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German Pages 54 [56] Year 1982
AKADEMIE D E R
LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN
D E R DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN R E P U B L I K
ARCHIV FÜR
GARTENBAU
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HEFT 4 • 1981 • BAND 29
Arch. Gartenbau, Berlin 29 (19S1) 4 S.
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139-1SK
Zeitschrift „Archiv lilr Gartenbau" Herausgeber: Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der Deutschen Demokratischen Bepublik D D E - 1080 Berlin, Krausenstraße 38/39 Verlag: Akademie-Verlag, DDK - 1080 Berlin, Leipziger Straße 3 - 4 Fernruf: 2 23 62 21 oder 2 23 62 29, Telex-Nr.: 11 44 20 Bank: Staatsbank der DDE, Berlin, Kto.-Nr.: 68 36-26-207 12. Chefredakteur: Prof. Dr sc. WÖLFGAKG FEHRMANK, Institut für Obstforschung Dresden-Pillnitz der AdL, D D R - 8057 Dresden, Pillnitzer Platz 2. Redaktionskollegium: Prof. Dr. sc.H.BOCHOW,Berlin; Dr. E. ENGEL, Großbeeren; Prof.Dr.sc.H. FRÖHLICH, Großbeeren; Prof. Dr. F. GÖHLKE, Großbeeren; Prof. Dr. sc. H.-G. KAUFMANN, Berlin; Prof. Dr. sc. H. KEGLEB, Aschersleben; Prof. Dr sc. Dr h. c. S. KRAMER (stellvertr. Chefredakteur), Berlin; Prof.em. Dr. so. H. BÜPPRECHT, Berlin; Prof. Dr. habll. G. STOLLE, Halle; Prof. Dr. sc. G. VOGEL, Berlin; Dr. sc. B. WEICHOLD, Quedlinburg; D r H ZIMMERMANN, N o s s e n .
Anschrift der Bedaktion: Institut für Obstforsihung Dresden-Pillnitz der AdL, „Archiv für Gartenbau", DDR - 8057 Dresden, Pillnitzer Platz 2. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1276 des Presseamtes beim Vorsitzenden deB Ministerrates der Deutschen Demokratischen Bepublik. ^ ^ G e s a m t h e r s t e l l u n g : VEB Druckerei „Gottfried Wilhelm Leibniz", D D E - 4450 Gräfenhainichen Erscheinungsweise: Die Zeitschrift „Archiv für Gartenbau" erscheint jährlich in einem Band mit 8 Heften. Das letzte Heft eines Bandes enthält Inhalte-, Autoren- und Sachverzeichnis. Bezugspreis eines Bandes 160,— M zuzüglich Versandspesen (Preis für die DDB 4 0 , - M). Preis je Heft 2 0 , - M (Preis für die D D E 5 , - M). Bestellnummer dieses Heftes 1039/29/4. Urheberrecht: Die Eechte über die in dieser Zeitschrift abgedruckten Arbeiten gehen ausschließlich an die Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der Deutschen Demokratischen Bepublik über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen bedarf der Genehmigung der Akademie, ausgenommen davon bleibt der Abdruck von Zusammenfassungen. Kein anderer Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. All rights reserved (including those of translation into foreign languages). No part of this issue, except the summaries, may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers. © 19S1 by Akademie-Verlag Printed in the German Democratic Republic. AN (KDV) 51 515
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Arch. Gartenbau, Berlin 29 (1981), H. 4, S. 139-148 Sektion Gartenbau der Humboldt-Universität zu Berlin
FRIEDERIKE KAUFMANN
Notwendigkeit und Möglichkeiten einer rationellen Spargelproduktion in der Deutschen Demokratischen Republik Eingang: 7. November 1980
Einleitung Mit steigendem Versorgungsniveau nehmen die Wünsche der Verbraucher nach einem breit strukturierten Gemüseangebot zu, das bei dem ständig wachsenden Verzehr von konzentrierten Nahrungsmitteln wegen seines spezifischen Inhaltsstoffgehaltes, seines Wohlgeschmacks sowie Wasser- und Ballaststoffreichtums als Regulator stoffwechselbedingten Erkrankungen des Menschen entgegenzuwirken vermag. Der Gemüseart Spargel kommt bei der Befriedigung des Kundenbedarfs traditionell eine große Bedeutung zu, betrug doch der Spargelverbrauch z. B. vor dem 2. Weltkrieg in Deutschland etwa 1 kg/Person und belief er sich in der Bundesrepublik Deutschland — gedeckt zu je etwa 50% durch Eigenaufkommen und Importe — im Jahre 1979 auf 1,2 kg/Kopf der Bevölkerung (—, 1980). Die hohe Nachfrage nach Spargel, die REINHOLD (1960) auf 1 bis 1,8 kg/Person für die Deutsche Demokratische Republik schätzte, ist zunehmend besser — entsprechend den volkswirtschaftlichen Möglichkeiten — zu befriedigen, weil Spargel eine „Schmeichelei des Gaumens" ist. Mit diesen Worten pries M. P. Cato im alten Rom in seinem Buch über den Landbau die später im deutschen Schrifttum als „Königin der Gemüse" bezeichnete Gemüseart. Wir wissen heute aus ernährungsphysiologischen Erkenntnissen, daß der Gehalt des Spargels an stickstoffhaltigen Substanzen, schwefelhaltigen ätherischen Ölen, Methylmercaptan und Vanillin, im Verein mit dem Mineralstoff-, Vitamin-, Wasser- und Rohfasergehalt die Nierentätigkeit fördert und dieses Gemüse zu einer gefragten Kost für Gesunde und Kranke macht. Der über einen Zeitraum von 5000 Jahren vom Menschen zunächst gesammelte und später — auf deutschem Boden nachweislich erstmalig vor 412 Jahren in Stuttgart — angebaute Spargel (in früherer Zeit Asparagus acutifolius, erst später A. officinalis), wird in der frischgemüsearmen Zeit des 1. Halbjahres erzeugt. Er trägt daher zur verbesserungsbedürftigen Frühgemüseversorgung bei. Seine gute Konserviereignung läßt auch eine ganzjährige Spargelversorgung zu. Vom 17. 9. bis 19. 9. 1980 fand an der Humboldt-Universität zu Berlin ein Internationales Symposium zur Spargelproduktion statt. Das vorliegende Heft enthält einige ausgewählte Beiträge, die auf dem Symposium vorgetragen wurden. Es soll mit dazu beitragen, den wiss.-techn. Fortschritt bei dieser für die Versorgung bedeutsamen Kultur zu fördern und ein artenreiches Frischgemüseangebot im 1. Halbjahr zu schaffen.
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Arch. Gartenbau, Bd. 29, H. 4
F. KAUFMANN, Rationelle Spargelproduktion in der DDR
140 Anbau und Aufkommensumfang
Die Partei- und Staatsführung unserer Republik fördert verstärkt — seit Ende der 50iger Jahre — die Aufkommenserhöhung bei Spargel aus den landwirtschaftlichen Produktionsbetrieben und von individuell genutzten Flächen sowie die wissenschaftliche Arbeit zu dieser Gemüseart. Die Entwicklungstendenzen im Anbauumfang sowie im staatlichen Aufkommen bei Spargel verdeutlichen den erfolgreichen Weg (Tabelle 1). Mit einer Spargelerntefläche von 2878 ha sowie Gesamtanbaufläche von 4103 ha im Jahre 1979 wurde die höchste Spargelanbaufläche seit Bestehen der Deutschen Demokratischen Republik und eine vergleichsweise ähnliche Anbauausdehnung wie z. B. in den Niederlanden (RANGE, 1977) erreicht. Spargel nimmt gegenwärtig etwa 7 % der Gemüseanbaufläche in den sozialistischen Landwirtschaftsbetrieben der Republik ein. Einem Spargelanbau in Gewächshäusern, wie er jüngst in den Niederlanden verstärkt begonnen wurde (für das Jahr 1980 wurden 14 ha geTabelle 1 Entwicklung der Erntefläche und des staatlichen Aufkommens bei Spargel in der D D R im Zeitraum ab 1972 Jahr
Erntefläche (soz. Betriebe) ha rel.
staatliches Aufkommen kt. rel.
