Summarium Heinrici: Band 1 Textkritische Ausgabe der ersten Fassung, Buch I–X [Reprint 2018 ed.] 9783110853582, 9783110037500


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German Pages 445 [464] Year 1974

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Zur Textgestaltung
Die Handschriften
Abbildungen: Probeseitender Handschriften in Faksimile
[Incipit Prologus in Librum Summarium
Item alius Prologus
Liber primus: de grammatica
Liber secundus: de variis dogmatibus
Liber tertius: De omni quod vivit, sentit atque discernit
Liber quartus: De his quç vivunt per viriditatem
Liber quintus: De omni quod movetut sed non vivificatur
Liber sextus: De his que inveniuntur sub terra vel in terra
Liber septimus: de receptaculis hominum
Liber octavus: in quo est de variis officiis hominum
Liber nonus :
Liber decimus: de bellis et de variis artificiis
Anhang: Einschübe einzelner Handschriften
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Summarium Heinrici: Band 1 Textkritische Ausgabe der ersten Fassung, Buch I–X [Reprint 2018 ed.]
 9783110853582, 9783110037500

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Summarium Heinrici Band 1

Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der Germanischen Völker Begründet von

Bernhard Ten Brink und Wilhelm Scherer Neue Folge Herausgegeben von

Stefan Sonderegger 61 (185)

w DE

G

Walter de Gruyter · Berlin · New York 1974

Summarium Heinrici Band 1 Textkritische Ausgabe der ersten Fassung Buch I - X

Herausgegeben von

Reiner Hildebrandt

w DE

G

Walter de Gruyter · Berlin · New York 1974

Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft

ISBN 3 11 003750 5 Library of Congress Catalog Card Number: 73-75487 © 1974 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung · J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung · Georg Reimer · Karl J . Trübner · Veit Sc Comp., Berlin 30 * Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Satz und Druck: Walter de Gruyter, Berlin Bindearbeiten: Lüderitz & Bauer, Berlin Printed in Germany

Für Henrike und Henrik

mit einer Reverenz an jenen Eigilo, der sich an Ciceros Stelle setzte (I, 1596)

Vorwort Ich lege hiermit den ersten Band einer Textausgabe des „Summarium Heinrici" vor. Meine bis auf das Jahr 1966 zurückreichende Beschäftigung mit dem Text dieses in seiner Anlage einmaligen mittelalterlichen Kompendiums hatte als eigentliche Intention eine in größerem Zusammenhang und mit stärkerer Systematisierung betriebene historische Wortforschung im Auge. Unmittelbaren Anlaß dazu gab meine Mitarbeit am „Deutschen Wortatlas", der inzwischen mit 20 Bänden und 196 ζ. T. zweifach bearbeiteten Karten im Marburger Forschungsinstitut für deutsche Sprache — Deutscher Sprachatlas — abgeschlossen werden konnte. Dieses in vielfacher Hinsicht grundlegende Werk ist nicht nur unter synchronen lexikalischen Aspekten unerschöpflich, sondern nötigt auch die historische Wortforschung zu einer präziseren Aufarbeitung der verfügbaren Quellen. Leider wissen nur allzu wenige Eingeweihte um den Übelstand der mittelalterlichen Spracherforschung. Nicht nur die Quellen des ausgehenden Mittelalters, sondern auch die spärlichen Anfänge der deutschsprachigen Überlieferung sind viel zu wenig systematisch aufgearbeitet, als daß man auf einer solchen Grundlage an eine Erhellung der uns greifbaren, mehr als tausendjährigen Sprachentwicklung denken könnte. Schien es mir unter solch negativen Aspekten zwar dringend geboten, den größten zusammenhängenden Komplex mittelalterlicher Glossographie, eben das Summarium Heinrici, näher zu untersuchen, so stellte sich doch bei den mir vorschwebenden Forschungszielen sehr bald ein Unbehagen an der bisher vorliegenden Materialaufbereitung ein. Ohne die Leistung E. v. Steinmeyers mit seiner großen fünfbändigen Glossensammlung schmälern zu wollen, lag mir das Ungenüge dieser Sammlung als Forschungsgrundlage für meine Zwecke alsbald doch klar vor Augen. Mein Weg zurück zu den Quellen muß daher als zwingende Konsequenz geltend gemacht werden. VH

Vorwort

Nicht allein die Tatsache, daß der von Steinmeyer unberücksichtigte, jedoch wichtigste Codex Erlangensis des Summariums von mir erstmals ausgewertet worden ist, rechtfertigt die vorliegende, vorrangig unter linguistischen Aspekten besorgte Ausgabe, vielmehr dürften auch die mittellateinischen Philologen, sowie Historiker, Philosophen, Theologen und Pädagogen ein berechtigtes Interesse an der beachtenswerten Leistung jenes als ambitionierten Schulpraktiker anzusehenden Verfassers haben. Entscheidende Anstöße zu meiner Arbeit vermittelte mir der langjährige Direktor des Marburger Forschungsinstituts L. E. Schmitt, der mir außerdem durch die Übertragung der Redaktion des „Deutschen Wortatlas" die Möglichkeit bot, eine der wichtigsten Abteilungen des Instituts selbständig zu leiten und einem Mitarbeiterkreis vorzustehen, der sich in allen Formen der Zusammenarbeit als ungemein anregend erwies. Allen diesen Mitarbeitern schulde ich ebenso Dank wie jenen Gelehrten, die meine Arbeit im einzelnen mit Rat und Hilfe begleitet haben: voran dem Marburger Philologen für Mittellatein F. Brunhölzl und seinem Assistenten F. Rädle, sodann dem Fachmann für Paläographie und mittelalterliche Geschichte K. Heinemeyer, dem ich, wie auch meinen Kollegen G. Bellmann, R. Freudenberg, W. Brandt, H. Schanze, sowie meiner verehrten Lehrmeisterin L. Berthold, für entschiedenen Beistand anläßlich meiner Habilitation noch besonders verpflichtet bin. Besonderes Interesse an meiner Arbeit bekundeten außerden F. Debus, Kiel, H. Eggers, Saarbrücken, R. Grosse, Leipzig, H. Kaufmann, Bad Kreuznach, E. Rooth, Lund, K. Ruh, Würzburg, W. Schröder, Marburg und G. de Smet, Gent sowie mein Institutsmitarbeiter E. Bremer, der eine spezielle Anregung zur Weiterarbeit am Metier in verheißungsvoller Weise aufgenommen hat. Auf die Nennung weiterer Namen muß ich an dieser Stelle verzichten und verweise stattdessen auf die Zitierungen in meinem Aufsatz in der Zeitschrift f. dt. Altertum und dt. Literatur 101 (1972), S. 289ff. Gern erwähne ich jedoch noch die stets aufmunternde Unterstützung meiner Frau und Fachkollegin. Dank gebührt außerdem den zahlreichen Damen und Herren jener Archive und Bibliotheken, die mir bereitwillig Fotokopien zu allen benötigten Handschriften zur Verfügung stellten. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat dem Verlag einen wesentlichen Betrag zur Finanzierung dieser Ausgabe beigesteuert. vm

Vorwort

Da diesem ersten Textband ein zweiter folgen soll, der das Buch XI mit seinen verschiedenen Fassungen sowie die als Redaktion Β bezeichnete Umarbeitung des Werkes in sechs Bücher samt den notwendigen Indices enthalten wird, und da ferner ein Untersuchungsband in Angriff genommen worden ist, möge der Leser hier zunächst nicht mehr suchen, als zu finden ist. Im Gegenteil, was immer er an Anregungen und Hinweisen für die Weiterarbeit beizusteuern geneigt ist, soll dankbar aufgegriffen und ins Gespräch gebracht werden. Marburg, im Sept. 1973

Reiner Hildebrandt

Inhaltsverzeichnis Vorwort Inhaltsverzeichnis Einleitung Zur Textgestaltung A. Der lateinische Text B. Die deutschen Glossen

VU χΙ XIX

XXV XXV XXXIII

Die Handschriften XXXVI Abbildungen: Probeseitender Handschriften in Faksimile . XLV SUMMARIUM HEINRICI* Prologus in Librum Summarium Item alius Prologus

1 2

Liber p r i m u s : de grammatica

5

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17

De voce De littera De semivocalibus De sillaba De dictione De oratione De nomine De patronomicis De possessi vis De comparativis De superlatives De diminutivis De denominativis De generibus nominum De forma genitivi casus De numero De figura

6 6 8 9 11 11 12 13 14 16 17 18 21 23 28 30 31

* Die folgende Inhaltsübersicht ist keine Zusammenfassung der jedem einzelnen Buch vorangestellten Kapitelverzeichnisse, sondern wurde eigens aus dem fortlaufenden Text ausgezogen, wobei auch unnumerierte Unterabschnitte (in kursiv) berücksichtigt wurden. Wo des öfteren Abweichungen im Wortlaut gegenüber jenen Kapitelverzeichnissen festzustellen sind, wurde dies durch vorgesetztes Sternchen gekennzeichnet. XI

Inhaltsverzeichnis 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41

De casu De prima declinatione De secunda declinatione De tercia declinatione De quarta declinatione De quinta declinatione De dubiis generibus De coniugationibus De specie verborum De preterito prime coniugationis De secunda coniugatione De tercia coniugatione De quarta coniugatione De numero De figura De temporibus De persona De accentu De participio De pronomine Item de pronomine De prepositione Utriusque De adverbio De interiectione De coniunctione Item

Liber secundus : de variis dogmatibus

31 32 33 33 34 35 35 36 38 40 41 43 49 50 51 51 52 52 54 56 59 60 62 63 65 66 66 67

1 Quid sit disciplina 67 2 De posituris 68 3 *Quid sit analogia 68 Quid sit ethimologia 68 Quid sit glosa 69 Quid sit barbarismus 69 Quid sit metacismus vel iotacismus 69 De solecismo 69 4 Item de barbarismo 70 5 De metaplasmo 70 6 *De scematibus vel figurç de divinis libris sumptç quçdam et de secularibus 71 7 De tropis 74 8 De opusculis librorum 78 9 De metris 79 Item de metris 80 10 De pedibus 80 11 De primis sillabis 81 xn

Inhaltsverzeichnis 12 *De cognoscendis primis sillabis per exemplum Λ paribus paria übet bic discernere verba 13 De ultimis sillabis cognoscendis 14 *Figurç de divinis vel autenticis libris sumptç vel excerptç 15 *De temporibus et mensibus et annis De kalendis et rnnis et idibus De quatuor temporibus 16 *De annis Regula de kalendis, nonis et idibus u.a.1 17 De musica De divisionibus et earum interpretatione u.a.1 18 De musicorum vasis 19 De officiorum nominibus 20 De festivitatibus 21 *De signis quid valeant in divinis libris

82 92 95 97 103 105 105 106 109 109 110 111 112 114 115

Liber tertius : De omni quod vivit, sentit atque discernit 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

De decern nominibus dei De angelis *De homine et partibus eius vel de cognatione et affinitate *De affinitatibus et gradibus *De anima et eius quinqué sensibus De membris hominis De interioribus hominis De çtate hominis De portends Item unde supra *De animalibus et iumentis Debestiis Ut sine visu colorem vel sexum in agnis scias *De minutis animantibus De serpentibus De vermibus De piscibus De piscibus marinis De avibus De minutis volatilibus De vocibus animalium De vocibus avium

Liber quartus : De his quç vivunt per viriditatem 1 Devitibus 2 De arboribus

1

116

. . . .

