238 6 2MB
German Pages 95 Year 1884
MITTHEILUNGEN DER
RIEBECK'SCHEN NIGER-EXPEDITION. II. PROBEN DER
SPRACHE VON GHAT IN DER SÁHĂRĀ MIT HAUSSANISCHER UND DEUTSCHER UEBERSETZUNG . VON
GOTTLOB ADOLF KRAUSE.
MIT EINER KARTENSKIZZE UND FACSIMILES.
4.13 190
3
LEIPZIG : F. A. BROCKHAUS. 1884.
22 3. 22 $ 5.1 11 3
1885
اور ان پر اس کی کمی کی
ایران کر دیا Suence Co.
The
INHALT.
Seite
Einleitung Die Laute der Sprache von Ghāt .
3 28
I. Vocale . II. Consonanten
Dieselben nach dem einheimischen Alphabete
29
Dieselben in Hādsch Othmán's Geschichten I. A. Die Geschichte von Scháha und seiner Frau . 1. In der Sprache von Ghāt. Mit arabischen Buchstaben geschrieben vom Prinzen El Hādsch Othmán ben Ómar .. 31 2. Die vorstehende Geschichte nach dem Dictate des Prinzen El Hādsch
Othmán ben Ómar ins linguistische Alphabet umgeschrieben
33
3. Die Geschichte von Scháha und seiner Frau. In der Sprache von Ghāt
mit interlinearer deutscher Uebersetzung und mit den von Hanoteau gegebenen Formen versehen
36
4. Die Geschichte von Scháha und seiner Frau.
Freie Uebersetzung
nach dem Maschagh-Texte
50
5. Anmerkungen zur „ Geschichte von Scháha und seiner Frau “ in ma schaghischer Sprache .
51
B. Die Geschichte von Scháha und seiner Frau.
1. In haussanischer Sprache mit arabischen Buchstaben geschrieben . . . 55 2. Die vorstehende Geschichte nach dem Dictate des Prinzen El Hādsch
Othmán ben Ómar ins linguistische Alphabet umgeschrieben
57
3. Die Geschichte von Scháha und seiner Frau. In haussanischer Sprache
mit interlinearer deutscher Uebersetzung .
59
4. Die Geschichte von Scháha und seiner Frau. Freie Uebersetzung nach dem haussanischen Texte .
64
5. Anmerkungen zum haussanischen Texte
65
II. A. Königswahl bei den Iuraghen. 1. In der Sprache von Ghāt. Mit arabischen Buchstaben geschrieben vom Prinzen El Hādsch Othmán ben Ómar .. 2. Die vorstehende Geschichte nach dem Dictate des Prinzen El Hādsch
71
Othmán ben Ómar ins linguistische Alphabet umgeschrieben .
72
3. Königswahl bei den lurághen. In der Sprache von Ghāt mit inter linearer deutscher Uebersetzung . 4. Königswahl bei den Iuraghen.
73
Freie Uebersetzung nach dem Ma
schagh - Texte ..
75 -
5. Anmerkungen zum maschaghischen Texte
Inhalt .
IV
B. Königswahl bei den Turaghen .
Seite
1. In haussanischer Sprache mit arabischen Buchstaben geschrieben vom Prinzen El Hādsch Othmán ben Ómar .
76
2. In haussanischer Sprache nach der Originalschrift des Prinzen El
Hādsch Othmán ben Ómar ins linguistische Alphabet umgeschrieben 77 3. In haussanischer Sprache mit interlinearer deutscher Uebersetzung . 4. Freie Uebersetzung nach dem haussanischen Texte .
79
5. Anmerkungen zum haussanischen Texte
80
III. Königsabsetzung in Ghāt. 1. In haussanischer Sprache. Nach der Originalschrift Hādsch Othmán's
umgeschrieben , mit interlinearer deutscher Uebersetzung
81
2. Freie Uebersetzung .
Die Geschichte von Scháha und seiner Frau in Temážeq. Original von El Hādsch Othmán ben Ómar. (Zu S. 36 — 49.) Die Geschichte von Scháha und seiner Frau in haussanischer Sprache. Original
von El Hādsch Othmán ben Ómar. (Zu S. 55–57.) Skizze von Ghāt und Umgebung. Nach den Angaben Eingeborener gezeichnet von G. A. Krause.
PROBEN DER
SPRACHE VON GHAT IN DER SAHARA MIT HAUSSANISCHER UND DEUTSCHER UEBERSETZUNG. VON
GOTTLOB ADOLF KRAUSE.
Mit einer Kartenskizze und Facsimiles.
EINLEITUNG .
Die Sprache, welche von den Bewohnern der kleinen Wüsten stadt Ghät gesprochen wird , heisst áwal n temážeq und ist die Sprache der Tuárek , jedoch weicht sie in manchen Formen von derjenigen der nomadisirenden Tuárek ab und scheint besonders mancherlei Alterthümliches bewahrt zu haben .
Eine besondere
Sprache aus ihr zu machen ist in keiner Weise gerechtfertigt , man müsste denn auch die Mundarten der einzelnen Abtheilungen die ses über ungeheuer weite Ländergebiete zerstreuten Berbervolkes als selbständige Sprachen hinstellen . Soweit mir bekannt , ist bisher über den besondern Dialekt
von Ghāt nichts veröffentlicht worden ausser der Notiz , welche
sich in dem Werke : Exploration du Sahara. Les Touareg du Nord par Henri Duveyrier (Paris 1864) , S. 272 , findet: „ La langue de Rhât, quoique parente de celle des Touareg , constitue cependant un dialecte à part “ .
Es ist bekannt , dass weder der Name Berber , den wir den Hamiten westlich von Aegypten , noch der Name Tuárek , den wir jenem Berbervolke beilegen , welches , in zahllose Stämme zer
splittert , die mittlere Sáhărā bewohnt , der Sprache desjenigen Volkes angehört, das wir mit diesen Benennungen auszeichnen . Ja , die wenigsten dieser Stämme wissen , dass ihnen diese Namen überhaupt von andern gegeben werden , und nur ein kleines Bruch stück dieses Volkes , das in Marokkanien lebt , hat seinen ursprüng lichen nationalen Namen aufgegeben und benennt sich selbst mit dem fremden Worte „ Berber“, während die übrigen diesen Namen 1*
Einleitung
4
so gut wie den andern „ Tuárek “ von sich weisen, wo sie von ול
ihrem Vorhandensein Kenntniss haben . Der wirkliche Name , mit
dem sich die maghribinischen 1 Hamiten selbst benennen und seit uralten Zeiten benannt haben , tritt uns zwar je nach dem Volke und der Zeit , die ihn uns überliefert haben , und der Verschieden heit der Dialekte in verschiedener Form entgegen , der Stamm des
selben aber ist „ māšay “, der vielleicht das Nomen agentis des Zeitwortes ahay :: , oder ašay : 2 „ plündern“ ist , oder von dem
andern ahar 0 :, oder ašar og , das „ verbündet sein “ heisst, indem auch sonst Uebergänge von r in gh (y) vorkommen . Für diese letztere Ableitung möchte auch folgender Umstand sprechen. Herodot sagt im IV. Buche, Kap. 184 , dass zehn Tage westwärts (?)
von den Garamanten die 'Atópavteç wohnten und fügt hinzu, dieser Name komme den árért, der Gesammtheit , der Conföderation 3, also nicht einem einzelnen Stamme zu.
Heinrich Barth hat ver
sucht 4, diesen Namen auf die Haussaner zu beziehen und leitet
åtápavtec ab vom haussanischen Zeitwort tāra, versammeln, wovon das Participium Perfecti Passivi a - tāra lautet. Ich erlaube mir
dagegen den Namen 'A tápavteç auf die Tuárek zu beziehen und das Wort durch die Sprache der Tuárek zu erklären . Von ahar
O
verbündet sein , haben wir zunächst die VI. abgeleitete Verbal
form t -ahar 01 + , welche die Grundbedeutung des Verbums nicht ändert , sondern nur das Verharren in dem Zustande oder der
Handlung, welche die Grundform angibt, betont , und davon das Nomen agentis a-t-ahar 0 : + der Verbündete, ganz gleichbedeu tend mit dem andern Nomen agentis, das von der Grundform
direct abgeleitet ist , am - ahar 0 : ] der Verbündete. A - t - ahar
Unter Mághrib wyło werden diejenigen Theile Nordafrikas verstandenin,
die westlich von Aegypten liegen. Hier ist der Begriff etwas erweitert ,
dem die Sáhărā mit inbegriffen ist. Vgl. Prof. Newman's Angaben in Dr. Heinrich Barth’s Reisen und Ent deckungen in Nord- und Central - Afrika (5 Bde. , Gotha 1858) , 5. Bd. , 2
S. 589 unten , 597 oben.
3 So wird jedenfalls der Sinn der Stelle sein , denn dass das Individuum,
wie der Text sagt , keinen individuellen Namen gehabt habe , ist unmöglich .
Sammlung und Bearbeitung Central - Afrikanischer Vocabularien von Heinrich Barth. 1. Abtheilung (Gotha 1862), p. C.
Einleitung
5
griechisch geschrieben gibt ataap , atap , mit Numerus- und Casus Exponenten Sing. αταρ-α-ς , Plur. αταρ- α -ντε-ς.
An den Stamm „ māšay“ (mahay , mašar , mahar) treten ver לל
schiedene Bildungssilben, um Zahl und Geschlecht auszudrücken .
Wo diese Numerus- und Genus - Exponenten rein an den reinen Stamm träten , da erhielten wir folgende Formen : Sing. Masc .
a -masay
Fem . t -a -māšay -t i -māšay - in
Plur. Masc.
Fem . t -i-māšay-t-in. So ist z. B. gebildet 1 : Sing. Masc. a-keli
Sklave
Fem . t- a - keli- t Plur. Masc . i -kel - an Fem .
.ll .:
+11 .: + für i-kela-in / ll . :
t- i- kela - t-in
1 + 11 .: +
Es gibt aber sehr zahlreiche Varianten sowol für die Conso nanten , mit Ausnahme des m , wie für die Vocale.
Anstatt Š er
scheint ž , s , z , h , und der Vocal a wird bald zu e oder i , bald zu o oder u . Die in Europa am meisten bekannt gewordene Form ist I-mošay ; daneben existiren I -mūšay, I-mūhay , I-mōhay , I-ma žey-en , Māziy -en u. S. W. Ich glaube, dass auch der Name der berberischen Bewohner von „ Mojabra“ hierher gehört und dass der
Name „ Mauroi" hier seine Erklärung findet. Es ist die Form I-ma huy, Mahuy, griechisch geschrieben Iv.coup, Maoup, Maup. Alle diese Namen , dem Sinne und der Ableitung nach , der oben erklärte Name Ataranten eingeschlossen , sind identisch ; sie reichen zudem bis in das höchste Alterthum zurück.
Ibn Chaldún , der grosse
Geschichtsschreiber der Berber bezeichnet in seiner Geschichte
1 Vgl. hiermit die entsprechenden Bildungen im Arabischen beim Plu ralis sanus :
Masculin .
Schriftspr. kátib -un
Schreiber.
Feminin.
كانت
kátib -at-un
انب
kátib -a
Singular
vulgär Plural
kútib
katib úna كاذبون Schriftspr .katilo --ina vulgär
katib - in
انبين
katib-át-un class katib-át
Einleitung
6
dieses Volkes als den Stammvater eines Theiles desselben Máziy (Madays), den Sohn Kana’an's , des Sohnes Ham's. Auch den Rö mern und Griechen war der Name schon bekannt, der bei ihnen
als „ Mazix, Masix, Mazax, Mazys, Maxyes“ u. S. W. erscheint. Aber noch weit früher findet sich der Name Mašuas schon auf den hie
roglyphischen Denkmälern Aegyptens zur Zeit der XX . Dynastie. 1 Damals fielen sie mit andern Völkern in Aegypten ein , besassen
Pferde und Streitwagen , was für jene Zeiten einen immerhin hohen Grad von Civilisation voraussetzt.
Nach Herodot ? haben
die Griechen die Einrichtung, vier Pferde vor einen Wagen zu spannen von den Libyern übernommen und es wäre daher nicht
unmöglich , dass wir diese nützliche und angenehme Erfindung den Vorfahren der Tuárek zu verdanken hätten .
Will man den Tuárek ( Tawárik , Tuareg, Tuareq u. s. w.) und
selbst allen maghribinischen Hamiten den Namen beilegen , der ihnen , durch dialektische Eigenthümlichkeiten wie durch Genus
und Numerus-Exponenten beeinflusst, von Rechts- und Sprachwegen zukommt , so müssen wir sie „ Māšay" nennen , welchen Stamm dann jede Sprache sich mundgerecht machen mag. Der Deutsche
möge sagen Maschagh , Plur.Maschaghen ; der Franzose machaghe, Plur. machaghes ; der Engländer mashagh , Plur. mashaghs , und der Italiener masciagho , Plur. masciaghi ; und für die Sprache derselben möge dann von den Deutschen die maschaghische oder Maschagh - Sprache gesagt werden , von den Franzosen la langue
machaghe , von den Engländern the mashagh language , und von Italienern la lingua masciagha, anstatt der jetzt gebrauchten For men temášeyt, tamáseq 3, temáhaq , tarkia , tarqia u. s. w. Jeden falls würde ein solches Verfahren besser sein , als das jetzige,
irgendeinen Dialekt mit den ihm eigenthümlichen Formen vor den
andern zu bevorzugen. Einige sind übrigens der Meinung , es sei besser , die durch Herkommen eingebürgerten arabischen Namen Tuárek und Berber beizubehalten .
Jeder wähle ! Wir werden nun
in dieser Abhandlung den Namen Maschagh für das bisher ge 1 Revue Archéologique, Vol. XXIX , 1875 , S. 313–324. 2 Herodot, IV . Buch , Kap. 189. 3
yt wird in einigen Dialekten der maschaghischen Sprache in q ver
wandelt.
Einleitung
7
brauchte Wort Tuárek auf der einen , und maghribinische oder westliche Hamiten für den bisher gebrauchten Ausdruck Berber auf der andern Seite anwenden .
Der Name Tuárek ist verschiedenartig erklärt worden . Ich habe bei einem alten arabischen Schriftsteller gelesen , seit wann
und warum er diesem Volke beigelegt wurde.
Leider kann ich
die Stelle nicht mehr finden und selbst der Name des Schrift
stellers ist mir entfallen , doch glaube ich , dass es ein Geschichts
schreiber der Dynastie der Beni Hafs in Tunis war.
Heinrich
Barth hat den Namen von der arabischen Wurzel táraka Jui verlassen , abgeleitet und ihn so erklärt , dass er ihnen gegeben worden sei , weil sie nach der ersten Annahme des Islam wieder holt von demselben abgefallen seien . Dem widerspricht aber ent
schieden Prof. Aug. Cherbonneau in dem Aufsatze: „ Les Peuplades voilées de l'Afrique (Touareg)" in der Revue de Géographie, ge vol ., Mai 1881 , S. 333. Er sagt , dass Tuárek von der arabischen Wur stamme und und mit zel tåraqa UjIo stamme mit
„ nächtlicher Plünderer , Nacht
briganten “ zu übersetzen sei. Die Maschaghen von Ghat haben sich als Stadtbewohner sicher nicht so rein erhalten, wie die in der Wüste und im Gebirge woh nenden Stämme und sind zum Theil ganz schwarz von Hautfarbe; gleichwol kann es keinem Zweifel unterliegen, dass beide eines Ursprungs sind , dafür sprechen ebenso sehr ihre Sprache wie ihre Ueberlieferungen. In welcher Zeit diese sesshaften Maschaghen ihr Nomadenleben aufgaben , darüber sind wir nicht unterrichtet, jedoch ist dies sehr lange her. Nach meinen Erkundigungen soll die heutige Stadt Ghat vor etwas mehr als 200 Jahren gegründet worden sein , aber vorher schon waren die Stämme , welche später die Bevölkerung Gāhts bildeten , in Städten angesiedelt. Dieser Angabe scheint der grösste aller arabischen Reisenden Scheich Ábu Abdalla Mohammed Ibn Abdálla Ibn Mohámmed Ibn Ibrāhím el Lewati et Tíndschi , bekannter unter dem Namen Ibn Batúta , in
seinem berihmtenWerko تحفة النار في عرآئب الأمصارو عجائب glewell Geschenk für den Zuschauer enthaltend die Merkwürdig keiten der Städte und die auffallenden Erscheinungen auf Reisen ",
zu widersprechen , indem er in seinem Berichte über die Durch
Einleitung
8
kreuzung der Sábără im Jahre 1353 wörtlich sagt : di lidog ,
1
الموضع الذي يفترق ?به طری (ق غات الأغذ إلے دیار مصر وطريق wloji, „ نوات, und wir kamen zu der Stelle, wo die Strasse nach Ghat, welche nach den Ländern ( Provinzen) Misr's ( Aegyptens) hinführt, und die Strasse nach Tauát sich trennen.“
Diese Gegend , deren
Namen Ibn Batúta nicht nennt, ergibt sich bei aufmerksamer Ver gleichung seines Itinerares mit der Lage des Landes, soweit es uns heute bekannt ist , als diejenige, in welcher die Asiu ge nannten Brunnen liegen , wo sich heute noch wie damals die Strassen nach Tauát und nach Ghāt für den nordwärts Reisenden
voneinander trennen . Da aber Ibn Batúta nicht hinzufügt , was Ghāt sei , so bleibt diese Frage unentschieden. Ich glaube jedoch aus einigen Umständen schliessen zu dürfen , dass Ghāt damals nicht eine Stadt sondern einen Landstrich bezeichnete.
Herr Henri Duveyrier hat in seinem vortrefflichen Werke: Les Touareg du Nord (Paris 1864 , S. 267), die Vermuthung aus gesprochen , dass an der Stelle Ghāts die Stadt Rapsa gestanden habe, welche von Cornelius Balbus bezwungen worden ist (vgl . Plinius , Hist. nat., V, 5 ).
Nach meinen Erkundigungen sollen sich auf dem Berge Ko kámman , der sich auf der Nordseite Ghats erhebt , Ruinen aus alter Zeit finden , in denen Inschriften mit arabischen und mascha
ghischen Buchstaben und andere mit einer Schrift , die nach den Zeichnungen meiner Quelle griechisch oder römisch sein könnte, zu finden seien. Diese Inschriften sind jedoch gegenwärtig nicht mehr zu sehen , sondern verschüttet. 2
Die Gründung Ghāts ist mir in folgender Weise erzählt wor den . Vor mehr als 200 Jahren waren von den Maschaghen , welche i Collection d'Ouvrages orientaux publiée par la Société Asiatique. Ibn Batoutah , texte et traduction par C. Defrémery et le Dr. B. R. Sanguinetti. 4 vol. Tome 4°, Paris 1858, S. 445 . 2 In dem Werke : Narrative of travels and discoveries in Northern and
Central Africa (1822-1824) by Major Denham , Capt. Clapperton , and the
late Dr. Oudney (London 1826) , sagt Dr. Oudney S. LXVI :
Die Stadt
7
Ghraat ist am Fusse eines niedrigen Hügels erbaut , auf dessen Gipfel die frühere Stadt stand , aber sie wurde, wie man uns berichtete , zerstört, in
dem derjenige Theil des Hügels, wo sie stand , einstürzte. Der grösste Theil der Einwohner fand dabei den Tod .“
Einleitung
9
das Land Ásscher oder Ásger bewohnten , die folgenden Stämme in Städten angesiedelt : in Hēl Ílberes die Imakámasan , in In Ghéju oder In Ghájan die Isádafen , in In Tánast die Kēl Tálak und die
Kēl Tárát, und endlich in der Stadt Tin Álkum die Ijáschenan und die Kēl Chábsa (Chápsa ). Alle übrigen Stämme schweiften in der Wüste oder auf den Gebirgen umher. Es waren damals dieselben
Stämme , die heute noch das Land Ásger bevölkern , nur der jetzt mächtigste Stamm , die Iurághen (Iwurághen) , waren damals noch nicht in dasselbe eingewandert, sondern lebten noch im Süden an den nördlichen Ufern des Nigers. Abd es Salám war Häuptling der Imakámasan , Hámed der Isá dafen , Idál der Kël Tálāk . Zwischen diesen drei Stämmen und den Kēl Tárāt kam es
zu einem Kriege .