1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979
1561 1584 1699 1751 2014 2288 2616 2878
2,9 3,3 3,2 3,4 3,8 4,4 5,0 4,5*
100 102 109 112 129 147 168 184
100 114 110 117 131 152 172 155
* nur - 30.6.
plant (—, 1980)) sowie eine Spargeltreiberei unter Folie oder Stallmistbedeckung bzw. in Frühbeetkästen gibt es in der D D R bisher nicht. Energie — und arbeitswirtschaftliche sowie Rohstoffprobleme stehen diesen Verfahren bei der vergleichsweise zu anderen Gemüsearten geringeren Flächenleistung entgegen. Mit den 5000 t staatlichem Aufkommen konnten etwa 0,3 kg dieser Gemüseart/Kopf zur Verfügung gestellt werden. Die Spargelimporte sind sehr gering, während aber der Selbstversorgeranbau vor allem in traditionellen Spargelanbaugebieten der Bezirke Magdeburg, Potsdam, Cottbus, Erfurt bedeutend zur Bedarfsbefriedigung beiträgt und schätzungsweise 0,1 kg/Person ausmacht. Deshalb kommt der weiteren raschen Erhöhung der Spargelproduktion in der D D R und anderen sozialistischen Staaten (ALADZAJKOV, 1975, ATABEKJAN,
1970, ERDEI, 1965, JACKOWSKA, 1966, L E N K I E -
WICZ, 1967) eine hohe Bedeutung für eine verbesserte Relation von Angebot und Nachfrage bei Spargel in unserer Republik zu.
Archiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 4, 1981
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Wege zur besseren Bedarfsbefriedigung Die bessere Bedarfsbefriedigung ist auf den folgenden zwei Wegen zu erreichen (RIEDEL, 1980). Erstens ist für die Spargelversorgung der Ballungsgebiete sowie der Verarbeitungsindustrie die bewährte Konzentration der Spargelanbauflächen auf günstigen Standorten fortzusetzen. Zweitens muß für die verbesserte Bedarfsdeckung in den Territorien die dezentralisierte Produktion weiter genutzt werden. Dabei ist die Eigenversorgung der Bezirke zu sichern, um die überbezirklichen Warenbewegungen von Frischgemüse zu reduzieren. Die stärkere Nutzung der örtlichen Reserven für die Erhöhung des Beitrages der einzelnen Gemeinden zur Spargelversorgung ist erforderlich. Die Konzentration der Spargelproduktion in den sozialistischen Landwirtschaftsbetrieben der Bezirke hatte im Jahre 1979 den in Abbildung 1 dargestellten Stand erreicht. Aufbauend auf jahrzehntelangen Erfahrungen im Spargelanbau in den Kreisen Gardelegen, Haldensleben, Tangerhütte, Zerbst, Klötze, Osterburg des Bezirkes Magdeburg, der Kreise Potsdam, Brandenburg, Königswusterhausen, Kyritz, Neuruppin, Wittstock, Gransee des Bezirkes Potsdam sowie der Kreise Cottbus, Calau und Lübben des Bezirkes Cottbus, lagen etwa 5 0 % der Spargelerntefläche des Jahres 1979 auf den leichten bis mittleren Böden dieser Territorien. Die höchsten betrieblichen Anbaukonzentrationen erreichen gegenwärtig einen Umfang von 41 ha Bleichspargel sowie 100 ha Grünspargel. Beide Spargelanbauformen existieren nebeneinander in der Republik. Stellten Ende der 50iger J a h r e der bis 11 ha umfassende Grünspargelanbau im V E G Domnitz/ Saalkreis, in der L P G Erxleben, Krs. Osterburg, in der L P G Schildau, Krs. Torgau,
A b b . 1 Spargelanbaufläche 1979 nach Bezirken 11*
F. KAUFMANN, Rationelle Spargelproduktion in der D D R
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oder in der LPG Falkenhain, Krs. Luckau, noch eine Pioniertat für die Einbürgerung dieser neuen Gemüseart in unserer Republik dar, so beläuft sich gegenwärtig die Grünspargelerntefläche schätzungsweise auf 710 ha, das entspricht etwa einem Viertel der Spargelertragsfläche (AUTORENKOLLEKTIV, 1980). Trotzdem erfordert auch jetzt die Anlage größerer Grünspargelflächen besonders in traditionellen Bleichspargelanbaugebieten, wie in den Kreisen Tangerhütte, Langensalza, Perleberg oder Potsdam ein hohes Engagement der landwirtschaftlichen Produktionsbetriebe, des Handels sowie der Verarbeitung, das staatlicherseits eine noch größere Förderung erhalten sollte. In einigen Betrieben konnten auf der Grundlage teilmechanisierter Ernteverfahren beachtliche Anbaukonzentrationen erreicht werden (Tabelle 2), die z. T. ein Mehrfaches der technologischen Grundeinheit von 20 ha betragen. Tabelle 2 Beispiele für bedeutende Anbaukonzentrationen bei Grünspargel in der D D R Betrieb
Bezirk
Anbaufläche ha
LPG KAP LPG LPG LPG LPG LPG LPG LPG LPG KAP VEG LPG LPG
Dresden Dresden Dresden Halle Halle Leipzig Leipzig Magdeburg Magdeburg
80 100 42 35 22 25 22 50 25
(P) Lampertswalde Kanalgebiete Riesa (P) Weigersdorf (P) Thießen Löbnitzgemüse Micheln (P) Staucha (P) Schildau (P) Calvörde (P) Isterbies Wartenberg Berlin (0) Werneuchen (P) Elmenhorst (P) Bad Tennstedt
Berlin Frankfurt/Oder Rostock Erfurt
30 25 25 25
Weiterentwicklung des Produktionsverfahrens Spargel Parallel zu dieser Entwicklung wurde die Forschung in unserer Republik seit Beginn nur zum Grünspargel (mit Ausnahme der Neuzüchtung) durchgeführt. Die Gründe für die intensivere Forschungs- und Überleitungsarbeit zu Grünspargel im Vergleich zu Bleichspargel liegen auf der Grundlage international guter Erfahrungen mit einem parallelen Angebot beider Anbauformen (z. B. in Frankreich und in den USA bei 1,0 bis 1,2 kg Prokopfverbrauch) in den arbeits- und ernährungswirtschaftlichen V o r z ü g e n d e s u n g e b l e i c h t e n S p a r g e l s (KAUFMANN, SCHABFF, W E I T , 1 9 7 4 ) . D e r W e g -
fall des Häufeins, Freilegens der Stangen sowie des Glättens der Dämme beim Grünspargel führt trotz des höheren Sortieraufwandes infolge geringerer Stangenmasse zu einer Senkung des Handarbeitszeitbedarfes von 45% gegenüber dem Bleichspargel bei einer Erntemenge von 30 dt/ha (Tabelle 3). Teilmechanisierte Ernte- und Auf bereitungsverfahren sowie eine der Erntetechnik gut angepaßte Technologie reduzieren den Aufwand an lebendiger Arbeit für die Ernte und Aufbereitung bei gleichzeitiger Erleichterung der Arbeitsschwere weiter bis auf 30%, das entspricht 13,3 AKh/dt, im
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Tabelle 3 Arbeitszeitbedarf/ha für E r n t e und Sortierung bei 30 d t / E r t r a g Arbeitsverfahren
AKh/ha
Grünspargel/Handernte und Handsortierung 720 Grünspargel/Erntewagen und Verleseband 520 Grünspargel/Erntewagen bei Einhaltung bestimmter technologischer P a r a m e t e r und Verleseband 400 Bleichspargel/Handernte 1320
AKh/dt
24 17
13,3 44
Vergleich zum weißen Spargel. 8 5 % des Gesamtarbeitszeitbedarfes verursachen beim Spargel aber die Prozeßabschnitte Ernte und Aufbereitung. Eine weitere Senkung des Handarbeitszeitbedarfes wird gegenwärtig durch das Ausarbeiten einer weniger komplizierten Sortiervorschrift vorbereitet. Das Reduzieren des Handarbeitszeitbedarfes unter 13 AKh/dt macht vollmechanisierte Ernte- und Aufbereitungsverfahren notwendig (Abb. 2), zu denen in der D D R erste Arbeiten durchgeführt wurden 20 Akh/ha t5
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Abb. 2 Akh/dt bei Teil- und vollmechanisierter E r n t e — Durchführung bei Sc 15 bis 90 dt/ha E r t r a g (LEUSCHNER, 1975) E W = Erntewagen, E M = E r n t e maschine, D = Erntedurchgang
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EMse/ektir D-50
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20
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30 40 J,V Spargelertrag
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70
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dt/taX
(WIESNEE, 1980). Bei der Neupflanzung von konzentrierten Grünspargelanbauflächen sind daher zur vollen Nutzung des modernen Produktionsverfahrens die langfristige Auswahl und Vorbereitung für den Maschineneinsatz gut geeigneter Ackerflächen, Gewinnung und Schulung von Arbeitskräften für die Planung, Ernte und Aufbereitung, ein auf den transportempfindlichen Grünspargel abgestimmtes Vertriebssystem (KAUFMANN, STRESOW, 1978) (Abb. 3) sowie entsprechende vertragliche Regelungen mit der verarbeitenden Industrie zu gewährleisten. Die höhere Arbeitsproduktivität bei Grünspargel sowie das Reduzieren von Schwerarbeit auf körperlich leichte Arbeit bei Einsatz des Spargelerntekopplungswagens ermöglichen steigende Spargelanbauflächen und -aufkommen.
