Untersuchungen zur englischen Lautgeschichte 9783111494098, 9783111127774


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German Pages 350 [356] Year 1900

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Table of contents :
Vorwort
Inhalt
Verzeichnis Der Abkürzungen (von allgemein geläufigen abgesehen)
1. Die mittelenglischen Längen in den lebenden Mundarten
II. Die Entwicklung von ae. i, u in offener Silbe
Anhänge
Schlussbemerkungen
Sachregister
Wortregister
Berichtigungen und Nachträge
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Untersuchungen zur englischen Lautgeschichte
 9783111494098, 9783111127774

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UNTERSUCHUNGEN ZUR

ENGLISCHEN LAUTGESCHICHTE.

UNTERSUCHUNGEN ZUR

ENGLISCHEN LÄUTGESCHICHTE VON

KARL LUICK, PROFESSOR

DER ENGLISCHEN SPRACHE UND L I T E R A T U R UNIVERSITÄT

GRAZ.

STR ASSBURG. V E R L A G V O N K A R L J. TRÜBNER. 1896.

AN DER

G . O t t o ' s Hof-Buchdruckerei in D a r m s t a d t .

VORWORT.

Auf den folgenden Blättern lege ich den Fachgenossen die Untersuchungen vor, welche ich vor mehr als zwei Jahren auf der Wiener Philologenversammlung angekündigt habe.

Sie erscheinen später, als ich erwartet, und behan-

deln trotz ihres bedeutenden Umfangs nicht alles, was ich damals in's Auge gefasst hatte, weil mir der Stoff unter den Händen immer mehr anwuchs.

Die englische Sprach-

geschichte ist noch so wenig durchforscht, dass die Verfolgung eines Problems alsbald die eines anderen nötig macht und der Suchende immer mehr in s Weite gerät. In der Darstellung habe ich mich bemüht, den Charakter einer Untersuchung — auch in Ausserlichkeiten — zu wahren, im Übrigen aber so systematisch und deutlich zu gliedern als nur möglich. Namentlich war ich bestrebt, die Teile,

welche Material

vorführen, scharf von denen zu

scheiden, in welchen es verwertet wird, und weiterhin in diesen den Gedankengang streng logisch in den einfachsten Linien aufzubauen und alle Vorausnahmen wie auch alle Gedankensprünge zu meiden, selbst um den Preis mancher Wiederholungen und auf die Gefahr hin, der Pedanterie geziehen zu werden. Der oft sehr verwickelte Stoff schien inir ein solches Vorgehen zu erheischen, und ich hielt es

VI

VORWORT.

umsomehr angemessen, als ich bei allen Folgerungen und Con9tructionen mich bemühte, erschöpfend zu sein und bis zu den letzten, allgemeinsten Schlüssen vorzudringen, auch wenn ich dabei bis zu einem Grade in Hypothesen geriet, der bei manchen vielleicht Bedenken erregen wird. Wer zuvörderst alle Mühe an die Sicherung der Grundlagen gewendet hat, darf meines Erachtens so weit gehen, ja er soll es auch, weil, selbst wenn zunächst nichts anderes erreicht wird, die künftige Forschung Gesichtspunkte erhält und doch jeder bei einfachem, streng logischem Aufbau die Grenze, bis zu welcher er mitgehen kann, leicht finden wird und das vor ihr Liegende unbedenklich annehmen kann. Um bei den namentlich bei solcher Anlage zahlreichen Verweisen genauer sein zu können, habe ich nach dem Vorbilde P o g a t s c h e r ' s (QF. 64) die Absätze, in welche der Text zerfällt, mit Randziffern versehen und auf sie mit der Bezeichnung § und diesen Ziffern verwiesen, ohne ihnen die Geschlossenheit von Paragraphen geben zu wollen: das hätte dem Charakter der Untersuchung widersprochen. Einige Irrungen in der Zählung mussten im letzten Augenblick, so gut es gieng, behoben werden. Doch waren drei falsche Verweise in den ersten Bogen nicht mehr zu ändern und nur noch in den Berichtigungen ersichtlich zu machen. Einige Erscheinungen der allei^üngsten Zeit, die mir erst während des Druckes bekannt wurden, konnte ich nicht mehr benutzen. Auch solchen, welche mir zukamen, als die von ihnen berührten Teile meiner Ausführungen im Wesentlichen abgeschlossen waren, habe ich nur einige Verweise und gelegentliche nachträgliche Bemerkungen gewidmet. Namentlich gilt dies von der Arbeit C u r t i s ' Angl. XVI :*87 ff., XVII 1 ff, 125 ff, mit dem ich mich

VORWORT.

