St. Stephan in Wien: Der Bau der gotischen Kirche (1200–1500) [1 ed.] 9783205205784, 9783205202028


118 4 9MB

German Pages [325] Year 2018

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

St. Stephan in Wien: Der Bau der gotischen Kirche (1200–1500) [1 ed.]
 9783205205784, 9783205202028

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

St. Stephan in Wien Der Bau der gotischen Kirche (1200–1500) Barbara Schedl



Barbara Schedl

St. Stephan in Wien Der Bau der gotischen Kirche (1200–1500)

BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar. Umschlagabbildung: Holzschnitt aus dem Wiener Heiligthumsbuch von 1502 ©unidam ISBN 978-3-205-20578-4 © 2018 by Böhlau Verlag GesmbH & Co.KG, Wien Köln Weimar Kölblgasse 8–10, A-1030 Wien Vandenhoeck & Ruprecht Verlage www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Korrektorat: Matthias Stangel, Rommerskirchen Umschlaggestaltung: Michael Haderer, Wien Satz und Layout: Bettina Waringer, Wien

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Die gotische Kirche im Bau – Ein Forschungsdesiderat . . . 11 Das Stadtkonzept und der Baubeginn von St. Stephan . . . 15 St. Stephan im 13. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . 21 Kirche und Pfarrhof . . . . . . . . . . . . . . . 21 Riesentor und Stadtrechtsprivileg . . . . . . . . . . 26 Pfarrer Gerhard und die Pfarrorganisation . . . . . . 30 Der Chorbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Der Stephansplatz und der Grundstückserwerb zum Chorbau . . . . . . . . . 36 Das Zwettler Stifterbuch . . . . . . . . . . . . . . 39 Der Bauverlauf und die Bespielbarkeit des Hallenchores . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Das Konzept von Herzog Rudolf IV. . . . . . . . . . . . 49 der ersten stifft gar ze chlain und unvervenchlich darzu wer gewesen . . . . . . . . . . 49 Der architektonische Entwurf für das „Allerheiligenprojekt“ . . . . . . . . . . . . . . . 52 Die Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Altäre, Grablege und Liturgie . . . . . . . . . . . . 56

Die rudolfinische Baustelle – Eine Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . 64 Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen . . . . . . . . . . . . . 75 Das Kirchenvermögen und das Kirchmeisteramt . . . . 75 Die Buchführung und das Budget . . . . . . . . . . 79 Die Stephanskirche um 1400 . . . . . . . . . . . . . . 93 Der Baufortgang im 15. Jahrhundert . . . . . . . . . . Der Südturm und sein Nutzen . . . . . . . . . . Die Bauetappen des Langhauses bis 1430 und die liturgische Bespielung . . . . . . . . . . . . Kultisches Zentrum und die „Neue Sakristei“ . . . . Stiftungspraxis und finale Bauarbeiten im Langhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nordturm, Dach und die Situation um 1500 . . . . . Der Lettner von 1340 bis 1500 . . . . . . . . . . .

103 103 110 114 116 124 133

Der Bau der Maria Magdalenakapelle und der freithof . . . 136 Der Kapellenkomplex bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . . . . 136 Umgestaltung und Nutzungswandel . . . . . . . . 143 Kult und Außenraum . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Vom Altan zum Heiltumsstuhl und der Reliquienschatz . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 goczleichnam, Prozessionen und das Heilige Grab . . . 152

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Liste der amtierenden Kirch- und Baumeister . . . . Das Münzwesen in Wien vom 13. bis 15. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . Übersicht der produzierten Werkstücke . . . . . . . Die Kirchmeisterechnung von 1412 . . . . . . . . Vermerk der gestifteten Meß aus dem Jahr 1488 . . . . Verzeichnis der Kultobjekte in der Stephanskirche . .

159 159 161 162 170 207 215

Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 Quellen- und Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . 275 Internetreferenzen . . . . . . . . . . . . . . . 287 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 287 Tafelteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . 307 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310

Vorwort

D

ie Baugeschichte des Stephansdomes scheint ein schon abgeschlossenes Kapitel der Kunstgeschichte Wiens zu sein. Es gibt eine Vielzahl von schriftlichen Quellen und Nachrichten über den Bauverlauf. Es mangelt nicht an geschichtlichem Material, aber bei nicht wenigen Publikationen zur Baugeschichte von St. Stephan wurden nicht alle Nachrichten, die zugänglich wären, herangezogen. Die bisherigen Darstellungen des Bauverlaufs und auch des Interieurs der Kirche haben die schriftliche Überlieferung keineswegs vollständig aufgearbeitet. Barbara Schedl hingegen stellt den Entstehungsprozess der Kirche wesentlich differenzierter dar, als dies bisher geschah. Heute ist St. Stephan als Bauwerk der Mittelpunkt der Stadt. Der hohe Südturm, Jahrzehnte lang das höchste Bauwerk Österreichs, und das hochaufragende Dach sind bis heute ein Blickfang; sie wurden zum Symbol der Stadt. Die Untersuchung von Barbara Schedl stellt das Werden von St. Stephan als gotischer Bau zugleich in die Entwicklungsgeschichte des Stadtbildes. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts war der Bauplatz der Stephanskirche in einer ausgesprochenen Randlage östlich der Reste der römischen Besiedlung. Das kirchliche Zentrum war eigentlich die „Schottenkirche“ auf der donauseitigen, d.h. westlichen Seite des ehemaligen Legionslagers Vindobona. Nach und nach entstand aus der Pfarrkirche der Wiener und Wienerinnen im Osten des Römerlagers die Kirche des Landesfürsten, 1365 ausgezeichnet durch ein Kollegiatkapitel. Seit 1469 ist St. Stephan Bischofskirche und Kathedrale. Dieser Bedeutungszuwachs zeigt sich auch in der Baugeschichte, die Barbara Schedl sehr deutlich nachzeichnet.

10

Einleitung

„Der Bau der gotischen Kirche“ lautet der Untertitel. Wenn man auf die Jahreszahlen 1200 bis 1500 achtet, dann ist damit auch angedeutet, dass St. Stephan in einem gewissen Sinn immer eine Baustelle war. Das liturgische Leben musste sich in viele Provisorien fügen. Zugleich formte die zentrale Bedeutung der Domkirche auch das Umfeld. Barbara Schedl bezieht auch den Bau der Magdalenakapelle auf dem freithof in ihre Darstellung ein, sowie den Heilstumsstuhl zur Präsentation der im Mittelalter so hochgeschätzten Reliquien. Die Arbeit von Barbara Schedl wird gewiss in Zukunft die geschichtlichen Darstellungen unserer Domkirche bereichern und bunter machen. emer. Domkustos emer. Univ.-Prof. Dr. Josef Weismayer



Die gotische Kirche im Bau – Ein Forschungsdesiderat

A

ls Pfarrkirche der Wiener und Wienerinnen, Repräsentationsobjekt der Landesfürsten und schließlich Bischofskirche hat sich das Aussehen von St. Stephan über mehrere Jahrhunderte historisch verändert; die Großbaustelle stellte über Generationen hinweg einen wichtigen ökonomischen Faktor für Wien dar.1 Die kulturhistorische Bedeutung und Wirkung der Stephanskirche ging weit über das mittelalterliche Territorium der Habsburger hinaus. Der schlanke hoch aufragende Turm und das markante steile Dach prägten die Silhouette von Wien und wurden bereits im 15. Jahrhundert zu rasch erkennbaren Stadtzeichen, wie zahlreiche Darstellungen der Stadt dokumentieren.2 St. Stephan gehört damit zu den symbolkräftigsten Baudenkmälern Österreichs und repräsentiert vielfältige Aspekte der Stadt und des Landes. Seit ca. 200 Jahren beschäftigt sich die Forschung mit der Baugeschichte von St. Stephan, ging von einer Reihe von Vorgängerbauten an derselben Stelle aus und meinte mit Herzog Rudolf IV. dem Stifter (1358–1365) einen großzügigen Bauherrn der gotischen Kirche gefunden zu haben, die von dem Baumeister Hans Puchs­ paum (ca. 1390–1454) vollendet wurde.3 Die sogenannte Herzogswerkstatt soll damals auch, wohl im Auftrag Rudolfs IV., für die figurale Ausstattung der Kirche gesorgt haben, wozu im allgemeinen das Singer- und Bischofstor des Kirchenlanghauses, die Fürstenfiguren am Südturm und der Westfassade sowie die Liegefiguren des Fürstenpaares am Kenotaph gezählt werden.4 So sehr die zahlreichen Publikationen zur Errichtung der Stephanskirche, ihrer vermeintlichen Vorgängerbauten oder ihrer Ausstattungsgeschichte auf den ersten Blick überzeugen mögen,

12

Die gotische Kirche im Bau – Ein Forschungsdesiderat

so sehr basiert die Interpretation des Bauverlaufs und des Interieurs auf einer scheinbar aufgearbeiteten schriftlichen Überlieferung. Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass nicht alle für die Argumentation notwendigen Schriftquellen herangezogen oder im Kontext erfasst, ihr Aussagewert beziehungsweise ihre Authentizität geprüft wurden. Das erstaunt insofern, als das Material zur Wiener Stephanskirche grundsätzlich in einer unverhältnismäßig großen Dichte vorhanden ist. Zum einen hinterließ die Bauhütte bzw. Kirchenfabrik von St. Stephan im Vergleich zu anderen mittelalterlichen Bauunternehmungen des deutschsprachigen Bereichs wohl den quellenstärksten Bestand an Plandokumenten.5 Ebenso existieren Rechnungsbücher der Kirchenbaustelle, die zu einem großen Teil ediert vorliegen, bislang aber nur am Rande für das Baugeschehen und den Kirchenbetrieb ausgewertet wurden.6 Zum anderen können aufgrund der unterschiedlichen historisch gewachsenen Nutzungskonzepte der Kirche während ihres Ausbaues – Pfarrkirche, Grablege der Habsburger ab 1362, Sitz der Universität ab 1365 sowie Bischofkirche ab 1469 –, eine Fülle von weiteren schriftlichen Dokumenten in die Rekonstruktion des mittelalterlichen Geschehens miteinbezogen werden. Die vorliegende Studie zum Bau der Wiener Stephanskirche basiert erstmals in der langjährigen Forschungsgeschichte zur Wiener Stephanskirche auf einer systematisch erfassten Dokumentation der Schriftquellen, die sich auf den Zeitraum vom Ende des 12. bis Mitte des 16. Jahrhunderts – also der Entstehungszeit des Gotteshauses – begrenzt.7 Das ausgewertete Material beinhaltet Texte zu Rechtsgeschäften (Stiftungen, Testamente, Ablässe, Weiheurkunden), Verwaltungsschriftgut (Baurechnungen, Rechnungen der Stadt Wien, Inventare), erzählende Quellen (Chroniken, Kalendarien) und Beschreibungen. Diese Quellentexte geben „gegen den Strich“ gelesen Aufschluss über den Baufortgang des

Die gotische Kirche im Bau – Ein Forschungsdesiderat

13

Gotteshauses im Hinblick auf Ressourcenmanagement der Baumaterialen und Arbeitskräfte. Sie geben auch Auskunft über nicht mehr existierende Bildwerke und Kultobjekte, wie z.B. die Altäre oder das Sakramenthaus und lassen so die Kirchenmöblierung zu einem guten Teil rekonstruieren. Aber es geht nicht allein um die Auswertung der Quellen hinsichtlich des Baugeschehens und Interieurs, sondern auch um eine Darstellung kultureller Gruppenbildung und die Sichtweise des Geschehens in zeitgenössischer Perspektive. Wie erlebten Laienpublikum, Klerus, hohe und niedrige Würdenträger die Baustelle? Wie wurde sie liturgisch genutzt? Wer war für den Baufortgang verantwortlich? Wie wurde dieser abgewickelt und wie finanzierte sich das große Bauvorhaben? Landesfürstliche, adelige und bürgerliche Stiftungen ebenso wie erzählende Quellen verweisen auf die in den Bau involvierten sozialen Gruppen sowie deren Intensionen und geben Auskunft über gemeinschaftsbildende Vorstellungen der mittelalterlichen Menschen bei diesem generationenübergreifenden Bauprojekt. Es lassen sich unterschiedliche Konzepte an der Großbaustelle rekonstruieren, die zeigen, wie die Bevölkerung während des Bauverlaufs die Kirche für die Pfarrliturgie, Gedächtnisfeierlichkeiten, Prozessionen, Versammlungen und vieles mehr nutzte. Es darf gleich vorweggenommen werden, dass der Entstehungsprozess der Kirche wesentlich differenzierter dargestellt werden muss, als dies bisher geschah. Zum einen ist die generationenübergreifende Großbaustelle generell in den Kontext des städtebaulichen Konzepts zu stellen. Zum anderen gilt es liturgische, repräsentative, religiöse und schlichtweg praxisbezogene, alltagstaugliche Motivationen zu beachten. Bestehende Rekonstruktionsvorschläge zum Bauverlauf von St. Stephan sind vor allem hinsichtlich der chronologischen Abfolge bei der Errichtung einzelner Bauabschnitte und der zeitlichen Dimension zu korrigieren. Zu berück-

14

Die gotische Kirche im Bau – Ein Forschungsdesiderat

sichtigen sind zudem provisorische Zwischenlösungen, wie z. B. der langjährige liturgische Gebrauch von Rohbauten oder hölzernen Notbehelfen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist, dass der architektonische Entwurf nicht isoliert von Kleinarchitekturen, Bildwerken und Kultobjekten gesehen werden kann, will man den mittelalterlichen Bauprozess in seiner Gesamtheit erfassen. Und letztendlich kann aufgezeigt werden, dass sich nur vereinzelte von Herzog Rudolf IV. angeordnete liturgische Bestimmungen durchsetzten. Zahlreiche Riten wie Reliquiendarbietungen, Prozessionen und kultisches Spiel, die gegen Ende des 15. Jahrhunderts und zu Anfang des 16. Jahrhunderts einen religiösen Höhepunkt erfuhren, wurden bereits weit vor der Fertigstellung des Gotteshauses in den 1430er Jahren von der städtischen Elite gepflegt.



Das Stadtkonzept und der Baubeginn von St. Stephan

D

ie Erhebung der Babenberger Mark zum Herzogtum im Jahre 1156 brachte für Wien enorme infrastrukturelle Veränderungen. Der Babenberger Heinrich II. (reg. Markgraf von Österreich 1141–1156; Herzog von Österreich 1156–1177), dem dieser politische Schachzug gelang, residierte bis dahin – als Bayernherzog (reg. 1143–1156) – in Regensburg, der alten Römerstadt.8 Er begann nach diesem Vorbild, Wien als neue Residenzstadt auszubauen, dessen Gebiet sich damals auf dem ehemaligen Areal des römischen Legionslagers, Vindobona, erstreckte. Zunächst wurde die Befestigung der Stadt, die größtenteils aus der alten Römermauer des Legionslagers bestand, saniert.9 Innerhalb dieser Befestigungsanlage ließ Heinrich II. die herzogliche Pfalz „Am Hof “ errichten. Und außerhalb der Legionsmauer gegenüber des tiefen Stadtgrabens siedelten sich ab 1155 iroschottische Mönche an. Der Babenberger stattete seine Klostergründung reichlich mit Grundbesitz aus; die Mönche stellten Verwaltungs- und Gelehrtenpersonal für den herzoglichen Hof, versorgten Reisende und Pilger so wie es die Regula Benedicti vorschrieb; ihnen oblag die geistliche Versorgung der landesfürstlichen Familie und Teilen der Stadtbevölkerung, waren sie doch unter anderem im Besitz der alten Wiener Kirchen – Maria am Gestade, St. Ruprecht und St. Peter, die sich innerhalb der alten Stadtmauer befanden. 10 Später sollte das Privileg der seelsorgerischen Betreuung, aber auch das dem Schottenkloster vom Papst Lucius III. im Jahr 1185 zugestandene Recht, Fremde, Reisende und Gäste, die in Wien starben, bei sich zu begraben, zu Konflikten mit der neuen Pfarre Wiens, der Stephanskirche, führen.

16

Das Stadtkonzept und der Baubeginn von St. Stephan

Seit dem 11. Jahrhundert lassen sich Siedlungsaktivitäten im Südosten des Reiches, der Babenberger Mark allgemein und besonders im Wiener Raum, feststellen. In dem jetzt nach Osten zu den Ungarn gesicherten Gebiet ging es um Besitzansprüche der unterschiedlichen kirchlichen Machtträger (Erzbistum Salzburg, Altabtei St. Peter, Bistum Passau) und ihrer Gefolgsleute. 11 In diesem Zusammenhang dürften die ältesten Kirchen Wiens als Eigenkirchen entstanden sein. 1137 wird die Wiener Peterskirche in einem Vertrag, dem sogenannten Mauterner Tauschvertrag, zwischen dem Passauer Bischof und dem Babenberger Markgrafen Leopold IV. (reg. 1136–1141) das erste Mal urkundlich erwähnt. 12 Damals war die Peterskirche im Besitz der Babenberger. Der Vertrag regelt nun den Tausch der Peterskirche mit einem Teil ihres Ausstattungsgutes an den Passauer Bischof sowie die künftige Organisation des Kirchenwesens in Wien, das dem Pfarrer von Wien unterstellt werden soll. Ob die Peterskirche damals tatsächlich an den Passauer Bischof übergeben wurde, ist nicht bekannt; 1161 war sie jedenfalls gemeinsam mit der Ruprechtskirche und Maria am Gestade wieder im Besitz des Babenbergers Heinrich II., der sie samt deren Ausstattungsgut seiner Gründung, dem Schottenkloster, übertrug.13 Die erwähnte Urkunde von 1137 ist aber wegen eines anderen Aspekts von Interesse, wird sie doch immer wieder mit der Stephanskirche in Zusammenhang gebracht. Denn die Bestimmungen dieses Schriftstückes über die zukünftige Organisation des Kirchenwesens in Wien wurden dahingehend interpretiert, dass die Errichtung einer neuen Pfarrkirche, nämlich St. Stephan, unmittelbar bevorstand.14 Dem ist entgegenzuhalten, dass die Stephanskirche in dem Urkundentext gar nicht genannt wird und dass die im Text von 1137 niedergeschriebenen Anordnungen zur künftigen Pfarrorganisation aus heutiger Sicht interpretiert werden. Allgemein betrachtet fällt die Ausstellung des Tauschvertrages nämlich in eine für den Landesausbau und die allmähliche Lan-

Das Stadtkonzept und der Baubeginn von St. Stephan

17

deswerdung der Babenberger Mark maßgebliche Phase: Die prekäre Grenze des Reiches im Osten wurde in dieser Zeit strategisch gesichert; es erfolgten Rodungs- und Siedlungstätigkeiten, Gründungen zahlreicher Klöster verschiedener Orden und der Ausbau von Märkten und Städten sowie der Aufbau einer kirchenrechtlichen Organisation, was mit einer vehementen Durchsetzung von Grund- und Besitzrechten der einzelnen Protagonisten verbunden war. So ist wirklich bedeutend an dem Schriftstück von 1137, dass erstmals Kontakte zwischen den Babenbergern, dem Passauer Bischof und der Stadt Wien fassbar sind. Es wird also ein erster Versuch unternommen, die Pfarrorganisation zu regeln, ein Vorhaben, das am Anfang einer längeren Entwicklung steht und das, wie noch zu zeigen sein wird, erst im 13. Jahrhundert wohl kontinuierlich, jedoch nicht immer konfliktfrei umgesetzt wird. Die den Schotten vom Babenbergerherzog verliehenen Besitzungen sowohl in der Stadt als auch in Niederösterreich und die daraus gewonnenen Einnahmen ermöglichten es, Mittel für die Bautätigkeit und für die Ausstattung von Kloster und Kirche zu sichern. Der Bauplatz des Schottenklosters war strategisch gut gewählt, lag er doch an der Limesstraße, dem alten römischen Verkehrsweg, der von der berühmten Gründung Markgraf Leopolds III. (reg. 1095–1136) in Klosterneuburg15 entlang der zur Donau hin hochwassersicheren Geländeterrasse über Nußdorf in die Währingerstraße zum Schottenkloster und weiter über die Herrengasse, den Michaelerplatz, die Augustinerstraße zur Kärntnerstraße führte. 1177 wurden die östlichen Teile der Schottenkirche bereits liturgisch genutzt, wurde doch der Stifter Heinrich Jasomirgott im Presbyterium beigesetzt. 1190 stellte der Babenbergerherzog Leopold V. (reg. Herzog von Österreich 1177–1194) eine Urkunde in porticu Scottorum16 – also im Westwerk der Kirche – aus; im Jahr 1200 weihte man die Klosteranlage. In diesem Jahr wurde dem Kloster

18

Das Stadtkonzept und der Baubeginn von St. Stephan

auch eine Besitzbestätigung vom Herzog ausgestellt.17 Bei dem Bau handelte es sich um eine Pfeilerbasilika mit Chorquadrat und Rundapsis. Das Querschiff trat leicht hervor; hatte zwei Nebenapsiden und über der Vierung erhob sich ein Turm. Am südlichen Seitenschiff gab es im westlichen Joch ein Portal, das auf den Klosterfriedhof, die heutige Freyung, führte. Der Kirche war gegen die Limesstraße ein Querbau, also ein Westwerk, mit einem kleinen Platz, der sich heute noch topographisch abzeichnet, vorgelagert. Die älteste Darstellung des Wiener Schottenklosters im „Babenberger-Stammbaum“ in der Stiftsgalerie Klosterneuburg zeigt an der Westseite der Basilika diesen monumentalen Baukörper mit einem mächtigen Rundbogenportal. Der Babenbergerherzog Leopold VI. (reg. 1194–1230) bemühte sich beim Papst, wohl in der Absicht seine Länder vom Passauer Bischof selbständig zu machen, in Wien einen Bischofsitz einzurichten und wandte sich bereits vor 1207 mit einem Schreiben nach Rom. Begründet wurde dies vornehmlich mit der immensen Ausdehnung des Passauer Bistums, weshalb den seelsorgerischen Pflichten in den babenbergischen Herzogtümern schwer nachzukommen sei.18 Der Sitz des Bischofs sollte im Schottenkloster sein. Dieser Plan hätte eine zwangsweise Verlegung der monastischen Gemeinschaft in ein anderes Kloster zur Folge gehabt, so dass sich die Schotten veranlasst sahen, fingierte Urkunden herzustellen.19 Der babenbergische Bistumsplan scheiterte aber nicht nur am Widerstand der Schotten, sondern auch am Passauer Bischof, der maßgebliche Einkommensverluste befürchtete. Die nach der Mitte des 12. Jahrhunderts konzipierte Kirche des babenbergischen Klosters war zweifelsohne das größte Bauwerk der aufstrebenden Stadt; sie übertraf in ihren Dimensionen jenen Kirchenbau, der südöstlich der Stadt vor der Mauer – wohl auf Intensionen des Passauer Bischofs – soeben in Bau war: die neue Pfarrkirche der Wienerinnen und Wiener, die Stephanskirche.

Das Stadtkonzept und der Baubeginn von St. Stephan

19

Hier im Osten gaben alte Verkehrswege und die Ausmaße des ehemaligen römischen Legionslagers Vindobona die Besiedelung vor.20 Zum einen war dies die Verbindung vom Hafen an der Donau entlang der alten Stadtmauer zum Kreuzungspunkt mit der Limesstraße; zum anderen die Verkehrsachse, die aus der Stadt über den Wienfluß nach Südosten führte. Das Areal des heutigen Stephansplatzes selbst dürfte in der Antike als ziviler Vorort des Legionslager Vindobona genutzt worden sein. Nach dem Rückzug der Bevölkerung im 4. Jahrhundert standen die Bauten für mehrere Jahrhunderte leer, ehe es im 9. Jahrhundert wieder zu einer Neubesiedelung der römischen Ruinen kam. Durch die jüngsten Grabungen in der Stephanskirche konnten ein Friedhof aus dem 9. Jahrhundert sowie Fundamentreste unterschiedlicher Bauwerke aufgefunden werden, die sich allerdings schwer zu einem schlüssigen Gesamtbild ergänzen lassen.21 Neben der fortifikatorisch günstigen Situation – die massiven spätantiken Verteidigungsmauern waren ja großteils noch vorhanden22 – und der ausgebauten Verkehrswege spielte auch das Angebot an Baumaterial eine große Rolle, so dass es wohl kaum verwundert, dass Wien in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zu einem der beliebtesten Siedlungsplätze im Herzogtum Österreich avancierte. Noch im 13. Jahrhundert berichtet der Beichtvater der Nonnen von St. Maria bei St. Niklas, Gutolf von Heiligenkreuz, in seiner Translatio Sanctae Delicianae von gewaltigen, uralten Mauern, die von der einst von den Römern gegründeten Stadt Favianis herrührten.23 Im „Fürstenbuch“ von Jansen Enikel (1230/40 bis ca. 1290) werden ebenfalls uralte Mauern genannt. Er bezeichnet den „Perchhof “, der nachweislich unter baulicher Einbeziehung der römischen Lagertherme erbaut wurde, als ältestes Gebäude Wiens.24 Neben der Errichtung der beiden großen Sakralbauten – Schottenkloster im Westen, Stephanskirche im Osten – nahm die siedlungsmäßige Verbauung außerhalb des einstigen Lagergeländes

20

Das Stadtkonzept und der Baubeginn von St. Stephan

zu, so dass gegen Ende des 12. Jahrhunderts an eine Erweiterung der Stadt gedacht wurde. Geplant wurde die Errichtung einer neuen Stadtmauer, die ein deutlich nach Süden und Westen erweitertes Stadtgebiet einfassen sollte.25 Der Ausbau der neuen Befestigung zog sich über mehrere Jahrzehnte; es galt nicht nur die alten Mauern (des ehemaligen Legionslagers) zu schleifen und den römischen Graben zu planieren, sondern auch Wasserwege umzuleiten. Spätestens als der Babenbergerherzog Friedrich der Streitbare (reg. 1230–1246) im Jahr 1237 die Stadt Wien mehrere Monate belagerte, dürften die Stadtmauer und ihre Wehranlagen fertiggestellt gewesen sein. Der Immobilienmarkt boomte in der soeben erweiterten Stadt und zentrumsnahe Grundstücke waren schon gegen Mitte des 13. Jahrhunderts rar. Neben der Errichtung und dem Ausbau zahlreicher Klöster oder der neuen herzoglichen Burg beim Widmertor sowie der Michaelerkirche war eines der größten Bauprojekte und wohl auch ein wichtiger ökonomischer Faktor die Baustelle bei St. Stephan, die das Stadtbild für die nächsten 300 Jahre prägen sollte.

St. Stephan im 13. Jahrhundert

Kirche und Pfarrhof

S

o ehrgeizig man sich auch bemühte, Aussehen und Funktion der Stephanskirche von den Anfängen an darzustellen, umso mehr muss man zu der Erkenntnis gelangen, dass sowohl das Baukonzept als auch die kirchenrechtliche Bestimmung im 12. Jahrhundert – im Gegensatz zum Schottenkloster – kaum zu rekonstruieren sind. Denn zu ungenau sind die Formulierungen in den Schriftquellen, so überhaupt welche vorhanden sind, und zu komplex sind die archäologischen Befunde der Grabungen aus den Jahren 1945–1948, 1996 und 2000/2001. Aber nicht nur der dürftige und schwierig interpretierbare Quellenbefund erschwert die Darstellung von St. Stephan im 12. Jahrhundert, sondern prinzipiell die Tatsache, dass man sich erst am Anfang einer Entwicklung befand und vieles, das in den folgenden Jahrhunderten selbstverständlich wurde, erst ausverhandelt werden musste. Fragen nach Bauverlauf, Aussehen und Funktion des Gotteshauses oder allgemein der Kirchenorganisation lassen sich nur lückenhaft beantworten. So wurde ja bereits erwähnt, dass die archäologischen Befunde unterschiedliche Vorgängerbauten an der Stelle vermuten lassen und sich aufgrund der kleinteiligen Grabungsflächen kein schlüssiges Gesamtbild rekonstruieren lässt. Auffällig am archäologischen Befund ist die beträchtliche Achsenverschiebung der römerzeitlich-frühmittelalterlichen Fundament­ reste zu der Ausrichtung der Mauern im 12. Jahrhundert. Auch der bereits genannte, 1137 in Mautern ausgestellte Tauschvertrag ist wenig eindeutig mit dem Baubeginn von St. Stephan in

22

St. Stephan im 13. Jahrhundert

Verbindung zu bringen. Aus dem Urkundentext geht nicht hervor, ob man beabsichtigte, eine Kirche zu errichten, oder wie jüngst postuliert wurde, dass der Vertrag Anlass zur Vergrößerung einer bestehenden Pfarrkirche gegeben hatte.26 Diese Unklarheit kann auch die zweite Schriftquelle nicht beseitigen, die immer wieder für die Darstellung des Baugeschehens der Stephanskirche herangezogen wird. Diese stammt aus dem Jahr 1147 und ist eine Nachricht in der Chronik des Augustiner Chorherrenstiftes Klosterneuburg über die Weihe einer Kirche durch Bischof Reginbert von Passau, die dem Pfarrer Eberger unterstellt war, Reimbertus episcopus Pataviensis dedicavit ecclesiam Wiennensem sub Eberhardo plebano.27 Bereits Ernst Klebl und Karl Uhlirz haben darauf hingewiesen, dass die Worte dedicavit und plebano in dem Codex auf Rasur stehen und nicht im Zuge des Haupttextes geschrieben sind, sondern vielmehr vom Hauptschreiber nachgetragen wurden, was möglicherweise 1267 geschehen ist.28 Ursprünglich dürfte dort obiit gestanden haben, wie die Vorlage, der Kleinmariazeller Codex, erkennen lässt.29 Ebenso ist der Buchstabe „h“ von Eberhardo ausgebessert; ursprünglich stand dort „g“. Es handelt sich demnach um den „ersten Wiener Pfarrer“ mit dem Namen Eberger, der in anderen Urkunden um die Zeit von 1147 bis 1155 in Wien aufscheint.30 Erst im 13. Jahrhundert häuft sich der Bestand an schriftlichen Nachrichten und architektonisch Fassbarem, sodass ein klares Gesamtbild über den Kirchenbau, seine Funktion und sein Umfeld skizziert werden kann. Beginnt man chronologisch, so ist zunächst die Bestätigungsurkunde Bischofs Mangold von Passau aus dem Jahr 1214 für die Erbauung der Katharinenkapelle zu nennen.31 Diese Kapelle lag, wie aus dem Text hervorgeht, neben dem bischöflichen Anwesen und wurde vom Protonotar des Babenbergerherzogs Leopold VI.,

Kirche und Pfarrhof

23

dem Passauer Kanonikus Ulrich, in seinem Haus mit Zustimmung des Pfarrers von Wien errichtet. (Abb. 1) Im 14. Jahrhundert besaß das Kloster Zwettl dieses Haus, weswegen sich der Name „Zwettler Hof “ einbürgerte. Ulrich bestiftete seine Kapelle mit dem Katharinenaltar äußerst großzügig mit Weingärten, Hofstätten und Häusern in der Stadt Wien. Als Entschädigung für Einkommensverluste aus den Opferstöcken musste der Protonotar Ulrich an die Pfarre von Wien ein Pfund Wiener Pfennige bezahlen. Später wurde das Haus des Ulrichs an die Herren von Greifenstein verkauft; so sind diese bereits 1234 als deren Besitzer nachweisbar.32 Der Priester oder Kaplan, der den Katharinenaltar bespielte, hatte gleich gegenüber der Kapelle ein Wohnhäuschen, wie dem Güterverzeichnis der Katharinenkapelle zu entnehmen ist, domus capellarii contra capellam.33 Das in der Urkunde von 1214 erwähnte Gebäude des Passauer Bischofs ist der 1222 erstmalig genannte Pfarrhof.34 Damals übergab der Passauer Bischof (kurzfristig) seine Rechte am Wiener Pfarrhof an den Herzog Leopold VI. als Sicherheit für die Tilgung einer Schuld. In diese Zeit fällt auch die erste namentliche Erwähnung von St. Stephan, als Herzog Leopold VI. vor Ort eine Urkunde ausstellte, die dem Schottenkloster zu Wien Weingärten, Äcker und Weiderechte bei Pulkau zusprach. Als Zeuge wird ein Ulricus archidiaconus genannt.35 Dieser Rechtsakt fand in der Stephanskirche statt […] actum publice in ecclesia sancti Stephani Wienne. Und eine Nachricht vom 11. Mai 1227 berichtet von einem Schiedspruch, den Abt Walter von Melk, der Propst Ulrich von St. Nikola in Passau, der Dekan Kuno von Salzburg, der Pfarrer Heinrich von Wien und Magister Ulrich, Protonotar des Herzogs von Österreich, im Karner (am Stephansfreithof) fällen.36 Zuletzt ist eine Urkunde aus der Regierungszeit des Abtes Heinrich (reg. 1227– 1233) vom Zisterzienserstift Zwettl zu nennen, aus der hervorgeht, dass das Kloster in Wien einen Hof hatte.37 Dieser Klosterhof lag

24

St. Stephan im 13. Jahrhundert

beim Friedhof von St. Stephan apud cimiterium in dote ecclesie sancti Stephani Wiennensis.38 Gewaltsam entzog der Babenbergerherzog Friedrich II. der Witwe Wilchindis diesen Hof, den sie und ihr verstorbener Mann, Magister Johannes, vom Kloster Zwettl zu Leibgeding erhalten hatten.39 Aus den erwähnten Schriftquellen sind zwei Aspekte herauszulesen: Zum einen wird die in Wien angestrebte Kirchenorganisation mit St. Stephan als Hauptpfarre unter dem Patronat des Passauer Bischofs erkennbar. Zum anderen lässt sich ein klares architektonisches Bild über das verbaute Areal und die Funktion des Ensembles zeichnen. (Abb. 1) Die bischöfliche Liegenschaft war relativ klein; sie reichte im Norden bis zur heutigen Wollzeile. Dort lag der Pfarrhof. Südlich wurde das Areal von der Stephanskirche mit einem schmalen Friedhof sowie dem Karner abgeschlossen.40 An die östliche Grundstücksgrenze stießen das Haus des Protonotars Ulrich mit der Katharinenkapelle und dem Priesterhäuschen, ferner der Klosterhof der Zwettler Zisterzienser. Der Friedhof dürfte sich nordöstlich und mit einer schmalen Fläche im Süden um die Kirche erstreckt haben. Die in den Schriftquellen genannten Gebäude und Begräbnisstätten machen deutlich, dass bei St. Stephan zumindest das Begräbnisrecht ausgeübt wurde.41 Anders verhält es sich mit den Patronatsrechten, denn diese waren keineswegs so eindeutig geklärt. Das zeigt ein Streit zwischen dem Babenbergerherzog Leopold VI. und dem Passauer Bischof, der um 1215 eskalierte.42 Wohl im Zuge seiner Bestrebungen, einen von dem Bistum Passau unabhängigen Bischofsitz im Wiener Schottenkloster einzurichten, dürfte der Herzog versucht haben, auch das Patronat der Pfarre von Wien an sich zu bringen. 1215 wurde der Streit von dem Stauferkaiser Friedrich II. zugunsten des Bischofs entschieden und Leopold VI. musste auf seine Ansprüche verzichten. Trotz oder wegen dieser Angelegenheit zeigte der Babenbergerherzog wohl Präsenz

Kirche und Pfarrhof

25

auf dem bischöflichen Areal, als er am 30. März 1220 eine Urkunde zugunsten des Schottenklosters in der Stephanskirche ausstellte oder als der Bischof dem Herzog Rechte am Pfarrhof in Wien abtrat. Und auch unter Leopolds Nachfolger, Herzog Friedrich II., lässt sich feststellen, dass der Passauer Bischof de iure das Patronat über St. Stephan besaß, de facto das Recht vom österreichischen Herzog ausgeübt wurde. So war der erstmals 1239 als Pfarrer von Wien genannte Leopoldus gleichzeitig auch Protonotar des Herzogs und zeichnete in zahlreichen Urkunden, die der Herzog ausstellte, als Zeuge. 43 Auch wenn der Herzog 1240 beteuerte, kein Recht an St. Stephan zu haben und dass die Ernennung seines Protonotars als Pfarrer von Wien aufgrund einer besonderen Bitte seinerseits an den Bischof erfolgte, lässt sich aufgrund des Quellenbefundes in der Folge ein differenzierteres Bild zeichnen.44 Dies zeigt sich unter anderem in dem 1244 ausgestellten Stadtrecht für Wien.45 In dem Dokument bestätigte der Babenbergerherzog Friedrich II. die Bestimmungen des Stadtrechts von 1221, fügte jedoch einen weiteren Passus hinzu, der die Bestrafung von Ehebruch regelte. Nicht der Stadtrichter, sondern der Pfarrer von Wien hatte diese zu festzulegen. Ob der letzte Babenbergerherzog tatsächlich plante, an der Stephanskirche einen Bischofssitz einzurichten, oder vielleicht doch das Schottenkloster dafür auserwählt war, lässt sich nicht beantworten. Man weiß nur, dass Papst Innozenz IV. – zu dem offensichtlich durch den Protonotar des Herzogs Leopoldus ein sehr guter Kontakt zur Kurie bestand46 – im März 1245 zwei Bullen ausstellte, deren Inhalt der Wiener Bistumsplan war. In der ersten erteilte er dem Babenbergerherzog die Erlaubnis, die Gebeine des „Hl. Koloman“ an den Ort zu übertragen, wo ein Bischofssitz errichtet werden sollte.47 In der zweiten Bulle vom selben Tag beauf-

26

St. Stephan im 13. Jahrhundert

tragte er die Äbte Pilgrim von Heiligenkreuz, Gottschalk von Zwettl und Ludwig von Rein, die nötigen Untersuchungen der von Herzog Friedrich von Österreich in seinen Ländern geplanten Bistümer zu überprüfen und darüber zu berichten. Das gesamte Erscheinungsbild der Stephanskirche im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts lässt sich aus dem Schriftquellenbefund also nicht ableiten; ebenso schweigen die historischen Nachrichten über den Baubeginn, Bauherren und die Finanzierung. Man kann nur festhalten, dass 1220 der Sakralbau oder einige Raumkompartimente in einem benutzbaren Zustand gewesen sind, als Herzog Leopold VI. dort eine Urkunde ausstellte. Im Wesentlichen sind der Westbau mit den mehrgeschossigen Heidentürmen und Teile der Westempore der heutigen Kirche nach stilistischem Befund dieser romanisch-frühgotischen Bauphase zuzuordnen. (Abb. 4) Allerdings gab es in diesem Bereich auch Planwechsel und Veränderungen – besonders im 15. Jahrhundert. Die Portalanlage mit Torvorbau und Riesentor, die durch die betonten normannischen Zierformen wie Fischgrätmuster, Rhombengitter, Zacken- und Flechtbänder auffällt, scheint erst in den 40er Jahren des 13. Jahrhunderts in dieser Konzeption errichtet worden zu sein.

Riesentor und Stadtrechtsprivileg Wiederholt stand die eindrucksvolle Portalanlage der Westfassade im Fokus der kunsthistorischen Forschung. (Abb. 4) Zuletzt erschien 2008 ein umfassender Band, der die interdisziplinären Forschungsarbeiten aus Bauarchäologie, Kunstgeschichte sowie Archäologie nach der gründlichen Restaurierung der Portalanlage zusammenfasst.48 Dabei wurden Fragen zu der materiellen, künstlerischen und ikonographischen Beschaffenheit dieses Tor-Ensembles aufgeworfen. Ein Desiderat blieb bislang eine quellenkritische

Riesentor und Stadtrechtsprivileg

27

Auseinandersetzung mit den überlieferten historischen Nachrichten und damit verbunden der Entstehungskontext in zeitgenössischer Perspektive. Die Kernaussage des bauarchäologischen und kunsthistorischen Befundes ist, dass Portalvorbau und Riesentor in einer Bauphase errichtet wurden und gegen 1245 fertig gestellt waren. Schon während des Baufortschrittes und dann in spätgotischer Zeit erfuhr das Ensemble allerdings Veränderungen.49 So wurde schon während der Errichtung im 13. Jahrhundert der fünffach gestufte Portaltrichter in seiner Ausweitung nach Westen vergrößert. Darauf deuten vor allem die unregelmäßigen Reliefblöcke der Kämpferzone des Riesentores hin, besitzen doch die Reliefdarstellungen in ihrer heutigen Zusammenstellung keine kontinuierlichen Szenenfolgen bzw. finden sich dort spätgotische Ergänzungen.50 Veränderungen gab es auch in der obersten Zone des Torvorbaues im 15. Jahrhundert, als beim Ausbruch des spätgotischen großen Mittelfensters ein Bogenfries abgebrochen wurde. Die in der Ecknische aufgestellte Statue des Kirchenpatrons Stephanus trägt auf einem Schriftband die Jahreszahl 1500, was ebenfalls auf eine Erneuerung hindeutet. Unabhängig davon, wie die Veränderungen und Ergänzungen der bauplastischen Ausstattung der Portalvorhalle in ihrem Entstehungskontext im 15. Jahrhundert bzw. um 1500 zu bewerten sind, kann festgehalten werden, dass der Kern des Portalensembles, also Riesentor mit dem normannischen Zierwerk, den Apostelbüsten und dem Tympanon mit Weltenrichter, gegen die Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden ist. Das inhaltlich bildliche Konzept der Mittelachse bezieht sich auf die Darstellung Christi als Weltenrichter, der als Richter über das Böse herrscht. Das Motiv des entblößten linken Knies Christi ist als Herrschaftssymbol zu deuten und lässt sich über das antike Kaiserbild auf griechische Zeusstatuen zurückführen.51 Die Mandorla tragenden Engel assis-

28

St. Stephan im 13. Jahrhundert

tieren dem thronenden Weltenrichter und die den Blick auf ihn richtenden Apostel bilden sein Gefolge. Unbeachtet blieb bislang aber, dass dieses szenische Portalensemble der Mittelachse nicht isoliert für sich steht, sondern sich an den Heidentürmen fortsetzt. Mittig der Türme sind jeweils zwei deutlich ausgebildete doppelsäulige Wandvorlagen hochgezogen. Ihre Abschlüsse enden knapp unter den imposanten Rundfenstern der Heidentürme und bilden einen Sockel für die Präsentation von überdimensionierten Geschlechtssymbolen. So zeigt die nördliche Seite einen Phallus, während südseitig das weibliche Geschlecht, bedeckt durch Blattranken, abgebildet wird.52 Die „Säulen“ orientieren sich in ihrer Höhenerstreckung an dem ehemaligen Traufgesims des Portalvorbaues und scheinen mit dieser Konzeption das Portalensemble einzurahmen.53 Bei der Anordnung der Geschlechtssymbole – Mann im Norden und Frau an der Südseite – geht es nicht um deren räumliche Zuweisung im Kirchenraum. Dort ist ja die Nordseite den Frauen vorbehalten. Es scheint eher, dass es sich bei dem Arrangement an der Westfassade um das Schema der mittelalterlichen Ordnung der Geschlechter handelt. Das weibliche Symbol ist heraldisch links des männlichen Geschlechts angeordnet bzw. das männliche Geschlechtsteil heraldisch rechts von dem der Frau, was den Ehestand darstellen soll. Die Platzierungsfrage der Geschlechter zueinander – ob links oder rechts – ist ein wesentlicher Aspekt in der Ikonographie der Bildkultur. Für gewöhnlich findet sich die Frau zur Linken des Mannes, was den Zustand der Menschheit nach dem Sündenfall bezeichnet. Auf zahlreichen Paradiesdarstellungen hingegen steht Eva zur Rechten Adams, also zur besseren Seite, was die Gleichheit von Mann und Frau zum Ausdruck bringen soll. Erst der Sündenfall rückt Eva von der rechten Seite Adams weg und erzeugt damit eine Hierarchie. Die Ordnung der Geschlechter und die im Ansatz abzielende Gleichheit von Mann und Frau sind in der Diskussion über Vor-

Riesentor und Stadtrechtsprivileg

29

stellungen von Ehe, Ehegemeinschaft und Ehestand während des gesamten Mittelalters zu finden.54 Bereits seit dem zweiten Laterankonzil von 1139 versuchte die Kirche das Sakrament der Ehe als Antwort auf häretische Lehren durchzusetzen.55 Das vierte Laterankonzil 1215 ordnete ein „öffentliches Aufgebot“, also die beweiskräftige Bekanntgabe des Eheversprechens in der Regel vor dem Priester, für eine gültige Ehe bei sonstiger Exkommunikation zwingend an und wandte sich damit entschieden gegen klandestine Ehen. Mit dem Konzilsbeschluss von 1215 zeigt sich das Bestreben der Kirche, die Unauflöslichkeit der Ehe im praktischen Leben so weit als möglich durchzusetzen. Zahlreiche Prediger und Kommentatoren griffen das Thema Ehe auf und betonten die Gleichheitsvorstellungen im Sinne von Gleichrangigkeit zwischen Mann und Frau. Die theoretischen Vorstellungen reichten im mittelalterlichen Alltag bis in die Rechtspraxis hinein, was sich z.B. in den zahlreichen Eheverträgen äußerte. Eine Folge war die Entstehung eines kirchlichen Eherechts und damit eines Ehegerichts. Ehebruch konnte dadurch auch im Rechtsbereich verfolgt werden – also nicht nur bei Selbstanklage in der Beichte und im Bußverfahren, wie es bislang üblich war.56 Schon allein die Biographie des damaligen Pfarrers von Wien, Leopoldus, lässt erahnen, dass er über die aktuellen Konzepte und Beschlüsse zum Ehestand, wie sie die Kurie festlegte, nicht nur durch tradierte Handbücher Bescheid wusste.57 Denn er hatte gute Kontakte zum päpstlichen Hof als er 1241 zu diplomatischen Verhandlungen nach Lyon gereist war, wo es zum einen wohl um die Bistumsfrage ging, zum anderen dürfte er sich damals auch die päpstliche Dispens eingeholt haben, neben seiner Wiener Pfarre noch eine zweite behalten zu dürfen.58 In diesen Kontext reiht sich der bereits erwähnte Passus in dem Stadtrechtsprivileg für Wien von 1244, der, wie erwähnt, die Bestrafung von Ehebruch durch den Pfarrer von Wien regelt. Das Bild-

30

St. Stephan im 13. Jahrhundert

programm der Westfassade von St. Stephan dürfte auf die theoretischen Vorstellungen Bezug nehmen: Der Weltenrichter im Tympanon hat über die Institution Ehe, demonstriert durch die Geschlechtersäulen und die Anordnung der Frau zur Linken des Mannes, zu wachen und zu richten. Gleichsam der in den Wiener Schriftquellen der Zeit nachweisbaren Praxis der Babenbergerherzöge, Rechtshandlungen in Portalanlagen durchzuführen, wie das für das Schottenkloster bezeugt ist,59 dürfte die Kirchenwestfassade von St. Stephan mit dem Portaltrichter als Bühnenwand für das zu praktizierende Eherecht fungiert haben. Drei Jahre nach dem Tod des Babenbergerherzogs Friedrich II. in der Schlacht an der Leitha wurde Leopoldus im Dezember 1249 zum päpstlichen Kaplan in Lyon ernannt.60 Im darauffolgenden Jahr aber wurde er aufgrund kirchenpolitischer Machenschaften im Herzogtum Österreich wegen Ketzerei, Mordes, Ehebruchs, Meineids und Simonie angeklagt, exkommuniziert und abgesetzt.61 Leopoldus begab sich nach Rom an die päpstliche Kurie und führte bis 1267 einen erfolglosen Kampf um die Wiener Pfarre.

Pfarrer Gerhard und die Pfarrorganisation Im August 1258 gab es einen großflächigen Stadtbrand in Wien, der laut Chroniken die Stephanskirche mit ihren Glocken, das Deutschordenshaus, die Niederlassung der Johanniter, das Chorfrauenstift St. Jakob auf der Hülben und das Dominikanerkloster stark beschädigte.62 Ob die Stephanskirche nach der Brandkatastrophe nun tatsächlich – wie in der Forschungsliteratur63 behauptet – liturgisch nicht nutzbar war, und der Pfarrgottesdienst für fünf Jahre ins Schottenkloster verlegt werden musste, geht aus den Quellen nicht hervor. Viel bedeutender an dem Bericht ist die ausdrückliche Erwähnung der Glocken, die damals in den beiden westlichen Türmen,

Pfarrer Gerhard und die Pfarrorganisation

31

den Heidentürmen, hingen. Offenbar wurden bei dieser gewaltigen Brandkatastrophe die Glockenstühle verbrannt, sodass die Klangkörper herabfielen. Dies dürfte tatsächlich einen enormen – nicht nur materiellen – Schaden verursacht haben. Denn die Glockensignale waren zum einen für die kirchliche Liturgie, zum anderen für den politischen Alltag unentbehrlich. So beherbergten die Heidentürme im 14. Jahrhundert die Sturmglocke, die Katastrophen ankündigten sollte; außerdem war dort die Bierglocke (Bieringerin) angebracht, deren Signal zur nächtlichen Sperrstunde ertönte.64 Ein paar Jahre später, 1262, wütete dann noch einmal ein heftiger Brand in Wien. Die Chroniken erwähnen, dass auch die Pfarrkirche, die Minoritenkirche, alle Kapellen der Stadt sowie Maria am Gestade von der Katastrophe betroffen waren.65 Am 25. April 1263 soll eine Weihe der Stephanskirche stattgefunden haben in dedicatione ecclesiae Sancti Stephani in publica statione coram ommnibus, wie ein Protokoll vom September 1268 berichtet.66 Es scheint, dass damals der Brandschaden behoben bzw. generell der Ausbau der romanisch-frühgotischen Kirche abgeschlossen war. Der romanisch-frühgotische Kirchenbau ähnelte wohl am ehesten der zeitgleich errichteten Pfarrkirche von Wiener Neustadt oder auch der Wiener Michaelerkirche. Aus den Grabungen von 1945–48 sind die Ausmaße der Langhausmauern und die Gestalt des Chores bekannt.67 Demnach handelte es sich um ein basilikales Langhaus mit durchgehender Jochfolge, einem Querhaus und Chorquadrat, an das ein polygonaler Chor schloss. Im Westen besaß die romanisch-frühgotische Kirche eine Doppelturmfassade mit Trichterportal und Vorbau sowie eine zweijochige Empore. Das östliche Joch der Empore überragte die Pultdächer der Seitenschiffe. Die Kirche hatte wohl in Anlehnung an zeitgleich im Herzogtum Österreich errichtete romanische Bauten fünf Eingänge; jeweils ein Portal im nördlichen und südlichen Querschiff, das Riesentor

32

St. Stephan im 13. Jahrhundert

im Westen und wohl jeweils einen Eingang im nördlichen und südlichen Seitenschiff. Die architektonischen Dimensionen von St. Stephan waren gigantisch, und erreichten mit einer Länge von 83 Meter die Ausdehnung der babenbergischen Schottenkirche. Seit 1252 ist Gerhard von Siebenbürgen in den Schriftquellen als Pfarrer von Wien belegt. 68 Er war ein Kandidat des Passauer Bischofs und schien äußerst ambitioniert gewesen zu sein. Vor allem war er daran interessiert, die Rechte und die Bedeutung von St. Stephan zu stärken. Er scheute keine Konfrontation mit dem alten babenbergischen Schottenkloster, was die Ausübung der Pfarrhoheit im Wiener Stadtgebiet sowie in den Vorstädten betraf. Die Auseinandersetzungen zwischen dem Pfarrer von Wien und der Klostergemeinschaft erzeugten eine Fülle von Schriftquellen und geben damit Einblick in zeitgenössische Pfarrpraxis. Erst jetzt führten die Diskussions- und Handlungsprozesse zur Konsolidierung einer geregelten Pfarrorganisation im Wiener Stadtgebiet. Schon länger währte offenbar ein Konflikt zwischen der Pfarre Wien und den Schotten. Mit der großzügigen Ausstattung des Klosters durch ihren Gründer, den Babenberger Heinrich II. im Jahr 1155, der Schenkung der Einkünfte zweier babenbergischer Eigenpfarren in Pulkau und Eggendorf im Tal sowie den Wiener Kapellen St. Peter, St. Ruprecht, Maria am Gestade und St. Pankraz in der ehemaligen babenbergischen Residenz „Am Hof “ übernahmen die Schotten bereits seit dem 12. Jahrhundert seelsorgliche Tätigkeiten. Zudem war ihnen in einer Bulle des Papstes Lucius III. im Jahr 1185 das Recht zugestanden, Fremde, Reisende und Gäste, die in Wien starben, bei sich zu begraben, ebenso wie Klosterangehörige und die herzogliche Familie.69 Mit der Stadterweiterung gestaltete sich die Ausübung der Seelsorgetätigkeit im Stadtgebiet und den Vorstädten für die Schotten immer schwieriger, bis sich der Konflikt in den 60er Jahren des

Pfarrer Gerhard und die Pfarrorganisation

33

13. Jahrhunderts zuspitzte. Bei der Durchsetzung ihrer Interessen beriefen sich die Schotten auf ihre „alten Rechte“. Bereits vor April 1258 hatten der Abt der Schotten und Magister Gerhard, Pfarrer in Wien, für alle vergangenen und zukünftigen Rechtsbelange Schiedsrichter aufgestellt.70 1263 entschied Bischof Otto von Passau, dass die Schotten die Wiener Kapellen St. Peter, St. Ruprecht, Maria am Gestade und St. Pankraz weiter betreuen, sich aber von allen anderen Pfarrechten fernhalten sollten. Sie durften niemanden begraben, außer Fremde oder Gäste, die kein Haus oder Bürgerrecht in der Stadt Wien hatten, die eigenen Klosterbewohner, die landesfürstliche Familie und jene, die dies testamentarisch bestimmten. Sie durften nur der eigenen familia Sakramente spenden, nur am Karsamstag und Pfingstsamstag das Wasser weihen und dabei ein oder zwei Kinder taufen, weiter Palmen, Asche, Fleisch und Kerzen weihen. Alle Einnahmen, außer dem Zehent ihrer Kirche in Laab, gehörten dem Pfarrer von Wien.71 Das Problem war damit nicht gelöst. Im August 1265 bestimmten vom Papst delegierte Richter, dass den Schotten für ihre Klosterkirche und für die Kirche Laab am Walde sowie den Kapellen in Wien, das waren Maria am Gestade, St. Peter, St. Ruprecht und St. Pankraz, pfarrherrliche Rechte zugestanden werden sollten. So durften sie in Laab predigen, Feiertage abhalten, Anniversarien feiern, Kinder taufen, Beichte hören, das Altarsakrament spenden, Bußen auferlegen, Ehen schließen, Frauen vorsegnen, Tote, sofern sie zu ihrer Fraternität gehörten, reisende Gäste oder Fremde, die zu den herzoglichen Leuten gehörten, bestatten; darüber hinaus durften sie Wasser, Fleisch und Palmen zu Ostern respektive Pfingsten weihen und die ihnen von alters her zugestandenen Zehenteinnahmen einsammeln. In den übrigen Kapellen hatten sie die gleichen Rechte, ausgenommen das Recht der Taufe und das der Bestattung der Toten.72 Nachdem die Schotten nicht einlenkten und eine Prozession nach St. Stephan veranstalteten, bei deren Einzug in die

34

St. Stephan im 13. Jahrhundert

Kirche Zwistigkeiten auftraten, da Mönche unter ihren Habiten Ruten hervorgezogen haben sollen, mit denen sie auf die versammelte Menge eingeschlagen hatten, wurde über die Schotten die Exkommunikation ausgesprochen.73 Den Konflikt legte man schließlich 1269 bei; und 1271 bestätigte König Ottokar Přemysl dem Schottenkloster zu Wien alle Privilegien, so insbesondere das (1185 vom Papst) gewährte Begräbnisrecht in der Stiftskirche.74 Die Schotten übten ihre Pfarrechte innerhalb der Stadtmauer im Gebiet zwischen dem Tiefen Graben, dem Alsbach und der Donau aus. Dem Pfarrer von St. Stephan unterstanden somit der Rest der Stadt und außerdem die Pfarren bei St. Michael sowie jene außerhalb des Wiener Burgfriedens wie Schwechat, Oberlaa, Döbling, Vösendorf, Maria Lanzendorf, Altsimmering und Penzing. Die acht genannten Seelsorgebereiche oder Vikariate werden 1267 in einem umfassenden Stiftsbrief erwähnt, den Pfarrer Gerhard dem von ihm gegründeten Prämonstratenserinnenkloster St. Agnes ausstellte.75 Generell ist dieses Dokument für die Pfarrorganisation bei St. Stephan von größter Bedeutung: Dort heißt es, dass er das Himmelpfortkloster sowie das Siechenhaus St. Hiob zum Klagbaum (auf den Pfarrgründen von St. Stephan in der Wieden) gestiftet habe und die Kapelle in Penzing zur Bequemlichkeit seiner Pfarrkinder aus eigenen Mitteln erbauen ließ. Erwähnt werden auch die Auslagen, die Pfarrer Gerhard mit der Reparatur des gänzlich verlassenen und vom Feuer verwüsteten Pfarrhofes und der Neuerrichtung der dortigen Kapelle, der Archatiuskapelle, hatte. Für diese baulichen Kosten, aber auch für die Anschaffung von kostbaren Paramenten sowie den Auslagen wegen des langjährigen Streites um die Ehre der Stephanskirche bei der römischen Kurie gegen den ehemaligen Pfarrer Leopoldus und wegen des Konflikts um die Pfarrechte von St. Stephan gegen das Schottenkloster, wurden

Pfarrer Gerhard und die Pfarrorganisation

35

seine beiden Stiftungen, also das Himmelpfortkloster und St. Hiob, finanziell begünstigt. Sie erhielten die Einkünfte von den Leichenbegängnissen der Pfarre St. Stephan und sie durften jeden Angehörigen der Pfarre bei ihren Gottesdiensten zulassen, was vor allem den Opferstöcken zugute kam. Des Weiteren wird eine Bruderschaft, Priesterzeche, erwähnt, die Pfarrer Gerhard bei St. Stephan eingerichtet hatte. Diese Priesterzeche, ceche sacerdotu, war eine kollegiale Zusammenfassung der Seelsorgegeistlichkeit bei St. Stephan. Ihr oblagen seelsorgerische Aufgaben in Seelsorgebereichen und ihr war das Chorgebet – ein zu den Sieben Horen (Matutin oder Laudes, Prim, Terz, Sext, Non, Vesper, Komplet) regelmäßiges gemeinsames Gebet – vorgeschrieben. An der Spitze stand der Curmeister (cura animarum), der als Vikar des Pfarrers die unmittelbare Leitung der Seelsorge innehatte. Mit dem Vikar oder Curmeister wirkten acht höhere, die sogenannten Achter, octonarii, und mehrere niedere Geistliche an der Stephanskirche. Auch nach der rudolfinischen Gründung eines Kollegiatkapitels (1359) blieb diese Priesterzeche (Cur) als eigene Rechtspersönlichkeit bestehen und hatte ihr eigenes Siegel. Diese Priestergemeinschaft erhielt ein eigenes Haus, das Priesterhaus – gleich bei der damals in Bau befindlichen Deutschordenskirche.76 Neben den zahlreichen Stiftungen, die Gerhard für die Pfarre Wien getätigt hatte, regelt der Stiftsbrief auch die finanzielle Absicherung sowie die Rechte und Pflichten der Klosterfrauen. Unter anderem wurden sie dazu verpflichtet, jährlich eine Stola, ein Manipel, ein Zingulum und ein reines Korporale von ihrer Handarbeit zu liefern, zudem alle Korporalien und Gewänder der Stephanskirche zu nähen, waschen, und herzurichten, so oft sie darum gebeten wurden.

Der Chorbau

Der Stephansplatz und der Grundstückserwerb zum Chorbau

D

er Platz um die romanisch-frühgotische Kirche war bereits im 13. Jahrhundert dicht besiedelt. (Abb. 1) Der bischöfliche Grundbesitz umfasste mit dem Pfarrhof und dem Gotteshaus ein relativ kleines Areal, das von bürgerlichen und klösterlichen Grundeigentümern begrenzt war. Neben dem Pfarrhof lag ein Haus, das den Greifensteinern gehörte und in dem sich die Katharinenkapelle befand. Im Osten und Südosten grenzten Liegenschaften der Greifensteiner, der Zwettler Zisterzienser und des Deutschen Ordens an das Kirchengut. Die Grundherren südlich der Kirche waren die Johanniter und der Deutsche Orden.77 Im Westen lag die wichtige Verkehrsroute in Verlängerung der Rotenturmstraße, die den Donauhafen mit der Kärtnerstraße verband. Ein Grundstücksankauf zur Erweiterung von St. Stephan war also nur unter schwierigen besitzrechtlichen Bedingungen möglich. Außerdem war das Patronat über St. Stephan, nach dem Tod von Pfarrer Gerhard im Juli 1271, zwischen dem Passauer Bischof und dem Landesfürsten nach wie vor strittig.78 So gab es in den Jahren von 1285 bis ca. 1320 bei der Besetzung der Pfarre St. Stephan sowohl einen landesfürstlichen als auch einen bischöflichen Kandidaten. Wann und aus welchem Grund der Entschluss zur Erweiterung der alten Choranlage mit Triumphbogen, Chorquadrat und 5/8-Schluss gefasst wurde, geht aus den Schriftquellen nicht hervor. Ob die große Brandkatastrophe von April 1276 den Ausschlag gegeben hat, ist ungewiss.79 1278 waren die größten Schäden jeden-

Der Stephansplatz und der Grundstückserwerb zum Chorbau

37

falls behoben, als ein feierlicher Dankgottesdienst für König Rudolf I. von Habsburg stattfinden konnte, wie unter anderem Otakar aus der Geul berichtet.80 Plausibler scheint eher, dass schon seit längerem die Notwendigkeit bestanden hatte, den Chorraum aus liturgischen Gründen zu vergrößern. Was auch kaum verwundert, wirkte doch an St. Stephan – wie erwähnt – seit 1267 eine Priestergemeinschaft, die der ehrgeizige Pfarrer Gerhard von Siebenbürgen gegründet hatte.81 Diese aus acht höheren und zahlreichen niederen Geistlichen bestehende Gemeinschaft war – wie erwähnt – von ihrem Gründer zum Stundengebet verpflichtet, das im Chorraum abzuhalten war. Außerdem dürfte die architektonische Ausführung der alten Apsis kaum mehr dem Geschmack und den Ansprüchen der Zeit entsprochen haben. Zahlreiche Pfarr- oder Klosterkirchen konzipierten um 1300 ihre alten – aus romanischer Zeit stammenden – Ostabschlüsse um und leisteten sich innovative, weite, lichtdurchflutete Hallenräume. Zu denken wäre an den Ausbau der in unmittelbarer Nähe zu Wien liegenden Zisterzienserkirche von Heiligenkreuz gegen Ende des 13. Jahrhunderts. Ob es zu diesem Zeitpunkt auch ein Konzept für eine Erweiterung oder einen Umbau des Langhauses gegeben hat, geht aus den Schriftquellen nicht hervor. Möglicherweise steht bereits ein im Jahr 1300 in Rom ausgestellter Ablassbrief mit ersten Planungen zur Chorerweiterung in Zusammenhang.82 All jenen wurde ein 40-tägiger Ablass verliehen, die die Stephanskirche besuchten und zur Kirchenfabrik und zur Ausstattung etwas beitrugen ad fabricam, ornamenta seu luminara. Mit Hilfe der Indulgenz sollten jedenfalls gezielt Gelder für den Kirchenfonds eingenommen werden. 1302 vermachte der Wiener Bürger namens Hierz gesezzen an dem Griezz zahlreichen kirchlichen Institutionen unterschiedlich hohe Geldsummen, darunter auch zum Werk von St. Stephan zwei Pfund Pfennige.83

38

Der Chorbau

In den folgenden Jahren änderten sich dann die Besitzverhältnisse am Stephansplatz. (Abb. 2) So kaufte im Dezember 1303 das Zisterzienserstift Zwettl das Greifensteiner Haus mit der Katharinenkapelle, zu der auch ein gegenüberliegendes Kaplanhaus gehörte, domus capellarii contra capellam.84 Der Kaufvertrag ist nicht erhalten; es existieren jedoch Abschriften.85 Das Geschäft kam auf Intervention König Albrechts I. (1255–1308) zustande, der den Bürgermeister und den Rat der Stadt drängte, dem Geschäft zuzustimmen. Dies geschah dann mit der Auflage, dass keine baulichen Erweiterungen über die Grundstücksgrenze hinaus vorgenommen werden. Die Katharinenkapelle und all ihre Einkünfte wurden 1304 dem Zwettler Kloster übertragen.86 Gleichzeitig gab der Bischof die Erlaubnis, das zur Katharinenkapelle gehörende Kaplanhaus am Stephansfriedhof zu veräußern.87 Das Zisterzienserkloster hatte damit für kurze Zeit zwei Häuser in der Stadt; zum einen den seit 122788 bekannten alten Hof beim Friedhof von St. Stephan apud cimiterium in dote ecclesie sancti Stephani Wiennensis,89 und diesem gleich gegenüber den neuen Klosterhof – also das ehemalige Greifensteiner Haus mit der Katharinenkapelle. Mit dem Erwerb des Greifensteiner Hauses und der darin situierten Katharinenkapelle war der am Stephansplatz liegende Klosterhof der Zwettler für die Klostergemeinschaft überflüssig geworden. Dieser wurde aufgegeben und verkauft; wann dies geschah, ist nicht bekannt. Aus den zitierten Urkunden geht auch nicht hervor, wann die von der Stadt angekauften Gebäude abgerissen, das Gelände abgesteckt und die Fundamente für den neuen Hallenchor eingemessen wurden. 1306 stiftet die Wiener Bürgerin Margaret die Praeuzzline zehn Pfund Pfennige zum Chor von St. Stephan.90 Möglicherweise waren zu diesem Zeitpunkt Abbrucharbeiten im Gang bzw. war man damit beschäftigt, das Baugelände zu adaptieren.

Das Zwettler Stifterbuch

39

Aus dem Jahr 1309 ist ein Tauschvertrag des Deutschen Ordens mit dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Wien erhalten, aus dem hervorgeht, dass die Liegenschaft des Deutschen Ordens ehemals bis zum Alten Karner der Pfarrkirche reichte.91 Ein großer Komplex der Ordensbrüder wurde an die Stadt abgetreten, stattdessen bekam der Deutsche Orden einen Teil des zu St. Stephan gehörenden Priesterhauses.92 Die heute noch sichtbare, auffallende Abschrägung der Fassade des Deutschordenshauses zum Stephansplatz hin und der nunmehr verbaute Zugang zur Deutsch­ ordenskirche geben Hinweise auf die ehemalige Parzellierung und den Straßenverlauf. Fortan wurde das Deutschordenshaus durch die neu errichtete Churhausgasse von jenem Teil des Priesterhauses getrennt, der bei der Pfarrgemeinde, also der Stadt, verblieb. Der Abbruch des Alten Karners gab wohl Anstoß dazu, einen Neuen Karner zu errichten. Dieser sollte – wie noch zu zeigen sein wird – das Geschoss zwischen dem aus dem 13. Jahrhundert stammenden unterirdischen Raum in der Südwestecke des heutigen Stephansplatzes und der Maria Magdalenakapelle einnehmen.93

Das Zwettler Stifterbuch Die projizierte Chorerweiterung orientierte sich an der Breite des Querschiffes und forcierte die größtmögliche Ausdehnung nach Osten. Dazu mussten – wie erwähnt – Verhandlungen mit den im Osten angrenzenden Grundstückseigentümern, den Zwettler Zisterziensern und dem Deutschen Orden, aufgenommen werden. (Abb. 2) Die überlieferten Schriftquellen zeigen, dass die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, den Zisterziensern von Zwettl und dem Deutschen Orden, von Bürgermeister und Rat der Stadt geführt wurden und dass sich diese zäh und langwierig gestalteten. Manchmal schalteten sich der Landesfürst und der Passauer Bischof ein.

40

Der Chorbau

Äußerst aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang das Zwettler Stifterbuch, das im zweiten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts angelegt wurde.94 Das Stifterbuch des Klosters Zwettl, der Liber fundatorum Zwetlensis Monasterii, oder die „Bärenhaut“95, enthält die Frühgeschichte der Kuenringer, also der Stifter des Zisterzienserklosters, und der religiösen Gemeinschaft sowie mehr als 400 Urkundenabschriften, oft mit erläuternden Abschnitten. Diese erläuternden Kommentare sind besonders spannend, geben sie doch Einblick in Alltagspraxis und zeitgenössische Sichtweisen. Der Grund für die Anfertigung dieses Stifterbuches ist wohl in der Zunahme der sehr komplexen Rechtsgeschäfte gegen Ende des 13. Jahrhunderts zu sehen. Schon damals wurde vom Abt des Klosters ein Urbar – also ein Verzeichnis über die Einkünfte – angelegt, das dann in dem Stifterbuch verwendet wurde. Letzter Anstoß für die Anfertigung des Stifterbuches war wohl der Verlust zweier Urkunden, und zwar der beiden Inkorporationsurkunden für die Katharinenkapelle im ehemaligen Greifensteiner Haus, das die Zwettler Zisterzienser 1303 erworben hatten.96 Auf fol. 74 im Stifterbuch berichtet der Schreiber über diesen schmerzlichen Urkundenverlust und die an den Bischof Wernhard (Bernhard) von Passau herangetragene Bitte um Neuausfertigung. Der Bischof entsprach dem Ansuchen, erteilte dann zugleich den Rat, man möge von den Originalen jetzt unbedingt Abschriften anfertigen und diese sorgfältig aufbewahren; was eben mit der Anfertigung des Stifterbuches auch geschah. Die Katharinenkapelle dürfte für die Zwettler Zisterzienser generell von großer Bedeutung gewesen sein. Diese bereits 1214, also noch während des Ausbaues der romanisch-frühgotischen Stephanskirche, vom Protonotar und Passauer Kanonikus Ulrich mit Zustimmung des Pfarrers von Wien errichtete Kapelle mit dem Katharinenaltar war nämlich sehr großzügig mit Hofstätten und Häusern in der Stadt Wien bestiftet und brachte dementsprechend

Das Zwettler Stifterbuch

41

hohe Gewinne ein.97 Da die Katharinenkapelle im Pfarrsprengel von St. Stephan lag, durfte sie nur mit Zustimmung des Pfarrers von Wien errichtet werden. Und es wurde ausverhandelt, dass der Eigentümer der Katharinenkapelle als Entschädigung für Einkommensverluste aus den Opferstöcken, die möglicherweise St. Stephan entstehen könnten, an die Pfarre jährlich ein Pfund Wiener Pfennige bezahlen musste. Durch den Erwerb des Greifensteiner Hauses durch die Zisterzienser im Jahr 1303 wurde die Katharinenkapelle mit dem gesamten Ausstattungsgut dem Zwettler Kloster übertragen.98 Das Zisterzienserkloster Zwettl hatte, wie vorhersehbar, mit der Wiener Katharinenkapelle beträchtliche Einkünfte.99 So berichtet der Schreiber des Zwettler Stiftungsbuches von Einnahmen in Höhe von 14 Schillinge (= 420 Pfennige) und klagt, dass an die Pfarre St. Stephan für den Entgang pfarrlicher Einkünfte jährlich Dienste von einem Pfund Pfennige zu entrichten sind. Und auch von dem, jetzt im Besitz des Klosters befindlichen ehemaligen Greifensteinerhauses musste das Kloster Zwettl dem Pfarrer von Wien einen Dienst in Höhe von 60 Pfennigen leisten.100 Damit blieben dem Kloster nach Abzug aller Abgaben und Steuern aus der Wiener Liegenschaft jährlich nur (mehr) 120 Wiener Pfennige; also sechs Schillinge. Die Kommentare des Zwettler Schreibers zeigen, dass er über die Verhältnisse in der Stadt sehr gut informiert war; er äußert sich mehrmals kritisch über die Verkaufspraktiken und Verhandlungen. So berichtet er, dass die Wiener Bevölkerung die Zwettler Klostergemeinschaft richtiggehend bedrängt hätte, das Haus des Kaplans der Katharinenkapelle zu verkaufen.101 Der Bischof (Bernard) von Passau wurde gefragt und er erteilte die Erlaubnis zur Veräußerung. Auch wäre das Zwettler Stift gezwungen worden, den Klosterhof am Stephansfriedhof zu verkaufen, weil die Wiener und Wienerinnen unbedingt den Chor ihrer Pfarrkirche erweitern wollten und dieser Zwettler Hof dem Chorneubau im Wege stand.

42

Der Chorbau

Der Bauverlauf und die Bespielbarkeit des Hallenchores Die Analyse des Quellenmaterials zeigt, dass um 1300 ein Diskussionsprozess einsetzte, den aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammenden Chor zu erweitern. Nachdem die im Osten anschließenden Grundstücke erworben und die dort befindlichen Gebäude abgetragen waren, hätte mit dem Chorbau durchaus begonnen werden können, doch kam es zu Verzögerungen. Die Stiftungen zur Errichtung des Hallenchores setzen erst in den 20er Jahren des 14. Jahrhunderts ein. Dies lässt sich zum einen damit begründen, dass das Patronat über St. Stephan zwischen dem Passauer Bischof und den Habsburgern nicht geklärt war.102 Wie erwähnt hatten der Bischof als auch der Landesfürst versucht, jeweils einen Kandidaten ihrer Wahl durchzusetzen, sodass die Pfarre Wien in den Jahren 1285 bis 1320 doppelt besetzt war – mit einem landesfürstlichen als auch einem bischöflichen Pfarrer. Zum anderen fällt die Planung und Konzeption des neuen Chores in eine für die landesfürstliche Familie sehr ereignisreiche Zeit. Denn 1308 wurde König Albrecht I. von Habsburg (1255–1308; ab 1298 deutscher König) ermordet.103 Man überführte ihn nach Speyer, wo er in der Grablege der deutschen Könige beigesetzt wurde. Seine Witwe, Königin Elisabeth, gründete an der Stelle, an der das Verbrechen geschah, das Kloster Königsfelden. Die Gründungsurkunde wurde im September 1311 in Wien in Anwesenheit der Söhne, den Herzögen Friedrich, Leopold, Albrecht, Heinrich und Otto, ausgestellt. Zwei Jahre später starb Königin Elisabeth in Wien und wurde auf ihren Wunsch in dem von ihr gegründeten Kloster Königsfelden begraben. Nachdem der älteste Sohn Albrechts I., Rudolf III., bereits 1307 verstorben war, übernahm der Zweitgeborene Herzog Friedrich I. (1299–1330) die Regierung im Herzogtum Österreich. 1314 heiratete er Isabella von Aragón

Der Bauverlauf und die Bespielbarkeit des Hallenchores

43

(1300/02–1330) in Judenburg in der Steiermark und kam daraufhin nach Wien. Hier berief er eine Fürstenversammlung ein, an der König Karl von Ungarn, sein Onkel Heinrich von Kärnten, Erzbischof Wichard von Salzburg, seine Brüder, seine Schwestern Agnes (ehemalige Königin von Ungarn), Katharina und Guta sowie zahlreiche Grafen und Edle teilnahmen. Sie gaben das Versprechen, ihn bei der bevorstehenden Königswahl zu unterstützen.104 Anzunehmen ist, dass damals auch der herzogliche Pfarrer von St. Stephan, Albert von Sachsen, anwesend war. Verwandtschaftliche Beziehungen waren wohl ausschlaggebend für seine Berufung in diese Position. Seit 1308 wird Albrecht von Sachsen in den Urkunden, neben dem bischöflichen Kandidaten Gottfried – dieser war gleichzeitig auch Dom­propst von Passau –, als Pfarrer von Wien genannt.105 Albrecht gehörte dem Habsburger Clan an, er war ein Enkel des ersten Habsburgerkönigs Rudolf I. (1218–1291; deutscher König 1273–1291) und Neffe des soeben ermordeten Königs. Im Jahr 1320 verließ Albrecht von Sachsen Wien und wurde zum Bischof von Passau ernannt; 1321 ­empfing er die Priester- und Bischofsweihe. Im April 1323 einigten sich die Habsburgerherzöge Otto der Fröhliche (1301–1339) und Albrecht II. (1298–1358) mit dem Passauer Bischof Albrecht, also ihrem Cousin, die Pfarre St. Stephan mit Magister Heinrich von Luzern zu besetzen.106 In der Bestätigungsurkunde von Papst Johannes XXII. aus dem Jahr 1324 heißt es, dass Heinrich von Luzern schon seit 1321 als Pfarrer von Wien wirkte.107 Magister Heinrich verdankte seine Ernennung seiner Tätigkeit als Protonotar in der landesfürstlichen Kanzlei. Auch während seiner Funktion als Pfarrer von Wien spielte Heinrich eine bedeutende Rolle in der herzoglichen Kanzlei. Unter seiner Amtsführung schritt das ehrgeizige Bauprojekt nun zügig voran, wie aus den zahlreichen Zuwendungen ersichtlich ist. Sowohl Bürger als auch die landesfürstliche Familie und selbst der Pfarrer beteiligten sich an dem Projekt. Bereits 1318108 ist eine bürgerliche Stiftung

44

Der Chorbau

überliefert und im Januar 1328109 vermachte die Witwe von Fridreich des Saitchoufer sechs Pfund Pfennige zum Werk von St. Stephan. Im selben Jahr wurde das Testament von Königin Isabella von Aragón (1300/02–1330), Gemahlin des Habsburgerkönigs Friedrich des Schönen (1289–1330), abgefasst. Sie bestimmte unter anderem fünf Pfund für den Pfarrer von St. Stephan, die man unter den Priestern verteilen sollte, damit diese für das Seelenheil der Stifterin beteten.110 1330 gab die jüngste Schwester von Friedrich dem Schönen, Guta, für den Chorbau drei Mark (drei Pfund).111 Darüber hinaus wurden zahlreiche Ablässe, etwa in den Jahren 1323112, 1326113, 1327114, 1328115, ausgestellt. Petenten sind zumeist Ratsbürger. Die Einnahmen aus den eben genannten Ablässen lassen sich nicht unbedingt dem Chorbau zuordnen; es ist aber zu vermuten. Der Ablass von 1339 forderte hingegen konkret zu Spenden für den Chorbau und für ein Sakramentshaus auf.116 Mit den Indulgenzien vom April 1340 wurden Gläubige gezielt an den Ort des Geschehens gelenkt und um Spenden gebeten. Zum einen jene vom 4. April 1340, die der Bischof von Freising ausstellte117, besonders aber jenes Indulgenzprivileg von Bischof Petrus von Marchopolis am 23. April 1340, in dem die Chorweihe durch Bischof Albrecht von Passau an eben diesem Tag erwähnt ist.118 So wurde all jenen ein Ablass von 40 Tagen gewährt, die aus Andacht am Jahrtag der Weihe des Chores von St. Stephan, an den Festen der Patrone der dort gestifteten Altäre sowie an den Sonntagen zu der Kirche kamen und die wahrhaft bereuten, beichteten und Buße taten. Weitere Ablässe mit Bezug zum Chorbau und mit der Aufforderung Almosen zu geben an die Pfarre St. Stephan wurden im Dezember 1340119, im März 1341120, im April 1341121, im Juni 1341122, im August 1341123, im September 1341124, im Oktober 1350125 und im September 1353126 ausgestellt. Mit dem ausgeprägten Baufortschritt des Hallenchores sind in den historischen Nachrichten auch neue Altäre genannt, die ein-

Der Bauverlauf und die Bespielbarkeit des Hallenchores

45

deutig mit diesem Baukomplex in Verbindung zu bringen sind. (Abb. 9) 1331 gab es eine Entscheidung in einem Streit in Bezug auf die Finanzierung der von Meister Tylo zu seinem Seelenheil gestifteten Ewigen Messe, die er in St. Stephan in Wien, wo er auch begraben liegt, da er ouch leit, einst geschaffen hatte.127 Eine zweite Urkunde, ausgestellt im August 1336, besagt, dass diese Ewige Messe des Meister Tylos am Apostelaltar oder Zwölfbotenaltar gelesen wird.128 Damit ist die erste Nennung des Zwölfbotenaltars im südlichen Hallenchor belegt. Bis zur vollständigen Fertigstellung des Hallenchores wird der Zwölfbotenaltar noch in den Jahren 1336, 1338, 1348, 1356 und 1365 urkundlich erwähnt.129 Pfarrer Heinrich von Luzern gründete 1334 den Gottsleichnamsaltar.130 Die Widmung ist verbunden mit aufwendigen Messstiftungen, unter anderem für das Seelenheil des deutschen Königs Friedrich des Schönen und seiner Nachfahren, sowie einem großzügig entlohnten (reich bepfründeten) Kaplan. Dieser Altar sollte der Ausgangspunkt der Fronleichnamsprozession sein. Zu der Altarausstattung gehörte ein mit Edelsteinen besetztes Marienbild, für dessen Sicherheit die Wiener Ratsherren und der Kirchmeister von St. Stephan zu sorgen hatten. Das Bild sollte mit vier Schlüsseln verschlossen werden, von denen je einen der Pfarrer von Wien, die Bürger und Stadträte, der Kaplan des Altares und der Kirchmeister haben sollten. Damals dürfte der Altar seine Aufstellung ein wenig westlich des Triumphbogens – also gegen die Vierung gerückt, an der Schnittstelle zwischen Laienraum und Bereich der Kleriker – gefunden haben. Der Zeitpunkt seiner Errichtung ist wohl mit dem Fortschreiten der Bauarbeiten an dem Hallenchor und dem Abbruch des alten romanisch-frühgotischen Chorbaues in Zusammenhang zu bringen. Möglicherweise übernahm der Gottsleichnamsaltar während des Abbruchs des alten Chores und der Durchbrucharbeiten zum neuen Hallenchor die Funktion des Hauptal-

46

Der Chorbau

tars. 1338 ist eine Ewig-Licht-Stiftung für den Gottsleichnamsaltar dokumentiert.131 Weitere Nennungen des Gottsleichnamsaltars bis zur Fertigstellung des Hallenchores finden sich in den Jahren 1339132 1354133, 1355134 und 1361135. Wie noch zu zeigen sein wird, änderte sich dann unter Herzog Rudolf IV. die Position des Gottsleichnamsaltars. 1339 wird in den Schriftquellen erstmals der im nördlichen Chor errichtete Frauenaltar erwähnt, als der Münzmeister Dietrich Urbetsch dort einen Jahrtag für sich und seine Familie stiftete.136 Des Weiteren scheint der Frauenaltar in den Jahren 1349137, 1353138, 1356139, 1357140, 1360141, 1363142, 1364143 und 1365144 in den Urkunden auf. Wie schon angedeutet, dürfte der Gottsleichnamsaltar kurzzeitig auch als Hauptaltar gedient haben; denn ein solcher ist erst ab 1363 in den Schriftquellen nachweisbar, als der Habsburger Rudolf IV. die Gottesdienstordnung ausstellte. Eine nächste Erwähnung des Hauptaltars (Fronaltar) findet sich im großen Stiftsbrief von 1365.145 Zieht man Bilanz, lässt sich der Bauprozess des Hallenchores folgendermaßen darstellen: Vermutlich mit Beginn der Amtsfunktion Pfarrer Heinrichs ab 1321 wurde das Hallenchorprojekt sehr intensiv vorangetrieben. (Abb. 9) Unter Beibehaltung der alten Apsis konnte zunächst das südliche Schiff des neuen Hallenchores hochgezogen werden. Die Stiftung einer Ewigen Messe am Zwölfbotenaltar vor 1331 zeigt, dass dieser Abschnitt wohl als erstes nutzbar war; wenn auch noch provisorisch mit Holzlatten von der Baustelle abgegrenzt und mit Schindeln gedeckt. Möglicherweise errichtete man schon jetzt nordseitig die neuen Chormauern. Die Installierung des Gottsleichnamsaltars und seine Aufstellung im Bereich der Vierung lassen darauf schließen, dass der alte Chor ab 1334 abgetragen wurde. Es scheint, dass der Gottsleichnamsaltar die Funktion des Hauptaltars in dieser Bauphase übernommen hatte.

