Schulgrammatik der französischen Sprache: Mit Uebungen [Reprint 2020 ed.] 9783112349724, 9783112349717


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Schulgrammatik der französischen Sprache: Mit Uebungen [Reprint 2020 ed.]
 9783112349724, 9783112349717

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Schulgrammatik der

Französischen Sprache Mit Uebungen.

Von

E. Gerlach, Professor am Königlich Preußischen Kadettenhause zu Oranienstein.

■w-

Leipzig, Verlag von Veit & Comp.

1879.

'Druck von Metzger & Wittig in Leipzig.

Vorrede. Bei der Abfassung dieser Grammatik hat es der Verfasser, ob­ wohl er die Erreichung der Sprachfertigkeit nicht aus den Augen ließ,

nicht lediglich daraus abgesehen, ein Buch zu schaffen, welches zur möglichst raschen und bequemen Aneignung des Gebrauchs der Sprache diente, sondern sich bemüht, auf die wissenschaftliche Durchdringung und systematische Abrundung des grammatischen Stoffes hinzuarbeiten; und

zwar namentlich deshalb, weil bei der Fülle der Lehrgegenstände auf

der Realschule und den hohen Ansprüchen an jeden einzelnen derselben die Gefahr einer oberflächlichen Aneignung und eines Mangels an Ver­

tiefung hervortritt. Das Bemühen, dieser Gefahr vorzubeugen, wird leicht als das Charakteristische dieses Buches erkannt werden. Ein Um­ stand wirkte dabei sehr hemmend: Der Verfasser hatte es sich zum

Grundsatz gemacht, in seiner Darstellung auch dem nicht Latein ler­ Es wurde dadurch in der Laut­

nenden Schüler verständlich zu sein.

lehre und zum Theil in der Formenlehre eine Darstellungsweise bedingt, welche von dem Hergebrachten

vielfach abweicht.

Die

betreffenden

Punkte würden wohl am besten dann erörtert werden, wenn die Gram-

matik einer fachmännischen Kritik gewürdigt werden sollte; nur einen

derselben möchte ich schon hier erwähnen: die Annahme eines Präsens­

stammes, des endungsbetonten, aus welchem sich dann auch die stamm­ betonten Formen durch Anhängung der Endungen bei Anwendung der über die Lautveränderungen gegebenen Gesetze ergeben.

Die Größe des

zu dieser Operation nöthigen Apparats ist nur scheinbar; die in § 54 bis § 76 gelehrten Lautveränderungen sind dazu nicht auswendig zu lernen, sondern nur § 195 genau einzuprägen; die sich aus

denselben ergebenden Einzelnheiten sind in den citirten Para­

graphen nur nachzuschlagen.

Wenn nun dort gelehrt wird, daß

z. B. „je suis ich folge" aus einer nicht nachweisbaren Form je suivs

entsteht, so ist dies nichts anderes, als wenn im Griechischen gelernt werden muß, daß yuouai aus

entstanden ist.

davon, daß bei dieser Darstellung ein „selbsteigenes Suchen"

Abgesehen das ab­

richtende Auswendiglernen ersetzt und zum bleibenden Besitz der so

Vorrede.

IV

erlernten Formen führt, hat der Verfasser sich in seiner Schulpraxis

davon überzeugt, daß die unregelmäßigen Verba auf diese Weise sehr schnell gelernt werden.

Die Sprache ist ein systematisch ausgefiihrtes Bauwerk, in welchem es allerdings nicht an Steinen fehlt, welche der frei und mitunter launen­

haft schaffende Sprachgeist wunderlich geformt und gefügt hat; aber der

Bau ist ein einheitlicher und kann auch nur durch

eine in sich abge­

schlossene Sprachlehre faßlich und würdig dargestellt werden.

Es fiel

daher dem Verfasser schwer, sich zur Abfassung einer Elementargram­ matik zu entschließen.

So wie aber die Verhältnisse in Bezug auf den

ersten sprachlichen Unterricht in Realschulen liegen, war sie unentbehr­

lich.

Der Verfasser hat wenigstens dafür gesorgt, daß diese Elementar-

grammaük eine Stufe bildet, vermittelst deren man rasch und leicht in den Hauptbau gelangt. Aus dem oben erwähnten Princip entspringt eine ziemliche Reich­

haltigkeit an grammatischen Definitionen, welche mancher Schulmann vielleicht in die deutsche Grammatik verweisen oder für überflüssig halten

möchte, weil der lateinische Unterricht schon für ihre Gewinnung sorge. Aber einerseits soll ja diese Grammatik auch für solche Schulen brauch­ bar sein, wo der lateinische Unterricht nicht grundlegend für die gram­

maüschen Begriffe gewirkt hat, andererseits soll sie die Schwierigkeit

beseitigen helfen, welche die Forderung in sich schließt, daß die in einer Sprache gewonnenen grammatischen Begriffe für die anderen nutzbar gemacht werden.

Die hier gegebenen Definitionen sollen womöglich Ein­

heit im Unterricht und Brauchbarkeit für die fremden Sprachen erzielen. Die zur Verdeutlichung einzelner Spracherscheinungen herangezogenen

Analogien des Griechischen, Lateinischen und Englischen sind so ange­

bracht, daß sie den dieser Sprachen nicht Kundigen nicht stören werden. Während für den Grammatiker früher in vielen Fällen die Aka­

demie die alleinige Norm abgab, steht ihm heute die reichhalüge Samm­ lung und die auf tiefe Sprachkenutnis gegründete Auffassung Littr^s zu Gebote, welche, indem sie der gewordenen Sprache ihr Recht werdm

läßt, dem Einschnüren des Sprachgebrauchs fernsteht.

Ich habe mich,

wo Littri von der Akademie abweicht, meistens der scharfen Begrün­ dung Littre's angeschlossen und auch feine Beispiele vorgezogen.

Daß

mir andere, selbstgewonnene reichlich zur Verfügung standen, wird man

aus den Uebungsstücken erkennen.

Die Beispiele,

welche Littre der

Akademie entlehnt hat, habe ich auch mit L. bezeichnet, wo

Unterschied der Autorität nichts ankam.

Autoren ist nur da eingetreten, wo anderen Grammatikern

auf den

Die Bezeichnung französischer

es, namentlich wegen einer von

abweichenden Auffassung, nothwendig erschien.

Wo ich deutschen Grammaükern Beispiele entlehnt habe, ist es ange-

Borrede.

V

geben, und zwar bezeichnet, wo die Namen nicht ausgeschrieben sind,

B. Benecke,

H. Hirzel,

Mätzner, PL Plötz,

M.

8. Seeger,

St. Steinbart. — Durch Gr.-D. wird die Grammaire des Gram­

maires von Girault-Duvivier bezeichnet. Diesen, und in Einzelnheiten auch anderen Grammatikern, namentlich aber Mätzner und Diez, habe

ich vieles zu verdanken. Auf lexicalische Partien ist da besondere Sorgfalt verwendet, wo entweder eine übersichtliche Gruppirung des Stoffes nöthig schien, oder

wo die Lexica, welche den Schülern zugänglich sind, nicht das Erfor­ derliche bieten.

Da die Phraseologie im Französischen vielfach genau

bestimmt und abgeschlossen ist, kann es dem Schüler nicht erspart wer­

den, sich viele Phrasen einzuprägen: sie sind alphabetisch geordnet, da­ mit

er

eine

vergessene

Wendung

oder

Construction

leicht

wieder­

finden kann. In der Aussprachelehre habe ich, soweit es Zweck und Raum eines Schulbuchs gestatten, vollständig zu sein versucht.

Ich habe mich

bei der Bearbeitung derselben namentlich auf ßefdint1 gestützt und den trefflichen Sachs und Littre fleißig zu Rathe gezogen, ohne jedoch dem letzteren in den Punkten zu folgen, wo er seine historisch begründeten

oder aus dem Wesen der Sprache fließenden Ansichten dem in Gel­ tung stehenden Gebrauche entgegenstellt.

Ich glaube für jede in der

Aussprachelehre gemachte Angabe eine gewichtige Autorität anführen zu können. Es würde den Absichten des Verfassers nicht

entsprechen, in

der

wenn man

Grammatik

die Aussprachelehre

gegeben

A bis Z durchgehen wollte.

ist,

mit

dem

so,

wie

Anfänger

sie

von

Sie ist dazu bestimmt, in Tertia

in einigen Lehrstunden gelesen und dann recht fleißig nach­ geschlagen zu werden. Die Elementargrammatik giebt für den An­ fänger das Nothwendigste. In den Uebungen habe ich die Ausdrücke des alltäglichen Lebens wenig berücksichtigt, so wesentlich sie auch für jedermann sind, welcher sich in Frankreich anfhalten will.

Plötz hat durch seine vocabulaires

für dieses Bedürfnis gut und ausreichend gesorgt, und für die Zwecke

der Schule ist es ein untergeordnetes.

Zur Anbahnung der Conver-

sation soll die Besprechung der historischen Stücke dienen, welche jedem

Abschnitte der Uebungen vorgesetzt sind.

Wie sich der Verfasser diese

Sprechübungen denkt, hat er in einem Dialoge nach dem ersten Stücke

anzudeuten versucht. Diese Stücke werden in den unteren und mittleren Klassen die Einführung eines anderen Lectürestoffes unnöthig machen

1 Tratte complet de la prononciation fmncaise dans la seconde moitie du XIXe siede. Seconde edition. Hambourg 1871.

VI

Vorrede.

und zugleich, da sie in die Uebungen so

verwebt sind, daß der dort

gebrauchte Ausdruck in diesen häufig wiederkehrt, eine aufmerksame Lectüre bei den Schülern erzwingen.

Ich habe diese französischen Stücke

zum größeren Theil nach Duruy's für die Schule bestimmten Werken

bearbeitet und absichtlich aus der alten Geschichte

gewählt.

Die un­

regelmäßigen Verba konnten in denselben nicht vermieden werden, und

andererseits war' es nicht möglich,

die Lectüre

Stücke zu verschieben, bis sie alle gelernt waren.

zusammenhängender Die Uebersetzung

dieser Verba ist, so wie auch in den wenigen im Text der grammatischen Regeln befindlichen Fällen, wo unregelmäßige Verbalformen vorkommen,

gegeben, damit sie den Schüler nicht in Verlegenheit setzen.

Was die deutsche Uebersetzung einzelner Beispiele zu den Regeln anlangt, so habe ich mich an das von Georg Curtius in der griechischen Schulgrammatik beobachtete und in desselben Anmerkungen zur grie­

chischen Grammatik S. 152 gerechtfertigte Verfahren angeschlossen. Zur Einübung der syntaktischen Regeln brauchten die Uebungssätze nicht so zahlreich zu sein wie in der Formenlehre, und ich konnte mich

auf unzusammenhängende Sätze beschränken, da hier meine in demselben Verlage erschienenen Uebungen zur französischen Syntax*1 ergänzend ein­ treten.

Die Vocabeln zu den Uebungen sind

nach dem in jener

Vorrede vertretenen Grundsätze gegeben. Herm Fr. Lambert in Halle und Herrn Premier-Lieutenant Nelde

in Oranienstein fühle ich mich

sehr verpflichtet für die aufopferungs­

volle Thätigkeit, mit welcher sie mich bei der Richtigstellung des Textes unterstützt haben.

Ich

ergreife diese Gelegenheit, um diesen beiden

Herren meinen Dank dafür auszusprechen. Oranienstein, den 21. April 1879.

1 Leipzig 1876, Verlag von Veit u. Comp. (VIII. u. 224 S.), Preis geh 1 Mk. 80 Ps.

Inhaltsverzeichnis. Seite

Einleitung § 1...................................................................................................................1

Erster Theil.

Formenlehre.

I. Lautlehre §2 — 5 ............................................................................................2 1) Von der Aussprache § 6—51...................................................... 2 A. Aussprache der Vocale § 6—16.....................................................4 B. Aussprache der Diphthonge § 17..................................................... 7 C. Aussprache der nasalen Vocale und Diphthonge § 18—29 . . 7 D. Aussprache und Verstummung der Consonanten § 30—45 . . 8 E. Die Bindung der Wörter § 46—47 ................................................. 15 F. Die Quantität der Silben § 48—51.......................................... 18 2) Lautveränderungen, welche namentlich in der Flexion eintreten und

für dieselbe von Bedeutung sind § 52—78 ...................................... 22 «. Aenderungen der Consonanten in andere Consonanten oder in Vocale § 54........................................................................................... 23 A. Im Auslaut des Stammes vor den Biegungsendungen § 54—65 ................................................................................. 23 B. Aenderungen der Consonanten im Inlaut § 66—70 . 25 C. Laute, welche, abgesehen von der Flexion, am Wortende vermieden werden § 71—73...................................................... 26 D. Laute, welche im Anfang des Wortes gern vermieden

werden § 74—75 ................................................................. 26 E. Umsetzung der Consonanten (Metathesis) § 76 ... 27 ß. Aenderung der Vocale § 77—78 ................................................. 27 3) Silbenbrechung § 79......................................................................................28 4) Die Interpunktion § 80—82 ................................................................. 28 II. Flexionslehre § 83—85 .......................................................................................

31

Die Declination § 86—88 ............................................................................ 32 Der Artikel und das Substantiv § 89—91...........................................32

Die Pluralbildung der Substantiva § 92—93 ................................. Declination der zusammengesetzten Substantiva § 94—99... Das Geschlecht der Substantiva § 100—107 .................................

34 35 37

VIII

Inhaltsverzeichnis. Seite

Das Adjectiv § 108.................................................................................. 40 A. Bildung der weiblichen Form der Adjectiva § 109—114 . . 41 B. Bildung des Plurals der Adjectiva § 115—117......................... 42 C. Die Comparation des Adjectivs § 118—120.............................. 43 Das Zahlwort § 121.................................................................................. 44 Aussprache § 122.................................................................................. 45 Orthographie § 123 . ........................................................... 45 Declination § 124...................................................................................45 Gebrauch der Grund- und Ordnungszahlen § 125—129 ... 46 Die Fürwörter § 130............................................................................... 47 A. Das persönliche Fürwort §131—142........................................... 47 B. Das besitzanzeigende Fürwort §143—145 50 C. Das hinweisende Fürwort § 146—148 ............................... 51 D. Das fragende Fürwort § 149—151 .................................... 52 E. Das bezügliche Fürwort § 152—157 .................................... 53 F. Das unbestimmte Fürwort § 158—163 ............................... 55 Das adjectivische und substantivische § 158........................... 55 Das adjectivische § 159 . . ..................................................... 55 Das substantivische § 160.......................................................... 56 Diejenigen, welche für substantivischen und adjectivischen Gebrauch nur eine Form haben § 161 ..................... 57 Die Conjugation § 162—163 .......................................... ..... 59 Das Zeitwort § 164—167 .............................................................. 59 Die Flexion der regelmäßigen Verba und der Hülfsverba § 168—178 ........................................................................ 61 Bemerkungen über den Gebrauch der Hülfsverba avoir und etre § 179—181 79 Die reflexiven Verba § 182................................................................... 80 Veränderlichkeit des part. passe § 183—185 ............................... 81 Unregelmäßigkeiten § 186—193 83 Die unregelmäßigen Verba§194—210............................................. 87 Alphabetisches Verzeichnis der unregelmäßigen Verba § 211 . 103 Die Partikeln.................................................................................................. 104 a. Die Adverbien § 212—215 .............................................. . 104 b. Die Präpositionen § 216—218........................................................ 106 c. Die Conjunctionen § 219—220 .................................................... 107 d. Die Jnterjectionen oder Empfindungswörter § 221 . . . . 109 III. Die Lehre von der Wortbildung § 222-231 ..........................................

Zweiter Theil.

110

Satzlehre oder Syntax.

Das verbum finitum § 232—276 ............................................... Tempuslehre § 232—241 ......................................................... ..... Moduslehre § 242—276 .................................................................................... «. Die Modi in Nebensätzen § 245—274 ............................................... A. Die Verba des Sagens und Denkens § 247—253 . ... B. Die Verba der Absicht § 254—258 ............................................. C. Die Verba der Gemüthsbewegung § 259—261 ......................... ß. Die Modi in Attributsätzen § 262- 265 ..........................................

115 115 121 123 124 127 130 132

Inhaltsverzeichnis.

y. Die Modi in Adverbialsätzen § 266—274 ......................................... A. In Localsätzen § 266 ........................................................................ B. In Temporalsätzen § 267 .............................................................. C. In Sätzen des Grundes § 268 ................................................... D. In Sätzen der Folge § 269 . . . .... E. In Modalsätzen § 270—274 ......................................................... ie Declination. § 86.

Man unterscheidet in der Declination: 1) Zwei Numeri (nombres), den Singular (singulier) für die Einzahl, den Plural (pluriel) für die Mehrzahl. 2) Vier Casus, den Nominativ, Genitiv, Dativ und Accusativ? Nominativ und Accusativ sind der Form nach gleich und werden durch die Stellung im Satze unterschieden. Der Nominativ heißt sujet, der Accusativ regime direct, Genitiv und Dativ reg. indirect 3) Zwei Geschlechter (genre), das männliche (masculin) und das weibliche (feminin). Das sächliche Geschlecht bedient sich der Form des männlichen, ist aber dem Wesen nach noch vorhanden, z. B. le vrai das Wahre, le es, ce, ceci, cela dieses; quelque chose etwas, dessen Prädicat immer im mascul. steht, während chose allein weiblich ist. § 87. Das Französische hat wie das Deutsche einen bestimmten und einen unbestimmten Artikel (article defini und inddfini). Der be­ stimmte heißt le, der, das; la, die; plur. beider Geschlechter les; der unbestimmte masc. un, ein; fern, une, eine. § 88. Den Plural der Substantiva und Adjectiva bildet man durch Anhängung eines s an den Singular. Bon den Casus sind Nomin. und Accus. (nach § 86, 2) gleichlautend, der Ge­ nitiv wird gebildet, indem man die Präposition de, der Dativ, in­ dem man die Präposition ä, vor den Nominativ setzt. Nom. Cesar, Gen. de Cäsar, Bat. ä Cesar, Ace. Cesar.

Der Artikel und das Substantiv. § 89.

Der bestimmte Artikel sing, le der, das, la die; plur. les die. Bor einem mit Vocal oder h muette anlaulenden Worte wird das e von le, das a von la abgeworfen und an deren Stelle ein Apostroph gesetzt, z. B. l’homme.

Masculin. Nom. Gen. Bat. Ace.

l’homme de l’homme ä l’homme l’homme

der Mensch. des Menschen. dem Menschen. den Menschen.

Nom. Gen. Bat. Ace.

Steht das mascnl. le vor einem

Feminin. l’erreur der Irrthum. de l’erreur des Irrthums. ä l’erreur dem Irrthume. l’erreur den Irrthum. consonantisch anlautenden

1 Der Nominativ steht auf die Frage wer, was? Der Genitiv auf die Frage wessen? Der Dativ auf die Frage wem? DerAeeusativ auf die Frage wen, was?

§ 89—90.

33

Die Declination.

Worte, so werden die Formen de le und ä le, also der Genitiv und Dativ des Singular in du und au zusammengezogen. Der Genitiv des Plural heißt stets für mascul. und femin. des, contrahirt aus de les, der Dativ aux, aus a les. Anmerkung. Die erwähnten Formen waren im Altfranzösischen zu del, al, dels, als verkürzt. Das 1 ging bei nachfolgendem Consonanten in u über, daher wurde del zunächst den, dann du; al wurde au, in dels wurde 1 ein­ fach ausgestoßen, als wurde aux nach § 54. Die Declination des Artikels ist übersichtlich folgende: Sing. Plur.

masc. Nom. de, F Gen. du, de F Dat. au, ä F Acc. le, F Sing. Nom. le roi Gen. du roi Dat. au roi Accus. le roi

der König. des Königs. dem König. den König.

fern. masc. und fern. la F les. de la, de F des. ä la, ä F aux. la, F les. Plur. die Könige. les rois des rois der Könige. aux rois den Königen. les rois die Könige. Plur.

Nom. Gen. Dai. Accus.

Sing. la femme de la femme ä la femme la femme

die der der die

Nom. Gen. Dat. Accus.

Sing. Farbre de Farbre ä Farbre Farbre

der Baum. des Baumes. dem Baume. den Baum.

Frau. Frau. Frau. Frau.

les femmes des femmes aux femmes les femmes

die Frauen.

der Frauen. den Frauen. die Frauen.

Plur.

les arbres des arbres aux arbres les arbres

die der den die

Bäume. Bäume. Bäumen. Bäume.

Der Theilungsartikel (article partitif). Der ursprünglich von Begriffen der Menge (Quantitätsbegriffen) abhängige Genitiv (la plupart des homrnes die Mehrzahl der Menschen, bien des hommes recht viele von den Menschen) wird, wenn angezeigt werden soll, daß nur ein Theil von dem gemeint ist, was das folgende Substantiv angiebt, mit Auslassung des den Genitiv regierenden Wortes (du pain für une portion du pain oder für quelque chose du pain) als Subject und als Regime verwendet: des malheurs arriverent (Subj.); donnemoi de l’eau gieb mir Wasser (regime). Im Deutschen wird ge­ wöhnlich kein Artikel gebraucht, wenn im Französischen der article partitif angewendet werden muß: il mange des pommes er ißt Aepfel. Da de nicht vor de la und vor die aus de le und de les zusammengezogenen Formen du und des treten kann, so fällt nach de das de la, du und des fort, so daß der Genitiv im Singular und Plural, im Masculinum und Femininum de heißt. Dieser Genitiv steht nach Substantiven und Adverben der Menge (le nombre die Zahl, la foule die Menge, le verre das Glas, le sceau der Eimer, beaucoup viel, peu wenig, plus mehr, moins we­ niger, 38862 genug, trop zuviel, combien wieviel u. a.), und nach Verben. Se rejouir de (also mit Genitiv) heißt: sich an etwas erfreuen; Früchte heißt: des fruits; er erfreut sich an Früchten: il se rejouit de fruits (denn de des ergiebt de); avoir besoin de quelque chose etwas Gerlach, Grammatik. II.

3

90.

Die Pluralbildung der Substantiva.

34

§ 90—92.

nöthig haben: er hat Brod nöthig (Brod du pain): il a besoin de pain (de du -- de). Er hat Brod’s genug: il a assez de pain. Wir haben viel an Wein gebraucht, an Brod wenig: nous avons consomme beaucoup de vin, peu de pain. Der Dativ wird regelmäßig (durch Bor­ setzung von ä) gebildet: ä du pain. In der Regel steht de mit dem Artikel (le, la, les) vor Substantiven, de ohne Artikel vor Ad­ jectiven; de la viande, Fleisch; de bonne viande, gutes Fleisch. Beispiele:

Nom. Gen. Bat. Acc.

Plur.

Sing. de l’or d’or ä de l’or de l’or

Gold. Goldes. Golde. Gold.

de bon or de bon or ä de bon or de bon or

gutes Gold. gutes Goldes. gutem Golde. gutes Gold.

de la chair de chair ä de la chair de la chair

Fleisch. Fleisches. Fleische. Fleisch.

Sing.

Nom. du sucre Gen. de sucre Bat. ä du sucre Acc. du sucre Nom. des maisons Gen. de maisons Bat. ä des maisons Acc. des maisons § 91.

Zucker. Zuckers. Zucker. Zucker. Häuser. Häuser. Häusern. Häuser.

Plur. de grandes maisons de grandes maisons ä de grandes maisons de grandes maisons

große Häuser, großer Häuser, großen Häusern, große Häuser.

Der unbestimmte Artikel masc. un ein, fern, une eine kommt seiner Abstammung (vom Zahlwort un) nach nur im Sin­ gular vor. Im Genitiv verliert die Präposition de, wie immer vor Vocalen, das e, wofür der Apostroph eintritt (§ 47, 3.). masc. fern. Nom. un Soldat ein Soldat, une heure eine Stunde, Gen. d’un soldat eines Soldaten, d’une heure einer Stunde, Bat. ä un soldat einem Soldaten, ä une heure einer Stunde, Ace. un soldat einen Soldaten. une heure eine Stunde. Die Pluralbildung der Substantiva.

§ 92.

S. § 88. Nach § 54 verwandeln die Substantive auf al das 1 in u und hängen statt des s ein x an: general plur. generaux; Cardinal plur. cardinaux, cheval plur. chevaux. Ausnahmen: als bleibt unverändert im Plural von le bal der Ball, plur. les hals; le nopal der Nopal; le carnaval der Karne­ val; le chacal der Schakal; le choral der Choral; le regal das Gast­ mahl und einigen anderen (s. § 54). Auch einige Substantiva auf ail und eins auf eil ver­ wandeln 1 mouillee vor folgendem s in u und das s in x. Diese sind: le bail der Pachtcontract, plur. les baux; le corail die Koralle; l’email das Schmelzglas; le plumail der Federbesen; le soupirail das Keller­ loch; le travail die Arbeit; le vantail der Fensterflügel; le ventail die

§ 92—95,

Declination der zusammengesetzten Substantivs.

35

Oeffnung im Helm, durch welche man Luft schöpfte; levitrail das Kirchen­ fenster; l’oeil das Auge, plur. les yeux. Diesen schließen sich an: l’aieul der Ahnherr, les aieux (les aieuls die Großväter) und le ciel der Himmel, plur. les cieux (in eigentlicher Bedeutung; les clels Betthimmel und Himmel auf Ge­ mälden) ; le detail das Vieh bildet den plur. bestiaux (über den accent aigu s. § 74).

x statt s nehmen ferner (nach § 54, Anm.) im Plural an: die Substantiva auf au, eau, eu und folgende auf ou: le bijou das Ju­ wel, Kleinod; le caillou der Kieselstein; le chou der Kohl; le genou das Knie; le hibou die Eule; le joujou das Kinderspielwerk; le pou die Laus. Also: le chäteau das Schloß, plur. les chäteaux; le jeu das Spiel, plur. les jeux; le bijou das Kleinod, les bijoux. Keine Pluralzeichen erhalten:

§ 93.

1) Die auf einen Zischlaut (s, z, x) endigenden Sub­ stantiva, z. B. le proces der Prozeß, plur. les proces; le nez die Nase, plur. les nez; le prix der Preis, plur. les prix.

2) Substantivirte Partikeln: les si et les mais, die Wenn und die Aber; ne cherchez pas dans les secrets de Dieu les Comment, les pourquoi suchet nicht in den Geheimnissen Gottes das Wie und das Warum. 3) Aus fremden Sprachen unverändert aufgenommene Substantiva, z. B. le Postscriptum, le Te-Deum. Ausgenommen da­ von sind unterwanderen: un opera eine Oper; le visa urkundliche Be­ scheinigung ; le deficit das Deficit (die Akademie: des accessits, aber des deficit); le factum die Thatsache; un Ultimatum ein Ultimatum; le numero die Nummer; also des numeros rc. 4) Personennamen, außer wenn sie ganze Geschlechter be­ zeichnen (les Bourbons, les Stuarts), oder als Gattungsnamen (§ 83) stehen (ils n’y a plus de Don-Quichottes), oder wenn die Autoren statt ihrer Werke gesetzt werden (des Poussins, Bilder von Poussin, des Horaces, Ausgaben von Horaz). Doch ist der Sprachgebrauch hier weder sicher noch übereinstimmend, man sagt z. B. les deux Racine, aber les deux Rousseaux.

Declination der zusammengesetzten Substantiva. Sind die zusammengesetzten Wörter völlig zur Begriffseinheit ver- § 94. schmolzen, so werden sie als ein Wort geschrieben und bekommen das Pluralzeichen am Ende, z. B. la grandmere die Großmutter, plur. les grandmeres; le portemanteau der Mantelsack, plur. les portemanteaux; le portefeuille die Brieftasche, plur. les portefeuilles. Aus­ nahmen : le gentilhomme der Edelmann, plur. les gentilshommes (§ 37a).