Nach einer blutigen
Schlacht machten sich die Isádāfen auf und flohen nach Tauát,
während die Kēl Tárāt Schutzgenossen der Ímanan , des damaligen königlichen Stammes, wurden .
Um dem Kriege ein Ende zu
machen beschlossen die beiden übriggebliebenen Stämme, sich unter den Schutz der Bewohner von Tin Alkum zu stellen . Dies
geschah und zwei Leute aus Tin Álkum begaben sich zu einer grossen Volksversammlung der beiden Stämme, in welcher über die Bedingungen der Schutzgenossenschaft unterhandelt werden sollte. Diese zwei Leute waren Brüder , von denen der ältere Sidi
Bábá , der jüngere Hamúden hiess. Der erstere verspätete sich etwas unterwegs und kam erst zur Versammlung, als diese schon
den jüngern Bruder zum König gewählt hatte. Die Versamm lung fand am Fusse eines kleinen Berges , namens Kokámman
statt, und des neuen Königs Hamúden erstes Werk war , an der selben Stelle eine Stadt zu erbauen , wo er zum Könige ernannt worden war und diese Stadt ist Ghāt .
Die Nackommen Hamúden's wurden der Stamm Ijáschenan , die Nachkommen Sidi Baba's der Stamm Kēl Chábsa , von denen
der erstere beständig den König, amanókāl , von Ghāt , der letztere den Bürgermeister, amghár, lieferte und liefert. Diese zwei Stämme bilden zusammen mit den Imakámasan und den Isádāfen die Be
völkerung Ghāts. Der Rest der Bewohner von Tin Álkum
wandte sich nach
Fesán und lebt daselbst bis zum heutigen Tage als Kel Tin Álkum , d. h. „,die Leute von Tin Álkum "
Einleitung.
10
Keine von den genannten Städten existirt heute noch , nur ihre Ruinen sind noch zu sehen. Alle liegen in der Nähe Ghāts :
Tin Álkum , die entfernteste, In Tánast und In Ghéju im Süden und Hel Ílberes im Nordwesten.
Nach dem Tode Hamúden's erhoben sich Thronstreitigkeiten ,
wie das bei musulmanischen Dynastien gewöhnlich der Fall ist . Sidi Bábá und seine Anhänger mochten von vornherein Hamúden's Herrschaft mehr als Usurpation denn als legitim angesehen haben , und so werden sie es wol auch gewesen sein , die nach dem Ab
leben Hamúden's sich des Thrones bemächtigen wollten . Nach blutigem Kampfe wurde Hamádi König , aber seine Gegner ver brannten ihm vierzig Kamellasten Senta (die Blätter von Cassia acutifolia DEL.) und dies scheint ihm das Regieren verleidet zu haben , denn es heisst ,, er verliess die Regierung und es wurde
El Áfia eingesetzt , der zehn Jahre regierte und starb“ . Diesem folgte El Hādsch Idál , der eine Zeit lang regierte und starb . Die nun folgenden Könige waren Hamúden II. , El Hādsch Mohammed , El Hādsch Kafa Merábeth , Achmadu , der ein Jahr regierte, El
Hādsch Káfa II. Unter des letztern Regierung fing der Araber stamm der Ulád Scherēdát Krieg an , wurde aber von den Ghati
nern zurückgetrieben. Es folgte nun ein siebenjähriger Frieden, während dessen El Hadsch Káfa II. starb. El Hādsch Mohammed
ag el Hādsch Káfa folgte ihm , der wieder mit dem Ulád Scherē dát zu kämpfen hatte. Dieselben unterlagen auch dieses mal und
baten zuletzt um Frieden. Die Ghatiner verlangten eine Ent schädigung und es scheint , dass diese ihnen gewährt wurde. Nach langer Regierung starb El Hādsch Mohammed und hatte als Nachfolger El Hādsch Hatíta. Während seiner Regierung fand ein Kampf zwischen dem Araberstamm der Aulád Sulīmán und den Ghatinern statt. Es wird nicht gesagt , wer den Krieg be gonnen , es scheint aber , dass es die Araber waren , welche auch
siegreich aus dem Kampfe hervorgingen. Zwei Monate lang hielten sie Ghāt cernirt und fingen alles ab , was nach der Stadt ging oder daher kam.
Zuletzt schickten die Araber eine Botschaft an
den König von Ghāt , dass er zu ihnen kommen solle. Der König
war willens , diesen Schritt zu thun , aber alle Frauen und Männer Ghāts hinderten ihn daran , da sie fürchteten, er möchte ermordet
werden, gestatteten aber, dass er seinen Sohn Ómar mit Geschenken
Einleitung.
11
aus Haússā und Tunis in das Lager der Feinde schicke. Mit vier
Begleitern begab sich Ómar in die Nähe des Ortes Tádaramt zum Brunnen Tim Ságwān (Sákwān) , ganz nahe bei Ghāt, wo der Chef
der Aulád Sulīmán lagerte. Dieser empfing Ómar und fragte ihn etwas spöttisch , ob sein Vater sich etwa gefürchtet habe persön lich zu kommen . Dann aber auf seine Botschaft eingehend sagte
er, dass er einen dauerhaften Frieden schliessen wolle , und schickte Ómar mit Geschenken für seinen Vater , aus einem Pferde, einem Sattel und einem Gewehre bestehend, nach der Stadt Ghät zurück. El Hādsch Hatíta sandte seinerseits neue Geschenke an den Araber
chef , ein Hemd aus Haússā , einen Barrakán (Kleidungsstück) und zwei Sklaven. geschlossen.
Darauf wurde zur Freude der Ghatiner Frieden
Dieser Friede wurde zu Anfang dieses Jahrhunderts abge schlossen , denn ich habe die vorstehenden Angaben aus dem Munde eines Sohnes Ómar's erhalten , der heute noch nicht 50 Jahre alt ist. Gleichwol kann ich ein genaues Datum nicht beibringen.
Ghāt, das in dem Lande Asscher oder Ásger liegt , konnte, obwol selbständig , nicht umhin , alles das mitzuempfinden , was in diesem Lande sich ereignete. Die Ghatiner waren zwar Herren in ihrer Stadt , aber ausserhalb derselben herrschten die Mascha
ghen von Ásger, und es war für die erstern eine Existenzfrage die letztern beständig zu Freunden zu haben.
So innig waren die
Interessen der Stadtbewohnenden und der nomadisirenden Mascha
ghen miteinander verwoben , dass ein Kampf unter den letztern
den erstern die Selbständigkeit kostete. Die nördlichen Maschaghen oder Tuárek bewohnen zwei Ge biete , von denen das östliche das schon erwähnte Asscher oder
Ásger, das westliche dagegen Ấhaggār heisst. In jedem wohnt eine Anzahl von Stämmen , von denen jeder einen Häuptling, amghár, besitzt.
Alle Stämme eines Gebietes aber sind zu einer Genossen
schaft vereinigt , an deren Spitze ein König , amanókāl , steht , der
gewöhnlich zugleich Häuptling des mächtigsten Stammes der Con föderation ist .
Zu einer Zeit , die ich nicht fixiren kann , die aber wahrschein lich kurz nach der erzählten Gründung Ghāts fällt, entstand unter
den İmanan , Imanghásăten , Kēl Ísaban und Iföghas, welche die Hauptstämme von Ásger waren , ein Krieg , der 30 Jahre dauerte.
Einleitung.
12
Die Opfer, welche diese langjährigen Kämpfe forderten ,
waren
,, ohne Grenzen und das Land wurde traurig und öde. Eine Nachricht von diesen Vorgängen gelangte zu dem Ma
schagh- (Tuárek-) Stamme der Iurághen (Iwarághen ), welche in dem Land Asaúāgh , in der Nähe des . Flusses Niger , ihre Sitze hatten .
Aus welchem Anlasse immer, kurz diese Iuraghen kamen ins
Land Ásger und zwar zunächst nach der Gegend Dschánet. Ob sie mit dem Stämmen von Ásger in Kampf geriethen , oder ob die letztern durch die vorhergegangenen Kriege so geschwächt waren , dass sie dem Machtwort der Iuraghen widerstandslos Folge lei steten , vermag ich nicht zu sagen . Jedenfalls aber trugen die Iuraghen den Löwenantheil davon als es zur Theilung kam. Dschánet
wurde in drei Theile getheilt , von denen die İmanan einen , die Imanghásāten einen und die Iurághen einen erhielten. Die letz
tern wurden zugleich der Könige liefernde Stamm der Maschaghen von Ásger , was bisher die Imanan gewesen waren . Diese letztern aber gaben ihr altes Recht so leicht nicht auf, sondern kämpften 40 Jahre lang mit den Iurághen um die Krone. Jedoch all ihr tapferes Ringen war vergebens , das Los entschied gegen sie. Sie
zogen sich nach Ấhaggār zurück , wo sie anderthalb Jahre blieben und dann mit den Iuraghen Frieden schlossen. Elf Jahre später wurden die Ghatiner mit den Maschaghen
von Ásger in Krieg verwickelt , welche ihnen ihre Gärten und Palmen verwüsteten und allen Verkehr zwischen Ghat und der
Aussenwelt erschwerten. Ob alle Maschagh -Stämme oder nur ein zelne, vielleicht die Iuraghen allein , an diesem Kriege theilnahmen , wird nicht erwähnt.
Da die Ghatiner nicht im Stande waren, aus
eigener Kraft den Feind zurückzuwerfen , so nahmen sie zur List und zur Verrätherei ihre Zuflucht.
Der König schickte einige
seiner Leute mit 2000 Goldstücken nach Tunis und liess daselbst
allerhand Gegenstände der Industrie von Tunis einkaufen, andere Leute schickte er nach Kátsina in Haússā , um von den beliebten Erzeugnissen dieses Marktes besonders Hemden einzukaufen . Als diese Boten mit den erhandelten Waaren des Nordens und Südens
nach Ghāt zurückgekommen waren , schrieb der König an die Chefs und Vornehmen unter den Araberstämmen der Mugárha, Hotmán , Kuwaida und Suwaíd , und schickte ihnen die Artikel von Tunis
Einleitung
13
und Haussā. Ich verlange von euch nichts anderes , so schrieb er, als dass ihr die Maschaghen (Tuárek) , welche sich im Másāk gebirge zwischen El Auēnát (Sérdeles) und Múrsuk befinden , tödtet und keinen von ihnen leben lasset. Die Araber erfüllten gewissen haft ihren Auftrag und liessen nur Greise , Kinder und Frauen am Leben .
Es gewinnt den Anschein , dass der König von Ghāt , leider ist nicht gesagt welcher es ist , nach dieser Metzelei einen gewissen Einfluss über die nördlichen Maschagh- ( Tuárek-) Stämme gewann , denn als der Karawanenverkehr sich wieder frei entfaltete und
die Kaufleute von Ghadámes, Tunis, Tripoli, Sókna, Hõn, Múrsuk, Haússā , Timbúktu und Tauát von neuem nach Ghāt kamen , da soll er es gewesen sein , der den einzelnen nördlichen Maschagh (Tuárek-) Stämmen bestimmte Kaufleute zuwies , denen sie ihren Schutz angedeihen lassen und dagegen von ihnen eine bestimmte Abgabe erheben sollten . Die in dieser Beziehung heute noch gül tigen Bestimmungen sollen aus jener Zeit herstammen .
Nun folgte eine lange Periode des Friedens , die 80 Jahre ge währt haben soll , bis zur Zeit El Hādsch Hamádi's , wo die Ma
schaghen (Tuárek) die alte Ordnung wiederherstellen wollten, aber von El Hādsch Hamádi daran gehindert wurden.
Wer dieser
Hādsch Hamádi ist , wird nicht gesagt ; man sollte glauben , es sei
ein König von Ghāt , obgleich ein solcher nicht genannt wird. Vielleicht muss es statt Hādsch Hamádi Hādsch Hatíta heissen.
Darauf wurde Bel Kásem König von Ghāt und nach ihm Mo hámmed ag Idál , ein Sohn der Schwester von El Hādsch Hatíta.
Dann folgte El Hādsch Achmed ben el Hādsch es Saddik el An sári , dessen Vater aus Tauát gebürtig war.
Später entsagte er
dem Throne, der von seinem Bruder El Hādsch Mohammed el Amin ben el Hādsch es Saddik eingenommen wurde. Nach dessen Tode wurde Hamúden Kárami u esch Scheich Mohámmed , der Sohn eines Ghadamesiners und einer Tochter des Königs El Hādsch Hatita König. Als Hamúden gestorben war, wurde Mohammed ben Háfesch König , der aber nach kurzer Zeit vertrieben wurde.
Achmed Auárkada ag Ómar trat an seine Stelle und nach dessen Tode übernahm Mohámmed esch Scheríf die Regierung , von der er aber durch die Iuraghen vertrieben wurde , worauf der letzte
König von Ghāt , Mohammed es Sáfi, ein Sohn des Königs El
Einleitung
14
Hādsch Mohammed el Amin , den Thron bestieg , der die Türken
ins Land rief und nun als türkischer Unterstatthalter, Kāimmakám, in Ghāt residirt.
So auffallend es sein mag, so muss ich doch sagen, dass gerade die letzten Könige in ihrer Reihenfolge nicht ganz sicher zu sein
scheinen. Die Reihenfolge der Könige von Ghāt würde nach dem Vorstehenden die folgende sein : Hamúden , Hamádi,
El Áfia , El Hādsch Idál, Hamúden II. , El Hädsch Mohammed ,
El Hädsch Kafa Merábeth , Achmádu , El Hādsch Káfa II . , El Hādsch Mohámmed II. ,
El Hādsch Hatita (El Hādsch Hamádi ?), Bel Kásem , Mohammed ag Idál ,
El Hädsch Achmed, El Hādsch Mohammed el Amin , Hamúden Kárami ,
Mohammed ben Háfesch , Achmed Auárkada , Mohámmed esch Scherif, Mohammed es Sáfi.
Wie Ghāt seine Selbständigkeit einbüsste , das habe ich des längern in der italienischen geographischen Zeitschrift „ L’Esplora tore“ erzählt ; ich beschränke mich hier darauf, einige Hauptdaten mitzutheilen .
Im Anfange der sechziger Jahre entstand unter den nördlichen Maschaghen (Tuárek) ein Krieg , der mit einigen Unterbrechungen bis 1879 anhielt und dessen Hauptergebniss der Untergang der
Selbständigkeit Ghāts und seine Einverleibung in das osmanische Reich ist.
Die erste Ursache zur Uneinigkeit war ein Leibeigener des Stammes der Iuraghen , der ein Kamel und einen Sklaven tödtete,
Einleitung.
15
welche den Imanghásāten gehörten. Das Oberhaupt der Iuraghen ,
zugleich König von Ásger , der alte Ichenúchen, der nahe an 100 Jahre ist , versprach zwar die Bestrafung des Schuldigen , führte sie aber nicht aus.
Zu dieser Zeit starb Ag esch Scheich,
das Oberhaupt der Imanghásăten. Zwei Neffen des Verstorbenen glaubten Ansprüche auf die Nachfolge zu haben, Júnis ag el Hādsch Áli und Ufanaiet ag Músa. Der erstere war der legitime Nach folger, aber der letztere erfreute sich des Wohlwollens der Iurá ghen und forderte den Kampf heraus. Die erste Schlacht fand im Wādi Tanasúft statt , eine spätere in Fesán in den Sanddünen von Úbāri, in welcher Júnis gefangen genommen wurde, aber von Iche núchen die Freiheit zurückerhielt .
Seine Anhänger hatten sich
indess nach Áhaggār zurückgezogen , wohin ihnen Júnis folgte. Sie blieben daselbst etwa ein Jahr, worauf der König von Áhaggăr, El Hādsch Achmed ben Sidi el Békri el Fughási den Frieden her stellte , nach welchem sowol Júnis wie Ufanaíet die Abgaben von den Kaufleuten , die unter dem Schutze der Imanghásāten stehen, zu gewissen Theilen erheben sollten.
Als aber Júnis dies sein
Recht ausführen wollte , wurde er von Ufanaíet daran verhindert.
Jetzt zog sich Júnis mit seinem Anhange von neuem nach Áhaggār zurück , wohin auch der Stamṁ der Imanan kam , die mit den Iuraghen , ihren ewigen Todfeinden , in Händel gerathen waren.
Ein Mann von den Jurághen (ein Aurágh , Awurágh) hatte einigen Kaufleuten aus Sinaún Güter geraubt. Die Ímanan, unter deren Schutze diese Kaufleute standen , forderten die Iuraghen zur Zurückgabe des geraubten Gutes auf, erhielten aber eine ab
schlägige Antwort. Um sich zu rächen nahmen die Ímanan den
Kēl Tin Álkum , welche Schutzgenossen der Iuraghen sind, 120 Ka
mele weg und zogen sich nach Áhaggār zurück , wo sie sich mit den Stämmen dieses Landes verbanden , ebenso mit den Imanghá sāten , welche Júnis anerkannten , und den Ifóghas.
Alle diese Stämme , deren wichtigste die Ímanan , Imanghá sāten und Ifóghas von Ásger , die Teteheméllet , Ibókelan , Taítok
und Isakkámāren ( und Kël Ghála ?) von Áhaggär waren , rüsteten sich zum Kriege und fielen in Ásger ein, um die Iuraghen und ihre Verbündeten , welche sich in Ghāt sammelten , anzu greifen.
Wir werden im Folgenden , der Kürze wegen , die erste Partei
Einleitung
16
die Kēl Áhaggār , d. h. die Leute von Áhaggār, die letztere die Kēl Ásger , d. h. die Leute von Ásger, nennen. Als die Kēl Ābaggār sich beim Brunnen Fálesles, sieben Tage
südlich von Ghāt beisammen fanden, erhielten die Kēl Ásger in Ghāt die erste Nachricht vom Herannahen der Feinde.
Nach
kurzer Zeit erschienen sie denn vor Ghāt , wo es vor den Thoren
der Stadt zu einer Schlacht kam . Die Kēl Ásger hatten 20 Todte, darunter Es Senúsi , ein Sohn des Königs Ichenúchen , und das
Oberhaupt des Stammes der Kēl Ísaban. Die Kēl Áhaggār ihrer seits hatten 30 Todte.
Obwol die Kēl Åhaggar vor der Schlacht eine Botschaft an Mohammed es Sáfi, den König von Ghāt , geschickt hatten , dass
sie nicht gegen ihn , sondern nur gegen ihre Feinde von Ásger kämpften , nahmen doch viele Ghatiner am Kampfe theil. Wem
der Sieg gehörte lässt sich nicht gut sagen. Die Kēl Ásger hat ten die ummauerte Stadt Ghāt im Rücken und konnten in ihr
Zuflucht finden , sie hatten zudem viele Feuergewehre zu ihrer
Verfügung, und obwol es scheint, dass sie den kürzern zogen , so konnten die Kēl Áhaggār doch nicht an eine Verfolgung gehen, sondern kehrten nach Ahaggār zurück.
