Schriften zur griechischen und römischen Verfassungsgeschichte und Verfassungstheorie [Reprint 2013 ed.] 9783110871241, 9783110065671


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German Pages 632 Year 1976

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Table of contents :
Vorwort
Ziele, Aufgaben und Methoden der klassischen Philologie und Altertumswissenschaft
Pandora, Prometheus und der Mythos von den Weltaltern
Rezension von Entretiens I: Der Begriff des Göttlichen von Homer bis Platon
The Composition of Aristotle’s Constitution of Athens and the socalled Dracontian Constitution
Rezension von J.Day and M.Chambers: Aristotle’s History of Athenian Democracy
The Meaning of ‘EKTHMOPOΣ
Once more the ‘EKTHMOPOI
Rezension von H. Strasburger: Die Wesensbestimmung der Geschichte durch die antike Geschichtsschreibung
Rezension von T. A. Sinclair: A history of Greek political thought und R. Stanka: Die politische Philosophic des Altertums
Rezension von A. A.T. Ehrhardt: Politische Metaphysik von Solon bis Augustin, Band 1 und 2
Rezension von M. Hammond: City-State and World State in Greek and Roman Political Theory until Augustus
‘ΟΠΕΡ ΣΑΦΕΣΤΑΤΗ ΠΙΣΤΙΣ, Thukydides I 35,5
Rezension von H. Michell: Sparta
Rezension von J. Humbert: Polycrates, l’accusation de Socrate et le Gorgias
Die Politische Tendenz in Theopomps Geschichtsschreibung
Rezension von W. R. Connor: Theopompus and Fifth-Century-Athens
Conservative Reaction and One Man Rule in Ancient Greece
Die Bedeutung des Aristoteles für die Geschichtsschreibung
Rezension von G. Bien: Die Grundlegung der politischen Philosophie bei Aristoteles
Rezension von S. M. Stern: Aristotle and the World State und Lettre d’Aristote à Alexandre sur la politique envers les cites, texte arabe établi et traduit par J. Bielawski, Comm. de M. Plezia
The Reorganisation of the Roman Government in 366 B. C. and the so-called Licinio-Sextian Laws
Leges sacratae and plebei scita
Emergency Powers in the Last Centuries of the Roman Republic
Sallust und das Verhalten der römischen Nobilität zur Zeit der Kriege gegen Jugurtha (112–105 v. Chr.)
The Mission of L. Caesar and L. Roscius in January 49 B. C.
Pompey’s Policy before and after the Outbreak of the Civil War of 49 B.C.
Aufbau und Absicht des Dialogus de Oratoribus
Tacitus, Agricola, Domitian, and the Problem of the Principate
Totalitarismus und Demokratie im Alten Griechenland und Rom
Register
I. Stellenregister
II. Antike und moderne Personen
III. Griechische Termini und Formeln
IV. Begriffe und Sachen
V. Moderne Historiker und Philologen
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Schriften zur griechischen und römischen Verfassungsgeschichte und Verfassungstheorie [Reprint 2013 ed.]
 9783110871241, 9783110065671

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Kurt von Fritz · Schriften zur griechischen und römischen Verfassungsgesdiichte und Verfassungstheorie

Kurt von Fritz

Schriften zur griechischen und römischen Verfassungsgeschichte und Verfassungstheorie

W G_ DE

1976 Walter de Gruyter · Berlin · New York

CIP-Kurztitelaufnahme

der Deutschen

Bibliothek

Fritz, Kurt von [Sammlung] Schriften zur griechischen und römischen Verfassungsgeschichte und Verfassungstheorie. — Berlin, New York: de Gruyter, 1976. ISBN 3-11-006567-3

© 1976 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sdie Verlagshandlung · J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung · Georg Reimer · K a r l J . Trübner · Veit & C o m p . , Berlin 30, Genthiner Straße 13. P r i n t e d in G e r m a n y Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in f r e m d e Sprachen, vorbehalten. O h n e ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Budi oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie, Xerokopie) zu vervielfältigen. Satz und Druck: Walter Pieper, Würzburg E i n b a n d : Wübben & Co., Berlin

Vorwort Die hier vorgelegte Sammlung von Aufsätzen des Verfassers ist zunächst dazu bestimmt, einem vor dem Abschluß stehenden Buch mit dem Titel ,Prinzipien der antiken Staats- und Gesellschaftsphilosophie und ihre Bedeutung für die Gegenwart' zur Grundlage zu dienen. In einem solchen Werk ist es naturgemäß nicht möglich, die mannigfachen Interpretationsund Überlieferungsprobleme, die sich dabei ergeben, im Detail zu behandeln, wenn das Buch lesbar sein soll. Der Verfasser hat jedoch in jahrzehntelanger Arbeit versucht, die wichtigsten dieser Einzelprobleme so weit als möglich zu lösen. Da die von ihnen handelnden Aufsätze an den verschiedensten Orten und in verschiedenen Ländern veröffentlicht worden sind, würde es an den Leser des geplanten Buches, der das Bedürfnis hat, Einzelheiten nachzuprüfen, kaum erfüllbare Anforderungen stellen, wenn er sich Unterlagen aus ganz verstreuten Orten zusammensuchen müßte. Es schien daher notwendig, die einschlägigen Abhandlungen an einem Ort gesammelt vorzulegen. Von diesem Standpunkt aus am wichtigsten sind die beiden Abhandlungen mit dem Titel ,The Reorganisation of the Roman Government in 366 B. C. and the so-called Licinio-Sextian Laws' und ,Leges Sacratae and Plebei scita', von denen die erste in einem Sammelwerk erschienen ist, das selbst viele ganz große Bibliotheken nicht besitzen. Sie versuchen, mit Hilfe einer neuen Methode ein Problem zu lösen, das in den vorangehenden hundert Jahren in unzähligen Schriften behandelt worden war, ohne daß es gelungen wäre, eine überzeugende Lösung zu finden oder audi nur eine gewisse innere Widersprüchlichkeit der versuchten Lösungen zu beseitigen. Das Problem aber ist für das Verständnis des sogenannten Ständekampfes, eines wichtigen Abschnittes der römschen Verfassungsgeschichte, von grundlegender Bedeutung. Seine Bedeutung läßt sich daran ermessen, daß Montesquieu, weil es nicht gelöst war und deshalb die Überlieferung unklar und verworren schien, gerade über denjenigen Teil der römischen Geschichte, der für seine im ,Esprit des Lois' an Hand geschichtlicher Analysen vorgetragene Theorie von größter Bedeutung gewesen wäre, kaum etwas zu sagen weiß. Obwohl

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Vorwort

Einzelheiten naturgemäß kontrovers bleiben, ist gegen die Grundzüge der neuen Lösung bis jetzt kein Einwand vorgebracht worden. An Bedeutung für den Leser des geplanten Buches an zweiter Stelle stehen die drei letzten Aufsätze. Hier handelt es sich nicht um die Lösung eines bisher ungelösten fundamentalen Problems, sondern um die Ergänzung bisheriger Behandlungen der Probleme durch Betonung eines bisher ungenügend hervorgehobenen Aspekts der Entwicklung: um das durch Jahrhunderte hindurch in verschiedenen Variationen andauernde Fortwirken dessen, was der Verfasser ,die Lüge des Prinzipats' genannt hat. Die übrigen Abhandlungen, Aufsätze, und Rezensionen von der Erörterung der sogenannten drakonischen Verfassung bis zu dem Aufsatz über die Politik des Pompeius zur Zeit des Bürgerkrieges von 49 v. Chr. suchen die Einzelheiten der politischen Entwicklung, soweit sie für das geplante Buch eine Rolle spielen, genauer zu rekonstruieren als dies bis dahin geschehen war, und so weit als möglich zur Entscheidung kontroverser Fragen beizutragen. Diesem Zweck dienen auch die nicht wenigen eingeschalteten Rezensionen. Das führt naturgemäß gelegentlich zu Überschneidungen, so daß die selben Tatsachen mehrfach erwähnt werden. Doch handelt es sich dabei nie um eine reine Wiederholung. Sondern die selben Tatsachen werden immer wieder — zum mindesten methodisch — von einem neuen Gesichtspunkt aus betrachtet. Da auch die in diesem Bande vereinigten Einzeluntersuchungen immer mit dem Hinblick auf die Bedeutung der antiken Geschichte für die Gegenwart vorgenommen worden sind, hat die jeweils zur Zeit ihrer Abfassung bestehende Sachlage einen gewissen Einfluß auf die Betrachtung ausgeübt. Gelegentlich haben die Dinge dann einen etwas anderen Verlauf genommen als damals allgemein für wahrscheinlich gehalten wurde. Der Verfasser hat dies nicht zu verschleiern versucht, sondern alles genau so stehen lassen, wie es damals geschrieben worden ist, nur in einigen Fällen eine Korrektur aufgrund späterer besserer Einsicht hinzugefügt. Entgegen der heute so weit verbreiteten Neigung, die gerade herrschenden Vorurteile als der Weisheit letzten Schluß zu betrachten, erschien es nützlich, auf solche Veränderungen der Einsicht und Betrachtungsweise hinzuweisen. Natürlich hat der Verfasser diese Art der Kritik nicht nur an sich selbst, sondern vor allem in den eingeschalteten Rezensionen auch an anderen geübt. Es darf aber vielleicht darauf hingewiesen werden, daß der größte Irrtum des Verfassers darin bestanden hat, die durch die ungeheure Entwicklung der Technik seit dem Altertum bewirkten Veränderungen auf militärisch-politischem Gebiet

Vorwort

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zu überschätzen, und daß de facto selbst auf diesem Gebiet die Grundbedingungen weit über das Erwartete hinaus die selben geblieben sind. Insofern handelt es sich in der gesamten hier vorgelegten Sammlung immer auch um die Methode, die doch wohl auch für die Leser des demnächst zu veröffentlichenden neuen Buches, die das dort Vorgetragene nachprüfen wollen, von Interesse ist. An den Anfang sind daher ein paar Aufsätze gestellt worden, die sich speziell mit Methode beschäftigen oder diese an einem Beispiel vor Augen zu führen versuchen. So kann man wohl sagen, daß die ganze Sammlung von Anfang bis zu Ende — abgesehen davon, daß sie dem neuen Buche sachlich und inhaltlich zur Grundlage dienen will — von Methode handelt und zu zeigen versucht, daß die philologischen und historischen Methoden, die man an Universitätsseminarien lernen kann, niemals ausreichend sind, daß vielmehr, wie schon vor langer Zeit von Eduard Schwartz seinen Schülern eingehämmert worden ist, das Wichtigste, was man dort lernen kann, eben dies ist, daß sie nicht ausreichen, und daß man vielmehr für jedes Problem sich eine neue, gerade diesem angepaßte, Methode selbst erfinden muß. Von diesem Standpunkt aus kann die vorliegende Sammlung vielleicht über seine Funktion als Vorbereitung für das geplante Buch hinaus bei Philologen und Historikern ein allgemeineres Interesse für sich in Anspruch nehmen. München, Juli 1976

Kurt von Fritz

Inhaltsverzeichnis Vorwort

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Ziele, Aufgaben und Methoden der klassischen Philologie und Altertumswissenschaft 1 Pandora, Prometheus und der Mythos von den Weltaltern . . . . 24 Rezension von Entretiens I: Der Begriff des Göttlichen von Homer bis Piaton 60 The Composition of Aristotle's Constitution of Athens and the socalled Dracontian Constitution 71 Rezension von J. Day and M. Chambers: Aristotle's History of Athenian Democracy 99 The Meaning of Έ Κ Ί Ή Μ Ο Ρ Ο Σ 110 Once more the ΈΚΤΗΜΟΡΟΙ 117 Rezension von H. Strasburger: Die Wesensbestimmung der Geschichte durch die antike Geschichtsschreibung 135 Rezension von T. A. Sinclair: A history of Greek political thought und R. Stanka: Die politische Philosophie des Altertums . . . . 146 Rezension von A. A.T.Ehrhardt: Politische Metaphysik von Solon bis Augustin, Band 1 und 2 155 Rezension von M. Hammond: City-State and World State in Greek and Roman Political Theory until Augustus 162 Ό Π Ε Ρ ΣΑΦΕΣΤΑΤΗ ΠΙΣΤΙΣ, Thukydides I 35,5 169 Rezension von Η. Micheli: Sparta 177 Rezension von J. Humbert: Polycratès, l'accusation de Socrate et le Gorgias 185 Die Politische Tendenz in Theopomps Geschichtsschreibung . . . 193 Rezension von W. R. Connor: Theopompus and Fifth-Century-Athens 220 Conservative Reaction and One Man Rule in Ancient Greece . . . 229 Die Bedeutung des Aristoteles für die Geschichtsschreibung . . . . 256 Rezension von G. Bien: Die Grundlegung der politischen Philosophie bei Aristoteles 302

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Inhaltsverzeichnis

Rezension von S. M. Stern: Aristotle and the World State und Lettre d'Aristote à Alexandre sur la politique envers les cités, texte arabe établi et traduit par J. Bielawski, Comm. de M. Plezia The Reorganisation of the Roman Government in 366 B. C. and the so-called Licinio-Sextian Laws Leges sacratae and plebei scita Emergency Powers in the Last Centuries of the Roman Republic . . Sallust und das Verhalten der römischen Nobilität zur Zeit der Kriege gegen Jugurtha (112—105 v.Chr.) The Mission of L. Caesar and L. Roscius in January 49 Β. C. . . . Pompey's Policy before and after the Outbreak of the Civil War of 49 B.C Aufbau und Absicht des Dialogus de Oratoribus Tacitus, Agricola, Domitian, and the Problem of the Principate . . Totalitarismus und Demokratie im Alten Griechenland und Rom . Register: I. Stellenregister II. Antike und moderne Personen III. Griechische Termini und Formeln IV. Begriffe und Sachen V. Moderne Historiker und Philologen

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Ziele, Aufgaben und Methoden der klassischen Philologie und Altertumswissenschaft Wenn idi mir vorgenommen habe, zur Eröffnung meiner Vorlesungstätigkeit an der Universität München über Ziele, Aufgaben und Methoden, vornehmlich aber Methoden, der klassischen Philologie und Altertumswissenschaft zu sprechen, so ist es nicht meine Absicht, ein Programm aufzustellen — es ist eine alte Erfahrung, daß die Großartigkeit von Programmen in umgekehrtem Verhältnis zu ihrer Verwirklichung zu stehen pflegt —, vielmehr, auf Schwierigkeiten und Gefahren aufmerksam zu machen, welche sich, wie mir scheint, in der neueren Entwicklung nicht nur dieser, sondern auch verwandter Wissenschaften ergeben haben und deren man sich vielleicht nicht immer ausreichend bewußt ist. Die klassische Philologie ist eine der ältesten, wenn nicht die älteste der philologischen Wissenschaften und hat infolgedessen lange Zeit gehabt, ihre Methoden zu entwickeln. Darauf ist es wohl zurückzuführen, daß ihre Methoden von den Vertretern von Nachbarfächern vielfach als besonders exakt und vorbildlich betrachtet werden. Daraus ergibt sich wohl eine Verpflichtung, diese Methoden besonders sorgfältig auf ihre Leistungsfähigkeit nachzuprüfen. Vor nicht sehr langer Zeit gab ein von mir sehr geschätzter philosophischer Kollege seinem Lob der klassisch-philologischen Methoden die Form: man habe den Eindruck, als ob die philologische Methode, wenn man sie einmal richtig gelernt habe, ganz von selbst zu richtigen Resultaten führe, ohne daß derjenige, der sie gebrauche, noch sehr viel Eigenes hinzuzutun brauche. Nun ist es ja eine allgemeine Tendenz unserer Zeit, nach Erkenntnismethoden zu suchen, die mehr oder minder mechanisch angewendet werden können, und von denen man glaubt, daß sie eben infolge dieses mechanischen Charakters zu besonders objektiven, von subjektiven Elementen freien Erkenntnissen führen müßten. Aber so Erstaunliches mit solchen Methoden audi erreicht worden sein mag, so liegt darin doch auch etwas Bedenkliches. Nimmt man als ein eindrucksvollstes Beispiel eines solchen mechanisierten Denkens die Elektronenmaschinen, so können diese zwar viele kom-

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Methoden der klassischen Altertumswissenschaft

plizierte Probleme schneller und präziser lösen als dies für menschliche Gehirne möglich ist. Aber mit alledem können sie doch nicht mehr leisten als in sie hineingetan worden ist. Sie können weder eigene Fragen stellen noch entscheiden, welche Fragen gestellt oder welche Probleme gelöst werden sollen. Sie können ferner Fragen, die ihnen von außen gestellt werden, nur beantworten auf Grund der Faktoren, die ihnen gegeben werden. Wird einer der für die Lösung der gestellten Frage notwendigen Faktoren vergessen, so wird notwendigerweise die Antwort der Maschine falsch sein: bzw. sie wird die Antwort auf eine andere Frage sein als diejenige, welche der Benutzer der Maschine gestellt zu haben glaubt. Ich weiß nicht, ob bei der Benützung von Elektronenmaschinen solche Irrtümer bisher vorgekommen sind, obwohl fehlschlagende Versuche, die auf Grund der durch solche Maschinen geleisteten Berechnungen vorgenommen werden, es als sehr wahrscheinlich erscheinen lassen. Aber daß in der klassischen Philologie, die sich bisher, soviel ich weiß, solcher Maschinen nicht bedient hat, die aber sonst unfehlbare mechanisch anwendbare Methoden zu haben glaubt, solche Irrtümer infolge der Auslassung für die Lösung eines Problems entscheidender Faktoren gar nicht selten vorkommen, das werde ich im Folgenden an einigen, wie ich glaube, durchschlagenden Beispielen zu zeigen versuchen. Aber um Fragen stellen zu können, die mit Hilfe einer mechanischen oder nicht mechanischen Methode gelöst werden sollen, ist es notwendig, sich zunächst über die Ziele einer Wissenschaft Gedanken zu machen. Die klassische Philologie verdankt ihre Entstehung der Überzeugung von dem überragenden Wert der antiken griechischen und römischen Literatur im Verein mit der Tatsache, daß die antiken Literaturwerke infolge der Überlieferungsverhältnisse nur in einer unvollkommenen und in mannigfacher Weise verstümmelten Form auf eine späte Nachwelt gekommen waren. Daraus ergab sich ganz von selbst die Aufgabe, diese Werke soweit wie irgend möglich in ihrer ursprünglichen Form wiederherzustellen und durch kritische Ausgaben zugänglich zu machen. Da ferner, auch wo der Text nicht entstellt war, doch vieles infolge des großen zeitlichen Abstandes nicht mehr ohne weiteres verstanden werden konnte, ergab sich die zweite Aufgabe, durch Herbeischafïung allen erreichbaren Materials, das der Erklärung dienen konnte, sie sprachlich und sachlich wieder verständlich zu machen, also sie zu interpretieren. Das sind die beiden Grundaufgaben der klassischen Philologie. Diese beiden Aufgaben bleiben jedoch auch dann unverändert bestehen, wenn der Anspruch auf eine besondere Vorbildlichkeit der klassischen anti-

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ken Literatur — wie ich glaube, unberechtigterweise — aufgegeben wird. Ja, sie gelten auch für diejenigen Werke der griechischen und römischen Literatur, für welche der Anspruch besonderer Vorbildlichkeit nicht erhoben werden kann und niemals erhoben worden ist. Der Grund hierfür ist ein doppelter. Die möglichst genaue Herstellung der Texte aller aus dem Altertum auf uns gekommenen Schriftwerke ist auch deshalb nötig, weil aus ihnen allen, audi den geringstwertigen, etwas über das Leben der Antike und über seine Entwicklung zu lernen ist. Hier steht die klassische Philosophie im Dienste der Altertumswissenschaft im umfassendsten Sinne. Diese selbst aber wiederum dient einmal der Interpretation der großen und überragenden Werke, indem sie das Material für ihr Verständnis bereitstellt. Zum andern aber dient sie einem Teil der Menschheitsgeschichte. Solange also die eindringende Erforschung der Menschheitsgeschichte ein legitimes Ziel der wissenschaftlichen Forschung sein wird, wird auch die Philologie die notwendige vorbereitende Arbeit für sie zu leisten haben unabhängig von dem künstlerischen oder sonstigen Wert der Schriftwerke, mit denen sie sich befaßt. Es gibt aber noch einen dritten Grund, weshalb die Herstellung aller erhaltenen griechischen Texte für uns von größter Wichtigkeit ist. Die Geschichte des klassischen Altertums in dem umfassenden Sinne, in welchem sie nicht nur die politische Geschichte, sondern auch die Geschichte der Dichtung, der Philosophie, der Kunst, und der Wissenschaften mit umfaßt, ist für uns nicht nur ein Teil der allgemeinen Menschheitsgeschichte, sondern auch unsere eigene Vor- und Urgeschichte, vor allem in geistigen Dingen, weil die Grundbegriffe fast unseres gesamten Denkens auf den verschiedensten Gebieten im klassischen Altertum geprägt worden sind. Diese Begriffe haben seither eine lange Geschichte gehabt; und die Termini, mit denen sie bezeichnet werden, haben vielfach einen langen, komplizierten und mannigfachen Bedeutungswandel durchgemacht, so sehr, daß auf nicht wenigen Gebieten eine wahre Sprachverwirrung entstanden ist, deren sich die mit den überlieferten Begriffen und Termini Operierenden oft gar nicht oder jedenfalls nicht ausreichend bewußt sind. Ich brauche mich nur an eine in meinem Beisein stattfindende Diskussion zwischen bekannten Philosophen und Physikern zu erinnern, in welcher die Frage erörtert wurde, ob die Atome und ihre Partikel noch als 'Substanzen5 bezeichnet werden könnten oder nicht, und in deren Verlauf sich herausstellte, daß verschiedene Diskussionsteilnehmer unter 'Substanz' ganz Verschiedenes verstanden. Daß dies so sein konnte, wird freilich niemanden verwundern, der von der außer-

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Methoden der klassischen Altertumswissenschaft

ordentlich komplizierten Entstehung des Terminus Substanz und seiner noch viel komplizierteren späteren Bedeutungsgeschichte eine Vorstellung hat. Eine ähnliche Sprachverwirrung herrscht auf dem Gebiete der Politik, wo mit den gebräuchlichsten Termini, wie Demokratie, Despotismus, Tyrannis, usw. völlig verschiedene Staats- und Herrschaftsformen bezeichnet werden und wo die daraus entstehende Unklarheit nicht nur im propagandistischen Tageskampf dazu benützt wird, um Gegnern und Neutralen die Köpfe zu verwirren, sondern sogar bei den sehr ernsthaften Überlegungen der Autoren neuer oder revidierter Staatsverfassungen nach dem Kriege eine höchst unheilvolle Rolle gespielt hat. Auf einem ganz anderen Gebiet habe ich selbst den Ursprung und die mannigfach verzweigte Geschichte der modernen Sprachverwirrung in bezug auf den Begriff der tragischen Schuld, die sogar den Anstoß zur Entstehung einer ganzen Gattung von monströsen Dichtwerken gegeben hat, aufzuhellen versucht. Um nur noch ein weiteres Beispiel hinzuzufügen, glaube ich sagen zu dürfen, daß die festgefahrene Kontroverse zwischen Teleologen und Antiteleologen in der Biologie wieder freigemacht werden könnte, wenn es gelänge, den eigentlichen Sinn der antiken Teleologie, der Anhängern und Gegnern gleichermaßen verlorengegangen ist, mit Hilfe einer begriffs- und terminologiegeschichtlichen Untersuchung wiederzugewinnen. Wie immer es sich aber damit auch verhalten mag: jedenfalls öffnet sich hier ein weites Feld, dessen Erforschung und Erhellung der Sauberkeit des modernen Denkens außerordentlich nützlich sein und damit, selbst abgesehen vom rein geschichtlichen Interesse, unmittelbar der Gegenwart dienen kann. Es ist jedoch nicht meine Absicht, mich nunmehr weiter auf dieses Gebiet zu begeben, auf dem sich auch nur genauer zu orientieren mehr als die mir zur Verfügung stehende Zeit erfordern würde. Es kam mir nur darauf an zu zeigen, wie fundamental wichtig auch von diesem Gesichtspunkt aus die Aufgabe der Philologie im engeren Sinne ist. Denn es versteht sich von selbst, daß auch für begriffs- und terminologiegeschichtliche Untersuchungen der angedeuteten Art die sorgfältigste Herausgabe und Interpretation der Texte die unerläßliche Vorbedingung ist. Und auch hier gilt dies wieder auch für die geringwertige Literatur. Denn wenn die erste Prägung der Begriffe meistens durch die großen Philosophen und Schriftsteller vorgenommen wird und die Erhellung ihres ersten Ursprungs daher bei diesen gesucht werden muß, so ist der Bedeutungswandel der Termini, der vielfach durch Mißverständnisse und unklares Denken verursacht wird, nicht selten durch Denker zweiten und dritten Ranges entscheidend beeinflußt worden. Kehren wir also zu den Aufgaben der Philologie im engeren Sinne, der

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Textherstellung und Textinterpretation zurück, so gibt es hier allerdings eine Aufgabe, die sich mit Hilfe von streng mechanischen Methoden lösen läßt: die sogenannte recensio: d. h. die vollständige oder annähernde Wiederherstellung des Textes eines sogenannten Archetypus aus Handschriften, welche direkt oder indirekt aus ihm abstammen. Die Regeln dieser recensio, die im wesentlichen auf der Feststellung und Verwertung von sogenannten Trennfehlern und Bindefehlern beruhen, sind von Paul Maaß 1 in seiner berühmten kleinen Schrift 'Textkritik' mit vorbildlicher Strenge und Klarheit formuliert und zusammengestellt worden. Aber diese präzisen mechanischen Methoden führen nur dann zum Ziel, wenn drei Bedingungen erfüllt sind: 1. daß alle Handschriften einer Gruppe letzterdings von einem gemeinsamen Archetypus abstammen; 2. daß dieser Archetypus selbst keine Varianten enthalten hat; 3. daß die abhängigen Handschriften nicht 'contaminiert' sind, d. h. daß die Handschriften nicht bei oder nach der Abschrift von einer Vorlage noch aus einer andern Vorlage in einer solchen Weise korrigiert worden sind, daß sich diese Tatsache nicht mehr klar erkennen, bzw. die verschiedenen Vorlagen nicht mehr klar voneinander unterscheiden lassen. Aber der eine Zeit lang herrschende Glaube, daß die meisten antiken Schriften nur durch eine einzige Handschrift durch das Mittelalter hindurch erhalten geblieben seien, daß daher alle späteren Handschriften jeweils von einem einzigen variantenlosen Archetypus herstammten und dieser sich also mit Hilfe der strengen Regeln der recensio rekonstruieren lasse, hat sich längst als irrig erwiesen. Die Papyri haben gezeigt, daß viele Varianten, von denen man glaubte, daß sie im Mittelalter oder noch später entstanden seien, schon auf das Altertum zurückgehen und daß im Altertum unaufhörlich 'contaminiert5 worden ist, wie wir in unseren modernen Ausgaben ja auch verschiedene Handschriften benützen und also contaminieren. Ja, gegenüber den gelegentlich geäußerten Klagen darüber, daß die 'Contamination5 der Handschriften eine säuberliche recensio unmöglich mache, darf man wohl sagen, daß, wenn im Altertum nicht unaufhörlich contaminiert worden wäre, unsere überlieferten Texte in einem solchen Zustand der Korruption sein würden, daß die schönste und methodischste recensio nicht im Stande wäre, einen einigermaßen verständlichen Text herzustellen. Die Bedingungen dafür, daß eine Textrekonstruktion nach rein mechanischen Regeln der recensio möglich ist, finden sich also nur äußerst selten zusammen: und auch dann nur für die Rekonstruktion einer durch das Mit1 Paul Maaß, Textkritik, 3. Auflage, Leipzig, 1957.

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telalter hindurch erhalten gebliebenen Handschrift und nicht für das Original. Dies ist aber die notwendige Bedingung für die Anwendung eines rein mechanischen Verfahrens nach feststehenden Regeln. In allen andern Fällen, und selbst nicht selten bei der Feststellung von Trenn- und Bindefehlern für die recensio, wenn es sich nämlich bei diesen Fehlern selbst nicht um rein mechanische Verstümmelungen handelt, die sich ohne weiteres als solche feststellen lassen, ist es nötig, sich nicht mechanischer und nicht ein für allemal festlegbarer Methoden zu bedienen. Hier ergibt sich nun aber aus der gegenwärtigen Lage der Wissenschaft ein spezielles Problem, auf das ich heute besonders eingehen möchte. Durch die immer detailliertere Betrachtung der Gegenstände ist eine Spezialisierung der Wissenschaften und Fachgebiete eingetreten, die es viele Gelehrte als geradezu unwissenschaftlich betrachten läßt, über die engeren Grenzen des eigenen Fachgebietes und seiner speziellen Methoden hinauszugehen. Ich habe es selbst erlebt, daß ein junger Germanist auf die Frage eines Historikers nach einem im engsten Zusammenhang mit seinem speziellsten Forschungsgebiet stehenden Problem antwortete, er halte es für unwissenschaftlich, sich als Germanist mit solchen historischen Fragen zu befassen. Er habe es nur mit dem Literarischen zu tun. Es ist nun nicht ohne Interesse, sich die Gründe einer solchen seltsamen Haltung zu vergegenwärtigen. Es handelt sich offenbar einmal um eine Reaktion gegen eine zeitweise weit verbreitete literargeschichtliche Methode, die glaubte, alles Nötige getan zu haben, wenn sie die historischen Hintergründe ihres Gegenstandes nach Möglichkeit aufgeklärt hatte. Demgegenüber kann mit Recht gesagt werden, daß, nachdem diese Vorarbeit geleistet ist, die eigentliche Erklärung erst beginnt. Es handelt sich zweitens um die Furcht, beim Übergreifen auf ein fremdes Gebiet nicht mehr kompetent zu sein, weshalb man alles nicht zum Fach Gehörige lieber anderen kompetenteren Gelehrten überläßt. Mit alledem mag es sich bei der erwähnten Äußerung um eine jugendliche Übertreibung handeln. Aber ich werde später Beispiele dafür bringen, daß eine solche Haltung, wenn auch in weniger extremer Form, nicht nur bei jungen Gelehrten zu finden ist. Ich möchte nun aber zu zeigen versuchen, daß die Anwendung solcher Maximen unvermeidlich dazu führt, auf dem eigensten und engsten Gebiet der Philologie selbst grobe und streng nachweisbare Fehler zu begehen. Idi beginne mit dem Sprachlichen. Zu der Zeit, als ich Privatdozent war, ging unter jüngeren Gelehrten, die etwas auf sich hielten, die Rede um, ein klassischer Philologe müsse 'Attisch können'. Das ist nun freilich ein sehr erstrebenswertes Ziel. Es

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fragt sich nur, wieweit und auf welche Weise es sich erreichen läßt. Nun kann man, glaube ich, getrost behaupten, daß jemand, der die gesamte erhaltene attische Literatur, soweit sie richtig überliefert ist, auswendig wüßte, immer noch nicht so 'attisch könnte' wie ein Athener des fünften Jahrhunderts, einfach deshalb, weil in der erhaltenen Literatur nicht alles, was man sagen konnte, vorkommt. Dazu kommt, daß die Texte, die wir haben, nicht ohne Korruptelen überliefert sind und daß man also, um aus ihnen richtig attisch lernen zu können, schon bis zu einem gewissen Grade attisch können muß, da man sonst nicht beurteilen kann, was korrupt ist und was nicht. Faktisch beruht und beruhte denn audi das 'Attisch können5, soweit es nicht leerer Anspruch war, auf einer genauen Kenntnis der von den Grammatikern teilweise der Antike, vor allem aber im Laufe des 19. Jahrhunderts für das Attische formulierten Regeln. Nun haben die Grammatiker und Sprachwissenschaftler des vorigen Jahrhunderts für die Erkenntnis der Struktur der griechischen und speziell der attischen Sprache ganz Erstaunliches geleistet. Die Philologen haben dann von ihnen gelernt und haben die Texte der attischen Autoren, die in korrupten Handschriften überliefert waren, nach den von den Grammatikern formulierten Regeln durchkorrigiert. Da aber auch bei den hervorragendsten Leistungen das von Menschen Vollbrachte nie vollkommen ist, so ist das Resultat dieser Arbeitsteilung, bei der jeweils der Vertreter der einen Wissenschaft nicht weiß, was der Vertreter der anderen tut, nicht immer ein in jeder Hinsicht ersprießliches gewesen. Ich will dafür ein Beispiel anführen. Im Griechischen gibt es bekanntlich außer dem Aktiv und dem Passiv das sogenannte Medium, das sogar älter und der griechischen Sprache, jedenfalls der älteren Zeit, wesentlicher ist als das Passiv. Dem Medium wurde lange Zeit eine reflexive Bedeutung zugeschrieben und erst in allerneuester Zeit beginnt sich ein adäquateres Verständnis des Wesens dieser grammatischen Form durchzusetzen. Man unterschied also etwa: (eine Sache) bewegen: Aktiv; sich bewegen: Medium; erziehen (wie es der Lehrer tut): Aktiv; für sich erziehen (wie es angeblich die Eltern tun) : Medium. Dasselbe Verbum konnte also, je nachdem es reflexiv oder nicht reflexiv gebraucht wurde, im Medium oder im Aktiv vorkommen. Daneben schien es nun aber auch noch Verben zu geben, die immer in medialer Form gebraucht wurden, obwohl ihre Bedeutung aktiv zu sein schien. Diese wurden als mediale Verben eigens registriert mit der Bemerkung, daß es bei diesen Verben eben 'idiomatisch' sei, das Medium zu gebrauchen, wobei man sich dann über die Gründe, warum es denn in diesen Fällen 'idiomatisch5 sei, nicht weiter den Kopf zu zerbrechen

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brauchte. Die praktische Anwendung war dann die folgende. An einer Stelle der Rede des attischen Autors Lysias gegen Eratosthenes 2 heißt es, es sollte verhindert werden, daß ein Redner 'drohte' und so die Abstimmung beeinflußte. Hier ist nur das Verbum drohen (άπειλεΐν) im Medium gebraucht. Aber von Reflexivität (daß er sich drohte oder für sich drohte) scheint an der fraglichen Stelle keine Rede sein zu können. Auch zu den 'idiomatisch' im Medium gebrauchten Verben gehört das Wort άπειλεΐν nicht. Also korrigieren alle Herausgeber seit etwas über hundert Jahren den Text. Die ältesten setzten einfach das Aktiv. Spätere erinnerten sich daß es ein Kompositum von άπειλεΐν gibt: διαπειλεΐν, das 'idiomatisch' im Medium gebraucht wird und setzten dieses in den Text. Dem sind fast alle neueren Herausgeber gefolgt. Freilich bleibt bei diesem Verfahren nicht nur unerklärt, wie άπειλεΐν statt διαπειλεΐν in den Text gekommen ist, was ja durch einfache Flüchtigkeit geschehen sein kann, sondern vor allem auch, was viel wichtiger ist, warum das Kompositum 'idiomatisch' medial gebraucht wird. Nun zeigt jedoch eine genauere Analyse des Mediums, daß seine Bedeutung keineswegs eine im eigentlichen Sinne reflexive ist, sondern eher eine intransitive, freilich nicht im rein grammatischen Sinne, so daß also nach einem medialen Verbum kein direktes Objekt stehen könnte, wohl aber in dem Sinne, daß der Nachdruck des Handelns oder Geschehens auf dem Subjekt liegt, nicht auf dem Objekt, auf welches sich das Handeln erstreckt. Nun kann es sich an der zitierten Stelle bei Lysias der Natur der Sache nach gar nicht um bestimmte und an jemand bestimmten gerichtete Drohungen handeln, sondern nur um Drohungen im allgemeinen, mit denen jemand um sich wirft. Dies wird ganz vortrefflich und dem Geist der Sprache entsprechend durch das Medium ausgedrückt. Zu gleicher Zeit läßt sich dann ohne weiteres erkennen, warum das Kompositum διαπειλεΐν 'idiomatisch' im Medium gebraucht wird. Die Praeposition διά bedeutet nämlich in Kompositis nicht selten 'nach allen Seiten': also mit unbestimmtem Objekt 3 . Das Medium entspricht also dem Sinn des Kompositurns. Trotzdem ist es durchaus nicht nötig, dieses in den Text zu setzen. Denn das Medium drückt auch ohne die Präposition die an der Stelle geforderte Bedeutungsnuance auf das präziseste aus, ja besser als das Kompositum: denn nicht darauf kommt es an, daß er nach allen Seiten droht — vielmehr wird an der Stelle vorausgesetzt, daß er einer Minderheit droht — sondern, daß das Objekt ebenso wie der Inhalt und die 2

Lysias, contra Eratosthenem, 72.

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Ein gutes Beispiel ist auch διακελευσαμένους Herodot, I, 1, 4

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Form der Drohungen unbestimmt bleiben. Die geforderte Bedeutungsnuance wird also durch eine rigide Anwendung unvollkommen formulierter grammatischer Regeln zerstört. Dies ist nun jedoch keineswegs ein vereinzelter Fall. Wenn es nicht eine eigene etwas längere Abhandlung erforderte, könnte ich ein Beispiel anführen, wo in vielen Dutzenden von Fällen die attischen Autoren auf Grund einer unrichtig gefaßten grammatischen Regel durchkorrigiert worden sind und die richtigen Lesarten in den neueren Ausgaben vielfach nicht einmal mehr im apparatus criticus zu finden sind. Offenbar haben die Herausgeber nichts voneinander gewußt. Sonst hätte ihnen zum Bewußtsein kommen müssen, daß es nicht gut möglich ist, daß die verschiedensten Abschreiber der verschiedensten attischen Autoren immer wieder wie auf Kommando genau denselben Fehler begingen. Setzt man die in den Handschriften überlieferten Lesarten wieder ein, so ergibt sich eine leicht modifizierte grammatische Regel und die Texte sind an den fraglichen Stellen in der besten Ordnung. Die praktische Folgerung aus diesen Beobachtungen ist nicht schwer zu ziehen. Offenbar ist die reinliche Arbeitsteilung zwischen Grammatikern und Sprachwissenschaftlern auf der einen und Philologen auf der andern Seite vom Übel, wenn die einen den andern so blinden Glauben schenken, daß sie die Texte in solcher Weise zurecht machen, daß es diesen unmöglich wird, ihre eigenen Fehler zu entdecken und zu korrigieren. Der Wissenschaft kann nur dann gedient werden, wenn entweder beide zusammen arbeiten oder jeweils die einen sich auch mit den Problemen und Methoden der andern vertraut machen, so daß sie sich gegenseitig kontrollieren können. Was vom Sprachlichen gilt, gilt natürlich auch vom Sachlichen und Inhaltlichen. Um mir nicht den Vorwurf zuzuziehen, ich spräche von Dingen, die in der konkreten Forschung kaum eine Rolle spielten, beginne ich wieder mit einem persönlichen Erlebnis. Nach dem Vortrag eines berühmten und in vieler Hinsicht außerordentlich verdienten Aristoteleskommentators fragte eine meiner Studentinnen den Vortragenden, ob er die Theorie des Aristoteles, über die er gesprochen hatte, für richtig halte oder nicht. Die Antwort war: »Mein liebes Kind. Sie müssen mir keine solchen Fragen stellen. Ich will nur herausfinden, was Aristoteles gedacht hat. Darüber nachzudenken, ob das, was er gemeint hat, richtig ist oder nicht, ist nicht meine Sache, sondern die der Philosophen.« Es ist vielleicht doch nicht ganz ohne Interesse, nachzuprüfen, wie sich eine solche Auffassung von der natürlichen Arbeitsteilung zwischen Philo-

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sophen und Philologen in der Textinterpretation auswirkt. In den zweiten Analytiken sagt Aristoteles an einer Stelle 4 , δροι könnten keine Beweisgrundlagen bilden. In dem Kommentar des genannten Aristotelesinterpreten wird δροι mit Definitionen übersetzt. Tatsächlich wird das Wort bei Aristoteles nicht selten in der Bedeutung Definition gebraucht. Auch scheint der Satz, wenn man ihn unter der Voraussetzung dieser Bedeutung obenhin liest, nicht unsinnig zu sein. Faktisch werden jedoch Definitionen in der antiken Mathematik unaufhörlich als Beweisgrundlagen verwendet. Daß aber Aristoteles an dieser Stelle nicht die Absicht gehabt haben kann, gegen die Mathematiker zu polemisieren, geht daraus hervor, daß er sich in dem ganzen Abschnitt unaufhörlich an dem mathematischen Beweisverfahren orientiert und daß er an vielen andern Stellen Definitionen ausdrücklich als legitime Beweisgrundlagen anerkennt. Hat er also sich selbst widersprochen oder nicht gewußt, was er sagt? Eine solche Annahme zu machen ist durchaus nicht nötig. Denn δροι bedeutet bei Aristoteles durchaus nicht immer Definitionen, sondern oft die Termini im Urteil und die durch sie bezeichneten Begriffe. Ja, an allen Stellen der Analytica Posteriora, die der zitierten Stelle vorausgehen, hat es eindeutig diesen Sinn. Setzt man diese Bedeutung aber ein, so wird man sich vielleicht daran erinnern, daß Piaton an einer berühmten Stelle am Ende des sechsten Buches des 'Staates' davon spricht, daß die Mathematiker gewisse Begriffe, wie ζ. B. die des Geraden und des Ungeraden, oder diejenigen des spitzen, des rechten und des stumpfen Winkels zu Grundlagen ihrer Beweise machten, deren Bedeutung sie nicht weiter nachzuforschen und die sie nicht weiter begründen zu müssen glaubten. Dagegen richtet sich also Aristoteles an der zitierten Stelle. »Begriffe«, will er sagen, »sind als solche überhaupt noch keine Beweisgrundlagen (sondern nur Verknüpfungen von solchen in Aussagen, die natürlich auch Definitionen sein können)«. Es zeigt sich also, daß es nicht möglich ist, den Sinn dessen, was Aristoteles sagt, richtig festzustellen, wenn man die Frage gar nicht stellt, ob das, was er sagt, richtig ist, wenigstens in dem Sinne, daß er mit den Kenntnissen, die er nachweislich besaß, es vernünftigerweise für richtig halten konnte. Auch die Aufgaben des Philosophen und des Philologen in der Interpretation philosophischer Texte lassen sich also nicht säuberlich voneinander trennen. Wird im Zusammenhang mit dem zuletzt behandelten Beispiel in gewisser Weise die sachliche Richtigkeit des in einem antiken Text Gesagten zum Kriterium der Textkritik wie der Interpretation gemacht, so soll damit doch * Aristoteles, Analytica posteriora, I, 10, 76 b, 35 S.

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keineswegs jener Art von philologischer Echtheitskritik die Rede geführt werden, welche auf Grund einer oberflächlichen und oft ganz unüberlegten Vorstellung davon, was sachlich richtig oder gar was künstlerisch eines Autors würdig ist, darüber zu entscheiden versucht, was ein Schriftsteller geschrieben haben kann oder nicht, und alles, was mit den vorgefaßten Meinungen des Kritikers nicht im Einklang steht, für das Werk eines Interpolators erklärt, den man sich so töricht vorstellen kann, wie man will. Gerade in der Echtheitskritik und in den Interpolationstheorien hat die mechanische Anwendung vermeintlich unfehlbarer sogenannter philologischer Methoden das größte Unheil angerichtet. Zwar darf die Frage nach der sachlichen Richtigkeit eines Textes niemals vollständig umgangen werden, aber sie ist zu ergänzen und zu modifizieren durch die Frage, was ein Autor unter gegebenen Umständen für richtig gehalten oder zu besonderen Zwecken zu sagen für richtig gehalten haben kann. Dies gilt aber nicht nur für den Autor selbst, sondern auch für den vermuteten Interpolator. Erst wenn die Frage erörtert worden ist, wer mehr Anlaß hatte, eine Äußerung zu tun, der Autor oder ein angenommener Interpolator, kann die Frage, ob es sich um eine Interpolation handelt oder nicht, mit einiger Wahrscheinlichkeit beantwortet werden. Auch hierfür ein Beispiel aus Aristoteles. Ziemlich zu Anfang seiner Schrift über die Verfassung der Athener beschreibt Aristoteles eine Verfassung, die mit dem Namen des Drakon verknüpft ist, einem Namen, der in dem Wort 'drakonisch', das den Charakter der Gesetzgebung des Drakon bezeichnet, noch heute in der allgemeinen Sprache fortlebt. Unter dem, was Aristoteles über Bestimmungen dieser frühen Verfassung mitteilt, befindet sich einiges, was in dieser Form in jener frühen Zeit nicht möglich gewesen ist. Daraus ist vielfach, auch von namhaften Historikern, der Schluß gezogen worden, daß der fragliche Passus interpoliert sein müsse. Dafür läßt sich, wenn man die Frage so in abstracto betrachtet, natürlich einiges sagen. Da es sich jedoch, wenn eine Interpolation vorliegt, nicht um eine Zufallsinterpolation handeln kann, wie sie gelegentlich daraus entsteht, daß ein Abschreiber die Randbemerkung eines Lesers versehentlich in den Text aufnimmt, so erhebt sich die Frage, wer denn eigentlich ein Interesse daran gehabt haben konnte, die Beschreibung einer solchen Verfassung in den Text des Aristoteles hineinzuschmuggeln. Da wurde nun die Theorie aufgestellt, Demetrius von Phaleron, ein Schüler des Aristoteles, der eine Zeitlang unter makedonischem Protektorat Athen regierte und eine gemäßigt oligarchische Verfassung einführen wollte, habe versucht, diese Verfassung seinen demokratisch gesinnten Mitbürgern dadurch schmackhafter zu ma-

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chen, daß er eine ähnliche Verfassung unter dem Namen des Drakon in die Verfassungsgeschichte seines Lehrers Aristoteles einfügte. Hier ist jedoch die historische Unmöglichkeit mit Händen zu greifen. Schon daß Aristoteles, der kurz vor seinem Tode Athen verlassen hatte, um, wie er sagte, den Athenern keine Gelegenheit zu geben, sich zum zweiten Male an der Philosophie zu versündigen, sich bei den athenischen Demokraten einer solchen Autorität erfreut haben sollte, daß sie gesagt hätten: »Ja, wenn es beim Aristoteles steht, dann kann man nicht daran zweifeln«, ist eine höchst naive Annahme. Noch viel absurder aber ist der Glaube, Demetrius, von dem überliefert ist, er habe versucht, seine Verfassung seinen Mitbürgern als möglichst demokratisch erscheinen zu lassen, habe geglaubt, dieses Ziel dadurch erreichen zu können, daß er eine ähnliche Verfassung dem Drakon zuschrieb, der als Vertreter einer rohen und gewaltsamen Oligarchie und Verfasser eines entsprechenden Gesetzescodex geradezu sprichwörtlich geworden war. Aber auch der wirkliche Ursprung der unrichtigen oder ungenauen Angaben des Aristoteles über die zu Zeit des Drakon bestehende Verfassung läßt sich bis zu einem gewissen Grade aufklären, ohne daß es notwendig ist, zu dem traditionellen Erklärungsprinzip durch Interpolation seine Zuflucht zu nehmen. Sieht man genauer zu, so handelt es sich bei den 'unmöglichen' Angaben im wesentlichen um die Umsetzung tatsächlicher älterer Einrichtungen und Verfassungsbestimmungen in Verfahrens-, ja ζ. T. nur in Berechnungsweisen einer späteren Zeit. Wie diese Umsetzungen entstanden und schließlich in die Schrift des Aristoteles gelangt sind, läßt sich sogar ebenfalls aus der Geschichte der Berücksichtigung älterer Einrichtungen bei späteren Verfassungsänderungen oder Änderungsversuchen erklären. Hier ist es also die historische Erklärung und Interpretation, welche die philologische und die rein sachliche ergänzen muß, wenn ein richtiges Resultat erzielt werden soll. Jedenfalls zeigt sich hier auf das deutlichste, daß die bequeme Philologenauskunft, überall wo die Interpretation Schwierigkeiten macht oder sonstige Schwierigkeiten auftreten, ohne weitere Prüfung ihrer Entstehung oder Herkunft Interpolationen anzunehmen, nicht zum Ziele führt. Nun kann man freilich vielleicht sagen, was hier zuletzt besprochen worden ist, sei eben schon Aufgabe des Historikers und nicht mehr des Philologen, wie denn auch tatsächlich an der Diskussion der als Beispiel benützten Probleme vornehmlich Historiker beteiligt gewesen sind, wenn auch, falls ich mich nicht ganz täusche, die historisch völlig absurde Theorie von der Interpolation der Drakonkapitel durch Demetrius von Phaleron nicht

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von Historikern, sondern von Philologen ausgegangen ist. Aber das zeigt nur aufs neue, daß sich die Aufgaben der einen von denen der andern nicht säuberlich trennen lassen; und im übrigen ist es nicht schwer, Beispiele dafür zu finden, daß der Philologe auch bei der Lösung der ihm eigentümlichsten Aufgabe, der Textkritik, der historischen Überlegung nicht entraten kann. An einer Stelle der Rede des Lysias gegen Eratosthenes 5 heißt es, die Oligarchien, die am Ende des Peloponnesischen Krieges auf den Sturz der Demokratie hinarbeiteten, hätten in den Distrikten Vertrauensleute 6 aufgestellt, welche den Bürgern zureden, bzw., wie wir sagen würden, dafür Propaganda machen sollten, wie sie in der Volksversammlung stimmen sollten und wer die Regierungsgewalt haben sollte. Im griechischen Text der einzigen Handschrift steht in bezug auf das Stimmen in der Volksversammlung der Optativ und in bezug auf die Regierungsgewalt der Indikativ. Das scheint der grammatischen Konzinnität zu widersprechen. Daher ersetzen sämtliche moderne Herausgeber des Textes, deutsche, englische, und italienische, den Indikativ gegen die Überlieferung durch einen Optativ. Nun ist es aber eine bekannte Regel, daß in solchen Sätzen der Optativ die wiederholte, der Indikativ die einmalige Handlung bezeichnet. Was sollen aber die Vertrauensleute oder Blockwarte, die für die oligarchische Partei arbeiten, den stimmberechtigten Bürgern beibringen? Da die Volksversammlung zwar eingeschränkt, aber nicht abgeschafft werden soll 7 , offenbar, wie sie j e d e s m a 1 stimmen und wer e i n f ü r a l l e m a l regieren soll. Denn die Oligarchen wollen zwar wie die modernen Totalitarier immer wieder 5 6

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Lysias, contra Eratosthenem, 44. Sie werden Phylarchen genannt. Dem Zusammenhang nach kann es sich jedoch nicht, wie gelegentlich interpretiert worden ist, um staatliche Beamte handeln. Vielmehr handelt es sich bei diesen, nach Lysias ausdrücklicher Angabe noch zur Zeit der Demokratie von den oligarchischen Klubs aufgestellten, Phylarchen offenbar um eine Art Gauleiter vor der Machtergreifung, welche die Aufgabe hatten, für die Ziele der Oligarchen in den Phylen Propaganda zu machen und wohl auch unter Umständen einen gewissen Druck auszuüben. Wie schon erwähnt, bezieht sich die Tätigkeit der sogenannten Phylarchen zunächst auf die Zeit der noch bestehenden Demokratie, und es war ihre Aufgabe, die Leute in den Phylen dazu zu bringen, in den Volksversammlungen im Sinne der oligarchischen Bestrebungen zu stimmen, und sie zugleich davon zu überzeugen, daß nur eine permanente oligarchische Regierung die außen- und innenpolitischen Probleme Athens wirklich lösen und eine stabile Ordnung schaffen könne. Für die Zukunft sah das oligarchische Regime eine Beschränkung der Zahl der stimmfähigen Bürger auf 3000 vor. Die weiteren Probleme, die mit der Einberufung oder Nichteinberufung dieser Versammlung der 3000 zusammenhängen, sind für die oben im Text behandelte Frage ohne Bedeutung.

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von Zeit zu Zeit abstimmen lassen. Aber sie wollen keinen demokratischen Regierungswechsel. Vielmehr sollen die Männer, welche an der Spitze der oligarchischen Partei stehen, ein für allemal an der Regierung bleiben. Der Wechsel vom Optativ zum Indikativ bringt dies auf das Präziseste zum Ausdruck. Es zeigt sich also wiederum, wie sich die säuberliche Arbeitsteilung zwischen Philologe und Historiker in der Praxis auswirkt: der Historiker kann die für die historische Situation entscheidende Nuance im Text der Rede nicht mehr erkennen, weil der Philologe sie um einer vermeintlichen grammatischen Konzinnität willen aus dem Text entfernt hat; und der Philologe hat sie nicht erkannt, weil er sich um die Einzelheiten der im Text geschilderten Situation nicht glaubt kümmern zu müssen, ja im extremen Fall den Versuch, dies zu tun, als ein 'unwissenschaftliches1 Übergreifen in das Gebiet eines anderen Faches betrachtet. Es läßt sich jedoch an dieses letzte Beispiel sogleich noch eine weitere Betrachtung anknüpfen. Auch hier möchte ich mit einem persönlichen Erlebnis beginnen. Als ich einmal einen Vortrag über antike politische Theorien und damit zusammenhängende verfassungsgeschichtliche Fragen gehalten und dabei auch einige moderne Parallelen gezogen hatte, kam nachher ein Kollege zu mir und sagte, er bewundere meinen Mut, daß ich es gewagt habe, auf moderne Parallelen hinzuweisen. Das werde in streng fachwissenschaftlichen Kreisen doch allgemein als unwissenschaftlich betrachtet. Ähnliche Auffassungen sind mir auch sonst öfter entgegengetreten. Hier haben wir also ein weiteres Tabu. Nun bin ich gewiß der letzte, der einem leichtfertigen Spiel mit oberflächlichen Analogien oder gar dem kritiklosen Hineintragen moderner Anschauungen in die Welt der Vergangenheit das Wort reden würde. Aber das bloße Tabu, nicht offen davon zu reden, bietet ja nicht die geringste Garantie dagegen, daß moderne Anschauungen, Vorstellungen oder auch Umstände auf das naivste in eine fremde Welt hineingesehen oder hineininterpretiert werden. Das gilt nicht einmal nur für Gelehrte zweiten und dritten, sondern sogar für solche allerersten Ranges. Mommsen ist einer der größten Historiker aller Zeiten und seine Römische Geschichte ist ein Meisterwerk. In diesem Werk zieht Mommsen keine ausdrücklichen Parallelen zwischen den Optimaten der ausgehenden Republik und den preußischen Junkern seiner eigenen Zeit, noch zwischen der von Julius Cäsar angestrebten Regierungsform und der demokratischen Monarchie, welche sich Mommsen für Preußen wünschte. Trotzdem ist es allgemein anerkannt, daß Mommsen in seine Geschichte der ausgehenden römischen Republik seine Vorurteile als deutscher Achtundvierziger, seinen Haß gegen die preußi-

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sehen Junker und seine Wünsche für die Zukunft hineingetragen hat und daß ihm dadurch der Blick für die tatsächlichen Vorgänge bis zu einem gewissen Grade getrübt worden ist. Solche naiven unhistorischen Übertragungen sind keineswegs auf das Gebiet der politischen Geschichte beschränkt und können die verschiedensten Formen annehmen. Lord Bertrand Russell pflegte in verschiedenen Ländern einen Vortrag zu halten, in dem er sich über die von ihm als 'dogmatisch' bezeichnete Philosophie des Aristoteles lustig machte und am Beispiel von Aristoteles' Zoologie zu zeigen versuchte, wie diese ganz und gar auf totem 'Buchwissen' beruhe im Gegensatz zur modernen Wissenschaft, die ganz und gar auf sorgfältiger Beobachtung und Experiment beruhe. Für den der mit den Schriften des Aristoteles und mit der Geschichte der Philosophie vertraut ist, ist es nicht schwer zu sehen, daß die Vorstellung von dem Dogmatismus des Aristoteles, eines sich unaufhörlich auf Grund neuer Beobachtungen und Überlegungen selbst korrigierenden Denkers, auf einer Verwechslung des in späterer Zeit auf Grund der Schriften des Aristoteles erwachsenen Dogmatismus mit Aristoteles selbst beruht. Was aber das angebliche Buchwissen in der Zoologie des Aristoteles angeht, so ist nicht schwer zu sehen, daß die zoologischen Kenntnisse des Aristoteles schon deshalb nicht aus Büchern stammen konnten, weil es, abgesehen von einigen Reiseberichten und geographischen Schriften, in denen Tiere fremder Länder beschrieben waren, vor ihm noch gar keine zoologischen Werke gab. Vielmehr hat Aristoteles selbst beobachtet und die Beobachtungen anderer gesammelt. Daß ihm bei dem ungeheuren Unternehmen, zum ersten Mal und ohne andere Hilfe als die seiner persönlichen Schüler das gesamte zoologische Wissen seiner Zeit zu sammeln und in übersichtliche Form zu bringen, auch Fehler unterlaufen mußten, die er, wenn er Zeit gehabt hätte, alles ihm selbst Zugängliche mit eigenen Augen nachzuprüfen, leicht hätte vermeiden können, versteht sich von selbst. Aber das zeigt nur, daß die Verhältnisse andere waren. Denn nicht nur darf man wohl ohne Irrtum annehmen, daß Russells eigene zoologische Kenntnisse zum größten Teil tatsächlich aus Büchern stammen und nicht aus eigener Anschauung, sondern auch der größte moderne Fachzoologe kann kein umfassendes Handbuch der Zoologie schreiben, ohne sich zu einem sehr großen Teil auf die Beobachtungen anderer zu verlassen. Wenn er trotzdem die von Aristoteles begangenen Fehler nicht begehen wird, so liegt dies einzig und allein daran, daß die Wissenschaft heute so organisiert wird, daß die Beobachtungen jedes Gelehrten von andern Gelehrten unaufhörlich nachgeprüft werden, so daß grobe, leicht nachzuweisende Beobachtungsfehler sich nicht lange hai-

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ten können. Eine solche Organisation bestand, soweit sie nicht eben von Aristoteles mit den beschränkten Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, geschaffen worden ist, in keiner Weise. Russell hat also in seiner Kritik an Aristoteles moderne Umstände aufs naivste in die Antike hineingetragen, indem er als Mangel des Aristoteles bezeichnete, was sich aus den Bedingungen seiner Zeit mit Notwendigkeit ergab. Lord Russell war kein Philologe. Aber Fehler genau derselben Art werden auch von Philologen, ohne daß irgendeine direkte Parallele zwischen Gegenwart und Vergangenheit gezogen wird, nicht selten begangen. Hekataios von Milet ist für die Geschichte der antiken Geschichtsschreibung deshalb von grundlegender Bedeutung, weil er als erster den Versuch gemacht hat — wenn auch noch in sehr unvollkommener und naiver Weise — an der Überlieferung über die Vergangenheit auf Grund eigener Beobachtungen und Überlegungen eine, wie man sagt, rationalistische Kritik geübt hat, mit deren Hilfe er Erzählungen, die den Charakter des Wunderbaren tragen, in ihrer Entstehung zu erklären und auf ihren wahren Kern zurückzuführen suchte. Dieser kritische Geist des Hekataios, der sich in einigen der erhaltenen Fragmente seines Werkes auf das deutlichste ausspricht, ist vor nicht langer Zeit von philologischer Seite geleugnet worden mit der Begründung, andere Fragmente seiner Werke zeigten, daß Hekataios mit wahrem Köhlerglauben die tollsten Reisemärchen als wahre Berichte hingenommen habe. Es handelt sich bei diesen Fragmenten ausschließlich um Berichte von fabelhaften Geschöpfen, wie Greifen, kyklopenäugigen Menschen, oder Schattenfüßlern, die in fernen Ländern am Rande der Erde hausen sollten. Hier zeigt sich wieder die Unfähigkeit des modernen Interpreten oder Kritikers, von den Bedingungen abzusehen, unter denen er selbst lebt und sich in die Lage des antiken Forschers hineinzuversetzen. In Wirklichkeit zeigt sich der überlegene Verstand des antiken Schriftstellers eben darin, daß er an solchen Geschichten Kritik übt und ihre Entstehung psychologisch zu erklären versucht, die den ihm bekannten Naturgesetzen widersprechen, daß er aber nicht glaubt, auf Grund der höchst unvollkommenen anatomischen Kenntnisse seiner Zeit a priori entscheiden zu können, was für Lebewesen es geben kann und welche nicht. Wenn es keine Elefanten gäbe, würde der moderne Kritiker, der auch keine besonderen anatomischen Kenntnisse hat, den antiken Bericht von Tieren, die mit ihren Nasen Baumstämme wälzen oder tragen können, für genauso lächerlich und phantastisch erklären wie den von Greifen und Kyklopen. Nur weil sie jeder von uns im zoologischen Garten gesehen hat, finden wir nichts besonderes

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dabei, und nur weil die Erdoberfläche inzwischen völlig erforscht ist, können wir die Berichte von Fabelwesen mit Sicherheit zurückweisen. Der antike Schriftsteller hat also sehr weislich unterschieden zwischen den Gebieten, auf welche die Prinzipien seiner Kritik anwendbar sind und denen, wo sie es nicht sind, während sein moderner Kritiker sich als unfähig erweist, zwischen den Bedingungen, unter denen er selbst lebt und denen, unter welchen sein antiker Vorgänger lebte, zu unterscheiden. Gibt also das Tabu, welches dem modernen Gelehrten verbietet, moderne Vergleiche zu ziehen, nicht die geringste Garantie dagegen, daß nicht moderne Voraussetzungen auf die naivste Weise in die Interpretation oder Beurteilung antiker Schriftsteller hineingetragen werden, so können umgekehrt moderne Analogien für die Erhellung antiker Sachverhalte durchaus von Nutzen sein. Auch bei dem früher erwähnten Passus über die Oligarchen des Jahres 405 v. Chr. ist dies der Fall. Wenn man zugeben muß, daß es für uns leichter ist, zu erkennen, daß die handschriftliche Überlieferung richtig ist und keiner Korrektur bedarf, als es für die Lysiasherausgeber der Zeit vor dem Aufkommen der totalitären Regime gewesen ist, so eben deshalb, weil wir die Blockwarte, deren Aufgabe es ist, den Wählern beizubringen, wie sie jedesmal stimmen sollen und wer ein für allemal die Regierungsgewalt inne haben soll, alle aus Erfahrung kennen. Moderne Parallelen können aber auch sehr nützlicherweise dazu dienen, sich von methodischen Klischees der Philologie freizumachen. Wenn sich z.B. findet, daß in einer geographischen Schrift, welche unter dem Namen eines Schriftstellers des ausgehenden sechsten Jahrhunderts v. Chr., Skylax von Karyanda, überliefert ist, Namen von Orten vorkommen, die erst im vierten Jahrhundert gegründet worden sind, so ist die erste Reaktion des Philologen gemäß der Ausbildung in philologischer Methode, die er normalerweise erhalten hat, die Schrift für eine Fälschung auf einen alten Namen zu erklären und nach altem Philologenbrauch den Titel Pseudo-Skylax darauf zu setzen. Eine andere Möglichkeit, die sich nach Analogie bekannter Fälle bietet, ist die, zwischen einem älteren und einem jüngeren Skylax zu unterscheiden und die fragliche Schrift dem jüngeren zuzuschreiben, so unwahrscheinlich dies bei der Seltenheit des Namens auch ist. Beides ist denn auch geschehen. Da sich jedoch bei näherem Zusehen herausstellt, daß in der Schrift auch Dinge vorkommen, die dem Ende des sechsten Jahrhunderts angehörten, im vierten aber nicht mehr bestanden, so ist deutlich, daß beide Erklärungen nicht ausreichen, den Tatbestand zu erklären. Erinnert man sich jedoch daran, daß moderne Reisehandbücher — und in gewisser Weise ist der antike Skylax ein Reisehandbuch oder ein Fahrten-

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buch für Mittelmeerseefahrer — naturgemäß immer neue Auflagen erleben, die den veränderten Umständen angepaßt werden, aber unter demselben Namen weiterlaufen, so muß man wohl zu dem Schluß kommen, daß Analoges auch für das Altertum das einzig Natürliche gewesen ist. Es handelt sich bei dem handschriftlich erhaltenen Traktat also offenbar um eine Bearbeitung aus dem vierten Jahrhundert des alten, im sechsten Jahrhundert verfaßten Handbuches des Skylax von Karyanda. So wenig wir nun eine neue Auflage des Baedecker als Pseudo-Baedeker bezeichnen und als Fälschung auf einen alten Namen betrachten, so wenig Sinn hat es, von einem Pseudoskylax zu sprechen und damit die Schrift mit der wirklichen Fälschungsliteratur auf dieselbe Stufe zu stellen. Ähnliches gilt von der Zuschreibung an einen jüngeren Skylax. In gleicher Weise könnten moderne Parallelen dazu dienen, den philologischen Klisdieebegriff der Interpolation durch präzisere Begriffe zu ersetzen. Niemandem fällt es, wenn von moderner Literatur die Rede ist, ein, Bühnenbearbeitungen dramatischer Werke, Neufassungen von Gedichten, Neubearbeitungen von wissenschaftlichen Werken und dergleichen mehr, bzw. die darin enthaltenen Zusätze und Änderungen gegenüber dem Original mit demselben Wort zu bezeichnen wie absichtlich fälschende Zusätze oder Änderungen in einem Dokument. In der philologischen sogenannten Interpolationskritik geschieht dies dagegen unaufhörlich: mit dem Resultat, daß ohne weiteres Kriterium alles das als "interpoliert' betrachtet werden kann, was nach dem subjektiven Urteil des modernen Kritikers unverständlich oder des von ihm interpretierten Autors nicht würdig ist. Es sollte aber nicht allzu schwer ein2usehen sein, daß die Annahme einer 'Interpolation' nur dann als einigermaßen begründet und gesichert betrachtet werden kann, wenn ihre Entstehung sich aus den vorliegenden Umständen plausibel erklären läßt. Das erste Erfordernis für die Gewinnung solcher sicherer Kriterien ist jedoch eine möglichst präzise Unterscheidung der möglichen Interpolationsarten, wenn dies Wort zunächst einmal in dem üblich gewordenen weiten Sinn genommen werden soll. Um eine solche Unterscheidung zu erreichen, können moderne Parallelen — unter Berücksichtigung natürlich etwa abweichender Umstände in der Antike — von großem Nutzen sein. Die leider sehr verbreitete Gewohnheit, sich über die 'Torheit' der Interpolatoren zu erregen, wo man den Text nicht verstanden hat, ohne daß überhaupt die Frage aufgeworfen wird, ob es sich um eine zufällig in den Text geratene Randbemerkung handelt, bei deren Einschiebung ja höchstens die Torheit des Abschreibers, aber nicht die des Verfassers, getadelt werden kann, oder um eine absichtliche Einschaltung, die dann doch einen

