Zeitschrift für Sozialpsychologie: Band 6, Heft 4 1975 [Reprint 2021 ed.]
 9783112468487, 9783112468470

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HERAUSGEBER HUBERT FEGER

C. F. G R A U M A N N KLAUS HOLZKAMP MARTIN IRLE

BAN D 6

1975

H E FT 4

VERLAG HANS HUBER BERN STUTTGART WIEN

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, Band 6, Heft 4 INHALT

Zu diesem Heft THEORIE Six, B.: Die Relation von Einstellung und Verhalten M I K U L A , G . : Begriffliche und methodische Probleme der Attraktionsforschung KORTHALS-BEYERLEIN, G . , H I L K E , R . & K E M P F , W . F.: Die Ausdifferenzierung familiärer Erziehungsnormen. Ein theoretisches Modell und seine empirische Erprobung

269 270 297 ' 310

EMPIRIE Bedeutung der Konsistenz bei der Beeinflussung durch eine konkordante oder diskordante minderheitliche Kommunikation bei sozialen Beurteilungsobjekten B I E R H O F F , H . W. & OSSELMANN, J . : Illegitime Verwendung von Vorinformation: Effekte auf Altruismus und Selbstbestrafung in bezug zu Externalisierung/Internalisierung, Versuchsleiter und Sequenz der Messung MUGNY, G . :

324

333

CHARLTON, M . , CARSTEN, U . , H A U G G , R . - M . & HERRMANN, B . - J . : D i e

Auswirkung von Szenen zum Sozialen Lernen aus der Fernsehserie «Sesamstraße» auf Vorstellungsinhalte und Spielverhalten von Kindern

348

DISKUSSION SUKALE, M . : Anmerkungsausbalancierung Umfrage: Umweltpsychologische Forschung im deutschsprachigen Raum

364

LITERATUR Neuerscheinungen Titel und Abstracto

383 385

Vorankündigungen

385

AUTOREN

386

Gesamtinhaltsverzeichnis Band 6 (1975) Namens- und Sachregister Band 6 (1975)

389 391

Copyright 1975 by Verlag H a n s Huber Bern Stuttgart Wien Satz und Druck: Druckerei Heinz A r m Bern Printed in Switzerland Library of Congress Catalog Card N u m b e r 78 - 1 2 6 6 2 6 D i e Zeitschrift für Sozialpsychologie wird im Social Sciences Citation Index (SSCI) erfaßt.

360

269

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6

Zu diesem Heft Die Herausgeber setzen in diesem Heft ihre Strategie fort, von Fall zu Fall kritische Sammelreferate zu bestimmten Problembereichen der Sozialpsychologie zu publizieren. Sie versuchen, hierzu jeweils besonders kompetente Autoren für solche Bereiche zu gewinnen. Six stellt in diesem Sinne die Beziehungen von sozialen Einstellungen (Attitüden) und Verhalten in sozialen Umwelten dar. Eine weitere Strategie, Bibliographien über andauernde Forschungsunternehmen zu publizieren, die geeignet sind, die Kommunikation und Kooperation in der «scientific Community» anzuregen, wird durch einen Beitrag von K R U S E über die umweltpsychologische Forschung realisiert. Die Entscheidung von Herausgebern und Verleger, ausschließlich Beiträge in deutscher Sprache zu publizieren, ist weiterhin gültig. Der von M U G N Y im Original in französischer Sprache verfaßte Beitrag zur Konsistenz des Kommunikator-Verhaltens und sozialem Einfluß möge vorstellbare Mißverständnisse ausräumen, daß nur Autoren willkommen sind, deren Muttersprache deutsch ist. Das Übergewicht theoretischer Beiträge und solcher empirischer Forschungsberichte, die Theorien auf ihre empirische Geltung prüfen, ergibt sich aus demAngebot(in diesemHeftMiKULA und K O R T H A L S - B E Y E R L E I N et al. beziehungsweise M U G N Y und B I E R H O F F et al.). Der Beitrag von C H A R L T O N et al. demonstriert in hervorragendem Maße, wie sehr die Herausgeber bereit sind, qualifizierte Arbeiten aus der angewandten Sozialpsychologie (hier in Form der Evaluations-Forschung) strategisch in das Programm der Zeitschrift einzubeziehen. Während der Arbeit die-

1 2

ser Autoren an ihrem Beitrag wurde eine Gesamtdarstellung der «Sesame Street» in den USA veröffentlicht, die Berichte über dortige Evaluations-Studien des Educational Testing Service enthält 1 . Alle vier Herausgeber lesen jeden eingereichten Beitrag und entscheiden nach getrennten Voten dann gemeinsam über seine Aufnahme in diese Zeitschrift. Die Protokolle dieser Entscheidungen verzeichnen keine Fraktionsbildungen. Dann und wann ergeben sich wechselnde Mehrheiten. Der in der Minderheit verbleibende Herausgeber hat das Recht, seinen Dissens in einem Diskussionsbeitrag zu publizieren. Alle Herausgeber sind dann und wann in die Minderheit geraten. Der Dissens war nie so prinzipiell, daß von diesem Recht Gebrauch gemacht wurde. Nachdem es den Herausgebern gelungen ist, dieses Prinzip einer kohärenten, gemeinsam verantwortlichen Gruppe zu verwirklichen, wurden im sechsten Erscheinungsjahr der Zeitschrift erstmals «Consultant editors» gebeten, den Herausgebern Entscheidungshilfen zu geben. Wir bedanken uns bei Hans Joachim Ahrens (Heidelberg), Kurt Pawlik (Hamburg) und Eddy Roskam (Nijmwegen) herzlich für diese Hilfe bei je einem Beitrag. Für die Ergebnisse der Entscheidungen zur Annahme/Ablehnung eines jeden eingereichten Beitrages ist wie eh und je die Herausgeberschaft verantwortlich. Unmittelbar nach der Distribution von Heft 3/1975 dieser Zeitschrift wurde das Beiheft 1 der Zeitschrift

für

Sozialpsychologie2

publiziert.

Weitere Beihefte werden folgen. Autoren von Forschungs-Monographien größeren Umfanges sollten sich ermutigt fühlen, Manuskripte einzureichen.

Martin

Irle

LESSER, G. S. 1974. Children and Television: Lessons from Sesame Street. NewYork: Random House. SCHULER, H. 1975. Sympathie und Einfluß in Entscheidungsgruppen. Zeitschrift für Sozialpsychologie, Beiheft 1. Bern: Huber.

Six: Einstellung und Verhalten

270

Theorie Die Relation von Einstellung und Verhalten BERND SIX Universität Bonn A pretzel-shaped universe requires pretzel-shaped hypotheses. FIEDLER 1 9 6 7 Die vor allem in den letzten Jahren zunehmende Diskussion u m die Relation von Einstellung und Verhalten wird unter Berücksichtigung der vorherrschenden Einstellungskonzepte diskutiert. Es zeigt sich, daß im Vergleich zu den zahlreichen Einstellungskonzepten, die vielfach einer dringenden Revision bedürfen, eine verwertbare Konzeption des Verhaltens nicht vorliegt. Anhand einzelner empirischer Untersuchungen der Relation von Einstellung und Verhalten wird deutlich, daß bis auf wenige Ausnahmen die vorgelegten Untersuchungen erhebliche methodische u n d konzeptuelle Mängel aufweisen. Außer der stärkeren Berücksichtigung zusätzlicher Variablen zur Vorhersage des Verhaltens m u ß vor allen Dingen eine theoriegeleitete Untersuchung der Relation von Einstellung und Verhalten gefordert werden, in der die Bedingungen dieser Relation (als «Inhibitoren» und «Konnektoren» bezeichnet) systematisch untersucht werden. Das Modell von M. FISHBEIN wird unter diesem Aspekt als ein wichtiger Ausgangspunkt diskutiert. The problem of the influence of attitudes on behavior has been particularly salient for the past several years. T h e paper presented discussed the main concepts of attitude with regard to the relationship between attitudes and behavior. It can be demonstrated that in comparison to the numerous attitude concepts, most of which are inadequate and should be revised, there is no comparable useful concept of behavior. On the basis of several empirical studies it can be demonstrated that most investigations suffer f r o m methodological and theoretical shortcomings, with few exceptions. "Other" variables and theory-embedded investigations are needed to predict behavior and to specify the conditions (called "connectors" and "inhibitors") of the relationship in a systematic way. The model of M. FISHBEIN is discussed under this aspect as an important beginning.

DAS

KONZEPT

DER

EINSTELLUNG

DER T H E O R E T I S C H E STATUS DES EINSTELLUNGSKONZEPTS

Wir haben uns dafür entschieden, anstelle der Termini «Attitüde» (z. B. IRLE 1 9 6 7 , 1 9 7 5 ) oder «attitude» (z. B. OERTER 1 9 7 0 ) oder «Attitüden» (z. B. HARTMANN & WAKENHUT 1 9 7 1 ) von «Einstellungen» zu sprechen, wobei wir auf eine weitreichende Begründung für diese Wahl ver-

zichten und davon ausgehen, daß damit keine semantischen Probleme auftreten, sondern der inzwischen u. E. verbreitetste Begriff verwendet wird (EYFERTH & KREPPNER 1 9 7 2 , KLAPPROTT 1 9 7 5 , ROTH 1 9 6 7 , SÜLLWOLD 1 9 6 9 , VORWERG 1 9 7 1 , WAKENHUT 1 9 7 4 ) .

Einhelliges Resümee der Sammelreferate und Gesamtdarstellungen zum Thema Einstellung und Verhalten (BENNINGHAUS 1 9 7 3 , 1 9 7 5 , DEUTSCHER 1 9 7 3 , WICKER 1 9 6 9 ) ist die als überwiegend gering klassifizierte Übereinstimmung

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 270-296

von Einstellung und Verhalten (E+V). WICKER (1969) schließt seine Darstellung der empirischen Arbeiten zum Thema E +V mit folgender Bilanz ab: "Taken as a whole, these studies suggest that it is considerable more likely that attitudes will be unrelated or only slightly related to overt behavior than that attitudes will be closely related to actions. Product-moment correlation coefficients relating the two kinds of responses are rarely above .30, and often are near zero. Only rarely can as much as 1 0 % of the variance in overt behavioral measures be accounted for by attitudinal data."

der die wohl umfassendste Dokumentation der empirischen Untersuchungen zu E + V vorgelegt hat, berichtet nur von 13 Arbeiten, in denen Korrelationskoeffizienten größer .50 nachweisbar waren, wobei in höchstens 7 dieser Fälle von direkt beobachtetem Verhalten als Korrelat der Einstellung gesprochen werden kann. Als immer wieder auftretende Argumente werden zur Erklärung und nicht selten auch zur Entschuldigung vorgebracht, daß methodische und konzeptuelle Mängel diese Diskrepanz vergrößern würden. Die Diskrepanz zwischen E + V verlangt neben der Dokumentation, daß BENNINGHAUS ( 1 9 7 5 ) ,

271 conceptual tool. Nor does it seem fruitful to argue whether or not attitudes exist; the question is whether they can be conceptualized in ways that yield useful analyses and insightful conclusions about social behavior ... Attitude, in my view, ... is not an index of action, but a determinant, component, and consequent of it. Furthermore, it is not an entity that can be separated functionally or temporally - from the flow of action, but is an integral part of action. Attitude and action are linked in continuing reciprocal processes, each generating the other in an endless chain."

Unter Berücksichtigung der Operationalisierbarkeit haben die meisten der im folgenden dargestellten Einstellungskonzepte gegenüber der von KELMAN nach Art eines interdependenten Systems konzipierten Auffassung über die Relation von E + V den Vorteil, durch die vorliegenden Techniken und Instrumentarien erfaßt werden zu können. Die Definition der Einstellung

die Überprüfung der «grundlegenden Annahme einer engen Beziehung zwischen Einstellung und Verhaltensweisen» (BENNINGHAUS 1 9 7 3 , p. 6 9 7 ) . Vor allem im Zusammenhang von E +V mehren sich die Versuche der Liquidation des Einstellungskonzepts (van der DENNEN 1 9 7 0 , TARTER 1 9 7 0 , TURNER 1 9 6 8 ) zugunsten einer stärkeren Berücksichtigung der situativen Bedingungen. Die Legitimierungsversuche (ABEL-

et al. ( 1 9 6 9 , p. 1) und auch KIESLER & MUNSON ( 1 9 7 5 , p. 4 4 2 ) haben es vorgezogen, in ihren Gesamtdarstellungen zu Einstellungsproblemen auf eine Definition des Einstellungsbegriffs zu verzichten, was nicht zuletzt deshalb geschehen sein mag, weil der Begriff der Einstellung wenig präzise ist, wiewohl er, und das demonstrieren die Autoren mit ihrem Entschluß ebenfalls, konsistent verwendet wird. Die in den verschiedenen Definitionen zur Kennzeichnung von Einstellungen verwendeten Merkmale sind sowohl ihrer Anzahl wie auch der Eindeutigkeit nach unterschiedlich; deshalb jedoch von einem pot pourri term (LEMON 1 9 7 3 , p. 1) zu sprechen, muß als unangemessen erscheinen, da die inzwischen vorliegenden Klassifizierungsansätze der zahlreichen Einzel-Definitionen zu überschaubaren und gebrauchsfähigen Rastern geführt haben (GREENWALD 1968,

SON 1 9 7 2 , DILLEHAY 1 9 7 3 , KELMAN 1 9 7 4 ) v e r -

pp. 361-364).

weisen ebenfalls auf die große Bedeutung der einstellungsexternen Varianzquellen, die als Determinanten des Verhaltens fungieren und unternehmen (wie KELMAN 1 9 7 4 , p. 3 1 6 ) zusätzlich den Versuch, Einstellungen als integralen Bestandteil des Verhaltens zu konzipieren:

Fast sämtlichen Definitionen gemeinsam ist die Kennzeichnung der Einstellung als eines evaluativen Prozesses sozialer Sachverhalte. Häufig auftretende Merkmale sind: relativ überdauernd, gegenstandsbezogen, erlernt, verhaltenswirksam, strukturiert. Als eine formale Definition der Einstellung bezeichnen SHAW & WRIGHT ( 1 9 6 7 , p. 3 ) ihre

"... much of the variance can only be explained by the fact that, under many conditions, it can be empirically demonstrated that men do not act as they say they do" (DEUTSCHER 1973, p. 6)

"To reject the construct on the basis of the current evidence would be to abandon prematurely a major

KIESLER

272 eigene Definition, nachdem sie sich mit den möglichen Gründen für die Variationen der Definitionen auseinandergesetzt haben und illustrierend einige Definitionen zitieren: Einstellungen sind «ein relativ überdauerndes System bewertender affektiver Reaktionen, denen bewertende Konzepte oder Überzeugungen zugrundeliegen, die sich in den Reaktionen widerspiegeln, wobei die Konzepte und Überzeugungen die erlernten Merkmale sozialer Objekte oder Klassen sozialer Objekte beinhalten.»

(1968) verwendet in seiner Strukturtheorie Überzeugungen (beliefs) als Elemente von Einstellungen, wobei die Einstellungen als überdauerndes System untereinander verknüpfter Überzeugungen handlungsbezogen gegenüber Objekten und Situationen definiert werden und die drei klassischen Komponenten (affektive, kognitive, konative) nicht mehr den Einstellungen, sondern den Überzeugungen zugeordnet werden (ROKEACH 1968, p. 132). Die neuerdings häufiger anzutreffende Kennzeichnung einer Einstellung über soziale Urteilsprozesse und Kategorienzuordnungen (TRIANDIS ROKEACH

1 9 7 5 , p . 4 ; SHERIF & SHERIF 1 9 6 9 , p p . 3 3 6 - 3 3 7 ;

pp. 2 4 - 2 5 ) hat nach WYER (Einstellung als Urteil über die Zugehörigkeit eines Gegenstandes zu einer bestimmten kognitiven Kategorie) den Vorteil, daß aufgrund der unberücksichtigt gebliebenen Implikationen von Einstellungen für das Verhalten die Notwendigkeit bestehen bleibt, die Relationen zwischen Urteilen über Gegenstände (im Sinne von Einstellungen) und anderen Reaktionsweisen im Bezug auf diese Gegenstände empirisch zu beWYER 1 9 7 4 ,

s t i m m e n (WYER 1 9 7 4 , p . 2 5 ) .

Zu den Klassifikationsansätzen zählen wir (1967, pp. 62 f), der Einstellungen 1. anhand ihrer Objektbezogenheit, 2. nach den Bedingungen ihres Erwerbs, 3. nach der Abhängigkeit von Systemzusammenhängen (dazu zählen die Komponenten der Einstellung, Komplexität, Differenziertheit, Konsistenz, Strukturiertheit usw.) unterscheidet. Die von GREENWALD (1968, p. 362) vorgeschlagene Unterscheidung in enger Anlehnung an das A-R-D-System von STAATS (1968), woROTH

Six: Einstellung und Verhalten

nach sich sämtliche Einstellungsdefinitionen durch dieses lerntheoretische Konzept vereinheitlichen ließen, hat sich aufgrund ihres sehr engen Einstellungsbegriffs nicht durchsetzen können. Nach GREENWALD (1968, p. 362) lassen sich folgende drei Stimulus-Funktionen der Einstellungsobj ekte unterscheiden: a) die konditionierte Stimulus-Funktion: Einstellungsobjekte rufen emotionale Reaktionen hervor, b) die verstärkende Stimulus-Funktion: Einstellungsobjekte dienen als Belohnung oder Bestrafung, c) diskriminierende Stimulus-Funktion: Einstellungsobjekte dienen als Auslöser für unterschiedliche instrumenteile Reaktionen. OERTER (1970) nennt sechs verschiedene Kriterien der «attitude»: 1. als Unterbegriff von habit, 2. als Reglerfunktion, d. h. als steuernde und regulierende Tätigkeit, 3. als Repräsentationscharakter, d. h. als «Bewußtseinserlebnis über den Wert der Situation und des (sozialen) Objektes sowie über den Wert der eigenen Handlung in der betreffenden Situation ...» (OERTER 1970, p. 120), 4. als Überzeugung (belief), 5. als aktive Stellungnahme, 6. als Gleichgewichtssystem. Aus diesen sechs Kriterien werden drei verschiedene Definitionen abgeleitet (OERTER 1970, pp. 126-127): Einstellung als S-R Konstrukt «ist die erlernte Antworttendenz, auf bestimmte sozial bedeutsame Reize oder Reizmuster in gleicher oder ähnlicher Weise zu reagieren» (OERTER 1970, p. 126), Einstellung in wahrnehmungspsychologischer Sicht «ist eine Hypothese (Erwartung) bzw. ein System von Hypothesen bezüglich sozial bedeutsamer Reizkonstellationen» (OERTER 1970, p. 127) und die phänomenologische Definition, wonach Einstellungen als Überzeugungen erlebt werden, «die zu sozialen Gegebenheiten eine wertende, ich-beteiligte Stellungnahme beziehen.» (OERTER 1970, p. 127) Die formalste Klassifikation des unterschiedlichen theoretischen Status des Einstellungskon-

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 270-296

zepts hat u. E. MCGUIRE (1969, pp. 144-146) vorgelegt, wobei Einstellungen als Erklärungen für den Zusammenhang von Antezedensbedingungen und nachfolgenden Reaktionen in allen fünf von MCGUIRE vorgeschlagenen Ansätzen fungieren: 1. der positivistische Ansatz: ohne vermittelnde Variablen wird jede Antezedensbedingung (z.B. ein Schwarzer betritt ein Zimmer) mit jeder möglichen Konsequenzbedingung verknüpft (wie z. B. das Verlassen des Zimmers, PGR-Veränderungen). 2. der paradigmatische Ansatz, bei dem eine Relation zwischen einer Antezedensbedingung und einer Konsequenzbedingung besteht, während alle anderen Bedingungen nur jeweils mit dieser einen paradigmatischen Antezedens- bzw. Konsequenzbedingung verknüpft sind und auch durch die Relation zu dieser definiert sind. 3. der mediationalistische Ansatz als der am weitesten verbreitete Ansatz stellt die Beziehungen zwischen den Antezedensbedingungen und den Konsequenzbedingungen mittels einer intervenierenden Variable her. 4. der doppelt-mediationalistische Ansatz verwendet zwei vermittelnde Konstrukte, je eines zu den Antezedensbedingungen und den Konsequenzbedingungen, die beide untereinander verknüpft sind. 5. der interaktionalistische Ansatz berücksichtigt neben einer intervenierenden Variable zwischen den jeweils einzelnen Antezedens- und Konsequenzbedingungen auch noch die möglichen Interaktionen zwischen den jeweils einzelnen Antezedens- bzw. Konsequenzbedingungen. Einstellung als Wahrscheinlichkeitskonzept Einstellung als Konzept latenter Prozesse Neben den bereits dargestellten Klassifizierungen des Einstellungskonzepts ist die in ihrer ursprünglichen Version von DEFLEUR & WESTIE (1963) getroffene Unterscheidung von Wahrscheinlichkeitskonzept und Konzept latenter Prozesse die für den theoretischen Status des Einstellungskonzepts folgenschwerste Einteilung mit Bezug auf die Relation von E+V, da nur dann nach Meinung der Autoren eine sinnvolle

273

Bearbeitung dieser Problemstellung möglich ist, wenn Einstellungen als Wahrscheinlichkeitskonzepte aufgefaßt werden, d. h., wenn Einstellungen als Auftretenswahrscheinlichkeiten bestimmter beobachtbarer Ereignisse, wie z. B. der Reaktion auf das Item eines Fragebogens, definiert werden. Als Beispiel einer Definition auf der Basis der Wahrscheinlichkeitskonzeption wird u. a. KRECH & CRUTCHFIELD zitiert (hier nach KRECH e t al. 1 9 6 2 , p . 1 7 7 ) : "An enduring system of positive or negative evaluations, emotional feelings, and pro or con action tendencies with respect to a social object."

Die Wahrscheinlichkeitskonzeption gestattet Schlüsse von der Reaktionskonsistenz des verbalen Verhaltens auf andere Reaktionsformen. Demgegenüber beinhaltet die weiter verbreitete Konzeption der Einstellung als latenter Prozeß (DEFLEUR & WESTIE 1 9 6 3 , p. 2 5 ) zusätzliche Explikationen der aufgetretenen Reaktionskonsistenzen bzw. -Wahrscheinlichkeiten. Die latente Variable als Mediator zwischen Reiz und Reaktion wird aus dem beobachtbaren Verhalten erschlossen, wobei die latente Einstellung oder auch «wahre» Einstellung nicht nur für konsistente Reaktionsmuster innerhalb einer Reaktionsklasse sorgt, sondern auch zwischen verbalem und nicht-verbalem Verhalten vermittelt. (DEFLEUR & WESTIE 1 9 6 3 , p. 2 5 ) . Hinzugefügt werden muß, daß die Autoren zwei Typen der Konzeption der Einstellung als latenten Prozeß unterscheiden: a) wonach die Existenz eines verborgenen Mechanismus die Kovariation mehrerer unterschiedlicher Reaktionen auf Stimuli der gleichen Klasse steuert, b) nach dem die hypothetische, vermittelnde Variable "is simply a construction which serves as a convenient tool for analysis." ( D E F L E U R & W E S T I E 1 9 6 3 , p. 24)

Als Beispiel einer Definition gemäß der Konzeption latenter Prozesse wird die bekannte Definition von ALLPORT (1935, p. 810) zitiert: "An attitude is a mental and neural state of response to all objects and situations to which it is related." M i t HERRMANN ( 1 9 6 9 , p p . 6 1 f f , p p . 3 1 5 f f )

läßt sich das Wahrscheinlichkeitskonzept auch

274

Six: Einstellung und Verhalten

als deskriptives Konstrukt kennzeichnen und das Konzept latenter Prozesse als explikatives Konstrukt. Sollen Einstellungen aber nicht ausschließlich deskriptive Konstrukte sein, so reicht das Wahrscheinlichkeitskonzept jedoch nicht a u s . D e n v o n WEISSBERG ( 1 9 6 5 ) u n d

ALEXAN-

erhobenen Vorwurf, daß Einstellungen gemäß der Wahrscheinlichkeitsauffassung nur als abhängige Variablen fungieren können, haben D E F L E U R & W E S T I E ( 1 9 6 5 ) ebensowenig entkräften können, wie die nicht eindeutig aus der Konzeption der latenten Variable ableitbare Folgerung, daß Verhalten ausschließlich aufgrund von Einstellungen vorhergesagt werden muß. Die unterstellte Wirkung eines verborgenen Mechanismus, als eine der beiden Versionen des Konzepts der latenten Prozesse, würde dabei eine Reifikation des Einstellungsbegriffs beinhalten, die jedoch logisch nicht aus dieser Konzeption ableitbar ist, während in der zweiten Version Einstellungen als hypothetische Variable ein theoretisches Konstrukt darstellen, das weder mit der Reifikationsproblematik noch mit dem Problem der «Zwei-Schichten-Auffassung» (HERRMANN 1 9 7 3 , p. 1 1 9 f) beladen ist. DER ( 1 9 6 6 )

Komponenten, Dimensionen von Einstellungen

und

Strukturen

Die Beschäftigung mit der «Anatomie von Einstellungen» (KLAPPROTT 1 9 7 5 ) beginnt etwa mit den Arbeiten von ROSENBERG. Die seit R O S E N BERG ( 1 9 5 6 ) , ROSENBERG & HOVLAND

(1960)

und KATZ & STOTLAND ( 1 9 5 9 ) immer wieder anzutreffende Unterscheidung dreier Einstellungskomponenten läßt sich zwar begrifflich relativ einfach durchführen, die empirischen Belege für eine gelungene Operationalisierung sind dagegen kaum zufriedenstellend. OSTROM ( 1 9 6 9 ) gelingt es zwar mit Hilfe des Multi-Trait-MultiMethod Verfahrens (MTMM) nach CAMPBELL & FISKE ( 1 9 5 9 ) , nachdem er für alle drei Komponenten anhand von 4 verschiedenen Skalierungsverfahren 12 Skalen konstruiert hat, signifikante Unterschiede zwischen den monotrait-heteromethod Koeffizienten und den heterotrait-heteromethod Koeffizienten der drei Klassen von Einstellungsurteilen nachzuweisen, andererseits

war die Korrelation zwischen den Komponenten derart hoch und die spezifische Varianz zu Lasten der Komponenten dementsprechend gering, daß diese Arbeit nicht als Beleg einer empirischen Absicherung des Trinitätskonzepts gewertet werden kann. Die primäre Absicht von OSTROM (1969) bestand in der Überprüfung der trichotomen Einstellungskomponenten (affektiv, kognitiv, konativ). Zu diesem Zweck wurden mit Hilfe der Technik der gleicherscheinenden Intervalle, der summierten Ratings, der Skalogrammanalyse und einem Selbstrating pro Einstellungskomponente 4 Skalen konstruiert. Diese insgesamt 12 Skalen wurden drei Stichproben von Undergraduates (Nx = 81, N 2 - 99, N 3 = 189) zur Beantwortung vorgelegt. KOTHANDAPANI (1971) schließt an sein MTM M-Verfahren eine faktorenanalytische Auswertung der Korrelationsmatrix aus drei Komponenten und vier Skalierungstechniken an und erhält drei Faktoren, die sich ohne Schwierigkeiten den drei Komponenten zuordnen lassen. Dieses Ergebnis ist jedoch deshalb nicht erstaunlich, da die Ausgangsmatrix bereits die aufgrund der Komponenten konstruierten Interkorrelationen der Skalen enthielt, so daß zwar eine faktoriell abgesicherte Validierung der Skalenkonstruktion vorliegt, nicht aber eine Validierung des Komponentenansatzes. Andererseits zeigte sich, daß die Korrelationen zwischen der konativen Komponente und dem Verhaltensindikator weitaus größer ausfielen als die Korrelationen zwischen der affektiven bzw. kognitiven Komponente und dem Verhaltensindikator, was jedoch auch eher Beleg dafür liefert, daß verhaltensrelevante Einstellungen bzw. enger mit dem Verhalten in Verbindung zu bringende Aussagen bessere Prädiktoren für das «overt behavior» sind. Es muß jedoch gefragt werden, ob M T M M in der vorliegenden Form tatsächlich vorliegt, da anstelle der geforderten traits nur Komponenten einer Einstellung verwendet werden und anstelle möglichst unterschiedlicher Methoden nur unterschiedliche Fragebogentechniken oder Skalierverfahren verwendet werden. JACCARD et al. (1975) haben deshalb auch kritisiert, daß

Zeitschrift f ü r Sozialpsychologie 1975, 6, 270-296

275

C THURSTONE

LIKERT

GUTTMAN

Selbst-Rating

A B C

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76 77

68

A = affektive Komp., B = konative Komp., C = kognitive Komp., Fettdruck = monotrait-heteromethod ten, N = 189 Undergraduates, aus: OSTROM (1969, p. 21).

Koeffizien-

"... analysis of divergent validity and method variance for each respective technique was not possible since the same attitude object was used for construct-

Grad rotiert wurden bei gleicher Konfiguration der Items.

i n g a l l s c a l e s . " (JACCARD et a l . 1975, p . 150)

Zwar ist mit den zitierten Arbeiten die These der Vertreter einer Drei-Komponenten-Lehre nicht widerlegt, die Arbeiten illustrieren jedoch, daß auch dann, wenn mehrere Einstellungsdimensionen gefunden werden, eine inhaltliche Interpretation eindeutiger ist als eine formale, an den hypostasierten Komponenten orientierte Interpretation. So bleibt derzeit nur die Möglichkeit, den Standpunkt von M C G U I R E ( 1 9 6 9 , p. 1 5 7 ) einzunehmen, denjenigen die Beweislast aufzubürden, die der Uberzeugung sind, daß eine derartige Drei-Komponenten-Lehre sinnvoll ist, oder aber Einstellungen mit einer der drei Komponenten zu identifizieren, wie es neuerdings immer häufiger geschieht, oder anhand von strukturtheoretischen Überlegungen zu neuen Dimensionen von Einstellungen zu kommen, wie es K E R L I N GER (1967, 1972) in seiner dualen Theorie der Einstellung versucht oder, wie T R I A N D I S ( 1 9 6 4 ) , zu einer weiteren Differenzierung einzelner Komponenten zu gelangen, wie sie z. B. durch die Ermittlung von 5 Faktoren der konativen Komponente, allerdings auf nicht ganz unproblematischem Wege, mit Hilfe des Verhaltensdifferentials geschehen ist.

Die von W O O D M A N S E E & C O O K ( 1 9 6 7 ) faktorenanalytisch ermittelten 10 Dimensionen ethnischer Vorurteile sind kein Beleg, der ausreicht, um die Komponentenauffassung zu widerlegen, da diese inhaltlich spezifizierten Faktoren mit den formalen Komponenten ohnehin nicht vergleichbar sind und die Faktorenanalyse, auf beliebige Einstellungsskalen angewendet, nicht in der Lage ist, Faktoren in Komponentenform zu liefern, es sei denn, daß die vorhandenen Varianzquellen, wie Personen, Konzept usw. in ihrer Wirkung minimalisiert worden wären. Die von H A R T M A N N & W A K E N H U T ( 1 9 7 2 ) gefundene faktorielle Invarianz bei studentischen und nichtstudentischen Gruppen hinsichtlich ihrer gesellschaftlich-politischen Einstellungen, liefert ebenfalls ausschließlich inhaltlich sinnvoll interpretierbare Faktorlösungen (Radikalismus-Konservatismus bzw. eine Drei-Faktor-Lösung nach Rotation). Auch E Y S E N C K ( 1 9 7 1 ) kommt zu zwei Faktoren, die er mit seinen beiden Dimensionen R und T vergleicht, wiewohl er sie als humanitarianism und religionism bezeichnet, da im Vergleich zu den früheren Arbeiten ( E Y S E N C K 1954) die Achsen der beiden Faktoren um 45

Six: Einstellung und Verhalten

276

postuliert in seiner «Strukturtheorie» eine dualistische Einstellungsstruktur, die er durch zwei orthogonale Faktoren zweiter Ordnung bestätigt findet. Statt der üblichen Einstellungsmessungsprozeduren erfaßt KERLINGER Einstellungen über die Größen, auf die sich Einstellungen richten: «... the things or objets toward which attitudes are directed are called referents.» (KERLINGER 1 9 6 7 , p. 1 1 0 ) . Ein Referent ist eine Klasse, eine Kategorie oder Menge von Gegenständen, Ideen, Eigenschaften oder Verhaltensweisen, auf die sich die Einstellung richten kann bzw. auf die sich eine Einstellung richtet (jocus of an attitude), wenn der Referent ein «kritischer» (criterial), d . h . bedeutsamer oder relevanter Referent ist. Was jedoch für ein Individuum relevant ist, braucht nicht für das andere Individuum relevant zu sein (KERLINGER 1 9 6 7 , p. 1 1 1 ) . Soziale Einstellungen weisen jedoch eine «ausgezeichnete» Struktur auf, sie sind nicht individuell verschieden, sondern nur dual, z. B. Progressismus und Traditionalismus oder Liberalismus und Konservatismus (KERLINGER 1 9 6 7 , pp. 1 1 8 - 1 1 9 ) . KERLINGER ( 1 9 6 7 )

Die vorliegende Kritik an den Arbeiten von KERLINGER, etwa bei OERTER ( 1 9 7 0 , pp. 110— 1 1 2 ) u n d b e i Z D E P & MARCO ( 1 9 6 9 , p p . 7 3 1 -

738) vor allem hinsichtlich methodischer Mängel, sind allerdings gravierend. Zur Beantwortung seiner Hauptfragestellung nach der Anzahl der Dimensionen der Verhaltenskomponente der Einstellung beginnt TRIANDIS ( 1 9 6 4 ) mit der Darstellung eines Datenwürfels. Die Stimulus-Personen, die Verhaltensweisen und die Vpn bilden die drei Ausgangsvariablen. Als vierte Dimension wird zwar die Situation erwähnt, jedoch nicht berücksichtigt. Als Meßinstrument wird das Verhaltensdifferential verwendet, in dem zwei Dimensionen bereits vorformuliert sind (Stimulus-Person und Verhaltensweise), wie z. B.: Ein fünfzigjähriger, farbiger Arzt würde würde nicht diese Person zum Essen enladen. Die Auswahl der Stimulus-Personen wird von 48 auf 34 reduziert, wobei nur wenig über die Kriterien für die Reduktion zu erfahren ist. Aus 80 amerikanischen Romanen seit 1850 werden

rund 700 Verhaltensweisen notiert, anschließend auf 165 reduziert. Diese 165 Verhaltensweisen werden dann für 6 Stimulus-Personen, bei ausschließlicher Berücksichtigung des Berufs, von Psychologiestudenten beurteilt. Nach dieser nebulösen Aktion bleiben noch 105 Verhaltensweisen, die schließlich auf 61 reduziert wurden. Nachdem die Daten von 35 Psychologieanfängern und 85 fortgeschrittenen Psychologie-Studenten hoch korrelierten (.92) werden die Daten (61 Verhaltensweisen x 34 Stimuluspersonen) gemeinsam faktoranalysiert. Die Ausgangsmatrix der 61 Interkorrelationen wird zu diesem Zweck in zwei Matrizen zu je 33 Verhaltensweisen aufgeteilt und dann gesondert faktoranalysiert. Von den sieben extrahierten Faktoren werden fünf zur Interpretation freigegeben: (nach TRIANDIS 1 9 7 1 , pp. 5 2 f) Faktor I: Respect, Faktor II: Marital Acceptance, Faktor III: Friendship Acceptance, Faktor IV: Social Distance, Faktor V: Superordination. Im Gegensatz zu SCOTT ( 1 9 6 8 ) , dessen 1 1 Dimensionen der Einstellung kaum beeindrukken, da sie mehr Probleme schaffen als lösen, vor allem in Bezug auf die Operationalisierung von Dimensionen, die begrifflich nur noch anhand von Spitzfindigkeiten zu unterscheiden sind, hat KLAPPROTT ( 1 9 7 5 ) nach Art eines Struktur-Modells sowohl die kognitive Komponente als auch die affektive Komponente von Einstellungen und die Zentralität von Einstellungen als Moderatorvariable anhand mehrerer Verfahren operationalisiert, wobei alle drei Dimensionen als Voraussetzung in die Untersuchung eingingen und nicht deren Ergebnis waren. Einstellung Die

bei

und verwandte

ALLPORT

(1935,

Konzepte p. 8 0 0 ) ,

CAMPBELL

( 1 9 6 3 , p p . 1 0 0 - 1 0 1 ) , D E F L E U R & WESTIE ( 1 9 6 3 , p . 2 0 ) , R O T H ( 1 9 6 7 , p p . 3 8 f ) , SCOTT ( 1 9 6 8 ,

p.

2 0 5 ) , M C G U I R E ( 1 9 6 9 , p p . 1 5 0 - 1 5 3 ) u n d LEMON

(1973) aggregierten verwandten Konzepte sind erst dann nutzbringend für die Relation von E +V zu verwenden, wenn sie in einen theoretischen Zusammenhang mit dem Einstellungskonzept gebracht werden, d. h. vor allem, daß sie

277

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 270-296

als zusätzliche Varianzquellen einen engeren Zusammenhang zum Verhalten herstellen. Für ROKEACH (1968) sind Einstellungen und Werte nur besondere Organisationsformen innerhalb des «belief-systems». Für die Vorhersage des Verhaltens hat das Wertkonzept gegenüber dem Einstellungskonzept vor allem den Vorzug, daß das Wertkonzept eine weitaus ökonomischere Analyseeinheit zur Beschreibung und Erklärung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Individuen, Gruppen, Nationen und Kulturen ist (ROKEACH 1968, pp. 157, 158). Während eine Einstellung als Struktur mehrerer Überzeugungen sich immer auf bestimmte Gegenstände oder Situationen bezieht (ROKEACH 1968, p. 159), ist ein Wert eine einzelne Überzeugung, die das Verhalten und den Urteilsprozeß steuert und als Maßstab oder Standard, Handlungen, Einstellungen, Vergleiche, Bewertungen und Rechtfertigungen in Bezug auf die eigene und fremde Personen regelt (ROKEACH 1968, p. 160). Die empirische Überprüfung des eigenen Konzepts (ROKEACH 1968, p. 170, ROKEACH etal. 1971) ist bislang einer exakten Überprüfung noch nicht unterzogen worden. Im Rahmen ihres affektiv-kognitiv-konativen Konsistenzansatzes definieren INSKO & SCHOPLER (1967, p. 361) Einstellungen als objektbezogene affektive Beurteilungen, während Überzeugungen (beliefs or cognitions) die Wahrnehmung der Relation zwischen Objekten und Personen usw. sind, die affektiv, instrumenteil, logisch, zeitlich und räumlich sein können und je nach Ausprägungsgrad positiv, negativ oder indifferent einzustufen sind. Werden zwei Objekte von positiver oder negativer affektiver Bedeutung mit einer positiven oder negativen Überzeugung (Cognition) verknüpft, entsteht ein kognitives Glied (cognitive band). Die Vermittlung von E +V erfolgt über die kognitiven Relationen, wobei für die gesamte Triade ein Konsistenzmechanismus unterstellt wird. Auch BEM (1970) versteht unter belief s die Wahrnehmung von Relationen zwischen Gegenständen oder zwischen Gegenständen und bestimmten Merkmalen und ähnlich wie bei ROKEACH (1968) sind Einstel-

lungen affektive Überzeugungen. Sowohl Überzeugungen wie Einstellungen weisen eine vertikale und horizontale Struktur auf, wobei der Übergang von Einstellungen zu Werten, die um ihrer selbst willen angestrebt werden, individuell verschieden sein kann (BEM 1970, p. 16). Eine Konzeption von beliefs, die mit dem Normkonzept (LAUTMANN 1969) aufs engste verknüpft ist, sind die von FISHBEIN (1967, p. 489) unterschiedenen personal normative beliefs und die social normative beliefs, wobei erstere als individuelle Sollens- bzw. Verhaltensvorschrift aufgefaßt werden, letztere als Verhaltenserwartungen gekennzeichnet sind (vgl. FISHBEIN 1 9 6 7 , p p . 3 8 9 f f ) . P R O B LE M E DER EINSTELLUNGSMESSUNG

Es ist nicht die Absicht, im folgenden einen rhapsodischen Überblick über Verfahren und Skalierungsmodelle in der Einstellungsmessung zu geben - dazu orientiere man sich z. B. bei DAWES ( 1 9 7 2 ) , LEMON ( 1 9 7 3 ) u n d

ROMNEY

et al. (1972) sondern die verschiedenen dargestellten Ansätze zur Erfassung von Einstellungen sollen auf die «kinds of evidence they provide as a basis for inferences about attitude» (COOK & SELLTITZ

1964,

p. 3 8 )

aufmerksam

m a c h e n . COOK & SELLTITZ ( 1 9 6 4 ) u n t e r s c h e i d e n

zu diesem Zweck 5 unterschiedliche Erfassungsmodi: 1. Meßverfahren, bei denen Einstellungen aufgrund von self-reports über die eigenen Überzeugungen, Gefühle und Verhaltensweisen erschlossen werden. 2. Meßverfahren, bei denen Einstellungen über das offene Verhalten ermittelt wurden (z. B. die häufig verwendeten Fotografier-Situationen; Rollenspiele, aber auch soziometrisches Wahl verhalten). 3. Meßverfahren, bei denen die Einstellungen über die Reaktion auf bzw. Interpretation von halb-strukturiertem Reizmaterial erschlossen werden (dazu zählen Bildbeschreibungen, Anwendung des P F T usw.). 4. Meßverfahren, bei denen die Einstellungen aufgrund der Bewältigung bestimmter «ob-

Six: E i n s t e l l u n g u n d Verhalten

278

jektiver» Aufgaben ermittelt werden (z. B. Vervollständigung von Syllogismen, Schätzungen über die Anzahl praktizierender schwarzer Ärzte, Zahl der Anhänger der kommunistischen Partei in einem bestimmten Land). 5. Meßverfahren, bei denen die Einstellungen über physiologische Messungen ermittelt werden. Die mit Abstand verbreitetsten Methoden zur Erfassung von Einstellungen sind Skalen, bei denen zu vorgegebenen Aussagen um Zustimmung oder Ablehnung gebeten wird (vgl. die Skalensammlungen von S H A W & W R I G H T 1 9 6 7 , ROBINSON &

SHAVER

1969,

ROBINSON

et al.

1968, 1969). Die meist sorglose Verwendung dieser Skalen berücksichtigt dabei nur selten die stichprobenabhängige Konstruktion, die zeitlichen Einflüssen stark unterworfenen Itemkennwerte ( H A R T M A N N & W A K E N H U T 1 9 7 3 ) und die Indikatorfunktion vonEinstellungsitems ( F R I E D RICH 1 9 7 0 ) , über die weitestgehend Unklarheit herrscht. Erst in Ansätzen wird die kognitive Repräsentation von Einstellungen als Voraussetzung ihrer Erfassung diskutiert (KOCH 1972), widmet man sich intensiver der vor allem für Reliabilitätsuntersuchungen so wichtigen Differenzierung von änderungssensitiven und änderungsinsensitiven Items (RENN 1973, pp. 62 f) und berücksichtigt stärker die Funktion von response sets und die anderen zahlreichen Einflußgrößen, die die ökologische Validität von Forschungsergebnissen betreffen ( R O R E R 1 9 6 5 , ROSENTHAL

&

ROSNOW

GRABITZ-GNIECH

1972,

1969, LANGE

MILLER

1972,

1972,

JUNG

1971). Die unerwünschten Einflüsse werden bei allen «reaktiven» Meßverfahren (CAMPBELL 1957) auftreten können, d. h. also auch beim Eindrucksdifferential (BERGLER 1 9 7 4 ) , beim Verhaltensdifferential, das eine Variante der Bogardus-Skala darstellt und zur Messung der konativen Einstellungskomponente verwendet wird ( T R I A N D I S 1 9 6 4 ) und bei der AntezedensKonsequenz-Methode ( T R I A N D I S et al. 1 9 6 8 ) . Demgegenüber versuchen die «nichtreaktiven» Verfahren ( W E B B et al. 1 9 6 6 , B U N G A R D & L Ü C K 1 9 7 4 , K I D D E R & CAMPBELL 1 9 7 0 ) die Vp nicht

davon in Kenntnis zu setzen, daß sie an einer Untersuchung teilnimmt, sondern versuchen, die Umgebung der Vp entweder überhaupt nicht oder für diese nicht merkbar für die Einstellungserfassung zu verändern. Nicht ganz zu unrecht werfen W E B B & SALANCIK ( 1 9 7 0 , p. 3 1 8 ) den selj-report Konstrukteuren methodologische Kurzsichtigkeit vor, wenn diese der Überzeugung sind, daß Einstellungen bereits durch einige wenige Fragen erfaßbar sind. Stattdessen plädieren die Autoren für indirekte Meßverfahren, zu denen physiologische Verfahren ( W O O D MANSEE 1 9 7 0 , MUELLER 1 9 7 0 , SHAPIRO &

CRI-

DER 1969) zählen, die zur Messung der affektiven Komponente vorgeschlagen werden, die jedoch weder Möglichkeiten zur Erfassung der Einstellungsrichtung beinhalten, noch mittlere Ausprägungsgrade von Einstellungen zu erfassen vermögen, wobei die Indikatorfunktion der physiologischen Meßwerte besonders problematisch zu sein scheint. Eine neuere Technik von J O N E S & SIGALL (1971) versucht dadurch, daß den Vpn vorgetäuscht wird, ein Elektromyograph sei in der Lage, ihre «wahren» Emotionen zu registrieren, die Validität und Reliabilität von Ratings zu erhöhen. Die Vpn müssen ihre Schätzurteile anhand eines Steuergerätes zunächst auf einer Skala justieren und ihre Skalenwerte dann dem VI kommunizieren. Die Auseinandersetzung um die Vor- und Nachteile des Verfahrens dauern an, die wenigen Vorteile scheinen jedoch durch die aufwendige Prozedur, die versuchsethische Problematik und die bislang nur unzureichenden Validierungsversuche mehr als aufgehoben ( O S T R O M 1 9 7 3 ) . Auch die «Technik der verlorenen Briefe» ( M I L G R A M et al. 1 9 6 5 , L Ü C K & M A N Z 1 9 7 3 , D E A U X 1 9 7 4 ) , die man sowohl als Verfahren zur Erfassung des Verhaltens wie auch als Verfahren zur Bestimmung des Ausprägungsgrades der konativen Einstellungskomponente verwenden kann, ist wie viele der hier nicht genannten Verfahren, die nicht selten als Kuriositätensammlung gelten, (noch) kein Instrument für nicht-reaktive Einstellungsmessung (LÜCK & MANZ 1 9 7 3 , p . 3 6 4 ) .

Die Verwendung einer Vielzahl von Indika-

279

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 270-296

toren zur Einstellungsmessung ( C O O K & SELLTITZ 1964) zur Eliminierung von Fehlervarianz, soweit bekannt ist, was als Fehlervarianz bestimmt werden kann, - denn die Möglichkeit ist nicht auszuschließen, daß "One man's error variance is another man's social behavior". (FRIEDMAN 1967, p. XI) - erhöht die Wahrscheinlichkeit der Übereinstimmung von E+V. DIE

INDIKATORFUNKTION

VON

EINSTELLUNGEN

Das Problem der Relation von E + V , das von der Peripherie der Forschungsinteressen sich auf deren Zentrum zubewegt, (DEUTSCHER 1 9 7 3 , p. 3 ; DILLEHAY 1 9 7 3 , p. 8 8 7 ) beginnt da, wo man bereit ist, statt der vollständigen Determination nur eine bedingte Konsistenz zwischen E + V anzuerkennen (WARNER & D E F L E U R 1 9 6 9 , p. 154; 1966,

p.

KIESLER e t a l . 199

und

1973,

1969,

p.

p. 29;

FISHBEIN

11).

WARNER & D E F L E U R (1969, pp. 153-154) unterscheiden drei verschiedene Ansätze, die sie in Postulatform formulieren: a) das Postulat der Konsistenz: Einstellungen sind valide Prädiktoren des Verhaltens; b) das Postulat der unabhängigen Variation: Einstellungen und Verhalten sind nicht in konsistenter Form aufeinander bezogen, sondern variieren unabhängig voneinander; c) das Postulat der bedingten Konsistenz: solch interaktionale Konzepte wie Normen, Rollen, Gruppenmitgliedschaft, Bezugsgruppen, Subkulturen usw. stellen mögliche Bedingungen (contingent conditions) dar, die die Relation von Einstellungen und Verhalten modifizieren: "In summary, w e may assume that the weight of evidence indicates that neither the postulate of consistency nor that of independent variation is tenable. A number of intervening variables operate to alter the contingencies of action for persons with given attitudes. Thus far, this set of situational variables and their influences on action has not been fully identif i e d . " (WARNER & D E F L E U R 1 9 6 9 , p . 1 5 4 )

KIESLER et al. (1969, p. 27) formulieren den Problemstand in Frageform: "The important question, then, is not 'Are attitudes and behavior correlated ?' Rather, w e should ask,

'When are attitudes and behavior correlated?' and 'What factors affect the size of the correlation when and if it is found?' "

Massive Kritik und Selbstkritik äußert F I S H in mehreren Arbeiten (1966, 1967, 1973):

BEIN

"It is my contention that we psychologists have been rather naive in our attempts to understand and investigate the relationships between attitude and behavior. More often than not, w e have attempted to predict some behavior from some measure of attitude and found little or n o relationship between these variables. Rather than utilizing our failures in a constructive way, w e have, to a large extent, gone blindly ahead only to further confuse ourselves and compound our problems. Indeed, rather than questioning our basic assumption that there is a strong relationship between attitude and behavior, w e have tended to blame our failures on our measuring instruments, on our definition of attitude, or on both." (FISHBEIN 1966, p. 199) COHEN (1966) hat in diesem Zusammenhang Typen von Relationen zwischen E + V unter Berücksichtigung struktureller Bedingungen aufgestellt. Diese drei Grundtypen, denen er als vierten noch eine modifizierte Version des ersten Typs hinzufügt, sind Erweiterungen der Postulate von WARNER & D E F L E U R (1969). Bei COHEN (1966, p. 344) gehen drei Faktoren oder Variablen in die Relation ein: strukturelle Bedingungen (S), Einstellungen (E) und Handlungen (H). Für Typ I gilt dann folgende Beziehung: S -> E & H , d. h., die strukturellen Bedingungen determinieren sowohl das Verhalten als auch die Einstellungen, "latter being a mere by-product of the causal connection between S and C; in this case, the nature of A can merely be inferred from either S or 'H'." (COHEN 1966, p. 344)

In Typ II sind Einstellungen die intervenierenden Variablen S E H, die sowohl aus dem Verhalten (H) als auch aus den strukturellen Bedingungen (S) erschlossen werden können. In Typ III wird das Verhalten durch strukturelle Bedingungen und Einstellungen gemeinsam bestimmt: S & E ^ H . Diese drei "logically possible types of relationship" (COHEN 1966, p. 344) werden bei WARNER & D E F L E U R (1969) sicher zu recht aus pragmatischen Gründen auf eine Relation der bedingten Konsistenz von E +V begrenzt. Dennoch scheinen uns die Typen von COHEN (1966) wichtig, wenn es darauf an-

280

Six: Einstellung und Verhalten

kommt, strukturelle oder situative Bedingungen dahingehend zu klassifizieren, in welchem Ausmaß sie Einstellungen oder Verhaltensweisen oder beides beeinflussen.

DIE KONZEPTE DES VERHALTENS DER SITUATION

UND

Die nähere Kennzeichnung dessen, was unter Verhalten zu verstehen ist, wenn von der Relation von Einstellung und Verhalten gesprochen wird, erfolgt meist durch Zusätze wie «tatsächliches» Verhalten oder «overtes» Verhalten und zeigt die Orientierung am umgangssprachlichen Verständnis. Die notwendige Theorie des Verhaltens und deren Voraussetzung, eines tragfähigen Konzeptes des Verhaltens, liegen nicht vor. Unter Zuhilfenahme der von MÜNCH ( 1 9 7 2 ) getroffenen Unterscheidung von mentalem und physikalischem Verhalten (MÜNCH 1972, pp. 19 f) verstehen wir unter Verhalten physikalisches Verhalten. Die bei MÜNCH ( 1 9 7 2 ) gegebene exemplarische Einführung des Begriffs dokumentiert immer noch die Hilflosigkeit, mit der man dem Konzept des Verhaltens begegnet. (Vgl. hierzu auch die problemsichtigen Ausführungen bei KAMINSKI 1 9 7 0 , p. 1 0 6 , der ohne explizite Definition des Verhaltens auskommt.) FISHBEIN ( 1 9 6 6 , pp. 2 1 5 - 2 1 6 ) hat darauf aufmerksam gemacht, daß im Unterschied zu den wohlbegründeten Kriterien, die bei der Konstruktion von Einstellungsverfahren angewendet werden, eine derartige Analyse in Bezug auf die Verhaltensmaße nicht vorgenommen wurde, sondern daß Verhalten als «gegeben» betrachtet und keiner weiteren Überprüfung zugänglich gemacht wurde. Nun lassen sich derart globale Aussagen nur dann rechtfertigen, wenn die besondere Fragestellung der Relation von Einstellung und Verhalten berücksichtigt wird, der nicht an den molaren Verhaltensbegriffen von PARSONS & SHILS ( 1 9 5 1 ) , HOMANS ( 1 9 6 8 ) u . a.

gelegen ist, ebensowenig wie an den molekularen Verhaltenseinheiten der klassischen Lern-

theorien. Die systematische Verhaltensbeobachtung muß Daten liefern, aus denen hervorgeht, daß sie valide sind; die Daten müssen Beobachtungseinheiten enthalten, die eindeutig definiert und voneinander unterscheidbar sind; der Einsatz des Beobachtungssystems muß sich nach einem angemessenen Stichprobenmodell richten und die Registrierung der Daten muß möglichst fehlerfrei sein (von CRANACH & FRENZ 1 9 6 9 , pp. 285 f). Neben dem eher technischen Problem der Registrierung des Verhaltens (vgl. hierz u v o n CRANACH & FRENZ 1 9 6 9 ; WEICK 1 9 6 8 ; FRIEDRICHS & LÜDTKE 1 9 7 1 ; GRÜMER

1974)

bestehen neben der Forderung nach einer Theorie des Verhaltens, wie sie ansatzweise von ROTTER ( 1 9 5 5 ) in seiner sozialen Lerntheorie entwickelt wurde (ROTTER et al. 1972, pp. l l f , 335 f), vor allem Forderungen nach Klassifikationssystemen für Verhalten (TAUSKY & PIED-

pp. 4 9 f), da erst dann, wenn das System der Einheiten festliegt, die Beziehung dieser Einheiten zu Einstellungen untersucht werden kann.

MONT 1 9 6 8 ,

Als weiteres Problem der angemessenen Erfassung des Verhaltens erweist sich die Wahl der Perspektive: JONES & NISBETT ( 1 9 7 1 ) , NisBETT et al.

(1973),

STORMS ( 1 9 7 3 )

konnten

zeigen, "that actors tend to perceive their behavior as a response to situational cues, while observers tend to perceive the behavior as a manifestation of a disposition or quality possessed bv the actor." (NISBETT et al. 1973, p. 154)

Die enge Verbindung zwischen Verhalten und Situation findet sich bereits bei LEWIN ( 1 9 6 3 , p. 9 0 ) : «... daß das Verhalten V zur Zeit t eine Funktion der Situation S sowohl zu dieser und ausschließlich zu dieser Zeit t ist (wobei S sowohl die Person wie die psychologische Umwelt einschließt): V t = F(St).»

In Weiterverfolgung des feldtheoretischen Ansatzes wird bei YINGER ( 1 9 6 5 ) durch die Einführung des Konzepts der «multiplen Possibilitäten» bereits eines der wichtigsten Probleme für die Relation von E+V deutlich: a) die unterschiedliche Bedeutung von Verhalten für verschiedene Individuen und

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 270-296

b) die Verhaltensvariabilität in einer bestimmten Situation: "No sociocultural situation defines precisely what behavior is required or permitted; role designations have a range; behaving 'others' set various contexts for interaction. N o person has a fixed 'program'... The ambiguities can be resolved only when the constraints of the individual and the situation are brought together." (YINGER 1965, p. 45)

Zwar nehmen die Bemühungen zu, Dimensionen von Situationen zu ermitteln, wobei die Beschäftigung mit dem Konzept der Situation allerdings nicht zu einer Präzisierung geführt hat, wie STEBBINS ( 1 9 6 7 , p. 1 4 8 ) feststellt: "... the popularity of the term situation is equalled by its vagueness". Erste Ansätze zur Ermittlung der Dimensionen von Situationen finden sich neuerdings bei MAGNUSSON ( 1 9 7 1 ) und bei MAGNUSSON & EKKEHAMMAR ( 1 9 7 3 ) . Auch hier ergeben sich ähnliche Probleme wie bei der Ermittlung der Dimensionen des Verhaltens: die Unterscheidung subjektiver und objektiver Situationen (STEBBINS 1 9 6 7 ) , d. h. die Festlegung der Perspektive zur Beschreibung von Situationen, die Wahl der Einheiten, das Problem der Abgrenzung von Situationen und die Relevanz von Situationen. Auch der Vorschlag von FRIEDRICHS ( 1 9 7 4 , p. 4 5 ) , die Situation nicht nur als Untersuchungseinheit, sondern auch als Erhebungseinheit zu verwenden, bedarf noch einer eingehenden Uberprüfung der Praktikabilität. Die prinzipiellen Möglichkeiten der Gewinnung von Taxonomien von Situationen oder Verhaltensweisen werden allerdings gegenwärtig in der Einstellungsforschung noch nicht genutzt. Vielfach wird das Problem der angemessenen Erfassung des der Einstellung korrespondierenden Verhaltens dadurch umgangen, daß anstelle des tatsächlichen Verhaltens nur die Verhaltensintention (vgl. z . B . AJZEN & FISHBEIN 1 9 6 9 ; BRIGHAM 1 9 7 1 ; OPPERMANN 1 9 7 5 ; ROKEACH & KLIEJUNAS 1 9 7 2 ) oder Berichte über das eigene Verhalten in der Vergangenheit (z. B. KOTHANDAPANI 1 9 7 1 ; BOWERS 1 9 6 8 ) erfragt und weniger das Verhalten selbst beobachtet wurde (FENDRICH 1 9 6 7 ; HEINERTH 1 9 6 8 ; WICKER 1 9 7 1 ;

Die nur selten in empirischen Arbeiten explizit durchgeführte Trennung von WEITZ 1 9 7 2 ) .