Bon den Substantiven, bei welchen die Zusammensetzung noch § 95. empfunden wird und welche durch ein Tiret verknüpft werden, können selbstverständlich nur die nominalen Bestandtheile, also Adjectiva und Substantiva declinirt werden, z. B. le beau-frere der Schwa-

36

Declination der zusammengesetzten Substantiva.

§ 96—99,

ger, plur. les beaux-freres; le cerf-volant der Drache, plur. les cerfsvolants.

§ 96.

Jedoch bekommen aufy die Substantiva kein Pluralzeichen, welche als regimes vom anderen Worte abhängen, z. B. bain-marie Marienbad, plur. bains-marie (marie Genitiv); chevre-feuille Geiß­ blatt (chevre Genitiv), plur. chävre-feuilles; Hötel-Dieu Kranken­ haus (Dieu Genitiv), plur. Hötels-Dieu; un casse-tete Todtschläger^ plur. les casse-tete (töte Accus.); un porte-cigare Cigarrenspitze, plur. les porte-cigare (cigare Accus.); un porte-voix ein Sprachrohr, les porte-voix. — Biele der letzteren Art von zusammengesetzten Wörtern haben schon im Singular ihrer Bedeutung wegen das Plural­ zeichen, z. B. un tire-bottes, plur. les tire-bottes;1 le garde-fous, plur. les garde-fous das Geländer, weil es bestimmt ist, die Schwindligen zu bewahren; un porte-montre, plur. les porte-montre der Uhrständer (welcher dazu dient, eine Uhr zu tragen); un porte-montres ein Aus­ hängeschränkchen für mehrere Uhren. Die verbalen Bestandtheile der Composita, ttrie garde, tire, porte werden natürlich nicht declinirt; ebenso wenig die adverbialen, wie in passe-partout, plur. les Passe­ partout. Ist ein Substantiv mit einem zweiten durch eine Präposition ver­ knüpft (wodurch es regime wird), so wird nur das erste declinirt, z. B. un aide-de-camp ein Adjutant, plur. des aides-de-camp; l’eau-devie, plur. les eaux-de-vie; un arc-en-ciel der Regenbogen, plur. des arcs-en-ciel, une maison de sante ein Krankenhaus, plur. des maisons de sante. § 97. Wörter, welche nur im Plural vorkommen.

Anmerkung. Es giebt eine große Anzahl solcher Substantiva; daher werden hier nur die gebräuchlichsten von denen genannt, welche im Deutschen nament­ lich im Singular Vorkommen: a) Concreta. Les environs, masc. die Umgegend; les alentours, masc. die Umaegend. b) Abstracto. Les mathematiques, f. die Mathematik; les fianpailles, f. die Verlobung; les epoussailles, f. die Vermählung; les obseques und les funerailles, f. das Leichenbegängniß; les matines, f. die Frühmette; les tenebres, f. die Finsterniß; les vöpres, f. die Abendmette. Abstracta, welche im Deutschen nur im Singular vor­ kommen, werden im Französischen oft im Plural gebraucht, zu­ nächst um die Wiederholung der Handlung anzudeuten, was wir häufig durch die Vorsilbe Ge ausdrücken (z. B. Gezänk les disputes; Ge­ schrei les cris; Geräusch les bruits), dann auch, namentlich in der Poesie, um den Begriff nachdrücklicher zu machen, z. B. les regrets, das Bedauern; les hontes die Scham; les bontes die Güte (wo überall der Begriff der Wiederholung zu Grunde liegt, ohne noch deutlich empfunden zu werden). Fuyez, et laissez-les deplorer leurs malheurs fliehet und lasset sie ihr Unglück beweinen (Corn.). § 99. Einige Wörter verändern (zum Theil dadurch, daß sie Abstracta werden) im Plural ihre Bedeutung. Solche sind: l’aboi, m. Hunde-

§98.

1 Weil ein Individuum nur einen Kops, einen Hals hat, sagt man des casse-cou, des casse-tete; dagegen les tire-bottes, weil man sich ein Paar Stiesel auszieht.

§ 99—101.

Das Geschlecht der Substantivs.

37

gebell, les abois Todeskampf; l’arme, f. Waffe, les armes Rüstung, Wappen; l’epingle, f. Nadel, les epingles Nadelgeld; le fer Eisen, les fers Fesseln; le gage Pfand, les gages Besoldung; la lettre Buchstabe, les lettres die Wissenschaften; la lumiere Licht, les lumieres Einsicht. Oder Abstracta werden im Plural Concreta: l’aide, f. Hülfe, les aides Hülfsgelder, Steuer; Karret, m. Urtheil, les arrets Arrest; l’effet, m. Wirkung, les effets Güter; l’etat, m. Zustand, l’Etat Staat, les etats Landstände. Anmerkung. Alle diese Wörter bis auf etat Zustand (Zustände heißt auch Ke tat) haben im Plural neben den genannten Bedeutungen auch die des Sin­ gular; les lettres heißt also auch die Buchstaben; les armes auch die Waffen.

Oder der Plural bezeichnet ein Paar von den im Singular an­ gegebenen Dingen mit veränderter Bedeutung: la chausse Strumpf, les chausses Hosen; le ciseau Meißel, les ciseaux Schere; la lunette das Fernglas, les lunettes die Brille.

Das Geschlecht der Substantivs.

Man erkennt das Geschlecht eines Theiles der französischen Sub- § 100. stantiva 1) an ihrer Bedeutung, 2) an ihrer Endung. A. Die Geschlechtsregeln nach der Wortbedeutung. 1) Männlich sind: a) die Benennungen männlicher Personen und Thiere, b) der Bäume (le ebene die Eiche), Sträucher und Metalle, c) der Jahreszeiten, Monate und Tage (le printemps der Frühling; l’aoüt (§ 6), le mardi). Anmerkung. Ausnahmen von a) la dupe der Betrogene; la sentinelle die Schildwache; la connaissance der Bekannte; la caution der Bürge; und die von der Stimme oder einem Instrument auf die Person übertragenen Namen, z. B. la basse-contre der Bassist; la clarinette der Klarinettist; aber le trompette der Trompeter. Ausnahmen von b): Fyeuse, f. die Steineiche; Febene, f. Ebenholz; la bourdaine der Faulbaum; Fhieble, f. der Hollunder; Fepine, f. der Dornbusch; Faubepine, f. der Weißdorn; la ronce Himbeer- oder Brombeerstrauch; la vigne die Weinrebe. Ausnahmen von c): la mi-mars, Mitte März; la mi-aoüt rc.

2) Weiblich sind: § 101. a) die Benennungen weiblicher Personen und Thiere, b) der Wissenschaften und moralischenEigenschaften, z.B. les mathematiques, la geographie; la perseverance die Beharrlichkeit; la modestie die Bescheidenheit; aber le vice das Laster; le patriotisme der Patriotismus, nach B) 3, c) die Länder- und Städtenamen, welche auf e muet en­ digen: La France, aber le Portugal. Ausgenommen sind: le Bengale, le Hanovre, le Maine, le Mexique, le Peloponnese, le Perche, le Havre, le Caire.1 Bon den nicht auf e muet endigenden Städtenamen sind weiblich; Ilion, Jerusalem, Sion, Tyr. 1 Littre, prep. ä rem. 5.

38

Das Geschlecht der Substantiva.

§■ 101—103,

Anmerkung. Die auf Städtenamen bezogenen persönlichen Pronomina stehen, im feminin: Vous parlez de Paris? Elle a ete prise aujourd’hui. Das eile bezieht sich auf das vor Paris ausgelassene ville, welches auch sehr häufig steht: la ville de Londres, für Londres: ebenso wie le mois d’avril.

§ 102.

B. Geschlechtsregeln nach der Endung der Wörter: I. Männlich sind: 1) Die auf ege endigenden Wörter: le piege die Falle; le manege die Reitbahn. 2) Die Wörter auf age: le courage der Muth ; le voyage die Reise. Ausgenommen sind hiervon folgende: les ambages, f., die Um­ schweife; la cage der Käfig; l’image, f. das Bild; la nage das Schwim­ men (nur in ä la nage und en nage); la page die Seite; la plage die Küste; la rage die Wuth.

3) Die Substantiva auf asme, isme und iste, z. B. Fegolsme, m. der Egoismus; Fheroisme, m. der Heldenmuth; le metaplasme Umbildung eines Wortes. 4) Fast alle Substantiva auf ice, z. B. le vice das Laster (s. A. 2.); le Service der Dienst; un armistice ein Waffenstillstand; le caprice die Laune; aber la malice die Arglist. 5) Alle Substantiva auf ment, mit Ausnahme von la jument die Stute. 6) Alle Substantiva auf il, z. B. le travail, le peril, wäh­ rend alle auf ille weiblich sind: la bouteille, la ville. Ausnahmen: le chevre-feuille das Geisblatt; le codicille das Codicill; le mille die Meile; le quadrille die Quadrille; le vaudeville das Vaudeville. 7) Die Wörter auf oir: le dortoir der Schlafsaal (oire männlich und weiblich). 8) Die auf einen anderen Vocal als e oder e endigenden Sub­ stantive sind fast alle männlich. Ausnahmen: nne aprfcs-midi ein Nachmittag; Feau, f. das Wasser; la peau die Haut; la fourmi die Ameise; la foi der Glaube; la loi das Gesetz; la glu der Bogelleim; la tribu der Stamm; la vertu die Tugend. § 103. II. Weiblich sind der Endung nach: 1) Die Abstracta auf te, tie, eur, esse, ance, ence, z. B. la volonte der Wille; la pitie das Mitleid; la grandeur die Größe; auch das Concretum la fleur die Blume. Ausnahmen auf eur: le bonheur das Glück; le malheur das Un­ glück; Fhonneur, m. die Ehre; le deshonneur die Schande; le labeur die Arbeit. Le choeur der Chor; le coeur das Herz, sind männlich als Concreta; desgleichen les pleurs die Zähren. Le silence das Stillschweigen. 2) Fast alle Wörter auf $on und son. Ausnahmen: le tison der Feuerbrand; le soupdu pouvoir absolu, si difficile ä porter, tomba, apr&s la mort de Henri II, aux mains d’enfants ou de jeunes gens sans experience. Les malandrins (Landstreicher zur Zeit der engl.-franz. Kriege) n’etaient pas des ennemis faciles a vaincre. Periclös eut 300 galeres pretes ä combattre, ce qui empechait toute revolte des allies, mais obligeait aussi les Perses ä ne den tenter contre l’independance des cites grecques. Anmerkung 1. Nach diesen Adjectiven in unpersönlichen Ausdrücken steht de. II est difficile d’apptendre cette regle, aber cette regle est diffi­ cile ä apprendre. Anmerkung 2. Der Infinitiv mit a steht nach Adjectiven (und Berben) anstatt eines conjunctionalen Consecutivsatzes: eile est malheureuse a faire pitie. II sut contrefaire Fantique ä s’y meprendre. (B.)

Der Infinitiv mit a steht: § 284. 1. Nach den Berben, welche eine Geneigtheit oder deren Gegentheil ausdrücken: aimer, chercher, trouver, donner, Ls plaire, repugner, condescendre, balancer, tarder, desapprendre, s’amuser, pencher, incliner, s’entendre ä, se preparer, apprendre lernen, consentir, s’attendre und 8S divertir. 1 Den Accusativ lettre würde man nur im Falle er verlängert wäre hinter den Infinitiv stellen, z. B. j’ai ä ecrire une lettre de la plus grande importance. Gerlach, Grammatik. 11.

10

146

Der Infinitiv.

§ 284—286.

Aimer ä gern thun, chercher ä suchen, trouver a und donner ä Gelegenheit finden und geben, apprendre ä lernen und lehren, desapprendre ä verlernen, pencher ä und incliner a neigen, s’entendre ä sich verstehen aus, se preparer ä sich vorbereiten, se divertir und s’amuser ä sich vergnügen, se plaire ä sich ge­ fallen, repu^ner ä Widerwillen empfinden, s’attendre ä sich gefaßt machen, balancer, hesiter, tarder ä zaudern, zögern, condescendre ä sich herablassen, consentir ä einwilligen. II incline ä prendre oe parti (Partei). Ne repugnez Sas ä travailler. II se prepare L partir. II ne chercha pas ä gagner Faifection ’un prince qui avait poursuivi tonte sa famille. La gueiTe eüt peut-etre tarde ä, eclater sans nne lütte qui arma Corinthe contre Corcyre. On apprenait aux jeunes Spartiates ä, jouer de la flute et de la lyre, ä chanter des hymnes sacres ou des poesies guerrieres.

Anmerkung. II me tarde de ich sehne mich: il me tarde de le voir. Ne pas tarder ä heißt „bald": il ne tarda pas a venir er kam bald.

§ 285.

2. Nach den Berben der Absicht: montrer, porter, enseigner, exciter, interesser, exhorter, encourager, disposer und engager, enhardir und inviter, decider, determiner, autoriser und appeler.

montrer ä 1 „ enseigner ä J *e9rctt* exhorter a ermahnen, ass*}«-*» s’enhardir ä sich erkühnen, porter qn. ä jemand dazu bringen, daß. inviter ä einladen, exciter ä anregen, anreizen, autoriser ä ermächtigen, appeler ä berufen, interesser ä interessiren. disposer ä geneigt machen.

se disposer ä sich anschicken, engager ä auffordern, s’engager ä sich verpflichten, decider und determiner qn. L faire qch. jemanden dazu bestimmen etwas zu thun, se decider, se determiner, se resoudre L faire qch. sich entschließen etwas zu thun, decider, resoudre de faire qch. beschließen etwas zu thun; etre decide, determine, resolu ä faire qch.

Les puissances belligerantes furent forcees de condescendre ä traiter. Le discours le portait ä ceder. On l’exhorta ä avoir courage. Les actions que Tacite raconte et les exemples qu’il rapporte apprennent L vivre dans le monde. Les marches forcees de notre armee deciderent l’electeur ä quitter Mayence. Il resolut de ne pas renoncer ä aucun de ses droits. Il se resolut L rester jusqu’ä ce que ses blessures fussent gueries. Il laissa Mortier et la jeune garde ä une lieue derriere lui, tendant ainsi de trop loin une main trop faible ä son armee, decide L attendre l’ennemi. Il exhorta les vivants, avec tout ce que la parole peut avoir de grandeur et d’autorite, ä aimer leur patrie. Alcibiade decida Athenes ä entreprendre la desastreuse expedition de Sicile. Anmerkung. J’ai ä faire, je n’ai pas ä faire ich habe zu thun, ich habe nicht zu thun. Il a fait son devoir, et je n’ai pas ä m’en plaindre. § 286. 3) Nach den Berben des Strebens nach einem Ziele und deren Gegentheile:

H 286—288.

147

Der Infinitiv.

travailler, conspirer, tenir, aspirer, aider, penser, songer, 86 bomer, employer und tendre, s’etudier und s’attacher, 86 mettre, contribuer, servir, s’appliquer, renoncer, pretendre, instruire und concourir.

aspirer a, tendre ä streben nach, penser ä, songer a an etwas denken, nach etwas streben (penser faire qch. etwas zu thun gedenken). rtSÄ ! * b-E-n

s’appliquer ä sich befleißigen zu. renoncer ä verzichten auf. pretendre ä Anspruch erheben auf. travailler ä daran arbeiten, daß.

conspirer ä sich verschwören zu. concourir a Mitwirken zu. tenir ä Werth legen auf. sc bomer ä sich beschränken auf. employer ä verwenden auf. se mettre ä sich daran begeben, instruire ä unterweisen, servir ä dienen zu. contribuer ä beitragen zu.

Cela contribue ä augmenter le patrimoine. II pense L executer son projet. Themistocle avertit les Perses que les Grecs songeaient L s’echapper. Ils se mir ent donc ä relever (wieder bauen) leurs murailles. Les Atheniens employaient les tributs des allies L embellir leur ville. L’enseignement de Socrate tendait ä reconnaitre un etre supröme, ordonnateur et conservateur de l’univers der Unterricht des Sokrates zielte auf die Erkenntniß eines höchsten ordnenden und er­ haltenden Wesens ab. Les prisonniers comparurent un ä un; on se borna L leur demander s’ils avaient rendu quelque Service ä l’ennemi.

4) Nach den Berben der Nöthigung nach einem Ziele hin und § 287. der Gewöhnung an dasselbe:

eontraindre, forcer, obliger, condamner, reduire, exposer,

habituer, accoutumer, s’exercer und se resigner.

nöthigen werden exposer ä dem aussetzen, daß. auch mit de, im Passiv sogar nur s’exercer sich üben, mit de construirt. condamner ä verurtheilen. se resigner sich ergeben. reduire ä nöthigen. L’armee se voyait röduite L capituler. On dit qu’on l’a fored L mourir de sahn. Sa demarche Pexposait L perir. II fut condamnö L etre ecartele. Tibere chercha un pretexte pour separer Germaniens d’avec les legions accoutumdes a n’obeir qu’ä lui. 5) Nach den Berben des erreichten Zieles (des Resultats) und § 288. des Beharrens bei demselben:

eontraindre forcer obliger

parvenir und reussir, exceller ä und aboutir,

parvenir ä| reussir ä > gelingen, Erfolg haben, aboutir ä J exceller ä sich auszeichnen in. insister ä bestehen auf.

persister, passer, s’obstiner, perseverer und consister. } M—•

s’obstiner hartnäckig bestehen auf. passer (perdre) son temps ä seine Zeit zubringen (verlieren) mit. consister ä darauf beruhen, daß. 10*

148

Der Infinitiv.

§ 288-291.

En 483, Themistocle parvint ä faire exiler Aristide par l’ostracisme (Scherbengericht). Socrate passa son temps ä s’entrenir aveo ses amis des plus hautes pensees philosophiques. § 289. Der Infinitiv mit ä sieht nach den Substantiven, deren Bedeu­ tung den in den §§ 284 — 288 genannten Adjectiven und Verben entspricht: Fexhortation ä combattre, la disposition ä plaisanter, la promptitude ä faire, la repugnance ä, venir, und nach Verbindungen von Verben mit Substantiven, welche den Bedeutungen der aufgezählten Verben entsprechen; die hauptsächlichsten dieser Verbindungen sind: mettre son application, son zele, son orgueil ä. seinen Eifer, seinen Stolz darein setzen zu; appliquer qch. ä faire qch. etwas darauf ver» wenden zu, avoir un intdret ä faire qch. ein Interesse daran haben, etwas zu thun, trouver oder eprouver de la difficulte ä faire eine Schwierigkeit finden etwas zu thun, avoir (gründ') peine a (große) Mühe haben zu thun. § 290. Der Infinitiv mit ä steht häufig statt eines Adverbialsatzes des bewirkenden oder des angenommenen Grundes, namentlich mit Be­ ziehung auf eine unbestimmte Person: a raconter ses maux souvent on les soulage (dadurch daß man seine Leiden erzählt) (Corneille). Namentlich nach Verbindungen von il y a mit einem Substantiv1 il y aurait de la solle ä douter d’une verite si universellement reconnue (wenn man zweifeln wollte). Celte pretendue regle, ä la prendre sans restriction, est evidemment fausse (wenn man sie ohne Einschränkung nimmt). Bei Dichtern ist das Subject dieser Sätze häufig eine bestimmte Person. Imitez son exemple ä ne pardonner pas (indem, dadurch daß ihr nicht vergebt). Je deviendrais suspect ä parier davantage (wenn ich mehr spräche). Anmerkung. Der bewirkte Grund wird nach den Ausdrücken der Gemüthsbewegung durch de mit dem Infinitiv ausgedrückt: Je me rejouis de vous avoir trouve. Bergl. § 261.

Der Infinitiv mit de oder ä. § 291.

Ohne bemerkenswerthen Unterschied in der Bedeutung wird der Infinitiv mit de oder ä nach folgenden Berben gebraucht: commencer, continuer, facher, forcer, s’efforcer, contraindre, rester, obliger. Contraindre, forcer, obliger im Passiv mit de. commencer anfangen jetzt ä ge- s’efforcer sich bemühen, continuer fortfahren j bräuchlicher. rester übrig bleiben, facher versuchen. obliger nöthigen. forcer | rwinaen c’est ä vous de le faire oder ä le contraindre J ° ° faire es ist an euch, es zu thun. Beispiele: La nuit seule sauva l’armee qui commengait dejä L plier (zu weichen). Tous les ennemis qui se trouvaient dans File, furent contraints de se rendre. Il forga tous ceux qu’il rencontra L monter sur les vaisseaux. Il continua ä embellir la eite sansyrien epargner. 1 Familiär: avoir qn. ä diner jden zum Mittagessen (bei sich) haben.

§ 291-292.

Der Infinitiv.

149

Anmerkung. Die reflexiven Verba se decider (s. § 285) sich entschließen, se rlsquer wagen, s’essayer sich versuchen regieren immer L; ebenso immer s’attendre ä sich gefaßt machen auf, se refuser ä sich weigern zu (aber nur refuser de). Sich hüten etwas zu thun heißt unterschiedslos: prondre garde de faire qch. oder prendre garde ä ne pas faire qch., also negativ mit ä. Ils ne se deciderent ä intervenir qu’apres que l’affaire fut finie. II n’y eut que deux cent vingt hommes qui se risquerent ä tenter ce coup perilleux (Duruy). Alexandre voulait aller plus loin, mais son armee s’y refusa (= se refusa L continuer la rnarche). Agis se fit condamner ä mort en refusant de desavouer sa genereuse tentative. En 1862, Othon, roi de Grece, a ete detröne, et c’est un Als du roi de Dänemark qui s’essaye aujourd’hui L porter la couronne des Hellenes. Mit bemerkenswerthem Unterschiede in der Bedeutung § 292. wird der Infinitiv mit de oder ä nach folgenden Berben gebraucht:

1) demander L faire qch. begehren etwas zu thun (das Subject im Haupt- und Nebensätze muß dasselbe sein). demander ä qn. de faire qch. jemanden bitten etwas zu thun (das Subject im Hauptsatze ist ein anderes, als im Nebensätze). Je demande L parier ich begehre zu sprechen (--- daß ich spreche). Je te demande de parier ich bitte dich, daß du sprichst. Un jour, qu’une armee athenienne eut ä combattre les Beotiens, Cimon, qui etait exile, accourut et demanda ä prendre place au premier rang (ersten Schlachtreihe).

2) s’empresser de sich beeilen (--- se häter de). s’empresser a sich beeifern (auch de). Je m’empresse de Favertir (ich beeile mich zu...). In dieser Be­ deutung nur de. Les Anglais surtout, qui firent la guerre dans le diocese de Fenelon, s’empressfcrent L lui temoigner leur respect (beeiferten sich, ihm zu bezeugen).

3) manquer de versäumen (§ 437), manquer L verstoßen gegen (§ 437). Quand vous songerez ä vos devoirs, ne manquez pas de considerer ä quoi vous obligent les immortelles actions de Louis le Grand. Toutes les bonnes maximes sont dans le monde; on ne manque qu’ä les appliquer. Je ne voudrais pas manquer L ce que je dois a mon ancien ami, je voudrais encore moins manquer L ce que je dois ä ma conscience. 4) s’occuper oder etre occupe de faire qch. auf etwas sinnen, mit seinen Gedanken beschäftigt sein, etwas zu thun. In s’occuper oder etre occupö L faire qch. drückt a bestimmter das Ziel der Beschäftigung aus: „daran arbeiten, etwas zu thun". Qui ne s’occnpe ä rien s’occupe du mal wer nicht ein bestimmtes Ziel der Beschäftigung hat, wird auf Böses sinnen. Ebenso mit In­ finitiv: Pendant toute la nuit je me suis occupe d'y penser. Le czar des Busses, apres la bataille de Pultawa et le traite de

Der Infinitiv.

150

§ 292—294.

Neustadt, se reposait sur ses armees victorieuses et s’occupait L civiliser son empire (und hatte bei seiner Beschäftigung das Ziel vor sich). 5) prier de bitten, prier ä einladen. Je vous prie de lui communiquer tout ce dont nous sommes convenus. Comme vous avez faim et que la nuit est dejä avancee, je vous prie L Souper avec moi. 6) Venir faire qch. (§ 209, 2, Bem.) kommen, um etwas zu thun, venir de faire (nur im present und imparfait gebräuchlich) kommen vom thun, soeben gethan haben. venir ä faire quelque chose dazu, darauf kommen etwas zu thun oder grade, zufällig etwas thun. en venir ä (jusqu’ä) faire qch. zu etwas schreiten; so weit gehen, daß man etwas thut. Demain, je viendrai vous voir morgen werde ich Sie zu sehen kommen, d. h. werde ich Sie besuchen. IPours, porte d’un meme dessein, venait de quitter sa montagne. Je vins tout ä coup ä me le rappeler. II en vint jusqu'L le menacer. Ils en vinrent ä s’injurier.

Der Infinitiv mit de. § 293.

Der Infinitiv mit de steht: 1) als attributive Ergänzung nach allen bisher nicht genannten Substantiven, namentlich auf die Frage „was für ein" (sa maniere de penser); 2) abhängig von Adjectiven, außer nach den in § 283 genannten; 3) abhängig von allen Berben, außer den in §§ 284—288 angeführten. Beispiele: 1) Ses adversaires perdirent le courage de defendre leurs droits. Enfin il avait trouve Focassion de Paborder.

2) Je suis bien aise de vous trouver. Clisthene fit proclamer par un heraut que quiconque se croyait digne de devenir son gendre, se rendit a Sicyone Kl. ließ durch einen Herold verkünden, daß jeher, der sich für würdig hielte, sein Schwiegersohn zu werden, sich nach' Sicyon begeben solle. 3) Philopoemen, sentant la superiorite des forces de Borne, n’essaya pas de lütter contre eile, mais il travailla sans reläche ä eloigner le moment d’une ruine inevitable. Nicias se h&ta d’avertir Athenes de sa detresse; on lui repondit en lui envoyant une armee presque aussi forte que la premiere. Thrasybule, pour terminer au plus töt la guerre, permit aux tyrans de se retirer ä Eleusis.

Das Particip (participe). § 294.

Das Particip dient oft dazu, dem Substantivbegriffe ganz wie ein Adjectiv ein Merkmal hinzuzufügen, ohne daß Zeit und Handlung, welche ihm als Verbalnomen anhaften, in Betracht kommen (§ 167). Es richtet sich dann als Attribut in Geschlecht und Zahl nach seinem Substantiv, steht aber hinter demselben. Anmerkung.

Soi-disant „sogenannt" steht vor dem Substantiv

8 294—297.

Der Infinitiv.

151

und bleibt immer unverändert (§ 327). On croyait voir moins un homme que quelque creature grotesque et repoussante« Ils jetaient des cris per^auts qui retentissaient dans la ville. La marche etait fermee par les cavaliers revötus de leurs armes, et montäs sur des chevaux richement harnachös. Treten jedoch Zeit und Handlung durch ein von dem participe present abhängiges Regime (a) oder durch die dem Verb zukommenden Negationen (b) oder durch ein ihm nachgestelltes Adverb oder eine adverbiale Bestimmung (c) hervor, so entkleidet das participe present sich seiner nominalen Natur und wird nicht declinirt: a) Les gens de la Campagne arriverent, portant leurs provisions au marche. b) Une foule d’hommes erraient dans la Grece, ne demandant que la guerre, parce qu’ils en avaient besoin pour vivre. c) Les autres, errant dans la Campagne, apres le combat, avaient ete nourris par ceux ä qui ils chantaient les vers d’Euripide die anderen (Athener), auf dem Lande (in Sicilien) herumirrend, waren von denjenigen ernährt worden, welchen sie die Verse des Euripides vor­ sangen. Die Participien stehen, wenn sie nicht rein adjectivisch gebraucht § 295. werden, an Stelle eines Nebensatzes, und zwar eines Nebensatzes der Zeit, des Grundes, der Art und Weise (aber nie der Folge). (Natürlich kann das Particip als Attribut in einen Relativsatz auf­ gelöst werden und für einen solchen stehen.) Apprenant que de grands mouvements avaient eclate dans les pays conquis, il les reprima avec energie (als er hörte). Mardonius rentra dans Athenes, le peuple s’etant rtifugie sur les vaisseaux (da das Volk sich geflüchtet hatte). Relativ: il fonda des garnisons gardant les pays oü il les etablissait (welche die Länder, in denen er sie einrichtete, bewachten).