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Zweck gehabt haben muß, ist etwas lächerlich und sollte der allgemeinen Diskreditierung verfallen. Es ist wohl nicht nötig, nochmals ausdrücklich zu betonen, daß mit diesem Hinweis auf die große Nützlichkeit moderner Parallelen, wo sie mit Vorsicht und Kritik verwendet werden, nicht den fatalen Versuchen, die Antike durch mehr oder minder an den Haaren herbeigezogene Vergleiche mit der Gegenwart 'interessant' zu machen, das Wort geredet werden soll. Die klassische Antike hat es nicht nötig, mit künstlichen Mitteln interessant gemacht zu werden, und alles, was sich nicht aus den Dingen von selbst ergibt und erst hineingetragen werden muß, ist überall vom Übel. Der Erkenntnis kann aber audi nicht dadurch gedient werden, daß man ihr künstliche Grenzen zieht. An den angeführten Beispielen läßt sich jedoch audi zeigen, was es mit der klassisch-philologischen Methode auf sich hat und warum sie — in gewisser Hinsicht sogar vielleicht nicht ganz zu Unrecht — in den Ruf geraten ist, andern Methoden an Strenge überlegen zu sein. Sieht man von jenen Regeln der recensio ab, die sich innerhalb gewisser Grenzen mechanisch anwenden lassen, so sind die methodischen Regeln im Grunde gar nichts weiter als Hinweise darauf, worauf man in gewissen ihrer Struktur nach ähnlichen Fällen achten muß, mit welchen Möglichkeiten man rechnen muß, und welche Schlüsse sich dann, wenn gewisse Möglichkeiten ausgeschlossen werden können, mit Sicherheit oder doch mit großer Wahrheinlichkeit ziehen lassen. Da nun die klassische Philologie eine etwas längere Geschichte hat als andere Philologien, so mag es wohl sein, daß die klassische Philologie einen etwas größeren Vorrat an solchen 'methodischen5 Hinweisen gesammelt hat, und darin mag das günstige Vorurteil, das man nicht selten bei den Vertretern anderer Fächer gegenüber der klassisch-philologischen Methode findet, eine gewisse Begründung finden. Aber wenn darin ein wirklicher Vorzug gelegen ist, so liegt darin doch auch zugleich eine Gefahr, da der Reichtum an gesammelten 'methodischen' Erfahrungen leicht dazu verleitet, zu glauben, man könne sich nun damit begnügen und brauche nichts weiter hinzuzutun. Die Wirklichkeit ist aber zu mannigfaltig, als daß sie sidh jemals mit fertigen methodisdien Regeln, mögen diese auch in noch so langer Erfahrung verfeinert und ergänzt worden sein, völlig erfassen ließe. Sieht man sich die angeführten Beispiele daraufhin nodi einmal an, so wird man finden, daß in jedem Fall aus keinem andern Grunde ein falscher Sdiluß gezogen worden ist, als weil ein für die Rechnung wesentlicher Faktor übersehen worden ist. Diese übersehenen Faktoren aber gehören entweder jenem Teil der Sprachforschung an, der über das Gebiet der Philo-

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logie im engeren Sinne hinausreicht, oder den mannigfaltigen Gebieten, auf welche sich der Inhalt der philologisch behandelten Schriften bezieht. Dadurch bestätigt sich, was zu Anfang ausgesprochen worden ist, daß die Philologie unmöglich ihre eigenste Aufgabe lösen kann, wenn sie sich auf ihr eigenes enges Fachgebiet beschränken zu können glaubt. Es bleibt endlich noch übrig, einige praktische Folgerungen aus dem Gesagten zu ziehen. Wenn ich mit so großem Nachdruck auf die Notwendigkeit für den klassischen Philologen hingewiesen habe, unaufhörlich über die Grenzen seines Faches hinauszusehen, so könnte man vielleicht daraus den Schluß ziehen, ein junger Philologe, der sich zum Gelehrten heranbilden will, müsse sich ein möglichst umfangreiches und weitreichendes Thema für seine ersten Versuche selbständiger wissenschaftlicher Arbeit aussuchen, um auf diese Weise sich gleich nach allen Seiten hin umzusehen. Nichts könnte verfehlter sein als ein solcher Schluß. Gerade weil selbst die Lösung kleiner und kleinster Probleme so viel Umsicht und Kenntnisse nach den verschiedensten Richtungen hin erfordert, ist es in der klassischen Philologie sehr viel schwieriger als in vielen andern Fächern, ganz gewisse als in den Naturwissenschaften und vor allem in der Mathematik, aber auch in einigen geisteswissenschaftlichen Fächern, schon in jungen Jahren etwas Solides und Tüchtiges, das zugleich neue Zusammenhänge aufdeckt, zu produzieren und wird daher, wo etwas Solides und Tüchtiges produziert wird, dies zumeist im Anfang nur auf einem engen und streng begrenzten Gebiet der Fall sein können. Denn niemand hat die Fähigkeit, alle die Kenntnisse, die zu einer eindringenden neuen Bearbeitung eines größeren Gebietes gehören, sich in kurzer Zeit anzueignen. Das bedeutet für den jungen Philologen eine gewisse Entsagung. Aber für alles muß man in diesem Leben einen Preis bezahlen. Und auf lange Sicht wird diese anfängliche Entsagung reichlich belohnt. Mit dieser Frage der Entsagung und ihrer Belohnung hängen nun aber eine ganze Reihe von Problemen oder vielmehr Pseudoproblemen zusammen, die ihre Existenz nur der mangelnden Einsicht in das Wesen der Sache verdanken. Dazu gehört das viel diskutierte Problem, ob die Universität und das Studium der klassischen Philologie im besonderen allgemeine Bildung lehren solle oder Wissenschaft, die dann notwendig Spezialwissenschaft sein müsse. Man hat dann wohl gesagt, es sei heutzutage unmöglich geworden, beides miteinander zu vereinigen. Daher müsse der Gelehrte auf eine allseitige Ausbildung seiner Persönlichkeit verzichten, wenn er als Gelehrter und Forscher etwas leisten wolle, und sich zu einem einseitig entwickelten Instrument für die Auffindung von Einzelerkenntnissen ausbil-

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den, die dann freilich von einem Teil seiner Schüler, d. h. denen, die nicht selbst wieder Gelehrte werden wollen, zum Erwerb einer harmonischeren und allseitigeren Ausbildung verwendet werden könnten. Ich will hier nicht untersuchen, ob und inwieweit dies für andere Wissenschaften zutreffen mag. Für die Philologie scheint es mir jedenfalls nachweislich grundfalsch. Gerade die Tatsache, daß man, um auch nur die im engsten Sinne philologischen Aufgaben richtig lösen zu können, unaufhörlich nach allen Seiten hin über das engere Fach hinaus Kenntnisse zu erwerben suchen muß, zwingt den Philologen dazu, wenn er seine Wissenschaft richtig betreiben will, sich auch als Persönlichkeit unaufhörlich weiter auszubilden. Aber auch das Korrelat dazu scheint es mir nötig, einmal deutlich auszusprechen: daß nämlich eine Philologie, die nicht diese Wirkung hat, eine Philologie, die es dem, der sich ihr widmet, erlaubt, ein bloßer Philologe zu bleiben, nicht nur stumpf und leblos ist, sondern gerade auch als Wissenschaft nichts taugt, weil sie, wie ich zu Anfang dieses Vortrages zu zeigen versucht habe, mit Notwendigkeit dazu führt, daß selbst auf dem engsten Gebiete der Philologie selbst die gröbsten Fehler begangen werden. Ganz analog liegt das ebenfalls viel diskutierte Problem, ob und wieweit es möglich sei, an der Universität die Ausbildung künftiger Gelehrter mit der Ausbildung der Studenten, die später an höheren Schulen lehren wollen, zu vereinigen. Prinzipiell und wenn die Sache richtig verstanden wird, besteht auch hier gar keine tiefliegende Diskrepanz. Die Grundaufgabe für den Gelehrten oder Forscher und für den Lehrer der klassischen Sprachen ist für beide ganz dieselbe: die Interpretation der antiken Schriftsteller. Freilich hat der Lehrer den Schülern zuerst die Elemente der klassischen Sprachen beizubringen. Aber die muß der Gelehrte auch beherrschen; und ohne daß er im Verständnis der großen antiken Schriftsteller gipfelt, hat der Elementarunterricht in den alten Sprachen wenig Sinn. Die Auswahl der Schriftsteller, die an den Schulen gelesen werden, ist naturgemäß viel enger. Aber niemand kann die sogenannten Schulschriftsteller, Homer, Sophokles, Herodot, Thukydides, Piaton usw. so interpretieren, wie es sich audi auf der Schule gehört, ohne eine umfassende Kenntnis des klassischen Altertums, also auch derjenigen Schriftsteller, die auf den Schulen nicht gelesen werden, erworben zu haben; ebensowenig aber auch ohne den Trieb, seine Kenntnisse und Einsichten, unaufhörlich nach allen Seiten hin zu erweitern und zu vertiefen, nicht nur in bezug auf das Altertum, sondern auch in bezug auf die Gegenwart. Hier hat also die Universität die doppelte Aufgabe, dem Studenten und künftigen Lehrer zu zeigen, wie er sich die stofflichen Kenntnisse aneignen kann, die ihm zur erfolgreichen Ausübung seines

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Berufes unentbehrlich sind, und, und zwar vor allem, in ihm nach Möglichkeit jenen Trieb zur unaufhörlichen geistigen Erweiterung und Vertiefung zu wecken, ohne welchen er kein guter Lehrer sein. kann. Hierin besteht also nicht die geringste Diskrepanz zwischen der Aufgabe der Heranbildung von künftigen Gelehrten und derjenigen der Ausbildung von künftigen Lehrern. Man macht es sich nun aber doch etwas gar zu leicht, wenn man aus solchen oder ähnlichen Betrachtungen den Schluß zieht, daß alles, so wie es ist, an den Universitäten auf das beste bestellt sei und daß gar kein Anlaß bestünde, irgend etwas zu ändern oder zu bessern, abgesehen von den allgemeinen Mängeln, welche jedem menschlichen Tun nun einmal unvermeidlich anhaften, und daß die öfter gehörten Klagen, das Universitätsstudium gebe den künftigen Lehrern Steine statt Brot, in allen Fällen gänzlich unberechtigt seien. Es ist doch notwendig, auch einmal offen auszusprechen, daß es nicht nur einen Snobismus der großen, aber leeren Worte, und einen Snobismus der großen Überblicke, die sich bei näherem Zusehen als Verzerrungen der Tatsachen erweisen, gibt, sondern auch einen Snobismus der Pedanterie, welcher der wahren Wissenschaft keineswegs näher steht als die beiden ersten Snobismen. Dieser Snobismus der Pedanterie ist nicht nur in Deutschland verbreitet, wenn er in verschiedenen Ländern auch verschiedene Formen anzunehmen pflegt: in Amerika mit Vorliebe die Form der vollständigen Bibliographien und der angeblich vollständigen Auswertung der modernen Literatur, die der Verfasser meist, wenn man genauer zusieht, offensichtlich nur zum kleinen Teil gelesen haben kann, wenn er auch von der erneuten Diskussion längst widerlegter Argumente großes Aufhebens macht, in Deutschland die Form der Argumentation mit aus dem Zusammenhang gerissenen Sätzen eines antiken Autors, die der moderne Verfasser oft nicht einmal direkt aus diesem, sondern aus anderer moderner Literatur entnommen hat, ohne deshalb die Prätension aufzugeben, den antiken Autor durch und durch verstanden zu haben. Dazu kommt noch das in Deutschland, aber nicht nur in Deutschland, verbreitete Vorurteil, wenn etwas recht schwer verständlich ist, müsse doch wahrscheinlich eine tiefe Weisheit darin stecken, oder wenn nicht, so spreche dodi die Schwerverständlichkeit für die Tiefe des Geistes des Urhebers einer Abhandlung, eine Auffassung, die einen sehr naiven Ausdruck in jenen nicht ganz seltenen Rezensionen findet, die ungefähr mit dem Urteil schließen, was der Autor zu beweisen suche, könne zwar kaum richtig sein, aber niemand werde in Zukunft an seinem hochbedeutsamen Werke vorbeigehen dürfen. Es sollte nicht not-

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wendig sein, solchen Tendenzen gegenüber zu betonen, daß, was unrichtig ist, kein positiver Beitrag zur Wissenschaft sein kann, wenn auch, um es zu beweisen, ein nodi so großer Aufwand an angeblicher philologischer Methode getrieben worden ist, es sei denn insofern, als es jemand zum Anlaß werden kann, den Irrtum zu korrigieren und den Autor und seine Bewunderer aus ihrem methodischen Schlummer zu wecken, daß aber umgekehrt auch etwas, das ein junger Collegestudent verstehen kann, wenn es neu und richtig ist, ein positiver Beitrag zur Wissenschaft ist. Nomina sunt odiosa. Ich will daher keine Einzelbeispiele für das Gesagte geben. Der Sachkundige wird sie vor allem auf dem Gebiet der Interpolationskritik, der Echtheitskritik, spezieller z. B. vor allem in der endlosen Literatur, die sich an W. W. Jaegers großen Versuch, die Entwicklung des Aristoteles zu rekonstruieren, im Positiven wie im Negativen angeschlossen hat, ohne Mühe aufzufinden wissen. Hier ist denn freilich ein Gebiet, — allerdings ein Gebiet, das außerhalb dessen gelegen ist, was man im eigentlichsten Sinne als Wissenschaft bezeichnen kann — auf dem es notwendig ist, einen gewissen Unterschied zu machen. Wer speziell über Aristoteles oder über eine seiner Schriften arbeiten will, wird nicht umhin können, sich auch die sterile moderne Literatur über ihn daraufhin anzusehen, ob nicht doch irgendwo eine gute und richtige Beobachtung oder ein guter Gedanke darin enthalten sind. Aber es scheint mir ganz und gar verfehlt, so, wie es vielfach geschieht, gleich den Anfänger auf diese ganz und gar kontroverse Literatur hinzuweisen, die ohne eindringende Kenntnis der originalen Werke selbst nur völlig verwirrend wirken kann. Das A und O der klassischen Philologie und jeder Philologie ist die Interpretation und das dadurch zu erzielende Verständnis der Texte. Dazu können freilich unter gewissen Umständen audi Interpolationskritik, Echtheitskritik, Schichtenanalyse und Entwicklungstheorien sehr wesentlich beitragen. Aber es sollte sich von selbst verstehen, daß diese überhaupt erst anfangen können, wenn die einfache Wort- und Sachinterpretation, und zwar nicht nur einzelner Stellen, sondern der Stellen im Zusammenhang der ganzen Werke, zu denen sie gehören, so weit getrieben ist, daß es möglich wird, einigermaßen gesicherte weiterreichende Schlüsse zu ziehen. Folgt man dieser Richtschnur, so zeigt sich bald, daß zwischen wahrer Wissenschaft und wahrer Bildimg oder den wahren Bedürfnissen eines künftigen Lehrers keinerlei Widersprüche bestehen, wohl aber zwischen Pseudowissenschaft und wahrer Bildung und zwischen wahrer Wissenschaft und Pseudobildung, und daß dasselbe mutatis mutandis auch für die Ausbildung künftiger Lehrer gilt.

Pandora, Prometheus und der Mythos von den Weltaltern Die Pandorageschichte, wie Hesiod sie in seinen Werken und Tagen1 erzählt, ist sehr bekannt. Prometheus hat den Sterblichen das Feuer gebracht. Um diese Wohltat, die ihnen gegen seinen Willen zuteil wurde, abzugleichen, beschließt Zeus in seinem Zorn, den Menschen ein Übel zu schicken, das sie mit Freuden annehmen werden; auf diese Weise sollen sie selbst ihr Verhängnis herbeiführen. Er befiehlt daher den Göttern, ein schönes Weib zu erschaffen, das einen klugen Geist besitzt und viele nützliche Künste versteht, aber in ihrem Herzen verschlagen und falsch ist. Diese Frau schickt er Epimetheus, dem Bruder des Prometheus, als Geschenk. Aber sie bringt nicht nur sich selbst, sondern auch ein Faß, das alle Übel enthält. Prometheus hat seinen Bruder vor dem Geschenk, das die Götter ihm schicken würden, gewarnt; aber Epimetheus, dem die Voraussicht seines Bruders fehlt, beachtet diese Warnung nicht. Er nimmt das Geschenk der Götter an. Pandora, von Neugier getrieben, öffnet das Faß, und obwohl sie es in ihrem Schrecken sofort wieder zu verschließen sucht, entweichen alle Übel und fallen über die Sterblichen her. Nur die Hoffnung wird gefangen und bleibt in dem Faß. Es sind unzählige Versuche gemacht worden, die beiden logischen Schwierigkeiten, welche die Geschichte in dieser Form enthält, zu beseitigen. Wenn die Hoffnung sich in dem Faß befand, das die Übel enthielt, muß sie ein Übel sein. Im allgemeinen wird jedoch die Hoffnung als etwas Gutes angesehen. Diese Schwierigkeit scheint dadurch eine einfache Erklärung zu finden, daß einige frühe griechische Dichter die Hoffnung tatsächlich als ein Übel betrachteten2. Doch die zweite Schwierigkeit läßt sich nicht so leicht beseitigen, und zusammen mit ihr kehrt die erste Schwierigkeit wieder. Wenn die Übel, die aus dem Faß entweichen, die Menschen befallen, erscheint es logisch, nicht nur anzunehmen, daß das, was im Faß zurückbleibt, ebenfalls ein Übel ist, sondern auch, daß die Sterblichen vor diesem Übel sicher sind. Wenn das Menschengeschlecht nun unter den Übeln, die ent1

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Hesiod, Erga kai Hemerai 90 fi. Vgl. die andere Fassung der Geschichte in der Theogonie 560 fi., wo jedoch der Name Pandora nicht erscheint. Siehe etwa Theognis 637 f.; Euripides, Hiket. 479; Aischylos, Prom. 252 vgl. unten S. 56/57.

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wichen, und unter den Übeln, die zurückblieben, leiden muß, welcher Schaden wurde dann eigentlich durch das Öffnen des Fasses angerichtet? In diesem Falle war es, sobald man einmal Pandora und das Faß akzeptiert hatte, offensichtlich gleichgültig, ob das Faß geöffnet wurde oder nicht. Den weitaus interessantesten Versuch, diese Schwierigkeit zu beseitigen, unternahm A. Lebègue 3 , der έλπίς mit la prescience du malheur übersetzte und sie als ein Übel betrachtete, vor dem die Menschheit verschont bleibt (oder, wie er bezeichnenderweise übersetzt, „das dem Menschen versagt ist"). Das ist zweifellos eine äußerst scharfsinnige Lösung, denn sie beseitigt alle Schwierigkeiten in einer Weise, daß die Geschichte sich dennoch begreifen läßt. Trotzdem kann sie wohl kaum richtig sein. Denn obgleich es zutrifft, daß ελπίς in der griechischen Literatur nicht immer die Erwartung von Glück bedeutet, sondern gelegentlich auch die Erwartung entweder von Glück oder von Unglück4, in seltenen Ausnahmefällen sogar die Erwartung eines bestimmten Unglücks, bezeichnen kann, ist doch die erste Bedeutung so vorherrschend, daß niemand, der die Geschichte in Hesiods Fassung las, έλπίς als „Erwartung von Unglück" verstehen konnte. Aber selbst wenn man zugibt, daß έλπίς, ohne irgendein näher bestimmendes Attribut, „Erwartung von Unglück" bedeuten könnte: das Wort bezeichnet gewiß niemals ein Vorhersehen. Damit scheitert der ganze Erklärungsversuch. Denn mag auch echtes Vorhersehen von Unglück dem Menschen versagt sein, gewiß kann niemand bestreiten, daß Menschen manchmal mit Unglück rechnen, wie sehr sie sich auch vielleicht gleichzeitig mit eitlen Hoffnungen trösten mögen. Alle anderen Versuche, die Pandorageschichte „logisch" zu interpretieren, sind weniger konsequent. S. M. Adams 5 , dessen Erklärung W. C. Greene in seiner Behandlung der Geschichte zustimmend zitiert 6 , behauptet, die Menschheit habe sowohl die Übel, die aus dem Faß entwichen, als audi das Übel, das darin zurückblieb. Aber die Übel, die aus dem Faß entwichen, sind seiner Meinung nach diejenigen, denen gegenüber die Menschen machtlos sind, während die blinde Hoffnung, die in dem Faß zurückblieb, ein Übel ist, für das die Menschen, wenigstens teilweise, verantwortlich sind. Diese Interpretation bedeutet offenbar, daß, wenn Pandora das Faß nicht geöffnet hätte, die Menschen trotzdem allen Übeln unterworfen und auch 3 A. Lebègue in: Annales de la Faculté des Lettres de Bordeaux ( 1885), S. 249 ff. Seine Interpretation wurde aufgenommen von P. Walt2, Hésiode et son poème moral, S. 56, und dann von neuem verteidigt in Revue des Études Grecques 23 ( 1 9 1 0 ) , S. 49—57. 4 Vgl. Thuk. 7, 61, 2; siehe auch Hesychios, s. ν. Έ λ π ί ς . 5 S. M. Adams, „Hesiod's Pandora", in: The Classical Review 46 ( 1 9 3 2 ) , S. 193 ff. 6 W . C. Greene, M O I R A (Cambridge 1 9 4 4 ) , S. 31.

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für alle verantwortlich wären, während sie, so wie die Dinge nun einmal liegen, für kein Übel außer der blinden Hoffnung die Verantwortung tragen. Es ist wohl kaum notwendig, über diese Interpretation noch mehr Worte zu verlieren. T.A.Sinclair 7 , eine alte Anregung Welckers aufnehmend, behauptet, da die Hoffnung im Faß bleibe, sei sie den Menschen versagt, und dies bedeute, daß das Menschengeschlecht „hoffnungslos" (hopeless) sei. Aber „Hoffnungslosigkeit" in dem Sinn, daß es für jemand keine Hoffnung gibt, und Hoffnungslosigkeit in dem Sinn, daß jemand keine Hoffnung hat, sind deutlich zwei völlig verschiedene Vorstellungen. Da viele Menschen voll von Hoffnungen sind, kann man vernünftigerweise von der Menschheit im ganzen Hoffnungslosigkeit lediglich im ersteren Sinne behaupten. In diesem Sinne aber läßt sich das Wort keinesfalls von dem griechischen Wort έλπίς ableiten. Nur wer in deutschen, englischen oder vielleicht lateinischen Begriffen denkt, kann diese Erklärung geben oder sie verstehen — nicht aber ein Grieche. Es lohnt sich wohl nicht, weitere „Lösungen" dieser Art zu besprechen, da das Erklärungsprinzip, auf dem sie alle beruhen, nachweisbar falsch ist. Was über die Hoffnung gesagt wird, bildet nicht das einzige Problem der in den Erga erzählten Geschichte, obgleich es das einzige „logische" Problem sein mag. In der Einleitung 8 erfahren wir, daß Pandora einen schamlosen oder unverschämten9 Sinn und einen verschlagenen Charakter hat, aber diese ihre Eigenschaften haben mit der Geschichte von dem Faß, das alle Übel enthält, nichts zu tun. Im Gegenteil, wenn sie das Faß schnell wieder zudeckt, ist sie offensichtlich überrascht und erschreckt durch die Auswirkung ihres Tuns. Nicht ihre Arglist und Verschlagenheit bewegten sie dazu, das Faß zu öffnen, sondern ihre Neugier. In bezug auf ihre Absichten ist sie völlig unschuldig. Was in der Einleitung über ihren verschlagenen Charakter und alle ihre anderen Eigenschaften gesagt wird, läßt sich auf Grund der Darstellung der Erga überhaupt nicht verstehen, sondern nur auf Grund der anderen Fassung derselben Geschichte, die in der Theogonie berichtet wird 10 . In der Theogonie bringt Pandora jedoch kein Faß, das alle Übel enthält. Sie wird auch nicht als Pandora bezeichnet, sondern als Weib. Sie selbst, als Vertreterin des raffinierten weiblichen Geschlechts, ist das Übel, ι Hesiod's Works and Days, ed. by T. Α. Sinclair (London 1932), S. 14. 8 Erg. 67. 9 Das griechische Wort ist κύνεος, was wörtlich „hündisch" bedeutet. Schamlosigkeit war in den Augen der alten Griechen die auffallendste Eigenschaft eines Hundes. io Theog. 570 fi.

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das Zeus den Menschen in einer höchst reizvollen und bezaubernden Verkleidung geschickt hat, so daß sie sich leicht dazu verführen lassen, dieses Übel zu empfangen und bei sich aufzunehmen. Es liegt also auf der Hand, daß die Geschichte, wie sie in den Erga erzählt wird, nicht folgerichtig ist, da sie Elemente von mindestens zwei verschiedenen Fassungen enthält 11 . Allein dieser Umstand hätte die Gelehrten vor der Annahme warnen sollen, diese Geschichte könne interpretiert werden, als handle es sich um eine Allegorie, die logisch konsequent sein müsse. Geschichten dieser Art lassen sich nur durch eine Analyse ihrer Entwicklung verstehen und erklären. Aber hier muß man sich vor einem weiteren Trugschluß hüten. Obgleich die Versuche, für die in den Erga berichtete Fassung der Geschichte eine konsequente Erklärung zu finden, bis heute fortgesetzt werden, haben viele Gelehrte erkannt, daß dies ein unmögliches Unterfangen ist, und sie haben daher nach einer anderen Betrachtungsweise gesucht. In fast allen Fällen gingen ihre Untersuchungen jedoch von der Annahme aus, man brauche nur den letzten Ursprung einer Geschichte zu finden, um ihre „wahre" Bedeutung zu entdecken. Der Fehler, der in dieser Betrachtungsweise steckt, läßt sich vielleicht am besten illustrieren durch eine Besprechung des konsequentesten Versuches dieser Art 12 . „Pandora", die Allgebende, ist auch ein Beiname der Erdmutter, und in der Tat ein sehr passender Beiname, denn die Erdmutter ist zweifellos die Geberin alles Guten. Aber nach einem alten Glauben beherbergt die Erdmutter auch die Seelen der Toten. An einem bestimmten Tag des Jahres werden die Seelen der Toten freigelassen und dürfen in die Oberwelt zu den Lebenden hinausschwärmen. Überdies schwärmen an dem attischen Fest der Vithoigia die Toten aus einem Faß oder pithos, eine Szene, die auch in alten Vasenbildern dargestellt ist. Die Geister der Toten werden selbstverständlich gefürchtet, und sie vermögen den Lebenden auf mancherlei Weise zu schaden. Hier scheint also eine natürliche Beziehung zu dem Gefäß der Pandora vorzuliegen, das alle Übel enthält und das ebenfalls mit dem Wort pithos bezeichnet wird. Man kann sich durchaus vorstellen, daß die Pandorageschichte hier ihren Ursprung hat, aber es leuchtet auch ein, wie weit all das von der Geschichte, die Hesiod erzählt, entfernt ist. Eine Pandora, die von Hephaistos gesdhafH Zu der Frage, ob die Widersprüche in Hesiods Pandorageschichte vielleicht von „Interpolationen" herrühren, siehe unten S. 50—54. 12 Siehe Jane Harrison, „Pandora's Box", in: Journal of Hellenic Studies 20 (1900), S. 99—117.

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fen 1 3 und zu den Sterblichen geschickt wird, ist nicht — oder nicht mehr — die Erdmutter. Die Übel, die in Hesiods Geschichte die Menschen befallen, sind ganz eindeutig nicht die Geister der Toten; und es wäre gewiß äußerst gekünstelt, die in dem Faß zurückbleibende Hoffnung als Hoffnung auf eine gute Ernte zu erklären. Kein unbefangener antiker Leser von Hesiods Gedicht wäre auf diese Deutung verfallen. Jane Harrisons Erklärung der Herkunft des Mythos kann daher, so scharfsinnig und interessant sie auch sein mag, zum Verständnis der Geschichte Hesiods sehr wenig beitragen. Es gehört zum Wesen solcher Geschichten, daß sie unzählige Male nacherzählt werden und daß sich, sooft sie nacherzählt werden, ihre Bedeutung leicht wandelt. Dieser Bedeutungswandel kann sich auf zwei verschiedene Weisen vollziehen: wenn der Erzähler der Geschichte ein echter Philosoph ist, kann er der Geschichte einen neuen, folgerichtigen Sinn geben u ; wenn er das nicht ist, kann die Geschichte verworren werden. Aber die verworrenen Fassungen solcher Geschichten sind nicht weniger interessant als die folgerichtigen. Sie können sogar interessanter sein, da sie gerade in ihrer Verworrenheit die tiefen Widersprüche der Situation des Menschen in dieser Welt beleuchten. Auf jeden Fall muß man, um sie zu verstehen, sie als Bestandteile der vorphilosophischen Geschichte der Philosophie ansehen, und dazu muß man sie von dem Standpunkt des in ihnen enthaltenen philosophischen Problems betrachten. Das Problem, das in den beiden hesiodischen Fassungen der Pandorageschichte steckt, ist das des Ursprungs des Bösen. Die Theogonie und die Erga sind voll von Geschichten, die etwas mit diesem Problem zu tun haben, oder vielmehr mit dem umfassenderen Problem der Herkunft, der Entwicklung, der Geschichte des Übels in dieser Welt. Eine Untersuchung dieser anderen Geschichten ist für ein volles Verständnis der Pandorageschichte viel wichtiger als sogar ein absolut zwingender Nachweis, daß zwischen Hesiods Pandora und der Erdmutter eine Verbindung besteht. In den Erga folgt auf die Pandorageschichte unmittelbar der Mythos von den fünf Weltaltern, der in gewisser Hinsicht dasselbe Thema behandelt. Diese Wechselbeziehung zwischen den beiden Geschichten wird unter» Erg. 60 ff. und Theog. 570 ff. Es ist durchaus möglich, daß dieser Teil der Geschichte von einem in einem Vasenbild (Harrison, a. a. O., S. 106) dargestellten Mythos beeinflußt wurde; dort erhebt sich die Erdgöttin unter den Hammerschlägen des Hephaistos aus der Erde. Aber die Erdgöttin wird sicherlich nicht von Hephaistos geschaffen. 14 Aischylos zum Beispiel hat der Bedeutung der Hoffnung im Leben des Menschen in Verbindung mit der Prometheusgeschichte eine neue, konsequente Deutung gegeben. Aber er ist ein konsequenterer Dichter-Philosoph als Hesiod.

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strichen durch die Ähnlichkeit zwischen den beiden Zeilenpaaren, die einerseits das Glück des goldenen Zeitalters, andererseits das sorglose Leben des Menschengeschlechts vor der Ankunft der Pandora schildern 15 . Der Standpunkt der beiden Geschichten ist jedoch verschieden. Um dies nachzuweisen, ist es zunächst notwendig, den Mythos von den Weltaltern genau zu interpretieren, da er in der Fassung Hesiods ebenfalls einige Probleme aufwirft. Im Gegensatz zu anderen Fassungen 16 zählt Hesiod fünf Zeitalter: das goldene, das silberne, das eherne, das der Heroen und das eiserne. In dieser Reihe nimmt das Zeitalter der Heroen in doppelter Hinsicht eine Sonderstellung ein: sein Name ist nicht von einem Metall abgeleitet, und es unterbricht den fortschreitenden Niedergang, der die Reihenfolge der übrigen Zeitalter kennzeichnet. Es ist offenkundig und auch allgemein anerkannt, daß sich in der Einfügung dieses Zeitalters der Ruhm spiegelt, den die Homerischen Gedichte den Helden des Trojanischen Krieges verliehen hatten. Diese strahlenden Helden konnten, so wie sie bei Homer geschildert sind, auf keinen Fall in die entarteten Zeitalter einbezogen werden, doch der kriegerische Charakter ihres Ruhms machte es gleichermaßen unmöglich, sie mit dem goldenen oder dem silbernen Geschlecht gleichzusetzen. Außerdem waren sie für eine solche Gleichsetzung zeitlich nicht weit genug entfernt, und der Herrscher der Götter in der Utas und Odyssee ist Zeus, nicht Kronos, der während des goldenen Zeitalters geherrscht haben soll. Darum mußten sie als Vertreter eines besonderen, außergewöhnlichen Zeitalters eingefügt werden. Der Sinn der Unterscheidung zwischen dem ehernen und dem eisernen Zeitalter ist weniger deutlich. Nach Wilamowitz 17 sind das eherne und das eiserne Zeitalter im Grunde identisch; beide geben Hesiods pessimistischer 15

90f.: πριν μέν γαρ ζώεσκον έπί χθονί φϋλ' ανθρώπων νόσφιν ατερ τε κακών και ατερ χαλεποΐο πόνοιο. 111—113: οί μέν έπί Κρόνου ήσαν οτ' ούρανφ έμβασίλευεν ώζ τε θεοί δ' £ξωον άκηδέα θυμόν εχοντες νόσφιν ατερ τε πόνων καί όιζύος. Hesiod ist der einzige uns erhaltene antike Autor, der von fünf Weltaltern spricht. Denn obgleich das Proömium der Fabeln des Babrios im Codex Athous ebenfalls fünf Weltalter hat, enthält dasselbe Proömium im Papyrus Bouriant nur drei, und ein Vergleich der beiden Fassungen sowie der Fassung des Codex mit Hesiod zeigt eindeutig, daß der Papyrus das Original bewahrt hat und daß die zusätzlichen Zeilen im Athous von einem Leser (vielleicht von einem Schulmeister; denn die Fabeln des Babrios wurden in den Schulen der Antike sehr viel gelesen) eingefügt worden sind, um die Geschichte des Babrios der Hesiods anzugleichen. Die Geschichte von drei Weltaltern wird von ziemlich vielen Autoren erzählt, z. B. Aratos 1, 96 ff., Antipater (Anth. Pal. 5, 71) u. a.

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Hesiodos Erga, erklärt von U. von Wilamowitz-Moellendorff (Berlin 1928), S. 139 f.

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Beurteilung der Gegenwart Ausdruck. Die Unterscheidung zwischen den beiden Zeitaltern würde also lediglich die historische Tatsache widerspiegeln, daß das Erz als Metall, aus dem Waffen und Werkzeuge hergestellt werden, neuerdings durch das Eisen verdrängt worden war. Aber die Schilderung der beiden Zeitalter durch Hesiod unterstützt diese Deutung nicht. Die kriegerischen, harten, unbarmherzigen Männer des ehernen Zeitalters 18 haben immer noch eine gewisse Größe, durch die sie sich deutlich von dem kleinen Format der Männer des eisernen Zeitalters abheben, deren Hauptkennzeichen Unglaube, Betrug und Treulosigkeit sind 19 . Andererseits besteht eine auffallende Ähnlichkeit zwischen den Männern des ehernen Zeitalters und den Heroen. Die Vertreter beider Zeitalter werden in der Hauptsache als große Krieger beschrieben, die ihr Leben in beständigem Kampf verbringen, die stärker, kühner und mächtiger sind als die Männer des eisernen Zeitalters und weniger unter der banalen Not leiden, die unsere Gegenwart charakterisiert. Nietzsche20 hatte diesen Sachverhalt längst erkannt; er zog daraus den Schluß, daß diese beiden Geschlechter praktisch ein und dasselbe sind, nämlich die Helden des Trojanischen Krieges und anderer Sagen, nur von zwei verschiedenen Standpunkten aus betrachtet. Denn, so sagt er, es war natürlich, daß die Adligen zu diesen Heroen voll Ehrfurcht als zu ihren idealen Ahnen aufschauten, während dem gemeinen Mann dieselben ruhmreichen Ritter als hart und grausam erscheinen mußten, allerdings auch frei von den üblichen Schwächen der menschlichen Natur — wie die Männer des ehernen Zeitalters in Hesiods Gedicht. Es kann schwerlich einen Zweifel darüber geben, daß diese Ansicht im wesentlichen richtig ist, obwohl der Prozeß, in dem die beiden entgegengesetzten Bilder derselben Gestalten sich entwickelten, in Wirklichkeit wahrscheinlich viel komplizierter war. Von einigen Elementen, die in diesen Prozeß eingingen, lassen sich vielleicht noch Spuren finden, wenn wir das Schicksal betrachten, das in Hesiods Darstellung den Männern der verschiedenen Zeitalter nach ihrem Tod zuteil wird. Das Schicksal, das die ersten drei Geschlechter nach ihrem Tod haben, ist jeweils einheitlich. Die Männer des goldenen Zeitalters leben als gütige Schutzgeister (δαίμονες) auf der Erde weiter 21 . Die Männer des silbernen Zeitalters führen ein seliges Leben unter der Erde 22 . Die Männer des ehernen Zeitalters sind namenlos 19 is Erg. 145 ff. Erg. 175 ff. 20 Nietzsche, Zur Genealogie der Moral, 1. Abh. Nr. 11 (Kröners Taschenausgabe Bd. 7, S. 269). 21 Erg. 121 ff. 22 Erg. 140 ff. Zur Interpretation vgl. Wilamowitz, Hesiodos Erga, S. 57.

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in das dunkle Reich des Hades hinabgestiegen23. In bezug auf die Heroen aber finden wir eine merkwürdige Unterscheidung. Einige von ihnen sterben 24 . Was aus ihnen nach dem Tod wird, erfahren wir nicht. Andere (οί δέ) jedoch werden von Zeus in die Elysischen Gefilde, auf die Inseln der Seligen, entrückt, wo sie fern vom Land der Sterblichen ein Leben in ewiger Seligkeit führen 25 . Dies alles ist ziemlich aufschlußreich. In den Homerischen Gedichten haben alle großen Helden des Trojanischen Krieges — Menelaos bildet die einzige Ausnahme 26 — das Schicksal, das in Hesiods Erzählung die Männer des ehernen Zeitalters haben: sie führen nach dem Tod ein lichtloses Leben in der Unterwelt. In den Gedichten, die dem sogenannten epischen Zyklus angehören, ist die Zahl der Helden, von denen man glaubt, daß sie nach ihrem Tod in einem Reich der Seligen weiterleben, stark vermehrt, obgleich sie immer noch eine Ausnahme bilden. Aber es gibt auch den im griechischen Mutterland sehr weit verbreiteten Volksglauben an einzelne Heroen, die nach ihrem Tod nicht in einem weit entfernten Land fortleben, sondern in einer Höhle, auf einem Berg, oder unter der Erde, jedenfalls aber direkt in dem Land, in dem sie gelebt haben und gestorben sind. Diese Heroen sind nicht identisch mit den Helden des Trojanischen Krieges; sie haben einen anderen Charakter27. Aber der Umstand, daß sie ebenfalls als ήρωες bezeichnet werden, deutet darauf hin, daß man zwischen diesen bei23 Erg. 152 fi. 2t Erg. 166. 25 Erg. 167 ff. 26 Od. 4, 560 ff.: Proteus hat dem Menelaos prophezeit, er werde am Ende seines Lebens nicht sterben, sondern in die Elysischen Gefilde entrückt werden, wo Rhadamanthys lebe. Diese Stelle wird gewöhnlich als „junger" Teil der Odyssee betrachtet. Aber es ist nicht notwendig, auf die Frage der Geschichte und des Aufbaus der Homerischen Gedichte einzugehen. Es genügt vollauf, daß Menelaos eine ganz einzigartige Ausnahme darstellt und daß die viel größeren Helden — Achilleus, Patroklos, Agamemnon usw. — in den Hades hinabgehen. Das bedeutet nun aber nicht, daß die Vorstellung, daß manche Helden des Trojanischen Krieges ein besseres Schicksal hatten, erst einige Zeit nach der Fertigstellung der vorliegenden Ilias oder Odyssee aufgetreten sein kann. Es ist keineswegs ausgeschlossen, daß der Verfasser dieser Gedichte solche Versionen aus poetischen Gründen ausschaltete. 27 Es ist oft darauf hingewiesen worden, daß die Lokalheroen anscheinend einen doppelten Ursprung haben. Manche von ihnen scheinen ursprünglich Lokalgötter gewesen zu sein, die, nachdem sie teilweise von allgemeiner anerkannten und daher höheren Göttern verdrängt worden waren, trotzdem weiterhin als halbgöttliche Wesen lokale Verehrung genossen. Die meisten der lokalen und volkstümlichen Heroen scheinen jedoch historische Persönlichkeiten gewesen zu sein, die als Gesetzgeber, Propheten oder Retter des Landes in großer Gefahr dem Land ihren Stempel aufgedrückt hatten und in der Erinnerung des Volkes als wohltätige Geister fortlebten.

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den Gruppen irgendeinen Zusammenhang empfand. Bemerkenswert ist auch, daß die Männer des silbernen Zeitalters bei Hesiod nach ihrem Tod dasselbe Schicksal haben wie die meisten Lokalheroen, die im griechischen Mutterland verehrt wurden. Diese Wechselbeziehungen tragen dazu bei, einige Grundzüge der Erzählung Hesiods zu erklären. In den Homerischen Gedichten mögen die gewöhnlichen Krieger als Helden bezeichnet werden, wenn man sie zu einer Versammlung ruft oder in einer Versammlung anredet 28 , aber im großen ganzen wird ihnen recht wenig Beachtung geschenkt. Sie haben eher die Funktion, den Hintergrund zu bilden, gegen den sich die wenigen wirklich großen Helden (Achilleus, Diomedes, Odysseus, Agamemnon usw.) im vollen Glänze ihres Ruhmes abheben. Obwohl einige dieser großen Helden von Göttern abstammen, läßt Homer ihnen allen — außer Menelaos — das Schicksal gewöhnlicher Sterblicher zuteil werden. Für ihn sind sie Sterbliche, und man kann sagen, daß es zu ihrem menschlichen Ruhm gehört, so strahlend zu sein, obwohl sie sterblich sind. Aber es ist auch natürlich, daß im Volksglauben die Vorstellung entstand, so strahlende Helden könnten nicht das Schicksal gewöhnlicher Menschen teilen und es müsse ihnen ein besseres Los bestimmt worden sein. Dieser Glaube fand Ausdruck im epischen Zyklus, in den Geschichten von Telemachos, Telegonos usw. Bei Hesiod sind die verschiedenen Elemente dieser Entwicklung eine sonderbare Mischung eingegangen. Die ήρωες Δαναοί, die bei Homer ganz gewöhnliche Menschen sind 29 , haben durch die verklärende Kraft der Dichtung begonnen, am Ruhm ihrer Führer teilzuhaben. So ist die ganze Generation des Trojanischen Krieges, zusammen mit ihren Vorfahren und ihren unmittelbaren Nachkommen, etwas ganz Besonderes geworden, den Männern der Gegenwart unendlich überlegen. Der Ausdruck heros hat in der Homerischen Dichtung, wo er kriegerische Eigenschaften betont, einen etwas anderen Akzent als im griechischen Mutterland, wo er jeden großen Mann bezeichnen kann, dessen Einfluß nach seinem Tod fortwirkt, ob er nun ein Krieger war oder nicht; trotzdem mußte die Gleichheit des Ausdrucks schlechterdings sich so auswirken, daß man die Ehrfurcht, die man vor Lokalheroen empfand, in gewisser Hinsicht auf die homerischen „Heroen" allgemein übertrug. Aber der Unterschied zwischen den wirklich großen Helden und dem gewöhnlichen Volk, der bei Homer so deutlich ist und im epischen Zyklus noch mehr hervortritt, geriet nicht ganz in Vergesse Siehe ζ. B. IL 2, 110 ff.; 19, 34 ff. 29 Vgl. II. 2, 198 ff.

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senheit; so äußert er sich in Hesiods Gedicht darin, daß der Dichter innerhalb der Heroenzeit seltsamerweise zwischen zwei Gruppen unterscheidet, was ihr Schicksal nach dem Tod angeht. Man versteht daher, daß, obwohl die Lokaklheroen des Mutterlandes nicht als neue Generation oder neues Zeitalter von den homerischen Heroen unterschieden wurden, ihr typisches Schicksal nach dem Tod nicht auch noch als eine dritte Möglichkeit für dieselbe Generation hereingebracht werden konnte. Deshalb wird ihr Schicksal nach dem Tod den Männern des silbernen Zeitalters zugeschrieben. Aber die Unnatürlichkeit dieser Verbindung zeigt wiederum, wie hier Überlieferungen verschiedener Herkunft zusammengeflossen sind. Es ist also nötig, Nietzsches Theorie auf ihr richtiges Maß zu beschränken. Hesiods eigene Einstellung war vielleicht durch den Umstand bestimmt, daß seine Eltern aus Kleinasien gekommen waren 30 . Doch alles spricht dafür, daß die Homerische Dichtung damals auch schon bis zum Mutterland vorgedrungen war. Daher kann kaum ein Zweifel darüber bestehen, daß die homerischen Helden nicht nur dem Adel, sondern auch dem gemeinen Mann in einem Licht übermenschlichen Ruhmes erschienen. Aber in den Prozeß, in dem die alten Geschichten durch Dichter und Erzähler von Generation zu Generation überliefert wurden, muß irgendwo ein Element der Kritik hineingekommen sein, das der ambivalenten Haltung des gemeinen Mannes gegenüber seinen Führern, die nur zu oft auch seine Bedrücker waren, Ausdruck gab; so entstand die Geschichte von dem ehernen Zeitalter als Gegenbild zu der strahlenden Darstellung der homerischen Helden. Das ist keineswegs überraschend, denn die ambivalente Haltung einer niederen Klasse gegenüber einer höheren gesellschaftlichen Klasse war in alten Zeiten nicht weniger verbreitet als in der Gegenwart 31 . 30 Vgl. Erg. 633 ff. Ein interessantes Beispiel für diese Haltung und die Konsequenzen, die sie für die logische Folgerichtigkeit einer Volkserzählung haben kann, findet sich in dem Bericht über die drei großen Pyramidenerbauer bei Herodot 2,124—134. Nach dieser Erzählung waren Cheops und Chephren grausame Herrscher, die das Volk beim Bau ihrer riesigen Grabpyramiden zu harter Arbeit zwangen, während Mykerinos ein milder Herrscher war und sich mit einer viel kleineren Pyramide begnügte. Aber kurz nach dem Beginn seiner Herrschaft wurde ihm durch einen Orakelspruch verkündet, er habe nur noch sechs Jahre zu leben. Als er sich bei den Göttern beklagte, daß er so jung sterben müsse, während seine grausamen Vorgänger sich eines langen Lebens erfreut hätten, bekam er die Antwort, er werde dafür bestraft, daß er die Leiden des Volkes erleichtert habe, wo doch die Götter beschlossen hätten, das Volk solle 150 Jahre lang für seine Sünden leiden. In Wirklichkeit verhält sich die Größe der drei Pyramiden proportional zur Herrschaftsdauer ihrer Erbauer, woraus sich ergibt, daß Mykerinos seine Untertanen ebenso hart arbeiten ließ wie seine Vorgänger. Aber in der Erklärung, warum eine

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Was das eherne Zeitalter und die Heroenzeit bei Hesiod vom goldenen und silbernen Zeitalter unterscheidet, ist ein gewisses Maß von historischer Konkretheit. Im Gegensatz etwa zum Nibelungenlied sind wir zwar nicht mehr imstande, das Ereignis oder die Ereignisse einigermaßen genau zu datieren, welche zur Entstehung der Sagen und Dichtungen geführt haben, auf denen Hesiods Erzählung vom ehernen Zeitalter und von der Heroenzeit beruht. Trotzdem kann es keinen Zweifel darüber geben, daß diese Sagen, wenn auch in idealisierter und dichterischer Form, irgendwie die Erinnerung an eine wirkliche geschichtliche Epoche widerspiegeln. Für das goldene und das silberne Zeitalter trifft das offensichtlich nicht zu; es sind Idealbilder von einer ganz anderen Art. Die Erzählung vom goldenen Zeitalter bietet an sich der Interpretation keine ernsthafte Schwierigkeit. Sie ist ein großartiger Ausdruck für die Sehnsucht des Menschen nach einem verlorenen Paradies, für die sublimierende Kraft der Erinnerung, für die Ehrfurcht, die jedes geistig und körperlich gesunde Volk vor seiner Vergangenheit und vor seinen Vorfahren empfindet, und — auf einer etwas niedrigeren Ebene — für den unter den Menschen so weit verbreiteten Glauben an die gute alte Zeit, als das Leben fröhlicher und leichter war, und als die Menschen noch offen, stark, gesund und frei von der Entartung der Gegenwart waren. Daß die Menschen dieser verklärten Vergangenheit immer noch irgendwie fortleben und uns unsichtbar als gute Geister oder Schutzengel umgeben, ist außerdem ein Glaube, der nicht weniger natürlich ist als die Überzeugung, daß die großen Gesetzgeber oder andere besondere Wohltäter eines Staates oder eines Volkes noch irgendwie an dem Ort leben, an dem die segensreiche Wirkung ihres Lebens und ihrer Taten weiterhin gespürt wird. Aber eben darum ist es deutlich, daß das goldene Zeitalter im Grunde nicht eine von vielen aufeinanderfolgenden Generationen ist, sondern eine Möglichkeit, die Vergangenheit zu sehen Es steht daher ganz in Einklang mit der editen, ursprünglichen Bedeutung des goldenen Zeitalters, wenn in den meisten Fällen, wo es erwähnt wird, keinerlei Bezug auf die drei Zeitalter genommen wird, die bei Hesiod das goldene Zeitalter von der Gegenwart trennen 32 . Pyramide kleiner sei als die anderen, äußert sich die ambivalente Haltung der Volkserzählung gegenüber den großen grausamen Herrschern in höchst naiver Weise: sie sind die großen Könige (nicht ihr gütiger Nachfolger), und am Ende stellt sich heraus, daß sie es waren, die tatsächlich nach dem Willen der Götter handelten. 32 Daß der einfache Kontrast zwischen der Gegenwart und dem goldenen Zeitalter unter der Herrschaft des Kronos (6 επί Κρόνου βίος) bereits im letzten Viertel des 6. Jahrhunderts v. Chr. in Athen sprichwörtlich war, beweist Aristoteles, Ath. Pol.

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Im Gegensatz zum goldenen Zeitalter bietet das silberne Zeitalter wieder ein besonderes Problem. In gewisser Hinsicht scheint es in das allgemeine Schema einer fortschreitenden Entartung, die so seltsam durch die Heroenzeit unterbrochen wird, hineinzupassen. Denn auf den ersten Blick sind die Menschen des silbernen Zeitalters weniger gut als die des goldenen, aber besser als die des ehernen und des eisernen Zeitalters. Sieht man jedoch genauer zu, dann besteht nicht einmal hier eine wirkliche Kontinuität. Das Hauptmerkmal der Menschen des silbernen Zeitalters ist, daß sie erst im Alter von hundert Jahren geistig erwachsen werden. Wenn sie endlich die Reife erreicht haben, kommt ihr Leben bald zu einem Ende, und selbst in jener letzten Phase leiden sie nodi stark unter ihrer Unfähigkeit, ihrem Leben einen Zusammenhang und eine Orientierung zu geben, und sie sind nicht imstande, Unheil voneinander fernzuhalten. Zeus beseitigt sie zwar, weil sie die Verehrung der Götter vernachlässigen, aber dieser Zug scheint hauptsächlich deshalb in die Geschichte eingeführt worden zu sein, um zu erklären, warum das silberne Zeitalter nicht bis zur Gegenwart andauerte. Denn der Übergang vom goldenen zum silbernen Zeitalter erfordert keine besondere Erklärung, da er mit dem Übergang der Weltherrschaft von Kronos an Zeus zusammenfällt33. Aber bei alledem scheinen die Menschen des silbernen Zeitalters ihre Pflichten gegenüber den Göttern eher zu vernachlässigen, weil es ihnen an Vernunft fehlt, als aus Bosheit. Der Übergang vom silbernen zum ehernen Zeitalter ist daher nicht lediglich eine Entartung. Vom moralischen Standpunkt aus mag Entartung vorliegen; doch ist es etwas problematisch, bei den Menschen des silbernen Zeitalters von moralischer Überlegenheit zu sprechen, wo nichts als Unreife und Unvernunft festzustellen ist, selbst wenn dieser Zustand mit einer mehr oder weniger friedlichen Haltung verbunden ist. In jeder anderen Hinsicht erscheinen die starken, männlichen, energischen Menschen des ehernen Zeitalters als entschieden überlegen, und sogar die Menschen des eisernen Zeitalters zeigen bei all ihrer Bosheit wenigstens eine größere Reife. Deshalb erscheint es auch sonderbar, daß gerade das silberne Geschlecht in Hesiods Darstellung nach dem Tod das Schicksal hat, das der Volksglaube den großen Gesetzgebern, Propheten und Staatsmännern, den geistigen, sittlichen und politischen Führern ihrer Länder, zuweist. Diese sonderbare Diskrepanz ist eine zusätzliche Bestätigimg für die oben 34 gezogene Schlußfolgerung, daß dieses Schicksal den Menschen des silbernen Zeitalters nur 33 Erg. 111; siehe auch unten S. 40 und 47 fi. 34 Siehe oben S.29.

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deshalb zugewiesen wurde, weil das Heroengeschlecht in Hesiods Gedicht bereits mit einem anderen Schicksal nach dem Tod versehen worden war — entsprechend einer Überlieferung, die sich durch das homerische und nachhomerische Epos gebildet hatte. Aber was stellt dann das Geschlecht des silbernen Zeitalters in Wirklichkeit dar? Die geistreichste Erklärung scheint diejenige zu sein, die Eduard Meyer gegeben hat 35 . Er glaubte, im Gegensatz zum goldenen Zeitalter, das Hesiod von älteren Traditionen übernahm, sei das silberne Zeitalter gänzlich Hesiods eigene Erfindung. Nach Meyers Ansicht wollte Hesiod in diesem Abschnitt seiner Erzählung den Gedanken ausdrücken, daß das allzu leichte Leben des goldenen Zeitalters zu Degeneration führen muß. Mit anderen Worten, im Gegensatz zu den königlichen Menschen des goldenen Geschlechts stellt das silberne Geschlecht die Prinzen dar, die „im Purpur geboren" und daher weichlich und entartet sind. In dieser Interpretation nimmt Hesiods Darstellung merkwürdig ähnliche Züge an wie die Auffassung des Polybios36 vom Übergang des Königtums in Tyrannei und einer echten Aristokratie in ein oligarchisches Regime — eine Ähnlichkeit, die vielleicht dadurch bedingt ist, daß Meyers eigene grundsätzliche Geschichtsauffassung37 eine deutliche Verwandtschaft mit der seines antiken Vorgängers Polybios aufweist. Aber wie scharfsinnig Meyers Erklärung auch sein mag: wenn Hesiod diesen Gedanken ausdrücken wollte, tat er es auf eine recht sonderbare Art. Denn das goldene Zeitalter umfaßt viele Generationen, und die Menschen des silbernen Zeitalters sind nicht ihre Nachkommen, sondern treten an ihre Stelle als eine völlig neue Schöpfung infolge des Übergangs der Weltherrschaft von Kronos an Zeus. Außerdem: ein „für den Purpur" geborener Prinz mag viele Fehler haben und mag auch weichlich und entartet sein, aber ein Mensch, der erst im Alter von hundert Jahren gescheit wird und dann nach dieser positiven Veränderung nur noch kurze Zeit lebt, zeigt kaum eine Beziehung zu den Eigenschaften, die für einen porphyrogennetos typisch sind. Das charakteristische Merkmal der Darstellung des silbernen Zeitalters im Unterschied zu der Darstellung der übrigen Zeitalter ist das ausgesprochen humoristische Element, das sie enthält und das offenbar durch 35 E. Meyer, „Hesiods Erga und das Gedicht von den fünf Menschengeschlechtern", in: Genethliakon. Carl Robert zum 8. März 1910 (Berlin 1910), S. 178 S. 36 Polyb. 6, 7, 7 fi. 37 Vgl. besonders seine Elemente der Anthropologie in Bd. I, 1 seiner Geschichte des Altertums.

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groteske Übertreibungen noch bewußt verstärkt wird. Wenn man auf strenger Logik besteht, fällt es einigermaßen schwer zu erklären, wie ein Mann des silbernen Zeitalters „bei seiner lieben Mutter" bleiben konnte, bis er gescheit, das heißt hundert Jahre alt war; denn seine Mutter konnte — nach Hesiod — nicht mehr sehr lange leben, nachdem sie selber gescheit geworden war; wenn sie aber noch nicht gescheit war, hätte sie bei ihrer lieben Mutter bleiben müssen, und diese wiederum bei der ihrigen — eine Ordnung, welche die Dinge ziemlich komplizieren würde. Sieht man von diesem Element grotesker Übertreibung ab, dann erinnert die Darstellung des silbernen Zeitalters stark an die Art und Weise, in der einige mitteleuropäische Stämme, besonders in der Schweiz und in einigen Teilen Süddeutschlands, von ihren Nachbarstämmen sprechen: diese entwickeln sich spät und sind schwer von Begriff; erst im Alter von fünfzig, sechzig oder siebzig Jahren — je nach den Umständen — werden sie gescheit. Meistens gibt es noch verschiedene Versionen darüber, was geschehen wird, wenn diese Grenze erreicht ist. In manchen Fällen, heißt es, werden sie außerordentlich gescheit, wenn sie erst einmal so weit kommen; in anderen Fällen ist die Ansicht über ihre Fähigkeiten in einem reiferen Alter weniger optimistisch. Hesiods Darstellung scheint die letztere Ansicht zu enthalten, aber die Grundidee ist mehr oder weniger dieselbe. Natürlich liegt ein sehr wesentlicher Unterschied darin, daß Hesiod nicht von einem derzeitig lebenden Stamm spricht, sondern von einer früheren Generation, die einer mythischen Vergangenheit angehört. Aber das schließt nicht aus, daß man die eine Geschichte mit Hilfe der anderen interpretieren kann. Die in der Gegenwart lebenden Stämme, über die humorvolle Bemerkungen dieser Art gemacht werden, sind immer solche, von denen ihre lebhafteren, fortschrittlicheren Nachbarn meinen, sie seien altmodisch, rückständig und vom Strom des modernen Fortschritts kaum berührt. Natürlich kann man diese Meinung nicht nur von einem Nachbarstamm, sondern auch von einer früheren Generation haben. Auf Grund dieser Analogie erscheint Hesiods Darstellung des silbernen Geschlechts wie eine humorvolle Übertreibung der Art und Weise, wie in jeder „fortschrittlichen" Epoche aufgeweckte, frühreife Kinder von ihren Eltern denken: sie sind geneigt, diese als nette, harmlose Leute zu betrachten, die jedoch nicht so richtig wissen, wie das Leben wirklich ist, und die mit den differenzierten, ein wenig verderbten Sitten der Gegenwart nicht so recht vertraut sind. Diese Erklärung, so scheint mir, paßt zu Hesiods Schilderung des silbernen Geschlechts viel besser als E. Meyers Gleichsetzung mit „pur-

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purgeborenen" Prinzen, da letztere ganz andere Merkmale aufweisen sollten. Trotz alledem braucht man keineswegs anzunehmen, daß Hesiod mit seiner Geschichte vom silbernen Geschlecht diesen Gedanken ausdrücken wollte. Viel wahrscheinlicher ist es, daß er die Geschichte in der Hauptsache so erzählt, wie er sie vorfand, und daß er sie, so gut er konnte, in den allgemeinen Rahmen seiner Fassung des Mythos von den Weltaltern einfügte. Es gibt nur ein Element, das kaum zu der ursprünglichen Geschichte gehört haben kann, da es zu dem übrigen in keiner Weise paßt 38 . Ich meine das, was Hesiod über das Schicksal dieser Generation nach dem Tod erzählt. Aber lediglich der neue systematische Rahmen, in dem die Geschichte jetzt erscheint, zwingt Hesiod, etwas über diese Frage zu sagen; in der Originalfassung wurde sie wahrscheinlich überhaupt nicht berührt. Ob man nun diese Erklärung der ursprünglichen Bedeutung des silbernen Zeitalters in ihrem ganzen Umfang annimmt oder nicht, es gibt gewisse Tatsachen, die man, wenn sie erst einmal aufgezeigt worden sind, schwerlich bestreiten kann. Die Geschichte von den Weltaltern, wie Hesiod sie erzählt, ist sicherlich nicht einfach eine Geschichte fortschreitender Entartung, auch nicht in ihrem ersten Abschnitt. Denn bei all seiner Härte und Grausamkeit ist das eherne Zeitalter dem silbernen Zeitalter in mancher Hinsicht deutlich überlegen; und daß die Heroenzeit in ein Schema fortschreitender Entartung nicht hineinpaßt, lag stets offen zutage. Daraus ergibt sich, daß alle Zeitalter — mit Ausnahme des eisernen, das die Gegenwart darstellt — im Grunde nicht verschiedene Epochen der Vergangenheit sind, sondern verschiedene Möglichkeiten, die Vergangenheit zu sehen. Es gibt nur einen Unterschied: Das goldene und das silberne Zeitalter haben sozusagen keinen festen Platz in der Zeit, während das eherne Zeitalter und die Heroenzeit, auch wenn sie keine absolute, in Jahren oder Jahrhunderten ausdrückbare Chronologie besitzen, trotzdem eine mehr oder weniger bestimmte, in Überlieferung und Dichtung gefeierte Vergangenheit widerspiegeln. Daraus ergibt sich ferner, daß, was den Charakter der Zeitalter angeht, ihre Reihenfolge von untergeordneter Bedeutung ist. Dies hat vielleicht auch interessante Konsequenzen für die Frage nach der Herkunft des Mythos. Man hat schon längst darauf hingewiesen, daß Hesiods Mythos von den Weltaltern Parallelen in der frühen persischen und indischen Literatur hat. Im Mahabharata 39 werden die vier Weltalter mit den vier Farben weiß, 38 Siehe oben S. 33. 3» Mahabharata 3, 11234 fi.

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rot, gelb und schwarz verbunden, in der persischen Erzählung vom Traum des Zarathustra 40 dagegen werden sie durch die vier Metalle Gold, Silber, Stahl und Eisen charakterisiert. Hier scheint also die Beziehung zur Fassung Hesiods sehr eng zu sein; und R. Reitzenstein, der sich ausführlich mit diesem Problem befaßte 41 , hat nicht versäumt, die Schlußfolgerung zu ziehen, der „Ursprung" der Geschichte Hesiods sei im Traum Zarathustras zu finden. Es kann in der Tat wohl kaum einen Zweifel geben, daß hier ein Zusammenhang bestehen muß, aber dieser Zusammenhang existiert nur in bezug auf einen einzigen Aspekt des hesiodischen Mythos. Sowohl in der indischen wie auch in der persischen Fassung der Erzählung finden wir eine ununterbrochene, man könnte fast sagen systematische Folge der Entartung. Die Schilderung jedes einzelnen Zeitalters erwähnt dieselben guten und schlechten Eigenschaften noch einmal, um darauf hinzuweisen, daß in jeder folgenden Generation die Menschen von den ersteren weniger und von den letzteren mehr hatten. Das paßt sehr gut zu der Absicht Hesiods innerhalb des Rahmens seiner Erga, denn zweifellos will er vor allem den Gegensatz zwischen der bösen Gegenwart und der goldenen Vergangenheit, als Redlichkeit und Gerechtigkeit noch auf dieser Erde zu finden waren, aufzeigen. Aber wie die bisherige Untersuchung bewiesen hat, stimmen — mit Ausnahme des goldenen und des eisernen Zeitalters — die Schilderungen der Zeitalter, wie Hesiod sie gibt, mit seiner Hauptabsicht nicht überein. Doch gerade diese Schilderungen machen Hesiods Fassung des Mythos viel interessanter und lebendiger als die systematische Fassung der indischen und persischen Überlieferung. Es folgt daraus, im Gegensatz zu E. Meyer 42 , daß das eigentlich Charakteristische an diesen Schilderungen nicht von Hesiod erfunden sein kann. Diese Schilderungen sind offenbar das Ergebnis des — ernsthaften und humorvollen — Nachdenkens von vermutlich mehreren Generationen griechischer Erzähler über die Beziehung zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Deshalb passen sie nicht in ein einziges logisches Schema. Aber es ist ein bemerkenswerter Beweis für Hesiods dichterisches Genie, daß er trotz der logischen Schwierigkeit, welche die Einfügung dieser Schilderungen in sein Schema mit sich brachte, sie nicht im geringsten verdorben hat. Der griechische Mythos vom goldenen Zeitalter enthält jedoch eine « Siehe E. W. West, Pahlavi Texts 1, 191 fi. in: Max Müller, The Sacred Books of the East, vol. V. 4 1 R. Reitzenstein und H. H. Schaeder, „Studien zum antiken Synkretismus. Aus Iran und Griechenland", Studien der Bibliothek Warburg 7, S. 62 fi 4 2 E.Meyer, Hesiods Erga, S. 174 [oben Anm. 35],

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weitere innere Schwierigkeit oder Inkonsequenz, die wir bis jetzt noch nicht erwähnt haben. Das goldene Zeitalter ist die Zeit des Kronos. Alle übrigen Zeitalter fallen unter die Herrschaft des Zeus. Kronos wird jedoch als ein nicht sehr moralischer Gott geschildert, während Zeus — in der griechischen Dichtung allgemein und auch bei Hesiod — eine höhere Ordnung repräsentiert. Wie kann daher das goldene Zeitalter der Herrschaft des Kronos angehören, dagegen alle entarteten Zeitalter bis herunter zu dem schrecklichen, lasterhaften eisernen Zeitalter der Herrschaft des Zeus? Daß Hesiod diese Schwierigkeit bemerkte und dadurch in Verlegenheit geriet, ist offensichtlich. Wie E.Meyer betont hat 43 , verrät Hesiod diese Verlegenheit ganz eindeutig, wenn er nicht, wie man erwarten würde, sagt, Kronos habe die Menschen des goldenen Zeitalters geschaffen, sondern statt dessen erklärt 44 , sie seien „von den olympischen Göttern, die zur Zeit des Kronos lebten", geschaffen worden. Diese vage und etwas inkonsequente Bezeichnung der göttlichen Schöpfer des goldenen Geschlechts soll offensichtlich vermeiden, daß man die Erschaffung dieses Geschlechts dem Kronos oder den Titanen, die eigentlich die zur Zeit des Kronos lebende Göttergeneration verkörpern würden, zuschreiben muß. Aber ebendeshalb kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die Verbindung des goldenen Zeitalters mit Kronos älter ist als Hesiod. Der auffallendste Zug der Geschichte von Uranos, Kronos und Zeus, wie Hesiod sie erzählt, ist die Duplizität der Ereignisse. Uranos erlaubt seinen Kindern nicht, ans Licht zu kommen. Deshalb hassen sie ihn, aber sie fürchten sich zu sehr, als daß sie sich gegen ihn erheben würden. Doch Kronos, das jüngste seiner Kinder, faßt schließlich Mut, überwindet mit Hilfe und Rat seiner Mutter den Vater und wird sein Nachfolger als Herrscher des Kosmos. Dann wiederholt sich die ganze Folge von Ereignissen. Kronos hindert gleichfalls seine Kinder, ans Licht zu kommen, indem er sie verschlingt. Doch Zeus wird durch seine Mutter Rhea vor diesem Schicksal bewahrt, überwindet mit ihrer Hilfe und ihrem Rat den Vater und wird sein Nachfolger als Herrscher der Götter und des Kosmos. Es gibt ein paar unbedeutende Unterschiede zwischen den beiden Teilen der Geschichte: Uranos etwa hindert seine Kinder daran, den Schoß ihrer Mutter zu verlassen, während Kronos seine Kinder verschlingt; Kronos gelingt es, aus dem Schoß seiner Mutter, wo er wie in einem Gefängnis festgehalten wird, zu entkommen, Zeus dagegen wird dank einer klugen List seiner Mutter von seinem Vater nicht verschlungen und wächst in der Verborgenheit auf, um sich « Ebd. S. 170.