281 «behavioral» und «behavioroid» Messungen, d. h. die Berücksichtigung der Konsequenzen des Verhaltens (ARONSON & CARLSMITH 1 9 6 8 , p. 54) macht Arbeiten, die mit derart unterschiedlichen Verhaltensindikatoren arbeiten, kaum vergleichbar. Die Diskrepanz zwischen E + V als das Verhältnis einer generell gemessenen Einstellung und einem spezifizierten Verhaltensindikator (KELMAN 1 9 7 4 , p. 3 1 3 ) hat zu Maßnahmen geführt, nicht nur Einstellungen in multipler Weise zu operationalisieren, sondern ebenfalls multiple Verhaltensmessungen durchzuführen (FISHBEIN & AJZEN 1 9 7 4 ) . Neben dem Problem der Validität der Verhaltensindikatoren bleibt jedoch auch in diesem Fall das Problem der Repräsentanz der Verhaltensweisen innerhalb der individuellen Konditionierungsbiographie erhalten, auf das bereits DOOB ( 1 9 4 7 ) aufmerksam gemacht hat. Vergegenwärtigt man sich den Katalog der möglichen Reizquellen, die für Verhalten relevant werden können (SELLS 1963) oder die bereits reduzierte Form, in der TRIANDIS et al. ( 1 9 7 3 ) die Einflußgrößen auf das Verhalten zusammengestellt hat, dann wird deutlich, wie bedingt Einstellungen nur Verhalten beeinflussen und wie notwendig es ist, die Relation zwischen E + V einer systematischen Überprüfung zu unterziehen, in der sowohl Einstellungen als auch Verhaltensweisen unterschiedlicher Dimensionen hinsichtlich ihrer gemeinsamen Variation theoriegeleitet erfaßt werden. Nach TRIANDIS et al. ( 1 9 7 3 , pp. 3 5 9 f) ist das Verhalten eine Funktion von insgesamt sechs Variablen: B = f (A, SC, PD, E, SS, O) A = Person's Abilities (Intelligenz, Wahrnehmungsstil, moralische Entwicklung usw.) SC = Person's Subjective Culture (Einstellungen, Rollen, Werte usw.) PD = Personality Dispositions (Autoritarismus, Angst, Stress, Entfremdung usw.) E = Physical Environment (Klima, räumliche Distanz zu anderen, ökonomische Verhältnisse usw.) SS = Social Structure (Soziale Klassen, Sozialisationsmuster usw.)

282 O = Other Persons (Führerverhalten, Verhalten in Spielsituationen usw.)

D E T E R M I N A N T E N VON EINSTELLUNGEN UND VERHALTEN Außer in meßtheoretischen Schwierigkeiten resultiert die insgesamt eher geringe Korrespondenz von E+V (WICKER 1969, p. 65) vor allem in der multiplen Determination von E +V, wobei gleiche oder unterschiedliche Einflußgrößen gleiche wie auch unterschiedliche Auswirkungen haben können. Zusätzlich wird bei der Konzeption von Einstellungen als integralem Bestandteil von Handlungen, wie KELMAN ( 1 9 7 4 ) vorgeschlagen hat, ein kontinuierlicher reziproker Prozeß wirksam, in dem die Handlungen die Grundlage für die Bildung, Überprüfung, Modifikation und Verwerfung von Einstellungen sind (KELMAN 1974, p. 316). Die dabei zu berücksichtigenden Eingangsgrößen in diese quasi-systemtheoretische Konzeption sind in ihren Auswirkungen unter Anwendung bisheriger Forschungstechniken kaum zu kontrollieren, sollen jedoch für die Theoriebildung den Komplexitätsgrad der Determination und Relation veranschaulichen und für die empirische Überprüfung bzw. deren Resultate als mögliche Erklärung der geringen gemeinsamen Varianz dienen, gleichzeitig jedoch als Plädoyer für differenziertere Theorien und Designs, wie sie MCGUIRE ( 1 9 7 3 ) gefordert hat, denn: "A pretzel-shaped universe requires pretzel-shaped hypotheses." (FIEDLER 1 9 6 7 , p. 14). Wir können hier auf eine Liste der möglichen Variablen, die E +V beeinflussen verzichten, da sich bei LANGE ( 1 9 6 9 ) , HARDING et al. ( 1 9 6 9 ) , BERGLER & S i x ( 1 9 7 2 ) , MCGUIRE ( 1 9 6 9 ) , TRIANDIS ( 1 9 7 1 ) , FISHBEIN &

Sammlungen dieser Determinanten finden. Neben personspezifischen Faktoren, wie frühere Erfahrungen, Kontakt, ethnische Zugehörigkeit, Uberzeugungen, sind personexterne Einflüsse wie Kontexteffekte, Gruppennormen, situative Bedingungen sowohl für Einstellungen als auch für Verhalten AJZEN ( 1 9 7 2 ) , WICKER ( 1 9 6 9 )

Six: Einstellung und Verhalten

mögliche Einflußquellen. Bei spezifischen Untersuchungsgegenständen sind diese Einflußgrößen dabei noch weiter zu konkretisieren, wie etwa bei Untersuchungen von Arbeitszufriedenheit und Variablen der Organisationsstruktur oder bei der gerichteten Fragestellung der Arbeiten zum hilfreichen oder prosozialen Verhalten, bei denen die Bedingungen untersucht werden, unter denen es zu einer Hilfeleistung kommt (KREBS 1 9 7 0 ; MACAULAY & BERKOWITZ 1 9 7 0 ; STAUB 1 9 7 4 ; WISPE 1 9 7 2 ) .

EINSTELLUNGEN ALS D E T E R M I N A N T E N DES V E R H A L T E N S THEORETISCHE

ANSÄTZE

Die mögliche Umkehrung der Relation: Verhalten als Determinante von Einstellungen hat vor allem in Forschungsarbeiten zum einstellungsdiskrepanten Verhalten unter bevorzugter Verwendung der Theorie der kognitiven Dissonanz Eingang gefunden. Da diese Arbeiten in den meisten Fällen an der Untersuchung von Einstellungsänderungen interessiert waren, sind sie hier nicht berücksichtigt worden. Einen ersten Versuch im Sinne einer "A Theory of Task Experience as a Source of Attitudes" unternahmen BREER & LOCKE ( 1 9 6 5 ) , wobei sie unter «Aufgabe» sowohl bestimmte Reize verstehen als auch die Operationen, die dazu notwendig sind, um ein Ziel zu erreichen. Ihre Kernthese lautet, "that in working on a task an individual develops certain beliefs, values and preferences specific to the task itself which over time are generalized to other a r e a s o f l i f e . " (BREER & LOCKE 1 9 6 5 , p. 10)

In Auseinandersetzung mit der Theorie der kognitiven Dissonanz hat BEM ( 1 9 7 0 ) die These zu belegen versucht, daß Verhalten Einstellungen verursacht (causes). In Form einer Selbstbeschreibung oder Selbstwahrnehmung wird einem bestimmten Verhalten eine entsprechende Einstellung zugeordnet: "To illustrate, when the answer to the question, 'Do you like brown bread?' is 'I guess I do, I'm always eating it', it seems clear that the individual's own overt

283

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 270-296

1975) oder aber zu ersten Modifikationen füh-

plikation der Triadenelemente: Einstellungen, Kognitionen und Verhaltensweisen. Im Anschluß an ihre Literaturanalyse kommen sie zu dem Schluß, daß Einstellungsänderungen aufgrund von Verhaltensänderungen weitaus häufiger anzutreffen seien als die umgekehrte Verlaufsform, wobei sie vier Gründe aufzählen, warum einer Einstellungsänderung nicht notwendig eine Verhaltensänderung folgen muß

r e n , w i e z. B . b e i BROWN e t a l . ( 1 9 7 5 ) , d i e z e i -

(INSKO & SCHOPLER 1 9 6 7 , p p . 3 7 0 f ) : 1. E s ist

gen konnten, daß Vpn Informationen für ihr Urteilsverhalten sowohl von ihrem eigenen Verhalten gewinnen als auch von den externen Reizen, so daß die Integration beider Informationen die Basis für das Urteilsverhalten darstellt. Einer der ersten Versuche, anhand theoriegeleiteter Vorstellungen den Zusammenhang von Einstellung und Verhalten zu explizieren,

nicht immer sichergestellt, daß die kognitive Relation zwischen Einstellung und Verhalten auch repräsentiert ist. 2. Aufgrund hedonistischer Prinzipien werden bestimmte Handlungen nicht ausgeführt, da sie selbst unangenehm oder mit unangenehmen Konsequenzen verbunden sind. 3. Es bestehen keine Realisationsmöglichkeiten für das Verhalten. 4. Konkurrierende Triaden verhindern ein bestimmtes Verhalten, da auf diese Weise andere Triaden inkonsistent würden.

behavior is the source of his attitude." (BEM 1968, p. 201)

Die Diskussion der beiden konkurrierenden Theorien (kognitive Dissonanz und Selbstwahrnehmung) hält an (LANGE 1971), wobei die empirischen Belege die Theorie der Selbstwahrnehmung nur mit Einschränkungen bestätigen (vgl. z. B . KIESLER e t a l . 1 9 6 9 ; ZANNA 1 9 7 3 ; TAYLOR

w i r d v o n CAMPBELL ( 1 9 6 3 ) u n t e r n o m m e n , d e s -

sen Konzept der «situativen Schwelle» zur Erklärung von Inkonsistenzen zwischen E + V in der Weise benutzt wird, daß von der Annahme ausgegangen wird, daß unterschiedliche Einstellungen zu ihrer Realisation im tatsächlichen Verhalten verschieden hohe Barrieren (Schwellen) überwinden müssen. Im Gegensatz zu diesem sehr nützlichen Konzept hat die frühe T h e o r i e v o n HIMMELSTRAND ( 1 9 6 0 ) k a u m

An-

klang gefunden. D i e A n a l y s e s c h e m a t a v o n GREENWALD ( 1 9 6 8 , p . 3 6 6 ) u n d TRIANDIS ( 1 9 6 7 , p p . 2 3 4 f ) s t e l l e n

zwar theoretische Ansätze dar, anhand derer die Relation von Einstellung und Verhalten überprüfbar wäre, empirische Untersuchungen und auch Vorschläge zur Operationalisierung sind uns nicht bekannt. Demgegenüber hat COOK (1969) ein differenziertes Design zur Analyse der Einstellungs-Verhalten Relation in Anlehnung an ein S-O-R Paradigma ausgearbeitet, wobei S die situativen Variablen, O die PersonVariablen und R die Outcome-Variablen sind, die das Verhalten beinhalten. Die zusätzlich konzipierten Interaktions-Variablen dienen zur Beschreibung der individuellen Interaktion. Die triadische Konsistenztheorie von INSKO & SCHOPLER (1967) ermittelt die von ihnen hypostasierte Konsistenz nach der Vorzeichenmulti-

D e r V e r s u c h v o n ALWIN ( 1 9 7 3 ) , p f a d a n a l y -

tische Modellvorstellungen an die Relation von E + V heranzutragen, scheitert sowohl an dem sehr voraussetzungsvollen Modell als auch an den restriktiven Bedingungen, die als erfüllt angesehen werden müssen, wenn das Modell einer empirischen Überprüfung unterzogen wird. Demgegenüber hat die unter besonderer Berücksichtigung der Selbstwahrnehmung und dem inequity Konzept (ADAMS 1965) konstruierte Relation zwischen E + V eine erste empirische Ü b e r p r ü f u n g e r f a h r e n (MCARTHUR et al. 1 9 6 9 ) .

ROKEACH (1968) kombiniert in seiner dualen E i n s t e l l u n g s t h e o r i e (two-attitude

theory

of

be-

havior), die ihrer Intention nach eine Theorie der Verhaltensvorhersage ist, Einstellungen gegenüber dem Einstellungsobjekt und Einstellungen gegenüber der Situation (A s ), so daß (A 0 ) das Verhalten B os eine Funktion dieser zwei hinsichtlich ihrer Bedeutsamkeit gewichteten (w) Einstellungen ist: B os = (w)A 0 + (l-w)A s . Die empirische Überprüfung durch ROKEACH & KLIEJUNAS (1972) verlief angesichts der Sparsamkeit der Theorie zufriedenstellend, wenn auch der Verhaltensindikator nichts anderes war als die verbalen Aussagen der Vpn über ihr vergangenes Verhalten.

Six: Einstellung und Verhalten

284 Die von FISHBEIN erstmals 1967 in ausgearbeiteter Form vorgelegte Theorie zur Relation von Einstellung und Verhalten ist eine Theorie der Verhaltensvorhersage bzw. um eine vom Autor nicht als allzu gewichtig bezeichnete Spezifizierung zu ergänzen: nicht Verhalten, sondern die Intention, ein bestimmtes Verhalten auszuführen, wird als Funktion dreier Variablen betrachtet: 1. Einstellung gegenüber dem jeweils bestimmten Verhalten A a c t , 2. den normativen Überzeugungen NB (normative beliefs), die sowohl die persönlichen Überzeugungen von dem beinhalten, was jemand in einer bestimmten Situation tun sollte (NB P - personal normative beliefs) als auch die von ihm selbst definierten Erwartungen anderer an sein Verhalten (NB S social normative beliefs), 3. der Bereitschaft, sich gemäß dieser Normen zu verhalten (M c motivation to comply). Es wird davon ausgegangen, daß andere Variablen, die zusätzlich die Relation von Einstellung und Verhaltensintention beeinflussen, dies indirekt über ihre Auswirkung auf die drei unabhängigen Variablen tun: B ~ BI = (A a c t )w 0 + (NB p )Mc p )w 1 + (NB s )(Mc s w 2 ) w 0 , w 1; w2 sind empirisch zu bestimmende Gewichtungen, zu deren Schätzung die standardisierten Regressionskoeffizienten verwendet werden

( A J Z E N & FISHBEIN

1973,

p. 44).

In

den

empirischen Arbeiten werden meist aus pragmatischen Gründen leichte Modifikationen der Theorie vorgenommen, wobei entweder eine Reduzierung der unabhängigen Variablen ( A J Z E N & FISHBEIN 1970) erfolgt (in diesem Fall wurde auf NB P und Mc verzichtet) oder aber eine Erweiterung der Variablenliste, u. a. durch Berücksichtigung der Einstellungen zu anwesenden Gruppenmitgliedern und der Einschätzung deren Fähigkeit beim Lösen bestimmter Probleme ( A J Z E N & FISHBEIN 1974). D i e A n w e n d u n g d e s FISHBEIN-Modells in d e r

Marktforschung hat zu heftigen Auseinandersetzungen bei der Erfassung der Einstellungskomponente (A) geführt. Auswirkungen hat diese Kontroverse auf das Thema von E +V vor allem dann, wenn man der Konzeption von A a c t

bei AJZEN & FISHBEIN (1973) folgt, die A A C T im Sinne eines Erwartungsmodells definieren als: AACT = BI A I

"where B ; refers to the individual's belief about the likelihood that the behavior in question will result in outcome i; a; is the person's evaluation of (or attitude toward) outcome i; and n is the number of beliefs." (AJZEN & FISHBEIN 1973, p. 43)

Autoren wie B A S S , SHETH und TALARZYK interpretieren die beiden Einstellungsfaktoren im FisHBEiN-Modell als Wertinstrumentalität und Wertwichtigkeit (SHETH & TALARZYK 1972) und zeigen dann, daß die gemeinsame Variation von Einstellung und Wertinstrumentalität größer als die durch die Wertwichtigkeit gewichtete Instrumentalität ist. B A S S & TALARZYK (1972) unterscheiden die Bedeutung eines bestimmten Merkmals für einen bestimmten Gegenstand und die Überzeugung gegenüber diesem Gegenstand, so daß FISHBEIN und seine Mitarbeiter ( C O H E N et al. 1972) nicht ganz zu unrecht sich gegen diese Interpretation ihres Modells wenden, wiewohl auch bei FISHBEIN Parallelen zu ROSENBERG angeboten werden (vgl. dazu auch IRLE 1975, p. 351). BONFIELD (1974) hat verschiedene Versionen des FiSHBEiN-Modells miteinander verglichen. Zwei Modelle berücksichtigen die Verhaltensintentionen als abhängige Variable, die anderen vier verwenden Verhalten als die abhängige Variable. Unter Bezugnahme auf das Ausgangsmodell von FISHBEIN (die theory of propositional control von D U L A N Y 1961) werden folgende sechs Modelle überprüft: DULANY

(0):

Intention = Einstellung + Sozialer Einfluß FISHBEIN ( 0 ) :

Intention = Einstellung + Sozialer Einfluß + Persönliche Normen DULANY

(1):

Verhalten = Einstellung + Sozialer Einfluß FISHBEIN ( 1 ) :

Verhalten = Einstellung + Sozialer Einfluß + Persönliche Normen DULANY

(2):

Verhalten = Einstellung + Sozialer Einfluß + Intention

Zeitschrift für S o z i a l p s y c h o l o g i e 1975, 6, 2 7 0 - 2 9 6

FISHBEIN ( 2 ) :

Verhalten = Einstellung + Sozialer Einfluß + Persönliche Normen + Intention (auf die Beta-Koeffizienten wurde in der Aufstellung verzichtet; Sozialer Einfluß ist ein anderer Terminus für soziale Normen) Abgesehen davon, daß die Intentions-Modelle einen höheren Anteil aufgeklärter Varianz aufweisen (R 2 ), zeigt sich bei den Verhaltensmodellen, daß die Berücksichtigung der persönlichen Normen in den FISHBEIN-Modellen zu einer geringeren Varianzaufklärung führt, während die Berücksichtigung der Verhaltensintention in D U L A N Y (2) und FISHBEIN (2) gegenüber DuLANY (1) und FISHBEIN (1) eine höhere Varianzaufklärung zur Folge hat. E M P I R I S C H E

BELEGE

Die über 100 von uns bibliographisch erfaßten Arbeiten, in denen die Relation von E +V untersucht wurden, lassen sich thematisch nicht mehr auf nur wenige Kategorien reduzieren. E + V bzw. Verhaltensintentionen zu Schwarzen, zur Kirche, zu Marihuana, zu juristischen Problemen, zu Organ-Transplantationen, zu Examensmogeleien, zu Arbeitsplatzproblemen, zum Kaufverhalten usw. wurden untersucht. Im folgenden werden vor allem solche Untersuchungen dargestellt, die weder bei WICKER ( 1 9 6 9 ) noch bei BENNINGHAUS ( 1 9 7 3 ) referiert wurden. B R A N N O N et al. (1973) verfügten über eine Stichprobe von 640 weißen Haushaltungsvorständen bzw. deren Ehegatten, die während eines mehrstündigen Interviews gebeten wurden, sich vorzustellen, daß zum Problem des integrierten Wohnens (open housing) zwei Gesetzesvorlagen erscheinen würden, wobei nach der einen (A) der Hausbesitzer selbst entscheiden kann, wem er sein Haus verkauft, selbst wenn er es vorzieht, es keinem Schwarzen zu verkaufen, während in der anderen (B) der Hausbesitzer jemandem den Verkauf seines Hauses nicht aufgrund seiner Hautfarbe oder seiner ethnischen Zugehörigkeit verweigern kann. 8 2 % stimmten für (A), 1 6 % für (B). Nach drei Monaten wurde das action experiment durchge-

285 führt, bei dem der Personengruppe unter A entweder eine Petition zur Unterschrift vorgelegt wurde, in der sie den Gouverneur eindringlich baten, einem Gesetz nicht zuzustimmen, das die Rechte der Hausbesitzer beschneidet (A,) (N = 525) oder aber eine Petition, in der man sich für open housing aussprach (A 2 ) ( N = 1 1 9 ) . Den Personen der Gruppe B wurde jedoch nur die Petition zum open housing vorgelegt (N = 101). Die ausschließlich in Prozentrangangaben ausgewerteten Ergebnisse zeigten, daß 8 5 % der Personen unter der Bedingung Aj die Petition unterzeichneten, wobei sich 5 9 % auch damit einverstanden erklärten, daß ihr Name in der Zeitung erscheinen dürfe. Unter der Bedingung A, weigerten sich 7 8 % , die Petition zu unterzeichnen, in der Bedingung B unterzeichneten 7 0 % , 5 8 % waren mit einer Veröffentlichung einverstanden. Die erstaunlich hohen Beziehungen müssen jedoch unter folgenden Aspekten beurteilt werden: 1.Auf die beiden ersten Fragen antworteten ca. 76 % der Befragten, d. h. 640 von 839, unter Bedingung A t waren es endgültig N = 293, bei A, noch N = 85 und bei B von N = 101 noch N = 76. 2. Die sehr spezifische Frage zu einem aktuellen Thema und die inhaltlich minimalen Unterschiede zur Petition im action experiment lassen eine hohe Übereinstimmung erwarten. 3. Die zwar höhere Verbindlichkeit der Unterschrift unter der Handlungsbedingung läßt sich nur bedingt als Verhaltensindikator im Sinne des overt behavior interpretieren. 4. Für eine Veröffentlichung ihrer Unterschrift unter die Petition sprachen sich letztlich jedoch nur 5 9 % bzw. 5 8 % aus. Ähnlich wie bereits TITTLE & H I L L (1967) untersuchten SAMPLE & W A R L A N D (1973) das Wahlverhalten von Studenten (N = 243) in Abhängigkeit von ihren Einstellungen zur studentischen Selbstverwaltung und zu Studentenwahlen unter Berücksichtigung zusätzlicher persönlichkeitsspezifischer Variablen und der Verhaltensintention. Es ergaben sich Korrelationen von Einstellung und Wahlverhalten zu .29, zwischen

286 Einstellung und Verhaltensintention zu .63 und von .37 zwischen Wahlverhalten und Verhaltensintention. Wurden die Antworten nach dem Grad der Sicherheit der Antworten auf dem LikertFragebogen dichotomisiert, so erhöhten sich für die Gruppe der «sicheren» Vpn (N = 118) die Korrelationen in allen drei angegebenen Beziehungen. Die von den Autoren durchgeführten Regressionsanalysen brachten unter Berücksichtigung der zusätzlich erhobenen Variablen kaum nennenswerte Varianzaufklärungen. Um die Einflüsse zusätzlicher Variablen auf die Beziehung von E+V zu überprüfen, verwendete WICKER ( 1 9 7 1 ) neben dem Semantischen Differential (drei unterschiedliche Versionen) und der THURSTONE & CHAVE ( 1 9 2 9 ) - Einstellungsskala zur Kirche Fragen zum Besuch des Gottesdienstes, der finanziellen Unterstützung der Kirche und der Teilnahmen an kirchlichen Aktivitäten, wobei diese drei Verhaltensweisen hinsichtlich ihrer Konsequenzen beurteilt werden mußten (z. B. Ist dieses Verhalten ein gutes Beispiel für die Kinder?), hinsichtlich ihrer Intensität und hinsichtlich der Beeinflußbarkeit durch äußere Ereignisse, wie etwa Besuch am Wochenende. Als Verhaltensmaß wurde festgestellt, wie häufig der Gottesdienst am Sonntag besucht wurde, wie groß die finanziellen Zuwendungen an die Kirche waren und an welchen kirchlichen Aktivitäten jemand in welcher Funktion teilgenommen hatte. Ein aus diesen drei Indikatoren gewonnener Verhaltensindex korrelierte dabei am höchsten mit der THURSTONE & CHAVE-Skala zu .35. Nimmt man den Verhaltensindex als Kriteriumsvariable und die Einstellung gegenüber der eigenen Kirche (gemessen mit dem Semantischen Differential) als Prädiktor, so erhöhten sich die Korrelationen von .22 bei Hinzunahme der drei verbalen Einstellungsmaße (Beurteilung der Verhaltenskonsequenzen, des Verhaltens und des Einflusses äußerer Ereignisse) auf R = .46, d. h., kaum mehr als 21 % der Varianz gehen zu Lasten der Einstellungsvariablen. Auch in den Arbeiten von ROSEN & KOMORITA ( 1 9 7 1 ) zeigten sich nur mäßige Zusammenhänge zwischen Einstellungen und Verhaltensintentionen (r pbis = .59), ebenso in der

Six: Einstellung und Verhalten

Arbeit von GREEN (1972) mit insgesamt 44 Stu-

denten, in der sich eine signifikante Auswirkung der Einstellungsrichtung und des Intimitätsgrades auf die Bereitschaft, sich mit einem Schwarzen fotografieren zu lassen, nachweisen ließ, bei einer Korrelation zwischen dem Multijactor Racial Attitüde COOK ( 1 9 6 7 )

Inventory

von WOODMANSEE &

und dem intendierten Verhalten

von .43 (BENNINGHAUS mdl. Mitteilung).

Während in der Arbeit von WEITZ ( 1 9 7 2 ) , die das Verhalten von 80 männlichen CollegeStudenten in drei unterschiedlichen Situationen gegenüber einer schwarzen Stimulus-Person ermittelte, die jedoch niemals in Erscheinung trat, negative Korrelationen zwischen - . 3 1 und -.45 zwischen Einstellungen und Verhaltensindices angegeben werden, sind die von KOTHANDAPANI ( 1 9 7 1 ) berichteten Werte zwischen der Intention, Kontrazeptiva zu verwenden und der positiv beantworteten Frage nach deren Gebrauch über verschiedene Einstellungsskalen hinweg alle größer als .79, was angesichts der konzeptuellen Spezifität der Indikatoren und des self-reportCharakters der Meßwerte nicht verwundert. Thematisch benachbart ist die Arbeit von LAING ( 1 9 7 0 ) , der auf den Philippinen im Rahmen eines Familienplanungsprogramms zahlreiche Aufklärungskampagnen durchgeführt, insgesamt 1633 Haushalte besucht und 1039 Frauen im heiratsfähigen Alter interviewt hat. Hausbesuche, intensive Information über Verhütungsmittel und -verfahren sowie Klinikuntersuchungen wurden in einem aufwendigen, einjährigen Programm durchgeführt. Nach einem Jahr wurden 801 Frauen erneut interviewt, von denen 188 ein Verhütungsverfahren in der Klinik angewendet hatten, von denen jedoch 65 bereits vor dieser Studie eine Verhütungsmethode verwendeten. Die insgesamt sehr zeitintensive Untersuchung verliert jedoch dadurch erheblich an Wert, daß die vorgelegten Fragebögen über das Stadium einer bloßen Statement-Sammlung nicht hinauskommen und der Autor beliebige Items zu neuen Indices zusammenfaßt, um ständig neue Assoziationsmaße zu berechnen. Es ist an dieser Stelle nicht möglich, die zahlreichen Einzelergeb-

287

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 270-296

nisse aufzulisten. BENNINGHAUS (1975, p. 148)

hat sich die Mühe gemacht, aus den Daten von LAING (1970, p. 270) f ü r 731 F r a u e n (die a n d e -

ren zählten zu denjenigen, die bereits vor dieser Studie Verhütungsverfahren anwendeten oder aus anderen Gründen die Klinik aufsuchten, vgl. LAING 1970, p. 271) das A u s m a ß des Z u -

sammenhanges zwischen den Einstellungen zu Verhütungsmethoden und deren tatsächlicher Anwendung zu berechnen und kommt zu dem relativ niedrigen Wert von y = .21. Entschieden mehr Sorgfalt verwandte MCGEE (1955) auf die Konstruktion seiner Instrumente. Seine Fragestellung lautete: "can teachers' classroom behavior toward pupils be predicted from scores obtained by teachers on a scale for measuring authoritarian trends?" (MCGEE 1955, P- 9 5 )

Für 150 Lehrer erhielt er eine Korrelation von .58 zwischen den Werten einer modifizierten F-Skala (mit einer split-half Reliabilität von .86) und dem Beobachtungsbogen (mit einer Beobachter-Reliabilität von .90 bei zwei Beobachtern), auf dem das Verhalten der Lehrer anhand von 13 Kategorien beurteilt wurde. Die höhere Korrelation bei MCGEE sollte allerdings nicht dazu verleiten, immer dann engere Beziehungen zwischen E +V zu erwarten, sobald die entsprechenden Gütekriterien optimal sind. Ganz abgesehen davon, daß split-half Reliabilitäten von .86 kaum mehr als durchschnittlich gut zu bewerten sind und die Beobachter-Reliabilität von .90 bei zwei Beobachtern über Stabilität und Validität keine Aussagen liefert, sind entsprechende Gütekriterien der verwendeten Instrumente ausschließlich notwendige Bedingungen; sie minimieren Fehlervarianz. HEINERTH (1968) hat bei 86 Arbeitern die Stereotype mit Hilfe von Eigenschaftslisten gegenüber Deutschen, Amerikanern, Griechen und Italienern erfaßt und sie mit Maßzahlen der Voreingenommenheit dieser Arbeiter verglichen. 16 Studenten beurteilten die 86 Arbeiter anhand von 5 Merkmalen auf einer Ratingskala und die Summenscores dieser Urteile dienten als Maß der Voreingenommenheit auf Verhaltensebene. Verschiedene aus den Eigenschaftslisten abge-

leitete Maße für das Stereotyp korrelieren zwischen .558 und .436 mit dem Maß für die Voreingenommenheit aufgrund der Verhaltensbeobachtung (HEINERTH 1968, p. 71), wobei von der These der Generalität der Vorurteile ausgegangen wird und die Korrelationen über sämtliche Völker hinweg erfolgen, wiewohl z. B. ausdrücklich auf p. 23 darauf aufmerksam gemacht wird, daß die «Amerikaner» nur deshalb beurteilt werden, um von den «Gastarbeitervölkern» etwas abzulenken und die «Deutschen» nur als Bezugsgruppe verwendet werden. MEES (1974) führte eine experimentelle Untersuchung durch, in der er die Beziehungen zwischen verschiedenen Einstellungsmaßen, die alle aus den Eigenschaftsbeurteilungen gegenüber den beiden «kritischen» Nationen - Österreichern und Italienern - abgeleitet wurden und dem aggressiven Verhalten gegenüber Angehörigen dieser Nationen. Als unabhängige Variablen wurde neben der Nationalität das Ausmaß der Frustration gewählt (Aktivierung der Vpn durch Frustration vs. Nicht-Aktivierung der Vpn). Abhängige Variablen waren die über eine Aggressionsmaschine erfaßte Schockhäufigkeit und Schockintensität im Rahmen eines Lernexperiments. Vpn waren 100 deutsche Arbeiter im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Auf einzelne Resultate dieser sehr sorgfältig durchgeführten Untersuchung kann aufgrund der Vielzahl der Einzelergebnisse nicht eingegangen werden: «Es überrascht, wie wenige Korrelationen zwischen Maßzahlen einerseits und den beiden abhängigen Variablen andererseits insgesamt signifikant sind.» (MEES 1 9 7 4 , p. 1 2 8 )

MEES (1974, p. 145) kann jedoch nachweisen, daß bei Nicht-Aktivierung Personen sich konsistent zu ihren Einstellungen verhalten, d. h., gegenüber Angehörigen eines «unsympathischeren» Volkes verhalten sich die Vpn aggressiver als gegenüber den Angehörigen eines ihnen «sympathischen» Volkes. Die bisher vorgestellten Arbeiten sind vor allem dadurch gekennzeichnet, daß sie weder an einem explizit ausgearbeiteten Einstellungsmodell noch an einem explizit ausgearbeiteten

288

Six: Einstellung und Verhalten

Konzept des Verhaltens bzw. der Relation von E + V orientiert sind. Es ist aus diesem Grunde sehr schwierig, die erhaltenen Ergebnisse, abgesehen von methodischen Problemen, hinsichtlich ihrer Relevanz für den Zusammenhang von E + V zu bewerten, denn die Erwartung einer hohen Ubereinstimmung zwischen E + V mag zwar wünschenswert erscheinen, theoretisch ableitbar ist sie aufgrund der Anlage der bisher dargestellten Arbeiten nicht. Einen ersten Schritt auf dem Wege einer Theorie von E +V stellen dagegen die Arbeiten mit dem FISHBEIN-Modell dar, das jedoch auch keine Aussagen über zu erwartende Beziehungen zwischen E + V zuläßt. A J Z E N & FISHBEIN ( 1 9 7 3 ) stellen zehn Arbeiten zusammen, die auf der Basis ihrer Theorie durchgeführt wurden und zu insgesamt sehr hohen multiplen Korrelationen zwischen Verhaltensintention einerseits und den Einstellungen A a c t und normativen Überzeugungen (NB) (M c ) andererseits gelangten. Das Problem der eher geringen Korrelation zwischen Verhaltensintention und Verhalten

Untersuchung zum Thema Organtransplantation bei 195 Erwachsenen erzielten sie eine Varianzaufklärung von über 5 0 % für die Verhaltensintention bei minimaler Erhöhung der Varianzaufklärung durch zusätzliche Variablen, wenn auch die partiellen Korrelationen zwischen Verhaltensintention und Einstellung gegenüber Organtransplantation, Alter, Religiosität und Berufsprestige signifikant waren. Die Einstellung zur Handlung A a c t erwies sich dabei in ihrem Prädiktorwert der Einstellung zum Gegenstand A 0 stets überlegen und verdeutlicht die Relevanz situationsspezifischer bzw. aktionszentrierter Einstellungen für das Verhältnis von Einstellung und Verhaltensintention.

Er-

OPPERMANN (1975) hat an 483 Berufsschülern unter Verwendung des FisHBEiN-Modells die Einstellungen, normativen Überzeugungen und die Bereitschaften (Mc) zur schulischen Weiterbildung untersucht; die persönlichen normativen Uberzeugungen werden nicht erfaßt. OPPERMANN erhält eine multiple Korrelation von R = .59 zwischen der Verhaltensintention einerseits und den Einstellungen, normativen Uberzeugungen und den Bereitschaften (Mc) andererseits, die sich auf .63 erhöht, wenn die Bereitschaften (Mc) nicht berücksichtigt werden. Aufgrund der mehrfachen Operationalisierungen der Einstellungsvariablen und der Variablen zur Erfassung der Verhaltensintentionen wurde eine Kanonische Korrelationsanalyse gerechnet, die unter alleiniger Verwendung der normativen Überzeugungen (d. h. ohne Mc) zu einem Korrelationskoeffizienten von .71 führte.

gebnis, daß die enge Beziehung zwischen Verhalten und Verhaltensintention bei A J Z E N & FISHBEIN ( 1 9 7 0 ) der experimentellen Anordnung zur Last gelegt werden kann, in der das zukünftige Wahlverhalten (Verhaltensintention) im Anschluß an das tatsächliche Wahlverhalten erfaßt wurde. Die anhand einer eigenen Untersuchung überprüfte Frage, ob denn die im Modell von FISHBEIN verwendeten drei Komponenten notwendig seien, um substantielle Varianzanteile der Verhaltensintention aufzuklären, müssen die Autoren im Anschluß an ihre eigene empirisch aufwendige Arbeit bejahen. In ihrer

Nach Ansicht von SCHWARTZ & TESSLER (1972, p. 234) maximiert das Modell von F I S H BEIN die Vorhersage von Verhaltensintentionen, ohne dabei gleichzeitig das beste Modell für die Verhaltensvorhersage zu sein. Als Mangel empfinden sie vor allem dieBeschränkung derEinstellungskomponente auf die sehr spezielle Form der Einstellung zur Handlung, die eine Generalisierbarkeit auf andere Situationen weitgehend ausschließt. Das Modell von FISHBEIN besitzt jedoch trotz der vorgetragenen Kritikpunkte folgende Vorteile, die es derzeit anderen Ansätzen überlegen macht: 1. die Parameter der

( T I T T L E & H I L L 1 9 6 7 , SAMPLE & WARLAND 1 9 7 3 )

wird durch in Einzeluntersuchungen gefundene hohe Korrelationen zwischen Intentionen und Verhalten widerlegt, die sich möglicherweise wenigstens bei einem Teil der Arbeiten durch die minimale soziale Relevanz der Themenstellung erklären lassen, wie etwa PD-Games oder Geschicklichkeitsaufgaben. In einer kritischen Uberprüfung des Modells von FISHBEIN und der bisherigen empirischen Befunde kommen SCHWARTZ & TESSLER ( 1 9 7 2 ) u . a . z u d e m

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 270-296

funktionalen Beziehung sind konzeptuell unterscheidbar, operationalisierbar und theoretisch relevant, 2. die Zuordnung des theoretischen Modells zu einem mathematischen Modell (Regressionsanalyse) gestattet eine verbindliche Prüfung des Modells anhand empirischer Daten, 3. erfolgreiche empirische Anwendung (nicht nur durch den Autor und seine Mitarbeiter).

MEDIATOREN EINSTELLUNG

ZWISCHEN UND

VERHALTEN INHIBITOREN DER RELATION VON EINSTELLUNG UND VERHALTEN

Die fehlende Konsistenz von E +V, wie sie z. B. in der Untersuchung von LAPIERE ( 1 9 3 4 ) auftrat, wird unterschiedlich erklärt: zum einen wird auf methodische Mängel der Arbeit verwiesen, wie z. B. der geringen Anzahl von Antworten auf die verschickten Fragebogen (nur 128 von 251), zum anderen rezitiert man die Vermutung LAPIERES, wonach nicht die ethnische Zugehörigkeit des (chinesischen) Ehepaares, sondern deren höfliches Verhalten, ihre ordentliche Kleidung, das Aussehen ihrer Gepäckstücke usw. den Ausschlag für das Verhalten der Hotel- und Restaurantangestellten gegeben haben. CAMPBELL ( 1 9 6 3 , pp. 1 6 0 , 1 6 1 ) deklariert die fehlende Korrespondenz von E +V als Pseudoinkonsistenz und erklärt die Resultate anhand unterschiedlicher Schwellen, die geringer sind, wenn man auf Fragebogen-Items zu reagieren hat, und die sehr hoch sind, wenn man einem gutgekleideten chinesischen Ehepaar gegenübersteht, das um Quartier bittet. TRTANDIS (1971, p. 15) führt zusätzlich an, daß bei der Beantwortung des Fragebogens andere Vorurteile aktualisiert werden als in einer face-to-f ace Situation, in der Hotelangestellte, zumal in der Zeit wirtschaftlicher Rezession von 1930-1932, wahrscheinlich andere Rollenmuster aktivieren als in einer Befragungssituation, vorausgesetzt, und auch hier sind Zweifel berechtigt, daß diejenigen, die das Ehepaar empfangen haben, auch

289

diejenigen gewesen sind, die den Fragebogen in die Hand bekommen haben. DILLEHAY ( 1 9 7 3 ) bezieht sich in seiner Kritik sowohl auf die Arbeit von LAPIERE ( 1 9 3 4 ) wie auch auf die Untersuchung von KUTNER et al. (1952) und stellt bei beiden fest, daß die erhaltenen Meßwerte für Einstellung und Verhalten nicht von der gleichen Person stammen. Besonders deutlich wird dies in der Arbeit von KUTNER et al. ( 1 9 5 2 ) , die insgesamt 1 1 Restaurants mit einer Weißen und zwei Schwarzen besuchten, in allen Restaurants bedient wurden, während bei telefonischen Anfragen an den Manager des Restaurants keine positiven Zusagen für Reservierungen zu bekommen waren. Auch die des öfteren für mangelnde Konsistenz zwischen Einstellung und Verhalten als Beleg verwertete Untersuchung von MINARD ( 1 9 5 2 ) sollte in diesem Kontext nicht auftauchen, da die unterschiedlichen Verhaltensweisen der weißen Minenarbeiter gegenüber ihren schwarzen Arbeitskollegen zwar in drei verschiedenen Situationen erheblich variiert (am Arbeitsplatz; in arbeitsplatzbezogenen Situationen, wie z. B. im Werksbus, bei Gewerkschaftsversammlungen; im Wohngebiet), Einstellungen jedoch gar nicht unabhängig von diesen Verhaltenssituationen erfaßt wurden: "If a study provides data on only one concept in a two-concept relational Statement, then it should not be counted as evidence for or against the relationship that is asserted." (DILLEHAY 1973, p. 890)

In welcher Weise normrelevante Bedingungen auf Entscheidungen bezüglich des Verhaltens Einfluß nehmen, belegen auch die Untersuchungen vonDEFLEUR&WESTIE ( 1 9 5 8 ) , in d e n e n die

Bereitschaft, sich mit Schwarzen fotografieren zu lassen, bei zunehmender Verbreitung der Fotos absank. Bei LINN ( 1 9 6 5 ) erklärten sich zwar verbal 32 von 34 Studentinnen bereit, für ein Foto mit einem Schwarzen zu posieren, ihr Unterschrift dafür leisten dann jedoch nur noch 22 und in der aktuellen Situation erklärten sich nur noch 1 6 zu einem Foto bereit. Warum LINN (1965) dann letztlich die 16 Vpn nicht vor die Kamera gestellt hat und fotografiert hat, erfährt man nicht.

Six: Einstellung und Verhalten

290 KIESLER ( 1 9 7 1 , p p . 8 f ) u n d EHRLICH ( 1 9 7 3 ,

pp. 11 f) nennen zu den bereits genannten (vgl. auch INSKO & SCHOPLER, 1 9 6 7 , p p . 3 7 0 f) Inhibitoren außerdem: Probleme der Realisierung von Einstellungen in Handlungen, non-monotone Beziehung zwischen Einstellung und Verhalten, Handlungen sind irreversibel, Einstellungen reversibel; Realisation von einstellungskonsistenten Handlungen verursachen Kosten usw. KONNEKTOREN DER VON EINSTELLUNG UND VERHALTEN

RELATION

Sowohl die größtmögliche Spezifizierung der Einstellungsvariablen mit Bezug auf das Verhalten als auch die Verwendung multipler Meßwerte für Einstellungen und Verhalten scheinen zumindest Gewähr für minimale positive Beziehungen zwischen E +V zu bieten. FISHBEIN & A J Z E N ( 1 9 7 4 ) haben gezeigt, wie günstig sich die Verwendung multipler Verhaltensmaße auf die Relation von E + V auswirken. W I C K E R ( 1 9 7 1 ) belegt, daß die Verwendung multipler Einstellungsmaße und multipler Verhaltensmessungen zu brauchbaren Resultaten führt. Mit der Spezifizierung von Einstellungsmessung und Verhaltensmessung unter dem Aspekt des möglichst gleichen Abstraktionsniveaus sinkt die Generalisierbarkeit der Ergebnisse. Die Wirksamkeit von Normen belegen sowohl die Arbeiten von F I S H B E I N und seinen Mitarbeitern als auch die Untersuchungen von SCHWARTZ ( 1 9 6 8 ) u n d SCHWARTZ & TESSLER ( 1 9 7 2 ) .

Größere Konsistenz zwischen E + V erhielten et al. ( 1 9 7 3 ) bei stärkerem Ichbezug (personal involvement). Eine Variable, die in mehreren Untersuchungen erfolgreich zur Verbesserung der Relation von E + V Verwendung fand, ist die commitmentVariable. Die in diesem Zusammenhang von den Vpn meist unterschriftlich geleistete Verpflichtung, ein bestimmtes Verhalten auszuführen, erhöht die Wahrscheinlichkeit der Ubereinstimmung von E + V ( z . B . F E N D R I C H 1 9 6 7 ; SHERIF

GOODMONSON

&

GLAUDIN

1971).

KIESLER

(1971) hat erste Versuche einer Präzisierung des

commitment-Konzepts unternommen. KIESLER (1971, p. 30) versteht unter commitment «das Versprechen oder die vertragliche Zusage eines bestimmten Verhaltens». Er formuliert in vier Annahmen, zwei Hypothesen und einigen Korollarien seine Vorstellungen, die er jedoch nicht als eine Theorie verstanden wissen will: Annahme 1: Individuen versuchen, Inkonsistenzen zwischen Einstellungen und Verhalten zu beseitigen, wobei sie entweder ihre Einstellungen oder ihr Verhalten ändern. Annahme 2: Die Wirkung der commitmentVariable besteht in der Erhöhung der Änderungsresistenz des Verhaltens bzw. - als Korollarium formuliert - die das Verhalten repräsentierende Kognition wird resistenter. Aus diesen beiden ersten Annahmen werden die beiden folgenden Hypothesen abgeleitet: Hypothese 1: Wenn das Verhalten mit den Einstellungen nicht übereinstimmt, dann führt commitment zur Einstellungsänderung und damit zu einer größeren Konsistenz der Einstellung mit dem Verhalten. Hypothese 2: Ist die Handlung mit dem Einstellungssystem in Übereinstimmung, dann erhöht das commitment gegenüber der Handlung die Änderungsresistenz der Einstellungen (beliefs). Annahme 3: a) Je größer das commitment, desto größer ist der Effekt, b) Je größer das commitment in Bezug auf das Verhalten, desto größer ist die Einstellungsänderung, wenn zwischen Verhalten und Einstellung Inkonsistenz besteht, c) Je größer das commitment in Bezug auf das Verhalten, desto größer ist die Änderungsresistenz, wenn Einstellung und Verhalten konsistent sind. Annahme 4: Für die Operationalisierung werden folgende Vorschläge gemacht, um den Grad des commitments variieren bzw. erhöhen zu können: 1. Variierung der Verbindlichkeit der Handlung (z. B. Handlungen in der Öffentlichkeit); 2. Variierung der Bedeutsamkeit für den Einzelnen (ego-involvement); 3. Variierung des Ausmaßes der Irreversibilität der Handlung;

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 270-296

291

4. Variierung der A n z a h l der einzelnen auszu-

L I T E R A T U R

führenden Handlungen; 5. V a r i i e r u n g d e s G r a d e s d e r F r e i w i l l i g k e i t der

ABELSON, R . B. 1 9 7 2 . A r e attitudes necessary? In: B. T.

s e n w i r e b e n s o v e r z i c h t e n w i e auf d i e g e n e r e l l e

King & E. McGinnies (Eds.) Attitudes, conflict, and social change. N e w York: Academic Press, 1 9 - 3 2 . ADAMS, J. S. 1965. Inequity in social exchange. In: L. Berkowitz (Ed.) Advances in experimental social psychology, Vol. 2. New York: Academic Press, 267-299.

Auseinandersetzung mit diesem insgesamt wohl

AJZEN, I . & FISHBEIN, M . 1 9 6 9 . T h e p r e d i c t i o n of b e -

Handlung. Auf andere Operationalisierungen des C o m m i t m e n t - K o n z e p t s (ALUTTO et al. 1 9 7 3 )

sehr n ü t z l i c h e n K o n z e p t ( J O H N S O N

müs-

1973).

D a ß a u c h situative M o m e n t e die Assoziation von E + V

erhöhen, belegen die Arbeiten

von

R O K E A C H ( 1 9 6 8 ) , s o d a ß d i e S i t u a t i o n als rele-

v a n t e V a r i a b l e g e n e r e l l v o n B e d e u t u n g ist, d i e R i c h t u n g d e r A u s w i r k u n g j e d o c h stets s p e z i f i ziert w e r d e n m u ß . E i n e e i n g e h e n d e D i s k u s s i o n d e s S i t u a t i o n s k o n z e p t s , d a s in d e r P e r s ö n l i c h keitsforschung

unter

dem

Aspekt

der

cross-

s i t u a t i o n a l e n Stabilität v s . s i t u a t i o n a l e r S p e z i f i tät v o n E i g e n s c h a f t e n d i s k u t i e r t w i r d (vgl. B A L L 1 9 7 2 ; BOWERS 1 9 7 3 ; BEM & ALLEN 1 9 7 4 ; KEHAMMAR 1971;

1974;

ENDLER

MAGNUSSON &

1973;

EK-

MAGNUSSON

EKKEHAMMAR

1973;

MI-

SCHEL 1 9 7 3 ; S T E B B I N S 1 9 6 7 , 1 9 6 9 ) k a n n an d i e -

ser S t e l l e e b e n s o w e n i g g e l e i s t e t w e r d e n w i e d i e in d i e s e m K o n t e x t w i c h t i g e n A r b e i t e n auf d e m G e b i e t d e s helping stander

behavior,

behavior,

altruism

and

by-

in d e n e n n o r m a t i v e u n d situa-

tive E i n f l ü s s e auf d a s V e r h a l t e n u n t e r s u c h t w u r den

(KREBS

1970;

MACAULAY

&

BERKOWITZ

1 9 7 0 ; STAUB 1 9 7 4 ; WISPE 1 9 7 2 ) . D i e Arbeiten aus d i e s e m Gebiet lassen vielfach die Einstellungen der beteiligten P e r s o n e n a u ß e r a c h t (vgl. j e d o c h H A R R I S & T A M L E R 1 9 7 3 ) , berücksichtigen jedoch Persönlichkeitsvariablen, d i e n o r m a t i v e n E i n f l ü s s e v o n G r u p p e n (HOROWITZ 1 9 7 1 ) , ethnische Z u g e h ö r i g k e i t

(BICKMAN

& K A M Z A N 1 9 7 3 ) , d i e A n w e s e n h e i t a n d e r e r (LATANE &

RODIN

1969)

u n d vor allem verschie-

d e n e s i t u a t i v e B e d i n g u n g e n (MACAULAY & BERKOWITZ

1970,

lation v o n

pp. 1 3 - 7 3 ) .

E+V

als

Diese

«zusätzliche»

in der

Re-

Variablen

k o n z i p i e r t e n E i n f l u ß g r ö ß e n (vgl. W I C K E R 1 9 7 1 ) sind bei diesen U n t e r s u c h u n g e n die primären unabhängigen Variablen.

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Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 297-309

297

Begriffliche und methodische Probleme der Attraktionsforschung GEROLD MIKULA

Institut f ü r Psychologie der Universität Graz

In diesem Artikel wird die bisherige Forschung auf dem Gebiet der zwischenmenschlichen Anziehung nach ihrer Aussagekraft für das Entstehen und f ü r die Entwicklung freiwilliger Sozialbeziehungen analysiert. Nach einer kritischen Diskussion des Konzepts der interpersonalen Attraktion werden die wesentlichsten Meßmethoden, Forschungsansätze und Befunde dargestellt. Diese Zusammenfassung läßt erkennen, daß bisher hauptsächlich das Zustandekommen erster evaluativer Reaktionen analysiert wurde, während nur wenig darüber bekannt ist, welche Faktoren die Entwicklung und Aufrechterhaltung langfristiger Sozialbeziehungen beeinflussen. Es wird angeregt, sich zukünftig stärker der Erforschung spezifischer Formen freiwilliger Sozialbeziehungen (z. B. Freundschaft, Verlobung, Ehe) zuzuwenden. This paper evaluates interpersonal attraction research as a means of explaining the development and the progress of voluntary social relationships. After an introductory discussion of the concept of attraction it reviews attraction measurement devices in use, research lines, and the essential results. These show that much is known about the conditions which determine evaluative attraction responses in superficial contact whereas little work is done on those factors which determine the development and the maintenance of longterm relationships. A shift of emphasis to specific forms of voluntary social relationships such as friendship, engagement, and marriage, is suggested.

EINLEITUNG Dem Forschungsgegenstand der interpersonalen Attraktion wird seit längerer Zeit besonders im angloamerikanischen Raum großes Interesse entgegengebracht. Dies ist verständlich, wenn man bedenkt, daß die zwischenmenschliche Anziehung eine der wesentlichsten Grundlagen freiwilliger Sozialbeziehungen darstellt und auch die Funktionsweise und die Effizienz unfreiwilliger Beziehungen und das Klima in ihnen beeinflußt. Dennoch erscheint die Forschung auf diesem Gebiet, gerade was ihre Aussagekraft für das Entstehen und die Weiterentwicklung freiwilliger Beziehungen betrifft, in vieler Hinsicht unbefriedigend. Es ist das Ziel der vorliegenden Arbeit, auf einige dieser Probleme hinzuweisen. Die Ausführungen sind so gegliedert, daß zunächst das Konstrukt «interpersonale Attraktion» einer Analyse unterzogen wird, im An-

schluß daran die am häufigsten verwendeten Maße und Meßmethoden besprochen werden, dann ein kurzer Überblick über die bekannten Determinanten der zwischenmenschlichen Anziehung gegeben und schließlich die bisherige Forschung kritisch bewertet wird. Da es im Rahmen dieser Arbeit unmöglich ist, einen auch nur annähernd vollständigen Uberblick über einschlägige Untersuchungen zu geben, wird dafür auf die ausführlicheren Darstellungen von BERSCHEID & W A L S T E R (1969), B Y R N E & G R I F FITT (1973), H U S T O N (1974), L O T T & L O T T (1965), M U R S T E I N (1971 a), R U B I N (1973) und W I E N O L D (1972) verwiesen. DAS K O N S T R U K T «INTERPERSONALE

ATTRAKTION»

Eine Durchsicht jener Arbeiten, die in den Psychological Abstracts unter dem Stichwort «interpersonal attraction» geführt und in vielen

298 sozialpsychologischen Lehrbüchern in einem Kapitel dieses Titels besprochen werden, führt zu der Feststellung, daß der Attraktionsbegriff sehr unterschiedlich verwendet wird. Es finden sich sowohl Definitionen der Attraktion als eine durch eine positive Wertigkeit gekennzeichnete und mit Belohnung assoziierte zwischenmenschliche Einstellung (z. B . BERSCHEID & WALSTER 1969, NEWCOMB 1960), als auch solche, denen zufolge die Attraktion als spezifische Form einer evaluativen Reaktion zu verstehen ist, die als Folge einer impliziten affektiven Reaktion auf ein positives reinforcement zustandekommt (z. B . BYRNE & CLORE 1970). In Einzelarbeiten werden unter dem Titel «interpersonale Attraktion», ohne auf begriffliche Fragen näher einzugehen, Einstellungen und Gefühle (z. B. Zuneigung, Sympathie, Liebe), Verhaltensweisen (z. B. Zuwendungs- und Anschlußreaktionen, manifeste Wahlen, verbale Äußerungen und Beurteilungen) und auch konkrete Sozialbeziehungsformen (z. B. Freundschaft, dating) untersucht und besprochen (vgl. LEVINGER & SNOEK 1972, p. 3). Diese mangelnde Unterscheidung zwischen Verhaltensprädispositionen, aktualisierten Verhaltensweisen und Formen der Sozialbeziehung ist solange nicht problematisch, solange man unter «interpersonaler Attraktion» nur einen Gattungsbegriff versteht, eine Bezeichnung jenes Forschungsbereiches, der sich mit den Formen, Ursachen und Auswirkungen der zwischenmenschlichen Anziehung befaßt (vgl. MARLOWE & GERGEN 1969, p. 622). Wenn man allerdings an Attraktionsphänomenen als Grundlage für die Aufnahme und Entwicklung freiwilliger Sozialbeziehungen interessiert ist, so erscheint zumindest eine klare begriffliche Trennung zwischen der interpersonalen Attraktion einerseits und den Sozialbeziehungen andererseits absolut erforderlich. Selbst wenn die Intensität der zwischenmenschlichen Anziehung primär ausschlaggebend sein mag, spielen bei der Entscheidung, ob eine Beziehung zustandekommt und welcher Art sie ist, eine Reihe zusätzlicher Faktoren eine entscheidende Rolle. Als Beispiele seien die gegenseitige physische und soziale Erreichbarkeit der Personen ge-

Mikula: Attraktionsforschung

nannt, ihre Bindung in anderen Beziehungen, ihre Übereinstimmung bzw. Verschiedenheit in Merkmalen wie dem Geschlecht, Alter und Status und schließlich die an diese Merkmalskombinationen gebundenen Erwartungen und Normen. Da man die interpersonale Attraktion nicht losgelöst von der Sozialbeziehung untersuchen kann, in der sie stattfindet, gleichzeitig aber auch nicht annehmen kann, daß die Attraktionsformen in verschiedenen Sozialbeziehungen identisch sind (vgl. NEWCOMB 1 9 6 0 , p. 1 0 6 ff.) und gleiche Ursachen und Auswirkungen haben, scheint es notwendig, die konkrete Eigenart einer Sozialbeziehung bei der Erforschung von Attraktionsphänomenen in Rechnung zu stellen. Einige Untersuchungen sind zwar geeignet, den Anschein zu erwecken, als seien die Forscher der Ansicht, sie könnten dadurch, daß sie ihren Forschungsgegenstand nicht näher spezifizieren, zu Aussagen gelangen, denen unabhängig von den Charakteristika der Sozialbeziehung allgemeine Gültigkeit zukommt. Tatsächlich wird aber auch in ihnen durch die Wahl der Versuchsanordnung, der Versuchspersonen und ihrer Beziehung zueinander und durch die verwendeten Meßmethoden sehr genau festgelegt, um welche Art der Sozialbeziehung es sich handelt und welcher Aspekt der zwischenmenschlichen Anziehung untersucht wird. Von den Autoren wird eine diesbezügliche Entscheidung allerdings den Lesern überlassen und zusätzlich bei der Diskussion der Befunde vielfach so getan, als würden sie die interpersonale Attraktion schlechthin und unabhängig von der Eigenart einer bestimmten Sozialbeziehung betreffen. Eine Berücksichtigung der Charakteristika von Sozialbeziehungen kann bei der Erforschung von Attraktionsphänomenen auf verschiedene Art erfolgen. Nach Ansicht von LEVINGER & SNOEK ( 1 9 7 2 ) ist besonders der Grad der Enge u n d Wechselseitigkeit (interpersonal

relatedness)

von Beziehungen bedeutsam. Um diesen berücksichtigen zu können, schlagen sie eine Klassifikation in die Stufen «kein Kontakt», «einseitige Kenntnisnahme», «oberflächlicher beidseitiger Kontakt» und «Gemeinsamkeit» (mutuality) vor.

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 297-309

Wenngleich von den Autoren keine explizite Äußerung in diese Richtung getroffen wird, kann doch aufgrund des Kontexts, in dem diese Arbeit entstanden ist, angenommen werden, daß dieser Klassifikationsvorschlag primär für Beziehungen zwischen verschiedengeschlechtlichen Partnern gedacht ist. Fraglich erscheint, ob er auch ausreicht, verschiedene andere Beziehungen zu charakterisieren und ob es sinnvoll ist, Beziehungsformen, die zwar einen gleichen Grad an Enge und Wechselseitigkeit aufweisen, sich aber hinsichtlich der Partnerzusammensetzung und anderer Charakteristika unterscheiden, in der Attraktionsforschung als gleichartig zusammenzufassen. MARWELL & HAGE ( 1 9 7 0 ) bieten aufgrund der Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, in der 100 verschiedene dyadische Rollenbeziehungen nach 16 Kriterien beurteilt und anschließend faktorisiert wurden, die drei Dimensionen «Intimität/emotionale Nähe», «Sichtbarkeit für öffentliche Inspektion» und «externe Regulation des wechselseitigen Partnerverhaltens» zur Klassifikation verschiedener Beziehungen an. Auch hier erhebt sich die Frage, ob mit dieser Gliederung das Auslangen zu finden ist. Was bei beiden genannten Vorschlägen u. a. fehlt, ist eine Berücksichtigung der Funktion, die die Beziehung für die Angehörigen zu erfüllen hat. Nun kann aber mit großer Sicherheit angenommen werden, daß besonders bezüglich des Einflusses, den verschiedene Merkmale und Verhaltensweisen auf das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der zwischenmenschlichen Anziehung ausüben, bedeutsame Unterschiede je nach Funktion der Beziehung bestehen. Dies kommt beispielsweise in einer Arbeit von STROEBE, INSKO, THOMPSON & LAYTON ( 1 9 7 1 ) deutlich zum Ausdruck, in der sich zeigt, daß dem Aussehen einer Person und der Ähnlichkeit ihrer Einstellungen zu jenen eines Beurteilers unterschiedliche Bedeutung als Attraktionsdeterminanten zukommen, je nachdem, ob ein Urteil über die Sympathie, über die Erwünschtheit als Arbeitspartner, Ehepartner oder als dating-Partner abzugeben war. Es erscheint daher notwendig, daß sich die Attraktionsforschung in Zukunft stärker als bis-

299

her der Untersuchung spezifischer, freiwilliger Sozialbeziehungsformen zuwendet und die Eigenart dieser Beziehungen, wie ihre Funktion, Dauer, Partnerzusammensetzung und Enge und Wechselseitigkeit in Rechnung stellt. Ob es dann noch sinnvoll und möglich ist, verschiedene Beziehungen zusammenzufassen oder Befunde über verschiedene Beziehungsformen hinweg zu verallgemeinern, wird sich zeigen.