F. KAUFMANN, Bationelle Spargelproduktion in der DDR
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ITTI Lagerung nach ferkaufsbedingungen | [ f/orma/iogerung •j Kühffagerung
Schrumpffofie
Schrumpffo/ie oben offen
perforierte Bund in Fo/ienbeufef Protexan gefouchf
1iL
Bund zur ffö/ffe in Profexan gefouchf
Bund nicht gefouchf
Abb. 3 Schwundverluste bei verschieden verpacktem und gelagertem Grünspargel (KAUFMANN/STRESOW, 1 9 7 8 )
S c h w e r p u n k t a u f g a b e n bei Spargel Eine wichtige Aufgabe ist die Ertragssteigerung bei Spargel. Insbesondere durch die erheblichen Neu- u n d E r s a t z p f l a n z u n g e n in den letzten J a h r e n , die in Abbildung 1 am Anteil der 1- und 2jährigen Anlagen in den spargelproduzierenden Bezirken zum Ausdruck k o m m t u n d im J a h r e 1979 3 0 % der Spargelanbaufläche betrug, befinden sich viele Spargelanbauflächen im S t a d i u m des ansteigenden Ertrages. I n diesem Alter bringen die Anlagen n u r bis 7 0 % des Vollertrages. J e d o c h ist die Ertragsdifferenziertheit zwischen den Betrieben mit ähnlichen Anbaubedingungen beim Spargel noch zu hoch u n d bildet bei Ü b e r w i n d u n g eine erhebliche Grundlage f ü r die Aufkommenserhöhung. Diesem Anliegen dient die im J a h r e 1973 gegründete Sozialistische Arbeitsgemeinschaft „Spargel" der Forschungskooperationsgemeinschaft „Gemüsew i r t s c h a f t " u n t e r L e i t u n g des Vorsitzenden der L P G Calvörde, K r s . T a n g e r h ü t t e , einem Betrieb, der über 50 ha Grün- u n d Bleichspargel produziert. Zur besseren Beherrschung der Großproduktion sind die S c h w e r p u n k t e der Produktionskontrolle neben Arbeitsgängen in der produktionsvorbereitenden Phase die Qualität der J u n g p f l a n z e n , alle Arbeiten bei der P f l a n z u n g (einschl. Pflanzdichte), die e x a k t e D u r c h f ü h r u n g der P f l a n z e n s c h u t z m a ß n a h m e n , die laufende Bestandsüberwachung u n d verlustarme E r n t e ( N Ü R N B E R G , 1978) (Abb. 4). I n der pflanzenbaulichen Forschung zur E r t r a g s e r h ö h u n g ist der Wechselwirkung von Boden, D ü n g u n g u n d Wasser bei verschiedener Pflanzdichte bzw. Massebildung
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Abb. 4 Ablaufprinzip und Schwerpunkte der Produktionskontrolle in der I. u n d I I . P r o d u k t i o n s s t u f e b i s z u r E r n t e (NÜRNBERG, 1 9 7 8 )
je Flächeneinheit sowie dem Wachstumsregulatoreneinsatz zur Beeinflussung des Samenansatzes, des Austriebes sowie des Kopfschlusses besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Ein höheres Spargelangebot von der Flächeneinheit ist auch durch die Herstellung hochwertiger Spargelkonserven aus dem gegenwärtig nicht TGL-gerechten Teil des Ertrages, der z. Zt. bis 20% der Erntemenge beträgt und bei zukünftigen vollmechanisierten Ernteverfahren weiter ansteigt, zu erreichen. Von den Forschungs- und Entwicklungsstellen der gemüseverarbeitenden Industrie wurden in diesem Jahr ansprechende Sterilkonserven und Fertiggerichte aus C-Ware, Suppenspargel, Spargelabschnitten und den sog. Strippen vorgestellt, die es gilt, in die laufende Produktion zu überführen. Ein konzentrierter Anfall dieses Erntegutes ist zur Einrichtung entsprechender Verarbeitungslinien Voraussetzung. Der Einführung verschiedener Spargelsorten kommt für die Aufkommenserhöhung bei sinkenden Kosten hohe Bedeutung zu, wie das Beispiel der Niederlande zeigt. B O O N E N berichtete im Jahre 1977 (nach R A N G E , 1977), daß durch die weitgehende Einführung der Sorten „Limburgia" und „Limbras" anstelle von „Ruhm von Braunschweig" sich der Durchschnittsertrag/ha von 35 dt im Jahre 1960 auf 50 dt/ha
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F. KAUPMANN, Rationelle Spargelproduktion in der D D R
im J a h r e 1975 erhöhte u n d durch den A n b a u männlicher Sorten, wie der B R D - S o r t e „Lukullus", ein weiteres Ansteigen der E r t r ä g e auf 80 d t / h a erwartet wird. Aus unseren Zuchtarbeiten an männlichen S t ä m m e n sowie zur Polyploidisierung werden ebenfalls ertragsfähigere Spargelsorten e r w a r t e t . Z u n e h m e n d e Aufmerksamkeit gilt es im Spargelanbau unserer Republik, dem Fusarium- u n d Virusbefall zu widmen. Zur Befallsminderung mit F u s a r i u m a r t e n ist eine T a u c h b e h a n d l u n g der J u n g p f l a n z e n zu empfehlen. WEISSENFELS U. a. (1976) f a n d e n den hohen Virusverseuchungsgrad von durchschnittlich 67° 0 an den u n t e r s u c h t e n Spargelpflanzen. Sie fordern zur Virusbekämpfung, daß Samenvermehrungen n u r a n frei von s a m e n ü b e r t r a g b a r e m Spargel — Virus — 2 Beständen erfolgen d ü r f e n u n d eine B l a t t l a u s b e k ä m p f u n g in den J u n g a n l a g e n d u r c h z u f ü h r e n ist. Noch einen letzten Gedanken, wie der volkswirtschaftliche N u t z e n der 4000 ha L N , die gegenwärtig der Spargelprcdutkion dienen u n d sich weiter vergrößern werden, zu erhöhen ist. Von den 400 bis 700 d t / h a oberirdischer Frischmasse, die jährlich je nach Alter der Anlagen gebildet werden, dienen n u r etwa 4 bis 5 % der menschlichen E r n ä h rung. Die restlichen beachtlichen Mengen h a b e n im H e r b s t einen beachtlichen F u t t e r wert, wie die Tabelle 4 zeigt. Erstmalig w u r d e im J a h r e 1976 im Kreis Zerbst k u r z gehäckseltes Spargelkraut mit 8 % den Pellets f ü r die R i n d e r f ü t t e r u n g zugesetzt u n d mit Erfolg v e r f ü t t e r t . Die hohen T r o c k e n t e m p e r a t u r e n t ö t e n die Schaderreger ab. Gegenüber dem bisher g e h a n d h a b t e n Verbrennen oder Verkippen des Spargelkrautcs stellt die V e r f ü t t e r u n g eine wesentlich rationellere Verwendung dar. Tabelle 4 Kennzahlen des Futterwertes von Spargelkraut Angaben bezogen auf TS verdauliches EnergieRohprotein konzeng/kg tration EFr/kg Spargelkraut
Verdauliehkeit der Energie
in d. Originalsubstanz P E Q verdauliches EFr/kg Rohprotein
80
450
58
178
21
120
72
417
53
173
19
108
Rohrglanzgras 1. Schnitt 100 kg N/ha Ende Rispen schieben
Blaue Luzerne 1. Schnitt 110 431 55 255 62 101 Ende der Blüte Pelletierung des Spargelkrautes — erstmalig im Jahre 1976 erfolgt. — durch hohe Trocknungstemperaturen werden Schaderreger abgetötet. — Beseitigung des bitteren Geschmackes und damit der Aufnahmehemmung bei der Rinderfütterung. Verarbeitung Spargelkraut, kurz gehäckselt, wird bei der Strohpelletierung als Zusatz zu den Strohpellets verwendet. Pelletzusammensetzung 8% Spargelkraut 2% Mineralstoffgemisch für Rinder 3% Stroh 25% Getreideschrot 2 % Harnstoff
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Archiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 4, 1981
Zusammenfassung Der Spargelanbau in der Deutschen Demokratischen Republik hat dank der Förderung durch die Partei- und Staatsführung eine gute Entwicklung genommen. Die bewährte Konzentration der Spargelproduktion auf günstigen Standorten zur Versorgung der Ballungsgebiete und Verarbeitungsindustrie sowie die dezentralisierte Produktion zur verbesserten Spargelversorgung der Territorien bei weitgehendem Sichern der Eigenversorgung der Bezirke sind rieben der notwendigen Ertragserhöhung und Überwindung der Ertragsdifferenziertheit zwischen den Betrieben die wichtigsten Wege zur Befriedigung der Verbraucherwünsche bei Spargel weitgehend aus dem eigenen Aufkommen. Das moderne Produktionsverfahren Grünspargel ist für den feldmäßigen Anbau besonders zu bevorzugen.