Uv für die Lyder) V f i / oder vielmehr eigentlich ViJtr» erwarten, was mit dem überlieferten Schriftbild keine Ähnlichkeit mehr hat. Aber da Herodot berichtet, die Phryger seien von den Makedonen, als sie noch in Makedonien ansässig waren, Briges genannt worden, ließe sich nach Sterns Meinung auch diese Schwierigkeit überwinden. Nun kommt zwar in der erhaltenen Literatur nirgends ein Attalos als Urheber der Umsiedelung der Phryger nach Kleinasien vor. Aber da der Name Attalos bei den Makedonen nicht selten ist, könnte hier schließlich Aristoteles (viel eher als ein späterer Fälscher) eine besondere Kenntnis gehabt haben, die uns verloren ist. Auch hier läßt sich also die auf den ersten Blick entscheidend gegen die Echtheit sprechende Sachlage in ein Argument für die Echtheit verwandeln. Doch ist nicht schwer zu sehen, daß dazu ziemlich viele nicht zu beweisende Vermutungen nötig sind. Ähnlich steht es mit einer Stelle in 9,6, die Stern (7) übersetzt: «You know what the Persians did to their different conquerors·, the Lydians, the Medes and the Babylonians, how they rose against them and defeated them», wo man den arabischen Text aber auch mit Plezia von A u f s t ä n d e n der genannten Völker gegen die Perser verstehen kann, so daß die Lyder in der Reihe keine historischen Schwierigkeiten mehr machen. Historisch ganz außerordentlich interessant ist eine Stelle in Kap. 4,5, w e n n der Brief echt ist und Bielawskis Übersetzung der Stelle — man muß in diesem Falle wohl sagen — richtig w ä r e . Diese Übersetzung lautet: «Aussi un régent universel est-il nécessaire, qui rassemble le commandement de tout le peuple, ou tout au moins de la Libye et de ses cités pour qu'elles s'unissent étroitement et deviennent une sorte de cité unique.» Nach Plezia bezieht sich das auf einen Plan, das von Alexander gegründete Alexandrien zum mindesten in Afrika, im weiteren Verlauf aber gegenüber allen griechischen πόλεις, zur Hegemonialmacht zu machen, so wie es Sparta im Peloponnesischen Bund und Athen im attischen Seebund gewesen war, ja nodi darüber hinaus. Hier ist jedoch zunächst hödhst fraglich, ob die Wiedergabe der arabischen Form vS^lft m i t Libye richtig ist. Um dies plausibel zu machen, sagt Plezia in einer Anmerkung auf S. 60: «en arabe al-Läda que nous avons décidé de traduire, en raison du sens, par Libye. Le nom al-Läda peut suggérer la Lydie; mais après une certaine modification de la graphie arabe de ce mot, on obtient la forme al-Läbya, proche de al-Lûbijya ou Lübiya». Obwohl Plezia nicht sagt, was er mit der «modification de la graphie arabe»

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meint, kann man hier immerhin für einen Teil des Wortes eine gewisse Möglichkeit anerkennen, wenn man annimmt, daß bei einer Schreibung des zweiten Teiles des Wortes î o die Verbindung zwischen dem «i und den zwei folgenden Buchstaben nebst dem diakritischen Punkt unter dem b, was häufig vorkommt, verlorengegangen war, so daß statt vielmehr oder +i> gelesen wurde, obwohl es seltsam wäre, daß dies an allen drei Stellen, an denen das Wort in dem Brief vorkommt, passiert sein sollte. Aber alLäbya ist nur in der modernen Umschrift 'proche' zu al-Lübya geworden. Vielmehr ist das lange a an Stelle von i (nicht von u, da es ja Libye, nicht Lybie heißt) im Arabischen völlig unverständlich, wozu nodi kommt, daß das y von Libye in der überlieferten arabischen Umschrift fehlt. Stern hat an der einen Stelle, an der das Wort in dem von ihm gedruckten Text vorkommt, es mit Hellas (Ellada) wiedergegeben, was völlig plausibel ist, da bei dem Arabischen fremden Wörtern, die mit 1, el, oder al anfangen, die Verwechslung des Anfangs des Wortes mit dem arabischen Artikel gang und gäbe ist (wie ja auch aus Alexander über al-Iskander im Arabischen Iskander geworden ist). Al-Lada oder el-Lada ist also auf die natürlichste Weise = Ellada = Hellas.5 Das paßt auch an den beiden anderen Stellen, an denen das Wort noch vorkommt und wo davon die Rede ist, daß die Perser, um ein Wiedererwachen ihrer Herrschaftsgelüste zu verhindern, nach Europa und el-Lada umgesiedelt werden sollten, sehr viel besser, da es kaum zweckmäßig gewesen wäre, sie nach Nordafrika umzusiedeln, wo sie mehr als anderthalb Jahrhunderte die Herrschaft ausgeübt hatten, statt nach Europa und (speziell) Griechenland, die sich erfolgreich gegen ihre Herrschaftsgelüste zur Wehr gesetzt hatten. Aber audi die Übersetzung des Textes durch Bielawski ist an dieser Stelle unrichtig und offensichtlich durch die Vorstellung Plezias davon, was Aristoteles angeraten haben müßte, bestimmt. Der Text lautet nicht 'oder m i n d e s t e n s in el-Lada und seinen Städten, d a m i t sie sich eng miteinander vereinigen und gewissermaßen eine einzige Stadt werden', sondern 'und b e s o n d e r s in el-Lada und seinen Städten, d e n n sie sind eng miteinander verbunden und bilden gewissermaßen eine einzige Stadt'. Der Ratschlag bezieht sich also nicht auf einen sonst gänzlich unbekannten Plan, Alexandria zur Hegemonialmacht der Griechenstädte, zum mindesten aber 5

Um naheliegenden Einwänden von selten von Lesern, die der arabischen Sprache und Schrift unkundig sind, zu begegnen, ist es vielleicht zweckmäßig darauf hinzuweisen, daß die Araber bei der Umschrift nichtarabischer Namen und Termini zwischen langen und kurzen Vokalen der fremden Sprache keinen Unterschied machen, sondern alle Vokale mit langen Vokalen wiedergeben, weil die kurzen Vokale in der üblichen nichtvokalisierten arabischen Schrift überhaupt nicht geschrieben werden.

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der Städte von Nordafrika zu machen, sondern auf den allgemein bekannten korinthischen Bund, der ja auch tatsächlich unter der Oberherrschaft Alexanders mit mehr oder minder Gewalt zusammengeschlossen worden war. Es ergibt sich also, daß wegen der Schwierigkeit der Rekonstruktion vieler griechischer Eigennamen aus ihrer arabischen Umschrift und gelegentlicher Unsicherheiten der Rückübersetzung des arabischen Textes ins Griechische aus den Einzelstellen sich kein sicheres Indiz für oder gegen die Echtheit des Briefes entnehmen läßt. Nun hat jedoch Plezia in einem nicht sehr lange vor seiner Ausgabe des Briefes erschienenen Aufsatz in der polnischen Zeitschrift Eos mit dem Titel 'Die Geburtsurkunde des Hellenismus' 6 versucht, die Echtheit des Briefes mit Hilfe von zwei allgemeineren Argumenten schlüssig zu beweisen. Bei dem ersten Argument beruft er sich darauf, daß ich einmal nachzuweisen versucht habe, daß die Lehrschriften des Aristoteles bis zu ihrer Wiederentdeckung im 1. Jh. außerhalb des engsten Kreises des Peripatos nicht bekannt waren. Wenn daher dennoch so vieles, das mit Äußerungen in Aristoteles' Lehrschriften übereinstimmt, wie Plezia in seinem Kommentar nachgewiesen hat, in dem Brief zu finden sei, müsse er echt sein. Bei dem zweiten Argument beruft er sich auf eine Bemerkung von E. Bickermann, der bei Gelegenheit der Erörterung der Echtheit eines Briefes des Speusipp an Philipp von Makedonien damit argumentiert hatte, daß alles in dem Brief auf ein ganz bestimmtes eng begrenztes Abfassungsdatum hinweise, und daß kaum ein antiker Fälscher die historisch-chronologischen Kenntnisse besessen habe, um bei vielen Indizien dieser Art keinen Fehler zu begehen. Da nun in dem Brief alles auf 330 v. Chr. als wirkliches oder im Falle der Unechtheit fiktives Datum seiner Abfassung hinweise, spreche diese chronologische Concinnität des Briefes entscheidend für seine Echtheit. Sieht man sich jedoch die einzige Stelle in der antiken Literatur an, an welcher von der Schrift Αλέξανδρος ή υπέρ αποίκων die Rede ist,7 mit welcher Plezia den Brief identifiziert, so muß man, glaube ich, zu einer anderen Lösung der Frage kommen. Dort heißt es nämlich: μερικά μέν οΰν έστιν δσα πρός τινα Ιδίοι γέγραπται, ώς έπιστολαί ή δσα ερωτηθείς υπό 'Αλεξάνδρου του Μακεδόνος περί τε βασιλείας και οπως δει τάς άποικίας ποιεισθαι γεγράφηκε. Hier werden also Briefe und solche Schriften, die auf Anforde6

Marian Plezia, 'Die Geburtsurkunde des Hellenismus', Eos 58, 1969/70, 51—62. 7 Ps.-Ammonius in Arist. Cat. im Ven. 1546, f. 9 b. Dieses Zeugnis und die im folgenden angeführten findet man jetzt zusammengestellt bei W. D Ross, Aristotelis Fragmenta Selecta, Oxford 1955, p. 61—63.

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rung jemandes an diesen gerichtet sind, zwar zur selben Gattung geredinet, aber als verschiedene Species dieser Gattung voneinander unterschieden, die Schrift 'Αλέξανδρος ή υπέρ άποικων aber zur zweiten Species, d. h. nicht zu den Briefen, gerechnet. Ferner ergibt sich aus einer anderen Bemerkung desselben antiken Autors, daß die Schrift περί βασιλείας eine selbständige Schrift in e i n e m Buch war, also nicht mit υπέρ άποικων identisch. Endlich zitiert Themistius aus dieser Schrift einen Passus, der sich in dem angeblichen Brief des Aristoteles an Alexander nicht findet. Nun muß eigentlich schon jedem, der den arabisch erhaltenen Brief liest, auffallen, daß darin allgemeine Ratschläge über das Verhalten eines Königs und die höchst konkreten Vorschläge über Kolonisation und Umsiedelungen in sehr seltsamer Weise miteinander verkoppelt sind, nicht zu reden von schwerfälligen und schwer verständlichen Übergängen wie ζ. B. in 7,1—.5, die der Klarheit und Präzision des Aristoteles, wo es sich nicht um die allerschwierigsten Probleme handelt, durchaus nicht entsprechen. Es ist nicht wahrscheinlich, daß Aristoteles, wenn er an den König — nach den Zeugnissen zu schließen, bei Beginn seiner Herrschaft — schon eine eigene Schrift περί βασιλείας gerichtet hatte, ein paar Jahre später, als er aufgefordert wurde, den König in seiner Siedlungspolitik zu beraten, noch einmal ausführlich dieselben Ratschläge erteilte wie in der früheren Schrift. Die bei weitem wahrscheinlichste Lösung des Problems scheint mir daher zu sein, daß der Verfasser des Briefes ihn mit Hilfe der beiden authentischen Schriften des Aristoteles περί βασιλείας und υπέρ άποικων, aber auch mit eigenen Zusätzen, zusammenkonstruiert hat. Was Plezia als Hauptargumente für die Authentizität des ganzen Briefes angeführt hat, würde sich dann sehr leicht auf andere Weise erklären. Was sich an Anklängen an echt aristotelische Gedanken der Lehrschriften in dem Brief findet, brauchte der Verfasser des Briefes nicht aus diesen zu entnehmen, da er es aus den beiden veröffentlichten Schriften entnehmen konnte. Da nur diejenigen Teile des Briefes, die sich mit Kolonisation beschäftigen, Indizien für die Abfassungszeit enthalten, erklärt sich die Übereinstimmung dieser Indizien aus der Benützung der authentischen Schrift. Ist dies richtig, so enthält der Brief authentisches Material, ohne selbst authentisch zu sein. Die außerordentliche Mühe, die sich die drei Autoren Stern, Plezia und Bielawski mit ihm gegeben haben, war dann durchaus nicht verloren und an einen unwürdigen Gegenstand verschwendet, auch abgesehen von seiner äußerst interessanten Nachwirkung in der arabischen und hebräischen Literatur des späten Mittelalters. Aber den Brief so einfach, wie er ist, als Dokument für das Denken des Aristoteles und seine Tätigkeit

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als politischer Ratgeber nehmen, das man nur zu interpretieren braucht, kann man dann freilich auch nicht, sondern muß sich bemühen, Kriterien für die Unterscheidung des Authentischen vom Nichtau then tischen zu finden. Dies hier im einzelnen zu versuchen, geht über die einer Rezension notwendig gesetzten Grenzen hinaus.

The Reorganisation of the Roman Government in 366 B.C. and the so-called Licinio-Sextian Laws According to ancient tradition the year 366 B.C. is marked by the following changes in the government and public administration of Rome: 1. The restoration of the two-men consulate after a long period, during which, with increasing frequency, the supreme power in the state had been entrusted to collegia of three, four, six, and, according to some authorities, occasionally even more, supreme magistrates, all of them with equal competence and power, the so-called tribuni tnilitum consulari potestate; 2. the introduction of the praetor ship; 3. the introduction of the curule aedilship; 4. either the first admission of plebeians to the consulship or the adoption of a law according to which one of the consuls had to be a plebeian. In regard to the last point, it is true, not only are there differing traditions but both these traditions appear also to be contradicted by other facts or presumed facts mentioned by ancient authors. For, according to the fasti, there seem to have been a number of consuls from plebeian families as early as the first half of the fifth century, and there can be hardly any doubt that, in actual fact, in several years after 366 both consuls were patricians. But whichever of the two conflicting traditions in regard to the fourth point may be correct, the list given above shows clearly that the year 366 must have been an important turning point in the history of the Roman constitution. Unfortunately the tradition concerning the events which cumulated in these fundamental innovations and, though to a somewhat lesser degree, even concerning the character and meaning of these innovations themselves, is full of incongruities, contradictions, and historical impossibilities. The opinions of modern scholars who have struggled with the problems arising from these contradictions range from extreme scepticism in regard to most of the tradition to attempts at reconciling seemingly contradictory reports with one another and retaining as much of the tradition as possible. What is more, though nobody appears to have rejected the tradition altogether, there is hardly one single point in the ancient reports that has not been questioned, while, at the same time, a quick survey of the very exten-

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sive modern literature may easily give the impression that there is hardly any possible suggestion, even concerning points of detail, that has not been made by someone at some time. Yet, on closer inspection one will find that two roads to a solution of the main problem have been somewhat neglected. In the first place, ancient tradition, especially as represented by Livy, contains a number of anecdotes which cannot possibly be historical. These anecdotes have generally been brushed aside as unworthy of close attention. Yet, though there can be no doubt that these stories contain but little if anything of direct historical value, their analysis may help toward a better insight into the nature of the tradition and, therefore, must not be passed over. In the second place, most authors dealing with the problem have fixed their attention on one, two, or three of its aspects, as for instance the sources of Livy, the influence of the gentilician traditions on Livy's predecessors, the reliability of the fasti, the numbers of the tribuni militum consulari potestate, the conflict between plebeians and patricians, etc., etc., and have tried to base the solution of the whole problem on a solution of one or more of its parts. But since all these questions are closely interrelated one with another it may be a better method to take up one point after the other without looking prematurely for a complete solution. It will then perhaps gradually become possible to recognize a definite pattern in the ancient reports and so to distinguish a kernel of genuine tradition from later additions and interpretations. The only extant work of ancient literature that contains a detailed account of the events leading up to the reforms of 366 B.C. is that of Livy. His story begins with an anecdote 1 , which runs as follows. M. Fabius Ambustus, a patrician who had been consular tribune in 381 B.C., had two daughters of whom the elder was married to a patrician, Ser. Sulpicius, the younger to an outstanding and wealthy plebeian, C. Licinius Stolo. In 377, exactly ten years before the year in which the Licinio-Sextian "laws" were passed, Ser. Sulpicius was one of the consular tribunes of that year. One day, when the two sisters were together, one of the lietors of Sulpicius, according to the accepted custom, knocked with his rod at the door. The younger sister, not accustomed to this usage, was frightened for a moment. This made her sister laugh. The memory of this event rankled in the mind of the younger sister, who was distressed at the thought that the honor which her brother-in-law had attained was in1 Livy VI, 34, 5.

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accessible to her husband. She enlisted the help of her patrician father and kindled the ambition of her husband, until, after a long struggle of ten years, the consulship became accessible to the plebeians and, in the third year after the introduction of this innovation, her husband actually became consul. Quite apart from the anecdotic character of this story it is clear that it cannot possibly have happened in the way in which Livy tells it, if we accept as historical truth what Livy has reported in the preceding chapters. For in his history of the years before 377 we find that he mentions several collegia of consular tribunes which contained one or more plebeians. Since, then, according to Livy's own account, the consular tribuneship must have been accessible to plebeians, since for many years before 377, no consuls, but only consular tribunes, had been elected, and since Licinius's brotherin-law was a consular tribune and not a consul, there can have been no constitutional rule preventing Licinius from attaining the same position as that which his brother-in-law had attained. Livy's story of the visit of the lictor and of its consequences is therefore plainly impossible. But it is highly significant that Livy obviously did not realize in the least that his story was in conflict with everything that he had told before. No less significant, though from another point of view, is the fact that of two outstanding modern scholars one, K. J. Beloch2, tries to show that Livy's lists of consular tribunes are incorrect and that there were no plebeian consular tribunes before 366, while the other, K. J. Neumann 3 , argues that since there had been plebeian consular tribunes for quite some time before 366 B.C., there can have been no difficulty in regard to the admission of plebeians to the consulate. For, he argues, the reintroduction of the consulship in 366 meant merely a change in the form of the supreme office, and since the plebeians had already attained access to the highest office, it is unthinkable that they should have been deprived of it on the 2

Karl Julius Beloch, Römische Geschichte bis zum Beginn der punischen Kriege, Leipzig 1926, pp. 247 ff. 3 Karl Julius Neumann, Die hellenistischen Staaten und die römische Republik, Berlin 1910, pp. 386 fi. Ernst Meyer in his excellent little book Kömischer Staat und Staatsgedanke, Zürich 1948, a copy of which unfortunately I was able to obtain only after the greater part of the present article had alredy been written, describes (S. 71 ff.) the innovations of the years 367/66 as essentially an administrative reform, which however at the same time was also a most important turning point in the struggle of the plebeians for admission to the highest office. This agrees perfectly with my own conclusions. But since the nature of his work prevented E. Meyer from going into details and from discussing the problems presented by the ancient tradition I trust that the present inquiry nevertheless will still not have lost its value.

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occasion of a slight change in its form, especially since everything shows that the power of the plebeians for a long time had been and still was growing. This is certainly not a disagreement on some small question of detail. On the contrary it concerns the fundamental problem. For, if one accepts Neumann's explanation, what happened in 366 was merely a reorganization of the Roman government for purely administrative reasons and had nothing whatever to do with the struggle between patricians and plebeians, while, if one accepts Beloch's theory, it was one of the most important phases in that struggle. A question of this magnitude and importance can certainly not be solved by simply accepting without further questioning one half of an actually or apparently contradictory tradition and rejecting the other half. This is, in fact, all the more apparent as acceptance of Neumann's theory involves outright rejection of more than nine tenths of Livy's story, while Beloch's theory involves the assumption that the consular fasti of the early fourth century both before and after the Gallic catastrophe, as we have them, not only contain some minor errors and discrepancies, which is obvious since we have sometimes conflicting versions, but are altogether unreliable. If this has to be assumed it is difficult to see how one can then believe that any other tradition about this period is reliable, as Beloch nevertheless does. If, therefore, the problem can be solved at all it must be solved in a different way. The first task is obviously to continue with the analysis of the Livian tradition. According to Livy's account, Fabius Ambustus, on the entreaties of his younger daughter, consulted with his son-in-law, C. Licinius, and with another prominent and ambitious young plebeian, L. Sextius, concerning the ways and means by which their ambitions might be realized. They came to the conclusion that the disgruntlement of large numbers of the poorer plebeians, who groaned under the burden of the debts that they owed to wealthy patricians and of the high interest that they had to pay on these debts, could be used as a lever towards the attainment of their end, "since the poorer plebeians could not hope for any relief from their distress unless men of their own class had first succeeded in being elected to the highest position in the state" 4 . They were encouraged by the consideration that, in the preceding period, the plebeians, by constant effort and agitation, had already climbed to so high a scale on the ladder of public honors that they could reasonably expect to attain, by further exertions, access to the highest office and so to achieve complete equality with the patricians in « Livy VI, 35, 1.

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regard to political rigths. Having come to these conclusions Licinius and Sextius, according to Livy, managed to be elected tribunes of the plebs for the succèeding year 376 B.C., and then, in their new capacity, introduced three laws, one regarding debts, to the efiect that the interest already paid should be deducted from the principal and the remainder be paid back in three equal annual instalments; the second concerning the distribution of land, to the efïect that nobody should be allowed to own more than 500 iugera; the third concerning the consulship, namely that in the future no elections for consular tribunes should be held, i. e. that from then on there should always be two consuls, that the supreme office should be divided between not more than two men, and that one of these men must always be a plebeian 5 . Leaving aside, for the present, the presumed laws about debts and the redistribution of land, there are several points in the story, as told by Livy, which, though not absolutely self-contradictory like the story about Ambustus's daughter, nevertheless are somewhat difficult to believe. In the first place it is not easy to see why it was so essential for the plebeians to have the consulship restored if they wished to pass a law regarding debts, since, at that time, the consular tribunes were the highest magistrates and since this office was already accessible to plebeians. Why should it have been more difficult for three plebeian consular tribunes — and, according to Livy there had been that many or even more plebeians in some of the six-men colleges of consular tribunes in earlier years — to have such laws put to a vote against the possible resistance of three patrician colleagues than for one plebeian consul to do this against the possible resistance of his one patrician colleague? And if it is argued that there was a greater chance of finding one patrician consul at some time who would give in to the entreaties of his plebeian colleague than of overcoming the resistance of two or three patrician consular tribunes, why not wait for the passage of debt laws and land laws until the plebeian consulship was secured? To bring in all these three laws en bloc must certainly have made the acceptance of any one of them by the patricians much more difficult. Again it is strange that Livy did not realize this, since in a later chapter 6 he tells that in 368, when no progress had been made in the intervening years, the plebeians, in their assembly, were ready to drop the law concerning the consulship on the condition that the two other laws were to be passed and 5 Livy VI, 35, 3—5. « Livy VI, 39, 2.

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ratified, and that they were prevented from proposing such a compromise only by the insistence of the tribunes that all three laws must be voted on together. The second point is closely connected with the first one. According to Livy, the tribunes, not satisfied with asking for the restoration of the consulship and for the eligibility of plebeians to that office, demanded a law to the effect that one consul must be a plebeian. These tribunes, one is tempted to say, were not satisfied with half-measures and were not afraid of difficulties. The reason for their action, to be sure, is explained a little later. But the explanation is very hard to believe. In his account of the year 369 7 Livy has the tribunes explain to a plebeian assembly that it will not be sufficient to establish by law the eligibility of the plebeians to the consulship. For if no more than this is done, they contend, no plebeian will ever actually be elected. In order to support this assertion they remind the plebeians that many years ago it had been decided to elect consular tribunes instead of consuls "in order to make the highest office accessible to plebeians" but that nevertheless for forty-four years thereafter no plebeians had actually been elected. This agrees with Livy's account of the constitutional developments of the fifth century B.C. But it is hardly believable that the institution of the consular tribuneship should have been created with the express purpose of making this office accessible to plebeians — and this after a long and violent agitation on the part of the plebeians — and that then the plebeians should nevertheless for forty-four years have been satisfied with the mere legal possibility of being so elected, never making a determined effort to have this possibility actualised. The same difficulty is found in Livy's account of the outcome and aftermath of the plebeian struggle for access to the consulship. According to this account, the law that one consul must always be a plebeian was passed in 367 though, as will be shown later, Livy's account of how this finally became a law is exceedingly vague. Yet in the fasti of the two decades and a half following immediately upon that year we find not a few years in which both consuls were patricians. Considering the high respect in which laws formally passed by the people were held as late as the beginning of the last century of the republic it is difficult to believe that in the fourth century B.C. this respect should have been so much less. Yet even if this had generally been the case, which is most unlikely, we still should expect, to so flagrant a violation of a law for which they had fought 7 Livy VI, 37, 2.

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so long and with so much effort, a much more violent reaction of the plebeians than the tribunician protests and agitations of which Livy speaks in the relevant chapters of his seventh book. However, before any attempt can be made to solve the problems resulting from these incongruities and contradictions it is necessary to return to the earlier part of Livy's account. After having described the content and purpose of the laws which Licinius and Sextius are supposed to have introduced for the first time in 376 B.C. Livy goes on to tell in what way the patricians tried to prevent their being passed by the people. Since they could not find any other way of attaining this end, Livy says8, they induced the colleagues of Licinius and Sextius in the tribuneship to intercede against their proposals. Upon this, he continues, the latter decided to use the same weapon, i.e. their power of tribunician intercession, against their opponents by vetoing the election of consular tribunes. Since Licinius and Sextius were reelected tribunes of the plebs every year and continued to use their veto power in the same fashion, there followed a period of "anarchy" lasting five years. This means that, if we believe Livy, the Roman Republic for five years had no supreme magistrates 9. This part of Livy's account presents three problems. First the "anarchy". Since in the following chapters Livy repeatedly speaks of an interregnum he seems to have assumed that throughout this period there were only interreges. Considering the fact that the incumbents of this office had to change every five days it need hardly be said that sudi an assumption is quite impossible10. The second question is why there was no possibility, except by tribunician intercession, of preventing the proposals from becoming the law of the country, since, in the period in question, laws, in order to become valid, still required the patrum auctoritas. These two questions, however, may be discussed later 11 . The third question arises in regard to the presumed tribunician intercession itself. Tribunician intercession against legislation introduced by other tribunes, as everybody knows, played a very important part in the struggle against the reforms advocated by the Gracchi. By the time of the Gracchi, however, the struggle between plebeians and patricians was an issue of the remote past. The patrician aristocracy, for all practical purposes, had long been superseded by the new patrician-plebeian aristocracy of the so-called nobilitas, and the « Livy VI, 35, 6. 9 Concerning the "anarchy" cf. infra p. 336. io Cf. Beloch, op coll., p. 322. H See infra, p. 339.

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tribunes of the plebs, though they had of course to be plebeians, were generally elected from the nobilitas no less than were the curule magistrates. Hence, at that time, there was nothing very surprising in the fact that the optimates were able to find, among the plebeian tribunes, men who were willing to intercede against legislation introduced by their fellow tribunes. In fact, even the Gracchi themselves had started as rather conservative reformers and became more and more radical only in the course of their embittered struggle against the obstructionist tactics of their reactionary opponents. In the first half of the fourth century, on the contrary, the struggle, if there was such a struggle, was not a struggle between two factions within the nobility, but a struggle between the plebeians and the patricians, and the tribunes were the official representatives of the plebeians, elected to defend them against encroachments of the patrician magistrates. It is, therefore, somewhat strange that in this period the patricians should have found tribunes willing to intercede against proposals for laws introduced by their colleagues for the benefit of the plebeians. But even if one grants such a possibility it is still impossible to accept Livy's story as he tells it. In the following five years (375—371), Livy says, Licinius and Sextius were regularly reelected and continued to intercede against all elections of consular tribunes. Both the preceding story and what Livy says in the continuation of his account of the events after the five years of "anarchy" imply that during that period Licinius and Sextius tried again and again to put their proposals to a vote. If, then, tribunician intercession was the only means of preventing their being passed by the people it follows logically that all this time other tribunes vetoed the proposals. In fact, when telling the story of the period following the "anarchy" Livy clearly implies12 that all through these five years all the other eight tribunes of the plebs interceded against the proposals or, in other words, that for five consecutive years the plebeians stubbornly reelected Licinius and Sextius and yet at the same time continued to elect eight other tribunes who could be induced to veto the laws which the overwhelming majority of the plebeians wished to have passed. Here, then, Livy's account again becomes patently absurd. This incongruity is further emphasized by the remainder of Livy's report. In the year 370, Livy tells, the "anarchy" finally ceased, since an 12

Livy VI, 36, 8: et cum octo ex collegio trìbunorum plebis primo intercessores legum fuissent, quinqué soli erant ( sc. in the year 369, i. e. six years after the first introduction of the bills).

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attack of the Veliterni on Tusculum convinced the plebeians that it was necessary to have supreme magistrates, Licinian Laws or no Licinian Laws; and so Licinius and Sextius, who had again been reelected, withdrew their intercession against the election of consular tribunes. The same happened in 369. But then one of the consular tribunes of the year joined the tribunes of the plebs in advocating acceptance of the reform laws and only five tribunes vetoed them. Even these five tribunes, however, "as it happens usually with people who desert their own party", says Livy,13 were not quite sure of themselves and said they vetoed the proposals only because a great many plebeians were serving in the army and therefore could not have participated in the vote. Here, then, Livy himself, or the author whom he follows, appears finally to realize to some extent what has been pointed out above. So the incongruity of the preceding story becomes even more apparent. In 368, according to Livy, there were no tribunes left who were willing to intercede against the Licinian proposals. So the patricians, in their despair, had a dictator appointed, Furius Camillus u . But this dictator does not intercede in his own right, as he might have done in view of the emergency powers connected with his office. On the contrary, for some mysterious reason that is nowhere explained, some plebeian tribunes again intercede against the legislation, and when Licinius and Sextius try to make the people vote in spite of the intercession of their colleagues15, the dictator defends the tribunician veto against the reformist tribunes. What follows is no less surprising. After Camillus has abdicated under circumstances which are not relevant to the present issue, another dictator, P. Manlius, is appointed 16, and this dictator appoints a plebeian as his magister equitum and is generally favorable to the plebeian cause, though he declares that he does not wish to prejudice the case by the choice of his assistant, contending that the Imperium of a magister equitum — in contrast, of course, to that of the dictator himself — is not superior to that of a consular tribune. At any rate, the dictator being on the side of the reformists the road now would seem to be cleared for a vote on the Licinian proposals. But here again Livy's account is not free from incongruities. It may be considered a minor inconsistency that Livy first reports that Manlius was appointed in Camillus's place immediately after the latter's » Livy VI, 36, 8. H Livy VI, 38, 4 ff. 15 This is, of course, what Ti. Gracchus did in 133 B. C., when his colleague, C. Octavius, interceded against his agrarian bills. 16 Livy VI, 38, 10 ff.

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resignation and then goes on to say that the vote was taken in the interval between Camillus's abdication and the appointment of Manlius. The second incongruity is much more serious. According to Livy, the plebeians, when the proposals were placed before them, voted for the agrarian law and the debt law but rejected the law concerning the plebeian consulship 1 7 . This in itself is strange considering everything that is supposed to have preceded. But what follows is still more incongruous. For, according to Livy, Licinius and Sextius declared that the people must vote on all three laws together and could not accept some and reject the others, and this after the people had already taken a separate vote on the three issues 1 8 . W e know, of course, of so-called leges saturae, bills with riders, from ancient Rome, though then as now there were many people who considered this procedure a very questionable device. But if such a bill was introduced and put to a vote in this form there was, of course, no possibility for the voters to accept one part and reject another. The whole voting procedure made this impossible. On the other hand, it is quite unheard of that three bills on different matters should first be voted on separately — and this is what Livy says {de feiettore atque agro rogationes iubebant, de plebeio consule antiquabant) — and then be declared a lex satura, which cannot be accepted or rejected except as a whole. Yet this, according to Livy, is exactly what Licinius and Sextius did. The following part of Livy's account does not help very much to clarify the issue, or at least it shows that the tradition followed by Livy was confused even where it would not have been difficult to find a somewhat more rational explanation of the events. Licinius and Sextius, according to his report, complain bitterly about the egoism of their plebeian followers, who think only of themselves and are not overanxious to make the consulship accessible to their leaders, if it appears that the land bill and the debt bill can be carried more easily when not connected with the bill regarding the consulship. They threaten to refuse to serve as tribunes of the plebs in the future unless their wish is granted and they predict that the land bill and the debt bill will not be "carried through" either, if they (Licinius and Sextius) drop out of the struggle We are not informed at this juncture what 17

Livy V I , 39, 2: Nam de faenore atque agro rogationes iubebant, de plebeio

consule

antiquabant. This says in the clearest possible terms that an official vote on all three bills was actually taken. is Livy VI, 39, 10 ff. 19 Livy V I , 39, 1 1 / 1 2 : si coniuncte ferri ab se promulgatas rogationes vellent, esse, quod eosdem reficerent tribunos plebis; perlaturos enim quae promulgaverint; sin quod cuique privatim opus sit, id modo accipi velint, opus esse nihil invidiosa continuatione honoris; nec se tribunatum nec illos ea quae promulgata sint, habituros.

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was still missing for the bills to be carried through, since it is obviously not a question of their execution in practice but of their becoming laws. But whatever it was that was still missing one would expect that the tribunes would insist on the plebeians' voting aye on the third bill also — the first two having already been passed — and then would try to obtain for the three bills together whatever ratification was still necessary. Yet in the following dbapter20 we are informed that the vote on the bills (in the plural) was postponed in consequence of a speech made by Appius Claudius — as if the land bill and the debt bill had not already been passed by the assembly of the plebeians. Though the speech of Appius Claudius is long and rhetorically brilliant it is perhaps not necessary to analyse it in detail since the speeches in ancient historiography belong to a different category and cannot be considered on the same level with historical narrative. As mentioned before, the speech has the effect that the vote on the three Licinio-Sextian bills is postponed for the time being. But another bill, ordering that the college of duumviri sacris faciundis be replaced by decemviri sacris faciundis and that five of the ten must henceforth be plebeians, a bill which Licinius and Sextius had first introduced in 370, is now carried. This is considered a first step towards the final victory. Finally, in the following year 367, things are brought to a head. A combination of foreign wars and internal strife force the dictator who has been appointed — it is Furius Camillus, now dica tor for the fifth time — and the Senate to give in 21 . The three original bills of Licinius and Sextius are now passed and Sextius is elected as the first plebeian consul. Nevertheless the struggle is not yet over. For the patres refuse to give their auctoritas 22 . Here then we finally learn what was still missing for the bills to become law after they had been passed by the assembly of the plebeians: the patrum auctoritas. But this makes the preceding account even more incongruous. In the first place, why did the Senate have to find tribunes to intercede against the bills if it was sufficient to withhold the But, according to Livy's own story, the bills had not only been promulgated, as he says here, but had been put to the vote and passed. If, nevertheless, this was not sufficient to make them laws, this implies that they required further ratification by the Senate. That such ratification was required is actually assumed in VI, 42,10. But here the story becomes even more confused, since in VI, 42, 9 Livy has told that the bills had finally been passed after the Senate had given in, and then reports that the Senate refused its auctoritas. Cf. infra, p. 340. 20 Livy VI, 42, 1. 21 Livy VI, 42, 9: dictator senatusque vie tus ut rogationes tribuniciae acciperentur. 22 Livy VI, 4 2 , 1 0 .

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patrum auctoritas to prevent them from becoming law? Or if this was done to shift the odium from the Senate to tribunes, why did the senators have to use the most dubious and merely temporary device of appointing a dictator, if they had a veto power of their own? Above all, however, how can it be said that the dictator and the Senate had to give in so as to allow the bills to be passed if afterwards the Senate refused to give its auctoritas? Or, to put it still more concisely: did the Senate have to give its permission in order to make it legally possible that a vote on the bills be taken by the plebeians? But how then had it been possible for the plebeians to vote on the bills in 368, as Livy tells in VI, 40? Or was the veto power of the Senate restricted to withholding the auctoritas after the vote? What then is the meaning of the phrase: dictator senatusque victus ut rogationes tribuniciae acciperentur? The incongruities in the conclusion of Livy's report are no less patent. The indignation of the plebeians over the veto of the Senate leads to riots, and there is almost a secession of the plebs. In the end, however, a compromise is reached. The patricians accept the law that one of the consuls must be a plebeian, but they obtain from the plebeians the concession that, henceforth, in addition to the consuls, a praetor shall be elected every year as supreme judge and that this praetor must be a patrician 23 . This concession having been made and the long and bitter struggle having finally been ended by an agreement, the Senate decides that this, if anything, is an occasion for celebrating the Ludi Maximi and even for adding one day to the customary three days of that festival. But now the plebeian aediles are moody — perhaps because they were dissatisfied with the establishment of the new patrician praetorship, though this is not stated — and refuse to make the preparations for the festival as was their traditional duty. Upon this some patrician youths proclaim that they will be very glad to take this burden upon themselves "in order to become aediles". So the Senate decides to request the dictator to ask the people to elect two patrician curule aediles 24. This is the origin of the important new magistracy of the aediles cumies. A final sentence says that, following all this, the Senate decided to ratify all the bills passed by the people in the current year. 23 Livy VI, 42, 11. 24 Livy VI, 42, 13: recusantibus id munus (sc. of arranging the ludi maximi) aedilibus plebis conclamatum est a patriáis iuvenibus se id honoris deum immortalium causa libenter factures ut aediles fierent. It is true that the ut clause can also be interpreted to express a wish or a condition. But the essential difficulty remains the same, whatever interpretation is accepted.

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It will be hardly necessary to point out that the story of the origin of the curule aedilship is somewhat childish. But in regard to the praetorship also, an office of the highest importance and the introduction of which, as the records show, was an absolute necessity, considering the growth of the city, if the number of the supreme magistrates was to be reduced to two, it seems hardly possible to believe that it was created, so to speak, at the last moment, merely in order to find a compensation for the new rule which made the consulship accessible to the plebeians. Not all the observations made so far are new. But it is noteworthy that so outstanding a scholar as Heitland accepted nearly all of Livy's account with the exception of the story of the daughter of Ambustus, that, as far as I can see, none of the historians who have dealt with the period since Heidand has rejected all those points in Livy's report that now have been shown to be contradictory or incongruous, and that lately there has been a marked tendency in many publications to accept Livy's story at its face value except where the incongruities are most glaring. Above all, however, it is not sufficient to add some new observations on discrepancies in Livy's account to those that have been made by others. It is, on the contrary, necessary to bring all of them together if one wishes to get a correct picture of the nature of the Livian tradition. F. Münzer in his article on Licinius Stolo in the R E 2 5 makes the following remarks about Livy's account of the years 377—370 B.C.: "Wenn man beim Hinweis auf die ungemeine Dürftigkeit und Gehaltlosigkeit der Schilderung des angeblich zehnjährigen Kampfes um die Licinischen Gesetze besonders betont hat: 'Nicht einmal das fruchtbare Thema der Anarchie, welches die Uberlieferung bot, ist ausgebeutet', so spricht das nur zu Gunsten des Livius, der sich in diesem Teile von einer Ausschmückung der einsilbigen Berichte alter Annalen ferngehalten hat." What follows this statement in Münzer's article shows that he believed not only that Livy refrained from embellishing the „einsilbige alte Annalen" which he used in this part of his work, but also that these old annals were historically comparatively sound. There can be hardly any doubt that this estimate is not correct. If Livy refrained from embellishing the accounts found in the works which he used the latter can hardly have been " einsilbigthough they obviously did show a conspicuous lack of imagination. They cannot have been so very old either since the influence of the events of the so-called Gracchan revolution on their reconstruction of the period from 377 to 367 is unmistakable26. 25 Pauly-Wissowa Realenzyklopaedie, X I I I , p. 466. 26 See supra, p. 337 and infra, p. 343.

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Yet, in spite of all this, Münzer's remark contains an important element of truth. With the exception of the one story about the daughter of Ambustus, there are, in Livy's account of the period in question, no vividly dramatized incidents. The stories that he tells are very different in character from legends like the story of Rhampsenit and the master thief in Herodotus, the saga of the last battle of the Burgundians in the land of Etzel, or, in Livy's own work, the story of Romulus, legends in other words which in one way or another do reflect events or conditions of a remote past but which in the course of centuries have been remoulded again and again by poets and story-tellers so that it is impossible to reconstruct the actual past by analysing them, unless there exists at the same time another tradition of entirely different character. But Livy's account does not show either the characteristics of those simple and schematic historical reconstructions, with which some early Greek historians, for instance, tried to fill the gap between the legendary past and the truly historical period and of which the history of the archonship in Athens from the abolition of kingship to the beginning of the seventh century B.C. is a striking example. Reconstructions of this kind are usually characterized by the beautiful order and perfect logic with which the events follow one another 27 . Thus in the history of the early archonship in Athens we have first Archons elected for a lifetime to replace the kings who had also ruled for a lifetime, then there are ten-year archons, all of whom are supposed to have governed for exactly ten years, none of them obviously having died before the end of his term of office, and finally the annual archonship which continued in the historial period. It is perfectly clear that Livy's story of the struggle for the acceptance of the LicinioSextian laws is not of this kind and must have originated in a different fashion. Nobody, if he has before him a completely clear slate, will write so contradictory and incongruous a story as that of Livy has been shown to be. Quite obviously the contradictions and incongruities in this version are the result of an attempt to supplement and interpret an earlier but incomplete tradition on the basis of and in analogy to institutions and events belonging to a much later period. This makes it possible to distinguish between two layers of the tradition. The preceding analysis has already revealed some characteristic features of the second layer of the tradition. The author or group of authors who elaborated the new and more complete history of the period of Licinius and Sextius exclusively and onesidedly explained everything as a result of the 27

Cf. also infra, p. 364 f.

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struggle between plebeians and patricians. This is especially clear in regard to the introduction of the consular tribuneship and then again of the praetorship and the curule aedileship. For though these events, as will be shown later, were probably important phases in the struggle between the two classes, constitutional innovations so closely connected with changing administrative needs must certainly have had other reasons also. Of such reasons, however, Livy's report says nothing whatever. It has also been shown that, in their attempt to give a fuller account of the events than the material available to them contained directly, the authors of the later version made use of institutions and analogies taken from the time of the Gracchi. If one takes the two factors mentioned into consideration it may even be possible to reconstruct to some extent the line of reasoning of these post-Gracchan authors. According to the tradition that they found, the agitation for the laws which were finally adopted in 367 and 366 had begun in 376 B.C. One of the men who started the agitation and also one of the first plebeians to become consul after 367 was Licinius Stolo. This man was a son-in-law of the patrician Fabius Ambustus. His brother-in-law Ser. Sulpicius had been consular tribune in the year before Licinius started his agitation. What then could appear more natural than the assumption that Licinius's wife had become jealous of her sister and therefore kindled the ambitions of her husband, especially if it was taken for granted that everything that happened must have been the result of the antagonism between patricians and plebeians? That the story built on these assumptions in the course of its elaboration became somewhat self-contradictory remained obviously unnoticed. Again, according to the established tradition, the laws for which the tribunes Licinius and Sextius began to make propaganda in 376, and which must certainly have appealed to the majority of the plebeians, were not passed before 367. If then the majority was in favor of them how can it be explained that they were not passed until ten years later? Well, in 133 C. Octavius interceded against the reform bills of his fellowtribune Ti. Gracchus. The answer, therefore, by analogy, is obvious: by tribunician intercession. The fact that conditions in 376 were quite different from those of 133 and can hardly have permitted tribunician intercession, certainly not for nearly ten years, remained unnoticed. According to the earlier tradition there had been an "interregnum", an "anarchy", a period, starting with 375, in which there were no lawfully elected supreme magistrates. How could this have happened? Again, using the analogy of the second and first centuries B.C. the natural answer is: through tribunician intercession. But here

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too, as will be shown later, it is extremely doubtful whether the answer is correct. If one analyses Livy's report in this way it is easy to see that there must have been a rather substantial body of pre-Gracchan material, but that the post-Gracchan additions to this material are also quite extensive. Though there can be no doubt that Livy himself remoulded the material that he found in his sources, it is not likely that the post-Gracchan part of his account is altogether his work. In describing the events of the year 367 Livy mentions that, according to Claudius (Quadrigarius), it was in this year that the battle at the Anio river was fought and that T. Manlius challenged a Gaul to single combat and defeated him.28 Livy adds, however, that he is inclined to give more credit to a number of other authors who dated the event considerably later. It is a habit of many ancient historians, and, as a comparison of other parts of the work with Polybius shows, of Livy also, to quote the author whom they have followed in the main narrative only if and when they disagree with him in regard to some particular point and wish to correct his version with the help of evidence derived from elsewhere. In the present case the suspicion that Livy may have followed this method is somewhat increased by the fact that the passage mentioned is preceded by the long speech of Appius Claudius Crassus mentioned before and that this speech itself is brought in somewhat artificially as a retarding element in the narration. The insertion of sudi a speech might therefore have been due to a desire on the part of Claudius Quadrigarius to introduce a member of the family of the Claudii. The speech of Claudius Crassus, in its turn, presupposes a good many elements in the preceding narrative that have been shown to be historically untenable. This may seem to indicate that the whole section from the story of the daughter of Ambustus to the final acceptance of the bills of Licinius and Sextius29 belongs together; and, in this connection, a recent observation of F. Cornelius30, who tried to show that the way in wich the tribuni milìtum consulari potestate

are enumerated

and named in this same section points to Claudius Quadrigarius as the source of this part of Livy's work, may appear to gain considerable weight. But Cornelius's observation is hardly sufficient to determine with a very high degree of probability the authority whom Livy followed, especially since the emphasis laid on the struggle between plebeians and patricians, the tenas Livy VI, 42, 5. 29 Livy VI, 34—42. 30 F. Cornelius, Untersuchungen zur frühen römischen Geschichte, München, p. 29 fi.

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dency to explain the events of the years 377—367 on the analogy of wellknown incidents of the so-called Gracchan revolution, and the prominence given to Licinius Stolo even over Sextius, though it was the latter who was the first to attain the consulship, points to Licinus Macer rather than to Claudius as the probable author of the most characteristic features of Livy's story. The figure of Claudius Crassus, which appears at the end of this story, might then still have been taken from Claudius Quadrigarius. For a comparison between Polybius and Livy in regard to sections of Roman history which are dealt with in extant parts of the works of both writers, makes it appear quite possible that Livy took a speech of Claudius Crassus or a story about him which he found in the annals of Claudius Quadrigarius and remoulded it into a speech the contents and formulation of which were determined largely by a story taken over from the annals of Licinius Macer. It is doubtful whether it will ever be possible to determine with certainty the annalistic sources used by Livy in the different sections of his sixth book. But for the present purpose it is quite sufficient to know that he obviously followed authors who lived in the time of Sulla and that the interpolations into an earlier tradition which have been pointed out before belong clearly in this period. There remains, however, the much more important and also more difficult task of determining the character and the probable degree of historical reliability of that earlier body of tradition which the annalists of the first century by their interpolations tried to supplement and to explain. In order to reach or at least to approach a solution of this task it is necessary first to examine more thoroughly a number of specific historical problems. The first problem concerns the legal nature of the bills that Licinius and Sextius are said to have introduced. Most often Livy calls them rogationes, which, of course, can mean any kind of bill that is put to a vote, but not infrequendy he calls them leges31 : laws. If this term is taken in its strict sense it would mean that the bills were put to a vote or were intended to be put to a vote in comitia, i.e. in an assembly of the people including plebeians and patricians; and in fact occasionally Livy speaks of comitia72 in connection with the vote that is to be taken on these bills. In the majority of cases in which the assembly which has to vote on the bills is mentioned, however, Livy speaks of a concilium plebis, which would imply that the bills were not passed as leges in the strictest sense but as plebei scita. What makes the matter even more obscure: at the end of the story Livy expresses 31 Livy VI, 3 5 , 3 ; VI, 3 7 , 7 ; VI, 3 8 , 1 , etc.

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himself quite vaguely when he says, senatus victus ut rogationes tribuniciae acciperentur. For it remains quite unclear by whom they were accepted, by the people in the comitia, by the plebs in a concilium plebis, or by the Senate. If one reads the whole account without paying much attention to details and terminology, to be sure, one receives the impression that the bills were introduced in the plebeian assemblies, that they were finally passed by a plebiscite, and that the patricians accepted this plebiscite and gave it their sanction. It is quite possible that this is also essentially what Livy believed. But he certainly was not quite clear about it, and this in itself is highly significant for the nature of the tradition that he followed. There can be hardly any doubt that it was through the lex Hortensia of 287 B.C. that plebei scita acquired equal force with laws passed by the comitia. After this the difference between laws and plebiscites consisted merely in the mode in which they were passed, and when the comitia centuriata became restricted to the elections, and legislation virtually ceased to be introduced before that body, even this difference lost all practical importance. It ist therefore easy to understand why Livy and his post-Gracchan authorities failed to distinguish clearly between laws and plebiscites, this distinction having lost all importance in the period in which they lived. In regard to the early fourth century, however, very difficult problems arise from this failure to distinguish what at that time must still have been very different things. Livy 33 and Dionysius of Halicarnassus34, it is true, report that the Valerio-Horatian laws of 449 B.C. contained a provision giving plebiscites equal force with leges passed by the comitia. According to Livy still another law to the same effect was passed in 339 B.C.35. This latter law is said to have been introduced by the dicator Q. Publilius Philo. But it is hardly possible that exactly the same law was passed three times, at considerable intervals, without having been abrogated in the meantime; and of this there is no record of any kind. It is therefore generally assumed that the two earlier laws, which are so much less well attested than the law of 287, are either altogether unhistorical or must at least have contained some restrictive provisions which were successively abolished in 339 and 287. 32 For instance, VI, 37,12. 33 Livy III, 55,3: legem centuriatis comitiis tulere ut quod tributim plebes iussisset populum teneret·, cf. also infra, p. 349 S. 34 Dion. Hal., ant. Rom. XI, 45. 35 Livy VIII, 12,14/15: tres leges secundissimas plebei, adversas nobilitati tulit; unam ut plebei scita omnes Quirites tenerent...

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Many attempts have been made to explain the tradition on the basis of the second assumption. It will be sufficient for our purpose to discuss the most important of these attempts. Mommsen has dealt with the problem extensively both in his Römische Forschungen and in the various editions of his Römisches Staatsrecht. Since his conclusions in his early treatise and in the last edition of his late work are essentially the same and since it is not possible within the framework of the present study to reproduce the course of his argumentation in detail, it will perhaps be permissible to consider together his main arguments as set forth in his various works or editions. His starting point is the observation that, according to the annalistic tradition, the plebiscites of the earlier period, i. e. before the lex Hortensia of 287, often encountered some legal obstacle before they were put to a vote. In the Römische Forschungen he finds the solution of the problem in a passage in Appian 36 , which says that the provision of the Sullan constitution, according to which the tribunes of the plebs were not allowed to put any proposals to a vote in the plebeian assembly without previously having obtained the permission of the Senate, was merely a revival of an old rule which had long since become obsolete. In the Römisches Staatsrecht he begins by pointing out that some of the plebiscites which were passed before the Hortensian law did undoubtedly acquire legal validity, but that it is equally certain that this was not the case with all plebiscites of the earlier period. He then goes on to say that according to the annalistic tradition the tribunes who wished to introduce a bill before the concilium plebis sometimes tried for years to overcome some legal obstacle which prevented the bill from being put to a vote, but that there can be no doubt that, after the vote had been taken, the plebiscite had legal validity. In both works he comes to the conclusion that the force of law was acquired by only those bills for the introduction of which the plebeian tribunes had obtained the permission of the Senate before they were put to a vote in the plebeian assembly. The special case of the Licinio-Sextian laws or plebiscites is discussed only in Mommsen's earlier work, the Römische Forschungen. He mentions that, in this case, according to Livy, the vote was not prevented by direct action of the Senate but by tribunician intercession and that Livy could not have said that this was the only way in which the Senate could prevent the bill from being passed if he had been aware of what Mommsen considers a fact, namely that the Senate could have achieved the same end simply by withholding its permission. Mommsen adds, however, that the Senate may Appian, bell. civ. 1, 59.

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have found it more convenient to act through friendly tribunes rather than to take upon itself the odium of having opposed the legislation directly. He fails to observe that tribunician intercession against the bill repeated again and again over a period of five years is historically quite incredible. This is perhaps not a decisive argument against Mommsen's general solution of the problem of the early plebiscites since Livy's story concerning the tribunician intercessions of 375 to 370 can be easily eliminated as a late addition which has no historical authority. But Appian's remark, on which Mommsen's theory is based, belongs obviously to the Sullan tradition which has been proved suspect. For a long time Mommsen's theory was the almost universally accepted solution of the problem, though some scholars added certain modifications. W. Soltau37, for instance, tried to show that before 287 those plebei scila which concerned not only the plebeians but affected the community as a whole acquired legal force only if approved by the Senate before being put to a vote, but that plebiscites affecting the plebeians only were not subject to this restriction. He also believed that the Senate could withhold its permission only if it could argue that the plebiscite was "contra rem publicam". But the contra rem publicam declaration as we know it from later times is the announcement of a limited state of emergency and if this is brought together with the presumed right of the Senate to withhold its approval this right loses all legal distinctiveness. Thus Soltau's modifications merely serve to illustrate the difficulties inherent in Mommsen's theory. In contrast to Mommsen, G. Niccolini38, in what appears to be the most recent detailed discussion of the problem, has come to the conclusion that plebiscites affecting the state as a whole, in order to acquire the validity of laws, required confirmation by a senatus consultum after having been voted upon by the concilium plebis and not before they were put to a vote. It is noteworthy that Niccolini derives his argument largely from the very same sections of Livy's work on which Mommsen and Soltau based their opposite conclusions. Since, as demonstrated above, these sections contain many incongruities and contradictions because events of the fourth century were interpreted on the analogy of institutions and events of the second and first centuries, it is by no means surprising that the modern theories derived from these sections of Livy's work, and from passages in other ancient writers 37 W. Soltau, Die Gültigkeit der Plebiszite (in: Berliner Studien für classische Philologie und Archaeologie, Vol. I, 1885), pp. 132 fi. 38 G. Niccolini, Il tribunato della plebe. U. Hoeppli, Milano, 1932, p. 54 f.

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which have the same origin, contradict one another 39 . If therefore the problem of the plebiscites of the fifth and fourth centuries can be solved at all its solution must be found in a part of the ancient tradition that is demonstrably older than the Gracdian and post-Gracchan periods. The ancient tradition concerning the early plebiscites contains some elements which, though they have not remained completely unnoticed, have received comparatively little attention in recent discussions but may be of crucial importance. It is a rather remarkable fact that the history of practically all the most important plebiscites of the early period is connected with civil disturbances and that, according to the ancient tradition, most of these plebiscites seem finally to have been passed or rather to have taken effect under the pressure of these disturbances. This is true not only of these plebiscites themselves but also of the law by which the plebiscites in general finally acquired equal force with laws passed by the comitia, i. e. the Hortensian law of 287 B.C. Since the transfer to another locale in this secession was obviously merely the external expression on the part of the plebeians of a refusal to participate together with the patricians in the civil and military duties of citizens as long as their grievances had not been settled, one may perhaps consider the secession as a kind of political strike. Ancient tradition tells of two more major political strikes of this kind, the secessions of 494 and 449 B.C. One of the most important results of the first secession is said to have been the establishment of the sacrosanctitas and of the his auxilii of the tribunes of the plebs. The secession of 449 is said to have led to a restoration of the powers of the tribunes after the decemvirate, the increase of their number to ten, and the acceptance of the Horatio-Valerian laws, which have been mentioned above40. E. Meyer, in a famous article41, has demonstrated that the story of the first two secessions, in ancient tradition and especially in Livy, is obscure in some points, contradictory in others and, generally speaking, full of historical impossibilities. From these observations he drew the conclusion that the earlier secessions are later inventions, after the model of the secession of 287, and that there is no reason to believe that they ever took place. 39 Mommsen himself, in his Römisches Staatsrecht, does not express himself quite without ambiguity. For he first says that only those plebiscites acquired legal validity which were approved by the Senate, and he then comes to the conclusions that a tribunician rogatio could not be voted on, i. e. could not become a plebiscite without previous approval by the patres. 4° Supra, p. 339 and infra p. 354 f t and 374 if. « E.Meyer, Kleine Schriften, V o l . 1 (2nd edition Halle, 1924) pp. 355fi.: Die Sezessionen von 494 und 449.

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Now it is perfectly true that the story of the earlier secessions in Livy, though the details of the methods are somewhat different, is essentially of the same character as the story of the events preceding the socalled LicinioSextian laws, i. e. the gaps in the original tradition are filled in with elements borrowed from later events and presupposing later political institutions. Yet in both cases there can be hardly any doubt that there was an earlier tradition. In the first place, as many critics of E. Meyer have pointed out, the strange character of the tribuneship of the plebs as a kind of negative magistracy presupposes something like the secession of ancient tradition as its origin. For this institution must clearly have been the result of a compromise between two conflicting parties, but a compromise the like of which can hardly have been the result of a bloody revolution. It cannot have resulted purely from negotiations either. For the strange character of the institutions of the sacrosanctitas and the ius auxilii of the plebeian tribunes shows that there must have been a one-sided affirmation of certain rights of resistance by one party, which then were acknowledged by the other party. This obviously presupposes some kind of unbloody sedition, in other words some kind of political strike, which is exactly what the tradition in its essential part affirms, however unreliable it may be in its details. Secondly, if we may judge from historical analogy, the secession of 287 can hardly have been a unique event in Roman history. There never was a great revolution or great sedition that was not preceded by minor outbreaks or seditions, and the character of the preliminary disturbances is very often similar to that of the main event, even though on a minor scale. On the basis of this consideration we would, of course, have to postulate similar seditions, though of lesser proportions, in the period between the secessions of 449 and 287 .But this again, as will be seen, is exactly what ancient tradition says. A still stronger argument can perhaps be found in a third point. As demonstrated above, a large part of the extant tradition concerning the fifth and fourth centuries is colored by or even entirely made up from the analogy of events belonging to a much later period. But the story of the political strikes and seditions of the early centuries is clearly not of this kind. The period from 287 to the middle of the second century B. C. was singularly free from internal disturbances among Roman citizens; and while the period from 133 to the end of the republic was full of riots and violence these riots and civil wars were of an entirely different nature from the political strikes of which the tradition concerning the earlier centuries has so much to say.

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In contrast, therefore, to that part of the tradition which was analysed at the beginning of the present inquiry, the stories about political strikes as weapons in the struggle between plebeians and patricians are certainly not projections into an earlier period of events and institutions belonging to the second and first centuries. It is hardly believable that they were all invented solely on the one analogy of the secession of 287, especially since this event, when Roman historiography started, belonged already to a rather remote past. Here, then, we have a tradition which, whatever its historical reliability in regard to details may be, certainly was older than the Gracchan and post-Gracchan periods. It is in this part of the tradition, if anywhere, that a solution of the problem of the early plebiscites must be found. If the tradition that through the Hortensian law of 287 plebiscites acquired equal force with laws is accepted, two conclusions, one positive and one negative, can be drawn at once: first, that plebiscites must have been of great political importance long before that date, and second, that previous to it they did not have the force of laws. What then was their legal or constitutional status in the earlier times? As mentioned before, the assumption has often been made that there was a fundamental difference in the legal status of plebiscites that concerned only the plebeians and plebiscites that concerned the community as a whole. The latter, it is assumed, were subject to certain restrictions while the former were not. This seems reasonable enough and appears to solve some difficulties in the tradition. But it is doubtful whether a sharp distinction can have been drawn. As pointed out before, the early history of the plebiscite is closely connected with the secessions and similar seditions and semi-seditious outbreaks. The first regulated and, so to speak, official expression of the will of the plebs in their struggle with the patricians is the resolution by which the plebeians declared their tribunes inviolable and obligated themselves by an oath to defend their sacrosanctitas against any and all attempts that might be made on it, even if made in the exercise of the legitimate coercive power of the ordinary magistrates. This, if it happened in this way — and something of this kind must certainly have happened — was clearly a one-sided resolution of the plebs; and it is not very likely that the plebeians asked the permission of the Senate before taking it. Yet it was eminently a resolution affecting the community as a whole. In the case of the sacrosanctitas of the tribunes it is not difficult to answer the question of how the resolution of the plebs "acquired the force of law." It simply had to be respected. No further legislation was necessary, and in the course of time the sacrosanctitas became an inherited constitutio-

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nal principle the origin and legal basis of which did not matter any more 42 . But most of the important plebiscites of later times are not of this kind. Land laws, debt laws, laws regarding the accessibility of the consulship to plebeians, etc. cannot be established by a one-sided action of one part of the population in the same way in which this was probably the case with the rule concerning the sacrosanctitas of the tribunes. In regard to these other plebiscites of the early period, therefore, two questions have to be asked: first, by what force or pressure the legalisation of a plebiscite could be brought about, and, second, in what form this legalisation of a plebiscite could or would ordinarily take place? The answer to the first question is given by ancient tradition, and, what is more, by a part of ancient tradition which, as shown above, is older than the Gracchan period: the pressure was exerted by secessions, seditions, riotous outbreaks, military and civil strikes. Thus, according to Livy 43 , not more than four years after the second secession in 445 B.C. there were again riotous disturbances in connection with the Canuleian plebiscites, and Canuleius threatened to obstruct the military draft unless the demands of the plebs were granted. Florus speaks even of a secession to the Janiculus on that occasion 44 . But this is probably an exaggeration. Whoever has read the fourth book of Livy will remember the constant recurrence 45 of seditious movements on the part of the plebs and of threats to obstruct the draft on the part of the tribunes of the plebs, all this most often in connection with the struggle for new legislation favorable to the plebeians. The story of the Licinio-Sextian plebiscites, in spite of all the additional elements brought in after the analogy of the second century, is not essentially different in this respect. We learn that there was some trouble with the draft in 370 4 6 , and then again that the final acceptance of the plebiscite by the Senate in 367 was preceded by seditious movements which led almost to a secession 47 . Another famous instance of later times is the military strike of 42 According to Livy III, 55 the sacrosanctitas of the tribunes was reaffirmed by the Horatio-Valerian laws, which is quite possible. But this, if true, would not change the essential character of the institution or the way in which it probably was first established. I do not discuss here Altheim's interesting theory concerning the relation between plebei scita and leges sacratae. This is done in the following article infra p. 374 ff. « Livy IV, 1,1. 44 Horus I, 25. 45 Cf., for instance, Livy IV, 1,6; IV, 12,1; IV, 16,7; IV, 30,15, etc. 46 Livy VI, 36,3. 47 Livy VI, 42,10.