116 117 117 120 123 124 134 136 138 140 141 147 150 151 152 154 156 157 160 167 169 169 170 170 172

nur in V vertreten und wahrscheinlich spätere Zusätze.

xm

Inhaltsverzeichnis 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

De propriis nominibus arborum *De arboribus aromaticis De lignis De fructibus arborum *De herbis et earum nominibus Item de herbis Item hçc sunt nomina herbarum De oleribus De odoratis oleribus De frumentis De leguminibus

Liber quintus : De omni quod movetut sed non vivificatur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

16 17 18 19 20 21 22 23 24 25

De mundo De cçlis *De zonis cçli De sole et luna et stellis De aere *De nominibus stellarum, quibus ex causis nomina acceperunt De ventis De maris nomine De sinibus maris De fluminibus De propriis nominibus aquarum De terra De Asia Item bee sunt nomina regionum De Europa De Libia De insulis Item hec sunt nomina insularum De promunctoriis De montibus De collibus De inferioribus terrç Nomina infernißuminum De hortis et agris De finibus agrorum De divisionibus agrorum De cultura De itineribus De glebis et pulveribus De glebis ex aquis

Liber sextus : De his que inveniuntur sub terra vel in terra 1 De vulgaribus lapidibus XIV

175 182 184 184 187 196 200 201 204 206 207 209 209 210 211 211 211 . . . 212 214 215 216 217 218 220 221 222 222 224 225 226 226 226 227 229 230 230 231 232 232 233 234 235 236 236

Inhaltsverzeichnis 2 De lapidibus insignioribus Item bec sunt nomina lapidum insignium 3 De marmoribus Item hec sunt nomina marmorum 4 *De gemmis viridioribus De rubris gemmis De purpuréis gemmis De candtdis gemmis De nigris gemmis 5 De variis gemmis De cristallinis 6 *Item de nominibus lapidum De aureis lapidibus ve! gemmis De vitro 7 De metallis De ferro 8 *De ponderibus antiquis 9 De mensuris 10 *De instrumentis fabrilibus Item de instrumentis eorum 11 De ferramentis

237 238 238 239 239 240 240 240 241 241 242 242 242 243 243 245 245 247 249 249 250

Liber septimus : de receptaculis hominum

253

1 De conditoribus urbium Item de nominibus urbium 2 De edificiis publicis 3 *De nominibus quinqué civitatum in quibus sunt patriarchç Nomina civitatum nobilium regni Francorum De civitatibus Saxonum De civitatibus Anglorum De civitatibus Francorum 4 De sacris edibus De repositoriis 5 De habitaculis 6 De aditibus 7 De partibus edificiorum 8 De munitionibus 9 De habitaculis rusticis De calcatorio 10 De sepulchris 11 *De VII miraculis mundi vel edificiis Liber octavus : in quo est de variis officiis hominum 1 *De nationibus gentium Item de vocabulis vel nominibus gentium 2 *De clericis et aliis sacris ordinibus

. . . .

253 255 256 258 259 260 261 261 261 262 263 265 266 268 269 270 270 271 273 273 276 277 XV

Inhaltsverzeichnis 3 De variis officiis 4 De ceteris fidelibus 5 *De principatibus et miliciis et aliis personis Item unde supra 6 *De militum vocabulis De milicie vocabulo 7 De civium nominibus 8 *De variis officiorum vocabulis vel operariis 9 De notis vel viciis in homine 10 De patriarchis 11 De prophetis Item de propriis nominibus De mulierum propriis nominibus De sibillis 12 De apostolis 13 *De ludeis et heresi eorum 14 De philosophie 15 *De poetis liricis, tragedis, comicis, satiricis 16 De magis

278 279 280 282 283 283 284 286 308 310 310 311 312 312 313 314 314 315 316

Liber nonus : (de vestimentis et alimentis et potibus et vasis escariis^2 . . 318 1 *De vestimentis sacerdotalibus De veste sacerdotali in lege 2 De diversitate vestimentorum 3 De proprio quarumdam gentium habitu 4 De palliis virorum 5 De palliis feminarum 6 De stratu et reliquis quç in usu habentur 7 De laneis vestimentis 8 De instrumentas vestium 9 De coloribus vestium 10 *De his quç in usu habentur 11 *De ornamentis 12 De anulis 13 De cingulis 14 De calciamentis 15 De mensis et escis 16 De potu et coloribus vini 17 De vasis escariis 18 De vasis potatoriis 19 De vasis coquinariis 20 De vasis aquariis 21 De vasis repositoriis 22 *De vasis luminariorum

2

Die Kurzangabe des Inhalts steht nur im Prosaprolog

XVI

318 319 320 322 323 324 324 326 327 328 329 330 332 332 333 334 339 341 342 344 344 345 346

Inhaltsverzeichnis L i b e r decimus : de bellis et de variis artificiis 1 2 3 4 5

348

De bellis De triumphis De signis De bucinis De armis De hastis De sagittis De clipeis De loricis De instrumentis equotum De alea Numeri tesserorum Depila De legibus divinis et humanis De rebus De criminibus De penis in lege De foro De navibus De partibus navium et armamentis De velis De funibus De retibus De instrumentis cementariorum De instrumentis pictorum De intrumentis scriptorum *De aratro De plaustro De vehiculis *De molendino De pistrino *De lectis et sellis et aliis utensilibus Item de aliis utensilibus *De libris et instrumentis medicorum De odoramentis et unguentis De quatuor humoribus corporis De acutis morbis De cronicis morbis De morbis qui in superficie sunt De medicamentis

349 349 350 350 351 351 352 353 353 354 355 356 356 356 358 358 359 360 360 362 364 364 365 365 366 366 367 367 368 368 369 369 373 374 375 375 375 376 378 380

A N H A N G : Einschübe einzelner Handschriften

382

Item regule de generibus (Hs. V) Certissimum remedium ad caducum morbum (Hs. C) Nota: Synapis . . . (Hs. F) De virtutibus cepe (Hs. F)

382 392 393 393

6 7 8 9 10

11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

25 26 27

xvn

Inhaltsverzeichnis Item de verbo (Hs. G) 393 Item unde supra: De tribus fiìiis noe (Hs.V) 401 De remediis variis, ne oves et boves et cetera animalia moriantur (Hs. V) . 401 De observationibus mensium (Hs. V) 402 Remedia varia (Hs. V) 403 De materia corporis Ade (Hs. Y) 404

Einleitung Das 19. Jahrhundert hat die Wissenschaft von der historischen Erforschung der deutschen Sprache betrieben wie eine vom Entdeckungsfieber gepackte Archäologie. Handschrift auf Handschrift wurde der Versenkung in den zahlreichen Archiven, Bibliotheken und Privatsammlungen entrissen und auf unzähligen Wegen und Umwegen der Forschung zur Kenntnis gebracht. Literarische und rein deutschsprachige Texte konnten relativ einfach identifiziert und auf ihre überlieferungsgeschichtliche Relevanz hin eingestuft werden. Lateinische Texte waren demgegenüber nicht nur Legion, sondern auch wegen ihrer gesamteuropäischen Verflechtung ungemein schwerer zu klassifizieren oder überhaupt nur nach Autor und Inhalt eindeutig zu bestimmen. Die mittellateinische Philologie hat daher nicht nur später zu eigenem Selbstverständnis gefunden, sondern ist auch in ihrer Gangart zwangsläufig wesentlich bedächtiger gewesen. Außerdem sind ihre Intentionen teilweise ganz anders gewichtet und lassen sich nur bedingt mit dem vergleichen, was in der germanistischen Sprach- und Literaturwissenschaft bisher auf vorzugsweises Interesse stieß. Selbst wo beide Wissenschaften anhand von lateinisch-deutschen Mischtexten Grund zur Zusammenarbeit hätten finden können, drängten die Germanisten doch meist schneller zu ihren eigenen Zielen und ließen den lateinischen Kontext weitgehend philologisch unbefragt. Das ist das charakteristische Erscheinungsbild für die Art, wie seit dem vorigen Jahrhundert von germanistischer Seite glossographische und lexikographische altdeutsche Textzeugnisse bearbeitet worden sind. Ein wenig hoffe ich diese Kluft mit meiner Ausgabe überbrückt zu haben. Als normsetzende Großtat in besagter Einseitigkeit muß das Lebenswerk von E. v. Steinmeyer gewertet werden, der in seiner fünfbändigen altdeutschen Glossensammlung1 den Extrakt eines ungeheuren Textkorpus in bewundernswert systematischer, wenn 1

Die althochdeutschen Glossen, gesammelt und bearbeitet von E. v. Steinmeyer und E. Sievers, 5 Bände, Berlin 1879—1922 (unveränderter Nachdruck Dublin/ Zürich 1969).