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Summary Title of the paper: Necessities and possibilities of rational asparagus production in the G D R Asparagus production in the GDR has greatly improved due to a general promotion policy. The most important tasks in increasing asparagüs production for the purpose of largely meeting the consumer wishes are — concentration of production in suitable locations for supplying population centres and the processing industry with asparagus, — decentralized production for improved supply of all regions with asparagus ensuring simultaneously almost complete self-sufficiency of the counties, — yield increase to the required amount, and — elimination of yield differentiation between farms. The modern technique of green asparagus production should be preferred in field production.
F . KAUFMANN, Kationelle Spargelproduktion in der D D R
148
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Arch. Gartenbau, Berlin 29 (1981), H. 4, S. 149-157 Sektion Gartenbau der Humboldt-Universität zu Berlin THOMAS G E I S S L E E
Zur Nährstoffversorgung von Spargel durch Mineraldüngung Eingang: 7. November 1980
Die weitere Intensivierung der Pflanzenproduktion sowie die Verbesserung der Materialökonomie erfordern den Einsatz der mit hohem Aufwand zur Verfügung gestellten Mineraldünger nach wissenschaftlich begründeten, objektiv feststellbaren Kriterien, um hohe Erträge in guter Qualität mit effektiver Verwertung der eingesetzten Dünger zu erzielen. Auf der Grundlage einer Gemeinschaftsarbeit von Wissenschaftlern und erfahrenen Praktikern wurde deshalb in der D D R das EDV-Düngungsprojekt entwickelt, das den neuesten Stand der Erkenntnisse auf diesem Gebiet umfassend berücksichtigt. Nach mehrjährigen Erfahrungen auf diesem Gebiet in der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion wurde eine neue Generation dieses Düngungsprojekts entwickelt, das EDV-Düngungsprojekt D S 79, das jetzt in der Praxis zum Einsatz kommt. Erstmalig ist es damit möglich, auch den Düngerbedarf (sowohl für mineralische wie organische Düngung als auch für Mikronährstoffe) für alle wichtigen Freilandgemüsearten zu berechnen. Die Höhe des Düngerbedarfs in der Feldgemüseproduktion wird im EDV-Düngungsprojekt D S 79 für N, P, K und Mg nach Bilanzgleichungen (Abb. 1) nach dem Prinzip der „ertragsbezogenen Düngung" berechnet (GEISSLER, GEYER, 1976). Dabei werden neben dem ertragsabhängigen Nährstoffentzug auch die Nährstoffausnutzung und der Nährstoffgehalt des Bodens bei P, K und Mg sowie die Nährstoffzufuhr aus anderen Quellen berücksichtigt. Die Düngerzufuhr soll jedoch nicht nur den Ertrag der unmittelbar folgenden Frucht unter Beachtung ihres Verwendungszweckes (z. B . für Lagerung, Verarbeitung usw.) positiv beeinflussen, sondern auch den Nährstoffgehalt des Bodens in einen Bereich bringen bzw. darin halten, der die günstigsten Voraussetzungen für die Ertragsbildung der später folgenden Fruchtarten, oft nicht Gemüse, besitzt. Deshalb ist auch die Fruchtfolgegestaltung zu beachten. Die Kalkung erfolgt auf der Grundlage der Bodenuntersuchungsergebnisse. Bei der Berechnung der Kalkgaben werden die Bodenart, der Gehalt an organischer Substanz im Boden sowie die angebaute Fruchtart berücksichtigt. In die Mikronährstoffdüngungsempfehlungen gehen die bodenbezogenen Faktoren, wie pflanzenverfügbarer Mikronährstoffgehalt, Bodenreaktion und Gehalt an organischer Substanz und die fruchtartenabhängige Mikronährstoffbedürftigkeit der Pflanzen ein. Bei der Einbeziehung von Spargel in dieses Düngungssystem sind einige Besonderheiten zu beachten. Ein nicht unerheblicher Teil der aufgenommenen Nährstoffe
150
TH. GEISSLER, Nährstoff Versorgung von Spargel
(N, P, K, Mg) kg\ha= a - £• A + b — OD-S £
=geplanter
a
=(N,
A
=Faktor
für art- bzw. standortspezifisches
Aneignungsvermögen
b
=kg/ha
Zuschlag
bzw. Nährstoffzustand
OD=im S
Marktertrag
in dt/ha
P, K, Mg) Entzug in kg/dt
(abhängig
Anwendungsjahr
von Gemüseart
eingesetzter organischer
=Mineraldüngeräquivalent
des organischen
Düngestoff
Düngestoffs
des
Bodens)
in dt/ha
in kg/dt
Frischmasse
A b b . 1 Berechnungsformel f ü r die ertragsbezogene Düngung von N, P, K , Mg bei Gemüse
wird zunächst im Wurzelstock der Pflanze gespeichert u n d findet sich nicht im N ä h r stoffgehalt der oberirdischen Pflanzensubstanz wieder, der in der Regel den Nährstoffentzugsbestimmungen zugrunde gelegt wird. Noch geringer ist der Anteil der aufgenommenen Nährstoffe, der sich im E r n t e p r o d u k t befindet. I n diesbezüglichen Untersuchungen von K A U F M A N N U. K A U F M A N N , 1967, wurden bei Grünspargelpflanzen im 1. bis 6. S t a n d j a h r durch Ausgrabungen mit Grubenabmessungen 0,5 m X0.5 m X 0 , 5 m die gebildete Wurzelmasse je Pflanze bestimmt. D u r c h ergänzende P r o b e g r a b u n g e n bis 1 m wurde der hierbei nicht erfaßte Wurzelanteil ermittelt, der bei 5 bis 1 0 % lag. Bei einer jährlichen Gesamtfrischmassenproduktion von 400 bis 700 d t / h a entfielen auf die oberirdische Pflanzenmasse n u r 10,2 bis 2 5 , 3 % ; die als M a r k t p r o d u k t geernteten Spargelstangen machten sogar nur 4 bis 5 % aus. D a s bedeutet, d a ß von den im L a u f e einer Vegetationsperiode insgesamt aufgenommenen N ä h r s t o f f e n (Abb. 2) in ertragsfähigen Anlagen 60 bis 9 0 % , bei J u n g a n l a g e n bis zu 5 0 % im Wurzelstock zu finden sind. Zwischen der Gesamtfrischmassenproduktion u n d der N ä h r s t o f f a u f n a h m e k o n n t e n regressionsanalytisch hochsignifikante Beziehungen nachgewiesen werden (außer bei Mg, f ü r das die Untersuchungsbreite nicht ausreichte). Gesamtfrischmasse dt/ha
Nährstoffaufnahme N
P
K
in kg/ha
Ca
Mg
Pflanzjahr
32
16
2
12
5
2. 4. 5. 6.