MAßE

DER

INTERPERSONALEN

ATTRAKTION

Die eingangs erwähnte Uneindeutigkeit der Verwendung des Attraktionskonzepts äußert sich besonders deutlich bei den unterschiedlichen Meßmethoden und Maßen der zwischenmenschlichen Anziehung. Obwohl die Wahl des Maßes letztlich den spezifischen Attraktionsaspekt definiert, der in einer Untersuchung erforscht wird, hat es vielfach den Anschein, als würde diese Wahl primär von ökonomischen und anderen nichtinhaltlichen Überlegungen geleitet; theoretisch begründet wird sie jedenfalls nur in den seltensten Fällen. In der überwiegenden Mehrzahl beruhen die verwendeten Maße auf verbalen Äußerungen: von den verschiedenen likert-ähnlichen Ratingskalen soll als Beispiel die besonders häufig verwendete, von BYRNE und Mitarbeitern entwikkelte «interpersonal judgement scale» (BYRNE 1969, 1971) genannt werden, ein aus sechs Items bestehendes Instrument, dessen beide letzten Items, die Beliebtheit des Partners und seine Erwünschtheit als Arbeitspartner betreffend, als Index der Attraktion gewertet werden. Weiters werden u. a. dem Polaritätenprofil verwandte Verfahren, Eigenschaftslisten und soziale Distanzmaße eingesetzt, mit soziometrischen Techniken Partnerpräferenzen bezüglich verschiedenster Kriterien erfragt, verbal geäußerte Hilfsbereitschaft festgestellt (ARONSON & VERNON 1968) und eigens konstruierte Fragebogen verwendet (z. B. PAM et al. 1 9 7 0 , RUBIN 1 9 7 0 , WRIGHT 1 9 6 9 ) . An nonverbalen Maßen finden sich u. a. verschiedene Aspekte des Blickkontakts (vgl. KLEINKE 1 9 7 2 , RUBIN 1 9 7 0 ) , die

Mikula: Attraktionsforschung

300

Länge verbaler Kommunikation (HÖWELER & VROLIJK 1 9 7 0 ) , die räumliche Distanz (vgl. KLEINKE 1 9 7 2 ) und die Körperhaltungen, die gegenüber anderen Personen eingenommen werd e n (MEHRABJAN 1 9 6 8 ) .

Eine oberflächliche Analyse dieser verschiedenen Meßverfahren führt zu der Schlußfolgerung, daß die verbalen Verfahren größtenteils Valenzurteile betreffen, und die nichtverbalen eine Zuwendungstendenz; gezielte Untersuchungen, in denen geprüft wird, auf welchen Attraktionsaspekt sich die verschiedenen Maße beziehen, ob und in welchem Grad sie Gemeinsames erfassen und inwieweit ihre Bedeutung invariant gegenüber verschiedenen Sozialbeziehungen ist, liegen kaum vor. Die damit verknüpften Probleme werden deutlich, wenn man bedenkt, daß es ohne eine derartige Kenntnis eigentlich gar nicht möglich ist, Untersuchungsergebnisse zu verallgemeinern und sie adäquat zusammenzufassen. Ein eng damit verkünpftes Problem wurde von p. 6 2 2 ) beschrieben. Wie diese Autoren betonen, besteht bei vielen Sozialpsychologen anscheinend eine starke Tendenz dazu, aus der Tatsache des haloEffekts einen übergebührlich großen Vorteil zu ziehen; sie tun so, als könnte daraus, daß eine Person bezüglich einer bestimmten Dimension als attraktiv beurteilt wird, gefolgert werden, daß dies auch bezüglich anderer Dimensionen zutrifft und daß man Beurteilungen, die auf verschiedenen Dimensionen erfolgen, ohne weiteres in ein globales Urteil zusammenfassen kann. Daß dies nicht richtig ist, wurde allerdings bereits mehrfach, so z. B. in den Arbeiten von MARLOWE & GERGEN ( 1 9 6 9 ,

JENNINGS

(1955)

(1947)

und

von

BALES &

SLATER

betont, sowie in neuerer Zeit von

KIES-

LER & GOLDBERG ( 1 9 6 8 ) u n d v o n BARTUSSEK & MIKULA ( 1 9 6 9 ) .

DETERMINANTEN

DER

INTERPERSONALEN

ATTRAKTION

In Anbetracht der Forderung, daß es notwendig sei, bei der Besprechung von Attraktionsphänomenen die Sozialbeziehung zu berücksichtigen,

in der sie stattfinden, ist eine zusammenfassende Darstellung von Attraktionsdeterminanten, bei der die Art der Sozialbeziehung außer acht gelassen wird, eigentlich unstatthaft. Daß hier trotzdem so vorgegangen wird, erscheint aus zwei Gründen berechtigt: erstens sollen hier nur die wesentlichsten einschlägigen Forschungsschwerpunkte dargestellt werden, um sie einer kritischen Bewertung unterziehen zu können; zweitens betreffen die meisten erforschten Determinanten - wie sich zeigen wird - Merkmale und Verhaltensweisen, die dazu führen, daß bisher fremde Personen nach einer ersten Konfrontation als positiv oder sympathisch beurteilt werden. Gegliedert ist die hier gewählte Darstellung der Attraktionsdeterminanten in Faktoren, die die Kontaktfindung fördern, in Effekte des Kontexts, in dem die Personen zusammentreffen, in Merkmale und Verhaltensweisen des Partners und in Aspekte der Beziehung zwischen den Merkmalen beider Partner. Von den Variablen, die für das Zusammentreffen von Personen ausschlaggebend sind, soll als erstes die räumliche Nähe genannt werden, deren Einfluß auf die Interaktionshäufigkeit und damit mittelbar auch auf das Zustandekommen von Freundschaften, Ehen und anderen Formen von Sozialbeziehungen, die auf zwischenmenschlicher Anziehung aufbauen, vielfach nachgewiesen wurde (z. B . FESTINGER, SCHACHTER & BACK 1 9 5 0 , BYRNE 1 9 6 1 ) .

Da

sich in einschlägigen Untersuchungen immer wieder zeigte, daß die funktionale Distanz zwischen Personen ausschlaggebender ist als die rein physische Distanz, dürfte es richtiger sein, die physische Erreichbarkeit als entscheidende Variable anzusehen und nicht die räumliche Nähe. Sicherlich nicht völlig unabhängig davon ist eine Gruppe von Variablen, die zur sozialen Erreichbarkeit beitragen, und der verschiedene background-Charakteristika hinzuzuzählen sind, wie z. B. die ethnische Gruppenzugehörigkeit, Rasse, Religion, das Alter und besonders auch der sozioökonomische Status. Gleichheit bzw. Ähnlichkeit in diesen Merkmalen erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Kontaktaufnahme und damit jene des Zustandekommens interpersona-

301

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 2 9 7 - 3 0 9

ler Attraktion. Für eine ausführlichere Diskussion sei auf W I E N O L D (1972, p. 4 3 ff.) und KERCKHOFF (1974) verwiesen. In die zweite Gruppe von Determinanten fallen Variablen, die den Kontext betreffen, innerhalb dessen die Kontaktaufnahme zwischen Personen erfolgt. Hier gilt im allgemeinen, daß gegenüber Personen, mit denen ein Individuum in einer als angenehm erlebten Situation konfrontiert wird, eine stärkere Attraktion entwickelt wird als gegenüber Personen, mit denen es in einer als unangenehm erlebten Situation zusammentrifft. Als Beispiele für einschlägige Untersuchungen seien die Arbeiten des Ehepaars L O T T und deren Mitarbeiter (vgl. die zusammenfassende Darstellungen bei L O T T & L O T T 1 9 6 8 , 1 9 7 2 ) , sowie eine neuere Arbeit von M I K U L A & E G G E R ( 1 9 7 4 ) angeführt. In ihnen konnte gezeigt werden, daß Personen, die bei Erfolg eines Individuums anwesend waren, von diesem positiver beurteilt werden als Personen, die bei Mißerfolg anwesend waren. Ebenfalls hierher gehören die Untersuchungen von GRIFFITT ( 1 9 7 0 ) u n d

GRIFFITT&VEITCH(1971),

in denen die Temperatur und das Gedränge im Versuchsraum variiert wurden, sowie ein Experiment von GOUAUX ( 1 9 7 1 ) , der seine Versuchspersonen durch die Darbietung von Filmen in verschiedene affektive Zustände versetzte. In allen drei Untersuchungen wurde den Versuchspersonen ein von einem Fremden ausgefüllter Einstellungsfragebogen vorgelegt. Die

stand entsprechende evaluative Reaktion auszulösen. Die dritte Gruppe von Determinanten enthält verschiedene Merkmale und Verhaltensweisen eines Menschen, die Einfluß darauf nehmen, ob und in welchem Grad ihm gegenüber Attraktion entwickelt wird. Als erstes sei hier das Aussehen oder die physische Attraktivität genannt, ein Merkmal, das besonders in letzter Zeit vielfach Gegenstand der Forschung war. Wie BERSCHEID & WALSTER ( 1 9 7 4 ) in ihrem Ubersichtsreferat zeigen konnten, kommt diesem Merkmal besondere Bedeutung für die zwischenmenschliche Anziehung zu: Alle Ergebnisse einschlägiger Untersuchungen weisen darauf hin, daß physisch attraktive Menschen - besonders in Beziehungen zwischen verschiedengeschlechtlichen Personen - als Partner bevorzugt werden. Als mögliche Erklärungen für den Einfluß, den das Aussehen auf die interpersonale Attraktion ausübt, werden von den Autoren das Vorhandensein kultureller Normen diskutiert, die vorschreiben, daß der Partner attraktiv sein soll, weiters das Bestehen eines ausgeprägten Attraktivitätsstereotypes im Sinne von «was schön ist, ist auch gut» (vgl. D I O N , BERSCHEID & WALSTER

senen Attraktionsreaktionen gegenüber dem Fremden fielen um so positiver aus, je angenehmer die situativen Bedingungen waren. Der entscheidende Aspekt an allen genannten Arbeiten, die im Rahmen lerntheoretischer Modelle des Zustandekommens zwischenmenschlicher Anziehung durchgeführt wurden (z. B.

1972) und schließlich, daß eine Verbindung mit einem attraktiven Partner geeignet ist, das eigene Prestige zu steigern (vgl. S I G A L L & L A N D Y 1 9 7 3 ) . Welchen Einfluß das Aussehen auf die gegenseitige Anziehung der Partner in einer konkreten Beziehung nimmt, hängt u. a. von der Definition und Zielsetzung der Beziehung ab (STROEBE et al. 1 9 7 1 ) , von dem Entwicklungsstadium, in dem sie sich befindet ( M U R S T E I N 1971) und auch vom Grad der Ubereinstimmung der Partner in diesem Merkmal. Eine Reihe anderer Untersuchungen befaßt sich mit dem Einfluß, den die Kompetenz eines Menschen auf seine Beliebtheit ausübt (z. B.

BYRNE

D E A U X 1 9 7 2 , HELMREICH, ARONSON &

auf der interpersonal

1969,

1971;

judgement

BYRNE

&

scale

CLORE

gemes-

1970,

ist, daß die in weiterer Folge als mehr oder weniger sympathisch beurteilten Personen in keinem funktionalen Zusammenhang mit der Verursachung des affektiven Zustands des beurteilenden Individuums stehen müssen, um eine dem jeweiligen affektiven ZuLOTT &

LOTT

1968)

LEFAN

Ausgangspunkt für das Interesse, das dieser Thematik entgegengebracht wird, war eine Untersuchung 1 9 7 0 , SPENCE & H E L M R E I C H 1 9 7 2 ) .

v o n ARONSON, WILLERMAN & F L O Y D ( 1 9 6 6 ) , i n

der nachgewiesen werden konnte, daß die Kompetenz des Partners zwar im allgemeinen attrak-

Mikula: Attraktionsforschung

302

tionsfördernd wirkt, daß aber sehr kompetente Leute an Sympathie gewinnen, wenn ihnen ein Mißgeschick widerfährt, während mittelmäßig kompetente im gleichen Fall Sympathie einbüßen. Am Beispiel der Diskussion einschlägiger Befunde (z. B. ARONSON 1 9 7 0 ) , in der der Begriff der Kompetenz so undifferenziert verwendet wird, kommt deutlich zum Ausdruck, wie problematisch in diesem Gebiet eine Verallgemeinerung von empirischen Befunden ist, die unter Außerachtlassung der Art und Funktion von Sozialbeziehungen und der Mehrdimensionalität der Attraktion erfolgt. Gleiches gilt auch für die vielen frühen korrelativen Studien zum Zusammenhang zwischen verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen und dem soziometrischen Status (vgl. LINDZEY & BYRNE 1969).

Als letztes Beispiel für diese Determinantengruppe sei noch die Wertschätzung genannt, die dem Individuum von seinem Partner entgegengebracht wird: Eine Vielzahl von Untersuchungen weist darauf hin, daß positive Beurteilungen durch den Partner attraktionsfördernd sind. Allerdings sind in diesem Zusammenhang zwei mögliche Einschränkungen interessant. Die erste wurde aus den Konsistenztheorien abgeleitet und besagt, daß eine positive Beurteilung durch den Partner nur dann sympathiefördernd sein sollte, wenn das Individuum selbst eine positive Meinung von sich hat, wenn also das Urteil des Partners und die Selbsteinschätzung des Individuums miteinander kongruent sind (z. B. DEUTSCH

&

SOLOMON

1959,

DUTTON

1972,

Diese Kongruenzhypothese steht im Widerspruch zu der aus den Selbstwerttheorien abgeleiteten allgemeinen Positivitätshypothese. In einer Diskussion einschlägiger Arbeiten neigt JONES ( 1 9 7 3 ) dazu, der Positivitätshypothese den Vorrang einzuräumen. Eine generell gültige Entscheidung zwischen den beiden Hypothesen zu treffen, ist aber wahrscheinlich überhaupt nicht möglich; so wird beispielsweise die Kongruenz des Partnerurteils mit der Selbsteinschätzung des Individuums dann wesentlich sein, wenn eine (inkongruente) positive Bewertung unplausibel wirkt und z. B. als SKOLNICK

1971).

Schmeichelei oder als Hinweis auf eine Unfähigkeit der Person für zutreffende Beurteilungen aufzufassen ist. Wie METTEE & ARONSON ( 1 9 7 4 ) in ihrem Übersichtsartikel betonen, wird der Einfluß, den eine Beurteilung auf die Attraktion gegenüber dem Beurteiler ausübt, von der Glaubwürdigkeit und der Bedeutung der Beurteilung bestimmt. Wie glaubwürdig sie ist, hängt nach Ansicht dieser Autoren davon ab, inwieweit sie die tatsächlichen Ansichten und Gefühle des Beurteilers wiedergibt und mit den realen Umständen übereinstimmt. Ihre Bedeutung wird von der Bedürfnislage des Beurteilten und davon beeinflußt, von welcher Person sie abgegeben wird. Eine andere Einschränkung der Auswirkungen bezeugter Wertschätzungen betrifft die Abfolge von Beurteilungen. ARONSON & LINDNER ( 1 9 6 5 ) vermuten in ihrem gam-Zoss-Modell, daß positive Urteile, die auf negative folgen und negative, die auf positive folgen, stärkere Auswirkungen auf die Attraktion haben als konstante Abfolgen positiver oder negativer Urteile. Neuere Untersuchungen stellen allerdings die Allgemeingültigkeit des Modells in Frage, wobei die genauen Bedingungen, die für sein Zutreffen erforderlich sind, noch nicht völlig bekannt sind ( v g l . HEWITT 1 9 7 2 , METTEE 1 9 7 1 , METTEE & ARONSON 1 9 7 4 , TOGNOLI & KEISNER 1 9 7 2 ) .

In die letzte Determinantengruppe, in der die Aspekte der Beziehung zwischen den Charakteristika der Partner zusammengefaßt sind, fallen wohl die weitaus meisten Untersuchungen, die zur interpersonalen Attraktion durchgeführt wurden. Die vielen Studien, die den Einfluß betreffen, den Ähnlichkeit und Komplementarität der Partner in Persönlichkeitsmerkmalen und Bedürfnissen auf verschiedene Aspekte der zwischenmenschlichen Anziehung ausüben (z.B. BANTA & HETHERINGTON 1 9 6 3 , BEIER, ROSSI & GARFIELD 1 9 6 1 , HOFFMAN 1 9 5 8 , HOFFMAN

&

MAIER 1 9 6 6 , IZARD 1 9 6 0 a , b , 1 9 6 3 , KERCKHOFF & DAVIS 1 9 6 2 , LEVINGER, SENN & JORGENSEN 1 9 7 0 , MILLER, CAMPBELL, T W E D T & O ' C O N N O R 1 9 6 6 , MURSTEIN 1 9 6 7 , SEYFRIED & HENDRICK

brachten einander vielfach widersprechende Befunde. So finden sich so1 9 7 3 , WINCH 1 9 5 8 ) ,

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 297-309

wohl Untersuchungen, die zeigen, daß Ähnlichkeit attraktionsfördernd wirkt, als auch solche, die auf eine attraktionsfördernde Wirkung der Partnerkomplementarität hinweisen und schließlich solche, die keine Zusammenhänge zwischen Attraktion einerseits und Ähnlichkeit oder Komplementarität andererseits feststellten. Ohne auf die Befunde im einzelnen einzugehen, sollen hier einige kritische Bemerkungen angebracht werden, die sich auf methodische und inhaltliche Aspekte der einschlägigen Arbeiten beziehen. In methodischer Hinsicht ist die Art zu kritisieren, in der diese Untersuchungen aufgebaut sind. Entweder werden Angehörige von Sozialbeziehungen, bei denen das Vorhandensein einer unterschiedlich starken Attraktion angenommen werden kann (z. B. Freunde vs. Nichtfreunde), bezüglich der Ähnlichkeit ihrer Persönlichkeiten verglichen, oder es werden Paare einander unbekannter Personen aufgrund des Ähnlichkeitsgrades ihrer Persönlichkeiten zusammengestellt und die entstehende Attraktion als abhängige Variable gemessen. In beiden Fällen bleiben andere Variablen als jene, bei denen Ähnlichkeit, Unähnlichkeit oder Komplementarität festgestellt wurde, unberücksichtigt, obwohl nicht auszuschließen ist, daß sie für das Zustandekommen oder Nichtzustandekommen der Beziehungen und der Attraktion verantwortlich sind. Als Alternative zu diesen beiden Vorgangsweisen wurde von BYRNE und Mitarbeitern ein anderer Ansatz vorgeschlagen: Versuchspersonen werden mit dem angeblich von einem Fremden ausgefüllten Persönlichkeitsfragebogen konfrontiert und gebeten, diesen Fremden anhand der interpersonal judgement scale zu beurteilen. Da die Versuchspersonen längere Zeit zuvor den gleichen Fragebogen zu beantworten haben, ist es möglich, den Grad zu variieren, in dem die Fragebogenbeantwortung des Fremden jener der Versuchsperson ähnlich ist. An diesem Ansatz ist u. a. zu kritisieren, daß hier die bestehende Ähnlichkeit die einzige über den Partner verfügbare Information darstellt und daher in ihrer Bedeutung als Attraktionsdeterminante falsch eingeschätzt werden kann.

303 Ein weiteres Problem dieses Ansatzes soll an einem Beispiel aufgezeigt werden: Wenn ein Individuum mit einer ausgeprägt dominanten Persönlichkeit mit dem von einem Fremden bearbeiteten Fragebogen konfrontiert wird und feststellt, daß dieser Fremde den Fragebogen weitgehend gleich beantwortet hat, wie es dies selbst tat, so mag die erlebte Unterstützung des eigenen Standpunktes dazu führen, daß es den Fremden auf der interpersonal judgement scale als sympathisch beurteilt. Ob das Individuum den Fremden allerdings auch dann als sympathisch bezeichnen würde, wenn es zu einer tatsächlichen Interaktion käme, in der zwei dominante Personen aufeinandertreffen, scheint fraglich. In inhaltlicher Hinsicht ist zu diesem Forschungsgegenstand zu sagen, daß die Annahme unrealistisch erscheint, allgemeingültige Aussagen darüber treffen zu können, welche Bedeutung der Ähnlichkeit und Komplementarität schlechthin zukommt, ohne konkrete Merkmale und Bedürfnisse und ohne die Charakteristika und die Funktion einer Sozialbeziehung zu berücksichtigen. Ähnlichkeit und Komplementarität in Persönlichkeitsmerkmalen und Bedürfnissen nehmen vermutlich überhaupt nur dann einen Einfluß auf die zwischenmenschliche Anziehung, wenn sie sich auf die Erreichung der Interaktionsziele der Beziehungsangehörigen fördernd oder hemmend auswirken. Unter diesen Umständen ist es aber nicht mehr sinnvoll, von einer Determinantenbedeutung der Ähnlichkeit oder der Komplementarität zu sprechen, sondern richtiger zu sagen, daß jede Partnerzusammenstellung hinsichtlich Persönlichkeitsmerkmalen und Bedürfnissen, die die Zielerreichung fördert oder hemmt, Einfluß auf die entstehende Attraktion nehmen wird. Abschließend sei noch gesagt, daß es sich bei einigen der einschlägigen Studien - verglichen mit den meisten anderen hier besprochenen - insofern um Ausnahmen handelt, als in ihnen mehrere unterschiedliche Formen längerfristig bestehender Sozialbeziehungen (Freundschaft, Ehe, Verlobung usw.) bezüglich des Einflusses von Ähnlichkeit und Komplementarität auf verschieden-

304

artige Attraktions- und Beziehungsaspekte (z.B. Sympathie, Zufriedenheit und Fortschritt in Beziehungen, Haltbarkeit von Beziehungen) untersucht wurden. Zum Zusammenhang zwischen Einstellungsähnlichkeit und zwischenmenschlicher Anziehung liegt eine derartige Vielzahl an Untersuchungen vor, daß im Rahmen dieser Darstellung trotz der damit verbundenen Selektivität nur die zwei bekanntesten Forschungsansätze kurz besprochen werden sollen 1 . Die wesentlichsten Befunde lassen sich in der Formulierung zusammenfassen, daß die Wahrscheinlichkeit des Zustandekommens interpersonaler Attraktion um so größer ist, je ähnlicher die Einstellungen zweier Personen sind, die miteinander konfrontiert werden (vgl. WIENOLD 1 9 7 2 , p. 3 5 ) . Für diese Schlußfolgerung sprechen sowohl die Ergebnisse einer Felduntersuchung von NEWCOMB (1961) als auch die Ergebnisse vieler Laborexperimente von BYRNE und Mitarbeitern (vgl. BYRNE 1 9 6 9 , 1 9 7 1 ) . NEWCOMB erhob an einer Gruppe von einander unbekannten Studenten, die in weiterer Folge für längere Zeit gemeinsam ein Haus bewohnten, verschiedenartige Einstellungen und Werthaltungen und führte dann mehrfach soziometrische Erhebungen durch. Er konnte zeigen, daß die zwischen den Studenten entstehenden Attraktionen, zumindest dann, wenn die Personen genügend Zeit hatten, einander kennenzulernen, mit dem Grad der Ähnlichkeit der Einstellungen und Werthaltungen, wie er vor dem gegenseitigen Kennenlernen bestand, deutliche korrelative Zusammenhänge aufweisen. Die in den experimentellen Untersuchungen von BYRNE und Mitarbeitern gewählte Vorgangsweise wurde bereits anläßlich der Besprechung des Zusammenhangs zwischen Attraktion und Persönlichkeitsähnlichkeit dargestellt: Versuchspersonen, deren Einstellungen einige Zeit zuvor erhoben wurden, erhalten einen Frage1

Mikula: Attraktionsforschung

bogen vorgelegt, der angeblich von einer anderen Person ausgefüllt wurde. Seine Beantwortung ist so simuliert, daß sie der Beantwortung des Fragebogens durch die Vp je nach der experimentellen Bedingung in verschiedenem Grad ähnlich ist. Die Aufgabe der Vp besteht darin, den Fremden nach Durchsicht des ausgefüllten Fragebogens anhand der interpersonal judgement scale danach zu beurteilen, wie sympathisch sie ihn fände und wie gerne sie mit ihm zusammenarbeiten wolle. Mit diesem Paradigma konnte wiederholt nachgewiesen werden, daß die Attraktion gegenüber einer bisher unbekannten Person als positiv lineare Funktion der Proportion jener Einstellungen variiert, die jenen des Beurteilers ähnlich sind. In Form einer Gleichung ausgedrückt, lautet der Zusammenhang SÄ wobei Y die Attraktion, Ä und UÄ die ähnlichen bzw. unähnlichen Einstellungen und m und k empirisch bestimmbare Konstanten symbolisieren. Nach Ansicht von BYRNE ist die attraktionsfördernde Wirkung der Einstellungsähnlichkeit darauf zurückzuführen, daß sie zur Validierung der vom Individuum vertretenen Standpunkte beiträgt und sein Bedürfnis befriedigt, die soziale Umwelt logisch, genau und richtig zu interpretieren. Auf die vielen Untersuchungen, die im Anschluß an BYRNE mit dem gleichen Paradigma durchgeführt wurden, kann nicht im einzelnen eingegangen werden. Hier sollen nur die wesentlichsten Forschungsschwerpunkte genannt werden (vgl. auch GRIFFITT 1 9 7 4 ) . Eine Reihe von Untersuchungen diente dem Zweck herauszufinden, welcher Ähnlichkeitsaspekt für den linearen Zusammenhang zwischen Einstellungsähnlichkeit und Attraktion verantwortlich ist (z. B. TESSER 1 9 7 1 , JOHNSON & TESSER 1 9 7 2 ) u n d

ob

dieser Zusammenhang in Abhängigkeit von ver-

D i e s erscheint deshalb berechtigt, weil die theoretische und praktische Bedeutung der B e f u n d e keineswegs geeignet erscheint, den zahlenmäßig so großen F o r s c h u n g s a u f w a n d zu rechtfertigen. D i e große Popularität dieses Forschungsgegenstandes ist w o h l in erster Linie auf die extreme Zuverlässigkeit und auf die relative Einfachheit zurückzuführen, mit denen in Laborexperimenten ein E i n f l u ß der Einstellungsähnlichkeit auf die interpersonale Attraktion nachgewiesen werden kann (vgl. BYRNE & GRIFFITT 1973, p. 320).

Zeitschrift f ü r S o z i a l p s y c h o l o g i e 1975, 6, 2 9 7 - 3 0 9

305

schiedenen Einstellungscharakteristika (z. B. Wichtigkeit, Extremheit, funktionale Basis) variiert (z. B . BANIKIOTIS 1 9 7 1 , BATCHELOR & T E S SER 1 9 7 1 , JACKSON & MASCARO 1 9 7 1 , KAPLAN &

OLCZAK 1 9 7 1 ,

LA G A I P A &

WERNER

1971,

In weiteren Arbeiten wurden die Einstellungen des Fremden zusammen mit Informationen über andere Charakteristika von ihm dargeboten, um ihren gemeinsamen Effekt festzustellen und um die Bedeutung der Einstellungsähnlichkeit als Attraktionsdeterminante mit jener anderer Merkmale (z. B. Rassenzugehörigkeit, Aussehen, Wertschätzung) vergleichen zu können (z. B. A R O N S O N & W O R POSAVAC & PASKO 1 9 7 1 ) .

CHEL 1 9 6 6 ,

BYRNE &

GRIFFITT

1 9 6 6 a,

HEN-

DRICK, BIXENSTINE & H A W K I N S 1 9 7 1 , STROEBE et al.

1971).

Um

die

Generalisierbarkeit

des

beschriebenen Ähnlichkeits-Attraktionszusammenhangs zu testen, wurde schließlich die Art der Vermittlung der Information über die Einstellungen des Partners variiert (z. B . BYRNE & GRIFFITT

1 9 6 6 a,

BREWER

&

BREWER

1968,

und der Einfluß verschiedener Persönlichkeitsmerkmale des Beurteilers geprüft (z. B. GOLDSTEIN & ROSENFELD GRIFFITT & JACKSON 1 9 7 3 )

1 9 6 9 , H E N D R I C K & P A G E 1 9 7 0 , POSAVAC 1 9 7 1 ,

weiters wurden Untersuchungen an Probandengruppen verschiedener Nationalität ( B Y R N E et al. 1 9 7 1 ) , Schichtzugehörigkeit ( B Y R N E , GRIFFITT, H U D GINS & R E E V E S 1 9 6 9 ) und unterschiedlichen Alters ( B Y R N E & GRIFFITT 1 9 6 6 b, GRIFFITT, NELSON & LITTLEPAGE 1 9 7 2 ) vorgenommen und zusätzlich zur interpersonal judgement scale auch noch andere Verfahren zur Attraktionsmessung eingesetzt (z. B . GRIFFITT & G U A Y G O O D & G O O D 1 9 7 2 , SMITH 1 9 7 2 ) ;

1 9 6 9 , B A R O N 1 9 7 0 , B Y R N E , BASKETT & H O D G E S

1971). Abschließend sei darauf hingewiesen, daß dieser Forschungsansatz, der wohl die weitaus größte Zahl systematischer Kontrolluntersuchungen auf sich vereint, auch die Grundlage zur Entwicklung eines theoretischen Ansatzes zur Erklärung des Entstehens zwischenmenschlicher Anziehung, nämlich des reinforcementAffektmodells der Attraktion, bildete (vgl. BYRNE & 1974).

GRIFFITT 1 9 7 0 ,

GRIFFITT &

BYRNE

B E W E R T U N G U N D

S C H L U S S F O L G E R U N G E N

Unterzieht man die hier dargestellten Schwerpunkte der Forschung zur Determination zwischenmenschlicher Anziehung einer Analyse, so gelangt man zu dem Schluß, daß sie in der überwiegenden Mehrzahl das Zustandekommen eines ersten Eindrucks betreffen, die Determinanten einer ersten evaluativen Reaktion gegenüber einer bisher unbekannten Person. Abgesehen von wenigen Ausnahmen werden die Versuchspersonen meistens anläßlich des Experiments erstmals mit ihrem Partner entweder direkt oder sogar nur in symbolischer Form konfrontiert. Sie erhalten über ihn einige wenige, streng ausgewählte und kontrollierte Informationen und sollen ihn anschließend beurteilen. Es darf daher nicht weiter verwundern, wenn sie diese Informationen bei ihrem Urteil tatsächlich berücksichtigen und daher Einflüsse auf die Attraktion nachgewiesen werden können. Ob dies allerdings auch bei Vorhandensein zusätzlicher Information der Fall wäre oder wenn die Konfrontation in einer weniger restringierten Situation stattfände, und ob die Bedeutung der untersuchten Determinanten aufgrund der verwendeten Versuchsanordnung nicht überschätzt wird, bleibt offen. Dieser Einwand ist nicht so zu verstehen, als sollte mit ihm der Wert der beschriebenen Untersuchungen völlig negiert werden. Er soll vielmehr die Gültigkeit und Aussagekraft der Befunde eingrenzen. Was aufgrund der bisherigen Attraktionsforschung zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorhanden ist, ist ein relativ umfangreiches Wissen über jene Faktoren, die den ersten Eindruck, das Zustandekommen oberflächlicher Sympathien bestimmen. Was aber zum größten Teil noch fehlt, ist eine Kenntnis darüber, wodurch die zwischenmenschliche Anziehung in längerfristigen und engeren Beziehungen determiniert ist und wie sich die Bedeutung verschiedener Attraktionsdeterminanten in Abhängigkeit von der Funktion, Dauer und Intensität von Beziehungen ändert. Hand in Hand mit der Beschränkung der Forschung auf das Entstehen oberflächlicher Sympathien geht auch eine stark einseitige und sta-

306

Mikula: Attraktionsforschung

tische Betrachtungsweise von Attraktionsphänomenen. Analysiert werden die evaluativen Reaktionen und Zuwendungsreaktionen eines Individuums auf die Reizqualitäten einer anderen Person, wobei diese weitgehend wie ein unbelebtes Wahrnehmungsobjekt behandelt wird. Ein derart einfacher Reiz-Reaktions-Ansatz mag bisher genügt haben; wenn man sich aber für die zwischenmenschliche Anziehung als Grundlage freiwilliger Sozialbeziehungen interessiert, kann damit sicherlich nicht mehr das Auslangen gefunden werden. Dann gilt es, komplexere Ansätze zu entwickeln, die unter anderem auch der Wechselseitigkeit interpersonaler Attraktionen und der Möglichkeit ihrer Veränderungen gerecht werden können. Eine stärkere Einbeziehung von austauschtheoretischen Ansätzen (THIBAUT & KELLEY 1959) könnte dabei nutzbringend sein.

eine Berücksichtigung normativer Einflüsse und der zumindest teilweise daraus resultierenden subjektiven Erwartungen, die von den Beziehungsangehörigen an die Beziehung gerichtet werden, erscheint wichtig (vgl. KERCKHOFF 1974). In diesem Zusammenhang wäre es auch interessant zu überprüfen, inwieweit das Wissen einer Person, daß sie sich mit einem Partner in einer bestimmten Beziehung befindet, die Einstellung oder Attraktion dem Partner gegenüber beeinflußt.

Zum Abschluß soll nochmals darauf hingewiesen werden, daß es für eine zielführende Attraktionsforschung notwendig erscheint, zukünftig die Untersuchung spezifischer Formen freiwilliger Sozialbeziehungen (z. B. Freundschaften zwischen gleichgeschlechtlichen und verschiedengeschlechtlichen Personen, Verlobungen, Ehen) unter dem Aspekt ihres Zustandekommens, ihrer Entwicklung und ihres Fortbestandes stärker in den Vordergrund zu stellen 2 . In diesem Zusammenhang gilt es unter anderem zu untersuchen, welche Faktoren zusätzlich zur zwischenmenschlichen Anziehung für die Aufnahme und Aufrechterhaltung konkreter Beziehungen ausschlaggebend sind und in welcher Form sie mit der interpersonalen Attraktion interagieren. Es wird auch notwendig sein, den kultur- und gesellschaftsspezifischen Einflüssen stärker als bisher Rechnung zu tragen, da bestimmte Beziehungsformen vermutlich nur in bestimmten Gesellschaftssystemen oder Kulturen vorkommen oder aber in verschiedenen Systemen unterschiedliche Bedeutung besitzen (vgl. ROSENBLATT 1974). Auch

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D U C K & SPENCER 1 9 7 2 ) , z u r

Partnerwahl

und

Ent-

wicklung ehelicher Beziehungen (MURSTEIN 1971b) und schließlich zur romantischen Liebe (RUBIN 1970) vor.

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ZU DIESEM

BEITRAG

Eine leicht gekürzte Fassung dieses Beitrags wurde vom Autor als Einleitungsreferat zum Symposium «Interpersonale Attraktion» am 29. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Salzburg, 22.-26. Sep^^^ tember 1974, vorgetragen. J

Korthals-Beyerlein et al.: Ausdifferenzierung familiärer Erziehungsnormen

310

Die Ausdifferenzierung familiärer Erziehungsnormen E i n t h e o r e t i s c h e s M o d e l l u n d seine e m p i r i s c h e E r p r o b u n g GABRIELE K O R T H A L S - B E Y E R L E I N

REINHARD HILKE

Institut für Psychologie der Universität Erlangen-Nürnberg WILHELM F . KEMPF

Institut f ü r die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel

In dieser Arbeit wird über ein Modell zur Messung sozialer Normen berichtet, das die Messung von Normen unabhängig von den Einstellungen der untersuchten Personen erlaubt. Ein Meßmodell, das diese Voraussetzung erfüllt, impliziert präzise Annahmen sowohl über das Zusammenwirken von Einstellungen und Normen als auch über die Ausdifferenzierung von Normen. Je heterogener eine Gruppe ist, desto enger sind die Sachverhaltsbereiche, bezüglich derer gemeinsame Normen ausgebildet werden. In der empirischen Erprobung des Modells werden ehepaarspezifische Normen der Bewertung negativ intendierter Handlungen in Erziehungskontexten untersucht. In the present contribution a model for measuring social norms is discussed. This model allows to measure norms and attitudes independently of each other. A measurement model which meets this presupposition implies precise assumptions regarding the way how attitudes and norms act together and how subgroup norms are differentiated from group norms. The more heterogeneous a group is, the narrower are the classes of situations for which the group has developed an invariant norm. An empirical test of the model is concerned with norms that parents developed for the evaluation of "negatively intended" (aggressive) acts in educational settings.

T H E O R E T I S C H E R

v o n a n d e r e n S o z i o l o g e n kritisiert, w i e e t w a v o n

TEIL

L A U T M A N N ( 1 9 7 1 , p. 5 8 ) , d e m er zu z a h m ist,

D e r Begriff «soziale N o r m » wird in der s o z i o l o -

« u m d e n s c h a r f e n W i n d v o n N o r m e n , als V o r -

gischen

schriften u n d m i t S a n k t i o n e n ,

und

sozialpsychologischen

Literatur

zu

kennzeich-

nicht einheitlich gebraucht. W ä h r e n d aus s o z i o -

nen ...», d o c h trifft er gerade d e s h a l b

logischer

Vor-

N o r m e n b e g r i f f eher s o z i a l p s y c h o l o g i s c h e r T r a -

schriften sind, h a b e n sie in der S o z i a l p s y c h o -

dition. D i e s e r b e z i e h t sich auf R e g e l n , die den

l o g i e m e h r den Charakter v o n V e r h a l t e n s r e g e l n .

Bezugsrahmen

Zu

1 9 5 1 ) a n g e b e n , n a c h d e m die M i t g l i e d e r einer

Sicht N o r m e n

letzterer

eher b i n d e n d e

Betrachtungsweise

neigen

auch

(vgl.

SHERIF

1936;

einen

NEWCOMB

einige S o z i o l o g e n , s o L O O M I S & B E E G L E ( 1 9 5 7 ) ,

G r u p p e 1 ( o d e r G e s e l l s c h a f t ) ihr e i g e n e s

n a c h d e n e n N o r m e n Standards sind, die v o r -

h a l t e n u n d das anderer G r u p p e n m i t g l i e d e r b e -

s c h r e i b e n , w a s sozial akzeptabel o d e r inakzep-

werten. D i e Existenz solcher Verhaltensregeln

tabel ist. D i e s e r d e f i n i t o r i s c h e A n s a t z wird zwar

manifestiert

1

sich

für

einen

Ver-

außenstehenden

Wir verwenden in diesem Kontext den Begriff «Gruppe» sowohl für Kleingruppen im sozialpsychologischen als auch für größere Gruppierungen im soziologischen Sinne.

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 3 1 0 - 3 2 3

Beobachter in einer gruppenspezifischen Flegelhaftigkeit des Verhaltens (THIBAUT & KELLEY 1963, p. 448). Mit Regelhaftigkeit ist in der Sozialpsychologie jedoch nicht Uniformität des Verhaltens gemeint, da neben Gruppenregeln auch noch individuelle Einstellungen als Determinanten des Verhaltens betrachtet werden. Nach THIBAUT & KELLEY erleben die Mitglieder einer Gruppe das Einhalten der Gruppenregeln als befriedigend, während sie bei ihrer Verletzung Konflikt oder Schuld empfinden. Die Ursache hierfür sehen die Autoren in der Sozialisationsgeschichte der Personen, in der das Befolgen von Regeln oder Übereinkünften häufig belohnt wurde, das Nichtbefolgen aber bestraft. So wird im Laufe der Sozialisation die Unterordnung unter Regeln zum sekundären Verstärker. Neben dieser Verstärkungswirkung norm-konformen Verhaltens sorgt auch die Gruppe für eine Einhaltung ihrer Regeln, indem sie Appelle an das Mitglied richtet, das eine Regel verletzt, und im Ernstfall auch durch den Einsatz persönlicher Macht die Norm unterstützt. Doch stärker als die negativen Konsequenzen bei Verletzung von Normen sind die positiven bei ihrer Befolgung zu werten: die wechselseitige Belohnung der Mitglieder im gruppendynamischen Prozeß, eine gemeinsame Kommunikationsbasis und der reibungslose Ablauf der Gruppenbeziehungen. führen aus, daß Normen auf einfachere und ökonomischere Art das leisten, was sonst nur in einem aufwendigen Prozeß immer wieder neuer, gegenseitiger Einflußnahme erreicht werden könnte, nämlich die Abstimmung der Interessen sowie die Erreichung einer Einigung. Die zentrale Behauptung von THIBAUT & KELLEY ist, daß Normen Mittel des Einflusses und der Kontrolle sind, welche die Probleme verringern, die bei persönlicher informeller Einflußnahme bestehen. THIBAUT & 2 KELLEY zeigen für die für unsere Fragestellung relevanten Zwei-Personen-Gruppen, daß sowohl in Beziehungen, in denen die Partner unterTHIBAUT & KELLEY

2

311 schiedliche Macht haben, als auch in solchen, in denen die Macht gleichmäßig verteilt ist, beide Partner ein Interesse daran haben, einen Teil persönlicher Machtausübung an überpersönliche Instanzen zu delegieren, und das heißt nichts anderes als Normen zu schaffen. Sind einmal Normen als Verhaltensregeln, die die Akzeptierbarkeit von Verhalten bestimmen, definiert und ist ihre Entstehung erklärt, so ergibt sich das Problem ihrer Meßbarkeit. Ein Problem ist die Meßbarkeit insofern, als in der sozialpsychologischen Theorienbildung neben sozialen Normen auch noch individuelle Einstellungen als Determinanten ein und desselben Verhaltens angesehen werden. Während beispielsweise in der Differentiellen Psychologie jede Eigenschaft aus einer anderen Art von Verhalten erschlossen wird, für die die Testpsychologie jeweils unterschiedliche Meßverfahren zur Verfügung stellt, beziehen sich Einstellungen und Normen auf dasselbe Verhalten. Sie werden auch gewöhnlich aus derselben Art von Daten hergeleitet, wobei es unerheblich ist, ob es sich dabei um Verhaltensbeobachtung oder Fragebogenerhebungen handelt. Ein Fragebogen mit statements über die Zustimmung zu verschiedenen Erziehungspraktiken kann und wird ebenso dazu benützt, Einstellungen von Personen zu Erziehungsfragen zu ermitteln, wie die Wirkung von Gruppennormen in diesem Bereich festzustellen. Dabei geht dann allerdings bei üblicher Vorgehensweise in die Messung der Einstellungen die Wirkung sozialer Normen mit ein und umgekehrt in die Messung der Normen die Wirkung individueller Einstellungen. Können diese beiden Verhaltensdeterminanten aber nicht voneinander getrennt und unabhängig voneinander gemessen werden, so kann jede beliebige Annahme über die Normen einer Gruppe unter Verweis auf Stichprobenfehler gegen die empirischen Befunde exhauriert werden (vgl. KEMPF 1974 a). Der Begriff der sozialen Norm entspricht dann nicht mehr den Erfordernissen einer Erfahrungswissenschaft.

Mit «familiären Erziehungsnormen» meinen wir N o r m e n , die Ehepartner im Verlauf ihrer E h e über Erziehungsfragen ausgebildet haben.

312

Korthals-Beyerlein et al.: Ausdifferenzierung familiärer Erziehungsnormen

Will man beispielsweise gesamtgesellschaftliche Normen über die Akzeptierbarkeit des Konsums verschiedener Rauschgifte erfassen, wobei die Existenz solcher Normen unterstellt wird, so ist zu fordern, daß die Messung der Normenstruktur aus einer Befragung von Rentnern zum gleichen Ergebnis führe wie aus einer Befragung Jugendlicher, auch wenn man annehmen kann, daß bei Jugendlichen positivere Einstellungen zu Rauschgift vorherrschen als bei Rentnern. Verallgemeinert man diesen Gedanken, so muß man fordern, daß die Messung von Normen «anhand jeder beliebigen Auswahl aus der einschlägigen Datenmenge mit grundsätzlich gleichem Ergebnis durchgeführt werden kann» (SCHEIBLECHNER 1 9 7 4 , p. 1 4 5 ) . Diese Forderung wurde von RASCH ( 1 9 6 1 ) «spezifische Objektivität der Messung» genannt. In der testtheoretischen Literatur ist bekannt, daß spezifische Objektivität nur im Rahmen sehr spezieller Meßmodelle realisiert werden kann. Ihre Anwendung auf die Messung von Einstellungen und Normen setzt jedoch voraus, daß sich sozialpsychologische Ansätze direkt auf diese Art von Modellen übertragen lassen. Die Anforderungen des Modells müssen in Einklang stehen mit theoretischen Vorstellungen über die Art des Zusammenwirkens von Einstellungen und Normen. Die Überlegung, die unserem Modellansatz zunächst zugrundeliegt, ist die, daß sich Einstellungen von Personen auf ganze Bereiche von Sachverhalten beziehen, während soziale Normen die Relationen zwischen diesen Sachverhalten regulieren. So wäre dann die Einstellung einer Person zu Rauschgift ihre Bereitschaft, dem Drogenkonsum mehr oder weniger positiv gegenüberzustehen, während soziale Normen zu einer Rangordnung der Akzeptierbarkeit des Konsums verschiedener Drogen führen würden. Verstehen wir allgemein unter der Einstellung einer Person ihre Bereitschaft, eine bestimmte Klasse von Sachverhalten zu akzeptieren, so steht dieser individuellen Regelhaftigkeit die gruppenspezifische Regelhaftigkeit der Norm gegenüber, die die Akzeptierbarkeit der Sachverhalte innerhalb dieser Klasse bestimmt. Die

Wahrscheinlichkeit, daß ein Gruppenmitglied einen Sachverhalt akzeptiertest dann eine Funktion ihrer so definierten Einstellung und Gruppennorm. Aus der Forderung nach unabhängiger Meßbarkeit von Einstellung und Norm ergibt sich für die Verknüpfung der beiden Verhaltensdeterminanten die Form m

eX

(1)

p ( + ! veG, ieS) =

P (IvS + eip) 1 + exp (t; vS + £ i0 )

worin p ( + I ve G, ie S) die Wahrscheinlichkeit bezeichnet, mit welcher das Gruppenmitglied v den Sachverhalt i akzeptiert, und e i0 eine gemeinsame Gruppennorm, welche für alle Mitglieder der Gruppe G gilt. S steht für eine Klasse von Sachverhalten, denen gegenüber die Person v eine invariante Einstellung ausgebildet hat. In diesem einfachen Grundmodell wird nur der Einfluß der Normen einer einzigen Gruppe auf das Verhalten der Person betrachtet. Tatsächlich aber ist ja jede Person Mitglied mehrerer Gruppen, die einander über- bzw. untergeordnet sein können. Das Modell muß daher auch die Ausdifferenzierung von Teilgruppennormen und ihre Beziehung zu Normen übergeordneter Gruppen erklären können. Ein Hinweis dafür, wie man sich die Ausdifferenzierung von Teilgruppennormen erklären kann, findet sich bei SHERIF (1936), der die Auffassung vertritt, daß Gruppennormen die Einstellungen der Personen

Sachverhalte

S

2

|1

t t't't t't't"VTY Abbildung: D i e Ausdifferenzierung v o n teilgruppenspezifischen N o r m e n aus den N o r m e n der übergeordneten Gruppe.

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 310-323

Mitglieder regulieren. KEMPF (1974 b) präzisiert diese Auffassung und nimmt an, daß Teilgruppennormen teilgruppenspezifische Relationen zwischen den individuellen Einstellungen der Teilgruppenmitglieder gegenüber Klassen von Sachverhalten festlegen, während die Akzeptierbarkeitsrelationen innerhalb der Sachverhaltsklassen von der übergeordneten Gruppe übernommen werden. Formal läßt sich diese Zusammenfassung von Sachverhaltsklassen durch Teilgruppennormen in der Modellgleichung (2)

p ( + i veGaeG; ieS (l ) =

± 1 + e x p (i V(j +E i0 )

exp(g. yn +ri n|l +ei C ) 1 + e x p ( i v a + r]aM+EiG) darstellen. Die Einstellungen der Mitglieder der Teilgruppe G gegenüber den Sachverhaltsklassen S ls lassen sich also in eine individuelle «Gründeinstellung» | und einen teilgruppenspezifischen «Normierungsfaktor» TJ zerlegen. Diese Teilgruppennormen prägen gleichsam ganzen Sachverhaltsklassen einen Stempel auf, ohne die Beziehungen der Sachverhalte innerhalb der Klasse zu verletzen. So bewirken sie eine gleichförmige, teilgruppengemeinsame Relation zwischen den Einstellungen aller Mitglieder jenen Sachverhaltsklassen gegenüber, die durch die Teilgruppe mit bestimmten Marken versehen wurden. Wenn alle Mitglieder einer Teilgruppe zu Sachverhaltsklasse I positivere Einstellungen haben als zur Sachverhaltsklasse II, so ist diese Relation die Teilgruppennorm 3 . Die Mitglieder dieser Teilgruppe unterscheiden sich voneinander dann nur noch in ihrer individuellen Einstellung, die sie dem ganzen Komplex aus beiden Sachverhaltsklassen entgegenbringen. Als Ursache für die Entstehung gesellschaft3

313 licher Normen, die die Relationen von Sachverhalten innerhalb einer Klasse bestimmen, kann man die in gewissem Umfang einheitlichen Sozialisationsbedingungen innerhalb einer Gesellschaft ansehen. Da aber diese Sozialisationsbedingungen nur teilweise bekannt sind, ist es nicht möglich, deterministische Vorhersagen über das Wirken gesellschaftlicher Normen zu machen. Die mangelnde Kenntnis aller relevanten Bedingungen zwingt zur Annahme eines probabilistischen Modells. Zur Veranschaulichung des Modellansatzes diene ein fiktives Beispiel, in dem zwei Sachverhaltsklassen durch die Bereiche «Drogen» und «Sexualität» repräsentiert sind. Die Akzeptierbarkeitsrelationen zwischen den Sachverhalten einer Klasse sind gesellschaftlich bestimmt: so müßte Einigkeit darüber bestehen, daß das Rauchen von Haschisch harmloser ist als das Rauchen von Opium und dieses wieder harmloser als das Spritzen von Heroin. Für den Bereich der Sexualität wollen wir einmal annehmen, daß monogame Beziehungen eher akzeptiert werden als Partnertausch und dieser wieder eher als Gruppensex. Welcher dieser Bereiche aber im ganzen eher akzeptiert wird, dazu gibt es keine gesellschaftlichen Normen mehr, sondern nur Teilgruppennormen. So mögen manche Gruppen eher dem Drogenkonsum positiv gegenüberstehen, andere mehr allen Formen der Sexualität. Es kann Gruppen geben, die das Spritzen von Heroin eher akzeptieren als jede Sexualität außerhalb der Ehe, oder andere, die dem Gruppensex leichter zustimmen als dem Rauchen von Haschisch. Die Rangordnung der einzelnen Sachverhalte innerhalb der Klassen «Drogen» und «Sexualität» aber ist für alle Gruppen gleich. Die persönliche Grundeinstellung der Person schließlich kommt nur noch in einer allgemeinen Bereitschaft zum Ausdruck, Sachverhalte aus dem zusammengefaßten Bereich «Drogenkonsum und Sexualität» positiv

Die Gesamtgruppennorm und die Teilgruppennorm sind keine absoluten Normen, sondern relative, d. h., sie werden auf Rationalniveau gemessen. Sie regeln lediglich die Beziehungen zwischen der Akzeptierbarkeit von Sachverhalten, weshalb der Meßwert für eine Norm nur in Bezug auf die Meßwerte anderer Normen interpretiert werden kann.

314

Korthals-Beyerlein et al.: Ausdifferenzierung familiärer Erziehungsnormen

(bzw. negativ) zu bewerten. Während wir bei bloßer Betrachtung gesellschaftlicher Normen ohne Berücksichtigung von Teilgruppen zu einer Einstellung gegenüber Drogenkonsum und zu einer anderen Einstellung gegenüber Sexualität gelangen würden, ist nun durch die Einbeziehung von Teilgruppennormen die Einstellung einer Person für beide Bereiche die gleiche. Der Unterschied, der bei ausschließlicher Betrachtung gesellschaftlicher Normen in den individuellen Einstellungen den beiden Sachverhaltsklassen gegenüber auftritt, ist nun durch die Teilgruppennormen erklärt. Natürlich ist es auch denkbar, daß es eine Teilgruppe gibt, die die Akzeptierbarkeitsrelationen der Sachverhalte innerhalb einer Klasse verändert, so z. B. eine Gruppe, die als positivste Art des Drogenkonsums das Spritzen von Heroin ansieht und das Rauchen von Haschisch am wenigsten akzeptiert. Eine solche Gruppe hätte sich mit ihren Normen dann gewissermaßen «außerhalb der Gesellschaft» gestellt und könnte in diesem Sinne als Subkultur bezeichnet werden, für die die «gesamtgesellschaftlichen Normen» bezüglich Drogenkonsum keine Geltung haben. Das Prinzip der Ausdifferenzierung von Teilgruppennormen kann über den von uns betrachteten Fall einer übergeordneten Gruppe (Gesellschaft), der eine Anzahl von Teilgruppen direkt untergeordnet sind, hinaus beliebig auf immer feinere Gruppenaufteilungen ausgedehnt werden. Je homogener dabei die Teilgruppen werden, für desto breitere Sachverhaltsklassen sollen sie gemeinsame Normen haben. Während erwartet wird, daß in einer heterogenen Gesellschaft gemeinsame Normen nur innerhalb enger Grenzen, d. h. innerhalb sehr eingeschränkter Sachverhaltsklassen existieren, gilt von einer sehr homogenen Teilgruppe das Umgekehrte: sie soll gemeinsame Normen für sehr umfassende Sachverhaltsklassen gebildet haben. Als Sonderfall kann sich bei extrem homogenen Teilgruppen ergeben, daß die Normierungsleistung der Gruppe für bestimmte Bereiche zur Angleichung der individuellen Einstellungen führt, d. h., daß alle Mitglieder einer solchen

Gruppe dann nicht nur gleiche Normen, sondern auch gleiche Einstellungen haben.

