Archiv für Gartenbau: Band 29, Heft 8 1981 [Reprint 2021 ed.]
 9783112506967, 9783112506950

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AKADEMIE D E R LAND W I R T S C H A F T S W I S S E N S CHAFTEN D E R DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN R E P U B L I K

ARCHIV FÜR

GARTENBAU

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HEFT 8 • 1981 • BAND 29 ISSN 0003-908X Arch. Gartenbau, Berlin 29 (1981) 8, S. 3 8 7 - 4 6 0

Zeitschrift „Archiv für Gartenbau" Heranggeber: Akademie der Landwirtschaftawiasenschaften der Deutschen Demokratischen Republik DDE, - 1080 Berlin, Krausenstraße 38/39 Verlag: Akademie-Verlag, DDR - 1086 Berlin, Leipziger Straße 3 - 4 , PF-Nr. 1233 Fernruf: 2 23 62 21 oder 2 23 62 29, Telex-Nr.: 11 44 20 Bank: Staatsbank der DDR, Berlin, Kto.-Nr.: 68 36-26-207 12. Chefredakteur: Prof. Dr. sc. WOLFOANQ FEHRMAXN, Institut für Obstforschung Dresden-Pillnitz der AdL, DDR - 8057 Dresden, Pillnitzer Platz 2. Redaktionskollegium: Prof. Dr. sc. H. BOCHOW, Berlin; Dr. E. ENGEL, Großbeeren; Prof. Dr. sc. H. FRÖHLICH, Großbeeren; Prof. Dr. F. GÖHLER, Großheeren; Prof. Dr sc. H.-G. KAUFMANN, Berlin; Prof. Dr. sc. H. KEGLER, Aschersleben; Prof. Dr. sc. Dr. h. c. S. KRAMER (stellvertr. Chefredakteur), Berlin; Prof .em. Dr. sc. H. RUPPRECHT, Berlin; Prof. Dr. habil. G. STOLLE, Halle; Prof. Dr. sc. G. VOGEL, Berlin; Dr. sc. R. WEICHOLD, Quedlinburg; D r H . ZIMMERMANN, Nossen.

Anschrift der Redaktion: Institut für Obstforschung Dresden-Pillnitz der AdL, „Archiv für Gartenbau", DDR - 8057 Dresden, Pillrfitzer Platz 2. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1276 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik. Gesamtherstellung: VEB Druckerei „Gottfried Wilhelm Leibniz", DDR - 4450 Gräfenhainichen Erscheinungsweise: Die Zeitschrift „Archiv für Gartenbau" erscheint Jährlich in einem Band mit 8 Heften. Das letzte Heft eines Bandes enthält Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis. Bezugspreis eines Bandes 160,— M zuzüglich Versandspesen (Preis für die DDR 40,- M). Preis je Heft 20,- M (Preis für die DDR 6 , - M). Bestellnummer dieses Heftes 1039/29/8. Urheberrecht: Die Rechte über die in dieser Zeltschrift abgedruckten Arbeiten gehen ausschließlich an die Akademie der Landwirtscha^tswissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen bedarf der Genehmigung der Akademie, ausgenommen davon bleibt der Abdruck von Zusammenfassungen. Kein anderer Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. All rights reserved (including those of translation into foreign languages). No part of this issue, except the summaries, may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers. © 1981 by Akademie-Verlag. Printed in the German Democratic Republic! AN (EDV) 5151»

Bestellungen sind zu richten — i» der DDR an eine Buchhandlung oder an den AKADEMIE-VERLAG, DDR - 1086 Berlin, Leipziger Straße 3 - 4 , PF-Nr. 1233 — im sozialistischen Ausland an eine Buchhandlung für fremdsprachige Literatur oder an den zuständigen Postzeitungsvertrieb — in der BRD und Berlin (West) an eine Buchhandlung oder an die Aualieferungsstelle KUNST UND WISSEN, Erich Bieber OHG, D - 7000 Stuttgart 1, Wilhelmstraße 4 - 6 — in den übrigen westeuropäischen Ländern an eine Buchhandlung oder an die Auslieferungsstelle KUNST UND WISSEN, Erich Bieber GmbH, CH - 8008 Zürich/Schweiz, Dufourstraße 51 — im übrigen Ausland an den Internationalen Buch- und Zeitschriftenhandel; den Buchexport, Volkseigener Außenhandelsbetrieb der Deutschen Demokratischen Republik, DDR - 7010 Leipzig, Postfach 160; oder an den AKADEMIE-VERLAG, DDR -1086 Berlin, Leipziger Straße 3 - 4 , PF-Nr. 1233

ISSN 0003-908X Arth. Gartenbau, Berlin 29 (1981) H. 8, S. 387-400 Institut für Gemüseproduktion Großbeeren der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR HELMUT FRÖHLICH u n d PETEK-J.

PASCHOLD

Auswirkungen der Selbstfolge auf den Ertrag und die Qualität bei Weißkohl, Möhre und Einlegegurke beim Anbau auf Diluvial-, Alluvial- und Lößboden Eingang: 19. Januar 1981

1.

Problem- und Aufgabenstellung

])ie Erscheinungen der Ertragsniinderung nach mehrmaligem unmittelbarem Nachbau der gleichen Gemüseart sind seit langem b e k a n n t u n d beschrieben. Dabei s t a n d e n im Vordergrund die Fragen der Reduzierung der E r t r ä g e sowie Aussagen über eine Reihe von Ursachen — insbesondere aus phytopathologischer Sicht. Interessant erscheint hierbei, d a ß bei zahlreichen Gemüsearten vom Trend her auf unterschiedlichen S t a n d o r t e n die Erscheinungen des Einflusses der Selbstfolge (Monokultur) ähnlich sind, auch wenn B o d e n a r t und klimatische Einflüsse sich deutlich voneinander unterscheiden. Andererseits t r e t e n jedoch auch Abweichungen beim N a c h b a u gleicher Arten auf, die nach dem S t a n d der Erkenntnisse noch nicht eindeutig definierbar erscheinen. Vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, Aussagen zu gewinnen, wie bei den drei wichtigsten Bodenarten f ü r die Gemüseproduktion in der D D R das Verhalten wichtiger Gemüsearten bei Verletzung der Prinzipien des Fruchtwechsels zu beurteilen ist u n d welche g r a d u e l l e n U n t e r s c h i e d e bei Nichteinhaltung der notwendigen Anbaupausen a u f t r e t e n können. Damit sollten auch die Möglichkeiten verbessert werden, die Ergebnisse von Untersuchungen zu Fruchtfolgefragen anderer L ä n d e r k ü n f t i g mit erhöhter Aussagekraft in die Beurteilung der Gesamtproblematik F r u c h t folge einzubeziehen, zumal diese Forschungsarbeit relativ aufwendig ist lind langfristig angelegt sein muß. Darüberhinaus galt es, eine erste Einschätzung vorzunehmen, ob sich durch die organische D ü n g u n g Ansatzpunkte zeigen, negativen Erscheinungen der Selbstfolge entgegenzuwirken. Wichtige Voraussetzungen zur Beantwortung dieser Teilfragen aus dem umfangreichen Gesamtkomplex sind die Gewährleistung von v e r g l e i c h b a r e n V e r s u c h s b e d i n g u n g e n , die entweder bei verschiedenen Versuchsstandorten den Nachteil unterschiedlicher Klima- und Witterungseinflüsse nach sich ziehen oder bei P r ü f u n g des Verhaltens verschiedener Bodenarten an einem Standort einen relativ hohen A u f w a n d verursachen, weil solche Fruchtfolgefragen q u a n t i t a t i v n i c h t in vitro, z. B. in kleinen Gefäßen, zu b e a n t w o r t e n sind. U m dennoch dieser Aufgabe gerecht zu werden, wurde der P r ü f u n g des Verhaltens der Bodenarten an e i n e m Standort mit völlig gleichen Witterungsbedingungen u n d einheitlicher Agrotechnik der Vorrang gegeben. Dazu wurde eine Versuchsanlage geschaffen, in welcher die zu prüfenden Böden in einer Tiefe von 50 cm unter sonst völlig vergleichbaren Bedingungen ausgebracht sind 29 Arch. Gartenbau, Bd. 29, H. 8

FRÖHLICH/PASCHOLD, Selbstfolge auf Ertrag und Qualität bei (iemüsearten

388

und ständig einheitlich entsprechend den agronomisch zweckmäßigen M a ß n a h m e n bearbeitet werden können. Auch die Anbaubedingungen der Vorfrüchte konnten in allen J a h r e n konstant gehalten werden. Die Dauer des Versuches ist entsprechend der Aufgabenstellung langfristig konzipiert.

2.

Literaturübersicht

Die Literatur zu Fragen des Vorfruchtwertes, zu Fruchtwechselproblemen und zur Fruchtfolgegestaltung sowie zu Einzelergebnissen von Auswirkungen der Selbstfolge bei Gemüsearten auf bestimmten Standorten ist recht umfangreich, so d a ß an dieser Stelle nicht auf Details eingegangen werden kann. Hierzu ist auf eine Zusammenfassung von GÜNTHER [1980] zu verweisen. Zur Beurteilung der gestellten Frage nach dem Verhalten einzelner Gemüsearten und quantitativen Auswirkungen der Selbstfolge auf u n t e r s c h i e d l i c h e n Bodenarten unter dem Einfluß v e r s c h i e d e n e r Witterungsbedingungen einzelner J a h r e sind den Verfassern jedoch keine gezielten Untersuchungen bekannt geworden. Dennoch gibt es eine R e i h e von wichtigen Ansatzpunkten aus Versuchen zur Selbstfolge von Gemüsearten und Analogien aus der Pflanzenproduktion insgesamt. So besteht aus der Sicht des Fruchtwechsels für die Gemüsestandorte der D D R die Feststellung, „daß die praktische Erfahrung lehrt, daß leichte sorptionsschwache B ö d e n [z. B . D 2 - b i s D 4 - S t a n d o r t e ] negativen Ertragsbeeinflussungen s t ä r k e r ausgesetzt sind als z. B . Lößstandorte. Doch auch auf sorptionsstärkeren und biologisch aktiven B ö d e n sind solche Erscheinungen durchaus e r k e n n b a r " [BIELKA, GEISSLER, 1976]. Wichtige Ergebnisse zu den hier beschriebenen Gemüsearten sind dargestellt bei KOTOWSKI

[1927],

HÖSSLIN

und TARJANYJ [1964], FRÖHLICH

[1973

und

[1952],

VERLAAT

SURLEKOV [1972 u n d 1977],

FRÖHLICH u n d

[1962],

SOMOS

1 9 7 6 ] , HAMILTON u n d B E R N J E R

[1960],

CHROBOCZEK

[1976],

DREIBRODT

[1980],

[1978],

DREIBRODT

GÜNTHER [1980]. Gleichrangig befassen sich auch Arbeiten, mit dem Einfluß von Standort, organischer Düngung und Witterungsfaktoren auf das antiphytopathogene Potential des Bodens. Sie stehen mit vorgelegten Ergebnissen in unmittelbarer Beziehung,

w i e z. B . K Ö N N E K E

[1967],

REINMUTH [ 1 9 6 3 ] ,

BOCHOW [ 1 9 6 6 ] ,

KLIN-

u. a. [ 1 9 7 6 ] belegen. E i n e Quantifizierung des Schaderregereinflusses erfolgte aus ökologischer Sicht jedoch noch nicht. Ferner gibt es bisher noch keine befriedigende Erklärung für die Erscheinung, daß trotz größtmöglicher E x a k t h e i t bei den Untersuchungen, die bereits in Vorjahren eingetretenen Ertragsdepressionen nicht in jedem J a h r in voller Stärke sichtbar werden, ohne daß jedoch der allgemeine Trend des Ertragsabfalles in den Folgejahren aufgehoben wird. Auch aus diesem Grund ist eine Langfristigkeit der Untersuchungen notwendig, um Fehlinterpretationen weitgehend zu vermeiden. KOWSKI

3.

Darstellung der Versuchsbedingungen

Zur Erfassung der Selbstfolgeeffekte und ihrer Ursachen werden seit 1973 im I n s t i t u t für Gemüseproduktion Großbeeren in einer Kastenparzellenanlage die genannten drei Gemüsearten auf drei Bodenarten angebaut [ T a b . 1]:

38!)

Archiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 8, 1981

Tabelle 1 Ausgewählte chemische und physikalische Eigenschaften der Versuchsböden (ermittelt 1973) Eigenschaft

Boden D

abschlämmbare Teilchen [ % ] 11,50 Feinsand [ % ] 53,20 Grobsand [ % ] 35,30 Humus [ % ] 1,01 M B [mval/100 g] 3,02 T - W e r t [mval/100 g] 5,31 pH-Wert 6,6

AI



31,60 37,60 30,80 2,22 13,92 17,99 7,6

43,40 50,80 5,80 2,34 12,73 16,10 7,5

Obwohl die Löß- und Alluvialböden völlig unterschiedliehe Entstehungsbedingimgen aufweisen, sind sie in einer Reihe von für die Agrotechnik wichtigen Merkmalen ähnlich und unterscheiden sich demzufolge deutlich von den Sandböden. Die drei Bodenarten werden nachfolgend als D, AI und L ö gekennzeichnet: D - Diluvialboden [Herkunft N S t E : D 2] - Sandboden AI - Alluvialboden [Herkunft N S t E : AI 2] - Auenlehm L ö - Lößboden [Herkunft N S t E : Lö 2] — Schwarzerde Die Einzelteilstücke der Kastenparzellenanlage sind 4 m 2 groß und durch isolierte Beton wände voneinander getrennt. J e d e Variante wird in 4 Wiederholungen untersucht. Seit Versuchsbeginn wurden die gleichen Gemüsesorten beibehalten: Weißkohl, Sorte 'Türkis' ; Möhre, Sorte 'Lange Rote Stumpfe' und Einlegegurke, Sorte 'Perenta'. Zeitpunkt und Höhe der mineralischen Düngung, Beregnung in Abhängigkeit von der Saugspannung [ermittelt mit Tensiometer] sowie alle anderen pflanzenbaulichen Faktoren waren innerhalb aller Varianten einer Gemüseart gleich. Die Niederschlagsdefizite wurden bei Bedarf durch Beregnung weitgehend ausgeglichen. Den in Selbstfolgen angebauten Gemüsearten steht ein vierfeldriger Fruchtwechsel von Weißkohl — Möhre — Einlegegurke — Herbstporree als Vergleichsvariante gegenüber. Die Weißkohljungpflanzen wurden in außerhalb der Versuchsanstellung liegenden Freilandsaatbeeten angezogen, so daß sie in ihrem ersten Entwicklungsstadium nicht durch Fruchtfolgeeffekte beeinflußt waren. Die Pflanzung erfolgte ohne größere Wurzelballen. Die Höhe des Ertrages der Fruchtwechselvarianten, die in Abhängigkeit von der Witterung der J a h r e 1973 bis 1980 [Tabelle 2] schwankt, stellt den Relativierungswert dar, der zur Einschätzung der Selbstfolgeeffekte dient. Die Ernte von Weißkohl und Möhre erfolgte in allen J a h r e n im Zeitraum zwischen dem 10. und 20. Oktober, die der Einlegegurken vom J u l i bis Mitte September in jeweils sieben bis acht Erntegängen. E r f a ß t wurde die gesamte oberirdische Pflanzenmasse sowie der Möhrenkörper. Der für die menschliche Ernährung geeignete Anteil wurde darüberhinaus entsprechend der T G L [Standard] in Qualitätsklassen eingeteilt. Sämtliche nachfolgenden Ertragszahlen wurden auf den Anbau in der bereits geschilderten Fruchtfolge bezogen und stellen Relativwerte dar. 29»