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343, which, according to Livy 48 , preceded the Genucian plebiscites. These plebiscites are interesting for us also for another reason. For one of their main points is said to have been the rule that both consuls may be plebeians 49 . In actual fact in the year 342 B.C. and thereafter one of the consuls was always a plebeian, while this, as pointed out before, had not been the case in the period from 366 to 342. It is therefore likely that the law according to which one consul must be a plebeian was passed in this year and not in 367, as Livy reports 50 . These instances may suffice to show the connection, in the pre-Gracchan tradition, between plebiscites of major importance and civil disturbances in the time before 287. This of course does not mean that in the earlier period a plebiscite must necessarily have been connected with riots and civic strikes. Sometimes the expression of the will of the plebs may have sufficed to make the patricians give in. Sometimes the plebeians may have yielded to the resistance of the patricians without starting violent commotions. But the early tradition does seem to indicate that plebiscites in the early period did not, as they did later, have a clearly fixed place in the legislative machinery of the state, but that there was something revolutionary about them. Perhaps it would be more correct to say that probably, just like the institution of the plebeian tribunes itself, they represented, so to speak, a piece of legalised revolution. The question of how the plebiscites in the early period acquired the force of laws is not quite so easy to answer. But on the basis of the conclusions reached so far it does not appear likely that the answers given by Mommsen and Niccolini 51 are correct. It appears that since 449 at the latest, probably since 494, if that date is correct, the tribunes had claimed the right "to deal with the plebs" (cum plebe agendi), i. e. formally to elicit the opinion of the majority of the plebeians, and that this right was, however reluctantly, acknowledged by the patricians. The agitation of the tribunes in the years 377 to 367, according to Livy, started with assemblies of the 48 Livy VII, 38 ff. 4 9 Livy VII, 42,2. The assumption, however, that such a demand of the plebeians was granted at that time appears to be contradicted by Livy XXIII, 31.13, where we learn that as late as 215 B. C. one of the consuls elected had to abdicate because it was considered impossible that both consuls should be plebeians. What Livy tells in VII, 42, therefore, seems due to a confusion, and the real issue in 343, as the fasti indicate, was obviously the demand that one consul must always be a plebeian, not that both of them can be plebeians, which did not actually happen before 172. so Cf. supra, p. 340 and infra, p. 355. s» Cf. supra, p. 347/48.

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plebeians convoked by the tribunes. Certainly these assemblies must have expressed their opinions in some way. If then Mommsen's theory is correct, namely that plebiscites acquired the force of laws only if the proposals of the tribunes had been approved by the Senate before they were put to a vote in the concilium plebis, we would have to assume that the plebs was twice called upon to express its opinion, once before the Senate had given its assent and once afterwards. According to Livy 52 , the Senate, in order to make the plebiscite valid, would even have had to give its auctoritas again after the second vote 53 . All this is not very probable, and the tradition on which this explanation is based is suspect because belonging to the Sullan era. What is more, there are certain elements in the early tradition which make it likely that what actually happened was quite different. The secession of 449 is said to have been brought to an end by the Horatio-Valerian laws. These laws, according to Livy 54 , contained a number of reaffirmations of previously accepted principles that had been disregarded under the decemvirs and some new legal provisions most of which had been the subject of the demands of the plebeians in their assemblies as they had been convoked by the plebeian tribunes. In addition, according to Livy 5 \ they also provided ut quod tributim plebes iussisset populutn tener et. If this means that from then on all plebiscites were to have equal force with laws it is in conflict with everything that Livy tells in the next several books, and, of course, also specifically with the tradition that a law to this effect was passed a century and a half later in 287. Apart from this it is quite noteworthy that, in Livy's otherwise very detailed report of the preceding struggle, there is no indication that the plebeians demanded so farreaching a law. The patricians Horatius and Valerius must have then been very generous indeed in introducing such a law in the comitia. Finally, if such a law was passed, but under the condition that the proposals had to be approved by the Senate before or after being voted on by the plebeians, as most scholars assume, why did the demands of the plebeians have to be incorporated in laws introduced by patrician magistrates in the comitia and passed by the latter, since passage by the concilium plebis would have sufficed, the Senate obviously having given its assent under the pressure of the secession? If all this is taken into consideration it is clear that the formula ut quod tributim, etc. in this case must have meant merely that the plebei 52 53 54 55

Livy VI, 4 2 , 1 0 . Cf. supra, p. 339/40. Livy III, 55, 4 ff. Livy III, 5 5 , 3 .

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scita which previously had been voted on by the concilium plebis were now accepted by a vote of the comitia and so became laws 56 . One way of validating plebiscites, therefore, seems to have been that they were placed before the comitia by the curule magistrates, who had the right to introduce legislative measures in the assemblies of the populus, and were passed there. In this case, of course, in all legislation before 339, the Senate could afterwards withhold its auctoritas if it wished to do so. There are other cases in which the same method seems to have been followed, as for instance the Canuleian plebiscite of 445, where Livy makes Canuleius say: oportet licere populo Romano, si velit, iubere legem?7 and indeed, if the rule that a plebeian could not marry a patrician was a law belonging to the XII tables it could have been revoked only by another law. The Publilian laws of 339 may be another case of the same kind. It appears however unlikely that the plebiscites were always accepted in this fashion. If this had been the case we would expect the names of the curule magistrates who finally introduced the laws to have survived in the majority of cases. Yet this is not so. It is noteworthy that in the majority of cases Livy's account as to the way in which the plebiscites were finally accepted is extraordinarily vague. This is also true of his account of the last phase of the struggle over the Licinio-Sextian plebiscites as was pointed out above 58 . It is hardly possible that in 367 a law was passed saying that in future one of the consuls must be a plebeian. On the other hand, it is not very likely that there ever existed a law according to which plebeians could not become consuls. There may even have been plebeian consuls before 450, though the tradition concerning the earliest period of the republic is not sufficiently reliable to prove this. But there were no plebeian consuls after 449. There had even been a long period in which no plebeians were elected to the consular tribuneship. Only in the last period preceding the Licinio-Sextian agitation had plebeians, with increasing frequency and in increasing numbers, attained this office. If, then, the consulship was now to be restored it naturally became a crucial issue whether this office was to 56 It is clear that this is not what Livy and Dion. Hal. believed since both of them indicate clearly that in their opinion the Valerio-Horatian laws gave plebiscites in general the force of laws. But they can easily have been misled by the wording of the law or of a report on the law in some early tradition. Cf. infra, p. 358. The interpretation of the clause ut quod tributim in the Horatio-Valerian laws given above was also proposed by F. Cornelius, op. coll. (note 30), p. I l l f. But in the present context this conjecture gains perhaps additional weight.

57 Livy IV, 5,1.

58 Supra, p. 339 S.

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be attainable to them. If there was no law against the election of plebeians no law was required to achieve this. But since the candidates for election had to be presented by curule magistrates, and the patricians probably did everything to prevent plebeians from being presented as candidates — it is also noteworthy that in the years 378 to 376, i. e. in the years immediately preceding the "anarchy", all the consular tribunes, according to Livy and Diodorus, were patricians59 — it was a question of establishing a precedent. It is therefore not at all surprising if the plebeians insisted that in the first year of the restored consulship60 one consul must be a plebeian. But this did not necessarily mean that from that year onwards one of the consuls always had to be a plebeian. At least this cannot have been established by law since such a rule was not observed until 342. It was then quite sufficient for the Senate to "give in", which is exactly what Livy reports at the end of his account, though his preceding report is anything but clear. In other words, the patricians merely had to agree to present a plebeian candidate, who was then promptly elected. The other provisions of the Licinio-Sextian plebiscites mentioned in the tradition are by no means at variance with this interpretation. The debt "law", according to Livy 61 , provided that the interest already paid could be deducted from the principal and the remainder be paid in three annual instalments. Clearly this was a transitory regulation, subject to special agreement, and not a matter to be regulated by a law in the strictest sense. The case of the agrarian "bill" is somewhat different. If this bill, as Livy contends, had provided that nobody could own more than 500 iugera of land, such a provision clearly could have been made only by a law or a regulation equal to a law. But it has often been pointed out that a regulation of this kind does not fit into the situation that prevailed in the middle of the fourth century and that here also we obviously have a projection backward of a famous issue of the Gracchan period. If this special provision of the law is eliminated, the rest, i. e. new rules concerning the distribution of conquered land, may easily have been subject to administrative regulations only. 59

This is also true of the consular tribunes of the years 370—367, according to Livy (VI, 36, 3; VI, 36, 6; VI, 38, 2; VI, 42, 3), that is for the interval between the "anarchy" and the victory of the plebeians. 60 It does, of course, not matter that there had been a few consular years in the early decades of the fourth century. The point was that thenceforth there were to be consuls always so that the plebeians would have been excluded from the highest office if they had not become eligible for the consulship, which had not been the case as long as consuls were elected only in exceptional years and the rule was the election of consular tribunes, an office already accessible to plebeians. «ι Livy VI, 35,4.

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It is impossible, within the framework of the present study, to analyse the tradition concerning all the early Roman plebiscites from this point of view. But it may perhaps be pointed out that a whole host of difficulties disappears if this interpretation is applied to the ancient tradition. Livy's story that for five or more consecutive years eight tribunes of the plebs continued to intercede against the Licinio-Sextian bills has been shown to be quite absurd. This explanation given by Livy or his predecessors had become necessary because, on the basis of later conditions, these ancient writers could not explain how it took so much time before the plebiscites "were accepted". But if in the fourth century plebiscites had no legal force but were merely official expressions of the wishes of the plebs, there was no need of tribunician intercession against them, and if the patricians refused to "give in" it was only by using all means of political pressure that the plebeians could force the patricians to comply with their desire. According to Livy, tribunician intercession was also the means which the plebeians used against the election of consular tribunes, and this intercession resulted in the "anarchy" lasting five years. But here again it is doubtful whether the Livian tradition is correct. E. Meyer has shown6-1, with rather convincing arguments, that in the earlier period the veto power of the tribunes of the plebs can hardly have been used to the same extent as in the later republic, when it was possible for a tribune to intercede in advance against all actions that a magistrate might undertake in compliance with or in execution of a senatus consultum63. He tried to show that it was only in the course of the Samnite wars that the power of tribunician intercession was gradually extended. In addition, it has often been observed that the later veto power of the tribunes probably developed from their ius auxilii, which was a right of intercession in the strict sense that the tribune with his sacrosanct body could step between (intercedere) the plebeian whom he wished to protect and the magistrate who tried to make use of his coercive power. If this is correct the development must have required a very considerable time; and it is then not at all likely that in the first half of the fourth century the tribunes had the power to prevent all elections of the highest magistrates by their simple veto. That they should have been able to do so for five consecutive years is even less credible. These doubts concerning Livy's story are confirmed by other difficulties that arise in connection with the presumed "anarchy". As mentioned before, « E. Meyer, Kleine Schriften I, 338 f. Cf. also Annual Report of the American Historical Association for 1942, VoL III, pp. 222. f. and 226.

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it has often been pointed out that it is quite impossible to believe that Rome was for five years without supreme magistrates; and in fact, in contrast to Livy who, in agreement with his story, does not give any names of consular tribunes for the years 375—371, Diodorus 6 4 mentions the names of consular tribunes for all these years and speaks only of a transitory "anarchy" at the beginning of one year, when there was a disagreement as to whether consuls or consular tribunes were to be elected, but the latter alternative was finally chosen. It will hardly be possible to give a definite solution of this problem on the basis of the extant tradition. On the face of it Diodorus's version is much more plausible and it may be the correct one. But if this version is accepted, one has to assume that there was a lacuna in the version of the fasti which Livy used; and this lacuna would be difficult to explain. On the other hand there may have been something in the earlier tradition indicating that there was some doubt as to the legitimacy of the supreme magistrates of the years 375—370 and this may be the reason why they did not appear in the version of the fasti which was used by Livy 6 3 . Considering the various forms of strikes by which the plebeians, before 287, appear to have forced the patricians to agree to their wishes, the reason for the doubtful legitimacy of these magistrates may have been a refusal of the plebeians to participate in the elections. But, whichever of the two explanations is correct, there can be hardly any doubt that in Livy's account of the "anarchy", just as in other sections of his report, one can distinguish between an older tradition and later additions. Since the authors of these additions tried to explain in terms of later regular constitutional devices what in fact had been unregulated or half-regulated and, in any case, was of a more or less tumultuous nature, they naturally became entangled in contradictions which are reflected in the contradictory solutions attempted by modern scholars of the problem of the early plebiscites. If this explanation is correct it may perhaps also lead to a better understanding of the full importance of the Hortensian law of 287. This law would then have brought to a conclusion a long period of ever repeated internal strife by giving full legal standing and a constitutional outlet to forces which up to then had expressed themselves in an only partly regulated and therefore often unruly and violent fashion. I t would then also be easy to understand why there were no secessions and no military or civic strikes after 287 until the so-called Social War by which those Italians who had no full M Diodorus XV, 61. 65 Fabius Pictor seems to have counted four years of solitude magistratuum or "anarchy". Cf. Beloch, op. coll., 321 f.

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citizen rights and therefore could not participate in plebiscites and elections fought for their admission to the vote. There was no cause for such disturbances any more since the plebs could now attain its will in a regular und legal manner. If the same or nearly the same constitutional provisions had existed before 287, as many scholars, on the basis of the Livian tradition, believe, it is difficult to see how in 287 there could have been a secession. There remains the main problem of the actual connection between the administrative reforms of 366 and the struggle between patricians and plebeians. But before a solution of this problem can be attempted it is necessary first to return briefly to the problem of the tradition. The preceding analysis will have shown that whatever genuine written tradition existed about the fifth and fourth centuries B.C. must have been very einsilbig indeed, much more einsilbig certainly than the old annals which Münzer postulated 66 , and of which he believes that their content was taken over by Livy without much change. But this is, after all, exactly what we should expect on the basis of our knowledge of the beginnings of Latin literature and of its antecedents. We know that the first Roman historian was Fabius Pictor, who wrote his annals towards the end of the third century. Hence before that time there did not exist any coherent narrative of earlier Roman history anywhere. The material from which Fabius and any later writer on Roman history, in so far as he did not copy his predecessors, had to use can be divided into four categories: official written records, private records both written and oral preserved within the politically prominent families, memories of some especially important events that may have survived through oral tradition in the people in general, and legends. The boundaries between the third and the fourth category are of course fluid. But, generally speaking, one may perhaps say that the legendary element in the full sense — as distinguished from the conscious attempts of later writers to fill in the gaps in the tradition — does not play a very prominent part in the history of the republic after the decemvirate, though it is not entirely missing. The most important factor is, of course, the first category. It is unfortunately impossible in an article dealing with a special historical problem to take up in detail the various questions connected with the fasti, the annales or rather tabulae pontificum, the libri lintei, etc. It must suffice to discuss in rather general terms the nature and reliability of this type of tradition. What little direct information we find in ancient literature concerning the original tabulae pontificum seems to indicate that they contained the barest 66

Cf. supra, p. 341.

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possible record of the main events of a year: prodigia, plagues, special religious performances, foreign wars, and probably civic disturbances, laws and plebiscites together with the names of their promulgators67. This corresponds almost exactly to what the analysis of Livy reveals as the probable earlier core of the tradition. All the rest, tribunician intercessions, negotiations between the parties, exploits of individuals, relations between the main actors on the political scene, not to speak of dialogues and speeches, are later additions. These later additions, as shown above, consist, for the greater part of conscious reconstructions and inventions of the post-Gracchan age, but partly probably also of family traditions, as for instance what we learn of the relationship between Licinius Stolo and Fabius Ambustus, and of popular memories and legends. Specifically in regard to the LicinioSextian plebiscites it appears almost certain that the first promulgation of (and first vote on) these bills in a concilium plebis of 376 was listed in the tabulae pontificum, or another record of this kind. But it is doubtful whether promulgation and votes were distinguished in these lists except in special cases. If an affirmative vote on such a bill in the concilium plebis constituted merely a formal expression of the wishes of the plebs but had no direct legal consequences, such a vote had obviously to be repeated at intervals in order to continue the political pressure. It is then not at all improbable that, in 368, the three bills were again put to a vote and that then the plebeians voted only for the debt bill and the land bill in the belief that this would make it easier to obtain the compliance of the patricians. The plebeian tribunes may then actually have had to make every effort to induce the plebeian assembly to fight for all three measures, including the plebeian consulship, together. The difficulties which arise if one assumes that plebiscites, once they were passed by the plebeian assembly, had the force of laws, disappear completely if they were nothing but an expression of the wishes of the plebs. The tradition concerning repeated votes on these bills becomes then quite acceptable. The ambiguity concerning the rogado about the plebeian consulship is then also quite understandable. The original tradition in all likelihood gave nothing more than the barest summary of the contents of the bill, or rather demand of the plebs, i.e. ut alter consul e plebe crearetur, which, however, may have meant merely: now, in the first year of the restored consulship. Since the consuls could present candidates for the elections, the plebeians 67 The main passages in ancient authors about the tabulae pontificum are Servius, Aen. I, 373; Gellius II, 28, 6, and Dion. Hal. ant. Rom. 1,74. Cf. also infra, p. 361.

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may have taken it for granted that in the future the plebeian consul would present a plebeian candidate and that such a candidate would be likely to be elected. In this connection it is perhaps also significant that the first elections of two patricians to the consulship occurred after an interregnum when the candidates for election had to be presented by an interrex. The error in the later tradition that there was a law ordering that one consul must be a plebeian is then most easily explained. So far, then, the results of an analysis of the Livian tradition seem to agree rather well with what information we find in ancient literature concerning the tabulae pontificum. There is however a major difficulty. The tabulae pontificum were later published under the title of Annales Maximi in 80 books. The date of the publication is not definitely known. But it was certainly later than 149 since Cato, when he wrote his Origines, did not know the A. M., but earlier than the end of the Roman republic. There is great probability of truth in the assumption that the publication was connected with the decision to discontinue the tabulae pontificum around 120 B.C. Of these Annales Maximi Beloch68 has tried to prove that they were based on genuine records only from the years 296 downward, and that all the rest consisted of totally unreliable reconstructions. It is, however, necessary to weigh the evidence on both sides. To support his theory Beloch offers three groups of arguments: 1. According to a passage in Cicero's de oratore69 the annals of the pontífices started ab initio rerum Romanarum. If this includes the period of the kings there is no doubt that a large part of the Annales must have been fictitious. 2. In his de re publica Cicero says70 that Ennius in his Annales mentioned an eclipse of the sun which occurred in about the 350th year post Romam conditam, i.e. around 404 B.C. He goes on to say that ex hoc die quem apud Ennium et in maximis annalibus consignatum videmus superiores solis defectus reputatae sunt usque ad illam quae Nonis Quinctilibus fuit regnante Romulo, giving this as an indication of the skill of the astronomers of his day 71 . Like other scholars before him Beloch draws from this the conclusion that there were no records of eclipses in the Annales Maximi before the date 68 Beloch, Rom. Gesch., pp. 86 fi. and Hermes LVII (1922) pp. 119 fi. Cicero, de oratore II, 52. 70 Cicero, de re publica I, 16,25. 71 It would be interesting indeed to know the name of the astronomer, so mudi interested in Roman history, who discovered that the Annales Maximi did not list any eclipses of the sun before 288 and then decided to determine by calculation the dates of all the previous eclipses visible from Rome up to the 7th of July 716 B. C., and this through all the changes and discrepancies of the early Roman calendar.

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indicated by Ennius or Cicero, and, since it was one of the main features of the tabulae pontificum to list prodigia of this kind, that the part of the Annales dealing with a period earlier than the most recent eclipse before the one mentioned by Ennius cannot be genuine. He further tried to prove that the figure 350 given in the Cicero manuscript, which, it is true, was inserted by a corrector in a corrupt passage, cannot be correct since no suitable eclipse can be found around that date; that therefore the figure probably has to be changed to 450 (i.e. 304 B.C.), that the eclipse actually meant was that of 288, and that hence the real records started after the last eclipse before 288 which was visible at Rome, probably in 296, a year in which, he believes, the pontifical college was reformed, though the traditional date for this reform is somewhat earlier, and in fact earlier than the last eclipse preceding that of 288. It is easy to see that this is piling one hypothesis on the other and that no very conclusive arguments can be based on this line of reasoning. 3. Beloch argues72 with a certain degree of probability, that the fasti triumphales, which were published on stone in the time of Augustus, are based on the Annales Maximi. He finds that some of the triumphs listed in these fasti for years after 296 B.C. can hardly be historical but that in the fasti of the fourth century there are many more triumphs of doubtful historicity. He takes this as a confirmation of his assumption that the Annales Maximi of the years after 296 were based on genuine records, the few errors in the fasti triumphales of that period being explicable as due to misunderstandings, while the Annales Maximi for the earlier period were not. Again the argument is not very strong, especially if one takes into consideration that, even on the basis of Beloch's own observation, there is no striking difference between the nature of the records before 296 and after. On the contrary, there is a very gradual increase in real or apparent discrepancies the farther one goes back. Considering the fact that the tabulae pontificum were not stone inscriptions but written on whitened tablets 73 , which then were kept for centuries in the Regia before their publication, and that, in addition, the Regia was partly destroyed by fire in 148, this is exactly what we should have to expect, even if the genuine records went back to the early period of the republic. It is then necessary to look at the evidence on the other side. There is a striking difference in the Livian tradition and, though in a somewhat different way, also in Dionysius of Halicarnassus, between the history of the 72 Beloch, Rom. Gesch., 86 ff. 73 Cf. Servius, Aen. I, 373.

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Roman kings and the earliest years of the republic on the one hand and the history of the republican period from about the middle of the fifth century onward on the other. The first is full of legends grouped around the kings and the first heroes of the republic, supplemented by an attempt to distribute the most important ancestral institutions of the Romans among these figures as their originators. It is not too difficult to see from what elements this history is made up. Toward the middle of the fifth century, however, the tradition assumes a rather different character. There are still, at intervals, military and civic heroes, sometimes of one, sometimes of the other party, and anecdotes and legends grouped around them. But for long stretches the history, which now follows the purely annalistic arrangement, becomes very pedestrian. The question then has to be asked what caused the difference in the character of the earlier and the later part of Roman history before 300 and from what material was the second part built up. If one assumes that the actual tabulae pontificum did not go back beyond 300 B.C. and that there were no other genuine annual records of a similar kind either, the only genuine historical material for the period from the second quarter of the fifth to the end of the fourth century would consist of 1. fasti consulares, if these were genuine for the whole period, which is also doubted by some scholars, 2. the texts of some laws and some treaties which seem to have survived independently of any annalistic records, 3. family records whether written or oral, and 4. popular memory and legends. Anyone who has read the relevant parts of Livy will agree that they contain records of a very great many events that cannot have originated from any one of these types of tradition. If then one assumes that there was no other genuine tradition one would have to credit the authors of these records with a genius for dull yet greatly varied invention which is without parallel in history. Certainly the Greeks, some of whom were quite proficient in the field of historical invention and reconstruction, have nothing remotely comparable. This much can be said even without paying any attention to the results of the analysis undertaken in the first part of this article. But if these results are accepted the refusal to believe in any year by year records except the simple lists of magistrates before 300 becomes even more incongruous. For if it is true that the inconsistencies and contradictions in Livy's report are clearly the result of an attempt to explain in terms of institutions of the late second and of the first centuries a tradition presupposing entirely different customs and institutions, the assumption that this earlier tradition was also

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an invention of the second century becomes patently absurd74. The conclusion therefore seems inevitable that either the tabulae pontificum began as true records long before 298 B.C. or that there existed genuine records of a similar kind whatever these records may have been 75 . The problem of the fasti consulares for the same period is somewhat similar. Ettore Pais, who is the representative of extreme scepticism in this respect, rejected even the fasti for the fifth and fourth centuries. Beloch76, however, demonstrated the absurdity of the assumption that the whole fasti of that period are a later invention, since, in their early part especially, they contain the names of many supreme magistrates whose families were no longer prominent in later times so that no plausible reason can be given for their insertion in the list except the existence of a genuine tradition. He also showed that the discrepancies in the fasti as quoted by various ancient authors can be explained by the fact that the original fasti were not preserved in such a condition as to present no problems to Roman historians who tried to use them. Yet Beloch goes still very far in his criticism of the fasti of the second half of the fifth and the first decades of the fourth century and probably too far. He objects to the irregular sequence of colleges of 2, 3, 4, and 6 supreme magistrates in part of the period, and tries to show that the two consuls must first have been followed by colleges of four consular tribunes and these by colleges of six tribunes until the consulship was restored. But this method involves the rejection of considerable parts of the tradition which are not otherwise supect, and the result has the beautiful logic of the historical reconstruction of some early Greek historians dealing It is perhaps significant for the present state of the history of the Roman republic before 300 that H. Stuart Jones, in the Cambridge Ancient History, Vol. VII, first, in Chapter X , where he deals with the tradition, accepts the most destructive criticism of Beloch in regard to the tradition before 296 and goes even somewhat beyond Beloch in his criticism of the fasti; while in Chapter X V , when he comes to the constitutional history of the fourth century, he follows the Livian tradition very closely, rejecting only some of the most incongruous parts of his story that have been pointed out above, but by no means all of them — as if Livy or his predecessors had had the most abundant original sources. I am quite aware of the inevitable defects of the present attempt to solve the problem. But it seems to me that a thorough analysis of Livy on the lines indicated in this study presents the only possibility of finding a safe path between the bottomless morasses of extreme scepticism and uncritical belief in the Livian tradition. 7 5 It is not possible within the framework of this article to discuss all the problems connected with the libri lintei and other official records which may have contained historical information of the kind postulated. It is sufficient for the present purpose to have shown that genuine information of this kind must have existed. 76 Beloch, Rom. Gesch., pp. 21 fï.

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with periods about which there was no genuine tradition, but a logic which is not always that of true history. Beloch also rejects all the plebeian consular tribunes77, partly because he believes that the plebeians cannot have become supreme magistrates even of this slightly inferior kind before they were admitted to the consulship, partly because the names of the majority of the plebeian consular tribunes listed (but not all of them) appear also as those of tribunes of the plebs in other years. The list of consular tribunes therefore in his opinion must have been interpolated from a list of tribunes of the plebs. Yet Beloch does not doubt that the first plebeian consul, L. Sextius, had been tribune of the plebs in the years preceding his consulship, nor that the tribune of the plebs Licinius Stolo was later elected consul. If then tribunes of plebs were the first to be elected to the consulship why should the majority of the first plebeian consular tribunes not have been tribunes of the plebs in years preceding their election to the highest office? In this case again Beloch appears to reject, merely for the sake of a logic which is not necessarily the logic of history, a very considerable part of the tradition that is not otherwise suspect. In conclusion then it may be repeated that both the fasti and the tabulae pontificum, or whatever other year by year record existed of the period in question, clearly were not preserved in such a condition as to present no serious problems or no easy cause of errors to those who used or published them in later times. It may also be observed that the historians of Rome were certainly not so scrupulous as their modern colleagues and that many of the discrepancies between their quotations from the early lists or records may be simply a result of their carelessness. In some cases this is even quite obvious. But there can be hardly any doubt that there was a kernel of genuine tradition. While therefore it is hardly possible to attain any certainty concerning isolated facts, as for instance the accuracy of all the names of supreme magistrates in a given year or concerning the date or even historicity of individual military events, etc., it is very likely that conditions or developments which are reflected again and again in the sequence of events as they appear in the tradition are truly historical. This would apply to the changing numbers in the colleges of supreme magistrates and to the gradual intrusion of plebeians into the colleges of consular tribunes in the last decades before the restoration of the consulship. It is then possible to return to the main question of the connection between the restoration of the consulate and the struggle between patricians 77 Belodi, op. coll., pp. 250 fi.

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and plebeians. This problem is naturally closely connected with the question of the reason for the introduction of the consular tribuneship. As pointed out above 78 , it is quite impossible to accept Livy's contention that the consular tribuneship was created in order to make the supreme office, in a somewhat diluted form, accessible to plebeians and that then, for forty-four years after its introduction, no plebeians were elected to that office. What then was the reason for the innovation? F. Cornelius79 has tried to show that this reason is to be found in military necessities, which made an increase in the number of military commanders imperative. He pointed out that the number of consular tribunes, which changes irregularly throughout this period, appears to be related to the extent and number of wars which the Romans had to wage at different times. At the same time he tried to relate the increasing numbers of the consular tribunes to increases in the Roman army and the Roman citizenry. On the basis of these considerations he came to the conclusion that the introduction of the consular tribuneship had no connection with the struggle between plebeians and patricians. Cornelius's theory has been severely criticized by various reviewers of his book. It may however be sufficient to discuss the arguments set forth by W. Hoffmann 80 , since his review, as far as I can see, is the most elaborate and incisive, that has appeared so far. Hoffmann tries to refute Cornelius's theory with three main arguments. He shows that Cornelius's assumptions concerning the size and the increase of the size of the Roman army are not supported by a careful interpretation of the tradition and quite improbable in themselves. In this respect Hoffmann is undoubtedly for the most part right. In fact, he might have added that the two parts of Cornelius's theory do not fit together very well. For the increase in the Roman army, according to Cornelius, was very rapid but steady. The increase of the number of the tribunes on the other hand, according to the fasti whose evidence Cornelius accepts, was not steady. The two increases therefore can hardly be quite so directly related to each other as Cornelius believes. Apart from this one may say that the tradition concerning the Roman army and the Roman census figures in the fifth century is so scanty and uncertain that no such conclusions can be drawn. Hoffmann's second argument is much less convincing. He argues that the Romans could not know beforehand what wars they would have to wage in a given year and that therefore the number of consular tribunes to be 78 Cf. supra, p. 334.

F. Cornelius, Untersuchungen zur frühen römischen Geschidite, p. 59 ff. «o W.Hoffmann, Gnomon, XIX (1943), p. 80ff.

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elected cannot have been determined by the necessities arising from these wars. Now it is quite true that wars cannot always be predicted, except perhaps by those who plan them, and perhaps even not always by the latter. But this has not prevented nations and cities from preparing in advance for conflicts which they expected to break out or of which they at least suspected that they might break out. Perhaps one may argue that this general observation does not apply to the small scale world of Rome and its neighbors in the fifth century. But is this so certain? The steady expansion of the Roman territory since ca. 430 B.C., which became greatly accelerated in the first decade of the fourth century seems rather to indicate that the expansion — and perhaps then also the occasional pauses in the expansionist movement — were planned, and in this case the outbreaks of wars may have been to some extent, even if not altogether, predictable. It is true that here also Cornelius had tried to reconstruct the events and their connection with one another in greater detail than the condition of the tradition permits. But basically his observation is not unsound. This will become clearer when Hoffmann's third argument is discussed. In combatting Cornelius's contention that the introduction of the consular tribunate had nothing to do with the struggle between patricians and plebeians Hoffmann makes the following remark 81 : „Ihm ist dabei entgangen, daß das Nichtteilhaben der Plebejer am Militärtribunal in keiner Weise den bisherigen Zustand änderte, wohl aber es etwas Neues bedeuten mußte, wenn nunmehr die neuen Staatsführer, mochten sie auch noch aus dem alten Adel stammen, die Voraussetzungen für ihre Macht nicht mehr allein in der Stellung ihres Geschlechtes erblickten, sondern in dem Aufgebot, das die besitzenden Schichten des gesamten Staates umfaßte." What Hoffmann says here is essentially quite correct, but as an argument against Cornelius's theory it is only partly valid. Cornelius combatted above all Livy's contention that the consular tribuneship was introduced because the plebeians wanted it and that the plebeians wanted it because in this way they hoped to attain access to the highest office. But it makes a very great difference whether the innovation was made in order to make room for the plebeians, as Livy says, or whether it was introduced for other reasons but in consequence of a development which at the same time meant an increase of the power of the plebeians, as Hoffmann contends. Livy's explanation is clearly at variance with the evidence presented by the fasti. What Hoffmann says is quite acceptable. But it is not quite so far apart from Cornelius's si Op. coll., p. 85.

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theory as may appear at first sight. For when Hoffmann contends that the power of the consular tribunes was largely based on their command over the "Aufgebot", which included the propertied plebeians, and rested no longer exclusively on the position of their gens (and, one might add, their relation to their clients) he concedes that it was a change in the military setup which produced the consular tribuneship, which is exactly what Cornelius has affirmed, even if with some exaggerations. Even so, however, Hoffmann leaves the changing numbers of the consular tribunes unexplained. Here then we come to the crucial point of the problem. The fact alone that the numbers of the tribunes varied either irregularly, as the fasti clearly indicate, or by a regular increase, as Beloch tried to show, is sufficient to prove that the demand of the plebeians for a form of the highest office which would make it accessible to them, cannot have been the sole or even the main reason of the innovation. Or shall we assume that they first demanded the creation of a four man presidency in the hope of getting access to it, and then, when failing to succeed in this way, for the same reason had it increased to six but still for some time did not succeed in getting elected? Clearly the changing numbers must have had something to do with changing administrative needs. What is more, whether Cornelius's attempt to demonstrate the point by a year by year analysis of the tradition has been successful or not, these changing administrative needs must certainly for a large part have been of a military nature. One of the most striking features of the Roman political or administrative setup is the lack of differentiation in the functions of what in modern terms would be called the members of the government. In the earliest times the consuls were actual, not like modern presidents, merely nominal commanders of the army or armies, judges, chief civil executives of the state, and heads of the city administration. Before the introduction of the censorship they probably even had to keep the citizen scrolls if something of this kind existed at that period. When Rome was in its very beginning two men were sufficient for all these tasks. But it is clear that with the increasing expansion of Rome the task must have become more and more difficult. In regard to the fifth century another factor is probably still more important. Rome in this period, as both the tradition and Rome's expansion in all directions show, must often have waged war against more than one of its neighbors at the same time. Since, under the conditions prevailing at that time, it was not possible to direct the operations in different places, even when these were not so very far from one another, from one General Headquarters, there is nothing surprising in the fact that, at times, the Romans needed

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more than two commanders-in-chief, especially since their commanders-inchief had also to attend to the distribution of justice and the civil administration. The Athenians of the fifth century, for similar reasons, had ten highest commanders. The difference is only that these generals were not at the same time official heads of the administration and that those, like Kimon, Perikles, etc. who acted at the same time as political leaders did so only incidentally and not because it was officially part of the functions of their office. But this is exactly what distinguishes the Roman system from those of most other republics82. If all this is taken into consideration it becomes crystal clear that Livy, or his authority, has confused cause and effect when he contends that the consular tribuneship was created on the demand of the plebeians because the latter wanted to attain access to the supreme office. The fasti show clearly that this story has no foundation in fact. But it is equally clear that the introduction of the consular tribuneship was connected with a change in the military organization which was partly the effect of the growth of a body of propertied and independent plebeians and partly the cause of a further increase of the power of this body. It was probably both in consequence of this growing power of the plebeians and of special military needs that the plebeians finally attained access tho the supreme office in its diluted form. We may then turn to the other end of the development, the restoration of the consulship in 366 and the struggle which preceded it. Livy's contention that the plebeians demanded the restoration of the consulship because they were no longer satisfied with being merely consular tribunes is even more incongruous than his theory that the consular tribuneship was introduced, "so that the plebeians could attain the supreme office", and that then they did not attain it for forty-four years. For the stubborn resistance of the patricians to the admission of plebeians to the consulship shows that the latter would have risked a very concrete and important gain already made for the sake of a vain point of honor. Certainly it would have been much more sensible a course to try to obtain as many places as possible on the colleges of consular tribunes, if possible a majority of the positions in the college. But that the Livian tradition in this respect has no weight whatever is demonstrated by the insipid explanation of the reasons for the introduction of the praetor ship and the two curule aedilships given by this author. 82

In monarchies the same problem naturally appears in a somewhat different form but is of course not completely absent.

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The agitation of Licinius and Sextius started exactly at the time when Rome had recovered from the Gallic catastrophe and had, generally speaking, reconquered the territory which it had lost in consequence of that great disaster. The following years were largely free from external disturbances while the reorganization of the life of the city, now that the external losses had been recovered, must have required close attention. It is not surprising that exactly at this juncture an urgent need for a reorganization of the governmental structure was felt. It is clear that through the catastrophe and the defections from Rome and following reconquests, many property rights must have become uncertain and that there must have developed an unusual amount of litigation. It is equally clear that with the rebuilding of the destroyed city the city administration must have required unusual effort and attention. It is not difficult to understand that in such circumstances two consuls were not sufficient to attend to all these matters. At the same time it is also obvious that the election of colleges of four or six supreme magistrates all with equal competence and power, as had been the case with the consular tribunes, was not the solution of the problem. They were, so to speak, in danger of falling over one another if all of them tried to govern in the city. What was called for was obviously a differentiation of functions. This is exactly what we see happen in 366, when the consuls retained the military command and the general direction of the affairs of the state, while the praetor relieved them of their judicial functions and the curule aediles took over the city administration in the narrower sense, city police, market police, sanitation, supervision of building, etc. 8 3 . How then can anyone believe that these new offices were introduced at the last minute merely in order to compensate the patricians for the loss of one of the consulships to the plebeians? That the praetor retained a military command in the form of an Imperium minus is also very understandable as a provision for that kind of emergency, which in an earlier period had led to the creation of the colleges of consular tribunes. But the fact that the praetor had an Imperium minus proves also that E . Pais is wrong when he believes that there were no definite innovations in 3 6 7 / 6 6 and that the praetorship developed through "gradual and insensible" differentiation between the functions of various members of the colleges of consular tribunes. Certainly with the 83 There is no foundation for Beloch's assumption that there were four (rather than two) plebeian aediles before 366 and that from that year on two of the four existing magistracies of this kind were given to patricians. Apart from this the curule aedilship became almost at once accessible to the plebeians and it became the custom to elect plebeians and patricians to this office in alternate years.

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Romans' jealousy of fields of competence and power a full and equal Imperium cannot have become an Imperium minus except by a definite act. So far, then, Neumann's explanation seems to be proved correct: and in fact this explanation, though one-sided, is by far better than a theory that tries to explain everything as a result of the struggle between patricians and plebeians. But the analysis of the Livian tradition has shown that the agitation of Licinius and Sextius cannot be altogether a later invention. Nor is there any reason to question the tradition in this respect. It would be difficult to explain how the plebeians could attain the consulship in the very first year of its definite restoration if they had never been able before to obtain access to the somewhat minor office of consular tribunes. But the fasti show that they had attained access to that office in preceding years. There is therefore absolutely no reason to question the accuracy of the fasti in this respect, as Beloch has done. The fasti, on the other hand, show also that occasionally two consuls had been elected in the period in which the election of consular tribunes had been the rule, but that no plebeians had ever been elected to the consulship before 366. Obviously then the patricians, under the compulsion of necessity and considering the needs of the state, had, even if reluctantly, agreed to admit plebeians to the consular tribuneship, i.e. to present plebeian candidates for election; but were not ready to admit them to what was still considered the true supreme office, the consulship. This also is quite understandable. But it is obvious that as soon as, for totally different, i.e. purely administrative reasons, it began to be considered advisable to abolish the consular tribuneship altogether and to return to regular annual elections of two consuls plus some other magistrates, but of minor rank, things necessarily must have come to a head. For, to attain access to the consulship must now have been the crucial question for the plebeians since otherwise the restoration of the consulship for them would have meant giving up a position which they had already conquered. On the other hand it is also quite understandable that the patricians were not yet ready to grant this demand. They may have considered the restoration of the consulship a good opportunity to eliminate the plebeians from the highest office and to put a stop to what may then have been considered a dangerous development. And in fact, from the patrician point of view there may have been very good reasons for that attitude. For the history of the second half of the fourth and the greater part of the third centuries shows that, once the dam was broken, the advance of the power and influence of the plebeians was very rapid indeed and did not come to a standstill until the new patrician-pleibe-

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ian nobilitas had been formed and had begun to set itself off as a new aristocracy against the rest of the people. Here again we find that there is no reason to question the accuracy of the basic tradition. But Livy or his predecessors again confused cause and effect. The consulship was certainly not restored because the plebeians were not satisfied with being consular tribunes. But once it had been realized that, for administrative reasons, it was necessary to restore the consulship it became of paramount importance for the plebeians to attain access to that office if they did not wish to lose everything that they had attained before. So they struggled to the utmost to attain that end. But when they had attained it, this marked one of the most decisive turning points in the constitutional and social history of Rome. What has been demonstrated concerning the connection between the struggle of patricians and plebeians on the one hand and reforms in the governmental structure necessitated by purely administrative needs on the other is important far beyond the two special cases dealt with in this article. A survey of the later history of the Roman republic shows clearly that great shifts of power in the Roman state have been, if not actually produced, at least greatly promoted by changing administrative necessities. One of the most striking examples is the enormous rise of the power of the Senate in the second half of the third and the first half of the second centuries. This phenomenon is all the more remarkable since officially, and as far as, one may say, constitutional law was concerned, the power of the Senate had been steadily reduced until in the third century the Senate officially retained hardly anything but the right to give advice, and since nevertheless immediately after this development had come to its conclusion, the Senate, without any changes in legal or constitutional provisions, became by far the most powerful political agent in the state. The reason was that the term of the office of the consuls was too short and that, in addition, their military duties forced them to spend too much time far from the political centre of the Roman realm to make it possible for them to direct public affairs as required by their office. Thus the Senate as the only permanent body constantly present in the centre of public affairs was forced to take over and naturally acquired the power inevitably connected with the actual conduct of the business of the state. The decisive factor in this development was obviously the fact that, even after the differentiation of functions introduced by the reforms of 367/66, the consuls continued to combine the actual supreme military command and the highest civil office. Paradoxically, these same factors, which had helped to raise the Senate

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to the most powerful position in the state, later, when conditions again had changed, contributed to the gradual destruction of this power and to the downfall of the republic. It is also noteworthy that the Senate reached the summit of its power at a time when there were hardly any legal foundations to this power and that when the Sullan constitution had given the power of the Senate numerous and far-reaching legal supports, this power vanished rapidly in spite of the strenuous efforts of some of the best minds of the period to uphold it. It is one of the greatest flaws in Polybius's analysis of the Roman constitution that he paid no attention to these factors. But this problem must be reserved for another study.

Leges sacratae and plebei scita The nature of what in ancient Roman tradition are called leges sacratae and their importance in the early history of the Roman constitution has been the object of several penetrating inquiries within the last few decades. R. Maschke,1 who took up the question in 1906, started from an analysis of the tradition concerning certain events of the first decades of the Roman republic. According to Livy,2 Brutus, after the overthrow of the monarchy of Tarquinius Superbus, made the whole populas swear "neminem regnare passuros. " According to Livy and Plutarch/' Valerius Publicóla, a year after that oath had been taken, introduced a law by which any citizen was permitted to kill a man aspiring to monarchy and was therefore to be acquitted by a law court if he could prove that his victim was guilty of that offence. In a second case the tradition is slightly more complicated. Livy says4 that in the negotiations, which led to a reconciliation of patricians and plebeians after the first secession of 494 B. C., the concession was made to the plebeians that they should have sacrosanct magistrates of their own. This resulted in the first election of tribunes of the plebs. Livy adds, however, that acccording to another tradition the two original tribunes were elected on the Möns Sacer and that there a lex sacrata was made about them. What this means appears to be explained on a later occasion, when Livy, in connection with the renewal of the sacrosanctitas of the plebeian tribunes after the decemvirs, says5 tribunos vetere iure turando plebis, cum primum earn potestatem creavit, sacrosanctos esse. In other words, the lex sacrata, by which the sacrosanctitas of the tribunes was first established, consisted of an oath by which the plebeians obligated themselves to defend the sacrosanctitas of the tribunes in every possible way. On the same occasion, however, Maschke, R., Zur Theorie und Geschichte der römischen Agrargesetze, Tübingen 1906, II, 1: Oie lex sacrata. 2 Livy 2, 2, 5. 3 Livy, 2, 8, 2; Plutarch, Publicóla, 12; cf. also Dion. Hal.. 5 , 1 9 . I do not discuss here the slight deviations of the various traditions from one another, since this has been done quite adequately by Maschke, op. cit. + Livy 3 , 3 3 , 2 / 3 . 1

5 Livy 3,55,10.

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Livy tells also 6 that, after the second secession of the plebs in 449, the sacrosanctitas of the tribunes was confirmed by one of the laws which the consuls L. Valerius and M. Horatius introduced in connection with the settlement of the second great internal disturbance to which the conflict between patricians and plebeians had led. The same tradition is obviously alluded to by Cicero when he speaks 7 of a legem antiquum de legibus sacratis, quae iubeat impune occidi eum qui tribunum plebis pulsaverit. Maschke is undoubtedly right in pointing out that, according to Cicero's words, the consular law quoted by him is not a lex sacrata but a law about leges sacratae and that the lex sacrata which Cicero specifically has in mind was obviously the oath by which the plebeians obligated themselves to kill anyone who should attack a tribune.8 He also points out the striking similarity between the two cases mentioned so far. First there is an oath by which a group, in the first case the whole community, in the second case the plebs, obligates itself to do, under special circumstances, what normally would be a crime. Then there is a law which exempts those acts from punishment if perpetrated under the circumstances mentioned and so declares them legal. The relation between the lex sacrata and the ordinary law in each case is also very interesting. In a way one might say that the law guarantees in one case the republican form of government, in the other the inviolability of the plebeian tribunes. But Livy states expressly9 that, in the opinion of the juris interpretes, it was not the law (i.e. the normal law introduced by the consuls Valerius and Horatius and accepted by the assembly of the people) which guaranteed the inviolability of the tribunes, but the oath of the plebeians preceding it. This interpretation is undoubtedly correct. For it is obvious that a law permitting the killing of a violator of tribunician inviolability could effectively safeguard this inviolability only so long as the resolution to kill the violator was still alive in the group that had originally taken the oath to act in accordance with this resolution. Maschke, therefore, is undoubtedly right when he points out that the story told by Dionys.

6

7 8

9

Livy 3,55, 6: ipsis quoque tribunis, ut sacrosancti viderentur, ..., relatis quibusdam ex magno intervallo caerimoniis renovarunt, et cum religione inviolatos, eos tum lege etiam fecerunt, sanciendo. Cicero, pro Marco Tullio, 47. Cf. also Cicero, ibid., 49: Ista lex sacrata est quam rogarunt armati, ut inermes sine periculo possent esse. Livy 3 , 5 5 , 8 — 1 0 ; Hac lege (i.e. the consular law) iuris interpretes negant quemquam sacrosanctum esse ... tribunos vetere iure turando plebis, cum primum earn potestatem creavit, sacrosanctos esse.

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Hal., 10 according to which the consular law itself became a lex sacrata by being sworn to by the people, is due to an easily understandable confusion. In the remainder of his book Maschke deals with a different kind of sworn laws or leges sacratae. The need for such laws was a result of the fact that the Romans had no γραφή παρανόμων but followed the principle that a a new law passed by the comitia, if in conflict with an earlier law, ipso facto superseded this earlier law. Since, then, ordinary laws could be freely abrogated at any time the only way of giving a law greater permanency was to make it a sworn law. Maschke shows that there is a certain affinity of such laws to international treaties. Such treaties are sworn to because there is no higher authority able to act as guarantor of the treaty except the gods by whom the oath is taken. This is even more true in regard to laws made by the sovereign people in favor either of subject populations or of individuals or groups of individuals forming a minority of the people making the laws. It is therefore laws of this latter kind that may be sworn to and thus become leges sacratae. Thus we find that the exemption of certain colonies from military service is called sacrosanct,11 which obviously means that it was guaranteed by a lex sacrata. The largest group of leges sacratae of this kind mentioned in the ancient tradition concerns assignments of land and the earliest case is the lex de Aventino publicando of 456 Β. C.,12 which probably implied the assignment of the Aventine to the plebs. It is not possible within the framework of the present article to discuss all the intricate historical and juristic questions connected with these laws. What matters in connection with our specific problem is merely that there can be no doubt as to the existence of such laws in the later times of the Republic. In 1934 K. Latte threw new light on the problem of the origin of the lex sacrata in his article on Lex Curiata uni ConiuratioP He showed that in the early history of Rome and, likewise, with other Italic tribes coniuratio does not, as in later times, designate a conspiracy against the state or the established authorities, but a "swearing together" of a group of men by which they obligated themselves in this solemn fashion to follow their leader to the death in a military or semi-military undertaking. The men who had taken such an oath were called milites sacrati and the obligation which they 10 Dion. Hal., Ant. Rom. 5, 89,1247 f. Livy 27,38,3: Itaque colonos etìam

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marítimos qui sacrosanctam vacationem dicebantur habere, etc. 12 Livy 3,31,1: de Aventino publicando lata lex est, and ibid., 32,7: modo ne lex Icilia de Aventino aliaeque sacratae leges abrogarentur. 13 Göttingen Gelehrt. Nachricht. Vachgruppe Mtertumswiss., I (1934—36), 59 ff.

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had incurred was called a lex sacrata. Such expeditions, in the early period, were not necessarily undertaken by the magistrates of the community but often by noblemen as leaders of their clients. A famous case in the tradition is the private war of the Fabii against Veji, which ended with the catastrophe at the Cremerà River that gave rise to innumerable legends. Latte further tried to prove that the lex curiata which, down to the end of the republic, continued to be formally necessary to confirm the magistrates maiores in their Imperium, but which, disregarding some attempts to use it in the last struggles of the republic, in later times lost all practical importance, originally had had the same meaning. In other words, there was a time when the imperium of the supreme magistrates became fully effective only after the army by a lex curiata had sworn to follow him.14 In this sense then, this lex curiata would also have been a lex sacrata. Latte also pointed out correctly that the lex curiata de imperio was clearly a survival from a time in which the doctrine of the full powers inherent in the potestas and the imperium of the magistrate was not yet firmly established, and it is especially noteworthy that this "law" continued to be made by the comitia curiata—later respresented by the lictors—though the elections took place in the comitia centuriata, which in the early republic had replaced the curiae as representatives of the army. In 1940 F. Altheim 15 made some further contributions to the solution of the problem of the lex sacrata. He pointed out that the lex sacrata as coniuratio in the older sense of the word was an Italic institution, applications of which can be found in other Italic communities in a much later time than in Rome itself. In this fact he finds a confirmation of the tradition concerning leges sacratae in early Rome. Against Latte he tries to show that the oath taken in this coniuratio was not a voluntary one, pointing out that in one instance mentioned in the tradition those who refused to take the oath are said to have been put to death instantly.16 He emphasizes the close connection between lex sacrata and tumultus in the greater part of the tradition, i.e. its connection with emergency situations. He points out that the lex sacrata often is followed immediately by deeds of violence or contains the threat of immediate violence. Finally he uses the evidence collected to prove that the tradition according to which the sacrosanctitas of the plebe14

Concerning the relation between the lex curiata de imperio and the sacramentum of the individual draftee cf. Latte, op. cit., 66 f. 15 Altheim, F., Lex Sacrata, Die Anfänge der plebeischen Organisation, Albae Vigiliae, I, Amsterdam 1940. 16 Livy 10,38,2 fi.

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ian tribunes was first established in the first decade of the fifth century by a lex sacrata of the plebs, is correct. It seems to me that there is no necessary contradiction between the views of Latte and of Altheim, though the latter believes this to be the case. For according to Latte's opinion the lex curiata in its earliest origin obviously belonged in a period in which a military expedition was more or less in the form of a tumultua·, and the assumption that the lex sacrata originally was a voluntary oath of the group taking it precludes by no means the possibility that an individual member of the group was compelled to participate in it once the group had decided to take it. In fact the lex sacrata by which the plebeians bound themselves to kill anyone who should violate the sacrosanctitas of their tribunes can hardly have been anything but a voluntary oath of the plebs as such. Who else should have compelled them? But once the plebeians had decided on this oath the individual plebeian may very well have been compelled to take it. If the results of the investigations of Maschke, Latte, and Altheim are taken together it would seem that the following points can be firmly established. Obviously the leges sacratae which are the result of coniurationes in the early sense of the word must be distinguished from those treaty-like laws mentioned by Maschke, which are sworn to in order to secure them against easy and one-sided abrogation, though both kinds have the one characteristic in common that they may ultimately fall into desuetude but cannot be formally abrogated. But there is the important external difference that the leges sacratae of the first kind are naturally sworn to by all the members of the body that binds itself by such a law, while, as Maschke himself has shown, the leges sacratae of the second kind are usually sworn to by special representatives who act for the group concerned or for the community as a whole. Much more important is the fact that the leges sacratae of the first kind essentially belong together with rather primitive conditions and, therefore, where they appear in later times, are either survivals from a much earlier period that have lost their original significance, or appear among the less advanced tribes in Italy or under conditions of civil strife in which temporarily there is a reversal to more primitive devices. The leges sacratae of the second kind, on the contrary, obviously presuppose a highly developed system of law, and therefore, generally speaking, belong to a later period. Yet, as Altheim, above all, has shown, the survivals of the first kind in the later period are of such a nature as to show beyond doubt that the tradition concerning a much wider range and much larger importance of

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this type in the earliest period of the republic cannot be altogether a later invention. The leges sacratae of 494 and 449 concerning the sacrosanctitas of the tribunes appear in a way also as the earliest plebei scita. It seems therefore necessary to determine as accurately as possible the relation between these two institutions or devices. An attempt to do this has been undertaken very recently by Gaetano De Sanctis.17 De Sanctis starts his investigation with two passages, the one in Livy,18 which gives as the content of the ValerioHoratian law, by which the sacrosanctitas of the plebeian tribunes was confirmed "Ut, qui tribunis plebis, aedilibus, iudicibus, decemviris nocuisset, eius caput lovi sacrum esset, familia ad aedem Cereris, Libert Liberaeque venum iret"; the other in Festus,19 which states that "lege tribunicia prima cavetur si quis eum qui eo plebei scito sacer sit occiderit parricida ne sit. " He points out that the two formulas must be considered authentic, though the language is obviously modernized; the first because in later times even the nature of the office of the iudices decemviri was no longer known so that there could be no reason to invent a sacrosanctitas for them, the second because it uses the word parricida in an archaic sense, which it no longer had in later times, but which it can be proved to have had in the earliest period of the republic. Following this De Sanctis discusses the question of whether the lex tribunicia prima quoted by Festus was a lex populi or a plebiscite. He points out correctly that the Roman tradition does not always make a clear distinction between leges and plebei scita or, more accurately, that leges populi, i.e. leges accepted by the comitia are never called plebeiscita but that plebiscites not infrequently are called leges. He argues further that lex tribunicia can mean either a law concerning the tribunes, as for instance the "lex tribunicia* mentioned by Cicero in his first oration against Verres, which was a lex populi de tribunicia potestate, or a law introduced (rogated) by the tribunes, in which case it would clearly be a plebiscite.20 17

Sanctis, G. De, "La Lex tribunicia prima, Studi e Testi 125," Miscellanea Giovanni Mercati V, 539—44. is Livy 3,55, 7. 19 Festi fragm. e Cod. Farn. 68, 318 M. 20 Since De Sanctis' argument in its original wording is somewhat involved, I give here a literal quotation of the most important sentence: Ora un corpus di leggi dello Stato concernenti i tribuni, nell'età in cui i tribuni non erano riconosciuti come pubblici magistrati, non poteva esistere dal momento che di tali leggi non si ha alcuna traccia sicura, che tale non è, a prescindere dalla pretesa traccia di questo comma (sc. the lex tribunicia prima quoted by Festus), la presunta legge ValeriaOrazia, anch'essa, a giudizio di quasi tutti i critici, inesistente come tale e presup-

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Having thus shown that the designation of the law in Festus leaves open the possibility that it was not a law in the narrower sense but a plebiscite, he tries to show that this is not merely a possibility but the actual historical fact. His arguments are as follows. In the first place, he says, the law quoted by Festus belongs to a very archaic period in which the authority of the plebeian tribunes was not yet a legitimate authority in the strictest sense. But if a lex populi had made it officially permissible to kill with impunity anyone who violated the sacrosanctitas of a tribune, then the authority of the tribunes would ipso facto have become a legitimate authority. In the second place, he argues, the lex mentioned by Festus, by the words eo plebei scito, quotes a preceding plebiscite, but if this is so it must have been the earlier plebiscite which established the rule, and the presumed lex populi is nothing but a statement of the consequences of the plebiscite in terms of the accepted code of criminal law. Finally, De Sanctis says, the designation of the lex by Festus as tribunicia prima describes it as part of a corpus of laws, not an isolated law, and a corpus of laws concerning the tribunes cannot have existed at the time when the tribunes were not acknowledged as public magistrates. In fact, he says, the presumed lex of Festus presupposes by its reference to eo plebiscito the so-called Valerio-Horatian laws, but not as leges populi, but as plebiscites. On the basis of these arguments De Sanctis comes to the conclusion that the lex tribunicia prima quoted by Festus was not a lex populi but a plebiscite. In the remainder of his article De Sanctis tries to show that this plebiscite constituted a reaffirmation of an earlier plebiscite, by which the sacrosanctitas of the plebeian tribunes had first been established. He believes that the earlier plebiscite had preceded the decemviri legibus scribundis and the publication of the Twelve Tables and that its reaffirmation had become necessary because the laws of the Twelve Tables contained no reference to the tribuni plebis and therefore no exemption from punishment for murder in favor of a person who killed a violator of the sacrosanctitas of the plebeian tribunes. He dates the second plebiscite in the time immediately following the publication of the Twelve Tables, i.e. in the same time in which the Valerio-Horatian laws are dated by the Livian tradition. It is not difficult to see that the arguments set forth by De Sanctis in favor of the assumption that the lex tribunicia prima quoted by Festus was in fact not a law but a plebiscite have very little force. A lex populi giving the sacrosanctitas of the plebeian tribunes official legal standing undoubtedly posta invece, almeno nel suo tenore, dal nostro comma non come legge dello Stato, ma come plebiscito.

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gave these same tribunes a legitimate position in the state, which implied certain special rights and privileges but it certainly did not ipso facto give them anything comparable to the positive potestas or the Imperium of the true magistrates. The argument, therefore, used by De Sanctis is based on a vague use of the term "legitimate authority" and loses all its force if one distinguishes clearly what "legitimate authority" in the two premises of the argument means. The premises on which De Sanctis' second and third arguments are based lead actually to the opposite conclusion. Festus' lex tribunicia prima, according to De Sanctis, is nothing but a statement of the consequences of an earlier plebiscite in terms of the accepted code of criminal law. But how could a plebiscite have changed the existing code of law, unless plebiscites in general had the force of law? According to the best tradition plebiscites acquired the force of law only in 287 B. C. through the lex Hortensia. There is, it is true, a passage in Livy 21 which seems to say that plebiscites were given the force of laws by the Valerio-Horatian laws of 448 B. C. But De Sanctis himself does not believe in the historicity of the Valerio-Horatian laws at all, and even if one does believe that there were such laws, as I personally do, but that Livy's account of them is partly based on misunderstandings,22 they could not have preceded the presumed second plebiscite on the sacrosanctitas of the tribunes. Hence, since, according to all evidence and according to De Sanctis' own belief, plebiscites at the time in question cannot have had the force of law, they certainly cannot have changed the code of criminal law. This can have been achieved only by a lex populi. Therefore,

a law saying si quis eum qui eo plebiscito sacer sit, occiderit, parricida ne sit, if passed at the time at which, in De Sanctis' opinion, it was passed, must by necessity have been a lex populi. I consider this argument decisive. It will, nevertheless, for other reasons, not be superfluous to consider also De Sanctis' third argument. Lex tribunicia prima in his opinion must mean the first law belonging to a corpus of laws, and since, he believes, there was no corpus of laws concerning the tribunes, it must belong to a corpus of laws introduced by the tribunes, i.e. of plebiscites. But what corpus of plebiscites? Certainly not of all plebiscites, since the law refers to an earlier plebiscite. Ancient tradition does not say anything of a corpus of plebiscites passed in 449/8, but does mention a body of laws of that period, several of which had something to do with the tri21 Livy 3 , 5 5 , 3 . 22 Cf. supra, p. 355 and note 56.

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bunes, namely the so-called Valerio-Horatian laws, which are supposed to have been leges populi since they were introduced by the regular magistrates of the year. One may doubt the tradition concerning these laws. But one cannot very well argue that the lex tribunicia prima cannot have been a lex populi, because there is no trace of a corpus of such laws concerning tribunes, and then contend that it must have been a plebiscite though there is much less evidence of a special body of plebiscites of that year or period, and though, if there had been such a body, this body would have had to be indicated, since otherwise prima has no understandable point of reference. In fact, however, there is no necessity whatever to refer prima to a special corpus of laws. It means simply the first law about the plebeian tribunes that existed in the tradition; and this is quite understandable, though in this case it cannot have been a plebiscite since it refers to an earlier plebiscite about the tribunes, but must have been a lex populi. In other words, one has to return to Maschke's interpretation of the evidence, though it is perhaps possible to add some points to it. Some time before the publication of the law code of the Twelve Tables, according to the tradition in 494 B. C., the plebeians had sworn to kill anyone who should do injury to their tribunes. This oath was called a lex sacrata. Whether and in what way it can also be called a plebiscite may be discussed later. In the law code of the Twelve Tables—in this respect De Sanctis is probably right—the sacrosanctitas of the tribunes had not been mentioned. This is by no means surprising since it had been established by a one-sided action of the plebs. But this omission meant that, formally, a person acting in accordance with the oath of the plebeians, if and when the occasion arose, would not have been exempt from punishment for murder. It is not surprising that the plebeians would not tolerate this and that, after a struggle which led to serious civil disturbances, the right to act in accordance with the obligation imposed by the oath was acknowledged and incorporated in the law. But it is absolutely clear that this can have been done only by a lex populi. Since this was the first law concerning the tribunes made after the publication of the Twelve Tables, which had created an entirely new situation in regard to the law in general, it is quite natural that this law should have been called lex tribunicia prima, even if there had been legal regulations concerning the tribunes before the decemvirate, which, if "legal" is taken in the strict sense, is very doubtful. It could certainly not have been called prima without any addition, if it had been a plebiscite, since it refers to an earlier plebiscite concerning the same matter. There remains the task of determining the relation between plebei scita

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leges sacratae, and leges in more general terms. If, as has been shown to be most likely, the lex tribunicia prima by the words eo plebei scito referred to the oath by which the plebeians obligated themselves to kill anyone who should do injury to one of their tribunes, it referred to the same resolution which Cicero 23 seems to have considered a lex sacrata. In other words, the same resolution is in one case called plebei scitum, in another lex sacrata. This of course does not mean that leges sacratae and plebei scita are necessarily identical. The whole evidence collected by Maschke, Latte, and Altheim, and discussed in the beginning of the present inquiry shows clearly that many leges sacratae, in fact many types of leges sacratae, were certainly not plebiscites. One may then perhaps ask the further question of whether plebei scita, if not in later times, at least in the beginning of the republic were necessarily leges sacratae. Ancient tradition gives no direct and precise answer to this question. Yet, within certain limits at least, it seems quite possible to answer it with great probability on the basis of a consideration of the general circumstances. If the story concerning the first secession of the plebs in 494 has any historical foundation, 24 the oath by which the plebeians one-sidedly established the sacrosanctitas of their tribunes was one of the first, if not the first, formal resolution of the plebs as a whole. As an oath binding the whole group it could then be called a plebei scitum. It seems likely that from that time onward the plebeian tribunes claimed for themselves the right to convoke a concilium plebis and to elicit from this assembly a formal expression of the will of the plebs. In the year or years following the publication of the Twelve Tables at the latest this right of the tribunes cum plebe agendi seems to have been formally acknowledged by the community .The results of such rogationes not of the populus but of the plebs were called plebei scita. What the exact legal status of such plebei scita was in the period before 287 is not quite easy to determine on the basis of the available evidence. Some scholars, as for instance Soltau,25 believed that there was a difference in the status of such plebiscites as concerned only the plebeians and such as concerned the community as a whole. The former, Soltau believed, were subject to no restrictions and acquired the force of law as soon as they had been passed by the concilium plebis. Such plebiscites then would have been laws for the plebeians only, laws for a community within the com23 See supra, p. 375 and note 7. 24 Cf. Altheim, op. cit. (note 15). 25 Soltau, W., Oie Gültigkeit der Plebiszite und Archaeologie, I) 132 ff.

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munity, but not for the community as a whole. Plebiscites, on the other hand, the contents of which affected the whole community, were subject to certain restrictions; and in regard to this fact there cannot be the slightest doubt whether one considers the distinction between the two types of plebiscites as justified or not. But in what did these restrictions consist? Mommsen believed that plebiscites before 287 did not acquire the force of laws unless the Senate had given its consent before the proposal was put to the vote in a concilium plebis by the plebeian tribunes. Niccolini, on the contrary, tried to show that a plebiscite in order to acquire the force of a law had to be approved by the Senate or by the patres, i.e., the patrician senators after it had been passed in the concilium plebis. In the article quoted above 26 I have tried to show that both these assumptions are probably incorrect because derived from an ancient interpretation based on conditions which developed in a much later phase of the history of the Roman republic. I tried to prove that in all likelihood, at least down to the middle of the fourth century, plebiscites as such had no legal effect whatever and that they constituted nothing but the expression of the will of the plebs that certain measures be taken or certain laws be enacted and the decision to fight for these aims by the exertion of all sorts of political pressure. Plebiscites, then, though of course of much larger political scope, would, in this one respect have been comparable to resolutions of American labor unions to make certain demands and to fight for these demands by negotiations, public propaganda, and if necessary by strikes or other more drastic devices. But whichever of these various theories is accepted, the whole history of the early plebiscites, if there is any truth in any part of it, seems to prove that not all plebiscites or not even the majority of them, can have been leges sacratae in the sense in which the plebiscite concerning the sacrosanctitas of the plebeian tribunes could be onesidedly established by a coniuratio of the plebeians to kill anyone who should violate it. How could such a method, for instance, have been used to establish the connubium between patricians and plebeians, to assure the eligibility of plebeians to the consulship, etc? The plebeians could not very well swear to kill any patrician who would not give his daughter to a plebeian who wished to marry her. At most the plebeians could have sworn to make trouble or to refuse military service until the law prohibiting the connubium was revoked or until the eligibility of plebeians to the consulship was granted. But such an oath would be something entirely different in character from the lex sacrata which established 26 See note 22 and supra pp. 347/48.