EMPIRISCHER

TEIL

Das vorgestellte Modell verwendeten wir zur Messung familiärer Erziehungsnormen. Die Bewertung von Erziehungsmitteln in bestimmten Erziehungssituationen ist einerseits kulturell bedingt, doch ist auch die Normierungswirkung von Teilgruppen bei ihrer Bewertung wohlbekannt, so etwa die unterschiedlichen Erziehungsvorstellungen verschiedener sozioökonomischer Gruppen. Nach unserer theoretischen Vorstellung ist nun zu erwarten, daß soziale Schichten über weiter gefaßte Bereiche aus Erziehungsfragen gemeinsame Normen haben als sie in der ganzen Gesellschaft existieren, und daß darüberhinaus noch kleinere und homogenere Gruppen als die Schichten für wieder umfassendere Bereiche einen einheitlichen Bewertungsmaßstab besitzen. So dürfte etwa eine Teilgruppe junger Mittelschichteltern, die gemeinsam einen Kinderladen gegründet haben, über wieder einen wesentlich größeren Bereich von Erziehungsfragen gemeinsame Normen aufweisen als die viel heterogenere Teilgruppe aller Personen, die man zur Mittelschicht rechnet. Noch homogenere Teilgruppen aber wären die einzelnen Ehepaare. Ehepaare allgemein, ungeachtet ihrer sonstigen Zugehörigkeit zu mehr oder weniger heterogenen Teilgruppierungen der Gesellschaft, sind für die Untersuchung von Erziehungsnormen von ganz besonderem Interesse, da Ehepaare tatsächliche oder doch potentielle Träger der Erziehung der nächsten Generation darstellen. Wir beschäftigten uns in dieser Studie daher mit gesellschaftlichen Erziehungsnormen einerseits und familiären, d. h. ehepaarspezifischen, andererseits. NORMEN INNERHALB VON SACHVERHALTSKLASSEN

Um die Annahme über die Ausbildung teilgruppenspezifischer Normen untersuchen zu können,

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 3 1 0 - 3 2 3

ist zunächst der Nachweis zu leisten, daß - wenn auch nur enge - Sachverhaltsklassen existieren, für die eine große, heterogene Gruppe gemeinsame Normen hat, soweit es die Beziehung der Sachverhalte innerhalb, aber nicht zwischen den Klassen betrifft. Zu diesem Zweck entwickelten KEMPF & HILKE ( 1 9 7 3 ) einen Fragebogen, der zwei relativ enge Sachverhaltsklassen mit je drei Sachverhalten umfaßte. Diese Sachverhaltsklassen unterscheiden sich in mehreren Gesichtspunkten, mußten aber auch Gemeinsamkeiten aufweisen, um erwarten zu können, daß homogene Teilgruppen gemeinsame Normen zwischen den Klassen ausbilden. Alle Sachverhalte, die den Versuchspersonen zur Bewertung vorgegeben wurden, waren Erziehungssituationen, in welchen jeweils der Vater aufgrund bestimmter Vorkommnisse gegen seinen Sohn «negativ intendiert» handelt, um damit ein bestimmtes Erziehungsziel zu erreichen. Nach der Definition von HILKE & KEMPF ( 1 9 7 3 ) (vgl. auch WERBIK 1 9 7 1 , 1 9 7 4 ) sind negativ intendierte Handlungen eine Teilmenge aggressiver Handlungen und dadurch charakterisiert, daß eine Person eine bestimmte Handlung ausführt, obwohl sie weiß, daß infolgedessen eine andere Person in einen «unangenehmen inneren Zustand» versetzt wird. Jede Erziehungssituation wurde als kleine Geschichte vorgegeben, und zu jeder wurden drei Bewertungen von der Versuchsperson verlangt: a) Zielbewertung: Ob der Vater aufgrund der jeweiligen Vorkommnisse etwas unternehmen soll, um das jeweilige Erziehungsziel zu erreichen. b) Normative Bewertung der Handlung des Vaters: Ob die jeweilige Handlung des Vaters als richtig erachtet, d. h. akzeptiert wird. c) Instrumentelle Bewertung der Handlung des Vaters: Ob zu erwarten ist, daß das jeweilige Erziehungsziel durch die Handlung des Vaters erreicht wird. Die drei Bewertungsdimensionen wurden getrennt voneinander analysiert und damit der

315

Normenbegriff nicht nur auf die Zielbewertung und die normative Bewertung, sondern auch auf die instrumenteile Bewertung angewandt, obwohl deren Abhängigkeit von sozialen Konventionen weniger offensichtlich ist. Tatsächlich scheint die instrumentelle Bewertung einer Handlung auf den ersten Blick eher durch individuelle Erfahrungen als durch soziale Konventionen bedingt zu sein. Diese Sichtweise hat sich auch in den meisten der von Psychologen konzipierten Handlungsmodelle manifestiert. So betrachtet z. B. TOLMAN (1959) die individuellen Erfahrungen quasi als Entitäten für die means-end readiness, d. h. für die Vorstellungen über Mittel-Ziel-Beziehungen, und reflektiert demzufolge nicht die normative Bedingtheit von individuellen Erfahrungen. Im Rahmen soziologischer Ansätze dagegen kommt gerade diesem Aspekt besondere Bedeutung zu. So umfaßt z. B. der Begriff der Wertorientierung bei PARSONS & SHILS ( 1 9 5 1 ) nicht nur Standards, die den Handelnden veranlassen, die Folgen seiner Handlung in bestimmter Weise zu berücksichtigen, sondern auch solche Standards, die die Gültigkeit kognitiver Urteile betreffen, und schließlich Standards, die die Angemessenheit bestimmter Objekte für die Bedürfnisbefriedigung und damit die «instrumenteile» Bewertung dieser Objekte festlegen. A l l e sechs Geschichten, zu denen diese drei Bewertungen verlangt werden, schildern eine Konfliktsituation zwischen Vater und Sohn. D e r Sohn hat etwas getan bzw. beabsichtigt, etwas zu tun, was der Vater mißbilligt. Bei den drei Geschichten der Sachverhaltsklasse I ist der Sohn 2 2 Jahre alt und Student. Er ist w e g e n seines Studiums v o n seinen Eltern abhängig und beabsichtigt, eine Entscheidung zu treffen, die die Beendigung seines Studiums gefährden, in Frage stellen oder ausschließen würde. Für die Realisierung des geplanten Vorhabens ist der Sohn aber auf die finanzielle Unterstützung des Vaters angewiesen. D e r Vater ist nun der Meinung, daß der Sohn diese Entscheidung erst nach Beendigung des Studiums treffen soll. Er verbietet ihm deshalb die Realisierung seines Vorhabens und weigert sich, ihm die notwendige finanzielle Unterstützung zu gewähren. Bei der Sachverhaltsklasse II ist der Sohn 16 Jahre alt und Schüler. D e r Vater unterstützt ein H o b b y seines Sohnes, indem er die (materiellen) Voraussetzungen dafür schafft und ihm auch explizit erlaubt, diesem H o b b y während seiner Freizeit nachzugehen. D e r Sohn betreibt sein

316

Korthals-Beyerlein et al.: Ausdifferenzierung familiärer Erziehungsnormen

Hobby aber so exzessiv, daß im schulischen Bereich Probleme auftreten. Der Vater befürchtet nun, daß sich solche Vorfälle wiederholen könnten, weshalb er dem Sohn die weitere Ausübung des Hobbys verbietet und ihm die dafür notwendige (materielle) Grundlage entzieht. Während in der Sachverhaltsklasse I der Vater aufgrund einer Meinung, die ein bestehendes Stereotyp wiedergibt, handelt, tut er es bei den drei Geschichten der Sachverhaltsklasse II infolge individueller Erfahrungen mit seinem Sohn, die seine Befürchtungen stützen. In beiden Fällen aber verbietet er etwas und entzieht die notwendige finanzielle Grundlage.

Z u r Prüfung der Modellannahme, daß in he-

der «spezifischen Objektivität». Wenn alle Personen unabhängig von ihren individuellen E i n stellungen gemeinsame Normen für eine Sachverhaltsklasse haben sollen, d. h., wenn für jeden Sachverhalt einer Klasse eine gemeinsame N o r m vorliegen soll, dann muß die Messung der N o r men aus jeder Teilstichprobe der Personenstichprobe zu dem gleichen Ergebnis führen. Teilt man die Personenstichprobe nach irgendeinem Kriterium in zwei Teile und schätzt für jede Teilstichprobe die Normenparameter, so kann

nur

man mit Hilfe dieses statistischen Tests ent-

innerhalb enger Sachverhaltsklassen bestehen,

scheiden, ob die Schätzungen der Normenpara-

terogenen Gruppen gemeinsame Normen

wurde der Fragebogen in einer Voruntersuchung

meter aus beiden Teilstichproben identisch sind

einer Personenstichprobe von 3 1 7 männlichen

oder nicht. Tritt ein Unterschied auf, der bei

Angestellten und Facharbeitern im Alter zwi-

gegebener Irrtumswahrscheinlichkeit signifikant

schen 18 und 6 5 J a h r e vorgelegt (KEMPF &

ist, muß die Annahme gemeinsamer Normen

HILKE 1 9 7 6 ) .

verworfen werden.

Vom

soziologischen

Gesichts-

punkt aus ist wichtig, daß diese Personen haupt-

In der Voruntersuchung teilten wir die Per-

sächlich der Mittelschicht zugeordnet werden

sonenstichprobe nach dem Kriterium

können, sozialpsychologisch stellten sie jedoch

Score» versus «niedriger Score». Die Auftei-

«hoher

keine Gruppe im Sinne persönlichen Kontaktes

lung nach Score ist nur eine der Möglichkeiten.

dar. Entsprechend der Modellannahme sollten

E s können auch Aufteilungen nach inhaltlichen

nun in dieser relativ heterogenen Stichprobe ge-

Kriterien vorgenommen werden, wie z. B : Alter

meinsame Bewertungsnormen innerhalb der en-

oder Schulbildung.

gen Sachverhaltsklassen I und I I der geschilderten Erziehungssituationen vorhanden sein, nicht aber zwischen diesen.

Tabelle 1 zeigt, daß die Annahme gemeinsamer Normen innerhalb jeder der beiden Sachverhaltsklassen für alle Bewertungsarten beibe-

Die Existenz gemeinsamer «Normen inner-

halten werden konnte. Weiter wurde geprüft, ob

halb» war für jede der drei Bewertungsdimen-

entsprechend den Modellannahmen gemeinsame

sionen getrennt zu überprüfen, als Prüfverfahren

«Normen zwischen» in dieser

diente ein bedingter Likelihood-Quotienten-Test

probe fehlen. Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß

Personenstich-

nach ANDERSEN ( 1 9 7 3 ) . D i e Prüfung des M o -

für die normative und die instrumentelle B e -

dells mit diesem Test basiert auf dem Prinzip

wertung die Annahme gemeinsamer

Tabelle 1: Ergebnisse der Prüfung der Annahme gemeinsamer Normen innerhalb und zwischen den Sachverhaltsklassen bei 317 männlichen Versuchspersonen. Normen innerhalb Klasse I - 2 In (J.)

Normen innerhalb Klasse II - 2 In (X)

Normen zwischen Klasse I und II - 2 In (>.)

Zielbewertung

0.37, df = 2, n. s.

1.45, df = 2, n. s.

6.24, df = 5, n. s.

Normative Bewertung

3.47, df = 2, n. s.

2.71, df = 2, n. s.

35.68, df = 5, sign.

Instrumentelle Bewertung

1.43, df = 2, n. s.

4.89, df = 2, n. s.

27.33, df = 5, sign.

Normen

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 310-323

zwischen den beiden Sachverhaltsklassen wie erwartet falsifiziert wurde, nicht aber für die Zielbewertung. Die abweichenden Ergebnisse für die Zielbewertung lassen sich jedoch aufgrund der folgenden Überlegung erklären: die Sachverhalte, auf die sich die Zielbewertung einerseits und die normative und instrumentelle Bewertung andererseits beziehen, sind nicht äquivalent. Für die Zielbewertung haben die Personen ja nur die Information über das Verhalten des Sohnes zur Verfügung, während der normativen und instrumenteilen Bewertung auch die Information über das Verhalten des Vaters zugrunde liegt. Die Sachverhalte für die normative und die instrumentelle Bewertung sind somit spezifischer als die Sachverhalte für die Zielbewertung. Daraus resultiert - in Übereinstimmung mit unseren Modellannahmen - eine Einengung der Sachverhaltsklassen, für die in einer heterogenen Personengruppe noch gemeinsame Normen existieren. So brachte die erste Anwendung des Fragebogens an der relativ heterogenen Personenstichprobe die Bestätigung zweier wesentlicher Annahmen: 1. Innerhalb homogener Sachverhaltsklassen existieren (bzw. können) auch in heterogenen Personengruppen gemeinsame Normen (existieren). 2. Die Existenz dieser gemeinsamen Normen ist an die Homogenität der Sachverhaltsklassen gebunden. Die Prüfung der Modellannahmen, daß in homogenen Personengruppen auch zwischen verschiedenen Sachverhaltsklassen gemeinsame Normen ausgebildet werden, wurde in einer weiteren empirischen Untersuchung mit dem gleichen Fragebogen durchgeführt. NORMEN ZWISCHEN SACHVERHALTSKLASSEN

Voraussetzung für die Erprobung der Modellannahme gemeinsamer teilgruppenspezifischer Normen ist, daß in einer Personenstichprobe Teilgruppen aufgefunden werden können, bei denen das Vorliegen teilgruppenspezifischer

317 Normen erwartet werden kann. Indem das Normenmodell «lediglich» ein Meßmodell ist, leistet es weder eine Definition von Gruppen, noch lassen sich aus dem Modell Aussagen darüber herleiten, welche Gruppen unter welchen Bedingungen für welche Sachverhaltsklassen Normen ausgebildet haben. Seine Anwendung setzt vielmehr einen theoretischen Ansatz voraus, der es erlaubt, unabhängig vom Modell Bedingungen für das Auffinden derartiger Gruppen herzuleiten. Interessieren wir uns für Ehepaare als natürliche Teilgruppen der Gesellschaft und für ihre Normen der Bewertung von Erziehungssituationen, so stellt sich die Frage, ob wir bei jedem beliebigen Ehepaar von der Annahme teilgruppenspezifischer Normen zwischen Sachverhaltsklassen aus dem Bereich der Erziehung ausgehen können. Aus dem bereits dargestellten Ansatz von T H I B A U T & KELLEY lassen sich einige Annahmen darüber herleiten, unter welchen Bedingungen in einer Zwei-Personen-Gruppe die Ausbildung teilgruppenspezifischer Nonnen zu erwarten ist. 1. Die Gruppe muß hohen Zusammenhalt haben, damit Normen entstehen. Sobald einer der Partner oder beide kein Interesse daran haben, die Beziehung aufrechtzuerhalten, wird beim Auftauchen von Problemen nicht nach akzeptierbaren Regeln gesucht, sondern die Gruppe aufgelöst werden. 2. Normen können nur Regeln sein, die von beiden Partnern akzeptiert werden. Wenn Interessen oder Zielsetzungen, die ein Partner nicht aufgeben will, der Konstituierung einer Regel widersprechen, so kann diese keine Norm werden. 3. Normen werden nur über Sachverhalte gebildet, die für die Gruppe relevant sind. Wenn Normen dazu da sind, interpersonalen Einfluß zu kontrollieren oder zu ersetzen, so werden sie nur auf solchen Gebieten gebildet, auf denen die Partner es für nötig halten, sich gegenseitig zu beeinflussen. Wir können nicht von vornherein davon ausgehen, daß bei der Untersuchung von Normen der Bewertung bestimmter Verhaltensweisen in

318

Korthals-Beyerlein et al.: Ausdifferenzierung familiärer Erziehungsnormen

Erziehungssituationen für jedes beliebige Ehepaar diese drei Bedingungen erfüllt sind. Daher müssen wir nach Operationalisierungen für diese Bedingungen suchen, um entscheiden zu können, ob sie bei einem bestimmten Ehepaar gegeben sind oder nicht.

SELEKTION DER

EHEPAARE

Zur Operationalisierung der drei Bedingungen wurde ein dreiteiliger Fragebogen entwickelt und mit einem Begleitbrief an 2000 Ehepaare in Nürnberg versandt 4 . Mann und Frau wurden gebeten, je ein Exemplar des Fragebogens unabhängig voneinander zu bearbeiten und zurückzusenden. 446 Ehepaare kamen dieser Bitte nach, von ihnen wurden im Sinne einer Schlechtestauslese jene 115 Ehepaare aus der Stichprobe ausgeschlossen 5 , die die von THIBAUT & KELLEY hergeleiteten Kriterien am wenigsten erfüllten, um so für die Hauptuntersuchung eine genügend große Personenzahl zurückzubehalten. Selektion anhand des «hoher Zusammenhalt

Kriteriums der Gruppe»

Einen hohen Gruppenzusammenhalt kann man bei Ehepaaren, die schon längere Zeit verheiratet sind, im allgemeinen annehmen. Die von uns angeschriebenen Ehepaare waren alle seit mindestens 10 Jahren verheiratet, da sie zehnjährige Söhne aus gemeinsamer Ehe hatten. So mußten zur Gewährleistung des Kriteriums der Kohärenz die Ehepaare im Begleitbrief nur gebeten werden, den Fragebogen nicht einzusenden, falls sie getrennt lebten oder erwögen, sich zu trennen.

hielt daher Fragen über die Erziehungsziele von Mann und Frau bezüglich ihres gemeinsamen Sohnes. Dieser Fragebogen umfaßte 48 Items, die inhaltlich sieben Erziehungszielen zugeordnet waren und mit «Ja» und «Nein» beantwortet werden mußten. Ehepaare, bei denen die Partner bei 20 oder mehr der 48 Items nicht übereinstimmten, wurden aus der Stichprobe ausgeschlossen. Selektion anhand des Kriteriums «Relevanz der Sachverhalte» Da alle Ehepaare Eltern von Söhnen waren, kann man bereits eine Grundforderung dafür als erfüllt ansehen, daß Erziehungsfragen für sie ein relevantes Problem darstellen. Doch war weiter zu gewährleisten, daß beide Ehepartner die Erziehung ihres Kindes (ihrer Kinder) gemeinsam tragen, denn liegt die Erziehung ganz in der Hand eines Partners, so braucht er vom anderen keine Einflußnahme in Erziehungsfragen zu berücksichtigen und hat seinerseits auch keinen Anlaß, selbst Einflußnahme auszuüben. Um solche Ehepaare auszuschließen, wurden zunächst alle ausgesondert, die aufgrund äußerer Umstände (z. B. überwiegende Abwesenheit eines Elternteils vom gemeinsamen Wohnort) vermuten ließen, daß ein Partner die Erziehung weitgehend alleine trägt. Weiter wurde zur Selektion ein Fragebogen über das Interesse der Ehepartner an der Entwicklung, den Problemen und Beschäftigungen ihres Sohnes verwendet.

Selektion anhand des Kriteriums «Akzeptierbarkeit der Regeln»

Er bestand aus 15 Items, die einerseits nach Kenntnissen über Ereignisse im Leben des zehnjährigen Sohnes und andererseits nach Aktivitäten für den Sohn fragten und mit «Ja» oder «Nein» zu beantworten waren. Ferner enthielt der Fragebogen noch sechs Zusatzfragen, die eine freie Antwort verlangten (z. B. «Nennen Sie die beiden Spielzeuge, mit denen Ihr Sohn am liebsten spielt»).

Der Akzeptierbarkeit von Regeln über die Bewertung von Erziehungsmitteln können unvereinbare Erziehungsziele der Ehepartner im Wege stehen. Der Fragebogen an die Ehepaare ent-

Der Fragebogen diente zur Selektion jener Ehepaare, die nur geringes oder stark unterschiedliches Interesse an der Erziehung ihres Sohnes zeigten oder die in der Beantwortung

4

V g l . BEYERLEIN et al. (1975).

5

Auf eine ausführliche Beschreibung und Begründung des Selektionsprozesses muß hier verzichtet werden, vgl. dazu BEYERLEIN et al. (1975).

319

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 310-323

der Zusatzfragen nur minimale Übereinstimmung aufwiesen. Von letzteren Ehepaaren kann man annehmen, daß sie kaum über Erziehungsfragen miteinander kommunizieren und daher die Erziehung ihres Sohnes für sie kein gemeinsames Problem darstellt. Die Auslesekriterien anhand des Fragebogens über das Interesse der Ehepartner an der Erziehung ihres Sohnes sind nicht voneinander unabhängig, sondern bei Zutreffen des einen Kriteriums erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit für das Zutreffen der anderen. Doch ist dies für einen Selektionsprozeß kein Störfaktor. Uber die Hälfte der ausgesonderten 115 Ehepaare wurden aufgrund von mehr als einem der angegebenen Selektionskriterien entfernt.

AB L A U F DER

UNTERSUCHUNG

Die nach dem Selektionsprozeß verbleibenden 331 Ehepaare waren unsere Personenstichprobe für die Prüfung des Normenmodells. Eine Interviewerin überwachte, daß die Ehepartner die sechs Geschichten unabhängig voneinander beantworteten. Eine Urteilskonformität zwischen den Ehepartnern, die lediglich auf die gemeinsame Bearbeitung der Items zurückzuführen ist, wurde damit ausgeschlossen. Da es uns bei 40 Ehepaaren nicht gelang, einen Termin zu bekommen, umfaßt die endgültige Stichprobe, auf die sich die Auswertung stützt, 291 Ehepaare. In vieler Hinsicht war diese Stichprobe insgesamt heterogener als die bei der ersten Erprobung des Fragebogens. Während damals nur Männer den Fragebogen beantworteten, enthielt die Stichprobe der Hauptuntersuchung zwangsläufig ebensoviele Frauen wie Männer, auch waren in der Stichprobe alle Schichten und Berufsgruppen vertreten, wie es in etwa der Bevölkerungsstruktur von Nürnberg entspricht, während an der Voruntersuchung hauptsächlich Personen aus der Mittelschicht teilnahmen. In einem entscheidenden Gesichtspunkt war aber die zweite Stichprobe homogener als die erste: alle Versuchspersonen waren Eltern von zehn-

jährigen Söhnen und an Erziehungsfragen interessiert.

ERGEBNISSE Wollen wir nachweisen, daß die Ehepaare Normen zwischen den beiden Sachverhaltsklassen des Fragebogens entwickelt haben, und damit die Modellannahme der Ausdifferenzierung teilgruppenspezifischer Normen bestätigen, so müssen wir zunächst zeigen, daß innerhalb der Gesamtstichprobe aller Ehepaare gemeinsame Normen innerhalb der Sachverhaltsklassen existieren, aber nicht zwischen diesen. Für jede der drei Bewertungsarten führten wir deshalb Modelltests nach ANDERSEN (1973) durch, die das Bestehen von für alle Personen gemeinsamen Normen innerhalb der beiden Sachverhaltsklassen und zwischen diesen prüfen. Wir teilten unsere Personenstichprobe diesmal nach insgesamt vier Kriterien in jeweils zwei Teilgruppen: 1) nach ihrem Score im Fragebogen, 2) nach ihrem Geschlecht (Männer versus Frauen), 3) nach ihrer Schulbildung (Volksschule versus jeden höheren Abschluß), 4) nach ihrem ausgeübten Beruf (einfachere versus gehobene Berufe). Wie die Tabelle 2 zeigt, wurde für alle Bewertungsarten die Annahme einer gemeinsamen Norm innerhalb der Sachverhaltsklassen I und II beibehalten, für die Zielbewertung und die normative Bewertung darüberhinaus auch die Annahme einer gemeinsamen Norm zwischen den Sachverhaltsklassen. Nur bei der instrumentellen Bewertung existieren zwar «Normen innerhalb», aber nicht «Normen zwischen». Während die Ergebnisse für die Zielbewertung mit denen der Voruntersuchung übereinstimmen, scheint die Beibehaltung der Annahme gemeinsamer «Normen zwischen» für die normative Bewertung von der ersten Untersuchung abzuweichen. Bei einer genaueren Analyse der Daten der ersten Untersuchung lassen sich diese Ergebnisse jedoch in Einklang bringen. KEMPF

320

Korthals-Beyerlein et al.: Ausdifferenzierung familiärer Erziehungsnormen

Tabelle 2: Ergebnisse der Prüfung der Annahme gemeinsamer Normen innerhalb und zwischen den Sachverhaltsklassen bei 291 Ehepaaren.

Test nach:

Normen innerhalb Klasse I - 2 In (X)

Normen innerhalb Klasse II - 2 In (X)

Normen zwischen Klasse I und II - 2 In (X)

Zielbewertung

Score Geschlecht Schulbildung Beruf

2.27, 1.31, 3.44, 2.28,

df df df df

= 2, n. = 2, n. = 2, n. = 2, n.

s. s. s. s.

2.71, 2.70, 0.62, 0.23,

df df df df

= 2, = 2, = 2, = 2,

n. n. n. n.

s. s. s. s.

2.11, 3.03, 5.97, 5.15,

df df df df

= 2, = 4, = 5, = 5,

n. n. n. n.

s. s. s. s.

Normative Bewertung

Score Geschlecht Schulbildung Beruf

2.89, 0.52, 1.74, 0.77,

df df df df

= 2, = 2, = 2, = 2,

n. n. n. n.

s. s. s. s.

1.63, 2.30, 1.29, 1.59,

df df df df

= 2, n. = 2, n. = 2, n. = 2, n.

s. s. s. s.

2.43, 3.37, 4.87, 2.15,

df df df df

= 5, n. = 5, n. = 5, n. = 5, n.

s. s. s. s.

Instrumentelle Bewertung

Score Geschlecht Schulbildung Beruf

2.02, 2.19, 0.56, 1.44,

df df df df

= 2, = 2, = 2, = 2,

n. n. n. n.

s. s. s. s.

1.78, 0.37, 1.92, 0.02,

df df df df

= 2, = 2, = 2, = 2,

n. s. n. s. n. s. n.s.

16.58, 8.72, 2.21, 3.16,

df df df df

= 5, sign. = 5, n. s. = 5 , n . s. = 5, n. s.

(1976) bildeten nämlich aus ihrer Personenstichprobe synthetische Gruppen und untersuchten diese auf Unterschiede hinsichtlich demographischer Merkmale. Bei der Gegenüberstellung von Personen, die Sachverhalte aus Klasse I (Student) häufiger positiv normativ bewerteten als Sachverhalte aus Klasse II (Schüler), mit den Personen, deren normative Bewertung genau umgekehrt charakterisiert ist, wurde ein signifikanter Verteilungsunterschied der Variable «Söhne» festgestellt: in der ersten Gruppe hatten wesentlich mehr Personen einen Sohn als in der zweiten. Darin deutete sich an, was sich nun bestätigt hat: Personen, die selbst einen Sohn haben, beurteilen bei der normativen Bewertung die Erziehungssituationen des Fragebogens anders als Personen ohne Sohn. Wir können nun weitergehen und sagen: Personen mit einem eigenen Sohn beurteilen diese Geschichten einheitlicher, sie haben gemeinsame Normen, die für die normative Bewertung die Relation zwischen den beiden Itemgruppen bestimmen. In diesem Sinn sind also alle unsere Eltern in Hinblick auf die normative Bewertung eine homogene Teilgruppe. Während aber alle untersuchten Eltern eines Sohnes für die Beurteilung, ob in einer bestimmten Erziehungssituation ein bestimmtes Verhalten dem Sohn & HILKE

gegenüber richtig ist, eine gemeinsame Norm akzeptieren, gilt dies nicht für die Frage, ob sie glauben, daß dieses Erziehungsverhalten zum Ziel führen wird. Schon in der ersten Untersuchung war für die instrumentelle Bewertung bei keiner demographischen Variable ein signifikanter Verteilungsunterschied nachgewiesen worden, was KEMPF & HILKE (1976) als stärkeren Einfluß individueller Erfahrungen auf die instrumentelle Bewertung interpretieren. Für so homogene Teilgruppen, wie sie die ausgewählten Ehepaare darstellen, ist jedoch zu erwarten, daß auch diese individuellen Erfahrungen einem Normierungsprozeß unterliegen, der festlegt, in welcher der beiden Arten von Erziehungssituationen - repräsentiert durch die zwei Itemgruppen - eine negativ intendierte Handlung des Vaters wohl eher zum Ziel führt. Mit anderen Worten, wir nehmen an, daß Ehepartner für die instrumentelle Bewertung eine ehepaarspezifische Norm zwischen den beiden Sachverhaltsklassen haben. Bei Geltung des Modells (2) haben alle Mitglieder einer Teilgruppe einen konstanten Gruppenparameter, der die Relation zwischen zwei Sachverhaltsklassen für diese Teilgruppe regelt, d. h., alle Mitglieder einer Teilgruppe beurteilen die Sachverhalte aus diesen beiden Sachverhalts-

321

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 3 1 0 - 3 2 3

klassen nach einer einheitlichen Norm. Diese Aussage läßt sich auf die Mitglieder all der Teilgruppen ausdehnen, die den gleichen Gruppenparameter haben. Sie alle müssen nach der gleichen Norm urteilen, wenn das Modell gelten soll. Geprüft werden kann diese Annahme mit einem bedingten likelihood-Quotienten Test 6 . Für die Modelltests teilten wir die Ehepaare nach vier Kriterien in jeweils zwei Untergruppen: 1. nach ihrem Score für die Norm zwischen den Sachverhaltsklassen (Ehepaare, die die Sachverhaltsklasse I positiver beantworteten als die Sachverhaltsklasse II versus solche, die sie negativer oder gleich beantworteten), 2. nach der Schulbildung des Ehemannes als Indiz für den sozialen Status des Ehepaares (Volks- und Mittelschule versus höhere Bildung), 3. nach der Gleichheit oder Unterschiedlichkeit der Schulbildung beider Ehepartner als Indiz für die Relationen im sozialen Status der Partner zueinander und 4. nach der von der Frau ausgeübten Tätigkeit (berufstätige Frauen versus Hausfrauen), weil man annehmen kann, daß sich Ehen, in denen die Frauen sich ganz der Erziehung der Kinder und dem Haushalt widmen, in dem Prozeß der Normenbildung über Erziehungsfragen von solchen unterscheiden, in denen die Frau wie der Mann erwerbstätig ist. Bei einem auf a = 0.05 festgelegten Signifikanzniveau konnten wir für alle vier Modelltests das Normenmodell beibehalten, die Anpassungen waren sogar außerordentlich gut (vgl. Tabelle 3). Die von uns untersuchten Ehepaare haben also im Bereich der Bewertungen von Erziehungsmitteln ehepaarspezifische Normen ausgebildet, so daß beide Ehepartner alle Sachverhalte aus den beiden Klassen nach einer gemeinsamen Norm beurteilen.

6

Tabelle 3: Instrumentelle Bewertung. Prüfung Modellannahme teilgruppenspezifischer Normen.

der

Ehepaarspezifische Norm: - 2 In (X)

Test nach Score Test nach Schulbildung des Ehemannes Test nach Gleichheit der Schulbildung Test nach Tätigkeit der Ehefrau

2.14, df = 4, n. s. 2.30, df = 4, n. s. 1.06, df = 4, n. s. 4.26, df = 4, n. s.

Zu prüfen ist nun noch, wie weit die Normierungsleistung des Ehepaares geht: bleibt dem einzelnen Ehepartner ein Spielraum für seine individuelle Grundeinstellung zur instrumentellen Bewertung von Erziehungsmitteln erhalten oder nicht? Mit anderen Worten, kann seine Bereitschaft zur Akzeptierung von Sachverhalten aus dem gesamten Sachverhaltsbereich vom Ehepartner abweichen oder ist bei den ausgewählten Ehepaaren auch diese Bereitschaft angeglichen? Die Frage nach der Gleichheit der Einstellungen von Mann und Frau untersuchten wir mit dem linearen logistischen Testmodell (FISCHER 1974), wobei für die Aufteilung der Personenstichprobe die gleichen Kriterien herangezogen wurden wie für die Prüfung des Normenmodells. Die Ergebnisse in Tabelle 4 zeigen, daß die Annahme identischer Einstellungen von Mann und Frau für alle Sachverhalte beibehalten wurde. Die nach strengen Kriterien selegierte Stichprobe wurde also von solchen Ehepaaren gebildet, bei deren Partnern wir die Wahrscheinlichkeit einer positiven instrumentellen Bewertung der Sachverhalte durch dieselben Verhaltensdeterminanten erklären können. Damit ist unsere Untersuchung ein Beispiel für den Spezialfall der Erstreckung von Teilgruppennormen bis auf die individuellen Grundeinstellungen der Mitglieder.

F ü r die bedingten likelihoods einer gegebenen Datenmatrix unter der Bedingung minimal erschöpfender Statistiken für die Personen- und Gruppenparameter siehe KEMPF & HILKE (1973, p. 29). D a s P r o g r a m m zur Schätzung dieser bedingten likelihood findet sich bei BEYERLEIN et al. (1975).

322

Korthals-Beyerlein et al.: Ausdifferenzierung familiärer Erziehungsnormen Tabelle 4: Instrumentelle Bewertung. Prüfung der Annahme identischer Einstellungen von Ehepartnern für Sachverhaltsklasse I und Sachverhaltsklasse II.

Test nach Score Test nach Schulbildung des Ehemannes Test nach Gleichheit der Schulbildung Test nach Tätigkeit der Ehefrau

Klasse I : - 2 1n (X)

Klasse II: - 2 In (V)

2.62, df = 2, n. s.

0.74, df = 2, n. s.

2.58, df = 2, n. s.

1.88, df = 2, n. s.

0.10, df = 2, n. s.

0.12, df = 2, n. s.

3.46, df = 2, n. s.

0.42, df = 2, n. s.

Ob die Ursache für die Gleichheit der Einstellungen von Mann und Frau für den von uns untersuchten Gegenstandsbereich in einseitiger oder wechselseitiger Anpassung der Ehepartner aneinander zu sehen ist oder bereits in dem Selektionsprozeß der Auswahl des zukünftigen Ehepartners, kann in dieser Studie nicht geklärt werden. Doch können wir vermuten, daß diese beiden Bedingungen zusammenspielen; die meisten Personen, die an Erziehungsfragen interessiert sind, werden wohl Partner heiraten, mit denen sie in solchen Problemen gewöhnlich einer Meinung sind, und die enge Kommunikation über Erziehung im Laufe der Ehe führt dann bei Ehepaaren wie den von uns ausgewählten zu einer völligen Angleichung der Erziehungseinstellungen. Faßt man die Ergebnisse unserer Untersuchung zum Normenmodell zusammen, so fallen die Unterschiede in der Allgemeinheit von Normen für die drei Bewertungsarten auf. Während in den in beiden Untersuchungen verwendeten Personenstichproben über beide Itemgruppen einheitliche Normen darüber bestehen, ob in einer gegebenen Erziehungssituation der Vater handeln soll oder nicht, sind für die Bewertung der vorgeschlagenen Handlung des Vaters als richtig oder falsch bereits die strengen Auswahlkriterien der Hauptuntersuchung notwendig, um für alle Personen der Stichprobe eine einheitliche Bewertungsnorm zu erreichen. Eltern zehnjähriger Söhne, die ein starkes Interesse an der Erziehung ihres Sohnes zeigen und mit ihrem Ehepartner über Erziehungsfragen beraten, be-

urteilen im Gegensatz zu einer unausgewählten Stichprobe diese Frage nach einer gemeinsamen Norm. Doch eine einheitliche Norm der Beurteilung, ob durch dieses Handeln das angestrebte Erziehungsziel erreicht wird, existiert nur innerhalb so homogener und kommunikationsintensiver Teilgruppen wie den von uns ausgewählten Ehepaaren. Bei diesen ist dann allerdings die Normierung perfekt, die Ehepartner haben nicht nur eine gemeinsame Norm, sondern unterscheiden sich auch in ihren Einstellungen nicht voneinander.

L I T E R A T U R

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ZU D I E S E M

BEITRAG

Diese Arbeit ist im Sonderforschungsbereich 22 «Sozialisations- und Kommunikationsforschung», Universität Erlangen-Nürnberg, entstanden, der aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wird. Für die Erstellung des Programms B | NORMOD danken wir Herrn Volker ^ ^ ^ GERBIG.

|

J

Mugny: Konsistenz bei der Beeinflussung

324

Empirie Bedeutung der Konsistenz bei der Beeinflussung durch eine konkordante oder diskordante minderheitliche Kommunikation bei sozialen Beurteilungsobjekten GABRIEL M U G N Y

Faculté de Psychologie Université de Genève

Untersucht wurde der Einfluß einer schriftlichen Kommunikation auf die Einstellungen gegenüber Ausländern. Die eine Hälfte der Versuchspersonen (insgesamt N = 100) erhielt eine konsistente Kommunikation, die andere eine inkonsistente. Unter jeder dieser Bedingung wiederum entsprachen die im Kommunikationsinhalt verteidigten Positionen den anfänglichen Meinungen der Versuchspersonen (Konkordanz) oder lauteten entgegengesetzt (Diskordanz). Die Ergebnisse zeigen, daß einzig konsistente Kommunikationen eine Einstellungsänderung bewirken. Konkordanz beeinflußt die Versuchspersonen mehr als Diskordanz, aber nur, wenn die Kommunikation konsistent ist. Die Ergebnisse bestätigen die Hypothese, daß das Hauptelement des sozialen Einflusses das konsistente Verhalten des Kommunikators ist, sofern die Versuchspersonen sich in einer isolierten Lage befinden, in der sie keine soziale Unterstützung in Form einer Koalition mit gleichgesinnten Personen finden können. The influence of a written communication on the opinions about foreigners was studied (100 Ss). To one half of the subjects a consistent communication was presented, the other half was given an inconsistent communication. In both cases the opinion expressed in the communication either went in the same direction as the Ss' initial opinion (concordance), or went in the opposite direction (discordance). The results show that Ss were influenced positively only by the consistent communication. Attitudes changed more after a "concordant" than after a "discordant" communication, but only under the condition of consistent communication. The results confirm the hypothesis that when Ss are isolated and cannot obtain social support f r o m others who have similar opinions, consistent behavior is essential for social influence.

A l s d i e h a u p t s ä c h l i c h e B e d i n g u n g für eine

P R O B L E M S T E L L U N G

e r f o l g r e i c h e B e e i n f l u s s u n g stellen M O S C O V I C I & Seit der A r b e i t v o n F A U C H E U X &

MOSCOVICI

F A U C H E U X ( 1 9 7 2 ) - in ihrer A n a l y s e der I n n o -

( 1 9 6 7 ) k a n n es k e i n e n Z w e i f e l darüber g e b e n ,

vationsverbreitung

d a ß die G r ü n d e dafür, d a ß I n d i v i d u e n andere

K o n s i s t e n z des V e r h a l t e n s der M i n d e r h e i t her-

durch

eine

Minderheit

-

b e e i n f l u s s e n , nicht in d e n E i g e n s c h a f t e n allein

aus. D u r c h d e n Z u s a m m e n h a n g , die S y s t e m a t i k

der E i n f l u ß q u e l l e , allein d e s E m p f ä n g e r s o d e r

der vertretenen alternativen M e i n u n g u n d durch

allein der Situation

können.

ihre G e s c h l o s s e n h e i t , mit der sie ihre P o s i t i o n

D i e s e G r ü n d e w e r d e n v i e l m e h r in d e n v e r s c h i e -

verteidigt, löst die M i n d e r h e i t e i n e n interindivi-

d e n e n Interaktionen zu s u c h e n sein, die w ä h r e n d

d u e l l e n K o n f l i k t aus, der z u ihren G u n s t e n g e -

j e d e s B e e i n f l u s s u n g s p r o z e s s e s vorherrschen.

löst w e r d e n kann. G e r a d e w e g e n ihrer

zu suchen

sein

Kon-

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 324-332

sistenz stellt die Minderheit eine eindeutige Alternative den in der Gruppe vorherrschenden Normen gegenüber. MOSCOVICI & FAUCHEUX ( 1 9 7 2 ) konnten ihre Argumentation in einer Reihe von experimentellen Arbeiten belegen, die sich sowohl auf Entscheidungen zwischen gleichermaßen annehmbaren Polen eines Wertes beziehen als auch auf freie Assoziationen. Die Autoren zeigen deutlich am Beispiel der Farbperzeption, daß die Minorität nicht nur die in ihrer Anwesenheit gegebenen «sozialen» Antworten beeinflußt, sondern auch die des «perzeptiven Codes». Tatsächlich ist die Beeinflussung auf diesem Niveau noch stärker: die Versuchspersonen ändern ihre Farbdiskriminationsschwelle nach der sozialen Interaktion (in Abwesenheit der Beeinflussungsquelle). Andere Arbeiten bestätigten experimentell die Rolle der Konsistenz bei Innovationen in Gruppen (LAGE 1973, PAICHELER 1974). Die Ergebnisse von ASCH (1951, 1956), wenn man sie gemäß Moscovici & FAUCHEUX ( 1 9 7 2 ) als Minderheiteneffekt interpretiert (und nicht als Beeinflussung durch eine Majorität, wie es ASCH getan hat), unterstützen auf eindrückliche Weise die Hypothese der Konsistenz. Ist Konsistenz eine notwendige Bedingung der Beeinflussung? Diese Arbeit untersucht die Effekte von Konkordanz vs. Diskordanz (der Meinung des Beeinflussenden zu der des zu Beeinflussenden) auf den Beeinflussungsprozeß. Zur Verdeutlichung: Gegeben sei eine Skala der möglichen Meinungen oder Antworten auf eine bestimmte Fragestellung. Die Mehrheit der (einzeln) befragten Personen antwortet nahe der Skalenmitte, aber mit einer deutlichen Tendenz zu einem der beiden Pole. Diese «gemäßigte» Mehrheit wird nun im Experiment mit extremen Meinungen konfrontiert. Eine Meinungsalternative sei als konkordant definiert, wenn sie die Meinung der Versuchsperson extrem vertritt, d. h., wenn sie sich an jenem Skalenende (Pol) befindet, in dessen Richtung sich auch die Versuchsperson einstuft. Sie sei als diskordant definiert, wenn sie sich am entgegengesetzten Skalenende befindet.

325

Hypothesen zum Einfluß von konkordanter oder diskordanter Minderheit: Nach MOSCOVICIS Reinterpretation der klassischen Beeinflussungstheorien kann nur die konkordante Minderheit einen positiven Einfluß ausüben, weil sie eine der der Mehrheit tendenziell ähnliche Position vertritt. Andererseits kann man behaupten, daß keine Minderheit gleich ob kon- oder diskordant - einen Einfluß auf die anderen Gruppenmitglieder ausüben kann, sondern nur eine Majorität. In der ursprünglichen Formulierung der Theorie von Moscovici & FAUCHEUX scheint eine Lösung dieser Frage nicht möglich, weil sie in ihren Arbeiten vor allem perzeptive Aufgaben benutzten. Bei Wahrnehmungsaufgaben geben die Versuchspersonen eher systematische Antworten und der Minderheiteneffekt wird durch die Konfrontation mit Beurteilungspositionen erhalten, die notgedrungen im Widerspruch stehen müssen zum Beurteilungssystem der Mehrheit; das Problem der Kon- oder Diskordanz stellt sich gar nicht. Moscovici (1972, pp. 9 1 - 9 2 ) stellte die Hypothese auf, daß eine Minderheit, die gegen die Norm einer Gruppe opponiert - indem sie eine alternative Meinung äußert, die mit der Position der Mehrheit unvereinbar ist - , mehr Einfluß ausübt als eine Minderheit, welche die Norm der Gruppe lediglich extremisiert. Diese Hypothese erscheint ohne weitere Prüfung nicht auf soziale Beurteilungsobjekte, z. B. Fragestellungen ideologischen Inhalts, generalisierbar. In diesem Fall sollte eine konkordante Minderheit, die den Standpunkt der untersuchten Population extrem vertritt, mehr Einfluß ausüben als eine diskordante Minderheit, die einen prinzipiell gegensätzlichen Standpunkt vertritt. Es wird vermutet, daß die Meinungsäußerung der diskordanten Minorität bei der Majorität eine «ideologische Blockierung» auslöst, die die Majorität daran hindert, die Meinungen und Vorschläge der minderheitlichen Beeinflussungsquelle überhaupt kognitiv zu verarbeiten, so daß es zu keiner Beeinflussung der eigenen Position kommen kann.

326

Die Arbeit von PAICHELER ( 1 9 7 4 ) - in der statt Konkordanz und Diskordanz die Begriffe «mit der Norm» (normé) und «gegen die Norm» (antinormé) verwendet werden - scheint die Generalität des Konsistenzeffektes im sozialen Beeinflussungsprozeß in Frage zu stellen. Ihr Experiment bestand darin, Versuchspersonen in Gruppen über das Thema «Lage der Frau» diskutieren zu lassen. In allen Gruppen wirkte ein Strohmann als Diskussionsteilnehmer mit, der in der konkordanten Bedingung einen extremen Feminismus und in der diskordanten eine extrem anti-feministische Haltung vertrat. Die Ergebnisse zeigen für die konkordante Bedingung einen starken Effekt der Beeinflussungsquelle, während in der diskordanten Bedingung kein Einfluß mehr auftritt. Die Resultate deuten auf eine Bipolarisierung der Meinungen in der Gruppe hin. Es ist offenkundig, daß die Versuchspersonen gegenüber einer antifeministischen Kommunikationsquelle nicht nur eine Koalition bildeten, sondern sich auch um eine «sinngebende Tätigkeit» oder «ideologische Arbeit» bemühten, so daß daraus eine gegengerichtete Beeinflussung entstehen konnte. Diese Ergebnisse gelten jedoch nur dann, wenn die minderheitliche Person im Laufe ihrer Argumentation konsistent blieb. Sobald die Kommunikationsquelle inkonsistent argumentierte, verliert sie trotz der konkordanten Position an Einfluß, wogegen der Einfluß im Fall einer diskordanten Meinung zunimmt (relativ zum Einfluß der Konsistenz). Dies legt die Vermutung nahe, daß sich der Faktor Inkonsistenz in den beiden Konkordanzbedingungen verschieden auswirkt, besonders wenn man berücksichtigt, daß er durch eine Reduzierung der Extremität der anfänglichen Position des Strohmannes operationalisiert wird. Für den Fall der diskordanten Meinung wird vermutet, daß der Reduzierung der Extremität der anfänglichen Position die Bedeutung eines echten Einlenkungsprozesses seitens der Min1

Mugny: Konsistenz bei der Beeinflussung

derheit zukommt, welche Kompromisse akzeptiert. Auf ähnliche Weise wurde auch schon bei MUGNY, PIERREHUMBERT & ZUBEL ( 1 9 7 3 ) Interaktionsstil (oder Einlenkungsstil) operationalisiert. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, daß ein Diskussionsteilnehmer, der gegenüber eher anti-militaristisch eingestellten Versuchspersonen eine pro-militaristische Haltung verteidigte, mehr Einfluß gewann (also geringere negative Polarisierung), wenn er in den Diskussionen der zweiten Versuchshälfte weniger extrem war, als wenn er systematisch die gleiche Haltung beibehielt. Folglich kann man annehmen, daß Konsistenz unter der Bedingung Diskordanz als «Rigidität» wahrgenommen wird und die Zurückweisung der Kommunikationsquelle hervorruft 1 . Daraus geht hervor, daß die Resultate von PAICHELER ( 1 9 7 4 ) die Thesen von MOSCOVICI bezüglich der Rolle der Konsistenz nicht invalidieren. Einerseits wird durch die Art der experimentellen Prozedur der Konsistenzeffekt verschleiert, andererseits erweist sich die operationale Definition der Konsistenz überführbar in die der Einlenkungsbereitschaft. Ziel der vorliegenden Arbeit ist somit, die Generalität von Konsistenz als notwendigen Faktor der sozialen Beeinflussung zu überprüfen, und zwar sowohl für diskordante als auch für konkordante minderheitliche Meinungen. Die erstmalige Verwendung von ideologischen Beurteilungsobjekten trägt zur Erweiterung der externen Validität bei. Dies erscheint notwendig, da sich die Arbeiten von MOSCOVICI und seinen Mitarbeitern fast ausschließlich mit experimentellen Stimulationen perzeptiver Natur befaßten. Weiterhin sollen die Versuchspersonen die Kommunikationsquelle hinsichtlich mehrerer Eigenschaften einschätzen, wodurch eine Kontrolle der Effektivität der experimentellen Manipulation des Faktors Konsistenz (gemäß unserer Definition) ermöglicht wird. Die experimentellen Bedingungen sind, indem keine sozialen

Die Beziehungen zwischen Konsistenz und Einlenkungsbereitschaft (vs. Rigidität) werden näher besprochen in: MUGNY, G. 1975. Negotiation, image of the other and the process of minority influence. Eur. J. Soc. Psychol. 5 (2), 209-228.

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 324-332

Interaktionen zwischen Kommunikationsquelle und -empfänger zugelassen werden, so angelegt, daß der Einfluß von möglichen Störvariablen auf die Beziehung zwischen beiden weitestgehend ausgeschlossen werden kann.

DAS

EXPERIMENT

Die Versuchspersonen werden in diesem Experiment nicht mit einer eingeweihten Person (Strohmann) diskutieren, denn - die Untersuchung der Effekte von Konsistenz wird erschwert durch interindividuelle Beziehungen, die sich während der Diskussion entwickeln und den Einfluß von Konsistenz verändern können, - die Möglichkeit einer Koalitionsbildung stellt einen weiteren wichtigen Faktor dar, der sich während einer Diskussion oder Entscheidung in einer Gruppe gegen den Einfluß eines diskordanten Diskussionsteilnehmers stellen kann, - der Einfluß von Uneinigkeit auf den Beeinflussungsprozeß ist schon seit A S C H (1956) bekannt. Ebenso zeigten A L L E N & LEVINE (1968), daß sich bei einer Wahrnehmungsaufgabe der Einfluß der Gruppe auf eine Einzelperson stark verringert, wenn diese als einziges Mitglied der Gruppe von der Antwort der Mehrheit gegensätzlich abweicht. Bei sozialen Beurteilungsobjekten muß jedoch erwartet werden, daß sich der Einfluß der Quelle dann verringert, wenn sich die Abweichung in der gleichen Beurteilungsrichtung wie die der Versuchspersonen orientiert. Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, lasen im vorliegenden Experiment die Versuchspersonen jeweils einzeln ein Flugblatt durch. Diese Vorgehensweise soll gewährleisten, daß Effekte der Konsistenz bzw. Inkonsistenz (je nach Konoder Diskordanz der Meinung) «rein» interpretiert werden können und keine Störvariablen durch Interaktionen innerhalb der Gruppe angenommen zu werden brauchen.

327 METHODE VERSUCHSPERSONEN

Am Experiment nahmen 100 Schüler einer westschweizerischen Mittelschule im Alter zwischen 16 und 19Iahren teil. Der Versuch fand in ihren Klassenräumen statt und dauerte etwa 35 bis 45 Minuten. MESSUNG

DER

MEINUNGEN

Beurteilungsobjekt waren Einstellungen gegenüber Fremden. Sie wurden in Form eines Fragebogens vorgelegt, der aus 16 Items bestand. Jedes Item enthielt eine bestimmte Meinung zu den durch die Anwesenheit von Ausländern in der Schweiz verursachten Problemen. Die eine Hälfte der Aussagen kann als fremdenfeindlich (Zeichen X für xenophob), die andere als fremdenfreundlich (Zeichen N X für nicht xenophob) klassifiziert werden. Angesprochen werden das Wohnungsproblem, das Problem der politischen Rechte, kulturelle und finanzielle Probleme. Für jedes Item mußten die Versuchspersonen auf einer 7-Punkte-Skala angeben, ob sie die ausgedrückte Meinung für zutreffend oder nicht zutreffend hielten. Einige Beispiele: 1. Die Wohnungskrise ist durch die zu starke Immigration ausländischer Arbeiter hervorgerufen worden. (X) 2. Indem die ausländischen Arbeiter in ungesunden Baracken wohnen, leiden sie genauso wie wir - wenn nicht noch mehr - unter der Wohnungskrise. (NX) 3. Man kann mit Bestimmtheit sagen, daß die Ankunft ausländischer Arbeiter in der Schweiz eine Erhöhung der Kriminalität mit sich gebracht hat. (X) 4. Die Ausweisung von ausländischen Arbeitern aus politischen Gründen muß abgeschafft werden. (NX) Alle Aussagen dürfen als eindeutig gelten. Außerdem stehen vier davon in Ubereinstimmung mit den auf dem Flugblatt geäußerten Meinungen, die die Versuchspersonen gelesen haben. Die Aussagen unterscheiden sich stark unter den Bedingungen «Konkordanz» oder

328

Mugny: Konsistenz bei der Beeinflussung

«Diskordanz». In den anschließenden Analysen werden einerseits alle Aussagen zusammengefaßt, andererseits aber auch die vier mit dem Flugblatt in direktem Zusammenhang stehenden getrennt behandelt werden. Die Versuchspersonen beantworteten diesen Fragebogen ein erstes Mal vor, ein zweites Mal nach der Lektüre des Flugblattes. Für jede Versuchsperson wurden die angegebenen Skalenpositionen aller 16 Aussagen unter Berücksichtigung der jeweiligen Schlüsselrichtung (X oder NX) aufsummiert. Beeinflussung wird durch den Unterschied der Werte vor und nach der Lektüre des Flugblattes gemessen. Im Vorgriff auf die Ergebnisse sei schon hier bemerkt, daß die Versuchspersonen unter allen Bedingungen ein Mittel zwischen 5 und 5.5 erreichten (1 = xenophob, 7 = nicht xenophob). Dies zeigt, daß die untersuchte Population ziemlich eindeutig nicht xenophob eingestellt war. Xenophobe Einstellungen können damit als diskordant zu den Meinungen der Versuchspersonen, nicht-xenophobe als konkordant gelten. INDUKTION

DER

BEEINFLUSSUNG

Die Abfassung der vier Flugblätter (DIN A 4Format) folgte stets dem gleichen Schema. Ein erster Abschnitt wirft das Problem der Ausländerpräsenz in der Schweiz auf und bekräftigt, um die Meinung als die einer Gruppe erscheinen zu lassen, die Position, die «unsere Gruppe» vertritt. Die Versuchspersonen werden informiert, daß der Name des Autors des Flugblattes nicht mitgeteilt werden wird. In drei weiteren Abschnitten werden Thesen zum Wohnungsproblem und zu den gewerkschaftlichen und politischen Rechten aufgestellt. Bei der Abfassung der vier Flugblätter wurde auf eine möglichst hohe Parallelisierung geachtet, d. h., ein Maximum an Sätzen ist identisch und die auftretenden Unterschiede sind symmetrisch. MANIPULATION DER

KONKORDANZ

Zwei konkordante (C) Flugblätter verteidigen nicht-xenophobe Positionen, zwei diskordante (De) vertreten xenophobe Positionen.

MANIPULATION

DER

KONSISTENZ

Konsistenz wurde definiert durch inneren Zusammenhang und Geschlossenheit der vertretenen Position. Die konsistenten (K) Flugblätter sind eindeutig und ausschließlich für (oder gegen) Fremdarbeiter. Sie stellen eine totale (oder nicht existente) Verbindung zwischen den Interessen der Schweizer und jenen der Ausländer her. Ihr rhetorischer Charakter ist immer affirmativ und läßt nie Zweifel aufkommen. Dagegen sind die inkonsistenten (Ik) Kommunikationen «zögernd»: es sei nicht sicher, daß die Interessen der Schweizer und Ausländer die gleichen (oder verschiedene) sind. Auch sind die Behauptungen widersprüchlich: man will Wohnungen für alle, aber gleichwohl eine gewisse Priorität für die Schweizer, zugleich aber lehnt man eine solche Priorität wieder ab. DIE VIER EXPERIMENTELLEN BEDINGUNGEN

Um den Unterschied zwischen den vier Bedingungen zu verdeutlichen, seien nachfolgend zwei Beispiele jeder Bedingung genannt: Beispiel 1: Wohnungsprobleme Konkordant-konsistent (C/K): Allen Schweizern und Ausländern müssen gesunde und billige Wohnungen in der Nähe des Arbeitsplatzes zur Verfügung gestellt werden. Wir sind gegen eine Bevorzugung der Schweizer bei der Verteilung von Mietwohnungen. Konkordant!inkonsistent (C/Ik): Allen müssen gesunde und billige Wohnungen in der Nähe des Arbeitsplatzes zur Verfügung gestellt werden. Wir nehmen jedoch eine Bevorzugung der Schweizer bei der Verteilung von Mietwohnungen an. Diskordant/konsistent (Dc/K): Gesunde und billige Wohnungen in der Nähe des Arbeitsplatzes müssen zu allererst den Schweizern zur Verfügung gestellt werden. Wir verlangen, daß die Schweizer bei der Verteilung von Mietwohnungen bevorzugt werden. Diskordant/inkonsistent (Dc/Ik): Gesunde und billige Wohnungen in der Nähe des Arbeitsplatzes müssen zuerst den Schweizern zur Ver-

329

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 324-332

fügung gestellt werden. Wir sind jedoch gegen eine Bevorzugung der Schweizer bei der Verteilung von Mietwohnungen. Beispiel 2: Schlußfolgerung aus dem Abschnitt über politische Rechte der Fremdarbeiter: C/K: Man muß also den Ausländern die gleichen politischen Rechte zugestehen wie den Schweizern. C/Ik: Aber muß man den Ausländern die gleichen Rechte zugestehen wie den Schweizern? Dazu nehmen wir nicht Stellung. Dc/K: Man muß also den Ausländern die gleichen politischen Rechte wie die der Schweizer verweigern. Dc/Ik: Aber muß man den Ausländern alle politischen Rechte verweigern? Dazu nehmen wir nicht Stellung. Die Versuchspersonen hatten ca. 10 Minuten Zeit, um die Kommunikation zu lesen. Dann wurden sie aufgefordert, den Text noch einmal durchzulesen. Jede Versuchsperson wurde zufällig einer der vier verschiedenen Kommunikationsbedingungen zugeteilt.

WAHRNEHMUNG DER KONSISTENZ

Die Flugblätter scheinen zwar in ihrem Inhalt eindeutig konsistent bzw. inkonsistent zu sein, aber haben die Versuchspersonen sie auch wirklich so aufgefaßt? Zur Kontrolle der erfolgreichen experimentellen Manipulation des Faktors Konsistenz wurde den Versuchspersonen ein Fragebogen mit vierzig Adjektiven vorgelegt. Für jedes Adjektiv sollten die Versuchspersonen entscheiden, ob es mit dem Bild, das sie sich vom Autor des eben gelesenen Flugblattes machen, übereinstimmt oder nicht. Zwanzig dieser vierzig Adjektive betreffen die hier interessante Dimension «Konsistenz vs. Inkonsistenz». Eine Hälfte dieser 20 Adjektive beinhaltet positive Bewertungen des Autors und stimmt überein mit der beobachteten Konsistenz, die andere Hälfte beinhaltet negative Bewertungen und korrespondiert mit Inkonsistenz. Die Adjektive der Dimensionen Konsistenz (K +) und Inkonsistenz (I - ) lauten:

Dimension K +: sicher, überlegt, entschlossen, wirksam, hart, logisch, methodisch, rational, selbstsicher, seriös. Dimension I - : wechselhaft, verwirrt, ungeordnet, flüchtig, unreif, unverantwortlich, nicht konstant, oberflächlich, unsicher, unintelligent. Für jede Versuchsperson erhält man einen Index der wahrgenommenen Konsistenz, indem man die Anzahl der von der Dimension K + ausgewählten Adjektive aufaddiert; der Index für die Dimension I - errechnet sich analog. ZEITLICHER ABLAUF DES EXPERIMENTS

Nach der Vorstellung des Autors und seiner Mitarbeiter als Forscher, die auf dem Gebiet der Meinungsforschung arbeiteten, wurden die Versuchspersonen gebeten, einen Vortest auszufüllen, der aus der Messung der Einstellungen gegenüber Ausländern bestand. Danach sollten die Versuchspersonen ein Flugblatt lesen, was durch den speziellen experimentellen Ablauf gerechtfertigt wurde. Es wurde zudem darauf hingewiesen, daß es mehrere verschiedene Texte gab. Die Versuchspersonen wurden gebeten, allein und ruhig zu arbeiten. Danach sollten sie den Fragebogen über die Einschätzung der Kommunikationsquelle ausfüllen, wobei ihnen mitgeteilt wurde, daß die erste Eingebung am wichtigsten sei. Zuletzt wurden die Flugblätter eingesammelt und die Versuchspersonen noch einmal gebeten, den Einstellungsfragebogen auszufüllen. Dies wurde damit begründet, daß die Lektüre eines Textes oder irgendeiner Stellungnahme zu einem Problem Leuten oft erlaube, ihre Gedanken zu klären und zu präzisieren.

ERGEBNISSE Tabelle 1 zeigt die Einstellungsänderungen über alle in den vier Bedingungen vorkommenden Items.