Der Bauverlauf und die Bespielbarkeit des Hallenchores

47

Ab 1339 war man intensiv damit beschäftigt, die für die Liturgie notwendigen Kultobjekte zu installieren, wie der Aufruf zu Spenden für die Errichtung des Tabernakels (Sakramenthauses) zeigt, opus noui tabernaculi ibidem in quo corpus Christi reseruatur.146 Mittlerweile wurde auch der Frauenchor mit dem Frauenaltar bespielt. Das belegt eine großzügige Stiftung des Münzmeisters Dietrich der Urbetsch von 1339 für Wachs zur Anfertigung einer ewig brennenden Kerze vor dem Frauenaltar.147 Und schließlich ist der viel zitierte Ablassbrief vom 23. April 1340 zu erwähnen.148 Dieser ist mit einer Chorweihe in Verbindung zu bringen, was wohl bedeutet, dass jetzt neben Zwölfbotenaltar (Apostelaltar) und dem Frauenaltar auch der Hochaltar in die Liturgie miteinbezogen werden konnte.149 Zu diesem Zeitpunkt war der Lettner im Bau, der sich über alle drei Schiffe erstrecken und der die Raumteile für Klerus und Laien architektonisch trennen sollte. Mehrere Portale führten vom Laienraum in den Chor. Eines, die „Zwölfbotentür“ im südlichen Seitenschiff, ist 1348 im Zusammenhang mit dem Katharinenaltar urkundlich belegt.150 Sowohl unter als auch auf der Lettnerbühne, sie stützte sich auf eine geschlossene Rückwand und gegen das Querschiff auf eine offene Arkadenreihe, waren Altäre aufgerichtet. Einer der ersten dürfte der Leonhardsaltar gewesen sein. Im Juli 1366 beurkundet Herzog Albrecht III., dass der Leonhardsaltar von der vorderen porkirchen151 in die herzogenkapelle oder Blasiuskapelle verlegt wird. 152 Der bereits im Zusammenhang mit der Konzeption des Hallenchores erwähnte Habsburgerkönig Friedrich der Schöne († 1330) hatte diesen Altar errichten lassen und eine Ewige Messe gestiftet und zwar aus Mitteln der Wagenmaut. Die Rückkehr nach Österreich nach langer Haft dürfte wohl ausschlaggebend für die Wahl dieses Patroziniums gewesen sein, gilt doch der Hl. Leonhard als Fürsprecher der Gefangenen.153 Obwohl in den Quellen nicht explizit genannt, mussten die für die Pfarrliturgie notwendigen Aufbewahrungs- und Vorbereitungs-

48

Der Chorbau

räume geschaffen werden. Anzunehmen ist, dass damals beidseitig des vorgeschobenen Mittelchores Anbauten errichtet wurden. Das südliche, kreuzgewölbte, mit vergitterten Fenstern und mit einer durch Steinplatten gesicherten Dachkonstruktion versehene Bauwerk hat sich erhalten. Schon aufgrund seiner massiven Bauweise ist seine Funktion als Schatz- und Reliquienkammer oder als Archivraum naheliegend. An der Nordseite dürfte damals ebenfalls ein Gebäude errichtet worden sein, nämlich eine Sakristei. Ob der überlieferte Rechnungsbucheintrag von 1466 für eine Dachreparatur auf diese Sakristei zu beziehen ist, lässt sich nicht verifizieren.154 Freilich war der Bau des Hallenchores damit noch nicht abgeschlossen, denn die folgenden Monate bzw. Jahre zeigten, wie dringend man Geld für die weitere Ausstattung mit Gewölben, Glasfenstern und Kultobjekten benötigte. Zum Beispiel stiftete 1349 Perichtolt zehn Pfund nach St. Stephan zu dem Kirchenbau155; 1350 wurde ein Indulgenzprivileg von zwölf Bischöfen ausgestellt, das drei Gebete enthält. Die Spenden der Gläubigen, die die Kirche besuchten, um den vierzigtägigen Ablass zu erhalten, kamen der Kirchenfabrik von St. Stephan zu.156 Die Fertigstellung des Hallenchores mit doppelten Arkadenbögen im Dachboden, steilem Dach und bunt glasierten Dachziegeln zog sich bis nach der Jahrhundertmitte hin – also bis zum ersten Auftreten Herzog Rudolfs IV. (1339–1365; reg. ab 1359) an der Seite seines Vaters Herzog Albrecht II. (1298–1358) beim Fürstenkongress in Wien im Jahr 1353.157 Damals erwirkte man einen weiteren Ablassbrief für den Bau von St. Stephan.158 Erst im Jahr 1365 war „die Aufsetzung des Daches (mit bunten Dachziegel) vollbracht“159, wie aus einer im 18. Jahrhundert noch vorhandenen Urkunde hervorgeht.

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

der ersten stifft gar ze chlain und unvervenchlich darzu wer gewesen

R

udolf, Phallencz Erczherczog von Österreich, und seine Gemahlin Kathrein von Böhmen beurkunden am 9. Juli 1359, dass sie im Hinblick auf die Erweiterung der Pfarrkirche St. Stephan zu einer Propstei und einem Tum bereits am 11. März 1359 den ersten Spatenstich zur neuen Grundfeste getan und am 7. April desselben Jahres den ersten Stein des Fundaments gelegt haben. Bei beiden Begebenheiten waren die gesamten geistlichen Würdenträger, alle Vetreter der Stadt und die des Landes mit „Demut und Andacht“ zugegen. Katharina und Rudolf bestimmen die Kirche zu ihrer Grablege und ferner, dass alles, was dem Gotteshaus an Gütern, Kleinodien oder sonstigem wie immer gearteten Besitz gewidmet wird, auf ewig bei derselben zu verbleiben habe.160 In der Urkunde bezeichnet sich Rudolf IV. als Patronatsherr der Wiener Stephanskirche; eine lange beeindruckende Zeugenreihe unterzeichnete das Schreiben. Das Vorhaben, die Pfarrkirche der Wiener Stadtbevölkerung auszubauen, deren Kirchenschatz zu mehren sowie immerwährend dort aufzubewahren, wurde drei Tage später erneuert161 und erfuhr schließlich seine Bestätigung in der Errichtung eines Kollegiatstiftes an St. Stephan mit 24 Chorherren und 26 Kaplänen162, dessen Dotierung und Organisation in den beiden Stiftsbriefen von 1365 durch den Herzog geregelt werden163. Schon Jahre davor wurde dieser Plan strategisch verfolgt. Wie in der Literatur mehrfach ausgeführt, errichtete Rudolf IV. in sei-

50

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

nem Geburtszimmer in der Hofburg beim Hauptturm neben dem Widmertor eine Kapelle mit dem Patrozinium Allerheiligen.164 Die Stiftung in der Burg wurde mit Bestätigung seines Vaters Albrecht II. reich dotiert.165 Rudolf übergab seiner Gründung seinen gesamten Reliquienschatz166 und legte eine Gottesdienstordnung fest, über die der Pfarrer von Wien, Leopold von Sachsengang, sowie der treue Gefolgsmann Rudolfs, Hans von Tirna, zu wachen hatten.167 Kurz nach dem Tod seines Vaters Albrecht II. im Juli 1358 erbat der junge Habsburgerherzog bei Papst Innozenz VI. die Errichtung eines Stiftes von insgesamt 50 Geistlichen an seiner Allerheiligenkapelle in der Burg. Eine positive Antwort des Papstes folgte prompt per Brief und bereits im Dezember 1358 stellte der Papst zwei Bullen aus, die die Errichtung des Stiftes in der Allerheiligenkapelle erlaubten, sobald der Herzog entsprechende Dotationen zur Verfügung gestellt hatte und in denen – dem Wunsch des Herzogs entsprechend – das Kollegiatkapitel direkt der Jurisdiktion des Papstes zu unterstellen sei. Der Titel der Kapelle und des Priesterkolllegiums erinnern nicht nur an den Geburtstag des Herzogs, sondern auch an das Stift Kaiser Karls IV. in der Prager Burg.168 Bereits zwei Monate später, im Februar 1359, bekundete der Herzog, dass er alle Rechte, Güter und Kostbarkeiten, die er seiner Kapelle in der Burg gegeben hatte, nun auf die Pfarrkirche St. Stephan übertragen hatte. Gleichzeitig teilte er mit, dass auch das Kollegiatstift dorthin verlegt werden sollte. Jetzt im März 1359 erfolgte – wie eingangs ausgeführt – der erste Spatenstich und im April wurde der Grundstein für die bauliche Erweiterung der Stephanskirche gelegt. In einem Schreiben an Papst Innozenz VI. erklärte Leopold von Sachsengang, Pfarrer von Wien und enger Vetrauter von Rudolf IV., seine Einwilligung für die Installation des Kollegiatkapitels an St. Stephan.169 Die von Rudolf IV. eingebrachten Ansuchen wurden

der ersten stifft gar ze chlain und unvervenchlich darzu wer gewesen

51

erst 1364, offensichtlich aufgrund des Ablebens Papst Innozenz’ VI., von dessen Nachfolger Papst Urban V. bewilligt.170 Dem folgten dann die beiden prominenten Stiftsbriefe für das Kollegiatkapitel an St. Stephan. Im Zweiten großen Stiftsbrief schildert der Herzog die Entstehungsgeschichte und nimmt Bezug auf die räumliche Situation der Allerheiligenkapelle in der Burg. Denn nachdem die Erlaubnis des Papstes zur Errichtung eines Priesterkollegs in der Allerheiligenkapelle erteilt war, wurde mit der gesamten Familie und allen Untertanen über den Ort und die Errichtung eines größeren Bauwerks anstelle der Allerheiligenkapelle beraten des grozzen paws, des wir an diselben Stat muet heten ze stifften.171 Auf Anraten von Leopold von Sachsengang, dem Pfarrer von Wien und der Stadt, besunderlich nach der Rat, Lewpolts des Sachsenganger, ze den zeiten Pharrer ze Wyenn, und der gemain der Stat daselbs, von Wyenne, war man zu dem Schluss gelangt, die gesamte Stiftung mit all ihren Würden und Ehren, wirden und eren, in die Pfarrkirche St. Stephan zu legen, in die Pharrchirchen ze sand Stephan ze Wyenn Pazzawer Pistums zu legen, die den Titel Allerheiligen tragen sollte. Denn der ursprünglich ausgewählte Ort der Stiftung, nämlich die Allerheiligenkapelle, wäre gar zu klein gewesen, wan die vorgenant Stat der ersten stifft gar ze chlain und unvervenchlich darzu wer gewesen. Wie bereits von der Forschung herausgearbeitet wurde, standen verfassungsrechtliche und organisatorische Aspekte der Allerheiligenstiftung schon von Anfang an fest, ebenso die Absicht, diese an der Stephanskirche zu installieren. Von der Absicht, eine Habsburgergrablege in St. Stephan zu errichten, erfährt man allerdings erst 1359, doch ist mit Recht bereits dargelegt worden, dass die Allerheiligenstiftung Rudolfs schon von Beginn an für das herzogliche Begräbnis konzipiert worden war.172

52

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

Der architektonische Entwurf für das „Allerheiligenprojekt“ Nach Thomas Ebendorfer hatte ein Entwurf eines Architekten aus Klosterneuburg den Herzog überzeugt, sodass dieser den Auftrag zur baulichen Erweiterung der Stephanskirche bekam.173 Auch wenn der Bericht Ebendorfers fast 100 Jahre nach Rudolfs Grundsteinlegungsurkunde niedergeschrieben wurde, dürfte er ein Körnchen Wahrheit enthalten. Kontakte des Habsburgers zu den Augustiner Chorherren sind seit seiner Jugend bekannt. Zu Beginn seiner Regentschaft setzte sich Rudolf IV. für die von den Klosterneuburger Chorherrn initiierte Kanonisation ihres Gründers, des Babenberger Markgrafens Leopold III., bei Papst Innozenz IV. ein. Am 30. Dezember 1358 wurde das wegweisende Dokument im Heiligsprechungsverfahren des Babenberger Markgrafens ausgestellt. Einer Delegation wurde die Befugnis erteilt, die Überprüfung des Lebens von Leopold III. und der Wunder, die sich vor Ort an seinem Grab in Klosterneuburg zugetragen haben, vorzunehmen.174 Das Schreiben des Papstes lässt keinen Zweifel aufkommen, dass es Herzog Rudolf IV. war, der die Bitte um Heiligsprechung des Babenbergers in Avignon bzw. Rom einbrachte. Die hohe Wertschätzung, die der Habsburger der Vorgängerdynastie entgegenbrachte, zeigt sich im Entwurf des initiierten Erweiterungsbaues von St. Stephan, denn der alte (babenbergische) Westbau sollte als „dynastisches Heiligtum“175 erhalten werden. (Abb. 3, Abb. 4 und Abb. 10) Generell zielte das architektonische Konzept aber auf eine deutliche Überhöhung des Bauwerks ab. So sollte das – an den soeben errichteten modernen Chorbau anschließende – alte Querschiff gemeinsam mit dem basilikalen Langhaus zu einer dreischiffigen Halle ausgebaut werden. Die Dimensionen des alten Querschiffes

Der architektonische Entwurf für das „Allerheiligenprojekt“

53

gaben in nördlicher und südlicher Ausdehung, aber auch in der Höhe die Dimensionen des neuen Kirchenraumes vor. Der romanisch-frühgotische Westbau mit Heidentürmen, Empore und Portalanlage wurde in den Neubau integriert und mit jeweils zwei doppelgeschossigen Kapellen an die nördliche und südliche Bauflucht des neuen Langhauses angepasst. Der Entwurf sah von Beginn an die Errichtung von zwei gotischen Türmen vor, deren Positionen im Anschluss an das (alte) Querschiff ausgerichtet wurden, sodass der Kirchengrundriss dadurch eine kreuzförmige Erweiterung erfuhr. An der Realisierung des bautechnisch geschickt durchkonstruierten Bauplans wurde ohne wesentliche Konzeptänderungen der Grundstruktur in den folgenden Jahrzehnten festgehalten – erst im 15. Jahrhundert kam es zu Modifikationen, vor allem was die Höhe der Baukörper betraf. Damit sollte schon zu Rudolfs Zeiten ein Bauwerk geschaffen werden, das in der Stadtlandschaft weit sichtbar war und das Platz für eine große Besucheranzahl, also Laienvolk, bot. Denn der Habsburger suchte für seine Grablege und sein Totengedächtnis nicht eine abgeschiedene Klostergemeinschaft und dessen stilles Gebet – so wie das seine Vorgänger taten176 –, sondern er wählte einen zentralen Ort und motivierte neben seiner Kollegiatstiftung auch ein großes Publikum, für sein Seelenheil zu beten. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass das Herzogspaar den Beginn der Erdaushubsarbeiten mit dem ersten Spatenstich am 11. März 1359 ebenso feierlich inszeniert hat, wie die Platzierung des ersten Steins in das Fundament einige Wochen später, am 7. April desselben Jahres. Der Schreiber des im Jahr 1448 angelegten Inventars für die Reliquienschatzkammer weiß zu berichten, dass die Grundsteinlegung beim Südturm stattfand, und zwar mit einer silbernen Kanne und einer silbernen Haue, die in dem Kirchenschatz verwahrt sind, item ain silbraine Kanndl von Herzog Rudolfn herchomen do

54

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

er den newn turn hat angehebr ze pawn wigt 11. Mr. XI. lot und ain silbrne hawn mit ainem hultzen stil wigt 11. M.177 Ob der Herzog den ersten Stein nun tatsächlich bei dem Südturmfundament gelegt hat oder doch gar beim Bischofstor mit der Kolomanreliquie bzw. bei der Grabinschrift an dem Strebepfeiler – wie in der Forschungsliteratur zu lesen ist –, lässt sich nicht präzisieren und ist für den Baufortgang letztendlich von untergeordneter Bedeutung.178 (Abb. 17)

Die Finanzierung Das Herzogspaar sorgte sich intensiv um die Bekanntmachung seines Projektes, erwirkte Ablässe, um zahlreiches Publikum zur Stephanskirche zu locken, und arrangierte dort liturgische Festakte.179 Letztendlich ging es dabei nicht allein um Repräsentation und Selbstinszenierung, sondern auch um die Finanzierung des Vorhabens, mussten doch die Handwerker der Bauhütte inklusive des notwendigen Baumaterials, aber auch der aufwendige Kirchenbetrieb bezahlt bzw. die Dotierung des Kollegiatkapitels festgelegt werden. Für gewährte Begünstigungen verpflichtete Rudolf IV. etliche Klöster in seinem Herrschaftsbereich, Jahrtage für ihn einzurichten sowie alljährlich zu erbringende Dienste (Altardienste), Sachspenden und Abgaben für die Allerheiligenstiftung zu tätigen. Mehr als 20 Verbindungsbriefe von geistlichen Institutionen sind überliefert.180 Zum Beispiel verpflichtete sich das Kloster St. Florian, jährlich 40 Pfund Wachs für die Kerzen nach Wien zu senden;181 desgleichen gilt auch für das Domkapitel Regensburg.182 Für die Unterkunft der Stiftsherren und der Kapläne kaufte der Herzog den Zwettler Zisterziensern ihren Stadthof im Jahr 1361 ab bzw. stellte er der Klostergemeinschaft das Haus des soeben verstorbenen Bürgers Konrad Urbetsch, welches am Graben gelegen war, zur Verfügung. 183

Die Finanzierung

55

Das Herzogspaar stiftete auch selbst – allerdings bescheidene – Geldmittel. In einer Schuldurkunde, die der Herzog im Dezember 1359 ausstellte, gab er an, dass er Friedrich von Walsee 360 Pfund für 80 Fässer Wein, 100 Pfund für ein Pferd und 100 Gulden für St. Stephan schuldig sei. 184 Ebenso lieh der Prior der Kartause Gaming einen Betrag in der Höhe von 800 Pfund für den Bau von St. Stephan.185 Und im April 1363 übergab der Herzog 14 Pfund 66 Wiener Pfennige zur Abhaltung von Jahrtagen für sich, seine Ahnen, Brüder und Erben, die er vom Wiener Bürger Hans am Chienmarkt erkauft hatte. 186 Darüber hinaus wurden Mauteinnahmen für das rudolfinische Prestigeprojekt umgewidmet. So hatte der Bürgermeister von Wiener Neustadt zum Bau von St. Stephan 60 Pfund abzuführen, und zwar von jenen Einkünften, die die Stadt Wiener Neustadt durch die Zölle von Wiener Neudorf und Sollenau einnahm. 187 Während sich der Herzog in den Jahren 1358 bis zu seinem Tod 1365 also sehr intensiv um sein Allerheiligenprojekt bemühte und dazu ein dichtes Urkundenmaterial hinterließ, finden sich in den überlieferten Schriftquellen in diesem Zeitraum kaum finanzielle Beteiligungen von Bürgern, Adeligen oder geistlichen Würdenträgern an dem Bauvorhaben. Überliefert sind einige wenige persönliche Jahrtagsdotierungen, Mess- und Bildstiftungen. 1356 finanzierte Dietreich Fluschart eine Messe auf dem Frauenaltar im Chor,188 der Wiener Bürger Chunrat der Herscheftel gab 16 Pfund Pfennige für ein sand Margareten pilde und für ein weiteres Bildobjekt, damit man es ausberaiten und vassen soll 189. 1360 widmete Jans der Vogel eine Ewige Messe in der Kaufleutzeche wohl am Markusaltar.190 20 Pfund übergab im Jahr 1361 der Ratsbürger Seifried der Reicholf für den Reliquienschatz bei St. Stephan, für die marter hinz sand Stephan, und 20 Pfund für den Kirchenbau. Darüber hinaus erhielten sein

56

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

Beichtvater Ulrich, Curmeister, und die andern Curpriester jeweils fünf Pfund.191 Seifried der Reicholf stand in einem besonderen Naheverhältnis zu den Habsburgern, denn er bekleidete in den Jahren 1342 bis 1361 landesfürstliche Ämter und war 1361 Ratsherr und Spitalsmeister des Bürgerspitals.192 1368 war er Kirchmeister von St. Stephan, Seyfridus magister operis ad sanctum Stephan, und verkaufte in dieser Funktion ein Haus, das zuvor der Stephanskirche vermacht wurde, um Geld für den Kirchenbetrieb zu erhalten. 193 Erst nach dem Tod des Herzogs sind wieder zahlreiche Widmungen, Vermächtnisse und Geldspenden durch die Stadtbevölkerung, besonders aber durch die den Habsburgern nahestehenden Personengruppen bezeugt.

Altäre, Grablege und Liturgie Es scheint, dass Herzog Rudolf IV. zu Lebzeiten – kraft seines Patronats – von anderen geistlichen Institutionen Altäre in die Wiener Stephanskirche übertragen ließ oder neu einrichtete, die nach dem Tod des Habsburgers von adeligen Gefolgsleuten und angesehenen Bürgern bestiftet wurden. Mit dem Kauf des Zwettlerhofes als Unterkunft für die Chorherren und Kapläne des Allerheiligenstifts erwarb der Herzog auch das Patronat über die dort situierte Katharinenkapelle.194 Wie bereits erwähnt, wurde der Katharinenaltar im 13. Jahrhundert sehr reich ausgestattet und war für die Zwettler Zisterzienser eine wesentliche Einnahmequelle. 1323 ließen sie dann noch die Katharinenkapelle in ihrem Stadthof (Zwettlerhof) baulich erweitern und stifteten einen Johannesaltar.195 Rudolf IV. übertrug nun den Katharinenaltar der Zwettlerhofkapelle in die Stephanskirche. 1367 ist er das erste Mal in unser vrowen abseiten enmitten in Sand Stephans pharrchirchen ze Wienne in den Quellen genannt.196

Altäre, Grablege und Liturgie

57

Der in dieser Urkunde erwähnte Kaplan „Chunrat“ erweist sich wenig später als Kaplan der Messe, die Johannes Stainpeck aus Perchtoldsdorf gestiftet hatte.197 Und auch der Martinsaltar dürfte von Rudolf IV. aus dem landesfürstlichen Martinspital beim Widmertor samt seiner gewinnbringenden Einkünfte in die Stephanskirche übertragen worden sein.198 In den Schriftquellen des 14. und 15. Jahrhunderts findet sich in dem Spital kein Martinsaltar mehr; genannt werden lediglich ein Urban-, ein Helena-, ein Erasmus- und ein Liebfrauenaltar sowie vier Kapläne und ein Altarist.199 Hingegen ist für das Jahr 1367 für Jans der Polle am Martinsaltar in St. Stephan eine Messstiftung belegt.200 Ob auf Herzog Rudolf IV. auch der 1366 zum ersten Mal erwähnte Blasiusaltar zurückgeht, lässt sich nicht eindeutig verifizieren, ist aber zu vermuten. Der Herzog dürfte nämlich Reliquien dieses Heiligen erworben haben.201 Auch die Stiftung eines Morandusaltars ist nicht belegt; allerdings erwarb der Herzog die Reliquien dieses Heiligen aus den Vorlanden, möglicherweise bei seinem Aufenthalt im Februar 1358.202 Im Mai 1361 soll, so besagte ein Text auf einer heute nicht mehr vorhandenen Kupferplatte, die Ogesser in seinen Ausführungen beschreibt und die ehemals beim Bischofstor angebracht war, Bischof Peter von Chur einen Stein zu Ehren des „Hl. Koloman“ geweiht haben. 203 Dies geschah auf Anordnung des Fürsten Rudolf IV., dem Gründer dieser Kirche. Zahlreiche Reliquien, die im Folgenden aufgezählt werden, darunter auch ein Partikel von Koloman, sind vom Herzog eigenhändig in den Stein dieses Altars (hujus Altaris lapidi) gelegt worden.204 Der Herzog erreichte von den am Ende des Textes angeführten neun Bischöfen und dem Patriachen von Aquilea einen Ablass von 40 Tagen für schwere Sünden und einen Ablass von 80 Tagen für leichte Sünden, sobald

58

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

jemand den besagten Stein küsst (praedictum lapidem osclatus) oder sein Haupt mit Andacht an die zahlreichen genannten Reliquien neigt. Die Tafel bezieht sich auf einen gerahmten, ins Türgewände des Bischofstores eingelassenen Stein, den sogenannten Kolomanstein oder Kolomanistein. (Abb. 17) Wann dieser Text auf der vergoldeten Kupferplatte niedergeschrieben und in dem Portalbereich angebracht wurde, ist nicht bekannt. Das Originaldokument bzw. die Originaldokumente, die der Beschriftung der Kupferplatte zugrunde liegen, sind verschollen. Da sich Bischof Peter von Chur Anfang Mai 1361 in Wien aufhielt, ist davon auszugehen, dass er selbst die Weihe des Steines vorgenommen hat.205 Die – heute allerdings schwer lesbare – Inschrift auf dem dreifachgestuften Metallrahmen gibt zu erkennen, dass es tatsächlich Herzog Rudolf IV. war, der diesen Stein, auf den das Blut der abgesägten Beine des Märtyrers Koloman geflossen sein soll, hierher nach St. Stephan brachte.206 Der „Hl. Koloman“ war seit dem Babenbergerherzog Friedrich II. Landespatron im Herzogtum Österreich.207 Das Interesse Herzog Rudolfs IV. an der Geschichte der Babenberger führte ihn offensichtlich auch in den Jahren 1359, 1360 und 1362 in die Benediktinergemeinschaft Melk, dem Begräbnisort des „Hl. Kolomans“.208 Damals wurde in Melk die Passio Colomani redaktionell neu bearbeitet und dem Herzog wohl zur Kenntnis gebracht. Rudolf IV. erwarb dort Reliquien des Landespatrons. Der Stein dürfte jedoch aus Stockerau stammen und zwar von dem Franziskanerkloster, das an der Folterstelle und dem ersten Begräbnisort Kolomans im 13. Jahrhundert errichtet wurde.209 Nach einem Bericht von Friedrich von Schmidt fand man hinter dem Kolomanistein einen Hohlraum, in dem ein Pergamentstreifen lag und dessen Text den Stein mit dem Martyrium des „Hl. Kolomans“ in Zusammenhang bringt, Lapis super quem posi-

Altäre, Grablege und Liturgie

59

tus fuit sanctus Cholommanus (sic) martir et est aspersus eius sanguine qui adhuc videtur.210 Daneben stand eine Bleikassette. Man kopierten den Text, ließ die Bleikassette aber unberührt und verschloss die Öffnung. Das bleierne Kästchen dürfte wohl zahlreiche in der Indulgenz genannte Reliquien beinhalten. Und der auf dem Pergament niedergeschriebene Text bestätigt die Inschrift auf dem Metallrahmen. Bei einer neuerlichen Öffnung fand man die beschriebene Situation inklusive des Pergamentstreifens vor, konnte zudem auch die rückseitige Fixierung des gerahmten Kolomanisteines mit einer kreuzförmigen metallenen Verstrebung feststellen.211 Und schließlich vermerkt das Ablassverzeichnis des „Wiener Heiligthumsbuch“ aus dem Jahr 1502 ebenfalls den Kolomanistein mit den aus den genannten Devotionsbezeugungen zu gewinnenden Heilserwartungen.212 Die Beobachtungen mögen genügen, die Authentizität der Weihehandlung sowie der Reliquienreposition und der agierenden Personen, also Bischof und Herzog, zu belegen. Auch der Anbringungsort im linken Türgewände in 1,7 Metern Höhe213 scheint originär, denn dass der Kolomanistein ehemals im Fußbodenbereich positioniert gewesen wäre und im Sinne eines Grundsteins des rudolfinischen Erweiterungsbaues zu lesen sei, dürfte auf einem Interpretationsfehler des Textes von Ogesser beruhen.214 Anders verhält es sich mit einigen mitunterzeichnenden Bischöfen der Indulgenz, denn nicht alle sind zu dieser Zeit im Amt bezeugt bzw. lassen sich ihre Lebensdaten nachweisen.215 Dieser Umstand könnte darauf hindeuten, dass nicht alle Textpassagen der Inschriftentafel auf Originalurkunden aus der Zeit Rudolfs IV. zurückzuführen sind. Im März 1363 verfasste der Herzog eine ausführliche Bestimmung zur Abhaltung der liturgischen Feiern.216 Mit Recht darf angenommen werden, dass diese Gottesdienstordnung mit der Bestattung von Rudolfs jüngerem Bruder, Herzog Friedrich III.

60

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

(1347–1362), in Zusammenhang steht. Herzog Friedrich verstarb im Dezember 1362 und wurde bereits in der damals soeben fertig gestellten Herzogsgruft im Mittelchor beigesetzt. 217 Rudolfs Anordnungen regelten erstens die zeitliche Abfolge zahlreicher Prozessionen zu den Kirchen- und Heiligenfesten. Die Bestimmungen sahen zweitens täglich drei Messen sowie drittens das beständige Verrichten der Stundengebete vor. Allerdings waren die genannten Rituale je nach Rang des Festtages unterschiedlich organisiert. Das betraf die Anzahl der Kerzen, das Öffnen der Altartafeln, die Schau der Reliquiare (Heiltümer), die Ausstattung der Prozessionen mit Fahnen, Kreuz, Windlichtern und Heiltümern sowie das Spielen der Orgel und das Glockengeläute. Die Messen und die Stundengebete sollten im Hochchor stattfinden. Bespielt wurden der Fronaltar, also der Hauptaltar, der Frauenaltar im Nordchor und der Gottsleichnamsaltar, Goczleichnam alter auf dem Grab. Der Gottsleichnamsaltar war offensichtlich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr beim Lettner zu lokalisieren, sondern er wurde nach Osten verschoben und über der Herzogsgruft positioniert. Der Wortlaut der Gottesdienstordnung legt nahe, dass bei den Umgängen zu den Festtagen der gesamte Kirchenraum – nicht nur der Chor – geschmückt war, ub(er) al die kirchen zieren, und dass das gesamte Gotteshaus abgegangen wurde und zwar mit Fahnen, dem Heiltum, Kerzen und Windlichtern. Lediglich der Festzug zu Fronleichnam sollte aus St. Stephan in die Stadt geführt werden. Eine wesentliche Bedeutung kam nach den Vorstellungen Rudolfs neben der stetigen Beleuchtung der drei Altäre, also dem Frauenaltar, dem Hochaltar und dem Gottsleichnamsaltar, der Ausgestaltung des Herzogsgrabes zu. Denn auch dieses wurde in die Liturgie mit einbezogen und sollte sowohl bei den täglichen Messfeiern, bei den Stundengebeten, aber auch bei den Prozessionen zumindest mit zwei, an den großen Kirchenfesten jedoch mit 24 Kerzen beleuchtet werden. Ähnlich wie in der fünf Jahre zuvor verfassten

Altäre, Grablege und Liturgie

61

Gottesdienstordnung für die Allerheiligenkapelle in der Burg war es wohl von besonderer Wichtigkeit, die Kultobjekte stetig zu erhellen. 218 Schon für die Allerheiligenkapelle wurde angeordnet, dass Tag und Nacht eine Öllampe sowie Kerzenlicht brennen sollte und an den großen Kirchfesten des Jahres mussten zusätzlich 24 Kerzen aufgestellt werden. Dass die liturgischen Feiern nicht nur von und für geistliche Würdenträger inszeniert wurden, sondern dass eine intensive Beteiligung des Laienpublikums erwünscht war, zeigt sich in den Bestimmungen zum Gebrauch des Reliquienschatzes. Unterschieden wurde, wie der Gottesdienstordnung zu entnehmen ist, generell zwischen sterblichen Überresten der Heiligen und Partikeln, mit denen der Heilige lediglich in Berührung gekommen war. Dementsprechend sollten die Festtage der Heiligen, von denen St. Stephan Reliquien besaß, unterschiedlich zelebriert werden. Zum einen waren aufwendige Umgänge mit den (wertvolleren) sterblichen Überresten vorgesehen, zum anderen sollte das Volk mit den Berührungsreliquien bestrichen werden, nachdem das Reliquiar zuvor auf den Altären im Hochchor ausgestellt worden war. Dieser Ritus ist insofern interessant, weil er zeigt, dass es dem Laienpublikum bei bestimmten Festakten erlaubt war, den vom Lettner abgeschrankten Chorraum zu betreten. Auch im großen Stiftsbrief, den Herzog Rudolf IV. 1365 ausstellte, verfügte er, dass die Spendung der Heiligen Kommunion beim Gottsleichnamsaltar auf Goczleichnams alter, der do stet auf unserm Grab, zu erfolgen hat. Nur wenn der Andrang zu groß sei, sollten die Priester auf andere Altäre (im Gotteshaus) ausweichen. Die Gottesdienstordnung enthält keine Angaben, in welcher Form das Totengedächtnis der habsburgischen Familie zu begehen war – auch nicht das des bereits verstorbenen Bruders.219 Dies wird erst im großen Stiftsbrief, der zwei Jahr später ausgestellt wurde, geregelt.

62

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

In dem Zweiten (großen) Stiftsbrief vom 16. März 1365 wird die Gründung des Kollegiatkapitels an der Pfarrkirche zu St. Stephan in Wien, die fortan Allerheiligen genannt wird, mit Genehmigung Papst Urbans V. von Herzog Rudolf IV. festgehalten. 220 Das Dokument regelt die Einkünfte, Kleidung, Rechte, Privilegien, Rangordnung und die Verpflichtungen der 24 Chorherren und 26 Kapläne, die diesem Kapitel angehören sollen. So erfährt man über die Abhaltung der liturgischen Feiern, dass täglich drei Kapitelämter sowie Tag und Nacht die Stundengebete im Hochchor von St. Stephan abzuhalten seien. Besonders geordnet werden die großen Kirchenfeste und die Namenstage jener Heiligen, von denen St. Stephan Reliquien besitzt. Man erfährt zum Jahrtag des Stifters, dass nicht nur das Kapitel anwesend sein muss, sondern es wird auch die Teilnahme des Rektors, der Professoren und der Studenten angeordnet. Der Propst solle dann den Fronaltar reinigen, die anderen Amtsherren die ihnen zugeordneten Altäre, der Dechant den Frauenaltar im Nordchor, der Küster den Gottsleichnamsaltar. Außerdem wird anlässlich der Fastenquatember (Mittwoch, Freitag und Samstag) eine zusätzliche Gebetsvorschrift angeordnet. Die Gebete sind am Gottsleichnamsaltar abzuhalten, der auf dem Grab steht, auf Goczleichnamm alter, der auf unsern Grab stet. Und das Herzogsgrab ist mit 30 Kerzen und vier Windlichtern zu beleuchten, und umb daz grab stekchen zwainczich cherczen und vier wintliecht. Bei den Messfeiern und Stundengebeten sollen die Chorherren links und rechts vom Propst in großen Stühlen in den groezzen Stueln stehen. Vor ihnen sind in kleineren Stühlen in den minnern Stueln die Kapläne aufgereiht. Der Platz des Propstes befindet in der Mitte gleich gegenüber des Fronaltars in der mitt gelich gegen vron Altar. Zu seiner rechten Seite ist der Stuhl des Küsters, zu seiner linken der des Dechanten. Und mitten im Chor beim Lettner Mittenin dem Chor pey demselben Letter soll der Kantor eine besondere Sitzgelegenheit haben, sol haben ainen besundern Stuel der

Altäre, Grablege und Liturgie

63

Sanchherr. Im Stiftsbrief werden auch Nebenräume für die Aufbewahrung der Wertgegenstände und zur Vorbereitung der Liturgie genannt: So wird festgelegt, dass das Heiltum in einem verschlossen Raum mit starken Türen, zu dem zehn Schlüssel gehören, sicher aufzubewahren sei, an einer Gewizzen und gewerlichen stat, di stat verslozzen sol sein mit starkchen Tuern und slozzen dar zue gehorn zehen Sluzzel. Jeweils einen Schlüssel sollen der Herzog, der P ­ ropst, der Küster, der Dechant, der Kantor, die beiden ältesten Chorherren, die Kapläne sowie der Wiener Rat besitzen. Außerdem wird die mit sechs Schlössern versehene Sakristei genannt, in der die Altargeräte, Paramente und Gewänder, aber auch die Siegel und Urkunden des Kapitels zu deponieren sind. Die Dokumente sollen in einem eigenen abschließbaren Archivschrank, die Siegel in einer versperrbaren Truhe liegen. Die Schlüssel zur Sakristei, zum Archivschrank und zur Truhe dürfen nur von den Chorherren verwahrt werden – hier haben die Ratsherren keinen Zutritt. Und schließlich wird für die Beratungen des Kapitels verfügt, dass diese in der Westempore der Stephanskirche abzuhalten seien. Die Vorstellungen Rudolfs zielten darauf ab, bereits vorhandenes Raumangebot für sein Kollegiatstift zu nutzen, andererseits aber auch zahlreiche bauliche Adaptierungen an der Pfarrkirche vorzunehmen, um eine noch größere Personenanzahl unterbringen zu können. Mit dem Stiftsbrief wird das Konzept der Innenausstattung des Chores deutlich, der nun täglich vom Kapitel zumindest mit Gebeten und Messen bespielt werden sollte. Die Bestimmungen zeigen sehr deutlich, dass der Hallenchor fortan vorwiegend dem Kollegiatstift vorbehalten war. Am 27. Juli 1365 verstarb Herzog Rudolf IV. in Mailand.221 Der Leichnam des Herzogs wurde dort zunächst in der Kirche des Heiligen Johannes ad concam beigesetzt,222 dann über Verona und Tirol nach Wien geführt. 223 Wann die Beisetzung in der Herzogs-

64

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

gruft erfolgte, wird von den hiesigen zeitgenössischen Geschichtsschreibern nicht überliefert. Und es erstaunt überhaupt, dass die österreichischen Chronisten das Ableben des Herzogs und seine Bestattung in der Stephanskirche nicht kommentierten.

Die rudolfinische Baustelle – Eine Zusammenfassung Wie lassen sich Herzog Rudolfs Anordnungen zur Liturgie mit der mittelalterlichen Praxis und der Bauabwicklung in Einklang bringen? Oder anders formuliert, wie hat der von Rudolf IV. begonnene Umbau bei seinem Ableben ausgesehen? Parallel zu den Bemühungen des Papstes, die Erlaubnis zur Gründung eines Kollegiatstifts an der Allerheiligenkapelle in der Burg zu bekommen, muss unter Mitwirkung des Pfarrers Leopold von Sachsengang und dem Rat der Stadt an dem Baukonzept, aber auch an dem skulpturalen Ausstattungsprogramm zur Erweiterung der Stephanskirche gearbeitet worden sein. Denn die überlieferte Grundsteinlegung aus dem Frühjahr 1359 setzte einen bereits vorhandenen Bauplan voraus. Das Bauvorhaben war so ausgelegt, dass fortan der moderne, durch einen Lettner abgeschrankte Hallenchor in der Hauptsache der habsburgischen Repräsentation, der Memoria und Inszenierung, dienen sollte, während der übrige erweiterte Kirchenraum dem Laienvolk für die Pfarrliturgie, zum Gebet an die Habsburger und dem eigenen Totengedächtnis zur Verfügung stand. Die in den 60er Jahren des 14. Jahrhunderts von Herzog Rudolf IV. ausgefertigten Anweisungen zur Mess- und Prozessionsliturgie sowie seine zahlreichen Stiftungen nennen Requisiten und Ausstattungsgegenstände und zeigen, dass gleichzeitig mit seiner aufwendigen Festkultur neue Bauteile errichtet wurden. Die in den Schriftquellen genannten Kultobjekte lassen somit auf den

Die rudolfinische Baustelle – Eine Zusammenfassung

65

baulichen Zustand einzelner Raumkompartimente schließen und erlauben eine vorsichtige Annäherung an den Bauprozess in der rudolfinischen Ära. Für ein Prestigeprojekt dieses Ausmaßes standen allerdings nicht allzu große Geldmittel von landesfürstlicher Seite zur Verfügung. Möglicherweise waren aber bei der Grundsteinlegung im Jahr 1359 noch genug Geldmittel für Bauleute und Materialkosten aus vorhergehenden Bauphasen vorhanden. Die damaligen Verantwortlichen für die finanzielle Abwicklung des Bau- und Kirchenbetriebs waren der 1360 als Kirchmeister genannte Hartmann der Metsack und der 1364 in den Schriftquellen als Kirchmeister erwähnte Jans Magseit.224 Beide waren angesehene und vor allem wohlhabende Ratsherren, wie es eben für diese Funktion üblich war. Bei beiden Ratsherren lässt sich kein Naheverhältnis zu dem Habsburger nachweisen. Es finden sich von ihnen in den Quellen auch keine Vermächtnisse an die Stephanskirche. Anders verhält es sich hingegen bei dem bereits erwähnten Seifried Reicholf. Er nahm wichtige Positionen in der herzoglichen Verwaltung ein, stiftete selbst insgesamt 40 Pfund für St. Stephan und war nach dem Tod Rudolfs IV. aktiv in das Bauvorhaben involviert, da er die Position des Kirchmeisters innehatte. 225 Offensichtlich folgte er dem 1368 verstorbenen Jans Magseit in diesem Amt nach. In seiner Funktion als Kirchmeister verkaufte Seifried ein dem Kirchenfonds oder der Kirchenfabrik überlassenes Haus.226 Nach Vorliegen des Entwurfs und des Bauplans galt es, den teilbebauten Platz um das alte Kirchenlanghaus und um das Querschiff im Norden und Süden zu ebnen und zu vermessen, was zumeist mit Richtschnur und Pflöcken geschah. Erst danach konnte mit der Ausschachtung zumindest eines Teils der Fundamentgräben begonnen werden. (Abb. 3 und Abb. 10) Gleichzeitig dürften auch im Inneren der Kirche, in dem modernen Hallenchor, Vorbereitungen für das Ausheben einer Gruftan-

66

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

lage im Mittelschiffchor getroffen worden sein. Nach den Vermessungsarbeiten wurde im zweiten Chorjoch eine rechteckige Gruft mit einem Treppenabgang von 14 Stufen ausgehoben. (Abb. 16) Der Raum war mit ca. 5 Metern Länge und 3,3 Metern Breite relativ geräumig, hatte ein Gewölbe und man darf annehmen, dass er auch eine dekorative Ausstattung besessen hatte. Von dem mittelalterlichen Interieur der Habsburgergruft sind drei Objekte, teilweise in stark verändertem Zustand, erhalten. Testarello beschreibt 1685 die Gruftanlage und nennt das Wandrelief mit Kreuz und heraldischem Dekor an der Stirnseite, die segnende Hand im Gewölbe, umgeben von einer Inschrift (HIC JACET FUNDATOR), sowie eine im Boden eingelassene Platte, ebenfalls mit einer Umschrift, die sich auf Herzog Rudolf IV. bezieht (+ H]IC +/IACET RVDOLFVS + FVNDATOR + QV/I + CREDIDIT / IN + IHESUM + CHRISTVM + CRVCIFI/XV(M).227 Marquard Herrgott bildet den barocken Sarg Rudolfs, der auf dieser Platte aufgestellt wurde, ab. Dem entspricht auch die heutige Anordnung. Doch ist zu bezweifeln, dass es sich hierbei um den ursprünglichen Kontext handelt. Möglicherweise gab es zu der Platte einen schlichten tumbaartigen Unterbau. Und dass in dem Kryptenraum ehemals Steintumben die sterblichen Überreste der Habsburger aufnahmen, zeigen die überlieferten Kindersarkophage. (Abb. 16) Nach der Beseitigung des Bauschutts und der Verlegung eines neuen Kirchenbodens – zumindest im Mittelchor – wurde der Gottsleichnamsaltar von seinem ursprünglichen Aufstellungsort unter dem Lettner beim Triumphbogen „über das Gewölbe des herzogengrabes“ versetzt. Möglicherweise waren diese Arbeiten 1362 abgeschlossen, als Rudolfs jüngerer Bruder verstorben ist. Auch wenn die sterblichen Überreste des jungen Herzogs, Friedrich III., nicht eindeutig zu identifizieren waren, so kann doch mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass er der Erste war, der in dieser Gruft bestattet wurde.228 Im Chor befindet

Die rudolfinische Baustelle – Eine Zusammenfassung

67

sich heute noch sein Epitaph, das sein Sterbedatum nennt. Im Frühjahr 1363 jedenfalls wird der Gottsleichnamsaltar auf der Gruft erwähnt, Goczleichnam alter auf dem Grab. Gottesdienstordnung und Stiftsbrief machen deutlich, dass das herzogengrab in die Mess- und Prozessionsliturgie miteinbezogen wurde, vor allem dessen aufwendiges Beleuchtungsszenario sticht ins Auge. Bereits 1368 gab Katharina von Böhmen, Markgräfin zu Brandenburg, Pfalzgräfin am Rhein und Herzogin von Bayern, Gemahlin Rudolfs IV., 120 Pfund, welche auf Gütern angelegt werden sollten und von deren Erlös jährlich für sie ein Jahrtag von dem Kustos des Kapitels begangen werden sollte. Er sollte darüber hinaus unterschiedliches Wachs zur Beleuchtung der Reliquien und des Herzogsgrabes geben.229 1378 bestätigte der damalige Kustos der thumkirchen zu St. Stephan die Stiftung und den Empfang einer beträchtlichen Geldsumme und gelobt, dass das Herzogsgrab ewig zu beleuchten sei. Besonders aber am Jahrtag des Stifters sollte man das herzogengrab mit 30 Steckkerzen schmücken, während man im Chor zusätzlich zu den Kerzen auch acht Windlichter aufzustellen hatte.230 Die Herzogin traf in ihrer Stiftung auch die Anordnung, dass nach ihrem Tod ihr Jahrtag in gleicher Weise wie der Rudolfs IV. begangen werden sollte. Ob Katharina von Böhmen allerdings tatsächlich in St. Stephan bestattet wurde, lässt sich nicht verifizieren. Nach allgemeinem Dafürhalten hätte Rudolf IV. bereits zu Lebzeiten jenes prunkvolle Kenotaph errichten lassen, das heute im Nordchor steht. Dieses soll sich schon damals im Mittelchor in unmittelbarem Kontext mit dem Gottsleichnamsaltar befunden haben und ist somit als das in den Quellen genannte herzogengrab zu identifizieren.231 Doch die Verordnungen Rudolfs sowie die überlieferte Prozession zu Allerheiligen die Gruft aufzusuchen, lassen es plausibler erscheinen, dass der Treppenabgang offenstand und erst zu einem späteren Zeitpunkt verschlossen wurde. Dem-

68

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

nach wäre die Bezeichnung herzogengrab auf den Gruftraum zu beziehen. Eine ähnliche räumliche Situation mit offenem Treppenabgang zur Gruft ist im Kloster Königsfelden zu finden, das anlässlich des gewaltvollen Todes König Albrechts I. († 1308), dem Großvater Herzog Rudolf IV., gestiftet wurde.232 Wann nun das aus unterschiedlichen Spolien zusammengesetzte Rudolf-Kenotaph errichtet wurde, geht aus den Quellen explizit nicht hervor. Dass aber Kaiser Friedrich III. ganz bewusst Herzog Rudolf IV. zu seinem Leitbild erwählte, ist bekannt.233 Schon nach seiner Wahl zum deutschen König bestätigte er die „rudolfinischen Freiheitsbriefe“, das Privilegium Maius, im Jahr 1442 zum ersten Mal. Am Dreikönigstag 1453, nun in seiner Funktion als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, beglaubigte er die Dokumente ein weiteres Mal. In diesem Kontext sollte man in Erwägung ziehen, dass die Konzeption des rudolfinischen Grabdenkmals im Zusammenhang mit diesem Beglaubigungsakt stehen könnte. Das erste Mal wird das Rudolf-Kenotaph jedoch erst 1506 im Zuge der Errichtung des aufwendig ausgeführten Grabmals für Kaiser Friedrich III. in den Urkunden erwähnt. 234 In einem Schreiben, das Kaiser Maximillian I. an das Domkapitel richtet, wird es als „Altes Grab“ bezeichnet. Es stand im Weg, als der Kaiser zunächst vorschlug, das imposante Grabdenkmal für seinen Vater im Mittelchor vor dem Hauptaltar, des Römischen Kaysers loblicher gedechtnuss Grab zu dem vordern Alltar aufzustellen. Noch 1564 erinnerte sich der mittlerweile greise Georg Wech an die 1493 stattgefundene (erste) Begräbnisfeierlichkeit Kaiser Friedrichs III., der er damals als Kind beigewohnt hatte. 235 Er beschreibt das Zeremoniell und erwähnt, dass damals ein vergittertes steinernes Grab mitten im Chor, in dem Herzog Rudolf IV. und seine Gemahlin liegen, aufgerichtet war. Das heißt, dass wohl erst 1513, mit der Fertigstellung und Platzierung des Friedrichsgrabmals im Apostelchor, das Rudolf-Kenotaph in den Nordchor gelangte.

Die rudolfinische Baustelle – Eine Zusammenfassung

69

Die Position des Gottsleichnamsaltars mitten im Chor über dem herzogengrab war von zentraler Bedeutung. (Abb. 10) Vom Gottsleichnamsaltar gingen die Prozessionen aus; dort sollte den Gläubigen die Kommunion gereicht werden. Der Altar war aber auch eng mit der Königswürde der Habsburgerdynastie verbunden, denn seit seiner Stiftung durch Pfarrer Heinrich von Luzern im Jahr 1334 waren dort Ewige Messen für den Habsburgerkönig Friedrich den Schönen und seine Nachfahren eingerichtet.236 So sollten an Wochentagen je eine Messe und an Festtagen je zwei Messen gelesen werden. Rudolf IV. vermehrte die Messstiftungen und letztendlich verzeichnet das Benefizienbuch von 1488, dass am Gottsleichnamsaltar acht Messen für die Habsburger wöchentlich zu zelebrieren sind, der Gottsleichnamaltar im Chor Soll wochentleich haben viii Meß.237 Um den zentralen, nun im Mittelchor positionierten Gottsleichnamsaltar waren, wie aus dem Stiftsbrief zu erfahren ist, die Sitze bzw. Stühle der Kapitelmitglieder angebracht und zwar in jeweils zwei sich gegenüberliegenden Reihen; nur Kantor, Propst, Dechant und Küster hatten gesonderte Plätze.238 Mit der Verrückung des Gottsleichnamsaltars hinter den Lettner bestand nun die Notwendigkeit, an seiner statt einen neuen Altar für das Laienvolk zu errichten. Obwohl nicht explizit in den Schriftquellen erwähnt, dürfte schon zu Rudolfs Zeiten der Kreuzund Veitsaltar im Mittelschiff des Lettners gestiftet worden sein. Ab 1369 findet man diesen in den Schriftquellen angeführt.239 Der bereits 1214 genannte Katharinenaltar wurde aus der Kapelle des Zwettlerhofes (vormals Greifensteiner Haus) in die Stephanskirche übertragen.240 Er wird 1367 erstmals in den Schriftquellen in unser vrowen abseiten enmitten in Sand Stephans pharrchirichen ze Wienne erwähnt.241 Somit gab es in dem Gotteshaus zwei Altäre, die der Hl. Katharina von Alexandrien geweiht waren: den bereits 1348 genannten Katharinenaltar bei der Zwölfbotentür, also im

70

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

südlichen Seitenschiff beim Lettner, und nun einen zweiten Katharinenaltar im nördlichen Seitenschiff. Während der Innenraum nach den Vorstellungen des Herzogs adaptiert wurde, dürften bereits die Untergeschosse der beiden, die Westfassade einrahmenden, Kapellen in ihrer Grundstruktur fertig gestellt worden sein.242 Wie schon berichtet, stellte Herzog Albrecht III. bereits ein Jahr nach dem Ableben Rudolfs IV. eine Urkunde aus, aus der hervorgeht, dass der Leonhardsaltar vom Lettner, vordern porkirchen, in die Blasiuskapelle übertragen wurde.243 Herzog Albrecht III. bestätigte die Stiftung seines Vetters und ordnet an, dass die Messstiftung weiterhin von der Wagenmaut zu finanzieren sei. Das bedeutet, dass die südwestliche Untergeschosskapelle baulich bereits so weit adaptiert war, dass sie liturgisch genutzt werden konnte. In den Schriftquellen wird diese südwestliche Untergeschosskapelle fortan immer wieder als herzogenkapelle bezeichnet, was mit den fürstlichen Altarstiftungen und weniger mit der Finanzierung des Bauwerks zusammenhängt.244 So scheint der Blasiusaltar auf Rudolf IV. zurückzugehen, dürfte der Herzog doch – ohne dass dies explizit in den Quellen genannt ist – aus den Vorlanden Reliquien des Hl. Blasius mitgebracht haben.245 Spätestens ab 1367 ist der Altar aber auch dem Hl. Eligius geweiht, was wohl in Zusammenhang mit der zeitgleichen Gründung der den Herzögen nahestehenden und sehr wohlhabenden Goldschmiedezeche steht. Im Oktober 1366 wurde ihre Handwerksordnung von den Herzögen Albrecht III. und Leopold III. bestätigt.246 1367 verfassten sie eine Zechordnung und schmiedeten ihr Bruderschaftssiegel, das im Bild den Heiligen Eligius, den Schutzpatron der Goldschmiede, zeigt.247 Wohl anlässlich der Gründung ihrer Zeche stifteten sie am Altar eine hochdotierte Ewige Messe und es ist zu vermuten, dass sie sich an der Ausstattung der Kapelle beteiligten.248 Eine ähnliche Bauabwicklung kann für das Untergeschoss der nördlichen Seitenkapelle angenommen werden, die in den Quel-

Die rudolfinische Baustelle – Eine Zusammenfassung

71

len des 14. und 15. Jahrhunderts Morandus-249 oder Tirnastift250, genannt wird. Möglicherweise bereits von Herzog Rudolf IV. mit der Ausstattung eines Morandusaltars251 geplant, wurde die Kapelle von seinem Vertrauten und Gefolgsmann, Hans (Jans) von Tirna (1346–1388), übernommen, baulich fertig gestellt und für das Totengedächtnis seine Familie adaptiert.252 Auf der Außenmauer und auch im Inneren ist das Wappen der Familie Tirna angebracht. Hans von Tirna stiftete in seiner Kapelle vier Messen,253 die seine Söhne, Rudolf und Ludwig, später um zwei weitere vermehrten und zudem das Ausstattungsgut mit Altargerät, Büchern und Passionsrequisiten, wie ein Heiliges Grab, erheblich vergrößerten.254 Vermutlich war das Stiftungsvermögen der Moranduskapelle, also der Tirnakapelle schon zu Lebzeiten des Hans von Tirna unabhängig von dem der Stephanskirche angelegt worden.255 Bei dem Entstehungsprozess der Westkapellen zeigt sich, dass offensichtlich hochangesehene und wohlhabende Protagonisten im unmittelbaren Umfeld der Habsburger maßgeblich an dem Bauvorhaben beteiligt waren. Primär ging es ja darum, Rohbauten rasch liturgisch zu nutzen, auch wenn die exquisite Innenausstattung mit Wandschmuck oder Fensterglas noch nicht vorhanden war. Denn zur selben Zeit, also um 1360, als die Westkapellen im Bau waren, wurden auch die Außenmauern des Langhauses mit den Strebepfeilern einige Meter hochgezogen. Zumindest die Wände der ersten an die Kapellen anschließenden westlichen Joche mit den beiden Fürstenportalen, dem Bischofstor im Norden und dem Singertor im Süden, dürften sogar über die Fensterzone gereicht haben. Wie aus den Schriftquellen der folgenden Jahre hervorgeht, wurden die von den Mauern des Altbaues und den neuen Außenwänden umschlossenen Zwischenräume in Höhe der ersten westlichen Strebepfeiler provisorisch geschlossen und fanden als Alte Sakri-

72

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

stei im Norden und als Martinskapelle im Süden Verwendung. (Abb. 10) Dass Rudolf IV. den Martinsaltar aus der herzoglichen Spitalskapelle in die Stephanskirche übertragen ließ, wurde schon erwähnt. Sein – auf den ersten Blick unkonventioneller Aufstellungsort im südlichen „Zwischenraum“ – geht aus der Bauabfolge und den Angaben in den Stiftungsurkunden hervor. So wird 1367 die sand Merten chappellen in St. Stephan erwähnt;256 es folgen in den Quellen des 14. Jahrhunderts zahlreiche Nennungen des Martinsaltars oder der Martinskapelle257 bzw. die Bezeichnung sand Merten altar in sand Merten Cappellen258 ohne nähere Ortsangaben. 1418 erfährt man jedoch, dass der Martinsaltar gegenüber der Sakristei liegt, der sand Mertn Altar gegen dem Sagrer vber,259 und 1428 wird es dann noch deutlicher, indem der Standort des Altars bei der Herzogskapelle gegenüber der Sakristei beschrieben wird, sand Merteins Altar bey der Herczogen Cappellen gegen dem alten Sagrer vber260. Aus diesen Angaben lässt sich schließen, dass der nördliche Zwischenraum, also das Raumkompartiment beim Bischofstor, als Sakristei genutzt wurde. Und dies nicht erst im 15. Jahrhundert, sondern wohl schon in den 1360er Jahren. Die von 1361 überlieferte Weihe und Reliquienreposition mit dem Kolomanistein im Gewände des Bischofstores zeigt ja, dass der Wandaufbau und architektonische Rahmen des Portals bereits fertig gestellt waren. (Abb. 10 und Abb. 17) Offensichtlich wurde damals in Höhe des ersten Strebepfeilers eine Quermauer zur alten Kirchenlanghauswand gezogen, um den Zwischenraum gegen Osten hin abzuschließen. Grabungen von 1945 ließen die Fundamente dieser „Quermauer“ zum Vorschein kommen.261 Dieses Provisorium diente dem Pfarrklerus bis 1430 als Alte Sakristei. Bekanntlich verloren die Priester und Kapläne der Pfarre St. Stephan durch die Einrichtung des Kollegiatkapitels im Jahr 1365 ihre nördlich und südlich des Hochchores angebauten Vorbereitungs- und Auf-

Die rudolfinische Baustelle – Eine Zusammenfassung

73

bewahrungsräume. Denn das architektonisch massiv abgesicherte Bauwerk an der Südseite des Mittelchores wurde zur Aufbewahrung des durch Rudolf IV. stark vergrösserten Heiltumsschatzes verwendet. 1396 wird erwähnt, dass die Kapitelsitzung des Kollegiatstifts in der Sakristei neben dem Stephansaltar stattgefunden hat.262 Das „Sakristei-Provisorium“ im Rohbau war im Hinblick auf die weitere Bauabwicklung und die liturgischen Erfordernissen gut situiert, lag es doch gleich gegenüber dem Pfarrhof. Man hatte damit einen direkten Zugang auch in das alte Kirchenlanghaus, wo sich die Pfarrliturgie mit Taufe, Begräbnisfeiern usw. abspielte. Aus dem dargelegten Nutzungskonzept dieser westlichen Raumkompartimente geht in logischer Folge auch die Zutrittsmöglichkeit zu den beiden Untergeschosskapellen hervor. Die Eingänge dürften sich ursprünglich jeweils in den Ostjochen der Längswände befunden haben, also unter der alten Westempore. Sowohl hier im Norden als auch an der zum Friedhof hin ausgerichteten Südseite kam den Fürstenportalen eine bedeutende Außenwirkung zu, sodass davon auszugehen ist, dass auch deren figürlicher Schmuck, besonders die doppelte Darstellung des Herzogpaares, noch zu Lebzeiten Rudolfs angebracht wurde. Es darf an dieser Stelle noch einmal auf den ungewöhnlichen Anbringungsort des Reliquiensteins im Türgewände des Bischofstors verwiesen werden. Der gerahmte Stein und die darunterliegende Reliquienschatulle sowie die Zettelbeschriftung erinnern im Aufbau an einen Altar, also an einen heiligen Ort. Die Aussicht auf das Erlangen von Heil, welches der Text der Inschriftentafel bei Berühren des Steines verspricht, lässt prinzipiell mit einer starken Besucherfrequenz rechnen. 263 Damit dürfte sich die Portalschwelle als Aufstellungsort bestens eignen. Die von den Gläubigen zu vollziehenden Devotionsbezeugungen, wie das Berühren und Küssen, vor allem aber das Neigen

74

Das Konzept von Herzog Rudolf IV.

des Hauptes in Richtung des Kolomanisteins und den dort deponierten Reliquien, fördern nicht nur das eigene Heil, sondern die Gesten und Handlungen schließen auch den Herzog mit ein. Denn das landesfürstliche Paar, das rechts und links der Portalgewände aufgestellt ist und auf den Kirchenbesucher herabblickt, begleitet die Wegrichtung des Eintretenden, der sich mit seiner rechten Hand dem Heilsmedium zuwendet und fromm sein Haupt neigt, womit auch der in Blickkontakt stehende Herzog in den Ritus miteinbezogen ist. Wenn auch in der Folge das Portal lediglich vom Pfarr­ klerus genutzt wurde, um die Sakristei zu betreten, ist damit doch eine kontinuierliche Andachtsleistung gegeben. Resümierend kann festgehalten werden, dass Rudolfs Allerheiligenprojekt in der Stephanskirche auf eine Vermehrung der Gottesdienste, einen Zuwachs der Reliquien und Kultobjekte sowie eine Vervielfachung der für sein Seelenheil betenden Fürbitter abzielte. Die zahlreichen von ihm gestifteten Kultobjekte im Kontext mit nachrudolfinischen Schriftquellen ermöglichen es, den Fortschritt des Erweiterungsbaues chronologisch zu rekonstruieren. Gleichzeitig mit dem Einbau der habsburgischen Grablege in Form eines rechteckigen Gruftraums mit Treppenabgang im Hochchor, sowie dessen kultischer Ausgestaltung, begann man unter Beibehaltung des romanisch-frühgotischen Kirchenbaues mit der Einmessung und wohl auch der Ausschachtung der Fundamentgräben für die Erweiterung. Es wurden die Untergeschosse der westlichen Kapellen errichtet sowie die Außenwände des Neubaues zumindest einige Meter über das Bodenniveau aufgeschichtet. Die Mauern der westlichen Joche jedoch – mit den Fürstenportalen – zog man zumindest bis in die Fensterzone hoch. Die so von Rohbau und Altbestand umschlossenen Zwischenräume bei Singertor und Bischofstor fanden als Alte Sakristei im Norden und Martinskapelle im Süden Verwendung.

Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen

Das Kirchenvermögen und das Kirchmeisteramt

L

assen sich für das 13. Jahrhundert kaum Aussagen über die Verwaltung, Finanzgebarung und Abwicklung des Bau- und Kirchenbetriebs machen, so formieren sich mit dem Planungs- und Bauprozess des neuen Chores zu Beginn des 14. Jahrhunderts deutlichere Strukturen. Es häufen sich Schriftquellen, aus denen hervorgeht, dass die Zuwendungen für den Bau und die Liturgie, seien es Spenden, Stiftungen, Widmungen, Legate oder Ablassgelder, in die Kirchenfabrik264, also in ein globales Kirchen- oder Stiftungsvermögen, flossen. In der Folge ging es darum, dieses von den Gläubigen geleistete Stiftungsvermögen so zu verwalten, dass es auch dem tatsächlichen Verwendungszweck zugeführt wurde. Ab Beginn des 15. Jahrhunderts ist für die Wiener Stephanskirche eine besonders wertvolle Quellengattung bezeugt, die Einblick in genau diese komplexe Finanzgebarung, die Bauabwicklung, die Organisation der Baustelle und des Kirchenbetriebs gibt – die sogenannten Kirchmeisterrechnungen. Dabei handelt es sich um Rechnungsbücher des Kirchmeisteramtes bei St. Stephan der Jahre 1404, 1407, 1408, 1412, 1415–1417, 1420, 1422, 1426, 1427, 1429, 1430, 1476 und 1535.265 Angeführt sind die Einnahmen und Ausgaben, geordnet nach Budgetposten, die im Laufe des Jahres „mit dem Betrieb“ des Gotteshauses anfielen. Veranschlagt werden die Tätigkeiten der Handwerker und Bauleute, deren Entlohnung, der Einkauf von Material oder auch Aktivitäten des Kirchenpersonals für die diversen

76

Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen

liturgischen Feiern. Auf der anderen Seite sind die Einnahmen notiert, die sich aus Zahlungen der öffentlichen Hand, Stiftungen, Widmungen, Pacht und dem Verkauf von Wein oder Baumaterial sowie der Entrichtung von Kirchendiensten ergaben. Die Grundlage für die Verrechnung bildete das Kirchenbuch, das ein Verzeichnis des Kirchenbesitzes und der daraus resultierenden Einkünfte (in Form von Pacht, Mieten, Zinsen) bzw. der gewidmeten Schenkungen beinhaltete. Dieses Kirchenbuch hat sich nicht erhalten; von seiner Existenz weiß man aus den überlieferten Kirchmeisterrechnungen.266 Für die Rechnungslegung und das Verfassen des Rechnungsbuches war der Kirchmeister verantwortlich. Vermutlich dürften bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Verwaltung und Organisation des Kirchen- bzw. Stiftungsvermögen nicht von der kirchlichen Instanz, sondern von einem Laien und zwar einem angesehenen Bürger der Stadt besorgt worden sein. So scheint in den Schriftquellen ein Prehtlo ecclesiasticus in den Zeugenlisten auf.267 Aus den verwandtschaftlichen Beziehungen wird ersichtlich, dass Prehtlo ein bedeutendes Amt bei St. Stephan innehatte und die Reihung in der Zeugenliste deutet darauf hin, dass es sich bei Prethlo um einen Laien und keinen Geistlichen handelte. Zu der Zeit als die Errichtung des Hallenchores voranschritt, stiftete Pfarrer Heinrich von Luzern den Gottsleichnamsaltar. In der Stiftungsurkunde des Altars von Juni 1334 wird ein magister ecclesie St. Stephani genannt.268 Aus dem Text geht hervor, dass dieser magister ecclesie, man wird ihn wohl als Kirchmeister zu bezeichnen haben, die Verwaltung des Kirchenbetriebs inklusive des Kirchengebäudes besorgte. Für die Abhaltung der Offizien werden folgende Personen aufgezählt: Der Pfarrer, die acht Curherren (magister Chori […] aliis vero septem sociis), vier Vikare, beorderte Priester (aus der Stadt), Diakon, Subdiakone, Schulmeister, Kantor, Chorschüler, Organist sowie ein Sacriste und ein Companato-

Das Kirchenvermögen und das Kirchmeisteramt

77

ribus seu Ecclesiasticis. Unter den beiden letztgenannten sind ein Küster und ein Mesner zu verstehen. Einen ähnlichen Personalstand listet die Jahrtagstiftung des Jans Stüre von Oktober 1339 auf, aber auch die des Leopolds von Sachsengang aus dem Jahr 1357. Der erste namentlich bekannte Kirchmeister von St. Stephan war Berthold der Geukramer.269 Berthold der Geukramer war Begründer einer angesehenen Kaufmannsfamilie und bekleidete das Amt eines Ratbürgers. Aus mehreren Schriftquellen geht hervor, in welcher Form er sich um die Finanzgeschäfte und die ihm anvertrauten Stiftungsgelder kümmerte. 1338 erhielt er ein Burg­ recht auf ein Haus, um von dem Gewinn ein Ewiges Licht auf dem Gottsleichnamsaltar zu finanzieren.270 Ein ebensolches Rechtsgeschäft vollzog er im Jahr 1343 für den Ulrichsaltar.271 Und 1345 kaufte er von dem Geld einer ihm anvertrauten Testamentstiftung für eine Ewige Messe ein Nutzungsrecht an einem Weingarten in Mödling. Der Erlös sollte fortan dem Kirchenvermögen zufließen und die Finanzierung dieser Ewigen Messe sicherstellen.272 Wohl für die eigene Memoria und das Seelenheil errichtete er den Ka­tharinenaltar bei der Zwölfbotentür und stiftete 1348 auf demselben Altar eine Ewige Messe.273 Ihm folgte wohl sein Sohn Michael I. der Geukramer nach; er ist 1351 erwähnt274 Während der Regierungszeit Rudolfs IV. scheinen Hartmann der Metsack und Jans der Magseit, für 1368 Seifried Reicholf in der Position des Kirchmeisters auf. 275 Von 1369 bis 1376 war Thomas II. der Redler in dieser Funktion tätig.276 Ihm gelang es im Jahr 1370, das Grundstück mit dem Schulhaus zu St. Stephan, die Bürgerschule277, von den Johannitern zu erwerben. 278 Fortan wurden die (Keller-)Gewölbe des Schulhauses vermietet und waren für die Kirchenfabrik eine stetige Einnahmequelle. Von 1380 bis 1381 sind Michael II. der Geukramer, 1384 Ulrich Rössl, 1388 bis 1390 Eberhard von Neunburg, 1391 bis 1392 Jakob Echrer, 1396 bis 1397 Lienhart von Medling und 1399 bis 1400 Ulrich der

78

Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen

Ekprecht als Kirchmeister nachweisbar.279 Die Aufzählung der amtsführenden Kirchmeister lässt sich für das 15. und 16. Jahrhundert vollständig fortführen.280 Die genannten Personen waren allesamt äußerst wohlhabende Ratsbürger. Sie bekleideten mit der Übernahme des Kirchmeisteramts eine verantwortungsvolle Position, war doch ein gewaltiges Vermögen zu verwalten und diverse Finanzgeschäfte diesbezüglich abzuwickeln. Mit dieser Funktion verbunden waren zudem die verwaltungstechnische Leitung der Großbaustelle, die Organisation des Kirchenbetriebs sowie die Instandhaltung des Gotteshauses und des umliegenden Friedhofes. Zu Jahresbeginn hatte der Kirchmeister vor dem Bürgermeister und den Ratsherren über die Finanzen des Vorjahres Rechenschaft abzugeben. Nach Prüfungsabschluss durch die Ratsversammlung wurde er mit einem raitbrief entlassen281 und sodann mit einem auf Kosten des Stiftungsvermögens veranstalteten Mahl gefeiert.282 Der Kirchmeister engagierte sich ehrenamtlich und haftete mit seinem Privatvermögen. Unterstützt wurde der Kirchmeister vom Kirchschreiber in Verwaltung und Buchführung. Der Kirchschreiber nahm die Auszahlung der Gehälter vor, übertrug die Wochenlisten ausbezahlter Löhne der Steinhütte sowie die über das Jahr gesammelten particularzetteln anderer Auslagen sorgfältig in das Rechnungsbuch. Er erledigte das Einbringen der Zinsen, Dienste sowie diverse Geschäfte.283 Der dem Kirchmeister in künstlerischen und bautechnischen Agenden zur Seite stehende Baumeister war der Leiter des Bauprojekts. Er galt als der kreative Kopf der Bau- oder Steinhütte, also des Werkstattbetriebes, der neben der Kirchenbaustelle lag. Bei der Organisation kirchlicher Belange halfen der Küster und der Mesner. Die genannten Personen standen – wie noch zu zeigen sein wird – auf den Lohnlisten des Kirchmeisters; sie wurden für ihre Tätigkeiten aus dem Kirchenvermögen bezahlt.284

Die Buchführung und das Budget

79

Die Zuständigkeitsbereiche des Kirchmeisteramts betrafen ausschließlich den Baubetrieb und die Pfarrliturgie; die Aktivitäten und die Finanzgebarung des von Herzog Rudolf IV. gegründeten Kollegiatkapitels waren von dem Kirchenvermögen strikt getrennt und wurden von dessen Amptherren verwaltet.285 Doch sah der Zweite Stiftsbrief von 1365 eine andere Regelung vor, die allerdings nicht umgesetzt wurde.286 Denn nach den Vorstellungen des Herzogs sollte das Kollegiatkapitel Einfluss auf das Kirchenvermögen bekommen. Die Amptherren, allen voran der Kustos, hätten nämlich nicht nur den Schlüssel zum Reliquienschatz und den Dokumenten des Stiftes verwahrt, sondern wären auch für die Verwaltung aller Gelddienste aus Stiftungen, wie Jahrtagen, Ewigen Messen, Lichtstiftungen, Erträgnissen aus Versehgängen (bevild), Begräbnissen, Einkünften von dem Glockengeläute usw. zuständig gewesen. Davon sollte er für die Beleuchtung, den Baubetrieb, die Zierde und die gottesdienstlichen Erfordernisse der Kirche aufkommen. Die Oberaufsicht über die Amtstätigkeit des Kustos und über das Kirchengebäude sollte dem Propst zukommen. Aber wie bereits gesagt, konnten diese Bestimmungen des Herzogs wohl aufgrund der mächtigen Position des Wiener Rates und des Kirchmeisters nicht durchgesetzt werden.

Die Buchführung und das Budget Die Buchführung des Kirchmeisters folgte einer strikten Einnahme- und Ausgabenrechnung, die bereits im 14. Jahrhundert praktiziert worden sein dürfte.287 Die Eintragungen basierten – wie erwähnt – auf, über das Jahr gesammelten particularzeddln, Wochenlisten oder Rechnungen der einzelnen Kauf- und Geschäftsleute, die am Ende des Jahres in ein schmalformatiges Papierheft übertragen wurden.288 Die Anlage der Kirchmeisterrechnungen blieb über die Jahre hinweg gleich: Der erste Passus nennt den Kirchmeister und das

80

Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen

Jahr, über welches Rechnung gelegt wird. Es folgen Angaben über die Außenstände, die der Kirchmeister übernommen hatte (remanenz). Darunter fallen unter anderem Schulden der Testamentvollstrecker, rückständige Zinsen und Dienste nach Vorgabe des Kirchenbuchs.289 Notiert werden hier auch die Außenstände der stat – also der öffentlichen Hand.290. Danach reihen sich die Bareinlagen (zumeist) geordnet nach Kategorien mit den jeweiligen Zwischensummen und an deren Ende die Angaben zu dem eingenommenen Gesamtbetrag. Danach folgt eine Auflistung der Ausgaben, ebenfalls nach Kategorien geordnet und mit Zwischensummen versehen. Anschließend wird in einem Passus der Differenzbetrag von Einnahmen und Ausgaben festgehalten. Zum Schluss folgt (abermals) ein Verzeichnis mit den verbliebenen Außenständen, die allerdings nicht immer in die Rechnung mit einbezogen wurden, gehort nicht in die raitung. Manchmal schlichen sich – bereits bei den Zwischensummen – Rechenfehler ein, die unbemerkt blieben. Die meisten wurden aber, wohl bei Rechnungslegung vor der Ratsversammlung, von einer anderen Hand korrigiert.291 Die überlieferten Rechnungsbücher zeigen, dass das Rechnungsjahr zumeist mit einem gewaltigen Überschuss abgeschlossen wurde. (Abb. 5) In den Büchern wird in diesem Fall dann festgehalten, dass der jeweilige Kirchmeister die entsprechende Summe der „Stadt“ bzw. der „Kirche“ schuldig ist. Drei Jahrgänge der überlieferten Rechnungen verzeichnen aber Defizite, nämlich 1415, 1416 und 1417. Für diese Fehlbeträge haftete (zunächst) der Kirchmeister. In den Rechnungsbüchern wird dies folgendermaßen notiert: Für das Jahr 1415 liest man Restat daz man dem kirichmaister schuldig peleibt anno XV (1415) 11tl sh 21dn,292 oder für 1416 wird festgehalten Quibus deductis so ist die stat dem kirchmaister noch schuldig 17tl 3s 8dn;293 und für das Jahr 1417 vermerkt man quibus deductis beleibt man kirichmaister 65tl 3sh 6½dn294.

Die Buchführung und das Budget

81

Auch wenn eine Zuordnung der einzelnen Rechnungsposten zu den unterschiedlichen Kategorien nicht immer exakt möglich ist, ergibt sich dennoch ein relativ kohärentes Gesamtbild der einzelnen Budgetposten. So lassen sich einnahmenseitig fünf Budgetposten darlegen: (Abb. 6) Da sind zunächst einmal öffentliche Zuwendungen zu nennen, die von der Stadt bzw. vom Hubmeister direkt der Kirchenfabrik zuflossen. So wurde im Jahr 1404 von der Stadt die Wassermaut beim Roten Turm sowie ein Teilerlös des Ungelds (Getränkesteuer) zugewiesen, doch blieben diese Subventionen bald wieder aus. 1407 wird notiert, dass die Stadt 208 Pfund schuldig bleibt, und 1412 verzeichnet der Kirchmeister, dass bereits schon seit zehn Jahren kein Geld von der Wassermaut übergeben wurde. Stattdessen sind von nun an direkte Zahlungen des landesfürstlichen Hubmeisters bzw. des städtischen Kammeramts bezeugt. Diese machen allerdings nur die Hälfte der ehemaligen Zuwendungen aus. Kontinuierliches Einkommen brachten die zahlreichen Verpachtungen und Vermietungen kircheneigener Grundstücke, Weingärten und Häuser, also Zinsen und Dienste. Hierzu zählt das „Gewölbe unter der Schule“, das an verschiedene Zechen vermietet wurde, die dort ihre Kerzen für den Gottesdienst aufbewahrten.295 Den wichtigsten Einnahmeposten machten aber die Widmungen, Stiftungen und Vermächtnisse der Gläubigen aus. Hierzu gehören die Geldsammlungen aus den stöcken in der Kirche und der truhen (in der Sakristei), die Einnahmen durch den Verkauf von Windlichtern, Kerzen oder Leichentüchern für Begräbnisse, die Spenden (Trinkgelder), die bei Stiftsmessen und Jahrtagen gegeben wurden, die Entgelte, die man für das Glockengeläute zu bezahlen hatte, oder auch die zahlreichen Sammlungen unter anderem im Advent, der Fastenzeit oder während der Heiltumsweisung. Hierzu gehört auch der Erlös aus dem Verkauf von Grabsteinen,

82

Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen

die sich die Bürger in der Steinhütte bestellen konnten. Und ab den 1430er Jahren, als ein großer Teil des Innenraums benutzbar und die Neue Sakristei fertig gestellt war, hatte man außerdem Erlöse durch die Vermietung von Kirchenstühlen und von Schränken in der Sakristei, in denen das Altargerät oder die Messbücher für die eigenen Stiftsmessen verwahrt werden konnten. Beständig hatte die Kirchenfabrik Einnahmen aus dem Verkauf bzw. Ausschank des Weins, der in den verpachteten Weingärten gekeltert wurde. St. Stephan besaß unter anderem Rieden in Ottakring (roten erd), Hernals (hinder alseck), Mödling bei Wien, am Phaffenberg, Heiligenstadt (strueczel). Unter „Verschiedenes“ werden schließlich Verkaufserlöse nicht mehr gebrauchter Güter subsumiert. Verkauft wurde nämlich alles, was man nicht mehr benötigte, wie ausrangiertes Altargerät, Geschirr oder nicht mehr verwendetes Baumaterial. Generell verzeichnete das Kirchmeisteramt bei den Einnahmen aus Spenden, Widmungen, Opferstockgaben usw. die beträchtlichsten Gesamtbeträge. Besonders aber im Jahr 1476 erzielte man damit Höchstgewinne. Es zeigt sich, dass die Testamentstiftungen eine Rekordsumme von mehr als 382 Pfund ausmachten, die Einnahmen durch den Verkauf von Windlichtern, Kerzen und Leichentüchern sowie dem entgeltlichen Glockengeläute im Vergleich zu den Jahresabschlüssen von 1426, 1427, 1429 und 1430 um mehr als ein Drittel höher waren.296 Dies hat nun weniger mit einer Geld­ entwertung infolge der Finanzkrise nach der Mitte des 15. Jahrhunderts297 zu tun, sondern mit der Fertigstellung des Kircheninnenraumes298 und einer intensiv einsetzenden Begräbnis- und Passionsliturgie.299 In diesem Jahr wurden auch vermehrt Sammlungen durchgeführt, die vergleichsweise zu den vier Jahrgängen davor, von denen Rechnungsbücher überliefert sind, ebenfalls eine beträchtlich höhere Summe einbrachten.300 Die Rechnungen listen nicht nur die sonst üblichen Spendentätigkeiten aus den Opfer­

Die Buchführung und das Budget

83

stöcken der Kirche, der Truhe in der Sakristei, den Sammlungen zu Weihnachten, zur Heiltumsweisung und zu Fronleichnam auf. Es wurde auch am Tag der Kirchweih und am Tag der Unschuldigen Kinder Geld gegeben. Von zahlreichen anderen geistlichen Institutionen, die Sammlungen organisierten, wie zum Beispiel vom Spital zu Steyer und Spital zu Melk, bekam St. Stephan jeweils den dritten Teil. Diesen Einnahmen standen Ausgaben des Bau- und des Kirchenbetriebes gegenüber. (Abb. 7 und Abb. 8) Sie umfassten die Entlohnung der verschiedenen Bauleute und Handwerker, die Beschaffung von Baumaterial sowie Spesen für gottesdienstliche Zwecke, die Bezahlung des Kirchenpersonals und Kosten, die durch den Weinbau anfielen. In den ersten überlieferten Jahresabrechnungen des Kirchmeisters 1404, 1407 und 1408 wurden zunächst alle Ausgaben der Stein­ hütte – also Personal- und Materialkosten – in einer eigenen Rubrik aufgelistet. Später, ab dem Rechnungsbuch von 1412, finden sich hier nur mehr die Wochenlöhne der Bauleute und zwar des Baumeisters, des Parliers, der Steinmetze, Versetzer, Radknechte und des Hüttenknechts.301 (Abb. 7) Der Baumeister war – wie bereits erwähnt – der künstlerische und bautechnische Leiter der Steinhütte. Nach seinen Entwürfen, die in repräsentativen Planrissen den Bauherren vorgelegt wurden, und nach seinen Vorgaben arbeiteten die Bauhandwerker. Er bekam zunächst einen sehr hoch dotierten Wochenlohn, der aber 1406 fast halbiert und 1415 noch einmal herabgesetzt wurde.302 Auf den Lohnlisten der Kirchmeisterrechnungen werden durchwegs international anerkannte und erfahrene Baumeister genannt, die vom Rat in diese Position berufen wurden. Im Dezember 1403 wird der Baumeister Wenzla an erster Stelle des Personals der Steinhütte von St. Stephan gereiht.303 Er stand bis Juli des Jahres auf der Lohnliste; er dürfte gleich danach verstorben sein, denn bereits im August 1404

84

Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen

folgt ihm Peter von Prachatitz in dieser Position nach – zunächst bis Oktober 1407.304 Dann war er wieder von 1412 bis Februar 1429 als Baumeister von St. Stephan angeführt.305 Auf maister Peter folgte Hans von Prachatitz. Er steht ab 26. Februar 1429 auf der Lohnliste.306 Das Rechnungsbuch von 1476 nennt schließlich Laurenz Spenning als Baumeister.307 1535 – bereits nach der Einstellung der Bauarbeiten bei St. Stephan – wird dem maister Leonharden, paumeister bei sand Steffan, für hofclaidung bezalt.308 Der damalige Baumeister, Leonharden Eickl, bekam nunmehr keinen Lohn für seine Tätigkeit bei St. Stephan ausbezahlt, sondern erhielt vom Kirchenfonds lediglich eine Hofkleidung im Wert von fünf Pfund. Dem Baumeister zur Seite stand der Parlier. Er erhielt einen Wochenlohn, der zwischen Winter- und Sommerzeit zunächst variierte, ab 1416 durchgehend vier Schillinge 22 Pfennige ausmachte. Dazu bekam er wöchentlich zwei Badpfennige, ein Sommer- und Wintergewand sowie Arbeitshandschuhe. Bezahlt wurden ihm auch die Reisekosten inklusive Wegzehrung zu den Steinbrüchen, zerung in den stainpruch, wenn es um die Auswahl des richtigen Baumaterials ging.309 Je nach Bedarf arbeiteten in der Bauhütte drei bis 13 Steinmetze,310 im Jahr 1476 gar 21. Sie wurden wöchentlich abgerechnet und zwar nach Anzahl und der Art des abgelieferten Werkstückes. Je nach Größe oder künstlerischer Gestaltung des Objektes waren ihre Wochenlöhne unterschiedlich. Unter Umständen konnte auch ein pauschaler Tageslohn ausgezahlt werden; im Jahr 1476 wurde nur mehr nach Tagessätzen abgerechnet. Die Steinmetze erhielten je nach Bedarf Arbeitshandschuhe und wurden des Öfteren mit „Jausen“ und Mahlzeiten versorgt; diese Ausgaben fielen in den Abrechnungen aber unter „Verschiedenes“ des Kirchenbetriebes, zeainczigen ausgeben zu der chirchen notdurft. Einen ständigen Wochenlohn von 42 Pfennigen im Winter und zwei Schillingen im Sommer bezog der Hüttenknecht. Er war für

Die Buchführung und das Budget

85

die Reinigung der Hütte und im Winter für das Heizen der Werkstatt zuständig und wurde für anfallende Hilfsarbeiten eingesetzt.311 Vom Frühjahr bis in den Spätherbst beschäftigte man Versetzer, die die Werkstücke an die „richtige Stelle“ des Baues setzten.312 Sie bekamen vier Schillinge sechs Pfennige, später vier Schillinge 20 Pfennige die Woche und dazu einen Badepfennig sowie Arbeitshandschuhe. 1415 und 1416 bekamen sie auch Stoff für ein Hofgewand.313 Einen durchschnittlichen Wochenlohn von vier Schillinge sechs Pfennige bekam auch der Mörtelmacher, der Mörtel und Kalk für das Versetzen der Steine aufzubereiten hatte. Je nach Bedarf wurden zwei bis vier Radknechte nach Tagessätzen, tagwerk per 10 denarius, von dem Budget der Steinhütte bezahlt. Der Pflasterer oder Überleger wurde im Jahr 1404 und 1426 aus dem Budget der Steinhütte bezahlt, sonst wurden seine Tätigkeiten nach Arbeitsauftrag beglichen.314 Der Budgetposten „kleinere Bauarbeiten“ bezog sich auf Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten bestehender Gebäude, wie der Bauteile des alten Gotteshauses, der Schule, der Kantorei, des Friedhofsgatters oder der Friedhofstore. Unter die Rubrik Baumaterialien fiel der Ankauf von Steinen aus den Steinbrüchen Au am Leithagebirge, Mannersdorf, Hetzendorf, Hietzing, Liesing und Breitenbrunn inklusive dem Brechen der Steine sowie der Transport. Mauersteine kaufte man in der Stadt an. Dazu kam der Erwerb von Bauholz, das über die Flüsse Isar, Traun, Alm, Enns und Donau nach Wien geflößt wurde. Kalk, Sand, Eisen, Blei, Nägel, Pech, Schmiere, Bau-, Dach- und Bodenziegel oder Schindeln besorgte man zumeist von Händlern in der Stadt. Kontinuierlich fielen Kosten für Handwerker an, die sowohl dem Baubetrieb zuarbeiteten als auch notwendige Tätigkeiten für den Kirchenbetrieb erledigten. Hierzu zählen die Ausgaben für Zimmer-

86

Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen

leute, Binder, Glaser, Maler, Riemer, Schlosser, Schmiede, Seiler, Tischler, Wagner und Zinnleute, aber auch für die Pflasterer. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die großen Ausgaben für die Instandhaltung der Kirchenglocken. In den Kirchmeisterrechnungen finden sich jährlich Reparaturen und Wartungsarbeiten.315 Das betraf unter anderem den provisorischen Glockenstuhl auf dem ständig emporwachsenden Turm, die permanente Erneuerung der diversen Glockenseile oder die Anfertigung neuer Klöppel. Bis auf die Zimmerleute und den Glaser wurden die Handwerker je nach Arbeitsauftrag bezahlt. Die Zimmerleute hingegen waren permanent mit dem Gerüstbau auf der Baustelle, der Herstellung von (temporären) Dachstühlen, Bühnen, Stützwerk und Holzgestellen für den Kirchenbetrieb beschäftigt, sodass der Zimmermeister ab 1407 einen Jahressold erhielt.316 Und auch der Glaser bekam ein ständiges Salär für die Reinigung der großen bunten Glasfenster im Chor und in der Herzogskapelle sowie für die Instandhaltung der Flügelaltäre. Verglasungen der Fenster – ob jetzt mit einfachen Scheiben (Butzenscheiben) oder großen bunten Glasbildern – wurden gesondert verrechnet.317 Zu den Ausgaben für den Kirchenbetrieb gehörten die Kosten für Jahrtage, die je nach Testamentsverfügung durch das Kirchmeisteramt auszurichten waren. (Abb. 8) Für 1404, 1407 und 1408 sowie 1412, 1415 und 1417 sind nahezu identische Namensverzeichnisse aufgelistet. In den folgenden überlieferten Rechnungsbüchern fielen diese Jahrtage wohl nicht mehr in das Budget des Kirchenfonds, da keine Buchungen vorhanden sind. Erst für 1476 und 1535 sind wieder Kosten für Anniversarien überliefert, so zum Beispiel für 1476: Ausgeben auf des Puchspaum jartag. Auf maister Hannsen Puchspem jartag 1 tl dn.318 Unter den Budgetposten „Beleuchtung“ fielen die Ausgaben für den Ankauf von Lichtöl und Wachs sowie der Arbeitsaufwand für die daraus herzustellenden Kerzen.

