern/ &c. Hertzog/ ... Den 29. April/ in diesem 1688. Jahre/ durch einen sanfften und seligen Tod aus der Welt gegangen/ Geführet von der Kirchen und Stadt/ Fridrichs-Werder/ Und hernach/ da der hinterbliebene Cörper des höchstseligsten Churfürsten/ mit einem seiner hohen Ankunfft anständigen/ und seinen grossen Thaten würdigen Leichen-Gepränge/ in das Churfürstliche Begräbniß/ in der Thum-Kirchen zu Cölln an der Spree/ den 12. Septembr. in gedachtem Jahre niedergesetzet ward/ Auffgeschrieben ... von Ch. Ransleben/ Prediger im Friderichs-Werder/ &c. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfl. Brandenb. Hoff-Buchdrucker [1688; 2°] (1: St 9688 angeb.; GStA: 14a 49, 10; Ha 33: 160 A 15, 8). Brandenburgs Leid und Freud/ Oder Das höchst betrübte und sehr wieder getröstete Brandenburg/ Da Der Durchlauchtigste/ Großmächtigste Fürst und Herr/ Hr. Friderich Wilhelm/ der Grosse/ Marggraff zu Brandenburg/ des H. Rom. Reichs Ertz=Cammerer und Churfürst etc. etc. Den 29. April durch den Tod/ von einem Zeitlichen/ zu dem ewigen Reiche erhaben ward/ Und Der Durchlauchtigste/ Großmächtigste Fürst und Herr/ Hr. Friderich der Dritte/ Marggraff zu Brandenburg/ des H. Rom. Reichs Ertz=Cammerer und Churfürst/ etc. etc. Dessen Zepter ergriffen/ Thron betreten und Krone auff seinem Haupte gesetzet hatte/ An dem 14. Junii/ war der Tag/ da itzt hochgedachte S. Churfürstl. Durchl./ alß das ordentliche Oberhaubt/ von der sammtlichen Märckschen=Ritterschafft und denen Städten die Erbhuldigung empfingen/ Zusammen betrachtet und Andern mit theils unterthänigsten/ theils willigen Händen zu betrachten dargereichet Von Christian Ranßleben/ Prediger auffm Friderichswerder und in der Dorotheen=Stadt. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brand. Hof=Buchdr. [1688; Fol.; enthält von Ransleben sechs Carmina: I. Allgemeine Jammer=Klage/ wegen des Todes Des Grossen Churfürsten. II. Wahrhafftiges Gerücht vor Und in dem Tode Des Glorwürdigsten Churfürsten. III. Eine in tieffster Demuth gesetzte Grabschrifft auff den Tod Des unvergleichlichen Churfürsten. IV. Fester Trost geschöpft auß den Brunnen Jsraelis vor die/ die betrübt sind über den Tod Des höchst seeligen Churfürsten. V. GOttes huldreiche Gnade/ bey dem Tode Des im Leben höchstgnädigsten Churfürsten. VI. Unterthänigster Glückwunsch/ abgestattet/ Nach dem Tode Des nunmehro höchstbeglückten Churfürsten/ an den Jtzt glücklich regirenden Churfürsten/ . . . ] (KZK-Bbl7: XIX, 57, 122; 14: Hist. Boruss. 28, 36; 27: 4 Bud. Jus germ. 190, 4); dasselbe, jedoch ohne Druckimpressum in: Churfürstliche BRANDENBURGISCHE Huldigungs Formulen und Carmina. Cölln an der Spree/ Hats verlegt Rupertus Völcker/ Buchhändler/ Anno M D C LXXXVIII. [1688; 4°] (1: Ag 923, 78 R). »Pred. 7.v. 4. Es ist Trauren besser dann Lachen/ dann durch Trauren wird das Hertz gebessert« [Epicedium]. In: Klag= Trost= und Lob=Gedichte/ Der Weyland Hoch=Edlen und Hoch=Tugendbegabten Frauen/ Fr. Catharina Elisabeth/ gebohrnen Kühlweininn/ Herrn Johann Bessers/ Churfürstl. Durchl. zu Brandenb. Hoff= Legation= und Magdeburgischen Regirungs=Rahts/ Hochgeliebtesten Eheliebsten/ Zu Ehren auffgesetzet Von unterschiedenen Gönnern und guten Freunden. A N N O M . D C . LXXXIX. [1689] (14: H. Sax. D. 19, 4). Gedächtniss und Ehren Pforte, als ... Friderich, König in Preussen ... 1701 den 6. Maji seinen ... Einzug hielt in Berlin ... in aller Unterthänigkeit gesetzet. Cölln an der Spree 1701: Liebpert [2°] (14: Hist. Boruss. 50, 105; Küster/ Müller, 1752, II, S. 621, u. d. T.: Gedicht auf die Krönung König Friedrichs I. von Brandenburg-Preußen). Jacobs Bekäntniß von einem neuen Kirchen=Hause/ ... Das neue Evangel. Kirchen=Hauß Allhier/ auf dem Friedrichswerder/ in diesem 1701. Jahr/ den 10. Julii eingeweihet wurde ... Von Christian Ransleben/ Erstem Prediger der Evangel. Lutherischen Gemein daselbst Und in der Dorotheen=Stadt. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preußischer Hof=Buchdr. [1701; 4°; angehängt: »ODE/ Die bey der Einweihung gesungen. Ausgesetzt von C.R.«] (14: Hist. Boruss. 37, 30).
Ransieben,
Christian
Bät= Lob= und Danck=Lied Welches/ Als/ Unter der glücklichen Regierung Des Allerdurchlauchtigsten/ Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friderichs/ Königs in Preussen/ etc. etc. etc. Die Neue Kirche aufm Friderichswerder/ Den 10. Julii/ im Jahre 1701. War der VII. Sonntag nach Trinitatis. Eingeweihet ward/ gesungen wurde/ Auffgesetzet von Christian Ransieben/ Evangel. Luth. Prediger daselbst und in der Dorotheen=Stadt. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Hof= Buchdrucker. 1701. [8°] (Ha 33: 152 J 116b). Die schwere Prediger-Würde bey dem Hintritt des Joh. Fried. Sturms nachgedacht ... Cölln a. d. Sp. 1702 (14: Hist. Germ, biogr. 60, 19). Davids Versicherung, die er gehabt von seinen Zeiten, aus Ps. 31,16. bey der Leiche, Herrn Joh. Friedrich Jergius/ Evangelisch=Lutherischen Predigers, anno 1704. den 22. Jun. vorgestellet. Cölln 1704 [4°] (14: Hist. Germ, biogr. 60, 44). JEsu Herrlichkeit, die er nach seiner Menschheit erhalten in der Zeit, aus Ps. 8, 4. 5. nach tödtlichen Hintritt Herrn Gottfried Kirch/ Astronomi bey der Königl. Societät der Wissenschafften an. 1710. den 3. Aug. in einer Gedächtniß=Predigt vorgestellet. Cölln 1710 [4°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 621).
Briefe Schreiben an den kfl.-brandenburgischen Geheimen Rat Daniel Ludolf von Danckelmann vom 17. Jan. 1697 betreffs Irrungen zwischen dem Garnisonprediger Nagel und dem geistlichen Ministerium wegen der Gevatternzahl bei Taufen und wegen der Personen, die Nagel unberechtigt an sich zieht (GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 17: Geistliche Angelegenheiten von Berlin [1691-1697], Bl. 42).
Literatur BÖDIKER, Johannes: LUBENTIA. Cum Dn. Christianus Ranslebius, Virginem Annam Ursulam Lubenam, duceret Coloniae d. 9. Novembr. 1680. Ad Auspicatas nuptias, verbis aliquä Archaicis, antiquä fide descripta ä Johanne Bödikero. P. Gymn. Colon. Rectore. Colonhe Brandenburgic Bandeco berufen. Rittner hatte seine Kirchenämter an St. Marien 36 Jahre inne. Während an der Kirche zu St. Nicolai durch den Propst Philipp Jakob Spener (1635-1705) und den Diakon Johann Caspar Schade (1666 bis 1698) die pietistischen Glaubensvorstellungen mehr und mehr Raum gewannen, vertraten die Geistlichen
zu St. Marien ein gemäßigtes orthodoxes Luthertum. Ihnen war 1692 verboten worden, »den so genanten Pietismus auf die Cantzel zu bringen« und gegen pietistische Anschauungen zu predigen, weil dies nur zu noch mehr »Zwispalt und Uneinigkeit unter den Evangelischen« führen würde (so das kfl. Edikt vom 7. Jan. 1692, abgedruckt bei ALAND, 1943, S. 124). Gleichwohl bemühte sich auch Spener während der Streitigkeiten zwischen Pietistismus und Orthodoxie um die lutherisch-orthodoxen Geistlichen in der brandenburgisch-preußischen Residenz - seine Schrift »Behauptung der Hoffnung künftiger besserer Zeiten« (1692/93) widmete er zum Beispiel den beiden Predigern zu St. Marien, Rittner und Bandeco (vgl. zum Kontext auch WALLMANN, 1987, S. 82f.). Als Archidiakon von St. Marien und dienstältester Prediger in der Residenz gehörte Rittner der Untersuchungskommission an, die im Berliner Beichtstuhlstreit, den Johann Caspar Schade mit seiner Abstellung der Privatbeichte ausgelöst hatte, zur Klärung der Vorwürfe gegen den Diakon von St. Nicolai berufen worden war und am 17. Mai 1697 im kurfürstlichen Schloß tagte (vgl. OBST, 1972, S. 71 f.). Die Mitglieder der Kommission, die aus drei Geheimen Räten, drei Angehörigen des Magistrats und vier Vertretern der Geistlichkeit - neben Andreas Rittner Propst Spener, Konsistorialrat Christoph Joachim Buchholtz (gest. 1703) und Diakon Johann Paul Astmann (1660—1699) — bestand, sollten nach Anhörung beider Parteien ein Gutachten vorlegen, auf dessen Grundlage der Kurfürst entscheiden wollte. Wie die anderen verfaßte auch Rittner, der unter den Gegnern Schades zu den versierten Theoretikern gehörte, ein Votum zu den von den Stadtverordneten und Gewerken erhobenen Anklagepunkten (GStA Rep. 47 B 4, Fase. 18, Bl. 58ff.; zusammengefaßt mitgeteilt bei OBST, 1972, S. 89-91). In ihm vertrat er - wenn auch gemäßigt - mit einem hohen Aufwand theologischer Gelehrsamkeit den Standpunkt der orthodoxen Geistlichkeit, die an der Privatbeichte festhielt und an den überlieferten Ordnungen nicht rütteln lassen wollte. Auch der ebenfalls gemäßigt-orthodoxe Propst zu St. Petri in Cölln, Frantz Julius —> Lütkens, hatte sich in einem Brief an Spener sowie in einer, allerdings erst nach seinem Tode veröffentlichten Schrift für den Erhalt der Privatbeichte ausgesprochen. Die endgültige kurfürstliche Entscheidung lag erst nach Schades Tod vor: Friedrich III. hob am 16. Nov.
387
388
Rittner, Andreas 1698 in seinem »DECISUM, Wegen der Freyheit Des Beicht=Stuhls« den Beichtzwang vor dem Abendmahl auf, gewährte Beichtfreiheit und wies die Prediger in der Residenz an, Gläubige, die aus Gewissensgründen die Privatbeichte ablehnten, aber sonst einen christlichen Lebenswandel führten, nicht mehr vom Abendmahl auszuschließen. Um Mißbrauch zu vermeiden, mußten sich jedoch die Gläubigen, welche ohne Privatbeichte kommunizieren wollten, zuvor bei einem Prediger anmelden. Entsprechend der kurfürstlichen Verordnung meldete sich am 5. Dez. 1698 der Drechsler Michael Wiese bei Rittner zum Abendmahl ohne Beichtzwang an. Als dieser den Kommunikanten nicht von der Privatbeichte überzeugen konnte, verwies er ihn an seinen Amtskollegen Astmann, doch Wiese beharrte darauf, bei Rittner, dem dienstältesten Prediger, zum Abendmahl zu gehen und meldete sich am 15. Dez. erneut bei ihm; bei dieser Begegnung soll der Prediger den Drechsler sogar beleidigt haben. W i e Rittner verweigerten auch die Prediger zu St. Petri, Lucas Heinrich —» Thering und Peter Siegmund —> Pape die Umsetzung des kurfürstlichen Decisums, indem sie sich auf ihr Gewissen beriefen, welches ihnen nicht gestatte, das Abendmahl ohne vorherige Privatbeichte auszuteilen. Deshalb belangt, rechtfertigten sich Thering und Pape noch vor dem Weihnachtsfest in einem ausführlichen Bericht an den Kurfürsten; Rittner und sein Amtskollege Daniel Bandeco schlössen sich ihnen mit einem fast gleichlautenden Schreiben an (GStA Rep. 4 7 B 4, Fasz. 18, Bl. 2 8 4 - 2 8 4 v ) . Am 29. Dez. 1698 beschwerte sich Wiese in einer Eingabe an Friedrich III. über den Archidiakon von St. Marien und bat den Kurfürsten, für die Einhaltung des Decisums Sorge zu tragen. Bereits einen Tag später übergab Rittner dem Konsistorialpräsidenten Paul Freiherrn von Fuchs ( 1 6 4 0 - 1 7 0 4 ) seine ausführliche Stellungnahme zu dem Vorfall, in welcher er in neun Punkten sein Verhalten zusammenfaßte (GStA Rep. 47 B 4, Fasz. 18, Bl. 3 0 0 - 3 0 3 ; vgl. auch OBST, 1972, S. 120f.). So seien unter anderem die seinerzeit in der Untersuchungskommission gegen Schade von ihm in seinem Votum aufgeführten Argumente noch nicht überzeugend widerlegt worden; auch habe er bei seiner Magisterpromotion in Jena vor 30 Jahren einen Eid auf die Augsburgische Konfession geleistet, den er nicht brechen dürfe. Darüber hinaus sei die Zahl der Anhänger, die Beichtfreiheit begehren würde, verschwindend gering, so daß es ihn
mit Sorge erfülle, wenn er wegen einiger weniger Tausende verärgern würde, zumal der Kurfürst zugesagt habe, die lutherischen Kirchenbräuche zu schützen. Rittner verwies auch auf die Diskussion, die jetzt unter den Predigern über die Beichtfreiheit stattfinde und deren Ausgang er abwarten wolle, und setzte sich mit weiteren gegen ihn erhobenen Vorwürfen auseinander. Abschließend verwies er auf seine Herkunft aus einer angesehenen altmärkischen Bürgerfamilie und bat den Konsistorialpräsidenten um Geduld in dieser schwierigen Angelegenheit. Doch Freiherr von Fuchs war entschlossen, den W i derstand der Prediger gegen das Decisum zu brechen. Am 30. Dez. 1698 erhielten Thering und Pape eine Vorladung vor das Konsistorium, Rittner wurden drei Tage Bedenkzeit zugebilligt - allen betroffenen Predigern wurde Amtsenthebung angedroht, falls sie sich weigerten, das kurfürstliche Decisum anzuerkennen. Beim neuerlichen Verhör vor dem Konsistorium am 3. Jan. 1697 gaben Rittner und die anderen Geistlichen ihren Widerstand gegen die Gewährung der Beichtfreiheit schließlich auf und unterwarfen sich der kurfürstlichen Order. Zu Rittners engeren Verwandten gehörte als Schwiegersohn der Superintendent zu Neuruppin, Samuel Christian Teuber ( 1 6 7 1 - 1 7 3 9 ) , ein Sohn des Berliner Propstes Christian Teuber ( 1 6 3 8 - 1 6 9 0 ) . Carl Hildebrand Freiherr von Canstein (1667-1719), neben Spener und nach dessen Tod der wichtigste Berliner Pietist, schrieb am 22. Okt. 1698 an seinen Freund August Hermann Francke ( 1 6 6 3 - 1 7 2 7 ) in Halle: »Es soll H. Ritner an der Marien kirchen gesagt haben, Er hette hofnung, das sein Schwieger Sohn Magister Teuber : / homo mundunus / : eine professionem zu Halle bekommen, welche keine andere sein kan als Linguarum orientalium ...« (SCHIKKETANZ, 1972, S. 45). Aus der Professur wurde jedoch nichts - Teuber blieb weiter in seinem Neuruppiner Kirchenamt, wurde 1707 zum Pastor zu St. Ulrich in Magdeburg berufen, wechselte 1709 auf das Pastorat an der Kirche zu St. Moritz in Halberstadt, wurde schließlich Konsistorialrat und General-Superintendent im Fürstentum Halberstadt. Aus dem Briefwechsel Cansteins mit Francke erfahren wir noch, daß Teuber am 4. Juni 1701 bei Canstein persönlich vorgesprochen und ihn gebeten habe, bei Francke ein gutes Wort einzulegen, damit Rittners Sohn einen Platz am Pädagogium in Halle bekäme (SCHICKETANZ, 1972, S. 120f.). Canstein
Rittner, Andreas verhielt sich ablehnend (»ich recommendire ihn in
Hierbei dürfte es sich um Friedrich Rittner gehandelt
keine wege, wie mir denn ohne das diese sache nicht
haben, der sich 1704 an der Universität Jena imma-
angehet«), erinnerte Francke jedoch daran, daß ein
trikulierte. O b auch der dritte Sohn des Archidia-
anderer Sohn Rittners bereits das Pädagogium be-
kons, nämlich Wilhelm Rittner, durch die oben
sucht habe, der jetzt an der Universität Königsberg
erwähnte Fürsprache Teubers ins Hallesche Pädago-
studieren würde. Gemeint ist Samuel Rittner, der
gium aufgenommen wurde, ist nicht sicher; er stu-
zunächst in Jena studiert hatte, wo er 1701 unter dem
dierte später in Helmstedt, immatrikulierte sich 1714
Praeses Georg Schubart ( 1 6 5 0 - 1 7 0 1 ) eine »»ORATIO
ebenfalls in Jena, wurde 1718 in Helmstedt Licenti-
PANEGYRICA IN S E M P I T E R N A M
at theologiae und erhielt noch im selben Jahr durch
LAUDEM
A T Q U E M A G N I F I C E N T I A M BEROLINI REGI-
Protektion seines Schwagers Teuber eine Berufung
N A E U R B I U M I N G E R M A N I A « hielt (SCHMIDT,
zum Zweiten Domprediger in Halberstadt.
1731, S. 12, schrieb dieses »Berlin-Lob« fälschlich
stieg er zum Ersten Domprediger auf, in welchem
1745
dem Vater Andreas Rittner zu), bevor er sich noch im
Amt er 1749 verstarb.
selben Jahr am 7. Juni unter dem Rektor Johann
Als Andreas Rittners Kräfte zum Ende seiner Amts-
Christoph Boltz an der Universität Königsberg immatrikulierte. Samuel Rittner wurde später Prediger in Kolberg, wo er jedoch vor 1729 bereits verstarb. Im Archiv der Franckeschen Stiftungen in Halle ist ein Brief des Vaters vom 5. Juli 1698 aufbewahrt, in dem sich Andreas Rittner bei Francke bedankte, daß dieser seinen Sohn, der im März das 15. Lebensjahr vollendet hatte, ins Pädagogium aufgenommen habe.
zeit hin nachließen, mußte er sich bei der Erfüllung seiner Amtspflichten von einem Adjunkten unterstützen lassen. Der Archidiakon, dessen Werkverzeichnis einige Disputationen sowie Leichenpredigten und Epicedia enthält, starb am 14. März 1721 im Alter von 7 5 Jahren. Leichenpredigt und Abdankung sind nicht überliefert, auch Epicedien auf den Verstorbenen sind nicht bekannt.
[LN]
Werke ORATIO K A T A I K E Y A S T I K H , confirmans praestantissimam illam, quam optimi quique Politicorum, probant, sententiam: NVLLAM ESSE VERAM REM P VB LI CAM SINE VERA RELIGIONE E T VIRTVTIBVS, quam in Florentißima Schola Neo-Brandenburgensi, sub Directione Clarißimi ac Doctißimi VIRI M. C H R I S T O P H O RI LATZKII, RECTORIS DIGNISSIMI, elaboravit ac memoriter habuit ANDREAS RITHNERVS, Tangermündensis Palseo-Marchicus, dicta: Schola; Alumnus. A N N O M D C LXIII. Calend: Septembris, MAGDEBVRGI, Typis J O H A N N I S MULLERI. [1663]. (Ha 33: 74 L 14, 33). EXERCITATIO METAPHYSICA D E C O N C V R S V CAVS/E PRIMAE CVM S E C V N D I S Q V A M SUB PRfcSID O HENRICI RIXNERI METAPHYS. ET PHILOS. NATVRAL. IN ACAD. JVLIA PROFESS. PVBL. ORDINARII Dn. Prjeceptoris ac Fautoris sui omni observantiae cultu proseqvendi Publico Philosophantium examini subjicit ANDREAS RITNERUS Tangermunda Marchicus AUTOR IN MAJORI N O V I J V L E I A V D I T O R I O Ad d. XIIX. Novembr. HELMESTADII, Typis JACOBI MVLLERI Anno M D C LXV. [1665; 4°] (1: Ah 8672, 4; 23: A: 32. 4 Phys., 18; 23: S: Alv.: X 150, 64). Q . D. B. V. P R E S I D E MAGNIFICO A C A D E M L E J E N E N I S RECTORE, DN. G E O R G I O GOEZIO, Moralium Profess. P. & Ordinario celeberrimo, D O M I N O PATRONO, PR/ECEPTORE E T HOSPITE SVO O M N I OBSERVANTLE C V L I V 7ETERNVM D E V E N E R A N D O , De IVRE DEI IN H O M I N E S ad diem M. Anno /Erx Christians M D C LXVII. publice disputabit ANDREAS RITNERVS, Tangermündensis Marchicus. AVTOR E T R E S P O N D E N S . JEN/E, Typis W E R T H E R I A N I S . [1667; 4°] (1: B. Diez 4° 2572, 16; 23: Xb 3680, 15). Wohlverdienter Prediger höhere Befoderung zu der schönen Himmelskirche, bey dem Leichbegängnisse Herrn Barth. Wulcovii, Inspectoris zu Wilßnack, anno 1675. den 6. Dec. aus Ps. 27, 4. vorgestellet. Stendal: Christoph Freytag 1676 [4°] (Küster/ Müller,1752, II, S. 491). Das wohlvergnügte Davids=Herz Gottgeliebter Kaufleute, welches Herr Johann Nibbe/ Bürger und Kaufmann zu Havelberg in seinem Leben und Tod ihm rühmlich erwehlet, bey dessen lezten Ehrendienst anno 1676. aus Ps. 73, 25. 26. der Gemeine zu Havelberg entdecket. Stendal: Christoff Freytag 1676 [4°] (Küster/ Müller,1752, II, S. 491).
389
390
Rittner, Andreas [Epicedium]. In: Heimburger, Daniel David: Leichenpredigt auf Johann Ernst Schräder, Propst in Berlin. Berlin: Salfelds Witwe 1689 (LP SA Braunschweig, Nr. 5992). Der auf dem Meer dieser Welt zwar sinckende, aber nicht untersinckende Simon/ aus Gen. XLIX, 18. bey Beerdigung Herrn Andreas Simons/ Handelsmanns in Berlin, betrachtet. Berlin 1692 [4°] (Küster/ Müller,1752, II, S. 491). »Qvi solitus varios de morbis ferre triumphos« [Epicedium]. In: JUSTA FUNEBRIA VIRO Magnifico et Excellentissimo DOMINO MARTINO WEISIO, Doctori Medico, Sereniss. Elect. Brandenb. Consiliario, Archiatro, supremo, Et Collegii Medici Seniori, DN. Patrono et Fautori suo Magno, Ipso exequiarum Die XXV. Martii, A7E.C. MDCXCIII. facta ä Ministerio Berlinensi. Berolini, Typis V. Salfeldii. [1693] (1: Ee 633, 11,4; 1: Ee 6012-5a). Die Nach ihrem Heyl geistlich lüsterne RAHEL/ Wie dieselbe Zum schuldigsten Ehren=Gedächtniß der gottseligen Frauen/ Frauen Elisabeth/ gebohrner Dameroin/ TIT. Herrn Johann Melchior Leonhardts/ Vornehmen Bürgers und Kauffmanns in Berlin/ Gewesener hertz=geliebter Ehegenoßin/ Aus denen von Derselben biß an Jhr sei. Ende öffters wiederholten Worten Hiob. XIII, 16. Er wird ja mein Heyl seyn! Am 21ten Julii des 1695ten Jahrs/ war der neunte Sonntag nach Trinitatis, der Gemeine zu St. Marien daselbst vorgestellet hat M. ANDREAS Rittner. BERLJN/ gedruckt mit Salfeldischer Wittwen Schrifften. [1695; 8°] (1: Ee 520, 10). Votum Rittners als Mitglied der Untersuchungskommission im Berliner Beichtstuhlstreit vom 19. Mai 1697 (GStA Rep. 47 B 4, Fase. 18, Bl. 58-66; zusammengefaßt mitgeteilt bei Obst, 1972, S. 89-91). Schreiben von Andreas Rittner und Daniel Bandeco an Kurfürst Friedrich III. wegen der Privatbeichte vom 22. Dez. 1698 (GStA, Rep. 47 B 4, Fasz. 18, Bl. 284-284v; Obst, 1972, S. 118, wo jedoch Bandecos Mitverfasserschaft fehlt). Unterthänigst angezeigte Ursachen, warumb ich das Heil. Abendmahl denen, so ohne Privat=Beichte hinzu gehen wollen, noch zur Zeit nicht reichen kan. [Stellungnahme Rittners vom 30. Dez. 1698 an Konsistorialpräsidenten Paul Freiherrn von Fuchs] (GStA Rep. 47 B 4, Fasz. 18, Bl. 300-303; zusammengefaßt mitgeteilt bei Obst, 1972, S. 120f.). Der auf die Höhe fahrende Simon ... bey Beerdigung Herrn Georg Simons/ Handelsmanns in Berlin [gest. 24. Dez. 1700] / aus Mich. 7/ 7. den 2. Jan. 1701. betrachtet. Berlin: Salfeld [1701; 8°] (KZK-Bb 17). Fälschliche Zuweisung ORATIO PANEGYRICA IN SEMPITERNAM LAUDEM ATQUE MAGNIFICENTIAM BEROLINI REGINAE URBIUM IN GERMANIA ... SAMUELE RITTNER BEROLINENSI. IENAE EX OFFICINA NISIANA MDCCI. [1701; Fol.] (14: Hist. Boruss. 37, 31; Schmidt, 1731, S. 12, schrieb dieses »Berlin-Lob« [1700] fälschlich dem Vater Andreas Rittner zu).
Briefe Schreiben an August Hermann Francke in Halle. Berlin, 5. Juli 1698 (AFSt/H C 813:3). [Schreiben von Philipp Jakob Spener wohl an Andreas Rittner: An einen Prediger/ einem die Communion ohne privat beicht öffentlich zureichen. Von der beicht freyheit in Berlin, (dat. 20. Dez. 1698). Abgedruckt in: Spener, 1711 [1987], S. 622-624],
Literatur [Carmina gratulatoria von Heinrich HORNEJUS und Heinrich CRELL aus Altenburg]. In: EXERCITATIO METAPHYSICA DE CONCVRSV CAVSjE PRIMAE CVM SECVNDIS QVAM SUB PR/ESIDO HENRICI RIXNERI METAPHYS. ET PHILOS. NATVRAL. IN ACAD. JVLIA PROFESS. PVBL. ORDINARII Dn. Praceptoris ac Fautoris sui omni observantise cultu proseqvendi Publico Philosophantium examini subjicit ANDREAS RITNERUS Tangermundä Marchicus AUTOR IN MAJORI NOVI JVLEI AVDITORIO Ad d. XIIX. Novembr. HELMESTADII, Typis JACOBI MVLLERI Anno M D C LXV. [1665; 4°] (1: Ah 8672, 4); [Carmina gratulatoria von Georg Götze, Caspar Posner, Julius Heinrich von Bülow, Johann Herbert von Bülow, Peter Vehr (d. J.) und Georg Schumacher]. In: Q. D. B. V. P&ESIDE MAGNIFICO ACADEMLE JENENIS RECTORE, DN. GEORGIO GOEZIO, Moralium Profess. P. & Ordinario celeberrimo, D O M I N O P A T R O N O , P R J E C E P T O R E E T H O S P I T E S V O O M N I O B -
Rittner, Andreas S E R V A N T L E C V L T V ¿ E T E R N V M D E V E N E R A N D O , D e I V R E D E I I N H O M I N E S ad d i e m M . A n n o jEra: C h r i stiana: M D C LXVII. publice d i s p u t a b i t A N D R E A S R I T N E R V S , T a n g e r m ü n d e n s i s Marchicus. A V T O R E T R E S P O N D E N S . J E N i E , Typis W E R T H E R I A N I S . [1667; 4°] (1: B. Diez 4° 2 5 7 2 , 16); SPENER, Philipp Jakob: Letzte Theologische Bedencken u n d andere Brieffliche A n t w o r t e n 1711. N e b s t einer Vorrede von Carl H i l d e b r a n d von C a n stein. Teil 1 u n d 2. Eingeleitet von Dietrich B l a u f u ß u n d Peter Schicketanz. Hildesheim 1987, S. 6 2 2 - 6 2 4 ; PORST, 1714 [1727], S. 535; PORST, 1716 [1727], S. 4 1 9 ; GROSS, J o h a n n Matthias: Historisches Lexicon evangelischer Jubelpriester. 3 Bde. 1 7 2 7 - 1 7 4 6 , hier Bd. 2 (1732), S. 163 (= D B A , 1043, S. 227); KÜSTER, G e o r g G o t t f r i e d : Antiqvitates T a n g e r m v n d e n s e s . B e r l i n 1 7 2 9 ; SCHMIDT, 1 7 3 1 , S. 6 2 ; KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , I I , S . 4 9 0 f . ; JÖCHER/ ROTERMUND,
1897, V I I , S p . 7 6 (= D B A , 1 0 4 3 , S . 235);NOHL, 1 9 0 3 , S . 93;FISCHER, 1 9 3 7 , S . 17;FISCHER, 1941, I I , S . 702; ALAND, Kurt: Spener-Studien. Arbeiten zur Geschichte des Pietismus I. Berlin 1943, S. 7 3 u. ö.; D e r Briefwechsel Carl Hildeb r a n d v o n Cansteins m i t August H e r m a n n Francke. Hrsg. von Peter SCHICKETANZ. Berlin/ N e w York 1972, S. 4 5 u. 120f.; OBST, H e l m u t : D e r Berliner Beichtstuhlstreit. D i e Kritik des Pietismus an der Beichtpraxis der lutherischen O r t h o d o x i e . W i t t e n 1972, S. 8 9 - 9 1 , 1 2 0 - 1 2 2 u. ö.; WALLMANN, Johannes: Philipp J a k o b Spener in Berlin 1691 bis 1705. In: Z T h u K 84 (1987), S. 5 8 - 8 5 , hier S. 82f.; G S t A Rep. 4 7 B 4 Fasz. 12: Geistliche Angelegenheiten von Berlin. 1 6 7 9 - 1 6 8 1 [1683], Bl. 9 4 - 9 8 : Rittners Vokation z u m D r i t t e n D i a k o n zu St. Nicolai v o m 2 6 . O k t . 1681 u n d Bestallungsschreiben v o m 26. Nov. 1681; GStA Rep. 4 7 B 4, Fase. 18, Bl. 5 8 - 6 6 , Bl. 2 8 4 - 2 8 5 v u. Bl. 3 0 0 - 3 0 3 .
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , T h e o l . m . (1).
392
Rotaridis,
Christian
Rotaridis, Christian *
Caschau (Ungarn)
t 30. Jan. 1723 Cölln Pädagoge, luth. V N. N . M N. N. Butten zu verweisen. Wie sein Vorgänger Bödiker gab auch Rotaridis jährlich einen Katalog der unter seiner Leitung im Ordo primus durchgeführten Disputationen und Deklamationen heraus, von denen die Kataloge für die Jahre 1704, 1705 und 1709 erhalten geblieben sind. Der » C A T A L O G U S D I S P U T A T I O N U M E T DEC L A M A T I O N U M « für 1704 listet zum Beispiel die im Wechsel gehaltenen Disputationes Theologiae et Physicae auf, jeweils mit Datum, Thema, Namen der Respondenten und Opponenten. Ab zweiter Jahreshälfte wurden die Disputationes Physicae durch Disputationes Pneumaticae abgelöst; im allgemeinen fand wöchentlich eine Disputation statt. Der Katalog enthält nicht nur ein Verzeichnis der unter Rotaridis veranstalteten deklamatorischen Übungen der Schüler (wobei die Übungen zu Ciceros Verteidi-
Rotaridis, Christian gungsrede für Sextus Roscius aus Ameria gesondert
henen v. Flemmingschen Schulgelder [1712] in:
erscheinen), sondern auch eine Aufstellung der unter
GStA Rep. 4 7 B 4 Fasz. 21, Bl. 4 5 - 5 3 ) . D a bei der
Konrektor T h e o d o r R h e w e n d (gest. 1709) gehalte-
Einrichtung des Flemmingschen Legates festgelegt
nen Deklamationen. W i e der Katalog für 1705 aus-
worden war, d a ß die Zinsen jener 2 0 0 Taler unter den
weist, w u r d e n zunächst wechselseitig Disputationes
Cöllnischen Schulkollegen geteilt werden sollten, be-
Theologiae et Pneumaticae abgehalten, ab Mai die
schwerten sich im April 1712 Konrektor Christian
letzteren dann durch Disputationes Metaphysicae et
Rubin ( 1 6 6 8 - 1 7 2 7 ) , Kantor J o h a n n Andreas Lüdek-
Philosophicae ersetzt, doch überwogen insgesamt die
ke ( 1 6 7 3 - 1 7 3 7 ) sowie die Kollegen Georg Leonhard
theologischen Disputationen.
Beyer u n d Gabriel Friese (gest. 1738) beim Rat über
Rotaridis' Werkverzeichnis enthält außerdem k n a p p
ihren Rektor, daß er alles o h n e ihr Wissen ausgeführt
20 überlieferte Gelegenheitscarmina, zumeist Epice-
hätte. In einer umfangreichen Verteidigung (ebenda,
dia, gewöhnlich 4 0 bis 50 Verse lang, oft in Latein
Bl. 4 9 - 5 1 ) bedauerte Rotaridis sein Vorgehen: Er
verfaßt u n d mit griechischen W o r t g r u p p e n d u r c h -
habe nur das bisher »fruchtlos« liegende Kapital bes-
setzt, m a n c h m a l ist auch das ganze C a r m e n in Grie-
ser anlegen wollen, doch n u n sei durch diese »Fatali-
chisch verfaßt, u m die Gelehrsamkeit des Autors her-
tät« so viel verlorengegangen, was ihm sehr leid täte —
auszustellen. Weiter finden sich Einladungsschriften
allein wer k ö n n e gegen das Unglück? M a n müsse n u n
zu S c h u l p r o g r a m m e n , A b d a n k u n g e n u n d Standre-
den Verlust mit G e d u l d tragen, in der H o f f n u n g ,
den, unter anderem auf den kgl.-preußischen Gehei-
G o t t werde solches auf andere Weise ersetzen, die
m e n Justitien-Hofkammer- u n d Konsistorialrat Jo-
Kollegen sollten ihren Rektor von allen weiteren An-
h a n n Heinrich von Flemming (gest. 1711). Unter
sprüchen befreien. D o c h am 12. Dez. 1712 ordnete
Rektor Rotaridis hielt der später durch sein Bibelwerk
der im G e h e i m e n Staatsrat für Kirchen- u n d Schul-
bekannt gewordene Christoph Starcke ( 1 6 8 4 - 1 7 4 4 )
angelegenheiten zuständige Minister M a r q u a r d Lud-
seine Abschiedsrede »Der Preiß von Jhro Königl. M a -
wig Freiherr von —» Printzen an, daß der Rektor und
jestät Residenzien in einer
Deutsch=gebundenen
seine Schulkollegen (offensichtlich war m a n im Kon-
Rede vorgetragen« (1701). Rotaridis soll ein unge-
sistorium von deren Mitschuld überzeugt) Ersatz zu
mein fleißiger Gelehrter gewesen sein, der ein mit viel
leisten hätten, weil das Kapital ohne Z u s t i m m u n g des
M ü h e verfertigtes Lexicon C u r t i a n u m als M a n u -
Konsistoriums e n t n o m m e n u n d keine ausreichenden
s k r i p t h i n t e r l a s s e n h a b e (KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II,
Sicherheiten eingeholt worden seien.
S. 9 7 7 ) .
Rotaridis starb am 30. Jan. 1723 in seinem Cöllni-
Uber das Verhältnis des Rektors zu seinen Schulkollegen ist n u r wenig Material überliefert. Erhebliche Unstimmigkeiten gab es jedoch im Jahre 1712, als Rotaridis o h n e Z u s t i m m u n g des Konsistoriums die ehemals vom Geheimen Justitien- u n d Konsistorialrat J o h a n n Heinrich von Flemming noch zu Lebzeiten den städtischen Gymnasien sowie den Schulwitwenkassen vermachte Z u w e n d u n g antastete u n d 2 0 0 Taler dem Viehhändler Andreas Wernicke lieh, dabei dessen Sicherheiten nicht überprüfte, so d a ß nach d e m bald darauf erfolgten Konkurs Wernickes die H ä l f t e des Geldes verlorenging (Schreiben betreffs die von Rektor Rotaridis zu Unrecht ausgelie-
schen Schulamt; sein Nachfolger w u r d e der bisherige Konrektor Christian R u b i n ( 1 6 6 8 - 1 7 2 7 ) . Rotaridis war mit A n n a geborene M e m h a r d verheiratet. Ihre Tochter A n n a Rosina wurde bereits am 4. Sept. 1692 beerdigt, die A b d a n k u n g hielt damals Johannes Bödiker (BÖDIKER, 1699, II, S. 4 9 7 - 5 1 1 ; angehängt ist ein lateinisches Epicedium). Carl Solomon Rotaridis, vielleicht ein Sohn des verstorbenen Rektors, war 1728 Student an der Universität Halle u n d gehörte neben d e m späteren Propst J o h a n n Peter Süßmilch ( 1 7 0 7 - 1 7 6 7 ) zur G r u p p e der Berliner Studenten, die mit einem Epicedium den verstorbenen Konsistorialrat Johann —» Porst würdigten.
[LN]
Werke [Epicedium]. In: Pawlowsky, Andreas von: Leichenpredigt auf Samuel Müller, Rektor am Cöllnischen Gymnasium. Cölln: Georg Schultze 1674 (LP SA Braunschweig, Nr. 4389). Leichenpredigt auf Christoph Fahrenholtz. Berlin: Georg Schultzes Witwe 1685 (Stürzbecher, 1956, S. 59).
Rotaridis,
Christian
Cupido paradoxa loquens, ita solemnitatem nuptialem Johannis Schindler, eccl. Berol. diaconi, cum Maria Ehrentraut Nicolain ... condecoravit interprete Christiano Rotaridis, Hung. Coloniae Brand.: Georg Schultz [Cölln 1685; 2°] (3: Occasionalia. Vol. 6, 194). P R O G R A M M A , TRANQUILLITATEM STATUS In NATALI LXVII. SERENISSIMI ET POTENTISSIMI PAT R L E PATRIS, FRIDERICI WILHELMI, ELECTORJS BRANDENBURGICI, D O M I N I N O S T R I CLEMENTISSIMI, J U X T I M Q U E NOMINALI Q U I N Q U A G E S I M O S E R E N I S S I M I PATRICE MATRIS, DOR O T H E A , ELECTRICIS BRANDENBURGICAE, D O M I N O N O S T R j E C L E M E N T I S S I M A : Q U O R U M L E T I S S I M A M FESTIVITATEM N O N SINE FELICI OMINE DIES nobis advehet SABBATICUS, CRASTINUS N I M I R U M SEXTUS FEBRUARII, A N N I M D C LXXXVI. GRATULATORIO-ENCOMIASTICA ORATIONE IN GYMNASIO COLONIENSI CELEBRANDAM, EXPONENS. C O L O N L E BRANDENBURG I G E , PER U L R I C U M LIEBPERTUM, PRELI IBIDEM ELECTORALIS T Y P O G R A P H U M . [Cölln 1686; 8°; am Ende: »>... cum RECTORE Gymnasii VIRO Reverendo et PraeClarissimo Dn. J O H A N N E BÖDIKERO, debitä cum observantia, obsequiis & officiis, invito, rogo, obsecro, C H R I S T I A N U S ROTARIDIS, Hung. Gymn. Colon. Sub-R.«] (1: Ag 923, 24 R). »Abschied Frauen Armgard Margaretha Dehnin. J m Thon: Freu dich sehr O meine Seele/etc.: Dir/ du eitler Bau der Erden/« [Epicedium]. In: Letzte Ehren=Abstattung/ Welche Der Edlen/ Viel=Ehr= und Tugendreichen Frauen Armgard Margaretha Dehnin/ Des Edlen/ WohUEhrenvesten/ Vor=Achtbarn und Wohlbenahmten Hn. Christoph Strikkers/ Churfürstl. Brandenb. Müntz=Guardeins/ Bey Dero Christ=gebräuchlicher Beerdigung/ Am XIV. Trinit. war der 28. Aug. 1687. Abgestattet wurde. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hoff=Buchdr. [1687; 8°] (1: Ag 923, 77 R). Chelidonia pietas et gratulatio, sub cuius imagine Wendelino Lonicero ... natalitiam solemnitatem ... gratulari voluit Christianus Rotarides, Hung. Cölln: Liebpert [1687; 2°] (3: Occasionalia. Vol. 6, 187). Abdankung auf Gottfried Lange. Cölln 1687 (Küster, 1731, S. 195). Der verschwundene Jugend- aber stetswährende Tugend-Strahl . . . [Epicedium auf Johann Samuel Strahl d. )., Sohn von Johann Samuel Strahl, Prediger zu Seehausen., gest. 1688]. Cölln: Liebpert [1688; 2°] (3: Occasionalia. Vol. 3, 139). »So ists! der Himmel wil kurtzum erstritten seyn:« [Epicedium]. In: Tugend=Schmuck/ An dem Leben und Tode Der Tit. Frauen Benignen Lissowin/ Tit. Herrn Rudolph Naffzers/ Weyland vornehmen Kauff= und Handelsmanns/ wie auch Rahts=Verwandten in Cölln an der Spree/ Hinterlassenen Wittwen/ Bey ihrem ansehnlichen Leich=Begängnüß/ A m 28. Octobr. 1688. Der Seel. Frauen zu letzten Ehren/ den Leydtragenden zu einigem Trost/ mit der Feder etwas entworffen/ von Des Cöllnischen Gymnasii Lehrern. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfl. Brandenb. Hoff=Buchdr. [1688; 8°] (1: Ag 923, 80 R). »Numinis effigies, Homo bellus, cuncta creata« [Epicedium]. In: Ehren=Schrift/ Herrn Gustavus Cassel/ Kauff= Und Handelsmann in Cölln/ Nunmehr Seeligem Zu gutem Gedächtniß zusammen getragen/ Und Bey Seiner Christlichen Leich=Begängniß A m 14. Julii 1689, Den Leydtragenden zum Trost Ubergeben Von Des Cöllnischen Gymnasii Lehrern. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hof=Buchdr. [1689; 8°] (1: Ag 923, 81 R). »Indoluisse tuo fas est, SCHINDLERE, dolore« [Epicedium], In: SYMPATHLA LACRIMABILIS d u m Uxori Clarissimae b. m. MARL® E H R E N T R A U T NICOLAI. Vir Admodum Reverendus & Clarissimus Dn. JOAN. SCHINDLERUS, ad D. Nicol. Ecclesiastes, justa faceret Berolini, Die 2. Octob. Anno M . DC. LXXXIX. Exhibita A GYMNASII COLONIENSIS Collegis quibusdam. Typis Roberti Roger, Typogr. & Bibliopol. Elect. Brand. [Cölln 1689] (109: Slg. GK: Sch 1/103; 1: Ag 923, 94 R). »Quum . . . (gr.) aeternus coelesti sede relictä« [Epicedium]. In: Testimonium O P T I M O DISCIPULO, JUVENI ORNATISSIMO, Friderico Goetschio Anclam. Pomeran. Non ad Academiam, sed heu dolor! ad urnam abeunti d. 8. Decembr. 1689. manantibus lacrimis exaratum ä Gymnasii Svevo-Coloniensis Prasceptoribus. C O L O N L E BRANDENBURGIGE, Typis ULRICI LIEBPERTI, Elect. Brand. Typogr. [Cölln 1689; 8°] (1: Ag 923, 95 R). Das Schleichen desTodes . . . [Abdankung auf Frau Sophia Schleich geborene Hase, begr. am 9. Juni 1690]. s. 1. 1690 [8°] (1: Ee 6279). »Sunt vere miranda Dei decreta supremi« [Epicedium]. In: MINYRISMATA M U S A R U M in funere Nobilissimi, Plurimum Reverendi atque Amplissimi Viri DN. M . ANDREA, de PAWLOWSKY, Archi-Diaconi meritissimi ad D. Petri Coloniae, d. 6. Decembr. Anno 1691. Grata benevolentise recordatione expromta ä Prasceptoribus Gymnasii Colon. C O L O N L E B R A N D E N B U R G I C I , Typis Ulrici Liebperti, Electoral. Brandenb. Typogr. [Cölln 1691; 8°] (1: Ee 526, 3 angeb.).
Rotaridis,
Christian
[Griech. Epithalamium]. In: COLLEG7E MEMORIA, C u m Plurimum Reverendus, Clarissimus et Doctissimus DN. M . JOHANNES PAMBO, Fürstenwaldensis Ecclesias Pastor & Inspector/ Auspicatis nuptiis duceret Lectissimam Virginem virtutibusque ornatissimam A N N A M DRESLERIANAM, Tit. DN. M . BERNHARDI Dreßlers/ Inspectoris ibidem benemeriti, & nunc emeriti Filiam, Die XVII. Februarii M.DC.XCI. Quibusdam Gymnasii Col. Prseceptoribus Conservata. BEROLINI, Typis V. Salfeldii. [1691; 8°] (1: Ag 923, 87 R). »PARODIA Horat. Lib. III. Carm. Od. XXVI.: VIXI JEHOVT, nuper idoneus« [Epicedium], In: SYMPATHIAN in Funere lacrimabili Plurimum Reverendi et Clarissimi Dn. Danielis Davidis Heimburgeri, Ecclesiae Berlinensis ad S. Nicolai Archidiaconi meritissimi d. 16. Aug. 1691. Consolandx f a m i l i s Buntbartian^e collugentes exponunt GYMNASII COLONIENSIS COLLEG/E. C O L O N L E BRANDENBURGIQE, Imprimebat ULRICUS LIEBPERTUS, Electoral. Typogr. [Cölln 1691; 8°] (1: Ag 923, 5 R). »O vel Sardois conqvestus amarior herbis!« [Epicedium]. In: Als Die Weyland Hoch=Edle/ Groß=Ehr= und Viel=Tugendreiche Frau/ Frau Loysa Maria/ gebohrne Rhewendtin/ Des Hoch=Edlen/ Vesten und Hochgelahrten Herrn/ Herrn GEORG C O N R A D WolfFs/ M e d i a n a : Doctoris, Churfürstl. Brandenb. Hof=Medici und Practici, auch des Stiffts S. S. Petri & Pauli in Magdeburg Canonici, Liebwerthester Ehe=Schatz/ Am 21. Junii des 1691. Jahres/ in Jhre Ruhe=Kammer und Groß=Elterlichen Erb=Begräbniß in der St. Petri Kirchen zu Cölln an der Spree/ beygesetzet wurde/ Bezeigeten Jhr Christliches Mitleiden Nachgesetzte. Cölln an der Spree/ Gedruckt bey Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hofbuchdr. [1691; 8°] (1: Ag 923, 84 R). »Omnibus in pretio mortalibus illud habetur« [Epicedium]. In: EPICEDIA In Virum Nobilissimum, Experientissimum Pietate Gravissimum D O M . M A R T I N U M WEISIUM, Mcdicina: Doctorem Celeberrimum, Serenissimi & Potentissimi Electoris Brand. & Domus Brandenburgicae Archiatrum bene Meritissimum cum, placidissimä morte defunetus, Ipso Annunctiationis Festo die 25. Martii, 1693. Solennissime terra: mandaretur. Nonnullorum Gymnasii Colon. Collegarum. BEROLINI, Typis VIDU.E SALFELDIAN/E. [1693; Fol.] (1: Ee 633, 12b angeb.; 1: Ee 6012-9). »Mirentur alii, C H R I S T U M D O M I N U M ad sui Regni propagationem ä Piscatoria« [lat. Inscriptio]. In: Votorum Magmenta, NUPTIIS BÖDIKERO-SCHMIDIANIS, d. 18. Junii 1694. In adoream congesta Ab Affinibus & Amicis. C O L O N L E B R A N D E N B U R G I C E , Imprimebat U L R I C U S LIEBPERTUS, Electoral. Typographus. [Cölln 1694; 8°] (KZK-Bb 17: XX, 65, 15). AD A C T U M P R O G Y M N A S M A T I C U M In Gymnasio Coloniensi, RECTORE, VIRO Plur. Reverendo, Clarissimo, Doctissimoque DN. J O H A N N E BÖDIKERO, d. 10. Octobr. ANNI M D C XCIV. horis ab VIII. Ante-Meridianis, ä Juvenibus, Adolescentibusque quibusdam probis, et quorum opera scholastica hueusque haud fuit irrita, habendum M U S A R U M N O S T R A R U M PATRONOS & FAUTORES H O N O R A T I S S I M O S , eä, qua par est, observantiä invitat CHRISTIANUS ROTARIDIS, Con-R. C O L O N L E BRANDENBURGIQE, IMPRIMEBAT U L R I C U S LIEBPERTUS, ELECTORAL. TYPOGR. [Cölln 1694; 8°] (1: Ag 923, 25 R). [Epicedium] .In: Schuldiges Mitleiden/ Welches über den frühzeitigen Todes=FaIl/ Des WoWEdlen/ Groß=Achtbaren/ Wohlweisen und Wohlfiirnehmen Herrn/ Hn. Frantz Anthon von Collen/ Der Churf. Brandenb. Residentz und Veste Cölln an der Spree/ gewesenen wolverordneten Rahts=Herrn/ Stadt=Hauptmanns/ auch fürnehmen Kauff= und Handelsmanns/ Bey desselben Beerdigung/ So den 7. Julii/ war der VII. Sonntag nach Trinitatis, in V o l k r e i cher und ansehnlicher Versamlung geschähe/ Gegen die hinterlassene hochbetrübte Frau Witwe/ und sämtliche vornehme Leidtragende/ gebührend abgestattet Des Cöllnischen Gymnasii Lehrer. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hof=Buchdr. [1695; 2°] (14: Hist.Germ.biogr. 60,75). AD A C T U M O R A T I O N U M SALLUSTII, Ex Bello Jugurthino IMITATORIUM, per Exempla C u m recentis, tum veteris Historise notiora, Cum Juventute Gymnasii Coloniensis, d. 16. April. M D C XCV. RECTORE tum existente VIRO Plurimum Reverendo, Clarissimo, Doctissimoque Dn. J O H A N N E BÖDIKERO, Instituendum, Omnes BB. LL. Ma:cenates atque Patronos, eä, qua par est, Observantiä invitat CHRISTIANUS ROTARIDIS, Gymn. Colon. Con-R. Colonii- Brand. Literis Ulrici Liebperti, S. E. Aula: Typogr. [Cölln 1695; 8°] (1: Ag 923, 26 R). Denck=Altar/ Bey Ansehnlicher Leichbestattung. Des Weyland Wol=Ehrwürdigen/ Wol=Ehrenvesten/ Großachtbaren und Wolgelahrten HERRN Johannis Bödikeri/ Weitberühmten Philologi, und in die 20. Jahr hochverdienten Rectoris des Gymnasii zu Cölln an der Spree/ Welcher den 27. Augusti des l695sten Jahres/ seines Alters 54. Jahr/ 3. Monat/ 3. Wochen und 5. Tage/ diese Welt gesegnet/ Und den 8. Septembr. war der XVI. Sonntag nach Trinitatis/ in sein Ruhe=Kämmerlein gebracht worden/ Jn damahliger Abdanckung aufgerichtet/ und auf Begehren zum Druck überlassen/ Von C H R I S T I A N O ROTARIDIS, Gymn. Colon. Con Rectore. [Berlin 1695; 4°] (Bödiker, 1699, II, S. 1174-1212).
Rotaridis,
Christian
Ad ETHOPOEIAS PENTECOSTALES, easque MORALES, Quibus fortè r i ö s a i v atque verbis EFFUSIONEM SPIRITUS SANCTI, indicaverint futuram, pra:dicaverint präsentem, de facta denique judicaverint, PROPHET./E, APOSTOLI, Advena: populi; Interspersaque Interscenia & Prosopopoeias Germanico-Poèticas, In GYMNASIO COLONIENSI, die 10. Junii, Anno M D C XCVI. Horis ab V i l i . Matutinis, benevolè audiendas, Omnes sacrarum a:què atque humaniorum Litterarum fvfecenates, Patronos ac Fautores, submissè, offìciosè amicéque invitat CHRISTIANUS ROTARIDIS, Rector. [Einladung zur Schulfeier am Cöllnischen Gymnasium zum Pfingtsfest am 10. Juni 1696], C O L O N L E BRANDENBURGIGE, Imprimebat ULRICUS LIEBPERTUS, ELECTORAL. TYPOGR. [Cölln 1696; 8°] (KZK-Bb 17: XX, 65, 29). O C T O AFFECTUS BENIGNIORES, Juxta PATHOLOGIAM Valentini Thilonis, per Exempla Historia: Sacra:; SuußeßriKOTax; vero, in specie, AFFECTUM L/ETITLE Ob felicissime reducem Serenissimi ac Potentissimi Principis et DOMINI, D O M I N I FRIDERICI III. Marchionis Brandenburgensis, Sacri Romani Imperii Archi-Camerarii, & Electoris, &c. Patria; nostra PATRIS Clementissimi, NATALEM XLI. Qui in ipsas Julii Calendas indicit, Anno Koaixoacoxripia^ M D C XCVII. Cras, Horis post VII. Antemeridianis, à Juventute GYMNASII C O LONIENSIS, cum movendi tum rèprassentandi Specimina Actu Publico exhibenda, Autore & Inivitatore C H R I STIANO ROTARIDIS, Rect. C O L O N L E B R A N D E N B U R G I G E , Imprimebat U L R I C U S LIEBPERTUS, ELECTORAL. TYPOGR. [Cölln 1697; 8°] (KZK-Bb 17: XX, 65, 27). O C T O BENIGNIORES AFFECTUS, Ad normam PATHOLOGLE Valentini Thilonis, Per Themata ex Claßicis Auetoribus excerpta; maximè autem GAUDIUM, Q u u m Serenissimus et Potentissimus PRINCEPS ac D O M I NUS, D O M I N U S FRIDERICUS III. S. R. I. ARCHI-CAMERARIUS & ELECTOR BRANDENBURGICUS, &c. &c. &c. PATRLE PATER O P T I M U S , Splendidissimo incluta: Sua: A u k stipatus Comitatu, EX PRUSSIA In praelustrem Suam Sedem, qua: Colonise ad Spream est, Anno salutis recuperata: M D C XCVIII. d. [hs. korrigiert: 12.] Julii, felicissimè remeässet; Crastinó die (14. Jul.) Horis à VII. Antemeridianis, A C T U PUBLICO, PerJuventutem Gymnasii COLONIENSIS, & concitaturus, & repraesentaturus, Musarum Miecenates, Patronos, Fautores, Studiosos atque Amicos, observanter & peramanter invitat C H R I S T I A N U S ROTARIDIS, Rector. C O L O N L E B R A N D E N B U R G I C E , Imprimebat U L R I C U S LIEBPERTUS, ELECTORAL. TYPOGR. [Cölln 1698; 8°] (KZK-Bb 17: XX, 6 5 , 2 8 ) . Programma de fatali bonarum artium contemptu. Colonia Brandenburgica 1700 (12: 4 Diss. 455, Beibd. 34). Jacobs Hertz ... [Leichenrede auf Elisabeth Gericke geb. Prillwitz, Ehefrau von Jacob Gericke, gest. 5. Mai 1703]. Cölln: Liebpert [1703] (KZK-Bb 17: IV, 176, 4). Scholarum publicarum querela: in scholas priuatas effusa. Berlin 1705 [4°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 977). CATALOGUS DISPUTATIONUM ET D E C L A M A T I O N U M , à Discipulis Primi Ordinis In GYMNASIO PETRIN O Colonia: Exercitandi gratia HABITARUM, Ab Anno 1704. ad 1705. Quem exscripsit Ipsis Calendis Januariis M D C C V . CHRISTIANUS ROTARIDIS, Gymnasii Rector. MIserICorDIa Christi Dona sui nobis det Pnevmatos, atque coronet Annum fiorenti prosperitate novum! C O L O N L E BRANDENBURGIGE, Literis ULRICI LIEBPERTI, Regii Typographi. [Cölln 1705; 4°] ( l a : Ah 15753, 5). CATALOGUS DISPUTATIONUM ET D E C L A M A T I O N U M , à Discipulis Primi Ordinis In GYMNASIO PETRIN O Colonia: Exercitandi gratia HABITARUM, Ab Anno 1705. ad 1706. Quem exscripsit Ipsis Calendis Januariis M D C C V I . C H R I S T I A N U S ROTARIDIS, Gymnasii Rector. Proverb. III, I. IV, 4. CVstoDI pra;Cepta Mea! C O L O N L E B R A N D E N B U R G I C E , Literis ULRICI LIEBPERTI, Regii Typographi. [Cölln 1706; 4°] ( l a : Ah 15753,6). »Quis probet & laudet perversos Illius ausus« [Epicedium]. In: BEATIS MANIBUS VIRI Maximè Reverendi, Amplissimi et Excellentissimi, DOMINI FERDINANDI Helffreich Lichtscheid/ SS. Theol. Doctoris, Serenissimi ac Potentissimi Borussorum Regis Consiliarii Consistorialis, Ecclesise Petrins Coloniensis ad Spream Pastoris & Pra:positi vigilantissimi meritissimique, Vicinarum item Ecclesiarum & Gymnasii Inspectoris gravissimi, Anno M D C C V I I . d. 23. Februarii, circa secundam horam antelucanam, placidissime in C H R I S T O defuncti, d. 28. ejusdem Mensis autem tumulo suo illari, ibidemque conditi, S A C R U M à GYMNASII COLONIENSIS COLLEGIS. COLONIAE MARCHICAE, Typis ULRICI LIEBPERTI, Regii Typographi. [Cölln 1707; 4°] (1: Ee 710-41, 13 angeb.; 14: Hist. Germ. Biogr. 59, 81). »Ein Welt=Kind freuet sich daß/ was die Zeiten gebe« [Epicedium]. In: Christliches Mitleiden undTrost=Spruch An 5. T. Herrn Hrn. Johann Georg Grohmann/ Königl. Preuß. Hoff= Amts= Cammer= und Steuer=Rath wie auch Kriegs=COMMISSARIUM, Als Dessen Hertzlich=geliebte Ehegenossin/ Tit. FRAU Fr. Elisabeth Minet/ Den 6. Octobr. von GOtt abgefordert/ und darauf den 10. dieses mit Christlichen Ceremonien und fürnehmen Gefolg
Rotaridis,
Christian
in der ParochiaUKirchen in Berlin beygesetzet wurde/ unterdienstlich abgestattet von etlichen Des Cöllnischen Gymnasii Praeceptoribus. BERLIN/ Aufm Friderichs=Werder/ Druckts Gotthard Schlechtiger/ Kön. Priv. Buchdr. [1707; 2°] (Ha 33: 173 A 1, 8 angeb.). CATALOGUS DISPUTATIONUM ET DECLAMATIONUM, à Discipulis Primi Ordinis In GYMNASIO PETRIN O Colonia Exercitandi gratia HABITARUM, Ab Anno 1709. ad 1710. Quem exscripsit Ipsis Calendis Januariis MDCCX. CHRISTIANUS ROTARIDIS, Gymnasii Rector. Josu: XXII. v. 5. ADharreatls Deo aC serVIatls ei In toto CorDe! COLONI/E BRANDENBURGIC/E, Typis, ULRICI LIEBPERTI, Typograpi Regii. [Cölln 1710; 4°] (Ha 33: 87 F 4, 24). Quod DEO O.M. Piisque omnibus sit acceptum! Ut Industrios quosdam GYMNASII COLONIENSIS Palaestritas, ORATIONIBUS ALIQUOT COMPARATORIO-SCHEMATICIS, Latino-Germanicis, Proso-Metricis, Tertiùm jamque ultimum D. Vili. APRILIS, Horis à VII. matutinis, IN AUDITORIO MAJORE, Hominum perversorum cum certis quibusdam Brutis convenientiam demonstraturos, VIRI LITERATI LITERATURUMQUE FAUTORES ET PATRONI benevolè audiant, Officiose atque peramanter invitantur à Moderaturo Actum hunc RECTORE, CHRISTIANO ROTARIDIS. COLONI/E BRANDENBURGIGE, Typis ULRICI LIEBPERTI, Reg. Typogr. A. O. R. MDCCX. [1710] (Ha 33: 63 B 8, 47). PANEGYRICUS, MEMORJ/E POSTHUM/E VIRI, DUM VIVERET, PERILLUSTRIS, REVERENDISSIMI ET EXCELLENTISSIMI, DOMINI JOH. HENRICI DE FLEMING, ORDINIS JOHANNITICI EQVITIS, SERENISSIMI ac POTENTISSIMI PRUSSLE REGIS, FRIDERICI, CONSILIARII INTIMI, SUPREMI AD SVEVUM SYNEDRII ANTISTITIS PRIMARII, PRAEFECTI COLBACENSIS, RESIDENTIS COMMENDATORIS IN SCHIVELBEIN, TOPARCHAE IN BOECKE, MARTENTIN & ZEBBIN, MUSARUM FAUTORIS MUNIFICENTISSIMI, DIE 9. MAJI MDCCXI. PIE DENATI, DIE VERO 13. EJUSDEM MENSIS, IPSO ADSCENSIONIS D O M I N I C I FESTO, SEPULTURA OPTIMA HONESTATI, POST FUNERATIONEM EJUSDEM IN GYMNASIO COLONIENSI D. 24. JUNII, QVI JOHANNI SACER EST, COLLEGII NOMINE GRATI ERGA BENEFACTOREM SUUM LIBERALISSIMUM ANIMI DECLARANDI CAUSA, DICTUS CHRISTIANO ROTARIDIS, GYMNASII RECTORE. BEROLINI Uteris SCHLECHTIGERIANIS. [1711; 4 o ] (1: Ee 710-53,20 angeb.; Ha 33: 173 A 3 , 26).
Nachlaß Lexicon Curtianum (Ms.) (Küster/ Müller, 1752, II, S. 977).
Literatur B Ö D I K E R , Carl Etzard: JOHAN. BÖDIKERI, P. Rect. Gymnasii Coloniensis, Triumphbogen/ Denen Selig=Verstorbenen Jn unterschiedenen Stand=Reden und Abdanckungen Zu letzten Ehren aufgerichtet/ Und auf vielfältiges Verlangen ausgefertiget/ Von CAROLO ETZARDO BÖDIKERO, Parsteiniens. March. Prediger und Diacono zu Wrietzen an der Oder. Franckfurt und Leipzig Verlegts Jeremias Schrey/ undj. C. Hartmann. 1699, S. 747-779; BÖDIKER, Carl Etzard: JOHAN. BÖDIKERI, P. Rect. Gymnasii Coloniensis, Triumphbogen/ Denen Selig=Verstorbenen Jn unterschiedenen Stand=Reden Und Abdanckungen Zu letzten Ehren aufgerichtet/ Und auf vielfältiges Verlangen ausgefertiget/ Von CAROLO ETZARDO BÖDIKERO, Parsteiniens. March. Prediger und Diacono zu Wrietzen an der Oder. Anderer Theil. Mit nützlichen Registern. Franckfurt und Leipzig Verlegts Jeremias Schrey/ und J. C. Hartmann. 1699, S. 497-511; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1752, II, S. 976f.; N O H L , 1903, S. 93; Schreiben betreffs die von Rektor Rotaridis zu Unrecht ausgeliehenen v. Flemmingschen Schulgelder [1712] (GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 21: Geistliche Angelegenheiten von Berlin. 1711-1716/ 1718, Bl. 45-53).
Porträt Sammlung Hansen, Nachtrag Bd. 4, Nr. 61.
397
398
Schindler, Johann
Schindler, Johann * 12. Dez. 1656 Cölln t 15. März 1711 Berlin Theologe, luth. V Johann S. (d. Ä.), Kaufmann u. Ratsherr in Cölln M Margaretha geb. Gericke OD I. 1685 Maria Ehrentraut geb. Nicolai (gest. 1689); II. 1690 Maria geb. Hauffe (gest. 1710); III. 1711 Anna Elisabeth geb. Oertel K I. 3 K., u. a. Johann Christian, starben alle vor dem Vater; II. 5 K., Johanna Christina (starb früh), Johann Philipp, Gottfried Christian, Maria Elisabeth u. Dorothea Louisa Cöllnisches Gymnasium 1 6 7 7 - 1 6 8 0 Universität Leipzig ab 1681 in Berlin-Cölln (ohne feste Anstellung) 1 6 8 5 - 1 6 9 1 Dritter Diakon zu St. Nicolai in Berlin 1 6 9 1 - 1 6 9 5 Zweiter Diakon 1 6 9 5 - 1 7 1 1 Archidiakon Johann Schindler wurde am 12. Dez. 1656 in Cölln geboren, wo sein Vater Johann Schindler (der Ältere), ein angesehener Kaufmann, dem Rat angehörte; seine Mutter hieß Margaretha und war eine geborene Gericke (die genealogischen Informationen nach den »Personalia« der Leichenpredigt von Conrad Gottfried BLANCKENBERG). Während der jüngere Bruder Severin Schindler (1671-1737) ins Handelsgeschäft einstieg, später Geheimer Kommerzienrat wurde und das sogenannte Schindlersche Waisenhaus stiftete, sollte Johann Schindler Theologie studieren und später ein geistliches Amt übernehmen. Zunächst besuchte der Knabe das Cöllnische Gymnasium, wo sich Rektor Samuel Müller (1610-1674) und Subrektor Georg Grabow (1637-1707), seit 1675 Konrektor, seiner annahmen und ihn neben den öffentlichen Lectiones auch privat unterrichteten. Uberliefert ist, daß Grabow von der Wißbegierde seines Schülers sehr angetan gewesen sei und später, als Schindler bereits ein Predigtamt bekleidete, wiederholt betonte, er habe unter all seinen zahlreichen Schülern keinen fleißigeren (und frommeren) gehabt (so Andreas SCHMID in seiner »Stand=Rede«, S. 30). Aus jener Zeit ist ein lateinisches Epicedium erhalten geblieben, das Schindler noch vor Beginn seiner Universitätsstudien auf den Juris Utriusque Candidatus David Reetz, den am 11. März 1677 ver-
storbenen gleichnamigen Sohn des vormaligen ältesten Ratskämmerers in Berlin, David Reetz (1590 bis 1672), verfaßte. Am 28. Aug. 1677 immatrikulierte sich Schindler unter dem Rektor und Professor für griechische Sprache Johannes Olearius (1639—1713) an der Universität Leipzig (ERLER, 1909, S. 389, wo als Zeitpunkt der Einschreibung lediglich das Sommersemester 1677 angegeben ist). Hier widmete er sich den philosophischen, historischen und vor allem theologischen Studien (so sein Parentator SCHMID, der 18 Jahre nach ihm an der Universität Leipzig studierte); überliefert sind zwei Reden aus dem Jahr 1678. Ein Jahr vor ihm hatte sich Christian —» Rotaridis immatrikuliert, beide trafen in der kurbrandenburgischen Residenz wieder zusammen, wo sie in den 80er Jahren öffentliche Ämter übernahmen. Die Namen von Schindlers Professoren werden in den Quellen nicht genannt - wie die meisten seiner Mitkommilitonen wird auch er Vorlesungen bei Valentin Alberti (1635-1697) belegt haben, der seit 1663 Logik und Metaphysik lehrte und 1684 Assessor der theologischen Fakultät wurde, außerdem bei dem bekannten Gelehrten Joachim Feller (1628 bis 1691), seit 1670 Professor für Poesie und Beredsamkeit, und sicher hörte auch Schindler den berühmten Philosophieprofessor Otto Mencke (1644-1701),
Schindler, den Herausgeber der international bekannten »Acta
Johann
er in der Klosterkirche, da dem geistlichen Ministeri-
Eruditorum«. An der philosophischen Fakultät do-
um zu St. Nicolai die Früh- und Mittagspredigten in
zierte außerdem Adam Rechenberg ( 1 6 4 2 - 1 7 2 1 ) ,
dieser Kirche oblagen.
der 1677 die Professur für Griechisch übernommen
In seinem Amt soll sich Schindler durch Bescheiden-
hatte, als Johannes Olearius auf einen theologischen
heit und Geduld ausgezeichnet haben; der Propst
Lehrstuhl wechselte; er lehrte neben alten Sprachen
zu St. Nicolai, Philipp Jakob Spener ( 1 6 3 5 - 1 7 0 5 ) ,
auch Geschichte. Zu den wichtigen Lehrern Schind-
rühmte ihn - wohl im Unterschied zu manch ande-
lers in Leipzig zählte zweifellos Johann Benedikt
ren seiner Mitgeistlichen - als einen stillen und fried-
Carpzov ( 1 6 3 9 - 1 6 9 9 ) , der 1665 die Professur für
fertigen Prediger (so SCHMID, S. 32f., mit dem Hin-
Moral und Polemik übernommen hatte, drei Jahre
weis, daß sich Schindler zwar sehr wohl in den
später Professor für Hebräisch und Diakon an der
theologischen
Kirche zu St. T h o m a s wurde, an der er bald zum Pa-
»hitzige Ketzermacherey« jedoch als verderblich ab-
stor aufstieg - er nahm den jungen Studiosus in sein
lehnte, »darum er lieber ein Irenicus, als ein frecher
Haus auf. 1684 erhielt Carpzov einen theologischen
Eristicus werden wolte«), Spener, der seine Predigt-
Lehrstuhl und wurde in der Folgezeit - etwa seit
sammlung »Die Seligkeit der Kinder Gottes/ in dem
Kontroversschriften auskannte,
die
1686, als die Leipziger Magister August Hermann
reich der gnaden und der herrlichkeit« (1692) seinen
Francke ( 1 6 6 3 - 1 7 2 7 ) ,
(1661-1730)
Amtskollegen Johann Georg Zeitz ( 1 6 4 7 - 1 6 9 5 ) , Jo-
und Johann Caspar Schade ( 1 6 6 6 - 1 6 9 8 ) ihre Col-
hann Schindler und Johann Caspar Schade gewid-
Paul Anton
legia biblica unter großem Zulauf der Studenten zu
met hatte, fand die von Schindler 1695 für seinen
halten begannen - einer der entschiedensten, zu-
ehemaligen Lehrer Zeitz gehaltene Leichenpredigt so
gleich jedoch auch einseitig-polemischsten Gegner
gelehrt und erbaulich, daß er sie in den 7. Band sei-
des Pietistismus, während sich Johannes Olearius
ner Leichenpredigten erneut abdruckte. In den »Per-
den pietistischen Ideen aufgeschlossen zeigte, in den
sonalia« zu Schindlers Leichenpredigt wird beson-
pietistischen Streitigkeiten allerdings eine klare Stel-
ders erwähnt, daß der Verstorbene sein Haus zu einer
lungnahme vermied. Z u jener Zeit hatte Schindler jedoch Leipzig schon lange verlassen, da ihn die Pest, die 1680 die Stadt heimsuchte, zur Rückkehr in seine Heimat zwang. Obwohl er willens war, seine Studien noch an anderen Universitäten weiterzuführen, nötigte ihn der Tod seiner Eltern (sein Vater starb Ende 1682) zum weiteren Verbleib in der kurbrandenburgischen Residenz. Hier führte er seine theologischen Studien selbständig weiter, las Luthers Bücher und die Schriften der alten Theologen und suchte den Kontakt zu angesehenen Gelehrten, gelegentlich durfte er sich auch im Predigen üben. Als 1685 fast gleichzeitig drei Predigerstellen an den Kirchen zu St. Nicolai und St. Marien vakant wurden, konnte Schindler trotz seines noch jugendlichen Alters (er hatte das 30. Lebensjahr noch nicht erreicht) am 22. Juni zum Dritten Diakon an St. Nicolai vozieren und wurde nach abgelegter Prüfung und erhaltener Konfirmation am 6. Juli vom Berliner Propst Johann Ernst Schräder ( 1 6 3 8 - 1 6 8 9 ) in sein neues Amt eingeführt. Schindler, der seine Auf-
»Haus-Kirche« gemacht habe, »Gebeth und Gesang darin erschallen lassen/ Gottes Wort/ Bibel und andere erbauliche Bücher zu lesen angeordnet/ fromme Kinder und Gesinde zu haben/ getrachtet«. Im sogenannten Berliner Beichtstuhlstreit von 1697/ 98 lehnte Schindler wie die meisten lutherischen Prediger der Residenz die von Kurfürst Friedrich III. am 16. Nov.
1698 gewährte Beichtfreiheit vor dem
Abendmahl aus Gewissensgründen
ab und wies
Kommunikanten zurück, die sich meldeten, ohne vorher die Privatbeichte abgelegt zu haben (vgl. G S t A Rep. 4 7 B 4, Fasz. 18, Bl. 381 f.; s. auch OBST, 1972, S. I l 6 f . ) . Doch der kurfürstliche Hof, insbesondere der Konsistorialpräsident Paul Freiherr von Fuchs ( 1 6 4 0 - 1 7 0 4 ) , waren entschlossen, den Widerstand der Geistlichen zu brechen. Während
Schindler
schon bald einlenkte, mußte seinen Amtskollegen von St. Marien in Berlin und St. Petri in Cölln, Andreas —> Rittner, Lucas Heinrich —) Thering und Peter Siegmund —> Pape, erst Amtsentzug angedroht werden, ehe sie sich am 3. Jan. 1699 der kurfürstlichen Order unterwarfen.
gaben gewissenhaft ausübte, stieg 1691 zum Zweiten
Im Februar 1711 erlitt Schindler einen Schlagfluß,
Diakon auf und bekleidete seit 1695 das Archidia-
der ihm teilweise das Gedächtnis verwirrte. Nach
konat, das er 16 Jahre inne hatte. Außerdem predigte
vierwöchigem Krankenlager starb der Archidiakon
399
Schindler, Jobann a m 15. M ä r z 1711 im Alter von 54 Jahren an einem
ge Subrektor a m Cöllnischen G y m n a s i u m , Christian
Katharr. D i e Leichenpredigt a u f den Verstorbenen
Rotaridis, einen lateinischen Hochzeitsglückwunsch.
hielt Propst C o n r a d Gottfried —> Blanckenberg, die
Schindlers Ehefrau starb schon 1689; alle drei Kin-
A b d a n k u n g verfaßte Andreas —> Schmid. Schindlers
der aus dieser ersten Ehe, darunter der Sohn J o h a n n
Bildnis in Lebensgröße befand sich ehemals im inne-
Christian, starben noch vor d e m Vater. 1690 heirate-
ren C h o r der Kirche zu St. Nicolai (KÜSTER/ MÜLLER,
te Schindler Maria, eine Tochter des Berliner K a u f -
1737, I, S. 3 6 7 , wo auch die Inschrift mitgeteilt ist).
u n d H a n d e l s m a n n e s J o h a n n H a u f f e , die a m 1. J a n .
Schindlers Bibliothek, die nach seinem Tode verstei-
1 7 1 0 starb. In Schindlers zweiter E h e wurden f ü n f
gert wurde, galt als sehr kostbar; allerdings ist der
K i n d e r geboren, von denen die Tochter J o h a n n a
Auktionskatalog nicht erhalten geblieben. Auch aus
Christina als K i n d starb, die S ö h n e J o h a n n Philipp
Schindlers langjähriger Amtszeit sind nur wenige
u n d Gottfried Christian sowie die Töchter M a r i a Eli-
Schriften überliefert.
sabeth u n d D o r o t h e a Louisa den Vater jedoch über-
Bereits 1 6 8 5 hatte Schindler mit M a r i a Ehrentraut,
lebten. 1 7 1 1 , wenige Wochen vor seinem Tod, hatte
der ältesten Tochter des Archidiakons zu St. Petri in C ö l l n , Christian Nicolai ( 1 6 2 7 - 1 6 7 4 ) , die E h e ge-
der Archidiakon ein drittes M a l geheiratet, u n d zwar A n n a Elisabeth, die älteste hinterlassene Tochter des
schlossen. Z u diesem festlichen Ereignis verfaßte sein
Berliner K a u f m a n n s u n d Salzfaktors Daniel Oertel.
ehemaliger Leipziger Sudienkollege u n d nunmehri-
[LN]
Werke »Sic est praeproperae nemo subducere morti« [Epicedium], In: Davids= Hertz/ Womit Er sich in allen Seinen Anliegen und Bekümmernissen getröstet/ Wündschen getreulich Bey dem frühzeitigen und unverhofften Ableben Des weiland Edlen/ Wol=Ehrenvesten und Wolgelahrten Herrn David Reetzen/ Patritii Berlinensis, Und Juris Utriusque Candidati, Welcher im Jahr 1641. den 20. Julii geboren/ und den 11. Martii, war der Sonntag Reminiscere, im Jahr 1677. wiederumb diese Welt gesegnet/ Am Tage seiner Beerdigung/ den 18. Martii, ist der Sonntag Oculi, obgedachten Jahres/ Bey volckreicher Versammlung/ Denen hochbetrübten hinterbleibenden Die sämptliche Collegen des Gymnasii, und guten Freunden zu Berlin. Berlin/ Gedruckt bey Christoff Runge. [1677] (109: Slg. G K : Sch 1/88). Oratio solennis exhibens verse & solida: eruditionis ideam d. 18. Mart. 1678. Lipsiae habita. Leipzig 1678 (Küster/ Müller, I, 1737, S. 367). Decanus Facultatis Artium, Et Studii Philosophici in Alma Lipsiensi, ad audiendum sermonem eruditum, quo Juvenis ... Johannes Schindeler ... Proceres Civesq. Academicos honorifìcè invitat. Lipsiae: Michaelis 1678 (15: Univ. 37o/56). Epicedium auf Johann Ernst Schräder, Propst in Berlin. An: Heimburger, Daniel David: Leichpredigt auf Johann Ernst Schräder. Berlin 1689 (LP StA Braunschweig, Nr. 5992). »Hier schiäfft HerrTeuber itzt/ der theure Gottes Mann« [Epicedium], In: EPICEDIA, In Obitum ac abitum ut insperatum ita beatum VIRI Maximè Reverendi Amplissimi ac Excellentissimi D N . M. C H R I S T I A N I T E U B E R I , Ecclesiarum Berolinensium P R O P O S I T I , Vicinarum ac Gymnasii Inspectoris gravissimi, ut & vigilantissimi, Die 30. Maij, postridie Adscensionem D N . piè defuncti; ipso humationis die d. 9. Jun. qvi erat Fer. II. Pentecost. A. C. 1690. In Memorile ac crupcoaSsiac; testimonium fusa à C O L L E G I S quibusdam ac Amicis. [Cölln 1690; 8°] (1: Ee 537, 14 angeb.). »Hab ich gleich in der Welt des Nordwinds Ungestüm« [Epicedium]. In: Den seeligen Hintrit Der Weiland Wohl= Edlen VieUEhren und Tugendbegabten Fn. Anna Westarpfin/ gebohrner Krahmerin/ Des Wohl=Edlen/ Großachtbaren und Wohlweisen Herrn Johann Westarpfs/ Wohlverdienten Raths=Cämmerers/ und Vornehmen Kauff= und Handelsmannes in Berlin/ Hertzwehrtesten Ehe=Liebsten/ Wolten Mitleidigst beklagen/ und darneben die Hochbetrübte Leidtragende trösten Nachbenahmte. [ohne Druckimpressum: Berlin 1692; 8°] (KZK-Bb 17: IV, 25, 2 angeb.). »Wenn sonst ein graues Haubt sich in das Grab hin leget« [Epicedium], In: J U S T A F U N E B R I A VIRO Magnifico et Excellentissimo D O M I N O M A R T I N O W E I S I O , Doctori Medico, Sereniss. Elect. Brandenb. Consiliario, Archiatra, supremo, Et Collegii Medici Seniori, D N . Patrono et Fautori suo Magno, Ipso exequiarum Die XXV. Mar-
Schindler, Johann tii, A J E . C . M D C X C I I I . facta á Ministerio Berlinensi. Berolini, Typis V. Salfeldii. [Berlin 1693] (1: E e 6 0 1 2 - 5 a ; 1: Ee 633, 11 angeb.). »Betrogener Sterblicher/ die Ihr/ auch wohl mit Sünden/ In dieser schnöden Welt nach grossem Ruhme tracht/« [Epicedium]. In: J U S T A S U P R E M A , Per-Illustri & Generosissimo Domino, D N . S A M U E L I L I B E R O B A R O N I de P U F E N D O R F , Serenissimi ac Potentissimi Electoris Brandenburgici Consiliario Intimo, &c. Berolini d. XXVI. Octobris anno aerae Christianae M . D C . X C I V . Pie placideque defuncto, ibidemque in Templo Nicolaitano d. VII. Novembr. splendidae Sepulturae tradito, debitae observantiae & sympatheias ergo persolvunt Sequentes. Berolini, In Officina S A L F E L D I A N A [Berlin 1694; 2°] (I: Ee 623, 16 angeb.). Der Davidische Leit=Stern Christlicher Lehrer und Prediger. Auß Psalm. XLIII, 3. 4. Bey Christi. Beerdigung deß WohUEhrw. etc. Herrn Joh. Georg Zeitzes/ wohlverdienten Archi-Diaconi zu St. Nicolai in Berlin/ den 10. Marth (als auf den Sonntag Judica) 1695. gezeiget und vorgestellet Von Johann Schindler/ Prediger daselbst. [Berlin 1695; 4°] (1: Ee 710-207, 25; 1: Ee 710-248, 14); wiederabgedruckt in: Spener, Philipp Jakob: Christlicher Leich=Predigten Siebende Abtheilung ... Franckfurt am Mayn/ J n Verlegung Johann David Zunners. J m Jahr Christi 1697. [4°] Erster Anhang, S. 1 - 4 2 . ( K Z K - B p 3: Ki 6034). Schreiben betreffs Berliner Beichtstuhlstreit 1697/98. (GStA Rep. 4 7 B 4, Fasz. 18, Bl. 381f.; Obst, 1972, S. 116f.). »Hienieden auff der Welt/ sind nur Vergänglichkeiten/«
[Epicedium], In: F A U T O R U M
&
AMICORUM,
Q U O R U N D A M B E R O L I N E N S I U M E P I C E D I A I N F U N U S B E A T E D E F U N C T O D O M I N O A N N / E ELIS A B E T H S P O R S T L E . [Berlin 1703; 8°] (Ha 33: 44 E 10 angeb.).
Literatur ROTARIDIS, Christian: Cupido paradoxa loquens, ita solemnitatem nuptialem Johannis Schindler, eccl. Berol. diaconi, cum Maria Ehrentraut Nicolain ... condecoravit interprete Christiano Rotaridis, Hung. C o l o n i a Brand.: Georg Schultz [1685; 2°] (3: Occasionalia. Vol. 6, 194); HEIMBURGER, Daniel David: Das selige Andencken der Gläubigen an den aufferstandenen Jesum: Aus Den heiligen Worten Pauli 2. T i m . 18. Bey ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Der Weyland Edlen und Tugendreichen Frauen Marien Ehrentraut Nicolain/ Des ... Hn. Johann Schindlers . . . Ehegenoßin/ Als derselben erblaßter Cörper am 2. Octobr. im Jahr 1689. in der Haupt-Kirchen zu St. Nicolai in den Schooß der Erden beygesetzet wurde In einer Leich-Predigt vorgestellet/ und in Druck ausgefertiget/ von Daniel David Heimburgern ... Cölln an der Spree: Liebpert [1689; 4°] (1: Ee 532, 29; K Z K - B b 17: IV, 25, 5); RODIGAST, Samuel: Traurige Abwechselung Der Freude mit dem Leide/ . . . Denck= und Danck=Rede [auf Maria Ehrentraut Schindler, geb. Nicolai] gezeiget von M. Samuel Rodigast/ des Berl. Gymn. Con-R. [ohne Impressum: Cölln: Liebpert 1689; 4°] (1: Ee 532, 29 angeb.; K Z K - B b 17: IV, 25, 5 angeb.); Der Herbst/ so Früchte trägt/ Auch trübe Wolcken hegt. Welches Bey ansehnlicher und volckreicher Leichbestattung Der weiland Edlen/ Viel=Ehren= und Tugendbelobten Fr. Maria Ehrentraut/ gebohrner Nicolain/ Des Wohl=Ehrwürdigen/ Großachtbarn und wohlgelahrten Herrn Johann Schindlers/ Wohlverordneten und treufleissigen Diaconi bey der St. Nie. Kirchen in Berlin/ Hertzwerthesten Eheliebsten/ Als dieselbe am 26sten Herbstmonatstage des 1689sten Jahrs/ in vierdten Jahre ihres liebreichen Ehestandes/ wenig Tage nach erfreulicher Geburth eines jungen Söhnleins/ in ihrem Erlöser sanfft und selig von dieser Welt abgeschieden/ und der verblichene Leichnam am darauffolgenden 2ten Wein=Monatstage seiner Ruhestäte einverleibet wurde/ Aus schuldigen Mitleiden betrachtet/ und in folgenden Blättern beschrieben Nachbenahmte Collegen des Berlinischen Gymnasii. Berlin/ Gedruckt bey Salfeldischen Wittwen. [1689; 4°] (1: Ee 532, 29 angeb.; 109: Slg. G K : Sch 1/102); BLANCKENBERG, Conrad Gottfried: Das Unausbleibliche Lob Der Getreuen Knechte/ in der Zukunfft ihres H E R R N / Als Der Weyland/ Wol=Ehrwürdige und Hochgelahrte Hr. Johannes Schindler/ Archi-Diaconus und 26. Jähriger Prediger zu St. Nicolai in Berlin/ Den 15. Mart. des 1711. Jahres/ in dem 54. seines Alters/ seelig entschlaffen/ Der entseelte Cörper den 20. Mart. drauf zu seiner Ruhe=Stäte gebracht ward/ den folgenden 22. selbigen Monats/ war der Sonntag Judica, zu dessen geseegneter Ehren=Gedächtniß bey Volckreicher Versammlung in der Kirchen zu St. Nicolai/ Jn einer Leichen=Predigt/ Aus den Worten des HErrn/ Luc. XIX, 1 2 - 1 9 . Vorgestellet Von C . G . Blanckenberg/ Probsten/ Inspectore und Pastore in Berlin. B E R L J N / Druckts Gotth. S c h i c h tiger/ der Kön. Preuß. Societät der Wissenschafften Buchdr. (1: Ee 710-53,24); SCHMID, Andreas: Die Göttliche Vorsorge unter den Gerichten an dem menschlichen Geschöpffe/ Wurde beym Leich=Begängniß/ Des Weyland Hoch=Wohl=Ehrwürdigen/ und Hoch=Wohlgelahrten Herrn/ Herrn Johann Schindlers, Sechs und zwantzig Jährigen treufleißigen Predigers und Archi-Diaconi, bey der Evangelischen Lutherischen Haupt=Kirchen zu St. Nicolai in
Schindler, Johann Berlin/ Aus Esaiae LXV,8. Verderbe es nicht/ denn es ist ein Segen drinnen! Jn vornehmer Trauer=Versammlung Betrachtet/ Von Andreas Schmid/ Predigern zu St. Nicolai in Berlin/ vulgö aus Brandenburg genandt. B E R L J N / Druckts Gotth. Schlechtiger/ der Kön. Preuß. Societät der Wissenschafften Buchdr. [1711] (1: Ee 710-53,24 angeschl.); Catalogus bibliothecae Schindleri achidiaconi ad d. Nicolai meritissimi. Berolini 1711 (14: Bibl. priv. 611, ehem.; Loh, G . , 1 9 9 5 , S . 1 0 9 ) ; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1 7 3 7 , 1 , S . 3 6 6 f . ; N O H L , 1 9 0 3 , S . 5 7 u . 9 4 ; FISCHER, 1 9 3 7 , S . 8 f . ; FISCHER, 1 9 4 1 ,
II, S. 748; ALAND, Kurt: Spener-Studien. Arbeiten zur Geschichte des Pietismus I. Berlin 1943, S. 83; OBST, Helmut: Der Berliner Beichtstuhlstreit. Die Kritik des Pietismus an der Beichtpraxis der lutherischen Orthodoxie. Witten 1972, S. 1 1 6 - 1 1 9 ; Schreiben betreffs der Berufung der Magister Johann Georg Zeitz und Johann Schindler zu Diakonen an St. Nicolai in Berlin (GStA Rep. 4 7 B 4 Fasz. 16: Geistliche Angelegenheiten von Berlin. 1 6 8 5 - 1 6 9 0 , Bl. 3 - 2 1 ; Bl. 15: Schindlers Vokation vom 22. Juni 1685).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. m. (1); Sammlung Wadzeck, Bd. 30, Nr. 119 u. Bd. 56, Nr. 71 [2°].
Schmid, Andreas
Schmid, Andreas * 2. Okt. 1672 Cölln t 4. Juli 1745 Perleberg Theologe, luth. V Andreas S. (d. A.), Brauer u. Fischhändler M Maria geb. Wilcke GD 1695 Maria geb. Buncebart Cöllnisches Gymnasium Berlinisches Gymnasium 1691 Universität Leipzig 1694 Prediger in Blumberg 1 6 9 4 - 1 6 9 9 Diakon in Wittstock 1 7 0 0 - 1 7 0 5 Oberpfarrer zu St. Gotthard und Superintendent in der Altstadt Brandenburg 1 7 0 5 - 1 7 1 2 Dritter Diakon zu St. Nicolai in Berlin 1 7 1 2 - 1 7 2 6 Zweiter Diakon 1 7 2 6 - 1 7 4 5 Inspektor u. Pastor Primarius in Perleberg
schichte lehrte seit 1677 Adam Rechenberg (1642 bis 1721), der 1699 Professor PrimariusTheologiae wurde. Die herausragenden Theologieprofessoren in Leipzig waren in jener Zeit Johannes Olearius (1639 bis 1713) und Johann Benedikt Carpzov (1639 bis 1699). 1694 erhielt Schmid durch den kfl.-brandenburgischen Hof- und Legationsrat, den Geheimen Rat Friedrich Rudolph Ludwig Freiherrn von —> Canitz, eine Vokation als Prediger auf dessen Besitz Blumberg, nordöstlich von Berlin. Wie der Kontakt zwischen ihm und dem Freiherrn zustande kam, ist nicht bekannt; tatsächlich übte der Prediger sein Amt nur wenige Monate aus, denn noch 1694 nahm Schmid eine Berufung als Diakon nach Wittstock an, wo er fünf Jahre wirkte.
Andreas Schmid wurde am 2. Okt. 1672 als Sohn des Brauers und Fischhändlers, Andreas Schmid (dem Älteren), in Cölln geboren. Seine Mutter hieß Maria und war eine geborene Wilcke. Zunächst besuchte der Sohn das Cöllnische und das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster, wo er eine fundierte Ausbildung erhielt. Rektor in Cölln war seit 1675 der Dichter und Sprachforscher Johannes Bödiker (1641-1695), die Leitung des Berlinischen Gymnasiums lag seit 1668 in den Händen des Rektors Gottfried Weber (1632-1698).
Die feste Anstellung erlaubte nun auch die Gründung einer Familie: 1695 ehelichte Schmid Maria, eine Tochter des zwanzig Jahre zuvor verstorbenen Konsistorialrates und Propstes von St. Petri in Cölln, Johann Buntebart (1629-1674). Durch seine Eheschließung konnte er seine Beziehungen zu einflußreichen Persönlichkeiten der kurbrandenburgischen Residenz, die er bereits während seiner Amtszeit als Prediger beim Geheimen Rat Canitz in Blumberg geknüpft hatte, weiter festigen und auf Protektion für ein Amt in der Hauptstadt hoffen. (Zwei andere Töchter Johann Buntebarts hatten ebenfalls Prediger aus der Residenz geehelicht, die eine den Dritten Diakon zu St. Nicolai und späteren Archidiakon Daniel David Heimburger [1647-1691], die andere den Diakon zu Spandau und nach Heimburger neuen Archidiakon zu St. Nicolai, Johann Georg Zeitz [1647 bis 1695]).
Im Sommersemester 1691 immatrikulierte sich Schmid unter dem Rektor und Philosophieprofessor Anton Günther Heshusius (1638-1700) an der Universität Leipzig (ERLER, 1909, S. 396). Die Namen seiner Professoren sind nicht überliefert, es werden aber dieselben gewesen sein, bei denen auch seine späteren Amtskollegen in Berlin-Cölln, die etwa zur gleichen Zeit in der Messestadt studierten, Vorlesungen gehört hatten, wie der Propst zu St. Nicolai, Johann —> Porst, oder der Konrektor am Berlinischen Gymnasium, Sebastian Gottfried —» Starck. An der philosophischen Fakultät lehrten unter anderem der Professor Philosophiae morales, Otto Mencke (1644 bis 1701), sowie Johann Schmid (1649-1731), der Politikwissenschaft dozierte; alte Sprachen und Ge-
Doch zunächst erhielt Schmid 1699 die Vokation als Oberpfarrer zu St. Gotthard in Brandenburg a. d. H. angetragen, die er auch annahm. Zu Beginn des Jahres 1700 wurde er in sein Amt eingeführt. Schon hier soll er seine Predigten in »dem schwulstig-blumenreichen Stile der damaligen Zeit« gehalten haben (so ein leicht abwertendes Urteil aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts, vgl. SCHOTT, 1906, S. 84f.). Mit dem Amt des Oberpfarrers zu St. Gotthard war die Superintendentur in der Altstadt Brandenburg verbunden, so daß dem neuen Prediger neben seinen regelmäßigen Predigten und der Seelsorge für seine Gemeindemitglieder auch die Inspektion der unter dem Patronat des Altstädtischen Rates stehenden Kirchen und Schulen oblag.
404
Schmid,
Andreas
1705 erhielt Schmid dann einen Ruf in die preußisch-brandenburgische Residenz, und zwar als Nachfolger des am 13. Febr. verstorbenen Dritten Diakons zu St. Nicolai in Berlin, Dietrich Christian Cuno ( 1 6 5 4 - 1 7 0 5 ) . Seine Amtsbrüder waren Propst Conrad Gottfried —> Blanckenberg, der als Adjunkt des kurz vorher verstorbenen Propstes Philipp Jakob Spener ( 1 6 3 5 - 1 7 0 5 ) dessen Amt übernommen hatte, der Archidiakon Johann —> Schindler und der Zweite Diakon Johann —> Rau. W ä h r e n d seiner Amtszeit erhielt Schmid zahlreiche Berufungen an andere Orte, unter anderem als Pastor primarius nach Aschersleben, als Inspektor nach Wittstock (seiner vormaligen Wirkungsstätte), schließlich auch als Prediger an die Deutsche Kirche in Amsterdam, die er jedoch allesamt ablehnte — erst als er am königlichen Hof in Ungnade fiel (wie weiter unter ausgeführt), mußte er 1726 Berlin verlassen und vozierte als Pastor primarius und Inspektor nach Perleberg. Uber Schmids Predigttätigkeit gibt es eine bemerkenswerte Äußerung von Carl Hildebrand Freiherrn von Canstein ( 1 6 6 7 - 1 7 1 9 ) , neben Spener und nach dessen Tod der wichtigste Berliner Pietist, der am 11. Mai 1715 in einem Brief an den Hallischen Pietisten August Hermann Francke ( 1 6 6 3 - 1 7 2 7 ) schrieb: »der junge Spener ist vorgestern von gott abgefordert worden und wird heute beygesetzt, wo H. prof. M i chaelis [Johann Heinrich Michaelis ( 1 6 6 3 - 1 7 3 8 ) , Prof. theol. in Halle] und ich ihm folgen. Er ist mit besonderem ziehen der gnade gottes gestorben, man hatte zu wundschen, daß ein ander als der alte Schmidt ihm die leichpredigt thate, denn an Materie zu einer reichen erbauung fehlt Es nicht.« ( S C H I C K E T A N Z , 1972, S. 714.) Cansteins Hoffnung auf einen anderen Leichenredner erfüllte sich jedoch nicht. Die Leichenpredigt auf den kgl.-preußischen Ober-Auditeur und jüngsten Sohn des vormaligen Propstes, Ernst Gottfried Spener ( 1 6 8 8 - 1 7 1 5 ) , hielt Schmid, der nicht nur hier »der alte Schmidt« genannt wurde, u m ihn von den beiden anderen Predigern zu St. Nicolai, dem Dritten Diakon Johann Christian Schmidt ( 1 6 7 6 - 1 7 3 4 ) und dem Extraordinarius Heinrich Schmidt ( 1 6 8 6 - 1 7 3 9 ) , zu unterscheiden - Schmid selbst setzte unter seine Veröffentlichungen meist den Hinweis auf seinen vorherigen Wirkungskreis: »vulgo aus Brandenburg genandt«. Von den zahlreichen Leichenpredigten, die Schmid in seinem Berliner Kirchenamt hielt, ist hier noch auf seine Standrede auf den Berliner Stadtmusikus Johann Christoph
Körber ( 1 6 5 8 - 1 7 1 3 ) hinzuweisen, die er unter dem Titel »Die Lobwürdige Instrumental-Music« im Druck ausgehen ließ; sie nämlich war der Grund, warum der Prediger zu St. Nicolai, der weder komponiert noch Kirchenlieder verfaßt hatte, Ende des 18. Jahrhunderts in ein »Historisch-biographisches Lexicon der Tonkünstler« aufgenommen wurde ( G E R B E R , 1792, II, Sp. 436). Ein Höhepunkt in der Amtszeit Schmids und seiner lutherischen Mitgeistlichen waren zweifellos die Zweihundert-Jahrfeiern der Reformation im Oktober 1717. Seine Festpredigt »Die Heylsame Vorbereitungs=Art Aufs Evangelische Lutherische Jubel= Fest« hatte Schmid unter dem Datum des 31. Okt. seinen Mitpredigern Rau und den beiden Schmidts gewidmet, »als ein Zeugniß unsres Priesterlichen aufifrichtigen Umgangs«. Die Predigt selbst enthielt ausgedehnte polemische Passagen gegen Angriffe auf die evangelische Religion aus dem katholischen Lager, in denen der evangelischen Kirche ein ähnliches Ende wie den ketzerischen Hussiten und Waldensern vorhergesagt wurde. Beachtenswert ist eine dem Druck angehängte, vier Blatt umfassende versifizierte W ü r d i g u n g des Jubelfestes mit dem Titel: »Eine Nutzbare Erweckung aus der Alt=Brandenburgischen Saldrischen Schule/ Zur celebrirung des Lutherischen Jubel=Festes/ Hat man für gut erkant/ hiemit anzuhengen/ Und zu samt Dieser Predigt Zu mehrer Menschen Ermunterung mitzutheilen.« Der ungenannte Verfasser bemängelt hier aus pietistischer Sicht die Disziplinlosigkeit lutherischer Gläubiger seiner Zeit, ihren unsittlichen Lebenswandel, kritisiert, daß die Bibel wenig gelesen werde und auch Lehrer und Prediger oft kein Vorbild sein würden: » M a n wil Evangelisch seyn/ und ein reiner Christe heissen:// Doch wie viele findet man/ die nur so von außen gleissen!// Und hingegen/ o wie wenig folgen C H R J S T J Wandel nach III Und ertragen seinetwegen mit Gedult/ Creutz', Spott und Schmach.« Schon Luther habe die Mißstände erkannt; nach ihm kamen Arndt, Spener, Schade und ihresgleichen, die die Mißstände beseitigen wollten, aber verächtlich »Pietisten/ Quäcker/ Narren=Köpff« genannt wurden. Am Ende des Gedichts steht der Appell zur Reformierung des christlichen Lebens: »Ach drum laßt uns allesamt unser Leben reformiren,// Und auf unsre Besserung Tag und Nacht mit Ernst studiren.// Gib/ o GOTT/ uns dazu Gnade!
Schmid,
Andreas
ach versage sie uns nicht III Hilff uns aus den Finster-
soll. Seine an Schmid gerichteten beiden Briefe mit
nüssen vollends aus zu deinem Licht!«
dem Geständnis landeten jedoch beim Garnisonpre-
1716 geriet Schmid mit dem Extraordinarius zu
diger Nicolai (der den Brief behalten und erst kurz
St. Marien, Heinrich Kahmann ( 1 6 7 6 - 1 7 3 6 ) , in
vor seinem Tode zurückgegeben hatte) beziehungs-
eine Kontroverse über das Beichtgeheimnis (Sigillum
weise beim Pfarrer zu St. Georg, Johannes —> Lysius
Confessionis), entstanden im Zusammenhang mit
(der Schmid lediglich über den Inhalt informierte).
dem gewaltsamen Tod des preußischen Hofkürsch-
Was nun die erhobenen Vorwürfe gegen Nicolai und
ners Martin Heinrich am 10. Jan. 1710 und der Auf-
Lysius beträfe, sie hätten von dem Geständnis ge-
klärung des Verbrechens. Kahmann hatte seinerzeit
wußt und es unter Verweis auf das Beichtgeheimnis
auf Heinrich die Leichenrede gehalten. Fast sieben
nicht an die Obrigkeit weitergegeben, so habe - da
Jahre später erst konnte der Täter überführt werden,
beide Prediger inzwischen verstorben seien — es nun
er wurde mit dem Tode bestraft und am 13. Nov.
Schmid übernommen, Kahmanns Vorrede zu wider-
1716 öffentlich hingerichtet. Noch vor der Exekuti-
legen.
on gab Kahmann die Leichenrede erneut heraus, und
Schmid argumentierte gegen Kahmann, daß er in
zwar mit einer Vorrede, in welcher er den Mörder -
Gewissensfragen nicht Meinungen, sondern Gründe
es war Erdmann Briesemann, ein Geselle des preußi-
anführen und auf die Frage, ob ein Prediger seinem
schen Hofkürschners - namhaft machte und die
Gewissen und seinem Amt verbunden wäre, das ihm
Umstände der Aufklärung des Verbrechens schilder-
in der Beichte Offenbarte der Obrigkeit zu melden,
te. Dabei erhob er gegen einige Prediger in Berlin den
mit Nein antworten müsse. Nach Schmid könne ein
Vorwurf, sie hätten, obwohl ihnen der Verurteilte
Sünder vor Gott nur dann Gnade finden, wenn er
sein Verbrechen schon früher gestanden habe, unter
sich zu seiner Sünde bekenne, nicht nur gegenüber
Berufung auf das Beichtgeheimnis das Geständnis
seinem Seelsorger in der Beichte (der dem Beichtge-
nicht an die Obrigkeit weitergemeldet. Er selbst hät-
heimnis verbunden wäre), sondern auch und vor
te sich dazu verpflichtet gefühlt, da anderenfalls das
allem gegenüber der Obrigkeit als seiner weltlichen
»Göttliche Gesetz«, das Heil des Landes und die all-
Richterin.
gemeine Wohlfahrt der Einwohner sowie die Seele
Schmids, daß er, wären die an ihn gerichteten Briefe
Bemerkenswert
ist hier der
Einwurf
des Übeltäters darunter leiden würden.
Briesemanns mit seinem Geständnis auch wirklich
Als ehemaliger Seelsorger Briesemanns nahm nun
bei ihm angekommen, er den Gefangenen dazu be-
Schmid in einer umfangreichen Schrift mit dem Ti-
wegt hätte, sich selbst bei der Obrigkeit zu offenba-
tel »Die Historische Lebens=Beschreibung Des gewe-
ren, »allermaßen ein Prediger an einem armen Sün-
senen Kürschner=Gesellens/ Erdmann Briesemanns«
der ein Bohte des Lebens und nicht des Todes/ am
zu den Ereignissen Stellung, und zwar »zur Erbauung
wenigsten ein Gerichts Diener seyn soll«.
und Warnung«, wie er im Titel betonte. In einem er-
Zu seiner Verteidigung ließ Kahmann im Jan. 1717
sten Abschnitt schilderte er ausführlich das begange-
eine »PR/ELIMINAIR Abfertigung/ Der zancksüch-
ne Verbrechen und die Bekehrung des Sünders, be-
tigen Schmäh=Schrifft« ausgehen, in welcher er dem
vor er in einem zweiten Abschnitt die von Kahmann
Prediger von St. Nicolai vorwarf, Zitate aus dem Zu-
erhobenen Vorwürfe widerlegte. Danach sei Briese-
sammenhang gezogen und damit die Aussagen in der
mann, der mit der Frau seines Meisters ein »unzüch-
Vorrede entstellt zu haben. Was die Kontroverse über
tiges« Verhältnis gehabt habe, nach Aufdeckung
das Beichtgeheimnis betraf, hielt er Schmid vor, daß
dieser Beziehung als Tatverdächtiger gefangenge-
seine Argumentation nicht bibelbezogen sei; da ihn
nommen worden. Er hätte zwar den Ehebruch ge-
dieser nicht überzeugt habe, tendiere er weiter zu sei-
standen, jedoch jegliche Beteiligung an der als Raub-
ner ursprünglichen Meinung.
mord vorgetäuschten Tat auch unter der Folter geleugnet. Schmid, der von Briesemann als Seelsorger erbeten worden war, konnte diesen zunächst nicht bewegen, auch den Mord am Kürschnermeister zuzugeben; erst viel später gestand Briesemann — inzwischen in der Festung Peitz gefangengehalten - die Tat, weil er die Seelenqual nicht mehr ausgehalten haben
Schmids Kontroverse mit Kahmann schadete seinem Ansehen am königlichen Hof, umso mehr, als sie zeitgleich zusammenfiel mit offen ausgebrochenen Differenzen zwischen den Predigern zu St. Nicolai und ihrem, vom Hof begünstigten Propst Johann —> Porst. Dieser war Ende 1716 nach dem Tode von Georg Friedrich —> Schnaderbach zum Konsistorial-
Schmid, Andreas rat ernannt worden und hatte sich zur Erleichterung seiner Amtsgeschäfte und wegen seines kränkelnden Zustandes von König Friedrich Wilhelm I. einen Adjunkten erbeten, nämlich den Inspektor in Brandenburg a. d. H., Christoph Matthaeus Seidel (1668—1723). Seidel wurde dann als adjungierter Propst und Superintendent berufen und sollte Porst auf dem Propstamt nachfolgen. Die Diakone zu St. Nicolai, allen voran der Archidiakon Johann Rau, fühlten sich übergangen und machten Front gegen Porst. Canstein schrieb am 6. April 1717 an August Hermann Francke in Halle: »H. porsten wird so wenig von ihnen geschonet, daß unter andern der alte Schmid saget, sein amt und leben stünde in seinen händen, wann Er was wolte ofenbahren, letzeres ist im ofentlichen Consistorio als die sache zwischen ihm und Rahemann [sie! = Kahmann] tractiret worden, so unverschamet gewesen, daß Er H. porsten einer sachen beschuldiget, woran Er nicht theil hatt« (SCHICKETANZ, 1972, S. 789). Jedoch konnte Canstein noch im selben Brief melden, daß die Diakone zum Einlenken bereit seien: »kurtz da Sie nun sehen, daß ihnen soll näher getretten werden, So hatt man schon den nutzen davon, daß sie seit der wenig tagen gantz schmeidig werden insonderheit gibt der alte Schmidt gantz andere worte, und leget sich theils auf bitten theils auf leugnen. Er siehet wohl, wo es zum untersuchen komt, mechte ihm gar was übels begegnen. die sache mit Rahemann [sie! = Kahmann], und was er sonsten angefangen ist dem konig und dem gantzen hof bekant, also daß es entlich mit ihm einen übeln ausgang nehmen müßte.« (SCHICKETANZ, 1 9 7 2 , S. 7 9 0 . ) Schmids Werkverzeichnis weist außer der Abhandlung über Erdmann Briesemann noch weitere historisch angelegte Schriften über Verbrecher auf, denen der Prediger bei ihrer Hinrichtung die sogenannte Schafott-Rede zu halten hatte. Seine Schrift »Die erwiesene Göttliche Zorn=Macht/ in Offenbahrung und Heimsuchung heimlicher Sünden« (1719) handelt von den beiden Dieben Valentin Runck, seit 1701 Kastellan im Königlichen Schloß zu Cölln, und Daniel Stieff, seit 1704 dort Hof-Kleinschmied (oder auch Hof-Schlosser), die eine beträchtliche Menge von Gegenständen aus den Schloßgemächern und besonders aus der Schatzkammer entwendet hatten. Der Diebstahl kam ans Licht; Stieff und Runck wurden verhört, der Folter unterworfen und — durch bei ihnen gefundene Gegenstände überführt
- zum Tode verurteilt; ihre Hinrichtung erfolgte am 8. Juni 1718 auf dem Platz vor dem Königlichen Schloß. Die Akten des Prozesses gegen Runck und Stieff umfaßten mehr als 600 Bögen, von denen ein Jahr später eine offizielle »Acten=mäßige Relation Von Denen beyden Schloß=Dieben zu Berlin« in 16 Bögen publiziert wurde. Die von Schmid über die beiden Diebe verfaßte Schrift »Die erwiesene Göttliche Zorn=Macht/ in Offenbahrung und Heimsuchung heimlicher Sünden« ist 220 Seiten lang und in zwölf Kapitel unterteilt. Das hier wiedergegebene Inhaltsverzeichnis zeigt recht anschaulich, wie der Prediger seine Historien aufbereitet hatte: »Haupt=Summa Des gantzen Historischen Wercks. Cap. I. Vorbericht. II. Nähere Meldung der vorseyenden Historie. III. Beschreibung des unverhofft gefundenen Delicti. IV. Offenbahrung des ersten Inquisiti und dessen Härtigkeit/ samt rechtmäßiger Tortur an demselben. V. Offenbahrung des andern Inquisiti und des tendirten Selbst=Mords. VI. Bekehrung armer Sünder insgemein. VII. Bekehrung dieser armen Sünder insonderheit/ samt der Deutung des scharffen Urteils. VIII. Außführung zur Execution. IX. Beschluß mit nützlichen Reflexionen über die böse Diebes=That. X. Die gehaltene Chavot-Rede. XI. Was nach geendigter Execution noch vorgegangen. XII. Die bey Zubereitung des Schlössers ausgeflossene Haupt=Gebäte.« Während der reformierte Kastellan Runck durch den Domprediger Dietrich Siegfried Ciaessen (1685 bis 1743) seelsorgerisch betreut wurde, hatte Schmid den lutherischen Hof-Schlosser Stieff auf den Tod vorzubereiten und nach dessen Hinrichtung die »Chavot=Rede« gehalten, die er dann für den Druck beträchtlich erweiterte. Anzumerken ist hier noch, was Schmid im 11. Kapitel »Was nach der geendigten Execution noch vorgegangen« schrieb: Danach habe König Friedrich Wilhelm I. - wohl nicht zuletzt wegen der nur ein Jahr zurückliegenden Kontroverse zwischen Schmid und Kahmann über das Beichtgeheimnis - bei den Predigern nach der Beichte der Deliquenten gefragt, ob diese »den so offt und lange verübten Diebstall nicht rein heraus in der Inquisition gethan [hätten], sondern vieleicht uns Predigern davon was besonders vertrauet; so noch nöhtig thäte zu untersuchen«. Schmid versicherte daraufhin, daß ihm nichts weiter bewußt gemacht wurde, was den Diebstahl noch weiter aufklären kön-
Schmid, Andreas ne und bislang nicht wieder aufgetauchte gestohlene Gegenstände herbeischaffen würde; auch der Prediger Peter Siegmund —» Pape, der ebenfalls einige Male bei Stieff war, gab an, über nichts informiert worden zu sein, was der Aufklärung des Diebstahls noch im nachhinein dienlich sein könnte. In solchen Schriften wurde natürlich die Bekehrung des Sünders breit ausgeführt, war sie doch ein wichtiges Betätigungsfeld des Predigers, der hier seine Erfolge unter Beweis stellen konnte. In Schmids historischer Anhandlung »Das Uber vier Malefitz= Personen ergangene Justitz=Rad« (1725), in der die Verbrechen einer Bande von Räubern und ihre schließliche Bestrafung beschrieben wurden, setzte der Prediger in einem von ihm eingebauten Carmen den bekehrten Sünder, der sich zu seiner Tat bekannte, Buße ablegte und dadurch bei Gott Erlösung fand, von seinem ebenfalls verurteilten Weib ab, das die ihm vorgeworfenen Verbrechen geleugnet und vor dem Tod keine Buße abgelegt habe: »Beglückter Sünder dich will dein Erlöser nehmen;// Der dich bekehrtes Schaaf auf seine Achseln legt,// Dein ungezähmtes Weib das PATER N O S T E R trägt,// Au weh! ihr AVE m u ß MARIA selbst beschämen«. 1719 wurde Schmid vom König als Gutachter in der sogenannten Tuchtfeld-Sache herangezogen. Victor Christoph Tuchtfeld, ein radikal-pietistischer Prediger aus Dössel bei Halle, hatte sich bei Friedrich Wilhelm I. wegen der Zwangswerbungen in Halle beschwert und den preußischen Feldmarschall, Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau ( 1 6 7 6 - 1 7 4 7 ) , der in der Armee als Exponent einer Richtung galt, in der das Militärische den absoluten Vorrang besaß, und eiserne Disziplin und Drill mit harter Hand durchsetzte, als Initiator dieser Zwangswerbungen scharf angegriffen (vgl. zum Folgenden H I N R I C H S , 1971, S. 1 4 0 - 1 4 2 ) . Die Errichtung eines Militärstaates in Preußen seit dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I. zeigte sich den Zeitgenossen am anschaulichsten in den Zwangsrekrutierungen, die Familienbanden zerrissen, Existenzen und Lebensglück zerstörten. Sie vor allem waren den Pietisten ein Dorn im Auge; Freiherr von Canstein, der ja selbst Offizier gewesen war, hatte schon vor 1713 Vorschläge entwickelt, die darauf hinausliefen, den Soldaten einen materiellen Anreiz für ihren Eintritt ins Heer, bei einer festen Dienstzeit, zu geben und sie beim Ausscheiden, besonders wenn sie im Krieg verwundet wurden, zu ver-
sorgen. Doch der König war für solche Vorschläge nicht zu haben; der erhöhte Rekrutenbedarf sollte durchaus auch mittels gewaltsamer Werbung befriedigt werden. Zwar waren die Studenten in Halle durch einen Schutzbrief Friedrich Wilhelms I. vom 1. M ä r z 1717 gesichert, doch sie mußten auf der Hut sein, um nicht von den umherstreifenden Werbern trotzdem mit List und Gewalt aufgegriffen zu werden, besonders seit Fürst Leopold I. von AnhaltDessau 1714 sein Regiment von Halberstadt nach Halle verlegt hatte und seine Werber in der Stadt ausschwärmen ließ. Im November 1717 kam es in Halle nach Ubergriffen der Werber unter den Studenten zum Tumult, den der Kommandeur niederschlagen ließ; die Unruhen wiederholten sich in den nächsten Monaten. Während August Hermann Francke in Halle, der im Verdacht stand, desertierte Soldaten im Waisenhaus zu verstecken, äußerst vorsichtig sein mußte, und Canstein und General Gneomar Dubislav von Natzmer (1654—1739), der — sozusagen als Widerpart des Fürsten von Anhalt-Dessau — das Ideal des frommen und gebildeten Offiziers verkörperte, in Berlin insgeheim daran arbeiteten, den König in der Frage der Zwangswerbungen umzustimmen, wandte sich Tuchtfeld im Sommer 1718 in drei Schreiben offen an den König, in denen er die Bedrückungen der Bevölkerung wegen der Zwangsrekrutierungen schilderte, insbesondere den Fürsten von Anhalt-Dessau als Urheber des Leides angriff und mit göttlichem Gericht drohte. Francke, der durch Tuchtfelds Vorgehen negative Folgen für sein gesamtes pietistisches Reformwerk befürchtete, warnte den Prediger vor weiteren Schritten; doch dieser erreichte sogar eine Audienz beim König, wurde jedoch hinterher wegen seiner radikal-pietistischen Ansichten in Untersuchungshaft genommen. Der Hofprediger Johann Ernst Andreae ( 1 6 7 1 - 1 7 3 1 ) und Andreas Schmid wurden aufgefordert, die Untersuchungsakten einzusehen und über die Bestrafung Tuchtfelds ein theologisches Gutachten zu erstellen. Während Andreae Tuchtfeld als Fanatiker bezeichnete, der sich anmaße, dem König mit Strafen zu drohen, außerordentliche Offenbarungen verteidige und deshalb Amtsentsetzung verdiene, bei Einsicht und Besserung jedoch auf dem Gnadenweg wieder eingesetzt werden könne, stellte sich Schmid in seinem Gutachten vom 3. Okt. 1719 auf die Seite des Beklagten (das Gutachten in AFSt/H A 173: 81d; vgl. auch H I N R I C H S , 1971, S. 1 4 0 - 1 4 2 ) .