79
39 103 154 156
4
32 103 161 207
14 62 88 U9
Standjahr Standjahr Standjahr Standjahr
454 647 737
21 18 28
0,5
4 8 13 n. b.
A b b . 2 Jährlicher Nährstoffentzug von Spargelpflanzen verschiedenen Alters
Geht m a n von dem Prinzip aus, d a ß durch eine Mineraldüngung der N ä h r s t o f f e n t z u g durch die Pflanzen zuzüglich der unvermeidlichen Verluste durch Auswaschung, Immobilisation usw. ausgeglichen werden muß, um einen ausreichenden Nährstoffvorrat im Boden als wesentliches K r i t e r i u m der B o d e n f r u c h t b a r k e i t aufrechtzuerhalten, so m ü ß t e m a n die Gesamtbiomasseproduktion der Spargelpflanzen zugrunde
151
Arohiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 4, 1981
legen. Deren Erfassung ist jedoch mit sehr hohem Arbeitsaufwand verknüpft, so daß die Einschätzung der Pflanzenleistung in der Regel nur über die Höhe des Marktertrages als stets bekannter Größe erfolgen kann. Analog zu den bei anderen Gemüsearten im D S 79 getroffenen Festlegungen wird deshalb auch zu Spargel als Führungsgröße für die Bemessung der Düngerhöhe der Marktertrag genommen, obwohl dieser im Einzelfall stärkeren Schwankungen als die Biomasseproduktion unterliegt. Durch den Charakter als mehrjährige Dauerkultur und das Speichervermögen der Wurzeln gleichen sich die jährlichen Schwankungen jedoch weitgehend aus, so daß innerhalb eines bestimmten Ertragsbereiches (20 bis 60 dt/ha) mit einer durchschnittlichen Beziehung von Marktertrag und Nährstoffbedürftigkeit gerechnet werden kann. In Auswertung der eigenen Untersuchungen sowie der in der Literatur gefundenen Werte ( S C H W I E K Z , 1973) wurden so Nährstoffentzugskoeffizienten in kg/dt Marktertrag errechnet (Abb. 3). Das Nährstoffausnutzungsvermögen ist bei Spargel aufErtragsbereich
20 ...
60
dt/ha N
Aneignungsfaktor
A
K
Ertragsanlagen
1,2
1A
Junganlagen
1,2
1,7 1,4
3,0
0,8
a
(kg/dt
Marktertrag)
Zuschlag
je nach
stoffversorgung b
Mg übr. Böd.
S+IS
Entzugskoeffizient
Bodens
P
1,25
S+IS übr.
1,1
1,25
1,1
1,25
1,4
1,25
5,5
Böd.
0.35
Nährdes
(kg/ha)
Düngungsgruppe
f + 2
Düngungsgruppe
3
15
50
20
Düngungsgruppe
4
70
17
60
25
Düngungsgruppe
5
25
85
35
A b b . 3 D ü n g u n g a p a r a m e t e r für S p a r g e l n a c h d e m D S 7 9
grund seines gut entwickelten und tiefreichenden Wurzelsystems verhältnismäßig gut und nimmt bei älteren Pflanzen noch zu. Ferner sind noch Zuschläge bei schlechtem Nährstoffversorgungszustand des Bodens für P, K und Mg zu berücksichtigen, für N gelten sie für humusarme Böden. Welche durch Düngung zuzuführenden Nährstoffmengen sich aus den genannten Parametern ergeben, ist für die Düngungsgruppe 1 + 2 aus folgendem Nomogramm zu ersehen (Abb. 4). Erfolgt eine organische Düngung, so sind von diesen Mengen noch deren Mineraldüngeräquivalente abzuziehen, die beispielsweise für Stallmist mit durchschnittlich 14 kg N, 7 kg P, 29 kg K , 5 kg Mg je 100 dt angenommen werden können. Ein Rechenbeispiel soll das verdeutlichen. Für eine Ertragsanlage, die jährlich etwa 40 dt/ha bringt, auf IS steht und 300 dt/ha Stallmist erhalten hat, wären folgende Mineraldüngermengen zur Aufrechterhaltung des gegebenen Nährstoffzustandes im Boden bei Düngungsgruppe 1 + 2 erforderlich: N: P:
214 45
— 42 170 kg/ha —21 ÄS 24 kg/ha
K: Mg:
275 - 8 7 ^ 1 9 0 kg/ha 17,5-15^ 0 kg/ha
152
TH. GEISSLER, Nährstoffversorgung von Spargel
geplanter Erfrag
(n. TCi)
Für nicht ertragsfähige Junganlagen wird bei dieser Berechnungsweise der Mindestertrag von 20 dt/ha eingesetzt. Eine Kalkung erfolgt ertragsunabhängig nach dem festgestellten pH-Wert, wobei dieser entsprechend den Bodenbedingungen möglichst im neutralen bis alkalischen Bereich liegen sollte, d. h. auf S u. IS nicht unter 6,0, auf S L u. sL zwischen 6,5 und 7,0, auf L nicht unter 7,0. Angaben über eine besondere Mikronährstoffbedürftigkeit wurden unter mitteleuropäischen Bedingungen bisher noch nicht gemacht, doch sollten in mehrjährigen Abständen Analysen durchgeführt werden, um eventuellen Mangelerscheinungen vorbeugen zu können. Die nach dem genannten Berechnungsmodus ermittelten Düngerhöhen stehen in hinreichender Übereinstimmung mit der Mehrzahl der in der Literatur genannten Düngungsempfehlungen. Davon abweichende Ergebnisse, z. B . die von H A B T M A U . WTXCHNER, 1979, die trotz sehr hoher Erträge mit nur 100 kg N/ha die besten Ergebnisse erzielten, können eventuell auf die unterschiedliche Höhe der Einzelgaben zurückgeführt werden. Auch in unseren Untersuchungen zeigte sich, daß nicht mehr als 100 kg N/ha auf einmal gegeben werden sollte; höhere N-Mengen also auf mehrere Teilgaben aufgeteilt werden müssen. Neben der Düngungshöhe sind die Termine der Düngerausbringung entscheidend für die Effektivität der Düngung. Zu keinem Zeitpunkt der Pflanzenentwicklung darf
Archiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 4, 1981
A b b . 5 Verlauf der N ä h r s t o f f a u f n a h m e von Spargel im P f l a n z j a h r (nach
153
K A U F M A N N U.
KAUF-
MANN, 1967).
A b b . 6 Verlauf der N ä h r s t o f f a u f n a h m e von 7 jährigen Grünspargelpflanzen (nach KAUFMANN,
1967).
K A U F M A N N U.
TH. GEISSLER, Nährstoffversorgung von Spargel
154
die Nährstoffversorgung als wachstumsbegrenzender F a k t o r a u f t r e t e n . Die Erzielung von Höchsterträgen guter Qualität u n d ein effektiver Düngereinsatz ist n u r möglich, wenn es gelingt, die N ä h r s t o f f z u f u h r dem Bedarf der Pflanze auch zeitlich anzupassen. Aus Abb. 5 u n d 6 ist der zeitliche Verlauf der N ä h r s t o f f a u f n a h m e bei einer J u n g - u n d einer Ertragsanlage bei Grünspargel zu ersehen (KAUFMANN U. KAUFMANN, 1967). D a r a u s ergibt sich deutlich, d a ß bei ersterer die H a u p t n ä h r s t o f f a u f n a h m e , der Substanzproduktion folgend, im August/September, bei letzterer im J u n i / J u l i erfolgt. Da der Spargelanbau vorwiegend auf Böden mit geringerem Sorptionsvermögen durchgeführt wird, folgt daraus f ü r die P K M g - D ü n g u n g als zweckmäßiger D ü n g u n g s t e r m i n das F r ü h j a h r , u m die Auswaschungs- bzw. Festlegungsrate möglichst gering zu halten, w ä h r e n d eine gegebenenfalls erforderliche K a l k u n g im H e r b s t a m zweckmäßigsten ist. Hinsichtlich der Termine der N-Düngung sind von den verschiedenen Autoren sehr unterschiedliche Angaben zu finden. Insbesondere die Frage, ob mit einer N - D ü n g u n g im F r ü h j a h r der Austrieb gefördert wird oder ob die gesamte ND ü n g u n g zweckmäßigerweise erst nach Ernteschluß gegeben wird, ist u m s t r i t t e n . Zu diesem K o m p l e x wurde deshalb von KAUFMANN in Zepernick auf einem anlehmigen diluvialen Sandboden ein Feldversuch mit Grünspargel der Sorte „Eros" angelegt, zu dem heute nach drei Vollertragsjahren erste Aussagen gemacht werden können. Neben der Fragestellung F r ü h j a h r - oder Sommerdüngung war auf G r u n d von Literat u r a n g a b e n noch das Problem der Streifendüngung a u f g e n o m m e n worden. P K u n d Mg-Versorgung waren optimal, der p H - W e r t lag im leicht sauren Bereich zwischen 5,5 u n d 6,1. Versuchsfragestellung u n d die zusammengefaßten Ertragsergebnisse sind aus Abb. 7 zu ersehen. Aus ihnen k a n n geschlossen werden, daß, in ÜbereinGrünspargel
N-Düngungsversuch
N Gabe Var.