Die Kēl Ásger schüttelten betrübt den Kopf über diese blu tigen Kämpfe. „ Seit Gott uns gemacht hat haben wir keinen Krieg wie diesen erlebt", sagten sie.
Und gewiss war die Schlacht blutig gewesen , schrecklich blu tig sogar.
Man nehme nicht blos die Zahlen 20 Todte auf der
einen , und 30 auf der andern Seite , man betrachte vielmehr in welchem Verhältnisse diese Todten zur gesammten Bevölkerung stehen , und da glaube ich sagen zu dürfen , dass diese 50 Todten 100,000 Todten entsprechen würden , die Deutschland in einer ein zigen Schlacht verlöre.
Als der König von Ghāt , Mohámmed es Sáfi, die Ueberlegen
heit der Kēl Áhaggār erkannt hatte, griff er zu demselben Mittel, das einer seiner Vorfahren auf dem Throne einst mit Erfolg zur Anwendung gebracht hatte. Er machte Ichenúchen den Vorschlag, die Araber Fesáns gegen die Kēl Ähaggār zu Hülfe zu rufen . Als
alle Kēl Ásger zustimmten, begab sich Mohámmed es Sáfi, reichlich mit Maria Theresia-Thalern versehen , persönlich zu den Chefs der Araberstämme Hotmán , Suwaíd , Kuwaida und Hausauna und
17
Einleitung.
vertheilte das Geld. Ich verlange von euch nichts weiter , sagte er zu ihnen , als dass ihr nach Ähaggār geht. Während die Araber sich sammelten schlug Mohámmed es Sáfi Ichenúchen vor , gemeinsam zum türkischen Statthalter von
Fesán , Áli ben Mohammed el Ghirjáni nach Múrsuk zu gehen. Augenscheinlich wollte Mohammed es Sáfi die Türken nach Ghāt rufen . Ichenúchen aber fürchtete in Múrsuk als Gefangener zurück
gehalten zu werden und wollte Mohammed es Sáfi nicht begleiten, sodass der letztere sich entschloss, sich allein nach Múrsuk zu be
geben. Ueber seine Unterredung mit dem türkischen Beamten ist
nichts bekannt, aber die Folge derselben war, dass Áli ben Mo hammed die erwähnten Araber schriftlich aufforderte , nach Ghāt zu gehen und sich Ichenúchen und Mohammed es Sáfi zur Ver fügung zu stellen .
Achthundert Araber sollen es gewesen sein , die nach Ghāt kamen , darunter 105 zu Pferde.
Ehe sie noch diese Stadt
er
reichten , in der sie sieben Tage blieben , trafen sie unterwegs sechs Leute vom Stamme der Ifóghas, die ohne Mitleid von den Hotmán ermordet wurden .
Als sie sich gegen Áhaggār in Bewegung setzten schlossen sich ihnen die Anhänger Ichenúchen’s , auch dessen beide letzten Söhne Ámā und Sidi Mohámmed , sowie viele Ghatiner an.
Im Lande Åhaggār kam es zur Schlacht. Die Kēl Áhaggār erlitten eine schreckliche Niederlage.
Der Todten waren „ ohne
Grenzen viele “ . Vergeblich war aller Muth , alle Tapferkeit, der Sieg blieb den Arabern und Kēl Ásger. Der alte königliche Stamm der Ímanan hatte an diesem trau rigen Tage besonders schwere Verluste aufzuweisen .
Durch Be
schluss des Schicksals , so geht die Rede , dürfen seine männlichen erwachsenen Mitglieder die Zahl sieben nicht überschreiten. Alle sieben nahmen an der Schlacht theil.
Sie fochten wie Löwen , um
den Sieg zu erhalten. Vergeblich. Einer fiel nach dem andern. Fünf von ihnen fielen den Heldentod. Ihre Namen verdienen ge nannt zu werden.
Es fielen El Muchtár und Esch Scheich , die
dieselbe Mutter gehabt hatten ; es fielen Rásko und Kanaíes , die
ihrerseits von einer Mutter geboren waren ; es fiel endlich Ag Háma. Zwei vom Stamme blieben am Leben : Ócha ag Achalá Niger- Expedition . 2 .
2
Einleitung.
18
cham und Kmūd , von denen der erstere das Oberhaupt des Stammes ist.
Othmán , ein Sohn El Hādsch Achmed's , des Königs von
Áhaggār, fiel auch an diesem Tage.
Als die Niederlage entschieden war , flohen die Kēl Áhaggār in wilder Flucht davon .
Gross war die Beute des Siegers. Zweitausend Kamele fielen in seine Hände , Rinder und Sklaven und Güter aller Art. Es ist nicht schwer zu sagen , warum die Araber und Kēl
Ásger an diesem Tage über die Kēl Áhaggār siegten : ihr Vortheil bestand in ihren Gewehren und ihrer Reiterei .
Was nützt die
grösste persönliche Tapferkeit gegen ein Feuergewehr ! Die Ma schaghen ( Tuárek ) überhaupt, die westlichen aber ganz besonders, waren von jeher Feinde der Schiessgewehre. Verächtlich sagen sie : amgar n albarud tilghedi, aked tamadh attengh ales , der Kampf mit Feuergewehren ist ein Betrug , selbst eine Frau ist im Stande einen Mann zu tödten “ .
Nach diesem Siege zogen die Araber und Kēl Ásger heim wärts. So gross die Beute in den Händen, so gross war die Freude im Herzen bei den Arabern. Die Kēl Ásger aber und ganz besonders der König von Ghat empfanden keine rechte Freude über den blutigen Sieg.
Was nun thun , sagten sie zu Mohammed es Sáfi, sicherlich
werden die Kēl Áhaggar die Niederlage rächen . Für Mohámmed es Sáfi stand alles auf dem Spiele , sein Königsthron , von dem er
schon einmal vertrieben worden sein soll , und sein Privatvermögen, falls seine Feinde siegreich in Ghāt einzögen. Wahrscheinlich war alles schon abgemacht zwischen Mohám med es Sáfi und dem türkischen Statthalter von Fesán.
Auf die
Frage nun , was zu thun sei , rieth er , sich dem Sultan von Kon stantinopel
wie sie sagen
zu unterwerfen , damit die Kēl
Áhaggār sie nicht belästigen könnten . Ichenúchen und die Ma schaghen (Tuárek) , welche ihm folgten , stimmten diesem Vor schlage zu , den Mohammed es Sáfi noch dadurch besonders em pfehlenswerth zu machen suchte , dass er behauptete, wenn die mohammedanischen Türken nicht ins Land gerufen würden , so würden die christlichen Franzosen es in Besitz nehmen .
So schrieben nun die Bewohner Ghāts an den Sultan von
Einleitung.
19
Konstantinopel und baten um seinen Schutz . Eine Gesandtschaft sollte dieses Schreiben nach Konstantinopel bringen , aber sie kam nur bis nach Tripoli , wo der türkische Generalgouverneur Wáli - , Mústafa Asim Pascha , nicht für nöthig hielt, die Ge sandtschaft weiter gehen zu lassen , doch übersandte er das Schrei ben nach Konstantinopel, von wo er darauf Befehl erhielt, 200 Reiter an den Kaimmakam von Fesán zu schicken , und diesem ?
selbst wurde befohlen, von Múrsuk aus mit diesen Truppen die Stadt Ghāt zu besetzen und dem Osmanischen Reiche einzu verleiben .
Als Áli ben Mohámmed el Ghirjáni , der Araber und türki kische Unterstatthalter von Fesán , sich Ghāt näherte , zogen ihm
die Ghatiner entgegen. In der Stadt selbst dann wurde ein Fer man , den er mitgebracht, verlesen , die osmanische Flagge wurde
aufgehisst, und Ghāt, die Stadt der stolzen freiheitliebenden Tuárek (Maschaghen ), war eine Stadt der Türken geworden. Während das Osmanische Reich in allen Fugen krachte (die Einverleibung geschah 1874 oder 1875), verleibte es sich hier
müh- und kampflos ein weites ödes Gebiet und eine wichtige Stadt ein .
Seitdem die Türken sich im Jahre 1835 durch Verrath der Stadt Tripoli in Afrika bemächtigt und darauf 1842 Fesán besetzt
hatten , waren ihre lüsternen Blicke beständig auf Ghāt gerichtet gewesen. Es hat lange gedauert, aber endlich haben sie ihr Ziel doch erreicht .
Mohammed es Sáfi ben el Hādsch Mohammed el Amin ben el
Hādsch es Saddik el Ansári, bisher souveräner König , amanókal, von Ghāt, führt fortan , wenigstens nach aussen hin und von rechts
wegen den bescheidenen Titel Unterstatthalter , Kaimmakam , der Hohen Pforte.
Vielleicht waren die Kël Khaggār im ersten Augenblick etwas verdutzt über die Ankunft in Ghāt von 200 türkischen Soldaten
und einigen Kanonen , vielleicht auch , und das ist wahrschein licher , war ihre letzte Niederlage zu furchtbar gewesen , als dass sie sich sobald davon hätten erholen können , kurz , sie verhielten
sich längere Zeit ruhig. Keineswegs aber hatten sie Furcht vor
den Kēl Ásger und deren neuen Freunden, den Türken. Gegentheil!
Langsam
Im
aber sicher bereiteten sie sich zu dem 2*
20
Einleitung.
grossen Rachekriege vor.
Endlich fielen sie in Ásger ein .
Thale Tárāt kam es zu einer grossen Schlacht.
Im
Wieder gab es
der Todten „ ohne Grenzen viele “ .
Von den Kël Ásger fielen an diesem Tage vom Stamme der Jurághen Ámā , ein Sohn , und Ámar el Hādsch , ein jüngerer Bru der Ichenúchen's, ferner Háma ag Bakr ; vom Stamme der Iman ghásāten Músa ag Ughála , der Vater Ufanaíet's.
Der Sieg gehörte den Kēl Áhaggār. Ihre Beute war gross. Tausend Kamele fielen in ihre Hände.
Einige Monate später kehrten die Kēl Ásger heim , um ein neues Heer zu sammeln. Dann unternahmen sie mit grosser Ener
gie einen Zug bis in die Nähe von Tauát und brachten als Beute einen Theil der ihnen geraubten Kamele zurück. Während sie sich auf dem Rückwege noch auf dem Gebiete von Ahaggār be fanden , machten die Taítok einen Angriff gegen sie und nahmen ihnen wieder viele Kamele ab, tödteten aber nur einen ihrer Leute.
Von neuem sammelten sich die Kēl Ásger , um in Shaggār einzufallen, aber die Kēl Áhaggār kamen ihnen entgegen und beide trafen auf dem Gebiete von Ásger aufeinander. Es kam zu einem hitzigen Treffen , dessen Ausgang aber resultatlos geblieben zu sein scheint.
Schlag auf Schlag folgten sich jetzt , sie waren aber ohne Be deutung und kündigten nur das nahe Ende des Krieges an. Die
Kēl Áhaggār streiften bis in die Nähe Ghāts und nahmen Kamele weg , ohne dass es zu Blutvergiessen gekommen wäre.
Der ewigen Kämpfe müde , sehnten sich endlich die Mascha
ghen ( Tuárek ) nach Frieden. Die Kēl Áhaggār boten zuerst die Hand dazu .
Als sie einen glücklichen Kamelfang gemacht hatten,
schickten sie zu ihren Brüdern in Ásger und liessen ihnen sagen : Wenn ihr eure Kamele zurückhaben wollt , so werdet ihr sie bei unsern grossen Männern finden , und sie werden uns den Frieden
machen , wenn dies euch recht ist “.
Darauf schickten die Kēl
Ásger Leibeigene nach Shaggār ; um ihre Kamele in Empfang nehmen zu lassen.
In Áhaggār war während des Krieges der König Hādsch Ách med gestorben , dem Áhit Ághel oder Haït Ághel nachgefolgt war. Dieser schrieb an Ichenúchen und machte Friedensvorschläge, welche angenommen wurden.
Darauf fand eine grosse Versamm
Einleitung
21
lung im Lande Tádrart, südöstlich von Ghāt statt, an der neun
Grosse der Kēl Áhaggār , alle Kēl Ásger und selbst der Merábeth El Hadsch Hassan aus Úbāri in Fesán theilnahmen . Hier wurde der Frieden auf den Koran beschworen . Dies geschah im Monate Dschumád et Táni el Achír 1296 der
mohammedanischen Zeitrechnung.
Der erste Tag dieses Monats
fiel auf den 23. Mai 1879 der Christen .
Der Geschichtschreiber schliesst diesen Theil seines Werkes mit
den wohl zu beherzigenden Worten : 99
Im Jahre 1296 , im Monate Dschumád el Ắchír wurde der
Frieden geschlossen. Darauf blieb die Welt in Frieden, das Land Gott sei gedankt! Die Tuárek
, blieb in vollem Wohlsein
יל
(Maschaghen ) von Ásger blieben in ihren Gewohnheiten von frü ,, her ; die Bewohner Ghāts blieben in ihrer Stadt mit den Soldaten
des Königs von Stambul. Die Tuárek (Maschaghen) von „ Ásger haben eine Herrschaft über die Wüste , wie es „ früher gewesen ist , so ist es jetzt.“ Alle die geschichtlichen Notizen , welche ich hier gegeben, verdanke ich dem Prinzen El Hadsch Othmán ben Ómar , dessen Grossvater einst als König über Ghāt herrschte. Ich lernte ihn im August 1879 in Tripoli in Afrika kennen , von wo er zum vierten mal die Pilgerreise nach Mekka zu unternehmen im Be griff stand , und während des Fastenmonats von 1296 , August September 1879, haben wir manchmal bis weit nach Mitternacht zusammen gearbeitet. Auf meine Bitte schrieb er mir in haussa
nischer Sprache eine Geschichte von Ghāt nieder , von der das obige ein Auszug ist.
Gleichzeitig habe ich ihn veranlasst, mir verschiedene Proben der Sprache von Ghāt niederzuschreiben , die ich im Folgenden wiedergebe. Nur die Geschichte Žáha's und seiner Frau “ habe ich aus rein sprachlichem Interesse und zwar zuerst in maschaghi scher und dann in haussanischer Sprache niederschreiben lassen ,
dagegen die andern Stücke zu historisch - ethnographischer Beleh rung , und zwar zuerst auf haussanisch und dann auf maschaghisch.
Bei den in mancher Beziehung engen Berührungspunkten zwischen den hamitischen Sprachen und der haussanischen , die Herrn Richard
Lepsius sogar veranlasst haben, die letztere den erstern zuzuzählen,
Einleitung
22
schien es mir wünschenswerth, überall die haussanische Uebersetzung beizufügen. Von den Uebersetzungen lehnt sich keine ganz streng an die andere an und mein Lehrer schrieb beide zu verschiedenen
Zeiten nieder , ohne in jedem einzelnen Falle das schon geschrie bene Original zu Rathe zu ziehen. Dies hat es mir auch unmög lich gemacht, den maschaghischen und haussanischen Text unter einander zu stellen .
Ich habe diesen Ort für passend gehalten , um auch zwei Lieder der maschaghischen Sprache, die sich in der Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (1853) , VII , 234 , ohne Uebersetzung finden und die im Dialekte des Stammes der Kēl
Gerés geschrieben ist , hier in Uebersetzung zu geben , soweit ich eine solche erhalten konnte.
Die Sprache der Maschaghen oder Tuárek ist meines Wissens in folgenden grössern Arbeiten behandelt :
1) Ein Wörterbuch desjenigen Textes der Temā -schirht oder Tarkīe, der von den Auelímmiden gesprochen wird. Von Heinrich Barth , mit Vorbemerkungen und Anmerkungen von Prof. Newman. In „ Reisen und Entdeckungen in Nord- und Central- Afrika in den Jahren 1849—1855, von Dr. Heinrich Barth " (Gotha 1858), 5. Bd. , S. 588—718 .
2) Essai de Grammaire de la Langue Tamachek ', renfermant les principes du langage parlé par les Imouchar' ou Touareg , des conversations en Tamachek', des fac - simile d'écriture en caractères Tifinar', et une carte indiquant les parties de l'Algérie où la Langue Berbère est encore en usage ; par A. Hanoteau , chef de bataillon du génie , chevalier de la légion d'honneur , commandant supérieur du cercle de Drâ el-Mizan. (Paris 1860.) 8. XXXI u. 249 S. 3) Das mir nur dem Namen nach bekannte Werk, Gramma
tical Sketch of the Temâhuq by Stanhope Freeman (Lond. 1862). Die im folgenden Theile dieser Abhandlung zur Verwendung gelangende Orthographie der Wörter der maschaghischen Sprache
folgt den Regeln , wie sie in dem Werke : Standard Alphabet for reducing unwritten languages and foreign graphic systems to a uniform orthography in European letters by C. R. Lepsius (2d edi tion , London and Berlin 1863) , niedergelegt sind. Im vorher
gehenden Theile ist eine gemischte Orthographie befolgt worden.
Einleitung
23
Die Maschaghen (Tuárek) besitzen ein altes einheimisches
Alphabet , das jedoch nur zu kurzen Schreibereien , Inschriften u . dergl. Verwendung findet. Dieses Alphabet ist den Bewohnern Ghäts fremd, die sich überhaupt nie ihrer Muttersprache bedienen, wenn sie etwas schreiben , sondern stets der arabischen . Auch ein
nur für diese Stadt gültiges Gesetzbuch , das den Titel „ kanūn el bilăd Ghät" führt, ist in arabischer Sprache erschienen .
Da die Namen , welche ein Volk dem andern gibt , bisweilen geeignet sind , über die älteste Geschichte eines Volkes und über
die ältesten Beziehungen desselben zu andern benachbarten Völ kern einiges Licht zu werfen , so mögen hier einige geographische und ethnographische Namen in der Sprache von Ghāt Platz finden. Plural .
u yāt
kel yāt
u yedémis tárža , tarša (tárja)
kel yedėmis
u tárža
kel tárža kệl guber
ámis guber ámis dóra , atéfen lacéfen
Bewohner Ghāts
Bewohner von Ghadámes (oder Adá Fesán
kel dora itéfenen ičệfenen
[mes)
Bewohner von Fesán Bewohner von Göbír Bewohner von Daúrā
Haussaner
akárada ázya
ikáradan
efilan
ifílanen
die haussanische Sprache Tubu ( Tibbu , Teda) Kánūri, Bewohner von Bórnū Fule (Fellata , Fulbe , Fula )
awúžili
kel wúžela
Bewohner von Aúdschila
ahoni asókeni
elhọána (arab .) suákna (arab .)
áwal n káčina
ézyan
árab
áraben
Bewohner von Hön Bewohner von Sókna Araber
amásri
kel masr
Aegypter
ihagáren
edler Maschagh (Tuárek, Tarkī)
aq air
kel air
Bewohner von Áïr oder Ásben
akélawoi 2 auráy , awuray
kélawoi imagádesen iurayen , iwurayen
Bewohner von Agades ein Maschagh-Stamm
amanokal
ímanan
ahággar
1
Land Khaggar
áhaggar
imagádes
Kélowi
>
amanyása
imanyásāten
>>
awalímmid
iwalímmiden
>>
Ich bin nicht sicher, ob der Guttural g, q
> >
>>
oder 4 ist .