408
Schmid,
Andreas
Er entschuldigte Tuchtfelds Briefe an den König mit der Pflicht eines Predigers, der nur das Beste für den König und sein Land suche. Seinem Fürsten wegen des Werbens von Rekruten göttliche Gerichte anzudrohen, wäre jedoch auch einem Prediger nicht erlaubt, doch Zwangs-Werben, die einem Hausvater den einzigen Sohn oder Knecht entreißen und die Wirtschaft schädigen, inbesondere wenn im Land Frieden herrsche, sei eine große Sünde, gegen welche ein Prediger einschreiten müsse. Auch sei es gefährlich, dem König vom Umgang mit seinem »vertrautesten und gefürsteten General« [gemeint Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau] abzuraten, doch wenn dieser durch sein Zwangswerben Empörungen im Land auslöse, sei ein Prediger berechtigt, den König zu warnen, da er seinem christlichen Herrn eine bessere Liebe zu seinen Untertanen zutraue. Schmid schlug vor, den Prediger, der durch die Unterschungshaft genug bestraft worden sei, auf seine Pfarrei zurückzuschicken, wo er sich allein der Verkündigung des Wortes Gottes widmen und sich aller Inspirationen und Visionen enthalten solle. Den Pietisten um Canstein und Natzmer schwante bei Schmids Tuchtfeld-freundlichem Gutachten nichts Gutes. Am 7. Okt. 1719 schrieb Johann Ludwig Lindhammer (1689-1771), der Feldprediger in Natzmers Garde-du-corps, an Francke in Halle: »Wenn die Relation des alten Herrn Predigers Schmidt so eingegeben wird, wie er sie ... abgefasset, so könnte sich Herr Schmidt nicht besser für Herrn Tuchtfeld interessiert haben, als er getan. Es soll auch Herrn Schmidtens Aufsatz sowohl sehr klug und vorsichtig, daß er den König nicht affrontiren könne, als auch teutsch und derb genug eingerichtet sein ... Doch weiß man noch nicht, ob er so wird übergeben werden: daher auch die Sache sehr geheim gehalten wird« (zit. nach H I N R I C H S , 1971, S. 142). Schmids Gutachten wurde tatsächlich nicht weitergeleitet; der Prediger fertigte unter dem Datum des 6. Nov. 1719 ein zweites an, das wesentlich kürzer ausfiel und im Ton entschieden milder war (AFSt/H A 173: 81 i; vgl. auch H I N R I C H S , 1971, S. 142). Tuchtfeld wurde am 13. Dez. 1719 amtsentsetzt und konnte sich zunächst frei bewegen; später wurde er wegen seines öffentlichen Predigens erneut gefangengesetzt, mußte mehrere Jahre im Friedrichs-Hospital verbringen, bis er 1730 freikam und zwei Jahre später als Hofprediger nach Berleburg, dem Zufluchtsort vieler Separatisten, berufen wurde.
Über die Differenzen, die Schmid mit seinen pietistischen Amtsbrüdern in jenen Jahren hatte, gibt ein Brief Auskunft, den Johann Porst unter dem Datum des 20. Mai 1719 an Francke sandte. Darin informierte er darüber, daß die Kirchenvisitation in dieser Woche angefangen habe. Als Visitatoren seien der Geh. Rat Wilhelm Heinrich Culemann (1677-1764), Konsistorialrat in der Nachfolge Johann Heinrich von Flemmings (gest. 1711), und der Propst zu St. Petri in Cölln, Johann Gustav Reinbeck (1683 bis 1741), bestellt worden. Am Ende des Briefes hieß es dann: »P S. wie der alte H Schmid auf alles stichelt, so hat ers auch auf die Visitation gethan. Weil nun H Culemann in einem hefftigen Feuer, so sorge ich, H Schmid werde Verdruß bekommen.« (la: Franckescher Nachlaß, Kapsel 17,1). Anfang 1726 mußte Schmid, der am Hof in Ungnade gefallen war, auf königliche Order Berlin verlassen. Aufschluß über die Angelegenheit gibt eine längere Passage in einem Brief, den der pietistische Feldinspektor Lampert —> Gedicke im Februar 1726 an den Gothaer Kirchenrat Ernst Salomo Cyprian (1673-1743) schrieb. Dort heißt es: »Schließlich werden E. H. [Euer Hochgelahrten] von den Trubeln, die hier wegen des alten Schmids entstanden, wohl gehört haben, darin das Unglück gehabt, mit verwickelt zu werden. Mich wundert, daß H. D. Löscher [Valentin Ernst Löscher (1673-1749)] in Dresden so übel berichtet ist und gegen einen berlinischen Reisenden sich verlauten lassen, der alte H. Schmid würde von den Pietisten hier so gedrückt und geschehe solches nur darum, daß die übrigen Geistlichen alle zur Union geneigt wären, welcher sich der alte Schmid rührig widersetze. Umgekehrt, der alte H. Schmid hat beständig den Reformierten geheuchelt und mit unter der Decke gelegen, hingegen seine Kollegen gedrückt, welches so weit gegangen, daß er mich und seine Kollegen eines falschen Zeugnisses beschuldigt und durch Schreiben, die den Akten beigelegt worden, uns solcher Dinge angeklagt, die unser Amt und ehrlichen Namen angegriffen. Welches er bei geschehener Untersuchung auf keine Weise hat verificieren können, daher erst die Suspension und nunmehr die Translocation erfolget. Die Reformierten nehmen sich noch diese Stunde seiner an und haben ihn eben zum Unionswerk mit gebrauchen wollen. E. H. wollen doch also H. Löscher bei Gelegenheit eines bessern belehren« (vgl. W O T S C H K E , 1925, S. 123).
Schmid, Andreas Allerdings versuchte der Berliner Magistrat, S c h m i d s
1 7 2 6 ü b e r n a h m S c h m i d das I n s p e k t o r a t u n d das
»Translocation« zu verzögern. Bereits a m 15. Febr.
A m t eines Pastors P r i m a r i u s in Perleberg. Seine a m
1 7 2 5 h a t t e J o h a n n Porst an F r a n c k e geschrieben, d a ß
P a l m s o n n t a g in der Kirche zu St. Jacob gehaltene
S c h m i d s » E n t f e r n u n g « aus Berlin sicher sei, d a der
»Anzugs=Predigt«
K ö n i g die Vokation auf ein neues A m t u n d die e n t -
A m t ließ er später d r u c k e n . I n der u n t e r d e m 18. M a i
über
Christi
hohepriesterliches
abgesandt
1 7 2 6 datierten W i d m u n g an seine Berliner G e m e i n -
habe. D o c h a m 5. Jan. 1 7 2 6 m u ß t e der Propst n a c h
de schrieb er, d a ß seine E n t f e r n u n g aus Berlin nicht
Halle b e r i c h t e n : »Ich v e r n e h m e , d a ß H e r r H e i n e n
auf eigenen W i l l e n , s o n d e r n auf k ö n i g l i c h e n Befehl
[ G e o r g C h r i s t i a n H a i n e (geb. 1685), bis d a h i n I n -
erfolgt sei, u n d d a ß er seine G e m e i n d e eigentlich nicht
s p e k t o r in Perleberg, der im G e g e n z u g n a c h Berlin
verlassen wollte, w o f ü r a u c h zwei f r ü h e r an ihn er-
kam] die Vocation v o n d e m hiesigen Magistrat n o c h
gangene, v o n i h m j e d o c h a b g e l e h n t e B e r u f u n g e n
nicht zugesandt sey, weil H n . S c h m i d t s P a t r o n e n sich
sprächen. Seine n u n m e h r letzten A m t e r hatte S c h m i d
n o c h i m m e r H o f f n u n g m a c h e n , P a r d o n f ü r i h n zu
n o c h fast 2 0 Jahre inne, bis er a m 4. Juli 1745 in sei-
erhalten!« ( l a : Franckescher N a c h l a ß , Kapsel 17,1).
n e m 7 3 . Lebensjahr verstarb.
sprechende
K o n f i r m a t i o n dazu bereits
[LN]
Werke Der verborgene Bräutigam der Seelen zu Gott. 1705 (Küster/ Müller, I, 1737, S. 417). Der verborgene und uns in sich verbergende Gott, bey Beerdigung Annen Dorotheen Astin, aus Ies. XLV. 15. d. 29. Jul. 1707 vorgestellet. Berlin [1707; 4°] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 417). Der scheinbare Mayen=Steig dieser Welt in seinen dreyfachen Lust=Gängen/ Wurde Beym Begräbnisse TIT. Herrn Andrea Mayers/ Weyland Vornehmen Kauff= und Handels=Mannes allhie in der Königl. Preußischen Residentze Berlin/ So am 26. Maj. M D C C VIII. Abends vorm heiligen Pfingst=Feste selig verschied/ Jn Ansehnlicher Leich=Begleitung darauf/ Mit dem dabey gezeigten Richtigem Wege ins Reich GOttes/ entdeckt von Andrea Schmiden/ Prediger an der St. Nicol. Kirchen vulgö von Brandenburg genant. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert / Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1708; 4°] (1: Ee 7 1 0 - 4 1 , 16). Das Leben der Therapeuten nach dem Exempel des Lebens Jesu, bei den Exequien Herrn Daniel Conrad Kosters, Med. Practici in Berlin, am Fastnachts=Mittwoch An. 1708. betrachtet. Berlin [1708; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 417). Das gottselige Rahel=Leben einer Christlichen Sechswöchnerin, am Begräbniß=Tage Frau Anna Elisabeth Hynitschen, gebohrnen Schnitkerin, in einer Vergleich= und Abdanckungs=Rede, An. 1708. d. 21. Apr. vorgestellet. Berlin [1708; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 417). Der jämmerliche Todtes=Fall einer kindlich=frommen Jungfrauen, Jungfer Ursula Ehrentraut Schraderin, am 13. Oct. 1709. aufrichtig erzehlet, glimpfflich gerichtet, und nützlich angewendet. Berlin [1709; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 417). Die Tage der Frommen in ihrem sauren Anfange und frölichem Ende, am Beerdigungs=Tage Herrn David Burchards, aus Ies. LX. 20. an. 1709, d. 3. Jan. vorgestellet [Leichenpredigt auf David Burchard, Kaufmann, gest. 30. Dez. 1708], Berlin; Schlechtiger [1709; 4°] (3; 78 M 330, 31). Der Betrübniß=würdige Mutter=Tod/ Wurde Der Seel. Frauen/ FRAUEN Doroth. Elisabeth Löschnitzin/ TIT. H r n . Wilhelm Sylmens/ Vornehmen GokUArbeiters in der Königl. Preußis. Residenz Berlin/ Treu= und liebgewesenen Ehegenoßin/ Deren Seele/ Tages nach Dominica Jubilate An. 1709. seelig von G O T T aus diesem Leben abgefedert/ Jhr verblichner Cörper aber Freytags Abends darauf/ als am 26. April. Von Christlichen Freunden zu seiner Ruhe begleitet wurde/ aus den Worten. Joh. XVI. 20. Jhr werdet Weinen und Heulen. Jn einer Abdanckung/ Zu ihrem wohlverdienten Ruhm nachgeredet Von ANDREAS Schmid/ Prediger in Berlin/ an der St. Nicol. Kirchen. BERLJN/ druckts Gotthardt Schlechtiger/ Königl. privil. Buchdr. [1709; 4°] (KZK-Bb 17: IV, 167, 56). Biographia Iobica, aus Hiob XVII. 1. am Tage der Begräbniß Jungfer Cathar. Elis. Köppin, am 15. Jan. 1710. vorgestellet. Berlin [1710; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 417). Die Schiffahrt der Gläubigen, durch die Linie des Todtes, bey dem Begräbniß Hrn. Sigismund Daniesens, nachdem Er als Königl. Preußl. Berg=Verwalter seine Guineische Reise zur See glücklich geendiget, aber auch zu Berlin ein selig Ende genommen hatte, D o m . IV. post Epiph. 1710. vorgestellet. Berlin [1710; Fol.] (1: Ee 700-671m).
Schmid, Andreas Die Göttliche Vorsorge unter den Gerichten an dem menschlichen Geschöpffe/ Wurde beym Leich=Begängniß/ Des Weyland Hoch=Wohl=Ehrwiirdigen/ und Hoch=Wohlgelahrten Herrn/ Herrn Johann Schindlers, Sechs und zwantzig Jährigen treufleißigen Predigers und Archi-Diaconi, bey der Evangelischen Lutherischen Haupt=Kirchen zu St. Nicolai in Berlin/ Aus Esaia: LXV,8. Verderbe es nicht/ denn es ist ein Segen drinnen! Jn vornehmer Trauer=Versammlung Betrachtet/ Von Andreas Schmid/ Predigern zu St. Nicolai in Berlin/ vulgö aus Brandenburg genandt. BERLJN/ Druckts Gotth. Schlechtiger/ der Kön. Preuß. Societät der Wissenschafften Buchdr. [1711; 4°] ( l : E e 710-53, 24 angeb.; KZK-Bb 17: IV, 167, 8). Kurtz und gut, am Tage der Beerdigung Herrn Johann Paul Löckels, Königl. Preußl. Kornschreibers auf dem Amte Mühlenhof in Berlin, anno 1711. d. 30. Maji erkläret. Berlin [1711; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 417). Das Königliche Becker=Recht des Sauls, aus 1. Sam. VIII. 13. bey Beerdigung Jungfer Dorothea Maria Milroms, Anno 1711. d. 4. Sept. vorgestellet. Berlin [1711; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 417). Die Pilgrimschafft der Gläubigen in der Wüsten. Ward Donnerstags/ nach dem Sonntag Trinit. 1712. den 26. May/ Da Bey ansehnlicher Trauer=Versammlung/ Der verblichene Cörper Der Hoch=Edlen/ Hoch=Ehr= und Tugend= begabten nunmehro Seligen Frauen/ Frn. URSUL/E Gebohrnen Reetzin/ (Tit.) Herrn BARTHOL. Zorns/ MEDICIN7E D O C T O R I S und hochberühmten PRACTICI allhie/ Uber 46. Jahr Liebgewesenen Ehegenossin/ Jm 69. Jahre ihres Alters/ Zur St. Nicolai=Kirchen allhier gebracht/ und daselbst beygesetzet wurde/ Vorgestellet Von ANDREA SCHMID, Prediger zu St. Nicol. in Berlin vulgo von Brandenb. genannt. Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1712; 4°; am Ende der Leichenpredigt ein Epicedium] (1: Ee 710-53, 10). Das Königliche Wein=Keller=Zeichen, aus Cantic. II. 4. bey Beerdigung des Königlichen Kellerschreibers Herrn Georg Wegeners, an. 1712. d. 20. Nov. vorgestellet. Berlin [1712; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 417). Die Feyer=Kleider der Gläubigen am Begräbniß=Tage Fr. Annen Loysen Bolzin gebohrner Barthin aus Jes. LXI. 10. d. 28. Jun. 1713. erkläret. Berlin [1713; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Die Lobwürdige Instrumental-Music, in einer Trauer= und Stand=Rede vorgestellet, als Herr Joh. Christoph Körber, Stadt=Musicus in Berlin, d. 23. Febr. 1713. begraben ward. Berlin [1713; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 417; Gerber, 1792, II, Sp. 436). Conjunctio Solis & Veneris, das ist, die allergenaueste Verbindung einer Jungfräulichen Seele mit Christo am Tage der Beerdigung Jungfer Cath. Marien Stellmacherin aus Hos. II. 19. 20. d. 19. Sept. 1713. betrachtet. Berlin [1713; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Das seelig=geendigte hohe Stuffen=Jahr Wurde in einer hochansehnlichen Trauer=Versammlung/ So dem verblichenen Cörper Der Hoch=Wohlgebohrnen Frey=Frauen/ FRAU Catharina Elisabeth von Palthen/ Des Weyland Seeligen Hoch=Wohlgebohrnen Herrn/ Herrn Samuels/ Frey=Herrn von Pufendorf/ Sr. Königl. Maj. in Preussen und Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg/ glorwürdigsten Andenckens/ hochbestallt=gewesenen Geheimden=Raths/ Hinterlassenen Frau Wittwen/ Als Dieselbe im 84ten Jahre ihres Alters seelig eingeschlaffen/ und in Dero Frey= Herrlichen Erb=Begräbnisse/ in der Kirchen zu St. Nicolai in Berlin/ Anno 1713. den 10. April/ beygesetzet ward/ Vorgestellet Von Andreas Schmid/ Predigern zu St. Nicolai in Berlin/vulgö aus Brandenburg genandt. BERLIN/ Druckts Gotth. Schlechtiger/ der Kön. Preuß. Societast der Wissenschafften Buchdr. [4°; 1713; am Ende eine »Grab-Schrifft«] (1: Ee 710-53, 11). Die beständige Freude der Außerwehlten an ihrem Erlöser Christo/ Wurde Aus dem Jesaia Cap. LX. 19. 20. Jn der Evangelisch=Lutherischen Haupt=Kirchen in Berlin zu St. Nicolai erklähret/ Als der Wohl=Edlen/ Groß=Ehr= und Tugendreichen FRAUEN Fr. Annen Catharinen Gebohrnen Richterin/ Des Weyland Seeligen Tit. Herrn Joachim Ditmars/ Wohlverordneten Stadt=Richters und Rathsherren in der Königl. Preußischen Veste und Residence allhie Nachgelassenen Fr. Wittwen/ Anno MDCCXIII. gerade am Neuen Jahrs=Tage/ auf Begehren in öffentlicher ordentlicher Kirch=Versammlung die Leich=Predigt gehalten wurde/ Von ANDREAS S C H M I D , Prediger zu St. Nicol. vulgö aus Brandenb. genandt. BERLJN/ Gedruckt bey Johann Lorentz 1713. [4°] (1: Ee 710-53, 13). Das echte und unsterbliche Wittwen=Lob/ Wurde Am Tage der Beerdigung einer Christlichen Wittwen/ Tit. FRAUEN Fr. Annen Catharinen Gebohrnen Richterin/ Verwittweten Ditmarsin/ Des Weyland Seeligen Herrn/ Herrn Joachim Ditmars/ Wohlverordneten Stadt=Richters und Raths=Herrn in der Königl. Preußischen Residence und Veste Berlin nachgelassenen 27.jährigen Frau Wittwen/ Aus ihrem dazu selbst erwehlten Denck=Spruche Psalm. XXV. v. 16. 17. 18. 19. 20. Jn einer vornehmen Trauer=Versammlung/ Abends/ war der 28. Decembr. 1712. Vorgestellet/ Und nachher auf Begehren Der Leidtragenden Bluts=Freundschafft Zum Druck übergeben Von ANDREAS S C H M I D , Prediger zu St. Nicolai in Berlin/ vulgö aus Brandenb. genannt. BERLJN/ gedruckt bey Johann Lorentz. 1713. [4°] (1: Ee 710-53,13 angeb.).
Schmid,
Andreas
Die Liebe Jesu Gegen Seine Auserwehlten/ Wurde Aus dem XXIII. Psalm Jn einer öffentlichen Gedächtniß=Predigt Der nunmehro Seeligen Frauen/ Fr. Elisabeth/ Gebohrnen Daniesin/ Verwitweten Walterin/ Am andern Christ= Feste Anno 1714. in der Evangelisch=Lutherischen Haupt=Kirchen zu St. Nicolai Jn Volck=reicher Versammlung Vorgestellet von Andreas Schmid/ Prediger zu St. Nicol. vulgö aus Brandenburg genandt. BERLJN/ Druckts Gotthard Schlechtiger/ der Kön. Preußis. Soc. der Wissens. Buchdr. [1714; Fol.] (1: Ee 710-9, 24). Die allernützlichste Gedancken/ Derer/ die seelig sterben wollen/ Wurden Am vierdten Advents=Sonntage des Abends/ D a der Leichnam Der seel. Frauen/ Frauen Elisabeth/ gebohrnen Daniesin/ Verwittweten Walthenn/ beerdiget wurde/Jn einer Volck=reichen Hauß=Versammlung Vornehmer Freunde/ A N N O 1714. Vorgestellet Von A N D R E AS Schmid/ Prediger zu St. Nicol. vulgö aus Brandenburg genandt. BERLJN/ Druckts Gotthard Schlechtiger/ der Kön. Preußis. Soc. der Wissens. Buchdr. [1714; Fol.] ( I : Ee 710-9, 24 angeb.). Jacobs Wohlgeendigte Schul=Arbeit/ Ward aus Genes. XLIX,18. H E r r / ich warte auf dein Heyl/ Bey des Weyland Seel. Herrn/ Herrn George Fellern/ Des berühmten Evangelisch=Lutherischen Gymnasii zu Berlin Gewesenen S U B - C O N R E C T O R I S und 38.jährigen Prseceptoris Publici, Beerdigung/ so bereits in der Kloster=Kirchen geschehen war/ Am II. Pfingst=Fest=Tage/ Anno 1714. In Volckreicher Versammlung zu St. Nicolai in einer Gedächtniß=Predigt Vorgestellet Von A N D R E A S Schmidt/ Predigern zu St. Nicol. vulgö aus Brandenb. genandt. BERLIN, gedruckt bey Johann Lorentz/ Königlichem privilegirten Buchdrucker. [1714; 4°] (1: Ee 710-53, 12). Der unsterbliche Ruhm eines seelig verstorbenen Predigers beym Leich=Begängniß Herrn Martin Stossens Predigers zu Rennebeck und Baum=Garten im Amt Lindow am 25- Sonntage nach Trinit. anno 1714. vorgestellet. Berlin [1714; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Den Adel der Gelahrsamkeit/ Betrachtete Am 5. May im Jahr M D C C XIV. Bey Beerdigung Des Seeligen Leichnams/ TIT. Herrn Christian MAXIMILIAN Speners/ Königl. Preußis. Hoff= und Heralds=Raths/ D O C T O R I S und Königl. HofF=MEDICI, Professoris der Anatomie, Wie auch Zwoer Societäten der Wissenschafften/ der Käyserlichen und Königlichen Preußischen fürtrefflichen Mit=Gliedes/ etc. Jn reicher Versammlung Vornehmer und gelahrter Leichen=Begleiter/ Andreas Schmid/ Prediger zu St. Nicolai/ vulgo aus Brandenburg genandt. BERLJN/ gedruckt bey Johann Lorentz/ Königl. privilegirtem Buchdr. 1715. [4°] (1: Ee 710-53, 15). Der Verlohrne Sohn als eine verlockte und im Väterlichen Liebes=Netze wieder bestrickte Taube Jn einer Tit. Herrn E R N S T G O T T F R I E D S P E N E R Königl. Preußischen Ober=Auditeur unter Jhro Hoheit Printz F R I D R I C H W I L H E L M S Regiment zu Pferde/ Aus den Worten Luc. XV. 17. 18. gehaltenen Gedächtniß=Predigt Der Evangelisch=Lutherischen Gemeinde zu St. Nicolai in Berlin Am Sonntage CANTATE 1715. öffentlich vorgestellet/ Und sowohl Nach des seel. Herrn Ober=Auditeurs letzten Willen/ als auch hiernächst der sämptlichen Gemeinde Begehren zum Druck übergeben durch ANDREAS Schmid/ Predigern zu St. Nicolai, vulgo aus Brandenb. genandt. BERLJN/ Verlegts Christoph Gottlieb N I C O L A I . [1715; 4°] (1: Ee 8077; KZK-Bp 3: Gr 227). Das Leben der Menschen in dieser Welt, als eine mühseelige Arbeits= und der seelige Tod, als eine erquickende Ruhe=Stunde, als Jungfer Ursula Elisabeth Zornin d. 28. Febr. 1715. beygesetzt wurde, betrachtet. Berlin [1715; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Die Historische Lebens=Beschreibung Des gewesenen Kürschner=Gesellens/ Erdmann Briesemanns/ I. Mit seiner begangenen Missethat und erfolgten Bekehrung. II. Mit einer gründlichen Widerlegung des/ was ein gewisser Autor insonderheit vom Sigillo Confessionis zuvor hiebey drucken lassen. III. Mit beygefügten zwoen Chavot-Reden. IV. Mit seinem copeyten Abschieds=Briefe an des Seligen 80. jährigen Vater. Alles sonder Aergerniß, Nur allein zur Erbauung und Warnung/ Nach seinem seligen Tode, so den 13. Novembr. 1716. erfolgete, ausgestellet von A N D R E A S Schmid/ Prediger zu St. Nicol. in Berlin/ Vulgo aus Brandenburg genandt. Verlegt von Gottfried Gedicken/ privilegirtem Buch=Händler. Berlin/ gedruckt bey Gotthard Schlechtiger/ der Kön. Preuß. Societ. der Wissens. Buchdr. 1717. [8° (4°); mit 1 Kupferstich] (1: Fy 23201; KZK-Bc 4: P 175, 3; H a 33: 87 E 11, 7). Die Verherrlichung GOttes in Bekehrung armer Sünder/ Aus Luc. XV. vers. 11-32. Mit vollständiger kurtzen Erläuterung Der Parabel von dem Verlohrnen Sohn/ Jn Der Haupt=Kirchen zu St. Nicolai Am grossen vierteljährigen Buß= und Bät=Tage/ Z u r Ehre GOttes/ und der Gemeinde nützlichen Erweckung in der ordentlichen Vesper-Predigt am 2. Sept. 1716. Mit vorgesetzter D E D I C A T I O N an einen armen Sünder/ Vorgestellet Von A N D R E A S Schmidt/ Prediger zu St. Nicol. vulgo aus Brandenburg genandt. Verlegt von Gottfried Gedicken/ privilegirtem Buch=Händler. Berlin/ gedruckt bey Christoph Süßmilch/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. 1716. [4°] (Spandau, S. Nie.: 4/2928, 4; Ha 33: 87 E 11, 9); 2. Aufl. Berlin 1717 [4°] (1: Fy 7910, 9 ehem.). Die Selige Ubergabe der Seelen an G O T T / Ward Z u m Preißwürdigen Gedächtnüß Eines Nathanaels unserer Zeiten/ TIT. H E R R N B A R T H O L O M E ! Zorns/ M E D I C I N 7 E D O C T O R I S , U n d vieUjährigen PRACTICI in unsern
Schmid, Andreas Residentzien/ A N N O M D C C XVII. d . i . M a y Jn Vornehmer und Volckreicher Versammlung vorgestellet/ Nachdem derselbe den 24. April, in der stillen Woche sanfft und seelig im 78sten Jahr seines Alters verschieden/ und am Donnerstag nach Ostern in unsrer Kirche St. Nicolai allhier beerdiget wurde/ So nachhero zum Druck befodert Durch Andreas Schmid/ Prediger zu St. Nicol. vulgo aus Brandenburg genandt. Berlin/ gedruckt bey Christoph Süßmilch/ Königl. Preußis. Hof=Buchdrucker. [1717; 4°] (1: Ee 710-53, 14; KZK-Bb 17: IV, 167, 36). Der Ausgang einer wohlbetagten Matron aus dieser Welt in einer Stand=Rede Fr. Anna Wulfin verwitbeten Lilien aus Ps. CXIX. 73. 74. vorgestellet. [Berlin 1717; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Die Heylsame Vorbereitungs=Art Aufs Evangelische Lutherische Jubel=Fest/ Als dasselbe Auf allergnädigsten Befehl Jhro Königl. Majestät in Preussen/ Herrn Friderich Wilhelms/ Unsers allergnädigsten Königes und Herrn/ Am XXII. Sonntage p. Trinit. 1717. Denen Evangelischen Gemeinden öffentlich angesaget werden solte, Aus dem damahligen ordentlichen Sonntags=Evangelio Matth. XII. 23. sqq. Jn der Evangelisch=Lutherischen Haupt=Kirchen zu St. Nicolai/ in der Königlichen Preußischen Residence Berlin, Vorgestellet von Andreas Schmid/ Prediger zu St. Nicol. vulgö aus Brandenburg genandt. Berlin/ verlegt von Gottfried Gedicken/ Königl. privileg. Buchhändler. 1718 [4°; angeschlossen: FORMVLARE, W i e das allergnädigst=anbefohlene Evangelisch=Lutherische Kirchen=Jubil£um, so auf den 31. Octobr. oder XXIII. post. Trinitatis dieses 1717. Jahrs einfällt/ Sonntags vorher den 24. Octobr. oder XXIII. post. Trinit. in allen Evangelisch=Lutherischen Kirchen zuvor abzukündigen.] ( l a : Cn 20203, 1; 24: Kirch. G. qt. 1782-4; Ha 33: 181 C 1, 5). Theologisches Gutachten an König Friedrich Wilhelm I. über Victor Christoph Tuchtfeld. Berlin, 3. Okt. 1719. (AFSt/H A 173:81 d ). Gewissenhaftes Bedencken über den inhaftierten Prediger Victor Christoph Tuchtfeld. Berlin, 6. Nov. 1719. [Abschrift] (AFSt/H A 173:81 ¡ ). Die Seelige Lauterkeit Eines rechtschaffenen Predigers im Hause GOttes/ Wurde betrachtet Aus Rom. XIV, v. 7. 8. Jn der Kirchen zu St. George vor Berlin/ Als am X. Sonntage p. Trinit. des 1719ten Jahres, Dem Hoch=Wohl=Ehrwürdigen/ Großachtbahren und Hoch=Wohlgelahrten Herrn/ H E R R N Heinrich Julius Kinderlingen/ Getreuen Diener JEsu Christi/ und Prediger bei der Gemeine an der gedachten Kirche/ Jn Volckreicher Versammlung Die Leich=Predigt gehalten wurde/ Von ANDREAS Schmid/ Vulgo aus Brandenburg genannt, Prediger zu St. Nicol. Berlin/ Druckts Gotthard Schlechtiger/ Königl. privil. wie auch der Soc. der Wissens. Buchdr. [1719; 4°]. (1: Ee 634, 14; 1: Ee 710-53, 9; KZK-Bb 17: IV, 167, 5). Die erwiesene Göttliche Zorn=Macht/ in Offenbahrung und Heimsuchung heimlicher Sünden/ Sonderlich: Des entsetzlichen Raubes/ auf dem Königl. Preußis. Schlosse zu Berlin/ Von zweyen frechen und untreuen Bedienten/ dem gewesenen Kastellan Runcken/ Und dem Hoff=Schlösser Stiefifen/ Lange und vielmahls verübt/ und nach Urtheil und Recht/ andern zur Warnung 1718. den 8. Junii an ihnen hart bestrafft, Zusambt ihrer Bekehrung und Zubereitung zum Tode, Historisch mit nützlichen eingeflossenen Theologischen so wol/ als Historischen und Juristischen Reflexionen erzehlet Von Andreas Schmid/ Prediger zu St. Nicol. vulgö aus Brandenburg genandt. Mit Königlichem Preußischem allergnädigstem Befehl und ertheilten Freyheit. Berlin/ zu finden bey Joh. Andreas Rüdigern/ privil. Buchhändler, 1719. [4° (8°)] (1: Fy 10691 angeb.; 3: Ng 923 angeb.; 11: H 8025 Rara angeb.); enthalten in: Acten=mäßige Relation Von Denen beyden Schloß=Dieben zu Berlin Valentin Runcken/ ehemaligen Castellan, Und Daniel Stieffen/ gewesenen Hoff=Schlösser/ ... Berlin/ zu finden bey Johann Andreas Rüdigern/ 1719. [4°] (1: Fy 10691; 3: Ng 923; 11: H 8025 Rara). Chavot=Rede [auf den kgl.-preußischen Hof-Kleinschmied Daniel Stieff, gehalten am 8. Juni 1718 bei dessen Hinrichtung auf dem kgl. Schloßplatz in Cölln]. In: Schmid, Andreas: Die erwiesene Göttliche Zorn=Macht/ in Offenbahrung und Heimsuchung heimlicher Sünden/ ... Berlin/ zu finden bey Joh. Andreas Rüdigern/ privil. Buchhändler, 1719. [4° (8°)] (1: Fy 10691 angeb.; 3: Ng 923 angeb.; 11: H 8025 Rara angeb.). Das freudige Verlangen eines Gläubigen nach einem seeligen Tode bey Beerdigung Fr. Martha Ehrentraut Schraderin geb. Lilien am 8. Jan. 1720. vorgestellet. Berlin [1720; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Das zwiefache Denckmahl zu Döbberitz und Ferbitz aufgerichtet in einer Frau Marien von Katsch gebohrner Wernerin aus Joh. XI. 25. 26. gehaltenen Leich= und geschehenen Einweyhungs=Predigt der neuerbauten Kirche zu Ferbitz aus Zach. VI. 10. 11. Berlin 1720 [Fol] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Das geistliche Garten=Hauß für glaubige Seelen aus Cantic. VIII. 13. bey Beerdigung Frau Elisabeth Gartin gebohrner Jahnin anno 1720. Dom. XXI. p. Trinit. betrachtet. Berlin [1720; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Die Braut des Lammes aus Jerem. XXXI. 3. bey Beerdigung Jungfer Dorothea Louysa Schraderin Dom. XXI. p. Trin. ejusdem anni betrachtet. Berlin [1720; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418).
SchmidAndreas Christus der beste G e w i n n der Gläubigen, in einer Stand=Rede bey dem Begräbniß Fr. A n n a Sophia Kühzin gebohrnen Ohnesorgin, den 25. Apr. 1720. aus Phil. I. 21. erwogen. Berlin [1720; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Die H e r a n b r i n g u n g der Auserwehlten zu ihrer Herrlichkeit aus Rom. VIII. 33. 34. in einer H e r r n Albrecht Ludwig Walter Königl. Preußl. geheimen C a m m e r = R a t h D o m . Invocavit a n n o 1721. gehaltenen Leich=Predigt vorgestellet. Berlin [1721; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Stand=Rede bey eben dieser Leiche [Albrecht Ludwig Walter, Kgl.-preuß. Geh. Kammerrat] aus 1. Joh. II. 2. gehalten. Berlin [1721; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Der versiegelte Schatz der Seeligkeit unsrer Seelen aus 2. T i m . 2. 19. bey Leich=Bestattung Herrn Johann Moesen Königl. Preußl. General-Commissariats-Raths, auch Hof=Fiscals a n n o 1722. d. 9. Jul. erkläret. Berlin [1722; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 418). Die seelige F ü h r u n g der f r o m m e n in dieser unseeligen Welt aus Ps. LXXIII. 24. beym Leich=Begängniß Herrn Christian F r o m m e n , Königl. Preußl. H o f = u n d Steuer=Raths, auch Kriegs Commissarii a n n o 1722. d. 3. Sept. vorgestellet. Berlin [1722; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 4 l 8 f . ) . Die E i n f ü h r u n g in die neue Welt bey Beerdigung Fr. Marien D o r o t h e e n Bucholzin gebohrnen Acidalien aus Ps. LXXIII. 24. den 5. Nov. 1724 vorgestellet. Berlin [1724; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 419). Die geistliche Handelschafft aus Luc. XXII. 46. bey Beerdigung Herrn Johann Rentsch, Kauf= und Handelsmanns in Berlin d. 28. Jun. 1724 vorgestellet. Berlin [1724; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 419). Die glückliche Pflege der Glaubigen am Tage der Beerdigung Herrn Joachim Caspar H o r n d. 28. Oct. 1725. vorgestellet. Berlin [1725; Fol.] (Küster/ Müller, I, 1737, S. 419). Das Uber vier Malefitz=Personen ergangene Justitz=Rad/ Als über I. Leopold Fixein, II. Christoph Kranichfelden, III. Abraham H o f f m a n n , U n d IV. A n n a Sophia Wanckin. Die alle viere Allhier vor Berlin A n n o 1725- d. 21. Febr. damit vom Leben zum Tode gebracht wurden, Jst mit Historischer Beschreibung ihrer an der D a m m = M ü h l e bey Quielitz verübten Frevel=That, aus den Acten des Königlichen Preußischen Hoff=Gerichts allhier/ auf allergnädigsten O r d e r Jhro Majestät zur W a r n u n g der frechen Welt, in Kupffern u n d D r u c k e abgebildet Von Andreas Schmid, Prediger zu St. Nicolai in Berlin. Berlin/ zufinden bey Johann Andreas Rüdigern, privil. Buchhändler. [1725; 4°] (1: Fy 10816 R; 7: 8 J C R I M II, 8373, Beibd. 2; 11: H 8030 Rara). ECHAFAVT-Rede, Die bey vollentzogener harter doch wol=verdienter E X E C U T I O N , Derer aus Sachsen meistens her in unserm Lande lange Jahre gesteckten Freveler/ als Leopold Fixeis, Christoph Kranichfelds, sonst auch Schiefer=Decker/ Abraham H o f f m a n n s , u n d Anna Sophia Wanckin, sonst auch die Fixelin genandt, so im Ausgange des verstrichenen 1724. Jahres bey der geplünderten D a m m = M ü h l e unfern von d e m Marggräflichen Amte Quielitz/ als Räuber in das Königl. Preußische Hoff=Gericht gelieffert u n d den 21. Febr. 1725. zum Tode geführet wurden/ gehalten Anbey, wie kläglich sich die meisten zum Tode bereitet haben/ in Lateinischen u n d verteutschten Versen beschrieben von A N D R E A S Schmid, Prediger zu St. Nicol. BERLJN, bey Joh. Andr. Rüdiger, 1725. [4°] (1: Fy 10816, 2 R). »FIXELIN per anagramm p u r u m INFELIX, FIXEL per anagramm p u r u m FELIX: FIXELIN INFELIX multis quae nupta maritis« [lat. Carmen] u n d »Beglückt mit unbeglückt geht auf des Todes=Strassen« [dt. Ubersetzung]. In; Schmid, Andreas: ECHAFAVT-Rede, Die bey vollentzogener harter doch woUverdienter E X E C U T I O N , Derer aus Sachsen meistens her in unserm Lande lange Jahre gesteckten Freveler/ als Leopold Fixeis, Christoph Kranichfelds, sonst auch Schiefer=Decker/ Abraham H o f f m a n n s , u n d Anna Sophia Wanckin, sonst auch die Fixelin gen a n d t [...] BERLJN, bey Joh. Andr. Rüdiger, 1725. [4°] (1: Fy 10816, 2 R). ANDREJ
S C H M I D S , gehaltene Anzugs=Predigt A n n o
1726. am Palm=Sonntage J n der H a u p t = oder St.
Jacobs=Kirche zu Perleberg, in der Priegnitzischen Haupt=Stadt, Aus dem ordentlichen Sonntags Evangelio Matth. XXI. v. 1 - 9 . Daraus Christi Hohe=Priesterliche Amts=Pflege vorgestellet, U n d seiner letzt=gewesenen Gemeine, zu St. Nicolai in Berlin dediciret worden. BERLJN, zu finden bey J o h a n n Lorentz, Königl. privil. Buchdr. [1726; 4°] (Spandau, S. Nie.: 4 / 3 9 3 , 6; KZK-Bb 17: IV, 78).
Briefe Schreiben an Johann Ernst Andreae, Hofprediger. Berlin, 3. O k t . 1719. [Abschrift] (AFSt/H A 173: 81 r ). Schreiben an Joachim Lange in Halle. Perleberg, 9. April 1736 (AFSt/H A 188b: 382). Schreiben an Joachim Lange in Halle. Perleberg, 18. Sept. 1737. (AFSt/H A 188b: 497).
Schmid, Andreas
Schmid, Andreas
[Schreiben an Andreas Schmid von Johann Ernst Andreae, Hofprediger. Berlin, 24. Sept. 1719. [Abschrift] (AFSt/H A 173: 81')]. [Schreiben an Andreas Schmid von Johann Ernst Andreae, Hofprediger. Berlin, 11. Okt. 1719. [Abschrift] (AFSt/H A 173: 816)]. [Schreiben an Andreas Schmid von Johann Ernst Andreae, Hofprediger. Berlin, 4. Nov. 1719. [Abschrift] (AFSt/H A 173: 81 h )].
Literatur KAHMANN, Heinrich: Eine schmertzliche Jammer=Klage/ Uber Den entsetzlichen und gewaltsamen Todt/ Des Weyland Wohlseligen Herrn Martin Heinrichs/ Königl. Preußischen Hoff=Kürschners/ Welcher Anno 1710. den 10. Januarii in seinem eigenen Hause/ und in seinem Ruhe=Bette/ des Nachts von dem Freytage auf den Sonnabend/ grausamlich überfallen/ erbärmlich zermartert und jämmerlich ermordet worden/ Zum Ewigen Andencken/ Jn einer Leich= und Trauer=Rede: Denen von Hertzen Betrübten zum Trost/ Den frommen und gläubigen zur Erweckung/ Denen Gottlosen und Sündern zur Warnung/ gehalten/ Und auf ungemeines Ansuchen vieler guten Freunde/ Z u m Druck verleget/ Von M. Heinrich Kahmann/ Diener des Worts bey der Gemeine zu St. Marien. Berlin aufm Friderichswerder/ druckts Gotthard Schlechtiger. [1710; 8°] (1: Ee 710-121, 21); KAHMANN, Heinrich: Eine schmertzliche Jammer=Klage/ Uber Den Entsetzlichen und gewaltsamen Tod/ Des Jn G O t t ruhenden Wohlseligen Herrn Martin Heinrichs/ Königl. Preußischen Hofif=Kürschners/ Welcher Anno 1710. den 10. Januarii in seinem eigenen Hause/ und in seinem Ruhe=Bette/ des Nachts von dem Freytage auf den Sonnabend/ grausamlich überfallen/ entsetzlich erschlagen/ erbärmlich zermartert und jämmerlich in dem 57. Jahre seines Alters ermordet worden. Z u m Ewigen Andencken/ Jn einer Leich= und Trauer=Rede: Denen von Hertzen Betrübten zum Trost/ Den frommen und Gläubigen zur Erweckung/ Den Gottlosen und Sündern zur Warnung/ gehalten/ Und auf vielfältiges Ansuchen vieler guten Freunde/ Nochmahls zum Druck gebracht/ Mit Beygefiigter Vorrede Herrn M . Heinrich Kahmanns/ Diener des Wort bey der Gemeine zu St. Marien. BERL J N / druckts Johann Lorentz/ 1716. [4°] (1: Ee 8468); KAHMANN, Heinrich: M . Heinrich Kahmanns/ h. t. Substit. & Ord. Succ. Archid. ad B. Mar. P R i E L I M I N A I R Abfertigung/ Der zancksüchtigen Schmäh=Schrifft/ So Herr Andreas Schmidt/ Prediger zu St. Nicolai/ A N N O 1716. am 17. December/ Wider die/ zur neu aufgelegten Parentation, des erschlagenen seel. Meisters Martin Heinrichs/ im Monath August/ 1716. gedruckte Vorrede/ ausgehen lassen. J n welcher Abfertigung vorläuffig gezeiget/ 1. Des Herrn Schmidts Unfug und wie Er keine Ursache gefunden/ die Vorrede so schmähsüchtig anzufallen. 2. Offenbahre Falsa und Unwarheiten womit Er seine Schmähschrifft angefüllet. Aus dringenden Ursachen mit Grund der Warheit. Anno 1717. im Monath Januar, [s. 1.; 4°] (1: Ee 8469); ACTF.N=MÄSSIGE RELATION Von Denen beyden Schloß=Dieben zu Berlin Valentin Runcken/ ehemaligen Castellan, Und Daniel Stieffen/ gewesenen Hoff=Schlösser/ Auch derer von ihnen auf dem Königl. Schlosse zu Berlin/ in denen Gemächern und Schatz=Kammer begangenen Diebstählen wunderbahren Entdeckung/ und geführten Inquisitions-Process, auch Bekäntniß und Bestrafifung derer Delinquenten/ Aus denen weitläufftigen Actis, wie solche vor Tage zu Tage ergangen/ mit allen zur Sache dienenden Umständen extrahiret/ auch mit einigen Notatis Juridicis illustriret/ Und Auf Sr. Königl. Majestät in Preussen allergnädigsten special Befehl herausgegeben/ Nebst denen von dieser Sachen edirten Theologischen Schrifften/ gehaltenen Chavot-Reden/ und einigen säubern Kupffer=Stichen/ so wohl derer Maleficanten Bildnisse/ als auch ihrer Ausführung und Execution. Mit allergnädigsten P R I V I L E G I O . Berlin/ zu finden bey Johann Andreas Rüdigern/ 1719. [4°] (1: Fy 10691); KÜSTER/ MÜLI.ER, 1737,1, S. 4 1 7 ^ 4 1 9 ; GERBER, Ernst Ludwig: Historisch-biographisches Lexicon der Tonkünstler. 2 Tie. Leipzig 1 7 9 0 - 1 7 9 2 , hier Tl. II, Sp. 436 [= D B A , 1114, S. 147]; LEDEBUR, Carl von: Tonkünstler-Lexicon Berlins. 1861 [= D B A , 1114, S. 148]; NOHL, 1903, S. 94; SCHOTT, Walther: Beiträge zur Geschichte der St. Gotthardtkirche und -Gemeinde zu Brandenburg a. H . Festschrift zur Wiedereinweihung der Kirche. Brandenburg a. H. 1906, S. 8 4 - 8 5 ; WOTSCHKE, Theodor: Gedickes Briefe an Ernst Salomo Cyprian. In: J B B K 20 (1925), S. 105 bis 133, hier S. 123; POLTHIER, Wilhelm: Geschichte der Stadt Wittstock. Berlin 1933, S. 319; FISCHER, 1937, S. 13f.; FISCHER, 1941, II, S. 759; HINRICHS, Carl: Preußentum und Pietismus. Der Pietismus in Brandenburg-Preußen als religiös-soziale Reformbewegung. Göttingen 1971, S. 140-142; Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Hrsg. von Peter SCHICKETANZ. Berlin/ New York 1972, S. 714 u. ö.; Verbleiben des Diakons Andreas Schmidt an St. Nikolai bei Gewährung erleichterter Beichtabnahme [1711] (GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 21: Geistliche Angelegenheiten von Berlin. 1711-1716/ 1718); Prediger Schmidts beanstandete Predigt [16. Sept. 1717] (GStA Rep. 47 B 4 Fasz. 22: Geistliche Angelegenheiten von Berlin. 1717-1719, Bl. 2 3 - 2 6 ) .
Schnaderbach,
Georg Friedrich
Schnaderbach, Georg Friedrich *
18. A u g . 1 6 6 9 W i s m a r
t
9 . Nov. 1 7 1 6 C ö l l n
T h e o l o g e , luth. V
J o a c h i m S., Kgl.-schwed. Kanzellist
M
A g n e t a C h r i s t i a n a geb. B r a n d t
GD I. 1 6 9 2 M a r i a C h r i s t i n a geb. Meurer; II. 1 6 9 6 M a g d a l e n a geb. Wilde; III. 1 7 1 5 S o p h i a H e d w i g geb. Schräder K
I. G o t t l i e b J o a c h i m Heinrich (starb früh); II. N i colaus A d o l p h ; Carl Friedrich (starb früh); außerd e m : Friedrich (gest. 1 7 2 2 )
1675-1683
Stadtschule in W i s m a r
1684-1686
G y m n a s i u m C a r o l i n u m Stettin
1688
Universität Wittenberg, später in Leipzig, n o c h im selben J a h r R ü c k k e h r in die H e i m a t
1690
Universität R o s t o c k
1690
Bildungsreise, dabei Hauslehrer in Stade
Als der K n a b e das 6 . Lebensjahr erreicht hatte, n a h m
1692
Legationsprediger des Grafen von H o r n
er den Unterricht an der großen öffentlichen Schule
in W i e n
in W i s m a r auf, die er acht Jahre besuchte. 1 6 8 4 setz-
1693
Prediger in M o d o r ( U n g a r n )
te S c h n a d e r b a c h seine A u s b i l d u n g a m angesehenen
1697
Zweiter Prediger in Preßburg, später
G y m n a s i u m C a r o l i n u m in Stettin fort, w o er b e i m
Senior u n d Pastor
Theologieprofessor
1701
Pastor zu St. Ulrich in Halle/Sa., später
(gest. 1 6 9 1 ) K o s t u n d L o g i s fand. K a n s d o r f f hatte
und
Pastor D a n i e l
Kansdorff
Konsistorialrat d. H z m . M a g d e b u r g
1 6 6 9 zunächst das Konrektorat ü b e r n o m m e n , war
1707-1716
Propst u. Inspektor zu St. Petri in Cölln,
1 6 7 2 z u m A r c h i d i a k o n zu St. M a r i e n sowie z u m Professor für T h e o l o g i e u n d Hebräisch berufen wor-
später kgl.-preuß. Konsistorialrat
den, bis er endlich das Pastorat an der Stettiner HauptG e o r g Friedrich S c h n a d e r b a c h s t a m m t e aus Wismar,
kirche erhielt. Als er z u n e h m e n d kränkelte, f a n d e n
w o er a m 18. A u g . 1 6 6 9 geboren wurde. Sein Vater,
S c h n a d e r b a c h u n d die anderen H a u s g e n o s s e n bei
Kgl.-schwedischer
K a n s d o r f f s S c h w i e g e r s o h n G o t t l i e b Eckstein ( 1 6 5 5
Kanzellist a m dortigen hohen Königlichen Tribunal
bis 1 7 0 9 ) eine neue U n t e r k u n f t . Unterrichtet w u r d e
J o a c h i m S c h n a d e r b a c h , war als
tätig; der Großvater N i c o l a u s S c h n a d e r b a c h stand
S c h n a d e r b a c h a m C a r o l i n u m außer von K a n s d o r f f ,
als A r r e n d a t o r in f s t l . - p o m m e r s c h e n D i e n s t e n . D i e
der theologische Vorlesungen hielt, u n d Eckstein in
M u t t e r A g n e t a C h r i s t i a n a , eine Tochter des Pastors
Philologie vor allem v o m Rektor J o h a n n Ernst Pfuel
an der H a u p t k i r c h e zu St. M a r i e n in W i s m a r u n d
(gest. 1 7 0 5 ) , der Philosophie lehrte, u n d von G ö t z e ,
Assessors des Königlichen K o n s i s t o r i u m s ,
d e m Professor für griechische Sprache.
Johann
Heinrich B r a n d t , starb bei der G e b u r t des S o h n e s ,
A m 7 . M a i 1 6 8 8 immatrikulierte sich S c h n a d e r b a c h
der zu früh u n d mit e i n e m K ö r p e r s c h a d e n a u f die
unter d e m Rektor u n d Professor für orientalische
Welt g e k o m m e n war (die genealogisch-biographi-
Sprachen, A n d r e a s S e n n e r t ( 1 6 0 6 - 1 6 8 9 ) , an der
schen I n f o r m a t i o n e n nach den »Personalia« der Lei-
Universität W i t t e n b e r g (JÜNTKE, 1 9 5 2 , S. 3 0 5 ) . Hier
c h e n p r e d i g t von J o h a n n PORST; außerdem KÜSTER/
w i d m e t e er sich der T h e o l o g i e und besuchte vor al-
MÜLLER,
von
lem Vorlesungen bei Michael Walther ( 1 6 3 8 - 1 6 9 2 ) ,
S c h n a d e r b a c h seinem d a m a l i g e n H a u s g e n o s s e n G e -
der seit 1 6 6 8 in W i t t e n b e r g M a t h e m a t i k lehrte u n d
o r g G o t t f r i e d Küster [ 1 6 9 5 - 1 7 7 6 ] selbst diktierten
erst im Jahr zuvor eine theologische Professur ange-
Lebenslauf, der auch für Porst die Vorlage bildete).
n o m m e n hatte. D o c h schon w e n i g später wechselte
1 7 5 7 , II, S. 5 8 7 - 5 8 9 ,
nach einem
415
416
Schnaderbach, Georg
Friedrich
Schnaderbach wegen »vieler Disordres, die damals vorgiengen« ( K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1757, II, S. 587), an die Universität Leipzig, wo er sich jedoch nicht lange aufhalten konnte, da ihn sein erkrankter Vater zurückbeorderte. Erst 1690 konnte Schnaderbach Wismar für längere Zeit wieder verlassen; er reiste nach Rostock, wo er sich am 17. März unter dem Rektor und Professor Pandectarum Johannes Festing in die Universitätsmatrikel eintrug ( H O F M E I S T E R , 1895, S. 304). Hier schloß er sich dem bekannten Theologen und Pastor zu St. Jacob, Simon Henning (1644 bis 1695), an, bei dem er auch Kost und Logis erhielt (DREYHAUPT, 1 7 5 5 , II, S . 7 1 1 ) .
Wohl noch im selben Jahr begab sich Schnaderbach auf eine Bildungsreise durch die umliegenden Städte. Solche Reisen wurden vor allem deshalb unternommen, um berühmte Gelehrte kennenzulernen und wichtige Verbindungen für die spätere Übernahme eines öffentlichen Amtes herzustellen. In Stade traf Schnaderbach mit dem Konsistorialrat und Gouvernementprediger Samuel Baldovius zusammen, der ihn für einige Zeit mit der Erziehung seines dreijährigen Sohnes betraute. Als 1691 der Königl. Legations-Prediger zu Wien, Jacob Wahl, eine Berufung ins ungarische Modor annahm und daraufhin der kgl.-schwedische Envoye extraordinaire zu Wien, Graf von Horn, beim Konsistorium zu Wismar um einen tüchtigen Prediger nachsuchte, bekam Schnaderbach im Mai 1692 die Vokation als Legationsprediger des Grafen von Horn in Wien zugestellt. Am 8. Juni ließ er sich vom Ministerium examinieren und bald darauf für sein erstes öffentliches Amt ordinieren, welches er ein Jahr lang ausübte. Uberliefert ist, daß der neue Prediger in Wien von Katholiken verfolgt wurde und sogar eingesperrt werden sollte. 1693 wurde Schnaderbach durch den Grafen von Horn ins ungarische Modor berufen, und zwar als Nachfolger des auf die Superintendentur in der Neustadt Salzwedel vozierten Wilhelm Christoph Beyer (1651-1706). Auch hier war die Amtsausübung mit allerhand Mißhelligkeiten verbunden, da fanatische Antilutheraner ihm das Haus angezündet haben sollen. Das Amt in Modor bekleidete Schnaderbach viereinhalb Jahre, bis er am 29. Mai 1697 eine Berufung zum Zweiten Prediger in Preßburg annahm und bald darauf zum Senior und Pastor aufstieg. Auch dieses Amt übte er viereinhalb Jahre aus. Ende Dez. 1700 erhielt Schnaderbach in Preßburg die Vokation als Pastor der Kirche zu St. Ulrich und Scholarch des
Gymnasiums in Halle/Sa. als Nachfolger von Wolfgang Melchior Stisser (1632-1709) zugestellt, der als Oberpfarrer und Superintendent an die Kirche zu St. Marien in Halle gewechselt war. Seine neuen Amtspflichten, die er im März 1701 übernahm, führte er gewissenhaft aus, so daß ihn König Friedrich I. zum Konsistorialrat des Herzogtums Magdeburg ernannte. Nach dem Tod des Cöllnischen Propstes und Konsistorialrates Ferdinand Helfreich —> Lichtscheid im Jahre 1707 wurde Schnaderbach nach Oranienburg beordert, um am dritten Pfingsttag in Anwesenheit des preußischen Königs zu predigen. Während einer Audienz am darauffolgenden Tag übertrug ihm Friedrich I. das vakante Cöllnische Propstamt. Am 2. Okt. 1707 hielt Schnaderbach vor der St. UlrichsGemeinde seine Abschiedsrede »Das Auff den HErrn geworffene Anliegen Eines Abschied=nehmenden Seel=Sorgers«, die 1708 im Druck erschien. Mit seiner Ernennung zum Propst zu St. Petri wurde er auch Inspektor über 24 Kirchspiele, Scholarch des Cöllnischen Gymnasiums, dann auch kgl.-preußischer Konsistorialrat. Schnaderbach galt als Gelehrter mit einem ungemein ausgebildeten Gedächtnis, einem scharfen Verstand und einem »herrlichen Judicium« ( P O R S T , S. 8). Im Unterschied zu seinem Vorgänger Lichtscheid, der von Philipp Jakob Spener (1635-1705) und Carl Hildebrand Freiherr von Canstein (1667-1719) in die brandenburgisch-preußische Residenz geholt worden war, gab es jedoch zwischen Schnaderbach und den Berliner Pietisten um Canstein kein so gutes Einvernehmen; die Mißklänge hatten ihre Ursachen offensichtlich in den früheren Streitigkeiten zwischen den Universitätstheologen und dem geistlichen Stadtministerium in Halle, dem ja auch Schnaderbach sieben Jahre angehört hatte. Am 18. März 1710 schrieb Canstein an seinen Freund August Hermann Francke (1663-1727) in Halle: »mit der kirchen Visitation siehet es immer wunderbahrer aus. H. Rau [Johann —> Rau], H. porst [Johann —> Porst] und ich seind fast an die 2 Stunden bey H. blanckenberg [Conrad Gottfried —> Blanckenberg] desfals gewesen. ihr Sinn offenbahret sich mehr und mehr. Schnaderbac ist ein Ertzbösewicht. Es ist zu lang alles zu melden, gott wende alles übel ab. So betrübt hatt es noch keinmahl ausgesehen.« ( S C H I C K E T A N Z , 1972, S. 411.) Nachdem am 9. Mai 1711 der Geheime Justitien- und Konsistorialrat Johann Heinrich
Schnaderbach, von Flemming gestorben war, schrieb Canstein am 16. Mai an Francke: »der alte H. v. Flemming ist schleunig gestorben, ( . . . ) Schnaderbach hatt ihm vorgestern die leichpredigt gehalten, aber mit sehr schlechten applause. So müßen dergleichen leute sich mehr und mehr ofenbahren« (ebenda, S. 440). Als 1714 die sogenannten Inspirierten, radikale Pietisten, die »Inspirationen« durch die Ausschüttung des Heiligen Geistes zu haben glaubten und unter Ekstase zu reden begannen, nach Berlin kamen und unter Zulauf der einheimischen Bevölkerung besondere Konventikel hielten, wurden Schnaderbach sowie der Propst Johann Porst und der Pfarrer an der Luisenstadt-Kirche, Christoph Friedrich Possart ( 1 6 6 7 - 1 7 3 8 ) , von König Friedrich Wilhelm I. beauftragt, drei dieser Inspirierten zu vernehmen, nämlich August Friedrich Pott, seine Mutter Dorothea Sophia Pott und den Theologiestudenten Jacob Tiedemann, den Schnaderbach von Halle her kannte. Doch das Bemühen der Prediger, sie auf den rechten Weg zu bringen, scheiterte. Ihr Bericht an den König vom 3. Sept. 1714 führte fünf Tage später zur Ausweisung der Inspirierten aus Berlin. Während für Schnaderbach die Angelegenheit damit erledigt war, wurden Propst Porst sowie der Pastor zu St. Georg, Johannes Lysius, wegen ihrer Veröffentlichungen über die Inspirierten in Berlin noch in eine scharfe Kontroverse mit auswärtigen Theologen verwickelt. In seiner Amtszeit erkrankte Schnaderbach wiederholt so stark, daß er zeitweilig seinen Amtspflichten nicht mehr nachkommen konnte. Auch eine Kur in Karlsbad brachte nicht die ersehnte Heilung, sondern verschlechterte den Zustand des Kranken noch mehr. Hinzu kam, daß er nun auch am Hof mehr und mehr an Ansehen verlor, nicht zuletzt deshalb, weil er sich dem Alkohol ergeben und dadurch zeitweilig unter Sinnersverwirrung gelitten haben soll (so Canstein in seinem Brief an Francke vom 2. Mai 1716, Vgl. S C H I C K F X A N Z , 1972, S . 749). Da die Ärzte sich außerstande sahen, die Krankheit genau zu bestimmen, auch keine Medikamente anschlugen, bestimmte Schnaderbach noch zu Lebzeiten, daß nach seinem Tode der Leichnam geöffnet werde, um so die Ursache zu erkennen und dadurch anderen, an der gleichen Krankheit leidenden Menschen zu helfen. Schnaderbach starb am 9. Nov. 1716 in Cölln. Die Leichenpredigt auf den verstorbenen Propst hielt Johann Porst; die Standrede verfaßte Schnaderbachs Amtskollege an St. Petri, der Archidiakon Lucas Hein-
Georg Friedrich
rich —» Thering. Am Ende der Standrede steht ein Epicedium von Johann Michael Heineccius ( 1 6 7 4 1722), der Schnaderbach seinerzeit als Pastor an der Kirche zu St. Ulrich in Halle nachfolgte und nunmehr als Oberpfarrer, Superintendent und Inspektor an der Oberpfarrkirche zu St. Marien in Halle wirkte; im Trauergedicht spielte er auf Schnaderbachs Wirkungsorte Modor, Wien, Presburg, Halle und Berlin an. Auch das geistliche Ministerium zu Cölln steuerte ein Epicedium bei. Die Trauermusik zu den Begräbnisfeierlichkeiten komponierte der Kantor zu St. Petri, Johann Andreas Lüdecke (1673 bis 1737). Die von Intrigen durchzogenen Verhandlungen um Schnaderbachs Nachfolger auf dem Cöllnischen Propstamt und im Konsistorium werfen ein bezeichnendes Licht auf die Personalpolitik, die Canstein und seine pietistischen Freunde am preußischen Hof vor allem gegen den Staatsminister und Oberhofmarschall Marquard Ludwig Freiherrn von —» Printzen betrieben, der nach dem Tode des Geheimen Kriegsrates und Konsistorialpräsidenten Paul Freiherrn von Fuchs ( 1 6 4 0 - 1 7 0 4 ) für die Kirchenpolitik in Brandenburg-Preußen verantwortlich war. Printzen hatte zunächst den Oberpfarrer an der St. Marienkirche in Halle, Superintendenten und Inspektor Johann Michael Heineccius ( 1 6 7 4 - 1 7 2 2 ) , der seinerzeit Schnaderbach als Pastor an der Kirche zu St. Ulrich in Halle nachgefolgt war, vorgeschlagen, später aber Samuel Christian Teuber ( 1 6 7 1 - 1 7 3 9 ) favorisiert, den Pastor Primarius bei der Collegiat-Kirche St. M a u ritius und Bonifacius in Halberstadt und Schwiegersohn des Archidiakons zu St. Marien in Berlin, Andreas —» Rittner. Canstein schrieb am 28. Nov. 1716 an Francke: »ehe ich das schreiben schließe, so bekomme eine nachricht, welche uns nicht wenig betrübet, ich melde es aber im höchsten vertrauen. Es will das ansehen gewinnen, als wenn die vacante stelle mochte ubel besetzet werden, und zwar durch T. [Teuber]. doch ist es noch nicht gewiß, mann wird gewiß alles thun, so mir im vermögen, üm es zu hintertreiben. Solte es aber geschehen, so sehe ichs an als ein groß gericht über das land und den R. [Rex= König] wegen einiger besonderer ümstände, so aber der feder nicht mögen anvertrauet werden, gott mache uns nur getreu, und im übrigen geschehe sein wille, der ist doch der beste.« ( S C H I C K E T A N Z , 1972, S . 765.) Doch am 5. Dez. 1716 konnte Canstein nach Halle berichten: »zur hertzlichen freude melde, jedoch bitte es noch unter sich geheim zu halten, damit nicht
417
418
Schnaderbach,
Georg Friedrich
gegentheil allhier m u t h m a ß e n k ö n n e , wann Es gleich
D r u c k bereits fertiggestellt, d o c h gelangte sie n i c h t
bey ihnen e r s c h a l l e t : / wie Es hier a n n o c h nur weni-
m e h r unter die Presse, sondern verblieb im M a n u -
gen bekant ist / : wie u n d durch wen die sache ist ge-
skript.
führet w o r d e n , H . R h e i n b e c k ist probst in C o l n an
S c h o n am 2 4 . Aug. 1 6 9 2 hatte S c h n a d e r b a c h in M o -
S c h n a d e r b a c h s stelle u n d H . porst k o m t ins C o n s i -
dor die E h e geschlossen m i t M a r i a C h r i s t i n a , einer
storium. der k. [König] hats also declariret im letze-
T o c h t e r des b e k a n n t e n Juristen Andreas Meurer. D i e
ren geheimen rath . . . diesen Sieg hatt gott verliehen;
E h e währte j e d o c h nur dreieinhalb Jahre; seine Frau
ihm sey preiß« (SCHICKETANZ, 1 9 7 2 , S. 7 6 6 ) . S c h n a -
starb bei der G e b u r t des S o h n e s G o t t l i e b J o a c h i m
derbachs Nachfolger im C ö l l n i s c h e n Propstamt wur-
H e i n r i c h , der wenig später ebenfalls starb. N a c h d e m
de der Erste lutherische Prediger a u f dem Friedrichs-
T o d e seiner ersten
werder u n d in der D o r o t h e e n s t a d t , J o h a n n Gustav
7. Aug. 1 6 9 6 M a g d a l e n a geheiratet, die hinterlasse-
Frau hatte S c h n a d e r b a c h
am
R e i n b e c k ( 1 6 8 3 - 1 7 4 1 ) , seinen Platz im Konsistori-
ne T o c h t e r des L ü b e c k e r K a u f m a n n s W i l d e , die im
u m n a h m J o h a n n Porst ein. C a n s t e i n schrieb im Z u -
H a u s e des kurbrandenburgischen E n v o y é extraordi-
s a m m e n h a n g m i t der B e r u f u n g dieser beiden pieti-
naire, Freiherrn von D a n c k e l m a n n , als G o u v e r n a n t e
stischen Prediger am 8. D e z . 1 7 1 6 an F r a n c k e : »Es
tätig war. In dieser E h e wurden die S ö h n e Nicolaus
ist ein großer Sieg, davon n o c h sehr viel gutes zu
A d o l p h u n d Carl Friedrich geboren, letzterer verstarb
hofen.« (SCHICKETANZ, 1 9 7 2 , S. 7 6 6 . )
bald nach der G e b u r t . Aus einer dieser beiden E h e n
D a s Werkverzeichnis S c h n a d e r b a c h s , dessen B i b l i o -
s t a m m t e auch der S o h n Friedrich, später J . U . D . u n d
thek nach seinem T o d e versteigert wurde, u m f a ß t vor
Assessor des Schöppenstuhls zu Halle, der 1 7 2 2 starb
allem Leichenpredigten
sowie
u n d dessen B i b l i o t h e k im J a h r darauf versteigert wur-
S a m m l u n g e n von Predigten, die er an seinen W i r -
de. N a c h d e m seine zweite Frau 1 7 1 3 gestorben war,
kungsstätten Halle u n d C ö l l n gehalten hatte. Seine
hatte S c h n a d e r b a c h zwei Jahre später n o c h eine drit-
Leichenpredigt a u f den am 10. April 1 7 1 5 verstor-
te E h e geschlossen, u n d zwar mit S o p h i a Hedwig, der
b e n e n königlichen H o f r a t u n d Bürgermeister in B e r -
Schwester des kgl.-preußischen Hofrates Carl G o t t -
lin, J o a c h i m
fried Schräder ( 1 6 8 7 - 1 7 2 6 ) .
Friedrich
und Trauercarmina
Kornmesser, war für
den
[LN]
Werke Die geistliche Jagd der Christen, bey der Leiche Samuel Grünigk/ Königl. Preuß. Jagd=Secretarii. Halle 1701 [Fol.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 589). Das getroste Christenherz, bey Abführung der Leiche, Herrn Gottfried Stössers/ Edlen von Lilienfeld/ Königl. Preuß. Geheimen Raths, und Vice-Canzlers zu Halle. Merseburg 1 7 0 3 [Fol.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 5 8 9 ) . Das Fürsichtige Anschicken/ Zum Seligen Tode/ Jn Ansehen GOttes/ Des Nechsten/ Und Unser selbst/ Einfältig in einer Predigt über den X V I . Sonntag post Trinit. seiner Christlichen Gemeinde vorgehalten von Georg. Frid. Schnaderbach/ Past. ad D. Ulr. Halle bey Johann Friedrich Zeitlern/ [1703?; 12° (8°) ] (23: T h 2 3 5 3 , 1 [= Deutsche Drucke des Barock, 1986, B 5, B 5 8 6 9 ] ) . Der Wahren Kinder GOttes heiligen Wandel im Himmel stellete Bey der hochadelichen Leichbegängnüß Der Weyland Wohlgebohrnen Frauen/ Frauen Catharina Elisabetha gebohrnen von Meyern/ Vermähleten Des Wohlgebornen Herren Hn. Hans George aus dem Winckel/Jhro Königl. Maj. in Polen und Chur=Fürstlichen Durchl. zu Sachsen hochbestalten Obristen zu Pferde/ Am Tage Jhrer Bestattung zur Erden/ So da war der 2 0 . Nov. Anno 1703. in hoher Versamlung Jn der hiesigen Schul=Kirchen kürtzlich vor G E O R G . F R I D E R . Schnaderbach/ Past. ad D. Ulr. HALLE/ Gedruckt bey Johann Grunerten/ Univ. Buchdrucker. [ 1 7 0 3 ; 4°] ( 1 : 4 ° Ee 7 0 5 - 9 0 3 ) . »ARIA. Wiltu den Wandel droben führen« [Epicedium]. In: Schnaderbach, Georg Friedrich: Der Wahren Kinder GOttes heiligen Wandel im Himmel . . . [Leichenpredigt auf Catharina Elisabetha aus dem Winckel geb. von Meyer], Halle [1703; 4°] ( 1 : 4 ° Ee 7 0 5 - 9 0 3 ) . Biblisches Seelen=Kleinod aus einigen Sprüchen von der Seele . . . sonderlich aus denen V. Büchern Mosis, einfältig seiner Christlichen Gemeinde in denen Wochenpredigten vorgehalten. Franckfurt und Leipzig 1704 [8°] (KZK-Sn 22). Die zwar vielen Fällen unterworffene/ aber von Gott nicht weggeworffene Gerechten/ bey Beerdigung Hrn. Christ. Wilhelm Hahns auf Seeburg. Halle 1704 (1: Ee 6 5 8 , 14; 1: 4° Ee 7 0 0 - 1 2 8 1 ; 1 : 4 ° Ee 7 0 8 - 9 8 , 2).
Schnaderbach, Georg
Friedrich
Der wahren Kinder Gottes herrlichstes und seeligstes Zeugniß auf Erden/ bey dem Begräbnüß Hn. Joh. Conr. Schilling I. V. Studiosi in einer Stand=Rede vorgestellet. Halle 1704 (Küster, 1731, S. 224). Das herrliche Erbe der seelig überwindenden Christen/ bey Beerdigung Fr. Johanna Louisa von Lethmate/ geb. von Legate. Halle 1705 (Küster, 1731, S. 225). Bonum mortis, die göttl. Todes=Wohlthat/ bey der Leich=Bestattung Hn. Commiss. Secret. Joh. Leonh. Zeisens. Halle 1705 (Küster, 1731, S. 225). ALPHABETUM PIETATIS, Oder A. B. C. Der Gottseligkeit/ Das ist/ Einige Wochen Predigten Uber Verschiedene heilige Sprüche Der Heiligen Schrifft/ Nach Ordnung derer vornehmsten in derTeutschen Sprache Üblichen Buchstaben/ Der Christlichen Gemeinde zu St. Ulrich in Halle Einfältig gehalten durch GEORG. FRIDER. SCHNADERBACH, Benannter Kirchen Pastor, und des Gymn. Scholarch. FRANCKFURTH und LEJPZJG/ Jn HALLE/zu finden bey Joh. Jacob Schützen/in der Barfüsser Gassen. 1705. [12°] (Spandau, S. Nie.: 4/1389, l ; H a 3 3 : 2 G 9); andere Ausgabe Franckfurth, Leipzig u. Halle 1706 (14: Theol. ev. asc. 1083.m). Das Auff den HErrn geworffene Anliegen Eines Abschied=nehmenden SeeUSorgers/ Wolte/ Nach der/ von Sr. Königl. Majest. in Preußen Allergnädigst erhaltenen VOCATION, zum Probst und Consistorial-Rath/ wie auch Pastore an der St. Petri Kirche zu Cölln an der Spree/ am XV. Sontage nach Trinitatis den 2. Octobr. 1707. aus der Apost. Gesch. am 20. Cap. und dessen 32. Vers/ in Seiner Abschieds=Predigt Seiner zeithero anvertrauten Christi. Gemeinde zu St. Ulrich in Halle/ vorstellen Georg Friedrich Schnaderbach. 1708. [s.l.; 8°] (Ha 33: 64 B 7, 14). CHRISTIANUS ex omni parte beatus, Oder/ Der in diesem und jenem Leben selige Christ/ Ward Uber den höchstschmertzlichen Abschied Des weyland Hoch=Edel=gebohrnen Herrn/ Hn. George Bocks/ Jhro Königlichen Majestät in Preussen/ Hochverdienten Herrn Geheimen Krieges=Rahts und General-Proviant-Commissarii, Jn einer Leichen=Predigt/ Sonntag Oculi, war der 23. Mart. 1710. vorgestellet Von Georg Friederich Schnaderbach/ Königl. Preuß. Consistorial-Rath und Probsten in Cölln. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1710; 4°] (1: Ee 627, 5; 1: Ee 710-53, 16). Bonum Immortalitatis post Mortem, Oder Das hohe Guth der Unsterblichkeit auch nach dem Tode/ Ward Bey der Hochansehnlichen Leich=Begängniß Des weyland Hoch=Edel=gebohrnen Herrn/ Hn. George Bocks/ Jhro Königlichen Majestät in Preussen/ Hochverdienten Herrn Geheimen Krieges=Raths und General-Proviant-Commissarii, Als dieselbe d. 12. Mart. 1710. gehalten ward/ Jn einer Abdanckungs=Rede vorgestellet Von Georg Friederich Schnaderbach/ König]. Preußischen Consistorial-Rath und Probsten in Cölln. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1710; 4°] (1: Ee 627, 6; 1: Ee 710-53, 16 angeb.). Der in diesem und jenem Leben auf Christum hoffende Christ/ Ward bey der solemnen Leichen=Predigt/ Des Weyland/ Hoch= und Wohlgebohrnen und Hochwürdigen HERRN/ HERRN Hans Heinrich von Fleming/ Ritters des Johanniter=Ordens/ Sr. Königl. Majestät in Preussen/ Hochverdientesten Herrn Geheimen Justitz-Hoff=Cammer= und Consistorial-Rahts/ Ampt=Hauptmanns zu Colbatz/ wie auch Commendatoris und Land=Voigts zu Schievelbein/ Erb=Herren auff Martentin/ Boeck und Zebbin/ Als dieselbige am Himmelfahrts=Tage des jetztlauffenden 1711. Jahres in der St. Petri Kirchen/ worinnen vorigen Tages dessen Hoch=AdeIiche Leiche beygesetzet war/ Der dasigen Gemeine einfältig vorgestellet von Georg Friederich Schnaderbach/ Königl. Preußis. Consist. Raht/ Probsten und Pastor zu St. Petri/ des Teltauischen Cräyses und Gymnas. Inspect. BERLJN/ druckts Gotthard Schlechtiger/Königl. privil. Buchdr. [ 1 7 1 1 ; 4 ° ] (1: Ee 710-53, 20; Ha 33: 173 A 3 , 23; 15: Fam. 29/10). Das seelige Liebes=Ziehen Gottes, in der Hn. Joh. Schmidt des Marggrafen Cammerdiener gehaltenen Leich=Pred. ausjerem. XXXI. 3. vorgestellet. Berlin 1712 (Küster, 1731, S. 225). Der in der Pilgrimschafft dieses/ die zukünfftige Stadt jenes Lebens suchende Christ/ aus Hebr. XI. 13-16. bey dem Grabe Hn. Jac. Fischbecks Kön. Preuß. Cammerdieners in einer Leich=Pred. vorgestellet. Berlin 1712 (1: Ee 634, 4; 1: Ee 7 0 0 - 8 9 9 ) . Bericht an König Friedrich Wilhelm I. über das Verhör der Inspirierten August Friedrich Pott, seiner Mutter Dorothea Sophia Pott und des Theologiestudenten Jacob Tiedemann vom 3. Sept. 1714; unterzeichnet von Georg Friedrich Schnaderbach, Johann Porst und Christoph Friedrich Possart. In: Hübner, Christoph: Historische Nachricht Von der Jn Berlin bald entstandenen/ und bald gedämpfften Quäckerey Der so genandten Inspirirten/ Anno 1714. Berlin 1715, S. 46ff.; wiederabgedruckt in: Unschuldige Nachrichten, 1715, S. 174-178. Frommer Seelen Jm Glauben/ Leben/ Leiden/ Sterben/ gutes Theil/ Wurde bey öffentlicher Leichen=Predigt/ Einer frommen und Christlichen MATRONEN, Der Hoch=Edlen/ Hoch=Ehr= und Tugend=belobten Frauen/ FRAUEN Reginae Agathae Schönebeckin/ Jhro Hoch=Wohl=Ehrwürden Des Hoch=Wohlgelahrten und Hochzuehrenden Herrn/ Hrn. Lucas Heinrich Theringes/ Hoch=meritirten Archi-Diaconi unser Petri Kirchen/ und des gesam-
419
420
Schnaderbach,
Georg Friedrich
ten Evangel. Lutherischen Ministerii würdigsten Senioris, 40. Jährige/ und im Leben hertzlich lieb=gewesene Ehe=Frau/ An. 1714. Dom. III. Advent Aus den Worten Davids Ps. XVIII, 2. 3. Hertzlich lieb hab ich dich/ HERR/ meine Stärcke/ HERR/ mein Felß/ etc. etc. Der versammleten Christlichen Gemeine in der Furcht des HErrn Vorgestellet/ Von George Friederich Schnaderbach/ Königl. Preußis. Consistorial-Rath/ Probsten und Pastor zu St. Petri/ des Teltauischen Cräyses und Gymnas. Inspectore. Berlin/ druckts Gotthard Schlechtiger/ der Königl. Preußis. Societät der Wissensch. Buchdr. [1714; Fol.] (1: Ee 618, 7; 1: Ee 710-50, 14; 14: Hist. Germ, biogr. 60, 32). »Grab=Schrifft: Die hier im Glauben hat das beste Theil erwehlet« [Epicedium], In: Schnaderbach, Georg Friedrich: Leichenpredigt auf Regina Agatha Thering geborene Schönebeck. Berlin 1714 (1: Ee 618, 7). Der Gläubigen Kinder GOttes einiger/ wahrer und höchster Reichthum in GOtt/ Ward/ Als Der Wohl=Edle/ Wohl= Ehren=Veste und Groß=Achtbahre Herr/ Hr. Christian Fugmann/ Vornehmer Bürger und Handels=Mann/ wie auch der löblichen Materialisten Gülde der Königl. Residentzien in Berlin wohlansehnlichster Aeltester/ Welcher den 5. Junii 1716. frühe umb 6.Uhr in seinem Erlöser sanfft und selig entschlaffen/ und darauff den 11. dito bey Volckreicher Versammlung zu seiner Ruhe=Stäte gebracht wurde, Am I. Sontage nach Trinit. in der Gemeine Gottes zu St. Petri in Cölln/ Aus dem von dem Seligen Manne selbst aufgeschriebenen Leichen=Texte Phil. III, 8. Vorgestellet Von George Friedrich Schnaderbachen/ Königl. Preußis. Consistorial-Raht/ Probsten und Pastori zu St. Petri/ wie auch des Teltauischen Crayses und Gymnasii Inspectore. BERLJN/ Druckts Gotthard Schlechtiger/ der Königl. Preußis. Societät der Wissens. Buchdr. [1716; 4°] (KZK-Bb 17: IV, 167, 31). Das Gebet/ als das Gott=gefälligste/ gesegneteste und allgemeinste Hülfs=Mittel aus aller Noth/ bey dem Leich=Begräbnüß Hn. Andreas Christ. Uden Amts=Cammer=Rahts aus Ps. XCI. 1 4 - 1 6 . s. 1. e. a. [1716] (Küster, 1731, S. 225). Leichenpredigt auf Joachim Friedrich Kornmesser, kgl. Hofrat und Bürgermeister in Berlin, gest. 10. April 1715. [Ms.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 589: eine über Ps. 86, 11, gehaltene Leichenpredigt von dem richtig für sich wandelnden Christen, die für den Druck fertig gemacht wurde und bereits mundiert war, doch nicht wirklich gedruckt wurde, sondern im Manuskript verblieb).
Literatur HÜBNER, Christoph: Christoph Hübners/ Vrat. Siles. Historische Nachricht Von der Jn Berlin bald entstandenen/ und bald gedämpfften Quäckerey Der so genandten Inspirirten/ Anno 1714. Nebst einer Vorrede/ Von Der Enthusiasterey und Quäckerey der Inspirirten ins gemein. Berlin/ bey Johann Andreas Rüdigern/ Privilegirten Buchhändler 1715. [4°] (Ha 33: 77 D 14, 2); Rez. in: Unschuldige Nachrichten, 1715, S. 1 7 4 - 1 7 8 ; PORST, Johann: Die Führung der Kinder Gottes/ Als Der Hoch=Ehrwürdige/ Hoch=Edel=gebohrne und Hochgelahrte Herr/ H E R R Georg Friderich Schnaderbach/ Königl. Preußis. Consistorial-Raht/ Pastor und Probst an der St. Petri Kirche in Cöln/ wie auch des Gymnasii daselbst und der benachbarten Kirchen Inspector, Den 6. Novembr. 1716. im H E R R N selig entschlaffen/ und den 16. Ejusd. in gedachter Kirche zu seiner Ruhe=Stätte war beygesetzet worden/ Den 29ten darauf (war der 1. Adent) bey Volckreicher Versammlung Jn einer Gedächtniß=Predigt/ Aus Seinem Erwehlten Leichen=Text Aus dem 73ten Psalm im 24ten Vers vorgestellet/ Und nun auf Begehren zum Druck übergeben Von Johann Porst/ Königl. Preußis. Consistorial-Raht und Probsten in Berlin. Berlin/ druckts Gotthard Schlechtiger/ Königl. privil. auch der Societ. der Wissens. Buchdr. [1716; 4°] (1: Ee 710-53, 30); THERING, Lucas Heinrich: Stand=Rede/ So Bey der Beerdigung Des Weyland Hoch=Edelgebohrnen und Hoch=Ehr=Würdigen Herrn/ H E R R N George Friedrich Schnaderbachs/ Königl. Preußischen Consistorial-Raths/ und Probst der Peters=Kirchen/ Als Erden 17. November Anno 1716. Jn einer Hoch=ansehnlichen Abend=Procession in die St. Peters-Kirche beygesetzet worden/ gehalten, Und auf Begehren herausgegeben Von Lucas Heinrich Thering/ Archi-Diacono der St. Peters-Kirchen, und Seniori des sämmtlichen Lutherschen Ministerii daselbst. BERLJN, Druckts Gotthard Schlechtiger/ Königl. privil. auch der Societ. der Wissens. Buchdr. [1716; 4°; am Ende Epicedium von Johann Michael
HEINECCIUS]
(1: Ee 710-53, 30 angeb.); Die
Selige Leitungen GOttes an seinen Gläubigen/ Wurden Bey Dem Ansehnlichen und Christlichen Schnaderbachischen Leichen=Begängnüß Dem WohUSeeligen Herrn Consistorial-Rath und Probst Zu schuldigen Ehren/ Und denen Hinterbliebenen Hoch=Betrübten Zu einiger Auffrichtung und Erquickung/ Mit Wenigen erwogen/ Auch andern zu erwegen/ am Abend der Beerdigung d. 16. Novembr. M D C C X V I . überreichet Von Dem Sämtl. M I N I S T E R I O zu St. Petri in Cölln an der Spree. Berlin/ druckts Gotthard Schlechtiger/ Königl. privil. auch der Soc. der Wissens. Buch-
Schnaderbach, Georg Friedrich dr. [1716; 4°] (1: Ee 710-53, 30 angeb.); LÜDECKE, Johann Andreas: Traur=MUSIC, Welche, So wol bey der Beerdigung als Leichen=Predigt Des weyland Hoch=Edelgebohrnen/ Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ H E R R N Georg Friderich Schnaderbachs/ Gewesenen Hochansehnlichen Consistorial-Rahts/ Hochverdienten Probsts und Pastoris an der St. Petris Kirche/ wie auch Inspectoris des Gymnasii zu Cöln an der Spree/ Denen sämtlich Höchstbetrübten Leydtragenden Zum Trost/ Wie auch Zur Bezeugung seines aufrichtigen Mittleydens und schuldiger Ergebenheit ist vorgestellet worden Von J O H A N N E ANDREA Lüdecken/ C. & D. M . P. BERLJN/ Druckts Gotthard Schlechtiger/ Königl. privil. auch der Societ. der Wissens. Buchdr. [1716; 4°] (1: Ee 710-53, 30 angeb.); BIBLIOTHECA SCHNADERBACHIANA auctionis lege vendenda. Berolini 1 7 1 7 ( 1 4 : Bibl. priv. 1394); K Ü S T E R , 1731, S . 2 2 1 — 226; J O C H E R , 1751, IV, Sp. 309f. [= DBA, 1124, S. 119f.]; D R E Y H A U P T , Johann Christoph von: PAGVS NELETICI ET NVDZICI, Oder Ausführliche diplomatisch=historische Beschreibung der zum ehemaligen Primat und Ertz=Stifft, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens=Schluß secularisirten Hertzogthum Magdeburg gehörigen SaaUCreyses ... 2 T i e . Halle 1 7 4 9 - 1 7 5 1 (1755), hier Bd. I, S. 1051; Bd. II, S. 711; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1757, II, S. 5 8 7 - 5 8 9 ; H I R S C H I N G , Friedrich Carl Gottlob: Historisch-literarisches Handbuch berühmter und denkwürdiger Personen, welche in dem 18. Jh. gestorben sind. 17 Bde. 1 7 9 4 - 1 8 1 5 , hier Bd. 11, 2 (1808) [= DBA, 1124, S. 121f.]; N O H L , 1903, S. 58 u. 95; F I S C H E R , 1941, II, S. 772; Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Hrsg. von Peter SCHICKETANZ. Berlin/ New York 1972, S . 277 u. ö.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. m. (2); Sammlung Wadzeck, Bd. 30, Nr. 177 u. Bd. 31, 2 Nr. 221; Sammlung Hansen, Luth. Theol. Bd. 20, Nr. 42/43; kleiner Kupferstich in: Dreyhaupt, 1755, II, Tab. XXXVII. num. 4. (vor S. 761 eingebunden).
421
422
Schott, Johann
Carl
Schott, Johann Carl *
1672 Heidelberg
t
12. Dez. 1717 Berlin
Numismatiker, reform. V
N. N.
M Anna Sibylla geb. Beger GD Sophia Charlotte geb. Eversmann K. Friedrich Casimir S. ( 1 7 0 8 - 1 7 6 1 ) , seit
1739
kgl. Hof- und Baurat 1695-1702 1705
Sekretär bei Ezechiel von Spanheim Leiter des Münzkabinetts als Nachfolger von L. Beger
1706
S S B (AnwM)
1711
Direktor der Deutschen Klasse
Im Jahre 1690 rief der Direktor des Berliner Münzund Medaillenkabinetts und kfl. Bibliothekar, Lorenz —> Beger, seinen Neffen Johann Carl Schott nach Berlin, um diesem eine existentielle Sicherheit und berufliche Zukunft zu sichern, die er nach der Machtübernahme des katholischen Kurfürsten von Pfalz-Neuburg und dem Einfall der Franzosen in die Pfalz dort nicht mehr erhoffen konnte. Beger selbst hatte nach dem Tod des reformierten Kurfürsten Karl von Pfalz-Simmern seine Heimat verlassen und das Angebot angenommen, von nun an die durch Erbschaft an Brandenburg gefallene bedeutende pfälzische Münzsammlung in Berlin zu betreuen. In den Jahren bis 1695 half Schott seinem Onkel bei den anfallenden wissenschaftlichen Arbeiten; dann wurde er Sekretär bei dem brandenburgischen Minister Ezechiel von —> Spanheim, der mit Beger freundschaftlich und durch seine eigenen numismatischen Arbeiten
auch
wissenschaftlich
verbunden
war.
Spanheim, selbst ein anerkannter Gelehrter und Wissenschaftsorganisator, wurde Anfang 1698 nach Paris geschickt, um den abgebrochenen diplomatischen Verkehr mit dem französischen H o f wieder aufzunehmen. Wenige Wochen später, nachdem der Legationssekretär Scultetus zurückbeordert wurde, folgte Schott ihm nach Paris.
Stellung als Antiquar. A m 10. Dez. 1706 wurde Schott als Mitglied der Berliner Akademie angenommen und 1711 zum Direktor der Deutschen Klasse gewählt, wobei er seine Wahl vor allem seinen guten Französischkenntnissen, die er in Paris erworben hatte, verdankte. Sie ermöglichten es ihm, die Moderation zwischen den deutschen und französischen Mitgliedern der Klasse zu führen. Z u diesem Zeitpunkt etwa begann Schotts eigentliche wissenschaftliche Arbeit, die sich eng an den Arbeiten seines Onkels orientierte; zumal er dessen Nachlaß geerbt und ihm damit auch eine Fundgrube numismatischer Beschreibungen zur Verfügung stand. Bei der anerkannt hohen Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten seines Onkels war diese Nachfolge keinesfalls ein Nachteil. Allerdings hatte Schott nur
Schott blieb bis 1702 der Sekretär Spanheims; dann
wenige Jahre Zeit, um sich wissenschaftlich zu profi-
konnte ihm sein Onkel eine Anstellung als Adjunkt
lieren.
des Münzkabinetts vermitteln. Zeitgleich
wurde
Zunächst wurde Schott durch die rigorosen Spar-
Schott als Verwalter der Bibliothek Spanheims, die
maßnahmen, die König Friedrich Wilhelm mit sei-
König Friedrich I. 1702 erwarb, eingesetzt. Nach
nem Amtsantritt 1713 anordnete, sowohl persönlich
dem Tode seines Onkels erhielt Schott auch dessen
wie auch in seinem Amt als Direktor des Münzkabi-
Schott, Johann
Carl
netts hart betroffen. Sein Gehalt wurde bis auf 2 0 0
T h e o d o r Jablonski, bereits seit 1 7 1 4 an Leibniz be-
Taler jährlich zusammengestrichen, u n d für den An-
richten, daß wegen Schotts Krankheit die Arbeit der
kauf neuer Münzen, Medaillen, G e m m e n etc., die die
Deutschen Klasse fast z u m Erliegen g e k o m m e n sei
B e d e u t u n g der Berliner S a m m l u n g fundamentiert
und wichtige Projekte, wie das v o m K ö n i g gewünsch-
und neue Forschungsgegenstände dargestellt hätten,
te Buch »Teutscher Rechtschreibung«, deshalb sta-
wurden keine Mittel mehr bereitgestellt. Z u m ande-
gnieren (vgl. HARNACK, 1897, S. 149, 159,
164,
ren mußte der Sekretär der Berliner Sozietät, J o h a n n
166f.).
[JS]
Werke Numismatum rariorum pars ...: continens nummos aureos et argenteos, Graecos, Latinos et alios regum, illustrium, urbium et populorum ... / a [Johann Karl Schott] collectos. s. 1. [Berlin]: Schlechtiger. 1708. (14:1. A. 2385; 21: Ff 171). J O H . CAROLI S C H O T T I , Consiliarii & Bibliothecarii Regii, D E N U M M O P H I D O N I S A R G E N T E O , In Regia Brandenburgensi Gaza asservato, D I S Q U I S I T I O A N T I Q U A R I A ; Q u a Dubia de hujus nummi fide mota removentur; Genuina & indubia ejus vetustas adstruitur, Simulque evincitur, Ut vetustissimum, ita summo jure pro singulari rarissimoque eum esse habendum. B E R O L I N I , Literis WESSELIANIS, M D C C I X . (1: Pk 2720 a); De N u m m o Phidonis argenteo in Regia Brandenburgensi Gaza asservato, Disquisitio Antiquaria &c. In: Mise. Berol. 1710, I, S. 3 3 - 5 9 . ( 1 1 : 3 8 0 5 bi 4°). EXPLICATION D ' U N E MEDAILLE E N I G M A T I Q U E D'AUGUSTE, SUR L A Q U E L L E D'HABILES ANTIQ U A R E S O N T D I V E R S E M E N T P R O N O N C É . I M P R I M É A B E R L I N PAR U L R I C LIEBPERT IMPRIM E U R D U ROY. M D C C X I . 4°. (1: Pk 7120 a ; 21: Ff 14. 4.; 24: Allg. G. qt. K 876; Rez. in: ACTA ERUDIT O R U M , Jul., 1711, S. 3 2 7 - 3 2 9 ; vgl. dazu in 1: Nachlaß Oelrichs Nr. 746: Antoine Galland: Explication d'une Medaille d'Auguste en argent, frappée par les soins de L. Caninius Gallus, l'un des Triumvirs Monétaires, sous le Regne de cet Empereur, defendue contre l'Explication de Mr. Schott ...). E X P L I C A T I O N N O U V E L L E D E L ' A P O T H E O S E D ' H O M E R E , R E P R E S E N T E E S U R U N M A R B R E ANCIEN, D E L'USAGE D U T R E P I E D D E D E L P H E S ; E T D E L'EMPLOI D E S E N G A S T R I M Y T H E S . PAR MR. S C H O T T , Conseiller, Bibliothécaire & Antiquaire de S. M. le Roi de PRUSSE. A A M S T E R D A M , Chez J E A N B O O M , M D C C X I V. [4°]. (1: Nw 6679 a; 14: Lit. Graec. A 284; 21: De 2. 4.; Rez. in: ACTA E R U D I T O R U M , 1715, Febr., S. 60—66); Homericae Apotheosis in antiquo Lapide designatae nova Explicatio; item de DelphiciTripodis usu, et de Engastrimythorum munere conscripta Gallice Auetore S c h o t t . . . Reddita Latine Petro Facciolo ... In: Poleni, Giovanni: Utriusque Thesauri Antiquitatum Romanarum Graecarumque nova supplementa congesta ab Joanne Poleno. Venetis: Typis Jo: Baptistae Pasquali 1737. (BL: 1489.1. 7). Die Haupt=Tugenden Eines Löblichen Landes=Herrn/ Auf eine verborgene Weise/ ordentlich und Sinnreich vorgestellet In einem Alten Stein Des Königl. Medaillen=Cabinets zu Berlin: Zu erst angemercket und erkläret/ Auch Sr. Königl. Majestät in Preussen/ Als desselben hohen Besitzer/ In tieffster Demuth zugeschrieben und übergeben; Von Ihro Königlichen Majestät Allerunterthänigsten treu=gehorsamsten Diener Johann Carl Schott. No. I. BERLIN/ Bey Johann Michael Rüdiger, privil. Buch=Händler. o. J. 4°. (1: Bibl. Diez. 4° 1251 R; 14: 4 A 3713-1; Rez. in: ACTA E R U D I T O R U M , 1717, Oct., S. 470-472). Excerptum Dissertationis Germanico idiomatae publicarae Anno 1717. à J. C. Schott. In: Mise. Berol., 1727, S. 336—341. Artikel in: H I S T O I R E C R I T I Q U E D E LA R É P U B L I Q U E D E S L E T T R E S , tant ancienne que moderne. Utrecht/ Amsterdam: Desbordes 1712-1718.
Briefe 10 Briefkonzepte an Ezechiel von Spanheim, (la: Nachlaß Oelrichs, Kasten 88, Nr. 755). 10 Briefkonzepte an Ezechiel von Spanheim. (Abschriften, ca. 1709). (la: Nachlaß Oelrichs, Kasten 88, Nr. 756). Konzept eines frz. Briefes von Johann Carl Schott, o. O. u. J. (la: Nachlaß Oelrichs, K. 88, Nr. 757). Briefe von J. C. Schott, [u. a. an Ch. Ancillon, Fr. Bonnet, Gisbert Cuper, A. Des Vignoles, Ludolf Küster, M.V. La Croze, E. v. Spanheim]. (1: Nachlaß Oelrichs, Kasten 88, Nr. 758-762).
Schott, Johann Carl Briefe an J. C. Schott [u. a. von Fr. Bonnet, August Busse, E. Chauvin, Heinr. v. Cocceji, Joh. Gottfr. von Cocceji, Sam. v. Cocceji, A. Des Vignoles, König Friedrich Wilhelm I., Joh. Hänfler, Theodor Hase, Joh. Heinrich Herttenstein, D. E. Jablonski, Fr. Kaltschmidt, Adam Christian von Knigge, Joh. Casimir Kolb von Wartenberg, Joh. Andreas v. Kraut, Ludolf Küster, M.V. La Croze, Chr. Sigismund Liebe, Matth. Ludolf, Chr. Mentzel, E. v. Spanheim, Seb. Gottfr. Starck, Adam Otto von Viereck, Joh. Georg Wächter, Nik. Westermann. (1: Nachlaß Olerichs, Kasten 88, Nr. 7 6 3 - 8 1 3 ) . [Starck, Seb. Gottfried] Lat. Schreiben an den Bibliothekar der Spanheimschen Bibliothek, Johann Karl Schott. Berlin, 25. Febr. o. J. ( l a : Nachlaß Oelrichs K. 89, Nr. 801). Lat. Brief an den Rektor Christoph Pyl in Anklam. Berlin, 3. Okt. 1713. (1: Ms. Boruss. fol. 393, f. 67r-68v). Gisb. Cuperi Epistola ad Joh. Carol. Schott de dato Daventriae 14. Jul. A. 1711. Responsum J. C. Schotti ad praecedentem G. Cuperi epistolam. In: Mise. Berol., 1723, S. 1 - 2 7 . Briefwechsel mit Leibniz [ 1 7 0 3 - 1 7 1 3 , nicht ediert].
Nachlaß Der Teilnachlaß J. C. Schotts wird heute in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz im Nachlaß Johann Karl Konrad Oelrichs ( 1 7 2 2 - 1 7 9 9 ) unter den Nummern 7 2 1 - 8 1 3 aufbewahrt. Oelrichs erbte den Nachlaß durch die Heirat der Witwe von Friedrich Kasimir Schott, Maria Dorothea Sophia Limmer ( 1 7 1 3 - 1 7 8 7 ) . Im folgenden werden nur einige biographisch und wissenschaftlich bedeutsame Nachlaßteile genannt. [Vgl. dazu auch: Döhn, 1990, S. VII, XIV, 1 6 5 - 1 7 5 mit der Identifizierung und Aufschlüsselung aller Nachlaßteile.] »Acta publica von H. Schott ambassade mit H. von Spanheim Excellentz als Gesandschafts-Secretair«. (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 729). »Abschriften von Briefen, Anreden und Audienzen Ezechiel von Spanheims und einiger anderer Personen. 1694 bis 1701.« (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 730). Abschriften von Audienzen und Anreden des Herrn von Spanheim am französischen Hof, 1698. (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 731). Collectanea ad vitam perill. L. B. Ezech. Spanhemii. (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 732). »Des Ertzbischoffs von Tarragon in Arragonien Antonii Augustini Eilff Unterredungen von den alten Müntzen. Verteütscht von Johann Carol. Schott. Erste Unterredung«. 12 Bl. (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 733). Index zu Lorenz Begers »THESAVRVS EX THESAVRO PALATINO SELECTVS, SIVE G E M M A R V M ET NVM I S M A T V M . QViE IN ELECTORALI CIMELIARCHIO C O N T I N E N T V R ELEGANTIORVM vERE EXPRESSA, ...« (Heidelberg: Delborn 1685). (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 734). »De Nummo Phidonis Argenteo in Regia Brandenburgensi Gaza asservato Disquisitio antiquaria ...«. (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 735). »Explication Nouvelle De L'Apotheose D'Homere, Representee sur un Marbre Ancien; De L'Usage Du Trepied De Delphes; et De L'Emploi Des Engastrimythes. Par M . Jean Charles Schott, ... A Amsterdam.« (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 736). »Die Haupt-Tugenden eines Löblichen Landes Herrn, Auf eine Verborgene Weise, ordentlich und Sinnreich vorgestellet. In einem alten Stein des Königl. Medaillen-Cabinets zu Berlin, zu erst angemercket und erkläret, ...« (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 737). »Des Königl. Preuß. Antiquitäten- und Medaillen-Cabinets Beschreibung. Erstes Gemach, ...«. (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 739). »Medaillen so in Sr. Königl. Mayt. Cabinet vorhanden, aber von H. Rath Beger im Thes. Brand, nicht eingebracht sind.« (1: Nachlaß Olerichs Nr. 740). [Index] ad Leonh. Augustini gemmas. [12 Bl., um 1700; Register zu Leonhardus Augustinus: Gemmae et sculpturae antiquae . . . Amsterdam 1685]. (1: Ms. Lat. 4° 976). [Index] ad Gorlaei Dactiliothecae Tomum I et II. [30 Bl., um 1700, Register zu Abraham Gorlaeus, Dactyliotheca. I. II. Leiden 1695]. (1: Ms. Lat. 4° 975). Catalogus bibliothecae Spanhemianiae, bibliothecae regiae Berolinensi insertae, secundum ordinem librorum ordinatus et conscriptus studio Johannis Caroli Schott. 1706. (1: Ms. Cat. A 315a). Eigenh. Briefkonzept o. U„ o. O. u . J . [1705 o. später] Betr. L. Begers Leben und Werk. (I: Nachlaß Oelrichs Nr. 587, 4). Notizen von Schott. (1: Nachlaß Oelrichs Nr. 587, 5).
Schott, Johann
Carl
Literatur Lebenslauf (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 721, 1); »Anecdotes sur la Vie et les Ouvrages de Jean Charles Schott, Conseiller, Antiquaire et Bibliothécaire de S. M. le Roy de Prusse, et Membre de la Société Royale des Sciences« (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 727); »Johann Carl Schott wird dem Raht und Antiquario, Beger, adjungiret.« Cölln 14. Jan. 1702. (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 723, 1); »Raths-Bibliothecarius und Antiquar-Patent vor Joh: Carl Schotten.« Cölln 8. März 1705. (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 723, 2); »Extract aus des verstorbenen Rath Schotts Bestallung vom 8. Martii 1705.« (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 723, 3); Gedichte auf J. C. Schott (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 725); KÜSTER 1743, S. 431, 886; JÖCHF.R, IV, 341 f.; [Schott]: Stammbaum. Genealogische Notizen über die Familie Schott. (24: Cod. hist. Fol. 943, Fasz. 58 vgl. Autographensammlung la); HARNACK, 1897; AMBURGER, Erik, 1950, S. 4; ARNOLD, Friedrich Eduard Georg: Stammreihen der naussauisch-hess. Familie Schott aus Eisenrot bei Dillingen. Hamburg 1957; SCHOTT, Bernhard/ PUSCHMANN, Kurt: Stammfolge Schott. Limburg 1978. (Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 178, Schlesisches Geschlechterbuch, Bd. 4); HERES, G.: Die Anfänge der Berliner Antikensammlung. In: Staatliche Museen zu Berlin. Forschungen und Berichte 18 (1977), 93ff.; DERS.: Johann Carl Schotts Beschreibung des Berliner Antiquitätenkabinetts. In: Staatliche Museen zu Berlin. Forschungen und Berichte 26 (1987), S. 6ff.; Antikensammlungen im 18. Jahrhundert. Berlin 1981. (Frankfurter Forschungen zur Kunst 9); BRATHER, 1993, S. 343 u. ö.; A-A I—III, 2, fol. 5, 10, 13, 87; 1:1, 4, fol. 2, 4, 16; 1:11, 1, fol. 117; I:V, 5a, fol. 146.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Bibl. m.
Selig,
Moritz
Selig (Seelig), Moritz *
12. Nov. 1666 Kassel
t
7. April 1709 Berlin
Hofprediger, reform. V
Georg Andreas S. (gest. um 1691),
M
Catharina geb. Musculus
Gö Catharina Elisabeth (geb. 15. Dez. 1696), Tochter des Frankfurter Theologieprof. Johann Risselmann ( 1 6 3 0 - 1 6 9 8 ) und der Hedwig Bergius, Tochter des Prof. theol. Conrad Bergius K
Karl Ludwig, kgl.-preuß. Geh. Rat
bis 1684
Gymnasium Kassel
1684
Universität Heidelberg
1686
Universität Utrecht
1688
Universität Kopenhagen
1690
Universitäten Oxford und Cambrigde
1692
Universität Leiden
1693
Universität Frankfurt/O.
1693
Extraordinarius St. Elisabeth Danzig
1693
kfl.-brdbg. Hofprediger in Küstrin und
seit 1699
kfl.-brdbg.