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the sacrosanctitas of the tribunes directly and at once, and there is no evidence whatever in the tradition to indicate that plebei scita, i. e. formal expressions of the desires of the plebs in the earlier period, that is, before the plebiscites acquired the force of laws, were usually supported by oaths of this kind. In fact it is most unlikely that such should have been the case since such an oath would have made any kind of compromise impossible and there is ample evidence to show that in the earlier period plebiscites not infrequently ended with a compromise. I do not propose to discuss here the question in what way or ways plebiscites in the period before 287 "were accepted" or "took effect" or "became the law of the country," since I have done so at some length in the article quoted.27 But it is perhaps necessary, in conclusion, to discuss briefly one other theory concerning leges sacratae and plebei scita that has been set forth recently. Ernst Meyer, in his excellent little book on the Roman state,28 has expressed the opinion that in the period before 287 plebiscites acquired the force of laws by means of leges sacratae. He does not directly adduce the evidence on which this opinion might be based but refers to a chapter in Niccolini's book on the plebeian tribunate 29 in which the latter deals with the leges sacratae. But Niccolini does not say that plebiscites were confirmed by leges sacratae and, on the contrary, rejects that part of ancient tradition which may lead to the conclusion that such was occasionally the case. He does not say either that plebiscites were ordinarily or in the majority of cases either identical or connected with leges sacratae. He, on the contrary, distinguishes between plebiscites which were put into effect by a one-sided coniuratio of the plebeians and of which only a few appear in ancient tradition, and ordinary plebiscites (plebisciti communi) which, he believes, acquired the force of laws only if ratified by the Senate and which formed the great majority of the plebiscites of the period before 287. But since ancient tradidition actually contains a few passages that may seem to support Meyer's theory it is perhaps pertinent to say a few words about these passages. Festus, in addition to the passage quoted above,30 gives also another 27 See note 22. 28 Meyer, Ernst, Römischer Staat und Staatsgedanke, 65 and note 50: "Da sie (sc. the plebei scita) rechtlich nur Beschlüsse eines Teiles des Gesamtvolkes waren, wenn auch des größten Teils, ermangelten sie der eigentlichen Gesetzeskraft. Man verlieh ihnen daher durch das gleiche Mittel der eidlichen Verpflichtung die staatlich bindende Kraft, die bei der Begründung der Sonderorganisation der Plebs wirksam gewesen war, leges sacratae." 2» Niccolini, Giovanni, Il tribunato della plebe, 40—51. 30 Supra, ρ. 379 and note 19.

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definition of leges sacratae: leges saratae dicebantur quibus sanctum erat ut si quìs adversus eas fecisset sacer alicui deorum esset cum familia pecuniaque. There is an obvious connection between this definition and the law quoted by Livy 31 among the Horatio-Valerian laws according to which "qui tribunis plebis, aedilibus, iudicibus, decemviris nocuisset, eius caput Iovi sacrum esset familia ad aedem Cereris Liberi Liberaeque venum iret. " Here then we would have a law by which a former plebiscite was confirmed,32 and which, according to Festus' definition, was a lex sacrata. But the evidence which shows that leges sacratae were sworn laws or rules of action and not laws making a transgressor sacer is so overwhelming that Festus' definition in all likelihood must be attributed to a misunderstanding; and even if it could be accepted it would still be impossible to assume that all or most of those plebiscites which acquired the force of laws before 287 were confirmed by laws making the transgressor sacer, nor is this what E. Meyer in his statement seems to say. A somewhat more serious problem may seem to arise in connection with two other laws which in the tradition are called leges sacratae, namely the law against privilegia,33 and the law by which the Aventine was assigned to the plebs.34 Ancient tradition connects the second of these laws with the Icilian plebiscite of 456 B. C. Maschke has tried to show that in later times this law appeared as the ancient model of that second type of leges sacratae or sworn laws which had the purpose of preventing the abrogation of a law which had been passed in favor of a special group. Hence here we might have a case in which a plebiscite actually was sanctioned by a lex sacrata of this second type, though the tradition about this law is far too uncertain to base any very reliable conclusions on it. The lex sacrata against privilegia might possibly be another case of this kind though in this case ancient tradition does not even tell us whether this law was first demanded by a plebei scitum. But this is all.35 It is obvious that such scanty evidence cannot support so far reaching a theory as that of E. Meyer. 31 Livy 3,55, 7. 32 Cf. supra, p. 375. 33 Cicero, de domo sua 17,43: vêtant leges sacratae, vêtant XII tabulae leges privatis hominibus inrogart; id est enim Privilegium. Cf. also pro Sestio, 30,65; de leg. 3,44; de re pub. 2, 61. 34 Livy 3 , 3 2 , 7 : modo ne lex Icilia de Aventino àliaeque sacratae leges abrogarentur. This seems to imply that the law about the assignment of the Aventine to the plebs (cf. Livy 3 , 3 1 , 1 ; Dion. Hal. 10, 31/2) was one of the leges sacratae. But even this is not quite sure since Dion. Hal. seems to distinguish the law about the Aventine from the ιεροί νόμοι concerning the tribunes. 35 Niccolini (op. cit., 52) mentions another lex sacrata, the lex militaris of 342 (cf.

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The main results of the present inquiry then can be summed up very briefly. The investigations of Maschke, Latte, and Altheim have proved beyond reasonable doubt that the tradition concerning the early secessions of the plebs and the establishment of the sacrosanctitas of the plebeian tribunes, however adulterated by later additions, must contain a kernel of historical truth since what it says about the character of some of the earliest plebiscites as leges sacratae cannot be a later invention. But the more recent theories, according to which most or all of the plebiscites before 287 which acquired the force of laws either were leges sacratae or were confirmed by leges sacratae, have no foundation in ancient tradition and must be rejected.

Livy 7 , 4 1 , 4 and the preceding chapters). But this lex sacrata, by which the soldiers were given immunity from punishment for their rebellion, has certainly nothing whatever to do with a plebiscite, and it is even doubtful whether it was a law in the ordinary sense. It was a lex sacrata in the sense of a sworn obligation on the part of those who swore to it, whoever they may have been.

Emergency Powers in the Last Centuries of the Roman Republic Polybius in a famous section of the sixth book of his history 1 describes the Roman Republic as the most perfect example of what the Greeks called a mixed constitution that could be found in history. He tries to show that there existed not only a most perfect balance of power between the monarchic element represented by the consuls, the oligarchic element represented by the Senate, and the democratic element represented by the various assemblies of the people, but also that the Roman constitution contained the most elaborate provisions for making it impossible for even a combination of two of these three agencies to undertake any decisive action without the consent or against the will of the third one. Polybius' analysis has been severely criticized on three counts: (1) because allegedly he failed to see that this constitution was not the product of theoretical speculation but the result of a century-long struggle between different groups and interests; (2) because he overestimated the possibility of regulating political life by constitutional provisions, and under-rated the power of actual political forces to break through the most elaborate constitutional barriers if the internal conditions of the state are changing; (3) specifically because he did not realize that, the constitution notwithstanding, all the power in the state at his time was firmly in the hands of the ruling aristocracy. Whatever we may think of the first two criticisms,2 there can be hardly any doubt that the third criticism is at least partly justified. The comitia centuriata by which the magistrates were elected were so constructed that 1 Polybius VI, 11. 2 The first of the criticisms mentioned is hardly justified since the fragmentary state of Polybius' work does not permit the conclusion that he was unaware of the historical background of the Roman constitution, and since some very brief remarks in chapter 11 indicate rather the opposite. As to the second criticism the present paper as a whole will try to answer the question of how far it is justified. But it is perhaps not irrelevant to point out that Polybius, while convinced on general grounds that a mixed constitution has a better chance to last than an absolute monarchy, oligarchy, or democracy, expresses himself very cautiously concerning the future of the Roman constitution (op. cit., VI, 18) and actually points out in advance some of the causes which nearly a century later led to its destruction.

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the wealthy classes always had the majority. None of the various assemblies of the people and of the plebsi had the legal initiative, and the tribuni plebis, originally the legal representatives of the lower classes, who did have the legal initiative, had themselves become members of the new aristocracy which was recruited from patricians and wealthy plebeians alike. But if there did not exist any real balance of power between the different economic and political groups in the country it is still true that the struggle first against the monarchy and later of the plebeians against the patricians had resulted in a system of checks against independent action of any political agency which is unparalleled in history. What Polybius says about the means by which the Senate could keep control over the magistrates, etc.,4 is much less important in this respect than the two institutions of the collegiality of the supreme executive and of the tribuneship of the plebeians. The principle of collegiality implied not only that the two supreme magistrates had absolutely equal competence and power,5 but also that in case of disagreement the power of preventing action prevailed over the power to act.6 This prevalence of preventive power is still more marked in the case of the tribuneship. For each of the ten tribunes had the right to intercede not only against any executive action of the consuls and the other regular magistrates but also against any action, including the legal initiative, of any one of his nine colleagues.7 This excessive negative power of the tribunes was further supported by the sacrosanctitas or inviolability of the tribunes. To these two institutions one may add as another negative prin-

Concerning the plebiscites, their history and their function in the various stages of the development of the Roman Republic see the two preceding articles. 4 For details see op. cit., VI, 15—17. 5 Since continuous concurrent action of both consuls would have made orderly administration impossible the consuls usually alternated in the conduct of current affairs when they were both present in the city. But this did not affect the right of either consul to intercede against any administrative action of his colleague when the latter had his turn. 6 "In re pari potiorem causam esse prohibentis" (see Dig. X, 3 , 2 8 ; cf. also Livy II, 18,8, and II, 2 7 , 1 , and Suidas, s.v. ύπατος). 7 Mommsen has distinguished between the tribunician veto or the power of the tribune to intercede against an act of a magistrate and tribunician intercession or the power of the tribune to intercede against a decree of the Senate. Ancient tradition does not make this distinction. In fact intercession against a decree of the Senate must probably be interpreted not as intercession against the senatus consultant as such but as intercession in advance against any future action which a magistrate might take in execution of the senatus consultum in question. This is also very important for a full understanding of the effect of a senatus consultum ultimum on tribunician intercession (see infra note 27).

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ciple the right of every Roman citizen to appeal to the people against the punitive and coercive power of the magistrate. Considering the difficulties with which most modern states whose constitutions are based on a system of checks and balances have to struggle in times of internal and external crisis when quick action is necessary, it appears truly amazing that a state in which preventive power was so greatly favored over the power to act should not only have held its own in a most difficult geographical and strategic position, and when exposed to attacks by powerful enemies from all sides, but should actually have conquered the greater part of the world then known, while at the same time it successfully weathered a good many dangerous internal crises. This miracle was in the main made possible by three factors. First among these factors is the stern education which down to the second century every Roman received under the authority of the pater familias and, as a result of this education, the strict adherence to old traditions which demanded the sacrifice of individual interests to the interests of the community. In the second place, there was the fact itself that all power in the state had become concentrated in the hands of the new patrician-plebeian aristocracy, all of whose members had a strong community of interests, and that the tribunes, the agents of the plebs, had gradually been converted into agents of the community as a whole if not of the ruling class itself, so that over a considerable period they refrained from using their excessive negative powers in a fashion that might have proved harmful to the state. Considering, however, that one treacherous or stubborn tribune could have stopped even the most urgent administrative action, these two factors would hardly have sufficed to guarantee the safety of the state but for the addition of a third factor: the elaborate provisions for the use of emergency powers which had at all times formed an essential part of the Roman constitution. 8 These provisions for the use of emergency powers, if taken in the widest sense of the word, can roughly be brought under three heads. 9 In a com8 It is of course understood that the Roman constitution was not a written constitution but was based on the mos maiorum, that is, on those customs and political principles which in a long and turbulent history had gradually evolved and become universally acknowledged, and specifically on those institutions which came into being as a result of long internal struggles and in consequence of a victory over or a compromise between various political agencies, groups, or parties. 9 It is naturally quite impossible within the limited scope of this paper to discuss all the various agencies, like the decemviri legibus scribundis, the office of the cura annonae, etc., which in various periods of Roman history were given what may be

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munity which, like Republican Rome, was almost constantly at war, it would have been impracticable to set a time limit to the emergency powers of the executive indispensable for the efficient conduct of a war, since this would have necessitated an almost continuous suspension of the constitution. The problem presented by this difficulty was solved through the distinction of two spheres: domi and militiae·. at home and in the field, with a continuous state of emergency in the latter field, and simultaneous freedom from the exercise of emergency powers in the former.10 In order to keep these two spheres clearly separated the Romans invented the device of a limitation in space rather than in time: the sphere domi being limited by the pomerium of Rome and later to a lesser degree extended to the Italian peninsula while the sphere militiae comprised all the rest of the world. This had the advantage that the chief magistrates continuously possessed far-reaching powers where they were most urgently needed, but were automatically deprived of unchecked power when approaching the heart of the state, the seat and ultimate source of all legal power, where excessive authority invested in an individual might have become dangerous to political liberty. It had the disadvantage that the heart of the state was deprived of troops. But this danger revealed itself only when the Roman generals began to have armies which were more devoted to their leaders than to their country.11 It is obvious that the emergency powers granted in the field militiae, while perfectly sufficient in ordinary wars conducted at a safe distance from the capital, must have proved insufficient in cases of immediate danger to the existence of the state when all forces of the community had to be directed toward one end. For these emergencies in the second degree, provision was made by the institution of the so-called dictatorship. It followed logically from the nature of the emergencies which this institution was to meet that the emergency powers of the dictator were not limited in space and did not stop at the pomerium, that the dictator had no colleague of equal competence and power,12 and that he was not subject to tribunician intercession, but that his powers were confined within a strict and rather short time limit of six months, after which they ceased automatically. There is one feature of the institution of dictatorship which is perhaps worthy of special concalled emergency powers. But inasmuch as the creation of such agencies contributed to the overthrow of the republican constitution it will be discussed later. The institution of military law in modern democracies presents perhaps a certain analogy but in fact the difference between this modern device and the Roman distinction of militiae and domi is very great. H See infra p. 404 S. 12 Concerning later changes see infra p. 392 f.

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sideration. The dictator was not elected by the people or nominated by the Senate but appointed by the consul.13 This power of the consul to appoint a dictator on his own discretion may perhaps seem very dangerous to political liberty. But one has to keep in mind that the consul could not appoint himself and that appointment of another man implied renunciation of a great part of his own authority. What is perhaps more important; even if there had been collusion between a consul and the prospective dictator, the latter, not having been elected by the people, could not claim to owe his power to popular support. Hence he could not hope to retain his authority after his term was over by the support of the followers through whom he had obtained it. In spite of all this the fear that the vast powers granted to the dictator might sometimes be used for the re-establishment of monarchy was always kept alive. It is therefore not surprising that when the Roman state had become so powerful that danger to its existence from foreign enemies had become remote, attempts were made to curb the dictatorship under the ordinary constitutional limitations of executive power. Probably around 300 B. C. appeal to the people against coercion by the dictator became possible. Some time later he became subject to tribunician intercession. In the year 217, when both consuls were absent, a dictator was for the first time elected by the comitia.™ In the same year the people decreed that the magister equitum should have equal competence and power with the dictator.15 In the year 216 a second dictator was appointed before the term of another dictator who had been appointed earlier in the year had expired.16 In the year 210 a plebiscite was passed which ordered the consul to appoint Q. Fulvius dictator.17 Though in this case the appointment was formally made by the consul, the dictator was actually appointed by the plebs since the consul was legally bound by the plebiscite. 13

The Senate, of course, at all times had had the right to call upon the consuls or on one of them for the appointment of a dictator. But the consul was not legally bound by this decision of the Senate. H e could, on the other hand, act on his own discretion and without any previous decision of the Senate. 14 Livy X X I I , 8 , 5 fi. This is by no means at variance with what has been said concerning the advantage of appointment of the dictator by the consul as against popular election. In fact the realization of the danger to the constitution involved in the new procedure seems to have greatly contributed to the factual (though not legal) abolition of the institution of dictatorship after 203 B. C. The revival of the institution under Sulla and Caesar actually created something entirely new (see infra p. 403 and p. 405). 15 Livy, loc. cit. and X X I I , 2 5 , 1 0 fi. " Livy X X I I , 5 7 , 9 , and X X I I I , 22—23. 17 Livy X X V I I , 5 , 1 6 .

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It is obvious that through these innovations the institution of dictatorship had become perfectly absurd. This is especially clear in the case of 217 B. C. To appoint a dictator and a magister equitum with equal power meant in fact replacement of the two ordinary chief executives during their term of office by two other chief executives who, since by now they were curbed by the provocatio ad populum and by tribunician intercession, had no more power than the former had possessed before the appointment of the dictator, and this without removal of the ordinary executives from office.18 It is a sign of the sound political sense of the Romans that, soon after this, the institution of dictatorship was in fact, though not legally, abolished.19 This, however, left the state short of one of its most important emergency institutions. As long as the state was not threatened by any grave external or internal dangers the lack may not have been felt. But when in the second half of the second century new grave dangers arose from within, the need for some substitute for this institution became at once apparent. An attempt to create such a substitute was the so-called senatus consultum ultimum which was passed for the first time in 133 B. C.20 Though a decree of this kind had never been passed before 21 it was not a constitutional innovation in the proper sense of the word, but rather an attempt to make use in a special way of the third of the three great principles of legitimate emergency power which of old had formed an integral part of the Roman constitution.22 It had always been acknowledged as a general principle that any violation of constitutional law, not only by a magistrate but even by a private citizen, was justified and went unpunished if it could be clearly proved that such violation had been necessary in order to save the state from immediate danger. It is clear that a principle of this kind involved great dangers on account of the extreme vagueness of the concept of "danger to the 18

The absurdity of the whole procedure seems to have been recognized in the very same year since the magister equitum soon after his appointment renounced his equal power in favor of the dictator, and ancient tradition is unanimous in its condemnation. 19 See supra note 14. 20 I cannot find any cogent reason for disbelieving the ancient tradition (Val. Max. I l l , 2,17, and Plut. Ti. Gracch. 18) concerning the s. c. u. of 133, though H. Last (C. A. H. IX, 84 ff. ) seems to believe that the earliest case of a s. c. u. belongs to the year 121. 21 It is universally agreed that the earlier cases of s. consulta ultima found in Livy are not historical. 22 The correct interpretation of the nature of the s. c. u. ( against Mommsen's theory, which up to then had been almost universally accepted) was given by H. Last in the Cambridge Ancient Hist. IX, 84 ff.

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s t a t e . " 2 3 I t paved the way to any kind of violence and lawlessness if the perpetrators of such actions had reason to believe that the same spirit of partisanship which had moved them would prevail in the law courts. 2 4 I t was equally possible that in a real emergency necessary action would not be taken because the risk was too great if it was doubtful what the attitude of the law courts would be if the matter was later brought before them. 2 5 It was the purpose of the senatus consultum

ultimum26

to overcome these

dangers by an attempt to regulate in some way what was essentially not subject to regulation. This new political device was in fact nothing but an official statement of the opinion of the Senate that a state of emergency existed and that measures should be taken for the defense of the Republic. 27 I t had no specific consequences. Even the consuls to whom the consultum

was custo-

marily addressed were not obliged to undertake any specific and extraordinary action unless they deemed it necessary. 28 If, on the other hand, a consul or other magistrate did take action following a senatus

consultum

ultimum, he nevertheless could later be put on trial if under normal circumstances his action would have been unconstitutional. For it was still possible to argue that his action had not been made necessary by the emergency. 29 The expression used by the Romans means literally "defense of the Republic." They say that an action is to be taken or was taken "pro re publica defendenda." 2 4 For examples see infra p. 403 ff. 2 5 If two parties were striving for power it was not impossible for members of each of them to claim that they found it necessary to act in defense of the Republic against the other party. 2 6 This term which is commonly used by modern historians was not the official designation of the measure but was used by Caesar (de bello civili I, 5, 3) when he characterized it as an action justified only in cases of extreme emergency. 2 7 See supra note 22. The nature of the senatus consultum ultimum as a declaration of a state of emergency implies that tribunician intercession against this decree, which would actually have been an intercession against all future executive actions in execution of the decree (see supra note 7) was impossible. But, contrary to an almost universally accepted opinion of modern scholars, it also implies that intercession against individual executive acts or other decrees of the senate was possible even immediately following a senatus consultum ultimum, if such actions or decrees were clearly not necessitated by the emergency. There is at least one certain case (cf. Caesar, de bello civ. I. 6, 4: de Fausto impedit Philippus, tribunus plebis) in which a tribune interceded against a decree of the Senate immediately following a s. c. u. and in which this intercession was considered valid. 2 8 In the year 133 P. Mucius Scaevola refused to take the action desired by the Senate immediately after a s. c. u. had been passed. There is no indication anywhere in ancient tradition that this refusal was ever considered illegal by anybody. 29 An example of this is the famous case of Cicero who was exiled because he had 23

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In spite of this the new device was of very great practical importance because it laid the burden of proof on those who denied that the action was justified by the state of emergency which had been officially acknowledged by the Senate. Since it was addressed to the consuls, and sometimes to certain other magistrates also who were specifically designated, it tried to give some direction to the otherwise absolutely irregular use of emergency action, and it removed to some extent the danger that necessary action would not be taken because of the very great risk involved. In order to remove the uncertainty as to the side from which the danger to the state was threatening, the senatus consultum ultimum was later often coupled with or preceded or followed by two similar political devices, the declaration "contra rem publicam" and the so-called hostisdeclaration. The former stated that a certain action represented or would represent 30 a danger to the state, the latter that a certain individual was threatening the existence of the Republic. It is clear that these new political devices, which were perfectly legal since they did nothing but to make use of a constitutional principle which had always been acknowledged, placed powerful new weapons in the hands of the Senate in its struggle against revolutionary forces. But this weapon could be effective only if the following conditions were fulfilled: (1) dissension within the Senate must not reach such a pitch as to make a clear decision concerning the direction from which danger to the state was threatening impossible; (2) the executive must be reliable. This implied that the executive was willing to follow the advice of the Senate since he was not legally obliged to do so,31 that the executive was strong enough to deal effectively with the threatening forces, and that the executive, after having taken adequate measures, would not abuse the powers entrusted to him so as to overthrow the constitution which he was called upon to defend. Since, on the other hand, the military force was throughout firmly in the hands of leaders who belonged exclusively to the ruling class,32 and since ordered the execution of a large number of Roman citizens during the emergency created by the Catilinarian rebellion and following a s. c. u. 30 The declaration can be used as a warning against an intended or suspected future action. In this case the formula is "contra rem publicam factum iri." But it can also declare an action already taken, for instance, intercession of a tribune, dangerous to the existence of the state (contra rem publicam factum esse). In this case it expresses the opinion of the Senate that emergency measures against this action or against the man who took it are justified and advisable. 31 See supra p. 394 and note 28. 32 The case of Marius is not a real exception to this rule. For though Marius was a homo novus he did not engage in revolutionary activities until he had legally acquired

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the people could not legally and during the period in question did not actually take action unless called upon to do so by members of the ruling class there were no other dangers to the constitution. In other words, in spite of the slave rebellions of the first century B.C. and many other disturbances there never was serious danger of a successful revolution from below. The only real danger to the state could come from dissension within the ruling class itself. In fact the internal disintegration of the state began when the power of the ruling class was most firmly established and practically unchallenged. How then did it come about that the powerful weapons in the hands of the established authority in the end proved of no avail and that the emergency power which had been created as a safeguard of the Republic in some of its forms later became a means toward its destruction? It is an example of the irony of history that Ti. Sempronius Gracchus, the first of the great Roman revolutionaries, belonged to the highest aristocracy33 and was a relative and admirer of Scipio Aemilianus, the model of old Roman virtue and the leader of the conservative forces 34 in the state. The circle around Scipio had for a long time observed with great concern how the Roman peasantry had steadily decreased in numbers while the city proletariat in Rome had increased in even greater proportion. They were convinced that both militarily and politically the strength and stability of the Roman state depended on its middle class and that the gradual disappearance of this class threatened future disaster. As a remedy they advocated restoration to the state of part of the large public domains in Italy which had been lent to large estate owners but which legally remained public property, and subsequent division of this land into farms of moderate size on which people without landed property could be settled as peasants. The plan aroused a storm among the majority of the Senators who considered a leading position in the state and even then not for the benefit of the lower classes but in pursuance of his personal grievances against the majority of the Senate. 33 The fact that the branch of the gens Sempronia to which the Gracchi belonged was plebeian is of no importance in this connection since Tiberius' father had been consul and censor and one of the sternest and most unyielding champions of the oligarchic rule of the senatorial nobility, while his mother belonged to the most noble patrician gens Cornelia. 34 By "conservative forces" I do not mean the reactionaries who thought of nothing but the preservation of their immediate interests, regardless of the future of the community and even of their own class, but those men who, with a clearer vision, tried to preserve the essential political structure of the state by strongly advocating large economic reforms through lawful procedure, yet were opposed to any attempt to carry through such reforms by violation of the constitution and revolutionary action.

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themselves the rightful if not strictly legal owners of such property; and when it became apparent that the measure could not be carried against such powerful opposition without violating the constitution, Scipio abandoned his plan or postponed its execution until a more favorable time. His caution was considered weakness by the young idealist Ti. Gracchus. When in December, 134, he became tribune of the people he at once brought before the people a law concerning the distribution of public domains. His proposal was moderate in virtue of the provision that each of the estate owners who had come into possession of state land should be allowed to retain 500 acres for himself and 250 acres for each of his sons up to a sum total of 1000 acres. But in this moderate form he was resolved to carry it through at all costs. When one of his fellow-tribunes, Octavius, interceded and negotiations concerning withdrawal of the intercession came to nothing, he asked the people to declare that Octavius had forfeited his tribuneship and had him removed by force when the assembly enthusiastically assented. Though this was a clear violation of the constitution the law was now accepted and even the Senate abided by the decision. 35 But Tiberius, in spite of this success, was no longer able to stop on the road of illegality. Some of his opponents threatened to kill him as soon as he was no longer protected by his inviolability as a tribune. In order to save his life he tried to be re-elected for the following year though this was forbidden by law. When the people began to vote for him even against the intercession of several tribunes, the Senate for the first time decreed a senatus consultum ultimum, and when the consul refused to act (see supra note 28), some of the oligarchic leaders took the law into their own hands and killed Tiberius and many of his followers. There can be no doubt whatever that Tiberius had several times violated the constitution and that his violent agitation in the end had become a real danger to the state. But it is equally clear that the distribution of land which he had carried through by unconstitutional means was in the interest not only of the community as a whole but of the very class the majority of which opposed him with such violent passion. From a longrange point of view it was the shortsightedness of his opponents no less

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It had always been an acknowledged principle of the Roman constitution that the assemblies of the people had no legal initiative but that, once the people had expressed its will by a regular vote in a legally convoked assembly, this expression of the popular will became law even if the vote itself had been taken in violation of constitutional procedure.

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than his own illegal procedure which started the Republic on the road toward destruction. For a short while, however, it looked as if a peaceful solution might still be possible. The moderate reformists in the Senate, among them Scipio, 36 supported the execution of the agrarian reforms now that they had become law, and a large part of the public domain was actually distributed under the direction of the commission set up at the proposal of Ti. Gracchus. 37 It was only when dangerous conflicts with allied Italian communities which had also come into possession of domain lands developed 3 8 that Scipio withdrew his support. On his initiative a plebiscite was passed by which the Tiberian commission was dissolved and the further distribution of land entrusted to the consul and censors with the aim and consequence that the further execution of the law was gradually abandoned. 39 Political passions, however, proved too strong for a peaceful solution. A few days after the plebiscite had been passed Scipio was found dead in his bed, and the opinion was widespread that he had been assassinated by radical adherents of Ti. Gracchus. This was an indication of a state of mind. Much more important was the fact that soon after the radical reformists found a new passionate and gifted leader in Tiberius' brother Gaius. H e continued the reforms of his brother by the establishment of colonies of Roman proletarians both in Italy and overseas in North Africa. 40 But his 36 Scipio declared publicly that he approved of Tiberius' assassination, because he had violated the constitution and endangered the Republic, but that he favored his laws. In this he was quite consistent since he had always approved of Tiberius' aims but disapproved of his methods. It is quite possible that he hoped for some time that through the sacrifice of Tiberius' life it might become possible to carry through the necessary reforms without further danger to the state. 37 According to the Sempronian law the commission was to be elected annually by the people. It consisted at first of Tiberius Gracchus, his brother Gaius, and his fatherin-law Appius Claudius. After his death Tiberius was replaced by Gaius' father-inlaw, P. Crassus Mucianus. This commission was annually re-elected until 130, and when Crassus and Appius Claudius had died they were replaced by two other fervent adherents of Tiberius: M. Fulvius Flaccus and C. Papirius Carbo. It was only in 129 that the commission was dissolved. Since these communities had received domain land on the basis of treaties and often in compensation for other claims their case was entirely different from the case of the wealthy Roman citizens who had come into possession of such land. 39 The fact that in the preceding years about 80,000 new farms had been created on reclaimed domain land shows clearly that the planned reform had been carried through to a very large extent before the further execution of the law was gradually abandoned following the plebiscite of the year 129. 4 0 It is, of course, quite impossible within the framework of this paper to discuss the question of how far Gaius tried to take up the agrarian reforms again at the point at which they had been abandoned following the year 129 and how far his measures

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brother's fate had taught him that in order to achieve his aims against embittered opposition he would have to secure a much more powerful position than the tribunate (to which he was elected for 123) as such would give him. He tried to win a strong following among the proletariat at Rome by initiating large distributions of grain at a nominal price to poor citizens in the capital. This measure naturally caused a great influx of poor citizens into the capital and so increased the city proletariat which his and his brother's agrarian laws had been meant to decrease. He tried to cause a rift between the moneyed aristocracy of the équités and the senatorial nobility and succeeded in winning the support of the former. With this double support he successfully tried further to reduce the power of the Senate and to concentrate more and more power in his own hands. During his two tribunates 41 the Senate put up little resistance. But when he had failed in an attempt to have himself re-elected for the third time it was not long before the storm broke. Attempts were made to have his colonial laws repealed. These attempts were accompanied by riots and bloodshed. When Gaius, in an attempt to dissociate himself from his too hotheaded adherents, inadvertently violated the constitution by interrupting a tribune who was just addressing the people, another senatus consultum ultimum was passed. The events of 133 were repeated on a larger scale. Gaius and many of his followers were killed on the spot, and this immediate slaughter was followed by mass arrests and mass executions. The Gracchan disturbances had revealed that the majority of the nobility would not peacefully acquiesce in any reforms, even the most necessary, to the detriment of their immediate financial interests. The ease, on the other hand, with which the Senate had disposed of a man of the talents and popular appeal of Gaius Gracchus showed that the established authority could not be overthrown and was hardly threatened by a revolution from below. Most shortsighted in regard to their own long-range interests, the intransigent majority of the Senate had handled the immediate situation with some skill. They gave way as long as the constitution compelled them to represented something new. Whether, like his brother, he made provisions only for the resettlement of proletarians on farms, or whether in making the choice of the colonial settlements he tried to provide also for those who were better suited for commercial enterprise, the fundamental aim was the same: to reduce the city proletariat as much as possible by giving them an opportunity of becoming economically independent in the new settlements. 41 In the period between the tribunate of Tiberius Gracchus and the first tribunate of his brother Gaius the law forbidding the re-election of a tribune (see supra p. 397) seems to have been repealed, but it is not certain in which year.

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do so. But whenever their opponents took the first step in violating the law they made the most extreme use of the emergency powers granted them by the mos maiorum in order to crush the hated reformers. Soon, however, it was to become apparent that in their intransigent opposition to the Gracchan reforms the die-hards in the Senate had themselves forged the weapons which were to be used for the destruction not only of their own supremacy, but of the Republic. One of the most decisive elements in this development was a change in the character of the Roman army. Up to the end of the second century the core of the Roman army had consisted of citizens who had sufficient property to buy their own equipment.42 The decrease of the middle class threatened to deplete this reservoir of manpower at a time when the extension of Roman rule over an ever greater area had made the continuous levy of large armies imperative. One of the aims of the reforms advocated by Tiberius Gracchus had been to remedy this situation; and inasmuch as these reforms had actually been carried through they did result in a considerable improvement. Yet there were other reasons for the development of professional armies which could not have been made ineffective by land distributions in Italy alone. For the extension of the Roman Empire made it necessary to keep armies in readiness for longer periods and farther away from the homeland, and men with property in Italy were naturally eager to get home as soon as possible. This, however, does not mean that it was a priori impossible, by a wise application and extension of the plans of the Gracchi to work out a system by which the empire could have been kept under control without jeopardizing the republican constitution, if only the reformists and their ultraconservative opponents had agreed on a common solution instead of fighting each other with unrelenting fury. But in the blind desire to do harm to their political adversaries both parties acted against their best interests and defeated their own aims. Gaius' attempt, with the help of his colleague Rubrius, to create large overseas settlements of Roman citizens was certainly a step in the right direction and might have helped to forestall the development which led to the downfall of the republican constitution.43 42

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In times of great emergency exceptions had sometimes been made before this time, and volunteers had been accepted from property classes which were not ordinarily called up for military service. But up to the last quarter of the second century this had never been done on a large scale and, above all, not for a very long period of service, so that it had not been of political importance. It is true that, even if overseas settlements of Roman citizens had been created on a large scale, it would naturally still have been necessary to supplement the troops

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The assassination of Gaius by his political enemies, however, prevented an effective extension of these measures until it was too late and what had been intended as a safeguard of the Republic became a means toward its destruction.44 The failure of the attempt to bring about a sufficient increase in the number of propertied citizens made an extension of military service to the poorer classes inevitable. It was on the initiative of Gaius himself, though this was contrary to the aims of his reforms, that the state took over the burden of supplying the troops with clothing. This was a comparatively small innovation. But in the following two decades the property qualifications for army service were continually reduced until in 108 Marius abolished all restrictions and accepted an unlimited number of volunteers from the proletariat. From then on the Roman army became rapidly an army of professional soldiers who were more attached to their leaders than to the Republic. Officially both the drafted soldiers and the volunteers still enlisted for a particular war and were supposed to return home when the war was over. But not only did military operations on the outskirts of the empire now often extend over a considerable period of time; what was much more important, the proletarian soldiers who had become accustomed to camp life, who had no other place to go to and often no other means of subsistence —their share in the booty having been consumed as fast as it was gained— were naturally eager to enlist again, and there was always a war somewhere. When after many years of service they finally returned to civil life, some provision had to be made for them; usually by an allotment of land. But since there was no general law to that effect it was through the political pressure and influence of their general that they must obtain satisfaction of their needs. It was another example of the irony of history. The distribution of state land, as envisaged by the Gracchi, was meant to create a strong middle class as a conservative element. These measures had been violently opposed and, after some initial success, defeated by the reactionaries in the Senate. This opposition promoted a development in the course of which the distribution of state land became a means by which ambitious which could have been drawn from them by troops from the homeland and by foreign auxiliaries whenever special emergencies arose in a region. But the fact that the foreign auxiliaries in the Roman army did not become a danger to Roman supremacy until many centuries had passed seems to indicate that a combination of different kinds of military service might very well have been worked out to the advantage of the Republic if the settlement plans of Gaius Gracchus had been extended and carried through over a longer period. 44 See infra, p. 4 0 3 ff.

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generals secured the allegiance of their soldiers in the attempt to raise themselves to a position of power beyond the limitations set by the republican constitution and above their fellow-nobles. There was still another danger which developed in direct consequence of the methods used by the ultra-conservatives in their struggle against the Gracchan reforms. The veto power of the tribunes had been meant to protect the plebs against oppressive measures of the magistrates and the Senate. The reactionaries, through Tiberius' colleague in the tribuneship, Octavius, had used this power to make legal acceptance of Tiberius' reforms impossible, and when the Gracchi pursued their aims in violation of the constitution the Senate had declared an emergency and crushed them. This combination of constitutional devices used by the reactionaries may have seemed very clever. If they had the support of only one of the ten tribunes, they could, in consequence of the prevalence of negative over positive power,45 prevent any legislation unsuitable to them. By means of the new emergency devices, the senatus consultum ultimum, the decree contra rem publicam, etc., they themselves, on the other hand, were able to override tribunician intercession if a reasonable pretense could be found for the declaration that the state was endangered.46 There was however a serious flaw in this seemingly impregnable position. The new emergency devices, on account of their tumultuous nature, could be used only sparingly. They had the purpose of overcoming to some extent the dangerous vagueness of the concepts "emergency" and "danger to the state" and of the principle that any action was legal if performed in defense of the state. They tried to overcome this danger by indicating who, in preference to others, should act in defense of the Republic and by pointing out from which direction, in the opinion of the Senate, the danger was threatening. But on the very first occasion on which a senatus consultum ultimum had been decreed the consul who had been called upon to take appropriate 45 See supra, note 7. In the time of the Gracchi, emergency decrees had not been used to override tribunician intercession. But this was rather incidental. For the Gracchi wished to carry through positive reforms. It was against these that the reactionaries directed their efforts, and in this struggle they themselves occasionally made use of tribunician intercession if one of their own men succeeded in being elected to the collegium of the tribunes. But there could be no doubt whatever that the traditional principles of legitimate emergency action made it possible to override tribunician intercession if it was possible to argue that the safety of the state was directly endangered by it. It was therefore only logical that in the embittered party struggle of the following period the new emergency devices, especially the decree contra rem publicam, were often used against tribunician intercession.

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action refused to do so and action had then been taken by others and in a most tumultuous fashion.47 The danger that something similar might happen again could not be entirely removed by the new emergency devices because of the nature of the general constitutional principle from which they were derived. These devices, therefore, were bound to become ineffective when, in the decades preceding the civil war of 49 B. C., obstructionist tactics by the tribunes became common practice. Considerable time elapsed before this practice, which contributed so much to the downfall of the Republic, was fully developed. But the example had been given by the reactionaries in their struggle against the reforms of Tiberius Gracchus. The consequences of the new organization of the Roman army became apparent when in the early decades of the first century B. C. Roman armies repeatedly fought against Roman armies, when Cinna for four years established a terroristic regime in the capital—a regime based on military power—and when Sulla, after having reconquered the city, established a regime no less bloody than that of his predecessor. Sulla had come as the savior of the Senate and of legitimate authority. But in order to retrieve the state from the disorder into which it had fallen he insisted that he be made dictator by law, a procedure which had always been considered dangerous to political liberty 48 and a thing which had never been done before without definite limitation in time. Nominally this was a revival of an old legitimate institution which had become obsolete some 120 years before. Actually the old constitutional emergency device provided a cloak of legitimacy for the establishment of an autocratic rule based on military force. But, to the suprise of many, the new autocratic ruler abdicated voluntarily after having forced the acceptance of a new constitution which placed greater powers than ever in the hands of the Senate and relieved the state of at least some of the excessive checks to positive action, notably by placing certain restrictions on tribunician intercession. The example set by Sulla, however, proved more effective than his constitution. Cinna's revolution, which was supported by the famous generals Marius and Sertorius, had proved that with the new military organization49 it was possible for a man to be re-elected consul indefinitely with only the faintest pretense of constitutional procedure, unless another general with a stronger army removed him by force. Sulla had shown that in an emergency like this a general could appear as savior of the state and See supra, p. 394, and note 28. See supra, p. 392, and note 14. « See supra, p. 401/02. 47

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obtain autocratic power more or less legitimately by an extension of the old emergency institution provided for by the constitution. The consequences of these examples were soon to become apparent. In the decade after the death of Sulla, piracy in the Mediterranean had grown to unheard-of proportions. When in 67 B. C. the corn supply for the population of Rome was threatened, energetic measures became imperative. Pompey, who as a very young man had been one of Sulla's most brilliant lieutenants, and who in 70 had obtained the consulship six years before he reached the legal age and not without some military pressure, was now entrusted by a special law with sweeping powers for a period of three years. The powers entrusted to him, though they do not come under the head of one of the ordinary emergency provisions, must certainly be called emergency powers, since they extended farther than the powers of regular magistrates and were given to him so that he might deal with an immediate emergency. He was given command over an enormous navy and army, a staff of twenty-four legati with praetorian imperium, and equal imperium with the provincial governors in their own provinces within a limit of fifty miles from the sea. His power extended farther in time than that of the dictators in the older period, but did not, like that of the dictators, extend to the city of Rome. The potential danger to political liberty, therefore, at this time of Pompey's career lay not so much in the legal powers granted to him as in the size of his army and the new relationship between the armies of this period and their leaders.50 This does not mean that Pompey ever intended to overthrow the republican constitution by force of arms. But there were other means of achieving the same end in a more subtle fashion. While Pompey completed his task brilliantly, Cicero as consul at Rome discovered and defeated the Catilinarian conspiracy. If one may judge from Pompey's later conduct it is very probable that he had wished the conspiracy to have an initial success so that he, like Sulla, could come back as the savior of the state and so attain an extraordinary position in the state, which he probably did not intend to give up again as Sulla had done. But when he found on his return that the state had already been saved he did not try to attain his aims by violence and renounced his powers as required by law. He soon found out that in order first to regain and then to keep his extraordinary position he needed a continuous state of emergency. He also found that he had rivals for the first position in the state and that the so See supra, p. 401.

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Senate was not willing to acknowledge his position above the constitution without a struggle. In the ensuing struggle of individuals and groups for leadership the most excessive use was made of the negative powers of the tribunes, which had been fully restored in 70B.C., 5 1 so that the whole administration was frequently paralyzed for long periods of time. Finally two personalities and two methods rose to decisive importance: Caesar, who created for himself a vast empire in Gaul with an enormously large army which was to enable him to win supreme power by force if he could not obtain it by legal means, and Pompey, who still pursued his policy of creating emergencies so that he might be called upon to assume supreme authority as savior of the state.52 There can hardly be any doubt that in the last years before the Civil War of 49 he favored Caesar with the full knowledge that Caesar would try to overthrow the constitution so that he himself might assume against Caesar the role which Sulla had played in the struggle against Cinna.53 He waited too long and was defeated; Caesar erected his monarchy by military force. After his assassination it soon became apparent that the Republic was doomed and that the question was only whether his successor would follow his methods or those of Pompey or a combination of both. What Mommsen and his successors have said about the rottenness of the Roman aristocracy as the cause of the downfall of the Roman Republic is quite correct. But it is also to some extent misleading. In spite of the selfishness and shortsightedness of the majority of the nobility it was also possessed of some truly great qualities, the lack of which was sorely felt when after the repeated bloodbaths of the civil wars it was more and more replaced by "yes-men" in the Senate and by subaltern administrators with no personal pride and sense of honor, who were only too willing to submit to every whim of a despotic ruler. It is also true that the Roman constitu51 The restrictions placed on tribuician intercession by Sulla (see supra, p. 403) were removed on the initiative of Pompey in his first consulate. The promise that he would favor abolition of these restrictions had won him enthusiastic endorsement of his candidacy by large sections of the people. It would perhaps be rash to conclude that Pompey at this early period in his career favored removal of Sulla's restrictions on tribunician intercession with the view that restoration of the full powers of the tribunes might lead to emergencies which he, Pompey, would then be called upon to overcome. But traces of his later policy of favoring and promoting emergencies for the sake of his own aggrandizement can be discovered rather early in his career. 52 For details see Eduard Meyer's brilliant book, Caesars Monarchie und das Prinzipat des Pompeius, 3rd ed., Stuttgart, 1922. 53 For a detailed analysis of this phase of Pompey's policy see my article, " Pompey's Policy before and after the Outbreak of the Civil War of 49 B. C.," infra p. 479—512.

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tion had serious short-comings in the superiority of the power to prevent over the power to act and in the vagueness of the emergency institutions which were meant to counterbalance this superior negative power. Nevertheless the lessons to be learned from the downfall of the Roman Republic can be applied to any republic, whether aristocratic or democratic, and to any constitution which is based on a system of checks and balances. Any constitution which places strict checks on the power of the executive can be misused for the obstruction of necessary reforms or of urgent action. Any emergency powers overriding the ordinary checks provided for by a constitution can be abused to the detriment of political liberty. But it is an error to believe that necessary reforms can be indefinitely postponed or that the executive can be kept in check by preventing him from taking necessary action. In either case, if no legal remedy can be found in time, a reaction will set in which may result in the destruction of the constitution. The survival of political liberty and of a constitutional system of checks and balances therefore depends above all on the wisdom of those in whom the constitution has vested the power of preventing executive action.

Sallust und das Verhalten der römischen Nobilitai zur Zeit der Kriege gegen Jugurtha ( 1 1 2 — 1 0 5 v. Chr. ) Sallusts Beschreibung des Krieges gegen Jugurtha und der politischen Intrigen, die sich zur gleichen Zeit in Rom abspielten, kann aus mehreren Gründen ein besonderes Interesse für sich in Anspruch nehmen. Zum ersten wegen der lebhaften Diskussion zwischen zwei Gruppen von Gelehrten, die nun schon ein halbes Jahrhundert andauert und noch immer nicht zur Ruhe gekommen ist. Nach der Ansicht der einen Gruppe war Sallust ein skrupelloser, wenn auch sehr geschickter Propagandist, der eine absichtlich verzerrte Darstellung von den Ereignissen und noch mehr der Motive der handelnden Personen gegeben hat. Nach Meinung der anderen war er ein Mann von höchst idealer Gesinnung, der sich nicht nur bemühte, Lob und Tadel nach wirklichem Verdienst auszuteilen, sondern der auch faktisch einen hohen Grad der Objektivität des Urteils erreicht hat. Es ist höchst bemerkenswert, daß mehr als 2000 Jahre nach den Ereignissen, zu einer Zeit, zu der die Parteivorurteile, die damals eine objektive Beurteilung schwierig gemacht hatten, verschwunden sein sollten, die Historiker immer noch so gewaltig in ihrem Urteil über Ehrlichkeit oder Unehrlichkeit des Autors, der sie dargestellt hat, differieren. Viel interessanter jedoch, vor allem zu einer Zeit, zu der die Welt unaufhörlich von einem Strom teils plumper, teils subtiler Propaganda überschwemmt wird, ist das methodische Problem, das sich aus dieser Kontroverse ergibt, nämlich ob sich überhaupt ein Kriterium finden läßt, das es erlaubt, die Ehrlichkeit oder Unehrlichkeit eines historischen Werkes zu beurteilen, zumal wenn jede Art dokumentarischer Prüfsteine fast vollständig fehlt. Der zweite Grund, weshalb Sallusts Werk ein besonderes Interesse in Anspruch nehmen darf, ist der, daß es den Kampf einer von ihm als korrupt und dekadent bezeichneten Oligarchie mit einer demokratischen Bewegung zum Hauptgegenstand hat, einen Kampf, in dem keine der beiden Parteien Sieger blieb, da beide Parteien am Ende einer Ein-Mann-Herrschaft Platz machen mußten, die im weiteren Verlauf in eine Form des Despotismus ausartete. Die modernen Analogien sind offenkundig. Ein weiterer höchst interessanter Aspekt ist folgender: In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg

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Sallust über Parteien im Krieg gegen Jugurtha

haben Spanien und Frankreich in den Gegenden, in denen Rom gegen Jugurtha kämpfte, eine Reihe von Kriegen gegen eingeborene Führer geführt (die, wie man jetzt hinzufügen kann, sich nach dem zweiten Weltkrieg fortsetzten). Das macht es leichter für uns, die strategischen und politischen Probleme zu verstehen, mit denen es die römischen Generale zu tun hatten. Auch ist es aufschlußreich zu sehen, wie wenig sich die Bedeutung gewisser geographischer Bedingungen geändert hat trotz der gewaltigsten Veränderung in Bewaffnung und dem, was man heute militärische Logistik zu nennen pflegt. Endlich tauchen im Verhalten der beiden rivalisierenden Parteien in Rom gegenüber Jugurtha und einander gegenüber gewisse Probleme der politischen Moral auf, die ebenfalls offenkundige gegenwärtige Parallelen haben. Es ist vielleicht am besten, mit einem kurzen Überblick über die Entwicklung der modernen Diskussion der Frage nach Sallusts Objektivität zu beginnen. Obwohl Mommsen der Autorität Sallusts als Historiker nicht ganz ohne Kritik gegenüberstand, machte er sich doch im großen und ganzen dessen Urteil über die römische Oligarchie sowohl als Gruppe wie auch hinsichtlich ihrer führenden Repräsentanten zu eigen, da es seiner eigenen Abneigung gegen jede Art von Oligarchie entgegenkam und mit seinem Ideal einer „demokratischen Monarchie" harmonierte, und dies um so mehr, als Mommsen der Meinung war, daß es die Absicht des von Sallust verehrten Caesar gewesen sei, eben eine solche demokratische Monarchie in Rom einzuführen. Mommsens Auffassung fand weitgehende Annahme, bis i. J . 1897 Eduard Schwartz einen aufsehenerregenden Aufsatz über die antike Tradition über die Catilinarische Verschwörung veröffentlichte, in dem er eine eindringende Analyse von Sallusts bekannter Darstellung dieses Ereignisses zu geben versuchte 1 . Hier versuchte er zu zeigen, daß die „thukydideische Objektivität", nach der Sallust zu streben scheint, nur eine Maske war und daß sein Werk vielmehr von einem brennenden Haß gegen die senatorische Klasse diktiert gewesen sei. Nach Schwartz' Meinung fühlte Sallust diesen Haß, weil er ein typischer Repräsentant jener „perdita inventus" 2 war, die alles von Caesar erwartete und durch dessen Ermordung durch Vertreter der aristokratischen Fronde alles verloren hatte. Trotz der Autorität Mommsens wurden Schwartz' Schlußfolgerungen nahezu drei Jahrzehnte lang fast allgemein angenommen und hatten einen beträchtlichen Einfluß auf die allgemeineren historischen Werke über jene ι E. Schwartz, Die Berichte über die catilinarische Verschwörung, Hermes 32 (1897), 554 fi. 2 Cicero, ad Atticum 7 , 7 , 6 .

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Epoche, die in diesem Zeitabschnitt veröffentlicht wurden. Dann setzte jedoch eine Reaktion gegen diese Auffassung ein 3 , aber nicht eher, als bis einige von Schwartz' jüngeren Anhängern den Versuch gemacht hatten 4 , seine These dahin zu erweitern und zu präzisieren, daß Sallust seine historischen Abhandlungen geschrieben habe, um den Interessen der caesarischen Partei zu dienen und seine eigene Rückkehr in die aktive Politik vorzubereiten. Das hatte Schwartz selbst weder gesagt noch auch nur impliziert. Das Bestreben jedoch, Schwartz' These in dieser Weise zu erweitern und zu verbessern, war ein sehr charakteristisches Resultat des damals unter Historikern sehr weit verbreiteten und auch heute noch vielfach wirksamen Glaubens, daß die Menschen in ihrem Handeln immer durch ihre persönlichen materiellen Interessen oder zum mindesten durch die Interessen der Gruppe oder Partei, der sie angehören, bestimmt werden. In Wirklichkeit handeln sie mindestens so oft aus irrationaler Leidenschaft, auch wenn die Handlungen, zu denen sie dadurch getrieben werden, ihren wohl verstandenen Interessen schnurstracks zuwiderlaufen. Das tiefe Ressentiment eines Mannes, dessen glühendste Hoffnungen und Ambitionen vereitelt worden sind, ist völlig ausreichend, um seine Angriffe auf eine Gruppe oder eine Partei zu erklären, die er für diese Zerstörung seiner Hoffnungen verantwortlich macht, audi wenn er materiell nichts durch sie zu gewinnen hat. Soweit die Gegner Schwartz' nur bewiesen, daß Sallust kaum hoffen konnte, durch seine Veröffentlichungen seine persönlichen Interessen zu fördern — was in der Tat leicht genug zu beweisen war —, wurde dessen These dadurch überhaupt nicht berührt. Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde jedoch ein neues methodologisches Prinzip ins Spiel gebracht, das eine etwas genauere Prüfung verdient. H. Drexler 5 versuchte, sich über die ganze Art, wie Schwartz das Pro3

Die wichtigsten Publikationen, in denen der Versuch gemacht wurde, Schwartz' These zu widerlegen, sind die folgenden: 1. A. Funaioli in dem Artikel .Sallustius 10' in der RE (die in diesem sehr sorgfältigen Artikel erhobenen Einwendungen sind sehr eingeschränkt und gemäßigt); 2. Hans Drexler, Sallust, Neue Jahrbücher f. Wiss. u. Jug. 4 (1928), 390 ff.; 3 F. Klingner, ,Über die Einleitung der Historien Sallusts', Hermes 63 ( 1928), 165 ff.; 4. O. Seel, Sallust, Von den Briefen ad Caesarem zur coniuratio Catilinae (Leipzig, B. G. Teubner 1930); 5. E. Skard, ,Index verborum quae exhibent Sallustii epistulae ad Caesarem', Symbolae Osloenses, Suppl. 3 (1930); 6. G. Schörner, Sallust und Horaz über den Sittenverfall und die sittliche Erneuerung Roms (Erlangen-Bruck, M. Krahl, 1934); 7. Werner Schur, Sallust als Historiker (Stuttgart, W. Kohlhammer, 1934).

Vgl. A.Rosenberg, Einleitung und Quellenkunde zur römischen Geschichte (Berlin, Weidmann, 1921), 174 ff., und L. Volpis, Sallustio storico partigiano (Pola 1911). 5 Op. coll. (vgl. Anm. 3 nr. 3) 390. 4

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blem angegriffen hatte, lustig zu machen, indem er darauf hinwies, daß man, wenn man zu beweisen versuche, daß ein Autor, der, wie Sallust, mit der größten Objektivität zu verfahren vorgibt, die Wahrheit absichtlich entstellt, gezwungen sei, „immerfort zwischen den Zeilen zu lesen", mit der Folge, „daß die Untersuchung allen Boden unter den Füßen verliert". Um dieser Gefahr zu entgehen, hält Drexler es für das Beste, Sallusts Darstellung so lange als korrekt zu betrachten, als sich nicht definitive unabhängige und dokumentarische Beweise für das Gegenteil finden lassen. Bei dieser Argumentation ist jedoch nicht berücksichtigt, daß das von ihm aufgestellte methodische Prinzip jede Möglichkeit der historischen Kritik in allen den Fällen aufhebt, in denen eine unabhängige dokumentarische Überlieferung fehlt. Denn es wird wohl kaum einen tendenziösen oder propagandistischen Autor geben, der sich nicht bemüht, bei seinen Lesern den Eindruck zu erwecken, daß er die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagt. Ja, selbst wo der Historiker die einander widersprechenden Berichte mehrerer, verschiedenen Parteien angehöriger Autoren vor sich hat, würde er nach diesen Prinzipien nicht sehr viel besser daran sein. Denn wenn es ihm nicht gestattet ist, aus den Werken selbst ein Kriterium dafür zu entnehmen, welcher der einander widersprechenden Berichte der Wahrheit näher kommt, muß er entweder auf die Methode Herodots zurückgreifen, der die verschiedenen Versionen einer Geschichte nebeneinander stellt und es dem Leser überläßt zu entscheiden, welcher er den Vorzug geben will, oder er muß auf die Darstellung in solcher Weise überlieferter Ereignisse überhaupt verzichten. Es wäre kaum nötig, auf diese Konsequenz hinzuweisen, wenn nicht Drexlers Artikel ziemlich viel Zustimmung gefunden hätte und solche irrtümlichen Vorstellungen von historischer Objektivität nicht auch sonst gelegentlich anzutreffen wären 6 . Es ist vielleicht nicht ganz ohne Nutzen, noch einige weitere Bemerkungen über verbreitete Irrtümer hinsichtlich der ersten Prinzipien historischer Kritik, die sich in den erwähnten Diskussionen enthüllt haben, hinzu6

Ich habe Drexlers methodische Prinzipien nirgends sonst mit gleicher Unmißverständlichkeit ausgesprochen gefunden. Aber die meisten der in Anm. 3 angeführten Autoren zitieren seinen Aufsatz mit Zustimmung, Schur preist ihn sogar als .feinsinnig'. In Amerika scheint sein Artikel wenig Beachtung gefunden zu haben. Aber man könnte viele Beispiele anführen, wo seine Prinzipien in der Praxis angewendet werden. Auf dem Gebiet der alten Geschichte gilt dies vor allem für die neueren Versuche zu zeigen, daß man Caesars Erklärungen seiner politischen Handlungen als objektiv gültig anzunehmen habe. Es wäre eine große Gefahr für die Geschichtswissenschaft, wenn die Furcht, ,subjektiv' zu werden, wenn man versucht, die Wahrheit hinter den Darstellungen der Politiker der Vergangenheit herauszufinden, zu einer solchen Aufgabe der historischen Kritik führen sollte.

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zufügen. Moderne Theoretiker der Propaganda haben gelegentlich die Meinung ausgesprochen, das allgemeine Publikum sei nicht nur außerordentlich unwissend, sondern auch so vergeßlich, daß es gar nicht schwierig sei, die Menschen durch nachdrückliche und wiederholte Versicherungen dahin zu bringen, an die Richtigkeit von Behauptungen hinsichtlich jüngst vergangener Ereignisse zu glauben, die in flagrantem Widerspruch zu dem stehen, was sie selbst erlebt haben. In der Tat kann man in dieser Hinsicht in unserer Zeit höchst erstaunliche Erfahrungen machen. Ein zukünftiger Historiker, der — wenn man eine solche Annahme machen darf — für seine Rekonstruktion des Geschehens in unserer Zeit allein auf ein einziges Werk eines solchen Propagandisten angewiesen wäre, hätte in der Tat eine außerordentlich schwierige Aufgabe 7 . Im Falle antiker Autoren liegt die Sache jedoch etwas anders. Infolge des eigentümlichen Charakters des antiken Buchhandels konnten antike Schriftsteller nicht damit rechnen, daß ihre Produkte von großen Teilen der Bevölkerung gelesen würden. Sie mußten sich daher notwendigerweise an eine sehr ausgewählte Gruppe von Lesern richten, die nicht nur einen sehr hohen allgemeinen Bildungsstand besaßen, sondern auch den größten Teil ihres Lebens auf die eine oder andere Weise an aktiver Politik teilgenommen hatten und daher nicht nur sich an die politischen Ereignisse ihrer eigenen Lebenszeit verhältnismäßig sehr gut erinnerten, sondern auch eine recht solide Kenntnis der Hauptereignisse der vorangegangenen Epoche besaßen. Ein für eine solche Leserschaft bestimmtes Buch mußte sich daher einer sehr viel subtileren Methode bedienen, wenn es ein verzerrtes oder einseitiges Bild der Vergangenheit zu geben beabsichtigte. Es konnte die bedeutendsten und bekanntesten Fakten nicht völlig verfälschen, wenn es eine Wirkung auszuüben beabsichtigte. Das gibt dem modernen Historiker seine Chance. Denn selbst wenn es dem Schriftsteller gelingt, die wichtigsten Begebenheiten aufs geschickteste zu verschleiern oder in besonderer Beleuchtung erscheinen zu lassen, wird ihm das doch fast niemals so vollständig gelingen, daß ein scharfes Auge nicht einen Widerspruch zwischen den nackten Tatsachen und ihrer Auslegung durch den Autor zu entdecken vermöchte. Wo kein solcher Widerspruch entdeckt werden kann, darf man sich so ziemlich darauf verlassen, daß der Autor sich bemüht hat, eine objektive Darstellung der Ereignisse zu geben. Wo 7

Die Situation ist natürlich etwas anders, wo mehrere Werke oder Flugschriften desselben Autors aus verschiedener Zeit sich erhalten haben, da, wie die Erfahrung zeigt, die sich dauernd ändernden politischen Konstellationen die Propagandisten sehr bald zwingen, sich selber zu widersprechen, wenn ihre Propaganda ihren Zielen dienlich sein soll.

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das Gegenteil der Fall ist, wird die Kritik, selbst wenn sie sich auf keine zusätzlichen äußeren Zeugnisse stützen kann, kaum je ganz der Berechtigung entbehren 8 . Wo, wie in dem vorliegenden Fall, einige Zeugnisse der Auffassungen der Gegenpartei sich erhalten haben, kann man auf sie die selbe Probe anwenden und wird so eine um so bessere Möglichkeit haben, mit Hilfe eines doppelten Ausscheidungsverfahrens zu einer objektiveren Beurteilung der Ereignisse zu gelangen. Der Prüfstein eines solchen Verfahrens wird naturgemäß immer in der Einzelanalyse zu suchen sein, der diese vorbereitenden Betrachtungen nur den Weg zu bahnen versuchen. Im folgenden beabsichtige ich jedoch nicht, das Problem der Catilinarischen Verschwörung von neuem zu behandeln, da ich im wesentlichen nur die glänzenden Argumente E. Schwartz' zu wiederholen haben würde, die durch seine Anhänger und Jünger, die seine These weiterzuführen suchten, nicht weniger verdunkelt worden sind als durch seine Gegner und seine Kritiker. Statt dessen werde ich meine Bemühungen auf das zweite erhaltene Werk Sallusts konzentrieren, das Bellum Jugurthinum, das bisher eine viel weniger sorgfältige und eindringende Behandlung erfahren hat als seine Schrift über die Catilinarische Verschwörung. Da Schur und andere die Meinung ausgesprochen haben, man könne von Sallusts frühestem Werk über die Catilinarische Verschwörung bis zu seinem spätesten, den Historien, eine stetige Entwicklung sowohl zu immer größerer Objektivität konstatieren als auch zu einem immer tieferen Verständnis der eigentlich treibenden Kräfte der römischen innerpolitischen Geschichte, erscheint es als besonders angemessen, ein Werk zu analysieren, das in seinem ganzen Umfang erhalten ist und zu Sallusts mittlerer Periode gehört. Ich übergehe die philosophische Einleitung, die die ersten vier Kapitel des Werkes einnimmt, da diese eine andere Art der Analyse erfordern würde 9 . Das Grundthema der Schrift wird im fünften Kaoitel festeestellt Es wäre wohl unrecht, in diesem Zusammenhang nicht eine neuere Untersuchung von Sallusts Werk zu erwähnen, die ausgezeichnet ist, obwohl sie von vielen (nicht jedoch, soweit ich sehen kann, durch ihren Autor) als weitere Entkräftung der These von E . Schwartz betrachtet worden ist. Kurt Latte (,Sallust', Neue Wege zur Antike, Zweite Reihe, Heft 4, Berlin 1 9 3 5 ) hat den Versuch gemacht zu zeigen, daß die Verteilung von Licht und Schatten in Sallusts Werk zum Teil auf künstlerische Gesichtspunkte zurückzuführen ist. Zweifellos können manche Eigentümlichkeiten in Sallusts Darstellung auf diese Weise erklärt werden. Aber es sollte nicht schwer zu sehen sein, daß künstlerische Wirkungen auch in einem Werke angestrebt werden können, das auch noch andere Ziele verfolgt, und daß eine Kunst, welche die eine Partei in einem günstigeren, die andere in einem ungünstigeren Licht erscheinen läßt als durch die Tatsachen gerechtfertigt erscheint, immer noch ein besonderes politisches Motiv des Autors erkennen läßt. 9 Die philosophischen' Einleitungen zu den historischen Schriften Sallusts stellen der 8

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mit Sallusts Bemerkung, er wolle den Krieg gegen Jugurtha beschreiben, weil es ein großer und grausamer Krieg gewesen sei und weil sich im Verlauf dieses Krieges zum erstenmal eine starke Opposition gegen den Hochmut und das rücksichtslose Verfahren der römischen Aristokratie erhoben habe. In größerem Detail wird der zweite Teil dieses Themas wiederaufgenommen im siebten Kapitel. Hier erzählt Sallust, wie der König Micipsa von Numidien Angst bekommen hatte, die außerordentlichen Qualitäten seines Neffen und Pflegesohnes Jugurtha könnten seinen eigenen, zu seinen Nachfolgern bestimmten, Söhnen gefährlich werden. Daher schickt er den jungen Mann als Führer eines Hilfskorps, das unter den Römern in Spanien dienen soll, ins Ausland. Er tut dies in der Hoffnung, der junge Mann werde sich in dem Bestreben, sich auf dem Schlachtfeld auszuzeichnen, zu sehr exponieren und im Kampfe umkommen. Aber die Dinge nehmen einen anderen Verlauf. Jugurtha wird nicht getötet, sondern gewinnt großes Ansehen sowohl bei dem römischen Befehlshaber, P. Scipio, wie auch bei den numidischen Kriegern. Aber er wird nicht nur ein hervorragender militärischer Führer, sondern lernt auch andere Dinge, die ihn noch viel gefährlicher machen. Nach der Darstellung Sallusts gab es im römischen Heer eine große Anzahl durch und durch korrupter junger Adliger, die nicht durch wirkliche ihrem Vaterland erwiesene Dienste, sondern durch politische Intrigen Einfluß und leitende Stellungen zu gewinnen suchten. Diese jungen Leute ermunterten Jugurtha, nach dem Tode seines Pflegevaters und Wohltäters Interpretation ein weiteres höchst interessantes Problem. W.Schur (op. coll. 1) meint, Klingner habe den tiefen Ernst und die innere Wahrhaftigkeit von Sallusts Kritik der Geschichtsauffassung des Poseidonios bewiesen. Andere (und nicht nur der gegenwärtige Verfasser) haben selbst nach der Lektüre von Klingners Aufsatz in Sallusts philosophischen Einleitungen nichts entdecken können, das er nicht leicht in den Schriften der damaligen Schulen hätte auflesen können. Sie geben jedoch zu, daß Sallust einen äußerst geschickten Gebrauch von diesen Bruchstücken damaliger philosophischer Doktrinen gemacht hat und daß es zweifellos seine Absicht gewesen ist, seine Leser durch seine überlegene Moral und seine tiefen philosophischen Überzeugungen zu beeindrucken. In solchen Fällen ist es naturgemäß schwierig, objektive Kriterien dafür zu finden, welche der beiden Auffassungen die richtige ist. Denn selbst wenn in Sallusts Philosophie nicht viel Originelles zu finden ist, könnten seine Überzeugungen nicht weniger tief und echt gewesen sein. Das einzige wirkliche Kriterium dürfte in der Übereinstimmung oder Nichtübereinstimmung seines praktischen Verhaltens mit den von ihm verkündeten Maximen zu finden sein. Da wir verhältnismäßig wenig von Sallusts Leben nach dem Tode Caesars wissen, bestehen seine .Handlungen' in jener Zeit für uns im wesentlichen aus seinen Werken. Das letzte Kriterium der Echtheit seiner philosophischen Überzeugungen kann dann wiederum nur in der Untersuchung der Wahrhaftigkeit und Objektivität seiner geschichtlichen Darstellungen gefunden werden.