Der participiale Nebensatz kann sein eignes Subject haben, § 296. dann ist er selbständig oder absolut: Le bruit de leurs pas £tant convert par celui du tonnerre et de la pluie, ils arriverent, sans etre reconnus, jusqu’au milieu de la ville. Ce Jour arrivd, Hippias rangea le cortege hors de la ville. L’annöe expiräe et le jour flx6 Itant venu, le prince invita tous les habitants de la ville ä un grand repas als das Jahr vorüber und der bestimmte Tag gekommen war, lud der Fürst alle Einwohner der Stadt zu einem großen Mahle ein; — oder er bezieht sich auf ein Wort des Hauptsatzes, welches sein Subject wird; er heißt dann bezüglich oder relativ: Quand ils furent dans la prison, nn des condamnes öclata en plaintes amdres disant que c1 etait bien a tort qu'on le faisait mourir. Anmerkung. Der absolut construirte participiale Nebensatz ist als absoluter Accusativ auszusassen und entspricht den ablativis absolutis des Lateinischen cf. §410. Der Gebrauch dieser relativen Participialsätze ist sehr ausgedehnt im Französischen. Das Particip wird ausgelassen, wenn es unschwer zu ergänzen ist, namentlich ayant: il le trouva debout, son bäten ä la main, pret ä se remettre en voyage (für ayant son bäten).

Bor das participe present tritt häufig en (nur nicht vor ayant § 297. und etant). Diese Verbindung heißt gerondif1. Dasselbe bezieht sich 1 en faisant, lat. in faciendo; auch das partic. present ohne en kann so gebraucht werden.

152

DaS Particip.

297—301.

mit wenigen, nicht nachzuahmenden Ausnahmen auf das Subject eines anderen Satzes und ist stets undeclinirbar. Belisaire s’acheminait, en mendiant, vers un vieux chäteau, oü sa famille Fattendait. On surprit Pausanias essayant de soulever les hilotes pour se saisir d’un pouvoir absolu (essayant auf den Accusativ Pausanias bezogen!)

§ 298.

Das gerondiksteht entweder in solchen verkürzten Temporalsätzen, in welchen, wenn sie vollständig wären, (nach § 234) das imparfait stehen müßte, oder in Sätzen des bewirkenden Grundes (mit „da­ durch, daß" zu übersetzen), deren Tempus ja auch das imparfait sein würde. Für das passd döflni steht fast immer das participe present ohne en« Atheniens, dit Socrate, je me suis consacre tout entier au Service de ma patrie en travaillant saus reläche ä rendre mes concitoyens vertueux. Ils avaient repondu ä cette sentence en pillant le tresor de Delphes (dadurch, daß sie plünderten). Aber: les ennemis, sortant tout ä coup et se repandant de toutes parts, terrassärent ceux qui venaient ä eux (— les ennemis sortirent, se repandirent, et terrasserent).

§ 299.

Mit dem gerondif verbindet man öfter tout, um die gleichzeitige Dauer zweier Handlungen hervorzuheben: il lui dit ces verites tout en riant. Mitunter drückt diese Verbindung ein concessives Verhältniß desNebensatzes zum Hauptsatze aus: Tout en grondant il ne pouvait pourtant pas se resoudre ä partir.

8 300.

Aller mit dem participe present drückt eine Steigerung aus. Comme le nombre des oeufs, gräce ä la renommee, De bouche en bouche allait croissant da, Dank dem Gerede, die Zahl der Eier von Mund zu Munde wuchs. Les opinions probables vont toujours mürissant die Meinungen, welche die Wahrscheinlichkeit für sich haben, reifen immer nach und nach.

§ 301.

Wie die Adjectiva in bestimmten Fällen substantivirt werden können, so auch die Participien: le combattant der Streiter, le mourant der Sterbende, le mort der Todte, le passe die Vergangenheit. Ces hommes, qui erraient dans le pays, se donnerent au plus offrant (dem Meistbietenden).

Die Wortstellung (la construction). A.

Pie Wortstellung im Kauptsatze.

Hauptregel: Das Beziehungswort steht vor dem Worte.

bezogenen «302.

Erklärung. In einem Satze findet zwar zwischen allen Theilen desselben eine Beziehung statt, man nennt aber Beziehungswort im Besonderen das­ jenige, auf welches sich ein anderes unmittelbar bezieht; so ist das Sub­ ject das Beziehungswort des Prädicats, das Prädicat das Beziehungs­ wort des Objects und des Adverbs oder der adverbialen Bestimmung, in dieser ist die Präposition Beziehungswort des Substantivs, das Substantiv ist Beziehungswort des Attributs. Das Beziehungswort regiert das be­ zogene.

«. Die Wortstellung im Srhauptungssatze. Aus obiger Erklärung ergiebt sich folgende Regel für die Wort- § 303. stellung im Behauptungssatze: Subject, Prädicat, näheres Object, entfernteres Object, adverbiale Bestimmung. Jede Abweichung von dieser Wortstellung heißt Inversion.

Subj. Charles VI.

Prädic. näheres Object entfernteres Object adverbiale Bestimmung. assara son heritage ä sa Alle par une loi domestique.

Die adverbiale Bestimmung kann auch meistens an den Anfang des Satzes treten, ohne die Wortstellung des Satzes zu ändern: Apres la wort de Socrate, ses disciples s’etaient disperses, deutsch: nach dem Tode des S. hatten sich seine Schüler zerstreut. I.

Inversion des Subjects.

In Sätzen, welche anführend in eine Rede eingeschloffen sind, steht § 304. einfache Inversion des Subjects. Unter einfacher Inversion (Inver­ sion simple) versteht man die Stellung des Subjets hinter dem Prä­ dicat. Cticrops etait, disait-on, un sage d’Egypte qui, vers 1580, vint aborder dans l’Attique. H n’y a plus que toi, reprit l’Athenien, dont je voudrais la mort.

Wenn das grammatische Subject il oder ce neben dem logischen § 305. in einem Behauptungssatze vorkommt, so steht das grammatische Sub­ ject vor dem Verb, das logische hinter demselben (vergl. §.281 Anm.).

Die Wortstellung (la construction). A.

Pie Wortstellung im Kauptsatze.

Hauptregel: Das Beziehungswort steht vor dem Worte.

bezogenen «302.

Erklärung. In einem Satze findet zwar zwischen allen Theilen desselben eine Beziehung statt, man nennt aber Beziehungswort im Besonderen das­ jenige, auf welches sich ein anderes unmittelbar bezieht; so ist das Sub­ ject das Beziehungswort des Prädicats, das Prädicat das Beziehungs­ wort des Objects und des Adverbs oder der adverbialen Bestimmung, in dieser ist die Präposition Beziehungswort des Substantivs, das Substantiv ist Beziehungswort des Attributs. Das Beziehungswort regiert das be­ zogene.

«. Die Wortstellung im Srhauptungssatze. Aus obiger Erklärung ergiebt sich folgende Regel für die Wort- § 303. stellung im Behauptungssatze: Subject, Prädicat, näheres Object, entfernteres Object, adverbiale Bestimmung. Jede Abweichung von dieser Wortstellung heißt Inversion.

Subj. Charles VI.

Prädic. näheres Object entfernteres Object adverbiale Bestimmung. assara son heritage ä sa Alle par une loi domestique.

Die adverbiale Bestimmung kann auch meistens an den Anfang des Satzes treten, ohne die Wortstellung des Satzes zu ändern: Apres la wort de Socrate, ses disciples s’etaient disperses, deutsch: nach dem Tode des S. hatten sich seine Schüler zerstreut. I.

Inversion des Subjects.

In Sätzen, welche anführend in eine Rede eingeschloffen sind, steht § 304. einfache Inversion des Subjects. Unter einfacher Inversion (Inver­ sion simple) versteht man die Stellung des Subjets hinter dem Prä­ dicat. Cticrops etait, disait-on, un sage d’Egypte qui, vers 1580, vint aborder dans l’Attique. H n’y a plus que toi, reprit l’Athenien, dont je voudrais la mort.

Wenn das grammatische Subject il oder ce neben dem logischen § 305. in einem Behauptungssatze vorkommt, so steht das grammatische Sub­ ject vor dem Verb, das logische hinter demselben (vergl. §.281 Anm.).

154

Wortstellung.

§ 305—307.

Wenn ce als grammatisches Subject gebraucht wird, so tritt oft vor das nachfolgende logische Subject, falls dies ein Infinitiv ist, die Con­ junctiv» que gleichsam als Anführungszeichen: C’est uns honte que de mentir. C’etait un plaisir que de le voir dans tonte sa magnificence. Die Anwendung von il (ce) als grammatisches Subject und die Nachstellung des logischen Subjects ist im Französischen sehr gebräuch­ lich, wenn das letztere durch Attribute oder Attributsätze erweitert und das Prädicat verhältnißmäßig kurz ist. II s’amassa bientöt entre ceux qui s’etaient reduits ä la condition de sujets et de ceux qui s’etaient eleves ä la condition de maitres, une haine qui fit eclater la grande et funeste guerre du Peloponnese. Des 8 ou 10,000 aventuriers envoyes par l’Angleterre, il n’Ochappa que quelques centaines d’hommes. Ist das Prädicat die Copula mit einem Nomen (außer Parti­ cipien und Possessivpronomen), so kann das Prädicatsnomen des Nachdrucks halber an die Spitze des Satzes treten; das Subject steht dann hinter Copula. Tel tut le camage qu’il ne s’echappa qu’un corps de 40,000 hommes. § 306. Wen« der Satz mit der Hervorhebung durch c’est-que oder mit einer adverbialen Bestimmung der Zeit, des Orts oder der Art und Weise (namentlich mit aussitot sogleich, bientot bald, tont ä coup plötz­ lich, ici hier, la dort, de cette maniOre, ainsi so) anfängt, so kann bei intransitivem oder reflexivem Prädicat, an welches sich nicht adverbiale Bestimmungen anschließen, einfache Inversion des Subjects eintreten (a); dieselbe muß sogar eintreten, wenn das Verb ohne ad­ verbiale Bestimmungen in, einfacher Zeit steht und das Subject durch Bestimmungen verlängert ist (b); sie darf meistens nicht eintreten, wenn das Subject ein persönliches Pronomen ist (c) oder das Verb eine nähere Bestimmung hat (d). a) Ainsi (de cette maniere, c’est ainsi que) perlt ce grand hemme ä qui Athenes devait sa liberte. b) Au sommet de cette montagne est (se trouve) un chäteau magni■fique, nicht un chäteau est oder se trouve. c) Tout ä coup il entra, nicht entra-t-il (wohl aber: ainsi soit-il). d) Ainsi la pieuse reine consolait la captivite des fideles. § 307.

Wenn die adverbialen Bestimmungen

ä peine kaum, ä plus forte raison um so mehr,

encore außerdem, en vain vergeblich, peut-etre vielleicht, tout au plus höchstens

den Satz anfangen, so steht gewöhnlich das Subject hinter dem Verb, wenn es ein persönliches Fürwort ist; ist das Subject ein Substantiv, so bleibt es vor dem Prädicat stehen, wird aber hinter demselben durch das entsprechende persönliche Fürwort wiederholt. Diese Inversion nennt «an die zusammengesetzte (Inversion complexe). Le cinquieme jour, ä peine etaient-ils retournes ä leur Station, qu’il donna aux siens le Signal du depart. En vain Demosthene deploya-t-il toutes les

§ 307-310.

Wortstellung.

155

ressources de son eloquence. Si le prince est le protecteur et le conservateur de la vie et des biens de ses Sujets, L plus forte raison doitil defendre leur honneur, qui est le plus grand de tous les biens.

II.

Inversion des Objects.

In den Ausdrücken näheres und entfernteres Object (regime § 308. direct et indirect) liegt der Grund für die in § 303 angegebene Stellung der Objecte. Indes steht das nähere Object dann hinter dem entfernteren, wenn es durch attributivische Zusätze länger geworden ist, als das entferntere Object. Syracuse eüt peut-etre ete prise, si on l’avait attaquee avec energie, mais on laissa aux secours (den Hülfstruppen) le temps d’arriver.

Anmerkung: Das Object steht vor dem Factitiv (§ 402), wenn es nicht durch Zusätze verlängert ist: les passions rendent les hommes dangereux, aber on deelara nationales les proprietes ecclesiastiques (M.). Der Accusativ tritt mitunter zum Zweck der Hervorhebung (außer § 309 den in §. 136 schon angegebenen und hier zu repetirenden Fällen) aus seiner Stellung hinter dem Verb, welche ihn vom Nominativ unter­ scheidbar macht, heraus an den Anfang des Satzes; unmittelbar vor dem Verb muß er aber durch ein entsprechendes persönliches Fürwort oder durch ein pronominales Adverb wieder ausgenommen werden. Tout und rien stehen als Accusative vor dem Particip und vor dem Infinitiv, wenn sie nicht durch Relativsätze erweitert werden (jedoch auch dann mitunter).. Andere Objecte dürfen nicht zwischen Hülfsverb und Particip treten. Ayant tout ä craindre de la haine de leurs Su­ jets et de leurs esclaves, ils furent obliges de se donner une sorte d’organisation militaire. Des historiens illustres, FAngleterre en a produit sans deute (Littre). Der Genitiv steht nur mitunter in der Poesie vor seinem Be- § 310. ziehungsworte, wenn dies ein Substantiv ist; vor dem ihn regieren­ den Verb steht er auch in der Prosa, ebenso wie der Dativ, letzterer namentlich abhängig von den Berben ajouter hinzufügen, opposer ent­ gegenstellen, repondre, repliquer antworten, succeder folgen, sowohl zum Zweck der Hervorhebung als auch der Verbindung mit Vorhergehen­ dem. Beispiele: Le seul Agamemnon n’ose d’ (für) un peu de sang acheter la victoire. De deuil et de grandeur tout offre ici Fimage (Volt.). A la töte de ce parti se pla^ait le roi Leonidas, collegue d’Agis. Au plus beau jour succ&de la plus affreuse nuit. L’etude des lettres, le metier des armes, l’etat ecclesiastique ne lui avaient rien offert qui püt remplir son coeur (Michaud). Anmerkung. Wenn ein Infinitiv von einem verbum finitum abhängig ist und von diesem letzteren wiederum ein pronom regime, dann pflegt das Pronomen vor den Infinitiv und nicht vor das verbum finitum zu treten, mit Ausnahme der Berben: faire, laisser, entendre, voir, sentir. Je veux le faire, j’ose le dire; aber je le vois venir, je lui fais dire.

156 Z 311.

Wortstellung.

§ 311-314.

Zum Zwecke der Hervorhebung bedient man sich namentlich des umschreibenden c’est qui und c’est que, ce sont qui etc. Ce sera l’abbe de Condillac qui succedera ä l’abbe d’Olivet dans FAcademie franpaise. Ce qui Fassurait du succes, c’est qu’il connaissait M. de Turenne was ihm den Erfolg sicherte, war der Umstand, daß er Turenne kannte. Ce sont les Kusses enfin qui attisent (schüren) le feu. Anmerkung 1. Ton opinion je Fapprouve heißt: was deine Meinung anlangt, so billige ich sie. Ce sont tes opinions que j’approuve, pas tes actions drückt einen Gegensatz aus. Anmerkung 2. Der Anfänger hüte sich ja vor der Inversion in Nach­ sätzen zu temporalen, eausalen, conditionalen rc. Vordersätzen: „wenn du es willst, so werde ich es thun" heißt: si tu le veux, je le ferai.

§ 312.

III. Stellung des Adverbs und der adverbialen Be­ stimmung. Dient die adverbiale Bestimmung vornehmlich dazu, den Thätig­ keitsbegriff zu bestimmen, dann schließt sie sich eng an das Verb an. Beispiel. Les Grecs repousserent victorieusement toutes les attaques. Les satrapes d’Asie le vir ent avec etonnement partager la grossere nourriture de ses soldats.

Befindet sich das Verb m zusammengesetzter Zett, so stehen die Adverbien der Art und Weise meistens vor dem Particip (oder Infinitiv): Sparte avait durement use de sa victoire sur Athenes; so auch einige Adverbien der Zeit: 11 sortit de la peninsule, dont la face etait maintenant ä jamais changee, aber nicht die folgenden Adverbien des Orts und der Zeit: ca et lä hier und da. hier gestern, avant-hier vorgestern, ici hier, demain morgen, nulle part nirgends, apres-demain übermorgen, partout überall, autrcfois, ja dis ehemals. quelque part irgendwo, aujourd’hui heute. Diese stehen nie zwischen Hülfsverb und Particip. Je ’ne Fai trouvd nulle part. Autrefois le pouvoir des monarques a ete plus absolu qu’aujourd’hui. Nulle part, rien de grand, si ce n’est Epaminondas, qui continue de bien servir son pays.

§ 313.

Die negirenden Adverbien pas, point, plus, guere, sowie auch meistens peu, beaucoup, bien, tant, autant, aussi stehen vor dem Par­ ticip oder Infinitiv. Die Adverbien donc, pourtant, peut-etre, certainement stehen vor pas, point etc. II ne voulut pourtant pas le faire. II n’a rien obtenu. Elle avait dü beaucoup souffrir et beaucoup pleurer (0. Feuillet). Das Adverb, welches ein Adjectiv oder Adverb näher bestimmt, steht unmittelbar vor demselben. Cette nouvelle est tr&s-affli geante. II est aussi grand que toi. Ne lisez pas trop vite.

§ 314.

Die adverbialen Bestimmungen, welche nicht eine ganz enge Be­ ziehung zu einem Theile des Satzes haben, können an den Anfang, an das Ende oder in die Mitte des Satzes gestellt werden. Für die Wahl der Stellung sind Sinn und Klang entscheidend. Jedoch dürfen vor dem Verb oder dem Particip nie stehen die Adverbien: matin

§ 314—316.

Wortstellung.

157

morgens, töt bald, tard spät, davantage mehr, ensemble zusammen, ä la fois zugleich. Die Adverbien der Art und Weise schließen sich am engsten an das Verb an. Plus tard, maitre de PAsie, Alexandre envoya ä Leonidas cent talents pesants d’aromates. Socrate remplit tous ses devoirs de citoyen, il combattit courageusement ä Potidee,, ä Amphipolis et ä Delion. Le gouvernement, dans sa politique etrangere, s’appuyait sur les protestants du dehors. Les tribus allemandes n’ont presque jamais agi ensemble. Anmerkung. Nie trennt eine adverbiale Bestimmung (außer y und en) das pronom conjoint von dem Verb, worauf namentlich in queSätzen zu achten ist. Le prince voulait qu’on attaquät Pennemi au moment ob, accable de fatigue, il arrivait devant le defilä.

Die Daten und Jahreszahlen stellt man gern an den Anfang § 315. oder an das Ende des Satzes. Die übrigen adverbialen Bestimmungen treten dann an den Anfang des Satzes, wenn sie besonders hervor­ gehoben werden sollen. De 1541 ä 1565 Calvin regna ä Geneve en maitre absolu. De bonne heure, Aratus medita Paffranchissement de sa patrie (Duruy). En 394, les allies gagnerent la bataille d’Haliarte. Le spectacle de cette depravation frappa vivement Pesprit dTun jeune komme, Agis IV, qui etait devenu roi en 244, ä Page de 20 ans. Mieux voudrait perir que de vivre dans Pesclavage. A Leuctre, en esset, Sparte avait perdu Pempire de la Gröce. Pelopidas avait emmene ä Thebes, en 367, un des jeunes princes macedoniens, Philippe.

Wenn mehrere adverbiale Bestimmungen Zusammentreffen, so steht § 316. die kürzere Bestimmung vor der längeren (a). Sind die Bestimmungen gleich lang, so gilt gewöhnlich folgende Reihenfolge: Zeit, Ort (b), Art und Weise (c); jedoch steht die Ortsangabe vor dem Datum (d). Bon zwei adverbialen Bestimmungen derselben Art steht die allgemeinere vor der besonderen (e), jedoch steht das Monatsdatum vor der Jahres­ zahl (f). a) Plus loin, ä quelques centaines de pas, est une tour carree.

b) Bevenu en 1728 sur la terre d’Amerique, il fit acquisition de quelques presses. Dans sa vieillesse, ä la Campagne, il resolut d’ecrire ces memoires qui excitent notre admiration. c) Ce fut de ce temps, et par cette calamite, que la republique dlslande fut detruite.

d) Benjamin Franklin naquit ä Boston, le 17. janvier 1706. e) Enfin, en 405, Lysandre enleva aux Atheniens Pempire de la mer par la victoire d’Egos-Potamos. Le 11. decembre, pendant le ddjeuner de la famille royale, des bruits inusites se firent entendre autour du Temple. Seltener: Il fit ses etudes au College des Jesuites, ä Belley. f) Charles Rollin naquit ä Paris, le 30. janvier 1661.

Anmerkung. Die angegebenen Regeln sind nur die nothwen­ digsten. Es herrscht große Willkür in der Stellung der adverbialen

158

Wortstellung.

§ 316—320.

Bestimmung und nur sorgfältige Beobachtung des Sprachgebrauchs bei guten Autoren wird zu sicherer Anwendung derselben führen.

ß. Die Wortstellung im direeten Fragesatze. § 317.

Im absoluten Fragesatz« steht einfache Inversion des Subjects, wenn das Subject ein persönliches Pronomen oder es oder on ist, zusammengesetzte Inversion des Subjects, wenn dasselbe ein Sub­ stantiv ist. Pensent-ils donc, dit Socrate, que je me crois immortel? Les trente tyrans pensent-ils donc que je me crois immortel?

§ 318.

In Fragen, welche eine Verwunderung ausdrücken sollen, braucht man mitunter die Wortstellung des Behauptungssatzes: II n’est pas encore parti? er ist noch nicht fort? oder est-ce que (ist es daß —?); est-ce qu’il viendra demain wird er morgen zurückkommen? Die letztere Form der Frage wird auch des Wohllauts wegen angewendet: est-ce que je sers mon roi ou vous? (für sers-je.)

§ 319.

In bezüglichen Fragen (s. § 244), außer den mit pourquoi, quel oder combien anfangenden, steht einfache Inversion oder zusammengesetzte Inversion des Subjects, wenn das Verb des Satzes keine« Accusativ regiert. Bei Verlängerung des Subjects hat die einfache Inversion den Vorzug. Es muß zusammengesetzte In­ version stehen, wenn ein Accusativ vorhanden ist (denn bei der gleichen Form von Nominativ und Accusativ würde ohne diese Hervorhebung des Subjects eine Verwechslung mit dem Object möglich sein). Die bezüglichen Fragen beginnen mit quand wann? depuis quand seit wann? comment wie? oü wo? d’ou woher? que was? qui wer? u. a. Quand la chasse commencera-t-elle ? Quand commencera la chasse royale? Oü a sejourne ton ami pendant ce temps? Quand le prince commencera-t-il la chasse? Oü naissent les passions, que dans les palais des grands? (Mass.) Oü Jesus avait-il pris eher les siens cette morale ctevee et pure dont lui seul a donne les 1090ns et l’exemple? (J. J. Rousseau.)

Anmerkung 1. Fängt der Satz mit pourquoi an, so steht immer zusammengesetzte Inversion. Pourquoi la Grüce est-elle tombee? Anmerkung 2. Fängt der Satz mit quel oder combien an, so muß zusammengesetzte Inversion eintreten, wenn quel oder combien mit seinem Beziehungswort« als regime den Satz anfängt; fängt es als Subject den Satz an, so steht regelmäßige Wortstellung. Es tritt stets einfache Inversion ein, wenn das Subject ein persönliches Fürwort ist. Subject

Object

Quel chemin conduira notre armee le plus vite ä la frontiere ? Object

Subject

Object

Subj.

Quel chemin le guide a-t-il choisi? Quel chemin avez-vous choisi? A quel chemin le guide donne-t-il la preference? Combien de palais cette Capitale contient - eile? Combien de palais se trouvent dans cette Capitale?

§ 320.

Conditional- und Concessivsätze haben mitunter die Form von

§ 320-322.

Wortstellung.

159

Fragesätzen; in ihnen steht einfache Inversion des Subjects. Confessez-le, ma soeur, vous sauriez vous en taire, n’etait le testament du feu roi notre pere. Les Lacedemoniens, dit Demarate, fussent-ils seuls, ne fussent-ils que mille, meins encore, vous attendront de pied ferme die Lacedämonier, obschon sie allein wären, obschon sie nur tau­ send wären und noch weniger, würden euch festen Fußes erwarten.

7» Wortstellung im Heischesatze. Im Heischesatze ohne que steht einfache Inversion, im Heische- § 321. satze mit que steht keine Inversion (s. § 275). M’en preserve le ciel! (Acad.) Que le ciel benisse et prolonge vos jours!

B. Me Wortstellung iw Nebensätze. Hauptregel: In Nebensätzen steht regelmäßige Wortstellung. § 322. I. Ausnahme: In indirecten Fragesätzen steht einfache Inversion des Subjects, wenn qui, que, quel den Nebensatz als Prädicatsnomina anfangen: il me demanda, quel etait mon desir. Vous desir ez savoir qui est votre voisin? Die einfache Inversion kann auch eintreten, wenn oü, d’oü, quand, comment rc. den Satz anfangen, falls das Berb in­ transitiv und im Verhältniß zum Subject zu kurz ist, um den Satz abzuschließen. Je lui demandai oü logeait Fhomme qui etait arrive hier. Je ne sais pas encore quand viendra l’heure oü il saut que nous nous disions les derniers adieux.

II. Ausnahme: In Relativsätzen steht einfache Inversion des Subjects, wenn dasselbe durch attributive Bestimmungen verlängert ist. Les affaires etaient reglees par une assemblee generale L laquelle avaient droit d’assister tous les citoyens äges de trente ans au meins. Pour Agis etaient tous les coeurs genereux qui voulaient le bien de la patrie et que tentait la vertu und welche die Tugend lockte; diese Stellung des nicht verlängerten Subjets dient zur Hervor­ hebung. EL Ausnahme: In Adverbialsätzen des Orts, der Zeit, der Art und Weise steht mitunter Inversion des Subjects (wenn nämlich das­ selbe kein pronom conjoint oder ce, cela, on und das Verb intransiüv und zu kurz ist, um den Nebensatz klangvoll abzuschließen). La fauvette tachetee se laisse prendre dessus le nid plutöt que de l’abandonner, tant est grande la force de cet instinct qui, d’animaux faibles, fugitifs, fait des animaux courageux et intrepides (Buff.). Quand arriva au camp cet ermite Italien dont le zele et la saintete obtinrent le respect des Barbares eux-memes, le monarque victorieux alla au-devant de lui. IV. Ausnahme: In Concessivsätzen, welche mit quelque-que, tout-que, si-que anfangen, steht Inversion: Quelque bonne que füt sa volonte, il ne reussit pas. Aber: tout riebe qu’il dtait (Subj. ist persönliches Fürwort), il n’etait pas heureux.

160

Wortstellung.

§ 323—825.

die Stellung des Adjectivs? 8 323.

Nach Erklärung § 302 steht das Adjectiv hinter dem Substantiv.

Wenn auch dieser Regel bei weitem die Mehrzahl der Fälle folgt, so erleidet sie doch viele Ausnahmen, welche sich indes fast alle darauf zuriickführen lassen, daß bei der Verbindung von Adjectiv und Sub­ stantiv das an zweiter Stelle stehende Wort die stärkere Betonung und daher die größere Wichtigkeit hat. Oft entscheidet auch der Wohl­ laut. Daraus ergeben sich folgende Regeln:

§ 324.