2 Nach diesem Singular scheint es , als ob der Plural Kělawoi nicht aus kel und awoi , Leute von awoi , zusammengesetzt sei , da sonst der Singular u awoi, aq awoi oder amis awoi oder endlich a-awoi heissen müsste. lawoi würde wörtlich heissen einer der Leute (von , des) awoi “ . 72
Aké
Einleitung
24
kel yéru werden die frühern Bewohner des Landes der Maschaghen (Tuárek) genannt , deren Skelete oder Mumien noch häufig in Gräbern gefunden
werden. Kel Yeru scheint aber kein Eigenname zu sein , sondern nur Menschen früherer Zeit “ zu bedeuten, haussanisch „ mútāné n dā “, ara
2
bisch
nās el áwweli " .
יו
In diesen Eigennamen sind nur drei , welche eine besondere Beachtung verdienen. Es sind die Bezeichnungen für Kanuren (Kánūri , Bornawi) , Haussaner und Fesán , ézyān , itęfenen , tárža.
Ézyān setzt einen Stamm zay, zey, ziy oder azay voraus, zu dessen Erklärung ich nichts vorzubringen vermag. Itéfen hat zum Stamm zunächst tefen, was eine Feminin- oder Diminutivform von efen ist ; lies efen steht zweifelsohne in Beziehung zu dem Namen, den
die Kanuren und Túbu den Haussanern geben , nämlich áfunő, áfono. Efen ist jedenfalls der Name eines Landes , das wir unter diesem Namen nicht mehr kennen .
Es scheint nicht unwahrscheinlich ,
dass wir den Namen etwas verändert in Absen (Ásben , Ázben, Aïr ), dem Gebirgslande zwischen Ghāt und Hausā , in welchem die Haussaner früher dem Anscheine nach ihre Wohnsitze hatten, wiederfinden . Tárža ist der Name für Fesán .
Den Namen Fesán
hörte
ich von Leuten aus Ghadámes bisweilen Ferzán aussprechen .
Heinrich Barth hat die Vermuthung ausgesprochen ", dass Phaza nia , wie Fesán im Alterthum geschrieben wurde , nichts anderes sei als Jadā - nia , das „ Land der Tédā “ ; Tédā ist der Name, den die Túbu sich selbst beilegen. In der Sprache von Ghāt werden die Linguales (Gutturo - Dentales) so hart gesprochen , dass man meint , es werde ihnen ein r - ähnlicher Laut vorgesprochen ; auf der andern Seite gehen t und d ? beständig in Zischlaute über.
Alle diese Umstände vereinigt lassen es nicht unwahrscheinlich vorkommen , dass teda und tarža (= tada , tarda, ta Tja , tarža ) lautlich identisch sind. Eine andere wenig verschiedene Erklärung ist noch möglich. Die Tédā nennen ihr Land Tu , d. h. gleich im
Altägyptischen Berg , Gebirge , wofür auch die Form Te , Ta in
1 Sammlung und Bearbeitung Central -Afrikanischer Vocabularien von Heinrich Barth .
1. Abtheil. (Gotha 1862) , S. IV.
2 Ob d ebenso häufig wie t , das ist fraglich , ja es ist sogar möglich, dass nur t diese Veränderung erleidet.
Einleitung
25
Gebrauch gewesen sein muss , wie der Name Té - dā zeigt , in welchem „ da“ Pluralexponent ist und „ te“ als Name des Landes übrigbleibt , te-da gleich „ Te-Bewohner“ oder , da „ te “ ursprüng גל
lich Stein , Berg , Gebirge bedeutet , „ Gebirgsbewohner“, 1 Diesen Namen ,, Ta " in der Sprache der Mášay femininisirt gibt ta - ta, woraus auch „ Tárža “ entstanden sein könnte.
Im Folgenden gebe ich eine alphabetische Zusammenstellung derjenigen in dieser Einleitung und auf der Karte vorkommenden
Eigennamen , welche nach deutscher Schreibart nicht genau dar
gestellt werden konnten , indem ich gleichzeitig ihre Schreibung nach Lepsius' Musteralphabet beifüge.
Áchmed
zabd 'alláh abd es salám ' áh'med
ag
aq
Ághelad
áyelād áhit ágel
Abdálla
Abd es Salám
Áhit Ághel Ali
Amghár
amyár
Asaúāgh
azáwāy
Ásger
ázger
Asim
fazím ( adím )
Asscher
ázžer , vielleicht ázjer aújila bāb el xair
Aúdschila
Bab el Cheir Bel Käsem Dscháló Dschánet
bel qasem jáló žánet oder jánet
Egháser Étaghas
eyázer étayas
El Ansari El Auênát
el 'ansárī el auēnát
| Herr Leo Reinisch ist daher in seinem Werke : Ueber den einheitlichen
Ursprung der Sprachen der Alten Welt (Wien 1873) im Irrthum , wenn er
die Namen „ Teda“ und „ Deutsche“ als wurzelverwandt hinstellt. Dann hätte er auch die Namen Garamanten, von einigen als die Vorfahren der Tédā an gesehen , und Germanen nebeneinander stellen können.
Einleitung .
26
El Ghirjáni El Muchtár
Escheghér n Etedaúkas Es Saddík Es Sáfi Es Sūk
el yiryánī el muxtár ešeyếr n etedaúkas es saddiq es sáfi
es süq
Fálesles Fesán
fálezlez
Féuat Ghadámes Ghádoat Ghánet
fewat yadámes yádoat yánet
Ghāt
yāt
fezzán
Hādsch
h'ājj
Hámed
hamed
Ibn Batuta
’ ibn batútah
Ibókelan
ibóqelan
Ichenúchen
ixenúxen
Idál
'izdál
Ifóghas
iføyas iyofan
Ighófan
Ijáschenan
iyáženan
Imakámasan
imakámazan
Imanghásāten
imanyásāten
In Ghájan
in yayan
In Ghéju In Tefínaght
in yeyu
in tefínayt
Isadafen
isádafen
Isakkámāren
isaqqámāren iuráven , iwurayen yúnis
Iuraghen Júnis Kaimmakam Kēl Ghála
qáimmaqám kėl xábsa kél vála
Kėl Chábsa
Kēl Ísaban
kél ízaban
Kël Tálāk Máhadi
kél tálāq
Ocha ag Achalācham
oxa aq axaláxam
máhdi
Einleitung
Ómar Othmán , Otmán
zómar
:0 Smán
Ságwan
zagwan
Sáhărā
sál rä
Suwaid Tadh
zuwaíd tad
Tafághaghāt
tafáyayāt
Taítok
Tamalghāt
taítoq tamalyāt
Tanasúft
tanazúft
Tasarámat Tauät
tazarámat
Tíndschi
tawát tínji
Ughála
uyala .
27
DIE LAUTE DER SPRACHE VON GHAT. I.
VOCALE .
a
i
u
Diphthonge : ai , au (oi) . II. CONSONANTEN . Fricativae
Explosivae
Ancipites fortes
lenes boot
Faucales
Gutturales
k
nasales
fortes
n
XХ.
lenes
semivoc.
h
š
Palatales
у
č
Linguales oder
Labiales
t
d
d b
N
10
t
n
s
m
f
N.
Gutturo Dentales Dentales
r W
1
Laute .
29
DIESELBEN NACH DEM EINHEIMISCHEN ALPHABETE .
Explosivae
Fricativae
Ancipites fortes
lenes
nasales
fortes
lenes
semivoc.
Faucales
:
.., ili
Gutturales
eg
Х Palatales
W
3
+
-
日
Linguales Dentales
I
п, Л, Ц
Labiales
#
O, O כ
0,0
HC
DIESELBEN IN HĀDSCH OTHMÁN’S GESCHICHTEN . Fricativae
Explosivae
Ancipites fortes
lenes
nasales fortes
Faucales
lenes
semivoc .
8,
T C
:6 a
Gutturales
É
cu
C
T
Linguales
C
g ):
Labiales
Р
Dentales
39 3
bus
s
Palatales
خ
to
زون
>
ف
ງ
· Nach Stanhope Freeman ist X z ,und # 2.
ل
Laute .
30
Die Buchstaben b, d, f, g , y, h, k, X, l, m, n, ñ, q, r, s, š, w, z , ž geben zu keiner Bemerkung Veranlassung. t wird beständig bald als t , bald als t', bald als č sprochen.
t , d , s , z werden so emphatisch ausgesprochen , dass es fast scheint , als wären die einfachen Laute in it , id , rs , iz oder yt, yd , ys , yz aufgelöst. In der That schrieb ich das Wort tad , die Quelle , im Anfange čard.
q kann ich seiner Aussprache nach nicht genau beschreiben. Die Kehle wird dabei geschlossen und mit Anstrengung zusammen
gepresst. Daher erfordert seine Aussprache immer einen vorher gehenden Vocal. Es wird etwas vor dem Punkte gebildet , wo q gebildet wird. Es scheint , dass dieser Laut bei Lepsius nicht beschrieben ist , er ersetzt S. 205 X irrthümlich durch ý. Da ein neuer Buchstabe zu wählen war , so habe ich q angenommen .
Dieses q dürfte vielleicht zu derselben Klasse von Consonanten gehören , welche Friedrich Müller in seinem Grundriss der Sprach wissenschaft (Wien 1884) , III. Bd. , 1. Abthlg ., S. 107, als den Kolh - Sprachen eigenthümlich bezeichnet und die er als unvoll ständig artikulirte Explosivlaute beschreibt. n kommt nur vor Gutturalen vor ,
S
nur in
arabischen
Wörtern .
q , Y, X werden oft miteinander verwechselt. k , g , q gehen oft in č über.
In dem einheimischen Alphabete werden die Vocale nicht be zeichnet , doch wird langes ā durch das Zeichen y und langes ū durch w wiedergegeben.
langes i durch
El Hādsch Othmán hatte früher nie seine Muttersprache ge
schrieben und hat ganz nach eigener Wahl deren Laute durch
bestimmte arabische Buchstaben wiedergegeben , so z. B. k , g und q durch e.
نماند ވަނنަوހި وق دلة
ނޮވެ ﷲ نابون
4
نان تلد برطانات ބުނާ
متفننغ شویدتا هاجریافت
ن ف ت ای ر ت ر نللهد منشی امینا ،و اشیرنےقسم ބޭނުޝްޣާޝިޕަޑޯމަސް، ہ ۔
زنبورت ب و ر ن بتينعبنلبقسم --
ے
|
Die Geschichte von Scháha und seiner Frau . In Temážeq.. (Original vom Prinzen El Hādsch Othmáu ben Ómar).
إقبا 55غاور ننقق إقبة ج
مظاه
انگرت بهتانتراجعانا روماقت قايغالونی از ترد بورم
قائق انتقل تردیوادرانية
اوننغ إليبع از این انگل ع نامهز فرغ تهران تارت جيقائو مظنندهنشد ولع اتدل قنداق مننگ /كغ رئال
مائايغرد مقودی بارش تیریجی ابغ تندشرقعزنگ آئل
غوت
اندرکنگان ره ورته سنگ زون رهآفت ا و نبوت نےانقطن ذاك و نے اسی یونجکاویهنشدهترم
تنےوراغناننت اننےزنئویزن بترآدخارفیزایمنش مغلقة تمان درمانی قوت بیوی وستر الة روساتوندت نفیربھینظر دلبندشانه ابوغاردنی تیغ ای
31
Sprachproben .
I.
A. DIE GESCHICHTE VON SCHÁHA UND SEINER FRAU. IN DER SPRACHE VON GHĀT..
1.
MIT ARABISCHEN BUCHSTABEN GESCHRIEBEN VOM PRINZEN
EL HĀDSCH OTHMÁN BEN ÓMAR.
امان دغ اول انتمجف
وامان كم اتمط إنسن
انكرن يمكن اناس اجم الف اناشا جم ور الغ الألوف از تمط تا ډ وي اﺅزر ما نمك ان تمط تا د يوي اغزر نك اندغ اون انغ الدي جم ار ال این آئی ۔ تمام تغرم يكدوع
امط ايت أنتمارت اناس جم ما تموت اتط تناش ند دغ اکال ندام اناس ينس تين ايغ أكال ادغ ماتين اكغ ادۀ غغ د د اناش تلد ابراطا تناش كل ور تنليغ الوية تناش اکرجع ایا مت اني مضر اناس این توط تكم ان تاس شان الله اك اشكي اتط تكم تبط انا يا اناس تريلي اكم
التي تناس ارقي انا كال اكن محور امارا نکال اورناتنا اون اڈ لغتت الندي از ديوس اني انما انت كل اگا اويت تنتي
اسين يوس جكم اوت توتی تند ادرت این دغ الحزنت اغر
Sprachproben.
32
تورغ يبك اغز ايش تورغ اذ أنډية يي درد د ويير هرت وها دغ أرغ اتی دۓ ابوغ وشرا الندي از دوا موتات انگر تلفی ايا يوسين تمط تان جمع ائاش "اکبین "ابوع وشرا
دغ يغ "امان تتاش تمط تان ج ور تلغ ابوغ وشا تماس تمط ایت نترك ايش هيغ ابوع وشرا ﺉع ابلا توا تنگی تمط تان جم يوا ابل يويين تكاشت با تلفی ائاش اديبك يالله دغ
منم تناس ولغ ابوطا اوغ اریا مت "ائز مطر ائاش ایرحم يالله (ائاش ای ارحم الله مكنم تا ور لغ مدنی از ایا مت
انس انرحم الله ) الكي جم از ال ایا پوا اقل انمي ابوغ وشرا وية ا ور اناس اتط انس مایت ابوغ ويهن اقل تاش بنویسید تلفی این اتميت شرارحم ور اون اطكليد المعشت يوسين جم رائناش وزيغ إنما اش اپن يوض ورم ولاككمان يمت تي امن اسکین اوض تكاي يت انكم جم انډية ابوغ مقرا ولا يي يمشك انبوغ ایا د ورا اناس
تلفی ایل کی "ابوغ وشرا تبيين وي تابا القاس وانتاماة ارغ ارمش واوره ارغ ایش تلفی ور بواش این وسید جم الى أنمط ایش جم
33
Sprachproben.
2. DIE VORSTEHENDE GESCHICHTE NACH DEM DICTATE
DES PRINZEN EL HĀDSCH OTHMÁN BEN ÓMAR INS LINGUISTISCHE ALPHABET UMGESCHRIEBEN.
Man wird finden, dass keine vollständige Uebereinstimmung stattfindet zwischen dem Texte mit arabischen und dem mit euro
päischen Buchstaben. Ja im erstern selbst ist ein und dasselbe Wort an verschiedenen Stellen bisweilen verschieden geschrieben, und im Folgenden ist dies , der Aussprache gemäss, auch der Fall.
Ímean day áwal n temážeq.
Ímean Žáha a tamád anės. Ínkaran méden énnenās i Žáha : „ ízlif.“ Innásan Žáha : » wur ekéy ázlūf ár tamád ta diyewoi ayázer. « „ Ma némmek en tamád ta diyewoi agázer . “ » Nak ayindey áwan inēj. « Illádi Záha ar ázel iyen inęy támad émi n ápăram yagdú d támad iyet n tama
čárt. Innās Žáha : „ ma tamúsed? " é tamád. Tínnās: » nak day
ákāl mándám. « Ínnās : „ min se teked ?" „
» Ekér ákāl áday. «
Ma teked ?“ »Ékey od izeyay de day.« Ínnās: „ teléd ibárāden.“
Tínnās : » Kalá, wur tén liy. “ „ A tuwéd ?“ Tínnās : » ékražey iyen,
yammút ánamềm máleri.« Innäs : , ẹ yía tawod tíkma nệc.“ Tín nās : » subhanallah ! émmeq esgaí etawód tíkma n ábarād andaran
yammúten.« Ínnās : „ tarédi ekám ízlifay ?" לי
Tínnās: » areqaí.«
Íčezán ákāl. Ékan yõr ímyāren n ákāl õranásen íruan. Izléftet. Illán dę ar di yósa ánčī. Išímmadan edúnet kólu , ékan ewuệt n
ánčī. Asín yósa Žáha iwot čéwat’ę (tệwate) čénday ezáret ihín day elváznet , évêr n úray. Yíbrag eyér innės n úray, ízínzíd čene d ired éd wuidi , hárat wa hádan day úray íče day ebeyóy
wóšéran. Ellán de ar d ósen muhộčāt. Ínkar télaqai iyen yösīn tamád ta n Žáha. Ínnās : „agfíd abeyộy wóšéran, day čey āmān .“ Tínnās tamád ta n Žáha : „ wor ti lēy abęyoy wóšéran. « Tinnās tamád iyet in tánarak inęs : „ hánīy abęyóy wóšéran day áféla nauan .“ Tínkar tamád ta n Žáha čewan áfela, čewoičid , tigfást
i talaqaí. Ínnās : „ ęd yabárak yálláh day médāném .“ Tínnās : » wu lēy ibaráden, awuíy ar iyen, yámmūt ánemēr máderi.« Ínnas: et'írham yálláh.“ (Innās : „ ędi irhem yálláh médāném .“ Tínnās : » wur lēy médāni ar iyen , yámmūt. « Ínnās : „et'írham yálláh ." )
ול
Niger-Expedition. 2.
3
34
Sprachproben.
Illá di Žáha ar ázel iyen yewon áféla , īčemě abeyóy wóšéran wa íha úray. Wur íli. Ínnās i tamád n nēs : „maíča abęyóy wa ihan áféla ?“ Tínnās : »yosid tilaqaí íyen it'emột seri, irahám rūrę ewa
náy, adkellaqid , iqféyast.« Yosin Žáha ínnās : „ wur t'éy ennéyam tén as eyíd yawód rorem wúlakúd yammút.
Tinnédi émmeg
ískayîn étawad tíkma nệs yammút.“ Ínkar Žáha , ízenzid abęyor máqaran yoláyen.
„Mihe yamáškalen abeyov yeynāyen di wóšé
ran.“ Ínnās tálaqaí iyen : „ hękai abęyóy wóšéran , tagfadid wa
yệnáien.“ Íkfās wánt’ām íha úray. Írmes waúrīhệ úray innės. Tálaqaí ur folis isēn. Yosíd Žáha, illef i tamád innēs Žáha. Die Verschiedenheit der Orthographie oder Betonung derselben Wörter an verschiedenen Stellen fällt meistens meinem Lehrer
zur Last , in einigen Fällen aber mag die Schuld meinem Gehör zuzuschreiben sein . Ich habe z. B. išímmadan , während das Wort
nach den arabischen Buchstaben ičmadan zu schreiben ist ; Hano
teau schreibt eqmeden (egʻmedhen). Das Wort für geben habe ich ekf, egf und eqf geschrieben ; dies fällt aber entschieden mei nem Lehrer zur Last , da ich bei dessen Dictat in jedem einzelnen Falle fragte, welcher der drei Laute , die ich bei ihm nicht gut unterscheiden konnte , gemeint sei. Dasselbe ist der Fall , wenn ich talaqai , telaqai und tilaqai orthographirt habe. Wer sich gründlich mit einer Sprache beschäftigt hat , der mag bei solchen Schwankungen eine Form als Muster annehmen und die übrigen, wo sie im Munde seiner Lehrer vorkommen , ausscheiden und da für die von ihm gewählte Musterform setzen. Wer aber von einer Sprache nur einen Theil erfasst, der kann sich das nicht erlauben, da ihm die tiefere Kenntniss der Sprache fehlt, die nöthig ist,
um zu beurtheilen , welche Formen aus diesen oder jenen Gründen als Muster aufzustellen sind. Hätte ich die drei Schreibungen ekf, egf, eqf auf eine reduciren wollen , so wäre der Fall möglich ge wesen , dass ich gerade jene Form gewählt hätte , die am wenig sten vorzuziehen wäre. Die in andern Dialekten erscheinenden
Formen bedingen keineswegs eine gleichförmige Schreibung im Falle, den man gerade vor sich hat , da es ja eben eine Dialekt
eigenthümlichkeit sein kann , dass ein grösserer hier auftretender Laut einem andern dort entspricht.