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Micipsa dessen legitime Erben und Nachfolger auf dem numidischen Thron zu beseitigen und sich selbst zum Alleinherrscher von Numidien zu machen. Sie schmeichelten ihm damit, daß sie ihm sagten, er habe noch die männlichen Tugenden, welche die Römer verloren hätten, und erzählten ihm, in Rom sei alles käuflich. Wie die weiteren Ausführungen zeigen, wollten sie ihm mit der letzteren Behauptung klarmachen, daß es ein leichtes für ihn sein werde, die Zustimmung der römischen Regierung zu allem zu gewinnen, was er auch tun werde. Sallust fügt noch hinzu, Scipio habe Jugurtha davor gewarnt, den Zuflüsterungen der jungen Leute Glauben zu schenken, aber ohne Erfolg. Sogar Schur bemerkt 10 , daß diese Darstellung der Dinge nicht ganz glaubwürdig ist. Der erste Konflikt zwischen Jugurtha und den Söhnen des Micipsa kam mehr als fünfzehn Jahre nach Jugurthas Aufenthalt in Spanien zum Ausbruch 11 . Es erscheint daher nicht als sehr wahrscheinlich, daß Jugurthas Handlungen zu jener Zeit durch Ratschläge, die er so lange vorher von seinen jungen römischen Freunden erhalten hatte, verursacht oder auch nur entscheidend beeinflußt worden sein sollten. Es ist schwer zu glauben, daß die hochmütigen jungen römischen Aristokraten einem jungen Barbarenprinzen gesagt haben sollten, er besitze männliche Tugenden, die die Römer verloren hätten. Ein römischer Schriftsteller mochte solche Dinge schreiben, um seine eigenen Landsleute zu beschämen. Aber man darf zweifeln, ob Sallust selbst im Gespräch mit einem Jugurtha seiner eigenen Zeit solche Äußerungen getan hätte. Endlich, selbst angenommen, solche Gespräche hätten stattgefunden, wie hätte sich eine Kenntnis davon bis in die Zeit Sallusts erhalten sollen? Die Möglichkeit, daß Jugurtha selbst sie erwähnte, als er im Jahre 111 v. Chr. nach Rom beordert wurde, wird durch Sallusts eigenen Bericht ausgeschlossen12. Die jungen römischen Adligen dürften sich der unrühmlichen Äußerungen, die sie in Gegenwart Jugurthas getan haben sollen, kaum gerühmt haben, geschweige die Kunde davon auf die Nachwelt zu bringen versucht haben. Allenfalls kann es irgendeinen Klatsch dieser Art gegeben haben, der sich bis in die Zeit Sallusts erhielt. Aber selbst wenn dies der Fall gewesen sein sollte, würde Sallusts Voreingenommenheit sich immer noch in der Tatsache enthüllen, 10 Op. coli. (vgl. Anm. 3) 141. 11 Die Zerstörung von Numantia, nach der Jugurtha nach Numidien zurückkehrte, läßt sich mit absoluter Sicherheit auf die erste Hälfte des Jahres 133 v. Chr. datieren, der Tod des Micipsa in das Jahr 118. Nach Sallust brach der Konflikt zwischen den Erben unmittelbar nach Micipsas Tod aus. Aber erst mehrere Jahre später kam es zu einer bewaffneten Auseinandersetzung. Vgl. auch Anm. 22. 12 Vgl. Sallust, Jugurtha 33/34.

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daß er diesen Klatsch aufnahm und seinen Lesern als unbezweifelte historische Fakten auftischte. Gegen diese Schlußfolgerung mag vielleicht eingewendet werden, daß man von einem römischen Historiker des ersten Jahrhunderts v. Chr. nicht dieselbe kritische Beurteilung seiner Quellen erwarten könne, wie wir sie von einem modernen Gelehrten verlangen, und daß Sallust deshalb nicht der Voreingenommenheit, geschweige denn einer absichtlichen Verdrehung der Wahrheit, beschuldigt werden könne, wenn er eine Auslegung der Ereignisse akzeptierte, die zu seiner Zeit populär geworden war. Eine sorgfältige Lektüre der folgenden Kapitel des Werkes Sallusts läßt eine solche Entschuldigung jedoch kaum als zulässig erscheinen. Wie schon erwähnt, vergingen fünfzehn Jahre zwischen Jugurthas Rückkehr aus Spanien und dem Tode des Königs Micipsa. Sallust jedoch sagt 1 3 , König Micipsa sei „wenige Jahre" nach Jugurthas Rückkehr gestorben. „Wenige Jahre" kann natürlich irgend etwas heißen. Aber in dem Zusammenhang, in dem der Ausdruck steht, läßt er gewiß nicht vermuten, daß damit fünfzehn Jahre gemeint sind. Sallust berichtet ferner 14 , Micipsa sei durch einen Brief des P. Scipio, den Jugurtha aus Spanien mitbrachte, so beeindruckt gewesen, daß er diesen aufgrund der günstigen Berichte, die er schon vorher über ihn erhalten hatte, adoptierte und zum Miterben seiner eigenen Söhne machte. Ein wenig weiter liest man bei ihm 1 5 , Micipsa habe Jugurtha drei Jahre vor seinem Tode adoptiert. Der vertrauensvolle Leser, sofern er nicht schon aufgrund anderer Dokumente eine genaue Kenntnis der Chronologie der Ereignisse besitzt, muß aufgrund der erwähnten Äußerungen Sallusts unfehlbar zu dem Schluß kommen, das Intervall zwischen Jugurthas spanischem Aufenthalt und den politischen Wirren, die unmittelbar nach dem Tode des Micipsa zum Ausbruch kamen, habe wenig mehr als drei Jahre betragen und nicht sechzehn, wie es tatsächlich der Fall gewesen ist. Er wird daher den Eindruck bekommen, daß Jugurthas Verhalten seinen Mitherrschern gegenüber das unmittelbare Resultat seiner angeblichen Unterhaltungen mit den jungen römischen Aristokraten gewesen sei, die an der Belagerung von Numantia teilgenommen hatten, und wird dadurch davor bewahrt werden, die Einwände gegen Sallusts Darstellung zu erheben, die er auf Grund einer besseren Kenntnis der wirklichen Chronologie hätte machen müssen 16 . Dieser irrtümliche Eindruck des Lesers mußte durch die unge« Ibid. 9,4.

" Ibid. 9,3. 15 Ibid. 11,6. 16 Vgl. oben S. 414.

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wohnliche Kürze der Darstellung Sallusts in diesem Abschnitt noch gefördert werden 1 7 . Es ist schwer zu glauben, daß dies alles unabsichtlich geschehen und einfach das Ergebnis einer gewissen Nachlässigkeit auf seiten Sallusts sei. E r muß die richtige Chronologie gekannt haben, und selbst der wenig kritische Leser muß einige Zweifel hinsichtlich Sallusts Auslegung der kausalen Verknüpfung der Ereignisse bekommen, wenn er nicht zuerst hinsichtlich ihrer Chronologie in die Irre geführt wird 1 8 . Idi bin auf diesen Punkt aus zwei Gründen etwas ausführlicher eingegangen: einmal weil es, wie sich später zeigen wird, noch andere Abschnitte im Werke Sallusts gibt, in denen er sich mit vollendeter Kunst der „Relativität der Zeit" bedient, um ähnliche Resultate zu erzielen 1 9 ; dann aber vor allem, weil eine Analyse seiner Behandlung der Chronologie über jeden vernünftigen Zweifel hinaus zu beweisen scheint, daß Sallust nicht nur, wie Schur meint 2 0 , einseitige Auslegungen der Tatsachen, die von Anhängern der Popularpartei der Zeit der Kämpfe mit Jugurtha stammten, übernommen und allenfalls etwas weiter ausgeschmückt hat. Denn er sucht seine Leser auf eine Weise irrezuführen, durch die kein Zeitgenosse der Ereignisse, dem, wenn auch nicht die Jahreszahlen, so doch die Länge der Intervalle zwischen den Ereignissen gegenwärtig sein mußte, sich hätte täuschen lassen. Den Ausbruch des Konfliktes zwischen den Thronerben des Micipsa unDie Kürze dieses Teiles von Sallusts Darstellung kann an sich als ganz angemessen erscheinen, da er nicht die Absicht hatte, eine Lebensbeschreibung des Jugurtha zu verfassen, sondern eine Geschichte seiner Beziehungen zu Rom. Aber ein sorgfältiger, auf Objektivität bedachter Autor würde sich um so mehr verpflichtet gefühlt haben, seine Leser darauf aufmerksam zu machen, daß seinen zwei Sätzen ein beträchtlicher Zeitraum entsprach. Sallust tut genau das Gegenteil. 18 Es muß zugegeben werden, daß dies für manche modernen Leser Sallusts nicht zutrifft. Die Ungenauigkeit der chronologischen Angaben in dem erwähnten Abschnitt ist natürlich seit langem bemerkt worden. Die Philologen einer früheren Zeit haben die Schwierigkeit dadurch zu beseitigen versucht, daß sie den Text emendierten, obwohl dadurch der ganze Zusammenhang zerstört wird. Dies ist die philologische Methode, den Autor statt der handschriftlichen Überlieferung zu verbessern, in ihrer schlimmsten Form. Es ist demgegenüber ein Fortschritt, wenn D. E. Bosselaar in seiner Dissertation „Quomodo Sallustius historiam belli Jugurthini conscripserit" (Amsterdam 1905), 6 f. feststellte, daß der Text unzweifelhaft gesund ist, und statt dessen die Meinung aussprach, es sei Sallusts übertriebenes Streben nach Klarheit Cnimia cupiditas omnia quam dilucidissime exponendi) gewesen, das ihn veranlaßte, die Chronologie zu verdunkeln, um auf diese Weise die kausale Verknüpfung der Ereignisse in um so helleres Licht zu stellen. Das letztere ist durchaus richtig, nur daß die kausale Verknüpfung, die Sallust seinem Leser in so hellem Licht erscheinen zu lassen sich bestrebt, mit der wahren Chronologie unvereinbar ist.

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19 Vgl. unten S. 435 ff. 20 Op. coli. (Anm. 3 Nr. 7) 150.

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mittelbar nach dessen Tod stellt Sallust auf die folgende Weise dar 21 : Bei der ersten Zusammenkunft der drei gemeinsamen Thronerben zieht der jüngere der beiden Söhne Micipsas, Hiempsal, die Gültigkeit der Adoption Jugurthas in Frage. Aus Rache dafür läßt Jugurtha „etwas später" 22 den Hiempsal durch eine Gruppe seiner bravi ermorden, nachdem dieser die Unvorsichtigkeit begangen hat, im Hause eines der Leute des Jugurtha Wohnung zu nehmen. Nun fürchtet der ältere der beiden Brüder, Adherbal, naturgemäß für sein eigenes Leben und versucht, Maßnahmen gegen einen möglichen Angriff auf ihn selbst zu treffen. Infolgedessen spaltet sich das numidische Volk in zwei Parteien, die Anhänger Adherbals und die Anhänger Jugurthas. Als es schließlich zu einer bewaffneten Auseinandersetzung kommt, wird Adherbal besiegt und flieht zuerst in die benachbarte römische Provinz Africa und dann nach Rom. Hier bittet er auf Grund der alten Freundschaft seines Großvaters Massinissa und seines Vaters Micipsa mit dem römischen Volk um Hilfe gegen Jugurtha. Jugurtha auf der anderen Seite sendet seine eigenen Gesandten nach Rom, die seine Sache teils mit trügerischen Argumenten, teils in noch wirksamerer Weise mit Hilfe von Bestechungen vertreten sollen. Der Senat beschließt — entgegen dem Rat eines seiner einflußreichsten Führer, Aemilius Scaurus — , Jugurtha unbestraft zu lassen und Numidien zu gleichen Teilen zwischen Jugurtha und Adherbal zu teilen. Dabei erhält Jugurtha den weniger zivilisierten, aber volkreicheren westlichen, Adherbal den reicheren und höher entwickelten östlichen Teil mit mehr Städten, aber einer weniger kriegerischen Bevölkerung. Nach Sallusts Meinung stellt diese Entscheidung einen unwiderleglichen Beweis für die äußerste politische Korruption des Senates dar. Wiederum gibt Schur zu 2 3 , daß Sallusts Bericht voreingenommen ist. Denn, sagt er mit Recht, niemand konnte damals voraussehen, daß Jugurtha 21 Bell. Jug. 11—16. 2 2 Es ist unmöglich, auf Grund der uns noch zugänglichen Tatsachen die Daten der Ermordung des Hiempsal und des ersten bewaffneten Konfliktes zwischen Jugurtha und Adherbal mit derselben Genauigkeit festzustellen wie diejenigen der Rückkehr des Jugurtha aus Spanien und des Todes des Micipsa. Aber da Jugurthas zweiter Angriff auf Adherbal mit Sicherheit in das Jahr 112 datiert werden kann, während Sallust die ganze Periode beschreibt, als ob ein Ereignis unmittelbar auf das andere gefolgt wäre, erscheint es als wahrscheinlich, daß Sallust auch hier wieder den Versuch gemacht hat, den Eindruck hervorzurufen, als ob die Zeitfolge der Hauptereignisse kürzer gewesen wäre, als sie tatsächlich war. Das Datum des ersten Angriffs des Jugurtha auf Adherbal, das Bosselaar annimmt, der dies Ereignis in das Jahr 112 datiert, ist sicher zu spät. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß Hiempsal nicht vor 117 getötet worden ist, möglicherweise später, und daß der erste bewaffnete Konflikt zwischen Jugurtha und Adherbal nicht vor 116 ausgebrochen ist. 2 3 Op. coll. ( A n m . 3 Nr. 7 ) 142.

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wenige Jahre später den Versuch machen würde, den auf Anordnung des Senates vorgenommenen Ausgleich zu zerstören. Selbst Scaurus, meint Schur, könne höchstens eine Strafexpedition gegen Jugurtha befürwortet haben mit dem Zweck, der Entscheidung des Senates größeres Gewicht zu geben. Wir werden uns später mit der Frage zu befassen haben, ob und wieweit diese Vermutung hinsichtlich der Stellungnahme des Scaurus richtig ist. Für den Augenblick ist es zunächst notwendig, die gesamte politische und rechtliche Situation sowie Sallusts Urteil über die Handlungsweise des Senates einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Zur Zeit der ersten Auseinandersetzungen zwischen Jugurtha und seinen Brüdern stand Numidien nicht unter unmittelbarer römischer Oberherrschaft 24 . Das Eingreifen des Senates war durch zwei Faktoren bestimmt: die traditionelle Freundschaft zwischen Rom und Numidien, die auf die Zeit des Königs Massinissa zurückging und in deren Verlauf die Römer in zunehmendem Maße die Rolle von Schutzherren angenommen hatten, ohne daß dies Verhältnis jedoch in irgendeiner Weise eine legale Grundlage besaß, und zweitens die Tatsache, daß zuerst die eine, dann die andere Partei sich freiwillig an Rom gewandt hatte. Immerhin war Jugurtha jedoch zur Zeit dieses Appells an Rom der faktische und als einer der gemeinsamen Erben des Königs Micipsa bis zu einem gewissen Grade auch der legitime Beherrscher Numidiens. Da die Römer keine Truppen in Numidien hatten, hätte eine genaue Untersuchung der ganzen Angelegenheit im Lande nicht ohne Jugurthas Zustimmung oder, wenn diese verweigert wurde, eine militärische Expedition durchgeführt werden können. Auf der anderen Seite 24

Es gibt keine präzise Überlieferung über die offizielle und rechtliche Natur der Beziehungen zwischen Rom und Numidien zur Zeit des Micipsa und seiner unmittelbaren Nachfolger. Moderne Historiker sprechen von dem Numidien dieser Zeit in der Regel als von einem Protektorat oder einem Klientelstaat. Soweit sich dies nur auf das tatsächliche Verhalten sowohl der numidischen Könige (einschließlich Jugurthas in der ersten Phase seiner Laufbahn) wie der römischen Regierung bezieht, ist es zweifellos richtig. Rechtlich jedoch hatte dieses Verhältnis aller Wahrscheinlichkeit nach keine festere Grundlage als die stillschweigende Weitergeltung des zwischen Micipsas Vater Massinissa und Rom geschlossenen Freundschaftsvertrages, der neunzig Jahre vor dem ersten Ausbruch der Jugurthinischen Wirren abgeschlossen worden war, sowie die Tatsache, daß Massinissa (Appian, Lib. 106) in seinem Testament Scipio mit der Regulierung seiner Erbfolge betraut und seine Nadhfolger seinem Schutze empfohlen hatte. Jedenfalls ist es unwahrscheinlich, daß die Römer Jurisdiction in inneren Angelegenheiten Numidiens in Anspruch nehmen konnten oder tatsächlich in Anspruch nahmen außer in den Fällen, in denen die Parteien selbst an Rom appellierten oder römische Interessen direkt oder indirekt berührt wurden. Hinsichtlich der Haltung Massinissas vgl. auch Livius 45, 13 und hinsichtlich des Problems als ganzes E. Täubler, Imperium Romanum (Leipzig 1913), 83 ff.

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bestand für den Senat offenkundig keinerlei legale Verpflichtung, eine solche Aktion zu unternehmen 25 . Nicht einmal der Volkstribun Memmius, der heftigste Gegner der senatorischen Aristokratie, stellt in der Rede, die ihm Sallust in den Mund legt 26 , eine solche Behauptung auf 2 7 . Da ein Mann von der Schlauheit des Jugurtha natürlicherweise — wie Sallust ausdrücklich bestätigt 28 — es verstand, seine Sache im vorteilhaftesten Licht darzustellen, sahen sich die Senatoren mit der Notwendigkeit konfrontiert, zu entscheiden, ob sie, nur um die Berechtigung der Argumente der einen und der anderen Partei genauer feststellen zu können 29 , einen kostspieligen Krieg unternehmen sollten oder ob es nicht besser sei, von der Annahme auszugehen, daß beide Parteien einen Teil der Schuld trügen, und auf dieser Grundlage einen gerecht erscheinenden Ausgleich herbeizuführen. Die Geschichte aller Zeiten zeigt, daß unter solchen Umständen Entscheidungen in der Regel nach Prinzipien politischer Zweckmäßigkeit und nicht nach den strengsten Regeln der Gerechtigkeit getroffen werden. Es lag im Interesse Roms, daß das der römischen Provinz Africa benachbarte Land in befreundeten Händen und möglichst frei von inneren Wirren sein sollte. Durch seine Teilnahme an dem Krieg in Spanien hatte Jugurtha einen unmittelbareren Beweis seiner Nützlichkeit für die Römer erbracht als Adherbal, dessen Anspruch auf Roms Wohlwollen sich nur auf die den Römern erwiesenen Dienste seiner Vorfahren Massinissa und Micipsa berufen konnte. Die Berichte, die dem Senat vorgelegt worden waren, schienen zu zeigen, daß der Konflikt mehr durch Übereilungen und gegenseitige Mißverständnisse entstanden war als böse Absichten 30 . Dem weniger in die Tiefe dringenden Beobachter mag es wohl als Gebot der Klugheit erschienen sein, ein nach oberflächlicher Beurteilung faires Abkommen herbeizuführen Vgl. die vorangehende Anm. 26 Bell. Jug. 31. Hinsichtlich der von Memmius gebrauchten oder ihm von Sallust in den Mund gelegten Argumente vgl. unten S. 427 f. 2 8 Bell. Jug. 15. Jugurtha konnte mit einem gewissen Anschein der Berechtigung geltend machen, daß Hiempsal durch seine hochmütige Haltung den ersten Streit zwischen den Brüdern verursacht und sich Feindschaften von allen Seiten zugezogen hatte und daß nach dem Tode des Hiempsal Adherbal ihn durch Kriegsvorbereitungen zu einem Gegenschlag gezwungen hatte. Er leugnete natürlich jeden Anteil an der Ermordung des Hiempsal. 2 9 Audi wenn, wie es als durchaus möglich erscheint, der Senat keinen bewaffneten Widerstand von Seiten Jugurthas gegen eine Untersuchung in Numidien erwartete, mag es immer noch als staatsklug erschienen sein, einen Häuptling, der sich als sehr energisch erwiesen hatte und den Römern in Zukunft noch nützlich sein konnte, nicht vor den Kopf zu stoßen. 30 Vgl. Anm. 28. 25

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und das Vergangene vergangen sein zu lassen. Wenn Scaurus auf der anderen Seite sich der Meinung der Mehrheit nicht anschloß, dürfte er wohl durch eine richtigere Einschätzung von Jugurthas Charakter bestimmt worden sein und die Voraussicht zukünftiger Verwicklungen, die durch diesen veranlaßt werden könnten, welche konkrete Entscheidung er auch immer befürwortet haben mag. Jedenfalls gibt es weder in der Haltung der einen noch der anderen Partei im Senate irgend etwas, was auf korrupte Motive schließen ließe. Sallust dagegen behauptet, die Entscheidung der Mehrheit des Senates sei durch Bestechung erreicht worden 31 , und äußert die Meinung, wenn Scaurus, den er als einen der intransigentesten Führer des senatorischen Adels besonders haßt, bei dieser Gelegenheit keine Bestechungen angenommen habe, sei dies nur darauf zurückzuführen, daß Scaurus geglaubt habe, seinen politischen Ambitionen auf diese Weise besser dienen zu können 32 . Es ist wohl kaum nötig, diese Art zu argumentieren näher zu charakterisieren. Aber noch eine andere Seite der Darstellung der Ereignisse durch Sallust bedarf einer genaueren Untersuchung. Wir haben gesehen, daß Sallust bei einer anderen Gelegenheit den Versuch gemacht hat, durch eine Verschleierung der Chronologie der Ereignisse den Leser irrezuführen. Während er nun an dieser Stelle eine höchst gezwungene Erklärung von Scaurus' Motiven gibt, macht er doch keinen Versuch, sein tatsächliches Verhalten im Senat unrichtig darzustellen. Der Grund hierfür war aller Wahrscheinlichkeit nach der, daß Scaurus Memoiren veröffentlicht hatte und daß es, wenn auch Cicero darüber klagt 3 3 , daß diese Memoiren nur wenig Leser gefunden hätten, jedenfalls nicht schwierig war, auf Grund der Senatsakten festzustellen, ob Scaurus hinsichtlich der Art, wie er im Senat gestimmt hatte, die Wahrheit sagte oder nicht. Selbst abgesehen davon zeigen Ciceros Schriften sehr deutlich, daß die Haltung, welche führende Staatsmänner im Senat bei wichtigen Entscheidungen in der Vergangenheit eingenommen hatten, zur Zeit Sallusts noch vielfach diskutiert wurde, so daß Sallust damit rechnen mußte, daß seine Leser über solche Dinge gut Bescheid wußten. Eine exakte Kenntnis der Chronologie der Ereignisse war dagegen naturgemäß mehr als ein halbes Jahrhundert später nicht mehr zu erwarten. Die nächste Phase der Wirren um Jugurtha ist die interessanteste, weil um diese Zeit tatsächlich ihre Verbindung mit den innerpolitischen Ausai Bell. Jug. 15,2. 32 Ibid. 15,4. 33 Cicero, Brutus 2 9 . 1 1 2 .

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einandersetzungen in Rom eine sehr enge wurde. Nach Sallusts Darstellung 34 war der Verlauf der hauptsächlichen Ereignisse der folgende. Bald nachdem die Senatskommission, die mit der Aufgabe betraut worden war, die Grenzen zwischen den beiden Teilen Numidiens festzusetzen, ihre Aufgabe beendet und das Land verlassen hatte, erneuerte Jugurtha seine Angriffe auf Adherbal, zuerst durch kleine Einfälle in sein Gebiet, dann, als dies ihn nicht zu einem Gegenangriff provozierte, durch eine richtige militärische Invasion. Adherbals schnell zusammengeraffte Truppen wurden zerstreut. Als er sich von neuem an Rom um Hilfe wandte, sandte der Senat drei junge Leute als Gesandte, welche die Aufforderung an Jugurtha überbringen sollten, sich jeder Verletzung der territorialen Integrität des Gebietes Adherbals zu enthalten. Jugurtha antwortete mit neuen Beteuerungen seiner Loyalität den Römern gegenüber, behauptete jedoch gleichzeitig, seine eigene Sicherheit mache eine Fortsetzung des Krieges notwendig, da Adherbal einen Anschlag auf sein Leben gemacht habe. Auf einen neuen Hilferuf des unglücklichen Königs, der sich in die befestigte Stadt Cirta geflüchtet hatte, an Rom, wurde eine neue Gesandtschaft an Jugurtha gesandt, diesmal von führenden Mitgliedern des Senates, unter ihnen Aemilius Scaurus. Aber auch das hatte keinen Erfolg. Nachdem die Gesandtschaft sich auf den Rückweg nach Rom gemacht hatte, ergab sich die Stadt Cirta auf Anraten einer Gruppe italischer Bewohner, die bei der Verteidigung der Stadt mitgeholfen hatten, aber fest überzeugt waren, Jugurtha werde es niemals wagen, sie selbst oder ihr Eigentum anzutasten. In den Übergabevertrag war ferner speziell die Bestimmung aufgenommen worden, daß das Leben Adherbals geschont werden solle. Trotzdem ließ Jugurtha, nachdem er in die Stadt eingezogen war, seinen Pflegebruder unter Foltern hinrichten, und seine barbarischen Krieger töteten ohne Unterschied die eingeborenen Einwohner der Stadt und die italischen Kaufleute, die bei der Verteidigung der Stadt geholfen hatten. Diesmal gab es eine gewaltige Empörung in Rom. Nach Sallust gab es immer noch eine starke Gruppe im Senat, die geneigt war, Jugurtha mit Milde zu behandeln. Unter dem Druck volkstümlicher Demonstrationen, zu denen Memmius aufgerufen hatte, ergriff der Senat diesmal sehr energische Maßnahmen. Eine Gesandtschaft von Jugurtha, die in Rom eintraf, erhielt die Antwort: bedingungslose Kapitulation allein sei für den Senat akzeptabel. Wenn sie eine solche nicht anbieten könnten, hätten sie die Stadt innerhalb von zehn Tagen zu verlassen. Ein Heer unter dem Oberbefehl des 34 Bell. Jug. 20 ff.

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Consuls Calpurnius Bestia mit Scaurus als militärischem und diplomatischem Berater wurde nach Africa geschickt. Es drang in Numidien ein und eroberte mehrere Städte. Aber, so heißt es bei Sallust, als Jugurtha erfuhr, daß Scaurus sich unter den Beratern des Calpurnius befinde, da habe er sofort Hoffnung geschöpft, daß er leicht davonkommen könne. Als Verhandlungen durch Gesandte trotzdem abgelehnt wurden, habe er sich selbst ins römische Lager begeben und bedingungslose Übergabe angeboten. Nach geheimen Besprechungen mit Calpurnius und Scaurus sei sein Angebot angenommen worden. Darauf habe er dem römischen Quaestor dreißig Elefanten, eine große Menge Pferde und Vieh sowie eine beträchtliche Summe Geldes übergeben. Als die Nachricht von diesen Ereignissen in Rom eingetroffen sei, habe es neue Demonstrationen gegeben. Memmius habe in einer Rede voller wilder Anklagen gegen die Nobilität den Verdacht ausgesprochen, daß Scaurus bestochen worden sei und die Kapitulation nicht echt. Er habe gefordert, daß Jugurtha unter freiem Geleit, das ihm vom römischen Volk garantiert werden solle, nach Rom gebracht werde, um über seine geheimen Abmachungen mit Scaurus ausgefragt werden zu können 35 . Als jedoch daraufhin Jugurtha tatsächlich vor eine Volksversammlung in Rom gebracht worden sei und Memmius ihn durch Versprechungen und Drohungen dazu zu bringen versucht habe, seine vermuteten Intrigen mit den römischen Vornehmen zu enthüllen, habe ein anderer Volkstribun dagegen intercediert und dem Jugurtha das Sprechen verboten. So kam gar nichts dabei heraus, und Jugurtha erhielt bald darauf auf Grund des ihm in aller Form vom römischen Volk garantierten freien Geleits die Erlaubnis, nach Numidien zurückzukehren, wo er unmittelbar darauf neue Unruhe stiftete. Es ist gewiß ein etwas seltsamer Zug dieses Berichtes, daß Jugurtha, sobald er von der Mitgliedschaft des Scaurus in dem dem Consul beigegebenen beratenden Ausschuß Kunde erhielt, Hoffnung geschöpft haben soll, bei der ganzen Sache leicht wegkommen zu können, da Scaurus doch ehemals sich gerade einer milden Behandlung Jugurthas durch den Senat widersetzt hatte. Sallusts Erklärung ist natürlich, daß Scaurus in der Zwischenzeit bestochen worden war. Aber ganz abgesehen von der Frage, wie dies geschehen sein soll, ehe Jugurtha von der Mitgliedschaft des Scaurus in dem Beirat erfahren hatte, muß es sehr seltsam erscheinen, daß der Mann, der früher nicht hatte bestochen werden können, weil er durch Integrität in dieser Sache seine politischen Ambitionen besser fördern zu können 35 Ibid. 32,1.

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glaubte, seine Haltung in dieser Hinsicht in einem Zeitpunkt geändert haben sollte, in dem die öffentliche Meinung eine milde Behandlung des Jugurtha viel heftiger verurteilte als bei der früheren Gelegenheit. Viel wichtiger jedoch ist die Frage, was es denn eigentlich mit Jugurthas „bedingungsloser Kapitulation" und den damit verbundenen Verhandlungen und geheimen Abmachungen mit Scaurus und Calpurnius für eine Bewandtnis hatte. Um diese Frage beantworten zu können, ist es notwendig, sich etwas mit dem völkerrechtlichen Begriff und der tatsächlichen Praxis der sog. deditio zu beschäftigen. Neuere Untersuchungen36 haben gezeigt, daß deditio bedingungslose Kapitulation in dem Sinne bedeutete, daß ein Volk oder eine Gemeinde, die sich ihr unterwarf, formell sich selbst, ihr Territorium, ihre Bürger, ihren Besitz und den aller ihrer Bürger dem Sieger übergab, sich völlig der Gnade des römischen Volkes überliefernd37. Da jedoch durch diesen Akt der Kapitulation die Gemeinde formell zum Eigentum des römischen Volkes wurde, war es den römischen Besatzungstruppen nicht erlaubt, zu plündern oder irgendwelche sonstigen Gewalttaten gegen die Einwohner oder ihr Eigentum zu verüben, wie es bei Einnahme der Stadt mit Gewalt ohne vorhergehenden Kapitulationsakt der Fall gewesen wäre38. Dieser zunächst gewaltige Vorteil gegenüber einer Verteidigung bis zuletzt konnte jedoch ein nur temporärer sein, da die Annahme der bedingungslosen Übergabe in keiner Weise eine formelle Verpflichtung des römischen Volkes mit sich brachte, auch nur das Leben oder die persönliche Freiheit der an der Kapitulation beteiligten Bürger oder ihrer Angehörigen zu schonen39. Auf der anderen Seite waren jedoch die Fälle, in denen die Römer durch Tötung der männlichen Bevölkerung und Verkauf der Frauen und Kinder in die Sklaverei von den durch die Kapitulation erworbenen Rechten einen ausgesprochen grausamen Gebrauch machten, außerordentlich selten40. In der überwältigenden Mehrzahl der Fälle war die Behandlung der Kapitulanten sehr viel milder. Die Gemeinde oder das Volk kam nur einfach unter römische politische Herrschaft und erhielt oft nach kurzer Zeit eine manchmal ziemlich weitgehende innere Autonomie im Rahmen des römischen Weltreiches zurück41. Vgl. E. Täubler, Imperium Romanum 14 ff. und A. Heuss, Die völkerreditlidien Grundlagen der römischen Außenpolitik in republikanischer Zeit, Klio, Beiheft 31 (1933), 60 ff. 37 Vgl. Polyb. 3 6 , 4 , 2; Livius 7 , 3 1 , 4 und 1, 38. 38 Vgl. Livius 3 8 , 3 2 , 1 2 . 39 Vgl. A. Heuss, op. coll. (Anm. 36), 64 ff. 4 0 Vgl. z. B. Livius 2 6 , 1 6 und 34 (Capua i. J. 211) und Livius 3 8 , 2 9 , 1 1 (Cephallenia i j . 189). Ή Vgl. Täubler, op. coli. (Anm. 24), 22 ff. und Heuss, op. coll. 69 ff.

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Von besonderem Interesse im Zusammenhang mit Sallusts Urteil über die römische Oligarchie ist jedoch die Frage der Kompetenz der siegreichen römischen Generale in ihren Verhandlungen mit dem Gegner, als er „bedingungslose Kapitulation" anbot. Kein Zweifel kann daran bestehen, daß ein Oberbefehlshaber das Recht hatte, ein solches Angebot anzunehmen oder zurückzuweisen, ohne erst weitere Instruktionen von Rom abwarten zu brauchen. Es versteht sich von selbst und wird durch viele Beispiele aus der römischen Geschichte bestätigt, daß der Oberbefehlshaber das Recht hatte zu versprechen, daß er sich bei den Autoritäten in Rom aufs energischste für eine milde Behandlung der sich Unterwerfenden einsetzen werde. Es gibt außerdem Fälle, in denen bindende Abmachungen zugunsten einer dritten Partei zwischen den über eine bedingungslose Kapitulation verhandelnden Parteien gemacht wurden: ζ. B. hinsichtlich Leben und Freiheit eines verbündeten Kontingentes, das auf der Seite der sich Unterwerfenden gekämpft hatte 42 . Dies wurde dann von der Unterwerfung ausgenommen. Aber es gibt keinen sicher bezeugten Fall, in dem besondere Bedingungen hinsichtlich der Behandlung der sich Unterwerfenden selbst ausgehandelt worden wären. Ja, da der römische Senat jederzeit das Recht in Anspruch genommen hatte, einen von einem römischen General selbst mit einem unbesiegten oder siegreichen Feind geschlossenen Vertrag nachträglich zu annullieren, so ist schwer zu sehen, wie irgendwelche von einem römischen Magistrat einem besiegten und sich unterwerfenden Feinde gemachten Versprechungen für den römischen Staat hätten in irgendeiner Weise bindend sein sollen43. Der Senat und das römische Volk (senatus populusque Roma·

Für Beispiele vgl. Heuss, op. coll. 69. « Mommsens Theorie, wonach deditio selbst in späteren Zeiten einen Vertrag darstellt, der Abmachungen hinsichtlich der zukünftigen Behandlung und des künftigen rechtlichen Status der kapitulierenden Partei enthielt, eine Theorie, die, wenn auch in sehr eingeschränkter Form, bis zu einem gewissen Grade doch auch von E. Täubler noch aufrechterhalten wurde, wird widerlegt durch A.Heuss, op. coll. (Anm. 36), 62 fï. Es ist nicht schwer zu sehen, warum es im Falle einer Kapitulation möglich war, bindende Abmachungen zugunsten einer dritten Partei zu machen, aber nidit zugunsten der kapitulierenden Partei selbst. Wenn z. B. die Abmachung getroffen wurde, daß ein verbündetes Kontingent freien Abzug haben sollte, bedeutete dies einfach, daß das verbündete Kontingent in die Kapitulation nicht einbezogen und so Gegenstand eines eigenen Vertrages wurde, der ihm freien Abzug garantierte. Auch die zur Kapitulation entschlossene Partei konnte vor der Kapitulation sich noch am Abschluß dieses Vertrages beteiligen. Durch die Kapitulation selbst jedoch wurde sie zum Eigentum des römischen Volkes, was zur logischen Folge hatte, daß das römische Volk (aber nicht das erobernde Heer oder dessen Befehlshaber) nach freiem Willen über ihre Zukunft bestimmen konnte. 42

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nus44) waren also offenkundig die unbestrittenen Herren über das Geschick des Volkes oder der Gemeinde, die sich ihnen ergeben hatte. Um sich dieses Rechtes auch faktisch zu versichern, war es üblich, bei einer bedingungslosen Kapitulation die sofortige Auslieferung aller Waffen und allen Kriegsmaterials sowie der politischen und militärischen Führer zu verlangen, gelegentlich auch noch auf der Stellung weiterer Geiseln zu bestehen45. Alle diese Dinge muß man sich gegenwärtig halten, um die Implikationen von Sallusts Bericht über die Verhandlungen der römischen Generale mit Jugurtha richtig zu verstehen. In der weiteren Darstellung der Vorgänge ist Sallusts Bericht wiederum in mehrfacher Hinsicht ziemlich unklar und unbestimmt, so daß es schwer ist, genau festzustellen, welche konkreten Anschuldigungen denn eigentlich gegen Scaurus und Calpurnius von ihren politischen Gegnern erhoben worden sind. Sie konnten kaum Einwände dagegen erheben, daß das Kapitulationsangebot Jugurthas angenommen worden war. Denn es ist schwer zu sehen, was die Generale darüber hinaus hätten erreichen können. Der von Sallust besonders hervorgehobene Punkt betrifft die geheimen Verhandlungen mit Jugurtha. Aber daß Verhandlungen stattfanden, ehe Jugurtha sein Kapitulationsangebot machte, ist im vorliegenden Falle ganz natürlich. Denn Jugurtha war alles andere als in einer völlig hoffnungslosen Lage. Aus demselben Grunde kann andererseits kaum bezweifelt werden, daß Scaurus und der Consul Jugurtha tatsächlich Hoffnungen auf eine milde Behandlung gemacht haben für den Fall, daß er sich persönlich den Römern ergeben würde. Die ganze Geschichte Jugurthas zeigt, daß dieser Barbarenhäuptling vorschnell handelte und sich hochmütig benahm, solange er sich überlegen fühlte und ihm keine unmittelbare Gefahr drohte, aber es mit der Angst bekam, wenn er sich direkt bedroht fühlte. So hat er die römischen Anordnungen nicht befolgt, solange er es nur mit Gesandtschaften zu tun hatte, die nicht von Heeresmacht begleitet waren. Aber als ein römisches Heer in Numidien einrückte und einige Städte einnahm, bekam er Angst und versuchte zu einem Ausgleich zu kommen. Dieselbe Furcht würde jedoch zweifellos den entgegengesetzten Effekt gehabt und ihn veranlaßt haben, seinen Widerstand fortzusetzen, wenn er erwartet hätte, im Falle einer bedingungslosen Kapitulation Leben oder Freiheit zu verlieren. 44 Es ist nicht nötig, hier die schwierige Frage der Kompetenz des römischen Senates im Verhältnis zur Kompetenz der römischen Volksversammlung hinsichtlich der Behandlung eines kapitulierenden Stammes zu erörtern, da sie für die hier interessierenden Fragen nicht von Bedeutung ist. Vgl. Täubler, op. coli. (Anm. 24), 99 fiE. 45 Vgl. dazu A. Heuss, op. coll. (Anm. 36), 67.

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Die Tatsache allein, daß er so leicht kapitulierte, wo er doch die Möglichkeit gehabt hätte, sich in den schwer zugänglichen westlichen Teil seines Königtums zurückzuziehen und eine langwierige Verteidigung zu unternehmen, beweist zwingend, daß der Kapitulation persönliche Verhandlungen Jugurthas mit den römischen Generalen vorausgegangen sein müssen und daß ihm Versprechungen gemacht worden sind. Der Inhalt dieser Versprechungen ist unbekannt, da auch Sallust keinerlei Einzelheiten erwähnt, aber es ist durchaus möglich, daß ihm Hoffnungen auf Wiedereinsetzung als halbautonomer Herrscher in Numidien oder einem Teil davon unter römischer Oberherrschaft gemacht worden sind. Ist es also in der Tat höchst wahrscheinlich, daß solche Versprechungen wirklich gemacht worden sind, so war es in der gegebenen innerpolitischen Situation fast unvermeidlich, daß dies zu Vorwürfen und Demonstrationen benutzt wurde. Denn man konnte argumentieren, es sei ganz und gar ungehörig, einem Mann, der als Mörder dastand und der die Niedermetzelung italischer Bürger durch seine Krieger, wenn nicht gerade befohlen, so doch jedenfalls nicht verhindert hatte, solche Versprechungen zu machen. Auf der anderen Seite konnte man die römischen Generale kaum einer formellen Gesetzesverletzung beschuldigen, da sie in dieser Hinsicht zweifellos ihre Kompetenz nicht überschritten hatten und da, was immer sie für Versprechungen gemacht haben mochten, diese nach anerkanntem römischem Brauch für den Senat und das römische Volk nicht bindend waren. Die Generale auf der anderen Seite konnten sehr wohl für sich ins Feld führen, daß die Schritte, die sie getan hatten, einer klugen Politik entsprachen und im wohlverstandenen Interesse des römischen Staates waren. Denn wenn sie anders gehandelt hätten, hätte dies aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem langen und schwierigen Krieg geführt. Hätte, auf der anderen Seite, der Senat sich auch verpflichtet gefühlt, alle dem Jugurtha gemachten Versprechungen zu erfüllen, so hätte ihn dies doch kaum daran hindern können, den Barbarenkönig so lange in Rom oder Italien in ehrenhafter Haft zu halten — wie es mit fremden Königen und führenden Staatsmännern oft genug geschehen ist —, bis die Verhältnisse in Numidien so weit geregelt waren, daß er ohne zu großes Wagnis wieder eingesetzt und daran gehindert werden konnte, in Zukunft neue Wirrungen anzustiften 46 . Der äußerst 46 Es gibt viele Beispiele dafür, daß der Status einer Partei, die kapituliert hatte, für eine beträchtliche Zeitspanne in der Schwebe gelassen wurde, bis die politische Situation so weit geklärt war, daß ohne Gefahr späterer Schwierigkeiten eine definitive Regelung getroffen werden konnte. Man könnte vielleicht argumentieren, daß die Numider in der Abwesenheit Jugurthas den Krieg leicht hätten fortsetzen kön-

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langwierige Kolonialkrieg, den die Römer später unter großem Aufwand an Geld und Menschenleben gegen Jugurtha zu führen hatten, als er sich wirklich in die Enge getrieben fühlte, gibt diesem politischen Argument beträchtliches Gewicht 4 7 . Die gegen Scaurus und Calpurnius erhobenen Anschuldigungen scheinen jedoch nodi viel weiter gegangen zu sein. In der ihm von Sallust zugeschriebenen Rede sagt der Volkstribun Memmius 4 8 , die Generale hätten Landesverrat begangen und die Autorität des Senates sowie die souveräne Entscheidungsfreiheit des römischen Volkes „verkauft". Er fordert, daß Jugurtha beordert werde, nach Rom zu kommen, um über die Art, wie er die Generale bestochen habe, vernommen zu werden. Er ruft ferner aus: „Wenn Jugurtha wirklich kapituliert hat, wird er euren Anordnungen gehorchen. Wenn er nicht gehorcht, werdet ihr daraus erschließen können, was das für eine Abmachung 4 9 oder Kapitulation gewesen ist, durch die Jugurtha Straflosigkeit für seine Verbrechen erlangt hat, eine Abmachung, aus der einige einflußreiche Männer großen Geldgewinn ziehen und die dem Staat nichts als Verlust und Unehre einbringt." Wenn dieses Argument des Memmius einen Sinn haben soll, kann es nur bedeuten, daß er erwartete, Jugurtha werde sich weigern, nach Rom zu kommen, wodurch die Annahme er habe die Generale bestochen, bewiesen wäre, da diese ihn dann auf ihre eigene Verantwortung hin in Freiheit gesetzt haben müßten 5 0 . Es ist also nen, da nur ein kleiner Teil ihres Landes von den Römern besetzt worden war. Sie wären jedoch ihres energischsten und fähigsten Führers beraubt gewesen. Audi würde dies den Römern ein unbezweifelbares Recht gegeben haben, Jugurtha so lange in Gewahrsam zu behalten, bis die Nation völlig unterworfen war, was immer ihm vor der Kapitulation an Versprechungen gemacht worden sein mochte. 47 Vgl. unten S. 434 ff. « Sallust, Bell. Jug. 31,18 ff. 49 Das von ihm gebrauchte Wort ist pax, was Frieden oder Friedensvertrag, aber auch jede andere Vereinbarung bedeuten kann, durch die der Friedenszustand wiederhergestellt wird. Wie Heuss op. coll. im Gegensatz zu früheren Theorien gezeigt hat, war deditio nicht mit einem beide Parteien verbindenden Vertrag verbunden, konnte jedoch mit (unverbindlichen) Versprechungen hinsichtlich der künftigen Behandlung bzw. des künftigen Status der sich ergebenden Partei einhergehen und war in der Mehrzahl der Fälle mit solchen verbunden. Wenn Memmius daher von deditio o d e r pax spricht, so will er damit offenbar andeuten, daß die Absprachen zwischen Jugurtha und den römischen Generälen über die üblichen Versprechungen hinausgingen und mehr einem Friedensvertrag als einer bedingungslosen Kapitulation ähnelten. Diese Auslegung hat auch ihren Weg in die livianische Tradition gefunden, wo Calpurnius sogar beschuldigt wird, ohne Autorisation durch den Senat und das römische Volk ,Frieden* (eine Art Friedensvertrag?) geschlossen zu haben (Livius, Periocha 63: idque (sc. bellum) Calpurnius Bestia consul gerere iussus pacem cum Jugurtha iniussu populi et senatus fecit; vgl. auch unten S.429). 50 Man könnte vielleicht so interpretieren, als ob Memmius mit den Worten „wenn

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notwendig, sich klar zu machen, was das impliziert. Wie früher erwähnt, war es üblich, bei einer Kapitulation die persönliche Übergabe der politischen und militärischen Führer der kapitulierenden Nation oder Gemeinde zu verlangen. Da es nicht durchführbar war, die ganze Bevölkerung der kapitulierenden Gemeinde in Gewahrsam zu nehmen, hatten die eine Kapitulation entgegennehmenden Generale naturgemäß einen gewissen Entscheidungsspielraum darüber, wessen persönliche Übergabe oder Auslieferung sie fordern wollten. Aber wo ein Krieg mehr durch ein Individuum als durch ein Volk veranlaßt worden war, konnte man sehr wohl sagen, daß es die unbedingte Pflicht der Generale war, dieses Individuum so lange in sicherem Gewahrsam zu behalten, bis Senat oder Volk von Rom eine Entscheidung darüber getroffen hatte, was mit ihm geschehen sollte. Dies war unzweifelhaft bei Jugurtha der Fall. Wenn sie ihn also unmittelbar nach seiner Kapitulation wieder auf freien Fuß gesetzt haben, haben sie zweifellos ihre Kompetenzen gröblich überschritten. Dies ist es offenbar, was Memmius angenommen hat. Außerdem scheint er noch die zusätzliche Beschuldigung erhoben zu haben, daß es Jugurtha gestattet worden sei, einen Teil des Kriegsmaterials, das er bei der Kapitulation ausgeliefert hatte, zu behalten oder wieder zurückzukaufen 51 . Dies war offensichtlich eine unvergleichlich schwerer wiegende Beschuldigung als irgendwelche politischen Einwände, die Memmius gegen die Jugurtha kapituliert hat, wird er gehorchen" meine, „er wird gehorchen, nicht dadurch, daß er nach Rom kommt (wozu er ohnehin gezwungen werden konnte), sondern dadurch, daß er bereit ist, gegen die Generale Zeugnis abzulegen". Aber eine solche Interpretation ist aus zwei Gründen kaum möglich. Da die Besprechungen zwischen Jugurtha und den Generalen geheim gewesen waren, können Memmius' Beschuldigungen kaum auf mehr als Vermutungen beruht haben. Zu sagen, daß Jugurtha, wenn seine Kapitulation echt ist, gegen die Generale aussagen werde, würde offensichtlich die Entscheidung des Falles vorwegnehmen. Denn es würde bedeuten, daß, wenn Jugurtha gegen die Generale zeugt, ihre Schuld durch sein Zeugnis bewiesen ist, wenn er sich weigert, gegen sie Zeugnis abzulegen, eben durch seine Weigerung. Ein solches Argument zu gebrauchen stünde vielleicht nicht im Widerspruch mit den Taktiken eines fanatischen Parteipolitikers wie Memmius. Aber es würde diesen aufs klarste als einen mit unehrlichen Argumenten arbeitenden Parteitaktiker enthüllen, was offensichtlich nicht die Absicht Sallusts ist. Vor allem aber kann Memmius nicht haben sagen wollen, daß Jugurtha als dediticius unter allen Umständen gezwungen werden kann, nach Rom zu kommen. Denn damit hätte er von vornherein zugegeben, daß die Kapitulation kein Schwindel war und die Generale in bezug auf den Hauptpunkt ihre Pflicht nicht verletzt hatten. Denn der Krieg war viel mehr von Jugurtha als von dem in sich gespaltenen numidischen Volk geführt worden. Es war daher vor allem wichtig gewesen, sich seiner Person zu versichern. (Vgl. auch unten Anm. 54.) 51 Vgl. darüber unten S. 429/30, Anm. 54 und S. 437.

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von den Generalen Jugurtha gemachten Versprechungen vorgebracht haben mag. Aber war die Beschuldigung berechtigt? Kein Zweifel kann daran bestehen, daß Jugurtha tatsächlich nach Rom gekommen ist 5 2 . Aber als er kam, kam er unter einem speziellen freien Geleit, das ihm vom römischen Volk (in einer Volksversammlung) gewährt worden war. Warum wurde dies freie Geleit gewährt? Der Leser, der sich an Memmius' Rede erinnert, wird natürlicherweise vermuten, daß Jugurtha sich sonst geweigert haben würde zu kommen. Aber obwohl Sallusts Darstellung in diesem Punkt wiederum ziemlich vage und unklar ist, ist das gewiß nicht das, was sich am natürlichsten aus ihr ergibt. Cassius, so heißt es bei Sallust 53 , der ausgesandt wird, um Jugurtha nach Rom zu bringen, „überredet ihn: da er einmal kapituliert habe, sei es klüger, sich auf die Gnade und das Wohlwollen des römischen Volkes zu verlassen, als mit Gewalt gezwungen zu werden". Der letzte Teil dieses Satzes scheint vorauszusetzen, daß Jugurtha mit Gewalt gezwungen werden konnte und die Kapitulation also eine echte gewesen war. Der erste Teil dagegen, wonach Cassius seine Überredungskünste verwenden mußte, um Jugurtha zum Kommen zu bewegen, scheint anzudeuten, daß er die Wahl hatte, zu kommen oder nicht. Der Bericht ist also doppeldeutig. Trotzdem kann kaum ein Zweifel daran bestehen, was die wirkliche Situation gewesen ist. Denn wenn Jugurtha noch die Freiheit gehabt hätte, sich zu weigern, so daß es aus diesem Grunde notwendig war, ihm im Namen des römischen Volkes freies Geleit zu gewähren, um ihn zum Kommen zu bewegen, wäre dies, wie Memmius in seiner Rede durchaus richtig hervorhebt, ein klarer Beweis dafür gewesen, daß die Generale ihre Kompetenz gröblich verletzt hatten, und da der Streit der Parteien ohnehin auf dem Siedepunkt angelangt war, hätte dies einen gewaltigen öffentlichen Skandal erregen müssen. Es wäre mehr als seltsam, wenn Sallust, der, wie sich gezeigt hat, in diesen Kapiteln alles tut, um die Schuld und angebliche Korruption des Scaurus und des Consuls hervortreten zu lassen, davon nicht deutlicher und unmißverständlicher geschrieben hätte. Der Schluß liegt daher nahe, daß Jugurthas Kapitulation eine echte gewesen war 5 4 , daß die Generale, wie es ihre Pflicht war, sich seiner Person versichert hatten und daß die Gründe für das freie Geleit andere waren. Wir wissen nicht, in welcher Art von Gewahrsam Jugurtha von den Generalen gehalten wurde oder durch welche sonstigen Mittel sie sich seiner Person versichert hielten. Die einzige relevante Frage ist, ob er in einer Lage war, in der er sich weigern konnte, nach Rom zu kommen, oder nicht. 5 3 Sallust, Bell. Jug. 3 2 , 5 : Cassius ... ei ... persuadet, quoniam se populo Romano dedisset, ne vim quam misericordiam eius experiri mallet. 54 Dies wird vielleicht auch bestätigt durch die höchst bemerkenswerte Differenz zwi-

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Die Gründe sind nicht schwer zu finden. Sie sind angedeutet in den Worten des Memmius in seiner Rede 55 , wo er sagt, Jugurtha müsse unter freiem Geleit nach Rom gebracht werden, damit durch sein Zeugnis die Verfehlungen der Generale um so leichter aufgedeckt werden könnten. Nun ist ja offenkundig, daß, solange Jugurthas Hoffnungen auf eine milde Behandlung durch den Senat ausschließlich auf den Versprechungen der Generale beruhten, sich vor dem Senat für ihn einzusetzen, der schlaue Barbarenkönig kaum dazu gebracht werden konnte, gegen sie auszusagen. Wenn dies der Zweck war, zu dem er nach Rom gebracht wurde, mußte er eine andere und bindendere Garantie von der Gegenseite bekommen 56 . Wenn diese sehen den Anklagen, die Memmius nach Sallust (Bell. Jug. 33,4) in seiner ersten Rede gegen die Generale erhebt, und den in seiner zweiten Rede erhobenen, die er hielt, nachdem Jugurtha nach Rom gekommen und aufgefordert worden war, gegen die Generale Zeugnis abzulegen. In der ersten Rede war die Hauptanklage gewesen, daß die bedingungslose Kapitulation ein Schwindel gewesen sei und die Generale ihre Befugnisse überschritten hätten, indem sie mit Jugurtha Abmachungen trafen, die mit einer echten Kapitulation unvereinbar waren. Dementsprechend würde man erwarten, daß Jugurtha nun aufgefordert worden wäre, speziell über diesen Punkt Zeugnis abzulegen. Statt dessen wird er nach Sallusts Bericht gefragt, mit wessen Hilfe (d. h. mit Hilfe welcher in hohen Stellungen befindlichen Römer) er die Verbrechen gegen seine Brüder begangen habe. Das ist, vor allem wenn man es mit der sehr konkreten und faßbaren Anklage in der ersten Rede vergleicht, eine wahrhaft seltsame Beschuldigung, die auch, soweit man sehen kann, keinerlei weitere Folgen mehr gehabt hat. Wenn, wie sehr wahrscheinlich ist, Sallusts Darstellung in diesen Dingen auf zeitgenössische Berichte zurückgeht, kann die seltsame Diskrepanz nur durch die Annahme erklärt werden, daß die erste, sehr konkrete, Anklage sich in der Hauptsache als völlig unfundiert erwiesen hatte und daß Memmius sich daher nach einem, wenn auch noch so seltsamen, Ersatz dafür hatte umsehen müssen. Denn obwohl auch noch die (wahrscheinlich begründete) Anklage übrig blieb, daß einige höhere römische Offiziere Bestechungsgelder angenommen hatten und daß bei der Übergabe der Waffen durch Jugurtha Unregelmäßigkeiten vorgekommen waren, so war diese Beschuldigung doch sehr viel weniger schwer als die in der ersten Rede erhobene und konnte vor allem nicht gegen Scaurus erhoben werden, den Hauptgegenstand des Hasses der populares. Um einem möglichen Einwand zu begegnen, darf vielleicht auch noch darauf hingewiesen werden, daß die Tatsache, daß ein besonderer Bote nach Afrika gesandt wurde, um Jugurtha nach Rom zu bringen, keineswegs beweist, daß ein Befehl an die Generale, ihn nach Rom bringen zu lassen, nicht ausreichend gewesen wäre. Denn wenn ein Verdacht auf ein geheimes Zusammenspiel zwischen Jugurtha und den Generalen bestand und der Zweck war, ihn dazu zu bringen, gegen sie auszusagen, war es wichtig, ihn möglichst bald ihrem persönlichen Einfluß zu entziehen. Im übrigen zeigt Sallusts eigener Bericht (Bell. Jug. 33,1) aufs deutlichste, daß Jugurtha trotz des gewährten freien Geleits als dediticius nach Rom gebracht wurde. 55 Sallust, Bell. Jug. 32,1. 56 Die Situation wird auch durch Jugurthas Verhalten bei einer späteren Gelegenheit beleuchtet. Als er es einige Jahre später wieder mit einer gut geführten und gut disziplinierten Armee unter Metellus zu tun bekam (Sali. Bell. Jug. 46 fi.), bekam

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Auslegung der von Sallust selbst mitgeteilten Fakten korrekt ist, ergibt sich daraus, daß die Hauptanklage gegen Scaurus und Bestia unbegründet war, daß sie, soweit es sich um die Person des Jugurtha handelte, das ihnen ausgelieferte Gut tatsächlich der römischen Regierung auslieferten und daß es in Wirklichkeit Memmius und die Popularpartei waren, die eine Volksversammlung überredeten, dem Jugurtha ein freies Geleit zu geben, das ihn instand setzte, als freier Mann nach Numidien zurückzukehren und einen neuen Krieg anzuzetteln, der dann viele Jahre dauerte und die Römer sehr viel Geld und Blut kostete. An diesem Punkt der Ereignisse angelangt, ist es vielleicht angemessen, kurz einen Blick auf die Darstellungen anderer antiker Autoren zu werfen, die über dieselben Ereignisse geschrieben haben 57 . Nur zwei Punkte sind in diesem Zusammenhang von Interesse. Die Niedermetzelung der italischen Kaufleute in Cirta wird außer von Sallust nur nodi von Diodor erwähnt, dessen Darstellung der Ereignisse aller Wahrscheinlichkeit nach auf Poseidonios zurückgeht. Aber die außerordentlich heftige Reaktion in Rom nach dem Fall der Stadt kann nicht durch den Tod des Adherbal allein erklärt werden. In dieser Hinsicht ist daher Sallusts Darstellung wahrscheinlich korrekt. Was die Verhandlungen des Calpurnius mit Jugurtha und den Aufenthalt des letzteren in Rom angeht, so weicht die Darstellung des Livius 58 , der im allgemeinen der römischen Aristokratie viel freundlicher gegenübersteht als Sallust, von dessen Bericht beträchtlich ab. Unglücklicherweise ist nicht mit Sicherheit festzustellen, was bei Livius über den wichtigsten Punkt gesagt war. In der „periocha" heißt es 59 , Bestia habe ohne Autorisation durch den Senat mit Jugurtha eine pax abgeschlossen. er es auch wieder mit der Angst und begann wiederum Schritte in der Richtung auf eine Kapitulation zu unternehmen, wobei er so weit ging, seine Unterführer in den Städten und Dörfern anzuweisen, allen Befehlen der Römer zu gehorchen. Aber obwohl Metellus ihm versprochen haben soll, sich darum anzunehmen, daß sein Leben geschont werden würde (vgl. Sallust, Bell. Jug. 4 5 . 2 : legatos mittit, qui tantummodo ipsi liberisque vitam peterent, und 4 8 , 1 : quippe cut verbis pax nuntiabatur), konnte er sich am Ende doch nicht entschließen, sich auf diese Versprechungen zu verlassen, und beschloß schließlich, den Krieg fortzusetzen, obwohl er durch seine Vorbereitungen zur Kapitulation dem Feinde sehr beträchtliche Vorteile eingeräumt hatte. Vgl. dazu auch Dio Cassius frg. 8 9 , 1 . 57 Für einen mehr in die Einzelheiten gehenden Vergleich zwischen Sallusts Bericht und der sonstigen Überlieferung über diese Zeitspanne vgl. C. Lauckner, Die künstlerischen und politischen Ziele der Monographie Sallusts über den jugurthinischen Krieg (Borna/Leipzig 1911) und W.Schur, op. coli. (vgl. Anm. 3), 140ff. 58 Da der einschlägige Teil von Livius' Werk verloren ist, haben wir uns an die sehr knappen Auszüge zu halten in der Periocha, bei Eutropius, Orosius und Florus. 59 Livius, periocha 63.

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Eutropius dagegen sagt 60 , die pax, die er mit Jugurtha geschlossen hatte, sei vom Senat zurückgewiesen worden. Das ist nicht ganz dasselbe. Denn die Formulierung der „periocha" impliziert, daß Bestia seine Kompetenz überschritt. Die Formulierung bei Eutropius dagegen, wenn man pax in dem oft gebrauchten Sinn einer vorläufigen Abmachung in der Art eines Waffenstillstandes 61 nimmt, besagt nur, daß die von Calpurnius dem Jugurtha im Zusammenhang mit einem solchen Stillstand gemachten Versprechungen oder Aussichten für die Zukunft vom Senat als indiskutabel verworfen wurden. In jedem Fall ist bemerkenswert, daß das Wort deditio in keinem der beiden erhaltenen Auszüge aus dem verlorenen Buch des Werkes des Livius vorkommt. Auf der anderen Seite hat Livius unzweifelhaft von dem Jugurtha gewährten freien Geleit des römischen Volkes gesprochen 62 . Aber nach seinem Bericht entfloh Jugurtha heimlich aus Rom, nachdem er neue Intrigen anzuspinnen versucht und die Ermordung eines anderen Anwärters auf den numidischen Thron, Massiva, veranlaßt hatte 63 , während Sallust berichtet 64 , der Senat habe Jugurtha aufgefordert, Rom zu verlassen. Was diese letzte Diskrepanz zwischen den Darstellungen der beiden römischen Historiker angeht, so ist Schur 65 der Meinung, Sallusts Darstellung sei wahrscheinlich unrichtig, weil man nicht annehmen könne, der Senat habe nur um der formellen Erfüllung des gegebenen Versprechens willen dem Jugurtha erlaubt, Rom zu verlassen 66 . Hierbei ist jedoch nicht in Betracht gezogen, daß Jugurthas Leben und Freiheit nicht durch ein bloßes Versprechen eines römischen Magistrats oder auch selbst des Senates garantiert war, sondern durch einen formellen Beschluß des römischen Voleo Eutropius 4,9. Unglücklicherweise wird das Wort pax von den römischen Historikern sehr lose gebraucht. Während es oft einen Friedensvertrag zwischen zwei voneinander unabhängigen Parteien bezeichnet, gebraucht es Sallust (Bell. Jug. 46 ff.) unzweifelhaft im Sinne einer Kapitulation im vollsten Sinne des Wortes, die keine weiteren Bedingungen enthielt als das Aufhören der Feindseligkeiten für den Augenblick und das (nur für die Magistrate, die es gaben) bindende Versprechen, das Leben Jugurthas zu schonen (vgl. auch Anm. 43,49 und 56). « Periocha 63. 63 Ibidem; dieselbe Version auch bei Appian, Lib. frg. 1. M Bell. Jug. 35, 9. « Op. coll. (Anm. 3), 158. 0 . 1 1 9 and Plu. Pomp. 58.

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Let us then turn to an analysis of the contents of the negotiations as we find them described by Caesar himself and in Cicero's letters. As to Caesar's proposals there is no direct contradiction between the two accounts though they mention partly different details. Caesar reports his terms as follows: 42 1) Pompey was to go to his provinces; 2) they (this can only mean Caesar and Pompey) were to dismiss their armies; 3) all troops in Italy were to be disbanded; 4) all fear was to be removed from the nation; 5) free comitia were to be held; 6) the government was to be entrusted to the Senate and the people. The second of these conditions is not very clearly expressed. Since the first condition implies that Pompey, contrary to Caesar's previous demands, was to retain his provinces, the second condition can hardly have meant that Pompey should dismiss all his troops, including all his legions in Spain. The demand, on the other hand, that Pompey should dismiss all his troops in Italy is included in the third condition. There is therefore some inconsistency in the conditions as reported by Caesar. The reasons of this inconsistency will have to be investigated,43 especially since points 4 and 6 in Caesar's account are also somewhat vague. Cicero is much more specific.44 He says that Caesar's conditions were the following: 1) Pompey was to go to Spain; 2) the levies of new troops in Italy were to be stopped immediately and the garrisons to be disbanded; 3) Caesar would then turn over Gallia Ulterior to Domitius and Gallia Citerior to Considius Nonianus, that is, to his lawful successors; 4) Caesar would give up his previous demand for permission to be a candidate for the consulship in his absence; 5) he promised to come to Rome and to abide by the regular procedure of the elections. The first condition mentioned by Cicero is obviously identical with Caesar's first condition. Conditions four and five give a concrete and specific account of what Caesar describes somewhat vaguely as conditions four, five and six. Condition two corresponds to Caesar's condition three. But it is Cicero's condition three which is especially interesting. Together with condition one it shows that, as far as the retention of provinces and, since provinces could not be without troops, the retention of some military power was concerned, Caesar's proposals were one-sidedly in favor of Pompey. This could also be inferred from Caesar's own account, though Caesar does not express himself at all clearly. There is no conceivable reason why « Civ. 1.9.5—6. 43 See infra, p. 458-^60.

44 Fatn. 16.12.3.

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in a letter to Tiro Cicero should have lied concerning Caesar's proposals. But the vagueness of Caesar's report is all the more striking. On the face of it, one should think that it was in Caesar's interest to stress the fact that his proposals were extremely favorable for his opponents. Yet, he was certainly not incapable of expressing himself clearly whenever he wished to do so. About the counterproposals made by Pompey and the Senate Cicero says only that all Caesar's conditions were accepted with the one additional provision that Caesar should withdraw his troops from the towns in Italy proper which he had occupied, so that the Senate could return to Rome and ratify the agreement.45 It is also clear from Cicero's letters that in the meantime Pompey continued to levy new troops in Southern Italy. The discrepancy between this part of Ciceros's story and Caesar's account of the counterproposals is very considerable. He says that the demands of his opponents were as follows: 46 Caesar was to withdraw into Gaul, evacuate Ariminum, and dismiss his armies. As soon as this was completed, Pompey would go to Spain. In the meantime, that is, until pledges had been given that Caesar would fulfil his promises, Pompey and the consuls would continue to levy new troops. Having stated the conditions in this form, Caesar then goes on to complain 47 that it was most unfair on the part of his enemies to demand that Caesar should return to his provinces while Pompey retained his along with the legions which did not belong to him,48 that Caesar should dismiss his armies while Pompey levied new ones, and that Pompey should promise to go to his provinces without giving a definite date, so that he could stay in Italy until after Caesar's consulate without violating his promise. Let us analyze Caesar's account. That the counterproposals contained a clause saying that the levies would not be stopped until some guaranty had been given for the fulfilment of Caesar's promises can be inferred from Cicero. This part of Caesar's account, therefore, is obviously true. The con45

Ibid.·. Accipimus condiciones, sed ita ut removeat praesidia ex iis locis quae occupavit, ut sine metu de his ipsis condicionibus Romae senatus haberi possit; Att. 7 . 1 4 . 1 : Probata condicio est, sed ita ut ille de iis oppidis quae extra suam provinciam occupavisset praesidia deduceret. Id si fecisset responsum est ad urbem nos redituros esse et rem per senatum confecturos. The latter sentence suggests that a definite promise was made that the agreement would be ratified. 46 Civ. 1.10. V Ibid. 1 . 1 1 . 1 — 3 . 48 The expression alienas legiones undoubtedly refers to the two legions which in the earlier part of the year 50 had been transferred from Caesar to Pompey for a threatened war with the Parthians and which Pompey had retained in Italy.