1) Kurze Adjectiva folgende:

stehen

beau schön, bon gut. (meilleur, le meilleur). la meilleure espece de bronze. digne würdig, double doppelt, court kurz, grand groß. gros dick. habile geschickt. haut hoch. Jeune jung, joli niedlich.

vor dem Substantiv, namentlich

long lang, mauvais schlecht, (pire, le pire). mechant schlecht, petit klein, (moindre, le moindre). sot thöricht, vaste sehr groß, vieux alt. vilain häßlich, unangenehm, (laid häßlich von Gestalt, steht immer hinter dem Substantiv.)

Enfin, arrives ä la montagne, ils decouvrent ä ll’horizon la vaste etendue du Pont-Euxin. Les Thebains montorent des qualites militaires qui etaient de mauvais augure pour Sparte, Anmerkung: Alle diese und andere Adjectiva stehen jedoch hinter dem Substantiv, wenn sie durch Ergänzungen verlängert werden. Nur die kurzen Adverbien si, bien, tos, fort, plus, aussi bedingen keine Umstellung der obigen Adjectiva, wenn sie zu denselben treten. Un evenement heureux pour eile fut la necessite oü Alcibiade se mit par son inconduite de fuir encore de Sparte. L’histoire doit reprocher ä Agesilas une morale politique peu sevöre. La princesse avait un tres -petit chien, qui portait le nom de son banquier.

§ 325.

2) Adjectiva, welche dem Wesen des Substantivbegriffs innewoh­ nende oder nahe liegende, demselben nichts neues, wichtiges, unter­ scheidendes beilegende Merkmale angeben, welche innere (bleibende, essentielle) Eigenschaften der Dinge bezeichnen, stehen vor dem Sub­ stantiv. Daher steht das Adjectiv vor dem Eigennamen. Le grand Corneille. In „un chemin etroit“ (ein enger Weg) bringt etroit zu dem Substantivbegriff ein neues, unterscheidendes Merkmal hinzu; in une etroite amitie steht das Adjectiv vor dem Substantiv, weil die enge Beziehung im Wesen der Freundschaft liegt. Un brave soldat, weil 1 Die Freiheiten, welche sich die Dichter gestatten, bleiben unerörtert.

8 325—328.

Wortstellung.

161

die Tapferkeit vom Begriff des Soldaten unzertrennlich ist; un brave hemme ein braver, ehrlicher Mann, weil diese Eigenschaft dem Wesen des Mannes zukommt; un liomme brave (unterscheidend) ein tapferer Mann. Un brave eure ein trefflicher Geistlicher, un curd brave ein tapferer Geistlicher. Tous les amis de la liberte, tous ceux dont les depouüles offraient une riebe proie, furent frappes par la tyrannie. Anmerkung. Der Wohllaut verbietet jedoch, daß Adjectiva von großer Länge (z. B. viersilbige) vor kurze (ein- oder zweisilbige) Substantiva treten. Son calme imperturbable dissiya leurs soup^ons. Les blesses suppliaient ceux qui se sauvaient de ne les point livrer ä une mort affreuse — oder daß ein Adjectiv, dessen Endung ebenso oder ähnlich klingt wie der Anfang des zu­ gehörigen Subststantivs, vor dasselbe tritt; z. B. une incurable ablepsie eine unheilbare Geistesschwäche, sondern une ablepsie incurable — oder daß ein mehr­ silbiges Adjectiv mit männlicher (§ 49, 3) Endung vor ein einsilbiges oderrm Verhältniß zum Adjectiv kurzes Substantiv tritt; also un grand roi, aber nicht un affreux temps oder Louis XL etait un superstitieux monarque, sondern un monarque superstitieux; jedoch sehr wohl le roi de Prusse, vainqueur de la superstitieuse Antriebe (Philos.) Das stumme e des Auslauts (resp, im Plur. es) erleichtert die Verbindung mit dem folgenden Worte, namentlich wenn letz­ teres mit einem Consonanten anfängt; daher ist es für die Stellung des Ad­ jectivs nicht unwichtig. Wenn das Substantiv eine weibliche Endung, das Adjectiv eine männliche Endung hat, so steht das Substantiv vor dem Ad­ jectiv: des astres brillants; wohl aber une brillante lumiere (G.-D.) Un heu* reux evdnement, weil hier Bindung des x mit dem folgenden Vocale eintritt.

3) Längere Adjectiva stehen hinter dem Substantiv, jedoch mit § 326. der durch Nr. 2 bedingten Beschränkung. Ils celebrerent leur delivrance par des jeux solennels et des sacrifices. Aber: Dans ce sidcle d’energiques croyances (feste Glaubensrichtungen nach Nr. 2) les persecutes ne pratiquaient pas plus la tolerance que les persecuteurs. Un bouillant (cf. § 327) courage et de grands talents le rendaient eher aux soldats (Duruy). Die participes passes1 und meist auch die Participes präsente stehen § 327. hinter dem Substantiv. Ausgenommen sind: pretendu und feint vor­ geblich, soi-disant sogenannt; un pretendu devot ein vorgeblicher Frommer, une feinte Indisposition ein vorgebliches Unwohlsein; la soi-disant bonne Compagnie. Themistocle invoqua les pretendus Services qu’il avait rendus ä Xerxäs. Je les suivis aussi loin que le permettaient mes forces epuisdes. II n’aimait pas les plaisirs brnyants.

4) Diejenigen Adjectiva, welche äußere (dem Wesen des Substantiv- § 328. begriffs nicht innewohnende, accidentelle), für die jeweilige Begriffs­ begrenzung wichtige unterscheidende Merkmale dem Substantiv­ begriff beilegen, stehen hinter dem Substantiv. So auch die ur­ sprünglichen Substantiva und diejenigen Adjectiva, welche substantivirt Vorkommen: Cimon etait un grand admirateur des vertus guerrieres. La ville avait sujet (Grund) de craindre l’approche du monarque vain­ queur. Solche Adjectiva sind:

1) Diejenigen, welche einen Ort, namentlich ein Land (eine Nation) 1 Diese haben in der ersten Conjugation zur Unterscheidung mit gleichlau­ tenden Infinitiven eine sehr stark betonte letzte Silbe und durch ihre Boranpellung würde häufig ein Hiatus entstehen, z. B. un blessd enfant für daS richtige un enfant hiesse oder un fini ouvrage für un ouvrage fini. Gerlach, Grammatik. II. n

162

Wortstellung.

§ 328—329.

oder eine Zeit angeben un volcan sous-marin; l’armee prussienne, un livre franpais; l’annee prochaine, la Grece contemporaine, les poetes modernes. Xerxes avait envoye un cavalier perse pour reconnnaltre la position des Spartiates.

2) Diejenigen, welche eine Secte bezeichnen, la communion catolique das katholische Bekenntniß, un pays Protestant ein protestantisches Land. 3) Diejenigen Adjectiva, welche Eigenschaften angeben, die mit den fünf Sinnen wahrnehmbar sind: a) Gesicht: les parties exterieures d’un edifice. Namentlich die Farben la couleur noire, un drap blaue. L’aile gauche der linke Flügel, l’aile droite der rechte Flügel. b) Gehör: une voix plaintive eine klagende Stimme, un son aigu ein scharfer Ton. c) Gefühl: une brosse rüde eine rauhe Bürste, de Feau chaude warmes Wasser. d) Geruch: une fleur odorante eine duftende Blume. e) Geschmack: du vin aigre saurer Wein, du lait doux süße Milch. AussitOt il se revet de vetements blancs, se couronne de fleurs, et court annoncer au Senat ce que les dieux lui ont revele par un songe. La foule aveugle reconnut qu’elle s’etait donnd un tyran. Denis n’osait confier sa tete ä un barbier, et se faisait brüler la darbe par ses filles avec des coquilles de noix ardentes. § 329.

Diese ihrer Beschaffenheit nach hinter dem Substantiv stehenden Adjectiva erhalten, wenn sie vor das Substantiv gestellt werden, durch diese ausnahmsweise angewendete Stellung ein besonderes Gewicht. So treten die Adjectiva des Affects, welche als unterscheidend meist hinter dem Substantiv stehen sollten, der Hervorhebung wegen bei lebhafter Schilderung vor das Substantiv. Lui manquerait-il de quoi exercer d’horribles represailles? 11s avaient alors ä se defendre contre ces redoutables montagnards dont les longues flaches traversaient toutes les armures. Oder das äußere Merkmal wird durch Uebertragung zu einem inneren oder nichts wesentliches angebenden Merkmale und tritt als solches vor das Substantiv nach § 325. a) ohne Wechsel der Bedeutung. d’amöres infortunes (neben des inFonde amöre Seewasser (poetisch), fortunes amöres). un komme aveugle. un aveugle dösir (H.). la rue etroite. une etroite liaison (neben alliance etroite etc.). une voix ferme, une ferme croyance (H.). le tableau noir die (schwarze) Wand­ une noire trahison ein schwarzer tafel. Verrath. une marchandise chere eine theure Waare (aber ausnahmsweise une chöre annee ein theures Jahr). ma chere amie.

Wortstellung.

du vin pur reiner Wein.

une vieillesse saine ein gesundes Alter.

163

in übertragener Bedeutung kann pur nur vor dem Substantiv stehen: les pursmotifs d’une action. de saines maximes gesunde Grund­ sätze (BL).

b) mit Wechsel der Bedeutung, ample nur: „weit", un manteau ample --- copieux reichlich, und weit, ample. une ample moisson (Ernte), un ample theätre. certain zuverlässigx. certain irgend ein. des nouvelles certaines zuverlässige certaines nouvelles ---- quelques nou­ velles. Nachrichten, cruel grausam, un tyran cruel. cruel schrecklich, grausam: c’est une cruelle chose que de mettre sa vie entre les mains de son ennemi; une cruelle imprudence, aber auch: ton nom paraitra aux plus cruels tyrans une cruelle injure (Rac.).

dernier vorig, l’annee derniere.

entier ganz. Funivers entier die ganze Welt, different verschieden, une forme differente eine abweichende Form; un avis different, honnüte höflich. un homme honnete observe les lois de la civilite (Littre). nouveau neu 12 des livres nouveaux neu erschienene Bücher. pauvre arm (an Geld), un poete pauvre. plaisant lustig, un conto plaisant (M.).

dernier letzte, la derniöre annnee de cette epoque. entier völlig, une entere independance völlige Unabhängigkeit, differents (plur.) mehrere, differents moyens.

honnete ehrlich. un honnete homme observe les lois de la morale. nouveau ein anderer, un nouveau livre ein anderes Buch.

pauvre armselig, un pauvre poete. plaisant erlogen, un plaisant conto.

1 Certain ist das, woran man nicht zweifelt, sür das, worauf man sich ver­ lassen kann, la nouvelle est certaine venant par une voie stire. Un homme sür ein zuverlässiger Mensch, un homme certain de quelque chose ein Mensch, der einer Sache sicher ist (nur mit attributiver Ergänzung). 2 Die Verschiedenheiten in der Bedeutung von nouveau sind mannigfach: nouveau heißt auch „neu" vor dem Substantiv: un nouveau sangm’anime, un nouvel abus, neben des pensees nouvelles, c’est du fruit nouveau von etwas seltenem, unerwartetem, les nouveaux chr&iens die Neubekehrten, le nouveau prince; un habit nouveau ein neumodiges Kleid, un nouvel habit ein anderes Kleid, un habit neuf ein noch nicht getragenes Kleid; docteurs nouveaux die­ jenigen, welche eine neue Lehre aufbrmgen, un nouveau docteur neugebackener Doetor; le nouveau monde Amerika und Australien; im Gegensatz zu der den Alten bekannten Welt (le monde ancien) heißt alles, was man ;etzt von der Erdkugel kennt le monde nouveau; le Nouveau Testament (®cgcnfst$: FAncien Testament) das neue Testament; un homme nouveau ein Emporkömmling, un nouvel homme (auch homme nouveau) ein neuer Mensch im biblischen Sinne.

Wortstellung.

164

§ 329—330;

Le plaisant repos que vous avez eu ä Lyon! (Das war mir eine schöne Ruhe! Mad. de Sevigne bei Littre). propre reinlich. une maison propre.

propre eigen. sa propre maison.

Ohne Possessiv würde „er hat ein eigenes Haus" heißen: il a une maison ä lui. Ils ne possedent point de bien en propre (Boss.). Ausgenommen sind: rendre, remettre en main propre in die eigenen Hände dessen, für welchen es bestimmt ist, übergeben, und en propre personne in eigener Person; la Grece propre --- proprement dite im eigentlichen Sinne. Beispiele: Ce n’est guere qu’ä partir de Fan 600 avant notre ere, que les Grecs ont des annales certaines. II avait pris part ä Fexpedition pour voir des contrees nouvelles et des peuples inconnus. Les cris augmentaient ä mesure que Fon approchait; de nouveaux soldats se joignaient en courant aux premiers das Geschrei vermehrte sich, je näher man herankam; andere Soldaten (welche hinten im Zuge gegangen waren und den Anblick des Meeres noch nicht genossen hatten) eilten auf die ersten zu. Leur chef dangereusement hiesst, se tua de sa propre main. Denis livra la Citadelle et Pancien tyran (der ehemalige Tyrann) fut transporte ä Corinthe. II passa les dernieres annees de sa vie dans la retraite.

seul allein, einzig. un mot seul suffit ici, ein einziges Wort genügt hier. § 330.

seul nur einer, un seul mot convient ici von allen Wörtern giebt es nur eims, welches hier paßt.

Andere Adjectiva haben bei bestimmten Substantiven durch ihre Stellung eine besondere Bedeutung:

une voix commune eine gewöhnliche Stimme.

d’une commune voix mit Einstimmigkeit.

Le parterre a prononce d’une commune voix que le chanteur n’avait qu’une voix commune. (Littre.) un homme cruel ein grausamer Mensch. un homme galant ein galanter Herr,

il a Fair grand er hat ein vornehmes Aussehen. un homme grand ein Mann von hohem Wuchs.

un cruel homme ein unerträglicher Mensch, un galant homme ein ehrenhafter Mann. il a le grand air er lebt auf großem Fuße. un grand homme ein bedeutender Mann (von großem Verdienst),

une grande komme heißt nur: eine Frau von hohem Wuchs. un homme mechant ein Mann mit böser Zunge. des vers mechants boshafte Verse,

un mechant homme ein verdorbener Mensch, de mechants vers schlecht gemachte Verse.

Ebenso bei une Epigramme.

un homme plaisant ein drolliger Mensch.

un plaisant homme ein seltsamer, lächerlicher Mensch.

§ 331—333.

Wortstellung.

165

Zusatz: Die französischen Grammatiker unterscheiden zwischen adjectifs § 331. determinatifs, d. h. Formwörtern, welche dem Substantivbegriffe keinen neuen Begriff hinzusügen, wie le, la, les, tont, aucun etc. und adjectifs qualificatifs, welche dem Substantivbegriffe ein näher bestimmendes Merkmal (une idee accessoire) beilegen, z. B. blanc, rond, frais etc. Bon den deter­ minativen Adjectiven ist bezüglich der Stellung zu bemerken, daß sie als un­ betont vor dem Substantiv stehen, und über tont, daß der bestimmte und unbestimmte Artikel und das pronom possessif hinter dasselbe treten: tonte Farmee die ganze Armee, tonte une armee, tonte son armee. La meme condition heißt dieselbe Bedingung (eadem conditio), la condition meme die Be­ dingung selbst (conditio ipsa). Das Zahlwort wird wie im Deutschen be­ handelt: die sechste Seite-, la sixieme page oder page six. Das Uebrige § 123. und über ci-joint, ci-inclus § 185, Anmerkung 5.

Wenn zwei Adjectiva bei einem Substantiv stehen, so § 332. können sie: 1) beide verbunden oder unverbunden vor das Substantiv treten, wenn dies nach den in § 324 ff. gegebenen Regeln von jedem einzelnen zulässig ist; souslamaindecet austäre et impitoyable legislateur, la reforme de France se precisa.

2) Muß eins von zwei wegen ihrer Bedeutung zusammengehörigen und deshalb zu verbindenden Adjectiven wegen seiner Bedeutung oder wegen seiner Form hinter das Substantiv, so tritt das zweite auch hinter dasselbe; un livre clair et rnetbodique (rnetbodique könnte unmög­ lich vor livre treten). 3) Sind die beiden Adjectiva nicht gleich wichtig, so steht das eine vor, das andere hinter dem Substantiv. Un bei edifice public. 4) Bildet das eine mit dem Substantiv einen Begriff, so steht es nach Nr. 1—4 entweder vor oder nach dem Substantiv, das zweite nimmt nach seiner Bedeutung oder Form seine Stellung unabhängig Dor oder nach den verbundenen Begriffen. Un jeune homme courageux; un gouverneur general chretien; le plus riebe grand seigneur de VAngleterre. Tous se pressaient sur les pas du riebe et spirituel jeune homme. On le vit s’attacber ä ce vieillard triste et severe, jusqu’ä preferer sa societe ä celle de tous les jeunes gens de son äge. Alexandre voulait creer entre la Grece et la Perse des interets communs qui feraient de tant de peuples divers une seule et formidable nation. Aujourd’hui encore on appelle un Sybarite Fbomme enerve par une vie molle et oisive.

Der Artikel. A. Der Vefiimmte Artikel. «. Ohne Präposition. Der Artikel dient zur näheren Bestimmung des Hauptwortes. § 333. Nach § 83 ist das Hauptwort entweder ein Gattungs- oder ein Eigenname. Der bestimmte Artikel, ursprünglich ein hinweisendes Pronomen, dient bei Gattungsnamen dazu, Einzelwesen aus der Gattung herauszuheben und den so hervorgehobenen eine bestimmtere Beziehung im Satze zu geben, oder er umfaßt die ganze Gattung: les hommes sont mortels oder l’homme est mortel.

§ 331—333.

Wortstellung.

165

Zusatz: Die französischen Grammatiker unterscheiden zwischen adjectifs § 331. determinatifs, d. h. Formwörtern, welche dem Substantivbegriffe keinen neuen Begriff hinzusügen, wie le, la, les, tont, aucun etc. und adjectifs qualificatifs, welche dem Substantivbegriffe ein näher bestimmendes Merkmal (une idee accessoire) beilegen, z. B. blanc, rond, frais etc. Bon den deter­ minativen Adjectiven ist bezüglich der Stellung zu bemerken, daß sie als un­ betont vor dem Substantiv stehen, und über tont, daß der bestimmte und unbestimmte Artikel und das pronom possessif hinter dasselbe treten: tonte Farmee die ganze Armee, tonte une armee, tonte son armee. La meme condition heißt dieselbe Bedingung (eadem conditio), la condition meme die Be­ dingung selbst (conditio ipsa). Das Zahlwort wird wie im Deutschen be­ handelt: die sechste Seite-, la sixieme page oder page six. Das Uebrige § 123. und über ci-joint, ci-inclus § 185, Anmerkung 5.

Wenn zwei Adjectiva bei einem Substantiv stehen, so § 332. können sie: 1) beide verbunden oder unverbunden vor das Substantiv treten, wenn dies nach den in § 324 ff. gegebenen Regeln von jedem einzelnen zulässig ist; souslamaindecet austäre et impitoyable legislateur, la reforme de France se precisa.

2) Muß eins von zwei wegen ihrer Bedeutung zusammengehörigen und deshalb zu verbindenden Adjectiven wegen seiner Bedeutung oder wegen seiner Form hinter das Substantiv, so tritt das zweite auch hinter dasselbe; un livre clair et rnetbodique (rnetbodique könnte unmög­ lich vor livre treten). 3) Sind die beiden Adjectiva nicht gleich wichtig, so steht das eine vor, das andere hinter dem Substantiv. Un bei edifice public. 4) Bildet das eine mit dem Substantiv einen Begriff, so steht es nach Nr. 1—4 entweder vor oder nach dem Substantiv, das zweite nimmt nach seiner Bedeutung oder Form seine Stellung unabhängig Dor oder nach den verbundenen Begriffen. Un jeune homme courageux; un gouverneur general chretien; le plus riebe grand seigneur de VAngleterre. Tous se pressaient sur les pas du riebe et spirituel jeune homme. On le vit s’attacber ä ce vieillard triste et severe, jusqu’ä preferer sa societe ä celle de tous les jeunes gens de son äge. Alexandre voulait creer entre la Grece et la Perse des interets communs qui feraient de tant de peuples divers une seule et formidable nation. Aujourd’hui encore on appelle un Sybarite Fbomme enerve par une vie molle et oisive.

Der Artikel. A. Der Vefiimmte Artikel. «. Ohne Präposition. Der Artikel dient zur näheren Bestimmung des Hauptwortes. § 333. Nach § 83 ist das Hauptwort entweder ein Gattungs- oder ein Eigenname. Der bestimmte Artikel, ursprünglich ein hinweisendes Pronomen, dient bei Gattungsnamen dazu, Einzelwesen aus der Gattung herauszuheben und den so hervorgehobenen eine bestimmtere Beziehung im Satze zu geben, oder er umfaßt die ganze Gattung: les hommes sont mortels oder l’homme est mortel.

166

Der Artikel.

§ 333 -334.

Eigenschaftswörter werden durch Vorsetzung des Artikels substanÜvirt: le beau das Schöne, le vrai das Wahre, le sublime das Er­ habene, Vessentiel das" Wesentliche, der Hauptpunkt, le sec das Trockene, le calme die Ruhe, le doux das Liebliche; nicht häufig zur Bezeichnung mäunlicher Personen: le juste der Gerechte, le pauvre der Arme, le riebe der Reiche, le fort der Starke, le faible der Schwache u. a.; noch seltener aber zur Bezeichnung weiblicher Personen, z. B.: die Arme la komme (Alle) pauvre, die Unglückliche la Alle (la komme) malheurense. II a prdfere le bon ä l’utile. Un mauvais riebe est tout homme trbs-riche qui n’est point charitable. Si on n’aimait pas les justes (die Gerechten), si on ne les protegeait pas pour eux-memes (ihrer selbst wegen), il les faudrait proteger pour le bien public. La raison du fort est toujours la meilleure Gewalt geht vor Recht. Dir Eigennamen. § 334.

Der Eigenname (welcher ein Einzelwesen von der Gattung ab­ trennt und es durch eine ihm eigene Benennung schon stark hervor­ hebt und kennzeichnet) ist des Arttkels in manchen Fällen nicht mehr bedürftig. Bon den Eigennamen haben daher keinen Arttkel: 1) die Personennamen: Annibal a defait Varron Hannibal hat den Barro geschlagen. Ausnahmen: Der Artikel steht:

a) bei Hervorhebung des Eigennamens durch ein Adjectiv (le grand Pompee), mit Ausnahme von saint(e) zur Bezeichnung eines (öder ehter> Heiligen: saint Louis, sainte Madeleine, les Oeuvres de saint Augustin. Anmerkung: Werden durch die Namen der Heiligen Feste oder Oertlichkeiten bezeichnet, so wird Saint (resp. Sainte) groß geschrieben und durch einen Bindestrich mit dem Namen des Heiligen verbunden, z. B. la Saint-Jean (für la feto de Saint-Jean), la Saint-Pierre, Feglise Saint-Germain, oder mit Auslassung von eglise absolut Saint-Germain; la rue Saint-Honore; le faubourg Saint-Jacques. b) Personennamen, bei denen die Ableitung vom Gattungsnamen noch durchklingt, haben den Arttkel: le Brun oder Lebrun, Lafontaine, le Sage oder Lesage, Genitiv de le Sage oder de Lesage, Dativ ä le Sage oder ä Lesage. c) Einige Namen ausländischer, namentlich italienischer Dichter und Maler haben den bestimmten Artikel: l’Arioste Ariost, le Camoens Camoens, le Correge Correggio, le Dante Dante, le Tasse Tafso, le Titten Tizian. Gen. du Titten, Dat. au Titten; auch le Poussin. Gela seit dit pourtant saus offenser le Tasse, que je ne puis oublier sans etre une ingrate.

d) Bei Nennung gleichnamiger Personen im Plural wird der bestimmte Arttkel gebraucht: les Scipions die Scipionen, les Bourbons die Bourbonen. e) Die Personennamen, welche Schiffen und Kunstwerken bei­ gelegt werden, stehen mit dem bestimmten Artikel: la fregate la Meduse oder la Meduse, le vaisseau le Guillaume oder le Guillaume. La Venus

§ 334—336.

Der Artikel.

167

de Milo die melische Venus. La Corinno de Mme- de Stael (die Corinna) aber ohne Attribut: nous trouvons dans Corinna ce passage wir finden in der Corinna folgende Stelle. f) Personennamen, welche als Gattungsnamen verwendet werden, stehen mit dem bestimmten Artikel. On a appele Charles XII PAlexandre du nord man hat Karl XII. den Alexander (= großen Eroberer) des Nordens genannt. Personne ne respecte plus que moi saint Francois Xavier; c’etait le Ferdinand Cortez de la religion.

Anmerkung. Bei Personennamen, welche durch Zahlen unter­ schieden werden, steht die Zahl (s. § 125) ohne Artikel: Charles prämier, Charles deux, Charles trois etc. 2) Bei den Namen der Monate, Wochentage und der Fest- § 335. tage No61 Weihnachten und Päques Ostern steht kein Artikel. Avril est sujet ä bien des variations de temperature (Littre). (Aber la mi-avril). Mardi prochain nächsten Dienstag, mardi passe vorigen Dienstag. II arrivera dimanche (prochain); il est arrive lundi (passä). Anmerkung 1. Bei den übrigen Festtagen steht la mit Aus­ lastung von fete: a la Saint-Jean = ä la feie de St. Jean am Johannisfeste. Anmerkung 2. stimmten Artikel:

Die Namen der Wochentage haben den be­

«) wenn nicht der der Gegenwart zunächst liegende Wochentag gemeint ist (für prochain und passe dann bester suivant und prec^dent); also in der Erzählung von Vergangenem: le lundi (suivant) l’armee etait rangle en bataille (in Schlachtordnung aufgestellt). ß) wenn sie zur Bestimmung einer fich regelmäßig wiederholen­ den Handlung dienen, z. B.: En ete vous aurez conge le mercredi et le samedi im Sommer werdet ihr Mittwochs und Sonnabends frei haben.

/) wenn sie nicht lediglich eine zeitliche Angabe sind: z. B.: observer le dimanche, den Sonntag feiern. 3) Bon den geographischen Eigennamen haben nur die § 336. attributlosen Städtenamen (Paris, aber le beau Paris) und folgende Ländernamen (welche mit Städtenamen gleichlauten) Bade, Naples, Nassau, Oldenbourg keinen Artikel. Alle andern Ländernamen haben den Artikel: la France, le Dänemark. Auch bei jenen vier Ländernamen zieht man die nähere Bestimmung durch den Titel, welcher der Machtstellung des bezüglichen Landes zukommt, vor: le grand-duche de Bade, l’ancien duche de Nassau. (Ueber die Länder­ namen nach Präpositionen c£ § 354.) Von den Namen der Städte haben einige, bei welchen der ihre Ensttehung bezeichnende Gattungs­ name sich noch geltend macht, den bestimmten Artikel: le Havre Havre (der Hafen), la Haye der Haag (Haag — Wald, welcher die Stadt umgab), la Rochelle (rupes, 1. r. rupeUa) der Felsen; außerdem: le Mans ein Ort der von den Römern Lenomani genannten Bevölkerung, le Caire Kairo und la Mecque Mekka. In und nach Rochelle: ä la Rochelle, in und nach Havre: au Havre.

168

Der Artikel.

§ 336-338.

Städtenamen als Gattungsnamen verwendet haben den Artikel: La reforme de France s’appela le calvinisme (s. Anm. zu § 339 unter dem Tert), et Geneve devint la Rome du protestantisme (und Genf wurde das Rom des Protestantismus).

Anmerkung. Die Namen der Himmelsgegenden haben den Ar­ tikel: du nord au sud oder au midi von Norden nach Süden, außer in le vent d’est, le vent d’ouest der Ost-, der Westwind; dagegen le vent du sud,, le vent du nord, der Süd-, der Nordwind. Der Nordost-, Nord­ westwind le nord-est, le nord-ouest oder le vent de nord-ouest. Adjeetivisch: le vent est nord-est. Latitude nord oder septentrionale; latitude sud oder meridionale (cf. §. 114). Die Gattungsnamen. § 337.