390

FKÖHLICH/PASCHOLD, S e l b s t f o l g e auf E r t r a g u n d Q u a l i t ä t bei G e m ü s e a r t e n

Die Variante 2 unterscheidet sich von der Variante 1 dadurch, daß in jedem 2. Jahr die Zuführung von 300 dt/ha Stallmist erfolgt, während bei Variante 1 keine organische Substanz zugeführt wird. Bei der Jahreswitterung traten 1976 besonders große Abweichungen von der N o r m durch extrem hohe Strahlung, überdurchschnittliche Temperaturen und Trockenheit [Juni—August] sowie 1980 durch sehr niedrige Strahlung, hohe Niederschläge und niedrige Temperaturen [Juni—August] auf. Tabelle 2 Wichtigste Witterungselemente im Versuchszeitraum, dargestellt als Abweichung zur Norm [benachbarte Station Potsdam) Globalstrahlung jangj. Mittel

cal/cm2 April 297

[Mittelwerte bezogen auf T a g ] Juni Juli Mai 430 462 425

Aug. 355

Sept. 252

Anbaujahr

1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980

-29 36 -27 30 -33 40 -37 - 6

-31 -75 - 3 6 -10 -28 - 6 81

64 4 60 25 -52 - 8 26 -17

-25 5 4 -30 0 -74 -16 - 6

1 2 3 4 5 6 7 8

21 -66 -10 87 -46 -20 -25 -66

- 2 -89 17 42 -40 -28 -80 -90

-

Niederschläge in mm Mittel [1901-1950] 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980

42

49

58

75

66

45

14 -16 3 -35 33 -21 - 4 46

11 - 5 -20 - 2' 8 - 2 2 -23

-27 13 -21 -39 22 -27 4 35

4 - 4 -14 -54 -34 -52 0 32

-41 -21 6 -46 - 1 78 -22 - 4

-17 6 -16 - 5 16 64 -55 -10

1 2 3 4 5 6 7 8

Temperatur in °C Mittel [1901-1950] 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980

8,0 -2,2 0,7 -0,9 -0,3 -2,0 -0,8 -0,9 -1,8

13,4

16,3

18,1

17,1

13,8

0,8

0,6

1,1 1,0 3,1 0,2

-

0,5 0,3 2,9 0,3 1,6

-

1,7 0,4

-

0,1

-

0,6

-

1,6 0,5

-

0,1 0,7 0,4 0,0 2,5

-

-

-

1,5 0,2 1,6 0,6 0,1 1,7 0,5

-

1,9 1,6 2,2

-

1,2 1,5 2,7 2,0

-

0,4 0,6 0,5 0,3

1 2 3 4 5 6 7 8

391

Arohiv für Gartenbau, X X I X . Band, H e f t 8, 1981

4.

Ergebnisse

Diese Arbeit konzentriert sich auf die Feststellung der Ertragsunterschiede zwischen Fruchtwechsel und Selbstfolge auf verschiedenen Bodenarten, die eine sehr geringe Ausgangsverseuchung mit bodenbürtigen Schaderregern aufwiesen. Ursachen jährlicher Ertragsschwankungen bzw. Ertragsunterschiede zwischen einzelnen B o d e n a r t e n zu analysieren, ist nicht Gegenstand dieser Arbeit. Durch die Relativierung der E r träge bei Selbstfolgeanbau mit Hilfe der im dargestellten Fruchtwechsel gewonnenen Ertragswerte läßt sich die Auswirkung der Anbaus von Gemüsearten nach sich selbst qualitativ und gut überschaubar erfassen. Das mittlere Ertragsniveau marktfähiger Ware erreichte in den Fruchtwechselvarianten bei Weißkohl Möhre

1100 d t / h a 900 d t / h a

Einlegegurke

4.1.

600 d t / h a [davon 400 dt Größenklasse A I bis A I I I ] .

Weißkohl

Der Weißkohl wurde in der zweiten Dekade Mai gepflanzt und nach durchschnittlich 147 Vegetationstagen auf allen drei Bodenarten geerntet. Bei der E r n t e wurden folgende Ertragszahlen e r m i t t e l t : — Gesamtmasse ohne S t r u n k und Wurzeln [Weißkohlkopf einschließlich Umblatt], — Gesamtertrag [Weißkohlköpfe aller Qualitätsklassen], — Marktertrag [Weißkohlköpfe, die in die Qualitätsklassen A und B des S t a n d a r d s f ü r Sortierung eingestuft werden können]. Signifikante Unterschiede bezogen auf a = 5 % zwischen Selbstfolge- und Fruchtfolgea n b a u lassen sich auf Sandboden erstmals im 2. A n b a u j a h r , auf Auenlehm im 3. Anb a u j a h r und auf Sohwarzerde im 4. A n b a u j a h r nachweisen [Tab. 3], Tabelle 3 Marktertrag von Weißkohl auf drei Bodenarten beim Anbau in Selbstfolge [Fruchtwechsel = 100« „]

Anbaujahr

Marktertrag [ %] AI D

1 2 3 4 5 (i 7 8

100 77* 81* 71* 82* 68* 64* 22* 66,4

X



X

100 86 85* 82* 89 84* 87* 87*

100 86 89 76* 99 87 99 96

100 83 85 76 90 80 83 68

85,7

90,3

80,8

* signifikant niedrigere Erträge als beim Vergleichsanbau im Fruchtwechsel (bezogen auf a = 5°/ 0 )

Auf den sogenannten 'schweren' Böden lagen die Ertragsdepressionen im Bereich von 1% bis 24" „ und damit wesentlich niedriger als auf dem Sandboden.

392

FRÖHLICH/PASCHOLD, Selbstfolge a u f E r t r a g und Qualität bei G e m ü s e a r t e n

Besonders deutlich zeigte sich die verminderte Produktivität des in Selbstfolge angebauten Weißkohls auf Sandboden in dem strahlungsarmen J a h r 1980. Das Aufeinandertreffen verschiedener wachstumsreduzierender Faktoren bewirkte den signifikant niedrigsten E r t r a g aller acht Untersuchungsjahre mit einem Durchschnittsertrag von 191 dt/ha, was nur 2 2 % des Ertrages bei Fruchtfolgeanbau entspricht. Der Ertrag dieses J a h r e s machte die große Bedeutung des Wechselwirkungseffektes zwischen Witterung-Bodenart und Anbaufolge auf die Ertragshöhe deutlich. Die von J a h r zu J a h r sich erheblich unterscheidenden Selbstfolgeeffekte, die offensichtlich auch durch witterungsbedingte Einflüsse auf mikrobiologische Prozesse im Boden bedingt sind, sind dabei auffallend. Die Zuführung organischen Materials in bereits beschriebener Art und Höhe bewirkte bei Selbstfolge auf den drei Bodenarten keine signifikante Änderung der Ertragshöhe gegenüber dem Anbau ohne Zuführung von organischem Material [Tab. 4]. Tabelle 4 Marktertrag im Durchschnitt von 7 Jahren Selbstfolge von Weißkohl mit und ohne organische Düngung auf drei Bodenarten (Fruchtwechsel = 1 0 0 % ) Variante

Marktertrag auf D AI



1 (mit) 2 (ohne)

67,3 66,1

88 88

88 85

X

66,7

88

87

Durch organische Düngung ließ sich keine signifikante Verminderung der Ertragseinbußen bei Selbstfolge von Weißkohl erreichen. I m Vergleich zum Fruchtwechsel blieb bei dieser Anbaufolge der Habitus der Einzelpflanzen kleiner, so daß geringere Erträge erreicht wurden, wobei der Anteil des verwertbaren Pflanzenprodukts an der erfaßten Biomasse unverändert blieb [Abb. 1] Nur im 7. Nachbaujahr war dieser Anteil bei Selbstfolge auf Sandboden signifikant kleiner als beim Anbau mit Fruchtwechsel. Sowohl bei Fruchtwechsel als auch bei ununterbrochenem Nachbau erreichte der Anteil des Gesamtertrages an Kohlköpfen auf allen drei Bodenarten im Mittel der Untersuchungsjahre 59" 0 der Gesanitpflanzenmasse. Der Marktertrag lag nur 1 % niedriger. Die Anwachsquote der Pflanzen beim Anbau in Selbstfolge verschlechterte sich zunehmend mit der Anzahl der J a h r e des Anbaus in dieser Form und auch die Anfälligkeit der Pflanzen gegen tierische Schädlinge war größer. Diese Erscheinung wurde jedoch durch Nachpflanzen und erhöhten Pflanzenschutz (Thiram, Lindan) ausgeglichen. E s ist jedoch mit Sicherheit anzunehmen, daß unter den Bedingungen der großflächigen Produktion die Differenzen zwischen Fruchtwechsel und Selbstfolge noch größer sein werden als unter den dargestellten Versuchsbedingungen. 4.2.

Möhre

Die Möhren wurden Anfang bis Mitte Mai ausgesät [4 kg/ha] und nach durchschnittlich 185 Vegetationstagen geerntet. Dabei wurden folgende Ertragszahlen erfaßt: — Gesamtmasse [Möhren mit Laub]

Archiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 8, 1981

393

Verwertbarer

2.

3.

4-,

5.

6.

7.

Nachbaujahr

A b b 1: Anteil verwertbarer Pflanzenmasse von der erfaßten Gesamtbiomasse bei Weißkohl [ = 100%] im Anbau als Selbstfolge und Fruchtfolge auf Sandboden

— Gesamtertrag [Möhren aller Qualitätsklassen] — Marktertrag [Möhren, die in die Qualitätsklassen A und B der entsprechenden T G L eingestuft werden können]. Auf den sogenannten 'schweren' Böden zeigten sich bereits beim Anbau der Möhren zum zweiten Mal auf der gleichen Fläche erste Selbstfolgeeffekte in F o r m v o n geringen.Mindererträgen, die jedoch im Bereich der Fehlerstreuung lagen. Abweichend hierzu traten bei Sandboden im 2. Anbaujahr bei Selbstfolgeanbau höhere Erträge auf [ T a b . 5], Tabelle 5 Marktertrag von Möhren auf drei Bodenarten beim Anbau in Selbstfolge (Fruchtwechsel = 100%) Anbaujahr

Marktertrag ( % ) D AI



x

1

100

100

100

2 3 4 5 6 7

113 36* 24* 16* 19* 42*

x

41,7

100 88 76* 78* 49* 64* 36*

97 71* 78* 61* 74* 68*

99 61 60 42 52 49

64,2

74,8

60,6

* signifikant niedrigere Erträge als beim Vergleichsbau in Fruchtwechsel [bezogen auf a = 5 % ]

E s zeigt sich bei der Möhre analog zum Weißkohl, daß die Tendenz der fallenden Erträge beim Anbau in Selbstfolge auf den drei untersuchten Bodenarten v o n jährlichen Schwankungen beeinflußt ist, die vermutlich aus der W i t t e r u n g und deren

394

FRÖHIICH/PASCHOLD, Selbstfolge auf Ertrag und Qualität bei Gemüsearten

Wirkung auf den Boden und die die Wachstunisdepressionen auslösenden F a k t o r e n resultierten. Diese Wirkung kann auf den einzelnen Bodenarten unterschiedlich stark ausgeprägt sein, wie es besonders die Ergebnisse der letzten zwei Anbaujahre verdeutlichten [Tab. 5]. Das durchschnittliche Verhältnis der Möhrenqualitäten und des Laubanteils aus sieben Versuchsjahren bei Fruchtwechsel und Selbstfolge zeigt die Tabelle 6. Tabelle 6 Anteil von Laub, marktfähigen und nicht marktfähigen Möhren an der Gesamtmasse [ 1 0 0 % ] bei Fruchtwechsel [ F W ] und Selbstfolge [ S F ] [7 jähriges Mittel]

Boden

Laub FW

SF,

prozentualer Anteil Möhren marktfähig nicht marktfähig SF FW FW SF

D AI Lö

22,7 22,7 25,4

28,3 23,0 26,2

58,6 54,9 46,1.

32,0 42,4 37,3

18,7 22,4 28,4

39,7 34,6 36,5

I m Vergleich der Bodenarten wurde bei Fruchtwechsel auf Sandboden der höchste marktfähige Anteil von Möhren an der gesamten Biomasse erreicht. Beim Anbau in Selbstfolge verändern sich die Verhältnisse dergestalt, daß der marktfähige Anteil im Vergleich der Bodenarten auf dem Sandboden am niedrigsten liegt [Tabelle 6], Anteil

an der

Gesamt-

pflanzenmasse

M

i

60 -

50 nicht Anteil

marktfähiger

40 -

marktfähiger Anteil

30 -

20

^

-

Laub

70 -

1

[

i

i

i

i

i

7.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

Versuchsjahr

Abb. 2 : Anteil von Laub, marktfähigen und nicht marktfähigen Möhren an der Gesamtpflanzenmasse bei siebenjährigem Selbstfolgeanbau auf Auenlehm

Archiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 8, 1981

395

I n n e r h a l b der einzelnen N a c h b a u j a h r e vollziehen sich zwischen diesen drei Bestandteilen der Gesamtpflanzenmasse deutliche Verschiebungen bezüglich ihres Anteils, wie es Abb. 2 für den Anbau auf Auenlehm verdeutlicht. Ähnlich wie bei dieser Bodenart verhält es sich auch auf dem Sandboden und der Schwarzerde. Die Ertragsdepressionen der Möhre sind auf den sogenannten ,schweren' Böden analog zum Weißkohl wesentlich geringer als auf Sandboden. Signifikante Unterschiede im Vergleich zum Fruchtwechsel treten jedoch auf allen drei Bodenarten — beginnend im 3. A n b a u j a h r — auf u n d bleiben ohne Ausnahme bis zum Abschluß der Untersuchungen erhalten. Die Z u f ü h r u n g von Stallmist bewirkte im Mittel der sieben Untersuchungsjahre keine signifikante Änderung des Marktertrages von Möhre bei Selbstfolge auf den drei Bodenarten in der Kastenparzellenanlage. Eine leichte E r h ö h u n g der Gesamtmasse lind des Gesamtertrages konnte dagegen auf grund der Stallmistdüngung ermittelt werden [Tabelle 7]. Tabelle 7 Ertragsanteil von Möhre [Mittel von 7 Jahren] bei Selbstfolge (Fruchtfolgeertrag = 100° '„) Ertragsgröße

ohne Stallmist

mit Stallmist

Gesamtmasse Gesamtertrag Marktertrag

82 78 61

85 83 60

Die in Tabelle 7 dargestellten Werte beziehen sich bei allen drei Ertragshöhen jeweils auf die entsprechende Größe der Fruchtfolgevariante, die gleich 100 gesetzt wurde. Bei einem Vergleich der Pflanzenteile, bei dem die Gesamtmasse der Selbstfolgevariante gleich 100 gesetzt wird, ergibt sich ein noch kleinerer Anteil m a r k t f ä h i g e r Möhren, wie aus der Tabelle 6 zu ersehen ist. Dieser E f f e k t ergibt sich dadurch, d a ß es beim Möhrenanbau in Selbstfolge neben der allgemein negativen Beeinflussung des W a c h s t u m s auch zu einer starken Verschlechterung der Möhrenqualität k o m m t , was zu einer weiteren Reduzierung des Markertrages f ü h r t . Zahlreiche Möhrenerreichen n u r noch eine Länge von drei bis fünf Zentimetern oder weisen viele Verzweigungen auf [Nematoden], so daß eine E i n s t u f u n g in A- oder B-Qualität nicht mehr möglich ist. 4.3.