VII

vielfach berühre. Die kurzen Proben aus diesen Untersuchungen, die in meinem auf der Wiener Philologenversammlung gehaltenen Vortrag dem Wortlaut nach schon enthalten waren und auch Angl. XVI 370 ff. gedruckt sind (§§ 3 4 - 3 8 , 97 f., die me. nordh. ö für ae. ä behandelnd), habe ich, von geringfügigen tatsächlichen Berichtigungen und stilistischen Besserungen abgesehen, unverändert gelassen. Im nächsten Heft jener Zeitschrift (XVI 414 f.) ist C u r t i s , offenbar ohne meinen Vortrag zu kennen, auf Grund desselben Materials zu denselben Ergebnissen gelangt — eine für beide Teile erfreuliche Übereinstimmung. Die gleiche Auffassung hat später K ö s t e r in seiner Ausgabe der Susanne (QF. 76 S. 49) geäussert. Wer das Vorgebrachte nachprüft, möge nach zwei Richtungen hin billige Nachsicht haben. Die Angaben über die modern-dialektischen Lautungen beruhen zum grössten Teil auf dem Material Ellis', das manchmal recht spärlich ist. Unrichtige Verallgemeinerungen und schiefe Zusammenfassungen können hier trotz allen Bemühens untergelaufen sein, hoffentlich aber, aus den in der Einleitung dargelegten Gründen, ohne von wesentlichem Belang zu sein. Für den zweiten Teil habe ich mehr als 100000 mittelenglische Reime durchgehen müssen und könnte da wol gelegentlich etwas übersehen haben. Wichtige Texte sind aber zweimal durchgearbeitet worden, und so glaube ich immerhin, dass mir nichts entgangen ist, was das Gesamtergebnis beeinflussen könnte. Schliesslich habe ich manche freundliche Unterstützung dankbar anzuerkennen. Herr Professor Heinrich Z i m m e r war so gütig, mir über einen Punkt der gälischen Lautgeschichte ausführliche Aufschlüsse zu geben, die ich mit seiner Erlaubnis in einem Anhang (S. 296 ff.) abdrucke.

VORWORT.

Ich glaube sagen zu können, dass sich meinem Danke alle Fachgenossen anschliessen werden. Für mancherlei Auskünfte bin ich Herrn Prof. Friedrich K l u g e verpflichtet. Vielfache Anregung und Belehrung schulde ich meinen verehrten Freunden Prof. Alois B r a n d l und Prof. Eduard S i e v e r s . Ersterer hat auch die grosse Mühe nicht gescheut, die Correcturbogen durchzusehen, und dabei Gelegenheit gefunden, mir verschiedene wertvolle Ratschläge zu erteilen. Allen sei auch an dieser Stelle herzlich Dank gesagt. G r a z , am 18. Dezember 1895. Karl Luick.

INHALT. 1. Die mittelenglischen Längen in den lebenden Mundarten. Seite

Einleitung

1

A u f g a b e und O r e n i e n d e r U n t e r s u c h u n g § 1 ff. Quellen § 5 f. Methodologisches § 7 ff.; Fehlerquellen für die Erfassung der heutigen Bestände § 8 ff.; Reconstruotion der Yorgeschiohte § 14 ff.; V e r w e r t u n g der Gramtnatikerzeugnisse § 15 ff. Darstellungsweise § 21 ff. 1. i u n d it Entsprechungen des i : « ¿ - D i p h t h o n g e , a § 26: i § 2 7 ; e § 28. Vorgeschichte, v e r s c h i e d e n e s T e m p o der Diphthongierung § 29. — Entsprechungen des ü : (/«-Diphthonge, it, demnächst in Cheshire (25), neben diphthongischen Lautungen vielfach im Osten, in Lejcester (29 4) und auch sonst gelegentlich. Die Qualität des ö ist meist die geschlossene; offenes gilt in East Haddon, Northampton (16 4 ) neben gelegentlichem 0, ferner in einigen Bezirken des Nordens und Schottlands, die schon genannt wurden (31 l b , 32 5 , 38, 39, 42). Neben dem fallenden Diphthong (oa) tritt nun auch « öfter als Wiedergabe des me. Q ein steigender Diphthong des Typus ua oder ua auf. Er ist im Allgemeinen selten zu finden nach einem anlautenden Consonanten. Recht gewöhnlich ist er allerdings in den Districten, die überhaupt tt9 kennen, in dem Worte going, wo die folgende Silbe von Bedeutung zu sein scheint. Sonst findet er sich nach Consonant vereinzelt und, wie es scheint, auf einen Streifen Landes längs der Nordgrenze der südlichen Abteilung beschränkt. Die Bezirke 7, 6 und 14, Oxford, die südlichen Teile von Northampton und Warwick, ferner Worcester und einen Teil von Shropshire umfassend, zeigen ihn öfters in den Wörtern bone, stone; 6 1 auch in boat; ebenso I I 2 , das südwestliche Devon, in toad. Dagegen ist es eine in vielen Mundarten zu beobachtende Erscheinung, die sich schwerlich auf ein bestimmtes zusammenhängendes äebiet begrenzen , noch auch einer grösseren Gruppe von Dialekten gänzlich absprechen lassen wird, dass Diphthonge des Typus U3, w im Wortanlaut zusteigenden, also zu solchen des Typus #3 (ua), jp (¿o) werden. Speciell in der Wiedergabe des me. abgesehen von dem Worte one, welches nach § 12 nicht in Betracht kommen kann, finden wir diese Erscheinung deutlich ausgeprägt im mittleren Teil des Südens und den angrenzenden Strichen, wenn auch, wie es nach Ellis' Listen scheint, kaum irgendwo durchgeführt. Besonders häufig ist sie in oats,

home,

whole,

seltener

in

oak

(z. B. 14),

oath

(4«), hoar (14). Auch das südliche Yorkshire (24«, 8 , 5 ) kennt solche Formen und sogar die Compromissbildung

28

I.

DIE ME. LÄNGEN

IN DEN

MUNDARTEN.

wu9. Manchmal zeigen sie sich auch in Dialekten, welche na, und nicht ua, für me. Q aufweisen, wie im nördlichen Lincoln (20 8 , neben der normalen Form) und im östlichen Sussex (9') in oats, zuweilen sogar in solchen, die Uberhaupt keinen Diphthong haben, sondern ö, wie im nördlichen Devon (11 ') in demselben Wort. 48 Weiter finden wir noch als Wiedergabe des me.