330

Mugny: Konsistenz bei der Beeinflussung Tabelle 1

Tabelle 2

Mittelwerte der Einstellungsänderungen (über 16 Items mit einer 7-Punkte-Skala; N = 25 pro Zelle)

Mittelwerte der Einstellungsänderungen (über 4 in direktem Zusammenhang mit dem Flugblatt stehenden Items; N = 25 pro Zelle)

Konsistenzgrad

_

+

Konkordanz C

Diskordanz De

Konsistenzgrad

Ik

K

K

ik

2.92 (s = 7.37)

1.40 (s = 7.29)

Konkordanz C

+ 2.04 (s = 4.20)

+ 0.56 (s = 3.56)

+ 1.76 (S = 5.70)

_ 1.76 (s = 4.97)

Diskordanz De

+ 0.08 (s = 2.43)

0.48 (s = 2.06)

Varianzanalyse Varianzanalyse Quelle

df

MS

F

C / D c (A) K / I k (B) AxB Fehler

1 1 1 96

14.44 384.16 4.00 41.14

0.351 9.339 0.097

(p < .005)

Die 2 x 2-faktorielle Varianzanalyse 2 zeigt einen Haupteffekt des Faktors Konsistenz der Kommunikation ( F = 9.339, df = 96, p < .005). Die Konsistenz beim Beeinflussungsprozeß spielt eine wichtige Rolle auch dann, wenn die vertretene Meinung diskordant ist; diese Hypothese kann somit als bestätigt gelten. Getrennte Varianzanalysen für die beiden konsistenten Bedingungen zeigen, daß die nach der konkordanten Kommunikation eingetretenen Einstellungsänderungen signifikant stärker sind als nach der diskordanten ( F = 5.645, df = 48). Dies ist nicht der Fall bei den zwei inkonsistenten Kommunikationen. Der Schluß ist gerechtfertigt, daß Konkordanz einen stärkeren Einfluß als Diskordanz ausübt, jedoch unter der Bedingung, daß es sich um eine konsistente Kommunikation handelt. Die Analyse (vgl. Tabelle 2) der Meinungsänderungen bei jenen vier Items, die in direktem

2

Quelle

df

MS

F

C / D c (A) K / I k (B) AxB Fehler

1 1 1 96

56.25 26.01 5.29 10.33

5.448 2.519 0.512

(p < .025)

Zusammenhang mit den Aussagen des Flugblattes stehen, trägt zum besseren Verständnis des psychologischen Prozesses bei, der den oben geschilderten Resultaten zugrundeliegt. Die Varianzanalyse zeigt einen Haupteffekt des Faktors Konkordanz ( F = 5.448, df = 96, p < .025). Die durch das Flugblatt C/K (konkordant/konsistent) bewirkten Einstellungsänderungen sind zum Großteil an jene Aussagen gebunden, die in direktem Zusammenhang mit dem Flugblatt stehen. Dagegen zeigt die Kommunikation Dc/K auf dieser Stufe keinen Einfluß. Anders ausgedrückt: die Kommunikation De hat einen starken «ideologischen Konflikt» ausgelöst, der sich darin äußert, daß die Versuchspersonen bei jenen Items ihre Einstellung nicht ändern, welche unter «direkter Kontrolle» des soeben gelesenen Flugblattes stehen. Eine Beeinflussung spielt sich somit nur bei jenen Aussagen ab, bei denen die Versuchspersonen

Man kann allgemein davon ausgehen, daß sich die Varianzanalyse unmittelbar auf Differenzenscores anwenden läßt, solange der Konfidenzkoeffizient ausreichend hoch ist. In manchen Fällen ist die Kovarianzanalyse vorzuziehen, die den Schätzwert dieses Koeffizienten in Betracht zieht. Im hier vorliegenden Fall ist der Schätzwert des Korrelationsquadrates der inneren Zellen r 2 = .755. Die mit der Kovarianzanalyse ermittelten Resultate unterscheiden sich nur geringfügig von denen der Varianzanalyse (Haupteffekt Konsistenz: F = 8.490 gegenüber F = 9.339; das Signifikanzniveau bleibt unberührt: p < .005). Außerdem ist es hier ökonomischer, direkt mit den Differenzenscores zu arbeiten, da dadurch auch die Lektüre der Resultate erleichtert wird.

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 324-332

nicht die Kontrolle des Flugblattes verspüren, denn fast alle Einstellungsänderungen treten bei den 12 Items auf, die nicht mit dem Flugblatt in Zusammenhang stehen. Die Resultate des Kontrollfragebogens zur Manipulation des Faktors Konsistenz zeigen, daß die gewünschte Wahrnehmung im wesentlichen induziert werden konnte. Tabelle 3 gibt die mittlere Zahl der aus den Dimensionen K + (Konsistenz) und I - (Inkonsistenz) gewählten Adjektive wieder: Tabelle 3 Mittlere Zahl der aus den Dimensionen K+ und I - gewählten Adjektive zur Einschätzung der Kommunikationsquelle (N = 25 pro Zelle) Dimension der Einschätzung K+ I-

Differenz K+-I-

C/K

4.08

0.76

C/lk

2.44

1.36

Dc/K

2.72

1.16

Dc/Ik

1.84

1.56

+ (s = + (s = + (s = + (s =

Exp-Bedingungen

3.32 4.35) 1.08 3.76) 1.56 3.19) 0.28 2.82)

Varianzanalyse (Index K + - I - ) Quelle

df

MS

F

C / D c (A) K/Ik (B) AxB Fehler

1 1 1 96

40.96 77.44 5.76 12.96

3.159 5.972 0.444

(P < .10) (p < .025)

Die Varianzanalyse mit der abhängigen Variable Differenz zwischen der gewählten Anzahl von K + und I - Adjektiven zeigt, daß a) der Unterschied bei den Kommunikationen C und De nur eine Tendenz aufweist (p < .10), b) der Unterschied zwischen den Kommunikationen K und Ik signifikant ist (p einer befragten Kinder-Stichprobe sahen die Sendung gern; nach FRANK 1973).

Charlton et al.: Auswirkung von Fernsehszenen zum Sozialen Lernen

350

G. Bereitschaft zu k o o p e r a t i v e m H a n d e l n ;

Zweiter

Schritt:

H . Konfliktsituationen und Konfliktlösungs-

Z u o r d n u n g der B e g r i f f e z u d e n Lernzielbereichen der Arbeits-

strategien.

gruppe Sesamstraße.

Die Lernziele zu diesen Bereichen werden von der Arbeitsgruppe in Form von abstrakten Eigenschaftsbeschreibungen, zum kleineren Teil auch in Form von beispielhaften, kurzen Kinderäußerungen angegeben. Beispiel: «Erwerb eines positiven Selbstwertgefühls (was ich schon alles kann!). Fähig sein, eigene Bedürfnisse und Interessen zu erkennen, zu verbalisieren und zu verfolgen (das kann ich selber!) ...»

Andere Beurteilergruppen ordneten die 620 Begriffe den 8 Lernzielen zu. Zu jedem der 8 Lernzielbereiche wurden die 4 Begriffe ausgewählt, die einem Bereich am häufigsten zugeordnet worden waren und die geringsten Überschneidungen zu anderen Bereichen aufwiesen.

D i e Kinderäußerungen, w i e sie v o n der A r -

mit H i l f e der E i g e n s c h a f t s b e -

Dritter

Schritt:

beitsgruppe angegeben werden, reichen für eine operationale D e f i n i t i o n der Lernziele nicht aus. D i e Verwirklichung der abstrakt dargestellten Handlungsstrategien läßt sich objektiv

kaum

überprüfen, zumal weil bei d e m Alter der Kinder auf introspektive

Untersuchungsmethoden

verzichtet werden muß. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich aus der großen Z a h l v o n Lernzielbereichen und aus der Z u o r d n u n g

einzelner

F i l m e zu mehreren Lernzielen. D i e v o n uns v o r g e n o m m e n e N e u o r d n u n g der

Beurteilung der F i l m s e q u e n z e n griffe.

Die 32 von den Beurteilern zu den 8 Lernzielen zugeordneten Begriffe wurden in denotative Eigenschaftswörter umformuliert. Zu jedem Eigenschaftsbegriff wurde ein zugehöriges Antonym ausgewählt. Diese Gegensatzpaare wurden zur Beschreibung der Endpunkte von 32 siebenstufigen Schätzskalen herangezogen und in einer Liste zusammengefaßt (Polaritätsprofil). Mehrere Beurteilergruppen (Gruppengröße: 7-12) schätzten jeweils einen Teil der 45 Filmsequenzen auf den in permutierter Reihenfolge vorgegebenen 32 Skalen ein. Die Beurteilerübereinstimmung war gut (HoRST-Koeffizient: im Mittel (Median) R = 0.83).

Lernzielbereiche hatte z u m Ziel, die Lernziele anhand v o n beobachtbaren

Verhaltensweisen

Vierter

Schritt:

Faktorenanalyse für die durch-

und Eigenschaften festzulegen. D i e Verhaltens-

schnittlichen Beurteilungswerte

w e i s e n sollten v o n neutralen B e o b a c h t e r n über-

der 4 5 F i l m s e q u e n z e n auf den

einstimmend beurteilt w e r d e n und auf das M o -

3 2 Polaritäten.

dell- und Kinderverhalten gleichermaßen

an-

wendbar s e i n 2 . Erster Schritt:

Z u o r d n u n g v o n Verhaltensbeschreibungen u n d Eigenschaftsbegriffen z u d e n Filmsequenzen.

45 Sequenzen wurden so ausgewählt, daß die darin laut Redaktion vertretenen Lernzielbereiche ungefähr der Verteilung der Lernzielbereiche in der Gesamtserie entsprachen. Gruppen von Beurteilern wurden gebeten, zu einzelnen dieser Filmsequenzen möglichst viele Begriffe (Adjektive, Substantive, Verben) zur Charakterisierung des Filminhalts zu finden.

2

Mit den über die Beurteiler gemittelten Schätzwerten auf den Polaritäten wurde eine Faktorenanalyse nach dem Theorem von ECKART & YOUNG (1936) durchgeführt. Die Auswahl der reduzierten Faktorenlösung und die Faktorenrotation (Varimax) erfolgte nach der Struktur im Begriffsraum. Es wurden 3 Faktoren extrahiert, die 74°/o der totalen Gesamtvarianz erklären. Die Polaritäten, die auf den 3 Faktoren hohe Ladungen haben, sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt. D i e drei Faktoren lassen sich als n e u e Lernzieldimensionen aufgrund v o n operationalisierten Lernzielen (definiert durch E i g e n s c h a f t s b e griffe) ansehen. D i e B e z i e h u n g der 4 5

Film-

Eine lückenlose Ableitung von konkreten Handlungsabfolgen aus gesellschaftlichen Zielvorstellungen ist bisher noch nicht gelungen. Jede Konkretisierung komplexer Zielvorstellungen birgt die Gefahr ungebührlicher Vereinfachung in sich, d. h. die Gefahr, zugunsten einer größeren Eindeutigkeit die Gültigkeit der neu gewonnenen (Pseudo-) Lernziele zu stark einzugrenzen. Wir haben versucht, dieses Risiko möglichst klein zu halten, indem wir die Beurteiler gebeten haben, auf verschiedenen Stufen immer wieder Zuordnungen zwischen den 8 Lernzielen der Arbeitsgruppe Sesamstraße den neu gewonnenen Eigenschaftsbegriffen und den Filminhalten herzustellen.

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 348-359

351

Tabelle 1: Charakteristische Begriffspaare (Ladungen größer .65) zu den drei Lernzieldimensionen in der Fernsehserie «Sesamstraße». Lernzieldimension I: Kooperatives, verständnisvolles Handeln vs. nicht kooperatives, eigennütziges Handeln. kooperativ hilfsbereit anerkennend unterstützend respektierend anbietend

+3 + 2 + 1

0

-1-2-3

nicht kooperativ eigennützig abwertend vernachlässigend ablehnend verweigernd

Lernzieldimension II: Selbständiges, überlegtes Handeln vs. unselbständiges, unkontrolliertes Handeln. selbständig arbeitend überlegt gelassen ordentlich genau logisch

+ 3 +2 +1

0

-1 -2

unselbständig arbeitend hingerissen aufgeregt unordentlich ungenau unlogisch

Lernzieldimension III: Freies, ungezwungenes Handeln vs. unfreies, gehemmtes Handeln. frei vergnügt befriedigt begeistert lustig unabhängig

+3+2+1

Sequenzen zu d e n Lernzieldimensionen

0

ergibt

sich aus d e m Objekteraum. F ü r das weitere V o r g e h e n w u r d e n z u jeder Lernzieldimension 5 F i l m s e q u e n z e n so ausgewählt, d a ß sie diese D i m e n s i o n bestmöglich repräsentierten. Fünfter

Schritt:

Zuordnung bereiche

der der

8

Lernziel-

Arbeitsgruppe

Sesamstraße z u den faktoriell gewonnenen

Lernzieldimensio-

nen. Aufgrund der Ladungen der 32 Eigenschaftsbegriffe auf den 3 Lernzieldimensionen sowie der Zuordnungen dieser Begriffe zu den 8 Lernzielbereichen der Arbeitsgruppe läßt sich auch der Zusammenhang zwischen den Lernzieldimensionen und den Lernzielbereichen angeben. Die Lernzieldimension I (Kooperatives, verständnisvolles Handeln) enthält Eigenschaftsbegriffe, die zuvor den Lernzielbereichen (E) Hilfsbereitschaft, (D) Bedürfnisse anderer, (G) Kooperatives Handeln zugeordnet worden waren. Die Lernzieldimension II (Selbständiges, überlegtes Handeln) enthält Begriffe, die zu den Bereichen (F) Regeln und (B) Frustrations-Toleranz gehören. Die Lernzieldimen-

-1-2-3

unfrei verdrossen frustriert gelangweilt traurig abhängig

sion III (Freies, ungezwungenes Handeln) steht in Beziehung zu den Bereichen (C) Emotionen und (A) Selbständigkeit: Ich-Stärke. Der Lernzielbereich (H) Konfliktsituationen und Konfliktlösungsstrategien kann keiner der drei Lernzieldimensionen eindeutig zugeordnet werden. Einzelne Aspekte der Lernzielbereiche sind auf verschiedenen Dimensionen vertreten. Eine andere Möglichkeit der Zuordnung ergibt sich aus der Lernzielangabe, die die Redaktion zu den 3 x 5 ausgewählten Filmen gemacht hat. Demnach sind in den Filmen zur Lernzieldimension I die Lernzielbereiche A, B, D und G, in den Filmen aus der Lernzieldimension II die Bereiche A, B, H und G und in den Filmen zur Lernzieldimension III die Bereiche A, B und D vertreten. Die geringe Übereinstimmung zwischen beiden Zuordnungsverfahren - und insbesondere der große Überlappungsbereich bei Filmsequenzen, die von den neutralen Beurteilern als heterogen eingeschätzt worden sind - sind u. E. Anzeichen für die mangelnde Eindeutigkeit der ursprünglichen 8 Lernzielbereiche. Anschließend wurden 3 Filmversionen

mit

h o m o g e n e n Lernzielen erstellt. Jeder F i l m bestand aus d e n 5 F i l m s e q u e n z e n , die die entsprec h e n d e Lernzieldimension am besten repräsen-

352

Charlton et al.: Auswirkung von Fernsehszenen zum Sozialen Lernen

tierten. Die zusammengehörenden Filmsequenzen waren hintereinander auf Videoband (schwarz-weiß) aufgezeichnet. Die 3 Filme hatten ungefähr dieselbe Länge (Film zum «Kooperativen, verständnisvollen Handeln»: 13 Minuten; Film zum «Selbständigen, überlegten Handeln»: 11 Minuten; Film zum «Freien, ungezwungenen Handeln»: 10 Minuten). Auswirkung der 3 lernzielhomogenen Filme auf die Phantasievorstellung von Kindern. Kinderstichprobe: An der Untersuchung nahmen 80 Kinder im Alter von 6 und 7 Jahren teil, die den Kindergarten bzw. das 1. Schuljahr der Grundschule in Hamburg oder der näheren Umgebung Hamburgs besuchten. Die Kinder wurden so ausgewählt, daß sie nach den Gruppierungsgesichtspunkten Alter, soziale Schicht und Geschlecht jeweils etwa gleich große Untergruppen bildeten. Beurteilungsinstrument: Beurteilt wurde der Inhalt von Geschichten, die die Kinder zu 3 Tafeln d e s M i c h i g a n - P i c t u r e - T e s t ( M P T v o n ANDREW

et al. 1953) erzählten. Die Tafeln waren so ausgewählt, daß sie die drei Bereiche Familie (Tafel 1), Schule (Tafel 3), Spiel (Tafel 6) repräsentierten. Die Kinder wurden aufgefordert, zu jeder Tafel eine Geschichte auf Tonband zu sprechen. Gruppen von jeweils 10 Beurteilern schätzten die transskribierten Tonbandäußerungen anhand derselben 32 Gegensatzpaare ein, die auch zur Beurteilung der Filmmodelle verwendet worden waren.

HYPOTHESEN 1. Die Phantasievorstellungen von Kindern, die einen Film zu einer bestimmten Lernzieldimension gesehen haben, unterscheiden sich von den in einer Kontrollgruppe geäußerten Vorstellungsinhalten. 2. Auf dem Beurteilungsfaktor, der inhaltlich dem von einer Experimentalgruppe gesehenen Filmmodellverhalten entspricht, werden die höchsten Werte in Richtung einer größeren Ähnlichkeit mit den Modellen erreicht.

VERSUCHSPLAN

Es wurden 4 Gruppen mit je 20 Kindern gebildet, die nach den Merkmalen Alter, soziale Schicht und Geschlecht parallelisiert waren. Die übrige Zuweisung der Kinder zu den Gruppen erfolgte streng nach Los. 3 Gruppen wurden jeweils einer der 3 Filmbedingungen zugeordnet, die 4. Gruppe diente als Kontrollgruppe und erhielt eine unspezifische Form der Zuwendung vom Versuchsleiter (Gespräch über eigene Fernsehgewohnheiten). Zur Uberprüfung der experimentellen Effekte wurde eine Kontrollgruppenanordnung mit einer Nachuntersuchung von der Form Randomisierung (R), experimentelle Behandlung (X), Beobachtung (O) nach CAMPBELL & STANLEY (1970) durchgeführt. Diese Versuchsanordnung hat eine innere Gültigkeit, die einem Design mit Vortest vergleichbar ist, darüberhinaus aber den Vorteil, daß Einstellungsänderungen durch den Vortest (Sensibilisierung, Ermüdung usw.) wegfallen. VERSUCHSDURCHFÜHRUNG UND AUSWERTUNG

Die Untersuchung wurde im April 1974 vormittags in den Schulen und Kindergärten durchgeführt. Jedes Kind sah im Einzelversuch auf dem Fernsehmonitor einen der drei Filme. Unmittelbar im Anschluß an die Filmdarbietung wurden dem Kind nacheinander die drei MPTTafeln zusammen mit einer Standard-Instruktion vorgelegt. Die Beurteilung der Geschichten erfolgte anhand des Polaritätsprofils (vgl. Tab. 2). Die Raterübereinstimmung (nach HORST) betrug im Mittel für alle Polaritäten R = 0.70. Die durchschnittlichen Schätzwerte wurden anschließend einer Faktorenanalyse (Hauptkomponenten-Modell) unterzogen. Die ersten drei Faktoren erklärten 79 %> der totalen Gesamtvarianz. Mit den 3 Faktoren wurde eine Zielr o t a t i o n ( n a c h FISCHER & ROPPERT 1 9 6 4 ) auf

die Struktur des Variablenraums aus der EcKART-YouNG-Analyse durchgeführt. Die Gesamtähnlichkeit beider Strukturen nach der Rotation betrug R = 0.94. Die drei Faktoren können daher inhaltlich den in Tabelle 1 darge-

353

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 3 4 8 - 3 5 9 Tabelle 2: Vergleich zwischen den Beurteilungen im Polaritätsprofil v o n Filmsequenzen zu einer Lernzieldimension und v o n Äußerungen der Kinder, die diese Filme gesehen haben, bzw. der Kinder aus der Kontrollgruppe. Bedeutsame Polaritäten zur Lernzieldimension: «Kooperatives, verständnisvolles Handeln»

nicht kooperativ eigennützig abwertend vernachlässigend ablehnend verweigernd

Bedeutsame Polaritäten zur Lernzieldimension: «Selbständiges, überlegtes Handeln» selbständig

unselbständig

arbeitend

arbeitend

überlegt

hingerissen

I

gelassen ordentlich

4...

1 T

genau logisch

aufgeregt unordentlich ungenau unlogisch

Bedeutsame Polaritäten zur Lernzieldimension: «Freies, ungezwungenes Handeln»

frei vergnügt befriedigt begeistert lustig unabhängig

XL." i hr* ; i-~ i -! --k 1 -i n

V] .1

unfrei verdrossen

+'

/

frustriert gelangweilt traurig

:

!

\

\

+

t i ri

++++++++

Experimentalgruppe zum Lernzielfilm

abhängig

• Kontrollgruppe

stellten Dimensionen gleichgesetzt werden. Im Anschluß an die Rotation wurden für jedes Kind die Faktorwerte berechnet. Die Uberprüfung der Hypothesen erfolgte in einfaktoriellen Varianzanalysen mit den 3 Filmbedingungen und der Kontrollbedingung als unabhängige Variable und jeweils einem der drei Faktorwerte für die Kinderäußerungen. ERGEBNISSE Es zeigt sich, daß - entsprechend den Hypothesen - jeweils zwischen einem Lernzielbereich und dem dazugehörigen Faktor für die Phantasiebeurteilungen ein Übereinstimmungsmaximum besteht. Die beobachtenden Kinder haben also das dargestellte Modellverhalten wahrgenommen und phantasiemäßig verarbeitet. Es hat

ein Verhaltenserwerb im Sinne BANDURAS stattgefunden. Die Inhalte der Kindergeschichten zu den MPT-Vorlagen sind zu einem beträchtlichen Anteil durch die Versuchsbedingungen determiniert (zwischen 2 9 % und 67°/o VarianzDetermination). A-posteriori-Tests (DuNCAN-Test bzw. DUNNETT-Test, vgl. WINER 1962) zeigen, daß für den

Beurteilungsfaktor 1 nur der Lernzielfilm 1 bedeutsam war (a = 0.01). Auf dem Beurteilungsfaktor 2 ergibt sich neben dem Nachahmungseffekt beim Lernzielfilm 2 eine signifikante Verschiebung in den negativen Faktorenbereich (Unselbständiges, unkontrolliertes Handeln) für die Kinder, welche den Film zum Lernzielbereich 3 (Freies, ungezwungenes Handeln) gesehen haben. Vermutlich war das Modellverhalten im Film zur Lernzieldimension 3 nicht nur frei und ungezwungen, sondern darüber hinaus auch eher unselbständig und unkritisch. Tatsächlich weisen 4 der 5 Filmsequenzen zur Lernzieldimension 3 in der ECKART-YOUNGAnalyse negative Ladungen auf dem Faktor 2 auf. Alle Filme haben die Kinder eher erheitert und entspannt (positive Abweichungen im Beurteilungsfaktor 3 vom Kontrollgruppen-Verhalten). Der DuNNETT-Test ist für alle Filmbedingungen auf dem 1 %-Niveau signifikant. Die größte Wirkung in diesem Bereich ging jedoch erwartungsgemäß vom Film 3 aus. Auswirkung der 3 lernzielhomogenen Filme auf das Spielverhalten von Kindergruppen Soziales Verhalten ist nicht unabhängig von den Reaktionen der Interaktionspartner. Die Auswirkung der Filme zu den 3 Lernzieldimensionen auf das Verhalten von Kindern kann daher nicht an Individuen, sondern nur an ganzen Gruppen von Kindern beobachtet werden. HYPOTHESEN 1. Das Spielverhalten von Kindergruppen, die einen Film zu einer bestimmten Lernzieldimension gesehen haben, unterscheidet sich

354

Charlton et al.: Auswirkung von Fernsehszenen zum Sozialen Lernen

Tabelle 3: Mittelwerte und Streuungen der Faktorwerte für die Kinderäußerungen unter den Versuchsbedingungen. Modellverhalten (unabhängige Variable) Film zur Lernzieldimension 1 Kooperatives, verständnisvolles Handeln N = 20

an e C 3 F L L = « .2

c « è >

u 00 T3 C 'S -C SÄ

Beurteilungsfaktor 1 Kooperatives, verständnisvolles Handeln

M

Beurteilungsfaktor 2 Selbständiges, überlegtes Handeln

M

Beurteilungsfaktor 3 Freies, ungezwungenes Handeln

M

1.07

Film zur Lernzieldimension 2 Selbständiges, überlegtes Handeln N = 20

Film zur Lernzieldimension 3 Freies, ungezwungenes Handeln N = 20

Kontrollbedingung (unspezifische Zuwendung durch VL) N = 20

-0.39

-0.42

-0.26

0.8

0.75

0.67

0.70

-0.14

1.12

-0.80

-0.16

0.41

0.61

0.55

0.34

0.00

0.18

0.67

-0.83

0.69

0.68

0.83

0.47

Die Unterschiede zwischen den Versuchsbedingungen sind auf allen 3 Beurteilungsfaktoren signifikant (Niveau a = 0.001). D i e Varianzdetermination (OJ2 nach HAYS, p. 381) beträgt für Beurteilungsfaktor 1 : 0.29; Beurteilungsfaktor 2 : 0.67; Beurteilungsfaktor 3 : 0.38.

von dem in den Kontrollgruppen gezeigten Verhaltensweisen. 2. Auf dem Beurteilungsfaktor, der inhaltlich dem von einer Experimentalgruppe gesehenen Filmmodell-Verhalten entspricht, werden die höchsten Werte in Richtung einer größeren Ähnlichkeit mit den Modellen erreicht. Das Untersuchungsvorgehen entsprach weitgehend dem im vorangehenden Abschnitt vorgestellten Versuchsablauf. 240 4-6jährige wurden zu 80 Dreiergruppen zusammengefaßt (gemischt-geschlechtlich, schichtheterogen, altersheterogen) und per Losverfahren auf die 3 Filmbedingungen («Kooperatives - verständnisvolles Handeln», «Selbständiges - überlegtes Handeln», «Freies - ungezwungenes Handeln») bzw. auf die Kontrollbedingung (unspezifische Zuwendung) gleichmäßig aufgeteilt. Das Spielver-

halten jeder Gruppe (unbekanntes Spielmaterial mit hohem Aufforderungscharakter: Hartschaumbauteile) wurde in den ersten 15 Minuten nach der Filmbetrachtung per Videorecorder aufgezeichnet (3mal 1 Va Minuten-Intervalle) und anhand der 32 Polaritäten von Beurteilergruppen (N = 10) eingeschätzt (Beurteilerübereinstimmung nach HORST = 0.71). Der Schätzwert bezieht sich auf die Gruppe als Einheit. Eine Faktorenanalyse der durchschnittlichen Ratings ergab 3 Faktoren (79°/o aufgeklärte Varianz, Ähnlichkeit mit der Variablenstruktur bei der Beurteilung der Filmmodelle nach einer Zielrotation (FISCHER & ROPPERT): 0.94. Anschließend wurden die 3 Faktorwerte für die Kindergruppen berechnet. Der Einfluß der experimentellen Bedingungen wurde in 3 Varianzanalysen überprüft.

355

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 3 4 8 - 3 5 9 Tabelle 4: Vergleich zwischen den Beurteilungen im Polaritätsprofil von Filmsequenzen zu einer Lernzieldimension und v o m Spielverhalten der Kindergruppen, die diese Filme gesehen haben, bzw. der Kinder aus der Kontrollgruppe. Bedeutsame Polaritäten zur Lernzieldimension: «Kooperatives, verständnisvolles Handeln» ±0

£

-1

Ii

- 2 nicht kooperativ eigennützig abwertend vernachlässigend ablehnend verweigernd

Bedeutsame Polaritäten zur Lernzieldimension: «Selbständiges, überlegtes Handeln» selbständig

unselbständig

arbeitend

arbeitend

überlegt

hingerissen

gelassen

aufgeregt

ordentlich

unordentlich

genau

ungenau

logisch

unlogisch

Bedeutsame Polaritäten zur Lernzieldimension: «Freies, ungezwungenes Handeln»

frei vergnügt befriedigt begeistert lustig unabhängig

ERGEBNISSE Für den Verhaltensbereich (Modellverhalten = Gruppenverhalten) «Kooperatives, verständnisvolles Handeln» ergaben sich Gruppenunterschiede in der erwarteten Richtung. Das Kinderverhalten nach der Betrachtung des Lernzielfilms unterscheidet sich sowohl vom Verhalten anderer Lernzielgruppierungen als auch vom Kontrollgruppenverhalten (DuNNETT-Test bzw. DUNCAN-Test signifikant, a = 0 . 0 1 ) . Das beobachtete Verhalten wurde in der Spielsituation aktualisiert. Ähnliches gilt auch für den Verhaltensbereich (Modellverhalten = Gruppenverhalten) «Freies, ungezwungenes Handeln». Die Kindergruppen, die den Lernzielfilm zu diesem Bereich gesehen haben, zeigen deutlich mehr

freies und ungezwungenes Handeln als die Kontrollgruppen-Kinder (a = 0.01). Die Determination des Verhaltens durch die Versuchsbedingungen ist außerordentlich groß. Allerdings haben auch die anderen beiden Filme eine gelöstere Stimmung herbeigeführt. Zwischen den Gruppen, die den Film zur Lernzieldimension 3 bzw. zur Lernzieldimension 2 gesehen haben, besteht kein signifikanter Verhaltensunterschied auf diesem Beurteilungsfaktor. Für den Beurteilungsfaktor zum selbständigen, überlegten Handeln konnte die Null-Hypothese nicht verworfen werden. Eine Wirkung der Verhaltensmodelle auf das aktuelle Spielverhalten war nicht nachzuweisen.

DISKUSSION DER

ERGEBNISSE

Operationalisierung der Lernziele: Es ist der Versuch unternommen worden, die Lernziele zum Sozialverhalten, wie sie in den neu gedrehten Filmsequenzen der Vorschul-Fernsehserie «Sesamstraße» vermittelt werden, durch Einschätzungen auf einer Liste von 32 Eigenschaftspaaren präziser zu beschreiben und zu Lernzieldimensionen zusammenzufassen. Eine Faktorenanalyse erbrachte drei gut interpretierbare Faktoren, die inhaltlich übereinstimmen mit Faktoren, wie sie z . B . von OSGOOD et al. (1957), HOFSTÄTTER (1963) oder FITTKAU (1969) zu Polaritätsprofilen gefunden worden sind. Obwohl (gemäß einer Empfehlung von ERTEL [1969]) ausschließlich denotative Eigenschaftswörter in die Liste aufgenommen worden sind, kann nicht ausgeschlossen werden, daß die dreidimensionale Struktur eher f ü r die Beziehung zwischen den Begriffen als für die Beziehung zwischen den Objekten (Filmmodellverhalten) charakteristisch ist. Dadurch würde die Gültigkeit der von uns aufgefundenen Lernzieldimensionen eingeschränkt. Ein anderer Einwand könnte mit der geringen Sachkenntnis der Beurteiler bei der Analyse

356

Charlton et al.: Auswirkung von Fernsehszenen zum Sozialen Lernen

Tabelle 5: Mittelwerte und Streuungen der Faktorwerte für das Gruppenverhalten unter den Versuchsbedingungen. Modellverhalten (unabhängige Variable) Film zur Lernzieldimension 1 Kooperatives, verständnisvolles Handeln N =20 Dreiergruppen

00 c3

u

>C3

> fr^ C b, CJ ID O, -o o. 3 •f. j= Ü c

""

Beurteilungsfaktor 1 Kooperatives, verständnisvolles Handeln

M

Beurteilungsfaktor 2 Selbständiges, überlegtes Handeln

M

Beurteilungsfaktor 3 Freies, ungezwungenes Handeln

M

Film zur Lernzieldimension 2 Selbständiges, überlegtes Handeln N = 20 Dreiergruppen

Film zur Lernzieldimension 3 Freies, ungezwungenes Handeln N = 20 Dreiergruppen

Kontrollbedingung (unspezifische Zuwendung durch VL) N =20 Dreiergruppen

0.70

-0.14

-0.23

-0.35

0.81

0.80

0.95

0.81

0.16

0.29

-0.23

-0.09

0.75

0.91

0.68

1.02

0.04

0.42

0.57

0.64

0.62

0.61

-0.8

0.84

Die Unterschiede zwischen den Versuchsbedingungen sind für die Beurteilungsfaktoren 1 und 3 signifikant (a = 0.001). Auf dem Beurteilungsfaktor 2 unterscheiden sich die Gruppen nicht signifikant. D i e Varianzdetermination (co2 nach HAYS, p. 381) beträgt für den Beurteilungsfaktor 1 : 0.18; für den Beurteilungsfaktor 3 : 0.39.

von Handlungsabläufen in Filmen begründet werden. Es wäre vorstellbar, daß bei einer genaueren Betrachtung des Filmmaterials größere Handlungszusammenhänge berücksichtigt und komplexere Strukturen aufgedeckt werden könnten, zum Beispiel in Form von differenzierten Konfliktlösungsstrategien, wie sie im Lernzielbereich H durch die Arbeitsgruppe Sesamstraße angesprochen werden. Die praktische Bedeutsamkeit beider Einwände wird jedoch durch den nachgewiesenen, außerordentlich großen Einfluß des Filmmaterials auf Erleben und Verhalten von Vorschulkindern relativiert. Die Nachahmung des Modellverhaltens in der erwarteten Richtung läßt vermuten, daß das Filmmaterial von neutralen Beurteilern und Kindern in ähnlicher Weise wahrgenommen und interpretiert worden ist. Wider Erwarten groß war die Diskrepanz zwischen der Einschätzung des Filmmaterials

durch die Redaktion aufgrund der 8 Lernzielbereiche und der Filmkonfiguration aufgrund der Faktorenanalyse. Für die Güte der von uns vorgenommenen Filmbeurteilungen spricht die Übereinstimmung zwischen den Beurteilern auf den einzelnen Schätzskalen (die Zuverlässigkeit der Beurteilungsfaktoren ist wegen der Skalenzusammenfassung noch höher anzusetzen). Die Homogenität der zu einer Lernzieldimension zusammengefaßten Filmsequenzen ist Voraussetzung für eine einheitliche Nachahmung durch die Zuschauer. Die Homogenitätsforderung kann aufgrund der Ergebnisse ebenfalls als erfüllt angesehen werden. Die drei Lernzieldimensionen repräsentieren einen Teil der von der Redaktion vorgeschlagenen Lernzielbereiche. Andere Bereiche sind nicht vertreten. Es ist im Rahmen dieser Untersuchung nicht möglich gewesen aufzuklären, inwieweit die übrigen intendierten Ziele ebenfalls

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 348-359

im Filmmaterial realisiert worden sind und welche Auswirkungen gegebenenfalls auf das Verhalten von Kindern zu erwarten wären. Nach Betrachten der Filmsequenzen zum Lernziel «Kooperatives, verständnisvolles Handeln» konnte in den Geschichten der Kinder zu den MPT-Tafeln wie auch im Spiel der Kindergruppen deutlich mehr kooperatives und verständnisvolles Verhalten registriert werden. Obwohl eine deutliche Annäherung an das Modellverhalten feststellbar ist, wird die vom (durchschnittlichen) Filmmodell gezeigte Verhaltensausprägung vom (durchschnittlichen) Zuschauer nicht erreicht oder gar überschritten 3 . Das in den Filmen dargestellte Verhalten ist zum Beobachtungslernen besonders geeignet: die Modelle verhalten sich so auffällig kooperativ und verständnisvoll, daß ihr Verhalten gut von einem unbeeinflußten Kinderverhalten (wie es sich z. B. in der Kontrollgruppe zeigt) unterschieden werden kann (vgl. Tab. 2 und Tab. 4). Nach Betrachten der Filmsequenzen zum Bereich «Selbständiges, überlegtes Handeln» kommt in den Erzählungen der Kinder deutlich mehr selbständiges, überlegtes Handeln zum Ausdruck. Die entsprechenden Spielgruppen verhalten sich jedoch nur unwesentlich selbständiger als die Gruppen ohne Filmdarbietung. D a in den Filmsequenzen wesentlich mehr selbständiges Handeln registriert wurde als im unbeeinflußten Kinderverhalten (vgl. Tab. 4) und d a Auswirkungen des Modellverhaltens auf die Erzählungen der Kinder nachgewiesen werden konnten, müssen die Filmmodelle als geeignet f ü r das Beobachtungslernen angesehen werden. F ü r die mangelnde Verwirklichung selbständigen Verhaltens im Spiel der Kindergruppen ergeben sich die folgenden Erklärungsmöglichkeiten: - Selbständiges Verhalten entspricht nicht dem üblichen Verhalten von Kindern in der unter-

3

357 suchten Altersgruppe. Es fällt ihnen schwer, dieses Verhalten selbst zu verwirklichen. Es ist ihnen aber möglich, dieses Verhalten zu erkennen und in ihren Geschichten wiederzugeben. - In der Spielsituation im Anschluß an die Filmdarbietung waren Genauigkeit, logisches Vorgehen usw. nicht erforderlich. Die Kinder haben zwar das Verhalten der Modelle angenommen, aber nicht realisiert (acquisition statt Performance). - Der Altersunterschied zwischen den Kindern in beiden Untersuchungen (5 und 6 Jahre in der Untersuchung mit dem M P T ; 4, 5 und 6 Jahre in der Untersuchung zum Spielverhalten) ist für die unterschiedlichen Ergebnisse verantwortlich. Die Kinder aus der ersten Untersuchung könnten ein höheres Entwicklungsniveau erreicht haben, das ihnen eine vermehrte Nachahmung selbständigen Verhaltens gestattet. Eine Entscheidung zwischen diesen Erklärungsmöglichkeiten ist aufgrund des vorliegenden Materials nicht möglich. Alle Filme haben eine befreiende, fröhlichmachende Wirkung: Dieser Effekt ist für eine Fernsehserie, die von Kindern freiwillig und gern gesehen werden soll, unabhängig von allen pädagogischen Zielsetzungen, wünschenswert. Die Filme zur Lernzieldimension «Freies, ungezwungenes Handeln» provozieren mehr fröhliche Vorstellungsinhalte als die anderen Filme. Im Hinblick auf das Spielverhalten kann kein signifikanter Unterschied zwischen den Filmen nachgewiesen werden. Es muß vermutet werden, daß die Untersuchungsbedingungen (unbekannte Versuchsleiter, Videokamera usw.) eine Obergrenze für die Ungezwungenheit der Kinder im Spiel gesetzt haben, die nicht überschritten werden konnte. Verglichen mit dem Spielverhalten wurden

D a eine Vergleichbarkeit der faktoriellen Struktur der Beurteilungsinstrumente bei Anwendung auf Filme, Phantasiegeschichten und Gruppenaktivitäten nicht von vornherein angenommen werden konnte, sind 3 getrennte Faktorenanalysen gerechnet worden. Daher sind auch die in den Untersuchungen berechneten Faktorwerte nicht direkt vergleichbar. Gemeinsame Basis für alle Beurteilungen bilden jedoch die 32 Eigenschaftspaare.

358

Charlton et al.: Auswirkung von Fernsehszenen zum Sozialen Lernen

die Geschichten zu den MPT-Bildern allgemein (unabhängig von der Zugehörigkeit des Kindes zur Kontroll- oder Experimentalgruppe) als weniger frei und ungezwungen eingeschätzt. Auch hierfür ist sicherlich das Untersuchungsarrangement ausschlaggebend gewesen. Die Filmmodelle haben sich ausreichend deutlich in der gewünschten Weise verhalten (vgl. Tab. 2). Unterscheidung zwischen Verhaltenserwerb und Verhaltensausführung: Es hat sich als sinnvoll erwiesen, nicht nur das Spielverhalten der Zuschauer, sondern auch deren Vorstellungsinhalte nach der Filmdarbietung zu erfassen. Auch wenn nicht eindeutig nachgewiesen werden kann, welche Ursachen für die Unterschiede zwischen den Ergebnissen der beiden Untersuchungen verantwortlich zu machen sind, so kann doch im allgemeinen festgestellt werden, daß die Effekte im Erlebnisbereich deutlicher als im Verhaltensbereich zum Ausdruck gekommen sind. Ob von den Kindern neue Verhaltensweisen erworben oder aber nur bereits gelernte Verhaltensweisen ausgelöst bzw. in ihrem Auftreten erleichtert worden sind, ist in den vorliegenden Untersuchungen nicht geprüft worden. Voraussetzung für eine Untersuchung wäre eine systematische Beobachtung des spontanen Kinderverhaltens über einen beträchtlichen Zeitraum. Weil die in den Filmen dargestellten Situationen der Testsituation in beiden Untersuchungen sehr wenig entsprach, ist es recht unwahrscheinlich, daß konkrete Tätigkeiten von den Zuschauern übernommen worden sind. Die Nachahmung setzt eine kognitive Verarbeitung des wahrgenommenen Modellverhaltens und eine Umsetzung in den eigenen Tätigkeitsbereich voraus. Praktische Folgerung für die Gestaltung von Fernsehsendungen für Kinder: Aus der Anlage der Untersuchung ergeben sich einige Einschränkungen für die Übertragbarkeit der Untersuchungsergebnisse auf die Alltagssituation (ausgewählte Filmsequenzen, massierte Darbietung von homogenem Material, unnatürliche Versuchssituation, Überprüfung von Kurzzeiteffekten). Aufgrund der sehr deutlichen Auswirkungen neigen wir jedoch zu der Annahme,

daß die Sendereihe insgesamt dazu geeignet ist, soziale Verhaltensweisen bei Kindern zu beeinflussen. Inwiefern die im Material enthaltenen Lernziele pädagogisch wünschenswert sind, ist von uns nicht untersucht worden. Zusammenhänge mit den Zielvorstellungen der Redaktion sind jedoch für die von uns herausgestellten Lernzieldimensionen erkennbar.

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ZU DIESEM

BEITRAG

Wir danken dem Hans-Bredow-Institut, das las uns uns das Filmmaterial freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, sowie allen beteiligten Kindergärten und Schulen.

B

360

Sukale: Anmerkungsausbalancierung

Diskussion Anmerkungsausbalancierung MICHAEL SUKALE Princeton University Department of Philosophy

So sehr ich mich auch freue, daß sich Wolfgang KÖRNER der Mühe unterzogen hat, meinen Aufsatz über die Axiomatisierung der Balancetheorie (SUKALE 1971) einer Kritik zu unterziehen (KÖRNER 1975), so sehr bin ich doch auch über seine Arbeit enttäuscht, weil sie in vielen Punkten an den Problemen meines Aufsatzes vorbeigeht. KÖRNER wirft mir vor, daß meine Definition von Theorien als «Aussagenmengen, die konsistent ein einheitliches Thema haben», zu unprägnant und schwach sei, um eindeutig entscheiden zu lassen, «ob eine Aussage zu einer Theorie gehört oder nicht». KÖRNER hätte recht, wenn ich dies gesagt und es dann dabei belassen hätte. Nach einer vorläufigen Umfangscharakterisierung des Begriffes «Theorie» habe ich zwei Druckseiten und mehrere Beispiele verwandt um zu rechtfertigen, daß eine Theorie dann einheitlichen Themas sei, «wenn sich die Grundbegriffe der einzelnen Aussagen oder Hypothesen einer Theorie derart verketten, daß wir die beliebig wiederholbaren Sätze so anordnen können, daß zwei beliebige Aussagen, die einander folgen, einen nichtleeren Überschneidungsbereich von Grundbegriffen aufweisen». Dies scheint mir heute zwar etwas ungenau, denn ich hätte nicht von den Hypothesen und Aussagen, sondern von den atomaren Sätzen reden sollen - was dann zu der Frage geführt hätte, inwieweit sich Axiome und Theoreme der Theorie auf deren atomare Sätze reduzieren lassen. Aber auch diese Einwände, die Herr

ja gesehen haben mag, berechtigen ihn nicht zu seinem strengen Urteil, zumal er dann selbst eine viel weiter gefaßte Definition von HOMANS (1972) vorschlägt, die mir eher zur Charakterisierung dessen geeignet erscheint, was ich «Bezugsrahmen» nannte. Was nun den «deduktiven Zusammenhang» von Aussagen anbelangt, so hatte ich dafür Sorge getragen, daß dies nicht vergessen werde, denn erstens habe ich ausdrücklich zwischen einer «Theorie einheitlichen Themas» und einer «einheitlichen Theorie» unterschieden und sicher gemacht, daß eine Aussagenmenge außer der Bedingung des einheitlichen Themas auch noch weitere Bedingungen erfüllen muß, um dem Begriff der einheitlichen Theorie untergeordnet werden zu können. Zweitens habe ich gesagt, daß Aussagenmengen, die mein Kriterium des «einheitlichen Themas» erfüllen, oft deswegen keine einheitliche Theorie beschreiben, weil in ihnen keine nicht-trivialen Theoreme abgeleitet werden können, und drittens habe ich gesagt, daß Theorien dann hinreichend (aber nicht: notwendigerweise) beschrieben sind, wenn wir ihre sogenannte Standardform angegeben haben und das heißt, wenn wir sie so formuliert haben, daß die Axiome und abgeleiteten Theoreme voneinander unterscheidbar sind. Hierbei möchte ich darauf hinweisen, daß ein und dieselbe Aussagenmenge völlig verschieden axiomatisiert werden kann: was in einer Axiomatisierung zum Axiom erklärt wird, mag in einer anderen Axiomatisierung Theorem sein KÖRNER

Zeitschrift für S o z i a l p s y c h o l o g i e 1975, 6, 3 6 0 - 3 6 3

und umgekehrt. Bis auf den letzten Satz ist alles, was ich hier sage, in meiner Arbeit zu finden, schwarz auf weiß, und KÖRNERS Behauptung, daß meinem Theorieverständnis das Kriterium «deduktiver Systeme» fehlen muß, ist daher sachlich falsch. N u n z u KÖRNERS B R A I T H W A I T E - Z i t a t : e s m a g

ja wahr sein, daß in der Mathematik der Symbolismus weniger wichtig ist als die Deduktionsverfahren - auch ich hatte der Symbolisierung geringen Wert zugewiesen allein, so einfach liegt die Sache auch wieder nicht. Der Leser mag probieren, kompliziertere Rechnungen mit römischen Ziffern durchzuführen und er wird finden, wie schwer dies ist. Welche Symbolisierung man wählt, ist also nicht ganz gleichgültig, zumal, wenn sie sich im Rahmen einer etablierten formalen Sprache bewegt, ein Problem, das ich ebenfalls in meinem Aufsatz an Hand der Beispiele LEWINS und HEIDERS diskutiere. Wenn ich, wie SUPPES, vorgeschlagen habe, Theorien als mengentheoretische Prädikate zu beschreiben, so deshalb, weil ich glaubte, die mengentheoretische Formulierung sei handlicher als die Formulierung in der oft verzwickten und umständlichen Prädikatenlogik erster Ordnung. Übrigens hat KÖRNER völlig recht, daß bei meiner Anwendung der Mengenlehre «keine Deduktionsverfahren gewonnen werden, die über diejenigen der Graphentheorie hinausgehen», denn erstens sprach ich nur von einer mengentheoretischen Reformulierung und nicht von einer Erweiterung

v o n CARTWRIGHT u n d HARARY, u n d

zweitens ist die Graphentheorie als Zweig der Mengenlehre darstellbar. Sollte KÖRNER aber glauben - sagen tut er es nicht! - , daß mengentheoretische Deduktionsverfahren ärmer als andere sind, so würde er sich irren, denn meines Wissens nach sind alle Ableitungs- und Beweisverfahren mengentheoretisch darstellbar. Damit schließe ich meine Bemerkungen über den Abschnitt meines Aufsatzes ab, der nach KÖRNER dem «eigentlich interessanten Teil» meiner Arbeit vorausgeht und wende mich diesem Teil und der entsprechenden Kritik KÖRNERS zu. Da gebe ich zunächst zu, daß KÖRNERS Bemerkungen zu den Axiomen H 1 - H 4 richtig

361 sind. P und N sind in der Tat die Mengen der positiven und negativen Linien des Graphen, ich wollte aber diese allgemeinsten Axiome, die im Grunde nur eine bestimmte Punkt- und Linienontologie beschreiben, nicht durch die zusätzliche Interpretation belasten, die Linien müßten den Wert + 1 oder - 1 haben oder überhaupt einen numerischen Wert zugeschrieben bekommen. Nur solche Linien, die Eingang in SemiZyklen haben, werden derart bewertet und dies wird in meiner Definition 4 bewerkstelligt. Dies impliziert, daß P zum Beispiel Beziehungen aufweisen kann, die nie in Semi-Zyklen Eingang finden, z. B. isolierte Linien, und daß P Linien aufweisen kann, die in der Bewertung zwischen 0 und 1 schwanken. Ich habe also für P und N eine sogenannte «intendierte Interpretation» gegeben, die weder zahlentheoretisch noch überhaupt quantitativ zu sein braucht. Es wäre also möglich, wie ich gleich noch vorschlagen werde, die in Definition 4 gemachte Einschränkung auf die beiden Zahlenwerte + 1 und - 1 fallen zu lassen, ohne daß die Axiome H 1 - H 4 verändert werden müßten. Damit gleich zur Bewertungsfrage. Meine Bewertungen waren in der Tat zu eingeschränkt, was ich ja auch selber zugegeben und diskutiert habe, und das abgeschlossene Intervall [+1, - 1 ] ist natürlich vorzuziehen. Es sei aber darauf hingewiesen, daß meine Definition des Wertes eines Semi-Zyklus in Definition 7 das Produkt der Zahlenwerte der Linien c ; als Ausgangspunkt nimmt. Für diesen Fall besteht meine von KÖRNER bemängelte Kritik, daß weder die 0 noch Zwischengrößen genommen werden können, zu recht. Der Leser mag dies prüfen. Ich hatte geschrieben, daß «wir entweder unseren Begriff des Wertes v (s) oder aber grundlegende mathematische Annahmen ändern» müßten. Wenn wir v (s) als die Summe der Zahlenwerte der Linien q definieren, haben wir diese Probleme nicht. Dies ist denn auch der Weg, den z. B . BECKER & KÖRNER (1974) einschlagen. Aber mir ist nicht klar, welche Methode vorzuziehen ist, denn meine Intuition über den Begriff des Gleichgewichtsgrades schwankt und der Begriff des Wertes des Zyklus wird ja im Hinblick

362

Sukale: Anmerkungsausbalancierung

auf den Gleichgewichtsgrad definiert. Einerseits scheint es einleuchtend zu sein, den Gleichgewichtsgrad irgendwie als «Zerreißfähigkeit» zu verstehen und dann vom schwächsten Glied abhängig zu machen («Eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied») - und dies hieße, die Multiplikationsregel mit ihren Schwächen anwenden. Andererseits könnte man den Gleichgewichtsgrad auch als so etwas wie «gegenseitige Unterstützung» auffassen und als kumulativ ansehen («Je mehr, je besser») - und dies hieße, die Additionsregel kann verwendet werden. Wie gesagt, ich weiß nicht, was hier «richtiger« ist, die bessere Vorhersagekraft wird hier den Ausschlag geben, aber meine Axiomatisierung kann natürlich sehr einfach geändert werden. Definition 7 wird einfach zu Definition

7 (a). Der

Wert

eines

Semi-Zyklus

n V(S) = S q i= 1 In Definition 4 wird die zweielementige Menge {+ 1, - 1} durch das abgeschlossene Intervall [ + 1 , - 1 ] ersetzt und die Sache hat sich. KÖRNERS Hinweis auf die Arbeit von M O R RISSETTE & JAHNKE ( 1 9 6 7 ) ist in diesem Zusammenhang unangebracht, denn diese Autoren zeigen nur, daß in Bezug auf den Spannungsmittelwert die Nicht-Beziehung und die Beziehung von Nullstärke in gleicher Weise wahrgenommen werden. Die Autoren weisen aber dazu ausdrücklich darauf hin, daß die angenommene inverse Beziehung zwischen Gleichgewichtsgrad und Spannungsgrad äußerst problematisch ist und daß zwei gleichgewichtige Strukturen oft verschiedene Spannungsgrade produzieren. KÖRNERS Behauptung, daß bei diesen Autoren der Nullwert «extrem häufig verwendet wurde und zu keinerlei Komplikationen geführt hat» ist entweder falsch oder irreführend und Herr KÖRNER hat entweder eine andere Arbeit gemeint oder aber diese Arbeit nicht recht gelesen. Schließlich noch ein Wort zu KÖRNERS «Grundsätzen der kognitiven Gleichgewichtstheorien», die ich nicht berücksichtigt haben soll. Nicht nur habe ich die Anhebung des

Gleichgewichtsniveaus in meiner Definition des Balance-Systems mathematisch ausgedrückt, ich habe auch diskutiert, warum die Annahme einer stetigen Veränderung zum totalen Gleichgewicht problematisch ist. Den dort gemachten Einwand, daß Gleichgewichtsgrade gesenkt werden können, um eventuell dann um so höher zu steigen, haben auch BECKER und KÖRNER in ihrer Arbeit nicht berücksichtigt. Das Problem, wie HEIDERS «kognitive Struktur» zur «objektiven Struktur» erweitert werden kann, ohne das Gleichgewichtspostulat zu verändern, habe ich ebenfalls erörtert. Meine mathematischen Formulierungen können durch eine geeignete Interpretation sowohl für Gruppen verwendet werden, als auch, wenn «kognitiv zurückinterpretiert», auf Individuen angewandt werden. In dieser Beziehung schränkt sich der Aufsatz von BECKER und KÖRNER unnötig ein - was natürlich ebenfalls leicht korrigierbar wäre. KÖRNERS methodisch-individualistischer Urteilsschluß «Da man mit seiner Theorie das Verhalten von individuellen Akteuren nicht erklären kann, kann man auch keine Aussagen über Gruppenprozesse ableiten» enthält nur falsche Aussagen, was dann natürlich berechtigt ist, wenn man die Gültigkeit der Regel demonstrieren will, daß Falsches noch allemal aus Falschem abgeleitet werden kann. Damit möchte ich mich bei Wolfgang KÖRNER für seine Auseinandersetzung herzlich bedanken. Sie hat mich angeregt, über die Balancetheorie noch einmal nachzudenken. Daß ich von seiner Kritik nur so wenig gelernt habe, bedaure ich und ich möchte es nicht voreilig in seine Schuhe schieben, aber mir selbst kann ich es wohl kaum anlasten.

LITERATUR BECKER, H. & KÖRNER, W. 1974. Kognitives Gleichgewicht und Cliquenbildung. Zeitschrift für Sozialpsychologie 5, 189-200. CARTWRIGHT, D. & HARARY, F. 1956. Structural Balance: A generalization of Heider's theory. Psychological Review 63, 277-293.

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 360-363 HOMANS, G. 1972. Grundfragen soziologischer Theorie. Opladen. KÖRNER, W. 1975. Anmerkungen zur Axiomatisierung der Balancetheorie. Kritische Auseinandersetzung mit dem Aufsatz von Sukale. Zeitschrift für Sozialp s y c h o l o g i e 6, 2 5 9 - 2 6 1 .

363 MORRISSETTE, J. O . & JAHNKE, M . 1967. N o

relations

and relations of strength zero in the theory of structural balance. Human Relations 20, 189-195. SUKALE, M. 1971. Zur Axiomatisierung der Balancetheorie. Eine wissenschaftstheoretische Fallstudie. Zeitschrift für Sozialpsyc h o l o g i e 2, 4 0 - 6 0 .

B

364

Umfrage: Umweltpsychologische Forschung im deutschsprachigen Raum (durchgeführt von Lenelis Kruse, Universität Heidelberg)

Im Frühjahr 1975 wurde eine Fragebogenaktion gestartet mit dem Ziel, eine Dokumentation über umweltpsychologische Forschungsprojekte zu erstellen. Der Einzugsbereich der zu ermittelnden Forschungsaktivitäten wurde mit folgenden Begriffen näher gekennzeichnet: Umweltpsychologie (environmental psychology), ökologische Psychologie (bzw. psychologische Ökologie), Architekturpsychologie, Mensch-Umwelt-Beziehungen sowie psychologische Beiträge zur Umwelt- (Wohnungs-, Stadt- und Regional-)planung, zum Umweltschutz (Auswirkungen von Schadstoffen, Lärm usw., Umweltbewußtsein, Einstellungen zur Umwelt bzw. Umweltverschmutzung). Angeschrieben wurden alle Psychologischen Institute in der Bundesrepublik, in Österreich und der Schweiz sowie Forschungsinstitute, von denen angenommen wurde, daß sie psychologische Umweltforschung betreiben. Der Fragebogen enthielt folgende Fragen (die Numerierung wird auch für die nachfolgende Darstellung der Projekte benutzt): 1. Arbeitstitel des Projekts 2. Kurze Beschreibung der Fragestellung und Zielvorstellungen 3. Sind Mitarbeiter oder Berater aus anderen Fachrichtungen beteiligt? 4. (bei empirischen Projekten) Methoden der Datenerhebung und Datenanalyse 5. Gegenwärtiger Stand des Projekts 6. Dauer a) seit, b) geschätztes Ende 7. Welche Publikationen a) liegen vor b) sind im Druck c) sind in Vorbereitung Angaben über Diplomarbeiten, Dissertationen, Habilitationsschriften

8. Am Projekt beteiligte Personen a) Leiter b) Mitarbeiter 9. Auftraggeber 10. Kontaktadresse, an die man sich wegen weiterer Informationen wenden kann Da für den Gesamtbereich der ökologischen Psychologie ein verbindliches theoretisches Konzept nicht existiert, das als Grundlage einer Gliederung hätte dienen können, wurde eine Mindestzahl von Kategorien so gewählt, daß eine sinnvoll differenzierende Ordnung verschiedenartiger ökologischer Fragestellungen möglich wurde. Die Dokumentation soll dazu dienen, den an ökologischen Forschungen Interessierten und Beteiligten die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren, Kontakt aufzunehmen und gegebenenfalls auch zu kooperieren.

I.

PÄDAGOGISCHE

INSTITUTIONEN (BILDUNGSWESEN) 1. Strategien sozialer Interaktion von Kindern im Kindergarten. 2. In welchem Umfang und auf welche Art wird das interaktive Verhalten der Kinder durch situative Bedingungen des Umfeldes Kindergarten determiniert? Wie sind Kinder in der Lage, sich den situativen Bedingungen gegenüber durchzusetzen? Worin unterscheiden sich die stark determinierenden Situationen von den durch die Kinder veränderbaren? 3. Ethologie, Pädagogik 4. direkte systematische Beobachtung des sozialen Verhaltens der Kinder in Form diffe-

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 364-382

5. 6. 7.

