Allgemeine Ontologie der Wirklichkeit: Band 1 [2nd unrev. Edition] 9783110910339, 9783484701519

"In der Philosophie der Gegenwart fehlt es an einem systematischen Lehrbuche über die verwickelten Strukturverhältn

170 89 38MB

German Pages 591 [600] Year 1993

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Table of contents :
Einleitung
Schriften von Günther Jacoby
VORWORT
INHALT
DIE AUFGABEN EINER ALLGEMEINEN ONTOLOGIE DER WIRKLICHKEIT
DER IMMANENZONTOLOGISCHE BEGRIFF DER AUSSENWIRKLICHKEIT
DIE ONTOLOGISCHE STRUKTUR DER IMMANENTEN AUSSENWIRKLICHKEIT
DIE IMMANENZONTOLOGIE DES BEWUSSTSEINS
DIE IMMANENZONTOLOGISCHE UEBERSCHNEIDUNG DES BEWUSSTSEINS MIT DER AUSSENWIRKLICHKEIT
DAS PSYCHOPHYSISCHE PROBLEM IN DER IMMANENZONTOLOGIE
DIE LOGISCHEN GRUNDLAGEN DER TRANSZENDENZONTOLOGIE
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Allgemeine Ontologie der Wirklichkeit: Band 1 [2nd unrev. Edition]
 9783110910339, 9783484701519

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Jacoby Allgemeine Ontologie der Wirklichkeit

Allgemeine Ontologie der Wirklichkeit von

Günther Jacoby mit einer Einleitung von Baron Bruno von Freytag Löringhoff

Erster Band zweite unveränderte Auflage

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1993

Herausgeber und Verlag danken Herrn Dr. med. Dipl. biochem. Rudolf Seuffer für einen Zuschuß zu den Druckkosten, der diesen Neudruck ermöglichte.

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Jacoby, Günther: Allgemeine Ontologie der Wirklichkeit / von Günther Jacoby. Mit einer Einl. von Baron Bruno von Freytag Löringhoff. - Tübingen: Niemeyer. Bd. 1. - 2., unveränd. Aufl. - 1993. ISBN 3-484-70151-X ISBN 3-484-70152-8

(Band 1) (Band 2)

© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1993 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt Einband: Kunst- und Verlagsbuchbinderei, Leipzig

Einleitung Günther Jacobys wichtigstes Werk, seine .Allgemeine Ontologie der Wirklichkeit", wäre beinahe wirkungslos untergegangen. Es geriet zwei mal in das Getriebe schlimmer Zeitumstände und war zuletzt in kaum einer öffentlichen Bibliothek vollständig vorhanden. Jetzt darf es neu erscheinen und die Chance haben, seinem Rang entsprechend gelesen und beachtet zu werden. Zu Beginn unseres Jahrhunderts versuchten viele Philosophen, insbesondere in Deutschland, sich vom übermächtigen Neukantianismus zu lösen und statt transzendentalphilosophisch, subjektiv wieder objektiv, realistisch zu denken.1 Unter ihnen ist neben Nicolai Hartmann Günther Jacoby der bedeutendste. Sein Hauptwerk .Allgemeine Ontologie der Wirklichkeit" (Bd 1 1925, Bd 11,1,2 1955) dürfte eines der wegweisenden philosophischen Bücher für unsere Zeit sein, ausgezeichnet durch Klarheit des Gedankens wie der Sprache, Eigenständigkeit des Ansatzes ebenso wie die Gründlichkeit seiner Durchführung. Günther Jacoby wurde am 21. April 1881 in Königsberg geboren und starb am 4. Januar 1969 in Greifswald. Nach einem erfolgreichen, der Familientradition entsprechenden Theologiestudium (Lic. theol. 1903 in Königsberg bei Giesebrecht mit einer Textinterpretation des Buches Jeremia), dem Oberlehrerexamen in Religion, Hebräisch und Deutsch und kurzer Tätigkeit als Hilfslehrer in Allenstein und Lyck folgte er gegen den Willen seines Vaters der früh empfundenen Berufung für Philosophie, ging nach Berlin zu Paulsen, Stumpf und Dilthey und promovierte 1906 bei Paulsen mit einer Arbeit über Herders und Kants Ästhetik, aus der ein Buch wurde (1907) und die Schrift zur Habilitation in Greifswald. Stellungen als Austauschlehrer in Paris und in Glasgow sowie eine Italienreise waren vorhergegangen. Das aus seiner Antrittsvorlesung hervorgegangene Büchlein über den Pragmatismus machte William James auf ihn aufmerksam und brachte ihm eine Stellung als Research fellow an der Harvard University, dann eine Gastprofessur in Urbana und Vortragseinladungen an andere amerikanische Universitäten sowie eine längere Einladung nach Japan. Eine Vortragsreise durch China, Südindien, Ägypten, Algerien, Südspanien, Belgien schloß sich an. Im ersten Weltkrieg wurde Jacoby als Hauptmann der Reserve durch einen Granatvolltreffer auf seinen Unterstand schwer verwundet. Er verlor dadurch später sein Gehör so gut wie völlig. 1915-18 ging er als ordentlicher Professor an die Universität Istanbul. Am Ende des ersten Weltkrieges beendete er seine militärische Laufbahn mit dem Zug des Freicorps Plewe zum Schutze des Baltikums. 1919 zum außerordentlichen und 1928 zum ordentlichen Professor ernannt, hat Jacoby Greifswald nicht mehr verlassen. Seine Taubheit, mit der er souverän fertig wurde, hat wohl entscheidend dazu beigetragen, daß er nicht auf einen bedeutenderen Lehrstuhl berufen wurde. 1937 wurde er wegen seines nicht der Konfession, 1