XIX

Einleitung

auch nicht unbedingt rationeller Weise dargeboten hat. Historische Wortforschung 2 und althochdeutsche Lexikographie 3 haben mit einigen Ergänzungen bisher ihr Genüge an dieser Glossensammlung gehabt, obwohl das Eindringen in die derart aufbereitete spröde Materie kompliziert genug war. Erst in jüngster Zeit ist ein alphabetisches Wb. zu Steinmeyers Sammlung im Erscheinen begriffen4. Hinter Steinmeyer braucht man nur in Ausnahmefällen zurückzugehen, wenn man die bekannt gewordenen ahd. Glossenbelege in Augenschein nehmen will. Fragwürdig ist allerdings das von ihm angelegte Zeitkriterium insofern, als spätere und deshalb nicht berücksichtigte Handschriften durchaus alte Sprachzustände reflektieren können. Hier bleibt intensiverer Forschung noch manch lohnende Erkenntnis vorbehalten. Was die Aufbereitung des Summariums bei Steinmeyer betrifft6, wäre es müßig, das von ihm zusammengefaßte Material erneut auf seine forschungsgeschichtlichen Zusammenhänge hin zu überprüfen. Ich habe in der vorliegenden Ausgabe konsequent darauf verzichtet und weise grundsätzlich auf die erschöpfenden Angaben bei Steinmeyer hin. Lediglich die von mir zusätzlich herangezogenen Handschriften U und V sowie die besonderen Verhältnisse der Fragmente P l s P 2 und P 3 weisen über Steinmeyer hinaus und erweitern das Quellenmaterial meiner Ausgabe. Der unschätzbare Gewinn, den der Erlanger Codex V für die Erschließung des Summariums gebracht hat, wurde von mir an anderer Stelle bereits gewürdigt®. Stellvertretend für alle mehr oder weniger zentralen Untersuchungen auf diesem Gebiet sei hier nur auf den Ergänzungsband von Th. Frings' neu aufgelegter 'Germania romana' verwiesen: G. Müller und Th. Frings, Germania romana Π, Halle 1968 ( = Mitteldeutsche Studien 19/2). Hinsichtlich der Konzeption dieses Buches, wie ζ. B. auch bei J. Bumke, Studien zum Ritterbegriff im 12. und 13. Jahrhundert, Heidelberg 1964 ( = Beihefte zum Euphorion 1), stellt sich die Frage, ob es prinzipiell berechtigt ist, die Summariumglossen nach den Einzelhandschriften, und damit generell so spät, zu datieren. Ich halte das für sehr problematisch und habe in meinem Untersuchungsband darauf einzugehen. 3 Althochdeutsches Wörterbuch, Bd. I (A+B), bearbeitet und herausgegeben von E. Karg-Gasterstädt und Th. Frings, Berlin 1968; Bd. II (C+D), erste Lieferung 1970 und Bd. III (E+F), erste Lieferung 1971, hrsg. von R. Grosse. 1 T. Starck und J. C. Wells, Althochdeutsches Glossenwörterbuch, Heidelberg 1972ff.; bisher Lieferung 1 + 2 . 5 Die ahd. Glossen Bd. 3 (1895), S. 58—350,701—712; Bd. 4 (1898), S. 371—678 (Handschriftenbeschreibungen, nach Bibliotheken geordnet) ; Bd. 5 (1922), S. 33—38. 8 R. Hildebrandt, Zu einer Textausgabe des 'Summarium Heinrici' : Der Erlanger Codex (V); in: Zeitschr. f. dt. Altertum und dt. Lit. 101 (1972), S. 289—303.

2

XX

Einleitung

Was hat Steinmeyer selbst zur Erforschung des Summariums außer der Darbietung des Glossenmaterials beigetragen? Zunächst einmal hat er durch den Abdruck des Kapitelverzeichnisses und der beiden Prologe7 wesentliche Anhaltspunkte für die herausragende Gesamtkonzeption des Werkes geliefert. Irreführend wirken demgegenüber seine Ausführungen im Vorwort des III. Bandes8, wo er davon spricht, er habe nicht den vollen Wortlaut des lateinischen Textes, sondern zumeist nur die glossierten Stichworte mitgeteilt und die Auslassungen durch drei Punkte gekennzeichnet. Das läßt das tatsächliche Ausmaß des lateinischen Textes in einem völlig falschen Licht erscheinen und verkehrt die Tatsache, daß die Glossen über weite Strecken nur eine periphere Erscheinung sind. Das Summarium ist in Wirklichkeit kein sachlich geordnetes Glossar, Vokabular oder Lexikon, wie man in Anlehnung an Steinmeyer schliessen mußte, sondern ein Kompendium, eine Summe des Schulwissens jener Zeit, wobei die deutschen Glossen eine willkürliche, mal mehr, mal weniger hervortretende Zugabe sind. Als zweites Verdienst Steinmeyers ist die als Anhang zum Summarium gebotene Analyse der Handschriften hinsichtlich ihrer Filiationen zu werten 9 . Diese Untersuchung ist zwangsläufig nur auf dem Glossenmaterial aufgebaut. Sie förderte in vielen Details wichtige Ergebnisse zutage und gipfelte in der Erkenntnis, daß es zwei klar zu unterscheidende Überlieferungszweige gäbe. Es wird Aufgabe meines Untersuchungsbandes sein, dieses Fazit Steinmeyers wesentlich zu relativieren. Unter Berücksichtigung des lateinischen Textes, aber auch bei genauerer Analyse der Glossen wird sich erweisen, daß nur der minder authentische Überlieferungszweig der Handschriftengruppe ABFP sich als relativ geschlossen darstellt, während sich die anderen Handschriften sehr viel differenzierter gruppieren lassen dürften, als das bei Steinmeyer der Fall ist. Über den Verfasser sowie Zeit und Ort der Entstehung des Werkes wußte Steinmeyer außer der Zeitangabe „nach 1007"10 nichts zu sagen. Erst E. Schröder teilte 193611 einige interessante Beobachtungen mit, die die Entstehungszeit nach oben auf 1022 (richtiger 7 8 9 10 11

Bd. 3, S. 5a—63. S. v n — v n i . Bd. 3, S. 701—712. Bd. 3, S. 712. Zeitschr. f. dt. Altertum und dt. Lit. 73 (1936), S. 103—104.

XXI

Einleitung

103212) begrenzten und den Entstehungsort Worms als sehr wahrscheinlich erscheinen ließen. H. Eggers hat sich die Erkenntnisse Steinmeyers und Schröders zu eigen gemacht und an Hand von Steinmeyers Ausgabe eine gewissenhafte und umsichtige Beschreibung des Summariums geboten13. Damit war bis in jüngste Zeit eine über das reine Glossenzitieren hinausgehende wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Summarium erschöpft. Die Auseinandersetzung mit den bisher geleisteten Forschungen hinsichtlich der sprachlichen Lokalisierbarkeit einzelner Handschriften, wie denen von Rieger, Reutercrona, Frings, Rooth, Bergmann u. a. muß dem Untersuchungsband vorbehalten bleiben. Erwähnt sei lediglich noch P. Höpfels den Gesamtglossenbestand berücksichtigende Dissertation14. Mit dem kürzlich erschienenen Aufsatz von W. Wegstein 16 sind, wie ich meine abschließend, noch einmal die bisher möglichen Erkenntnisse in den Bahnen Steinmeyers, Schröders und Eggers' zusammengefaßt, wobei auf Grund eigenen Quellenstudiums auch einige kritische bzw. weiterführende Beobachtungen geltend gemacht werden. Leider hat sich bei Wegstein jedoch ein Irrtum eingeschlichen, der im Hinblick auf meine Ausgabe grundsätzlich klargestellt werden muß. Die U r f a s s u n g des Summariums besteht nicht aus zehn16, sondern aus elf Büchern. Das geht eindeutig schon aus dem originären Prosaprolog hervor, lediglich die K o n z e p t i o n des elften Buches ist eine andere, indem es ein alphabetisch geordnetes und damit als Anhang zum Summarium zu betrachtendes Glossar darstellt. Wenn man das Summarium unter diesem Aspekt mit seinen elf Büchern als ein Ganzes wertet, so kann man es nur als ein abgerundetes und in vieler Hinsicht für die Abfassungszeit 12 13

14 15

16

s. R. Hildebrandt, Zu einer Textausgabe . . . S. 291, Fußnote 15. H. Eggers im Bd. 4, Sp. 325—330 von: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 4Bde, hrsg. von W.Stammler, Berlin 1933—1953; Nachtragsband 5, hrsg. von K. Langosch, Berlin 1955. P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, München 1970. W. Wegstein, Anmerkungen zum 'Summarium Heinrici'; in: Zeitschr. f. dt. Altertum und dt. Lit. 101 (1972), S. 303—315. so Wegstein auf S. 304. An späterer Stelle äußert er sich dagegen, wenn auch mit Vorbehalt, doch im Sinne der Elf-Bücher-Konzeption, nur möchte er dem Verfasser beim elften Buch die Abhängigkeit von einer Vorlage anlasten. Nun ist dies zwar auch für die zehn ersten Bücher das Normale, dennoch werde ich in meinem zweiten Band nachzuweisen versuchen, daß man hinter die erste Fassung des Buches XI und damit auch über den Verfasser hinaus nicht wird zurückgreifen können.

XXII

Einleitung

imponierendes Schulbuch ansehen. Zweitrangig ist daneben die Tatsache, daß das elfte Buch in der weiteren Tradition weitgehend eigene Wege ging. Nur aus praktischen Gründen ist es deshalb auch 2u rechtfertigen, wenn sich dieser erste Band meiner Ausgabe zunächst nur auf die zehn sachlich geordneten Bücher beschränkt und das elfte Buch in den geplanten zweiten Band verweist. Auch über die Feststellung, daß der Verfasser sein Wissen in der Hauptsache aus Isidors Etymologien bezogen habe, ist Wegstein nicht hinausgekommen. Ich habe demgegenüber die Abhängigkeit von weiteren Autoritäten wie Priscian, Beda und Cassiodor durch Textmarginalien im einzelnen kenntlich gemacht und verweise dazu auf den Abschnitt „Zur Textgestaltung" weiter unten. Wichtig und bedenkenswert sind die Abschnitte 4 und 5 in Wegsteins Aufsatz. Darin wird die obere Datierungsgrenze, die E. Schröder aus dem Kapitel VII, 3 mit seinem Städtekatalog ermittelt zu haben glaubte, auf Grund von Inkonsequenzen in eben diesem Kapitel stichhaltig in Frage gestellt. Ein Gegenbeweis für spätere Abfassung kann jedoch von Wegstein nicht erbracht werden, vielmehr sehe ich mich durch meine eigenen, im folgenden darzulegenden Vermutungen veranlaßt, an der Datierung „um 1020" festzuhalten. Denn wenn Wegstein in seinem letzten Abschnitt auch Zweifel an Schröders Beweisführung hinsichtlich des Entstehungsortes Worms oder Umgebung anmeldet, ohne sich grundsätzlich gegen diese Lokalisierung aussprechen zu können, so muß ich mich aus speziellem Grunde doch wieder entschieden auf Schröders Seite stellen. Meine Haltung resultiert aus der weiterhin zentralen Bedeutung, die ich der Glosse „Wormatienses luotrudin" (VII, 3) beimesse. Wegstein ist insofern im Hintertreffen, als er noch immer an der Undeutbarkeit dieser Glosse festhält. Demgegenüber setze ich mich mit Nachdruck für die von E. Rooth gelieferte Interpretation ein, die in der Glosse ein Schimpfwort mit der Bedeutung „Rottenhunde" zu erkennen glaubt17. Der Verfasser müßte demnach doch in der Nähe von Worms gesessen und den Bewohnern keine besonders liebenswürdigen Gefühle entgegengebracht haben. Da kann ich mich nun nicht enthalten, ein wenig Spekulation zu treiben: Man braucht nur seinen Blick von Worms aus über den Rhein zu richten, um die bedeutendste Bildungsstätte der damaligen Zeit, das Kloster Lorsch ins Blickfeld zu bekommen. Und just im Jahre 1023 gibt es nach 17

s. R. Hildebrandt, Zu einer Textausgabe . . . S. 291 und 298.