Die Buchführung und das Budget

87

Die Aufwendung für das Kirchenpersonal setzte sich aus den Zahlungen an den Kirchschreiber, den Küster, den Mesner, deren Hilfskräfte, den Organisten, den Kantor und den Totengräber sowie dem Ankauf ihrer Sommer- und Winterkleidung bzw. der Erhaltung ihrer Unterkunft zusammen. Der Kirchschreiber, der den Kirchmeister – wie erwähnt – in der Verwaltung unterstützte, bekam für seine Schreib- und Geschäftstätigkeiten vierteljährlich vier Pfund sowie fünf Pfund für sein Sommer- und Wintergewand.319 Verantwortlich für den Kirchenbetrieb waren der Küster und der Mesner. Beide Positionen sind bereits aus dem 14. Jahrhundert bekannt. Aus den Kirchmeisterrechnungen geht hervor, dass der Küster (kuster, guster, laiguster) – streng zu unterscheiden von dem Küster des rudolfinischen Kollegiatstifts – für die kirchlichen Geräte und Ornate, die Organisation der Sakristei, die Verwaltung und Verrechnung der Jahrtage sowie für das Backen der Oblaten zuständig war, wofür er unterschiedliche Honorare ausbezahlt bekam.320 Außerdem erhielt er für sein Hofgewand fünf Pfund Pfennige. Unterstützt wurde er von einem Küsterknecht, der für sein Hofgewand jährlich fünf Schillinge erhielt. Für das Beleuchtungsarrangement war der Mesner zuständig, wozu auch die Einhebung der Dienste von dem Gewölbe unter der Schule gehörte.321 Dieser Keller wurde von St. Stephan an verschiedene Zechen vermietet, die dort ihre Kerzen für den Gottesdienst aufbewahrten. Außerdem zählten das Anfertigen der Kerzen, das Aufrichten des Heiligen Grabes in der Karwoche und das Läuten der Glocken zu seinen Aufgaben.322 Zwei Knechte unterstützten den Mesner und waren für den (Feuer-)Wachdienst im Chor, das Anzünden der Windlichter und Kerzen in der Kirche sowie auf dem Friedhof zuständig.323 Die Mesnerknechte läuteten auch die Kirchenglocken.324 Sie erhielten ein Hofgewand, Kotzen zum Zudecken während des Nachtdienstes und einen Jahressold von sechs Schillingen.

88

Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen

In der Stephanskirche gab es nach Ausweis der Kirchmeisterrechnungen zwei Orgeln, die der Organist betreute. Die kleine Orgel, wohl ein Positiv, das im Gotteshaus leicht transportiert werden konnte, und eine große Orgel, die einen fixen Standort im Chor beim oder auf dem Lettner hatte.325 Der Organist bekam für das Singen „in“ oder „auf “ der kleinen Orgel drei Pfund Pfennige jährlich, außerdem erhielt er eine besondere Entlohnung für seine Teilnahme an einzelnen Kirchenfesten sowie für das Stimmen und Ausbessern der kleinen und der großen Orgel.326 Er wurde zusätzlich entlohnt, wenn er „in der großen Orgel zu singen“ hatte.327 Einen fixen Jahressold in der Höhe von einem Pfennig erhielt auch der Totengräber. Komplex war die Finanzierung des Gesanges inklusive der notwendigen Infrastruktur in St. Stephan. Die Kosten wurden von Altarpräbenden, dem Kirchenvermögen, aber auch von der Stadt beglichen. So war der für die Musik in der Kirche zuständige Kantor ein Geistlicher und bezog als Kaplan von dem Dorotheaaltar seine Einkünfte.328 Der Kantor kümmerte sich um die Ausbildung der Chorknaben der daneben liegenden Schule. Vom Kirchmeisteramt wurde er für das Singen der chlag, für das Singen bei den Heiltumsweisungen und zu Fronleichnam extra entlohnt. 329 In der Karwoche trug man den gesamten Psalter vor und setzte hierzu unter Mitwirkung des Accusators, also eines Schulgehilfens, zwölf Chorknaben ein, von denen jeder 36 Pfennige erhielt. Außerdem gab man ihnen ein Frühstück um 26 Pfennige. In der Ordnung der Kantorei von 1460 verpflichtet sich die Stadt, dem Kantor (Schulkantor) Messstiftungen mit Erträgen von zwölf bis 16 Pfund zu übertragen.330 In der Stephanskirche befand sich die Sängerbühne zumindest für das Jahr 1404 auf dem Lettner. Die Kirchmeisterrechnungen listen Kosten für die Errichtung eines hölzernen Podestes und eines Pultes auf.331 Der Kantor hatte seine Unterkunft und Wirkungsstätte in der sogenannten Kantorei, einem Haus, dessen

Die Buchführung und das Budget

89

Instandhaltung ebenso von Stadt und Kirchmeisteramt finanziert wurde.332 Dieses Gebäude, das teilweise auch als Singschule für die Chorknaben Verwendung fand, lag gleich gegenüber der Stephanskirche bei der Maria Magdalenakapelle.333 Der Kantor verfügte in seinem Haus bzw. seiner Wirkungsstätte über eine eigene Bibliothek, dessen Bände in den Kirchmeisterrechnungen von 1476 inventarisiert wurden. 334 Ein weiterer Bücherbestand befand sich im kar – also auf dem Lettner bei der Sängerbühne in einem Schrank. Dieser Kantor oder Schulkantor darf nicht verwechselt werden mit dem Senger, Sanger, Sanchherr des von Herzog Rudolf IV. 1365 gegründeten Kollegiatkapitels.335 Der Sitzplatz des Sangherrn im Chorgestühl sollte nach den Bestimmmungen Herzog Rudolfs IV. gleich bei der Rückwand des Lettners sein. Gering, aber doch, fallen die Ausgaben für den Weinbau aus: Die überlieferten Rechnungsbücher verzeichneten bis 1429 ständig Ausgaben für die Bewirtschaftung der Weingärten. Angekauft wurde vor allem Arbeitsmaterial bzw. mussten die Arbeiter und Erntehelfer entlohnt werden. Zuletzt soll noch der Budgetposten „Verschiedenes“, zeainczigen ausgeben zu der chirchen notdurft, in den Blick genommen werden. Darunter fielen unter anderem Ausgaben für die Reinigung des Gotteshauses und des Friedhofs, die Spesen für den Opferwein oder für die Oblaten, Kosten für das Läuten der Glocken, Ausgaben für das Ausbessern und Reinigen der Ornate, der Altarwäsche oder Spesen für Gastmahle sowie Verköstigungen der Bauarbeiter oder Gehilfen. So gab es z. B. im Fasching Krapfen und Wein oder eine Geldspende,336 im November eine Martinsgans und manchmal auch hier ein zusätzliches Geldgeschenk für die Steinmetze337. Und als der Bau des Südturms fast beendet war, lud der Bürgermeister die Steinmetze zu einem Viertel Wein ein.338 Seit 1426 wurde am Kreuzerhöhungstag eine „Jause“ bestehend aus Gänsen, Wein und Brot gereicht.339 Gemeinsam mit dem Baumeister wurde

90

Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen

auch der Parlier zu Gastmahlen eingeladen, so zum Beispiel im Jahr 1476, als nach den Abschlussarbeiten der nördlichen Turmkapelle ein Festessen mit Forellen, Wein und Semmeln gereicht wurde.340 Große Sorgfalt brachte man für die Herstellung, die Reinigung und die Ausbesserung der Altarwäsche, der Ornate, der Fahnen und Vorhänge auf, wobei hierfür zumeist Schneider engagiert wurden. In der Frühzeit der Stephanskirche besorgten diese Tätigkeiten – wie erwähnt – die Klosterfrauen des Prämonstratenserinnenklosters St. Agnes in der Himmelpforte. Regelmäßig mussten Mist und Schutt vom Kirchengelände und dem Friedhof weggeführt, der Schnee geräumt oder die Dachrinnen gereinigt werden. Beim Mist handelte es sich zumeist um (menschliche) Fäkalien, denn alles was brennbar war, wurde verheizt bzw. über den Misthaufen verwertet.341 Der Überblick zu den einzelnen Rechnungsposten zeigt, dass man kontinuierlich an der Baustelle arbeitete und dass das Gottes­ haus auch während des Baubetriebes liturgisch genutzt wurde. Auffallend sind die Kosten im Jahr 1535, als der Kirchenbau nicht mehr fortgesetzt wurde. Damals stiegen die Ausgaben für liturgische Belange – trotz massiver Verbreitung lutherischer Lehren – vergleichsweise massiv an. In dem vermeintlichen Krisenjahr 1408, als es zu Protesten bei den Handwerkern und Arbeitern gegen den Rat bzw. die Stadtverwaltung kam, wurde der Baubetrieb wohl sehr reduziert, aber nicht gänzlich eingestellt, denn kleinere Arbeiten führte man durch.342 Und auch zu dieser Zeit kam es im Vergleich zu den vorherigen Jahrgängen zu einem Anstieg bei den Ausgaben des Kirchenbetriebs. Der Ankauf von Baumaterial, speziell aber der Transport der Steine nach Wien, und die Lohnlisten der Steinhütte machten den größten Budgetbrocken der Jahresabrechnungen aus. Besonders in den Jahren 1415 und 1417 kaufte man überdurchschnittlich viele Steine zu. Damals war man mit dem Ausbau des zweiten Turm-

Die Buchführung und das Budget

91

geschosses, dem Glockengeschoss, und der Fertigstellung der östlichen drei Langhausjoche des spätgotischen Kirchenschiffes beschäftigt. Die westlichen Joche des romanisch-frühgotischen Gotteshauses mit der alten Westempore standen noch. Man schliff sie erst 1426, wodurch sich der Steinzukauf wieder reduzierte, da ja der Großteil des Abbruchmaterials für den Neubau wiederverwendet wurde. Der Zukauf an Baumaterial steigerte sich dann 1476. Damals war der Nordturmbau im Gange. Und in diesem Jahr verbuchte man auch bei den Ausgaben der Steinhütte enorme Kosten. Gering muten im Vergleich dazu die finanziellen Belastungen an, die der Betrieb des Gotteshauses verursachte. Und hier geben die Abrechnungen ein für das Mittelalter generell sehr bezeichnendes Bild, was die Bedeutung des Lichtes betrifft. So fielen nämlich die Kosten für das Kirchenpersonal und die Auslagen für die kirchlichen Belange stets weitaus geringer aus, als die Ausgaben, die die Beleuchtung der Kirche verursachte. Zum einen waren die Rohstoffe, Wachs und Lichtöl, tatsächlich sehr kostspielig, zum anderen maß man der Beleuchtung des Gotteshauses – besonders aber der der Altäre bei den liturgischen Feiern – eine besondere Bedeutung zu, weshalb eine möglichst große Anzahl an Kerzen brennen sollte. Zahlreiche durch Schriftquellen überlieferte Lichtstiftungen frommer Bürgerinnen und Bürger legen dafür ein deutliches Zeugnis ab. Resümierend soll festgehalten werden, dass die Verwaltung des Bau- und Kirchenbetriebs wohl schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts fest in der Hand der Wiener Bürgergemeinde war, sodass eine Neugestaltung der Strukturen, wie sie Herzog Rudolf IV. vorschwebten, nicht durchsetzbar war. Der Kirchmeister hatte innerhalb der Stadtverwaltung eine äußerst bedeutende Position inne, schon allein aus dem Grund, da er ja doch ein unermessliches Stiftungsvermögen verwaltete, das fromme Gläubige für ihr Seelenheil gegeben hatten. Mit den anver-

92

Der Kirchenbetrieb und die Baustelle – Die Kirchmeisterrechnungen

trauten Ressourcen wurde sorgfältig umgegangen, wie der Überblick der erhaltenen Jahresrechnungen zeigt. Zumeist erwirtschaftete man Überschüsse. Auch wenn der lückenhafte Bestand der Kirchmeisterrechnungen oft moniert wurde, die Buchungszeilen selten eine klare Aussage über die aktuelle Ausbauphase machen, sich die gefertigten Werkstücke, angekauften Baumaterialien und Handwerkertätigkeiten im Einzelnen nicht immer deutlich zuordnen lassen, sind die Rechnungsbücher von immenser Bedeutung, um sich dem Bauprozess in zeitgenössischer Perspektive anzunähern. Die Kirchmeisterrechnungen geben nicht nur einen sehr praxisnahen Einblick in den Baubetrieb, sie enthalten darüber hinaus wertvolle Informationen zu liturgischen Organisationsabläufen – und das nicht nur zu den großen Festen, sondern während des gesamten Kirchenjahres.

Die Stephanskirche um 1400

A

b den 1370er Jahren häufen sich Urkunden, aus denen kontinuierlich bis ins 16. Jahrhundert Zuwendungen der Wiener Bürgerinnen und Bürger an St. Stephan hervorgehen.343 Im Zuge von Verkaufsgeschäften erfährt man über Dienstzahlungen allgemein nach St. Stephan344 oder Geldflüsse an die Kirchenfabrik345, ad fabrica, bzw. über Testamentstiftungen, die allein dem Baubetrieb gewidmet waren.346 „Ewige Zinsleistungen“ erfolgten auch an Altäre, wie den Dreikönigsaltar347, den Margarethenaltar348, den Kreuz- und Veitsaltar349, den Elftausend Jungfrauenaltar oder Ursulaaltar350, den Blasiusaltar351, den Gottsleichnamsaltar352, den Ka­­ tharinenaltar (in der Frauenabseite)353, den Sigmund- und Wolfgangsaltar354 oder den Zwölfbotenaltar355. Zudem wurden bei Gericht von nun an des Öfteren Strafzahlungen zum Bau von St. Stephan angeordnet, sollte der Schiedsspruch nicht eingehalten werden.356 Es scheint, dass die Wiener Bürgerinnen und Bürger sehr daran interessiert waren, die von Herzog Rudolf IV. begonnene Großbaustelle aus eigenen Mitteln weiterzuführen und vor allem das Werk zu vollenden.357 Es flossen jedenfalls extrem hohe Geldsummen – zunächst ohne die Beteiligung der Landesfürsten – in die Kirchenfabrik. Vor allem die Urkunden aus den Jahren 1377 und 1390 geben darüber Aufschluss, welche Bauabschnitte nach dem Tod Herzog Rudolfs IV. im Jahr 1365 im Fokus standen. Zum einen galt es, die Ausstattung des Hochchores fertigzustellen und die Außenmauern in der gesamten Kirchenlänge (also bis zum Querschiff) hochzuziehen; zum anderen wurden Teile des Südturms, dessen Baufortschritt allerdings noch völlig am Anfang stand, provisorisch für die Liturgie adaptiert. So sollte Paul der Glaser im Mai 1377, um

94

Die Stephanskirche um 1400

seine Schuld in Höhe von 70 Pfund zu begleichen, zwei Glasfenster an die Stephanskirche liefern.358 Der Bürgermeister von Wien und der Kirchmeister von St. Stephan unterzeichneten den Vertrag. Die hohe Geldsumme von 70 Pfund spricht dafür, dass es sich hierbei nicht um einfache (Butzen-)Scheiben handelte, die man im mittelalterlichen Baubetrieb zunächst in unfertige Gebäudeteile einbaute, um diese zu schließen. Hier dürften vielmehr große bunte Glasbilder in Auftrag gegeben worden sein, die offensichtlich im nördlichen Hallenchor noch fehlten.359 Ob Heinrich der Glaser die Fensterbilder tatsächlich herstellte, lässt sich nicht verifizieren. Bei seinem Tod hinterließ er einen gigantischen Schuldenberg; sein Haus in der Singerstraße wurde schließlich verkauft.360 1390 stiftete der Wiener Bürger Jörig bei dem Prunn unter anderem für den Bau von St. Stephan zu den abseitten acht Pfund, die seine Frau nach Möglichkeit auch nach seinem Tod leisten soll.361 Diese Nachricht weist darauf hin, dass die Außenmauern des neuen Gotteshauses noch nicht gänzlich vollendet waren. Für die weitere Bauabwicklung und Innenkonzeption ist das gegen Ende des 14. Jahrhunderts erneut einsetzende Engagement der Habsburger an der Wiener Stephanskirche von Bedeutung. Denn Herzog Wilhelm I. (reg. 1386–1406) bemühte sich kontinuierlich, Ablassprivilegien zu erwerben. Nach dem Chorbau und den Initiativen Herzog Rudolfs IV. setzte damit eine dritte Ablasskampagne ein, bei der es neben finanziellen Aspekten auch um eine Steuerung der (Volks-)Frömmigkeit ging.362 Wohl auf Betreiben Herzog Wilhelms I. verlieh Papst Bonifatius IX. im Februar 1395 all jenen, welche nach der Beichte an gewissen Festen, besonders aber zu Fronleichnam, die Stephanskirche in Wien besuchten, einen Ablass von sechs Jahren und sechs mal 40 Tagen; den Personen aber, die dies in der Oktav der angeführten Feste oder an den sechs dem Pfingstfest folgenden Tagen tun, verlieh er einen Ablass von 100 Tagen.363 Die Prozession am

Die Stephanskirche um 1400

95

­ ronleichnamstag erlebte zu dieser Zeit einen so immensen F Andrang, dass eine zweite Prozession acht Tage später eingeführt und diese auch mit einem Ablass ausgestattet wurde. Ein paar Jahre später, 1398, erwirkte der Herzog gleich drei weitere Indulgenzien bzw. Ablässe. So verlieh der Papst im Januar dieses Jahres auf Bitten des Herzogs allen Gläubigen, die am Festtag der Hl. Katharina sowie den beiden darauffolgenden Tagen der Heiltumsschau bei St. Stephan beiwohnten, denselben Ablass, welcher auch den Besuchern der Markuskirche in Venedig eingeräumt wurde.364 Ein paar Tage davor genehmigte Bonifatius IX. auch, dass wegen des großen Menschenandranges am Fest der Hl. Katharina und den zwei folgenden Tagen so viele Priester zum Hören der Beichte bestimmt werden dürften, als nötig wären.365 Eine zweite Indulgenz folgte im März und galt dem Frauenaltar im Nordchor. So wurde all jenen, welche an gewissen Festen nach der Beichte den Frauenaltar im Chor der Kirche Allerheiligen oder auch St. Stephan zu Wien andächtig besuchten und zu dessen Erhaltung sowie Ausstattung beitrugen, ein Ablass von zwei Jahren und zwei Quadragenen verliehen; denen aber, die acht Tage nach den angeführten Festen oder in den sechs Tagen nach dem Pfingstfest kamen, wurde ein Ablass von 100 Tagen gewährt.366 Und schließlich ist noch ein drittes – kopial überliefertes – Privileg zu erwähnen, das der Papst im September 1398 ausstellte. Es besagt, dass diejenigen, die am Fest der Hl. Katharina die Kapelle dieser Heiligen in St. Stephan besuchen, einen Ablass von einem Jahr und 40 Tagen erlangen.367 Im darauffolgenden Jahr, 1399, gab es ein weiteres Indulgenzprivileg – wohl ebenfalls aufgrund einer Intervention des Herzogs. Der Papst wertete die zur Oktav eingeführte, zweite Fronleichnamsprozession auf, indem ein gleich hoher Ablass wie für die Hauptprozession am Festtag gewährte wurde.368 Am selben Tag wiederholte er, wiederum auf Bitten des Herzogs, den bereits im Jahr 1398 zum Katharinenfest und den beiden folgenden Tagen

96

Die Stephanskirche um 1400

mit der Heiltumsschau ausgesprochenen Ablass.369 Es wurde auch mitgeteilt, dass der Propst des Allerheiligenkapitels bei St. Stephan wegen des starken Menschenandranges bei der Reliquienverehrung ermächtigt sei, so viele Priester zum Beichthören zu bestimmen, als nötig wären, und zwar an dem Feste der Hl. Katharina und an zwei folgenden Tagen.370 Die zahlreichen Indulgenzen der Jahre 1398 bis 1399 erhöhten zweifellos die Spendeneinnahmen, noch wichtiger aber war, dass sie gezielt eingesetzt wurden, um die Besucherströme im Verlauf des Kirchenjahres gleichmäßig aufrechtzuerhalten und zwar im Frühsommer zu Fronleichnam, aber auch im Spätherbst rund um das Fest der Hl. Katharina am 25. November. Zum anderen – und das ist für die Bauabwicklung von höchstem Interesse – stand ein Raum­ abschnitt unaufhörlich im Fokus der päpstlichen Privilegien, nämlich der Bereich um den Lettner und der Anschluss zum Untergeschoss des Südturms. (Abb. 11 und Abb. 18) Von der Lettnerbühne wurden die Reliquien bei der Heiltumsschau gezeigt; von dem hinter dem Lettner liegenden Gottsleichnamsaltar gingen die jährlichen Fronleichnamsprozessionen aus und im südlichen Lettnerbereich befand sich bis kurz vor 1396 der Katharinenaltar bei der Zwölfbotentür. 371 1396 verlegte man den Altar jedoch in den Rohbau der in Entstehung begriffenen Katharinenkapelle, die zwischen den beiden östlichen Turmstrebepfeilern eingerichtet werden sollte. Dieser Abschnitt war wohl, ähnlich wie das bei der Martinskapelle und der Alten Sakristei schon besprochen wurde, provisorisch für die Liturgie adapiert worden. Die Räumung des Katharinenaltars war wohl – vermutlich im Zuge der Bauarbeiten – notwendig geworden, um im südlichen Lettnerbereich Platz zu schaffen. Offensichtlich arbeitete man im Außenberreich bereits an der Errichtung des Turmes – der Anschluss zum Kirchenschiff fehlte aber noch. Es musste also die alte Querschiffwölbung entfernt und der Mauerdurchbruch vom Querschiff zum Untergeschoss des Glockenträgers vorbereitet wer-

Die Stephanskirche um 1400

97

den. Die Ablasskampagne der Jahre 1398 bis 1399 war genau darauf ausgerichtet, eine Vielzahl von Gläubigen genau an diesen Ort zu bringen, an dem in den nächsten Jahren weitergebaut werden sollte – für die Heiltumsschau zum Lettner, zum Fest der Hl. Katharina zur Katharinenkapelle im Turm, zum Marienaltar im Nordchor sowie zum Gottsleichnamsaltar als Ausgang der Fronleichnamsprozessionen. Es ging ab nun um den Querschiffumbau und den Durchbruch zum sich im Bau befindlichen Südturm. Dazu passt, dass die Ewige Messe des Niklas Würfel am Sigmund- und Wolfgangsaltar, der im Mittelschiffjoch unter dem Lettner stand, mit einer Ewig Lichtstiftung im Jahr 1398 deutlich aufgewertet wurde. 372 Und auch das im Juli 1400 ausgestellte Testament des Erhard Hoffchirchner nennt unter anderem Stiftungen zum Bau von St. Stephan von zehn Pfund, wenn man daz angevengt, und zielt mit dieser Formulierung genau auf die unmittelbar bevorstehenden Bauarbeiten ab.373 Ab 1402 findet sich in den Quellen immer wieder der Maria Heimsuchungsaltar am Lettner, der offensichtlich im Zuge der architektonischen und liturgischen Umgestaltung des ehemaligen frühgotischen Querhauses errichtet wurde.374 Im August 1402 stiftete die Witwe des Jorgen des Polhaimer eine Messe auf dem Maria Heimsuchungsaltar, die jährlich am Maria Heimsuchungstag mit Orgel gesungen werden sollte, und bestimmte die Entlohnung der daran Beteiligten, wie die des Chormeisters, der Chorschüler, des Kaplans, Kantors, Organisten und des Kustos. 1403 erfolgte eine weiterere Indulgenz, die der Papst auf Engagement Herzog Wilhelms I., ausstellte. 375 Jetzt ging es um einen Ablasserwerb von zwei Jahren und zwei Quadragenen für diejenigen, die der jährlichen Präsentation der vom Herzog gestifteten Hostien-Monstranz zu Fronleichnam beiwohnten. Und man wird auch hier zu Recht annehmen, dass die Präsentation zu Fronleichnam am Gottsleichnamsaltar erfolgte.

98

Die Stephanskirche um 1400

Bis in das Jahr 1404 war man also damit beschäftigt, den Lettner, das ehemalige Querschiff, das ja nun Teil des neuen Kirchenlanghauses werden sollte, und seine Anbindung an den Turm mit einem großen Bogen zu adaptieren, wie dem Rechnungsbuch des Kirchmeisters aus diesem Jahr zu entnehmen ist. Die von der Steinhütte produzierten 71 Bogenstücke, 52 Gewändestücke, 63 Kehlstücke und 37 Pfostenstücke könnten, wie Marlene Zykan darlegte, zur Vollendung des Turmuntergeschosses, für die Fenster und die große Bogenöffnung gegen das ehemalige Querschiff verwendet worden sein.376 Verrechnet wurden auch der Kauf von Bauholz für den Kirchendachstuhl (wohl für das ehemalige Querschiff),377 der Erwerb von Schindeln und Nägeln für das Decken der abseitten, also des ehemaligen Südquerarms,378 sowie Reparaturarbeiten am Dach des Hochchores.379 Und im März wurde der Bodenleger, uberleger, für das Verlegen von Bodenziegeln bezahlt – wohl in diesem östlichen Bereich des „neuen Langhauses“.380Auf dem Turmuntergeschoss errichtete man einen provisorischen hölzernern Glockenstuhl, an dem zwei Glocken befestigt wurden.381 Der Lettner bekam ein Podest für die Chorknaben und ein Pult für den Kantor.382 In diesem Jahr, 1404, beglich der Kirchmeister auch eine Schuld von drei Pfund für ein Holzgerüst, das ehemals am Lettner gestanden hat, als das Gewölbe abgebrochen wurde.383 Spätestens jetzt war auch eine zweite Orgel mit Pedal, die große Orgel (wie in den Kirchmeisterrechnungen bezeichnet), die bei dem Orgelbauer Jörg Behaim in Auftrag gegeben worden war, in der Stephanskirche vorhanden. Ihr Aufstellungsort dürfte sich auf dem Lettner befunden haben.384 Ein Blick in die Schriftquellen zeigt, dass während der Umbauarbeiten des ehemaligen Querschiffs der Kirchenbetrieb in den verbleibenden alten Teilen des Gotteshauses aufrechterhalten wurde. Das betrifft vor allem die Bespielung der Altäre. Zahlreiche erstmalige Vermächtnisse und Lichtstiftungen sind überliefert. Die Aufstockung der Liturgie um zwei weitere Messen im Jahr 1403

Die Stephanskirche um 1400

99

durch die Brüder Rudolf und Ludwig von Tirna wurde schon erwähnt. 385 Am Altar der Goldschmiedzeche, dem Eligius- und Blasiusaltar, in der herzogenkapelle erfolgte 1398 eine weitere Stiftung durch Dorothea die Poschin.386 Ebenso wurde in die Liturgie am Martinsaltar investiert. Unter anderem schaffte Anna dye Kranfoglin purgein zu Wien im Jahr 1400 eine Messe auf S. Merten Altar387; 1403 stiftete Margret, Witwe von Philip Kranvogel, eben dort eine Ewige Messe.388 Kontinuierlich wird der Allerheilgen­altar erwähnt, hervorzuheben sind zwei Vermächtnisse aus den Jahren 1402389 und 1407390; desgleichen lassen sich bis 1408 ohne Unterbrechung Zuwendungen an den Ursulaaltar nachweisen.391 Im Zuge der Abbrucharbeiten der ehemaligen Querschiffwölbung wurde wohl auch das östlichste Joch des alten basilikalen Langhauses abgetragen. 1407 verbuchen die Kirchmeisterrechnungen Kosten für die Herstellung von fünf Glasfenstern beim Altar der Hl. Katharina in der abseitten. (Abb. 11) Gekauft wurden 263 Scheiben, gross und chlain, viereinhalb Pfund 33 Pfennige und viereinhalb Pfund 14 Pfennige gingen an den Glaser für das Einsetzen der Scheiben.392 Reparaturarbeiten in der Höhe von 17 Schillinge 13 Pfennige betrafen das Seitenschiff, die Sakristei und die Tirnakapelle. Die Wochenzettel der Steinhütte vom 22. Oktober 1407 verrechnen zudem noch vier Tagwerke von insgesamt 14 Pfennige für Ausbesserungsarbeiten ebenfalls bei der Sakristei und dem Gang, von den sagreren und auf dem gang zu pessern.393 1407 war also der östliche Bereich des neuen Langhauses bespielbar, allerdings betraf das nur die Nordseite. In die neuen Maßwerkfenster wurden einfache Glasscheiben gesetzt. Das Raumkompartiment zwischen der verbleibenden alten Langhausmauer und der neuen Außenwand in Höhe des Ursulaaltars diente wohl als „Verbindungsgang“ zwischen Sakristei und dem neuen Raumabschnitt beim Katharinenaltar. Dieser wurde ausgebessert, worauf wohl die Arbeiten der Steinhütte, gang zu pessern, zu beziehen sind.

100

Die Stephanskirche um 1400

Ende Juni 1407 besichtigten die Ratsherren gemeinsam mit den „Gesellen“ – also den Bauhandwerkern – die Kirchenbaustelle. Das Rechnungsbuch von 1407 verzeichnet Ausgaben von 52 Pfennige für die herren und den gesellen umb wein, do man das pau beschaut hat.394 Dieser Rechnungsposten wird mit der Nachricht von Thomas Ebendorfer in Verbindung gebracht, dass der Südturm wegen Abweichungen vom ursprünglichen Plan in diesem Jahr bis zu jener Höhe abgetragen werden musste, bis zu der ihn der erste Meister errichtet hatte.395 Aus den Schriftquellen ist nicht zu entnehmen, wie weit der Turmbau 1407 tatsächlich gediehen war und was wieder abgetragen werden musste. Anhand der fabrizierten Werkstücken wird angenommen, dass das Turmuntergeschoss, das bis zur Traufhöhe des Langhauses bzw. des Hochchores reicht, fertiggestellt war und man in diesem Jahr daranging, das Glockenstubengeschoss zu errichten.396 Die Steinhütte produzierte auch noch nach diesem Besichtigungstermin Werkstücke, Wimperg-, Kehl- und Pfeilerstücke, die wohl zum unteren Teil des Glockenstubengeschosses gehörten, und bezahlte auch weiterhin Versetzer. Aber im Gegensatz zu den sonst üblichen Betriebszeiten der Steinhütte, auch über die Wintermonate zu arbeiten, wurden die Steinmetzarbeiten in diesem Jahr bereits Ende Oktober eingestellt. Der Turmrohbau bekam ein provisorisches Dach und wurde so für die kalte Jahreszeit eingedeckt. Im gesamten darauffolgenden Jahr blieb die Steinhütte geschlossen. Am Bau wurden 1408 weder der Baumeister, noch Steinmetze, Setzer, Schmiede oder sonstige Handwerker beschäftigt. Lediglich der Parlier erhielt für zwei Wochen seinen Lohn. Unter seiner Aufsicht wurden 42 Werkstücke für Mauerbänke angefertigt. Die Zimmerleute stellten damals Dachdeckungen und eine Dachrinne für die Abseiten her – vermutlich die Nordseite bei den neuen Fenstern im Bereich des Katharinenaltars. Sie erhielten für ihre Tätigkeit insgesamt 26 Pfund, von ainer aichen rin ze legen und ze zimern und davon ze dekchen auf der abseitten.397 Die Hannsin, die Galserin,

Die Stephanskirche um 1400

101

bekam ihren üblichen Jahreslohn von zehn Pfund für Reinigungsarbeiten an den großen Glasbildern und für das Öffnen und Instandhalten der Flügelaltäre.398 Baumaterial wurde in einem Gesamtwert von 47 Pfund geliefert und offenbar eingelagert; ebenso 3000 Dachziegel und Bodenziegel.399 Die Bodenziegel wurden verlegt und der Bodenleger bekam dafür 14 Schillinge 24 Pfennige.400 Der Rückgang der Bauarbeiten seit Sommer 1407 ist wohl weniger mit einem finanziellen Engpass zu begründen, sondern vielmehr mit Konflikten in der Stadt zwischen den etablierten Ratsbürgern und der gmain, der die einfache Bevölkerung und damit ärmere Handwerkergruppen angehörten, zu erklären. Die Streitigkeiten der Habsburgerherzöge Ernst und Leopold IV. um die Vormundschaft über Herzog Albrecht V. provozierten diesen Dominoeffekt.401 Im Zuge der Auseinandersetzungen ließ Herzog Ernst, der sich der Unterstützung des Wiener Rates sicher sein konnte, im Januar 1408 fünf Handwerker enthaupten. Daraufhin wandte sich das einfache Volk an Herzog Leopold, verlangte die Absetzung von Bürgermeister und Rat. Am 7. Juli 1408 befahl Herzog Leopold dem Bürgermeister Konrad Vorlauf, die Ratsherren Konrad Rampersdorfer, Hans Rock, Rudolf Angerfelder, Hans Stichel den Älteren und den damals amtierenden Kirchmeister Hans Mosprunner zu verhaften und einzukerkern. Vier Tage später, am 11. Juli 1408, wurden Konrad Vorlauf sowie die Ratsherren Konrad Rampersdorfer und Hans Rock geköpft. Ihre Körper wurden auf Bahren nach St. Stephan gebracht, wo sie nördlich der Kirche, dort wo bereits die Fundamentgräben des zweiten Turms ausgehoben waren, bestattet wurden. Die übrigen Gefangenen, darunter der Ratsherr Rudolf Angerfelder, der Kirchmeister Hans Mosprunner und der Kürschner Stichel, wurden gegen enormes Lösegeld aus der Gefangenschaft entlassen.402 Kirchmeister Hans Mosprunner schloss die Jahresrechnung von 1408 mit einem deutlichen Gewinn von 308 Pfund sieben Schil-

102

Die Stephanskirche um 1400

linge 18 Pfennige ab – trotz der großen Außenstände, die die Stadt Wien gegenüber der Kirchenfabrik hatte.403 (Abb. 5) Der Baubetrieb wäre also im Vergleich zu den anderen Jahresabrechnungen durchaus zu finanzieren gewesen, allerdings gelang es wohl nicht, geeignete Bauleute anzuwerben bzw. fehlte es allgemein an Personal.404 Der deutliche Einnahmenüberschuss lässt sich nicht auf eine besondere Spendenfreudigkeit der Gläubigen zurückführen – im Gegenteil, auch die Einkünfte aus frommen Stiftungen und Widmungen reduzierten sich deutlich.405 (Abb. 6) Hier scheint eher ein längst fälliges Zinsgeschäft dazu geführt zu haben, dass der Gewinn so angestiegen ist. Franz Heun, einer der reichsten Bürger Wiens, er war unter anderen als Geldverleiher tätig, schuldete im Jahr 1407 der Kirchenfabrik noch 220 Pfund für ein Haus am Hohen Markt, das er 1402 erworben hatte und das der Stephanszeche, sand Stephans zech, 216 Pfund Burgrecht diente.406 1408 bezahlte er offenbar sein Darlehen.407 Waren die Ausgaben für den Baubetrieb im Krisenjahr deutlich reduziert, erhöhten sich jedoch die Spesen für Liturgie, Kirchenpersonal und Beleuchtung im Vergleich zu 1407 um ca. 45 Pfund. (Abb. 7 und Abb. 8) Nach dem einsetzenden Bauboom gegen Ende des 14. und zu Beginn des 15. Jahrhunderts stagnierte die Bautätigkeit um 1408 wohl aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen den Bauherren, also dem Rat, und den ausführenden Bauleuten, ausgelöst durch die politische Situation im Herzogtum Österreich. Die Bauarbeiten konzentrierten sich damals auf den Umbau des ehemaligen Querschiffs und die Anbindung des Turmuntergeschosses an die östlichen Bereiche des neuen Kirchenlanghauses. Im Krisenjahr 1408 waren nun auch die nordöstlichen Bereiche des neuen Kirchenschiffes rund um den Katharinenaltar in der Frauenabseite fertiggestellt. Die Ausgestaltung des südöstlichen Bereiches wurde in einem nächsten Schritt in Angriff genommen.

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

Der Südturm und sein Nutzen

I

n der zweiten Amtsperiode Peters von Prachatitz als Baumeister der Wiener Stephanskirche wurden die Freigeschosse des Südturms, also Glockenstuben- und Oktogongeschoss, hochgezogen. (Abb. 18) Die nach dem Rechnungsband von 1408 überlieferten Aufzeichnungen des Kirchmeisters aus den Jahren 1412, 1415, 1416, 1417, 1420, 1422 1426, 1427 und 1429 geben, auch wenn sie nicht vollständig erhalten sind, relativ genau darüber Auskunft. Marlene Zykan hat die Rechnungsbücher des Kirchmeisters in Bezug auf den Turmbau ausgewertet.408 Und so sollen ihre Ergebnisse in den folgenden Ausführungen – mit einigen Ergänzungen – kurz dargestellt werden. Nach dem Krisenjahr von 1408 dürfte der Baubetrieb 1409 wiederaufgenommen worden sein; Hans Kaufmann folgte Hans Mosprunner als Kirchmeister nach. Man findet ihn in dieser Funktion bis 1415.409 Mit dem Beginn der Arbeiten an der Großbaustelle lassen sich wieder vermehrt Testamentstiftungen der Wienerinnen und Wiener für den Bau und für Messen feststellen; besonders intensiv in den Jahren 1410 und 1411, als eine Pestepidemie neuerlich die Stadt Wien traf. 410 In der Steinhütte wurde die Herstellung von Wimpergstücken, die im Jahr 1407 begonnen worden war, weitergeführt. 1412 fertigte man 32 derartige Werkstücke an, die zu den großen Wimpergen über dem ersten Geschoss gehörten.411 Der Schmied stellte für die Pfosten dieser Wimperge neun große Dübel her. Es wurden Gewändestücke für die Fenster der Glockenstube angefertigt und

104

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

Unmengen an bearbeiteten Quadern könnten für deren glatte Mauerwände hergestellt worden sein. Die große Anzahl der Pfeilerstücke dürfte sich auf die Strebepfeiler beziehen. Vier Lärchenstämme wurden in den Turm eingemauert, für die der Schmied Holzschließen herstellte.412 Diese Konstruktion sollte das Glockengeschoss verstärken und die Schwingungen, die durch das Läuten der Glocken entstehen, abfedern. Jetzt wird in den Kirchmeisterrechnungen auch über eine „Neue Glocke“ gesprochen, die offensichtlich für das sich im Bau befindliche Glockengeschoss bereits angefertigt worden war. Für sie lieferte der Seiler ein Seil in der Länge von 14 Klafter, während er für die Sturmglocke im Heidenturm ein 24 Klafter langes (lastlankch) Seil herstellte.413 In den Jahren 1415 bis 1416 dürfte das Geschoss fertiggestellt worden sein414 und man richtete den permanenten Glockenstuhl ein. 1415 wurden Zimmermannsarbeiten für das Glockengeschoss verrechnet. Die Rechnungen vermerken Ausgaben für ein Seil für die Stefnerin, also für die 1412 erwähnte „Neue Glocke“, und im November wurde den maistern und den werchleiten, die dy gloken beschaut haben ein Frühstück serviert.415 Von der Stadtkammer empfing der Kirchmeister einen Kostenzuschuss von zehn Pfund zu der gloken.416 1416 wurde schließlich nicht verarbeitetes Holz, aus dem man die Glockenwelle hergestellt hatte, dem Meister zurückgeführt.417 1417 waren noch kleinere Zimmermannsarbeiten am Glockenstuhl zu erledigen, doch letztendlich dürften die Arbeiten in diesem Bereich jetzt tatsächlich abgeschlossen gewesen sein.418 1415 wurden auch Vorbereitungsarbeiten zum Weiterbau für das nächstfolgende Geschoss, das Oktogon, getroffen. Gekauft wurde neues Bauholz unter anderem für ein Gerüst am Turm, das Meister Hermann und seine Gesellen zimmerten.419 Gleichzeitig fabrizierte die Steinhütte ab 1415 bereits Werkstücke für das neue Geschoss.420 Hergestellt wurden stukch zum glein, also Geländer-

Der Südturm und sein Nutzen

105

stücke, und 146 Stücke für Wimperge, die wohl zu den verschränkten Giebeln des Oktogongeschosses gehören, sowie 81 Fialenstücke, die vermutlich für die vier Riesenfialen geschaffen wurden, die um das Oktogon angebracht sind, und des weiteren 18 Schneckenstücke für die Turmtreppen. Im darauffolgenden Jahr, 1416, wurden dann weitere Geländerstücke, Schneckenstücke und Fialstücke produziert. Jetzt wurde auch das durchgehende Kaffgesims, das das Glockengeschoss abschließt, fertiggestellt; 22 Werkstücke kapfsimis wurden behauen und offensichtlich auch gleich versetzt. Die 18 Gangstücke, die man 1416 herstellte, dürften zu der später so genannten Starhembergbank, die von dem unteren Treppenturm in das Oktogon führt, gehören. Auch in diesem Jahr wurde die Baustelle besichtigt und den maistern, die den turn beschaut habent, Wein gereicht.421 1417 stellten die Steinmetze weitere 34 Schneckenstücke, 154 Wimpergstücke, 103 Formstücke und 157 Werkstücke her, die versetzt und sukzessive, situationsabhängig bearbeitet wurden. Die komplizierten Verschneidungen im Oktogon zwischen Eckfialen und Doppelgiebeln machten diese Arbeitsweise, wie Marlene Zykan anmerkt, erforderlich.422 In den Kirchmeisterrechnungen von 1420 werden zahlreiche Werkstücke verrechnet, die vermuten lassen, dass die halbe Höhe des Oktogongeschosses bereits erreicht war.423 Es wurden nämlich zehn Tabernakelstücke angefertigt, die für die dort situierten Figurentabernakel gebraucht wurden. Dazu auch 13 Achsenstücke, bearbeitete Steine mit zwei sich gegeneinander geneigten und verschnittenen Flächen, die zu den Eckfialen gehörten. Und die neun chreuczpogen sowie ein Schlussstein, slozzstain, benötigte man für den Wölbungsabschluss des unteren Treppenturms. 22 wintperstuk auf den snegkchen waren für dessen Bekrönung vorgesehen. Im Jahr 1422 wurde der Baubetrieb eingeschränkt. Der Einkauf von Baumaterial reduzierte sich zu den Vergleichsjahren 1412,

106

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

1415, 1416 und 1417 um mehr als die Hälfte. Auch die Ausgaben für die Bauleute gingen zurück; Werkstücke stellte man nur bis Anfang Juni her, danach wurde nur mehr im Turm versetzt und gemauert.424 Die Steinhütte stellte ihre Arbeit früher als sonst, bereits Anfang Oktober, ein. Davor, am 21. August des Jahres, wurden der Baumeister und sein Parlier mit einem Mahl geehrt, so gestet daz mal, da man maister Petern, paumaister und seinen parlir mit geeret hat, an Freitag vor Bartholomei umb visch 50 dn.425 Am 3. Oktober 1422 – bevor man nun endgültig die Steinhütte schloss – wurden die Bauleute für die (provisorische) Eindeckung des Turmes und für die Ausbesserung der Löcher im Chordach bezahlt.426 Ulreich Musterer, Chorherr von St. Stephan, hatte dafür zwei Pfund gestiftet, von den techen lochern umb den chor zu vermachen.427 Zu Beginn des Jahres nahm man den Baubetrieb wieder auf; wie dem Wochenlohnzettel vom 16. Januar 1423 zu entnehmen ist; bezahlt wurden der Baumeister Peter, der Parlier, sechs Steinmetze und der Hüttenknecht.428 Die Schulden der Stadt Wien von 200 Pfund bei der Kirchenfabrik können aber nicht der einzige Grund für diese Maßnahme gewesen sein.429 Denn einnahmenseitig verzeichnete man ein sattes Plus von ca. 405 Pfund.430 In den Jahren 1426 und 1427 arbeitete man wohl an der Vollendung des Oktogongeschosses.431 1426 wurden für seine Gewölbe zehn Schlusssteine hergestellt. Baumeister Peter von Prachatitz bekam für die Herstellung von 16 tier zu dem turn 24 Pfund zusätzlich zu seinem Wochenlohn.432 Dabei dürfte es sich um die ehemaligen Wasserspeier unter der Helmgalerie handeln, von denen je zwei Stück an den Oktogonseiten angebracht sind. 98 Blumenstücke und 88 Risenstücke dürften für den Fialkranz um die Helmgalerie gearbeitet worden sein und die 80 stuckch auf den pheiler beziehen sich auf die in die Helmgalerie auslaufenden Strebepfeiler. Fabriziert wurden in den beiden Jahren (1426 und 1427) insgesamt 373 Wimpergstücke, die bereits zu dem Turmhelm gehören. Damals arbeite-

Der Südturm und sein Nutzen

107

te man an dem letzten Turmgeschoss, dem filigranen Helm. Die Steinhütte produzierte zunächst 218 stukch zum dach und im Jahr 1430 sogar 519 Dachstücke. 1429 kommen dazu noch sieben sturcz zum Dach, vermutlich horizontale Steine, sowie 43 Wimpergstücke und 31 Fialstücke zum Dach. Peter von Prachatitz lässt sich bis Anfang Februar 1429 als Baumeister belegen; ihm folgte sein Parlier Hans von Prachatitz nach. 433 Unter ihm wurde der Turm vollendet. Möglicherweise waren die Arbeiten am Turmhelm 1430 bereits abgeschlossen, denn man begann im Dezember das Baugerüst abzubauen.434 Es wurden Fahnen zum Schmuck des neuen Turmes hergestellt, man kaufte dafür Stoff, 7 ellen zwilich ze phandlen auf die turn und bezahlte die Kosten, um diese zu färben und anzufertigen, zu verben und ze machen.435 Allgemein gilt aber die Notiz eines Wiener Bürgers zum 10. Oktober 1433 als Bauabschluss des Südturms, denn damals, so der Eintrag, wäre die knaufartige Bekrönung, der chnopff, auf die Helmspitze gesetzt worden.436 Schon vor der endgültigen Fertigstellung war der Hohe Turm – neben den alten Heidentürmen437 – als Glockenträger im Gebrauch. Wie bereits erwähnt, errichtete man bereits 1404 auf dem Turmuntergeschoss einen provisorischen hölzernern Glockenstuhl, an dem zwei Glocken befestigt waren.438 Und erst mit der Fertigstellung des Glockenstubengeschosses in den Jahren 1415 bis 1416 wurde der permanente Glockenstuhl gezimmert. Der Turm wurde aber nicht allein als Glockenträger für kirchliche Aktivitäten gebraucht, also für die Ankündigung der Gottesdienstzeiten sowie der kirchlichen Feste und Prozessionen, sondern er diente allgemein der Stadt und ihren Bewohnern als akustisches Ordnungsinstrument. Neben den unterschiedlichen Tonhöhen der Glocken erklangen vom Südturm auch der Schall von Trompeten, der Ton von einem Hornwerk und die Signale einer mechanischen Schlaguhr.

108

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

Bereits 1415 empfing der Kirchmeister einen Kostenzuschuss von zehn Pfund zu der gloken von dem Stadtkämmerer.439 Die Stadt beteiligte sich also an der Finanzierung und Wartung einer Glocke, nämlich der Amtsglocke. 1417 verzeichnen die Kirchmeisterrechnungen Ausgaben an den Schmied, der einen Klöppel für die Amtsglocke anfertigte, von aienem chlechel in die ambtglokgen.440 Die Amtsglocke, wie sie in den Kirchmeisterrechnungen genannt wird, findet sich das erste Mal in den Rechnungen der Stadt im Jahr 1435 mit der Bezeichnung „Ratsglocke“. Damals wurde die Glocke neu beschlagen441 und 1451 kaufte die Stadt eine neue Ratsglocke an und ließ sie in das Glockengeschoss ziehen442. Sowohl die (ältere) Sturmglocke im Heidenturm, die bei Kriegsgefahr zum Einsatz kam, als auch die Ratsglocke im Hohen Turm, die die Ratsversammlungen ankündigte, wurden von den städtischen Turmwächtern bedient. Die Trompeter oder Turmwächter sollten aber auch Warnsignale bei Feuer oder sonstiger Gefahr setzen. Sie hatten eine Stube im Oktogongeschoss des Südturms, an dessen Fertigstellung man – wie erwähnt – im Jahr 1427 arbeitete. Offensichtlich wurde schon damals diese „Türmerstube“ bewohnt, denn ab diesem Zeitpunkt verzeichnen die Kirchmeisterrechnungen die Reinigung eines Kämmerleins, mist auszefueren aus dem kemerlein […].443 Die Stadt Wien kam für die Bezahlung der Türmer auf, deren wöchentliche Besoldung in den Kammeramtsrechnungen nachweisbar ist. 444 Zudem erhielten sie Brennholz, ein Hofgewand, Filzschuhe und einen Wachtpelz; für das Läuten der Sturmglocke wurden sie gesondert bezahlt. Vermutlich in der Höhe des herabgezogenen Glockengeschosses dürfte das Hornwerk gestanden haben.445 Dieses Instrument entsprach einer Orgel, hatte also einen Blasebalg und eine Pfeife. Die Kirchmeisterrechnungen von 1420 verrechnen den Kauf von 500 flachen und 100 kleinen Ziegeln für das Dach über einer kleinen Orgel, was wohl auf das Hornwerk im Außenbereich zu bezie-

Der Südturm und sein Nutzen

109

hen ist. 446 Bei einem Brand vor 1450 wurde das Instrument vernichtet.447 Der spätere Kaiser Friedrich III. (zum damaligen Zeitpunkt noch König) empfahl dem Bürgermeister und den Ratsherren den Orgelmeister Erharten, damit dieser ein neues Hornwerk für den Stephansturm errichten sollte.448 Aus den Schriftquellen ab 1453 geht hervor, dass das Hornwerk in Wien dazu eingesetzt wurde, um den Beginn des nächtlichen Ausgangsverbotes anzukündigen.449 Die Stadt kam für die Besoldung eines Knechtes für das Hornwerk auf, der wohl die Blasbälge bedienen sollte.450 Mit der allmählichen Fertigstellung des Glockengeschosses am Südturm wurde schließlich auch eine Uhr angebracht, eine mechanische Schlaguhr. 1417 wird Meister Hans von Prag, ein Schlosser, für die Herstellung eines Hammerstiels und einer Scheibe sowie für Reparaturarbeiten am Schlagwerk entlohnt, wie die Kirchmeisterrechnungen dieses Jahres verzeichnen.451 1426 wurde das Uhrwerk mit einem Holzkasten geschützt, als an dem Oktogongeschoss weitergebaut wurde.452 Offensichtlich versetzte man die Uhr mit der Fertigstellung des Turms in die Höhe der Türmerstube; seit damals besorgte der „städtische“ Uhrmacher die Instandhaltungsarbeiten. 453 Die unterschiedlichen Klangkörper, die am Hohen Turm schon im Laufe seiner Entstehung angebracht wurden, zeigen einmal mehr seine immense Bedeutung im städtischen Alltag. Die Stadt beteiligte sich an den Instandhaltungsarbeiten der Stube für das städtische Personal, den Reparaturarbeiten von Hornwerk, Glocken oder Uhr sowie an der Besoldung der Türmer und Uhrmacher. Aus dem Kirchenfonds wurden hingegen die jährliche Wartung der Seile und Arbeiten, die der Schmied oder Zimmermann erledigen konnten, finanziert.

110

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

Die Bauetappen des Langhauses bis 1430 und die liturgische Bespielung Zur der Zeit, als der Hohe Turm emporwuchs, wurde auch der Weiterbau des neuen Langhauses vorangetrieben. Waren die nordöstlichen Teile um 1408 mit Glasscheiben und einem Bodenpflaster ausgestattet, verzögerte sich zunächst der Weiterbau an der Südseite. In einem ersten Schritt musste auch hier die alte Kirchenmauer abgetragen werden. Wann dies geschah, geht aus den Quellen nicht eindeutig hervor. Die Kirchmeisterrechnungen von 1412 verzeichnen den Einkauf von Bauholz, Latten, Brettern und 3000 Schindeln und die Entlohnung des Meisters und seiner Gesellen für Zimmermannsarbeiten von 53 Tagwerken, maister Veyt und sein geselln habent gezimert zu der kirichnotdurfft und des paws das ganz jar 53 tagwerch.454 Dieser Rechnungsposten dürfte sich auf die Bauarbeiten im östlichen Bereich der Südseite beziehen. (Abb. 11) Das Holz wurde vermutlich für die Errichtung von Lattenwänden zur Abgrenzung der Baustelle von den übrigen Raumteilen verwendet und die Schindeln wohl zur provisorischen Eindeckung. Noch im darauffolgenden Jahr war dieser Bereich nicht benutzbar, denn aus dem Gerichtsbrief vom 5. Oktober 1413 über die Messe, die Kunigunde, Hausfrau Rudolfs des Graven, auf dem Ulrichsaltar gestiftet hatte, geht hervor, dass dieser Altar im Moment verbaut war, nu verpaut, weswegen die Stiftung auf den Blasiusaltar in die herzogenkapelle verlegt werden musste.455 Der im Jahr 1413 verbaute Ulrichsaltar spielte erst wieder 1448 eine bedeutende Rolle, als die begüterte Familie Füchsel eine großzügige Stiftung tätigte.456 Spätestens bis 1417 war das alte Gotteshaus bis auf die beiden westlichen Joche und die große Empore zurückgebaut, denn damals begann der Bau einer Neuen Sakristei für den Pfarrklerus an der südlichen Langhausmauer. (Abb. 12 und Abb. 18) Diese sollte die

Die Bauetappen des Langhauses bis 1430 und die liturgische Bespielung

111

provisorisch eingerichtete Alte Sakristei im Zwischenraum beim Bischofstor ablösen. Im Juli 1417 wurden Bauknechte bezahlt, die beim Rohbau geholfen haben.457 Die Gesellen des Meisters Herman wurden für Zimmermannsarbeiten an dem Bauwerk und der Eindeckung des Langhauses mit Schindeln entlohnt.458 Damit war nun ein großer Teil des neuen Langhauses, freilich noch ohne Wölbung oder getünchte Wände, benutzbar und man begann kontinuierlich, den Kirchenraum mit Kultobjekten zu bestücken. Die Schriftquellen machen deutlich, dass die verbliebenen Reste des alten Gotteshauses auch weiterhin liturgisch genutzt wurden. Schon 1412 fertigte man für einen provisorischen Predigtstuhl in dem neuen Kirchenteil einen neuen Leuchter an. Der Annenaltar im Frauenchor, in den Schriftquellen 1412 das erste Mal erwähnt, wurde in diesem Jahr mit einer Lichtölstiftung aufgewertet. Für die jährliche Heiltumsschau im November hatte man auch eine einfache pun, eine Bühne, aus Holz errichtet. Diese Bühne wird dann noch einmal im Jahr 1415 erwähnt. In diesem Jahr wurde das Taufbecken im alten Kirchenteil mit neuen Schlössern gesichert, d.h. sein Deckel bekam wohl ein neues Schloss.459. Und der Andreasaltar, der jetzt erstmals erwähnt wird, bekam zwei Schlüssel, 2 sluzel zu dem geter pei sand Andre alter.460 Der Andreasaltar, der erst wieder in den 30er Jahren des 15. Jahrhunderts eine Rolle spielen wird, dürfte ähnlich wie der ihm gegenüberliegende Martinsaltar in dem Raumkompartiment zwischen altem Langhaus und neuer Kirchmauer zu verorten sein, also in der Alten Sakristei. Im Jahr 1416 wurden etliche Sperrvorrichtungen im östlichen Bereich erneuert: So erhielten die Gittereingänge in den Chor, die Tür zur Reliquienkammer sowie das Sakramentshaus neue Abschließungen; ebenso versah man den Opferstock beim Kreuzund Veitsaltar mit einem Schloss.461 Jetzt wurde auch eine aufwendigere Bühnenarchitektur für die jährliche Heiltumsschau im

112

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

November errichtet, die nun als permanentes Kirchenmöbel die provisorische Bühne ablösen sollte. 1416 kaufte man Holz und zimmerte eine auf Stützen ruhende Tribüne, den Altan.462 Der Schmied fertigte zwei Eisenstangen – wohl als Stützvorrichtung – und vier Halterungen für die Fahnen auf dem Altan an.463 Der Predigtstuhl, der auf dieser „Tribüne“ stand, bekam einen Schalldeckel, den gesellen […] auf der altan daz predigtstuel gedeckt haben.464 Man wird nicht fehl in der Annahme gehen, diesen Altan im südöst­ lichen Kirchenjoch zu verorten. Und man leistete sich auch einen neuen Radleuchter aus Messing. Der Seiler wurde für daz gemalt sail zu dem messein leuchter bezahlt.465 Für diesen kostbaren und großen Leuchter wurde auch eine dekorative Schutzhülle, ein huet, angefertigt. Man kaufte 14 Ellen Stoff, den der Maler zu verzieren hatte.466 Auch wenn es dafür keine schriftlichen Belege gibt, ist anzunehmen, dass der schrittweise Abbruch der alten Langhausmauern nach 1417 kontinuierlich vorangeschritten ist. 1419 wird in den Quellen das erste Mal der Allerseelenaltar genannt und zwar im Testament des Jacob des Süssen.467 1420 bestimmte der Priester von St. Stephan, Hannsen Cholbel, in seinem Testament, beim Allerheiligenaltar, wo man die Epistel las, in der weiten abseytten, begraben zu werden – also im südlichen Seitenschiff –, und stiftete dafür acht Gulden für einen Grabstein.468 Offenbar war damals, um 1420, bereits das dritte östliche Joch des neuen Langhauses fertiggestellt und man kümmerte sich auch um eine adäquate Verglasung der Maßwerkfenster. (Abb. 13) 1422 verzeichnen die Kirchmeisterrechnungen Einnahmen aus einer Stiftung für Glasfenster, zu einem glas in dem lankhaus derselben sand Stephans chirchen.469 Stephan der Glaser bekam für die Verglasung von drei Fenstern im Langhaus mit 800 Scheiben acht Pfund; der Ankauf des Glases wurde mit fünf Pfund verbucht.470 Dabei dürfte es sich um einfache Fensterscheiben gehandelt haben

Die Bauetappen des Langhauses bis 1430 und die liturgische Bespielung

113

– in der Qualität ähnlich wie jene, die bereits 1407 beim Katharinenaltar in der Frauenseite eingesetzt worden waren.471 Vier Jahre später, ab 1426, war man damit beschäftigt, die letzten Reste des Altbaues – also das noch bestehende westliche Joch und die Westempore – abzubrechen. Die Kirchmeisterrechnungen vermerken Ausgaben für das Abtragen des Ziegeldaches, das Abtragen der Mauern in den abseitten und den Abtransport der Steine in einer Gesamthöhe von 38 Pfund 70 Pfennige.472 Ein Loch in der Sakristei, sagrerloch, musste vermauert werden und die Pflasterer arbeiteten im Oktober an der Verlegung von 6000 Bodenziegeln.473 Auf die abseitten wurde ein provisorischer Dachstuhl gesetzt.474 Im darauffolgenden Jahr, 1427, setzte man diese Arbeiten fort und brach bei der Martinskapelle, die gegenüber der Alten Sakristei bei der Herzogskapelle lag, das Gemäuer ab und führte die Steine weg, das gmeyr abzeprechen und auszefueren.475 Der Schlosser wurde für die Beseitigung des Gitters bei der Martinskapelle bezahlt.476 Für die Umgestaltung der Martinskapelle wurde eine Stiftung von fünf Pfund getätigt.477 Die Abbrucharbeiten beim Martinsaltar, die ja bereits 1427 begannen, waren 1428 wohl noch im Gange. Damals wurde die seinerzeitige Messstiftung des Symon von Rükerspurg aus dem Jahr 1417478 von den Verwesern, zwei Wiener Bürgern, mit dem deutlichen Hinweis bestätigt, dass es sich um den sand Merteins Altar bey der Herczogen Cappellen gegen dem alten Sagrer vber handele479. Dass 1430 auch die alte Westempore abgetragen wurde, lässt sich aus einem kurzen Rechnungseintrag der Steinhütte schließen: Auf dem Lohnzettel vom 11. März 1430 werden neun Tagwerke für das Abbrechen der Wendeltreppe im südlichen Seitenschiff verrechnet, in snekchen in der zwelifpotten abseitten abzeprechen.480 (Abb. 14) Dabei dürfte es sich um den Aufgang zum Dachboden des ehemaligen südlichen Seitenschiffes handeln, der von der Westempore zugänglich war. Spätestens mit der Abtragung der

114

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

restlichen Joche des alten Langhauses konnten die westlichen Portale nicht mehr benutzt werden. Was man dazu nutzte, die alten Türflügel der Riesentores zu erneuern. 1426 kaufte man Holz für eine neue Türe; 1427 transportierte man diese zum Schlosser, der für die große Türe Beschläge herstellte. 481 Bei den Abbrucharbeiten dürften die Fensterscheiben über dem Singertor beschädigt worden sein: 1430 mussten über dem Tor der nördlichen Abseite zwei Gläser eingesetzt werden.482

Kultisches Zentrum und die „Neue Sakristei“ 1430 war man bereits intensiv damit beschäftigt, den neuen Raum­ abschnitt des Langhauses mit Mobiliar auszustatten und ließ von den Steinmetzen der Bauhütte Werkstücke für einen Predigtstuhl anfertigen483 bzw. man beauftragte den Schlosser mit der Herstellung eines schmiedeeisenern Kranzes für diese Kanzel484. (Abb. 14 und Abb. 18) Die Universität plante, zukünftige Promotionen ihrer Absolventen in diesem neu errichteten Abschnitt abzuhalten und legte eine Sitzordnung mit Stühlen, Schemeln und Hockern fest, die rund um den Allerseelenaltar in der Mitte der Kirche, in medio ecclesia circa altare animarum, aufgestellt werden sollten.485 1432 tätigte die sehr begüterte Kaufmannsbruderschaft eine weitere großzügige Stiftung in der Stephanskirche. Bereits seit den 40er Jahren des 14. Jahrhunderts dotierten sie ja bereits den Markusaltar am Lettner.486 Jetzt stellten sie abermals beträchtliche Mittel zur Verfügung und ordneten an, wie diese zu verwenden seien. So sollte man den Radleuchter mit dem huet beim Taufstein mit 150 Lampen, die Leuchter auf dem Lettner, die Lampen vor dem Dreifaltigkeitsaltar sowie die Leuchterkrone vor dem Zwölfbotenaltar mit zwölf Steckkerzen erhellen. Und es wurde bestimmt, dass während der zwei Ämter beim Markusaltar auf dem Lettner jeweils 50 Kerzen zu brennen hätten. 487 Aus den Anordnungen geht hervor, dass

Kultisches Zentrum und die „Neue Sakristei“

115

die Kaufmannsbruderschaft nicht nur ihren angestammten Markusaltar am Lettner und dessen Umgebung mit Lichtstiftungen aufwertete, sondern dass sie auch ein zweites liturgisches Zentrum für ihre Andacht einrichtete und zwar in dem neuen Kirchenteil. Dafür stiftete die Kaufmannszeche vier Messen auf dem Dreifaltigkeitsaltar, wie aus dem Benefizienbuch von 1488 hervorgeht;488 vermutlich ließen sie diesen Altar damals auch errichten. Die Zeche sorgte für eine adäquate Beleuchtung sowohl ihrer Altarstiftung als auch deren Umgebung, indem der große – seit 1416 – vorhanden Radleuchter mit dem huet, bei dem nun der Taufstein seine Aufstellung gefunden hatte, mit einer großen Anzahl an Kerzen ausgestattet wurde. Ab 1430 dürfte also das zentrale Joch des Langhauses mit entsprechenden Kultobjekten für die Pfarrliturgie adaptiert worden sein. Unter dem mittig im Joch befestigten großen Radleuchter befanden sich der Taufstein, in unmittelbarer Nähe der Allerseelenaltar und eine steinerne Kanzel. Der Allerseelenaltar wurde – wie noch zu zeigen sein wird – gegen Ende des 15. Jahrhunderts das Zentrum der Pfarrliturgie.489 Während der Bauarbeiten in den westlichen Kirchenjochen war man mit der Ausgestaltung der Neuen Sakristei beschäftigt. 1427 ist eine großzügige Stiftung von zehn Pfund im Rechnungsbuch eingetragen.490 In diesem Jahr wurde der Raum bereits getüncht. Damals besorgte man Holz für eine neue Tür und auch die Steinhütte stellte Bogenstücke her, wohl für das Portal zur Sakristei.491 Der Tischler wurde beauftragt, drei Sakristeischränke, drei allmarn, zu fertigen.492 Die Beschläge und Schlüssel, sowohl für die Schränke als auch für das Sakristeiportal, lieferte der Schlosser.493 Die Fensteröffnungen der Sakristei wurden vom Glaser Stephan mit (feinmaschigen) Netzen verhüllt.494 1430 folgten die letzten Maurerarbeiten495 und man ging daran, die brauchbaren Einrichtungsgegenstände der Alten Sakristei in die Neue Sakristei zu übersie-

116

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

deln. Mit dem Tischler wurde am 10. April für die Aufstellung von zwei Schränken in der Sakristei, für das Zurechtrücken weiterer Schränke, der Theke, pudel, und der neuen Gitter sowie für die Herstellung weiterer Möbelstücke abgerechnet.496 1430 bekam die transportable kleine Orgel im Kirchenlanghaus einen neuen (fixen) Aufstellungsort und man wird wohl in der Annahme nicht fehlgehen, diesen auf dem Altan zu suchen. Dieser Altan war seit 1416 zum einen für die Predigt, zum anderen als zusätzliche Präsentationsbühne bei den Heiltumsweisungen in Gebrauch. Sein Aufstellungsort im südöstlichen Kirchenjoch ergibt sich aus dem Schriftquellenbefund zum Baufortschritt. Nicht eindeutig zu klären sind die in den Kirchmeisterrechnungen von 1430 genannten Arbeiten für die Errichtung eines 14 Ellen langen Korridors, der zur kleinen Orgel führen sollte. 1430 kaufte man dafür Holz.497 Und von März bis Juni war man mit den Tischlerarbeiten für diesen Holzgang beschäftigt.498 Vermutlich vergrößerte man die Plattform des Altans bzw. errichtete man einen Verbindungsgang in Form einer „Holzbrücke“, der von der besagten Tribüne im Kircheninneren durch das Kirchenfenster zur Dachluke der Sakristei führte, um den dortigen Dachboden betreten zu können. Dafür spricht, dass man im Zuge der Tischlerarbeiten für den Gang nicht nur eine Dachrinne legte, sondern auch das Satteldach der Sakristei ausbessern musste, in der wochen den gang ze machen zu der chlain orgel und ain rinn zue machen und ze legen und das dach ze pessern ober den neun sagrer.499

Stiftungspraxis und finale Bauarbeiten im Langhaus Die verschollenen Rechnungsbücher der nächsten fünf Jahrzehnte, von 1431 bis 1475,500 lassen einen genauen Bauablauf schwer im Detail darstellen. Lediglich über Urkunden, vorwiegend handelt

Stiftungspraxis und finale Bauarbeiten im Langhaus

117

es sich dabei um Stiftungen und Widmungen, kann das Geschehen teilweise rekonstruiert werden. Mit der letzten Abbruchphase der alten Kirchenteile wurde die babenbergische Westempore abgetragen.501 (Abb. 14) Und man dürfte dann relativ zügig den neuen spätgotischen Einbau sowie sein Tragwerk, also die beiden westlichen Pfeiler mit den Gewölbevorlagen sowie die bislang nicht ausgeführten Kapellenobergeschosse im Westen errichtet haben. Dieser Schluss lässt sich aus den Stiftungen des wohlhabenden Wiener Bürgers Michel Füchsel und seiner Gemahlin Agnes ziehen. Aus einer Urkunde von 1437 geht hervor, dass Michel Füchsel mit Wissen und Willen des Habsburgerkönigs Albrecht II. (1397–1439) den Kapellenraum im Obergeschoss in den Ern des Heiligen sand Bartholome vnd sand Jorgen weihen ließ und vier Messen auf dem von ihm errichteten Altar stiftete.502 Der doppelgeschossige Kapellenkomplex im Südwesten des Gotteshauses war offensichtlich seit seiner Errichtung im Besitz der Landesfürsten. Im Zuge der von Herzog Rudolf IV. urkundlich ab 1359 nachweisbaren Kirchenerweiterung wurden die westlichen Kapellenbauten, die die alte babenbergische Fassade rahmen, gleich zu Beginn des Bauprojektes in Auftrag gegeben. Während die nördliche Kapelle Hans von Tirna, einem Gefolgsmann des Herzogs, übereignet wurde, – der Zeitpunkt ist nicht bekannt –, verblieb das südliche Pendant bei den Habsburgern. Auf dem dortigen Leonhardsaltar503, einer Stiftung König Friedrichs III., wurde wöchentlich eine Messe für die Habsburger gelesen, wie dem Vermerk zu den Messstiftungen von St. Stephan aus dem Jahr 1488 bzw. auch dem Benefizienbuch von 1548 zu entnehmen ist. 504 Der Kirchmeister sorgte penibel für die Instandhaltung und Reinigung der kostbaren Glasfenster in des Herzogen kapellen, indem einem Glaser dafür ein ständiger Jahressold ausbezahlt wurde.505 Anders verhält es sich bei den westlichen Obergeschosskapellen, sowohl jener im Norden als auch der im Süden. (Abb. 4) In

118

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

den Schriftquellen fehlt jeglicher Hinweis über deren Nutzung.506 Im Hinblick auf die gängige Baupraxis, unvollendete Raumkompartimente möglichst rasch mit Altären auszustatten, einerseits um Geld zu lukrieren, andererseits um Heilswirkung zu erlangen, bedeutet dies, dass sowohl die südwestliche Obergeschosskapelle als auch jene über der Tirnakapelle erst nach Abbruch der restlichen Bauteile des alten Kirchenschiffes – also ab 1430 – ausgebaut wurden. Ihre einzigen Zugänge über Treppentürme, die von der Westempore ausgehen, wurden erst zu diesem Zeitpunkt hergestellt.507 Die großzügige Dotierung des südlichen „Obergeschoss-Rohbaues“, der im Besitz der Habsburger war, durch den wohlhabenden Michel Füchsel ermöglichte in der Folge erst den weiteren Ausbau bzw. Umbau des westlichen Bereiches. Mangels nötiger Geldmittel zog sich die Errichtung und Ausstattung der nördlichen Obergeschosskapelle bis in das 16. Jahrhundert. 1479 war der Raum offensichtlich im Rohbau. Im Zuge der Restaurierung im Jahr 2012 wurden unter dem Wandputz im Eingangsbereich rötliche Kritzeleien aufgefunden, die von einem studentischen Initiationsritus stammten und die Jahreszahl sowie den Namen des künftigen Kommilitonen, Jeronimus Kisling, aufweisen.508 Das abgelegene unfertige Raumkompartiment eignete sich wohl bestens für diesen studentischen Brauch. Der Wiener Bürger Simon Conrad Schuster soll nach einer heute verschollenen Urkunde in der nördlichen Obergeschosskapelle eine Messe gestiftet haben. Ogesser berichtet von seinem Brustbild in den Fensterscheiben, beschriftet mit seinem Namen und der Jahreszahl 1503.509 1507 wurde in der Kapelle der Valentinsaltar konsekriert.510 Gleichzeitig mit der Stiftung des Bartholomäusaltars besserte Michel Füchsel ein Vermächtnis auf dem Ursulaaltar auf, der sich im nördlichen Seitenschiff befand.511 (Abb. 14) Wohl knapp vor seinem Tod – er verstarb zwischen 1439 und 1441 – ließ das Ehepaar Füchsel den Ulrichsaltar im Kirchenlanghaus neu errichten.

Stiftungspraxis und finale Bauarbeiten im Langhaus

119

Dieser Altar war im Zuge der Bauarbeiten 1413 entweiht und geschliffen worden und wurde jetzt wiederaufgebaut. 512 1448 bestätigte Agnes, Witwe des Michel Füchsel, dass sie gemäß dem Testament ihres verstorbenen Mannes eine Messe auf den sand Vlreichs altar, bey dem Sagrer gestiftet hatte, den sie beide von newen darczu gepaut haben.513 Agnes verstarb kurz danach im Jahr 1449. Das Testament des Michel Füchsel sah auch eine enorme Summe von mehr als 221 Pfund für die Ausstattung des Ulrichsaltars mit einer Bildtafel sowie für ein Fensterbild über der Sakristei vor.514 Peter Strasser und Jakob Straiffing wurden von Agnes Füchsel als Testamentsvollstrecker eingesetzt. Nach deren Tod sollte der Wiener Rat die Stiftung verwesen.515 Peter Strasser beauftragte nun den seit 1453 in Wien nachweisbaren Maler Hans Gris, die Ausstattungsarbeiten durchzuführen – also ein Tafelbild für den Ulrichs­ altar und Fensterbilder über der Neuen Sakristei herzustellen. Die verschollenen Kirchmeisterrechnungen von 1466 und die Rechnungen von 1476 listen einen Schuldbrief auf und vermerken, dass Peter Strasser, der zwischen 1459 und 1461 verstorben ist, dem Maler Hans Gris davon 70 Pfund gegen Rechnung ausgehändigt hatte.516 Außerdem vermerken die Kirchmeisterrechnungen von 1466, dass das Dach über der Neuen Sakristei ausgebessert wurde.517 Außergewöhnlich ist die Position des „neuen“ Ulrichsaltars gleich bei der Sakristei, befand sich doch dort, wie dargelegt, seit 1416 eine Tribüne, der sogenannte Altan. Auf diesen Altan wurde 1430 die (kleine) Orgel gestellt und ein Verbindungsgang in Art einer Holzbrücke zum Dachbereich der anschließenden Neuen Sakristei gelegt. Die eigenwillige architektonische Überbauung dieses Altars im heutigen südöstlichen Kirchenlanghaus wurde seit jeher mit der Altarstiftung der Füchsels in Verbindung gebracht und schlechthin als „Füchselbaldachin“ bezeichnet. Allerdings entspricht das Design weniger dem eines Altarbaldachins, also eines von Stützen getragenen Zierdaches, als vielmehr dem einer gale-

120

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

rieartigen Bühne. Über ein seitlich angelegtes Treppentürmchen gelangt man vom Kirchenschiff auf die Tribüne, die mit einer deutlich vorkragenden Holzbrüstung auf dem Altargewölbe aufsitzt und mit einem brückenartigen Verbindungsstück zum Kirchenfenster weitergeführt wird. Demnach wäre aus dem formalen Befund zu schließen, dass der architektonische Entwurf des „Füchselbaldachins“ auf den ehemaligen Altan zurückzuführen ist. Mit der Errichtung der neuen kostbaren Glasbilder über dem Ulrichsaltar dürften auch die Fenstertüre bzw. die Holzbrücke, die zum Dachgeschoss der Neuen Sakristei führte, verändert worden sein, womit Reparaturarbeiten am Dach anfielen. Neben dem Ehepaar Füchsel tätigte auch die Familie Puchheim eine außergewöhnliche Stiftung in St. Stephan. Sie konzentrierte sich um den seit 1415 in den Quellen nachweisbaren Andreasaltar, der wohl seit damals in der Alten Sakristei eingerichtet und mit einem versperrbaren Gitter versehen war.518 Im Zuge des Abbruchs der Alten Sakristei und der Westempore dürfte der Andreasaltar kurze Zeit nicht zugänglich gewesen sein; wurde dann von der Familie Puchheim von grundt auf erbawet und mit einer Ewig Lichtstiftung dotiert. Von 1434 datiert der Stiftsbrief, der in einer Abschrift erhalten ist.519 Eine Urkunde von 1437, ebenfalls kopial überliefert, bekräftigt das Vermächtnis der Puchheims.520 1456 werden in einer Bestätigungsurkunde Wilhelm von Puchheims, dessen Sohn als Verweser der väterlichen Stiftung und die Andreaskapelle genannt. Ogesser berichtet, dass „das steinerne Gewölb, worin dieser Altar steht, laut einer Stadturkunde 1466 erbauet worden, da es das Gewölb ob St. Andreasaltar genannt wird.“ 521 Ogesser zitiert hier aus dem verschollenen Band der Kirchmeisterrechnungen von 1466. Ähnlich wie der bereits besprochene Ulrichsaltar wurde offenbar 1466 auch der Andreasaltar mit einem baldachinartigen Überbau versehen. Da die Arbeiten am Andreasaltar im Rechnungsbuch des Kirchmeisters aufscheinen, ist anzuneh-

Stiftungspraxis und finale Bauarbeiten im Langhaus

121

men, dass es sich hierbei nicht um eine „private“ Stiftung handelte, sondern dass der Wiener Rat als Auftraggeber der Baldachin-Ausstattung fungierte; so vermutlich auch bei der Baldachinbühne mit Treppenturm über dem Ulrichsaltar. Zu einem in den Schriftquellen nicht genannten Zeitpunkt bekam der südwestliche Altar, der Martinsaltar, ebenfalls einen Schmuckbaldachin. Doch bevor man daranging, bereits liturgisch genutzte Altäre des Langhauses mit Zierarchitektur zu überspannen, beauftragte man Meister Hans Puchspaum, die Wölbung des Kirchenlanghauses vorzunehmen.522 Sein Vertrag mit der Stadt datiert von 1446 und ist in Abschrift erhalten. Ob damals mit der Einwölbung begonnen wurde, lässt sich nicht verifizieren. Es scheint eher so, dass man zuächst daranging, für den lediglich mit einem provisorischen (Schindel-)Dach versehenen Kirchenbau einen Dachstuhl zu planen und anzufertigen. Auf einem Holzbalken im Anschluss an das Chordach soll das Datum der aus Lärchenholz geschaffenen mächtigen Konstruktion von 36 Metern Höhe zu lesen gewesen sein, die beim Brand von 1945 vernichtet wurde. Ogesser überlieferte die Jahreszahl 1490.523 Mittlerweile wurde dies als Lesefehler erkannt und auf 1440 korrigiert.524 Diese Jahreszahl wurde außerdem auf den Spruchbändern zweier Figuren am Abschlussgesims der westlichen Nordmauer gefunden.525 Über den Fortgang der Errichtungsarbeiten der gigantischen Dachkonstruktion selbst gibt es in den Schriftquellen keinen eindeutigen Hinweis. Möglicherweise war der von der Stadt bezahlte Zimmermann Gilg Pransperger mit der Errichtung beauftragt.526 1446 ist er das erstmal in den Wiener Quellen belegt.527 Im September 1461 wird er als pawmaister zu Sand Steffan bezeichnet, als er im Auftrag der Stadt Wehr und Bollwerk auf der Brücke vor dem Kärntnertor herstellte.528 Von 1462 bis 1464 bezog er als Zimmermann der Stadt einen regelmäßigen Lohn. Urkundlich wird er 1466 nochmals als Maist Gilgn pramperg Zymerman weilent pawmaister

122

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

zu Sand Steffan angeführt.529 Die Bezeichnung des Zimmermanns Gilg als Baumeister von St. Stephan mag wohl ein Hinweis auf seine eigenständige, anspruchsvolle Konstruktionsarbeit bei St. Stephan sein. Im Zuge der Errichtung der Westempore, des Dachsstuhls bzw. der Wölbung dürften einige Altäre entweiht worden sein. Nach Fertigstellung der jeweiligen Raumabschnitte wurden diese neu konsekriert. Bestätigen lässt sich dies für den Allerseelenaltar und den Allerheiligenaltar im Kirchenlanghaus sowie für den Kolomanialtar und den Margarethenaltar auf der spätgotischen Westempore. So dürfte der bereits 1339 mit einer Stiftung der Familie Urbetsch nachweisbare Margarethenaltar530 auf der Westempore mit dem spätgotischen Umbau zunächst stillgelegt worden sein. 1457 wurde Michel Wülffing, damals Diakon zu St. Stephan, von den Verwesern der Urbetsch-Stiftung die Messe am Margarethenaltar verliehen.531 Schließlich fand man bei den Restaurierungen des Margarethenaltars und des Kolomanialtars im 19. Jahrhundert in den Sepulchris derselben die Reliquienkapseln mit dem Siegel des Passauer Weihbischofs Wolfgang von Hippo.532 Wolfgang Püchler stammte aus dem Regensburger Minoritenkloster, wurde 1445 mit dem Titularsitz Hippo zum Weihbischof in Passau geweiht und urkundete bereits 1451 als Weihbischof.533 Er war unter anderem Hofprediger in Wien und von 1459 bis 1466 Provinzial der österreichischen Minoritenprovinz. Er starb 1475 und wurde im Wiener Minoritenkloster bestattet. Die Konsekrierung der Emporenaltäre bei der Brüstung könnte demnach bereits um 1457 stattgefunden haben, als man dem Diakon Michel Wülffing die Messe am Margarethenaltar verliehen hatte. Genannter Weihbischof hatte auch den Allerheiligenaltar, der an der südlichen Pfeilerreihe im Kirchenlanghaus stand und der 1420 in Zusammenhang mit einer Grabstiftung in dem neu errichteten Kirchenabschnitt erwähnt wird,534 im Jahr 1463 am Bartholomäustag konsekriert, wie Oges-

Stiftungspraxis und finale Bauarbeiten im Langhaus

123

ser berichtet535. 1461 dürfte auch der Allerseelenaltar erneuert worden sein. Eine Inschrift, die ehemals bei dem Altar angebracht war, bei dem ja auch das Taufbecken stand, könnte darauf hinweisen: Dieser Altar ist geweihet in dem Ehren Allerglaubigen Seel. a. Dni. 1461.536 Im Jahr 1885 wurde der barocke Maximiliansaltar, der vor 1685 anstelle des Allerseelenaltars errichtet worden war, abgetragen und nach Stixneusiedl verbracht. Hierbei fand man unter dem barocken Aufbau eine gotische Altarmensa, deren Unterbau eine Länge von 1,75 Meter und eine Höhe von 0,98 Meter aufwies. Unter der Altarplatte war eine bleierne Kapsel, in der sich wohl die Reliquien befanden und die das Siegel von Weihbischof Wolfgang von Hippo trug. Zusammenfassend soll festgehalten werden, dass mit dem Abtragen der romanisch-frühgotischen Empore im Jahr 1430 die westlichen Gewölbeträger und der neue spätgotische Westeinbau, der um ca. 1,30 Meter höher ansetzt, zügig errichtet wurden. Bereits 1434 konnte der Andreasaltar im nordwestlichen Kirchenlanghausjoch reich dotiert werden. Die großzügige Stiftung des Ehepaars Füchsel im Jahr 1437 für den Bartholomäusaltar in der südwestlichen Obergeschosskapelle gibt einen Hinweis, dass der Westbereich bei den Heidentürmen hochgezogen war. Offensichtlich war damals auch das große Westfenster ausgebrochen worden. Knapp darauf, im Jahr 1440, wurde mit den gigantischen Zimmermannsarbeiten zur Errichtung des Dachstuhls begonnen. In diese Zeit fällt ferner die Neuerrichtung des Ulrichsaltars im südöstlichen Langhaus, die 1448 von Agnes Füchsel bestätigt wurde. Ein wenig später, 1446, erhielt Meister Puchspaum seinen Vertrag, die Wölbung der Kirche vorzunehmen. Zwischen 1453, der ersten urkundlichen Erwähnung des Malers Hans Gris, und dem Tod Peter Strassers, um 1459 bis 1461, erfolgte der Auftrag an besagten Künstler, den Ulrichsaltar mit einer Bildtafel und ein Glasfenster über der Sakristei zu errichten. Wohl 1457 dürfte die Westempo-

124

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

renbrüstung vollendet gewesen sein, als die Urbetsch-Messe neu vergeben wurde. 1459 wurden Teile der Kirche getüncht.537 Die Neukonsekrierung des Allerseelenaltars im Jahr 1461 und des Allerheiligenaltars im Jahr 1463 können als Hinweis herangezogen werden, dass diese Raumabschnitte bereits gewölbt waren. 1466 wurde schließlich der Zierbaldachin über dem nordwestlichen Andreas­ altar errichtet, wohl im Auftrag der Ratsherren. Bis auf den nördlichen Bereich des ehemaligen Querschiffs waren die spätgotischen Bauarbeiten im Inneren der Kirche in den 60er Jahren des 15. Jahrhunderts abgeschlossen.