April
1
67
67
2
100
100
—
100
—
67
3 4
Marktertrag
kg/ha M. Juni
Zepernick
E. Juli 67
dt/ha
°/o
117,1
100
112,2
95,8
100
118,4
101,1
67
102,2
87,3
5
Streifendüngung
wie Var. 2 104,7
6
Streifendüngung
wie Var. 3 105,8
89,4 90,4
7,2
6,1
GD5O/„
bis 6.
Standjahr
A b b . 7 M a r k t e r t r ä g e von G r ü n s p a r g e l bis z u m 6. S t a n d j a h r bei unterschiedlicher N - D ü n g u n g (nach U n t e r l a g e n von KAUFMANN 1977 bis 1980 berechnet).
Stimmung mit den D ü n g u n g s p a r a m e t e r n des D S 79, f ü r das unter den gegebenen Anbaubedingungen erreichbare Ertragsniveau von etwa 35 d t / h a jährlich eine Stickstoffdüngerhöhe von 200 kg N / h a erforderlich ist (Varianten 1 bis 3 14 d t / h a Mehrertrag gegenüber Variante 4 mit 134 kg N/ha). Eine Streifendüngung b r a c h t e gegenüber der breitwürfigen Applikation der N-Dünger keinen Vorteil (Minderertrag von 7,5 bzw. 12,6 dt/ha). Eine ertragsfördernde W i r k u n g einer F r ü h j a h r s - N - D ü n g u n g war
Archiv iür Gartenbau, X X I X . Band, Heft 4, 1981
155
ebenfalls nicht erkennbar (Var. 1 im Vergleich zu Var. 3), dagegen d e u t e t e n sich Mindererträge von 6,2 d t / h a an, wenn auf die E . - J u l i - D ü n g u n g verzichtet wurde (Var. 2 im Vergleich zu Var. 3), obwohl diese Differenz statistisch nicht signifikant war. Die Auswertung der Stückzahlernte sowie der Sortierung erbrachte keine grundsätzlich anderen Tendenzen, so d a ß hier auf ihre Wiedergabe verzichtet werden soll. Eine umfassende W e r t u n g dieses Versuches einschließlich der Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeitskennziffern sowie die Qualität des E r n t e g u t e s steht noch aus, dazu ist die Versuchsdauer zu kurz. E s deutet sich jedoch an, d a ß d e m tatsächlichen N ä h r s t o f f a u f n a h m e v e r l a u f , der weitgehend der S u b s t a n z p r o d u k t i o n folgt, entsprechende Stickstoffdüngerzufuhr in etwaiger Höhe des Entzuges die besten Ergebnisse bringt. I n dieser Hinsicht d ü r f t e auch kein prinzipieller Unterschied zwischen Bleich- u n d Grünspargel bestehen. I m F r ü h j a h r wird der bestehende N-Bedarf in der Regel durch die Mineralisierung des Boden-N ausreichend gedeckt, so daß eine Mineraldüngerzufuhr erst zur Bildung der Sommertriebe erforderlich ist. I n diesbezüglichen Untersuchungen auf gemüsebaulich genutzten leichten Böden wurden in der Profiltiefe 0—75 cm im F r ü h j a h r durchschnittlich N a n - W e r t e von 135 kg N / h a g e f u n d e n (HENSCHEL, 1979). Dabei ist weiter zu prüfen, ob eine über eine Düngerverregnung noch Beregnungszeii in min bei 3,5kp/ccn'
|
Abb. 8 Erforderliche Konzentration bei der N-Düngerverregnung in Abhängigkeit von auszubringender N-Menge und Beregnungshöhe bzw. -zeit. 12
Arch. Gartenbau, Bd. 29, H. 4
TH. GEISSLER, Nährstoff Versorgung von Spargel
156
besser dem Massenzuwachs angepaßte N-Applikation zur Effektivitätssteigerung der N-Düngung auch bei Spargel beizutragen vermag ( G E I S S L E R , 1979). Dabei einzuhaltende Düngerkonzentrationen in Abhängigkeit von der Beregnungshöhe sind aus Abb. 8 zu ersehen. Die Entwicklung langsam wirkender Dünger ist offensichtlich noch nicht so weit fortgeschritten, daß dadurch eine zeitlich bedarfsgerechte Versorgung der Pflanzen erreicht wird, worauf auch die Ergebnisse von H A E T M A N N U . W U C H N E R , 1980 hindeuten. Zusammenfassung Die Einbeziehung von Spargel in die Berechnung von Düngerhöhe und -termin nach dem D S 79 führt zur Erhöhung der Effektivität des Düngereinsatzes und dessen Bemessung nach objektiven Parametern in Anpassung an die jeweilige Konstellation aller den Ertrag bedingenden Faktoren. Sie sollte in der D D R allgemein angewendet werden. Dabei ist die N-Applikation möglichst gut dem Verlauf der gesamten Biomasseproduktion anzupassen. Auf Grund der im Frühjahr vorhandenen relativ großen Vorräte an N a n im Boden erscheint es zweckmäßig, mit der mineralischen N-Zufuhr erst nach Ernteschluß zu beginnen. Dies wird durch vorläufige Auswertung eines entsprechenden N-Düngungsversuches zu Grünspargel auf leichtem Boden nach drei Vollertragsjahren bestätigt, in denen sich auch kein günstiger Effekt einer Streifendüngung zeigte. Pe3i0Me Ha3BaHHe paöoTH: OßecneieHne cnapjKH iiHTaTeJitHiiMM BenjecTBaMH nyTeivi BHeceHHH MiiHepajibHHx y,n;o6peHHH BKJiioHeHHe cnapiKH B CHCTeMy npHMeHeHHH yjjoGpeHHH no «03aM h cponaM ( D S 79)
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ÖBICTpHX CeJieKIiHOHHHX MeTOflOB.
Summary Title of the p a p e r : T h e asparagus assortment and new varieties of p u r e l y male asparagus plants T h e paper gives a short s u r v e y of the asparagus assortment. A l l G D R varieties are subject to state-controlled maintenance breeding. W o r k w i t h a p p r o v e d varieties resulted in significant quality improvements, but only small rise in yield potential. This restraint can be overcome b y applying modern breeding techniques in combination with in vitro culture of the breeding material. N e w breeding techniques w i t h planful inclusion of in vitro culture make use of h y b r i d effects and the better product i v i t y of male asparagus plants. A description is given of genetic f u n d a m e n t a l s as well as a method for breeding male h y b r i d varieties whose yield performances are quite considerable. T h e quality characters, especially mean shoot weight a n d t o p
186
WEIT/STEIN, Spargelsortiment
quality, are not yet satisfying. Reference is m a d e to the necessity of elaborating a n d utilizing f u r t h e r scientific a n d technological f u n d a m e n t a l s for developing even more effective a n d faster breeding methods.