Einlegegurke

Der Gurkenanbau begann jeweils Mitte bis Ende Mai mit der Aussaat und wurde nach durchschnittlich 125 Tagen und 7 bis 8 E r n t e n beendet. Nach Abschluß der E r n t e standen folgende Ertragswerte als S u m m e n der Teilernten zur V e r f ü g u n g : — Gesamtertrag [Gurken aller Qualitätsklassen] — E r t r a g an Gurken der Qualitätsklassen A I bis A V Die Ertragshöhe der Gurken war in jedem J a h r sehr unterschiedlich, was aus den verschiedenartigen Witterungsverläufen im Untersuchungszeitraum [Tabelle 2] und der daraus resultierenden R e a k t i o n der Pflanzen zu erklären ist. I m Gegensatz zu den anderen untersuchten Gemüsearten konnten beim Einlegegurkenanbau in Selbstfolge zwischen den Varianten mit und ohne organische Düngung

FRÖHLICH/PAUCHOLD, Selbstfolge auf Ertrag und Qualität bei Gemüsearten

396

s i g n i f i k a n t e U n t e r s c h i e d e n a c h g e w i e s e n w e r d e n , die n a c h f o l g e n d g e t r e n n t d a r g e s t e l l t wurden. I m 2. A n b a u j a h r v o n E i n l e g e g u r k e n auf d e r g l e i c h e n F l ä c h e w u r d e n aus nicht k l ä r t e n U r s a c h e n auf allen drei B o d e n a r t e n h ö h e r e E r t r ä g e als bei

ge-

Fruchtwechsel

f e s t g e s t e l l t . D i e s e A u s s a g e gilt f ü r die V a r i a n t e n m i t u n d o h n e organische D ü n g u n g und f ü r alle Q u a l i t ä t s k l a s s e n [ T a b . 8], Tabelle 8 Gesamtertrag von Einlegegurken bei Selbstfolgeanbau (Fruchtwechsel = 100%) auf drei Bodenarten ohne organische Düngung

Anbaujahr

Gesamtertrag [ 0/ 0 ] D AI



X

1 2 3 4 5 6 7 8

100 137 67* 25* 69* 90 61* 47*

100 112 99 22* 71* 69* 55* 52*

100 122 83 22 74 86 63 61

x

[3 bis 8]

59,8

100 118 84* 19* 82* 100 74* 85* 74,0

61,3

65

* signifikant niedrigere Erträge als beim Vergleichsanbau im Fruchtwechsel [bezogen auf a = 5 % ] B e i m A n b a u d e r E i n l e g e g u r k e n i m 3. J a h r auf d e r g l e i c h e n F l ä c h e z e i g t e n sich auf allen B o d e n a r t e n , z w a r unterschiedlich a u s g e p r ä g t , d o c h auf S a n d b o d e n u n d A u e n l e h m s i g n i f i k a n t n a c h w e i s b a r , die S e l b s t f o l g e e f f e k t e in F o r m v o n E r t r a g s m i n d e r u n g e n , die

sich

im

nachfolgenden Jahr

noch

verschärften.

Sie

waren

int 4. A n b a u j a h r

auf allen drei B o d e n a r t e n s i g n i f i k a n t a m h ö c h s t e n . A n a l o g zu d e n a n d e r e n untersuchten G e m ü s e a r t e n e r g a b e n sich auf S a n d b o d e n die signifikant

stärksten

Depressionen,

bezogen

auf

den

Gesamtuntersuchungstermin.

I m G e g e n s a t z zu W e i ß k o h l u n d M ö h r e u n t e r s c h e i d e n sich auch die E r g e b n i s s e auf A u e n l e h m und S c h w a r z e r d e r e l a t i v stark. S i g n i f i k a n t n a c h w e i s b a r e E r t r a g s m i n d e r u n g e n z e i g t e n sich auf A u e n l e h m b e r e i t s im 2. N a c h b a u j a h r , auf S c h w a r z e r d e d a g e g e n erst ein J a h r

später. Die

Ertragsreduzierungen

Qualitätsklassen der Einlegegurken.

b e t r e f f e n in ähnlicher

S i g n i f i k a n z e n , die z. B . f ü r d e n

Weise

alle

Gesamtertrag

n a c h g e w i e s e n w e r d e n k o n n t e n , b l i e b e n in j e d e r Q u a l i t ä t s k l a s s e e r h a l t e n . D i e A n w e n d u n g o r g a n i s c h e n D ü n g e r s f ü h r t e auf a l l e n drei B o d e n a r t e n zur R e d u z i e r u n g d e r E r t r a g s d e p r e s s i o n e n . D a s gilt besonders f ü r das 3. A n b a u j a h r auf S a n d b o d e n , w o ohne E i n s a t z v o n o r g a n i s c h e m D ü n g e r bei S e l b s t f o l g e der E r t r a g bereits u m 3 3 % v e r m i n d e r t w a r . D e r g l e i c h e A n b a u , j e d o c h m i t 300 dt/ha S t a l l m i s t in j e d e m 2. J a h r , ließ d e n E r t r a g nur u m 6 % a b s i n k e n [ T a b e l l e 8]. E r w a r d a m i t auf S a n d b o d e n u n d A u e n l e h m s i g n i f i k a n t höher als b e i m A n b a u o h n e o r g . D ü n g e r . B e z ü g l i c h d e r B e w e r t u n g d e r B o d e n a r t e n b l e i b t die T e n d e n z des A n b a u s in S e l b s t f o l g e ohne S t a l l m i s t

e r h a l t e n , w o n a c h die E r t r a g s m i n d e r u n g e n

auf A u e n l e h m

am

niedrigsten ausfallen. I m U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u n i w a r d u r c h die o r g a n i s c h e D ü n g u n g auf allen drei B o d e n a r t e n eine M i n d e r u n g d e r E r t r a g s d e p r e s s i o n e n

feststellbar.

Archiv für Gartenbau, X X I X . Band, Heft 8, 1981

397

Tabelle 8 Gesamtertrag von Einlegegurken bei Selbstfolge (Fruchtwechsel = 100%) auf drei Bodenarten mit organischer Düngung Anbaujahr

Gesamtertrag [%] AI D



X

i 2 3 4 5 6 7 8

100 139 94 30* 74* 97 77* 62*

100 121 90 18* 89 100 88* 62*

100 127 94 22 84 99 83 73

x

[3 bis 8]

72,3

100 121 97 18* 90 100 85* 95 80,8

74,5

75,8

* signifikant niedrigere Erträge als beim Vergleichsanbau im Fruchtwechsel [bezogen aufa = 5%] o.

Diskussion d e r Ergebnisse

Durch die bisher 8 j ä h r i g e n Versuche wurde u n t e r vergleichbaren A n b a u b e d i n g u n g e n gesichert nachgewiesen, d a ß bei Selbstfolge d e r G e m ü s e a r t e n S p ä t w e i ß k o h l u n d S p ä t m ö h r e deutlich a b g e s t u f t e E r t r a g s d e p r e s s i o n e n in bezug auf die drei B o d e n a r t e n a u f t r ä t e n . Bei E i n l e g e g u r k e w a r e n ebenfalls wie bei den a n d e r e n A r t e n die Depressionen auf S a n d b o d e n a m s t ä r k s t e n , es folgte hier der S c h w a r z e r d e b o d e n u n d erst a n letzter Stelle d e r A u e n l e h m . I m Mittel d e r J a h r e t r a t e n folgende E r t r a g s m i n d e r u n g e n [ m a r k t f ä h i g e s P r o d u k t ] im Vergleich zu F r u c h t w e c h s e l auf [in % ] :

Bodenart

Diluvial [Sand]

Alluvial [Auenlehm]

Löß [Schwarzerde]

Weißkohl Möhre Einlegegurke

66 42 66

86 65 77

90 75 68

F ü r eine k ü n f t i g e Definition der U r s a c h e n dieses unterschiedlichen V e r h a l t e n s d ü r f t e ebenfalls die F e s t s t e l l u n g zu berücksichtigen sein, d a ß bei W e i ß k o h l u n d Möhre d u r c h organische D ü n g u n g keine, bei E i n l e g e g u r k e n jedoch eine deutliche R e d u z i e r u n g der E r t r a g s d e p r e s s i o n e r k e n n b a r war. Aus diesen F e s t s t e l l u n g e n ergeben sich zweifellos A n s a t z p u n k t e f ü r die Q u a n t i f i z i e r u n g der Depressionsursachen, insbesondere a u c h aus p h y t o s a n i t ä r e r Sicht, wobei sich in diesen Versuchen a m s t ä r k s t e n die Bed e u t u n g von K o h l h e r n i e [Plasmodiophora brassicae], Wurzelgallenälchen bei der Möhre [Meloidogyne hapla] u n d bei der G u r k e von Fusarium oxysporum zeigten. W e i t e r h i n d ü r f t e B e a c h t u n g verdienen, d a ß bei d e n einzelnen Gemüse- u n d B o d e n a r t e n ein unterschiedliches T r e n d v e r h a l t e n d e r Depressionen a u f t r a t : — Bei W e i ß k o h l w a r e n auf S a n d b o d e n besonders die E r t r ä g e der l e t z t e n drei N a c h b a u j a h r e deutlich niedriger als die der ersten vier N a c h b a u j a h r e . Auf d e n beiden a n d e r e n B o d e n a r t e n p e n d e l t e n die E r t r ä g e bei Selbstfolge w ä h r e n d der g e s a m t e n N a c h b a u z e i t u m d e n Mittelwert aller J a h r e .

I'RÖHLICH/PASCHOLD, Selbstfolge auf E r t r a g und Qualität bei Gemüsearten

398

— Bei M ö h r e t r a t e n auf Sand bereits ab 3. A n b a u j a h r sehr starke Depressionen auf, während diese auf den anderen beiden B o d e n a r t e n erst besonders ab 5. A n b a u j a h r sichtbar wurden und hier auf A u e n l e h m b o d e n w i e d e r u m stärker als auf L ö ß b o d e n . — Bei Einlegegurke war ohne organische D ü n g u n g auf Sandboden im dritten A n b a u jahr und auf den anderen beiden B o d e n a r t e n im v i e r t e n A n b a u j a h r eine deutliche Ertragsdepression erkennbar. Mit organischer D ü n g u n g war die erste

deutliche

Ertragsdepression bei Sandboden um ein Jahr v e r z ö g e r t . Insgesamt traten bei Gurke die größten jährlichen A b w e i c h u n g e n v o m

Mittelwert

der Depressionen auf. A u s diesen unterschiedlichen Verläufen der Ertragsdepressionen läßt sich .schlußfolgern, daß zumindest z w e i Einflußrichtungen zu beachten sind: Es sind dies 1. kumulativ

n e g a t i v wirkende, welche auch unterschiedlich standortabhängig a u f t r e t e n , 2.

witterungsabhängige F a k t o r e n , die z. B. im 4. A n b a u j a h r [ e x t r e m trocken und w a r m ] für ihre

Schadwirkungen

sehr günstige

und

fruchtartenspezifisch

unterschiedlich

im 5. A n b a u j a h r bei W e i ß k o h l , im 7. A n b a u j a h r bei M ö h r e und im 6. A n b a u j a h r bei

Gurke

relativ

ungünstige

Bedingungen

vorfanden.

Diese

Feststellung

weist

auf die Z w e c k m ä ß i g k e i t hin, aus der Sicht der Ökologie der Schaderreger a u f t r e t e n d e Ertragsdepressionen

näher

zu

quantifizieren.

Insgesamt ist festzustellen, daß generell bei den untersuchten Gemüsearten jede F o r m v o n Selbstfolge unter den g e g e n w ä r t i g e n P r o d u k t i o n s b e d i n g u n g e n

Ertragsdepressio-

nen mit sich bringt, und daß bei S a n d b ö d e n grundsätzlich keine K o m p r o m i s s e bei der E i n h a l t u n g der Anbaupausen zulässig sind. Bei Schwarzerde und

Auenlehm-

böden erscheinen f ü r K o p f k o h l — aber nur unter der Voraussetzung des N a c h w e i s e s eines fehlenden A u f t r e t e n s v o n K o h l h e r n i e oder anderen im B o d e n

ausdauernden

Schaderregern — zeitweilig begrenzte Zugeständnisse bei der V e r e n g u n g der v o r g e sehenen Anbaupausen [z. B . in F o r m eines nochmaligen Anbaues nach sich selbst] als möglich.

Zusammenfassung I n einer K a s t e n p a r z e l l e n a n l a g e wurden unter völlig gleichen Bedingungen die Auswirkungen der siebenjährigen Selbstfolge v o n W e i ß k o h l , M ö h r e und Gurke im Vergleich

zu

Dabei

konnte

einer

vierjährigen

die

Wirkung

Fruchtfolge

untersucht.

v o n drei B o d e n a r t e n

[Diluvial-, A l l u v i a l - , L ö ß b o d e n ]

jeweils mit und ohne organische D ü n g u n g auf die Ertragsbildung e r m i t t e l t werden. A u f Sandboden [ D i l u v i a l ] traten deutlich stärkere Ertragsdepressionen als auf den anderen B o d e n a r t e n auf. Signifikante S e l b s t f o l g e e f f e k t e waren bei W e i ß k o h l bereits im 1. N a c h b a u j a h r , bei M ö h r e und E i n l e g e g u r k e im 2. N a c h b a u j a h r festzustellen. D i e Ertragsminderungen durch Selbstfolge ließen sich nur bei E i n l e g e g u r k e auf allen drei B o d e n a r t e n durch organische D ü n g u n g reduzieren, bei Möhre u n d W e i ß k o h l dagegen nicht.