Nordturm, Dach und die Situation um 1500 1433 war der Südturm mit 136 Metern Höhe vollendet. 538 Er galt damals aufgrund seiner eleganten und schlanken Form und des innovativen technischen Könnens als wahre Meisterleistung und war einige Zeit der höchste Turm des Heiligen Römischen Reiches. (Abb. 18) Kaum war der Südturm fertig gestellt, begannen die Planungen zur Errichtung seines nördlichen Pendants – allerdings gestaltete sich seine Bauabwicklung äußerst mühevoll. Schon seit langem bestanden dessen Fundamentgräben. Denn bereits 1408 waren Bürgermeister Konrad Vorlauf sowie die Ratsherren Konrad Rampersdorfer und Hans Rock bei den Ausschachtungen an der Nordseite der Kirche beigesetzt worden. 539 1430 wurden ihre sterblichen Überreste auf Kosten des Kirchmeisteramtes in die Kirche überführt und die Gesellen der Steinhütten bekamen 80 Pfennige Trinkgeld für das Verlegen von einem großen Stein in der Kirche über die drei burger.540 Auch im Inneren traf man bereits damals Vorkehrungen und baute den an der Nordseite stehenden Dreikönigsaltar ab.541 1443 musste die Messe an einem anderen Altar ausgerichtet werden, weil der neue Standort des Dreikönigs­ altars noch nicht feststand, heiligen dreier Kunig altar, wo man den

Nordturm, Dach und die Situation um 1500

125

hinsetzen wirdet zu sand Stefan, dieweil er aber nicht gesacz ist.542 Noch zu Lebzeiten von Baumeister Hans Puchspaum wurde im Jahr 1450 in einer feierlichen Inszenierung, bei der zahlreiche hohe geistliche und weltliche Würdenträger anwesend waren, der Grundstein zum Nordturm gelegt; aber auch zu diesem Zeitpunkt kam der Baufortgang nicht so recht in Gang.543 Im März 1452 verlieh Papst Nikolaus V. all jenen einen beträchtlich hohen Ablass von sieben Jahren und 40 Tagen, die am St. Peter und Paulstag, also dem 29. Juni, in die Kirche kamen, um zu beten, Almosen zu geben und zu beichten.544 Im selben Jahr wird ein Peter- und Paulsaltar das erste Mal erwähnt, als die Witwe des Küsters Conrat eine Ewige Wochenmesse dort stiftete.545 Er ist im nordöstlichen Joch des Kirchenlanghauses zu verorten, also in unmittelbarer Nähe zu dem geplanten Nordturmprojekt. Bis 1488 bzw. 1489 schweigen die Schriftquellen über diesen Altar; vermutlich dürfte er in dieser Zeit aufgrund der Bauabwicklung des Nordturms, respektive der Anbindung der Turmhalle an das Kirchenschiff, liturgisch nicht genutzt worden sein. Bei Meister Puchspaums Tod,546 kurz nach 1454, entsprach die Stephanskirche in ihrer Außengestalt mit Südturm und mit dem charakteristischen hohen Dach beinahe schon dem heutigen Erscheinungsbild. Denn schon kurz nach 1449 dürfte man sich mit der Eindeckung des Daches mit bunten Ziegeln in dem charakteristischen Zackenmuster beschäftigt haben. Ziegelmeister Jörgen Rosendorn bekam für eine Dachziegelprobe von der Stadt acht Pfund ausgehändigt, von ainer prob wegen des dachs zu sant Steffan 8 libera.547 An der nordseitigen (ehemaligen) Querhausfassade standen allerdings noch Teile der alten Mauern. Ab 1466 begann man jedoch ernsthaft mit den Vorarbeiten zum Turmbau. Die Steinhütte bereitete bereits Werkstücke für den Bau vor, wie Ogesser aus dem heute verschollenen Band der Kirchmeisterrechnungen zitiert: Vermerkt das Ausgeben gegen meines vorge-

126

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

schriben Innemen auf die Stainhütten, und gehawt Stainwerich zum Neun Thurn Uberlegstain, und ander notturft der Kirchen gangen ist.548 Damals wurde auch Erde in die Kirche geführt.549 Im Dezember 1466 soll Kaiser Friedrich III. angeordnet haben, dass von den Einnahmen des Ungelds wöchentlich vier Pfund zum Bau von St. Stephan gegeben werden sollen.550 Diese Zahlungsanweisungen mögen ein Anstoß zum tatsächlichen Baubeginn des Nordturms gewesen sein, denn ein halbes Jahr später, im Juni 1467, erfolgte nun eine zweite Grundsteinlegung, als der Passauer Bischof Ulrich Nussdorfer den ersten Stein auf die bereits seit 1450 vorhandenen Fundamente des Nordturms setzte.551 Maßgeblich wurde unter dem seit 1455 als Baumeister bei St. Stephan tätigen Laurenz Spenning der Turm hochgezogen.552 Von ihm stammt auch eine große Anzahl von Planrissen für dieses Bauprojekt.553 In den Schriftquellen hingegen lässt sich der Baufortschritt nur dürftig verfolgen. Lediglich das erhaltene Rechnungsbuch aus dem Jahr 1476 gibt Aufschluss über die Bauarbeiten an der Nordturmvorhalle und der Kapelle, die zwischen die östlichen Strebepfeiler eingebaut wurde. Die Stein­ hütte nahm in diesem Jahr – wie gewohnt – ihre Arbeiten im Januar auf; das Versetzen der Werkstücke begann im April und wurde bis Ende Juli durchgeführt.554 Im Februar musste der Dachumgang des Kirchenlanghauses von Schnee befreit werden.555 Ferner wurde Lehm in die Kirche getragen. Im März begann man, das alte Bodenpflaster im nördlichen Kirchenlanghaus aufzuschlagen, das dann aus der Kirche transportiert wurde. Im April wurden Pfostenlöcher für das Baugerüst gegraben und dieses aufgestellt.556 Probleme gab es mit dem Lastenzug, der repariert werden musste. Im Juni wurden die Zimmerleute für die Errichtung des Leergerüsts der Gewölbe und der Fenster der Nordturmkapelle bezahlt.557 Am 2. Juli erhielten die Maurer anlässlich der Vollendung des großen Bogens über der Kapelle ein Viertel Wein, dass sy ain grossen bogen über die kapelln am neuen tuern geslossen habent […] ain

Nordturm, Dach und die Situation um 1500

127

viertail wein.558 Schließlich ehrte man am 5. Juli den Baumeister und den Parlier mit einem Mahl maister Larenzen und seinem parlier umb ain essen vorhen, wein und semeln für vier Schillinge 28 Pfennige.559 Im September verbuchen die Rechnungen noch weitere Ausgaben für Verköstigungen der Bauleute; so bekamen zum Beispiel Meister Laurenz (Spenning), sein Parlier und die Steinmetze eine Mahlzeit am Mittwoch vor Mariä Geburt, damit sie verschiedene notwendige Arbeiten in der Kirche bereitwilliger und fleißiger ausführten, dass sy dester williger und fleissiger sein, so man seu zu ander zeainziger notdurft der kirchen vordert. Und noch einmal wurde dem Baumeister, dem Parlier und 17 Steinmetzen eine Mahlzeit mit Gänsen, Gewürzen, Wein und Brot gereicht. 560 Jetzt dürfte auch ein Teil des Portalschmucks angebracht worden sein. Das Rechnungsbuch verzeichnet Ausgaben für Blattgold, um unter anderem die Statuen der Mutter Gottes und die der Heiligen Drei Könige am Neuen Turm zu vergolden.561 Offensichtlich bestand die Absicht, die Turmvorhalle mit Skulpturenschmuck auszustatten, der im Gegensatz zu den Bildstiftungen der Bürgerinnen und Bürger im Kirchenlanghaus, von dem Kirchenfonds bezahlt werden sollte. Die Arbeiten am Skulpturenschmuck der Vorhalle wurden von dem Maler Hans (Hohenbaum) von Zürich durchgeführt, der bereits im Jahr 1457 ein Bildwerk für St. Stephan schuf, das an der Evangelienseite des Veitsaltars angebracht war und das Portät König Ladislaus zeigte; eine Inschrift nennt seinen Namen.562 Man bezahlte den Maler Andre Kauczner für das Einsetzen von drei Fenstergläsern – wohl in der neuen Nordturmkapelle.563 Mitte August begannen die Abbauarbeiten des (Kapellen-)Gerüstes.564 Am 7. September war das Steingeländer der Galerie des Nordturmportals fertiggestellt.565 Im Oktober begann man die Portalvorhalle und den Unterbau des Nordturms mit einem provisorischen Dach für die kalte Jahreszeit einzudecken.566 Die hölzernen Bau-

128

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

absperrungen in der Kirche wurden aufgebrochen. Anfang November wurden die für das Baugerüst gegrabenen Löcher verschüttet und die Baustelle im Außenbereich aufgeräumt.567 Im Dezember verstärkte man schließlich noch einmal die Dachabdeckungen und zog die Seile aus dem Lastenaufzug.568 Im darauffolgenden Jahr, 1477, verstarb Baumeister Laurenz Spenning. Das Turmprojekt wurde im Wesentlichen nach seinen Plänen bis ins Jahr 1511 weitergeführt;569 allerdings gestaltete sich der Bauprozess äußerst schleppend, wie an den Jahreszahlen 1499, 1502 und 1507 am zweiten Geschoss erkennbar ist. Im Sommer 1523 initiierte der Wiener Rat eine Turmbeschau, zu der einige Experten, unter anderem auch der Baumeister Georg zu Krems, geladen waren.570 Zweck dieses Treffens war wohl, die eingestellten Bauarbeiten wieder aufzunehmen. Doch die Initiative schlug fehl. Im Jahr 1537 wurden neue Schindeln für die Abdeckung des unvollendeten Turms gekauft.571 1579 schließlich setzte der Steinmetz Kaspar Saffoi einen „kleinen Turm“ auf den unfertigen Glockenträger, der mit Kupfer gedeckt und mit einer Kugel sowie einem beweglichen Adler, dem gemalten Erzherzoghut und zwei Wappen geziert wurde.572 Eines dieser Wappen gehörte dem damaligen Bürgermeister Johann von Tau.573 Michael Schwingenkessel von Lansperg, Bürger und Kupferschmied in Wien, übernahm die Deckung des Turms und die Anfertigung einer Turmbekrönung.574 Während der Baueifer gegen Ende des 15. Jahrhunderts nachließ, stieg offensichtlich die Motivation, das Interieur des Gotteshauses zu modernisieren und neue Bildwerke, Kirchenmöbel und Kultobjekte anzuschaffen. Die Kirchmeisterrechnungen verzeichnen Ausgaben für den Kauf eines neuen Taufsteins, den der Bürgermeister, der Richter und einige Ratsherren bei Meister Ulrichen Auer in Salzburg für 400 Gulden bestellt hatten.575 Die Boten bekamen Trinkgeld für die Überbringung einer Messingtafel mit dem Entwurf des neuen Taufsteins aus Nürnberg sowie für die Über-

Nordturm, Dach und die Situation um 1500

129

stellung eines Briefes nach Salzburg, dessen Inhalt vom Taufstein handelte.576 Angeschafft wurde Holz für ein neues Chorgestühl, das am Friedhof aufgeschlichtet wurde.577 In den folgenden Jahren sollte es dann von Wilhelm Rollinger geschnitzt werden. 1476 war auch der Guss der neuen großen Glocke, den der Zinngießer Meister Simon Haubitz besorgt hatte, fertig gestellt; zusätzlich zu dieser wurde eine kleinere Glocke mit einem Gewicht von 23 Zentnern eingehängt.578 (Abb. 15) Damals – also in den 1480er Jahren – dürfte zudem der Lettner modernisiert und seine Joche in den Seitenschiffen abgebaut worden sein. Dieser Schluss lässt sich durch die Versetzung der Lettneraltäre, nämlich des Sigmund- und Wolfgangsaltars sowie des Markusaltars, aber auch durch die Teilung des unter dem mittleren Lettnerjoch platzierten Kreuz- und Veitsaltars in zwei Altarpatronzinien ziehen.579 Ein Monat vor seinem Ableben ließ Kaiser Friedrich III., er starb im August 1493 in Linz, seinen Grabstein580, den er in den 60er Jahren des 15. Jahrhunderts bei Niklas Gerhard von Leyden in Auftrag gegeben hatte, von Wiener Neustadt nach Wien transportieren.581 Die Kammeramtsrechnungen von 1493 verzeichnen dafür etliche Ausgaben:582 So wurde am 10. Juli Holz geliefert, um die Kärntnertorbrücke zu verstärken gefiertte holcz zum unnderpruckhn Kernnertor und newen thure von unsers herrn grabstain wegen. Am 11. Juli verrechnete man Arbeitskosten von zwei halben Tagen, um die Wege vorzubereiten, halben tag holcz zum unnderpruckhn daselbst und halben tag Schut ab dem grabn, in die Kernnerstrass, die Sleg Im vartweg aufzuschuttn, yedn Tag iij Ros. Abgerechnet wurde mit dem Fuhrunternehmer Hannsen During seine Aufwendungen für den Transport und die Kosten für vier Pferde pro Tag, umb der kais. mai. Grabstain in die Neuenstat, sontag, Montag, eritag darnach, jeden tag 4 ros; darinn ist im ain tag abgeslagen fur sein

130

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

robat; ain ros 1 tag per 60, facit 32 Pfund 4 sh. dn. Am 14. Juli erhielt der Kämmerer Pangrecz Kembnater seine Aufwendungen vergütet, gehabt ain ros in der Neunstat bei meins gesponns rossen, die degk unsers herrn kaisers über das grab heruberzubringen; slach ich ab fur die robat. Eine Entschädigung erhielten auch die Zimmerer der Stadt, die sich auf Geheiß des Bürgermeisters nach Wiener Neustadt begaben, so in die Neuenstat nach unsers herrn kaisers stain zogen sein. Kaiser Friedrich III. wurde zuächst in der Herzogsgruft beigesetzt. Geraume Zeit war man sich nicht über den Aufstellungsort des Grabensembles und wohl auch nicht über dessen weitere Konzeption klar. Man beauftragte unter anderem auch den berühmten Künstler Michael Tichter mit der Ausführung. 1503 ist ein Schreiben Kaiser Maximilians I. belegt, aus dem der Auftrag an ihn hervorgeht; seine Arbeit schritt allerdings sehr langsam voran.583 Noch im Jahr 1506 suchte man nach einem passenden Ort für die Aufstellung des Grabes, wie aus einem Schreiben von Maximilian I., Sohn des verstorbenen Kaisers, an das Kollegiatskapitel hervorgeht. So sei er willens, das Grab seines Vaters zu dem Hauptaltar und das Kenotaph von Herzog Rudolf IV. in den Apostelchor zu setzen, zu dem vordern Alltar vnd das allt Grab in der Zwelfpotten abseytten seczen.584 1507 reiste der königliche Bildhauer von Rottweil im Auftrag von König Maximilian I. nach Wien, um sich ein Bild von der Situation zu machen.585 Der Standort war bald gefunden, bereits 1510 wurden Gräber der Universitätsprofessoren, die im Apostelchor lagen, exhumiert, wie aus den Akten der Theologischen Fakultät hervorgeht. 586 Konsequenterweise müsste mit der Aufstellung des mächtigen kaiserlichen Grabensembles auch der Zwölfbotenaltar aus Platzgründen versetzt worden sein; allerdings finden sich darüber in den Schriftquellen keine Hinweise. Im Gegenteil auch während der mehrjährigen Arbeiten an dem Grabmal und auch nach seiner Fertigstellung im Jahr 1513 wurde der Zwölfboten­altar

Nordturm, Dach und die Situation um 1500

131

liturgisch genützt. So ist zum Beispiel im Jahr 1525 die Ewige Messe, die Michel Vinckh ehemals (1392) auf den Zwölfbotenaltar gestiftet hatte, von seinen Lehensherren an einen neuen Kaplan vergeben worden.587 1513 erfolgte schließlich die endgültige Beisetzung des Kaisers und spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfte auch das Kenotaph Rudolfs IV., das sich bis 1506 im Mittelchor befunden hatte und vermutlich im Zuge der Bestätigung der „rudolfinischen Freiheitsbriefe“ vom Kaiser selbst in Auftrag gegeben worden war, an die Südseite des Frauenchores transferiert worden sein. Dass St. Stephan von großer Bedeutung für den Kaiser war, lässt sich auch an einem anderen, sehr außergewöhnlichen Bauprojekt ablesen: Vom Stephansplatz sollte ehemals auch ein hölzerner, mit Schindeln gedeckter Korridor abgehen und zur Hofburg führen. Schriftquellen berichten ab 1478 von dem ungewöhnlichen Bauprojekt.588 Auftraggeber war niemand geringerer als der Kaiser selbst. Überliefert sind Briefkonzepte Friedrichs III. aus den Jahren 1483 und 1484, die an den Kirchmeister von St. Stephan, Niklas Teschler gerichtet waren.589 Offenbar waren Handwerker der Bauhütte mit den Bauarbeiten betraut. Finanziert wurde das Projekt zum Teil von der Stadt Wien. Der Gang sollte in Dachgeschosshöhe außen entlang der Häuserzeilen aufgeführt werden, damit der Kaiser, wenn er den Weg nach St. Stephan nahm, auf die Gassen blicken konnte. Die Hausbesitzer wurden unter Androhung von Strafen dazu verpflichtet, ihre Immobilien zur Verfügung zu stellen. Den Ausgang sollte der Gang bei jenem Kloster nehmen, das der Kaiser bei der Hofburg gegründet hatte, das jedoch nie seiner Bestimmung übergeben wurde.590 Über den Verlauf des Ganges durch die Gassen Wiens und den Stephansplatz lassen sich keine Aussagen machen. Die Anbindung des Ganges an die Kirche ist im Dachgeschoss der Sakristei an der Südseite des Gotteshauses zu vermuten.

132

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

Das Dachgeschoss war wohl, wie bereits dargelegt, seit 1430 durch eine gedeckte Holzbrücke mit der Kirche verbunden und diente dem Organisten als direkter Zugang zu der auf dem damaligen Altan situierten Orgel.591 In den 1460er Jahren wurde diese von Stützen getragene Plattform in eine Bühnen- und Baldachinarchitektur umgebaut und ist unter der Bezeichnung „Füchselbaldachin“, zurückgehend auf die Familie Füchsel, Stifter des unter dem Baldachin platzierten Ulrichsaltars, auch heute noch bekannt. Ein Teil des Friedrichsganges dürfte tatsächlich umgesetzt worden sein, wie Rechnungsposten der Kammeramtsrechnungen aus dem Jahr 1493 zeigen.592 Damals verbuchte man Ausgaben für Holzwerk, Schindeln und die Bezahlung eines Schmieds. 1494, wenige Monate nach dem Tod des Kaisers richteten der Bürgermeister, der Rat der Stadt und die Bürgergemeinde ein Schreiben an Friedrichs Nachfolger, Maximillian I., in dem, neben zahlreicher anderer Anliegen, die Bitte vorgebracht wurde, den Gang abbauen zu dürfen. Hauptargument war, dass dieser hölzerne Korridor eine Brandgefahr in dem dicht verbauten Stadtgebiet darstellte.593 Wie aus den Dokumenten hervorgeht, war die Realisierung dieses Korridors von größter Priorität und Dringlichkeit und wurde trotz großer Kosten mit auffälliger Vehemenz durchgesetzt. Im Kontext zu den politischen Unruhen in der Stadt gestaltete sich das Projekt zu einer organisatorischen und logistischen Herausforderung für die Beteiligten und erzeugte während der Bauzeit Unmut und Konflikte zwischen den Bürgern der Stadt und dem Hof. Gewiss zielte der Gangbau darauf ab, ohne Aufwand, ungehindert und trockenen Fußes die Stephanskirche betreten zu können und verfolgte damit ein durchaus praktisches, benutzerfreundliches und auf Komfort ausgelegtes Konzept. Doch es scheint auch so, dass mit der projizierten Gangarchitektur der Versuch unternommen wurde, die Residenz des Herrschers, die Hofburg, an der

Der Lettner von 1340 bis 1500

133

Peripherie der Stadt gelegen, mit dem damaligen geistlichen und memorialen Zentrum der Stadt zu verbinden – also der Stephanskirche mit der dort situierten Grablege der Habsburger Dynastie, dem Kollegiatstift und dem neuerdings eingerichteten Bischofssitz.

Der Lettner von 1340 bis 1500 1365 ist der Lettner das erste Mal in den Schriftquellen erwähnt und zwar im Zweiten Stiftsbrief von Herzog Rudolf IV. für das Kollegiatkapitel,594 doch dürfte dieser bereits mit der Errichtung des Hallenchors im Anschluss an das romanisch-frühgotische Querschiff entstanden sein. Er erstreckte sich über alle drei Schiffe. Er entsprach, wie bereits erwähnt, dem Typus eines Hallenlettners mit einer Bühne, die von einer geschlossenen Rückwand gegen den Chor und von einer geöffneten Arkadenreihe gegen den Laienbereich getragen wurde. 595 (Abb. 10) Aufgrund der annähernd gleich großen Weite der Kirchenschiffe lässt sich eine neunteilige Gliederung der Lettnerarchitektur rekonstruieren, wobei die einzelnen Joche gewölbt waren. Die Anzahl und Verortung der Lettnerportale kann anhand der in den Schriftquellen genannten Lettneraltäre erschlossen werden. Daraus ergibt sich, dass es in den Seitenschiffen jeweils mittig einen Duchgang in den Chor gab, der von zwei Altären flankiert wurde. Im Norden standen unter der Lettnerbühne der seit 1348 in den Schriftquellen genannte Dreikönigsaltar596 und der seit 1374 aus den Quellen bekannte Sigmund- und Wolfgangsaltar.597 Im Süden war das Portal, die sogenannte Zwölfbotentür, vom 1376 das erste Mal genannten Dorotheaaltar598 und dem Katharinenaltar, der ab 1348 in den Quellen aufscheint,599 gerahmt. Im zentralen Lettnerjoch im Mittelschiff stand ab 1334 der Gottsleichnamsaltar600 bzw. ab 1369 an seiner Stelle der Kreuzund Veitsaltar.601 Zu Seiten des mittigen Altars gab es jeweils einen Durchgang in den Mittelchor. Auf der Lettnerbühne waren der

134

Der Baufortgang im 15. Jahrhundert

Markusaltar, der ab 1341 bzw. 1360 genannt ist,602 und der Maria Heimsuchungsaltar positioniert.603 Die Aufgänge zur Lettnerbühne dürften chorseitig bei den östlichen Vierungspfeilern gelegen haben. Um 1396 kam es zu einer Veränderung, als der Katharinenaltar bei der Zwölfbotentür in die soeben errichtete Katharinenkapelle beim Südturm transferiert wurde. 604 1404 wurde für die Lettnerbühne ein Podest für die Sänger, die Chorknaben und ein Pult für den Schulkantor gezimmert.605 Zu Beginn des 15. Jahrhunderts standen auf dem Lettner neben erwähnter Sängerbühne, der Maria Heimsuchungs- und der Markusaltar, sowie die vor 1412 bei Jörg Behaim in Auftrag gegebene große Orgel606. Wohl im Zuge der Errichtung eines modernen Chorgestühls, das der Tischlermeister Wilhelm Rollinger konzipierte und an dem er 1484 noch arbeitete607, dürften die Lettnerjoche in den Seitenschiffen abgebaut worden sein. (Abb. 15) Möglicherweise löste aber auch die Installation des neuen Bischofssitzes an St. Stephan eine größere Umgestaltung der liturgischen Einrichtungen im Chorbereich aus.608 Durch den Rückbau des Lettners wurde die Sängerbühne auf dem sogenannten Füchselbaldachin platziert. Dort stand zu diesem Zeitpunkt bereits die kleine Orgel. Der Sigmund- und Wolfgangsaltar wurde in den Nordchor versetzt. Eine Urkunde von 1489 beschreibt den „neuen“ Standort des Sannd Sigmund vnnd sand Wolffganngs altar so Eemallnn in allerheillignn Tumbkirchem zu Sannd Steffan vnnderm letter gestandn vnd nun in Vnnser lieben Frawnn Abseyttn derselbem Tumbkirchen gepawet ist.609 Der Dreikönigsaltar dürfte bereits damals in die nördliche Turmkapelle übertragen worden sein.610 Der Markusaltar wurde wohl an den ersten südlichen Langhauspfeiler versetzt.611 Und noch vor 1488 wurde der mit dem Doppelpatrozinium belegte Kreuz- und Veitsaltar geteilt, wie aus dem 1488 angelegten Akt über die Messen in St. Stephan hervorgeht.612 Der Kreuzaltar verblieb an seinem Platz

Der Lettner von 1340 bis 1500

135

beim „reduzierten“ Lettner im Mittelschiff und den Veitsaltar translozierte man an den zweiten südlichen Langhauspfeier. Darüber hinaus übertrug man Messstiftungen von dem im Chor über der Herzogsgruft platzierten Gottsleichnamsaltars auf den Kreuzaltar. Mit dem Rückbau der Lettnerarchitektur dürften bereits die Planungen für eine neue Orgelbühne vorangeschritten gewesen sein. Diese sollte über den Peter- und Paulsaltar errichtet werden – also genau gegenüber dem sogenannten Füchselbaldachin. Obwohl der damalige Baumeister Jörg Öchsel mit dem „Bühnen-Projekt“ befasst war, beeindruckte der höchst moderne Entwurf des Meisters Anton von Brünn (Meister Pilgram). Er bekam auch vom Wiener Rat den Auftrag, was in der Folge zu dem bekannten Werkmeisterstreit führte.613 Öchsel trat zurück, Anton Pilgram nahm das Amt des Baumeisters an und vollendete den Orgelfuß im Jahr 1513. Nun wurde wohl auch das Musikinstrument von der Lettnerbühne übertragen. Auf dem Lettner verblieb lediglich der Maria Heimsuchungsaltar; dieser ist mit dem Vermächtnis der Dorothea Pollhaimerin im Benefizienbuch von 1546 noch belegt.614 Die reduzierte Lettnerarchitektur lässt sich auch bildlich belegen. Eine spontane Handskizze, angefertigt von Hofbaumeister Jörg Kölderer im Jahr 1528, die anlässlich einer projektierten Aufstellung des Grabmals für Kaiser Maximillian in der Stephanskirche entstanden ist, zeigt den Grundriss des Kirchenlanghauses mit Pfeilerstellungen und der projektierten Positionierung des Grabensembles.615 Am oberen Rande wird das Querschiff wiedergegeben sowie zwei Torbögen, die in den Chor des Mittelschiffs führen. Die für den Untersuchungszeitraum bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts vorliegenden Schriftquellen enthalten keine Hinweise über den Abbruch der Lettnerarchitektur im Mittelschiff. Man wird wohl annehmen können, dass die Umgestaltung erst mit den Planungen für die Errichtung eines neuen Hochaltars im 17. Jahrhundert einsetzte.

Der Bau der Maria Magdalenakapelle und der freithof

Der Kapellenkomplex bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts

D

ie Planung zur Chorerweiterung und die damit einhergehende Vergrößerung des Kirchengutes nach Osten und nach Süden lösten zu Beginn des 14. Jahrhunderts eine allgemeine architektonische Umgestaltung des Areals um St. Stephan aus. (Abb. 2) Es ging nicht nur darum, die Kirche zu vergrößern, sondern auch das Friedhofsgelände zu erweitern. Wie aus mittelalterlichen Stadtplänen hervorgeht,616 war man generell darauf bedacht, die Fläche um die Kirche unbebaut zu lassen. Im Norden wurde der Außenbereich zwischen Hallenchor und dem Stiftshof der Zwettler Zisterzienser (ehemaliges Greifensteinerhaus) freigelassen. Und auch später, zur Zeit Herzog Rudolfs IV., als das Kollegiatkapitel Einzug in den Zwettler Stiftshof hielt, wurde keine architektonische Verbindung zwischen Hallenchor und der Unterkunft des Kapitels errichtet. Im Südosten baute man den Gebäudetrakt des Deutschen Ordens – wie bereits erwähnt – zurück und passte das Ensemble zum Stephansplatz hin in seiner Disposition an die Bauflucht von Schule bis Priesterhaus an. Dafür nahmen die Ordensbrüder die ­Verbauung des direkten Zuganges zur ihrer Ordenskirche in Kauf. Bestätigungsurkunden des im Jahr 1309 stattgefundenen Liegenschaftstausches zwischen der Pfarre St. Stephan und dem ­Deutschen Orden datieren vom September und November 1332 und erwähnen ausdrücklich, dass das Tauschgeschäft wegen der Erweiterung des Friedhofes zustande gekommen sei.617

Der Kapellenkomplex bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts

137

Das gegen Süden vergrößerte Friedhofsareal schloss nun auch einen zum damaligen Zeitpunkt wohl brachliegenden Gruftraum mit ein, die heute sogenannte Virgilkapelle. Aufgrund der Bauformen und des malerischen Dekors ist der Tiefenraum in das 13. Jahrhundert zu datieren. Er erfuhr schon damals einige Planänderungen, dürfte aber nicht fertiggestellt worden sein.618 Während der Bauprozess zur Errichtung des Hallenchores nur schleppend in Gang gekommen war, wurde aber gleich neben der großen Kirchenbaustelle, über dem erwähnten unterirdischen Raum in relativ kurzer Bauzeit die Maria Magdalenakapelle hochgezogen. Die Vereinigung der Notare und Schreiber, die ab 1304 in den Schriftquellen aufscheinende sogenannte Schreiberzeche, war die treibende Kraft des Ausbaues; sie hatte in der Kapelle ihren Sitz bzw. Versammlungsort.619 1781 wurden nach einem Brand und wohl auch im Zuge der allgemeinen Auflassung des Friedhofs die architektonischen Überreste abgetragen und der Gruftraum verschüttet. Erst im 20. Jahrhundert legte man den Tiefenraum sowie die Fundamente der Maria Magdalenakapelle frei. Die Vogelschau des Jakob Huefnagel von 1609 gibt eine Vorstellung vom damaligen Aussehen der Kapelle. (Abb. 19) Sie zeigt einen zweijochigen spätgotischen Sakralbau mit polygonalem Chorabschluss, Strebepfeilern und hohen spitzbogigen Maßwerkfenstern. An der Nordseite – also der Stephanskirche zugewandten Seite – hatte der Sakralraum drei Zugänge, ein einfaches Rechteckportal im Chorpolygon, einen prächtig gestalteten zweigeschossigen Vorbau im östlichen Langhausjoch und einen Zugang im Westen, der über eine Treppenanlage und einen niedrigen Vorbau zu erreichen war. Im Westen ragte ein Turm mit Turmhelm empor. Das Aussehen des Kapellenbaues des 14. Jahrhunderts dürfte jedoch zunächst einfacher gestaltet gewesen sein; zumindest weiß man, dass erst 1473 die Errichtung eines Vorbaues vor der Gruft, furpaw vor der Grufft bey dem newen Kornner auf sand Steffansfreyhof, beabsichtigt war,

138

Der Bau der Maria Magdalenakapelle und der freithof

wie in dem 1478 vollstreckten Testament des Hans Vieregkh zu lesen ist. 620 Von diesem Projekt ist eine Planzeichnung erhalten, die die Fassade des zweigeschossigen Vorbaues und den Grundriss mit Gewölbekonfiguration zeigt.621 Der Umbau wurde, wie eben der Ansicht Huefnagels zu entnehmen ist, auch realisiert. So komplex sich die nördliche Außenansicht der Kapelle zu Beginn des 17. Jahrhunderts mit den drei unterschiedlich ausgeführten Portaleingängen gestaltet, so bemerkenswert ist auch der innere Aufbau. Denn Schriftquellen und bauarchäologische Untersuchungen belegen eine dreigeschossige Anlage, wobei die unterschiedlichen Ebenen seit ihrer Errichtung verschiedenen Nutzungskonzepten zugeführt wurden. Wann, von wem und vor allem aus welchem Grunde der etwas über 11 Meter unter dem Platzniveau liegende, zweijochige, gewölbte und ohne einen Zugang versehene Raum im 13. Jahrhundert errichtet wurde, ist unbekannt. (Abb. 12) Die tiefe Fundamentierung bis zur Schotterschicht könnte, so die rezente Bauforschung, auf ein Brunnengeschoss oder ein baustatisch auf sicherer Schotterschicht errichtetes Prunkfundament für einen mächtigen Überbau bzw. generell eine gut abgesicherte Baugrube hindeuten.622 Man spekulierte in dem unterirdischen Raum aber auch einen Kultbau für die Aufbewahrung von Reliquien zu sehen und drängte hohe geistliche und weltliche Würdenträger, also Bischof und Landesfürst, in die Rolle der Bauherren. Neben dem Babenbergerherzog Leopold VI., der als möglicher Initiator für den Bau angenommen wurde, brachte man dann seinen Nachfolger Herzog Friedrich II. den Streitbaren mit einer weiteren Ausbauphase des Gruftraumes in Verbindung. Unter anderem werden für diese Argumentation drei Schriftquellen aus den Jahren 1244 und 1245 ins Spiel gebracht. So beauftragte Papst Innozenz IV. 1244 den Bischof von Passau (Rudiger), das Fest des „Hl. Kolomans“ im Herzogtum Österreich und in den angrenzenden Provinzen zu feiern, da der

Der Kapellenkomplex bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts

139

Babenbergerherzog Friedrich II. von den vielen Wundern, die durch die Verdienste des Heiligen bewirkt wurden, berichtet habe.623 Und im Jahr 1245 stellte der Papst zwei Bullen aus, die abermals den Wiener Bistumsplan betreffen, der auf Bemühen des Herzogs wieder verhandelt wurde.624 In der ersten Bulle wird dem Herzog von Österreich die Erlaubnis erteilt, die Gebeine des „Hl. Koloman“ an jenen Ort zu übertragen, wo ein Bischofssitz errichtet werden soll. In der zweiten Bulle vom selben Tag beauftragt er, der Papst, die Äbte Pilgrim von Heiligenkreuz, Gottschalk von Zwettl und Ludwig von Rein, die nötigen Voruntersuchungen zu dem von Herzog Friedrich von Österreich in seinen Ländern geplanten Bistumssitz einzuleiten und darüber zu berichten. Formell wurde Koloman nicht kanonisiert. Jedoch wurden die Ereignisse, die sich an seinem Grab zugetragen hatten, schon damals als Wunder bezeichnet, was allgemein zur Anerkennung seiner Heiligkeit geführt hat.625 Ob der Bischofsitz bei St. Stephan geplant war und ob dafür bauliche Erweiterungen durchgeführt wurden, geht aus den Texten nicht hervor. Ebenso kann aus den schriftlichen Nachrichten nicht herausgelesen werden, ob ein Memorialbau für den neuen Landespatron Koloman errichtet wurde. Dass der Babenbergerherzog, speziell aber sein Protonotar Leopoldus, der auch zu dieser Zeit die Funktion des Pfarrers von Wien ausübte, enge Beziehungen zur Kurie hatten, ist unbestritten und wurde schon dargelegt. Bemerkenswert ist aber die zur Stephanskirche abweichende Ausrichtung des im 13. Jahrhundert angelegten Gruftraumes, was nicht – wie zu lesen ist – auf astronomische Vermessungen der Werkmeister zurückzuführen ist, denn dafür gibt es im mittelalterlichen Baubetrieb keine Spuren.626 (Abb. 1) Vielmehr dürfte die Abweichung mit der Grundstücksparzelle zu tun haben. Denn das Bauwerk orientiert sich an der Baulinie der südlichen Häuserzeile mit dem Priesterhaus und der Schule bzw. am Straßenverlauf der Singerstraße. Es ist daher zu vermuten, dass dieser südliche Bereich

140

Der Bau der Maria Magdalenakapelle und der freithof

des Stephansplatzes ehemals eine eigene Parzelle – mit eigenem Grundherrn – war und erst zu diesem Zeitpunkt mit der besagten Friedhofserweiterung an die Pfarre St. Stephan gelangte.627 Immerhin wird zu Beginn des 14. Jahrhunderts – im Zuge der Umgestaltung der Stephanskirche und der Friedhofserweiterung gegen Süden – der Schriftquellenbefund zu dem Bauwerk im südwestlichen Eck des Stephansplatzes dichter. Zahlreiche Ablässe und Zuwendungen, die die Schreiberzeche in den Jahren 1304 bis 1308 erwirkte, deuten darauf hin, dass der Kapellenbau mit Sockelgeschoss über dem Untergeschoss rasch errichtet wurde und dass der unterirdische Raum einer Nutzung zugeführt wurde.628 (Abb. 20) Fortan finden sich zahlreiche Vermächtnisse des Wiener Bürgertums „auf dem neuen Karner“; aber auch Mitglieder der Schreiberzeche stifteten für den Bau, die liturgische Ausstattung oder generell für deren eigenes Totengedächtnis. 1307 erfährt man in einer Ablassurkunde, die der Erzbischof von Salzburg ausstellte, von der Existenz einer Virgilkapelle am Stephansfreithof, Capellam Sancti Virgilj in Cimiterio Sancti Stephani Wienne.629 Und in Verbindung mit Schriftquellen aus den Jahren 1308630, 1331631, 1340632, 1347633 und 1356634 wird deutlich, dass der unterirdische Raum als Gedächtniskapelle von der Familie Chrannest genutzt wurde, dass sich über der unterirdischen Kapelle der Neuer Karner und die Maria Magdalenakapelle befanden. Die Familie Chrannest ist mit Heinrich Chrannest, einem einflussreichen Tuchhändler, seit 1288 in Wien nachweisbar und gehörte zu den engen Gefolgsleuten der neuen Landesfürsten, den Habsburgern.635 Er und sein Bruder Wernhart bekamen für ihre Verdienste von König Friedrich dem Schönen konfiszierte Güter, Lehen und Geldbeträge. Heinrich bekleidete zahlreiche öffentliche Ämter. Er war ab 1301 immer wieder mit der Position des Stadtrichters betraut, fungierte als herzoglicher Amtsmann in Österreich und bekleidete in den Jahren 1306–07 das Amt des Bürgermeisters von Wien.

Der Kapellenkomplex bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts

141

Heinrich hatte acht Kinder, von denen Andreas I. mit seiner steilen Karriere besonders hervorzuheben ist.636 Er studierte 1316 in Bologna Theologie, wurde Pfarrer in Ruprechtshofen, war Kaplan Herzog Albrechts II., Chorherr in Passau und verwaltete als Kaplan das Vermögen besagter Gedächtniskapelle auf dem nunmehr erweiterten Friedhof um St. Stephan. Es scheint, dass der damalige Bürgermeister von Wien, der hochangesehene Heinrich Chrannest, den Gruftraum zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt erworben hatte und diesen entsprechend als Gedächtnisort für sich und seine Nachkommen liturgisch ausstatten ließ. Möglicherweise war er auch die treibende Kraft, die hinter dem erwirkten Ablass von 1307 stand. In diesem Zusammenhang soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Ablass vom Erzbischof von Salzburg ausgestellt wurde. Und zwei der erwähnten Patrozinien, Virgil und Ruprecht, sind typische Salzburger Heilige, was eine mögliche Verbindung des Heinrich Chrannest nach Salzburg vermuten lässt. Die Gedächtnis- bzw. Messstiftungen für die Familie Chrannest wurden nicht nur im 14. Jahrhundert, solange der Familienclan in den Quellen in Wien nachweisbar ist, ausgeführt. 637Auch danach wurde von den Verwesern – das sind Bürgermeister und Ratsherren – Vorsorge getroffen, dass die Gedächtnisleistung aufrecht blieb. So findet man noch im 16. Jahrhundert Hinweise in den Quellen, dass Bürgermeister und Ratsherren den Kaplan bestellten.638 In der Gruft gab es noch eine zweite Messstiftung, die Konrad Rock, als Verweser eines Albrechts von Mürzzuschlag, gestiftet hatte.639 Aus genannten Stiftungen geht hervor, dass in der Chrannestkapelle nur ein einziger den Heiligen Virgil, Helena und Erasmus geweihter Altar stand und dass dieser Tiefenraum unterschiedliche Bezeichnungen hatte, wie Erasmusgruft, Helenagruft oder auch Krypta. So verzeichnet das Benefizienbuch der Diözese Passau von 1429, dass in cripta eiusdem carnarii sunt due misse, dass in der Krypta

142

Der Bau der Maria Magdalenakapelle und der freithof

zwei Ewige Messstiftungen vorhanden sind – eben die der Familie Chrannest und die der Verweserschaft des Konrad Rocks.640 Die Gruft diente aber nicht nur dem Totengedächtnis, sondern es führten auch Prozessionen aus der Stephanskirche dorthin. In dem ordo sive breviarium, eine Gebrauchshandschrift zu liturgischen Abläufen in der Stephanskirche vom Ende des 14. Jahrhunderts, findet sich die Anordnung, dass die Bittprozessionen, die in der fünften Woche nach Ostern abgehalten wurden, bei Schlechtwetter nicht durch die Stadt, sondern lediglich aus der Stephanskirche hinaus zum Schulhaus (Schülerzeche) und über den Friedhof in die Krypta, und zwar in die Erasmusgruft, führen sollten.641 (Abb. 3) 1309 ist in dem bereits erwähnten Tauschvertrag mit dem Deutschen Orden von einem Neuen Karner die Rede, der, nachdem das alte Beinhaus im Zuge des Chorneubaues aufgelassen wurde, wohl in dem Sockelgeschoss der Maria Magdalenakapelle eingerichtet wurde.642 (Abb. 20) Darauf weisen zahlreiche Beschreibungen in den Schriftquellen hin, die diesen Raumabschnitt als Neuen Karner bezeichnen. Im 14. Jahrhundert werden ein Maria Magdalenaaltar643, der wohl der Hauptaltar der Kapelle war, ein Nikolausaltar644 und ein Liebfrauen-Katharinenaltar645 in den Quellen genannt. 1403 führt ein Ablass an, dass der Maria Magdalenaaltar auch den Heiligen Felix, Exuperancia und Regula geweiht war.646 Das bereits erwähnte Benefizienbuch der Diözese Passau aus dem Jahr 1429 verzeichnet damals zwölf Messstiftungen.647 Das Aussehen des Kapellenbaues im 14. Jahrhundert und frühen 15. Jahrhundert lässt sich nur bedingt beschreiben; bekannt ist lediglich der Grundriss mit polygonalem Chor und zweijochigem Saalraum. Der Aufriss mit Fenster- und Dachlösung bleibt vorerst unbekannt. Aus dem Quellenbefund geht aber eindeutig hervor, dass dieses dreigeschossige Bauwerk bereits damals permanent liturgisch

Umgestaltung und Nutzungswandel

143

bespielt wurde und dass mit einer großen Anzahl von Besuchern sowohl in der kultisch bedeutenden, aber schwer erreichbaren Gruft als auch im darüber liegenden Kapellenraum zu rechnen war. Dementsprechend kann auf ein komplexes Raumleitsystem im Inneren des Baues rückgeschlossen und die Portalsituation rekonstruiert werden: So dürfte sich der als Beinhaus genutzte Bereich lediglich im Chorraum des Sockelgeschosses befunden haben – er war vermutlich von außen, vom Friedhof erreichbar. Das angrenzende Joch diente wohl als Zugang und Abgangsfoyer in die Krypta, die man offensichtlich zunächst über ein im westlichen Joch eingezogenes Holzpodest mit einem steilen Treppenabgang erreichen konnte.648 Ob damals bereits der Zugang zu diesem Raumabschnitt mit einem Erasmusbildnis geschmückt war, wie in den Quellen des 18. Jahrhunderts beschrieben ist, lässt sich nicht verifizieren.649 Der Zugang zur Maria Magdalenakapelle befand sich wohl schon damals an der Nordseite des westlichen Joches. Höchstwahrscheinlich stammt auch das qualitätsvolle Tympanonbildnis mit der Darstellung der Maria Magdalena, das sich heute im Wien Museum befindet und wohl in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts angefertigt wurde, von dem Eingangsportal zur Maria Magdalenakapelle.650

Umgestaltung und Nutzungswandel Der große Andrang, der um den dreigeschossigen Kapellenbau bzw. generell am Friedhof herrschte, dürfte nach der Mitte des 15. Jahrhunderts Anlass für weitreichende Umbauarbeiten gegeben haben. Möglicherweise war auch der Eingang zu der so bedeutenden Erasmusgruft für die Prozessionsliturgie von St. Stephan nicht zweckgerecht und repräsentativ. Denn vor allem dieser Gebäude-

144

Der Bau der Maria Magdalenakapelle und der freithof

teil erfuhr durch den Anbau eine enorme künstlerische Aufwertung, dessen Entwurfszeichnung von dem berühmten, international anerkannten Architekten und Baumeister Laurenz Spenning stammte.651 Bereits in den sechziger Jahren des 15. Jahrhunderts hatte der damalige Zechmeister der Schreiberbruderschaft, Hanns Grunt­ reich, er war von 1463–1464 Ratsherr,652 nicht nur zahllose reich dotierte Vermächtnisse für Messen und Ausstattungsgut entgegengenommen,653 sondern auch selbst eine Ewige Messe zu seinem Seelenheil gestiftet und einen neuen Altar auf der Empore der Maria Magdalenakapelle654 errichten lassen. So werden in einem Schriftstück aus dem Jahr 1471 etliche Liegenschaften aufgezählt, die Hanns Gruntreich (er dürfte zwischen 1464 und 1465 verstorben sein) für seine Messe auf dem Altar gestiftet hatte. Er ließ diesen von neuem bauen und zu Ehren der Heiligen Matthäus und Johannes des Täufers und anderer Heiligen weihen und zwar auf der Porkhirchen auf dem Neuen Karner am St. Stephansfriedhof, also der Empore der Maria Magdalenakapelle.655 In diese Zeit fällt auch die schon erwähnte Aufrissprojektion für den Vorbau bei der Maria Magdalenakapella sowie die bereits erwähnte Geldstiftung des Hans Vieregkh, die explizit dieses Vorhaben nennt.656 Nach dem archäologischen Befund wurden dem Kapellenbau sowohl an seiner Süd- als auch an seiner Nordseite zentral rechteckige Anbauten vorgelegt. Der südliche Annex besaß zudem einen polygonalen Ostabschluss.657 Der Aufriss der südlichen Erweiterung ist nicht bekannt; anhand seiner Position und Größe könnte es sich aber um die in den Quellen ab 1479 genannte „Sakristei auf dem Karner“ gehandelt haben.658 Die nördliche Fassade der Maria Magdalenakapelle, überliefert durch die Vogelschau des Jakob Huefnagel, zeigt nun – wie bereits besprochen – drei Zugänge zu den jeweiligen Raumabschnitten: (Abb. 19) Eine einfache rechteckige Tür im Osten in das Chorpolygon des Neuen

Umgestaltung und Nutzungswandel

145

Karners, dann den aufwendig konzipierten zweigeschossigen, mit Maßwerkfenstern versehenen Vorbau zum Eingang in die Erasmusgruft und schließlich im Westen den Treppenaufgang zum Portal in die Maria Magdalenakapelle. Spätestens jetzt dürfte das – bereits erwähnte – Erasmusbildnis am Eingang dieses Vorbaues angebracht worden sein.659 Ebenso dürften sich Statuen an den Ecken des Vorbaues befunden haben, zumindest wurden dafür Baldachingruppen auf der Aufrisszeichnung vorgesehen. Bei der Ansicht von Huefnagel sind solche an den Ecken des Vorbaues zu sehen. Aus dem bauarchäologischen Befund geht hervor, dass damals auch eine flache Treppe anlegt wurde, die bis in die Mitte des am Niveau des Stephansplatzes liegenden Vorbaues reichte. Über zehn Stufen gelangte man in das vertiefte Sockelgeschoss der Maria Magdalenakapelle. Möglicherweise änderte man damals auch den Abgang aus dem westlichen Joch des Zwischengeschosses in den Gruftraum und installierte an dem im Nordwesteck aufgerichteten Pfeiler eine hölzerne spiralförmig angelegte Treppe.660 Mit der Fertigstellung des großangelegten Umbaus verlor das Sockelgeschoss seine Nutzung als sekundäre Begräbnisstätte bzw. dürfte es generell kaum mehr Platz für die Aufnahme neuer Gebeine gegeben haben. (Abb. 20) 1486 ist bereits eine „Gruft zur Totenpain“ in einem Keller unter dem Deutschordenshaus nachweisbar.661 Von diesem unterirdischen Raum legte man später zu den Katakomben unter der Stephanskirche einen Gang. Im Jahr 1504 tätigte der ehemalige Ratsherr und einflussreiche Kaufmann Matthäus Heuperger662 eine umfangreiche Stiftung für sich und seine verstorbene erste Frau Martha. Er bestimmte, dass vier Seelenmessen und ein Jahrtag jährlich am Sonntag nach St. Ägidius abends mit einer gesungenen Vigil und morgens mit einem gesungenen Seelenamt auf dem Neuen Karner begangen werden sollten.663 Dieser Stiftsbrief wurde vom Zechmeister des Neuen Karners auf dem Stephansfreithof, Andere Prandtstetter, und den

146

Der Bau der Maria Magdalenakapelle und der freithof

Zechbrüdern bestätigt. Aus der Urkunde geht hervor, dass das Geschoss, in dem ehemals der Neue Karner untergebracht war, nun in die Administration der Schreiberzeche in der Maria Magdalenakapelle übergegangen ist. Dem im späten 18. Jahrhundert angefertigten Manuskript des Domherrn Franz Paul von Smitmer ist zu entnehmen, dass in diesem Sockelgeschoss, also dem ehemaligen Neuen Karner, Matthäus Heuperger (†1515), seine erste Frau Martha (†1504) sowie zahlreiche früh verstorbene Enkelkinder des Matthäus Heuperger begraben waren.664 Es scheint, dass dieses Zwischengeschoss anlässlich des Todes von Martha, Heupergers erster Frau, als Familiengrablege adaptiert wurde und nicht, wie in der Forschungsliteratur behauptet, als Sitz der 1507 wieder belebten Gottsleichnamsbruderschaft Verwendung gefunden hatte.665 Während im Sockelgeschoss Familienmitglieder der Heupergers ihre Begräbnisstätte gefunden haben, sollte im Obergeschoss mit Messfeiern ihrer gedacht werden. Im Jahr 1513 erwirkte Matthäus Heuperger einen Ablass für die Kaufmannsbruderschaft, die fortan ihren Sitz in der unterirdischen Kapelle hatte. So verliehen die Kardinalbischöfe Raphael von Ostia und Dominik von Porto, die Kardinalpriester Nicolaus, Adrianus, Franciscus, Leonardus, Petrus, und Christophorus sowie die Kardinaldiakone Alexander und Alfonsus der Erasmus- und Helenenkapelle auf dem St. Stephansfreithof, welcher der Wiener Bürger Matthäus Heuperger besondere Verehrung entgegenbrachte, zur Instandhaltung der Baulichkeiten und Erwerbung kirchlicher Gerätschaften unter bestimmten Voraussetzungen einen hunderttägigen Ablass.666 Damit gelang Matthäus Heuperger auch eine Aufwertung der unterirdischen Kapelle. Welche Adaptierungen in dem Tiefenraum durchgeführt wurden, der ja bereits im 14. Jahrhundert der ebenfalls bedeutenden Handelsfamilie Chrannest als Gedächtnisort diente, geht aus den Schriftquellen nicht hervor. Zwei Jahre nach Ausstellung der Indulgenz verstarb Matthäus Heuperger; er wurde, wie

Umgestaltung und Nutzungswandel

147

bereits erwähnt, ebenfalls in dem Sockelgeschoss – vermutlich vor dem Altar – begraben. In den Schriftquellen wird 1589 ein Gottsleichnamsaltar genannt, der wohl im Zwischengeschoss der Maria Magdalenakapelle zu verorten ist. 667 Ob dieser Altar bereits zu Lebzeiten des Matthäus Heuperger gestiftet wurde oder mit der Neuorganisation der Gottsleichnamsbruderschaft ab 1577 unter Bischof Johann Caspar Neuböck in Zusammenhang steht, geht aus den Quellen nicht hervor.

Kult und Außenraum

S

pätestens seit 1466 waren der Kirchenbezirk und der Friedhof nicht mehr allein durch Gatter und Zäune abgegrenzt, sondern von Steinbauten und gemauerten Toranlagen eingegrenzt.668 (Abb.  3) An der Westseite, knapp vor der Kirchenfassade wurde eine schmale Häuserzeile aus Stein hochgezogen. Anzunehmen ist, dass es bereits davor an dieser Stelle kleine Holzbauten und Läden gegeben hatte. Von Norden nach Süden errichtete man einen Wohnbau für den Mesner, der durch einen Torbogen mit dem Pfarrhof verbunden war, ein Bahrleiherhaus und eine Unterkunft für den Kirchenschließer. Daran schloss sich ein weiterer Torbogen zu der Kantorei an. Die beiden Portalanlagen, das Mesnertor und das Zinnertor, waren bereits 1466 als Steinbauten aufgerichtet. Zwischen dem Mesnerhaus und dem Haus des Bahrleihers schob sich der Sockelbau des Heiltumsstuhls, der sich schwibbogenartig zur Brandstätte spannte und damit außerhalb des Kirchenbezirks lag. Mit dieser geschlossenen Verbauung und den damit reglementierten Zutrittsmöglichkeiten konnten unterschiedliche Formen von Öffentlichkeit und privater Exklusivität am Platz um die Kirche erzeugt werden.

Vom Altan zum Heiltumsstuhl und der Reliquienschatz Bereits im 13. Jahrhundert besaß St. Stephan einen nicht unbedeutenden Reliquienschatz, der in einer Indulgenz aus dem Jahr 1277 erwähnt wird. 669 Und auch der Ablass aus dem Jahr 1327 wurde jenen gewährt, die nach reumütiger Beichte auch die Reliquien der

Vom Altan zum Heiltumsstuhl und der Reliquienschatz

149

Kirche des Hl. Stephanus verehrten.670 Wie allgemein bekannt, wurde von Herzog Rudolf IV. der Heiltumsschatz an der Wiener Stephanskirche vermehrt, was sich besonders deutlich in der großen Schenkung seiner bisher gesammelten Heiltümer am Fronleichnamstag 1360 ausdrückte.671 Die Pflege, Aufsicht und Verwaltung des gesamten Reliquienschatzes sollte, wie der Herzog in dem Zweiten Stiftsbrief von 1365 bestimmte, vom Kustos, Guster, des Kollegiatkapitels übernommen werden. 672 Generell verwahrt in einer eigenen Reliquienkammer, die mit mehreren Schlössern gesichert sein sollte, wurde vom Herzog vorgesehen, die Heiltümer zu bestimmten Zeiten in unterschiedlicher Dichte dem Laienvolk zu zeigen bzw. in Prozessionen mitzuführen.673 So sollten ausgewählte Reliquien bei Umgängen an Sonn- und Feiertagen mitgetragen werden. An dem Fest des Heiligen, von dem es in St. Stephan ein Heiltum gab, war eine umfangreichere Prozession vorgesehen, bei der dann auch die Reliquie des Verehrten auf dem entsprechenden Altar deponiert und das Laienvolk damit gesegnet werden sollte. Zu Weihnachten, Ostern, Pfingsten, am Kirchweihtag, zu Fronleichnam, zu Maria Himmelfahrt und zu Allerheiligen sollte der gesamte Reliquienschatz gezeigt werden. Für die Fronleichnamsprozession, die aus der Kirche in die Stadt führen sollte, wurde von Rudolf IV. bestimmt, auch den gesamten Heiltumsschatz mitzutragen. Die detaillierten – wenig praxistauglichen – Anordnungen Rudolfs IV. wurden in dieser Dichte aber nicht umgesetzt, wie den Urkunden674, den Kustosrechnungen675, einem liturgischen „Regiebuch“676 und den Kirchmeisterrechnungen677 zu entnehmen ist. Wohl verblieb die Organisation der Reliquienweisung und die Pflege des Heiltumsschatzes beim Kustos des Kollegiatkapitels, doch die Häufigkeit der Präsentationen reduzierte sich. Bereits gegen Ende des 14. Jahrhunderts kristallisierten sich zwei jährliche Fixpunkte für die Darbietung des Heiltumsschatzes heraus: Einmal im Frühsommer zu Fronleichnam bei der Hauptprozession und

150

Kult und Außenraum

dem zweiten Umgang zur Oktav dieses Festtages bzw. zu den Bittprozessionen, wobei man hier ausgewählte Reliquien mitgetragen hatte. Einen zweiten Termin gab es im Spätherbst zu Allerheiligen bzw. um das Fest der Hl. Katharina, an dem man den gesamten – nach Gruppen geordneten – Heiltumsschatz dem Laienvolk zeigte. Die Reliquienschau im November fand in der Kirche statt und es ist anzunehmen, dass der Lettner zunächst alleine als Präsentationsplattform gedient hatte. Es scheint, dass später eine weitere Tribüne errichtet wurde, denn die Kirchmeisterrechnungen von 1412678 und 1415679 erwähnen zunächst noch eine einfache pun, die die Knechte in der Nacht während der Heiltumsschau gehütet hatten. 1416 ersetzte man die pun, Bühne, durch eine aufwendigere Konstruktion, den altan680, auf dem auch ein Predigtstuhl stand. Fortan diente diese offene auf Stützen ruhende Tribüne, die offensichtlich in dem soeben fertiggestellten östlichen Langhausbereich aufgestellt wurde, als Präsentationsplattform für die Reliquienweisungen. Auch jetzt wurden Knechte für den nächtlichen Wachdienst während der Heiltumsweisung bezahlt.681 Auffällig ist, dass damals (1416) – wohl aufgrund des großen Besucherandranges – auch sämtliche Sperrvorrichtungen im Ostbereich erneuert werden mussten. Die Gittereingänge in den Chor wurden verschlossen – möglicherweise sollte das Laienpublikum diesen Bereich nicht mehr betreten. Auch die Reliquienkammer, das Sakramenthaus und der Opferstock beim Kreuz- und Veitsaltar bekamen neue Schlösser.682 Aus den Kustosrechnungen geht hervor, dass bei den Reliquienweisungen auch für Geldmittel geworben wurde, damit noch nicht gefasste Heiltümer entsprechende Schaugefäße erhielten.683 Wie bereits erwähnt, erfolgte die Darbietung des Reliquienschatzes nach Kategorien, wie Kreuzreliquien, Reliquien aus dem Leben Jesu, Marienreliquien und solchen von Märtyrern.684 Die letzte Gruppe bildeten ungefasste Heiltümer, für die bei der Präsentation um

Vom Altan zum Heiltumsstuhl und der Reliquienschatz

151

Spenden für ein entsprechendes Schaugefäß gebeten wurde. Die Stiftungen und Beiträge kamen von allen Gläubigen der Stadt. Die Namen der Wohltäter wurden mit dem Aufruf, für deren Seelenheil zu beten, bei der Heiltumsschau verlesen. Nach der Präsentation und dem Gebet des Schuldbekenntnisses erteilte der Kustos den Segen, wobei das Publikum oft auch abgemahnt wurde, nicht voreilig zu gehen. Mit der Umgestaltung des Interieurs im Chor – erste Hinweise dafür geben die Kirchmeisterrechnungen von 1476 – dürfte man bereits schon damals den Plan verfolgt haben, die jährlichen Heiltumsweisungen in den Außenbereich zu verlegen. Aber erst am 2. April 1486 wurde die Reliquienschau das erste Mal auf dem neuen in Stein errichteten Altan, nova altana lapidae, präsentiert, wie der Tagebucheintrag des Arztes Johannes Tichtel berichtet.685 (Abb. 3 und Abb. 20) Dabei handelte es sich um einen Arkadenbogen mit einem durchfensterten Obergeschoss, der sich von der schmalen Häuserzeile zwischen Mesner- und Bahrleiherhaus über die Straße zur Brandstatt hin spannte. Sein östlicher Bogenverlauf mündete in ein Sockelgeschoss, ausgestattet mit Fenster, Erker und dem Zugangsportal. Sein westlicher Teil ruhte auf den Fundamenten eines ehemaligen polygonalen Kapellenchores auf der gegenüberliegenden Brandstatt.686 Am Bogen war eine Tafel mit den zehn Geboten angebracht687 und in den Baldachinen der Ecken standen Heiligenfiguren. 1699 werden noch der Hl. Stephanus, die Hl. Ka­­ tharina sowie – allgemein formuliert – „Statuen“ genannt, St. Stephan, und Heyl. Catharina Bildnussen, oder Statuenn.688 Von den Öffnungen des Obergeschosses wurde den Gläubigen der Heiltumsschatz der Stephanskirche gezeigt – ab nun im Frühjahr jährlich am Sonntag nach Ostern, nach der bereits seit Jahrzehnten praktizierten Gruppeneinteilung. Die Lage und die architektonische Gestalt der neuen Schaubühne verdienen es, diese näher in den Blick zu nehmen. Der Architekturbogen spannte sich nämlich

152

Kult und Außenraum

über eine der wichtigsten Durchzugsstraßen der Stadt – von der Donau und dem Rotem Turm zur Kärntnerstraße – und lag damit außerhalb des Kirchen- und Friedhofbezirks. Mit dieser architektonischen Lösung erreichte man so einen ausgeweiteten Adressatenkreis mit einem noch höheren Wirkungsgrad als dies im Kircheninneren möglich war. Die Reliquien waren durch die Präsentation aus dem Obergeschoss weit sichtbar, aber auch geschützt vor Berührungen und Beschädigungen durch das Laienpublikum. Zudem konnte das fromme Volk beim Durchschreiten der Bogenarchitektur größtmögliche Heilswirkung gleich einer „Segensdusche“ erlangen – mit Sicherheit bei den jährlichen Reliquienweisungen aber auch täglich durch die an der Bogenarchitektur angebrachten Steinbildnisse wie der Hl. Katharina und des Hl. Stephanus.

goczleichnam, Prozessionen und das Heilige Grab Spätestens seit der Stiftung des Gottsleichnamsaltars durch Pfarrer Heinrich von Luzern im Jahr 1340 war die Prozession am Fronleichnamstag ein wesentlicher Bestandteil der Liturgie bei St. Stephan. Die Fronleichnamsprozession und die Messe sollten vom Leutpriester öffentlich begangen werden. Schon allein der Aufstellungsort des Altars vor dem Lettner – also im Bereich der Laien – lässt auf eine rege Beteiligung des Volkes bei diesem kirchlichen Fest schließen. Wie bereits erwähnt, wurde unter Papst Bonifatius IX. eine zweite Fronleichnamsprozession eingeführt, da der Andrang beim Haupttermin zu groß war. 689 Bereits um 1340 formierte sich eine elitäre Gemeinschaft von Bürgern, die sich zum Ziel setzte, der Verehrung des Altarsakraments eine besondere Förderung zukommen zu lassen. 1347 wird in einem bürgerlichen Testament das erste Mal Unsers Herren Gotes Leichnam zeche genannt. 690 Mitglieder kamen vorerst aus der städtischen Elite. Aus

goczleichnam, Prozessionen und das Heilige Grab

153

den Quellen des 14. Jahrhunderts bzw. der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist man über Rituale, Tätigkeiten und Formen des Zusammentreffens nicht informiert; es sind lediglich einige Widmungen überliefert.691 Anzunehmen ist, dass in regelmäßigen Abständen Messen abgehalten sowie der lebenden und verstorbenen Mitglieder gedacht wurde. Aufschwung erhielt die Gottsleichnamsbruderschaft wohl in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch die mehrfachen Versehgangsbegleitstiftungen, die der damalige König, spätere Kaiser Friedrich III. tätigte.692 1445 wurde dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt mitgeteilt, dass jährlich aus der Schatzsteuer 54 Pfund für die ordnungsgemäße Ausrichtung der Versehgänge verwendet werden sollten. Neben der kontinuierlichen Förderung des Altarsakraments wurde gleichzeitig die Passion Christi in der Stephanskirche während der Karwoche theatralisch inszeniert. Erste schriftliche Hinweise über eine Bühnenkulisse bzw. Requisiten zur Osterliturgie finden sich in der Gottesdienstordnung für die Allerheiligenkapelle in der Burg, die Herzog Rudolf IV. 1357 ausstellte und auf deren Realisierung der Pfarrer Leopold und Hans von Tirna zu achten hatten.693 Hervorgehoben wird, dass am Gründonnerstag und am Karfreitag ein Grab aufzustellen sei und Schüler die P ­ salter lesen sollten. Die überlieferten Jahrgänge der Kirchmeisterrechungen listen stetig Ausgaben für die Osterliturgie in der Stephanskirche auf, wobei von 1404 bis 1535 immer wiederkehrende Kosten für Palmzweige, das Aufbauen des Heiligen Grabes samt diverser Gerüste durch den Mesner, die Beleuchtung des Grabes durch Kerzenlicht, die Entlohung der Schüler für das Lesen der Psalter bei dem Grab und das Singen der Klag durch den Kantor verrechnet werden.694 Dazu kommen mehrfache Instandhaltungsarbeiten: 1415 wurde ein neues Seil für die Christusfigur angeschafft, umb ein neus sail zu dem Jesus695; 1416 ein neuer Draht für die Figur696 und der Maler

154

Kult und Außenraum

bekam 1416 von dem grab und von dem Jhsus ze machen 60 Pfennige697. 1417 mussten das Grab und die Christusfigur abermals restauriert werden und der Maler wurde für das grab und von dem Jesus zu leimen und zu malen bezahlt.698 1427 bekam das Grab Eckbeschläge.699 1438 beteiligte sich die Stadt und finanzierte ein neues Grab für die Stephanskirche, wie den Kammeramtsrechnungen zu entnehmen ist.700 Die von der Verwaltung der Stephanskirche, also dem Kirchmeisteramt, unabhängige Tirnastiftung besaß ebenfalls Requisiten für liturgische Spiele. Bereits 1403 erwähnt die Stiftungsurkunde der Gebrüder Tirna für ihre Familienkapelle auch, dass die Kapläne in der Vasten jeden Sonntag am Morgen ein Amt, in der Nacht ein „Salve Regine“ singen sollen und das Grab am Karfreitag aufrichten und begen sullen.701 Das Schatzverzeichnis der Tirnakapelle, angelegt im Jahr 1426, erwähnt hierfür ein hölzernes (vergoldetes) Grab, item ain hulein grab, vergult, und eine Jesusfigur, item ain Jesus mit einem perlein chreuzlein.702 Genannt werden auch ein grünes Bahrtuch, item ain sadtgruns partuch oder ein Leichentuch, ein genifens tuch in das grab. Nach den vorliegenden Schriftquellen war also das Kirchmeisteramt für die jährliche Abhaltung der liturgischen Spiele im Gotteshaus zuständig: In der Kirche wurde das Fastentuch aufgehängt, das Heilige Grab aufgestellt und Palmzweige angeschafft. Bezahlt wurden Schüler, Kantor, Mesner und Mesnerknechte sowie die Restaurierungen vorhandener Requisiten. Neben den genannten „Spielen“ veranstaltete der gesamte Klerus von St. Stephan große feierliche Prozessionen durch die Stadt, über die eine Gebrauchshandschrift vom Ende des 14. Jahrhunderts Aufschluss gibt.703 Dazu gehörte unter anderem die große Palmsonntagsprozession, die den Weg zu St. Michael, der Schottenkirche und zurück über den Bischofshof bei Maria am Gestade nahm. Oder die Bittprozessionen in der fünften Woche nach Ostern,

goczleichnam, Prozessionen und das Heilige Grab

155

die die Osterfestzeit abschlossen und die bei Schönwetter ebenfalls zum Schottenkloster bzw. zu den Maria Magdalenerinnen vor der Stadt führten; bei Regen lediglich am Stephansfriedhof, der Bürgerschule und in der Erasmusgruft abgehalten wurden. Und schließlich die große Fronleichnamsprozession, bei der sich der gesamte Klerus der Stadt beteiligte. 1481 wird das erste Mal in den Schriftquellen das Spiel der loblich Prozess der Ausfürung unseres lieben Herrn Jesus Christus als man jn mit den zwain Schachern an dem hl. Korfreitag zu Krewczigung ausgefürt hat, erwähnt, das am Fronleichnamstag inszeniert wurde. Dem Kirchmeister wurde von einer Wiener Bürgerin ein Haus übergeben, aus dessen Zinserträgen er dieses Spiel zu veranstalten hatte.704 Und aus einer Urkunde von 1486 geht hervor, dass der Bürger Wilhelm Rollinger der Spielleiter sowohl der prozess ausfürung unsers lieben herrn Jesu Christi zu seiner Marter, die man jährlich am Karfreitag auf dem Friedhof zu St. Stephan um die Kirche aufführte, sofern dies die Stadt beauftragte, sovern es stat mag haben, als auch der Regisseur des Spiels vom Fronleichnamstag sei.705 In dieser Urkunde tätigte das Ehepaar Rollinger eine hochdotierte Stiftung zugunsten der liturgischen Aufführungen. Offensichtlich wurden bereits im 15. Jahrhundert kirchliche Schauspiele um die Passion Christi auch außerhalb des Kirchenraumes zu zwei unterschiedlichen Terminen – Karfreitag und am Fronleichnamstag – veranstaltet, die von Laien finanziert und inszeniert wurden. Auch das Stiftungsvermögen verwaltete ein Bürger der Stadt; eben ab 1486 besagter Bildschnitzer Wilhelm Rollinger. Er ist das erste Mal 1484 in den Schriftquellen erwähnt, als er mit der Fertigstellung des Chorgestühls von St. Stephan beschäftigt war.706 1485 bekam er auf Anordnung des Bürgermeisters das Bürgerrecht. In seiner Funktion als Zechmeister der Tischlerzunft, die ihren Versammlungsort bei den Dominikanern hatte, gelang ihm gemeinsam mit anderen Handwerkern seiner Berufssparte die Ein-

156

Kult und Außenraum

gliederung der Tischlerzunft in die elitäre Gottsleichnamsbruderschaft.707 Ab 1497 war er auch immer wieder deren Verweser und blieb weiterhin der künstlerische Leiter, vor allem des Fronleichnamsspiels. Die bisher elitäre Gottsleichnamsbruderschaft erhielt zu Beginn des 16. Jahrhunderts unter der gemeinsamen Verweserschaft von Wilhelm Rollinger und dem damaligen Ratsherrn und betuchten Kaufmann Matthäus Heuperger708 einen enormen Mitgliederzuwachs – vor allem ausgelöst durch die Inkorporierung der Tischlerzunft und der zahlreichen päpstlichen und bischöflichen Indulgenzen, die bis 1514 gewährt wurden. Hier ist vor allem das Engagement von Matthäus Heuperger zu nennen, der mit einer kleinen Delegation von Wiener Bürgern nach Rom reiste, um sich vom Papst die Neuformierung der Gottsleichnamsbruderschaft genehmigen zu lassen. Der Papst gewährte im Oktober 1507 die Statuten der nunmehr ausgeweiteten Gottsleichnamsbruderschaft, deren Ziel es war, die Sakramentsverehrung zu fördern, materielle Hilfe für Arme, sowie Gebetsfürsorge für die Mitglieder zu leisten.709 Es wurde bestimmt, dass die Mitglieder der Bruderschaft jeden Donnerstag eine feierliche Prozession mit dem Allerheiligsten in aliquo tabernaculo transparenti, einer durchscheinenden Monstranz, in der Kirche oder auf dem Friedhof um das Gotteshaus abhalten sollten. Bereits im Februar 1507 wurde von einer Reihe von Kardinälen in Rom ein Ablassbrief auf Bitten von Heuperger ausgestellt, in dem all jenen ein 100-tägiger Ablass gewährt wurde, die den Altar der Bruderschaft bei St. Stephan an den Quatembertagen und in der Allerseelenoktav besuchen würden.710 Nach Vorlage der Dokumente stimmte das Kapitel von St. Stephan der Errichtung der reorganisierten Gottsleichnamsbruderschaft im Dezember 1507 zu und fügte bei, dass die Chorherren bzw. das Kollegiatkapitel keinen zusätzlichen liturgischen Aufwand haben dürften.711 Der Bericht zur feierlichen Promulgation der Bulle von Papst Julius II. zum 28. Dezember 1508 erwähnt, dass an jenem Tage, als

goczleichnam, Prozessionen und das Heilige Grab

157

die Urkunde in feierlicher Prozession nach St. Stephan gebracht wurde, das hochwürdige Sakrament auf aller Seelenaltar bey dem Taufstein mitten in memelter Kirchen stand.712 (Abb. 15) Der Abt der Schotten zelebrierte das feierliche Hochamt und vollzog einen dreimaligen Segen mit dem Ostensorium, also der Monstranz, in welcher das Allerheiligste Sakrament aufbewahrt wurde. Diese Monstranz stellte man nach der Messe im Sakramentshäuschen zu dem Cancell an sein verodnete Stat ab. Für die Ausstattung des Altars und der Donnerstagsprozessionen schaffte die Gottsleichnamsbruderschaft 1507 für viel Geld besagte Monstranz, eine Patene, Messkleider und -bücher, einen Himmel, Fahnen, Stangen, Kerzenständer sowie Kerzen an, wie den Raitbüchern der Gottsleichnamsbruderschaft zu entnehmen ist.713 Das liturgische Zentrum der Gottsleichnamsbruderschaft war also der in der Mitte des Langhauses von St. Stephan bei der Kanzel und dem Taufstein positionierte Allerseelenaltar, der ab 1419 in den Quellen erwähnt ist.714 Vom Allerseelenaltar gingen die Donnerstagsprozessionen aus, dort wurde in dem verschlossenen Sakramentshäuschen das Allerheiligste verwahrt; vermutlich aber auch wichtige Dokumente der Gottsleichnamsbruderschaft. Bis um 1534 organisierte die Gottsleichnamsbruderschaft das große Passionsspiel am Fronleichnamstag, das auf einer Bühne am Neuen Markt aufgeführt wurde und möglicherweise mit einer Kreuztragungsprozession auf dem Friedhof von St. Stephan endete. Die Mitglieder der Bruderschaft steuerten vor allem Sachspenden, Kleidung, Waffen und Rüstzeug für die Aufführung bei.715 Auch das vom Kirchmeisteramt in der Kirche inszenierte Osterspiel wurde zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt erweitert und zwar nicht um die von Wilhelm Rollinger in seiner Stiftungsurkunde von 1486 vorgeschlagene Kreuzweg-Darstellung, ausfürung vnsers lieben Herrn Jesu Cristi zu seiner Marte […] sovern es stat mag haben716, sondern um die Ainraittung Christi am Palm-

158

Kult und Außenraum

sonntag und um einen Trauerumzug um die Kirche nach der Kreuzabnahme, bei dem das Kreuz und der Leichnam Christi auf einer Bahre mitgetragen wurden.717 Das Inventar der Gottsleichnamsbruderschaft aus dem Jahr 1512 verzeichnet ain schöns langs Düntuch, so wir erkauft haben. Nutzt man an Korfreitag, so man unser Herr auf der parr legt.718 1512 werden im Rechnungsbuch der Gottsleichnamsbruderschaft Kosten für die Anschaffung eines Palm­esels angeführt719, der, wie dem Inventar von 1512 zu entnehmen ist, in der Eselskammer am Friedhof aufgehoben wurde720. Die Gottsleichnamsbruderschaft bewahrte ihre Utensilien für diverse Begräbnisfeiern oder Versehgänge wie Kerzen, Leuchter, Altargeräte, Fahnen usw. in den zahlreichen Holzschränken auf, die neben den Altären im Kirchenlanghaus oder unter dem neuen Turm standen.721 Ebenso wurden Schränke in der Sakristei unter der kleinen Orgel bzw. generell die Sakristei unter der porkirchen – womit wohl eine der beiden Untergeschosskammern der Heidentürme gemeint ist – von der Gottsleichnamsbruderschaft benutzt.722 Die Gottsleichnamsbruderschaft hatte für die Nutzung der Schränke und der Sakristei im Heidenturm relativ hohe Kosten an den Kirchmeister zu entrichten.723 Finanzielle Aspekte und der Mitgliederschwund (nach der Türkenbelagerung und in Zeiten der Reformation) waren wohl die Ursache, dass sich um 1534 die von Wilhelm Rollinger und Matthäus Heuperger reorganisierte Gottsleichnamsbruderschaft, deren Anfänge in die 1340er Jahre zurückreichen, auflöste.724 Eine tatsächliche Erneuerung hinsichtlich der administrativen Leitung gelang Bischof Johann Caspar Neuböck (1545– 1594) im Jahr 1577.725

Anhang

Liste der amtierenden Kirch- und Baumeister Die Kirchmeister von St. Stephan Berthold Geukramer (1338–1343, 1345, 1348)726 Michel Geukramer (1351) Hartman Metsak (1360) Seifried Reicholf (1368) Thomas Redler (1369, 1371–1374 und 1376) Michel Geukramer d. J. (1377, 1380–1381) Ulrich Rössel (1384) Eberhard von Neuburg (1388–1390) Jakob Echrer (1391–1393) Lienhard von Mödling (1396–1398) Ulrich Ekprecht (1398–1400) Rudolf Angerfelder (1403) Hans Mosprunner (1404–1408) Hans Kaufmann (1409–1415) Ott Weiß (1416–1417) Stefan Lang (1419) Hans Mosprunner (1420–1422) Ulrich Grundloch (1424–1429) Stefan Wirsing (1430–1434) Ulrich Perman (1435–1443) Simon Pötel (1444–1456) Ulrich Kerner (1460–1478) Gilg Paum (1478–1482) Niklas Teschler (1483–1485) Sigmund Ammann (1486–1493) Stefan Rauchenperger (1494–1495)

160

Anhang

Bernhard Flander (1497–1511) Wolfgang Mayr (1512–1513) Lienhard Lackner (1514–1517) Friedrich Piesch (1517–1519) Wolfgang Kirchhofer (1521–1525) Stefan Kisling (1526) Hans Straub (1526–1533) Adam Mackl (1534–1535)

Die Baumeister von St. Stephan Konrad der Maurer (1359 bis spätestens 1394) 727 Ulrich Helbling (frühestens 1393 bis 1400) Wenczla (1400–1404) Peter von Prachatitz (1404–1407/1409? –1429) Hans von Prachatitz (1429–1435 [oder 1437?]) Mathes Helbling (1435? –1444) Hans Puchspaum (1446–1454 oder 1455?), Hanns Puxspaum Laurenz Spenning (1455–1477), Larentz Spenyng, Lorentz Spennig Simon Achleitner (1478–1482 oder 1488?) Jörg Kling (1488–1506) Jörg Öchsl (1506–1510) Anton Pilgram (1510–1515) Gregor Hauser (1515–1520)

Das Münzwesen in Wien vom 13. bis 15. Jahrhundert

Das Münzwesen in Wien vom 13. bis 15. Jahrhundert 1 Pfund Pfennige728 entsprechen 240 Pfennige oder 1 Goldgulden oder 8 Schillinge 240 Pfennige entsprechen 8 Schillinge 30 Pfennige entsprechen 1 Schilling 1 Groschen entsprechen 7 Pfennige

Abkürzungen dn = denarius = Pfennig s oder sh = solidi = Schilling kr = Kreuzer gr = Groschen fl = florinus = Gulden lb = libra = Pfund tl = Talentum = Pfund h = Heller, Helbing

161

162

Anhang

Übersicht der produzierten Werkstücke Kirchmeisterrechnung

1404

1407

1408

1412

1415

1416

Achselstücke, ugsenstuckch, jugenstuk

 

9

 

 

 

 

Anfänger, Gewölbeanfang, anthang, antfangstukch

47

 

 

 

 

 

Anfänger, falscher Anfänger zu valschen anfang

15

 

 

 

 

 

10 Ellen

 

 

 

 

 

Bandstück pantstukch

 

17

 

 

 

 

Blumen pluem, pluemen

4

 

 

 

3

92

Blumen, ze vierem, geleicht, ze leubern (Steinmetzarbeit an der Kreuzblume)

 

 

38

 

 

 

Blumenstücke stukch zu plumen

 

 

23

 

 

30

Bogensteine

4

 

 

 

 

 

Bogensteine, -stück pogenstain, pogenstuk

67

 

 

 

 

 

Bogenstücke zu einer Türe (2. April 1429)

 

 

 

 

 

 

Bossen (knospenartige Verzierung) possen, phossen, phosten, hauppossen

 

 

 

 

 

 

Bossenstücke

 

 

 

 

 

 

Breitenstein, praitstein

 

 

 

 

 

 

Breitenstein auf den Gang; Gangstücke, (praiter stain auf den gank)

 

 

 

 

 

18

Stücke zum Dach, stukch zum dach, stukch kladung zum dach

 

 

 

 

 

 

Bandstein pantstain

* In der Tabelle grau unterlegt sind jene Werkstücke, die dem Bau des Südturms zu zuordnen sind. Vgl. dazu Zykan, 1967, Bd. 1, 13–54; bes. 30–54.