Literatur GOTTWALD, J . : Die Entwicklung von leistungsfähigen Populationen des Spargels (Asparagus officinalis L.) u n d deren Bedeutung f ü r Pflanzenzüchtung und Gemüsebau. Dissertation, Martin-Luther-Universität Halle, 1968 HANDKE, S.: Der S t a n d der Züchtung von resistenten, monözischen Spinatsorten u n d anthozyanfreien Spargelsorten. Vorträge im Max-Planck-Institut f ü r Kulturpflanzenzüchtung H a m burg-Volksdorf anläßlich der Emeritierung von Prof. Dr. R . v. S E N G B U S C H , 1 9 6 8 ITO, P. J . and CUBRENCE, T. M.: Inbreeding and Heterosis in Asparagus. Proc. Amer. Soc. H o r t . Sei. 86 (1965), S. 3 3 8 - 3 4 6 KAPPERT, H . : Willkürliche Änderung des Geschlechtsverhältnisses u n d ihre Ausnutzung in der Pflanzenzüchtung. Umschau 45 (1941), S. 772 R I C K , L . M . and H A N N A , G. L . : Determination of sex in Asparagus officinalis. Amer. J . Bot. 30 (1943), S. 7 1 1 - 7 1 4 —, Züchtergemeinschaft „Gemüse" der D D R : Anwendungsbereite Hybridzuchtverfahren bei Spargel. T A B des I n s t i t u t s f ü r Züchtungsforschung Quedlinburg der A d L der D D R , 1974 Anschriften der Autoren Dr. E. WEIT
I n s t i t u t f ü r Züchtungsforschung Quedlinburg der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R Abteilung Gemüsezüchtung N a u m b u r g D D R -4800 Naumburg/Saale, Steinkreuzweg 1 D r . sc. M . STEIN
I n s t i t u t f ü r Züchtungsforschung Quedlinburg der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R D D R - 4 3 0 0 Quedlinburg, E.-u.-J.-Rosenberg-Str. 22/23
Buchbesprechung
FAST, GERTRUD: „Orchideenkultur". Verlag Eugen Ulmer, S t u t t g a r t , 1. Aufl. 1980. 460 Seiten, 32 F a r b t a f e l n mit 119 Bildern, 113 Zeichnungen u n d Schwarzweißfotos Das Buch trägt den Untertitel „Botanische Grundlagen, Kulturerfahrungen, Pflanzenbeschreibungen". Es ist in 8 Abschnitte gegliedert, für die insgesamt 7 Mitarbeiter, zum Teil ausländische Spezialisten, die Bearbeitung übernahmen. Der Leser erfährt ausgiebig Wissenswertes und Wissensnotwendiges über dieses spezielle Gebiet des Zierpflanzenbaues. Die Familie der Orchidaceae ist ungewöhnlich vielgestaltig und vielseitig. Sie in einer auf einen verhältnismäßig engen R a u m begrenzten Monographie so darzustellen, daß sie dem gegenwärtigen Stand des Wissens und der Erfahrungen auf spezielle Fragen eine befriedigende A n t w o r t zu geben vermag, ist beachtenswert. Variabilität und Spezifik der 750 Gattungen mit etwa 25000 Arten kommen deutlich im Abschnitt über Anatomie und Morphologie, über vegetatives Wachstum und generative Entwicklung, über die letzten Erkenntnisse der Photosynthese, über die biologischen R h y t h m e n (Photoperiodismus, Thermoperiodismus, Tagesrhythmik) zum Ausdruck. Sie spiegeln sie auch wieder in der Darstellung der Kulturbedingungen, wie nicht anders zu erwarten ist. In der Vermehrung und Anzucht, sowohl auf generative (einschließlich Embryokultur) als auch auf vegetative Weise bis zur Gewebekultur werden moderne Verfahren eingehend behandelt. Der Abschnitt über Vererbung und Züchtung wird von seinem Autor selbst nur als eine kurze Einführung in die Praxis der interessanten Orchideenzüchtung bezeichnet und das tiefere Eindringen in dieses komplizierte Gebiet an H a n d weiterer Spezialliteratur empfohlen. Die notwendigen Hinweise auf Krankheiten und Schädlinge sind kurz, doch ausreichend. In der Beschreibung der Gattungen, Arten und Hybriden bzw. Sorten werden schätzungsweise annähernd 300 Orchideen, z. T. durch ausgezeichnete Farbbilder imterstützt, vorgestellt und mit zusammengefaßten Kulturhinweisen versehen. Der Abschnitt, der sich mit der Produktion von Orchideen, Jungpflanzen wie Schnittblumen, befaßt, ist nach Meinung des Rezensenten etwas sehr knapp gehalten. Die Probleme werden zwar angeschnitten, doch erwartet man über den technologischen Ablauf eigentlich Ausführlicheres. Das Buch stellt an den Leser an sich ziemlich hohe Anforderungen f ü r das Verständnis der Zusammenhänge, wenn man bedenkt, daß nicht jeder profilierte Praktiker eine Fach- oder Hochschulausbildung auf gärtnerischem Gebiet durchlaufen hat und daß m a n wohl nur in Ausnahmefällen von interessierten Orchideenfreunden sehr hohe entsprechende Vorkenntnisse erwarten darf. Die Herausgeberin n i m m t in ihrem Vorwort selbst zu der Problematik Stellung und weist auf die k a u m ideal zu erfüllende Aufgabe hin, die so manchem Werk über die Produktion und K u l t u r von Zierpflanzen a n h a f t e t , sowohl dem Praktiker f ü r seine berufliche Arbeit als auch dem Pflanzenfreund für sein H o b b y in qualitativ gleichwertiger Weise als Rüstzeug zu dienen. Der rund 50 Seiten umfassende Abschnitt über „Praktische Kulturtechnik f ü r den Orchideenliebhaber", ist daher sicherlich eine wertvolle Hilfe zur Überbrückung mancher Schwierigkeiten. Empfehlenswert, weil f ü r ein leichteres Verständnis in so manchen Fällen günstig, wäre deshalb auch eine Zusammenstellung mit Erläuterungen der gebrauchten wissenschaftlichen und fachtechnischen Begriffe gewesen. Nicht jeder Leser besitzt in seiner Büchersammlung ein Lexikon (oder mehrere), in dem er jederzeit Fremdworte und wissenschaftliche oder fachtechnische Begriffe gut und richtig erklärt nachlesen kann, und selbst solche Werke versagen nicht selten, ganz besonders bei Neuschöpfungen. Alles in allem jedoch eine sehr wertvolle Bereicherung der Fachliteratur über unsere Orchideen! P r o f . e m . D r . sc. H . RUPPRECHT
Berlin-Köpenick 14
Anh. Gartenbau, Ud. 29, H. 4
Buchbesprechung
V. A. KOLESNIKOV: „Plodovodstvo" (Obstbau), Moskva (1979), 415 S., 40 Tab., 51 Abb. Das von einem Autorenkollektiv unter Leitung von lehrbuch u m f a ß t 3 H a u p t t e i l e :
V.
A.