Archiv für C.artenbau, X X I X . Band, Heft 8, 1981

399

Pe3iOMe Ha3BaHHe paiioTH: öejioKOiaHHott

Bo33eiicTBne MOHOKyjibTypbi Ha ypoJKaii 11 nanecTBO

KanycTti,

MopKOBii 11 orypiKeHH SHanHTejibHO ßojiee CHJibHbie nenpeccHH ypowaH, MeM n a ß p y r n x noHBax. y 6ejiOKOHaHHOH KanycTH AOCTOBepHbie 3(Ji(j)eKTbi BCJICACTBHG M O H O K y j i T y p b i BbiHBHJiHCb yjKe Ha B T O p o i t ro;( BHpamHBaHHH, a y M0pK0BH H orypija AJIH KOHcepBHpoBaHiiH — Ha Tperaft roß B H p a m H B a H H H . C H H J K e H n e y p o H s a n B C J i e A C T B H e M 0 H 0 K y j i b T y p H 6 b i J i 0 BO3MO?KHO c o i t p a T H T b

AH6ceHH6M opraHHMecKHX yao6peHHH Ha Bcex T p e x THnax noHB T0JibK0 v orypu;a KOHcepBHpoBaHiiH. y MopKOBH H GejioKoiaHHoii KanycTH BTOT 3(|)(J»eKT aeiipeccHit coxpaHHjiCH.

BJIH

Summary T i t l e of t h e p a p e r : E f f e c t s of c o n t i n u o u s c r o p p i n g o n yield a n d q u a l i t y of white c a b b a g e , c a r r o t , a n d g h e r k i n g r o w n on d i l u v i a l , a l l u v i a l , a n d loess soils ] n a b o x - f r a m e p l o t e x p e r i m e n t c o n d u c t e d under c o m p l e t e l y e q u a l c o n d i t i o n s , t h e e f f e c t s of 7 - y e a r c o n t i n u o u s c r o p p i n g of white c a b b a g e , c a r r o t , a n d g h e r k i n were c o m p a r e d with 4 - y e a r r o t a t i o n c r o p p i n g . T h e effect of 3 soil classes (diluvial, a l l u v i a l , a n d loess soils) on y i e l d f o r m a t i o n was s t u d i e d e i t h e r with or w i t h o u t o r g a n i c m a n u r i n g . On s a n d y soil (diluvial), yield d e p r e s s i o n s were f o u n d t o be s i g n i f i c a n t l y h i g h e r t h a n on t h e o t h e r soil c l a s s e s , w i t h s i g n i f i c a n t e f f e c t s of c o n t i n u o u s c r o p p i n g o c c u r r i n g in white c a b b a g e as e a r l y as in t h e s e c o n d y e a r of c r o p p i n g a n d in c a r r o t s a n d g h e r k i n s in t h e t h i r d y e a r . I n c o m p a r i s o n t o c a r r o t a n d white c a b b a g e , it was o n l y p o s s i b l e in g h e r k i n s t h a t y i e l d depressions o w i n g t o c o n t i n u o u s c r o p p i n g could be r e d u c e d on a n y of t h e 3 soil c l a s s e s b y a p p l i c a t i o n of o r g a n i c m a n u r e .

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FRÖHLICH/PASOHOLD, Selbstfolge auf Ertrag und Qualität bei Gemiisearten

400

FRÖHLICH, H . : Prinzipien der Gestaltung v o n Bewässerungsfruchtfolgen für die Feldgemüseproduktion iga-Kurzdokumentation, E r f u r t 1977, 4 Seiten FRÖHLICH, H . ; DREIBRODT, L . : Ausgewählte P r o b l e m e der Fruchtfolgegestaltung beim schrittweisen Ü b e r g a n g zu M e t h o d e n der industriemäßigen Feldgemüseproduktion. N a c h r i c h t e n b l a t t f ü r den Pflanzenschutz in der D D R , 30, (1976) 8, S. 145-148 GÜNTHER, R . : D e r Einfluß des Anbaus in Monokultur auf quantitative und qualitative M e r k m a l e bei neun Gemüsearten auf einem L ö ß - S t a n d o r t . Dissertation M L U H a l l e - W i t t e n b e r g , H a l l e 1980/81 HAMILTON, H . A . ; BERNIER, R . : Carrot, onion, celery and lettuce crop succession studies on an organic soil Canad. J. P l a n t , sei. O t t a w a , 56, (1976) 4, S. 881-884 HÖSSLIN, R . v . : D i e gemüsebauliche F r u c h t f o l g e in marktwirtschaftlicher und biologischer Sicht. Süddt. Erwerbsgärtner, 6, (1952) S. 163-164 KLINKOWSKI, M . U. a . : K r a n k h e i t e n und Schädlinge der Gemüsepflanzen und Obstgewächse. A k a d e m i e - V e r l a g , Berlin, 1976 KÖNNECKE, G . : Fruchtfolge, Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1967 KOTOWSKI, F . v . : Fruchtwechsel im Feldgemüsebau. Gartenbauwiss. 1, (1929) S. 500—516 REINJVIUTH, E . : Phytopathologische P r o b l e m e auf dem Gebiet der Bodenfruchtbarkeitsforschung. Wiss. Zschr. d. U . Rostock. Math. N a t . R . 12, (1963) 2, S. 270-276 SOMOS, A . ; TARJANYI, F . : A vetesforgo hatas a zöldsegnovenyek termeshozamva, A K e r t e s z e t i es Szöleszeti Föiskola K ö z l e m e y e i , 28, (1964) 1, S. 2 9 - 4 6 SURLEKOV, P . : D i e biologische Selbstverträglichkeit einiger Gemüsearten und Möglichkeiten ihrer Monokultur. Internat. Zeitschr. der L a n d w . 3, (1972) S. 301-304 STJRLEKOV, P . : Zur F r a g e der Gestaltung v o n Fruchtfolgesystemen in der Feldgemüseproduktion und den Möglichkeiten dichter A n b a u f o l g e n . Tagungsbericht d. A d L der D D R , Berlin, 1976, 146, S. 3 9 - 4 3 VERLAAT, I . G . : Vruchtwisselings-Problemen in de Vollegrous-Tainbouw. Proefst. v . d. Groenteteelt, A l k m a a r , Medeling, 16, (1960) S. 3 - 4 0 Anschrift der A u t o r e n : P r o f . D r . H . FRÖHLICH Dr. P.-J. PASCHOLD Institut f ü r Gemüseproduktion Großbeeren der A k a d e m i e der Landwirtschaftswissenschaften der D D R D D R -1722 Großbeeren Theodor-Echtermeyer-Weg

Arch. G a r t e n b a u , Berlin 29 (1(181) 8, S. 4 0 1 - 4 1 3 Institut für .Gemüseproduktion Großbeeren der Akademie der Landwirtsohaftswissenschaften der D D R

CHRISTEL SCHEUNEMANN

Zur Problematik der Erntezeitpunktbestimmung bei Einlegegurken mit Hilfe von Temperatur und Sonnenschein E i n g a n g : 31. März 1981

1.

Einleitung

Die Produktion von Einlegegurken erfolgt in den Hauptanbaugebieten der D D R zunehmend bei mechanisierter Ernte. Es fehlen jedoch gegenwärtig noch Sorten, die bei maschineller Totalernte gleichhohe oder ähnliche Erträge bringen wie bei mehrmaliger Handernte. Mit den vorhandenen Hybridsorten ist die Maschinenernte bei zwei bis vier Handernten ökonomisch. Neben der Anzahl der Handvorernten ist für die Ertragshöhe der Erntezeitpunkt für die einzelnen Ernten bedeutend. Der volks- und betriebswirtschaftlich günstigste Erntezeitpunkt ist gegeben, wenn der Anteil erntefähiger Früchte in den Größengruppen I bis I I I mindestens 50 bis 55% beträgt (KRUMBEIN, 1976). Wann dieser Zeitpunkt im heranwachsenden Bestand erreicht wird, konnte bisher nur subjektiv bestimmt werden. Deshalb war verschiedentlich der Anteil an Gurken der Größengruppen IV bis V zu hoch. Nachstehend wird über eine Methode zur Bestimmung des günstigsten Erntezeitpunktes berichtet. Bei der Erarbeitung dieser Methode wurde der Einfluß von Witterungsfaktoren auf den Ertrag der 1. bis 4. Ernte in Abhängigkeit vom festgesetzten Erntezeitpunkt analysiert. Auswirkungen der Witterung auf den Wachstumsverlauf und auf die Höhe des zu erwartenden Ertrages sind nicht Gegenstand dieser Arbeit.

2.

Literaturübersicht

Zusammenhänge zwischen Pflanzenentwicklung und Witterung wurden in den letzten Jahren bei verschiedenen Kulturpflanzen untersucht. Da von den Witterungsfaktoren die Temperatur neben der Strahlung und dem Wasser den größten Einfluß auf das Wachstum ausübt, prüften viele Autoren besonders diesen Faktor. Im Ergebnis dieser Arbeiten entwickelten sie Methoden zur Vorausbestimmung der pflanzlichen Entwicklung. B e i d e r W ä r m e s u m m e n m e t h o d e , w i e sie VALLI ( 1 9 6 8 ) u n d ZORN ( 1 9 6 7 ) f ü r d e n A n b a u

von Erbsen für die Verarbeitung in den USA beschrieben haben, wird davon ausgegangen, daß die verschiedenen Erbsensorten für die Reife eine bestimmte Wärmemenge benötigten. Für die Voraussage des Erntetermins sind die Tagesmitteltemperatur oberhalb des Schwellenwertes von 4,4 °C zu addieren und an einer vorher festge-

402

OH. SCHEU NEMAXN, E r n t e z e i t p t i n k t b e s t i m n i u n g bei E i n l e g e g u r k e n

legten und für notwendig gehaltenen Wärmemenge zu messen. Die Anwendung dieser Methode in Anbaugebieten der B R D führte nicht zum Erfolg. ZOEN (1967) sieht die Ursache dafür darin, daß Globalstrahlung und Niederschlagsmengen nicht berücksichtigt worden sind, obwohl diese Faktoren in bestimmten Entwicklungsphasen das Wachstum der Erbse sehr stark beeinflussen. Eine weitere Methode, die auf der Messung der Temperatur basiert, beschreibt VALLI (1968) für die Voraussage der Reife von Erdnüssen. Dabei wurde durch die Einbeziehung eines oberen Schwellenwertes, d. h. einer Temperatur, ab der kein Wachstum mehr erfolgt, eine Verbesserung der Genauigkeit der Voraussage erreicht. Als bestes Kriterium für die Reifebestimmung der Erdnüsse stellte sich jedoch die Kombination von Strahlung und Temperatur heraus. Untersuchungen zur Wachstumsgeschwindigkeit von Tomatenpflanzen bis zu einer Größe von 20 bis 25 cm ergaben, daß für diesen Wachstumsabschnitt kein Unterschied zwischen der Vorausberechnung auf Temperaturbasis gegenüber der Kombination von Strahlung und Temperatur bestand. E s wurden auch keine Unterschiede in der Genauigkeit der Voraussage festgestellt, wenn für die Berechnungen nicht der Aussaat sondern der Aufgangstermin der Ausgangspunkt war. F ü r Blattrüben und Kohl war für die Vorausberechnung des Wachstumsabschnittes Pflanzung bis E r n t e ebenfalls die Temperatursumme das beste Kriterium. Als untere bzw. obere Schwellenwerte für Rüben führte VALLI (1968) 4,4 bzw. 23,9 °C und für Kohl 4,4 bzw. 26,7 °C an. STEPHAN (1974) fand bei Einlegegurke für den Zeitraum Aussaat bis Erntebeginn einen korrelativen Zusammenhang zwischen mittlerer Lufttemperatur und Entwicklungsdauer. Bei Erhöhung der mittleren Lufttemperatur um 1 °C nahm die Entwicklungsdauer um 6,4 Tage ab. Untersuchungen bei landwirtschaftlichen Kulturpflanzen und bei Obstgehölzen zu dieser Thematik erbrachten ähnliche Ergebnisse. Bei Mais stellte LOPEZ (1974) fest, daß die Dauer der Entwicklungsphase Aufgang bis Fahnenschieben hauptsächlich von den Temperaturbedingungen in diesem Zeitraum beeinflußt wird. Als Indikator für das Fahnenschieben wird die Monatsmitteltemperatur des Mai angegeben. Als Ergebnis von Untersuchungen zur Abhängigkeit der Winterroggenreife von der Witterung wurde von MÜLLER (1957) ein Diagramm entwickelt, mit dem auf Grund der Niederschläge von März bis J u n i und der voraussichtlichen mittleren Sonnenscheindauer während der Reife die Reifedauer und damit der Erntetermin vorhergesagt werden kann. F ü r Obstgehölze berichtet HORNEY (1965) über eine Temperatursummenmethode bei der Blühvorhersage in Geisenheim, die auf Grund von 26jährigen Aufzeichnungen als sehr genau angesehen wird.

3.

Versuchsbeschreibung

Für die Untersuchungen wurden anbaumethodische Versuche der J a h r e 1973 bis 1979 aus der Kastenparzellenanlage des Instituts für Gemüseproduktion Großbeeren herangezogen. Der Anbau der Einlegegurken, Sorte " P e r e n t a " , erfolgte auf den Bodenarten grundwasserferner Sand, Herkunft Großbeeren, S t E D 2, Auenlehm, Herkunft Golzow, S t E AI 2 und Schwarzerde, Herkunft Wanzleben, S t E Lö 2. Ausgesät wurde jährlich

403

Archiv für Gartenbau, X X I X Band, Heft 8, 1981

um den 20. Mai. Anschließend ist der Aufgang notiert worden. Als Aufgangstermin wurde festgelegt, wenn 7 5 % der Pflanzen die Bodenoberfläche durchbrochen h a t t e n . Die Gurken sind nach vorgegebenen Tensiometerwerten beregnet worden, d. h. wenn 15,96 k P a ( = 120 Torr) überschritten wurden, erhielten sie jeweils eine Regengabe von 14 m m . Die E r n t e der Einleger erfolgte von 1973 bis 1975, wenn die Mehrzahl der Pflanzen 1 bis 2 Gurken der Größengruppe I I I ausgebildet h a t t e n . * Unabhängig d a v o n sind * Bei der Größensortierung wurde der DDR-Standard für Einlegegurken zugrundegelegt, der folgende Einteilung vorsieht: Größe

Durchmesser mm

Verhältnis Durchmesser zur Länge ab

[Länge] mm

I II III IV V Dicke

bis 20 über 20 über 30 über 40 über 45 über 50

1:3 1 : 2,8 1 : 2,1 1:2,7 1 : 2,6 -

[ 3 0 bis 60] [ 56 bis 85] [ 63 bis 85] [110 bis 120] [120 bis 130] [über 130]

bis bis bis bis

30 40 45 50

die S u m m e der T a g e s m i t t e l t e m p e r a t u r in 2 m Höhe und die Sonnenscheindauer vom Aufgang bis zur 1. E r n t e sowie von E r n t e zu E r n t e ermittelt worden. Ab 1976 wurden d a n n diese beiden F a k t o r e n für die B e s t i m m u n g der E r n t e z e i t p u n k t e gezielt herangezogen. 3.1.