Übersicht der produzierten Werkstücke

163

1417

1420

1422

1426

1427

1429

1430

1476

1535

 

13

 

9

7

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4

 

 

 

 

 

 

 

 

54

1

32

88

36

15

47

 

 

29

 

 

10

1

 

4

 

 

2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4

 

 

 

 

 

 

15

13

109

40

 

 

 

 

 

 

 

 

8

 

 

 

4

1

 

 

1

 

 

 

 

3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

218

519

 

 

164

Anhang

Kirchmeisterrechnung

1404

1407

1408

1412

1415

1416

Ecksteine, -stücke, ekkstain, ekkstukch, ortstukch, stukch auf die örtter

 

12

 

 

 

 

Fensterbank, vensterpankch

 

 

 

 

 

 

Fialen, viollen, viallen, veiolstukch

26

 

 

 

81

44

Fialenstück zum Dach

 

 

 

 

 

 

Fialenstück zum Pfeiler

 

 

 

 

 

 

Formstück (Werkstück mit Profilierung) formstukch, stukch zu der form

 

 

 

 

8

20

Formstück, zweifaches

 

 

 

 

 

 

185 Ellen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Füllung, vollung

 

 

 

 

 

 

Geländer (Brustlehne, Brüstung) glein, glê, stuck zum glein

 

 

 

 

18

43

Geläufe; Geländerholm, Handlauf, glaifstukch, glaiff inwendig am turm

 

2

 

59

 

 

Gesims, gesimiss

 

 

 

 

 

 

52

 

 

71

110

86

Hälse, hêls

 

 

 

 

2

16

Hälse auf Windberge

 

 

 

 

 

37

Halsstücke

 

 

 

 

 

 

Kaffgesims, kapfsimis, chappsimis, chappgesimds

 

 

 

 

 

22

Füllstein (Baumaterial von Steinmetzen zurechtgeschlagen) Füllstein – Anzahl der Fuhren (Transport aus Steinbruch)

Gewände (Tür, Fenster), stukch zum geweng, gewengstuck

Übersicht der produzierten Werkstücke

165

1417

1420

1422

1426

1427

1429

1430

1476

1535

 

 

 

 

1

 

 

 

 

 

 

9

 

 

 

 

 

 

 

 

1

 

 

89

49

 

 

 

 

 

 

 

13

 

 

 

 

 

 

 

 

8

 

 

 

103

12

 

6

39

16

18

 

 

 

 

 

 

 

2?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2

 

 

 

 

46

6

 

 

6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5

16

 

 

 

3

 

 

 

 

43

 

 

166

Anhang

Kirchmeisterrechnung

1404

1407

1408

1412

1415

1416

Kapitell, capitel, capitell

7

 

 

 

 

 

63

55

 

1

 

 

Kernstück

 

 

 

 

 

 

Kleidung zu dem Dach, ­chladung, klaidung, klaidt

 

 

 

 

 

9

Knauf einer Blume, chnoph under ain pluemen, knoph, knauff

 

 

 

9

 

 

Kragsteine, chragstain, chragstuch, krachstain

 

14

 

 

 

 

Kreuzbogen, chreuczpogen, chrauczpogen

 

 

 

 

 

 

Lager/Leger, zwai leger ausgehaut

 

 

 

 

 

 

Lilien, liligen, lilgen

 

 

 

 

 

11

Werkstücke für Mauerbänke

 

 

42

 

 

 

Mönch (Platten, aus Steinbrüchen Hietzing und Liesing) munich, münich

 

 

 

18

17

13

Nachgehendes, stukch zum nachgen, nachgeunden, nachgeuncz (in situ bearbeitete Werkstücke)

25

 

 

 

 

10

parpant, partpant (horizontal durchlaufendes Profilstück)

6

 

 

 

 

 

62

53

 

488

285

220

 

2

 

 

 

 

4 Ellen

 

 

 

 

 

37

2

 

2

 

 

Kehlstück, chelstuch

Pfeilerstück, stukch auf den pheiler Pfostel Pfosten (Stäbe und Bogenformen des Maßwerks) Pfostenstück, stukch mit phosten, zu phosten

167

Übersicht der produzierten Werkstücke

1417

1420

1422

1426

1427

1429

1430

1476

1535

 

17

 

 

2

 

11

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1

 

 

 

 

 

 

1

 

129

23

 

 

 

1

 

8

 

 

9

 

 

 

24

 

 

 

 

 

 

 

 

9

 

 

 

 

16

 

 

 

 

 

 

 

 

2

 

 

11

 

 

2

77

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

18

 

 

 

49

 

22

 

 

157

 

 

105

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

96

236

264

80

130

8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

35

29

8

 

 

32

 

 

 

168

Anhang

Kirchmeisterrechnung

1404

1407

1408

1412

1415

1416

Predigtstuhl (Stück zu dem Predigtstuhl)

 

 

 

 

 

 

Quader

 

136 Ellen

 

401 Ellen

157,5 Ellen

133,5 Ellen

Quader

 

 

 

 

 

37

Quadraten

 

 

 

 

 

 

Risenstück (Helmaufsatz einer Fiale) stukch zu dem risem, risenstukch

 

 

 

8

16

19

Schäftel (schafftel, schefftel)

 

 

 

 

 

 

Schlußsteine, slozzstain

 

 

 

 

 

 

Schneckenstücke, stukch zum snekchen, auf den snekchen, snekgenstukch

 

 

 

13

18

18

Werkstücke ohne nähere Bezeichnung

 

35

 

10

 

 

Sturz auf die Pfeiler

 

 

 

 

 

 

Sturz zum Dach

 

 

 

 

 

 

Tabernakel, tabernakel, tafernakch

4

 

 

 

 

 

Tiere, tier

 

 

 

 

 

 

twachen (Rinne, Zuber)

 

 

 

 

 

 

23

 

 

 

 

 

Wimperg, wintperg, wintperig, weintperg, wimperg, winperg, winper

 

26

 

32

146

 

Wimperg zum Dach

 

 

 

 

 

 

Wimperg auf den Pfeiler

 

 

 

 

 

 

Wimperg auf den Schnecken

 

 

 

 

 

 

Widerlager, stukch zu widerlegung

Übersicht der produzierten Werkstücke

169

1417

1420

1422

1426

1427

1429

1430

1476

1535

 

 

 

 

 

 

16

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

38

57

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

20

46

 

 

 

 

41

 

2

88

3

 

26

 

 

 

62

 

 

 

 

14

 

 

 

1

 

10

 

 

7

 

 

34

2

 

6

5

 

 

 

 

 

2

 

316

413

4

1

 

 

 

 

 

 

 

7

 

 

 

 

 

 

 

 

7

 

 

 

 

10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

16

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

154

138

108

128

245

139

33

 

 

 

 

 

 

 

43

 

 

 

 

130

9

7

13

 

 

 

 

4

22

 

 

 

 

 

 

 

170

Anhang

Die Kirchmeisterechnung von 1412 fol. 2729 Hie ist zemerkchen dacz innemen daz ich, Hanns Chaufman, die zeit chirichmaister und verweszer des paws dacz sand Stephan ze Wienn getan hab an allen remanenczen, zinsen, diensten, geschäften und allen rennten die zu der selben dumkirichen gehorent und zu dem paw daselbs als es alles besunderleich hernach geschrieben stet und hab angehebt so man zalt nach Christi gepurdt tausent vierhundert jar darnach in dem zwelften jar am sampstag nach der heyligen dreyr chünig tag. Item ich hab ingenomen all remanencz die verdt an meiner Rayttung uberbelibn sind. Summa 111 tl. 60 dn. Item ich hab ingenomen das ich an der vertigen raittung schuldig gewesen pin. Summa 55 tl. 3 sh. 11 dn. Item so hab ich ingenomen von der statkamrer zu vier quatember zu jeder quatember 50 tl. dn. Summa 200 tl. dn. Item ich hab ingenomen den dinst von dem gewelb under der schul. Summa 14 tl. 60 dn. Item hab ich ingenomen den dinst ze weihnachten der zu kirichen gevallet. Summa 34 tl. 6 sh. 22 ½ dn. Item ich hab ingenomen den dinst zu sand Jorgen tag. Summa 24 tl. 7 sh. 12 ½ dn. Item ich hab ingenomen den dinst michaelis. Summa 34 tl. 3 sh. 25 ½ dn. Item ich hab ingenomen umb 8 fuder weins die werdt wordn verchauft jedes fuder per 16 tl. dn. Summa 128 tl. dn. Item ich hab ingenomen umb ein halbs fuder und vier eimer virdiger weins, den man geschankcht hat, per 32. Summa 10 tl. 7 sh. 22 dn. Summa der remanencz der dinst der wein und der statkamrer. Summa 14 tl 13 ½ dn. fol. 2v Item das innemen von geschefften zu dem paw und zu der kirichen das ganz jar. Item vom erst vom pad am Rossmarkcht das sein hawsfraw geschaft hat. Summa 1 tl. dn. Item Hanns … isser von der Valkenheivblin wegen das sy geschafft hat Summa 1 tl. dn. Item von eins fremdn man die er zu dem

Die Kirchenmeisterrechnung von 1412

171

paw gebn hat. Summa 13 sh. 10 dn. Item Stephan schreiber aus der Landstrazz von der zeystinn gescheft wegn. Summa 5 tl. dn. Item vom palbein ledrer von chunrad von passaw gescheffts wegn. Summa 1 tl. dn. Item von maister clemens hausfraw von ains fromens mans geschefts wegn. Summa 5 sh. 10 dn. Item von dem chormaister die ein fraw zu dem paw geschafft hat. Summa 60 dn. Item von Stephan Arver die dy snürerin zu dem paw geschafft hat. Summa 10 tl. dn. Item von Jakob goltsmid die sein hausfraw zum paw geschafft hat. Summa 3 tl. dn. Item von der huttstokchin pewtlerin die ir … zum paw geschaft hat. Summa 1 tl. dn. Item vom Mertn Stämpher die er selb zum paw gebn hat. Summa 5 tl. dn. Item von ein fommen frawn. Summa 51 dn. Item von der Bufin die ir … zum paw geschafft hat. Summa 5 tl. dn. Item vom Hanns Schonaw gürtler von sein hausfrau geschäft wegn. Summa 10 t. dn. Item von der prümaister geschäft – 4 guldn per 5 sh. 10 dn. Summa 2 tl. 5 sh. 10 dn. fol. 3 Summa der geschäft das ganze jar. 47 tl. 3 sh. 20 dn Hie ist vermerkt daz innemen von geleut, wintliechten, steckkerczn und von leichtüchern daz gancz jar. Item von erst von dem sampcztag nach dem newen jar uncz auf den eritag vor dem auffarttag von geleut. Summa 12 tl. 60 dn. Item von wintliechten auch vom sampstag nach dem newn jar uncz auf den eritag vor dem auffarttag. Summa 3 tl. 40 dn. Item von tuech und stekchkerzn auch vom sampcztag nach dem newen jar uncz auf den eritag vor den auffarttag Summa 12 tl. 3 sh. 4 dn.

172

Anhang

Item darnach aber von gelewtt vom eritag vor dem auffarttag uncz auf den freytag vor Stephani innersnit. Summa 7 tl. dn. Item von wintliechten auch vom eritag vor dem auffarttag uncz auf den freytag vor Stephani. Summa 5 tl. 6 sh. dn. Item von tuech von stekchkerczn vom eritag vor dem auffarttag uncz auf den freytag vor Stephani. Summa 8 tl. 36 dn. Item darnach aber von gelewt von Stephani uncz auf den freytag nach Lucia. Summa 18 ½ tl. dn. fol. 3v Item von windliechten von Stephani uncz auf Lucia. Summa 10 tl. 20 dn. Item von tuech und stekchkerczn von Stephani uncz Lucia. Summa 20 tl. 4 sh. 4 dn. Item aber von gelewt von Lucia uncz auf das new jar. Summa 12 sh. dn. Item von windliechten von Lucia uncz auf das new jar. Summa 18 sh. dn. Item von tuech und stekchkerczn auch von Lucia uncz auf das new jar. Summa 14 sh. 24 dn. Summa der geleut, wintliecht, tuech und stekchkerczn 103 tl. 3sh. 10 dn. Hie ist vermerkcht das innemen von aller sammnung die der kirichn gevalln ist das ganz jar. Item von erst von weichnachtn uncz auf … kirichweich aus der truhen im sagrer. Summa 54 tl. dn. Item von … kirichweich uncz auf goczleichnams tag auch aus der truhen. Summa 21 tl. dn. Item von goczleichnams tag uncz auf martini auch aus der trühn. Summa 53 tl. dn. Item von martini uncz auf das new jar auch aus der truhn. Summa 22 tl. 6 sh. fol. 4 Item die sammnung die gevallen ist do man das heiligtum gezaigt hat am sonntag nach aller heilign tag. Summa 11 tl. dn. Item von der sammnung gen passau in der vasten davon ist gevalln der kirichn der drittl. Summa 9 tl. 5 sh. 26 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

173

Item aber die sammnung gen passau in den advent die vier Sonntäg davon ist der kirichn gevalln der drittl. Summa 3 tl. 20 dn. Item von der sammnung gen zell den drittl. Summa 64 dn. Item von der sammnung gen gmundn den drittl. Summa 75 dn. Item von der sammnung gen sand pölten auch den drittl. Summa 3 sh. 7 dn. Item von der sammnung in das spital hincz der Freiistat auch den drittl. Summa 4 sh. 10 dn. Item von der sammung gen linz den drittl. Summa 5 sh. 17 dn. Item von der sammnung gen Landau. den drittl Summa 6 sh. 10 dn. Item das innemen der sammnung aus der stokchn in der kirichn waz das gancz jar gevalln ist. Summa 10 tl. 5 dn. Summa totalis aller sammnung. 187 tl. 3 sh. 24 dn. fol. 4v Item das innemen umb grabstain die ich verchauft hab. Item ich hab ingenomen umb ain grabstain vom Heinerlein leinbater. Summa 12 sh. dn Item vom … äkcherlein am Salzgiess von ains stains wegn dem man im erlaubt hat zelegn. Summa 1 tl. dn. Item von … Niclasn Dinkchespühel von eine grab zeuberlegn. Summa 60 dn. Item ich hab ingenomen von … Niclaszn das sand dorothe von der prozess wegn an goczleichnams tag. Summa 2 tl. 20 dn. Item von Rudolff Angerveld umb ain zentner öl liechtöl zu dem liecht vor sand Annen altar. Summa 2 tl. dn. Item von dem Chlaus Prewssen der stat kamrer umb 44 stukch gehawter quader die man zu der prukg gen töbling gebn hat. Summa 5 tl. 3 sh. 14 dn. Summa der grabstain und der dreye prikl 12 tl. 64 dn. Summa … alles innemens das ganz jar 964 tl. 6 sh. 2 dn.

174

Anhang

fol. 8 Hie ist vermerkt das ausgebn das ich vorgenannt Hanns Kaufman getan hab von allen renten und zinszen die der kirichen gevallen sind daz ganz jare. Und han angehebt so man zalt nach chisti gepurdt tausent vierhundert jare darnach in dem zwelfften jare am sambstag nach der heyligen dreyr chunig tag. Item von erst das ausgebn wochenleich in die stainhütten und man hat angehebt stain ze hawn am sampstag nach der heyligen dreyr chunig tag. Anno vt supra. Item von erst maister Peter seinen wochen sold 1 gulden facit 5 sh. 8 dn. Item dem parlir seinen sold 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item dem Fridr 13 ellen quader per grs. facit 3 sh. 1 dn Item dem Triester am stükch zum gweng und 4 ellen quader per 14 gross facit 3 sh. 8 dn. Item Mert Chitl 12 ellen quader per grs. facit 84 dn. Item Ottn 9 ellen quader per grs. facit 63 dn. Item dem Micheln am minnich facit 84 dn. Item 4 ellen quader per 12 grozz730 Item dem huttenknecht seinen wochensold 42 dn. Item dem smid zeschierffen 20 dn. Summa der Wochen 3 tl. 34 dn. Item am sampcztag vor Antoni maister Peter seinen wochensold 1 gulden facit 5 sh. 8 dn. Item dem parlyr seinen sold 16 grozz 2 dn. Item dem Fridr 18 ellen quader per grozz facit ½ tl. 6 dn. Item dem Triester 18 ellen quader per grozz facit ½ tl. 6 dn. Item dem Mert Chitl 18 ellen quader per grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Ott 17 ellen quader per grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Micheln 17 ellen quader per grozz facit 3 sh. 29 dn. Item dem smid zescherffn 35 dn. Item dem hutteknecht 42 dn. Summa der wochen 4 tl. 5 dn. Item am sampcztag vor sand Pauls tag … maister peter seinen sold 1 gulden facit 5 sh. 10 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

Item dem parlir seinen sold 16 grozz 2 dn. Item Fridr am minnich per 7 grozz. Item dem selbn Fridr 11 ellen quader per gr. Item Mert Chitl 15 ellen quader per grozz Item Triester 16 ellen quader per grozz Item Ott 17 ellen quader per grozz Item Micheln 16 ellen quader per grozz Item dem hutteknecht Item zeschierffen Summa der Wochen 3 tl. 7 sh. 6 dn. Summa lateris 11 tl. 15 dn.

facit 49 dn. facit 77 dn. facit 3 ½ sh. dn. facit 3 sh. 22 dn. facit 3 sh. 29 dn. facit 3 sh. 22 dn. 42 dn. 46 dn.

fol. 8v Item am sampcztag vor unser frawn tag Ze der liechtmess maister peter 1 gulden facit 5 sh. 10 dn. Item dem parlyr 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item dem Fridr 2 minnich per 14 grozz facit 3 sh. 53 dn. Item dem Triester 2 minnich und 3 ellen quader per 13 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Mert Chitl 2 minnich und 5 ellen quader per 24 grozz facit ½ tl. 13 sh. Item Ott 16 ellen quader per grozz facit 3 sh. 22 dn. Item Michel 2 minnich und 3 ellen quader per 17 grozz facit 3 sh. 21 ½ dn. Item dem huttenknecht 42 dn. Item zescherffn 26 dn. Item ain chnechtz tagwerch per 9 dn. Summa der wochen 3 tl. 7 sh. 2 dn. Item am sampcztag vor Exurge Item maister peter seinen sold 1 gulden facit 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 16 gr 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item Fridr 11 ellen quader per grozz facit 77 dn. Item Triester 15 ellen quader per grozz facit 84 dn. Item Mert 11 ellen quader per grozz facit 77 dn. Item Ott 14 ellen quader per grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Michel 11 ellen quader per grozz facit 77 dn Item dem huttenchnecht 42 dn.

175

176

Anhang

Item zeschierffn 26 dn. Item ain chnechtz tagwerch per 8 dn. Summa der wochn 3 tl. 43 dn. Item am sampcztag vor estomihi Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item Fridr 2 minnich und 3 ellen quader per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Triester 2 minnich per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Mert Chitl 18 ellen quader facit ½ tl. 6 dn. Item Ott 15 ellen quader per Grozz facit 4 sh. dn. Item Michel 1 minnich 10 ellen quader per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item dem huttchnecht 42 dn. Item zeschierffen 39 dn. Summa der wochn 3 tl. 6 sh. 12 dn. Item am sampcztag vor invocavit maister Peter seinen sold 1 gulden per 5 sh. 9 dn. Item dem parlir 16 gr. 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item Fridr ain stükch zum risen und 10 ellen quader per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Triester ain stukch zum Risen und 11 ellen quader per 15 grozz facit 4 sh. dn. Item Mert Chitl ain stukch auf den pheyler und 7 ellen quader per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item Ott 14 ellen quader per grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Michel 1 minnich und 6 ellen quader per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item dem hüttenchnecht 42 dn. Item zescherffn 25 dn. Summa der woche 3 tl. 3 sh. 14 dn. Summa lateris 14 tl. 81 dn. fol. 9 Item am sampcztag vor reminiscere. Item maister peter seinen sold 1 gulden per 5 sh. 10 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

177

Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item dem Fridr ain stukch zum wintperg und 2 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Triester 1 stukch zum wintperg und 2 stukch auf den pheyler per 18 grs. facit ½ tl. 6 dn. Item Mert Chitl 3 stukch auf den pheyler per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Ott 1 stukch zum gweng und 7 ellen quader per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 3 ½ sh. Item dem huttknecht 60 dn. Item dem smid 14 dn. Item 2 tagwerch per 8 dn. facit 16 dn. Summa der Wochn 4 tl. 20 dn. Item am sampcztag vor oculi. Item maister Peter seinen sold 1 gulden facit 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item Fridr 2 stukch auf den pheyler und ain stukch zum wintperg per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Triester 2 stukch auf den pheyler und 1 stukch zum wintperg per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Mert Chitl 3 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Ott 1 minnich und zway stukch auf den pheyler per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item dem huttchnecht 60 dn. Item zeschierffn 32 dn. Item Michel 4 stukch auf pheyler per 17 grozz Summa der wochn 4 tl. 51 dn. Item am sampcztag vor laetare. Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 gross 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item Fridr 1 stukch zum wintperg und 2 stukch auf den pheyler per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item Triester ain stukch zum wintperg und 2 stukch auf den pheyler per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn.

178

Anhang

Item Mert chitl 1 stukch auf den wintperg und 2 stukch auf den pheyler per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item Ott 3 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 3 chnechtz tagwerch per 6 dn. facit 18 dn. Summa der wochn 4 tl. 71 dn. Summa lateris 12 tl. 4 sh. 21 dn. fol. 9v Item am sampcztag vor iudica. Item maister peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item Fridr 2 stukch zum gweng und 1 stükch auf den snekge per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Triester 2 stukch auf den snekgn per 18 grozz. facit ½ tl. 6 dn. Item Mert Chitl 2 stukch zum gweng und 2 stukch auf den snekgn per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Ott 3 stukch zum geweng und 1 stukch auf den snekgn per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Hanns 1 stukch zum wintperg per 9 grozz facit 63 dn. Item Michel 2 stukch zum gweng und 2 stukch auf den pheyler per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochn 4 tl. 81 dn. Item am sampcztag vor dem palmtag. Item per maister peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item Fridr 22 stukch auf den pheyler per 16 grozz facit 3 Sh. 22 dn. Item Triester 3 stukch auf den pheyler per 14 grozz facit 3 sh. 15 dn. Item Mert Chitl 2 stukch auf den pheyler per 27 grozz facit 3 sh. 29 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

179

Item Hanns Jenii 4 chöphf per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item Ott 2 stukch auf den pheyler per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 16 grozz facit 3 sh 22 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochn 3 tl. 3 sh. 9 dn. Item am sampcztag vor resurrexi Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item Fridr 2 chnöpff per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item Triester 6 plumen per 12 grozz facit 84 dn. Item Hanns Ienii 1 hälls zu dem wintperg und1 chnöpff per 12 grozz facit 84 dn. Item Mert Chitl 2 chnöpff per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item Ott 2 stukch auf den pheyler per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn Item dem huttnknecht 60 dn. Summa der Wochen 3 tl. 5 sh. 24 dn. Summa lateris 12 tl. 3 sh. 24 dn. fol. 10 Item am sampcztag vor quasimodogeniti Item maister Peter seinen sold 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item Fridr 2 stükch auf den pheyler und 3 plumen per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Triester 1 stukch auf den pheyler und 3 plumen per 13 grozz facit 3 sh 1 dn. Item Hanns Jeny 5 plumen gelewbert per 10 grozz facit 70 dn. Item Mert Chitl ain stukch und 3 plumen per 11 grozz facit 77 dn. Item Ott zway stukch auf den pheyler per 10 grozz facit 70 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Summa der Wochn 3 tl. 4 sh. 26 dn.

180

Anhang

Item am sampcztag vor predig kirichweych Item maister peter seinen sold 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item Fridr 2 stukch zum wintperg per 21 ½ grozz facit 5 sh. 1 gelbling Item Eine 9 plumen gelewbert per 28 grozz facit ½ tl 6 dn. Item Triester 1 stukch zum geweng und 3 plumen per 21 grozz facit ½ tl. 2 ½ dn. Item Ott 1 stukch zum gweng und 3 stukch auf der pheyler per 19 grozz facit ½ tl. 18 dn. Item Michel 3 stukch zum gweng per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 25 knecht tagwerch per 10 dn. facit 1 tl. 10 dn. Summa der wochen 5 tl. 7 sh. 7 dn. Item am sampcztag vor georgi. Item maister peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 34 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Iene 9 plumen gelewbt per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Mert Chitl 6 stukch auf den pheyler per 22 grozz facit 5 sh. 4 dn. Item Ott 4 stukch auf den pheyler per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item Michel 4 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 30 tagwerch per 10 dn. facit 10 sh. dn. Summa der wochn 6 tl. 15 dn. Summa lateris 15 tl. 4 sh. 18 dn. fol. 10v Item am sampstag vor Philippi und Jakobi Item maister peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item dem Ieni 2 stukch auf den pheyler und 1 stukch zum gweng und ain plumen gelewbert per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item Mert 5 stukch auf den pheyler per 23 grozz facit 5 sh. 11 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

181

Item 2 seczer 36 gozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Michel 5 stukch auf den pheyler per 22 grozz facit 5 sh. 4 dn. Item ain mawrer 6 tag per 20 dn. und gen pad 1 phennig facit ½ tl. 1 dn. Item dem huttnknecht 60 dn. Item 18 tagwerch per 10 dn. facit 6 sh. dn. Summa der wochn 5 tl. 5 sh. 15 dn. Item am sampstag nach Philippi und Jakobi Item maister peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Ieni 3 stukch auf dem pheyler per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Mert 4 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 4 sh. dn. Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 4 sh. dn. Item mawrer 5 tagewerch per 20 dn. 1 dn. gen pad facit 3 sh. 11 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 15 tagwerch per 10 dn. facit 5 sh. dn. Summa der wochn 5 tl. 10 dn. Item am sampstag nach dem auffarttag Item maister peter seinen sold 1 gulden per5 sh. 10 dn. Item dem parlyr 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Jene 3 stukch auf den pheyler per 14 grozz acit 3 sh. 8 dn. Item Mert Chytl 2 stukch auf den pheyler per 4 grozz facit 56 dn. Item Ott 4 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 4 sh. dn. Item Hanns Polaner 4 stukch auf den pheyler per 16 grozz facit 3 sh. 22 dn. Item Michel 4 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 3 ½ sh. dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 15 tagwerch per 10 dn. facit 6 sh. 20 dn. Summa der wochn 5 tl. 10 dn. Summa lateris 16 tl. 27 dn.

182

Anhang

fol. 11 Item am sampcztag vor phingsten Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlyr 20 grozz 2 dn. facit ½ tl 22 dn. Item 2 seczer 36 gross 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Jene 2 stukch auf den pheyler per 16 gross facit 3 sh. 22 dn. Item Mert Chitl 5 stukch auf den pheyler per 26 grozz facit 6 sh 2 dn. Item Hanns Polaner 2 stukch auf den snekgn und ain stukch auf den pheyler per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item Michel 3 stukch zum gweng und 2 stukch auf den pheyler per 24 grozz facit 5 sh. 19 dn. Item mawrer 6 tagwerch per 20 dn, 1 dn pad facit ½ tl. 1 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 39 tagwech per 10 dn. facit 13 sh. dn. Summa der wochn 7 tl 42 dn. Item am sampcztag nach phingsten Item maister Peter 1 gulden per 5 sh 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 27 grozz 2 dn. facit 6 sh. 11 dn. Item Lene 2 stukch zum gweng per 10 groz facit 70 dn. Item Mert Chitl 3 stukch zum gweng und 2 stukch auf das chapfsimis per 9 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Michel 3 stukch zum gweng per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Hanns Polaner 3 tag mawren per 20 dn. und 1 dn. gen pad facit 61 dn. Item Ott 2 tag mawren per 20 dn. 1 dn. gen pad facit 41 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 24 tag per 10 dn. facit 1 tl. dn. Summa der wochn 4 tl. 6 sh. 21 dn. Item am sampcztag nach goczleichnams tag Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn facit 1 tl. 19 dn. Item Lene 7 glayfstukch per 19 grozz facit ½ tl 13 dn. Item Mert 9 glayfstukch per 22 grozz facit 5 sh. 9 dn. Item Michel 8 glayfstukch per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

183

Item 2 mawrer 10 tag per 20 dn und 2 phennig gen pad facit 6 sh. 22 dn. Item 35 tagwerch per 10 dn. facit 11 sh. 20 dn. Item 5 tagwerch per 11 dn. facit 55 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochen 6 tl. 6 sh. 36 dn. Summa lateris 18 tl. 6 dn. 19 dn. fol. 11v Item am sampcztag vor viti Item Maister Peter 1 guden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Jene 3 stukch auf den pheyler und ain stukch zum gweng per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Mert 4 stükch auf den pheyler per 24 grozz facit 5 sh. 18 dn. Item Michel 5 stukch auf den pheyler per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item 2 mawrer 17 tagwerch per 20 dn und 2 dn gen pad facit 1 tl. 2 dn. Item 6 tagwerch per 11 dn facit 66 dn. Item 45 tag per 10 dn. facit 15 sh. dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item zeschierffen 19 dn. Summa der wochn 17 tl 4 sh. 15 dn. Item am sampcztag vor sinibenden Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Jene 3 stukch auf den pheyler per 10 grozz facit 70 dn. Item Mert Chitl 6 stukch zum glayff per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Michel 5 glaystükch per 15 grozz facit 3 ½ sh. dn. Item 2 mawrer 10 tagwerch per 20 dn. und 2 dn. gen pad facit 6 sh. 22 dn. Item dem mortlmacher 5 tag per 11 dn. facit 55 dn. Item 31 tagwerch per 10 dn. facit 10 sh. 10 dn.

184

Anhang

Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochn 6 tl. 44 dn. Item am sampcztag vor Petri und Pauli Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dan. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn facit 1 tl. 14 dn. Item Jene 2 stukch auf den pheyler per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Mert Chitl 5 stukch auf den pheyler per 21 grozz facit ½ tl. 27 dn. Item Ott 5 stukch auf den pheler per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item Michel 5 stukch auf den pheyler per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item 1 mawrer 5 tag per 20 dn. 1 dn. gen pad facit 3 sh. 11 dn. Item 21 tagwerch per 10 dn facit 7 sh. dn. Item 5 tagwerch per 11 dn. facit 55 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochn 6 tl. 57 dn. Summa lateris 20 tl. 6 dn. fol. 12 Item am sampcztag vor Ulrici Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Jene 3 stukch auf den pheyler per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item Mert Chitl 2 stukch zum gweng per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Ott 4 stukch zum gweng per 20 grozz facit ½ tl 20 dn. Item Michel 4 stukch zum geweng per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item 1 mawrer 5 tag per 20 dn. und 1 phennig gen pad facit 3 sh. 11 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 21 tagwerch per 10 dn. facit 7 sh. dn. Item 5 tagwerch per 11 dn. facit 55 dn. Summa der wochn 5 tl. 7 sh. 20 dn. Item am sampcztag vor margarete virginis Item dem maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parli 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

185

Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl 14 dn. Item Jene 2 stukch auf den pheyler per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Mert Chitl 4 stukch zum gweng per 22 grozz facit 5 sh 4 dn. Item Ott 4 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Michel 4 stukch auf den pheyler per 21 grozz facit ½ tl. 27 dn. Item 1 mawrer 5 tag per 20 dn 1 dn. gen pad facit 3 sh. 11 dn. Item dem huttknecht 60 dn Item 22 tagwerch per 10 dn. facit 7 sh. 10 dn. Item dem mortlmacher 5 tag per 11 dn. facit 55 dn. Summa der wochn 6 tl. 77 dn. Item am sampcztag vor Maria Magdalena Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Jene 2 stukch auf den pheyler per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item Mert 3 stukch auf den pheyler per 21 grozz facit ½ tl. 27 dn. Item Ott 2 stukch auf den snekgn und 2 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Michel 3 stukch auf den snekn per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item 1 mawrer 5 tag per 20 dn. 1 dn. gen pad facit 3 sh. 11 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 5 tag per 11 dn. facit 55 dn. Item 20 tagwerch per 10 dn. facit 6 sh 20 dn. Summa der Wochn 6 tl. 29 dn. Summa lateris 28 tl 3 sh. 6 dn. fol. 12v Item am sampcztag vor Jacobi Item maister Peter sein sold 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn facit 1 tl. 14 dn. Item Mert Chytl 3 stukch zum gweng per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item Ott 5 stukch auf den pheyler per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn.

186

Anhang

Item Michel 2 stukch zum gweng und 2 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item 1 mawrer 5 tag per 20 dn. und 1 phenig gen pad facit 3 sh. 11 dn. Item 5 tagwerch per 11 dn. facit 55 dn. Item 22 tagwerch per 10 dn. facit 7 sh. 10 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochn 5 tl. 6 sh. 11 dn. Item am sampcztag vor Stephani Inventionis Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Mert 2 stukch zum gweng per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item Ott 4 stukch auf den pheyler per 28 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item michel 4 stukch auf dem Pheyler per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item 1 mawrer 5 tag per 10 dn. 1 dn. gen pad facit 3 sh. 11 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item dem mortlmacher 5 tag per 11 dn. facit 55 dn. Item 25 tag per 10 dn. facit 1 tl. 10 dn. Summa der wochn 5 tl 6 sh. 27 dn. Item am sampcztag vor Laurenci Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl 14 dn. Item Mert Chytl 2 stukch zum gweng per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Ott 4 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item ain mawrer 1 tag per 20 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 9 tagwerch per 10 dn. facit 6 sh. 10 dn.731 Item 5 tagwerch per 11 dn. facit 55 dn. Summa der wochn 5 tl. 31 dn. Summa lateris 16 tl. 6 sh. 9 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

187

fol. 13 Item am sampcztag vor assuptonis virginis Marie Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlier 20 grozz 2 dn. facit ½ tl 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl 14 dn. Item Mert 3 stukch auf den pheyler und ain stukch zum gweng per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Ott 4 stukch auf den pheyler per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item Michel 4 stukch auf den pheyler per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item 1 mawrer 5 tag per 20 dn. und 1 phennig gen pad facit 3 sh. 11 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 20 tag per 10 dn. facit 6 sh. 20 dn. Item 5 tagwerch per 11 dn. facit 55 dn. Summa der wochn 5 tl. 5 sh. 21 dn. Item am sampcztag vor Bartholomei Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Mert Chitl 4 stukch zum wintperg per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item Ott 5 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Michel 6 stukch auf den pheyler per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 4 tagwerch per 10 dn. facit 40 dn. Summa der wochn 4 tl 3 sh. 5 dn. Item am sampcztag vor Egigii Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Mert 5 stukch zum wintperg per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item Ott 2 stukch auf den pheyler per 8 grozz facit 56 dn. Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item 6 tagwerch per 10 dn. facit 60 dn.

188

Anhang

Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochn 4 tl. 38 dn. Summa lateris 14 tl 69 dn. fol. 13v Item am sampcztag vor nativitas virginis Marie Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item Fridr 2 stukch zum rysen per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Triester 3 stukch zum rysen per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Mert 1 stukch zum gweng und 2 stukch phosten per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Ott 2 stukch zum gweng per 8 grozz facit 56 dn. Item Michel 4 stukch zum gweng per 16 grozz facit 3 sh. 22 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochn 3 tl. 5 sh. 17 dn. Item am sampcztag nach nativitas virginis marie Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl 22 dn. Item Fridr 3 stukch auf den pheyler per 29 grozz facit ½ tl 13 dn. Item Triester 4 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Mert 5 stukch auf den pheyler per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item Ott 5 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item Michel 5 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochn 4 tl. 67 dn.732 Item am sampcztag vor Mathei apostoli Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ Tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn facit 1 tl 14 dn. Item Mert 3 stukch zum wintperg per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item Ott 4 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Michel 4 stukch auf den pheyler per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item 30 tag per 10 dn. facit 10 sh. dn. Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochn 6 tl 2 dn.733 Summa lateris 13 tl. 3 sh. 24 dn.734

Die Kirchmeisterechnung von 1412

189

fol. 14 Item am sampcztag vor Michl Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz facit 1 tl. 14 dn. Item Mert 3 stukch zum wintperg per 20 grozz facit ½ tl 20 dn. Item Ott 2 stukch auf den pheyler per 6 grozz facit 42 dn. Item Michel 6 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item 4 tag mawren per 20 dn. facit 80 dn. Item 26 tag per 10 dn. facit 1 tl 20 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Summa der wochn 5 tl. 64 dn. Item am sampcztag nach Michl Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Mert 2 stukch zum wintperg und zwo plumen per 22 grozz facit 5 sh. 4 dn. Item Michel 4 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Ott 5 tag gemawert per 20 dn. und 1 phennig gen pad facit 3 sh. 11 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 24 tag per 20 dn. facit 1 tl. dn. Item zescherffen 22 dn. Summa der wochn 5 tl. 59 dn. Item am sampcztag vor Kolomani Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22 dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Mert 2 plumen und ain stukch zum wintperg per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 16 grozz facit 3 sh. 22 dn. Item Ott 2 tagwerch gemawrt per 20 facit 40 dn. Item dem huttknecht 60 dn.

190

Anhang

Item 13 tag per 10 dn. Summa der wochn 4 tl 64 dn. Summa lateris 14 tl. 6 sh. 7 dn.

facit ½ tl 10 dn.

fol. 14v Item am sampcztag nach Cholomani Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 20 grozz 2 dn. facit ½ tl. 22dn. Item 2 seczer 36 grozz 2 dn. facit 1 tl. 14 dn. Item Mert 2 stükch zum wintperg per 20 grozz facit ½ tl. 20 dn. Item Ott 3 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 3 ½ sh. dn. Item Jene 2 plumen gelewbert per 9 grozz facit 63 dn. Item Michel 2 stukch auf den pheyler per 11 grozz facit 77 dn. Item dem huttknecht 60 dn. Item 8 tagwerch per 10 dn. facit 80 dn. Summa der wochn 4 tl. 1 dn.735 Item am sampcztag vor galli Item maister Peter 1 gulden per 5 sh 10 dn. Item dem parlir 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item Fridr 4 stukch auf den pheyler per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Triester 1 stukch auf den pheyler per 4 grozz facit 28 dn. Item Mert 2 chnäwf und 1 stukch zum pheyler per 19 grozz facit ½ tl. 13 dn. Item Jene 2 plumen gelewbert per 10 grozz facit 70 dn. Item Ott 3 stukch auf denpheyler per 16 grozz facit 3 sh. 22 dn. Item Michel 2 stukch auf den pheyler per 8 grozz facit 56 dn. Item dem huttknecht 42 dn. Item 3 tag per 10 dn. facit 30 dn. Summa der wochn 3 tl. 6 sh. 24 dn.736 Item am sampcztag vor omnium sanctorum Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item 3 seczer per 14 grozz und 3 dn. gen pad facit 9 sh 27 dn. Item Jene 2 plumen gelewbk per 10 grozz facit 70 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

191

Item Michel 3 stükch auf den pheyler per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item dem huttknecht 42 dn. Item 16 tagwerch per 8 dn. facit ½ tl 8 dn. Summa der wochn 3 tl. 6 sh. 9 dn. Summa lateris 12 tl. 34 dn.737 fol. 15 Item am sampcztag nach omnium sanctorum Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item ains seczer 14 grozz 1 dn. facit 3 sh. 9 dn. Item Jene 2 plumen gelewbert per 10 grozz facit 70 dn. Item Mert 2 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 3 ½ sh. dn. Item Triester 2 stukch auf den pheyler per 10 grozz facit 70 dn. Item Michel 2 stukch auf den pheyler per 9 grozz facit 63 dn. Item Ott 5 tag gemawrt per 15 dn. und 1 dn. gen pad facit 76 dn. Item 12 tag per 8 dn. facit 3 sh. 6 dn. Item dem huttknecht 42 dn. Summa der wochn 3 tl. 5 sh. 25 dn. Item am sampcztag nach martini Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlyr 16 grozz facit 3 sh. 24 dn. Item Fridr 4 stukch auf den pheyler per 9 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Jäne 2 stükch auf den pheyler per 12 grozz facit 84 dn. Item Triester 4 stükch auf den pheyler per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Mert Chytl 4 stükc auf den pheyler per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 3 ½ sh. dn. Item Ott 5 tagwerch gedekcht per 15 dn 1 dn. gen pad facit 76 dn. Item dem huttknecht 42 dn.

192

Anhang

Item 18 tagwerch per 8 den facit ½ tl. 24 dn. Summa der wochn 4 tl. 80 dn. Item am sampcztag vor Katharina Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item Fridr 5 stükch auf dem pheyler per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Jene 2 plumen stükch per 15 grozz facit 3 ½ sh. dn. Item Triester 4 stukch auf den pheyler per 18 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item Mert Chytl 3 stükch per 17 grozz facit 3 sh. 29 dn. Item Ott 3 sukch per 16 grozz facit 3 sh. 22 dn. Item Michel 3 stukch per 17 grozz facit ½ tl. 6 dn. Item dem huttknecht 42 dn. Item 1 tagwerch per 7 dn. facit 7 dn. Summa der wochn 4 tl 70 dn. Summa lateris 12 tl. 85 dn. fol. 15v Item am sampcztag vor Andree apostoli Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item Lene 2 plumen stükch per 15 grozz facit 84 dn. Item Fridr 3 stukch auf den pheyler per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item Triester 4 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 3 ½ sh. dn. Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item dem huttknecht 42 dn. Summa der wochn 2 tl. 6 sh. 27 dn. Item am sampcztag vor Nicolai Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item Jene 1 stukch zu der plumen gelewbert per 15 groz facit 84 dn. Item Fridr 1 stukch zum wintberg per 15 grozz facit 84 dn. Item Triester 4 stukch auf den pheyler per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

193

Item Michel 3 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 84 dn Item dem huttknecht 42 dn. Summa der wochn 2 tl. 5 sh. 29 dn. Item am sampcztag vor Lucia Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 16 grozz 2 dn facit 3 sh. 24 dn. Item Fridr 2 stükch auf den pheyler und 1 stukch zum gweng per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Lene 1 stukch zu der plumen gelewbert per 12 grozz facit 84 dn. Item Triester 4 stukch zum gweng per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item Michel 3 stukch zum gweng per 11 grozz facit 77 dn. Item dem huttknecht 42 dn. Summa der wochn 2 tl. 6 sh. 6 dn. Summa lateris 8 tl. 3 sh. 2 dn.738 fol. 16 Item am sampcztag vor thome apostoli Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item Jane 1 stukch zu der plumen per 12 grozz facit 84 dn. Item Fridr 3 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 3 ½ sh. dn. Item Triester 3 stukch auf den pheyler per 15 grozz facit 3 ½ sh. dn. Item Michel 4 stukch zum gweng per 16 grozz facit 3 sh. 22 dn. Item dem huttknecht 42 dn. Summa der wochn 3 tl. 2 dn. Item am Sampcztag vor nativitas … Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parli 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 29 dn. Item Jane 1 plumen stukch gelewbt per 12 grozz facit 84 dn. Item Fridr 4 stükch auf den pheyler per 15 grozz facit 3 ½ sh. Item Triester 3 stukch zum snekgn per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item Michel 4 stukch auf den pheyler per 14 grozz facit 3 sh. 8 dn. Item dem huttnknecht 42 dn.

194

Anhang

Item zeschierffn 3 grozz (facit 21 dn.) Summa der wochn 3 tl. 2 dn.739 Item am sampcztag vor dem newn jar Item maister Peter 1 gulden per 5 sh. 10 dn. Item dem parlir 16 grozz 2 dn. facit 3 sh. 24 dn. Item Jane 1 plumen stukch gelawbert per 12 grozz facit 84 dn. Item Fridr 2 stükch auf den pheyler und 1 chestukch per 13 grozz facit 3 sh. 1 dn. Item Triester 2 stukch zum gweng per 11 grozz facit 77 dn. Item Michel 2 stukch auf den pheyler per 8 grozz facit 56 dn. Item dem huttknecht 42 dn. Summa der wochn 2 ½ tl. 24 dn. Summa lateris 8 tl. 4 sh. 28 dn.740 Summa totalis der stainhüttn das ganz jar 240 tl 52 dn. fol. 16v Hie ist vermerkt das ausgebn umb allerlay stain zu dem paw das ganz jar. Item von erst von Menestorf 716 stukch die gestent zeprechen jedes stukch per 15 dn und zefurn von jedem stukch 46 phenig. Summa das sein alle gestent zeprechn und zufurn 181 tl. 7 sh. 24 dn. Item von Hieczing 170 stukch quader die gestent zeprechen jedes stukch per 8 dn. und zefurn jedes stukch per 7 dn. Summa zeprechn und zefurn 10 tl 5 sh. dn. Item aber von Hieczing 184 fartt fullstain und mawrstain zeprechn jede fart per 12 dn und von jeder fart zefurn 4 grozz. Summa das sein alle gestent zeprechn und zefurn 30 tl. 5 sh. 10 dn. Item waz ich mawrstain gechauft hab. Item von erst ain hawffen von dem … in der Sunigerstrazz Summa 6 tl dn. Item davon zevassen 35 dn. Item ain hawffen von Niklas Aufgeber auf der Wydn. Summa 8 tl. dn. Item davon zevassen 32 dn. Item von Hieczing umb 8 stukch quader zum gweng zeprechn jedes stukch per 3 grozz Summa 5 sh 18 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

195

Item ain chnecht den man zeainzign in die stainpruch gen Menestorff gesandt hat ze zerung Summa 5 sh. 14 dn. Item den furer knechtn die stain gefurt habnt zetrinkgelt. Summa 40 dn. Item das ausgebn umb sandt das ganz jar. Item 137 chörib von yedem chorib durich zewerffn per 2 dn und von yedem chorib zefurn 8 phenig. Summa des sades 5 tl. 5 sh. 20 dn. Summa lateris 244 tl. 6 sh. 15 dn. fol. 17 Nota das ausgebn umb kalich da ganz jar Item dem Refler umb 35 chörib per ½ tl. dn. Summa 17 ½ tl. dn. Summa totalis umb allerlay stain zefüren und zeprechn und chalich und sandt 262 tl. 75 dn. Hie ist vermerkt das ausgebn umb allerlay hocz das gancz jar. Item von erst umb vier krpawmer holcz die man oben in den türn … mawrt hat. Die man von dem sneperg her pracht hat mit fure mit alls. Summa 18 sh. 25 dn. Item 12 gevierte holcz per 5 dn. Summa 60 dn. Item 4 gevierte holcz per 4 dn. Summa 16 dn. Item 6 trawnische drimmer per 6 dn. Summa 36 dn. Item ain yschrisch holcz per 10 dn. Item ain almisch holcz per 16 dn. Item ain rinnholcz per 20 dn. Item 5 joch zepenckn per 3 dn facit 15 dn. Item 40 steyrisch ladn per 4 dn. facit 5 sh. 10 dn. Item 4 reythladn 12 elln lankch per 16 dn. facit 64 dn. Item 4 tenck ladn per 8 dn facit 32 dn. Item 3 tausent schintl per 1 tl. dn. facit 3 tl. dn. Item von dem obngeschribn holczberich zefurn und zevassen 54 dn. Item maister Veyt und sein geselln habent gezimert zu der kirichnotdurfft und des paws das ganz jar 53 tagwerch per 20 dn facit 4 tl. 6 sh 20 dn. Summa lateris 29 tl. 5 sh. 18 dn.

196

Anhang

fol. 17v Item das aufgebn umb eysen, nagl und smidberich Item 2 zentner eysen per 1 tl. 10 dn. facit 2 tl. 20 dn. Item ain hundert chupphernagl per 24 dn. Item umb nagl zu den ryspretn 12 dn. Item umb ain hundert slosnagl 20 dn. Item 5 hundert lattnagl per 12 dn. facit 60 dn. Item 2 marhnagl per 9 dn. facit 18 dn. Item 3 ½ tawsent schintlnagl per 42 facit ½ tl. 24 dn. Item dem s… Summa des eysens und der nagl. Item dem smid von der vier holczn hakkn und von den vaden, die man an die vier holcz auf dem turn gesmidt hat aus unserm eysen Summa 7 tl dn. Item aber dem smid umb 6 krukchn zesmidn zu den plumen per 5 dn. facit 30 dn. Item von 9 eysnen tupphn zesmidn zu den phosten an die wintperg per 5 dn. facit 55 dn.741 Item von smid schewbtruhn zebeslahen 3 grozz Item dem slozzer umb zway slos p und umb drey sperr an die grossen orgl 32 dn. Item von dem lewchter auf dem predigstul und umb ein chlöchl an die kirichtür 32 dn. Item von dem türlein pey dem charner zebeslahen 60 dn. Item umb zwen zaphn in das rad auf dem turn gesmidn aus der kirich eysen. Davon ze lon 10 sh. dn. Summa umb eysen, nagl und umb smidberich 12 tl. 3 sh. 16 dn. Summa lateris 12 tl. 3 sh. 16 dn. fol. 18 Item das ausgebn dem sayler. Item ain hengsayl 15 lastlankch per 4 dn. facit 60 dn. Item umb ain news sayl in den Zug und für drew schragnsayl und umb 24 … sayl facit 18 sh. 20 dn. Item für ain sayl 24 lastlankch an die sturmglokgen per 4 dn. facit 3 sh. 6 dn. Item zway sayl yeds 16 lastlankch an das eysnen chrewz da die lamppn …

Die Kirchmeisterechnung von 1412

197

hangent per 4 dn. facit ½ tl. 8 dn. Item umb ain sayl 16 lastlankch an den …742 vor unser frawn altar per 4 dn. facit 64 dn. Item ain sayl 14 lastlankch an die newn glokgen per 4 dn facit 56 dn. Item umb vier schragensayl und zwei hengsayl und umb werich facit ½ tl. dn. Summa dem sayler umb allerlay saylwerich 5 ½ tl. 4 dn. Item das ausgebn umb pley, smir und pech und dem pinter. Item 262 phunt pley per 2 tl. 5 sh. dn. Item umb 4 phunt smir per 12 facit 24 dn.743 Item umb 30 phunt pech per 2 dn facit 60 dn. Item dem pinter von allen … ze pinttn zu dem paw facit 1 tl. 18 dn. Item dem wagn umb ain news redl in ain schewbtruhen 25 dn. Summa des pley smir und pech 4 tl. 37 dn. Summa lateris 8 tl. 5 sh. 6 dn. fol. 18v Hie ist vermerkt das ausgebn umb wachs / dacht stäb und machlon von den cherczn das gancz jar. Item zuo den ostern umb 65 phunt wachs per 24 dn. facit 6 ½ tl. dn. Item 67 phunt wachs zu stekkerczn und zu wintliechtn per 24 dn facit 6 tl. 5 sh. 8 dn.744 Item von 369 phuntn wachs alten und newen zemachen per 2 dn. yeds phunt facit 3 tl 18 dn. Item umb 14 phunt dacht per 9 dn. facit ½ tl. 6 dn. Item umb 8 stäb ze wintliechtn per 9 dn facit 72 dn. Summa des wachs machlon dacht und stäb 17 tl. 14 dn. Item das ausgebn umb liechtöl das ganz jar. Item 1 c. 93 phunt öl per 15 sh. dn. facit 3 tl. 5 sh. 2 ½ dn.745 Item 4 c. 95 phunt per 14 sh. 25 facit 9 tl. 43 dn. Item 1 c. 85 phunt per 14 sh. dn. facit 3 tl 50 dn. Item 3 c. 90 phunt per 15 sh. dn. facit 5 tl. 6 sh 20 dn. Summa des öls facit 6 tl. 26 dn. Summa lateris 38 tl. 7 sh. 9 ½ dn. fol. 19 Hie ist vermerkt das zeainzing ausgebn zu der kirichen notdurfft das gancz jar.

198

Anhang

Item von erst gestet das mal zu der raittung Summa 2 tl. Item dem kirichschreiber seinen sold von den dinsten und zinsen inczepringn Summa 4 tl. dn. Item dem … kirichschreiber, dem guster, dem mesner für ire sumergwant Summa 9 tl. dn. Item den selbn kirichschreiber, guster, mesner für ire wintergwant Summa 6 tl. dn. Item den mesnerknechtn für ire sumergwant Summa 9 sh. dn. Item den selbn mesnerknechtn für ire winter gwant Summa 6 sh. dn. Item den selben mesnerknechtn von dem chor zehütten und von den lamppn ze zünttn ander kirichn zu yder quatember 3 sh. dn. Summa 12 sh. dn. Item dem totengraber zesold zu yeder quatember 60 dn. Summa 1 tl. dn. Item dem organisten von der chlain orgeln im gancz jar. Summa 3 tl. dn. Item dem Thomas glaser von den glaszern und der taveln zepessern ze drey tegen im jar zu yedem tag 13 sh. 10 dn. Summa 5 tl. dn. Item dem parlir für sein hofgwant Summa 2 tl. dn. Item dem Cantor von der chlag zesingen Summa ½ tl. dn. Item dem accusator von dem salter zelesen, 12 schülern yedem 34 dn. Summa 14 sh. 12 dn. Item dem grab zehüttn Summa 48 dn. Item dem mesner von dem gerüst und von dem grab auf zemachen Summa 48 dn. Summa lateris 38 tl. 18 dn. fol. 19v Item den schulern die den salter lesent ain früstükch Summa 4 grozz. Item den seczern auf den turn umb ain tachent und 5 paar hantschuch Item maister Niclaszn von dem uberlegn in der kirchn Summa 40 dn. Item umb 68 stubich chol per 6 ½ dn. Summa 14 sh. 24 dn. Item davon zemessen und zetragn in das gwölb Summa 16 dn. Item den mortlmacher umb ain chytl Summa 35 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

199

Item von dem mist aus dem freytof und aus den gattner zefuren zu vassen Summa ½ tl. dn. Item von ein ofen in der stainhuttn zefegn Summa ½ tl. dn. Item ich hab chlagt auf ain haws zu Ottachiringn darauf ist gangn mit dem rechtn mit briefn und mit vorsprechn Summa 5 sh. 12 dn. Item dem statschreiber aus dem gruntpuchn statpuch umb gescheft zedl und ander aufzu Summa 52 dn. Item umb ain brief dem … … von aines weingartn wegn den er der kirichn all gebn hat. Summa 32 dn. Item dem Würffl zu Nusdorf von der gewer der andl … weingartn. Summa 74 dn. Item umb ain register zu der raittung Summa 14 dn. Item zehofczins von dem cheller do der kirichn wein in liegent. Summa 2 tl. dn. Item dem weinchoster von 8 fuder wein ze underchauf Summa 1 tl. dn. Item umb fulwein und umb opherwein Summa 11 sh. 11 dn. Item umb ain hulczane zefftn ze den ostern Summa 11 dn. Item dem organistn am … zesingen an der grossen orgeln Summa 24 dn. Item von zwain alm zeweyhen. Summa 16 dn. Summa lateris 9 tl. 7 sh. 6 dn. fol. 20 Item von ain oblat eysen zemachn Summa 32 dn. Item dem gotsmid von ain monstranczn zepessern Summa 10 sh. dn. Item dem goldsmid von dem palin zepessern Summa 3 sh. dn. Item dem perlheft von herzog rudolfs chrewcz zeheftn Summa 6 sh. 10 dn. Item Andre dem maler von den zwain gulden venen zepessern Summa 6 sh. dn. Item … Mertn dem vicarii von ain geschafftn phunt zum paw den drittl. Summa 80 dn. Item aber … Mertn den Drittl ain gulden Summa 80 dn. Item dem … … Mertn aber den drittl von 10 phundn die Hainreichs Schonaw hausfraw geschaft hat. Summa 3 tl. 80 dn. Item dem sneyder von zwain newn almen und von vier umbraln und von zwain altn zemachn Summa 70 dn.

200

Anhang

Item von drei sarokchn zemachn Summa 32 dn. Item ain gaszel ze… Summa 14 dn. Item von 80 umbralen zewaschn per 2 dn. Summa 5 sh. 10 dn. Item von hanttuchn am sagrer zewaschn das ganz jar Summa 60 dn. Item von 48 alm zewaschn per 4 dn. Summa 6 sh. 12 dn. Item von 8 altartüchn zewaschn Summma 36 dn. Item von 15 corporaln zewaschn Summa 50 dn. Item darnach aber von 8 umbraln zewaschn per 2 dn. Summa 16 dn. Item zway … plaichzwilich ½ Zu den altartuchn da mit man sein gepessert hat Summa 11 sh. dn. Item 2 ½ elln plaichzwillich per 14 dn. Summa 35 dn. Summa lateris 11 tl. 70 dn. fol. 20v Item umb 3 elln grob … per 8 dn. Summa 24 dn. Item umb zwo elln mittling per 18 dn. Summa 36 dn. Item umb seiden … und umb seydn zu den geuff almen Summa 48 dn. Item umb scharl zu der kirichk…. Summa 12 dn. Item umb ain halbphunt weyroch Summa 45 dn. Item dem organisten vo der chlain orgeln zestymmen und zepessern Summa 10 tl. dn. Item umb zwai strich semlmel zu oblatn Summa 72 dn. Item ain eimer charig phepher die ich von dem Stephan Swöbl gechauft hab da ist an ain verlorn wordn. Summa 3 tl. 7 sh. 4 dn. Item an auf… grozz gelts ist auch verlorn Summa 9 sh. dn. Item an gotzleichnams tag von den hymeln und den venn zetragn und das glewtt Summa 5 sh. 16 dn. Item zu unser frawn tag assumptionis virginis maria et maria conceptionis mit glewtt mit orgeln mit singn und mit l… allez zesamen geraytt Summa 10 sh. 25 dn. Item waz man hat ausgebn zu sand Kathreyn tag da man das heyligtum zeigt hat. Item den achtern die das heyligtum gecheigt habnt Summa 60 dn. Item dem cantor zesingn mit dem heyligtum Summa 60 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

201

Item dem organisten von dem orgeln an dem … tag. Summa 60 dn. Item umb drew glewtt mit der newn glokgn Summa 20 dn. Item 8 sampnern yedem 6 dn Summa 48 dn. Item zwain knechtn die das nachtz gehütt habnt auf der pun Summa 20 dn. Item von den zwain vergangen jartegn die man dem Swemblein pegangn hat. Summa 2 tl. dn. Summa lateris 21 tl. 40 dn. fol. 21 Item von dem kirichschreiber und von aim ross dem kirichmaister ein gancz jar. Summa 15 tl. dn. Item summa des zeainzign ausgebns 95 tl. 3 sh. 14 dn. Hie ist vermerkt das ausgebn zu der kirichn jarteg das gancz jar. Item Hannsen auf der Sewl jartag Summa 9 sh. 18 dn. Item des Dietrams jartag Summa 9 sh. 18 dn. Item den priestern davon Summa 3 sh. dn. Item Stephan Pollen jartag Summa 9 sh. 18 dn. Item Jorgn Schaffer jartag Summa 9 sh. 18 dn. Item des Urbetschn jartag Summa 9 sh. 18 dn. Item der Grezlerin Jartag Summa 9 sh. 18 dn. Item den priestern Summa 60 dn. Item des Chunrats undn Lawben jartag Summa 9 sh. 18 dn. Item den priestern umb 30 mess Summa 6 sh. dn. Item der Chüssenphenig jartag Summa 9 sh. 18 dn. Item des Swembleins jartag Summa 9 sh. 18 dn. Item des Churats von Zwetl jartag Summa 9 sh. 18 dn. Summa der jarteg 14 tl. 4 sh. 18 dn. Summa lateris 29 tl. ½ tl 18 dn. fol. 21v Hie sind vermerkt dir kirichn weingerttn was hewr dar inn verpawt wordn ist von aller lay paw / hinlezz / mach tagwerichn. Gruben stekchn und schaub heribstarbait als daz hernach zu yedem weingartn bei sunderlich geschriben stet. Item Hanns Santburger ze Perichtolczdorf hat bestandn einen weingartn

202

Anhang

genant der Vienner des zehen rehel sind / an grubn am stkchn an schaub an heribstarbait Summa 17 tl. dn. Item zegrubn inden selben weingartn 78 tagwerch per 11 dn. Summa 3 ½ tl 18 dn. Item ain knrecht der pey dem grubn gewesen ist hat verzert Summa 3 sh. 10 dn. Item umb 6 tausent stekchn per 81 dn. Summa 10 sh. 24 dn. Item von den selben stekchn zespizn und inzetragn Summa 16 dn. Item zway tag stekchn richtn Summa 16 dn. Item so gestet das lesen mit alln dingn furlon, huetlon pringlon Summa 3 tl. 70 dn. Item heribstarbait stekchnziehn grubl … – 54 tag per 7 dn. Summa 11 sh. 18 dn. Summa der weingärtn 27 tl. 52 dn. Item Hanns Hasenberger ze Wydn … hat bestandn ain weigartn genant die Grezlerin des ein jewch ist / an grubn an stekchn an schaub an heribstarbait. Summa 10 tl. dn. Item der in zegrubn 48 tag per 11 dn facit 17 sh. 18 dn. Item vier tausent stekchn per 64 dn. facit 1 tl. 16 dn. Item dann zefurn zerychtn und inzetragn 64 dn. Item 5 schober schaub mit der fur per 15 dn. facit 75 dn. Item so gestet das lesen mit alln dingn 10 sh. 25 ½ dn. Item herbstarbait 20 tag per 7 dn. facit ½ tl. 20 dn. Item zeperkchrecht 6 dn. Summa des weingartns 15 tl. 6 sh. 12 ½ dn. Summa lateris 43 tl. 6 ½ dn. fol. 22 Item der Sybenprunn ze Salmannsdorf hat bestanden ain weingartn daselbs des drew Viertail sind / an grubn an stekchn an herbstarbait. Summa 8 tl. dn. Item dar inn vergrubt 75 tag per 11 dn. f Facit 3 tl. 3 sh. 15 dn. Item 4 tausent stekchn per 64 dn. facit 1 tl. 16 dn. Item davon ze… zefurn und inzetragn facit 64 dn Item stekchnrichtn 4 dn. Item so gestet das lesn mit alln dingn 5 sh. 24 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

203

Item so gestet die heribstarbait 26 tagwerch per 7 dn. facit 6 sh. 2 dn. Item ze zehnt ½ tl. dn. Summa des weingartns 14 tl. 6 sh. 5 dn. Item der Kayser ze Ottakring hat bestandn ain weingarttn an der roten erd des ein jewch ist an gruben an stekchn an schaub an heribstarbait Summa 10 tl. dn. Item dar inn gegrubt 77 tag per 11 dn. facit 3 ½ tl. 7 dn. Item 4 tausent stekchn per 64 dn. facit 1 tl. 16 dn. Item davon zefurn zeraychn und inzetragn 64 dn. Item 5 schober schaub per 15 dn. mit der fur facit 75 dn. Item so gestet das lesen mit alln dingn 17 sh. 12 dn. Item … ze zehent 12 sh. 22 dn. Item ze heribstarbait 38 tagwerch per 7 dn. facit 9 sh. 24 dn. Summa des weingartns 20tl. 42 dn. Item Thoma Weyss von Wäring hat bestandn einen weingarttn am hindn … des ein halbs jewch ist / an grubn an stekchn an schaub und an heribstarbait. Summa 7 tl. dn. Item darinn vergrubt 57 tagwerch per 11 dn. facit 2 ½ tl. 27 dn. Item 3 tausent stekchn per 64 dn. facit 6 sh. 11 dn. Item davon zefurn zeraychn und inzutragn 48 dn. Item so gestet das lesen 11 sh. 30 dn. Item davon ze zehent 1 tl. 15 dn. Item so gestet heribstarbait 19 tagwerch per 7 dn. facit ½ tl. 13 dn. Summa des weingartns 13 tl. 5 sh. 9 dn z oblus Summa lateris 48 tl. 5 sh. 6 ½ dn. fol. 22v Item der Jorg von der Heilignstat pawt den den Stenczl tagwerichweys das funff viertl sind. Item zeschneydn 23 tagwerch per 9 dn. facit 6 sh. 27 dn. Item 4 tagwerch rebchlauben per 5 dn. facit 20 dn Item das erst hawn 49 tag per 10 ½ dn. facit 17 sh. dn. Item dar in zegrubn ½ phunt 19 tagwerch per 11 dn. facit 6 tl 3 sh. dn. Item 6 tausent stekchn per 64 dn. facit 12 sh. 24 dn. Item davon zefurn zerayhen und inzetragn 3 sh. 6 dn. Item 17 tagwerch stekchnslahn per 10 dn facit 5 sh. 20 dn. Item … 20 tag per 8 dn. facit 5 sh. 10 dn.

204

Anhang

Item das ander hawn 47 tag per 10 facit 15 sh. 20 dn. Iem das erst pandt 61 tagwerch per 9 facit 2 tl. 24 dn. Item 6 schober schaub per 15 dn. unt der fur facit 3 sh. dn. Item das dritt hawn 30 tag per 10 facit 10 sh. dn. Item das ander pandt 30 tag per 7 dn. facit 7 sh. dn. Item das stekchnrichtn 3 tag per 10 dn. facit 30 dn. Item das vierd hawn 27 tag per 8 ½ dn. 7 sh. 20 dn. Item aber ain tagwerch stekchnrichtn per 7 dn. Item so gestet das lesen mit alln dingn 2 tl. 3 sh. 6 dn. Item den zehent 2 tl. dn. Item von 13 mit mist fudern zefurn per 4 grozz facit 12 sh. 2 dn. Item davon zevassen und inzetragn facit 64 dn. Item heribstarbait 49 tagwerch per 7 dn. facit 11 sh. 13 dn. Item dem weinzierl den varlon ½ tl. dn. Summa des weingartns 28 ½ tl. 23 dn. Item der Pehaim ze Grinczing pawt ein weingartn gelegn im Mitterperg des ain halbs Jewch ist … tagwerichweiys. Item rebchlawben 2 tagwerch per 5 dn. facit 10 dn. Item das erst hawn 36 tag per 12 dn. facit 14 sh 12 dn. Item dar in vergrubt 29 tag per 12 dn. facit 11 sh. 18 dn. Item 4 tausent stekchn per 64 dn. facit 1 tl. 16 dn. Item davon zefurn zerayhn inzetragn 64 dn. Item stekchnslahn 7 tag per 10 dn. facit 70 dn. Item … 14 tag per 9 dn. facit ½ tl. 6 dn. Item das ander hawn 22 tag per 10 facit 7 sh. 10 dn. Item 3 schöber schaub per 15 facit 75 dn. Item das erst pandt 26 tag per 7 dn. facit 6 sh. 2 dn. Item stekchnslahn 2 tag per 10 dn. facit 20 dn. Item das dritt hawn 15 tag per 10 ½ facit 5 sh. 7 ½ dn. Item das ander pandt 12 tag per dn. facit 84 dn. Item das vierd hawn 12 tagwerch per 7 dn facit 84 dn. Item so gestet das lesen ½ tl. 18 ½ dn. Item heribstarbait 10 tag per 7 dn. facit 70 dn. Item dem weinzierl zevarlon 42 dn. Summa des weingartns 9 tl. 7 sh. 9 dn. Summa lateris 38 tl. 4 sh. 2 dn.

Die Kirchmeisterechnung von 1412

205

fol. 23 Item ich hab chauft 10 newe fuder per 3 sh. 20 dn. facit 4 ½ tl. 20 dn. Item von den fudern in den chellar zefurn 16 dn. Item davon zefurrayffen und von sechs ophervezzlein zepinttn ½ tl. 13 dn. Item von 8 fudern wein und ein fuder rots ze opherwein, zepressen und zetragn facit 6 sh. 27 dn. Item umb ain pauschen rayff zu dem furrayffen 32 dn. Item umb liecht in die prezz und in die cheller im lesen 38 dn. Item den fuerknechtn zetrinkgelt 8 dn. Item ain knecht der in dem lesen geholffn hat 40 dn. Item von 8 fudern und von den ophervezzlein ze… 10 dn. Summa totalis der weingärtn mit alln paw und was darauf gangn sind auf den gan… 136 tl. 5 sh. 29 dn. Summa lateris 6 ½ tl. 14 dn. fol. 23v Hie sind vermerkt die remanencz die noch ausligent von dem zwelfftn jar von dinstn und gescheftn die noch werdn mögn alls die hernach zeainzign geschribn stent dy dem kirichmaister sullen aufehebt werdn an sein raittung. Item von des Ekprechts haws 70 tl. 6 sh. 20 dn. Item Johes746 mesner von des gewölbs wegn und der altn remanencz facit 15 tl 6 sh. 21 dn. Item Chunrats guster von cherzn von tuch von gelewtt facit 11 tl. 5 sh. 18 dn. Item Michel guster 4 tl. dn. Item Rosendorn 1 tl. dn. Item her Peter Schulderwein ½ tl. dn. Item von der Wolwag 4 tl. 7sh. dn. Item Heinreich Schaissenekg 2 ½ tl. dn. Item Ursprunkch sneyder 5 sh. 10 dn. Item Hennsl von Siefring 1 tl. dn. Item ainer im Werd 10 sh. dn. Item Mart Veyt 55 dn. Item Hanns orgelmaister ½ tl. dn. Item Wienner von der Heylignstat 80 dn. Item Hainrich Pirichvelder 3 sh. dn.

206

Anhang

Item der von Puchaym koch 12 sh. dn. Item ain knecht in des Voyczberg haus 12 sh. dn. Item Jakob Wachsgieszr 20 dn. Item Stephan Leytner 70 dn. Item Wofhart Schärmmiz 80 dn. Item Hanns Prechtl sneyder 3 sh. 20 dn. Item Jorg trüb im Werd 60 dn. Item Margret Schöfin ½ tl. dn. Item Andre Floczer 80 dn. Item Erasem man von des Chunrats von Zwetl … 2 tl. dn. Summa der remanencz 122 tl. 6 sh. 29 dn. Summa sumarum alles ausgebns das gancz jar 944 tl. 3 sh. 1 dn. fol. 24 Hie ist vermerkt waz die kirichn das sand Stephan noch vor ir hat von dinsten von wein als daz hernach geschribn stet und gehort nicht in die Rayttung Item so hat die kirichen von ir 8 fuder hewrigs weins Item 5 vezzl rots opher weins Item den dinst von dem gwelb under der schul Item die drey dinst, ze weichnachtn, zu sant Jorgen tag, und zu sand Michels tag die pringent etwenn mer etwenn minner. Item so hat sy vor ir die quatember ze weichnachtn von der wassermawtt 30 tl. dn. die im zehentn jar nicht gevalln sind. Item so hat sy vor ir zway newe … fuder die hewr uberblibn sind. Gestat das ich Hanns Chaufman noch schuldig pin zu aller Rayttung in dem zweften Jar 20 tl. 3 sh. Item ich bleib auch schuldig umb ein … der nach Salzpurkg … geschribn ist gewesn den ich dem chormaister verchauft hab umb 12 gulden und ist nicht in der raittung die 12 gulden per 5 sh. 10 dn. pringent an gelt 8 tl. dn.

Vermerk der gestifteten Meß aus dem Jahr 1488

207

Vermerk der gestifteten Meß aus dem Jahr 1488 Vermerk der gestifteten Meß, die man lesen soll in Allerheiligen Domkirche zu St. Stephan in Wien aus dem Jahr 1488747 1. Gotsleichnamsaltar in dem Chor Soll wochnleich haben viij Meß (hat ein almar imit der Zugehorung) 2. Auf S. Blasijaltar in des Hertzogen Cappeln Solman wochenleich Meß lesen ain Stifft Herr iiij Meß 3. Auf S. Lienharts Altar in des Hertzogen Cappeln Solman wochenlich lesen ain Stifft j Meß 4. Seyfryd die Gafferschwendt soll auf der Zwelfpotnaltar gelesen werden ij Meß 5. Jacob Echerer ain Stiffter seiner meß hat aim yeden vergundt der sein Stifft hat wochenleich gelesen nach seinem gewißen M. Jorius Reichart M. Paul Heckhner. Georgius Hördnl. D. Laurentius etwan ain achter. D. Vitus Sultzpeckh. D. Georgius Hörndl D. Mathias Perger. D. Georgius Stauetinger D. Maritnus Deynk Herr Mert Tulner. D. Johannes Welche 6. Die Khauffleut auf S. Marxaltar haben all wochen vij Meß 7. Die Gulherin hat alle wochen i Meß 8. Dietrich Flushart hat auf unser Frawenaltar all wochen ij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) 9. Der Rockh in der Grufft hat gestifft all wochen iij Meß 10. Der Chranest in der grufft hat gestifft auf S. Elena altar al wochen ij Meß 11. Die Newerin hat auf unser Frawen altar all wocen ij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) Doctor Lienhart officialis. D. Procopius Huschmalzei D. georgius Plebanus in Töbling olim M. Pernhart Rotnuler M. Andreas der Hirschaw 12. Peter von Drigla hat auf S. Khatherein altar all wochen iij Meß 13. Michel Vinckh hat auf der Zweffpotnaltar wochenleich iij Meß 14. Aber Michel Vinckh hatt wochenleich auf aller heilligen altar iij Meß

208

Anhang

15. Niclas Bürffel (Würffel) hat auf S. Wolfgangaltar all wochen ij Meß 16. Maister Albrechtin Stifft auf unser Frawen altar soll ain yeder Capplan des Stifft auf unser Frawen altar soll ain yeder Capplan des Stifft wochenleich noach seim gewissen Meß lessen (hat ein almar) 17. Die Stainpeckhen haben auf S. Khatherein alter all wochen ij Meß D. Jorius de Wirffl. Verweser: D. Paulus olim vicarius in Petersdorf. Idem Herr Jorig. Die vier vicarj. D. Lucas ein achter. D. Bartholomeus Losch. D. Thomas Tuechler. Johannes olim primissarius ad S. Michaelim D. Wolfgangus (!) Reichmülner. D. Erhardus Schepf 18. Ulreich Würffl hat auf S. Wolfgang altar iij Meß 19. Ulrich Würffl hat auf der Zwellfpotnaltar al wochen ij Meß 20. Die Urbetsch haben auf der Zwelffpotn altar all wochen ij Meß 21. Die Gekhram (!) haben auf S. Khatherein altar under dem thurn all wochen ij Meß 23. (sic) Dietrich am Steg auf S. Katherein altar all wochen ij Meß 24. Jacob Kholbpeckh hat auf S. Paulsaltar a. w. ij Meß D. Theobald Wagner. D. Michel Hailgnstainer D. Michel Gestuk. D. Bernhardus Ellent. D. Ulricus Mülner M. Andreas Rosmülner. D. Nicolaus Englhart D. Johanns Checkmann, pro tunc octonarius D. Ulricus Khaufman 25. Die Khaufleut auf der heilling Trifaltikhait altar all wochen iiij Meß 26. Der Trescher hat auf aller Seelenaltar all wochen j Meß 27. Anna Heinrichs Waxsgießers witib, auch Steffen von Stets tochter hat auf aller heilligenaltar all wochen ij Meß 28. Michel Fuchsel hat auf S. Ulerichs altar all wochen iiij Meß 29. Niclas Pantzagl hat a. w. ij Meß 30. Der Armstorfer hat a.w. auf wellichem altar er will v Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) Andreas Gevwolf. Bartholomeus Octonarius. D. Johannes Zanawitzl D. Michel Sackh, Philip Apentzeller M. Petrus Frannkh

Vermerk der gestifteten Meß aus dem Jahr 1488

209

31. Der Chranvogl auf S. Mertn altar all wochen ij Meß (hat ain almar) 32. Die Leytner auf des heiling Creutz altar alwochen iiij Meß 33. Frau Anna weillent Otten Netzinger Hausfrau hat all wochen v Meß 34. Die Khirschner vergunnen Irm Capplan auf S. Jacobs altar Meß zu lessen nach sein gewissen (hat ein almtar mit der Zugehorung.) 35. Der von Eslarn hat auf der heiligen drey Khinigaltar all wochen j Meß (hat ein almar mit der Zugehorung) 36. Ulreich Prüfflinger Pader hat auf S. Ulreichsaltar all wochen iij Meß M. chon. D. Wolfgangus Platzer. Hans Otting D. Laurentius Octonarius. D. Jorig Proner, D. Vitus Sultzpeckh, Stephanus Franciscus D. Paulus D. Jorius Hawoldt M. Bernhardinus Canonicus 37. Die Goldtschmidt auf S. Blasiialtar in des Hertzogen capeln all wochen. haben iij Meß (haben ain almar mit Ir Zugehorung) 38. Peter Stern pader hat auf S. Anna altar all wochen iij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) 39. Die Netzingerin hat auf S. Mertn altar all wochen iiij Meß 40. Seboldt Prügl (Peugl?) auf S. Paulsaltar all wochen iij Meß 41. Hans am Khienmarckh hat auf S. Veits altar all wochen ij Meß 42. Hainerich Wechsl auf der dery Khinigaltar all wochen j Meß Magister Bernhardinus Octonarius D. Johannes Groblockh. D. Wolfgangus Eckher D. Egidius Cantzler. M. Paulus Lockhner D. Wolfgangus Chor Capplan D. Conradus Gratianer. D. Paulus Octonarius 43. Steffan Öler auf S. Ursula altar all wochen iij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) 44. Der Otzenprückher hat all wochen iiij Meß 45. Die Polhaimerin hat auf unser Frawen altar iij Meß 46. Ott Weiß hat auf aller heiling altar all wochen j. Meß 47. Die Schneider auf S. Khilianaltar all wochen iij Meß (haben ain almar mit Ir Zugehorung) 48. Heinrich von Orth hat auf S. Niclasaltar auf der Parkhirchen all wochen iiij Meß D. Mathias etwan des Zuschraters Capplan D. Steffanus Bischoffs Capplan

210

Anhang

M. Bernhardinus D. Sigmundus Bischoffs Capplan Herr Hanns Synn 49. Hertzog Herringerin (Herzingerin, Hertingerin?) hat auf S. Fabiani und Sebastiani Altar all wochen iij Meß 50. Herr Jacob v. Sunnberg hat auf der Zwelffpotn Altar all wochen iij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung 51. Der Musterer hat auf S. Simon und Judasaltar all wochen iij Meß 52. Der Urbetsch hat auf S. Margrethn altar all wochen j meß 53. Die Ortl Lederin, die Herman Permanin und die Colpeckhin haben auf unser Frawen altar iij Meß 54. Die Pollen haben auf S. Mertenaltar all wochen ij Meß (hat ain almar) D. Wolfgangnus Platzer. D. Wolfgangnus Schienawer M. Thomas Resch. M. Sixtus. M. Jacobus Widman Canonicus … hat jetzt Herr Wolfgang Wilhelm M. Wolfganng Standlmayr 55. Niclas von Leiß genant der Stain hat auf S. Katherein altar ij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) 56. Herr Hans Scheiblwiser hat auf S. Anna altar all wochen iij Meß. 57. Der Füchsel und Mautinger haben auf der aidleftaussent Maid altar wochnleich v Meß, 58. Herr Steffan Wirsing hat auf der drey Khinig altar wochenlaich iiij Meß 59. Salomon Leinwater auf S. Jorgen altar wochenleich j Meß 60. Khunigundt Rudolfs Grafen witib hat auf S. Ulreichsaltar wochenleich j Meß D. Martinus Schoff; hat jetzt Maister Jacob Widman des Bischoffs von Wien Hofmeister 61. Die Redscherin hat erlaubt Irm Caplan auf wellichem altar er will zu lesen wochenleich iij Meß 62. Die Hausgenossen auf unser Frawen altar wochnleich iiij Meß 63. Elitzabeth Radsteterin die Vaszieherin hat auf aller Seelen altar wochenleich a Meß 64. Elißabeth Hansen Peham des Lederer Witib wochenleich ij Meß 65. Herr Simon von Kharlspurkh etwan achter zu S. Steffan hat aim yedem Capplann nach Im vergundt wochenleich zu lesen nach seim gewissen. 66. Anna Merten Redeckher Im vischhoff witib hat wochenleich ij Meß Herr Wolfgang Heytzer.