KOLESNIKOV
ausgearbeitete Hochschul-
1. Biologische Grundlagen des Obstbaus 2. Die Baum- und Beerenobstbaumschule 3. Die Obstanlage I m ersten Teil werden H e r k u n f t und Eigenschaften der Obstarten, Fragen der Morphologie und Physiologie der Obstgehölze sowie der Einfluß äußerer F a k t o r e n auf die Pflanzen behandelt. Dabei werden außer den in der D D R angebauten K u l t u r e n auch subtropische u n d tropische sowie zahlreiche weitere Obstarten in die Betrachtung einbezogen. Teil 2 stellt die biologischen, organisatorischen, agrotechnischen und technologischen Grundlagen der Pflanzguterzeugung dar. Die Ausführungen sind praxisbezogen, schließen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ein, wobei jedoch spezielle Probleme der Vermehrung der einzelnen Obstarten nur zum Teil behandelt werden. Der dritte Teil u m f a ß t alle Produktionsabschnitte von der Projektierung und Pflanzung bis zum Absatz der F r ü c h t e . Besonders breiten R a u m nehmen die Kronengestaltung und der Schnitt ein. Neue Erkenntnisse, z. B. auf dem Gebiet der Ertragsregulierung, sind eingearbeitet. W ä h r e n d agrotechnische Gesichtspunkte im Mittelpunkt der Darstellung stehen, t r e t e n technologische und ökonomische Fragen der Obstproduktion in den Hintergrund. Abschließend werden kurze Ausführungen zu Grundsätzen der Forschung im Obstbau gemacht. Das Lehrbuch ist durch die umfassende Darstellung des gesamten Produktionsprozesses geeignet, den Studierenden einen Überblick über den Zweig und rationelle Methoden der industriemäßigen Obstproduktion zu geben. Trotz des Bezuges auf die speziellen Bedingungen der U d S S R (Standortbedingungen, Arten- und Sortenspektrum, Produktionsmittel u. a.) k a n n das Buch auch dem im Obstbau tätigen Praktiker, Wissenschaftler und Studierenden in der D D R zahlreiche Anregungen vermitteln, sowohl zur Gestaltung des Produktionsprozesses als auch zum methodischen Aufbau entsprechender Fachliteratur. D r . D . KRÜMMEL
Dresden-Pillnitz
Hinwelse und Richtlinien für den Autor Das „Archiv für Gartenbau" publiziert Originaimitteilungen über Methoden und wissenschaftliche Ergebnisse des Obst-, Gemüse- and Zierpflanzenbaus. Ani gedrängte Darstellungsform Ist zu achten. Eine Darstellung der Ergebnisse in mehreren Mitteilungen läßt sich nur ausnahmsweise befürworten. Umfangreichere Beiträge sollten als .Informationsartikel' erscheinen. Ihnen liegen ausführliche Beiträge zugrunde, die als Manuskripte m einem Fachdepot gespeichert und auf Wunsch eingesehen werden können. In der Regel werden nur abgeschlossene Untersuchungen veröffentlicht. Das schließt Jedoch nicht aus, daß besonders bedeutungsvolle Teilergebnisse als kurze Mitteilung erscheinen. Übersichtsbeiträge können nur dann gedruckt werden, wenn sie eine straffe Verarbeitung des Stoffes erkennen lassen und von aktueller Bedeutung sind.
I.
Inhaltliche Gestaltung der Manuskripte
Die E i n l e i t u n g ist so kurz wie möglich zu halten und hat sich nur auf die Problematik der Arbeit zu beschränken. Nur die neueste und wichtigste Literatur ist heranzuziehen. Über M a t e r i a l und M e t h o d e n ist eine kurze Übersicht, evtl. in Tabellenformen, angebracht, sofern es sich nicht um neu entwickelte oder modifizierte Methoden handelt. Von einer Beschreibung bereits bekannter Verfahren ist unbedingt abzusehen. Die Darstellung dieses Abschnittes muß trotz aller Kürze dem Leser die genaue Beurteilung der Ergebnisse ermöglichen. Die wichtigsten E r g e b n i s s e sind in Form von übersichtlichen Tabellen oder graphischen Darstellungen mitzuteilen. Eine doppelte Darstellung als Tabelle und zugleich Abbildung ist unzulässig. Es ist zu vermeiden, die Angaben aus den Tabellen und Darstellungen in Worten nochmals in den Text einzubeziehen. Der Text in diesem Abschnitt hat sich nur auf das zum Verständnis der ausgeführten Ergebnisse sowie der daraus herzuleitenden Zusammenhänge Notwendige zu beziehen. Die D i s k u s s i o n der E r g e b n i s s e muß auf der neuesten einschlägigen Literatur beruhen und zu klaren Schlußfolgerungen führen. Hinweise auf die weitere Entwicklung der Arbeit sowie Schlußfolgerungen für Forschung und Praxis sind erwünscht, sie erhöhen den Informationswert des Beitrages. Keine Wiederholung zum vorhergehenden Abschnitt. Die Z u s a m m e n f a s s u n g hat sich auf die Wiedergabe der wichtigsten Ergebnisse mit den daraus gezogenen Schlußfolgerungen zu beschränken und ist so zu formulieren, daß sie als Referat in Dokumentationsorgane übernommen werden kann.
2.
Technische Gestaltung der Manuskripte und Veröffentlichungen
Die Manuskripte sind zweifach an die Schriftleitung, Archiv für Gartenbau, Chefredakteur Prof. Dr. ie. FEHRMASN , 8057 Dresden, Pillnitzer PI. 2, zu senden. Die Schriftleitung nimmt nur Manuskripte an, deren Gesamtumfang 15 Schreibmaschinenseiten, einschl. Tabellen, Abbildungen und Literaturverzeichnis, nicht überschreitet (Mannskriptgestaltung nach TGL 6710). Die Arbeit darf nicht, in anderer Form, im In- oder Ausland veröffentlicht worden sein. Der Kopf des Manuskriptes enthält in der genannten Reihenfolge: Entstehungsort (Institution) Vor- und Zuname des Autors (der Autoren) Titel der Arbeit Für die Gliederung des Textes gilt TGL 0-01421. Die Zusammenfassung (nicht länger als 20 Zeilen) ist in deutscher und möglichst auch in russischer und englischer Sprache zur Verfügung zu stellen. Gegebenenfalls wird die Übersetzung von der Redaktion veranlaßt. Das Literaturverzeichnis ist unter der Überschrift „Literatur" alphabetisch zu ordnen. Für die Zitierwelse gelten TGL 20 972 und TGL 20 969. Die Abbildungen sollen reproduktionsfähig sein, d. h. Photos sind möglichst als Hochglanzabzüge zu liefern und zeichnerische Darstellungen mit schwarzer Tusche auf weißem Grund auszuführen (s. TGL 24 470). Alle Abbildungen sind fortlaufend zu numerieren. Die Abbildungsunterschriften sind als abgesondertes Verzeichnis beizufügen. Abbildungen sind nicht auf Text- oder Textrückseiten zu kleben. Die Tabellen sind mit Überschriften zu versehen und gesondert fortlaufend zu numerieren. Im Text des Manuskriptes ist zu vermerken, wo die Abbildungen und Tabellen einzuordnen sind. Formelzeichen sind nach TGL 0-1304, mathematische Zeichen nach TGL 0-1302 zu verwenden. Bei Maßen sind die gesetzlich vorgeschriebenen physikalisch-technischen Einheiten zu benutzen (Gesetzblatt der DDR, Sonderdruck Nr. 605, 1. März 1969 - Anordnung über die Tafel der gesetzlichen Einheiten vom 26. Nov. 1968) Am Schluß des Beitrages ist die Anschrift des Verfassers anzugeben. Die Autoren erhalten Umbruchabzüge zur Korrektur (Korrekturzeichen nach TGL 0-16 511) mit befristeter Terminstellung. Bei Nichteinhaltung der Termine erteilt die Redaktion Imprimatur. Alle TGL sind zu beziehen durch das Buchhaus Leipzig, Abteilung Standards, DDR • 7010 Leipzig, Postfach 14Q.
INHALT F . KAUFMANN
X.
Notwendigkeit und Möglichkeiten einer rationellen Spargelproduktion in der Deutschen Demokratischen' Republik
XAPTMAH
OpoiueHHe cnapwH H ero BJIHHHHG Ha pacTeHMe 139
E . BAÌÌT, M . UITAÌÌH Bonpocbi
T H . GEISSLER
HOBHX
Zur Nährstoff Versorgung von Spargel durch Mineraldüngung . . . .
167
copTHMeHTâ TOJIbKO
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CEJIENQHH
MyjKCKITX
COpTOB
cnapatH
177
149 Pei(eH3HH
187
H . BIESEL
Zur Verwendung von Industriehumus bei der industriemäßigen Spargelproduktion
159
CONTENTS F . KAUFMANN
H . D . HABTMANN
Die Bewässerung bei Spargel und ihre Auswirkung auf die Pflanze
167
E . W E I T , M . STEIN
Fragen des Spargelsortiments und der Neuzüchtung von rein niännlichen Spargelsorten Buchbesprechungen
Necessities and possibilities of rational asparagus production in the 139
GDR T H . GEISSLER
177 187
Use of mineral fertilization in asparagus for nutrient supply
149
H . BIESEL
The use of industrial hmnus in industry-like asparagus production . . .
159
COflEPHÎAHÏÏE H . D . HARTMANN
Irrigation in asparagus and its effect on the plant
. KAYMAH HEOGXOFLHMOCTB H BOBMOJKHOCTM p a -
mioHajibHoro >KH B R ^ P
np0H3B0RCTBa
167
cnap139
The asparagus assortment and new varieties of purely male asparagus plants
T . rAÖCCJIEP
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149
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E . W E I T , M . STEIN
159
Book
reviews
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