8. 9. 10.

renzierter Verlaufsprotokolle; Dokumentation der verbalen Interaktionen mit Tonbandgeräten; photographische Dokumentation des sozialen Verhaltens mit einer Kamera mit motor drive set; - interpretative Prozeßanalyse; Entwicklung von Kriterien zur Kategorisierung von Situationen im Umfeld Kindergarten. Datenauswertung a) Oktober 1974, b) Oktober 1976 a) WEBER, I . "Some results on the relation between ecological context and group formation" (Beitrag zum ISSBD-Kongreß in Guildford, Surrey 1975) c) Wie Kinder sich ihr ökologisches Umfeld verfügbar machen. a) Inge Weber, b) W. Kurth (fotogr. Dokum.) entfällt Inge Weber, Lehrstuhl f. Anthropologie der Univ., D - 34 Göttingen, Burgerstr. 50

1. Interaktion und Kommunikation in der Vorklasse. 2. Veränderungen des Interaktions- und verbalen Kommunikationsverhaltens von Vorklassenkindern im Verlauf des Vorklassenjahres und Variationen mit der Unterrichtsorganisation. 3. Pädagogik 4. Specimen records der Verhaltensweisen von 5jährigen in der Vorklasse und grobe Beschreibung der ökologischen Kontexte. Datenanalyse nach Episoden, Environmental Force Units nach WRIGHT & SCHOGGEN. 5. Datenerhebung 6. a) Aug. 1973, b) Juni 1976 7. b) Evaluationsprobleme von Vorschulerziehung: Der Beitrag der ökologischen Psychologie. In: Baumgartner & Geulen, Vorschulerziehung. Weinheim 1975 8. Dr. Sabine Kowal, Dr. Beatrice Caesar 9. Bund-Länder Kommission, Senator f. Schulwesen, Berlin 10. Dr. S. Kowal, Dr. B. Caesar, Pädagogisches Zentrum, D - 1 Berlin 31, Uhlandstr. 96/97

365 1. Beratung von Lehrern an Grundschulen im Bezirk Tempelhof im Hinblick auf die Reduzierung von Lern- und Verhaltensstörungen. 2. Wie kann die steigende Zahl lern- und verhaltensgestörter Schüler im Klassenzimmer reduziert werden, welche Maßnahmen müssen im Schulalltag eingeführt werden, um den Unterricht für Lehrer und Schüler konfliktfreier zu gestalten? Ziel: binnendifferenzierter/individualisierender Unterricht, Verbindung der kognitiven mit den sozial-emotionalen Lernzielen. 3. Pädagogik, Sozialpädagogik 4. Beobachtungsprotokolle, Situationsanalysen; Auswertung der Verlaufsprotokolle im Hinblick auf Arbeits- und Sozialverhalten der Schüler. 5. permanenter Prozeß von Planung, Datenerhebung und -auswertung 6. a) März 1974 7. c) «Einrichtung eines Klassenzimmers für individualisierenden Unterricht». 8. Anderson, Buschbeck, Heimann, Langhoff, Keppler, Schneider 9. Bund-Länder Kommission 10. Projektgruppe «Tempelhof», Pädagogisches Zentrum, D - 1 Berlin 31, Uhlandstr. 96/97 1. Ökologie der Schule. Bauliche und innenarchitektonische Merkmale der Schule und ihr Einfluß auf das Arbeits- und Sozialverhalten von Lehrern und Schülern. 2. Ökologische Gegebenheiten in vier deutlich unterschiedlichen Schulen (Weinheim - Unterricht im Großraum Frankfurt, Freiburg, Reutlingen - Unterricht in traditionellen Räumlichkeiten, jedoch nach z . T . mit Weinheim abgestimmten Curricula - ) sollten, auch in ihren Auswirkungen auf Arbeitsund Sozialverhalten, verglichen werden. Ziel: durch systematische Lehrerbefragung und relativ freizügige Beobachtungen im Schulalltag Anregungen zu gewinnen für Hypothesen über die differentiellen interaktiven Beziehungen zwischen räumlichen Settings, Arbeitsverhalten, Sozialverhalten von Schülern und Lehrern.

366 3. Pädagogen 4. Interview mit Lehrern, Verhaltensbeobachtung; - interpretative Auswertung mit dem Ziel der Hypothesengewinnung. 5. Abschlußbericht 6. a) Herbst 1970 7. c) Monographie (in Kooperation mit SFB 63, Univ. Stuttgart) 8. a) Prof. Dr. G. Kaminski, b) H. König, R. Schmittmann, R. Tretow, F. Weiß 9. SFB 63 (Hochschulbau) Univ. Stuttgart 10. Prof. Dr. G. Kaminski, Psychol. Inst, der Univ., D -74 Tübingen, Friedrichstr. 21 1. Schulbauten aus der Sicht der Schüler und Lehrer in Beziehung zu den baulichen Qualitäten von neuen Schulen. 2. Wie lassen sich die architektonischen Qualitäten von Schulbauten systematisch erfassen? Wie wirken sich die (erfaßten) baulichen Merkmale neuer Schulbauten auf die Einstellungen der Schüler und Lehrer zu den untersuchten Schulen aus? Welche Gestaltungsvorschläge für den Schulbau können aus der Sicht der Nutzer gemacht werden? (Nutzerorientierter Schulbau) 3. Architektur- und Planungswissenschaften 4. a) Erfassung architektonischer Qualitäten: Interview, Erfassung durch Expertenurteil und -einschätzung, Planungsanalyse, Zusammenfassung der Daten zu Kategorien, Rangreihenbildung usw. b) Fragebogen für Lehrer und Schüler, Faktorenanalyse c) Vergleich bauliche Merkmale / Nutzerurteile durch Rangkorrelation über Schulen bzw. z. T. Extremgruppenvergleich 5. Abschlußbericht 6. a) 1972, b) Sommer 1975 7. a) mehrere interne Zwischenberichte b) und c) zutreffend 8. a) J. M. Roedler, b) verschiedene 9. Dissertation und 3 Diplomarbeiten am Psychol. Inst. Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Schulbauinstitut der Länder, Berlin 10. J. M. Roedler, D - 2 Hamburg 50, Bleickenallee 14

1. Ökologisch-psychologische Analyse universitärer Arbeitsformen und -bedingungen. Empirische Untersuchungen an zwei deutschen Universitäten. 2. In welcher Weise ist «Großraum» in der Universität verwendbar? Wie werden Arbeitsumstände in der Universität bzw. am häuslichen Arbeitsplatz erlebt; welche positiven und negativen Erfahrungen, welche Wünsche bezüglich optimaler Gestaltung universitärer Umwelt sind vorhanden? 3. Pädagogik 4. 250 halbstandardisierte Interviews bei Professoren, Assistenten, Studenten, Verwaltungsmitarbeitern. Inhaltsanalytische Kategorisierung der Aussagen, Auszählung mit EDV 5. Abschlußbericht (Diplomarbeit) 6. a) Herbst 1970 7. c) Monographie (in Kooperation mit dem SFB 63 Univ. Stuttgart) 8. a) Prof. Dr. G. Kaminski, b) F. Borthmes, G. Bürger, B. Carlson, V. Trepte 9. SFB 63 (Hochschulbau) Univ. Stuttgart 10. Prof Dr. G. Kaminski, Psychol. Institut der Univ., D - 74 Tübingen, Friedrichstr. 21 11. K L I N I S C H E INSTITUTIONEN (GESUNDHEITSWESEN) 1. Einstellungen von hospitalisierten Langzeitkranken gegenüber Umweltveränderungen. 2. Durch Einstellungsmessungen bei Patienten, die experimentellen und «natürlichen» Umweltveränderungen ausgesetzt werden, wird versucht, auf soziale und psychische Bedürfnisschwankungen (bezüglich der Phasen der Hospitalisierung) zu schließen. Dies sollen Grundlagen sein für pflegeorganisatorische und bauliche Veränderungen. 3. Soziologie, Medizin, Architektur- und Planungswissenschaften 4. teilnehmende Beobachtung, strukturierte Interviews 5. Datenerhebung, Teilbericht

367

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 364-382

6. a) Oktober 1974, b) Dezember 1975 7. a) Bericht über die Ermittlung von psychischen und sozialen Bedürfnissen hospitalisierter Langzeitkranker (vervielf.); Psychische und soziale Bedürfnisse hospitalisierter Langzeitkranker (VESKA [Verein Schweiz. Krankenhaus-Anstalten] Febr. 1975, Aarau, Schweiz) c) Simulation von Sinneswahrnehmung betagter Menschen. Bauen + Wohnen, Aug. 1975 8. R. Welter 9. entfällt 10. R. Welter, E T H Zürich, Professur für Arbeits- und Betriebspsychologie, CH - 8006 Zürich, Scheuchzerstr. 20

5. Planung, Antrag an DFG 6. a) Januar 1975 7.8. a) Prof. Dr. H. J. Harloff, b) H. Möller, H. G. Roth, H. Schütte 9. noch offen 10. Prof. Dr. H. J. Harloff, Psychol. Inst, der TU, D - 1 Berlin 10, Dovestr. 1 - 5

III. W O H N E N ,

WOHNUNGEN,

WOHNUNGSBAU A:

ALLGEMEIN

1. Psychosomatische Klinik. 2. Raum- und Funktionsplanung einer Klinik, in der Patienten mit verhaltenstherapeutischen Methoden behandelt werden sollen. 3. Architektur- und Planungswissenschaften 4.5.6.7.8. Dr. J. C. Brengelmann, Kanfer, Mai, Schwarz 9.10. Dr. J. C. Brengelmann, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, Abtl. für Psychol., D - 8 München 40, Kraepelinstr. 10

1. Determinanten der Wohnungswahl. 2. Ursachen des Wohnungswechsels und Determinanten der Wahl einer neuen Wohnung. 3. Architektur- und Planungswissenschaften 4. 200 Interviews mit Leuten, die gerade innerhalb der Stadt umgezogen sind. Deskriptive Statistiken, Kontingenzanalyse, Korrelationen, Varianzanalysen 5. Datenauswertung 6.7.8. a) Prof. Dr. H. J. Harloff, b) H. G. Roth, H. Schütte 9. entfällt 10. Prof. Dr. H. J. Harloff, Psychol. Inst, der TU, D - 1 Berlin 10, Dovestr. 1 - 5

1. Erfahrungen und Wünsche der Bevölkerung im Hinblick auf Einrichtungen des Gesundheitswesens. 2. Welche Erfahrungen hat die Bevölkerung mit den verschiedenen Einrichtungen (z. B. Allgemeinen Krankenhäusern, Spezialkliniken, Diagnosezentren usw.) gemacht, und welche Einstellungen sind in diesem Zusammenhang entstanden? (Bezug zum SFB 159Krankenhausbau) 3.4. Interview mit «Erfahrenen», d. h. mit den verschiedenen Patientengruppen einerseits und Experten (Ärzten, Schwestern, Planern) andererseits.

1. Voraussichtliches Wohnverhalten von Familien in flexiblen Wohnungen in Abhängigkeit der TFI-Skala (Traditional-Family-Ideological-Scale) 2. Abgeleitet von einem Wettbewerb des BM für Wohnungs- und Städtebau über «flexible Wohngrundrisse» ist untersucht worden, ob autoritär eingestellte Eltern ihren Kindern in der Wohnung weniger Freiraum zur Verfügung stellen würden als «demokratische» Eltern. 3. Architektur- und Planungswissenschaften 4. Fragebogen und Modellsimulationsspiel 5. Abschlußbericht 6. a) Dezember 1972, b) Oktober 1974

368 7. 8. 9. 10.

c) Dissertation a) Dipl. Ing. H. Schütte, b) Studenten entfällt Dipl. Ing. H. Schütte, Psychol. Inst, der TU, D - 1 Berlin 10, Dovestr. 1 - 5

1. Kontaktstrukturen in einem Neubaugebiet. 2. Es soll untersucht werden, wie in einem Neubaugebiet mit sehr heterogener Bevölkerung sich Kontaktstrukturen und Nachbarschaftsbeziehungen darstellen, in Abhängigkeit von Alter, Schichtzugehörigkeit, Haustyp usw. 3. Soziologie 4. Fragebogen, strukturierte Interviews, Verhaltensbeobachtung 5. Planung 6. a) 1974 7. c) Diplomarbeiten 8. a) Dr. Lenelis Kruse, b) I. Fischer, G. Ottenburg, H. Schneikart, B. Raufeider 9. entfällt 10. Dr. Lenelis Kruse, Psychol. Inst, der Univ., D - 69 Heidelberg, Hauptstr. 4 7 - 5 1 1. Nachbarschaftliches Verhalten bei Bewohnern von Mehrfamilienhäusern. 2. Sozialer Wohnungsbau (Bauweise und Bewohnerschaft) und seine Auswirkungen auf Interaktionen. Ziele der Bewohner, Verhaltensweisen bezüglich Zielerreichung, Erklärungskonzepte, kognizierte Störungen und deren Lösungen. - Einordnung des Bereichs «Wohnen» in sozio-ökonomische Zusammenhänge, um soziologisch/architektonische Pseudolösungen als solche zu bestimmen. 3.4. halbstandardisierte Interviews, Inhaltsanalyse (qualitativ) 5. Datenerhebung und -auswertung 6. a) März 1974, b) März 1976 7. c) Dissertation 8. K. Jensen 9. entfällt 10. K. Jensen, D - 74 Tübingen, Farrenbergstr. 3 1. Determinanten des Wohnwerts. 2. Welche Faktoren bestimmen mit welchem

Gewicht auf welche Weise den Wohnwert von Mietwohnungen (für welchen Mieter)? Gemäß dem Stand der entscheidungstheoretischen Forschung zunächst methodische Vorarbeiten. 3. Soziologie, Architektur- und Planungswissenschaften 4. Skalierung von Nutzen und Gewichten, Regression 5. Planung 6. a) Winter 1974, b) Frühjahr 1976 7.8. M. Burisch und Teilnehmer eines Projektseminars 9. entfällt 10. M. Burisch, Psychol. Inst. II der Univ., D - 2 Hamburg 13, Von-Melle-Park 6 1. Empirische Untersuchung der Möglichkeiten, die Lebensqualität geplanter Siedlungen zu prognostizieren. 2. Welche Möglichkeiten bieten sich im Planungsstadium, künftige qualitative Zustände von Wohnsiedlungen zu prognostizieren? Ziele: Ermittlung des erforderlichen Informationsgehaltes für die Abschätzung von Planungsunterlagen. Aufdecken von prognostischen Schwerpunkten verschiedener Planungsinstanzen. 3.4. Einzelinterviews, Fragebogen, Semant. Differential; statistische Verfahren, tabellarische Vergleiche 5. Abschlußbericht 6. a) Februar 1974, b) Januar 1975 7. a) unveröff. Zwischenbericht zur Vorlage beim Interdisziplinären Arbeitskreis für Stadtforschung der Fritz-Thyssen-Stiftung c) Dissertation 8. K. Stäber 9. Prof Dr. J . Franke (Doktorvater) 10. K. Stäber, D - 85 Nürnberg, Happurger Straße 42 1. Anpassung von Wohnungsbau an individuelles Verhalten. 2. Welche Bedeutung haben im Wohnungsbau

369

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 364-382

vermittelnde Zonen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, welches Verhalten findet in solchen vermittelnden Zonen statt, wie werden durch sie die Wahlmöglichkeiten des Verhaltens vergrößert? 3. Architektur- und Planungswissenschaften 4. systematische Verhaltensbeobachtung in den Hauseingängen vorgelagerten (halböffentlichen) Freiräumen. 5. Datenerhebung 6. a) November 1974, b) Ende 1975 7. b) Hypothesenkonzept in: Bericht des Kolloquiums «Anpassungsfähig bauen» im ILS der Univ. Stuttgart, Prof. Otto Frei c) Methode und Anwendung systematischer Beobachtung in der Wohnumwelt. Abschlußbericht (evtl. als Dissertation) 8. a) Dipl. Ing. J. Zimmermann, b) Dipl. Psych. Brigitte Kommer 9. BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 10. Dipl. Ing. J. Zimmermann, Inst, für Regionalwissenschaft der Univ., D - 75 Karlsruhe, Am Fasanengarten 1 1. Verdichtung und Lebensqualität - Im Demonstrativprogramm 2. Querschnittsuntersuchungen über Möglichkeiten und Grenzen der Verdichtung neuer Wohngebiete, dargestellt am Beispiel aus den Demonstrativbauvorhaben und vergleichbaren Kontrollgebieten, unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Auswirkungen, Ausstattung mit Infrastruktur und Folgeeinrichtungen sowie Einfluß auf Lebensqualität der Bewohner. 3. Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Architektur- und Planungswissenschaften 4. Auswertungen der SIN-städtebaulichen Datenerfassungsaktionen 1968,1969, 1971; EDV 5. Abschlußbericht 6. a) Herbst 1973, b) Herbst 1975 7. a) unveröff. Zwischenbericht an den Auftraggeber 8. a) Prof. G. G. Dittrich, b) Interdisziplinäres Team

9. BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 10. SIN-Städtebauinstitut-Forschungsgesellschaft mbH, D - 85 Nürnberg, Königstr. 40 1. Anforderungen an Wohnverhältnisse im Demonstrativprogramm 2. Querschnittsuntersuchung über Anforderungen an Wohnverhältnisse unter besonderer Berücksichtigung städtebaulicher und verkehrlicher Gegebenheiten aus der Sicht von Bewohnern in Demonstrativbauvorhaben und vergleichbaren Kontrollgebieten. 3. Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Architektur- und Planungswissenschaften 4. Auswertungen der SIN-städtebaulichen Datenerfassungsaktionen 1968, 1969, 1971; EDV 5. Datenauswertung 6. a) Oktober 1973, b) Dezember 1975 7. a) Zwischenbericht an Auftraggeber, unveröffentlicht 8. a) Prof. G. G. Dittrich, b) Interdisziplinäres Team 9. BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 10. SIN-Städtebauinstitut-Forschungsgesellschaft mbH, D - 85 Nürnberg, Königstr. 40 B: W O H N E N B E S T I M M T E R GRUPPEN

1. Einstellungen und Zufriedenheit älterer Menschen im Zusammenhang mit Wohnformen. 2. Es soll untersucht werden, ob spezifische Wohnformen Einstellungen mitbeeinflussen und inwieweit Wohnformen für ältere Menschen geplant werden können, die von diesen gefühlsmäßig positiv bewertet werden. 3.4. Fragebogen und Semant. Differential; FA, Diskriminanzanalyse, Clusteranalysen, andere multivariate Verfahren 5.6.7.-

370 8. a) M. Maaß, K. Hahlweg, b) G. Richter 9.10. M. Maaß und K. Hahlweg, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, Psychol. Abteilung, D - 8 München 40, Kraepelinstr. 10 1. Psychologische Richtlinien für die Planung und den Bau von Wohnungen und Wohnungseinrichtungen für ältere Menschen. 2. Wo und wie sollen «Altenwohnungen» gebaut werden? Wie muß die Inneneinrichtung beschaffen sein, z. B. Naßzelle, Küche, Schlafraum usw.? An welche Sondereinrichtungen muß gedacht werden? 3. Architektur- und Planungswissenschaften 4. Literaturbericht 5. Planung 6. a) Ende 1974, b) Ende 1975 7.8. a) Dr. J. C. Brengelmann, b) K. Hahlweg, M. Maaß 9.10. K. Hahlweg, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, Abt. Psychologie, D - 8 München 40, Kraepelinstr. 10 1. Ökologische Psychologie in Altenwohnheimen. 2. Erhebung über Wohnumgebung und deren Einfluß auf kognitive und life-satisfaction, sowie mehr emotionale Merkmale. 3. Soziologie, Architektur- und Planungswissenschaften 4. Versucht wird ein Ausgehen von Moos, P. H. "Evaluating treatment environments". New York 1974. Fragebogen, Ratingverfahren, Exploration 5. Planung 6.7.8. a) Dr. R. Schmitz-Scherzer, Stadt Braunschweig, b) Dr. A. Angleitner 9. evtl. Stadt Braunschweig 10. Dr. R. Schmitz-Scherzer, Dr. A. Angleitner, Psychol. Inst, der Univ., D - 53 Bonn, An der Schloßkirche

1. ökologische Veränderungen und Anpassung an das Altern. 2. Beziehung zwischen Wohnsituation, Wohnort und -region und verschiedenen psychologischen Korrelaten. 3. Soziologie, Medizin 4. Längsschnittstudie unter Einbeziehung psychologischer, soziologischer und medizinischer Daten 5. Datenauswertung 6. a) 1 9 6 5 7. a) LEHR, U .

&

OLBRICH, E .

"Ecological

correlates of adjustment to aging." Vortrag bei der ISSBD-Konferenz 1975 inGuildford, Surrey. 8. a) Prof. Dr. Ursula Lehr, b) E. Olbrich 9. im Rahmen der Bonner Gerontologischen Längsschnittstudie 10. Prof. Dr. Ursula Lehr, Pädagogisches Seminar der Univ., D - 5 Köln 41, Liliencronstr. 2 1. Integriertes Wohnmodell für Studenten. 2. Bestimmung von baulichen Merkmalen studentischer Wohnanlagen, die unter gegebenen Baurichtlinien ein optimales soziales Klima ermöglichen (z. B. Zimmergröße, Gruppengröße, Gruppenausstattung, Heimgröße, heimöffentliche Einrichtungen) 3. Architektur- und Planungswissenschaften 4. Zeitbudgetstudie (Tagesablauf, Wochenende, heimöffentliche Nutzungen) bei Bewohnern bestimmter Wohnheime; dreifache Varianzanalyse, wobei die Faktoren durch die baulichen Merkmale gebildet werden. 5. Datenauswertung 6. a) September 1974, b) August 1975 7. a) Diplomarbeit K. F. Voss «Wohnwünsche und Wohnbedürfnisse (bei Studenten)» unveröff. 1974 8. a) Prof. Dr. H. Erke, b) K. F. Voss, J. M. Sohn,H. Job 9. BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 10. K.F.Voss, Institut für Psychol. der TU, D - 33 Braunschweig, Spielmannstr. 19 1. Wohnungen für Kinderreiche.

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 364-382

2. Querschnittsuntersuchungen an typischen Beispielen aus den Demonstrativbauprogrammen über städtebauliche, grundrißmäßige, gestalterische, Stadt- und wohnhygienische sowie medizinische und psychologische Anforderungen an Wohnungen für Kinderreiche hinsichtlich Placierung, Dimensionierung und Eingliederung in die städtebauliche Struktur, sowie hinsichtlich der wirtschaftlichen Voraussetzungen u. a. m. für künftige Planungen auf diesem Gebiet. 3. Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Architektur- und Planungswissenschaften 4. SIN-Sonderbefragungen «Kinderreicher», 1974 in 3 Nürnberger Neubaugebieten mittels vollstandardisierter Fragebogen; Auswertungen der SIN-städtebaulichen Datenerfassungsaktionen 1968, 1969, 1971; E D V 5. Abschlußbericht 6. a) Herbst 1973, b) Juli 1975 7. c) Buchveröffentlichung in der SIN-Reihe «Die Stadt» 8. Prof. G. G. Dittrich, b) Interdisziplinäres Team 9. BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 10. SIN-Städtebauinstitut-Forschungsgesellschaft mbH, D - 85 Nürnberg, Königstr. 40 1. Anforderungen an Wohnungen für integrationswillige Gastarbeiter im Demonstrativprogramm. 2. Querschnittsuntersuchungen an Beispielen aus den Demonstrativbauprogrammen und relevanten Kontrollgebieten über städtebauliche, grundrißmäßige, gestalterische, stadtund wohnhygienische sowie medizinische und psychologische Anforderungen an Wohnungen für insbesondere integrationswillige Gastarbeiter hinsichtlich Placierung, Dimensionierung und Eingliederung in die städtebauliche Struktur, sowie hinsichtlich der wirtschaftlichen Voraussetzungen u. a. m. für künftige Planungen auf diesem Gebiet. 3. Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Architektur- und Planungswissenschaften 4. Totalerhebungen in 7 potentiellen Sanie-

371 rungsgebieten innerhalb vorbereitender Sanierungsuntersuchungen gemäß § 4 Städtebauförderungsgesetz; Auswertung der Fragebogen von ausländischen Arbeitnehmern. 5. Abschlußbericht 6. a) Oktober 1973, b) Juli 1975 7. unveröff. Zwischenbericht an den Auftraggeber 8. a) Prof. G. G. Dittrich, b) Interdisziplinäres Team 9. BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 10. SIN-Städtebauinstitut-Forschungsgesellschaft mbH, D - 85 Nürnberg, Königstr. 40 1. Anforderungen an Wohnungen für Problemgruppen in Demonstrativprogrammen. 2. Querschnittsuntersuchungen an typischen Beispielen aus ausgewählten Demonstrativbauprogrammen und relevanten Kontrollvorhaben über städtebauliche, grundrißmäßige, gestalterische, Stadt- und wohnhygienische, sowie medizinische und psychologische Anforderungen an Wohnungen für Problemgruppen hinsichtlich Placierung, Dimensionierung und Eingliederung in die städtebauliche Struktur, sowie hinsichtlich der wirtschaftlichen Voraussetzungen u. a. m. für künftige Planungen auf diesem Gebiet. 3. Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Architektur- und Planungswissenschaften 4. Auswertung der auftragsrelevanten Fragen der SIN-städtebaulichen Datenerfassungsaktionen 1968,1969, 1971 und halbstandardisierte Interviews mit Sozialhelfern bzw. bei Sozialämtern. 5. Datenerhebung und -auswertung 6. a) Herbst 1973, b) Herbst 1975 7. a) unveröff. Zwischenbericht an den Auftraggeber 8. Prof. G. G. Dittrich, b) Interdisziplinäres Team 9. BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 10. SIN-Städtebauinstitut-Forschungsgesellschaft mbH, D - 85 Nürnberg, Königstr. 40

372 IV. S T A D T ,

STADTBILD

1. Öffentliche Medien und Gemeinwesenarbeit. 2. Wieweit werden soziale Prozesse in einem Stadtteil durch Medien vorangetrieben / beeinflußt? 3. Soziologie 4. Eingangs-Ausgangs-Analyse zu Einstellungen in den Bereichen: Wohnqualität des Stadtteils, Medien, Beruf, Freizeit, Politik. 5. Planung und Datenerhebung 6. a) Herbst 1972, b) 1976 7. a) interne Papiere 8. Prof. Dr. D. Baacke 9. entfällt 10. Prof. Dr. D. Baacke, Univ. Bielefeld, Arbeitsstelle Pädagogik, D - 48 Bielefeld, Roonstr. 25 1. Beschreibungs-Dimensionen städtischer Umwelten. 2. Welche Dimensionen städtischer Umwelten stellen bedeutsame Faktoren bei der Beschreibung dieser Umwelten bei unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen dar? 3.4. Interviews, standardisierte Fragebogen; 5. Abschlussbericht 6. a) 1973, b) 1975 7.8. a) Dr. E. D. Lantermann, b) Herr und Frau Voutta 9.10. Dr. E. D. Lantermann, Inst, für Psychol. der TH, D - 51 Aachen, Krämerstr. 20-34 1. Stereotyp der Stadt 2. Es soll untersucht werden, ob bei spezifischen Bevölkerungsgruppen (z. B. Planern, politischen Entscheidungsträgern) oder allgemein stereotype Vorstellungen über die Verteilung der Nutzungen im geographischen Raum «Stadt» existieren. 3. Architektur- und Planungswissenschaften 4. noch offen, ob Adjektivliste, Inhaltsanalyse, Polaritätenprofil. 5. Planung

6. a) Februar 1975, b) etwa April 1976 7.8. a) Prof. Dr. H. J. Harloff, b) H. Möller, H. G. Roth, H. Schütte 9. entfällt 10. Prof. Dr. H. J. Harloff, Inst, für Psychol. der TU, D - 1 Berlin 10, Dovestr. 1 - 5 1. Stadtbildplanung 2. Durch Stadtbildplanung sollen Entwicklungsziele der Stadtentwicklung beeinflußt werden. Historische und psychologische Analyse des Stadtbildes (Erlebnis- und Wahrnehmungsqualitäten). 3. Architektur- und Planungswissenschaften, Umweltgestalter 4. geplant: behavior se/img-Analysen nach BARKER, image-Analysen nach L Y N C H 5. Planung 6. a) Mai 1975 7. c) Projektbeschreibung 8. a) Dr. W. Molt, b) J. Schiffler, Pfister, H. König 9. noch keiner 10. Dr. W. Molt, Univ. Augsburg, D - 89 Augsburg, Memmingerstr. 6 1. Untersuchung der Beziehungen zwischen der Gestaltung von Siedlungsgebieten und dem durch sie determinierten Erleben und Bewerten der Region. 2. In 29 Wohnarealen wurde das Erleben der Wohnumgebung von je 30 Bewohnern und etwa 30 ortsfremden Personen erfaßt und mit Merkmalen der Gestaltung - gemessen durch Auswertung von Katasterplänen, Bauakten und systematischen Fotos - in Beziehung gesetzt. Untersucht wird der Zusammenhang zwischen Erleben und Gestaltung. 3.4. Befragung in Einzelinterviews, Auswertung und Analyse von Katasterplänen, Bauakten und systematischen Fotos. - Korrelationen, FA, kanonische Korrelation 5. Abschlußbericht 6. a) September 1972, b) Mai 1975 7 . a ) FRANKE, J . & H O F F M A N N , K . 1 9 7 4 .

Bei-

373

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 3 6 4 - 3 8 2

träge zur Anwendung der Psychologie auf den Städtebau III - Allgemeine Strukturkomponenten des Image von Siedlungsgebieten. Z. exp. ang. Psychol. 21, 1 8 1 - 2 2 5 . b ) FRANKE, J. & ROTHGANG, G . W .

1975.

Beiträge zur Anwendung der Psychologie auf den Städtebau IV - Zusammenhänge zwischen der Gestaltung und dem Image von Siedlungsgebieten. Z. exp. ang. Psychol. (im Druck) 8. a) Prof. Dr. J. Franke, b) G. W. Rothgang, Kristine Hoffmann 9. DFG 10. G. W. Rothgang, Sozialwissenschaftliches Institut der Univ., D - 85 Nürnberg, Unschlittplatz 1 1. Auswirkungen der Persönlichkeit auf das Image von Siedlungsgebieten. 2. Es wird überprüft, ob Personenmerkmale (z. B. Extraversion) und Person-UmweltInteraktions-Merkmale (z. B. Wohndauer) die Beurteilung von Siedlungsgebieten beeinflussen. Hauptziel ist es festzustellen, welches Gewicht der Persönlichkeit einerseits und der architektonischen Gestaltung andererseits beim Erleben von Siedlungsgebieten zukommt. Nebenziel ist es zu erfassen, ob Persönlichkeitsmerkmale je nach funktionellem Bezug des Urteilers (Bewohner bzw. Passant) unterschiedlich wirken. 3.4. Einzel- und Gruppeninterviews, Fragebogen mit offenen und multiple c/io/ce-Fragen, Semant. Differential; -multivariate Statistik 5. Abschlußbericht 6. a) Juni 1972, b) Juli 1975 7. c) Dissertation 8. Kristine Hoffmann 9. Prof. Dr. J. Franke (Doktorvater) 10. Kristine Hoffmann, Sozialwiss. Institut der Univ., D - 85 Nürnberg, Unschlittplatz 1 1. Die Bedeutung von Wohnfolgeeinrichtungen für das Bewohnerurteil. 2. Die Wohnumgebung kann mit ihren vielfältigen räumlichen Gegebenheiten als Träger

von Reizen aufgefaßt werden, auf die der Bewohner mit Anmutungserlebnissen, Meinungsbildung, Handlung reagiert. Als hierfür wesentliche Bereiche der Umwelt können die der Wahrnehmung, der Nutzung und der Interaktion unterschieden werden. In der Untersuchung soll festgestellt werden, ob dem Bereich der Nutzung zuzuordnende Einrichtungen eine für die Anmutungserlebnisse der Bewohner nachweisbare Bedeutung haben. 3.4. Skalen zur Erhebung von Einstellungen und Urteilen, die die gesamte Wohnumgebung betreffen: zufallskritische Analysen, Korrelationsstatistik 5. Datenauswertung 6. a) 1974, b) 1975 7. c) Einstellung zur Wohnumgebung. Empirische Studie an zwei Wohnarealen in Nürnberg-Langwasser (Habilitationsschrift) 8. Dr. Ruth Klockhaus 9. entfällt 10. Dr. Ruth Klockhaus, Sozialwiss. Institut der Univ., D - 85 Nürnberg, Unschlittplatz 1

V.

VERKEHR

1. Ex-post Nutzen-Kosten-Analyse für die UBahnlinie 3 in München 2. Es sollen Nutzen und Kosten der U-Bahnlinie 3 erfaßt, gemessen und gegenübergestellt werden. Dabei sind direkte und indirekte Nutzen zu erfassen, insbesondere Auswirkungen auf Umwelt, Änderungen in der Sozial- und Wirtschaftsstruktur des betroffenen Gebietes, Auswirkungen auf die Stadtentwicklung. 3. Soziologie, Wirtschaftswissenschaften 4. Datenerhebung auf Stichprobenbasis in kleinerem Umfang geplant. 5. Planung 6. a) Anfang 1975, b) Anfang 1976 7.8. a) Herr Kreuz, b) Frl. Hill 9. BM für Verkehr

374 10. Dr. Dietrich Burkhardt, Abt. Planungsforschung für öffentliche Aufgaben, Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH, D - 8012 Ottobrunn, Einsteinstraße 1. Beurteilungsfehler in der subjektiven Nutzen- und Kostenschätzung des PKW. 2. Verschätzungen in Kosten des PKW und des Raumbedarfs von PKW und ÖNV. 3. Wirtschaftswissenschaften, Verkehrsplaner 4. Repräsentative Erhebung bei 140 PKW-Besitzern in Augsburg 5. Abschlußbericht 6. a) Oktober 1974, b) 7. a) Beurteilungsfehler in der subjektiven Kostenschätzung des PKW (Diplomarbeit H . STAPF)

c) Beitrag in «Problem und Entscheidung» Juli 1975 8. a) Dr. W. Molt, b) H. Stapf 9.10. Dr. W. Molt, Psychol. Institut der Univ., D - 89 Augsburg, Memmingerstr. 6/14

VI. F R E I R A U M ,

FREIZEIT

1. Untersuchungen über das Wirkungsgefüge zwischen der Freiraumstimulation und dem Bedürfnis der Benutzer nach Abwechslung durch den Freiraum. 2. Präferenz- (Gefallen) und Explorationsverhalten (Interesse) in städtischen Freiräumen in Abhängigkeit von der räumlich-dinglichen Komplexität (simultan erlebbare Vielfalt) und Disparität (sukzessiv erlebbare Neuheit) als gruppendifferentielle Fragestellung. 3. Gartenarchitektur (Leiter) und Psychologie 4. Gruppensitzungen mit vorbereiteten Fragebogen, zur Einschätzung von Dia-Positiven auf Skalen. 5. Abschlußbericht 6. a) Herbst 1970, b) Frühjahr 1975 7. a) W. NOHL «Ansätze zu einer umweltpsychologischen Freiraumforschung» Beiheft zu Landschaft + Stadt, Stuttgart 1974; W. NOHL «Eindrucksqualitäten in realen und

simulierten Grünanlagen». Landschaft + Stadt, 1974, 6, 171-187; c) W. NOHL «Die Gestaltung städtischer Freiräume aus umweltpsychologischer Sicht. Beitrag zur Entwicklung einer Theorie der Freiraumarchitektur» 8. Dipl. Hort. W. Nohl 9. D F G 10. W. Nohl, Institut für Landschaftspflege und Naturschutz der TU, D - 3 Hannover, Herrenhäuser Str. 2 1. Beitrag zu einer emanzipatorisch orientierten Freiraumarchitektur. Empirische Studie unter Rückgriff auf projektive Techniken und feldtheoretische Überlegungen. 2. Erforschung der Tätigkeitsstruktur der Freiraumbenutzer in Abhängigkeit von der Valenz des Freiraumsubstrats und der Motive der Benutzer in (simulierten) repressionsarmen Lebenssituationen. 3. Gartenarchitektur (Leiter) und Psychologie 4. Inhaltsanalyse erzählter Geschichten; F A 5. Datenauswertung 6. a) 1973, b) 1976 7. c) Dissertation 8. Dipl. Hort. W. Nohl 9. entfällt 10. W. Nohl, Institut für Landschaftspflege und Naturschutz der TU, D - 3 Hannover, Herrenhäuser Str. 2 1. Erlebniswirksamkeit von Bracheflächen. 2. Ermittlung der Anmutungs- und Eindrucksqualitäten von Brachländereien in verschiedenen geographischen Kontexten für verschiedene Gruppen (Gruppenvariablen: Alter, Schulbildung, Ortskundigkeit, Landschaftsbesuchsfrequenz, Landschaftsverbundenheit). 3. Landwirtschaftswissenschaften 4. modifiziertes Paarvergleichsverfahren, Simulation der Landschaftstypen durch Farbfotoserien); — parameterfreie Statistik 5. Abschlußbericht 6. a) 1972, b) Herbst 1974 7. b ) W . NOHL «Erlebniswirksamkeit von B r a -

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 364-382

cheflächen. Eigenverlag des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft, Wiesbaden 1975 (i. Druck) 8. a) Prof. Dr. K. Buchwald, b) W. Nohl 9. Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft 10. W. Nohl, Institut für Landschaftspflege und Naturschutz der TU, D - 3 Hannover, Herrenhäuser Str. 2 1. Landschaftserleben. 2. Dimensionen des Landschaftserlebens-Entwicklung eines Instrumentariums zur Erfassung der Dimensionen des Landschaftserlebens. 3. Soziologie, Architektur- und Planungswissenschaften 4. Interview, Fragebogen, multiple Skalierung; - Regressions-, Kovarianz- und Konfigurations-Frequenzanalyse 5. Planung 6. a) 1974, b) 1977 7.8. A. und R. Schmitz-Scherzer 9. entfällt 10. Dr. R. Schmitz-Scherzer, Psychol. Inst, der Univ., D - 53 Bonn, An der Schloßkirche 1. Ökologie der Freizeit. 2. Systematik der ökologischen Bestimmungsgrößen des Freizeitverhaltens und -erlebens; zahlreiche kleinere Untersuchungen und 2 repräsentative Stichproben. 3. Soziologie, Architektur- und Planungswissenschaften 4. Interview; - Regressions-, Kovarianz- und Konfigurations-Frequenzanalysen 5. Datenauswertung, Abschlußbericht 6. a) 1969, b) 1977 7.8. A. und R. Schmitz-Scherzer 9. entfällt 10. Dr. R. Schmitz-Scherzer, Psychol. Institut der Univ., D - 53 Bonn, An der Schloßkirche 1. Determinanten und Effekte von Urlaubsverhalten.

375 2. Entwicklung von Meßinstrumenten zur Beschreibung von Urlaubsverhalten und -erleben. Analyse persönliehkeitspsychologischer und ökologischer Determinanten. Analyse der Effekte des Urlaubs aus pädagogischpsychologischer und klinisch-psychologischer Sicht. 3.4. Verfahren der Testanalyse und -konstruktion, multivariate Analysemethoden 5. Planung, Datenerhebung 6. a) Sommer 1974, b) 1976/77 7.8. M. Fischer, F. Heil, K. H. Wiedl 9. entfällt 10. M. Fischer, F. Heil, K. H. Wiedl, Psychol. Institut der Univ., D - 55 Trier, Schneidershof 1. Ökologisch-psychologische Aspekte in der Gestaltung von Kinderspielplätzen. 2. Im Rahmen eines projektorientierten Seminars sollte der Frage nachgegangen werden, in welcher Weise ein «Ökologischer Psychologe» bei der Gestaltung eines Kinderspielplatzes mitwirken könnte. Es sollte exemplarisch-kasuistisch untersucht werden, welche Interessenträger an der Gestaltung und Nutzung von Spielplätzen beteiligt sind, wie die Interessenpositionen aussehen, wie die individuellen und kollektiven Planungsprozesse verlaufen, in denen ein Kindergarten zum Entstehen kommt. 3. Architektur- und PlanungsWissenschaften 4. Befragung bei Kindern, Eltern, Kindergärtnerinnen, Lehrern, Gartenarchitekten, Kommunalbeamten, Spielgeräteherstellern usw.; Filme und Fotos von Spielgeschehen auf Spielplätzen und deren Analyse; Inhaltsanalyse von einschlägigen Verordnungen, Prospekten für Kinderspielplatzgeräte, pädagogischer Literatur über Kinderspielplätze u. a. m. 5. Abschlußbericht 6. WS 1973/74 7. b) «Entscheidungsprozesse in ökologischpsychologischer Sicht» (erscheint in einer

376 Monographie über ein Symposium über Entscheidungsprozesse in Ottobeuren) 8. a) Prof. Dr. G. Kaminski, b) Teilnehmer eines Seminars 9. entfällt 10. Prof. Dr. G. Kaminski, Psychol. Institut der Univ., D - 74 Tübingen, Friedrichstr. 21

VII. L Ä R M 1. Motivationsanalyse und Schallbewertung bei Lärmbelastung 2. a) Veränderung der Leistungsmotivation und Attribuierung der Ursachen eigener Leistungen bei Lärmbelastung, Stimulationsbedürfnisse und Stimulationstoleranz, b) Lautheitsund Lästigkeitsbewertung von Schallen. 3.4. experimentell, mulivariat 5. Abschlußbericht 6. a) 1969, b) 1975 7. a) W. SCHÖNPFLUG «Streß durch Lärmbelastung, Zielsetzungsverhalten und kognitive Regelungsvorgänge». Ber. 28. Kongr. der DGfP, Bd. 4, 1974, 142-153 8. a) Prof. Dr. H. Heckhausen, Prof. Dr. W. Schönpflug, b) W. Hawel, G. Wicker 9. BM für Wissenschaft und Forschung, Düsseldorf 10. Prof. Dr. W. Schönpflug, Inst, für Psychol. der FU, D - 1 Berlin 41, Dietrich-SchäferWeg 6-10 1. Verhaltensregulation bei Lärmbelastung. 2. a) Verwendung von Schallschutzmitteln; b) Lärmtoleranz und «Lärmappetenz». 3.4. Felderhebungen, Laboruntersuchungen; multivariate Analysen 5. Planung, Datenerhebung 6. a) 1974, b) 1977 7.8. a) Prof. Dr. W. Schönpflug, b) P. Schulz 9. BM des Inneren 10. Prof. Dr. W. Schönpflug, Inst, für Psychol.

der FU, D - 1 Berlin 41, Dietrich-SchäferWeg 6 - 1 0 1. Psychologische und psychophysiologische Wirkungen von Umgebungsbedingungen; vor allem Lärm. 2. Modellentwicklung und -Überprüfung solcher Wirkungen. 3. Medizin, Physiologie, Chemie, Technik 4. Fragebogen, Test, Sensoren; - multivariat, mehrdimensionale metrische Skalierung 5. Planung, Datenauswertung, Abschlußbericht 6. a) 1962, b) unbestimmt 7. a) 16 Arbeiten zu Umgebungsbedingungen; 2 Arbeiten zur psychosozialen Umwelt; 5 methodische Arbeiten b) Untersuchungen zur psychologischen und psychophysiologischen Wirkung von wiederholtem, vierstündigem, intermittierendem rosa Rauschen c) vier thematische Arbeiten und einige methodische 8. W. Hawel 9. Institut bzw. Abteilung, DFG, Land NRW 10. W. Hawel, Institut für Arbeitsphysiologie, Abt. Umweltphysiologie, D - 46 Dortmund, Ardeystr. 67 1. Lärmwirkungen auf psychophysiologische Variablen. 2. Psychosomatische Reaktionen 3.4. Alle Methoden der Inferenzstatistik 5. Datenerhebung, Datenauswertung 6. a) 1967, b) unbestimmt 7.8. Prof. Dr. W. lanke 9. entfällt 10. Prof. Dr. W. Janke, Psychol. Institut der Univ., D - 4 Düsseldorf, Universitätsstr. 1

VIII.

ÖKOLOGISCH-SOZIALE

P R O Z E S S E und

STRUKTUREN

1. Expertise über den Zusammenhang zwischen gebauter Umwelt und sozialem Verhalten.

377

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 3 6 4 - 3 8 2

2. Die Expertise soll die zahlreichen Fragen, Beantwortungsversuche und Erfahrungen in diesem Zusammenhang sichten und systematisch über Wissensstand und Wissenslücken informieren. 3.4. Literaturbericht 5.6. a) März 1975, b) Oktober 1 9 7 5 7. a) 1. Zwischenbericht 8. M . Bornath, W. Krönig, E . Mühlich, I. Mühlich-Klinger, H. Zinn 9. B M für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 1 0 . Institut Wohnen und Umwelt, D - 61 Darmstadt, Annastr. 15 1. + 2. Versuch der Auflösung der Deckvariable «Schicht» nach sozialökologischen Dimensionen (Anregungsbedingungen der physikalischen und sozialen Umwelt). B e ziehungen dieser Variable zu Persönlichkeitsmerkmalen des Sozialisationsagenten und Sozialisanden; Einflüsse auf das Erziehungsverhalten. 3. Pädagogik 4 . Fragebogen, Interview; - multivariate Verfahren 5. 6. 7. 8.

Datenerhebung und -auswertung a) Juli 1970, b) Dezember 1 9 7 6 a), b) und c) trifft zu a) Prof. Dr. K . A. Schneewind, b) Anette Engfer, U.-D. Filipp

9. D F G 10. Prof. Dr. K . A. Schneewind, Fachbereich I-Psychologie der Univ., D - 55 Trier, Schneidershof 1. Längsschnittstudie zur Erforschung der ökologischen Bedingungen der Leistungsmotivgenese. 2 . Leistungsmotivgenetisch relevante Bedingungen des häuslichen und schulischen L e bensraumes werden erhoben und in einer Taxonomie zusammengefaßt. Ziel ist die Entwicklung einer Taxonomie schulischer Einflußfaktoren und die Verbesserung der

Taxonomie häuslicher Einflußfaktoren sowie die weitere Aufhellung des Bedingungsgefüges und die Abschätzung der Bedeutsamkeit einzelner Variablen und ökologischer Merkmale für die Leistungsmotivgenese. 3.4. Fragebogen bei Eltern, Lehrern, Tests mit den Kindern; - Varianz- und Kovarianzanalysen, Regressions- und Faktorenanalysen. 5. Datenerhebung und -auswertung 6.7. a) C. TRUDEWIND «Häusliche Umwelt und Motiventwicklung: Materialien unc B e funde». Trier: Zentralstelle für psychol. Inf. und Dokum. 1974 b) C. TRUDEWIND «Häusliche Umwelt und Motiventwicklung». Göttingen: Hogrefe 1 9 7 5 ; und «Leistungsmotivgenese und Umwelt: Probleme, Strategien und erste Ergebnisse». Stuttgart: Frommann-Holzboog (im Druck) 8. a) Dr. C. Trudewind, b) U. Geppert, H. Jennessen 9. D F G 10. Dr. C. Trudewind, Psychol. Inst, der Univ., D - 4 6 3 Bochum, Postfach 2 1 4 8 1. Sozialisation und Umwelt. Jugendliche im sozial-ökologischen Kontext. 2. Theoretische Studie mit empirischen Erkundungen in ausgewählten Lebensumwelten («Soziotopen») von Jugendlichen; Vorbereitung einer weiterführenden empirischen Beobachtung (ab IL T 7). Ziel: Den Zusammenhang ausgewählter sozial-ökologischer Lebensbedingungen mit den Orientierungsmustern und Verhaltensweisen Jugendlicher zum Zeitpunkt des Abgangs von der Hauptschule zu untersuchen, d. h. die Wechselwirkung der verschiedenen Lernorte Jugendlicher in einem bestimmten Typ räumlicher Strukturen zu problematisieren, und zwar hinsichtlich der mit dem Statusübergang Schule-Beruf verbundenen biographischen Situationen (Selbstbestimmung vs. Fremdbestimmtheit).

378 3. Soziologie, Architektur- und Planungswissenschaften 4. zunächst nur qualitative Erkundungen (teilnehmende Beobachtung, Gruppendiskussion), später: Handlungsforschung, die auf Umsetzung in Jugend- und Bildungspolitik angelegt sein soll. 5. Planung 6. a) Anfang 1975, b) Ende 1976 (erster Abschnitt) 7.8. a) Sibylle Hübner, b) W. Hühn, H. U. Müller 9. DFG 10. Sibylle Hübner, Deutsches Jugendinstitut, D - 8 München 40, Saarstr. 7

1. (Aufgrund verschiedener Arbeitsschwerpunkte kein einheitlicher Arbeitstitel vorhanden.) 2. Hochschuldidaktische Ebene: Versuch der Integration von Forschung, Lehre und Praxis für die Studenten im Rahmen einer vorschulähnlichen Einrichtung für Arbeiterkinder eines Stadtteils. Die Kinder werden 3mal wöchentlich vormittags von einer Sozialarbeiterin (feste Bezugsperson) und einem(r) Student(in) (wechselnde Bezugsperson alle 4 Wochen) betreut. Pädagogische Aspekte: Versuch, für die Kinder politische Lernprozesse zu initiieren. Wissenschaftliche Aspekte: Versuch der Analyse des konkreten ökologischen Kontextes, wie er sich a) für die Kinder im Wohnviertel, b) in der Vorschuleinrichtung stellt und dessen Auswirkung auf Lernprozesse. 3.4. kontinuierliche Videoaufnahmen der Vormittage, Bezugspersonenprotokolle; Grobanalyse der Interaktion der Bezugspersonen mit den Kindern zur Ableitung von konkreten Handlungsanweisungen; Feinanalyse der Interaktionsprozesse, z. B. Rollenspiele, Eltern-Kind-Verhalten, Kind-Objekt-Verhalten; - interpretative Verfahren, keine standardisierten Methoden

5. Datenerhebung und -auswertung als kontinuierlicher Prozeß 6. a) Oktober 1974, b) bis Schuleintritt der Kinder Oktober 1976, evtl. Weiterbetreuung in der Schule. 7.8. AG des Pädagogischen Seminars, Abt. Sozialpädagogik, 15 Studenten, 2 Sozialarbeiter, ein wiss. Assistent 9.10. Angelika Doppler, Pädagogisches Seminar der Univ., D - 34 Göttingen, Wagnerstr. 1 1. Kooperationslernen unter Feldbedingungen. 2. a) Unterschicht- und Türkenkinder sollen durch geeignete Spiele Kooperation lernen, b) ebenso bei Kindern mit Verhaltensschwierigkeiten. 3. Soziologie 4. Interaktionsprotokolle, Videoaufnahmen u. -analysen 5. Datenerhebung 6. a) April 1974, b) 1977 7. c) drei Diplomarbeiten 8. a) Dr. F. Streiffeier, b) D. Henkel, Dr. Gabi Köstlin, Dorothee Roer, 12 Studenten 9.10. Dr. F. Streiffeier, Psychol. Institut der Univ., D - 69 Heidelberg, Hauptstr. 47-51 1. Der Ausdruck des Selbstbildes in der nonverbalen Kommunikation mit relativ variablen ökologischen Objekten (Kommunikation mit Wohnzimmereinrichtungsgegenständen, mit dem Auto-Typ, der Armbanduhr, dem Schlüsselbund usw.) 2. Die Arbeit will zeigen, daß die nonverbale Kommunikation in Form der Gestaltung unserer persönlichen physischen Umwelt eine alltägliche Form der Vermittlung von Informationen über uns selbst ist. 3.4. Erfassung der Umweltobjekte (ca. 420 Variablen) durch Fotos; Fragebogen zur Erfassung der Bindung zu Umweltobjekten; Erfassung des Selbstbildes durch Adjektiv-

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 3 6 4 - 3 8 2

Q-sort. - Korrelationsstatistik, Varianzanalysen 5. Planung 6. a) April 1974, b) Juli 1976 7. c) Dissertation 8. J. Kollbrunner 9.10. J. Kollbrunner, Psychol. Institut der Univ., Avenue du Midi 11, CH - 1700 Fribourg, Schweiz 1. Theorie der Situation. 2. Kritische Sichtung und Versuch der Integration situations-theoretischer Ansätze aus verschiedenen Verhaltenswissenschaften. 3.4. theoretische Arbeit 5.6. a) Anfang 1975, b) Ende 1976 7. c) Dissertation 8. Erika Schott 9. Psychol. Institut Heidelberg, Arbeitseinheit Sozialpsychologie 10. Erika Schott, Psychol. Institut der Univ., D - 69 Heidelberg, Hauptstr. 47-51 1. Privates Verhalten und Privatsphäre. 2. Im Anschluß an eine Begriffsanalyse, anhand derer die dem amerikanischen «privacy» entsprechenden Konzepte erarbeitet werden, soll in einem weiteren Forschungsabschnitt untersucht werden, wie sich die Konzeptualisierung der Privatsphäre und des privaten Verhaltens im Kindes- und Jugendalter entwickelt und entsprechendes Verhalten manifestiert. Geplant als transkulturelle Untersuchung. 3.4. Interviews, Erzählen von Geschichten, Beurteilung von Bildmaterial usw. 5. Planung 6. a) Ende 1974, b) Ende 1976 7. c) Habilitationsschrift 8. a) Dr. Lenelis Kruse, b) noch offen 9.10. Dr. Lenelis Kruse, Psychol. Inst, der Univ., D - 69 Heidelberg, Hauptstr. 47-51

379 1. Sozialpsychologische Aspekte von "crowding". 2. Erfassung des "crowding"-Erlebens in Dichtesituationen bei Variation von Situationsfaktoren, sozialen und Persönlichkeitsfaktoren und unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Interaktion in der Dichtesituation. 3.4. Fragebogen; mehrfaktorielle Varianzanalysen 5. Planung 6. a) August 1973, b) Juli 1976 7. c) Dissertation 8. J. Schultz 9.10. J. Schultz (Pädagogische Hochschule in Bielefeld), D - 48 Bielefeld, Lampingstr. 3 1. Bedingungen des Auftretens von Distanzierungs- und Affiliationseffekten im Persönlichen Raum im Zustand der Angst. 2. Zum Zusammenhang von Persönlichem Raum und Angst werden 2 alternative Hypothesen untersucht: Distanzierung, wie normalerweise in der Literatur berichtet, und Affiliation, die als räumliche Repräsentation der zuerst bei SCHACHTER berichteten Effekte erwartet wurde. Außerdem werden Geschlechterunterschiede untersucht. 3.4. Verschiedene Maße zum Persönlichen Raum, die Richtung, Distanz und Dichte erfassen; Adjektivlisten zur Angsterfassung; - Korrelationen, Diskriminanz- und Varianzanalysen 5. Abschlußbericht 6. Oktober 1974, b) Juni 1975 7. c) Diplomarbeit 8. S. Hormuth, A. Martin 9. Psychol. Institut Heidelberg 10. S. Hormuth, c/o Psychol. Institut der Univ., D - 69 Heidelberg, Hauptstr. 47-51 1. Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten in Thailand. 2. Es sollen Kommunikationsschwierigkeiten

380 bei Interaktionen von Partnern erfaßt werden, die verschiedenen kulturellen Umwelten angehören. Daß dabei die Konfrontation zwischen «Dienstleistungseliten» und «Empfängergruppen» gewählt wurde, hängt damit zusammen, daß wir glauben, es hier mit einer «Schaltstelle» des kulturellen Wandels zu tun zu haben. 3. Ethnologie und Kulturanthropologie 4. Tonbandaufnahmen von ärztlichen Konsultationen; Vor-Konsultations-Interview und Nach-Konsultations-Interview von Patienten; Interviews bei Ärzten. Beobachtung von Kranken in ihrer dörflichen Umgebung. 5. Datenauswertung und Abschlußbericht 6. a) 1969, b) 1978 7. a) E. B O E S C H "Communication between doctors and patients in Thailand", I . ; G O L D SCHMIDT & H Ö F E R "Communication between doctors and patients in Thailand", II.; H I N D E R U N G «Traditionelle Heilkunde in Thailand» 1973; E. B O E S C H «Ärzte und Patienten in Thailand» 1974; SCHNEIDER «Arztbild im Selbst- und Fremdbild», 1974 b) SAIBER «Übersicht über die bisherige ArztPatienten-Forschung» c) mehrere Arbeiten, 1 Dissertation 8. a) Prof. Dr. E. Boesch, b) A. Goldschmidt, Dr. P. Hinderling (Ethnol.), B. Höfer, Dr. J. Schneider, W. Wacharakul, P. Sripraphai 9.10. Prof. Dr. E. Boesch, Sozialpsychologische Forschungsstelle für Entwicklungsplanung an der Univ., D - 66 Saarbrücken, Im Stadtwald IX. M E T H O D I S C H E

PROBLEME

1. Konstruktion und Validierung eines Fragebogens zu Einstellungen, Verhaltensweisen und Kenntnissen gegenüber Fragen der Umweltverschmutzung und des Umweltschutzes. 2. Ausgehend von einer angloamerikanischen Item-Sammlung wurden brauchbare Fragen übernommen und weitere geeignet erscheinende hinzugefügt. Vergabe an Personen, die sich aufgrund anderweitiger Informationen

(z. B. Mitglied einer Bürgerinitiative zum Schutz der Umwelt) in den erfaßten Variablen unterscheiden mußten. Itemselektion nach verschiedenen Gesichtspunkten. Abschließende Uberprüfung der Validität auf experimentelle Weise (Vorführung des Filmes «6 Minuten von zwölf»). 3.4. siehe unter 2 5. Abschlußbericht 6. a) Sommer 1974, b) Sommer 1975 7. c) Diplomarbeit, Zeitschriftenartikel 8. a) Prof. Dr. M. Amelang, b) Tepe 9.10. Prof. Dr. M. Amelang, Psychol. Institut II der Univ., D - 2 Hamburg, Allgemeines Verfügungsgebäude IV 1. Erarbeitung eines Fragebogens zur Messung der subjektiven Belästigung durch Straßenneubauten. 2. Es soll eine Thurstone-Skala erarbeitet werden, welche die Faktoren Lärm, Trennwirkung, Abgase erfaßt und zur subjektiven Beurteilung der Belästigung geeignet ist. 3.4. Beurteiler: Extremgruppen 5. Planung 6. a) März 1975, b) Mai 1975 7.8. a) Dr. W. Molt, b) M. Neuw, G. Epple 9. Institut für Straßenbau und Verkehrsplanung der Univ. Innsbruck 10. Dr. W. Molt, Psychol. Institut der Univ., D - 89 Augsburg, Memmingerstr. 6 1. Umweltplanspiel. 2. Erstellung eines Planspielmodells auf EDVBasis zum Durchspielen von umweltrelevanten Maßnahmen. Das Planspiel wird als entscheidungsorientiertes Simulationsmodell erstellt. Die Spielergruppen setzen sich aus dem öffentlichen und privatwirtschaftlichen Sektor zusammen. 3. Soziologie, Wirtschaftwissenschaften 4.5. Planung, Datenerhebung

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6, 364—382

6. a) Anfang 1975, b) Ende 1976 7.8. a) Herr Hocke, b) Dr. Birr, Herr Kreuz, Dr. Weilnböck 9. Interparlamentarische Arbeitsgemeinschaft 10. Dr. D. Burkhardt, Abt. Planungsforschung für öffentliche Aufgaben, IndustrieanlagenBetriebsgesellschaft mbH, D - 8012 Ottobrunn, Einsteinstraße 1. Entwicklung von Techniken zur Simulation von Wohnarealen. 2. Wohngebiete sollen durch Modelle und Modellfotos simuliert werden. Die bei der Simulation abgegebenen Urteile werden mit Urteilen verglichen, die nach Ortsbesichtigungen erhoben wurden. Untersucht wird die Simulationsvalidität in Abhängigkeit von der Art der Simulation, Art des zu simulierenden Objekts, Vertrautheit der Urteiler mit Simulationstechniken. 3. Architektur- und Planungswissenschaften 4. Befragung in Einzelinterviews; - Varianzanalysen und Korrelationsstatistik 5. Planung 6.7.8. Prof. Dr. J. Franke, b) noch offen 9. Antrag bei der DFG 10. Prof. Dr. J. Franke, Sozialwissenschaftliches Institut der Univ., D - 85 Nürnberg, Unschlittplatz 1 1. Qualifizierte Verhaltensvorhersage auf lerntheoretischer Basis in definierten mikroökologischen Räumen. 2. Ist es möglich, Verhalten in exakt definierten Umwelten mit Hilfe der EsTESschen stimulus-sampling-theory vorherzusagen? Anwendung des Modells in konkreten menschlichen Lebensräumen. 3.4. zunächst Tierversuche, später Übergang auf menschlichen Bereich; Datenerhebung über Programmsteuerungs- und Datenregistrierungsanlagen; - Varianzanalysen und Korrelationsstatistik

381 5. Planung 6. a) Anfang 1975, b) 1976 7.8. a) A. v. Eye, b) W. Hussy 9. entfällt 10. A. v. Eye und W. Hussy, Psychol. Institut der Univ., D - 55 Trier, Schneidershof 1. Entwicklung eines Instrumentariums zur Erfassung erlebnisrelevanter Gestaltungsmerkmale von Wohnarealen. 2. Erlebnisrelevante Aspekte der baulichen Gestaltung von Wohngebieten sollen unter Berücksichtigung testpsychologischer Gütekriterien erfaßt werden. Die hierfür notwendigen Instrumentarien werden entwickelt und überprüft. 3.4. Auswertung von Katasterplänen, Bauakten und systematischen Fotos. Korrelationsstatistik, FA, Varianzanalysen 5. Datenauswertung 6. a) September 1972, b) Ende 1975 7. a) G. W. ROTHGANG «Zur Problematik der Erfassung der baulichen Eigenart von Wohnarealen». In: Ber. 29. Kongr. der DGfP, Salzburg 1974, Göttingen: Hogrefe, 1975, 249-250. c) Dissertation 8. a) Prof. Dr. J. Franke, b) G. W. Rothgang 9. entfällt 10. G. W. Rothgang, Sozialwiss. Inst, der Univ., D - 85 Nürnberg, Unschlittplatz 1 1. Grundlagen der Gestaltung weitgespannter Flächentragwerke. 2. Es wurde ein Instrumentarium entwickelt, welches auf empirisch ermittelten Zusammenhängen zwischen Nutzererleben und Baumerkmalen basiert. Das Verfahren ist als EDV-unterstützte Entwurfshilfe im architektonischen Entwurfsprozess anwendbar und gestattet die Prognose der gestalterischen Wirkung bereits im Modellstadium. 3. Architektur- und Planungswissenschaft, Mathematik 4. nichtlineare Regressionsanalysen

382 5.6. a) 1971, b) bewilligt innerhalb des SFB 64 bis 1976 7. a) mehrere Zeitschriftenartikel, z. B. «Entwerfen mit Hilfe empirisch ermittelter Gestaltkriterien und Prüfung auf praktische Verwendung des Verfahrens und Durchführung der erforderlichen Anpassungen». Bauen + Wohnen, 1974, H. 9, 385-388. c) mehrere Veröffentlichungen bis Ende 1975 8. a) Prof. Dr.-Ing. J. Joedicke, b) Dr. Ing. H. Dirlewanger, E. Geisler, V. Maguago 9. DFG, SFB 64 10. E. Geisler, Inst, für Grundlagen der modernen Architektur im SFB 64 an der Univ., D - 7 Stuttgart 1, Seidenstr. 50

X. V A R I A 1. Die Entwicklung des Verständnisses für ökologische Regelkreise bei Jugendlichen. 2. Am Beispiel des Waldökosystems sollen der aktuelle Wissensstand und das Verständnis für ökologische Regelkreise analysiert werden. Dabei werden verschiedene Variablen wie Interesse/Motivation, Information, Alter usw. miteinbezogen. Den Lehrern sollen aufgrund der Ergebnisse Vorschläge und Anleitungen für die Behandlung ökologischer Problemstellungen in der Schule gegeben werden. 3. Forstwissenschaften 4. Experimente in Schulklassen, Erfassen des prä- und postexperimentellen Wissens- und Denkensstandes. 5. Planung, Vorstudien

6. a) Anfang 1975, b) Ende 1977 7. c) Dissertation v. R. Kyburz-Graber 8. a) Prof. Dr. H. Fischer, b) Regula KyburzGraber 9. entfällt 10. Regula Kyburz-Graber, Institut für Verhaltenswissen. ETH, Turnerstr. 1, CH - 8006 Zürich, Schweiz 1. Ästhetische Präferenzen als spezifische Aspekte von Individuum-Umwelt-Beziehungen. 2. Ermittlung der Merkmalskategorien von Objekten, die für das Zustandekommen ästhetischer Präferenzen relevant sind. Besonderes Gewicht liegt dabei auf der Variable «visuelle Komplexität». Entwicklung von Meßinstrumenten, die zur Erfassung ästhetisch motivierter Formen der Umweltbeziehung geeignet sind. Analyse persönlichkeitsspezifischer und entwicklungspsychologisch-familienökologischer Bedingungen sowie differentialpsychologischer Ausprägungen ästhetischer Präferenzen. 3.4. Experimentelle und korrelationsstatistische Methoden 5. Datenauswertung 6. a) Herbst 1972, b) Mitte 1976 7. a) z. B. K. H. W I E D L «Untersuchungen zur persönlichkeitspsychologischen Fundierung von Präferenz für visuelle Komplexität.» Diss. 1974, Univ. Trier (zu a, b, c insgesamt 8 Titel) 8. Dr. K. H. Wiedl 9. entfällt 10. Dr. K. H. Wiedl, Psychol. Inst, der Univ., D - 55 Trier, Schneidershof

383

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6,

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Opposition bei Versuchspersonen im psycho-

VORANKÜNDIGUNGEN: HILKE, R. & KEMPF, W.: Zur Rechtfertigung der Aggressionsmaschine. COHEN, A . S.: Einfluß v o n Schreib- und Lesegewohnheiten auf die Asymmetrie der optischen Wahrnehmung. URAY, H.: Leistungsverursachung, Verantwortungszuschreibung und Gewinnaufteilung. GROEBEN, N . & TREIBER, B.: V o m Paar-Assoziations-Lernen z u m Elaborationsmodell: Forschungsprogrammwechsel in der Psychologie des verbalen Lernens. Umfrage: Unveröffentlichte Fragebogen im deutschsprachigen R a u m (Heft 1/1976).