Neumärkischer Konsistorial-Assessor Hofprediger
in
Berlin-
Cölln Moritz Selig wurde am 12. Nov. 1666 in Kassel ge-
phen Baruch Spinoza zur Annahme des Lehrstuhls
boren. Sein Vater Georg Andreas entstammte einer
für Philosophie zu bewegen, sowie Johannes Fried-
alten hessischen Familie, und die Mutter Catharina
rich Mieg d. Ä. ( 1 6 4 2 - 1 6 9 1 ) , der im Jahr von Seligs
war eine gebürtige Schweizerin mit berühmten Vor-
Immatrikulation das Amt des Rektors bekleidete. Im
fahren, wie sein Amtskollege Ludwig Heinrich Mieg
September 1686 wechselte Selig an die Universität
( 1 6 6 2 - 1 7 1 2 ) in seiner Leichpredigt auf den Verstor-
Utrecht und setzte hier das Theologiestudium unter
benen später gebührend hervorhob. Selig erhielt sei-
Hermann Witsius (Wits,
nen ersten Unterricht durch einen Hauslehrer und
Leydecker (1642—1721) und vor allem Peter von
besuchte anschließend das Gymnasium seiner Hei-
Maastricht ( 1 6 3 0 - 1 7 0 6 ) fort, wovon zwei Disputa-
matstadt, das damals unter der Leitung des Rektors
tionen zeugen, die er dort in den Druck gab. Im Juli
1636-1708),
Melchior
Jacob Vogeley und des Konrektors Caspar Baum
1688 reiste Selig über Bremen und H a m b u r g nach
stand. Obwohl ihm im Frühjahr 1683 in einem öf-
Kopenhagen und studierte dort ein halbes Jahr an der
fentlichen Akt die Hochschulreife bestätigt wurde,
lutherischen Universität. Als er Anfang 1689 auf dem
blieb Selig noch bis 1684 am Gymnasium, um sich
Weg zur Königsberger Universität in Danzig Station
dann an der Heidelberger Universität zu immatriku-
machte, unterbreitete ihm die reformierte Gemeinde
lieren. Den philosophischen Grundkurs besuchte er
den Vorschlag, auf ihre Kosten in England zu studie-
bei Johann Lorenz Croll (1641—1709) und Johannes
ren, um später in ihrer Gemeinde als Prediger tätig zu
von Leuneschlos ( 1 6 2 0 - 1 6 9 9 ) , einem Schüler von
werden. Von Juni 1690 bis Ende 1691 studierte Selig
Pierre Gassendi und René Descartes; seine Lehrer im
in Oxford; blieb dann noch einige Monate in
Fach Theologie waren Ludwig Fabricius (1632 bis
Cambrigde und ging anschließend nach Leiden, wo
1696), ein über die Grenzen Heidelbergs hinaus an-
er die theologischen Vorlesungen Friedrich Span-
erkannter reformierter Theologe, der sich 1673 ver-
heims d. J. ( 1 6 3 2 - 1 7 0 1 ) hörte. Auf der Rückreise
geblich bemüht hatte, den niederländischen Philoso-
nach Danzig machte er Zwischenhalt in seiner Hei-
Selig, Moritz matstadt, fand hier aber nur noch die M u t t e r lebend
Frankfurter Theologie-Professors J o h a n n Risselmann
vor. D a die Danziger zu dieser Zeit nicht an Prediger-
( 1 6 3 0 - 1 6 9 8 ) , geschlossen. Von den f ü n f Kindern
mangel litten, stellten sie ihn nochmals für ein Jahr
dieser Ehe lebten beim Tod von Selig noch ein Sohn
frei, so d a ß Selig sich im August 1692 an der Univer-
u n d eine Tochter.
sität F r a n k f u r t / O . immatrikulieren k o n n t e u n d die
Die langen Jahre des Studierens hatten aus Selig einen
Veranstaltungen des b e r ü h m t e n brandenburgischen
gelehrten, weltoffenen M a n n geformt, der allgemein
Historikers J o h a n n C h r i s t o p h Beckmann (1641 bis
sehr beliebt war u n d sich auch der G u n s t der Kur-
1717) u n d des Prof. theol. Philipp Buch (1639 bis
fürstin Sophie Charlotte erfreuen k o n n t e . Er d u r f t e
1696) besuchte. Im April 1693 erreichte ihn der
sich zum Freundeskreis Daniel Ernst —> Jablonskis
Rückruf nach Danzig, wo er zunächst zum Aushilfs-
zählen, mit d e m ihn das Oxforder S t u d i u m u n d der
prediger an St. Elisabeth adjungiert wurde. N o c h im
Unionsgedanke verband. D a ihm als jüngstem H o f -
gleichen Jahr erhielt Selig das Angebot auf die H o f -
prediger noch keine bedeutenden Kirchenämter u n d
predigerstelle in Küstrin u n d da die Danziger sich
-aufgaben übertragen worden waren — a k t e n k u n d i g
diesem Wunsch des brandenburgischen Kurfürsten
geworden ist wohl nur seine Mitarbeit in der Kom-
nicht widersetzen k o n n t e n - zumal er ihnen in den
mission, die 1703 das Wiedereinsetzungsgesuch des
vergangenen Jahren mehrfach mit Predigern ausge-
französisch-reformierten Predigers Gabriel D'Artis
holfen hatte - , ließen sie Selig ziehen, wenngleich
untersuchte (vgl. GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 10)
sehr ungern, wie ihr Versuch zeigte, im Jahr 1695 den
k o n n t e er sich vor allem der geistlichen Betreuung
beliebten Prediger mit dem Angebot auf die Prediger-
des Hofstaates widmen. Seine Teilnahme an den Fei-
stelle an Danzigs bedeutendster reformierten Kirche
erlichkeiten des Frankfurter Universitätsjubiläums
St. Petri zurück zu gewinnen. Von O k t o b e r 1693 bis
von 1706 war vermutlich seine letzte repräsentative
Mai 1699 wirkte Selig als H o f p r e d i g e r in Küstrin,
A m t s a u s ü b u n g , da sich bereits in diesem Jahr sein
d a n n erreichte ihn der Ruf, als Nachfolger des ver-
Gesundheitszustand merklich verschlechterte u n d
storbenen Christian Cochius ( 1 6 3 2 - 1 6 9 9 ) die H o f -
auch eine Kur in Karlsbad (1707) nur vorübergehen-
predigerstelle in der brandenburgischen Residenz an-
de Besserung brachte. Selig starb nach langer Krank-
zutreten (Vokation v o m 6. Mai 1699 vgl. GStA Rep.
heit im April 1709, wobei die U m s t ä n d e seines To-
2, Nr. 46). W ä h r e n d seiner Küstriner Amtszeit hatte
des von d e m Arzt u n d Medizinalstatistiker J o h a n n
Selig die Ehe mit Catharina Elisabeth, Tochter des
Daniel —> G ö h l ausführlich erläutert wurden. [JS]
Werke Disputationis philosophico-theologicae de miraculis circa mortem Christi, pars prior. [Präs.: P. van Maastricht; Resp.: Moritz Selig], Trajecti ad Rhenum 1687. [4°]. (Ha 33: 16 J 15; BLC, T. 297, 1985, S. 211). Disp. De Peccato simpliciter ... Utrecht 1688. [Präs.: P. van Maastricht; Resp.: Moritz Selig]. (Ha 33: 16 J 15). Der wahre unbetrügliche Trost eines gläubigen GOttes im leben und sterben/ Als Die weyland WolEdle und Tugendbegabte Fraw Fr. Maria Elisabeth Gebohrne von Sommerfeldt/ Des WolEdlen und Hochgelahrten Herrn Johann Christoph Röbern/ Churfürstl. Brandenb. Neumärckischen wolbestalten Cammer=Secretarii und Cammer=Gerichts Advocati Gewesene Eheliebste/ den XVI. May durch einen sanfften und seeligen Todt aus dieser Welt abgefedert war/ Den folgenden XX. May am Sontag Exaudi, aus den Worten Jer: XXXI. vers. 3. In einer Leiche und Gedächtnüß=Predigt Erwogen/ und hernach auff begehren zum Druck befodert Von MAURITIO SEELIG, Churfl. Brandenb. Hoff=Prediger/ und deß Consistorii Assessore, in Cüstrin. Cüstrin/ Gedruckt bey Gottfried Heinichen/ Regir. Buchdr. 1694. [4°]. (Bb 17: IV/25, 20; 23: Xa 1:43 (11); Küster/Müller, 1752, I, S. 183). Abschieds=Rede Der weyland WolEdlen und Tugendbegabten Frauen/ Frauen Maria Elisabeth Röberin/ Gebohrnen von Sommerfeldt/ Als dieselbe Nach außgestandenen vielen schmertzhafften Kranckheiten/ leiden und bekümmernüs/ entlich Ihr Leben im HERREN seelig endigte/ wohlmeinent entworffen Von MAURITIO Seelig. [1694], (Bb 17: IV/25, 20 angeb.). Die grosse Glückseeligkeit eines Christen in denen Trübsalen und Züchtigungen aus Hiob V. 17. 19. bey Beerdigung Herrn Joh. Henr. Hagemeisters Churf. Brandenb. Krieges= und Steuer=Commissarii in der Neumarck Anno 1696. vorgestellet. s. 1. e.a. [1696], Fol. (Küster/Müller, 1752, I, S. 183).
428
Selig, Moritz Wahre Vergnügung, u n d das tröstliche Vertrauen eines Gläubigen in u n d auf Gott, als seinen Fels u n d Erbtheil, aus Ps. LXXIII. 25. 26. bey Beerdigung H e r n Caroli von Schönebeck, C h u r f . Brand. Regierungs= u n d Consistorial=Raths auch des Johanniter=Ordens Cantzler. Cüstrin 1696. [4°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 183). Der heilsame Endzweck der Z u k u n f f t Christi ins Fleisch zu unsrer Seeligkeit, aus Luc. XIX. 10. bey der Leichbestattung Frau Catharina Sabina Theeuwin gebohrnen Friesin Ao. 1701 erwogen. Cölln s. a. [1701; 4°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 183). Das bester H ü l f f = M i t t e l wieder alles Übel bey Beerdigung H e r r n Wilhelm von Brandt [29. Sept. 1 6 4 4 - 1 8 . Dez. 1701], königl. Preußischen General-Lieutenants, würcklichen geheimen Kriegs=Raths, Gouverneurs der Veste Cüstrin etc. aus 1. Joh. I. 7. am dritten Christ=Tage 1701. betrachtet. Berlin s. a. [Salfelds W i t w e 1701; 2°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 183; StAM: III A 3064; Lenz, R.; Marburg, 1992, S. 15, Nr. 420). Das Fröhliche Lob= u n d D a n c k = O p f f e r / Als der Allerdurchlauchtigste/ Großmächtigste Fürst u n d Herr/ Herr Friedrich der Dritte/ Marggraff zu Brandenburg/ des Heil. R o m . Reichs Ertz=Cammerer u n d C h u r f ü r s t / &c. &c. Unser allergnädigster C h u r f ü r s t u n d Herr/ M i t dero hertzgeliebten G e m a h l i n / Der Allerdurchlauchtigsten/ G r o ß mächtigsten Fürstin u n d Frauen/ Frauen Sophien Charlotten/ Marggräfin u n d C h u r f ü r s t i n zu Brandenburg/ &c. &c. Unser allergnädigsten C h u r f ü r s t i n u n d Frauen/ in Königsberg den 18. Januarii des 1701. Jahres/ Z u einem Könige u n d Königin in Preussen prächtiglich gecröhnet u n d gesalbet worden/ bey Volckreicher Versamlung/ in der Königlichen Schloß=und Dom=Kirchen zu Cölln an der Spree aus denen aufgegebenen Worten D a n . II. c. v. 20. 21. erkläret/ u n d auf Königlichen allergnädigsten befehl in den druck gegeben/ Von M A U R I T I O SELIG, Ihro Königl. Majestät in Preussen Hof=Prediger. Cölln s. a. [1701; 2°]. (1: Su 3351 ehem.; 23: G m 1225; Küster/Müller, 1752, I, S. 183). Pauli geistliches Leben u n d Christlicher Wandel bey Beerdigung H e r r n Joh. Heinrich Sohr, Königl. H o f = u n d A m t s = C a m m e r = R a h s , auch General-Proviant-Commissarii aus Gal. II. 20. Ao. 1702. vorgestellet. Berlin s. a. [1702; 2°]. (1: Ee 632, 8; Küster/Müller, 1752, I, S. 183). Die grosse Glückseligkeit Derer Im H E r r n Verstorbenen/ Bey Beerdigung Des Weyland H o c h = E h r w ü r d i g e n u n d Hochgelahrten H E R R N Jacob Christian Eisenbergs/ Gewesenen treu=fleißigen Predigers bey der hiesigen Königl. Schloß= u n d D o h m = K i r c h e n / Welchen G O t t am 20. Aprilis des 1702. Jahres/ in dem angefangenen 60ten Jahre seines Alters/ durch einen sanfften u n d seligen Tod der Sterbligkeit entrissen/ Bey Volckreicher Versammlung An d e m 30. Aprilis in der hiesigen Königl. Schloß= u n d D o h m = K i r c h e n Aus den Worten der Stimme vom H i m m e l Apocal. Cap. 14. vers. 13. vorgestellet/ u n d hernach auf Begehren zum D r u c k befodert Von M A U R I T I O SELIG, Ihro Königl. Majestät in Preussen Hoff=Prediger. Berlin/ gedruckt bey G o t t h . Schlechtigern/ Königl. Privil. Buchdr. [1702; 2°]. (Ha 33: 173 A 1, 14; Küster/Müller, 1752, I, S. 184). Davids Glauben u n d H o f f n u n g auf die himmlische Glückseligkeit nach seiner ausgestandenen Verfolgung/ Bey Beerdigung Der weyland Wolgebohrnen Frauen/ Frauen SABINA, Verwittibten Frey=Frau von Steenland/ gebohrnen von M O R U N G E N , Ihro Königl. Majestät in Preussen Treu=gewesenen Ober= Hoffmeisterin/ N a c h d e m dieselbe am 12. Augusti des 1703ten Jahres/ Mittags zwischen 11. u n d 12. U h r / sanfft u n d seelig entschlieff/ u n d ihr verblichener Cörper auf allergnädigste Königliche Verordnung des Sonnabends zuvor/ mit Standes=mässigen Ceremonien in Ihr zubereitetes Ruhe=Kämmerlein beygesetzet worden/ A m 19. Augusti, als den 11. Sontag nach Trinitatis/ In der hiesigen Schloß= u n d D o h m = K i r c h e n Bey sehr Volckreicher Versamlung Aus d e m 15ten Vers des 17. Psalms erwogen/ U n d hernach auf Begehren zum D r u c k übergeben von Mauritio Selig/ Ihro Königl. Majestät in Preussen Hoff=Prediger. B E R L I N / G e d r u c k t durch Johann Wessel. [2°]. (14: H . G e r m , biogr. 172m; Küster/ Müller, 1752, I, S. 183). Die nötige Pflicht eines Christen Auf G O T T von Jugend auf zuvertrauen/ In einer Christlichen Leichen-Predigt Bey Beerdigung Des Weiland Wollgebohrnen Herrn/ Herrn Folchard von Butten/ Seiner Königl. Majestät in Preussen gewesenen Hoff= Raths u n d würcklichen Geheimbden Kriegs=Secretarii, Welchen G O T T am 9. Jun. dieses 1703ten Jahres/ des Nachts zwischen 12. und 1. U h r / in dem 59sten Jahr seines rühmlichen Alters/ durch einen sanfften u n d seligen Tod der Sterbligkeit entrissen/ bey Volckreicher Versammlung/ Am 17. Jun. als dem 2. Sontag nach Trinitatis, In der hiesigen Königlichen Schloß= u n d Dohm=Kirchen/ aus den Worten Davids Ps. LXXI. v. 5. 6. betrachtet/ und hernach auf Begehren zum D r u c k befodert Von M A U R I T I O SELIG. Berlin a u f m Friderichswerder/ druckts Gotth. Schlechtiger/Königl. Priv. Buchdr. s. a. [1703; 2°]. ( H a 3 3 : 173 A 4 , 5; l : E e 6 2 1 , 13 ; Küster/Müller, 1752,1, S. 184). Davids Glaube u n d H o f f n u n g ... Leichenpredigt auf Frau von Houwald. 1703. (14: H . G e r m . Biogr. 172 m). Die Unverenderung u n d Beständigkeit Der Göttlichen Liebe gegen uns/ In denen Trübsalen/ In einer Christlichen Leichen=Predigt Bey Beerdigung Des Weiland Wohlgebohrnen H e r r n / H E R R N Nicolai Von Meyer/ Seiner Kö-
Selig, Moritz nigl. Maj. in Preussen gewesenen Vice=Cantzlers u n d Hoff=Raths bey Dero Regierung im F ü r s t e n t h u m b Halberstadt. Welchen G O T T am 19. Augusti dieses 1703. Jahrs/ des Nachts zwischen 12. u n d 1. Uhr/ in d e m 52. Jahr seines Alters/ allhier in Berlin/ wohin er wichtiger Geschaffte halber von Seiner Königl. Majestät geruffen war/ durch einen sanfften u n d seligen Tod der Sterblichkeit entrissen/ Bey Volckreicher Versammlung/ A m 2. Sept. als dem 13. Sontag nach Trinitatis, In der hiesigen Königlichen Schloß= u n d D o h m = K i r c h e n / Auß Jerem. XXXI. v. 3. vorgestellet/ Und hernach auff Begehren zum D r u c k befordert Von M A U R I T I O SELIG. Ihro Königlichen Majestät in Preussen Hoff= Prediger. H A L B E R S T A D T / Bey Johann David Bergmanns Sei. Wittib, s. a. [1703; 2°]. (3: Pon Zc 5949; H a 33: 173 A 1, 15; 1: Ee 8127; Küster/Müller, 1752, I, S. 184). Die immerwährende Beharrung Eines Gläubigen bey G O t t / unter denen Anfechtungen u n d Trübsalen/ Bey Beerdigung der Weyland Hoch=Edlen u n d Hoch=Tugend begabten Frauen/ Frauen Catharina Elisabeth/ gebohrnen Crelliussin/ Des Hoch=Edlen u n d Hochgelahrten H E R R N CASPARI Rademachers/ Ih. M a j . des Königs zu Dänemarck Cantzley=Raths/ wie auch Ih. M a j . der Königin ehemaligen Cammer=Secretarii, im Leben liebgewesenen Ehegattin/ Als dieselbe zu Calcar im Hertzogthum Cleve am 3"" Mart. dieses Jahres durch einen plötzlichen Schlag=Fluß das Zeitliche gesegnet hatte/ und Ihr entseelter Cörper darauff hieher gebracht/ und mit Christlichen Ceremonien in Ihr zubereitetes Ruhe=Cämmerlein beygesetzet worden/ A m 6. Aprilis/ als den 2"'" Sonntag nach Ostern/ in der hiesigen Schloß= u n d D o h m = K i r c h e bey Volckreicher Versammlung aus dem 23. und 24. vers. des 73. Psalms erwogen/ u n d hernach auf Begehren zum Druck übergeben von M A U R I T I O Selig/ Ih. Königl. Majest. in Preußen Hoff=Prediger. Berlin/ gedruckt bey Johann Lorentz/ Kön. Preuß. privil. Buchdr. An. 1704. (1: Ee 615, 16; H a 33: 173 A 4 , 7; Küster/Müller, 1752, I, S. 184). Die allgenugsame/ u n d zugleich kräfftig wirckende G n a d e / G O t t e s / Bey Beerdigung D e ß Weyland Wollwürdigen/ Hoch=Edlen u n d Hochgelehrten H E R R N Heinrich Schmettauen/ Sr. Königl. Majest. in Preussen gewesenen ältesten Hoffpredigers u n d Consistorial-Raths/ Welchen G O t t am 1. Novemb. des 1704'™ Jahres/ Morgends frühe/ in dem 76'"' seines Alters/ durch einen sanfften u n d seeligen Tod der Sterbligkeit entrissen/ In Volckreicher Vers a m m l u n g D e n XVI. Novemb. als am XXVI. Sontag nach Trinitatis In der hiesigen Königl. Schloß= u n d D o h m = Kirche Aus Pauli Worten 2. Cor. XII. V. 9. vorgestellet/ U n d hernach auf Begehren zum D r u c k befordert/ Von M A U R I T I O SELIG, Ihro Königl. Majest. in Preussen Hoffprediger. Berlin/ gedruckt Joh. Lorentz/ Königl. Preuß. privil. Buchdr. 1705. (1: Ee 615, 22; l : E e 6 3 1 , 6 ; Küster/Müller, 1752, I, S. 184). Die heilsame Betrachtung unsers Todes aus Ps. XXXIX. 5. an dem Tage, da die Hochseel. Königin in Preussen Dero Reise nach Hannover antrat, u n d zum letztenmahl dem Gottes=Dienst in Dero Königl. Hof=Capelle allhier beywohnete, D o m . 1. p. Epiph. d. 11. Jan. 1705. vorgestellet. Berlin: Lorentz. s. a. [1705; 2°]. (3: an II 3 5 5 8 (13); 1: Su 982, 1 2° ehem.; Küster/Müller, 1752, I, S. 183). Die gewisse immerwährende u n d unveränderliche Freude vor die Erlöseten des H e r r n aus Jes. XXXV. 10. in einer Leich=Predigt Fr. Cath. Gertraut Schardiussen, geb. Bergiussin A. 1705. vorgestellet. Berlin s. a. [Lorentz 1705; 2°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 183). Davids Ernstes u n d glaubiges Gebet/ u m Hülffe und Errettung aus Angst u n d N o t h / In einer Christlichen Leichen= Predigt/ Bey Beerdigung Der Weyland Wolgebohrnen F R A U E N Metta von Butten/ gebohrnen von Meyers/ Welche G O T T am 15. Augusti dieses 1705ten Jahres/ früh Morgens/ zwischen 4. u n d 5. U h r / im 51ten Jahr ihres Alters/ dieser Sterbligkeit entrissen/ u n d zu sich in sein Reich g e n o m m e n / In Volckreicher Versammlung/ Am 23. Aug. als an dem so genannten IX. Sonntage nach Trinitatis, Vormittags/ Aus den Worten Davids Ps. XXV. 16. 17. In der Königlichen D o h m = u n d Pfarr= Kirchen erkläret u n d betrachtet/ U n d auf Begehren zum D r u c k übergeben Von M A U R I T I O SELIG. B E R L I N / gedruckt bey J o h a n n Lorentz/ 1705; [2°]. (14: H . Germ. Biogr. 60, 59; H a 33: 173 A 4 , 10); Küster, 1752, I, S. 184). Eines Gläubigen Christen H o f f n u n g Der gewissen Erlösung aus allem Übel/ U n d kräfftigen Bewahrung zum H i m mel/ Aus Pauli eigenen Worten/ im 2. T i m . 4 / 1 8 . Bey Beerdigung Der Weyland Wol=Gebohrnen Frauen/ FRAUE N Catharina Sophia G e b o h r n e n Lucanin/ Des W o U G e b o h m e n H E R R E N T h e o d o r Christoph Krug von Nidda/ Sr. Königlichen Majestät in Preussen G e h e i m d e n H o f = u n d Berg=Raths/ Ober=Berg=Directoris u n d Berg= H a u p t m a n n s / auch ersten Leib=Medici, Im Leben liebgewesenen Ehegattin/ Als Dieselbe im 45ten Jahre ihres Alters am 7. May des I 7 0 6 t e n Jahres/ durch einen plötzlichen Schlagfluß/ Abends nach 10. Uhr/ selig verschieden/ Folgends darauff am Sontag E X A U D I , als den 16. May/ In einer Leichen=Predigt/ Bey Volckreicher Versammlung in der Königlichen D o h m = u n d Pfarr=Kirchen fürgetragen/ Und hernach auf Begehren zum Druck heraus gegeben/ Von M A U R I T I O SELIG, Sr. Königl. Majest. in Preussen Hof=Prediger. B E R L I N / gedruckt bey Johann Lore n t z / A n n o 1707. [4°]. (1: Ee 700-2393; H a 33: 173 A 4 , 12; Küster/Müller, 1752, I, S. 184).
Selig,
Moritz
Die Glückseligkeit Eines gläubigen Christen in seinem Vertrauen auf G O T T / und heiliger Absonderung von der Welt. Bey Beerdigung/ Deß weyland Wolgebornen Herrn H E R R N E U S E B I I von Brand/ Seiner Königl. Majest. in Preussen würcklichen Geheimbden Estaats-Ministri, Praesidenten des Ober=Appellation-Gerichts/ Neu=Märckischen Regierungs=Raths/ auch Hauptmann deß Landes und der Aembter Cotbus und Peitz/ auf Hermsdorff Erb=Herrn. Welchen G O t t am 16. Martii dieses jetzt=lauffenden 1706ten Jahres Abends zwischen 9. und 10. Uhr in dem 64ten Jahr seines Alters durch einen sanfften und seligen Tod der Sterblichkeit entrissen/ Bey Volckreicher Versammlung/ am 28. Mart. als am Sonntag Palmarum In der Königl. Dohm= und Pfarr=Kirchen zu Cölln an der Spree/ Aus den Worten Davids PSALM 40.v. 5. erwogen/ und hernach auff Begehren zum Druck befördert/ von M A U R I T I O Selig. B E R L N / gedruckt bey Johann Lorentz. s. a. [1706; 2°]. (Bb 17: IV/167-12; 1: Su 26, 13 ehem.; Küster/Müller, 1752, I, S. 184). Eines außerwehlten Kindes Gottes wahrer unbetrüglicher Trost Jn seinem vielfältigen Creutz und Elend/ Aus Pauli Worten Rom: Cap. 8. v. 28. Bey Beerdigung Deß Weyland Wolgebohrnen Herrn H E R R N Johann Friederich von Rhetz/ Seiner Königl. Majestät in Preussen Aeltesten würcklichen Geheimbten Etaats-Ministri, auf Grossen= und Klein=Behnitz Erbherren/ Als Derselbe am 6. Octob. dieses jetzt lauffenden 1707. Jahres Nachmittags um 4. Uhr/ in dem Anfang des 75ten Jahres seines Alters durch einen sanfften und seeligen Tod von dieser Welt abgefedert/ Und Darauf am 13ten desselben Monats in sein zubereitetes Erb=Begräbnüß/ auf seinem Gut/ beygesetzet worden/ bey Volckreicher Versammlung Am 16. Octob. als am XVII. Sonntag nach Trinitatis, J n der Königlichen Dohm= und Pfarr=Kirchen zu Cölln an der Spree/ betrachtet/ Und hernachmahls auf Ersuchen zum Druck übergeben/ Von M A U R I T I O SELIG. B E R L J N / gedruckt mit Lorentzischen Schrifften. [1707; 4°]. (1: Ee 710-46, 20; 1: Ee 710-41, 5; l : S u 2 6 , 16 ehem.; 14: Hist. Germ, biogr. 61, 70; Küster/Müller, 1752, I, S. 184). Die allertröstlichste Lehre von der Vorsehung und Regierung Gottes über alles Menschliche Vornehmen und dessen Ausgang am 27ten Jan. 1707. aus Jer. X. 23. vorgetragen. Cölln s. a. [1707; 2°]. (1: Su 9280 ehem.; Küster/Müller, 1752, I, S. 184). Seelig, Moritz/ Noltenius, J. A.: Leiden und Sterben unsers Herrn Jesu Christi aus den 4. Evangelisten in 28. Predigten erkläret. Mit einer Vorrede von J. A. Noltenius. Berlin 1724. [4°]. (1: Eb 2426 4° ehem.; Thadden, 1959, S. 206; Küster/Müller, 1752, I, S. 183).
Briefe 3 Briefe an David Gladov [1643-1703; Archidiakon Küstrin], o. O. u. D. [ca. 1695, 1698] (14: C 107, 120f„ 132).
Literatur MIF.G, Ludwig Heinrich: Der Siegende Ertz=Vatter Jacob/ Aus den Worten Jacobs zu dem Engel: Ich lasse dich nicht/ du segnest mich dann. Genes. XXXII. v. 26. Als Der Hoch=Ehrwürdige und Hoch=gelahrte H E R R M A U R I T I U S Selig/ Sr. Königl. Majestät in Preussen/ Wohlverordneter Hoff=Prediger. Den 7'™ April. 1709. seelig entschlaffen/ und den 11. April, in seiner Ruh=Kammer gebracht worden. In einer Christlichen Leich= Predigt den 14. April in der Königl. Dohm und Pfar=Kirche zu Cölln an der Spree; In Gegenwart Hoch=Fürstl. Persohnen. Bey Volckreicher Versammlung vorgestellet/ Von Ludwig Heinrich Mieg. B E R L I N / Gedruckt bey Johann Lorentz 1709. (1: Ee 615, 27); SELIG, Carl Ludwig: Kindliche Trauer= und Weh=Klage über Den zwar früh=zeitigen/ doch seeligen Hintritt Des Hoch=Ehrwürdigen und Hoch=Gelahrten Herrn H E R R N M A U R I T I I Seligen/ Ihr. Königl. Majestät in Preussen Hoch=verordnet=gewesenen Hoff=Predigers/ Und Seines im Leben Höchst=Geliebten Vaters; als Derselbe Am VIII. April. 1709. seelig entschlieff und den XI. dieses bey ansehnlicher Conduct und anderer Volckreicher Versammlung in der Dohm=Kirche beygesetzet wurde auffgesetzet von dessen einzig hinterlassenen Sohn Carolo Ludovico Selig. BERLIN/ Gedruckt bey Johann Lorentz. o. J. [1709]; KÜSTER/MÜLLER, 1752, I, 182f.; THADDEN, 1959, S. 205f.; GStA Rep. 2, Nr. 29: (Bestallung der Kirchendiener, Katechismuspredigten, Taufen, Liedersammlung 1616-1808: Selig 1700); GStA Rep. 2, Nr. 46: (Vokation zum Hofprediger vom 6. Mai 1699; Auszahlung von 1. 500 Tlr. an Selig vom 6. Sept. 1704) ; GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 10; GStA Rep. 9 K. R.: (Bestallung [Entwurf] des Hofpredigers und Assessor des Konsistoriums zu Küstrin aufgrund sonderbarer Erudition und theol. Handel zum Hofprediger mit 100 Tlr. jährlich als Nachfolger von Chr. Cochius; 24. Mai 1699); GStA Rep 122, Nr. 3b, I, Nr. 10: (Jaquelot und
Selig,
Moritz
Seligs Relation zu G. D'Artis vom 7. Mai 1703, o.p.); ACTA MEDICORUM BEROLINENSIUM, Dec. I., VI, 65. zum Tode des Concionat. Aulici (Selig) (1: J 3021a RAR).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Slg. Hansen, Ref. Kirche, Bd. 1, Nr. 127.
432
Siegemund,
Justine
Siegemund, Justine geb. Dittrich *
1648 Rohnstock bei Jauer/Schlesien
t
Nov. 1705 Berlin
Hebamme V
Elias D . Pfarrer
M N. N. C S ) Siegemund, Rent-Schreiber im Fürstentum Bernstadt/Schlesien; Amtmann 1683
Stadt- und Hofhebamme Liegnitz
1683
kfstl.-brdbg. Hof-Wehe-Mutter
Justine Dittrich wurde 1648 in Rohnstock/Schlesien als Tochter eines Pfarrers geboren. Die Kenntnisse von ihrem Leben bis zum Eintritt in brandenburgische Dienste verdanken wir aufgrund mangelnder weiterer Quellen ausschließlich ihrer eigenen Vorrede zum Hebammen-Lehrbuch. Und da diese Vorrede vor allem den Zweck verfolgt, die Autorin als eine
schen Hofhebamme erhielt (vgl. dazu GStA Rep. 36,
erfahrene Praktikerin ihres Metiers zu zeigen, bleiben
Nr. 258, fol. 5: Bestallung f. J. Siegemund vom
zahlreiche offene Fragen in ihrer Bildungsgeschichte.
10. Mai 1683). Aus den Aufzeichnungen, die sich die
Ihrer eigenen Darstellung zufolge wurde sie im Alter
Siegemund nach schwierigen Geburtsverläufen mach-
von 21 Jahren für schwanger gehalten, wobei vier
te, verfaßte sie in Frage- und Antwortform - und mit
Hebammen der Wöchnerin ein richtig liegendes
anschaulichen Kupferstichen versehen - ein deutsch-
Kind bescheinigten, obwohl in Wirklichkeit keins
sprachiges Lehrbuch für Hebammen, das ebenso sei-
vorhanden war. Erst die scheinbar unsachkundige
tens der Hofprediger G . C. Bergius, H . Schmettau,
Frau eines Soldaten stellte die Scheinschwangerschaft
A. Brunsenius wie von den Hofärzten und den Me-
fest, die dann von einem Arzt behandelt wurde. Die-
dizinern der Universität Frankfurt/O. (Gutachten
ser Vorfall erregte der Siegemund Interesse, mehr über
vom 28. März 1689) zensiert, gebilligt und zum
das Gebären zu erfahren, so daß sie in der Folgezeit
Druck freigegeben wurde. Insbesondere Medizinpro-
entsprechende Bücher las; allerdings ohne den Vor-
fessoren aus Frankfurt/O. verteidigten dann die Ar-
satz, deshalb auch H e b a m m e zu werden. Nachdem
beit der Siegemund gegen die bald erfolgten Angriffe
sie zu einer komplizierten Geburt hinzugezogen wur-
des Leipziger Professors für Anatomie und Chirurgie,
de und diese zu einem guten Ende führen konnte,
Andreas Petermann ( 1 6 4 9 - 1 7 0 3 ; » D . Andreas Peter-
forderte man in den nächsten 12 Jahren immer öfter
manns/ Anat. & Chirurg. Prof. Publ. Ordinarii, auff
ihre Anwesenheit bei schwierigen Geburtsverläufen.
der Universität zu Leipzig/ Fernere D E D V C T I O N
Auf diese Weise durchlief sie eine lange Lehrzeit als
wider Die Information der Medicinischen Facultät zu
Hebamme, wobei sie ihre Hilfe noch immer als einen
Franckfurt an der Oder an den G . L. Das Buch/ die
christlichen Dienst am Nächsten und nicht als Beruf
Brandenburgische Hof=Weh=Mutter genant/ betref-
ansah. Erst als sie mehr und mehr auch zu bürgerli-
fende. Gedruckt im Jahr 1692« [GStA Rep. 51, Nr.
chen und adligen Frauen gerufen wurde, drang ihr
90, fol. 7 8 5 - 7 8 8 ] ) . In ihren eigenen Antworten stell-
Ruf auch in den Kreis der Ärzte vor, die ohne ihr Wis-
te die Siegemund Petermanns pauschalisierender Kri-
sen ihre Berufung als Stadt- und spätere Hofhebam-
tik ihre immense Berufserfahrung entgegen, die sie
me im schlesischen Liegnitz einfädelten (1682/83).
bei der Geburt von ca. 5.000 Kindern, die sie »tot
In dieser Funktion wurde sie aushilfsweise auch an
oder lebendig auf die Welt geholt« hatte, sammeln
andere H ö f e geschickt und so bekannt, daß sie im
konnte. Nicht die Auseinandersetzung über medizi-
gleichen Jahr die Berufung zur kfl.-brandenburgi-
nische Probleme der Geburt sei ihr Anliegen gewe-
Siegemund,
Justine
sen, s o n d e r n d i e W e i t e r g a b e g a n z p r a k t i s c h e r B e o b -
D i e j ä h r l i c h e W i t t e n b e r g e r » O r a t i o in m e m o r i a m le-
a c h t u n g e n u n d F ä h i g k e i t e n , d e r e n R i c h t i g k e i t sich
gati S i g m u n d i n i « galt der S i e g e m u n d als Stifterin ei-
ü b e r viele J a h r e h i n w e g b e s t ä t i g t h a b e .
nes
T a t s ä c h l i c h w a r i m Vergleich z u a n d e r e n R e g i o n e n
S . 6 2 9 ) . In d i e G e s c h i c h t e d e r G e b u r t s h i l f e g i n g d e r
Universitätsstipendiums
(KÖSTER,
III,
1752,
D e u t s c h l a n d s in Berlin d i e S t e r b l i c h k e i t bei E n t b i n -
sogenannte »gedoppelte H a n d g r i f f der Justine Siege-
d u n g e n - sicher n i c h t zuletzt d a n k d e s W i r k e n s d e r
m u n d i n « ein, d u r c h d e n d i e L a g e d e s K i n d e s
S i e g e m u n d - geringer. D a s stellte a u c h der B r e s l a u e r
M u t t e r l e i b v e r ä n d e r t w u r d e (ARTEIX, 1 9 4 8 , S. 3 4 ) .
Medizinalstatistiker J o h a n n
im
Kundmann
E i n e e i n g e h e n d e U n t e r s u c h u n g der L e i s t u n g u n d S p e -
a n h a n d eines Vergleichs d e r d i e s b e z ü g l i c h e n T a b e l l e n
zifik d e s W e r k e s d e r S i e g e m u n d steht g e r a d e w e g e n
v o n J o h a n n D a n i e l —> G ö h l u n d s e i n e n e i g e n e n Er-
der beiden vorwiegend
h e b u n g e n fest u n d s c h l u ß f o l g e r t e f ü r sein U n t e r s u -
S p e z i a l u n t e r s u c h u n g e n n o c h aus. Ü b e r d e n rein m e -
chungsgebiet, »daß hierzu die grobe Unwissenheit
dizingeschichtlichen u n d gesundheitspolitischen Fort-
u n d unverantwortliche Boßheit verschiedener H e b -
schritt, d e n m a n m i t d e m s o g e n a n n t e n » g e d o p p e l t e ( n )
Christian
nur referierenden
frühen
a m m e n ein g r o s s e s c o n t r i b u i e r e , liesse sich g a r leich-
H a n d g r i f f « s o w i e d e n gesetzlichen R e g u l i e r u n g e n d e r
te e r w e i s e n . . . « ; h i n g e g e n sei es in B e r l i n d i e R e g e l
Geburtshilfe im brandenburgisch-preußischen Staat
» d a ß d i e s e W e i b e r viel a n d e r s z u dieser A r b e i t i n s t r u -
festgestellt hat, k ö n n t e d a s W e r k w i c h t i g e B a u s t e i n e
ieret w e r d e n , u n d k e i n e a n g e n o m m e n wird, s o n i c h t
zur d i f f e r e n z i e r t e n E r k e n n t n i s d e s z e i t g e n ö s s i s c h e n
A n a t o m i a m p r a c t i c a m erlernet, a u c h m ü s s e n sie b e y
G e f ü g e s v o n W i s s e n , N o r m e n u n d T a b u s im H i n -
schweren casibus bald die M e d i c o s u n d C h i r u r g o s
b l i c k a u f F r u c h t b a r k e i t u n d G e b ä r e n s o w i e zu sozia-
hierzu r e q u i r i r e n « (KUNDMANN, J o h a n n
Christian:
len u n d b e r u f s s t ä n d i s c h e n I n t e r e s s e n k o n f l i k t e n , w i e
R a r i o r a n a t u r a e et artis i t e m in re m e d i c a . B r e s l a u /
sie in d e r A u s e i n a n d e r s e t z u n g z w i s c h e n d e r S i e g e -
Leipzig 1737, S. 1277).
m u n d u n d P e t e r m a n n d e u t l i c h w e r d e n , liefern. [ J S ]
Werke D i e Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter, D a s ist: Ein höchst nötiger Untericht von schweren und unrecht= stehenden G e b u r t h e n in einem Gespräch vorgestellet, wie nemlich, durch Göttlichen Beystand, eine wohlunt e r r i c h t e t e und geübte Wehe=Mutter mit Verstand, und geschickter H a n d dergleichen verhüten, oder wanns N o t h ist, das K i n d wenden könne; D u r c h vieler Jahre Ü b u n g selbst erfahren u n d wahr befunden: N u n aber G o t t zu Ehren und d e m Nechsten zu Nutz, auf gnädigst= und inständiges Verlangen Durchlauchtigsc= und vieler hohen Standes=Personen nebst Vorrede, Kupfer-Bilder und nöthigem Register auf eigene Unkosten zum Druck befördert von Justinen Siegemundin, gebohrner Dittrichin von Ronnstock aus Schleßien im Jaurischen Fürstenthum gelegen. M i t R o m . Käyserl. May. auch Chur=Sächs. und Chur=Brandenburgischen Special Privilegien. Cölln an der Spree, gedruckt bey Ulrich Liebperten, Churfl. Brandenb. Hofbuchdr. 1690. (14: Obstetr. 4 7 ; 1: J h 2 0 3 0 4 ° ehem.; ARTF.IT, 1 9 4 8 , S . 3 1 f.).
S P I E G E L D E R V R O E D - V R O U W E N , Behelfende een klaer Onderrigt van sware V E R L O S S I N G E N der K R A M E N D E V R O U W E N , S o o o m de selve te helpen, als ook o m in veel sware Toevallen behulpelijk te zyn. N E F F E N S E E N K L A E R B E R I G T Ontreut het keeren der qualijk staende G e b o o r t e n . D O O R J U S T I N A
DITT-
R I C H S , genaemt S I E G E M U N D , Ordinaar Vroedvrouw aan >t keurvorstelijke H o f van Brandenburg Als mede een Onderrigt ontrent het A M P T E N P L I G T D E R V R O E D - V R O U W E N . D O O R C O R N E L I S S O L I N G E N , Med. Doct. en Chir. Mer Figuren, 't A M S T E R D A M , By J A N T E N H O O R N , Boeckverkooper over 't O u d e Heere Loegement, inde History-Schryver, 1691. [Die Chur-Brandenburgische Hoff-Wehe-Mutter; niederländ.]. (3: U m 10606). An Herrn D . Andream Petermann/ Anat. & Chir. RR Extraord. Wegen eines C O R O L L A R I I , Multae hactenus in solicae laudacae enchireses in libro, cui titulus est: Die Chur=Brandenburgische H o f = W e h e = M u t t e r / nituntur vanä speculatione: In Praxi enim sunt absurdae. H i n c jure miramur: q u o m o d o Liber sustinere potuerit censuram totius Collegii Medici. Z u Deutsch also lautend: Viele bißhero ungewöhnliche gepriesene Handgriffe in dem Buch/ die C h u r = B r a n d e n b . H o f = W e h e = M u t t e r benennet/ bestehn auf eine eitele Speculation: dann in der Ü b u n g seyn sie ungereimt. D a r u m wundern wir uns billig: wie dieses Buch die Censur eines gantzen Collegii Medici habe ausdau-
Siegemund,
Justine
ern können. So in der Disputation de G O N O R R H A E A unter seinem Praesidio zu Leipzig gehalten 1690. d. 5. Dec. Abgelassenes Send=Schreiben Justinae Sigismund/ Churfürstl. Brandenb. Hof= Wehe=Mutter. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hof=Buchdr. 1692. (GStA Rep. 51, Nr. 90, fol. 7 8 9 - 7 9 4 ; wiederabgedr. in späteren Aufl. der »Chur=Brandenburgische(n) Hoff=Weh=Mutter«). Wider Herrn D. Andreae Petermann/ Anatom. & Chirurg. P.P. Ordin. Auff der Universität Leipzig/ von Ihm also=genante Gründliche D E D U C T I O N vieler Handgriffe/ die Er aus dem Buche Die Chur=Brandenburgische Hoff= Weh=Mutter genant/ Als Speculationes und ungereimt/ ja gefährlich zu seyn/ vermeinet zu erweisen/ Nöthiger Bericht/ An den geneigten Leser/ Justinae Sigmundin/ Churfürstlichen Hoff=Weh=Mutter. Cölln an der Spree/ Gedruckt bey Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hoff=Buchdr. Im Jahr Christi 1692. (14: Obstetr. 46; GStA Rep. 51, Nr. 90, fol. 7 9 4 - 8 1 1 ; wiederabgedr. in späteren Aufl. der »Chur=Brandenburgische(n) Hoff=Weh=Mutter«). Die chur-brandenburgische Hoff-Wehe-Mutter. 1708. (1: Jh 2032; 14: Obstetr. 48). Die chur-brandenburgische Hof-Wehe-Mutter, das ist: Ein höchst-nöthiger Unterricht, von schweren und unrecht stehenden Geburten, in e. Gespräch vorgestellet,... Von Justina Siegemundin geb. Dittrichin. Leipzig: Braun 1715. (GV, Bd. 134, S. 270). Die Königl. Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter, Das ist: Ein höchst nötiger Untericht von schweren und unrecht=stehenden Geburthen in einem Gespräch vorgestellet, wie nemlich, durch Göttlichen Beystand, eine wohlunterrichtete Wehe=Mutter mit Verstand, und geschickter Hand dergleichen verhüten, oder wanns Noth ist, das Kind wenden könne; Durch vieler Jahre Übung selbst erfahren und wahr befunden: Nun aber Gott zu Ehren und dem Nechsten zu Nutz, auf gnädigst= und inständiges Verlangen Durchlauchtigst= und vieler hohen Standes=Personen verbessert, mit einem Anhange heilsamer Arzney=Mittel, und mit denen dißfals erregten Controvers=Schriften vermehret, Nebst doppelter Vorrede, Kupffern und nöthigem Register zum Druck befördert von Justinen Siegemundin, gebohrner Diettrichin von Ronnstock aus Schlesien, im Jaurischen Fürstenthum gelegen. Berlin, zu finden bey Johann Andreas Rüdiger, 1723. [4°]. (11: ¡Cd 51215 2 ; 1: Jh 2033; ZEDI.ER, Bd. 37, 1743, Sp. 1088). Chur= Brandenburgische Hof=Wehe=Mutter, das ist: Unterricht von schwehren und unrechtstehenden Geburten, mit Kupfern. Leipzig: Braun 1724. [4°]. (ZEDLER Bd. 37, 1743, Sp. 1088). Die Königl. Preußische und Chur=Brandenb. Hof=Wehe=Mutter, Das ist: Ein höchst nöthiger Unterricht von schweren und unrecht=stehenden Geburthen, In einem Gespräch vorgestellet, Wie nehmlich, durch Göttlichen Beystand, eine wohlunterrichtete Wehe=Mutter mit Verstand und geschickter Hand dergleichen verhüten, oder wanns Noth ist das Kind wenden könne; Durch vieler Jahre Übung selbst erfahren und wahr befunden: Nun aber G O T T zu Ehren und dem Nechsten zu Nutz, Auf gnädigst= und inständiges Verlangen Durchlauchtigst= und vieler hohen Standes=Personen verbessert, mit einem Anhange heilsamer Artzeney=Mittel, und mit denen dißfalls erregten Controvers=Schrifften vermehret, Nebst doppelter Vorrede, Kupffern und nöthigem Register zum Druck befördert von Justinen Siegemundin, geborner Diettrichin, von Ronnstock aus Schlesien, im Jaurischen Fürstenthum gelegen. B E R L I N , zu finden bey Johann Andreas Rüdiger, 1741. [Neudruck Hildesheim: Olms 1976]. Die Königl. Preußische und Chur= Brandenb. Hof=Wehe=Mutter, Das ist: Ein höchst nöthiger Unterricht in schweren und unrecht=stehenden Geburthen, In einem Gespräch vorgestellet, wie nehmlich durch Göttlichen Beystand, eine wohlunterrichtete Wehe=Mutter mit Verstand und geschickter Hand dergleichen verhüten, oder wanns Noth ist, das Kind wenden könne; Durch vieler Jahre Uebung selbst erfahren und wahr befunden: Nun aber G O T T zu Ehren und dem Nechsten zu Nutz, auf gnädigst= und inständiges Verlangen Durchlauchtigst= und vieler hohen Standes=Personen verbessert, mit einem Anhange heilsamer Artzeney=Mittel, und mit denen dißfalls erregten Controvers-Schrifften vermehret, Nebst doppelter Vorrede, Kupffern und nöthigem Register, zum Druck befördert von Justinen Siegemundin, gebohrner Diettrichin. 3. Aufl. Berlin: zu finden bey Christian Friedrich Voß 1756. 4°. (1: Jh 2034; Lübeck StB: 1922 A 3983"; GV, Bd. 134, S. 270). Die Königlich-Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter : das ist: Ein höchst nöthiger Unterricht von schweren und unrecht-stehenden Geburthen ... / von Justinen Siegemundin. — Nachdr. d. Ausg. Berlin 1756. Hannover: Staude, 1992.
Siegemund, Justine
Literatur BANDECO, Daniel: D i e von G o t t zu G o t t gezogene Kinder Gottes/ Bey Christlicher Beerdigung und Volckreicher Begleitung Frauen Justinae Sigmundin/ Gewesenen Königl. Preußischen und Chur=Brandenburgischen Hoff= Wehemutter/ Am 13. Novembr. des 1 7 0 5
,cn
Jahres Aus dem 3 . Versicul des X X X I . Jeremiae in heiliger Betrachtung gezeiget
Von Daniel Bandeco/ Predigern an St. Marien. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. s. a. [ 1 7 0 5 ] (1: Ee 7 0 0 - 4 1 1 5 , 7); ZEDLER, Bd. 3 7 , 1 7 4 3 , Sp. 1 0 8 8 ; A D B , 3 4 , ( 1 8 9 2 ) , S. 194f.; SIEBOI.D, Versuch einer Geschichte der Geburtshülfe II, S. 2 0 1 - 2 0 5 ; BEISWF.NGER, Immanuel: Ein Beitrag zur Geschichte der Geburtshilfe: Justine Siegemundin und ihre Leistungen. München 1 8 9 9 . ( 1 1 : Diss.med. M ü n c h e n 1 8 9 9 , 8°); COHN, Sigismund E : Justine Siegemundin im Lichte moderner Geburtshilfe. Berlin 1 8 9 9 . ( 1 1 : Diss.med. Berlin 1 8 9 9 , 8°); ARTELT, Walter: Medizinische Wissenschaft und ärztliche Praxis im alten Berlin in Selbstzeugnissen. Ein Lesebuch. I. Teil. Von Elsholtz und Mentzel bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. M i t 22 Bildern. Berlin 1 9 4 8 , S. 3 1 - 3 4 ; W l NAU, 1 9 8 7 , S. 28f.; G S t A Rep 9 M 2 8 , Fase. 1 (Hebammen 1 6 8 4 - 1 7 3 9 : Justine Siegemund); GStA Rep. 3 6 , Nr. 2 5 8 (Acta betr. die Ernennung der H e b a m m e n , Rotulus der Namen. [Ernennung der Hofhebammen. 1 6 5 4 - 1 7 1 6 : Elisabeth Blanken: 1 6 5 4 ; 1 6 7 3 , 1 6 8 9 , 1 7 0 4 ; Johanna Blankert, ihre Schwester 1 6 7 3 ; Justine Siegemund 1 6 8 3 - 1 7 0 5 : fol. 5: Bestallung f. J . Siegemund vom 10. Mai 1 6 8 3 ; fol. 7 : Schreiben bezüglich der Siegemund vom 2 9 . O k t . 1 6 8 8 ; fol. 8: Schreiben bezüglich einer Bitte von J . Siegemund um Auszahlung von 5 0 T l . vom 9 . Dez. 1688; fol. 9: Schreiben der Siegemund (Autograph) bezüglich ihres Gehalts von 2 0 0 T l . ; fol. 10: Abschrift der Bestallungsurkunde vom 10. Mai 1 6 8 3 ; fol. 2 0 : J . Siegemundin Permission zur Reise nach Zeits vom 18. Febr. 1 6 9 5 ; fol. 2 6 : Reise der Siegemundin nach Zeitz, um die Schwester des Kf., die Herzogin von Sachsen-Zeitz, zu entbinden (datiert 11. Sept. 1 7 0 2 ) ; Maria T a m m 1 7 0 4 ; Margaretha Grot 1 7 0 4 ; Martha Hirschleben 1 7 0 5 , 1 7 0 7 ; fol. 3 0 : Martha Hirschleben wird an Stelle der verst. J . Siegemund Hof-Wehe-Mutter, datiert 14. Nov. 1 7 0 5 ; fol. 3 4 : Schreiben des Collegium medicum bezüglich der Prüfung (Wissenschaft und Geschicklichkeit) der H e b a m m e Maria Kriets vom 2 9 . O k t . 1 7 0 7 ; Catharina Paulisch 1 7 0 7 ; Maria Kriets verw. Klips 1 7 0 7 ; Anna Sabina Güttier 1 7 1 6 ] ; G S t A Rep. 5 1 , Nr. 9 0 (Gutachten zu Andreas Petermann, fol. 812ff.: Beschwerde an die sächs. Landesverwaltung wegen Petermanns Kritik, die ihrerseits das Leipziger Oberkonsistorium zur Reglung der Sache einschaltet [August 1692]; fol. 8 1 6 : Brief Petermanns an den sächs. Kurfürsten J o h a n n Georg IV. in dieser Sache vom 7 . Juni 1 6 9 2 ; fol. 8 2 4 : Brief Petermanns an den Kurfürsten Friedrich III., datiert Leipzig 2. April 1 6 9 2 , in dem er die Schuld an dem Streit den Frankfurter Medizinern zuweist, da sie ihn angegriffen hätten).
Porträt In: Daniel Bandeco: D i e von G o t t zu G o t t gezogene Kinder Gottes/ Bey Christlicher Beerdigung und Volckreicher Begleitung Frauen Justinae Sigmundin [ 1 7 0 5 ] .
436
Spanheitn,
Ezechiel von
Spanheim, Ezechiel von (Ezechielius Spanhemius) * 7. Dez. 1629 Genf t 25. Nov. 1710 London Diplomat, Numismatiker, reform. V Friedrich S. (1600-1649), Prof. theol. Genf, seit 1642 Prof. in Leiden M Charlotta geb. de Port (Duport) (gest. 1684) (© 1671 Anna Elisabeth geb. Kolb G Friedrich S. d. J. (1632-1701), 1655-1670 Prof. theol. Heidelberg; seit 1670 Prof. theol. Leiden 1644 1651 1657 1669 1672-1675 seit 1680 1693 1698-1701 1702-1710 1679
Universität Leiden Universität Genf Prinzenerzieher am Heidelberger Hof pfälzischer Resident in Köln Bibliothekar Universität Heidelberg, Historiker brdbg. Gesandter Wirkl. Geh. Staatsrat kgl.-preuß. Botschafter in Paris kgl.-preuß. Botschafter in London Royal Society London
Ezechiel Spanheim wurde am 18. Dez. 1629 in einer Theologenfamilie in Genf geboren, die ihre Wurzeln in der Oberpfalz hatte. Sein Großvater Wigand, pfälzischer Kirchenrat und Doktor der Theologie, hatte die Tochter des Daniel Tossanus d. A. (1541-1602), eines namhaften Theologieprofessors in Heidelberg, geheiratet und war mit dem reformierten Prediger Christian Beckmann (1580-1648) befreundet. Beckmann war damals Rektor in Amberg, wurde dann als Superintendent nach Zerbst berufen und spielte eine bedeutende Rolle bei der Ausbreitung der reformierten Konfession in Anhalt und in Brandenburg; er war der Großvater des bekannten märkischen Historiographen und Frankfurter Professors Johann Christoph Beckmann (1641-1717). Ezechiels Vater Friedrich besetzte jeweils die erste theologische Professur an den berühmten calvinistischen Universitäten Genf und Leiden; seine Mutter Charlotte du Port hatte französische Vorfahren, unter denen sich ebenfalls Gelehrte von Rang befanden. Unter der Obhut der Mutter und eines Hauslehrers wuchs Ezechiel französischsprachig auf, wie insgesamt das Leben der Familie im Zeichen der französischen Kultur stand. Nach dem Wechsel des Vaters nach Leiden nahm
Spanheim sein Studium der klassischen und orientalischen Sprachen sowie der Theologie auf, wobei seine Lehrmeister die europäischen Gelehrten von Rang Claudius Salmasius (1588-1653) und Daniel Heinsius (1580-1655) waren. Seine erste öffentliche Disputation hielt der damals erst 16jährige Spanheim über die Herkunft der hebräischen Buchstaben. Und nach dem Tod des Vaters verteidigte er in der Schrift »Appendix vindiciarum, Disquisitio critica contra Amyraldum« (Leiden 1649), die im übrigen Spanheims einzige rein theologische Arbeit blieb, dessen strenge calvinistische Auffassung der Gnadenwahl gegen Moise Amyraut (Amyraldus, 1596-1664). Diese Schrift sicherte ihm den Ruf an die Genfer Akademie, an der er 1651 zum Prof. eloquentiae berufen wurde. Als Mitglied des Großen Rats der Stadt wurde er 1656 mit seiner ersten diplomatischen Mission beauftragt, die in der Beschaffung der Subsidien der Generalstaaten für die Stadt bestand. Im Februar 1657 wurde Spanheim als Hofmeister für Katechismus, Französisch, Geschichte, Moral und Geographie des damals sechsjährigen pfälzischen Kurprinzen an den Hof von Heidelberg mit einem Jahresgehalt von 360 Gulden berufen (Bestallung vgl. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 47, S. 105ff.). Diese Stelle wurde seit jeher mit namhaf-
Spanheim, ten Gelehrten besetzt; Spanheims Vorgänger im Amt waren u. a. Johann Reuchlin, Johann Oekolampad (1482-1531) und Joachim Struppius. Spanheim wurde hier wiederum für den Hof praktisch-politisch im Rahmen des bayrisch-pfälzischen Vikariatsstreites tätig und verfaßte in diesem Zusammenhang zwei Schriften, die die Position der Pfälzer verteidigten. (»Manifeste de l'électeur Charles Louis Comte Palatin du Rhin concernant le Vicariat de l'Empire« und »Discours sur les affaires d'Allemagne et sur le Vicariat de l'Empire« vgl. dazu: LORY, K.: Die Anfänge des bayrisch-pfälzischen Vikariatsstreits. In: Forschungen zur Geschichte Bayerns 7 (1899), S. 165ff.). Da an diesem Streit auch Hermann Conring (1606 bis 1681) teilnahm, ist es möglich, daß Spanheims Bekanntschaft mit dem Helmstedter Rechtsprofessor aus dieser Zeit datiert. Wichtige Briefpartner jener Periode waren aber vor allem sein Leidener Jugendfreund Nicolaus Heinsius (1620-1680) und die Herzogin Sophie von Calenberg, Schwester Karl Ludwigs von der Pfalz, mit der er seit seiner Heidelberger Zeit bis in ihr Greisenalter Briefe wechselte. »Daß ihn diese geistreichste Fürstin ihrer Zeit und das bedeutendste unter den Kindern des Winterkönigs dessen würdigte, stellt der Persönlichkeit Spanheims und dem Reiz, den der Verkehr mit ihm geübt haben muß, das günstigste Zeugnis aus« (vgl. LOEWE, 1924, S. 13). Im Jahr 1661 reiste Spanheim nach Italien, wo er die für seine wissenschaftliche Entwicklung entscheidenden Eindrücke empfing. Sorgsam vorbereitet und mit Empfehlungsbriefen von N. Heinsius u. a. ausgestattet, führte Spanheims Weg über Innsbruck, Venedig, Mantua, Parma, Modena nach Florenz, wo er im Juni 1661 im Auftrag seines Herrn an den Feiern zur Hochzeit des Erbprinzen der Toskana mit der Tochter des Herzogs Gaston von Orleans, der Cousine des Sonnenkönigs, teilnahm. Seine Empfehlungsbriefe verschafften ihm Kontakt zu den Gelehrten Ottavio Falconieri, Magelotti und Antonio Magliabecchi (1633—1714), dem späteren Bibliothekar der Medici. Obwohl Spanheim ganz Italien bereiste, blieb er die längste Zeit seines vierjährigen Aufenthalts in Rom, wo er schnell Eingang in den Gelehrtenzirkel fand, der sich um die Königin Christine von Schweden scharrte, welche er selbst mit einem Panegyricus beehrte. Christine ermöglichte ihm den Zugang zu ihren bedeutenden Kunstsammlungen und ließ ihn an der Ordnung ihrer Münz-
Ezechiel
von
sammlung teilhaben. Die Königin stellte ihm auch die Mittel zur Verfügung, um sein münzgeschichtliches Hauptwerk »Dissertationes de praestantia et usu numismatum antiquorum« im Jahr 1664 in Rom drucken zu lassen, womit er sich in die erste Reihe der Philologen und Numismatiker seiner Zeit stellte. »Seitdem im 16. Jahrhundert der Deutsche Hubert Goltz als erster eine umfassende Behandlung der antiken Münzen in Angriff genommen hatte, ist bis zum 18. Jahrhundert hin Spanheim der bedeutendste und scharfsinnigste Forscher und Sammler auf diesem Gebiete gewesen: überall suchte er, der in die verschiedensten und entlegensten Gebiete der Altertumswissenschaft eingedrungen war, die Autoren mit Hilfe der Denkmäler zu erklären und wie kein anderer seiner Zeitgenossen zeigte er in seinem Lebenswerke einen weiten und klaren Blick für die Disziplin der antiken Numismatik.« (LOEWE, 1924, 1924, S. 18.) Jenen Kreis von Gelehrten, die sich allwöchentlich um die Königin versammelten, war vermutlich auch für die Gelehrtenrunde, die Spanheim später in Berlin initiierte, ebenso ein Vorbild wie der Gelehrtenzirkel, den Spanheim als Diplomat in Paris besuchte. In Rom lernte er Nicaise kennen; vermutlich traf er auch mit dem Augustinermönch Noris, der 1695 Kardinal wurde, sowie mit Athanasius Kircher zusammen. Im Frühjahr 1665 begab er sich in Begleitung der Herzogin Sophie und ihres Gatten Herzog Ernst August auf die Heimreise nach Heidelberg, wo er im März eintraf. In welchem Maße Spanheim ein weiteres Reiseziel, die Rückholung der nach Italien verschleppten Heidelberger Bibliothek, befördern konnte, ist aus den vorhandenen Quellen nicht ersichtlich. Während seiner Abwesenheit von Heidelberg hatte Paul Hachenberg (1642-1680, seit 1671 Prof. phil. Heidelberg) Spanheim als Lehrer vertreten, der seine Tätigkeit auch nach Spanheims Rückkehr fortsetzte, so daß Spanheim nun völlig für diplomatische Aufgaben eingesetzt wurde. Anfang 1666 wurde er nach Paris gesandt, wobei er seinen Auftrag aber nicht zur Zufriedenheit des Kurfürsten erledigen konnte und deshalb 1668 als Regierungsrat von Heidelberg aus die anderen Höfe in Wien, Paris, Rom, Venedig, Florenz, Haag, Stockholm und Hannover unterrichten sollte (Bestallung zum Regierungsrat vgl. Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 47 (1893), S. 108f.). Aber bereits 1669 wurde Spanheim wieder in auswärtigen Angelegen-
437
438
Spanheim, Ezechiel von heiten eingesetzt, diesmal als Resident in Köln (vgl. GStA Rep. 50, 12a). Nachdem der brandenburgische Resident in Köln, Weiler, verstorben war, durfte Spanheim auch mit Zustimmung seines Herrn für den brandenburgischen Kurfürsten mit einem Jahresgehalt von 400 Tl. tätig werden (vgl. GStA Rep. 9 Z hl). Korrespondenzdienste leistete Spanheim auch dem Herzog von Pfalz-Neuburg. Seine Bemühungen, als politischer Berichterstatter des französischen Königs bestallt zu werden, blieben hingegen erfolglos. Uber Spanheims Teilnahme am kirchlichen Leben in Köln seit dem 7. Dez. 1671, dem Tag, an dem er um Aufnahme in die Hochdeutsche Gemeinde bat, sind wir durch die Editionen von R. Lohr gut unterrichtet. Danach stellte Spanheim sein Haus für die heimlich abgehaltenen Kulthandlungen der Gemeinde zur Verfügung und setzte sich auf dem diplomatischen Parkett für zahlreiche bedrängte Glaubensbrüder ein. Hier heiratete er Anna Elisabeth Kolbe und erlebte die Geburt seines wohl ersten Kindes (21. Sept. 1672). Von Köln aus unternahm Spanheim mehrfach diplomatische Reisen nach England. Als er im Mai 1678 vom brandenburgischen Botschafter Freiherrn Otto von Schwerin gebeten wurde, seine Vertretung zu übernehmen, mußte Spanheim diese Bitte aufgrund einer neuen Instruktion seines Herrn abschlagen. Erst zum Jahresende lenkte der pfälzische Kurfürst ein und erteilte Spanheim im Frühjahr 1679 neue Instruktionen, die auch mehr Freiheiten hinsichtlich seiner Korrespondenztätigkeit eröffneten. Trotz dieses Entgegenkommens wechselte Spanheim seinen Dienstherrn und trat nun vollständig in die brandenburgischen Dienste, die ihn als »envoyé extraordinaire« nach Paris führten (Reskript vom 2. Febr. 1680 vgl. GStA Rep. 11 England conv 9 C). Am 22. April traf Spanheim in Paris ein, wo er fast 8 Jahre bleiben sollte. Arnauld de Pomponne war soeben gestürzt worden und der Bruder von Colbert, der Marquis de Croissy, Staatssekretär im Auswärtigen Amt geworden; ihn kannte Spanheim bereits von den Nymwegener Verhandlungen her. Bei seiner Ankunft traf Spanheim noch den brandenburgischen Diplomaten von Ilgen an und legte ihm gegenüber seinen Amtseid ab, der ihn unter anderem dazu verpflichtete, keinem anderen ohne Einwilligung des Kurfürsten dienstbar zu sein. Gleichzeitig empfing er von Ilgen seine Instruktionen (vgl. GStA Rep. 9 J. 3). Hauptpunkte dieser Instruktion waren die völlige Erfüllung der Friedensverträge, insbesondere die
Räumung von Wesel sowie die Zahlung versprochener Subsidien-Gelder. Spanheim wurde brandenburgischer Gesandter in Paris, als die Beziehungen zwischen diesen Ländern besonders schwierig waren, so daß er dadurch eine wichtige Bedeutung als Diplomat gewann (zu Spanheims Tätigkeit am Hof in Paris unterrichtet umfassend LOEWE, 1924, S. 46-63). In den ersten Jahren seiner Amtstätigkeit schickte Spanheim wenige, dafür aber sehr ausführliche Berichte über die französische Politik nach Berlin, die teilweise chiffriert waren, was ihnen eine besondere kulturgeschichtliche Note verlieh. Seine diplomatische Tätigkeit war schon dadurch sehr beschränkt worden, daß er in den brandenburgisch-französischen Geheimvertrag, der u. a. ein abgestimmtes Verhalten bei der Königswahl vorsah, nicht eingeweiht wurde und zum anderen sein Verhältnis zu Croissy sehr kühl blieb. Erst kurz vor dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen Brandenburgs zu Frankreich und seiner darauf erfolgten Rückberufung nach Berlin erfuhr Spanheim von dem Inhalt der Geheimvereinbarungen. Seinen Frankreich-Aufenthalt nutzte Spanheim auch zur Pflege gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Kontakte. In Paris traf er seinen alten Freund Pierre Daniel Huet (1630-1721), den späteren Bischof von Avranches (vgl. dazu: Mémoires de Daniel Huet evêque d'Avranches, traduit par Ch. Nisard. Paris 1853, S. 224). Des weiteren trat er in Kontakt zum Herzog von Aumont, der ihn im Studium der Altertümer dadurch unterstützen wollte, daß man auf einer wöchentlichen Zusammenkunft das Leben der römischen Kaiser anhand der Münzen studierte (vgl. RELATION, ed. Bourgeois, S. 262f.). Später verkehrte er im Kreise des Präsidenten Bignon, wo er den Beichtvater des Königs, Père la Chaize, der ihn zum katholischen Glauben bekehren wollte, kennenlernte. Kontakt hatte Spanheim auch zu dem greisen Herzog von Verneuil, Sohn Heinrichs IV., der ihn 1682 zu einem Besuch in sein Münzkabinett einlud. Am Hofe wartete Spanheim auch den sich in Paris aufhaltenden deutschen Prinzessinnen auf, insbesondere wohl der Schwester des bayrischen Kurfürsten (vgl. RELATION, S. 133). Elisabeth Charlotte von Orléans, die ihn als Erzieher ihres Bruders schon aus der Heidelberger Zeit kannte, traf er so oft es der Rahmen der höfischen Etikette zuließ. Im Oktober 1684 war Spanheim erstmals in das Land seines Dienstherrn anläßlich der Hochzeit des Kurprinzen gereist.
Spanheim, Ezechiel von Er traf am 11. Nov. in Berlin ein und hatte am gleichen Tag eine Audienz beim Kurfürsten; später wurde er von Paul von Fuchs, der sich maßgeblich für seine Aufnahme in brandenburgische Dienste eingesetzt hatte, von Meinders und von Grumbkow sowie von Dohna und von Schwerin empfangen. Am 14. Dez. wurde Spanheim zum Wirklichen Geheimen Staatsrat ernannt (Bestallung vgl. GStA Rep. 9 J. 3). Eine kurze Reise durch Brandenburg mußte er unterbrechen, um sich nach London zu begeben, wo der brandenburgische Resident Johann von —> Besser abberufen worden war, da er die Interessen seines Kurfürsten nur ungenügend wahrgenommen hatte. Nach der Krönung des katholischen Königs Jacob II., dem er im Auftrag des brandenburgischen Kurfürsten aufwartete, kehrte er nach Paris zurück, wo er noch bis 1689 blieb. Hatte Spanheim in der Pariser Zeit als Diplomat wenig Einfluß auf die französisch-brandenburgischen Beziehungen nehmen können, so hat er sich doch in anderer Weise unschätzbar verdient gemacht. Besondere Anerkennung erwarb er sich durch die im großen Stil betriebene Vermittlung der Emigration französischer Hugenotten nach Brandenburg. Es ist daher nicht verwunderlich, daß er nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Berlin und Paris und seiner Zurückberufung 1689 von dem mittlerweile regierenden Friedrich III. mit der Integration der Réfugiés in Brandenburg betraut wurde. Bis 1697, d. h. bis zu seiner Wiederverwendung im diplomatischen Dienst, blieb Spanheim Leiter der sogenannten französischen Kolonien und war damit Nachfolger des Obermarschalls von Grumbkow. In dieser Funktion trug Spanheim die Verantwortung für alle kirchlichen, kulturellen, juristischen sowie die finanziellen Belange in den Hugenottenniederlassungen Brandenburgs, die sich in Form von Bitten, Verfügungen und Verordnungen in einem großem Umfang in seinem Nachlaß erhalten haben. Mit besonderem persönlichem Engagement versuchte Spanheim auch den aus ihrer Heimat Vertriebenen einen geistigen Mittelpunkt zu geben, indem er einen Gelehrtenzirkel ins Leben rief, der wöchentlich in seinem Haus zusammenkam. Hier brachte er die hochgebildeten Hugenotten mit der einheimischen Gelehrtenwelt in Verbindung, wodurch er einmal dazu beitrug, daß die Gelehrten in Brandenburg aus ihrem Sonderdasein heraus in den allgemeinen Rahmen der europäischen Republique des lettres integriert
wurden, andererseits den Grundstein für die Organisation und Zentralisierung des wissenschaftlichen Lebens in Berlin und Brandenburg legte. So nahm Spanheim, der maßgeblich die Einrichtung eines Collège français in Berlin vorangetrieben hatte, auch regen Anteil an der Gründung der Universität Halle; er nahm an deren Eröffnung teil und verhalf gemeinsam mit Seckendorf dem Rektor der Merseburger Domschule Christoph Cellarius zur Professur an der neuen Universität. Zu den ständigen Gästen der Spanheim-Gesellschaft zählten u. a. Daniel Ernst —» Jablonski, Etienne —> Chauvin, David und Charles —> Ancillon, die Theologen François Fetizon und François Bancelin sowie der spätere königlich-preußische Staatsminister Marquard Ludwig von —» Printzen. In diesem Rahmen stellte Spanheim vermutlich auch Teile jener Werke vor, die er in der Berliner Zeit vollendete; eine münzgeschichtliche Arbeit mit dem Titel »Ezechielis Spanhemii Ad Andream Morellium epistolae quinque« (1695), eine Ausgabe der Werke des Kaisers Julian (Juliani Imperatoris, 1696), den Kommentar zu den Hymnen des Kallimachos (»Callimachi Hymnos«, 1697) sowie den wichtigen Beitrag zur Geschichte des römischen Staatsrechts, der seinem Namen auch Bedeutung für die Darstellung der antiken Rechtsgeschichte verlieh (»Orbis Romanus«, 1699). Außerordentlich bedeutend sind die Kontakte, die Spanheim in Berlin zu dem Rechtshistoriker Samuel von Pufendorf und dem Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz knüpfte. Dabei war das Verhältnis zu Leibniz besonders eng, der seinerseits Spanheim dafür bewunderte, daß diesem die Synthese von Staatsmann und Gelehrtem, die ihm selbst verwehrt blieb, so vollkommen gelungen war. Der Briefwechsel beider währte 20 Jahre und behandelte neben Spanheims eigentlichen Arbeitsfeldern wie die klassischen Altertümer und die Numismatik insbesondere auch philosophische, sprachgeschichtliche und kirchenpolitische Fragen, wobei die Kirchenunion zwischen reformierten und lutherischen Gläubigen ein Dauerthema darstellte. Nach Unterzeichnung des Ryswicker Friedensvertrages am 30. Okt. 1697 wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen Brandenburg und Frankreich, die mehr als acht Jahre unterbrochen gewesen waren, wieder aufgenommen. Spanheim traf im Februar 1698 in Paris mit seinem Legationssekretär, einem Sohn des Geheimen Rats Scultetus, ein; seine Partner
439
440
Spanheim, Ezechiel von auf französischer Seite waren nun Torcy (Sohn von Croissy) und de Pomponne. Der Hauptpunkt seiner Verhandlungen lag in der Anbahnung eines neuen Verhältnisses zu Frankreich, wobei vor allem die Beseitigung oder wenigstens Milderung der Ryswicker Religionsklausel, die die Ausbreitung der Katholiken in der Pfalz begünstigte, immer wieder zur Sprache kam. Des weiteren sollte Spanheim die Zustimmung Frankreichs zum Erwerb der preußischen Königskrone aushandeln. Der bevorstehende Krieg führte im Dezember 1700 dazu, daß Spanheim Order erhielt, sich für die Abreise bereitzuhalten. In Berlin drängte man auf den Abbruch der Beziehungen, nachdem auch der französische Botschafter in Berlin, Des Alleurs, abgereist war. Am 28. März 1701 verließ Spanheim Paris. Frankreich erkannte die preußische Königswürde dann erst im Utrechter Frieden an. Spanheim reiste nach Holland, wo ihm seine Ernennung zum kgl.-preußischen Botschafter in London
übergeben wurde. Im Alter von 72 Jahren nahm Spanheim diese Aufgabe noch einmal auf sich, bei der er von seinem Neffen Bonnet de Saint-Germain unterstützt wurde. Die Jahre bis zu seinem Tod am 25. Nov. 1710 füllten diplomatische Aufgaben und wissenschaftliche Arbeiten; seinen letzten Gesandtschaftsbericht verfaßte er am 10. Nov. und die Überarbeitung seines numismatischen Hauptwerks »De praestantia et usu numismatum antiquorum« konnte er nicht mehr vollenden. 1702 verkaufte Spanheim seine Bücher für 12.000 Tl. an König Friedrich I.; sowohl die, die er 1697 in Berlin gelassen hatte als auch jene, die er seitdem in Frankreich und Holland erworben hatte sowie eigene Manuskripte und handschriftliche Sammlungen. Für die 9.000 Bände der Spanheim-Bibliothek, die gesondert in der königlich-preußischen Bibliothek aufgestellt wurden, bestimmte man Johann Carl —> Schott als Aufseher. [JS]
Werke »Qui seront si peu raisonnable ...« [Gedicht]. (Abdruck vgl. Loewe, 1924, S. 21; auch abgedruckt bei Le Clerc). EZECHIELIS SPANHEMII ALLOQVTIO AD SERENISSIMUM & POTENTISSIMUM PRINCIPEM FRIDERICVM GVLIELMVM, MARCHIONEM BRANDEBURGICUM, SACRI ROM. IMPER. SEPTEMVIRUM ET ARCHI-CAMERARIUM, PRUSSIAE, JVLIAE, CLIVIAE, MONTIUM, STETINI, POMERANORUM, CASSUBIORUM, VANDALORUM, CROSNAE AC CARNOVIAE DUCEM; PRINCIPEM RUGIAE, COMITEM MARCAE ET RAVENSBERGI, DYNASTAM RAVENSTEINI. Q W M ILLI EX SERENISSIMA ALOYSIA AVRIACA, FELICISSIMA AUSPICIIS NATUS ESSET FILIUS PRIMOGENITI«, CLIVIAE XI. KALEND. JUNIAS. ANNO M D C XLVIII. LUGDUNI BATAVORUM, Ex Officina WILHELMI CHRISTIANI BOXII. M D C XLVIII. [angeschl.: EPIGRAMMATA LATINA ET GALLICA I. Ad Serenissimum Principem FRIDERICVM GVLIELMVM, Marchionem Brandeburgicum, Sacri Rom. Imperii Septemvirum &c. (»Maxime Dux, fortes cui subdunt sceptra Borussi ...«/ »L'Amour d'un grand Estât, les delices des Cieux, ...«); II. AD AUGUSTUM PRINCIPEM Septemviratus Haeredem recens natum. (»CLara Deum Soboles, Heroum digna Propago ...«/« En fin cette heureuse journée ...«); III. AD CLIVIAM (»CLIVIA frondosis nemorum conserta viretis ...«/ «Grand Princesse, dont la gloire ...«). (14: H. Boruss. 14, 3). Gedicht auf den Heilbronner Schiedsspruch. (Vgl. Loewe, 1924, S. 24; abgedruckt bei K. Brunner: Der pfälzische Wildfangstreit unter Kurfürst Karl Ludwig (1664-1667). Innsbruck 1896, S. 63). E. SPANHEMI FRID. FIL. ORATIO IN PRAEMATURUM EXCESSUM AUGUSTISSIMI PRINCIPIS GUILIELMI HENRICI SERENISSIMI AC POTENTISSIMI PRINCIPIS FRIDERICI HENRICI (hs-Korrektur: WILHELMI) MARCHIONIS BRANDENBVRGENSIS S. R. I. ELECTORIS ET ARCHICAMERARII &c. FILII PRIMOGENTI. DICTA IN ILLUSTRI LUGDUNENSI BATAVORUM ACADEMIA AD XVI. KAL. DECEMB. ANNO M DCC XLIX. LVGDVNI BATAVORVM, Ex Officina WILHELMI CHRISTIANI BOXII, 1649. [angeschl.: EPITAPHIUM EIUSDEM AUGUSTISSIMI. PRINCIPIS. »UNICA. MAGNANIMI. SOBOLES. ET. CURA. ARENTS. ...«; angeschl.: GRAFSCHRIFT DES Erstgebooren VORSTS ende Soons van Sijne KEURVORSTELIICKE HOOCHEIT VAN BRANDENBURCH. (»DIE niet en was vermoeit, uw' eerst geboren Vorst ...« - DIT SCHREEF M. ZUERIS VAN BOXHORN, ALS DEUYTMVNTENDE IONGELING, EZECHIEL SPANHEIM, OPENTLIICK ENDE MANNELIICK IN DE HOOGE SCHOLE TOT LEIDEN DES ONGELVCKS GEDACHTE, INT JAER M D C XLIX.]. (14: H. Boruss. 13, 20; Küster, G. G„ 1743, S. 513: Oratio in praematurum excessum GVILIELMI HENRICI s. 1. 1649. 4°).
Spanheim, Ezechiel von EZECHIELIS SPANHEMII. FRID. FIL. SPECIMEN CRITICES ANIMADVERSIONVM SCRIPTORIS, In quo arenti meo objecta hac in parte vindicantur, &C Animadversionum Conditoris stylus paucis expenditur. In: FRIDERICI SPANHEMII VINDICIARVM pro EXERCITATIONIBUS suis, D E GRATIA VNIVERSAU, Partes Duae Posthumae, Adversus SPECIMEN ANIMADVERSIONVM MOSIS AMYRALDI. Cum Praefatione ANDREAE RIVETI. Accessit APPENDIX EZECHIELIS SPANHEMII FRID. FIL. Ad Criticen Salmuriensem, & Grammaticas tricas. Apoc. XIV, 13. Beati mortui qui in Domino moriuntur, à modo, jam dicit Spiritus ut requiescant à laboribus suis, & opéra eorum sequuntur eos. AMSTELODAMI, Apud Ludovicum Elzevirium, M D C XLIX. (Ha 3 3 : 5 1 E l ; Ha 33: 150 F 8, 8; 23: A: 183. 30Theol. 2; Loewe, 1924, S. 5). Appendix vindiciarum, Disquisitio critica contra Amyraldum, Leiden 1649. (Loewe, 1924, S. 5). DISCOVRS SVR LES AFFAIRES D'ALLEMAGNE, E T SVR LE VICARIAT D E L'EMPIRE, [ohne Impressum, um 1660]. (1: Gw 3445; Ha 33: 117 F 10; Loewe, 1924, S. 11: Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin aus Spanheims Bibliothek, Verf. nur mit Initialen E. S. genannt; vgl. la: Nachlaß Spanheim, Nr. 32: Manifest de l'electeur Charles Louis, Comte Palatin du Rhin, concernant le Vicariat de l'Empire. Ms. 2°). Panegyrique à la reine de Suède. Genève 1652. [4°]. (14: H. Suec. 307; 1: Ua: 5556 ehem.; KBJ Sammlung Varnhagen: Spanheim; Panegyricus ... Christinae, Gothorum, Vandalorum et Suecorum Reginae dictus, etc. Genevae, 1651. [4°]. (BL 11408.f. 59. 24.). Positiones miscellaneae qvas ... sub praesidio ... D. Ezechielis Spanhemii In ... Genovensium Lyceo Hist. et Eloqu. Prof. ... Publico subiectas examini propugnare conabitur Benediczus Calandrinus Genevensis ... Genevae: Ap. Jo de Tournes 1655. [4°]. (1: G 11040, 6 ehem.). Discours sur la Crèche de Nostre Seigneur. Geneve 1655. [12°]. (BL: 850.b. 17.(1.); BL: 850.b. 18.); 2. Aufl.: DISC O U R S SUR LA C R E C H E D E N O S T R E SEIGNEUR. S E C O N D E E D I T I O N Revue & augmentée. A COLOGNE. M. DC. LXVII. (1: Bs 6229; 23: M: Lm 3456; 14: Zh. ev. asc. 766; 24: Theol.oct. 4069; la: Nachlaß Spanheim, Nr. 23: Ez. Spanhemi Discours sur la creche ... 1677 c. nott. ms. octav.); 3. Aufl.: DISCOURS SUR LA C R E C H E DE N. SEIGNEURTroisième Edition revûë & augmentée par l'Auteur. A BERLIN, Chez ROBERT ROGER, Libraire & Imprimeur de S. A. Elector. M. DC. XCV. [12°]. (1: Bs 6330; 14: Zh. ev. asc. 767; Rez. in: HOS, nov. 1695, S. 136-137, vgl. Bots, H., 1976, II, S. 48; Rez. von F. B. Carpzow in: Acta Eruditorum, 1695, Dec., S. 5 5 3 - 5 5 7 ) . [Übers.] LES CESARS D E L'EMPEREVR JULIEN. [Kupfertitel]. LES CESARS D E L'EMPEREVR JVLIEN Traduits du Grec avec des Remarques. A HEYDELBERG Chez AEG IDE WALTHER M. DC. LX. (23: 415. 8 Hist.); Les Césars de l'empereur Julien / traduits du grec, avec des remarques et des preuves illustrées par les médailles ... [par E. Spanheim]. Paris : Thierry 1683. 4" (15: 95-4-403; 21: Cd 6355. 4; Rez. von F. B. Carpzov in: Acta Eruditorum, April, 1684, S. 164-166); Les Césars de l'empereur Julien, traduits du Grec, avec des remarques et des preuves illustrées par les médaillés ... / par Spanheim. - Paris : DuPuis, 1696. (23: M: Lg 4° 113); Les Césars De L'Empereur Julien, Traduits Du Grec Par Feu Mr. Le Baron De Spanheim, Avec des Remarques et des Preuves, enrichies de plus de 300 Médaillés, et autres Anciens Monumens. Graves par Bernard Picart. - A Amsterdam: L'Honore, 1728. (23: M: Lg 4° 114); weitere Aufl. 1734; 1736; 1741; Von dem Kaiser des Julian und von den Satir. Schriften der Alten. Aus dem Franz. Elbing 1786. (14: Lit. Graec. B 4466, mise. 1 ehem.; s. auch la: Nachlaß Spanheim, Nr. 7: Les Césars de l'empereur Julien traduits du graec par Ez. Spanheim, paris 1689. c. nott. mss. quart.). Ezechielis Spanhemii Dissertatio de praestantia et usu numismatum antiquorum. Apud Blasium Deuersin, & Felicem Cesarettum; typis Fabij de Falcho: Romae 1664. [4°]. (Ha 33: 117 D 12; 23 : M: Fg 267; 21: Ff 99. 4); EZECHIELIS SPANHEMII DISSERTATIONES D E PRAESTANTIA E T USU NUMISMATUM A N T I Q U O RUM. E D I T I O SECUNDA, Priori longe auetior, & variorum Numismatum iconibus illustrata. AMSTELODAMI, Apud DANIELEM ELSEVIRUM. M D C LXXI. [4°]. (11: 3793; 14: Numism. 238 ehemals; 1: 4° Pi 7668 ehem.; KBJ, Sammlung Varnhagen: Spanheim); EZ: SPANHEMII DISSERTATIONES DE USU E T PRAESTANTIA NUMISMATUM A N T I Q U O R U M . [Kupfertitel]. EZECHIELIS SPANHEMII liberi Baronis, & Legati Regii DISSERTATIONES D E PRAESTANTIA ET USU NUMISMATUM A N T I Q U O R U M E D I T I O NOVA. In qua editae antea Dissertationes recensentur, multisque accessionibus locupletantur; aliae nunc primum prodeunt; singulae autem selectis insignium Numismatum Iconibus illustrantur T O M U S PRIMUS. LONDINI, Impensis RICHARDI SMITH, ad Insigne Angeli & Bibliorum extra Temple-Bar. MDCCVI. (la: 2° Pi 7670 Rar; 14: 1 C 218; 14: Numism. 5 ehem.; Rez. in: Acta Eruditorum, 1707, Febr., S. 4 9 - 60; Mai, S. 2 2 7 - 2 3 3 ; Rez. in BC, XI, 1-104. vgl. Wijngaards, Guus N. M., 1986, S. 151); ILLUSTRISSIMI VIRI EZECHIELIS SPANHE-
441
442
Spanheim, Ezechiel von Mil DISSERTATIONUM DE PRAESTANTIA ET USU NUMISMATUM ANTIQUORUM VOLUMEN ALTERUM, In quod relatum est, quidquid pertinet ad illustrationem RERUM ROMANARUM. OPUS POSTHUMUM, Ex Auctoris Autographo editum, ac Numismatum Iconibus illustratum ab ISAACO VERBURGIO. AMSTELAEDAMI, Apud RODOLPH. & GERHARD. WETSTENIOS H. FF. MDCCXVII. (1: 2° Pi 7670 Rar; Rez. in: Acta Eruditorum, 1717, Jul., S. 289-295; Rez. in: Deutsche Acta Eruditorum, 1717, 48. T., S. 889-893). [Mitarb.]: Abtruck Deß praeliminar= vnd Neben=RECESSES, Welcher zwischen denen von Chur=Mayntz vnd Consorten gevollmächtigten: eines theils/ vnd Chur=Pfaltz Deputirten Rathen/ andern theils/ wegen abführung beederseyts Völcker/ vnd reassumirung der zu Speyer angefangenen gütlichen Tractaten, zu Oppenheim den 21. Octobris, 1665. auffgerichtet/ vnd von deß Pfaltzgrafen Churfürstl. Durchl. den 24. eiusdem ratificirt worden. s. 1. [1665; 4°]. (12: 4 Bavar. 8b; Vertrag, erarbeitet unter Mitarbeit von Friedrich Greiffenklau von Vallrat, De Risaucourt; Christoph Andre Wolzogen; Arnold Peil; Joh. Friedrich Böckelmann und E. v. Spanheim). Specimen Scripturarum ad libellum nuperum Episcopi Condomensis. 1681. (Petri, 1908, S. 130, Anm. 1: Widerlegung von Bossuet). [Duae ad Laurentium Begerum Epistolae], In: OBSERVATIONES ET CONJECTURAE IN NUMISMATA QVAEDAM ANTIQVA, [griech.] Laurentii Begeri, Consiliarii Electoralis Brandenburgici, ab Antiquitatibus & Bibliotheca. Accedunt Duae. ILL. EZ. SPANHEMII ad Authorem Epistolae, iisque interjecta Authoris ad priorem Responsoria. COLONIAE BRANDENBURGICAE, Typis Ulrici Liebperti, Electoral. Brandenb. Typogr. Anno MDCXCI. [4°]. (11: Gesch 45 358; 23: Fg 15, 15: Num. 155). Iulianu autokratoros ta sozomena. Juliani Imperatoris opera quae extant omnia. A Petro Martinio ... & Carolo Cantoclaro ... latina facta, emendata, & aucta. Ejusdem Martinii praefatio de vita Juliani. His accesserunt epistolae aliquot nondum prius editae. Additus praeterea est à Carolo Cantoclaro liber ejusdem Juliani peri basileias, & à Theodora Marcilio umnos eis basilea 'Elion, ab iisdem recogniti & illustrati, etc. (D. Petavii Miscellaneae exercitationes.). 2 vol. Lipsiae, Sumptibus Haeredum M. G. Weidmanni & Ioh. Ludovici Gleditschii. Anno MDCXCVI. (11: Vy 33566; 23: M: Lg 2° 67; 3: Cf 3101, 2°; Ha 33: A 3; Rez. in: HOS, janvier 1697, S. 223-236, février 1697, S. 269 vgl. Bots, Hans/ Lieshout, Lenie van, 1984, S. 199; Rez. in: Acta Eruditorum, 1696, Nov., S. 489500; s. auch: la: Nachlaß Spanheim, Nr. 28: Juliani Imperatoris Caesares Ed. Cantoctori. Paris 1589); Ioulianou Autokratoros Kaisares. Ivliani Imp. Caesares. Cvm Integris Adnotationibvs Aliqvot Doctorvm Virorvm Et Selectis Ezech. Spanhemii, Interpretatione Item Latina [von P. Cunaeus] Et Gallica [von E. Spanheim], Additis Imperatorvm Nvmmis Ex Institvto Et Bibliotheca Christiani Sigism. Liebe. Accedit Sponii Dissertatio De Vsu Nvmmorum In Physiognomia Et Vita Ivliani. Recensuit Cvm Codice M.S. Avgvstano Editisque Omnibvs Contvlit Variantes Lectiones Observationes Et Indices Adiecit Io. Michael Heusinger. Gothae: Reyher 1736. (3: AB 55 22/k, 27); Aufl. Gotha 1741. EZECHIELIS SPANHEMI ad Eximum Virum ANDREAM MORELLIVM EPISTOLAE QVINQVE. Quarum Duae priores, primae SPECIMINIS editioni insertae, hic longe auctiores prodeunt; très vero reliquae nunc primum vulgantur. LIPSIAE MDCXCV. An: SPECIMEN VNIVERSAE REI NVMARIAE ANTIQVAE, Quod Litteratorum Reipublicae proponit ANDREAS MORELLIVS, Helvetio Bernas. LIPSIAE, APVD J. THOMAM F RITSCH. ANNO MDCXCV. (1: Pi 7715; Ha 33: 97 E 21; 14: 40. 8°. 11338 angeb.; Rez. von C. Juncker in: Acta Eruditorum, 1695, Juli, S. 323-336; Rez. von Basnage de Beauval in: HOS, Okt., 1695, S. 80-86, IX, vgl. Bots, Hans/ Lieshout, Lenie van, 1984, S. 276); EZECHIELIS SPANHEMII AD ANDREAM MORELLIVM, EPISTOLAE TRES, QVIBUS NVMI QVIDAM RARIORES THESAVRI QVONDAM SCHWARTZBVRGICI HODIE FRIDERICIANI, ILLVSTRANTVR. In: GOTHA NVMARIA, SISTENS THESAVRI FRIDERICIANI NVMISMATA ANTIQVA AVREA, ARGENTA, AEREA, ea ratione descripta, Vt Generali eorum notitiae exempla singularia subiungantur, Auetore CHRISTIANO SIGISMVNDO LIEBE. Accedunt ex ANDREAE MORELLII SPECIMINE Vniuersae Rei Numariae Antiquae Excerpta, & Epistola Très EZ. SPANHEMII, quibus rariores eiusdem Thesauri Numi illustrantur. AMSTELAEDAMI, Apud R. & J. WETSTENIOS & G. SMITH. MDCCXXX, S. 462-544. (1: Pi 1440a; 15: Num. 20). Discours académiques sur couronnement Guillaume III. Roi de le grand Bretagne par Spanheim. Leyde 1689. (BIBLIOTHECA de BRAKEL, 1742, S. 111). Relation de la cour de France en 1690. In: Chr. v. Dohm: Materialien für die Statistik und neuere Staatsgeschichte, Bd. 3, Lemgo 1781, S. 101-286; Bd. 5 (1785), S. 5-218 (Loewe, 1924, S. 99: Der Text geht auf eine Abschrift von J. C. Schott zurück; durch dessen Sohn kam sie an Oelrichs und später an Dohm, dessen Ausgabe ist aber durch zahlreiche Lesefehler entstellt); Relation de la cour de France en 1690. [Hrsg. v. Ch. Schefer]. Paris 1882
Spanheim, Ezechiel von (Société de l'histoire de France. Pubi. 209); RELATION DE LA C O U R DE FRANCE EN 1690. Nouvelle Édition. ÉTABLIE SUR LES MANUSCRITS ORIGINAUX DE BERLIN, ACCOMPAGNÉE D ' U N C O M M E N TAIRE CRITIQUE, DE FAC-SIMILÉS ET SUIVIE DE LA RELATION DE LA C O U R D'ANGLETERRE EN 1704 PAR LE MÊME AUTEUR. PUBLIÉE, AVEC U N INDEX ANALYTIQUE PAR Émile BOURGEOIS MAITRE DE CONFÉRENCES A L'ÉCOLE NORMALE SUPÉRIEURE, PROFESSEUR A L'ÉCOLE LIBRE DES SCIENCES POLITIQUES. Paris, Lyon 1900. (Annales de l'université de Lyon, Nouvelle série, II. Droit, Lettres, Fase. 5); RELATION DE LA C O U R DE FRANCE EN 1690 PAR ÉZÉCHIEL SPANHEIM. Édition établie et annotée par EMILE BOURGEOIS et présentée par M I C H E L RICHARD. Mercure de France, 1973. (Le Temps retrouvé, XXVI). De nummo Smyrnaeorum, seu de Vesta et Prytanibus Graecorum diatriba. In: [Seguin, Pierre]: Selecta numismata antiqua ex Museo Petri Seguini ejusdem observationibus illustrata ... Cui accesserunt ... Editio altera emendata, & plurimis rarissimis nummis auctior. Lutetiae Parisiorum : Jombert, 1684; De nummo Smyrnaeorum, seu de vesta et prytanibus Graecorum. In: [Graevius, J. G.]: Thesavrvs Antiqvitatvm Romanarvm ... Accesserunt Variae [et] accuratae tabulae aeneae. - Utrecht; Leiden: Halma, VanDerAa, 1694-1699 [1696], (BL: 140.C. 14; vgl. dazu: la: Nachlaß Spanheim, Nr 3: Ez. Spanhemii diatriba de Smyrna Amazone aliisque ejus Insignibus in Nummis Smyrnaeorum Mspt. 2°). EZECHIELIS SPANHEMII IN CALLIMACHI H Y M N O S OBSERVATIONES. ULTRAJECTI Apud FRANCISC U M HALAM, GUILIELMUM VANDE WATER, Bibliop. MDCXCVII. (11: Vi 14350; 1: Vi 4473 ehem.; la: Nachlaß Spanheim, Nr. 14; Rez. von O. Mencke in: Acta Eruditorum, 1697, Nov., S. 487-491; weitere Aufl. u. d. T.: Callimachi hymni, epigrammata et fragmenta, cum notis integris H. Stephani, B. Vulcanii, Annae Fabri, Th. Graevii, R. Bentleji; quibus accedunt Ezechielis Spanhemii commentarius, & notae nunc primum editaeTiberii Hemsterhusii & Davidis Ruhnkenii. Textum ad MSS. fidem recensuit, latine vertit, atque notas suas adjecit Jo. Augustus Ernesti. MS. notes [by C. Burney]. Few MS. notes. 2 torn. Lugduni Batavorum: Luchtmans 1761. 8°. (14: Lit. Graec. A 1021-1; 1: Vi 4484 ehem.; 1: B. Diez 8° 1932/33; Ha 33: 84 J 30). EZECHIELIS SPANHEMII, Liberi Baronis, & Legati Regii, ORBIS ROMANUS, SEU Ad Constitutionem ANT O N I N I IMPERATORE, De qua ULPIANUS Leg. XVII. Digestis DE STATU H O M I N U M . EXERCITATIONES DUAE. Editio Secunda ab Auctore recensita, & altera parte auctior. L O N D I N I : Impensis A. & J. C H U R CHILL, ad Insigne Cygni Nigri, in PATER-NOSTER ROW. MDCIII. [1. Aufl. Traiecti ad Rhenum 1699]. (1: Ga 5225; 14: Ant. Rom. 342; 3: Kb 5343; 23: M: Gg 240; Rez. in: HOS, Nov. 1702, S. 4 7 8 ^ 9 6 vgl. Bots, H., 1976, II, S. 58; Rez. von C. Cellarius in: Acta Eruditorum, 1704, Mai, S. 193-201); EZECHIELIS SPANHEMII, LIBERI BARONIS, ET LEGATI REGII ORBIS ROMANUS, SEU AD C O N S T I T U T I O N E M A N T O NINI IMPERATO RIS, DE QUA ULPIANUS LEG. XVII. DIGESTIS DE STATU H O M I N U M EXERCITAT I O N E S DUAE. C U M FIGURIS N U M I S M A T U M . A C C E D I T IO. G O T T L . HEINECCII, IC. CONSIL. AULAE REGIAE ET PANDECT. AC PHIL. RAT. ET M O R . IN ILL. VIADRINA PROF. P O R D I N . PRAEFAT I O . E D I T I O NOVISSIMA. HALAE & LIPSIAE M. D C C XXIIX. Impens. ERNEST G O T T L . CRUGII, Bibliopolae Acad. Fridericianae. (11: Gd 11025 angeb.; 14: Ant. Rom. 343; 23: M: Gg 241). Epicedium. In: Friedrich Weise: LP auf Heinrich Meibaum, Prof.jur. Helmstedt. Helmstedt: Georg Wolfgang Hamm 1700. (LP SA Braunschweig, Nr. 4075; Sammlung Stolberg Nr. 16277). ARISTOPHANIS C O M O E D I A E U N D E C I M , GRAECE ET LATINE, EX C O D D . MSS. EMENDATAE: C U M SCHOLIIS ANTIQUIS, INTER QUAE SCHOLIA IN LYSISTRAM EX C O D . VOSSIANO N U N C PRIM U M IN LUCEM PRODEUNT. A C C E D U N T NOTAE VIRORUM D O C T O R U M IN O M N E S C O M OEDIAS; INTER QUAS N U N C PRIMUM E D U N T U R ISAACI CAUSAUBONI IN EQUITES; ILLUSTRISS. EZECH. SPANHEMII IN TRES PRIORES; ET RICHARDI BENTLEJI IN DUAS PRIORES C O M O E D I A S OBSERVATIONES. O M N I A COLLEGIT ET RECENSUIT, NOTASQUE IN N O V E M COMOEDIAS, ET QUATOR INDICES IN FINE ADJECIT L U D O L P H U S KÜSTERUS, J.U.D. EXCUSUM AMSTELODAMI SUMPTIBUS T H O M A E F RITSCH, BIBLIOP. LIPSIENSIS, A. M D C C X . [2°]. (1: Vh 574la; Ha 33: 76 A 11 ; 3: Ce 1397, 2°; 23: H: P 159. 2° Heimst.; vgl. dazu: 1 a: Nachlaß Spanheim, Nr. 2: Aristophanis Comoedia undeeim, stud. Ad. Biseti & Aem. Fr. Porti ... 1607 c. nott. mss. fol.). AElii Aristidis ... Opera omnia Graece & Latine ... Cum notis & emendationibus Gul. Canteri, Tristani, Palmerii, T. Fabri, Spanhemii, Normanni, & Lamb. Bosii; adjunetis insuper veterum scholiis; et prolegomenis Sopatri Apameensis ... Recensuit, & observationes suas adjecit Samuel Jebb. Ms. notes [by C. Burney and others]. Ms. notes [byJ. Markland]. L.P 2 torn. ETheatro Sheldoniano: Oxonii, 1722. (BL, Ce 1331, 4°).
443
444
Spanheim,
Ezechiel
von
Flavii Josephi quae reperiri potuerunt. Opera omnia Graece et Latine cum notis et nova versione J. Hudsoni. Accedunt nunc primum notae integrae, ad Graeca Josephi et varios ejusdem libros D. Eduardi Bernardi, Jacobi Gronovii, Francisci Combefisii, Jo. Sibrandae, Hendr. Aldrichii ut et ineditae in universa Flavii Josephi Opera, Johannis Coccei, Ezechielis Spanhemii, Hadriani Relandi, et selectae aliorum. Adjiciuntur in fine Caroli Daubuz Libri duo pro Testimonio Flavii Josephi de Jesu Christo; et ejusdem argumenti Epistolae XXX. virorum doctorum, ut Reinesii, Snellii, J. F. Gronovii aliorumque Philologicae et Historicae ut et P. Brinch Examen Chronologiae et Historiae Josephicae; J. B. Ottii animadversiones ad Josephum et specimen Lexici Flaviani; C. Noldii Historia Idumaea seu de vita et gestis Herodum, etc. ... Omnia collegit, disposuit, et post Jo. Hudsonum ad codices fere omnes cum inpressos, tum manuscriptos, praecipue Lugduno-Batavos, diligenter recensuit, notasque passim suas, & quinque in fine Indices adjecit Sigebertus Havercampus. (J. A. Fabricii ad F. Josephi opera appendix.) 2 torn. Amstelaedami: Wetstenios, Lugd. Bat.: Luchtmans, Ultrajecti: Broedelet, 1726. [4°]. EZECHIELIS SPANHEMII DISSERTATIO D E IVLIANI CAESARIBVS D E Q V E SCRIPTIS VETERVM SATYRICIS VNIVERSE. In: ISAACI CASAVBONI DE SATYRICA GRAECORVM POESI E T ROMANORVM SATIRA LIBRI DVO. IN QVIBVS ETIAM POETAE RECENSENTVR, QVI IN VTRAQVE POESI FLORVERVNT. EDIDIT, PRAEFATVS EST, ET T H O M A E CRENII SVASQVE NOTAS ADIECIT IOANNES IACOBVS RAMBACH A C C E D I T EZECHIELIS SPANHEMII DE EODEM ARGVMENTO DISSERTATIO, N E C N O N VITA IS. CASAVBONI. HALAE, APVD GEBAVERI VIDVAM ET FILIVM. MDCCLXXIV, S. 3 2 9 ^ 0 0 . (1: Vh 4684a; 3: Ck 3921 a; 15: Hist. lit. class. 79). Nachricht über Spanheim's handschriftliche Adversarien zum Aeschylos. In: Rossius, L.: Inscriptiones tres in Syro insula repertae. Post Andream Mustoxydem iterum edidit, Mustoxydis commentarium suasque annotationes adjecit. s. 1. 1833. (3: AB 59034, 2).
Briefe [Briefe an Johann von Besser vgl. SHStA Dresden: Nachlaß Besser, Briefe, Bd. 1, f. 160ff.]. Brief [frz.] an Besser. Paris, 13./23. Febr. 1684. (Bd. 1, f. 168v). Brief [frz.] an Besser. Paris, 18./28. Juni 1684. (Bd. 1, f. 161v/r). Brief [frz.] an Besser. Paris, 28. Juni/ 8. Juli 1684. (Bd. 1, f. 162v). Brief [frz.] an Besser. Paris, 16./26. Juli 1684. (Bd. 1, ohne Zählung im Band: zwischen f. 165 und 166). Brief [frz.] an Besser. Paris, 2./12. Aug. 1684. (Bd. 1, f. 163v). Brief [frz.] an Besser. Paris, 4. Aug. 1684. (Bd. 1, f. 164v/r). Brief [frz.] an Besser. Paris, 9. Sept. 1684. (Bd. 1, f. 165v). Brief [frz.] an Besser. Paris, 13./23. Sept. 1684. (Bd. 1, f. 167v/r). Brief [frz.] an Besser. Paris, 18./28. Febr. 1685. (Bd. 1, f. 169v-170v; 171r). Brief [frz.] an Besser. Paris, 7.1X7. Febr. 1685. (Bd. 1, f. 166v/r). Brief [frz.] an Besser. Paris, [?]/ll. März 1685. (Bd. 1, f. 174v). Brief [frz.] an Besser. Paris, 11./21. März 1685. (Bd. 1, f. 172v/r). Brief [frz.] an Besser. Paris, 17./27. März 1685. (Bd. 1, f. 173v/r). Brief [frz.] an Besser. Paris, 27. Juni/7. Juli 1685. (Bd. 1, f. 175v-176v). Brief [frz.] an Besser. Paris, 9./19. Aug. 1685. (Bd. 1, f. 177v-178v). Brief an Johann Heinrich Boeder, Heidelberg 12. Juni 1658. (SUPPELEX EPISTOLICA UFFENBACHII E T WOLFIUM ..., hrsg. v. N. Krüger, Bd. II, S. 975). Brief an Kanzler von Boineburg. o. O. u. D. [1665]. (Loewe, 1924, S. 22, Gruber, 1745, S. 1167). Brief an Kanzler von Boineburg, Mannheim, 21. Juli 1665. (Loewe, 1924, S. 12, Gruber, 1745, S. 1165). [Briefe an Hermann Conring, zitiert nach Herberger, 1983, S. 471-534]. Brief an Hermann Conring. Undatiert. (Abschrift ). (23: 84. 12. Extrav. f. 484v) Brief an Hermann Conring. Heidelberg, 8. Dez. 1660. (Abschrift). (23: 84. 12. Extrav. f. 5r-6r). Brief an Hermann Conring. Heidelberg, Dez. 1660. (Abschrift). (23: 84. 12. Extrav. f. 7r-8r). Brief an Hermann Conring. Heidelberg, 14. Jan. 1661. (Abschrift). (23: 84. 12. Extrav. f. 496r-497r). Brief an Hermann Conring. Heidelberg, 19. Jan. 1661. (Abschrift). (23: 84. 12. Extrav. f. 20r-21r). Brief an Hermann Conring. Heidelberg, 26. März 1661. (Abschrift). (23: 84. 12. Extrav. f. 487r).
Sponheim, Ezechiel von Brief an J. Le Clerc. London, 1. Aug. 1706. (Vgl. Wijngaards, Guus N . M „ 1986, S. 202, A n m . 80). Brief an J. Le Clerc. 25. Juli 16. Aug. 1706. (UB Amsterdam: C 130a vgl. Wijngaards, G u u s N . M „ 1986, S. 264). Brief an J. Le Clerc. [22.] Februar 1707. (UB Amsterdam: C 130b vgl. Wijngaards, G u u s N . M „ 1986, S. 265). Brief an J. Le Clerc. 5./16. Mai 1710. (UB Amsterdam: C 130c vgl. Wijngaards, G u u s N . M „ 1986, S. 267). Brief an J. Le Clerc. London, 30. Mai/10. Juni 1710. (UB Amsterdam: C 130d vgl. Wijngaards, G u u s N . M . , 1986, S. 268). Brief an J. Le Clerc. 8./19. September 1710. (UB Amsterdam: C 130e vgl. Wijngaards, G u u s N . M „ 1986, S. 269). An Account of the Life and Writings of Mr. J. Le Clerc to this present year 1711. ... To which is added a collection of letters from J. G. Graevius and Baron Spanheim to Mr. Le Clerc, etc. [J. Clerici Vita et O p e r a ad a n n u m 1711.] London 1712. 8°. (BL: 491.C. 15. 1.). Brief an Ottavio Falconieri. Breda, 17./27. Juni 1661. ( l a : Autogr. 1/1065-1). Brief an Ottavio Falconieri. Lyon, 25. Mai 1668. (la: Autogr. 1/1065-2). Brief an Johannes Fredericus Gronovius [ 1 6 1 1 - 1 6 7 1 ] . Leiden 5. Juni 1649. (Dibon, P. u. a., 1974, S. 172). Brief an J. F. Gronovius. Leiden, 25. Juli 1649. (Dibon, P u. a„ 1974, S. 174). Brief an J. F. Gronovius. Leiden, 13. Nov. 1649. (Dibon, P u. a„ 1974, S. 178). Brief an J. F. Gronovius. Leiden, 8. Dez. 1649. (Dibon, P. u. a„ 1974, S. 179). Brief an J. F. Gronovius. Heidelberg, 27. Jan. 1660. ( D i b o n , P. u. a„ 1974, S. 317). Brief an J. F. Gronovius. Heidelberg, 31. O k t . 1660. (Dibon, P. u. a„ 1974, S. 326). Brief an J. F. Gronovius. Heidelberg, 14. O k t . 1667. (Dibon, P. u. a., 1974, S. 415). Brief an J. F. Gronovius. Cologne, 5. April 1671. (Dibon, P. u. a„ 1974, S. 460). Brief von J. F. Gronovius an E. Spanheim. Leiden, 27. Aug. 1660. (Dibon, P. u. a., 1974, S. 323). Brief von J. F. Gronovius an E. Spanheim. Leiden, 28. April 1671. (UB Leiden: G r o n . 54, f. 51v-52r, vgl. Dibon, P u. a„ 1974, S. 460). Brief von J. F. Gronovius an E. Spanheim. o. D. (UB Leiden: G r o n . 55, f. 50r; vgl. D i b o n , P. u. a., 1974, S. 507). E. Spanhemii et N . Heinsii Epistolae mutuae. (BL 636.k. 16-20; Briefwechsel mit Nicolaus Heinsius ( 1 6 2 0 - 1 6 8 0 ) , Sohn des b e r ü h m t e n Leidener Professors Daniel H . ( 1 5 8 0 - 1 6 5 5 ) ; abgedruckt bei Burmann, P.: Sylloge Epistolarum ...T. 3, S. 807ff.). [Briefwechsel Spanheim-Leibniz. (29 Briefe von Spanheim und 35 Briefe von Leibniz aus den Jahren 1 6 9 2 - 1 7 1 0 im Leibniz-Archiv Hannover, Sign. LBr 876; Briefe bis 1698 ediert in der Akademie-Ausgabe AI/8-15; Briefe ediert von Loewe, 1924 ]. Brief an G. W. Leibniz. 6./16. Aug. 1692. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/8, Nr. 227, S. 3 8 8 - 3 9 0 . Brief an Leibniz. Berlin, 9./19. Nov. 1692. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/8, Nr. 320, S. 5 2 4 - 5 2 7 . Brief an Leibniz. Berlin, 20./30. Dez. 1692. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/8, Nr. 366, S. 5 8 6 - 5 9 0 . Brief an Leibniz. Hannover, A n f a n g Febr. 1693. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/9, Nr. 153, S. 271. Brief an Leibniz. Berlin, 18./28. Febr. 1693. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/9, Nr. 184, S. 312. Brief an Leibniz. Berlin, 28. März/7. April. 1693. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/9, Nr. 230, S. 3 7 1 - 3 7 5 . Brief an Leibniz. Berlin, 20./30. Juni 1693. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/9, Nr. 325, S. 495f. Brief an Leibniz. Berlin, 22. Apr./ 2. Mai 1693. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/9, Nr. 255, S. 409f. Brief an Leibniz. Berlin, 5-/15. Sept. 1693. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/9, Nr. 375, S. 563f. Brief an Leibniz. Berlin, 28. O k t . / 7. Nov. 1693. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/9, Nr. 403, S. 5 9 7 - 6 0 1 . Brief an Leibniz. Berlin, 17./27. März 1694. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/10, Nr. 195, S. 3 1 5 - 3 1 8 ; Loewe, 1924, 1924, S. 163. Brief an Leibniz. Berlin, 27. Nov. 17. Dez. 1694. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/10, Nr. 439, S. 6 3 4 - 6 3 6 ; Loewe, V., 1924, S. I66f. Brief an Leibniz. [Hannover, 21. Jan. 1695]. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/11, Nr. 133, S. 184. Brief an Leibniz. [Berlin, 1. Hälfte Febr. 1695]. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/11, Nr. 181, S. 2 5 6 - 2 5 8 . Brief an Leibniz. Berlin, 4 . / 1 4 . Juni 1695. In: Leibniz, G . W.: Briefe, Bd. 1/11, Nr. 344, S. 5 0 9 - 5 1 1 ; Loewe, V., 1924, S. 169. Brief an Leibniz. [Berlin] 16. 126. Juni 1695. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/11, Nr. 352, S. 526f. Brief an Leibniz. Berlin, 28. Juli 17. Aug. 1695. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/11, Nr. 417, S. 6 0 4 - 6 0 6 ; Loewe, V., 1924, S. 172.