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dition that Caesar should first withdraw from Italy is directly confirmed by Cicero; but there seems to be some evasion in Caesar's account, in that the words Arimino excederet again suggest that this was the only town in Italy which he had occupied, while there can be no doubt whatever that he had taken a good many other places also. Between the account of these two conditions Caesar inserts the words: Exercitus dimitteret, quae si fecisset Pompeium in Hispanias iturum. These words again are somewhat vague. If they mean that all troops in Italy were to be dismissed first and then Pompey would go to Spain they clearly correspond to Caesar's own proposals as described by Cicero and confirmed by an analysis of Caesar's own account in the previous chapter.49 If they mean that Caesar should surrender his provinces, along with the troops stationed there, to his successors the issue is somewhat less clear. The question must certainly have arisen as to who should act first and the logical thing to do would have been to make Pompey leave for Spain at the same time as Caesar surrendered his provinces, all troops in Italy in the meantime having been dismissed. Both Cicero's and Caesar's accounts50 show clearly that the point had not been mentioned either in Caesar's proposals or in Pompey's answer to them. This is not very surprising since the details of the procedure in any such agreement would naturally be left to a special understanding which was to be reached after the acceptance of the basic conditions. Caesar, however, does not mention at all that the basic proposal had come from himself and represents the whole condition as an unfair demand made by his opponents. This explains why he was so vague and seemingly illogical in his description of his own proposals.51 To describe them more clearly would have spoiled the effect of his invective against his enemies. That Caesar tries to mislead his readers—very successfully indeed, as most modern histories of the period show—becomes still clearer by a careful perusal of the following chapter. He accuses his opponents of unfairness and bad faith because of their demand that he should dismiss his armies while they continued to levy a new one.52 But that no such demand was made is proved not only by Cicero, but by Caesar's own words. For previously he had said 53 that his opponents refused to discontinue the levies until pledges had been given that Caesar would fulfil his promises. These pledges cannot 49 See supra, p. 456 f. so Caes. Civ. 1.11. 2; Cie. Fam. 16.12. 3. 51 See supra, p. 457. 52 Civ. 1.11.1.

53 Ibid. 1.10. 4.

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very well have been identical with the dismissal of his whole army, since this would have meant the ultimate fulfilment of his promise and not a mere pledge. That the pledge actually consisted in the withdrawal of his troops from Italy proper is proved by Cicero. The implication then must have been that Pompey and his associates would stop the levies as soon as the troops had been withdrawn. Enthusiastic supporters of Caesar's veracity may, of course, contend that the words exercitum Caesaris velie dimitti refer only to Caesar's troops in Italy or that they can be understood to mean that Pompey demanded that Caesar should dismiss his troops (in the future) while he himself was still making levies (in the present). But this would only tend to show that these two chapters in Caesar's work are masterpieces of subtle propaganda, since every single sentence, if taken by itself, can be interpreted in such a way that it is true while the whole context must necessarily deceive the less careful reader. Following this clarification of the nature of the actual proposals and counterproposals and their misrepresentation by Caesar, we must turn again to some chronological questions. Since, as we have seen, L. Caesar and L. Roscius travelled only once to Caesar and back before their meeting with Cicero at Minturnae on January 23, and since the minimum time required for the journey back and forth was only six days we cannot determine the dates of their departure from Rome and their arrival at Caesar's headquarters with accuracy. It is possible that they arrived there only after the occupation of Ancona. The occupation of this city was known to Cicero on January 19 54 and must therefore have occurred on January 16 or earlier. At the same time Antony was on the march towards Arretium. The next town to be occupied by Caesar was Iguvium.55 In a letter written after the meeting with L. Caesar on January 23 Cicero writes that Thermus was still holding Iguvium.56 Since news of Caesar's position must have come with L. Caesar, Iguvium cannot have been taken before January 20 or rather 21. Caesar's rapid advance into Picenum, as we shall see later, cannot have started before January 25 or 26, or very much later either. But these dates suffice to show that there was a certain delay in Caesar's advance which coincided at least partly with the time of the peace negotiations. It is important for our purpose to know 54 Att. 7 . 1 1 . 1 ; cf. supra, p. 451/52.

55 Civ. 1.12.1. 56 Att. 7.13b. 3.

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whether this delay was due to Caesar's desire to wait for the outcome of the negotiations or to some other cause. Since the ambassadors on January 23 met Cicero at Minturnae first and then Pompey at Teanum Sidicinum it is clear that they must have spent that whole day in Campania. But there can scarcely be any doubt that they also attended the meeting of the Senate which took place at Capua on January 25.57 Pompey and the consuls can hardly have given a definite answer without consulting the Senate, and if they had taken so extraordinary a step, Cicero would have mentioned it. The account which he gives of the discussions in the Senate 58 suggests on the contrary that the senators were given an opportunity to express their opinions before a definite decision was reached. If the ambassadors had started back on their way to Caesar early on January 24 they could not have reached Ariminum or Ancona before the evening of January 26 at the very earliest. If, as is almost certain, they started late on January 25 or early on January 26 they cannot have arrived before the evening of January 28, but it is much more likely that they did not arrive before January 29 or February 1. W e have then to determine the dates of Caesar's advance on Iguvium and into Picenum in order to find out whether he began new military operations before or after he received the counterproposals of the Senate. As slightly different dates have been assigned to the relevant events by different scholars we may perhaps again be satisfied with the determination of termini ante quos, since they are all we need for the solution of our problem. In a letter of February 8 Cicero writes: 5 9 V I I Id. Febr. Capuam C. Cassius tribunus pi. venit, attulit mandata ad cónsules ut Romam venirent... Consul ei (sc. Pompeio) rescripsit ut ille prius in Picenum. At illud totum erat amissum; sciebat nemo praeter me ex litteris Dolabellae. Cicero's information then was not based on mere rumor but on an authentic letter from Dolabella, who at that time was in Caesar's camp. The letter may have travelled fast, but it must have taken at least two days and probably more to pass through the mountains to Rome and thence to cover the very considerable distance to Capua. Since, on the other hand, it must have arrived 57 Att. 7.14. 2 and 7.15. 2. 58

Att, 1.15. 2: Omnes cupiebant Caesatem . . . stare condicionibus. Uni Favonio leges ab ilio nobis imponi non placebat, sed is haud auditus est in Consilio. See also supra, note 22. 59 Att. 7. 21. 2.

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before the arrival of C. Cassius at Capua on February 7, the event referred to can hardly have happened later than February 4. The expression at illud totum erat amissum may, of course, be and probably is an exaggeration. But it certainly implies that a very great part of the district had been occupied.60 A letter from Pompey to Domitius 61 makes it possible perhaps to arrive at more definite conclusions. In this letter Pompey expresses his surprise that Domitius had changed his plan to leave Corfinium on February 9 (a. d. V Id. Febr.) because he had received information that Caesar had arrived at Castrum Truentinum from Firmum. This presupposes, of course, that Domitius received this information before the day on which he had planned to leave. This shows that Castrum Truentinum had been occupied not later than February 7, but possibly earlier. Domitius' information that Caesar had advanced towards Castrum Truentinum from Firmum prior to his attack on Corfinium agrees with Caesar's report which says 62 that he advanced towards Corfinium from Firmum. For Castrum Truentinum is directly on the road from Firmum to Corfinium. Caesar mentions the occupation of Firmum after the conquest of Asculum Picenum; but the close connection of both events in the first sentence of Chapter 16 recepto Firmo expulsoque Lentido (who had commanded at Asculum) suggests that both events happened at about the same time. This conclusion has been doubted on the ground that the road to Asculum through the mountain valleys is rather difficult. But we may perhaps point out that such an advance is in agreement with Caesar's general strategy since he always made an advance inland in preparation for, or at the same time with, an advance along the coast (for example to Arretium at the same time as the advance via Pisaurum and Fanum to Ancona, and to Iguvium in preparation for the advance on Auximum; both these advances carried his troops much farther inland and farther into difficult mountain terrain than the advance on Asculum). Asculum then would have been taken previous to the advance from Firmum to Castrum Truentinum. According to Caesar's own statement,63 he stayed a whole day in Firmum rei frumentariae causa. If he was to occupy 60 O. E. Schmidt, Oer Briefwechsel des M. Tullius Cicero von seinem Prokonsulat in Cilicien bis zu Caesars Ermordung (Leipzig 1893) 127, contends that by the words Picenum totum erat amissum Cicero or Dolabella meant the occupation of Auximum and Cingulum. But since both these towns are on the northern fringe of Picenum, this is altogether incredible. A mere rumor might conceivably be exaggerated to sudi an extent, but not the report of an eyewitness of Dolabella's rank. « Att. 8.12b. 1. 62 Civ. 1 . 1 6 . 1 . 63 Ibid.

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Castrum Truentinum on February 6 or early on February 7, this day of rest must have been the 5th of February. Firmum and Asculum, therefore, must have been occupied on February 4. This is in perfect agreement with what we can infer from Cicero's letter of February 8 64 since Asculum is sufficiently to the southwest of Picenum to account for Cicero's statement that the whole of Picenum had been lost. Asculum had been held by ten cohorts under Lentulus Spinther but, according to Caesar, offered no resistance. The distance, however, from Auximum to Asculum is more than 60 miles through several mountain valleys. In addition Caesar, according to his own report, 65 was joined on the way by the twelfth legion, which in the meantime had arrived from Gaul. This must have made necessary some reorganisation or rearrangement of Caesar's forces. Caesar therefore cannot have begun his advance from Auximum to Asculum later than February 1, and probably began it earlier. The occupation of Auximum was preceded by negotiations between the garrison and the magistrates and, following these, a skirmish between Caesar's troops and some cohorts under Attius Varus. 66 All this must have required some time, so that Caesar, if he was to start on his further advance on Asculum early on February 1, must have begun his march on Auximum from Ancona at least two days earlier, that is on January 28. This is further confirmed by the fact that on February 3 Cicero had already heard that Caesar was on the move again and had occupied several new towns, 67 and that in a letter of February 4 he says 68 at ilium mere nuntiant iam iamque adesse, an expression which is identical with Caesar's description of the panic caused by his occupation of Auximum. 69 In calculating the dates of the actual events from the dates when news about them reached Cicero one must keep in mind that news of the capture of Corfinium, the most important event of the first phase of the war, which happened on February 21, reached Cicero only on February 24. 7 0 Yet the distance from Auximum to Formiae is about twice as far as from Corfinium, though partly less difficult to travel.

64

See supra, p. 461 f. and note 60.

65 Civ. 1.15.3. 66 Ibid. 1.13. 67 Att. 7 . 1 8 . 2 .

68 Ait, 7.20.1. 69 Civ. 1 . 1 4 . 1 : Caesar enim adventare iam iamque adesse eius équités falso nuntiabantur.

70 Att. 8.8.

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The dates at which we have arrived so far are, therefore, definitely the latest possible. Yet they show that the ambassadors, if they attended the meeting of the Senate at Capua, cannot have been back at Ancona before Caesar started his advance from that city on Auximum. But even if it should be possible to stretch the chronology in such a way as to assume that they arrived just before he gave the order to advance on Auximum, the fact would still remain that Caesar had ordered the occupation of Iguvium by Curio in preparation for his rapid advance to the South 71 while the negotiators were still in Campania. In this connection mention must also be made of a passage in a letter which Cicero wrote on February 3,72 obviously almost at the same time as the letter in which he says that Caesar was occupying new towns.73 In this passage he says that early in the morning of February 3 ( I I I Non. Febr. mane) he received a letter from Furnius in which he found enclosed a letter from Curio to Furnius in which Curio made fun of the mission of L. Caesar (irridet L. Caesaris legationem). Most scholars believe that Curio referred to Caesar's rejection of the counterproposals made by Pompey and the Senate, and E. Meyer takes the passage as proof 7 4 that Caesar made his final decision at Ariminum on January 27 or 28. But, as we have seen, the ambassadors cannot have been back at Caesar's headquarters before the late evening of January 26, even if they did not attend the meeting of the Senate at Capua, which they almost certainly did. Curio, on the other hand, was not in Caesar's company when the ambassadors arrived, but on a special military mission at Iguvium. He therefore cannot very well have received the news of Caesars's decision early enough to mention it in a letter which must have reached Furnius in Rome early in the morning of February 2, if it was to reach Cicero in Campania on the morning of the next day. Apart from this, the words irridet L. Caesaris legationem are rather strange if through Curio's letter Cicero received the first definite information of Caesar's rejection of Pompey's counterproposals. Would he not have men71 Caes. Civ. 1.12. This passage shows that Caesar did not begin his advance on Auximum until he had received notice that Curio had taken Iguvium. 72 Att. 7.19. 73 Att. 7.18. Tyrrell and Purser think that this letter was written earlier than 7.19. But 7.18 cannot be the "hopeful letter" which Cicero says that he wrote during the night. For 7.18 is anything but hopeful. In both letters Cicero says that he was just starting on his way to Capua when he wrote them. 7 . 1 8 looks rather like a continuation of 7.19, written when his first emotions had cooled down a little. This would also explain why in 7.18 Cicero mentions events of February 2, while in 7.19 he refers only to the letters received in the morning of February 3. 74 Op. cit. (see note 2 ) 305.

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tioned this fact rather than Curio's scorn, which, in that case, was rather irrelevant? The passage in Cicero's letter strongly suggests that Curio made fun of the whole mission before the rejection by Caesar was known. This would indicate that Caesar's lieutenants had never taken the negotiations seriously, and that now, when Caesar was again on the march, they felt free to show their scorn openly, though Caesar himself may have wished to keep up appearances for the sake of public opinion. But Cicero would, of course, at once draw his conclusions from this attitude of one of Caesar's chief lieutenants. As a result then of this first part of our investigation we arrive at the following conclusions: 1) Caesar has deliberately distorted the chronological order of events when he pretends that he began his advance beyond Ariminum only after the breakdown of the negotiations conducted through the agency of L. Caesar and L. Roscius. 2) Caesar not only had occupied Pisaurum, Fanum, and Ancona, and possibly Arretium, before the negotiations had even started, but he also gave orders for the occupation of further places before the negotiators had come bade from their mission, though there had been a certain delay in his operations when he sent them on their mission. This does not indicate that Caesar placed very great hopes in, or had a very great desire for, the success of the negotiations. 3) Caesar has given an obscure and ambiguous account of his own proposals and a deliberately and utterly misleading account of the contents and meaning of the counterproposals made by his opponents. This seems to indicate that Caesar feared his readers might not believe in the sincerity of his offer and the inacceptability of his enemies' counterproposals, if they were presented with a clear and honest account of the actual contents of the negotiations. 4) Caesar's lieutenants seem not to have taken the negotiations seriously. All this, however, is not an entirely sufficient basis for a definite indictment. The occupation of Iguvium and even the advance on Auximum may be interpreted as purely precautionary measures. Caesar may have found it necessary to distort the truth because he did not trust the intelligence of his readers to see the inacceptability of his opponents' real proposals. He may then still have been sincere in making his offer, though very sceptical in several respects. Curio finally may have been mistaken concerning Caesar's real intentions. In order to arrive at definite conclusions we shall therefore now have to examine the general situation. Most of the modern scholars dealing with the question, including Mommsen himself, did not indicate the reasons for their belief in the sincerity of Caesar's proposals. But O.E. Schmidt pointed out 75 that Caesar could not

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have started his advance into Italy with only one legion if he had seriously reckoned with a military conflict. In Schmidt's opinion Caesar's advance had a double aim: either to frighten the Senate into outright submission to his previous demands or at least to throw this body into such confusion that Pompey would be compelled to seek a private agreement with Caesar. When his advance on Ancona did not have the desired effect he found himself in a rather dangerous position, which made it necessary for him to seek delay through further negotiations until more troops had arrived from Gaul. This is the reason why the offers made through L. Caesar and L. Roscius are so much more liberal than any of his earlier proposals. There is certainly some truth in this latter observation, which, in contrast to the opinion of Mommsen, E. Meyer, Adcock, and Syme, implies that Caesar's proposals at that time were not sincere. But the first part of Schmidt's argument is hardly acceptable. Early in December of the preceding year Caesar's agents Curio, Antonius, and Piso had induced the Senate to vote that both Caesar and Pompey should lay down their arms and give up their provinces,76 but on the following day the premature and exaggerated news that Caesar had given orders to ten legions to advance into Cisalpine Gaul had stirred his enemies to energetic action77 and started the chain of events which led to the reversal of the vote of the Senate of January 1 7 8 and culminated in the senatus consultum ultimum of January 7. Caesar therefore can hardly have hoped that an advance into Italy with troops which were patently insufficient for a military success would induce the Senate to reverse its second decision. The opposite was rather to be expected. Apart from this, Caesar's actual success shows clearly that, together with the troops which were already on their way, his forces were sufficient for the conquest of the Italian peninsula. There is, however, another consideration which disproves Schmidt's argument altogether. The assumption that Caesar would not have started his inroad into Italy with only one legion, if he had seriously reckoned with a military conflict, implies that Caesar could have started his advance with larger forces. But is this true? Curio had advised Caesar early in December to assemble all his troops in Upper Italy for an attack on Rome.79 Caesar, however, did not follow this advice. Instead he ordered his lieutenant Fabius 75 Op. cit. (see note 60) 123. 76 App. BC2. 30.119; Plu. Pomp. 58. 77 App. BC 2. 31.120; Plu. Pomp. 59.

78 D. C. 41. 2.1—2. 79 App. BC 2. 32.125.

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to keep himself ready with the bulk of Caesar's army for an advance beyond the passes of the Pyrenees and to keep watch over Pompey's legions in Spain until Caesar's arrival.80 There can be hardly any doubt that this was wise strategy.81 For the conquest of Italy would have been of little avail if Caesar's opponents had been able to keep very strong forces in Spain while they organised still greater forces in the East. It is equally obvious that Caesar would not have been able to win his amazing victories in Spain during the summer of the year 49 if Pompey's lieutenants had had the time to block the passage over the Pyrenees. The very fact therefore that Caesar was more concerned over Spain than over any possible resistance in Italy indicates that he was prepared for a military decision. There still remains the question why Caesar did not wait for the arrival of the Xllth legion which later joined him in Picenum and of the VHIth legion and the 22 additional cohorts which were also on the march, before he started his advance on Arretium and Ancona. But this question also can be answered without great difficulty. The war was practically declared by the senatus consultum ultimum of January 7. The same action would certainly have been taken earlier if Caesar had attempted to assemble larger forces in Upper Italy at an earlier date. To delay his own attack after the declaration of war would have enabled his enemies to reinforce their positions and to take countermeasures. His rapid advance, on the contrary, while quite without danger to himself since there were no troops anywhere near Ancona during this first phase of the war in sufficient strength to resist even one veteran legion effectively, brought the disloyalty of the municipia toward the senatorial regime into the open, threw terror into the garrisons of the small towns farther south, and enabled Caesar to levy recruits from the very territory of his enemies. But it is quite true that he could not advance much farther without waiting for reinforcements. This explains the delay of his operations between January 16 and January 22 or 24. This is exactly the time when he sent L. Caesar and L. Roscius on their mission. Their arrival at his headquarters in Ariminum or Ancona was undoubtedly extremely welcome. It offered an excellent opportunity to create confusion in the ranks of his opponents and to delay efficient action on their part. No wonder therefore that he made use of this opportunity. «o Caes. Civ. 1. 37. 81 The attitude of Massilia, the long drawn out siege of this city, and the difficulties encountered by Caesar at Ilerda are sufficient to show that he might very well have lost the Civil War if he had endangered his communications with Gaul and neglected to keep open the road to Spain by concentrating all his troops in Italy.

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This may not fully prove that Caesar did not mean his proposals seriously as an alternative to a military decision. But it does prove that he was very definitely prepared for such a decision and that his offers were meant to be used as a political and, in so far as they were apt to delay military action on the part of his opponents, even as a military weapon in case the negotiations should fail. Schmidt's assumption that Caesar could not have reckoned with a military conflict82 really implies that Caesar was a lucky fool who made a very great mistake and then won nevertheless by sheer luck. We have then again to consider the content of Caesar's offer. Up to December of the preceding year Caesar had always demanded that he be allowed to keep his provinces and his armies until he had been elected consul and that hence he should be permitted to be a candidate in his absence. Early in December through his agents at Rome 83 and again in his letter to the consuls on January 1 he had replaced this demand by the alternative proposal to give up his armies and his provinces if Pompey was willing to do the same. Now he offered to give up his armies and provinces while Pompey was only to dissolve his armies in Italy but to retain his governorship in Spain along with the military power which was inevitably connected with this position. Is it conceivable that this offer was meant seriously at this juncture? The attitude of the Senate early in December as well as the readiness of the senators on January 25 to accept his offer with the sole additional provision that Caesar first withdraw his troops from Italy proper shows clearly that such an offer would have been accepted at any time before Caesar's inroad into Italy. Why then had it never been made before? The main reason why Caesar had insisted on being allowed to retain his provinces until after his election to the consulship had been that he feared his enemies might try to prevent his election by bringing a criminal action against him. How could he hope to escape such an action now, after having invaded Italy with an armed force, if he gave up his military power and allowed his enemy to retain his? This consideration, it should seem, explains perfectly Cicero's first reaction to the message transmitted by L. Caesar. On January 22 Cicero had written 84 that the time for negotiations was now over. Quite naturally so. For the attack on Italy had made the rift between Caesar and the Republic irreparable. Either he was to be prosecuted 82 See supra, p. 465 f. Cf. also the passage from E. Meyer's work quoted in note 2. See note 76. 8* Att. 7.13a. 2: condicionum autem tempus amissum est.

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or he had proved that he could break the law with impunity and that he was the master. On the very next day L. Caesar arrived with proposals, which, if they had been made at an earlier period, would almost certainly have prevented the outbreak of a civil war, but if made now and if sincere, meant that Caesar was going to hand himself over with tied hands to his enemies. It seemed perfectly illogical, as it actually was; and it is not surprising that Cicero, the most intelligent man of his time, spoke of absurdissima mandatai

But if these proposals seemed too good to be true they must have also seemed too good to be rejected. Most of the senators remained extremely sceptical concerning the sincerity of these proposals.86 But it is not very surprising either that gradually in Cicero's mind, as happened rather often in the course of his life, wishful thinking began to obscure his better insight.87 The counterproposal that Caesar should first withdraw his troops from Italy proper seemed to provide an excellent test for the sincerity of his offer; and Caesar's acceptance might conceivably make it possible for both parties to agree in the fiction that no inroad into Italy had occurred, that no law had been violated, or at least, that the original situation, as it had existed before the crossing of the Rubicon, had been restored. So for four or five days Cicero was full of hopes. Then came the news that Caesar had continued his advance without even waiting for the return of the negotiators. From this moment it seemed clear that the proposals could never have been meant seriously. This result is confirmed by an analysis of the counterproposals of Pompey and the Senate. Mommsen says that these counterproposals were in fact a clumsy fraud, 88 though perhaps not intended as such; and even Heitland, who does not believe in the sincerity of Caesar's offer, says that these counterproposals were "a trick to cheat Caesar of his advantage." 89 This is what Caesar wished the public to believe. 90 But is this opinion correct? In order to give an answer to this question we have to make a clear distinction. We have admitted that Caesar would have found himself in an awkward and dangerous position if his conditions had been accepted and executed by both parties. But this tends only to prove that his offer cannot have been sincere. «s Att. 7.13b. 2. 8« Att. 7 . 1 5 . 3. 87 Att. 7. 15. 3; 17. 2; 19. 1. 88 Op. cit. (see note 1), 386: "eine plumpe Prellerei." 89 Op. cit. (see note 2), 282. 90 Caes. Civ. 1. 11. Cf. also D. C. 41. 6.5.

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It is an entirely different question whether the counterproposals of Pompey gave Caesar's opponents an undue advantage during the period PRECEDING the execution of the actual agreement. For it is to this preliminary period only that the counterdemands apply. What would the position of the senatorial party have been if Caesar's proposals had been accepted without any revision, and what would Caesar's position have been if he had accepted the revised conditions? Outright acceptance of Caesar's proposals by both parties would have meant that Caesar must stop his advance immediately at the points which he had reached at the time when the ambassadors came back. These were probably Iguvium and Auximum. But it does not make any appreciable difference in the argument if we believe that the line of his farthest advance extended from Iguvium to Ancona. On the part of the Senate it would have meant immediate discontinuation of the levies. The second step would have been the gradual disbanding of both Caesar's and Pompey's troops in Italy, but not in their provinces. This completed, Pompey would have had to depart for Spain, and Caesar to turn over his provinces and the rest of his troops to his successors. It is obvious that the first phase would have favored Caesar's interests greatly. For while Pompey and the Senate could discontinue the levies at once, Caesar's reinforcements, which were already on the march, would necessarily have continued to reach strategically more advantageous positions until they could be reached by new orders. In addition, if Caesar then had decided to break the agreement and to continue his advance,91 it would have taken at least three days for the news of his action to reach Pompey. Pompey therefore would have lost at least a week in military preparations, quite apart from the confusion which would have resulted from an attempt first to discontinue the levies everywhere and then to resume them after Caesar had been given a full week's time to come closer to the very places where the levies were held. This shows that Pompey and the Senate had to do something to prevent this, unless they wished to hand themselves over with tied hands to their enemy. It is difficult to see what else they could have done except to continue the levies until Caesar had given some guaranty that he would abide by his own conditions. And how could they demand less than a withdrawal of his troops from Italy? This becomes even clearer if one considers the second phase of the agree9i As to the question whether his regard for public opinion would not have prevented Caesar from violating an agreement which he himself had proposed see infra p. 472/73.

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ment proposed by Caesar, the disbanding of the troops of both contestants in Italy. The meaning of this proposal is far from clear. On Pompey's side it meant indubitably that he should disband all his troops in Italy, while he retained those in Spain. But what about Caesar's troops? He was to hand over his provinces to his appointed successors immediately after Pompey had disbanded his troops in Italy and at the moment when he left for Spain. This implies that until that event he was to retain his provinces including the troops belonging to them. Which of Caesar's troops were then to be disbanded before that event? According to the wording of his own proposals one might presume the one or two legions which had already invaded Italy. But this would have left Caesar with the V l l l t h legion and the 22 newly levied cohorts and possibly the Xllth legion also 92 in Upper Italy, while his opponents would then have had no troops whatever in the peninsula. It is even conceivable that in the further course of the negotiations Caesar would have contended that it was sufficient for him to withdraw his troops to Cisalpine Gaul since, in contrast to Pompey's Italian legions, all his troops really belonged to his provinces. Or if he had started to disband his legion or legions in Italy it would have been much easier for him to reassemble his veterans at a moment's notice than for Pompey to gather again his raw recruits.93 What is more, it was only too likely that the two veteran legions which Pompey did have in Southern Italy, if disbanded, would at once follow a call by Caesar to serve under him, since they had previously been under his command. Caesar's opponents therefore found themselves in an absolute necessity of making provisions to escape this danger, especially since any disagreement concerning the undetermined details of Caesar's offer would have given him an excellent excuse for breaking off the negotiations and continuing his advance at the most favorable moment. They had to make sure that the negotiations concerning the procedure to be followed in the dissolution of the armies would be conducted under conditions which afforded at least a minimum of safety to themselves. It cannot be denied, on the other hand, that full acceptance of Pompey's counterproposals would have changed the situation somewhat in favor of Caesar's opponents. The fact that Pompey would have continued to levy Since the X l l t h legion joined Caesar on his way to Firmum on February 2 or 3 (see supra p. 462/63 and 467) it must have reached the boundary between Cisalpine Gaul and Italy proper at just about the time when the ambassadors arrived with the counterproposals. The V l l l t h legion and the 22 additional cohorts, which reached Caesar at Corfinium on February 16 must at that time still have been farther north. 93 This was pointed out by Heitland, op. cit., 281.

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troops until Caesar had evacuated Italy would not have meant a very great advantage for Pompey as far as the war in Italy was concerned, since Caesar at the same time would have assembled his whole army on the boundaries of Italy proper, the X l l t h and V l l l t h legions and the 22 cohorts being already on the march. But it would have enabled Pompey to take a much larger contingent of Italian troops with him to the Orient in case the war was to start again and Italy was still to be evacuated by the republican forces. Also the psychological effect on Caesar's troops might have been very bad if they had had to withdraw without a battle from regions which they had occupied only a few weeks or days before. But this only shows that, once a war has started, it is almost impossible to conclude an armistice which does not give a decided advantage to one or the other party, unless a definite military deadlock has been reached, which was in no way the case at this juncture. The really important question is which party was more likely to violate the agreement or to break off the negotiations after they had started. The answer to his question can hardly be doubtful. Caesar was the complete master of all his moves and decisions, while his opponents had to rely on majority decisions. It had been difficult enough to make the Senate reverse its vote that both Caesar and Pompey should give up their provinces at the same time,94 though Pompey's governorship had previously been extended to the year 46, while Caesar's had not.95 How can one believe that a majority of the Senate could have been induced to continue the war against Caesar now that he himself had declared his willingness to give up his governorship, while Pompey was to retain his, and that Pompey himself and both consuls had publicly accepted Caesar's proposals? Yet, in contrast to Caesar, Pompey at this juncture was not able to wage war without the support of the consuls and at least a very substantial part of the Senate. Cicero's letters show very clearly that, apart from a few die-hards with no following, nobody would have countenanced such a course of action. The danger to Caesar therefore was not in the slight military advantage which his enemies might have gained during the preliminary period of the final negotiations, but in the situation in which he would have found himself A F T E R the full execution of all the conditions of the proposals. Yet these proposals had been made by himself. There can therefore be no doubt that he had never had the slightest intention of abiding by them, but used them only in order to influence public opinion in his favor and to throw confusion into the ranks of his opponents. 94 D. C. 41.2.1—2. 95 D. C. 40. 56. 2; App. BC 2. 24. 92.

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Caesar's opponents therefore cannot be justly blamed for not having accepted what most modern historians have termed the most moderate proposals. Nor can they be blamed for a tactical mistake since unconditional acceptance of Caesar's offer would have impaired rather than improved their military situation. We must not, however, draw too far-reaching conclusions from this result of our investigations. Mommsen and his followers were so convinced of the superiority of Caesar and the rottenness of the senatorial regime that they did not even think it worth while to investigate the merits of a special case: the rule of the Roman oligarchy was obsolescent and reactionary; any move therefore which they might make was only a new proof of their stupid stubbornness and stubborn stupidity. It would be equally erroneous to conclude that Caesar's proposals were always completely insincere and that his opponents were always right in rejecting them because this was so in the case of the offers made through L. Caesar and L. Roscius. In fact a great deal could be said in favor of the opinion that the actions taken by the Senate during the first days of January 49 were a great tactical mistake in several respects. But this question requires a special analysis and cannot be discussed here. There remains the more general problem whether Caesar's opponents should not have recognized the necessity of a new political order and therefore have tried to collaborate with the man who was eminently fitted to create it rather than to resist his rule or leadership. Since this question is closely connected with our special problem and has greatly influenced the solutions offered by recent scholars it is perhaps permissible to say a few words about it. We are dealing here with a question of what ought to be or ought to have been rather than with a question of what is or has been. The answer therefore will inevitably to some extent depend on the philosophy or the historical viewpoint of the historian who gives it. But since historians most often deal out praise and blame as if their point of view was the only one possible and yet do not always agree on questions of this kind it is perhaps worth while to investigate the different viewpoints. Since the publication of Mommsen's work—but very much in contrast to the opinion of illustrious authors of previous periods—the condemnation of the attitude of Pompey and the optimates has been almost universal among historians of the epoch. Yet the reasons given for this judgment vary a good deal. For Mommsen the Roman optimates represented the ancient equivalent of the hated Prussian Junker class while Caesar represented the popular

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monarchy which he regarded as the ideal form of government for his own country. It has often been pointed out that his presentation of the history of the last century of the Roman Republic is very strongly colored by his political convictions as a German democrat of 1848. His successors did not share his political convictions, but many of them, including E. Meyer, have pointed out that the oligarchic regime of the Senate, which had had its very great merits at the time when Rome was still a comparatively small state, was not suited to the administration of a great empire and hence had to be replaced by a more centralized, monarchic or semimonarchic, regime. The optimates therefore, in his opinion, are to blame for not having recognized this historical necessity. The same opinion has been expressed in a more generalized and cruder form by some recent German historians who contended that the optimates were wrong because they opposed "the spirit of their time" or, to use a recent American expression which conveys the same idea, the "wave of the future." Still another school of thought with many representatives in Germany and in America considers success as the only criterion of the greatness of a statesman. In their opinion Pompey and the optimates stand condemned simply because they failed. Many historians of this school like to repeat that with his famous words victrix causa deis placuit, sed vieta Catoni Cato pronounced the most demolishing judgment on himself as a statesman. I t is easy to see that these different viewpoints have much in common, yet are not identical. What they have in common and how they differ will come out more clearly if we ask first how far the condemnation of Pompey and the optimates is justified according to these views themselves. There is no doubt that Caesar was successful in as much as he defeated his enemies. His opponents were either killed or committed suicide or had to submit to his rule in one way or another. But less than four years after his decisive victory at Pharsalus Caesar was assassinated, the Roman Empire was again thrown into a long civil war, and what came finally out of it resembled in many respects, as E . Meyer has shown, 96 rather the kind of rule for which Pompey had striven than Caesar's monarchy. I t might then seem as if Pompey had still been victorious after his defeat and death, and as if what Caesar had been striving for had not been "the wave of the future" after all, or at least not of the immediate future. One might even add that when it finally did become the wave of the future it was the beginning of what is commonly known as the decline and fall of the Roman Empire. % Op. cit. (see note 2 ) .

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Such an evaluation of Caesar's works and aims, and of the relative historical position of Caesar and Pompey, would be just as onesided as the one with which we have set it in contrast. But it may serve to illustrate the fact that neither "success" nor "the spirit of the time" are the unfailing criteria which they are considered to be by many modern historians. These criteria are still less infallible at a time when the wave of the future has not yet become a wave of the past and when there is still a possibility that the presumed wave of the future may suddenly begin to roll backwards. It seems therefore somewhat unfair to demand that statesmen and politicians should be so much wiser than even the wisest historians have been whenever, instead of dealing with the past, they have tried to prophesy the future. E. Meyer's criticism 97 has a much more concrete historical and political foundation and deserves a much more detailed discussion. There can be no doubt that during the years and decades preceding the Civil War of 49 B. C. the government of the Roman Republic had increasingly proved incapable of upholding the most elementary order in the capital, of fulfilling its administrative tasks, and, above all, of initiating and carrying through the most urgent economic and political reforms through legislation. W e have admitted, on the other hand, that Caesar was in no way the man to wage a civil war for its own sake and that he would certainly have been very glad if he could have achieved his aims in a peaceful way. What is more, R. Syme, in a brilliant chapter of his excellent book,98 has shown in detail how consistently Caesar tried to win the support and the collaboration of the few outstanding men of the old optimate party. Submission, therefore, to Caesar's domination before the outbreak of the armed conflict would not have meant physical or political suicide on the part of the optimates, and so they may seem to stand even more severely condemned because under these conditions they did not submit to his rule or leadership for the sake of the common good. But this is not yet the answer to our question. It has often been remarked 9 9 that Rome, if it had not fallen to the domination of Caesar would have fallen to that of Pompey, just as later it fell into the power of Octavianus Augustus. This is not a modern observation. For similar utterances can be found in many of Cicero's letters. At the very time when Pompey was E. Meyer is mentioned here only, because he has given the most detailed attention to the problem. Besides, all the really outstanding historians have based their criticism of Pompey and the optimates on considerations similar to those of E. Meyer, 98 Op. cit. (see note 2 ) , chapter 4: "Caesar, the Dictator." 9 9 Most recently, for instance, by R. Syme, op. cit. 51.

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the defender of the Republic against Caesar, Cicero wrote to his friend: 100 dominatio

quaesita ab utroque est and uterque regnare vult. But why was it

then that in the final contest Pompey found himself allied to the Senate while Caesar, even after his complete victory, was never able to win the sincere collaboration of any of the leading statesmen of the nobility? Was it only because Pompey was the weaker of the two, less energetic, less able to come to a quick decision, less capable of risking everything in one decisive move, and therefore less dangerous? Was it because there were not so many political adventurers among his followers? Or because he was not publicly connected with the party of the so-called populares and less committed to reforms and legislation prejudicial to the economic interests of the ruling class? Was it, as E. Meyer suggested, because the nobles felt that under the rule of Pompey they would still have a larger and more direct influence on the administration of public affairs than under the domination of Caesar? All these were probably contributing factors of very great importance. There is, however, another factor which, under the influence of the prevailing theory that material and economic interests of nations and groups are the sole decisive factors in all historical developments, has received but scant attention.101 This is the personal attitude of Pompey and Caesar towards their fellow nobles. Yet if one may trust the very spontaneous expressions of Cicero's feelings in his letters this factor was of greater importance than any material and economic considerations. The question is somewhat complicated by the fact that Caesar was mudi more gracious and polite than Pompey. There is also the contrast between Pompey's savage threats against all those who would not follow his party during the first months of the Civil War 102 and the unexpected clemency of Caesar. But Pompey uttered his threats as the leader of a party while Caesar's clemency, as the very word suggests, was the clemency of a master. Pompey may have left Cicero lying on his knees when he begged him for support against Clodius while Caesar might lift up a nobleman before he could fall on his knees—though he did not always do so. But Caesar's politeness was the product of his sovereign grace and mercy while Pompey's rudeness was very obviously the result of his helplessness and embarrassment. Pompey might rudely reject advice given by Cicero. But even then it would carry some weight because it was advice given by Cicero. Caesar 100 Att. 8.11.2. 101 Some excellent remarks have, however, benn made by R. Syme, op. cit. 26, 51, and passim. 102 Att. 8.15. 2; 8.16. 2; etc.

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might very politely ask for Cicero's advice, but Cicero would know very well that his advice would be heeded only so far as it pleased Caesar. If Pompey was rude it was also possible to give him a rude answer,103 while this was utterly impossible with Caesar. Caesar also acted as a true sovereign in that he always tried to be polite personally, but would pronounce his threats through the medium of his lieutenants and assistants.104 For all these reasons the wounds inflicted on personal pride by Caesar's politeness and clemency105 smarted much more than the wounds inflicted by Pompey's rudeness. Cicero's letters are full of passages which show how experiences of this kind whether he had them himself or observed them in others rankled in his mind, though he was neither the proudest nor the strongest character among the nobles, and how his sense of dignity suffered from them. In estimating the importance of this factor Shakespeare has probably shown a sounder historical judgment than those most modern historians who cannot see anything but economic interests as the driving forces in history.106 It would not be just, on the other hand, to blame the Roman nobles too much for their stupid pride and untimely sense of dignity. When, at the time of Tiberius, the Senate had finally completely lost its pride and stooped to abject flattery and adulation, it soon became apparent that it was no longer fit to be an agency for the administration of a great empire even under the supervision of a princeps, and the important administrative tasks fell more and more to freedmen in the household and personal entourage of the emperor. Those emperors on the other hand, who, like Trajan, tried to give back to the Senate something of its old function, took great pains to instill into this body some traces of the pride which had prevented it from submitting to the domination of Caesar. This is not written in order to detract from Caesar's glory. There can be no doubt that as a military, political, and legislative genius he far surpassed all his contemporaries. But his greatness had also its destructive side. The present article, which has mainly dealt with a special problem, does not aspire to a complete solution of this much larger question. But it is intended to contribute to its reconsideration. Mommsen's fulminations 103 See, for instance, Att. 7. 21.2. Cf. Att. 10. 8 A and Fam. 8.16 in contrast to Caesar's own letter (Att. 10. 8 B). 105 The case of the former consul M. Claudius Marcellus is also very mudi to the point. 10« It is, however, noteworthy that the most outstanding specialists in the social and economic history of the ancient world, like Rostovtzeff, have always been foremost to point out that one cannot explain everything in purely economic terms, and that it is only the much more numerous works of second rank which overemphasize the economic interpretation of history.

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against Pompey and the rotten aristocracy may be excused, and even command respect, as expressions of a man who was not only an eminent scholar, but also passionately took sides in the political struggle of his own time and fought its battles over again in the field of ancient history. But if such invectives as his are repeated by others with a claim to be expressions of superior political and historical wisdom they are but empty presumptions and should be rejected. Probably no historical work will ever be written quite without political prejudice, but we should at least try to see the relative justification of the standpoints of the different parties and individuals.

Pompey's Policy before and after the Outbreak of the Civil War of 49 B. C. In the first letters he wrote after the evacuation of Rome by the Senate on January 1 7 , 4 9 B . C . Cicero complains repeatedly that Pompey, w h o up to then had been full of confidence, had completely lost his head after the first news of Caesar's rapid advance. 1 In a letter written on February 25, w h e n he had received news of the siege of Corfinium, w e find him for the first time expressing some doubt concerning the reasons for Pompey's strange behavior. 2 T w o days later he is convinced that his previous explanation of Pompey's attitude was completely w r o n g : 3 Pompey had evacuated Rome not because he thought the city could not be defended, and he was n o w preparing for the evacuation of Italy not because he was compelled to do so or because he was really afraid of Caesar's army. O n the contrary, he had planned it that way from the beginning: he wished to plunge the whole world into war, to levy great armies, to invade Italy by force; he had prepared to go to the East so that he could come back as the savior and at the same time as the master of Italy, like Sulla. ι Att. 7.10.1: Cnaeus noster quid consilii ceperit capiatve, nescio, adhuc in oppidis coartatus et stupens; Att. 7.12.1 (Jan. 21): nam quod rogas eurem ut scias quid Pompeius agat, ne ipsum quidem scire puto, nostrum quidem nemo; Att. 7. 21.1 (Feb. 8): Cnaeus autem noster—o rem miseram et incredibilem—ut totus iacet! Non animus est, non consilium, non copiae, non diligentia; Att. 7. 22.1 (Feb. 9): De Pompeio scio nihil, eumque, nisi in navem se contulerit, exceptum iri puto. O celeritatem incredibilem! huius autem nostri—sed non possum sine dolore accusare eum de quo angor et crucior; Att. 7. 25 (Feb. 11): omnia facilius credere possum quam quod scribitis Pompeium exercitum habere . . . o rem miseram! malas causas semper obtinuit, in optima concidit. Quid dicam? nisi illud eum scisse . .. hoc nescisse; Att. 8. 8.1 (Feb. 24): (Pompeius) aluerat Caesarem, eundem repente timere coeperat. . . . nihil ad bellum pararat, etc. 1 Att. 8.9. 3 : Et mehercule quamvis amemus Cnaeum nostrum . . . tamen hoc, quod talibus viris non subvenit laudare non possum. Nam sive timuit, quid ignavius? sive . . . meliorem suam causam illorum caede fore putavit, quid iniustius? 3 Att. 8.11. 2: Hoc (that is, to be a moderator rei publicae according to the ideal described by Cicero in Rep. 5. 8) Cnaeus noster cum ante nunquam tum in hac causa minime cogitavit. dominatio quaesita ab utroque est, non id actum, honesta et beata civitas ut esset, nec vero ille urbem reliquit quod eam tuen non posset, nec Italiani

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I n a letter w r i t t e n in t h e middle of March Cicero goes even f u r t h e r and says t h a t this h a d b e e n P o m p e y ' s plan t w o years b e f o r e t h e actual o u t b r e a k of the war. 4 I n the letters w r i t t e n b e t w e e n February 2 7 and t h e middle of March, however, Cicero vacillates continuously, sometimes f r o m day t o day or even w i t h i n t h e same letter, 5 b e t w e e n these t w o contradictory explanations of P o m p e y ' s a t t i t u d e during t h e first w e e k s of t h e conflict. T h e same uncertainty or disagreement concerning t h e motives of Pompey's a t t i t u d e can b e f o u n d in the m o d e r n literature on the period. M o m m sen accepted Cicero's first explanation. I n his opinion P o m p e y h a d at first been disposed to d e f e n d t h e capital, b u t in the general panic following Caesar's invasion of Italy, he first gave u p R o m e and later, w h e n Caesar continued his rapid advance, t h e w h o l e peninsula. 6 M o m m s e n ' s opinion w a s adopted by W . E. H e i t l a n d 7 and, it seems, by F. E . Adcock. 8 For, t h o u g h Adcock does n o t discuss t h e question directly, h e seems to imply t h a t P o m pey did n o t arrive at t h e decision to a b a n d o n Italy until Caesar h a d occupied Picenum. T h e first to object to this explanation was E . Meyer, 9 w h o contended that b o t h in his earlier and in his later letters Cicero completely misunderquod ea pelleretur, sed hoc a primo cogitavit, omnes terras, omnia maria movere, reges barbaros incitare, gentes feras in Italiani adducete, exercitus conficere máximos. Genus illud Sullani regni iam pridem appetitur, multis qui una sunt cupientibus. 4 Att. 9.10. 6: Hoc turpe Cnaeus noster biennio ante cogitavit: ita sullaturit animus eius et proscripturit iam diu. 5 Att. 8.16. 2 (March 2): coniungoque me cum homine magis ad vastandam Italiani quam ad vincendum parato, dominumque expecto; Att. 9.1. 3 (Mardi 6): cedamus igitur et, ut boni cives simus, bellum Italiae terra marique inferamus et odia improborum rursus in nos, quae iam exstincta erant, incendamus et Lucceii Consilia et Theophani persequamur; . . . dabimus hoc Pompeio quod debemus. Nam me quidem alius nemo movet: non sermo bonorum, qui nulli sunt, non causa, quae acta timide est, agetur improbe. Uni, uni hoc damus, ne id quidem roganti, nec suam causam, ut ait, agenti sed publicam; cf. also Att. 9. 2A. 2; 9.6. 7; 9 . 7 . 1 and 4—5. 6 Mommsen, Römische Geschichte 3 5 .385 fi. It is, by the way, noteworthy that Mommsen follows Caesar's account with such disregard of all other sources as to make Pompey leave Rome after the arrival of the news of Caesar's advance into Picenum, though Cicero's letters leave not the slightest doubt that Pompey had left Rome long before Caesar crossed the boundary of that territory and more than two weeks before news of this event arrived at Rome, and that he never came back to the capital afterwards ( see supra p. 453 ). 7 W. E. Heitland, The Roman Republic (Cambridge, 1909) 3.282ff. s F. E. Adcock in CAH 9 (1932): "In the meantime (that is, while Caesar was conquering Picenum) Pompey had moved from Campania to Apulia. . . . He realised that it would be necessary to abandon Italy." 9 Eduard Meyer, Caesars Monarchie und das Prinzipat des Pompejus (Stuttgart, Cotta'sche Verlagsbuchhandlung, 3. Aufl., 1922) 300, note 2.

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stood the situation. In his opinion it is not true that long before the outbreak of the Civil War Pompey had planned to follow the example of Sulla, as Cicero suggests (Att. 8.11.2 and 9.10.6), but neither is it true that when the war broke out he completely lost his head. On the contrary, Pompey was the only one who saw the situation clearly and realized at once when he received the news of Caesar's advance, that the peninsula had to be abandoned. From this moment he took all the necessary steps to meet the situation, and it was only the stupidity of his republican associates that spoiled his plans during the first phase of the campaign. This latter point was elaborated more in detail by T. R. Holmes,10 who, on the whole, adopted Meyer's views. Holmes also states expressly that Pompey committed a great initial blunder by committing himself to a struggle for which he was inadequately prepared, but that from then on he did everything to make good his initial error. All the scholars mentioned so far, though differing from one another, agreed in rejecting Cicero's second explanation. The only one, as far as I can see, to accept it, at least to some extent, is R. Syme.11 But his explanation is not quite identical with that of Cicero. He takes up Cicero's comparison between Pompey and Sulla and states that Pompey had always been playing a double game, and that he had hoped to employ the leading nobiles to destroy Caesar and so to gain the mastery. But—and in this respect Syme differs from Cicero—Pompey "became entangled in the embrace of perfidious allies" (that is, Cicero's republican friends) and so had to follow a course different from the one he would have preferred. This, according to Syme, led to the downfall of both Pompey and his allies. There is one clearly marked difference between Syme's opinion and the views of almost all his predecessors. All earlier scholars explained Caesar's success either, like Mommsen, by the complete panic and confusion into which Caesar's rapid advance had thrown both Pompey and his allies, or, like Meyer and Holmes, by the stupidity and lack of insight on the part of Pompey's republican associates.12 In Syme's opinion, on the contrary, the failure of Caesar's opponents was caused rather by the too great eagerness with which the different groups and individuals followed their own diverging and often conflicting interests. They may have been lacking in longT. Rice Holmes, The Roman Republic and the Founder of the Empire (Oxford, Clarendon Press, 1923) 3 . 1 2 fi. 11 Ronald Syme, The Roman Revolution (Oxford, Clarendon Press) 43 £E. 12 All the scholars quoted are extremely harsh in their judgment of Domitius Ahenobarbus. See also infra, p. 495. 10

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range vision. But in the pursuit of their special and direct interests the majority of them was not apathetic or stupid or blundering, as most earlier scholars suggested, but acted with great intelligence and energy. Since Syme, however, does not discuss the pre-Augustan period very fully, he does not try to prove his theory by following it out in detail. This disagreement among the most eminent modern historians of the epoch is not surprising if one considers the evidence provided by the ancient sources, which is puzzling and often contradictory. The fact, however, that these contradictions are found, not only in the secondary sources where they might be due to misinformation and misunderstandings, but also in the letters and contemporary utterances of the main actors on the political scene may perhaps show that the truth was more complex than indicated by the simple explanations that appear in most modern works. Since the civil war of 49 B. C. is indubitably not only one of the most interesting periods of ancient history but also the only one about which we have the most direct and intimate information, it is perhaps worth while to take up the question again, in an attempt, not to formulate a sweeping new theory, but merely to make a better balanced estimate of the great variety of factors that entered into a complicated historical situation. It is obvious that if Cicero's second explanation 13 is correct we cannot hope to determine the exact time at which the strategic plan which Pompey later tried to follow took shape in his mind for the first time. For if this plan was not prompted by purely military necessity but was the result of preconceived long-range political considerations it was in the nature of a plan like this that it had to be kept utterly secret. Likewise it would be against all psychological probability to assume that anyone who begins to play with a plan like this would at once decide upon its early execution. There can therefore be no direct evidence as to its early existence. But since we are dealing with a period concerning which we know so many details, a careful scrutiny of all ascertainable facts ought to yield some indirect evidence concerning the existence or nonexistence of the plan before the actual outbreak of the war. We shall begin our inquiry by attempting to answer a few questions of fact concerning the period immediately following Caesar's attack on Italy proper, namely: 1. what was Pompey's exact position in regard to the command of the republican forces? 2. did Pompey ever consider a defence of parts of the Italian peninsula by force of arms, and if so, what measures did 13 See supra, p. 479 f. and note 3.

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he take to effect it? 3. when did Pompey for the first time make it clear to his associates that he no longer contemplated a defence of Italy under any circumstances? 4. what was the reaction of his associates to his plans, when he revealed them? The first of these questions is comparatively easy to answer. At the last meeting of the Senate before the evacuation of Rome Cato proposed that Pompey be given supreme command over all forces.14 But that Pompey did not receive an imperium maius then is proved both by the fact that he received it later in Epirus,15 and by Pompey's letters to Domitius and the consuls 16 whom he addresses as equals in command. These same letters, however, show with equal clarity that in fact the grand strategy of the war had nevertheless been entrusted entirely to Pompey. There was no supreme war council, and, while Pompey is always careful to add si vobis videtur17 or something to that effect 18 when addressing his equals in command, he never asks for their advice but always tells them of his decisions and views and urges them to act accordingly. The remaining three questions which we have asked above must be answered together. Appian 19 opens his account with the statement that the consuls did not permit Pompey to follow his own plans, which were those of a military expert,20 and urged him to leave Rome for Southern Italy and to collect an army there as if the city had already been conquered, a statement which seems to imply that Pompey was unwilling to leave the city at this juncture. But in continuing his story Appian says that when Favonius reminded Pompey of his previous boast that he had only to stamp and armies would rise from the ground, Pompey exclaimed: "You will have these armies if you follow me and are not afraid to leave Rome, and if need be, Italy also." 21 He adds that Pompey at once left Rome for Campania and threatened those senators who, out of regard for their property, would refuse to follow him in order to take up the fight for the Republic. This latter utterance is also mentioned by Dio,22 who does not mention the first one. But 14

Plut. 61.1. The expression used is στρατηγός αύτοκράτωρ which technically would mean dictator. But everybody agrees that Plutarch rather meant some kind of imperium maius. is Caes. Civ. 3. 4; Lucan5. 44—49; cf. Holmes, op. cit. (see note 10), 432 f. 16 Cie. Ait. 8. 12A; 12B; 12c; 12D; cf. also Alt. 8. 6.2. 17 Att. 8. 12A. 3. IS Ait. 8. 12B. 2; 12c. 3; etc. 19 App. BC 2.36. 20 έμπειροπολέμως. 21 App. BC 2. 37. 22 D. C. 41. 6.1—2.

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Dio adds in the next chapter 23 that the senators who left Rome did so in the expectation that they might have to go to Macedonia and Thrace, 24 "for they were well aware of Pompey's plans." Both accounts agree that Pompey, immediately after the arrival of the first news of Caesar's invasion of Italy, gave very strong hints that Italy might have to be abandoned and in his public utterances placed great hope on a plan of reconquering Italy from the East, but that he left his associates some hope that Italy might be successfully defended by military force, and did not make it clear that the plan of abandoning Italy and waging war from the East was to be followed under all circumstances if Caesar was determined to seek a military decision. So far there is nothing strange in the account given by the ancient authorities with the exception of the fact, which, according to Dio, Appian, and Plutarch 25 was at once pointed out by Favonius and others, namely, that up to the actual invasion of Italy by Caesar Pompey had always seemed extremely confident that Caesar could easily be crushed by military force, while now he spoke suddenly of the possible or even probable necessity of so staggering a measure as the abandonment of the whole peninsula, including the capital, to Caesar. Apart from this it seems natural and wise strategy in a situation like this to have two alternative plans, one for the defence of Italy and one in case this defence should fail. But if there were two alternative plans of this kind we should expect the first military measures taken to be for the execution of the first plan. Let us examine Cicero's and Pompey's letters in order to find out whether this was done. In a letter written on January 19, the second day after the evacuation of Rome, Cicero says that Pompey had quoted Themistocles as his model. 26 This may refer merely to the evacuation of Rome though the fact that Themistocles took to the sea might lead to a different conclusion. But in a later letter of March 18 Cicero states that on January 17 he had seen Pompey full of fear, speaking of nothing but flight, and that he had continually repeated: "Sulla could do it. Am I not able to do the same? " 2 7 This reference to Sulla certainly points to a plan of conquering Italy from the East. Apart from this it is perhaps pertinent to point out that Pompey's words, while implying abandonment of Italy for the present, do not exactly express fear. 23 Ibid. 7.3. 24

This seems to be the meaning of και in καν nfj Μακεδονίςι in the passage quoted.

25 Plut. Pomp. 61.1. 26 Alt. 7 . 1 1 . 3 . 27 Alt. 9.10.2.

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In a letter of March 17 Cicero says that he himself was present when Pompey discussed in detail his plans for a blockade of Italy.28 These plans certainly implied that Italy would be abandoned by Pompey and his associates. Since Cicero when he wrote this letter had not met Pompey since January 23 the discussion referred to must have taken place between January 16 and 23. In a letter written on January 28 Cicero says that Pompey personally had informed him that within a few days he would be in possession of a reliable army and that the senators would be able to return to the city as soon as he (Pompey) had arrived in Picenum.29 Consequently in a letter written on February 2 Cicero refers to the plan of evacuating Italy as if this plan had now been abandoned.30 This sequence of letters certainly creates the impression that during the first week after the arrival of the news of the invasion of Italy the plan of abandoning the peninsula was not merely a second alternative in case the defence of Italy should fail, but that in all discussions it was very much in the foreground and in fact probably the only plan discussed as far as Pompey was concerned. But it may still seem that in the second week after the evacuation of Rome Pompey became more hopeful and changed his plans accordingly, but later, on account of Caesar's rapid advance through Picenum, returned to his earlier plan. So far the evidence may still to some extent seem in agreement with Cicero's earlier opinion, which is also that of Mommsen, namely, that Pompey lost his head when he received news of Caesar's sudden action, was frightened at first, then unjustifiably hopeful, and then again full of fear. There remain, however, two somewhat incongruous facts. As pointed out above,31 Pompey's reference to Themistocles and Sulla, especially in the form related by Cicero, does not express fear, but rather confidence in a prearranged plan. There remains at least a possibility that these utterances were made in order to cover up fear and confusion, so that Cicero's explanation may still be correct. The second incongruity consists in the fact that in a letter written on February 27 and addressed to Pompey himself Cicero complains that Pompey never before had given him a hint that he contemplated the evacuation of Italy.32 Both the context and the wording 28 Att.

9.9.2.

29 Att. 7.16.2. 30 Att. Att. 31 See 32 Att.

7 . 1 7 . 1 : de pueris cogitabam tum cum fuga ex Italia quaeri videbatur; cf. also 7. 26.1: itaque fuga quae parabatur repressa est. supra, p. 484. 8. 11d. 6: nam de Italia (sc. relinquenda) nihil mihi umquam ostenderas; cf.

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leave no doubt whatever that Cicero in this passage is not complaining because Pompey did not inform him of a later decision to return to an earlier plan, but is actually saying that he had not been informed of the existence of the plan as such. Some commentators 33 have tried to justify Cicero's statement by pointing out that Pompey obviously had not informed Cicero personally of the plan. But this does not make the statement less insincere,34 since, according to his own admission,35 Cicero had been present when the plan was discussed, and at that time had been under the strong impression that this was the plan that would be followed. On the other hand, Cicero could hardly have made such a statement in a letter to Pompey, if the latter, when he discussed the plan in the middle of January, had instructed his officers and associates that in the immediate future all measures would have to be taken in accordance with this plan.36 So far then we may state two rather strange facts. At the outbreak of the war, the man who was de facto the commander-in-chief discussed only one plan of action, giving the strongest hints that in all likelihood this plan would have to be followed, but did not instruct his officers that, unless events should take an unexpected turn, all measures were to be directed by this plan. One of his highest ranking associates, on the other hand, who in addition had accepted an important military commission, and who had been present when the plan was discussed, later denied that he had ever had the slightest suspicion that execution of this plan might be seriously considered. Let us then turn to the period between January 2 6 3 7 and February 17, during which a double change in Pompey's plans might possibly have taken place.38 For on the latter date, as we shall see later, Pompey definitely informed his associates that he was going to leave Italy as quickly as possible. This period was marked by Caesar's advance through Picenum, which started in the last days of January,39 and the beginning of the siege of CorAtt. 9. 2A. 2: qui enim amisso Corfinio denique certiorem me sui consilii fecit, is queretur Brundisium me non venisse? 3 3 See, for instance, Tyrrell and Purser ( T h e Correspondence of Cicero, vol. 4 ) in their comment on Att. 8. 11D. 5. 34 J. D. Duff in Journ. of Philol. 33 (1914) 154—160 has shown in detail that this same letter of Cicero contains a great many other insincere statements and evasions of the truth, which do not concern us here. 3 5 In addition to the passages quoted in notes 26—30, cf. also 8 . 2 1 . 2 . 36 As to the strategic consequences of Pompey's attitude, see infra, p. 511. 3 7 This is the date on which Pompey must have written the encouraging letter which Cicero quotes in Att. 7 . 1 6 . 2 . 38 See supra, p. 484. 39 See supra p. 463 ff.

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finium, where L. Domitius Ahenobarbus was in command. The most important documents of this period are Pompey's letters to Cicero, Domitius, and the consuls. On February 10 Pompey was informed by Q. Fabius that Domitius, when Fabius left him, had made preparations to leave Corfinium early on February 9 with all his troops in order to join Pompey at Lucerla.40 A few days later Pompey received a letter from Vibullius with the news that Domitius had changed his mind and decided to stay at Corfinium "because Caesar had arrived at Castrum Truentinum (north-east of Corfinium) from Firmum." 41 Pompey in his reply calls this reason levis and points out that the nearer Caesar approached the more urgent it was to unite the two major parts of the republican army before they could be separated by Caesar's legions.42 He therefore urges him again to come to Luceria as quickly as possible, adding that he had urged him to do so in his previous letters. Had Pompey, when he wrote these letters, previously informed Domitius of his definite decision to evacuate Italy? If one examines Pompey's letters in the light of the general situation, it is perfectly clear that he had not done so. For if this had been the case, Domitius' decision to stay at Corfinium and his demand that Pompey should come to his support with all his troops 43 would have meant a complete reversal of Pompey's prearranged and well-known plan. Under these circumstances it is perhaps still possible to regard it as Domitius' share in the perfidy of Pompey's noble allies,44 if he attempted to overthrow Pompey's whole strategy under the flimsy pretext—too silly almost to serve even as a pretext—that he had to stay at Corfinium because Caesar was at Truentinum. But it is hardly conceivable that Pompey should not have mentioned this fact in his reply.45 Yet his reply does not say one word of the evacuation of Italy, but speaks exclusively of the necessity of uniting all troops in Apulia. If this argument seems insufficiently convincing, a passage in a later letter of Pompey to Att. 8 . 1 1 A . ti Att. 8.12.B. 1. « Att. 8. 12A. 2. 43 Caes. Civ. 1. 17. 1—2. Concerning the reliability of this statement of Caesar, see infra, p. 490; cf. also D. C. 41.10. 2 ff. 44 See Syme, op. cit. (see note 11) 43. 45 Still stronger proof can perhaps be found in Domitius' first letter to Pompey (quoted by Pompey in Att. 8. 12c. 1), in which he wrote that he would try to join Pompey in Samnium. This makes sense only if the plan had been to fight Caesar in Italy, and would have been perfectly insane, if Domitius had previously been informed that Italy was to be evacuated as early as possible.

TO

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Domitius leaves no doubt whatever.46 For here Pompey writes that he had sent M. Tuscilius with the message that Domitius should join him as quickly as possible at Luceria "because we must take care that the two legions (which Pompey had at Luceria) be not allowed, without the cohorts from Picenum, to come within sight of Caesar." For if Pompey wished to urge Domitius to revert to their previous and well-known plan of evacuating Italy, the point was not to prevent the two parts of their army in Italy from coming in sight of Caesar separately, but to get all available troops out of Italy as soon as possible. They could then become part of a larger army in the East which would be able to defeat Caesar if the blockade of Italy was not sufficient to make the peninsula untenable for him. It is therefore quite clear that Pompey, when he sent Domitius the message through Tuscilius, still deliberately left him in the belief that possibly they would fight Caesar in Italy. But the whole letter in which Pompey mentions this previous message to Domitius is a master-piece of evasion and obscurity. Pompey again tells Domitius how dangerous it would be to face Caesar with their troops divided and that he must consider not only those troops which Caesar has at his disposal at the present moment but also those which he will be able to muster in the near future. 47 He warns him not to be disturbed if he should hear that Pompey has retreated somewhat farther south (how could he possibly have written these words if previously he had made it clear that he was anyway going to evacuate Italy as quickly as possible?) and tells him that he has neither an army sufficiently strong to break through nor places sufficiently fortified to enable him to act on the defensive.48 His conclusion is "that they must be careful and look to the interests of the Republic" (!!). But still there is no word that clearly pronounces his decision to evacuate Italy. There are, however, some sentences in the letter which are rather revealing. The consuls, Pompey says, are going to bring all the garrisons to me or else they will go to Sicily.49 What does this mean? A little earlier in the same letter Pompey had informed Domitius that both consuls had decided to join him with all their forces at Luceria. What, if taken literally, would 46 Att. 8.12c. 2. 47 Att. 8.12c. 1. 48 Att. 8.12c. 3.

49 Ibid.·, cónsules praesidia omnia (sc. ad m e ) deducturi sunt aut in Siciliani ituri. Nobody could understand these words to mean that one of the consuls should go to Sicily while the other was to join Pompey, though this, according to another letter of Pompey, was his plan at that time. Cf. infra and note 56.