Autoren HANS WERNER BIERHOFF

Dipl. Psych. 1971 (Bonn) Dr. phil. 1974 (Bonn) Wiss. Ass. am Psychologischen Institut der Universität Bonn Wichtige Veröffentlichungen Spielplätze und ihre Besucher (1974). Attraktion, hilfreiches Verhalten, verbale Konditionierung und Kooperation: Eine Integration durch die Austauschtheorie (1974). (Mit D. Bierhoff-Alf ermann) The use of psychological theories by "naive" judges: A study in implicit personality theory (im Druck). Derzeitige Forschungsarbeiten Über die empirische Überprüfung der Austauschtheorie Kognitive Repräsentanz sozialer Verhaltensweisen

Forschungsassistent im Projekt «Zweisprachigkeit» der DFG BERT-JAN HERRMANN

1. Staatsexamen für das Lehramt an Volks- und Realschulen 1972 (Hamburg) Wiss. Angestellter im Jugendpsychologischen Dienst des Amtes für Jugend (Hamburg) REINHARD HILKE

Dipl. Psych. 1970 (Erlangen) Verwalter einer wissenschaftlichen Assistentenstelle am Institut für Psychologie der Universität Erlangen-Nürnberg Wichtige Veröffentlichungen Die Messung nicht-provozierter Aggressivität (zusammen mit W. F. KEMPF & M. HÖLLBACHER 1 9 7 5 )

The measurement of social norms (zusammen U W E CARSTEN

Dipl. Psych. 1975 (Hamburg) Forschungsassistent im Projekt «Zweisprachigkeit» der DFG

mit W. F. KEMPF; im Druck)

Derzeitige Forschungsarbeiten Theorie der sozialen Norm Aggressionsforschung Strukturelles Lernen

MICHAEL CHARLTON

Dipl. Psych. 1969 (Hamburg) Dr. phil. 1972 (Hamburg) Wiss. Assistent am Psychologischen Institut II der Universität Hamburg Veröffentlichungen Verschiedene Beiträge zu psychologischen Prozessen im Unterricht und zum Modell-Lernen Derzeitige Forschungsarbeiten Wissenschaftliche Begleitung von Schulversuchen Soziale Entwicklung in Abhängigkeit vom kognitiven Entwicklungsstand ROLF-MICHAEL HAUGG

1. Staatsexamen für das Lehramt an Volks- und Realschulen 1972 (Hamburg) Dipl. Psych. 1975 (Hamburg)

WILHELM F . KEMPF

Dr. phil. 1970 (Wien) Wissenschaftlicher Rat am Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel Wichtige Veröffentlichungen Zur Bewertung der Faktorenanalyse als psychologische Methode (1972) Basisproblem der Diagnostik der Aggressivität (1974) Probabilistische Modelle in der Sozialpsychologie (1974) A dynamic model for measuring individual and situative influences on social behavior (1974) Derzeitige Forschungsarbeiten Theorie der sozialen Norm Aggressionsforschung

Zeitschrift für Sozialpsychologie 1975, 6,

Testtheorie Curriculumentwicklung und Curriculumevaluation GABRIELE KORTHALS-BEYERLEIN

Dipl. Psych. 1973 (Erlangen) Wissenschaftliche Angestellte am Institut für Psychologie der Universität Erlangen-Nürnberg Wichtige Veröffentlichung Faktorenanalyse und Meßmodell von Rasch Vorgehensweisen und Interpretationsmöglichkeiten bei der Konstruktion von Skalen zur Erfassung von Erziehungszielen, diskutiert anhand zweier empirischer Untersuchungen (zusammen mit R. H I L K E 1 9 7 5 ) Derzeitige Forschungsarbeit Theorie der sozialen Norm GEROLD MIKULA

Dr. phil. 1966 (Graz) Habilitation 1972 (Graz) Prof. und Leiter der Abteilung für Sozialpsychologie, Institut für Psychologie der Universität Graz Wichtige Veröffentlichungen Faktoren der «Beliebtheit» und «Tüchtigkeit» in soziometrischen Strukturen (mit Dr. BARTUSSEK 1 9 6 9 )

Polaritätenauswahl, verbale Begabung und Einstufung im Polaritätsprofil (mit G. SCHULTER 1970)

Diverse Untersuchungen zum individuellen Gewinnaufteilungsverhalten (1972-1975) Derzeitige Forschungsarbeiten Individuelles Gewinnaufteilungsverhalten Interpersonale Attraktion in langfristigen Sozialbeziehungen GABRIEL M U G N Y

Dr en psychologie (génétique et expérimentale) 1974 (Genf); Chef de travaux an der Universität Genf

387

Wichtigste Veröffentlichungen Negotiation, image of the other and the process of minority influence (1975) Majorité et minorité: le niveau de leur influence (1975)

Social interaction and the development of cognitive operations ( 1 9 7 5 , mit W. D O I S E & A.-N. PERRET-CLERMONT)

Derzeitige Forschungsarbeiten Antwortebenen im sozialen Beeinflussungsprozess Soziale Interaktion und Aufbau kognitiver Strukturen (mit W. D O I S E & A.-N. PERRETCLERMONT)

J Ö R N OSSELMANN

Dipl. Psych. 1972 (Bonn) Doktorand am Psychologischen Institut der Universität Bonn Derzeitige Forschungsarbeit Konfigurationsanalyse (KFA) von Bedingungen depressiver Reaktionen in Begriffen der Sozialen Lerntheorie von ROTTER BERND SIX

Dipl. Psych. 1970 (Bonn) Dr. phil. 1974 (Bonn) Wissenschaftlicher Assistent am Psychologischen Institut der Universität Bonn Wichtige Veröffentlichungen Stereotype und Vorurteile ( 1 9 7 2 , mit R. B E R G LER)

Dimensionen von Organisationen (1974) Derzeitige Forschungsarbeit Einstellung und Verhalten, Vorurteile, Machiavellismus, Vl-Effekte MICHAEL SUKALE

Dipl. Soz. 1966 (Mannheim) Ph. D. 1970 (Stanford) Ass. Prof. of Philosophy (Princeton University)

Zeitschrift für Sozialpsychologie Herausgegeben von Prof. Dr. phil. Hubert Feger, Prof. Dr. phil. C. F. Graumann, Prof. Dr. phil. Klaus Holzkamp und Prof. Dr. rer. nat. Martin Irle

Beiheft 1 Schuler, Heinz Dr. rer. pol., Augsburg

Sympathie und Einfluß in Entscheidungsgruppen Mjt ejnem Vorwort von Prof

Dr

Hermann Brandstätter.

1975.197 Seiten, 13 Abbildungen, 25 Tabellen, kartoniert Fr. 34 —

Der Einfluß, den die Teilnehmer von Diskussionsgruppen und Entscheidungsgremien aufeinander ausüben, ist nicht nur vom sachlichen Gehalt ihrer Argumente abhängig, sondern auch von ihrer gegenseitigen Einschätzung. Dieses Buch untersucht, welche Bedeutung dabei der zentralen emotionalen Komponente der Personwahrnehmung, der Sympathie, zukommt.

Beiheft 2 Brandstätter, Hermann Prof. Dr. phil., Augsburg Schuler, Heinz Dr. rer. pol., Augsburg (Hrsg.)

Entscheidungsprozesse in Gruppen 1976. Ca. 196 Seiten, 9 Abbildungen, 16 Tabellen, 1 Diagramm, kartoniert ca. Fr. 34.—

Dieser Band ist das Protokoll einer Klausurtagung außerhalb der offiziellen psychologischen Kongresse. Gegenstand der Tagung waren jene Phänomene, die Entscheidungsprozesse zu Formen sozialer Interaktion machen: Urteilsdiskrepanz, Präferenzänderung und Konsensbildung, verschiedene Formen sozialer Verstärkung bei Diskussionen und Verhandlungen, sowie die gegenseitige Einschätzung von Gruppenmitgliedern.

Gesamtinhaltsverzeichnis Band 1975, Band 6 THEORIE ERTEL, S.: Größenakzentuierung und das Streben nach Urteilsgenauigkeit. Analyse eines vermeintlichen Entscheidungsexperimentes KORTHALS-BEYERLEIN, G . , H I L K E , R . & K E M P F , W . F . : Die Ausdifferenzierung familiärer Erziehungsnormen. Ein theoretisches Modell und seine empirische Erprobung KRUSE, L . : Crowding - Dichte und Enge aus sozialpsychologischer Sicht LIEBHART, E . H . : Über die Zuschreibung von Verantwortlichkeit LILLI, W . : Zur Konvergenz der absoluten und der relativen Akzentuierungstheorie MIKULA, G . : Begriffliche und methodische Probleme der Attraktionsforschung PEUCKERT, R . : Uber geschlechtsspezifische Unterschiede im konformen Verhalten Six, B.: Die Relation von Einstellung und Verhalten

202

310 2 212

189 297 112 270

E M P I R I E

H. J. & STÄCKER, K. H.: Diagnostische Urteilsbildung und sprachliche Kommunikation BIERHOFF, H . W . & OSSELMANN, J . : Illegitime Verwendung von Vorinformation: Effekte auf Altruismus und Selbstbestrafung in bezug zu Externalisierung/Internalisierung, Versuchsleiter und Sequenz der Messung BRANDSTÄTTER, H.: Medieneffekte in der Bewertung der Argumente einer Wahlkampfdiskussion CHARLTON, M . , CARSTEN, U . , H A U G G , R . - M . & HERRMANN, B.-J.: Die Auswirkung von Szenen zum Sozialen Lernen aus der Fernsehserie «Sesamstraße» auf Vorstellungsinhalte und Spielverhalten von Kindern GRABITZ-GNIECH, G . , AUSLITZ, K . & GRABITZ, H . J . : Die Stärke des Reaktanz-Effektes als Funktion der absoluten Größe und der relativen Reduktion des Freiheitsspielraumes KAHLER, H. D.: Beschreibungsmerkmale als Determinanten der Dekodierungsleistungen von Personen unterschiedlicher sozialer Schichtzugehörigkeit KAUFMANN, M . & TACK, W . H . : Koalitionsbildung und Gewinnaufteilung bei strategisch äquivalenten 3-Personen-Spielen M U G N Y , G . : Bedeutung der Konsistenz bei der Beeinflussung durch eine konkordante oder diskordante minderheitliche Kommunikation bei sozialen Beurteilungsobjekten

AHRENS,

129

333 43

348

122

246 227

324

Zur empirischen Bewährung der kognitiven Akzentuierungstheorie SILBEREISEN, R. K., HEINRICH, P. & TROSIENER, H.-J.: Untersuchung zur Rollenübernahme: Die Bedeutung von Erziehungsstil, Selbstverantwortlichkeit und sozioökonomischer Struktur SPILLE, D. & GUSKI, R.: Langfristiger Drogenkonsum und Persönlichkeitsmerkmale - Eine empirische Untersuchung WALLER, M.: Hemmende Effekte der Beobachtung altruistischer Verhaltensmodelle auf nutzenorientierte Verhaltenserwartungen 7- bis 8jähriger Kinder

NAATZ, T . & DIECKHOFF, U . :

150

62 31

51

DISKUSSION H. W.: Kommentar zu Schwanenberg & Huth «Zur Relevanz experimenteller Nichtnullsummenspiele» FEGER, H. & FALTIN, G.: Die Einstellungsstruktur von Gruppen: Anmerkungen zur Arbeit von Hartmann & Wakenhut HARTMANN, H . & WAKENHUT, R.: Strukturanalysen in der Attitudenforschung: Theorie und Methode KÖRNER, W.: Anmerkungen zur Axiomatisierung der Balancetheorie . . LIEBHART, E. H.: Dissonanz, Attribution und Zuschreibung von Verantwortlichkeit. Ein Diskussionsbeitrag SCHWANENBERG, E. & HUTH, W.: Kommentar zum Kommentar SUKALE, M.: Anmerkungsausbalancierung TÄSCHNER, K.-L.: Zur Frage gesellschaftlicher Ursachen des Drogenkonsums BIERHOFF,

172 160 164 259 80 176 360 76

REZENSIONEN (Hg.): Dichotomie und Duplizität. Grundfragen psychologischer Erkenntnis. Ernst August Dölle zum Gedächtnis LEPSIUS, M. R.: Dichotomie und Duplizität ISRAEL, J . & TAJFEL, H . (Eds.): The context of social psychology GRAUMANN, C. F.: Im Wind der Veränderung? IRLE, M.: Eine Flaute in der Sozialpsychologie?

HERRMANN, T H .

179 88 96

Titel und Abstracta

107, 186, 265, 385

Neuerscheinungen

103, 184, 262, 383

AUTOREN

108,188,266,386

Namens- und Sachregister Band 6

391

Umfrage: Umweltpsychologische Forschungsvorhaben im deutschsprachigen Raum

364

Namensregister (Autoren, die 1975 in der Zeitschrift für Sozialpsychologie Arbeiten veröffentlichten, sind kursiv gesetzt. Fett gedruckte Seitenangaben verweisen auf Informationen über den Autor, kursiv gedruckte auf Literaturangaben.)

Abelson, R. B. 271,291 Abner, E. V. 247,258 Abric, J. C. 177 Adams, E. B. 117,119 Adams, J. S. 101,283,291 Adler, H. H. 9, 25 Adorno, T. W. 181 Ahrens, H. / . 11,25,129, 131,149,187 Ahtola, O. T. 292 Aiello, J. R. 11, 12, 25 Ajzen, I. 86, 213,217, 220, 222, 223, 225,281, 282, 284, 288, 290,291,293 Albert, H. 98,102,183 Albert, S. 18, 25 Alexander, C. N. 274,291 Allen, A. 291 Allen, V. L. 62, 75,113, 114, 116,119, 327,332 Allport, F. H. 19, 25, 89, 203,210 Allport, G. W. 164,165, 170, 273, 276,291 Alonso, R. C. 291 Altman, J. 4,5,21,30 Altrocchi, J. 216, 226 Alutto, J. A. 291 Alvy, K. T. 63, 74 Alwin, D. F. 283,291 Alzman, O. 258 Ammon, G. 76, 77, 79 Ammon, U. 257 Andersen, E. B. 316,319, 322 Anderson, N. H. 223, 225 Andrew, G. 352, 358 Apfelbaum, E. 174,175 Arbeitsgruppe Sesamstraße 358 Archer, J. 9,25 Arenson, S. J. 114,121 Argyle, M. 62, 74 Arkin, R. M. 87 Aronfreed, J. 52,61, 345, 346 Aronson, E. 8,25,80,86, 219,226,281,291, 299, 301, 302, 305,306-308 Asch, S. E. 62,113,116, 119, 325, 327, 332 Ashmore, R. D. 225

Asplund, J. 92, 93, 96,100 Athanasiou, R. 295 Atkins, A. L. 149 Atkinson, J. W. 118-720 Aumann, R. J. 230,245 Auslitz, K. 122,187 Austin, S. 174,175

von Berghes, M. 258 Bergius, R. 292 Bergler, R. 278, 282, 292 Berkowitz, L. 54, 61,97, 218,225,282,291,294 Bernstein, B. 254,257 Berry, K. L. 42 Berscheid, E. 297, 298, 301, 307,333, 335, 336,344, Bachus, J. 25 346, 347 Back, K. W. 115,118,119, Bevan, W. 151,159,201 300, 307 Beyerlein, G. (s. KorthalsBaer, W. G. 15, 29 Beyerlein) Bäumler, J. 42 Bickman, L. 6, 8,16,25, Bagley, A. J. 218,226 291, 292 Bailey, D. E. 129,149 Biderman, A. D. 2, 8,25 Bailey, E. D. 10,25 Bierbrauer, G. A. 220, 223, Baker, C. T. 120 225 Bales, R. F. 300,306 Ball, D. W. 291 Bierhoff, H. W. 172,176, Ballachey, E. L. 120,294 177,333, 346, 386 Bandura, A. 52, 53,61, 63, Bierhoff-Alfermann, D. 74, 349, 353, 358 346 Banikiotis, P. G. 305,306 Bieri, J. 129,149 Banta, T. J. 302,306 Bierkens, P. B. 147,149 Barash, D. P. 11,25 Bixenstine, V. E. 305,307 Barker, R. G. 13, 25 Blake, R. 63,74,113,116, Baron, R. A. 305,306 119 Bartholomew, R. 25 Bledjian, F. 43,50 Bartussek, D. 300, 306 Bless, E. 334,347 Baskett, G. 305,307 Bogdanoff, M. D. 118,119 Bass, B. M. 117,119 Bonfield, E. H. 284, 292 Bass, F. M. 284,291 Bordua, 0 . 1 4 , 25 Batchelor, T. R. 305,306 Botkin, P. T. 74 Battegay, R. 32, 42 Bowers, K. S. 291, 292 Battle, E. 70, 74 Bowers, W. J. 281, 292 Baum, A. 8,11,16,25,29 Box, S. 257 Baumann, U. 135, 136,149 Braithwaite, R. B. 260, 261, Baxter, J. C. 7,11,16,18, 361 25 Brakarsh, D. 42 Beams, H. L. 192,200 Brandstätter, H. 43, 44, 50, Beattie, M. 347 108 Beavin, J. H. 149 Brandt, R. M. 13, 25 Becker, F. 7,29 Brandt, U. 113,119 Becker, H. 261, 361,362 Brandon, A. C. 118,121 Beegle, J. A. 310,525 Brannon, R. 285,292 Beier, E. G. 302,307 Bransford, J. D. 257 Bell, R. L. 63, 75 Braucht, G. N. 31, 42 Bern, D. J. 277, 282, 291 Breed, C. R. 212, 226 Breer, P. E. 282,292 Benad, A. 123,128 Benninghaus, H. 270,271, Brehm, J. W. 98,102, 122-126,128 285-287,291,292 Berger, M. 25 Brehm, M. L. 123

Brewer, M. B. 305, 307 Brewer, R. E. 305,307 Brian, S. 149 Brigham, J. C. 281, 291 Brown, D. 283, 292 Bruner, J. S. 59,61, 150-152,158,189-192, 194,195,199,200 Brunswik, E. 194,200,202, 210 Bryan, G. L. 129,149 Bryan, J. H. 54, 61 Bschor, F. 77-79 Buchanan, R. W. 26 Bungard, W. 278,292 Byrne, D. 118,119, 297-305, 307,308 Caesar, B. 70,71, 74 Calder, B. J. 217,225 Calhoun, J. B. 3,9, 25 Campbell, D. T. 12,25,29, 274, 276, 278, 283,289, 292,293,296, 302,308, 352, 358 Campbell, J. D. 63, 75 Caputo, C. 294 Carey, G. W. 5,6,25 Carlsmith, J. M. 8,25,120, 216, 225, 281,291, 334, 337, 344,346,347 Carrigan, W. C. 118,119 Carroll, J. D. 167-170 Carroll, R. C. 27 Carson, D. H. 5, 25,29 Carsten, U. 348,386 Carter, L. F. 151,159,191, 192, 194, 200 Cartwright, D. 260,261, 361, 362 Cattell, R. B. 135,149 Cawasjee, S. D. 151,159, 201 Chaikin, A. L. 218,225 Chammah, A. M. 172, 175-177 Chance, J. E. 295, 334, 347 Chandler, M. J. 63, 74 Chang, J. J. 167-770 Chapin, F. S. 7,25 Chapman, J. P. 221, 225

Chapman, L. J. 221,225 Charlton, M. 258, 348, 386 Chave, E. J. 286, 295 Chein, J. 293 Cheyne, J. A. 11, 26 Child, J. L. 116,120 Chitty, D. H . 9, 26 Chombart de Lauwe, M. 6,15, 26 Chombart de Lauwe, P. 6,15, 26 Christian, J. J. 9 , 1 0 , 2 6 Cialdini, R. B. 334,346 Clark, R. A. 120 Clausen, G. 334, 347 Claussen, U. 42 Cleary, J. J. 257 Clore, G . L. 298, 301,307 Coates, B. 54,61 Coch, L. 97, 98,102 Cohen, A. K. 247, 248,257 Cohen, B. D. 63, 74,258 Cohen, E. A. 8,26 Cohen, J. B. 284, 292 Cohen, M. 216,220, 224, 225 Cohen, P. S. 279, 292 Cohen, R. 129,149 Coie, J. D. 65,74, 225 Cole, A. H. 128 Collins, B. 294 Collins, B. E. 215, 217, 219, 225 Coombs, C. H. 160,163, 165,167,170 Conalty, M. L. 25 Conté, H . 308 Cook, B. P. 294 Cook, M. 11,26 Cook, R. E. 226 Cook, St. W. 275,277, 279, 283,286, 287,292,296 Cooper, J. 216, 225 Costanzo, P. R. 114,120, 219, 225 Cowan, P. A. 63, 65, 74 Cox, 116,117,120 Craik, K. H. 292 von Cranach, M.93,101, 102, 280, 292 Crandall, V. C. 65, 67, 70, 72, 74, 219,225,345,346 Crandall, V. J. 74,117,120, 225, 346 Crano, W. D. 114,120 Crawford, R. 306,309 Crider, A. 278,295 Crinklaw, L. D. 218, 222, 226 Cronbach, L. J. 126, 128-130, 147,149

Festinger, L. 49, 50, 89, 90,102,127,128, 300, 307 Fiedler, F. E. 270, 282,292 Fink, C. F. 12, 29 Dabbs, J. M. 18, 25 Finley, G. E. 63, 74 Daniels, L. 54, 61 Fischer, A. 258 Darby, B. L. 334, 336, 346 Fischer, G. H . 164,167, Darley, J. M. 218,225 171,321,322, 352,354, Darlington, R. B. 334,346 358 Davidson, A. R. 296 Davies, A. D. 223,226 Fishbein, M. 86, 213,217, Davis, D. E. 9 , 1 0 , 2 6 220,225,270,277,279Eckart, C. 350, 352, 353, Davis, J. 261 282, 284, 288, 290-293 358 Fiske, D. W. 274,292 Davis, K. E. 115,119,302, Efran, M. 11,26 Fittkau, B. 355,358 308 Egger, J. 301, 308 Flament, C. 94, 96, 101, 102 Davis, W. L. 65, 74, 75, Flavell, J. H. 62-64, 74, 75 Ehrlich, H. J. 290, 291 172,175 Floyd, J. 301, 306 Ehrlich, P. 26 Dawes, R. M. 277,292 Flyger, V. 9, 26 Dawson, J. E. 173,175 Eisenberg 10 Follingstad, D . 42 Deanovich, B. F. 7 , 1 1 , 1 6 , Eiser, J. R. 152,159, 194, Ford, J. 248, 257 18, 25 198, 200 Deaux, K. 278,292,301,307 Ekkehammar, B. 281, 291, Frager, R. 114,116,120 Frank, B. 349, 358 DeCharms, R. 219, 225 292, 294 Frank, F. 9 , 2 6 DeFinetti, B. 86 Ekman, G. 169-777 Frederiksen, N . 293 DeFleur, M. L. 273, 274, Ellenberger, H. F. 8, 26 Freedman, J. L. 2, 7, 8,14, 276, 279, 289,292,296 Ellsworth, P. 334, 346 16,19-21,20,113,114, DeGroot, J. 15, 27 Ellwein, T. 180 116, 720,216, 225,333Delong, K. T. 10, 26 El Safti, M. S. 79 335, 338, 344, 346,347 Delys, P. 70, 75 Endler, N. S. 114-116,720, French, J. R. 97, 98,102 DeMonchaux, C. 121 291, 292 Frenz, H. G. 280, 292 Dennemark, N . 79 Erickson, B. 28 Freud, S. 97,181 van der Dennen, J. M. G . Erickson, J. C. 10,26 Frey, D. 80, 81, 84-86, 271, 296 Ertel, S. 150,153-759, 191, 216, 223, 225 Desor, J. A. 7, 8,16,18, 193,197,200, 202, 203, Fried, M. 8,15, 26 25, 26 206, 209-211, 355, 358, Friedman, N . 279,293 DeSwart, J . H . 223, 225 266 Friedrich, W. 278, 281,293 Deutsch, M. 302,307 Ervin-Tripp, S. M. 247,257 Friedrichs, J. 280,281,293 Deutscher Bildungsrat 358 Esser, A. 10, 25,26 Fritzsche, R. 130,149 Deutscher, I. 270, 271,279, Estes, E. H „ Jr., 119 Fröhlich, W. D. 180 292 Evans, G. W. 9 , 1 1 , 2 6 F r o m m , E. 92,123,128 Devries, R. 63, 73, 74 Eyferth, K. 270,292 Fry, C. L. 63, 74 Dickstein, E. 219,225 Eysenck, H. J. 160,164, Funk, S. G. 172,175 Dieckhoff, U. 150,189,200, 171, 275, 292 Furby, L. 126,128 202, 204-211,187 Eysenck, M. W. 250, 257 Diener, E. 216,220, 225 Gagné, R. M. 349,358 Dieterich, R. 130-134,137, Fahrenberg, J. 3 5 , 4 1 , 4 2 Galle, O. R. 3, 6,14, 15,26 148,149 • Faltin, G. 160,164,166, Gallo, P. S. 172,173,175 Dillehay, R . C . 2 7 1 , 2 7 9 , 168-777 Gans, H. 3, 8 , 1 5 , 2 6 289 292 Faris, R. 14,26 Gardner, R. C. 150,158, Dion, K. K. 301, 307 Farnill, D. 225 159, 201 Dittmar, N. 247, 254, 257 Faucheux, C. 324, 325,331, Garfield, R. L. 302,307 DiVesta, F. 115, 116, 117, 332 Garrison, L. 4 , 2 6 120 Feather, N. T. 85,86 Gelpke, R. 78, 79 Dolle, E. A. 98,102, Feffer, M. 62, 63, 74 Gerard, H. B. 90,113,118, 179-183 •Feger, H. 160,163-171 120 Dohrenwend, B. P. 26 Felipe, N. J. 11,12,26 Gergen, K. J. 117,118,720, Dohrenwend, B. S. 26 Fendrich, J. M. 290, 292 298, 300,308 Doob, L. W. 281,291 von Ferber, Chr. 76, 79 Gilbert, E. S. 222, 225 Dorris, J. W. 173,175 Ferguson, L. W. 160,164, Glaser, O. 8, 26 Dorval, B. 65, 74 777 Glaudin, V. 290,293 Dosey, M. A. 12, 26 Gleason, J. M. 87 Driver, M. J. 149 Feshbach, S. 349, 358 Crutchfield, R. S. 113,120, 273, 294 Cyphers, G. 292

Dubos, R. 15,26 Duck, St. W. 306,307 Duff, D. F. 27 D u f f y , E. 10,26 Duke, W. F. 151,159 Dulany, D. E. 284,291 Dunham, H. W. 14,26 Dunkel, L. 210, 211 Dürkheim, E. 92, 97 Dutton, D. G. 302,307

Gleicher, P. 8, 15,26 Gleser, G. C. 129,130,147, 149 Glucksberg, S. 63, 74 Gniech, G. (s. Grabitz-Gniech) Gnirrs, F. 42 Goeckner, D. J .26 Görlitz, D. 217, 225 Goethals, G. R. 216, 225 Götz, J. 87,225 Götz-Marchand, B. 83, 86,87, 223, 225 Goffman, E. 8,26, 94 Goldberg, G. N. 300,308 Goldberg, M. 117,120 Goldstein, J. W. 305, 307 Good, K. C. 305,307 Good, L. R. 305,307 Goodman, C. C. 151,158, 189-192,194, 200 Goodman, N. 247,257 Goodmonson, C. 290, 293 Gordon, A. 113,121 Gorodetsky, C. 42 Gouaux, C. 301,307 Gough, H. G. 63, 75 Gourevich, V. 63, 74 Gove, W. R .26 Grabitz, H.-L 83, 84,87, 122-124, 127,128,187 Grabitz-Gniech, G. 83, 84, 87,122-124, 127,128, 187, 278, 293 Graumann, C. F. 88, 96, 102, 129,149,150,159, 181, 293 Graves, F. D. 11,12, 29 Green, B. A. 122,123,128 Green, J. A. 286,293 Green, R. G. 9 , 2 6 Greenough, W. T. 26 Greenspan, S. 74 Greenwald, A. G. 271, 272, 283, 293 Griffitt, W. 7, 8 , 1 6 , 1 8 , 1 9 , 26, 297, 301,304,305, 307 Gross, A. E. 334, 337, 344, 346 Gross, P. 54, 61 Grümer, K. W. 280, 293 Grumet, J. F. 225 Guay, P. 305,307 Gurin, G. 347 Gurin, P. 345,347 Guski, R. 31,108 H a a s e . R . T . 11,27 Haberland, H. 257 Habermas, J. 91, 92,183 Haebler, R. 50

Hage, J. 299,308 Hager, F. 257 Hale, C. S. 28 Hall, E. T. 11,12,27 Halpern, F. 219,224,226 Hameister, H. J. 77, 79 Hancock, F. T. 114, 116, 121 Handion, B. J. 54, 61 Harary, F. 260, 261,361, 362 Harding, J. 282,293 Hardy, K. R. 118,120 Harms, L. S. 247, 248,257 Harré, R. 94-96,101 Harris, M. B. 54, 61 Harris, V. A. 291, 293 Harter, S. 294 Hartley, E. L. 165,171 Hartley, R. E. 165,171 Hartmann, H. 160-165, 169,170,270, 275,278, 293 Härtung, W. 35, 42 Hartup, W. W. 54, 6/-63, 74 Hartwell, S. W. 358 Harvey, J. 120 Harvey, J. H. 86, 87 Haugg, R.-M. 348, 386 Hawkins, C. 305,307 Hays, W. L. 356,358 Haythorn, W. W. 7,16,18, 29 Hayward, J. 8, 29 Head, K. B. 295 Heckhausen, H. 71,226 Heckmann, H. 112,120 Hediger, H. 10, 27 Heidegger, M. 181,183 Heider, E. R. 248-250, 254-257 Heider, F. 86, 87,212-217, 225,259,261, 361 Heinerth, K. 281,287, 293 Heinrich, P. 62,108 Helmreich, R. 50,301,307, 309 Hempel, C. G. 80, 81, 87, 132,149, 212,225 Henderson, C. 27 Hendrick, C. 302, 305, 307, 309 Herha, J. 79 Herrmann, B.-J. 348, 386 Herrmann, Th. 75,180, 181, 273, 274,293 Hersch, P. D. 65, 74 Hesse, H. 181 Hesse, M. 158,159 Hesse, Sh. 292 Hesselbart, R. K. 292

Hetherington, M. 302,306 Hewitt, J. 302,307 Heyns, R . W . 114-118,121 Hilke, R. 310, 315, 316, 320-323, 386 Hill, D. 118,120 Hill, R. J. 285, 288,295 Himmelstrand, U. 283,293 Hindelang, M. J. 220,225 Hobi, V. 32-34, 41,42 Hodges, H. M. 248, 257 Hodges, L. 305,307 Hörmann, H. 149, 250,257 Höweler, M. 300,307 Hofstätter, P. R. 3 , 1 2 , 2 7 , 355, 358 Hoffman, L. R. 302, 307 Hoffman, M. L. 114,118, 120 Hogan, R. 219, 225 Hole, S. R. 32, 42 Holford, Sir W. 3, 27 Hollingshead, A. B. 15,27 Hollos, M. 63, 65, 74 von Holst, D. 9,27 Holzkamp, K. 130, 131, 147,149, 151-153,159, 189-201, 208-211 Homans, G. C. 90, 92,100, 127,128,259,261,280, 293, 360, 363 Horowitz, I. A. 128,291, 293 Horowitz, M . J . 11,12, 27 Hottes, J. 172,175 Hovland, C. I. 274,295 Howard, R. B. 11,26 Hoy, E. 114,116,120 Hoyt, M. F. 215, 217,225 Hrebiniak, L. G. 291 Huber, H. P. 129,149 Hudgins, W. 305,307 Hümmelink, W. 150,152, 155,158,159,197, 198, 200, 209, 211 Hughes, R. L. 28 Hull, C. L. 100 Huston, T. L. 297,307 Huth, W. 172-775-178 Hütt, C. 5, 7, 8 , 1 6 , 1 7 , 2 7 , 118,120 Hütt, M. L. 358 Hummell, H. J. 261 Humphreys, C. A. 36, 74

Isebell, H. 33, 42 Israel, J. 88-96,100, 102 Ittelson, W. H. 4, 7, 8, 17, 24, 27, 28 Iwawaki, S. 219, 226 Izard, C. E. 302, 308 Jaccard, J. 274,293 Jackson,D. D. 149 Jackson, L. A. 305,308 Jackson, T. 305,307 Jacobs, J. 3, 8, 15, 27 Jahelka, M. 63, 74 Jahnke, M. 261, 362, 363 Jahoda, G. 96,102 Janousek, J . 8 2 , 96, 101 Jarvis, P. E. 74 Jasinski, D. 42 Jecker, J. D. 127,128 Jeffrey, W. E. 59, 61 Jennings, H. H. 300, 308 Johnson, M. 291, 293 Johnson, M . J . 304,308 Johnson, M . K . 250, 257 Johnston, S. 87 Jones, E. E. 90, 218-220, 225, 278, 280, 293 Jones, R. A. 128 Jones, S. E. 11, 12, 25,27 Jones, St. C. 302, 308 Jorgensen, B. W. 302, 308 Judowitsch, F. J. 248, 258 Julian, J . W . 118,7/9 Jung, J. 278, 293

Kahler, H. D. 246, 248, 250, 252, 257, 266 Kälin, K. 3 , 7 , 1 6 , 1 7 , 2 7 Kagan, J. 120, III Kahn, A. 172,175 Kaiser, L. 79 Kallina, H. 180,181 Kalveram, K. T. 167,171 Kaminski, G. 11,27,129, 147,149, 280,293 Kamzan, M. 291, 292 Kanareff, V. T. 114, 116, 120 Kanfer, F. H. 213, 216,225 Kaplan, M. F. 305,308 Karoly, P. 213, 216, 225 Katkovsky, W. 65, 74,120, 225 Katz, B. 201 Katz, D. 274, 293 Katz, E. 332 Ingenkamp, K. 67, 74 Kaufmann, M. 221, 266 Insel, P. M. 293 Keeler, M. H. 32,42 Insko, Ch. A. 225,277,283, Keeley, K. 10, 27 290, 293,299,309 Keil, W. 129,149 Irle, M. 80-87, 96, 222, Keiler, P. 151, 152,159, 225, 270, 284,293 195-198, 200, 208, 209, 211 Iscoe, I. 114,720

Keisner, R. 302,309 Kelley, H. H. 80, 81, 83, 86. 87, 88, 97,102, 213-218, 221, 222,225,306,309, 311, 317, 318,525 Kelly, G. A. 86,87 Kelly, M. 295 Kelman, H. C. 271, 281, 282, 293 Kempf, W. F. 310, 313-316, 319-525, 386 Kerckhoff, A. C. 63, 74, 301, 302, 306, 308 Kerlinger, F. N. 169,171, 275, 276, 293 Kessel, F. S. 63, 75 Kidder, L. H. 278,293 Kielholz, P. 32,41,42 Kiesler, Ch. A. 113,115, 120,271, 279, 283, 290, 294, 300, 308 Kiesler, S. B. 113,120 Kilty, K. M. 296 Kimble, G. A. 216, 225 Klapper, J. T. 43,50 Klapprott, J. 270, 274, 276, 294 Klee, H. 250,257 Klein, G. S. 191,192, 200 Klein, J. F. 63, 74 Klein, R. F. 119 Klein, R. L. 114,116,120 Kleining, G. 252,257 Kleinke, C. L. 176, 299, 300, 308 Klemp, G. 292 Klevansky, S. 26 Kliejunas, P. 281, 283, 295 Koch, J. J. 278,294 Köhler, B. 113,119 Körner, W. 259,261, 360-363, 266 Kohlenberg, L. 63, 74 Komorita, S. S. 286, 295 Korte, F. 42 Korthals-Beyerlein, G. 310,318, 321,322,387 Kothandapani, V. 274, 281, 286, 294 Krappman, L. 258 Krauss, R. M. 63, 74, 247, 254, 257 Krebs, A. M. 117,120 Krebs, D. L. 55,61, 282, 291, 294 Krech,D. 116,120, 273, 294 Kreppner, K. 258, 270,292 van Kreveld, D. 128 von Kries, D. 79 Kristof, W. 169,171 Kroner, B. 3, 27

Lemon, N. 271, 276, 277, Lundmark, J. 293 294 Lurija, A. R. 248, 258 Lennertz, E. 33, 41, 42, 78, 79 Macaulay, J. 282, 291,294 Lenz, R. 78, 79 Maccoby, E. E. 59, 61, 63, Leonhardt, R. W. 77-79 75, 117,120 Lepsius, M. R. 179,187 Macker, C. E. 334,346 Lerner, M. J. 217,220, 223, Mader, R. 77, 79 226 Madsen, M. C. 177 Lesser, G. S. 296 Magnusson, D. 281, 291, 294 Letchworth, G. 121 Maier, N. R. F. 114, 720, Levin, H. 63, 75 302, 507 Levine, E. M. 116,120 Maletzke, G. 43,50 Labov, W. 254 Levine, J. M. 114,119, 327, Malpass, R. S. 296 Lack, O. 27 552 Mangan, G.L. 115,727 Ladewig, D. 32,41,42 Levine, J. R. 172,175 Mann, L. 294 La Gaipa, J. J. 305,308 Levinger, G. 298,302,308 Manz, W. 278,294 Lage, E. 325,332 Levi-Strauß, C. 97 Maratsos, M. P. 63, 74 Lagrone, C. W. 118,120 Levy, A. S. 26 March, J. G. 101, 702 Laing, J. E. 286,287, 294 Lewin, K. 25,93,98-102, Marco, G. L. 276,296 Laird, J. T. 14,27 Marecek, J. 294 194, 280, 294, 361 Lander, B. 14,27 Marlowe, D. 117,118,720, Lewis, O. 3, 8,27 Landis, C. 14,15,27 298, 300, 308 Lewit, D. W. 247, 258 Landy, D. 219, 226, 301, Marschler, M. 230,245 Leyhausen, P. 10,27 309 Lichtenberger, J. 231, 233, Marsden, K. M. 9, 28 Lane, I. M. 173-775 Martin, A. E. 15, 28 240, 243, 245 Lange, L. 278, 282, 283, 294 Lichtenstein, S. 223,226 Martin, J. C. 225 Langer, E. J. 219, 223,226 Liebermann 10 Mar well, G. 299,308 Langer, I. 258 Marx, K. 90-92, 96, 97, Liebhart, E. H. 80, 83, 84, Lansky, L. M. 118,120 87, 212, 222,224, 226, 100, 183 Lantz, H. R. 15,27 108, 266 Mascaro, G. F. 305,308 Lanzetta, J. T. 114,116, Ulli, W. 150,152,158,159, Maselli, M. D. 216, 226 120 189,194,198,200, 266 Maucorps, P. H. 121 Lambert, W. W. 196,200 Linder, D. E. 7,11,27 Matthews, G. 217, 220, 223, Lamberth, J. 307 Lindner, D. 302, 306 226 Lao, R. C. 347 Lindsley, O. B. 10, 27 Matthews, M. W. 212,226 La Piere, R. T. 289,294 Lindzey, G. 117,120,302, McArthur, L. A. 283, 294 Larson, C. L. 9, 26 308 McClelland, D. C. 117,720 Latane, B. 291, 294 McClintock, C. G. 172,173, Lingoes, J. C. 161,163 Laubenthal, J. 79 Linn, L. S. 289, 294 175,177,178 Laucken, U. 217, 226 Little, K. B. 11,12,27 McCurdy, H. G. 191-195, Lautmann, R. 277, 294, Littlepage, G. 305, 307 199, 200 310, 525 Locke, E. A. 282,292 McDavid, J. W. 114-727 Layton, B. D. 28, 299, 309 Loewenthal, K. 248, 258 McDougall, W. 3,28, 191, Lazarsfeld, P. F. 332 London, P. 54 200 Lazarus, R. S. 21,27 Loo, Ch. M. 7, 16, 17,27 McGee, H. M. 287, 294 Loomis, C. P. 310,323 Leaman, R. L. 149 McGhee, P. E. 118,727 Lorenz, K. 93,101 Leary, T. 78, 79 McGinnies, E. 114,727 Loring, W. 7,15,27 Lebenthal, H. 292 McGrew, P. L. 8, 16,18,28 Lott, A. J. 297, 301,308 Le Bon, G. 3,27 McGrew, W. C. 5, 7,16-18, Lott, B.E. 121,291,301,508 Leboux, C. N. 30 27,28 Lott, D. F. 12,28 Le Corbusier 3,27 McGuire, W. J. 43, 50, Lottier, S. 14, 28 Le Fan, J. 301,307 112-116,720, 273-276, Louch, C. D. 9, 28 Legant, P. 294 282, 294 Lourie, M. 25 Lehner, F. 150,158,159, McKay, H. D. 14,29 Lovie, A. D. 223,226 194, 200 McLaughlin, G. 25 Lowell, E. L. 120 Lehr, U. 117,720 McMartin, J. A. 218, 226 Lowenherz, L. 63, 74 McMillan, D. L. 334,347 Leibman, M. 11, 12,27 Lubker, B. J. 54, 61 McNeel, S. P. 86,87,172, Leineweber, D. 79 Liick, H. E. 278, 291, 294 Leinfellner, W. 131,133, 175,177, 223,226 Liidtke, H. 280,293 McPherson, J. M. 26 149 Lund, T. 168,170,171 McQuown, D. 124 Leipold, W. E. 12,27

Kruglanski, A. W. 216, 218, 219, 224, 225 Kruse, L. 2,11,12,27,108 Kruskal, W. H. 25,161, 162, 169 Kuhn, Th. 179 Kumpf, M. 85, 86,225 Kun, A. 85, 87 Kutner, B. 289, 293, 294 Kutner, D. H. 7,16,18, 27 Kwan, W. T. 22,27

Mead, G. H. 62,75,89-93 Mead, W. R. 26 Meadows, D. 28 Meadows, O. 3, 28 Meehl, P. E. 129,149 Meertens, R. 227, 245 Mees, U. 287, 294 Mehrabian, A. 12, 28, 246-250, 256,258, 300, 308 Meiseis, M. 12,26 Meister, D. E. 200 Messe, L. A. 173-175,176, 178 Messick, D. M. 86, 87,172, 173,175,178, 222, 223, 226 Mettee, D. R. 302,308 Meyer, W.-U. 226 Meyer-Eppler, W. 130,149 Michelson, W. 5,28 Michotte, A. E. 220, 226 Midlarsky, E. 54,61, 335, 347 Mikula, G. 297, 300, 301, 306, 308, 387 Milgram, S. 3, 24,25,115, 121,278, 294 Mitling, P. 28 Miller, A. G. 65, 75,278, 294 Miller, H. 149 Miller, M. G. 295 Miller, N. 294, 302, 308 Miller, P. H. 63, 75 Minard, R. D. 289, 294 Minton, H. L. 65, 75 Mischel, W. 121,291, 294 Mitchell, R. E. 6,15, 28 Moan, C. E. 63, 75 Möllhoff, G. 33, 42 Molt, W. 50 Moore, H. 252,257 Moos, R. H. 293 Morgenstern, O. 243, 245 Morrison, B. J. 10,28 Morrissette, J. O. 261, 362, 363 Moscovici, S. 88-102, 324-326, 331, 332 Moshaber, J. 183 Mouton, J. S. 63, 75,113, 116, 119 Münch, R. 280,294 Mueller, D. J. 278,294 Müller, W. 35, 42 Mugny, G. 324, 326,332, 387 Mullens, S. 28 Munson, P. A. 271,294 Münz, D. C. 117,121 Murakawa, N. 307

Parsons, T. 91,218,226, 280.294, 315,323 Pasko 305 Patterson, M. 7, 8 , 1 1 , 1 2 , 16, 17,28 Peplau, A. 220,226 Perlmutter, L. C. 216, 225 Perlwitz, E. 151-153,159, 191,196, 200,208-211 Naatz, T. 150-155, 158, Petrusewicz, K. 10,28 159,189,197-200-211, Peuckert, R. 112-114, 119, 187 121,188 Nelson, J. 305, 307 Pflanz, M. 78, 79 Nerlove, S. B. 295 Phares, E. J. 65,74,75, 220, von Neumann, J. 243, 245 226.295, 334,347 Nève, P. 331,332 Phillips, J. M. 115,121 Newberry, B. H. 338, 340, Piaget, J. 62,90, 97,100, 347 Newcomb, T. M. 298, 304, 219, 226 308, 310, 323 Piedmont, E. B. 280, 295 Nierenberg, R. 226 Pierrehumbert, B. 326,332 Nisbett, R. E. 113,121,220, Pinner, B. 29 225, 280, 293, 294 Plutchik, R. 308 Noel, R. C. 334,347 Pool, I. S. 44, 48,50 Nord, W. R. 113,114,121 Popper, K. R. 98,102, 259, Norum, G. A. 11, 28 261 Nunnally, J. C. 38, 42 Posavac, E. J. 305,308 Nurmi, R. 117,121 Postman, L. 150,158,190, Nuttin, J. M., Jr. 121,172, 192, 199-20/ 173,175,177 Potter, E. H. 120 Nyberg, S. E. 257 Prasad, M. 307 Preston, A. 120 Price, J. 26 O'Connor, E. 302, 308 Oerter, R. 270,272,276, Prodöhl, D. 153,154,159 294 Proshansky, H. M. 4, 21, Oevermann, U. 254, 258 24,27,28, 293 Ofshe, R. 247, 258 O'Hara, J. 25 Rail, M. 29 Olczak, P. V. 305,308 Ramirez, M. 307 Oldenburg, E. 206,211 Rao, C. R. 49,50 Olson, D. R. 257, 258 Rapaport, A. 172,775-177 Opp, K.-D. 118,119,121, Rardin, D. R. 63, 75 261 Rasch, G. 312, 323 Oppenheim, P. 132,149 Rauh, H. 63, 74, 75 Oppermann, R. 281, 288, Rausch, E. 203, 204, 211 294 Raush, H. L. 13,29 Rawlings, E. I. 334, 335, Osgood, C. E. 49,50,355, 358 344, 347 Oskamp, S. 176 Redhardt, R. 77, 79 Osselmann, J. 333, 338, Redlich, F. C. 15, 27 347, 387 Reed, H. 246-250, 256,258 Osterkamp, U. 11,27 Reeves, K. 305,307 Ostrom, Th. 274, 275, 278, Regan, D. T. 334, 347 294 Regan, J. W. 334, 337,347 Reisman, S. R. 219, 224, 226 Page, H. 305,307 Page, J. 15, 27 Reiss, M. 210,211 Paicheler, G. 325, 326, 331, Reitan, H. T. 212, 218, 220, 332 226 Paivio, A. 255, 258 Remschmidt, H. 78, 79 Pam, A. 299,308 Renn, H. 278,294 Pareto 92 Rest, S. 224,226 Paris, R. 257 Rieß, M. 25 Murphy, G. 190, 200 Murstein, B. 1.297, 301, 302, 306,308 Myers, D. G. 114,121 Myers, G. C. 191,200 Myers, K. 9, 10, 28 Mylytowycz, R. 28

Ritchie, D. E. 65, 75 Rivlin, L. S. 4, 2 4 , 2 7 , 2 8 Robinson, J. P. 278,295 Rodgers, D. A. 10,29 Rodgers, H. L. 295 Rodin, J. 291,294 Rodrigues, J. S. 151,152, 159,189-195, 200 Rosier, F . 168,171 Rohe, W. 7, 8 , 1 6 , 1 7 , 2 8 Rokeach, M. 272, 277, 281, 283,291, 295 Romano, J. 28 Rommetveit, R. 91, 92,101 Romney, A. K. 277,295 Roppert, J. 164,171, 352, 354, 358 Rorer, L. G. 278,295 Rosen, B. 286,295 Rosenberg, G. 5, 6,28 Rosenberg, M. J. 274,284, 295 Rosenberg, S. 247,258 Rosenblatt, P. C. 306,308 Rosenfeld, H. M. 11,12, 28,305,307 Rosenhan, D. 54, 61 von Rosenstiel, L. 50 Rosenthal, R. 129,149, 278, 295 Roskam, E. E. 160,161,163 Rosnow, R. L. 278, 295 Roß, L. 225 Roß, M. 7,16,18, 21, 28, 225 Rossi, A. M. 302, 307 Roth, E. 270,272, 276,295 Rothenberg, B. B. 63, 65, 75 Rotter, G. 247, 254,248, 257 Rotter, J. B. 70, 74,75,280, 295,334, 338,347 Rubin, K. H. 63, 75 Rubin, Z. 220,226, 297, 299, 306, 309 Rüttinger, B. 44, 50 Runkel, P. J. 246, 258 Rule,B. G. 113,121 Rusk, J. G . 2 9 5 Russo, N. 28 Rustad, A. K. 79 Sadalla, E. 334, 335, 337, 347 Sader, M. 129,149 Saegert, S. 7, 8, 16,19-21, 25, 28 Salancik, R. R. 278,296 Samelson, F. 118,727 Sample, J. 285, 288,295 Sampson, E. E. 114,116, 118, 727

Sanai, M. 160 Sandilands, M. L. 113, 121 Sarason, I. G. 117,119 Sarbin, T. R. 63, 75,129, 149 Sarup, G. 295 Saugstad, P. 190, 201 von Savigny, E. 217,226 Schachter, S. 118,121, 300, 307 Schäfer, B. 165,171 Scheibe, K. E. 65, 74 Scheiblechner, H. H. 312, 323 Schioldborg, P. 190,201 Schlee, J. 254,258 Schleicher, K. 348,359 Schlesinger, H. 200 Schmeidler, D. 232,245 Schmid, C. 14, 28 Schmidt, L. 78, 79 Schmitt, R. C. 5, 6,13-15, 28 Schneewind, K. A. 133,149 Schneider, F. W. 63, 75 Schönbach, P. 255, 258 Schönpflug, W. 49, 50 Schooler, K. 151,159, 191-194, 200 Schopler, J. 28, 29, 212, 226, 277,283, 290,293 Schorr, A. L. 15, 28 Schröder, H. M. 129,149 Schuler, H. 50,269 Schulte, D. 210,211 Schulz, G. 257,258 Schulz von Thun, F. 256, 258 Schumann, H. 292 Schuster, E. 33, 42 Schwanenberg, E. 112-175178 Schwartz, R. D. 29,296 Schwartz, S. H. 128, 219, 226,288, 290, 295, 334, 335, 347 Schwarz, J. 78, 79 Scott, W. A. 276, 295 Sears, D. 0 . 1 2 0 , 334, 347 Sears, R. R. 63, 75 Sechrest, L. 29, 296 Secord, P. F. 94,95,194, 201 Selg, H. 35, 41,42 Seils, S. B. 281, 295 Selltitz, C. 277, 279,292 Selman, R. L. 63, 73, 75 Selten, R. 231, 245 Selye, H. 10, 29 Senn, D. J. 302, 308 Sermat, V. 173,175 Seyfried, B. A. 302,309

Shaban, J. 124 Shanmugam, A. V. 296 Shapiro, D. 278, 295 Shaver, K. G. 218,226 Shaver, Ph. R. 96,97,102, 128, 278, 295 Shaw, C. 14,29 Shaw, D. M. 119 Shaw, M. 271, 278,295 Shaw, M. E. 114,120, 212, 217, 226 Shaw, J. I. 212, 215, 218-220, 226 Sheikh, A. A. 150,158,159, 201 Shelly, M. W. 129,149 Shepard, R. N. 169-171, 295 Shepherd, J. W. 218, 226 Sherif, C. W. 272,290,295 Sherif, M. 113,121, 272, 295,310, 312,323 Sherk, L. 60, 61 Sheth, J. N. 284, 295 Shils, E. A. 218, 226, 280, 294, 315, 323 Sigail, H. 278, 293, 301, 309 Sigel, R. 49, 50 Sighele, S. 3,29 Silbereisen, R. K. 62,108 Silverman, L. W. 334,347 Simon, H. A. 101,102 Simon, J. G. 85, 86 Singer, R. D. 349, 358 Sistrunk, F. 114-727 Six, B. 270, 282, 292, 387 Sixtl, F. 169-171 Skinner, B. F. 90,100, 213, 226 Skjervheim, H. 92 Skolnick, P. 218, 226, 302, 309 Slater, P. E. 300,306 Slattum, V. 124,128 Slovic, P. 223, 226 Sluga, W. 77, 79 Smith, R. E. 305, 309 Smith, S. 7,16, 18,29 Smouse, A. D. 121 Smythie 41, 42 Snoek, J. D. 298,308 Snyder, A. F. 115,121 Snyder, J. A. 295 Soleri, P. 3, 29 Solomon, E. 124,128 Solomon, L. 302,307 Solomon, R. L. 200 Sommer, R. 6, 7, 11,12, 26, 28, 29 Sondermann, D. 231, 240, 245 Sosis, R. H. 219,226