445
446
Spanheim,
Ezechiel von
Brief an Leibniz. Berlin, 23. März 12. April 1696. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 332, S. 512-514; Loewe, V., 1924, S. 173f. Brief an Leibniz. [Berlin, 24. (?) April 1696], In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 360, S. 564f. Brief an Leibniz. Berlin, 3. /13. Mai 1696. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 379, S. 585f. Brief an Leibniz. Berlin, 19. /29. Mai 1696. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 393, S. 608. Brief an Leibniz. Berlin, 15. /25. Juni 1696. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 420, S. 654-656. Brief an Leibniz. Berlin, 19. /29. Juli 1696. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/12, Nr. 477, S. 745-747. Brief an Leibniz. Berlin, 8. /18. Aug. 1696. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/13, Nr. 137, S. 213f. Brief an Leibniz. Berlin, 11. /21. Sept. 1697. In: Leibniz, G. W.: Briefe, Bd. 1/14, Nr. 289, S. 657-661. Brief an Leibniz, 21. Juli 1697. (Loewe, V., 1924, S. 176f.). Brief an Leibniz, o. D„ 1698. (Loewe, V., 1924, S. 181-183). Brief an Leibniz, 23. Aug. 1700. (Loewe, V., 1924, S. 184). Brief an Leibniz, l.Juni 1703. (Loewe, V., 1924, S. 185-187). Brief an Leibniz, 22. Jan. 1706. (Loewe, V., 1924, S. 189). Brief an Leibniz, 6. Juni 1710. (Loewe, V., 1924, S. 190f.). Brief an den Bruder Friedrich S. Berlin, 5. Janv. 1691. In: [D'Artis, Gabriel]: LETTRE PASTORALE Du plus Ancien & plus Légitime PASTEUR DE L'EGLISE FRANÇOISE DE BERLIN, A SON TROUPEAU. Ecrite de Londres, à l'occasion & au sujet de la Traduction & des Notes sur le Nouveau Testament, publiées par M. M. DE BEAUSOBRE ET LENFANT; On y trouvera diverses ANECDOTES curieuses & importantes à l'intérêt de l'édification publique, Si à la confirmation de la Foi. Malheur pour moi, ô ma mere ! ce que tu m'as enfanté homme de débat, & homme de procez à tout le País. Jerem. XV. 10. A AMSTERDAM, Aux dépens L'AUTEUR, M. DCCXIX, S. 20. (14: Exeg. C. 171, 56). Brief an Antonio Magliabechi. Berlin, 28. Okt./7. Nov. In: Leibniz: Briefe, Bd. 1/6, S. 559. Briefwechsel mit Magliabechi. (Loewe, V., S. 17: in Abschrift vgl. Catalogue of additions to the Manuscr. in the British Museum in the years 1854-75. vol. 2 (1877), nr. 25 518f.). Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 31. janvier 1681. In: Du Boys, E., 1889, S. 8-10. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 13 may 1683. In: Du Boys, E„ 1889, S. 11. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 6. nov. 1683. In: Du Boys, E„ 1889, S. 16-20. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 29. nov. 1683. In: Du Boys, E„ 1889, S. 12-16. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 26. avril 1684. In: Du Boys, E„ 1889, S. 20-21. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 17 d'octobre 1684. In: Du Boys, E„ 1889, S. 21-24. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 2. avril 1685. In: Du Boys, E„ 1889, S. 24-26. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 9 juillet 1685. In: Du Boys, E„ 1889, S. 26-29. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 24 d'aoust 1687. In: Du Boys, E„ 1889, S. 30-31. Brief an Claude Nicaise. le 14. fevr. 1688. In: Du Boys, E„ 1889, S. 32. Brief an Claude Nicaise. le 19. février 1688. In: Du Boys, E„ 1889, S. 31. Brief an Claude Nicaise. o. D. [1688 ?]. In: Du Boys, E„ 1889, S. 32-33. Brief an Claude Nicaise. A Berlin, le 15/25 aoust 1691. In: Du Boys, E„ 1889, S. 33-40. Brief an Claude Nicaise. A Berlin, le 25 may 1695. In: Du Boys, E., 1889, S. 4 0 - Í 4 . Brief an Claude Nicaise. A Berlin, le 25 juin 1697. In: Du Boys, E„ 1889, S. 49-56. Brief an Claude Nicaise. A Berlin, le 19-29 octobre 1697. In: Du Boys, E„ 1889, S. 57-60. Brief an Claude Nicaise. A Berlin, le 22 janv./ 1. fev. 1697. In: Du Boys, E„ 1889, S. 4 5 ^ 9 . Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 10 décembre 1698. In: Du Boys, E., 1889, S. 60-62. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 20 octobre 1699. In: Du Boys, E„ 1889, S. 74-76. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 4 may 1699. In: Du Boys, E„ 1889, S. 62-66. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 10 de septembre 1699. In: Du Boys, E., 1889, S. 67-74. Brief an Claude Nicaise. A Paris, le 12 de janv. 1701. In: Du Boys, E., 1889, S. 76-80. Briefwechsel mit Sophie von Hannover, (vgl. dazu Loewe, 1924, S. 13). Schreiben an Herzogin Sophie zur Ernennung ihres Gatten, Herzog Ernst August, zum Bischof von Osnabrück. (Loewe, 1924, S. 21: vgl. Knesbeck, E. v. d in: Archiv des Histor. Vereins f. Niedersachsen, Jg. 1846, S. 182ff.). [Briefwechsel mit André Rivet [1572-1651] und seinem Sohn Frédéric, zitiert nach Dibon, P., 1971, S. 329-369]. Brief an Frédéric Rivet. Leiden, 12. Mai 1647. (UB Leiden: BLP 300, f. 77-78r, ad 78v).
Spanheim, Ezechiel von Brief an André Rivet. Leiden, 23. Mai 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 7 9 - 8 0 r , ad 80v). Brief an A. Rivet. Leiden, 30. Mai 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 8 1 - 8 2 r , ad 82v). Brief an A. Rivet. Leiden, 7. Juni 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 8 3 - 8 4 ) . Brief an A. Rivet. Leiden, 14. Juni 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 8 5 - 8 6 , ad 86v). Brief an A. Rivet. Leiden, 22. Juni 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 8 7 - 8 8 r , ad 88v). Brief an A. Rivet. Leiden, 30. Juni 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 8 9 - 9 0 r , ad 90v). Brief an A. Rivet. Leiden, 19. Juli 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 9 1 - 9 2 r , ad 92v). Brief an A. Rivet. Leiden, 28. Juli 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 9 3 - 9 4 r , ad. 94v). Brief an A. Rivet. Leiden, 7. Aug. 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 9 5 - 9 6 r , ad 96v). Brief an A. Rivet. Leiden, 17. Aug. 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 9 7 - 9 8 ) . Brief an A. Rivet. Leiden, 30. Aug. 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 9 9 - 1 0 0 r , ad. lOOv). Brief an A. Rivet. Leiden, 5. O k t . 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 101-102r, ad. 102v). Brief an A. Rivet. Leiden, 20. O k t . 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 103-104r, ad 104v). Brief an A. Rivet. Leiden, 5. Nov. 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 1 0 5 - 1 0 6 ) . Brief an A. Rivet, o. O . , 30. Nov. 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 107, ad. 108v). Brief an A. Rivet. Leiden, 14. Dez. 1649. (UB Leiden: BPL 300, f. 1 0 9 - 1 lOr, ad 1 lOv). Brief an A. Rivet. Leiden, 5. Jan. 1650. (UB Leiden: BP1 300, f. 1 1 1 - 1 1 2 r ) . Brief an A. Rivet. Leiden, 2. März 1650. (UB Leiden: BPL 300, f. 1 1 5 - 1 1 6 r ) . Brief an A. Rivet. Leiden, 16. März 1650. (UB Leiden: BPL 300, f. 117-118r). Brief an A. Rivet. Leiden, 31. März 1650. (UB Leiden: BPL, f. 119-120r, ad. 120v). Brief an A. Rivet. Leiden, 20. April 1650. (UB Leiden: BPL, f. 121-122r, ad. 122v). Brief an A. Rivet. Rotterdam, 11. Mai 1650. (UB Leiden: BPL 300, f. 123-124r, ad. 124v). Brief an A. Rivet. Genf, 12. Juli 1650. (UB Leiden: BPL 300, f. 125-126r, ad. 126v). Brief an den pfälzischen Geheimen Rat von Schmettau. o. O., O k t o b e r 1679. (Loewe, 1924, S. 28). Johann Carl Schott. Briefe an Spanheim (10 Briefkonzepte und Reinschriften). (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 755 u n d 7 5 6 vgl. D ö h n , 1990, S. 170). Briefe an Spanheim. (46: XV 427, lt. Katalog Autographensammlung la). Briefe aus den Jahren 1698 bis 1703. (16 Briefe), ( l a : Nachlaß Oelrichs, Nr. 800, vgl. D ö h n , 1990, S. 174). Brief an Pierre D e Maizeaux. o. O., 21. O k t . 1710. (BL: Mss. 4 2 8 8 / 1 7 1 - 1 7 2 ; vgl. Almagor, J „ 1989, Nr. 245). 5 Briefe von Spanheims Tochter, der Marquise de Montandre, darunter: »Coppie de deux article de la volonte de feu m o n pere.« (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 793, vgl. D ö h n , 1990, S. 173f.).
Nachlaß Neben den Nachlaßteilen im Geheimen Preußischen Staatsarchiv [GStA Rep. 92: Nachlaß von Spanheim] befinden sich weitere in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz im U m f a n g von ca. 6,50 lfdm, die in einem Katalog (Findbuch) mit der Aufschrift » S P A N H E M I A N A « [Untertitel, Innenseite: » - S c h e d a e e t Manuscripta Spanhemiana. Editiones quae a u c t o r u m cum notis Ez. Spanhemii«] verzeichnet sind. Der Nachlaß u m f a ß t D r u k ke eigener u n d fremder Werke mit Randnotizen, Anstreichungen etc. sowie Manuskripte und ist in 83 Positionen gegliedert, wobei Nr. 81 bis 8 3 Verlust sind. (81 : Adversaria Spanhemiana XXIX [Excerpte zur griech. Geschichte, zu Strabon, Lucian, Plutarch etc.]; 82: Adversaria Spanhemiana XXX [Notizen zu Schriften, die zwischen 1644 u n d 1649 erschienen sind); 83: Aeschylus c. not. mss. Spanhemii). Die Drucke fremder Werke sind vorwiegend zeitgenössischer Editionen von Autoren der klass. Antike (Aeschylus, Aristophanes, Theophrast, Sophokles etc.) Nr. 1: Ez. Spanhemii N u m m o r u m descriptiones. 2°. Nr. 4: Ez. Spanhemii excerpta ex nobiliss. Bibliothecis totius Europae, ... Mspt. fol. Nr. 11: Inscriptiones in peregrinatione per Graeciam et Asiam m i n o r e m coilecta a D n . Piccenio, Doctore medico, natione Rhaeto, . . . (E. Spanheim) communicatae Londini mense Januario anni 1707/07. Ms. 4°. Nr. 18: Collectanea varia quart Mspt. Nr. 29: Les Poèsies d'Anacreon et de Sapho trad, de Grec avec des remarques par Mselle le Ferre. paris 1681. Nr. 31: E. Spanhemius les festes de Bacchus à Athenes et sur les Spectacles publics (Vgl. dazu Petri, 1908, S. 137: Spanheim hat sich auch an der »Querelle des Anciens et des Modernes« beteiligt; in diesem Z u s a m m e n h a n g ein
447
448
Spanheim, Ezechiel
von
unveröffentl. Manuskript von 1687/88 »Über die Bacchusfeste zu Athen und das antike Drama«, das Menage in seiner 1690 zu Utrecht erschienen Neuauflage des »Discours sur I'Héautontimorumenos deTerence« gegen seinen literarischen Gegner François Hédelin, Abbé d'Aubignac, verwertet hat). Nr. 41: Almanach historial pour l'an. 1681, 1684. 8°. 99 S. Nr. 42: Critica et grammaticalia. Ms. quart, fol. 1-128. Nr. 47: Nummi maximam partem e schedis Morelli Bernatis. Ms. fol. 1-278. Nr. 52: Collatio editionum et Codicum Manuscriptorum et inde enotata varia lectio in Lucanum. Ms. 2°. 172 S. Nr. 53 bis 63, 71 bis 82: Adversaria Spanhemiana I-XXX. [vorwiegend Exzerpte zu Autoren der klass. Antike]. Nr. 64: Adversaria Spanhemiana XII (a: Chronologica, b: Extracts diversi ex libro J. Harduini inscripto). Nr. 65: Adversaria Spanhemiana XIII (Militaria). Nr. 67-70: Adversaria Spanhemiana XV-XVIII [zur Numismatik]. CATALOGUS Manuscriptorum Tractatuum & Analectorum, atq. Collectaneorum, nec non librorum impressorum cum Annotationibus manuscriptis per illustris atq. Excellentissimi Domini D N . EZECHIELIS SPANHEMII Liberi Baronis, & SERENISSIMI atq. P O T E N T I S S I M I BORUSSIAE REGIS ad Aulam BRITANNICAM legati Extraordinarii, nuper pie defuncti. (GStA Rep. 81, London Nr. 6, f. 83-89). Autograph. (Amtliches Schreiben mit eigenhändiger Unterschrift, Cölln 22. Okt. 1695, 4 S.). (46: Aut, V, 20). Extrait de la relation de Monsr. de Spanheim ... envoyé extraordinaire à la Cour d'Angleterre du 14, 24 Sept. 1675. Extract des Herrn S. Sr. Churfürstl. Durchl. zu Pfaltz Staats-Raths, etc. Fr. and Germ. (BL: 301.g. 3). Discours tenu en l'Audiance publique eue du Roy de la G. Bretagne au Withall le ... 13, 23. 7bre 1675 par Monsr. de Spanheim Conser d'Estat de S. A. E. P., etc. (BL: 301.g. 3). Acta publica von H. Schott ambassade mit H. von Spanheim Excellentz als Gesandschafts-Secretair. (la: Nachlaß Oelrichs, Nr. 729, vgl. Döhn, 1990, S. I66f.). Abschriften von Briefen, Anreden und Audienzen Ezechiel von Spanheims und einiger anderer Personen. 1694-1701 [von Schott], (la: Nachlaß Oelrichs, Nr. 730, vgl. Döhn, 1990, S. 166). Abschriften von Audienzen und Anreden des Herrn von Spanheim am französischen Hof, 1698. [von Schott], (la: Nachlaß Oelrichs, Nr. 731, vgl. Döhn, 1990, S. 166). Notiz. (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 804 vgl. vgl. Döhn, 1990, S. 174f.). Mémoire ou reflexions sur les conjonctures présentes. [Denkschrift zum Krieg gegen Frankreich], (Abgedruckt bei Ranke, Franz. Gesch. 5, 269, vgl. Loewe, V„ 1924, S. 92, Anm. 75). Aus der Instruktion für Spanheim vom 4.114. November 1697. (im Auszug abgedr. in: Loewe, V., 1924, S. 192-199); Relation d'un voyage et envoy à la cour de duc de Lorraine en nov. 1698 fait ... par ... Mr. De Spanheim. (Loewe, V., 1924, S. 142, Anm. 14 ; 1 : Ms. Boruss. Fol. 1008 - S. sollte dem Herzog die Glückwünsche zur Wiedereinsetzung in seine Herrschaft auf Grund des Ryswicker Friedens und zur Vermählung mit der Tochter Elisabeth Charlottens von Orléans aussprechen). Diatriba de lingua Hebraeorum. (BL: 1013.a. 5,6). Catalogus bibliothecae Spanhemianiae, bibliothecae regiae Berolinensi insertae, secundum ordinem librorum ordinatus et conscriptus studio Johannis Caroli Schott. 1706. (1: Ms. Cat. A 315a). »Copie d'un Memoire de la part de S. E. Mgr. le Baron de Spanheim, touchant la vente de sa Bibliothèque«, (la: Nachlaß Oelrichs, Nr. 800). »Livres, qui estoient dans le Catalogue de ... livres laissés à Berlin, et qui ne se trouvent point parmi mes livres de ma Bibliothèque«. (GStA Rep. 81 London, Nr. 6, f. 73ff.). »Livres du Catalogue de ma Bibliothèque laissée à Berlin«. (GStA Rep. 81 London, Nr. 6, f. 82). [Katalog der Spanheim-Bibliothek]. Verzeichnis zu Büchern so sich in den königlichen und spanheimischen Bibliotheken befinden. (Vgl. Berkvens-Stevelinck, Chr., 1988, S. 34, Katalog wurde von P. Marchand ins Franz. übersetzt, die Bücherliste erhielt er von Ch. E. Jordan). Bibliotheca Selecta; or, a Catalogue of Books, collected by an eminent and learned Gentleman for his own private use ... which will be sold by auction at the late Baron Spanheim's house in St. James's Square Ist day of Feb. 1711. London, 1711.] 8°. (BL: 128.Ì. 1.1.)
Spanheim,
Ezechiel von
Literatur [SCHOTT, J.C.]: Collectanea ad vitam perill. L. B. Ezech. Spanhemii. [Ms.], (la: Nachlaß Oelrichs, Nr. 732, vgl. Döhn, 1990, S. 167); ELOGIUM ILLUSTRISSIMI VIRI EZECHIELIS L. B. D E SPANHEIM. In: Acta Eruditorum, 1711, Nov., S. 522-528. [Nachruf]; [VERBÜRG, I.]: Vita E. Spanheim. In: ILLUSTRISSIMI VIRI EZECHIELIS SPANHEMII DISSERTATIONUM D E PRAESTANTIA ET USU NUMISMATUM A N T I Q U O R U M VOLUMEN ALTERUM, AMSTELAEDAMI, Apud RODOLPH. & GERHARD. WETSTENIOS H. FF. MDCCXVII, S. VIII-XIX. ( 1 : Pi 7670 2° Rar); Eloge de feu Mr. le Baron de Spanheim. In: Bibliothèque choisie pour servir de suite à la biliothèque universelle par Jean le Clerc. Tome 22 (1711), S. 174-201; JÖCHER 6 (1744), S. 523-33; KÜSTER/ MÜLLER, 1752, III, 259, 471, 477, 531; ADB, 35 (1893), S. 50-59; N. N.: Etablissement der Commission Ecclésiastique bey der Frantzösischen Colonie [4. Mai 1694]. In: MYLIUS, Chr. O., 1737, T. 1, 1. Abt., Nr. LXIII; COMM E N T A T O HISTORICO-LITTERARIA DE QUIBUSDAM ERUDITORUM LUMINIBUS, ET BELGIUM Q U O N D A M D O C E N D O ILLUSTRATIBUS. HUIS SECTIONEM I. [-IV] ... IOHANNES HENRICUS ANDREAE, V. D. M. & Gymn. reform. Heidelb. Rect. A. D. XXIII Mardi an. MDCCLXXIV [-MDCCLXXV] hora secunda pomeridiana. S. 1; IV, S. 23-31. (mit Abdruck e. Briefes, datiert Coloniae in Ubiis C. Mart. MDCLXXVL); ORLICH, L. V.: Briefe aus England über die Zeit von 1674-1678. Berlin 1837; PAGES, G.: Les Réfugiés à Berlin 16811688. In: Bulletin de la société del 'histoire du protestantisme français. Tome 51 (1902); GRUBER, J. D.: Commercii Epistolici Leibnitiani ... tomus prodomus 1745; CAILLEMER, E.: LETTRES D E DIVERS SAVANTS A L'ABBE CLAUDE NICAISE PUBLIÉES POUR L'ACADEMIE DES SCIENCES, BELLES-LETTRES ET ARTS D E LYON. PAR E. CAILLEMER. LYON 1885. (la: Al 2615); Du BOYS, E.: LES CORRESPONDANTS DE L'ABBÉ NICAISE. I. UN DIPLOMATE ÉRUDIT AU XVIIe SIECLE ÉZÉCHIEL SPANHEIM LETTRES INÉDITES (1681-1701). PUBLIÉES AVEC AVERTISSEMENT ET NOTES PAR ÉMILE DU BOYS. PARIS 1889; WEIL, R.: Zur Geschichte des Studiums der Numismatik. In: Zeitschrift für Numismatik, 19 (1895), S. 245ff.; Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Bd. 1-23. Berlin 1864-1930; Bd. 13, 18-23, 1,2; TOLLIN, Henri: G E S C H I C H T E DER FRANZÖSISCHEN C O L O N I E VON MAGDEBURG. BAND I [-BAND II], Halle 1886 [1887]; WILKEN, Friedrich: Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin 1928; LOEWE, Viktor: Ein Diplomat und Gelehrter: Ezechiel Spanheim 1629-1700. Berlin 1924. (= Histor. Studien, H. 160); DIBON, PAUL: Inventaire de la correspondance d'André Rivet. (1595-1650). Avec la collaboration d'E. Estourgie et de H. Bots. La Haye 1971; LOHR, Rudolf (Bearb.): Protokolle der hochdeutsch-reformierten Gemeinde in Köln von 1599 bis 1794. 3. Teil: Protokolle von 1669-1794. Köln 1983. (Inventare nichtstaatlicher Archive, 27), N r . 5 3 ; 6 2 ; 1 2 8 ; 1 3 1 f.; 1 3 4 ; 1 3 5 ; 1 3 6 ; 1 3 7 ; 1 3 9 , 4 ; 4 8 3 , 7 ; 4 8 6 , 7 ; 5 7 8 ; D I B O N , PAUL, B O T S , H . , B O T S - E S T O U R G I E , E . :
Inventaire de la correspondance de Johannes Fredericus Gronovius. (1631—1671). La Haye 1974 [zit.: Dibon, P. u. a., 1974]; HERBERGER, Patricia: Die ungedruckten Briefe Hermann Conrings. In: Michael Stolleis (Hrsg.): Hermann Conring (1606-1681). Beiträge zu Leben und Werk. Berlin 1983, S. 471-534; WIJNGAARDS, GUUS N. M.: De »Bibliothèque Choisie< van Jean Le Clerc (1657-1736). Een Amsterdams geleerdentijdschrift uit de jaren 1703 tot 1713. Amsterdam & Maarssen 1986; ALMAGOR, Joseph: Pierre De Maizeaux (1673—1745), journalist and english correspondent for franco-dutch periodicals, 1700—1720. With the inventory of his correspondence and papers at the British Library (Add. Mss. 4281—4289), London. Amsterdam & Maarssen 1989; BÖGER, Ines: Der Spanheimkreis und seine Bedeutung für Leibniz' Akademiepläne. In: Leibniz in Berlin. Hrsg. von Hans Poser und Albert Heinekamp. Stuttgart 1990. (Studia Leibnitiana, Sonderheft, Bd. 16), S. 202-217; AKERMAN, S.: Quenn Christina of Sweden and her Circle. The transformation of a seventheenth-century philosophical libertine. 1991. (Brills studies in intellectual history, 21); KAJANTO, Iiro: A rhetorical analysis of Ezechiel Spanheim's >Panegyricus< of Queen Christina. In: Arctos 26 (1992), S. 63-78 mit Abb.; SELLING, Andreas: Deutsche Gelehrten-Reisen nach England 1660-1714. Frankfurt/M. 1990 (Münsteraner Monographien zur englischen Literatur, 3); BERGHAUS, Peter (Hrsg.): Numismatische Literatur 1500—1864. Die Entwicklung der Methoden einer Wissenschaft. Wiesbaden 1995. (Wolfenbütteler Forschungen, Bd. 64), S. 179ff.; GStA Rep. 192 R (Nachlaß Spanheim); GStA Rep. 92: Nachlaß von Spanheim, Nr. 1: (f. 1 ^ 6 Allgemeine Verhandlungen über die französischen Réfugiés und die ihnen bewilligten Freiheiten; f. 69—82: Die Einrichtung das College Francais und die Anstellung der Lehrer an dasselbe; f. 85: Memoire pour Son Excellence Monsieur de Spanheim ministre d'Etat touchant la maison de charité, Berlin, 2. Janv. 1693); GStA Rep. 92: Nachlaß von Spanheim, Nr. 2: (Handel, Manufakturen und Gewerbe der französischen Colonisten in den Preußischen Staaten und die ihnen dazu bewilligten Unterstützungen und Vergünstigungen, sowie Beilegung der zum Theil mit den deutschen Bürgern in ... gehabten Streitigkeiten auch einiger französischen Réfugiés. 1689ff.: f. 9—11 Mémoires pour la justice
449
450
Spanheim,
Ezechiel von
superière francoise; f. 14v/r Relation du voyage de Louis Frenoy de francoßan conseillier et Inspector des manufactures en Juin 1689 a franckfort sur l'oder. Berlin 30. Juin 1689. [an Spanheim]; f. 95-100 Raport A Son Excellence Monseignieur de Spanheim, Conseillier privé & Ministre d'Estat de Sa Sérénité Electorale &c. &c., ohne Datum, um 1691/1692); GStA Rep. 92: Nachlaß von Spanheim, Nr. 3: (Die von armen französischen Colonisten ... und ihnen zum Theil bewilligten Pensiones und Unterstützungen sowie die dazu angesetzten und verwandten Summen betreffend: f. 2ff. Estât der Frantzosen Besoldung auf die monath Julius, Augustus et Septembre 1689); GStA Rep. 122, 3a, 4: (Bestallungen zu Hof- und Legationsräthen); GStA, Rep. 9, MM, Fasz. 8: (Organisation und personale Angelegenheiten des Coli. med. Apr. 1661—Juli 1740: Ernennung des Ministers von Brand zum Präsidenten des Coli, medicum anstelle des bisherigen Prof. von Spanheim, Nov. 1697); GStA, Rep. 11, Nr. 260, fase. 1: (Acta betr. Privata mit der Schweiz 1643-1699: fol. 42, 45); GStA, Rep. 11, Nr. 279: Ungarn fase. 12: (Acta betr. Hungaria. Verlauf mit den Malcontenten in Ungarn (1651) 1694-1711: fol. 160v-161v: Englands Verhalten in der Ungar. Sache, London 23. Mai/3. Juni 1710, E.v. Spanheim; fol. 162v-164v: Englands Verhalten in der Ungar. Sache, 9. Juni 1710, E. v. Spanheim); GStA Rep. 81 London, Nr. 1: (Chur Brandenb. Rescripta an den Herrn von Spanheim nach Londen abgegangen 1679); GStA Rep. 81 London, Nr. 5: (Kgl. Reskripte an Spanheim und Konzept desselben bezüglich Beleidigung des russ. Gesandten. 1708); GStA Rep. 81 London, Nr. 6: (Konzepte aller Relationen Bonnets, Abschriften der Eingaben an den engl. König, Antworten etc. 1667, 1687. 1700-1709, 1710-1711; f. 147ff.: »Contenu de la Caisse No. 4 qui ... le Manuscripts de Négotiations du feu Baron & Ambassadeur de Spanheim envoyée le 16./27. Avril 1711 à Möns. Burckhardt Resident à Hambourg« (insgesamt 83 Positionen, u. a. Nr. 3: »Papiers, Déclarations & Traités de 1673: durant les Traités de Cologne«; Nr. 4: »Relations de l'année 1676«; Nr. 5: »Mémoires & Déclarations durant le Traités de Nimegue de l'année 1677«; Nr. 6: »Papiers touchant le tems de ma Residence à Cologne depuis 1670 jusqu'à 1677 — Rescripta Electorialia Palatina etc.«; Nr. 8: »Actes, Mémoires, & Declarationes durant les Traités de Nimegue de 1679«; Nr. 9: »Rescripts & ordres de S. A. E. palatine durant mon Employ en Angleterre 1679«; Nr. 22: »Instruction de S. A. E. pour ma Direction dans les Colonies francoises du 12e. May 1689«; nr. 23: »Relations de 1689. Et autres papiers touchant mon Envoy en France«; Nr. 27: »Lettres, Actes & Mémoires touchant l'affaire de la Religion au palatinat 1698/99«; nr. 30: »Mémoires & Actes divers à la Cour de France 1699. 1700«; Nr. 12-20: »Relations de Paris 1682-1688«; Nr. 42: »Copie des Relations & Mémoires de Baron de Schmettau de l'an 1705«; Nr. 50: dito. 1706; Nr. 52: dito 1706. 1707); GStA Rep. 81 London, Nr. 10: (Konzepte aller Relationen Bonnets, Abschriften der Eingaben an den engl. König, Antworten etc. 1680-1681, 1714, 1715 (1385 S.); S. 1368: Traité d'Alliance defeneive ... entre Louis XVI ... et Frederic Guillaume Electeur de Brandebourg fait à Cologne sur la Spree le 1/11. Janv. 1681. (Unterz. v. Rébenac, Jena und Meinders); GStA Rep. 81 London, Nr. 11: (Konzepte aller Relationen Bonnets, Abschriften der Eingaben an den engl. König, Antworten etc. 1701-1707, 1713, 1716); GStA Rep. 81 Paris II, Nr. 10: (Reskripte an Spanheim. 1681, zahlreiche, mit Zahlencode chiffrierte Briefe; keine Pag.); GStA Rep. 81 Paris II, Nr. 11: (Reskripte an Spanheim. 1682); GStA Rep. 81 Paris II, Nr. 12: (Reskripte an Spanheim. 1683); GStA Rep. 81 Paris II, Nr. 17: (Reskripte an Spanheim. 1686); GStA Rep. 81 Paris II, Nr. 19: (Reskripte an Spanheim. 1687).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Slg. Wadzeck, Bd. 30, Nr. 245.
Spener, Christian
Maximilian
Spener, Christian Maximilian * 31. März 1678 Frankfurt/M. t 5. Mai 1714 Berlin Mediziner, Heraldiker, Genealoge, luth.-pietist. V Philipp Jakob S. ( 1 6 3 5 - 1 7 0 5 ) , Propst St. Nicolai Berlin M Susanna geb. Erhard(t) ( 1 6 4 4 - 1 7 0 5 ) OD 1701 Sophia Magdalena, Tochter des gräfl.-stolberg. Kanzleidirektors und Konsistorialrats Ludwig Günther Martini 1692 1694 1697 seit 1701 1705 1706-1713 1713 1701 1702
Gymnasium Halle Gymnasium Grimma Universität Gießen Hofarzt Prof. für Heraldik, Genealogie und Physik an der Berliner Kadetten-Akademie Oberheroldsrat am Oberheroldsamt Prof. anatom. am Theatrum anatomicum SSB (AnwM) Leopoldina, Cognomen: Clidemus
Christian Maximilian war einer der Söhne und vielleicht das schwierigste Kind des Berliner Propstes und Vaters des deutschen Pietismus, Philipp Jakob Spener. Da der Vater mit der Erziehung des Kindes kaum zu Rande kam, schickte er Christian Maximilian zusammen mit seinem älteren Bruder Wilhelm Ludwig ( 1 6 7 5 - 1 6 9 6 ) im Frühjahr 1692 zum befreundeten Rektor der Schule in Glaucha bei Halle, August Hermann Francke ( 1 6 6 3 - 1 7 2 7 ) . Christian Maximilian entzog sich jedoch bald der strengen Zucht Franckes und floh zu seiner Schwester Susanna Catharina ( 1 6 5 5 - 1 7 2 6 ) nach Leipzig, einer im Urteil ihrer Zeitgenossen sehr gottseligen und gelehrten Frau, die mit dem Leipziger Professor Adam Rechenberg ( 1 6 4 2 - 1 7 2 1 ) verheiratet war. Und da sich Christian Maximilian vehement gegen die Rückkehr zu Francke wehrte, wurde er zu Verwandten nach Merseburg geschickt (vgl. MACK, 1986, S. 92ff.). Aber auch dieser Unterricht fruchtete offenbar wenig, so daß ihn der Vater auf die Fürstenschule nach Grimma schickte, die er vom 17. Februar 1694 bis August 1695 besuchte (vgl. LORENZ, 1850, S. 189). Bis zur Aufnahme des Studiums in Gießen weilte Christian Maximilian dann noch in Berlin, wo ihn der Vater in politische Studien, vor allem aber in die
Genealogie einführte. An der Universität Gießen studierte Christian Maximilian Medizin unter Michael Bernhard Valentini ( 1 6 5 7 - 1 7 2 9 ) , der den in diesen Jahren sich ausbreitenden Pietismus an der Universität unterstützte. Der Spener-Sohn konnte bereits im August 1697 seine schnelle Auffassungsgabe und seine Fortschritte im Studium mit einer Disputation aus dem Corpus Hippocraticum dokumentieren. Am 27. Mai des folgenden Jahres disputierte er über chirurgische Fragen, und während die Erfolge im Studium den Vater beruhigen konnten, so gaben Christian Maximilians private Verhältnisse immer wieder Anlaß für Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn. Ganz besonders wehrte sich der Vater gegen die Heiratspläne des Sohnes mit Sophia Magdalena, der Tochter von Ludwig Günther Martini, Konsistorialrat und Kanzleidirektor der Hoch-Reichsgräflichen Stolbergischen und Wernigerodischen Regierung, die Christian Maximilian dann 1701 in Berlin aber doch heiratete. Nach seiner Promotion zum Dr. med. im Januar 1699 begab sich Christian Maximilian auf Lehr- und Wanderjahre und praktizierte an verschiedenen holländischen Krankenanstalten. Außerdem nahm er noch Privatstunden in Amsterdam, um seine Kenntnisse weiter zu vertiefen. Sein Spezi-
451
452
Spener, Christian
Maximilian
algebiet wurde die Anatomie, und für dieses Fach erhielt er auch 1701 Berufungen an die Universitäten Gießen und Helmstedt. Christian Maximilian wandte sich aber nach Berlin und erhielt gleich die Bestallung zum Hofmedikus. Auf Vorschlag von Leibniz wurde er 1701 in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen und 1703 erhielt er die Professur der Genealogie, Wappenkunst und natürlichen Philosophie sowie die Berufung zum »ordentlichen Medicus« an der neugegründeten Kadetten-Akademie, die am 12. März 1705 eröffnet wurde. Der gedruckte Lektionskatalog der Kadetten-Schule gibt einen Eindruck von Speners Aufgaben als Lehrer (vgl. »NOTIFICATION Derer Bey der Königlichen Preußischen Fürsten= und Ritter=ACADEMIE, Von Michaelis 1707. biß Ostern 1708. So wohl zu Studiis als Exercitiis angesetzten Stunden und Lectionen. [...]. Cölln an der Spree/Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hoff=Buchdrucker«), Danach hatte Spener montags, mittwochs und freitags von 7 bis 8 Uhr Genealogie und Heraldik zu unterrichten und erhielt dafür ein Gehalt von 300 Talern jährlich. Allerdings waren die Ergebnisse, die Spener gemeinsam mit seinen Kollegen Benjamin —> Neukirch, Johann Heinrich Hertenstein, Isaac Briand und Johann Paul Gundling an der Ausbildungsstätte für den märkischen Adel erzielte, für die Aufsichtsbehörde wenig zufriedenstellend, so daß wegen der ausbleibenden Schüler der Minister Marquard Ludwig von —> Printzen bereits im März 1707 mit der Untersuchung der Verhältnisse an der Schule beauftragt wurde. Denn obwohl die Einrichtung den üblichen Fächerkanon einer Fürstenschule mit den verschiedenen Zweigen der Politik- und Rechtslehre, Mathematik, Geschichte und Sprachen sowie Reiten, Fechten und Tanzen anbot, sanken bald die Schülerzahlen. Und auch die Anweisung des Königs, daß die adligen Landeskinder vor der Aufnahme ihres Universitätsstudiums den Besuch der Anstalt zu absolvieren hätten, blieb ohne Widerhall, so daß die Schule 1712 wieder geschlossen werden mußte. 1704 wurde Spener Oberheroldsrat, und trotz dieser neuen Amtswürde fühlte er sich in seiner Lage sehr unwohl, wie aus einem Schreiben »Abschrift meines gantzes Zustand betreffend, ...« hervorgeht, das in den Franckeschen Stiftungen aufbewahrt wird und aus dieser Zeit stammen dürfte. Darin zieht er eine ernüchternde Bilanz seines Berliner Aufenthalts, der ihm vor allem durch ausbleibende Gehaltszahlungen
und finanzielle Sorgen verleidet wurde und seinen genealogischen Forschungen keinen Raum gegeben habe. Erfolgreicher hingegen verlief, wenn auch nur noch für kurze Zeit, Speners Professur am Anatomischen Theater, die ihm im Juni 1713 mit einem Gehalt von 400 Talern übertragen wurde. Das Theatrum anatomicum, 1713 gegründet und 1717 unter die Aufsicht der Sozietät der Wissenschaften gestellt, ging aus einer Anregung des königlichen Hofarztes Friedrich Hoffmann ( 1 6 6 0 - 1 7 4 2 ) hervor. Dieser hatte beim ersten Treffen der Sektion für Medizin, Physik und Chemie der Sozietät der Wissenschaften im Jahre 1711 die Einrichtung eines anatomischen Theaters vorgeschlagen und als Ort dafür das Observatorium der Sozietät im königlichen Marstall empfohlen. Hoffmann berief sich bei seinem Vorschlag auf Leibniz und die Medizinalordnung von 1685. Differenzen zwischen Friedrich Hoffmann und Andreas von Gundelsheim ( 1 6 6 8 - 1 7 1 5 ) ließen die Initiative zunächst scheitern; erst Ernst Holtzendorff (1688 bis 1751) konnte den König zur Gründung dieser Institution bewegen, indem er auf ihre Bedeutung als Ausbildungsstätte für die Regimentschirurgen hinwies (vgl. MYLIUS, Corpore Constitut. Marchicar. V. T., Abt. 4, S. 207f.: »Dekret zur Errichtung des Anatomischen Theaters vom 29. Nov. 1713« und »Reglement des Theatrum Anatomicum von 1719«). Spener führte bereits drei Tage nach der Eröffnung des Anatomischen Theaters erste anatomische Sektionen durch, denen mindestens sechs weitere bis Mai 1714 folgten. Obwohl Spener gedruckte Einladungen zu seinen Vorführungen verschickte, war seine eigentliche Zielgruppe die sogenannten »Chirurgos und WundArzte« mit ihrer »Unwissenheit«, die auch zur Teilnahme verpflichtet worden waren. Auf den jeweils mehrtägigen Vorführungen verfuhr man entsprechend dem Stil zeitgenössischer Universitätsanatomien: dem lehrhaften und systematischen Vortrag folgten Wiederholungen und Diktat, wobei Spener dozierte, während der Prosektor am Sektionstisch arbeitete (vgl. BRATHER, 1993, S. 272f.). Zur Sektion freigegeben wurden hingerichtete Straftäter oder Tote, die keine Familie hatten. Daß diese Sektionen trotzdem beim sogenannten einfachen Mann auf kein Verständnis trafen, zeigt ein Gerücht, das sich schnell nach Speners Tode verbreitete: danach wäre Spener in seinen letzten Lebenstagen in Raserei verfallen und habe mit den Körpern jener
Spener, Christian Maximilian geredet, die er seziert hatte (vgl. FRIEDLAENDER, E., 1 9 0 2 , S. 1 2 4 ) .
Am 4. Sept. 1702 wurde Spener Mitglied der Leopoldina auf Empfehlung seines ehemaligen Lehrers Valentini, und er seinerseits schlug Valentini 1704 zum Mitglied der Berliner Akademie vor. Im Sommer dieses Jahres behandelte Spener ziemlich erfolglos seinen kranken Vater, so daß C. H . von Canstein und A. H. Francke darauf drängten, die Behandlungsvorschläge von G. E. Stahl umzusetzten, die dann auch zu einer Linderung der Krankheit führten (vgl. SCHICKETANZ, 1 9 7 2 , S. 2 6 7 ) .
Speners gesamtes Vermögen floß in sein Naturalienkabinett ein. Bereits 1708 soll sein Schuldenberg eine Höhe von 8.000 Talern erreicht haben. Verfolgt von seinen Gläubigern, bot er die Naturaliensamm-
lung zunächst dem Zaren zum Kauf an, dann dem Konzil der Akademie der Wissenschaften in Berlin, das den Preis auf 3.000 Taler drückte. Den anatomischen Teil der Sammlung kaufte Georg Ernst Stahl (1660-1734) für 1.800 Taler (vgl. ZEDLER, XXXIX, Sp. 888ff.). Spener starb am Morgen des 5. Mai 1714 mittellos, so daß der König auf Bitte Gundelsheims 60 Taler zu den Begräbniskosten beisteuerte. In einem Brief vom 18. Mai 1715 teilte der Sekretär der Berliner Akademie, Johann Theodor Jablonski, Leibniz klagend mit, daß Spener verstorben wäre und dadurch eine kaum zu schließende Lücke hinterlasse, weil er der Sozietät durch seine gute Mitarbeit und umfangreiche Korrespondenz sehr hilfreich gewesen war (vgl. HARNACK, 1897, Brief 167).
[JS]
Werke Zeugniss schuldiger Pflicht ... [Glückwunschgedicht auf Heinrich Georg Neuss, Superintendent, zur Erlangung des Dr. theol. an der Hessischen Universität Gießen, 30. Sept. 1696]. Halberstadt: Bergmann 1696. Pathologia nov-antiqua, e cursu medicinae Hippocratico. [Präs.: Michael Bernhard Valentini; Resp.: Christian Maximilian Spener]. Gissae: Müller [7.] Aug. 1697. (15: Allg. Path. 504; vgl. Schüling, Hermann: Die Dissertationen und Habilitationsschriften der Universität Gießen 1650-1700). Pharmacia nov-antiqua e fontibus Hippocratis eruta ... [Präs. Michael Bernhard Valentini; Resp.: Christian Maximilian Spener]. Gissae 1698. (15: Nat. med. 233). Chirurgia Hippocratica, qua cursui medicinae nov-antiquo D. B. Colophonem imponet. [Präs.: Michael Bernhard Valentini; Resp.: Christian Maximilian Spener; 27. Mai 1698]. Gissae: Müller [4°]. (24: Diss. med. 6107). Diaetetica nova antiqua ... [Präs. Michael Bernhard Valentini; Resp.: Christian Maximilian Spener]. Gissae 1698. (15: Hyg. 248). Disputatio inauguralis medica, sistens aegrum febri maligna phthisi complicata laborantem [26. Jan. 1699]. Gissae: Müller, H. 1699. 4°. (14: Path. spec. 292, 44; 7: Diss. med. vol. 266 (28); 21: Jf I 15 a. 4; 24: Med.Diss. 5640). CHRISTIANI MAXIM1LIANI SPENERI DOCT. MED. EPISTOLA DE NOVO LLEMORRHOIDUM COECARUM REMEDIO, MURIBUS sei. MARINIS, His pauca accedunt DE AKMELLA PEDRA-PORCO & HYPECACUANHA Ad Magnificium h.t. Academia: GIESSHN7E RECTOREM Ac S. R.I. ACAD. NAT. CUR. ADJUNCTUM Excellentissimum & Experientissimum DN. DR. MICHAELEM BERNHARDUM VALENTINI P.P. Patronum Venerandum. AMSTELODAMI, Typis Heredum HERMANNI AALTSZ. Anno MDCC. 4°. (14: Pharmacol. spec. 176; 14: Pharm spec. 450, XCIV; Ha 33: 181 C 10; 15: Spez.Path. 2058). Jo. BROUNE KÖN: Engl: Chirurgi Neüe WissenSchafft der Musculen mit Anmerckungen vermehrt Von C.M. Spener Dr. Kön. Preüs.=Hoff=Medico. Berlin bey Joh. Michael Rüdiger. Buchfüerer. 1704. [Kupfertitel]. JOANNIS BROWNE, weyland Königlichen Englischen Chirurgi Ordinarii, Verteutschte Neue Beschreibung Derer In dem menschlichen Cörper befindlichen MUSCULEN, Darinnen Eines jeden Nahmen und natürliches Lager in Kupffer=Stichen vorgestellet: Auch derselben Ursprünge/ Einpflantzungen und Gebrauch/ deutlich beschrieben wird/ nebst dem/ was so wohl der Autor als andere auffs neueste hierinn entdecket/ Mit Einigen neuen KupfFer= Blatten/ Samt Einer Vorrede Von den FUNDAMENTIS MYOLOGLE; Und durchgehends Nöthigen Anmerckungen vermehret von Christian Maximilian Spener/ Med. D. Königl. Preußischen und Chur=Brandenb. Hoff=Medico, Der Käyserl. Acad. Nat. Cur. Wie auch der Brandenb. Königl. Societät der Wissenschafften Collega. BERLIN/ Verlegts Johann Michael Rüdiger/ Im Jahr 1704. 2°. (14: Anat. B 11; 15: Anat. 179; 2. Aufl. Leipzig: Kloss 1715).
453
454
Spener, Christian Maximilian Die alte wahre Heroldts-Kunst hat ... bey Antretung seiner Profession ... in der K. Fuersten- und Ritter-Akademie hiermit kuertzlich entwerffen und recommendieren wollen Christian Maximilian Spener. Cölln: Liebpert 1705, (3: M a 3913). Acht auf die von Friedrich (I) König in Preussen, in dero Residence Berlin errichtete Ritter-Akademie, bezügliche Broschüren. Cölln an der Spree 1705. (Dinse, 1877, S. 374: von Naudé, Ph.; Briand, J.; Micheli, H. A.; Spener, Chr. M.; Hertenstein, J. H.; Pfeiffer, J. Fr.; Gundling, J. R; vermutl.: Die alte wahre Heroldts-Kunst, hat ... bey Antretung seiner Profession des wahren Heroldts-Rechtes und Genealogie, in der ... Fürsten und Ritter-Academie [Berlin] hiemit ... entwerffen und recommendiren wollen C. M . Spener. Cölln an der Spree, [1705; 4°]. (BL: 1387. f. 37.(4.); CATALOGVS BIBLIOTHECAE GVNDLINGIANAE, 1731, Nr. 6548). VIRIS Nobilißimo, Consultißimo & Excellentissimo DNO. LIC. IMMANUELI WEBERO, Histor. in Academia Ludoviciana Profess. Publ. Ordin. Nec non VIRO Nobilißimo & Praecellentißimo DNO. LIC. CHRIST1ANO MAXIMILIANO SPENERO, C U M ILLE A.O.R. M D C C . VI. Non. Martii ipso nuptiarum Die In eadem Academia Ludoviciana J U R I S UTRIUSQVE Hic vero MEDICINAE D O C T O R solenniter renuntiaretur, Optima quaeque apprecantur C O N V I C T O R E S . GISSAE H A S S O R U M , Typis Henningi Mülleri. (Ha 33: 60 A 10, 79). Trost=Rede/ an den Hoch=betrübten Hrn. Wittwer. [Trauergedicht]. In: Selig, Moritz: Eines Gläubigen Christen Hoffnung Der gewissen Erlösung aus allem Übel/ Und kräfftigen Bewahrung zum Himmel/ Aus Pauli eigenen Worten/ im 2. Tim. 4/18. Bey Beerdigung Der Weyland Wol=Gebohrnen Frauen/ FRAUEN Catharina Sophia Gebohrnen Lucanin/ Des Wol=Gebohrnen HERRN Theodor Christoph Krug von Nidda/ Sr. Königlichen Majestät in Preussen Geheimden Hof= und Berg=Raths/ Ober=Berg=Directoris und Berg=Hauptmanns/ auch ersten Leib=Medici, Im Leben liebgewesenen Ehegattin/ Als Dieselbe im 45ten Jahre ihres Alters am 7. M a y des 1706ten Jahres/ durch einen plötzlichen Schlagfluß/ Abends nach 10. Uhr/ selig verschieden/ Folgends darauff am Sontag EXAUDI, als den 16. May/ In einer Leichen=Predigt/ Bey Volckreicher Versammlung in der Königlichen Dohm= und Pfarr= Kirchen fürgetragen/ Und hernach auf Begehren zum Druck heraus gegeben/ Von M A U R I T I O SELIG, Sr. Königl. Majest. in Preussen Hof= Prediger. BERLIN/ gedruckt bey Johann Lorentz/ Anno 1707. [4°]. (1: Ee 700-2393 angeb.; Leichenpredigten Stolberg, 1 9 2 8 - 1 9 3 5 , Bd. IV, S. 908). [Annotation von J. J. Scheuzers »Itenere Alpino«]. In: Mise. Berol., 1707, S. 1 3 9 - 1 4 4 . Disquisitio de Crocodilo in lapide scissili expresso, aliisq. Lithozois. In: Mise. Berol., 1710, S. 99—118. (Vgl. dazu: Leibniz, G.W.: Ad Autorem ... In: Mise. Berol., 1710, S. 118ff). Allen Liebhabern Der ANATOMIE, Wünscht Christian Maximilian Spener/ Dr. Com. Pal. Cass. Sr. Königl. Majestät in Preussen Rath/ Hoff= und Garnisons Medicus auch Professor der Anatomie, der Käyserlichen Academie Nat. Curios, und Königl. Preußischen Societ. Scient. Mitglied/ Beständige Gesundheit Und Entbeut seine Dienst und Gruß. [Kolophon]: BERLIN/ Druckts Gotth. Schlechtiger/ der Kön. Preuß. Societ£et der Wissenschafften Buchd. o. J. [28. Nov. 1713]. (14: Anat. A. 228, 10). Die/ Erkänntniß seiner selbst nach der Natur/ recommendiret/ Allen und Jeden/ Und ladet auf den 5. Febr. dieses 17l4ten Jahres/ Alle Liebhaber der ANATOMIE,/ Insbesondere die/ Chirurgos und Wund-Aerzte/ Auf das/ Königliche/ THEATRUM/ ANATOMICUM/ Zu denen/ Neuen/ ANATOMISCHEN/ DEMONSTRATIONEN/ Vornehmlich und den Musclen/Blut-Gefässen/ und Nerven/ Hiermit ein/ C H R I S T I A N MAXIMILIAN SPENER, Dr./ Com. Pal. Caesar. St. Königl. Majestät in Preussen/ Rath Hoff- und Guarnisons-Medicus, auch Professor/ der Anatomie; der Käyserlichen Academie Nat. Curios./ und Königlicher Preußischer/ Societ. Scient. Mitglied./ Berlin/ Druckts Gotthard Schlechtiger der Königl. Preußis. Societät der Wissensch. Buchdr. 1714. (Winau, 1987, S. 62). CATALOGUS Zahlreicher/ nützlicher/ und sonderbahrer von Natur= und Kunst gebildeter Seltenheiten/ IN REG N O ANIMALI, rahrer Praeparatorum und in Spiritu Vini Conservatorum von Menschen/ Thieren/ Vögeln/ Fischen/ Schlangen/ Raupen/ auch andern Indianischen und Europaeischen Insectis, Muscheln und See=Thieren. VEGETABILI, seltener meist frembder Wurtzeln/ Schalen/ Rinden/ Höltzer/ Stauden/ Blätter/ Blüthen/ Früchten/ Saamen/ Gummi, und Hartze/ auch besonderer See=Gewächse/ nebst den schönsten und curieusesten Arten bernstein Und MINERALI, allerhand reicher und schöner Stuffen= Gold= Silber= Kupffer= Bley= Zinn= Zinnob e r Ertze/ allerley Arten/ nebst den meisten Orientalischen und Occidentalischen Edel= und andern kostbahren raren Steinen/ gesiegelte und ungesiegelte Erde/ Petrefacta anti-diluviana, verschiedene Thiere/ Fische/ Muscheln/ Schnecken/ Holtze &c. nebst einer grossen Menge Antiquer und moderner durch Kunst wohl gearbeiteter ein= und ausländischer Sachen/ Welche ehemals mit grosser Mühe langer und schweren Kosten gesammlet/ und zusammen gebracht hat D. CHRIST. MAXIMIL. SPENER, Weyl. Com. Palat. Caes. Königl. Preus. Ober=He-
Spener, Christian
Maximilian
rolds=Rath/ würckl. Hoff= und Guarnison-Medicus, Prof. Anatom., Genealogist des schwartzen Adler=Ordens/ Secret. des Coli. Med. wie auch Kayserl. Acad. und Königl. Preus. Societät der Wissenschafften Mitglied. BERLIN, druckts Gotthard Schlechtiger/ Kön. privil. wie auch der Soc. der Wiss. Buchdr. An. 1718. 4°. (14: Hist. nat. 1279; 15: Allg.N.W. 544; Ha 33: 177 G 3; 12: H.nat. 123; Loh, G., 1995, S. 156).
Briefe Brief an unbekannten Empfänger, o. O., 1. Mai 1698. (SUPPELEX EPISTOLICA UFFENBACHII ET WOLFIU M ..., hrsg. v. N. Krüger, Bd. II, S. 977). Kopie eines Briefes an unbekannten Empfänger. Berlin, 19. April 1707. (SUPPELEX EPISTOLICA UFFENBACHII ET WOLFIUM ..., hrsg. v. N. Krüger, Bd. II, S. 977).
Nachlaß Autograph. (Stammbuchblatt, Berolini 7. X. 1710). (N 1: V Arzte Deutschland vgl. Autographensammlung la). »Abschrift meines gantzes Zustand betreffend, ...«. (AFSt/H: D 68: Bl. 244-46; Abschrift; Bilanz seines Berliner Aufenthalts). Ehre des Freyherrl. Hauses von Putlitz, das ist, Historische und genealogische und politische Betrachtung derer aus Graefl. Mansfeldischen Geblüt entstandenen Edlen Herren Gänsen, Herren zu Putlitz, Wolffeshagen und Wittenberge &c. der Chur-Marck Brandenburg Erb-Marschallen Sic. ... (Küster 1743, S. 721; nur Fragment im Nachlaß Oelrichs, Nr. 436, vgl. Brather, 1993, S. 270). Heerholdisch-Historischer Entwurf betreffend den Ursprung derer in dem großen Königlichen Preußischen Schilde enthaltenen Waapen. [um 1700]. (1: Ms. Boruss. 2° 1208; vgl. Handschriften des Joachimsthalschen Gymnasiums, 1970, S. 13, Nr. 20; 43 Bl.; Kopie, in der die Wappen in den dafür ausgesparten Stellen fehlen, vgl. auch Oelrichs, 1785, S. 63). Einladungen zum Besuch des Theatrum anatomicum. (A-A I-XIV.l, Bl. 16, 17f, 20 [29. Nov. 1713 und 5. Febr. 1714], vgl. Brather, 1993, S. 273, Anm. 26) Drei geistliche Gedichte. (Vgl. Mack, 1986, S. 101). Bibliotheca libros selectissimos ... [Christian Maximilian Spener]. Berolini 1714. (14: Bibl. priv. 1173, ehem.; Loh, G., 1995, S. 126).
Literatur SCHMID, Andreas: Den Adel der Gelahrsamkeit/ Betrachtete Am 5. May im Jahr M DCC XIV. Bey Beerdigung Des Seeligen Leichnams/ TIT. Herrn Christian MAXIMILIAN Speners/ Königl. Preußis. Hoff= und Heralds=Raths/ DOCTORIS und Königl. Hoff=MEDICI, Professoris der Anatomie, Wie auch Zwoer Societäten der Wissenschafften/ der Käyserlichen und Königlichen Preußischen fürtrefflichen Mit=GIiedes/ etc. Jn reicher Versammlung Vornehmer und gelahrter Leichen=Begleiter/ Andreas Schmid/ Prediger zu St. Nicolai/ vulgo aus Brandenburg genandt. BERLJN/ gedruckt bey Johann Lorentz/ Königl. privilegirtem Buchdr. 1715. 4°. (1: Ee 710-53, 15); DEUTSCHE ACTA ERUDITORUM, T. 25, Leipzig 1714, S. 3 4 8 - 3 5 2 [Nachruf]; Curriculum vitae. (Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Halle/Saale, Archiv, Mappe 251); Pia vota ... [Gratulationsgedicht für Chr. M. Spener, 6. Mart. 1699]. Gissae: Möller 1699 (Ha 33: 60 A 10); Acclamatio votiva ... [Gratulationsgedicht für Chr. M. Spener, 2. Mart. 1699]. Gissae: Möller 1699 (Ha 33: 60 A 10); Viris nobilissimo consultissimo ... 6. Mart. 1599 [sie]. [Gratulationsgedicht für Chr. M. Spener], Gissae: Möller 1699 (Ha 33: 60 A 10); KÜSTER/MÜLLER, 1752,111,77, 175,268, 2 8 2 , 3 6 7 , 4 1 7 , 478, 480; ZEDLER XXXVIII (1743), Sp. 1485; JÖCHER, IV, 722f.; DBA I, 1200, 4 2 8 - 4 3 1 ; Archives Biographiques Françaises I, 966, 3 7 8 - 3 7 9 ; Academiae Caesareo-Leopoldinae Naturae Curiosorum Ephemerides sive ... Centuria I et II 1712: CATALOGUS NOBILISSIMORUM D O M I N O R U M in Academiae Caesareo-Leopoldinam Naturae Curiosorum ab Anno MDCXCIII hujusque reeeptorum; ACTA BORUSSICA, Bd. 1, S. 557f. [Mitglieder des Collegium medicum, 1713: Chr. M. Spener]; LORENZ, Chr. G: Grimmenser-Album. Verzeichniss sämmtlicher Schüler
455
456
Spener,
Christian
Maximilian
der Königlichen Landesschule Grimma von ihrer Eröffnung bis zur dritten Jubelfeier. Grimma 1850; MYLIUS, Corpore Constitut. Marchicar. V. Th., Abth. 4, S. 207ff. (Reglement des Theatrum Anatomicum von 1719); SEYLER, Gustav Adelbert: Geschichte der Heraldik. Ndr. d. Ausg. Nürnberg 1885-1889, Neustadt a. d. Aisch 1970, S. 610ff.; FRIEDLAENDER, E.: Berliner geschriebene Zeitungen aus den Jahren 1713 bis 1717 und 1735. Ein Beitrag zur Preußischen Geschichte unter König Friedrich Wilhelm I. Berlin 1902. (Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H. XXXVIII); STÜRZBECHER, Manfred: Aus der Frühgeschichte der Berliner Anatomie. In: Dt. Medizin. Journal 14 (1963), S. 803-816; DERS.: AUS der Geschichte des Anatomischen Theaters. In: Med. Mitt. der Schering AG 20 (1959), S. 102-106; DERS.: »Ihr noch in der Welt mehr Nutzen stifften könnet«. Friedrich Wilhelm I. von Preußen und die Medizin. In: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins 14 (1965), S. 28-48; SCHIKKETANZ, Peter (Hrsg.): Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Berlin 1972. (Texte zur Geschichte des Pietismus 111,1); HARRAEUS, Karl: Beiträge zur Geschichte der Familie Spener. München 1973; SCHÜLING, Hermann: Die Dissertationen und Habilitationsschriften der Universität Gießen 1650-1700. Bibliographie. München 1982; MACK, Rüdiger: Pädagogik bei Philipp Jacob Spener. In: Blaufuß, Dietrich (Hrsg.): Pietismus-Forschungen. Zu Philipp Jacob Spener und zum spiritualistisch-radikalpietistischen Umfeld. Mit Beiträgen von Dietrich Blaufuß, Rüdiger Mack, Harald Schieckel, Hanspeter Marti, Rolf Lippoth, Reinhard Breymayer unter Mitarbeit von Karin Marti. Frankfurt am Main 1986. (Europäische Hochschulschriften, Reihe 23, Theologie, Bd. 290), S. 53-116, hier S. 91-103; NIEMEYER, Jörg: Speners frühe Echse. In: Archäologie in Nordrhein-Westfalen. Ausst.Katalog des Rom.-Germ. Museums der Stadt Köln. Köln 1990, S. 89-91 (zum Krokodil-Aufsatz); BRATHER, 1993 , S. 269-272; GStA Rep 9, K, Lit. n Fase. 3: (Untersuchung der allgemeinen Verhältnisse an der Ritterakademie durch von Printzen, von der Gröben und von Götzen 1707-1709); GStA Rep. 9 K Lit.n Fase. 4, fol. I4ff.: (Etat der königl. Fürsten- und Ritterakademie (o. D.): Chr. Max. Spener, Dr. med., Prof. f. Heraldik und Genealogie, genießt 300 Tl. Pension aus der Rentenkasse); A-A I—III, la, fol. 101, 102, 103; I—III, 2, fol. 5, 10, 12, 75; 1:1, 1, fol. 202; 1:1, 2, fol. 122; 1:1, 3, fol. 61; 1:1, 4, fol. 16; 1:1, 8, fol. 8; 1:1, 13, fol. 12;I:V, 5, fol. 4, 181;A-AXV. 19.: Acta betr. Naturalienkabinett 1714-1737; A-A XIV. 1.: Acta betr. die Fundation des Theatri anatomici und dahin gehörige Sachen. 1714-1719; A-A XIV. 2.: Acta betr. die Anatomie. 1714-1724.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Med. kl.
Starck, Sebastian
Starck, Sebastian Gottfried * 1. April 1668 Brand bei Freiberg/Sa. t 1. Juli 1710 Berlin Pädagoge, luth. V Sebastian Tobias S., Diakon M Maria geb. Schencke CS) Barbara geb. Michaelis K 1 Sohn 1680 1687 1693-1695 1695 ab 1696
1698-1705
1705-1708 1708-1709 1709
Fürstenschule St. Afra in Meißen Universität Leipzig, Reise nach Holstein in Hamburg Universität Halle in Berlin, Privatunterricht und Tätigkeit an der kfl. Bibliothek (1705 kgl. Bibliothekar) Konrektor am Berlinischen Gymnasium, daneben weiter an kfl. (kgl.) Bibliothek tätig Prof. ling, orient, in Greifswald Direktor der Ritter-Akademie Brandenburg Rückkehr nach Berlin, ohne Amt, jedoch wieder an der kgl. Bibliothek tätig
Sebastian Gottfried Starck wurde am 1. April 1668 in Brand nahe dem sächsischen Freiberg geboren. Sein Vater Sebastian Tobias Starck bekleidete das Diakonat des Ortes, seine Mutter Maria war eine Tochter des Zwickauer Kaufmanns Schencke (zum L e b e n s l a u f s. D I T E R I C H , 1 7 3 2 , S . 2 9 3 - 3 1 5 , d e r 1 7 1 1
in einem gesonderten Schulprogramm Starcks Lebenslauf vorgestellt und hier erneut aufgenommen hat). Als der Sohn das 12. Lebensjahr erreicht hatte, schickte ihn sein Vater an die Fürstenschule zu St. Afra in Meißen. Das Rektorat hatte zu jener Zeit Johann Georg Wilke inne, unter dessen Anleitung sich der Heranwachsende insbesondere den historischen Studien zuwandte; die Quellen nennen als weitere Lehrer Gottfried Sternberger, Andreas Kirsten, Johann Friedrich Jünger und Andreas Crautius. Mit einem von Wilke ausgestellten hervorragenden Zeugnis versehen, immatrikulierte sich Starck im Sommersemester 1687 unter dem Rektor und Professor Philosophiae morales, Otto Mencke (1644 bis 1701), an d e r U n i v e r s i t ä t L e i p z i g (ERLER, 1909,
Gottfried
S. 436). Die Namen seiner Professoren sind überliefert (vgl. DITERICH, 1732, S. 299f.): In Leipzig studierte Starck bei Valentin Alberti (1635-1697), seit 1663 Professor für Logik und Metaphysik und ab 1672 außerordentlicher Theologieprofessor, bei Johann Cyprian ( 1 6 4 2 - 1 7 2 3 ) , Professor für Physik, sowie beim Adjunktus Müller, der mathematische Lektionen hielt. Er besuchte an der philosophischen Fakultät Vorlesungen und Collegia bei Otto Mencke und Johann Schmid ( 1 6 4 9 - 1 7 3 1 ) , der Politikwissenschaft lehrte, und hörte in Poesie und Beredsamkeit den weithin bekannten Gelehrten Joachim Feller (1628-1691). Wenn man Starcks spätere Vorliebe für orientalische Sprachen betrachtet, so dürfte in Leipzig der stärkste Einfluß von August Pfeiffer ( 1 6 4 0 - 1 6 9 8 ) ausgegangen sein, dem berühmten Orientalisten, der seit 1659 an der Universität Wittenberg Privatvorlesungen über orientalische Sprachen gehalten hatte und 1665 dort zum außerordentlichen Professor orientalium berufen worden war (wo der spätere Propst zu St. Petri in Cölln, Frantz Julius —> Lütkens, sein Schüler wurde). Nach zwischenzeitlicher Wirksamkeit als Pastor im schlesischen Medzibor und zu St. Afra in Meißen kam Pfeiffer 1681 als Archidiakon an die Thomaskirche in Leipzig und wurde zugleich zum außerordentlichen Professor theologiae ernannt (1689 vozierte er dann auf die Superintendentur in Lübeck, seiner letzten Wirkungsstätte). Zu Starcks Leipziger Professoren gehörte auch Adam Rechenberg (1642—1721), der seit 1677 alte Sprachen und Geschichte lehrte und 1699 Professor Primarius Theologiae wurde unter ihm verteidigte der junge Studiosus am 18. Dez. 1689 seine Disputation »De SERENISSIM. ELECT O R U M SAXONI7E FAVORE IN LITERAS & SCHOLAS«. Auch Rechenbergs späteren Widersacher in den terministischen Streitigkeiten, Thomas Ittig ( 1 6 4 3 - 1 7 1 0 ) , hatte Starck in Leipzig gehört, desgleichen die Theologieprofessoren Johann Benedikt Carpzov ( 1 6 3 9 - 1 6 9 9 ) und Johannes Olearius (1639-1713) sowie den Archidiakon zu St. Nicolai, Gottlieb Friedrich Seligmann ( 1 6 5 4 - 1 7 0 7 ) . In Leipzig wartete Starck auf eine günstige Gelegenheit, seine Studien durch akademische Reisen zu vervollkommnen. Ein an ihn ergangenes Angebot, den Hannoveranischen Gesandten nach Regensburg zu begleiten, lehnte er ab; statt dessen reiste er wohl noch 1690 mit den Leipziger Ratsherren Feller und Friedrich Benedikt Carpzov, einem Polyhistor, ins
457
458
Starck, Sebastian
Gottfried
dänische Holstein. Hier wurde ihm die Teilnahme an einer adligen Kavalierstour in Aussicht gestellt, sollte er doch zwei junge Adlige auf deren Reise nach Frankreich begleiten. Doch das Vorhaben verzögerte sich mehr und mehr - Starcks nächster Aufenthaltsort wurde Hamburg, wo er 1693 ankam. Hier nahm er Verbindung mit dem bekannten Orientalisten Abraham Hinckelmann (1652-1695) auf, der seit 1688 als Pastor zu St. Katharinen in Hamburg wirkte. Hinckelmann nahm Starck für zwei Jahre in sein Haus auf; dieser vervollkommnete bei ihm seine Arabisch-Kenntnisse und unterstützte den Gelehrten bei der Herausgabe des Koran. Als Hinckelmann 1695 starb, hinterließ er eine kostbare Bibliothek, deren Verkaufskatalog gedruckt ist. Von seinen meist arabischen Handschriften hatte Starck ein Verzeichnis angefertigt, das mit seiner Vorrede und Anmerkungen ebenfalls in den Auktionskatalog aufgenommen wurde und ihn als Kenner der orientalischen Sprachen bekannt machte. In der vom vormaligen Gothaer Gymnasiallehrer und Historiographen Wilhelm Ernst Tentzel (1659-1707) herausgegebenen Zeitschrift »Monatliche Unterredungen Einiger Guten Freunde Von Allerhand Büchern und andern annehmlichen Geschichten« rühmte im August-Heft des Jahres 1695 ein Rezensent mit Bezug auf Starcks Vorrede den im Auktionskatalog aufgeführten Nachlaß, »so wohl wegen der Menge/ welche man hier zu Lande nicht leicht in einer privat-Bibliothec finden würde: als vornehmlich wegen des grossen Nutzens/ den ein Jurist/ Medicus, Philosophus und Philologus daraus schöpffen könte/ vor allem aber ein Theologus, der ... einen kurtzen Begriff der Theologie in gantz Orient verfertigen könte: zu welchem Ende auch [von Starck] in Catalogo nicht nur die blossen Titul/ sondern auch etliche Observationes theils ex schedulis Hinckelmannianis, teils ex ipsis libris beygefüget sind« (TENTZEL, 1695, S. 682; es folgen ca. 60 Katalog-Titel mit Starcks Anmerkungen). Am 6. Mai 1695 immatrikulierte sich Starck unter dem Theologieprofessor und Rektor Johann Wilhelm Baier (1647-1695) an der Universität Halle (JUNTKE, 1960, S. 429), wo er sich der Theologie und insbesondere den orientalischen Sprachen widmete. Doch er blieb nur etwa ein halbes Jahr an der Universität - noch 1695 kam er auf Vermittlung des Gesandten Ezechiel von Spanheim (1629—1710) und des Propstes zu St. Petri in Cölln, Frantz Julius Lütkens, in die brandenburgische Residenz. Lütkens hat-
te Starck zum Nachfolger des verstorbenen Cöllnischen Rektors Johannes Bödiker (1641—1695) vorgeschlagen (GStA Rep. 47 C 4 - Nr. 15792 Minist. A 205, enthält in einem nicht näher benannten Aktenkonvolut, BL. 56-62, mehrere Schreiben betreffs der Vokation Starcks auf das Rektorat am Cöllnischen Gymnasium). Am 22. Nov. 1695 befahl Konsistorialpräsident Paul Freiherr von Fuchs (1640 bis 1704) dem Cöllnischen Rat, er solle Starck das vakante Rektorat anbieten und ihm niemanden vorziehen. Offensichtlich gab es jedoch beträchtliche Widerstände gegen Starcks Nominierung — berufen wurde schließlich der bisherige Cöllnische Konrektor Christian —> Rotaridis. Starck erhielt durch Fürsprache Spanheims, seit 1689 auch Direktor der kurfürstlichen Bibliothek, eine Tätigkeit in dieser Einrichtung: Kurfürst Friedrich III. übertrug dem in den orientalischen Sprachen äußerst Bewanderten die Aufsicht über die morgenländischen Handschriften. Als Kurfürst Friedrich Wilhelm 1661 seine Büchersammlung für die Öffentlichkeit freigab, befanden sich in ihr bereits mehrere hebräische und türkische Handschriften. Von den in den nächsten Jahrzehnten erworbenen Büchern und Manuskripten war die hinterlassene Sammlung des Königsberger Professors Theodor Petraeus die umfangreichste. 1691 ließ Spanheim die nachgelassenen morgenländischen Handschriften des Frankfurter Professors Christian Raue (1613-1677) der kurfürstliche Bibliothek einverleiben (erst Jahre später meldeten sich Erben, deren Interessen in einem Vergleich befriedigt wurden). Neben der Aufsicht über die orientalischen Handschriften der Bibliothek wurde Starck mit der Anfertigung eines Kataloges derselben beauftragt, wofür ihm Subsistenzgelder von 100 Talern jährlich gezahlt werden sollten (vgl. TAUTZ, 1925, S. 187; das kfl. Dekret vom 20. Jan. 1696 ebenda, Anhang Nr. 49). Zugleich bekam er die Erlaubnis, private Collegia in Griechisch, Hebräisch und Arabisch halten zu dürfen (nach DITERICH, 1732, S. 293f., habe Starck in Berlin drei Jahre lang jungen Leuten Collegia gehalten). Überliefert ist aus jener Zeit auch die Abdankung auf den am 4. Jan. 1697 verstorbenen kfl.brandenburgischen Rat und Leibarzt Martin Willich (1643-1697), in welcher Starck bemerkenswerte Angaben über die Geschichte der Medizin und ihre Rolle in der menschlichen Gesellschaft machte und darauf verwies, daß Kurfürst Friedrich III. der Bedeutung der Medizin auch dadurch Sorge getragen
Starck, Sebastian Gottfried habe, daß er vor nicht allzu langer Zeit die neue Medizinal-Ordnung einführte und das Collegium Medicum einrichtete. 1697 veröffentlichte Starck unter dem Namen »SPEC I M E N SAPIENTLE I N D O R U M V E T E R U M « eine lateinische Übertragung des unter seinem arabischen Titel »Kaiila wa-Dimna« bekannten indischen »Pancatantra«. Dieser indische Fürstenspiegel war im 6. Jahrhundert in eine mittelpersische Fassung übertragen worden, die ihrerseits Mitte des 8. Jahrhunderts der Perser Ibn al-Muqaffa ins Arabische übersetzte. Das nach den beiden Schakalen Kaiila und Dimna, den Ministern des Löwen im ersten Buch, benannte Werk war in der arabischen Welt hoch angesehen und weit verbreitet; eine Anfang des 12. Jahrhunderts entstandene hebräische Ubersetzung wurde um 1270 ins Lateinische übertragen, welche dem Werk Eingang in Europa verschaffte und einen nachhaltigen Einfluß auf die europäische Literatur ausübte. Wie Starck in der Vorrede zu seiner lateinischen Fassung ausführte, sei eine deutschsprachige, Herzog Eberhard I. von Württemberg zugeschriebene Ausgabe 1483 in Ulm unter dem Titel »Beyspiel der alten Weisen/ von Geschlecht zu Geschlecht« in Folio mit 125 Figuren gedruckt worden; im 16. Jahrhundert sei das Werk noch dreimal in deutscher Sprache als »Buch der Weißheit der alten Weisen« erschienen. In der Vorrede zu seiner Schrift ging Starck auch auf die verschiedenen Versionen des Buches ein und gab an, in welchen Bibliotheken die persische, türkische und arabische Übertragung zu finden seien. Er selbst habe sich auf eine griechische Vorlage gestützt, die Simeon Sethus, ein Arzt aus Antiochien, der im Ausgang des 11. Jahrhunderts in Konstantinopel studierte, aus dem Arabischen verfaßt hatte. Diese griechische Übertragung war bereits vom Jesuiten Possinus ins Lateinische übersetzt worden, jedoch ziemlich frei, so daß Starck eine neue Version nach dem Griechischen angefertigt habe, von der er sich - wie er in der Vorrede betont - große Zustimmung beim Publikum erhoffe. Sollte dies der Fall sein, dann würde — so Starck weiter - der bekannte Breslauer Orientalist und Gymnasialprofessor Andreas Acoluth (1654 bis 1704) das Werk in Persisch und Latein publizieren, vielleicht auch eine neue arabische Fassung veröffentlichen (vgl. auch die ausführliche Rezension zu Starcks Ausgabe in: TENTZEL, 1697, S. 566-580). Nachdem am 4. März 1698 der Rektor des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster, Gottfried
Weber (1632-1698), gestorben war und der bisherige Konrektor Samuel Rodigast (1649-1708) die Leitung der Anstalt übernommen hatte, erhielt Starck die Vokation auf das vakante Konrektorat. Seine Einführungsrede trug den Titel »Laudatio panegyrica linguarum, sive de usu earum in studio sapientiae oratio inauguralis« und belegte Starcks Ruf als hervorragender Sprachgelehrter. Als Konrektor unterrichtete Starck Latein, Griechisch und Hebräisch sowie alte und neuere Geschichte. Aus seiner Lehrtätigkeit ist auch ein sogenanntes »Judicium von den damaligen Alumnis primée und secunda: classis« überliefert, welches er gemeinsam mit einem weiteren Kollegen für das anstehende öffentliche Examen verfaßt hatte (abgedruckt bei DITERICH, 1732, S. 3l4f., im Anschluß an den dort mitgeteilten Lebenslauf des Konrektors). Durch die Übernahme des Konrektorats und die damit verbundenen Verpflichtungen mußte Starck seine bisherige Aufsicht und Katalogisierung der orientalischen Handschriften erheblich einschränken, zeitweise sogar aussetzen, denn seit 2. Sept. 1698 erhielt er kein Honorar mehr ausgezahlt. Erst am 17. Juni 1701 verfügte König Friedrich I. auf Starcks Bitte hin deren erneute Zahlung, verpflichtete den Konrektor aber zugleich zum »fleißigen Besuch« der Bibliothek (vgl. TAUTZ, 1925, S. 187f.). Starcks erhalten gebliebener Katalog der orientalischen Handschriften unter dem Titel »Manuscriptorum Orientalium, imprimis Arabicorum, quae exstant in Bibliotheca Regia Berolinensi, Recensio. 1704« umfaßt 255 Folioblätter, auf denen die damals im Besitz der Königlichen Bibliothek befindlichen Handschriften beschrieben sind. Auch nach 1704 arbeitete Starck, der 1705 den Titel eines Königlichen Bibliothekars erhielt, weiter an diesem Katalog. 1703 hatte er auch eine Zusammenstellung von Vaterunser-Übersetzungen sowie von 70 Alphabeten herausgegeben, die der Orientalist und vormalige Propst zu St. Nicolai in Berlin, Andreas Müller (1630-1694), über Jahre gesammelt hatte. Der Schrift vorangestellt ist eine Einleitung mit einem von ihm verfaßten Lebenslauf Müllers. Am 11. März 1701 wurde Starck als anwesendes Mitglied in die Sozietät der Wissenschaften gewählt; der Vizepraeses der Sozietät, der Hofprediger Daniel Ernst —> Jablonski, ließ sich von ihm privat im Arabischen unterrichten (BRATHER, 1993, S. 302). Als 1710 endlich der erste Band des Periodikums der So-
459
460
Starck,
Sebastian
Gottfried
zietät, der »Miscellanea Berolinensia«, publiziert wer-
Wolf unter Verwendung des von Starck aufgestellten
den konnte, fehlte jedoch ein von Starck vorgesehe-
Kataloges ein neues Verzeichnis der orientalischen
ner arabistischer Beitrag, weil der Drucker nicht über
Handschriften der königlichen Bibliothek in Berlin.
die hierzu nötigen Lettern verfügte (BRATHER, 1993,
In den Quellen wird noch besonders hervorgehoben,
S. 281, mit Verweis auf einen Brief des Sekretars der
daß sich Starck auch nach seinem Weggang aus Ber-
Sozietät, Johann Theodor Jablonski [ 1 6 5 4 - 1 7 3 1 ], an
lin weiterhin um die Einrichtung der 1704 gegrün-
Gottfried Wilhelm Leibniz [ 1 6 4 6 - 1 7 1 6 ] , den Be-
deten Witwen- und Waisenkasse am Berlinischen
gründer der Sozietät, vom 3. Aug. 1709). Nähere Be-
Gymnasium gekümmert habe.
ziehungen dürfte es auch zum ersten Astronom der
In Greifswald heiratete Starck Barbara, eine Tochter
Sozietät, Gottfried Kirch ( 1 6 3 9 - 1 7 1 0 ) , gegeben ha-
des Stralsunder Kaufmanns Michaelis, die jedoch
ben, der sich zeitweilig bei Starck in dessen Wohnung
schon frühzeitig starb; in der Ehe wurde ein Sohn
in der Klosterstraße eingemietet hatte. Aus Starck
geboren. Aus Starcks Greifswalder Amtszeit ist leider
Amtszeit am Berlinischen Gymnasium ist noch eine
nur jene Disputation überliefert, die Olaus Swenberg
Lobrede überliefert, die der Konrektor zur Königs-
im Dez. 1706 unter seinem Präsidium verteidigte.
krönung Friedrichs I. ausgehen ließ, in der er die vom
Außerdem übersetzte Starck John Lockes (1632 bis
Berliner Rat anläßlich der Rückkehr des König in die
1704) Traktat »Some Thoughts concerning educati-
nunmehr königlich-preußische Residenz aufgestellte
on« aus dem Englischen ins Deutsche; das unter dem
Ehrenpforte ausführlich beschrieb; die Schrift dürfte
Titel »Des Herrn John Locke Gedancken von Erzie-
die oben erwähnte erneute königliche Bewilligung
hung junger Edelleute« veröffentlichte Werk, welches
der Subsistenzgelder für seine Arbeit an den orienta-
Starck nach »der vollständigsten Edition übersetzt/
lischen Handschriften befördert haben.
und mit Anmerckungen/ zugleich auch durchaus mit
Als 1705 an der Universität Greifswald der Orienta-
Titulen derer Materien« versehen hatte, erschien
list Brandanus Heinrich Gebhard ( 1 6 5 7 - 1 7 2 9 ) , der
1708 in der Offizin des Greifswalder Universitäts-
1702 einen theologischen Lehrstuhl eingenommen,
buchdruckers Georg Heinrich Adolphi.
die Professio orientalium aber behalten hatte, zum
Zu Beginn des Jahres 1708 nahm Starck die ihm an-
Pastor zu St. Jacob und Assessor des kgl.-dänischen
getragene Leitung der neugegründeten Ritterschule
Konsistoriums berufen wurde (1712 folgte Gebhard
in Brandenburg a. d. H . an (vgl. seinen Brief vom
dem bekannten lutherisch-orthodoxen Theologen
12. Jan. 1708 in: Domarchiv Brandenburg a. d. H . :
Johann Friedrich Mayer [ 1 6 5 0 - 1 7 1 2 ] auf die Gene-
B D K 4 7 1 8 / 2 5 1 5 , S. 5). Die Capitulares des dorti-
ralsuperintendentur von Pommern und Rügen), er-
gen Domkapitels hatten ihm eine gedruckte Intima-
hielt Starck die Vokation zum Professor für orienta-
tion der Anstalt geschickt und den Vorsteher, C o m t e
lische Sprachen. O b er sich schon vor oder im
de Flodroff, gebeten, dem neuen Rektor »in der Prob-
Zusammenhang mit dieser Berufung in Halle von ei-
stey ein paar Stuben so ohne dem ledig stehen, zu ver-
nem »Damascener« in der arabischen Literatur »eine
statten, und unser Schulwerck dadurch befördern zu
Zeit lang« habe unterweisen lassen (JÖCHER, 1751,
helffen« (ebenda, S. 3 0 - 3 l v ) . Starcks Berliner Kol-
IV, S p . 7 8 4 ) , ist o f f e n ( n a c h K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1 7 5 2 ,
legen aus der Sozietät der Wissenschaften zeigten sich
S. 959, sei Starck bereits 1701 nach Halle gereist, wo
über seine Rückkehr erfreut. A m 21. Febr. 1708
er sich zwei Monate aufgehalten und sich bei einem
schrieb der Subrektor am Berlinischen Gymnasium
Araber namens Salomon Negri unterrichten lassen
und spätere Rektor der Einrichtung, Johann Leon-
habe). A m 8. Sept. 1705 hielt Starck am Berlinischen
hard —> Frisch, an Gottfried Wilhelm Leibniz: »Herr
Gymnasium seine Abschiedsrede » D E . O R I G I N I -
Stark k o m m t wider in unsere Nachbarschafft und
BVS. S C H O L Z . B E R L I N E N S I S « , mit welcher er
wird director der Ritterschule zu Brandenburg; der
vom Konrektorat abdankte, und übernahm die ihm
muss mir behülflich seyn, dass ich zu Brandenburg
angebotene Professur in Greifswald. König Friedrich I.
mit den Maulbeerbäumen ankommen kan, wie ich
hatte seinem Bibliothekar zuvor erlaubt, am Katalog
auch nicht zweiffle, er werde mit beystehen, der So-
der orientalischen Handschriften weiterzuarbeiten,
cietät interesse hierinnen zu befödern.« (FISCHER,
und ihm die bislang gezahlten 100 Taler als jährliche
1896, S. 7 Anm. S. 53f.) Frisch hatte sich der Seiden-
Pension bewilligt (WILKEN, 1828, S. 63). K n a p p ein-
raupenzucht verschrieben und 1707 ein entsprechen-
hundert Jahre später erstellte dann Christian Samuel
des Sozietäts-Projekt übernommen, mit dem Leibniz
Starck, Sebastian Gottfried die Finanzierung der wissenschaftlichen Arbeit verbessern wollte. Der Subrektor führte auf den Stadtwällen der Residenz sowie in angrenzenden Orten praktische Versuche zur Maulbeerbaum- und Seidenraupenaufzucht durch; das Projekt scheiterte jedoch an zahlreichen Widerständen, die ihm von verschiedenen Seiten entgegenschlugen. Doch schon bald mußte Starck sein Amt als Leiter der Ritterschule aus gesundheitlichen Gründen aufgeben; er kehrte nach Berlin zurück, wo er »wegen Respicirung der Orientalischen Sachen« bei der königlichen Bibliothek »einiges Gehalt zu geniessen hatte« (DITERICH, 1732, S. 294). Die Verbindung zur Sozietät der Wissenschaften wurde nach seiner Rückkehr wieder enger, insbesondere zu seinem vormaligen Mieter Gottfried Kirch, der 1708 das Astronomenhaus der Sozietät beziehen konnte und aus dem gegenüberliegenden Observatorium seine Himmelsbeobachtungen vornahm. Als Leibniz Anfang Febr. 1709 das inzwischen fertiggestellte Observatorium zum ersten Mal besichtigte, ließ er sich von Kirch und dem zweiten Astronom Johann Heinrich Hoffmann ( 1 6 6 9 - 1 7 1 6 ) sowie dem ebenfalls anwesenden Starck Sonnenflecken vorführen (BRATHER, 1993, S. 318). Starck starb am 1. Juli 1710 im Alter von 42 Jahren in Berlin. Die Leichenpredigt und die von Konrektor Johann Leonhard —> Frisch auf seinen vormaligen Kollegen gehaltene Abdankung sind nicht überliefert, auch Epicedia seiner Freunde oder ehemaligen Kollegen sind nicht bekannt. Der Subrektor am Berlinischen Gymnasium, Martin —> Diterich, der als Schüler von Starck unterrichtet und besonders gefördert worden war, machte dessen Lebenslauf 1711 zum Gegenstand des alljährlich zum Stiftungstag der Einrichtung von den Schülern gehaltenen Actus oratorius; den Actus »DE CULTURA LING U A G E R M A N I C A ... simulque Vitam Viri Clarissimi, SEBASTIANI G O T T O F R E D I STARCKII« nahm er dann in seine 1732 erschienene
»Berlinsche Kloster= und Schul=HISTORIE« erneut auf. Starcks Bibliothek wurde nach seinem Tode versteigert; ein - zu solchen Anlässen üblicherweise aufgestellter - Bibliothekskatalog ist nicht überliefert. Am 7. Nov. 1710 schrieb Frisch an Leibniz: »Herr Starkens Bücher sind verauctionirt worden, wovon ich eine zimliche Partie gekaufft, absonderlich des Eustatii Homerum in fol., die Römische edition [von 1542]; item ein Manuscriptfum] die historiam Manichaeorum Serapionis griechisch, welche bissher nur lateinisch im Druck gesehen worden« (FISCHER, 1896, S. 29 Anm. S. 64f.; gemeint sei damit eine Schrift gegen die Manichäer, die der Mitte des 4. Jhs. verstorbene Bischof Serapion in griechischer Sprache verfaßte, die erste lateinische Ubersetzung veröffentlichte Heinrich Canisius zu Beginn des 17. Jhs., die griechische Ausgabe gab Heinrich Basnage 1725 in Antwerpen heraus). Nach seiner Rückkehr nach Berlin hatte Starck an verschiedenen wissenschaftlichen Themen gearbeitet, vorzugsweise in den orientalischen Sprachen. Am 30. Jan. 1710 schrieb Frisch an Leibniz: »H[er]r Stark lebt jezt hier, hat etwas weniges von der Königlichen] Bibliothek und arbeitet an Ubersezung eines Rabbinischen Buches.« (FISCHER, 1896, S. 25.) Das hier erwähnte Vorhaben tauchte in Starcks Nachlaß als Version des rabbinischen grammatischen » B u c h e s d e r W u r z e l n « a u f (KÜSTER/ MÜLLER,
1752,
II, S. 960); es ist - wie die anderen nachgelassenen Schriften Starcks - nur mit dem Hinweis auf ein Manuskript überliefert. Als offensichtlich letztes wissenschaftliches Unterfangen hatte Starck die Herausgabe einer unpunktierten hebräischen Bibel in Angriff genommen; da er jedoch während der Drucklegung starb, publizierte der Hofprediger Daniel Ernst Jablonski 1711 das Werk, für welches er auch eine Vorrede schrieb. Allerdings galt schon den Zeitgenossen der Druck wegen seiner Undeutlichkeit und auch Fehlerhaftigkeit als wenig empfehlenswert. [LN]
Werke Q. D. B. V. De SERENISSIM. ELECTORUM SAXONIA FAVORE IN LITERAS & SCHOLAS, MODERANTE ADAMO RECHENBERG, P P Academic Lipsiensis jam Rectore Magnifico nec non Collegii Philosophici ProCancellario D. XIIX. Dec. A.C. M DC LXXXIX. publice disseret SEBASTIANUS Gottfried Starck/ Freiberg. Misn. LIPSLt, Literis W1TTIGAVIAN1S. [1689; 4°] (3:PonVi 49, QK; 14: Hist. Sax. A. 201m, 21. m; 15: Hist. Sax. 379[K]).
461
462
Starck, Sebastian
Gottfried
De Codicum istorum vsu in omni studiorum genere eximio [Vorrede]. In: Bibliotheca manuscripta Abrahami Hinckelmanni, Doctoris theologi, de Ecclesia Christi reque literaria, dum viveret, optime meriti, sicuti pleraque ex parte constat ex codicibus orientalibus ... Sebastianus Gottofredus Starckius. Hamburgi: Brendecke 1695 [8°] (23: H: Q 409. 4° Heimst.; Rez. in: Tentzel, 1695, Aug., S. 6 8 2 - 6 9 3 ) . Kaiila wa-Dimna. SPECIMEN SAPIENTLE I N D O R U M VETERUM. ID EST, U B E R ETHICO-POLITIC U S PERVETUSTUS, D I C T U S ARABICE [arab.: Kaiila wa-Dimna], GR7ECE Z T E O A N I T H I K a i I X N H A A T H S [Bearb.: Ibn al-Muqaffa], Nunc primum Graece ex MSS. Cod. Holsteiniano prodit, cum versione nova Latina, opera SEBAST. GOTTOFR. STARKII. BEROLINI. Sumtibus J O H . MICHAEL. RÜDIGERE Stanno ULRICI LIEBPERTI, Typ. Elect. 1697 [8°; Text griech. u. lat.; aus d. Arab. ins Griech. übers, von Simeon Sethus; der manchmal als Verf. genannte Bidpai ist lediglich mutmaßlicher Verf. einer indischen Fabelsammlung, die die literarische Vorlage für Kaiila wa-Dimna bildete] (KZK-Bb 17: XIII, 1, 1; Ha 33: 165 G 1; 14: Lit. Arie. 140; Küster/ Müller, 1752, II, S. 959, u. d. T.: Kehlila Wadimnah Specimen sapientiae veterum Indorum Graece cum versione latina e bibliotheca Iohannea Hamburgensi, et e MS. LVCAE HOLSTENII Berol. 1697; Rez. in: ACTA ERUDITORUM, 1697, Aug., S. 3 7 9 - 3 8 3 ; Rez. in: Tentzel, 1697, Juli, S. 5 6 6 - 5 8 0 ) . Abdanckungs=Rede/ Bey der Beerdigung Des Weyland Hoch=Edlen/ Vesten und Hochgelahrten Herrn D. MARTINI Willichs/ Sr. Churfl. Durchl. zu Brandenburg gewesenen hochbetrauten Raths und Leib=Medici, Am 13. Jan. dieses 1697. Jahres gehalten Von SEBASTIANO Gottfried Starcken. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hoff=Buchdr. [1697; 4°] (1: Ee 615, 28 angeb.; 14: Hist. Germ, biogr. 60, 11; Ha 33: 173 A 2, 18). Laudatio panegyrica linguarum, sive de usu earum in studio sapientiae oratio inauguralis. Coloniae Brandenburgicae 1698 (1: V 3 0 0 , 3 ; 1 2 : 4 P o l e m . 1594, Beibd. 1). Specimen versionis Coranicae, adornatum in Caput XIX quod inscribitur Caput Mariae/ editumque nunc a S. G. S. Colonia Brandenburgica 1698 (12: 4 A. or. 427). Grosseste Erhöhung von Preussen/ und Höchste Glückseligkeit Aller Königlichen und Churfürstl. Lande insgemein/ und dieser Städte insonderheit/ Unter und durch den Allerdurchlauchtigsten/ Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friderich/ König in Preussen/ Marggrafen zu Brandenburg/ des H. Rom. Reichs Ertz=Cämmerern und Chur=Fürsten/ Hertzogen zu Magdeburg/ Cleve/ Jülich/ Berg/ Stettin/ Pommern/ wie auch der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen/ Burggrafen zu Nürnberg/ Fürsten zu Halberstadt/ Minden und Camin/ Grafen zu Hohen=Zollern/ der Marek und Ravensperg/ Herrn zu Ravenstein/ und der Lande Lauenburg und Bütow/ etc. Und Das Durchleuchtigste Chur=Fürstl. und Marggräfliche Haus Brandenburg/ Nach der Vorstellung/ wie solche geschieht in der Ehren=Pforte/ Welche gegen den Ersten öffentlichen Einzug Sr. Königl. Maj. in Dero Residentz=Städte allhier Nach der am 18. Januar, dieses 1701. Jahrs zu Königsberg in Preussen geschehenen Königlichen Salbung Von E. E. Raht der Stadt Berlin in allerunterthänigster Devotion gesetzet/ eingerichtet aber und beschrieben worden von Sebastian Gottfried Starck. Berlin/ gedruckt mit Salfeldischer Wittwe Schrifften/ und zu finden bey Johann Christoph Papen. [1701; 2°] (1: St 122, 6 RAR; Mollerus, 1744, II, S. 865: Recusa paulo post in Actis Coronationis Friderici, Regis Borussias). Praefatione De vita ejus & praesentium Opusculorum historia. In: Müller, Andreas: ALPHABETA ac N(XI7E Diversarum Linguarum pene septuaginta tum & VERSIONES Orationis Dominica: prope centum collecta olim & illustrata ab ANDREA MULLERO, GREIFFENHAGIO, Consiliario Electorali Brandenburgico & Prieposito Berolinensi C u m Praefatione De vita ejus & praesentium Opusculorum historia. Prostant Berolini apud J O H A N NEM LIEBERMANN, Mercatorem in via Mühlen=Damm. [1703] (1.-V8246 R; Ha 33: 77 D 14; 23: H: P 293c. 4° Heimst.; Starcks Einleitung enthält am Ende einen »CATALOGUS O P U S C U L O R U M qua: edidit ANDREAS MULLERUS, GREIFFENHAGIUS.« und einen »Bericht an die Buchbinder/ wie gegenwärtige Wercke a u f einander folgen sollen.«). Manuscriptorum Orientalium, imprimis Arabicorum, quae exstant in Bibliotheca Regia Berolinensi, Recensio. 1704. (Staatsbibliothek zu Berlin; Auster, 1961, S. 314). I. N. J. C. SEBASTIANE GOTTOFREDI. STARCKII. DE. ORIGINIBVS. S C H O L E . BERLINENSIS. ORATIO. VALEDICTORIA. Q W M . AD. A D E V N D A M . IN. ACADEMIA. GRYPHISWALDENSI. LL. ORIENTAL. PROFESS. PVBL. EIVSDEM. S C H O L Z . CONRECTORATV. SE. ABDICARET. DIE. IIX. SEPTEMB. A. O. R. M . D C C . V. Colonia; Brandenburgicae, Imprimebat U L R I C U S LIEBPERTUS, Reg. Typogr. [Cölln 1705; 4°] (1: Ah 15 750, 5).
Starck,
Sebastian
Gottfried
Q . D. B. V. I N L O C A Q V 7 E D A M P S A L M O R U M DAVIDIS, Male nuper ä Gallis adhibita in laudem R E G I S SUI ET DUCIS VINDOCINENSIS, COMMENTATIO
Logico-Philologica Q v a m PRTESIDE
SEBASTIANO
G O T T F R J E D S T A R C K / Lingg. Orient. Prof. Publ. Die Decembr. Anno M D C C VI. defendet O L A U S S W E N B E R G / Svecus. G R Y P H I S W A L D L C , Typis D A N I E L I S B E N J A M I N I S S T A R C K I I , Reg. Acad. Typogr. [Greifswald 1706; 4°] ( l a : Ah 8011, 5; H a 33: 63 C 8, 14; 7: 8 T H M I S C 120/90, 21). Locke, John: Some Thoughts concerning educarion: Des Herrn John Locke Gedancken von Erziehung junger Edelleute/ Aus dem Englischen/ und zwar der vollständigsten Edition übersetzt/ und mit Anmerckungen/ zugleich auch durchaus mit Titulen derer Materien versehen von Seb. Gottfr. Starck/ LL. Or. Prof. Publ. Greiffswald/ Gedruckt bey Georg Heinrich Adolphi, Königl. Univers. Buchdr. 1708 [8°] (3: H a 179; Ha 33: 175 F 15; 24: Paed, oct. 2466). De Periodo, et vsu signorum distinctionis Brandenb. 1709. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 960). Biblia Hebraica non-punctata: in Philebraeorum gratiam forma minima compendiose expressa e typographeo D. E. Jablonski, cuius etiam praefatiuncula praemissa est. Berolini: Jablonski 1711. (19: 8 Bibl. 870; 384: XIII. 1. 8. 21; Mollerus, 1744, II, S. 865: Biblia Hebrasa, forma minima, & charactere minimo, sine punctis, illo curante, excusa, & , cum labori huic esset immortus, cum praefatione Dan. Ern. Jablonskii edita. Berolini A. 1711).
Briefe Lat. Schreiben an Paul Freiherrn von Fuchs, unterzeichnet: Dabam Colonias ad Suevum a. d. III. Jdus Novembres anni M . D C . X C V . [= 10. Nov. 1695] (GStA Rep. 47 C 4 - Nr. 15792 Minist. A 205, in einem nicht näher benannten Aktenkonvolut, Bl. 60). Lat. Schreiben an den Bibliothekar der Spanheimschen Bibliothek, Johann Carl Schott. Berlin, 25. Febr. [s. a.; 1 Bl.] ( l a : Autographen und Nachlässe, Oelrichs K. 89, Nr. 801). Extract auß Herrn Prof Starcken Brieff. Greiffswald d. 12. Jan. 1708. (Domarchiv Brandenburg a.d.H.: B D K 4718/ 2515: Die Anstellung der Direktoren der Ritterakademie. 1 7 0 4 - 1 8 2 9 , S. 5). Zwei Briefe an Mathurin Veyssiere La Croze. [ 1 7 0 6 - 1 7 0 7 ] . In: T H E S A V R I E P I S T O L I C I L A C R O Z I A N I T O M V S I [ - T O M V S III] EX B I B L I O T H E C A I O R D A N I A N A E D I D I T IO. L V D O V I C V S V H L I V S . LIPSIAE I M P E N S . IO. F R I D . G L E D I T S C H I I M D C C X X X X I I [ - M D C C X X X X V I ] , [Leipzig 1 7 4 2 - 1 7 4 6 ; 4°], hierT. I. Nr. 2 8 0 281. (1: Xh 8172a; 14: Epist. 167).
Nachlaß Oratio auspicalis Gryphiswaldensis de Linguae Hebraeae necessitate, methodoque eam docendi breuiori atque feliciori d. 6 Octob. 1705 recitata. [Ms.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 960). Concordantiae Coranicae. [Ms.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 960). Vita Alexandri M . per Ptolemaeum Lagum Regem Aegypti scripta e M S C t o plusquam D. annorum Berolinensi cum paraphrasi latina. [Ms.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 960). Corpus Pseudo-Euangelicorum veterum, Arabice et Latine. [Ms.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 960). P H O T I I Patriarchae Constantinop. libri IV. contra Manichaeos. [Ms.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 960). Version des Rabbinischen Buchs ( . . . ) [Ms.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 960). Episteln LIBANII [Ms.; eigenhändige Abschrift mit variantibus lectionibus] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 960). Abdul Motafar F. Muhamed Asfaranaei Tract. de sectis et controuersiis Muhammedanorum ex bibliotheca Electorali Brandenburgica. [Ms.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 960).
Literatur TENTZEL, Wilhelm Ernst: Monatliche Unterredungen Einiger Guten Freunde Von Allerhand Büchern und andern annehmlichen Geschichten. Allen Liebhabern Der Curiositäten Zur Ergetzlichkeit und Nachsinnen heraus gegeben A V G V S T V S 1695. Verlegt von J . T h o m a s Fritsch. 1695, S. 6 8 2 - 6 9 3 [8°] (1: Ac 5512b R); TENTZEL, Wilhelm Ernst: Monatliche Unterredungen ... J U L I U S 1697, S. 5 6 6 - 5 8 0 ; NOVA LITERARIA GERMANICA, 1703, S. 4 0 2 ^ 0 7 ; 1705,
463
464
Starck,
Sebastian
Gottfried
S . 4 0 1 f.; 1 7 0 8 , S . 2 8 9 ; 1 7 0 9 , S . 4 3 7 ; N O V A L I T E R A R I A M A R I S B A L T H I C I & S E P T E N T R I O N I S
COLLECTA
L U B E G E , M D C C V I I . L U B E G E & H A M B U R G I , Literis & S u m p t i b u s R E U M A N N I A N I S . [ L ü b e c k u n d H a m b u r g 1 7 0 7 ] , S. 179f.; DITERICH, M a r t i n : M O D E R A N T E D E O ! G Y M N A S I I B E R O L I N E N S I S N A T A L I S C X X X V I I m u s O R A T I U N C U L I S Q U I B U S D A M D E C U L T U R A L I N G U A G E R M A N I G E , D i e III. D e c e m b r i s A . S. M D C C X I . h o r i s p o s t V I I I . a n t e m e r i d i a n i s celebrabitur, A d q u e m A c t u m L I T E R A R U M P A T R O N O S , F A U T O R E S A C C U L T O R E S , V i r o s N o b i l i t a t e , A u t o r i t a t e , P r u d e n t i a D o c t r i n a q u e excellentes & o r n a t o s , d e m i s s i s s i m e a t q u e o b s e r v a n t i s s i m e C O L L E G I I N O M I N E invitat, s i m u l q u e V i t a m V i r i C l a r i s s i m i , S E B A S T I A N I G O T T O F R E D I
STARCKII,
c a r p t i m b r e v i t e r q u e e x p o n i t M A R T I N U S D I T E R I C H , G y m n a s i i S u b - R e c t o r . B E R O L I N I , Literis S C H L E C H T I GERIANIS.
[ 1 7 1 1 ; 4°)
( H a 3 3 : 5 8 A 8, 4 ) ; w i e d e r a b g e d r u c k t in: DITERICH, M a r t i n : B e r l i n s c h e K l o s t e r =
und
S c h u l = H I S T O R I E , W e l c h e D i e S t i f f t u n g u n d M e r c k w ü r d i g k e i t e n d e s F r a n c i s c a n e r - C l o s t e r s in B e r l i n / d i e A u f r i c h t u n g d e s G y m n a s i i in d e m s e l b e n / J n g l e i c h e n D i e R e c t o r e s , M a g i s t r o s u n d S c h u l = C o l l e g e n w i e a u c h d i e s o n d e r b a h r e Veränderungen
und
Begebenheiten
Jm
Schul=Wesen,
Nebst
beygefügten
nützlichen/
die
Unterweisung
der
S c h u U J u g e n d b e t r e f f e n d e n E r i n n e r u n g e n u n d V o r s c h l ä g e n , in sich fasset, J m v o r m a h l i g e n S c h u l = A m t z u s a m m e n get r a g e n u n d itzo z u m D r u c k ü b e r l a s s e n V o n M A R T I N O D I T E R I C H , h.t. V. D . M . F r a n c o f . a d V i a d r . B E R L J N / B e y C h r i s t i a n G o t t l i e b N i c o l a i , 1 7 3 2 . [S. 2 9 4 - 3 1 5 ] ( l a : A y 1 3 6 4 8 ) ; MOLLERUS, J o h a n n e s ; J O H A N N I S FLENSBURGENSIS CIMBRIA LITERATA SIVE S C R I P T O R U M
DUCATUS UTRIUSQVE
MOLLERI
SLESVICENSIS
E T H O L S A T I C I , Q V I B U S E T ALII V I C I N I Q V I D A M A C C E N S E N T U R , H I S T O R I A LITERARIA TRIPARTIT A C U J U S . . . T O M II . . . [ K o p e n h a g e n 1 7 4 4 ] , S. 8 6 4 f . ; JÖCHER, 1 7 5 1 , IV, S p . 7 8 3 f . ; KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II, S . 9 5 9 f . ; OELRICHS, 1 7 5 2 , S . 1 4 4 f . ; J o h . L e o n h . Frisch's B r i e f w e c h s e l m i t G . W. L e i b n i z . E i n B e i t r a g zur G e s c h i c h t e d e s g e i s t i g e n L e b e n s in B e r l i n z u A n f a n g 18. J h . M i t E i n l e i t u n g u n d A n m e r k u n g e n h r s g . v o n L . H . FISCHER. In: A r chiv der » B r a n d e n b u r g i a « G e s e l l s c h a f t f ü r H e i m a t k u n d e der P r o v i n z B r a n d e n b u r g zu B e r l i n . B d . 2 . B e r l i n 1 8 9 6 , S . I 8 0 , hier S. 7 u. ö . ; WILKEN, F r i e d r i c h : G e s c h i c h t e d e r K ö n i g l i c h e n B i b l i o t h e k zu B e r l i n . B e r l i n 1 9 2 8 , S . 6 3 u. 1 7 9 ; SCHRÖDER, H a n s : L e x i k o n der H a m b u r g i s c h e n Schriftsteller bis z u r G e g e n w a r t . 8 B d e . 1 8 5 1 - 1 8 5 3 , hier B d . 3 [= D B A 5 4 0 , 5 9 ] ; HEIDEMANN, 1 8 7 4 , S . 1 8 9 f . ; SIEGFRIED, C . : S t a r c k , S e b a s t i a n G o t t f r i e d . In: A D B , 1 8 9 3 , 3 5 , S. 4 6 7 ; N O H L , 1 9 0 3 , S . 9 7 ; TAUTZ, 1 9 2 5 , S . 1 8 7 - 1 9 1 ; BADER, 1 9 2 5 , S . 2 5 3 ; SCHIEDLAUSKY, G ü n t e r . Berliner E h r e n p f o r t e n 1 7 0 1 . In: J a h r b u c h d e r P r e u ß i s c h e n K u n s t s a m m l u n g e n 5 6 ( 1 9 3 5 ) , S . 1 3 1 - 1 4 4 ; AMBURGER, 1 9 5 0 , S . 11; AUSTER, G u i d o : D i e O r i e n t a l i s c h e A b t e i l u n g . In: D e u t s c h e S t a a t s b i b l i o t h e k 1 6 6 1 - 1 9 6 1 . B d . 1. L e i p z i g 1 9 6 1 , S . 2 7 5 - 3 1 8 ,
hier
S . 2 8 0 - 2 8 2 , A n m . S. 3 1 4 ; PAUNEL, E u g e n : D i e S t a a t s b i b l i o t h e k zu Berlin. Ihre G e s c h i c h t e u n d O r g a n i s a t i o n w ä h rend der ersten zwei J a h r h u n d e r t e seit ihrer E r ö f f n u n g 1 6 6 1 - 1 8 7 1 . Berlin 1 9 6 5 , S . 8 u. 2 6 ; BUSCHE, A l b r e c h t F h v o n d e m : G e s c h i c h t e d e r R i t t e r a k a d e m i e B r a n d e n b u r g a. d. H a v e l . F r a n k f u r t a. M . 1 9 8 9 ; HARTKOPF, 1 9 9 2 , S . 3 4 5 ; BRATHER, H a n s - S t e p h a n ( H r s g . ) : L e i b n i z u n d s e i n e A k a d e m i e . A u s g e w ä h l t e Q u e l l e n z u r G e s c h i c h t e der Berliner S o z i e t ä t d e r W i s s e n s c h a f t e n 1 6 9 7 - 1 7 1 6 . B e r l i n 1 9 9 3 , S . 3 4 3 u. ö . ; S c h r e i b e n b e t r e f f s V o k a t i o n S e b a s t i a n G o t t f r i e d S t a r c k s a u f d a s R e k t o r a t a m C ö l l n i s c h e n G y m n a s i u m [ 1 6 9 5 ] ( G S t A R e p . 4 7 C 4 - N r . 1 5 7 9 2 M i n i s t . A 2 0 5 , in e i n e m n i c h t n ä h e r b e n a n n t e n A k t e n k o n v o l u t , Bl. 5 6 - 6 2 ) ; D o m a r c h i v B r a n d e n b u r g a. d. H . : B D K 4 7 1 8 / 2 5 1 5 : D i e A n s t e l l u n g der D i r e k t o r e n der R i t t e r a k a d e m i e . 1 7 0 4 - 1 8 2 9 , S . 3 0 - 3 1 v .