Bei Abstracten (a), Stoffnamen (b) und Gattungsnamen im Plural (c) steht dem Deutschen entgegen tut Französischen der bestimmte Artikel, wenn kein Theilungsbegriff vorhanden ist; also l’or est un metal precieux Gold ist ein kostbares Metall; aber il a gagne de Vor er hat Gold gewonnen; l’eau est une boisson saine (Plötz) Wasser ist ein gesundes Getränk — das Wasser überhaupt; aber: il a mis de l’eau dans son vin; il ne boit que de l’eau, weil man nur einen Theil alles Wassers in den Wein thun oder trinken fatttt.1

Da wo im Deutschen bei den Stoffnamen der Artikel stehen darf, muß er im Französischen stehen: man kann im Deutschen auch sagen: das Waffer ist ein gesundes Getränk, aber nicht: er hat das Wasser in oen Wein gethan. a) Cette nouvelle repandit partout la terreur (diese Neuigkeit ver­ breitete überall Schrecken). b) Socrate abandonna son art, quoiqu’il füt pauvre, pour chercher, non pas la richesse> mais ce qu’il estimait plus que Vor, la sagesse et la Science. c) Ce combat, dit Plutarque, apprit pour la premiöre fois aux Grecs que ce n’dtait pas seulement sur les bords de l’Eurotas que naissent les hommes intrepides.

Anmerkung. In Sprichwörtern stehen die Abstraeta ohne Artikel. Pauvrete n’est pas vice. Gattungsnamen stehen auch im Singular mit dem bestimmten Artikel, wenn von der ganzen Gattung etwas ausgesagt wird (der Deutsche setzt den unbestimmten Artikel): L’homme franc dit son sentiment ein freimüthiger Mann sagt seine Meinung -- alle freimüthigen Menschen sagen ihre Meinung. § 338. Bei avoir steht zur Angabe geistiger oder körperlicher Eigenschaften im Französischen das Adjectiv oft als abhängiges Prädicatsnomen, wo es der Deutsche attributiv mit dem unbestimmten Artikel gebraucht; im Französischen muß dann das Object den bestimmten Artikel be­ kommen. Der Franzose sagt: il a la memoire excellente (Plötz) „er hat

i Neuere Schriftsteller gestatten sich bei der Fortlassung des Artikels große Freiheit und nähern sich sehr dem deutschen Sprachgebrauch: Missionaires et margraves se donnent la main (Revue des 2 mondes). Nous Favons vu durant ces crises terribles, aupres desquelles les attaques presentes ne sont que jeux d’äcoliers ou grossiöretes meprisables (Eadem). Ils se trouvaient plus effrayes de la volonte patemelle qu’ils ne Feussent ete par menaces et cliätiments (für par des menaces) (G. Sand).

tz 338-340.

Der Artikel.

169

das Gedächtnis als ein ausgezeichnetes" neben: il a une memoire excellente. Vgl. §. 184: il avait trois chevaux tu es sous lui (als getödtete). Andere derartige Ausdrücke sind: il a la tete grosse er hat einen großen Kopf, il a les chevenx noirs er hat schwarze Haare, il a la bouche large er hat einen breiten Mund, il a le front large er hat eine breite Stirn u. a. Anmerkung 1. Wenn auf die Anrede monsieur, monseigneur, madame ein Titel folgt, so steht vor demselben (auch im Ausruf) der bestimmte Artikel: monsieur le directeur der Herr Director, monsieur le comte der Herr Graf, monsieur le comte! Herr Graf! madame la Comtesse, monseigneur Feveque der Herr Bischof. Bor monseigneur steht nie ein Artikel, vor madame steht der Artikel (und das Possessivpronomen) nur, wenn ein Adjectiv davorsteht, vor monsieur un­ mittelbar stehen Artikel und Possessivpronomen außer mon und mes, welche aber auch vor einem mit monsieur verknüpften Adjectiv stehen können: le monsieur, ton monsieur, mon bon monsieur. Für madame, mademoiselle, monseigneur treten dame, demoiselle, seigneur ein, wenn es sich nicht um Anrede oder Titel handelt: nous avons rencontre cette dame ce matin. Hinter monsieur, madame, monseigneur pflegt man in der Anrede den Titel fortzulassen: ich habe es gethan, Herr Graf: je l’ai fait, monsieur. Die nur vor Namen oder Titeln gebräuchliche Abkürzung von monsieur ist sing. M„ plur. MM., von Monseigneur Mgr., von madame und mademoiselle M“«- (wird selten angewendet). Elle instruisit M« de Camors; il donna ä madame de Tecle une teile idöe . . (Feuillet). Madame, dit-il, M* le comte vous demande (Id.) Anmerkung 2. Nach dont fällt der Artikel nicht aus: l’homme dont nous admirons P&oquence dessen Beredsamkeit wir bewundern.

Anmerkung 3. nation cf. §. 331.

Ueber tout le monde, tout Tunivers, tonte une

Das Prädicatsnomen bei den copulativen Berben des Seins, § 339. Werdens (auch naitre und dessen Gegentheil mourir, perir), Bleibens, Scheinens, und das abhängige Prädicatsnomen bei den Berben, welche bedeuten wofür halten, sich zeigen, sich nennen, erklären, machen, er­ wählen, ernennen dire, croire, juger, estimer (halten), se montrer, declarer, nominer, elire, faire, rendre, creer, appeler, proclamer (ausrufen), couronner (krönen) steht, wenn keine attributive Bestimmung hinzu­ kommt, ohne Artikel?

Beispiele: Qu’ils deviennent sujets sans devenir esclaves mögen sie Unterthanen werden, ohne Sclaven zu werden. Je me croyais grec ou romain; je devenais le personnage dont je lisais la vie (Attribut) ich hielt mich für einen Griechen oder Römer; ich wurde zu der Person, deren Leben ich las. Il naquit prince et mourut mendiant (H.) er wurde als Fürst geboren und starb als Bettler. Befinden sich diese Verba im Passiv, so steht das Prädicats­ nomen gleichfalls ohne Artikel: il fut elu consul er wurde zum Consul gewählt. — Hercule, qu’on disait fils de Jupiter (erklärte für), avait pour mere une mortelle. Cimon etait fils de Miltiade.

Einige Verba setzen eine Präposition vor das ohne Artikel ge- § 340. brauchte abhängige Prädieatsnomen: 1 Bergl. aqieur&al Ttva (jiqoltrjyov (ohne Artikel). Bei besonderer Her­ vorhebung steht auch beim abhängigen Prädieatsnomen im Französischen der Artikel. S. Beispiel zu § 336.

170

Der Artikel.

admirer bewundern concevoir auffassen considdrer betrachten designer bezeichnen regarder ansehen repr&enter darstellen

§ 340-342.

'



reputer „ansehen für" comme und pour. Beispiele: Le dictionnaire national a longtemps ete con^u comme un tableau d’nn usage de langue que Ton regardait comme definitif das Nationalwörterbuch ist lange aufgefaßt worden als die übersichtliche Darstellung eines. Sprachgebrauchs, welchen man als abgeschlossen be­ trachtete. accepter annehmen avoir haben choisir wählen compter rechnen d&igner bezeichnen p se donner sich ausgeben passer gelten reconnaltre anerkennen

prendre pour mit unbestimmtem Artikel „irrthümlich halten"; tenir halten mit bloßem Accus. oder pour. qualifier bezeichnen traiter behandeln taxer halten für

' de.

prendre qn. ä temoin jemanden zum Zeugen nehmen. L’empereur Antonin est regarde comme un des plus grands princes qui aient rdgnd. Dans un festin, de vils flatteurs exaltaient Alexandre, au point de le mettre au-dessus de ceux qui passaient pour les heros par excellence, Castor et Pollux, au-dessus meme d’Hercule. H s’est laisse traiter de lache. La voix publique le qualifiait de traitre.

§ 341.

Wenn bei etre das Prädicatsnomen näher bestimmt ist, so muß das grammatische Subject ce (nicht il) heißen: il est Allemand er ist ein Deutscher, aber c’est cet Allemand, c’est un Allemand genereux. Il est chanteur; c’est un chanteur celöbre. Anmerkung. Ueber den Artikel beim prädicativ gebrauchten Possessivpronomen siehe § 446.

§ 342.

Anzeigen, Überschriften, Büchertitel und Wohnungsangaben stehen ohne Artikel: Jardin ä louer der (dieser) Garten ist zu vermiethen, chapitre troisiäme das dritte Kapitel; histoire de mon temps; il demeure rue St. Honore, faubourg St. Jacques, aber il demeure dans la grande nie. Bei Büchertiteln und Ueberschriften findet sich auch ost der be­ stimmte Artikel: la GrSce contemporaine par Edmond About; la bataille de Leipsic.

§ 343-345.

171

Der Artikel.

ß. Nach Präpositionen. I) Nach der Präposition de.

§343.

Erklärung. Durch die Präposition de mit folgendem Substantiv wird der Genitiv gebildet. Der Genitiv kann zu seinem Beziehungsworte in zwie­ fachem Verhältnisse stehen: 1) er kann das Subject desselben sein, dann heißt er subjeetrver Genitiv, oder 2) er ist das Object desselben, dann heißt er objectiver Genitiv. Um den Genitiv als subjectiven oder objectiven sicher unterscheiden zu können, löst man das Beziehungswort in ein actives Verb auf, wird dann der Genitiv Subject, so ist er subjectiver (a), wird er Ob­ ject, so ist er objectiver Genitiv (b); der besitzanzeigende oder possessive Genitiv ist subjectiv, man hat bei der Auflösung das Verb „besitzen" zu ergänzen (c). a) Die Ankunft des Vaters — der Vater kommt an. b) Die Belehrung des Knaben — man belehrt den Knaben. c) Die Bücher Karls — Karl besitzt die Bücher. Der objective Genitiv kann von Substantiven (die Erreichung des Zieles), von Adjectiven (des Weges kundig), von Berben abhängig sein (ich denke dein). Außerdem steht der französische Genitiv zur Angabe der Qualität und Quantität und (für den lateinischen Ablativ) zur Angabe der Entstehung (sortir d’une famille), des Grundes (mourir de faim, pleurer de colere), des Mittels und Werk­ zeuge- (combler qn. de bienfaits jemanden mit Wohlthaten überhäufen). Jede nähere Bestimmung'eines Substantivs ist in § 244 als Attribut be­ sinnt worden, jedoch nennt man die nähere Bestimmung eines Substantivs durch ein anderes Substantiv, welches nicht von diesem abhängig, sondern demselben in gleichem Casus beigeordnet ist, Apposition. Die Apposition enthält meistens das Allgemeine, das zu bestimmende Substantiv das Besondere; die Apposition bildet nicht einen Begriff mit dem zu bestimmenden Substantiv. Apposi-

Die Apposition kann vor oder hinter dem Substantiv stßhen: Dem unsterblichen Apposi-

Hon.

Dichter Schiller ist ein Denkmal gesetzt worden, oder: Schiller, dem unsterblichen tton.

Apposition.

Apposition.

Dichter; die Stadt Leipzig oder Leipzig, die Stadt, welche . . . Steht die Appo­ sition nach, so wird sie (als verkürzter Nebensatz) in Kommas eingeschloffen. Es ist besonders auf den Unterschied zwischen dem possessiven Genitiv und dem Genitiv der Beschaffenheit (Qualität) zu achten; der letztere läßt sich im Deutschen meistens durch ein Adjectiv oder durch Zusammensetzungen wiedergeben: Die Thürme dieser Stadt sind alle ausgebaut (possessiver Genitiv); die Thürme der Städte zeichneten sich vor den anderen dadurch aus — die Stadtthürme (attributiver Genitiv, welcher die Beschaffenheit, Qualität ausdrückt). Mitunter ist die Auffassung schwankend: die Grenze Frankreichs (die französische Grenze) kann sowohl als possessiver wie als Qualitäts-Genitiv gefaßt werden.

1) Der subjective, namentlich der possessive und der von Sub- § 344. stantiven abhängige objective Genitiv haben den bestimmten Artikel mit Ausnahme der Personennamen. L’arrivee du pöre; Vor de PAsie das Gold, welches Asien besitzt [Vor d’Asie (Genitiv der Qualität) würde asiatisches Gold, dem Golde anderer Länder gegenübergestellt, bedeutens, l’abondance de Peau (objectiver Genitiv man hat Wasser in Ueberfluß). La vertu qu’on leur enseignait le plus etait le respect de la vieillesse die Tugend, welche man sie (die spartanischen Jünglinge) vornehmlich lehrte, war die Achtung vor dem Alter.

2) Der von Adjectiven (avide de gloire begierig nach Ruhm) und § 345. Berben abhängige objective .Genitiv steht ohne Artikel; changer wechseln (il a change d’habits er hat die oder seine Kleider ge­ wechselt); redoubler verdoppeln (il a redouble de forces er hat die

Der Artikel.

172

§ 345—347.

Kräfte verdoppelt) aber auch ses forces. Manquer Mangel haben an: 11 manque d’education ihm fehlt es an Erziehung. 6s pauvre gar$on est plein de reconnaissance (Dankbarkeit). Henri IV. a change de communion (sein Glaubensbekenntniß gewechselt). On l’accusa de perfidie man klagte ihn der Treulosigkeit an.

Anmerkung. Wmn ein abstracter Begriff von einem bei 6tre aus­ gelassenen Substantiv abhängig ist, so steht der Qualitäts-Genitiv ohne Artikel: il est de bienseance de se taire quand d’autres parlent es ist (Sache) des Anstandes zu schweigen, wenn andere sprechen; ebenso il est de necessite es ist Sache der Nothwendigkeit, il est d’usage es ist gebräuchlich; (lat.: magni animi est es ist Sache der Hochherzigkeit). Aber mit Adjectiv als Attribut: Il est d’un bon citoyen d’agir comme vous. § 346.

Nach den Berben, welche ein sich Entfernen von etwas ausdrücken, steht der folgende Ländername, wenn er weiblich ist und ein euro­ päisches Land bezeichnet, gewöhnlich mit de ohne Artikel, wenn er männlich ist oder ein außereuropäisches Land bezeichnet, gewöhnlich mit dem Artikel. Venir de France, aber venir du Dänemark, de la Perse. So auch histoire de France, aber histoire du Dänemark, du Portugal.

§ 347.

3) Der Genitiv der Qualität steht ohne Artikel. Bei Angabe von Titeln und Producten eines Landes wird der Genitiv im Französische» immer als Genitiv der Qualität gefaßt; das Adjectiv vermeidet der Franzose.

possessiv. Les rputes de l’Asie die Straßen Asiens. les portes de la ville de Thdbes die Thore der Stadt Theben, les voies ferrees de l’Allemagne die deutschen Eisenbahnen, l’armde de la France die Armee Frankreichs.

l’argent de la Prusse das Silber Preußens. Fexpedition de la Crimee ein von der Krim veranstalteter Zug.

attributiv, la route d’Asie die asiatische Straße, d. i. die Straße nach Asien, les portes de ville die Stadtthore,

une lieue d’AUemagne eine deutsche Meile. l’armee de France die französische Armee, d. h. die Armee irgend eines Landes, welche in Frank­ reich kämpft, un ecu de Prusse ein preußischer Thaler. l’expedition de Crimee der Krimkrieg.

L’eau de la Mediterranee, l’eau de mer Seewasser. Les vins de Bourgogne Burgunderweine (Product); l’empereur d’Allemagne (Titel); so auch la couronne, le sceptre (la couronne de Suede). Napoleon partit pour l’armee d’Italie er reiste zur französischen, in Italien stehenden Armee ab. Epouvante ä la vue de ce desastre, Xerxes craignit que la route d’Asie ne lui füt coupee par les Orees victorieux (Duruy). Namentlich gebraucht man de ohne Artikel zur Bildung von Aus­ drücken, welche deutschen zusammengesetzten Substantiven entsprechen: un bouquet de fleurs ein Blumenstrauß, un coup de tonnerre ein Donner­ schlag, un edlen de chasse, le mur d’oetroi die Stadtmauer, un mar* chand de livres d’occasion ein Antiquar, le general de division der

§ 347-350.

Der Artikel.

173

Divisionsgeneral, la goutte d’eau der Wassertropfen, les evenements d’aujourd’hui, d’hier die heutigen, gestrigen Ereignisse. Die Adjectiva, welche Stoffe bezeichnen, muß der Franzose, da sie ihm fehlen, durch Genitive der Qualität ersetzen: une montre d’or eine goldene Uhr, la couronne de fer die eiserne Krone, une robe de velours ein Sammtkleid, une colonne de granit eine Granitsäule. Mitunter verlangt das zweite durch de mit dem ersten verbundene Substantiv den bestimmten Artikel, wenn ihn das erste hat: un coin de rue eine Straßenecke, aber je Pai rencontre au coin de la rue ich bin ihm an der Straßenecke begegnet. Service de grands n’est pas heritage objectiver Genitiv der Qualität „Großendienst oder Dienst, welcher man Großen erweist", ist keine Erbschaft; le Service des grands würde sowohl der Dienst sein können, welchen die Großen erweisen (subjectiver Genitiv) als auch der Dienst, welchen man Großen erweist (objectiver Genitiv). Par ce succes Oli­ vier de Glisson acquit une reputation d’habilete (einen Ruf der Tüch­ tigkeit, Qualitätsgenitiv) que personne n’osa lui contester (streitig machen).1 II

4) Ist die Auffassung, ob der Genitiv possessiv oder die Eigen- § 348. schäft bezeichnend sei, schwankend, so steht de mit oder ohne Artikel: les frontilres de Suisse oder de la Suisse, le deserts de l’Afrique oder d’Afrique, la cöte de Suöde oder de la Su&de, aber nur le droit des gens das Völkerrecht. Die Namen der Flüsse und Gebirge behalten immer den Artikel: les vius du Bhin, de la Moselle, du bois de la Poröt-Noire schwarzwälder Holz. La flotte sicilienne ravagea les cötes du Latium et de PEtrurie. Einige außereuropäische Länder und le Peloponnlse haben immer § 349. den bestimmten Artikel, auch nach de, namentlich: le Bresil Brasilien, le Chili Chili, la Chine China (in China en Chine [Littre ä, rem. 5]), le Japon, le Mexique, le Perou, so auch die Ländernamen im Plural und die mit Adjectiven zusammengesetzten: les produits des Indes; la reine de la Grande-Bretagne, le roi des Pays-Bas. La guerre du Peloponnese (der peloponnesische Krieg) finit en 404 a. J. Chr. Mit ä statt en werden verbunden die Ländernamen im masculin: au Canada, au Perche, au Maine; ausgenommen: en Portugal, en Dänemark, en Beam.

Nach den Wörtern Fair (m.) Ansehen, la dignite Würde, le grade § 350. Grad, le rang Rang, le nom Name, le surnom Zuname, le titre Titel, la tragedie Tragödie, la comedie Lustspiel, la republique die Republik, la place, Pemploi (m.), la Charge Stelle, nach le mois Monat, nach le chäteau Schloß, la forteresse Festung, le bourg Flecken, le village Dorf, la ville Stadt, nach File (f.) Insel, la presqu’ile, la peninsule Halbinsel (aber auch les Iles Sandwich, File Bourbon), nach le canton 1 Littre sagt: Voltaire a dit: De deuil et de grandeur tont offre ici Fimage. II v a une saute de langage dans ce vers; en effet, Fimage exprime uneidee definie a cause de Farticle, et la preposition de, placee comme eile est, exprime une idle indefinie. II aurait fallu dire: une Image de deuil et de grandeur, ou bien Pimage du deuil et de la grandeur.

Der Artikel.

174

§ 350-353.

Kanton, le comte Grafschaft, la principaute Fürstentum, le duche Herzogtum, le royaume Königreich, l’empire (m.) Kaiserreich und über­ haupt Reich, folgt der Name nicht wie im Deutschen der Apposiüon, Appostt.

Apposit.

die Stadt Berlin, der Name Karl, sondern steht als Attribut mit de ohne Artikel: la forteresse de Metz, la tragedie d’Athalie das Trauer­ spiel Athalia. Agathocle avait exerce dans sa jeunesse la profession de portier. Scipion fut honore du glorieux surnom d’Africain, qui semblait ronouveler ä chaque moment le Souvenir de son triomphe (An­ denken an). Athenes avait accepte hardiment le röle d’adversaire du grand roi. Les Geltes sont fiers, dit Alexandre; il leur donna le titre d’allies et d’amis. § 351. Nach riviöre und fleuve steht der männliche Flußname mit, der weibliche ohne Artikel: le fleuve du Rhin, la riviere de Charente. Cesar a deux fois passe le fleuve du Rhin pour envahir FAllemagne. Anmerkung. Eine französische Stunde une le^on de fran^ais, eine Geographiestunde une le^on de geographie, das deutsche Heft le cahier d’allemand, das französische Heft le cahier de franjais. § 352. Nach den Worten: rue, place, pont, faubourg, eglise, hötel und anderen, welche Oertlichkeiten angeben, steht der folgende Name, wenn er ein Personenname ist, ohne de und ohne Artikel: rue Rousseau, hötel Richelieu; wenn er der Name eines Heiligen (auch Saint-Esprit), ein Ländername, Städtename oder weiblicher Flußname ist mit de ohne Artikel: rue de Leipzic, rue de France, rue d’Elbe, hötel de Baviöre bairischer Hof, wenner ein männlicher Flußname oderein Gattungsname ist mit de und dem Artikel: rue du Rhin, place de la Concorde, hötel de la couronne Gasthof zur Krone, aber le pont de PElbe die Elbebrücke (wohl weil Elbe auch Elba heißt). Le pont de Saint-Esprit et d9Avignon sur le Rhöne furent bätis avec le produit des indulgences (Ablaß) par les freies du pont, association pieuse, mais laborieuse, d’architectes et de mapons. Anmerkung. Mot (außer in le mot d’ordre die Parole) steht gewöhnlich ohne de: le mot Khin. Nach la montagne (das Gebirge, der Berg) steht de mit und ohne Artikel: la montagne d’Athos, la montagne du Chimborazo, la montagne des Alpes. Bei le mont der Berg steht der Name ohne Artikel; mont wrrd fast nur antzewendet, wenn der Name des Berges folgt: le mont Blanc, les monts Pyrenees; au pied du mont Adule; le mont Sinai; le mont Sacre der heilige Berg (Roms).

II) Nach der Präposition L:

§ 353.

Während de blos zur Verknüpfung Von Zusammengehörigem dient, giebt ä Zweck und Bestimmung an. ün verre de vin ein Glas Wein (daS Maß und das Gemessene werden einfach verknüpft), un verre ä vin ein Glas zu (für) Wein — ein Weinglas, giebt die Bestimmung an. Un pot au lait ein Topf für die Milch (nämlich: welche darin ist) — ein Topf mit Milch, ä mit dem Artikel in der so entstandenen Bedeutung „mit" findet sich namentlich in der Bezeichnung von Ge­ richten: un potage aux ecrevisses ein Suppe mit Krebsen, eine Krebs­ suppe; de la sauce aux truffes Trüffelsauce. Dann steht ä überhaupt zur Angabe von dem was darin, daran, darauf ist: le magasin au foin ein Magazin für das Heu,

§ 353-357.

Der Artikel.

175

welches darin ist --- ein Heumagazin, un magasin ä foin ein leeres Heumagazin; le marche aux herbes, au poisson der Gemüse-, der Fisch­ markt; ferner von dem was man um sich und an sich hat: la femme aux legumes die Gemüsefrau, la Alle ä la robe Manche das Mädchen im weißen Kleide, l’enfant aux cheveux blonds mit den blonden Haaren. Man sagt: avoir mal L la tete Kopfschmerz, mal aux dents Zahnschmerzen haben, aber im Plural des maux de tete, des maux de dents. Merke noch: le fer a cheval das Hufeisen, une voiture a 4 chevaux ein vierspänniger Wagen, un moulin ä eau eine Wassermühle, un moulin a vent eine Windmühle, un bateau ä vapeur ein Dampfschiff, un vase ä huile ein Oelgefäß, un vase ä fleurs eine Blumenvase, une tunique ä manches ein (Damen)überrock mit Aermeln, la vie aux champs das Landleben, la soupe aux pois die Erbsensuppe, le gäteau (la tarte) aux pommes der Apfelkuchen (aber le gäteau de cerises Kirschkuchen), du riz au lait Reisbrei. In une darbe ä la Henri IV steht ä la für ä la maniere de: ein Bart nach der Mode Heinrichs IV; nous dinons ä l’anglaise für ä la maniere anglaise. ä mit dem bestimmten Artikel steht für unser in und nach bei § 354. Ländernamen im Plural (aux Etats-Unis) und bei den in § 349 ge­ nannten: au Peloponnese, au Bresil etc. Bei Ländernamen im Singu­ lar heißt in und nach en ohne Artikel: voyager cn France. Bei Ländernamen mit attributiver Bestimmung steht dans mit Artikel: voyager dans la France meridionale. In und nach bei Städtenamen heißt ä ohne Artikel; soll das „Innerhalb" dem „Außerhalb" gegen­ über hervorgehoben werden, so braucht man dans ohne Artikel: il y a vingt minutes, j’etais encore dans Berlin (----- im Innern der Stadt), maintenant je me trouve hors de la ville. II a dte deux mois au Bresil, trois mois aux Etats-Unis. Anmerkung. In Betreff der Jahreszeiten merke folgenden Ge­ brauch: au printemps im Frühling, aber en ete, en automne, en hiver im Sommer, Herbst, Winter.

in) Nach anderen Präpositionen:

§ 355.

En duldet keinen Artikel in allgemeinen adverbialen Bestimmungen; z. B. en paix, en guerre; es hat in solchen nie les nach sich und steht vor dem bestimmten Artikel nur in wenigen Redensarten: en Fair, en l’eau, en l’absence, en la prdsence, en l’honneur, en l’etat (in dem Zustande) und nach esperer hoffen auf, se fier, confier und avoir confiance vertrauen auf. Les jeux Olympiques furent celebres en l’honneur de Jupiter. Dieu veut qu’on espäre en son soin patemel. In folgenden Redensarten fehlt der bestimmte Artikel nach Prä- § 356. Positionen: apres diner nach dem Mittagessen, apres souper nach dem Abendessen, sous presse unter der Presse, sous prftexte unter dem Vorwande. Nach sur in der Bedeutung „an" wird bei Flußnamen gewöhn- § 357. lich der Artikel fortgelassen (jedoch Francfort-sur-le-Main, Francfort-surl’Oder), wenn nicht die nähere Ortsbestimmung von dem Verb etre situe abhängig ist: nous etions ä Chälons-sur-Marne, aber Chälons est situe sur

176

Der Artikel.

§ 358-360.

la Marne. C’est ä Chälons - sur - Marne qu’on esperait reunir les corps frangais pour porter le coup decisif contre l’armee allemande.

B. 5er ««bestimmte Artikel. Der unbestimmte Artikel, ursprünglich ein Zahlwort, hebt in weniger bestimmter Weise hervor, als der bestimmte Artikel. Er wird nicht gesetzt: 1) vor dem Prädicatsnomen (cf. § 339) il etait roi, außer wenn dasselbe als unterscheidend hervorgehoben werden soll (le lievre est un quadrupede der Hase ist ein Vierfüßler), namentlich wenn ein Attribut hinzukommt: le liävre est un quadrupede de la famille des rongeurs der Hase ist ein Vierfüßler aus der Familie der Nagethiere. 2) in der Wendung devenir de: de simple Soldat il devint general aus einem einfachen Soldaten wurde er General. De commis il devint directeur (L.). Aber auch: le sort burlesque, en ce siäcle de fer, d’un pedant, quand il veut, sait faire un duc et pair das schnurrige Geschick vermag in diesem ehernen Zeitalter aus einem Pedanten einen Herzog und Großvasallen zu machen. 3) nach der Präposition en: il me parla en ami (wie ein Freund, als Freund); ce temple a ete change en mosquee dieser Tempel ist in eine Moschee verwandelt worden. 4) nach jamais niemals hat das Subject, wenn es im Singular steht, leinen Artikel. Jamais contre un tyran entreprise conyue Ne permit d’esperer une si belle issue. Aber: Jamais la societe (bestimmter Artikel) n’a ete plus aimable et plus remplie de sentiments d’honneur, jamais les heiles lettres n’ont plus influe sur les moeurs. 5) vor den Wörtern quantite und nombre in der Bedeutung: eine Menge. Je le lui ai dit quantite de fois eine Menge von Malen — vielmals. § 359. In Sprichwörtern wird auch der unbestimmte und der Theilungs­ artikel meist ausgelaffe«. Beau Service fait amis, vrai dire ennemis ein guter Dienst macht Freunde, die Wahrheit sagen Feinde. Il m’a promis monts et vaux moyennant beuche dose er hat mir mit geschloffenem Munde Berge und Thäler versprochen (— die größten Versprechungen gemacht).