Schon Jacobys großer Aufsatz „Philosophie und Geistesleben im 19. Jahrhundert" von 1911/12 weist in eine solche Richtung.

VI

Einleitung

aber der Herkunft nach jüdischen Großvaters zwangspensioniert. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches rehabilitiert, war er der erste Dekan der wiederhergestellten Philosophischen Fakultät und lehrte bis zu seiner Emeritierung und darüber hinaus, solange es seine Kräfte gestatteten. Ein Buch, mehrere Festbeiträge, zahlreiche Artikel, Diskussionbeiträge und Besprechungen aus seiner Feder erschienen in dieser Zeit im Westen und Osten (vgl. das folgende Schriftenverzeichnis). Ein großes Werk speziell über die ontologischen Grundlagen der Relativitätstheorie aber, das ihn bis in seine letzten Tage intensiv beschäftigte, blieb unvollendet. Das Manuskript ist, zusammen mit wohlausgearbeiteten Manuskripten seiner Vorlesungen und vielem mehr, in seinem reichen wissenschaftlichen Nachlaß zu finden, der jetzt in der Tübinger Universitätsbibliothek archiviert ist Ihm gelang noch, seine Ontologie, deren Drucklegung anfang der dreißiger Jahre nach der vierten, ungebundenen Lieferung des zweiten Bandes steckengeblieben war, zu vollenden und schließlich 1959 in einem Band und zwei Halbbänden im Nachfolgeverlag des Niemeyer-Verlages in Halle herauszugeben, aber die Verbreitung, insbesondere in Westdeutschland, blieb gering, und nach der Wiedervereinigung Deutschlands waren die Lagerbestände des Buches unauffindbar. Jacoby hat von seinen akademischen Lehrern und vielen bedeutenden Philosophen, mit denen er in Berührung gekommen ist, gelernt, und manche, z.B. Bergson, haben ihn zeitweise stark beeinflußt. Keiner aber ist im eigentlichen Sinne sein Lehrer gewesen. Seine ersten philosophischen Publikationen kreisten um Erkenntnistheorie und Psychologie in ständiger Unzufriedenheit mit den Ansätzen und Lösungen, die seine Zeitgenossen anzubieten hatten. Erst 1920 kam er bei der Lektüre der ersten Auflage von Moritz Schlicks .Allgemeiner Erkenntnislehre' auf die entscheidenden Gedanken seiner Ontologie. Von Psychologie und Erkenntnislehre, speziell der Positivisten und Pragmatisten, enttäuscht, war er zwar von Schlicks Werk beeindruckt, fand aber, daß die dort verwendeten Begriffe der Wirklichkeit und der Wahrheit nicht ausreichten, und sah den einzigen offenen Weg in einer gründlichen Analyse der Bedeutung des unumgehbaren Wortes Wirklichkeit. Treffend hat Gerhard Lehmann die daraus erwachsende Ontologie als .begriffsanalytische Ontologie' bezeichnet. Der Titel .Allgemeine Ontologie der Wirklichkeit" knüpft an den des Schlickschen Buches an. Neben dieser Ontologie verblassen die damals durchaus beachteten, durch Klarheit der Gedanken und der Sprache hervorstechenden früheren Schriften Jacobys. Ihre Lektüre lohnt noch heute. Jacobys wissenschaftlicher Nachlaß birgt für den Philosophiehistoriker ungehobene Schätze. Die Allgemeine Ontologie der Wirklichkeit ist ein Unternehmen mit zunächst bescheidenen Zielen, aber großem Ertrag. Es geht um die schlichte Frage „Was heißt Wirklichkeit?" und beschränkt sich auf die Analyse des Inhaltes, den dieser Begriff in unserer praktischen Begriffsbildung, in der Alltagssprache wie auch in der Wissenschaft, hat. Der Begriff Wirklichkeit ist gemacht für unseren praktischen Umgang mit der Erscheinungswelt, der „immanenten" Welt, und scheint diese zum Inhalt zu haben.