Statistische Auswertung

Zur B e s t i m m u n g des E r n t e z e i t p u n k t e s sind die anbaumethodischen Versuche hinsichtlich der Witterungseinflüsse analysiert worden. I n die Analysen einbezogen wurde der Verlauf der Tagesmitteltemperatur in 2 m Höhe, die Sonnenscheindauer, die Globalstrahlung u n d die Tagesmitteltemperatur in 5 cm Höhe über dem E r d boden im Bestand vom Aufgang bis zur E r n t e . Außerdem ist das P r o d u k t Tagesmittelt e m p e r a t u r in 2 m Höhe bzw. in 5 cm Höhe X Sonnenscheindauer errechnet worden. Die Berechnungen erfolgten mit Hilfe von ein- bzw. zweifaktoriellen Regressionsanalysen mit den Ansätzen 1. y = a0 + a^x + a 2 x 2

bzw.

2. ?/ = a 0 + 0 ] « ! + «2^2+ a 3 x i + ° ' 4 a : 2 + °5 a; i x 2

( m i t und ohne Reduzierung)

1. y = Ertrag x = Summe der Tagesmitteltemperatur vom Aufgang bis zur E r n t e oder Sonnenscheindauer oder Globalstrahlung oder S u m m e der Tagesmitteltemperatur in 5 cm Höhe über dem E r d b o d e n im Bestand oder S u m m e der Tagesmitteltemperatur in 2 m Höhe X Sonnenscheindauer 2. y = E r t r a g = S u m m e der Tagesmitteltemperatur v o m Aufgang bis zur E r n t e x2 = Sonnenscheindauer vom Aufgang bis zur E r n t e 30 Arch. Gartenbau, Bd. 29, H. 8

CH. SCHEI'NKMANX, E r n t e z e i t p u n k t b e s t i m m u n g hei E i n l e g e g u r k e n

404 4.

Ergebnisse

Die ein- b z w . zweifaktoriellen R e g r e s s i o n s a n a l y s e n zeigten, d a ß die S u m m e der T a g e s m i t t e l t e m p e r a t u r in 2 m H ö h e u n d die S o n n e n s e h e i n d a u e r relativ g u t geeignet sind, d e n E r n t e z e i t p u n k t zu b e s t i m m e n . B e i d e Größen werden in d e n m e t e o r o l o gischen S t a t i o n e n erfaßt, oder sie k ö n n e n a u c h v o n den sozialistischen L a n d w i r t s c h a f t s b e t r i e b e n selbst ermittelt werden. 4.1.

Bestimmung des Erntebeginns

Die 1. E r n t e wurde 1973 bis 1979 auf d e n 3 B o d e n a r t e n z w i s c h e n 950 u n d 1050 °C sowie 320 u n d 4 7 0 h S o n n e n s c h e i n d a u e r durchgeführt, wobei sich sehr verschiedene K o m b i n a t i o n e n z w i s c h e n T e m p e r a t u r s u m m e u n d S o n n e n s c h e i n d a u e r e r g a b e n . Tabelle 1 Temperatursumme in 2 m Höhe und Sonnenscheindauer vom Aufgang bis zur 1. Ernte und dabei erreichter Ertrag von 1973 bis 1980 Jahr1

2 Tagesmittel- Sonnentemp. in 2 m scheindauer Höhe

°C

h

Ertrag der 1. Ernte nach Größensort. GesamterI bis I I I trag 1. bis IV/V u. Anteil Dicke I bis I I I an 4. Ernte Größensorgesamt tierungen I bis I I I dt/ha dt/ha dt/ha

Bodenart: grundwasserferner Sand 1973 1974 1975 1976 1977 1979 1980

976,5 978,0 1007,5 1049,9 994,4 1002,7 1042,5

427,9 347,0 433,0 468,4 326,6 356,7 244,5

25,1 15,4 36,3 63,8 58,8 92,6 22,7

427,9 347,0 429,8 449,9 321,6 363,8 205,0

11,6 21,3 17,5 75,5 57,1 54,2 23,4

427,9 347,0 440,6 449,0 336,5 357,1 222,5

13,2 4,1 25,0 17,5 62,4 112,6 89,3

1,6 0,5 38,8 56,5 216,5 47,6 16,2

94 97 48 53 21 66 59

189 134 118 359 375 369 216

100 98 93 82 32 34 80

141 126 165 353 350 312 165

100 100 51 58 41 75 60

149 76 122 326 337 358 236

Bodenart: Auenlehm 1973 1974 1975 1976 1977 1979 1980

976,5 978,0 946,5 990,6 986,5 1005,3 1051,2



0,5 1,3 17,1 118,8 105,7 6,0

Bodenart: Schwarzerde 1973 1974 1975 1976 1977 1979 1980 1

976,5 978,0 1023,9 1041,3 980,9 1016,8 1087,1

_ —

24,4 12,5 88,3 37,9 59,2

Ernteergebnis 1978 infolge anderweitiger Untersuchungen nicht wertbar

Archiv für Gartenbau, X X I X Band, Heft 8, 1981

405

Entsprechend war auch der E r t r a g an Einlegegurken der Größengruppen I bis I I I sowohl absolut als auch im Verhältnis zum G e s a m t e r t r a g *

sehr

unterschiedlich

( T a b . 1). Die dazu gerechneten zweifaktoriellen Regressionen geben bei z. T . hoher Bestimmtheit verallgemeinert wieder, welche E r t r ä g e unter den gegebenen

Stand-

ortbedingungen in dem erfaßten Bereich v o n Temperatursumme und Sonnenscheindauer zu erreichen waren. E s zeigte sich, daß auf allen Bodenarten der absolute E r t r a g der Größengruppen I bis I I I mit steigender Temperatursumme im Bereich der Sonnenscheindauer v o n 320 bis 400 h stärker zunimmt als v o n 400 bis 450 h Sonnenscheindauer. Dabei stellen 320 h Sonnenschein in den Jahren 1973 bis 1979 das M i n i m u m für den Erntebeginn dar, unter den Witterungsbedingungen v o n 1980 wurden jedoch bis Erntebeginn

nur

245 h

registriert.

D e r E r t r a g an Einlegegurken der Größengruppen I V bis V und Dicke steigt im erfaßt e n Temperaturbereich

bei 320 bis 400 h Sonnenschein ebenfalls an und fällt ab

400 h ab. E i n hoher relativer Ertrag, d. h. ein hoher A n t e i l der Sortierung I bis I I I am Gesamtertrag, wird im Bereich der Sonnenscheindauer v o n 320 bis 400 h bei einer Temperatursumme v o n 950 bis 1000 °C erzielt. Bei höherer Temperatursumme und längerer Sonnenscheindauer nimmt der A n t e i l an Gurken der Größengruppen I bis I I I am Gesamtertrag schnell ab. Für die Bodenart Auenlehm werden in Abbildung 1 bis 3 diese Tendenzen dargestellt . Ertrag ¡SröiSe Ibis [dt !ra !

7040 Summe

der

logesmitt

[oC]

eliemperatur

Abb. 1: Beziehungen zwischen Temperatursumme und Sonnenscheindauer vom Aufgang bis zur 1. Ernte sowie dem Ertrag, als Sortierung I bis I I I , 1973 bis 1979 * Gesamtertrag = I bis V und Dicke 30*

Ch. Scheunemanx,

406 Erfrag (Größe W u. Dicke J

bis

Erntezeitpunktbestiminung bei Einlegegurken

Y

Abb. 2 : Beziehungen zwischen Temperatursumme und Sonnenscheindauer vom Aufgang bis zur 1. E r n t e sowie dem Ertrag, als Sortierung IV, V und Dicke, 1973 bis 1979

•v Ertrag, relativ [%1

Bodenart:

'AS

100

Auenlehm

y = - 7308,17 + 24, 7967x, - 20,3286x2 - 0,0193175xf- 0,010797x^ 0,02942 X, yz ES = 0,97

SO -

sR = 4,974

60 Sonnen4-0 - scheindauer [hl 40020

-

/

370-

yBeispiel

/ 950

Summe

970

der

990 7000

1020

WO

m

Tagesmitteltemperatur

Abb. 3: Beziehungen zwischen Temperatursumme und Sonnenscheindauer vom Aufgang bis zur 1. E r n t e sowie dem relativen E r t r a g , d. h. dem Anteil der Sortierung I bis I I I am Gesamtertrag, 1973 bis 1979

Archiv für Gartenbau, X X I X Band, Heft 8, 1981

407

E s zeigt sich auch, daß bei niedriger Temperatursumme und geringer Sonnenscheindauer ein hoher relativer E r t r a g (d. h. ein hoher Anteil der Sortierung I bis I I I am Gesamtertrag), erzielt wird, daß aber dabei das absolute Ergebnis niedrig ist. Der Erntezeitpunkt ist jedoch so zu wählen, daß bei einem relativ hohen Anteil an Einlegern der Größengruppen I bis I I I auch ein hoher absoluter E r t r a g erzielt wird. I m Beispiel, Abb. 1 bis 3, wurden diese Zusammenhänge hervorgehoben. So können bei 980 °C Temperatursumme und 350 h Sonnenscheindauer 9 4 % der Gurken in den Größengruppen I bis I I I geerntet werden, was einem absoluten Ertrag von 17 dt/ha entspricht. Bei 1020 °C Temperatursumme und 430 h Sonnenscheindauer werden demgegenüber 5 2 % der Gurken in den Größengruppen I bis I I I geerntet; das sind jedoch etwa 45 dt/ha.

4.2.

Bestimmung des Erntetermins ab 2. E r n t e

Nach dem Erntebeginn wurden die folgenden E r n t e n 1973 bis 1979 auf dem grundwasserfernen Sand-, dem Auenlehm- und dem Schwarzerdeboden bei einer Summe der Tagesmitteltemperatur von 42,5 bis 255,4 °C sowie einer Sonnenscheindauer von 0,8 bis 126,7 h durchgeführt. E s zeigte sich auf allen Bodenarten, daß der Ertrag der Größengruppen I bis I I I im erfaßten Temperaturbereich bis 30 h Sonnenscheindauer ansteigende Tendenz und ab 65 h Sonnenscheindauer fallende Tendenz aufweist. 13er Ertrag an Einlegegurken der Größengruppen I V bis V und Dicke nimmt mit steigender Temperatursumme bei 20 bis 50 h Sonnenscheindauer zwischen den Ernten stark zu. Ab 80 h Sonnenscheindauer fällt der E r t r a g mit steigender Temperatursumme ab. Die ermittelten zweifaktoriellen Regressionsbeziehungen der Größengruppen I bis I I I erbrachten Bestimmtheitsmaße nur zwischen 0,14 u n d 0 , 2 9 ; die der Größengruppen I V bis V und Dicke weisen auf grundwasserfernem Sandboden eine Bestimmtheit von B = 0,70, auf Auenlehmboden von B = 0,87 und auf Schwarzerdeboden von B = 0,80 auf. Zur weiteren Charakterisierung des Zusammenhangs wurden auch die Regressionsbeziehungen zwischen Temperatursumme, Sonnenscheindauer und dem relativen Anteil der Größengruppen I bis I I I am Gesamtertrag ermittelt. Dabei ergab sich, daß der relative Anteil an Einlegern der Größengruppen I bis I I I mit steigender Temperatursumme und längerer Sonnenscheindauer kontinuierlich abnahm. In den Abbildungen 4 und 6 werden die Regressionen für den Schwarzerdeboden, auf dem in der D D R ein großer Anteil des Gurkenanbaus erfolgt, dargestellt. Das eingezeichnete Beispiel gibt den Ertrag an Gurken der verschiedenen Größengruppen bei 120 °C Temperatursumme und 50 h Sonnenscheindauer sowie 150 °C und 65 h an. E s zeigt sich, daß der E r t r a g der Größengruppen I bis I I I in diesem Bereich von 65 dt/ha auf 70 dt/ha ansteigt und der relative E r t r a g dabei von 7 3 % auf 6 1 % absinkt, was auf den wesentlich stärkeren Zuwachs an Gurken der Größengruppen I V , V und Dicke zurückzuführen ist (Tab. 2). Der günstigste Erntezeitpunkt ist bei einer Summe der Tagesmitteltemperatur von 120 bis 150 °C und einer Sonnenscheindauer von 40 bis 70 h erreicht.

Ch. SuiKi'XEMAXX, Erntezeitpuiiktix'stimrming bei E i n l e g e g u r k e n

4 0 8

g g t, W g

H

* 3 CO 50%

Ytf

1,04

50%

2. Ansatz: y = Frischmasse in g/Pfl. x> = Klärschlamm I und I I in Vol. %0 (0 . . . 250) z 2 = Cu-GehaIt der Erden in mg/1 (6 . . . 408) y

= 2,9 + 11,662a;1 + 2 4 , 3 3 ^ + 11,847z2 - 1 7 , 0 3 ^ - 2 5 , 5 8 9 ^ ^ "

n =30 B = 57,4%) «IUMHCTBE cjiynaeB B HE3HAHMTEJIBH0M oöienie. V ceMii HCCJie^OBAHHBIX K.;IOHOB 6y3iiHbi npoijeHT pacnpocTpaHemiH Biipyca ceMeHaMii Ko.ieoajiCH ¡uew^y 0,1 II 0 , 9 % . Y

H . - H . SCHIMAXSKI U. a., Kirschenblattroll-Virus bei Schwarzem H o l u n d e r

442

^ p y r u x KJIOHOB o ß H a p y s K e H 3HaHiec.), Kreuzkraut (Senecia spec.) über Knötericharten (Polygonum spec.), Ackerhellerkraut (Thlaspi arvense), Ackersenf ( S i n a p i s arvense), Vogelmiere (Stellaria media), Gänsefuß- (Chenopodium spec.) und Meldearten (Atriplex spec.) bis zur Hühnerhirse (Ecliinochloa crus-galli). Dies erfordert zur Absicherung einer ausreichenden Wirksamkeit oft die Anwendung mehrerer Wirkstoffe in F o r m von Tankmischungen aus verschiedenen Herbiziden oder von Kombinationspräparaten. Der zeitlich unterschiedliche und weitgestreckte Zeitpunkt des Auflaufens der einzelnen Unkräuter verlangt zur wirksamen Bekämpfung meist einen mehrmaligen Einsatz von Herbiziden, so daß sich in der Praxis je nach Standort und Unkrautvorkommen Herbizidfolgen herausgebildet und bewährt haben. Einige in den Versuchen eingesetzte Wirkstoffe bringen bei bestimmten Witterungsbedingungen für die auflaufenden jungen Zwiebelpflanzen erhebliche physiologische Belastungen mit sich, die sich in Form von Wachstumsstockungen, zeitweiligen Vergilbungen (z. B . nach Trizilin u. a.) und Habitusveränderungen (Verdrehungen der jungen Laubblätter) oder auch in Wurzelverbänderungen (z. B . nach Sys 67 B ) zeigen und im letzten Falle sogar noch bis zum Erntezeitpunkt wahrzunehmen sind. So könnten sich unter Umständen auch das Lagerverhalten des Erntegutes verändern und erhöhte Verluste auftreten. Dies wäre für Speisezwiebeln äußerst nachteilig, da die ganzjährige Versorgung nur über eine gute Lagerung gesichert werden kann. Uber die Auswirkungen der verschiedenen herbiziden Wirkstoffe auf das Verhalten und die Verluste während der langfristigen Lagerung speziell von Zwiebeln ist relativ wenig bekannt. B A I R A M B E K O V ( 1 9 7 9 ) und auch S Y P I E N U . D O B R Z A N S K I ( 1 9 7 8 ) konnten nach dem Einsatz von Rainrod (Propachlor) im Vorauflauf- (VA) und Nachauflauf(NA) Verfahren und von anderen Herbiziden keine Veränderungen an bestimmten Inhaltsstoffen feststellen. Auch die Lagerfähigkeit der Zwiebeln war in ersten Untersuchungen von W H I T W E L L ( 1 9 6 9 ) und auch S Y P I E N U. D O B R Z A N S K I ( 1 9 7 8 ) durch