§ 358.

C. Der WeilungsartiKel (cf. § 90). § 360.

Der Theilungsartikel steht (mit den oben angegebenen Einschränkungen) dann, wenn im Deutschen kein Artikel ge­ braucht wird. Der Theilungsartikel heißt vorAdjectiven nicht do, sondern du, de la, des, wenn diese mit dem solgenden Substantiv vollständig zu einem Begriff verschmolzen sind, solche Verbindungen sind: des bons mots Witzworte. du bon sens gesunder Menschenverstand. de la bonne volonte guter Wille, des faux-fuyants Ausflüchte.

§ 860-361.

Der Artikel.

177

Le« jeunes Alles 1 . Damen. des jeunes personnes I * ö des grands-maitres Großmeister. des petits-maitres Stutzer (fern, des petites-maitresses). du petit-lait Molken. II a de la bonne volonte, il est vrai, mais ses forces ne suffisent pas. II saut avoir du bon sens pour reussir dans le monde.

Anmerkung. Wenn das durch das Adjectiv ausgedrückte Merk­ mal als unterscheidend ganz besonders hervorgehoben werden soll, steht mitunter vor dem Adjectiv du, de la, des. Solche Adjective sind beau, bon, pur, vrai. Donnez-moi du bon vin gebt mir Wein, aber vom guten. Voilä de la vraie poesie das ist Poesie, ächte Poesie. Nach den Substantiven und Adverbien der Quantität steht im § 361. Französischen (mit Ausnahme von bien recht viel und la plupart die meisten) de ohne den bestimmten Artikel (d. i. der Genitiv des Theilungs­ artikels); desgleichen nach Sätzen, welche durch sans negativ geworden sind: sans perdre de temps ohne Zeit zu verlieren, sans attendre de reponse (Hirzel) ohne eine Antwort abzuwarten, und in Fragen mit nega­ tivem Sinne: y a-t-il d’autre moyen? giebt es ein anderes Mittel? Die Adjectiva der Quantität certains(—es) gewisse, differents (-tes), divers (-ses) verschiedene ---- mehrere, maint(e) pl. maints(—es) manche, plusieurs meh­ rere, werden aber wie im Deutschen gebraucht: plusieurs liommes meh­ rere Menschen.

Substantiva der Quantität sind: une aune eine Elle. une bouteille eine Flasche, une centaine Hundert, un (une) couple ein Paar, une douzaine ein Dutzend, une foule eine Menge, une infinite eine große Menge, une livre ein Pfund, un millier etwa tausend, un morceau ein Stück, une multitude eine Menge, un (grand) nombre eine große Zahl, une paire ein Paar, une poignee eine Hand voll, une quantite eine Menge, une tasse eine Tasse, un tonneau ein Faß. un verre ein Glas.

Adverbia der Quantität sind: autant (tant) ebensoviel, beaucoup viel, combien wieviel. (que wieviel, was), infiniment unendlich viel, ne-pas, point, guere, jamais, que nicht, kaum, nie, nur. peu wenig, plus mehr. quelque chose etwas. rien nichts, trop zuviel.

Regardez cette multitude d’etoiles qui decorent le finnament sehet jene Menge von Gestirnen an, welche das Himmelsgewölbe schmücken. II a perdu beaucoup d’argent dans cette affaire er hat in dieser An­ gelegenheit viel Geld verloren. Lorsque les troupes traverseront la province, elles ne peuvent y faire de sejour wenn die Truppen die Verlach, Grammatik II.

12

178

Der Artikel.

§ 361—364.

Provinz passiren, dürfen sie dort keinen Aufenthalt machen. trop peu d’exercice nuit ä la sante.

Trop ou

Anmerkung. Merke, bien d’autres recht viele andere, ä d’autres das mache anderen weiß. Treten attributive Bestimmungen zum Substantiv, so steht der bestimmte Artikel: Ce celebre architecte a construit beaucoup des edifices (Gebäude) de cette ville oder beaucoup des edifices qui excitent notre admiration (welche unsere Bewunderung erregen).

Bien und la plupart haben de mit dem bestimmten Artikel nach sich: n a bien des merites er hat recht viele Verdienste, aber: il a bien de grands merites (vor dem Adjectiv). La plupart des femmes se conduisent par le coeur (lassen sich leiten). § 362.

Nach den Substantiven und Adjectiven, welche eine attributive Ergänzung auf die Fragen: wie alt? wie lang? wie breit? wie hoch? tote? tief? verlangen, steht diese Ergänzung im Genitiv des Theilungsartikels: Ce gargon a un äge de douze ans (oder est äge de 12 ans) dieser Knabe hat ein Alter von zwölf Jahren. Ces parages ont une profondeur de 50 pieds diese Gewässer haben eine Tiefe von 50 Fuß (oder sont profonds de 50 pieds). Ce fosse a une largeur de trois pieds dieser Graben hat eine Breite von 3 Fuß (oder est large de 3 pieds). Man kann aber auch sagen: Cette maison a 50 pieds de hauteur oder de haut. Hierher gehört: dites encore quelques paroles de plus (de meins) sagt noch einige Worte mehr (weniger). — Dans ce combat il y avait mille de blesses (an Verwundeten). Le defile des Thermopyles n’a, dans sa partie etroite, que 15 metres de large oder: Le defile des Thermopyles n’est large que de 15 metres.

§ 363.

Nach ne-pas, ne-point, ne-plus, ne-guere, nach ne ohne die zweite Hälfte der Negation, nach Sätzen, welche durch sans negirt sind, steht der Accusativ des Theilungsartikels, wenn nicht der Subjects- oder Objectsbegriff, sondern das Attribut desselben verneint wird; so auch in der mit ne-pas (--- nenne) gebildeten Frage, welche eine bejahende Antwort erwarten läßt: il a des amis er hat Freunde, il n’a pas d’amis er hat keine Freunde (Object verneint), aber: il n’a pas trouve des amis sincfcres er hat wohl Freunde gefunden, aber keine aufrichtigen (Attribut verneint), n’a-t-il pas trouve des amis? man erwartet die Antwort: gewiß, er hat deren gefunden. Ne-pas un verneint sehr stark: Maintenant il n’y avait plus nn vaisseau au Piree, pas nn talent dans le tresor, pas nn hoplite dans la ville. Anmerkung. Bei je ne demande pas de pain fordere ich über­ haupt nichts; bei je ne demande pas du pain wünsche ich zwar kein Brod, aber etwas anderes. Mit je ne mange pas de moules sage ich: ich esse überhaupt keine Mies-Muscheln; mit je ne mange pas des moules ich esse jetzt keine.

§ 364.

Der Theilungsartikel fällt fort: 1) bei Zergliederung eines Gesammtbegriffes (welcher zusammen­ fassend angegeben werden kann oder nicht): Cependant ä Athenes, hommes, femmes, enfants, vieillards travaillaient. Jeunes et vieux, riches et pauvres, forts et faibles, tous etaient frappes.

§ 364—366.

Der Artikel.

179

2) nach ni—m weder — noch, soit—soit es sei — es sei. Elle n’a ni parents, ni Support, ni richesse. N’en doutez point, Seig­ neur, soit raison, soit Caprice, Rome ne l’attend pas pour son imperatrice. 3) nach Präpositionen s. § 366.

0. Auf «Le drei Arten des Artikels Htejiigtiches. Die Apposition steht meistens ohne Artikel und ohne Casus- § 365. Präposition: Les Grecs oseront-il combattre ? demandait Xerx&s ä Demarate, roi exile de Lacedemone. Qui pourrait refuser sa commiseration (sein Mitleid versagen) L Marie Stuart, cette reine malheureuse? (H.) Ausnahmen: 1) Wenn die Apposition voran steht: Le messager des dieux, Mercure, protegeait le commerce et donnait l’eloquence.

2) Bei besonderer Hervorhebung der Apposition, namentlich zum Zweck der Unterscheidung und beim Superlativ (wozu auch seul, unique, premier, demier zu rechnen sind). Une lettre de Mme de Sevigne ä sa fille finit par ces mots: Adieu, ina eher enfant, Punique passion de mon coeur, le plaisir et la douleur de ma vie. Cyrus le Jeune (C. der Jüngere im Gegensatz zu Cyrus demAelteren) voulait renverser du tröne de Perse son frere Artaxerxes. 3) Wenn substantivirte Adjectiva die Apposition bilden: Frederic le Grand, Louis le Debonnaire Ludwig der Fromme, Philippe le Bel. Die Casuspräposition wird bei der Apposition nie vor dem Artikel wiederholt; vor dem Demonstrativpronomen findet sich die Wieder­ holung; Beisp. (Mme de Stael bei Plötz): on apercevait les sinuosites de la Moscova, de cette ri viere qui, depuis la demiere Invasion des Tartaros, n’avait plus roule de sang dans ses flots man bemerkte die Krümmungen der Moskwa, jenes Flusses, welcher seit dem letzten Hereindrängen der Tartaren kein Blut mehr in seinen Wellen fortgerollt hatte.

In adverbialen Redensarten stehen die Präpositionen avec und § 366. sans, auch ä, de, en, par, sous, sur ohne Artikel, namentlich mit abstracten Substantiven (welche entweder kein Attribut haben oder mit demselben einen Begriff bilden, wie parier a haute voix — laut): il l’a re^u avec bienveillance mit Wohlwollen — wohlwollend, aber il l’a reyu avec une bienveillance remarquable oder avec la bienveillance ä laquelle il s’etait attendu. Enfin il arriva avec des troupes (Truppen ist kein Abstractum, es kann für „mit Truppen" kein Adverb eintreten). Nach sans steht nie der Theilungsartikel: il arriva sans argent. On le jeta dans une prison souterraine, sans air, sans lumiöre. On partit de Messene, sans confusion et en ordre, en melant ä ce Convoi funebre une Sorte de pompe militaire et triomphale. Man merke: ä haute voix mit lauter Stimme, ä pleines mains mit vollen Händen, ä condition unter der Bedingung, de nuit nachts, de jour bei Tage, de part et d’autre von (auf) beiden ä voix basse leise, Seiten, beiderseits, ä coeur ouvert offenherzig, ä grands frais mit großen Kosten, de cöte von (auf) der Seite, ä pas lents mit langsamen Schritten. de pied ferme festen Fußes. 12*

180

Der Artikel.

§ 366-369.

en pareille occasion bei solcher Gele­ en apparence dem Anschein nach. genheit (aber)(dans ober äl’occasion). en ville Gegensatz: chez soi (zu sous peine de mort bei Todesstrafe, Hause). sous peine de la vie bei Todesstrafe, en pays etranger in der Fremde. par raillerie im Scherz. sous escorte unter Bedeckung. coup sur coup Schlag auf Schlag. II lui vint malheur sur malheur ein Unglück nach dem andern stieß ihm zu. Pour comble d’horreur was das Schrecklichste ist. Pendant, un mois ils se defendirent avec opiniätrete mit Hartnäckigkeit. L’homme franc dit son Sentiment sur les choses ä coeur ouvert der freimüthige Mensch sagt feine Ansicht über die Dinge frei heraus. Quoique surpris, ils reculerent en bonne ordre jusque sur la rive droite de la riviere et s’y reformerent (nehmen von neuem Stellung), attendant de pied ferme les Pranyais.

§ 367.

Die Wiederholung des Arükels kann nur unterlassen werden, (a) wenn die verknüpften Begriffe gleichbedeutend sind, (b) wenn sie einen Begriff bilden, (c) wenn sie sich auf ein und dieselbe Person oder Sache beziehen. Die Frauen und Kinder weinten les femmes et les enfants pleuraient. Je vous enseignerai ce que c’est qu’une fausse ou une veritable gloire ich werde euch zeigen, was ein falscher oder wahrer Ruhm ist (der falsche Ruhm ist ein anderer, als der wahre Ruhm, die ver­ knüpften Adjective bilden also nicht einen Begriff; la grande et la petite rue, es sind zwei Straßen). La peur ou le besoin fönt tous les mouvements de la souris (Furcht oder Bedürfnis veranlassen alle Be­ wegungen der Maus). Le ciel n’est ouvert ou qu’aux innocents ou qu’aux penitents der Himmel ist nur den Unschuldigen oder Reuigen geöffnet.

a) Les peuples agriculteurs ou cultivateurs die Ackerbau treibenden Völker (die verknüpften Begriffe sind gleichbedeutend). Les Allemands ou Germains ont envahi l’Italie. b) Les päre et mere (die Eltern) ont pour objet le bien (de leurs enfants) Lafont. (die verknüpften Substantiva bilden einen Begriff).

c) La belle et large rue (die beiden Adjectiva beziehen sich auf einen Begriff, es ist ein und dieselbe Straße, von der beides ausgesagt wird). Voilä l’unique et grande regle qu’il suivait. § 368.

In Verbindung mit Berben wird der Artikel vor Substantiven oft ausgelassen, wenn beide zu einem Berbalbegriffe verschmolzen sind, z. B. avoir confiance — se fier.

§ 369.

a) Der bestimmte Artikel ist ausgelassen in: avoir coutume pflegen. avoir dessein die Absicht haben. chercher fortune sein Glück suchen. donner avis Nachricht geben, rathen. donner caution Bürgschaft geben. entendre raillerie Spaß verstehen. il est question de es ist die Rede von.

§ 369—371.

Der Artikel.

181

imposer silence Stillschweigen auferlegen. lächer pied (den Fuß locker machen, nicht mehr fest stehen) davonlaufen, mettre pied ä terre landen. perdre connaissance das Bewußtsein verlieren. perdre contenance die Haltung verlieren. perdre courage den Muth verlieren. perdre haleine den Athem verlieren. prendre jour et heure Tag und Stunde verabreden. tenir tete ä die Spitze bieten.

Napoleon I. avait coutume de dire qu’en livrant bataille il s’arrangeait pour avoir en sa faveur soixante - dix chances sur cent Napoleon I. pflegte zu sagen, daß er, wenn er eine Schlacht liefere, sich so einrichte, daß von hundert Möglichkeitsfällen siebzig zu seinen Gunsten seien. b) Der unbestimmte Artikel wird in folgenden Redensarten aus- § 370. gelassen, wenn kein Attribut zum Substantiv tritt: avoir bonne mine ein gutes Aussehen haben. avoir mauvaise mine ein schlechtes Aussehen haben. avoir bonne opinion de qn. eine gute. Meinung von jdem haben avoir droit ä qch. ein Recht auf etwas haben. avoir horreur de schaudern vor. faire present de beschenken mit. faire signe de ein Zeichen geben. faire voeu de ein Gelübde thun. lier conversation ein Gespräch anknüpfen. livrer bataille eine Schlacht liefern. mettre fin ä ein Ende machen. prendre exemple sur qn. an jemandem ein Beispiel nehmen, preter serment einen Eid leisten. rendre Service ä einen Dienst leisten. tirer parti de (einen) Vortheil ziehen aus. trouver moyen ein Mittel finden. c) Der Theilungsartikel wird ausgelassen (wenn das Substantiv § 371. kein Attribut hat) in folgenden Verbindungen, wo der Theilungsbegriff fernliegt:

ajouter foi ä glauben. avoir affaire ä zu thun haben mit. avoir besoin de nöthig haben. avoir compassion Mitleid haben. avoir envie Lust haben. avoir faim Hunger haben. avoir honte sich schämen. avoir lieu stattfinden. avoir pitie Mitleid haben. avoir part ä betheiligt sein. avoir peur sich fürchten. avoir promesse das Versprechen erhalten haben. avoir raison de Recht haben. avoir soif Durst haben.

182

Der Artikel.

§ 371.

avoir soin Sorge tragen. avoir tort de Unrecht haben. courir risque Gefahr laufen. demander gräce um Gnade 1 bitten demander pardon um Verzeihung J 0 donner audience Audienz ertheilen (demander audience um Audienz bitten), donner lieu, occasion, sujet Gelegenheit geben. donner ordre Befehl ertheilen. donner pari de qch. etwas offieiell mittheilen. donner promesse versprechen. entendre raillerie Spaß verstehen. II a nne qualite que j’estime fort, c’est qu’il entend tres-bien raillerie. entendre raison Vernunft annehmen. entendre finesse, malice ä qch. boshaften Sinn in etwas legen, auch chercher finesse ä qch. faire assaut stürmen. faire attention aufpassen. faire banqueroute Bankerott machen. faire bonne chere gut essen und trinken. faire cas de schätze. faire defaut ausbleiben, auf eine Vorladung nicht erscheinen, faire defense verbieten. faire epoque Aufsehen machen. faire face ä qn jemandem die Stirn bieten. faire face ä qch. einer Sache in's Antlitz schauen, ihr gerecht werden (faire face ä ses engagements seinen Verbindlichkeiten nachkommen), faire finesse de qch. ein Geheimnis aus etwas machen. faire fortune sich bereichern. faire gräce ä begnadigen. faire honneur ä qch. einer Sache Ehre machen. faire honneur ä qn. de jemandem die Ehre anthun zu . .. faire Impression Eindruck machen. faire justice ein gerechtes Urtheil sprechen, de qn., de qch. über jemand^ über etwas zu Gericht sitzen, ein strenges Urtheil fällen, ä qn. jemandem gerecht werden. faire mention de erwähnen. faire naufrage Schiffbruch leiden. faire part de mittheilen. faire peur Furcht einjagen. faire pitie leid thun. faire place Platz machen. faire preuve de beweisen. faire resistance Widerstand leisten. faire silence schweigen. faire usage de brauchen, anwenden. il est question de es handelt sich um. mettre obstacle ä hindern. mettre ordre ä in Ordnung bringen. porter envie ä qn. jemanden beneiden (ohne dabei gehässig zu em­ pfinden, was envier heißt).

§ 371—372.

Der Artikel.

183

la riviere porte bateau der Fluß ist tief genug, um ein Schiff zu tragen, porter bonheur, malheur Glück, Unglück bringen. prendre conge Abschied nehmen. prendre courage Muth fassen. prendre femme heirathen. prendre feu Feuer fangen. prendre garde sich in Acht nehmen. prendre goüt ä Geschmack an etwas finden. prendre haleine Athem schöpfen. prendre interet ä sich interessiren für. prendre medecine Arznei einnehmen. prendre pari ä qch. an etwas Antheil nehmen. prendre patience sich gedulden. prendre plaisir a Vergnügen finden an. prendre position Stellung nehmen. prendre Service Dienst nehmen. rendre compte de Rechenschaft ablegen. rendre gräce Dank abstatten. rendre justice Gerechtigkeit wiederfahren lassen. tenir Compagnie Gesellschaft leisten. tenir ecole Schule Hallen. tenirp arole Wort halten.

Mitunter fehlt auch der Theilungsartikel vor den Adjectiven beau, bon, grand als Attribut in familiärer Redeweise. avoir grand besoin de sehr nöthig haben. avoir grande envie große Lust haben. faire bonne obere gut essen nnd trinken. faire grande attention sehr aufmerksam sein. faire grand cas sehr hoch schätzen. il fait beau temps, mauvais temps es ist schönes, schlechtes Wetter. il n’y a pas grand mal die Sache ist nicht schlimm. savoir bon, mauvais gre guten, schlechten Dank wissen.

d) Verbindungen von Verb, Präposition und Substantiv ohne § 372. Artikel:

accuser qn. d’erreur jemanden des Irrthums beschuldigen. acheter ä bon marche oder ä vil prix billig kaufen. aller ä cheval reiten, en voiture fahren, de Compagnie in Gesell­ schaft gehen. aller ä volles et ä rames dans une affaire mit vollen Segeln auf etwas lossteuern. apprendre par coeur auswendig lernen. assieger une ville par terre et par mer eine Stadt zu Wasser und zu Lande belagern. avoir pour objet zum Gegenständ haben. avoir qch. en horreur Abscheu haben vor. combattre sur terre et sur mer zu Lande und zu Wasser kämpfen, condamner ä mort und a la mort zum Tode verurtheilen.

184

Der Artikel.

§ 372—373.

croire sur parole aufs Wort glauben. demander ä grands cris laut fordern. descendre de cheval vom Pferde steigen. descendre de voiture aus dem Wagen steigen. donner dans un projet ä pleines voiles mit beiden Händen zugreifen, entrer en admiration in Bewunderung gerathen. etre d’accord einig sein. etre d’avis der Meinung sein. etre en affaires in Geschäften sein. etre en guerre, en paix im Krieg, im Frieden sein. etre en priere beim Gebet sein. galopper a bride abattue mit verhängtem Zügel reiten, ü est perdu de reputation er hat seinen guten Ruf verloren, imputer ä crime zum Verbrechen anrechnen. so lever de table vom Tische aufstehen. mettre ä execution, aus führen. 86 mettre ä mort sich todten. 86 mettre ä table zu Tische gehen. mettre d’accord versöhnen, ins Gleiche bringen. 86 mettre en colere zornig werden. 8e mettre en suite in die Flucht jagen. 86 mettre en pratique zur Ausführung bringen. 86 mettre en prison ins Gefängniß werfen. passer sous silence mit Stillschweigen übergehen. perdre de vue aus dem Gesicht verlieren. prendre ä coeur qch. sich etwas zu Herzen nehmen. prendre ä täche sich zur Aufgabe machen. prendre d’assaut im Sturm nehmen, de force mit Gewalt, prendre en amitie qn. jemanden lieb gewinnen. prendre en aversion qn. gegen jemanden Abneigung bekommen, prendre en haine qn. gegen jemanden Haß bekommen, regarder de cöte von der Seite ansehen. pröter sur gages auf Pfänder leihen. reduire en cendre (oder cendres) einäschern. sortir d’apprentissage aus der Lehre kommen. sortir d’embarras aus der Verlegenheit kommen. tenir ä honneur de es für eine Ehre ansehen zu. se tirer d’affaire sich aus der Sache ziehen. tirer d’embarras aus der Verlegenheit ziehen. venir ä bout de qch mit etwas zu Stande kommen, voyager ä pied zu Fuß reisen. § 373.

e) Der bestimmte Artikel steht abweichend vom Deutschen in:

aimer la biere Bier aimer la chasse Jagd lieben aimer le jeu Spiel aimer la musique Musik rc. apprendre le franpais französisch lernen. savoir le fram^ais französisch können; (aber parier fra^ais französisch sprechen).

§ 373.

Der Artikel.

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arriver, partir le premier, le demier zuerst, zuletzt ankommen, abreisen, avoir le temps Zeit haben. ü n’a pas le sou er hat nicht einen Heller. c’est demain la foire morgen ist Jahrmarkt. demander Faumöne betteln. donner (faire prendre) le change ä qn. jemanden irreführen, eprouver la bonne, la mauvaise fortune Glück, Unglück erleben, donner Fhospitalite ä qn. Gastfreundschaft gewähren. donner le temps Zeit geben. faire la guerre, la paix Krieg führen, Frieden schließen, garder le change auf der richtigen Spur bleiben. garder le silence Schweigen beobachten. Jeter Fepouvante Schrecken verbreiten. marcher au* hasard auf gut Glück zugehen. mettre dans Fembarras in Verlegenheit setzen. mettre le feu ä qch. Feuer anlegen. prendre Fak frische Luft schöpfen. prendre Falarme in Angst gerathen. prendre le change von der richtigen Spur abgehen. prendre le deuil Trauer anlegen. prendre au depourvu unvorbereitet treffen. rendre le change ä qn. jemanden mit gleicher Münze bezahlen, ihm gehörig dienen. cela sent le brüle das riecht nach Verbranntem, das fängt an schlimm zu werden. sentir le saget nach dem Scheiterhaufen riechen, ketzerisch sein, je vous souhaite le bon Jour, la bonne annee ich wünsche Ihnen guten Tag, Glück zum neuen Jahre; aber une bonne nuit ich wünsche Ihnen gute Nacht. soyez le bien venu (la bien vonuo, los bien venus) seid willkommen, sur le soir, vers le soir gegen Abend. tomber aux genoux de qn. vor jemandem einen Fußfall machen. Ce succes donna le temps ä Duguesclin (§ 41,111, 2) de revenir d’Espagne.

Subject und Prädicat. § 374.

Die beiden nothwendigen Bestandtheile eines Satzes find Subject und Prädicat. Das Subject bezeichnet denjenigen Gegenstand, von welchem etwas ausgesagt wird (bergt. § 281, Anmerk.). Das Prädicat ist derjenige Satztheil, welcher etwas aussagt. Die Aussage geschieht entweder durch ein verbum finitum (§ 167) (a) oder durch ein Nomen, welchem als verbales Bindeglied mit dem Subject das Hülfszeitwort „sein" (b) (die Copula genannt) oder ein anderes der nominalen Ergänzung bedürftiges (copulatives) Verb dient (cf. § 339) (c). a) Tont perlt. b) Les hommes sont mortels. c) Tonte la Science des medecins resta vaine.

§ 375.

Das Subject ist entweder ein Nomen resp, eine substantivirte Partikel (§ 93) (a), ein Fürwort (b), ein Infinitiv (c), ein Particip (d), (selten ein ganzer Satz). a) Le mal ne l’abattit pas. b) On disait autour du roi qu’il fallait attaquer l’ennemi. c) Mentir est honteux. d) Les combattants diminuaient peu ä peu.

§ 376.

Das Prädicatsnomen kann durch die Mittelformen des Verbs (oder durch einen ganzen Satz) ersetzt werden. L’armee athenienne etait plutöt assiegee qu’assiegante. Anmerkung. Finden sich bei etre statt des Prädikatsnomens adverbiale Bestimmungen, so dient es nicht dazu, dem Prädicat als bloßes Formwort die Station (d. i. Angabe von Tempus, Modus, Person) zu geben, sondern es hat dann die Bedeutungen „bestehen ans, sich befinden", cette chaise est de bois dieser Stuhl besteht aus Holz, eile est mieux sie befindet sich besser, il est en affaires, ä tadle, er befindet sich in Geschäften, bei Tische.

§ 377.

Die Wortfügung macht es mitunter nothwendig (cf. § 305), daß dxr Satz außer dem eigentlichen (logischen) Subject noch eines der Pronomina il oder ce (es) als grammatisches Subject erhält. Von diesen ist il (mit Ausnahme von il est vrai „zwar") nur „vorwärts­ wirkend", ce „vorwärts- und rückwärtswirkend": il est evident que tu t’es trornpe; c’est etonnant qu’il l’ait fait aber nur: que tu t’es trompe,

8 377.

Subject und Prädicat.