Vermerk der gestifteten Meß aus dem Jahr 1488

211

D. Michel M. Jeronimus Holoprunn Dcotor M. Thomas Resch. Doctor Michel Aphelpeckh D. Michel Gerstueckh (?) – D. Hainricus olim Octonarius M. Jeronimus Hollopruner Doctor 67. Heinreich Huetstockher auf S. Khatherieinaltar wochenleich iij Meß 68. Maister Friderich auf das heiling Creutz altar iij Meß 69. Der Sagrengang Soll wochenlich haben ij Meß 70. Der Schokl hat auf der zwelffpotnaltar ij Meß 71. Steffan von Stets hat auf aller Heilling altar aber nach erlichen Leut Sag soll es sein tägliche Meß ij Meß 72. Herr Wilhelm Tüers etwan probst zu S. Steffan hat wochenleich iv Meß D. Jacobus Ulman. D. Michel Heilgnstainer M. Oswaldt Steltzer, Collegiat M. Hans Jungwirt. D. Steffanus olim plebanus in obern Hollaprunn D. Stephanus Clockher D. Jacobus Eschling 73. Die Pirichfelderin hat al wochen iiij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) 74. Conrath von stets iiij Meß 75. Jacob Stikl hat all wochen ij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) 76. Herr Wilhalm von Puechaim hat in S. Andres Cappeln all wochen iiij Meß (haben ain almar mit Ir Zugehorung) 77. Hainreich Pulkhartsperger hat all wochen j Meß 77.(sic) Die Sindramin auf aller Heillingaltar all wochen iij Meß D. Andreas Freydenberger M. Thomas. D. Christophus Aneis D. Christinus Granius hat jetz Herr Peter Jorden D. Bartholomeus hat Jetz Georgius Hayn Vicari 78. Die Fluschartin hat all wochen iiij Meß 79. Der Karner hat auf S. Jacobsaltar wochenleich v. Meß 80. Herbart auf der Sauln hat wochenleich j Meß 81. Die Pader zu S. Khatherein Cappeln iiij Meß (hat zwei almar) 82. Ludwig Hüenerayer und sein Hausfrau haben wochenleich ij Meß 83. Die Schuler Stifft hat w. j Meß D. Wolfgangnus Raber hat M. Oswaldt Steiner. D. Sigmundus Capplanus Canonicorum. D. Erasmus Haffner

212

Anhang

84. Steffan Wirsing solt wochneleich haben j Meß aber sy wirt nur in der dritten Wochen gelesen von wegen der LXViij talentum die austendt 85. Der Ranning hat wochnleich j Meß 86. Jacob Starich Brueder hat in der hertzogen cappeln wochenleich ij Meß 87. Heinrich Ressel hat wochenleich ij Meß 88. Jorg Nusdorfer hat wochenleich j Meß 89. Herr Leopoldt Maisenpuegl hat wochenleich ij Meß D. Johannes Synn D. Wolfgangnus olim plebanus In Peternel D. Steffanus plebanus in nidern Holopun. 90. Alhart (soll sein: Adelheid) Gaferswenterin hat all wochen j Meß 91. Anna Pauln Khurtzn Hausfraw hat all Wochen ij Meß 92. Der Nekhum hat auf S. Veits altar wochenleich iiij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) 93. Paul Churaman hat auf S. Khatherein all wochen iiij Meß 94. Anna Hannsen Witib hat all wochen ij Meß 95. Elitzabeth Ulreichs Khertzenmacher wittib auch genannt die ungerlin hat wochenleich iij Meß Die Chorherrn: Herr Hanns Wiedinger D. Johannes Prauner D. Thomas Pauer; hat Jetz Herr Wolfgang des Waxzieher Caplan D. Fridericus 96. Die Churhern sein schuldig auszurichten von Maister Coman von Aussee haus wegen wochenleich iij Meß 97. Die Lemperschaim haben wochenleich iiij Meß, aber nach Abgang der Nutz auf pessere Stifftung ist erlaubt j Meß 98. Syrfeyer hat auf der Zwelfpotn altar wochenleich iij Meß (hat ain almar) 99. Ain Closterfarw zu S. Lorentzn verbest auf allerheilling all wochen j Meß 100. Der Srowein hat auf unser Frawen altar wochenleich ij Meß 101. Der von Tirna hat auf aller heilling altar all wochen iij Meß D. Sigismundus Speiser M. Paul tag. Corher von Hertzogpyrpaum D. Johannes Im Newburgerhof D. Nicolaus Levit. D. Steffanus Retzer D. Johannes Grat. Hat Jetz und Erasmus Hafner Caplan

Vermerk der gestifteten Meß aus dem Jahr 1488

213

102. Christan Khandler hat wochenleich j Meß (hat ain almar) 103. Ulreich Schrot hat wochenleich iiij Meß 104. Arnold Hauner von Ach auf aller Seelen altar wochenleich ij Meß. Idem Haubner auf dem Kharner j Meß 105. Der Monschein hat wochenleich j Meß 106. Steffan Artz am Khienmarkt hat wochenleich j Meß 107. Ain Stifft von dem Probst zu lehen hat wochenleich j Meß M. Andre Rosnmiller. D. Wolfgang Leo. D. Leonhardus 108. Hans Zwetler am Saltzgries hat wochenleich ij Meß 109. Walthauser am Khienmarkt hat wochenleich j Meß 110. Die Zechleut auf dem Kharner haben wochentleich ij Meß und mugen In erwelen ain Caplan nach Irm willen wan Sy geben nur p vij. Denarius. 111. Unser Frawen Zech hat wochenleich iiij Meß 112. Der Tueck hat wochenleich j Meß 113. Jacob Sieß hat wochenleich auf aller Seelen altar ein tegliche Meß vij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) D. Paulus Darine (?) D. Joes (Johannes) Ramabitzl D. Jorius Prewer, hat Jetz Herr Wolfgang Actznit 114. Jacob Straiffing und sein hausfraw haben all wochen v Meß 115. Die Schuester hat wochenleich iiij Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) 116. Cunrath Guster und sein Hausfraw haben w. j Meß 117. Der Popping hat wochenleich ij Meß 118. Herr Heinrich Puell verbest ander wochenleich j Meß 119. Die Reinschmidin hat Ir gut geornt auf Jerliche gulden xxxij talentum denarius all Wochen zu stifftn iiij Meß M. Wilhelm Corher. M. Ludwig Starch. D. Johes Alman hat jetz herr Peter Jordan D. Jeorius Haunoldt. D. Udalricus Stockherawer Cristoff Pernrieer. M. Hans Trophej Corherr hat jetz Peter Jordan D. Valentinus Plebanus in Pechankirchen D. Kholmanus Cor Capplan. D Fridericus Hymler 120. Sigmund Swaltshoffer, die Zeit Mintzmeister hat gestifft auf S. Ursula altar wochnlich zu geben auf drey Corherrn zu S. Steffan v Meß (hat ain almar mit Ir Zugehorung) 121. Herr Jorg Romer wochenleich i Meß

214

Anhang

122. Hans Tambstueckh und Khatherein sein Hausfraw wochenleich ij Meß 123. Hans Aman Ferber wochenleich ij Meß 124. Haunoldt Öler beI Stubenthor h. w. j. Meß 125. M. Jorg Sterecker Doctor Juris hat gestifft wochenleich … (fehlt die Angabe) (hat ain almar mit Ir Zugehorung) Hat jeto Maister Michel fabij Schlessinger D. Lucas Scbutsch; hat jetz herr Lorenz Griesman D. Sebastianus. Wolfgangus Achtznit D. Bartholomeus Losch, hat jetz Abraham Walner 126. Ain Stifft ad Stipendium Burse Rosee (hat ain almar mit Ir Zugehorung) 127. Die Khramer haben ein Meß (hat an almar) 128. Die Zimmer leut haben wochenleich. (haben an almar) 129. Die Wiltpreter haben wochnleich (haben an almar) Summa auf das allerwenigiste 420 Messen („wochenleich“ ist durchgestrichen)

Verzeichnis der Kultobjekte in der Stephanskirche

215

Verzeichnis der Kultobjekte in der Stephanskirche 1 Johannesaltar: 1285 erstmals urkundlich erwähnt. 2 Leonhardsaltar: gestiftet von Friedrich den Schönen († 1330); 1366 erstmals urkundlich erwähnt und vom Lettner in die Blasiuskapelle (herzogenkapelle) übetragen. 3 Zwölfbotenaltar: 1331 erstmals urkundlich erwähnt. 4 Gottsleichnamsaltar: 1334 von Pfarrer Heinrich von Luzern gestiftet; zunächst im Mitteljoch unter dem Lettner; 1363 im Chor über der Herzogsgruft aufgestellt. 5 Frauenaltar im Nordchor: 1339 erstmals urkundlich erwähnt. 6 Margarethenaltar auf der Westempore: 1339 erstmals urkundlich erwähnt; nach Errichtung der spätgotischen Westempore um 1457 von Bischof Wolfgang von Hippo neu konsekriert. 7 Fronaltar (Herrenaltar, Hochaltar, Stephansaltar): 1363 erstmals urkundlich erwähnt. 8 Ulrichsaltar: 1343 erstmals urkundlich erwähnt; 1413 verbaut; von Agnes und Michel Füchsel († 1439/41) vor dessen Tod neu gegründet. 9 Dreikönigsaltar: 1348 erstmals urkundlich erwähnt; 1443 nicht zugänglich; vermutlich ab 1476 in Nordturmkapelle übertragen. 10 Katharinenaltar pei den zwelif Poten Tuer: 1348 erstmals urkundlich erwähnt; vor 1396 in Südturmkapelle, heutige Katharinenkapelle oder Taufkapelle, verlegt. 11 Markusaltar am Lettner: Stiftung der Kaufmannszeche um 1341 auf der südlichen Lettnerbühne; wohl in den 1480er Jahren an den 1. südlichen Langhauspfeiler gesetzt; nach einer dort angebrachten Inschriftentafel (seit 1639) Ausgangspunkt der Gottsleichnamsbruderschaft für die Wallfahrt nach Hernals. 12 Kreuz- und Veitsaltar: nach 1362 anstelle des Gottsleichnamsaltars unter dem mittleren Lettnerjoch; 1369 erstmals urkundlich erwähnt; wohl in den 1480er Jahren Teilung des Doppelpatroziniums und Errichtung des Veitsaltars am 2. südlichen Langhauspfeiler. 13 Eligius- und Blasiusaltar in der herzogenkapelle: 1366 Blasiusaltar urkundlich das erste Mal erwähnt; 1367 Stiftung des Eligiuspatroziniums auf diesem Altar durch die Goldschmiedzeche. 14 Martinsaltar: 1367 erstmals urkundlich eine sand Merten chappellen (wohl mit Martinsaltar) erwähnt; 1418, 1419 und 1421 Bezeichnung auf sand Merten Altar gegen den Sagrer vber; 1428 Bezeichnung auf

216

Anhang

sand Merteins Altar bey der Herczogen Cappellen gegen dem alten Sagrer vber. 15 Katharinenaltar in unser vrowen abseiten: 1367 erstmals urkundlich erwähnt. 16 Sigmund- und Wolfgangsaltar unter dem Lettner: 1374 erstmals urkundlich erwähnt; 1391 Bezeichnung Sygmunds vnd sand Wolfgans Altar vnder dem Lector; 1428 Bezeichnung sand Wolfgangs vnd sand Sigmund Altar in S. Stephan Tumbkirchen in der Wurffel Kappellen; vor 1489 in den Frauenchor versetzt. 17 Dorotheaaltar: erstmals 1376 urkundlich erwähnt; Präbenden ergehen an den jeweiligen (Schul-)Kantor. 18 Allerheiligenaltar: 1400 erstmals urkundlich erwähnt; 1420 im neu errichteten Kirchenabschnitt genannt; Nach einer verlorenen Inschrift 1463 von Bischof Wolfgang von Hippo neu konsekriert. 19 Ursulaaltar: 1370 erstmals mit der Bezeichnung altare undecim milium virginum urkundlich erwähnt. 20 Barbaraaltar: 1395 ein einziges Mal erwähnt; damaliger Standort wohl im Frauenschiff; Eine Übertragung in die nördliche Turmkapelle, die heutige Barbarakapelle, in den Schriftquelllen nicht überliefert; Kapelle wird nach einer verlorenen Inschrift in den Glasfenser als eine 1492 gestiftete Urbanikapelle bezeichnet. In den Schriftquellen findet sich kein Urban- oder Urbanialtar. 21 Maria Heimsuchungsaltar am Lettner: 1402 erstmal urkundlich erwähnt; bis 1546 am Lettner belegt. 22 Morandusaltar in der Tirnakapelle: 1403 als Moranduskapelle erwähnt; 1404 Bezeichnung St. Moranden Stifts in der Tirna Kapelle. 23 Jakobsaltar: 1406 erstmals urkundlich erwähnt. 24 Annenaltar: 1412 erstmals urkundlich erwähnt. 25 Andreasaltar: 1415 erstmals urkundlich erwähnt; 1434 unter der Bezeichnung Puchaim Capellen neu aufgebaut; 1466 mit Zierbaldachin überwölbt. 26 Allerseelenaltar: 1419 erstmals urkundlich erwähnt; 1430 unter der Bezeichnung in medio ecclesia circa altare animarum; 1461 neu konsekriert; ab 1508 Versammlungsort der Gottsleichnamsbruderschaft; 1885 Freilegung der gotischen Altarmensa.

Verzeichnis der Kultobjekte in der Stephanskirche

217

27 Simon- und Judasaltar: 1428 erstmals urkundlich erwähnt. 28 Peter- und Paulsaltar: 1452 erstmals urkundlich erwähnt; bis 1488/89 keine liturgische Nutzung belegbar. 29 Nikolausaltar auf der Westempore: 1422 erstmals urkundlich erwähnt; nach Errichtung der spätgotischen Westempore wieder ab 1501 belegbar. 30 Dreifaltigkeitsaltar: 1432 erstmals urkundlich erwähnt. 31 Bartholomäus- und Georgsaltar in der südlichen Obergeschosskapelle: 1437 erstmals urkundlich unter der Bezeichnung in den Ern des Heiligen sand Bartholome vnd sand Jorgen belegt. 32 Florianialtar: 1451 erstmals urkundlich erwähnt. 33 Johannesaltar in der Tirnakapelle: 1449 erstmals unter der Bezeichnung „St. Johannesaltar in der Moranduskapelle, der von Tirnastiftung“. 34 Agnesaltar: 1497 erstmals urkundlich erwähnt. 35 Kolomanialtar auf der Westempore: um 1457 von Bischof Wolfgang von Hippo konsekriert. 36 Valentinsaltar in der nördlichen Obergeschosskapelle: Inschrift am Altarstein von 1507 von Ogesser 1779 überliefert.

218

Anhang

Georgsaltar: 1442 erstmals urkundlich erwähnt; vermutlich im Nordchor. Kiliansaltar: 1488 ein einziges Mal erwähnt; Standort unbekannt. Altan: seit 1416 Schaubühne für Heiltumsweisung im Südostjoch des Kirchenlanghauses; 1430 Standort der „Kleinen Orgel“; in 1460er Jahren Errichtung eines steinernen Tribünenbaldachins, sogenannter „Füchselbaldachin“. Chorgestühl: 1476 Kauf von Holz für ein Chorgestühl; 1484 arbeitet Tischlermeister Wilhelm Rollinger an seiner Fertigstellung. Hornwerk: ähnlich einer kleinen Orgel seit 1420 am Südturm; 1450 bei einem Brand vernichtet. Große Orgel: seit 1404 erwähnt; vom Orgelmeister Jörg Behaim gebaut; Standort am Lettner. Kleine Orgel: transportable Orgel (Positiv) im Kirchenlanghaus seit 1404 erwähnt; 1430 am altan; dann am sogenannten „Füchselbaldachin“. Predigtstuhl: 1412 mit einem Leuchter ausgestattet; ab 1416 am Altan mit einem Schalldeckel; 1430 aus Stein errichtet und beim Allerseelenaltar im Mitteljoch des Mittelschiffes positioniert; von Meister Anton Pilgram († 1517) neu in Stein ausgeführt. Taufstein: 1415 mit Schlössern versehen; seit 1430 im Mitteljoch des Mittelschiffes beim Allerseelenaltar; 1476 neuer Taufstein bei dem Salzburger Meister Ulrichen Auer in Auftrag gegeben.



Anmerkungen

1 2

Schedl, 2011b, 80–89. Z.B. Meister des Schottenaltars, Tafel „Flucht nach Ägypten“, nach 1469, Wien Museum Schottenstift. 3 Literatur (in Auswahl): Camesina, 1870; Tietze, 1931; Oettinger, 1949; Kieslinger, 1949; Feuchtmüller, 1978; Zykan, 1970; Perger/Brauneis, 1977; Zykan, 1981; Brucher, 1990; Kat. „850-Jahre St. Stephan“, 1997; Schwarz, 1998; Brucher 2000; Brucher 2003; Böker, 2005; Böker, 2007; Hofer, 2013. 4 Der Begriff „Herzogenwerkstatt“ wurde von Franz Kieslinger geprägt. Kieslinger, 1923; Pinder, 1914, 62–64; Kosegarten, 1965, 74–96; Kosegarten, 1966, 47–78; Schmidt, 1992; Schultes, 2000, 344–348 und Kat. Nr.: 96, 97, 98, 99, 100 und 101. 5 Im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste in Wien sowie im Wien Museum Karlsplatz befindet sich mit über 400 Zeichnungen der mit Abstand größte Anteil von erhaltenen Planrissen weltweit und wurde von Johann Josef Böker bearbeitet. Böker, 2005. 6 Uhlirz, 1901/1902; Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt einen Band aus dem Jahr 1408 (Cod. 12951); das Dom Museum Wien besitzt die im Domarchiv der Dompfarre St. Stephan verwahrten Bände aus den Jahren 1412 und 1476. 7 Im Zuge einer vom FWF geförderten Grundlagenarbeit wurden Schriftquellen im Kontext der Stephanskirche sytematisch erfasst und hinsichtlich des Bauprozesses, der Bildwerke, der Kultobjekte sowie soziokultureller Gemeinschaftsvorstellungen ausgewertet. FWF-Projekt P24501: „St. Stephan in Wien. Architektur der Schriftquellen“; FWF-Projekt P 28541: „St. Stephan in Wien. Bildwerke und Kult­ objekte im Kontext der Schriftquellen“. Die Publikation des mehrbändigen Schriftquellenkatalogs ist in Vorbereitung. 8 Brunner, 1994, 377–379. 9 Opll/Csendes, 2001, 71–75. 10 Über den Entstehungskontext der ältesten Kirchen Wiens – St. Peter und St. Ruprecht – lässt sich wenig sagen, außer, dass ihre Patrozinien nach Salzburg weisen und sie vor 1137 bereits existiert haben.

220

Anmerkungen

11 Eine übersichtliche Zusammenstellung der Belege in: Lohrmann/ Opll 2001; Lohrmann, 1979, 38–77; Brunner, 1994, 37–41, hier 37. 12 BUB I, 14, Nr.11; Lohrmann/Opll 1981, Nr. 64. Konkret heißt es: „Es wird allen Christgläubigen kundgemacht, den künftigen wie den gegenwärtigen, dass Markgraf Leopold durch die Hand seines Bruders Adalbert, des Kirchenvogtes, auf dem Altar des Erzmärtyrers Stephan (gemeint ist der Altar der Stephanskirche in Mautern, da der Vertrag in Mautern abgeschlossen wurde) dem ehrwürdigen Bischof Reginmar von Passau die Kirche des Heiligen Petrus, im Wiener Ort gelegen, übergibt, zum rechtmäßigen Tausch gegen einen Weinberg auf dem Wartberg und gegen den halben Teil der Ausstattung (der Peterskirche), die neben der Stadt Wien liegt, mit Ausnahme der Hofstätten, wo die Ställe gebaut sind. Es versteht sich, dass die obgenannte Kirche und die übrigen geweihten Bethäuser derselben Pfarre in Hinkunft dem Wiener Pfarrer unterstellt sein sollen.“ Übersetzung nach: Pohanka, 1997, 380. 13 Erster Stiftsbrief von 1161, April 22. FRA 2/18, 4; BUB, Nr. 29; Außerdem erhielten sie die Kapellen St. Stephan in Krems, die Hl.-Kreuz-Kapelle in Tulln, die St. Koloman-Kapelle in Laab im Walde und die Pfarrkirchen in Pulkau und Eggendorf im Thale und umfangreichen Grundbesitz. 14 Klebl, 1932; Perger, 1963/64; 44–47; Flieder, 1968; Lohrmann/Opll 1981, Nr. 64. 15 Schedl, 2009, 33–35; Um 1140 begann der Neubau der Stiftskirche und Klostergebäude in Klosterneuburg, die den Augustiner Chorherren übergeben wurden; gleich neben dem Klosterareal der männlichen Geistlichen stiftete Markgräfin Agnes eine Niederlassung für Augustiner Chorfrauen. 16 Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 211; BUB I, 106, Nr. 77. 17 FRA 2/18, 1 und 2; BUB 29 und 27. 18 Flieder, 1968, 45–47. 19 Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 130, 131. 20 Kronberger, 2005, 13–41; Csendes/Opll, Wien, 65–75; Schedl, 2009, 33–35. 21 Hofer, 2013, 167–171 (Offenberger); 322–326 (Buchinger/Jeitler/ Mitchell/Schön). 22 Zur Forschungsgeschichte besonders: Kronberger, 2005, 13–20; Schedl, 2009, 33–37.

Anmerkungen

221

23 Est vero in hac nostra marchia civitas Wienna, que olim oppidum, sicut hodie, quia vetustissimum monstrat murus, a Romanis conditum Favianis dicebatur, nulli autem omnium urbium, quas vel in Germania vel Gallia vel Ytalia viderim, inferior. Schedl, 2009, 281. 24 Strauch, 1900, 587–588. Zum Abriss des Berghofes und die dort gefundenen antiken Mauern: Kronberger, 2005, 35, bes. Anm. 185. 25 Csendes/Opll, 2001, 73. 26 Hofer, 2013, 339 (Buchinger/Jeitler/Mitchell/Schön). 27 Continuatio Claustroneoburgensis, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 352, fol. 40v; MG SS IX, 629, Z. 21–2; Opll/Lohrmann, 1981, Reg. 92. 28 Uhlirz, 1895 24–26; Klebl, 1932, 7–111, 40. Wesentlich für die historische Bauforschung waren die Arbeiten von Dombaumeister Friedrich von Schmidt ab den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. Er war der erste, der zwei Vorgängerbauten der heute bestehenden Kirche rekonstruierte und diese mit Nachrichten der Chronisten aus dem Jahre 1147 bzw. 1258 in Verbindung brachte: „Aus den Aufzeichnungen gleichzeitiger Chronisten ist bekannt, dass die älteste Pfarrkirche bei St. Stephan im Jahre 1147 durch Bischof Reginhart von Passau eingeweiht wurde. […] Von dieser ursprünglichen Anlage hat sich nun lediglich der westliche Abschluss mit dem Riesenthore und den beiden Heidenthürmen bis zur Gesimshöhe über den Ziffernblättern erhalten, […].“ Der zweite Erweiterungsbau, so Schmidt, dürfte nach dem fürchterlichen Stadtbrand, der 1258 „den größten Theil der Stadt sammt der St.Stephans-Kirche zerstörte, wobei nach der Mitteilung der Chronisten auch die Glocken in den beiden Heidenthürmen herabschmolzen“, entstanden sein. Der „untere Theil des Riesentores, welcher bekanntlich sehr ruiniert ist, zeigt die unzweifelhaften Spuren der Zerstörung durch Feuer“. Und letztendlich entstand der heutige Dom im Zuge einer neuerlichen Erweiterung, die gänzlich der gotischen Periode angehört. Schmidt, 1881, 1–2. 29 Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. Nov. 4189; MG SS IX, 614–5, Z. 1. 30 Vergleiche dazu den Eintrag bei Opll/Lohrmann, 1981, Reg. 88, 92, 98, 110, 115, 120. 31 QGStW I/1, 717; Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 324; Flieder, 1968, 43. Zu den Grundrechten der Katharinenkapelle siehe Perger, 1967/69, 130–132.

222

Anmerkungen

32 QGStW I/1, 719 und 720. 33 Güterverzeichnis der Katharinenkapelle: Frast, 1849, 367; Perger, 1967/69, 130–132. 34 Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 379; BUB II, 71, Nr. 243. 35 QGStW I/1, 239; Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 363; BUB II, 28, Nr. 226; Böker, 2007, 30; Flieder, 1968, 56; FRA II/18, 24f, Nr. 18. Es handelt sich hierbei um die älteste Nennung der Wiener Stephanskirche. Flieder, 1968, 207 bzgl. des Zeugen. Jener taucht zwischen 1210 und 1228 als Archidiaconus Austriae auf und ist Propst von St. Nikolai bei Passau. 36 Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 405. 37 QGStW, I/1, Nr. 718. Datiert nach Regierungszeit des Abt Heinrichs (reg. 1227–1233). Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 504. 38 QGStW I/1, 722. Dieses Haus wurde wohl unter anderem zum Ausschank des Zwettler Eigenbauweins aus den Weinorten der Wiener Umgebung genutzt. Das dafür notwendige Schankrecht wurde Zwettl 1298 von Herzog/König Albrecht I. bzw. 1299 von der Stadt gewährt. QGStW 1/1, Nr. 739 und Nr. 741; Flieder, 1968, 43. 39 Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 672. Anm. bei Lohrmann/Opll: Erwähnt wird das Haus in einer Urkunde von 1255, mit der das Haus wieder dem rechtmäßigen Besitzer zurückgestellt wurde (QGStW I/1, Nr. 722). Die genaue Datierung ergibt sich aus den Regierungsdaten Herzog Friedrichs II. und aus dem Regest bei Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 504. 40 Der südliche Bereich des Stephansplatzes mit der sogenannten Virgilkapelle und der Häuserreihe zur Singerstraße (Schule, Priesterhaus) dürfte zunächst im Besitz der Babenberger bzw. des Deutschen Ordens und der Johanniter gewesen sein. Siehe dazu Anm. 627. 41 Zu der seelsorglichen Betreuung im 13. Jahrhundert zählten Predigt, letzte Ölung/Krankensalbung, Taufe, Begräbnis und Totengedächtnis. Das 4. Laterankonzil 1215 schrieb zudem die jährliche Beichte, die österliche Eucharestiefeier sowie das Eheaufgebot/Segen beim eigenen Pfarrer vor. 42 Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 326; Flieder, 1968, 49 (zum Patronatsstreit siehe Flieder, 1968, 58). In weiterer Folge auch 1217, September 15 als mit Ulrich von Rodaun um die Kapelle zu Inzersdorf gestritten wird: Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 355. 43 Lohrmann/Opll, Regesten, Nr. 602, 606, 607, 621, 627, 631, 637, 638, 639, 651, 652, 653, 654, 656, 657, 658, 668.

Anmerkungen

223

44 Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 605; BUB II, 208, Nr. 364. Anm. bei Lohrmann/Opll: Leopold ist schon im Dezember 1239 als Pfarrer von Wien nachzuweisen (Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 597); Böker, 2007, 30; Flieder, 1968, 59. 45 Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 658; BUB II, 294, Nr. 432. Zum älteren Stadtrecht siehe Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 376. 46 Siehe dazu S. 29. 47 Flieder, 1968, 50; Berger, 1884–1921, Nr. 1102 und 1103; Niederkorn-Bruck, 1992, 31–32. 48 Dahm (Hg.), 2008. 49 Zu dem stilistisch, bautechnischen und ikonographischen Befund des Portalvorbaues und des Riesentors: Zykan, 1981, 31–33; Fillitz, 1998 391–395, Kat. Nr. 137 (Dahm); Im Zuge der Restaurierung des Riesentors in den Jahren 1996 bis 1997 erschien 2008 ein interdisziplinärer Sammelband: Dahm (Hg.), 2008. 50 Nach der Forschungsliteratur (Zykan, 1981, 31–33) zeigt der nördliche Kämpferfries neben dämonischen Wesen, wie Drachen und Hunden, die Darstellung eines kauernden Affens, gefolgt von einem Bock, als Sinnbild der Begierde, der einem Mann einen Strick um den Hals legt. Im Anschluss daran ist ein Vogelpaar, nämlich Adler und Taube, zu erkennen, was als Zeichen der weiblichen Unschuld zu verstehen ist. Von den szenischen Darstellungen des südlichen Frieses sticht besonders jene der Vorhalle mit einem laufenden Mann und einer Tänzerin, umgeben von menschlichen Köpfen, hervor. Die weiteren Figuren, wie ein umarmendes Menschenpaar, Hunde mit Perlenband, Fuchs, Löwe, laufender Mann, ein Stürzender sowie Drachenwesen, lassen sich schwer zu einem szenischen Ganzen verbinden. Jüngst wurde von Dorothea Diemer (Diemer, 2016) vorgeschlagen, die Szenen am Kämpferfries als einen „missverstanden wiedergegebenen“ Genesiszyklus zu lesen. Demnach könnten am nördlichen Fries der kauernde Affe als eine trauernde Eva, der Bock und der Mann als die Vertreibung aus dem Paradies und der Mann mit dem Judenhut als Cherubskopf verstanden werden. Im südlichen Kämpferfries findet sich von Osten nach Westen unter anderem der Ringkampf Kain und Abels, das Erstlingsopfer, Kains Brudermord, das Blut Abels, Kain vor Gott, Lamech und Kain sowie Abel als Hirte dargestellt. Die auf den westlichen Kämpferkapitellen hockenden

224

51 52

53

54 55 56 57 58 59

60 61 62 63

Anmerkungen

Figuren sind nicht als Baumeister und Bauherr zu lesen, sondern als „arbeitender Adam“ (mit Hacke) und „bekleidete Eva“. Zykan, 1981, 35. In der einschlägigen Literatur wurden die Geschlechtssymbole der Wiener Stephanskirche peripher erwähnt, und als von einem römischen Fruchtbarkeitsheiligtum herrührende Skulpturen, die symbolisch an den Anfang der Schöpfung erinnern sollten, interpretiert. Http://www.stephansdom.at/data/zeitung/Unser-Stephansdom-Zeitung87-Homepage.pdf (Zugriff: April 2017). Aus dem petrographischen Befund geht hervor, dass Phallus und Vulva, sowie Teile der aus normannischen Schmuckformen am nördlichen Rundfenster bzw. südlichen Rundfenster bestehenden Rahmung aus St. Margarethener Kalksandstein gefertigt sind; eine Gesteinsart, die im 19. Jahrhundert an St. Stephan, als man die Restaurierung der Kirche in Angriff nahm, Verwendung fand. Vgl. dazu: Müller/ Rohatsch/Schwaighofer/Otnner/Thinschmidt, 1993, 106–116. Es ist davon auszugehen, dass es sich dabei, wie generell bei Ausbesserungsarbeiten der Bauhütte üblich, nicht um eine Neukonzeption, sondern um einen Nachbau der mittelalterlichen Originale handelt. Signori, 2011, 13–56. Angenendt, 2015, 53–122. Weigand, 1977–1999, vol. 3, cols. 1652–1653. Zur Predigtorganisation allgemein: Menzel, 1991, 337–384. Zu den Predigten zum Ehekonzept siehe: Signori, 2011, 44–51. Fichtenau, 1948, 271–272. So siegelte der Babenbergerherzog Leopold V. (reg. 1177–1194) am 25. August 1190 in porticu Scottorum, womit das Portal des Westwerks der Klosterkirche gemeint ist. Lohrmann/Opll, Regesten, Nr. 211; Und zwei Generationen später, am 2. Februar 1232, wurde der Babenbergerherzog Friedrich II. (reg. 1230–1246) in Gegenwart des Bischofs Gebhard von Passau in dem pforzich […] ze den Schotten, also in dem Portalbau, zum Ritter geschlagen. Lohrmann/Opll, Regesten, Nr. 482; Strauch, 1900, 642. QGStW I/1, Nr. 200; Flieder, 1968, 60. QGStW I/1, Nr. 2; Flieder, 1968, 60. Opll, 1995, 34. Klebl, 1932, 44 und 51; Flieder, 62.

Anmerkungen

225

64 Im Stadtrecht von 1340 wird die pyerglokke das erste Mal erwähnt: Csendes, 1986, 115 (38); sodann im 15. Jahrhundert in den Rechnungen des Kirchmeisters von 1415 und 1417 als neue Seile für die Bier­ glocke angeschafft werden mussten: Uhlirz, 1901/1902, 295 und 335; sowie im Jahr 1535, als ein neuer Schlegel vom Schlosser angefertigt wurde: Uhlirz, 1901/1902, 488. Die „Sturmglocke im alten Turm“ ist erwähnt in den Kirchmeisterrechnungen: 1412, 1415, 1420, 1422, 1426, 1427, 1430: Uhlirz, 1901/1902, 296, 301, 361, 366, 382, 419, 439, 458. 65 Opll, 1995, 35–36. 66 QGStW I/1, Nr. 11; Flieder, 1968, 57 und 63. 67 Oettinger, 1949, 339–358. 68 Flieder, 1968, 61, Anm. 33; Berger, 1884–1921, Nr. 677; Opll, 1995, 32; Meister Gerhard von Siebenbürgen wurde um 1210/15 in Siebenbürgen geboren; Er floh 1240/41 vor den Tartaren über Ungarn nach Österreich. Vom damaligen Babenbergerherzog erhielt er die Pfarre Gars, war schließlich Propst in Wieselburg und Archdiakon von Raab und ab 1250 bis zu seinem Tod im Jahre 1271 Pfarrer von Wien. Neben dem Himmelpfortkloster (be)stiftete er das Siechenhaus St. Job, das Siechenhaus St. Lazarus, die Pfarre in Penzing sowie die Seelsorge-Geistlichkeit in St. Stephan, die aus einem Curmeister und acht Geistlichen bestand. Schedl, 2009, 46, 185–208. 69 Die Urkunde selbst ist nicht erhalten. Bekannt durch eine Quelle aus den Jahren 1250–53 QGStW I/1, Nr. 231, 244. Hauswirth, 1859, 42 Nr. 34. 70 QGStW I/1, Nr. 3. 71 QGStW I/1, Nr. 6. Vgl. dazu Regest von 1268, September 19 (QGStW I/1, Nr. 11). 72 QGStW I/1, Nr. 247. 73 Flieder, 1968, 63; Monumenta Boica 29b, 489, Nr. 100. 74 Hauswirth, 1859, 62, Nr. 44. 75 Zàk, 1905–06, 4–5 (1905–06), 149–154; Schedl, 2009, 185–208. 76 In dem Priesterhaus sollte auch der Beichtvater der Himmelpförtnerinnen wohnen, deren Unterhalt die Klosterfrauen begleichen mussten. Dieses Priesterhaus entstand wohl auf einer ehemals freien Liegenschaft (Garten), die zu dem Deutschordenshaus gehörte. Später wurde ein Teil des Priesterhauses wieder rückgetauscht. Vgl. dazu S. 39.

226

77 78 79 80

81 82 83 84 85

86

87

88 89

90 91 92 93

Anmerkungen

Perger, 1963/64, 47–50. Vgl. Anm. 627. Weissensteiner, 1990, 2–7. Opll, 1995, 44. Do er so emphangen wart/kunic Ruedlf an der vart/dew gross menig volgt dan/in das Münster, datz sand Stephan/ist geweicht zu ern./Do danckt er unserm Hern. Seemüller, 1890, 244; Opll, 1995, 48–49. stellenweise bei Ogesser, 1779, Anhang, 38–41; Flieder, 1968, 42 und 62; Göhler, 1932 (2015), 8–10 (70–71). QGStW I/4, Nr. 3966; Ogesser, 1779, Anhang, 135. QGStW I/1, Nr. 274; QGStW I/1, Nr. 153. Güterverzeichnis der Katharinenkapelle: Frast, 1849, 367. QGStW I/1, Nr. 745; Die Originalurkunde ist verloren; eine Abschrift im Liber Fundatorum Zwetlensis Monasterii („Bärenhaut“), 75rb–va; FRA II/3, 270; QGStW I/4, Nr. 3495; Flieder, 1968, 43; Camesina, 1870, 868. QGStW I/1, Nr. 750; Abschrift der Urkunde im Liber Fundatorum Zwetlensis Monasterii („Bärenhaut“) 74ra; FRA II/3, 264; Flieder, 1968, 43. QGStW I/1, 749; QGStW 1/4, 3496; Abschrift der Urkunde im Liber Fundatorum Zwetlensis Monasterii („Bärenhaut“) 74ra; FRA II/3, 265; Perger, 1963/64, 49 lokalisiert dieses Haus anstelle des heutigen Chores von St. Stephan, neben dem Haus des Stiftes Zwettl. Flieder, 1968, 43. QGStW, I/1, Nr. 718. Datiert nach Regierungszeit des Abt Heinrichs (reg. 1227–1233). Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 504. QGStW I/1, 722. Dieses Haus wurde wohl unter anderem zum Ausschank des Zwettler Eigenbauweins aus den Weinorten der Wiener Umgebung genutzt. Das dafür notwendige Schankrecht wurde den Zwettl Zisterziensern 1298 von Herzog/König Albrecht I. bzw. 1299 von der Stadt gewährt. QGStW 1/1, Nr. 739 und Nr. 741; Flieder, 1968, 43. QGStW II/1, Nr. 46; Camesina, 1874, Nr. 1. QGStW 1/9, Nr. 17259; Camesina, 1870, Nr. 879; Böker, 2007, 189 (jedoch für 1308). Vgl. Anm. 76. In den Schriftquellen wird das Zwischengeschoss zum ersten Mal 1331 als Neuer Karner bezeichnet. QGStW II/1, Nr. 131.

Anmerkungen

227

94 FRA II/3; Rössl, 1981. 95 Seit der Neuzeit ist die Bezeichnung „Bärenhaut“ für diesen Kodex bekannt, dessen Einband aus der Haut eines „Saubären“, eines Zucht­ ebers, gefertigt wurde. 96 FRA II/3, 265; Rössl, 1981, 51. 97 QGStW I/1, 717; Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 324; Flieder, 1968, 43. Zu den Grundrechten der Katharinenkapelle siehe Perger, 1967/69, 130–132. 98 QGStW I/1, Nr. 750; Abschrift der Urkunde im Liber Fundatorum Zwetlensis Monasterii („Bärenhaut“) fol. 74ra; FRA II/3, 264; Flieder, 1968, 43. 99 Liber Fundatorum Zwetlensis Monasterii („Bärenhaut“), fol. 163r; Rössl, 1981; FRA II/3, 575–578; 100 FRA II/3, 575–578; zu den Grundrechten der Katharinenkapelle siehe Perger, 1967/69, 130–132. 101 FRA II/3, 572. 102 Weissensteiner, 1990, 2–7. 103 Kurmann-Schwarz, 2008, 27–30. 104 Herzog Friedrich I. (Friedrich der Schöne) wurde 1314 zum deutschen Gegenkönig (als Gegenkönig Friedrich III.) gewählt. Niederstätter, 2001, 126–132. 105 Ogesser, 1779, 155; Flieder, 1968, 65–66; Weissensteiner, 1990, 4. 106 QGStW 1/1, Nr. 29; Flieder, 1968, 65. 107 Flieder, 1968, 65, Regesta Habsburgica, 3, 181, Nr. 1470. 108 QGStW II/5, Nr. 40; Uhlirz, 1895, Nr. 12669; nach Perger, 1963/64, 47: Stephansplatz 2/Stock im Eisen Platz 2. 109 QGStW II/1, Nr. 105; nach Perger, 1963/64, 51: Singerstraße 26/Franziskanerplatz 4. 110 QGStW I/5, Nr. 4800. 111 Tietze, 1931, 8 zit. Ogesser, 1779, 15. Gräfin Guta von Oettingen stirbt am 23. Februar 1329 und wird im Kloster Königsfelden beigesetzt, vgl. Thomas Ebendorfer zit. nach Lhotsky, 1967, 306. 112 QGStW I/4, Nr. 3967; Ogesser, 1779, Anhang, 136; Flieder, 1968, 74. 113 QGStW I/4, Nr. 3968; Ogesser, 1779, Anhang, 136–137; Flieder, 1968, 74. 114 QGStW I/4, Nr. 3969; Ogesser, 1779, Anhang, 138; (Flieder, 1968, 75). QGStW I/4, Nr. 3970; Ogesser, 1779, Anhang 138–139. Der

228

Anmerkungen

genannte Liphard, der auch bei einem Ablassbrief (1327, April 02/ QGStW I/4, Nr. 3969) genannt wird, ist mit Liephart, dem Arzt, zu identifizieren; Flieder 1968, 75. 115 QGStW I/4, Nr. 3971. 116 QGStW I/4, Nr. 3973; Ogesser, 1779, Anhang, 139–140. 117 QGStW I/4, Nr. 3974; Ogesser, 1779, Anhang, 141–142. 118 QGStW I/4, Nr. 3975; Ogesser, 1779, Anhang, 140–141. 119 QGStW I/4, Nr. 3976; Ogesser, 1779, Anhang, 143. 120 QGStW I/4, Nr. 3977; Ogesser, 1779, Anhang, 145; Kat. „850 Jahre“, Nr. 3.19. 121 QGStW I/4, Nr. 3978; Ogesser, 1779, Anhang, 143. 122 QGStW I/4, Nr. 3979; Ogesser, 1779, Anhang, 144 (zweite Urkunde der Seite). 123 QGStW I/4, Nr. 3980, Ogesser, 1779, Anhang, 144 (erste Urkunde der Seite). 124 Ogesser, 1779, Anhang, 145–146. 125 Ogesser, 1779, Anhang, 149–153; Ogesser, 1779, 270: In der Indulgenz erteilen zwölf Bischöfe einen Ablass für drei im Brief erwähnte, verpflichtende Gebete. 126 QGStW I/4, Nr. 3989; Ogesser, 1779, Anhang, 147–148. 127 QGStW II/1, Nr. 136; Camesina, 1874, Nr. 3. 128 QGStW II/1, Nr. 173; Camesina, 1874, Nr. 5. 129 1336: QGStW II/1, Nr. 173; Camesina, 1874, Nr. 5; 1338: QGStW II/1, Nr. 201; Camesina, 1874, Nr. 6; 1348: Ogesser, 1779, 120; 1356: QGStW II/5, Nr. 172; 1365: Zweiter Stiftsbrief, Original Pergament, Diözesanarchiv Wien; vgl. Flieder, 1968, 153–162 und 254–266; QGStW I/4, Nr. 3544. 130 Kopial überliefert: Bestand Domprobstei, Kopialbuch HS 1, Diözesanarchiv Wien; Ogesser, 1779, Anhang, 41–46. 131 QGStW I/4, Nr. 3972; Ogesser, 1779, Anhang, 46–48; Böker, 2007, 46; Flieder, 1968, 186. 132 Ogesser, 1779, Anhang, 48–51; Flieder, 1968, 186. 133 QGStW I/9, Nr. 17391. 134 QGStW I/9, Nr. 17398. 135 QGStW I/9, Nr. 17427. 136 QGStW II/1, Nr. 209; Camesina, 1874, Nr. 7. 137 QGStW II/5, Nr. 137; erster Teil des Dokuments auch bei Uhlirz, 1895, Nr. 12700. 138 Camesina, 1874, Nr. 13; QGStW II/1, Nr. 433. 139 Camesina, 1874, Nr. 14; QGStW II/1, Nr. 486.

Anmerkungen

229

140 Ogesser, 1779, Anhang, 71–76; Flieder, 1968, 66. 141 Camesina, 1874, Nr. 16; QGStW II/1, Nr. 572. 142 QGStW I/4, Nr. 3538; Ogesser, 1779, Anhang, 78–83. 143 Camesina, 1874, Nr. 19; QGStW II/1, Nr. 622 (zu Februar 5). 144 Zweiter Stiftsbrief, Original Pergament, Diözesanarchiv Wien; vgl. Flieder, 1968, 153–162 und 254–266., QGStW I/4, Nr. 3544. 145 QGStW I/4, Nr. 3538; Ogesser, 1779, Anhang, 78–83; Zweiter Stiftsbrief, Original Pergament, Diözesanarchiv Wien; vgl. Flieder, 1968, 153–162 und 254–266., QGStW I/4, Nr. 3544. 146 QGStW I/4, Nr. 3973; Ogesser, 1779, Anhang, 139–140; Böker, 2007, 46. 147 QGStW II/1, Nr. 209; Camesina, 1874, Nr. 7; Uhlirz, 1895, Nr. 12687. Da später die Urbetsch’sche Messe am Frauenaltar gelesen wird, ist davon auszugehen, dass es sich hier um den Frauenaltar und nicht den Fron-/Hauptaltar handelt. 148 QGStW I/4, Nr. 3975; Ogesser, 1779, Anhang, 140–141. 149 Ein Beneficienbuch, datiert um 1400, spricht von der Weihe des Chores der Kirche und sechs Altären – drei im Chor, drei am Lettner und vier unter dem Lettner Consecravit chorum ecclesie sancti Stephani Wiennensis cum sex altaribus, tribus in choro tribus in ambone; quatour altaria sub ambone. Hs. Archiv auf Burg Kreuzenstein, circa 1400; siehe Flieder, 1968, 186, Anm. 313. Die erwähnte Altaranzahl lässt sich allerdings für 1340 nicht nachweisen. 150 Camesina, 1874, Nr. 10; QGStW II/1, Nr. 323; Böker, 2007, 79; Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 1; Vgl. S. 133–134. 151 Vordere Porkirchen steht für die Lettnerarchitektur, während der Terminus Porkiche die Westempore meint. 152 Göhler, 1929, 532–535; Flieder, 1968, 181; Bartsch, 1949, 17; Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 21; Abschrift der Urkunde saecl. XIV, Wien Haus-, Hof- und Staatsarchiv Hs 16 (Böhm) weiß 8, f 141r. 153 1325 kehrte Friedrich der Schöne nach mehrjähriger Gefangenschaft unter König Ludwig nach Österreich zurück. Niederstätter, 2001, 126–132. 154 Ogesser zitiert einen Band der Kirchmeisterrechnungen des Jahres 1466, der heute verschollen ist, und erwähnt, dass im Jahr 1466 das Dach der Sakristei gedeckt worden sei. Ogesser, 1779, 80. 155 QGStW II/5, Nr. 137; erster Teil des Dokuments auch bei Uhlirz, 1895, Nr. 12700. 156 Ogesser, 1779, Anhang, 149–153.

230

Anmerkungen

157 Opll, 1995, 85. 158 QGStW I/4, Nr. 3989; Ogesser, 1779, Anhang, 147–148. 159 Ogesser, 1779, 19, zitiert eine verschollene Urkunde aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv. 160 QGStW I/4, Nr. 3514; Flieder, 1968, 89 und 178. 161 Zschokke, 1895, 14; Flieder, 1968, 141. 162 Im August 1364 beauftragte Papst Urban V. die Bischöfe von Gurk und Lavant sowie den Abt des Wiener Schottenklosters, St. Stephan zu einer Kollegiatkirche zu erheben und das Stift von der Jurisdiktion des Erzbischofs von Salzburg und des Bischofs von Passau zu eximieren. QGStW I/4, Nr. 3542; Zschokke, 1895, 15; QGStW I/4, Nr. 3543; Zschokke, 1895, 16. 163 Erster Stiftsbrief vom 16. März 1365: Original verschollen; 1. Abschrift in der Beglaubigungsurkunde des Notars Petrus von Waydhofen von 1365 Oktober 21 (Original Perg. Diözesanarchiv Wien, Bestand Domkapitel); 2. Abschrift in der Beglaubigungsurkunde des kaiserlichen Notars Johannes, genannt Cruzer, Kleriker aus Straßburg, von 1365, Dezember 18 (Original Perg. Diözesanarchiv Wien, Bestand Domkapitel); Vgl. dazu Flieder, 1968, 251–252; Ogesser, 1779, 172–174. Zweiter (großer) Stiftsbrief vom 16. März 1365: QGStW I/4, Nr. 3544; Zweiter Stiftsbrief, Original Pergament, Diözesanarchiv Wien; vgl. Flieder, 1968, 153–162 und 254–266. 164 Im Dezember 1356 wird die Allerheiligenkapelle in der Burg zum ersten Mal erwähnt: Zschokke, 1895, 4; Flieder, 1968, 137; QGStW I/4, Nr. 3503; Flieder, 1968, 137–148; Wolfinger, 2011, 119–146. 165 QGStW I/4, Nr. 3503, 3504, 3505, 3506, 3507. 166 Zschokke, 1895, 8. 167 Ogesser, 1779, 164; Zschokke, 1895, 9–10; Flieder, 1968, 138. 168 Flieder, 1968, 137–148; Zykan, 1981, 70; Wolfinger, 2011, 111–106. 169 QGStW I/4, Nr. 3518; Zschokke, 1895, 15 mit Datum: 1359, November 13; Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 4 (Zykan verweist auf die Stelle im Text „sumptuosis aedificiis ornat et ampliat“); Flieder, 1968, 141 Anm. 29 und 178. 170 QGStW I/4, Nr. 3542; Zschokke, 1895, 15 (er datiert das Schreiben auf den 5. August 1364, Flieder, 1968, 141 verweist auf die fehlerhafte Datierung. QGStW I/4, Nr. 3543; Zschokke, 1895, 16–17.

Anmerkungen

231

171 Dass der Herzog mit dem Gedanken gespielt hätte, anstelle der Allerheigenkapelle einen größeren Bau zu errichten, scheint aufgrund der dichten Urkundenüberlieferung in den Jahren 1358 und 1359 nicht wirklich glaubwürdig. Vgl. dazu auch Wolfinger, 2011, 119–145. 172 Wolfinger, 2011, 128. 173 Thomas Ebendorfer zit. nach Lhotsky, 1967, 282–284; Flieder, 1968, 94 bezüglich Berufung des Baumeisters aus Klosterneuburg. Zykan, 1981, 74. 174 Herold, 2013, 62. 175 Zykan, 1981, 70. 176 Herzog Albrecht II. und seine Gemahlin stifteten die Kartause Gaming für ihre Grablege; König Friedrich der Schöne die Kartause Mauerbach. 177 Ogesser, 1779, 29; Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 69; Tietze, 1931, 12; Göhler, 1933b, 245f; Diözesanarchiv Wien, MS Nr. 47, fol 5v, 10 und 10v; Flieder, 1968, 179. 178 Perger/Brauneis, 1977, 53; Zykan, 1981, 73 und 84. Die Ansicht des Bischoftores von Georg Wilder zeigt an der linken Mauer die Grab­ inschrift. (Abb. 17). 179 Wolfinger, 2011, 119–145. 180 Flieder, 1968, 144–146. 181 QGStW I/4, Nr. 3535; QGStW I/2, Nr. 2121; Ogesser, 1779, Anhang, 28–30; Flieder, 1968, 146. 182 QGStW I/4, Nr. 3540; Ogesser, 1779, Anhang, 32–33. 183 QGStW I/4, Nr. 3525; QGStW I/4, Nr. 3526; QGStW I/1, Nr. 799; nach Perger, 1963/43, 81–82: Wollzeile 6, 8 und Schulerstraße 1, Grundherren: Herren im Strohof. 184 Lichnowsky, 1836–1844, 4, Nr. 113; Huber, 1865, Nr. 164; Flieder, 1968, 89; Böker, 2007, 105; Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 5; Neumann, 2. Serie 56; Flieder, 1968, 89. 185 QGStW I/4, Nr. 3559; QGStW I/3, Nr. 3279; Flieder, 1968, 89; Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 25. 186 QGStW I/4, Nr. 3537. Zum Kauf siehe QGStW I/4, Nr. 3536. 187 Flieder, 1968, 90: Am 9. Dezember 1361 hatte Rudolf IV. den Bürgern von Wiener Neustadt zur Besserung ihrer Stadt 100 Pfund aus diesen Mauten verliehen. Bereits 1362 sollten sie nun dem Wiener Bürgermeister Stephan Vierdunkh zum Bau von St. Stephan 60 Pfund Pfen-

232

Anmerkungen

nige abführen. Hierbei handelt es sich nach Flieder wohl um einen Überschuss; Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 15; Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, Wiener Neustadt, Stadtarchiv Scrin. CXV, Nr. 7/1. 188 Camesina, 1874, Nr. 14; QGStW II/1, Nr. 486; QGStW II/1, Nr. 519. 189 Uhlirz, 1895, Nr. 12717; Urkunde aus dem Archiv des Bürgerspitals Wien: http://monasterium.net/mom/AT-WStLA/HABsp/195/charter (Zugriff: März 2017). 190 QGStW II/1, Nr. 543; Camesina, 1874, Nr. 15; Uhlirz, 1895, Nr. 2719; Möglicherweise existierte der Markusaltar bereits 1341; damals wurde ein Peter als Kaplan der Markuszeche genannt. Camesina, 1874, Nr. 8. 191 Uhlirz, 1895, Nr. 12726; Urkunde aus dem Archiv des Bürgerspitals Wien: http://monasterium.net/mom/AT-WStLA/HABsp/206/charter (Zugriff: März 2017). Böker, 2007, 61; Perger, 1970, 69, Anm. 16; Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 60. 192 Sailer, 1931, 371–372 und Flieder, 1968, 84–85. Seifried Reicholf war 1342–1344 und 1346 Kellerschreiber des Herzogs, 1349, 1350, 1352 und 1354 Münzanwalt, 1350 oberster Schreiber des Herzogs, 1354, 1358 und 1361 Ratsherr und 1361 Spitalsmeister des Bürgerspitals, ab 1368 Kirchmeister. Er starb 1374. 193 QGStW III/1, Nr. 46. 194 QGStW I/4, Nr. 3526. 195 Fortan gab es in der Katharinenkapelle (Capella s. Katharina in curia Canonicorum) einen nicht näher bezeichneten Altar. Zinnhobler (Hg.), 1989, 335–336. 196 Seine Position lässt sich anhand der Beschreibung von Testarello, wo er als 28. Altar genannt ist, und den Schriftquellen ermitteln; Testarello (1685), 2. Serie, 19–28; Uhlirz, 1901/1902, 266 (1407); QGStW I/2, Nr. 1673; Böker, 2007, 79 (spricht von der südlichen Abseite). 197 QGStW. III/3, 3083. Neben der Messe des Johannes Stainpeck aus Perchtoldsdorf findet sich an diesem Altar auch die Messe des Petrus Iglau (1396: QGStW I/4, 4012). Vermutlich sind diesem Altar auch die Messe des Niclas der Stayner und Niclas von Leizz (1375: Camesina, 1874, Nr. 32; QGStW II/1, Nr. 866), die Messe Wilhalm auf dem Steyg (1407: Camesina, 1874, Nr. 129; QGStW II/1, Nr. 1701), die Messe Niclas von Veltsperg (1415: Camesina, 1874, Nr. 184), die Mes-

Anmerkungen

233

se Hainraich Hutstock (1420: Camesina, 1874, Nr. 223) und die Messe der Kathrey Petreins des Weispacher Witwe (1424: Camesina, 1874, Nr. 242) zuzuordnen. Am Katharinenaltar bei der Zwölfbotentür (ab 1396 in der Kapelle beim Südturm) sind 1348 die Messe des Berthold Geuchramer (Camesina, 1874, Nr.  10; QGStW II/1, Nr.  323), 1388/1396 die Messe des Ulrich Kurzmann (QGStW II/1, Nr. 1159, Camesina, 1874, Nr. 43) und die Messe der Bader erwähnt. Zinnhobler (Hg), 1989, 318–335; Anhang „Vermerk zu den gestifteten Messen“, S. 207–214. 198 Am 26. August 1343 vereinigte Herzog Albrecht II. das von König Friedrich dem Schönen gestiftete Spital vor dem Werdertor mit dem von seinem Bruder Herzog Otto III., dem Fröhlichen, gestifteten Martinspital beim Widmertor. Der Neugründung wurden, obwohl sie im Pfarrsprengel von St. Michael lag, Pfarrechte verliehen. Als Entschädigung erhielten die Wiener Pfarre St. Stephan zwei Pfund und ihre Vikariatskirche St. Michael acht Pfund von den herzöglichen Mauteinnahmen, der Wagenmaut. Ogesser, 1779, Anhang, 53–58; Flieder, 1968, 88; Brunner, 1929, 111–114. 199 Perger, 1988/1989, 7–15; Zinnhobler (Hg.), 1989, 340. 200 QGStW I/2, Nr. 1673; Böker, 2007, 79 (spricht von der südlichen Abseite); Folgende Messen sind am Martinsaltar gestiftet: Messe der Polls, Messe der Kranfogl, Messe der Rakelspurg (Rükerspurg) und Messe der Netzingelin (Netzinger); Zinnhobler (Hg.), 1989, 318–324. 201 Der Text auf der Kupfertafel beim Kolomanistein von 1361 nennt Reliquien des Hl. Blasius, die der Herzog unter dem Stein deponiert haben soll: Ogesser, 1779, Anhang, 158–159; Fiska, 2013, 339, [59]: Ein Zusatz des Reliquieninventars, das unter Rudolf IV. angefertigt wurde, nennt Reliquien des Hl. Blasius, die später in einem eiförmigen Behältnis aufbewahrt wurden. Siehe dazu: Heiligthumbuch 6. Umgang 5. Reihe 2. Gefäß. 202 Rudolf war in St. Morand und dürfte dort Reliquien des Hl. Morandus erworben haben. Das Reliquienverzeichnis des 14. Jahrhunderts verzeichnet jedenfalls: Item (corpus) sancti Morandi; Fiska, 2013, 344 [110]; Ogesser, 1779, 106; Flieder, 1968, 180; Niederkorn-Bruck, 2011 129–143. 203 Ogesser, 1779, 79 und Anhang, 158–159. Anm. Ogesser: Dieser Ablassbrief befindet sich auf einer kupfernen Platte, welche beim unteren

234

Anmerkungen

Eingang zur Stephanskirche – vom Bischofshof herüber – auf dem weißen Stein angebracht ist; Flieder, 1968, 181. Die Ansicht des Bischoftores von Georg Wilder zeigt die Position des Kolomansteines im linken Türgewände. (Abb. 17). 204 Fiska, 2013, 329 und Anmerkung 20. 205 QGStW I/1, Nr. 799. Bischof Peter von Chur ist z. B. Zeuge bei der am 1. Mai 1361 ausgestellten Urkunde zum Kauf des Zwettler Hofes. 206 + HIC · EST/LAPIS · SVP[ER · QU/EM · EFFUSUS] · ES/T · SANGWIS · EX SERRA/CIONE/ + TIBIA/RVM [·] S [·] C[OLOMANNI/ MARTYR]IS QVEM · HVC · COLLOC/AVIT / [ + I]LLVS/TRIS [DOMINVS / RVDOLP]HV/[S IV ·] DVX AVSTRI/E [ETC]: Transkription der Inschrift nach Kohn, 2002, 295–319, hier 298 und Anm. 17 und 18; 1722 war die Inschrift noch deutlicher zu lesen: Huber, 1722 und Ogesser, 1779, 79. 207 Niederkorn-Bruck, 1992, 31–32. 208 Niederkorn-Bruck, 1992, 35–36. 209 Keck, 1963. 210 Neumann, 1. Serie, 26 zu 1881, Februar 23. 211 Die Öffnung fand im Februar 2016 im Zuge von Bauforschungsarbeiten am Bischofstor statt. Bei der rückseitigen Fixierung dürfte es sich um den originalen, aus dem Mittelalter stammenden Zustand handeln. 212 Item Hertzog Rudolf von österreich loblicher gedechttnuss. Hat in der kirchtur benanter aller heilign tumkirchen sand Steffans am hineingenaufd Lingken hand in der mawer bei des vo Tyrna capeln ainen stain mit glogkspeiss eingenasst darauf sand Colmas plut do man Im die schinpainzesägt geflossn. Darund auch gar vil heiltub vermawer ist. Wer sich mit dem selben stain bestreicht od sich andechtigklich dargegn naiget erlankt von ainem patriarchen und IX bischofen albeg von yedein XL tag todlicher sund und zwir souil leslicher. Heiligthumbuch, Die Vored Ablassverzeichnis. 213 Nicht eindeutig sind die Grabungsbefunde bezüglich des Fußbodenniveaus im inneren und im äußeren Bereich beim Bischofstor. Möglicherweise war der Außenbereich beim Bischofstor eine Stufe höher. Oettinger, 1949, 354–355 und Tafel 3. 214 Dass der Kolomanistein einst tiefer gelegen sei, wie in der Literatur zu lesen ist, basiert auf einer aus dem Zusammenhang gerissenen

Anmerkungen

235

Wiedergabe der Beschreibung des Portalensembles, die Ogesser 1779 dargelegt hat. Ogesser beschreibt das Bischofstor als Eintretender, also in Richtung Innenraum Voranschreitender, und spricht zuerst von der Grabesinschrift am Strebepfeiler, „innerhalb der Rundung dieser Pforte an der Wand ist eine geheime Schrift“. Dann kommt er vor das Bischofstor und sieht „an der Thüre“ das Herzogspaar stehen, „ober der Thüre wird das Begräbniss, und ganz in der Höhe die Krönung Mariä vorgesellt“. Erst beim Durchschreiten des Portals, also beim Überschreiten der Schwelle, „bei der Thürschwelle linker Hand ist ein weißer Stein“ […] Ogesser, 1779, 78–79; Flieder, 1968, 181; Zykan, 1981, 268, Anm. 121. 215 z.B. Albrecht, Bischof von Regensburg oder Blasius, Bischof von Mileto. 216 QGStW I/4, Nr. 3538; Ogesser, 1779, Anhang, 78–83. 217 Opll, 1995, 90. Zu der Identifizierung der sterblichen Überreste in der Gruft vergleiche Anm. 228. 218 Ogesser, 1779, 164; Zschokke, 1895, 9–10; Flieder, 1968, 138. 219 Auch aus der Geldstiftung Herzog Rudolfs IV. vom April 1363 lassen sich keine Informationen über den Ablauf der Gedächtnisfeierlichkeiten herauslesen: Am 12. April 1363 übergab Rudolf IV. der Stephanskirche 14 Pfund 66 Pfennige zur Abhaltung von Jahrtagen für sich, seine Vorfahren, Brüder und Erben; QGStW I/4, Nr. 3537; Zschokke, 1895, 50–51. 220 QGStW I/4, Nr. 3544; Zweiter Stiftsbrief, Original Pergament, Diözesanarchiv Wien; vgl. Flieder, 1968, 153–162 und 254–266. 221 Huber, 1865, Reg. 618. Opll, 1995, 91. 222 Niederstätter, 2001, 169. 223 Am 4. Dezember 1365 wird festgehalten, dass Herzog Leopold dem Berthold von Gustdaun, Hauptmann von Tirol, und seinen Söhnen 883 Gulden u.a. für Auslagen bei der Überführung des Leichnams von Rudolf IV. von Italien nach Tirol schuldet. Huber, 1864, 256, Reg. 434. 224 Sailer, 1931, 342–344 und Flieder, 1968, 84–85. 225 Uhlirz, 1895, Nr. 12726; Urkunde aus dem Archiv des Bürgerspitals Wien: http://monasterium.net/mom/AT-WStLA/HABsp/206/charter (Zugriff: März 2017). 226 QGStW III/1, Nr. 46.

236

Anmerkungen

227 Testarello (1685), 2. Serie, 7–8; Transkription der Inschrift auf der Bodenplatte nach Kohn, 2002, 295–319, hier 300. 228 Bereits Testerallo, der offensichtlich die Herzogsgruft knapp vor 1685 untersuchte, fand – wie später auch im Jahr 1739 Marquard Herrgott – neun Skelette auf zerborsteten Sargbrettern aufgebettet vor. Davon konnten sechs aufgrund der beigegeben Grabkreuze identifiziert werden. In chronologischer Bestattungsabfolge handelt es sich dabei um Herzog Rudolf IV († 1365), Herzog Albrecht III. († 1395), Herzog Albrecht IV. († 1404), Herzog Wilhelm († 1406), Herzog Leopold IV. († 1411) und Herzog Georg († 1435). Herzog Albrecht VI. († 1463) und die jung verstorbenen Kinder Kaiser Maximilians (Fedinand † 1552, Maria † 1564, Karl † 1566) identifizierte man anhand der Grabsteine. Drei Bestattungen waren nicht gekennzeichnet; davon jene, die mit größter Wahrscheinlichkeit mit Herzog Friedrich III., dem jüngeren Bruder Rudolfs, in Verbindung zu bringen ist. Marquard Herrgott bildet einen Situationsplan der Herzogsgruft ab. (Abb. 16) Bei beiden Berichten fällt auf, dass auf den Skeletten kein Brett eines ehemaligen Sargdeckels auflag. Es scheint, dass bereits bei einer noch früher stattgefundenen Begehung der Gruft die Bestattungen arrangiert wurden. Im Auftrag von Maria Theresia wurden die Skelette mit den Grabbeigaben in Särge gelegt; überdies wurde die Gruft vergrößert; Herrgott, Taphographia 1, 177–180; Testarello (1685), 2. Serie, 7–8, 12–14. 229 Zschokke, 1895, 274. Zschokke geht davon aus, dass von dieser Stiftung jener Grund, den der Kustos in Erdberg, am Rennweg und in Inzerstorf hatte, gekauft wurde. 230 Zschokke, 1895, 51 (ohne Quellenbeleg); Camesina, 1874, Nr. 35 (ohne Datum). 231 Tumba, Deckplatte und Liegefiguren und Arkadenzier des sogenannten Rudolf-Kenotaphs passen formal nicht zueinander. Die Deckplatte weist eine Inschrift auf HOC · TUMULTA · LOCO · POPULO/· RECOLENDA · DEVOTO · ALBERTI/· DUCIS · AUSTRALIS IACET · INCLITA · PROLES/CONIUGIS · IPSIUS · DE/FERRETISQ(UE) · IOHANNE; ein Postament des Sockels der Arkadenreihe besteht aus einer wiederverwendeten Grabplatte. Sie trägt die Inschrift REWNUS.DO. Josef Zykan (Zykan, 1952, 21–31) stellt eine Verbindung des Kenotaphs mit dem in der Gottesdienstordnung genannten herzogengrab her und rekonstruierte das Monument in der Mitte des

Anmerkungen

237

Hochchores als Baldachingrab mit dem an die Stirnseite angeschobenen Gottsleichnamsaltar. Friedrich Dahm (Dahm, 2000, 331–347) meint, dass das Kenotaph ursprünglich lediglich aus einer einfachen Steintumba bestand, in unmittelbarer Nähe des Gottsleichnamsaltars platziert war und von Rudolf IV. errichtet wurde. Das Ensemble entspräche damit der Grablege seines Vaters Albrecht II. in der Kartäuserkirche Gaming. Transkription der Inschrift auf der Deckplatte nach Kohn, 2002, 300. 232 Moddelmog, 2012, 128; Maurer, 1954, 62–65; Kurmann-Schwarz, 2008, 52–53 und 70–72. Dort findet sich aber anstelle des Gottsleichnamsaltars ein Kenotaph. Dies erklärt sich damit, dass der verstorbene König in der Grablege der deutschen Könige in der Krypta des Doms von Speyer beigesetzt wurde. Zur Allerheiligenprozession im 15. Jhdt. Codex 4712, fol. 99r (Österreichische Nationalbibliothek); Klugseder, 2013, 24. 233 Lhotsky, 1971, 119–163; Niederstätter, 1996, 135–139. 234 1506 richtete Kaiser Maximillian I. das Schreiben an das Domkapitel: QGStW I/4, Nr. 3934. 235 Loehr, 1952, 129. 236 Kopial überliefert: Diözesanarchiv Wien, Bestand Domprobstei, Kopialbuch HS 1: Tenor Privilegorum et Literarum, fol. 13v; Ogesser, 1779, Anhang, 41–46; Flieder, 1968, 65 und 74 (zit. Ogesser, 1779, 156–160). 237 Anhang „Vermerk zu den gestifteten Messen“, vgl. dazu S. 207; Zinnhobler (Hg.), 1989, 318. 238 QGStW I/4, Nr. 3544; Zweiter Stiftsbrief, Original Pergament, Diözesanarchiv Wien; vgl. Flieder, 1968, 153–162 und 254–266. 239 QGStW III/1, Nr. 140. 240 QGStW I/1, 717; Lohrmann/Opll, 1981, Nr. 324; Flieder, 1968, 43. Zu den Grundrechten der Katharinenkapelle siehe Perger, 1967/69, 130–132. 241 QGStW I/2, 1673. 242 Der Ausbau ihrer Obergeschosse erfolgte erst – wie noch zu zeigen sein wird – im 15. Jahrhundert. Siehe dazu S. 117–118. 243 Göhler, 1929, 532–535; Flieder, 1968, 181; Bartsch, 1949, 17; Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 21; Abschrift der Urkunde saecl. XIV, Wien Haus-, Hof- und Staatsarchiv Hs 16 (Böhm) weiß 8, f 141r.

238

Anmerkungen

244 Und zwar ab 1390: Camesina, 1874, Nr. 46; QGStW II/1, Nr. 1187. 245 Ogesser, 1779, Anhang, 158–159; Fiska, 2013, 339, [59]; Vgl. dazu auch Anm. 202. 246 Die Herzöge Albrecht III. und Leopold III. bestätigten am 13. Oktober 1366 die Ordnung der Goldschmiede. Hormayer’s Urkundenbuch V, 108–111. 247 Schalk, 1896, 256–259; Gneiß, 2017, 27. 248 Zinnhobler (Hg.), 1989, 320. 249 1403 findet sich das erste Mal die Bezeichnung Moranduskapelle: QGStW II/1, Nr. 1533; Camesina, 1874, Nr. 96. 250 Das erste Mal 1418: St Moranduskapelle „der von Tierna stiftung“ in St. Stephan ze Wien, QGStW II/2, Nr. 2094. Zur Messstiftung siehe QGStW II/2, Nr. 2093; Camesina, 1874, Nr. 211. 251 Vgl. dazu Anm. 202; Fiska, 2013, 344 [110]. 252 Hans von Tirna gehörte zur zweiten Generation der sehr wohlhabenden Ratsbürgerfamilie. Er war Stadtrichter (1346), 1352 Meister des Bürgerspitals und Münzmeister und bekleidete herzogliche Ämter, wie das Amt des Hubmeisters (mit einigen Ausnahmen fast durchgehend in den Jahren 1356–1388) oder des Hofmeisters (1365); 1362– 1364 war er Bürgermeister; Sailer, 1931, 249–262. 253 QGStW II/1, Nr. 1464; Camesina, 1874, Nr. 85. 254 QGStW II/1, Nr. 1533; Camesina, 1874, Nr. 96; vgl. dazu S. 154. 255 Flieder, 1968, 117. 256 QGStW I/2, Nr. 1673. 257 1377: QGStW III/1, Nr. 916, 962; QGStW III/3, Nr. 3449; 1378: QGStW III/1, Nr. 1010; QGStW II/1, Nr. 939. 258 Camesina, 1874, Nr. 44. 259 Camesina, 1874, Nr. 207; QGStW II/2, Nr. 2082. 260 Camesina, 1874, Nr. 279; QGStW II/2, Nr. 2315. 261 Oettinger, 1949, 354 und Tafel 2. 262 Flieder, 1968, 188; Fuchs, 1913, 320. 263 Ogesser, 1779, 79 und Anhang, 158–159. 264 Der Terminus fabrica in Bezug zu St. Stephan findet sich das erste Mal im Ablassbrief von 1300, wo es heißt ad fabricam, ornamenta seu luminaria, womit das Stiftungsvermögen, also das Fabriksgut gemeint ist. QGStW I/4, Nr. 3966; Ogesser, 1779, Anhang, 135. Im Gegensatz dazu steht das Eigenkirchenvermögen (dos). Es ist das mit einem

Anmerkungen

239

Kirchenamt (Beneficium) dauernd verbundene Vermögen und dient zum Unterhalt des Anspruchsberechtigten (Pfründeinhaber). 265 Die Kirchmeisterrechnungen von 1404, 1407, 1408, 1415–1417, 1420, 1422, 1426, 1427, 1429, und 1430, sind von Uhlirz vollständig transkribiert worden; die Jahrgänge 1476 und 1535 mit größeren Auslassungen: Uhlirz 1901/1902. Die Transkription des Jahrganges 1412 findet sich im Anhang; vgl. S. 170–206. 1779 zitiert Ogesser aus den Kirchmeisterrechnungen von 1466 und 1537, in die er damals wohl noch Einsicht genommen hat. Ogesser, 1779, 24, 60, 61, 64, 80, 110, 129, 138, 333–334. Die Rechnungsbücher befinden sich im Wiener Stadt- und Landesarchiv. Die Jahrgänge 1412 und 1476 sind im Domarchiv der Dompfarre St. Stephan. Der Jahrgung 1408 ist in der Österreichischen Nationalbibliothek (Cod. 12951). 266 Das Kirchbuch ist erwähnt in den Kirchmeisterrechnungen von 1404, 1408, 1422 und 1476. Uhlirz, 1901/1902, 256 (1404: kirichpuech), 275 (1408: raitpuch …, das in dem rat leit), 374 (1422: raittpuch), 477 (1476: puecher). 267 QGStW I/1, Nr. 727; QGStW I/1, Nr. 728; QGStW I/1, Nr. 732; Flieder, 1968, 75–76. 268 Kopial überliefert: Diözesanarchiv Wien, Bestand Domprobstei, Kopialbuch HS 1: Tenor Privilegorum et Literarum, fol. 13v; Ogesser, 1779, Anhang, 41–46; Flieder, 1968, 65 und 74 (zit. Ogesser, 1779, 156–160); Kat. 850 Jahre, Nr. 3.16; Böker, 2007, 46. 269 Ogesser, 1779, Anhang, 46–48; Sailer, 1931, 291; Flieder, 1968, 83–84. 270 QGStW I/4, Nr. 3972. 271 QGStW I/4, Nr. 3984. 272 QGStW I/4, Nr. 3985. 273 Camesina, 1874, Nr. 10; QGStW II/1, Nr. 323. 274 QGStW I/3, Nr. 3109. 275 Sailer, 1931, 342–344 und Flieder, 1968, 84–85. 276 Sailer, 1931, 366. 277 Die Schule zu St. Stephan wird bereits im Privilegium von Herzog Friedrich II. von 1237 erwähnt; sie unterstand dem landesfürtlichen Patronat; ab 1296 aber der Stadt Wien. Vgl. dazu Anm. 40 und 295. 278 QGStW I/4, Nr. 4000; Ogesser, 1779, Anhang, 83–84; nach Perger, 1963/64, 47: Stephansplatz 3/Singerstraße 5/Churhausgasse 2 (Per-

240

Anmerkungen

ger, 1965/66, 145 Grundherren: Johanniterorden); Flieder, 1968, 43. 279 Flieder, 1968, 85; Sailer, 1931. 280 Perger, Ratsbürger; vgl. Anhang S. 159. 281 Uhlirz, 1901/1902, 269, 279, 492 und Raitbrif von 1407, Januar 12: Quittung des Bürgermeisters Konrad Vorlauf und des Rates für den damaligen Kirchmeister Hans Mosprunner (QGStW II/1, Nr. 1678). 282 Uhlirz, 1901/1902, 278, 297, 318, 383, 405, 420, 440, 459, 474. Den späteren Vorgang bei der Rechnungslegung ersieht man aus der Rechnung des Jahres 1535, Uhlirz, 1901/1902, 494, 495. 283 Aufschluss über die Tätigkeit des Kirchschreibers gibt das Schwurgelübde, das er zu Amtsantritt leisten musste. Die Textpassage aus dem städtischen Ordnungsbuch ist transkribiert bei Uhlirz, 1901/1902, XIV. Der Kirchschreiber erhielt einen Jahressold von vier Pfund Pfennige, ein Hofgewand im Wert von fünf Pfund Pfennige und einen Teil jener 15 Pfund Pfennige, welche seit 1404 dem Kirchmeister zu seiner Entlohnung bewilligt waren. Uhlirz, 1901/1902, XIV–XV. 284 Siehe dazu Kap. Budget S. 83–85 und 87. 285 Raittregister des Custos (lückenhaft erhalten von 1421–1522); Aufbewahrungsort Diözesanarciv Wien, Bestand Domkapitel, Custosraittungen B1–B3. 286 QGStW I/4, Nr. 3544; Zweiter Stiftsbrief, Original Pergament, Diözesanarchiv Wien; vgl. Flieder, 1968, 153–162 und 254–266. 287 Nach Mitteilungen des Kirchmeisters Hanns Kaufmann (1411–1415), die Thomas Ebendorfer überliefert, sollen die Verrechnungen der einzelnen Werkstücke bis zu den Anfängen des Turmbaues zurückgehen. Thomas Ebendorfer zit. nach Lhotsky, 1967, 282–284. 288 z.B. eine raitung des Flössers im Jahr 1404: Uhlirz, 1901/1902, 249 oder ein particularzedl im Jahr 1535: Uhlirz, 1901/1902, 481. Zu den Formaten der Rechnungsbücher: Uhlirz, 1901/1902, XL. 289 Siehe dazu Anm. 266 die Außenstände werden in die Summe der Einnahmen miteinbezogen. 290 Kirchmeisterrechnung 1407: so bleibt die stat schuldig von der wassermautt wegen. Summa 208 tl., Uhlirz, 1901/1902, 259. 291 Uhlirz, 1901/1902, XXXV. 292 Uhlirz, 1901/1902, 308. 293 Uhlirz, 1901/1902, 327. 294 Uhlirz, 1901/1902, 345.

Anmerkungen

241

295 Grund und Gebäude der Bürgerschule ist ab 1370 im Eigentum von St. Stephan (vgl. dazu Anm. 627). Für die Erhaltung des Schulgebäudes kam sowohl die Stadt als auch der Kirchenfonds auf. In den Kirchmeisterrechnungen sind Instandhaltungsarbeiten in den Jahren 1404, 1407, 1408 und 1429 aufgelistet. Uhlirz, 1901/1902, 248, 265, 277 und 437. 296 1426: 188tl 3sh 23dn; 1427: 198tl 3sh 15dn; 1429: 159tl 7sh 11dn; 1430: 131tl 3sh 27dn; Uhlirz, 1901/1902, 395, 411, 427, 447. 297 Münzverschlechterung 1459/60 siehe Opll, Nachrichten 165 und 168. 298 Im Jahr 1476 erfolgten die Ausgestaltung des unteren Bereiches des Nordturms sowie die Ausschmückung der Adlertorvorhalle, während an dem Turmobergeschoss noch gearbeitet wurde. 299 Im Oktober 1445 tätigte der spätere Kaiser Friedrich III. eine Stiftung, dotiert mit 54 Pfund jährlich, aus der Schatzsteuer, welche die Sakramentsprozessionen durch die Priester von St. Stephan und St. Michael zu den Kranken und Sterbenden in der Stadt und Vorstadt ewig gewährleisten sollte. Damit gewann die seit 1347 bei St. Stephan nachweisbare Gottsleichnamsbruderschaft, die die Verehrung des allerheiligsten Altarsakrament zum Ziel hatte, vermehrt an Bedeutung. QGStW II/2, Nr. 3124 und 3125; Ogesser, 1779, 280–281; Brunner, 1929, 236. Zur ersten Nennung der Gottsleichnamsbruderschaft bei St. Stephan: Der Wiener Bürger Wilhalm bei dem Prunnen verfasst sein Testament und stiftet unter anderen zahlreichen Institutionen auch in Unsers Herren Gotes Leichnam zeche QGStW II/I, Nr. 313; vgl. dazu S. 152–153. 300 1426: 146tl 3sh 12dn; 1427: 150tl 7sh 27dn; 1429: 132tl 7sh 16dn; 1430: 166tl 2sh 8dn; Uhlirz, 1901/1902, 395, 411, 427, 447–448. 301 Kirchmeisterrechnungen von 1412 im Anhang S. 170–206. 302 Der Baumeister bezog 1404 einen Wochenlon von 15 Schillinge; Ab 1407 nur mehr acht Schillinge, ab 1415 werden ihm fünf Schillinge zehn Pfennige ausbezahlt. Ab 1429 bekam er sechs Schillinge und 1476 wieder acht Schillinge. 1404 wurde ihm der Wohnzins bezahlt; 1430 ist ein Hofgewand verbucht. 1535 gab es lediglich ein Hofgewand und keinen Lohn. Uhlirz, 1901/1902, XVIII. 303 Uhlirz, 1901/1902, 3; Perger, 2005, 255. 304 Uhlirz, 1901/1902, 19. Der Kirchenfonds finanzierte eine Gedächtnismesse für Baumeister Wenzla. Uhlirz, 1901/1902, 252.

242

Anmerkungen

305 Uhlirz, 1901/1902, 19–191; Perger, 2005, 282 und 285. 306 Uhlirz, 1901/1902, 192–238; Hans Prachatitz war wohl bis 1435 als Baumeister bei St. Stephan tätig; Am 10. Juni 1439 wird er bereits als verstorben bezeichnet. Perger, 2005, 145–146. Ihm folgte möglicherweise der bis 1435 in den Quellen als Steinmetz bezeichnete Mathes Helbling nach. Ab 1435, dem vermutlichen Todesjahr von Hans Prachatitz, wird Mathes Helbling als Meister bezeichnet. Die Chroniken verzeichnen für 1437 ein schweres Unwetter und einen Blitzeinschlag im Turm, der durch Meister Helbling wieder behoben werden konnte. Perger, 2005, 281 und Opll, 1995, 131. Ab 1446 ist der vorerst an der Stadtpfarrkirche Steyer arbeitende Hans Puchspaum bei St. Stephan als Baumeister nachweisbar. Hans Puchspaum starb im Jahr 1454. Ogesser, 1779, 64 und Perger, 2005, 151. 307 Uhlirz, 1901/1902, 467; Perger, 2005, 214–216; Laurenz Spenning war unter Baumeister Puchspaum Parlier. Seit 1456 wird Laurenz Spenning in den Quellen als Baumeister von St. Stephan genannt. Er verstarb im August 1477. Ihm folgte Simon Achleiter. Er war bis 1486 tätig; vor 1488 ist er verstorben. Perger, 2005, 13. Danach sind Jörg Kling, Jörg Öchsel, Anton Pilgram, Gregor Hauser und schließlich Michael Fröschel als Baumeister bezeugt; siehe Anhang S. 160. 308 Uhlirz, 1901/1902, 486; Perger, 2005, 28–31. Leonhard Eickel war für die Stadt Wien auch als Stadtsteinmetz tätig. Im Juni 1558 wird als neuer Baumeister zu St. Stephan Hans Saphoy genannt. Leonhard Eickel verstarb 1562. 309 Z.B. im Jahr 1407: Uhlirz, 1901/1902, 41. 310 Uhlirz, 1901/1902, XXIV–XXVIII. 311 Uhlirz, 1901/1902, XXVIII. 312 Uhlirz, 1901/1902, XXVIII. 313 Uhlirz, 1901/1902, 298, 319. 314 Uhlirz, 1901/1902, 11, 161–162. 315 Uhlirz, 1901/1902, 247, 248 (1404), 279, 280 (1408), 294 (1415), 314, 316, 317 (1416), 333, 334, 335 (1417), 360, 366 (1420), 379, 381, 382, 384 (1422), 404 (1426), 419 (1427), 439 (1429), 458 (1430). Es werden in den Kirchmeisterrechnungen folgende Glocken erwähnt: die Amtsglocke, die Bierglocke im nördlichen Heidenturm, Unsere Frauenglocke, eine Große Glocke, eine Neue Glocke, eine Hölzerne Glo-

Anmerkungen

243

cke im Hohen Turm, eine Glocke zum Salve Regina, die Stephanerin (Stefnerin im Südturm), die Sturmglocke im alten Turm (Heidenturm), die Primglocke und die Große Glocke am Friedhof. 316 1407 erhält er ein Hofgewand im Wert von zwei Pfund; ab 1420 einen Jahressold von einem Pfund zuzüglich der geleisteten Arbeit. Uhlirz, 1901/1902, 269 und XVII. 317 Uhlirz, 1901/1902, 265–266 (1407), 298–300 (1415), 380–381 (1422), 406–407 (1426), 440–441 (1429), 458–459, 460–461, (1430); 1476 wird der Maler für das Einsetzen von großen Glasbildern bezahlt, bzw. existiert eine hohe Geldschuld an den Malermeister Gries. Uhlirz, 1901/1902, 471–473, 476–477. 318 Uhlirz, 1901/1902, 472. 319 Uhlirz, 1901/1902, XV. 320 Uhlirz, 1901/1902, XV; Namentlich bekannte Küster sind: Michel (Uhliriz, 1902, 256, 258, 273, 283, 306, 326, 345) Chunrad (Uhlirz, 1901/1902, 306, 326, 345, 352), Piro Keser (Uhlirz, 1901/1902, 476), Hanns Rogkner, Wolfgang Treu (Uhlirz, 1901/1902, 482). 321 Uhlirz, 1901/1902, XVI; vgl. Anm. 295. 322 Uhlirz, 1901/1902, XVI. Der Mesner erhielt für sein Hofgewand jährlich fünf Pfund Pfennige und von jedem Pfund Wachs zwei Pfennige Lohn für das Anfertigen der Kerzen. Bezahlt wurde er außerdem für seine Teilnahme an gewissen außergewöhnlichen Kirchenfesten. Er bewohnte eine nicht näher lokalisierbare Kammer, die 1416 erwähnt wird (Uhlirz, 1901/1902, 314–315), und spätestens seit 1466 hatte er eine Unterkunft in dem vor der Westfassade liegenden Mesnerhaus. Nach der bei Ogesser zitierten Kirchmeisterrrechnung von 1466 wurde damals auch das Mesnertor errichtet, Ogesser, 1779, 333–334. 323 Uhlirz, 1901/1902, XVI. 324 Die Mesnerknechte wurden in einer Rechnung des städtischen Oberkammeramts als zyman bezeichnet. (Oberkammeramtsrechnung Wiener Stadt- und Landesarchiv, 1426, fol. 24v). Im Gegensatz dazu die von der Stadt bezahlten Türmer – sie wohnten am Südturm in der Türmerstube und sie hatten die städtische Glocke, die Ratglocke, zu läuten. 325 Siehe dazu S. 98 und S. 134. 326 Uhlirz, 1901/1902, 299, 320, 337, 338. 327 Nämlich an den Festtagen Aschermittwoch („Faschantag“), Christi

244

Anmerkungen

Himmelfahrt, Dienstag vor Pfingsten, Pfingsten, Sonnwendtag (24. Juni), St. Peterstag (22. Februar); Uhlirz, 1901/1902, 320, 338. 328 Camesina, 1874, Nr. 33; QGStW II/1, Nr. 880.Wann der Dorotheaaltar gestiftet wurde, ist nicht bekannt. Seine gesamten Einkünfte gehörten jedenfalls zur Schülerzeche bzw. zur Kantorei, also der Singschule bzw. Ausbildungsstätte der Chorknaben. Z.B. 1404: […] St. Dorotheaaltars in der Schuler Zech in St. Stephan, Camesina, 1874, Nr. 113. In Anlehnung an den Standort des Dorotheaaltars in der Pfarrkirche St. Michael, ein Vikariat von St. Stephan, könnte er seinen Standort bei der Lettnerbühne gehabt haben. 1464 wird erwähnt, dass der Zwölfbotenaltar in St. Stephan der Kantorei zur Besserung übertragen worden war. QGStW II/4, Nr. 4091. 329 In den Kirchmeisteramtsrechnungen werden zahlreiche Ausgaben für den Kantor angeführt, beispielsweise zu Ostern für das Singen der Klage, für den Gesang bei der Aussetzung von Reliquien oder zu Fronleichnam, siehe dazu: Uhlirz, 1901/1902, 251 (1404), 268 (1407), 279 (1408), 319 (1415), 338 (1417), 364 und 366 (1420), 384–385 (1422), 406 )1426), 441 (1427). 330 Bestellung und Ordnung der Kantorei, Tomaschek, 1879, 97–99. 331 Uhlirz, 1901/1902, 248. 332 Die Kirchmeisterrechnungen verzeichnen, dass 1408 die Öfen saniert wurden; 1415 erfolgten Zimmermannsarbeiten bei der Stube des Kantors und Arbeiten für ein neues Schloss mit Anfertigung von drei Schlüsseln; 1416 gab es ebenso Schlosserarbeiten; und 1430 wird von der Errichtung zweier Dachrinnen berichtet. Uhlirz, 1901/1902, 280, 294, 295, 316, 456. 1459 wird in den Kammeramtsrechnungen der Stadt Wien vermerkt, dass die Kantorei ein neues Ziegeldach erhielt. Brunner, 1929, 396. 333 Die Ordnung der Bürgerschule von St. Stephan aus dem Jahr 1446 hält fest, dass der Kantor, sollte er sich nicht an die Ordnung der Schule halten, die Singschüler für den Chor in seinem Haus unterrichten müsse. Tomaschek, 1879, 53–57. 334 Uhlirz, 1901/1902, 477. 335 In der Jahrtagsstiftung des Lienhard Poll aus dem Jahr 1378 werden der Kantor des Kapitels (der die Urkunde auch mitunterzeichnet) und der Schulkantor genannt. QGStW II/1, Nr. 948; Camesina, 1874, Nr. 36.