xxm

Einleitung

Ausweis des Codex Laureshamensis ein Edikt Kaiser Heinrichs II „inter wormatiensem et laureshamensem familiam" 18 , das besagt, daß der Kaiser den mörderischen Zwistigkeiten zwischen dem Gesinde des Wormser Bischofs und des Lorscher Abtes mit aller Entschiedenheit ein Ende zu setzen gedenkt. Der Schulmeister in Lorsch, nur im sekundären Versprolog als 'Heinricus' benannt, der um 1020 sein Summarium schreibt und bei aller Gelehrsamkeit doch seinem Ingrimm gegen die Wormser Erzfeinde mit ihren räuberischen Übergriffen über den Rhein in einem Schimpfwort Luft macht, ist eine zwar vorerst nicht zu beweisende, aber doch recht bestechende Hypothese. 18

Codex Laureshamensis Bd. 1, hrsg. von K. Glöckner, Darmstadt 1929, S. 376—377; Lorscher Codex, deutsch von K. Minst, 1966, S. 151—153.

Zur Textgestaltung Α. Der lateinische Text Bei der Gestaltung des lateinischen Textes konnten weitgehend jene Autoritäten befragt werden, die dem Verfasser des Summariums als Vorlagen dienten. Es sind dies nach meinen bisherigen Ermittlungen in der Hauptsache Priscian, Isidor, Beda und Cassiodor. Die Verweise am rechten Rand des Textes beziehen sich auf diese Autoren. Folgende maßgeblichen Ausgaben wurden dabei zugrunde gelegt: 1. Prisciani Institutionum Grammaticarum libri XVIII, ex recensione Martini Hertzii, Vol. I und II ; in : Grammatici Latini, ex recensione Henrici Keilii, Vol. II und III, Leipzig 1855 und 1859, unveränderter Nachdruck Hildesheim 1961. 2. Isidori Hispalensis Episcopi Etymologiarum sive Originum libri XX, hsg. von W. M. Lindsay, Tomus I und II, Oxford 1911, unveränderter Nachdruck Oxford 1957,1962. 3. Bedae Venerabiiis Liber de Schematibus et Tropis; in: Rhetores Latini Minores, ex codicibus maximam partem primum adhibitis emendabat Carolus Halm, Leipzig 1863, Seite 607—618. 4. Magni Avrelii Cassiodori Expositio Psalmorum; in: Corpus Christianorum, Series latina XCVII und XCVIII, Tvrnholti 1958. Einige weitere Hinweise auf Parallelen und Abhängigkeiten dürften nicht ohne Belang sein : 5. Ein wahrscheinlich sekundärer Textabschnitt im Kapitel 'De musica' (II, 17), der nur in der Hs. V überliefert ist, ist eine wörtliche Übernahme aus Guido von Arezzo : Gvidonis Aretini Micrologus, edidit Jos. Smits van Waesberge (Corpus Scriptorum de Musica 4), American Institute of Musicology, 1955, S. 114—119. 6. Zu dem Gedicht in Hexametern 'Ut sine visu colorem vel sexum in agnis scias' (III, 12) hat E. Dümmler einen weitgehend gleichlautenden Text aus Clm 14836 (11. Jahrh.) mitgeteilt in: Anzeiger f. Kunde der dt. Vorzeit 22 (1875), Sp. 312. XXV

Zur Textgestaltung

7. Zu den beiden Kapiteln 'De vocibus animalium' und 'De vocibus avium' (III, 19 und 20) vergleiche man Pseudo-Isidor in: J. P. Migne, Patrologia latina 82, Appendix XVII, Sp. 758. 8. Das Kapitel über die sieben Weltwunder (VII, 11) steht in unmittelbarer Abhängigkeit von Pseudo-Beda. Man vergleiche: J. P. Migne, Patrologia latina 90, Sp. 661/62, bzw. M. H. Omont in: Bibliothèque de l'école de Chartres 43 (1882), S. 40—59. 9. Die Handschrift G bringt im Buch I einen eingeschobenen Text (s. Anhang 'De verbo') in dem Priscianexzerpte mit Versen aus Alexanders Doctrinale kombiniert sind: Das Doctrinale des Alexander de Villa Dei; in: Monumenta Germaniae Paedagogica, Bd. 12, hrsg. von K. Kehrbach, bearb. von D. Reichling, Berlin 1893. S y n o p s e der T e x t p a r a l l e l e n :

Summarium I 1 2 3 4

Priscian Priscian Priscian Priscian

5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

Priscian Priscian Priscian Priscian Priscian Priscian Priscian Priscian Priscian Priscian

I, I, I, I, Π, II, II, II, II, II, m, in, in, IV, V,

15 16 17 18 19 20 21

Priscian Pricsian Priscian Priscian Priscian Priscian Priscian

VI, V, V, V, VU, VU, VII,

22 23 24 25

Priscian Priscian

VII, VII,

1—2 3—5, 8—11, 13,18, 20, 24—26,30, 32,33, 37,43, 47,14,48 56—58, 3 44, 45, 38—40, 43, 31 - im 1—3, 5—11 - Wechsel 14 15, 12, 15 22—24, 26, 28, 31, 29—32, 27 32, 34—39 40, 43, 44, 41, 49, 50, 54—59, 61, 60—64 1, 3, 4, 6, 7, 9—12,14—16 18—24, ( - - ) , 11, 8 26, 28—38, 40—44 1, 3—19, 21—27, 24, 27—40 5—24, 26—28, 30, 29, 27, 30, 32—34, 33—35, 32, 39, 37, 39, 40, 42, 40—42 2, 3, 7, 8,11, 12,14—17, 20, 22—25,29—34, 38—41,43, 44 46, 48, 52, 54, 53, 55 56, 58, 57, 58, 61, 62, 66, 67, 65 68, 72, 74, 76, 77, 69 3, 4, 6, 8—11 14,18, 22,14, 24,14,15, 28, 27, 28 54, 45, 50, 51, 53, 55, 56, 61, 58, 64, 69, 67, 68, 70, 75, 77, 76,78—81, 83, 84 87,91 92, 93, 95

Priscian V i n , 93—96, 36,9—14,22, 61,28, 29, 33, (X, 3), 81,33,37, ( - - )

XXVI

Zur Textgestaltung 26 27 28

30 31 32 33 34

Priscian Vili, 72—74, 30, 74—76, 78, 77, 104 Priscian Villi, 32—38, (IV, 13) Priscian Villi, 40, 41,16,14, 42, 44, (X. 40,19), 45-48, 56, 48, 50—52, 51 —53, 55—57 Priscian X, 1—15, 17—19, 21, 22 21, 22—28, 27—29, 31, 33, 32— 39,41-48 Priscian X, 49—54, 56, 57 Priscian VIII, 105, 103, 105 Priscian Vffl, 81, 84, 89 Priscian VIII, 38, 39, 51, 55, 40, 42, 59, 60, 62 Priscian VIII, 101—104

36 37

Priscian Priscian

29

35

38

XI, ΧΠ, XIII, Isidor I, Priscian XIIII,

39

Priscian

40 41

Priscian XV, Priscian XVI, Isidor I,

XV,

8, 10, 9, 13—16, 32, 36—38, 19, 20, 22—25, 27, 31 1, 7, 8, 10, 13,14, 18, 21, 22, 26, 23, 5, 24—27, 29, 30; 4, 8, 16, 11, 6—8, 13, 14, 17, 21, 35, 10, 29; 8 1, 2, 4, ( - - ) , 6, 7, ( - - ) , 29, 24—28, 32—38, 42, 44—46, 48, (—), 49—54 1, 4—9,11—14, (9,10,12), 15—17,19, 21, 24, 30,32,35— 37,39 40—42 1, 5, 6, 14, 16 12

Summarium

1 2 3 4 5 6

Isidor I, 1, 5 Isidor I, 20 (II, 18) Isidor I, 28—30, 32, 33 I, 34 Isidor Isidor I, 35 I, 36 im Isidor Beda S. 608—611 Wechsel 7 Isidor I, 37 im Beda S. 612—616, 618 Wechsel 8 Isidor I, 38 VI, 8 I, 41 VI, 8—10, 13, 14 9 Isidor I, 39—41, 44, ( - - )

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21

Summarium

1 2 3 4

Isidor Isidor Isidor Isidor

vn, 1

VU, 5 IX, 5—6 IX, 5—7, (XI, 2)

5 6 7 8

II

Isidor

I, 17

Cassiodor Isidor V, 29—35 Isidor V, 36—38; VI, 17, (—) Isidor m , 15, 20, (—) Isidor m , 22, 21 im Wechsel Isidor VI, 19 Isidor v i , 18 Isidor I, 21

III

Isidor Isidor Isidor Isidor

XI, 1 XI, 1 XI, 1 xi, 2 XXvn

Zur Textgestaltung 9 10 11 12 13 14

Isidor Isidor Isidor

XI, 3 XII, 1 XII, 2

Isidor Isidor

XII, 3 XU, 4

15 16 17 18 19 20

Isidor Isidor Isidor Isidor

ΧΠ, ΧΠ, XU, XU,

5 6 7 8

Pseudo-Isidor

Summarium IV 1 2 3 4 5 6

Isidor Isidor Isidor Isidor

XVII, XVII, XVII, XVII,

5 6 7 8

7 8 9 10 11 12

Isidor (XVII, 7, 8)

Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor

XVII, xvn, xvn, XVII, XVII, xvn,

9,11 10,9 10,9 11 3 4

Summarium V 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor

XIII, XIII, XIII, III, XIII, III, XIII, XIII, ΧΠΙ, XIII, XIII, XIV, XIV,

1 4, 5 6 49, 48, 71, 60, 61 7, 8 71 11 12,14—16 17—20 21 21—22 1,2 3

14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25

Isidor XIV, 4 Isidor XIV, 5—7 Isidor XIV, 8 Isidor XIV, 8 Isidor XIV, 9 Isidor XV, 13 Isidor XV, 14 Isidor XV, 15 Isidor x v n , 2 Isidor XV, 16 Isidor XVI, 1 Isidor XVI, 2

Summarium VI 1 2 3 4 5 6 7

Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor

XXvm

XVI, XVI, XVI, XVI, XVI, XVI, XVI,

3 4 5 6—11 12—14 13—16 17—24

8 9 10 11

Isidor XVI, Isidor XVI, Isidor XIX, XX, Isidor XIX, XIX, XIX,

25, (18) 26 6-7; 13 19; XX, 14; 18; XX, 13; 31; XX, 16

Zur Textgestaltung

Summarium VII 1 2

Isidor Isidor

3 4 5 6

Isidor Isidor Isidor

XV, 1 XV, 2; XVHI, 43,42

7

XV, 4 , 2 , 5 XV, 3 , 6 XV, 7; XX, 13

8 9 10 11

Isidor

XV, XIX, XV, Isidor XV, XV, Isidor XX, Isidor XV, Pseudo-Beda

8; 19; 4 9 12, 10, 6 14 11

Summarium Vili 1 2 3 4 5 6 7 8

Isidor IX, 2 Isidor Vn, 12 Isidor ( - - ) Vn, 13 Isidor VII, 14; νπι, 1 Isidor IX, 3, 4 Isidor IX, 3 Isidor IX, 4 Isidor ( - - ) IX, 4; X, varia; XIX, varia; XVm, varia;

X X , 4; V, 26.

9 10 11

Isidor Isidor

12 13 14 15 16

Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor

vn, VII, vm, vn, νπι, VIII, νπι, VIII,

7 8, 8 9 4 6 7 9

XIX, XIX, XIX, XX, XX, XX, XX, XX, XX, XX, XX,

32 33 34 1, 2 3 4 5—6 8 6—7 9 10

Summarium I X 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor

XIX, XIX, XIX, XIX, XIX, XIX, XIX, XIX, XIX, XIX, XIX,

21, 22, 24, 30, 31 22 23 24 25 26 27 29 28 5,33 30—31

12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor Isidor

Summarium X 1 2 3 4

Isidor Isidor Isidor Isidor

ΧνΠΙ, ΧνΠΙ, ΧνΠΙ, XVIII,

1 2 3 4

5 6 7 8

Isidor Isidor Isidor Isidor

XVin, XVm, XVm, XVm,

5—10 7—10 12 13—14 XXIX

Zur Textgestaltung 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

Isidor XX, 16 Isidor X V m , 60—65, 68—69 Isidor V, 2—8, 11—13, 17 —18, 24 Isidor V, 25 Isidor V, 26 Isidor V, 27 Isidor XVIII, 15 Isidor XIX, 1 Isidor XIX, 2 Isidor XIX, 3 Isidor XIX, 4

20 21 22 23

Isidor Isidor Isidor Isidor

24

Isidor

25

Isidor

26 27

Isidor Isidor

XIX, XIX, XIX, VI, XIX, XX, XIX, XX, XV, XIX, XX, IV,

5 18, 13, 15, 18 16—17 11, 14; 17 14, 12 19 8 6 6 10—11,13—15 10—12, 5—9

Es ist zu beachten, daß der Verfasser des Summariums auch innerhalb der angegebenen Parallelstellen noch erhebliche Textkürzungen oder auch Textumstellungen vorgenommen hat. Vor allem bei den Priscian- und Cassiodorstellen sind aus einem ganzen Abschnitt oft nur ein Satz oder Satzteil, bzw. ein oder mehrere Beispielwörter übernommen worden. In dieser Aufstellung können im übrigen auch jene wenigen, aber nicht unbedeutenden Kapitel aufgefunden werden, für die unmittelbare Parallelen bzw. Textautoritäten von mir bisher nicht ermittelt worden sind. Für die wenigen Textvarianten der auf Priscian und Beda bezüglichen Abschnitte ergaben sich keine sicheren Parallelen zu den von Hertz und Halm verarbeiteten Handschriften. Bezüglich Priscian sei nur eine Stelle vermerkt — I, 28, Zeile 1135/36 —, wo der Text des Summariums vor dem Beispiel 'ussi ustum' auch noch 'gessi gestum' bringt. Dieser Zusatz findet sich bei Hertz im Apparat für zwei Handschriften, in denen er aber jeweils nur von anderer Hand nachgetragen ist. Dagegen brachten überlieferungskritische Beobachtungen in bezug auf den Isidortext folgende Ergebnisse : An auffälligen Textvarianten bezogen sich jeweils allein auf die Hs. Κ (Codex Karolinus, olim Bobiensis, nunc Wolfenbuettelanus 474 = Weißenburg. 64, 8. Jahrh.) 96 Fälle, die Hs. Β (Codex Bernensis 101, 9.—10. Jahrh.) 11 Fälle, die Hs. C (Codex Leidensis, Voss. lat. F. 74, 9.—10. Jh.) 15 Fälle, die Hs. Τ (Codex Toletanus, nunc Matritensis, Toi. 15. 8, 8. oder 9. Jh.) 7 Fälle. In weiteren 100 Fällen wurden die Varianten von zwei oder drei der genannten Handschriften vertreten. Andere Handschriften waren in keinem Fall maßgebend. Unter diesen 100 war Κ in 58 Fällen mitXXX

Zur Textgestaltung

vertreten. Bei den verbleibenden 42 Fällen war die Repräsentanz von Β mit 34 am stärksten, die Kombination CT kam nur 8 mal vor. Damit ist eine recht weitgehende Textverwandtschaft mit Κ gesichert. Freilich gibt es neben diesen Gemeinsamkeiten mindestens ebenso viele Unterschiede gegenüber K, so daß im Ganzen doch auch hier nur an eine gemeinsame Vorstufe zum Codex Karolinus einerseits und jenem Exemplar gedacht werden kann, das der Verfasser des Summariums benutzt haben mochte. So erklären sich dann auch die zweifellos bestehenden Anklänge an den Codex Bernensis (B), die zahlenmäßig konstatiert werden konnten, während weitere Beziehungen zu den Handschriften C und Τ als sehr vage gelten müssen. Der Text weist, wie bereits erwähnt, am r e c h t e n Rand die Parallelverweise auf die Autoren Priscian, Isidor, Beda und Cassiodor auf. Die hochgestellten Kurzstriche 1 im Text verweisen auf die am l i n k e n Seitenrand angegebenen originalen Seitenanfänge der einzelnen Handschriften. Die den Text der jeweiligen Seite repräsentierenden Handschriften sind außerdem am linken oberen Seitenrand aufgeführt. Statt der Kurzstriche erscheinen im Text auch hochgestellte kleine Klammern > und im- wurde verzichtet. An unbedeutenden, nur einzelne Handschriften betreffenden Schreibeigentümlichkeiten seien erwähnt, daß F und V statt 'his meistens 'hijs' schreiben, V schreibt außerdem meist 'hee' für 'hç'. Wo älteres -ti- mit Folgevokal in jüngeren Handschriften (vor allem in F und L) als -ci- erscheint, wird dies ebenfalls nicht besonders berücksichtigt, schon allein deshalb, weil t und c vor i graphematisch sowieso oft nicht auseinanderzuhalten sind.

Der Apparat zum lateinischen Text ist in folgender Weise eingerichtet: 1. Wörter mit anderer Lesart, die unmißverständlich auf ihr Textpendant zu beziehen sind, werden im Apparat allein und ohne zusätzliche Kennzeichnung aufgeführt. 2. Wird für ein Wort oder Textstück ein anderes Wort oder Textstück geboten, so ist dies durch eine eckige Klammer gekennzeichnet. Vor der Klammer steht der reguläre Text, hinter der Klammer die Variation, z. B. dicuntur] vocantur G, d. h. statt dicuntur des Textes schreibt die Handschrift G vocantur. 3. Ausgelassene Wörter oder Textteile, zuweilen auch einzelne Buchstaben, werden durch runde Klammern gekennzeichnet, z. B. sp(l)endore, (equus), (sunt. . . diminutionem). 4. Zusätze werden durch >. . .< kenntlichgemacht, wobei das vorhergehende oder folgende Wort des Textes hinzugefügt wird, so daß die Stelle der Einfügung deutlich ist, z. B. voce >canebant< XXXII

Zur Textgestaltung

F, d. h. hinteí voce hat die Handschrift F canebant hinzugesetzt; >ferox vel< audax H, d. h. vor audax hat die Handschrift H ferox vel eingefügt. 5. Wort- oder Satzumstellungen sind durch hochgestellte Ziffern gekennzeichnet, z. B. 1 boum 2et 3 equorum F, d. h. statt der Wortfolge equorum et boum hat die Handschrift F das Wort boum an die erste Stelle gesetzt, während et und equorum an zweiter und dritter Stelle folgen. 6. Buchstabenkorrekturen in den Handschriften (die meistens bereits von den Schreibern selbst herrühren) werden entweder durch < ( = geändert aus) oder durch > ( = geändert zu) gekennzeichnet, z. B. incubi < incibi V, d. h. für das richtige Wort incubi wurde in der Handschrift V zunächst incibi geschrieben, das Wort aber dann zu incubi gebessert; oder: Berbix > Verbix C, d.h. in der Handschrift C ist das in den Text aufgenommene Wort Berbix nachträglich in Verbix geändert worden.