Einleitung

VII

Da er sich weithin bewährt hat, kann er nicht ganz falsch sein, und so lohnt es, ihn zunächst ernst zu nehmen. Das tut Jacoby im ersten Teil des Werkes. Dort untersucht er die immanente Außenwelt und die dazugehörige Immanenzontologie des Bewußtseins. Er ermittelt die von jeder konsequenten Immanenzphilosophie anzusetzende Struktur der Wirklichkeit. Sie ist viel komplizierter, als man meinen möchte, und stellt sich schließlich trotz aller Rettungsversuche als unheilbar widerspruchsvoll heraus. Hier lohnt ein Blick auf das hier wiedergegebene Blatt aus dem Deutschen Kulturatlas.2 Es wurde von Gerhard Lehmann erstellt, dem verdienstvollen Herausgeber des kantischen Opus posthumum. Wie kompliziert erscheint hier der Aufbau der Immanenzontologie, wie viel einfacher der der Transzendenzontologie. Das danebengestellte Schema der „Fundamentalontologie" Heideggers zeigt augenfällig, wie entfernt diese „Cytologien" im Ansatz wie in der Durchführung voneinander sind. Das hier abgebildete Blatt gab mir Jacoby im Jahre 1935, als ich seine Ontologie als Student zum ersten Mal las. Die erläuternden Eintragungen sind von seiner Hand. 3 Manche Leser dieses Werkes sind damals einer Täuschung erlegen: Jacoby entwickelt und verteidigt die Immanenzontologie zunächst so gründlich, daß viele ihn für einen Immanenzontologen gehalten haben, wenn sie nicht zur Lektüre wenigstens die ersten Kapitel des zweiten Bandes wahrgenommen haben, in denen die Grundlagen der Transzendenzontologie entwickelt werden. Der zweite Band aber war und ist bis heute in vielen öffentlichen Bibliotheken nicht verleihbar, weil er 2

3

Deutscher Kulturatlas. Hg. von Gerhard Lütke und Lutz Mackensen. Bd. V, 1928-1938, Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin. Die Ergänzungen in Jacobys deutscher Schrift lauten, von links nach rechts, im oberen Teil: „Den Aufbau der Wirklichkeit, wie sie uns praktisch erscheint, beschreibt die" (Immanenzontologie) „Den tatsächl. Aufbau der Wirklichkeit beschreibt die" (Transzendenzontologie) „a. rein ontologische b. gnoseologisch wirkliche c. rein gnoseologische Schicht (?) des Bewußtseins." (? = nicht sicher entziffert)... Drei Pfeile zeigen zu „ a b c") „(Objekte)" im mittleren Teil: „Außenwirklicher" (Bezirk ...), (...einheit) „bewußt", „unbewußt" (Unterschicht) „Diese u.A.(?) abgeschlossenen Immanenzsysteme sind in dem offenen vereint" (Drei Pfeile zu Sicht-, Schall- und Tastwirklichkeit) „Sowohl außen als auch als auch bewußtseinswirklicher"((Bezirk . . . ) (Es folgt eine Eintragung in Bleistift, die nicht mehr ganz lesbar ist: „Äußere Systeme"(?) „Die Urbilder für unsere" (Gegenstände...) „in dieser steht wirklich auch" (Großhirnrinde ...) „Formen unserer" (Gnoseologisch verdrängte...). Darunter eine horizontale Klammer und ein Pfeil zu (Zwischen Außenwirklichkeit . . . ) im unleren Teil: (psycho-physische Relation) „in d.Immanenzontologie" (keine Erfüllung). „In d. Immanenzontologie" Von hier langer Pfeil zu: „hier erfahren wir das links abgebildete Schema der Immanenzontologie." (Von dort ein Pfeil nach oben-zu (Inhalte: anwesend, deutungserfüllt))

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