Anmerkungen

245

336 Uhlirz, 1901/1902, 7, 30, 365; Im Jahr 1417 gab es zum Faschingsmahl zwei Schillinge 26 Pfennige: Uhlirz, 1901/1902, 339. 337 Uhlirz, 1901/1902, 366: 16 Pfennige; im Jahr 1420; Uhlirz, 1901/1902, 442: Beachtliche sechs Schillinge 20 Pfennige im Jahr 1429. 338 Uhlirz, 1901/1902, 460. 339 Uhlirz, 1901/1902, 407, 422, 460, 475. 340 Uhlirz, 1901/1902, 475. 341 Z.B. Für das Jahr 1430: Mist aus der Gruben undern gattern (Uhlirz, 1901/1902, 460); für das Jahr 1535: mist underm neuen thuern aus dem chämerl ausfuern lassen […] von den gättern under den freithof­ thören zu raumen, 16 fert kot (Uhlirz, 1901/1902, 486). 342 Opll, 1995, 115–116; Perger, 1983, 1–22. Vgl. dazu S. 100–103. 343 Die verstärkte Verschriftlichung hängt vor allem mit den wirtschaftspolitischen Reformen Herzog Rudolfs IV. zusammen, dass Haus- und Grundstücksverkäufe vor dem Wiener Rat zu erfolgen haben, und den ab nun angelegten „Grundbüchern“, die für die Stadt Wien ab 1368 erhalten sind. Perger, 1963/64, 13–14. 344 So sind z. B. in Urkunden der Jahre 1368 bis 1379 „ewige Zinsleistungen“ zwischen 16 Pfennige bis zu der gigantischen Summe von 30 Pfund belegt. 1368: vier Pfund (QGStW III/1, Nr. 106); 1369: zwölf Schillinge (QGStW III/1, Nr. 149), sechs Schillinge (QGStW III/1, Nr. 151), drei Pfund (QGStW III/1, Nr. 192); 1370: vier Pfund (QGStW III/1, Nr. 230), zwölf Schillinge (QGStW III/1, Nr. 248); zweieinhalb Pfund (QGStW III/1, Nr. 263), zwei Schillinge (QGStW III/1, Nr. 292); 1371: zwei Pfund (QGStW III/1, Nr. 312), 30 Pfund (QGStW III/1, Nr. 326), fünf Pfund (QGStW III/1, Nr. 330), zwei Pfund (QGStW I/3, Nr. 3296); 1374: zwölf Schillinge (QGStW III/1, Nr. 602); 30 Pfennige (QGStW III/1, Nr. 3158), ein Pfund (QGStW III/1, Nr. 3166), 24 Pfennige (QGStW III/1, Nr. 3177), drei Pfund (QGStW III/1, Nr. 634); 1375: zwölf Schillinge (QGStW III/1, Nr. 3207), zwölf Schillinge (QGStW III/1, Nr. 3239); 1376: zwölf Schillinge (QGStW III/1, Nr. 742), zwei Pfund (QGStW III/1, Nr. 759), ein Pfund (QGStW III/1, Nr. 791), 16 Pfennige (QGStW III/1, Nr. 799), 7 ½ Pfund (QGStW III/1, Nr. 842), vier Pfund (QGStW III/1, Nr. 3363); vier Pfund (QGStW III/1, Nr. 3370); 1377: 40 Pfennige (QGStW III/1, Nr. 904) 1377: 40 Pfennige (QGStW III/1, Nr. 947), 40 Pfennige (QGStW III/1, Nr. 957), neun Schillinge 24 Pfennige (QGStW III/1,

246

Anmerkungen

Nr. 3444), 40 Pfennige (QGStW III/1, Nr. 970); 1378: zwölf Schillinge (QGStW III/1, Nr. 981), zwölf Schillinge QGStW III/1, Nr. 3476), zehn Schillinge (QGStW III/1, Nr. 3518), 30 Pfennige (QGStW III/1, Nr. 1052); 1379: zehn Schillinge (QGStW III/1, Nr. 3608), zwölf Schillinge (QGStW III/1, Nr. 1129), 30 Pfennige (QGStW III/1, Nr. 1141), zwölf Schillinge (QGStW III/1, Nr. 1166), neun Schillinge 28 Pfennige (QGStW III/1, Nr. 3670) usw. 345 1370: zwölf Schillinge ad fabrica (QGStW III/1, Nr. 266); 1374: ein Pfund ad fabrica (QGStW III/1, Nr. 621), ein Pfund ad fabrica (QGStW III/1, Nr. 622). 346 Testamentstiftungen „zum Bau“: 1377: 30 Pfund (Uhlirz, 1895, Nr. 12765); 1380: fünf Pfund (QGStW II/1, Nr. 983); 1391: zehn Pfund (QGStW II/1, Nr. 1210; Uhlirz, 1895, Nr. 12792); 1392: 40 Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 70); 1393: acht Pfund (Jaritz/Neschwara, 2009, Nr. 2149); 1394: 30 Pfund (QGStW I/4, Nr. 4009; Ogesser, 1779, Anhang, 96–102); 1396: zehn Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 26; Uhlirz, 1895, Nr. 12808), drei Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 62), ein Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 68; Uhlirz, 1895, Nr. 12813); 1397: zwei Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 109; Uhlirz, 1895, Nr. 12818), 300 Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 113), 16 Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 120), 60 Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 131), zwei Pfund (Uhlirz, 1895, Nr. 12840), zehn Pfund (Jaritz/ Neschwara, 2006, Nr. 1315); 1398: sechs Gulden (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 247), zwei Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 262), fünf Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 263), zehn Pfund (QGStW II/1, Nr. 1403); zwei Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 299); 1399: 20 Pfund (Jaritz/Neschwara, 2006, Nr. 1340), ein Pfund (Brauneder/ Jaritz, 1989, Nr. 412), zwei Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 416), drei Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 421), zehn Pfund (Uhlirz, 1895, Nr. 12894), fünf Pfund (Uhlirz, 1895, Nr. 12894), 12 Pfund (Brauneder/Jaritz, 1989, Nr. 466). Zahlreiche Testamentstiftungen lassen sich auch für das 15. Jahrhundert nachweisen: vgl. Jaritz (Hg.), 1989–2009. 347 Z.B.: 1369 (QGStW III/1, Nr. 145); 1372 (QGStW II/1, Nr. 811); 1375 (QGStW III/1, 654). 348 Z.B.: 1368 (QGStW III/1, Nr. 57); 1376 (QGStW III/3, Nr. 3365); 1377 (QGStW III/1, Nr. 913).

Anmerkungen

247

349 Z.B. 1372 (QGStW III/1, Nr. 408); 1373 (QGStW III/1, Nr. 519); 1374 (QGStW III/3, Nr. 3173); 1376 (QGStW III/3, Nr. 3292). 350 Z.B.: 1370 (QGStW III/1, Nr. 266); 1379 (QGStW III/1, Nr. 1141). 351 Z. B. 1368 (QGStW III/1, Nr. 104); 1379 (QGStW III/1, Nr. 1158). 352 Z.B. 1377 (QGStW III/3, Nr. 3396); 1379 (QGStW III/1, Nr. 1152). 353 Z.B.: 1371 (QGStW III/1, Nr. 364); 1374 (QGStW III/1, Nr. 559); 1376 (QGStW III/1, Nr. 778). 354 Z.B. 1374 (QGStW III/1, Nr. 633); 1378 (QGStW III/3, Nr. 3581). 355 Z.B. 1375 (QGStW II/1, Nr. 849). 356 12. Dezember 1377: Schiedsspruch in einem Streit über ein Haus in der Singerstraße. Wer den Spruch nicht hält, muss 20 Pfund zum Bau von St. Stephan zahlen (QGStW II/1, Nr. 923); 18. Januar 1381: Entscheidung über Streit zwischen Ulreichen dem Ruden und „steufswiger“ Frau Christein. Wer den Spruch nicht hält, hat dem Rat der Stadt Wien 20 Pfund und zu dem Bau zu St. Stephan auch 20 Pfund zu bezahlen. QGStW II/1, Nr. 997. 357 In der am 18. November 1364 ausgestellten Hausordnung zwischen den Herzögen Rudolf, Albrecht und Leopold von Österreich geloben die jüngeren Brüder, die Stephanskirche, an der ein Kollegiatkapitel errichtet werden soll, baulich zu vollenden und mit Gütern und Rechten auszustatten, wie es der ältere Bruder Rudolf begonnen und geordnet hatte. QGStW I/3, Nr. 3235. Das Interesse der Herzöge an St. Stephan war aber sehr gering. Weder das Testament Herzog Albrechts III. noch der Hollsteinervertrag vom November 1395 erwähnen eine Bauförderung für St. Stephan. QGStW I/4, Nr. 4166; Zykan, 1967, 36. 358 QGStW III/3, Nr. 3412. 359 1404 wird in dem Rechnungsbuch der Kauf von 263 Glasscheiben (groß und klein) und der Lohn für den Glaserer mit insgesamt neun Pfund 47 Pfennige angegeben. 1422 kosten 100 Glassscheiben fünf Schillinge. Der Lohn beträgt viereinhalb Pfund Pfennige, Uhlirz, 1901/1902, 266, 380. 360 Perger, 2005, 133. 361 Urkunde im Wiener Stadt- und Landesarchiv, Regesten Bürgerspital, Nr. 351: http://monasterium.net/mom/AT-WStLA/HABsp/351/charter (Zugriff: November 2017). 362 Wolfinger, 2013, 41–78.

248

Anmerkungen

363 QGStW I/4, Nr. 4010; Ogesser, 1779, Anhang, 162; Zschokke, 1895, 76. 364 QGStW II/1, Nr. 1379. 365 Camesina, 1874, Nr. 68. 366 QGStW I/4, Nr. 4013 („in latere“ – nach einer späteren Dorsalnotiz ist folgendes blass wiedergegeben „pro altari laterali majori B.M.V. in eccla. cath.“); Ogesser, 1779, Anhang, 162–163; Zschokke, 1895, 76. 367 Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 39; verwahrt im Diözesanarchiv Wien, Kopialbuch der Domprobstei, saec. 18, Original verschollen. Zschokke, 1895, 76 datiert diese Urkunde ins Jahr 1389. Dass es sich dabei um einen Fehler handelt, erläutert Zykan. 368 QGStW I/4, Nr. 4016; Ogesser, 1777, Anhang, 163–164; Zschokke, 1895, 76. 369 QGStW II/1, Nr. 1429. 370 Camesina, 1874, Nr. 76. 371 Camesina, 1874, Nr. 59; QGStW II/1, Nr. 1350; Bereits 1348 stiftete Berthold Geukramer, Kirchmeister zu St. Stephan, zwölf Pfund Wiener Pfennige Burgrecht zu einer Messe, die man täglich in St. Stephanskirche auf den Katharinenaltar bei der Zwölfbotentür, den er selbst gestiftet und gebaut hatte, lesen sollte. Er hatte auch 17 Schillinge Burgrecht auf drei Häuser bei dem „Radprunn“ geschaffen, wovon man den Altar mit Öl und Wachs beleuchten und auch das Messgewand und die Altartücher bessern sollte; Camesina, 1874, Nr. 10; QGStW II/1, Nr. 323. 372 Camesina, 1874, Nr. 72; QGStW II/1, Nr. 1404. 373 Jaritz/Brauneder, 1989, Nr. 579; Böker, 2007, 147; Tietze, 1931, 15; Zykan, 1967, Bd. 2, Nr. 42 (mit 1400). 374 Camesina, 1874, Nr. 94; QGStW II/1, Nr. 1515; Zinnhobler (Hg.), 1989, 323. 375 QGStW I/4, Nr. 3659. 376 Zykan, 1967, 44. Uhlirz, 1901/1902, 4–28. 377 Uhlirz, 1901/1902, 249: Hie ist vermerkt, was ich umb holcz geben hab zu dem dach auf der kirchen […]. 378 Uhlirz, 1901/1902, 249: Hie ist ze merkchen waz man schintel und nagel zu der abseitten chauft hat […]. 379 Uhlirz, 1901/1902, 248: Hie ist vermerkt, waz das dach und daz, venster auf der kirchen gestet […].

Anmerkungen

249

380 Uhlirz, 1901/1902, 11: dem uberleger in der kirchen umb ziegel und zu lon […]. 381 Uhlirz, 1901/1902, 247: Hie ist vermerkt waz auf die zwo glokken im turn gangen ist […]. 382 Uhlirz, 1901/1902, 248: Hie ist vermerkcht, was auf deu cantorei auf dem letter gangen ist […]. 383 Uhlirz, 1901/1902, 247: […] ich hab ausgeben, das pei dem Angervelder versessen ist […] von dem gerüst auf dem letter, da man das gewelib abgetragen hat, umb laden und umb holz, das zu demselben gerust genüczt worden ist. Summa 3 tl. 6 sh. 16 dn. 384 Am 1. Dezember 1412 verfasste Jörg Behaim einen Brief an den Stadtrat von Strassburg, aus dem hervorgeht, dass er für die Wiener Stephanskirche die große Orgel gebaut hat. Feil, 1859, 292, vom 1. Dezember 1412. 385 QGStW II/1, Nr. 1533; Camesina, 1874, Nr. 96. 386 QGStW I/4, Nr. 4014. 387 Camesina, 1874, Nr. 84; QGStW II/1, Nr. 1453. 388 QGStW II/1, Nr. 1539; Camesina, 1874, Nr. 98. 389 QGStW II/1, Nr. 1510. 390 Jaritz/Neschwara, 2006, Nr. 1435; Camesina, 1874, Nr. 131. 391 QGStW III/1, Nr. 1903 (1386); Camesina, 1874, Nr. 55; QGStW II/1, Nr. 1307 (1395); Camesina, 1874, Nr. 58; QGStW II/1, Nr. 1349 (1396); Camesina. 1874, Nr. 62 (1397); Camesina, 1874, Nr. 103; QGStW II/1, Nr. 1562 (1403). 392 Uhlirz, 1901/1902, 266. 393 Uhlirz, 1901/1902, 43. 394 Uhlirz, 1901/1902, 38. 395 Opll, 1995, 113; Thomas Ebendorfer zit. nach Lhotsky, 1967, 283; Zykan, 1967, 45; Böker, 2007, 112. 396 Zykan, 1967, 58–59; 149–152; Zykan, 1970, 39–60. Allerdings sind in der oberen Hälfte des ersten Turmgeschosses Unstimmigkeiten im Mauerwerk und bei den eingesetzten figürlichen Konsolen zu beobachten, die auf Abtragungsarbeiten schließen lassen und vor allem aber mehrere Planungsstufen zeigen. Offensichtlich erfolgten die Rückbauarbeiten, von denen Thomas Ebendorfer 1450 berichtet, bereits doch einige Jahre zuvor. Eine wesentliche Änderung im Konzept zum ersten Bauplan des „rudolfinischen Meisters“ war jedenfalls

250

Anmerkungen

die Einführung des Glockenstubengeschosses über quadratischem Grundriss. Ursprünglich hätte gleich das oktogonale Geschoss auf dem Turmuntergeschoss aufgesetzt werden sollen. 397 Uhlirz, 1901/1902, 277. 398 Uhlirz, 1901/1902, 278. 399 Uhlirz, 1901/1902, 280. 400 Uhlirz, 1901/1902, 279. 401 Opll, 1995, 113; Perger, 1983, 15–19. 402 Opll, 1995, 115–116; Thomas Ebendorfer, zit. nach Lhotsky, 1967, 340–342; Zeibig, 1851, 239. 403 Uhlirz, 1901/1902, 285: Restat, daz, ich Hanns Mosprunner noch schuldig pin an aller raittung in dem achten jar, 308 tl 7 sh 18 dn. Im Jahr 1408 betrugen die Außenstände der Stadt Wien 832 Pfund; die stat von der herzogen wegen und von irn wegen beleibt schuldig yczund dreu jar. Summa 832 tl dn. Uhlirz, 1901/1902, 285. 404 Der Baumeister Peter von Prachatitz wird in den Wiener Schriftquellen des Jahres 1408 nicht erwähnt. Seine zweite Amtsperiode als Baumeister bei St. Stephan ist erst wieder ab 9. Januar 1412 mit einem deutlich reduzierteren Wochenlohn als im Jahr 1407 (acht Schillinge) von fünf Schillinge acht Pfennige erwähnt. Kirchmeisterechnung 1412, fol.8 im Anhang S. 174. 405 In dem Krisenjahr 1408 finden sich lediglich drei Bürgertestamente in den Einträgen der Stadtbücher, die auch eine Widmung zum Bau von St. Stephan vorsehen: Am 3. Februar 1408 ging es im Testament der Anna Kerczenmacherin um einen nicht näher definierten Geldbetrag, der nach Begleichung der Schulden und einer Widmung von einem Pfund an ihren Beichtvater zum Bau von St. Stephan gegeben werden sollte, als verr und es geraichen mag: Jaritz/Neschwara, 2006, Nr. 1457; Am 29. März 1408 verfügte Thomas auf der Prantstat fünf Pfund zum Bau von St. Stephan. Jaritz/Neschwara, 2006, Nr. 1477; Und am 10. Juli 1408 schaffte Michael der Schmied in seinem Testament seinem Beichtvater 1 lb. dn., zum Bau von St. Stephan 2 tl. dn. und armen Leuten neun Pfund Pfennige: Jaritz/Neschwara, 2006, Nr. 1489. 406 QGStW II/1, Nr. 1502; Uhlirz, 1895, Nr. 12975. 407 Uhlirz, 1901/1902, 275. 408 Zykan, 1967, 38–54, bes. 44–54. Tabelle der in den Kirchmeisterrech-

Anmerkungen

251

nungen überlieferten von der Steinhütte produzierten Werkstücke im Anhang S. 162–169. 409 QGStW II/1, Nr. 1760; Kirchmeisterrechnung 1412 fol. 2 im Anhang S. 170; Uhlirz, 1901/1902, 285–308. 410 Zur Pest: Opll, 1995, 117; Thomas Ebendorfer zit. nach Lhotsky, 1967, 349; Zeibig, 1851, 240 (zum Jahr 1409) und 241 (August–23.11.1410); Stiftungen für das Jahr 1409: Jaritz/Neschwara, 2006, Nr. 1557, 1525, 1527, 1532, 1533, 1537; 1543;1595; QGStW II/1, Nr. 1757, 1760, 1771; QGStW I/4, Nr. 3674, 3675. Stiftungen für das Jahr 1410: QGStW II/1, Nr. 1788; Jaritz/Neschwara, 2006, Nr. 1602, 1606, 1607, 1611, 1618, 1619, 1642, 1648, 1650, 1655, 1656, 1680, 1681, 1719, 1686, 1705; Camesina, 1874, Nr. 143. Stiftungen für das Jahr 1411: Jaritz/ Neschwara, 2006, Nr. 1721, 1776, 1804, 1836, 1837, 1841, 1863; Camesina, 1874, Nr. 151, 152; QGStW II/1, Nr. 1833; QGStW I/4, Nr. 3678, 3679; QGStW II/1, Nr. 1845. Als seltenes Beispiel erhaltener Belege soll folgende Testamentstiftung hervorgehoben werden: Am 27. März 1411 bekundete Leonhart Schaur seinen letzten Willen und stiftete unter anderem für den Bau zu St. Stephan zehn Pfund. Nach dem Ableben des Testators quittierte der Kirchmeister Hans Kaufmann am 17. April 1411 den Erhalt des Betrages für den Kirchenbau; Uhlirz, 1895, Nr. 13235 und QGStW II/1, Nr. 1862. 411 Zykan, 1967, 49. 412 Kirchmeisterrechnung 1412 fol 17v im Anhang S. 196. 413 Kirchmeisterrechnung 1412 fol. 18 im Anhang S. 196. 414 Zykan, 1967, 50. 415 Uhlirz, 1901/1902, 294, 296 und 300. 416 Uhlirz, 1901/1902, 290: ich hab emphangen von der stat kamrer zu der gloken. Summa 10 tl dn. 417 Uhlirz, 1901/1902, 314. 418 Uhlirz, 1901/1902, 333. 419 Uhlirz, 1901/1902, 294 420 Zykan, 1967, 50–51. Im Jahr 1415 stellte man 18 und im darauffolgenden Jahr 43 Werkstücke für die Maßwerkbrüstungen her. 421 Uhlirz, 1901/1902, 321. 422 Zykan, 1967, 51. 423 Zykan, 1967, 52. 424 Uhlirz, 1901/1902, 139–144.

252

Anmerkungen

425 Uhlirz, 1901/1902, 384. 426 Uhlirz, 1901/1902, 144. 427 Uhlirz, 1901/1902, 377. 428 Uhlirz, 1901/1902, 145. 429 Uhlirz, 1901/1902, 392: so sind die kamrer schuldig, die der hubmaister hincz in verschafft hat. Summa 200 lb dn. 430 Seit 1420 bekleidete Hans Mosprunner wieder das Amt des Kirchmeisters. Seine Jahresabrechnungen von 1420 und 1422 schlossen mit einem deutlichen Überschuss ab; während seine Vorgänger in diesem Amt, Hans Kaufmann (1409–1415) und Ott Weiß (1416– 1417), höhrere Ausgaben als Einnahmen verzeichneten. 431 Zykan, 1967, 52. 432 Uhlirz, 1901/1902, 167. 433 Perger, 2005, 145–146; Hans Prachatitz – er scheint 1407, 1412, 1415, 1416 und 1417 als Steinmetz in den Kirchmeisterrechnungen auf und war ab 1420 Parlier auf der Baustelle – übernahm nach dem Tod von Peter Prachatitz das Amt des Baumeisters. 434 Uhlirz, 1901/1902, 238 und Uhlirz, 1901/1902, 456. 435 Uhlirz, 1901/1902, 461. 436 Opll, 1995, 130. 437 Vgl. Anm. 413. 438 Uhlirz, 1901/1902, 247: Hie ist vermerkt waz auf die zwo glokken im turn gangen ist […] 439 Uhlirz, 1901/1902, 290: ich hab emphangen von der stat kamrer zu der gloken. Summa 10 tl dn. 440 Uhlirz, 1901/1902, 335. 441 Oberkammeramtsrechnung Wiener Stadt- und Landesarchiv, 3 (1435), fol. 92r; vgl. dazu: http://www.musical-life.net/kapitel/wiener-glocken-und-glockner (Zugriff: Juni 2017). 442 Oberkammeramtsrechnung Wiener Stadt- und Landesarchiv, 11 (1451), fol.113r–v und fol. 135r: Ausgeben auf die new Ratgloken umb kupfer zin und ander notdurft Maister Thoman Kren der stat puchsenmaister […] Item so wiegt die ratgloken xxvii centtner Summa. Auf die new ratgloken facit 259 tl. 5 s. 11 d. […] von der newen ratgloken gen sant steffan furlon auf und abladen 3 s. 12 d. Vgl. dazu: http://www. musical-life.net/kapitel/wiener-glocken-und-glockner (Zugriff: Juni 2017). 443 Uhlirz, 1901/1902, 421 bzw. im Jahr 1535: […] den mist underem neu-

Anmerkungen

253

en thuern aus dem chaemerl ausfueren lassen […]; Uhlirz, 1901/1902, 486. 444 Brunner, 1929, 174, 291. 445 Krones, 2001, http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_H/Hornwerk.xml (Zugriff: September 2017). 446 Uhlirz, 1901/1902, 365. 447 Auslöser des Brandes war wohl ein Feuer, das die Türmer im Winter beim Heizen ihrer Stube entfachten. Ein Türmer erlitt Brandverletzungen. Oberkammeramtsrechnung Wiener Stadt- und Landesarchiv, 11 (1451), fol. 56r; vgl. dazu: http://www.musical-life.net/kapitel/ trompeter-als-turmwachter#_edn38 (Zugriff: Juni 2017). 448 QGStW II/2, Nr. 3347; Uhlirz, 1896, Nr. 15243; Böker, 2007, 124. 449 Zeibig, 1853, 12–13. 450 Oberkammeramtsrechnung Wiener Stadt- und Landesarchiv, 14 (1456), fol. 31v; vgl. dazu: http://www.musical-life.net/kapitel/hornwerke (Zugriff: Juni 2017). 451 Uhlirz, 1901/1902, 334. 452 Uhlirz, 1891, 177. 453 Brunner, 1929, 344, 396; Uhlirz, 1891, 177–175. 454 Kirchmeisterrechnung 1412 fol. 17, im Anhang S. 195. 455 QGStW II/2, Nr. 1961; QGStW II/2, Nr. 1968. 456 Camesina, 1874, Nr. 380; QGStW II/2, Nr. 3260. 457 Uhlirz, 1901/1902, 99. 458 Uhlirz, 1901/1902, 334: Es habent maister Hermans gesellen gezimert und gedekcht an dem neun sagrer 35 tagwerch […] so haben maister Hermans gesellen an dem lankchhaus geschifert und gedekcht 12 tagwerch […]. 459 Uhlirz, 1901/1902, 295. Der Taufstein befand sich im romanisch-frühgotischen Langhaus im Westen und wurde erst mit dem Abbruch der alten Westempore um 1430 nach Osten verschoben. Vgl. dazu S. 114–115. 460 Uhlirz, 1901/1902, 295. 461 Uhlirz, 1901/1902, 315–316. 462 Uhlirz, 1901/1902, 314. 463 Uhlirz, 1901/1902, 316. 464 Uhlirz, 1901/1902, 314. 465 Uhlirz, 1901/1902, 317. 466 Uhlirz, 1901/1902, 321. 467 Jaritz/Neschwara, unveröffentlicht, Nr. 2688; Uhlirz, 1895, Nr. 13443.

254

Anmerkungen

468 Uhlirz, 1895, Nr. 13491, Stadtbuch 3, fol. 41; Jaritz/Neschwara, unveröffentlicht, Nr. 2886. 469 Uhlirz, 1901/1902, 376. 470 Uhlirz, 1901/1902, 380. 471 Uhlirz, 1901/1902, 266; vgl. S. 99. 472 Uhlirz, 1901/1902, 401. 473 Uhlirz, 1901/1902, 161–162. 474 Uhlirz, 1901/1902, 402. 475 Uhlirz, 1901/1902, 417. 476 Uhlirz, 1901/1902, 419. 477 Uhlirz, 1901/1902, 411. 478 Camesina, 1874, Nr. 201; Jaritz/Neschwara, 2009, Nr. 2456. 479 Camesina, 1874, Nr. 279; QGStW II/2, Nr. 2315. 480 Uhlirz, 1901/1902, 216. 481 Uhlirz, 1901/1902, 401, 406, 419. 482 Uhlirz, 1901/1902, 461. 483 Uhlirz, 1901/1902, 221–222. 484 Uhlirz, 1901/1902, 458. 485 Kink, 1854, Bd. 1, Teil 2, 56. Besonders bedeutsam an dem Text ist die Angabe zur Verortung des Allerseelenaltars „in der Mitte“ des Kirchenlanghauses. Auf Testarello (1685), 2. Serie, 1–2, geht die Behauptung zurück, dass einst der Markusaltar in der Mitte der Kirche gestanden hat und dass dort auch der Taufstein positioniert war. Ogesser übernahm 1779 diese These und setzte den Markusaltar außerdem mit dem Gottsleichnamsaltar gleich. Er hatte keine Kenntnis davon, dass der mittelalterliche Kirchenbau einst einen Lettner besaß und dass am Lettner der Markusaltar stand. Wohl deshalb meinte Ogesser, dass der Markusaltar nachmals außerhalb des eisernen Chorgitters in der Mitte anstelle des Gottsleichnamsaltars stand. Diese Konstruktion dürfte zum einen auf die seit 1639 von der Gottsleichnamsbruderschaft organisierte Wallfahrt zum Heiligen Grab nach Hernals zurückzuführen sein, die ihren Ausgang bei dem Markusaltar nehmen sollte, wie – nach Ogesser – einer eben in diesem Jahr angefertigten Bild- und Inschriftentafel über dem Markusaltar zu entnehmen war. Der Name der Organisatoren (Gottsleichnamsbruderschaft) wurde offenbar damals auf den Altar (Markusaltar) übertragen. Zum anderen zitierte Ogesser auch eine überlieferte

Anmerkungen

255

Inschrift aus dem Trautson-Manuskript, die ehemals beim Taufstein angebracht war und Folgendes verlautete: „Dieser Altar ist geweihet in dem Ehren Allerglaubigen Seel. a. Dni. 1461“. Daraus schloss Ogesser, dass der Markusaltar 1461 den armen Seelen gewidmet war. Ogesser, 1779, 111,133, 141. Eine Abschrift des Trautson-Manuskripts in der Österreichischen Nationalbibliothek: Epitaphia Viennensia, Ex autographo Trautsoniano, cum Supplemento Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. Nov. 1278, Seite 26.; vgl. dazu Anm. 536. 486 Camesina, 1874, Nr. 8; QGStW I/1, Nr. 235. Nach dem Benefizienbuch von 1429 hatte die Kaufmannszeche am Markusaltar mehrere Messen. Zinnhobler (Hg.), 1989, 322. 487 QGStW I/7, Nr. 14623: item so beleucht man den huet mit anderthalbhundert lampen bei dem taufstain in sande Stephans kirchen, die lampen auf dem letter und vor der heiligen Drivaltigkait altar und die kron vor der heiligen zwelfbotenaltar mit zwelf stekchkerzen, und zwai ambt auf sand Marx altar auf dem letter mit funfzig aufrechten kerzen und anderer lobleicher zier der kirchen“ […]. 488 Zinnhobler (Hg.), 1989, 322 und Anhang „Vermerk zu den gestifteten Messen“ S. 208. 489 Die Verortung des Taufbeckens beim Allerseelenaltar in der Mitte der Kirche und beim Predigtstuhl findet sich später wieder in dem Bericht über die 1508 stattgefundene feierliche Promulgation der Bestätigungsurkunde für die Gottsleichnamsbruderschaft. So wurde an jenem Festtag, als man die Urkunde in feierlicher Prozession nach St. Stephan brachte, das hochwürdige Sakrament auf aller Seelenaltar bey dem Taufstein mitten in memelter Kirchen ausgestellt und nach der Messe in das Sakramenthäuschen zu dem cancell an sein verordnete stat gestellt. Bericht zum 28. Dezember 1508 im Bruderschaftsbuch der Gottsleichnamsbruderschaft bei St. Stephan in Wien, fol. 1r–8v, Diözesanarchiv Wien; vgl. dazu S. 156–157. 490 Uhlirz, 1901/1902, 410. Die Sakristei am südlichen Kirchenlanghaus erstreckte sich über zwei Joche und hatte ein Satteldach wie der Kupferstich von Salomon Kleiner zeigt. (Abb. 18). 491 Uhlirz, 1901/1902, 436; Uhlirz, 1901/1902, 194 (2 pögenstukch zu ainer tür). 492 Uhlirz, 1901/1902, 437. 493 Uhlirz, 1901/1902, 438.

256

Anmerkungen

494 Uhlirz, 1901/1902, 441. 495 Uhlirz, 1901/1902, 441 (3 tagwerch im sagrer). 496 Uhlirz, 1901/1902, 458: Der Tischler erhielt für einen Schrank vor der Neuen Sakristei, für eine Budel (Podest) zu einem Bett, für fünf Bänke vor den Schränken, für einen langen Tisch in der Sakristei, für eine Brücke in der Sakristei, auf der der Küster stehen sollte, für ein Schränkchen für die Opferkännchen, für eine Handtuchwalze sowie für das Zerhacken der alten Schränke zwei Pfund 22 Pfennige. 497 Uhlirz, 1901/1902, 454, 455, 456. 498 Uhlirz, 1901/1902, 455. 499 Uhlirz, 1901/1902, 456. 500 Die Rechnungsbücher von 1431 bis 1475 sind verschollen. Der Band von 1466 wurde teilweise von Ogesser in seinen Ausführungen berücksichtigt. 501 Uhlirz, 1901/1902, 1901, 216. 502 Camesina, 1874, Nr. 334; QGStW II/2, Nr. 2624; Böker, 2007, 134, 142 (Weihe der Kapelle) sowie 153, 196. Die Weihe setzte nach Böker eine Fertigstellung des Umbaus in diesem Bereich voraus. 503 Göhler, 1929, 532–535; Flieder, 1968, 181; Bartsch, 1949, 17; Abschrift der Urkunde saecl. XIV, Wien Haus-, Hof- und Staatsarchiv Hs 16 (Böhm) weiß 8, fol. 141r. 504 Anhang „Vermerk zu den gestifteten Messen“ S. 207; Zinnhobler, 1989, 324 und 334, Anm. 80 und 81. 505 In den Kirchmeisterrechnungen findet sich ein ständiger Rechnungsposten für den Glaser, der die Flügelaltäre instandhalten sollte und Gläser zu reparieren hatte. In den Jahrgängen 1426, 1427, 1429 und 1430 wird seine Tätigkeit explizit beschrieben: Dem Glaser für das Öffnen des Altars und für Ausbessern der Fenster im Chor und der Gläser in der herzogenkapellen. Uhlirz, 1901/1902, 406–407 (1426), 440–441 (1429), 458–459, 460–461, (1430); Daraus ist zu folgern, dass es sich bei dem Fensterglas im Chor und in der Herzogskapelle um aufwendige und kostspielige Glasbilder handelt. Nach der durch Schriftquellen rekonstruierbaren Baupraxis wurden derartige Glasbilder in einem späteren Stadium der Innenraumgestaltung eingesetzt; zunächst begnügte man sich mit einem einfachen Fensterglas oder gar Netzen. Vgl. dazu Anm. 317 und 359 und S. 99 und S. 115. 506 Die im Zuge der Restaurierung der Bartholomäuskapelle entnom-

Anmerkungen

257

menen Holzproben der aufgefundenen Unterkonstruktion ihres originalen Ziegelbodens konnten dendrochronologisch untersucht werden. Man datierte sie in die Jahre zwischen 1356 und 1369. Die Unterkonstruktion der Kapelle konnte demnach frühestens 1370 angebracht worden sein. Böker, 2007, 134. Das bedeutet aber nicht, dass damals bereits ein Baugerüst aufgestellt und überhaupt die Mauern hochgezogen wurden. Der Quellenbefund lässt eher vermuten, dass die Gewölbe der Untergeschosskapelle (Blasius- oder Herzogskapelle) und die vorbereitete Unterkonstruktion der Bartholomäuskapelle mit Schindeln vor der Witterung geschützt waren. 507 Von Ogesser stammt die Vorstellung, dass die Obergeschosskapellen einst von den Heidentürmen aus erreichbar waren und die Treppentürme, die von der Westempore zu den Obergeschosskapellen führten, erst in der Barockzeit hergestellt wurden. Er nennt eine Inschrift mit der Jahreszahl 1688. Neumann meinte diese Eingänge noch sehen zu können. Tietze und Kieslinger übernahmen diese Datierung für beideTreppentürme. Die Inschrift befindet sich allerdings auf dem barock erneuerten Türrahmen der nördlichen Obergeschosskapelle. Während der nördliche Treppenaufgang zur Valentiskapelle in seiner ursprünglichen Form erhalten blieb, wurde der südliche Treppenturm nach 1950 beseitigt und durch einen Aufzug im südlichen Heidenturm ersetzt. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde in die Bartholomäuskapelle durchgebrochen. Ab den 1950er bis zu der Restaurierung der Kapelle im Jahr 2002 verwendete man die südliche Obergeschosskapelle als Abstellkammer. Der südliche Treppenturm ist durch Fotographien bekannt und er war identisch mit dem erhaltenen nördlichen Treppenturm. Ogesser, 1779, 136; Neumann, 1. Serie, 160; Tietze, 1931, 217; Kieslinger, 1949, 247; Böker, 2007, 215. 508 Kohn, 2015, 148–161. 509 Ogesser, 1779, 136. 510 Ogesser, 1779, 135–136. Ogesser bezieht sich auf eine Inschrift am Altarstein; Böker, 2007, 183. 511 Camesina, 1874, Nr. 334; QGStW II/2, Nr. 2624; Bestätigung der Stiftung durch den Passauer Bischof Leonhart aus dem Jahr 1438: Camesina, 1874, Nr. 336; QGStW II/2, Nr. 2635. 512 QGStW II/2, Nr. 1968. 513 Camesina, 1874, Nr. 380; QGStW II/2, Nr. 3260; Uhlirz, 1896, Nr. 15231; Böker, 2007, 189, 227 sowie 235; Flieder, 1968, 118.

258

Anmerkungen

514 Uhlirz, 1901/1902, 476–477; Ogesser, 1779, 129; Perger, 2005, 44–45. 515 Camesina, 1874, Nr. 380; QGStW II/2, Nr. 3260. 516 Perger, 2005, 45; Uhlirz, 1901/1902, 476–477. 517 Ogesser, 1779, 80. 518 Uhlirz, 1901/1902, 295 Kirchmeisterrechnung von 1415: 2 sluzel zu dem geter pei sand Andre alter. 519 Camesina, 1874, Nr. 316; Böker, 2007, 227 sowie 229; Flieder, 1968, 118. 520 Camesina, 1874, Nr. 333, 424; QGStW II/2, Nr. 3678. 521 Ogesser, 1779, 138; Böker, 2007, 229–231. 522 Ogesser, 1779, 24; Perger, 2005, 151; Einstellungsvertrag von Hans Puchspaum: Anno Domini MCCCCXLVI an Sanndt Matheus abend. Maister Hanns Puxbaumb hat sich verschrieben von wegen des Paus das Sanndt Stephan gegen den Rat, der Statt zuo Wienn, und den Kirchmaister da selbst Simon Pöltl, die In zuo ainen Paumeister der Kirch dalebs haben aufgenomen, von erst, das er in soll geben ein ganze Visirung, und die ingeantwortung des paus, und gewelben des Tomhauses, der Kirchen, und was daran zu pauen ist. Er soll auch fleisich sein, und denen mit treuen und ganzen vleiss obliegen, und an [ohne] Wissen und Urlaub davon nicht ziechen, etc. 523 Ogesser, 1779, 25–27. 524 Perger, 1970, 94. 525 Tietze, 1931, 135; Böker, 2007, 174. 526 Perger, 1970, 95–96. 527 QGStW II/2, Nr. 3264. 528 Uhlirz, 1896, Nr. 15334; Böker, 2007, 174; Perger, 1970, 95. 529 Perger, 1970, 96; Oberkammeramtsrechnung Wiener Stadt- und Landesarchiv, 1/25 (1466), fol. 53. 530 Camesina, 1874, Nr. 7 und Camesina, 1874, Nr. 34. 531 Camesina, 1874, Nr. 430. 532 Zur Altarrestaurierung: Neumann, 1. Serie, 157–161 und 161. 533 Gatz, 1996, 556–557, Eintrag zu Püchler, Wolfgang (OFM); Bereits 1451 urkundet er als Weihbischof, wie einem Dokument des Pfarrarchivs Weitras zu entnehmen ist. Http://monasterium.net/mom/ AT-PfAWei/Urkunden/1451_06_04/charter (Zugriff: November 2017). 534 Uhlirz, 1895, Nr. 13491, Stadtbuch 3, fol. 41; Jaritz/Neschwara, unveröffentlicht, Nr. 2886.

Anmerkungen

259

535 Ogesser, 1779, 132. Ogesser zitiert aus dem verlorenen Trautson-­ Manuskript, einem unter Bischof Ernst von Trautson zwischen 1685 und 1702 angelegten Manuskript aller in Wien vorhandenen Grabsteine und Inschriften. Eine Abschrift ist in dem im späten 18. Jahrhundert angefertigten Manuskript des Domherrn Franz Paul von Smitmer enthalten. Franz von Smitmer, Collectanea historica Austriaca, Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, Handschrift Weiß 50 (Verzeichnis Böhm Nr. 100) bzw. eine weitere Abschrift in der Österreichischen Nationalbibliothek: Epitaphia Viennensia, Ex autographo Trautsoniano, cum Supplemento Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. Nov. 1278, 25. Vgl. dazu Perger, 1970, 95, Anm. 182; Perger, 1979, 300. 536 Ogesser, 1779, 133, zitiert aus dem verschollen Trautson-Manuskript; Abschrift des verschollenen Manuskripts: Epitaphia Viennensia, Ex autographo Trautsoniano, cum Supplemento Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. Nov. 1278, 26. Ogessers Interpretationen bezüglich der Entstehungschronologie und Verortung des Markusaltars, des Maximiliansaltars und des Allerseelenaltars verursachten in der Forschung Verwirrung. So ist seine Angabe über die Entstehung und Weihe des Maximiliansaltars, dessen Standort seinerzeit am Kanzelpfeiler war, nicht zu verifizieren und dürfte auf einen Lesefehler des Trautson-Manuskripts zurückgehen, auf das er sich beruft. Nach Ogesser hätte Weihbischof Wolfgang von Hippo 1465 auch den Maximiliansaltar geweiht. 1581 findet sich in den Wiener Protokollen an der Stelle des Allerseelenaltars ein Maximiliansaltar. Diözesanarchiv Wien, Handschriften Wiener Protokolle 5, 293v-294r; Ogesser, 1779, 138. 537 Diese Arbeiten werden unterschiedlich lokalisiert: Zykan, 1981, 107, bezieht sie auf die Fertigstellung des Langhauses, Böker, 2007, 167, auf den Chor; er schließt jedoch auch eine Lokalisierung an der Außenwand nicht aus. Die Datierung der Übertünchung im Jahr 1459 geht auf eine Mitteilung von Karl Weiss aus dem Jahr 1865 (ohne Quellenbeleg) zurück. Weiss, 1865, 67. Möglicherweise bezieht sich Weiss auf eine Sitzung der Theologischen Fakultät vom September 1460, in der es um restaurierungsbedürftige Epitaphien der Universitätsprofessoren im Apostelchor ging. Thomas Ebendorfer wurde mit der Obsorge für die Überholung der in Öl gemalten Bildnisse

260

Anmerkungen

beauftragt. Nach Lhotsky wurden die Werke später, als das Grabmal Friedrichs III. aufgestellt wurde, in die Katharinenkapelle übertragen; dort sind sie dann verschollen bis auf eines, das unter Ebnendorfer noch restaurierungsbedürftig gewesen war und darum in den Akten nicht erwähnt ist, nämlich das des Dr. theol. Johannes Gewzz (†1440), Beichtvater der Königin Elisabeth (heute Dom Museum, Wien). Nach Flieder wurden im April 1510 die Überreste der berühmten Rektoren Heinrich von Langenstein und Heinrich von Oyta ebenfalls aus Anlass der Aufstellung des Friedrichgrabes gehoben und in die Katharinenkapelle übertragen. Lhotsky, 1941–1945, 35; Flieder, 1968, 201, Anm. 19. 538 Opll, Nachrichten, 130. 539 Opll, 1995, 115–116; Thomas Ebendorfer, zit. nach Lhotsky, 1967, 340–342; Zeibig, 1851, 239. 540 Uhlirz, 1901/1902, 461. 541 Camesina, 1874, Nr. 354/QGStW II/2, Nr. 2957. 542 Camesina, 1874, Nr. 354; QGStW II/2, Nr. 2957; Uhlirz, 1896, Nr. 15196; Böker, 2007, 297; Tietze, 1931, 256. 543 Opll, Nachrichten, 143; Uhlirz, Urkunden 1896, Nr. 15249, Eisenbuch, fol. 160. Johannes Cuspinian berichtet, dass im Jahr 1450 der Wein so sauer war, dass ihn die meisten Bürger wegschütteten. Kaiser Friedrich III. verbot dies bei schwerer Strafe und befahl, dass der Wein auf den St. Stephansfreithof gebracht und zum Kalk ablöschen verwendet werden sollte. Ogesser, 1779, 56–57; Böker, 2007, 255–256. 544 QGStW I/1, Nr. 149. 545 QGStW II/2, Nr. 3467. 546 Hans Puchspaum setzte die Kirche als Haupterbin seines Vermögens ein. Ogesser zitiert aus dem heute verschollenen Kirchmeisterrechnungen von 1466; Ogesser, 1779, 64; Perger, 2005, 151–152. 547 Brunner, 1929, Oberkammeramtsrechnung, 1449, fol. 32v; Böker, 2007, 174; Perger, 1970, 94. 548 Darüber hinaus enthält die Rechnung Angaben zum Bezugsort des Steinmaterials und der Entlohnung der Handwerker; Ogesser, 1779, 60. 549 Ogesser, 1779, 24. Ogesser zitiert die verschollene Kirchmeisterrechnung von 1466 und bringt dies mit der Pflasterung der Kirche im oberen Bereich in Zusammenhang.

Anmerkungen

261

550 Chmel, 1840, Nr. 4823; Tietze 1931, 40, bringt diese Anweisung mit dem Bau des Nordturms in Verbindung; Böker, 2007, 256. Dieser Beitrag sollte von dem Ungeld bezahlt werden; jedoch auf Widerruf und Quittung. Am 17. Juli 1478 wurde von Kaiser Friedrich III. angeordnet, abermals diese Zahlungen an St. Stephan zu leisten, dies war aufgrund des Krieges einige Zeit unterlassen worden. Böker, 2007, 256; Neumann, 2. Serie, 55 und 65; Flieder, 1968, 105. Nach Flieder traf der Kaiser auch die Anordnung, dass dem Kirchmeister Beistand geleistet werden solle, wenn er gegen säumige Schuldenzahler die gerichtliche Anzeige erstattete. Nach Ogesser wurde dieser Beitrag von wöchentlich vier Pfund bis 1529 entrichtet. Ogesser, 1779, 61. 551 Schmidl, 1884 zit. Cod. 5067 aus der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammelhandschrift aus dem 15. Jahrhundert); Böker, 2007, 153, 183 sowie 256. 552 Perger, 1970, 97 und Perger, 2005, 214–216. 553 Böker, 2007, 257–284. 554 Uhlirz, 1901/1902, 466– 467. 555 Uhlirz, 1901/1902, 467. 556 Uhlirz, 1901/1902, 467, 469. 557 Uhlirz, 1901/1902, 467, 469. 558 Uhlirz, 1901/1902, 475. 559 Uhlirz, 1901/1902, 475. 560 Uhlirz, 1901/1902, 475. 561 Uhlirz, 1901/1902, 473. 562 Perger, 2005, 269; Lateinische Inschrift auf dem gemalten Porträt des Königs Ladislaus an der Evangelienseite des Veitsaltars im Wiener Stephansdom: „Im Jahre des Herrn 1457 starb der erlauchteste Fürst Herr, Herr Ladislaus, König zu Ungarn und Böhmen, Herzog von Österreich, Markgraf zu Mähren, und er beschloss seinen letzten Tag in Prag am Clemenstag, 23. November. Er ruhe in Frieden, Amen. Dieses kleine Werk wurde geschaffen zur Ehre und Lob des Allmächtigen Gottes, erdacht von Johann Hohenbaum, Dieners des erlauchtesten Fürsten Königs Ladislaus, zum ewigen Gedenken. Lass uns für ihn beten.“ (Übersetzung). 563 Uhlirz, 1901/1902, 473; Ogesser zitiert aus dem verlorenen Trautson-Manuskript und berichtet über eine Inschrift in den Glasfens-

262

Anmerkungen

tern, die besagte, dass die ehrbaren Rauchenberger 1492 die Kapelle zu Ehren des Hl. Urbans gestiftet hätten. Ogesser, 1779, 142. 564 Uhlirz, 1901/1902, 467. 565 Uhlirz, 1901/1902, 467. 566 Uhlirz, 1901/1902, 466, 469. 567 Uhlirz, 1901/1902, 466. 568 Uhlirz, 1901/1902, 469. 569 Ogesser hatte diese Jahreszahl an der letzten aufgelegten Steinschicht noch lesen können. Ogesser, 1779, 61. Aus dem Jahr 1502 ist eine Ansicht des sich im Bau befindlichen Nordturms im Heilthumsbuch überliefert; Siehe die Darstellung auf dem Buchcover. 570 QGStW I/8, Nr. 16174; Böker, 2007, 316; Göhler, 1933b, 245–253, 248. 571 Ogesser, 1779, 61. Ogesser zitiert aus der verschollenen Kirchmeisterrechnung von 1537. 572 Ogesser, 1779, 61. 573 Ogesser, 1779, 61–62; Ogesser zitiert aus einer verschollenen Schriftquelle aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv. 574 Ogesser, 1779, 62; Ogesser zitiert eine 1686 entdeckte Inschriftenplatte bei der Turmzier. 575 Uhlirz, 1901/1902, 469. 576 Uhlirz, 1901/1902, 474. 577 Uhlirz, 1901/1902, 470. 578 Uhlirz, 1901/1902, 471, 473 und 474. 579 Siehe dazu S. 134–135. 580 Zum Grabmal von Kaiser Friedrich. III. siehe den Sammelband der im Jahr 2013 stattgefundenen Tagung: Kohn (Hg.), 2017. 581 Wimmer/Klebl, 1924, 33, Nr. 1, 3 und 5. Im Dezember 1463 schrieb Kaiser Friedrich III. an die Stadt Straßburg, dass er Niklas, den Bildhauer, gebeten habe, an den kaiserlichen Hof zu kommen. Im Juni 1467 ergeht ein weiteres Schreiben von Kaiser Friedrich III. an die Stadt Straßburg: Nachdem er vormals Niklas, in Straßburg wohnend, bestellt hatte, ihm ettlich grabstain zu hauen und dieser bereits Geld dafür empfangen hatte, bittet der Kaiser die Stadt mit ernst, sich von ihm versichern zu lassen, dass er sich unverztichen herabfuge, um diese Arbeit zu vollbringen, nach unnserer notdurfft und wie es sich gebührt. Und 1469 erfolgte ein Empfehlungsbrief an den

Anmerkungen

263

Passauer Bischof, er solle Meister Niclas von dem Kanzleigeld 200 fl. geben. 582 Uhlirz, 1896, Nr. 15521 und Oberkammeramtsrechnung 1493, fol. 27, 28, 32 und 42. 583 Wimmer-Klebel, 1924, 34. 584 QGStW I/4, Nr. 3934. 585 Wimmer/Klebel, 1924, 34; Schoenherr, 1884, Nr. 867. 586 Wimmer/Klebel, 1924, 35; Feil, 1846, 7, Anm. 8.; Es handelt sich um die Gräber des Heinrich von Oyta und des Heinrich von Langenstein, propter locandam tumbam Friderici III. imperatoris in abside apostolorum temple divi Stephani exhumanda errant corpora primorum doctorum nostrae facultatis, puta Heinrici de Oyta et Heinrici de Hassi. 587 Camesina, 1874, Nr. 601. 588 1478 erging ein Auftrag von Kaiser Friedrich III. an Graf Haug von Werdenberg den Bau des Ganges derzeit anstehen zu lassen. Perger, 1993, 73; Zimerman/Fiedler/Paukert, 1883, Anhang 22, Nr. 149; Böker, 2007, 178. 589 1483, August 26: Kaiser Friedrich III. wandte sich in einem Brief an Niklas Teschler, Kirchmeister von St. Stephan, dankte ihm für die Baufortschritte an dem Gang und forderte ihn zum zügigen Weiterbau auf (Opll/Perger, 1993, Nr. 61). 1483, September 3: Bürgermeister, Richter und Rat der Stadt Wien berichteten dem Kaiser Friedrich III., dass aufgrund von finanziellen Engpässen das Bauprojekt nicht weitergeführt werden kann (Opll/ Perger, 1993, Nr. 64). 1483, Oktober 24, und 1483, November 3: Das Holz für den Bau des Ganges war in Wien eingetroffen. Und der Kirchmeister Niklas Teschler sollte den Bau des Ganges bis zur kaiserlichen Burg weiterführen. (Opll/Perger, 1993, Nr. 79 und 83). 1484, Juni 11: In einem Brief an Niklas Teschler ordnete der Kaiser an, dass sich niemand weigern dürfe, den Gangbau durch sein Haus gehen zu lassen. Der Gang soll so positioniert werden, dass er (der Kaiser) auf die Gasse blicken könne. (Opll/Perger, 1993, Nr. 147). 1484, November 12: Kaiser Friedrich III. ordnete an, dass der Erlös der Hypothek des Hauses des verstorbenen Erhart Haug, das an ihn (den Kaiser) ehemals verpfändet wurde, für den Bau des Ganges verwendet werden sollte. (Opll/Perger, 1993, Nr. 170).

264

Anmerkungen

590 Lediglich die Mauern des Kirchenbaues waren hochgezogen. Auf dem Stadtplan des Bonifaz Wolmuet von 1547 wird der Sakralbau als „öde Kirche“ bezeichnet. 591 Vgl. S. 116–119. 592 Uhlirz, 1896, Nr. 15521. 593 Nach einem verschollenen Schriftstück: Perger 1997, 50–51. Eventuell vor 17.–25. Januar, Datum eines Schreibens Maximilians I., in dem er den Landständen Österreichs unter der Enns wegen Abstellung verschiedener Unzukömmlichkeiten, die sich zum Teil mit dem Bittbrief der Wiener deckten, Abhilfe versprach (vgl.: Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, Österreichische Akten, Niederösterreich 1, fol. 21r–26v). 594 QGStW I/4, Nr. 3544; Zweiter Stiftsbrief, Original Pergament, Diözesanarchiv Wien; vgl. Flieder, 1968, 153–162 und 254–266. 595 Die in den Schriftquellen wiederkehrende Bezeichnung des unter dem Lettner positionierten Sigmund- und Wolfgangsaltar als Kapellle, lässt auf eine (gewölbte) Überbauung des Altars schließen, was die Rekonstruktion des Lettnereinbaus in St. Stephan in Form eines Hallenlettners untermauert. Zum Beispiel zum Jahr 1404: Camesina, 1874, Nr. 72; QGStW II/1, Nr. 1404; oder zum Jahr 1408: Camesina, 1874, Nr. 133, Jaritz/Neschwara, 2006, Nr. 1479. 596 QuStW I/4, Nr. 3988. 597 QGStW III/3, Nr. 3152. 598 QuStW II/1, Nr. 880. 599 Camesina, 1874, Nr. 10; QGStW II/1, Nr. 323. 600 Kopial überliefert: Bestand Domprobstei, Kopialbuch HS 1, Diözesanarchiv Wien; Ogesser, 1779, Anhang, 41–46. 601 QGStW III/1, Nr. 140. 602 QGStW II/1, Nr. 543; Camesina, 1874, Nr. 15; Uhlirz, 1895, Nr. 2719; Möglicherweise existierte der Markusaltar bereits 1341; damals wird ein Peter als Kaplan der Markuszeche genannt. Camesina, 1874, Nr. 8. 603 Camesina, 1874, Nr. 94; QGStW II/1, Nr. 1515; Zinnhobler (Hg.), 1989, 323. 604 Camesina, 1874, Nr. 59; QGStW II/1, Nr. 1350. 605 Eine Sängerbühne ist seit 1404 auf dem Lettner nachweisbar. Uhlirz, 1901/1902, 248.

Anmerkungen

265

606 Am 1. Dezember 1412 verfasste Jörg Behaim einen Brief an den Stadtrat von Straßburg, aus dem hervorgeht, dass er für die Wiener Stephanskirche die große Orgel gebaut hat. Feil, 1859, 292, vom 1. Dezember 1412. 607 Perger, 2005, 166–170. 608 Im Januar 1469 wurde die Bulle zur Bistumserrichtung in Rom ausgestellt. Flieder, 1968, 280–282; Noch im August wurde Leo von Spaur zum Bischof von Wien ernannt. Er nahm das Amt aufgrund der geringen Dotierung nicht an. Flieder, 1968, 224–225; Im September 1480 wurden die päpstlichen Bullen bezüglich der Bistumserhebung feierlich verkündet. Ogesser, 1779, 200–201; Zschokke, 1895, 98; Flieder, 1968, 221. 609 Camesina, 1874, Nr. 523; QGStW II/3, Nr. 5305. Die urkundliche Erwähnung der Versetzung des Sigmund- und Wolgangsaltar in den Nordchor wurde in der Forschung generell zum Anlass genommen, dass der gesamte Lettner um 1480 abgetragen und durch ein eisernes Chorgitter ersetzt worden wäre. 610 Nach Ogesser, 1779, 134, war der Dreikönigsaltar seit Alters her in der nördlichen Turmkapelle (Barbarakapelle) und er verweist auf eine nicht näher bezeichnete Urkunde aus dem Diözesanarchiv Wien. 1348 stiftete Hainrich Waechsel und seine Hausfrau eine Messe (QStW I/4, Nr. 3988); 1443 tätigte Steffan Wirsing ein Vermächtnis (Camesina, 1874, Nr. 354; QGStW II/2, Nr. 2957; Uhlirz, 1896, Nr. 15196); Ende des 15. Jahrhunderts lässt sich auf dem Dreikönigsaltar die Stiftung der Eslarn nachweisen. Sailer, 1931, 267–280; Zinnhobler (Hg.), 1989, 321. Die Kirchmeisterrechnungen von 1476 listen die Kosten für die Bemalung und Vergoldung der Statuen der Mutter Gottes und der Heiligen Drei Könige im Nordturmportal auf, was möglicherweise als Hinweis für die Transferierung des Dreikönigsaltars in die soeben fertiggestellte Nordturmkapelle gelten kann. Uhlirz, 1901/1902, 473. 611 Die Verortung des Markusaltars am ersten südlichen Langhauspfeiler ist allerdings erst für das 17. Jahrhundert bei Testarello belegt; kann aber bereits zu diesem Zeitpunkt angenommen werden, da keine Schriftquellen zu einer weiteren Verschiebung oder Veränderung des Altars vorhanden sind. Testarello (1685), 2. Serie, 1–2 und 23. 612 Anhang „Vermerk zu den gestifteten Messen“ S. 207, S, 209, S. 211 und S. 212. Das Doppelpatrozinium dieses Altars, mittig unter dem

266

Anmerkungen

Lettner bis ca. 1480, sorgte oftmals für Verwirrung. Erst ab dem jetzigen Zeitpunkt lassen sich in den Schriftquellen die gestifteten Messen eindeutig auf zwei Altäre, eben einen Kreuzaltar und einen Veitsaltar, zuordnen. Die Verortung der beiden Altäre, einmal im Chor und einmal am zweiten südlichen Langhauspfeiler, ist 1581 in den Wiener Protokollen zu finden, kann aber bereits zum jetzigen Zeitpunkt angenommen werden. Diözesanarchiv Wien, Handschriften, Wiener Protokolle 5, 293v–294r. 613 Wimmer/Klebel, 1924, 35; Oettinger, 1951, 9 sowie 98–100; Perger, 2005, 142–144. 614 Zinnhobler (Hg.), 1989, 333, Anm. 68. 615 Verwahrt im Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Familienakten, Karton 17, Konvolut I/9, fol. 13; Perger, 1993, 66; Böker, 2007, 316. Im August 1528 betraute Erzherzog Ferdinand I. seinen Baumeister Jörg Kölderer mit der Besichtigung etlicher Gotteshäuser in Wien und Wiener Neustadt, in welchen das Grabmal Kaiser Maximilians I. aufgerichtet werden könne. Im September 1528 legte Kölderer einen Bericht vor. Im Zuge dieses Berichts fertigte Kölderer auch eine Grundrissskizze vom Langhaus von St. Stephan an, in dem das Grabmal Maximilians im zweiten Joch aufgestellt werden sollte, die Statuen der Vorfahren an den begleitenden Arkaden zu den Seitenschiffen. 616 Stadtplan des Augustin Hirschvogel von 1547, Wiener Stadt- und Landesarchiv, Kartographische Sammlung, Sammelbestand, P1: 1; Stadtplan des Bonifats Wolmuet von 1547, Reproduktion von 1857– 1858, Wiener Stadt- und Landesarchiv, Kartographische Sammlung, Sammelbestand, P1: 236 G. 617 QGStW I/9, Nr. 17294; Camesina, 1870, 879 (Datum: August 24). 618 Zum bauarchäologischen Befund zuletzt: Kronberger (Hg.), 2016, 10–145 (Marina Kaltenegger und Patrick Schicht). 619 Camesina, 1870, Nr. 1. 620 Camesina, 1870, Nr. 98; Uhlirz, 1896, Nr. 15434, Auszug aus dem Stadtbuch; Brauneis, 1971, 166. 621 Böker, 2007, 199–201; Kupferstichkabinett in der Akademie der bildenden Künste: Inv. Nr. 16890. 622 Brauneis, 1971, 161–168; Kronberger (Hg.), 2016, 80–122 (Kaltenegger/Schicht): Marina Kaltenegger und Patrick Schicht stellen für das 13. Jahrhundert vier Bauphasen der Virgilkapelle fest. Den Nischen-

Anmerkungen

267

bau im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts unter Leopold VI.; einen Planwechsel zu einem einfachen Rechteckbau mit Ziegeln; eine spätromanische Bauphase mit dem Bau eines zweijochigen Kreuzgurtgewölbes, einem nach Osten erweiterten Chorpolygon und der roten Ausmalung des Tiefengeschosses unter dem Babenbergerherzog Friedrich II. (1230–1246). 623 Flieder, 1968, 50; Niederkorn, 1992, 31–32; Berger 1884–1921, Nr. 673. 624 Flieder, 1968, 50; Berger, 1884–1921, Nr. 1102 und 1103. 625 Niederkorn, 1992, 31. 626 Firneis, 1982, 240–251; Reidinger, 2010, 155–178. 627 Perger, 1963/64, 47–50. Grundherren der Liegenschaft Stephansplatz 2 und 3 war der Johanniterorden bzw. der Deutsche Orden. Das Burg­ recht über Stephansplatz 3 (die Schule) übte ab dem 14. Jahrhundert (1370) der Kirchmeister von St. Stephan aus. QGStW I/4, Nr. 4000. Das Priesterhaus, also die Unterkunft der Achter, dürfte um 1267 vom damaligen Pfarrer Gerhard von Siebenbürgen errichtet worden sein. Aus dem Stiftungsbrief für das Himmelpfortkloster geht hervor, dass bereits damals dieser Bereich dem Deutschen Orden gehörte. 1309 wird das Haus geteilt und rückgetauscht; Schedl, 2009, 277–280; vgl. S. 39. 628 Camesina, 1870, Nr. 1; QGStW II/1, Nr. 46; Urkunde aus dem Salzburger Landesarchiv http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/AT-SLA/ Erzstift/SLA_OU_1306_XI_19/charter (Zugriff: Juli 2017); Camesina, 1870, Nr. 2; QGStW II/3, Nr. 46bis; QGStW II/3, Nr. 46ter; Perger, 1973, 159, Anm. 32. Urkunde aus dem Diözesanarchiv Wien: http:// monasterium.net/mom/AT-DAW/Urkunden/13081124/charter (Zugriff: Juli 2017). 629 Camesina, 1870, Nr. 2; Gesau, 1781 (hier ist auch die deutsche Übersetzung gedruckt). 630 Perger, 1973, 159, Anm. 32. Urkunde aus dem Diözesanarchiv Wien: http://monasterium.net/mom/AT-DAW/Urkunden/13081124/charter (Zugriff: Juli 2017). 631 QGStW II/1, Nr. 131. 632 QGStW II/1, Nr. 213; Camesina, 1870, Nr. 4. 633 QGStW II/1, Nr. 312. 634 QGStW II/5, Nr. 172; nach Perger, 1963/64, 48: Schulerstraße 12. 635 Sailer, 1931, 16, 327.

268

Anmerkungen

636 Richard Perger meinte, dass Andre Chrannest der Sohn Wernhardts, Münzmeister in den Jahren 1302 und 1304, war, was offensichtlich auf eine Verwechselung zurückzuführen ist. Perger, 1973, 153–155. Vgl. die Biographie der Chrannest bei Sailer, Ratsbürger – Anhang. 637 1331 (QGStW II/1, Nr. 131; 1340 (QGStW II/1, Nr. 213; Camesina, 1870, Nr. 4); 1370 (QGStW III/1, Nr. 243); 1382 (QGStW III/1, Nr. 1556); 1383 (QGStW III/1, Nr. 1556). 638 1433 (QGStW II/2, Nr. 2422); 1435 (QGStW II/2, Nr. 2530; Camesina, 1870, Nr. 76); 1436 (QGStW II/2, Nr. 2569); 1461 (QGStW II/3, Nr. 3986; Camesina, 1870, Nr. 88; QGStW II/3, Nr. 4014; Camesina, 1870, Nr. 89); 1489 (QGStW II/3, Nr. 5300; Camesina, 1870, Nr. 105); 1510 (Camesina, 1870, Nr. 114; QGStW II/4, Nr. 5931); 1525 (Urkunde im Wiener Stadt- und Landesarchiv, Regesten Bürgerspital, Nr. 821: http://monasterium.net/mom/AT-WStLA/HABsp/821/charter (Zugriff: Juli 2017)). 1545 (Camesina, 1870, Nr. 123). 639 QGStW II/1, Nr. 1066; QGStW II/2, Nr. 2037; QGStW II/4, Nr. 6040; QGStW III/1, Nr. 1628. 640 Zinnhobler (Hg.), 1989, 325. 641 Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 4712, 54r–55r; Zu der Singertorvorhallle und den Prozessionen am Friedhof siehe Schedl, 2019 (in Vorbereitung). 642 QGStW 1/9, Nr. 17259; Camesina, 1870, Nr. 879. 643 1380: QGStW I/4, Nr. 3588; Camesina, 1870, Nr. 11. 644 1370: QGStW III/1, Nr. 240; 1374: QGStW III/1, Nr. 560; 1452; QGStW I/4, Nr. 3839. 645 1381: Camesina, 1870, Nr. 12; 1401: Jaritz/Neschwara, 1998, Nr. 647. 646 Urkunde im Diözesanarchiv Wien: http://monasterium.net/mom/ AT-DAW/Urkunden/14031128/charter (Zugriff: April 2017). 647 Zinnhobler (Hg.), 1989, 325. 648 Der Grabungsbefund beschreibt einen im nordwestlichen Eck der Gruft aufgefundenen Pfeiler, der entweder als nachträgliche Stützung des spätgotischen Turms oder/und als Mittelpfeiler für eine vom Zwischengeschoss in die Tiefe führende Treppe gedient haben könnte. Der Pfeiler wurde nach Freilegung abgetragen. Kronberger (Hg.), 2016, 73 (Kaltenegger/Schicht). 649 Ogesser, 1779, 323; Gesau, 1781. 650 Kronberger (Hg.), 2016, 133–136 (Kaltenegger/Schicht) mit Abbildung des Tympanons.

Anmerkungen

269

651 Böker, 2005, 199–201; Planriss im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste, Inv. Nr. 16890. 652 Perger, 1988, 205. 653 QGStW II/2, Nr. 3616a; Uhlirz, 1896, Nr. 15285; QGStW II/3, Nr. 3967; Camesina, 1870, Nr. 87. 654 QGStW II/3, Nr. 4270; Camesina, 1870, Nr. 90 (Datum: 21. Juni). 655 Camesina, 1870, Nr. 91. 656 Camesina, 1870, Nr. 98; Uhlirz, 1896, Nr. 15434; Böker, 2007, 179; Brauneis, 1971, 166. 657 Ergänzend für die Rekonstruktion der Anbauten kann eine Bauaufnahme für ein projektiertes Benefizienhaus neben der Maria Magdalenakapelle herangezogen werden, die Mathias Gerl im Jahr 1763 anfertigte. Abbildung bei Kronberger (Hg.), 2016, 21 und 139; Diese Bauaufnahme gibt sowohl das Sockelgeschoss als auch den eigentlichen Kapellenraum wieder und hebt das geplante barocke Neubauprojekt in seiner Farbigkeit deutlich von dem in grau gehaltenen mittelalterlichen Baubestand hervor. Sie zeigt die beiden Geschossebenen der Maria Magdalenakapelle, deren Einbauten und Altarstellungen. So war der Maria Magdalenaaltar frei im Chorpolygon errichtet, in den beiden seitlichen zum Kapellenraum weit geöffneten Anbauten standen, jeweils an die Ostwand gerückt, eine Altarmensa die mit dem Nikolausaltar und dem Liebfrauen-Katharinenaltar zu identifizieren sind. Camesina, 1870, Nr. 12; Jaritz/Neschwara, 1998, Nr. 647; QGStW III/1, Nr. 240; QGStW III/1, Nr. 560; QGStW I/4, Nr. 3839. 658 Camesina, 1870, Nr. 100; QGStW II/3, Nr. 4725. 659 Ogesser, 1779, 323; Gesau, 1781. 660 Zu dem Pfeiler und der Treppenkonstruktion nach archäologischem Befund: Kronberger (Hg.), 2016, 73 und 140 (Kaltenegger/Schicht). 661 QGStW II/3, Nr. 5105; Camesina, 1870, Nr. 107. 662 Matthäus Heuperger, ein Kaufmann, stammte aus Tirol; urkundlich 1498 in Wien das erstemal greifbar; war von 1500–1503 Ratsherr und starb 1515. Perger, 1988, 211. 663 Camesina, 1870, Nr. 112. 664 Franz von Smitmer, Collectanea historica Austriaca, Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, Handschrift Weiß 50 (Verzeichnis Böhm Nr. 100), Bd. 7, 1781, fol. 34, fol. 151–152; vgl. dazu Anm. 662. Ein Inschriftenfragment (Grabplatte) mit den Namen der früh ver-

270

Anmerkungen

storbenen Enkelkinder Heupergers und seinen Schwiegersöhnen (Hans Klebat und Christoph Enzianer) befindet sich beim Deutschordenshaus. Abbildung bei Kronberger (Hg.), 2016, 169, Abb. 255; Perger, 1973, 158. 665 Kronberger (Hg.), 2016, 170 (Kohn), 176 (Gruber), 200 (Zapke). 1504 übernahm Matthäus Heuperger gemeinsam mit Wilhelm Rollinger die Geschäftsführung der Gottsleichnamsbruderschaft; 1507 erwirkten sie Ablässe und Bestätigungen für die Gottsleichnamsbruderschaft; Vgl. dazu S. 156–157. 666 QGStW II/4, Nr. 6015. 667 Camesina, 1870, Nr. 132. 668 Ogesser, 1779, 333–334; zitiert die heute verschollene Kirchmeisterrechnung von 1466. Später kamen dann noch das Schuler- und das Hüttentor als steinerne Portalanlagen dazu. Brauneis, Topographie,161–162. 669 QGStW I/4, Nr. 3965; Ogesser, 1779, Anhang, 133–134; Flieder, 1968, 82. 670 QGStW I/4, Nr. 3970; Ogesser, 1779, Anhang 138–139. 671 QGStW I/4, Nr. 3521; Ogesser, 1779, 99–100. 672 QGStW I/4, Nr. 3544; Zweiter Stiftsbrief, Original Pergament, Diözesanarchiv Wien; vgl. Flieder, 1968, 153–162 und 254–266. 673 QGStW I/4, Nr. 3538; Ogesser, 1779, Anhang, 78–83. 674 Z.B. die von Herzog Wilhelm I. bei Papst Bonifatius IX. erwirkten Ablässe: QGStW II/1, Nr. 1379; Camesina, 1874, Nr. 68; vgl. S. 94–96. 675 Die Rechnungen des dem Kapitel zugehörigen Kustos, Guster, sind lückenhaft von 1421–1522 erhalten; Raittregister des Custos, Diözesanarchiv Wien, Bestand Domkapitel, Custosraittungen. 676 Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 4712. 677 Uhlirz, 1901/1902. 678 Kichmeisterrechnung 1412 fol. 20v. 679 Uhlirz, 1901/1902, 301: Daz ausgeben von der sammung, die gevallen ist, do man daz, heiligtum gezait hat […] 2 knechten, die auf der pün gehüt haben 20dn. 680 Uhlirz, 1901/1902, 314–316; Verrechnet werden Zimmermannsarbeiten auf der altan daz predigtstuel gedeckt (Schalldeckel) haben. 681 Kosten dafür sind in den Jahren 1417 und 1420 belegt. Uhlirz, 1901/1902, 337–339, 366. 682 Uhlirz, 1901/1902, 315–316.

Anmerkungen

271

683 Weißensteiner, 1997, 24–27; und Custosraittung 1435–1445, fol. 20v (Diözesanarchiv Wien, Bestand Domkapitel, Custosraittung). 684 Custosraittung 1445, fol. 16v–17r. 685 Opll, 1995, 219; Johannes Tichtels Tagebuch zit. nach Karajan, 1885, 38–39. 686 1699 wurde die Bogenarchitektur abgetragen, da sie ein zu großes Verkehrshindernis darstellte. Akt im Haus-, Hof- und Staatsarchiv H.A.-Akt 36/1699; Brauneis, 1971, 162. 687 Camesina, 1870, 293. 688 Akt im Haus- Hof- und Staatsarchiv H.A.-Akt 36/1699; Brauneis, 1971, 162. 689 QGStW I/4, Nr. 4016; Ogesser, 1777, Anhang, 163–164; Zschokke, 1895, 76. 690 QGStW II/1, Nr. 313; Uhlirz, 1895, Nr. 12695. 691 Stiftungen an die Gottsleichnamsbruderschaft: 1376 (QGStW III/1, Nr. 744), 1380 (QGStW III/3, Nr. 3697); Stiftung für die Zeche und den Herren, die mit Gottsleichnams gehen: 1393 (Jaritz/Neschwara, 2009, Nr. 2149), 1400 (Jaritz/Brauneder, 1989, Nr. 624). 692 QGStW II/2, Nr. 3124; Camesina, 1874, Nr. 363; Ogesser, 1779, 280– 281; Brunner, 1929, 236. 693 Ogesser, 1779, 164; Zschokke, 1895, 9–10; Flieder, 1968, 138. 694 Uhlirz, 1901/1902, 251 (im Jahr 1404), 268 (1407), 279 (1408), 298 (1415), 319 (1416), 337 (1417), 364 (1420), 384 (1422), 406 (1426), 419 (1427), 441 (1429), 460 (1430), 469, 474 (1476), 491 (1535). 695 Uhlirz, 1901/1902, 296. 696 Uhlirz, 1901/1902, 320. 697 Uhlirz, 1901/1902, 319. 698 Uhlirz, 1901/1902, 337. 699 Uhlirz, 1901/1902, 419. 700 Uhlirz, 1895, Nr. 13988, Stadtrechnung 1438, fol. 63: Ausgaben für das neue Grab zu St. Stephan, ebenso Meister Ulreichen, dem Maler, nach Geschäft des Rate 61 Pfund. 701 QGStW II/1, Nr. 1533; Camesina, 1874, Nr. 96. 702 Uhlirz, 1895, Nr. 13723, fol. 4r–4v. 703 Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 4712, fol. 38v–40v, 54r–55r, 109r (Prozessionsordnung für Fronleichnam); Klugseder, 2013, 11–43; http://www.musical-life.net/kapitel/prozessionen-von-st-stephan

272

Anmerkungen

(Zugriff: November 2017) und http://www.musical-life.net/kapitel/ schlaglicht-die-fronleichnamsprozession-von-st-stephan-wien (Zugriff: November 2017). 704 Camesina, 1869, 15, Anm. 5. 705 Camesina 1869, 341. 706 Perger, 2005, 166–170. 707 Http://www.musical-life.net/essays/die-wiener-gotsleichbruderschaft (Zugriff: Oktober 2017). 708 Perger, 1988, 211; vgl. dazu Anm. 662. 709 Abschrift der Bulle des Papstes Julius II. vom 1. Oktober 1507 und Bestätigung der Bulle mit selben Datum im Bruderschaftsbuch der Gottsleichnamsbruderschaft bei St. Stephan in Wien, fol. 12r–14v, Diözesanarchiv Wien. 710 Abschrift des Ablassbriefes vom 20. Februar 1507 im Bruderschaftsbuch der Gottsleichnamsbruderschaft bei St. Stephan in Wien, fol. 15r–21v, Diözesanarchiv Wien. 711 Abschrift der Zustimmung durch das Kapitel von St. Stephan vom 3. Dezember 1507 im Bruderschaftsbuch der Gottsleichnamsbruderschaft bei St. Stephan in Wien, fol. 12r–21v, Diözesanarchiv Wien. 712 Bericht zum 28. Dezember 1508 im Bruderschaftsbuch der Gottsleichnamsbruderscchaft bei St. Stephan in Wien, fol. 1–8, Diözesanarchiv Wien. 713 Zum Jahr 1507: Raitbuch der Gottsleichnamsbruderschaft VIII MS2, fol. 49, Diözesanarchiv Wien. 714 Jaritz/Neschwara, unveröffentlicht, Nr. 2688; Uhlirz, 1895, Nr. 13443. Vgl. dazu S. 112 und S. 115; in der rezenten Literatur findet sich der Vorschlag, dass das Sockel- bzw. Zwischengeschoss der Maria Magdalenakapelle ab 1486 als Sitz der Gottsleichnamsbruderschaft fungierte. Kronberger (Hg.), 2016, 170 (Kohn), 176 (Gruber), 200 (Zapke). Für die Vielzahl an Personen hätte jedoch das halb in der Erde liegende Gewölbe wohl wenig Platz geboten und wäre zudem zu wenig repräsentativ. 715 Http://www.musical-life.net/essays/die-wiener-gotsleichbruderschaft (Zufgriff: Juli 2017); Capra, 1945/46, 151–152. 716 Camesina 1869, 341. 717 Http://www.musical-life.net/essays/die-wiener-gotsleichbruderschaft (Zufgriff: Juli 2017); Capra, 1945/46, 151–152.

Anmerkungen

273

718 Zum Jahr 1512: Raitbuch der Gottsleichnamsbruderschaft VIII MS2, fol. 261r, Diözesanarchiv Wien. 719 Raitbuch der Gottsleichnamsbruderschaft VIII MS2, fol. 235r, Diözesanarchiv Wien. 720 Inventar von 1512 im Raitbuch der Gottsleichnamsbruderschaft VIII MS2, fol. 266r, Diözesanarchiv Wien. 721 Inventar von 1512 im Raitbuch der Gottsleichnamsbruderschaft VIII MS2, fol. 264v–265v, Diözesanarchiv Wien. 722 Inventar von 1512 im Raitbuch der Gottsleichnamsbruderschaft VIII MS2, fol. 259v und 261v, Diözesanarchiv Wien. 723 Uhlirz, 1901/1902, 478. 724 1535 wurde das letzte Mal für das Jahr 1534 Rechnung gelegt. Raitbücher der Gottsleichnamsbruderschaft von 1504–1534 im Diözesanarchiv Wien. 725 Weißensteiner, 1997, 29; Eine umfangreiche Studie zur Gottsleichnamsbruderschaft gemeinsam mit Karoly Goda ist in Vorbereitung. 726 Zu den amtierenden Kirchmeistern siehe: Uhlirz, 1901/1902; Sailer, 1931; Perger, 1988; Anhang S. 159. 727 Zu den Baumeistern der Bauhütte St. Stephan siehe; Uhlirz, 1901/1902; Perger, 1970, 66–107; Perger, 2005; Anhang S. 160. 728 Kat. „Wien im Mittelalter“, 1975, 92–93. 729 Die Kirchmeisterrechnung des Jahres 1412 befindet als Leihgabe des Dom Museums Wien im Domarchiv der Dompfarre und wurde bislang nicht transkribiert. 730 Eine eingezeichnete Linie verweist ebenfalls auf die vorstehenden 84 dn. 731 Vermutlich korrekt: 19 tagwerch per 10 dn. facit 6 sh. 10 dn. 732 Korrekt: 4 tl. 73 dn. 733 Korrekt: 5 tl. 4 sh. 2 dn. 734 Korrekt: 13 tl. 4 sh. 2 dn., bzw. ohne Fehlerkorrektur: 13 tl. 7 sh. 26 dn. 735 Korrekt: 4 tl. 4 sh. 1 dn. 736 Korrekt: 3 tl. 4 sh. 24 dn. 737 Korrekt: 11 tl. 7 sh. 4 dn, bzw. ohne Korrektur der Rechenfehler: 11 tl. 5 sh. 4 dn. 738 Korrekt: 7 tl. 7 sh. 2 dn. 739 Korrekt: 3 tl. 7 dn. 740 Korrekt, unter Berücksichtigung des obigen Fehlers: 8 tl. 5 sh. 3 dn.

274

Anmerkungen

741 Korrekt: 45 dn. 742 Schilt? 743 Ergäbe eigentlich korrekt 48 dn. 744 Korrekt 6 tl. 5 sh. 18 dn. 745 Berechnung? 746 Johannes? 747 Diözesanarchiv Wien, Pfarrakten St. Stephan. 748 „St. Stephan in Wien. Die gotische Kirche im Bau“. Internationale Tagung, 6. bis 8. Juni 2011, am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien, veranstaltet von Michael Viktor Schwarz, Universität Wien, und Johann Josef Böker, Karlsruhe, Institut für Technologie; https://kunstgeschichte.univie.ac.at/ueber-uns/institutsnachrichten/11032011-forschung-lehre-ueber-st-stephan/ (Zugriff: Januar 2018). Forschungsarbeit gefördert von Austrian Science Fund (FWF) P 24501 und P 28541.