Zur Beurtheilung der Frage, in welchem Verhältnisse die
35
Sprachproben.
Sprache Ghāts zu jener stehe , welche A. Hanoteau in seiner Gram matik behandelt hat , schien es sehr wünschenswerth , die Formen, wie er sie gibt und wie sie der Prinz El Hādsch Othmán ben
Ómar gibt, unmittelbar nebeneinander zu stellen. Ich habe daher die ,,Geschichte Scháha's und seiner Frau " bei der folgenden inter
linearen Uebersetzung zugleich mit den Formen wie sie Hanoteau gibt und dem einheimischen Alphabete versehen. Man wird finden, dass im Grunde genommen die Unterschiede nicht sehr gross sind. Zu Hanoteau's Orthographie ist zunächst zu bemerken , dass er nicht das Lepsius'sche Alphabet anwendet , sondern das franzö sische mit einigen Modificationen , und zwar entsprechen sich fol gende Buchstaben :
Hanoteau ch
gleich Lepsius š
dh
d
g'
(9)
j
Ž
k
9
kh
Xх
r'
8 t
t'
z ou
W und u
i
y und i ,
die übrigen haben bei beiden gleichen Werth . Fügt man dem
hinzu , was A. Hanoteau selbst über die Veränderungen der Laute sagt, dass š , z , z , ž , s , h beständig miteinander verwechselt wer den , ebenso oft š , h , f, oder g , ž u. S. W. , dass bei den Vocalen bald dieser bald jener stehen kann , dann verschwinden manche scheinbaren Unterschiede , z. B. bei Hādsch Othmán ázel der Tag,
bei Han oteau ahel, und in den Bemerkungen über Lautveränderun gen achel, d. i. ašel. In die Augen fällt, dass bei Hadsch Othmán
der Laut a sich sehr häufig findet, wo bei Hanoteau e oder i steht , dass dagegen der letztere den Laut o beinahe gar nicht an wendet , während er bei Hädsch Othmán oft erscheint. Es ist be
kannt , dass in vielen Sprachen die Consonanten y und w abfärben ,
d. h. dass sie von ihrer Klangfarbe den in der Nähe befindlichen Vocalen mittheilen, und so mag manches „ Wo “ bei Hädsch Othmán eigentlich ein „ wa“ sein . 3 *
Sprachproben .
36
Wenn bei Hanoteau ein anderes Wort vorkommt als bei Hadsch
Othmán , so ist damit keineswegs bewiesen , dass ersterer das bei letzterm erscheinende Wort nicht kennt , es erscheint nur nicht in den Beispielen , die in des erstern Grammatik enthalten sind, oder doch , ich habe es darin nicht finden können.
Alle die Hanoteau'schen Formen in der folgenden Geschichte
habe ich an irgendeiner Stelle seiner Grammatik wirklich vor gefunden. In den wenigen Fällen , wo ich nach vorhandenen For men eine andere bildete , etwa eine Femininform von einem Mas culinum , oder eine dritte Person von einer ersten Person , habe ich das betreffende Wort mit einem Sternchen * versehen. Wörter
dagegen , von denen ich nicht genau weiss , ob sie den Othmán’ schen entsprechen , sind mit zwei Sternchen ** versehen und wer den meistens in den Anmerkungen besprochen. Die am Rande stehenden Anmerkungen bedeuten : D.( eutsch) a .(rabisches) 0.(thmán 1.(inguistisches) A.(lphabet). f.(ranzösisches)
H.(anoteau) m .(aschaghisches) 3. DIE GESCHICHTE VON SCHÁHA UND SEINER FRAU . IN DER SPRACHE VON GHĀT
mit interlinearer deutscher Uebersetzung und mit den von Hanoteau gegebenen Formen versehen. D.
ola
Eine - Geschichte in Sprache von Māšay.
امیان
f.
ímean adaouenni
m.
1 :0
1. A.
انتف
! day áwal
n temážeq . 1
der aoual
n tamachek
H.
D. 0.
a.
1. A. f.
| ...9+
Die -Geschichte (von) Záha und Frau von - ihm.
PE LG
امیان imean ? adaouenni
will
žáha a 3 tamád anés. jaha et tamet' ennes
H. m.
II
33+
01
Sprachproben.
37
Sie-sind -aufgestanden Männer sie sagten-ihm dem Žáha :
D.
.
inkaran enkeren
1. } A. f.
انناس
ا
méden
énnen- ās
i
žáha :
midden
ennan as
i
jaha :
مدن
انکرن
a,
H. m.
D.
0|
10 : 1
I
„, heirathe!" Er - sagte- ihnen Žáha : » nicht ich-mache G
اناشا
ازل
a,
1. A.
ور
اكغ
>
ízlif!“ innásan (inna asan) žáha : » wur
f.
ekres
m.
00 :
inna hasen ( asen) jaha
Our
eker
egir' (egʻir')
H,
D. 0. a.
1. A. f.
::
(:)
Heirath bis eine Frau die her bringt der - Fluss. «
.Wie
10 : |
:I
0:
از ادلوف
ܝܺܝܘ
تا
azluf
tamád tamet'
ta di yewoi
ayázer. « 4
ta
diououi
ar'ahar
33+
+
n
ar
* akrous ar
پوی
ډ
اغزر
ما „ ma ma
H. m,
0 :0 :
D.
0
تتك
او. a.
Frau die her bringt der Fluss.“
von
د تا تمط ان
1. A. nemmek
en
f.
يوی
tamad ta di
en
yewoi
tamet' ta
diououi
33+
1
اغزر avazer ? ،، ar'ahar
» Ich
كت
?
3 :
» Nak nek
H. m
|
D.
او
ich - sage.
) wur
ley
f.
meddan em
tenna s
our
elir'
m.
כחוב
Olt
0:
: 11
1. A. medân- em.“ H.
»
0.
D.
Kinder - mein
a.
تدایی
bis - auf
eines ,
es - ist - gestorben. «
ایا
E
médān - i
ar
iyen ,
yammūt. «
f.
meddan i
ar
iien
immout
m.
EIN )
0
|is
1. A.
H.
D.
ola. 1 1. {A. f.
+]
Er - hat-gesagt -ihr: „ er -wird -Erbarmen -haben Gott.“)
انس Ínnās:
ارحم
يالله
et'írham
yálláh. “
inna s
ialla
H. m.
01 D.
ola.
0.J a.
1. A.
h ! f.
I13
Er-ist-gewesen hier Žáha bis Tag ein er -ist -gestiegen Illá - di
ایا اذل ار ح ج žáha
yewon
illa di
jaha ar achel iien
ieoun
: 11M
I
الدی
m.
ar
O
ázel
พ ย
iyen [২
ܝܸܨܹܐ 1:3
Sprachproben.
46 D.
له.
hinauf, er - hat - gesucht Schlauch welcher - alt - seiend
وشرا
اجل
اتمی
1. A.
áféla ,
īčemé
f,
afella
igmi (igʻmi)
abaiour'
m,
.113 [
23:10 ( 3X )
: g0
a.
ابوغ abeyóy
wóšéran
oua iouchcheren
H.
D,
1083
:
welcher es-ist-darin Gold. Nicht er-ist. Er -hat-gesagt-ihr
دان.
ارغ
ويه
0. a.
wa iha oua iha
1. A. [ f.
اناس
ورل
úray..
Wur ili .
Ínnās
ourer'
our illa
inna s
H. m,
D,
له. a.
.
:
der Frau von - ihm :
ت ا
1. A.
i
tamad
f,
i
tamet
O:
:0
0I
: ||
Wo - ist Schlauch welcher - seiend
::
اس
مایت
ابوغ
ويهن
n nes : innes
„ Máiča
abeyon
mani
abaiour
wa ihan oua ihan
17
| 80
H. 0
33+ D.
کو.
oben ? ،
Sie - hat - gesagt- ihm : » Er - ist - gekommen - her
ایل
تناس
وید
Tínnās :
1. A. afela ? ،،
.
:
» yosi -d
f.
afella
tenna s
iousa d
m.
• || ] [
01+
1:05
H.
D.
ه.0ل.ه.
Armer einer er-hat-gesucht (verlangt)-ihn bei (von )-mir,
این تلفی
1. A. tilaqai iyen H. (
انميت
شر
it'eme -tt
ser -í
f.
iien
igmi t
r'er i ( r'ouri)
m.
|ک
+37 :l :
30 :
D.
er-hat-Gnade-erfleht-für Sohn-mein, ich -bin -gestiegen -auf, >
دور
اونغ
rur-e ,
Ⓡwanáy,
f.
rour i
** eounnar
m.
800
:|:
0. a.
1. A.
ارحم irahám
H,
Sprachproben. D.
ich -habe -aufgehoben -ihn-her
که.
47
ich - habe-gegeben -ihm -ihn.«
اطكلفت
اکبغت
ع
1. A.
adkellaqid (= adkellay-t -id
iqfey-as-t.«
f.
et'kelek' id
ekfir' as t
۰۰ :|| :
+ 0 : ][ .• :
H. m.
D.
Gekommen - seiend Žáha er - hat - gesagt - ihr : „ Nicht
انناس
یوسین
جح
1. A ,
yosin
Žáha
f.
iousan
jaha
innas : inna s
108
I
0|
0. a.
ور wur و
our
H. m
D.
ich - habe - gethan ich - habe - gesagt - dir - sie (es) dass
f.
اس
انغمتا
0. a.
1. A.
O:
t'er egʻir'
enney - am - ten
as
ennir' am ten
as
H. m
:
0
1+3: |
D. a.
1. A.
er - wird - schlecht - sein
Sohn - lein
نيا
ولو
wird - er - hinterlassen
يوض
ورم
eyid
yawód
rror-em
ichchadh
rour em
هد
100
>
f.
H. .
D. .
obgleich er-ist-gestorben ? Du -hast -gesagt -mir: » wie امك پهت تند ولاد
1. A. Wulakid 23
1 . | f. .
D.
له. a.
ا.1.A. H. ر
.f m.
yammút ?
Tinned - i :
immout
tennid i
»» émmeg
|+
+]
sich - ereignend wird sie - schlecht - sein die - Krankheit
اسکین iskayin 24
ē ad
توض
تکتا
tawad
tíkma
techchadh
3ة+
Sprachproben..
48 D,
اه
von-ihm , er-ist-gestorben « . “ پهت نس
a.
1. A. f,
.
Er-ist-aufgestanden Záha
انگ
nes ,
yammút .“
Ínkar
žáha
ennes
immout
inkar
jaha
0 : 1
I
H. m.
0|
er-hat-gekauft-her Schlauch gross-seiend , schön -seiend.
D. 0.
+)
ية.
ا لہ نذين
1. A. f.
ízénzíd
ابوغ
مفرا
يولغا
abeyoy
máqaran
yolágen
abaiour'
imek'k'eren
ioular'en
: 30
10 : 0 : 14
H. m
2.
umtauschend Schlauch
(Er hat gefragt:) „ Wer ist
مشكلا
Xo
0.J a .
1.A.
| : ||
ابوغ
„ Mihe ( = ma ihe) yamáškalen abeyov * imeskelen
ma iha
f.
abaiour
H. m.
: 20
D.
neu-seiend gegen (einen) alt- seiend ? "
که. ا
بینایا
1. ! A. yeynayen iainaien
f.
Er-hat-gesagt-ihm
اناس
د
وشرا
di
wóšéran ? "
Ínnās
di
oua iouchcheren
inna s
66
H. m.
:
D,
Armer
» Nimm
0|
Schlauch
alt - seiend
ع
که.
تلفی
.
f.
einer :
10 کله
ایا
دا, talaqai yen: iien
کین » Hekai
ابوغ abeyoy abaiour
وشرا wóšéran oua iouchcheren
H. m.
D.
|
30
:
1042
gib-her-mir-her welcher neu-seiend. « Er-hat-gegeben-ihm
تمدید | 1. A. tagfa -d-id
.0 ه.
و
ینایا
اكتماس
wa
yenaien. «
fkfa -ss
iainaien
ikfa s
f.
* tekf d id
oua
m,
T ][ :: +
:
H. 0 : ][::
Sprachproben. ?
D.
oSa. 1. A.
es - ist - darin
49
Gold.
Er - hat - genommen
وانتانم
اه
ارغ
wánt'ām
íha iha
úray.
Írmes
ourer
iermes
:0
0303
E
f.
ارم
H. m.
D.
bei
welcher
ola.
es - ist - darin
واوره
11.1. A.
waúrīhệ ( = wa uri ihe)
f.
оua
m.
:
iha
Gold
von - ihm .
"
انس
úray
innés.
ourer
ennes
H.
D.
o.Ja.
10
OI
Der - Arme nicht über - es ( davon ) er - hat - gewusst. >
?ولش
Yurt
1. A. Tálaqaí
ur
fol- ís
isen.
f.
our
foull es
issen
m.
O:
ONIJI
10
0.J a.
تلفی
H.
D. 0. ) a.
Er-ist-gekommen her Žáha , er-hat-verlassen (Dativ) Frau ban celle 1 پوسید جح
1. A.
Yosid
f.
iousi d
žáha , jaha
Π - 08
I
illef
i
tamád
i
tamet'
H. m.
K.
of
a.
1. A. H.
| f. m.
3]+
von - ihm Žáha.
انش
جم
innes žáha. ennes jaha 01
Niger - Expedition . 2.
I
4
Sprachproben.
50
4. DIE GESCHICHTE VON SCHÁHA UND SEINER FRAU . FREIE ÜBERSETZUNG NACH DEM MASCHAGH - TEXTE .
Einst sagten Männer zu Schaha , dass er heirathen sollte , er aber erwiderte ihnen , so lange nicht der Fluss eine Frau herbei führe, so lange werde er nicht heirathen. „ Wie ist es möglich“, entgegneten die erstern , dass der Fluss eine Frau hierher bringe ?" » So sage ich euch « , erwiderte Schaha kurz.
Als seitdem eine gewisse Zeit verstrichen war , sah Schaha eines Tages am Thore der Stadt eine Frau aus der Fremde. Wer bist du ? “ fragte er sie. Sie antwortete ihm : » Ich bin von dem und dem Lande. < Stadt hier.
66
„ Wohin gehst du ? "
„ Was willst du da thun ? «
» Ich gehe nach dieser »Ich will darin bleiben. «
„Hast du Kinder ? “ fragte er sie. „ Ich habe eins geboren , aber es ist gestorben , während es noch klein war. « „ Ich fürchte, dass seine Krankheit mir Schaden bringen werde.“ » Gottes Lob ! (Aus druck des Erstaunens) wie wird die Krankheit des Knaben , der gestorben ist da er noch klein war, dir Schaden zufügen können ? « „ Liebst du mich “ , sagte er zu ihr, „ willst du dass ich dich hei rathe ? " » Ich liebe dich «, erwiderte sie. Darauf gingen sie in die Stadt , um sich von einem Priester
(Grossen ) trauen zu lassen. Nachdem er sie geheirathet, blieb er da bis zur Regenzeit. Als alle Leute hinausgingen, um den Acker zu bestellen , ging auch er zur Arbeit, bei der er einen Schatz, einen Topf voll Gold , fand. Er grüb diesen Topf voll Gold aus, kaufte Weizen , Datteln und Butter dafür und verbarg den Rest in einem alten Wasserschlauche .
Darauf lebte er mit seiner Frau bis zur Zeit wo die Pilger kamen.
Ein Armer unter diesen kam zur Frau Schaha's und bat
sie um einen alten Schlauch, in dem er Wasser aufbewahren könne.
Sie sagte ihm , dass sie keinen habe , aber eine Nachbarin machte sie darauf aufmerksam , dass sich im obern Theile des Hauses ein
alter Schlauch befände. Die Frau Schaha's stieg jetzt hinauf, nahm ihn und gab ihn dem Armen.
Gott möge dich noch in
deinen Kindern segnen “, sagte dieser. „ Ich habe keine Kinder « , erwiderte sie , » ich habe nur eins geboren und das ist gestorben, als es noch klein war. «
Möge Gott mit ihm Erbarmen haben “,
51
Sprachproben .
1
erwiderte er. sagte er.
(,, Gott wird Erbarmen mit deinen Kindern haben ",
» Ich habe keine Kinder , nur eins habe ich gehabt und
das ist gestorben « , antwortete sie. sagte er.)
,, Erbarme Gott sich seiner ",
Schaha blieb in der Stadt bis er eines Tages in den oberen Theil seines Hauses stieg und den alten Schlauch mit dem Golde
suchte. Dieser aber war nicht da. Er fragte seine Frau , wo der Schlauch sei , der sich oben befunden habe. „ Es ist ein armer
Mann zu mir gekommen “, sagte sie , „ und hat ihn von mir ver langt. Er hat die Barmherzigkeit Gottes für mein Kind erfleht und ich bin hinaufgestiegen , habe ihn genommen und habe ihn ihm gegeben."