B. Die deutschen Glossen Gemäß der Gesamtkonzeption meiner Textausgabe des Summariums nimmt die Behandlung der deutschen Glossen eine bevorzugte Stellung ein. Die textliche Aufbereitung der Glossen mußte so erfolgen, daß sie im Hinblick auf eine von mir noch zu leistende Untersuchung der Eigenwertigkeit jeder einzelnen Handschrift bezüglich ihrer Grapheme, Morpheme und dialektdistinktiven Lexeme vorsortiert und in eine gut überschaubare Anordnung gebracht wurden. Demzufolge sind die Textglossen und die Varianten im Glossenapparat in besonderer Weise aufeinander bezogen. Einem streng philologischen Prinzip wurde insofern Rechnung getragen, als die vom Lautstand her am altertümlichsten erscheinende, d. h. althochdeutscher Lautung am nächsten kommende Glosse in den Text aufgenommen wurde, während alle andern im Apparat erscheinen. Diese altertümlichste Textglosse wird meist von Fall zu Fall von einer oder mehreren, jedoch jeweils wechsenden Handschriften vertreten, so daß keinem Codex ein eindeutiger Vorzug bei der Glossenwiedergabe eingeräumt werde konnte. Insofern unterscheidet sich mein Prinzip nicht wesentlich von dem Steinmeyers (Bd. III, Seite 701), wenn ich mich auch in vielen Fällen gegen ihn für die Glossen anderer Handschriften entschieden habe (siehe dazu

xxxm

Zur Textgestaltung

vor allem meine Bemerkungen zur Handschrift A)1. Über Steinmeyer hinaus habe ich mich sogar in einigen Fällen zu Konjekturen entschlossen, dann nämlich, wenn bei einer mehrsilbigen Glosse eine konsequent althochdeutsche Form erst durch die Zusammenrückung von Silben aus verschiedenen Handschriften zustande kam. Durch diese Textgestaltung sind kaum je die möglichen Archetypglossen erreicht, wohl aber wurde das philologisch irgend mögliche getan, um einem Archetyp des Summariums relativ nahe zu kommen. Allerdings wird gemäß meiner oben skizzierten Intention nicht nur, bzw. nicht eigentlich eine weitgehende Textnähe zum Archetyp angestrebt, daher konnte den deutschen Glossen im Text selbst doch bereits mehr Platz eingeräumt werden, als ihnen vom rein philologischen Standpunkt aus zustände. Sowohl Synonyme (besser 'Heteronyme') bzw. Wörter mit unterschiedlichen Wurzelvarianten, als auch Glossen mit verschiedenen Flexions- und Wortbildungsmorphemen wurden nämlich in den Text mit aufgenommen und durch Schrägstrich mit der Hauptglosse verbunden. Bei dem so bereits im Text kenntlich gemachten Vorkommen von Synonymen in den Handschriften ist es zudem oft gar nicht so sicher, ob wirklich das vorangestellte Wort mit dem vom Verfasser des Summariums ursprünglich gewählten immer identisch sein muß. Es könnte in einigen Fällen auch das an zweiter Stelle stehende sein. Dieses Problem ist besonders dann schwer entscheidbar, wenn eine Synonymik nicht nur zwischen der weniger authentischen Gruppe ABFP und der übrigen Überlieferung vorliegt, sondern auch schon innerhalb der originalgetreueren Gruppe, repräsentiert durch die Handschriften GLSTV bzw. auch C und E. Steht eine Textglosse in Klammern, so bedeutet das, daß sie nur von einer, höchstens zwei Handschriften vertreten wird und daher wahrscheinlich als sekundär zu gelten hat. Der Text selbst bietet also bereits die auffälligsten Unterschiede im Glossenbestand der einzelnen Handschriften. Der Glossenapparat gibt darüber hinaus genauen Aufschluß über die unterschiedlichen Schreibungen jeder einzelnen Handschrift. Der Apparat ist so angeordnet, daß an erster Stelle die Siglen der Handschriften stehen, die genau mit der Textglosse übereinstimmen. Reine Graphemvarianten (Allographe) wie die zwischen u und v> 1

Die nicht gerade wenigen Errata Steinmeyers aufzuführen, muß ich mir für den 2. Band vorbehalten.

XXXIV

Zur Textgestaltung

ν und f, pf und ph, δ und ou werden zwar unter einer Glosse zusammengefaßt, jedoch wird die spezielle Graphemvariante hinter der entsprechenden Handschriftensigle jeweils in Klammern hinzugesetzt. Nach einem Bindestrich sind dann die sich von der Textglosse unterscheidenden einzelhandschriftlichen Schreibungen mit ihren Siglen in buchstabengetreuer Wiedergabe notiert; lediglich das in mehreren Handschriften vorkommende lange s (Γ) wurde konsequent — wie auch bereits bei Steinmeyer — als rundes s (s) geschrieben. Einzelglossen, die ich eindeutig für Verschreibungen halte, wurden durch ein vorangestelltes * gekennzeichnet. Ein : steht für eine Lücke, die durch Rasur eines Buchstabens entstanden ist. Sind im Text anstatt e i n e r Glosse zwei oder mehrere — entsprechend den unterschiedlichen Handschriftenzeugnissen — durch Schrägstrich gegeneinander abgesetzt, so sind die Angaben im Apparat in gleicher Weise durch Schrägstriche voneinander geschieden. Handschriften, die für einzelne Stellen eine deutsche Glosse vermissen lassen, werden im Glossenapparat an letzter Stelle aufgeführt, indem eine Leerklammer () vorangestellt wird.

Die Handschriften Steinmeyers Handschriftensiglen wurden beibehalten. Lediglich O wurde aus den unten dargelegten Gründen 2usammen mit einem weiteren, Steinmeyer unbekannt gebliebenen Fragment aus Zürich mit dem Fragment Ρ zusammengestellt. Neu vergeben wurden die Siglen U und V f ü r Handschriften, die Steinmeyer ebenfalls nicht kannte, sowie W f ü r eine Handschrift, die Steinmeyer als Anhang a (III, 1 7 1 — 1 7 3 ) aufgenommen hat, v o n mir aber in den Text eingearbeitet worden ist. Die zeitlichen Einordnungen nach Jahrhundertangaben wurden v o n Steinmeyer übernommen; sie sind problematisch genug, wie sich an der Zuordnung v o n O und Ρ erwiesen hat und müssen einer Überprüfung und Präzisierung im geplanten Untersuchungsband vorbehalten bleiben. Auf die bibliographischen Angaben der Steinmeyer vorausgehenden und bei ihm gewissenhaft verzeichneten Publikationen zu den einzelnen Handschriften wurde verzichtet.

A:

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Vindob. 2400; 129 Bl., 25,5 χ 17,5 cm (Schriftspiegel ca. 20 χ 13/13,5 cm); aus Heiligenkreuz, 12. Tahrh. — vgl. Steinmeyer IV, 647. Auf Blatt lb—126a ein fast vollständiger Text des Summariums mit zwei Prologen (wie in B). Es fehlen vom Buch I die beiden Schlußkapitel 40 und 41, und vom Buch II die Kapitel 1—11 und der größere Teil von 12, ferner, wie in allen Handschriften außer V, das Kapitel Π, 17 'De musica'. In Steinmeyers Ausgabe werden die Glossen von A durch ihre häufige Anfangsstellung gegenüber den Glossen der anderen Handschriften über Gebühr betont. Das scheint darin seinen Grund zu haben, daß nicht nur die Wörter mit vollen Endsilbenvokalen vorrangig piaziert wurden (siehe Steinmeyer Bd. Ut, 701), sondern augenscheinlich darüber hinaus auch noch die angeblich mit einem Akzent versehenen. Die Glossen von A sind nun zwar in großer Zahl mit akzentähnlichen, jedoch sehr viel größeren Hakenstrichen ausgestattet, aber erst Steinmeyer hat diese Haken bedenklicherweise wenn irgend möglich auf die Stammsilbenvokale bezogen, und im Druckbild erscheinen sie dann vollends wie Längezeichen. Das ist für den Benutzer völlig irreführend. Ich halte die Haken, die zudem noch in den allermeisten Fällen mit roter Tinte — also nachträglich —• angebracht sind, lediglich für Glossenmarkierungen, denen in anderen Handschriften die Unterstreichungen gleichzusetzen sind; daher habe ich sie in meiner Textausgabe gar nicht berücksichtigt. XXXVI

Die Handschriften β·

München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 2612; 93 zweispaltige Bl. zu je 38 Zeilen, Buchblock 31,5 χ 23 cm; 12. Jahrh. — vgl. Steinmeyer IV, 510f.

Auf Blatt lb—91a das vollständige Summarium mit beiden Prologen; nur das Kapitel 'De musica' fehlt im II. Buch. Besterhaltene und mustergültig geschriebene Handschrift. Q

Trier, Stadtbibliothek, Hs. 1124/2058 ; 78 Bl., davor ein Vorsatzblatt, ca. 17 X 11,6 cm; 13. Jahrh. (Mathiaskloster Trier?). — vgl. Steinmeyer IV, 621 f.; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, Bonn 1966, 166—169.

Auf der Vorderseite des ungezählten Vorsatzblattes eine Rota, auf der Rückseite (Cx) der Prosaprolog des Summariums, jedoch gekürzt und an die geänderte Buchzählung angepaßt, aber von anderer Hand als der übrige Text, der wiederum von wenigstens zwei verschiedenen Händen geschrieben ist. Der erste Schreiber macht ab Seite 18b den Zeilenabstand größer: vorher 38, jetzt nur noch 32 Zeilen pro Seite. Mit Lage 7 (Seite 50 a) setzt der andere Schreiber ein, offensichtlich der Rubrikator des Ganzen. Er läßt die Kapitelzahlen aus, räumt aber den Uberschriften den nötigen Platz ein, während sie vorher in meist zu kleine Zeilenlücken eingefügt sind. Der Codex ist sehr stark mit späteren Zusätzen, meist weiteren Glossen, von verschiedenen Händen versehen. Sie sind oft kaum leserlich. Des öfteren wurden auch die vollen Endvokale der Originalglossen durch Überschreiben von e ersetzt, bzw. andere Modernisierungen durch Überschreibungen vorgenommen. Die Blätter la—74b und 78a—78b enthalten das Summarium ohne Buch I, vielmehr wird Buch II—XI als I—X gezählt. Jedoch scheint durch zweimalige unachtsame Beibehaltung der richtigen Zählung bei Buch X — im ersten Fall wurde nachträglich radiert — (X, Zeile 19 und 589), sowie durch die Änderung des Incipits bei Buch XI in X gesichert zu sein, daß die Vorlage von C noch die richtige Zählung aufwies. Auf Seite 5b—6b erscheinen textfremde Zusätze von späteren Händen; damit wird eine längere Textlücke im Summarium überbrückt, die im Buch II die Kapitel 12—21 umfaßt. Allerdings war davon das Kap. 14 durch Umstellung bereits auf die Seiten 3 b—4b vorweggenommen worden, während sich die Kapitel 19 und 20 auf den letzten Seiten 78 a und b nachgetragen finden. Auf Blatt 20b ist ein fremder Text eingeschaltet: 'Certissimum remedium ad caducum morbum . . . ' (siehe Anhang und Steinmeyer IV, 622). Die Seiten 74b—78a enthalten als Anhang ein Kapitel lateinischer Differentien. E:

Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Codex 171 (Msc. 688); 119 Seiten (S. 31 zweimal), 17,4 X 13 cm; 12. Jahrh. — vgl. Steinmeyer IV, 423.