Steinberg,
Heinrich August
Steinberg, Heinrich August * 7. Jan. 1668 Herborn t 9. April 1749 Berlin Hofprediger, reform. V
Johann Melchior S. ( 1 6 2 5 - 1 6 7 0 ) , Prediger, Prof. in Genf, Herborn, zuletzt in Franeker M Sophie, Tochter des Herborner Professors Conrad Posth
CSD Juliane Elisabeth geb. Lincker (gest. 1714 ) Gymnasium Herborn Herborn Universität 1687 1688ff. Universität Heidelberg, Universitäten in Holland und Friesland Legationsprediger 1697 Prediger Halle 1700 Hofprediger Küstrin 1705 kgl.-preuß. Hofprediger in Berlin 1709 1720 Kirchenrat 1736 Superintendent der reform. Gemeinde Berlin Heinrich August Steinberg entstammte einer Gelehrtenfamilie, deren Ansehen der Großvater Johann ( 1 5 9 2 - 1 6 5 3 ) begründet hatte. Gebürtig in Görlitz, studierte er in Straßburg (1620) und wurde dann Professor in Genf, bis er einem Ruf als Professor für Recht an der Universität Groningen folgte. Sein Sohn Johann Melchior studierte in Groningen Theologie bei Samuel Maresius (1599-1673) und wurde 1652 ebenfalls Professor an der renommierten calvinistischen Akademie in Genf; später folgte er der Berufung nach Herborn, wo er Sophie, die Tochter seines Kollegen Conrad Posth heiratete. Der jüngere Bruder seiner Frau, Ferdinand —» Posth, wurde 1689 Konrektor am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin. August Heinrich besuchte das Gymnasium in Herborn und studierte bis 1687 Theologie bei Nicolaus Gürtler (1654-1711) an der Herborner Universität. Dann wechselte er nach Heidelberg, wo er sein Theologiestudium unter Johann Ludwig Fabricius (1632 bis 1696) und Johannes Friedrich Mieg d. A. (1642 bis 1691) bis zur Schließung der Universität aufgrund der Belagerung und anschließenden Zerstörung der Stadt fortsetzte, so daß die Heidelberger Matrikel keinen entsprechenden Eintrag ausweist. Nach einer Bildungsreise durch Holland, die ihn an verschiedene Universitäten des Landes führte, wurde
Steinberg 1691/92 Hofprediger der verwitweten Gräfin von Solms-Laubach. Nach deren Tode (1694) erhielt er einen Ruf nach Friesland, um dort die Stelle des Hofpredigers der verwitweten Fürstin von Nassau-Oranien anzutreten. Hier blieb Steinberg bis zum Ableben der Fürstin im Jahr 1696. Im folgenden Jahr wurde er durch den brandenburgischen Kurfürsten als Legationsprediger nach Paris bestellt, wobei offenbar die guten verwandtschaftlichen Beziehungen der Hohenzollern zum Hause Oranien den Kontakt zu Steinberg hergestellt hatten. Im Jahr 1700 erfolgte seine Berufung zum Prediger an der Schloß- und Dom-Kirche in Halle, und 1705 berief man Steinberg zum Hofprediger und Assessor des Neumärkischen Konsistoriums nach Küstrin. Als Nachfolger für den verstorbenen Moritz —> Selig wurde er 1709 nach Berlin berufen, der letzten Station seines Predigtamtes. Hier wurde er im April 1720 Kirchenrat, dann Kommissar für das Armenwesen und im November 1736 Inspektor der reformierten Kirchen und Schulen in Berlin. Im Kreise der Berliner Hofprediger genoß Steinberg großes Ansehen; mit vielen war er verwandtschaftlich verbunden (vgl. THADDEN, 1959). Als theologischer Schriftsteller ist er weniger hervorgetreten als sein Großvater und Vater, dafür hat er aber seine Kräfte und Fähigkeiten ganz prak-
465
466
Steinberg, Heinrich
August
tisch für die Verbesserung des Armenwesens eingesetzt. Mit dem Ausbau des absolutistischen Staates ging ein wesentlicher Entwicklungsschub in der Armenfürsorge einher; das Armenwesen wurde im Zuge fortschreitender Säkularisierung und Zentralisierung weitgehend der Kompetenz der Kirchen, Städte und Gemeinden entzogen und auf übergeordneter staatlicher Ebene angesiedelt, wenngleich Städte und Gemeinden weiterhin ihre Rolle in der Armenpflege spielten, indem sie als ausführende Organe agierten, die freilich ihre Selbstverwaltung in diesem Bereich verloren hatten. Das Armenwesen, das ein bedrükkendes gesellschaftliches Problem darstellte, umfaßte in seiner institutionellen Gliederung Spitäler, Waisen- und Arbeitshäuser. Die Gefahr, in die völlige Armut abzusinken, bestand dabei latent für einen großen Teil der Bevölkerung: Raub, Brandschatzung und Naturkatastrophen, aber auch der Tod des Ernährers konnten eine Familie schnell in die Armut führen. So sehr der Staat das Armenwesen auch »bürokratisierte« und in seine Verantwortung übernahm, so sehr blieb dabei doch die Finanzierung, die weiterhin überwiegend auf den traditionellen Formen von freiwilligen Stiftungen, Schenkungen und Spen-
den beruhte, hinter den Notwendigkeiten zurück. Die vordringlichsten Aufgaben der Kommission für das Armenwesen lagen deshalb in der Sicherung und Ausweitung der Einnahmequellen. Bereits 1713 hatte Steinberg in einer Sonntagspredigt sich allgemeinen Respekt erworben, indem er eine biblisch-verblümte Kritik an der rigorosen Sparpolitik Friedrich Wilhelms I. übte, die für viele die Gefahr einer neuen Armut bedeutete. Später setzte er sich für den Ausbau der Waisenhäuser ein und konnte auf diesem Wege wesentliche, wenn auch nicht zureichende Verbesserungen des Armenwesens erreichen und ein Bewußtsein dafür mit herausbilden, das die volle staatliche Verantwortung für die Armen akzeptierte, wie es sich dann auch im Preußischen Landrecht von 1794 niederschlug: »Dem Staate kommt es zu, für die Ernährung und Verpflegung derjenigen Bürger zu sorgen, die sich ihren Unterhalt nicht selbst verschaffen, und denselben auch nicht von andern Privatpersonen, welche nach besonderen Gesetzen dazu verpflichtet sind, nicht erhalten können« (Allgemeines Landrecht für die Preussischen Staaten von 1794. Hrsg. von Hans Hattenhauer. Frankfurt/M., Berlin 1970, S. 663). [JS]
Werke Der in 12 Passions-Predigten unter dem Vorbild Cains und Abels fürgestellte Bruder-Mord der Juden an dem unschuldigen Jesus: Samt denen erschröcklichen darauff erfolgeten Gerichten Gottes. Herborn: Andrea 1694. (24: Theol. oct. 17175). Treur. Predicatie uit Genes. 37,35. gepast opher Leven, Dood, en Begravenisse van Haare Hoogheid de Doorlugtigste Vorstin en Vrouw Albertina Agnes souveraine Princesse van Orange & etc. Regeerende Princesse Douairiere van Nassau & etc. in het Hof tot Oranje Woud Sondaags d. 28. Jun. 1696. uitgesproken, Leeuwarden: Hoogslag 1697. [2°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 187f.). Der Tod und das Leben der Wiedergebohrnen in der Gemeinschafft Jesu Christi versiegelt durch die Heil. Tauffe bey der Tauffe eines aus dem Judenthum bekehrten Christen am Oster=Montag 1708. in Cüstrin aus Rom. VI. 3. 4. vorgestellet. Cüstrin s. a. [1708; 2°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 187f.). Leich=Rede Herrn Joh. Georg Westerwaldt, Königl. Preuß. Lieutenant unter dem Schlabberndorffischen Regiment An. 1708. in Cüstrin gehalten. Cüstrin s. a. [1708; 2°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 188). Die heilsame Frucht langwieriger Kranckheiten bey dem Begräbniß Herrn Carl Hildebrand von dem Borne, Königl. Preuß. Neumärckischen Regierungs= und Consistorial-Raths, auch Amt=Hauptmanns zu Zehden d. 15. Febr. 1709 in einer Stand=Rede vorgestellet. Cüstrin s. a. [1709; 2°]. (Küster/Müller, 1752, I, S. 187f.). Das wahre Leben der Seele und des Leibes/nach dem Todt/ Als Der Weiland Hoch=wohlgebohrne Herr/ HERR Christian Fridrich Freyherr von Bartholdi/ Sr. Königl. Majest. in Preussen Hoch=verordneter würcklicher Geheimder ETATS-MINISTRE, Praesident dero Ober=Appellations Gerichts/ und Collegii Medici, auch General-Director der Frantzösischen Colonien &c. Am 28. Augusti dieses 1714. Jahrs/ selig in dem Herrn entschlaffen/ und den 3. Septembr. darauff, zu seiner Ruhe=Stätte begleitet worden, aus Rom. VIII. v. 10. 11. am XV. Sonntage nach Trinitatis, in der Ober=Pfarr und Dohm=Kirchen/ zu Cölln an der Spree/ Vorgetragen, Und auf Begehren zum
Steinberg,
Heinrieb August
Druck befördert/ Von Henrich August Steinberg/ Sr. Königl. Majest. Hoff=Predigern. B E R L I N , gedruckt bey Johann Lorentz, 1714. 4°. (la: At 9169; 1: Ee 7 1 0 - 2 , 17; 14: H. Germ. Biogr. 59, 36; Ha 33: 173 A 4, 24; Küster/ Müller, 1752, I, S. 188). Die Lauff=Bahn Nach dem himmlischen Kleinod/ Bey vollendetem Leben=Lauff/ Der Gottseeligen und Tugendsamen Frauen/ F R A U E N Anna Judith Eisenbergin/ gebohrner Braunin/ Des WohUEhrwürdigen Herrn/ H E R R N Jacob Christian Eisenbergs/ Weyland Treufleißigen Seel=Sorgers bey der Christi. Reformirten Gemeine am Dom allhier, Nachgelassener Frau Wittwe/ Den 19. May dieses 1715. Jahrs Aus Phil. III. v. 13. 14. In der Evangelisch= Reformirten Ober=Pfarr= und Dom=Kirchen allhier/ Vorgestellet/ Und auf Begehren zum Druck gegeben, Von Heinrich August Steinberg/ B E R L I N / gedruckt bey Johann Lorentz/ Königl. priviligirtem Buchdr. s. a. [ 1715; 2°]. (Ha 33: 173 A 4, 26; Küster/Müller, 1752, I, S. 188). Ein göttlich Trost=Mittel/gegen allerley Truebsalen/ Welches Der Weyland Hoch=Ehrwürdige und Hoch=Gelahrte H E R R , H E R R Carl Conrad Achenbach, Sr. Königl. Majestät in Preussen/ Wohl=verordneter Hoff=Prediger und Kirchen=Rath, Als derselbige Am 21. Mertz, dieses 1720. Jahres, sanfft und selig entschlaffen/ und den 27. darauf zu seiner Ruhe=Kammer gebracht worden, Aus Psalm CXIX. V. 92 Für GOttes Kirche, und einen jeden Gläubigen ins besonder, nachgelassen hat/ Bey Hoher und Volck=reicher Versammlung, am Sonntag Quasimodogeniti, in der Ober=Pfarr= und Dom=Kirche allhier vorgestellet/ Von Heinrich August Steinberg. Berlin/ gedruckt bey Johann Lorentz/ 1720. [2°]. (1: E e 6 1 5 , 1; Küster/Müller, 1752, I, S. 188; Thadden, 1959, S. 208). [Gedächtnispredigt auf Daniel Ernst Jablonski. 1741], (Druck nicht ermittelt; vgl. Acta Hist. Eccles. Bd. 5, 960; Thadden, 1959, S. 209).
Nachlaß Schreiben der Hofprediger Jablonski, Steinberg, Andreae, Warendorf und Noltenius mit der Bitte, dem Th. Knauth die zweite Predigerstelle in Halberstadt zu geben. Berlin, 12. März 1730. (1: Nachlaß Oelrichs, Nr. 487).
Literatur K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1 7 5 2 , 1 / 1 8 7 , 1 0 0 8 ; I I I , 4 2 5 ; A D B , X X X V , S . 6 8 9 ; J Ö C H E R , I, 1 2 1 8 ; D R E Y H A U P T , 1 7 5 5 , I, S . 1 0 9 4 ;
DBA I 1218, 185-189; CLAESSEN, Dietrich Siegfried: Der siegreiche Triumph der von Gott gebohrnen in einerTrauer Rede bey Beerdigung Frau Juliana Elisabeth Steinbergin gebohrnen Linckerin aus I. Joh. V. 4. vorgestellet. Berlin 1714; ACHENBACH, Carl Conrad: DerTag desTodes besser als derTag der Geburt erwiesen, durch das Verlangen der Gläubigen nach einem seeligen Tod, zu Ehren Frau Juliana Elisabeth Steinbergin gebohrnen Linckers Dom. 24. p. Trin. 1714. vorgestellet. Berlin s. a. [1714]; HERING, D. H., Neue Beiträge zur Geschichte der reform. Kirche. Breslau 1786; KUTSCHBACH, K. W.: Chronik der Stadt Küstrin. Küstrin 1849, S. 351; MACHHOLZ, Ernst und Albert Eberhardt STANGE (Bearb.): Lexikon deutscher Familien. Görlitz 1928, S. 125-128; NEUBAUER, Ernst Friedrich: Nachricht von den itztlebenden ev. lutherischen und reformirten Theologen in und um Deutschland. Züllichau 1743, S. 376f.; THADDEN, 1959, S. 208f.; GRÜN, Willy: Speners soziale Leistungen und Gedanken. Ein Beitrag zur Geschichte des Armenwesens und des kirchlichen Pietismus in Frankfurt a. M. und in Brandenburg-Preußen. Würzburg 1934; ENDRES, Rudolf: Das Armenproblem im Zeitalter des Absolutismus. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 34/ 35 (1974/75), S. 1003-1020; GStA Rep. 2, Nr. 10: (Anweisung, daß der Hofprediger und Kirchenrat Steinberg die Armenpflege übernehmen soll); GStA Rep 2, Nr. 11: (Dom-Kirchen Etat de an. 1720; u. a. mit Bezügen für die Hofprediger Jablonski, Achenbach, Claessen, Steinberg, Andreae, Ursinus von Bär); GStA Rep. 2, Nr. 46: (Steinberger 1709-1740; Bestallung [Entwurf] zum Hofprediger, 24. April 1709).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. m.
467
468
Teissier, Antoine
Teissier (Teisserius), Antoine (Pseud.: Le sieur de Lestan; Saint-Amant) * 28. Jan. 1632 Montpellier t 7. Sept. 1715 Berlin Hofhistoriograph, Legationsrat, reform. V N. N., General-Rentmeister der Provinz Languedoc M Tochter von Maurice Baudran, Seigneur de Vestric, Präsidialrat Nîmes (gest. 1647) CED 1683 Susanne Despierres geb. Cambon (Cambou) Collège Orange 1648 Universität Saumur 1660 Advokat Nîmes 1692 Legationsrat 1694 Nachfolger Pufendorfs als Hofhistoriograph 1695 Inspektor des Collège français Antoine Teissier wurde als Sohn des General-Einnehmers der Provinz Languedoc und einer Adligen aus dem Hause Baudran de Vestric geboren und zog nach dem frühen Tod des Vaters mit seiner Mutter nach Nîmes zu Verwandten. Er besuchte die Schule in Lunel und dann das Collège in Orange, dessen Rektor M. Morus, der Vater des berühmten Alexandre Morus, war. Nachdem auch seine Mutter zeitig starb, mußte er die Schule unterbrechen und wurde von einem Onkel aus Anduse/Cevennen aufgenommen, der ihm dann aber die Fortsetzung seiner Ausbildung unter dem Professor David Derodon in Orange ermöglichte. In der Schule zeichnete Teissier sich besonders in den alten Sprachen aus, so daß er schon als Gymnasiast das Neue Testament im griechischen Original lesen konnte. Als Sechzehnjähriger nahm er ein Studium an den Pflanzstätten reformierter Theologie in Montauban und Saumur auf; in einer protestantischen Familie erzogen, war er zwar für den Predigerberuf bestimmt worden, doch mußte er aufgrund gesundheitlicher Probleme das Fach wechseln und wählte nun die Rechtswissenschaft. Nach einer Reise nach Paris, die ihm die Bekanntschaft mit R Pellison (1624-1693) und Valentin Conrart (1603 bis 1675) einträgt, erwarb er in Bourges den Titel des Dr. jur. mit dem Prädikat magna cum laude und ließ sich schließlich als Anwalt in seiner Heimatstadt nieder (1660), wo er sich schnell ein hohes Ansehen erwarb und in den Rat und in das Konsistorium ge-
wählt wurde. Teissier zählte zu den Mitbegründern der Akademie von Nîmes und wurde als 5. Mitglied in der Matrikel geführt. Die Pläne zur Gründung der Akademie reichen bis in das Jahr 1650 zurück, als man sich im Gelehrtenkreise bei dem Marquis de Péraud traf, um gegenseitig Vorträge zu hören und zu diskutieren. Am 28. März 1682 kam es dann zur Gründung einer Akademie nach dem Vorbild der Pariser Académie Française, und zur ersten Sitzung traf man sich am 1. April. Im August 1682 erfolgte die Bestätigung als königliche Akademie; allerdings durfte man nicht den Titel Académie française de Nîmes führen. Zu ihren herausragenden Mitgliedern zählte diese Akademie in ihren Anfangsjahren den Bischof von Nîmes, Jacques Séguier de la Verrière (1612-1687), den Präsidialrat François Annibal de Rochemore sowie die Advokaten Jean Saurin und François Graveroi (um 1636-1694). Graveroi besaß eine Bibliothek von mehr als 4.000 Bänden und eine bedeutende Münzsammlung, um die sich ein numismatischer Gesprächskreis versammelte. Auch der Domherr der Kathedrale von Nîmes, Louis de Trimond dAiglun, war Mitglied der Akademie, die als nahmhafte auswärtige Mitglieder den Mediziner Jacob Spon (1647 bis 1685), den Prior Jacques Demarsolier und den Prior der Kirche St. Jean in Aix, Jean-Claude Bviany,
Teissier, Antoine gewonnen hatte. Die Akademie pflegte durch gegenseitige Besuche Beziehungen zu den Akademien in Paris und in Arles, die seit 1666 bestand. Auf ihren Versammlungen und Vorträgen behandelten die Mitglieder das antike Theater, alte griechische und lateinische Autoren und Themen aus der antiken Numismatik. 1684 konnte auch eine Akademie-Bibliothek angelegt werden. Herrschte zunächst noch der Geist der Eintracht und Toleranz unter Katholiken und Protestanten in der Akademie, so deuteten schon Ende 1683 erste Anzeichen auf eine Beeinträchtigung der Reformierten hin, die ein Vorschein der kommenden Hugenottenverfolgungen waren. Tessier verließ mit seiner Familie am 24. Sept. 1685 seine Heimat und kam am 10. Okt. in Genf an. Die Versuche, sich in Zürich oder Lausanne dauerhaft niederzulassen, blieben erfolglos, so daß er sich 1689 nach Bern wandte, wo er gemeinsam mit Beat Fischer (1641-1698) eine politische Zeitschrift, die Gazette de Berne, gründete. Mit der Genehmigung zur Redaktion der Zeitschrift war eine Instruktion des Berner Rates verbunden, dieTeissier am 1. Mai 1689 erhielt und ihn folgendermaßen beauflagte: 1. seine Berichte mit gebührendem Respekt gegenüber den Ständen zu verfassen und keine Praejudicia in Umlauf zu bringen; 2. nur wahrheitsgemäß zu berichten; 3. nichts, was den Religionen anstößig ist abzudrukken; 4. nichts gegen die Obrigkeit zu veröffentlichen und 5. nur positive Nachrichten aus der Schweiz zu berichten (vgl. dazu Berner Taschenbuch, 1910, S. 215 und MÜLLER, Karl: Die Geschichte der Zensur im alten Bern, S. 185). Bereits ein Jahr später, am 19. Juli 1690, reagierte der Rat auf die Klage des französischen Botschafters, der sich bezüglich der Darstellung Frankreichs in den Berichten beschwert hatte, mit dem Verbot der Zeitschrift. Am 21. März 1691 erhielt Teissier zwar vom Rat noch ein gutes Leumundszeugnis ausgestellt, doch gleichzeitig verwehrte man ihm den Gnadenpfennig, den er für seine Lehrtätigkeit, vermutlich in der französischen Kolonie, begehrte. Teissier wandte sich daraufhin nach Zürich, wo er noch für 16 Monate blieb und Rechtswissenschaft unterrichtete, indem er junge Bürgersöhne an die Lektüre von Grotius' »De jure belli ac pacis libri tres« heranführte. Bereits 60jährig kam Teissier im September 1692 nach Berlin und wurde hier zum kfl. Legationsrat ernannt, 1695 trat er als
Nachfolger von Samuel von Pufendorf das Amt des kfl. Hofhistoriographen an (vgl. DÖRING, D. (Hrsg.): Samuel Pufendorf. Briefwechsel. Berlin 1996, S. 374). In Berlin übersetzte er einige Schriften Pufendorfs ins Französische, darunter dessen lateinisch verfaßte Geschichte des Großen Kurfürsten, doch dieses Manuskript - vier Foliobände - wurde nie gedruckt. Als sachkundiger Kenner des Naturrechts steuerte er vielleicht auch Beiträge zu Etienne —> Chauvins »Nouveau Journal des Schavans« bei. Eine Zeitlang war Teissier für die Erziehung des Kronprinzen, des späteren Königs Friedrich Wilhelm I. tätig. In diesem Zusammenhang stehen auch seine Schriften zur Geschichte der brandenburgischen Kurfürsten und zur politischen Erziehung eines zukünftigen Regenten (»INS T R U C T I O N S DE L'EMPEREUR CHARLES V. A PHILIPPE II. ROI D'ESPAGNE«; »LA VIE D ' E R N E S T LE PIEUX, D U C DE SAXE«; u. a.). 1695 ernannte ihn die Compagnie du Comistoire zum Inspektor des Französischen Gymnasiums, und in dieser Rolle zeigte Teissier sich als Vermittler im Streit zwischen den Theologen und den Lehrern der Schule. Trotz seiner auf eine protestantische Union gerichteten, unorthodoxen Haltung hatte Teissier gute Beziehungen zur Berliner orthodoxen Kirchenleitung; sie machte ihm Konzessionen, die sie anderen verweigerte. Außer M. V. —> La Croze dürfte sich keiner unter den Berliner Refugies so gut in der Gelehrtengeschichte ausgekannt haben wie Teissier, der mit seinem »Catalogus auctorum« eine umfangreiche wissenschaftliche Bibliographie zusammenstellte und mit der Bearbeitung eines Werkes von Jacques-Auguste de Thou (1553—1617) zahlreiche Gelehrten-Biographien des 16. und 17. Jahrhunderts erarbeitete, unter denen sich auch die Namen der Deutschen J. Bugenhagen, U. Hutten, Joachim Camerarius, Valens Acidalius, G. Sabinus u. a. befinden. Teissier starb am 7. Sept. 1715 in Berlin; er scheint der einzige unter den französischen Wissenschaftlern in der Emigration gewesen zu sein, dem Ludwig XIV. das Angebot machte, ihm seinen gesamten Besitz zurückzuerstatten, falls er nach Nimes zurückkehren würde. Teissier hinterließ vier Kinder, von denen die beiden Söhne - einer namens Jean-Jacques und am 11. Jan. 1690 in Bern getauft - eine Militärlaufbahn einschlugen. [JS]
Teissier, Antoine
Werke [Ubers.]: Les Vies de Jean Calvin [von Theodore de Bèze], & de Theodore de Bèze [von A. de La Faye]. Mises en françois. Genève: J . H. Widerhold 1681. 12°. [Vita Johannis Calvini ], (BL: 4867.a. 10; 23: Db 767; C B N , CLXXXIII; vgl. Nouvelles de la Republique des Lettres, juillet 1686). [Ubers.]: Balbani, Niccolö: La vie de Galeas Caraciol, Marquis de Vico : et l'histoire de la fin tragique de François Spiere ! ... Mises en François par le Sieur de Lestan (i.e. Antoine Teissier). Amsterdam : DuFresne, 1682. [12°]. (21: Kg 1704 a; CBN, CLXXXIII: »Istoria délia vita di Galeazzo Caracciolo«, frz.). [Übers.; Hrsg.]: LES E L O G E S DES H O M M E S SAVANS Tirez de l'Histoire de M . de Thou, AVEC DES A D D I T I O N S contenens l'Abrégé de leur vie, le jugement, & le catalogue de leurs Ouvrages. Par A N T O I N E T E I S S I E R Avocat au Présidial de Nimes. P R E M I E R E PARTIE [ - S E C O N D E PARTIE], A G E N E V E , Chez JEAN HERMAN W I D E R H O L D , M . D C . LXXXIII. 12°. (la: Am 1434; Haase, Erich, 1959, S. 574; Rez. in: Nouvelles de la République des Lettres, octobr. 1684, vgl. Bost, H., 1994, S. 404; vgl. auch: Mémoire de Mr. Bayle sur quelques endroits qui le concernant dans les nouvelles additions de M. Teissier aux éloges des hommes Savans [de Thou], paru dans l'art, vii de l'Histoire des Ouvrages Savans de mai 1704, in: Bayle, P.: Œuvres Diverses, IV, La Haye 1737, S. 1 7 5 - 1 7 9 ) ; LES E L O G E S DES H O M M E S SCAVANS Tirez de l'Histoire de M. D E T H O U . AVEC D E S A D D I T I O N S contenant l'Abrégé de leur Vie, le Jugement & le Catalogue de leurs Ouvrages, PAR A N T O I N E T E I S S I E R Conseiller & Historiographe de sa Sérénité Electorale de Brandebourg. P R E M I E R E PARTIE [ - SEC O N D E PARTIE]. Seconde édition revue, corrigée, & augmentée d'un très-grand nombre de remarques. A UTRECHT, Chés FRANÇOIS HALMA, Imprimeur de l'Université, M. D C . XCVI. (la: Am 1436; Rez. von F. B. Carpzow in: ACTA E R U D I T O R U M , 1697, Febr., S. 90f.); N O U V E L L E S A D D I T I O N S AUX E L O G E S DES H O M M E S SAVANS tirez L'HISTOIRE D E MR. D E T H O U , PAR A N T O I N E T E I S S I E R Conseiller d'Ambassade, & Historiograph de Sa Majesté le Roy de Prusse. T O M E T R O I S I E M E on y a joint le Pitheans [PIT H O E A N A , SIVE E X C E R P T A E X O R E FRANCISCI P I T H O E I Anno 1616], A B E R L I N chez A. DUSARRAT, Libraire de la C O U R près le Pont Neuf. M. DCCIV. AVEC PRIVILEGE, (la: Am 1439; Rez. von J. B. Mencke in: Acta Eruditorum, 1704, Oct., S. 4 6 1 - 4 6 4 ) ; LES E L O G E S D E S H O M M E S SAVANS, Tirez de l'Histoire de M. D E T H O U , AVEC DES A D D I T I O N S contenant l'Abbrégé de leur Vie, le Jugement & le Catalogue de leurs Ouvrages, PAR A N T O I N E T E I S S I E R , Conseiller & Historiographe de sa Majesté le Roi de Prusse. T O M E P R E M I E R [ - T O M E Q U A T R I E M E ] . Quatrième Edition revue, corigée, & augmentée, outre un trésgrand nombre de nouvelles remarques, d'un quatrième Tome. A LEYDE. Chez T H E O D O R E HAAK. Marchand Libraire, 1715. [12°]. (la: Am 1443; 11: Gesch. 8926, 4; B 2023: A-719/720; Zürich: Z: IV. EE. 351; mit abgedruckt sind Rezensionen zum Werk aus: Journal de Savans 1685, S. 55; Nouvelles de la République des Lettres, T. 2, S. 226; Rez. in: ACTA E R U D I T O R U M , 1716, Nov., S. 5 1 3 - 5 1 5 ) . [Übers.]: Epitre de S. Clément aux Corinthiens, trad. du grec en François. [Avignon 1685. 12°]. (Bost, H., 1994, S. 408: Übers, ist nach Haag, France Protest. Teissier; Rez. in: Nouvelles de la République des Lettres, octobr. 1684; 2. Aufl. Berlin: Roger 1697). (23: Lg 540). [Übers.]: Première Epitre de S. Chrysostome àThéodore. [Lyon 12°]. (Rez. in: Nouvelles de la République des Lettres, octobr. 1684; vgl. dazu Bost, H., 1994, S. 502: Übers, ist nach Haag Teissier, Edition ist unbekannt; die Edition ist neu aufgelegt worden mit der zweiten Epistel an Theodor und den Episteln zur Olympiade: Berlin: Roger, 1695. 12°. [Epistola ad Theodorum ] (3: Ib 1391). [Übers.]: Sept homélies de Chrysostome. [Paris. 12°]. (Bost, H „ 1994, S. 529: Übers, ist nach Haag, FP, IX, 349Teissier; Rez. in: Nouvelles de la République des Lettres, octobr. 1684). CATALOGUS A V C T O R U M Q U I . L I B R O R V M CATALOGOS, I N D I C E S , B I B L I O T H E C A S , Virorum Litteratorum Elogia, Vitas aut Orationes Funebres, Scriptis consignârunt: AB A N T O N I O T E I S S E R I O , Uno è viginti sex Academiae Regiae Nemausensis adornatus. C V M PHILIPP LABB7EI B I B L I O T H E C A N U M M A R I A in Duas PARTES tributa. I. De Antiquis Numismatibus, Hebraeis, Graecis, & Romanis. II. De Monetis, Ponderibus & Mensuris. E T MANTISSA ANTIQVARI7E SUPELLECTILIS, ex Annulis, Sigillis, Gemmis, Lapidibus, Statuis, Obeliscis, Inscriptionibus, Titibus, similbusque Romanae praesertim Antiquitatis Monumentis collecta. [Abb.]. GENEV7E, Apud S A M V E L E M D E T O V R N E S . M. D C . LXXXVI. [ 1 6 8 6 - 1 7 0 5 ] . 4°. (1: Am 4626a; 21: Ke X I X 19. 4; Rez. in: A C T O R U M E R U D I T O R U M , T. II, [1696], Sect. I, S. 5f.; Rez. in: Nouvelles de la République des Lettres, juillet 1686). Enth. außerdem: Appendix ad catalogum auctorum ... / ab Antonio Teisserio: CATALOGI A V C T O R U M OVI L I B R O R U M CATALOGOS, I N D I C E S , B I B L I O T H E C A S , Virorum Lit-
Teissier, Antoine teratum Elogia, Vitas, aut Orationes Fúnebres, Scriptis consignârunt AUCTUARIUM AN A N T O N I O TEISSERIO, Uno è viginti sex Academiae Regiae Nemausensis adornatum, Sive ejusdem Catalogi Pars Altera, continens fermé bis mille quingentos AVCTORES &c. [Abb.]. G E N E V A , Sumptibus CHOUET, G. D E T O U R N E S , CRAMER, PERACHON, RITTER, & S. DE T O U R N E S . M. DCCV. (1: Am 4626a angeb.; Fortsetzung des Werkes von 1686). [Ubers.]: Heidegger, Johann Heinrich: Traitez du martyre, de la consolation des martyrs et de la chute des saints ... Genève 1687. 8°. (Michaud, 1826, S. 100; CBN, CLXXXIII). [Ubers.]: TRAITÉ DE LA C O N C O R D E ECCLESIASTIQVE DES PROTESTANS, Dans lequel O N FAIT VOIR QVE LA difference des Sentiments qu'il y peut avoir entr' eux ne doit point empêcher leur réünion. A AMSTERDAM, Par CHARLES D U C H E S N E . M. DC. LXXXVII. 12°. (14: 4 A. 5186). [Ubers.]: EXHORTATION Adressée aux PROTESTANS Contenant les raisons qui doivent les obliger à se reünir ensemble. A AMSTERDAM, Par CHARLES D U C H E S N E , M. DC. LXXXVII. 12°. (14: Th. ev. polem. 1685, 1; 24: Theol. oct. 17839). [Ubers.]: Traité de la Religion Chrétienne, par rapport á la vie civile &c. Trajecti ad Rhenum 1687. (Pufendorf, S. v.: De habitu religionis christianae ad vitam civilem, frz.; MISCELLANEA LIPSIENSIA, T. V (1717), S. 393-396; Aufl. Utrecht: Schouten 1690). (1: Fq 7606; 3: If 957 b/5). [Anon.]: HISTOIRE DE LA N E G O C I A T I O N DES AMBASSADEURS Envoyez AU D U C DE SAVOYE, Par LES C A N T O N S EVANGELIQUES. L'ANNEE M D C LXXXVI. Imprimé M D C . XC. [Geneva ?; Antoine Teissier ?]. 12°. (1: Ro 801: eingeklebter Zettel: »Verf.: Teissier, Antoine«; 24: H B 3541; engl. Ubers.: The history of the negotiation of the ambassadours ... London: Baldwin, 1690; Histoire de la négociation des Ambassadeurs envoyez au Duc de Savoye par les Cantons Evangeliques l'année 1686. [By Antoine Teissier?] Préface de C. Dufayard. Montiers-Tarantaise [reprinted], 1898. 8°. (BL: 9305.bb. 29). [Ubers.]: LES DEVOIRS DES H O M M E S ET DES CITOYENS, SUIVANT LA LOI NATURELLE. Ouvrage composé en Latin par Mr. le Baron de Puffendorf. Et mis en François Par Antoine Teissier. Conseiller & Historiographe de Sa Sérénité Electorale de Brandebourg. A BERLIN, Chez ROBERT ROGER, Imprimeur & Libraire de S. A. E. M.DC.XCVI. [12°]. [De officiio hominis et civis iuxta legum naturalem libri duo, frz.]. (1: Fl 4898; B 2023: A739). [Hrsg.; Ubers.]: I N S T R U C T I O N S DE L'EMPEREUR CHARLES V. A PHILIPPE II. ROI D'ESPAGNE, ET DE PHILIPPE II. AU PRINCE PHILIPPE SON FILS. Mises en François, our l'usage de Monseigneur le Prince Electoral, par Antoine Teissier, Conseiller & Hist, de S. S. E. de Brandebourg. A BERLIN. Chez ROBERT ROGER, Imprimeur & Libraire de la Cour. M. DC. XCIX. 12°. [Übers, aus dem Italian.]. (14: 3 A. 6109; B 2023: A-732, 2; BL: 8410.aaaa. 4.); Instructions de l'Empereur Charles V. a Philippe II. Roi d'Espagne et dePhilippe II. au Prince Philippe sons fils / mises en françois ... par Antoine de Teissier. - 2. éd. à laquelle on a joint la méthode qu'on a tenue pour l'éducation desenfants de France ... La Haye: van Dole, 1700. (21: Fo I 138; 24: Pol. oct. 2501); Instruction ... à Philippe II ... nouvelle édition. La Haye 1788. (CBN, CLXXXIII). [Ubers.]: Les Lettres choisies de Jean Calvin, mises en françois pour l'usage de Monseigneur le Prince Royal, par A. Teissier. Cologne sur la Spree: Liebpert 1602 [1702], (BL: 3900.aa. 21; 23: Li 1199). [Ubers.]: ABRÉGÉ DE L'HISTOIRE DES IV. MONARCHIES, Traduit du Latin de Jean Sleidan. Pour l'usage de Monseigneur le Prince Electoral. Par A. Teissier, Conseiller, & Historiographe de S. S. E. de Brandebourg. A BERLIN, Chez ROBERT ROGER, Imprimeur & Libraire de S. S. Electorale. M. D C C . 12°. (14: Hist. univ. A 1082; 3: Na 1020 d). [Fredro, Andrzej Maksymilian; Teissier, Antoine]: Instructions morales, & politiques Cologne sur la Spree, U. Liebpert, imprimeur de S. S. E. de Brandeborg 1702. (Library of Congress). Conversation sur le livre de Télemaque. Entre la R[eine]. & le P[rincej. R[oyal], A Cologne, chez Pierre Marteau. M.DCCIII. An: Fénelon, François de Salignac de la Mothe: Avantures de Telemaque, fils d'Ulysse, ou Suite du Quatrième Livre de l'Odyssée d'Homer, servant d'Instruction à Monseigneur le Duc de Borgogne. 1722. (1: Xx 7266a; vgl. auch: Kapp, Volker: Conversation sur le livre de Télemaque. In: DIXHUITIÈME SIÈCLE 14 (1982), S. 221-229 m. Textabdruck). ABREGE DE L'HISTOIRE DES ELECTEURS DE BRANDEBOURG PAR DEMANDES & REPONSES, Composé Par A. Teissier Conseiller des Ambassades, & Historiographe de sa Majesté le Roy de Prusse, à BERLIN, Chez A. DUSARRAT Marchand libraire la Cour à la Place Roiale devant le Chateau. l'An. 1705. AVEC PRIVILEGE. (14: Hist. Brand. 235). Enth.: Suite de l'histoire des électeurs et margraves de Brandebourg, contenant les
Teissier,
Antoine
derniers heures de Frederic Guillaume, le grand électeur de Brandebourg. Berlin 1705. (Othmer, S. C., 1970, S.215f.). [Ubers.]: La vie d'Ernest-le-Pieux (duc de Saxe), trad. Du latin d'Eyringius. Berlin 1707. (1: Ss 4134 ehem.; 3: Pon Wd 863; 3: Nh 1502); La Vie d'Ernest le Pieux, Duc de Saxe. Nouvelle édition, revue, etc. Berlin, 1707. [12°]. (14: Hist. Sax. B. 359); LA VIE D'ERNEST LE PIEUX, D U C D E SAXE, Par ANTOINE TEISSIER, Conseiller des Ambassades, & Historiographe de sa Majesté le Roi de Prusse. NOUVELLE EDITION. A Halle, M D C C XLI. (1: Sa 4142 a); Nouv. édition, Berlin 1741 (3: Ib 2935 angeb.); Nouv. ed., revue, corr. & augm. Halle: Maison des Orphelins 1752. [12°]. (1: Ss 4150 ehem.; 3: Nh 1502 b); Halle: Maison des Orphelins 1761; Halle 1769 (1: Ss 4154; 3: Pon Wd 863 c); Halle 1779 (1: Ss 4158 ehem.); dt. Übers.: Biographie Ernst des Frommen Herzogs zu Sachsen / nach demTeißier. Quedlinburg; Blankenburg: 1783. (14: Hist. Sax. B. 362); La Vita d'Ernesto il Pio duca di Sassonia. Tradotta da Giovan. Bald. Groepler [Joh. Balthasar Gröpler]. Hala: Gebauer 1756. [La Vie d'Ernest le Pieux, Duc de Saxe, ital.] (1: Ss 4171 ehem.; 3: Pon Wd 864). [Ubers.]: LES VIES DES ELECTEURS D E BRANDEBOURG, D E LA MAISON DES BURGRAVES D E NURENBERG, AVEC LEUR PORTRAITS, ET LEUR GENEALOGIES, OUVRAGE. C O M P O S E EN LATIN PAR JEAN CERNITIUS, VICE-REGISTRATEUR DES ARCHIVES ELECTORALES, ET MIS EN FRANCOIS PAR ANTOINE TEISSIER, CONSEILLER DES AMBASSADES, ET HISTORIOGRAPHE D E SA MAJESTE, LE ROY D E PRUSSE. BERLIN, C H E Z JEAN MICHEL RÜDIGER, LIBRAIRE D U ROY. 1707. [2°]. [Cernitius, Johann: Decem e familia Burggraviorum Nurnbergensium Electorum Brandenburgicorum icônes, ad vivum expressae, eorumque res gestae, frz.]. (14: Hist. Brandenb. 8; 3: Nf 441, 2°; Rez. in: LE JOURNAL DES SÇAVANS, 18. Juin 1708, S. 393-398). ABRÉGÉ D E LA VIE D E DIVERS PRINCE. Illustres, avec des Reflexions Historiques sur leur conduite, & sur leur actions. PAR ANTOINE TEISSIER, Conseiller des Ambassades, & Historiographe de sa MAJESTÉ LE ROI de PRUSSE. A AMSTERDAM, M.D.C.C.X. [12°]. (14: Hist. misceli. B. 543; 24: Allg. G.oct. 2253).
Nachlaß Ubers, von Pufendorfs >Geschichte vom Kurfürst Friedrich Wilhelm, dem Großen< ins Französische. (Oelrichs, 1752, S. 113; l : M s . Boruss. Fol. 699 ehem.; 1875 an das Staatsarchiv abgegeben).
Literatur [Anon.] ELOGE D E M. TEISSIER Conseiller d'Ambassade & Historiographe du Roi de Prusse. In: NOUVELLES LITTERAIRES, C O N T E N A N T Ce qui se passe de plus considérable dans la République des Lettres. T O M E IV. SUPPLEMENT Des Nouvelles Littéraires du 15. Août 1716. A LA HAYE, Chez HENRI D U SAUZET, dans le Hofstraat, près de la Cour. M.DCC.XV, S. 129-144. (la: Ad 3015); Archives Biographiques Françaises, I, 980; KÜSTER 1 7 4 3 , 3 1 4 , 3 5 1 , 5 0 0 , 5 7 2 ; KÜSTER 1 7 6 8 , 1 , 1 7 0 ; ZEDLER, B d . 4 2 , 1 7 4 4 , S p . 6 2 2 f . ; OELRICHS, 1 7 5 2 , S . 1 1 3 ; GACHET
D'ARTIGNY: Nouveaux mémoires d'histoire, de critique et de Littérature, T. 1, S. 287ff.; KÖNIG, III, S. 72; MISCELLANEA LIPSIENSIA, T. V (1717), S. 393-396 [Nachruf]; NICERON, J. P.: Mémoires pour servir à l'histoire des hommes illustres. Paris 1727-1745, vol. 5, S. 256-272; HAAG IX, 349; MICHEL, Nicolas: Histoire littéraire de Nîmes. Paris 1854, S. 32-46; MÉNARD, Léon: L'Histoire civile, écclésiastique et littéraire de la ville de Nîmes. 7 vol. 17501758; LIOTARD, Ch.: Mémoires de l'Academie. 1885; SIMON, Joseph: Documents inédits pour servir à l'histoire de l'Académie de Nîmes. 1896; TERRIN, Charles: Histoire de l'Académie de Nîmes. 1933-1935, S. XVI-XL; ROCHE, Daniel: Le Siècle des lumières en province. Académie et académiciens provinciaux. 1680—1789. 2 vol. Paris, La Haye 1978; L'Académie de Nîmes : (1682-1982); documents réunis à l'occasion du tricentenaire de sa fondation. Ville de Nîmes, Musée des Beaux-Arts, 15 mai-30 juin 1982. Nîmes, 1982; BOST, Hubert: Un >IntellectueI< avant la lettre: Le journaliste Pierre Bayle (1647-1706). L'actualité religieuse dans les NOUVELLES D E LA RÉPUBLIQUE DES LETTRES (1684-1687). Amsterdam 1994; OTHMER, Sieglinde C.: Berlin und die Verbreitung des Naturrechts in Europa. Kultur- und sozialgeschichtliche Studien zu Jean Barbeyracs Pufendorf-Übersetzungen und eine Analyse seiner Leserschaft. Mit einem Vorwort von Gerhard Oestreich. Berlin 1970. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 30); GStA Rep 122, Nr. 3a, Nr. 6: (fol. 72 : 11. Sept. 1699: Teissiers Abrégé der Historie Chur-
fürst Friedrich Wilhelm glorwürdigts Andenckens sollen Sturm und Cuno examiniren . . . »was sich etwa darin praejudicirlich finden würdet wohl zu notiren« [Justiz-Rat Joh. Sig. Sturm und Archivar Joh. Jac. Cuno]; f. 90: zu Teissiers literarischen Arbeiten, insb. seiner »Instruction Morale et politique«); GStA Rep. 122, 3a. 5: (fol. 2 3 - 2 7 , 31, 44: Ubersiedlung Teissiers nach Berlin); AFrD: [Reg. Cons.] 1/2, fol. 288v (Teissiers Arbeit im Schulwesen).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Slg. Hansen, Staats- u. Standespers. Bd. 43, Nr. 64; 1: Ms. Boruss. fol. 393, 3.
474
Theringf Lucas Heinrich
Thering, Lucas Heinrich (Pseud.: pHilaLeTHa) * 18. Jan. 1648 Stendal t 11. M ä r z 1722 Cölln Theologe, luth. V Tobias T., Stadt- u. Landphysikus M Dorothea geb. Krause OD I. 1674 Regina Agatha geb. Schönebeck (gest. 1714) K 7 Kinder, u. a. Benedikt Heinrich T., Pastor zu Barleben; Johann Lucas T., kgl.-preuß. Ober-Appellations- sowie Hof- und Kammergerichtsadvokat Schulen in Aschersleben, Schöningen und Braunschweig 1 6 6 6 - 1 6 6 9 Universität Helmstedt Hofmeister in Küstrin 1669 Rückkehr nach Stendal, später Haus1671 lehrer in Seeburg und Halberstadt Feldprediger im Regiment des späteren 1672 Landgrafen Friedrich II. von HessenHomburg; Teilnahme am Feldzug gegen Frankreich 1673
1676-1691 1691-1722
Pastor Substitutus zu St. Marien in Stendal, danach Subdiakon an der Domkirche Stendal Diakon zu St. Petri in Cölln Archidiakon
Lucas Heinrich Thering wurde am 18. Jan. 1648 im altmärkischen Stendal geboren. Sein Vater Tobias Thering, der aus Kochstadt im Fürstentum Halberstadt stammte (wo der Großvater Heinrich Thering als Pfarrer tätig war), hatte zum Doctor Medicinae promoviert und bekleidete in Stendal das Amt eines Stadt- und Landphysikus. Die Mutter Dorothea war eine Tochter des Syndikus zu Nordhausen und Advokaten bei der Halberstädtischen Regierung, Lucas Krause. Auch die Großmutter Catharina entstammte als Tochter des Halberstädtischen Gerichtssekretärs Heinrich Angerstein einer Beamtenfamilie (die genealogisch-biographischen Informationen nach den Personalia der Leichenpredigt von Johann Gustav R E I N B E C K ) . Lucas Heinrich besuchte zunächst die Schule in Aschersleben, wo ihn Konrektor Melchior unterrichtete. Nachdem der Vater von Stendal nach Halber-
stadt gezogen war, kam der Sohn 1663 in die Fürstenschule von Schöningen, wo er seine Ausbildung unter dem berühmten Rektor Johann Joachim Mader ( 1 6 2 6 - 1 6 8 0 ) fortsetzte, bis er 1664 ans Gymnasium zu Braunschweig wechselte, das zu jener Zeit Martin Teupelius (Teubel) leitete. Nachdem sich Thering bereits am 15. Nov. 1659 an der Universität Helmstedt dem »ritus depositionis«, der Deposition als Voraussetzung für die Immatrikulation, unterworfen hatte, schrieb er sich als neunzehnjähriger Studiosus am 19. Juni 1666 in die Matrikel ein ( H I L L E B R A N D , 1981, S. 139 U. 174; während der erste Eintrag »Stendaliensis« auf den Geburtsort verweist, benennt der zweite Eintrag »Halberstadiensis« die Zugehörigkeit der Familie zum Halberstädtischen Fürstentum). Da das Rektorat immer in den Händen des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg lag, in jener Zeit war dies Herzog Georg Wilhelm, nahm die Immatrikulation der Prorektor beziehungsweise Vizerektor vor, bei Thering der Theologieprofessor Friedrich Ulrich Calixt (1622 bis 1701). An der Universität Helmstedt hörte er die Professoren Gerhard Titius (Titz, 1 6 2 0 - 1 6 8 1 ) , Gebhard Theodor Meier ( 1 6 3 3 - 1 6 9 3 ) und Heinrich Wiedeburg, damals noch Magister und später Doctor und Professor theologiae, unter dessen Präsidium er 1668 disputierte.
Thering, Lucas Heinrich Als seine Eltern im Gefolge der Pest 1669 ihr Hab und Gut verloren, mußte Thering seine Universitätsstudien abbrechen und sich eine Tätigkeit zum Lebensunterhalt suchen. Diese fand er in Küstrin, wohin ihn der Kommandant der Veste, Georg von der Marwitz (gest. 1679), als Hofmeister für seine Söhne berief. Hier blieb er zwei Jahre, bis ihn 1671 sein kranker Vater nach Stendal zurückrief. Die allmähliche Besserung des Gesundheitszustandes seines Vaters erlaubte dem Sohn zwar eine erneute Anstellung, diesmal als Hauslehrer des ältesten Sohnes von Christian Wilhelm Hahn (gest. 1704), dem damaligen Inhaber der Herrschaft Seeburg, doch schon im September desselben Jahres kehrte Thering nach Stendal zurück, wo er seinen Vater bis zu dessen Tode am 1. Okt. 1671 pflegte. Anschließend mußte er sich zunächst um seine verwitwete Mutter und die einzige Schwester kümmern; wegen der langwierigen Krankheit des Vaters und die auch Stendal heimsuchende Pest lebte die Familie nun in recht dürftigen Verhältnissen. 1672 wurde Thering fiir einige Monate vom Prediger zu St. Martin in Halberstadt, Meschmann, als Schullehrer aufgenommen. Als sich seine Hoffnungen, das vakante Konrektorat an der hiesigen Martinsschule zu erhalten, zerschlugen, folgte er im September 1672 einem Ruf als Feldprediger im Reiterregiment des späteren Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Homburg, der als General im brandenburgischen Heer Dienst tat und durch das Kleistsche Drama »Prinz von Homburg« in die deutsche Literaturgeschichte einging, und nahm unmittelbar darauf an einem Feldzug gegen Frankreich teil. Nach dem Sonderfrieden von Vossem am 21. Juni 1673 wurde sein Regiment, das zuletzt in Stendal Quartier genommen hatte, abgedankt, und Thering erhielt eine Stelle als Substitus des emeritierten Pastors zu St. Marien in Stendal, Johannes Scultetus. In jener Zeit, am 18. Okt. 1674, heiratete Thering Regina Agatha, die 1651 geborene Tochter des Stendaler Bürgermeisters Benedikt Schönebeck. Früh verwaist und von Vormündern erzogen, starb sie nach 40 Ehejahren 1714 noch vor ihrem Mann. In dieser Ehe wurden sieben Kinder geboren, von denen Dorothea Sophia und Tobias Gottlieb im Kindesalter starben und ein Sohn tot geboren wurde. Die älteste Tochter Anna Regina heiratete den damaligen kgl.-preußischen Geheimen Kammerdiener Samuel Schmiel und starb nach sechsjähriger Ehe, die ande-
re Tochter Maria Judith ehelichte den kgl.-preuß. Geh. und Ober-Appellations- sowie Ravensbergischen Appellationsgerichtsrat Joachim Christian Lüdecke. Der älteste Sohn Benedikt Heinrich wurde Pastor zu Barleben bei Magdeburg, und der jüngste Sohn Johann Lucas war beim Tode seines Vaters kgl.preuß. Ober-Appellations- sowie Hof- und Kammergerichtsadvokat. Nachdem Thering eineinhalb Jahre als Substitus zu St. Marien tätig gewesen war, wurde er Anfang 1675 zum Subdiakon an die Stendaler Domkirche berufen. Noch im Nov. 1675 erhielt er einen Ruf als Diakon zu St. Petri in Cölln, den er jedoch zunächst ablehnte. Ais ihm 1676 erneut die Vokation angetragen wurde, sagte er schließlich zu. Fast 50 Jahre wirkte Thering bis zu seinem Tode 1722 als Prediger und Seelsorger in Cölln, von 1691 an als Nachfolger des Andreas von Pawlowsky ( 1 6 3 1 - 1 6 9 1 ) auf dem Archidiakonat, zuletzt auch als Senior des gesamten lutherischen Ministeriums der Residenz. In den Quellen wird seine »Liebe zur Gottseeligkeit« besonders hervorgehoben und hinzugefügt, daß sich diese schon zu einer Zeit erwiesen habe, als in der kurbrandenburgischen Residenz diejenigen, »welche einen etwas mehr als gemeinen Ernst der Gottseeligkeit zu beweisen suchten/ und an welchen sich etwa einige besondere Merckmahle einer besondern Göttlichen Gnaden=Krafft herfür that/ für Jrrgeister/ Qväcker und Fantasten« gehalten wurden (zitiert nach REINBECK, 1722, S. 35). So habe er einen Cöllnischen Kaufmann namens Ludecus (gest. 1690) unterstützt, der als »Wunderheiler« mit seinen Gebeten für beträchtliches Aufsehen sorgte und von den meisten Geistlichen als Phantast getadelt wurde. Deswegen von anderen Predigern öffentlich angegriffen, rechtfertigte sich Thering in einer Anfrage an die theologische Fakultät der Universität Kiel. In diesem sogenannten »Facti Species« (in welchem der Betreffende mit versetzten Buchstaben »Sucedul« genannt wird) schilderte er den ganzen Fall und warf am Ende seiner Darstellung einige Fragen zu seinem Verhalten auf, die von den Kieler Theologen in ihrem »Responsum« vom 30. Mai 1685 ganz im Sinne der Auffassungen Therings beantwortet wurden (»Facti Species« und »Responsum« der theologischen Fakultät Kiel sind der Leichenpredigt von Johann Gustav REINBECK aufThering beigebunden). O b mit dem in diesem Zusammenhang erwähnten und dem Cöllnischen Kaufmann besonders nahestehenden Prediger,
475
476
Thering, Lucas Heinrich der schwer erkankt war und nach einem Gebet von Ludecus nach erstaunlich kurzer Zeit wieder seine Amtspflichten verrichtet haben soll, Thering gemeint war, ist nicht sicher; doch geht aus der Anfrage hervor, daß er der Beichtvater des Ludecus war. Auf jeden Fall machen die Vorgänge um den »Wunderheiler« deutlich, daß Thering zumindest zu Beginn seiner Amtszeit zeitweise in den Sog radikal-pietistischer Strömungen gelangt war. Auch geriet Thering mehrfach in Konflikt mit seiner Obrigkeit. Wir erfahren dies aus der vom Cöllnischen Propst Frantz Julius —» Lütkens angelegten und 1926 im Druck erschienenen Sammlung der Cöllnischen Konsistorialabschiede. So wurde Thering schon am 27. Febr. 1677, ein Jahr nach seiner Berufung zum Diakon zu St. Petri, vom damaligen Cöllnischen Propst Gottfried Lange (1640-1687) »wegen Recommendirung seiner aus dem Englischen verteutschten Bücher« verhört (BONIN, 1926, S. 69; um welche Schriften es sich hierbei gehandelt hat, ist nicht überliefert). Für den 6. März 1683 notierte Lütkens: »Lucas Henr. Thering hat ein Buch ohne Censur außerhalb Landes drucken laßen, und wird deßwegen vom Hoff Fiscal belanget.« (BONIN, 1926, S. 70.) Dabei dürfte es sich wohl um die Schrift »Der verborgene und wiedergefundene Schatz zur warhafften Glaubens= und Communions=Ubung aus des Seel. Lutheri Schrifften« gehandelt haben, welches 1683 in Wittenberg erschien und 1702 in Gießen erneut gedruckt wurde. Doch auch wegen seiner Predigttätigkeit erregte Thering Unwillen. So heißt es unter dem Datum des 24. Okt. 1682: »Der Hoff Fiscal Stoschius [Frantz Heinrich Stoschius] klaget wieder Lucas Henrich Thering, Diaconum in Cölln, und weil dieser Beklagter nicht gestehet, daß er ein und anders auff der Cantzel also, wie es in dem Concept der gehaltenen Predigt geschrieben worden, der Gemeinde vorgeprediget, auch wegen eines und andern, so in dem Concept stehet, sich erkläret hat, so muß auch noch eine Erklärung aufF der Cantzel geschehen, gestalt den ein Formular ihm deßwegen zugestellet werden soll, daß er solches auff der Cantzel anziehen könne.« (BONIN, 1926, S. 69f.) Thering war vom Hoffiskal verhört worden, weil er sich in einer Predigt gegen eine kfl. Verordnung von 1682 betreffend die Zeremonien bei den Begräbnissen auf dem Friedhof zu der Gertraudenkirche geäußert haben soll. Der Prediger rechtfertigte sich damit, daß er in seiner Predigt die betref-
fenden Worte im Konzept aus der Konkordienformel übernommen und nicht die Intention gehabt habe, sich der kfl. Verordnung zu widersetzen oder gar den Kurfürsten anzugreifen. Doch da nach Auffassung des Hoffiskals die belastenden Äußerungen gefallen seien, wurde Thering vom Konsistorium beauflagt, eine von diesem vorbereitete Deklaration von der Kanzel zu verlesen (Schreiben über Therings Streit mit dem Hoffiskal Frantz Heinrich Stoschius wegen seiner Predigt [1682], in: GStA Rep. 47 C 4 Nr. 15792: Generalia von Stiftssachen Coelln an der Spree 1525-1699, Bl. 27-34; Bl. 41 die kfl. Bestätigung über das Ablesen der entsprechenden Deklaration von der Kanzel, dat. 10. Nov. 1682). Mißfallen am kurfürstlichen Hofe löste auch Therings Festhalten an der traditionellen Privatbeichte aus, nachdem Kurfürst Friedrich III. am 16. Nov. 1698 in einem »DECISUM, Wegen der Freyheit Des Beicht=Stuhls« den Beichtzwang vor dem Abendmahl aufgehoben sowie die Beichtfreiheit gewährt und damit den vom Diakon zu St. Nicolai, Johann Caspar Schade (1666-1698), ausgelösten sogenannten Berliner Beichtstuhlstreit beendet hatte. Obwohl Beichtstuhl und Privatbeichte in ihrer alten Form bestehen blieben, durften doch Gläubige, die aus Gewissensgründen die Privatbeichte ablehnten, aber sonst einen christlichen Lebenswandel führten, nicht mehr vom Abendmahl zurückgewiesen werden. Entsprechend der kurfürstlichen Verordnung hatte sich der Tischler Hans Caspar Meerettig Anfang Dez. 1698 mit zwei anderen Bürgern bei Thering gemeldet und für den 2. Adventssonntag seine Teilnahme am Abendmahl ohne vorherige Privatbeichte angekündigt (die ganze Angelegenheit mitgeteilt bei OBST, 1972, S. 116-119). Thering verwies den Kommunikanten an den Archidiakon von St. Nicolai, Johann —> Schindler, der ebenfalls ablehnte; auch Therings Predigerkollege von St. Petri, Peter Siegmund —> Pape, und der Archidiakon zu St. Marien, Andreas —» Rittner, versagten sich dem kurfürstlichen Decisum. Meerettig kam trotzdem zum Abendmahl und blieb solange vor dem Altar stehen, bis ihm Thering und Pape — um weiteres Aufsehen zu vermeiden — schließlich doch Brot und Wein reichten. Schon am nächsten Tag beschwerten sich beide Prediger beim Konsistorialpräsidenten Paul Freiherrn von Fuchs (1640 bis 1704), daß sie von dem Tischler zur Erteilung des Abendmahls genötigt worden seien. Doch Fuchs war, unterstützt vom Propst zu St. Nicolai, Philipp Jakob
Thering, Lucas Heinrich Spener (1635-1705), entschlossen, das kurfürstliche Decisum gegen den Widerstand der orthodoxen Geistlichen durchzusetzen. Ein von Spener vorgezeichneter und von Fuchs erarbeiteter kurfürstlicher Erlaß vom 18. Dez. 1698 warf den Predigern vor, sie würden bei der Vorbereitung der Gläubigen auf das Abendmahl diese mit zu schweren Fragen verwirren, um einen Vorwand für ihre Abweisung zu haben, und drohte eine Untersuchung des Vorfalls an; gleichzeitig wurden den Predigern bis zur endgültigen Entscheidung jene 200 Taler Gehaltszulage gesperrt, die sie gemäß dem kurfürstlichen Decisum als Ersatz für das bisher übliche Beichtgeld bekommen sollten. Thering und Pape, die sich auf ihr Gewissen beriefen, welches ihnen nicht gestatte, das Abendmahl ohne vorherige Privatbeichte zu erteilen, verteidigten sich wenige Tage später in einem ausführlichen Bericht an den Kurfürsten; der Archidiakon zu St. Marien, Andreas Rittner, schloß sich ihnen mit einem fast gleichlautenden Schreiben an, das auch Rittners Amtskollege, der Diakon Daniel —> Bandeco, unterzeichnet hatte. Doch der Hof war entschlossen, den Widerstand gegen das Decisum zu brechen. Noch vor dem Weihnachtsfest mußten sich Thering und Pape vor dem Konsistorium verantworten. Zunächst konnten sie noch ausweichen und auf ihre Eingabe an den Kurfürsten verweisen. Doch als ihnen am 30. Dez. 1698 mit einer neuen Vorladung vor das Konsistorium die Amtsentsetzung angedroht wurde, gaben die Prediger - auch die Geistlichen von St. Marien — am 3. Jan. 1699 ihren Widerstand gegen die Gewährung der Beichtfreiheit auf und unterwarfen sich der kurfürstlichen Order. Überliefert sind 14 Briefe, die Thering in den Jahren 1 6 9 4 - 1 7 1 7 an August Hermann Francke (1663 bis 1727) in Halle schrieb und die heute im Archiv der Franckeschen Stiftungen aufbewahrt werden. In ihnen geht es zumeist umTherings Söhne, die bei Francke in Halle ausgebildet wurden - der Vater bedankte sich wiederholt für deren Förderung. In seinem Brief vom 24. Mai 1698 bat Thering Francke, seinen Paten, den Sohn des »hiesigen Predigers Koppen« [wohl gemeint der Prediger zu Lichtenrade und Buckow, Michael Koppen (um 1649-1723)], in die Anstalten aufzunehmen (AFSt/H C 246, 7). Nachdem der älteste Sohn Benedikt Heinrich Thering Halle verlassen hatte, kam der Briefwechsel offensichtlich zum Erliegen - erst am 16. Mai 1707 meldete sich der Cöllnische Archidiakon erneut. Er
schrieb an Francke, daß sein Sohn jetzt in Gießen studiere und bei Johann Heinrich May (Majus, 1653 bis 1719) Haus- und Tischgenosse sei und daß er jemandem für Joachim Justus Breithaupt ( 1 6 5 8 - 1 7 3 2 ) die Disputation mitgegeben habe, die sein Sohn in Gießen unter May gehalten hatte. Nun habe er noch einen Sohn, Johann Lucas Thering, den er gern ans Pädagogium schicken würde. Therings Briefwechsel mit dem Hallischen Pietisten belegt, daß die Anziehungskraft der Franckeschen Anstalten über den Kreis der eigentlichen pietistischen Prediger hinausreichte. Therings Werkverzeichnis umfaßt außer Leichenpredigten und Epicedia mehrere Erbauungsschriften sowie emblematische und Symbolbücher; einige Werke soll er dabei unter dem Pseudonym »pHilaLeTHa« veröffentlicht haben (vgl. KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II,
S. 590, jedoch wären dann bei den im Pseudonym großgeschriebenen Initialen H[einrich] L[ucas] TH[ering] die beiden Vornamen vertauscht). Besonders zu erwähnen ist seine Schrift »THEOLOGIA IN SYMBOLIS, Veteris & Novi Testamenti«, die 1716 in Berlin erschien. Thering widmete das 56 Seiten lange Werk den reformierten Predigern in der preußisch-brandenburgischen Residenz, an ihrer Spitze dem Hofprediger, Konsistorialrat und Bischof Benjamin —> Ursinus von Bär. Der lutherische Archidiakon von St. Petri zu Cölln, mit 68 Jahren zu jener Zeit auch Senior des geistlichen Ministeriums, hatte in seine Polemik über die Symbolik des Alten und Neuen Testaments ein Blatt mit chinesischen Schriftzeichen, ihrer Aussprache und lateinischen Ubersetzung einbinden lassen und mit der Anmerkung »Ex Lexico Sinico ... hsec excerpta sunt quod asservatur in Bibliotheca Regia Berolinensi, cum magno Sinensium librorum apparatu« versehen. Dabei hob er die Verdienste zweier Sinologen, des vormaligen Propstes von St. Nicolai, Andreas Müller ( 1 6 3 0 - 1 6 9 4 ) , und des ehemaligen kfl.-brandenburgischen Leibarztes Christian Mentzel ( 1 6 2 2 - 1 7 0 1 ) , um die Erstellung eines chinesischen Wörterbuches hervor. So ist diese Passage des Theringschen Werkes - auch im Hinblick auf die Widmung - ein Nachklang der vormaligen Streitigkeiten aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts zwischen dem lutherischen Propst Müller und dem reformierten Frankfurter Theologieprofessor Elias Grebenitz ( 1 6 2 7 - 1 6 8 9 ) , der seinerzeit in dogmatischer Engstirnigkeit gegen den Gebrauch der chinesischen Schrift geeifert hatte, da sie als Bilder-
477
478
Thering, Lucas Heinrich schrift bei der Nennung des Namens Gottes gegen ein reformiertes Gebot verstoße und deshalb Teufelswerk sei, und der Müller nicht nur der Ungelehrtheit und falschen Schrifterklärung, sondern auch des Bilderdienstes, der Heuchelei und der Gotteslästerung bezichtigt hatte. Thering erlitt am 6. Febr. einen Schlagfluß und starb am 11. März 1722 in seinem 75. Lebensjahr in Cölln (die Grabinschrift ist mitgeteilt bei KÜSTER/ MÜLLER, II, 1752, S. 590). In seiner Leichenpredigt auf den Verstorbenen sprach der Propst von St. Petri, Johann Gustav Reinbeck ( 1 6 8 3 - 1 7 4 1 ) , über das Bibelwort »Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben« (Offenbarung Joh. XIV, 13) und rühmte Therings Liebe
zur Gottseligkeit, seinen Fleiß in seinem Amte und seine Verträglichkeit. In seiner Standrede verglich Christian —» Campe, bislang Extraordinarius und durch Therings Ableben und den Aufstieg Peter Siegmund —> Papes ins Archidiakonat nunmehr neuer Diakon zu St. Petri, den Verstorbenen mit dem biblischen Abraham, der als Knecht Gottes und Prediger des Herrn Gott und Christus verherrlicht habe (Joh. VIII, 56). Unter den zahlreichen Epicedien, die Therings Kinder und Enkelkinder, andere Verwandte und nahe Freunden verfaßten, ist auch eines des bekannten radikalen Pietisten und Schwärmers Johann Wilhelm Petersen ( 1 6 4 4 - 1 7 2 4 ) . [LN]
Werke Exercitatio Philosophica De Summo Hominis Bono Theoretico: Quam ... Amplißima Facúltate Philosophica benevole consentiente In Illustri Academia Julia Praeside M. Henrico Wideburgio publico Eruditorum Examini sistet Lucas Henricus Thering Halberstadiensis. In Magno Juleo ad d. Januar. Helmestadii, Typis Jacobi Mülleri. M D C LXIIX. [Helmstedt 1668; 4° (8°)] (23: S: Alv.: X 150, 91; 23: H: Yx 30. 8° Heimst., 36). Hochzeitsgedicht für Johann Christian Kratz und Catharina Kratz geborene Schultze, am 15. Sept. 1674. Stendal: Freitag [1674; 8°] (1: G 6644, 2 ehem.). Leich=Predigt aus 2. Tim. II. 8. bey der Leiche Fr. Annen Wedigen Herr Sam. Müllers Rectoris in Cöln nachgelassenen Witbe gehalten. Cölln 1676 [4°] (Küster, 1731, S. 205). Eine Leich=Predigt/ Welche aus dem Propheten Micha 7. v. 7. 8. 9. gehalten worden/ Bey Beerdigung des weiland WolEhrenvesten/ GroßAchtbarn und Kunsterfahrnen Hrn. Christoff Peutzern/ Apothekers in der Churfürstl. Brandenb. Residentz und Veste Cölln/ Von LUCA HEINRICO Thering/ Predigern an der St. Peters Kirchen/ auffgesetzt/ als begehret worden. Cölln an der Spree/ Druckts Georg Schultze/ Churfürstl. Brandenb. Buchdr. Jm Jahr 1676. [4°] (1: Ee 526, 11). Epicedium auf Christoff Peutzer. Cölln 1676 [4°] (1: Ee 526, 11 angeb.). THeophiLi ieziger Zeit Sterbens=Betrachtung. Wittenberg 1681 [12°] (Küster, 1731, S. 206; Thering, Joh. Luc., 1722). Der Verborgene und Wiedergefundene Schatz/ zur Warhafftigen Glaubens und Communions Übung/ aus des seel. Mannes Gottes D. Martini Lutheri Schrifften. [Bearbeitet von Lucas Heinrich Thering] Cölln an der Spree/ zu finden bey Rupert Völckern/ Buchh. Druckts in Wittenberg/ Matthzeus Henckel/ Universität Buchdr. M.DC.XXC.JJJ. [1683; 12°] (14: Theol. ev. asc. 1652; 23: Q u N 845,1 [= Deutsche Drucke des Barock HAB, 1992, B 19, B 16928] ); andere Auflage: Der Verborgene und Wiedergefundene Schatz/ zur Wahrhafftigen Glaubens und Communions Vbung/ aus des seel. Mannes Gottes D. Martini Lutheri Schrifften Zusammengetragen von L. H. THERING, Archid. der Pet. K. zu Cölln an der Spree. Glessen/ bey Henning Müllern/ Anno 1702. [12°] (Ha 33: 7 H 9). D. Martin Luthers kleiner Catechismus mit Sprüchen der Heil. Schrifft kürtzlich erläutert, s. 1. e. a. (Thering, Joh. Luc., 1722, danach pseudonym herausgegeben). Schreiben »Facti species« an die theologische Fakultät der Universität Kiel, betreffend den Cöllnischen »Wunderheiler« Ludecus [ca. 1685]. An: Reinbeck, Johann Gustav: Das Leben im Sterben/ ... [Leichenpredigt auf Lucas Heinrich Thering]. BERLJN, Gedruckt bey Gotthard Schlechtigern, Königl. Preußischen Hof=Buchdrucker. [1722; Fol.] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, mise. 1). »An die Seelig=Verstorbene: So bistu fromme Seel' aus dieser Welt gerissen?« [Epicedium], In: Letzte Ehren=Abstattung/ Welche Der Edlen/ Viel=Ehr= und Tugendreichen Frauen Armgard Margaretha Dehnin/ Des Edlen/ Wohl=Ehrenvesten/ Vor=Achtbarn und Wohlbenahmten Hn. Christoph Strikkers/ Churfürstl. Brandenb. Müntz=Guardeins/ Bey
Thering, Lucas Heinrich Dero Christ=gebräuchlicher Beerdigung/ Am XIV. Trink, war der 28. Aug. 1687. Abgestattet wurde. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hoff=Buchdr. [1687; 8°] (1: Ag 923, 77 R). »Willtu/ O Nach=Welt/ sehn Ein Beyspiel seltner Liebe/« [Epicedium]. In: Klag= Trost= und Lob=Gedichte/ Der Weyland Hoch=Edlen und Hoch=Tugendbegabten Frauen/ Fr. Catharina Elisabeth/ gebohrnen Kühlweininn/ Herrn Johann Bessers/ Churfürstl. Durchl. zu Brandenb. Hoff= Legation= und Magdeburgischen Regirungs= Rahts/ Hochgeliebtesten Eheliebsten/ Zu Ehren aufFgesetzet Von unterschiedenen Gönnern und guten Freunden. A N N O M. DC. LXXXIX. [1689] (14: H. Sax. D. 19, 4). [Epicedium]. In: Wittwen=Klage Und Gottes Trost/ Bey dem frühzeitigen Absterben Eines einigen Sohnes/ Herrn Joh. Caspar Peutzers/ Vornehmen Bürgers und Apothekers in Cölln/ An dessen Begräbniß=Tage den 23. Febr. Anno 1690. Vorgestellet von Nachgesetzten. Cölln an der Spree/ Gedruckt bey Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hof=Buchdr. [1690; 4°] (39: D 8° III, 3, 19b). »Jch bin betrübt mit Jhm Herr Doctor diese Zeit« [Epicedium]. In: Als Die Weyland Hoch=Edle/ Groß=Ehr= und Viel=Tugendreiche Frau/ Frau Loysa Maria/ gebohrne Rhewendtin/ Des Hoch=Edlen/ Vesten und Hochgelahrten Herrn/ Herrn GEORG CONRAD Woiffs/ Medicinas Doctoris, Churfürstl. Brandenb. Hof=Medici und Practici, auch des Stiffts S. S. Petri & Pauli in Magdeburg Canonici, Liebwerthester Ehe=Schatz/ Am 21. Junii des 1691. Jahres/ in Jhre Ruhe=Kammer und Groß=Elterlichen Erb=Begräbniß in der St. Petri Kirchen zu Cölln an der Spree/ beygesetzet wurde/ Bezeigeten Jhr Christliches Mitleiden Nachgesetzte. Cölln an der Spree/ Gedruckt bey Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hofbuchdr. [1691; 8°] (1: Ag 923, 84 R). [Epicedium], In: Letztes Andencken/ Welches Dem Wol=Edlen/ Wol=Ehrwürdigen/ Groß=Achtbaren und Wolgelahrten Herrn/ Herrn M. Andreas von Pawlowsky/ Hiesiger Kirchen bey St. Peter/ treugewesenem Archi=Diacono, Am Tage seiner Beerdigung/ Als den 6. Decembr. des 1691. Jahres/ war der andere Advents=Sonntag/ Aufgerichtet Etliche Verwandte und Freunde. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hof=Buchdr. [1691] (1: Ee 526,3 angeb.). [Epicedium]. In: Letzte Liebes= und Ehren=Bezeigung/ Dem WoUEdlen/ Vesten und Wolweisen Herrn/ Herrn Frantz Anthon von Coellen/ Weyland gewesenen Rahts=Herrn/ Stadt=Hauptmann und fürnehmen Handelsmann zu Cölln an der Spree/ Unserm Respective sonderbahren Gönner/ Freunde und Wohltähter/ Nach dem Er am 25. Junii 1695. Nachmittags umb 1. Uhr/ nach ausgestandener langwührigen Kranckheit/ in Christo seelig entschlaffen/ Am Tage seiner Beerdigung/ welcher war der 7te Julii/ Zu dessen wolverdienten Christlichen Nachruhm/ der hinterlassenen hochbetrübten Frau Witwen/ und gesamter Freundschaft zum Trost/ Nebst Anwünschung alles gesegneten Wolergehens von GOtt/ Aufgerichtet Von Der Kirchen St. Petri/ zu Cölln an der Spree/ wohlverordneten gegenwärtigen MINISTERIO. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hoff=Buchdrucker. [1695; 2°] (14: Hist. Germ, biogr. 60, 73). Eingabe der Prediger Lucas Heinrich Thering und Peter Siegmund Pape vom 12. Dez. 1698 an Konsistorialpräsidenten Paul Freiherrn von Fuchs [Klage gegen den Tischler Meerettig wegen Nötigung zur Erteilung des Hl. Abendmahls], (GStA, Rep. 47 B 4, Fasz. 18, Bl. 283; Obst, 1972, S. 117f.). Bericht der Prediger Lucas Heinrich Thering und Peter Siegmund Pape an den Kurfürsten wegen der Privatbeichte [zw. dem 18. u. 23. Dez. 1698 verfaßt], (GStA, Rep. 47 B 4, Fasz. 18, Bl. 291-293; Obst, 1972, S. 118f.). PHiLaleThae tirocinium lingua: Hebraicse, seu LI regg. Wasmuthianse cum tab. accentuat. Berlin 1701 [4°] (Küster, 1731, S. 206; Thering, Joh. Luc., 1722: Tyrocinium Linguae Ebraioe ex LI. Regulis Wasmuthianis in Compendium redactis, cum Tab. accentuationis Synoptica). Die Wunder=Heiligen GOttes/ Jn einer Gedächtniß=Predigt Bey Christlicher Leich=Begängniß Des Weyland Hoch=Ehrwürdigen Hoch=Edlen und Wohlgelahrten Herrn/ Herrn Ferdinand Helffreich Lichtscheid/ Der Heil. Schrifft Doct. Königlichen Preußischen Consistorial=Raths/ Pastoris an der St. Petri=Kirche in Cölln/ des dazu gehörigen Crayses und Gymnasii Inspectoris, Commiss. des Armen=Directorii, und der Königlichen Societät der Wissenschaften Ansehnliches Mit=Gliedes/ Welcher Am 23. Febr. dieses 1707. Jahrs/ des Morgens gegen 2. Uhr seelig im HErrn entschlaffen/ Bey Volckreicher Versammlung Am 6. Mart. als den Sonntag Jn der hiesigen Peters=Kirchen Aus Psalm LXXI. [hs.: v. 7] vorgestellet/ Und hernach auf Begehren zum Druck übergeben von Lucas Heinrich Thering/ Archi-Diacon. ad St. Petri Senior Ministerii. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. [1707; 4°]; angeschlossen: »Des seeligen Herrn Consistorial-Raths und Probstes ehmahls selbst aufgesetzter Lebens=Lauff/ Welchen Er in seiner letzten Kranckheit also bis an sein Ende fortzusetzen befohlen/ auch den Beschluß daran selbsten gemacht/ ist folgender:« (1: Ee 710-41, 13; 1: Ee 710-179, 13).
479
480
Thering, Lucas Heinrich »Sterbens=Gedancken. Des Seel. Herrn D. Lichtscheids.« [Epicedium]. An: Thering, Lucas Heinrich: Die Wunder= Heiligen GOttes/ Jn einer Gedächtniß=Predigt Bey Christlicher Leich=Begängniß Des Weyland Hoch=Ehrwürdigen Hoch=Edlen und Wohlgelahrten Herrn/ Herrn Ferdinand Helffreich Lichtscheid ... Cölln [1707; 4°] (1: Ee 710-41, 13 angeb.; 1: Ee 710-179, 13 angeb.). Theologia moralis emblematica, das mit Wort und Bildern vorgestellte Leben der Gottgeheiligten Seelen. Berlin 1709 [8°] (Küster, 1731, S. 206; Thering, Joh. Luc., 1722: Theologia Moralis, Emblematica, oder das Leben der Gott=geheiligten Seelen). Stand=Rede/ So Bey der Beerdigung Des Weyland Hoch=Edelgebohrnen und Hoch=Ehr=Würdigen Herrn/ H E R R N George Friedrich Schnaderbachs/ Königl. Preußischen Consistorial-Raths/ und Probst der Peters=Kirchen/ Als Er den 17. November Anno 1716. Jn einer Hoch=ansehnlichen Abend=Procession in die St. Peters-Kirche beygesetzet worden/ gehalten, Und auf Begehren herausgegeben Von Lucas Heinrich Thering/ Archi-Diacono der St. Peters-Kirchen, und Seniori des sämmtlichen Lutherschen Ministerii daselbst. BERLJN, Druckts Gotthard Schlechtiger/ Königl. privil. auch der Societ. der Wissens. Buchdr. [1716; 4°] (1: Ee 710-53, 30 angeb.; 1: Ee 631, 14 angeb.; Ha 33: 173 A 2, 25). Das Udische Leich=Begängnüß, als am 20ten Aug. 1716. der entseelte Cörper Herr Andreas Christian Uden, Königl. Prl. Amts=Cammer=Raths in sein Erbbegräbnüß beygesetzt worden durch eine Stand=Rede begleitet. Berlin 1716 [Fol.] (Küster, 1731, S. 206). T H E O L O G I A IN SYMBOLIS, Veteris & Novi Testamenti, delineata à LUCA H E I N R I C O T H E R I N G , Archi-Diacono S. Petrins /Edis & Ministerii Aug. Confessionis Seniore. M D C C XVI. BEROLINI, Literis SCHLECHTIGERIANIS. [1716; 8°] (11: Theol. 6982; Thering, Joh. Lue., 1722: Prolegom. Theologie in Symbolis). Biblische Gesichte/ Sonst T H E O L O G I A IN SYMBOLIS genandt/ Aus den fünfF Büchern Mosis Jn Betrachtungen/ Nebst Einigen Kupffer=Bildern/ Zur Zeit Des zweyten Lutherschen JUBIL/EI Zusammen getragen Von Lucas Heinrich Thering/ Archi-Diacono der Peters=Kirchen zu Cölln an der Spree, und Seniore des sämtlichen Berlinischen Ministerii Augspurgischer Confession. [Biblischer Gesichter/ Oder T H E O L O G I E IN SYMBOLIS, Zweyter Theil/ ...; Biblischer Gesichter/ Oder T H E O L O G I E IN SYMBOLIS, Dritter und letzter Theil/ ...] Berlin/ in Verlegung des Autoris, zu finden bey Gottfr. Gedicken/ privil. Buchhändlern. Druckts Christoph Süßmilch/ Königl. Preuß. Hof=Buchdr. 1717. [3 Teile in einem Band; 8°] (Ha 33: 81 I 3; Ha 33: 75 J 1, 2; Thering, Joh. Luc., 1722: Theologia in Symbolis, oder Biblische Gesichte in drey Theilen). De Bene administrando Talento. In: MISCELLANEA LIPSIENSIA, T. VII (1718), Observ. CLIV, S. 265-276 (11: 133m). Epicedium auf Gottfried Daniel Schartow, Feldprediger bey dem Forcadischen Regiment, gest. 30. März 1721. [ 1721 ] (Schartow, Joh. Bened., 1722). De Sophronismo, sive moderamine animi Christiani in rebus munus nostrum & pietatem concernentibus, antehac à Moralistis non obsérvalo. 2. Tim. I. vers. 7. In: MISCELLANEA LIPSIENSIA, T. XII (1723), Observ. CCXLVIII, S. 226-235 (11: 133m).
Briefe Corresp. H. Lucas Heinrich Therings Predigers in Berlin 1694. (AFSt/H C 246, 1-14); enthält 14 Schreiben Therings an August Hermann Francke in Halle aus den Jahren 1694-1717, im folgenden einzeln aufgeführt: Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 1694. (AFSt/H C 246, 1). Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 4. Juni 1697. (AFSt/H C 246, 2). Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 23. Okt. 1697. (AFSt/H C 246, 3). Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 7. Febr. 1698. (AFSt/H C 246, 4). Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 1. März 1698. (AFSt/H C 246, 5). Brief an August Hermann Francke in Halle, [s. 1. e. a.[. (AFSt/H C 246, 6). Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 24. Mai 1698. (AFSt/H C 246, 7). Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 17. Aug. 1698. (AFSt/H C 246, 8). Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 21. Dez. 1698. (AFSt/H C 246, 9). Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 28. Juni 1699. (AFSt/H C 246, 10). Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 16. Mai 1707. (AFSt/H C 246, 11).
Thering, Lucas Heinrich Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 18. Okt. 1707. (AFSt/H C 246, 12). Brief an August Hermann Francke in Halle. Cölln, 19. Dez. 1717. (AFSt/H C 246, 13). Brief an August Hermann Francke in Halle, [s. 1. e. a]. (AFSt/H C 246, 14).
Literatur RUBIN, Christian: STRENA VOTIVA, Quam Ipsis Calendis Januariis Anni post Christum nati M.DC.XCIII. VIRIS, Maxime Reverendo, Amplissimo atque Excellentissimo D O M I N O FRANCISCO JULIO Lütkens/ Consistorii Electoral. Brandenb. Consiliario, Ecclesise Petrina» Pneposito gravissimo, vicinarumque Inspectori vigilantissimo: Admodum Reverendo atque Amplissimo D O M I N O L U G E HENR. Thering/ Archi-Diacono Eccles. Petr. optime merito: Perquam Reverendo atque Clarissimo D O M I N O PETRO SIGISM. Pape/ Diacono Eccles. Petrins fidelissimo: DOMINIS, PATRONIS ac FAUTORIBUS omni honoris et observantise cultu prosequendis, In monumentum pii affectus & commendationem sui offerre voluit CHRISTIANUS Rubin/ Coloniens. SS. Theol. Stud. [Glückwunschgedichte zum 1. Jan. 1693; Texte in Hebräisch, Syrisch u. Griechisch], C O L O N L E BRANDENB. Imprimebat ULRICUS LIEBPERTUS, Elect. Typ. [1693; 4°] (KZK-Bb 17: XIX, 57, 173); REINBECK, Johann Gustav: Das Leben im Sterben/ Wurde Uber den Tod Des Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ Hrn. Lucas Heinrich Therings/ Des sämtlichen Lutherischen Ministerii in Berlin Senioris, und Archi-Diaconi der St. Petri-Kirchen, Den 25. Martii M DCCXXII. Jn einer Gedächtniß=Predigt über Offenb. Joh. XIV, 13. vorgestellet, Und auf Verlangen dem Druck übergeben Von Johann Gustav Reinbeck/ Past. Praspos. und Insp. in Cölln. BERLJN, Gedruckt bey Gotthard Schlechtigern, Königl. Preußischen Hof=Buchdrucker. [1722; Fol.; angeb.: Facti species, Nebst dem darauf erfolgtem Responso, wovon in der Leich=Predigt Erwehnung geschehen. Das Responsum ist unterzeichnet: Decanus, Senior, und sämtliche Doctores, der Theologischen Facultät auf der Hochfürstlichen Holsteinischen Universität daselbst. Uhrkundlich unserer Facultät hieneben aufgedruckten Sigills. Kiel den 30. Maji An. 1685.] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 1); LÜDECKE, Johann Andreas: Eines alten Simeonis seelige Friede= Fahrt/ Wolte in einer ORATORIA, Bey der, Nach ansehnlicher Beerdigung des weyland Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ HERRN Lucas Heinrich Therings/ Senioris des sämmtlichen Berlinischen Ministerii Augspurgischer Confession, und 46. jährigen wohlverdienten Archi-Diaconi der St. Petri-Kirchen zu Cölln an der Spree/ Nachdem Derselbe den 11. Martii, 1722. des Abends um 9. Uhr im 75. Jahre seines Alters und 50. seines Predigt=Ambts seelig im HERRN entschlafen, Und dessen Gebeine den 19. hujus in seinem Erb=Begräbniß beygesetzet wahren, am Fest=Tage Mariä=Verkündigung als den 25. huj. Demselben gehaltenen Gedächtniß=Predigt/ Denen sämmtlich hinterlassenen betrübten Hohen Anverwandten zum Trost, und Bezeugung seines Mitleidens, besingen Johann Andreas Lüdeke, Cantor & Collega Petrinus. Berlin, gedruckt bey Gotthard Schlechtiger, Königl. Preuß. Hoff=Buchdrucker. [1722; Fol.] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 2); CAMPE, Christian: Die Göttliche Verheissung Von einem seeligen Tode und ehrlichen Begräbniß/ dem frommen Abraham Gen. XV. v. 15. geschehen, Wurde Bey dem Ansehnlichen und Christlichen Leichen=Begängniß/ Des Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn, HERRN Lucas Heinrich Therings/ Hochverdienten Archi-Diaconi zu St. Petri in Cölln, wie auch Senioris des Evangelisch=Lutherischen Ministerii der Königl. Residentzien/ Berlin/ Abends, war der 19. Mart. Anno 1722. Jn Gegenwart einer vornehmen und sehr ansehnlichen Trauer=Versamlung kürtzlich betrachtet, Und hernach auf Begehren zum Druck übergeben Von CHRISTLANO CAMPEN, Diac. zu St. Petri in Cölln. Berlin, gedruckt bey Gotthard Schlechtiger, Königl. Preuß. Hoff=Buchdr. [1722; Fol.; am Ende der Abdankung eine Grabschrift] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 3); THERING, Benedikt Heinrich: Kindlicher Zuruff/ An den Weyland Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn, HERRN Lucas Heinrich Thering/ Seniorem des sämmtlichen Lutherschen Ministerii in Berlin, und 46. jährigen wohl=meritirten Archi-Diaconum der St. Petri Kirchen in Cölln, Seinen Hochgeehrtesten und Hertzlichgeliebtesten Herrn Vater/ Als Derselbige Den 11. Martii 1722. Abends um 9. Uhr Jm 75. Jahre Seines Alters und 50. Seines Predigt=Amts durch einen seligen Tod dieser Zeitlichkeit entrissen, Dessen Leich=Begängniß aber den 19. darauf celebriret ward, Mit thränenden Augen abgeschicket Von Dessen hinterlassenem ältesten Sohne/ Benedicto Heinrich Thering/ Pastore zu Barleben. BERLJN, Gedruckt bey Gotthard Schlechtiger, Königl. Preußis. Hoff=Buchdr. [1722; Fol.] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 4); THERING, Johann Lucas: Kindliche Thränen/ Welche Bey dem Grabe Seines hertzlich=geliebten Vaters Des Weyland Hoch=Ehrwürdig= und Hochgelahrten Herrn/ HERRN Lucas Heinrich Therings/ Hochverdienten Senioris des sämmtlichen Berlinischen Ministerii und Archi-Diaconi der Kirche zu St. Petri allhier, Als derselbe Jm 75. Jahre seines Alters und im 50. Jahre seines Predigt=Amtes, Den 11. Martii 1722. Abends zwischen 9. und 10. Uhr sanfft und
481
482
Thering, Lucas Heinrich seelig in den HErrn entschlaffen war, Jn grossester Betrübniß vergossen Dessen Jüngster Sohn Johann Lucas Thering/ Des Königl. Ober=Appellations=Hof= und Cammer=Gerichts, wie auch der Soldaten Advocat. Ordin. BERLJN, Gedruckt bey Gotthard Schlechtigern, Königl. Preußisch. Hof=Buchdrucker. [1722; Fol.; am Ende in einer Anmerkung Verweis aufTherings Schriften] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 5); Bittere Klagen und schuldigeThränen/ Über Den seligen Abschied Des Weyland Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ H E R R N Lucas Heinrich Therings/ Senioris des sämtlichen Lutherschen Ministerii in Berlin, und 46. Jährigen wohlverdienten Archi-Diaconi bey der St. Petri Kirchen zu Cölln an der Spree, Welcher am 11. Martii 1722. selig im HErrn entschlaffen, und den 19. ej. in der St. Petri Kirchen beygesetzt worden, Geführet und vergossen Von Jnnenbenannten Sohns= und Tochter=Kindern/ Nahen Verwandten und andern Freunden. BERLJN/ Gedruckt bey Gotthard Schlechtiger, Königl. Preußis. Hoff=Buchdr. [1722; Fol.] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 6); SCHARTOW, Johannes Benedikt: Die Jn dem Africanischen Sonnen=Brunnen abgedruckte Abbildung Des Menschlichen Lebens/ Wolte, Bey dem seeligen Absterben des Weyland Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn, H E R R N Lucas Heinrich Therings/ Senioris des sämtlichen Evangelisch=Lutherschen Ministerii in Berlin, und in die 46. Jahr wohlverdienten Archi-Diaconi bey der St. Petri Kirchen zu Cölln an der Spree, Theils Zu einem Denckmahle Seines schuldigen Respects und Liebe gegen diesen seinen im Leben gewesenen Besondern Gönner/ Schwägerlichen wehrtesten Freund und hochgeschätzten Beicht= Vater, Theils Zur Aufrichtung der sämtlichen Hochbetrübten, vorstellen Dr. J O H A N N E S B E N E D I C T U S SCHARTOW, Königl. Preuß. Rath, Hoff= und Commissariats-Fiscal, wie auch Städte=Consulent im Hertzogthum Magdeburg. BERLJN/ gedruckt bey Gotthard Schlechtigern, Königl. Preuß. Hoff=Buchdr. [1722; Fol.] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 7); ASTMANN, Gottlieb August: Das verdiente Lob/ Des Weyland Hoch=Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn/ H E R R N Lucas Heinrich Thering/ Des Evangelisch=Lutherischen Ministerii in Berlin gewesenen Senioris und Archi-Diaconi der Kirche zu St. Petri in Cölln an der Spree, Von dem gesammten Ministerio zu Cölln betrachtet und besungen Durch Gottlieb August Astmann/ V. D. M. BERLJN/ Gedruckt bey Gotthard Schlechtiger, Königl. Preußis. Hof=Buchdr. [1722; Fol.; mit weiteren Beiträgern] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 8); PETERSEN, Johann Wilhelm: SABBATISMUS POPULO DEI PROMISSUS, IN F U N E R E Maxime Reverendi Ministerii Berolinensis Augustana: Confessionis Meritissimi SENIORIS, Beati Domini, D O M I N I LUC7E H E N R I C I T H E RINGII, Ecclesise, qua: Colonise ad Spream C H R I S T O colligitur, hactenus ARCHI-DIACONI, Cantatus ä J O H . W I L H E L M O PETERSENIO, SS. Theol. D. BEROLINI, Excudebat G O T T H A R D S C H L E C H T I G E R , Aula: Typogr. Anno M.DCC.XXII. [1722; Fol.; mit weiteren Beiträgern] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 9); ZENNISCH, Justinus Wilhelm: L U G E N S Nomenque ac Honores delineans A C R O S T I C H O N , Quod, cum VIR Maxime Reverendus, Clarissimus, nec non Doctissimus, D O M I N U S , LUCAS HEINRICUS T H E R I N G I U S , S E N I O R MINISTERII BEROLINENSIS Confessioni Augustana: addicti Spectatissimus, Archi-Diaconus Templi Petrini, quod Coloniae ad Spream est, per XLVI. annos longe meritissimus, Integro pene quindecim Lustrorum spatio integra beneque acta vita peracto D. XL Martii MDCCXXII. Fatis placide concesserat, Ceu Ultimum debitse erga Patronum, Fautorem & Hospitem suum (Cujus memoriam etiam post pia Fata filiali colet amore) reverentia: signum, animo perturbato trepidanteque calamo composuit Amplissima: THERINGIAN7E FAMILI7E ad qusevis officiorum genera devinctissimus, paratissimus, J U S T I N U S GUILIELMUS Z E N N I S C H . LL. AA. C. BEROLINI, Typis G. S C H L E C H T I G E R I , Typographi Aulici. [1722; Fol.] (14: Hist. Germ, biogr. 180.m, misc. 10); GROSS, Johann Matthias: Historisches Lexicon evangelischer Jubelpriester. 3 Bde. 1727-1746, hier Bd. 3 (1746) [= DBA, 1265, S. 275]; KÜSTER, 1731, S. 2 0 3 208, 232; KÜSTER/ MÜLLER, 1752, II, S. 589-592; NOHL, 1903, S. 98; Entscheidungen des Cöllnischen Konsistoriums 1541-1704. Nach der Sammlung des Konsistorialrats und Propstes D. Franz Julius Lütkens mit Genehmigung des Evangelischen Konsistoriums der Mark Brandenburg hrsg. von Dr. Burkhard von BONIN. Weimar 1926, S. 69f.; FISCHER, 1941, II, S. 885; OBST, Helmut: Der Berliner Beichtstuhlstreit. Die Kritik des Pietismus an der Beichtpraxis der lutherischen Orthodoxie. Witten 1972, S. 116-119 u. ö.; Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Hrsg. von Peter SCHICKETANZ. Berlin/ New York 1972, S. 34 u. 60; GStA, Rep. 47 B 4, Fasz. 18, Bl. 283 u. ö.; Schreiben überTherings Streit mit dem Hoffiskal Stoschius wegen seiner Predigt [1682] (GStA Rep. 47 C 4 Nr. 15792: Generalia von Stiftssachen Coelln an der Spree 1525-1699, Bl. 27-34 u. Bl. 41).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Theol. Id.; Sammlung Wadzeck, Bd. 31, 2, Nr. 238; Sammlung Hansen, Ref. Theol. Bd. 2, Nr. 152 [Folio].
Ursinus von Bär, Benjamin
Ursinus von Bär, Benjamin * 12. Febr. 1646 Lissa t 23. Dez. 1720 Berlin Hofprediger, reform. V Benjamin U. (1615?-22. April 1657); Konrektor Lissa; Pfarrer Petrikirche Danzig (seit 1648) M Elisabeth geb. Titius aus Thorn von Spanheim, der damals noch im Auftrag des pfälzischen Hofes dort residierte. Mit sechs anderen Kandidaten wurde Ursinus auf der Versammlung der hochdeutschen reformierten Gemeinde am 8. Aug. 1667 zur Wahl gestellt, aus der
483
484
Ursinus von Bär,
Benjamin
er dann als Sieger hervorging (vgl. LÖHR, R. 1981, Nr. 827). Nachdem Ursinus die Vokation durch seinen Amtsvorgänger Johann Peter van der Velde erhalten hatte, bat er noch um einen Aufschub von einigen Wochen, um seine Angelegenheiten in Heidelberg ordnen zu können; seine Annahme als ordentlicher Prediger der Gemeinde, die zunächst auf zwei Jahre begrenzt war, erfolgte am 16. Okt. 1667 (vgl. LÖHR, R„ 1981, Nr. 832). Die Kölner Reformierten waren aber bald mit ihrer Wahl so zufrieden, daß Ursinus' Ankündigung, weiterhin in Köln bleiben zu wollen, ihre Zustimmung fand. Ursinus' seelsorgerische Arbeit, die sich in den Protokollen der Gemeinde widerspiegelt, wurde Anfang 1670 unterbrochen, als er wegen eines »begeblichen Sterbefalls« — möglicherweise der Tod der Mutter (?) — bat, nach Hause reisen zu dürfen. Ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr, am 27. Dez. 1670, teilte Ursinus seiner Gemeinde mit, daß er vom brandenburgischen Kurfürsten zum Hofprediger berufen worden sei (Entwurf der Bestallungsurkunde vom 6. Dez. 1670 vgl. GStA Rep. 2, Nr. 46 A, fol. 99). Der Abschied wurde ihm von seiner Gemeinde mit der Bitte gewährt, »daß er einesteils, wann er wills Gott, mit Liebe und Gesundheit in Berlin würde angelanget sein, hiesigen benachbarten, bedrängten Kirchen im Gülichschen und Bergischen Lande gelegen mit guter Recommendation und Hilfe bei Ihr Churfürstl. Durchlaucht daselbst wolle vorstehen. Andernteils auch, wann es immer möglich, daß er noch so lange Zeit allhier verbleibe, bis diese Gemeinde wiederum mit einem tüchtigen Lehrer möchte versehen werden.« (Vgl. LOHR, R., 1983, Nr. 36.) Am 16. Jan. 1671 nahm Ursinus dann offiziell Abschied von seiner Gemeinde und reiste Ende Januar nach Berlin, wo er am 16. Febr. 1671 seine Vokation zum Hof- und Domprediger erhielt (vgl. GStA Rep. 2, Nr. 46 A, fol. 101). Als Nachfolger in seinem Kölner Amt war u. a. der damalige Hofmeister der Kinder des Barons von Schwerin, der nachmalige Berliner Hofprediger Anton Brunsenius ( 1 6 4 1 - 1 6 9 3 ) i m G e s p r ä c h ( v g l . LÖHR, R „
1983,
Nr. 3 8 ) . Seine Kölner Gemeinde wahrte ihm auch in den folgenden Jahren die Treue, indem sie ihrem einstigen Prediger mehrfach ein Fäßlein Wein schickte und sich von ihm Prediger für die Gemeinde empfehlen l i e ß ( v g l . LÖHR, R „ 1 9 8 3 , N r . 1 2 6 , 1; 1 3 3 ;
151,3
u. ö.). Noch am 20. Dez. 1706 findet sich im Protokollbuch der Gemeinde die Notiz, daß »das gute An-
erbieten der Herren Bischof Ursini und Herrn Achenbach möge angenommen und an selbige geschrieben werden, daß sie möchten in ihrem Namen bei dem König um die beständige Freiheit dieser Gemeinden nach Vermögen sollicitiren«. In Köln hatte Ursinus Aemelia, die Tochter des dortigen holländischen Residenten kennengelernt, die er 1671 in Berlin heiratete. Da Aemelias Schwester Lucretia Elisabeth mit Friedrich Spanheim d. J. verheiratet war, wurde Ursinus nun Schwager seines früheren Lehrers. Ursinus' Ansehen war somit nicht nur durch die Ausstattung mit einem wichtigen Amt gestiegen, sondern auch durch die verwandtschaftliche Beziehung mit den Gebrüdern Spanheim, die sich als Gelehrte von europäischem Rang in einem weitverzweigten Netz wissenschaftlicher und politischer Beziehungen bewegten. Inwieweit die noch Ende des 18. Jahrhunderts kolportierte Meinung, Ursinus sei ein Nachfahre des berühmten Zacharias Ursinus, Schöpfer des Heidelberger Katechismus, zu diesem märchenhaften Aufstieg des Predigers beitrug, kann heute nicht mehr beurteilt werden (vgl. URSINUS, Johann Friedrich: Von gelehrten und berühmten Leuten des Namens Ursinus, S. 47f.). Im Ensemble der kfl. Hofprediger spielte Ursinus zunächst nur eine untergeordnete Rolle; erst mit dem Regierungsantritt Friedrichs III. (1688), den er im Katechismus unterwiesen und dem er in den frühen Berliner Jahren eine Reihe von Schriften gewidmet hatte, gewann er für die Dauer von zwei Jahrzehnten auch kirchenpolitischen Einfluß. Die sichtbaren Zeichen dieser gewachsenen Rolle waren die Predigten, die Ursinus anläßlich der Huldigungen der Stände gegenüber dem neuen Kurfürsten in den brandenburgischen Ländern hielt. Und auch mit der Festpredigt anläßlich der Grundsteinlegung der Parochialkirche am 15. Aug. 1695 wurde er aufgrund einer kfl. Resolution beauftragt. Den Höhepunkt seiner kirchlich-repräsentativen Stellung erlangte er im Dezember 1700, als er im Hinblick auf die bevorstehende Krönung Friedrichs III. zum König in Preußen zum »Ersten Königl. Oberhofprediger, Konsistorial- und Kirchenrat« ernannt wurde und am 24. Dez. 1700 den Bischofstitel mit dem Prädikat »Wohlwürden« verliehen bekam, der ihm 1702 auf Dauer anerkannt wurde (vgl. GStA Rep. 2, Nr. 46 A, fol. l47f.). Nachdem am 15. Jan. 1701 vor dem Königsberger Schloß und den Rathäusern der drei Stadtteile die öffentliche Proklamierung der Erhebung Preußens zu einem
Ursinus von Bär, Benjamin Königreich geschehen war, erfolgte das Konsekrationsritual - entgegen der Tradition allerdings in umgekehrter Reihenfolge —, wobei Ursinus den König salbte und dabei von dem lutherischen Oberhofprediger und Bischof B. von Sanden assistiert wurde (vgl. DUCHHARDT, 1 9 8 3 , S. 85ff.; z u m Zeremoniell
der Weihe vgl. auch THEATRUM EUROPAEUM, Teil 16
(1717), S. 111-114). Mit der Ernennung zum Bischof würdigte Friedrich I. seinen Prediger, der ihm seit nunmehr 30 Jahren als verläßlicher persönlicher Berater in geistlichen Dingen zur Seite gestanden und zuverlässig in kirchenpolitischen Fragen informiert hatte. Deshalb beorderte er ihn auch zur Teilnahme an den Verhandlungen zur Kirchenunion, die vor allem von G. W. Leibniz und Daniel Ernst —> Jablonski geführt wurden. Ursinus hat die Unionsbemühungen weder in den Gesprächen noch in Form von Schriften wesentlich beeinflußt; als Leiter der Zensurbehörde konnte er aber Schriften, die sich gegen die Union richteten und dadurch störend auf die Verhandlungen hätten auswirken können, unterdrükk e n . ( V g l . MYLIUS, C h r . O . , 1 7 3 7 , T . 1, 1. A b t . , N r .
LXX: »General-Verordnung wegen derer Theologischen Schrifften, wer diesselben vor dem Druck censiren solle, und wie es mit Verkauff derer, so auswärts gedruckt zu halten. 5. Nov. 1703.«) Nach dem Tode des ersten preußischen Königs schwand schnell sein Einfluß auf die brandenburgpreußische Kirchenpolitik. Friedrich Wilhelm I. hatte schon als Kurprinz eine ablehnende Haltung gegenüber seinem geistlichen Lehrer eingenommen
und stützte sich nun auf eine neue Generation von Predigern. Er kürzte kurzerhand Ursinus' Gehalt um die Hälfte und entließ drei seiner Söhne sowie seinen Schwager und seinen Schwiegersohn aus kgl. Diensten. Auch aufgrund seines Alters und seiner körperlichen Schwäche, die ihm schon das Halten der Festpredigt zur 100. Wiederkehr der Einführung der Reformation des Kurfürsten Johann Sigismund unmöglich machte, predigte Ursinus nun nur noch selten und ausschließlich im engen Kreise der königlichen Familie. Einer der letzten Höhepunkte seiner Predigerlaufbahn war somit die Taufe des Kronprinzen, dem späteren Friedrich dem Großen, am 31. Jan.
1712
(vgl.
ZEDLITZ-NEUKIRCH,
L.
v.,
B d . 1,
1 8 4 7 , S . 1 6 4 ; HINRICHS, C „ S . 6 1 0 ) .
Obwohl Ursinus seine Kinder durch attraktive Heiraten gut versorgt hatte, eine Tochter war mit Gottfried von Jena (1624-1703), eine andere mit dem Bibliothekar, Potsdamer Hofprediger und späteren Frankfurter Professor, Peter Ludwig Hendreich (1673-1725) und eine weitere mit dem Geheimrat Friedrich Emanuel von Fröben liiert, waren gerade die letzten Jahre seines Lebens von zahlreichen privaten Sorgen überschattet (Haft eines Sohnes auf der Festung Peitz; Rechtsstreit v. Bär contra v. Bär, vgl. GStA Rep. 7 13 B 8 K; Haft zweier Söhne in Spandau wegen Diebstahls, vgl. FRIEDLAENDER, 1902, S. 262, 267, 537). Relativ unbeachtet von der Öffentlichkeit starb Ursinus Ende Dezember 1720 und wurde auf seinem Besitz in Güterfelde begraben (vgl. FISCHER, 1 9 4 1 , B d . 2 , S . 9 1 2 ) .
[JS]
Werke Vol. misc. B. Ursinus. Solemne Predigten. (1694-1701). (1: Eb 1700 ehem.). POSITIONUM THEOLOGICARVM DECAS QUARTA. DE S. TRINITATE IN GENERE. QUAM FAVENTE PATRE LUMINUM. SUB PRAESIDIO Dn. FRIDERICI SPANHEMII, SS. Theol. Doctor ejusdemque Facultatis Professoris Clarissimi, Ecclesiastiae facundissimi Praeceptoris ac Patroni sui aeternum venerandi. AD PUBLICA & PLACIDAM [Griech.] XXVIII. Januarii instituendam proponit, BENJAMIN URSINUS GED. BOR. In Auditorio Theol. horis solitis. HEIDELBERGAE, Typis ADRIANI WYNGARDEN, Academiae Typographi, Anno MDCLXV. (Ha 33: 54 K 8, 11). Epicedium ... in praematurum Obitum Jac. Sponhemii. Heidelberga, 1665. Christliche Abschieds-Predigt über 2.Petr.III. 18. a. 1671. d. 4. Jan. gehalten. Berlin s. a. [4°]. (Küster/Müller, I, 1737, S. 173). Christi. Vorbereitungs=Predigt für die Geburt und heilige Tafel Jesu Christi über Esaie. LXII. vers. II. auf dem Churf. Schlosse zu Cöln Dom. IV. Adventus a. 1671. gehalten, und auf gnädigen Befehl in Druck gegeben. Berlin s. a. [4°]. (1: Ea 8250 ehem.; Küster/ Müller, I, 1737, S. 173). Die Ruhe der Seelen/ Aus Des LXXIII. Psalms/ 21.-26. Verß. Bey Christlicher Leich=Begängnüß/ Des weyland Hoch=Edlen/ Vesten und Hochgelahrten Herrn Eberhardt Hoyers/ Churfürstl. Brandenburgischen Raths und
485
486
Ursintis von Bär,
Benjamin
General Auditeurs, Am III. Sontage nach Epiphaniae, war der 25. Januarii des 1674sten Jahres/ in der Thum=Kirchen zu Cölln an der Spree/ Bey volckreicher Versamlung kürtzlich betrachtet von Benjamin Ursino, Churfl. Brandenb. Hoffprediger. Cölln an der Spree/ Druckts George Schultze/ Churfürstl. Brandenb. Buchdrukker. [1674; 4°]. (Bb 17: IV/177 angeb., Küster/ Müller, I, 1737, S. 173). »Hier liegt begraben ...«. [Trauergedicht zum Tode von Katharina Margarethe Mieg, gest. 2. Nov. 1674, Gattin des Marburger Prof. theol. Samuel Andreae ]. In: Grabschrifft. BENJAMIN URSINUS, Churfürstl. Brandenburgischer Hof=Prediger. Marburg/ Gedruckt bey Salomon Schadewitz/ der löbl. Universität Buchdr. 1675. [4°]. (Ha 33: 88 C 2, 17). Davids Todes-Gedancken/ Aus des XXXIX. Psalms/ 5. Vers/ Bey Christlicher Leichbegängnüß (Tit.) Frawen Loysen Charlotten gebornen Schmidin/ (Tit.) Herrn Loys Sainson, Sr. Chur-Printzl. Durchl. zu Brandenb. wolbestalten ältisten Kammerdieners trewgewesenen Ehliebsten Am XXIII. Sonntag nach Trinitatis war der 3/13 Novembris. des 1678. Jahres in der Churfürstl. Schloß- und Dohm-Kirchen/ zu Cölln an der Spree/ für sehr Volckreicher Versamlung/ Kürtzlich betrachtet/ und auff Begehren zum Druck gegeben/ Von Benjamin Ursino. [Berlin]: Georg Schultze 1678. [4°]. (1: Ee 532, 3; Küster/ Müller, I, 1737, S. 173). Das Heyl der wohl sterbenden aus Apoc.XIV. 13. bey der Leich-Begängniß Fr. Even Sybillen Striepin Herrn George Reinhardes Ch. Br. geh. Raths hinterlassenen Witbe. a. 1680. den 28.Nov. betrachtet. Cöln s. a. [4°]. (Küster/ Müller, I, 1737, S. 173). Der Wehrt eines seligen Todes aus Ps. CXVI. 15. in einer Trauer- und Trost-Predigt bey Absterben der Chur-Printzeßin Elisabeth Henrietten a. 1683. in Cöpenick gehalten. Cöln s. a. [4°]. In: Christliche Leich=Predigt/ Sambt Etlichen anderen Klag= und Trost=Predigten und Schrifften Auff Den Fruezeitigen=jedoch höchst=seeligen Abscheid Der Weyland Durchlauchtigsten Fürstin und Frauen/ Frauen/ Elisabeth Henriette/ Marggräffin und Chur=Princessin zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Jülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorff Hertzogin/ Burggräfin zu Nürnberg/ Gebohrnen Land=Gräffin zu Hessen/ Fürstin zu Halberstadt/ Minden und Cammin/ Gräffin zu der Marek und Ravensberg/ Frauen zu Ravenstein/ und der Lande Lauenburg und Bütow/ &c. &c. Welche im Jahr 1683, den 27. Juni/ 7. Juli, Mittwochs nach dem dritten Sonntage Trinitatis, umb 10. Uhr vor Mittage/ im zwey und zwantzigsten Jahre ihres Alters, allhier zu Cölln an der Spree/ auf dem Churfürstl. Schlosse/ seelig im Herrn entschlaffen/ und Deren Hochfürstl. Cörper Am 7./17. Novembris, Mittwochs nach dem 22. Sonntage Trinitatis in der Churfürstl. Schloß= und Thum=Kirche daselbst M i t Hochfürstlichen Solennitäten in das Erbbegräbniß ist beygesetzet worden. Cölln an der Spree. Druckts Georg Schultze, Churfürstl. Brandenb. Hoff=Buchdr. s. a. [1683; 2°]. ( l a : Su 514; 14: H. Boruss. 20, 4; 14: H. Boruss. 21; Ha 33: 58 A 11, 3 angeb.). Eine Fürstliche Ehe Auß den Worten Des I. Buchs Mosis am XXIV. v. 60 Wachs' in tausend mahl tausende/ und dein Saame besitze die Thore seiner Feinde! Bey Hochfürstlicher Ehelicher Vermählung Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friderichs, Marggraffen und Chur=Printzen zu Brandenburg/ etc. etc. etc. M i t der Princeßin Sophien Charlotten, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. etc. etc. Den 28. Sept. 1684 welcher zugleich der Hochfürstlichen Braut Gebuhrts=Tag war/ auff dem Hochfürstlichen Hanoverischen Schlosse Herrnhausen. Kürtzlich vorgestellet Und auff gnädigstes Begehren zum Druck gegeben von BENJAMIN URSINUS, Churfürstl. Brandenb. HofT= Prediger. Cölln an der Spree/ gedruckt bey des sei. Georg Schultzen hinterlassene Wittwe. [4°]. (1: Su 776; 39: LP A 2° I, 3 ( I I a ) ; Ha 33: 58 A 11, 5; Küster/ Müller, I, 1737, S. 173; mit »Vertrauungs-Actus«, Hochzeitseid). Die Christ=Fürstliche Todten=Trauer/ Nach dem Recht der Gelassenheit. Uber das frühzeitige doch seligste Absterben Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Ludewigen/ Marggraffen zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Jülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Schwiebus Hertzogen/ Burggraffen zu Nürnberg/ Fürsten zu Halberstadt/ Minden und Camin/ Graffen zu Hohen=Zollern/ der Marek und Ravensberg/ Herrn zu Ravenstein/ und der Lande Lauenburg und Bütow/ &c. So geschehen zu Potstamb/ den 28. Martii/ 7. April. 1687. Aus den Worten Pauli Rom. XIV. v. 7. 8. Unser keiner lebt ihm selber/ unser keiner stirbt ihm selber/ Leben wir so leben wir dem Herrn, Sterben wir/ so sterben wir dem HErrn darumb wir leben oder sterben/ so seynd wir des HErrn. Vor der Churfürstlichen hohen Herrschafft/ auff dem Churfürstlichen Residentz=Schlosse zu Cölln an der Spree/ den 3./13. Aprilis darauff/ war der so genante Sonntag Quasimodogeniti Kürtzlich vorgestellet/ und auff gnädigstes Begehren aus dem Concept zum Druck verfertiget von BENJAMIN URSINO, Churf. Brandenb. Hofif=Prediger. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hof=Buchdr. s. a. [1687; 4°]. ( l a : St 7100, 3 R; 14: H. Boruss. 22, 4; Bb 17: IV/159, 3; Küster/ Müller, I, 1737, S. 173).