Southwick, C. H. 9,10, 29 Spangler, D. P. 118,121 Sparling, S. 334,347 Spence, J . T . 301,309 Spencer, C. 306, 307 Spiker, C. C. 59, 61 Spille, D. 31,109 Spulak, F. 42 Staats, A. W. 272,295 Stacker, K. H. 75, 129,188 Stael von Holstein, C.-A. 86, 87 Stanley, J. W. 352,358 Stapf, A. Ch. 75,180, 181 Stapf, K. H. 67, 68, 72, 75, 181 Staub, E. 60,67,282,291, 295, 334, 347 Stebbins, R. A. 281, 291, 295 Stegmüller, W. 131,149 Stein, K. B. 63, 75 Steinbrecher, W. 33, 42 Steiner, I. D. 216,226 Stephens, M. W. 70, 75 Steur, T. 227, 245 Stilitz, J. B. 8, 29 Stocker-Kreichgauer, G. 50 Stockei, F. 79 Stokols, D. 5, 7, 16,19, 21-24, 29 Storms, M. D. 280, 295 Stosberg, K. 43,50 Stotland, E. 274,293 Stott, D. H. 9, 10,29 Stratton, L. O. 27 Streufert, S. 149 Stroebe, W. 152,159,194, 198,200, 299, 301, 305, 309 Stuart, R. B. 63, 75 Stubbe, D. 153,154,159, 191,197, 200, 206, 209-211 Stübing, G. 33, 42 Sturm, H. 48,50 Suchotliff, L. 63, 74 Suci, G. J. 358 Süllwold, F. 270, 295 Süllwold, L. 79 Sukale, M. 259-261, 360, 363, 387 Sullivan, H. S. 92 Sulzer, J. L. 215, 220, 226 Sunaday, E. 25 Suppes, P. 361 Susmilch, C. 174,175 Tack, W. H. 227, 245, 267 Täschner, K.-L. 76, 78, 79, 109 Taft, R. 129,149

Tajfel, H. 88-100,150-152, 158,159,189-201 Talarzyk, W. W. 284, 291, 295 Tamler, H. 291, 293 Tanaka, Y. 295 Tange, K. 3,29 Tannenbaum, P. H. 49, 50, 358 Tarde, G. 3,29 Tarter, D. E. 271, 295 Tausch, R. 258 Tausky, C. 280,295 Tavris, C. 128 Taylor, S. E. 283,295 Teevan, R. C. 118,727 Teger, A. 25 Tesser, A. 304-309 Tessler, R. C. 288, 290, 295 Test, M. A. 54, 61 Thalhofer, N. N. 334, 336. 347 Thatcher, K. 10,28 Thibaut, J. W. 88,97,102, 218,226, 306,309,311, 317, 318, 323 Thiessen, D. O. 9, 10, 29 Thomas, E. J. 12,29 Thomas, C. W. 118,727 Thomasina, G. 25 Thompson, V. D. 299,309 Thome, F. C. 149 Timaeus, E. 114, 116,121 Tittle, C. R. 285, 288,295 Tittler, B. I. 295 Toch, H. 3,28 Tognoli, J. 302, 309 Tolman, E. C. 315,323 Toman, W. 180 Triandis, H. C. 246,258, 272, 275-278, 281-283, 289, 296 Tripodi, T. 149 Trojan, P. 10, 28 Trope, Y. 223, 226 Trosiener, H.-J. 62,109 Turner, R. H. 62,75,271,296 Twedt, H. 302,308 Tylden, E. 32,42 Tyler, L. E. 117,727 Thurstone, L. L. 286, 295 (jberla, K. 167,171 Ugurel-Semin, R. 54, 61 Ulehla, Z. J. 27 Vaizey, M. J. 7, 8,16,17, 27 Valins, S. 8,16, 29 Vassiliou, V. 296 Vaughan, G. M. 114,115, 121

Veitch, R. 7, 8,16,18,19, 26, 301, 307 Veldman, D. J. 35, 42 Vernon, C. 299,306 Vernon, M. D. 192, 201 Viccaro, Th. 292 Vidmar, N. 218, 222, 226 Vierth, G. 32, 42 Vincent, J. E. 334,346 Vivekananthan, P. S. 257 Vrolijk, A. 300, 307 Vormfelde, D. 206,211 Vormfelde-Siry, U. 206, 211 Vorwerg, M. 270, 296 Vukovich, A. 182,183

Walters, R. H. 52, 53,61 Walton, R. E. 358 Wanke, K. 77-79 Warland, R. 285,286,295 Warner, L. G. 279,296 Watson, O. M. 11,12,29 Watson, P. 200 Watts, R. E. 14,29 Watzlawick, P. 130,149 Webb, E.J. 13,29,278,296 Weber, J. 293 Weber, M. 92, 93, 97 Weick, K. E. 280, 296 Weiner, B. 85,87, 213, 215, 224, 226 Weinert, F. 165,171 Weinheimer, S. 248,257, Wakenhut, R. 160-165, 258 169,170, 270, 275,278, Weinstein, E. A. 62, 63, 75 293, 296 Weiß, W. 48, 50 Walker, E. L. 114-118,121 Weißberg, N. C. 274,296 Walker, N. 218, 226 Weitz, S. 286, 296 Wallace, J. 334, 335, 337, Weitzmann, B. 258 347 Wender, K. 169-/7/ Werbik, H. 292, 315, 323 Wallace, W. P. 25 Werner, R. E. 305,308 Waller, M. 51, 53, 55, 56, 59, 61-63, 71, 73, 75,248, Westie, F. R. 273, 274, 276, 258,109 289, 292 Wallington, S. A. 333-338, Westmeyer, H. 129-134, 345, 347 145,147-149 Walster, E. 218, 226, 297, White, G. M. 54, 61 298, 301, 307, 333, 335, White, K. D. 114,121 336, 344,346 Whiteside, J. 334, 347 Walster, G. W. 333, 335, Whitman, R. M. 27 336, 344, 346 Wiberg, H. 93, 96, 101

Wicker, A. W. 270, 281, 282, 285, 286, 290, 291, 296 Wickler, W. 9,29 Wicklund, R. A. 124,128 Wieczerkowski, W. 256, 258 Wienold, H. 297, 301, 304, 309 Wilke, H. 227,245 Wilkes, A. L. 152,159, 191-194, 201 Wilkins, C. 294 Willems, E. P. 13,29 Willerman, B. 301,306 Williams, M. 334,347 Williams, M. S. 120 Willich, C. 248, 249, 254, 255, 258 Willinsky, M. 41,42 Willis, F. 11,12,29 Wilner, D. M. 15,29 Wilson, K. G. 220,226 Winch, R. F. 302, 309 Winer, B. J. 46, 48,50, 70, 75, 252,258, 353, 359 Winkel, G. 8,29 Winkler, E. 194,198,200 Winsborough, H. 14, 29 Winter, D. G. 151,152,159, 196, 201 Winter, G. 292 Wispe, L. G. 282, 291,296 Wohlwill, J. 29 Wolfe, E. P. 30 Wolfe, T. 3, 30

Wolff, M. 8, 30 Woodmansee, J. J. 275, 278, 284, 296 Worchel, P. 305,306 Wormser, R. G. 34, 41, 42 Wright, D. 292 Wright, J. M. 271, 278,295 Wright, J. W. 74 Wright, P. 299, 306,309 Wrightsman, L. S. 117,121, 173,175 Wunderlich, D. 258 Wyer, R. S., Jr. 115,121 Wyers, R. S. 272, 296 Wygotski, L. S. 92 Wynne-Edwards, U. C. 9, 30 Yarrow, M. R. 63, 75 Yarrow, P. R. 294 Yinger, J. M. 280, 281, 296 Yinon, Y. 226 Young, G. 350, 352, 353,358 Young, P. 257 Zahn, E. 28 Zajonc, R. B. 19, 30, 89, 127,128 Zanna, M. P. 283,294 Zdep, S. M. 276,296 Zehrfasel, I. 181 Ziegler, B. 79 Zlutnick, S. 4, 5, 23,30 Zubel, R. 326, 332 Zunich, M. 118,121

Sachregister Adaptationsniveau 155,157 Ähnlichkeit 161 f., 165,194,218 - u n d Attraktion 303 - kognitiver Strukturen 161 f., 165, 246 - mit Selbstbild 219 Änderungsresistenz - von Attributionen 222 - von Einstellungen 290 - von Verhalten 290 Äquivalenz, strategische 227,233 ff. Affiliation 112,117-119 - Geschlechtsspezifität der 118 - und Konformität 118 Aggregierungsproblematik 160,164,167 ff. Aggression(s) 9 , 1 6 , 1 7 , 93, 99 - tierische 101 - verbale 44 - Selbst- 335 f. — f o r s c h u n g 97 — m a s c h i n e 287 Akzentuierung(s), kognitive (s. a. W a h r n e h m u n g , Kognition, Urteil) - intra-/interserialer Aspekt der 152,192 ff. - klassisches A.konzept 189-191 - als Lernprodukt 153,199 - absolute A.theorie 151,189-201 - allgemeinqualitative A.theorie 150-159,191, 202-211 - kognitive A.theorien 150-159,191-195, 202 ff. - relative A.theorie 151,189-201 - Theorie der Differenzen-191 ff. - Größen- 202-211 - -bereitschaft 152,195 - -lernen 198 - -richtung 209 Allgemeinqualität, Theorie der (s. Akzentuierung) Alltag(s) — e r f a h r u n g 195 - -spräche (s. a. Sprache) 129-149,182, 212,217 - -verhalten 123, 128,173, 177 kognitives 158 Alternative(n) - Attraktivität von 123 ff. - Elimination von 125 ff. - Präferenz f ü r 127 Altruismus 291, 333-337, 345 f. - motivationale Determination von 55 ff. altruistische - N o r m 51 - Verhaltensmodelle, Beobachtung von 51-61 Anerkennung, Bedürfnis nach sozialer 65,123 Angst 18, 20,112,118, 281 Annäherung(s) - -distanz 206-208 — v e r h a l t e n 215 Anomie 14,181,183

Anpassung, Fehl- 200 Anstrengung(s) 82-85, 215 f., 221-224 — b e r e i t s c h a f t 345 Anziehung (s. Attraktion) A-R-D-System von STAATS 272 Argumente - akustische/visuelle Darbietungsform von 43-50 - geschriebene 43-50 - Überzeugungskraft von 43 ff. Assoziation, globale 217-222 Attitüde(n) (s. a. Einstellung) 164 ff., 194, 270 - Ä n d e r u n g von 123, 200 - Gruppenzentrierung von 164 ff. - und Persönlichkeit 165 - Strukturanalysen in A.forschung 164-171 — s t r u k t u r heterogener G r u p p e n 166 ff. — s t r u k t u r von Individuen 167 ff. Attraktion(s), Attraktivität(s) 124 ff., 297-309 - und Ähnlichkeit 303 - Definition von 298 - Determinanten von 300 - Index der 299 - lerntheoretisches Modell der 301 - Messung von 299 - und Partnerbeurteilung 302 - physische 301 - des Täters 219 - Wechselseitigkeit von 306 — ä n d e r u n g von Alternativen 123 ff. - -forschung 297-309 Attribution(s) 174,178, 334, 337 - Änderungsresistenz von 222 - defensive a. theory 85, 218, 220 - Definition von 221 f. - externale 220 ff., 333 f., 341-346 - internale 215 ff., 332 ff., 341-346 - rationale 213, 221 - von Verantwortung 335 - Wahrscheinlichkeit von 222 - Dispositions- 220 f. - Mißerfolgs- 70, 72 - Person- 216 ff. - Re- 81, 222 - Response- 220 f. - Selbst- 344 — d i s k r e p a n z 220 - -fehler 71 — m o d e l l , varianzanalytisches 215 - -theorie 80-87, 212-226 - Verhältnis von A.theorie und Theorie der kognitiven Dissonanz 80-87 auditives Primat 182 Aufgaben - -Orientierung 168 - -Schwierigkeit 33, 82-85

Aufmerksamkeit(s) 217 - -verhalten 203 Aufteilung(s) 229 - Gleich- 227, 231 ff. - -verhalten 227 Aussagen - -logik 260 — m e n g e 360 Austausch 53, 54, 89 — n o r m 54-59 - -theorie 97, 101,215, 223, 306 Auszahlungsvektor 228 ff. Autoritarismus 165, 281 aversive Verhaltenskonsequenzen 216 Balancetheorie 259-261, 360-364 - Axiomatisierung der 259-261, 360-364 Ballung (s. crowding) Bedürfnis - nach sozialer Anerkennung 65, 123 - -Wert-Hypothese 194 — b e f r i e d i g u n g 199 — S p a n n u n g 83 Beeinflußbarkeit, soziale 112,114, 119 Beeinflussung - Konsistenz der 324-332 - soziale 122 ff., 284 ff., 317, 324-332 - Uneinigkeit bei der 327 Behaviorismus 97,100 - sozialer 89 Bekräftigung(s) - Zwei-Komponenten-Konzept elterlicher 64 - Selbst- 215 — k o n t i n g e n z 212 - -kontrolle 213, 219, 333 Belohnung 196 f., 272, 298, 311 Benachteiligung, Ursachen sozialer 71 Beobachter 81, 214 Beobachtungslernen 51, 349, 354 ff. - differenzierende Funktionen des 52 f. - h e m m e n d e Funktion des 52 ff. Beschreibung(s) - -einheiten 248-251 - -merkmale als Determinanten der Dekodierung 246-258 Bestrafung 197,272, 311 - Selbst- 333 ff., 342 ff. - - M a ß der 336 Motivierung durch 335 Blick - -kontakt 299 - -verhalten 203 broken h o m e 32, 34, 76 Cliquenbildung 13 Cloze-Technik 247 commitment 216, 290 f. - Definition von 290 crowding 2-30 - und Aufgabenteilung 21 - Definition von 5 - und Geschlechtszugehörigkeit 21

- Gleichgewichtsmodell der menschlichen Reaktion auf 22 —effekte negative 3 physische 4 psychologische 4 soziale 4 Defizittheorie 254, 256 f. Deindividuation 216 Denken 192, 199 Desintegration, soziale 78 Dezentrierung 62 Diagnostik, Psycho-129-149 diagnostische -

Differenzierfähigkeit der Begriffe 137 Interaktion 130 Validität der Urteile 130 d.r Schlußprozeß 134 subjektive Sicherheit im 139,145 ff. - Urteilsbildung 129-149 - Zeichen 130 ff. Dichte (s. a. crowding) 2-30 - und Aggressivität 16 - und Aktivationsniveau 19 f. - und Angst 20 - und Anomie 14 - und Aufgabenlösung 16 - Bevölkerungs- als wesentliches M e r k m a l der Stadt 3 - zeitliche D a u e r von -Situationen 7 - Definition von 5 - und soziale Desorganisation 15 - und emotionale Reaktionen 19 - Erwartung von 24 - und Geschlechtszugehörigkeit 19 - und Kommunikation 16 - und Krankheit 14,15 - und Kriminalität 14 - räumliche 7 , 1 6 - und Ressourcen 16 f. - und Fremd-/Selbsteinschätzung 16,18 - soziale 7, 16 - und T e m p e r a t u r 19 - und soziales Verhalten 16 - Außen- 5 f., 15, 23 - Innen- 5 f., 15, 23 - Rollen-7 - -maß 13 f. dictionary theory 94 Differenzkonzeption 254 Disambiguierungsprozeß 250 discounting principle 221 Diskussion(s) - Personwahrnehmung in -gruppen 43 - Wirkung von -beiträgen auf Gegner u n d Anhänger 44 ff. - Wahlkampf- 43 Dissonanz 180, 215 ff. - kognitive D. nach FESTINGER 49, 89 - Theorie der kognitiven 80-87,98, 222 f., 282 f. - Verhältnis von Theorie der kognitiven D. u n d Attributionstheorie 80-87

- -reduktion 83, 222 — s t ä r k e 83 Distanz - und Ähnlichkeit 12 - und Geschlechtszugehörigkeit 12 - interpersonale 10 ff., 16,18, 23, 248,281, 299 f. - und Streß 12 - -modell 161 f., 168 Dominanz 173, 177 f., 303 Drogenkonsum(s) 31 ff., 76 ff. - (anti-)sozialer Aspekt des 33 - und demographische Variablen 41 - Epidemiologie des 78 - und Persönlichkeitsmerkmale 31-42 - soziogenetische Faktoren des 76 ff. - Verbreitung des 76 Druck, interpersonaler 6 Egozentrismus, kindlicher 62 Eindruck(s) - erster 305 - -bildung 132,189 ff., 223 - -differential 278 Einfluß (s. Beeinflussung) emotionale - Isolierung 123 - Reaktion 18,118, 272 Emotionalität 20, 350 Empirismus, naiver 222 Enge (s. a. crowding) 2 ff., 22 Enkulturation 180 Entfremdung 93, 281 Entscheidung(s) 90, 223 - Konsistenz von 168 - rationale 93 - Erkenntnis- 99 ff. - Fehl- 85 - Handlungs-100 ff. - -freiheit 126 - -theorie 129 equity 173 f., 178, 284, 333, 336 f., 341, 344 - Reduktion von in- 345 Einstellung(s) (s. a. Attitüde) 150,160 ff., 298, 305, 312 ff., 324 - Definition von 271 ff. - Dimensionalität von 160-171 - duale Theorie der 275,283 - FiSHBEiN-Modell der 284 ff. - ggüber Fremden 327 ff. - Funktion von 164 - Genese von 164 - gesellschaftlich-politische 160-171, 275 - von Gruppen 312 ff. - Gruppenzentrierung von 164 - Indikatorfunktion von 279 f. - individuelle 311-316 - kognitive Repräsentation von 278 - drei Komponenten von 272-276 - latente 273 - als S-R-Konstrukt 272 - und Verhalten 270-296 Bedingungen der Relation von 270

- als Wahrscheinlichkeitskonzept 273 f. - und Wertinstrumentalität 284 - Zentralität von 276 - -ähnlichkeit 304 f., 321 - -änderung 43 f., 86,164, 282 f., 324, 329 ff., 352 —diskrepantes Verhalten 282 - -messung 167, 277 f., 312 - -objekt 160-163, 169 Stimulus-Funktionen von 272 - -struktur 160-171, 274 — s t r u k t u r von Gruppen 160-171 Erfolg(s) 64 ff., 80 ff., 219, 301 - Attribution von 223 - Erklärung von 81 - Vorhersage von 81 - Miß- 64 ff., 84 f., 219, 301, 345 Individualisierung nicht persönlich zu verantwortenden 71 - Schul- 117 —Wahrscheinlichkeit 80 f. Erleichterung, Theorie der sozialen 19 f. Erwartung 24, 80 ff., 90, 272,277,298 - normative 216 - Verhaltens- 52 ff. nutzenorientierte 51 ff. Erziehung(s) - Bewertung von -mittein 314, 317, 320 f. - Einstellung zur 314 ff. - kompensatorische 349 - geschlechtsspezifische 70 - schichtspezifische 63 - Elementar- 63 - Vorschul- 348 f. Filme zur 349 f. —normen familiäre 314 Ausdifferenzierung von 310-323 gesellschaftliche 314 - -stil 62 ff. Ethogenie 94 Ethologie 93, 101 - Ana-/Homologie-Bestimmung in der 93, 101 Evolutionstheorie 93 Experiment(s) - Generalisierbarkeit e.eller Ergebnisse 173 f. - Künstlichkeit des 172,177 Explanandum 99 Explanans 99 Extinktion (s. Löschung) Fähigkeit 81 ff., 216, 221 Fahrlässigkeit 215 f., 220 Faktor(en)analyse 160 ff., 164 ff. - lineares Modell der 160 - Vektormodell der 168,169 Feindseligkeit 18 Fernsehen, sozialer Einfluß durch 348 Freiheit(s) 216, 219 - Bewertung von 122 f. - freies Handeln 351-357 - -Spielraum Beschränkung des 72,122 ff.

- - G r ö ß e des 123 f. Wiederherstellung des 122 Freizeit 217 — b e s c h ä f t i g u n g 3, 7 Freund-Feind-Kontrast 45-50 Freundschaft 298,300, 303, 306 Frustration(s) 9 9 , 1 2 7 , 1 4 4 , 2 8 7 - -toleranz 349 Führerverhalten 282 Funktion, charakteristische 227-245 Gebotsorientierung 64 Gedächtnis 192 f. Generalisierbarkeit experimenteller Ergebnisse 173 f. Geschlecht(s) - -rolle 116 f. Definition von 71 —spezifisches Verhalten 71 —Zugehörigkeit 113 Geschlossenheit, figurale 190 Gesetz - implizite statistische G.esaussagen 80 f. Gestaltpsychologie 190 Gewinn 154,173 f., 203, 228, 232 ff. - absoluter 173 - gemeinsamer 173 - relativer 173 - Eigen- 236 - Minimal-/Maximal- 228 ff. - -aufteilung 227-245 Glaubwürdigkeit 302 - von Informationen 222 Gleichgewicht(s) 272 - theorien, kognitive 362 Graphentheorie 260 f., 361 Gruppe(n) - Einstellungsstruktur von 160-171 - konkrete 165 - Psychologie der 101 - synthetische 165 - unterprivilegierte 174 - Zufriedenheit in 12 - Bezugs- 64,213, 279 - Dreier- 227 - Entscheidungs- 44 - Kleing.forschung 88 - Primär- 165 - Sekundär- 165 - Zwei-Personen-311, 317 - -druck 112 f., 119 - -effektivität 12 - -einfluß 165 - -große 2 , 7 f., 11 ff., 18 und Aufgabenlösung 12 f., 16 und Leistungsgüte 11 - -kohäsion 12 f., 164, 317 ff. - -lernkurve 165 - -mitglied 279, 284, 310 ff. - -normen 164,282 — p r o z e s s e 261 - -rationalität 229 — r e g e l n (-normen) 311, 325

Verletzung von 311 - -struktur 160 - -urteil 113, 115,118 — w e r t e 164 halo-Effekt 300 Handeln - freies 351-357 - zielgerichtetes 63, 73 Handlungstheorie 218 Herdeninstinkt 3 H e r r s c h a f t 178 Hilf(s)(e) - -bedürftigkeit 55, 57, 60 - -bereitschaft 299, 334-336, 340-346, 349 — l e i s t u n g , Unterlassung von 216 - -verhalten 54 ff., 128, 212, 282, 291, 333-336, 340-346 Hypothese(n) 80 f., 221 - Ein-H.-Theorien 99 - fokale 84 - hierarchische Ordnung von 85 Ichbeteiligung 168 Identifikation(s) - SEARSSche I.theorie 63 Ideologie 89, 98 - wissenschaftliche 88 Imitationslernen (s. Beobachtungslernen) Individualismus - HoMANSscher 92 - methodologischer 91 - psychologischer 90 Induktionismus 98 Inertia-Effekt 84 Information(s) - diskrepante 84 - illegitime Verwendung von Vor- 333-347 - Fehl- 84 - -aufwand 243, 245 — a u s t a u s c h 113 - -gehalt 246 —geschwindigkeit 257 - -gleichheit 250 - -Selektion 59 - -suche 65, 223 — t r a n s f e r 255 - -Verarbeitung 5 2 , 5 9 , 1 3 1 , 1 9 9 , 2 1 9 Innovationsverbreitung durch eine Minderheit 324,331 Instinkttheorien 9 3 , 1 0 1 Intelligenz 67, 281 Intellektualismus, klassischer 222 Interaktion(s) - A b n a h m e von 17 - anonyme 177 - zwischen Diagnostiker und P r o b a n d 129 ff. - in der Familie 63 f. - freiwillige 297, 306 - Kausalmechanismen sozialer 94 - R a u m und 11,300 - Rückzug aus 10 - soziale 6 , 6 2 , 9 7 ff., 174,246, 254, 283 - Person-Umwelt- 93

— e r f a h r u n g 247 —forschung, Grenznutzentheorie in der 88 — f r e q u e n z 246 - -kontrolle 23 f. — p a r t n e r 172 Interaktionismus, symbolischer 92,177 interpersonal judgment scale 299, 301, 303 f. intra-/interclass-effect (s. a. Akzentuierung) 194 ff. just-world-hypothesis 220, 223 Kalküle, Verwendung mathematischer 259-261 Kaufverhalten 128, 285 kausal(e) - Schemata (s. a. Attribution) 80-87,212 ff., 218,221 —faktoren externer Locus von 215 interner Locus von 215 Variabilität von 215 Stabilität von 215 —Zusammenhang 81 Kausalität 213, 220 Kern - einelementiger 227-245 - leerer 227-245 - -lösung 227-245 Kleingruppenforschung 88 Koalition(s) 324 ff. - große 227 ff. - Paar- 227 ff. - -bildung 227-245 Kodierung - De- 246-258 - En- 247-258 Kognition(en) 62,164, 277, 290 - und Sprache 257 - Standortgebundenheit von 73 kognitive(r)(s) - Gleichgewichtstheorien 261 - Kategorisierung 152,158 - Prozesse 62,132 ff., 147 - Prozesse beim Entstehen von Größenurteilen 191 - Psychologie 97 - Schemata 93 - set 214 ff. - Strukturen 362 - - Ähnlichkeit von 246 ff. und soziales Verhalten 94,102 schichtspezifische Unterschiede von 254 - Übereinstimmung 246 f. - Urteil 315 - Verknüpfung 150 Kollektivschuld 217, 220 Kommunikation(s) 8,11,16, 89, 91, 98,129 ff., 235, 245 f., 255 f. - Diskordanz von 324 ff. - geheime 235 - Grammatik menschlicher 92,102 - in der Familie 63 f. - Konkordanz von 324 ff. - Kontrolle von 23 - minderheitliche 324-332

- nonverbale 23 - Referenzproblematik der 91 - schichtenspezifische Unterschiede der 254 - Massen- 43 — a l g e b r a 94 — b a s i s 311 - -dyade 247 f. - -effektivität 247 f. - -funktion 132,134 —genauigkeit 246 ff. - -kette 130 - -konsistenz 324-332 — m o d e l l diagnostischer Urteilsbildung 129 ff. - -partner 130, 246 ff. - -spiel 247 f. Kompetenz 224, 301 f., 335 - interpersonale 62 - zur Rollenübernahme 62-75 - sprachliche 254 Kompromißbereitschaft 326 Konditionierung 157, 281 Konflikt - interpersonaler 174 - sozialer 228,350, 356 - -theorie 88, 91 Konformität(s) 112-121,123 - und Affiliation 118 - geschlechtsspezifische 112-121 - unter Gruppendruck 112, 119 - Urteils- 319 —experiment, typisches 113,117 f. K o n s e r v a t i v i s m u s 164, 223, 275 Konsistenz - von Dispositionen 84 f., 216 - von Einstellung und Verhalten 270-296 - von Entscheidungen 168 - Kommunikations- 324—332 - Urteils- 45 - -theorie 49 f., 86, 222, 302 —theorie, triadische 283 Konstrukt(e) - Theorie der personellen 86, 223 - -zeichen 129,133 ff. Kontakt - sozialer 298 - Blick- 299 Kontrast 190 Kontrolle - soziale 10, 224, 311 - Verlust von 25 - Interaktions- 23 - Selbst- 224 Kooperation 17,173,177, 224, 348-357 Kosten 128 Leistung(s) 221, 223 - -motivation 112,117 ff. Geschlechtsspezifität der 117 ff. - -verhalten 213, 215 Lern(en) 190 - soziales 348 f. - Akzentuierungs- 198

- Beobachtungs- (s. Beobachtung) - Gruppenl.kurve 165 — f o r s c h u n g 165 —leistung 165 —theorie, klassische 280 — v e r h a l t e n 165 Liebe, romantische 306 Linie (s. a. Graph) 260 f. Löschung 155 f., 197 Lösung - Bereichs- 232 ff. - Punkt- 227, 231 ff. Macht 311 Majorität, Beeinflussung durch 325 mand-Funktion 213 Masse(n) 2, 24 —kommunikation 43 - -medien 332 maximizing difference game 173 Marxismus 91, 98 Medieneffekte in der Bewertung der Argumente einer Wahlkampfdiskussion 43-50 Mengenlehre 361 Meßverfahren, nicht-reaktive 278 Methodenfetischismus 89 Minderheit - Innovation durch 324 - Konsistenz des m.lichen Verhaltens 324-332 Mißtrauen 65 Modell - Film- 352-358 — l e r n e n (s. Beobachtung) - -verhalten 349, 353 f. Nachahmung des 356 ff. Moral 224, 281 Motiv(ations) 73, 224, 243 — s t r u k t u r von Spiele(r)n 173 f. - -theorien 93,101,158 motivationale - Disposition 93 - Bedingungen der Reizauswahl 190 Münzen-Experiment von B R U N E R & G O O D M A N 1 9 0 Multi-Trait-Multi-Method-Verfahren 274 Nähe, interpersonale 18 Norm(en) - altruistische 51 - Ausdifferenzierung von Gruppen- 312 - Definition von 311 - ehepaarspezifische 310, 314 ff. - Entstehung von 313 - der Generosität 60 - gesamtgesellschaftliche 312 - Messung von 310 ff., 316 - soziale 91,123, 229, 277, 279, 285, 290, 298, 301, 306, 310-323 - der sozialen Verantwortlichkeit 54 - teilgruppenspezifische 314 ff. - Rechts-218 - Verhaltens- 52, 54 - -modell 319 ff. - -struktur 312

normative - Aussage 212 - Erwartung 216 - Theorie der Diagnostik 129 Nucleolus 232 ff. Nutzen 176, 178, 218 Objektivität, Prinzip der spezifischen 316 Ökologie 2 ff., 364 ff. Opfer 219, 334 Opposition 122 Organisationsstruktur 282 Paar —bildung, einfache 190 —vergleich, in der Einstellungsmessung 168 Parteipräferenz 44 ff. Partner - Erwünschtheit als 299 — P r ä f e r e n z 299 - -wähl 306, 322 Persönlichkeit(s) — t h e o r i e 147 - - implizite 130,136,148 —Veränderung 33 Personenbeurteilung 198 Personwahrnehmung 223 Perzeption 325 Polarisierung 46 ff., 194,326, 331 Politikerpräferenz 46 ff. Politökonomie 176 Popularzeichen 129,133 ff. Population(s) — g r o ß e , Regulierung der 9 Positionsextremität 326 Positivismus 98, 100 Potenz 153-157,203 f., 209 - kausale 215 f. - Stimulus-P.-Besetzung 155 - -Dimensions-Verknüpfung 150,154,157, 205, 209 — e i n t ö n u n g 205 f. Präsentationsgeschwindigkeit von Texten 246-257 Prestige 301 prisoner's dilemma game 288 privacy 6, 15, 25 Problemlösung 284 proxemics 11 Psycholinguistik 91,101 Psychologie - allgemeine 89 - bürgerliche 89 - naive 86, 213 ff. - Umwelt- 2-30, 364-382 psychologische Erkenntnis, Grundfragen der 179-183 Pubertätskrise 32 Rangordnungskämpfe 9 rationale(s) - Lösung 229 ff. - Spielverhalten 229 Rationalismus, kritischer 98,158

Rationalität - individuelle 227, 229 ff. - Gruppen- 229 ff. Reaktanz - Operationalisierung von 123 - Theorie der psychologischen 122-128 - -effekte 123 f., 126 Recht(s) - -fertigung 217, 277, 344 - - externe 85, 215, 220 — n o r m 218 Reduktionismus 90, 100 f. Reflexologie 97 reinforcement (s. a. Belohnung, Verstärkung) 298 - -Modell der Attraktion 305 Reiz (s. a. Akzentuierung) - aversiver 19 f. - Tendenz zur -gruppierung 194,199 - Theorie der -klassifikation 191,193 ff. - Einzel- 195 - Vergleichs-192 — a u s w a h l 190 - -differenz 192 f. —eigenschaft 193 — k o n f u s i o n 192 - -serie 189, 191,194 f. Endverankerung in 198 - -Überflutung 6,10, 24 Relevanzproblematik 89,131,172-183, 228, 288 Response 212-226 - verbaler 212 f. - r. set 278 - -skala 152 Reziprozität, Norm der 60 Rigidität 326 Risiko 64, 93 - -schub 89, 97 f. Rolle(n) 279, 281, 289 - öffentliche 299 - Geschlechts- 116 - -dichte 7 —Übernahme 62 antezedente Bedingungen der 64 und Delinquenz 63 Freiwilligkeit der 85 und moralisches Verhalten 63 ontogenetische Voraussetzungen der 63 - -spiel 277 Sättigung 127 Sanktion 72, 212, 218 ff., 310 Satzbau von Texten 246-257 Schätz(ung) - Größens.wert 151 ff., 203 - Größenüber-151,153,156,189-201 relative 195 - Größenunter- 153, 156 f., 191-201 - -fehler 189 f., 193,195 —genauigkeit 193 Schema-Konzept 191 Schicht 177, 246-256,281, 314 - Ähnlichkeit der 247

- und Sprache 246-258 - Selbsteinschätzung der S.zugehörigkeit 252 Schuld 311, 333-337, 344 - Motivierung durch 334 Selbständigkeit 348-357 Selbst—aggression (s. Aggression) — b e s t r a f u n g (s. Bestrafung) - -beurteilung 117, 302 — b e w e r t u n g 220 - -kontrolle 213, 216 —Steuerung 223 - Wahrnehmung, Theorie der 282 f. —Werttheorie 302 Sesamstraße, Fernsehserie 348-359 Situation, Konzept der 281, 291 Skalierung - multidimensionale 161 f., 167 Gütecharakteristika der 161 Sozialisation(s) 158, 172,176, 281, 311, 313 - geschlechtsspezifische 112 ff., 121,172 - gruppenspezifische 164,169 — f o r s c h u n g 59 - -milieu 254 —theoretische Bedeutung des Beobachtungslernens 59 Sozialpsychologie - amerikanische 97 - europäische 88, 96 - Gegenstand der 89 - Theorienbildung in der 90 - und Beziehung zur gesellschaftlichen Wirklichkeit 88 - als Wissenschaft 88, 94 Sozialwissenschaften, Grundannahmen in der 90 Soziolinguistik 254 Spiel(e) - Spieler 93 - und Geschlechtszugehörigkeit 172,176 - Motivstruktur von 173 f., 178 - Drei-Personen- 227-245 - Einzel- 236 ff. - Majoritäts-227 f., 238 - Nichtnullsummen-, experimentelle 172-183 - -theorie 88,101,176,178, 228 - -verhalten 172,174, 282 - - von Kindern 348, 353, 357 f. Sprach(e) 91, 148 - und Kognition 257 - Repräsentanzfunktion der 132 f. - und Schicht 246-258 - Alltags- 129 - Wissenschafts- 129 - -Produktion 254, 2 5 7

- -rezeption 254, 257 - -liehe Zeichen 129 Status - sozialer 246 - soziometrischer 302 Stereotyp 158,189,194, 200, 287 Stil - schichtspezifische Unterschiede im Sprach- 249 ff. —istische Unterschiede von Texten 246 ff.

Stimulus(i) - Wahl experimenteller 112-121 - Bedeutsamkeit des exp. 116,119 - Vertrautheit mit exp. 114-119,127 - -Potenz-Besetzung 155 - -Rezeptor-Interaktion 153 - -kontrolle 219 Strenge - elterliche 64 - mütterliche 62, 65, 67 ff. Streß 9,18, 22 f., 172, 281 - und personale Distanz 12 - LAZARUssches -modell 22 - Reaktionen auf 9 Struktur, sozioökonomische 62, 65 ff. Submission 173, 177 f. Symbolgebrauch 129-149, 254, 361 Sympathie 11,18, 44, 49,127, 298, 302 ff. tact-Funktion 213, 218 f. Theorie - Definition von 259, 360 - formalisierte 259 f. Trinitätskonzept (s. Einstellung) Überlastung (overload) 24 Übervölkerung (s. a. crowding) 2, 7 f., 13 - bei Tieren 9 ff. Überzeugung(s) (s. a. Einstellung) 272, 277, 284,288 — k r a f t von Argumenten 43 ff. Unterstützung, mütterliche 62, 65, 67 ff. Urbanistik 2 Ursache(n) (s. a. Attribution, Zuschreibung) 215 - Schema kompensatorischer 85 - physische Verursachung 216-220 Urteil(s) - kognitives 315 - G r u p p e n - 1 1 3 , 115,118 - Vor- 133, 158 - - ethnisches 165, 275, 289 — a u f s c h u b 223 - -bildung 114,193,199, 272, 283, 305 diagnostische 129-149 vorwissenschaftliche 80, 213, 222 — d i s p o s i t i o n 212 ff. - -ebene 212, 219 ff. - -einstellung 212 ff., 217 ff. — e x t r e m i t ä t 49 — g e n a u i g k e i t , Streben nach 202-211 - -klarheit 192 — k o n f o r m i t ä t 319 — k o n s i s t e n z 45 - -prozeß 189 —Sicherheit, subjektive 145 diagnostische 148 - theorie, kognitive 199 f., 202 ff. — v e r h a l t e n 49 - - kognitive Steuerung des 150 ff., 195, 202, 208 motivationale Steuerung des 199 —Verzerrung Valenz 151-154,194 ff., 209, 216, 218, 220, 300 — D i m e n s i o n s - V e r k n ü p f u n g 195 ff., 209

— e r w a r t u n g 155 Verantwortlichkeit 219 - N o r m der sozialen 54 - Zuschreibung von 80-87, 212-226, 335 Bedingungen der 212 ff. - - Ebenen der 212 ff., 226 - F r e m d - (external control) 62,64 - Selbst- (internal control) 62, 64,67, 69 f. - -diffusion 216, 220 Vergehen 333-336, 340-346 - Reaktion auf 333 Verhandlung - -bereich 230 ff. - -Situation 227, 2 3 4

Verhalten(s) - Änderungsresistenz von 290 - altruistisches 51-61 modell, Beobachtung von 51-61 - antisoziales 33 - Definition von 280 - und Einstellung 270-296 - einstellungsdiskrepantes 282 - freundschaftliches 60 - geschlechtsspezifisches 71 - interpersonales 16, 172 ff., 212 kognitive Strukturierung des 173 - Klassifikation von 280 - in Kleingruppen 212 - konformes 112-121 - kooperatives 17 - n o r m k o n f o r m e s 311 - passives 17 - Regelhaftigkeit von 311 - Relation von Einstellung und V., Bedingungen der 270 - schädigendes 333 ff. - verbales 273 - Alltags- 123,173, 177 - Annäherungs- 215 - Hilfe- (s. Hilfe) - Kauf- 128 - Modell- 349 - Spiel-17,172,174 — ä n d e r u n g 283 - -ausführung 349, 358 - -erwartung 52 ff., 277 - -erwerb 349, 353, 358 - -intention 281, 285 ff. — k o n s e q u e n z , aversive 216 - -kontrolle 59, 63, 71 —modelle aggressive 349 kognitives 52 prosoziale 349 — m o d i f i k a t i o n 225 — m u s t e r , beobachtetes 52 ff. - -regel 52 ff. - -Steuerung 63 — t h e o r i e , naive 217 - -zerfall 3 Verlust 154, 203, 227, 236,238,244 Vermittlung 93 Verständlichkeit von Texten 246

- Verbesserung der 257 Verstärker (s. a. Belohnung, reinforcement) - sekundäre 311 Versuchsleitereffekte 172,177, 333,342 ff. Vorhersehbarkeit von Konsequenzen 216 f., 220 Vorsatz 215, 220 Vorsicht 85 Vorstellung(s) - Phantasie- 348 f., 352 - -inhalt 348, 358 Wahrnehmung(s) 1 5 0 , 1 7 4 , 1 7 8 , 1 9 2 , 1 9 9 - autochthone Determinanten der 150,153,190 - Theorie der W.Steuerung durch Bedürfnisse 190 - Theorie der kognitiven W.Steuerung 150-159,191 ff., 202, 208 - Verhaltensdeterminanten der 190 - Theorie der Selbst- 282 — e i n s t e l l u n g 202 — f o r s c h u n g 190 Wahrscheinlichkeit(en) - Revision subjektiver 83, 86, 223 - subjektive 80, 87,221 f. - a-posteriori- 222 - a-priori-81, 222

Wandel, sozialer 90 Wert 277, 281, 325 - Gleich- 203-208 - Schätz-189 ff., 202 ff. - -Größe-Variation 192, 202 — i n s t r u m e n t a l i t ä t und Einstellungen 284 —Orientierung 315 - -Schätzung 60, 302 —Vorstellung, gruppenspezifische 218 f. Wettbewerb 9,172 f., 177 Wiedergutmachung 333, 344 f. Wissenschaft(s) - empiristische 91 - positivistische 91 - Wertfreiheit der 92 - -spräche 129-149,182 Zufriedenheit 174,178, 304 - Arbeits- 282 Zuneigung (s. a. Attraktion) 298 Zuschreibung (s. a. Attribution) - von Absicht 216 ff. - von Verantwortlichkeit 212-226 Zuwendung (s. a. Attraktion) 300, 305 f. Zyklus, Semi- 260, 361 f.

Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung Frühjahrsseminar V1976

Multidimensionale Skalierung Hauptdozent: Professor A. P. M. Coxon, University of Cardiff Termin: 8.3.-26.3.1976 Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an: Zentralarchiv für empirische Sozialforschung, Universität zu Köln, 5 Köln 41, Bachemer Str. 40, Tel. 4703155 (T.Herz), 4703157 (M. Wieken-Mayser). Anmeldeschluß: 15.1.1976

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Bedingungen aggressiven Verhaltens 2., unveränderte Auflage, 1975.164 Seiten, kart. Fr. 25.— Zunächst werden bisherige Erklärungsversuche für aggressives Verhalten dargestellt. Sodann wird auf dem Hintergrund eines von H. Kaufmann vorgeschlagenen Modells für eine verhaltenswissenschaftliche Bedingungsanalysefür Aggression ein Experiment geplant und ausgeführt. Die Ergebnisse werden unter anderem im Sinne der differentiellen Gültigkeit von Vorhersagevariablen diskutiert.

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Ulrich Beck (Univ. München) Objektivität und Normativität Die Theorie-Praxis-Debatte in der modernen deutschen und amerikanischen Soziologie (62/DM10,80) Jürgen Friedrichs (Univ. Hamburg) Methoden empirischer Sozialforschung (28/DM 9,80) Hans Haferkamp (Univ. Bremen) Kriminelle Karrleren Handlungstheorie, Teilnehmende Beobachtung und Soziologie krimineller Prozesse (69/DM 16,80) Steffen Harbordt (TU, Berlin) Computersimulation In den Sozlalwlssenschaften 1. Einführung und Anleitung (49/DM 9,80) 2. Beurteilung und Modellbeispiele (50/DM 7,80) Horst Holzer (Univ. München) Kommunikationssoziologie (39/DM 7,80) Karl Otto Hondrich (Univ. Frankfurt) Menschliche Bedürfnisse und

soziale Steuerung (68/DM 13,80) Klaus Hurrelmann (Univ. Bielefeld) Erziehungssystem und Gesellschaft (70/DM 9,80) Jürgen Krlz (Univ. Osnabrück) Statistik In den Sozialwissenschaften (29/DM 8,80) Einführung und kritische Diskussion Datenverarbeitung für Sozlalwlssenschaftler (45/DM 14,80/Dez. 75) Joachim Matthes (Univ. Bielefeld) Einführung in das Studium der Soziologie (15/DM 7,80) Karl-Dieter Opp (Univ. Hamburg) Verhaltenstheoretische Soziologie (19/DM 7,80) Soziologie Im Recht (52/DM 9,80) Rainer Prewo/Jürgen Ritsert/ Elmar Stracke (Univ. Frankfurt/M.) Systemtheoretische Ansätze In der Soziologie Eine kritische Analyse (38/DM9.80) Rudolf Werner (Bundesinstitut für Berufsbildungsforschung Berlin) Soziale Indikatoren und politische Planung Einführung in Anwendungen der Makrosozlologle (77/DM 15,80)

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Kiepenheuer & Witsch, der Verlag der »Neuen Wissenschaftlichen Bibliothek« und der »Studienbibliothek«, erweitert sein wissenschaftliches Programm.

pocket Wissenschaft Fachbereich Psychologie Hrsg. Heiko Deters, Köln und Prof. Dr. Klaus R. Scherer, Gießen

Christa Lohmann/ Friedemann Prose Organisation und Interaktion in der Schule Möglichkeiten und Grenzen des Diskurses 144 Seiten, Leinenkaschiert DM 14,80 Wie ist Diskurs, die Erziehung des Schülers zur Kritik unreflektierter sozialer Normen und zur Beteiligung am gesellschaftlichen Leben, in einer bürokratisch organisierten Schule möglich? Erziehung zur Diskursfähigkeit schließt einen Lernprozeß ein, der den langfristigen Aufbau einer Kompetenz zur Interaktion voraussetzt. Die Analyse prüft deshalb zunächst die Bedingungen, die der Schule im Hinblick auf eine Erziehung zum Diskurs durch die Struktur ihrer Organisation erwachsen.

Helmut E. Lück Prosoziales Verhalten Empirische Untersuchungen zur Hilfeleistung 128 Seiten, Leinenkaschiert DM 12,80 Während die Aggressionsforschung eine lange sozialwissenschaftliche Tradition hat, wurde das Interesse an der Untersuchung prosozialen Verhaltens erst in den letzten Jahren durch die wachsende Zahl der Hilfebedürftigen in unserer Gesellschaft, unterlassene Hilfeleistung bei Unglückfällen und Gewalttaten auf der einen und das stark soziale Engagement vieler Jugendlicher auf der anderen Seite angeregt. Der Autor hat mit seinem Buch für den deutschen Sprachbereich zum ersten Mal den Versuch unternommen, die bisherigen Forschungsergebnisse zu positiven Formen des Sozialverhaltens zusammenzutragen und zu systematisieren.

Werner Seifert Gruppendynamik Veränderung durch Selbsterfahrung 144 Seiten, Leinenkaschiert DM 14,80 Der Autor untersucht die Gruppendynamik als psychologische Behandlungsmethode. Die psychologische Wirksamkeit der Gruppendynamik wird heute heftig diskutiert und ist dabei sowohl über- wie unterschätzt worden. Seifert versucht eine wissenschaftliche Fundierung dieser Diskussion, indem er eine Theorie der Gruppendynamik entwickelt, aus der sich praktische Folgerungen für die Gruppenarbeit ableiten lassen. Er analysiert zunächst die Beweggründe für das Bedürfnis nach Gruppenbehandlung und erörtert wissenschaftstheoretische Voraussetzungen psychologischer Theoriebildung. Darauf aufbauend und veranschaulicht durch Beispiele aus der Praxis wird eine morphologische Handlungstheorie skizziert.

Im August 7 5 erschienen zwölf Bände aus den Fachbereichen Ökonomie - Pädagogik Psychologie - Soziologie/Politologie. Ausführliche Prospekte fordern Sie bitte an beim Verlag Kiepenheuer & Witsch, 5 Köln 51, Rondorfer Straße 5

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Neu in der Reihe «Grundfragen der Psychologie» Die neue Reihe des Juventa Verlages «Grundfragen der Psychologie» vermittelt einen kritischen Überblick über den gegenwärtigen Stand der psychologischen Forschung. Die einzelnen Bände behandeln jeweils eines der zentralen Problemfelder der modernen Psychologie, geben eine Einführung in theoretische Grundlagen und informieren über den neuen Forschungsstand. Die Reihe wird herausgegeben von Wolfgang Keil und Manfred Sader. Im Herbst 1975 erschienen die beiden Bände: Hans Dieter S c h m i d t / Ewald Johannes Brunner / Amélie Schmidt-Mummendey:

Soziale Einstellungen 232 Seiten, kart. D M 1 6 , Nach einer Klärung unterschiedlicher Definitionen und Einschätzungen sozialer Einstellungen behandelt der erste Teil Probleme der Ermittlung von Einstellungen und Verfahren ihrer Messung. Der zweite Teil untersucht den Erwerb von Einstellungen und behandelt die Theorien zur Vorurteilsbildung. Der dritte Teil gibt einen Einblick in die Forschungsmetho-

den und die für viele Praxisbereiche relevanten Forschungsergebnisse zur Veränderung sozialer Einstellungen. Charles N. Cofer:

Motivation und Emotion Aus dem Amerikanischen übersetzt von Ch. Eschenröder 240 Seiten, kart. D M 1 6 , Der Verfasser gibt einen umfassenden Überblick über die von den verschiedensten Ansätzen aus entwickelten Erklärungsmodelle menschlichen Verhaltens. Er berichtet über Forschungsergebnisse zu physiologischen und neurologischen Bedingungen von Gefühlen und Motivationen, über neue Untersuchungen zum Einfluß von Umweltbedingungen, von äußeren Anreizen und Lernprozessen. In Abgrenzung zu umfassenden Motivationstheorien wird gezeigt, wie psychologische Forschung in begrenzten Verhaltensbereichen das Zusammenwirken von biologischen Faktoren und Umweltbedingungen aufklären kann, so etwa in den Bereichen der Leistungsmotivation, der Aggression und verschiedener sozialer Faktoren.

Im Juni 1975 sind als die ersten beiden Bände der Reihe «Grundfragen der Psychologie» erschienen: Norbert Groeben / Hans Westmeyer:

Kriterien psychologischer Forschung 256 Seiten, kart. D M 1 6 , Eine Einführung in die wesentlichen Problemfelder und Positionen der wissenschaftstheoretischen Diskussion, die zu einem geschärften Problembewußtsein einer sich als empirische Sozialwissenschaft verstehenden Psychologie führt. Michael S t a d l e r / Falk Seeger / Arne Raeithel:

Psychologie der Wahrnehmung 257 Seiten, mit 57 Abbildungen, kart. DM 16,— Eine systematische Erschließung der wichtigsten Forschungsergebnisse der Wahrnehmungspsychologie und eine kritische Auseinandersetzung mit ihren theoretischen Positionen. Juventa Verlag München, Tizianstr. 115

Konzepte der Humanwissenschaften Lothar Krappmann Soziologische Dimensionen der Identität

Kurt Kreppner Zur Problematik des Messens in den Sozialwissenschaften

Strukturelle Bedingungen für die Teilnahme an Interaktionsprozessen. 4. Auflage 1975. 231 Seiten. Kart. 18,- DM

154 Seiten. Kart. 16,- D M

Krappmanns Begriff der „balancierenden Ich-Identität" könnte zu einem Schlüsselbegriff der weiteren Sozialisations- und Erziehungsdiskussion werden. Als empirische Belege für solche Begriffe werden psychologische Arbeiten über Rollendistanz und Ambiguitätstoleranz sowie die Ergebnisse der amerikanischen Schizophrenieforschung ausgewertet. „Kluckhohn und Murray haben im Rahmen der Humanwissenschaften verschiedene Problemfelder aufgrund der Tatsache voneinander unterscheiden wollen, daß ein Mensch gleichzeitig wie alle Menschen, wie einige Menschen und wie kein anderer Mensch ist. . . . Doch längst ist das Thema .Identität' auch zu einem Problem der Sozialwissenschaften geworden, wie es sehr deutlich der Titel eines Buches von Lothar Krappmann .Soziologische Dimensionen der Identität' z e i g t . . . . In seinem streckenweise brillant geschriebenen und in der Argumentation stimmigen Buch entwickelt Krappmann (sein) Konzept im Rahmen einer Kritik gängiger Identitätsvorstellungen . . ."

Das Erklären von Sachverhalten und Phänomenen stellt das Ziel jeder wissenschaftlichen Tätigkeit dar. Das gilt für die Naturwie für die Geisteswissenschaften, also auch für die Sozialwissenschaften. Das Messen der in den Sozialwissenschaften interessierenden Phänomene stößt deshalb auf große Probleme, weil diese Phänomene nicht komplikationslos in Kategorien der Naturwissenschaften objektiviert werden können und keine unmittelbar passenden Meßinstrumente verfügbar sind. Informationen, die durch Befragung oder Test gewonnen werden, stammen immer von Individuen, sind also subjektiver Natur und können durch viele unkontrollierte Einflüsse verfälscht werden, so daß sie nicht mehr für das zu nehmen sind, wofür sie als Index stehen sollen. Die Übernahme von Meßverfahren aus anderen Bereichen der Wissenschaften auf einen noch weitgehend unerforschten und konzeptuell ungeklärten Objektbereich wie den der Sozialwissenschaften kann, überspitzt ausgedrückt, dem Versuch ähneln, mit Hilfe des in vielen Fällen für die Beschreibung von Tischen bewährten Meßinstruments Zollstock etwas über deren Holzart erfahren zu wollen.

Wolf Lepenis in der FAZ

Ernst Klett Verlag

Psychologie Psychologisches Kolloquium Redaktion: W. Lohr und H. Weder

Band 8

Reiz - Zur Verwendung eines Begriffs in der Psychologie

Gundlach, Horst Dr. phil., Heidelberg

1976.188 Seiten, Pappband Fr. 34 — Der Begriff Reiz und ein vergleichender Abriß der Verwendung der Wörter «Reiz» und «reizen» werden analysiert und klassifiziert. Innerhalb desselben methodischen Rahmens werden an weiteren Ansätzen aus der jüngeren Entwicklung der Psychologie dieselben Widersprüche mehrfach aufgewiesen.

Band 9 Krieger, Rainer Dr. phil., Gießen

Determinanten der Wißbegier 1976. Etwa 232 Seiten, 26 Tabellen, Pappband etwa Fr. 36 — Kritik am Konzept der intrinsischen Motivation sowie der Begriffe Lernmotivation und Neugier. Diskussion der intrinsischen Motivation als pädagogische Funktion. Das Intrinsische als ein in allen Motivationsprozessen vorhandener Anteil, der durch die Interaktion zwischen Aufgabenmerkmalen und Fähigkeiten zur Informationsverarbeitung bestimmt ist. Empirische Untersuchungen.

Band 10 Jungermann, Helmut Dr. phil., Darmstadt

Rationale Entscheidungen Am Beispiel Wahrscheinlichkeits-Lernen: Theoretische Überlegung zu den entscheidungstheoretischen Konzepten «Rationalität» und «subjektive Wahrscheinlichkeit» und experimentelle Überprüfung daraus abgeleiteter Annahmen. 1976. Etwa 208 Seiten, 12 Abbildungen. Pappband etwa Fr. 34.— Die vorliegende Untersuchung geht von einer Erklärung des entscheidungstheoretischen Verständnisses von «Rationalität» aus, die auch die Erörterung immanenter Schwierigkeiten des Begriffs umfaßt sowie an die Diskussion in Ökonomie und Soziologie anknüpft. Der Autor versucht, das gemeinhin als «irrational» geltende Verhalten von Personen in Experimenten zum Wahrscheinlichkeitslernen im Rahmen eines entscheidungstheoretischen Ansatzes zu erklären.

Verlag ¡¡uns

Huber

Anzeigenannahme:

Verlag Hans Huber, Länggaßstraße 76, C H - 3 0 0 0 Bern 9

Erscheinungsweise: 4 Hefte jährlich Abonnementspreise pro Band: SFr. 7 9 - , DM 68.-; für Studenten SFr. 39.50, DM 34.Porto und Versandgebühren: Schweiz SFr. 3.-; Ausland SFr. 3 - , DM 3 Einzelheft: SFr. 23.-, DM 21.-; für Studenten SFr. 11.50, DM 10.50 Einbanddecke: SFr. 1 0 - , DM 9 Die Zeitschrift für Sozialpsychologie ist für den deutschen Sprachraum das erste Organ, welches Forschungsarbeiten aus den Gebieten der Sozialpsychologie sowie der Sprachpsychologie und der politischen Psychologie an einem Ort vereinigt, und das der wissenschaftlichen Kontroverse zwischen verschiedenen theoretischen Standpunkten das ihr gemäße Forum schafft. Eine weitere Aufgabe sehen die Herausgeber in der Dokumentation von Neuerscheinungen, von Artikeln aus anderen deutschsprachigen Zeitschriften und von Dissertationen und Diplomarbeiten. Die Autoren werden gebeten, ihre Manuskripte in 4facher Ausfertigung beim geschäftsführenden Herausgeber einzureichen: Prof. Dr. Klaus Holzkamp, Freie Universität/Fachbereich 11, Grunewaldstraße 35, D-1000 Berlin 41 Für die Manuskriptgestaltung sind die im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Psychologie von Prof. Dr. Günther Reinert verfaßten Richtlinien maßgebend, die der geschäftsführende Herausgeber den Autoren auf Anfrage zusendet. Der Umfang der eingesandten Arbeiten sollte 25 Schreibmaschinenseiten (1 Va Zeilenabstand, 32 Zeilen ä 60 Anschläge) nicht übersteigen. - Den Arbeiten sind Abstracta in deutscher und englischer Sprache von je 10 Zeilen voranzustellen. - Beizufügen ist der Hinweis, daß der Beitrag nicht bereits an anderer Stelle publiziert wurde. - Die Autoren werden um maximal 5 Stichwörter zur Kennzeichnung ihrer Arbeit und schließlich um biographische Daten gebeten: Jahr und Ort akademischer Prüfungen, das jetzige Arbeitsverhältnis, die wichtigsten Veröffentlichungen (Titel, Jahr) sowie derzeitige Forschungsarbeiten. Uber die Annahme von Manuskripten entscheidet das Kollegium der Herausgeber. Bezüglich der Anforderungen, die an empirische Arbeiten gestellt werden, informiert der Artikel von Bredenkamp/Feger «Kriterien zur Entscheidung über die Aufnahme empirischer Arbeiten in die Zeitschrift für Sozialpsychologie» in Bd. 1, H. 1, 43-47 dieser Zeitschrift. Die Autoren erhalten von ihrem Beitrag 20 Sonderdrucke kostenlos, weitere zum Selbstkostenpreis. Die Zusendung von Besprechungsexemplaren verpflichtet die Herausgeber lediglich zur Dokumentation, nicht aber zur Rezension. Autorkorrekturen, die 1 0 % der Satzkosten überschreiten, werden den Urhebern in Rechnung gestellt.

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Psychologie

Werner Herkner Dr. phil., Wien

Einführung in die Sozialpsychologie 1975.423 Seiten, 124 Abbildungen, 56 Tabellen, kartoniert Fr. 48 —

Das Buch informiert über Theorien und Ergebnisse der Sozialpsychologie. Folgende Themenkreise werden ausführlich dargestellt: Sozialisierung und soziales Lernen, Sprache und Kommunikation, Meinungen und Einstellungen, interpersonelle Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung, Gruppenstrukturen und -prozesse. Außerdem behandelt ein einführendes Kapitel allgemeine Fragen der Theoriebildung und Hypothesenprüfung, sowie der Methoden der Sozialpsychologie. Größtes Gewicht wurde auf eine möglichst voraussetzungslose und leicht verständliche Darstellung gelegt, so daß das Buch auch von Nichtpsychologen ohne Schwierigkeiten gelesen werden kann.

Yevlatj

Hatts

Huber