Quellen- und Literaturverzeichnis

Arnold Angenendt, Ehe, Liebe und Sexualität im Christentum. Von den Anfängen bis heute, Münster 2015. Augustin Bartsch, Zur Lokalisierung der Herzogskapelle im Wiener Stephansdome, in: Wiener Geschichtsblätter, 4 (1949), 17–21. Elie Berger, Les Registres d’Innocent IV, tome 1–4, Paris 1884–1921. Johann Josef Böker, Architektur der Gothik, Gothic Architecture, Salzburg 2005. Johann Josef Böker, Der Wiener Stephansdom. Architektur als Sinnbild für das Haus Österreich, Salzburg/Wien/München 2007. Wilhelm Brauneder/Gerhard Jaritz, Die Wiener Stadtbücher 1395–1430 (Fontes rerum Austriacarum III/10), Bd. 1: 1395–1400, Wien 1989. Walther Brauneis, Zur Topographie des Stephansplatzes, in: Wiener Geschichtsblätter, 25 (1971), 161–168. Günter Brucher, Gotische Baukunst in Österreich, Salzburg 1990. Günter Brucher, in: Günter Brucher (Hg.), Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, Bd. II Gotik, München/London/New York 2000, Kat.Nr. 34, 249–259 und Kat. 57, 281–284. Günter Brucher, in: Artur Rosenauer (Hg.), Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, Bd.  III: Spätmittelalter und Renaissance, München/Berlin/London/New York 2003, Kat.Nr. 10, 222–224. Karl Brunner, Österreichische Geschichte von 907–1156. Herzogtümer und Marken. Vom Ungarnsturm bis ins 12. Jahrhundert, Wien 1994. Otto Brunner, Die Finanzen der Stadt Wien von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert (Studien aus dem Archiv der Stadt Wien 1/2), Wien 1929. Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich, BUB; (Vol. 1–4), Oskar von Mitis/Heinrich Fichtenau, Erich Zölnner (Berarbeiter), Wien [u.a.], 1950–1997. Albert Camesina, Die Maria-Magdalena-Capelle am Stephansfreithof zu Wien und dessen Umgebung, in: Berichte und Mittheilungen des Altertum Vereins Wien, XI (1870), 217–243 und 255–293. Albert Camesina, Regesten zur Geschichte des St.  Stephans-Domes in Wien, Wien 1874.

276

Quellen- und Literaturverzeichnis

Maria Capra, Das Spiel der Ausführung Christi bei St. Stephan in Wien, in: Jahrbuch der Theaterforschung, 1945/46 (1946), 116–157. Joseph Chmel, Regesta chronologico-diplomatica Friderici  III. Romanorum Imperatoris, Wien 1840. Peter Csendes/Ferdinand Opll, Von den Anfängen bis zur Ersten Wiener Türkenbelagerung, Wien Geschichte einer Stadt 1, Wien [u.a.] 2001. Friedrich Dahm, Überlegungen zum „ersten“ Kenotaph Rudolfs  IV. im Wiener Stephansdom, in: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, 2 (2000), 331–347. Friedrich Dahm (Hg.), Das Riesentor. Archäologie, Bau- und Kunstgeschichte, Naturwissenschaften, Restaurierung (Veröffentlichungen der Kommission für Kunstgeschichte 8), Wien 2008. Dorothea Diemer, Die Skulpturen am Riesentor des Wiener Stephansdomes: ein missratener Genesiszyklus, in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 67 (2016), erscheint 2018. Joseph Feil, Beiträge zur älteren Geschichte der Kunst Kunst- und Gewerbetätigkeit in Wien, in: Berichte und Mitteilungen des Alterthums-Vereins zu Wien, 3 (1859), 204–307. Rupert Feuchtmüller, Der Wiener Stephansdom, Wien 1978. Heinrich Fichtenau, Die Kanzlei der letzten Babenberger, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, 56 (1948), 239–286. Maria Gertrude Firneis/Ernst Göbel/Christian Köberl, Zur astronomischen Orientierung der „Virgil“-Kapelle (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte der Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin, Bd. 36, Sonderdruck Anzeiger der Philosophischen-Historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 118), Wien 1981, 240–251. Hermann Fillitz, Geschichte der Bildenden Kunst in Österreich, Band 1, Früh- und Hochmittelalter, München/New York 1998. Patrick Fiska, Das älteste Reliquienverzeichnis von St. Stephan in Wien, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, 121 (2013), 335–351. Viktor Flieder, Stephansdom und Wiener Bistumsgründung. Eine diözesan- und rechtsgeschichtliche Untersuchung, Wien 1968. Fontes rerum Austriacarum, FRA, österreichische Geschichtsquellen, herausgegeben von der Historischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in 3 Abteilungen.

Quellen- und Literaturverzeichnis

277

Johann von Frast, Urkunden und geschichtliche Notizen, die sich in den Handschriften des Cisterzienserstiftes Zwettl finden, in: Archiv für Kunde österreichischer Schriftquellen, Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, 2. Band, Wien 1849, 361– 427. Eva Frodl-Kraft, Die mittelalterlichen Glasgemälde in Wien (Corpus vitrearum medii aevi, Österreich 1) Graz/Wien [u.a.] 1962. Adalbert Franz Fuchs (ed.), Dioecesis Pataviensis (Austria inferior) (Monumenta Germaniae historica, Necrologia 5), Berolini 1913. Erwin Gatz, Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon, Berlin 1996. Markus Gneiß, Das Wiener Handwerksordnungsbuch (1364–1555), (Quelleneditionen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 16), Wien 2017. Hermann Göhler, Zur Geschichte der Eligiuskapelle des Wiener Stephansdomes, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich, 22 (1929), 532–535. Hermann Göhler, Das Wiener Kollegiat-, nachmals Domkapitel zum hl.  Stephan in seiner persönlichen Zusammensetzung in den ersten zwei Jahrhunderten seines Bestandes 1365–1554, phil. Diss. (ms), Wien 1932; gedruckt Wien 2015. Ernest Hauswirth, Urkunden der Benedictiner-Abtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien. vom Jahre 1158 bis 1418 (Fontes rerum Austriacarum II/18), Wien 1859. Marquard Herrgott, Monumenta Augustae Domus Austriacae. Tomus IV: Taphographia principum Austriae, in qua marchionum, ducum, archiducumque Austriae utriusque sexus monumenta funera, omnis generis, pleraque typis aeneis expressa, proferuntur. Post mortem Marquardi Herrgott et Rusteni Heer restituit, novis accessionibus auxit et ad haec usque tempora deduxit Martinus Gerbertus. Pars I et II., St. Blasien 1772. Das Wiener Heiligthumbuch nach der Ausgabe vom Jahre 1502 samt den Nachtragen von 1514 mit Unterstützung des k.k. Handelsministeriums, hg. von K.K. Österr. Museum für Kunst und Industrie, Wien 1882. Philibertus Huber, Austria ex archivis Mellicensibus illustrate, lipsiae 1722.

278

Quellen- und Literaturverzeichnis

Nikolaus Hofer (Hg.), Archäologie und Bauforschung im Wiener Stephansdom. Quellen zur Baugeschichte des Domes bis zum Ende des 13. Jahrhunderts, Wien 2013. Paul Herold, Der lange Weg zur Heiligsprechung, Klosterneuburg und Markgraf Leopold III. 1136–1485, in: Carl Aigner/Karl Holubar/Wolfgang Christian Huber (Hg.) Katalog „Heiliger Leopold, Mensch, Politiker, Landespatron“ (Ausstellungskatalog, Landesmuseum Niederösterreich), St. Pölten 2013, 59–70. Alphons Huber, Geschichte des Herzogs Rudolf IV. von Österreich, Innsbruck 1865. Alphons Huber, Geschichte der Vereingung Tirols mit Östereich, Innsbruck 1864. Wilhelm Brauneder/Gerhard Jaritz, Die Wiener Stadtbücher 1395–1430 (Fontes rerum Austriacarum III/10), Bd. 1: 1395–1400, Wien 1989. Gerhard Jaritz/Christian Neschwara, Die Wiener Stadtbücher 1395–1430 (Fontes rerum Austriacarum III/10), Bd. 2: 1401–1405, Wien 1998. Gerhard Jaritz/Christian Neschwara, Die Wiener Stadtbücher 1395–1430 (Fontes rerum Austriacarum III/10), Bd. 3: 1406–1411, Wien 2006. Gerhard Jaritz/Christian Neschwara, Die Wiener Stadtbücher 1395–1430 (Fontes rerum Austriacarum III/10), Bd. 4: 1412–1417, Wien 2009. Gerhard Jaritz/Christian Neschwara, Die Wiener Stadtbücher 1395–1430 (Fontes rerum Austriacarum III/10), Bd. 5: 1418–1420, (in Vorbereitung). Johannes Joss/Anna Hedwig Benna, Das Kaisergrab in St. Stephan: Kenotaph oder Grab Friedrich III. Zu den Untersuchungen im März 1969, in: Wiener Geschichtsblätter, 21–24, (1966–1969), 24–493 und 25–27 (1970–1972), 25–22. Johannes Joss, Volksaltar und Altäre des Mittelalters im Stephansdom, in: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, 30 (1976), 153–162. Theodor Georg von Karajan, Johannes Tichtel’s Tagebuch: MCCCCLXXVII bis MCCCCXCV, Wien 1855. Katalog. „Wien im Mittelalter (Ausstellungskatalog, 41. Sondersausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien Karlsplatz), Wien 1975. Katalog „850 Jahre St. Stephan. Symbol und Mitte in Wien 1147–1997“ (Ausstellungskatalog, 226. Sondersausstellung Historisches Museum der Stadt Wien, Dom- und Metropolitankapiel Wien), Wien 1997.

Quellen- und Literaturverzeichnis

279

Karl Keck, Die alte Klosterkirche ad sanctum Colomannum in Stockerau, in: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte 4 (1963), 1–10. Franz Kieslinger, Zur Geschichte der gotischen Plastik in Österreich, Wien 1923. Franz Kieslinger, Der ursprüngliche Hochaltar des Stephansdomes in Wien, in: Kirchenkunst. Österreichische Zeitschrift für Pflege religiöser Kunst, 9 (1937), 5–10 und 96. Alois Kieslinger, Die Steine von St. Stephan, Wien 1949. Rudolf Kink, Geschichte der Kaiserlichen Universität zu Wien, Erster Band, II. Theil (Urkundliche Beilagen), Wien 1854. Ernst Klebl, Zur Frühgeschichte Wiens (Abhandlungen zur Geschichte und Quellenkunde der Stadt Wien IV; Festgabe für Hans Voltini), Wien 1932, 7–111, 40. Robert Klugseder, Der mittelalterliche liber ordinarius der Diözese Passau. Entstehungs- und Wirkungsgeschichte, in: Studien zur Musikwissenschaft. Beihefte der Denkmäler der Tonkunst in Österreich, 57 (2013), 11–43. Renate Kohn, Die Inschriften als Medium landesfürstlicher Selbstdarstellung, in: Walter Pohl/Paul Herold (Hg.), Vom Nutzen des Schreibens. Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter (Forschungen zur Geschichte des Mittelalters Band 5), Wien 2002, 295–319. Renate Kohn (Hg.), Der Kaiser und sein Grabmal 1517-2017. Neue Forschungen zum Hochgrab Friedrichs III. im Wiener Stephansdom, Wien/Köln/Weimar 2017 Antje Kosegarten, Zur Plastik der Fürstenportale am Wiener Stephansdom, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, 20/24 (1965), 74–96. Antje Kosegarten, Parlerische Bildwerke am Wiener Stephansdom aus der Zeit Rudolf des Stifters, in: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft 20 (1966), 47–78. Michaela Kronberger (Hg.), Die Virgilkapelle in Wien. Baugeschichte und Nutzung, Wien 2016. Michaela Kronberger, Siedlungschronologische Forschungen zu den canabae legionis von Vindobona, Die Gräberfelder (Monografien der Stadtarchäologie Wien 1), Wien 2005. Hartmut Krones, Art. „Hornwerk“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online Brigitte Kurmann-Schwarz, Die mittelalterlichen Glasmalereien der ehe-

280

Quellen- und Literaturverzeichnis

maligen Klosterkirche Königsfelden (Corpus vitrearum medii aevi, Schweiz 2), Bern 2008. Alphons Lhotsky, Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, Bd. 2: Die Geschichte der Sammlungen, Hälfte 1: Von den Anfängen bis zum Tode Karls VI. 1740, Wien 1941–1945. Alphons Lhotsky (ed.), Thomas Ebendorfer, Cronica Austriae, (Monumenta Germanie historica, Scriptores rerum Germanicarum N.S. 13), Berlin/Zürich 1967. Alphons Lhotsky, Kaiser Friedrich III. Sein Leben und eime Persönlichkeit, in: Alphons Lhotsky, Aufsätze und Vorträge 2 (hg. von Hans Wagner und Heinrich Koller), Wien 1971, 119–163. Eduard Maria Fürst Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg, Wien 1836–1844. Maja Loehr, Archivalisches zu den Fürstengräbern im St.  StephansDom, in: Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege, 6 (1952), 128–130. Klaus Lohrmann, Besitzgeschichte des Wiener Raumes vom Ausgang des 11. bis zur Mitte des 12. Jahrunderts, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, 35 (1979) 38–77. Klaus Lohrmann/Ferdinand Opll, Regesten zur Frühgeschichte von Wien (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 10), Wien 1981. Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau 3, Das Kloster Königsfelden, Basel 1954. Michael Menzel, Predigt und Predigtorganisation im Mittelalter, in: Historisches Jahrbuch, III (1991), 337–384. Claudia Moddelmog, Königliche Stiftungen des Mittelalters im historischen Wandel. Quedlinburg und Speyer, Königsfelden, Wiener Neustadt und Andernach, Berlin 2012. Harald Müller/Andreas Rohatsch/Bernd Schwaighofer/Franz Ottner/ Andreas Thinschmidt, Gesteinsbestand in der Bausubstanz der Westfassade und des albertinischen Chores von St. Stephan, in: Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege, 3/4 (1993), 106–116. Wilhelm Anton Neumann, Wiener Dombauvereins-Blatt (DBVB) 1. Serie (1881–1888), 2. Serie (1889–1899), 3. Serie (1900–1909). Meta Niederkorn-Bruck, Der heilige Koloman. Der erste Patron Niederösterreichs, Wien 1992.

Quellen- und Literaturverzeichnis

281

Meta Niederkorn-Bruck, Ein liturgisches Officium als Geschenk (hoc opus dono dedit) und die damit verbundenen Erwartungshaltungen, in: Geschenke erhalten die Freundschaft. Gabentausch und Netzwerkpflege im europäischen Mittelalter (Akten des Internationalen Kolloquiums Münster, 19.–20. November 2009, hg. von Michael Grünbart), Berlin 2011, 129–143. Alois Niederstätter, Das Jahrhundert der Mitte. An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, (Österreichische Geschichte 1400–1522, hg. von Herwig Wolfram), Wien 1996. Alois Niederstätter, Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter (Österreichische Geschichte 1278–1411, hg. von Herwig Wolfram), Wien 2001. Karl Oettinger, Die Grabungen von St.  Stephan 1945–1948, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, LVII (1949), 339–358. Joseph Ogesser, Beschreibung der Metroplitankirche zu St. Stephan in Wien, Wien 1779. Ferdinand Opll, Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten, Wien/Köln/Weimar 1995. Ferdinand Opll/Richard Perger, Kaiser Friedrich  III. und die Wiener 1483–1485. Briefe und Ereignisse während der Belagerung Wiens durch König Matthias Corvinus von Ungarn (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 24), Wien 1993. Ferdinand Opll, Das große Wiener Stadtbuch, genannt „Eisenbuch“. Inhaltliche Erschließung (Veröffentlichung des Wiener Stadt- und Landesarchiv, Serie 3, Heft 4), Wien 1999. Richard Perger, Die Grundherren im mittelalterlichen Wien, 1.–3. Teil, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 19/20 (1963/64), 11–68; 21/22 (1965/66), 120–183; 23/25 (1967/69) 7–102. Richard Perger, Die Baumeister des Wiener Stephansdomes im Spätmittelalter, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, 23 (1970) 66–107. Richard Perger, Zur Geschichte des neuen Karners und der Kapellen St. Virgilius und St. Maria Magdalena auf dem Wiener Stephansfreithof, in: Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege, 27 (1973), 153–160. Richard Perger/Walther Brauneis, Die mittelalterlichen Kirchen und Klöster Wiens (Wiener Geschichtsbücher 19/20, Hg. Peter Pötscher), Wien/Hamburg 1977.

282

Quellen- und Literaturverzeichnis

Richard Perger: Die politische Rolle der Wiener Handwerker im Spätmittelalter, in: Wiener Geschichtsblätter, 38 (1983), 1–22. Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396–1526 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 18), Wien 1988. Richard Perger: Das St. Martinspital vor dem Widmertor zu Wien (1339– 1529), in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 44/45 (1988/1989) 7–26. Richard Perger, Die „öde Kirche“ und der Gang nach St. Stephan. Zwei unvollendete Wiener Bauprojekte Kaiser Friedrichs  III., in: Wiener Geschichtsblätter, 48 (1993), 65–78. Richard Perger, Nochmals: Der Gang nach St. Stephan, in: Wiener Geschichtsblätter, 5 (1997), 49–51. Richard Perger, Wiener Künstler des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit, Wien 2005. Reinhard Pohanka, Der Tauschvertrag von Mautern 1137 und der Bau von St. Stephan – Fakten, Konsequenzen und Spekulationen, in: Katalog „850 Jahre St. Stephan. Symbol und Mitte in Wien 1147–1997“ (Ausstellungskatalog, 226. Sondersausstellung Historisches Museum der Stadt Wien, Dom- und Metropolitankapiel Wien), Wien 1997, 380. Wilhelm Pinder, Die deutsche Plastik vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende der Renaissance (Handbuch der Kunstwissenschaften I), Berlin–Neuabelsberg 1914. Alterthums-Verein zu Wien (Hg.), Quellen zur Geschichte der Stadt Wien (QGStW), Abteilung I–III, Wien 1895–1927. Abteilung I: Bd. 1: Regesten aus dem: Bayrischen Hauptstaatsarchiv, vatikanischen Archiv in Rom, italienischen Staatsarchiv in Rom, der vatikanischen Bibliothek in Rom, dem Stiftsarchiv der Schottenabtei in Wien, dem Stiftsarchiv Heiligenkreuz, dem Stiftsarchiv Zwettl, dem Stiftsarchiv Lilienfeld und dem Niederösterreichischen Landesarchiv. Bd.  2: Regesten aus dem: Österreichischen Staatsarchiv, dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, dem Kärntner Landesarchiv, dem Museal-Archiv in Linz, dem Stiftsarchiv Admont und dem Stiftsarchiv Göttweig. Bd.: 3: Regesten aus dem Archiv des 1783 aufgehobenen Chorherrenstifts St. Dorothea in Wien im Archiv des Chorherrenstifts Klosterneuburg, Archiv des Benediktinerstifts der Schotten in Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv.

Quellen- und Literaturverzeichnis



283

Bd. 4: Regesten aus dem: Diözesanarchiv Wien, dem steiermärkischen Landesarchiv, Graz und dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien. Bd. 5: Regesten aus dem: Stiftsarchiv Geras, dem Stadtarchiv Drosendorf, dem Niederösterreichischen Landesarchiv. Bd.  6: Regesten aus dem: Niederösterreichischen Landesarchiv/ Dompfarrarchiv St. Stephan (Ehe- und Taufmatriken sowie Totenregister der Stadt Wien). Bd. 7: Regesten aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Bd. 8: Regesten aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien/aus oberitalienischen Archiven/aus dem Kremser Stadtarchiv/Steiermärkisches Landesarchiv, Graz. Bd. 9: Regesten aus dem Deutschordenszentralarchiv, Wien. Abteilung II: Band 1–5: Regesten aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv (Bd. 5: Regesten aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals). Abteilung III: Die Grundbücher Wiens (die ältesten Kaufbücher, Gewährbuch, Satzbuch). Regesta Habsburgica, Regesten der Grafen von Habsburg und Herzoge von Österreich aus dem Hause Habsburg,  III.  Abteilung (1314–30), bearbeitet von Lothar Groß, Wien 1922–24. Erwin Reidinger, Stadtplanung im hohen Mitelalter: Wiener Neustadt – Marchegg – Wien, in: Ferdinand Opll/Christoph Sonnlechner, Europäische Städte im Mittelalter (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 52), Innsbruck/Wien/Bozen 2010, 155–178. Joachim Rössl, Kommentarband zur Faksimile-Ausgabe Das Stifterbuch des Klosters Zwettl („Bärenhaut“), Graz 1981. Leopold Sailer, Die Wiener Ratsbürger des 14. Jahrhunderts (Studien aus dem Archiv der Stadt Wien Bd. 3/4), Wien 1931. Karl Schalk, Bruderschafts-Buch der Wiener Goldschmiedzeche, angelegt im Jahre 1367, in: Zeitschrift für Social- und Wirthschaftsgeschichte, Zeitschriftenteil/Miscellen, 4 (1896), 256–259. Barbara Schedl, Klosterleben und Stadtkultur im mittelalterlichen Wien. Zur Architektur religiöser Frauenkommunitäten (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 51), Wien/Innsbruck 2009. Barbara Schedl, Der beschwerliche Weg zum Dom. Die Baugeschichte von St. Stephan, in: Michaela Kronberger/Barbara Schedl (Hg.) Kata-

284

Quellen- und Literaturverzeichnis

log „Der Dombau von St. Stephan. Die Originalpläne aus dem Mittelalter“ (Ausstellungskatalog, 370. Sonderausstellung des Wien Museums Wien Museum Karlsplatz), Wien 2011a, 28–35. Barbara Schedl, Eine Kirche bauen – eine Kirche nutzen. St. Stephan im mittelalterlichen Gebrauch, in: Michaela Kronberger/Barbara Schedl (Hg.) Katalog „Der Dombau von St. Stephan. Die Originalpläne aus dem Mittelalter“ (Ausstellungskatalog, 370. Sonderausstellung des Wien Museums Wien Museum Karlsplatz), Wien 2011b, 80–89. Barbara Schedl, Die Singertorvorhalle und die Prozessionen am Wiener Stephansplatz, in: Stephan Albrecht/Stefan Breitling/Rainer Drewello (Hg.), Mittelalterliche Portale als Orte der Transformation, (Tagungsband der internationalen Tagung „Mittelalterliche Portale als Orte der Transformation“, Bamberg 11. –14. Januar 2018), (in Vorbereitung). Adolf Schmidl (Hg.), Österreichische Blätter für Literatur und Kunst, Geschichte, Geographie, Statistik und Naturkunde, 21 (1884). Friedrich Schmidt, Ueber die zwei ältern Bauepochen der Domkirche zu St. Stephan, in: Wiener Dombauvereins-Blatt, 1. Serie (1881), 1–2. Gerhard Schmidt, Die Wiener „Herzogswerkstatt“ und die Kunst Nordwesteuropas, in: Gerhard Schmidt (Hg.), Gotische Bildwerke und ihre Meister, Wien/Köln/Weimar 1992, 142–174. David Schoenherr, Urkunden und Regesten aus dem k.k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, 2 (1884), I–CLXXII. Lothar Schultes, Die Plastik – Vom Michaelermeister bis zum Ende des Schönen Stils, in: Günter Brucher, Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, Band 2 Gotik, München–London–New York 2000, 344– 348 und Kat.Nr.: 96, 97, 98, 99, 100 und 101. Michael Viktor Schwarz, Visuelle Medien im christlichen Kult. Fallstudien aus dem 13. bis 16. Jahrhundert, Wien 2002. Joseph Seemüller (ed.), Ottokars Österreichische Reimchronik, (Monumenta Germaniae Historica, Deutsche Chroniken 5, 1–2), Hannover 1890/1893. Gabriela Signori, Von der Paradiesehe zur Gütergemeinschaft. Die Ehe in der mittelalterlichen Lebens- und Vorstellungswelt, Frankfurt/New York 2011. Philipp Strauch (ed.), Jansen Enikels Fürstenbuch, (Monumenta Germanie historica, Deutsche Chroniken III/2), Hannover 1900.

Quellen- und Literaturverzeichnis

285

Testarello della Massa, Kurze, doch eigentliche Beschreibung […], Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 8227. o.O. 1685; Die älteste Beschreibung der Metropolitatankirche zu St. Stephan, abgedruckt in: Wiener Dombauvereins-Blatt, 1.  Serie (1881) 21–22; 2.  Serie (1889) 1–8, 12–15, 19–24; 2. Serie (1890) 26–28, 34–36, 39–40; 2. Serie (1892) 59–60, 64, 75–76, 82–84; 2.  Serie (1893) 95–97, 105–108, 116–119; 2. Serie (1894) 124; 2. Serie (1895) 131–132; 2. Serie (1896) 140, 143, 152; 2. Serie (1897) 155–157, 164, 167–168; 2. Serie (1898) 171–172; 2.  Serie (1899) 188, 195–196; 3.  Serie (1900) 4; 3.  Serie (1901) 7–8, 13–14, 28; 3. Serie (1905) 81–82, 88–90, 93; 3. Serie (1908) 132–134. Hans Tietze: Geschichte und Beschreibung des St.  Stephansdomes in Wien (Österreichische Kunsttopographie XXIII), Wien 1931. Johann Adolf Tomaschek, Die Rechte und Freiheiten der Stadt Wien, Bd. 2 (Karl Weiss (Hg.), Geschichts-Quellen der Stadt Wien 1), Wien 1879. Karl Uhlirz, Beiträge zur Culturgeschichte und geschichtlichen Topographie Wiens. Zur Geschichte der Uhren in Wien (1380–1699), in: Blätter für Landeskunde von Niederösterreich, 25 (1891), 177–205. Karl Uhlirz, Die Continuatio Vindobonensis. Ein Beitrag zur Quellenkunde der Geschichte Wiens, in: Blätter für Landeskunde von Niederösterreich, 29 (1895) 3–64. Karl Uhlirz, Urkunden aus dem Archiv der k.k. Reichshauptstadt- und Residenzstadt Wien, in: Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses, 16 (1895), 17 (1896), 18 (1897). Karl Uhlirz (Hg.), Dom- und Metropolitanpfarrei Sankt Stephan Wien. Die Rechnungen des Kirchmeisteramtes von St. Stephan zu Wien über die Jahre 1404, 1407, 1408, 1415–1417, 1420, 1422, 1426, 1427, 1429, 1430, 1476, 1535 im Auftrage des Stadtrathes der K.K. Reichshauptund Residenzstadt Wien, 2 Bde, Wien 1901 und 1902. Rudolf Weigand, „Ehebruch, 4. Ahndung des Ehebruchs“, in: Lexikon des Mittelalters, 10 vol, Stuttgart 1977–1999), vol. 3, cols 1652–1653, in: Brepolis Medieval Encyclopaedias – Lexikon des Mittelalters Online. Karl Weiss, Alt- und Neu-Wien in seinen Bauwerken, Wien 1865 (2. Auflage). Johann Weißensteiner, Mehr Wert als Edelgestein und köstlicher als pures Gold. Aus der Geschichte des Reliquienschatzes der Domkirche St. Stephan, in: Katalog „850 Jahre St. Stephan. Symbol und Mitte in

286

Quellen- und Literaturverzeichnis

Wien 1147–1997“ (Ausstellungskatalog, 226. Sondersausstellung Historisches Museum der Stadt Wien, Dom- und Metropolitankapiel Wien), Wien 1997, 24–27. Johann Weißensteiner, Do uns dann nach zeitlicher ableibung nichts dan die guten werich hüflichen sein. Bruderschaften, Wallfahrten und Prozessionen an der Domkirche St.  Stephan, in: Katalog „850 Jahre St. Stephan. Symbol und Mitte in Wien 1147–1997“ (Ausstellungskatalog, 226. Sondersausstellung Historisches Museum der Stadt Wien, Dom- und Metropolitankapiel Wien), Wien 1997, 28–30. Johann Weißensteiner, Zwischen Bischof und Herzog. Die Pfarrer der Pfarre Wien (St. Stephan) von 1282–1365, in: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte 31 (1990), 2–7. Friedrich Wimmer/Ernst Klebel, Das Grabmal Friedrichs des Dritten im Wiener Stephansdom, Wien 1924. Lukas Wolfinger, Die Stephanskirche zu Wien als Bühne und Medium fürstlicher Selbstdarstellung unter Herzog Rudolf IV. von Österreich (1358–1365), in: Eva Dolezalová/Robert Simunek (Hg.), Ecclesia als Kommunikationsraum in Mitteleuropa (13.–16.  Jahrhundert) (Veröffentlichungen des Collegium Carolinum 122), Oldenburg 2011, 119–146. Alfons Zák, Das Frauenkloster Himmelpforte in Wien, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 4–5 (1905–06), 137–244 und 6 (1907) 93–187. Hartmann Joseph Zeibig, Die kleine Klosterneuburger Chronik (1322– 1365) (Monumenta Claustroneoburgensia 1), in: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen, 7 (1851), 227–268. Hartmann Joseph Zeibig, (Hg.). Copey-Buch der gemainen Stat Wienn. 1454–1464 (Fontes rerum Austriacarum. Österreichische Geschichts-Quellen. Zweite Abtheilung. Diplomataria et acta 7), Wien 1853, 12–13. Rudolf Zinnhobler (Hg.), Die Passauer Bistummatrikeln, Band  V. Das östliche Offizialat/Die Dekanate südlich der Donau, Passau 1989. Hermann Zschokke, Geschichte des Metropolitan-Capitels zum Heiligen Stephan in Wien, Wien 1895. Josef Zykan, Das Grabmal Rudolf des Stifters, in: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, 6 (1952), 21–31. Maria Magdalena Zykan, Der Hochturm von St. Stephan in Wien, phil. Diss (ms), 2 Bände, Wien 1967.

Internetreferenzen

287

Marlene Zykan, Zur Entstehung und Programm der gotischen Figurenzyklen in St. Stephan in Wien, Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, LVL (2000), 347–358. Marlene Zykan, Zur Baugeschichte des Hochturmes von St. Stephan, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, XXIII (1970), 28–65. Marlene Zykan, Der Stephansdom (Wiener Geschichtsbücher 26/27, Hg. Peter Pötscher), Wien/Hamburg 1981.

Internetreferenzen Europas virtuelles Urkundenarchiv: http://monasterium.net/mom/home (Zugriff: Januar 2018). Musikleben des Spätmittelalters in der Region Österreich: http://www. musical-life.net/ (Zugriff: Januar 2018). Österreichisches Musiklexikon online: http://www.musiklexikon.ac.at/ (Zugriff: Januar 2018)

Abkürzungen BUB – Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich DBVB – Wiener Dombauvereins-Blatt FRA – Fontes rerum Austriacarum QGStW – Quellen zur Geschichte der Stadt Wien

Tafelteil

Abb. 1. Stephansplatz im 13. Jahrhundert, Graphik

Abb. 2. Stephansplatz im14. Jahrhundert, Graphik

290

Tafelteil

Abb. 3. Stephansplatz im 15. Jahrhundert, Graphik

Tafelteil

Abb. 4. St. Stephan, Westfassade

291

292

Tafelteil

Abb. 5. Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben des Kirchmeisters, Graphik

Abb. 6. Aufgliederung der Einnahmen des Kirchmeisters, Graphik

Tafelteil

Abb. 7. Aufgliederung der Ausgaben für den Baubetrieb, Graphik

Abb. 8. Aufgliederung der Ausgaben für den Kirchenbetrieb, Graphik

293

294

Tafelteil

Zu Abbildung 9-15: 1 Johannesaltar im Apostelchor 2 Leonhardsaltar 3 Zwölfbotenaltar 4 Gottsleichnamsaltar 5 Frauenaltar im Nordchor 6 Margarethenaltar auf der Westempore 7 Fronaltar 8 Ulrichsaltar 9 Dreikönigsaltar 10 Katharinenaltar pei den zwelif Poten Tuer 11 Markusaltar am Lettner 12 Kreuz- und Veitsaltar / 12a Kreuzaltar / 12b Veitsaltar 13 Eligius- und Blasiusaltar in der herzogenkapelle 14 Martinsaltar 15 Katharinenaltar in unser vrowen abseiten. 16 Sigmund- und Wolfgangsaltar unter dem Lettner 17 Dorotheaaltar 18 Allerheiligenaltar 19 Ursulaaltar 20 Barbaraaltar 21 Maria Heimsuchungsaltar am Lettner 22 Morandusaltar in der Tirnakapelle 23 Jakobsaltar 24 Annenaltar 25 Andreasaltar 26 Allerseelenaltar 27 Simon- und Judasaltar 28 Peter- und Paulsaltar 29 Nikolausaltar auf der Westempore 30 Dreifaltigkeitsaltar 31 Bartholomäus- und Georgsaltar in der südlichen Obergeschosskapelle 32 Florianialtar 33 Johannesaltar in der Tirnakapelle 34 Agnesaltar 35 Kolomanaltar auf der Westempore 36 Valentinsaltar in der nördlichen Obergeschosskapelle

Tafelteil

295

Abb. 9. Rekonstruktion von St. Stephan, Baufortschritt des spätgotischen Kirchenbaues mit Altarstellungen und vermuteten Lettner, um 1340

296

Tafelteil

Abb. 10. Rekonstruktion von St.  Stephan, Baufortschritt des spätgotischen Kirchenbaues mit Altarstellungen, dem vermuteten Lettner und den sich im Bau befindlichen spätgotischen Langhausmauern um das romanisch-frühgotische Langhaus, den Mauern der westlichen Untergeschosskapellen und den Fundamentgräben der Türme, um 1360/70

Tafelteil

297

Abb. 11. Rekonstruktion von St. Stephan, Baufortschritt des spätgotischen Kirchenbaues mit Altarstellungen, dem vermuteten Lettner, den sich im Bau befindlichen spätgotischen Langhausmauern, den fertiggestellten Südturmuntergeschossmauern, dem Baustellenbereich im südöstlichen Kirchenlanghaus, dem Restbestand des romanisch-frühgotischen Langhauses in den westlichen Jochen und den Fundamentgräben des Nordturms, um 1408/13

298

Tafelteil

Abb. 12. Rekonstruktion von St. Stephan, Baufortschritt des spätgotischen Kirchenbaues mit Altarstellungen, dem vermuteten Lettner, den sich im Bau befindlichen spätgotischen Langhausmauern, den fertiggestellten Südturmuntergeschossmauern, dem Restbestand des romanisch-frühgotischen Langhauses in den westlichen Jochen, der sich in Bau befindlichen Neuen Sakristei und den Fundamentgräben des Nordturms, um 1417

Tafelteil

299

Abb. 13. Rekonstruktion von St. Stephan, Baufortschritt des spätgotischen Kirchenbaues mit Altarstellungen, dem vermuteten Lettner, der knapp fertiggestellten Neuen Sakristei, dem Restbestand des romanisch-frühgotischen Langhauses in den westlichen Jochen und den Fundamentgräben des Nordturms, um 1420–26

300

Tafelteil

Abb. 14. Rekonstruktion von St.  Stephan, Baufortschritt des spätgotischen Kirchenbaues mit Altarstellungen, dem vermuteten Lettner und den Fundamentgräben des Nordturms, um 1430

Tafelteil

301

Abb. 15. Rekonstruktion von St. Stephan, Spätgotischer Kirchenbau mit Altarstellungen, Nordturmuntergeschossmauern und dem vermuteten reduzierten Lettner, um 1490

302

Tafelteil

Abb. 16. Ansicht der mittelalterlichen Herzogsgruft nach Marquard Herrgott, aufgenommen von Salomon Kleiner, Kupferstich 1739

Tafelteil

303

Abb. 17. Ansicht des Bischofstores nach Georg C. Wilder, Kupferstich 1824

304

Tafelteil

Abb. 18. Ansicht der Südseite von St. Stephan nach Salomon Kleiner, gestochen von Johann Andreas Pfeffel, Kupferstich 1724/37

Tafelteil

305

Abb. 19. Jacob Hoefnagel, Vogelschau der Stadt Wien, Detail Stephansplatz, Kupferstich 1609

306

Tafelteil

Abb. 20. Geschossgliederung der ehemaligen Maria Magdalenakapelle am Stephansfriedhof, Graphik

Abbildungsnachweis

Abb. 1–3, 5–15: Barbara Schedl (FWF-Projekt P28541) Abb. 4: Verein „Unser Stephansdom“ Abb. 16, 18 und 19: unidam, Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte Abb. 17: © Wien Museum Abb. 20: Barbara Schedl (FWF-Projekt P28541), nach Vorlage von Patrick Schicht

Danksagung

Die Anregungen zu dem Forschungsvorhaben verdanke ich den zahlreichen Diskussionsbeträgen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der im Juni 2011 durchgeführten internationalen Tagung „St. Stephan in Wien. Die gotische Kirche im Bau“ und dem damals getroffenen Konsens, dass zukünftigen Forschungsarbeiten zu St. Stephan in Wien fundierte historische Quellenrecherchen zugrunde gelegt werden sollten.748 Mein Dank gilt dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung für die Finanzierung des Forschungsprojektes, ferner dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien sowie meinen nationalen und internationalen Kooperationspartnern wie dem Domkapitel St. Stephan, der Dombauhütte, dem Diözesanarchiv Wien, dem Dompfarrarchiv Wien, dem Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, dem Institut für Geschichte der Universität Wien, dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung, dem Internationalen Zentrum für Archive und Forschung (ICARUS), der Universität Bamberg und dem Institut für Technologie Karlsruhe für die Unterstützung jeglicher Art bei der Umsetzung des Vorhabens. Herzlich bedanken möchte ich mich beim Domkapitel Wien, dem Internationalen Zentrum für Archive und Forschung ­(ICARUS) und der Stadt Wien für gewährte Druckkostenzuschüsse, sowie dem Böhlau Verlag, der das Buchprojekt in bekannter professioneller Weise umsetzte. Besonders verbunden bin ich meinen Freunden und Bekannten, Kolleginnen und Kollegen sowie meiner Familie, die die Forschungsarbeit stets mit Interesse verfolgt, mit spannenden Fachdebatten unterstützt, mit Rat und Tat zur Seite gestanden sowie

Danksagung

309

mit wertvollen Gesprächen bereichert haben. In diesem Sinne darf ich persönlich nennen: Thomas Aigner, Stephan Albrecht, ­Katharina Arnold, Carola Auer, Johann Josef Böker, Michael Bohr, Stephan Breitling, Karl Brunner, Dorothea Diemer, Rainer D ­ rewello, Annemarie Fenzl, Patrick Fiska, Thomas Flum, Christian F ­ reigang, Reinhard Gruber, Wolfgang Hauffe, Felicitas Hausner, Eva Hirsch, Claudia Höller, Achim Hubel, Constanze Huber, G ­ erhard Jaritz, Timothy Juckes, Marina Kaltenegger, Gerhard Klein, Roland König, Renate Kohn, Michaela Kronberger, Peter Kurmann, Maria-­ Christina Lutter, Mario Mathera, Kurt Mitteregger, Klaus Niehr, Johann Nimmrichter, Norbert Nussbaum, Assaf Pinkus, Friedrich Prasek, Michael Viktor Schwarz, Günther Smolej, Karin Sperl, ­Philipp Stastny, Marlene Strauß-Zykan, Ruth Tenschert, ­Daniela Tollmann, Josef Weismayer, Johann Weißensteiner, C ­ aecillie ­Weissert, Verena Widorn, Andreas Zajic, Susana Zapke, Franz Zehetner und Wolfgang Zehetner. Barbara Schedl Januar 2018

Register

Ablass, Indulgenz 12, 37, 44, 47, 48, 54, 57, 59, 75, 94, 95, 96, 97, 125, 140, 141, 142, 146, 148, 156, 228 (Anm. 114, 125), 233 (Anm. 203), 238 (Anm. 264), 270 (Anm. 665, 674), 272 (Anm. 710) Abseite, Seitenschiff 18, 31, 32, 47, 70, 99, 100, 112, 113, 118, 129, 133, 134 - Frauenabseite 56, 69, 93, 102, 114, 216 - Zwölfbotenabseite 232 (Anm. 196), 233 (Anm. 200) Accusator, Schulgehilfe 88, 198 Achter, Curpriester, Curherr, octonarii 35, 56, 76, 200, 207, 208, 209, 210, 211, 212, 225 (Anm. 68), 267 (Anm. 627) Agnes, Königin 43 Albrecht I., Herzog / König 38, 42, 68, 222 (Anm. 38), 226 (Anm. 89) Albrecht II., Herzog 42, 43, 48, 50, 141, 231 (Anm. 176), 233 (Anm. 198), 237 (Anm. 231) Albrecht III., Herzog 47, 70, 236 (Anm. 228), 238 (Anm. 246), 247 (Anm. 357) Albrecht IV., Herzog 236 (Anm. 228) Albrecht V. (II.), Herzog / König 101, 117 Albrecht VI., Herzog 236 (Anm. 228) Albrecht von Sachsen, Pfarrer / Bischof von Passau, 43, 44

Almar, Schrank 63, 82, 89, 115, 116, 158, 256 (Anm. 496) 208, 209, 210, 211, 212, 213, 214, 215 Altan, Schaubühne 112, 116, 119, 120, 132, 148, 150, 151, 218, 270 (Anm. 680) Altäre 13, 44, 47, 56, 57, 60, 61, 62, 69, 70, 73, 86, 91, 93, 98, 101, 118, 121, 122, 124, 129, 133, 149, 158, 207, 208, 210, 220 (Anm. 12), 229 (Anm. 149), 232 (Anm. 195), 256 (Anm. 505) - Agnesaltar 217 - Allerheiligenaltar 99, 112, 122, 124, 207, 209, 212, 216 - Allerseelenaltar 112, 114, 115, 122, 123, 124, 157, 208, 210, 211, 213, 216, 218, 254 (Anm. 485), 255 (Anm. 489), 259 (Anm. 536) - Andreasaltar, Andreaskapelle, Puchheimkapelle 111, 120, 123, 124, 211, 216 - Annenaltar 111, 173, 209, 210, 216 - Apostelaltar, Zwölfbotenaltar 45, 46, 47, 93, 114, 130, 131, 207, 208, 210, 211, 212, 215, 244 (Anm. 328), 255 (Anm. 487) - Barbaraaltar 216 - Bartholomäusaltar, Bartholomäus- und Georgsaltar 117, 118, 123, 217 - Blasiusaltar, Blasiuskapelle,

311

Eligiusaltar, Eligius- und Blasiusaltar 57, 70, 93, 99, 110, 207, 209, 215 - Dorotheaaltar 88, 133, 216, 244 (Anm. 328) - Dreifaltigkeitsaltar 114, 115, 208, 217, 255 (Anm. 487) - Dreikönigsaltar 93, 124, 133, 134, 209, 210, 215, 265 (Anm. 610) - Elftausend Jungfrauenaltar, Ursulaaltar 93, 99, 118, 209, 210, 213, 215 - Eligiusaltar, Blasiusaltar, Blasiuskapelle, Eligius- und Blasiusaltar 57, 70, 93, 99, 110, 207, 209, 215 - Erasmusaltar, Virgil-, Erasmus- und Helenaaltar in der unterirdischen Kapelle 141, 207 - Fabian- und Sebastianaltar 210 - Florianialtar 217 - Frauenaltar im Frauenchor, 46, 47, 55, 60, 62, 95, 97, 197, 207, 208, 210, 212, 215, 229 (Anm. 147) - Fronaltar, Herrenaltar, Hauptaltar, Stephansaltar 46, 47, 60, 62, 68, 73, 130, 135, 215, 229 (Anm. 147) - Georgsaltar, Bartholomäusund Georgsaltar 117, 118, 123, 217 - Georgsaltar im Nordchor 210, 218 - Gottsleichnamsaltar 45, 46, 60, 61, 62, 66, 67, 69, 76, 77, 93, 96, 97, 133, 135, 152, 207, 215, 237 (Anm. 231, 232), 254 (Anm. 485)

- Gottsleichnamsaltar in der Maria Magdalenakapelle 147 - Helenaaltar, Virgil-, Erasmusund Helenaaltar in der unterirdischen Kapelle 141, 207 - Jakobsaltar 209, 211, 216 - Johannesaltar im Apostelchor 215 - Johannesaltar in der Katharinenkapelle im Zwettlerhof 56 - Johannesaltar in der Tirnakapelle 217 - Johannes- und Matthäusaltar auf der Empore der Maria Magdalenakapelle 144 - Katharinenaltar im Greifensteinerhaus / Zwettler Hof 23, 40, 56, 69 - Katharinenaltar in der Frauenabseite 56, 69, 70, 93, 99, 100, 102, 113, 207, 208, 210, 211, 216, 233 (Anm. 197) - Katharinenaltar bei der Zwölfbotentür 47, 69, 77, 96, 133, 134, 208, 211, 215, 234 (Anm. 197), 248 (Anm. 371) - Kiliansaltar 209, 218 - Kolomanialtar auf der Westempore 122, 217 - Kreuzaltar, Kreuz- und Veitsaltar, Veitsaltar 69, 93, 111, 127, 129, 133, 134, 135, 150, 209, 211, 212, 215, 261 (Anm. 562), 265 (Anm. 612) - Leonhardsaltar 47, 70, 117, 207, 215 - Liebfrauen- Katharinenaltar in der Maria Magdalenakapelle 142, 269 (Anm. 657) - Margarethenaltar auf der Westempore 93, 122, 210, 215

312

Register

- Maria Magdalenaaltar in der Maria Magdalenakapelle 142, 269 (Anm. 657) - Maria Heimsuchungsaltar am Lettner 97, 134, 135, 208, 209, 216 - Markusaltar am Lettner 55, 114, 115, 129, 134, 207, 215, 232 (Anm. 190), 254 (Anm. 485), 255 (Anm. 486, 487), 259 (Anm. 536), 264 (Anm. 602), 265 (Anm. 611), 266 (Anm. 612) - Martinsaltar, Martinskapelle 57, 72, 99, 111, 113, 121, 209, 210, 215, 233 (Anm. 200) - Matthäus- Johannesaltar auf der Empore der Maria Magdalenakapelle 144 - Maximiliansaltar 123, 259 (Anm. 536) - Morandusaltar in der Tirnakapelle 57, 71, 216 - Nikolausaltar auf der Westempore 209, 217 - Nikolausaltar in der Maria Magdalenakapelle 142, 269 (Anm. 657) - Peter- und Paulsaltar 125, 135, 208, 209, 217 - Sigmund- und Wolfgangsaltar, Sigmund- und Wolfgangskapelle, Würffelkapelle 93, 97, 129, 133, 134, 208, 216, 264 (Anm. 595), 265 (Anm. 609) - Simon- und Judasaltar 210, 217 - Stephansaltar, Herrenaltar, Hochaltar, Fronaltar 46, 47, 60, 62, 68, 73, 130, 135, 215, 229 (Anm. 147)

- Ulrichsaltar 77, 110, 118, 119, 120, 121, 123, 132, 208, 209, 210, 215 - Ursulaaltar, Elftausend Jungfrauenaltar 93, 99, 118, 209, 210, 213, 216 - Valentinsaltar 118, 217 - Veitsaltar, Kreuz- und Veitsaltar, Kreuzaltar 69, 93, 111, 127, 129, 133, 134, 135, 150, 209, 211, 212, 215, 261 (Anm. 562), 265 (Anm. 612) - Virgil-, Erasmus- und Helenaaltar in der unterirdischen Kapelle 141, 207 - Zwölfbotenaltar, Apostelaltar 45, 46, 47, 93, 114, 130, 131, 207, 208, 210, 211, 212, 215, 244 (Anm. 328), 255 (Anm. 487) Am Hof 15, 32 Apostelchor, Südchor, Zwölfbotenabseite 68, 130, 259 (Anm. 537) Arkadenbögen am Dachboden 48 Bahre 101, 158 Bahrleiher 148 Bahrleiherhaus 148, 151 Baldachin, Altarbaldachin, Himmel 119, 120, 121, 124, 132, 216, 218 - Füchselbaldachin 119, 120, 132, 134, 135, 218 Bauhütte, Steinhütte 12, 54, 78, 82, 83, 84, 85, 90, 91, 98, 99, 100, 103, 104, 106, 107, 113, 114, 115, 124, 125, 126, 131, 174, 224 (Anm. 53), 250 (Anm. 408) Baumeister 11, 78, 83, 84, 89, 100, 103, 106, 107, 122, 125, 126, 127, 128, 135, 144, 221 (Anm.

Register

28), 223 (Anm. 50), 231 (Anm. 173), 241 (Anm. 302), 241 (Anm. 304), 242 (Anm. 306, 307, 308), 250 (Anm. 404), 252 (Anm. 433), 266 (Anm. 615) Baustelle 11, 12, 13, 20, 46, 75, 78, 86, 90, 93, 100, 103, 105, 110, 128, 137, 252 (Anm. 433) Begängnis, siehe Prozession Behaim, Jörg, Orgelmeister, Orgelbauer 98, 134, 218, 249 (384), 265 (Anm. 606) Beleuchtung 60, 67, 69, 86, 87, 91, 102, 115 - Kerzen, Kerzenlicht 33, 47, 54, 60, 61, 62, 67, 81, 82, 86, 87, 91, 114, 115, 153, 157, 158, 243 (Anm. 322), 255 (Anm. 487) - Lampen 114, 196, 198, 255 (Anm. 487) - Licht, Ewiges Licht, Lichtstiftung 46, 77, 79, 91, 97, 98, 115, 120 - Lichtöl 86, 91, 111 - Leuchter, Messingleuchter, Radleuchter 111, 112, 114, 115, 158, 218 - Leuchterkrone 114 - Öllampe 61 - Steckkerzen 67, 114, 255 (Anm. 487) - Windlicht 60, 62, 67, 81, 82, 87 Bernhard (Wernhard), Bischof von Passau 40 Bibliothek des Kantors 89 Bildhauer 130, 262 (Anm. 581) Bildschnitzer 155 Bischofshof bei Maria am Gestade 154 Bischofsitz 24, 139 Bistum 16, 18, 24, 26

313

Bistumsplan, Bistumserhebung 18, 25, 29, 139, 265 (Anm. 608) Bonifatius IX., Papst 94, 95, 270 (Anm. 674) Brand, Stadtbrand, Brandgefahr 30, 31, 36, 109, 121, 132, 137, 218, 221 (Anm. 28), 253 (Anm. 447) Brandstätte 148, 151 Bruderschaft, Zechen 81, 87 - Goldschmiedzeche 70, 99, 215 - Gottsleichnamsbruderschaft 146, 147, 152, 153, 156, 157, 158, 215, 216, 241 (Anm. 299), 254 (Anm. 485), 255 (Anm. 489), 270 (Anm. 665), 272 (Anm. 714) - Kaufleutzeche, Kaufmannszeche, Kaufmannsbruderschaft 55, 115, 215, 232 (Anm. 190), 255 (Anm. 486), 264 (Anm. 602) - Liebfrauenzeche 213 - Priesterzeche, siehe Cur - Schreiberbruderschaft, Schreiberzeche, Maria Magdalenazeche, Zeche am Neuen Karner 137, 140, 144, 145, 146, 213 - Schülerzeche 142, 211, 244 (Anm. 328) - Stephanszeche 102 Brüstung 120, 122, 123, 164, 251 (Anm. 420) Buch 29, 71, 82, 89, 149, 157 - Benefizienbuch 69, 115, 117, 135, 141, 142, 229 (Anm. 149), 255 (Anm. 486) - Bruderschaftsbuch der Gottsleichnamsbruderschaft 255 (Anm. 489), 272 (Anm. 709, 710, 711, 712)

314

Register

- Heiltumsbuch 59, 262 (Anm. 569) - Kirchbuch, kirichpuech 76, 80, 239 (Anm. 266) - raitpuch, Rechnungsbuch 12, 75, 76, 78, 80, 82, 83, 84, 86, 89, 92, 98, 100, 103, 115, 116, 120, 126, 127, 149, 157, 158, 247 (Anm. 359), 256 (Anm. 500) Bühne, pun 86, 111, 112, 116, 121, 132, 150, 151, 153, 157, 218 - Lettnerbühne 47, 88, 89, 96, 133, 134, 135, 216, 244 (Anm. 328), 264 (Anm. 605) - Orgelbühne 135 Bürgermeister 38, 39, 55, 78, 89, 94, 101, 109, 124, 128, 130, 132, 140, 141, 153, 155, 231, (Anm. 187), 238 (Anm. 252), 240 (Anm. 281), 263 (Anm. 589) Bürgerschule, Schule 77, 81, 85, 87, 88, 89,136, 139, 142, 155, 211, 222 (Anm. 40), 239 (Anm. 277), 241 (Anm. 295), 244 (Anm. 328, 333), 267 (Anm. 627) Chor 31, 36, 37, 38, 41, 42, 44, 45, 46, 47, 48, 52, 55, 60, 61, 62, 63, 65, 66, 67, 68, 69, 72, 75, 76, 86, 87, 88, 93, 94, 98, 100, 106, 111, 121, 133, 135, 136, 137, 150, 151, 198, 207, 215, 226 (Anm. 87), 229 (Anm. 149), 237 (Anm. 231), 256 (Anm. 505), 259 (Anm. 537), 266 (Anm. 612) - Mittelchor, Hauptchor, Hochchor 48, 60, 66, 67, 68, 69, 73, 74, 131, 133 - Frauenchor, Nordchor 47, 60,

62, 67, 68, 95, 97, 111, 131, 134, 215, 216, 265 (Anm. 609) - Apostelchor, Südchor 68, 130, 259 (Anm. 537) Chorgebet, Stundengebet 35, 37, 60, 62 Chorgestühl 89, 129, 134, 155, 218 Chorherren des Kapitels (siehe auch Kollegiatstift) 50, 52, 56, 62, 63, 106, 141, 156, 212 Chorschüler, Chorknaben 76, 88, 78, 97, 98, 134, 244 (Anm. 328, 333) Chormeister siehe Kantor Chrannest, Familie 140, 141, 142, 146 - Andre Chrannest 268 (Anm. 636) - Heinrich Chrannest 141 - Wernhardt Chrannest 268 (Anm. 636) Christus, Grabchristus 153, 154 Cur, Curherren, Achter, octonarii, Priesterzeche 35, 56, 76, 200, 207, 208, 210, 212, 267 (Anm. 627) Curhaus, Priesterhaus 35, 39, 136, 139, 222 (Anm. 40), 225 (Anm. 76), 267 (Anm. 627) Curmeister 35, 56, 225 (Anm. 68) Dach 11, 31, 48, 100, 121, 106, 107, 113, 116, 119, 120, 121, 125, 127, 128, 131, 162, 164, 166, 168, 229 (Anm. 154), 244 (Anm. 332), 248 (Anm. 377, 379), 255 (Anm. 490) Dachboden 48, 113, 116 Dachrinne, Dachumgang 90, 100, 116, 126, 244 (Anm. 332) Dachstuhl 86, 98, 113, 121, 122, 123

Register

Dachziegel siehe Ziegel Dechant des Kollegiatkapitels 62, 63, 69 Deutscher Orden, Deutschordenshaus, 30, 35, 36, 39, 136, 142, 145, 222 (Anm. 40), 225 (Anm. 76), 267 (Anm. 627), 270 (Anm. 664) Ebendorfer, Thomas 52, 100, 240 (Anm. 287), 249 (Anm. 396), 259 (Anm. 537) Eberger, Pfarrer 22 Ehestand 28, 29, 30, 33 Ehebruch 25, 29, 30 Eherecht 29, 30 Elisabeth, Königin 42 Empore - in der Maria Magdalenakapelle 144 - Westempore, hintere porkirchen in St. Stephan 26, 31, 53, 63, 73, 91, 110, 113, 117, 118, 120, 122, 123, 215, 217, 229 (Anm. 151), 253 (Anm. 459), 257 (Anm. 507) Epitaph 67, 259 (Anm. 537) Erharten, Orgelmeister, Orgelbauer 109 Ernst, Herzog 101 Eselskammer 158 Fahne 60, 90, 107, 112, 157, 158 Fasching 89, 245 (Anm. 336) Fenster 27, 28, 48, 74, 86, 94, 98, 99, 100, 103, 112, 115, 116, 120, 123, 126, 137, 142, 145, 151, 224 (Anm. 53) Fensterglas, Glasbilder, Glasscheiben, Butzenglas 48, 71, 86, 94, 99, 101, 110, 112, 114, 117, 118, 119, 120, 123, 127, 198, 216, 243 (Anm. 317), 247

315

(Anm. 359), 256 (Anm. 505), 261 (Anm. 563) Frauenabseite, nördliches Seitenschiff siehe Abseite Frauenchor, siehe Chor Ferdinand I., Kaiser 266 (Anm. 615) Freyung 18 Friedhof, freithof, Stephansfriedhof 19, 23, 24, 38, 41, 73, 78, 87, 89, 90, 129, 136, 137, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 146, 149, 152, 155, 156, 157, 158, 199, 243 (Anm. 315), 260 (Anm. 543) Friedhofstore, siehe Tore Friedrich II., Stauferkaiser 24 Friedrich II., Babenbergerherzog 24, 25, 30, 58, 138, 139, 224 (Anm. 59), 239 (Anm. 277), 267 (Anm. 622) Friedrich der Schöne I. (III.), Herzog / Gegenkönig 42, 44, 45, 47, 69, 117, 140, 227 (Anm. 104), 229 (Anm. 153), 231 (Anm. 176), 215, 233 (Anm. 198) Friedrich V. (III.), Kaiser 68, 109, 126, 129, 130, 131, 153, 241 (Anm. 299), 260 (Anm. 543), 261 (Anm. 550), 262 (Anm. 581), 263 (Anm. 588, 589) Friedrich III., Herzog 59, 60, 66, 236 (Anm. 228) Friedrich von Schmidt, Baumeister 58, 221 (Anm. 28) Füchsel, Familie 110, 118, 120, 123, 132, 215 - Füchsel, Agnes 119, 123 - Füchsel, Michel 117, 118, 119, 208, 210

316

Register

Füchselbaldachin siehe Baldachin Gang 116, 117, 145, 162 - zur Sakristei 99 - des Kaisers, Friedrichsgang 129, 132, 263 (Anm. 588, 589) Geläute 60, 79, 81, 82 Gerhard von Siebenbürgen, Pfarrer 30, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 225 (Anm. 68), 267 (Anm. 627) Gerüst 86, 98, 104, 107, 126, 127, 128, 153, 198, 249 (Anm. 383), 257 (Anm. 506) Gestühl, siehe Chorgestühl Gewölbe 48, 66, 77, 98, 106, 120, 257 (Anm. 506) - Gewölbe unter der Schule 81, 87, 126 Gitter 48, 68, 111, 113, 116, 120, 150, 254 (Anm. 485), 265 (609) Glas, siehe Fensterglas Glaser, Glaserin 86, 94, 99, 112, 115, 117, 198, 256 (Anm. 505) Glocke 30, 31, 86, 87, 89, 96, 98, 104, 107, 108, 109, 221 (Anm. 28) - Amtsglocke, Ratglocke 108, 242 (Anm. 315), 243 (Anm. 324) - Bierglocke, Bieringerin 31, 225 (Anm. 64), 242 (Anm. 315) - Frauenglocke 242 (Anm. 315) - Große Glocke 242 (Anm. 315) - Hölzerne Glocke 242 (Anm. 315) - Kleine Glocke 129 - Neue Glocke 104, 129, 242 (Anm. 315) - Primglocke 242 (Anm. 315) - Stephanerin 242 (Anm. 315) - Sturmglocke 31, 104, 108, 225 (Anm. 64), 242 (Anm. 315)

Glockengeschoss 91, 104, 105, 108, 109, 250 (Anm. 396) Glockenstuhl 31, 86, 104, 107 Glockenstube 100, 103, 107 Gold 58, 127, 154, 265 (Anm. 610) Gottesdienstordnung 46, 50, 59, 60, 61, 67, 153, 236 (Anm. 231) Grab, Grablege 49, 51, 52, 53, 54, 58, 60, 79, 81, 139, 145, 146, 158, 231 (Anm. 176), 237 (Anm. 232), 263 (Anm. 586) - Friedrichsgrab 68, 129, 130, 133, 260 (Anm. 537), 262 (Anm. 581) - Heiliges Grab 71, 87, 153, 154, 198, 254 (Anm. 485), 271 (Anm. 700) - Herzogengrab 60, 61, 62, 66, 67, 68, 69, 74, 236 (Anm. 228) - Rudolf-Kenotaph 11, 67, 68, 130, 131, 236 (Anm. 231), 237 (Anm. 232) - Maximiliansgrab 135, 266 (Anm. 615) Grabplatte 236 (Anm. 231), 269 (Anm. 664) Grabstein 81, 112, 129, 173, 236 (Anm. 228) Gruft - Erasmusgruft, Virgilkapelle 137, 138, 139, 141, 142, 143, 145, 155, 268 (Anm. 648) - Gruft zur Totenpain 145 - Herzogsgruft, herzogengrab 60, 64, 65, 66, 67, 68, 74,130, 135, 215, 236 (Anm. 228) Gratianer 210 Greifenstein, Herren von 23, 36 Greifensteiner Haus 38, 40, 41, 69, 136

Register

Gris, Hans, Maler 119, 123 Grundsteinlegung 50, 52, 53, 59, 64, 65, 125, 126 Guta, Herzogin 43, 44, 227 (Anm. 111) Gutolf von Heiligenkreuz, Gelehrter, Mönch, Beichtvater 19 Heiliges Grab, siehe Grab Heiltum, Heiltumsschatz, Reliquie 50, 55, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 67, 70, 73, 74, 79, 96, 123, 138, 148, 149, 150, 151, 233 (Anm. 201, 202), 244 (Anm. 329) Heiltumsschau, Heiltumsweisung 14, 60, 81, 83, 88, 95, 96, 97, 111, 116, 149, 150, 151, 152, 218 Heiltumsstuhl 148, 153 Heimliches Gemach, Kämmerlein 108 Heinrich II., Babenbergerherzog 15, 16, 17, 32 Heinrich von Luzern, Pfarrer 43, 45, 46, 69, 76, 152, 215 Heinrich von Langenstein, Rektor 260 (Anm. 537), 263 (Anm. 586) Heinrich von Oyta, Rektor 260 (Anm. 537), 263 (Anm. 586) Heuperger, Familie 146, 270 (Anm. 664) - Martha Heuperger 146 - Matthäus Heuperger 145, 146, 147, 156, 158, 269 (Anm. 662), 270 (Anm. 665) Himmel, Baldachin, Ciborium siehe Baldachin Hofburg, Burg beim Widmertor 20, 50, 131, 132 Holz, Bauholz, Brennholz, Holz-

317

balken, Holzlatten 14, 46, 85, 86, 98, 104, 108, 110, 111, 112, 114, 115, 116, 121, 127, 129, 132, 249 (Anm. 383), 257 (Anm. 506), 263 (Anm. 589) Hornwerk 107, 108, 109, 218 Hülle, Schutzhülle, huet 112 Indulgenz siehe Ablass Innozenz IV., Papst 25, 52, 138 Innozenz VI., Papst 50, 51 Inschrift 54, 58, 59, 66, 73, 123, 127, 216, 217, 231 (Anm. 178), 234 (Anm. 206), 235 (Anm. 214), 236 (Anm. 227, 231), 254 (Anm. 485), 257 (Anm. 507, 510), 259 (Anm. 535), 261 (Anm. 562, 563), 262 (Anm. 574), 269 (Anm. 664) Inventar 12, 53, 158, 233 (Anm. 201) Isabella von Aragón, Königin 42, 44 Jansen Enikel 19 Jahrtag 44, 46, 54, 55, 62, 67, 77, 79, 81, 86, 87, 145, 235 (Anm. 219), 244 (Anm. 335) Johannes XXII., Papst 43 Johanniter 30, 36, 77, 222 (Anm. 40), 240 (Anm. 278), 267 (Anm. 627) Kanne 53 Kantor - Kantor des Kollegiatkapitels 62, 63, 69, 89, 244 (Anm. 335) - Kantor, Schulkantor, Chormeister 76, 87, 88, 97, 98, 134, 153, 154, 216, 244 (Anm. 328, 329, 332, 333, 335) Kantorei, Singschule 85, 88, 89, 148, 244 (Anm. 328, 332, 333) Kanzel, Predigtstuhl 111, 112,

318

Register

114, 115, 116, 150, 157, 168, 218, 255 (Anm. 489), 270 (Anm. 680) Kapellen - Achatiuskapelle im Pfarrhof 34 - Allerheiligenkapelle in der Burg 50, 51, 61, 64, 153, 230 (Anm. 164), 231 (Anm. 171) - Andreaskapelle unter dem Baldachin in St. Stephan, Puchheimkapelle 120, 216 - Barbarakapelle im Nordturm 90, 126, 127, 134, 216, 217, 262 (Anm. 563), 265 (Anm. 610) - Bartholomäuskapelle, Königskapelle, Südwestkapelle im Obergeschoss 117, 118, 123, 217, 256 (Anm. 506) - Blasiuskapelle, herzogenkapelle, Südwestkapelle im Untergeschoss 47, 70, 72, 73, 74, 86, 99, 110, 113, 117, 212, 215, 216, 256 (Anm. 505, 506), 257 (Anm. 507) - Kapelle der Chrannest, siehe Virgilkapelle - Herzogenkapelle, siehe Blasiuskapelle - Johanneskapelle, siehe Tirnakapelle - Katharinenkapelle im Greifensteiner Haus / Zwettlerhof 22, 23, 24, 36, 38, 40, 41, 56, 69, 232 (Anm. 195) - Katharinenkapelle im Südturm 95, 96, 97, 134, 215, 233 (Anm. 197), 260 (Anm. 537) - Königskapelle, siehe Bartholomäuskapelle - Kreuzkapelle, siehe Tirnakapelle - Maria Magdalenakapelle am

freithof 89, 137, 138, 140, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 269 (Anm. 657), 272 (Anm. 714) - Martinskapelle 72, 74, 96, 113 - Moranduskapelle, siehe Tirnakapelle - Puchheimkapelle, siehe Andreaskapelle - Sigmund- und Wolfgangskapelle unter dem Lettner, Würffelkapelle 216, 264 (Anm. 595) - Tirnakapelle, Moranduskapelle, Kreuzkapelle, Nordwestkapelle im Untergeschoss 70, 71, 73, 74, 99, 117, 118, 154, 217, 238 (Anm. 249, 250) - Valentinskapelle, Nordwestkapelle im Obergeschoss 117, 118, 257 (Anm. 507) - Virgilkapelle, Erasmusgruft, Kapelle der Chrannest 137, 140, 141, 142, 143, 145, 146, 155, 207, 222 (Anm. 40), 266 (Anm. 622) - Würffelkapelle, siehe Sigmund- und Wolfgangskapelle unter Lettner Karl IV., Kaiser 50 Karner - Alter Karner 23, 24, 39 - Neuer Karner 39, 140, 142, 144, 145, 146, 226 (Anm. 93) - Gruft zur Totenpain 145 Katharina (Kathrein) von Böhmen, Herzogin 49, 67 Kerzen, Steckkerzen, siehe Beleuchtung Kerzenständer 157 Kirchenfabrik, Kirchengut, Kirchenfonds, Ausstattungsgut 12, 16, 36, 37, 41, 48, 65, 71, 75,

Register

77, 81, 82, 84, 86, 93, 102, 106, 109, 127, 136, 144, 238 (Anm. 264), 241 (Anm. 295, 304) Kirchmeister 45, 56, 65, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 83, 87, 91, 94, 98, 101, 103, 104, 108, 117, 120, 131, 155, 158, 170, 201, 225 (Anm. 64), 232 (Anm. 192), 240 (Anm. 281, 283, 287), 248 (Anm. 371), 251 (Anm. 410), 252 (Anm. 430), 261 (Anm. 550), 263 (Anm. 589), 267 (Anm. 627) Kirchschreiber 78, 87, 198, 201, 240 (Anm. 283) Kleidung, Sommer- und Winterkleidung 62, 84, 87, 157 Klosterneuburg, Augustiner Chorherrenstift 18, 22, 52, 220 (Anm. 15), 231 (Anm. 173) Knecht 87, 109, 150, 180, 195, 201, 205, 206, 270 (Anm. 679) - Bauknecht 111 - Hüttenknecht 83, 84, 106, 174, 175, 177, 178, 179, 180, 181, 182, 183, 184, 185, 186, 187, 188, 189, 190, 191, 192, 193, 194 - Küsterknecht 87 - Mesnerknecht 87, 154, 198, 243 (Anm. 324) - Radknecht 83, 85 Kollegiatstift, Kollegiatkapitel, Allerheiligenkapitel, siehe auch Chorherren 35, 49, 50, 51, 53, 54, 62, 63, 64, 67, 68, 69, 72, 73, 79, 87, 89, 96, 130, 133, 136, 149, 156, 247 (Anm. 357), 270 (Anm. 675), 272 (Anm. 711) Koloman, (Heiliger), Märtyrer 25, 57, 58, 138, 139

319

Kolomanstein, Kolomanistein, Kolomanreliquie 54, 57, 58, 59, 72, 74, 233 (Anm. 201), 234 (Anm. 203, 214) Königsfelden, Kloster 42, 68, 227 (Anm. 111), 237 (Anm. 232) Küster, Kustos, - Küster des Kollegiatkapitels 62, 63, 67, 69, 79, 149, 151, 236 (Anm. 229), 270 (Anm. 675) - Küster, Laienkustos 77, 78, 87, 97, 125, 243 (Anm. 320), 256 (Anm. 496) Leopold von Sachsengang, Pfarrer 50, 51, 64, 77, 153 Leopold III., Herzog 70, 235 (Anm. 223) Leopold III., Markgraf, Heiliger 17, 52 Leopold IV., Herzog 101 Leopold IV., Babenbergermarkgraf 16, 220 (Anm. 12) Leopold V., Babenbergerherzog 17, 224 (Anm. 59), 238 (Anm. 246), 247 (Anm. 357) Leopold VI., Babenbergerherzog 18, 23, 24, 26, 138, 267 (Anm. 622) Leopoldus, Pfarrer 25, 29, 30, 34, 139, 223 (Anm. 44) Liebfrauenkirche in Wiener Neustadt, Pfarrkirche, Dom 31 Limesstraße 17, 18, 19 Lucius III., Papst 15, 32 Lettner 47, 60, 61, 62, 64, 66, 69, 70, 88, 89, 96, 97, 98, 114, 115, 129, 133, 134, 135, 150, 152, 215, 216, 218, 229 (Anm. 149, 151), 244 (Anm. 328), 254 (Anm. 485), 264 (Anm. 595, 605), 266 (Anm. 609, 612)

320

Register

Mahlzeiten, Jause, Gastmahl 78, 84, 89, 90, 106, 127, 245 (Anm. 336) Maler 86, 112, 119, 123, 127, 153, 154, 199, 243 (Anm. 317), 271 (Anm. 700) Mangold, Bischof von Passau 22 Maria am Gestade 15, 16, 31, 32, 33, 154 Martinspital vor dem Widmertor 57, 233 (Anm. 198) Maut 47, 55, 70, 81, 231 (Anm. 187), 233 (Anm. 198), 240 (Anm. 290) Mauterner Tauschvertrag 16, 21, 220 (Anm. 12) Maximilian I., Kaiser 130, 236 (Anm. 228), 264 (Anm. 593), 266 (Anm. 615) Melk, Benediktinerkloster 58, 237 (Anm. 231) Mesner 77, 78, 87, 148, 153, 154, 198, 205, 243 (Anm. 322) Mesnerhaus 148, 151, 243 (Anm. 322) Messstiftung, Ewige Messe - des Albrechts von Mürzzuschlag 141 - des Berthold Geukramer 77 - der Chrannest 141 - des Dietrich Fluschart 55 - der Dorothea die Poschin 99 - der Eslarn 265 (Anm. 610) - der Füchsel 117, 119 - der Graven 110 - des Hannns Gruntreich 144 - der Heuperger 145 - des Jans der Polle (Polls) 57 - des Jans der Vogel 55 - des Johannes Stainpeck 57 - der Kranvogel 99, 233 (Anm. 200)

- des Michel Vinckh 131 - der Poll 233 (Anm. 200) - der Polhaimer 97 - der Puchheim 120 - der Netzinger 233 (Anm. 200) - der Rükerspurg 113, 233 (Anm. 200) - der Tirna 71, 99 - des Meisters Tylo 45 - der Urbetsch 122 - der Würffel 97 Messgewand, Ornat, Paramente 34, 63, 87, 89, 90, 248 (Anm. 371) Mist 90, 108, 199, 204, 245 (Anm. 341), 252 (Anm. 443) Monstranz 97, 156, 157 Netz 115 Niklas Gerhard van Leyden, Bildhauer 129, 262 (Anm. 581) Nordchor, siehe Chor Notare, Schreiberbruderschaft, Schreiberzeche 137, 140, 144, 145, 146, 213 Opferstock, Stöcke 23, 35, 41, 82, 111, 150 Organist 76, 87, 88, 132, 198, 199, 200, 201 Orgel 60, 97, 108, 132, 200, 201 - Große Orgel 88, 98, 134, 199, 218, 249 (Anm. 384), 265 (Anm. 606) - Kleine Orgel 88, 108, 116, 119, 134, 158, 198, 200, 218 Orgelfuß, Orgelbühne 135 Ornat 87, 89, 90 Otto der Fröhliche, Herzog 42, 43, 233 (Anm. 198) Otto, Bischof von Passau 33 Ottokar II. Přemysl, König 34 Palmesel 158 Parlier 83, 84, 90, 100, 106, 107,

Register

127, 187, 242 (Anm. 307), 252 (Anm. 433) Passionsspiel 82, 153, 155, 157 Patronat, Patronatsrecht 24, 25, 36, 42, 49, 56, 239 (277) Patronatsstreit 222 (Anm. 42) Peter, Bischof von Chur 57, 58, 234 (Anm. 205) Petrus von Marchopolis, Bischof 44 Pfarrhof 23, 24, 25, 34, 36, 73 Pflaster, Bodenpflaster 110, 126, 260 (Anm. 549) Pflasterer, Überleger 85, 86, 113 Predigt 116, 222 (Anm. 41), 224 (Anm. 57) Predigtstuhl, Kanzel 111, 112, 114, 150, 168, 218, 255 (Anm. 489), 270 (Anm. 680) Priester, Kaplan 23, 29, 44, 61, 72, 76, 95, 96, 112, 152, 201, 241 (Anm. 299) Priesterhaus siehe Curhaus Privilegium Maius 68 Propst des Kollegiatkapitels 62, 63, 69, 79, 96 Prozessionen 13, 14, 33, 60, 64, 67, 69, 107, 143, 149, 157, 255 (Anm. 489) - Allerheiligenprozession 67, 237 (Anm. 232) - Begängnis, Versehgänge, bevild, 35, 79, 153, 158, 241 (Anm. 299) - Bittprozession 142, 143, 150, 154 - Donnerstagsprozession 156, 157 - Fronleichnamsprozession 45, 69, 94, 95, 96, 97, 149, 152, 155 - Karfreitagsprozession 155

321

- Palmsonntagsprozession 154 Puchheim, Familie 120 Puchspaum, Hans, Baumeister 11, 86, 121, 123, 125, 160, 242 (Anm. 306, 307), 258 (Anm. 522), 260 (Anm. 546) Querhaus, Querschiff, 18, 31, 39, 47, 52, 53, 54, 65, 93, 96, 97, 98, 99, 102, 124, 125, 133, 135 Rampersdorfer, Konrad 101, 124 Rat, Ratsherren, Ratsbürger 38, 39, 40, 44, 45, 55, 56, 63, 64, 65, 77, 78, 79, 80, 83, 90, 100, 101, 102, 108, 109, 119, 121, 124, 128, 132, 135, 141, 144, 145, 153, 156, 245 (Anm. 343), 247 (Anm. 356), 249 (Anm. 384), 263 (Anm. 589) Reginbert, Bischof von Passau 22 Reinigung 85, 86, 89, 90, 101, 108, 117 Rektor 62, 260 (Anm. 537) Reliquien siehe Heiltum Reliquienschatz siehe Heiltumsschatz Reliquienschatzkammer, Reliquienkammer 48, 53, 111, 149, 150 Rock, Konrad 141, 142, 207 Rock, Hans 101, 124 Rollinger, Wilhelm, Bildschnitzer 129, 134, 155, 156, 157, 158, 218, 270 (Anm. 665) Rudolf I., König 37, 43 Rudolf IV., Herzog 11, 14, 46, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 56, 57, 58, 59, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 89, 91, 93, 94, 117, 133, 136, 149, 153, 231 (Anm. 187), 233 (Anm. 201), 234 (Anm. 212), 235 (Anm.

322

Register

219, 223), 236 (Anm. 228), 237 (Anm. 231), 245 (Anm. 343), 247 (Anm. 357) Rudolf-Kenotaph siehe Grab Sakramentshaus, Tabernakel 13, 44, 47, 111, 150, 157, 255 (Anm. 489) Sakristei, Sager 48, 63, 73, 81, 83, 87, 113, 229 (Anm. 154) - Sakristei der Maria Magdalena­kapelle 144 - Alte Sakristei 72, 73, 74, 96, 99, 111, 113, 115, 120 - Neue Sakristei 82, 110, 115, 116, 119, 120, 123, 131, 255 (Anm. 490), 256 (Anm. 496) - Sakristei unter der porkirchen 158 Sänger, siehe Kantor St. Agnes in der Himmelpforte, Prämonstratenserinnenkloster 34, 90 St. Jakob auf der Hülben, Augustiner Chorfrauenkloster 30 St. Maria bei St. Niklas, Zisterzienserinnenkloster 19 St. Michael 34, 154, 233 (Anm. 198), 241 (Anm. 299), 244 (Anm. 328) St. Pankraz 32, 33 St. Peter 15, 16, 32, 33, 219 (Anm. 10) St. Ruprecht 15, 16, 32, 33, 219 (Anm. 10) Schindeln 46, 85, 98, 110, 111, 128, 131, 132, 257 (Anm. 506) Schloss 63, 111, 149, 150, 218, 244 (Anm. 332) Schlosser 86, 109, 113, 114, 115, 225 (Anm. 64)

Schlüssel 45, 63, 79, 111, 115, 244 (Anm. 332) Schmied 86, 100, 103, 104, 108, 109, 112, 132 Schnee 90, 126 Schnecke, siehe Treppe Schneider 90, 110 Schottenkloster 15, 16, 17, 18, 19, 21, 23, 24, 25, 30, 32, 33, 34, 154, 155, 157, 224 (Anm. 59), 230 (Anm. 162) Schrank 63, 82, 89, 115, 116, 158, 256 (Anm. 496) Schule, Bürgerschule 77, 81, 85, 87, 88, 136, 139, 142, 155, 211, 222 (Anm. 40), 239 (Anm. 277), 241 (Anm. 295), 244 (Anm. 328, 333), 267 (Anm. 627) Schulmeister 76 Seile 86, 104, 109, 112, 128, 153, 225 (Anm. 64) Seiler 86, 104, 112 Seitenschiff siehe Abseite Spenning, Laurenz, Baumeister 84, 126, 127, 128, 144, 160, 242 (Anm. 307) Stadtbrand siehe Brand Stadtrecht, Stadtrechtsprivileg 25, 29, 225 (Anm. 64) Steinhütte siehe Bauhütte Steinmetz 83, 84, 89, 100, 105, 106, 114, 127, 164 Stiftsbriefe für das Kollegiatkapitel - Erster Stiftsbrief 49, 51 - Zweiter Stiftsbrief, Großer Stiftsbrief 46, 49, 51, 61, 62, 63, 67, 69, 79, 133, 149 Stockerau 58 Stöcke, siehe Opferstock Stühle, Sitze, Schemel, Hocker 82, 114

Register

Südchor, siehe Chor Tabernakel siehe Sakramentshaus Taufbecken, Taufstein 111, 114, 115, 123, 128, 129, 157, 218, 253 (Anm. 459), 254 (Anm. 485), 255 (Anm. 487, 489) Tichtel, Johannes, Arzt 151 Tichter Michael, Bildhauer 130 Tirnakapelle, siehe Kapellen Tirna, Familie 71, 154, 212 - Hans von Tirna 50, 71, 117, 153, 238 (Anm. 252) - Ludwig von Tirna 99 - Rudolf von Tirna 99 Tischler 86, 115, 116, 256 (Anm. 496) Tore - Adlertor 127, 241 (Anm. 298), 265 (Anm. 610) - Bischofstor 11, 54, 57, 58, 71, 72, 73, 74, 111, 234 (Anm. 211, 213), 235 (Anm. 214) - Friedhofstore 85, 158 - Mesnertor 158, 243 (Anm. 322) - Riesentor 26, 27, 31, 114 - Schulertor 270 (Anm. 668) - Singertor 11, 71, 74, 114 - Stephanstor, Hüttentor 270 (Anm. 668) - Zinnertor 158 - Zwölfbotentür 47, 133 Totengräber 87, 88, 198 Treppe 66, 67, 68, 74, 137, 143, 145, 268 (Anm. 648) - Wendeltreppe, Schnecke, Spindeltreppe 105, 113, 168 Treppenturm 105, 118, 120, 121, 257 (Anm. 507) Trompeter 108 Truhe 63, 81, 83, 172

323

Tuch 205 - Altartücher 200, 248 (Anm. 371) - Fastentuch 154 - Handtücher 200, 256 (Anm. 496) - Leichentücher 81, 82, 154, 158, 171 Turm - Heidentürme 26, 28, 30, 31, 53, 104, 107, 108, 123, 158, 242 (Anm. 315), 257 (Anm. 507) - Nordturm, neuer Turm, unausgebauter Turm 90, 91, 101, 125, 126, 127, 128, 158, 241 (Anm. 298), 261 (Anm. 550) - Südturm, hoher Turm 11, 53, 54, 86, 89, 93, 96, 97, 98, 100, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 124, 218, 240 (Anm. 287), 242 (Anm. 306), 243 (Anm. 315), 249 (Anm. 396) Türmer, Turmwächter 108, 243 (Anm. 324), 253 (Anm. 447) Uhr, Schlaguhr 107, 109 Ulrich, Passauer Kanonikus, Protonotar 23, 24, 40 Universität 12, 114 Urban V., Papst 51, 62, 230 (Anm. 162) Vorlauf, Konrad 101, 124, 240 (Anm. 281) Wech, Georg 68 Wendeltreppe siehe Treppe Wichard, Erzbischof von Salzburg 43 Wilhelm I., Herzog 94, 97, 236 (Anm. 228), 270 (Anm. 674) Windlicht, siehe Beleuchtung Zaun, Gatter 85, 148, 245 (Anm. 341)

324

Register

Zechen, siehe Bruderschaften Ziegel 108 - Bodenziegel 85, 98, 101, 113, 249 (Anm. 380), 257 (Anm. 508) - Dachziegel 48, 85, 100, 101, 108, 113, 125 Zimmermann, Zimmerleute 85, 86, 100, 104, 109, 110, 111, 121, 123, 126, 130, 214, 244 (Anm. 332), 270 (Anm. 680) Zwettl, Zisterzienser 23, 24, 36, 38, 39, 40, 41, 54

- Katharinenkapelle im Zwettlerhof siehe Kapellen - Kaplanhaus am Stephansfriedhof 24 - Klosterhof am Stephansfriedhof 23, 24 38, 41, 222 (Anm. 38), 226 (Anm. 87, 89) - Zwettlerhof, Haus der Greifensteiner, Haus des Stifts Zwettl 23, 24, 36, 38, 40, 41, 54, 56, 69, 136, 234 (Anm. 205) - Zwettler Stifterbuch, „Bärenhaut“ 40, 41