Ursinus von Bär, Benjamin Der Brandenburgische J E D I D J A , Aus den Worten des Büchleins Ruth am IV.Cap. im 14. Vers. Gelobet sey der HErr! der dir nicht hat lassen abgehen einen Erben/ zu dieser Zeit/ daß Sein N ä h m e in Israel bleibe. Als Der D u r c h lauchtigste Fürst u n d Herr, Herr Friderich Wilhelm der Andere/ Marggraf u n d Chur=Printz zu Brandenburg & c . &c. &c. Am 4./14. Augusti, halb 3 . U h r Nachmittags/ war Sonnabend/ im Jahr 1688. Glücklich zur Welt gebohren ward; Für der Churfürstl. hohen Herrschaft/ bey Volckreicher Gemeine/ In einer kurtzen Predigt vorgestellet A m d a r a u f f o l g e n d e m so genanten VIII. Sonntage nach Trinitatis, W a r d e r 5./15. Augusti, A n n o 1688. [ohne D r u k kerimpressum: Cölln: Liebpert, 4°]. (Ha 33: 87 D 8, 4 angeb.; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). Der Brandenburgische David/ Kürtzlich vorgestellet aus den Worten Pauli/ Actor. XIII. 36. David da er zu seiner Zeit gedienet hatte dem Willen Gottes/ ist er entschlaffen. Bey angetretener Regierung Des Durchlauchtigsten Großmächtigsten Fürsten u n d H e r r n / H n . Friderich des Dritten/ Marggraffen u n d C h u r f ü r s t e n zu Brandenburg/ etc. etc. etc. Nach hochseligstem Absterben Des Durchlauchtigsten Großmächtigsten Fürsten u n d H e r r n / H n . Friderich Wilhelms/ Marggraffen u n d C h u r f ü r s t e n zu Brandenburg/ etc. etc. etc. A m Sonntage Jubilate/ war der 6. Maji 1688. für der Churfürstl. hohen Herrschafft/ bey Volckreicher Versandung/ in der Churfürstl. Schloß= u n d D o h m Kirchen/ zu Cölln an der Spree/. [Liebpert 1688, o h n e Druckerimpressum, 0. von 8 Huldigungspredigten]. (1: Su 2394; H a 33: 87 D 8, 4 angeb.; 3: AB 154350 (25); T h a d d e n , 1959, S. 191: Hohenzollersche Hausbibliothek Sign.: Preußen C. IV. b. 25). Acht Huldigungs=Predigten/ Welche Bey Denen Von D e m Durchlauchtigsten/ Großmächtigsten Fürsten u n d H e r r n / Herrn Friderich d e m Dritten/ Marggraffen u n d C h u r f ü r s t e n zu Brandenburg/ etc. etc. etc. In hoher Person Aufgen o m m e n e n Erbhuldigungen/ Gehalten/ U n d Nebst Zweyen andern Predigten/ Auf Churfürstl. gnädigsten Befehl in D r u c k gegeben B E N J A M I N U R S I N U S . C U M P R I V I L E G I O . Cölln an der Spree/ druckts Ulrich Liebpert/ C h u r f . H o f f = B . 1694. 4°. ( H a 33: 8 7 D 8, 4; 14: H . Boruss. 30; H a 33: 4 6 D 11; 1: Su 2410a; 3: N f 812 4"; Thadden,
1959, S. 191: Hohenzollersche Hausbibliothek Sign.: Preußen E. I. f. 100). Darin: Die erste
Huldigungs=Predigt/ bey geschehener Erb=Huldigung/ Von der C h u r = u n d Marek Brandenburg disseits der O d e r u n d jenseits der Elbe löblichen Ritterschaft u n d Städten/ Uber die von Seiner Churfürstl. Durchl. dazu erlesenen Worte der Königin Arabia von d e m Könige Salomon: Aus d e m Buch der Könige am X. Cap. im 9. v. Gelobet sey der H E R R dein G O t t / der zu dir Lust hat/ d a ß er dich auf den Stuhl Israel gesetzet hat/ d a r u m d a ß der H E R R Israel lieb hat ewiglich/ (:) D a ß d u Gericht u n d Recht haltest. Gehalten Für der Churfürstl. hohen Herrschaft/ u n d andern Fürstl. Personen/ auch versamleten löblichen Ständen/ bey Volckreicher Versandung/ In der C h u r fürstl. Schloß= u n d D o h m = K i r c h e n / den 14./24. Junii 1688. [ohne Druckerimpressum: Cölln: Liebpert; S. 3 3 64]; Die andere Huldigungs=Predigt Bey geschehener E r b = H u l d i g u n g Von des Herzogthums Magdeburg Löblichen Ritterschafft u n d Städten/ Über die Worte des Volcks Israel zu Josua/ aus dem Buch Josuae am I. Cap. im 17. Vers: Wie wir Mosi gehorsam gewesen sind/ so wollen wir Dir auch gehorsam seyn/ allein/ daß der H E r r dein G O t t nur mit D i r sey/ wie Er mit Mose war. Gehalten Für der Churfürstl. hohen Herrschafft/ u n d andern Fürstlichen Personen/ u n d versammleten löblichen Ständen/ In der Churfürstlichen Schloß= u n d D o h m = K i r c h e n zu Halle in Sachsen/ den 21./31. May/ war der dritte Pfingst=Tag 1689. [S. 7 0 - 8 9 ] ; Die dritte Huldigungs=Predigt Bey geschehener E r b = H u l d i g u n g / Von des H e r z o g t h u m s Cleve/ u n d der Graffschafft Marek Löblichen Ritterschafft u n d Städten/ Uber die Worte Amasai zu David/ aus d e m I. B. der C h r o n . am XIII. im 18. Vers: Dein sind wir/ David/ u n d mit Dir halten wirs/ D u Sohn Isai/ Friede sey mit Dir! Friede sey mit deinen Helffern! d e n n dein G O t t hilfft Dir. Gehalten Für der C h u r f ü r s t l . hohen Herrschafft/ auch andern Fürstlichen Personen/ u n d versammleten Ständen/ In der Reformirten Kirchen/ der Residentz Cleve/ den 17./27. Octobr. war Donnerstags/ A. 1689. [S. 9 6 - 1 1 4 ] ; Die vierte Huldigungs=Predigt Bey geschehener Erb= Huldigung Von der Graffschafft Ravensberg/ u n d Herrschafft Ravenstein/ Löblichen Ritterschaft u n d Städten/ Über die W o r t e Pauli/ in der Ep. an die R o m . am XIII. im 1. Vers: Jederman sey unterthan/ der Obrigkeit/ die Gewalt über Ihn hat/ denn es ist keine O b rigkeit/ ohne von G O t t . Gehalten Für der Churfürstl. hohen Herrschafft/ und versammleten löblichen Ständen/ In der grossen Evangelischen Kirchen/ der alten Stadt Bielefeldt/ den 30. Octobr./ 4. Novembr. A. 1689. [S. 117 bis 132]; Die f ü n f t e Huldigungs=Predigt/ Bey geschehener Erb=Huldigung/ Von des Fürstenthums M i n d e n Löblichen Ritterschaft u n d Städten/ Über die Worte Petri/ in der I. Epistel/ an II. im 17. Vers: Fürchtet G O T T : ehret den König. Gehalten Für der C h u r f ü r s t l . h o h e n Herrschafft/ auch andern Fürstl. Personen/ u n d versammleten löblichen Ständen/ In der Römisch-Catholischen Dohm=Kirchen der Stadt M i n d e n an der Weser/ A m so genanten XXIII. Sonntage nach Trinitatis, den 3./13. Nov. Ao. 1689. [S. 1 3 5 - 1 5 2 ] ; Die sechste Huldigungs=Predigt/ Bey geschehener E r b = H u l d i g u n g / Sr. Churf. Durchl. zu Brandenb. Als Souverainem Herzog/ in Preussen/ Von Desselben Herzogthums/ Löblichen Ritterschaft u n d Städten/ Über die Worte Salomons/ in seinem Prediger=Buch
487
488
Ursinus von Bär, Benjamin am X. C. im 17. V: Wohl dir/ Land! / dessen König edel ist! Gehalten Für der Churfürstl. hohen Herrschafft/ und anderen Fürstl. Personen/ und versammleten löblichen Ständen/ In der Churfürstl. SchIoß=Kirchen Zu Königsberg in Preussen/ den 3./13. Maji Ao. 1690. [S. 155-180]; Die siebende Huldigungs=Predigt/ Bey geschehener Erb=Huldigung Von des Fürstenthums Halberstadt Löblichen Ritterschaft und Städten/ Über die Worte Salomons/ in den Sprüchwörtern am VIII. Cap. in 16.V: Durch mich herrschen die Fürsten. Gehalten Für der Churfürstl. hohen Herrschafft/ und andern Fürstl. Personen/ und versammleten löblichen Ständen/ In der Dohm=Kirchen zu Halberstadt/ Am Donnerstage nach dem XX. Sonntage nach Trinitatis, den 13./23. Octobris, Ao. 1692. [S. 183-200]; Die achte Huldigungs=Predigt/ Bey geschehener Erb= Huldigung/ der löblichen Stadt Magdeburg Magistrat und Bürgerschafft/ Nebst deren andern incorporirten Städten/ Deputirten/ Über die Worte Samuels/ In dem I. Buch Samuel/ am XIII. Cap. im 14. Vers: Der HErr hat Ihm einen Mann ersucht/ nach seinem Hertzen; dem hat der HErr geboten/ Fürst zu seyn über sein Volck. Gehalten Für der Churfürstl. hohen Herrschafft/ und andern Fürstlichen Personen/ In der St. Johannis Kirchen zu Magdeburg/ Des Montags nach dem XXI. Sonntage nach Trinitatis, Den 17./27. Octobr. A. 1692. [S. 211-232]; Vermutlich existierten von allen Predigten der Sammelausgabe auch Einzeldrucke, wie er für die erste Huldigungspredigt nachgewiesen ist: Ein Huldigungs Glückwunsch/ Als Dem Durchlauchtigstem Großmächtigem Fürsten und Herrn/ Herrn FRIDERICH dem Dritten/ Marggraffen zu Brandenburg/ des Heil. Rom. Reichs Ertz=Cammerern und Churfürsten/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Jülich/ Cleve/ Berge/ Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Schwiebus Hertzogen/ Burggraffen zu Nürnberg/ Fürsten zu Halberstadt/ Minden und Camin/ Graffen zu Hohen=Zollern/ der Marek und Ravensberg/ Herrn zu Ravenstein und der Lande Lauenburg und Bütow/ etc. etc. etc. In Dero Churfürstl. Residentz/ zu Cölln an der Spree/ von der Chur= und Marek Brandenburg disseits der Oder Löblichen Ritterschaft und Städten/ Die Erb=Huldigung Abgestattet wurde. In einer kurtzen Predigt/ für der Churfürstl. hohen Herrschafft und andern Fürstl. Personen/ auch versamleten Löbl. Ständen/ bey Volckreicher Gemeine/ aus denen von Sr. Churfürstl. Durchl. darzu erlesenen Worten/ der Königin Arabiä überm Könige Salomon/ wie sie beschrieben stehen I. Reg. X. v. 9 In der Churfürstl. Schloß= und Dohm=Kirchen den 14./24. Junii 1688. war Donnerstags nach dem Sonntag Trinit. Morgends umb 9. Uhr vorgestellet/ und auf gnädigsten Befehl zum Druck gegeben von BENJAMIN URSINO, Churfürstl. Brandenb. Hof=Prediger. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hof=Buchdr. 2°. (Ha 33: 58 A 11, 1 angeb.; 1: Su 17 ehem.). Der Sammelausgabe, die sich in den Franckeschen Stiftungen befindet (Ha 33: 87 D 8, 4), sind angebunden: Die Neundte Huldigungs=Predigt/ Bey geschehener Erb=Huldigung/ Von der Neumarck und Sternbergischen wie auch des Hertzogthumbs Crossen in Schlesien Löblichen Ritterschafft und Ständen/ Über die Worte in den fünften Buch Mosis am XXXIII. Cap. den 7. vers. HErr! erhöre die Stimme Juda! Mache ihn zum Regenten/ in seinem Volck/ und laß seine Macht groß werden/ und ihm müsse wider seine Feinde geholffen werden. Gehalten Für der Churfl. hohen Herrschafft/ und andern Fürstlichen Personen/ bey versammleten löblichen Ständen In der Haupt=Kirchen zu Cüstrin/ den Donnerstag nach dem XVII. Sonntag nach Trinitatis, war der 5. Octobr. styl. vet. 1699. [ohne Druckerimpressum; neue Seitenzählung, S. 3-23]; Die zehende Huldigungs=Predigt/ Bey geschehener Erb=Huldigung/ Von des Hertzogthumbs Hinter=Pommern und Fürstenthumbs Camin Löblichen Ritterschafft und Ständen/ Über die Worte Gottes/ In dem zweyten Buch der Chron. am VII. Cap. im 18. vers. So wil ich den Stuhl deines Königreichs bestätigen/ wie ich mich deinem Vater David verbunden habe/ und gesagt: Es soll dir nicht gebrechen an einem Manne/ der über Israel Herr sey. Gehalten Für der Churfl. hohen Herrschafft/ und andern Fürstlichen Personen/ Bey versammleten löblichen Ständen In der Haupt=Kirchen zu St. Marien in Stargard/ den Montag/ nach dem XVIII. Sonntag nach Trinitatis, war der 9. Octobr. styl. vet. 1699. [ohne Druckerimpressum; neue Seitenzählung, S. 3—23]. Die folgende, von Küster/ Müller, I, 1737, S. 174 genannte Ausgabe konnte nicht nachgewiesen werden: Zehen Huldigungs-Predigten, welche bey Hochlöbl. Regierung des Durchl. Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich des Dritten, Churfürsten zu Brandenb. gehalten. Cöln s. a. [1695; 4°]. Ein Spiegel der Sterblichkeit/ Welchen an den Worten Davids Psalm CHI. v. 15. 16. Ein Mensch ist in seinem Leben wie Graß/ Er blühet wie eine Bluhme auff dem Felde; Wenn der Wind darüber gehet/ so ist sie nimmer da/ und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. Für der Churfürstl. gnädigsten Herrschafft/ Und sehr Volckreicher Gemeine/ in der Churf. Schloß= und Dohm=Kirchen zu Cölln an der Spree/ an so genandten Sonntage Sexagesimae, war der 31. Januar. (10. Febr.) 1692. in der ordentl. Haupt= und Vormittags=Predigt kürtzlich betrachtet/ Als Der Wohlgebohrnen Frauen/ Fr. Juliana Eleonora Gebohrne von Wrangel/ Des Hochwürdigen und Wohlgebohrnen Herrn/ Herrn George Christoph von Wachholtz/ Churf. Brandenb. Cammer=Herrn/ Ampts=Hauptmanns zu Marienfließ/ und E. Hochwürdigen Dohm=Capittels zu Colberg in Pommern Wohl=verordneten Dohm=Probstens/ Erb-
Ursinus von Bär, Benjamin herrn zu Dargischlaf/Altenhoff und Börnicke/ &c. &c. Hochgeliebtesten Ehe=Genoßin/ Entseelter Hoch=Adelicher Cörper/ den Abend darauf/ mit Standesmäßigem Gefolge in Dero Väterliche Grufft nach Börnicke abgeführet wurde/ Und auf inständiges Begehren zum Druck übergeben den 20. Octob. 1692. BENJAMIN URSINUS, Churfürstl. Brandenb. Hoff= Prediger. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hof=Buchdr. s. a. [1692; 4°]. (1: Ee 620, 15; 1: Ee 705-1580 : 4°; Ha 33: 173 A 1,4). Christi heilsame Wunden-Mahle aus Joh. XX. 37. zum Andencken Herrn Joh. Friedrich Prume Churf. Brand. geh.Secretarii und Registratoris vorgestellet. Cöln 1692. [2°]. (Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). Die Heimsucht der Heiligen/ Aus den Worten Eliae im I. Buch der Könige/ an XIX. Cap. den 4. vers. Es ist genung/ so nimm nun/ HErr/ meine Seele/ ich bin nicht besser/ dann meine Väter! In einer Gedächtnüß=Predigt Über den plötzlichen doch seeligen Abschied/ welchen den 17./27. Octobr. 1693. war Dienstags/ Abends bald nach 11. Uhr/ an einem Steckfluß/ allhier in Berlin genommen: Der Hoch=Ehrwürdige/ Groß=Achtbahre und Hochgelahrte Herr A N T H O N I U S BRUNSENIUS, Churfürstl. Brandenb. Hof=Prediger/ Am XIX. Sontage nach Trinitatis war der 22. Octobr./ 1. Nov. 1693. als am Tage seiner Beerdigung/ in der Churfürstl. Dohm und Schloß= Kirchen Bey hoher Gegenwart der Churfürstl. Herrschafft und Volckreicher Versammlung kürtzlich betrachtet und auff inständiges Begehren zum Druck gegeben/ Von BENJAMIN URSINO. Churfürstl. Brandenb. Hof=Prediger. Berlin/ gedruckt bey sei. David Salfelds Witwe, s. a. [1693; 2°]. (1: Ee 612; 1: Ee 505,1; Ha 33: 46 D 11, 1; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). Die Hoechst=Fuerstliche Schulen=Sorge/ Wie solche Bey praechtiger Einweyhung/ Der Churfuerstlichen Fridrichs= Universität/ zu Halle in Sachsen/ in Hoher Gegenwart Des Durchlauchtigsten/Großmaechtigen Fuersten und Herrn/ Herrn Friderichs des Dritten/ Marggraffens und Churfuerstens zu Brandenburg/ etc. etc. etc. Wie auch anderer Hoch=Fuerstl. Personen/ Uber die Von Seiner Churf. Durchlaucht. Angegebene Worte/ Esaije XLIX, 23. Die Könige sollen deine Pfleger/ und ihre Fuersten deine Saeugammen seyn/ Auf Dero gnaedigsten Befehl/ Am IV. Sonntage nach Trinitatis, war der 1. Julii, 1694. Als an Seiner Churf. Durchl. Hoechst=erfreulichen Gebuhrts=Tage/ In der Churfuerstl. Schloß= und Dohm=Kirche daselbst/ kuertzlich betrachtet/ und folglich zum Druck gegeben BENJAMIN URSINUS: Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Hoff=Buchdr. 1695. [4°]. (la: Ay 28128; la:Ah 11851,4; Ha 33: 87 D 8; Ha 33: 76 D 2; Küster/Müller, I, 1737, S. 174). PANEGYRICUS, FRIDERICO III. Marchioni Brandenburgico S. R. Archi-Camerario, cetera, Die Friderici devote & subjectissime dictus ä Benjamine Vrsino, Berolin. In: SVADA CELLARIANA ID EST ORATIONES SELECTAE HALLENSES QVAS DE ARGVMENTIS SINGVLARIBVS ET ILLVSTRISSIMIS DVCTV CELLARII VIRI CLARISSIMI IN ACADEMIA HALLENSI RECITARVNT I W E N E S ILLVSTRI PROSOPIA ORIVNDI PRAEFATIONEM ADIECIT NICOL. HIERON. GVNDLINGIVS, J. C. P. R ACCEDVNT INDICES LOCVPLETISSIMI. HALAE MAGDEBVRGICAE A. MDCCXVI. PROSTAT IN OFFICINA RENGERIANA. s. a. [1716], S. 26-39. (Ha 33: 148 L 3; 1: Su 18 ehemals; vgl. dazu auch: ORATIO SACRA AVSPICANDI CAVSSA ANTE DEDICATIONEM A BENIAMINE VRSINO SERENISSIMI ELECTORIS BRANDENBVRG. CONCIONATORE AVLICO HABITA. Zuschrifft An S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit bey erster Druckausfertigung. [...]. Berlin, den 1. Julii 1695. s. 1. e. a. [Halle 1695], S. 116-130. (la: Ay 62, 2). Die Christliche Beth=Pflicht/ Aus den Worten Pauli/ I. Thessal. v. 17. Behtet ohne Unterlaß! In Einer Vormittags= Predigt An so genanten Sonntage Rogate/ Anno 1695. In der Churfürstlichen Dohm=Kirchen zu Cölln an der Spree/ Kürtzlich vorgestellet Und auf vieler Begehren zum Druck gegeben Von BENJAMIN URSINO. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hof=Buchdr. [1695; 4°]. (Ha 33: 87 D 8, 8; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). [Predigt zur Grundsteinlegung für die Berliner Parochial-Kirche, aus Matth. XVI. v. 18.]. In: Kurtze Beschreibung Wie Der Erste Stein Zu der Evangelisch=Reformirten Stadt= und Pfarr= Kirchen in Berlin/ den 15. Augusti 1695. geleget worden/ Nebst denen dabey gehaltenen Reden/sampt der Predigt. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hof=Buchdr. s. a. [1695; 4°], S. 19-36. (1: Tc 7104, 4 R ; Ha 33: 87 D 8, 6; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). Zwey Predigten/ Welche Bey Seiner Churfürstlichen Durchlauchtigkeit zu Brandenburg/ etc. Herrn Friederich des Dritten/ etc. etc. Ehemahligen schweren Kranckheit in Dero Gemach Den 14. und 21. November/ war der XXVIV und XXV. Sonntag nach Trinitatis, 1686. gehalten/ und anitzo Auf Sr. Churfürstl. Durchl. gnädigsten Befehl zum Druck gegeben BENJAMIN URSINUS. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churf. Brandenb. Hof=Buchdr. 1696. [4°]. (1: Su 2808; 1: Eb 1700 ehem.; Ha 33: 87 D 8; Küster/ Müller, I, 1737, S. 173).
489
490
Ursinus von Bär,
Benjamin
Die beste Bemühung/ Aus den Worten Pauli/ an die Colosser/ am III. Capitel/ im 2. Vers. Trachtet/ nach dem/ was droben ist/ nicht/ nach dem/ was auff Erden ist. In einer kurtzen Predigt/ den 6.116. Octobr. 1698. In Gegenwart der Churfl. Herrschafft vorgestellet/ Und Einem Liebhaber Göttliches Wort zu Liebe/ in Druck gegeben. Von BENJAMIN URSINUS, Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brandenb. Hoff=Buchdr. 1699. [4°]. (Ha 33: 87 D 8, 9; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). Kurtzer Unterricht der Christlichen Lehre in zehn Tabellen eingetheilet für Seine Chur-Printzliche Durchl. zu Brandenburg, Cöln 1699. [2°]. (1: Eo 7840a; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). Beschreibung des Beylagers Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friderichs/ Hessen-Casselschen ErbPrintzens/ Mit Der ... Marggräfin Louisa Dorothea Sophia/ Seiner Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg/ Friderich des Dritten/ eintzigen Printzeßin Tochter Nebst allen dabey vorgefallenen Festen und Lustbarkeiten/ Geschehen im M a y und Junio/ des 1700. Jahres. Cölln an der Spree: Liebpert 1700. [2°]. (39: LP A 2° I, 3 (9a); Traupredigt für die Tochter des Kurfürsten Friedrichs III. aus erster Ehe mit dem Erbprinzen Friedrich von Hessen-Kassel; die Einholung erfolgte am 28. Mai; das Beilager am 31. Mai, wobei der Hofprediger Ursinus den großartigsten Aufwandentfaltete; vgl. auchTheatrum Europaeum 15 (1704), S. 725; Schuster, Georg: Die Heimführung . . . 1900). Die Erb=Nehmer des Himmels. W i e sie aus der Offenbahrung Johannis im VII. Cap. v. 13. 14. 15. 16. 17. In einer Gedächtnüsz= Predigt/ Uber den Christlichen Abschied/ welchen aus diesem zeitlichen Leben am 16. Octobr. dieses 1700. Jahres genommen hat/ Die Hoch=Edle Frau Maria Elisabeth gebohrne Lucassin/ Deß Hoch=Ehrwürdigen/ Hoch=Edelen und Hochgelahrten Herrn Heinrich Schmettauen/ Churfürstl. Brandenb. ältisten Hoff=Predigers und Consistorial-Rahts/ auch des E. Ministerii wohlverdienten Senioris Wehrtgewesene Ehe=Gattin. Für der Churfürstlichen hohen Herrschafft und Volckreicher Gemeine an so genandten XX. Sonntage nach Trinitatis, Vormittags in der Churfürstl. Dohm= und Pfarr=Kirchen kürtzlich betrachtet BENJAMIN URSINUS. Cölln an der Spree/ Druckts Ulrich Liebpert/ Churfürstl. Brand. Hof=Buchdr. 1700. [2°]. (Ha 33: 173 A 1, 5; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). Das bewehrte Christenthum im Leben und im Sterben/ Zweyer vornehmer Ehe=Leute/ Nahmentlich Des weyland Wohlgebohrnen Herrn/ Herrn George von Berchem/ Aus dem in Braband herstammendem altem Geschlechte/ der Herren von Berthout, und von Berchem, Seiner Königlichen Majestät in Preussen/ würcklichen Geheimten Estats-Raths und Directoris des Ravensbergischen Appellation-Gerichts allhier. Nachdem derselbe den 10. Juni dieses 1701. Jahres in Christo selig entschlaffen/ und den 17. Juni darauff/ in sein Erb=Begräbniß/ in der neuen Reformirten Pfarr=Kirchen/ beygesetzet worden/ Wie auch Dessen hertzgeliebten Ehe=Gemahlin/ Der weyland Wohlgebohrnen Frauen/ Frauen Anna von Berchem/ gebohrnen von Martitz/ Welche den 6. April 1700. früh umb 3. Uhr/ durch einen plötzlichen/ doch sanfft und seligen Tod/ Ihrem Ehe=Herrn vorgegangen/ und den 9. April darauff/ in dasselbe Erb=Begräbniß/ beygesetzet/ Wie solches in dero Gedächtniß=Predigete/ aus Hebr. XII. v. I. und Psalm XXIII. v. 4. In der Dohm=Kirchen zu Cölln an der Spree/ Kürtzlich vorgestellet/ BENJAMIN URSINUS. Cölln an der Spree/druckts Ulrich Liebpert/ Königl. Hof=Buchdr. [1701], 2°. (14: H. Germ. Biogr. 61, 77; 1: Ee 621, 3; 1: Su 26 ehem.; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). Die Königl. Majestät, wie dieselbige durchs Wort Gottes und Gebeth zu Gott an dem Allerdurchl. Großmächtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich König in Preussen, wie auch an der Allerdurchl. Großmächt. Fürstin und Frau, Frau Sophie Charlotte, Königin in Preussen, erstl. bey Dero den 18. Jan. 1701 geschehenen Königl. Krönung und Salbung in Dero Schloß-Kirchen zu Königsberg in Preussen, und folglich nach dero d. 6. Maj. gehaltenem Königl. Einzüge in die Residentz Berlin d. 8. Maj. in Dero Dohm-Kirchen Christlich eingesegnet. Cöln s. a. [1701; 4°]. (14: H. Boruss. 50, 6; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174, Thadden, 1959, S. 191: Hohenzollersche Hausbibliothek Sign.: Preußen E. I. e 130). Die Krone des Lebens/ Welcher Die Weyland Allerdurchlauchtigste/ Großmächtigste Fürstin und FRAU/ Frau Sophie Charlotte/ Königin in Preussen/ Marggräffin und Churfürstin zu Brandenburg/ Souveraine Printzeßin von Oranien/ zu Magdeburg, Cleve, Jülich, Berge, Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden, auch in Schlesien zu Crossen Hertzogin, Burggräffin zu Nürnberg, Fürstin zu Halberstadt, Minden und Camin, Gräffin zu Hohenzollern, Ruppin, der Marek, Ravensberg, Hohenstein, Lingen, Moers, Bühren und Lehrdam, Marquisin zu der Vehre und Vlißingen, Frauen zu Ravenstein, der Lande Lauenburg und Bütow, auch Arlay und Breda, gebohrne Printzeßin aus dem Königl. Groß=Britannischen und Churfürstlichen Stamm der Hertzoge zu Braunschweig und Lüneburg &c. &c. &c. In ihrem Leben sich getröstet, Als Selbte in solcher Christ=Königlichen Hoffnung/ Anno 1705. den 1. Febr. zu Hannover höchstseelig im HERRN entschlaffen war, Und der verblichene Königl. Cörper darauf den 28. Junii mit Königl. Solennitäten in die Königl. und Churfürstliche Grufft der Dohm=Kirche in Ber-
Ursinus von Bär, Benjamin lin gebracht worden, betrachtet Von Benjamin Ursin von Bär/ Königl. Preußis. ersten Bischoff. [ohne Impressum; Cölln: Liebpert 1705; 2°]. (1: Su 998a, 1 Rar; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). Des Herrn Bischoffs U R S I N I Erste Trauer= und Trost=Predigt/ Uber das frühzeitige Absterben der Hoch= seeligsten Königinn In Höchster Gegenwart Seiner Königl. Majestät in Preussen Gehalten Vormittags den 8. Februarii 1705. Als so genannten Sonntag Septuagesimae. B E R L I N / Druckts Johann Wessel. [ 1705; 2°; 4°]. (1: Bibl. Diez 2° 780, 5; 1: Su 982 ehem.; 14: H . Boruss. 52, 4; H a 33: 6 7 C 1, 18; Küster/ Müller, I, 1737, S. 174). Frommer Könige Muth in Gott, als der Leichnam des Allerdurchlauchtigsten Königs in Preussen Friedrich des Ersten d. 2. Maj. 1713 mit allgemeiner Betrübniß in die Königliche Grufft gebracht worden, aus Psalm L X X X I . 5. 6. betrachtet. Cöln s. a. [2°]. (Küster/ Müller, I, 1737, S. 174); Christ-Königliches Trauer- Und Ehren-Gedächtniß, Des Weyland . . . Fürsten und Herrn Friderichs Ersten Königs in Preußen ... Als derselbe am 25. Febr. 1713 in hiesiger Residentz seine Gott-geheiligte Seele dem treuen Schöpfer in seine Hände übergeben, und darauf den 2. May die Königliche Leiche, mit Königlichen Solennitäten . . . in die Königliche und Churfürstliche Grufft der Dohm-Kirche in Berlin beygesetzet worden, zu dessen Immerwärendem Nach-Ruhm aufgerichtet. Cölln: Liebpert. s. a. [1713; 2°]. (3: N f 8 4 0 2°).
Briefe Brief wegen seiner Berufung nach Köln/Rhein. Heidelberg, 20./30. Aug. 1667. (Autograph, Archiv der Evangel. Kirchengem. Köln Nr. A k 1 fol. 24, vgl. Lohr, R. (Bearb.): Protokolle der hochdeutsch-reformierten Gemeinde in Köln von 1599 bis 1794. 3. Teil: Protokolle von 1669 - 1794. Köln 1983. (Inventare nichtstaatlicher Archive, 27), Abb. 4). Auszug aus einem Brief an G.W. Molanus. 18. Dec. 1703. (Kapp, J. E., 1745, S. 3 6 3 - 3 6 5 , bezüglich der Haltung von Lütkens zur Unionsfrage). Brief an G.W. Molanus. Berlin, 18. Mart. 1704. (Kapp, J . E „ 1745, S. 4 1 7 - 4 1 9 ) . Brief an J . v. Besser vom 10. Jan. 1704. (SHStA: Nachlaß Besser; Briefe, Bd. 5). Schreiben an A. H . Francke. Berlin, 24. Febr. 1705. (AFSt/H: C 820: 13). Schreiben an A. H. Francke. Berlin, 29. Sept. 1705. (AFSt/H: C 820: 12). Brief an König Friedrich I. von Preußen, 24. Juli 1706. (GStA Rep. 42, Nr. 2 Kgl. Hausarchiv vgl. Thadden, 1959, S. 136, Anm. 550: äußert sich über Jablonskis Unionsvorstellungen). Schreiben des Bischofs Ursinus von Bär K. Preuss. Hofpredigers an den Herzog Anton Ulrich zu Braunschweig-Lüneburg. Berlin, 1. Aug. 1805. [1705]. (Feder, J. G . H „ 1805, S. 1 8 - 2 3 , Nr. VIII, 1).
Literatur KÜSTER/MÜLLER, 1737, I, 173; II, 1007; III/417; D B A I, 1298, 2 1 9 - 2 2 2 ; I, 1431, 358; VECHNER, Gersom: Schmerzlicher Abschied, welchen an. 1677. Frau Emilia Marg. von Bilderbecq, Herrn Benj. Ursini Ehegenoßin genommen hat. Cölln s. a. (Ha 33: 53 L 6); MYLIUS, Chr. O . , 1737, T. 1 , 2 . Abt., Nr. LXVII: Etablissement der Commission wegen des Armenwesens in denen Residentzien. [3. April 1699]; Von gelehrten und berühmten Leuten des Namens Ursinus. Zusammengetragen von M. Johann Friedrich Ursinus, Pfarrer in Boriz. (14: M s R 158, f. 32, 47); FEDER, Johann Georg Heinrich: C O M M E R C I I E P I S T O L I C I L E I B N I T I A N I TYPIS N O N D U M V U L G A T I S E L E C T A S P E C I M I N A E D I D I T N O T U L I S Q U E PASSIM I L L U S T R A V I T I O H A N N E S G E O R G I U S H E N R I C U S F E D E R . H A N N O V E R A E , S U M T I B U S F R A T R U M H A H N . 1805; NICOI.OVIUS, Alfred: Die bischöfliche Würde in Preußens evangelischer Kirche. Königsberg 1834; SCHUSTER, Georg: Die Heimführung der Prinzessin Dorothea von Brandenburg nach Kassel im Juni 1700. In: Zeitschrift f. Kulturgeschichte 1900; FRIEDLAENDER, E.: Berliner geschriebene Zeitungen aus den Jahren 1713 bis 1717 und 1735. Ein Beitrag zur Preußischen Geschichte unter König Friedrich Wilhelm I. Berlin 1902. (Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H . XXXVIII); THADDEN, R. V„ 1959, S. 188ff; LOHR, Rudolf/ DOORF.N, Jan Pieter van (Bearb.): Protokolle der niederländisch-reformierten Gemeinde in Köln von 1 6 5 1 - 1 8 0 3 . 1. Teil: Protokolle von 1 6 5 1 - 1 6 7 7 . [2. Teil: Protokolle von 1 6 7 7 - 1 8 0 3 ] . Köln 1971. (Inventare nichtstaatlicher Archive, 12, 13); LÖHR, Rudolf (Bearb.): Protokolle der hochdeutsch-reformierten Gemeinde in Köln von 1599 bis 1794. 2. Teil: Protokolle von 1 6 3 0 - 1 6 6 8 . 3. Teil: Protokolle von 1 6 6 9 - 1 7 9 4 . Köln 1981, 1983. (Inventare
491
492
Ursinus von Bär,
Benjamin
nichtstaatlicher Archive, 24, 27); DUCHHARDT, Heinz: Die Preussische Königskrönung von 1701. Ein europäisches Modell? In: Ders. (Hrsg.): Herrscherweihe und Königskrönung im frühneuzeitlichen Europa. Wiesbaden 1983, S. 83 bis 95. (Schriften d. Mainzer Philosoph. Fakultätsgesell., 8); GStA Rep. 2, Nr. 46a: (fol. 98-160, f. 99: Bestallung [Entwurf] zum Hofprediger vom 6. Dec. 1670; f. 101: Ursinus' Vokation zum Dom-Prediger, ausgestellt Potsdam 16. Febr. 1671; f. 147: Anweisung von Wartenberg, daß Ursinus mit Sanden die Salbung während der Krönungszeremonie wahrnehmen soll; 6. Dez. (?) 1700; f. 148: Verleihung des Bischofstitel und des Prädikats »Wollwürdiger«; an den Oberhofprediger, Kirchen- und Konsistorialrat Ursinus; datiert 24. Dez. 1702; f. 149: Zulage von 1000 Tlr jährlich; f. 152: Bitte um Gehaltszulage nach 47jähriger Arbeit, datiert 3. Dez. 1717; f. 159: Brief von Anna Adelheid von Bär, Witwe des Hofpredigers); GStA Rep 2, Nr. 11: (Dom-Kirchen Etat de an. 1720; u. a. mit Bezügen für Jablonski, Achenbach, Ciaessen, Steinberg, Andrea, Ursinus von Bär; f. 148: Predigtordnung für Stosch, Schmettau und Ursinus [alternierender Wechsel im Predigen]; Schreiben datiert, Potsdam, 10. Apr. 1671; f. 151: Predigtordnung für G. C. Bergius und Ursinus); GStA Rep. 9, J 8, Fase. 10: (Ursinus, Mieg, Koch); GStA Rep. 7 13 B 8 K: (Acta betr. die Erhebung des Bischofs Ursin von Bär in den Adelsstand 1705-1729; fol. 1-9: Diploma Nobilitatis [Entwurf]; darin f. 6: Ehegattin Anna Adelheid geb. v. Huss; f. 10: Wappen; Bitte von Benjamin Ursinus, seinen Sohn, den Leutnant Bär, aus der Haft in Peitz zu entlassen (25. Juli 1714); Brief an den König von Preußen vom 2. Mai 1717 (Autograph); o.P: General-Major Panwitz, Peitz 25. Juli 1714, betr. ein Memorial des arretierten Leutnant Bär, in dem dieser bittet, eine Reise nach Ost-Indien antreten zu dürfen; Schreiben des Vaters, Bischoff Ursinus von Bär; Rechtssache v. Bär contra v. Bär (Umfangreiches Konvolut eines Rechtsstreites hinsichtlich der Vormundschaft für Maria Barabara von Bär, der sich über 10 Jahre hinzog und an dem folgende Personen beteiligt waren: Tribunal-Rat von Bär in Königsberg; Bischof Ursinus von Bär; Bevert, Blücher; David Benjamin von Bär; Johann Wilhelm von Bär; Oberappellationsgerichtsrat Benjamin von Bär); angehängt: »Kurzgefaßte Species Facti quod Processum, In Pupillen=Sachen Der verehelichten Stallmeisterin von Bär Contra Deren gewesenen Vormund, dem Preußischen Tribunals=rath von Bär Nebst 33 Bey lagen Worunter die meisten in pro und contra ergangenen Rescripten bestehen, wie auch dabey gemachten kurtzen Außzügen und Remarquen«).
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Theol. m.
Volckmann,
Paul
Volckmann, Paul *
18. M ä r z 1669 Bremen
t
2 7 . O k t . 1721 Berlin
Pädagoge, reform. V
N. N.
M
N. N.
OD Gertrud geb. Wesenfeld P ä d a g o g e u m , ab 1 6 8 7 G y m n a s i u m illustre in Bremen 1694-1701
Rektor
an
der
Friedrichsschule
in
Frankfurt/O. ( 1 6 9 4 i m m . an der Universität F r a n k f u r t / O . , 1695 M a g . , ab 1698 ao. Prof. phil.) 1701
Propst u. Pastor zu St. Andreas auf d e m Berge vor Crossen in Schlesien
1706
Universität F r a n k f u r t / O . (Dr. theol.)
1707-1721
Prorektor u. Rektor a m Joachimsthalschen G y m n a s i u m , zugleich kgl. Bibliothekar
Paul Volckmann s t a m m t e aus Bremen, wo er a m 18. M ä r z 1669 geboren wurde. Ü b e r seine Eltern ist nichts bekannt. D e r Sohn besuchte wohl zuerst die
leihen konnte, so war d o c h die Ausbildung so fun-
städtische Lateinschule ( P ä d a g o g e u m ) und schrieb
diert, daß ein M i t k o m m i l i t o n e Volckmanns, nämlich
sich als Achtzehnjähriger am 20. O k t . 1687 in die
Heinrich —> Meierotto (später sein Schulkollege an
Matrikel des Bremer G y m n a s i u m s illustre ein (ACHE-
der Friedrichsschule zu Frankfurt/O. und am Joachimsthalschen G y m n a s i u m in Berlin), einen Uni-
LIS/ BÖRTZLF.R, 1 9 6 8 , S . 2 2 8 ) .
Die
Stadt
Bremen
hatte
sich
im
ausgehenden
versitätsbesuch für überflüssig erachtete.
16. Jahrhundert unter entscheidender Mitwirkung
Aus d e m der Matrikel beigefügten »Protocollum cen-
ihres Superintendenten C h r i s t o p h Petzel ( 1 5 3 9 bis
surae« (mit Aussagen der Studierenden unter ande-
1604) d e m reformierten Bekenntnis zugewandt. Rat
rem darüber, welche Vorlesungen und Collegia sie
und Bürgerschaft verlangten angesichts des lutheri-
besuchten) geht hervor, daß Volckmann das G y m n a -
schen U m l a n d e s eine ihrer Konfession entsprechen-
sium illustre bis 1693 besuchte und sich zunächst
de akademische Anstalt. Seit 1528 gab es eine Latein-
der T h e o l o g i e widmete, ab 1690 auch juristische
schule, das sogenannte P ä d a g o g e u m , das 1584 eine
Vorlesungen und Collegia hörte.
»classis publica« erhielt, in der die Anfänge der Fakul-
1694 übernahm Volckmann als erster Rektor die Lei-
tätswissenschaften gelehrt wurden. 1610 wurde nach
tung der neugestifteten Friedrichsschule in Frank-
d e m Vorbild der Herborner Schule ein G y m n a s i u m
f u r t / O . (über die Einweihungsfeierlichkeiten
illustre mit allen vier Fakultäten aufgerichtet, das ne-
DETTMERS, 1794, S. 1 0 - 1 4 ) . Initiator der N e u g r ü n -
ben auswärtigen Studiosus auch Schüler des Bremer
dung war der Prediger der hiesigen reformierten Ge-
Pädagogeums besuchten, u m sich für ihren späteren
meinde, J o h a n n Risselmann ( 1 6 3 0 - 1 6 9 8 ) , der auf
vgl.
Dienst in Kirche, Staat und freien Berufen vorzube-
Bitten seiner Gemeindemitglieder von wohlhaben-
reiten. In den Jahrzehnten nach d e m Dreißigjährigen
den reformierten Adligen, insbesondere von den Gra-
Krieg erlebte die Anstalt ihre größte Blüte, das Jahr
fen und Freiherren von Schönaich, H a n s G e o r g auf
1 6 5 7 markierte mit 106 Neueinschreibungen den
Carolath und Beuthen, u n d Franz a u f A m t i z und
Höchststand der Immatrikulationen. Auch wenn das
Gersdorf, einen Fonds eingerichtet bekam, woraus
G y m n a s i u m illustre keine akademischen Grade ver-
die Besoldung der Lehrer und andere Bedürfnisse der
Volckmann,
Paul
reformierten Schule bestritten werden sollten. Rissel-
S. 73, mit Verweis auf einige lateinische Verse, die
mann erlangte von Kurfürst Friedrich III. die Einwil-
Volckmann auf das Titelblatt der von ihm eröffneten
ligung zur Errichtung einer Schule bei der hiesigen
Schulmatrikel schrieb). Die Schüler waren in vier
reformierten Gemeinde. A m 24. März 1694 ent-
Klassen eingeteilt. Volckmann hatte die erste Klasse
schieden sich die Kuratoren der neuen Einrichtung
übernommen, Kantor Koch die dritte Klasse - in Er-
für Paul Volckmann als erstem Rektor; dieser soll
mangelung des Konrektors unterrichteten beide zu-
dem Kuratorium von angesehenen Männern (wohl
nächst noch in der zweiten Klasse (die vierte Klasse
aus der Bremer Bürgerschaft — auch Johann Rissel-
hatte der collega infimus, Segelke Ciaessen, erhal-
mann stammte aus Bremen) empfohlen worden sein
ten). Volckmann hielt grammatische Übungen ab,
und auch selbst schriftliche Proben seiner Gelehr-
unterrichtete Religion nach dem Heidelberger Kate-
samkeit eingesandt haben. Ihm als Rektor wurden
chismus, las Ciceros »Epistolae ad familiares« und
200 Rtl. jährlich zugesichert. Der zweite Lehrer, Se-
einige seiner Reden, außerdem aus den »Vitae impe-
gelke Ciaessen (gest. 1705), der seit mehreren Jahren
ratorum« des Cornelius Nepos und aus Vergil, gab
als sogenannter Schulhalter bei der reformierten Ge-
lateinische Exercitia auf, unterrichtete die Anfangs-
meinde tätig war und in einem Privathaus unterrich-
gründe des Griechischen und erklärte einmal wö-
tet hatte, war einige Jahre zuvor als Vorsänger und
chentlich die Evangelien in griechischer Sprache; da-
Küster berufen worden, wofür er 88 Rtl. erhielt; nun
neben erteilte er privat Unterricht in Dichtkunst und
bekam er einen Zuschuß von 12 Rtl. als Ausgleich
Rhetorik (DEITMERS, 1794, S. 23f.).
für den Verlust des Schulgeldes.
Der Fleiß der Schüler wurde durch die jährlich zwei-
Als Schulgebäude diente das alte Rathaus, das nach
mal
dem Bau des neuen Rathauses nicht mehr gebraucht
Ostern und um Michaelis) und die damit verbunde-
angeordneten
öffentlichen
Prüfungen
(um
und vom Magistrat der reformierten Gemeinde über-
nen Redeübungen befördert. Z u den Examina wur-
lassen wurde. Nachdem das neue Schulgebäude in-
den Vertreter der Universität und gelehrte Mitglieder
standgesetzt worden und Rektor Volckmann aus Bre-
der reformierten Gemeinde und des Magistrats ein-
men eingetroffen war, wurde am 1. Juli 1694, am
geladen. Die Stifter der Friedrichsschule hatten auch
38. Geburtstag des Kurfürsten, die Schule einge-
festgelegt, daß jährlich am Stiftungstag vom Rektor
weiht. Rektor Volckmann hielt zu diesem festlichen
eine öffentliche Rede in lateinischer Sprache gehal-
Anlaß im neuen Schulhaus eine lateinische Begrü-
ten werden solle. Doch nicht immer wurde diese
ßungsrede, der er im Druck ein umfangreiches latei-
Rede auch am 1. Juli gehalten; bereits Volckmann
nisches Glückwunschgedicht beifügte; unter den auf
sprach im Jahre 1697 erst am 13. Juli, weil am ei-
das Ereignis überlieferten Carmina gratulatoria in
gentlichen Stiftungstag an der Universität eine juri-
verschiedenen Sprachen war noch ein weiteres eben-
stische Doktorpromotion stattfand und er keine Zu-
falls von ihm verfaßtes in Griechisch.
hörer gehabt hätte.
Die neue Schule hatte anfangs 60 Schüler. U m die Einrichtung in den Status einer lateinischen Gelehrtenschule zu heben, stiftete Risselmann aus eigenem Vermögen eine zweite und dritte Lehrerstelle für den Konrektor und den Kantor. Zunächst wurde der Kantor berufen, und zwar Johann Georg Koch, der aus Dessau stammte und 120 Rtl. bekam; auch er hatte in Bremen studiert. Die engen Beziehungen der reformierten Friedrichsschule zu Bremen wurden dadurch unterstrichen, daß auch der 1696 berufene Konrektor Heinrich Meierotto aus der alten Hansestadt kam. Volckmann soll sein Amt mit viel Fleiß und Geschick verwaltet haben, obwohl er sich selbst mit seinen 25
Volckmann war als Rektor an die neugestiftete Friedrichsschule in Frankfurt berufen worden mit der Verpflichtung, an der örtlichen Universität den Magistertitel zu erwerben. So immatrikulierte er sich gleich nach seiner Ankunft am 12. Mai 1694 unter dem Rektor und Professor eloquentiae, T i d o Heinrich von der Lith (gest. 1698), an der Viadrina (FRIEDLÄNDER, 1888, S. 2 2 9 , 9 : »Paulus Volckman Bremensis, rector scholae Fridericianae, quae hic Francofurti est«; mit dem Vermerk, daß die Immatrikulation ohne Gebühren erfolgte) und erlangte noch im selben Jahr den Magistergrad. 1698 wurde er dann außerordentlicher Philosophieprofessor an der Viadrina.
Jahren als fast zu jung für die verantwortungsvollen
1701 gab Volckmann sein Rektorat auf und vozierte
Aufgaben eines Rektors sah (so DEITMERS, 1794,
zum Propst und Pastor zu St. Andreas auf dem Berge
Volckmann, vor Crossen in Schlesien; sein Nachfolger wurde der bisherige Konrektor Heinrich Meierotto. Die 1241 in Schlesien gestifte Propstei St. Andreas gelangte mit dem Herzogtum Crossen im ausgehenden 15. Jahrhundert in den Besitz Brandenburgs. 1535 kam Crossen mit Züllichau zur Neumark, die Markgraf Johann von Küstrin nach dem Tode seines Vaters, des brandenburgischen Kurfürsten Joachim I., erhalten hatte. Als der Markgraf noch vor seinem Bruder, dem Kurfürsten Joachim II., Ostern 1538 zur Reformation übertrat, ließ er auch in der Propstei den lutherische Gottesdienst einrichten. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Kirche und Propstei von kaiserlichen Soldaten geplündert und gebrandschatzt; für ihren Aufbau nach dem Ende des Krieges sorgte vor allem die reformierte Kurfürstin Elisabeth Charlotte, die Crossen als Leibgedinge und Witwensitz erhalten hatte. 1660 setzte Kurfürst Friedrich W i l h e l m nach dem Ableben des lutherischen Propstes Balthasar Bandovius (gest. 1660) einen reformierten Propst ein; den lutherischen Gottesdienst übernahm der Substitut, der vom Propst ernannt und besoldet wurde und in dem nahegelegenen Ort Rädnitz wohnte ( H E R I N G , 1786,1, S. 49f.). Am 11. Dez. 1701 wurde Volckmann als Nachfolger von Georg Grawer (gest. 1700) ins Propstamt eingeführt. Zu seinen Aufgaben gehörte - neben den Predigten und der Seelsorge in der Mutterkirche zu St. Andreas - auch die Sonntagspredigt in dem unweit gelegenen Dorf Lochwitz sowie in Rädnitz, wobei der reformierte Propst und der lutherische Substitut ihre Amtshandlungen in einem bestimmten Wechsel an allen drei Orten ausübten. Volckmann wirkte sechs Jahre als Propst und Pastor zu St. Andreas; sein Nachfolger wurde Paul Thulemeier (gest. 1715), der zuvor das Predigtamt am Großen Friedrichshospital in Berlin inne hatte. Nach dem Tode des reformierten Propstes Philipp Leberecht Müller (gest. 1733) berief König Friedrich Wilhelm I. an dessen Stelle wieder einen lutherischen Geistlichen in dieses Amt, nämlich Johann Gottfried zur Linden, bis dahin Inspektor und Pastor zu Strausberg. Anläßlich der Zweihundert-Jahr-Feier der Universität Frankfurt 1706 erlangte Volckmann mit seiner Inauguraldisputation »De profundo cognitionis Dei« unter dem Praeses Samuel Strimesius ( 1 6 4 8 - 1 7 3 0 ) den theologischen Doktorgrad. 1707 wurde er dann als Prorektor ans Joachimsthalsche Gymnasium berufen. Als während der Feierlichkeiten zur Einhun-
Paul
dertjahrfeier der Anstalt im September 1707 der fast 78jährige Rektor Gersom Vechner ( 1 6 2 9 - 1 7 0 8 ) durch den Konsistorialpräsidenten Daniel Ludolf von Danckelmann ( 1 6 4 9 - 1 7 0 9 ) emeritiert wurde, erhielt Volckmann, dem schon zu Vechners Amtszeiten ein Teil der Aufgaben des verdienstvollen Rektors übertragen worden war, das Rektorat ( W F . T Z E L , 1907, S. 27f.). König Friedrich I. bestätigte die Stiftung und die neuen Statuten der Anstalt als Königliches Gymnasium, das von nun an den Namen »Gymnasium Regii Joachimici« führte. Bei seiner Berufung als Rektor war Volckmann auch eine Anstellung in der königlichen Bibliothek zugesagt worden; am 24. Sept. 1707 wurde er durch ein Dekret Friedrichs I. zum Königlichen Bibliothekar ernannt ( W U . K E N , 1828, S. 178). Seit Jahrzehnten hatten die Rektoren als gleichzeitig berufene Bibliothekare der 1661 gegründeten vormaligen kurfürstlichen Bibliothek in Cölln das Privileg des freien Zugangs zu deren Sammlungen, das für ihre eigenen wissenschaftlichen Forschungen unentbehrlich war. Sie wurden neben den hauptamtlichen Bibliothekaren zur Aufsicht hinzugezogen und mit bestimmten Aufgaben, etwa der Erstellung von Katalogen, beauftragt. 1719 legte Volckmann dann durch den Ankauf der mehr als 2 300 Bände umfassenden Bibliothek des Artzes Conrad Johrenius (gest. 1715) den Grundstock zur Joachimsthalschen Gymnasialbibliothek, deren erster Bibliothekar er auch wurde. Volckmann, der am 27. Okt. 1710 auch als anwesendes Mitglied in die Sozietät der Wissenschaften in Berlin aufgenommen wurde, versah die ihm übertragene Leitung des Joachimsthalschen Gymnasiums gewissenhaft. Er war im Zusammenhang mit der Neuordnung der Anstalt auch ausdrücklich mit dem Unterricht in Theologie betraut worden, da es hier in der Vergangenheit immer wieder zu Versäumnissen gekommen war. Ausgehend von dem bei der Stiftung der Fürstenschule in Joachimsthal aufgestellten Grundsatz, daß der Prediger des Ortes auch den Religionsunterricht am Gymnasium zu erteilen habe, wurde mit dessen Durchführung bei der Neueinrichtung der Anstalt in der kurbrandenburgischen Residenz nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges der Hofprediger Johann Kunsch von Breitenwald (1620 bis 1681) beauftragt. Nach seinem Tode hielten der Rektor und der Konrektor abwechselnd theologische Veranstaltungen, die dafür vorgesehene theologische Professur wurde eingezogen; später übernahm der
Mickmann,
Paul
Hofprediger Georg Conrad Bergius ( 1 6 2 3 - 1 6 9 1 ) den Religionsunterricht, der nach seinem Tode wieder vernachlässigt wurde, so daß König Friedrich I. angesicht der von den Universitäten Halle und Frankfurt geführten Klagen über die unzureichende Vorbereitung der Schüler seine Hofprediger anwies, daß einer von ihnen wöchentlich eine theologische Stunde halten sollte. Während der Einhundertjahrfeier des Joachimsthalschen Gymnasiums erhielten Rektor Volckmann, Konrektor Ferdinand —> Posth und Subrektor Johann Meier (gest. 1712) ihren schon vorher geführten Titel »Professor Gymnasii Joachimici« nun auch durch königliche Verordnung bestätigt. Diese drei Professoren sowie der Subkonrektor, der Kantor und der Praeceptor quartae classis (später auch ein weiterer Lehrer für Secunda und Tertia) bildeten das Kollegium der »Docentes ordinarii« (WETZEL, 1907, S. 224f.). Daneben gab es wegen der großen Zahl von Schülern in den oberen Klassen bis zu drei Adjunkte zur Unterstützung der ordentlichen Lehrer, die mit dem Lehrer für Mathematik sowie einem Lehrer für verschiedene Fächer in verschiedenen Klassen das Kollegium der »Docentes extraordinarii« bildeten. Sie mußten bei den Korrekturen der Stilübungen helfen und die ordentlichen Lehrer bei Krankheit oder Abwesenheit vertreten; außerdem waren sie zu einer Stunde Privatunterricht täglich nach dem öffentlichen Unterricht verpflichtet, in der sie das in den Lectiones publicae Vermittelte wiederholten, den Schülern aber auch neues Wissen nahebrachten. Allerdings schwankte die Zusammensetzung innerhalb der beiden Kollegien in den folgenden Jahren, so stieg zum Beispiel 1716 der Lehrer für Mathematik, Philippe Naude (1684-1745), der seit 1708 seinem Vater Philippe Naude der Ältere ( 1 6 5 4 - 1 7 2 9 ) in diesem Lehramt adjungiert war und nach dessen Emeritierung im Jahre 1713 das Amt ganz übernomen hatte, als Professor matheseos in die obere Lehrergruppe auf, wo er seinen Platz nach dem Subkonrektor, später noch vor diesem erhielt. Von den Adjunkten ist hier besonders Conrad Heinrich —> Barckhusen zu erwähnen, mit dem Volckmann einen Streit um die calvinistische Prädestinationslehre führte, der weiter unter ausführlicher dargestellt wird. Mit Volckmanns Amtsantritt als Rektor trat ein neuer Lehrplan in Kraft. Vorausgegangen war eine von Hof- und Schulrat Johann Jacob Friedeborn 1706 vorgenommene Visitation des Gymnasiums, die er-
hebliche Mängel am Gang des Unterrichts zutage förderte. In seinem Gutachten (dem ein Bericht des Hofpredigers Daniel Ernst —> Jablonski zur gleichen Angelegenheit beilag) empfahl Friedeborn angesichts der Überfüllung der Prima als hauptsächlichen Grund der Mißstände die Anstellung eines Adjunkten und schlug Volckmann, damals noch Propst zu St. Andreas auf dem Berge vor Crossen, als Nachfolger für den weit über 70 Jahre alten Rektor Gersom Vechner vor. König Friedrich I. beauftragte neben Friedeborn und Jablonski auch den Hofrat und Archivar Johann Jacob Chuno ( 1 6 6 1 - 1 7 1 5 ) und den Frankfurter Professor Johann Christoph Beckmann ( 1 6 4 1 - 1 7 1 7 ) mit der Ausarbeitung eines neuen Lehrplanes, der nach Begutachtung durch die Hofprediger Moritz —> Selig, Carl Conrad —> Achenbach und Ludwig Heinrich Mieg ( 1 6 6 2 - 1 7 1 2 ) zur Jubiläumsfeier 1707 eingeführt wurde. Unmittelbar nach den Festtagen veröffentlichten Rektor Volckmann und die ihm unterstellten Professoren ein detailliertes Lektionsverzeichnis (mitgeteilt bei WETZEL, 1907, S. 2 6 6 - 2 6 9 ) . Neben die bisherigen Disziplinen Religion, Latein, Griechisch, Hebräisch, Dialektik, Rhetorik, Ethik, Mathematik und Schönschreiben traten Geschichte und Orthographie als neue Lehrgegenstände hinzu. Eingeführt wurden Aufnahmeprüfungen der Alumnen durch Rektor, Konrektor und Subrektor; alle Schüler einschließlich der neuaufgenommenen wurden nach ihren Kenntnissen gruppiert, um das Lehrpensum für die einzelnen Klassen besser abstufen zu können. Aus der Prima (die zu jener Zeit 76 Schüler zählte) wurde eine sogenannte Suprema der begabtesten Gymnasiasten gebildet, damit diese besser als bisher auf das Studium an einer Universität vorbereitet werden konnten; später gab es auch Aufteilungen für einzelne Lektionen, 1734 dann eine Suprema superior und inferior sowie eine Prima superior und inferior (WETZEL, 1907, S. 231). Wieder eingeführt wurden auch die halbjährlichen öffentlichen Examina zu Ostern und zu Michaelis. Besonders ins Gewicht fielen methodische Leitsätze, die die Lehrer dazu verpflichteten, den Gymnasiasten allein das Nützliche zu lehren und die Schüler nicht zu überfordern. Natürlich lag unverändert das Schwergewicht auf dem Religionsunterricht, die Bibel galt in allen Klassen als Grundlage des Unterrichts, die Kapitel in der Quarta und der Tertia wurden in deutsch, ab der Sekunda das Neue Testament, in der Suprema Teile des
Volckmann,
Paul
Alten Testaments im Urtext gelesen. In den unteren
nen für die Lehrkräfte die tüchtigsten Leute selbst
Klassen stand neben der Bibellektüre der katecheti-
von auswärts heranzog und ihnen durch ein aus-
sche Unterricht nach dem Heidelberger Katechis-
kömmliches Gehalt die »Nötigung« zu Privatstunden
mus. In den obersten Klassen ging der Unterricht in
ersparte. Es sei zu befürchten, daß sie - wolle man ih-
die eigentliche Theologie über, die Volckmann als
nen das Gehalt kürzen - im Schuldienst nachlässig
Rektor zu lehren hatte; hier wurden die gelesenen
werden und den finanziellen Verlust durch Privatun-
Kapitel erklärt und die Glaubens- und Sittenlehre
terricht zum Nachteil der öffentlichen Lectiones aus-
theoretisch behandelt. Nach Volckmanns Tod be-
zugleichen suchen. Friedrich Wilhelm I. hatte ein
stimmte 1733 König Friedrich Wilhelm I. für den
Einsehen und versah Printzens schriftliche Vorstel-
Religionsunterricht, daß dessen »Theologia Marchi-
lung vom 27. Nov. 1717 mit dem Vermerk: »sollen
ca« erklärt werde; allerdings wurde Volckmanns
Professores behalten. F. W.« (WETZF.L., 1907, S. 88).
Buch später als unvollständiges Kompendium durch
Weit über die Grenzen Brandenburg-Preußens hin-
Daniel Wyttenbachs »Tentamen theologicae dogma-
aus bekannt wurde Volckmann dann durch seinen
ticae« (Bern 1747) ersetzt. Auch in den Disputati-
Versuch, bei der Auslegung der calvinistischen Präde-
onsübungen, die nun an Zahl und Umfang beträcht-
stinationslehre dem Universalismus gegenüber dem
lich zunahmen, wurden fast durchweg theologische
Partikularismus der Gnade zum endgültigen Durch-
Fragen erörtert.
bruch zu verhelfen. Im Verlaufe der letzten 100 Jahre
Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts hatte König Friedrich I. die Rektoren und Konrektoren der Gymnasien in der Residenz beauftragt, einheitliche Lehrbücher und Autoren-Ausgaben für die Mark Brandenburg zu erarbeiten (vgl. hierzu DITERICH, 1732, S. 240f.). Durch sein königliches Privileg schützte er diese märkischen Schulbücher und bestimmte, daß ein Teil des Gewinns aus dem Verkauf den Lehrerwitwen-Kassen zufließen sollte. Im Verlaufe mehrerer Jahre erschienen unter anderem Grammatiken des Griechischen, Lateinischen und Hebräischen, auch eine märkische Rhetorik, sowie Ausgaben mit Werken antiker Autoren, die in allen Gymnasien der Residenz eingeführt wurden und bis in die letzte Hälfte des 18. Jahrhunderts in Gebrauch blieben. Volckmann arbeitete an den märkischen Grammatiken des Lateinischen und Griechischen sowie an den Lehrbüchern für Rhetorik und Logik mit und soll die hebräische Grammatik allein verfaßt haben (DEITMERS, 1 7 9 4 , S . 7 3 ) .
Als 1717 König Friedrich Wilhelm I., der im Unterschied zu seinem Vater Friedrich I. eine restriktive Finanzpolitik betrieb, die laufenden Ausgaben für das Joachimsthalsche Gymnasium zusammenstrich und unter anderem beabsichtigte, die Gehälter des Rektors, des Konrektors und drei anderer Professoren zu kürzen, wurde der im Geheimen Staatsrat für Kirchen- und Schulangelegenheiten zuständige Minister Marquard Ludwig Freiherr von —» Printzen beim König vorstellig. Er betonte, daß das hohe An-
hatten die reformierten brandenburgischen Kurfürsten in ihrer Kirchenpolitik auf die lutherische Bevölkerungsmehrheit Rücksicht nehmen und erhebliche Abstriche am Programm der kirchlichen Umgestaltung vornehmen müssen. Was nun die calvinistische Prädestinationslehre betraf, war in der kirchlichen Praxis das strenge Prädestinationsdogma zugunsten eines religiösen Universalismus modifiziert worden. Die jedoch nach wie vor unterschiedlichen Positionen zur absoluten Erwählung jedes einzelnen Gläubigen beziehungsweise zum Universalismus der Gnade rückten wieder in der Vordergrund, als die märkischen Theologen und Schullehrer das einhundertjährige Jubiläum des Ubertritts von Kurfürst Johann Sigismund zum reformierten Bekenntnis im Jahre 1613 und der Confessio Sigismundi vorbereiteten. Die von Volckmann aufgestellten Thesen brachten ihm den harten Widerspruch einiger Kollegen ein; der Streit nahm an Schärfe zu, als der Rektor 1712 das partikularistisch-orthodoxe »Compendium theologiae christianae« (Basel 1626) von Johannes Wolleb, das bis ins 18. Jahrhundert hinein seinen Platz im Unterricht am Joachimsthalschen Gymnasium hatte behaupten und die theologischen Differenzen zwischen den reformierten Schullehrern überbrücken können, aus dem Lektionsplan strich und durch ein von ihm selbst verfaßtes dogmatisches Lehrbuch — das allerdings ohne Genehmigung der kgl.-preußischen Hofprediger herausgegeben wurde - ersetzte.
sehen der Anstalt auch außerhalb der Residenz nicht
In diesem Lehrbuch mit dem Titel » T H E S E S T H E -
zuletzt daraus resultiere, daß man durch gute Pensio-
O L O G I G E , SYNTAGMATIS LUDOVICI CRO-
Volckmann,
Paul
CII, ... A C R E F O R M A T A R U M IN
PRIMIS
MARCHIQE,
ECCLESIARUM
sicht streng calvinistische Auffassungen vertrat. U n -
CONFESSIONIBUS
ter d e m Pseudonym Pacificus Verinus veröffentlichte
C O N G R U E N T E S « entwickelte Volckmann das re-
er 1713 die Gegenschriftschrift » A M I C A C O L L A -
formierte Lehrsystem nach d e m Prinzip der allgemei-
TIO, D O C T R I N A
nen G n a d e u n d erklärte diese Lehrgestalt für die echt
R E F O R M A T A Confitetur E C C L E S I A . C U M D O C -
kirchliche, in D e u t s c h l a n d stets anerkannte u n d in
T R I N A , Q u a m D O M I N U S V O L C K M A N N U S ...
D E GRATIA, Q u a m VERA
Brandenburg-Preußen durch landesherrliche Erlasse
S u b specioso T i t u l o T H E S I U M
bestätigte Auffassung. D i e damit verfolgte Tendenz,
M a r c h i c s Confessioni inprimis C o n g r u e n t i u m « , in
THEOLOGIC.
den Universalismus gegenüber d e m Partikularismus
welcher er nachwies, daß die reformierte Lehre von
durchzusetzen, » . . . geht namentlich aus der Dedika-
A n f a n g an a u f den Partikularismus der Erwählung
tion an die Kuratoren des G y m n a s i u m s hervor, wel-
ausgerichtet war, in dieser Strenge auch E i n g a n g in
che mit einer Art von geschichtsverdrehendem Fana-
die kirchliche G e m e i n d e fand u n d erst nachträglich
tismus nicht bloß C r o c i u s [Syntagma theologicum.
die gemäßigte Gestalt a n g e n o m m e n hatte.
Bremen 1636] u n d die Märkischen Bekenntnisse,
N o c h 1713 mußte Volckmann auf Befehl des Kura-
sondern auch Calvin u n d die Dortrechter S y n o d e für
toriums seine » T H E S E S T H E O L O G I Q E ,
die Universalisten in A n s p r u c h n i m m t u n d nicht un-
T A G M A T I S L U D O V I C I C R O C I I « zurücknehmen
SYN-
deutlich zu verstehen gibt, daß die [gerade damals
und Wollebs » C o m p e n d i u m theologiae christianae«
sehr zahlreichen] Partikularisten als Häretiker nicht
wieder in den Unterricht einführen. D o c h der Streit
geduldet werden dürften« (MÜLLER, 1 8 9 6 , S. 3 9 7 ) .
zwischen d e m Rektor und seinem Adjunkten schwel-
D i e Darstellung selbst lehnt sich formell an den Bre-
te weiter, beide fanden durch ihnen Gleichgesinnte
mer T h e o l o g e n L u d w i g C r o c i u s ( 1 5 8 6 - 1 6 5 3 ) u n d
Unterstützung in zahlreichen Kontroversschriften -
die herkömmlichen Entwürfe der absoluten Univer-
am 10. M a i 1719 erließ K ö n i g Friedrich Wilhelm I.
salisten an, gibt aber die absolute E r w ä h l u n g der
(dem an der U n i o n zwischen Lutherischen u n d Re-
G l ä u b i g e n unter gewissen Verhüllungen preis. Ein
formierten gelegen war) ein Edikt, in welchem er die
Rezensent der in Leipzig herausgegebenen »Unschul-
z u n e h m e n d fruchtloser gewordene Polemik a u f bei-
digen Nachrichten Von Alten u n d N e u e n T H E O L O -
den Seiten verbot.
G I S C H E N Sachen« lobte an der Darstellung zwar die gute O r d n u n g u n d Deutlichkeit sowie den lateinischen Redestil, zweifelte jedoch wohl zu Recht an, ob die darin erläuterten T h e s e n nicht zu speziell seien und die Schüler (für die sie ja gedacht waren u n d die erst die G r u n d l a g e n ihrer theologischen Ausbild u n g erhielten) damit nicht überfordert wären (UNSCHULDIGE NACHRICHTEN, Leipzig 1 7 1 3 , S. 589f.). Gegen diese geschichtliche Entstellung der Prädestinationslehre durch seinen Rektor, insbesondere gegen dessen Vorwurf in der Dedikation, die Partikularisten hätten sich von den Lehren der ältesten Reformierten wegbegeben, polemisierte der A d j u n k t u n d Professor iuris a m Joachimsthalschen G y m n a s i u m ,
Conrad
Heinrich Barckhusen, der in konfessioneller H i n -
Volckmann starb a m 2 7 . O k t . 1721 in Berlin; sein Nachfolger auf d e m Rektorat wurde der vormalige Prediger zu Lingen, J a c o b Eisner ( 1 6 9 2 - 1 7 5 0 ) , der 1 7 3 0 als Prediger an die Parochialkirche zu Berlin wechselte. Eine Woche nach d e m T o d e ihres M a n n e s stiftete Volckmanns Witwe Gertrud, eine Tochter des Bremer K a u f m a n n s A r n o l d Wesenfeld, a m 5. Nov. 1721 das sogenannte »Volckmannsche Stipendium«, das an vier Schüler für jeweils drei Jahre vergeben wurde. Bei der Verleihung durch das Schulkollegium hatten Verwandte der Ehefrau des Stifters den Vorzug, sonst durften nur T h e o l o g e n das S t i p e n d i u m erhalten (WETZEL, 1 9 0 7 , S. 58; nach KÜSTER/ MÜLLER, 1 7 5 2 , II, S. 9 2 4 , habe das S t i p e n d i u m 4 0 0 0 Rtl. betragen).
[LN]
Werke »Romanos memini Reges latuisse sub antris« [Carmen gratulatorium]. In: Meierotto, Heinrich: H O A T N E , Q u a m Ex variis, maxime ex Luc. II. 7. & seq. Disquisitioni Philologien subjectam, Q u o d Dominus Gloria faustum esse jubeat, Publica? Eruditorum Censura: exponunt P R Ä S E S J O H A N E S T A B I N G , S. S. Theol. Doct. Philosoph. Theoret, & Gra:c. Ling. Prof. P. R E S P O N D E N S H E N R I C U S M E I E R O T T O , Bremens. Ad diem 23. Jan. horis
Mickmann,
Paul
locóque ordinariis. BREMGE, Typis H E R M A N NI BRAUERI, illustr. Gymn. Typ. 1692. [Bremen; 4°] (1: Bf 13, 27). Serenissimi Et Potentissimi Electoris Brandenburgici F R I D E R I C I III. Domini nostri Clementissimi, Lietissimo natali ipsis Calendis Juliis A. M D C XCIV. inter omnium aetatum ordinumque vota & ingentem celebritatem Francof. ad Viadrum Exorientem F R I D E R I C I A N A M S C H O L A M brevi oratiuncula est auspicatus & Humili versu laetus est prosecutus PAULUS V O L C K M A N N , Nova: ejus Schöbe Rector. F R A N C O F U R T I ad V I A D R U M , Literis C H R I S T O P H O R I Z E I T L E R I . [1694; 4°] (la: Ay 23861, 6). »Perpessa casus mille, totque funestas« [Carmen gratulatorium zur Einweihung der Neuen Friedrichsschule in Frankfurt/O. 1694], In: Serenissimi Et Potentissimi Electoris Brandenburgici F R I D E R I C I III. Domini nostri Clementissimi, Lietissimo natali ipsis Calendis Juliis A. M D C XCIV. inter omnium astatum ordinumque vota & ingentem celebritatem Francof. ad Viadrum Exorientem F R I D E R I C I A N A M S C H O L A M brevi oratiuncula est auspicatus & Humili versu la:tus est prosecutus PAULUS V O L C K M A N N , Nova: ejus Scholae Rector. F R A N C O F U R T I ad V I A D R U M , Literis C H R I S T O P H O R I Z E I T L E R I . [1694; 4°] (la: Ay 23861, 6 angeb.). [Carmen gratulatorium in griechischer Sprache anläßlich der Eröffung der Neuen Friedrichsschule in Frankfurt/O. 1694], Francofurti ad Viadrum, Literis excudebat J O H A N N E S C O E P S E L I U S , Acad. Typogr, [1694; 4°] (la: Ay 23861, 18). Abdanckungs=Rede bey der Leichbestattung Gottlieb Petraji LL. Stud, welcher an. 1694. den 19 Oct. Abends von 2 freveln Soldaten dasiger Garnison unschuldig und unversehens überfallen und getödtet worden. Frankfurt/O. [1694; Fol.] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 924). Rede zum ersten Stiftungstag der Friedrichsschule in Frankfurt/Oder, gehalten am 13. Juli 1697. Frankfurt/O. 1697 (Deitmers, 1794, S. 43). De Hebrae Graecae et Latinae linguae utilitate. [Progr.] Francofurti ad Viadr. 1698 [Fol.] (1: Ah 10931, 36). [Epicedium]. In: Strimesius, Samuel: Leichenpredigt auf Johann Risselmann, Professor theologiae et hebraicae an der Universität Frankfurt/O., gest. 17. Juni 1698. Frankfurt/O. 1698 (Deitmers, 1794, S. 32). [Epicedium]. In: Strimesius, Samuel: Leichenpredigt auf Johannes Simonis, Prof. theol. an der Universität Frankfurt/O. Frankfurt/O.: Johann Coepselius 1698 (LP SA Braunschweig, Nr. 6297). Dissertano inauguralis de profundo cognitionis Dei. [Praeses: Samuel Strimesius] Frankfurt/O. 1706 [4°] (Küster/ Müller, 1752, II, S. 924; Fritze, 1907, S. 4). O R A T I O In S E R E N I S S I M I PRINCIPIS A R A U S I O N E N S I S , F R I D E R I C I L U D O V I C I , La:tissimum Natalem In Gymnasium Regio Joachimico Non. Decembr. M D C C V I I . publice habita à PAULO V O L C K M A N N O , S. S. Theol. D. Biblioth. Reg. & Gymn. Reg. Joach. Profess. & Rectore. C O L O N L E B R A N D E N B U R G I C E , , Literis U L R I C I LIEBPERTI, Regii Typographi. [Cölln 1707; 4°] (1: Ee 710-53, 25). P R O V I D E N T E D E O , A U G U S T I S S I M A A T Q V E P O T E N T I S S I M A P R U S S L E R E X F R I D E R I C U S Dominus noster Clementissimus Auspicato D. 28. Novembr. 1708. in Matrimonium duxit S E R E N I S S I M A M P R I N C I P E M M E C K L E N B U R G E N S E M , Ortu, virtutibus & forma commendatissimam S O P H I A M LOISAM Q u a ; Nobis ante oculos ponitTertiam F R I D E R I C I Conjugem; Secundam Prussia: Reginam; Primas Regias Prussici Regni Nuptias. Fatis ita volentibus, Ut in F R I D E R I C U M cadat, quod in Prussia: Regno est novum, Sed faustum tarnen; Ut novitatem Regnum vivo C O N D I T O R E exuat. Hujus Conjugii Magnificentia & splendore notabilis C O N D I T I O N E M Publica Oratione In Gymn. Reg. Joach. ad D. 3. Decembr. 1708. Hora X. Matutin. exponet. Et ad eam audiendam Literarum Patronos Cultoresque ex omni ordine invitat PAULUS V O L C K M A N N . S. S. Th. D. Bibl. Reg. & Gymn. Reg. Joach. Rect. & Prof. C O L O N L E B R A N D E N B U R G I G E , Literis ULRICI LIEBPERTI, Regii Typographi. [Cölln 1708] (14: H. Boruss. 55, 47). De laudibus Gymnasii. 1708 (Fritze, 1907, S. 4). Brevis enarratio. 1712 [lat. Übersetzung von: Kurtze Erzehlung. Welchergestalt ... die Societaet der Wissenschafften ... gestiftet worden und wie dieselbe zu ihrer völligen Niedersetzung gediehen. 1711]. (Brather, 1993, S. 219, mit Verweis auf das Konzilsprotokoll vom 3. Febr. 1712). Abdanckungs=Rede bey Austragung der Leiche Ferdin. Posthii gehalten. Cölln 1712 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 924).
THESES T H E O L O G I C E , SYNTAGMATIS LUDOVICI CROCII, THEOL. BREM. ORDINEM DOCTRIN A M Q U E REFERENTES, AC REFORMATARUM ECCLESIARUM IN PRIMIS M A R C H I C E CONFESSIONIBUS C O N G R U E N T E S , AD PR/ELEGENDUM ET DISPUTANDUM ADORNATiE A PAUL. VOLCKMANNO, TH. & PH. D. GYMNASII REGII JOACHIMICI PROF. ET RECT. BIBLIOTH. REG. ET
Volckmann,
Paul
R E G L E SOCIETATIS S C I E N T I A R U M M E M B R O . C O L O N L E B R A N D E N B U R G I G E , Typis U L R I C I LIEBPERT, Reg. Typogr. 1712. [8°] (la: Cw 17110; H a 33: 3 G 20, 2). Die Mühsame Schiff-Fahrt Des zeitlichen Lebens, Als ... Jeremias Sterky ... Am 29. Jul. des 1718ten ... Jahres ... in die Ewigkeit versetzet ... worden, Jn einer Abdanckungs-Rede vorgestellet ... Von Paul Volckmann. Berlin: Michaelis 1719 [2°] (23: M : Q u N 54, 8). Theologia Marchica. s. 1. e. a. (Wetzel, 1907, S. 268). Fundamenta linguae hebraica: in usum iuuentutis Marchicae. s. 1. e. a. (Küster/ Müller, 1752, II, S. 924).
Literatur Der Neuen Friderichs=Schule zu Franckfurt an der Oder Inaugurations-Fest/ Gehalten An Des Durchleuchtigsten/ Großmächtigen Chur=Fürsten und Herrn/ Herrn F R J D E R J C H S des Dritten/ Chur=Fürsten zu Brandenburg/ &c. &c. Sic. Unsers Gnädigsten Herrn und Landes=Vatern Hocherwünschtem Hohem Gebuhrts=Tage/ Den 1. Julii A. 1694. Franckfurt an der Oder/ Druckts Johannes Cöpselius/ der Hoch=löbl. Universität Buchdrucker. [1694; 4°] (la: Ay 23861, 1); Nachricht von einer Controversie der Märckischen Universalisten und Particularisten/ samt dazu gehörigen Schrifften. In: UNSCHULDIGE NACHRICHTEN Von Alten und Neuen T H E O L O G I S C H E N Sachen/ Büchern/ Uhrkunden/ Controversien/ Veränderungen/ Anmerckungen/ Vorschlägen/ u. d. g. ... Auff das Jahr ... Leipzig 1713, S. 5 8 7 - 6 0 1 ; WALCH, Johann Georg: Historische und Theologische Einleitung in die Religions-Streitigkeiten außer der Evangelisch-Lutherischen Kirche. [Faksimile-Neudruck der Ausgabe Jena 1733-1736] Bd. 1, S. 451—459; Bd. III, S. 7 4 6 - 7 5 1 ; BECMAN, Bernhard: Nachrichten von dem Königl. Joachimsthalschen Gymnasium. 1741 (Ms.),S. 460ff.; J O C H E R , 1 7 5 1 , IV, S p . 1 7 0 3 ( = D B A , 1 3 1 5 , S . 7 3 ) ; KÜSTER, 1 7 4 3 , S . 5 6 4 , 5 8 4 u . 8 6 4 ; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1 7 5 2 , I I ,
S. 924; HERING, Daniel Heinrich: Historische Nachricht von dem ersten Anfang der evangelisch reformirten Kirche in Brandenburg und Preussen unter dem gottseligen Churfürsten Johann Sigismund nebst den drey Bekentnißschriften dieser Kirche. Halle 1778, S. 130ff.; HERING, 1784, I, S. 81f.; 1785, II, S. 135f. u. ö.; Hering, 1786, I, S. 4 8 - 5 6 ; DETTMERS, Johann Philipp Friedrich: Geschichte der Königlichen Friedrichsschule und der damit verbundenen Erziehungsanstalten zu Frankfurt an der Oder. Womit zur Feyer des ersten hundertjährigen Jubiläums der obenbenannten Schule einladete Johann Philipp Friedrich Dettmers ... Frankfurt an der Oder, gedruckt bey Christian Ludwig Friedrich Apitz. s. a. [1794], S. 14 u. ö.; ROTERMUND, Heinrich Wilhelm: Lexikon aller Gelehrten, die seit der Reformation in Bremen gelebt haben. 2 Bde. 1818 (nebst) Anhang (= DBA, 1315, S. 74); WILKEN, Friedrich: Geschichte der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin 1828, S. 178; ECKSTEIN, Friedrich August: Nomenciator philologorum. 1871, S. 596 (= DBA, 1315, S. 75); Joh. Leonh. Frischs Briefwechsel mit G . W. Leibniz. Ein Beitrag zur Geschichte des geistigen Lebens in Berlin zu Anfang 18. Jh. Mit Einleitung und Anmerkungen hrsg. von L. H . FISCHER. In: Archiv der »Brandenburgia« Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg zu Berlin. Bd. 2. Berlin 1896, S. I 80, hier S. X X , S. 32 u. S. 65; MÜLLER, E. F. Karl: Barckhausen und der Streit über die allgemeine Gnade. In: Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. 3. Aufl. Bd. 2. Leipzig 1896 (Neudruck Graz 1969), S. 3 9 5 - 3 9 8 ; WETZEL, Erich: Die Geschichte des Königl. Joachimsthalschen Gymnasiums 1607-1907. Halle 1907, S . 2 7 f . u . ö . ; FRITZE, 1 9 0 7 , S . 4 ; TAUTZ, 1 9 2 5 , S . 1 7 9 ; BADER, 1 9 2 5 , S . 2 7 0 ; FISCHER, 1 9 4 1 , I I , S . 9 2 3 ; AMBURGER, 1 9 5 0 ,
S. 12; ACHELIS (t), Thomas Otto/ BÖRTZLER, Adolf: Die Matrikel des Gymnasiums illustre zu Bremen 1610-1810. Bremisches Jahrbuch. Hrsg. von der Historischen Gesellschaft zu Bremen. 2. Reihe, 3. Bd. Bremen 1968, S. 228 u. 239; HARTKOPF, 1992, S. 377; BRATHER, Hans-Stephan (Hrsg.): Leibniz und seine Akademie. Ausgewählte Quellen zur Geschichte der Berliner Sozietät der Wissenschaften 1697—1716. Berlin 1993, S. 343 u. ö.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Päd. kl. (aus: WETZEL, Geschichte des Joach. Gymn., 1907, zw. S. 264 u. 265).
Wartenberg,
Wartenberg, Ernst Christian * 30. Okt. 1665 Leipzig t 1720 Hohenzaden Pädagoge, luth.-pietist. V N. N. M N. N. Thomasschule Leipzig Gymnasium Lübeck 1678 Universität Leipzig (Depos.) 1685 1690-1694 ab 1694 1699
Universität Leipzig (1687 b. a., 1687 Mag.) Subrektor am Berlinischen Gymnasium Feldprediger (in Holland und Brabant) Pfarrer zu Hohenzaden bei Stettin
Ernst Christian Wartenberg wurde am 30. Okt. 1665 in Leipzig geboren. Über seine Eltern sind keine Nachrichten übermittelt. Zunächst besuchte er die Thomasschule, von der er sich mit einer »Oratio de pietate« verabschiedete, und setzte anschließend seine Ausbildung am Gymnasium in Lübeck bei Abraham Hinckelmann ( 1 6 5 2 - 1 6 9 5 ) , Martin Lipenius und David Brügge fort (die biographischen Informationen nach DITERICH, 1732, S. 336f.). Nach Leipzig zurückgekehrt, wo sich Wartenberg bereits im Sommersemester 1678 der Deposition unterzogen hatte (ERLER, 1909, S. 482; das Rektorat bekleidete zu jener Zeit der Mathematikprofessor Christoph Pfautz [1645-1711] ), immatrikulierte er sich im Wintersemester 1685 unter dem Rektor und Professor juris Gottfried Nicolaus Ittig (1645 bis 1710) an der Universität, an der er sich auch der Theologie widmete. Am 16. April 1687 erlangte er an der philosophischen Fakultät unter dem Dekan Anton Günther Heshusius ( 1 6 3 8 - 1 7 0 0 ) den Grad eines Baccalaureus artium und promovierte im Wintersemester 1687 zum Magister (ERLER, 1909, S. 482). Nach seinem Leipziger Universitätsstudium wurde Wartenberg 1690 als Nachfolger von Peter Bredow ( 1 6 3 3 - 1 6 8 9 ) auf das Subrektorat am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster berufen. Wie sein Vorgänger verfaßte auch er mehrere Schulactus, die seine Gymnasiasten aufführten. Sein Name ist auch in einigen Epicedia-Sammlungen zu finden, die die Berlinischen Schulkollegen zum Ableben angesehe-
Ernst
Christian
ner Persönlichkeiten der kurbrandenburgischen Residenz ausgehen ließen, wie zum Beispiel zum Tode des Berliner Ratsherren Martin Engel, auf dessen Ableben am 22. März 1693 Wartenberg ein 48 Alexandrinerverse langes deutsches Epicedium verfaßte; Wartenbergs Name stand auch unter jenen 46 lateinischen Versen, die der Subrektor auf den kfl.-brandenburgischen ältesten Leibarzt Martin Weise (1605 bis 1693) dichtete. Entsprechend der Lehrerhierarchie am Berlinischen Gymnasium befinden sich in den betreffenden Gelegenheitsdrucken Wartenbergs Epicedia an dritter Stelle nach den Carmina, die Rektor Gottfried Weber ( 1 6 3 2 - 1 6 9 8 ) und Konrektor Samuel Rodigast ( 1 6 4 9 - 1 7 0 8 ) verfaßten; danach folgten die Trauergedichte vom Subkonrektor Georg Ungnad (1663-1704), den beiden Kantoren Hermann Koch ( 1 6 3 8 - 1 6 9 7 ) und Magnus Peter —> Henningsen (die immer auf den ihnen zugewiesenen Stellen fünf und sechs verblieben), den Baccalaurei Georg —> Feller und Adam —» Buchner sowie dem Collega infimus Erdmann Schmitstorff (1626 bis 1715), der keine Universität besucht hatte und deshalb an der untersten Lehrerstelle verharrte. Wartenberg gehörte zu den von Philipp Jakob Spener ( 1 6 3 5 - 1 7 0 5 ) , seit 1691 Propst zu St. Nicolai, geförderten Gelehrten pietistischer Prägung. Während am Friedrichswerderschen Gymnasium mit Joachim Lange (1670-1744) ein Pietist als Rektor tätig war, konnte Spener, der ja auch die Inspektion über das Berlinische Gymnasium inne hatte, an dieser seit 1668 von Rektor Gottfried Weber geleiteten Anstalt, die fest in der lutherisch-orthodoxen Kirche Berlins verankert war, wenig erreichen. »Hier herrschte der Geist der lutherischen Orthodoxie in jener für die Zeit um 1700 typischen Verbindung von Rechtgläubigkeit und gelehrter Polyhistorie, gegen die der Pietismus ankämpfte und der August Hermann Francke sein an Frömmigkeit und Berufstüchtigkeit orientiertes neues Erziehungsideal entgegensetzte.« (WALLMANN, 1 9 8 7 , S . 7 1 f.)
In seiner 1699/1700 herausgegebenen »Unparteiischen Kirchen- und Ketzer-Historie« schrieb der Gießener Geschichtsprofessor und spätere Inspektor zu Perleberg, Gottfried Arnold ( 1 6 6 6 - 1 7 1 4 ) , daß Wartenberg in Berlin verfolgt worden sei und schließlich »den gelehrten und verkehrten Verführern der Jugend« habe weichen müssen (ARNOLD, 1699/ 1700, Tl. IV, S. 773). Arnolds Feststellung, daß der Subrektor als Pietist angefeindet und deshalb 1694
501
502
Wartenberg, Ernst Christian entlassen wurde, korrigierte jedoch Spener selbst in
Erbfolgekrieg bis nach Holland u n d Brabant; ein Er-
seinem Brief an Arnold v o m 2 5 . J a n . 1 7 0 1 , in wel-
gebnis dessen war die 1695 in A m s t e r d a m erschiene-
chem der Propst zu St. Nicolai seine grundsätzliche
ne Schrift »Admiranda Belgii«. 1 6 9 9 wurde er Pfar-
Kritik an der »Unparteiischen Kirchen- u n d Ketzer-
rer zu H o h e n z a d e n (Hohenzeide) bei Stettin. D e r
Historie« anbrachte und die Aufnahme Wartenbergs -
Kontakt mit seinen vormaligen pietistischen Förde-
den er freilich nicht mit N a m e n nannte - in den von
rern in der brandenburgischen Residenz riß nach sei-
Friedrich Breckling ( 1 6 2 9 - 1 7 1 1 ) s t a m m e n d e n Ka-
n e m W e g g a n g wohl ab, denn A n f a n g August 1701
talog der pietistischen Wahrheitszeugen für falsch er-
schrieb
klärte. Spener schrieb über den vormaligen Berlini-
( 1 6 6 7 - 1 7 1 9 ) i m N a c h s a t z seines Briefes an August
Carl
Hildebrand
Freiherr von
Canstein
schen Subrektor wenig schmeichelhaft: »Jch höre
H e r m a n n Francke ( 1 6 6 3 - 1 7 2 7 ) nach Halle: »Einli-
auch/ es werde von hiesigem ort gemeldet/ daß mein
gendes schreiben, so wiederum zurück zu senden ist
dritter antecessor [Johann C h r i s t o p h
Holzhausen
von H . D . Spener, welcher der meinung, das m a n bey
( 1 6 4 0 - 1 6 9 5 ) ] u n d einer unsers Gymnasii u m Verfol-
dortigen anstalten des M . Biern etwa gebrauchen
g u n g der warheit willen ihre dienste resigniret oder
konnte, oder ihn capable machen, nach M o s c a u zu
erlassen worden seyn; welches beydes
bekantlich
reisen, weilen Er z u m wenigsten ein gelährter mensch
falsch ist . . . den anderen [Ernst Christian Warten-
seyn mochte, dieser Wartenberg welcher den m a n n
berg] anlangend/ kan mit so viel mehr g r u n d darvon
recommendiret, w o h n t nicht weit von Stettin, u n d
sprechen/ als d e m die sache viele m ü h e u n d verdruß
ist vor diesem conrector alhier gewesen, Soll aber de-
gemacht. Er war ein mensch/ der von der gottselig-
bilioris judicii seyn, ü m des willen Er auch von hiesi-
keit hielte/ u n d sie treiben wolte/ aber eins theils
ger schule g e k o m m e n , dahero wohl notig seyn möch-
manglete es ihm an derjenigen erkantnus der lateini-
te, sich vorhero nach dieses menschen sein thun zu
schen sprach/ die zu seiner stelle erfordert wurde/ (in-
Erkundigen.« (SCHICKETANZ, 1 9 7 2 , S. 127.)
d e m solche spräche gleichwol meistens auf seine stel-
Aus Wartenbergs Hohenzadener Pfarrtätigkeit ist ein
le in d e m G y m n a s i o ankomt) andern theils wie sehr
Brief Friedrich Brecklings bekannt, den dieser a m
ich u n d andere freunde ihn erinnerten/ kunte er nicht
2 0 . J u n i 1 7 0 2 an den Pfarrer gesandt hatte. D a r i n
dahin gebracht werden/ gehörigen fleiß an seine lec-
schrieb der bekannte Pietist, daß n u n auch in Pom-
tionen u n d die darzu nöthige Vorbereitung anzuwen-
mern die neue Lehre an Einfluß gewinne, »da der H .
den/ daher er bereits bey den discipuln, da sie seine
D . Zierold eine gar schöne Einleitung zur Kirchen-
schwäche etliche mal v e r n o m m e n / alle autorität ver-
historie geschrieben u n d fein auf d e m Mittelweg der
lohren hatte/ als ich herkam [ 1 6 9 1 ] ; ich bemühete
Wahrheit bleibet« (WOTSCHKE, 1 9 2 9 , S. 170f. A n m .
mich zwar mit assitentz des Raths etliche jähr seinem
108; weiter heißt es, daß hingegen Gottfried Arnold
respect wider aufzuhelffen/ aber es that nie lange gut/
in seiner Kirchengeschichte » . . . oft zur rechten u n d
bis er endlich selbs durch k u m m e r u n d verdruß fast
linken von d e m einfältigen Weg Christi abweichet,
zu allem untüchtig wurde/ u n d ich selbs gesehen/
als wollte er gar den Ketzern das Wort reden . . . « ) .
daß das G y m n a s i u m von ihm schaden leiden würde/
D e r Stargarder T h e o l o g e J o h a n n Wilhelm Zierold
daher i h m zu resigniren an h a n d gegeben worden.
( 1 6 6 9 - 1 7 3 1 ) galt als Führer der pommerschen Pie-
O b er also wol u m der gottseligkeit willen von vielen
tisten, der die Ausbreitung der neuen Lehre förderte
destomehr verachtet worden/ würde er d o c h deswe-
und sich vertriebener Geistlicher a n n a h m . Er unter-
gen nicht noth gehabt haben/ w o sonsten seine eru-
stützte auch Olaus Biörn, einen Briefkorrespondenten
dition sonderlich in latinis, u n d seine übrige bezeu-
Brecklings, den dieser in seinen »Catalogus testium
g u n g anders gewesen wäre.« (SPENER, 1711 [ 1 9 8 7 ] ,
veritatis« a u f g e n o m m e n hatte. Biörn war mit einem
S. 586f.; Arnold hat Speners E i n w a n d d a n n fast
Empfehlungsschreiben Brecklings nach
wörtlich in die 2. Aufl. seiner »Unparteiischen Kir-
g e k o m m e n u n d fand Z u f l u c h t im H a u s e Warten-
Pommern
chen- u n d Ketzer-Historie«, Frankfurt 1 7 2 3 , in den
bergs in Hohenzaden (WOTSCHKE, 1929, S. 174f.).
Abschnitt »Von zweyen Lehrern zu Berlin«, S. 1203b,
Wegen eines »pietistischen« Vergehens geriet Warten-
ü b e r n o m m e n ; vgl. z u m Kontext auch WALLMANN,
berg 1 7 1 2 schließlich in Konflikt mit der A m t s o b -
1 9 8 7 , S . 7 2 ; MENTZEL, 1 9 9 3 , S . 4 1 f.)
rigkeit. N a c h d e m er u n d zwei weitere Landprediger,
1 6 9 4 trat Wartenberg als Feldprediger in die bran-
nämlich der Pastor von Stöven, D a v i d Jennerich, u n d
denburgische A r m e e ein u n d k a m im Pfälzischen
der Pastor von Mandelckow, J o h a n n Gottfried Beh-
Wartenberg, ne, in einem Privathaus in Stettin nicht nur gepredigt, sondern auch das Abendmahl gehalten hatten, wurden sie schon am nächsten Tag vom Oberkirchenrat und Generalsuperintendenten in Pommern, Johann Friedrich Mayer (1650-1712), beim kgl.-schwedischen Generalstatthalter denunziert; am 8. März erging an die drei Pastoren die Aufforderung, sich vor den königlichen Kommissaren zu rechtfertigen. Bei der in Anwesenheit von Mayer durchgeführten Vernehmung bekannten alle drei Prediger, Unrecht getan zu haben; sie wurden aufgefordert, sich in einer »Declarationsschrift« an den Generalsuperintendeten zu erklären und diesen um Pardon zu bitten (vgl. die entsprechenden Schreiben in der Autographenmappe: »Communion in Loco Extraordinario« von 3 Landpredigern, 1712, in der Staatsbibliothek zu Berlin, Autographen und Nachlässe, Oelrichs, K. 36, Nr. 255; auf Bl. 5 - 6 die von den drei Predigern unterzeichnete »Declarations Schrifft«). Die damit wohl abgetane
Ernst Christian
Sache steht als ein weiteres Beispiel für Mayers entschlossenen Kampf gegen alle von der »reinen« lutherischen Lehre abweichenden Bestrebungen im schwedischen Vorpommern. Es dürfte zugleich eine der letzten Handlungen des vehementen Streiters für die lutherische Orthodoxie gewesen sein, der bald darauf, am 30. März 1712, in Stettin verstarb. Wartenberg starb 1720 in seinem Predigtamt in Hohenzaden; Leichenpredigt oder Abdankung sind nicht überliefert. Aus seiner Amtszeit in Hohenzaden stammen vor allem Leichenpredigten und einige theologische Schriften, die wohl vormals Predigten gewesen waren; zum Reformationsjubiläum 1717 erschienen eine Andachten-Sammlung sowie eine »Poetische Seelen-Lust«. Ein Verzeichnis der von Wartenberg veröffentlichten und nachgelassenen Schriften gab 1720 der Lübecker Rektor Johann Heinrich von Seelen ( 1 6 8 8 - 1 7 6 2 ) im zweiten Teil seiner » A T H E N A E L V B E C E N S E S « heraus. [LN]
Werke Oratio de pietate [Rede anläßlich der Verabschiedung an der Thomasschule in Leipzig gehalten]. (Seelen, 1720, II, S. 390). Disputatio de Anima humanuni corpus informante. Leipzig 1688 [4°] (Seelen, 1720, II, S. 390). Typus Bethelis ad Antitypum eiusdem relatus [Schulactus]. Berlin 1690 (Küster/ Müller, 1752, II, S. 963). Programmade Spoliis Aegyptiacis, ratione Auctorum sie dictorum Classicorum. Berlin 1692 (Seelen, 1720, II, S. 390). Programma de Scala Iacobaea. Berlin 1692 (Seelen, 1720, II, S. 390). »Ich muß in dem/ was meines Vaters/ seyn.« [Epicedium]. In: Trauriger NachruffUnd Wohlverdienter Nachruhm/ Der Weiland WohUEdlen/ Viel=Ehren und Tugendbegabten Fr. Anna Westarpfin/ Des Wohl=Edlen/ Großachtbarn und Wohlweisen Herrn Johann Westarpfs/ Wohlverdienten Raths=Cämmerers/ wie auch Vornehmen KaufF= und Handelsmanns in der Residentz und Veste Berlin/ Hertzwehrtgewesenen Frau Eheliebsten/ Als dieselbe am 29sten Christmonats=Tage des nechstzurückgelegten 1691sten Jahres/ des Nachtes zwischen 11. und 12. Uhr/ im 60sten ihres Alters/ und im 40sten Jahre Jhres gesegneten und vergnügten Ehstandes/ durch ein sanftes und seliges Ende aus dieser Zeitlichkeit geschieden/ und der Seelen nach zur himmlischen Ruhe und Freude gelanget/ Der entseelte Cörper aber am lOten Jenners=Tage des angetretenen 1692sten Jahres/ bey ansehnlicher und Volkreicher Begleitung in St. Nie. Kirchen in Berlin/ der bereiteten Grabestäte und Ruhe=Kammer anvertrauet wurde/ Mitleidigst erwiesen und schuldigst gepriesen Von Nachbenahmten. Berlin/ Gedruckt bey David Salfelds Witwe. [1692; 8°] (KZK-Bb 17: IV, 25, 2 angeb.). »Wer lebet Engel=rein: So pfleget man zu fragen« [Epicedium]. In: Zum Frölich angetrettenem Englischen Leben Jm Himmel/ Wolten dem Edlen/ Wolweisen und Wolgelahrten Herrn Martin Engel/ Wolverdienten aeltesten Raths= Herren und 36jährigen Stadtschreiber in der Churfl. Brandenbl. Residentz und Veste Berlin/ Als derselbe am verwichenem 22. des Mertz=Monats in dem 65sten Jahr seines Alters diese Eitelkeit verlassen/ und darauf? sein erblaster Leichnam den 2 April zu S. Marien der Erden anvertrauet ward/ Mit nachfolgenden Gedichten Glückwünschen/ Und zugleich die hinterbliebene hochbetrübte Freundschafft trösten Die samptliche Collegen des Berlinischen Gymnasii. Berlin/ Gedruckt bey sei. David Salfelds Witwe. [1693] (109: Slg. GK: Sch 1/85). »In lugubres Thalia nunc sonos abi« [Epicedium] In: T H R E N O D L E Super Obitum beatissimum VIRI MAGNIFICI, N O B I L I S S I M I , E X C E L L E N T I S S I M I E T E X P E R I E N T I S S I M I , D O M I N I M A R T I N I WEISII, Medici Docto-
ris Celeberrimi, Trium Serenissimorum Electorum Brandenburgicorum, CONSILIARII Et ARCHIATRI SENIORIS DN. MOECENATIS, PATRONI ET EVERGETJE. Summe etiam post mortem Colendi, Qui cum a. d.
503
504
Wartenberg, Ernst
Christian
XVI.Mart. A. O. R. MDCXCIII. Animam beatam Deo reddidisset, Exuviaz illius In Splendida Exequiatorum frequentia in Conditorium ad jEdem B. Maria: Berlini a. d. XXV.Ejusdem compositz sunt, iugenti animo fus«e ä Collegis Gymnasii Berlinensis. Berolini, Typis Vidu«e Salfeldiana:. [Berlin 1693; Fol.] (1: Ee633,12a,l; 1: Ee 6012-7). »Wie leitet doch so gern der Lebens=Quell die seinen« [Epicedium]. In: Schuldige Trauer = und Trost=Worte/ über Dem höchstschmertzlichen/ doch seeligen Absterben Der Weiland Wohl=Edlen=Viel Ehren= und Tugendbelobten Frauen Dorotheen Emerentien Ludolffin/ geb. von der Linden/ Des Wohl=Edlen/ Großachtbarn und Wohlbenahmten Hn. Matthias Ludolffs/ Churfürstlichen Brandenburgischen Wohlbestalten Hoff=Post=Secrecarii, Treu= und Wehrtgewesenen Frau Eheliebsten/ Welche am 2ten Augusti des 1693sten Jahres in der schönsten Blüthe ihrer Jahre im HErrn entschlaffen/ und der Seelen nach aus der irdischen Eitelkeit in die Himmlische Herrlichkeit versetzet; der verblichene Leichnam aber am 6ten darauf in die bereitete Ruhe=Stäte in der St. Marien=Kirchen zu Berlin mit einer ansehnlichen Leichbegängnis gebracht worden/ Dem Hochbetrübten Herrn Witwer und sämtlicher Leidtragenden Freundschafft mitleidigst zugesprochen/ Von Denen sämbtlichen Collegen des Berlinischen Gymnasii. Berlin/ Gedruckt bey sei. David Salfelds Witwe. [1693; 8°] (39: LP F 8° III, 33, 19,3; KZK-Bb 17: IV, 25, 23 angeb.). »Jst ein Christe nicht in stetem Sterben?« [Epicedium]. In: Letztes Denck= und Liebesmahl bey dem Grabe Des Weyland Wohl=Edlen und Hoch=Wohlbenahmten Hn. Joh. Liebmanns/ Churfürstl. Brandenb. gewesenen Müntz=Meisters und Müntz=Guardins, Als derselbe in 72sten Jahre seines Alters sanfft und selig verschieden und am l4.Jenners=Tage des angetretenen l694sten Jahres in der S. Nicolai Kirchen zu Berlin Christ=gebräuchlich beerdiget wurde/ Mitleidigst auffgerichtet Von Nachbenahmten. Berlin/ Gedruckt bey sei. David Salfelds Witwe. [1694] (109: Slg. GK: Sch 1/106). Admiranda Belgii diuinitus collata Bona nov-antiqua sub seculi currentis annique ab aera Christi 1694 finem, felixque auspicium subsequentis praedicanda. Amsterdam 1695 [4°] (Seelen, 1720, II, S. 390). Christ-Angelo-Gnosia Iesaiana, das ist, allerseeligste Erkäntniß Christi als eines Engels, oder Gesandtens, wie nehmlich unter diesem glorieusen Titul und Charactere der Herr Christus in Heil. Schrifft Altes Testaments uns geoffenbahret worden; insonderheit, wie ihn Iesaias cap. XLIII. 8. 9. als einen Engel des Angesichts Gottes gepriesen hat. Stettin 1708 [4°] (Seelen, 1720, II, S. 390f.). Das bewegliche Kirchen-Gebet wieder die Pest in Pommern, Gesang-Weise abgefasset. Stettin 1709 (Seelen, 1720, II, S. 391). Christlicher Zeit-Messer, das ist: Ordentliche Eintheilung gottseeliger Gedancken auf jeden Tag des Monats gerichtet, wie ein jegliches Gott liebendes Hertz bey Eintheilung der Zeit in seinen ordentlichen und täglichen beruffsGeschafften auch zum wenigsten einen kleinen Theil der Zeit, in heiliger Betrachtung, GOtt zu Ehren, und sein selbst eigener Erbauung abmessen und nützlich anwenden soll. Zum erstenmahl gedruckt in Gravenhage, anietzo von neuen übersehen, vermehret und verbessert. Stettin 1709 [12°] (Seelen, 1720, II, S. 391; Küster/ Müller, 1752, II, S. 963: L. D. W.: Christlicher Zeit=Messer. Vermehrt und verbessert herausgegeben und mit neuer Vorrede versehen). Ruminatio, oder Wiederkäuung der Sonn- und Festtäglichen Seelen-Speise, welche des Iahres Christi 1711 Zadenscher Gemeine, dem damahligen Methodo und Lehr-Art nach, in Veranlassung gegenwärtiger schwehren und trübseeligen Zeiten, vorgetragen worden. Stettin 1711 [4°] (Seelen, 1720, II, S. 391). Das vor dem Thron Christi flehentlich supplicirende Schwedische Pommern. Stettin 1711 (Seelen, 1720, II, S. 391). Conuolutum Deuotionum SS., oder Sammlung heiliger Andachten zu desto ernstlicher Begehung des GOtt geheiligten Reformationsfestes. Stettin 1717 [4°] (Seelen, 1720, II, S. 391). Poetische Seelen-Lust bey dem andern Reformations-Fest 1717 angestellet. Stettin 1717 [4°] (Seelen, 1720, II, S. 392). Betrübte Exempel der Straf-Gerichte GOttes. Freyb. 1717 [4°] (Seelen, 1720, II, S. 392). Das Bild eines am Wasser gepflantzeten Baums, s. 1. e. a. (Seelen, 1720, II, S. 392). Compendium libri cui Titulus: Ernstliche Fragen an unsere Seele, aus dem Englischen übersetzet von J. L. M . C. s. 1. e. a. [12°] (Seelen, 1720, II, S. 392). Das Mausoleum oder Epitaphium und Begräbniß Christi, s. 1. e. a. (Seelen, 1720, II, S. 392).
Wartenberg, Ernst Christian
Briefe Jennerich, David/ Wartenberg, Ernst Christian/ Behne, Johann Gottfried: »Declarations Schrifft« an den Oberkirchenrat und Pommerschen Generalsuperintendenten [d. i. Johann Friedrich Mayer] [wegen einer »in Loco Extraordinario gehaltener Privat Communion«]. s. 1. e. a. [Stettin 1712] (la: Autographen und Nachlässe, Oelrichs, K. 36, Nr. 255, Bl. 5-6). [Brief von Friedrich Breckling an Ernst Christian Wartenberg vom 20. Juni 1702. (Auszug in: Wotschke, 1929, S. 170f. Anm. 108)].
Nachlaß Christ-Angelo-Gnosia Mosaica ex Exod. XIII, 20. 21. 22. [Ms.] (Seelen, 1720, II, S. 392). Pomerania anagrammatica: OPUS IN ARA. [Ms.] (Seelen, 1720, II, S. 392). Vnus necessarius, oder Ernstliche Sorgfalt für die Seele. [Ms.] (Seelen, 1720, II, S. 392). Paraenesin ad Clerum, oder Ermunterungs-Stimme an das Erbtheil des Herren zum Eiffer wieder die Lauligkeit. [Ms.] (Seelen, 1720, II, S. 392). Christianorum Vrim &Thumim, Licht und Recht, Wissen und Gewissen. [Ms.] (Seelen, 1720, II, S. 392). Stern und Kern allen Trostes ex lo. XVII. [Ms.] (Seelen, 1720, II, S. 392). Den noch heutiges Tages blühenden Friedens-Gruß Mariae ex Jesaiae XI, 1-5. [Ms.] (Seelen, 1720, II, S. 392). Die Anbefohlene Seelen-Rettung ex Luc. XVI. [Ms.] (Seelen, 1720, II, S. 392). Ausmusterung der Kirchen-Báume von dem himmlischen Kirchen-Gärtner angestellet ex Matth. VII. [Ms.] (Seelen, 1720, II, S. 392). Harmonie, oder Ubereinstimmung merckwürdiger Zeugnisse in der Offenbahrung S. Iohannis mit jedem Sonn- und Fest-Tags Euangelio durchs gantze Jahr. [Ms.] (Seelen, 1720, II, S. 392).