Der Text setzt mit Buch Π, Kap. 18 ein und endet mit Buch X. Die ersten Lagen dürften früh entfernt worden sein, jedenfalls ehe die mit 1 beginnende Seitenzählung angebracht wurde. Statt des fehlenden Titels finden sich mehrere bibliothekarische Einträge aus verschiedener Zeit: auf der ersten Seite am oberen Rand 'Ysydorus ethymoloycum' und auf der Innenseite des späteren Deckblattes 'Isydorus de Rerum aehymologijs' ferner 'Glossarium latino-germanicum editum' und 'libri X m — Liber I et pars libri Π desiderantur', was aus der originären Kapitelzählung im Text erschlossen werden konnte. xxxvn

Die Handschriften Ein ungelenk geschriebener, den lateinischen Text oft verderbender Codex, der aber die deutschen Glossen ζ. T. in recht altertümlicher Form bewahrt hat. Bei den Buchstaben e und f wurde häufig der Querstrich vergessen, so daß sie wie c und langes s erscheinen. Steinmeyer hat diese nachlässigen Schreibungen gewissenhaft übernommen und bietet die Glossen dadurch in gleichermaßen entstellter Form. In der vorliegenden Textausgabe wurde im Apparat auf diese Fälle jeweils hingewiesen. p:

München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 23 796; 202 gezählte, bis 199 zweispaltige Blätter, davor und dahinter je 5 ungezählte Blätter, 30 X 21 cm; 15. Jahrh. — vgl. Steinmeyer IV, 581 f.

Diese sehr späte Handschrift enthält in einer kürzungsreichen Kursive auf den Blättern 167 a—181b ohne Uberschrift die Bücher II, 18—VI, 5 des Summariums. Der Text bricht mitten im Kapitel VI, 5 ab. Im Buch IV, Kap. 9 'De oleribus' finden sich zwei kurze Zusätze: 'Nota Synapis . . und 'De virtutibus cepe. Nota cepe . . .' (siehe im Anhang). Die Kapitelinitialen, für die jeweils ein zwei Zeilen umgreifender Raum gelassen wurde, fehlen durchweg; mehrere Male sind jedoch kleine Merkbuchstaben eingesetzt. Die Kapitelüberschriften stehen neben dem zweispaltigen Text an den Rändern. G;

Prag, Státni knihovna, Codex Principum de Lobkowitz 434; 51 Bl., 25,1 X 15 cm; ein Codex rescriptus, 13. Jahrh. (aus Weißenau). — vgl. Steinmeyer IV, 603f.; Paul Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, in: Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Abteilung, Jahrg. 1931/32, Heft 6, Seite 19.

Der ursprüngliche Text aus dem 9. Jahrh. (St. Gallen), bestehend aus verschiedenen Glossensammlungen (z. B. auch ein lat.-dt. Abrogans-Glossar) ist nur auf der ersten und letzten Seite unversehrt. Im Innern erscheint er an den unteren Seitenrändern unregelmäßig reskribiert. Einige dieser Randstücke sind offenbar in jüngster Zeit noch nach der Autopsie von Lehmann herausgeschnitten worden. Als neuen Haupttext enthalten die Blätter 2a—51a in unregelmäßiger Bastarda vom Summarium die Bücher III—X (gezählt als I—VIII). Im Buch X bricht der Text am Anfang des Kapitels 26 ab. Eine Textlücke tritt auf im Buch IV, wo der letzte Teil des Kapitels 8 fehlt (Blatt 13b). Blatt 45 gehört hinter 50. Auf Blatt 21 b—26 a findet sich als Einschub ein vom Buch I des Summariums unabhängiges Priscianexzerpt mit Stücken aus Buch VIII—X 'De verbo'. In diesen Text eingestreut sind Verse aus dem Doktrinale des Alexander de Villa Dei (siehe im Anhang). J J j Darmstadt, Hessische Landes- und Hochschulbibliothek, Hs. 6 ; 102 Bl., z. T. Palimpseste, kleinstes Format, Schriftspiegel 6,7 X 4,8 cm, je 13—18 Zeilen pro Seite; 13. Jahrh. — vgl. Steinmeyer IV, 418; R.Bergmann, Mittelfränkische Glossen, Bonn 1966, 249—258. Auf Blatt la—93b Teile des Summariums ohne Bucheinteilung und Kapitelzählung, in ganz willkürlicher Anordnung: III, 10—V, 17; X, 24—26; VI, 8—11; X, 16—20; IX, 1 6 + 1 7 ; III, 3—9. Innerhalb dieser Kapitel sind häufig noch Teile XXXVIII

Die Handschriften am Anfang oder Ende ausgelassen, so daß die Vermutung nahe liegt, die Vorlage habe aus losen und vermischten Blättern eines nur noch halb vorhandenen Codex bestanden. Steinmeyers Meinung, daß der Text von verschiedenen Händen stamme, kann ich nicht bestätigen. Es ist lediglich ein häufiger Federwechsel festzustellen. J·

Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Msc. 364 (385) ; eine Sammlung von Fragmenten, 97 Seiten, darin Seite 45—48 zwei Blätter, 12,5 X 9,5 cm, aus dem 13. Jahrh. — vgl. Steinmeyer IV, 426.

Diese Seiten enthalten Bruchstücke des Summariums aus Buch III, 10—14 und IV, 5—7. Die Seiten 46 und 47 weisen Leimspuren auf, da sie früher in einem Buchdeckel eingeklebt waren (Steinmeyer); die Schrift ist dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen und nur schwer leserlich. Der Text ist in sich noch mehrfach verkürzt und zeigt zuweilen starke Unterschiede gegenüber der sonstigen Uberlieferung. Einst Heidelberg, Universitätsbibliothek; es soll sich um ein Doppelblatt in Klein-Quart gehandelt haben, als Deckelmakulatur verwendet, 12. Jahrh. Seit ca. 1880 in Heidelberg verschwunden, laut Anfrage bis heute nicht wieder aufgetaucht. — Steinmeyer IV, 465 f. Die Blätter enthielten vom Summarium Teile aus Buch III, 16 + 17 und IV, 7 + 8. Die Glossen wurden im vorigen Jahrhundert zweimal exzerpiert und abgedruckt: einmal von F. J. Mone im Anzeiger für Kunde der teutschen Vorzeit 4 (1835), Seite 95f., zum anderen von K. Bartsch, dem Mones Erstabdruck unbekannt geblieben war, in Germania 19 (1874), Seite 215f. Beide haben die Seiten in unrichtiger Abfolge wiedergegeben. Auf diese beiden Abdrucke stützt sich — wie schon Steinmeyer — auch die vorliegende Ausgabe. Der über die Lemmata hinausgehende lateinische Kontext fehlt also. L;

Erfurt, Wissenschaftliche Bibliothek, Hs. F 81 ; Zwei zweispaltige Doppelblätter zu je 53 Zeilen in Folio, die äußeren einer Lage, Anfang 13. Jahrh. Sie dienten einem Buch des Erfurter Karthäuserklosters vom Jahre 1495 als Umschlag. Entweder oben oder unten sind jeweils eine oder anderthalb Zeilen abgeschnitten. — vgl. Steinmeyer IV, 428.

Die Blätter enthalten vom Summarium Buch III, 18—IV, 7 und Buch V, 27— VI, 11. Das Bruchstück wurde mit einigen Fehlern bereits vollständig abgedruckt von A. Hortzschansky in Zeitschr. f. dt. Phil. 12 (1881), 305—322. O : siehe P3 r : Als Pi. P2 P 3 werden drei getrennt aufbewahrte Fragmente zusammengefaßt, die erstmals von mir als zusammengehörig erkannt wurden. Seitengröße, Schriftcharakter und Zeilenzahl stimmen völlig überein. Eine alte Foliierung mit arabischen Ziffern, die mit einiger Mühe auszumachen war, ergab endgültige Klarheit darüber, daß die Fragmente aus einem Codex stammen, der das vollständige Summarium enthielt und aus Lagen zu je vier Doppelblättern bestanden haben muß. P2 ist allerdings mit der Blattzahl 23 zugleich als Schlußblatt von Lage ΙΠ XXXIX

Die Handschriften gekennzeichnet, so daß — unter Berücksichtigung von Pj mit dem dortigen Doppelblatt 18/21 — in den ersten zwei Lagen ein Blatt gefehlt haben muß. Eine Aufrechnung des Textvolumens unter Beachtung der übrigen erhaltenen Blattzahlen ergibt, daß alle weiteren Lagen regelmäßig aus vier Doppelblättern zusammengesetzt waren. Für die Identität der drei Bruchstücke spricht auch die inhaltliche Seite: sie gehören textlich ganz eng zur Handschriftengruppe ABF. Als fragwürdig erweist sich auf Grund der erkannten Identität die zeitliche Einordnung bei Steinmeyer: für P2 gibt er das 12. Jahrh. an, für P3 jedoch das 13. Da Mohlberg für P2 ebenfalls das 13. Jahrh. ansetzt, dürfte diesem späteren Ansatz eher zu trauen sein. P 1 J (bei Steinmeyer P) : Bern, Burgerbibliothek, Codex 722,1 ; eine Sammlung von von Bücherdeckeln abgelösten Fragmenten, darin als erste drei je zusammenhängende Doppelblätter, Schriftspiegel 16 X 10 cm; 13. Jahrh. (nach Steinmeyer 12. Jahrh.). — vgl. Steinmeyer IV, 388. Die Doppelblätter sind in verkehrter Reihenfolge eingeheftet: das letzte hat die Blattzahlen 18/21 des ursprünglichen Codex, das mittlere umfaßt die Blätter 65/70 und das erste die Blätter 115/116. Auf 18 und 21 stehen Stücke aus Buch 1,37 bzw. I, 40—Π, 3 des Summariums; auf 65 und 70 Stücke aus V i l i , 8 und IX, 2—5; auf 115 und 116 erscheint dann ein auch sonst öfter an das Summarium angehängtes Kräuterglossar. P 2 ; Zürich, Zentralbibliothek, Ms Ζ XIV 29; eine Sammlung von zwölf Fragmenten verschiedener Größe, insgesamt 23 Blätter aus dem 9.—14. Jahrh. ; Blatt 4, 13. Jahrh., beinhaltet ein Stück des Summariums; Steinmeyer hat das Blatt nicht gekannt. — vgl. L. C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, Katalog der Handschriften der Zentralbibliothek Zürich I, Zürich 1951, S. 283 f. Das Blatt trägt die Zahl 23, muß also als letztes Blatt der Lage (s. oben) die zweite Hälfte des Doppelblattes 16/23 gewesen sein und enthält dementsprechend aus Buch II das Ende des Kapitels 7 und den Anfang des Kapitels 8. P a ; (bei Steinmeyer O) : Bonn, Universitätsbibliothek, Codex S 476, angebunden an S 183, eine Sammlung von Fragmenten, 1834 aus dem Nachlaß des dänischen Philologen und Bibliothekars A. W. Cramer erworben, darin zwei Blätter, als γ und ζ eingeordnet. — vgl. Steinmeyer IV, 388. Das als ζ bezeichnete Blatt weist die alte Blattziffer 63 auf. Steinmeyer vermutete richtig, daß beide Blätter ursprünglich zusammenhingen und das äußerste Blatt einer Lage bildeten. Es kann sich vom Textabschnitt her bei γ nur um Blatt 56 handeln, so daß wir mit 56/63 das äußere Blatt der Lage VIII des Gesamtcodex vor uns haben. Blatt 56 enthält ein Textstück des Summariums aus Buch VI, 9—11 und VII, 1 ; Blatt 63 umfaßt ein Stück aus Buch VIII, 6—8. Vor VII, 1 steht das Kapitelverzeichnis zum Buch VII. Damit ist der Charakter eines ursprünglich vollständig konzipierten Codex gewährleistet. XL