» Habe ich es dir nicht schon früher gesagt , dass
die Krankheit deines Kindes , obgleich es todt ist , mir Schaden bringen würde ? Damals hast du erwidert, „,wie soll dir die Krank heit des gestorbenen Kindes Schaden bringen können ? " « Schaha entfernte sich und kaufte einen grossen schönen Schlauch , ging in den Strassen umher und fragte: „ Wer tauscht einen neuen Schlauch gegen einen alten um ? » Nimm meinen alten Schlauch « , sagte ein Armer zu ihm , » und gib mir den neuen.
de můži?" Ta če da ši : » ba ni dé můži. « „Kína sóna na amréki?" Ta če da ši : » ína sónka. «
Kệ kína de yára ko bábu ? “
Ta če:
» ba ni de yára ko déa , ína da déa ya mútū tun šina kárami. «
Ya če da íta : „ Wónan fa ina soro ši taršếni múguntá yáronki.“ Ta če da ši : » káka záši tarseka múguntá yárona mátače tun sína kárami ? « Wónan fa ya če da íta Žáha : „ mu tafí urín mállămaí su dámrę múmu ámre sákānína da kí. “
Suka tafi; sun dámre
músu ámre da Záha da mata nan bákua. Suna nán sun zámna déăwa šina ámre da íta har rūa suka zo šikín gari mútāne. Dūka
mútäné na gari sun fitá zásu búzne háči. Žáha ya fitá tarệ da mútāné n gari du. Da ši záši búzne háči dea (= da ya) búga
búgu dea ya yíske elgídiri sikí da žinária. Ya tónę žināriánsa ažia mútāné na da , ya kómo gidánsa šikín bírni , ya že ya aúno alkámma da saír da mai da dabíno , saúra žinária ya sáši šikín
sofo sálka , ya žefāší šikín bísa na gidánsa , kuā wóta rána ši hau ši žę ši gánši ši sábko har Wóta rána sun zo mútānė masuzúa háži. Dę ya zo wóni tálaka ya ískę mátā ta Záha tana zámnę
da íta da mátā. Ya če da íta : „ báni sõfo sálka da na sa rúa šikín tafía zúa háži.“ Ta če da ši : » ba ni da sálka sofo . « Ta če da íta wóta máče makobčianta : ina gáni wóni sofo sálka šikín bísa na gidánku. = Ta táši mātá Žaha ta hau bísa ta daúko sõfo sálka ta ba tálaka. Ya če da íta : „ alla ši sa albárka
ga yáranki.“ Ta če da ši : » ba ni da yára , ina da yárọ dệa ya mutú tun sína kárami . « Ya če da íta : ,, álla ši gáferta masa ya yáronki de ya mutú.“ Ya tafi tálaka da salkánsa sófo ya kaíši
ya aže šíkín kāyánsa. Har gobe Žáha ya hau bísa záši dúba sofo sálka ya hau bísa bai ganí sálka ya če da mātánsa :
ína
sálka sõfo da kę šikín bísa ?" Ta če da ši : » ya zo mini wóni tálaka , šinai mini adúa ga yárona dę ya mutú , šina roko mása
ga álla gáfara; na daúkāší na báši. « De ya zo Žáha ya če da mātánsa: „ ba na gaía miki yáronki čiutánsa ta iskéni ko šina šikín láhịra ?" Ya táši Žáha ya že kásua ya seộ sálka bábá ná gari , ya tafi urín da masuháži su kę sébkệ. Yéna rikệ da sábo sálka ya če da su : „ wa ke músaia sálka sábọ da sálka sofo ? " Sun še da ši masuháži : » mi ka če ? « Ya če : „ ína da sálka sábo,
„ ína so šíkínsa sálka sofo.“ Sun če da maisálka sofo: » ka báši
59
Sprachproben.
sálka sofo, ka káma sálka sábo , wonan mutúm mahaúkačí ne. «
Žáha ya káma sófo sálka ga tálaka , wončan kuă ya káma sábo. Da Žáha ya sámu salkánsa sófo da akoí žinária , ya že gida ya
če da máta tása : „ Žeki na bérki.“ Suka rabộ máče nan da Záha. Ya káre , ke nan wonan. 3. DIE GESCHICHTE VON SCHAHA UND SEINER FRAU . IN HAUSSANISCHER SPRACHE
MIT INTERLINEARER DEUTSCHER ÜBERSETZUNG . matá - n - sa. Žaha da Tasúnia 1 na Die - Geschichte von Schaha und Frau - von - ihm .
wóni
Akoi 2
Su - n
gari .
Es - war eine - gewisse Stadt (Land ). mútāne
da
če
Su - n
Žáha :
Sie - sind aufgestanden „ ka
die - Leute sie - haben gesagt zu Schaha : Ya
če
da
ámrę.“
yi
du mache Heirath . "
mi
» ba
su :
tási
yi
ámre
máče
Er-hat gesagt zu ihnen : » nicht ich-werde machen Heirath Frau mai-yára , nī ba ámre máče sai wónda ši die-hat-Kinder, nicht ich - werde heirathen Frau nur die-welche es
kę korámma 3 ya kawộ-ta. « „ Káka ist der - Fluss er bringt-sie. « kawó- ta ? "
Ya
korámma
máče
ši
„ Wie eineFrau der-Fluss er-wird
zámna
Žáha
sai wóta
rána
ya
bringen -sie ? " Er - ist geblieben Scháha nur eines Tages er - ist fitá
wože
ya
da máče
gamú
hinausgegangen ausserhalber - ist zusammengetroffen mit Frau ta
Ya tafó zá - ta 4 gari. če da íta sie -ist gekommen Gehen -ihr (zur) Stadt. Er - hat gesagt zu ihr
Žáha : „ wače
לל
Schaha :
če wónan ? "66
Ta
če
da
si :
„ Wer (was-für- eine) ist dieses ? " Sie - hat gesagt zu ihm : „ Ke dagá ína ? " Ta če da ši :
» wónan če. « máče » dieses eine Frau es - ist. «
» dagá gari
kazá.5 » von Stadt der - und - der . «
,, Die von wo ?" Sie sagte zu ihm : „ Zá -ni „ Ína zá -ki ? “ „ Wohin Gehen - dein ?
> Gehen - mein
60
Sprachproben .
garị
» Í-na 6 yi? " en So wollend zu (ich-werde) thun Ich-bin » " ? Was du bist
,, Mi ki ke
nán. (
Stadt diese . «
Ta če
zámnę nánde. « 7 Ya če da íta : ,, kí-na de 8 mìži?"
Er sagte zu ihr : ,, bist-du mit Mann ? “ Sie sagte
bleiben hier. « ši :
da
zu ihm :
Kí- na só - na (só -n - a) na
ni de » ba dé miži. « » nicht ich mit Mann .
„ Bist - du
ich
wollend- mich
amré -ki ? “ Ta če da ši : » í - na só - n - ka. « heirathe-dich ?" Sie sagte zu ihm : » ich-bin wollend- (liebend-)dich .« „ Ke kí - na de 9 yára
ko
bábu ? "
če
Ta
ba
„ Du bist - du mit Kinder oder es -gibt-nicht?"
Sie sagte : » nicht í - na da déa ya déa 10 ni de yára ko ich mit Kinder nicht- einmal eines , ich -war mit eines es - ist mútu 11 tun ši - na kárami. « gestorben während es - seiend klein . « fa soro ši í - na
Ya če da íta : „ wónan Er sagte zu ihr : ,, dieses taršé - ni
nun ich - bin fürchtend es- (er-) wird erreichen - mich (zuführen -mir)
taršé - ka
da
ši :
> Káka
zá
Sie sagte zu ihm : »Wie gehen
Schlechtigkeit Kind - von- dir.“ ši
če
Ta
yáron - ki.“
múguntá
múgunta
mátače
yáro - na
sein (wird) erreichen -dich Schlechtigkeit (von) Kind-von-mir gestorben Wónan
če da íta Žáha: Dieses nun er sagte zu ihr Schaha :
ši - na karami? während er - seiend klein ? tun
mu
tafí
mállămaí 12 Priester
urí - n
lass -uns gehen Ort -von sákāní - na da ámre
dámre mú - mu 8 sie - sollen binden zu - uns su
kí."
Heirath zwischen - mir und dir.
tafi;
Su - ka
( trauen )
dámre
Su - n
fa ya
mu - su
8
Sie sind gegangen ; ámre
da
Žáha
sie-haben (die Priester) gebunden zu - ihnen Heirath und Schaha da mata nan bákua .
Su - na
nán
Su - n
zámna
déăwa 13
und Frau diese fremde. Sie-seiend hier sie-sind geblieben viel (lange) ši - na
ámre
da
íta har
rúa
su - ka
er - seiend verheirathet mit ihr bis die -Wasser (Regen) sie- sind sikin gari mútāne. Dūka mútāné na ZO gekommen Inneres - von Land (dieser) Menschen. Alle Leute von
Sprachproben.
gári
búzne 14
zá - su
fitá
SU -n
61
Stadt sie - sind hinausgegangen Gehen - ihr begraben (stecken , säen ) Žaha
háči .
tarē
fitá
ya
da
Korn (Getreide). Schaha er - ist hinausgegangen Vereinigung mit mútāné n garí du. Leute von Stadt alle.
ya búga búgu
búzne
zá - ši
Da si
háči
da
Als er Gehen - sein begraben Getreide als
dệa ya yíske elgídiri 15 šikí da žinária. Ya Topf voll von Gold. Er
er schlug Schlag einen er traf -an
žināriá - n - sa ažía tóne grub - aus Gold - von - ihm hingelegt - sein ( von )
mútāné
na
Leuten
von
bírni, šikí - n gidá - n - sa ya da , kómo 16 früherer - Zeit, er kam - zurück Haus - von - ihm Inneres - von Stadt, da mai alkámma 18 da saír 19 da ya žę ya aúno 17 er ging er mass (kaufte) Weizen und Gerste und Butter und žinária ya sá - ši sófo šiki -- n dabino 20, saúra Datteln , Rest (des) Gold (es) er legte - ihn Inneres - von alten ya žefā - ší šiki - n bísa na gidá - n sálka , Wasserschlauch , er warf- ihn Inneres -von Oberes von Haus- von sa ,
rána
wóta
kuā
hau
ši
že
ši
ihm , auch eines-andern Tages er-wird hinaufsteigen er-wird gehen ši sábko har wóta rána ši gán - si SU - n er- wird sehen - ihn er -wird herabsteigen bis eines Tages sie - sind zo
mútāné masu -zúa
háži. 21
De ya zo
wóni
gekommen Leute welche-gehen Pilgerreise. Und er kam ein -gewisser tálaka ya
íske
mátā
Žáha
ta
ta - na
zámne da íta
Armer er traf- an Frau die - des Schaha sie - seiend sitzend und sie máta.
da
Ya
če
da íta :
,, bá - ni
sofo
und (eine andere) Frau. Er sagte zu ihr: „ gib-mir (einen) alten sálka
da na
sa
šikí - n
rúa
tafía
Schlauch der ich setze Wasser Inneres-von (hinein) (während) Reise zúa
háži.“
Ta
če
da
šī :
» ba
ni
da
das-Gehen (= zu) Pilgerung.“ Sie sagte zu ihm : » nicht ich mit sofo.« Ta če da íta wóta máče makobčia - n - ta : sálka sófo.« Schlauch
alt. «
Sie sagte zu ihr eine Frau Nachbarin - von - ihr:
Sprachproben.
62
= í- na
wóni
gáni
sófo
šiki - n
sálka
bísa
na
= ich - bin sehend einen alten Schlauch Inneres - von Oberes von
Žáha ta hau táši gidá - n - ku. = Ta mātá Haus-von-euch. = Sie stand -auf Frau (des) Schaha sie stieg - hinauf daúko bisa ta sofo sálka ta ba tálaka. Oberes sie hob - auf - her alten Schlauch sie gab (ihn dem) Armen . sa albárka 22 da íta : ,,álla ši Er sagte zu ihr : „ Gott er-möge setzen Segen
Ya če
yára - n
ga
zu Kindern -von
ki. 66“
Ta
dir. "
Sie sagte zu ihm : » nicht ich mit Kindern , ich - war mit
če
da
ši :
ba
ni
da
yára ,
í - na
da
tun mutú ší- na kárami. « Ya če ya yárodea Kind einem er-ist gestorben während er-seiend klein. « Er sagte da íta : ,, álla ši má - sa ga yáro gáferta 23
zu ihr : „ Gott er-möge verzeihen ( = gnädig sein) zu - ihm zu Kind n - ki
mutú .“ de ya von- dir das es ist gestorben."
n - sa sofo ya
kai - ši
Ya tafi
tálaka
da
salká
Er ging der - Arme mit Schlauch síki - n kāya-n ya aže
von - ihm alt er brachte -ihn er legte ihn) Inneres -von Gepäck -von Žaha ya Har sa . hau bísa zá - ši gobé ihm. Als folgenden - Tages Schaha er stieg -hinauf Oberes Gehen-sein dúba sófo sálka ya hau bísa (bai =) ba ya ganí nicht er sah sehen alten Schlauch er stieg-hinauf Oberes ,, ína sálka ya ce da mätá - n - sa : sálka sofo da Schlauch er sagte zu Frau -von -ihm : „ Wo ist) Schlauch alt der sikin bísa ? Ta če da ši : »ya zo mí-ni 8 ke ist (war) Inneres-von Oberes? “
Sie sagte zu ihm : » er kam zu-mir
V.
woni tálaka, (šinai = )
Armer ,
ein
yáro - na
de
ya
mi- ni adúa 24 ga yi er - seiend machend zu - mir Fürbitte für ši- na mutú , róko má- sa ga si - na
Kind-von-mir das es ist gestorben , er - seiend bittend zu - ihm von alla gáfara 25 ;
na
daúkā-ši na bá - ši . «
De
Gott Verzeihung (Gnade); ich nahm - ihn ich gab-ihn (ihm). « Und ya
20
Žaha
ya
če da mātá - n - sa :
„ ba
na gaía mi-ki
er kam Schaha er sagte zu Frau -von -ihm : „ nicht ich sagte zu-dir
63
Sprachproben. čiutá - n - sa
yáro - n - ki Kind - von
lahira ?" 26 er - seiend Inneres - von anderer - Welt ? " ši- na
ko
Žáha ya Er stand - auf Schaha er
šikí- n
kásua ya
že
iskệ - ni
ta
dir Krankheit - von - ihm sie- wird treffen - mich selbst
seó
Ya
táši
bábá nágari , ya tafi
sálka
ging (zu) Markt er kaufte - her Schlauch gross schön , er ging sébkę. Yé- na 27 rike su ke masu| --háži urí - n da Ort-von der welche-pilgern sie sind absteigend. Er-seiend haltend sálka su : ke músaia » , wa če da da sábo ya mit neuem Schlauch er sagte zu ihnen : sálka
sábo
da
sofo ?"
sálka
Schlauch neuen gegen Schlauch alten ?" ka
» mi
masu - háži :
če ? «
sálka
sábo,
i - na
če
da
ši
Sie haben gesagt zu ihm
Ya
welche - pilgern : > was du sagst ? «
wer ist umwechselnd Su - n
če :
da
í - na
Er sagte : „ ich - seiend mit
šíkí - n - sa
SO
Schlauch neuen , ich -seiend wollend Inneres -von -ihm (= Stelle -von sofo.“ Su - n sálka ce da mai - sálka ihm) Schlauch alten . “
Sie - haben gesagt zu welcher-hat-Schlauch sábo, sofo, ka káma sálka sofo: » ka alten : » du gib - ihm Schlauch alten , du nimm Schlauch neuen , bá - ši
sálka
wónan mutúm mahaúkačí ne . « dieser Mensch Dummkopf ist. « ga tálaka , wončan
Žáha ya káma sófo
sálka
Schaha er nahm alten Schlauch
ya káma
kuā
Da
sábo.
von Armen , dieser auch seinerseits ) er nahm den - neuen .
Als
salká - n - sa sámu Žáha ya sofo da akoí Schaha er-hatte erhalten Schlauch-von-ihm alten der es - gibt (darin )
žinária , ya žę gidá ya če da máta tá - sa : „ Že - kí Gold , er ging (nach ) Haus er sagte zu Frau die -seine: „ Geh -du na
bér - ki. "
Su -ka
rabó
máče nan
da
Žáha.
ich lasse -dich .“ Sie haben sich -getrennt Frau diese und Schaha . Ya káre , kę nan wónan . Es ist beendet, ist hier dieses.
64
Sprachproben.
4. DIE GESCHICHTE VON SCHAHA UND SEINER FRAU . FREIE ÜBERSETZUNG NACH DEM HAUSSANISCHEN TEXTE.
Es war einmal eine Stadt, in der die Männer zu Schaha sagten,
dass er heirathen sollte , er aber entgegnete ihnen, dass er keine Frau , die Kinder habe heirathen und dass er überhaupt keine
andere Frau heirathen werde , als eine , welche der Fluss herbei Wie kann der Fluss eine Frau herbringen ?“ erwiderten
bringe.
die erstern .
So blieb Schaha bis er eines Tages ausging und eine Frau antraf, die nach der Stadt ging. Er sagte zu ihr : „ Wer ist dies ? " Sie erwiderte : » das ist eine Frau « . „ Woher bist du ? " » Ich bin „Wohin gehst du ? “ » Ich gehe nach dieser Stadt. « „ Was wirst du da thun ? " » Ich werde darin bleiben . « ,, Bist du verheirathet ? " » Ich bin nicht verheirathet .< „ Willst du , dass ich dich heirathe ? " Ich will dich. « 9Hast du Kinder oder nicht ? “ » Ich habe keine Kinder , gar keine ; ich
von der und der Stadt. «
hatte eines , aber das ist gestorben während es noch klein war. « Wenn dem so ist dann fürchte ich , dass mir durch dein Kind Unglück zustossen wird .“ » Wie so « , erwiderte sie , » soll dir von 66
meinem Kinde , das gestorben ist als es noch klein war , ein Un glück zustossen. «
Gehen wir dann zu den Priestern , damit sie
לל
uns trauen . “
Schaha und die fremde Frau, beide gingen in die Stadt und
wurden daselbst getraut. Beide lebten miteinander bis zur Regen zeit , wo alle Leute der Stadt auszogen , um Getreide zu säen. Auch Schaha ging mit ihnen hinaus und als er bei Bearbeitung des Ackers den ersten Schlag that, stiess er auf einen Topf voll Gold. Er grub seinen Topf, der von Menschen früherer Zeit hin gelegt worden war, aus und ging nach Hause und kaufte Weizen, Gerste , Butter und Datteln und verbarg den Rest des Goldes in einem alten Wasserschlauche, den er auf den obern Theil des
Hauses warf. Er sah öfters nach, ob sein Gold noch da war , bis
eines Tages die Pilger kamen. Ein Armer unter diesen kam zu Schaha's Frau , bei der sich eben eine Nachbarin befand, und bat
sie um einen alten Schlauch , in dem er während seiner Pilger reise Wasser aufbewahren könne.
Sie sagte ihm , dass sie keinen
Sprachproben .
65
habe; aber die Nachbarin machte sie darauf aufmerksam , dass im obern Theil des Hauses sich einer befände. Die Frau Schaha's stand nun auf, holte den alten Schlauch und gab ihn dem Armen.
„ Gott segne deine Kinder “, sagte dieser. „ Ich habe keine Kinder« , erwiderte sie , » ich hatte eines, aber das ist gestorben als es noch klein war . Gott sei deinem Kinde gnädig , das gestorben ist “-; antwortete der Pilger , der sich darauf mit seinem alten Schlauche entfernte, den er zu seinem Gepäck warf. 29
Als Schaha am nächsten Tage sein Gold sehen wollte und
hinaufstieg , aber den alten Schlauch nicht sah , fragte er seine Frau wo dieser sei. „ Es ist ein armer Pilger zu mir gekommen “ , sagte sie , der für mein Kind , das gestorben ist , betete und für es Gottes Barmherzigkeit erflehte , da habe ich den alten Schlauch
genommen und ihn ihm gegeben .“ » Habe ich dir nicht gesagt « , erwiderte Schaha , » dass dein Kind mir Schaden bringen würde, selbst wenn es in der andern Welt sei ?
Er entfernte sich und
ging auf den Markt , wo er sich einen schönen grossen Schlauch kaufte , mit dem er zu der Stelle ging, wo die Pilger abgestiegen waren . Den neuen Schlauch in der Hand haltend fragte er diese,
wer einen neuen Schlauch gegen einen alten umtauschen wolle. „ Was sagst du ? “ fragten ihn die Pilger. » Ich habe einen neuen Schlauch , antwortete Schaha , » und ich will für ihn einen alten
haben. « Darauf sagten sie zu dem Besiter des alten Schlauches : ,, Gib ihm deinen alten Schlauch und nimm den neuen , dieser
Mann ist ein Dummkopf.“ Schaha nahm von dem Armen den alten Schlauch in Empfang, dieser seinerseits nahm den neuen. Als Schaha seinen alten Schlauch , in dem das Gold war , er
halten hatte , ging er nach Hause und sagte zu seiner Frau : „Geh , ich mag nichts mehr von dir wissen.“ Darauf trennten sich beide, diese Frau und Schaha .
Es ist zu Ende , was hier ist. 5. ANMERKUNGEN ZUM HAUSSANISCHEN TEXTE .
1 tasúnia. Dieses Wort stammt von der maschaghischen Wurzel
en sagen , sprechen. 2 akoí. Die Ableitung dieses unpersönlichen Zeitwortes , das Niger - Expedition ,
2.
5
66
Sprachproben .
nur in dieser Form vorkommt , ist nicht klar.