Literatur ARNOLD, Gottfried: Unparteiische Kirchen- und Ketzer-Historie. 1699/1700, hier Tl. IV, S. 773; 2. Aufl. Frankfurt 1723, S. 1203b; SPENER, Philipp Jakob: Gottfried Arnold kirchen= und ketzer=historie betreffend [dat. 25. Jan. 1701]. In: Derselbe: Letzte Theologische Bedencken und andere Brieffliche Antworten 1711. Nebst einer Vorrede von Carl Hildebrand von Canstein. Teil 3. Eingeleitet von Dietrich Blaufuß und Peter Schicketanz. Hildesheim 1987, S. 582588, hier S. 586f.; SEELEN, Johann Heinrich von: ATHENAE LVBECENSES siue de ATHENAEI LVBECENSIS INSIGNIBVS MERITIS, per institutionem optimorum virorum acquisitis, in Rempublicam sacram, ciuilem et litterariam COMMENTARIVS, praeter gloriosas Memorias quorundam CONSVLVM LVBECENSIVM, quos sequuntur alii Viri meritissimi ad SENATVM LVBECENSEM pertinentes, multas praestantissimorum THEOLOGORVM, ICTORVM, MEDICORVM, PHILOLOGORVM ET PHILOSOPHORVM Vitas, partim renouatas, partim nunc primum litteris consignaras, adiectam SCRIPTORVM EDITORVM ET N O N EDITORVM notitiam habentes, complectens. Accedit ATHENAEI LVBECENSIS HISTORIA. Auetore IOAN. HENR. VON SEELEN Rect. Lubec. LVBECAE, Sumtibus PETRI BOECKMANNI, A. MDCCXIX. LEOBVRGI, Typis CHRISTIANI ALB. PFEIFFERI. [1719; 8°]. ATHENARVM LVBECENSIVM PARS II CVIVS SECTIO I VIROS ILLVSTRES, CONSILIARIOS ET SPLENDIDIS MVNERIBVS INSIGNES; SECTIO II T H E O L O G O S EXHIBET. AVCTORE IOAN. HENR. VON SEELEN RECT. LVBEC. LVBECAE APVD PETRVM BOECKMANNVM. A. M D C C XX. [1720; 8°] (1: At 3728 a [1. 2.] ), S. 390-392 (mit Schriftenverzeichnis); K Ü S T E R , 1731, S. 189; D I T E R I C H , 1732, S. 336f.; J Ö C H E R , 1751, IV, Sp. 1820f. [= DBA, 1333, S. 258]; K Ü S T E R / M Ü L L E R , 1752, II, S. 963; H E I D E M A N N , 1874, S. 180; W O T S C H K E , Theodor: Der märkische Freundeskreis Brecklings. In: JBKG 23 (1928), S. 134-203; 24 (1929), S. 165177; 25 (1930), S. 193-226; Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Hrsg. von Peter S C H I C K E T A N Z . Berlin/ New York 1972, S . 127; W A L L M A N N , Johannes: Philipp Jakob Spener in Berlin 16911705. In: ZThuK 84 (1987), S. 58-85, hier S. 71f.; M E N T Z E L , Friedrich-Franz: Pietismus und Schule. Die Auswirkungen des Pietismus auf das Berliner Schulwesen 1691-1797. Baltmannsweiler 1993, S. 41.
505
506
Zorn, Ursula Maria
Zorn, Ursula Maria geb. Bernhard * 25. Juli 1674 Berlin t 20. Febr. 1711 (B) Berlin Erbauungsschriftstellerin V Gregor Bernhard, Praktikus M Ursula Maria geb. Hoffmann OD Friedrich Zorn, Kaufmann u. Apotheker K Adolph Friedrich, Ursula Maria (beide früh verstorben) Besuch einer Mädchenschule, auch Unterricht durch Hauslehrer Ursula Maria Zorn, die mit ihrem Mädchennamen Bernhard hieß, wurde am 25. Juli 1674 in Berlin geboren. Ihr Vater, Gregor Bernhard (gest. 1680), Doctor medicinae, war in der Stadt als Praktikus tätig und mit Ursula Maria geborene Hoffmann (1649 bis 1678) verheiratet. Das Mädchen stand im dritten Lebensjahr, als es die Mutter verlor. Zwei Jahre später ehelichte der Vater ihre Patin Anna geborene Berghauer, die Witwe des kfl.-brandenburgischen Hoffiskals Paschasius Trüstedt (1631-1678). Als er 20 Wochen später dann ebenfalls starb, war Ursula Maria erst sechs Jahre alt. Zunächst blieb sie bei ihrer Stiefmutter, die sie jedoch nach einem Jahr verlassen mußte, weil sich nun die Großeltern um ihre Erziehung kümmern wollten. Als die Großmutter wenige Wochen später ebenfalls starb, wurde das Mädchen einer Nachbarin anvertraut, sie lernte nähen und besuchte eine Mädchenschule. Doch der frühe Tod ihrer Eltern und die damit verbundenen Umstände, auch der Abschied von der ihr liebgewonnenen Stiefmutter, bewirkten, daß das Waisenkind schon früh mit den ihr anerzogenen christlichen Glaubensvorstellungen nicht zurecht kam - später schrieb sie in ihren Aufzeichnungen immer wieder von ihren Zweifeln an Gott, von ihren geistlichen Anfechtungen, die bis ins 22. Lebensjahr angehalten hätten (diese und die folgenden Informationen nach einem von Ursula Maria Zorn eigenhändig verfaßten Lebenslauf, den Johann PORST einer nach dem Tode der Autorin veranstalteten Teilausgabe ihrer Schriften voranstellte). Nachdem ihre Stiefmutter sich wieder verheiratet hatte, und zwar mit dem Doctor medicinae und Praktikus Adolph Friedrich Gerresheim (gest. 1716), nahmen die Stiefeltern 1684 Ursula Maria, inzwi-
schen zehn Jahre alt geworden, wieder zu sich. Gerresheim kümmerte sich um die weitere Ausbildung des Mädchens, das nun auch Unterricht durch Hauslehrer erhielt. Als Ursula Maria mit 14 Jahren zum ersten Mal zur Beichte ging und das Abendmahl empfing, habe sie nach ihren eigenen Worten wegen ihrer geistlichen Anfechtungen und Zweifel Trost und Stärkung im Erbauungsbuch »Geistliche Erquick-Stunden« des Rostocker Theologen Heinrich Müller (1631-1675) gesucht. Später begann sie Predigten nachzuschreiben, als erste eine vom Zweiten Diakon zu St. Nicolai, Daniel David Heimburger (1647-1691), gehaltene Predigt über die Sieben Worte Christi. Bereits hier zeichnete sich ihr Verlangen ab, eine besondere Christin sein zu wollen, was in der Folgezeit zu ihrem sehr engen Anschluß an die pietistischen Prediger in Berlin führte. 1693 wurde die Achtzehnjährige mit dem 30 Jahre älteren, angesehenen Kaufmann und Apotheker in Berlin, Friedrich Zorn (1643-1716), verheiratet. Dieser hatte 1662 bereits einmal die Ehe geschlossen, nämlich mit Anna Catharina, einer Tochter des Ratskämmerers Christoph Stuck, wodurch er in verwandtschaftliche Beziehungen zum Berliner Patriziat kam und zu den angesehensten Personen in der Resi-
Zorn, Ursula Maria denz gehörte. 1687 erteilte ihm Kurfürst Friedrich Wilhelm das Tabak-Privileg für Brandenburg und Hinterpommern. Nach dem Tode seiner ersten Frau im Jahre 1689 lebte Zorn zunächst einige Jahre als Witwer, bevor er sich erneut verehelichte. Ursula Maria Zorn brachte zwei Kinder zur Welt: Am 30. Mai 1694 wurde Adolph Friedrich geboren, der jedoch schon sieben Tage später starb; auch die am 6. März 1696 geborene Tochter Ursula Maria starb bereits zwei Tage nach ihrer Geburt. Durch den frühzeitigen Tod ihrer beiden Kinder geriet Ursula Maria in erneute Sorgen und Ängste um ihr christliches Heil. In ihrem Lebenslauf schrieb sie, daß ihr damaliger Beichtvater ihr deshalb die »Geistliche SchatzKammer der Gläubigen« (1636) zum Lesen gegeben habe, eine vom Danziger Prediger Martin Statius (gest. 1655) katechetisch aufbereitete und theologisch überarbeitete Sammlung von Traktaten über die Lehre von der Vereinigung der Glaubenden mit Christus, die der bekannte Frömmigkeitstheologe Stephan Prätorius ( 1 5 3 6 - 1 6 0 3 ) aus Stendal in der Altmark verfaßt hatte; das unter den lutherischen Geistlichen sehr umstrittene, von Philipp Jakob Spener (1635—1705) gleichwohl geschätzte Buch habe sie jedoch nicht verstanden. Ihr nächster Beichtvater Johann —» Schindler schenkte ihr Johann Arndts ( 1 5 5 5 - 1 6 2 1 ) »Vier Bücher vom wahren Christentum«, aus dem sie die Kapitel von den hohen geistlichen Anfechtungen las. In jener Zeit öffnete sich Ursula Maria Zorn besonders den pietistischen Glaubensauffassungen und wurde eine der treuesten Anhänger des Berliner Propstes Spener aus dem gehobenen, einflußreichen Bürgertum. Besonders eng schloß sie sich dem Diakon zu St. Nicolai, Johann Caspar Schade (1666-1698), an, der durch seinen religiösen Eifer, seine begeisternde Sprache und kompromißlose Entschiedenheit von seinen Gemeindemitgliedern den Bruch mit der »eitlen« Welt forderte. Ursula Maria schrieb seine Predigten (wie auch die anderer Prediger) nach und ging zu ihm ins Katechismusexamen. Ihre Anfechtungen hörten jedoch nie ganz auf und führten dazu, daß Ursula Maria eine ganz besondere Christin sein wollte. Sie kümmerte sich um die Armen und Bedürftigen, die sie kleidete und verpflegte. Vor allem aber sorgte sie sich um anderer Leute Seelenheil und litt mit diesen, so daß sie an manchen Tagen viele Stunden mit Weinen, Fasten und Beten verbracht haben soll. Sie sammelte geistliche Bücher, insbesondere
Erbauungsschriften, auch Gesangbücher, und besaß eine eigene Bibliothek, mit vorwiegend geistlichen Schriften, neben Büchern von Martin Luther und den bereits genannten Autoren Heinrich Müller, Martin Statius und Johann Arndt auch Schriften von Philipp Jakob Spener und Joachim Lütkemann ( 1 6 0 8 - 1 6 5 8 ) . Uber ihre geistlichen Anfechtungen führte Ursula Maria Tagebuch und notierte sich einzelne Sprüche zur religiösen Erbauung. Mit ihren Hausgenossen las sie beim Hausgottesdienst in der Bibel und anderen religiösen Schriften und schrieb ihre frommen Betrachtungen auf. Schades religiöser Eifer schien Ursula Maria besonders beeindruckt zu haben. Nach ihrem selbstverfaßten Lebenslauf hatte sie Schade am 23. März 1697 ihre geistlichen Anfechtungen in einer persönlichen Unterredung offenbart. Der Prediger konnte ihre Seelenangst zeitweise beschwichtigen; später wählte sie ihn zu ihrem Beichtvater (»treuer Seelen=Vater«), ging jedoch weiter auch zu Schindler zum Gebet und zur Predigt und legte bei diesem auch ihre Beichte ab, da Schade die Privatbeichte wegen seiner Gewissenskonflikte ablehnte und damit den sogenannten Berliner Beichtstuhlstreit auslöste. Aus Ursula Maria Zorns Tagebuchaufzeichnungen wird deutlich, wie sehr sie sich dem Diakon zu St. Nicolai in jener Zeit verbunden fühlte. Wie nahe sie ihm stand, wird nicht zuletzt dadurch belegt, daß sie zu jenen gehörte, die in Schades Sterbestunde an seiner Seite weilten. Als Schade am 25- Juli 1698 gestorben war, zeichnete sie ein besonders inniges Gebet in ihrem Tagebuch auf (abgedruckt bei WENDLAND, 1926, S. 167). Offensichtlich hat Ursula Maria Zorn dies zum Anlaß genommen, ihren eigenen Lebenslauf niederzuschreiben, den sie mit dem Datum des 26. Juli 1698, einen Tag nach Schades Tod, beendete (nach ihrem eigenen Bekenntnis sei sie nun von ihren Anfechtungen frei geworden). Zu ihrem Lebensende hin erkrankte Ursula Maria an Schwindsucht, an welcher sie, erst 37 Jahre alt, im Februar 1711 starb. Bei der Leichenfeier am 20. Febr. hielt Johannes —> Lysius die Leichenpredigt. In ihr verglich er die Verstorbene mit der biblischen Ruth, von der die ganze Stadt wisse, daß sie ein tugendsames Weib sei. Der Inspektor und Prediger am Dom zu Magdeburg, Johann Joseph Winckler (1670 bis 1722), bekannt durch seine Teilnahme an den Unionsgesprächen zwischen Lutherischen und Reformierten im Jahre 1703, schrieb zwei umfangreiche
Zorn, Ursula
Maria
Trauergedichte auf die Verstorbene; eines dieser Epicedia beginnt mit dem Vers »Getreue Jüngerin und Bild der Frömmigkeit/« und enthält Anspielungen darauf, daß sich Ursula Maria zunächst der »weltlichen Eitelkeit« ergeben, sich jedoch dann um so inniger Gott zugewandt hätte. Ihr Ehemann Friedrich Zorn ließ ihr ein Epitaph aus Sandstein errichten; das im Zweiten Weltkrieg leicht zerstörte Monument befindet sich am ersten südlichen Strebepfeiler im Chorumgang der Kirche zu St. Nicolai (im Ausschnitt abgebildet und beschrieben bei B R E H M , 1994, S. 75f., die Inschrift ebenda S. 170). Ursula Marias zum Erbauungsschrifttum gehörende Aufzeichnungen, die sie privat für sich verfaßt hatte, gab nach ihrem Tode der Zweite Prediger auf dem Friedrichswerder und spätere Propst, der Pietist Johann —> Porst, in Auszügen heraus. Porst war mit ihr verwandt, seit er 1699 ihre Stieftochter Anna Elisabeth aus Friedrich Zorns erster Ehe geheiratet hatte. Mit dem Tod ihres Ehemannes Friedrich Zorn im Jahre 1716 starb das angesehene Geschlecht in männlicher Linie aus. Porsts älteste Tochter Maria Elisabeth (eine zweite Tochter war schon im frühen Alter gestorben) ehelichte am 28. Juli 1716 den Assessor am Mediziner-Oberkollegium, Apotheker und Handelsmann Johann Christoph Schräder (1683 bis 1744). Porst hat der Parentation auf Friedrich Zorn dann einen zweiten Teil der Betrachtungen von Ursula Maria Zorn beigefügt. In seiner Vorrede zum ersten Teil der Schriften Ursula Maria Zorns, der unter dem Titel »Der sorgfältige Gebrauch Der Gnade Gottes« 1711 veröffentlicht wurde, charakterisiert Porst die Anfechtungen und das christliche Leben der Autorin, die sich (im mystischen Sinne) als »Braut Christi« verstanden und Erweckungsbriefe, Meditationen über biblische Sprüche sowie ihr Diarium und Tagebuch geschrieben habe. So habe sie täglich nach dem Morgengebet das aufgeschrieben, was ihr beim Lesen und Betrachten des Kapitels und in Ermahnung an ihr Hausgesinde eingefallen wäre. Aus ihren im Laufe von 15 Jahren angehäuften Aufzeichnungen, die »etliche Volumina und Bücher« ausmachen würden, habe er nun auf Verlangen einiger Freunde Auszüge angefertigt, dabei Ursula Marias Betrachtungen nicht geändert, sondern nur dann und wann etwas von derselben Sache Handelndes zusammengezogen. Wenn - so Porst weiter - einige »Redensarten« eingeflossen seien, die etlichen anstößig erscheinen mö-
gen, so solle man bedenken, daß die Autorin nicht für den Druck geschrieben habe, »sondern sie hat Soliloquia angestellet/ und den Zustand ihres Hertzens für Gott mündlich und schrifftlich ausgedrucket/ und ihm denselben/ nicht aber den Menschen kund gemacht«. Er wolle jedoch mit der Veröffentlichung kein »großes Wunder« machen oder Ursula Marias Weisheit und Gelehrsamkeit rühmen, sondern die Auszüge sollten dazu dienen, ihrem »demütigen christlichen Verhalten« nachzueifern und Christus zu folgen. Das Erbauungsbuch besteht aus fünfTeilen: Dem am Anfang stehenden, von Ursula Maria Zorn selbst aufgezeichneten Lebenslauf folgt »Das Denckmahl Göttlicher Errettung/ Worinnen die Seele sich aufmuntert/ die noch übrigen geistlichen Feinde auszurotten«. Daran angeschlossen sind als 175 Seiten langer Hauptteil »Etliche Geistliche Betrachtungen/ Welche aus ihren Diariis herausgezogen« wurden und insgesamt 13 Kapitel mit mehreren Unterkapiteln umfassen. Dem folgt »Ein Erweckung= Schreiben«, welches Ursula Maria am 1. Sept. 1706, einem Bußtag, über einen Vers aus der 2. Epistel Pauli an die Corinther niedergeschrieben hat. Die Aufzeichnungen schließen mit einem kurzen »Auszug aus ihrem Diario/ darinnen sie angemercket/ wie Gott sie geführet/ und wie sie sich dabey befunden«. Den zweiten Teil der erbaulichen Aufzeichnungen von Ursula Maria Zorn gab Porst zusammen mit der Leichenpredigt und Abdankung auf ihren am 8. Juni 1716 verstorbenen Ehemann Friedrich Zorn heraus. Im »Vorbericht Von der Herausgebung dieses Werkgens« erinnerte Porst an die erste Ausgabe, von der bereits nach einiger Zeit alle Exemplare verkauft worden wären. Da die Nachfrage nach einem solchen erbaulichen Traktat jedoch groß sei, habe er sich zur Herausgabe eines zweiten Teiles dieser Aufzeichnungen entschlossen. Das Büchlein sei zur privaten Erbauung geeignet und wäre auch eine Anweisung, wie die Bibel erbaulich zu lesen ist. Es könne - so der Pietist Porst - auch als Pos tille zur Vorbereitung auf den sonntäglichen Gottesdienst oder nach dem öffentlichen Gottesdienst für den Privat- und Hausgottesdienst gebraucht werden. Der zweite Teil der erbaulichen Aufzeichnungen von Ursula Maria Zorn umfaßt zehn Kapitel mit wiederum mehreren Unterkapiteln; am Ende steht ein Register der angeführten Bibelstellen.
Zorn, Ursula Maria Aufzeichnungen
digten v o n J o h a n n e s Lysius a u f U r s u l a M a r i a Z o r n
schon 1 7 2 0 eine neue A u f l a g e erlebten (FORTGESETZ-
u n d Friedrich Z o r n enthält, als das »allererbaulichste
Nachdem
Ursula
Maria
Zorns
TE SAMMLUNG, 1 7 2 0 , S. l l l f . ) , g a b 1 7 3 4 der T h e o -
Buch« nach der Bibel, was einen Rezensenten zu der
logieprofessor D a n i e l Heinrich A r n o l d in Z ü l l i c h a u
B e m e r k u n g veranlaßte, d a ß d a m i t »andere, die d e m
beide B ü c h e r unter d e m Titel » E r b a u l i c h e Betrach-
A r n d t i s c h e n C h r i s t e n t u m diesen R a n g g e b e n , nicht
tungen u n d erweckliche Seufzer über Stellen heiliger
zufrieden seyn werden« (FORTGESETZTE SAMMLUNG,
Schrift« erneut heraus. In seiner Vorrede bezeichnete
1738, S. 77).
[LN]
er den B a n d , der im A n h a n g die beiden Leichenpre-
Werke Der sorgfältige Gebrauch Der Gnade Gottes/ Welchen Die selige Frau Ursula Maria Zornin/ gebohrne Bernhardtin/ Herrn Friedrich Zorns/ Vornehmen Handelsmann und Apothekers in Berlin/ Werthgeweste Ehe=Genoßin/ Jn der Führung ihres Christenthum/ durch Glauben/ Lieben/ Hoffen/ durch Kämpffen/ Gehorchen und Leiden bewiesen/ und in ihren Schriftten weitläufftig beschrieben/ wird in diesem kurtzen Auszuge aus denenselben ihren guten Freunden und Bekandten zur aufmunterung im Druck fürgestellet. (Herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Johann Porst). [Berlin 1711; 8°] (1: Ee 8023 beigedruckt, S. 6 5 - 3 4 6 ; darin S. 8 1 - 1 4 4 : »Der Seeligen Frau Zornin Lebens=Lauff/ So/ wie sie ihn mit ihrer eigenen Hand auffgezeichnet«). Der Sorgfältige Gebrauch Der Gnade Gottes/ Welcher Jn der Führung des wahren Christenthums durch Glauben/ Lieben und Hoffen, in Wachen, Fasten und Beten, in Kämpffen, Meiden und Leiden, u.s.f. zu beweisen; Wird Jn dem andern Theil Gottseliger Betrachtungen vorgestellet Von Ursula Maria Zornin/ Gebohrnen Bernhardin. (Herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Johann Porst). B E R L J N / Druckts Gotthard Schlechtiger/ Königl. privileg. wie auch der Soc. der Wissens. Buchdr. [1716; 8°] (1: Ee 8022, 2). Ursulen Marien Zornin, Sorgfältiger Gebrauch der Gnade GOttes. Berlin, 1720 [8°] (Fortgesetzte Sammlung, 1720, S. l l l f . ) . Erbauliche Betrachtungen und erweckliche Seufzer über Stellen heiliger Schrift etc. [Mit einer Vorrede von Daniel Heinrich Arnold]. Züllichau 1734 [8°] (Fortgesetzte Sammlung, 1738, S. 77; Dunkel, 1755, II, S. 379).
Literatur LYSIUS, Johannes: Den zwar schweren doch seligen Lauff Eines Christen/ Auf dem rechten Himmels=Wege/ Wolte/ Bey ansehnlicher Beerdigung Der Weyland/ WohUEdlen/ Gottergebenen und Tugendbegabten Frauen/ F R A U E N Ursulen Marien Bernhardin/ Des Wohl=Edlen und Groß=Achtbaren H n . Friederichs Zorns/ Vornehmen Handels= Mannes und Kunst=erfahrnen Apotheckers in Berlin/ Ehe=Liebsten/ Am 20. Februarii 1711. in einer Leich=Sermon Beschreiben/ und auf Begehren dem Druck übergeben Johannes Lysius/ Pastor zu St. Georg in der König=Stadt daselbst. B E R L J N / druckts Gotthard Schlechtiger. [1711; 8°] (1: Ee 8023); WINCKLER, Johann Joseph: Die Überschwengliche Gnade/ Welche Gott an der Wohl=Edlen und Tugendbegabten Frauen/ Fr. Ursula Maria gebohrne Bernhardin/ Des WoUEdlen und Groß=Achtbahren Herrn/ Hn. Friederich Zorns/ Vornehmen Handels=Manns und Kunsterfahrnen Apotheckers in Berlin/ Werthgewesten Ehe=Liebsten erwiesen/ Wollte zur Bezeugung seiner Hochachtung gegen die selige Frau/ Der Nach=Welt eröffnen: Johann Joseph Winckler/ Inspector, Canonicus zu St. Nicol. und Prediger am D o m zu Magdeburg. [Berlin 1711; 8°] (1: Ee 8023 beigedruckt, S. 5 7 - 6 4 ) ; WINCKLER, Johann Joseph: Der seligen Frau Zornin/ Drey Leib=Sprüchlein/ 1. Luc. 13. v. 24. Ringet darnach/ daß ihr durch die enge Pforte eingehet. 2. Phil. 2. v. 12. Schaffet/daß ihr selig werdet mit Furcht und Zittern. 3. Gen. 19. v. 15. 17. 22. Eile und errette deine Seele. Als worinnen diese theure Seele/ Des wahren Christenthums Eingang/ Fortgang und Ausgang begriffen/ Hat in folgendem Liede erkläret/ und den Sinn der seligen Frau ausgedrücket/ J . J. Winckler. [Berlin 1711; 8°] (1: Ee 8023 beigedruckt, S. 3 4 7 - 3 5 0 ) ; FORTGESETZTE SAMMLUNG Von Alten und Neuen Theologischen Sachen, Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen, u.d.g. Leipzig 1720, S. l l l f . ; 1 7 3 8 , S . 7 7 ; J Ö C H E R , 1 7 5 1 , IV, S p . 2 2 2 7 ; D U N K E L , 1 7 5 5 , I I , S . 3 7 9 ; ZIEHTE, W . : B e r l i n e r B i l d e r . 1 8 8 6 , S . 8 9 f f ; W E N D -
LAND, Walter: Studien zum kirchlichen Leben in Berlin um 1700. In: J B K G 21 (1926), S. 1 2 9 - 1 9 7 , hier S. 167; LAN-
510
Zorn,
Ursula
Maria
GERMANN, J. Chr. F. von: Schaff Gold Böttger. Leipzig 1940; Grabmalskunst aus vier Jahrhunderten. Epitaphien und Grabdenkmäler in der Nikolaikirche zu Berlin. Katalog der Sepulkralplastik. Bearb. von Knut BREHM. Berlin 1994, S. 75f. u. ö.
Porträt Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung Yi 300 [2°] Tafel 180; Sammlung Wadzeck, Bd. 30, Nr. 251; Sammlung Hansen, Kaufleute/ Künstler Bd. 1, Nr. 73.
Anhang
Siglenverzeichnis
I la
Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer
278
Stadtarchiv u n d Stadtbibliothek Soest
Kulturbesitz, H a u s 1
384
Staats- u n d Universitätsbibliothek Augsburg
Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, H a u s 2
3
9
Universitätsbibliothek Greifswald
II
Humboldt-Universität zu Berlin, Univer-
12
Universität Potsdam, Universitätsbibliothek Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Akademie-Archiv
AFrD
Archiv der Französischen Kirche zu Berlin
AFSt/H
Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle,
(im Französischen D o m )
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek G ö t t i n g e n
11/133
A-A
Universitäts- u n d Landesbibliothek Sachsen-Anhalt Halle
7
517
Handschriftenhauptabteilung
sitätsbibliothek
A F S t / M Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle, Missionsarchiv
Humboldt-Universität zu Berlin, Universi-
AL
Deutsche Akademie der Naturforscher
tätsbibliothek, Zweigbibliothek Theologie
(Leopoldina), Archiv für Geschichte der
Bayrische Staatsbibliothek M ü n c h e n
Naturwissenschaften u n d der Medizin und Universitätsarchiv der Martin-Luther-
14
Sächsische Landesbibliothek Dresden
15
Universitätsbibliothek Leipzig
19
Universitätsbibliothek M ü n c h e n
21
Universitätsbibliothek T ü b i n g e n
23
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
24
Württembergische Landesbibliothek
Universität B4
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Akademiebibliothek
B4l
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Bibliothek Märkisches M u s e u m Berlin, Bibliothek
Stuttgart
B 171
26
Universitätsbibliothek Gießen
B 177
Kammergericht Berlin, Bibliothek
27
Universitätsbibliothek Jena
B 184
Verein für die Geschichte Berlins, Bibliothek
28
Universitätsbibliothek Rostock
B 185
29
Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg
32
Landesbibliothek Weimar
39
Landesbibliothek G o t h a
83
Technische Universität Berlin, Universi-
B 201 B 215 B 496
Landesbibliothek Potsdam
B 724
188
Freie Universität Berlin, Universitäts-
B1511
Historische Kommission zu Berlin e.V.,
B 2023
Konsistorium der Französischen Kirche,
B 2223
Zentralbibliothek der Evangelischen Kirche
Germanistik, Germanisches Seminar, 188/869
Landesarchiv Berlin, Bibliothek Bibliothek
bibliothek
Bibliothek
Deutsches Historisches Museum G m b H , Zeughaus, Bibliothek
186
Freie Universität Berlin, Fachbereich
Berlin-Bibliothek, Fachabteilung der Berliner Stadtbibliothek
Graues Kloster
188/806
Evangelische Kirche der Union, Kirchenkanzlei, Bibliothek
tätsbibliothek 109: Slg. G K Berliner Stadtbibliothek, Sammlung
Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Bibliothek
Hugenottenbibliothek
Freie Universität Berlin Berlin, Fach-
in Berlin-Brandenburg
bereich Philosophie und Sozialwissen-
BL
British Library ( C D - R O M - K a t a l o g )
Schäften II, Institut für Evangelische
CoLB
Landesbibliothek C o b u r g
Theologie, Bibliothek
Siglenverzeichnis GStA Ha 33 KBJ KZK-... KZK-Bb 2 KZK-Bb 8 KZK-Bb 17 KZK-Bb 18 KZK-Bc 2 KZK-Bc 4 KZK-Be 2 KZK-Bp 3 KZK-Bp 5
Preußisches Geheimes Staatsarchiv Berlin-Dahlem Hauptbibliothek der Franckeschen Stiftungen zu Halle Krakow Biblioteka Jagiellonska Kirchlicher Zentralkatalog im Evangelischen Zentralarchiv, ... ... Berlin, Zentralbibliothek des Evangelischen Konsistoriums ... Berlin, Hauptbibelgesellschaft und ehemalige Redaktion ZdZ ... Altlandsberg, Kirchenbibliothek (Depositum in Bp 3) ... Blumberg, Kirchenbibliothek (Depositum in Bp 3) ... Lübbenau, Kirchenbibliothek (Depositum in Bp 3) ... Frankfurt/O., Marienbibliothek (in St. Gertraut) ... Wittstock, Kirchenbibliothek ... Brandenburg, Domstiftsarchiv Brandenburg/Havel ... Brandenburg, St. Gotthard (Depositum in Bp 3)
KZK-Dd 1 KZK-G 3 KZK-P 16 KZK-Sa 1 KZK-Sa 14 KZK-Sa 30 KZK-Sh 21 KZK-Sn 21 KZK-Sn 22 KZK-Ss 8 KZK-Sw 1
KZK-T 14 NRW-Bi 8
N1 SHStA SSB
... Evangelisch-Lutherisches Landeskirchenamt Sachsens, Bibliothek ... Hoyerswerda, Kirchenbibliothek ... Lancken-Granitz, Kirchenbibliothek ... Stendal, Dombibliothek St. Nikolai ... Bibliothek St. Katharinen Salzwedel ... Fleet, Kirchenbibliothek ... Spören, Kirchenbibliothek ... Weißenfels, St. Marien ... Bibliothek von St. Michaelis Zeitz ... Stolberg, Kirchenbibliothek ... Bibliothek des Prediger-Vereins Wittenberg (Evangelisches Predigerseminar) ... Eisenach, Pfarrhausarchiv Kirchenbibliothek Hohenlimburg in der Bibliothek des Landeskirchenamtes in Bielefeld Germanisches Nationalmuseum Nürnberg Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden SPANDOVIA SACRA. Museum der evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai Berlin-Spandau, Bibliothek
Verzeichnis häufig benutzter Literatur
Achelis/ Börtzler, 1968: Achelis, Thomas Otto/ Börtzler, Adolf (Bearb.): Die Matrikeln des Gymnasium Illustre zu Bremen 1 6 1 0 - 1 8 1 0 . Bremen 1968. (= Bremisches Jahrbuch. 2. Reihe, Bd. 3). A C T A B O R U S S I C A [Band]: A C T A B O R U S S I C A . Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert. Die Behördenorganisation und die allgemeine Staatsverwaltung Preußens im 18. Jahrhundert. Erster Band. Akten von 1701 bis Ende 1714, bearb. von G . Schmoller und D . Kruske. Mit einer Einleitung über Behördenorganisation, Amtswesen und Beamtenthum von G . Schmoller. Berlin 1884. [Band 2 bis 5,2. 1898-1912], A C T A E R U D I T O R U M [Jahr], [Monat]: A C T A E R U D I T O R U M A N N O M D C L X X X I I [ - M D C C X X X I ] publicata, ac S E R E N I S S I M O F R A T R U M PARI, D N . J O H A N N I G E O R G I O IV, Electoratus Saxonici Haeredi, & D N . F R I D E R I C O A U G U S T O , Ducibus Saxoniae & c . &c. & c . P R I N C I P I B U S J U V E N T U T I S dicata. C u m S. Caesarae Majestatis & Potentissimi Electoris Saxoniae Privilegiis. L I P S L E , Prostant apud J . G R O S S I U M & J.F. G L E T I T S C H I U M . Typis
CHRISTOPHORO
G Ü N T H E R I . Anno M D C L X X X I I . A C T A M E D I C O R U M B E R O L I N E N S I U M [Vol., Jahr]: Göhl, Johann Daniel (Hrsg.): A C T A M E D I C O R U M B E R O L I N E N S I U M , In Incrementum artis & Scientiarum Collecta & digesta. In Volumen Imum. B E R O L I N I , Apud G O D O F R E D U M G E D I C K I U M , Bibliopol. s. a. [ 1717]. [Vol. II (1718), Vol. III (1718), Vol. IV (1719), Vol. V (1719), Vol. VI (1729), Vol. VII (1720), Vol. VIII (1721), Vol. IX (1721), Vol. X (1722); Dec. II, Vol. I (1723), Vol. II (1723), Vol. III (1724), Vol. V (1725), Vol. VI (1726). A D B , [Jahr], [Band]: Allgemeine Deutsche Biographie auf Veranlassung und mit Unterstützung seiner Majestät des Königs von Baychard Wiesenmeyer, Johann Bercow, Gotthilf Treuer, Petrus Vher und Joachim Pauli. Berlin 1859. Bader, 1925: Bader, Karl: Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt- und Nebenamt bei Fürsten, Staaten und Städten. Leipzig 1925 (= 55- Beiheft zum Zentralblatt für Bibliothekswesen; Reprint Wiesbaden 1968). Balthasar, [1723; 1725]: Balthasar, Jacob Heinrich: Sammlung einiger zur Pommerischen Kirchen-Historie gehörigen Schriften. 2 Bde. Greifswald 1 7 2 3 - 1 7 2 5 . (Bd. 2: Andere Sammlung Einiger zur Pommerischen Kirchen-Historie gehörige Schriften. Welche zur Erläuterung und Vermehrung der gedruckten Pommerischen Chronicken/ mit möglichsten Fleiß und Treue ... zum Druck befordert. Greifswald 1725). Bautz, [Jahr], [Band]: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Begründet und hrsg. von Friedrich Wilhelm Bautz. Fortgeführt [ab Bd. 2] von Traugott Bautz. H a m m 1976ff. B C [Jahr], [S.]: B I B L I O T H E Q U E C H O I S I E , P O U R S E R V I R D E S U I T E A LA B I B L I O T H E Q U E U N I V E R S E L L E . Par J E A N L E C L E R C . A N N É E M D C C I I I . [ - M D C C X V I ] , T O M E I [ - T O M E V]. Seconde Edition. A A M S T E R D A M , Chez HENRI SCHELTE. MDCXII [-MDCXVI],
516
Verzeichnis häufig benutzter Literatur Beckmann, 1706: CATALOGUS B I B L I O T H E C A E PUBLICAE UNIVERSITÄT. FRANCOFURTANAE, Edente J O H .
CHRI-
S T O P H . B E C M A N O . F R A N C O F U R T I A D V I A D R U M , Impensis J E R E M I A E S C H R E Y & J O H . C H R I S T O P H . HARTMANN, Literis C H R I S T O P H O R I Z E I T L E R I . Anno Jubiiaeo Universitär Ildo, Christi M D C C V I . Bellermann, 1825: Bellermann, Johann Joachim: Das Graue Kloster in Berlin. Berlin 1825. Berkvens-Stevelinck, 1988: Berkvens-Stevelinck, Christiane: CATALOGUE DES M A N U S C R I T S D E LA C O L L E C T I O N PROSPER MARCHAND. Leiden 1988. BG [Band], [Jahr]: B I B L I O T H E Q U E G E R M A N I Q U E O U H I S T O I R E L I T T E R A I R E D E L'ALLEMAGNE E T DES PAYS D U N O R D . Juillet, Août, Septembre, 1720. T O M E P R E M I E R [ - T O M E Q U A R A N T E S E P T I È M E ]. A A M S T E R DAM Chez P I E R R E H U M B E R T . M D C C X X [ - M D C C X L ] , B I B L I O T H E C A BRUNSENIANA, 1724: B I B L I O T H E C A BRUNSENIANA, h. e. Viri Praecellentissimi atque Literatissimi D O M I N I PHIL. ANT. BRUNSENII, Sereniss atque Potentiss. Borussor. Régis Bibliothecarii, dum viveret, integerrimi & fidelissimi Libris ut maximè Theologicis, sic insuper Historiéis, Philologicis atque Philosophicis copiosissimè referta, Die XI Septembr. &c. in Muséo Süringiano cuilibet notissimô publicó Autionis ritu praesenti pecunia distrahetur. Catalogus Ibidem gratis distribuetur Die VII Augusti. Bibliotheca autem omnibus perlustraturis patebit totô ante Auctionem Triduô. Dem Teutschen Leser. Des Tit. Seel. Herrn Phil. Anthon. Brunsen», weil. Königl. Preuß. Bibliothecarii, hinterlassene Bibliothek, so aus einigen tausend guten Büchern bestehet, soll den XI. Septembr. dieses Jahrs, im Süringschen Bücher=Auctions=Logement verauctioniret, der Catalogus davon den VII Augusti jedermann ohne Entgeld mit Bayerische Staatsbibliothek. Alphabetischer Katalog 1 5 0 1 - 1 8 4 0 . BSB-AK 1 5 0 1 - 1 8 4 0 . Bd. 1 - 6 0 . München, London, New York 1 9 8 7 - 1 9 9 0 . B U H [Band]: B I B L I O T H È Q U E U N I V E R S E L L E E T H I S T O R I Q U E . Tome 1 - 2 5 . Amsterdam: Wolfgang 1 6 8 6 - 1 6 9 3 . Büsching, 1774: Geschichte des Berlinschen Gymnasii im grauen Kloster, Nebst einer Einladung zum Jubelfest desselben, hrsg. von Seinem jetzigen Director D. Anton Friederich Büsching, Oberconsistorialrath. Berlin 1774. CBN: Catalogue general des livres imprimés de la Bibliothèque Nationale. Tome I - C C X X X I . Paris M D C C C C X X I V . [1897 bis 1981], DBA [MF, Nr.], [S.]: Deutsches Biographisches Archiv. Eine Kumulation aus 254 der wichtigsten biographischen Nachschlagewerke für den deutschen Bereich bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts. Microfiche-Edition. Hrsg. von Bernd Fabian, bearb. unter der Leitung von Willy Gorzny. 1 - 1 4 3 1 . München 1 9 8 2 - 1 9 8 6 . D B E , [Jahr]: Deutsche Biographische Enzyklopädie. Hrsg. von Walther Killy. München 1995ff. D D L II, [Jahr]: Die Deutsche Literatur. Biographisches und bibliographisches Lexikon. Reihe II. Die Deutsche Literatur zwischen 1450 und 1620. Unter Mitarb. Zahlreicher Fachgelehrter hrsg. von Hans-Gert Roloff. Abt. A: Autorenlexikon, Bd. lff; Abt. B: Forschungsliteratur I, Lieferung lff., und II (Autoren), Lieferung lff. Bern u. a. 1979ff. D D L III, [Jahr]: Die Deutsche Literatur. Reihe III. Die Deutsche Literatur zwischen 1620 und 1720. Unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter hrsg. von Hans-Gert Roloff und Gerhard Speilerberg. Abt. B: Forschungsliteratur I, Lieferung lff. Bern 1987ff.
Verzeichnis häufig benutzter Literatur Deutsche A C T A E R U D I T O R U M [Jahr], [Teil]: Deutsche A C T A E R U D I T O R U M , O d e r Geschichte der Gelehrten, Welche den gegenwärtigen Zustand der Litteratur in Europa begreifen. Erster Theil. [ - 2 4 0 . T.]. von verstorbenen Gelehrten u n d deren Schriften, Insonderheit aber Denenienigen, welche in der allerneuesten Ausgabe des Jöcherischen Allgemeinen Gelehrten=Lexicons entweder gäntzlich mit Stillschweigen übergangen, oder doch mangelhaft u n d unrichtig angeführet werden. Des Ersten Bandes Erster Theil. C ö t h e n , In der Cörnerischen Buchhandlung. 1753. (3 Bde.) [Reprografischer N a c h d r u c k der Ausgabe Dessau u n d C ö t h e n 1 7 5 3 - 1 7 5 5 , Hildesheim 1968]. D u Rieu, 1875: D u Rieu, Guil.: A L B U M S T U D I O S O R U M A C A D E M I A E L U G D U N O BATAVAE M D L X X V - M D C C C L X X V A C C E D U N T N O M I N A C U R A T O R U M E T P R O F E S S O R U M PER E A D E M SECULA. H A G A E M D C C C L X X V . Erler, 1909: Die jüngere Matrikel der Universität Leipzig 1559—1809. Im Auftrag der Königlich-Sächsischen Staatsregierung hrsg. von Georg Erler. [Bd. 2: 1 6 3 4 - 1 7 0 9 ; Bd. : Register.] Leipzig 1909 (Reprint N e n d e l n / Liechtenstein 1976). Erler, [1910; 1911/12; 1917]: Die Matrikel der Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr. Hrsg. von Georg Erler. I. Band: Die Immatrikulationen von 1 5 4 4 - 1 6 5 6 . Leipzig 1910; II. Band: Die Immatrikulationen von 1 6 5 7 - 1 8 2 9 . Leipzig 1911/12; III. Band: Personenregister u n d Heimatverzeichnis. Leipzig 1917. (Reprint N e n d e l n / Liechtenstein 1976). Ersch/ Gruber, [Jahr], [Teil]: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge von genannten Schriftstellern bearb. u n d hrsg. von J o h a n n Samuel Ersch u n d J o h a n n G o t t f r i e d Gruber. M i t Kupfern u n d C h a r t e n . 3 Sectionen, 167 Tie. Leipzig 1 8 1 8 - 1 8 8 9 . Estermann, [1992; 1993]: Estermann, Monika: Verzeichnis der gedruckten Briefe deutscher Autoren des 17. Jahrhunderts. D r u c k e zwischen 1600 und 1750. Wiesbaden 1992/1993. 4 Bde. (= Repertorien zur Erforschung der f r ü h e n Neuzeit. Hrsg. von der Herzog August Bibliothek; 12). Fischer, 1937: Fischer, O t t o : Die Pfarrer an der St. Nikolaikirche in Berlin seit der Reformation. Leipzig 1937 (= Flugschriften für Familiengeschichte; 27). Fischer, 1941, [Band]: Fischer, O t t o (Bearb.): Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation. Hrsg. vom Brandenburgischen Provinzsynodalverband. Bd. 1: Verzeichnis der Pfarrer u n d Pfarrstellen. Bd. 2 u n d 3: Verzeichnis der Geistlichen in alphabetischer Reihenfolge. Berlin 1941. Fortgesetzte Sammlung, [Jahr]: Fortgesetzte Sammlung Von Alten u n d Neuen Theologischen Sachen, Büchern, U h r k u n d e n , Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen, u.d.g. Z u r geheiligten Ü b u n g Jn beliebigem Beytrag ertheilet Von Einigen Dienern des Göttlichen Wortes. Auf das Jahr 1720 [ - 1 7 5 0 ] . Nebst nöthigen Registern und Summarien. Leipzig 1 7 2 0 - 1750. Friedensburg, 1917: Friedensburg, Walter: Geschichte der Universität Wittenberg. Halle 1917. Friedländer, [1887; 1888; 1891]: Friedländer, Ernst: Altere Universitätsmatrikeln I. Universität Frankfurt a. O . Bd. 1: 1 5 0 6 - 1 6 4 8 . N e u d r u c k der Ausgabe 1887. O s n a b r ü c k 1965. Bd. 2: 1 6 4 9 - 1 8 1 1 . N e u d r u c k der Ausgabe 1888. Osnabrück 1965. Bd. 3: (Register). N e u d r u c k der Ausgabe 1891. O s n a b r ü c k 1965. (= Publikationen aus den preußischen Staatsarchiven; 32, 34, 49). Friedländer, [1893; 1894]: Friedländer, Ernst: Aeltere Universitäts-Matrikeln. II. Universität Greifswald. Erster Band ( 1 4 5 6 - 1 6 4 5 ) . Leipzig 1893. Zweiter Band: 1 6 4 6 - 1 7 0 0 . N e u d r u c k der Ausgabe Leipzig 1894. O s n a b r ü c k 1965. (= Publikationen aus den preußischen Staatsarchiven; 52, 57).
517
518
Verzeichnis häufig benutzter Literatur Fritze, 1907: Fritze, Ernst: Biographisch-bibliographisches Verzeichnis der Lehrer des Joachimsthalschen Gymnasiums von der Gründung der Anstalt bis 1826. Programm von 1900; abgedruckt in: Festschrift zum 300jährigen Jubiläum des Königlichen Joachimsthalschen Gymnasiums am 24. August 1907. 2. Teil: Zur Statistik des Joachimsthalschen Gymnasiums (3. Beitrag, S. 1-20). Halle a. S. 1907. Gebhardt, P. von, 1920: Gebhardt, Peter von: Verzeichnis der Leichenpredigten und personengeschichtlicher Gelegenheitsschriften des 16. und 17. Jahrhunderts in der Universitätsbibliothek zu Leipzig. Leipzig 1920. (= Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen= und Familiengeschichte e.V.; 24/25). Georgi, [Jahr], [Band]: Georgi, Theophil: Allgemeines Europäisches Bücher-Lexicon, In welchem nach Ordnung des Dictionarii die allermeisten Autores oder Gattungen von Büchern zu finden, Welche sowohl von denen Patribus, Theologis derer dreyen Christlichen Haupt-Religionen, und darinnen sich befindlichen Sectirern; Als auch von denen Juris-Consultis, Medicis, Physicis, Philologis, Philosophis, Historiéis, Geographiis, Criticis, Chymicis, Musicis, Arithmeticis, Mathematicis, Chirurgis und Autoribus. Hartkopf, 1992: Hartkopf, Werner: Die Berliner Akademie der Wissenschaften: Ihre Mitglieder und Preisträger 1700-1990. Berlin 1992. Heidemann, 1874: Heidemann, Julius: Geschichte des Grauen Klosters zu Berlin. Berlin 1874. Heinsius, [Jahr], [Band]: Heinsius, Wilhelm: Allgemeines Bücher-Lexikon oder vollständiges alphabetisches Verzeichniß der von 1700 bis zu Ende 1810 erschienenen Bücher, welche in Deutschland und in den durch Sprache und Literatur damit verwandten Ländern gedruckt worden sind. Nebst Angabe der Druckorte, der Verleger und der Preise. Neue umgearbeitete, verbesserte und vermehrte Auflage. 4 Bde. Leipzig 1812-1813. Hering, [1784; 1785], [I; II]: Hering, Daniel Heinrich: Beiträge zur Geschichte der evangelisch-reformierten Kirche in den brandenburgisch-preußischen Ländern. 2 Tie. Breslau 1784-1785. Hering, [1786; 1787], [I; II]: Hering, Daniel Heinrich: Neue Beiträge zur Geschichte der reformierten Kirche in den brandenburgisch-preußischen Ländern. 2 Tie. Breslau 1786-1787. Heyne, 1939: Heyne, Marga: Das dichterische Schrifttum der Mark Brandenburg bis 1700. Potsdam 1939. (= Brandenburgische Jahrbücher; 13). Hillebrand, 1981: Hillebrand, Werner: Die Matrikel der Universität Helmstedt 1636 bis 1685. Hildesheim 1981. Hofmeister, [Jahr]: Hofmeister, Adolph: Die Matrikel der Universität Rostock, Bd. I: 1419-1499, Rostock 1889, Bd. II: 1499-1611, Rostock 1891, Bd. III: 1611-1694, Rostock 1895, Bd. IV: 1694-1789 und Anhang: Die Matrikel der Universität Bützow 1760-1789, Rostock 1904, Bd. V: 1789-30. Juni 1831, bearb. von Ernst Schäfer, Schwerin 1912, Bd. VI: Personen- und Ortsregister A - O , Schwerin 1919, Bd. VII: Personen- und Ortsregister P - Z und Anhang: Sachregister, Schwerin 1922. H O S [Jahr; Monat]: HISTOIRE DES OUVRAGES DES S^AVANS. Tome 1-25. A ROTTERDAM, Chez REINIER LEERS, MDCLXXXVII [ - M D C C V I ] .
Verzeichnis häufig benutzter Literatur Jauernig/ Steiger, 1977: Jauernig, Reinhold (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Jena. Bd. II: 1 6 5 2 - 1 7 2 3 . Bearb. von Reinhold Jauernig, weitergeführt von Marga Steiger. Weimar 1977. Jöcher, [Jahr], [Band]: Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten=Lexicon, Darinne die Gelehrten aller Stände sowohl männ= als weiblichen Geschlechts, welche von Anfange der Welt bis auf ietzige Zeit gelebet, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. Bde. I-IV. Leipzig 1 7 5 0 - 1 7 5 4 . Jöcher/ Adelung [bzw. Rotermund], [Jahr], [Band]: Jöcher, Christian Gottlieb/ Adelung, Johann Christoph: Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten=Lexico, worin die Schriftsteller aller Stände nach ihren vornehmsten Lebensumständen und Schriften beschrieben werden. Koch, [Jahr], [Band]: Koch, Eduard Emil: Geschichte des Kirchenlieds und Kirchengesangs der christlichen, insbesondere der deutschen evangelischen Kirche. 3. Aufl. 8 Bde. 1 8 6 8 - 1 8 7 6 . (1. Aufl. 4 Bde. Stuttgart 1852f.) König, [Jahr]: König, Anton Balthasar: Versuch einer historischen Schilderung der Hauptveränderungen, der Religion, Sitten . . . in der Residentzstadt Berlin seit den ältesten Zeiten ... 5 Tie. Berlin 1 7 9 2 - 1 7 9 9 . Kross, 1989: Kross, Siegfried: Geschichte des deutschen Liedes. Darmstadt 1989. Küster, 1731: Küster, Georg Gottfried: Memorabilia Coloniensia. Leipzig 1731. Küster, 1731a: Küster, Georg Gottfried: Collectio Opvscvlorvm Historiam Marchiam illvstrantivm . . . Berlin 1731. Küster/ Müller [Jahr], [Band]: Küster, Georg Gottfried/ Müller, Johann Christoph: Altes und Neues Berlin. Das ist: Vollständige Nachricht von der Stadt Berlin, derselben Erbauern, Lage, Kirchen, Gymnasiis; ingleichen von den Königlichen, und andern öffentlichen Gebaeuden; dem Rath=Hause, dessen, und der Bürgerschafft Güetern, Vorrechten, Privilegiis und andern das Policey= und Stadt=Wesen betreffenden Sachen. Wobey dasjenige, so in Krieges= und Friedens=Zeiten von Anno 1106. biß itzo in hiesigen Residentzien merckwuerdiges vorgegangen, aus Diplomatibus, guten und zuverlaeßigen, theils auch archivischen Nachrichten und den besten Autoribus erzehlet wird. In fünff Theile verfasset, Mit Kupffern gezieret, und nöthigen Registern versehen. 1. Teil. Berlin 1737; 2. Teil. Berlin 1752. Küster, 1 7 4 0 - 1 7 6 2 , Specimen [Nr.], [Jahr] Q. D. B. V. MARCHIAE LITTERATAE S P E C I M E N P R I M V M Q V O PRAEMISSO N O V I C A N T O R E S E T COLLEGAE IN GYMNASIO FR1DRICIANO INAVGVRATIONEM D I E XXIII. MAII M D C C X L H O R A X. AVDITA R I T E I N S T I T V E N D A M I N D I C I T G E O R G I V S G O T H O F R E D V S KVSTERVS G Y M N . FRID. R E C T O R E T REGIAE SOCIET. S C I E N T I A R V M COLLEGA. B E R O L I N I L I T T E R I S C H R I S T I A N I ALBERTI GAEBERTI T Y P O G R A P H I AVLICI. [SPECIMEN I I - X X I I , 1 7 4 0 - 1 7 6 2 ] , Küster, 1743: B I B L I O T H E C A H I S T O R I C A B R A N D E N B U R G I C A S C R I P T O R E S RERVM BRANDENBVRGICARVM MAX I M E MARCHICARVM E X H I B E N S IN SVAS CLASSES DISTRIBVTA E T D V P L I C I I N D I C E INSTRVCTA A G E O R G I O G O T H O F R E D . K Ü S T E R O G Y M N . F R I D R . RECT. E T REG. SOCIET. SCIENTIAR. COLLEGA. VRATISLAVIAE. S V M P T U IO. IACOBI KORNII, 1743. Küster, 1768: ACCESSIONES
AD
BIBLIOTHECAM
BRANDENBVRGICARVM
MAXIME
HISTORICAM
MARCHICARVM
BRANDENBVRGICAM EXHIBENTEM
INQVE
SCRIPTORES
RERVM
SVAS CLASSES
DIS-
T R I B V T A M E D I D I T E T I N D I C E AVCTORVM E T RERVM I N S T R V X I T G E O R G I V S G O T H O F R E D V S KÜ-
519
520
Verzeichnis häufig benutzter
Literatur
STERVS GYMNASII FRIDRIC. RECTOR ET ACADEMIAE REGIAE SCIENTIARVM COLLEGA. BEROLINI SVMTIBVS AVCTORIS 1768. Laminski, 1990: Laminski, Adolf: Die Kirchenbibliotheken zu St. Nicolai und St. Marien. Ein Beitrag zur Berliner Bibliotheksgeschichte. Leipzig 1990. Langbecker, 1841: Langbecker, Emanuel Christian Gottlob: Leben und Lieder von Paulus Gerhardt. Berlin 1841. Leibniz, G. W.: Briefe [Reihe/Bd„ Nr., S.]: Leibniz, Gottfried Wilhelm: Sämtliche Schriften und Briefe. Erste Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. Zweiter Band 1676-1679. Darmstadt 1927. [Bd. 3-16; 1938-2000; seit 1950: Berlin], Leichenpredigten Franckesche Stiftungen Halle, 1975: Leichenpredigten in der Hauptbibliothek der Franckeschen Stiftungen zu Halle. Halle 1975. Leichenpredigten Liegnitz, 1938: Katalog der Leichenpredigten = Sammlungen der Peter=Paul=Kirchenbibliothek und anderer Bibliotheken in Liegnitz. Marktschellenberg 1938-1941. Leichenenpredigten Stolberg, [Jahr]: Katalog der fürstlich Stolberg-Stolberg'schen Leichenpredigten-Sammlung. Hrsg. von Friedrich Wecken und Werner Konstantin von Arnswald. 4 Bde in 5. Leipzig 1928-1935. Loh, 1995: Loh, Gerhard: Verzeichnis der Kataloge von Buchauktionen und Privatbibliotheken aus dem deutschsprachigen Raum 1607-1730. Leipzig 1995. (= Bibliographie der Antiquariats-, Auktions- und Kunstkataloge, Sonderband 1). LThK, [Jahr], [Band]: Lexikon für Theologie und Kirche. 2., völlig neubearb. Aufl. Hrsg. von Josef Höfer und Karl Rahner. Bd. 1—10. Freiburg 1957-1965. Registerband. Freiburg 1967. Erg.-Bde. 1-3. Freiburg 1966-1968. Matrikel Franeker, 1973: Album promotorum Academiae Franekerensis (1591-1811). Franeker 1973. Matrikel Groningen, 1915: ALBUM STUDIOSORUM ACADEMIAE GRONINGANAE UITGEGEVEN DOOR HET HISTORISCH GENOTSCHAPTE GRONINGEN. Groningae 1915. Mauermann, 1909: [CONTINUATIO II. AMBROSII HAUDE, MDCCXXVIIsqq]. Mise. cur. med.-phys. [Dec., Ann., S.]: MISCELLANEA CURIOSA/ MEDICO-PHYSICA/ ACADEMIAE/ NATURAE CURIOSORUM/ sive/ EPHEMERIDUM MEDICO-/PHYSICARUM/ GERMANICARUM/ CURIOSARUM/ ANNUS PRIMUS/ Anni scilicet M.D.C.LXX/ continens/ Celeberrimorum Medicorum in & extra Ger-/maniam Observationes Medicas & Physicas, vel Anatomicas,/ vel Botanicas, vel Pathologicas, vel Chirurgicas, vel/ Therapeuticas, vel Chymicas./ Praefixa/ EPISTOLA INVITATORIA/ ad Celeberrimos Medicos/ EUROPAE./ LIPSIAE/ Sumpt. VITI JACOBI TRESCHERI/ Bibliopol. Wratislav./ Typis JOHANNIS BAUERI/ ANNO 1670. [Forts, mit Titeländerungen, u. a.]: MISCELLANEA CURIOSA SIVE EPHEMERIDUM MEDICO-PHYSICARUM GERMANICARUM AGA DEM Mi NATURA CURIOSORUM DECURLE II. ANNUS PRIMUS, Anni M.DC.LXXXII. Continens Celeberrimorum Virorum, Tum Medicorum, tum aliorum Eruditorum in Germania & extra Eam OBSERVATIONEM MEDICAS, PHYSICAS, CHYMICAS, Nec non MATHEMATICAS. Cum APPENDICE. NORIMBERG/E, Sumptibus WOLFGANGI MAURITII ENDTERI. ANNO M.DC.LXXXIII.
Verzeichnis häufig benutzter Literatur Mundhenke, 1 9 7 1 : Die Matrikel der Universität Helmstädt 1 6 8 5 - 1 8 1 0 . Hrsg. von Herbert Mundhenke. Hildesheim 1 9 7 1 . Mylius, Chr. O . [Bd.], [Jahr], [S.]: Mylius, Christian O t t o (Hrsg.): C O R P U S C O N S T I T U T I O N V M M A R C H I C A R V M oder Königlich Preußische und Churfürstlich Brandenburgische in der Chur- und Marek Brandenburg, auch incorporirten Landen publicirte und ergangene Ordnungen, Edicta, Mandata, Rescripta etc. Von Zeiten Friedrich I. Churfürstens zu Brandenburg etc. biß ietzo unter der Regierung Friedrich Wilhelm Königs in Preußen etc. ad annum 1 7 3 6 . inclusive, Bd. 1—6. Berlin und Halle 1 7 3 7 - 1 7 5 1 . Continuatio 1 - 4 . Berlin und Halle 1 7 4 4 - 1 7 5 1 . Supplementum continuationum 1 - 3 . Berlin und Halle 1 7 5 1 . Repertorium Berlin und Halle 1 7 5 5 . N D B , [Jahr], [Band]: Neue Deutsche Biographie. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bd. lff. Berlin 1953ff. Neumeister, 1 6 9 5 : Neumeister, Erdmann: S P E C I M E N D I S S E R T A T I O N I S Historico-Criticae D E P O E T I S G E R M A N I C I S hujus seculi praeeipuis, In Academia quadam celeberrima publice ventilatum a M . E. N . ( 1 6 9 5 ) . Noack, L./Splett, J . , 1 9 9 7 , [S.]: Noack, Lothar/ Splett, Jürgen: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit. Berlin-Cölln 1 6 4 0 - 1 6 8 8 . Berlin 1 9 9 7 . Nohl, 1 9 0 3 : Nohl, Hermann: Die Leichenpredigten der Bibliothek des grauen Klosters. Sonderdruck aus: Herold. Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde 3 0 ( 1 9 0 3 ) , Heft 2, S. 1 9 1 - 2 9 1 . Nouvelles, [Jahr], [S.]: N O U V E L L E S D E LA R É P U B L I Q U E D E S L E T T R E S . [T. 1 - 1 1 ] , Amsterdam: Desbordes 1 6 8 4 - 1 6 8 9 , 1 6 9 9 - 1 7 1 0 , 1716-1718. Oelrichs, 1 7 5 2 : Oelrichs, Johann Carl Conrad: Entwurf einer Geschichte der königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin, bey Ambrosius Hauden u n d j . C . Spenern, Königl. und der Acad. der Wissensch. Buchh. 1 7 5 2 . Othmer, 1 9 7 0 : Othmer, Sieglinde C . : Berlin und die Verbreitung des Naturrechts in Europa.Kultur- und sozialgeschichtliche Studien zu Jean Barbeyracs Pufendorf-Übersetzungen und eine Analyse seiner Leserschaft. M i t einem Vorwort von Gerhard Oestreich. Berlin 1 9 7 0 . (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin; 3 0 ) . Porst, 1 7 1 4 [ 1 7 2 7 ] : Das Amt eines Evangelischen Lehrers, wurde in zwo Abschieds= und einer Antrits=Predigt, Dreyen Christlichen Gemeinden in Berlin, Ao. 1 7 1 3 . zur Betrachtung vorgestellet, und auf vieler inständiges Verlangen zum Druck, nebst einem Anhang und Nachricht von allen Pröbsten und Predigern, welche seit der Reformation, bis itzo, an S.Nicol. Kirchen in Berlin gelehret haben, übergeben . . . Berlin: Rüdiger [ 1 7 1 4 ; 12°]; wiederabgedruckt in: T H E O L O G I A H O M I L E T I C A IN E X E M P L I S . . . Die Siebende Predigt . . . Anhang und Nachricht Von allen Pröbsten und Predigern, So seit Anno 1 5 3 9 . J n welchem Jahr auch in der Chur= und Marek Brandenburg das Licht des Evangelii klahr aufgegangen, nach der durch des seel. L U T H E R I Reformation vertriebenen Päbstischen Finsterniß, in der Kirchen zu St.Nicolai hier in Berlin, bis auf dieses 1 7 1 3 . Jahr, G O t t e s Wort gelehret und vorgetragen haben, und sind. Halle 1 7 2 7 , S. 5 2 2 - 5 3 8 . Porst, 1 7 1 6 [ 1 7 2 7 ] : Ein Haußhalter G O t t e s / J n einer Introductions=Predigt/ Am Sonntage Lzetare A. 1 7 1 5 . in S. Marien=Kirchen/ aus dem ordentlichen Evangelio der Christi. Gemeinde vorgestellet/ und nebst einem zweyfachen Anhang/ D a im Ersten in einem Gespräch eine Anleitung gegeben wird/ wie das Lehr=Amt/ sonderlich auf dem Lande/ erbaulich zu führen/ J m Zweyten aber eine Nachricht von denen meisten Predigern/ welche seit der Reformation in gedachter Kirche geleh-
521
522
Verzeichnis häufig benutzter Literatur ret/ ertheilet wird/ Zum Druck übergeben von Johann Porst/ Probsten/ Pastore und Inspectore. Berlin/ verlegts Chr. Gottl. NICOLAI, 1716. [8°]; wiederabgedruckt in: THEOLOGLA HOMILETICA IN EXEMPLIS ... Die sechste Predigt ... Zweyter Anhang, Darinnen eine Nachricht von den meisten Predigern, welche seit der Reformation an S. Marien=Kirchen in Berlin das Lehr=Amt geführet, ertheilet wird. Halle 1727, S. 415-420. Raumer, 1870: Raumer, R. von: Geschichte der germanischen Philologie vorzugsweise in Deutschland. Auf Veranlassung und mit Unterstützung Seiner Majestät des Königs von Bayern Maximilian II., hrsg. durch die historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaftenschichte der Wissenschaften in Deutschland, IX, Neuere Zeit. München 1870. RBF, [Jahr]: Merck= und Denckwürdigkeiten Der Erste Zehend. Berlin 1734. Schultze, [Jahr]: Schultze, Georg Petrus: De claris Marchicis. Dissertatio epistolica. Th. 1-5. Frankfurt/O. 1706-1709. Seidel/ Küster, 1751: Seidel, Martin Friedrich: Bilder-Sammlung, in welcher hundert größtentheils in der Mark Brandenburg gebohrne, allerseits aber um dieselbe wohlverdiente Männer vorgestellet werden, mit beygefügter Erläuterung, in welcher Derselben merkwürdigste Lebens-Umstände und Schrifften erzehlet werden, von George Gottfried Küster, des FriedrichsGymnasii in Berlin Rectore, und der Königl. Preuß. Academie der Wissenschafften Mitglied. Berlin 1751. Stürzbecher, 1956: Stürzbecher, Manfred: Zur Biographie Alt-Berliner Apotheker. Pharmaziegeschichtliches aus der Leichenpredigtsammlung des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin. [1956]. (= Sonderdruck aus: Beiträge zur Geschichte der Pharmazie und ihrer Nachbargebiete, Nr. 2, hrsg. von Otto Beßler, Hans Seel und Rudolph Zaunick). Tautz, 1925: Tautz, Kurt: Die Bibliothekare der Churfürstlichen Bibliothek zu Cölln an der Spree. Ein Beitrag zur Geschichte der Preussischen Staatsbibliothek im siebzehnten Jahrhundert. Leipzig 1925. Tentzel, [Jahr]: Tentzel, Wilhelm Ernst: Monatliche Unterredungen Einiger guten Freunde Von Allerhand Büchern und andern annehmlichen Geschichten; Allen Liebhabern Der Curiositäten/ Zur Ergetzligkeit und Nachsinnen hrsg. Von A. B. JANVARIVS 1689. sine censura et approbatione Auctoris. LEJPZJG/ bey Thomas Fritschen. (1689-1698) Thadden, 1959: Thadden, Rudolf von: Die brandenburgisch-preußischen Hofprediger im 17. und 18. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte der absolutistischen Staatsgesellschaft in Brandenburg-Preußen. Berlin 1959. (= Arbeiten zur Kirchengeschichte; 32). Thieme, 1993: Thieme, Bernhard (Hrsg.): Berliner Biographisches Lexikon. Berlin 1993. Tiedemann, [Jahr]: Katalog der Leichenpredigtsammlung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek in Göttingen. Mit einem Vorwort von W Wegener. Bd. 1-3. Göttingen 1954-1955. Toepke, [Jahr], [Band]: Toepke, Gustav (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Heidelberg von 1386 bis 1662. 7 Bde. Heidelberg 1884-1916. UA [Bd.], [Jahr]: Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Bd. 1-23. Berlin 1864-1930.
Verzeichnis häufig benutzter Literatur Unschuldige Nachrichten, [Jahr]: Unschuldige Nachrichten Von Alten und Neuen THEOLOGISCHEN Sachen/ Büchern/ Uhrkunden/ Controversien/ Veränderungen/ Anmerckungen/ Vorschlägen/ u.d.g. ... Auff das Jahr 1700 [-1719]. Nebst nöthigen Registern und Summarien. Leipzig 1700-1719. Vanselow, 1728: Gelehrtes Pommern, Oder Alphabetische Verzeichniß Einiger in Pommern Gebohrnen Gelehrten, Männlichen und weiblichen Geschlechtes, Nach ihren Merkwürdigsten Umständen Und Verfertigten Schrifften, Aufs kürtzste zusammen getragen und zum Druck befordert, Von Amando Carolo Vanselow, L. L. C. Stargard, gedruckt bey Joh. Tillern, Königl. Preuß. Pomm. Regierungs=Buchdrucker. 1728. Zu finden beym Autore. Velder, 1989: Velder, Christian: 300 Jahre Französisches Gymnasium Berlin - 300 ans au Collège Français. Berlin 1989. Velder/ Gehrmann, 1989: Velder, Christian/ Gehrmann, Rolf: Französisches Gymnasium. Collège Français. Materialband. Volume-documentaire zur Festschrift 300 Jahre Französisches Gymnasium Berlin - 300 ans au Collège Français und zum Ausstellungskatalog Collège Français - Französisches Gymnasium 1689-1989. Berlin, Bonn 1989. Weissenborn, 1934: Album Academiae Vitebergensis. Jüngere Reihe. Teil 1 (1602-1660). Textband. Hrsg. von der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt. Bearb. von Bernhard Weissenborn. Magdeburg 1934. Wendland, 1930: Wendland, Walter: 700 Jahre Kirchengeschichte Berlins. Berlin 1930. Wetzel, 1907: Wetzel, Erich: Die Geschichte des Königl. Joachimsthalschen Gymnasiums 1607-1907. Festschrift zum dreihundertjährigen Jubiläum des Königl.-Joachimsthalschen Gymnasiums am 24. August 1907, T. 1. Halle 1907. Winau, 1987: Winau, Rolf: Medizin in Berlin. Berlin, New York 1987. Winter, 1970: Winter, Ursula (Bearb.): Die Handschriften des Joachimsthalschen Gymnasiums und der Carl Alexander-Bibliothek. Berlin 1970. (= Handschrifteninventare der Deutschen Staatsbibliothek; 1). Witte, [1677; 1681]: Witte, Henning: Memoriae philosophorum, oratorum, poetarum, historicum, et philologorum nostri seculi clarissimorum renovatae. 2 tom. Francofurti 1677—1681. Witte, [1684; 16851: Witte, Henning: MEMORIA THEOLOGORUM NOSTRI SECULI CLARISSIMORUM RENOVAI7E DECAS PRIMA. CURANTE M. HENNINGIO W I T T E N . FRANCOFURTI, Apud MARTINUM HALLERVORD. Typis JOANNIS ANDRE/E. Anno M.DC.LXXIV. - MEMORISE THEOLOGORVM NOSTRI SECULI, CLARISSIMORUM RENOVAI7E CENTURIA, Curante M. HENNINGIO WITTEN. FRANCOFURTI AD MOENVM, Apud MARTINUM HALLERVORD. Typis JOHANNIS A N D R E J . Anno M.DC.LXXV. Witte, [1688; 1691]: Witte, Henning: Diarium biographicum in quo scriptores seculi post natum Christum XVII. praecipui ... Gedani 1688. - Diarii biographici tomus secundus, in quo nonnulla etiam ex priori tomo emendatur et illustrantur. Accessit index quadruplex et recensio Professorum hodie vel nuper in inclutis aliquot lyceis docentium. Rigae 1691. Zachert [Jahr], [Band]: Zachert, Ursula (Bearb.): Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Verzeichnis medizinischer und naturwissenschaftlicher Drucke. 1472-1830. Bearb. von Ursula Zachert unter Mitarbeit von Ursel Zeidler. Reihe A-D. 14 Bde. Nendeln u. a. 1982ff.
523
524
Verzeichnis häufig benutzter Literatur Zedier [Jahr], [Band]: Zedier, Johann Heinrich: Großes vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste. Halle und Leipzig 1732-1754. Zimmermann, 1926: Zimmermann, Paul: Matrikel der Universität Helmstädt 1574-1636. Hannover 1926.
Porträtnachweis
A c h e n b a c h , Carl C o n r a d Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , T h e o l . m . Ancillon, Charles Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , S a m m l u n g Wadzeck, Bd. 3 0 , Nr. 195. Beausobre, Isaac de Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , T h e o l . m . Beger, Lorenz Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , Bibl. m . Besser, J o h a n n von Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , S a m m l u n g Wadzeck, Bd. 3 1 , 1 , N r . 6 5 . Blanckenberg, C o n r a d G o t t f r i e d Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , T h e o l . kl. (2). Campe, Christian Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , T h e o l . m . (2). Canitz, Friedrich R u d o l p h L u d w i g Freiherr von Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , S a m m l u n g Wadzeck, Bd. 30, N r . 70. Chauvin, Etienne Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , S a m m l u n g Wadzeck, Bd. 3 1 , 2 , N r . 3 8 2 . D e s Vignoles, A l p h o n s e Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , S a m m l u n g Wadzeck, Bd. 3 1 , 2 , Nr. 2 3 9 . Frisch, J o h a n n L e o n h a r d Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , S a m m l u n g H a n s e n , Philos., Dichter, Bd. 59, N r. 90. Lampert Gedicke, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , T h e o l . m . (1). Göhl, Johann Daniel Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , S a m m l u n g H a n s e n , M e d . , Bd. 4, N r . 63. Jablonski, Daniel Ernst Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, P o r t r ä t s a m m l u n g , T h e o l . gr. Jaquelot, Isaac Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Kulturbesitz, PPoor rt rt räät st saammmml ul unngg, , SSaammmml luunngg Wadzeck, Wadzeck, Bd. Bd. 330, La Croze, M a t h uzu Staatsbibliothek r i n Berlin Veyssiere -— Preußischer 1,1N , rN. r .140. 160.
Porträtnachweis Lenfant, Jacques Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . m. Lichtscheid, Ferdinand Helfreich Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . kl. Lütkens, Frantz Julius Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . m. (3). Lysius, Johannes Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . m. (2). Neukirch, B e n j a m i n Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Lit. m. Pape, Peter Siegmund Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Sammlung Wadzeck, Bd. 3 0 , Nr. 164. Porst, J o h a n n Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . m. (5). Printzen, Marquard Ludwig Freiherr von Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Verw. m. Ransieben, Christian Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . m. (1). Rau, Johann Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . m. (1). Rittner, Andreas Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . m. (1). Rotaridis, Christian Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Sammlung Hansen, Nachtrag, Bd. 4 , Nr. 6 1 . Schindler, J o h a n n Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . m. (1). Schnaderbach, Georg Friedrich Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . m. (2). Schott, J o h a n n Carl Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Bibl. m. Selig, Moritz Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Sammlung Hansen, Ref. Kirche, Bd. 1, Nr. 127. Siegemund, Justine geb. Dittrich In: BANDECO, Daniel: Die von G o t t zu G o t t gezogene Kinder Gottes/ Bey Christlicher Beerdigung und Volckreicher Begleitung Frauen Justinae Sigmundin [ 1 7 0 5 ] . Spanheim, Ezechiel von Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Sammlung Wadzeck, Bd. 3 0 , Nr. 2 4 5 . Spener, ChristianzuMaximilian Staatsbibliothek Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Med. kl.
Porträtnachweis Steinberg, Heinrich A u g u s t Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . m. Teissier, A n t o i n e Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, S a m m l u n g H a n s e n , Staats- u. Standespers., Bd. 4 3 , Nr. 6 4 . T h e r i n g , Lucas H e i n r i c h Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, T h e o l . kl. Ursinus von Bär, B e n j a m i n Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, T h e o l . m . Volckmann, Paul Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung, Päd. kl. Zorn, Ursula M a zu r i a Berlin geb. Bernhard Staatsbibliothek - Preußischer Kulturbesitz, Porträtsammlung Yi 3 0 0 [2°], Tafel 180. Der A b d r u c k der Ausschnitte aus den oben verwiesenen Porträts erfolgt m i t freundlicher G e n e h m i g u n g der H a n d schriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz.
Namenverzeichnis
Geradstehende Seitenangaben verweisen auf Personen, die in den biographischen Teilen der Artikel erwähnt werden, halbfett gesetzte kennzeichnen jeweils einen selbständigen Artikel zur Person. Kursiviert wiedergegeben sind hingegen Verweise auf Zeitgenossen in den bibliographischen Teilen. Da Leichenpredigten und Gelegenheitsgedichte auf weibliche Personen zumeist die Geburtsnamen zuerst nennen, sind diese mit dem Verweis »sieben auf den Namen des Ehegatten mit aufgenommen. Bei Personen mit Adelstiteln, die im übrigen nach ihren Fürsten- bzw. Adelshäusern verzeichnet sind, werden die nachfolgenden Abkürzungen verwendet: Kg/Kgn für König/Königin; K f l K f n für Kurfürst/ Kurfürstin; HzJHzn für Herzog/ Herzogin; LgfILgfh für Landgraf/Landgräfin; M g f l M g f n für Markgraf/Markgräfin; GflGfo für Graf/Gräfin; Fh für Freiherr.
Aa, Pierre van der 63 Abbadie, Jacques 10 Abraham, Jean 30 Achard, Anton 232, 233 Achenbach, Anna Maria Margaretha geb. Weidner 3 Achenbach, Carl Conrad 3 - 9 , 216, 467, 484, 492, 496 Achenbach, Franz Philipp 3 Achenbach, Johann Jakob 3 Achenbach, Johann Karl 3 Achenbach, Johannes 3 Achenbach, Margaretha geb. Cullmann 3 Acidalius, Maria Dorothea siehe Bucholz, Maria Dorothea geb. Acidalius Acidalius, Valens 469 Acoluth, Andreas 459 Acoluth, Johannes 246, 302 Adolphi, Georg Heinrich 460 Agostini, Leonardo 424 Ahlefeld, Friedrich von 186 Ainsworth, Henry 212 Alba, Fernando Alvarez de Toledo, Hz von 184 Alberti, Michael 198 Alberti, Valentin 45, 398, 457 Albinus, Bernhard 193 Albinus, Michael 161 Alborn, Christian 317 Alcozer (Pseud.) siehe La Croze, Mathurin Veyssiere Aldrich, Henry 444 Aldrovandi, Ulisse 157 Aletophilus (Pseud.) siehe Göhl, Johann Daniel Alexander, Caspar 386
Alexandre, Noel 238 Alexowitz, Peter 364 Alvensleben, Johann Friedrich von 63 Ambeer, Levin von 44 Amelung von Tannenbaum, Heinrich Christian 188 Amyraut, Moyse 30, 113, 436, 441 Ancillon, Charles 10-15, 38, 44, 114, 221, 228, 244, 251, 258, 314, 315, 423, 439 Ancillon d. Ä„ David 10, 12, 14, 15 Ancillon d . J „ David 1 0 , 6 3 , 4 3 9 Ancillon, Elisabeth 10 Ancillon, Frédéric-Auguste 10 Ancillon, Joseph 1 0 , 1 1 , 7 5 Ancillon, Marie geb. Macaire 10 Ancillon, Paul 10 Andreae, Johann Emst 9, 215, 216, 407, 413, 414, 467,
492 Andreae, Katharina Margarethe geb. Mieg 486 Andreae, Samuel 358, 360, 361, 486 Angerstein, Catharina siehe Thering, Catharina geb. Angerstein Angerstein, Heinrich 474 Anhalt-Dessau, Henriette Catharine Hzn von, geb. Prinzessin von Oranien 30 Anhalt-Dessau, Johann Georg II. Prinz von 33 Anhalt-Dessau, Johanna Charlotta Prinzessin von siehe Brandenburg-Schwedt, Johanna Charlotta Mgfn von, geb. Prinzessin von Anhalt-Dessau Anhalt-Dessau, Leopold I. Fürst von 407, 408 Anhorn, Bartholomaeus 37 Anton, Paul 167, 176, 342, 399
Namenverzeichnis Apfelstadt, Johann Gottfried 325 Apiarius 362 Appelius, Johann Justus 214 Arnandeau, Claude Louise siehe Beausobre, Claude Louise de geb. Arnandeau Arnauld 238 Arndt, Johann 49, 74, 334, 338, 341, 379, 404, 507, 509 Arnim, Berent Friedrich von 106 Arnim, Dorothea Emerentia von siehe Canitz, Dorothea Emerentia von, geb. von Arnim Arnim, Hedwig Sophia von, geb. von Kracht 106 Arnold, Christoph 222 Arnold, Daniel Heinrich 293, 294, 509 Arnold, Gottfried 88, 337, 501, 502, 505 Arouet, François-Marie siehe Voltaire Aschenborn, Daniel 161 Ast, Anna Dorothea 409 Astmann, Gottlieb August 287, 343, 482 Astmann, Johann Paul 48, 146, 286, 287, 292, 333, 343, 344, 379, 380, 387, 388 Audoy, Jean 114,237,311 Auer, Johann Philipp 88 Augspurg 98 Aumont, Hz von 438 Aurivillius, Olaus 132, 135 Bachelle, G. H. 63 Bacon of Verulam, Francis 187 Baden-Durlach, Mgf von 366 Baier, Johann Wilhelm 73,285,458 Bailly, Jacob 205 Bake, Friedrich 95,97 Balbani, Niccolö 470 Baldaeus, Philipp 27 Baldovius, Samuel 416 Balduin (Baudoin), Franz 26 Balduin, Friedrich 319,320 Balicourt, Sebastian 123 Beierstedt, Jacob 100, 103, 269, 279 Bancelin, François 217, 439 Bandeco, Anna geb. Reben tisch 16 Bandeco, Christian Samuel 130 Bandeco, Daniel 16-21, 128,348, 387, 388,390, 435, 477 Bandeco d. J., Daniel 16,17,20 Bandeco, Jacob 16 Bandeco, Maria Elisabeth geb. Redtel 16, 17 Bandovius, Balthasar 495 Bär, Benjamin von 492 Bär, David Benjamin von 492 Bär, Johann Wilhelm von 492
Bär, Maria Barbara von 492 Baratier, François 238 Baratier, Johann Philipp 238 Barbeyrac, Hélène geb. Chauvin 115 Barbeyrac, Jean 114, 115 Barckhusen, Catharina Juliane geb. Lucanus 22 Barckhusen, Conrad Heinrich 22-29, 133, 496, 498 Barckhusen, Eleonora Elisabeth geb. Stieler verw. Wurstschmid 22, 27 Barckhusen, Frantz Caspar 22 Bärensprung, Sigismund 249 Barfuß, Bernhard Heinrich von 208, 333 Baring, Franz 299 Bartel, Heinrich 188 Barth 76 Barth, Ambrosius 199 Barth, Anna Loysa siehe Bolz, Anna Loysa geb. Barth Barth, Dorothea siehe Henningsen, Dorothea geb. Barth Barth, Joachim 199 Barth, Johann 199 Barthold, Johann Thomas 95, 97 Bartholdi, Anna Margaretha geb. Kost 206 Bartholdi, Christian Friedrich Fh von 63, 166,206, 466 Bartoli, Pietro Santi 42 Bartsch, Heinrich 233 Baschi d'Aubaïs, Louise de 118 Bashuysen, Heinrich Jakob von 174, 175,177, 182, 233 Basnage, Heinrich 461 Basnage, Jacques, Sieur de Beauval 41, 218, 219, 220, 442 Baudran, Maurice, Seigneur de Vestric 468 Baum, Caspar 426 Baumgarten, Jacob 103, 169, 291, 292, 295, 334, 382 Baumgarten, Johann Adolph 342 Baumgarten, Rosina Elisabeth geb. Wiedemann 382 Baumgarten, Sigismund Jacob 34 Bayer, Carsten 285 Bayer, Gottlieb Siegfried 120, 149, 228, 233 Bayle, Joseph 237 Bayle, Pierre 10, 14, 32, 35, 113, 217, 218, 219, 231, 232, 237,241, 243, 312,314, 470 Beausobre, Arnault 30 Beausobre, Charles Louis de 30, 32, 34 Beausobre, Charlotte de geb. Schwarz 30 Beausobre, Claude Louise de geb. Arnandeau 30 Beausobre d. A., Isaac 30 Beausobre, Isaac 30 Beausobre, Isaac de 15, 30-36, 115,120, 238,240,242, 244, 446 Beausobre, Leonhard 30 Beausobre, Louis Isaac de 30, 32 Beausobre, Louise geb. Gachet 30
Namenverzeichnis Beausobre, Marie Sophie de siehe Mauclerc, Marie Sophie de, geb. de Beausobre Bechmann, Friedemann 73, 246, 386 Bechtold, Andreas 246 Becker, Daniel 160, 161 Becker, Ursula siehe Henningsen, Ursula geb. Becker Becker, Virgina Regina siehe Gahrliep von der Mühlen, Virgina Regina geb. Becker Beckmann, Christian 436 Beckmann, Johann Christoph 50, 53, 63, 122, 140, 301,427, 436, 496 Beger, Anna geb. Neuhaus 37 Beger, Anna Sibylla siehe Schott, Anna Sibylla geb. Beger Beger, Clodie Sophie 37 Beger, Lorenz 37-44, 422, 424, 425, 442 Beger d. Andere, Lorenz 39 Behne, Johann Gottfried 502, 505 Bei, Matthias 146 Bellori, Giovanni Pietro 39, 41, 42 Bengel, Johann Albrecht 233 Benoit, Elie (Benoist) 10, 219 Bentley, Richard 204, 206, 233, 443 Berchem, Anna von, geb. von Martitz 490 Berchem, Georg von 490 Bergemann, Anna siehe Schilling, Anna geb. Bergemann Berger, Elisabeth geb. von Wulf 45 Berger, Joachim Ernst 45-54, 230, 232, 329 Berger, Johann Christian 45 Berger, Margaretha Maria geb. Hahris 45, 47 Berger, Samuel Ernst 45, 50 Berghauer, Anna siehe Gerresheim, Anna geb. Berghauer verw. Bernhard verw. Trüstedt Bergius, Catharina Gertraud siehe Schardius, Catharina Gertraud geb. Bergius Bergius, Conrad 426 Bergius, Georg Conrad 432, 492, 496 Bergius, Hedwig siehe Risselmann, Hedwig geb. Bergius Bergler, Stephan 233 Bernard 115 Bernard, Jean 118 Bernardi, Eduard 444 Bernhard, Anna geb. Berghauer siehe Gerresheim, Anna geb. Berghauer verw. Bernhard verw. Trüstedt Bernhard, Gabriel 116 Bernhard, Gregor 371, 375, 506 Bernhard, Ursula Maria siehe Zorn, Ursula Maria geb. Bernhard Bernhard, Ursula Maria geb. Hoffmann 371, 375, 506 Bernhardi, C. E. 43 Bernstorff, von 229 Berthold, Nicolaus 358
Bertram, Johann Georg 283 Bessel, Friedrich Wilhelm 222 Besser, Catharina Elisabeth geb. Kühlewein
55, 271,
376, 479 Besser, Johann 55 Besser, Johann Friedrich 55, 271 Besser, Johann von 14, 55-72, 108, 109, 110,232,234, 306, 368, 376, 439, 444, 479, 491 Besseriz, Johann Siegmund 330 Betke 98 Betz, Anna Maria siehe Stiller, Anna Maria geb. Betz Bevert 492 Beyer, Georg Leonhard 393 Beyer, Johann de 63 Beyer, Wilhelm Christoph 416 Beyschlag, Friedrich Jacob 233 Bèze, Theodor de 26, 470 Bie, Jacques de 42 Bielcke, Niclas von 63 Bignon, Jean Paul, Abbé 14, 315, 438 Bilderbeck, Aemilia Margaretha von siehe Ursinus von Bär, Aemilia Margaretha, geb. von Bilderbeck Bilderbeck, Henricus de 483 Bilderbeck, Lucretia Elisabeth von siehe Spanheim, Lucretia Elisabeth geb. von Bilderbeck Bilfinger, Georg Bernhard 212 Binder, Johannes 130 Biörn, Olaus 502 Birnbaum, Gotthelff Christian 326 Blanckenberg, Anna Catharina siehe Roewer, Anna Catharina geb. Blanckenberg Blanckenberg, Anna Lucia geb. Rösner 73, 74 Blanckenberg, Carl Wilcke 73, 75, 78 Blanckenberg, Clara Hedwig geb. von Wendessen 73, 75 Blanckenberg, Conrad Gottfried 18, 73-80, 86, 125, 128, 143, 153, 249, 265, 291, 293, 338, 353, 380, 382, 398, 400, 401, 404, 416 Blanckenberg, Dorothea Elisabeth geb. Linden 73, 75 Blanckenberg, Elisabeth Juliana Christina siehe Boeli, Elisabeth Juliana Christina geb. Blanckenberg Blanckenberg, Ernst Adolph 73 Blanckenberg, Joachim Ernst 73 Blanckenberg, Johanna Sophia Justina siehe Moßtorff, Johanna Sophia Justina geb. Blanckenberg Blanckenberg, Ursula geb. Teichmann 73 Blanckenberg, Wilhelmina Maria siehe Schmidt, Wilhelmina Maria geb. Blanckenberg Blankenstein, Hans Caspar von 179 Blankert, Elisabeth 435 Blankert, Johanna 435 BläsendorfF, Joachim Ernst 371, 372, 374
Namenverzeichnis Bläsing, David 370 Blaspiel, Johann Moritz Fh von 63 Blazer, Caspar Melchior (Pseud.) siehe Göhl, Johann Daniel Biesendorf, Constantin Friedrich 39 Biesendorf, Samuel 39, 112, 163 Blücher 492 Blumberg, Chr. Gotthilf 233 Blume, Johann 89 Blumenthal, von 69 Bock, Georg 419 Böckelmann, Johannes Friedrich 37, 442 Bodeck, Gottfried von 360 Boden, Johannes 2 6 1 , 2 7 0 Bodenburg, Benigna Louisa geb. Reyher 81, 85 Bodenburg, Christoph Friedrich 77, 78, 81-88, 102, 124, 125, 127, 134, 138, 140, 154 Bodenburg, Dorothea Elisabeth geb. Sadenbeck 81, 85 Bodenburg, Joachim Christoph 83, 101, 154 Bodenburg, Johann Andreas 85 Bodenburg, Priscina Elisabeth geb. Eicholtz verw. Dornmeyer 8 1 , 8 5 , 1 3 2 , 1 3 4 Bodenhausen, Baron Wilke von 146 Bödiker, Carl Etzard 195, 397 Bödiker, Johannes 45,47,48, 70, 94, 96, 149,153, 193, 321, 371, 372, 375, 377, 392, 393, 394, 395, 397, 403, 458 Bodmer, Johann Jacob 108,110 Boeder, Johann Heinrich 444 Boeli, Elisabeth Juliana Christina geb. Blanckenberg 73, 75 Boeli, Franz Autor 75, 275 Bogatzky, Carl Heinrich von 108 Böhel, Sibylle Margarethe von siehe Danckelmann, Sibylle Margarethe von, geb. von Böhel Böhmen, Friedrich I. Kg von siehe Pfalz, Friedrich V. Kf von der Böhmer, Justus Christoph 98 Bohn, Johann 187 Bohnstedt, Georg Christian 230 Bohse, August 59,310 Boileau-Despréaux, Nicolas 107, 108, 302 Boineburg, Johann Christian Fh von 444 Bolich, Johann Michael 290, 340 Bolingbroke, Henry Saint John 230 Bolsec, Jérôme 26, 27 Boltz, Johann Christoph 389 Bolz, Anna Loysa geb. Barth 346, 410 Bonelli, Lucretia siehe Gahrliep von der Mühlen, Lucretia geb. Bonelli verw. Schedel Bonnet de Saint-Germain, André Louis Frédéric 210, 216, 423, 440, 450
63,
Bonnetti, Bendict 233 Bontekoe, Cornelius 186, 187, 190, 191 Borne, Carl Hildebrand von dem 466 Bos, Lambert 443 Bose, Johann Andreas 386 Böse, Johann Georg 247, 248, 257, 318, 330 Bossuet, Jacques Bénigne 442 Bostel, Lucas von 63, 66 Bostel, Nikolaus von 108 Botsack, Johann 319 Bötticher 346 Bötticher geb. Carsten 346 Bötticher, Hedwig Sophia siehe Oelven, Hedwig Sophia geb. Bötticher Bötticher, Otto 162,312 Böttiger, Karl August 108 Bouben van 63 Bouhours, Dominique 313 Boye, Anna Maria siehe Cölmer, Anna Maria geb. Boye Boyle, Robert 206 Boysen, Peter Adolph 233 Brämer, Catharina siehe Butten, Catharina geb. Brämer Bramer, Friedrich 94 Brand, Christoph Wilhelm von 116 Brand, Eusebius von 221, 365, 430, 450 Brand, Johann Bartholomaeus 359, 361 Brandenburg, Albrecht Friedrich Mgf von 349 Brandenburg, Christian Ludwig Mgf von 335 Brandenburg, Dorothea Kfn von, geb. Prinzessin von Holstein-Sonderburg-Glücksburg, verw. Hzn. von Braunschweig-Lüneburg 40, 359, 373, 374, 376,
394 Brandenburg, Elisabeth Charlotte Kfn von, geb. Prinzessin von der Pfalz 495 Brandenburg, Elisabeth Henriette Kurprinzessin von, geb. Lgfn von Hessen-Kassel 59, 374, 486 Brandenburg, Elisabeth Sophie Mgfn von 66 Brandenburg, Friedrich III. Kfvon siehe Preußen, Friedrich I. Kg in Brandenburg, Friedrich Kurprinz von siehe Preußen, Friedrich I. Kg in Brandenburg, Friedrich Wilhelm Kf von 11, 13, 17, 18, 19,23,38, 40,45,47, 55, 57,59, 101,106,107,112, 126, 163, 165, 168, 262, 306, 311, 359, 373, 374, 376, 385, 394, 440, 450, 458, 469, 472, 473, 495, 507 Brandenburg, Joachim Friedrich Kf von 4 Brandenburg, Joachim I. Kf von 126, 495 Brandenburg, Joachim II. Kf von 48, 495 Brandenburg, Johann Sigismund Kf von 23, 25, 485, 497 Brandenburg, Karl Emil Kurprinz von 106, 273
Namenverzeichnis Brandenburg, Louise Dorothea Sophia Mgfn von siehe Hessen-Kassel, Louise Dorothea Sophia Prinzessin von, geb. Mgfn von Brandenburg Brandenburg, Ludwig Mgf von 59, 373, 374, 375, 486 Brandenburg, Luise Charlotte Mgfn von, geb. Prinzessin von Radziwill 59 Brandenburg, Luise Charlotte Prinzessin von 55, 58 Brandenburg, Luise Henriette Kfn von, geb. Prinzessin von Nassau-Oranien 5, 374 Brandenburg, Maria Amalia Mgfn von 63 siehe Sachsen-Zeitz, Maria Amalia Hzn von, geb. Mgfn von Brandenburg Brandenburg, Maria Eleonora Mgfn von siehe Schweden, Maria Eleonora Kgn von, geb. Mgfn von Brandenburg Brandenburg, Maria Eleonora Prinzessin von siehe PfalzSimmern, Maria Eleonora Gfn von, geb. Prinzessin von Brandenburg Brandenburg, Philipp Wilhelm Mgf von 136, 176, 193 Brandenburg, Sophie Charlotte Kfn von siehe Preußen, Sophie Charlotte Kgn in, geb. Prinzessin von Braunschweig-Lüneburg Brandenburg-Ansbach, Carl Wilhelm Friedrich Mgf von 175, 178 Brandenburg-Ansbach, Friederike Luise Mgfn von, geb. Prinzessin von Preußen 175, 178 Brandenburg-Ansbach, Wilhelm Friedrich Mgf von 308, 309 Brandenburg-Bayreuth, Christian Ernst Mgf von 333 Brandenburg-Bayreuth, Wilhelmine Mgfn von, geb. Prinzessin von Preußen 228 Brandenburg-Küstrin, Johann Mgf von 495 Brandenburg-Schwedt, Christian Ludwig Mgf von 320, 321 Brandenburg-Schwedt, Friedrich Heinrich Mgf von 359 Brandenburg-Schwedt, Johanna Charlotta Mgfn von, geb. Prinzessin von Anhalt-Dessau 359, 364 Brandenburg-Schwedt, Philipp Wilhelm Mgf von 7, 67, 314, 359, 364 Brandes, Heinrich Julius 272 Brandes, Simon Wolf 207 Brandt von Lindow, Eva Lucretia siehe Kalckstein, Christophora Eva Lucretia von, geb. Brandt von Lindow Brandt, Agneta Christiana siehe Schnaderbach, Agneta Christiana geb. Brandt Brandt, Henriette von siehe Fuchs, Henriette Freiin von, geb. von Brandt Brandt, Johann Heinrich 415 Brandt, Wilhelm von 428 Braun, Anna siehe Willmann, Anna geb. Braun Braun, Anna Judith siehe Eisenberg, Anna Judith geb. Braun
Braun, Eva Elisabeth geb. Schnorr von Hassel 6 Braun, Johann Philipp 326 Braunschweig-Lüneburg, Anton Ulrich Hz von 74, 199, 491 Braunschweig-Lüneburg, August Hz von 74, 199 Braunschweig-Lüneburg, Dorothea Hzn von siehe Brandenburg, Dorothea Kfn von, geb. Prinzessin von Holstein-Sonderburg-Glücksburg, verw. Hzn. von Braunschweig-Lüneburg Braunschweig-Lüneburg, Georg Wilhelm Hz von 474 Braunschweig-Lüneburg, Rudolf August Hz von 74, 199 Braunschweig-Lüneburg, Sophie Charlotte Prinzessin von siehe Preußen, Sophie Charlotte Kgn in, geb. Prinzessin von Braunschweig-Lüneburg Braunschweig-Lüneburg, Sophie Elisabeth Hzn von, geb. Prinzessin von Mecklenburg 199 Braunschweig-Lüneburg-Bevern, Ferdinand Albrecht Hz von 199 Brazy, Alexander 166 Breckling, Friedrich 74, 79, 502, 505 Bredow, von 63 Bredow, Franz 330 Bredow, Jost Heinrich von 320 Bredow, Ludwig 330 Bredow, Peter 91, 139, 141, 200, 501 Breithaupt, Joachim Justus 74, 132, 135, 245, 2 4 9 , 2 5 4 , 257, 262, 286, 342, 355, 378, 477 Breithorn, Elias 146 Breitinger, Johann Jakob 233 Breunig, Melchior 141 Briand, Isaac 311, 452, 454 Brieg, Dorothea Sibylla Hzn von siehe Dönhoff, Dorothea Sibylla Reichsgräfin von, geb. Hzn von Brieg Briesemann, Erdmann 405, 406, 411 Brinch, PederJ. 444 Brockes, Barthold Heinrich 313 Bromberger, Catharina Ursula geb. Rhode 271 Brömse, Sophia Magdalena von siehe Danckelmann, Sophia Magdalena von, geb. von Brömse Bronckhorst, Elisabeth siehe Gehema, Elisabeth von, geb. Bronckhorst Browne, John 453 Brucker, Jacob 233 Brueys, David Augustin de 237, 239 Brügge, David 501 Bruguier, Jean 118 Brumbix, Pierre de Larrey de 112 Brumboi de Larrey, Margaretha Catharina geb. von Burgsdorff, verw. von Canitz 112 Brummer von Bährenfeld, Benedict 195 Brummer von Bährenfeld, Magdalena Sophia 195 Brümmer, Maria Magdalena geb. Willmann 270
Namenverzeichnis Brunnemann, Johannes 160 Brunsenius, Anton 432, 484, 489 Buch, Philipp 8 9 , 3 7 1 , 4 2 7 Buchheim, Georg 161 Buchholtz, Christoph Joachim 387 Buchholtzer, Georg 78 Buchinger, Matthias 365 Buchner, Adam 89-93, 140, 200, 501 Buchner, Anna Sophia 89, 90 Buchner, August 86
Butten, Franz Jacob 94, 97 Butten d. Ä., Jacob 94 Butten, Jacob 94-97, 1 0 0 , 1 0 4 , 262, 392 Butten, Johann Friedrich 94 Butten, Margaretha geb. Männig verw. Rümpler Butten, Meta von, geb. von Meyer 429 Buxtorf, Johann 228 Bviany, Jean Claude 468 Bythner, Andreas 161 Bythner, Friedrich 161
Buchner, Catharina Elisabeth geb. Melchert 89, 90 Buchner, Margareta Elisabeth 89, 90 Bucholz, Maria Dorothea geb. Acidalius 413 Buddeus, Johann Franz 81, 83, 248, 319 Bugenhagen, Johann 469 Bülow 69 Bülow, Christine Antonie von, geb. von Krosigk Bülow, Johann Herbert von 386, 390 Bülow, Julius Heinrich von 386, 390 Buntebart, Johann 403
224
Buntebart, Maria siehe Schmid, Maria geb. Buntebart Bunyan, John 341 Burchard, David 409 Burckhard, Thomas 71 Burckhardt 450 Bürger, Johann Christoph 130 Burggraf, Johann Philipp 197 Burgsdorff, Alexander Magnus von 372 Burgsdorff, Anna Elisabeth von, geb. von Löben 106, 112
BurgsdorfF, Georg Ehrenreich von 106 Burgsdorff, Konrad von 106 BurgsdorfF, Margaretha Catharina von siehe Canitz, Margaretha Catharina von, geb. von Burgsdorff Burgundia, Antonius a 294 Burius, Jan 146 Burman, Pieter 233 Burnet, Gilbert 2 4 , 2 0 7 Burney, C. 443 Busch, Georg Paul 105, 284 Busch, Klara Agnese siehe Lucanus, Klara Agnese geb. Busch Büscher, Elisabeth siehe Kühtz, Elisabeth geb. Büscher Busse, August Friedrich 424 Busse, Martin 139, 140 Bütemeister 73 Butt, Dietrich 141 Butt, Dorothea Margaretha 141 Butten, Anna Elisabeth siehe Schmidt, Anna Elisabeth geb. Butten Butten, Catharina geb. Brämer 94 Butten, Folchard von 428
94
Calenberg, Ernst August Hz von siehe Hannover, Ernst August Kf von, Hz von Calenberg, Bischof von Osnabrück Calenberg, Sophie Hzn von siehe Hannover, Sophie Kfn von, Hzn von Calenberg, geb. Prinzessin von der Pfalz Calixt, Friedrich Ulrich 99, 474 Callenberg, Johann Heinrich 233, 383 Calov, Abraham 16, 160, 319 Calvin, Johann 23, 24, 25, 26, 27, 28, 30, 186, 470, 471, 498 Cambon, Susanne siehe Teissier, Susanne geb. Cambon Camerarius, Joachim 6, 469 Cämmerer, Anna Martha geb. Wehse 329 Cämmerer, Johann Gottfried 329 Campe, Anna Elisabeth geb. Sprockhoff 98 Campe, Christian 95, 97, 98-105, 265, 267, 2 6 9 , 2 7 9 , 343, 478, 481 Campe, Ernst Heinrich 100,269 Campe, Gottlieb Renatus 98, 99, 101, 105 Campe, Johanna Sophia siehe Küntzel, Johanna Sophia geb. Campe Campe, Rudolph 98 Campe, Sophia Gertraud Margareta geb. Niemeier 98, 99 Campe, Theodor Rudolph 98, 99, 101 Cangiesser, Elias Ernst 324 Canisius, Heinrich 461 Canitz, Dorothea Emerentia von, geb. von Arnim 60, 106, 107, I I I , 112 Canitz, Dorothea Maria von, geb. von Schwerin 106, 107 Canitz, Friedrich Philipp von 107 Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig Fh von 59, 60, 106 bis 112, 302, 306, 310,314, 379, 403 Canitz, Ludwig von 106 Canitz, Margaretha Catharina von, geb. von BurgsdorfF 106 Cannegießer, Anna Barbara geb. Praßler 102, 324 Cannegießer, Elias Ernst 324 Canstein, Bartha Sophia Freiin von, geb. von Krosigk 179, 350, 380, 382,383
Namenverzeichnis Canstein, Carl Hildebrand Fh von 5, 75, 76, 77, 78, 107, 108, 109, 110, 112, 132, 167, 168, 169, 170, 179, 232, 248, 249, 250, 257, 265, 283, 290, 334, 335, 336, 338, 340, 342, 350, 355, 367, 378, 380, 381, 382, 383, 388, 391, 404, 406, 407, 408, 416, 417,418, 453, 502, 505 Canstein, Louise Henriette von siehe Friesen, Louise Henriette von, geb. von Canstein Canstein, Margarethe Helene von siehe Degenfeld, Margarethe Helene von, geb. von Canstein Canstein, Philipp Ludwig von 112 Canstein, Raban Fh von 107 Canter, Wilhelm 443 Cappel, Jacques 113, 237 Cappel, Louis 30, 237 Carpzov, Friedrich Benedikt 32, 63, 441, 457, 470 Carpzov, Johann Benedikt 41, 111, 257, 316, 332, 399, 403, 457 Carre, N. 362 Carsten siehe Bötticher geb. Carsten Casaubon, Isaac 443, 444 Cassel, Anna Euphrosina siehe Wedigen, Anna Euphrosina geb. Cassel Cassel, Gustav 95, 271, 394 Ca"ellio (Chatillon), Sebastian 26 Celiarius, Balthasar 386 Cellarius, Christoph 22, 61, 81, 85, 87, 108, 132, 133, 135, 136, 439, 443 Cernitius, Johann 472 Cernitius, Johannes 360 Chamberlayne, John 211,216,233 Charitius, Burchard 316 Chauvin, Etienne 11, 113-117, 228, 424, 439, 469 Chauvin, Hélène siehe Barbeyrac, Hélène geb. Chauvin Chauvin, Jacques 113 Chauvin, Rose siehe De Vermy, Rose geb. Chauvin Chemnitz, Christian 246 Chladenius, Martin 291, 294, 295, 340 Christgau, Martin Georg 88, 154 Christlieb, Constantin 53 Chuden, Anna Elisabeth geb. Lütkens 260, 268 Chuden, Christoph Dietrich 100, 264, 268, 269, 278 Chuno, Johann Jacob 205,496 Chwalkowsky, Catharina Elisabeth von 7 Chwalkowsky, Dorothea Charlotta siehe Erlach, Dorothea Charlotta von, geb. Chwalkowsky Chwalkowsky, Samuel von 63, 100, 102, 288, 293 Ciaessen, Dietrich Siegfried 8, 9, 25, 133, 216, 406, 467, 492 Ciaessen, Segelke 297, 494 Clarmundo, A. 229 Clerck, A. 112
Clodius, Johann Christian 233 Close, Rosimunde Juliane Freiin von siehe Krosigk, Rosimunde Juliane Freiin von, geb. Freiin von Close Coccejus, Heinrich von 28, 366, 368, 424 Coccejus, Johann Gottfried von 424 Coccejus, Johannes 444 Coccejus, Samuel Fh von 125, 424 Cochius, Christian 207, 360,364,365, 427, 430, 492 Colberg, Ehregott Daniel 49 Colbert, Jean Baptiste 66, 438 Colbert-Croissi, Charles Marquis 438, 440 Coldebacius, Matthaeus 160 Collen, Franz Anton von 96, 274, 321, 395, 479 Collin, Jacob 362 Cölmer, Anna Maria geb. Boye 163 Cölmer, Johann Philipp 163 Combefis, François 444 Comenius (Komensky), Johann Arnos 148, 157, 203 Comenius, Elisabeth siehe Jablonsky, Elisabeth geb. Comenius Conovius, Christian Friedrich 385 Conovius, Christoph Ernst 197 Conrad, Maria Benigna geb. Nafifzer 275 Conrart, Valentin 468 Conring, Hermann 49, 437, 444 Conring, Maria Sophia siehe Schelhammer, Maria Sophia geb. Conring Cordemoy, Géraud de 228 Cornand de La Crose, Jean 12 Cortius, Gottlieb 233 Cortrejus, Adam 281 Cossel, Andreas von 385 Cossel, Margaretha siehe Wilhelmi, Margaretha geb. Cossel Costa, Adolphe à la 116 Couplet, Philippe 233 Cramer, Anna geb. Tichter 345 Cramer, Johann Friedrich 63, 71 Crautius, Andreas 457 Crell, Catharina Elisabeth siehe Rademacher, Catharina Elisabeth geb. Crell Crell, Heinrich 386, 390 Crell, Johann 320 Crell, Samuel 233, 320 Crenius, Thomas 444 Cresset 63 Creutz 69 Creutz, Ehrenreich Boguslaw Fh von 367 Crocius, Ludwig 23, 498, 499 Croll, Johann Lorenz 426 Cronefeld von 270 Croy, Charles de 42