446

ISÖTTCHER/ZSCHATT, E i n s a t z v o n H e r b i z i d e n bei Speisezwiebeln

Herbizide nicht ungünstig beeinflußt worden. L e t z t g e n a n n t e Autoren p r ü f t e n Aufwandmengen von 5—10 kg Rainrod (65% Propachlor) und 3—6 kg Alicep (25% Pyrazone + 2 0 % Chlorbupham). Alle Autoren p r ü f t e n n u r wenige P r ä p a r a t e u n d setzten diese meist als Einzelprodukte ein. Über die W i r k u n g eines v e r s t ä r k t e n Einsatzes von Herbiziden in F o r m von Tankmischungen aus mehreren P r ä p a r a t e n oder ganzer Herbizidfolgen aus dem Blickpunkt eines u n k r a u t f r e i e n Aufwuchses ohne H a n d a r b o i t s a u f w a n d zur Pflege auf die Lagerfähigkeit liegen noch keine Untersuchungen vor; eine Reihe Wirkstoffe wurde ü b e r h a u p t noch nicht einbezogen. 2.

Versuchsmethodik

2.1.

Versuchsdurchführung

Die P r ü f u n g der Herbizidpräparate erfolgte u n t e r praxisnahen Anbaubedingungen an einjährigen Säzwiebeln, indem auf Produktionsschlägen von f ü h r e n d e n L P G (P) oder K A P parzellengroße Teilflächen oder bei einem gesonderten Anbau auf Versuchsflächen nach praxisüblichem A n b a u v e r f a h r e n Parzellen mit den vorgesehenen Herbizid-Tankmischungen (TM) und -folgen behandelt wurden. Insgesamt 15 Versuche mit jeweils 3—10 verschiedenen Varianten wurden ausgewertet. Zum Vergleich waren in die einzelnen V e r s u c h s p r o g r a m m e Varianten ohne Herbizideinsatz (unbehandelte Kontrolle) aufgenommen, auf denen die Zwiebeln n u r m e c h a n i s c h g e p f l e g t worden sind (Tab. 7). Tabelle 1 Zusammenstellung der im Versuchsprogramm geprüften Herbizide und Prüfpräparate Herbizid

Wirkstoff

Art des Einsatzes

Spezifische Wirkung gegen

Elbanil-Spritzpulver* Ramrod*

25% Chlorpropham 63,8% Propachlor

VA + NA VA + NA

76,5% Methazol 20%'Nitrofen + 3% Simazin 20% Nitrofen 50% Difenoxuron 720 g/1 Metolachlor 330 g/1 Pendimethalin 25% Chlorpropham + 3,5% Propazin 80" 0 Simazin 480 g/1 Alachlor 66% Chlorthal + 9° „Methazol 80% 2,4-DB [4- (2,4-Dichlorphenoxy) buttersäure] 75 g/kg Bromoxynil + 400 g/ kg 2,4-DB Prüfpräparat (Propachlor)

,\A NA NA NA NA VA NA

einjähr. einjähr. Hirse einjähr, einjähr. einjähr. einjähr. einjähr, einjähr. einjähr.

NA NA VA

einjähr. Unkr. einjähr. Unkr. einjähr. Unkr.

NA

einjähr, dikotyle Unkr.

NA

einjähr, dikotyle Unkr.

VA + NA

einjähr. Unkr.

Mezopur* Trazalex* Trizilin* Lironion 50 WP* Dual 720 EC Stomp 330 E* Probanil* Yrodazin* Lasso* Yerbaten* . (S 1445) Sys 67 B Sys 67 Buctril D B Fl 376

* staatlich zugelassene Herbizide zum Einsatz an Zwiebeln einjähr. = einjährige, Unkr. = Unkräuter

Unkr. Unkr. einschl. dikotyle Unkr. Unkr. Unkr. Unkr. monokotyle Unkr. Unkr. Unkr.

Archiv f ü r Gartenbau, X X I X Band, Heft 8, 1981

2.1.1.

447

Feldanbau

Die Varianten waren jeweils nach versuchsniethodischen Gesichtspunkten auf den Versuchsflächen verteilt. Vom E r n t e g u t jeder Parzelle sind entsprechende Mengen f ü r die Lagerung e n t n o m m e n worden. Die Versuche waren auf insgesamt 6 verschiedene S t a n d o r t e und 5 J a h r e verteilt. (Tab. 3). F ü r die Untersuchungen wurden ausschließlich Herbizide mit Boden- u n d BodenB l a t t - W i r k u n g herangezogen, die als Vorauflauf- (VA) oder N a c h a u f l a u f b e h a n d l u n g (NA) zum Einsatz k a m e n . I n Tabelle 1 sind die g e p r ü f t e n Herbizide mit ihren Wirkstoffgehalten u n d ihrem W i r k u n g s s p e k t r u m und in Tab. 2 die eingesetzten Herbizidmengen zusammengestellt. Sofern Kontaktherbizide (Trakephon, Gramoxone, Reglone) zur Beseitigung von R e s t v e r u n k r a u t u n g (gegen VA-Herbizide resistente oder infolge F r ü h j a h r s t r o c k e n h e i t Tabelle 2 Einsatzzeitpunkt und Aufwandmenge der eingesetzten Herbizide und Tankmischungen (TM) in den einzelnen Herbizidfolgen Präparat bzw. TM

Aufwandmenge

Einsatzzeitpunkt für die Kulturpflanze

Elbanil- Spritzpul ver Elbanil-Sp. + Ramrod Stomp 330 E Elbanil-Sp. + Ramrod + Trakephon Yerbaten (S 1445) Elbanil-Sp. + Fl 376 Mezopur Elbanil-Sp. + Trizilin Elbanil-Sp. + Ramrod + Mezopur Elbanil-Sp. + Ramrod + Dual Elbanil-Sp. + Lasso + Dual Elbanil-Sp. + Ramrod + Sys 67 B Lironion + Trizilin Lironion + Tribunil Lironion + Dual Sys 67 Buctril D B Trazalex Yrodazin + Trizilin Probanil + Lasso Probanil + Mezopur Probanil + Mezopur + Lasso

12 kg/ha 8 k g + 5 kg/ha 5 - 6 1/ha 6 kg + 3 kg + 4 1/ha 4 - 7 kg/ha 7,5 k g + 4 kg/ha 2 - 2 , 5 kg/ha 10 kg + 10 1/ha 6 k g + 3 k g + 1 kg/ha 8 k g + 5 k g + 2 kg/ha 8 k g + 4,5 1 -1-2 kg/ha 8 k g + 3 k g + 1 kg/ha 6 kg + 10 1/ha 6 kg + 1 kg/ha 3 k g + 2 kg/ha 2 - 4 1/ha 8 - 1 2 kg/ha 0,45 k g + 10 1/ha 8 k g + 3 1/ha 8 kg + 1 kg/ha 8 kg + 1 k g + 3 1/ha

VA VA 1. NA ab VA kurz VA VA VA 1. NA ab 1. NA ab 1. NA ab 1. NA ab 1. NA ab 1. NA ab 1. NA ab 1. N A ab 1. NA ab 1. NA ab 2. NA* ab 2. NA ab 2. N A ab 2. NA ab 2. NA ab

1. Laubblatt

2. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 3. 3. 3. 3. 3.

Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt Laubblatt

verminderter Wirksamkeit der VA-Herbizide aufgelaufene U n k r ä u t e r ) vor dem Auflaufen der Zwiebeln eingesetzt wurden (Kurz- Vorauflaufbehandlung = K VA), haben diese auf G r u n d ihres Wirkungsmechanismus auf die K u l t u r p f l a n z e keinen Einfluß auf ihre Entwicklung u n d wurden bei den Auswertungen zu diesem Zweck nicht berücksichtigt. Zur Charakterisierung der Wirksamkeit der Herbizide sei vermerkt, d a ß die herbizide Wirkung vieler Herbizide u n d Herbizidfolgen in jedem Falle bei =-90% und o f t m a l s auf den verschiedenartigsten A n b a u s t a n d o r t e n sogar bei =-99,9% lag, so daß keine manuelle Handarbeitspflege zum Zwecke der Beseitigung der U n k r a u t k o n k u r r e n z erfor-

448

HöTTCHEK/ZsOHAr, Einsatz von Herbiziden bei Speisezwiebein

derlich war (ZSCHAU 1980). Je nach Niederschlagsmenge erfolgten 1—2 Maschinen" hacken zur Lockerung des Bodens. Die erzielten Erträge, nach Masse in dt/ha oder nach finanziellem Erlös in M/ha berechnet, lagen in der Regel nach einer intensiven Herbizidbehandlung bei s 9 0 % , bezogen auf die nur mechanisch gepflegten Vergleichsflächen und waren oftmals > 1 0 0 % , insbesondere bei Einsatz von Stomp 330 E zur NA-Applikation (Tab. 7). Die Anzahl der Wiederholungen betrug für jede geprüfte Variante mindestens n = 4. 2.1.2.

Lagerung

Das Erntegut ist nach der Bergung v o m Felde in einem Zwischenlager mit Außenluftbedingungen aufbewahrt und Anfang November für die Lagerung aufbereitet worden. Von Mitte November bis Mitte April lagerte es 5 Monate in einem außenluftgckühlten Lager (Dauerlager), um eine bessere Ausbildung der einzelnen Verlustursachen zu erreichen und um den Praxisbedingungen für die Lagerung möglichst nahe zu kommen. Die Mittelwerte von Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit und ihre Schwankungsbreite betrugen für die einzelnen Lagerperioden 1975 Temperatur cCx Schwankungsbreite relative L u f t feuchtigkeit in o/0x Schwankungsbreite

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4,4 0,3... 13,4

1976

1977

1978

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Zur Einlagerung kamen nur geputzte Zwiebeln der Güteklasse A Größenklasse I und I I (3,0 . . . 7,0 cm) entsprechend ihrem natürlichen Anteil am Ertrag. Die Aufbewahrung im Dauerlager erfolgte in Holzflachsteigen zu je 9—10 kg Erntegut/Wiederholung, so daß zwischen' Oberfläche des Steigeninhaltes und der Bodenfläche der darüberstehenden Steige nur 1—2 cm freier R a u m zur Belüftung verblieb. Je Variante wurden mindestens 4 Wiederholungen entsprechend der Feldparzellen getrennt eingelagert und ausgewertet. Zum Auslagertermin wurde das Lagergut jeder Wiederholung getrennt nach folgenden Merkmalen bonitiert (BÖTTCHEB 1967): Marktfähige Zwiebeln, entsprechend T G L 8087 Sproßkeimung (grüne Sproßtriebe > 1 m m ) Wurzelkeimung ( W u r z e l p r i m o r d i e n > l m m ) Zwiebeln mit Fäulnissymptomen als K o p f - oder Basisfäule. Durch Wägung sind ihre Masseanteile ermittelt und bezogen auf die Einlagerungsmasse bestimmt worden. Die Differenz zur Einlagerungsmasse ist als Masseverlust ausgewiesen.

Archiv für Gartenbau, X X I X Band, Heft 8, 1981

446

F ü r den Zeitraum der Zwischenlagerung konnte ebenfalls der Anteil fauler Zwiebeln bestimmt und wiedergegeben werden. Bei Überschreiten von etwa 1,5 Masse-% wurde auch die Fäulnis für die gesamte Lagerzeit nach der Formel von BÖTTCHER (1973) berechnet und ausgewiesen. 2.2.

Versuchsauswertung

Bei der Versuchsauswertung wurde davon ausgegangen und im Verlaufe der Auswertung auch bestätigt, daß ein additiver Einfluß durch die vorgenommenen Herbizidbehandlungen auf das Ernte- und spätere Lagergut im Vergleich zu behandeltem Material erfolgte. Da in jedem Versuch ein anderes Programm bearbeitet wurde, machte es sich notwendig, jeden Versuch e i n z e l n mit Hilfe der Varianzanalyse und anschließend mit dem t-Test oder T U K E Y - T e s t statistisch zu schätzen und auszuwerten. F ü r die Signifikanz einer Abweichung oder Veränderung wurde grundsätzlich die Unterstellung einer Irrtumswahrscheinlichkeit von höchstens P = 5 % als gerechtfertigt angenommen. Sie ist in den Zusammenstellungen mit dem Kennzeichen * ausgewiesen. Sofern günstigere Werte von z . B . P = l°' n oder P = 0 , 1 % erreicht wurden, sind sie mit den Zeichen * * bzw. * * * eingetragen worden. Um die Einflüsse von Anbaustandort, Produktionsbedingungen, Saatgutqualität und Infektionsbedingungen auf die Höhe der verschiedenen Verlustparameter auszuschalten, sind in den Ergebnissen (Tab. 4 + 5) nur die Differenzen der vorgenommenen Behandlungen zur jeweiligen unbehandelten Kontrolle mit Kennzeichnung der Signifikanz wiedergegeben worden. Die Lagerperameter der unbehandelten Kontrollen der einzelnen Versuche sind in Tabelle 3 zusammengestellt. Auf dieser Grundlage wurden die Mittelwerte für die geprüften Herbizidfolgen berechnet und mit Angabe der Anzahl der insgesamt signifikanten Einzelabweichungen für alle untersuchten Parameter in Tabelle 5 dargelegt. Hierfür erfolgte dann keine statistische Schätzung mehr. Tabelle 3 Lagerparameter der unbehandelten Varianten der einzelnen Versuche Vers. Nr.

Anbauort

MarktSproßWurzelfähige keimung keimung Zwieb. Masse-% zur Einlagerung

Fäulnis Dauerlager

MasseVerlust

Fäulnis Zwisch.lager Masse-%

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Gr. Börn. Rötha Dresden Dresden Gr. Börn. Dresden Wiederau Gr. Börn. Dresden Dresden Gr. Börn. Queis Calbe Gr. Börn. Gr. Börn.