Es könnte aus
aka -yi, aka-ſ, was das Perfectum Passivi von yi thun, machen ist, zusammengezogen sein. ai geht im Haussanischen oft in oi über, und die Bedeutung würde dazu stimmen , denn aka-yi (a ist Passiv-,
ka Perfects - Exponent) heisst : es ist gemacht worden , akoí es ist, es gibt oder es war , es gab . Hierfür sprechen ferner noch die Formen akoi - ši , akoi - ta , akoi- su , es gibt welchen , welche Fem.,
welche Plur. , verglichen mit a-ka-yi-ši , a-ka-yi-ta , a -ka -yi-su , er oder sie ist gemacht worden , sie sind gemacht worden. Ohne diese wie ich glaube begründete Analyse müsste man das mascha ghische ihe (es ist , es ist darin ), im Schilluh iya , zum Vergleich herbeiziehen .
3 Korámma.
Gleich dem maschaghischen ayázer bedeutet
auch das haussanische korámma an dieser Stelle keinen wahren Fluss , sondern nur ein Thal , das zeitweise mit Wasser gefüllt ist,
und beide entsprechen so dem arabischen Worte wādī. Im eigent lichen Haussa hat korámma aber auch die Bedeutung eines echten Flusses.
4 zā - ta. Das Zeitwort zā ist eines der interessantesten in der
haussanischen Sprache und zwar wegen seiner gänzlichen Ab weichung von den übrigen in dem Aufbau der Formen .
Die Bil
dung der Verbalformen ist im Haussanischen äusserst einfach und durchsichtig. Im Activum ist die Reihenfolge der einzelnen Ele mente die folgende: 1) Subjects - Verbal-Pronomen , 2) Zeit-, Modus oder Participal-Exponent, und 3) Verbalstamm , z. B. ka so du willst, ka -ka so du hast gewollt ; im Passivum dagegen ist die Reihen
folge: 1 ) Passiv- Element a , 2) Zeit- , Modus- oder Participial Exponent, Verbalstamm und Pronomen , von dem zur Zeit noch
nicht ausgemacht ist , ob es zum übrigen Verbalkörper in einem possessiven Verhältniss steht oder nicht ; z. B. buga schlagen , a Passiv- , ka Perfect-Element und su , 3. Pers. Pl. sie , davon a -ka buga-su, sie sind geschlagen worden , im Activum su -ka buga , sie haben geschlagen. Das Verbum zā gehen folgt jedoch dieser Regel nicht , sondern fügt die Pronomina an . Es lässt sich auch
hier nicht entscheiden , ob das Verhältniss des Verbalstammes zum Pronomen ein possessives ist , ob zā-ka gleich Gehen-dein ist, oder
ob der erstere in prädicativer Weise zum letztern steht , ob zā-ka gleich gehend -du (bist).
Man vergleiche uba Vater , ubā-ka und
Sprachproben. uba-n-ka dein Vater.
67
Da somit lautlich beide Ausdrücke zā-ka,
uba -ka übereinstimmen , so wird es wahrscheinlich , dass auch in zā - ka ein Besitzverhältniss vorliegt.
Die bisjetzt bekannten so
gebildeten Formen sind die folgenden : zā- ni ich gehe , zā -ka du gehst (Masc.), zā-ki du gehst (Fem.), zā-ši er geht , zā-ta sie geht, zā-mu wir gehen , zā-ku ihr geht und zā - su sie gehen ; ferner das verwandte ya-ka komm (Masc.) ; ich kann hinzufügen ya-ki komm (Fem.), ya-ku kommt , und am Ende unserer Erzählung stösst uns noch die Form že-ki geh (Fem.) auf. Die Formen zā -ni bis zā-su werden zur Bildung des Futurums benutzt , z. B. zā- ka gudu du wirst laufen , du bist im Begriff zu laufen, wörtlich Gehen- dein (ist) Laufen .
Während also diese Bildungen im Haussanischen nur in dem Verbum za und seinen Verwandten vorkommt, ist es interessant
zu bemerken , wie das umgekehrte Verhältniss in der kanurischen Sprache sich darbietet. Hier ist die Regel , was im Haussanischen eine Ausnahme , indem die Pronomina beständig an die Wurzel (nominalen oder verbalen Inhalts) angefügt werden und beide den Verbalausdruck darstellen . Nur die auf -skin endenden Verba, in
der 1. Person Sing. des Aorists , schlagen für die 3. Person des Singulars den umgekehrten Weg ein , indem das Pronomen dem Verbalstamm vorgesetzt wird. Z. B. Wurzel bu , essen , davon bu skin, ich esse, tse-bui, er isst. Die Wurzel za , gehen , welche wir im Haussanischen zur Bildung des Futurums zur Verwendung kommen sahen , wird zu gleichem Zwecke auch im Kanurischen
gebraucht , nur wenig lautlich verändert , nämlich als tsa, tso, tše, tši. Ueberhaupt ist der Verbalbau in der haussanischen und ka nurischen Sprache , der beim ersten Anblick so verschieden zu sein scheint wie schwarz auf weiss , auffallend parallel und es
kann keinem Zweifel unterliegen , dass beide dasselbe Material zum Bau verwendet haben , nur die Architektonik ist eine ver schiedene.
Die Wurzel za oder sa mit der ursprünglichen Bedeutung
Fuss und dessen Verrichtungen als gehen , kommen , aufbrechen, kehrt in allen Sprachen der haussa-musukanischen Gruppe wieder. Vorauszuschicken ist eine alte Lautregel in diesem Sprachstamme, die , soweit wir die Sprachen dieser Gruppe bisher kennen , sich am reinsten in der musukanischen Sprache erhalten hat, dann be 5*
68
Sprachproben.
sonders noch in der haussanischen zum Ausdruck kommt , weniger im Kanurischen und in den andern Sprachen. Diese Regel lautet, dass s und z und ihre Verwandten in š und ž und deren Ver
wandte übergehen müssen , wenn ihnen die Vocale e und i folgen (vgl. die oben gegebenen Futur -Exponenten im kanurischen tsa, tso , aber tše , tši und umgekehrt). So wird im Haussanischen aus za , durch Uebergang des a in e , že , aus sani wissen , durch dia lektischen Uebergang des a in i , šini. Haussanisch und kanurisch ši er , im Plural haussanisch su , kanurisch sa.
Die Wurzel za in ihren verschiedenen Formen und Bedeu tungen und in den verschiedenen Sprachen des haussa - musu kanischen Sprachstammes möge durch folgende Tabelle illustrirt werden. 1
Haussanisch
za
Logonesisch
sa
Musukanisch Haussanisch Haussanisch Musukanisch Kanurisch Tedisch
gehen gehen
sa-bavon = Fuss des Baumes , Wurzel Fuss des Baumes , Wurzel sau Fuss, das gewöhnl.Wort ist káfa sai - wa
=
šī
Fuss Fuss
saye
Fuss
azī
Fuss
Logonesisch
asē
Karekare
síe ,
Haussanisch
že
Margisch Haussanisch
zo
kommen
so
kommen
tsā
Fuss oder Spanne (Maass)
Wandalisch Kanurisch Kanurisch Kanurisch Tedisch
sīou
Fuss
gehen
dzē (dzēmu) gehen
isi
kommen
tšī
aufbrechen
osū
Tedisch Pīkanisch
yesü
geh geh
tšio
gehen
Yedina
tšiau
Fuss
Imperativ
1 In der Sprache der Tuárek heisst gehen as , sa , und die Zehe kinsi, das aus ti-n-si, die-des-Fusses, zusammengesetzt sein könnte.
69
Sprachproben. Wandalisch
tsetšē
aufbrechen
Wandalisch
serā
Margisch Doai
seta
Fuss Fuss
seger
Fuss
Pīkanisch
šeke
Fuss
Su (Bedde )
sgeren
Fuss
Tedisch Yedina
didži - ru
Fuss des Baumes, Wurzel Fuss des Baumes , Wurzel
Kanurisch Pīkanisch
dai - ran tsa - r
Fuss des Baumes , Wurzel
ző - ri
Fuss des Baumes ,
(Kanurisch [dialekt.] kā - ri (Haussanisch
kafa
Wurzel
Fuss des Baumes , Wurzel) Fuss) .
Die vorhandenen Formen sind mit den gegebenen nicht er schöpft , doch mögen diese genügen , um zu zeigen , wie die Wurzel za in den einzelnen Sprachen sich verändert hat. Die Formen für Fuss im Wandalischen , Margischen , Dộai , Pikanischen und Su : serā , seta , seger , šeke , sgeren, könnten wegen ihrer zweiten Silbe als nicht hierher gehörig angesehen werden , jedoch hat das wan dalische sera schon von Barth (Vocabularien CCXL ) die Erklärung se-ra Werkzeug zum Gehen , also etwa Geh - er erhalten und Hein
rich Barth hatte keine Ahnung von dem Vorhandensein eines haussa-musukanischen Sprachstammes. Ferner findet man aus Ver
gleichungen , dass im Dộai seger , im Su sgeren und im Nguzum wurseg ( seger) die Wurzel für Fuss se , s ist , und wenn nun auch
seta im Margischen und šeke im Pikanischen nicht auf gleiche bisjetzt! so hält es doch schwer zu glauben , dass in ihren ersten Bestandtheilen se, še nicht Weise erklärt werden können
auch die Wurzel für Fuss enthalten sei. 5 kazá ist arabisch .
61 - na so ich bin wollend.
Im Haussanischen ist die Bedeu
tung der Verbalformen , die mit na zusammengesetzt sind , eine sehr vielfache und es scheint, dass dieses na verschiedenen Ur sprungs sei . Zunächst werden durch na gleichwie im Kanurischen participiale Formen gebildet , welche , wie das auch in der Sprache der Galla und der der Tuárek stattfindet, die Verbalpronomina
zu sich nehmen , gleichsam ich-liebend , du - liebend, oder richtiger amans - o , amans - as , amans - at. Diese participialen Wendungen können im Deutschen oft durch Zeit- oder Relativsätze aufgelöst
Sprachproben.
70
werden .
Ferner drücken diese Formen bisweilen einen Zweck aus
und sehr häufig eine Gewohnheit oder Dauer ; hiermit ist der Du rativ -Exponent im Kanurischen in zu vergleichen. Bisweilen
wiederum wohnt diesen Formen der Sinn des sicher Zukünftigen inne , es ist eine Art emphatischen Futurums und ist dann mit den beiden energetischen Aoristformen auf anna und an im Ara bischen zu vergleichen und auch bis zu einem gewissen Grade mit den arabischen Futurpartikeln sa, saufa. In vielen Fällen wiederum sind die Formen mit na im Haussanischen eine Verbalisation des
Verbal-Nomens ( Infinitivs) und nehmen daher das Object (unserer Sprachen) in den Genitiv, z. B. i - na ži - n tsoro, ich -bin -mit Füh lung der Furcht , ich fürchte , fürchte mich.
7 nánde. Eine solche Form ist von anderwärts nicht bekannt. Hier heisst sonst einfach nan ; nan - de scheint durch Einfluss des
Maschaghischen entstanden zu sein. Sein Vorkommen im eigent lichen Haussa ist noch nicht bestätigt. 8 de steht für da infolge eines alten Vocalharmonie - Gesetzes in den haussa -musukanischen Sprachen , das sich am reinsten im Musukanischen erhalten hat, z. B. a - dara er liebt , a - duru - kanu er liebt dich , e - diri - kini er liebt euch . Der Consonantengruppe bl kommt im Musukanischen der Begriff Sklave zu , ohne dass man
einen bestimmten Vocal dazwischen setzen könne, dieser wird viel mehr erst durch die folgenden Suffixe bestimmt. Tritt das Fe minin - Suffix -ī hinzu , so wird bul -ī Sklavin , bei Hinzutritt des
Plural-Exponenten -akai dagegen wird der Vocal a hervorgerufen, bal-akai Sklaven .
Der Sklave heisst bel .
Im Haussanischen sind
nur noch Ueberreste dieses Gesetzes vorhanden . Die Präposition
ma- lautet in Verbindung mit den Fürwörtern mi - ni mir ; ma - ka dir (Masc.) ; mi- ki dir ( Fem .); ma-sa ihm ; ma -ta ihr ; mu-nu uns ; mu-ku euch ; mu-su ihnen ; doch kommen auch die Formen ma-ni, ma-ki , ma-ku vor.
9 de steht für da durch das folgende y beeinflusst. Im rein sten Haussanisch würde man da schreiben , wie auch weiter unten einmal vorkommt.
10 dệa steht für daia oder daya , daiya. 11
ya
mútū.
Die Ausdrücke für er stirbt oder ist gestorben
mögen hier in einigen Sprachen vergleichend nebeneinandergestellt werden :
71
Sprachproben. Arabisch
Masc . ya -mūtu
Fem . ta- mūtu
Maschaghisch Masc. ya-mut (ya-mat) Fem. ta-mut (ta-mat) Fem . ta mútū Haussanisch Masc. ya-mútü Fem . ta-mara . Musukanisch Masc. a-mara 12 mállámai kommt vom Arabischen muallim .
13 dệawa für dayawa vgl. Anm. 9 . 14 būznę begraben , sonst als bisne, bisso, busu bekannt. Dass man denselben Ausdruck hat für begraben und für Pflanzen stecken , Samen säen, ist ganz natürlich . Dies erlaubt den Haussa nern das schöne Bild , die Auferstehung mit einem Saatfeld zu vergleichen.. 15 elgidiri ist arabisch.
16 17 komo und aúno . Der Vocal o am Ende der haussani schen Zeitwörter bezeichnet eine Herbewegung zum Subjecte, z. B. šiga hineingehen, sigo hereinkommen . 18 19 alkámma und šair sind der arabischen Sprache entlehnt. 20 dabino ist der Sprache von Ghāt entnommen . 21 bis 26 sind sämmtlich dem Arabischen entlehnt..
II .
A. KÖNIGSWAHL BEI DEN IURÁGHEN. 1. IN DER SPRACHE VON GHAT. MIT ARABISCHEN BUCHSTABEN GESCHRIEBEN VOM PRINZEN
EL HĀDSCH OTHMAN BEN OMAR .
وادع قرت اول ان تماف اي كنا وراغا نذر امت اموال تن اران این اموال این ها اد اداوين
من كل ومفورين ولا وفويي ټوشات كل اوراغا امنقة ان ييل البيان أن مطيريد ان وعاش ان قباوة ان امقاظ
72
Sprachproben .
وموب اش امقاط ان ادوین دغ تكبرت وكان ويموت ان ایا دغ الجمعة وانتام امدن تر ائت اموال ما تتم اين يت اقال ايتا اقارا نوراغا تيط تفون ﺎندام انت اموال تتغ ما تم منام ان مندام نیتاشا مدن وقطبي تقبال مندام اك مدام اموال تتغ اينصر الله يتقش تتميزت بول تلفون اي امادان را تطولن يموزين تمارين ما تمت نت اموال مدام انك مندان تبارك اللة انضر ياللة ياش تظيطرت بول تون انترنت تطوان كل مورين اقط ادونت تمرين يموزين تاتلت الوقت تموين نواي از است تمرین نواي است اموال ابرکتتاش اینتاش اكييريالله يندك البارك يكما تطيطرت امید اول ائتنی * دورنما ندتر 2. KÖNIGSWAHL BEI DEN IURÁGHEN .
NACH DEM DICTATE DES PRINZEN EL HĀDSCH OTHMÁN BEN OMAR INS LINGUISTISCHE ALPHABET UMGESCHRIEBEN.
Wáday hárat áwal n temážeq aikánnen Iuráyen n Ázžer 1
ese
yamat amanókāl nesen arán ędętšín ? amanokāl íyen hadán. Ed īdaúen médden kúllu 3 wui máqórnen wola wui madrúinen tšiu
šatšện kúllu 3 Iuráyen d Manyasáten d Kệl Ízaban d Madaraí lalen d Fópas d Haíawan d ímyād , wui máqórnen yās ímyād.
Ed idaúin day tákabart n amanokāl wa yamúten.
Yennásen iyen
day elžemá'at 5 wuintšám : médden, nará ennetš amanokāl, ma tennam ? Ánnīn : yaqéret, izál. Anninasen imyáren n Úrāyen :: nakanéd nefrān mándām énta amanokāl nánay , ma tínnam mán dām aq mándām ? Enninásen médden wui hádnen: náqbāl 6 mán
Sprachproben.
73
dam aq mándām amanokāl nánay, ítšinsár ? yalla , yékfās tazidert ful talaqewen. Äznin amazan i tádūden & tši máqórnen tšimya
ren : ma tínnamet nítša amanokāl mándām aq mándām ? Tabárak álla ”, ítšinsar ? yálla , yékfās tazidert ful talaqewen. Énkérnet tádoden kúllu 3 tši máqórnen ehad ídaunet tímyāren tši máqórnen tátelet oqqozat tímaruen nawátai ar esáhet tímaruen nawátai asi netšin amanókāl abaráknatas 10 ennínatās ekaí yinsár ? yalla yetš dáyaq elbáraka 10 yekfāk tazidert.
Imménda áwal n tánaya n Úrāyen n Ázdžer. 1
3. KÖNIGSWAHL BEI DEN IURÁGHEN. IN DER SPRACHE VON GHAT MIT INTERLINEARER DEUTSCHER
ÜBERSETZUNG . n temážeq · áwal aikannen Wáday hárat Dieses Ding eine Erzählung in Temascheght das was sie thun n Ázžer amanokāl nésen yamát ese Iurayen
die Iuraghen von Asger wenn er ist gestorben König von ihnen arán
edetšín
amanókāl iyen hadán.
Ed
īdaúen
sie wollen sie setzen ein König einen anderen.. Sie versammeln médden kúllu wui máqórnen wola wui madrúinen
sich die Männer alle welche gross (alt) ebenso welche klein (jung) tšiušatšēn kúllu
Iuráven
Manyasáten
d
d
[von] Stämmen allen (nämlich ] Iuraghen und Imanghásāten und Kēl Ízaban d Madaraílalen d Fógas d Haiāwan d
Kēl Ísaban und Imadaraílālen und Ifóghas und Ihaſāwan und ímyād
wui máqórnen yās
ímyād.
Ed
idaúin
Leibeigene, welche gross nur [ von ] Leibeigenen. Sie versammeln Yen day tákabart n amanókal wa yamúten . Hütte von König welcher gestorben seiend . Er sagt sich in nará íyen day elžemá’at wuintšám : médden , nåsen
zu ihnen einer in Versammlung ennéts
dieser :
amanokāl, ma tennam ?
Männer ,
wir wollen
yaqéret, wir setzen ein einen König , was sagt ihr ? Sie sagen : es ist recht, Ánnin :
74
Sprachproben.
Ánnināsen
izál.
imyáren
Úrāyen :
n
es geziemt sich. Sie sagen zu ihnen die Alten von Iuraghen : énta amanókal nánay, ma mandam nakanéd néfran König
wir wählen den und den er sei
wir
mándām
tínnam
von uns ,
mándām ?
aq
was
Enni
sagt ihr [zu ] dem und dem Sohne von dem und dem ? Sie sagen
násen medden wui
hádnēn :
máqbal
mándām
zu ihnen Männer welche die anderen : wir nehmen an den und den
amanókāl nánay ,
mándām
aq
ítšinsár
den Sohn von dem und dem ( als ) König von uns , es gebe Sieg Áznin yálla , ful talaqewen . yékfäs tázídert Gott , er gebe ihm
tši máqórnen tšimyáren : ma tínnamet
i tádūden
amázan
Sie schicken
über Unterthanen .