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c’est evident (rückwärtswirkend). Man braucht il bei den unpersön­ lichen Ausdrücken, welche einen nachfolgenden Substantivsatz regieren: il est sür qu’il arrivera aujourd’hui; und beim unpersönlichen Berb in Relativ- und Fragesätzen: qu’y-a.t-il? il me demanda ce qu’il y avait. Je t’accorderai tont ce qu’il te saut. Dabei ist zu beachten, daß viele deutsche unpersönliche Ausdrücke im Französischen persönlich sind. Bei der Uebersetzung solcher Ausdrücke muß der Anfänger den deutschen Satz so wenden, daß das logische Subject zugleich grammatisches wird (§ 281 Anmerk.). Es ist mir warm — ich habe warm j’ai chaud; es freut mich — ich freue mich je me rejouis; es gelingt mir = ich habe Erfolg je reussis; es mißlingt mir — ich habe Mißerfolg j’echoue. Solche Ausdrücke sind: j’ai faim es hungert mich, je deviens es wird aus mir, je manque de es mangelt mir an, je suis fache es thut mir leid, je suis bien aise es ist mir lieb. Ce braucht man zum Zweck der Hervorhebung (c’est a toi que je m’adresse) und in der Frage (est-ce que je dors?). Qu’est-ce qui est arrive was hat sich ereignet? Qu’est-ce que l’orgueil? Qu’est-ce que c’est que cette logique? Diese Erweiterung namentlich bei Fragen nach Definitionen, ferner vor der Copula im Anfänge des Satzes, wenn das logische Subject als Infinitiv hinter der Copula steht: c’est beaucoup que de savoir commander commandiren können ist schon viel; und im Innern des Satzes, wenn das logische Subject hinter der Copula steht: le verltable eloge d’un poete, c’est qu’on retienne ses vers (L.) das Auswendigbehalten seiner Verse ist das wahre Lob eines Dichters; namentlich muß, wenn der Satz mit einem Demonstrativpronomen anfängt, ce vor der Copula stehen, falls das hinter der Copula befindliche logische Subject ein Substantiv im Plural (a), ein Infinitiv (b) oder ein que-Satz ist (c): a) ce qui me touche, ce sont ses larmes. b) ce qui me touche, c’est de voir sa douleur. c) ce qui est vrai, c’est qu’il est malade; aber ce qu’il desire est impossible (impossible ist Prädicatsnomen und Adjectiv). Anmerkung. Negativ: ce que je vous dis lä ne sont pas des chansons (Possen) (Moliere); ce qu’elle a dit de vous ne sont que des sottises (Montes­ quieu) (hier steht das Subject vor, das Prädicatsnomen hinter dem Berb).

Die Uebereinstimmung der Satztheile. «) Subject und Prädicat. § 378.

Haupregel. Subject und Prädicat stimmen in Zahl, Geschlecht und Person überein. I. In Zahl.

L’homme est mortel; les hommes sont mortels.

Erklärung: Mehrere coordinirte Sätze können zusammengezogen werden, indem man wiederholte Satzglieder ausscheidet und aus den übrigbleibenden einen Satz bildet, welchen man einen zusammen gezogenen nennt: 1) Sein Schmerz ist groß, und seine Trauer ist groß, zusammengezogen: sein Schmerz und seine Trauer sind groß. 2) Seine Trauer ist groß, und seine Trauer ist aufrichtig, zusammen­ gezogen: seine Trauer ist groß und aufrichtig. 3) Unruhige Gedanken beängstigten ihn, und unruhige Träume be­ ängstigten ihn, zusammengezogen: unruhige Gedanken und Träume be­ ängstigten ihn.

§ 379.

Sind coordinirte Sätze so zusammengezogen, daß mehrere Sub­ jecte ein Prädieat haben, so können (mit Ausschluß der hier nicht in Betracht kommenden causalen oder adversativen Coordination) die Subjecte entweder unverbunden stehen, oder sie sind copulativ (durch et, et-et sowohl — als auch, non seulement-mais [encore] nicht nur — sondern auch; durch die vergleichenden Conjunctionen comme, de meine que, ainsi que, aussi bien que etc.), oder disjunctiv (einander so ausschließend, daß nur ein Glied Geltung hat, ou oder, ou-ou entweder — oder) verbunden.

Anmerkung, ni-ni weder — noch kann sowohl die Negation der copulativen als der disjunctiven Verbindung sein: ni le monde, ni sa patrie n’avaient plus rienä lui demander sowohl die Welt als auch das Vaterland, beide hätten fordern können; ni le bruit ni le silence ne pent mettre obstacle ä Tesprit d’un homme qui sait penser der Lärm oder die Stille, eins von beiden könnte schon hinreichen, den Nachdenker zu stören. Die beiden Beispiele zeigen den Gebrauch des Prädicats bei ni, welcher nicht ganz feststeht: zu der Stelle Laharpe, Cours de litt. VII, 281 ni Fun ni Fautre n’ötait courtisan bemerkt Littre: on dirait egalement: ni Fun ni Fautre n’etaient courtisans. § 380.

Wenn ein Satz so zusammengezogen ist, daß er mehrere Subjecte enthält, die unverbunden oder durch et (et-et) verbunden sind, so steht das Verb im Plural. L’un et Fautre (beide) ä ces mots ont leve le poignard. Themistocle fit decider que lä seraient le port, Farsenal, les chantiers. Et le riebe et le pauvre, et le faible et le fort Vont tous egalement des douleurs ä la mort.

§ 380—384.

Die Uebereinstimmung der Satztheile.

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Anmerkung. Sind die Substantiva unverbunden, so steht das Verb im Singular, wenn auf jedes Subject ein besonderer Nachdruck gelegt oder das letzte besonders hervorgehoben werden soll. Le fer, le bandeau, la flamme est tonte prete (G-.-D.). Ce sacrifice, votre interet, votre honneur, Dien vous le commande (Id.) Sind die un­ verbundenen Begriffe synonym, so steht das Verb auch im Singular. Son courage, son intrepidite etonne les plus braves (G.-D.). Zwei durch et verbundene Abstracta werden mitunter als Be- § 381. griffseinheit aufgefaßt und haben dann das Prädicat im Singular: Moise a ecrit les Oeuvres de Dieu avec une exactitude et une simplicite qui attire la croyance et Fadmiration (G.-D.). Der pluriel ist vorzuziehen.

Wenn die Subjecte durch comme, ainsi que, de meme que, aussi § 382. bien que „wie", „ebenso wie" verknüpft sind, so richtet sich das Prä­ dicat am besten nach dem ersten Subject: la fortune, ainsi que les dignites, rend les hommes fiers (H.). Le framjais, de meme que Fitalien, derive du latin (doch auch derivent) (L.). Bei der disjunctiven Verbindung durch ou oder bei der Verbin- § 383. düng durch non seulement-mais (encore) nicht nur — sondern auch richtet sich das Prädicat nach dem letzten Subject: Ce sera le gene­ ral ou 868 aides-de-camp qui seront charges de cette mission (G.-D.). Je ne sais si c’est vous ou Platon qui le premier a dit que les idees sont etemelles (Jd.). Non seulement tous ses honneurs et toutes ses richesses, mais encore tonte sa vertu s’evanouit (L.) (schwindet dahin). Anmerkung. Nach ou, wenn der eine Begriff den anderen nicht voll­ ständig ausschließt, steht mitunter der Plural: le bonheur ou la temerite out pu faire des heros (Masillon); le bonheur und la temerite vereint können erst recht Helden machen. Sind die verbundenen Subjecte Personen, so muß der Plural stehen- lui ou moi ferons cela. Bei der Verbindung durch plutöt que, moins que, non plus que richtet sich das Prädicat ost nach dem zu be­ tonenden Subjecte: Ses infortunes plutöt que sa temerite Font ruine! Ce sont moins ses richesses que son influence qui lui a procure cette position.

Wenn auf einen Colleetivbegriff ein Genitiv im Plural folgt, so § 384. kann das Verb ebenso gut im Singular wie im Plural stehen: une foule de soldats y fut noyöe oder y furent noyös. Ueberwiegend ist der Gebrauch des Prädieats im Plural: le reste des naufrages (Schiff­ brüchigen) ont peri oder auch a peri (L.). Anmerkung. Nach den Collectivbegriffen peu und la plupart steht das Verb im Singular, wenn ein Genitiv im Singular darauf folgt, es steht im Plural, wenn ein Genitiv im Plural davon abhängig ist: peu de monde a su mon arrivee ; peu de paroles suffisent au sage (Littre). La plupart des hommes sont sujets ä cette maladie; la plupart du senat fut de son avis. Absolut ge­ braucht regiert la plupart den Plural; la plupart disent« Beachte: J’ai la plu­ part de mes livres relies en veau (Littre). Nombre und quantite, beide ohne Artikel in der Bedeutung „eine Menge" haben immer, wenn ein Genitiv im Plural folgt, den Plural des Verbs nach sich: nombre de couvents (Klöster) furent supprimes (Littre). Quantite d’oliviers ont ete geles (erfroren) cette annee. Wenn un grand nombre und un petit nombre nicht einen Genitiv im Plural regieren, steht das Verb im Singular: Le plus grand nombre m’a assure qu’il voulut (Voltaire). Le petit nombre qui pense conduit le grand nombre avec le temps (Voltaire). Wenn ein Genitiv im Plural davon abhängt, so kann das Verb im Singular oder Plural stehen.

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Die Uebereinstimmung der Satztheile.

§ 384-389.

Un petit nombre d’auteurs ont donne ce progres ä notre poesie. Un grand nombre de soldats fnt tue dans ce combat (L.). Un grand nombre de personnes avaient ete conviees ä la Ceremonie. Nach la moitie, le tiers, le quart, une douzaine etc. mit einem Genitiv im Plural steht das Verb im Singular, wenn genau die Hälfte rc. gemeint ist (a); zur Angabe eines ungefähren Quantums verwendet haben sie das Prädicat im Singular oder Plural (b): a) une douzaine d’exemplaires de cette grammaire vous coütera quinze francs; b) une douzaine de livres etaient epars (zerstreut) sur son bureau (L.).

§ 385. Bei ce mit etre zum Zweck der Hervorhebung eines Begriffs steht nur die dritte Person des Plural in Uebereinstimmung mit dem lo­ gischen Subject; also: c’est nous qui l’avons dit, c’est vous quil’avez dit, aber: ce sont eux qui Pont dit; bei dem grammatischen Subject il steht nur der Singular: il se trouva des traitres.

§ 386.

II. Subject und Prädicat stimmen im Geschlecht überein. Cette nouvelle est surprenante. Il est Finventeur, eile est Finventrice de cette chose. Ueber eile est Fauteur s. § 107. Sind mehrere Subjecte mit verschiedenem Geschlechte vorhanden, auf welche sich ein Prädicat bezieht, so hat das Masculinum den Vorzug vor dem Femi­ ninum, und das Prädicat steht im Plural: sa douleur et son Chagrin etaient grands. Das Subject mit männlichem Geschlecht steht dann dem Adjectiv zunächst.

Anmerkung. Wir Deutsche bringen das Demonstrativpronomen als Sub­ ject nicht in gleiches Geschlecht und gleiche Zahl mit dem substantivischen Prädicatsnomen wie die griechische Sprache (axri) fiev ijöe vrj$ negigovTov X&ovö$ Ajuvov dies ist die Küste), wie das Lateinische (hic murus aheneus esto dies soll die eherne Mauer sein), und das Englische (she is my sister es ist meine Schwester), sondern brauchen wie der Franzose das Neutrum: dies ce (cela): dies ist meine Meinung: c’est mon opinion.

§ 387. „Dies ist" wird häufig nicht durch c’est, sondern durch voilä und voici ausgedrückt. Dies ist ein schönes Pferd: voilä un beau cheval. Dies (folgendes) ist der Inhalt: en voici le contenu. Voici ist vorwärts­ deutend, voilä rückwärtsdeutend; voilä ce que vous avez fait, voici ce qui vous reste ä faire (L.). Ueber je le suis, je la suis ich bin es cf. § 439. in. Subject und Prädicat stimmen in der Person überein. 118 avaient jadis offense ce prince et ils redoutaient sa coläre. La märe de Pausanias apporta la premiäre pierre. Tu viendras donc ä Theure fixee?

§ 388.

Wenn die Subjecte in verschiedener Person stehen, so hat die erste vor der zweiten, die zweite (resp, die erste) vor der dritten den Vorzug. Lui et moi avons commence notre travail ensemble. Toi et mol avons resolu de ne pas nous separer pendant les vacances. Toi et lui serez punis. Gewöhnlich setzt man den Plural des den Vorrang habenden Pronomens nach beiden Personen zusammenfassend: Lui et moi, nous avons commence notre travail ensemble. Toi et lui, vous serez punis.

§ 389.

§ 390—394.

Die Uebereinstimmung der Satztheile.

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Das Subject des Relativsatzes richtet sich abweichend vom Deutschen § 390. in der Person nicht nach dem Relativpronomen, sondern nach dem Subject des Hauptsatzes, auf welches sich das Relativpronomen bezieht: (fest inoi qui ai ose contredire (der gewagt hat oder der ich gewagt habe); c’est toi qui as ose, c’est lui qui a ose, c’est nous qui avons ose, c’est vous qui avez ose, ce sont eux qui out ose. Ce sont eux qui ont toujours trouble le repos de l’empire. Ce sera vous, messieurs, qui le ferez. C’est toi, repondit-il, qui as le merite d’avoir excite notre attention. C’est moi, dit Clitus, qui t’ai sauve la vie; sans le secours de ce bras tu perissais des le Granique.

ß) Lubstantivum und Attribut Sind Sätze so zusammengezogen, daß mehrere Subjecte § 391. oder regimes ein Attribut haben, so steht dies Attribut, wenn es ein Adjectiv ist, im Plural; sind die Subjecte verschiedenen Geschlechts, so steht es im Masculinum. cf. § 386. Agesilas joignait ä son courage une habiletö et une prudence consommties. Timoleon etait le heros de la probitä et du dösintäressement politiques (masc. oder fern.?).

Bezieht sich ein Adjectiv auf zwei Synonyma (a), oder sind Sub- § 392. stantiva durch das völlig disjunctiv wirkende ou (vergl. § 383 Anm.) verknüpft (b), so richtet sich das Adjectiv nur nach dem letzten Sub­ stantiv in Geschlecht und Zahl. a) C’est par un repos et une tranquillite compläte qu’il ospere retablir sa sante. b) II a une joie ou un Chagrin secret. Wenn sich zwei oder mehrere Adjectiva auf ein ihnen voran- § 393. gehendes Substantiv derartig beziehen, daß sie mit ihm nicht einen, sondern mehrere Begriffe bilden, so sind folgende Gebrauchsweisen möglich: la politique russe et la politique turque. la politique russe et la turque. (la politique russe et turque). (les politiques russe et turque). Wenn die Adjectiva unter derselben Bedingung dem Substantiv vorangehen, so sind folgende Möglichkeiten vorhanden: la premiere et la deuxieme annee. la premiere annee et la deuxieme. (les premiere et deuxieme annees). Conon, amiral des flottes athenienne et persique, lui enlevait au meme moment l’empire et la mer. La premiere et la deuxieme annee de sa Carriere politique ne sont pas encore marquees au coin du genie qui ne tarda pas ä etonner le monde.

Possible in Verbindung mit einem Superlativ bestimmt diesen § 394. adverbial und bleibt unverändert: il s’est Charge des plus grands travaux possible er hat sich die größtmöglichsten Arbeiten aufgebürdet (aber: il a fait tous les efforts possibles er hat alle nur möglichen Anstrengungen gemacht). So ist es auch mit le plus und le moins, wenn sie das Adjectiv in der Bedeutung „sehr, außerordentlich" adverbial bestimmen:

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Die Uebereinstimmung der Satztheile.

8 394—397.

H ne punit pas ses enfants, lors meine qu’ils sont le plus coupables (H.) (auch dann nicht, wenn sie sehr strafbar sind); aber ses tragedies sont les plus helles de ses poesies.

/) Einige andere Abweichungen vom Deutschen. § 395.

Bei dem Ausdruck avoir Fair „ein Aussehen haben" kann sich das Attribut in Geschlecht und Zahl nach dem Subject des Satzes oder nach dem von ihm bestimmten Substantiv richten: eile a Fair fächee oder fache sie sieht betrübt aus. Wenn das Subject keine Person, sondern eine Sache ist, so bezieht sich das Adjectiv besser auf das Subject: cette poire a Fair müre (nicht mür) (L.)

§ 396.

Der Superlativ hinter dem Substantiv duldet keine Casus­ präposition vor dem Artikel (le chien est des animaux les plus dociles), steht aber trotzdem in demselben Casus wie das Substantiv. L’AHemagne etait en proie (preisgeben) L l’armee la plus formi­ dable. Voilä le fruit des projets les plus hardis qu’on ait jamais comjus. De cette maniere ils honoraient la memoire du meillenr citoyen (des besten Bürgers).

§ 397.

Bei Substantiven, welche durch de zusammengesetzt sind, ist der Sinn entscheidend, ob das Attribut auf das eine oder das andere der Substantiva zu beziehen ist: une demande de secours generale eine allgemeine Bitte um Hülfe; une rohe de satin noire; denn das Kleid (welches zufällig eines von Atlas ist) ist schwarz. Elle a gäte sa belle rohe d’dtd. Ce sont 30000 archers qui me chassent de l’Asie (§ 346), dit Agesilas, en faisant allusion ä Fempreinte marquee sur les 30000 pieces d’or persiques qu’avaient regues les orateurs de Thebes, de Corinthe et d’Argos qui venaient d’exciter la guerre.

Die Casuslehre. Die Casus geben an, in welchem Verhältnis ein Substantiv oder § 398. substantivirtes Wort zu den übrigen Satztheilen steht. Im Französischen giebt es mit Einschluß des Vocativs fünf Casus (von denen der Nominativ als Subject und Prädicat in §§ 378— 397 behandelt ist). Der Vocativ steht im Ausruf, wo mitunter, ab­ weichend vom Deutschen, der bestimmte Artikel steht: eh bien, l’ami nun, Freundchen! cf. § 338, Sinnt. 1) und in der Anrede (Frage), wo, abweichend vom Deutschen, monsieur, madame etc. immer nach oui, non, vous disiez, plait-il etc. gebraucht werden. Beim Super­ lativ darf auch in der Anrede der Artikel nicht fehlen: 0 le plus fidele des chretiens, lui dit le patriarche o du treuster der Christen! Untersuchen wir, in welchem Verhältniß die drei übrigen Casus zu den anderen Theilen des Satzes stehen, so finden wir, daß der Accusativ (abgesehen von seiner adverbialen Bedeutung) nur von Verben und Präpositionen, der Dativ von Berben und von Adjectiven (selten von Substantiven und Adver­ bien), der Genitiv von Berben, Adjectiven, Substantiven und Adverbien abhängig ist — und daraus ergeben sich ihre Bedeutungen: die des Accusativs als Casus des näheren Objects (regime direct), des Dativs und Genitivs als des entfernteren Objects (regime indirect) und die des letzteren noch als des Casus, welcher das Verhältnis zwischen Substantivbegriffen und zwischen Adverb und Substantivbegriff bestimmt.

Der Accusativ. Der Accusativ steht auf die Frage wen? oder was? und be- § 399. zeichnet den Gegenstand (Object), auf welchen die vom Subject aus­ gehende Thätigkeit unmittelbar übergeht. Verba, welche den Accusativ regieren, nennt man transitive (verbes actifs). Sie können ausdrücken: 1) daß das Substantiv seine Thätigkeit an einem schon erreichten Gegenstände ausübt (il lit un livre) \ oder 2) daß es dem Gegen­ stände erst zustrebt (il poursuit Tennemi). Diese letztere Art von Verden, sowohl in räumlicher und zeitlicher (a), als auch in über­ tragener Bedeutung (b), sind im Französischen häufiger transitiv als im Deutschen.1 2 1 Wenn ich sage: ich verlasse die Meinigen, so wird auch durch dieses Ver­ meiden des schon im Besitz befindlichen Gegenstandes eine (in diesem Falle das Object schädigende) directe Wirkung auf den Objectbegriff ausgeübt. 2 Sie stimmen mit den lateinischen analogen Berben in der Construetion überein: sequor, sector, imitor, adulor, aequo, aequiparo, juvo, adjuvo, nach welchen die Verba des Helfens und deren Gegentheil im Französischen den Accusativ regieren; preceder hat seine Analogie im Lateinischen (praecedere aliquem aliqua re jemanden übertreffen); um jemanden zu übertreffen, muß man ihn erst einzuholen, dann ihm zuvorzukommen versuchen; preceder qn. Gerlach, Grammatik. II.

13

194 § 400.

Der Accusativ.

§ 400.

Abweichend vom Deutschen find im Französischen transitiv: a) suivre qn. jemandem folgen. approcher qn. sich jemandem nähern, jemandem nahe stehen, (s. u. 1) joindre qn. jemanden einholen, sich vereinigen mit, l’aile gauche joignit le centre (vereinigte sich mit). rejoindre qn. wieder einholen, rejoindre son regiment zu seinem Regiments stoßen. prevenir qn. jemandem zuvorkommen, rencontrer qn. jemandem begegnen, jemanden treffen. devanoer qn. (vorher ankommen) i jemandem vorangehen, preceder qn. J fuir qn. fliehen vor jemandem. b) imiter qn. jemandem nachahmen. egaler qn. jemandem gleichkommen. aider qn. jemandem helfen (auch aider ä qn. ohne Unterschied der Bedeutung). (L.). assister qn. (s. u. 2) jemandem beistehen. seconder qn. jemandem beistehen. secourir qn. jemandem helfen. servir qn. (s. u. 3) jemandem dienen. soulager qn. jemandem Erleichterung verschaffen. akkrouter qn. | j^andem trotzen. braver qn. J e desobliger qn. sich ungefällig benehmen gegen jemanden. desservir qn. jemandem einen schlechten Dienst erweisen. conseiller qn. (s. u. 4) jemanden berathen, jemandem Rath ertheilen, encenser qn. jemandem Weihrauch streuen, ihm huldigen. felidier qn. de (sur) qch. oder de mit infinit, jemandem Glück wünschen zu. Satter qn.« jemandem schmeicheln. remerder qn. de qch. jemandem für etwas danken. souffler qn. (s. u. 5) jemandem vorsagen. maudire qn. jemanden verwünschen, verfluchen. menacer qn. de qch. oder de mit infinit, jemandem mit etwas drohen.

1) approcher qn. jemandem nahe stehen, vertrauten Verkehr haben mit jemandem; s’approcher und s’approcher de qn. drückt nur die Be­ wegung aus: sich jemandem nähern. 2) assister ä qch. einer Sache beiwohnen. 3) servir de qch. als etwas dienen, ä qch. zu etwas dienen,

vorangehen, läßt sich in seiner jetzigen Bedeutung (celui qui precede marche le premier) als transitives Verb nur noch aus dem Lateinischen praecedere aliquem „übertreffen" erklären, während in devanoer (celui qui devance arrive le premier) das Bestreben zuvorzukommen die Grundbedeutung und daher seine transitive Construction selbstverständlich ist. Auch in fuir (fugere) liegt das Streben zuvorzukommen zu Grunde und bewirkt die transitive Bedeutung dieses Verbs. Vergleiche griechisch (p&vysw Ttva fugere aliquem, während we-uyetv mit dem Genitiv (tpe-uyeiv naoavoiMov z. B.) ein bloßes sich Ent­ fernen von etwas bedeutet.

§ 400—401.

Der Accusativ.

195

servir ä qn. de qch. jemandem zu etwas dienen, se servir de qch. (de qn.) sich einer Sache (einer Person) bedienen. 4) conseiller qch. a qn. jemandem etwas rathen, conseiller ä qn. de faire qch. jemandem rathen etwas zu thun. Die Construetionen von conseiller sind also wie im Deutschen. 5) souffler qch. ä qn. jemandem etwas vorsagen. 6) menacer qch. etwas drohen, cette inaison menace ruine droht den Einsturz. Zum Einprägen: a) devancer, preceder, approcher, rencontrer, joindre, prevenir, rejoindre, fuir. desobliger, desservir. b) aider und assister, imiter, egaler, encenser, conseiller, seconder, soulager, flatter, feliciter, servir und secourir. souffler, remercier, maudire und menacer. braver und affronter, Syracuse, apres avoir brave toutes les forces d’Athenes, et tant de fois celles de Carthage, succomba sous l’epee de Rome. Cimon voulait chasser les Perses de File de Cypre, et aider les Egyptiens ä recouvrer (§ 286) leur independance; mais il mourut avant d’avoir pu rien accomplir de ce grand dessein. Cette reputation de justice servit la grandeur d’Athenes. Saisi de douleur ä la vue du malheur qui menace les siens, il appelle les uns, il conjure les autres, et force tous ceux qu’il rencontre ä monter sur les vaisseaux. Il garda ses aumönes pour en assister les veuves, les orphelins. On voulait assister ä ces fetes oü les plaisirs les plus releves de l’esprit se trouvaient associes aux plus imposants spectacles des pompes religieuses. Pendant que Livie vecut, eile servait de quelque barriere, parce que Tibere, accoutume longtemps ä lui obeir, n’osait la braver ouvertement. S’il y a des choses que Fon doive ignorer, ce sont celles qui ne servent ä rien. A quoi sert-il? Je vois bien maintenant ä quoi vous servent les opinions contraires que vos docteurs ont sur chaque matiere; car l’une vous sert toujours, et l’autre ne vous nuit jamais. Je vous rends votre fils et je lui sers de päre. Ne puis-je pas dire, pour me servir des paroles fortes du plus grave des historiens, qu’elle allait etre precipitee dans la gloire? Les Romains se servirent d’Eumenes et de Massinisse pour subjuguer Philippe et Antiochus, comme ils s’etaient servis des Latins et des Hemiques pour subjuguer les Volsques et les Toscans. Die mit contre (lat. contra) zusammengesetzten Verba regieren § 401. alle den Accusativ mit Ausnahme von contrevenir ä qch. einer Sache zuwiderhandeln. contrarier qn. jemandem widersprechen (les desseins de qn. d urchkreuzen). contre-balancer qn. und qch. die Wage halten. contredire qn. jemandem widersprechen. contrefaire qn. jemandem nachmachen.

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Der Accusativ.

§ 401—404.

contremander qn. jemandem Gegenbefehl geben (geb. absagen, abbestellen).

L’accuse contredit les temoins sur ce point. eclairer heißt eigentlich: jemanden oder etwas beleuchten, dann jemandem leuchten. L’incendie eclairait au loin la Campagne. Eclairez monsieur quand il descendra l’escalier.

§ M2.

Die ersterwähnte Art der transitiven Verba (il lit un livre) giebt häufig nicht nur die Thätigkeit an, welche das Subject an dem Object ausübt, sondern auch das Product dieser Thätigkeit, und zwar im Passiv als Nominativ (il fut elu consul), im Activ als auf das Object bezogenes Prädicatsnomen im Accusativ, seltener von Prä­ positionen regiert. Dieses Prädicatsnomen heißt das abhängige Prä­ dikatsnomen oder der Factitiv, die Verba, welche außer dem Accusativ des Objects das abhängige Prädicatsnomen regieren, heißen factitive Verba. On l’a nomme depute (le Object — depute Factitiv). Siehe diese Verba und ihre Construction § 340.

§ 403.

Croire ist factitiv (a), transitiv (b) und intransitiv (c). a) On le crut (hielt ihn für) fou. Il ne saut presque rien (es be­ darf fast nichts) pour etre cru fier. b) Etwas glauben croire qch. Croire une chose comme l’Evangile, comme un article de foi, veut dire la croire fermement. (L.) Croire qn. heißt: zu jemandem Zutrauen haben, ihm (seinem Rathe) folgen: Il ne croit pas les medecins. Ich glaube es dir heißt: je le crois oder je te crois, nicht: je te le crois. Si vous ne le croyez pas, allez y voir, se dit (wird gesagt) ä une personne qui deute. c) Croire ä heißt: 1) Vertrauen haben zu, 2) von der Existenz einer Sache überzeugt sein: 1) 0 ciel! qu’on doit peu croire Aux dehors imposante (zu der Bewunderung gebietenden Außenseite) des humaines vertus. 2) Comment les anciens n’eussent-ils pas cru aux Oracles? ils croyaient bien aux songes. In folgenden Verbindungen sagt man nur croire en glauben an: croire en Dieu, croire en Jesus-Christ, croire en soi. On dit d’un homme qui a une idee exagerSe de son merite: il croit en soi. In en croire qn., qch., ä qch. ist en Füllwort. S’il en croit vos paroles, je suis sftr de perir. Je lui crois beaucoup d’habilete ich traue ihm viel Geschicklichkeit zu; je croyais ä cet homme plus de droiture qu’il n’en a ich traute diesem Menschen mehr Aufrichtigkeit zu, als er hat.