86,3 63,5 78,2 84,6 69,5 61,8 88,6 85,9 89,2 76,1 83,4 87,9 79,2 42,3 56,8

0,3 2,5 0,70 0,12 1,4 0,2 1,6 0,5 0 3,9 1,0 0,4 2,2 21,7 18,3

7,8 10,0 10,4 6,3 8,9 9,9 4,4 5,8 3,7 8,0 5,4 5,7 6,7 18,9 20,4

0 0 0 0 1,3 0,7 0,5 0 0 0,7 0 0,5 1,1 15,0 14,2

0,3 2,5 0,7 0,1 2,9 1,4 2,1 0,5 0 4,5 1,0 0,9 3,2 33,4 29,8

5,3 22,9 10,7 8,9 19,0 25,7 . 3,0 4,0 1,8 2,8 2,5 2,7 4,6 2,4 0

0,5 1,0 0,36 0 1,4 2,4 2,3 3,6 5,2 9,1 7,6 3,3 7,3 14,6 4,3

450

liöTTcuEK/ZscHAr, Einsatz von Herbiziden bei Speisezwiebeln

.Da viele P r ä p a r a t e allerdings nicht losgelöst von typischen T a n k m i s c h u n g c n und Herbizidfolgen gesehen und bewertet werden können, wurde zur Einsehätzung eines bestimmten P r ä p a r a t e s sowohl die Abweichung von der unbehandelten K o n t r o l l e als auch von einer analogen Herbizidfolge ohne dieses P r ä p a r a t herangezogen (Methode der substitiven Addition). Deshalb sind in T a b . 5 jeweils die typischen zur Auswertung anstehenden K o m p o n e n t e n einer Herbizidfolge hervorgehoben.

3.

Ergebnisse

3.1.

Darstellung der Ergebnisse

B e i m Aufbewahren in einem außenluftgekühlten Lager bis Mitte April sind überraschender Weise insgesamt nur sehr geringe Auswirkungen des Herbizideinsatzes auf die verschiedenen L a g e r p a r a m e t e r festzustellen. Die Differenzen zur jeweils unbehandelten K o n t r o l l e sind so gering, daß sie sich statistisch bei Unterstellung einer Irrtumswahrscheinlichkeit von P = 5 1 ',, nur ganz vereinzelt sichern lassen ( T a b . 4). Dies trifft sowohl für die physiologischen Verlustursachen wie Sproß-, Wurzelkeimung und Masseverluste als auch für die parasitär bedingten Verluste durch Fäulnis, ausschließlich verursacht durch den Grauschimmel Botrytis ullii M U N N als Kopfoder Basisfäule, zu. Dabei ist die Tendenz zu erkennen, daß der Anteil der marktfähigen Zwiebeln zum Auslagerzeitpunkt sehr geringfügig nach dem E i n s a t z von Herbiziden verbessert worden ist. Dies ist zumeist durch eine Verringerung der Neigung zur Sproß- und Wurzelkeimung bedingt. Die äußerst positiven Auswirkungen einiger Herbizidvarianten auf die Einschränkung des Fäulnisauftretens während der Zwischen- und Dauerlagerung ( T a b . 5 : z. B . in Folge 2 1 + 2 3 ) darf nicht überbewertet werden, da im Untersuchungsjahr am S t a n d o r t eine außergewöhnlich hohe natürliche Fäulnisbelastung (Gesamtfäulnis i = 29,8 Masse- 0 0 ) durch eine sekundäre Infektionsquelle für Botrytis allii in unmittelbarer Nachbarschaft des Versuchsfeldes vorhanden war. Mit Ausnahme einer Variante des Versuches Nr. 9 (Tab. 3), die Standort- und witterungsbedingt einen sehr lückigen B e s t a n d aufwies und aus nicht näher zu erklärenden Gründen hohe Ausfälle durch Fäulnis zeigte, konnten alle Versuche und Varianten in die Gesamtauswertung (Tab. 5) einbezogen werden. Die differenzierte Einschätzung der geprüften Herbizidfolgen mit den in Tabelle 2 ausgewiesenen Aufwandmengen ergibt folgendes Bild ( T a b . 4 u. 5 ) : Die Anwendung der Tankmischung (TM) Elbanil-Spritzpulver Ramrod (8 + 5 kg/ha) zur Vor- und Nachauflaufbehandlung sowie auch ihr zweimaliger E i n s a t z als VAund NA-Behandlung (Herbizidfolge 1, 2, 3) zeigte in keinem F a l l e eine ungünstige Auswirkung auf die Lagerfähigkeit der Speisezwiebeln ( T a b . 4 + 5). Auch die alleinige Anwendung von 12 kg/ha E l b a n i l - S p . zur VA-Behandlung war in keiner Weise nachteilig für die spätere Lagerung der Zwiebeln (Tab. 4). E b e n s o führte die mit der Herbizidfolge 6 geprüfte zeitlich verspätete Anwendung der T M E l b a n i l + R a m r o d zusammen mit dem K o n t a k t h e r b i z i d Trakephon (4 1/ha) kurz vor dem Auflaufen der Zwiebeln ( K V A ) zu keinen erkennbaren Auswirkungen auf die H a l t b a r k e i t des Erntegutes. Die Differenzen zur unbehandelten Kontrolle sind bei j e d e m einzelnen

Archiv íilr Gartenbau, X X I X Band, Heft 8, 1981

451

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Mezopur (2—2,5 kg/ha)

zur 1. und 2. Nachauflaufbehandlung

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mit x = + 4 , 3 % festzustellen, während in 28° „ eine Verringerung um mehr als 1 Masse% bei x = —4,0",) eintrat. Da diese Veränderungen relativ einheitlich über alle Herbizidfolgen mit Ausnahme der Folge 18/19 verteilt sind, handelt es sich offensichtlich um keinen präparatspezifischen, sondern u m einen herbizidbedingten E f f e k t . Das günstigere Verhalten k ö n n t e durch den u n k r a u t - und damit stockungsfreien sowie hinsichtlich Nährstoffen, Wasser u n d Licht konkurrenzlosen Aufwuchs der jungen Zwiebelpflanzen oder auf die Ausführung der mechanischen Pflege zur U n k r a u t b e seitigung zu agrotechnisch geeigneterem, nicht von zeitlichem Zwang begründetem Termin und der d a m i t zwangsläufig geringeren Störung der Entwicklung der jungen Zwiebelpflanzen zurückgeführt werden. Durch die Herbizidanwendung werden diese möglichen Ursachen ausgeschaltet und eine physiologisch optimale Entwicklung der heranwachsenden Pflanzen gewährleistet, die zu einem E r n t e - u n d Lagergut mit günstigeren Lagereigenschaften, wie verminderter Neigung zum Austreiben (Sproß- und Wurzelkeimung) und geringerer Stoffwechselaktivität (Masseverluste), f ü h r t . Dies wiederum begünstigt aber auch eine geringere natürliche Fäulnisbelastung bei gleichen Infektionsbedingungen, da Zwiebeln, wie aus anderen Untersuchungen bekannt ist, bei optimaler Entwicklung schneller abreifen und d a m i t zwangsläufig die Möglichkeit zum Einwachsen des wichtigen Kopffäuleerregers Botrytis allnMUNN als typischen P e r t h o p h y t e n veringert wird. Dies läßt sich rein zahlenmäßig belegen, da bei Berücksichtigung aller Werte mit Differenzen f ü r die Gesamtfäulnis von =>• ± 0,4° „ eine Verringerung in 3 8 % der Fälle u m x = - 1 , 8 % u n d n u r eine E r h ö h u n g in 1 8 % »m x = 1,6% ermittelt werden konnte (Tab. 4 u . a . Einzelergebnisse). Die geringen Auswirkungen des Herbizideinsatzes auf das Lagerverhalten sind eigentlich nicht naheliegend, denn die eingesetzten Wirkstoffe belasten die E n t w i c k l u n g der jungen Pflanzen doch recht beträchtlich, wie die häufig eintretenden Bestandsverringerungen, kurzzeitigen Wachstumsstörungen, zuweilen beachtlichen Habitus-, Wuchs- u n d F o r m v e r ä n d e r u n g e n (Trizilin) oder gar deutlich bis zur E r n t e sichtbaren Wurzelverbänderungen (Sys 67 B) beweisen. Aber gerade solche P r ä p a r a t e haben auch im a u ß e n l u f t g e k ü h l t e n Lager in keiner Weise ein abweichendes Verhalten gezeigt und erbrachten die gleichen oder geringfügig günstigeren P a r a m e t e r f ü r die Meßwerte (Herbizidfolge 1 1 + 1 5 , T a b . 5). Sollte der ungünstige E f f e k t von Y e r b a t e n in weiteren Versuchen bestätigt werden, könnte die Ursache - sofern sie von Seiten der Wirkstoffe k o m m t , - vermutlich auf den hohen Anteil von 6 6 % Chlorthal (e>2,6 kg/ha) zurückgeführt werden, d e n n der zweite Wirkstoff, das Methazol ( 9 % ¿ä 0,360 kg/ha), liegt auch im Mezopur mit sogar 76,5% Wirkstoffgehalt ( ö 3,0 kg/ha) vor u n d zeigt bei der vielfältigen Einsatzerp r o b u n g (Herbizidfolgen 7 - 1 1 , T a b . 5) in keinem Versuch eine ungünstige W i r k u n g . Da alle eingetretenen Veränderungen durch die Herbizidanwendung auf die jeweils unbehandelte Kontrolle bezogen wurden, k o n n t e mit den vorliegenden Ergebnissen zugleich der Beweis erbracht werden (Tab. 5), d a ß auch durch einen intensivierten Herbizideinsatz (bei gleichzeitig integrierter mechanischer Pflege) mit der Zielstellung eines möglichen u n d in vielen Fällen bereits erreichten u n k r a u t f r e i e n Aufwuchses der K u l t u r p f l a n z e n (ZSCHAU 1980) u n d d a m i t einer handarbeitslosen Pflege kein ungünstiger Einfluß auf die Lagerfähigkeit eintritt, auch wenn dazu mehrere Behandlungen (z. B. VA, KVA, 1. NA u n d 2. NA) in F o r m von Herbizidfolgen oder z u m besseren

Arihiv für Gartenbau, X X I X Band, Heft 8, 1981

457

E r f a s s e n der breiten U n k r a u t f l o r a T a n k m i s e h u n g e n mit mehreren (bis zu 3) P r ä p a r a t e n bzw. W i r k s t o f f e n eingesetzt werden. Selbst wenn zum E r r e i c h e n eines hohen und sicheren herbiziden Wirkungsgrades ohne B e e i n t r ä c h t i g u n g des E r t r a g e s solche vielschichtigen Herbizidfolgen wie beispielsweise VA: Stomp 330 E 1. N A : T M E l b a n i l - S p . + R a i n r o d + Mezopur 2. N A : T M P r o b a n i l + Mezopur (Herbizidfolge 2 1 ; T a b . 5), die 5 verschiedene W i r k s t o f f e e n t h ä l t , oder

VA : T M Elbanil-Sp. + Rainrod 1. N A : T M L i r o n i o n 5 0 W P + D u a l 7 2 0 E C 2. N A : T M Trizilin + Y r o d a z i n (Herbizidfolge 2 3 ; T a b . 5), die sogar 6 verschiedene W i r k s t o f f e e n t h ä l t ,

eingesetzt werden, die z. T . keinen Unkrautwuchs zuließen und keine signifikante E r tragsbeeinträchtigung zeigten (ZSCIIAU 1981), sind nur äußerst minimale Differenzen für alle P a r a m e t e r der L a g e r u n g zu verzeichnen ( T a b . 5). Dies unterstreicht noch einmal, daß auch bei Einsatz von 6 Wirkstoffen bei E i n h a l t u n g der zugelassenen Aufwandmengen, E i n s a t z z e i t p u n k t e und K o m b i n a t i o n e n laut s t a a t l i c h e r Zulassung keine Beeinträchtigung der Lagerfähigkeit e i n t r i t t . Dennoch sollten a u s Gründen der E n e r gie-, A r b e i t s k r a f t - und Deviseneinsparung sowie einer geringeren U m w e l t b e l a s t u n g nach Möglichkeit nur 2—3 B e h a n d l u n g e n mit Herbiziden v o r g e n o m m e n werden. Beispiele dafür sind vorhanden, z. B . mit Storni) 3 3 0 E (VA) gefolgt von Mezopur (NA). Die Erfolge der Herbizidanwendung in der Praxis mit dem D u r c h s e t z e n einer handarbeitslosen Pflege im Zwiebelanbau werden sehr eindeutig von ZscirAi' ( 1 9 8 0 ) belegt.

Zusammenfassung Die geprüften Herbizide E l b a n i l - S p r i t z p u l v e r und R a m r o d als T a n k m i s c h u n g und S t o m p 3 3 0 E zur V o r a u f l a u f - B e h a n d l u n g sowie Mezopur, T r a z a l e x , Lironion 5 0 W P , Trizilin, T r i b u n i l , Probanil, Lasso, Yrodazin, Dual 7 2 0 E C und S y s 67 B u c t r i l D B zur N a c h a u f l a u f - B e h a n d l u n g von Speisezwiebeln in vorgesehenen T a n k m i s c h u n g e n und Herbizidfolgen ü b t e n keinen nachweisbaren E i n f l u ß auf die wichtigsten Lagerp a r a m e t e r der Fäulnis, S p r o ß - und W u r z e l k e i m u n g und Masseverluste während der langfristigen Aufbewahrung von Zwiebeln im a u ß e n l u f t g e k ü h l t e n Lager aus. E s k o n n t e n nur zahlenmäßig äußerst geringe und meist nicht signifikante Abweichungen von der u n b e h a n d e l t e n K o n t r o l l e ermittelt werden. F ü r das P r ä p a r a t V e r b a t e n ( S 1445) k a n n dagegen wegen einiger negativer Abweichungen noch keine endgültige E i n s c h ä t z u n g vorgenommen werden. In den 15 ausgewerteten Feldversuchen mit insgesamt 6 5 geprüften E i n z e l v a r i a n t e n ist ein positiver E f f e k t der c h e m i s c h e n Unk r a u t b e k ä m p f u n g auf die Lagerfähigkeit von Zwiebeln (Fäulnisverluste, Anteil m a r k t f ä h i g e r Zwiebeln zur Auslagerung) zu e r k e n n e n , seine U r s a c h e n werden diskutiert.