Geduld
einen Boten zu Frauen welche
gross
welche alt : was sagt ihr
mandām ? amanókāl mándām aq wir setzen ein (als) König den und den den Sohn von dem und dem ? Tabárak álla , ítšinsar yálla , yékfas tazidert Er gebe Segen Gott , er gebe Sieg Gott , er gebe ihm Geduld Énkernet ful talaqewen. tádoden kúllu tši nítša
über Unterthanen.
máqórnen
tímyaren
ídaunet
ehad
alle
welche tši
bei Nacht sie versammeln sich welche alt welche
gross
máqórnen
oqqózat tímaruen
tátelet
welche haben
gross
nawátai
tímaruen Zehner
Sie erheben sich die Frauen
vier
asinetsin
Zehner
nawátai
ar
esáhet
von Jahren bis sieben
amanókāl
abaráknatas
von Jahren sie kommen [zum] König sie geben ihm Segen
dáyaq elbáraka yálla yets yinsár ekai dich Segen in setze er Gott Sieg gebe er ? ihm zu sie sagen er gebe dir Geduld. yệkfāk tazidert. enninatās
Imménda
áwal
n
tánaya
n
Urāyen
Sie ist beendet die Erzählung von Königswahl von Iurághen n Ázdžer. von Asger.
75
Sprachproben .
4. KÖNIGSWAHL BEI DEN IURÁGHEN. FREIE ÜBERSETZUNG NACH DEM MASCHAGH -TEXTE. Wenn ein König der Iuraghen gestorben ist und man einen
neuen König wählen will , so versammeln sich in der Wohnung des verstorbenen Königs die alten und die jungen Männer von
den Stämmen der Iurághen , Imanghásāten , Kēl Ísaban , Imadaraí lalen , Ifóghas und Ihaiāwan, ebenso die alten , nicht aber die jungen Männer der leibeigenen Stämme. Einer aus der Versamm lung nimmt das Wort und spricht : Männer ! wir wollen einen König einsetzen , was sagt ihr dazu ? Diese erwidern : so ist es
recht , so geziemt es sich. Was uns betrifft, sprechen die Alten von den Iuraghen , so wählen wir den und den , er soll unser König sein ; was ist euere Meinung ? Wir nehmen nehmen ,, sagen die
übrigen Männer, den und den , den Sohn von dem und dem als Gott verleihe ihm Sieg und gebe , dass er mild
unsern König an.
sei mit den Unterthanen .
Darauf wird ein Bote zu den grossen alten Frauen gesandt mit der Botschaft : Was sagt ihr dazu , wir haben den und den , den Sohn von dem und dem zum Könige eingesetzt ? Segne es Gott ! Gebe Gott ihm Sieg und Milde für die Unterthanen . Jetzt machen sich alle grossen Frauen fertig und bei Nacht
versammeln sich die alten , welche vierzig bis siebzig Jahre alt sind , kommen zum Könige , geben ihm den Segen und sagen zu ihm : Gott verleihe dir Sieg und segne dich und gebe dir Milde. Die Beschreibung einer Königswahl bei den Iuraghen von
Ásger ist beendet. 5. ANMERKUNGEN ZUM MASCHAGHISCHEN TEXTE.
1 Ávžer, Ázdžer müsste nach der Schreibung sši,d . i. azter, wohl Áztšer heissen , worin tš aus g erweicht wäre. 2 Ueberall wo tš vorkommt ist es aus t entstanden .
Othmán schreibt beständig w d. i. ,, t". 3 Kúllu ist arabisch .
Hadsch
Sprachproben.
76
4 Das Pluralzeichen i kann wegbleiben , wenn mehrere Worte
aufeinander folgen , die dasselbe besitzen. Das i besitzt daher in diesem Falle mehr die Eigenschaft eines Artikels. Auch dann kann das i weggelassen werden , wenn es in demselben Worte etwa vorher schon einmal vorgekommen ist. 5 elžemá’at ist arabisch .. 6
náqbāl vom arabischen Verbum qabil.
7 ítšinsár , itinsár kommt vom arabischen nasr.. s tádūden ist der Plural von támad. 9 tabárak álla ist ganz arabisch . 10 Vom arabischen baraka segnen ..
B. KÖNIGSWAHL BEI DEN IURÁGHEN.. 1. IN HAUSSANISCHER SPRACHE MIT ARABISCHEN BUCHSTABEN GESCHRIEBEN VOM PRINZEN
EL HADSCH OTHMÁN BEN OMAR.
ونا و ابيند شكي وراغا أذر گذن لي يم شتشو شي كيل
سر شار م دوك كرم د تب إوراغا د إمنقة
إلبان د إوغاس د إقباوان د إمطيدة إنقاط مني كدي شتار شیرین دریب و وند تیم شد ونی شیرینش تو
جامة تشوا مى شرين من جماعة دوك شت كاسي يدش وراما مو مندب وایی دان وانی شیر ریم شیکس ور جماعة و منيت د شرم وانی دان وانی شأ أي كات تاش
مني مني ماش (? ) شگر خمین د شین هر عین شد
کاش مني سرير وانی دان وانی شایگر مش مات شد و منی
77
Sprachproben .
1
كي نگر تاش نا دوك مكس من شتد ألله شباك هنگور بشام د تودوك من أبين كون أن تار مات ذوك مني د در شب گوش شیک ش ألله شباك قنگور بسام * شیما روت إوراعا 2. IN HAUSSANISCHER SPRACHE
NACH DER ORIGINALSCHRIFT DES PRINZEN EL HĀDSCH OTHMÁN BEN ÓMAR INS LINGUISTISCHE ALPHABET UMGESCHRIEBEN.1
Wonan kua abin da su ke yi Iuragen na Azjer kadan sarki ya mutu , suna sosu yi sarki. Su taru maza duk , karami da baba, Iuragen da Imangasaten da Kel Izaban da Ifogas da Ihaia
wan da Imadarailalen da imgad mainya kade, su taru čikin zeriba sarki wonda ya mutu. Su (Ši ?) če da muna so mu yi sarki , mi ku ka če ? Su če da su Iuragen : mu , mun zaba kimu. Su če da su saura jemaa : to ,
su woni čikinsu : to, jemaa, Jemaa duk su če : gaskia. wani dan wani , ši ne sar mun yerda da ši , sarkimu
wani dan wani. Su aika maaiki ga mata nasu mainya mainya , masu (nasu ?) šekara hamsin da settin har sabaïn , su če da su : gaši , mun yi sarki wani dan wani. Su aiko masu mata su če da su : ko mi ne ku ka yi nagari. Su taši maza nan duk su mika masa hanu , su če da ši : alla ši baka hankuri bissa mu da tala
kawa duka ši zamna abin kuna aku (aiko ?). Su taru mata duka mainya da dare su je gareši su če da ši : alla ši baka hankuri bissa mu .
Ši ke nan sarauta Iuragen . 3. IN HAUSSANISCHER SPRACHE
MIT INTERLINEARER DEUTSCHER ÜBERSETZUNG.
yi Iuragen na Azjer auch das Ding das sie sind thun Iuraghen von Asger
Wonan kua
Dies
abin
da su
ke
78
Sprachproben. sarki
kadan
mutu ,
ya
suna
su
So
yi
wenn der König er ist gestorben , sie sind wollen sie machen Su
sarki .
taru
duk ?,។ karami da
maza
König (anderen) . Sie versammeln sich Männer alle , Iuragen
baba ,
Imangasaten
da
klein
und
Kel Izaban
da
da
gross , [von] Iurághen und Imanghásāten und Kēl Ísaban und Ifogas
Thaiawan
da
da
Imadarailalen
da
imgad
Ifóghas und Ihaíawan und Imadaraílālen und Leibeigenen die čikin zeriba 3 sarki wonda taru mainya kade , su grossen allein , sie versammeln sich in Hütte König welcher
Su (ši ?)
mutu .
ya
da
ce
ci
woni
su
er ist gestorben. Sie (er ?) sagen (sagt) zu ihnen Jemand von so jemaa , mu muna yi ihnen : wohlan, Versammlung , wir sind wollen wir machen einen su če : duk Jemaa če ? sarki, mi ka ka König , was ihr seid sagen ? Versammlung ganze sie sagen : gaskia . Iuragen : mu , Su če da su mun zaba
kinsu :
to ,
Wahrheit. Sie sagen zu ihnen Iuraghen : wir , wir haben gewählt ši ne sarkimu. dan wani wani, den und den den Sohn von dem und dem , er sei König - unser. Su
če
da
su
jemaa :
saura
mun
to ,
Sie sagen zu ihnen der Rest Versammlung : wohlan , wir haben yerda
sarkimu
da ši ,
dan
wani
zugestimmt zu dem , [es sei] König-unser der und der Sohn von wani.
maaiki
aika
Su
ga
mata
nasu
dem und dem. Sie schickten hin einen Boten zu Frauen von-ihnen
mainya mainya , masu (nasu ?) šekara hamsin 5 da settin 5 grosse grosse , ? (von ihnen ?) die Jahre funfzig und sechzig har sabaïn ",
su
če
da
su :
gaši,
mun
yi
bis siebzig , sie sagen zu ihnen : sieh - es , wir haben gemacht sarki
wani
dan
Su
wani
König den und den Sohn von dem und dem . masu
mata
su
če
da
su :
ko
aiko
Sie schickten her mi
me ku
ka
zu - ihnen die Frauen sie sagen zu ihnen : immer was ist ihr habt
Sprachproben. yi
nagari.
Su
gut .
Sie
gethan [ist] mika
taši
maza
nan
su
da
če
duk
su
diese alle sie
erheben sich Männer hanu ,
masa
79
ši :
alla
ši
strecken hin zu - ihnen die Hand , sie sagen zu ihnen : Gott er baka hankuri bissa mu da talakawa duka. Ši zamna gebe - dir Geduld über uns und Unterthanen alle. Es bleibt abin
kwana uku ,
su
mata duka mainya
taru
ein Ding Tage drei , sie versammeln sich Frauen alle grosse da
dare
su
gareši su
je
če
da
ši :
alla
šibaka
bei Nacht sie gehen zu - ihm sie sagen zu ihm : Gott er gebe - dir hankuri bissa mu. Geduld über uns..
Ši ke nan
sarauta
Iuragen .
Es ist dies Königswahl Iurághen. 4. FREIE ÜBERSETZUNG NACH DEM HAUSSANISCHEN TEXTE.
Dies ist auch eine Beschreibung von dem was die Iuraghen
von Ásger thun, wenn ihr König gestorben ist und sie einen neuen wählen wollen .
Alle Männer , klein und gross ( jung und alt) von den Iurá
ghen , Imanghásāten , Kēl Ísaban , Iföghas, Ihaiāwan und Imada raílālen, sowie ausschliesslich die grossen (alten) von den Leib eigenen versammeln sich in der Hütte des verstorbenen Königs. Einer ergreift das Wort und spricht : Wohlan , Versammlung , wir wollen einen König einsetzen ; was sagt ihr dazu ? Die ganze Ver sammlung erwidert : So ist es recht. Was uns betrifft, sagen die Iurághen , so haben wir den und den , Sohn von dem und dem gewählt , er soll unser König sein.
Die Uebrigen der Versammlung erwidern : Gut, wir stimmen zu, dass der und der , Sohn von dem und dem , unser König sei. Hierauf wird ein Bote zu den alten Frauen , die funfzig , sech
zig und siebzig Jahr alt sind , mit dieser Meldung gesandt : Siehe, wir haben den und den , Sohn von dem und dem zu unserem Kö
Sprachproben.
80
nige gewählt. Die Frauen schicken zurück und lassen sagen : Alles was ihr gethan habt ist gut.
Nun erheben sich alle Männer dieser Versammlung , reichen dem neuen Könige die Hand und sagen zu ihm : Gott gebe dir Geduld mit uns und allen Unterthanen.
Nach ungefähr drei Tagen versammeln sich bei Nacht alle alten Frauen , gehen zum Könige und sagen zu ihm : Gott gebe dir Geduld mit uns.
Dieses ist eine Königswahl bei den Iuraghen.
5. ANMERKUNGEN ZUM HAUSSANISCHEN TEXTE.
1 Das Dictat Hādsch Othmán's ist nicht zur Hand und viel
leicht verloren gegangen. In der Transscription fehlen daher die Accente. Das Dictat würde einigermaassen von meiner Orthogra phie abweichen . 2 duk steht für duka und wird in Haúsā selten in dieser
Weise abgekürzt. 3 zeriba ist arabisch.
4 jemaa ist arabisch . 5 hamsin , settin und sabaïn sind arabisch .
Von einer Anzahl Stücken , die ich mir von Hādsch Othmán habe niederschreiben lassen , fehlen mir die Dictate desselben ,
SO
dass ich dieselben hier nicht wiedergeben kann. Nur eine Be schreibung , wie man in Ghāt Könige absetzt , mag in haussani scher Sprache noch folgen.
81
Sprachproben.
III.
KÖNIGSABSETZUNG IN GHAT. IN HAUSSANISCHER SPRACHE .
NACH DER ORIGINALSCHRIFT HADSCH OTHMÁN’S UMGESCHRIEBEN, MIT INTERLINEARER DEUTSCHIER ÜBERSETZUNG .
yi mutane Agat kadan suna Dieses Ding das sie sind thun Leute Ghāt wenn sie
Wonan abin
SO
da
sarki čikin
fid
su
ke
su
sarauta.
taru
Su
wollen sie vertreiben König aus Regierung. Sie versammeln sich mainya maza duka , su
aika
maaiki su
masa
če
da
grosse Männer alle, sie senden hin zu - ihm Boten sie sagen zu ši ,
ši
aiko
mabudin
da
masu
ihm , er schicke her zu ihnen (Jemand] mit dem Schlüssel des gidan
Ši
sarauta.
aiko
masu
Su
ši .
če
Hauses Regierung. Er wird herschicken zu ihnen ihn . Sie sagen čikin rižia fitasda na da ši : bayinka zu ihm : lass herausgehen Sklaven - von - dir sarauta ,
ana
Regierung, man sagt zu ihm Idascheran . bayinsa
cikin
Śi
Idažeran.
da ita
če
Brunnen der
von
fid
Es wird herausgehen
rižia .
Su
mutane
sa
lassen Sklaven - von - ihm aus Brunnen. (Dann) sie setzen ein Leute Agat
wonda
su
ke
so .
Ghāt den welchen sie sind wollen.
FREIE ÜBERSETZUNG .
Wenn die Leute von Ghāt ihren König absetzen wollen, so thuen sie Folgendes:
Alle alten Männer versammeln sich und senden zum Könige einen Boten mit der Aufforderung , ihnen den Schlüssel zum Re Niger - Expedition. 2 .
6
Sprachproben .
82
gierungsgebäude herzusenden . Wenn er das gethan hat , fordert man ihn auf, seine Sklaven von dem Regierungsbrunnen namens Idascheran , dessen Nutzniesung ihm zusteht , zurückzuziehen. Hat er auch dies gethan , so erwählen die Leute von Ghät zum König wen sie wollen.
Druck von F. A. Brockhaus in Leipzig.
RIEBECK'sche Niger - Expedition .
/ ovara
den.Tcrăghen landIna nan stattgefianden hat. Noch weiter westwärts 2
tiegt Tasarconat die Landschaft .
2
2
x
T
2
i
2
n a ds
L
2
2
n
2
2 인 2 2
St
2
ra
ss
E
e
h
2
n
9
a ú
I'au át
7
nac
2
e s
Strasse
Westwrits legt die Lan schaft Eschegha z .Kited aríkas wo in alter Zat eine Schlacht zwischen
a h c s d
Entspringt bai
2모 2 Das Tha is hi 2 n k2 mit , son Bäu l t er icht ultiv irt be dern men be . Eth ) wac . , s el ( Tarr ari hse x n
Ubersicht des ungefähren Verbreitungsgebietes der maschaghischen oder Berber - Sprache. Ruinen von Hel flberes
Algier
Tunis Dscherba
Berg Tin Betấn
Tripoli
Marokko thadámes
sókna Ideles
Soll vom Teufel bewolunt sein
sua Aidschula
Merábetha sitta Rachma
Ghät
४
Timbuktu
Friedhof
Tin Tischarmin
GrabEs Sadds
Tanut- i - Imanan Turun elAmin
Tadh ſgross elMahadi ,
Tanut ag MúsaIT
Br. des Es Semusic
ºkleíños hofan Ri T BONAIS T a merllaard dh 5/ 37 hTUXE ma Tadi Timed by Tin Adin Garten d des Br.der Kinder -Tin Adin SAM
Br. der Kinder
SirMohammelro ) Es Sur Etcken hel Tin Atur
des Mūsa ag Amidérko
23
SARAN
A2
Bt.des Mohammed Wultachten Taghas 3 Brunnen
nuch
Féu a t
Tin Nébafa
Mit kleinen Büschen und
TADARAM
a XNábūs
Tánut Taris et
bei Fếuat .
Ét
is llyoscyarimael
E g h àser (Wådi)
Inasar
122
2
án
sse
zlez bestanden
Sanddünen
Ds
ch
Stra
Entspringt
Ghadoat 1 Mate -dan Tafadest. Aberikan TU
Timaschalen
Brunnen der Kel Tálāk h
Di t
c
Alb ark at
h nace ss
ra
Ruinen von i Ghēju oder I árkas 30
a Salem Tånuth andisc n se s ra st
St
L
n
Leipzig : F. A. Brockl
nach Ghadã mes
II .
SKIZZE m a es Ghad
von
GHAT UND UMGEBUNG . Nach Angaben. Eingeborener gezeichnet von -Gottlob Adolf Krause. Maßstab etwa 1 : 40.000.
Kilometer
6
s
e인
Überlaufender Brunnen Gewölunlicher Bärne
e
2
2 요
T
Von hieran
Palmerpflanzung Platz Eschetti Es stik Éschef in Kona 4 Thor Bäb d their
südwärts Waizenkultuotu
1
á n te
Tamalghát n el Amin Éschef án Kena (zugemauert ) Tafoghaghät Kalija 9 Haus der Imaran
5 6 7
m
M
10 Tufok na Bárasch Platz wo die Dattel - Kerne gestanyft werden , 1 Mosche EĻ Hadsch Ibrahim ben Sotiman
etha
achma
12 Mosche SidiIsa mit dem Grabe desselben L3 Fels Tekadit
14 Salda der Senusia 15 Grab kl Hadsch El Amári's Vokaufsläden in der Stadt
Berg Kokámman
ituinen
of Schlachtfelder
Ruinen
Es Saddiks
11211 as
a
Br. Brionnan
Mákat n Barátan. Grab E.von Bary's
hea
" al He А Т
4. Aghelad - Stadtviertel Emi Thor Báb ( arah
Sklaven
] Gultivirtes oder mit Vegetation bestandenes Land .
Frieuhof
Strasse nach Fesăn
Kleine Ethelbäume
Támutn ag Adát ( trocken )
LIC
பராசகரம் theach 2
A
e Tafåghaghät
chien
M Matērat
berik n Imakamasan berikn hel Talak
.
Tảnut n Araban
Hier beginnt wieder. Bandy wuchs.
ss
ra
st
TĀDARAMON
e
\ Südwärts wird Gerstegebaut.
Tanjit Náris 2
Tin Sảwã
2. ? 2
t ak r
Alba
maschauen
2
2
Berg ÉNŲs
achundárkad
2. 인 인
Göēju oder In Ghajan En Tepinaght
2
F.A. Brockhaus.