Namen Verzeichnis Crüger, Elisabeth siehe Feller, Elisabeth geb. Crüger Crüger, Johann 140,207 Culemann, Wilhelm Heinrich 408 Culenius, Anna Maria siehe Gahrliep von der Mühlen, Anna Maria geb. Culenius Culenius, Nikolaus 160 Cullmann, Margaretha siehe Achenbach, Margaretha geb. Cullmann Cunaeus, P. 442 Cunitz, Maria 223 Cuno, Johann Jakob 473 Cuno, Dietrich Christian 79, 292, 404 Cuper, Gisbert 232, 233, 423, 424 Curenius, Christian Wilhelm 135 Curicke, Georg Reinhold 192 Curicke, Reinhold 184, 192 Curtius, Sebastian 358 Cyprian, Ernst Salomo 172, 173, 174, 175, 181, 408 Cyprian, Johann 457 Dach, Simon 110 Dacier, Anne Le Ferre 118, 447 D'Alencon, Alex, de Bergier de Boulogne 63 Damerow, Elisabeth siehe Leonhardt, Elisabeth geb. Damerow Damerow, Margaretha siehe Zarlang, Margaretha geb. Damerow Damm d. Ä., Christian Tobias 250 Damm, Christian Tobias 95, 97, 104, 250 Damnitz, Johann 256 Danckelmann, Daniel Ludolf Fh von 7, 63, 133, 249, 250,314, 316, 373,377, 495 Danckelmann, Eberhard Christoph Balthasar von 40 Danckelmann, Eberhard Fh von 56, 60, 63, 65, 68, 114, 188, 303 Danckelmann, Friedrich Karl von 114 Danckelmann, Nikolaus Bartholomaeus von 112 Danckelmann, Sibylle Margarethe von, geb. von Böhel 40 Danckelmann, Sophia Magdalena von, geb. von Brömse 7 Danckelmann, Sylvester Jacob von 12, 41, 360, 363, 364, 365 Dänemark und Norwegen, Christian V. Kg von 69 Dänemark und Norwegen, Friedrich IV. Kg von 100, 264, 265, 277, 281, 360 Dänemark und Norwegen, Wilhelmine Ernestine Prinzessin von 37 Dänemark, Wilhelmine Ernestine Prinzessin von siehe Pfalz, Wilhelmine Ernestine Kfn von der, geb. Prinzessin von Dänemark Danies, Elisabeth siehe Walther, Elisabeth geb. Danies
Danies, Sigismund 409 Dannhauer, Johann Konrad 246, 319 Danz, Johann Andreas 16 Daphnaeus Arcuarius (Pseud.) siehe Beger, Lorenz Darnmann, Sophie Elisabeth siehe Frisch, Sophie Elisabeth geb. Darnmann D'Artis, Gabriel 120, 221, 240, 427, 431, 446 Daubuz, Charles 444 De Beauquestre 63 De Belleveaux 63 De Chatillon 63 De Debrose 63 De Felix 63 De Lannoy, Comte 63 De l'Attoué, Jeanne siehe La Croze, Jeanne Veyssière geb. de l'Attoué De Lestan (Pseud.) siehe Teissier, Antoine De Longrée 63 De Loo, Arnauld Dom 228 De Port, Charlotta siehe Spanheim, Charlotta geb. de Port De Risaucourt 442 De Rocolles, Jean Baptiste 32 De Vermy, Matthieu 115 De Vermy, Rose geb. Chauvin 115 Decher, Joachim 160,763 Degen, Nikolaus 332 Degenfeld, Louise Maria Susanna, Raugräfin zur Pfalz 37, 40, 44 Degenfeld, Margarethe Helene von, geb. von Canstein 112 Dehnin, Armgard Margaretha siehe Stricker, Armgard Margaretha geb. Dehnin Demarsolier, Jacques 468 Dergnoust de Pressainville, Anne siehe Lenfant, Anne geb. Dergnoust de Pressainville Derodon, David 468 Derschau, Christian Reinhold von 173 Derschau, Friedrich von 63 Des Alleurs, Vicomte 63, 66, 440 Des Maizeaux, Pierre 219, 232, 233, 243, 447 Des Vignoles, Alphonse 118-123, 222, 226, 233, 241, 423, 424 Des Vignoles, Jacques 118 Desbordes, Henry 56, 63 Descartes, René 114, 186, 219, 228, 426 Deusing, Anton 184 Deutsch, Christian 126, 127 Deutscher Petrarcha (Pseud.) siehe Beger, Lorenz Deutschmann, Johannes 16 Di Lelio, Petronius 235 Di Sidonia, Vescovo 235 Diaz, Francisco 230
Namenverzeichnis Dieffenbruck, Arnold Tido Eger zu 115 Dieskau, Carl von 63, 262, 273, 281 Dieterich, Conrad 47, 82 Diltheus, C. L. 361 Dippel, Johann Conrad 26,151 Diterich, Achatius Matthias 18,2/, 127 Diterich, Caspar 126, 127, 129 Diterich, Eleonora Margaretha geb. Helwig 124, 127 Diterich, Maria Sabina geb. Städer 124 Diterich, Martin 18, 21, 50, 78, 81, 83, 84, 85, 124 bis 131, 134, 140, 144,461,464 Diterich, Samuel 124 Ditmar, Anna Catharina geb. Richter 410 Dilmar d. Ä„ Jakob 8 1 , 1 4 0 , 2 0 0 Ditmar d.J., Jakob 88,154 Ditmar, Joachim 410 Dittrich, Elias 432 Dittrich, Justine siehe Siegemund, Justine geb. Dittrich Döbel, Johann Michael 208 Docke, Peter 292 Dohna, Alexander Gf von 184, 367, 439 Dolaeus, Johann 191 Dolai, Johann Friedrich 208 D'Ollican (Pseud.) siehe Ancillon, Charles Dönhoff, Dorothea Sibylla Reichsgräfin von, geb. Hzn von Brieg 203 Dönhoff, Otto Magnus Reichsgräfin von 210 Döring, Andreas 273 Döring, Carl 272 Dornmeyer, Andreas Julius 25, 81, 83, 84, 85, 87, 125, 132-138 Dornmeyer, Christian 132 Dornmeyer, Priscina Elisabeth geb. Eicholtz siehe Bodenburg, Priscina Elisabeth geb. Eicholtz verw. Dornmeyer Dornmeyer, Sophia geb. Kuscher 132 D'Orobio, Isaac 230 Drakenborch, Arnold 233 Dreckmeyer, Elisabeth Sybilla geb. Frise 347 Dreckmeyer, Johann Adolf 208, 347 Dreier, Christian 58, 66 Dreßler, Anna siehe Pambo, Anna geb. Dreßler Dreßler, Bernhard 96, 395 Dreusicke, Samuel 200 Du Bois de Saint-Gelais, Louis François 232 Du Cange, Charles Du Fresné 157 Du Moulin, Pierre 217 Dubut, Charles Claude 15 Dulodurus (Pseud.) siehe Beger, Lorenz Dupin, Louis Ellies 238 Duraeus, Johann 203, 204 Dürr, Ehrenfried 281
Dutter, Regina geb. Passauer verw. Lichtscheid 245 Dutter, Samuel 246 Duysing, Henrich 358 Dwerhagen, Hermann 185,191 Eberhard, Christopher 265 Ebersbach, Siegismund 308 Ebert, Friedrich Albert 121 Eckhart, Johann Georg von 150, 233 Eckstedt, Vitzthumb von 372 Eckstein, Gottlieb 415 Edzard, Esdras 16, 73, 74, 174, 261 Edzard, Sebastian 174, 181, 182 Egenolf, Johann August 150 Eicholtz, Priscina Elisabeth siehe Bodenburg, Priscina Elisabeth geb. Eicholtz verw. Dornmeyer Eisenberg, Anna Judith geb. Braun 467 Eisenberg, Jacob Christian 428, 467 Eisener, Eva Victoria siehe Göhl, Eva Victoria geb. Eisener Eisenhardt, Johann 386 Elers, Heinrich Julius 214, 339, 355, 382 Eller, Johann Theodor 194 Elsholtz, Johann Sigismund 162 Eisner, Jacob 233, 369, 498 Eltester, Christian 306 Eltester, Eleonora siehe Gericke, Eleonora geb. Eltester Eltester, Otto Christoph 301,343 Engel (Angelus), Andreas 119, 360 Engel, Martin 90, 92, 142, 201, 501, 503 Engeicken, Christian Heinrich 233 Engeicken, Wilhelm 262 England und Schottland, Anna Kgn von, geb. Hzn von York 237 England und Schottland, Jakob I. Kg von 320 England und Schottland, Jakob II. Kg von 56, 439 England und Schottland, Karl II. Kg von 203 England und Schottland, Wilhelm III. Heinrich, Kg von, Prinz von Nassau-Oranien 185, 360, 442 Engmann, Johann Daniel 195 Eosander gen. Göthe, Johann Friedrich Nilsson 61, 63 Erasmus von Rotterdam, Desiderius 138 Erbach, Georg Albrecht Gf von 146 Erhard, Susanna siehe Spener, Susanna geb. Erhard Erlach, Siegmund von 367 Erlach, Dorothea Charlotta von, geb. Chwalkowsky 293 Ernesti, Johann August 443 Ernesti, Johann Friedrich Christoph 242 Estienne, Henri 443 Euler, Leonhard 222 Eversmann, Sophia Charlotte siehe Schott, Sophia Charlotte geb. Eversmann
Namenverzeichnis Fabretti, Raffaello 42 Fabri, Tanaquil 443 Fabricius, Johann Albert 232, 233 Fabricius, Johann Ludwig 3,364,365, 426, 465, 483 Facciolo, Pietro 423 Fahrenholtz, Christoph 312, 393 Fahrenholtz, Maria Sibylla siehe Oelven, Maria Sibylla geb. Fahrenholtz Falaiseau, Pierre de 63 Falckner, Johann Christoph 371 Falconieri, Ottavio 437, 445 Faltz, Raimond 102, 275, 306 Fasch, August Heinrich 246 Faust, Isaac 145 Fecher, Sabina siehe Frisch, Sabina geb. Fechner Fecht, Johann 46, 185, 248, 253, 261,278, 325 Felde, Albert zum 233 Fell, John 203 Feller 457 Feller, Catharina geb. Oppermann 139 Feller, Elisabeth geb. Crüger 128, 139, 140 Feller, Georg 78, 90, 128, 139-144, 200, 411, 501 Feller, Joachim 40, 63, 398, 457 Feller, Wolfgang 139 Fénelon, François de Salignac de La Mothe 302, 309 Ferber, Johann Jacob 88 Fergushill, Barbara siehe Jablonski, Barbara geb. Fergushill Ferry, Paul 15 Fesser, Elias 293 Festing, Johannes 416 Fétizon, François 15, 217, 244, 439 Feust, Anna geb. von der Willigen 374 Fiedler, D. 42 Fincke 373 Finckenstein 68 Finger, Gotthard 62 Fink von Finkenstein, Wilhelm Ernst 178 Firmia, Leopold Anton Eleutherius Fh von, Erzbischof von Salzburg 101 Fischbeck, Jacob 327, 419 Fischer, Beat 469 Fixel, Leopold 413 Fleming, Paul 109 Flemming, Dorothea von siehe Spaen, Dorothea Freiin von, geb. von Flemming Flemming, Johann Heinrich von 84, 86, 128, 393, 397, 408, 417, 419 Fleury, Claude 238 Flodroff, Comte de 460 Fockelmann 63 Formey, Jean Henri Samuel 35, 120, 123, 131, 209, 228, 231, 368
Fornorod, David 221 Franck von Franckenau, Georg 360, 362, 365 Franck, Georg 160 Francke 332 Francke, August Hermann 14, 16, 53, 74, 75, 76, 78, 79,81,83, 87,88,105,107,132,146,148,167,168, 169, 170, 172, 173, 178, 180, 181, 198, 212, 213, 222, 223, 232, 248, 249, 250, 262, 265, 266, 267, 281, 282, 286, 290, 291, 334, 335, 336, 338, 339, 340, 341, 342, 343, 346, 353, 354, 355, 367, 368, 378, 379, 380, 381, 382, 383, 388, 389, 390, 399, 404, 406, 407, 408, 409, 416, 417, 418, 451, 453, 477, 480, 481, 491, 501, 502 Francke, Gotthilf August 146, 170, 181, 213, 232, 233, 342 Frankreich, Heinrich IV. Kg von 438 Frankreich, Ludwig XIV. Kg von 4, 11, 32, 39, 43, 69, 450, 469 Frankreich, Maria Theresia Kgn von, geb. Prinzessin von Spanien 69 Frenoy, Louis 450 Frenzel 245 Freundt, David 344 Freyberg, Andreas Albrecht von 375 Freylinghausen, Johann Anastasius 167, 338, 342 Friderici, Valentin 332 Friedeborn, Jacob 334 Friedeborn, Johann Jacob 496 Friedeborn, Louise siehe Fuchs, Louise Freiin von, geb. Friedeborn Friese, Catharina Sabina siehe Theeuw, Catharina Sabina geb. Friese Friese, Gabriel 393 Friesen, Heinrich Friedrich Gf von 58 Friesen, Louise Henriette von, geb. von Canstein 112 Friesen, Magdalena Sibylla Freiin von siehe Schweinitz, Magdalena Sibylla Freiin von, geb. Freiin von Friesen Frisch, Ferdinand Helfreich 145, 151,155 Frisch, Jodocus Leopold 145,152 Frisch, Johann Christoph 145,152 Frisch d. Ä., Johann Leonhard 145 Frisch,Johann Leonhard 78, 81, 83, 84,85, 88, 97,124, 125, 134, 140, 145-159, 195, 250, 289, 314, 460, 461 Frisch, Sabina geb. Fechner 145 Frisch, Sophie Elisabeth geb. Darnmann 145, 146 Frischmuth, Johann 386 Frise, Elisabeth Sybilla siehe Dreckmeyer, Elisabeth Sybilla geb. Frise Fritsch, Ahasverus 75, 77, 78 Fritsch, Thomas 64 Fritsche, Johann 292, 344
Namenverzeichnis Fritzsche, Johann Georg 380 Fröben, Friedrich Emanuel von 485 Fromm, Christian 413 Fuchs, Gottfried 308 Fuchs, Henriette Freiin von, geb. von Brandt 207 Fuchs, Louise Freiin von, geb. Friedeborn 334 Fuchs, Paul Fh von 47, 55, 61, 64, 76, 112, 114, 167, 204, 205, 208, 216, 263, 268, 307, 317, 322, 333, 334, 335, 344, 360, 363, 364, 365, 366, 380, 388, 390, 399, 417, 439, 458, 463, 476, 477, 479 Fugmann, Benigna geb. Kuntze 328 Fugmann, Christian 328, 420 Fugmann, Christian Friedrich 329 Fuhrmann, Martin Heinrich 127, 130 Gäbert, Christian Albrecht 48 Gabriel, Fortunatus 214 Gachet, Louise siehe Beausobre, Louise geb. Gachet Gahrliep von der Mühlen, Anna Maria geb. Culenius 160 Gahrliep von der Mühlen, Charlotte Catharina geb. Schröder 160 Gahrliep von der Mühlen, Christian Heinrich 160, 162 Gahrliep von der Mühlen, Daniel 160 Gahrliep von der Mühlen, Gustav Casimir 160-166 Gahrliep von der Mühlen, Heinrich 160 Gahrliep von der Mühlen, Lucretia geb. Bonelli verw. Schedel 160 Gahrliep von der Mühlen, Thomas 160 Gahrliep von der Mühlen, Virgina Regina geb. Becker 160, 161
Gahrliep von Mühlen, Christoph Heinrich 166 Gahrliep, Theodor 161 Galeas Caraciol, Marquis de Vico 470 Gans zu Putlitz, Edle 455 Garcaeus, Zacharias 119, 122 Gart, Elisabeth geb. Jahn 412 Gärtner, Johann Peter 198 Gassendi, Pierre 426 Gaue, Johann Friedrich 283 Gaultier, Claude 115, 244 Gaultier, Pierre 115,166,244 Gebhard 98 Gebhard, Brandanus Heinrich 460 Gebhard, Johann 246 Gedicke, Anna Barbara geb. Ohm auf Januschow 169 Gedicke, Christian 167 Gedicke, Friedrich 167, 169, 176 Gedicke, Gottfried 170 Gedicke, Gottlieb 170 Gedicke, Lampert 167-183, 251, 340, 408 Gedicke, Maria geb. Lamperti 167
167,
Gehema, Abraham Jacobson von 184 Gehema, Agnes Lucia von, geb. Senst 184 Gehema, Catharina von, geb. Rudiger 184 Gehema, Eleonore von, geb. Jacobi 184 Gehema, Elisabeth von, geb. Bronckhorst 184 Gehema, Jacob Jacobson von 184 Gehema, Janus Abraham ä 184-192 Gehema, Virginia von, geb. von Keckerbart 184 Gehren von 381 Genevensis, Benedictus Calandrinus 441 Gensichen, Gertrud geb. Meinert 321 Gensichen, Lorenz 264, 287, 324, 330, 383 Gensichen, Peter Gottfried 193, 321 Gercken, Philipp Wilhelm 119, 122 Gerdes, Daniel 233 Gerhard, Ephraim 304, 305 Gerhard, Johann 246,319 Gerhard, Johann Ernst 386 Gerhardi, G. 311 Gerhardi, Johann Franz 11,311 Gerhardt, Paul 337, 345 Gericke, Eleonora geb. Eltester 255 Gericke, Elisabeth geb. Prillwitz 396 Gericke, Jacob 396 Gericke, Margaretha siehe Schindler, Margaretha geb. Gericke Gericke, Samuel Theodor 255 Gerlach, Philipp 172 Gerresheim, Adolph Friedrich 166, 348, 506 Gerresheim, Anna geb. Berghauer verw. Bernhard verw. Trüstedt 506 Gerson, Johannes (Jean Charlier) 238 Gesner, Conrad 157 Gesner, Johann Matthias 87, 138, 233 Geßner, Heinrich 219 Geuder, Melchior Friedrich 189 Gichtel, Johann Georg 146 Girbert, Johannes 47 Gisbert, Blaise S.J. 242 Gladov, David 430 Gleditsch, Johann Friedrich 64 Gleditsch, Johann Gottlieb 64 Glück, Friedrich Gottfried 191 Glume, Johann Georg 343 Glüsing, Johann Otto 265 Goclenius, Rudolph 113 Goelicke, Andreas Ottomar 125 Goetsche, Friedrich 95, 394 Goetze, Gottfried Christian 233 Göhl, Daniel August 193 Göhl, Eleonore Catharina siehe Manitius, Eleonore Catharina geb. Göhl
Namenverzeichnis Göhl, Eva Victoria geb. Eisener 193 Göhl, Johann 193, 198 Göhl, Johann Daniel 77, 162, 166, 193-198, 427,433 Göhl, Peter 198 Göhl, Sophia geb. Weiland 193 Goldast, Melchior 157 Goldbach, Christian 233 Goldstein, Kilian 270 Golovkin, Gf Alexander 64, 148 Goltz, Fh von der 106 Goltz, Hubert 41, 437 Gorlaeus, Abraham 42, 424 Görling, Johann 69 Götten, Gabriel Wilhelm 235 Götten, Heinrich Ludwig 269, 279, 280 Gottsched, Johann Christoph 111, 231, 310 Gottschling, Caspar 84 Götze 415 Götze, Georg 73, 74, 386,389, 390 Götze, Johann Bernhard 73 Götzen, von 311, 370, 456 Gourgeand de Venours, Emilie siehe Lenfant, Emilie geb. Gourgeand de Venours Grabe, Johann Ernst 286, 294 Grabe, Martin Sylvester 262 Grabow, Georg 392,398 Graevius, Johann Georg 443, 445 Graevius, Theodor Georg 443 Grafen, Catharina Elisabeth von siehe Lingern, Catharina Elisabeth von, geb. von Grafen Grähmer, Maria siehe Stellmacher, Maria geb. Grähmer Graveroi, François 468 Grawer, Georg 495 Grebenitz, Elias 161,477 Greilinger, Georg 161 Gregori, Gottfried 255 Gregori, Johanna Magdalena geb. Metzner 255 GreifFenklau von Vallrat, Friedrich 442 Griese, Friedrich 98, 100, 105, 343 Grießheim auf Grießheim, Curt Apelln von 89 Grimm, Jacob 149 Grimper, Gerhard 185 Gröben, von der 311, 370, 456 Groddeck, Gabriel 213, 232 Groddek 228 Groening, Peter 16, 94 Grohmann, Elisabeth geb. Minet 97, 102, 103,209,396 Grohmann, Johann Georg 97, 102, 209, 396 Gronau, Johann Hermann 205 Gröning, Johann 39 Gronovius, Jacob 444 Gronovius, Johann Friedrich 444, 445
Gröpler, Johann Balthasar 472 Groß, Christian 84, 87 Grot, Margaretha 435 Grote 68 Grote, von 64, 69 Grote, Paul 372 Grotius, Hugo 26, 114, 469 Grotjan, Christian Wilhelm 154 Grumbkow, Friedrich Wilhelm von 50 Grumbkow, Joachim Ernst von 64, 439 Grünberg, Martin 256, 326, 373 Gründler, J. E. 282,294 Grünig, Samuel 418 Grunow, Christian Friedrich 140 Grüwel, Johann Georg 71,110 Grynaeus, Johann 48 Gryphius, Andreas 161,301 Gryphius, Christian 246 Gubreville, Johann Hermann 71 Gülich, Samuel 205,303 Gundelsheim, Andreas von 230, 452, 453 Gundling, Jacob Paul 216, 311, 452, 454 Gundling, Nicolaus Hieronymus 369, 489 Günter 98 Günther, Johann 332 Günthersberg, Sophia Agnes von 273 Gunz 385 Gürtler, Nicolaus 465 Guthsmuth, Johann von 302 Gutke, Johann 324 Güttier, Anna Sabina 435 Haber, Samuel 379 Hachenberg, Paul 38, 437 Hacker, Johann Gottlob 19, 20 Hacker, Ursula Maria geb. Wobermin 20 Hafftiz, Peter 360 Hagemeister, Johann Heinrich 427 Hagen, von 64 Hagen, Justina siehe Lichtscheid, Justina geb. Hagen Hagen, Zacharias 246 Hahn auf Seeburg, Christian Wilhelm 418, 475 Hahris, Bernhard Georg 47 Hahris, Margaretha Maria siehe Berger, Margaretha Maria geb. Hahris Haine, Georg Christian 409 Haie, Matthew 163 Hallbauer, Friedrich Andreas 134, 138 Halley, Edmond 222 Hamrath, Friedrich von 64, 221 Hancke, Gottfried Benjamin 305, 309 Hancke, Martin 246
Namen Verzeichnis H a n e m a n n , Anna Christina siehe Horn, Anna Christina Baronin von, geb. Hanemann Hänfler, Johann 424 Hanisius, David 169 Hannover, Ernst August Kf von, H z von Calenberg, Bischof von Osnabrück 437, 446 Hannover, Sophie Dorothea Prinzessin von siehe Preußen, Sophie Dorothea Kgn in, geb. Prinzessin von Hannover Hannover, Sophie Kfn von, H z n von Calenberg, geb. Prinzessin von der Pfalz 57, 437, 446 Hardouin, Jean S.J. 120, 229, 230, 313, 314, 448 Hardt, Hermann von der 99, 238 Hardt, Johann Gottlieb 124 HarsdörfFer, Georg Philipp 150 H a r t m a n n , Christian Friedrich 210 H a r t m a n n , O t t o Friedrich 209 Hartmann, Samuel 2 0 3 Hartsoeker, Nikolas 218 Hase, Sophia siehe Schleich, Sophia geb. Hase Hase, Theodor 233,424 Haspelmacher, Margaretha Elisabeth siehe Kracko, Margaretha Elisabeth geb. Haspelmacher Hasse, Heinrich 1 4 0 , 2 0 0 Hattem, Catharina von siehe Posth, Catharina geb. von Hattem Hattem, Cornelius von 360 Haude, Ambrosius 214, 251 Hauffe, Johann 400 Hauffe, Maria siehe Schindler, Maria geb. Hauffe H a u m a n n , Johann Heinrich 27 Havercamp, Siegbert 233, 444 Hebold, Gottlob 310 Hédelin, François, Abbé d'Aubignac 448 Hedio, Andreas 58, 285 Heermann, Johann 337, 345 Heidegger, Johann Heinrich 471 Heidmann, Elisabeth siehe Rhode, Elisabeth geb. Heidmann Heigel, Paul 386 Heiles, J. L. 362 Heim, Johann 58 Heimburger, Daniel David
51, 95, 96, 142, 201,
390,
395, 400, 401, 403, 506 Hein, Johannes 70, 358 Heineccius, Johann Michael 417, 420 Heinius, Johann Philipp 119 Heinrich, Martin 405, 414 Heinsius, Daniel 436, 445 Heinsius, Nicolaus 437, 445 Hellwig, Dorothea Elisabeth geb. Müller siehe Rau, Dorothea Elisabeth geb. Müller verw. Hellwig
Hellwig d . J . , Jakob 139 Hellwig, Johann Friedrich
198
Helwig, Eleonora Margaretha siehe Diterich, Eleonora Margaretha geb. Helwig Helwig, Jacob 127 Hemsterhuis, Tiberius 233, 443 Hendreich, Christoph 39, 50, 53, 230, 268 Hendreich, Peter Ludwig 50, 485 Hennert, Martin 61, 254 Henning, Simon 4 1 6 Hennings, Karl Andreas 88, 154, 3 4 3 Henningsen, Dorothea geb. Barth 199 Henningsen, Joachim 199 Henningsen d. J., Joachim 199 Henningsen, Ludwig 199 Henningsen, Magnus Peter 82, 140, 1 9 9 - 2 0 2 , 501 Henningsen, Theodora 199 Henningsen, Ursula geb. Becker 199 Hensel, Zacharias 298 Herder, Johann Gottfried 108 Hering, Georg Karl 119 Hertenstein, Johann Heinrich 311, 424, 452, 454 Heshusius, Anton Günther 316, 403, 501 Hesse, Heinrich 4 9 Hessen, Charlotte Prinzessin von siehe Pfalz, Charlotte Kfn von der geb. Prinzessin von Hessen Hessen-Homburg, Friedrich II. Lgf von 474, 475 Hessen-Kassel, Elisabeth Henriette Lgfn von siehe Brandenburg, Elisabeth Henriette Kurprinzessin von, geb. Lgfn von Hessen-Kassel Hessen-Kassel, Friedrich Erbprinz von 61, 70, 306,
490 Hessen-Kassel, Friedrich 1. Lgf von 366 Hessen-Kassel, Louise Dorothea Sophia Prinzessin von, geb. M g f n von Brandenburg 61, 62, 70, 306, 490 Hessig, Dorothea Elisabeth geb. Männlich 208 Hessig, Johann Heinrich 208 H e u m a n n , Christoph August 233 H e u m a n n , Johannes 157 Hevelius, Elisabeth geb. Koopmann 223 Hevelius, Johann 223, 224 Heyde, von 64 Heyden, Christian Rudolf 349 Heyden, Johann van der 136 Hibon 64 Hille, Martin 325, 330 Hinckelmann, Abraham 458, 462, 501 Hirsch, Michael Christian 34, 2 4 2 Hirschleben, Martha 435 Hoe von Hoenegg, Matthias 49 H o f f m a n n 286 H o f f m a n n , Abraham 413
Namenverzeichnis Hoffmann, Anna Magdalena siehe Posth, Anna Magdalena geb. Hoffmann HofFmann, Friedrich 132, 135, 193, 194, 247, 452 HofFmann, Gottfried 48 HofFmann, Jacob 358 Hoffmann, Johann Georg 387 Hoffmann, Johann Heinrich 224, 461 HofFmann, Maria siehe Pape, Maria geb. HofFmann verw. Mittelstadt HoFfmann, Siegmund 316 HofFmann, Ursula Maria siehe Bernhard, Ursula Maria geb. HofFmann HofFmann, Valentin 23 HofFmannswaldau, Christian HofFmann von 161, 301, 302 Hohberg, J. W. von 310 Hohburg, Christian 319 Hollius, J. 363 Hölmann, Christian 304, 305 Holstein-Sonderburg-Glücksburg, Dorothea Prinzessin von siehe Brandenburg, Dorothea KFn von, geb. Prinzessin von Holstein-Sonderburg-Glücksburg, verw. Hzn. von Braunschweig-Lüneburg Holstenius, Lucas 234, 462 HoltorF, Johann Nikolaus 194 HoltzendorfF, Ernst 452 HoltzFuß, Bartholomaeus 24 Holzhausen, Johann Christoph 502 Homann, Johann Hermann 176 Honstädt 253 Hoppe, Nathanael Benjamin 269 Horch, Catharina Dorothea siehe Schmidt, Catharina Dorothea geb. Horch Horch, Catharina Dorothea geb. Weiß 103 Horn, Anna Christina Baronin von, geb. Hanemann
208, 307 Horn, Gf von 416 Horn, Joachim Caspar 413 Hörne, Johannes van 161 Hornejus, Heinrich 386, 390 Hotringer, Johann Heinrich 359 Houswedel 64 Houwald, Frau von 428 Hoyer, Eberhard 485 Hübener, Carl August 136 Hübner, Christoph 290, 295, 340, 347, 355, 419, 420 Hübner, Friedrich 286 Hübner, Johannes 49, 50, 233 Hübner d. }., Johannes 49 Hübner, Maria siehe WolfF, Maria geb. Hübner Hudson, John 444 Huet, Pierre Daniel 438
Hülsemann, Johannes 2 4 6 , 3 1 9 Hülsemann, Theodor 314 Hummel 98 Hünicke, von 99 Hunold, Christian Friedrich 308 Huss von Husseneck, Matthias 483 Huss, Anna Adelheid von siehe Ursinus von Bär, Anna Adelheid geb. von Huss Huß, Carl Adolph 6 Huß, Ursula Sibylla geb. Mieg 6 Hutten, Ulrich von 469 Hutter, Leonhard 127, 130 Huyssen, Heinrich ReichsFreiherr von 64, 205, 213 Hyde, Th. 234 Hynitsch, Anna Elisabeth geb. Schnitker Iarkius, Johann
409
234
Ilgen, Heinrich Rüdiger von 5, 64, 67, 68, 72, 367, 438 Ilow, Eva Catharina von siehe Seidel, Eva Catharina geb. von Ilow verw. von Rochow Irwing, Marie von, geb. Jablonski 203 Irwing, Wilhelm von 203 Ittig, GottFried Nicolaus 501 Ittig, Thomas 248, 253, 318, 319, 324, 325, 330, 332, 457 Jablonski, Barbara geb. Fergushill 203 Jablonski, Daniel Ernst 6, 9, 23, 24, 48, 76, 170, 172, 203-216, 225, 264, 307, 341, 424, 427, 439, 459, 461, 463, 467, 485, 491, 492, 496 Jablonski, Friedrich Wilhelm 212 Jablonski, Johann Theodor 114, 150, 205, 225, 423, 453, 460 Jablonski, Marie siehe Irwing, Marie von, geb. Jablonski Jablonski, Paul Ernst 203, 232, 233 Jablonsky, Elisabeth geb. Comenius 203 Jablonsky, Peter Figulus 203 Jacobi, Eleonore siehe Gehema, Eleonore von, geb. Jacobi Jacobi, Ernst Friedrich 361 Jahn, Elisabeth siehe Gart, Elisabeth geb. Jahn Jänich 104 Jänichen, Christian 275 Jantke, Johann Jacob 196 Janus, Daniel Friedrich 135 Jaquelot, Isaac 15, 3 1 , 2 1 7 - 2 2 1 , 244, 430 Jebb, Samuel 443 Jena, Friedrich von 160 Jena, GottFried von 450, 485 Jennerich, David 502, 505 Jergius, Johann Friedrich 373, 377 Jetze, Paul 45
Namenverzeichnis Job, Johann Georg 288, 289, 295 Johrenius, Conrad 162, 198, 495 Joly 227 Jordan, Charles Etienne 27, 29, 220, 227, 228, 229,
230, 232, 233, 235, 315, 448 Jordan, P. 282 Joseph I., dt. Kaiser 145 Juncker, Christian 308, 442 Juncker, Gottlob Friedrich Wilhelm Juncker, Johann 195, 197 Jünger, Johann Friedrich 457 Junius, Ulrich 225 Jurieu, Pierre 3 0 , 2 1 7 , 2 7 5
305
Kahlen, Friedrich 70 Kahmann, Heinrich 89, 90, 93, 405, 406, 414 Kalckstein, Christoph Wilhelm von 178 Kalckstein, Christophora Eva Lucretia von, geb. Brandt von Lindow 178 Kalinki 245 Kaltschmid, Friedrich Salomon 200 Kaltschmidt, Fr. 424 Kameke, Agnesa Juliana von, geb. Gfn von Schlieben
256 Kameke, Ernst Bogislav von 64 Kameke, Paul Anton von 256 Kansdorff, Daniel 415 Karl V., dt. Kaiser 469, 471 Katsch, Maria von, geb. Werner 412 Keckerbart, Virginia von siehe Gehema, Virginia von, geb. von Keckerbart Kehr, Georg Jacob 234 Kellner, Eva Elisabeth siehe Michaelis, Eva Elisabeth geb. Kellner Kernn, Joachim 51 Ketzau, Baron von 83 Kinderling, Heinrich Julius 292, 412 Kirch, Christfried 120, 121, 222, 224, 225 Kirch, Christina 222, 225 Kirch, Gottfried 222, 223, 224, 226, 377, 460, 461 Kirch, Gottlieb 223 Kirch, Maria geb. Lange 222 Kirch, Maria Margaretha geb. Winckelmann 120, 222 bis 226 Kircher, Athanasius 336, 437 Kirchhoff, Johann Samuel 166 Kirsten, Andreas 457 Klein 89 Kleinschmid, Ludwig 369 Klemm, Johann Christian 173 Klinckowstroem, Otto 64 Klincksieck, Caspar Heinrich 135
Klingenberg, Martin 139,199 Klips, Maria geb. Kriets 435 Knauth, Theodor 215, 467 Knebel, Johannes Heinrich 206 Knesebeck, von der 69 Knigge, Adam Christian von 424 Knyphausen, Dodo Fh von 64 Knyphausen, Friedrich Ernst Fh von 64, 68, 125 Koch 98 Koch, Heinrich 131 Koch, Hermann 139, 200, 501 Koch, Johann Georg 297, 298, 494 Kochanski, Adam Adamandus S.J. 222 Köhler zu Zangenberg 246 Kohlreiff, Gottfried 123 Kolb von Wartenberg, Johann Casimir Reichsgraf 5, 60,
64, 66, 67,311, 367, 424, 492 Kolb, Anna Elisabeth siehe Spanheim, Anna Elisabeth von, geb. Kolb König, Anton Balthasar 43 König, E. 187 König, Johann Friedrich 45 König, Johann Ulrich 58, 62, 108, 110, III Königsmarck, Otto Wilhelm Gf von 184 Konow, Johann 102 Koopmann, Elisabeth siehe Hevelius, Elisabeth geb. Koopmann Köpke, Balthasar 383 Koppen, Catharina Elisabeth 409 Koppen, Johann Ulrich Christian 152 Koppen, Michael 477 Körber, Johann Christoph 404, 410 Kornfeil und Weinleben, Hector Ferdinand Fh von 245 Kornfeil und Weinleben, Hector Rudolph Fh von 245 Kornfeil und Weinleben, Siegfried Fh von 245 Kornmesser, Joachim Friedrich 211, 418, 420 Kornmesser, Maria geb. Pedy 211 Kortholt, Christian 235 Kortholt, Sebastian 232, 234 Kost, Anna Margaretha siehe Bartholdi, Anna Margaretha geb. Kost Koster, Daniel Conrad 409 Kracht, Hedwig Sophia von siehe Arnim, Hedwig Sophia von, geb. von Kracht Kracko, Margaretha Elisabeth geb. Haspelmacher 329 Kramer, Anna siehe Westarpf, Anna geb. Kramer Krämer, Benedikt 210 Krämer, Matthias 150 Kranichfeld, Christoph 413 Kratz, Catharina geb. Schultze 478 Kratz, Johann Christian 478 Kraus, Johann Ulrich 39
Namenverzeichnis Krause, Anna Elisabeth siehe Straßburg, Anna Elisabeth geb. Krause Krause, Dorothea siehe Thering, Dorothea geb. Krause Krause, Johann Gottlieb 234 Krause, Lucas 474 Krause, Rudolf Wilhelm 386 Kraut, Christian Friedrich 64 Kraut, Johann Andreas von 424 Kriets, Maria siehe Klips, Maria geb. Kriets Krimpf, Christian 136 Krockow, Lorenz Georg von 61 Krockow, Sophia Hedwig von, geb Freiin von Mardefeld 61 Krakow, von 297, 298 Krosigk, Bartha Sophia von siehe Canstein, Bartha Sophia Freiin von, geb. von Krosigk Krosigk, Bernhard Friedrich Fh von 224 Krosigk, Christine Antonie von siehe Bülow, Christine Antonie von, geb. von Krosigk Krosigk, Dorothea Juliana von siehe Löben, Dorothea Juliana Freiin von, geb. von Krosigk Krosigk, Rosimunde Juliane Freiin von, geb. Freiin von Close 275 Krug von Nidda, Catharina Sophia geb. Lucan 429, 454 Krug von Nidda, Theodor Christoph 195, 429, 454 Krüger, Heinrich 168 Krüger, Martin 65 Krusemarck, Baron von 64 Kühlewein, Catharina Elisabeth siehe Besser, Catharina Elisabeth geb. Kühlewein Kühlewein, Friedrich 55 Kuhlmann, Quirinus 146 Kühn, Rosina geb. Seitler 52 Kühtz, Anna Sophia geb. Ohnesorge 350, 413 Kühtz, Elisabeth geb. Büscher 346 Kühtz, Johann 346 Kühtz, Nicolaus 255 Kunckel von Löwenstern, Johann 193 Kunckel, Christian Albrecht 43 Kundmann, Johann Christian 433 Kunsch von Breitenwald, Johann 312, 315, 495 Kuntze, Benigna siehe Fugmann, Benigna geb. Kuntze Küntzel, Johann Nicolaus 99 Küntzel, Johanna Sophia geb. Campe 99 Kurland, Friedrich Kasimir Hz von 66 Kuscher, Sophia siehe Dornmeyer, Sophia geb. Kuscher Kusmann, Johann Matthias Christoph 62, 71 Küster, Georg Gottfried 25, 103, 119, 126, 132, 133, 257, 260, 264, 268, 283, 284, 385, 415 Küster, Ludolph 232, 239, 423, 424, 443
La Chaise, François D'Aix de, Père 438 La Chapelle, Armand Boisbeleau de 34 La Croze, Elisabeth Veyssière geb. Rose 227 La Croze, Jacques Gaultier dit 233 La Croze, Jeanne Veyssière geb. de l'Attoué 227 La Croze, Leger Veyssière 227 La Croze, Mathurin Veyssière 12, 50, 53, 64, 114, 148, 227-236, 241, 313,315, 370, 423, 424, 463, 469 La Faye, Antoine de 470 La Fayolle, Prudent de 60 La Hontan, Louis Armand Baron 64 La Motte, Antoine Houdar de 35, 241 La Verrière, Jacques Séguier de 468 Lackmann, Adam Heinrich 309 Lampe, Friedrich Adolph 234 Lamperti, Maria siehe Gedicke, Maria geb. Lamperti Lange, J. 385 Lange, Gottfried 262, 372, 387,394, 476 Lange joachim 25,47, 79, 81, 82, 83, 85, 88,105,107, 108, 109, 132, 133, 167, 175, 181, 213, 263, 265, 266, 281, 290, 291, 298, 334, 342, 355, 378, 379, 380, 413, 501 Lange, Johanna Elisabeth geb. Rau 379 Lange, Maria siehe Kirch, Maria geb. Lange Lange, Reinhold 285 Langhans, Johann Ludwig 44 Lassenius, Johann 49 Latzke, Christoph 385, 389 Lau, Theodor Ludwig 69 Laurenti, Laurentius 337 Laurentius, Johann Joachim 285 Lauwitz, J. Ph. 69 Layritz, Johann Christoph 332 Layritz, Johann Georg 333 Le Clerc, Jean 12, 31,212,220,237,243,244, 445, 449 Le Duchat de Dorville, Jacques 64, 151 Le Febvre, Isaac 219 Le Mere 64 Le Pays, René 308,310 Lebrun, Peter 214 Lederer, Georg 89 Lefébvre, Tannegui 118 Legate, Johanna Louisa von siehe Lethmate, Johanna Louisa von, geb. von Legate Leibniz, Gottfried Wilhelm 12, 14,31, 57, 64, 65, 114, 116, 121, 147, 148, 149, 150, 151, 157, 158, 162, 172, 204, 205, 213, 214, 216, 217, 218, 224, 225, 228, 229, 232, 233, 235, 250, 289, 313, 314, 423, 424, 439, 445, 446, 452, 453, 454, 460, 461, 485 Leichner, Johann Wilhelm Theodor 234 Leidenfrost, Johann Ernst 247 Lenfant, Anne geb. Dergnoust de Pressainville 237
Namenverzeichnis Lenfant, Emilie geb. Gourgeand de Venours 237 Lenfant, Jacques 15, 31, 33,34,35, 115, 116, 120, 121, 221, 237-244, 446 Lenfant, Louis 244 Lenfant, Paul 237 Lenten, Johannes Hugo 64 Lentulus, Cyriacus 358 Lentz, Samuel 123 Leonhardt, Elisabeth geb. Damerow
19, 90, 92, 142,
390
179 Löben, Dorothea Juliana Freiin von, geb. von Krosigk
Leonhardt, Johann Melchior 19, 90, 92, 143, 390 Leopold I., dt. Kaiser 1 0 7 , 3 3 3 , 3 6 0 Lesle, Johann Walter 160 Lethmate, Johanna Louisa von, geb. von Legate 419 Leuneschlos, Johannes von 426 Leusden, Jan 206, 210 Leydecker, Melchior 426 Licht, Anna Maria siehe Pöhlo, Anna Maria geb. Licht Lichtscheid, Andreas 245 Lichtscheid, Ferdinand Helfreich 13, 77, 84, 96, 194, 245-259, 265, 318, 326, 396, 416, 479, 480 Lichtscheid, Justina geb. Hagen 84, 245, 246, 251 Lichtscheid, Regina geb. Passauer siehe Dutter, Regina geb. Passauer verw. Lichtscheid Liebe, Christian Siegismund 234, 424 Liebmann, Johann 92, 142, 201, 504 Liebpert, Ulrich 39, 48 Lilien auf Waitzendorf, Caspar von 333 Lilien, Anna geb. Wulf 412 Lilien, Martha Ehrentraut siehe Schräder, Martha Ehrentraut geb. Lilien Lilienstedt, von 64 Limmer, Maria Dorothea Sophia siehe Schott, Maria Dorothea Sophia geb. Limmer Lincke, Tobias 308 Lincker, Juliana Elisabeth siehe Steinberg, Juliana Elisabeth geb. Lincker Lindemann, Johann Christoph 139 Lindemann, Michael 18, 20 Lindemann, Susanna Helena geb. Oertel 18, 20 Linden, Dorothea Elisabeth siehe Blanckenberg, Dorothea Elisabeth geb. Linden Linden, Dorothea Emerentia von der siehe Ludolf, Dorothea Emerentia geb. von der Linden Linden, Heinrich Julius 75 Linden, Johann Anton van der 161 Linden, Johann Gottfried zur 495 Lindhammer, Johann Ludwig 408 Lindhofen, von 89 Lindow, Wichmann Gf zu 126 Lingern, Catharina Elisabeth von, geb. von Grafen Linné, Karl von 151
Lipenius, Martin 501 Lipsius, Justus 360 Lissow, Benigna siehe Naffzer, Benigna geb. Lissow Lith, Tido Heinrich von der 366, 494 Litzmann, Johann Joachim 128 Litzmann, Magdalena Sabina geb. Tieffenbach 349 Löben, Anna Elisabeth von siehe Burgsdorff, Anna Elisabeth von, geb. von Löben Löben, Curt Hildebrand Fh von 167, 168, 169, 178,
346
169, 380 Löben, Friedrich Fh von 168 Löben, Johann von 106 Löben, Margarethe von, geb. von Winterfeld 106 Lobwasser, Ambrosius 207 Lochmann, Anna Elisabeth geb. Zemisch 303 Locke, John 460, 463 Löckel, Johann Paul 410 Loescher, Valentin Ernst 219 Logau, Friedrich von 110 Lohenstein, Daniel Casper von 38, 301, 302 Longuerue, Louis Du Four de, Abbé 234 Lonicer, Wendelin 383, 394 Lopin Saint-Martin, Jacob Dom 227 Lorentz, Johann 48 Lorentzen, Brigitta siehe Lysius, Brigitta geb. Lorentzen Lorentzen, Lorentz 285 Löscher, Caspar 229 Löscher, Valentin Ernst 172, 290, 408 Löschnitz, Dorothea Elisabeth siehe Sylm, Dorothea Elisabeth geb. Löschnitz Lösecke, Christoph Albrecht 245, 250, 251, 256, 258,
259 Lotichius, Johann Peter 365 Louvois, François Michel 11 Lubath d. Ä„ Martin 387 Lube, Anna Ursula siehe Ransieben, Anna Ursula geb. Lube Lube, Jakob 372 Lucan, Catharina Sophia siehe Krug von Nidda, Catharina Sophia geb. Lucan Lucanus, Catharina Juliane siehe Barckhusen, Catharina Juliane geb. Lucanus Lucanus, Hermann 22 Lucanus, Klara Agnese geb. Busch 22 Lucas, Maria Elisabeth siehe Schmettau, Maria Elisabeth geb. Lucas Luck, Johann Philipp Wilhelm 35 Lüdecke, Joachim Christian 475 Lüdecke, Johann Andreas 393, 417, 421, 481 Lüdecke, Maria Judith geb. Thering 475
Namenverzeichnis Ludecus 475,476,478 Lüders, Justus 74, 99 Lüderwaldt, Friedrich 285 Lüderwaldt, Margaretha Dorothea geb. Lysius 285 Ludewig, Johann Peter von 64, 234 Ludolf, Dorothea Emerentia geb. von der Linden 19, 92, 142, 201, 504 Ludolf, Dorothea Sophia geb. Luther 20, 346 Ludolf, Heinrich Wilhelm 64 Ludolf, Hiob 235 Ludolf, Matthias 19, 92, 142,201, 424, 504 Ludolf, Michael 20, 306, 346 Lund, Johannes 49 Lund, Thomas 49 Luther, Anna Rosina geb. Weise 352 Luther, Dorothea Sophia siehe Ludolf, Dorothea Sophia geb. Luther Luther, Gabriel 352 Luther, Martin 24, 32, 79, 82, 86, 119, 131, 176, 186, 207, 247, 251, 317, 326, 336, 337, 341, 345, 346, 347, 399, 404, 478, 507 Lütkemann, Joachim 319,507 Lütkens, Anna Elisabeth siehe Chuden, Anna Elisabeth geb. Lütkens Lütkens, Anna Sophia geb. Wolff 260 Lütkens, Charlotte Sophia 260 Lütkens, Dorothea Elisabeth 260 Lütkens, Frantz 260 Lütkens, Frantz Christian 260, 322 Lütkens, Frantz Julius 27, 76, 77, 94, 99, 100, 103, 124, 248, 249, 260-284, 290, 306, 316, 317, 318, 319, 322, 324, 325, 330, 373, 387, 457, 458, 476, 481, 491 Lütkens, Friedrich 260 Lütkens, Gertrud geb. Struve 260, 268 Lütkens, Johann 269 Lütkens, Margaretha Elisabeth 260 Lütkens, Nicolaus 260, 268 Lütkens, Rosina Elisabeth geb. Praetorius 260, 261, 268, 322 Lyser, Johann 40 Lysius, Brigitta geb. Lorentzen 285 Lysius, Carsten 285 Lysius d. A., Heinrich 285 Lysius, Heinrich 285, 286 Lysius d. A., Johannes 285 Lysius, Johannes 78, 80, 100, 265, 285-296, 334, 340, 349, 379,405,417, 507, 509 Lysius, Margaretha Dorothea siehe Lüderwaldt, Margaretha Dorothea geb. Lysius Lysius, Maria Sabina geb. Schultze 285, 286 Lysius, Otto 285
Maastricht, Peter von 426, 427 Mabillon, Jean 227 Macaire, Marie siehe Ancillon, Marie geb. Macaire Mader, Johann Joachim 474 Madeweis, Friedrich 16, 139 Magalotti, Lorenzo 437 Magirus 64 Magirus, Tobias 160 Magliabechi, Antonio 437, 446 Mailette de Buy 64 Maimbourg, Louis 32, 35, 238 Maintenon, Madame de 30 Malebranche, Nicolas 239 Mandelberg, Anna Sophia geb. Schütz verw. Melchert 90 Mandelberg, Benedikt Friedrich 90 Manitius, Eleonore Catharina geb. Göhl 193 Manitius, Philipp Jacob 193 Manitz, Euphrosina Sophia siehe Rau, Euphrosina Sophia geb. Manitz Männig, Margaretha siehe Butten, Margaretha geb. Männig verw. Rümpler Männlich, Daniel 78 Männlich, Dorothea Elisabeth siehe Hessig, Dorothea Elisabeth geb. Männlich Männlich, Louise siehe Schneider, Louise geb. Männlich Männlich, Sigmund Friedrich 206 Manteuffel, Ernst Christoph Fh von 7 Marchand, Prosper 233, 241, 448 Mardefeld, Sophia Hedwig Freiin von siehe Krockow, Sophia Hedwig von, geb Freiin von Mardefeld Maresius, Samuel 465 Margas 64 Marino, Giambattista 302 Marl, Jobst 208 Marlborough 31 Marolles, Lous de 219 Martianay, R 239 Martin, David 241, 242 Martini, Johann Jacob 361 Martini, Ludwig Günther 451 Martini, Sophia Magdalena siehe Spener, Sophia Magdalena geb. Martini Martini, Werner Theodor 94 Martitz, Anna von siehe Berchem, Anna von, geb. von Marti tz Marwitz, Georg von der 475 Marwitz, Lucia Charlotta von der siehe Troschke, Lucia Charlotta von, geb. von der Marwitz Marwiz, Anna Catharina von der siehe Wedel, Anna Catharina von, geb. von der Marwitz Maskov, Johann Jacob 64, 65, 234 Masson, Johann Papirius 26, 27, 28
Namenverzeichnis Masson, Philipp 233, 234 Matthaeus, J. 362 Matthias, Peter 139 Mauclerc, Marie Sophie de, geb. de Beausobre 30 Mauclerc, Paul Emile de 30, 120, 211 Maukisch, Johann 161 Mauritius Neodorpius siehe Barckhusen, Conrad Heinrich Mauvillon, Eléazar de 153 May, Johann Heinrich 16,76,477 May, Johannes 358 Maydel, Jacob Friedrich von 55, 58 Mayer, Andreas 409 Mayer, Christian Friedrich 329 Mayer, Johann Friedrich 17,20, 319, 460, 503, 505 Mazot, Pierre 116 Mean, de 63 Mecklenburg, Sophie Elisabeth Prinzessin von siehe Braunschweig-Lüneburg, Sophie Elisabeth Hzn von, geb. Prinzessin von Mecklenburg Mecklenburg-Grabow, Sophie Luise Prinzessin von siehe Preußen, Sophie Luise Kgn in, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Grabow Mecklenburg-Güstrow, Carl Erbprinz von 63 Mecklenburg-Giistrow, Gustav Adolf Hz von 185 Meder, Heinrich Burkhard 44 Medken, Rosina Lise 214 Meerettig, Hans Caspar 322, 476, 479 Meibom, Heinrich 98, 132, 443 Meier, Gebhard Theodor 199, 474 Meier, Johann 22,496 Meier, Sophia Augusta geb. Schröder 103 Meierotto, Heinrich 25, 84, 133, 297-300, 360, 493, 494, 495, 498 Meierotto, Johann 297 Meinders, Franz von 64, 274, 439, 450 Meinders, Hermann Adolph 28 Meinen, Gertrud siehe Gensichen, Gertrud geb. Meinert Melanchthon, Philipp 27 Melchert, Anna Sophia geb. Schütz siehe Mandelberg, Anna Sophia geb. Schütz verw. Melchert Melchert, Catharina Elisabeth siehe Buchner, Catharina Elisabeth geb. Melchert Melchior 474 Mellemann, Georg 160 Meinhard, Anna siehe Rotaridis, Anna geb. Memhard Ménage, Gilles 157,448 Mencke, Johann Burckhard 41, 64, 65, 234, 470 Mencke, Otto 398, 403, 443, 457 Mentzel, Christian 162, 193, 424, 477 Menzel, A. von 36 Mercker, Gotthard 50
Mercker, Johann 249 Merker, Johann Christian 103 Merker, Salome Catharina geb. Schmidt 103 Merlau, Johanna Eleonora von siehe Petersen, Johanna Eleonora geb. von Merlau Meschmann, August 475 Metzenthin, Joachim 81, 84, S i Metzner, Johanna Magdalena siehe Gregori, Johanna Magdalena geb. Metzner Meurer, Andreas 418 Meurer, Maria Christina siehe Schnaderbach, Maria Christina geb. Meurer Meurhius, Johann 122 Meyer 94,262 Meyer, Barthold 74 Meyer, Catharina Elisabetha von siehe Winckel, Catharina Elisabetha aus dem, geb. von Meyer Meyer, Johann 38 Meyer, Johann Wilhelm 19 Meyer, Magdalena Sophia geb. MolsdorfF 19 Meyer, Meta von siehe Butten, Meta von, geb. von Meyer Meyer, Nicolaus von 428 Meysenbug, Carl Wilhelm von 64, 69, 315 Michaelis 460 Michaelis, Barbara siehe Starck, Barbara geb. Michaelis Michaelis, Christian Benedikt 234 Michaelis, Eva Elisabeth geb. Kellner 328 Michaelis, Johann Gottfried 48 Michaelis, Johann Heinrich 286, 290, 340, 342, 355, 381,404 Michaelis, Siegmund 328 Michel, Anna Sophia geb. Zeitsmann 326, 327 Michel, Barthold 254, 326 Micheli, H.A. 454 Mieg, Anna Catharina 361 Mieg d. Ä., Johann Friedrich 426,465 Mieg, Johann Friedrich 3, 361 Mieg d. A., Johann Heinrich 4 Mieg, Johann Ludwig 361 Mieg, Katharina Margarethe siehe Andreae, Katharina Margarethe geb. Mieg Mieg, Ludwig Heinrich 426, 430, 492, 496 Mieg, Ursula Sibylla siehe Huß, Ursula Sibylla geb. Mieg Mielke, Peter Gottlieb 71 Mill 239 Milrom, Dorothea Maria 410 Minet, Elisabeth siehe Grohmann, Elisabeth geb. Minet Mittelstadt, Daniel 316 Mittelstadt, Maria geb. Hoffmann siehe Pape, Maria geb. Hoffmann verw. Mittelstadt Moeresius, Johann Georg 161,184 Moese, Johann 413
Namenverzeichnis Mohyla, Petr S. 154 Molanus, Gerhard Walter 204, 491 Möller, Carl Gottfried 48 Molsdorff, Magdalena Sophia siehe Meyer, Magdalena Sophia geb. Molsdorff Montadre, Marquise de 447 Morell, Andreas 39, 439, 442 Morhof, Daniel Georg 48, 55 Möring 73 Moritz, Andreas 92, 143, 202 Morungen, Sabina von siehe Steenland, Sabina Freiin von, geb. von Morungen Morus, Alexandre 468 Morus, M. 468 Moscorovius, Hieronymus 320 Moser 245 Mosheim, Johann Lorenz von 34, 229, 234, 242 Moßtorff, Johann 75 Moßtorff, Johanna Sophia Justina geb. Blanckenberg 73, 75 Muhlius, Hinrich 49, 2 6 7 , 2 8 3 Müller 457 Müller, Andreas 139, 459, 462, 477, 478 Müller, Andreas Libertus 200 Müller, Anna Catharina siehe Teuber, Anna Catharina geb. Müller Müller, Anna geb. Wedigen 478 Müller, Christian 95 Müller, Christian Rudolf 264 Müller, Dorothea Elisabeth siehe Rau, Dorothea Elisabeth geb. Müller verw. Hellwig Müller, Friedrich 381 Müller, Heinrich 45, 139, 319, 337, 506, 507 Müller, Johann David 111 Müller, Nikolaus 270 Müller, Peter 45 Müller, Philipp Leberecht 495 Müller, Samuel 49, 371, 392,393, 398, 478 Multzer, Charles de 64 Münchhausen, Johann Friedrich von 80 Muralt, Johann a 187 Musaeus, Johann 73, 246, 386 Musaeus, Johannes 199 Musculus, Catharina siehe Selig, Catharina geb. Musculus Müßigbrodt, Daniel 305 Mustoxydem, Andreas 444 Naffeer, Benigna geb. Lissow 271, 394 Naffzer, Maria Benigna siehe Conrad, Maria Benigna geb. Nafizer Naffeer, Rudolph 271,394
Nagel, Christoph 263, 275, 373, 377 Nassau-Oranien, Fürstin von 465 Nassau-Oranien, Heinrich Friedrich Prinz von 3 Nassau-Oranien, Luise Henriette Prinzessin von siehe Brandenburg, Luise Henriette Kfn von, geb. Prinzessin von Nassau-Oranien Nassau-Oranien, Maria Prinzessin von siehe Pfalz-Simmern, Maria Gfn von, geb. Prinzessin von NassauOranien Nassau-Oranien, Prinz von siehe England und Schottland, Wilhelm III. Heinrich, Kg von, Prinz von Nassau-Oranien Natzmer, Gneomar Dubislav von 64, 168, 169, 170, 380, 382, 407, 408 Naudé d. Ä„ Philippe 25, 205, 496 Naudé d. J„ Philippe 311, 382, 454, 496 Negri, Salomon 460 Nehmitz, Sophia Elisabeth geb. Sander 7 Neodorpius, Mauritius 24 Nersêsean, A. 234 Nesselrode, Baron von 64 Nethe, Maria geb. Unger 274, 322 Nethe, Sebastian 274, 322 Neubauer, G. H. 355 Neuburg, Conrad Christoph 25 Neuhaus, Anna siehe Beger, Anna geb. Neuhaus Neuhaus, Meinard 37,316 Neukirch, Benjamin 57, 60, 71, 107, 109, 110, 301 bis 311,452 Neukirch, Tobias 301 Neukirch, Ursula Maria geb. Reydt 301 Neumann, Caspar 302 Neumark, Georg 161,184 Neumeister, Erdmann 309 Neuß, Heinrich Georg 74, 453 Neve, Anna de 323 Newton, Isaac 222 Nibbe, Johann 389 Nicaise, Claude Abbé 437, 446 Nicolai 405 Nicolai, Maria Ehrentraut siehe Schindler, Maria Ehrentraut geb. Nicolai Nicolaus de Clemangis (Clémanges) 238 Niçois, D. 214 Nieheim, Dietrich von 238 Niehenckius, G. Fr. 325 Niemann, Sebastian 386 Niemeier, Johann Barthold 98 Niemeier, Sophia Gertraud Margareta siehe Campe, Sophia Gertraud Margareta geb. Niemeier Niemeier, Theodor 99 Nieper, Hieronymus 102
Namenverzeichnis Nisicke, Susanna siehe Ransieben, Susanna geb. Nisicke Noldius, Christian 444 Noltenius, Johann Arnold 215, 233, 430, 467 Noltenius, Johann Rudolph 269, 280 Normannus, Laurentius 148, 443 Nottelmann, F. A. 234 Nuglisch, Philipp Wilhelm 162 Nurigianides, Lucas 234 Oekolampad, Johann 28, 437 Oelhafen, Peter 160 Oelrichs, Johann Carl Conrad 43, 162, 163, 166, 424, 442 Oels, Sylvius Friedrich Hz von 261 Oelven, Christoph Heinrich 12, 14, 110, 228, 312 bis 315,312 Oelven, Gottlieb Heinrich 312, 315 Oelven, Hedwig Sophia geb. Bötticher 312 Oelven, Maria Sibylla geb. Fahrenholtz 312, 315 Oertel, Anna Elisabeth siehe Schindler, Anna Elisabeth geb. Oertel Oertel, Daniel 400 Oertel, Susanna Helena siehe Lindemann, Susanna Helena geb. Oertel Ohm auf Januschow, Anna Barbara siehe Gedicke, Anna Barbara geb. Ohm auf Januschow Ohm auf Januschow, Wenzeslaus 169 Ohm, Gottfried 130 Ohm, Johann 126 Ohnesorge, Anna Sophia siehe Kühtz, Anna Sophia geb. Ohnesorge Ohnesorge, Johann 349 Oldenburgh, Augustin 39 Olearius, Gottfried 12 Olearius, Johann Christian 262, 281 Olearius, Johannes 316, 325, 332, 398, 399, 403, 457 Opitz, Martin 161,184 Opitz, Salomon 214 Oppen, Hans Friedrich von 375 Oppermann, Catharina siehe Feller, Catharina geb. Oppermann Oppermann, Heinrich 139 Oranien, Albertina Agnes Prinzessin von 466 Oranien, Friedrich Heinrich Prinz von 34 Oranien, Friedrich Ludwig Prinz von 62, 66, 67, 307, 313 Oranien, Henriette Catharine Prinzessin von siehe Anhalt-Dessau, Henriette Catharine Hzn von, geb. Prinzessin von Oranien Oranien, Prinz von siehe England und Schottland, Wilhelm III. Heinrich, Kg von, Prinz von Nassau-Oranien
Orleans, Elisabeth Charlotte Hzn von, geb. Prinzessin von der Pfalz 4, 57, 438, 448 Orleans, Gaston Hz von 437 Orléans, Philipp Hz von 4 Osnabrück, Ernst August Bischof von siehe Hannover, Ernst August Kf von, Hz von Calenberg, Bischof von Osnabrück Osnabrück, Sophie von siehe Hannover, Sophie Kfn von, Hzn von Calenberg, geb. Prinzessin von der Pfalz Ostermann, Johann Erich 261 Ostwald, Jacob 324 Otho, Georg 234 Otte, Johann Baptist 234, 444 Otto, N. 362 Otto, Heinrich Jacob 39 Ouseel, Philipp 129,234 Pacificus Verinus siehe Barckhusen, Conrad Heinrich Pais, Péro 235 Pajon, Claude 237 Palthen, Catharina Elisabeth von siehe Pufendorf, Catharina Elisabeth Freiin von, geb. von Palthen Palthenius, Johann 64 Pambo, Anna geb. Dreßler 96, 395 Pambo, Johannes 96, 392, 395 Pankow, Johann 19, 165 Pankow, Thomas 162 Pankow d. J., Thomas 224 Papai Päriz, F. 214 Pape, Christian 316, 324 Pape, Franz Sigismund 316, 320, 321 Pape, Gertrud geb. Prentzlow 316,321, 330 Pape, Johann Christian 316,321,330 Pape, Johann Christoph 84, 110, 125, 147, 317 Pape, Maria geb. Hoffmann verw. Mittelstadt 316 Pape, Peter 316 Pape, Peter Siegmund 53, 100, 234, 248, 251,257, 264, 275, 282, 316-331, 388, 399, 407, 476, 477, 478, 479, 481 Passauer, Regina siehe Dutter, Regina geb. Passauer verw. Lichtscheid Pastoir, Georg Friedrich 362 Pastoir, Maria Margaretha geb. Schlöer 362 Pauli, Reinhold 6, 358,361 Paulisch, Catharina 435 Pawlowsky, Andreas von 95, 273, 316, 393, 394, 475, 479 Pedy, Maria siehe Kornmesser, Maria geb. Pedy Peil, Arnold 442 Pelargus, Christoph 215 Pelargus, Gottlieb 160 Pellison, Paul 468
Namenverzeichnis Péraud, Marquis de 468 Perbandt, Caspar 161 Perbant, Gottfried von 273 Pertsch, Christian Friedrich 332 Pesarovius, Paul P. 45, 46 Peschwitz, Gottfried von 161 Petermann, Andreas 432, 433, 434, 435 Petersen, Johann Wilhelm 247, 257, 478, 482 Petersen, Johanna Eleonora geb. von Merlau 247, 257 Petkum, Johann Hieronymus von 267 Petraeus, Gottlieb 22, 499 Petraeus, Theodor 458 Petzel, Christoph 493 Peucker, Nikolaus 312 Peutzer, Christoff 478 Peutzer, Johann Caspar 95, 272, 479 Pez, Bernhard 229, 234 Pfaff, Christoph Matthaeus 173 Pfalz, Charlotte Kfn von der geb. Prinzessin von Hessen 37 Pfalz, Elisabeth Charlotte Prinzessin von der siehe Brandenburg, Elisabeth Charlotte Kfn von, geb. Prinzessin von der Pfalz siehe Orléans, Elisabeth Charlotte Hzn von, geb. Prinzessin von der Pfalz Pfalz, Friedrich II. Kf von der 358 Pfalz, Friedrich III. Kfvon der 358 Pfalz, Friedrich V. Kfvon der 266 Pfalz, Johann Wilhelm Kfvon der 4, 5 Pfalz, Karl Kfvon der 4, 38, 359, 361, 422 Pfalz, Karl Ludwig Kfvon der 4, 37, 38, 359, 361, 437,
441 Pfalz, Philipp Wilhelm Kfvon der 4, 38, 359, 362, 422 Pfalz, Sophie Prinzessin von der siehe Hannover, Sophie Kfn von, Hzn von Calenberg, geb. Prinzessin von der Pfalz Pfalz, Wilhelmine Ernestine Kfn von der, geb. Prinzessin von Dänemark 4 Pfalz-Simmern, Ludwig Heinrich Moritz Gf von 3, 5 Pfalz-Simmern, Maria Eleonora Gfn von, geb. Prinzessin von Brandenburg 4 Pfalz-Simmern, Maria Gfn von, geb. Prinzessin von Nassau-Oranien 3, 5 Pfautz, Christoph 392, 501 Pfeiffer, August 47, 261, 282, 457 Pfeiffer, Dorothea Elisabeth geb. Placentinus 6 Pfeiffer, Johann Friedrich 311,454 Pfeiffer, Johann Philipp 70, 273 Pfuel, Johann Ernst 415 Philaletha (Pseud.) siehe Thering, Lucas Heinrich Philipp II., Kg von Spanien 471 Philippe 311 Philippi, Johann Casimir 39
Phönius 373 Picart, Bernard 441 Pico della Mirandola, Giovanni 138 Picques, Louis 220 Piette, Michel Dom 227 Pighius, Stephan Virandus 42 Pitschki, Johann 378 Pitschki, Sabina siehe Rau, Sabina geb. Pitschki Placentinus, Dorothea Elisabeth siehe Pfeiffer, Dorothea Elisabeth geb. Placentinus Placentinus, Johannes 16 Placidius, Christoph 31 Plantamour 64 Platen von 378 Platen, Heinrich von 262, 273, 281 Plavius (Plaue), Johannes 160 Plotho, Ludwig Otto von 126 Plütschau, Heinrich 100, 265, 266, 294 Poggio Bracciolini, Gian Francesco 241 Pöhlo, Anna Maria geb. Licht 293 Polen, August II. Kg von, Kfvon Sachsen 57, 68, 215 Polen, Johann Casimir Kg von 185 Polen, Sigismund III. Kg von 184 Poleni, Giovanni 423 Pölnitz, von 246 Polsheim, von 66 Pommern, Philipp Hz von 45 Pompeius, Nikolaus Andreas 45 Pomponne, Arnauld de 438, 440 Pöpping, Johann Friedrich 40 Porst, Anna Elisabeth geb. Zorn 78,292, 332, 334,382, 401, 508 Porst, Conrad 332 Porst, Johann 18, 21, 76, 77, 84, 104, 167, 168, 170, 172, 290, 291, 292, 295, 332-357, 373, 378, 379, 380, 381, 382, 383, 393, 403, 405, 406, 408, 409, 415, 416, 417, 418, 419, 420, 506, 508, 509 Porst, Maria Elisabeth siehe Schräder, Maria Elisabeth geb. Porst Porst, Ursula geb. Rödel 332 Posner, Caspar 3 8 6 , 3 9 0 Possart, Christoph Friedrich 262, 340, 347, 417, 419 Possinus 459 Posth, Anna Magdalena geb. Hoffmann 358 Posth, Catharina geb. von Hattem 358, 360 Posth, Conrad 358,465 Posth, Conrad Ferdinand 358, 360 Posth, Dietrich 358 Posth, Ferdinand 22, 299, 358-365, 465, 496, 499 Posth, Johann Friedrich 359, 362 Posth, Johann Georg 359, 361 Posth, Sophie siehe Steinberg, Sophie geb. Posth
Namenverzeichnis Pott, August Friedrich 290, 340,347, 417, 419 Pott, Dorothea Sophia 290, 340, 347, 417, 419 Praetorius, Andreas 261 Praetorius, Christoph 16, 94 Praetorius, Johann 193,378 Praetorius, Rosina Elisabeth siehe Lütkens, Rosina Elisabeth geb. Praetorius Praßler, Anna Barbara siehe Cannegießer, Anna Barbara geb. Praßler Prätorius, Stephan 267, 507 Prentzlow, Gertrud siehe Pape, Gertrud geb. Prentzlow Prentzlow, Otto 348 Preußen, Friederike Luise Prinzessin von siehe Brandenburg-Ansbach, Friederike Luise Mgfn von, geb. Prinzessin von Preußen Preußen, Friedrich I. Kg in 5, 6, 9, 11, 13, 18, 19, 23, 25, 39, 43, 46, 47, 51, 56, 57, 59, 61, 62, 66, 67, 71, 72, 75, 76, 83, 84, 85, 107, 108, 112, 125, 132, 133, 134, 136, 137, 147, 165, 168, 192, 200, 207, 209, 210, 234, 249, 257, 262, 263, 270, 271, 281, 286, 287, 288, 294, 298, 301, 306, 308, 314, 317, 321, 322, 323, 335, 336, 338, 339, 343, 359, 360, 363, 364, 367, 368, 372, 373, 374, 376, 377, 379, 387, 388, 390, 396, 399, 416, 422, 428, 435, 439, 440, 454, 458, 459, 460, 462, 476, 479, 484, 485, 486, 487,488,489,490,491,494,495,496,497,499,500 Preußen, Friedrich II. Kg in 32, 127, 212, 228, 485 Preußen, Friedrich Wilhelm I. Kg in 5, 7, 12, 25, 47, 57, 62, 65, 67, 78, 85,100, 101, 125, 126, 132, 133, 135, 136, 149, 162, 168, 169, 170, 171, 172, 174, 176, 192, 194, 204, 228, 249, 254, 257, 320, 335, 336, 339, 340, 341, 347, 355, 364, 367, 381, 406, 407, 408, 409, 412, 417, 419, 422, 424, 466, 469, 485, 487, 495, 497, 498 Preußen, Sophie Charlotte Kgn in, geb. Prinzessin von Braunschweig-Lüneburg 31, 57, 61, 62, 66, 67, 168, 204, 217, 224, 237, 307, 370, 374, 427, 428, 429, 486, 490 Preußen, Sophie Dorothea Kgn in, geb. Prinzessin von Hannover 62, 67, 132, 136, 171, 204, 228, 249 Preußen, Sophie Dorothea Kronprinzessin in siehe Preußen, Sophie Dorothea Kgn in, geb. Prinzessin von Hannover Preußen, Sophie Luise Kgn in, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Grabow 62, 67, 308, 332, 338, 499 Preußen, Wilhelmine Prinzessin von siehe BrandenburgBayreuth, Wilhelmine Mgfn von, geb. Prinzessin von Preußen Prick, Nicolaus 358 Prillwitz, Elisabeth siehe Gericke, Elisabeth geb. Prillwitz Printzen, Dorothea Sophia von, geb. Gfn von Schlippenbach 366
Printzen, Johann Friedrich von 366 Printzen, Judith von, geb. Freiin von Schönaich 366 Printzen, Marquard Ludwig Fh von 65, 67, 126, 148, 210, 216, 230, 311, 338, 366-370, 393, 417, 439, 452, 456, 497 Procopius, Levin Leopold 27 Promnitz, Regina Isabella von, geb. von Rubern 350 Prumc, Johann Friedrich 489 Psylli, Lucas 245 Pufendorf, Catharina Elisabeth Freiin von, geb. von Palthen 410 Pufendorf, Samuel Fh von 38, 56, 59, 65, 115, 122, 273, 311, 401, 410, 439, 468, 469, 471, 472 Purchas, Samuel 235 Putschius, Elias 137 Pyl, Christoph 424 Quadt zu Wickerath, Ermgard Maria siehe Schwerin, Ermgard Maria von, geb. Quadt zu Wickerath Quistorp 111 Quistorp d. J., Johann 139 Rabelais, François 151 Raby, Thomas Wendworth Lord 64, 67, 368 Rada, Paul de 216 Rademacher, Caspar 429 Rademacher, Catharina Elisabeth geb. Crell 429 Radziwill, Luise Charlotte Prinzessin von siehe Brandenburg, Luise Charlotte Mgfn von, geb. Prinzessin von Radziwill Rakenius, B. Christ. 276 Rambach, Friedrich Eberhard 242 Rambach, Johann Jacob 342, 353, 444 Ramler, Anna Louise siehe Wittich, Anna Louise von, geb. Ramler Rango, Cunradus Tiburtius 84,139 Ransieben, Anna Regina 371,372 Ransieben, Anna Ursula geb. Lube 371, 372, 377 Ransieben, Christian 47, 335, 371-377 Ransieben, Jacob 371 Ransieben, Susanna geb. Nisicke 371 Ranzov, Dethlov Gf von 187 Rasche, Johann Christoph 309 Raspe, Johann August 309 Räthel, Wolfgang Christoph 333 Rau, Dorothea Elisabeth geb. Müller verw. Hellwig 378, 381 Rau, Elisabeth siehe Rittner, Elisabeth geb. Rau Rau, Euphrosina Sophia geb. Manitz 378, 381 Rau, Joachim 378 Rau, Johann 77, 78, 80, 286, 287, 332, 334, 339, 342, 355, 378-384, 404, 406, 416
Namenverzeichnis Raud.J., Johann 382 Rau, Johanna Elisabeth siehe Lange, Johanna Elisabeth geb. Rau Rau, Magdalena Sibylla geb. von Stockhausen 378, 381 Rau, Sabina geb. Pitschki 378 Rau, Samuel 387 Raue, Christian 161,458 Raue, Johann 84,57,161 Raule, Benjamin 64 Rébenac, François de Pas, Comte de 450 Rebentisch, Anna siehe Bandeco, Anna geb. Rebentisch Rebentisch, Georg 16 Rechenberg, Adam 248, 253, 316, 318, 323,330, 332, 399, 403, 451, 457, 461 Rechenberg, Carl Otto 64 Rechenberg, Susanna Catharina geb. Spener 451 Redecker, Christoph 45 Redel, Carl Andreas 332, 333 Redern, Claus Dietrich von 322 Redtel, Maria Elisabeth siehe Bandeco, Maria Elisabeth geb. Redtel Redtel, Samuel 17 Reetz d. J„ David 398, 400 Reetz, David 398 Reetz, Ursula siehe Zorn, Ursula geb. Reetz Regius, Henricus 184 Rehfeldt, Rudolph Gottlieb 195 Reibold 64 Reiche, Johann 16 Reichel, Friedrich 160 Reichenau, Anna Magdalena geb. Wedigen 329 Reichenau, Georg Friedrich 275 Reichmann, Johann Daniel 271 Reinbeck, Johann Gustav 26, 100, 101, 104, 169, 170, 172, 175, 226, 250, 251, 252, 256, 259, 286, 287, 291, 292, 295, 320, 338, 340, 342, 343, 355, 373, 374, 381, 382, 408, 418, 474, 475, 478, 481 Reineccius, Christian 325, 330 Reinesius, Thomas 444 Reinhard, Eva Sibylle geb. Striepe 486 Reinhard, Georg 486 Reinhold, Jacob 286,292 Reland, Hadrian 234, 444 Renaudot, Eusèbe 120, 233, 235 Rentsch, Johann 413 Repey, François 15, 244 Reuchlin, Johann 437 Reupke, Georg 69 Reuß zu Kösteritz, Gf von 83 Reydt, Ursula Maria siehe Neukirch, Ursula Maria geb. Reydt Reyer, Johann 69
Reyher, Benigna Louisa siehe Bodenburg, Benigna Louisa geb. Reyher Rhetz, Johann Friedrich von 430 Rhewend, Louysa Maria siehe WolfF, Louysa Maria geb. Rhewend verw. Weiler Rhewend, Theodor 90,393 Rhode, Catharina Ursula siehe Bromberger, Catharina Ursula geb. Rhode Rhode, Daniel 58 Rhode, Elisabeth geb. Heidmann 300 Rhode, Georg Christoph 136 Rhode, Marcus 22 Rhode, Michael 300 Ribbeck, August Ferdinand 158 Richelet 64 Richenthal, Ulrich von 238 Richer, Edmomd 238 Richter, Albert Christian 244 Richter, Anna Catharina siehe Ditmar, Anna Catharina geb. Richter Richter, Christian Friedrich 337 Richter, Christian Martin 143, 202, 329 Riebschläger, Martin 131 Rieck, Carl Friedrich 60, 61,306 Risselmann, Catharina Elisabeth siehe Selig, Catharina Elisabeth geb. Risselmann Risselmann, Hedwig geb. Bergius 426 Risselmann, Johann 203, 297, 298, 426, 427, 493, 494, 499 Rittner d. Ä„ Andreas 385, 387 Rittner, Andreas 17, 18, 19, 264, 385-391, 399, 417, 476, 477 Rittner, Catharina Elisabeth geb. Wilhelmi 385 Rittner, Elisabeth geb. Rau 385, 387 Rittner, Friedrich 385, 389 Rittner, Samuel 385, 389, 390 Rittner, Wilhelm 385,389 Rivet, André 441, 446, 447 Rivet, Frédéric 446 Rivinus, Tilemann Andreas 332 Rixner, Heinrich 386, 389, 390 Röbel, Christian Dietrich von 333 Röber, Johann Christoph 427 Röber, Maria Elisabeth geb. von Sommerfeldt 427 Rochemore, François Annibal de 468 Rochow, Eva Catharina geb. von Ilow siehe Seidel, Eva Catharina geb. von Ilow verw. von Rochow Rochow, Hans Heinrich von 375 Rodecki, Alexius 319 Rödel, Ursula siehe Porst, Ursula geb. Rödel Rodigast, Dorothea Elisabeth geb. Thilo 143, 202 Rodigast, Johann Adam 81
Namenverzeichnis Rodigast, Samuel 77, 81, 82, 85, 89, 90, 124, 140, 143, 199,200, 202, 401, A59, 501 Roewer, Anna Catharina geb. Blanckenberg 73, 75 Roewer, Christoph 75 Rogall, Georg Friedrich 342 Roger, Robert I I I Röling, Johann 55 Roloff, Friedrich Wilhelm 34, 130, 234 RolofF, Michael 103, 127, 172, 251, 340, 343, 374 Rose, Elisabeth siehe La Croze, Elisabeth Veyssiere geb. Rose Rosenthal, Johann 385 Rösner 74 Rösner, Anna Lucia siehe Blanckenberg, Anna Lucia geb. Rösner Rossius, L. 444 Roßkämmer, Johann Ernst 373 Rotaridis, Anna geb. Memhard 392, 393 Rotaridis, Anna Rosina 392, 393 Rotaridis, Carl Solomon 393 Rotaridis, Christian 84, 94, 193, 392-397, 398, 400, 401, 458 Rotaridis, Melchior 392 Roter, Simon 119 Roth, Gottfried Christian 234 Roth, S. 234 Rothe, Christian 269 Rothe, Gottfried Christian 280 Rowe d. Ä., Walter 198 Rubern, Regina Isabella von siehe Promnitz, Regina Isabella von, geb. von Rubern Rubin, Christian 83, 84, 134, 282, 330, 393, 481 Ruck, von 99 Rücker, Andreas 321 Rüdiger, Andreas 44 Rudiger, Catharina siehe Gehema, Catharina von, geb. Rudiger Rüdiger, Johann Andreas 83, 84, 125, 147 Rüdiger, Johann Michael 48 Ruhm, G. E. 234 Ruhnkenius, David 443 Rump, Georg Conrad 352 Rümpler, Anna Theodora siehe Schmok, Anna Theodora geb. Rümpler Rümpler, Daniel 94 Rümpler, Margaretha geb. Männig siehe Butten, Margaretha geb. Männig verw. Rümpler Runck, Valentin 406, 412, 414 Runge, Christoph 313 Rußland, Peter der Große, Zar von 148
Sabinus, Georg 469 Sacco, Jacob Samuel 136 Sacer, Gottfried Wilhelm 74 Sachsen, August II. Kf von siehe Polen, August II. Kg von, Kf von Sachsen Sachsen, Eleonore Kfn von 60 Sachsen, Ernst der Fromme Hz von 469, 472 Sachsen, Johann Georg IV. Kf von 435 Sachsen-Gotha, Friedrich II. Hz von 172, 175 Sachsen-Weißenfels, August Hz von 31 Sachsen-Weißenfels, Christian Hz von 96 Sachsen-Weißenfels, Heinrich Hz von 3 1 , 3 2 Sachsen-Zeitz, Maria Amalia Hzn von, geb. Mgfn von Brandenburg 247, 435 Sachsen-Zeitz, Moritz Wilhelm Hz von 246 Sadenbeck, Christian 85 Sadenbeck, Dorothea Elisabeth siehe Bodenburg, Dorothea Elisabeth geb. Sadenbeck Sahlwächter, Johann Christian 75 Sainson, Louis 486 Sainson, Louise Charlotte geb. Schmied 486 Saint-Amant (Pseud.) Teissier, Antoine Salmuth, Johann Lorenz 361 Sanden, Bernhard von 485, 492 Sander, Joachim 234 Sander, Sophia Elisabeth siehe Nehmitz, Sophia Elisabeth geb. Sander Sandhagen, Caspar Hermann 261, 317, 324 Sartorius, Joachim 234 Saubert, Johann 386 Saumaise, Claude 436 Saurin, Jean 468 Sayn-Wittgenstein und Hohenstein, August Reichsgraf von 68, 367 Scarlet, John 214 Schaaf, Carl 234 Schaarschmidt, August 196 Schaarschmidt, Samuel 197 Schade, Johann Caspar 17, 18, 48, 75, 107, 146, 223, 263, 275, 291, 317, 333, 343, 387, 388, 399, 404, 476, 507 Schardius, Catharina Gertraud geb. Bergius 429 Schardius, Levin 207 Scharfenberg, Bernhard Dietrich von 310 Scharff, Johann 47, 82 Scharnow, Tobias 141 Schartow, Gottfried Daniel 176, 480 Schartow, Johannes Benedikt 482 Schatte, Thomas 374 Schatz, Josua David 337 Schauenburg, Benedikt Casimir von 214 Schedel, Christian 160
Namenverzeichnis Schedel, Lucretia geb. Bonelli siehe Gahrliep von der Mühlen, Lucretia geb. Bonelli verw. Schedel Scheffler, Johannes (Angelus Silesius) 337 Scheibel, Gottfried Ephraim 302 Schelhammer, Günther Christoph 49 Schelhammer, Maria Sophia geb. Conring 49 Schelstrate, Emmanuel 238 Schencke 457 Schencke, Maria siehe Starck, Maria geb. Schencke Scherzer, Johann Adam 246 Scheuchzer, Johann Jacob 454 Schilling, Anna geb. Bergemann 19, 92, 143, 202 Schilling, Johann Conrad 419 Schilling, Philipp Andreas 20, 92, 143, 202 Schilter, Johann 145, 150, 156, 157 Schindler, Anna Elisabeth geb. Oerrel 398, 400 Schindler, Dorothea Louisa 398, 400 Schindler, Gottfried Christian 398, 400 Schindler d.Ä., Johann 398 Schindler, Johann 79,91,141,201,380,394, 398-402, 404, 410, 476, 507 Schindler, Johann Christian 398, 400 Schindler, Johann Philipp 398, 400 Schindler, Johanna Christina 398, 400 Schindler, Margaretha geb. Gericke 398 Schindler, Maria Ehrentraut geb. Nicolai 91, 141, 201, 394, 398, 400, 401 Schindler, Maria Elisabeth 398, 400 Schindler, Maria geb. Hauffe 398, 400 Schindler, Severin 398 Schlabrendorff, von 372 Schlabrendorff, Luise Henriette von 209 Schlechtiger, Gotthard 48 Schlegel, Janus Andreas 189, 190 Schleich, Sophia geb. Hase 272, 394 Schlesner, Lorenz David 171, 172, 173, 174, 175, 177,
181, 182 Schleswig-Holstein, Ernst Leopold Hz zu 302 Schleswig-Holstein, Rudolf Friedrich Hz zu 302 Schlicht, Johann Levin 283, 292 Schlieben, Agnesa Juliana Gfn von siehe Kameke, Agnesa Juliana von, geb. Gfn von Schlieben Schlippenbach, von 314 Schlippenbach, Carl Friedrich Gf von 366 Schlippenbach, Dorothea Sophia Gfn von siehe Printzen, Dorothea Sophia von, geb. Gfn von Schlippenbach Schlöer, N. 362 Schlöer, Maria Margaretha siehe Pastoir, Maria Margaretha geb. Schlöer Schlüter, Andreas 39 Schlüter, Johann Heinrich 81, 85, 288 Schmettau, von 447
Schmettau, Baron von 450 Schmettau, Friedrich Wilhelm von 364 Schmettau, Heinrich 9,163,364,365,429,432,490,492 Schmettau, Maria Elisabeth geb. Lucas 490 Schmettau, Wolfgang von 38, 69 Schmid d. Ä., Andreas 403 Schmid, Andreas 139, 140, 144, 398, 400, 401, 403 bis 414, 455 Schmid, Johann 403, 457 Schmid, Maria geb. Buntebart 403 Schmid, Maria geb. Wilcke 403 Schmid, Melchior 99 Schmidt, Anna Elisabeth geb. Butten 94 Schmidt, Catharina Dorothea geb. Horch 104 Schmidt, Christoph 210 Schmidt, Dorothea Elisabeth 103 Schmidt, Georg Heinrich 94 Schmidt, Heinrich 140, 199, 404 Schmidt, Johann 419 Schmidt, Johann Andreas 99, 102 Schmidt, Johann Christian 75, 404 Schmidt, Johann Jacob 43 Schmidt, Salome Catharina siehe Merker, Salome Catharina geb. Schmidt Schmidt, Wilhelmina Maria geb. Blanckenberg 73, 75 Schmidtmann, Johann Daniel 368 Schmied, Christoph Friedrich 43 Schmied, Louise Charlotte siehe Sainson, Louise Charlotte geb. Schmied Schmied, Nicolaus 224 Schmiedberg, Frau von 266 Schmiel, Anna Regina geb. Thering 475 Schmiel, Samuel 475 Schmincke, Johann Hermann 234 Schmitstorff, Erdmann 140, 200, 501 Schmok, Anna Theodora geb. Rümpler 94 Schmok, Johann Friedrich 94, 97 Schmolck, Benjamin 308 Schmutzler, Gottfried 326 Schnaderbach, Agneta Christiana geb. Brandt 415 Schnaderbach, Carl Friedrich 415,418 Schnaderbach, Friedrich 415,418 Schnaderbach, Georg Friedrich 194, 251, 340, 347, 349, 381, 405, 415-421, 480 Schnaderbach, Gottlieb Joachim Heinrich 415, 418 Schnaderbach, Joachim 415 Schnaderbach, Magdalena geb. Wilde 415,418 Schnaderbach, Maria Christina geb. Meurer 415, 418 Schnaderbach, Nicolaus 415 Schnaderbach, Nicolaus Adolph 415,418 Schnaderbach, Sophia Hedwig geb. Schräder 103, 352, 415,418
Namenverzeichnis Schneider, Lorentz Christoph 348, 383 Schneider, Louise geb. Männlich 208 Schneider, Magdalena 214 Schnitker, Anna Elisabeth siehe Hynitsch, Anna Elisabeth geb. Schnitker Schnizzer, Matthias Salomon 355 Schnorr von Hassel, Eva Elisabeth siehe Braun, Eva Elisabeth geb. Schnorr von Hassel Schober, Johann Jacob 333 Schoettgen, Christian 234 Scholtz, Christian 231 Scholtz, Johann Friedrich 373 Schömberg, Friedrich Hermann Gf von 363 Schönaich auf Amtiz und Gersdorf, Franz Fh von 493 Schönaich auf Carolath und Beuthen, Hans Georg Gf von 493 Schönaich, Dorothea Maria Freiin von siehe Canitz, Dorothea Maria von, geb. von Schwerin Schönaich, Judith Freiin von siehe Printzen, Judith von, geb. Freiin von Schönaich Schönaich, Karl Albrecht Fh von 107 Schönebeck, Benedikt 475 Schönebeck, Carl von 428 Schönebeck, Christoph 84 Schönebeck, Regina Agatha siehe Thering, Regina Agatha geb. Schönebeck Schönemann, Daniel 292, 343, 366 Schoock, Isaac 161 Schoppern, Johann 245 Schott, Anna Sibylla geb. Beger 422 Schott, Antonius 40 Schott, Friedrich Casimir 422, 424 Schott, Johann Carl 14, 39, 41, 116, 214, 233, 240, 422-425, 440, 442, 447, 448, 449, 463 Schott, Maria Dorothea Sophia geb. Limmer 424 Schott, Sophia Charlotte geb. Eversmann 422 Schottel, Justus Georg 48, 150 Schräder, Carl Gottfried 103, 343,352, 418 Schräder, Christoph 386 Schräder, Dorothea Louisa 350, 412 Schräder, Friedrich 99 Schräder, Johann Christoph 334, 343, 508 Schräder, Johann Ernst 90, 91, 142, 201, 390, 399, 400 Schräder, Johann Hermann 269, 280 Schräder, Maria Elisabeth geb. Porst 332, 334, 343, 508 Schräder, Martha Ehrentraut geb. Lilien 412 Schräder, Sophia Hedwig siehe Schnaderbach, Sophia Hedwig geb. Schräder Schräder, Ursula Ehrentraut 409 Schröck, L. 187 Schröder, Charlotte Catharina siehe Gahrliep von der Mühlen, Charlotte Catharina geb. Schröder
Schröder, Christoph 160 Schröder, Joachim 191 Schröder, Johann Joachim 234 Schröder, Lucas 50 Schröder, Sophia Augusta siehe Meier, Sophia Augusta geb. Schröder Schrotberg, Johann Jacob 214 Schröter, Ernst Friedrich 89 Schubart, Georg 389 Schulenburg von der 64 Schulenburg, Friedrich August von der 81 Schultz, Benjamin 234 Schultz, Peter 298 Schultze, Catharina siehe Kratz, Catharina geb. Schultze Schultze, Georg 48 Schultze, Georg David 79 Schultze, Maria Sabina siehe Lysius, Maria Sabina geb. Schultze Schultze, Martin 372 Schultze, Sebastian Jacob 286 Schumacher, Georg 386, 390 Schurtzfleisch, Conrad Samuel 134, 229, 269 Schütz, Anna Sophia siehe Mandelberg, Anna Sophia geb. Schütz verw. Melchert Schwartz, Josua 267, 277, 278, 283 Schwarz, Charlotte siehe Beausobre, Charlotte de geb. Schwarz Schwarzenberg, Adam Gf von 69 Schweden, Christine Kgn von 437, 441 Schweden, Gustav Adolf Kg von 69, 160 Schweden, Karl XI. Kg von 45 Schweden, Karl XII. Kg von 367 Schweden, Maria Eleonora Kgn von, geb. Mgfn von Brandenburg 69 Schweinitz, Georg Rudolf Fh von 100 Schweinitz, Magdalena Sibylla Freiin von, geb. Freiin von Friesen 273 Schwentzel, Johann Ulrich 77, 342 Schwerin, von 64, 69 Schwerin, Dorothea Maria von siehe Canitz, Dorothea Maria von, geb. von Schwerin Schwerin, Elisabeth Sophia Freiin von 61 Schwerin, Ermgard Maria von, geb. Quadt zu Wickerath 106 Schwerin, Moritz Friedrich Fh von 61 Schwerin d. Ä., Otto Fh von 438, 484 Schwerin d.}., Otto Fh von 106, 107, 119, 206, 439 Schwigge, Johann 252 Scipio, Johannes 269 Scriver, Christian 17, 261, 270 Scriver, Elisabeth geb. Silo 261, 270 Scultetus 439
Namen Verzeichnis Scultetus von Unfried, Joachim 7 Scultetus, Johannes 475 Seckendorff, Veit Ludwig von 12,32,35,262,273,281, 439 Seelen, Johann Heinrich von 157, 503 Seguin, Pierre 235, 443 Seidel, Andreas Erasmus 43 Seidel, Christoph Matthaeus 77, 204, 336, 339, 341, 343,351, 381,383, 406 Seidel, Erasmus 39 Seidel, Eva Catharina geb. von Ilow verw. von Rochow 371,375 Seidel, Martin Friedrich 371,375 Seitler, Rosina siehe Kühn, Rosina geb. Seitler Selig, Carl Ludwig 430 Selig, Catharina Elisabeth geb. Risselmann 426, 427 Selig, Catharina geb. Musculus 426 Selig, Georg Andreas 426 Selig, Karl Ludwig 426 Selig, Moritz 221, 426-431, 454, 465, 496 Seligmann, Gottlieb Friedrich 457 Sennert, Andreas 415 Senst, Agnes Lucia siehe Gehema, Agnes Lucia von, geb. Senst Servet, Michael 26, 27, 28 Sethus, Simeon 459, 462 Severin 98 Severin, Martin 99 Seydel, Johann Gottfried 140 Sharp, John 214, 216 Sibbern, Nikolaus Peter 267, 277 Sibrand, J. 444 Siebenbürgen, Bethlen Gabor Fürst von 69 Siebenbürgen, Franz II. Raköczy, Fürst von 216 Siegemund, Justine geb. Dittrich 19, 197, 432-435 Silo, Christoph 261,270 Silo, Elisabeth siehe Scriver, Elisabeth geb. Silo Simon, Andreas 390 Simon, Georg 390 Simonis 138 Simonis, Johannes 299, 499 Sinold von Schütz, Philipp Balthasar 308, 310 Sleidan, Johann 471 Smalcius, Martin 319 Snellius, Willebrordus 444 Sohr, Johann Heinrich 428 Soliman II., türk. Sultan 13 Solingen, Cornelius von 190, 433 Solms-Braunfels, Moritz Wilhelm von 64 Solms-Laubach, Gfn von 465 Sommerfeldt, Maria Elisabeth von siehe Röber, Maria Elisabeth geb. von Sommerfeldt
Sostmann, I. C. 234 Spaen, Alexander Fh von 379 Spaen, Dorothea Freiin von, geb. von Flemming 379 Spanheim, Anna Elisabeth von, geb. Kolb 65, 436, 438 Spanheim, Charlotta geb. de Port 436 Spanheim, Ezechiel von 11, 31, 37, 38, 39, 41, 56, 65, 69, 114, 117, 228, 233, 367, 422, 423, 424, 436 bis 450, 458, 483 Spanheim d. Ä„ Friedrich 436, 440, 441, 483 Spanheim d. J„ Friedrich 3, 120, 239, 426, 436, 446, 483, 484, 485 Spanheim, Lucretia Elisabeth geb. von Bilderbeck 484 Spanheim, Wigand 436 Spanien, Maria Theresia Prinzessin von siehe Frankreich, Maria Theresia Kgn von, geb. Prinzessin von Spanien Spanien, Philipp II., Kg von 469 Spener, Christian Maximilian 85, 166, 311, 411, 451 bis 456 Spener, Ernst Gottfried 404, 411 Spener, Jakob Carl 65 Spener, Philipp Jakob 17, 18,48,49,74,75,76,77, 78, 79, 80, 82, 99, 111, 112, 124, 127, 130, 146, 152, 165, 167, 169, 171, 199, 200, 202, 204, 214, 247, 248, 249, 254, 255, 263, 265, 269, 272, 273, 275, 280, 282, 286, 287, 290, 291, 294, 318, 319, 333, 334, 335, 336, 338, 343, 373, 378, 379, 380, 387, 388, 390, 391, 399, 401, 404, 416, 451, 477, 483, 501,502,505, 507 Spener, Sophia Magdalena geb. Martini 451 Spener, Susanna Catharina siehe Rechenberg, Susanna Catharina geb. Spener Spener, Susanna geb. Erhard 79, 255, 451 Spener, Wilhelm Ludwig 451 Sperlette de Montguyon, Jean 11, 114, 205 Spina, Johannes de 6 Spinoza, Baruch 3, 217, 218, 219, 426 Spira, François 470 Spon, Jacob 468 Sponheim, Jacob 485 Sprockhoff, Anna Elisabeth siehe Campe, Anna Elisabeth geb. Sprockhoff Sprockhoff, Bartholomaeus 98 Sprögel, Johann Heinrich 76 Städer, Maria Sabina siehe Diterich, Maria Sabina geb. Städer Stahl, Georg Ernst 166, 193, 195, 378, 453 Starck, Barbara geb. Michaelis 457, 460 Starck, Maria geb. Schencke 457 Starck, Sebastian Gottfried 81, 124, 125,128, 140, 199, 234, 261, 373, 403, 424, 457-464 Starck, Sebastian Tobias 457 Starcke, Christoph 393
Namenverzeichnis Statius, Martin 267, 507 Steenland, Sabina Freiin von, geb. von Morungen 428 Steffens, Marcus 373 Steinberg, Heinrich August 7, 8, 9, 215, 216, 465-467, 492 Steinberg, Johann 465 Steinberg, Johann Melchior 465 Steinberg, Juliana Elisabeth geb. Lincker 7, 465, 467 Steinberg, Sophie geb. Posth 465 Steinbrecher 332 Steinbrück, Christoph 65 Steinichen, Adam Heinrich 258 Stellfeld, Otto Friedrich 137 Stellmacher, Abraham 346 Stellmacher, Catharina Maria 346, 410 Stellmacher, Maria geb. Grähmer 346 Stephani, Daniel von 209 Sterky, Jeremias 25, 28, 500 Sternberger, Gottfried 457 Steube, Adam von 173 Stieff, Christian 308 Stieff, Daniel 406, 407, 412, 414 Stieglitz, Christoph Ludwig 291, 294, 295, 340 Stieler, Eleonora Elisabeth siehe Barckhusen, Eleonora Elisabeth geb. Stieler verw. Wurstschmid Stieler, Kaspar 150 Stiller, Anna Maria geb. Betz 336 Stiller, Christoph 336 Stillingfleet, Edward 228 Stisser, Wolfgang Melchior 416 Stockhausen, Hans Gottfried von 381 Stockhausen, Magdalena Sibylla von siehe Rau, Magdalena Sibylla geb. von Stockhausen Stolberg, Balthasar 261 Stolle, Gottlieb 305 Stoltze, Johann Gottlob 275, 318, 319, 323, 330 Stosch, Adolph Christoph 372, 373 Stosch, Bartholomaeus 492 Stosch, Susanna siehe Vorstius, Susanna geb. Stosch Stoschius, Frantz Heinrich 476, 482 Stoss, Martin 411 Stösser von Lilienfeld, Gottfried 418 Strahl d. J., Johann Samuel 394 Strahl, Johann Samuel 394 Strasburg, Johann Georg 71 Straßburg, Anna Elisabeth geb. Krause 20, 256 Straßburg, Catharina Elisabeth siehe Uhde, Catharina Elisabeth geb. Straßburg Straßburg, Christian 20, 256 Strebelow, Matthias 198 Stricker, Armgard Margaretha geb. Dehnin 394, 478 Stricker, August Reinhard 62
Stricker, Christoph 394, 478 Striepe, Eva Sibylle siehe Reinhard, Eva Sibylle geb. Striepe Strimesius, Samuel 264, 298, 299, 495, 499 Struppius, Joachim 437 Struve, Bartholomaeus 268 Struve, Georg Adam 89, 91 Struve, Gertrud siehe Lütkens, Gertrud geb. Struve Struve, Werthold Gottfried 89, 91 Strycker 285 Stryk, Samuel 132,193 Stuck, Anna Catharina siehe Zorn, Anna Catharina geb. Stuck Stuck, Christoph 506 Sturm, G. 69 Sturm, J. 225 Sturm, Johann Friedrich 9, 208, 373, 3 7 7 Sturm, Johann Sigmund von 473 Sultz, Johann Georg 85, 93, 143, 152 Süßmilch, Christoph 53 Süßmilch, Johann Peter 100, 101, 105, 194, 393 Swenberg, Olaus 460, 463 Sylm, Dorothea Elisabeth geb. Löschnitz 409 Sylm, Wilhelm 409 Sylvius, Frans de la Boe 161,184 Tabbert von Strahlenberg, Johann Philipp 149, 157 Tabing, Johannes 297, 299, 498 Tamm, Maria 435 Täte, Faithful 305 Tauler, Johann 319,341 Teichmann, Friedrich 73 Teichmann, Ursula siehe Blanckenberg, Ursula geb. Teichmann Teissier, Antoine 114,468-^473 Teissier, Jean-Jacques 469 Teissier, Susanne geb. Cambon 468 Tentzel, Wilhelm Ernst 44, 65, 189, 458, 463 Terwesten, Augustin 39 Terwesten, Elias 39 Tettau, von 68, 69 Tettau, Eva von 7 Teuber, Anna Catharina geb. Müller 349 Teuber, Christian 51, 90, 91, 142, 201, 349, 388, 400 Teuber, Samuel Christian 388, 389, 417 Teupelius, Martin 474 Textor, Johann Wolfgang 3 Theeuw, Catharina Sabina geb. Friese 428 Thering, Anna Maria geb. Westerfeld 129 Thering, Anna Regina siehe Schmiel, Anna Regina geb. Thering Thering, Benedikt Heinrich 474, 475, 477, 481 Thering, Catharina geb. Angerstein 474
557
Namenverzeichnis Thering, Dorothea geb. Krause 474, 475 Thering, Dorothea Sophia 475 Thering, Heinrich 474 Thering, Johann Lucas 129, 474, 475, 477, 481 Thering, Lucas Heinrich 100, 103, 245, 251, 257, 282, 316, 317, 321, 322, 328, 330, 388, 399, 417, 419, 420, 474-482 Thering, Maria Judith siehe Lüdecke, Maria Judith geb. Thering Thering, Regina Agatha geb. Schönebeck 328, 419, 420, 474, 475 Thering, Tobias 474, 475 Thering, Tobias Gottlieb 475 Thiele, Andreas Friedrich 292 Thilo, Adam 387 Thilo, Dorothea Elisabeth siehe Rodigast, Dorothea Elisabeth geb. Thilo Thilo, Valentin 396 Thomae, Elias 246 Thomas, Johann Friedrich 234 Thomasius, Christian 12, 14, 56, 106, 257, 313 Thomasius, Jacob 106, 109 Thormann, Michael Friedrich 194 Thou, Jacques Auguste de 469, 470 Thulemeier, Paul 495 Thurneisser zum Thum, Leonhard 48 Tichter, Anna siehe Cramer, Anna geb. Tichter Tiedemann, Jacob 290, 340, 347, 417, 419 Tieffenbach, Benedikt Reinhard 85 Tieffenbach, Johann Christian 125 Tieffenbach, Magdalena Sabina siehe Litzmann, Magdalena Sabina geb. Tieffenbach Tilly, François de 65 Tilly, Jean Baptiste Prache de 65 Timaeus von Güldenklee, Balthasar 161, 162 Titius, Elisabeth siehe Ursinus, Elisabeth geb. Titius Titius, Gerhard 386,474 Titz, Johann Peter 161 Toellner, Justinus 222, 223 Tögel, Jacob 152 Toland, John 31 Torcy, Marquis de 440 Tossanus d. Ä., Daniel 436 Trentsch, Christian 260 Trescho, Elisabeth geb. Witte 270 Treu, Christoph Jacob 196 Treviran, El. 362 Trew, Abdias 289 Triller, Daniel 252 Trimond d'Aiglun, Louis de 468 Tronchin, Louis 244 Troschke, Lucia Charlotta von, geb. von der Marwitz 350
Trüstedt, Anna geb. Berghauer siehe Gerresheim, Anna geb. Berghauer verw. Bernhard verw. Trüstedt Trüstedt, Paschasius 506 Tscherning, Andreas 161 Tscherning, Johann 39 Tuchtfeld, Victor Christoph 407, 408, 412 Turrettini, Jean Alphonse 35, 116,220 Uffenbach, Zacharias Conrad von 233, 244 Uhde, Albrecht Friedrich 104 Uhde, Andreas Christian 101, 420, 480 Uhde, Catharina Elisabeth geb. Straßburg 101, 104 Uhse, Erdmann 304 Umgelter, Christoph 39 Unger, Maria siehe Nethe, Maria geb. Unger Ungnad, Georg 501 Ungnad, Hieronymus 126, 127 Ursinus von Bär, Aemilia Margaretha, geb. von Bilderbeck 483, 484, 491 Ursinus von Bär, Anna Adelheid geb. von Huss 483, 492 Ursinus von Bär, Benjamin 9, 47, 65, 204, 214, 216, 264, 276, 467, 477, 483-492 Ursinus von Bär, Friedrich Heinrich 483 Ursinus von Bär, Johann Casimir 483 Ursinus, Benjamin 483 Ursinus, Christoph 139, 161 Ursinus, Elisabeth geb. Titius 483 Ursinus, Zacharias 483, 484 Valentini, Michael Bernhard 451, 453 Valentinus, Basilius 156 Varasseur, P. 239 Varenius, August 139 Vechner, Gersom 491, 495, 496 Vehr d. J„ Peter 139,386,350 Velde, Johann Peter van der 484 Velinx geb. Wiebeking 363 Velinx, D. B. 363 Venzky, Georg 110,310 Verbürg, Isaac 442, 449 Verneuil, Hz von 438 Vette, Eberhard 285 Viereck, Adam Otto von 424 Visé, Jean Donneau de 65 Vockerodt, Gottfried 193, 336, 351, 378 Vogeley, Jacob 426 Volck, Heinrich 310 Volckamer, Johann Georg 162 Volckmann, Gertrud geb. Wesenfeld 493, 498 Volckmann, Paul 22,23,24,28,84,134,297,298,299, 360, 365, 493-500 Vollgrad 246
Namenverzeichnis Voltaire, François-Marie Arouet gen. 32 Vorstius, Adolph 161 Vorstius, Friedrich Wilhelm 7 Vorstius, Johann 84, 87, 134, 138, 149 Vorstius, Susanna geb. Stosch 7 Vota, Carlo Mauritio 31, 239 Vrie, Theodor 238 Vulcanius, Bonaventura, gen. de Smit 443 Wachholtz, Georg Christoph von 488 Wachholtz, Juliana Eleonora von, geb. von Wrangel 488 Wächter, Christfried 229 Wächter, Johann Georg 424 Wagner, C. 12 Wagner, Friedrich 171,181 Wagner, Gabriel 193 Wagner, Gottfried 306 Wagner, Joachim 336 Wagner, R. 41 Wahl, Jacob 416 Wahrendorf, Johann 47, 215, 467 Wahrmund, Ursinus (Pseud.) siehe Göhl, Johann Daniel Wal, Nikolaus 233 Walch, Johann Georg 114 Wales, Friedrich Ludwig Prinz von 499 Wallin, Georg 234 Walter, Albrecht Ludwig 413 Walther 62,67 Walther, Elisabeth geb. Danies 411 Walther, Michael 415 Wancke, Anna Sophia gen. Fixelin 413 Wartenberg, Ernst Christian 82, 90, 199, 501-505 Wartenberg, Johann Casimir Gf von 263 Wartensleben, Alexander Hermann Gf von 367 Wäsmuth, Matthias 479 Wassenaer, Jacob van, Seigneur d'Obdam 65 Weber, Christoph Andreas 136 Weber, Gottfried 82, 92, 124, 139, 140, 143, 199, 202, 403,459, 501 Weber, Immanuel 454 Wedel, Anna Catharina von, geb. von der Marwitz 375 Wedel, Moritz von 214 Wedel, Rüdiger Christian von 254 Wedigen, Anna siehe Müller, Anna geb. Wedigen Wedigen, Anna Euphrosina geb. Cassel 327 Wedigen, Anna Magdalena siehe Reichenau, Anna Magdalena geb. Wedigen Wedigen, Georg Friedrich 383 Weding, Gottfried Germanus 326 Wegener, Georg 410 Wehse, Anna Martha siehe Cämmerer, Anna Martha geb. Wehse
Weichmann, Christian Friedrich 313 Weidenfelder, Lorenz 234 Weidenkopf, Georg Heinrich 139 Weidler, Johann Heinrich 226 Weidling, Christian 332 Weidner, Anna Maria Margaretha siehe Achenbach, Anna Maria Margaretha geb. Weidner Weidner, Johann Wilhelm 3 Weigel, Erhard 224, 246, 386 Weiland, Johann 193 Weiland, Sophia siehe Göhl, Sophia geb. Weiland Weiler 438 Weiler, Louysa Maria geb. Rhewend siehe Wolff, Louysa Maria geb. Rhewend verw. Weiler Weise, Anna Rosina siehe Luther, Anna Rosina geb. Weise Weise, Friedrich 443 Weise, Martin 19, 84, 90, 92, 96, 142, 162, 201, 390, 395, 400, 501, 503 Weise, Michael 246 Weiß, Catharina Dorothea siehe Horch, Catharina Dorothea geb. Weiß Weiß, Hans 48 Weiße, Peter 214 Wendessen, Clara Hedwig von siehe Blanckenberg, Clara Hedwig geb. von Wendessen Wendessen, Georg Wilhelm von 75 Wendler, Michael 316 Wendt, Christoph 308 Werenfels, Peter 228, 233 Werenfels, Samuel 219 Werkmeister, Martin 47 Werndli, Georg Heinrich 234 Werner, A. M. HO Werner, Joseph 39 Werner, Maria siehe Katsch, Maria von, geb. Werner Werner, Paul 39 Wernicke, Andreas 393 Wernicke, Valentin 99 Wernsdorf, Gottlieb 290 Wesenfeld, Arnold 498 Wesenfeld, Gertrud siehe Volckmann, Gertrud geb. Wesenfeld Wessel, Johann 48 Westarpf, Anna geb. Kramer 91, 142, 201, 400, 503 Westarpf, Johann 91, 142, 201, 400, 503 Westerfeld, Anna Maria siehe Thering, Anna Maria geb. Westerfeld Westermann, Nikolaus 234, 370, 424 Westerwaldt, Johann Georg 466 Wetstein, Johann Hendrik 56, 65 Whiston, Georg 234 Whiston d. Ä„ William 234
Namenverzeichnis Whiston d. }., William 234 Wichmann, Christian August 34 Wiedeburg, Christoph Tobias 99 Wiedeburg, Heinrich 98, 99, 474, 478 Wiedemann, Joachim Siegismund 382 Wiedemann, Rosina Elisabeth siehe Baumgarten, Rosina Elisabeth geb. Wiedemann Wiegensdorf, Gottfried 327 Wiese, Michael 388 Wilcke, Maria siehe Schmid, Maria geb. Wilcke Wilde 418 Wilde, Magdalena siehe Schnaderbach, Magdalena geb. Wilde Wildhagen, Caspar 267, 277, 283 Wilhelmi, Catharina Elisabeth siehe Rittner, Catharina Elisabeth geb. Wilhelmi Wilhelmi, Johann Gerlach 363 Wilhelmi, Margaretha geb. Cossel 385 Wilhelmi, Samuel 385 Wilke, Christoph 287, 293 Wilke, Johann Georg 457 Wilkins, David 234 Willich und Lottum, Johann Christoph Theodor Baron zu 115 Willich, Martin 165, 274, 458, 462 Willigen, Anna von der siehe Feust, Anna geb. von der Willigen Willmann, Anna geb. Braun 270 Willmann, Maria Magdalena siehe Brümmer, Maria Magdalena geb. Willmann Winckel, Catharina Elisabetha aus dem, geb. von Meyer 418 Winckel, Hans Georg aus dem 418 Winckelmann, Johann Joachim 39 Winckelmann, Maria Margaretha siehe Kirch, Maria Margaretha geb. Winckelmann Winckelmann, Matthias 222 Winckler, Johann Joseph 264, 507, 509 Winterfeld, Margarethe von siehe Löben, Margarethe von, geb. von Winterfeld Wippel, Johann Jacob 83, 147, 149, 152, 154, 158 Wippermann, Albert 89 Wißckemann, Jacob 300 Withof, Johannes Hildebrand 370 Witsius, Hermann 426 Witte, Elisabeth siehe Trescho, Elisabeth geb. Witte Wittich, Anna Louise von, geb. Ramler 176 Wobermin, Ursula Maria siehe Hacker, Ursula Maria geb. Wobermin Woide, Charles Godfrey 231 Wolf, Abraham 342 Wolf, Christian Samuel 460
Wolf, Johann Christoph 214, 233, 234 Wolff, Anna Sophia siehe Lütkens, Anna Sophia geb. Wolff Wolff, Balthasar 260 Wolff, Christian 147,225 Wolff, Ernst Ludwig 328 Wolff, Georg Conrad 96, 272, 395, 479 Wolff, Louysa Maria geb. Rhewend verw. Weiler 96, 272, 395, 479 Wolff, Maria geb. Hübner 328 Wolfgang, J. O. 110 Wolfgang, Wenzel von 61 Wolleb, Johannes 23, 24, 497, 498 Wöllendorff und Bismarck von 385 Wolzogen, Christoph Andreas 442 Woodward, Josias 207 Wrangel, Juliana Eleonora von siehe Wachholtz, Juliana Eleonora von, geb. von Wrangel Wulcovius, Bartholomaeus 389 Wulf, Anna siehe Lilien, Anna geb. Wulf Wulf, Elisabeth von siehe Berger, Elisabeth geb. von Wulf Wulf, Magnus von 45 Wulfen, von 306 Wülffer d. Ä„ Daniel 145 Wülffer d. ]., Daniel 145 Wurstschmid, Eleonora geb. Stieler siehe Barckhusen, Eleonora Elisabeth geb. Stieler verw. Wurstschmid Wurstschmid, Otto Christian 27 Württemberg, Eberhard 1. Hz von 459 Württemberg-Oels, Hz von 307 Wyttenbach, Daniel 497 York, Anna Hzn von siehe England und Schottland, Anna Kgn von, geb. Hzn von York Zarlang, Margaretha geb. Damerow 91, 141 Zarlang, Michael 91, 141 Zeidler, Melchior 58 Zeisen, Johann Leonhard 419 Zeitsmann, Anna Sophia siehe Michel, Anna Sophia geb. Zeitsmann Zeitz, Johann Georg 399, 401, 402, 403 Zemisch, Anna Elisabeth siehe Lochmann, Anna Elisabeth geb. Zemisch Zennisch, Justinus Wilhelm 482 Zetzkius, Jakob 161 Ziegenbalg, Bartholomäus 100, 234, 265, 266, 282,294 Ziegra, Konstantin 16 Zierenberg, Johann 184 Zierold, Johann Wilhelm 381, 502 Zinzendorf, Nikolaus Ludwig Gf von 171, 205 Zorn, Adolph Friedrich 506, 507
Namenverzeichnis Zorn, Anna Catharina geb. Stuck 506 Zorn, Anna Elisabeth siehe Porst, Anna Elisabeth geb. Zorn Zorn, Bartholomaeus 77, 410, 411 Zorn, Friedrich 84, 293, 294, 334, 506, 507, 508, 509 Zorn, Peter 234
Zorn, Ursula Elisabeth 411 Zorn, Ursula geb. Reetz 410 Zorn, Ursula Maria 506, 507 Zorn, Ursula Maria geb. Bernhard 293, 294, 346, 349, 506-510 Zwantzig, Zacharias 56, 61