Büttcher/Zschau, Einsatz von Herbiziden bei Speisezwiebeln

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Summary Title of the paper: E f f e c t of herbicides graduated application on the keeping quality of onion (Allium cepa L . ) The application of the herbicides Elbanil-spraying powder R a m r o d (tank mix) and Stomp 330 E (preemergence application) as well as Mezopur, Trazalex, Lironion 50 W P , Trizilin, Tribunil, Probanil, Lasso, Yrodazin, Dual 720' EC and Sys 67 Buctril ] ) B (postemergence application) to onion bulbs in form of tank mixes and herbicide programmes was not found to have a significant effect on the major parameters of keeping quality, i. e. rotting, sprouting rooting, and weight losses under long-term air-ventilated storage. I n comparison with the untreated control, only very small and mostly insignificant variations were recorded. So far, a conclusive judgement on the preparation Yerbaten (S 1445) cannot be made because of certain negative deviations. The 15 commercial trials with a total of 65 single variants revealed a positive effect of chemical weed control on the keeping quality of onions (losses from rotting, share of marketable bulbs at removal from storage). The causes for this phenomenon are discussed. Literatur Bairambekov, S. B.: Effects of herbicides on the quality of vegetables, (russ.) Doklady Mosk. Selsko-chozjaist. Akademie K. A. Timirjaseva, (1979) Nr. 256, S. 91—94, ref. Horticultural Abstracts, 50 (1980) Nr. 8930 B ö t t c h e r , H.: Einfluß der Stickstoff-, Kali- und Phosphorsäure-Düngung auf die Lagerfähigkeit von Speisezwiebeln. Arch. Gartenbau, Berlin, 16 (1967), S. 361—380

Archiv für Gartenbau, X X I X Band, Heft 8, 1981

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STANNEK, G.: Neue Verfahren bei der U n k r a u t b e k ä m p f u n g im Feldgemüsebau. Ständiges Neuererzentrum des Ministeriums f ü r Land- und Forstwirtschaft. Landw. Ausstellung, Markkleeberg (1962). S Y P I E N , M . U. A . D O B R Z A N S K I : Effects of herbicides on yield and storage quality of onion. Biuletyn warzywniczy, 21 (1978), S. 181-191 WHITWELL, J . D.: Herbicides for spring sown bulb onions grown on silt lands. Exper. Horticulture (1969) Nr. 20, S. 6 2 - 7 9 ZSCHAU, K . u. Mitarb.: Industriemäßige Produktion von Gemüse. U n k r a u t b e k ä m p f u n g . Berlin (1978): V E B Deutscher Landwirtschaftsverlag, S. 118-130 Z S C H A U , K . : Der Einsatz von Herbiziden in der industriemäßigen Zwiebelproduktion der D D R . Internationale Zeitschrift der Landwirtschaft, (1980) 3, S. 2 3 4 - 2 3 6 ZSCHAU, K . : U n k r a u t b e k ä m p f u n g mit minimalem H a n d a r b e i t s a u f w a n d bei den Gemüsearten Drilltomaten, Chicoree und Zwiebeln. F/E-Bericht, I n s t i t u t f ü r Pflanzenschutzforschung der AdL der D D R , Kleinmachnow, 1981, 73 S. Anschriften der Autoren: D r . H . BÖTTCHEB

Sektion Pflanzenproduktion der Martin-Luther-Universität Wiss. Bereich Pflanzenbau — L K Vorratshaltung D D R - 4020 Halle Reichardtstr. 2 D r . K . ZSCHAU

I n s t i t u t f ü r Pflanzenschutzforschung Kleinmachnow der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R D D R - 1532 Kleinmachnow Stahnsdorfer D a m m 81

Wissenschaftlich-technischer Fortschritt in Züchtung und Produktion von Getreide (Vorträge der F e s t v e r a n s t a l t u n g u n d wissenschaftlichen T a g u n g des I n s t i t u t s für Getreideforschung Bernburg-Hadmersleben der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R aus Anlaß des h u n d e r t j ä h r i g e n Bestehens der Agrarforschung in Bernburg a m 24. u n d 25. J u n i 1980)

Tagungsbericht Nr. 190, Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R , 1980

Von den in diesem Bericht enthaltenen Beiträgen sei besonders der J u biläumsbeitrag über „100 J a h r e Agrarforschung in B e r n b u r g " hervorgehoben, der einen Einblick in die Entwicklung der Agrarforschung in Bernburg u n d insbesondere des I n s t i t u t s für Getreideforschung vermittelt u n d mit hervorragenden Züchtern u n d Zuchtergebnissen dieser Zeit bek a n n t m a c h t . Diese umfassende Darstellung u n d der gegebene Ausblick auf die in den k o m m e n d e n J a h r e n zu lösenden Aufgaben lassen den hohen Leistungsstand erkennen, den diese Forschungseinrichtung erreicht hat. Die folgenden speziellen Beiträge werden mit einer interessanten Übersicht über die Anwendung biologischer Erkenntnisse im Zuchtprozeß eingeleitet, wobei a n H a n d vieler Beispiele der hohe E r k e n n t n i s s t a n d auf diesem Gebiet ausgewiesen wird. Ferner wird berichtet ü b e r Aufgaben u n d S t a n d der Getreidezüchtung in der D D R , insbesondere über Zuchtwegbeschleunigung, Resistenzzüchtung u n d Z ü c h t u n g auf hohen Proteingehalt u n d auf Standfestigkeit. Ein hoher Informationswert k o m m t auch d e m Beitrag zu, der über den im L a u f e der Zeit gewonnenen wissenschaftlich-technischen Fortschritt in der Getreideproduktion informiert. Insgesamt geht aus der in der Beitragsfolge ausgewiesenen T h e m a t i k hervor, welche grundsätzlich wichtigen Probleme f ü r die Intensivierung der Getreideproduktion zu lösen sind u n d die Forschungsrichtung bestimmen werden.

Dieser B a n d erschien im Mai 1981

Bestellungen sind unter der Bestellnummer 808 283 4 beim Buchhandel möglich.

Anwendung ökonomisch-mathematischer Methoden und der EDV in der Landwirtschaft (Auswahl von Vorträgen vor der Sektion Mathematische Methoden und Datenverarbeitung der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR aus den Jahren 1978 und 1979) Tagungsbericht Nr. 186, Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR, 1981

Mit dem vorliegenden Tagungsbericht wird das Ziel verfolgt, den Prozeß der Anwendung von Methoden der mathematischen Optimierung in Wissensehaft und Leitungspraxis des Volkswirtschaftsbereiches Land- und Nahrungsgüterwirtschaft zu vertiefen und zu beschleunigen. Er hat Probleme der Rationalisierung des Anwendungsprozesses der mathematischen Optimierung, technologische Funktionen für Modellkonstruktionen, Programme, Art und Weise der Erfassung von Aspekten des landwirtschaftlichen Reproduktionsprozesses bis hin zur Präzisierung territorialer Entwicklungskonzeptionen und zur Aufschlüsselung von Planaufgaben zum Inhalt.

Dieser Band erschien im August 1981

Bestellungen sind unter der Bestellnummer 808 278 9 beim Buchhandel möglich.

Hybridforschung und -Züchtung (Vorträge

des dritten

ERWIN-BAUR-Kolloquiunis

Züchtungsforschung Quedlinburg der Akademie der

im

Institut

für

Landwirtschafts-

wissenschaften der D D R am 20. J u n i 1980)

Tagungsbericht Nr. 191, Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R , 1981

Die Hybridüorschung stellt

für die Pflanzenzüchtung eine

erfolgver-

sprechende Methode dar; jedoch ist der Erkenntnisstand auf diesem Gebiet sowohl für die Züchtungsforschung als auch für die Züchtung nicht ausreichend, um alle mit der Hybridzüchtung

verbundenen

Vorteile

nutzen zu können. Anliegen dieses Berichtes ist es, derartige Probleme herauszuarbeiten, um damit Impulse für weiteren Fortschritt zu geben. So werden die neuesten Erkenntnisse einschlägiger Forschungseinrichtungen der D D R zur Hybridforschung und -Züchtung bei Gerste, Weizen, Mais, Roggen, Winterraps, Zuckerrüben sowie einigen Gemüsearten und Futterpflanzen dargelegt, die alle auf das Ziel gerichtet sind, in zunehmendem Maße Hybridsorten zu züchten, die den samenechten Sorten überlegen sind.

Dieser B a n d erschien im J u l i 1981

Bestellungen sind unter der Bestellnummer 8 0 8 2 8 4 2 beim Buchhandel möglich.

Hinwelse und Richtlinien für den Autor Das „Archiv für Gartenbau" publiziert Originalmitteilungen über Methoden und wissenschaftliche Ergebnisse des Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbaus. Auf gedrängte Darstellungsform ist zu achten. Eibe Darstellung der Ergebnisse in mehreren Mitteilungen läßt sich nur ausnahmsweise befürworten. Umfangreichere Beiträge sollten als .Informationsartlkel' erscheinen. Ihnen liegen ausführliche Beiträge zugrunde, die als Manuskripte in einem Fachdepot gespeichert und auf Wunsch eingesehen werden können. I n der Kegel werden nur abgeschlossene Untersuchungen veröffentlicht. Das schließt jedoch nicht aus, d a ß besonders bedeutungsvolle Teilergebnisse als kurze Mitteilung erscheinen. Übersichtsbeiträge können nur dann gedruckt werden, wenn sie eine straffe Verarbeitung des Stoffes erkennen lassen und von aktueller Bedeutung sind.

1.

Inhaltliche Gestaltung der Manuskripte

Die E i n l e i t u n g ist so kurz wie möglich zu halten und hat sich nur auf die Problematik der Arbeit zu beschränken. Nor die neueste und wichtigste Literatur ist heranzuziehen. Über M a t e r i a l und M e t h o d e n ist eine kurze Übersicht, evtl. in Tabellenformen, angebracht, sofern es sich nicht um neu entwickelte oder modifizierte Methoden handelt. Von einer Beschreibung bereits bekannter Verfahren ist unbedingt abzusehen. Die Darstellung dieses Abschnittes m u ß trotz aller Kürze dem Leser die genaue Beurteilung der Ergebnisse ermöglichen. Die wichtigsten E r g e b n i s s e sind in Form von übersichtlichen Tabellen oder graphischen Darstellungen mitzuteilen. Eine doppelte Darstellung als Tabelle und zugleich Abbildung ist unzulässig. Es ist zu vermeiden, die Angaben aus den Tabellen und Darstellungen in Worten nochmals in den Text einzubeziehen. Der Text in diesem Abschnitt h a t sich nur auf das zum Verständnis der ausgeführten Ergebnisse sowie der daraus herzuleitenden Zusammenhänge Notwendige zu beziehen. Die D i s k u s s i o n der E r g e b n i s s e muß auf der neuesten einschlägigen Literatur beruhen und zu klaren Schlußfolgerungen führen. Hinweise auf die weitere Entwicklung der Arbeit sowie Schlußfolgerungen für Forschung und Praxis sind erwünscht, sie erhöhen den Infornationswert des Beitrages. Keine Wiederholung zum vorhergehenden Abschnitt. Die Z u s a m m e n f a s s u n g hat sich auf die Wiedergabe der wichtigsten Ergebnisse mit den daraus gezogenen Schlußfolgerungen zu beschränken und ist so zu formulieren, daß sie als Referat in Dokumentationsorgane übernommen werden kann.

2.

Technische Gestaltung der Manuskripte und Veröffentlichungen

Die Manuskripte sind zweifach an die Schriftleitung, Archiv für Gartenbau, Chefredakteur Prof. Dr. sc. F B H R M A Ü K , DDK. - 8057 Dresden, Fillnitzer Fl. 2, zu senden Die Schriftleitung nimmt nur Manuskripte an, deren Gesamtumfang 15 Schreibmaschinenseiten, einschl. Tabellen, Abbildungen und Literaturverzeichnis, nicht überschreitet (Manuskriptgestaltung nach TGL 6710). Die Arbeit darf nicht, in anderer Form, im In- oder Ausland veröffentlicht worden sein. Der Kopf des Manuskriptes enthält in der genannten Reihenfolge: Entstehungsort (Institution) Vor- und Zuname des Autors (der Autoren) Titel der Arbeit Für die Gliederung des Textes gilt TGL 0-1421 Die Zusammenfassung (nicht länger als 20 Zeilen) ist in deutscher und möglichst auch in russischer und englischer Sprache zur Verfügung zu stellen. Gegebenenfalls wird die Übersetzung von der Redaktion veranlaßt. Das Literaturverzeichnis ist unter der Überschrift „Literatur" alphabetisch zu ordned. Für die Zitierweise gelten TGL 20 972 und TGL 20 969. Die Abbildungen sollen reprodnktionsfähig sein, d. h. Photos sind möglichst als Hochglanzabzüge zu liefern und zeichnerische Darstellungen mit Bchwarzer Tusche auf weißem Grund auszuführen (s. TGL 24 470). Alle Abbildungen sind fortlaufend zu numerieren. Die Abbildungsunterschriften sind als abgesondertes Verzeichnis beizufügen. Abbildungen sind nicht auf Text- oder Textrückseiten zu kleben. Die Tabellen sind mit Überschriften zu versehen und gesondert fortlaufend zu numerieren. Im Text des Manuskriptes ist zu vermerken, wo die Abbildungen und Tabellen einzuordnen sind. Formelzeichen sind nach TGL 0-1304, mathematische Zeichen nach TGL 0-1302 zu verwenden. Bei Mafien sind die gesetzlich vorgeschriebenen physikalisch-technischen Einheiten zu benutzen (Gesetzblatt der D D E , Sonderdruck Nr. 605, 1. März 1969 - Anordnung über die Tafel der gesetzlichen Einheiten vom 26. Nov. 1968) Am Schluß des Beitrages ist die Anschrift des Verfassers anzugeben. Die Autoren erhalten Umbruchabzüge zur Korrektur (Korrekturzeichen nach TGL 0-16 511) mit befristeter Terminstellung. Bei Nichteinhaltung der Termine erteilt die Redaktion Imprimatur. Alle TGL sind zu beziehen durch das Buchhaus Leipzig, Abteilung Standards, DDR • 7010 Leipzig, Postfach 140.

INHALT r . LÜTO.I.IE, r . M A » E P , M . r^ITXE.IB

H . FRÖHLICH, P . - J . PASCHOLD

Auswirkungen der Selbstfolge auf den Ertrag und die Qualität bei Weißkohl, Möhre und Einlegegurke beim Anbau auf Diluvial-, Alluvial- und Lößboden

McübiTaHHe HeKOTopbix COPTOB HepeHa NOFLBOE Gerasus mahaleb H C. avium, c NPOMEJKYTOIHHM IIOABOeM H 6e3 Hero B IIpycceHflop$e . . . UIHH

387

C H . SCHETJNEMANN

Zur Problematik der Erntezeitpunktbestimmung bei Einlegegurken mit Hilfe von Temperatur und Sonnenschein

X . - X . I I I h m a h c k h , X . - H . AJIEBPEXT, X . KERJIEP Bo3MO>KHocTb p a c n p o c T p a H e H H H BHp y c a CKpyqHBaHHH j m c T b e B q e p e i i i H H

(cherry leaf roll virus) npH riOMOmH 401

J . REINHOLD

Einfluß von kupferreichem Klärschlamm auf das Wachstum von Tomaten im Freilandanbau . . . .

425

415

ceMHH y n e p H o f i 6y3HHbi

(Sambucus

nigra L.)

437

X. BerrxEP, K. HAV' BjiHHHneflH(J)$epeHi