§ 404.

Kein französisches Verb kann einen doppelten Objectsaccusativ regieren.1 Anmerkung. Ich bitte ihn um eine Sache heißt: je lui demande qch.; ich verlange ihm eine Sache ab (Dativ der Person — 1 wie dies im Latein so häufig ist: doceo te aliquid ich lehre dich etwas; poseo, rogo, oro te aliquid.

§ 404—405.

Der Accusativ.

197

Accusativ der Sache). Wenn ich jemandem eine Antwort abver­ lange, so frage ich ihn; daher: ich frage ihn nach diesen Neuigkeiten — ich verlange ihm diese Neuigkeiten ab: je lui demande ces nouvelles. (Prier bitten kann außer dem Accusativ der Person nie den Casus eines Substantivs, sondern nur einen Infinitiv mit de oder einen queSatz regieren: je le priai de so taire). La patrie demande ä tous les citoyens le respect de la loi et des magistrats das Vaterland verlangt von allen Bürgern (verlangt allen Bürgern ab) Achtung vor dem Gesetz und den Beamten (§ 343). Wenn von einem transitiven (mit einem Accusativ verbundenen) Verb der Infinitiv eines zweiten transitiven (mit dem Accusativ construirten) Verbs abhängig ist, so wird der von dem verbum flnitum abhängige Accusativ in den Dativ verwandelt; z. B. ich habe ihn dieses thun sehen: je lui ai vu faire cela. (Diese Construction wird auch angewendet, wenn das Object des Infinitivs ein ganzer Satz ist: lui avez-vous fait observer que je n’y consentais pas? Acad.) Bon dieser Regel weicht man nur ab, wenn ein Doppelsinn ent­ stehen würde; je lui ai vu donner de l’argent kann bedeuten: ich sah ihn Geld geben und ich sah ihm Geld geben. Man sagt also ent­ weder: je l’ai vu donner de l’argent oder j’ai vu qu’il a donne de l’argent. Ein Doppelsinn kann nicht entstehen, wenn der Infinitiv ein transitives Verb ist (welches nur den Accusativ regiert): je lui ai vu franchir le fosse (franchir qch.), wohl aber, wenn der Infinitiv einem auch den Dativ regierenden Verb angehört, z. B. donner ä qn. qch. jemandem etwas geben (Dativ und Accus.). Eine andere Art von transitiven Berben drückt aus, daß die ur- § 405. sprüngliche Zuständlichkeit oder intransitive Thätigkeit des Verbal­ begriffs durch Veranlassung des Subjects auf ein Object übergeht und eine Veränderung (meist eine Orts Veränderung) an demselben bewirkt; sie heißen causative Verba. Die Form des causativen Verbs stimmt im Französischen mit der des intransitiven überein: entrer eintreten und eintreten machen*. Solche Verba sind: intransitiv: cesser aufhören: la stevre a cesse. kausativ: cesser einstellen: cessez vos cris! intransitiv: descendre heruntersteigen; il est descendudela montagne. kausativ: descendre absetzen; on a descendu plusieurs passagers dans cette Üe. (L.) intransitiv: echouer scheitern: un navire a echoue sur nos cötes. kausativ: echouer scheitern machen ist veraltet, aber noch im 17. Jahrhundert gebräuchlich. intransitiv: fumer rauchen; le Vesuve avait fume depuis quelques jours quand Feruption commenga. 1 Im Deutschen und Englischen ist der Wechsel der Bedeutung öfter durch Umlaut (resp. Ablaut) angezeigt: falle, fälle, to rise aufstehen, to raise auf­ stehen machen, ausheben.

198

Der Accusativ.

§ 405—409.

causativ: fumer ausräuchern; fumer les renards veut dire remplir de fumee le terrier (Bau) des renards pour les en faire sortir et les prendre ä la seule issue non bouchee (verstopft). (L.) intransitiv: monter steigen; en allant du bord de la mer vers Finterieur on monte toujours. causativ: monter steigen machen, heben; on monte les gros fardeaux avec des grues (Krahn). causativ: monter beritten machen; monter un cavalier, lui fournir un cheval et Fequipement. causativ: monter une horloge, (remonter) une montre auf­ ziehen u. v. a. intransitiv: rentrer wieder eintreten; 11 est rentre dans Farmee. causativ: rentrer wieder hineinbringen; rentrez ces fauteuils dans Fappartement (Zimmer). (Ü.) intransitiv: sortir hinausgehen; sans sortir de la ville il trouve la Campagne. causativ: sortir hinausführen; sortez cet onfant de la classe pour lui faire prendre Fair; sortir la voiture de la remise (heraus­ ziehen). Anmerkung, entrer causativ: hineinstecken, hineinführen ist nicht von der Akademie gebilligt, aber im Gebrauch: entrer la main dans la poche; entrer un cheval dans Fecurie.

Nur von transitiven Verben kann ein Passiv gebildet werden (je Fai suivi, il a ete suivi de moi), mit Ausnahme der intransitiven Verba: obeir ä gehorchen, repondre ä antworten auf, pardonner ä verzeihen. Que sommes - nous, si un tel homme croyait avoir besoin d’etre pardonne? (Stael). Quand on obtiendra que les lois soient exactement obeies, la societe sera sauvee. Je ne tiens pas notre derniere lettre pour repondue. (Diderot.) §407. Der Franzose vermeidet das Passiv gern und verwendet dafür reflexive SSerbu1 oder nimmt ein unbestimmtes Pronomen als Subject: se mot ne se dit pas; on ne le pardonnera pas es wird nicht verziehen werden. Indes braucht man folgende Passiva mit Vorliebe: etre obei, ötre suivi, etre accompagne, etre precede (alle mit de). § 408. Mehrere Verba sind im Französischen intransitiv, welche im Deutschen transitiv sind; intransitiv sind:

§ 406.

regner sur regieren. demeurer dans wohnen (habiter qch. bewohnen). prier s. § 403 Anm.; jouir de, heriter de etwas erben § 432. parier, pouvoir und oser regieren nur Accusative von Pronomen: selon lui, on pouvait tout ce qu’on osait. Je vous demande ce qu’il vient de vous parier. (Er kann Französisch il sait le fra^ais, er wagt sein Leben il risque sa vie). § 409. Die Verba causer plaudern, courir (courir — parcourir durcheilen

1 Daher die vielen vom Deutschen abweichend reflexiv gebrauchten franSen Verba: se douter de ahnen, se repentir de bereuen, s’apercevoir de ken, se fier ä vertrauen, se mefier, se defier de mißtrauen u. a. cf. § 182.

§ 409—411.

Der Accusativ.

199

ist transitiv), parier sind als Transitiva nur in Verbindung mit wenigen bestimmten Objecten gebräuchlich, sonst sind sie intransitiv; man sagt also sehr wohl parier ä qn. mit jemandem sprechen, aber nicht je sais ce qu’il a parle, sondern ce qu’il a dit. Die erwähnten causer litterature, causer voyages, causer peinture etc.

Verbindungen sind folgende: | ? über Literatur, Reisen, Malerei rc. plaudern, |

risque de Gefahr laufen. un danger, un peril Gefahr laufen. fortune, hasard de sich Fährlichkeiten aussetzen. les hals, les theätres, les salons eifrig besuchen. fran^ais, allemand, une langue französisch rc. sprechen, geometrie, musique etc. von Geometrie rc. sprechen. affaires immer von Geschäften sprechen (parier d’affaires zufällig von Geschäften sprechen). parier raison vernünftig reden. Vous courez risque de vous ruiner. (L.) II a couru le risque de perir. (L.) Ils sont trop habiles pour vouloir courir la fortune. (Sev.) courir courir courir courir parier parier parier

II courut (= parcourut) tous les environs de Montpellier a plus de dix lieues, et en rapporta des plantes inconnues aux gens meine du pays. Sentir riechen, schmecken nach etwas regiert den Accusativ. II sent le brüle (nach Verbranntem) dans la cuisine. Cela sent la fleur d’orange. Cet ouvrage sent l’huile man merkt ihm die Arbeit an.

Einige Verba werden durch Zusammensetzung mit Präpositionen § 410. transitiv:1 courir laufen, encourir qch. (lat. incurrere) hineinlaufen in etwas, sich etwas zuziehen, parcourir durcheilen. durer dauern, endurer aushalten. oder reflexiv: dormir schlafen, s’endormir einschlafen. jouir de genießen, se rejouir sich erfreuen. Je n’encourrai pas le reproche de les avoir trahis. une grave amende (Geldbuße).

II a encouru

Ueber den absoluten Accusativ cf. § 296. Le gue passe, nous trouvämes sur l’autre rive un sentier (als die Furt passirt war).

Der adverbiale Accusativ bezeichnet entweder einen Raum (a), § 411. eine Zeit (b), ein Maß und einen Werth (c).

a) nulle part nirgends, quelque part irgendwo. II va toujours son chemin (Acad.). b) II a dormi trois heures; il a vecu 60 ans.

Les soixante ans

1 Bergt, lat. eo, adire aliquem; gradior, aggredi aliquem; deutsch: ich gehe, ich gehe dich an.

200

Der Dativ.

§ 411—412.

qu’il a vecu. II est arrive la veille (am Tage vorher). Lundi, le lundi montags, cf. § 335, Sinnt. 2; l’ännee suivante, Alexandre rentra äBabylone. c) Deux etages plus haut. Je l’ai achete deux francs für zwei Franken, jedoch auch pour deux francs. Die Verba, welche ebenso wie acheter den Accusativ des bestimmten Werthes haben können, sind: coüter kosten, estimer schätzen, jener spielen, louer miethen, vermiethen, payer bezahlen, peser wiegen, valoir werth sein. Les 40 francs que cette montre a coütö, aber übertragen: la peine que ce travail m’a coütee; cf. § 185, Sinnt. 2. Nous ne jouons que 10 sous (Acad.) wir spielen nur um 10 Sous. Anmerkung. Wenn der Preis nicht bestimmt angegeben ist, wird er durch den Dativ ausgedrückt: nous avons achete cela ä bon marche (billig), ä vil prix (billig), ä haut prix (theuer); — oder durch den Genitiv (§ 429).

Der Dativ. Vorbemerkung. A (lat. ad) und de (lat. de) bilden als Casuspräpo­ sitionen im Französischen den Dativ und den Genitiv, in so weit die letzteren den Functionen dieser Casus im Deutschen (und im Lateinischen den genannten Casus und dem Ablativ) entsprechen. (Die Eigenthümlichkeiten des lateinischen Ablativs sind auf den französischen Genitiv und Dativ übergegangen, deren letz­ terem die geringere Zahl zugefallen ist.) Außerdem haben ä und de noch viele andere Bedeutungen, welche entweder denen des lateinischen ad (ab) und de ent­ sprechen, oder sich daraus entwickelt habens und gehen mit Substantiven, wie im Lateinischen, viele adverbiale Verbindungen ein, die mit der Casuslehre keinen Zusammenhang haben.

§ 412.

Der Dativ steht auf die Frage wem? und giebt die bei der Handlung nicht direct betheiligte, sondern die mitbeiheiligte Person oder Sache an. Er steht nicht nur bei transitiven, sondern auch bei intransiklven Berben (deren in sich abgeschlossener Thätigkeits- oder Zuständlichkeitsbegriff nur eine entferntere Beziehung zu einem Gegen­ stände gestattet), bei Adjectiven, Substantiven und Adverbien. Les dieux lui ont inspire ce choix die Götter haben ihm diese Wahl eingegeben. Je lui ai achete (ich habe ihm abgekauft) un volume qu’il m’a fait payer eher (Acad.). II lui a demande son nom (Acad.) er hat ihm seinen Namen abverlangt, er hat ihn nach seinem Namen gefragt. Besonders zu merken ist: survivre ä qch. oder ä qn. (survivre qn. ist nicht nachzuahmen) etwas oder jemanden überleben (lat. gloriae suae supervixit). La Providence a voulu que la reine survecüt ä ses grandeurs, afin qu’elle püt survivre aux attachements de la terre. Mme de Maintenon survecut quatre ans au roi (überlebte den König um vier Jahre). 1 Daß ä nicht nur aus ad, sondern auch aus ab entstanden ist, zeigt, wenn hier nicht ab für apud zu halten ist, der Eid Ludwigs des Deutschen: et ab Ludher nul plaid nunquam prindrai [et je ne ferai avec Lothaire aucun accord (Demogeot)]. Das proven-alische ab - avec ist im Französischen vorhanden. Bergl. Diez, Gramm, der tont. Spr. III, pag. 161 und pag. 174. Mätzner, Franz. Gramm, pag. 436. Wahrscheinlich ist ä, wo es das Zusammensein und die daraus entstandenen Bedeutungen angiebt, aus diesem provenyalischen ab entstanden.

§ 413—417.

Der Dativ.

201

Bei vielen Verben fragt man „für wen, in wessen Interesse, zu § 413. wessen Nutzen, zu wessen Schaden" findet die Thätigkeit statt? Auf diese Fragen steht der Dativ des Interesses (dativus commodi, incommodi), sowohl nach transitiven, als auch nach intransitiven Verben: je le lui cede ich trete es ihm ab; je lui cede ich trete in seinem Interesse zurück, ich weiche ihm. Bei anderen Ausdrücken steht der Dativ zur Angabe der Mitthätigkeit auf die Frage wozu, worauf, woran, worin? je bois ä votre sante ich trinke auf Ihr Wohl. 1) Solche Dative sind im Deutschen und Französischen überein­ stimmend: a) Nach Verben:^ § 414. s’appliquer ä qch. sich einer Sache hingeben, sie sich angelegen sein lassen. contrevenir zuwiderhandeln (§ 401). convenir passen, genehm sein; ce projet ne lui a pas convenu dieser Plan ist ihm nicht genehm gewesen. insulter (z. B. ä la raison der Vernunft) Hohn sprechen. parer ä einer Sache vorbeugen. prendre ä und s’en prendre ä unpersönlich „bekommen". Bien lui prend de n’dtre pas "de verre es bekommt ihm gut, daß er nicht von Glas ist. II en prit aux uns comme aux autres; Maint oisillon so vit esclave retenu (Lafont.) es bekam den einen wie den andern; manches Vögelchen war in Sclaverei gerathen. procurer qch. ä qn. jemandem etwas verschaffen. remedier steuern, abhelfen (heilen). ressembler gleichen. subvenir helfen. vaquer einer Sache obliegen. en vouloir ä qn. jemandem grollen („ ihm grollt man" entweder: c’est ä lui qu’on en veut oder c’est lui ä qui on en veut; nicht c’est a lui ä qui on en veut). b) Nach Adjectiven: § 415. pemicioux verderblich. agreable angenehm. preferable vorzuziehen. conforme gemäß, entsprechend. semblable ähnlich. contraire entgegen. superieur § 270 Anm. 1. defavorable ungünstig. utile nützlich. favorable günstig. nuisible schädlich. c) Nach Adverbien: §416. conformement, convenablement angemessen. contrairement entgegen. Semblablement aux feuilles des arbres, les generations humaines se succedent sur la terre. 2) Im Deutschen mit Präpositionen: § 417. a) au. accoutumer 1 .., s’addresser sich wenden an. habituer J "• songer, penser denken an (cf. § 136). *) Anmerkung:

Die gesperrt gedruckten Verba siehe noch § 437.

Der Dativ.

202

§ 417.

b) auf. Verba,

en appeler ä sich berufen auf, j’en apelle ä votre temoignage ich berufe mich auf Ihr Zeugnis. penser ) denken an. rever J connaitre erkennen. Je le connais ä sa demarche. Se connaitre a sich auf etwas verstehen, prdtendre ä Anspruch erheben auf. ä de plus hauts partis (auf viel Höheres) Rodrigue doit pretendre. repondreä antworten auf (ä une lettre); entsprechen (ä Fattente publique).

Adjectiv, äpre ä erpicht auf. Substantiva. Agesilas n’avait pas droit au titre de roi, car son frere Agis, en mourant, avait laisse un fils (er hatte kein Recht auf den Titel). c) für. Verba, destiner a bestimmen für (zu). pourvoir ä qch. für etwas sorgen. (Pourvoir qn. de qch. jemanden mit etwas versorgen), suppleer Ersatz bieten für (oder etwas ersetzen).

roiec‘i”"toribki

funeste verhängnißvoll. important wichtig für. indispensable unentbehrlich, propre geeignet, salutaire heilsam, sensible empfänglich (z. B. ä la gloire).

avantageux Vortheilhaft, defavorable | unvordesavantageuxj theilhaft. essentiel wesentlich, favorable günstig. d) gegen. Adjectiva, affable leutselig (auch hostile feindlich, mit envers und avec). ingrat undankbar. cruel grausam, rebelle aufrührerisch, indifferent gleichgültig, seväre streng, inexorable unerbittlich. sourd taub. Hs etaient cruels ä ceux qui leur resistaient.

e) in. Adjectiva, adroit geschickt. ardent sehr eifrig, leidenschaftlich.

assidu beharrlich (ä l’etude). exact genau.

f) mit. Verba,

avoir affaire ä qn. oder qch. zu thun haben mit jemandem oder etwas. compatir Mitleid haben. parier äqn. sprechen mit jemandem.

Adjectiva, conforme ä in Uebereinstimmung. equivalent gleichwertig. identique identisch. parallele parallel.

§ 417—419.

Der Dativ.

203

g) nach. Verba, aspirer, tendre ä. trachten. Adjectiv: äpre gierig (au gain nach Gewinn). h) von. emprunter a von jemandem leihen (auch mit de) und zwar nur mit Genitiv der Sache, la lune emprunte sa lumiere du soleil. (L.) i) zu. Verba, aller passen. autoriser qn. ä jemanden zu etwas berechtigen. concourir beitragen, mitwirken. condamner verurtheilen. consentir zustimmen. encourager ermuthigen, exhorter ermahnen., engager auffordern, provoquer herausfordern. exciter anregen. crier aux armes zu den Waffen rufen. Mit Auslassung von crier: aux armes ins Gewehr! aux voleurs Diebe! Mit Auslassung von aller: ä d’autres: (gehet) zu anderen, das machet anderen weiß. — Holä, gardes, ä moi (Rac.)! Adjectiva, enclin(e) geneigt. pret breit.

Einige Verba regieren im Französischen den Dativ, im Deutschen den Accusativ in gewissen Bedeutungen. ajouter ä erhöhen. deroger ä beeinträchtigen, entkräften. parier ä jemanden sprechen. remedier ä heilen (ä une maladie eine Krankheit). repondre ä beantworten. survivre ä überleben. suppleer s. § 437.

Nach Substantiven steht der Dativ in den beim Artikel § 353 § 418. erwähnten Zusammensetzungen und außerdem nach denjenigen Sub­ stantiven, welche Berben entsprechen, die den Dativ regieren. la disposition ä la plaisanterie Neigung zu (etre dispose ä). l’eclairage aux gaz die Gasbeleuchtung (eclairer au gaz § 422). le manquement au devoir Pflichtverletzung (manquer ä). le recours au juge die Zuflucht zum Richter (recourir ä). la remise ä un autre temps das Aufschieben auf (remettre ä). la reponse ä une lettre die Antwort auf (repondre ä). le retour ä la ville die Rückkehr nach der Stadt (retourner ä). Der Dativ des Interesses liegt der Redensart zu Grunde: § 419. c’etait ä qui m’offrirait ses Services es handelte sich darum, wer mir seine Dienste anböte, d. h. sie boten mir ihre Dienst um die Wette an1. 1 Das ä hat mit qui keinen Zusammenhang; der indirecte Fragesatz qui m’offrirait ses Services hängt von c’est a ab. Die Äedensart ä qui mieux mieux, um die Wette, erklärt sich so: (c’est ä) qui (le pourra) mieux (l’atteindra) mieux es geht darum, wer's besser kann, wird's besser erreichen; ils courent ä qui mieux mieux sie laufen darum: wer's am besten kann, wird's am ehesten erreichen — sie laufen um die Wette. Vergl. Mätzner, franz. Gramm, pag. 442.

204

Der Dativ.

§ 419-422.

Tirons ä qui jouera le premier (L.) laßt uns darum ziehen, wer zuerst spielen wird. Ils se disputent ä qui sera prefere ä l’autre sie streiten sich darum, wer rc.

§ 420.

Ein Dativ des Interesses ist der (sogenannte ethische) Dativ, welcher den gemüthlichen Charakter der Rede bezeichnet. Ah dieux! eile (la plume) m’etait tombee (sie war mir hingefallen). Prends ton pic, et me romps ce caillou qui te nuit (zerschlage mir diesen Kieselstein). On lui lia les pieds, on vous le suspendit (man hing ihn euch auf). (M.)

§ 421.

Der Dativ giebt oft den Besitzer an: les livres sont ä moi (vergl. mihi sunt libri) diese Bücher gehören mir. On n’est point ä soi quand on prend beaucoup d’engagements (Acad.) man gehört sich nicht an, wenn man viele Verpflichtungen übernimmt. II a nne opinion ä lui er hat eine eigene Meinung. C’est mon opinion ä moi das ist die mir eigen­ thümliche Ansicht. C’est folie ä eux de croire (Acad.) es ist Thorheit bei ihnen, zu glauben. C’est bien fait ä vous das ist gut bei euch, d. i. von euch gemacht. C’est bien ä vous, infame que vous etes, ä vouloir faire l’homme d’importance das ist ja schön an dir (d. i. von dir), du Schlingel, daß du den Mann von Einfluß und Stellung spielen willst. Je lui vois ce defaut ich sehe an ihm (als ihm eigen) diesen Fehler.

Dieser Gebrauch findet sich namentlich bei den Berben der Wahr­ nehmung: J’ai trouve ä votre ami un ah* soucieux ich habe an deinem Freunde ein bekümmertes Aussehen bemerkt. (Der lat. Ablativ ist in folgender Weise aus den franz. Dativ gegangen:)

§ 422.

über­

Der Dativ dient zur Bezeichnung des begleitenden Umstandes, sei es, daß dieser eine Zeit (a) oder eine Art und Weise (b), sei es,' daß er das Werkzeug und das Mittel angiebt (c). a) Je reviendrai demain, au soir (der Dativ' namentlich zur näheren Bestimmung einer anderen Zeitangabe, hier „demain“). aux temps que les betes parlaient (zu den Zeiten, als); au commencement, ä la fin de l’annee; ä Fapproche du roi beim Herannahen des Königs, a cette vue bei diesem Anblick, ä la nouvelle que . . .

ä vingt ans il entreprit ce grandvoyage (mit zwanzig Jahren . . ). ä Vage de trente ans (im Alter von. . .).

b) ä ce qu’il semble (nach dem, in der Art) wie es scheint; ä ce que je vois soviel ich sehe. Les poetes fönt ä leur guise die Dichter machen's nach ihrer Weise. ä tonte vapeur mit voller Dampfkraft. Au jugement de tous nach dem Urtheil aller. Recevoir qn. ä bras ouverts (mit offenen Armen); ä la Henri IV = ä la mode de; ä la fa?on des Grecs nach Art und Weise der Griechen; a pleines mains mit vollen Händen; ä tort, ä l’ordinaire, ä l’improviste mit Unrecht, gewöhnlich, unvorher^gesehen.

§ 422-424.

Der Dativ.

Der Genitiv.

205

c) Son coeur parut au discours (durch --- bei der Rede) qu’il tenait. Namentlich bei laisser: II se laisse seduire aux voluptes er läßt sich durch die Vergnügungssucht verführen. Ne vous laissez point abattre ä la douleur laßt euch nicht durch den Schmerz niederschlagen. Un mur bäti a chaux et ä sable (Acad.) eine 'aus Kalk und Sand gebaute Mauer (Mittel). La ville est eclairee au gaz (mit Gas be­ leuchtet); eclairer une ville a l’huile (mit Oel). Jouer aux cartes mit Karten spielen; davon jouer ä un jeu ein Spiel spielen; se battre aux pistolets sich mit Pistolen duelliren. A ce que je vois, vous avez combattu par interet plutöt que par (aus) vertu. Der Preis als „Mittel zur Erwerbung" steht auch in diesem § 42a. Dativ, wenn er nicht bestimmt angegeben ist (cf. Accus. § 411 Anmerk.). Acheter ä vil prix vermittelst billigen Preises — für billigen Preis kaufen; vendre, acheter a haut prix, ä un prix eleve, au prix de etc.; ä mes frais auf meine Kosten. Acheter ä la douzaine nach dem Dutzend kaufen (Maß der Erwerbung). Louer une maison a l’annee ein Haus auf ein Jahr miethen.

Der Genitiv (cf. § 343).

Der Genitiv steht auf die Frage wessen? und ist meistens von § 424.. Substantiven abhängig. Seine Beziehung zu dem ihn regierenden Hauptworte kann sein: 1) subjectiv; 2) objectiv; 3) bezeichnet er eine Eigenschaft des durch das Beziehungswort gegebenen Begriffs (Genitiv der Qualität); 4) dient er zur Bezeichnung des Stoffes oder der Art, von welcher das Beziehungswort einen Theil angiebt (partitiver Genitiv).

1) La puissance du patriotisme die Macht der Vaterlandsliebe, l’amour des parents pour leurs enfants die Liebe der Eltern zu ihren Kindern (amor parentum).

2) Traite de la prononciation fran^aise Abhandlung über die französische Aussprache. II ne connut d’ardeur que celle des combats (Begierde nach Kämpfen). C’est la foi qui a produit dans les patriarches l’amour de Dien (zu Gott), la confiance de (zu) ses bontes, le zele de sa religion (für), l’esperance de (auf) ses promesses. De peur d’un plus grand mal 11 ceda enfin. 3) Un coup de fusil ein Flintenschuß, un signe de töte, un travail de 10 annees. Le Cardinal Charles de Lorraine, grand genie, grand hemme d’etat, d’une vive et agreable eloquence (von einer lebhaften und angenehmen Beredsamkeit; lat.: vir magni consilii).

4) Une foule d’hommes eine Menge Menschen. II n’y a rien de tel que l’adversite pour mürir un homme es giebt nichts derartiges (— so wirksames) wie das Mißgeschick, um einen Menschen zu reifen.

206

Der Genitiv.

§ 424—428.

Etranger que j’etais, je n’avais rien de mieux ä faire que d’etudier cette foule de gens qui abordaient saus cesse fremd wie ich war, hatte ich nichts besseres zu thun, als jene Menge von Menschen aufmerksam zu betrachten, welche ohne Unterlaß landeten. § 425.

Wenn der subjective Genitiv diejenige Person oder Sache angiebt, welche etwas besitzt oder von welcher etwas herstammt, so heißt er possessiver Genitiv.

Les fahles de Lafontaine. Les vers de Boileau. A sept heures du soir.

Anmerkung. Der possessive Genitiv kann auch prädicativ stehen: Cette affaire est du ressort de la cour royale de Paris (Acad.) diese Sache gehört zu der (unter die) Gerichtsbarkeit des Königlichen Hofes von Paris. § 426. Der Genitiv der Qualität wird mitunter von einem Substantiv abhängig gemacht, welches man in adjectivischer Form als Attribut erwarten sollte: un dröle de poete ein schnurriger Mensch von Dichter für un pogte dröle; une dröle de femme für une femme dröle eine merkwürdige Frau. linischen Hügel das erste Gefängnis, welches Rom gehabt hat. — 21) Go groß war noch die Ueberlegenheit der feindlichen (2) Flotte (1), daß die Führer derselben nur eine Furcht hatten, (nämlich) die, daß die Griechen ihnen entwischten. — 22) Er bestärkte sich täglich in dem Gedanken, daß das Testament seines Vaters und sein eigenes Nachdenken (pl.) ihm das wahre Evangelium der überlegenen Menschen enthüllt hätten.

49. § 266—267.