Die Handschriften Q;

Graz, Universitätsbibliothek, Codex 859; 24 zweispaltige Blätter und ein Vorsatzblatt, Schriftspiegel 19 χ 13 cm; 13. Jahrh. — vgl. Steinmeyer IV, 464.

Auf den Blättern la—19a finden sich erstaunlicherweise beide Fassungen vom Buch XI des Summariums, die längere, wie in den Hss. Λ und B, auf Blatt la—15b; die kürzere, wie in den Hss. C und V, auf Blatt 15b—19a (näheres dazu im geplanten 2. Band dieser Textausgabe). Auf den Blättern 19b—24a sind dann noch einzelne Kapitel in willkürlicher Anordnung und ohne Kapitelzählung aufgezeichnet: VIH, 8; ΠΙ, 1 + 2; II, 19; ΙΠ, 3—8; V, 1—7; X, 27. S:

Zürich, Zentralbibliothek, Ms. C58; 12. Jahrh. (nach 1172), 185 Blätter (Steinmeyers Seitenzählung wurde mir nicht bestätigt), Schriftspiegel 22,5 X 16,5 cm bis auf die letzten drei zweispaltig, jedoch zwischendurch mehrere Blätter herausgeschnitten. Ein Sammelkodex mit verschiedensten Texten. — vgl. Steinmeyer IV, 673—677; L. C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, Katalog der Handschriften der Zentralbibliothek Zürich I, Zürich 1951, 31—33.

Auf den Blättern 47 b—51b findet sich Buch IV, 1—11 des Summariums ohne Kapitelzählung. T;

Klagenfurt, Studienbibliothek, Cod. 11 ; ein Codex aus drei — auch zeitlich verschiedenen — Teilen zusammengesetzt — vgl. Steinmeyer V, 61 f.

Der erste Teil, Blatt 1—40, Schriftspiegel 16 χ 11 cm, 13. Jahrh., besteht aus einer Rezeptsammlung, jedoch fehlt der dritte und fünfte von sieben Quaternionen. Mitten drin — ein erster Teil wird auf dem fehlenden dritten Quaternio gestanden haben — erscheint auf Blatt 17a—22b das Buch IV, 3—12 des Summariums ohne Kapitelüberschriften. U:

Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs. 27773; Teill, 99 Bl., Schriftspiegel 13 X 9 cm, noch 12. Jahrh. (Kloster Marbach bei Colmar?); Teil Π, Blatt 100—129, 14. Jahrh. — vgl. W. Wattenbach, Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, 19. Bd. (1872), Spalte 119—122.

Nach Wattenbach beinhalten die Blätter 1—9 eine Metrik und 10—24 eine Grammatik. Ab Blatt 25 setzt ein anderer (späterer?) Schreiber ein, der den Rest des Teiles I mit verschiedenen grammatischen Regeln füllt. Auf Blatt 20 b steht als Einschub der Homonymenkatalog in Versen mit ζ. T. deutschen Interlinearglossen, der im Summarium das Kap. 12 des Buches Π abschließt. Wattenbach hat diese Verse in Spalte 121 bereits vollständig abgedruckt, wovon jedoch Steinmeyer keine Notiz genommen hat. Bei den Glossen treten gegenüber den in Β überlieferten Wörtern einige interessante Unterschiede auf. •y.

Erlangen, Universitätsbibliothek, Ms. 396; 93 zweispaltige Bl. zu je 53 Zeilen, 35 χ 25,5 cm, die Kolumne je 23,5 χ 8 cm; aus Heilsbronn, 13. Jahrh. (Schlußdatierung 1294). — Eine eingehende, aber inhaltlich nicht ganz richtige Beschreibung der Handschrift bei Hans Fischer, Katalog der Handschriften der Universitätsbibliothek Erlangen, 1. Band, XLI

Die Handschriften die lateinischen Pergamenthandschriften, Erlangen 1928, S. 471—474; ausführlicher habe ich mich selbst mit dem Codex befaßt: R. Hildebrandt, Zu einer Textausgabe des „Summarium Heinrici": Der Erlanger Codex (V), Zeitschr. f. dt. Altertum u. dt. Literatur, 101. Bd. (1972), S. 289—303. Es ist ein kurioses Mißgeschick, daß dieser Codex Steinmeyer an der eigenen Wirkungsstätte Erlangen verborgen geblieben war. Er ist trotz einiger Eigenwilligkeiten der beste Textzeuge für das Summarium und hat der vorliegenden Ausgabe erst die sichere Grundlage gegeben. Auf Blatt 34a—47a und 60b—89a wird das fast vollständige Summarium geboten, nur die Kapitel 9—13 des II. Buches fehlen. Als einzige Handschrift hat V im II. Buch das 17. Kapitel 'De musica', das allerdings mit einem nicht auf Isidor, sondern auf Guido von Arezzo fußenden zweiten Abschnitt hinsichtlich der Originalität wiederum problematisch sein dürfte. Auch im vorausgehenden Kap. 16 'De annis' bringt V ein Mehr gegenüber der übrigen Überlieferung. Der Texteinschub auf Blatt 47 a—60 a wurde von mir im oben genannten Aufsatz vor allem als sprechendes Schreiberzeugnis einer Vorlage von V gebührend gewürdigt. Diese Vorlage läßt sich um 1200 datieren und war im Kloster Schönau im Odenwald vom Notarius Eigilo geschrieben worden. Ein weiterer Texteinschub ist schon vorher auf Blatt 37 b—39 b festzustellen. Es handelt sich um einen in den Textzusammenhang passenden, an Priscian orientierten, aber demgegenüber stark erweiterten grammatischen Text, der von mir in den Anhang aufgenommen wurde. Das umfangreiche Kapitel VIII, 8 fehlt zunächst an der richtigen Stelle und erscheint erst dem Kapitel X, 26 angehängt. Daß das eine sekundäre Anordnung ist, beweist die verwirrte Kapitelzählung im VIII. Buch, die zwar die Kapitel 9—11 um eins vermindert, um die Lücke zu schließen, ab 12 aber dann doch wieder die richtige Zählung beibehält, so daß 11 ganz fehlt. Das dem Buch VIII vorangestellte Kapitelverzeichnis war allerdings konsequenter und hatte alle Kapitel ab 9 um eins vermindert. Am Ende des Buches X ist der letzte Abschnitt des Kapitels 27 durch einen anderen Text ersetzt worden, der im Anhang zu finden ist. Eine möglicherweise dem Original entsprechende Textabfolge bietet V im ersten Buch mit einem als Nachtrag zu betrachtenden 42. Kapitel 'Item de pronomine', das in der Handschriftengruppe AB dem 37. Kapitel 'De pronomine' als Unterabschnitt zugeordnet ist. Da es sich um einen Textauszug aus Isidor handelt, während das ganze I. Buch sonst aus Priscian exzerpiert ist, dürfte die Stellung am Ende des Buches durchaus die ursprüngliche sein, zumal sich im vorausgehenden Kapitel 41 durch Vermischung von Priscian- und Isidorauszügen der Übergang vom einen zum andern Autor bereits angedeutet hatte. Aus inhaltlichen Gründen habe ich dennoch die Textstellung des Hss. AB in meiner Ausgabe vorgezogen, ebenso wie ich mich im Buch X dafür entschieden habe, eine Textglättung, die nun wiederum einzig in V repräsentiert ist, zu übernehmen, obwohl es auch wieder ein typisches, mit 'Item' gekennzeichnetes und wahrscheinlich dem Original zuzuschreibendes Nachtragskapitel ist: Die Hss. ABCE bringen einen Unterabschnitt 'Item de aliis utensilibus' im 27. Kapitel des Buches X, obwohl dieses nur medizinische Themen behandelt. Stattdessen bringt V dieses Stück als Unterabschnitt des vorhergehenden Kapitels 26 'de lectis et sellis et aliis utensilibus', wo es logischerweise hingehört. XLII

Die Handschriften Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Vindob. 2532 (Nov. 302) ; 143 Bl., 13 χ 8,5 cm; 12. Jahih. — vgl. Steinmeyer IV, 648ff. Ein Sammelsurium verschiedenster Traktate, Rezepte u. ä. Auf Blatt 132b— 135 a erscheinen unter der Überschrift 'nomina herbarum' Auszüge aus dem Summarium Buch IV, 7—12; das Kap. 7 zunächst ausführlich, aber mit Kürzungen im lat. Text, aus Kap. 8—12 dann nur noch wenige Exzerpte unter Wahrung der Reihenfolge. Auf Blatt 135 b schließen sich ein paar Auszüge aus IV, 3 an (s. IV, Zeile 476 App.), die dann, beginnend mit 'Mirica Haida, Alfeta Winwrz' auf Blatt 135b—136b in summariumfremden Glossentext übergehen (s. Steinmeyer III, 569/70).

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