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be a contradiction may perhaps be interpreted to mean that, in case it should be too late to effect a union of all the troops in Italy and to fight Caesar there, the consuls should withdraw to Sicily. Domitius could hardly have understood it otherwise. This together with the vague reference to "the interests of the Republic" would then be the first hint that the evacuation of Italy was by now seriously contemplated, not yet as a definite decision but as a possibility which was on the way to becoming a very definite probability. So far so good. But in a letter to the consuls written before February 20 Pompey says that some time before he had sent D. Laelius to them with the message that one of them, with those troops which had been recruited in Campania and the troops which Faustus Sulla had brought together, 51 should go to Sicily, while the other consul with the rest of the troops in Southern Italy was to join him in Apulia. He adds that, according to the plan outlined in the message, the 12 cohorts of Domitius 5 2 were to join the consul who was to go to Sicily, while all the other troops were to be assembled at Brundisium and thence to be transferred to Dyrrhachium. That this message was sent before February 16 is proved by a letter from Cicero to Pompey written on February 27. For here Cicero writes 5 3 that he was informed of the contents of Pompey's message before an earlier letter of his to Pompey had arrived. W e know from Pompey himself 5 4 that the letter in question arrived at Canusium on February 20. Cicero therefore must have been informed of Laelius' message before that date. Consequently, considering the distances and the fact that the message first went to the consuls and thence to Cicero, the message cannot have been sent later than February 15. 55 W e have then the following incontestable facts. 50

50 Alt. 8. 12A. 3. That this letter must have been written before Feb. 20 follows from the fact that by that time the consuls had already joined Pompey's forces. As to its actual date see infra, p. 491 fi. 51 See also Att. 8. 3.7. 52 Concerning the size and the different parts of the army assembled at Corfinium see infra, p. 496. 53 Ait. 8 . 1 1 D . 1 . 5 « Att. 8 . 1 1 C . The date of this letter is fixed by Att. 8. 11D. 4. 55 O. E. Schmidt, Der Briefwechsel des Cicero von seinem Prokonsulat bis zu Caesars Ermordung (Leipzig, Teubner, 1893), p. 136f. has tried to show that D. Laelius must have received his orders on Feb. 13 at the latest. He calculates that the transmission of the message first to the consuls and then to Cicero, who received it on Feb. 17, must have required four days. If the consuls happened to be not too far from Formiae this may be too long. But Schmidt's arguments show beyond doubt that the early morning of Feb. 15 is the very latest date for the sending of the message, while Pompey's letter to Domitius (Att. 8.12c) was written after Pompey

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Up to and including February 16 Pompey had not informed Domitius of his definite decision to evacuate Italy,56 but on the contrary had again and again hinted at the probability that they would fight Caesar in Italy as soon as all the troops were assembled. Yet he affirms in a letter to the consuls that in a message undoubtedly sent before February 16 he had made it clear that Italy was to be evacuated and had indicated what part was to be played by Domitius in this evacuation. The conclusion is inevitable that Pompey either kept Domitius deliberately in the dark concerning his intentions and decisions, or lied in his letter to the consuls, or both. In order to find out which of these three explanations is correct we have to examine Pompey's letters to the consuls and Cicero's reactions when he received copies of these letters. That the consuls had stayed in the western part of Southern Italy since January 17 is proved by the following facts. They were in Formiae on January 21,57 in Teanum Sidicinum on Jan. 22,58 at Capua from Jan. 25 to Jan. 27;59 Lentulus was again at Capua from Feb. 5 to Feb. 7,60 and Marcellus also was at Capua on Feb. 7.61 According to Pompey's letters 62 they had been busy collecting troops in Campania and the neighboring regions. Since on the specific dates mentioned above they were occupied with affairs of a different kind, their military duties cannot have left them any time to leave southwestern Italy in the short interval between Jan. 17 and the middle of February. This consideration, together with Pompey's suggestion that one of the consuls should take part of the troops to Sicily if Pompey should go to Dyrrhachium,63 shows further that the consuls were still in southwestern Italy when they received Pompey's message through the agency of D. Laelius. The exact location, however, at which they received this message is unknown. had received a letter from Domitius which arrived on Feb. 16, at least one, but probably from two to three days after Laelius had departed. 56 Ο. E. Schmidt, op. cit. 138, has suggested that in the sentence "cónsules praesidia omnia deducturi sunt" in Pompey's letter to Domitius (note 48) Brundisium is to be supplied before deducturi instead of ad me, which was accepted by most editors. But the rest of the letter shows clearly that even at that time Pompey cannot yet have told Domitius definitely that Italy was to be evacuated (see supra, p. 488). 57 Att. 8 . 1 2 . 2. 58 Att. 7. 13B. 3. 59 Att. 7.15. 2 and 8. 11B. 2. 60 Att. 7. 2 1 . 1 — 2 .

61 Ibid. The expressions used by Cicero leave some doubt as to whether Marcellus arrived at Capua late on Feb. 7 after Cicero had waited for him in vain. But what Cicero says about Cassius' message to the consuls proves that Marcellus cannot have been far from the town. «2 Att. 8. 12A. 3. 63 ibid.

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The message sent through the agency of Laelius seems to have been revoked a few days later when Pompey wrote to each of the consuls individually a letter in which he urged them to come quickly to his headquarters in Apulia.64 That these letters could not have been written before February 17 is proved by the fact that Pompey enclosed a letter from Domitius which, according to his own statement, he had recei ved on that date. At first sight there may be some doubt whether actually both consuls received letters of exactly the same content, though Cicero speaks of litterae ad cónsules. For Cicero is not always very accurate in what he says and he quotes only one letter. But the phrase quanti rei publicae intersit omnes copias in unum locum ... convenire leaves hardly any doubt that when he wrote this letter Pompey meant to revoke the suggestion that one of the consuls might go to Sicily, and now wished both of them to join him in Apulia. This revocation was confirmed by a longer letter, written a little later, which contained another change in the directions given to the consuls:65 they were no longer asked to join Pompey at his present headquarters but to proceed directly to Brundisium66 with all available troops in order to take ship for Dyrrhachium. This letter did not leave any doubt that Italy was to be evacuated immediately. But the letter either did not reach the consuls at all or reached them when they were already on their way to Pompey, as can be proved by the following considerations. Since the letter was written later than the letter quoted by Cicero in Att. 8. 6. 2 it cannot have been sent before the evening of Feb. 17 at the very earliest.67 It must have been sent before Feb. 20 since by that time Pompey knew that the consuls had reached his army in Apulia.68 Since Pompey was at Luceria on Feb. 17 and at Canusium on Feb. 20 the letter must have been sent from one of these places. It is obvious that the time from Feb. 17 to Feb. 20 is not sufficient a. for the letter to be carried from Pompey to the consuls in Campania or some still more distant point in southwestern Italy; b. for the consuls to travel from there to Brundisium, as they were asked to do in the letter; 69 c. for the news of their arrival at Brundisium to have « Att. 8.6.2. « Att. 8 . 1 2 A . This shows clearly that this letter must have been written later than the letter quoted Att. 8.6. 2. The situation had further deteriorated and it seemed safer to have the consuls go directly to Brundisium rather than to some place farther north. 6 7 See supra and the preceding note. 68 See Att. 8 . 1 1 c and Att. 8. IID. 4. 69 Pompey, when informing Cicero (Att. 8. 11c) that the consuls had joined his troops does not say to what place they went. He seems to imply that they did not go

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reached Pompey at Canusium. This shows conclusively that the consuls were already on their way to Pompey when this last message reached them, if it reached them at all before they made contact with Pompey's troops.70 Furthermore, if, as seems likely,71 the consuls were accompanied or followed by a considerable body of troops, preparations for joining Pompey in Apulia must have been made by the consuls before they received the letter quoted by Cicero in Att. 8.6.2. This point will be of importance for our further inquiry. We have then to return to Pompey's earlier letter to the consuls. Cicero, on receiving a copy of this letter, seems to have been convinced that it revealed Pompey's intention to fight Caesar in Italy and that this was the reason why he urged the consuls to join him in Apulia. He further affirms that all persons to whom he talked about it were of the same opinion.72 There has been a good deal of discussion concerning the sincerity of Cicero's statements, but the prevailing opinion seems to be:73 1. that Cicero, however mistaken, was sincere in his interpretation of the letter;74 2. that some other persons with whom he discussed it may have been equally mistaken, but that the words eadetn opinione fui qua reliqui omnes75 probably represent a gross exaggeration of the facts; 3. that the letter actually meant that the consuls must take part in the impending evacuation of Italy; 4. that the consuls themselves understood this perfectly at once.

to Canusium where he himself was, but does not mention Brundisium either. Probably they went to some place in between. 7 0 There is then no reason to assume, as most scholars do, that Ait. 8. 12A must have been written on Feb. 17, since otherwise it could not have readied the consuls in time. For it is clear that it cannot have reached them "in time" anyway. The striking difference in the directions given in this letter and in the letter quoted in Att. 8. 6 . 2 makes it very unlikely that the interval between the two letters was only half a day. The date of Att. 8. 12A was therefore probably Feb. 18 or 19 71 See infra, p. 500. 72 Att. 8. 11D. 3. 73 See, for instance, Schmidt, op. cit. (note 54), 141 f. Duff, op. cit. (note 3 4 ) , 156 remarks that Cicero's remark about his own movements in the same letter is untrue, but does not question the veracity of Cicero's statement concerning the impression made by Pompey's letter. 74 This seems to be proved by the fact that in the letter to Atticus {Att. 8 . 6 ) in which he included a copy of Pompey's letter Cicero expresses his anxiety concerning the outcome of the struggle and adds: hoc tamen spero Magnum fore in adventu magnum terrorem, which proves that he expected Pompey to attack. On the following day he was again doubtful (Att. 8 . 7 ) whether Pompey would come to Domitius* rescue, but still says that "everybody is convinced that he will." 75 Att. 8. 11D. 3.

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That acceptance of these four points leads to some rather striking conclusions is less universally realized. There can be no doubt whatever that Cicero had been acquainted with Laelius' message before he received the letter to Lentulus quoted in Att. 8. 6. 2. If Laelius' message contained definite orders for the immediate evacuation of Italy 76 how could Cicero be genuinely convinced that these orders were revoked by a letter which did not say much more than that Lentulus should come to Apulia/ 7 from which, even according to the earlier plan, the evacuation of the larger part of the troops was to be effected. However great Cicero's inclination towards wishful thinking may have been there are some limits to selfdeception in a man of his intelligence. One may even go farther than that. We have seen that Cicero is anything but sincere when telling Pompey that he had never had an inkling of his plans.78 But it is difficult to believe that he should have gone so far in disingeniousness as to write to his closest friend the passages quoted in note 74, if through his knowledge of Laelius' message he was sure that his expressed surmises of Pompey's plans could not be correct. In addition, there is one sentence in Pompey's letter to Lentulus which ill agrees with the plan for evacuating Italy: the order to leave a garrison of sufficient size in Capua.79 Why should he leave a garrison if Italy was to be evacuated immediately? In the letter in which he at last states clearly that Italy is to be evacuated he naturally advises to take all garrisons to the East.80 Laelius' message, on the other hand, must have somehow agreed with what Pompey says about it in his later letter to the consuls.81 He could not very well have had the impudence to tell the consuls that he had sent them a message totally different from the one which he actually sent. The evidence then concerning the contents of the message seems plainly contradictory. We may, however, remember that what Laelius transmitted was 76 See supra, p. 489/90. 77 It is true that the letter from Domitius, which Pompey enclosed in his letter to Lentulus and by which Domitius asked for support, could and would lead to the conclusion that such support would be given if, but only if, the order to evacuate Italy, supposedly given through Laelius, had not been final and definite. If, on the other hand, this order had been definite, it is still very strange that Pompey should express himself as he did, instead of saying: my previous order, of course, stands, and we must try to extricate ourselves as speedily as possible, and Domitius must do so also, if he can. 78 See supra, p. 486. 79 Praesidii Capuae, quantum constitueris satis esse, relinquas {Att. 8. 6. 2). SO Att. 8. 12A. 3—4. 81 Att. 8. 12A. 2.

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not a letter but an oral message.82 Why did Pompey not send a letter, as he did in all other cases, if his purpose was merely to give the consuls an order concerning the movements of their troops? One usually sends an envoy instead of a letter if there is to be something resembling a negotiation, or, in other words, if the contents and the form of the message depend to some extent on the attitude of those who receive it. From Pompey's last letter to the consuls 83 it is perfectly clear that it must have been Laelius' task to persuade the consuls that it was necessary to make preparations for the eventuality of an evacuation of Italy and that this was more important than anything else. But Cicero's reaction to Pompey's letter to Lentulus shows equally clearly that the message cannot have been as definite as Pompey later made it appear. Probably—though in this respect we can only conjecture—Laelius was to tell the consuls that, even if it should seem possible to attempt resistance in Apulia, it was of paramount importance that a sufficient number of troops should be assembled there at the earliest possible time and that all preparations for a successful evacuation must be made immediately in case the attempt at resistance should fail. In regard to the questions asked in the beginning of our inquiry we have so far reached the following results: the first message by which Pompey made it absolutely clear that Italy was to be abandoned was the letter to the consuls Att. 8. 12A. This letter was preceded by a period in which Pompey indubitably was already fully determined to follow this plan but kept his associates in the dark as to his ultimate intentions. His letters in this period, while very clear and definite in the special military directions given, are obscure and deliberately evasive as far as the grand strategy of the war is concerned. At first they suggest strongly that an attempt will or may be made to defend Italy. Then stronger and stronger hints are given that Italy will be abandoned without struggle. But only when the situation had developed in sudi a way that the hopelessness of resistance must have become clear to everybody did Pompey come out openly and definitely with his plan. His correspondents, on the other hand, obviously wished Italy to be defended, and they show various degrees of reluctance to understand the necessity of evacuating the peninsula. There had been similar tendencies on both sides in the period between Jan. 16 and 23. 84 But we 82 It can be hardly by chance that both Pompey and Cicero when referring to Laelius' message always speak of mandata, while in regard to all other messages they always speak of litterae. 83 Att. 8. 12A. 3. See supra, p. 485.

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have still to answer the question whether in the interval between Jan. 24 and Feb. 13 Pompey had actually hoped or intended to fight Caesar in Italy, as one of his letters to Cicero, if we can trust the latter, indicated.85 Before we attempt to answer this question we have to consider the military implications of Pompey's attitude at the time of Caesar's advance on Corfinium and of the siege of this town. As pointed out above,86 the judgment of most historians on Domitius is very harsh: at first he thought he knew better than Pompey and made ready to resist Caesar against his express orders; then his confidence gave way to equally exaggerated fear and he prepared to flee in the darkness of the night in order to save his own person while abandoning his soldiers to their fate. This picture is derived from Caesar's report.87 Caesar had no reason to spare the reputation of a man who, having been set free after his capture by his generous conqueror, immediately returned to Caesar's enemies to fight him again. Yet even Caesar admits that in the first phase of the battle for Corfinium Domitius acted with much more energy than Thermus, Lentulus Spinther, Hirrus, and the others whom he had encountered in Picenum: he not only took all the measures necessary for the defence of the city but also tried to win the adherence of his soldiers by great personal sacrifices. That he was successful in the latter attempt is proved by the fact that when the rumor of his 'desertion' spread among the troops many of them at first refused to believe it and were still eager to fight.88 We now know 8 9 a point which is much more important for a just evaluation of Domitius: he had not been informed of Pompey's definite decision to abandon Italy. He may have thought that he knew better than the generalissimo. But if he did, he thought that he knew better how to fight in Italy, taking for granted that to do this was still the general plan. There can be hardly any doubt that, on this supposition, he was right. Luceria, where he was to join Pompey's army, was situated on a steep hill, rising above the Apulian plain to the east and the low foothills at some distance to the west. It had served as a stronghold and an important point of support in the war against the Samnites in 294 90 and in the Second «5 Att. 7.16.2. See supra, p. 481/82; cf. also Münzer in his article on Domitius in RE 5. 1340, where he calls Domitius "the perfidious general" and says that he thought of nothing but his personal safety. 87 Caes. Civ. 1. 17—20. 88 Ibid. 1.20.3: Ab his primo Marsi dissentire incipiunt, etc. 89 See supra, p. 487 f. 86

90 Livy 10. 35—36.

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Punic War. 91 But as a single fortress in the plain it was of military importance only as long as it was one of many strongholds and as long as other armies were in the field. It certainly could not block Caesar's advance into the rest of Southern Italy. To lock up the main army in its walls after Rome had been given up and with nothing but poorly trained troops anywhere else in Italy would have been plainly suicidal. Actually it is obvious that Pompey never contemplated resistance at Lucerla. But he had never told Domitius so. Corfinium, on the other hand, was situated in the midst of the mountains, surrounded by other strongholds blocking some of the roads to the south and the south-west. Domitius was fully aware that he could not block the road along the coast,92 but pointed out correctly that it would be more dangerous for Caesar if he left a considerable army in his rear in this mountainous region, while facing an army farther south, than if he passed by Luceria with its vast plain extending east of the town. That Caesar shared Domitius' opinion in this respect is proved by the fact that he made no attempt to pass Corfinium by and spent seven days in reducing it. As to the troops available, we know that, after the arrival from Picenum of those troops which had escaped Caesar, Domitius had a little more than three legions, not all of which were unreliable and untrained recruits. 93 There was Pompey with at least two full veteran legipns at Luceria, and Domitius could reasonably expect further troops recently recruited in Apulia to be stationed in the same region.94 Caesar, on the other hand, had somewhat more than five legions from Gaul 9 5 and whatever troops he had been able to collect in Picenum by recruiting and by taking into his service deserters from the enemy. The latter troops cannot yet have been of very much service at the time of the conquest of Corfinium. Considering these 91 Livy 22. 9; 23. 35 & 37; 27.10; 24. 3 & 10; Polybius 3. 88.5; etc. « See Att. 8.12c. 1. 93 See Caes. Civ. 1.17ff.; cf. also supra, p. 495 and infra, note 115. 94 The two veteran legions at Pompey's disposal in Apulia were, of course, the two legions which he had taken over from Caesar early in the year 50, on the supposition that they would be needed for a war against the Parthians, which, however, never took place. It is rather interesting that Pompey never mentions recruiting in Apulia or any increase of his troops through recruiting, while four legions (see infra, note 115) had been brought together in Picenum and the regions around Corfinium and three more legions seem to have been collected by the consuls in the western part of Southern Italy. 95 These were the 13th legion {Civ. 1. 7. 7), with which he crossed the Rubicon, the 12th, which joined him on the way to Asculum (Civ. 1. 15 2), the 8th, which reached him during the siege of Corfinium, and the 22 newly levied cohorts from Gaul and 300 horsemen sent by the king of Noreia, which reached him at about the same time (Civ. 1.18. 5).

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circumstances it is perhaps possible to find some justification for those two actions of Domitius for which he has been most severely blamed. His reference to Caesar's presence at Castrum Truentinum as an excuse for his decision to stay at Corfinium would have been incredibly silly if he had had full knowledge of Pompey's plans. That he lacked this knowledge makes his reference to Truentum appear in a different light. His troops were partly poorly trained and discouraged by the defeat in Picenum. Yet the troops that had come from Picenum were those who had not surrendered to Caesar. Others from the surrounding regions were partly trained in earlier wars and eager to fight.96 It was then not unreasonable to hope that, by keeping experienced and unexperienced men together in a fortified place, he might gradually mold them into a serviceable army, if he could only hold out until succour arrived from Pompey, who would bring better trained troops. Everybody, on the other hand, knows that nothing is more difficult, if not impossible, than to keep an army composed partly or wholly of green soldiers together during a retreat, especially if the enemy follows at close quarters, and that tactical retreats can be executed successfully only with very well-disciplined troops. On the supposition that a stand was to be made in the eastern part of Italy. Domitius might therefore very well expect that his troops would fight much better where they were than after a hasty retreat to Luceria in the very sight of the enemy. Likewise Domitius is justly blamed for scattering his troops in Alba and Sulmo instead of keeping them together in Corfinium, but only on the supposition that he had to rely on his own troops. If he had reason to believe that sufficient troops would arrive from the south in time, it was much better to distribute them in different places than to lock them up in one small town with probably insufficient provisions for such a large number of soldiers. It was then also imperative to make an attempt to hold these places until the arrival of the expected succour. If these were the suppositions on which Domitius took this decisions it is quite understandable that Pompey's answer to his letters threw him into utter confusion. It is true that during the following days he did not act with the skill and coolness required by the emergency. But the very harsh judgment passed on him by most modern historians is hardly justified. In the situation in which he found himself he could do one of two things. He could make an attempt to withdraw with part of his troops to Pompey, leaving another part at Corfinium in order to cover his retreat. 96 See Civ. 1. 20. 3; cf. also ibid. 1.14. 3.

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According to Dio this is what he actually did.97 Or he could try to reach Pompey personally in order to persuade him to change his decision. This may well have been his intention if he tried to escape from the city with a small escort as Caesar suggests.98 At any rate, his later actions show that, whatever his faults in other respects may have been, he was not lacking in zeal for the Republic. What interests us in this vindication of Domitius' conduct is the light which it throws on Pompey's attitude in that period. It is perfectly true that it would have been foolish to resist Caesar at Corfinium with all available troops and so risk a complete defeat which might have resulted in the capture or death of the principal leaders of the anti-Caesarian party. But the same is true, in a much higher degree, of resistance at any other place in Southern Italy. Since Pompey was the one to whom everybody looked for the direction of the grand strategy of the war it was he who was mainly responsible for Domitius' error if he left the latter in the dark concerning his plans. This responsibility is not diminished by the fact that Pompey had ordered Domitius to join him at Lucerla long before Caesar had made his withdrawal from Corfinium impossible.99 For by giving this order with the full knowledge that Domitius was not legally his subordinate and yet without indicating his reasons for giving it he took the risk that Domitius would do what he actually djd and what led to the loss of his whole army. It is clear that Pompey cannot have taken this risk without having what seemed to him very compelling reasons. Before we attempt to answer the question of what these reasons were we must complete our analysis of Pompey's attitude and plans in the period between Jan. 23 and Feb. 13.100 The outstanding events of this period were: 1. the arrival of L. Caesar and L. Roscius at Teanum Sidicinum on Jan. 23 with peace proposals from Caesar; 2. the acceptance of these proposals, 97 D. C. (41. 10. 2 fï.) says that Domitius obeyed (έπειθάρχησε) Pompey's command to give up Corfinium and come to Luceria, though he had a strong army, on which he set great hopes, and παρεσκευάζετο οπως δι' ασφαλείας τινός έκχωρήση. This seems to indicate clearly that in Dio's opinion Domitius tried to escape with his troops. Even Caesar (see supra, note 87) does not say that Domitius "thought only of his own safety." On the contrary Domitius' exhortation to his soldiers to hold out until support from Pompey arrived and his careful preparations seem to indicate that he had something else in mind. Otherwise he would have tried to escape without further ado like most of the other commanders whom Caesar encountered in his advance. 99 See infra, p. 499 f. 100 See supra, p. 486 and 462/63.

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with the one additional condition that Caesar should withdraw into Gallia Cisalpina, by Pompey and the consuls and, two days later, by the Senate at Capua; 3. Caesar's advance into Picenum which showed clearly that he was determined to pursue the war regardless of the negotiations that had been going on. 101 On Feb. 10 Pompey received information through Fabius that Domitius, when Fabius left him, had prepared to leave Corfinium early on Feb. 9. Since Domitius changed his decision after the departure of Fabius but before the date originally set for the evacuation of Corfinium Fabius cannot have left Domitius later than the morning of Feb. 8. Domitius' earlier decision to abandon Corfinium must have been taken on the order or suggestion of Pompey.102 This order then was received by Domitius not later than Feb. 7, but very probably earlier, and hence cannot have been dispatched by Pompey later than Feb. 5. 103 Caesar began his advance from Ancona to Auximum on Jan. 27or 28 and from there to Asculum on Jan. 29 or Feb. 1. He arrived at Asculum on Feb. 3 or 4.104 It follows that Pompey may have had news of the capture of Auximum but cannot have known of the capture of Asculum or Firmum 105 when he gave the order to evacuate Corfinium. In other words, he gave this order almost immediately after having received the news that Caesar was on the march again and before being informed of the more serious setbacks suffered by the republican armies in Picenum. In the light of the results of our previous inquiry there can be hardly any doubt that withdrawal from Corfinium was ordered in preparation for the evacuation of Italy, though Pompey did not admit this at the time. Pompey's letter to Cicero, on the other hand, in which he boasts that soon he will have a reliable army and then will advance into Picenum, was written at the time of the negotiations, when Caesar had halted his advance for a short time and when it was doubtful whether there would be a military conflict. If Pompey, as his later attitude seems to in101 For details see supra 466—72. 102 He could have hardly deserted his post without the approval of Pompey, and that he did not wish to do so is proved by his later change of decision. In addition, Pompey's own words (Att. 8. 12B. 2: id quod non destiti superioribus litteris a te petere) prove that the order had been given by Pompey long before. 103 That the messengers from Domitius to Pompey and vice versa took from two to three days to cover the distance between them is proved by several instances (cf. Att. 8 . 1 2 c . 1; 12D. 1; etc.). 104 For the dates, cf. supra p. 463. 105 Caesar {Civ. 1 . 1 6 ) tells of the conquest of Firmum after the conquest of Asculum, but both places may have been taken by different detachments at the same time (see supra p. 463/64.

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dicate,106 for some reason or other was afraid to reveal his decision to evacuate Italy to his associates before the necessity for doing so had become apparent to everybody, these reasons must have been strongest at the time when there was a possibility that they would not have to fight at all. It is therefore difficult to take Pompey's letter to Cicero at its face value. There is, of course, one factor which might have caused a change in Pompey's plans during the short interval between Jan. 26 and Feb. 4, namely, the discovery of the unreliability of the two veteran legions stationed in Apulia 107 which had formerly served under Caesar.108 But this factor can hardly be considered decisive. It is strange enough that Pompey should not have made sure of the loyalty of his troops before the outbreak of the war which had been impending at least since December. 109 If he had not done so it is still more curious that he did not hurry to his troops immediately after the war broke out. Instead he tarried between Rome and Campania for a whole week after the evacuation of Rome so as to arouse the anger even of Cicero 1 1 0 ; and when, after having taken leave of the consuls and the Senate, he could no longer be held up by councils of state he still proceeded in a very leisurely fashion.111 He made no effort to concentrate his troops.112 There is no mention of recruiting in his whole district.113 The newly recruited troops taken to the East on March 4 from the whole of Southern Italy were less numerous 114 than the new drafts that had been gathered in Picenum and the adjoining regions to the South before the beginning of the siege of Corfinium on Feb. 15. 115 It is perhaps ios See supra, p. 489. 1 0 7 In those letters in which Pompey excuses himself for not coming to Domitius' support he always refers to the unreliability of these two legions (Alt. 8.12c. 2; 8 . 12D. 1 ; 8 . 12A. 2 ) .

ios One of these legions had originally belonged to Pompey and had been lent to Caesar in 53, when he expected a rebellion in Gaul. 109 See infra, p. 505/06. no Att. 7.10: in oppidis coartatus et stupens. m See Att. 7. 13B. 3. When on Jan. 26 he wrote the encouraging letter which Cicero quotes in Att. 7. 16. 2 he seems still not to have made contact with his troops, UZ Att. 8.12c. 2 and Att. 8. 12A. 2. il' Caesar (Civ. 3. 4 . 1 ) says that Pompey had taken five legions with him from Italy. Three of these legions had been under the command of the consuls and sailed before Pompey, the other two sailed with him a few days later (Caes. Civ. 1.25 and Plu. Pomp. 62. 2). This proves that Pompey brought only the two veteran legions with him to Brundisium. 1 « Three legions (see the preceding note). us 5 cohorts under Thermus at Iguvium (Caes. Civ. 1 . 1 2 . 1 ) ; 3 cohorts under Atius Varus at Auximum (ibid. 1.12); 10 cohorts under Lentulus at Asculum (ibid. 1.15. 1); 6 cohorts under Hirrus (ibid. 1.15. 5 ) ; 20 cohorts under Domitius at Corfinium

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also noteworthy that when the two veteran legions were actually put to the test in the battle at Pharsalus,116 according to Caesar's own account, they did not betray Pompey, but fought on valiantly after having been attacked simultaneously in the front and rear, and began to flee only when Pompey had set the example.117 There is no indication either that Pompey had the slightest distrust of these troops at that time since he entrusted them with the most important position. All these facts indicate clearly that Pompey at no time had any intention of resisting Caesar in Italy. On the contrary, by the slowness of his movements 118 in the first phase of the war, by exaggerating the unreliability of the legions in Apulia, and by keeping his associates in the dark as to his real plans, he seems to have done everything to make it impossible for his equals in command to impose on him a plan of resistance. He seems to have done so even at the risk of diminishing greatly the size of the army which might have been recruited from Italy for the final struggle against Caesar. In looking for the reasons for Pompey's ambiguous attitude it is not necessary to renew, in a wider application, the theory propounded by L. Holzapfel,119 that Pompey left Rome in order to have a stronger hold on the Senate, though this was an actual consequence of the evacuation of Rome and Italy. 120 The strategic reasons, as we have seen, were quite sufficient as far as this decision is concerned. In regard to the duplicity, on the other hand, and the evasion of the real issue, which we find in all his letters up to the middle of February, it seems clear that the reason for his attitude must be found in the experiences which he had in the meeting of the Senate of Jan. 16 and immediately afterwards. 121 No doubt he im(ibid. 1.15. 7) : the discrepancy between the figures given by Caesar and in Pompey's letters seems most satisfactorily explained by H. Meusel in his commentary on Caesar's de bello civ. (Berlin, Weidmann, 1906), p. 34. In all then there were about four legions. All these legions had been recruited from the regions in whidi they were stationed. For of Domitius' troops Caesar says so expressly, of the others he implies that it was so, since he says that they went home after having deserted their officers, and since they could not have gone to regions occupied by Pompey and the Senate. Whether Vibullius, who had been sent by Pompey confirmandorum hominum causa {Civ. 1.15. 4) and took over the remnants of Lentulus' army, had any troops of his own, is not quite certain. If he did he must have had less than 7 cohorts, and it would be extremely strange that Pompey should have sent a man with such a negligible force while he himself with his veteran legions stayed in Apulia. Π6 Civ. 3.88. 117 Ibid. 3.94.5. us See supra, p. 500. H? K14 (1904 ) 352 ff.; cf. also Holmes, op. cit. (see note 10), p. 6. 120 Cf. Caes. Civ. 3.4 and Holmes, op. cit. 432 Ü. 121 See supra, p. 483 and p. 485/86.

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mediately tried to make it clear to his associates that Italy had to be evacuated.122 But this aroused at once a storm of indignation, almost of abuse, and not from the lukewarm who did not know which side to choose in the impending conflict, but from the staunchest supporters of the Republic, like Favonius 123 and Cato. What is more, he was not entrusted with the supreme command as he had obviously expected.124 His first reaction was violent anger which expressed itself in savage threats against those who would not follow him wherever they would have to retire in defence of the Republic. But the impression made on him by the stormy session was obviously so strong that for a whole month he did not dare again openly to stress the necessity for the speedy execution of his plan. Instead he resorted to the policy of evasion which proved so costly in military strength, but he could not refrain from letting his anger break out again and again in violent threats, 125 which are in strange contrast with the urgent but very polite letters that he wrote at the same time to some of the men whose actions must have angered him most. With all this it is not quite easy to see exactly what he feared. If he was afraid that the consuls or Domitius would desert him 126 or that they would make a desperate military move against his express decision, it seems that he was mistaken. Both the consuls, even Lentulus, whom Caesar several times tried to win over to his cause by the most liberal offers,127 and Domitius, adhered to Pompey to the last. The early arrival of the consuls in Apulia 128 shows that they were quite willing to follow him to the East when they saw that the decision was final, and they never undertook anything that was at variance with his decision. The evidence concerning Domitius is perhaps less definite but his attitude at Corfinium together with the explanation which he gave of his actions 129 leave hardly any doubt that he would have followed Pompey's orders if he had known of his inflexible decision concerning the grand strategy of the war. The violent reaction of the Senate when suddenly confronted with Pompey's hints at 122 App. SC, 2. 37; Dio C. 41. 7. 3; Att. 9. 9. 2 and 9.10. 2. •23 Plu. Pomp. 61.1. 124 See supra, p. 483. 125 Cf. Att. 8.11. 4. 126 Concerning Domitius' desertion see supra, p. 496—98. It is also noteworthy that Cato, in spite of his attacks on Pompey, voted at once that he be made commanderin-chief with supreme power for the conduct of the war (Plu. Pomp. 61. 1). 127 Att. 8. 9. 4; 8.11. 5; 9. 6. 1; Fam. 10. 32. 3; Veil. 2. 51. 3. 128 See supra, p. 491/92. 129 Att. 8.12c. 1; cf. also supra, note 45.

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the necessity of evacuating Italy obviously had caused him to underestimate the willingness of the leading personalities to follow his plan after the first shock was over. If, instead of resorting to a policy of evasion and duplicity, he had steadfastly and openly adhered to his first decision the whole war might have taken a different course. At this point it is perhaps appropriate to compare the conclusions reached so far with the opinions of the leading historians quoted in the introduction.130 E. Meyer was undoubtedly correct when he contended that from the very beginning of the conflict Pompey knew exactly what the strategic situation required and tried to act accordingly. Yet Cicero's impression and Mommsen's opinion that in Pompey's attitude of the first month of the war there was a good deal of confusion and hesitation was not altogether erroneous. They erred only in attributing this confusion to military reasons rather than to the political perplexity in which he found himself on account of the unexpected violence of the first reaction of the Senate. Nevertheless it is hardly just to say that Pompey was betrayed by his perfidious allies.131 The most important leaders adhered to him to the last. Even Cicero joined him after long hesitation, caused by timidity rather than perfidy; and if some commanders, like Domitius, made moves which turned out to be harmful to the conduct of the war, they did so not because they had to gain by it but at great personal sacrifice.132 E.Meyer's and Holmes's claim that it was the stupidity of Pompey's allies which gave the first phase of the war such a disastrous turn may seem more justified. But we must not forget that it was Pompey's own boasting, his display of unlimited confidence and pretence of easy superiority 133 which made the necessity of evacuating Italy come as such a blow to his associates and made them unable to understand the situation fully before it was too late. Nor should we forget that, after the outbreak of hostilities, it was again Pompey's duplicity and his lack of steadfastness in openly adhering to his plan in the face of the first opposition which made his associates take the false steps which led to the loss of so many valuable troops. We are then still left with the question whether Cicero was right when he later accused Pompey of having planned the evacuation of Italy long before the outbreak of the war and of having intended to use the reconquest of Italy after the fashion of Sulla for his own aggrandizement. As «o 131 132 133

See supra, p. 479—481. So R. Syme (see supra, p. 481 and note 11). Civ. 1 . 1 7 . 4 . See also infra, p. 506 f.

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pointed out above, the evidence for answering this question must necessarily be indirect. In addition, it will obviously be impossible within the framework of this study to examine Pompey's policy—at least as far back as 52 B.C.—in every detail in the light of the results obtained so far. But these results do perhaps make it possible to set up a number of criteria for the evaluation of Pompey's attitude before the war and to point out those of his actions which are especially important for the solution of our main problem. If Caesar's invasion of Italy came to Pompey as a complete surprise it may still seem possible that he did not before the actual outbreak of the war conceive the plan which he later tried to carry through. But if it can be proved that he must have reckoned with an armed struggle at that time it is hardly credible that the man who, as we have seen, had his plan all ready at the very moment when the conflict started should never have thought of this plan before. If, on the other hand, we can prove that Pompey must have contemplated this plan at an earlier time, this does not, of course, at once present us with a perfect solution of the problem posed in Cicero's later letters. For even if Pompey at some earlier time did make definite plans for the contingency of an armed conflict, this does not in itself prove that he deliberately tried to bring about this conflict as a means for his own aggrandizement. But there are some factors in the general situation which may enable us to arrive at more definite conclusions. There is, first of all, the fact that if Pompey planned the evacuation of Italy before the outbreak of the war he must have dissembled this plan very carefully. H e may then have done so because he thought it necessary for the preservation of the Republic to resist Caesar and yet was afraid that he would not find the necessary support for such resistance if it became known what risks a policy of intransigence implied. But this interpretation of his attitude would be possible only if he began to foresee an armed conflict only a very short time before its actual outbreak. For otherwise we must assume that he would have done everything in his power to make resistance possible at a smaller sacrifice —unless he had special political reasons for acting otherwise. This consideration leads to a further criterion for the solution of our problem. The evidence that Cicero's later suspicions were not unfounded becomes very strong if the following points can be proved: 1. that Pompey must have reckoned with an armed conflict a very considerable time before it actually broke out, 2. that he nevertheless made no attempt to avoid an evacuation of Italy, whether by effecting a compromise with Caesar and satisfying his demands, or by favoring action against Caesar at a time when

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the latter could not have fought the republican force, or by strengthening the military power available to the Senate in Italy in time to make a successful defence of the peninsula possible, 3. that he actually tried to prevent all such measures and so deliberately made the evacuation of Italy inevitable in case of an armed conflict. It would prove at least that Pompey played with the plan which Cicero attributes to him and considered it as one of the ways in which he might attain still greater prominence. It will, on the other hand, hardly be possible to prove more than this. For it seems not to have been in Pompey's character to pursue a political plan with unfailing determination and with perfect coordination of all his moves over a long period. While in military undertakings requiring some political skill, as, for instance, the war against the pirates, he was perfectly able—at least in his younger years—to carry through a plan requiring a good deal of longrange vision, his purely political actions throughout his life show a certain tendency to play with several plans at the same time and to let things drift for a while whenever events did not turn out to his satisfaction. But even if it is impossible to prove more than that Pompey played with his plan as early as 51 B. C., and that this plan became definite late in 50 B. C., this comes a good deal nearer to Cicero's second explanation of Pompey's attitude than most modern historians have realized. In examining the evidence for the early existence of Pompey's plan we have to distinguish two periods: the period immediately preceding the outbreak of the war, that is, the last months of the year 50, and the period from Pompey's third consulate to the spring of this year. For in the intervening months Pompey was gravely ill,134 so that even if our knowledge of this period were more complete than it actually is, the few actions of political importance which he did take cannot be considered in the same light as those taken when he was in full possession of his health. Concerning the later of these two periods the evidence is rather definite. When Cicero came back from his governorship in Cilicia in December 50 he met Pompey twice, once between Naples and Cumae on Dec. 10 135 for a conversation of two hours, and a second time on the road from Lavernium to Formiae on Dec. 26 for a very long discussion of all political issues.136 On both occasibns Cicero received the impression that Pompey not only considered an armed conflict with Caesar imminent but even desired it and was so far from seeking a peaceful solution that he was 134 Att. 6. 3. 4; Plu. Pomp. 57.

»5 Att. 7.4.2. 136 Att. 7.8.4 S.

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actually afraid a peaceful settlement might be brought about.137 This proves that the invasion of Italy by Caesar on Jan. 11 cannot have come as a complete surprise to Pompey, and that as a military man and the prospective commander-in-chief in such a conflict he must have spent some thought on the strategic possibilities at that time. Other aspects of Cicero's reports of these conversations, if taken together with Pompey's actions and utterances, as reported by Dio and Appian, are still more revealing. In his conversation with Cicero on Dec. 26 Pompey expressed the expectation that Caesar would give up his aspirations to a second consulate in 48 and would content himself with retaining his provinces for another year if he saw that his opponents were making energetic preparations for any emergency. He also spoke very confidently of his own military strength and that of the Republic and seemed much less afraid of an armed conflict than of a compromise.138 But when, a few days before this conversation with Cicero, the consul Marcellus, together with the consuls designate of the following year, had handed him a sword and entrusted him with the defence of the Republic he had answered in a rather non-committal way that he would accept the trust "if no better solution could be found," 139 that is, he tried to conceal his desire for a decision by force and to create the impression that he viewed this possibility with utter reluctance. At the same time he seems to have set out to take command of the two legions taken over from Caesar, which were still stationed in Campania.140 He transferred them to Larinum, Teanum, and Luceria in Apulia. 141 At this time at the very latest, when he was in closest contact with these legions, he should have seen to it that they were made ready for immediate action and should have assured himself of their reliability in the 1 37 Pompey's proposal that Cicero be sent to Sicily because he was still in possession of his imperium {Alt.l.l.A) was also clearly made with a view to the expected conflict, "β Alt. 7. 8.4—5. 139 Plu. Pomp. 59; cf. App. BC 2. 31 and D. C. 40.46. 4. See C. Bardt, "Die Übergabe des Schwertes un Pompeius" in H. 45 (1910) 337— 346. 141 E.Meyer, op. cit. (see note 9), 277, note 2, may be right when he says that the removal of the two legions from Campania to Apulia does not in itself prove that Pompey at that time had the intention of evacuating Italy, since the road to Rome could be blocked to Caesar just as well, if not better, from Apulia as from Campania or Latium. He concedes, however, that Apulia was chosen because from this place the troops could more easily be transferred to the East if this should become necessary. Much more significant than the transfer cf the troops, however, is the leisurely attitude with which Pompey set about fulfilling this task, although he was perfectly aware of the imminence of the conflict.

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event of an armed conflict with Caesar. If, therefore, in his letters of the middle of February 1 4 2 he suddenly writes that they are not ready and that he finds them utterly unreliable 143 we inevitably reach the conclusion that Pompey either in December failed to take the most elementary precautions or in February did not speak the truth when he wrote about the condition and attitude of these legions. Our previous analysis shows that the latter explanation is mudi more probable. 144 This conclusion is confirmed by the evidence concerning Pompey's activity or rather lack of serious activity in recruiting troops for the coming emergency. One might suggest that Pompey did not have time to concern himself sufficiently with the two veteran legions because he was too busy recruiting new troops—though this would be an insufficient excuse since these two legions were the only fully trained and organised units available for the impending conflict. 145 Apart from this it may be true, as Plutarch reports, that Pompey's recruiting officers did not meet with much enthusiasm in Campania. 146 But all this cannot fully explain the fact that by the middle of January recruiting in those regions had hardly got under way and that at the end of February the whole of Southern Italy had still contributed fewer troops to the war than the north-eastern territories had recruited a full month earlier. 147 Cicero's letters of December, in addition, give the impression that at that time Pompey took things rather leisurely, just as he did later in the period from Jan. 17 to Feb. 17. Finally, Caelius's letter to Cicero 1 4 8 of between Aug. 5 and Aug. 10 1 4 9 shows that as much as four months earlier the impression at Rome had been that a break was inevitable and that Pompey had no desire to avoid it, though at that time the outbreak of an armed conflict was not expected quite as early as it actually occurred, and Caelius was very far from sharing Pompey's con142 See supra, p. 500 and note 107. 143 The legions could hardly have come under the influence of Caesar's agents in the interval between their transfer to Apulia and Pompey's arrival at Luceria in the last days of January 49. At least it would have been Pompey's duty to prevent any such possibility. ι « See supra, p. 501/02. 145 The fact that some of the troops which Domitian had at Corfinium consisted of soldiers who had had military training and experience in actual fighting (see supra p. 4 9 6 / 9 7 ) did not, of course, make his garrison as a whole a body suited for immediate conflict. 146 Plu. Pomp. 59. 147 See supra and note 109. 148 Fam. 8 . 1 4 . 149 See F. W. Sanford, " T h e Narrative in Bell. Gall. V I I I , 50—55" (Univ. of Nebraska Class. Papers, 1911).

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fidence in his ability to defeat Caesar. All this leads to the conclusion that during the four months immediately preceding the Civil War Pompey's policy had been essentially the same as in January/February 49; that is, to fight it out with Caesar by force of arms unless the latter could be made to accept a position of indisputable inferiority to Pompey, and yet, by keeping the forces opposed to Caesar comparatively weak, to manoeuvre the Senate into a position in which the Republic would have to look upon Pompey as its only savior from otherwise inevitable and utter ruin. Pompey's policy from his third consulate to the spring of the year 50 is much more complicated and requires special attentipn which cannot be given here. But it is apparent that the reasons for his attitude in the period discussed so far must be sought farther back. In certain respects, furthermore, his policy in the earlier period shows a striking similarity to his later attitude, especially in the seeming inconsistency with which he made repeated attempts to deprive Caesar of privileges which had been granted to him previously with his own approval or connivance,150 and yet deliberately made it impossible for the leaders of the optimate party to crush Caesar at a time when such an attempt would probably have been much less dangerous than it was in January 49.151 Though we cannot discuss all this in detail it is perhaps possible to show how the course taken by Pompey towards the end of the year 50 was conditioned by his general position in the earlier period. E. Meyer has given a most brilliant analysis of the nature of Pompey's position and of the foundations on which it rested.152 He has shown that Pompey did not at any time, like Caesar in his later years, wish to establish a monarchy by overthrowing the existing form of government by force. He wished, however, to hold a position outside and above the regular cursus honorum, and hence in some way above the constitution, but freely offered to him because he was the only man who was able to make the machinery of the state, which was now out of order, work properly. This extraordinary position, as far as he had been able to attain it before the Civil War, rested on two main foundations: 1. the existence of a continuous state of emer150 An outstanding example is Pompey's attempt in 52 to rescind by a clause in the lex de iure magistratuum the privilege, granted to Caesar by the plebiscite of the ten tribunes, of sueing for the consulship in absentia, and Pompey's later declaration— which had no legal validity whatever—that the clause did not apply to Caesar (cf. Dio C. 40. 56 and Suet. Jul. 28). 151 Att. 8. 3. 3: Marco Marcello consuli finienti provincias Gallias Kalendarum Martiarum die restitit (sc. Pompeius); cf. Dio C. 40. 56; Livy Periocb. 108. 152 See supra, note 9.

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gency, which compelled the Senate again and again to have recourse to his skill and authority and to entrust him with extraordinary tasks and power, and 2. the coalition with other statesmen and politicians for mutual support, in such a way, however, that his political allies were at all times in a position clearly secondary to his own. 153 Both these foundations of his position were necessarily precarious in several respects. It is true that the old constitutional and aristocratic system of the Republic no longer functioned properly and that some new agency had to be found for the proper administration of the vast empire. But this state of things had not yet lasted long enough to dispel all hope that the old constitution could be made to function again. Pompey's success in restoring peace and order, therefore, resulted paradoxically each time in a weakening of his position, so that, in pursuit of his ambitions, he himself had to do everything to promote a new emergency in order to regain his influence and power. This process with its continuous ups and downs had been going on in one way or another ever since the suppression of the rebellion of Lepidus and Brutus in 77 and continued down to the interval between his third consulate and the outbreak of the Civil War. It is not necessary to point out that this state of things was ruinous to the state and must finally have ceased to be satisfactory even to Pompey himself. The second foundation of Pompey's power, his coalitions with other statesmen, must, in the long run, have become no less precarious since it always involved the danger that one of his allies might rise to power equal or even superior to his own. This danger grew suddenly to alarming dimensions with the prospect that Caesar might obtain a second consulship without having previously surrendered the large and brilliant armies which he had created and the rich empire which he had conquered and recently entirely pacified. On the basis of these observations, largely derived from E. Meyer's own brilliant analysis, it is perhaps possible to disagree with his interpretation of the last phase of Pompey's policy before the outbreak of the Civil War. It is possible and even probable that in the period between his third consulate and the spring of the year 50 Pompey still considered the possibility 153 The coalition of Pompey and Caesar during Caesar's consulate in 59 and the renewal of this coalition in 56, in consequence of which Pompey became consul in 55 and obtained the governorship of Spain for five years while Caesar's governorship was extended over a period of another five years, ¿.re no exception to this rule. For in 59 Caesar had not yet acquired military laurels, and in the latter part of the ten year period Pompey secured for himself new positions at Rome while Caesar was officially confined to his provinces.

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of continuing his previous policy, with Caesar taking more and more the place of the "emergency" to be used in order to keep Pompey in the prominent position of guardian of the Republic against this new threat. This is what E.Meyer suggests. But the evidence previously analysed seems to show that Pompey was not driven into the conflict either by his republican allies or—in the last weeks—by Caesar's surprisingly bold and quick action. It suggests, on the contrary, that in the last years before the outbreak of the conflict there presented itself to Pompey's mind the possibility of a new and different policy which he definitely adopted in the fall of the year 50.154 There was only one way out of the vicious circle in which Pompey's policy had revolved up to that time: he must save the state from a danger so great that no one would ever in the future challenge the extraordinary position of the savior. This is exactly what Octavian accomplished later. But at the time when Augustus attained supreme power the state had been through so terrible a period of internal strife and disorder that almost everybody welcomed the restoration of peace and order by the strong hand of the Princeps. Pompey had at first to make sure that the danger was sufficiently great and not too easily removed. Elimination of Caesar at a time when such elimination was or seemed comparatively easy would not have served his purpose, but would, on the contrary, have deprived him of both of the chief foundations of his policy at the same time, since Caesar still represented both the main emergency against which the Senate had to invoke the help of Pompey, and, as long as the conflict had not broken out openly, a potential ally.155 This seems the only explanation of Pompey's actions and utterances which makes the strange ambiguity of his attitude in this whole period fully understandable. A policy of this kind was of course a dangerous gamble requiring almost 154 See supra, p. 505. 155 It is not impossible that the letter from Pompey which was transmitted to Caesar along with a message from the Senate in mid-January 49 and which created a good deal of consternation among the Optimates (Dio C. 41. 5. 3) was in fact an attempt to continue the same policy even at that late date: i. e., to frighten the Senate into submission to his leadership by keeping open the possibility of an agreement with Caesar, and perhaps even to attempt a real reconciliation with Caesar in case the Senate should desert him entirely. But Caesar had cast the die, and it seems improbable that at that time he still thought seriously of a compromise. Pompey, on the other hand, by deliberately weakening the strength of his party in order to make it utterly dependent on his leadership, had at the same time weakened himself so as to become utterly dependent on the support and good will of his political allies. This is also the background of all the negotiations conducted by L. Caesar and L. Roscius in January 49.

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superhuman subtlety and skill—more skill in fact than Caesar's policy, which, though extremely bold, was much more straightforward and involved not nearly so many incalculable factors. It is therefore not surprising that Pompey failed in the final phase of the execution of his plans. It seems that he committed three major errors, all of them the natural outcome of his too complicated policy. He had for a considerable time deliberately minimized the danger threatening from Caesar, so that this danger might be allowed to grow so visible to everybody in its magnitude as to secure a dominating position in the state forever after to the man who removed it at the last moment. 156 But in doing so he finally yielded to the temptation of underestimating Caesar's actual strength. He believed that in view of the quite insufficient forces available for the defence of the peninsula, the optimates would at once realize the necessity of evacuating Italy and waging the war from the East as soon as Italy was invaded. But he failed to see that his own previous attitude had made it extremely difficult for his associates to come to a full realization of the danger and greatly underestimated the psychological shock which this sudden reversal of his previous show of supreme confidence must give them and the confusion which must result. Finally when confronted with this confusion and with the violent reaction of the disappointed optimates he committed his third major error. Instead of steadfastly adhering to his strategic convictions, he began to temporize and, in doing so, probably underestimated the ability and willingness of the most important republican leaders to see the necessity created by the emergency and to act accordingly, when they had recovered from the first shock caused by the sudden change in the whole aspect of the situation. This led both to a loss of military strength in the decisive battle which was to be fought later, and, what is perhaps still more important, a loss of confidence and of trust in his abilities on the part of his associates, which, in its turn, seems to have had an adverse influence on Pompey's own selfreliance. With all this E. Meyer's contention still holds true that the method for bringing about a gradual change in the internal set-up of the Republic which was envisaged by Pompey would have made it possible to preserve those parts of the Roman constitution which were still workable. Thus full use 156

An excellent description of this aspect of Pompey's policy is given by Cicero, Att. 7. 3. When Cicero wrote this passage he had one of those moments, not infrequent in his life, when he saw with lucid clarity the truth concerning the political constellation, but was still afraid of drawing all the consequences from his own insight, so that he soon returned to a less penetrating, but also less disturbing, interpretation of the situation.

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could have been made for the administration of the state of that faculty for political leadership which, in spite of all corruption, could still be found in a very high degree in the traditional ruling class, and for which, as the history of Rome in the following centuries showed, no satisfactory substitute could be found over a very long period. 157 It remains also true that Caesar's more violent methods, in spite of his much greater legislative, administrative, and psychological genius, proved very destructive in this respect and provoked a violent reaction which brought still further ruin to the state. It was Pompey's misfortune that the time was not yet quite ripe for voluntary acceptance even of his comparatively moderate aims and that, growing older, he found himself unable or unwilling to wait quietly for the natural fulfilment of his aspirations. In consequence he became more and more entangled in an all too subtle policy of allowing the state to fall into one emergency after another so that again and again he would be called upon to come to its rescue. In the final attempt to realize his ambitions he proved lacking in the consummate political skill, the unfailing psychological judgment, and the unyielding steadfastness in unexpected adversities which the successful execution of this subtle policy required.

157 See Syme, op. cit. (see note 11) and supra p. 388 and infra 567—603.

Aufbau und Absicht des Dialogus de Oratoribus Die Kunstform des philosophischen oder überhaupt erörternden Dialoges hat nur selten die in ihr liegenden Möglichkeiten voll entwickelt. Wenn man von den platonischen Dialogen absieht, die, aus einer ganz besonderen Situation hervorgegangen und einem ganz bestimmten Zwecke angepaßt, als Norm einer Kunstform nicht dienen können, sind die beiden Elemente des erörternden Dialogs, sachliche Behandlung eines Problems und Charakterisierung der Personen, nur ganz selten zu einer untrennbaren Einheit zusammengewachsen. Es ist noch ein relativ günstiger Fall, wenn, wie in dem bekannten Dialog Schopenhauers über die Religion, auf Charakterisierung ganz verzichtet wird und der Dialog nur dazu dient, zwei entgegengesetzte Meinungen in ihrer relativen Berechtigung einander gegenübertreten zu lassen. In anderen Fällen, wie den Dialogen Giordano Brunos, dient die Charakterisierung der Unterredner vor allem dazu, in den Pausen und Zwischenspielen zwischen der eigentlichen Darlegung Abwechslung und ein buntes Spiel des Geistes zu geben. Selbst in den Dialogen Ciceros ist es im wesentlichen nicht viel anders. Wenn hier Charakter und Wesen der Unterredner, anders als bei Giordano Bruno, zu der Auffassung oder Lehre, die sie vertreten, in engerer Beziehung stehen, wenn hier wirklich verschiedene Weltanschauungen in entsprechenden menschlichen Verkörperungen einander gegenübertreten, so geschieht auch das nur, um dem Ganzen mehr Farbe, Lebendigkeit, allenfalls gelegentlich auch mehr Autorität zu geben, ohne daß der Gegenstand nach dialogischer Darstellung gebieterisch verlangt. Wenn also die Kunstform des Dialogs selbst in diesen berühmtesten Werken so wenig ihre Erfüllung gefunden hat, so ist es vielleicht nicht ohne allgemeineres Interesse, an einem Beispiel zu zeigen, was der Dialog als Kunstform sei¡n kann und wie es Gegenstände gibt, die nur in dieser Form ihre vollständige Darstellung finden können. Der Dialogus de oratoribus ist, wie ich glaube, ein solches dialogisches Kunstwerk, in welchem sachliche Erörterung des Gegenstandes und Charakterisierung der Personen eine ursprüngliche und untrennbare Einheit bilden. Das zu zeigen, soll die Aufgabe der folgenden Untersuchung sein. Zugleich wird sich daraus viel-

Aufbau und Absicht des Dialogue de Oratoribus

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leicht auch ein Gewinn für die Interpretation des Dialoges und für die E r kenntnis der komplizierten N a t u r seines Verfassers ergeben. D i e Analyse kann ihren Ausgangspunkt von einer ganz speziellen F r a g e nehmen. Außer der großen Lücke von 6 Blättern des Archetypus zwischen dem 3 5 . und 3 6 . Kapitel des Dialoges pflegt m a n 1 noch eine zweite Lücke innerhalb des 4 0 . Kapitels anzunehmen, die ebenfalls durch Blattausfall entstanden sein soll. Der G r u n d dafür ist der, daß die Ausführungen vor und nach den W o r t e n non de otiosa re loquimur

solche Gegensätze der Auffas-

sung aufzuweisen scheinen, daß man glaubt, sie könnten nicht v o n einem und demselben Redner gesprochen sein. D a in dem T e x t , wie er jetzt gelesen wird, von einem Personenwechsel nichts zu finden ist, meint man annehmen zu müssen, daß er durch eine Lücke ausgefallen ist. D e r Redner des Schlusses ist, wie die W o r t e finierat Maternus

zeigen, Curiatius Maternus.

D a vor der ersten großen Lücke Vipstanus Messalla gesprochen hat und eine Rede des Julius Secundus im Dialog mehrfach angekündigt wird, in den erhaltenen Teilen aber sonst nicht zu finden ist, müßte dieser der Sprecher des Teiles von dem E n d e der großen Lücke bis zu den W o r t e n non de

otiosa

sein. E r ist auch aus allen Gründen der einzige, der dafür übrig bleibt, wenn das Stück nicht von Maternus gesprochen sein kann. Dies die Voraussetzungen. B e v o r ich auf die inneren Gründe der Annahme einer zweiten Lücke näher eingehe, müssen kurz die äußeren, gewissermaßen technischen Voraussetzungen betrachtet werden. E i n e Bestätigung für die Annahme einer zweiten Lücke findet A . Gudeman auf S. 1 3 7 seiner Ausgabe darin, daß das auf U m w e g e n erhaltene, neuerdings wieder aufgefundene Inventarium des Archetypon Hersfeldense den Umfang des Dialoges nach dem Blattausfall auf 1 8 Folia angibt, Decembrio dagegen, der den C o d e x etwas später selbst eingesehen hatte, auf nur 1 4

+

2V2, also 1 6 V2, oder, wenn man abrunden will,

17

Folia.

Das beweist, wenn man weder in dem, allerdings durch Vermittlung sehr vieler H ä n d e auf uns gelangten, Inventarium noch bei Decembrio einen Irrt u m annehmen will, daß zweimal ein Blattausfall stattgefunden hat,

das

zweitemal von einem einzigen Blatt. D a die Angabe, es seien 6 Blätter ausgefallen, ebenfalls von Decembrio stammt, und da man nicht weiß, ob er das an der Numerierung der Folia selbst festgestellt oder aus einer Angabe des 1

Gegen die Annahme einer Lücke haben sich in neuerer Zeit vor allem W. Peterson [Americ. Journ. of Philol. 34 (1913), 4 u. 35 (1914), 77] sowie H.Drexler in Bursians Jahresbericht 224 (1929) p. 280 ff. geäußert, letzterer auch eine gute Begründung gegeben, die aber nur von dem letzten Stück selbst, nicht von der Gesamtkomposition ausgeht.

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Inventariums übernommen hat, so läßt sich auch nicht mit Sicherheit sagen, ob zu der Zeit, als Decembrio den Codex sah, in Wirklichkeit im ganzen 7 Blätter fehlten — die 6, deren Fehlen er aus der Angabe des Inventariums entnahm, und ein weiteres erst seither ausgefallenes — oder nur 6. Erst redit bleibt unbekannt, an welcher Stelle der zweite Blattausfall entstanden ist. A priori würde man für das Wahrscheinlichste halten: an derselben Stelle, wo schon einmal Blätter ausgefallen waren. Doch mag man, wenn sich sonst zwingende Gründe dafür ergeben, daß in Kapitel 40 eine große Lücke ist, das Ganze für eine Bestätigung dessen halten, daß es gerade ein Blatt ist, das dort fehlt. Eine zweite Stütze für seine Annahme findet Gudeman (S. 79) in der Berechnung, daß das Stück zwischen dem Ende der großen Lücke und der von ihm angenommenen zweiten gerade den Raum von 4 Seiten oder 2 Blättern eingenommen habe. Das ist deshalb wichtig, weil eine Lücke durch Blattausfall an dieser Stelle von vornherein ausgeschlossen ist, wenn dort nicht gerade ein Blatt zu Ende war. Da aber am Ende der großen Lücke ein Blatt begonnen haben muß, so läßt sich das — allerdings nur in einer recht groben Annäherung — berechnen. Soweit diese Berechnung aus den uns bekannten Größen überhaupt angestellt werden kann, ergibt sie, richtig vorgenommen2, für das Stück bis zu der angenommenen Lücke im Maximum 3,7161 Seiten oder 1,858 Blatt. Das bedeutet, daß man es, unter An2 Gudeman selbst ist bei seiner Berechnung ein Irrtum unterlaufen, der, soviel ich sehen kann, der Aufmerksamkeit seiner Kritiker bisher entgangen ist. Berechnet soll werden, wieviel Seiten des Archetypus das Stück zwischen der ersten und der angenommenen zweiten Lücke eingenommen habe. Als bekannte Größen sind zunächst gegeben die Zeilenzahl der Archetypusseite mit 30 (bzw. 60, da die Seite zwei Kolumnen enthält), die durch die Erhaltung von ein paar Seiten des Archetypus bekannt ist, und die Zeilenzahl in unseren modernen Ausgaben. Da die Zeilenlänge des Archetypus natürlich nicht mit der Zeilenlänge einer beliebigen modernen Ausgabe gleichgesetzt werden kann, müssen die Zeilen der modernen Ausgabe, von der man ausgehen will, auf Archetypuszeilen umgerechnet werden, und dann erst beredinet, wieviel Archetypusseiten diese füllen. Das tut Gudeman auf folgende Weise: er geht von der Teubnerausgabe aus und schreibt (S. 79): ,Es beträgt nun die Durchschnittslänge einer Kolumnenzeile [sc. des Archetypus] — im ganzen sind es 960 — 4,739 cm oder einer ganzen Zeile 9,479 cm. Eine Seite enthält demnach im Durchschnitt 284,37 cm Text (9,479-30) [sc. da die Seite 30 Zeilen enthält]. Eine Vollzeile einer Teubnerseite ist 8,5 cm lang. Das Verhältnis dieser Zeile zu einer Handschriftzeile ist also wie 1 : 1,115 [nämlich 9,479: 8,5 = 1,115]'. Die ganze Partie des Dialogus nach der großen Lücke (32,5 rem bis zu 40,6 admovebant) beträgt bei Halm 126,4 Zeilen = 1074,4 cm, was für denselben Teil im Cod. Hersfeldensis 1198,056 cm (1074,4-1,115) ergibt, oder 1198,056 cm : 284,32 cm = 4,213 Seiten des Archetypon. usw.' Der Fehler der Berechnung wird hier durch die ganz überflüssige Umständlichkeit des Verfahrens verdeckt. Wenn man, statt alles

516

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nähme starker Unregelmäßigkeit in der Schriftweite des Archetypus, gerade noch für möglich halten kann, daß das Zwischenstück 2 ganze Folia eingenommen habe. Es ist also, von dieser Seite her gesehen, gerade noch möglich, daß an der angenommenen Stelle eine Lücke durch Blattausfall entstanden ist, aber auch nicht mehr. Wenn das Ergebnis der Rechnung auch gleich auszumultiplizieren und auszudividieren, das Ganze zweckmäßigerweise zuerst auf einen Bruchstrich schreibt, so erhält man: 126,4 · 8,5 · __! 8,5

: (9,479 · 30) =

126,4 · 8,5 · 9,479

126,4

8,5 · 9,479 · 30

30

= 4,213.

Das zeigt ohne weiteres, daß die mit vieler Mühe in die Rechnung eingesetzten Zahlen für die Zeilenlängen sich in der Rechnung gegenseitig aufheben, bzw. auf dem Bruch weggekürzt werden, so daß sie auf das Ergebnis gar keinen Einfluß haben. I n der Tat bekommt man genau dasselbe Resultat wie Gudeman, wenn man einfach die Teubnerzeilen durch 30 dividiert: 126,4 : 30 = 4,213. Das ist also die Zahl der Teubnerseiten zu 30 Zeilen, aber nicht die Zahl der Seiten des Archetypus, die Gudeman berechnen will. Wenn man von seinen Prinzipien aus richtig rechnet, kommt man schon zu einem für ihn etwas ungünstigeren Resultat. Man braucht nämlich nur die Zahl der Teubnerzeilen durch das Längenverhältnis von Archetypuszeilen zu Teubnerzeilen zu dividieren, um die Zahl der Archetypuszeilen zu bekommen. Also 126,4 : 1,115 = 113,363. Wenn man diese dann durch 30 dividiert, bekommt man die Zahl der Archetypusseiten = 3,7787, oder 1,889 Blätter. Aber schon die Prinzipien, von denen Gudeman ausgeht, sind gar nicht zu gebrauchen. Denn nidit auf die Länge, sondern auf den Inhalt der Zeilen an Buchstaben kommt es an, und es sollte auch der einfachsten Überlegung einleuchten, daß in einer kürzeren Zeile mehr stehen kann als in einer längeren, wenn sie enger geschrieben ist. Nicht das Verhältnis der Zeilenlängen, sondern der Zeileninhalte zueinander ist also zu bestimmen. Das einzige Mittel, das wir dafür haben, ist der Vergleich des Stückes bis zur ersten Lücke in der Teubnerausgabe und im Archetypus. Der Archetypus umfaßt bis dahin 14 Blatt. Wenn man annimmt, daß schon das erste Blatt die volle Zeilenzahl und ausschließlich vom Dialogus enthielt (eine unwahrscheinliche Annahme, aber die für Gudeman günstigste, die man machen kann), so umfaßt der Archetypus bis zur großen Lücke 1 4 - 6 0 = 840 Zeilen. In der Teubnerausgabe umfaßte dasselbe Stück (die Zeilenenden kleiner als eine halbe Zeile weglassend) 964 Zeilen. Das Verhältnis des Zeileninhaltes der Teubnerzeile zu dem des Archetypus ist also 840 : 964 = 0,871. Multipliziert man damit die Zahl der Teubnerzeilen zwischen der großen und der angenommenen Lücke (ich setze dafür die für Gudeman günstigere Zahl 128 ein, indem ich wie vorher die Zeilenenden größer als eine halbe Zeile als ganze Zeilen rechne), so erhält man die Zahl der Archetypuszeilen zwischen den Lücken. Also: 128 · 0,871 = 111,488. Das durch 30 dividiert, ergibt die Zahl der Archetypuszeilen. Also: 111,488 : 3,7161 Seiten oder 1,8581 Blatt, ein Ergebnis, das für G u d o mans Annahme noch ungünstiger ist. Freilich liegt auch diese Zahl nodi näher bei 2 als bei 1 1/2, aber sie entfernt sich doch nicht mehr weit von der Wahrscheinlichkeitsgrenze zwischen beiden = 1,75 und spricht jedenfalls eher dagegen als dafür, daß an der angenommenen Stelle gerade ein Blatt zu Ende war. Und selbst wenn das der Fall wäre, so würde damit nur bewiesen, daß dort ein Blatt ausgefallen sein kann, nicht daß es ausgefallen sein muß. Eine Stütze für die Annahme einer Lüdke ist also aus der Berechnung in keiner Weise zu entnehmen.

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nur ein wenig ungünstiger ausfiele, müßte es für geradezu ausgeschlossen gelten, womit freilich eine Lücke geringeren Umfangs aus anderen Ursachen noch nicht als unmöglich erwiesen wäre 3 . Noch auf etwas anderes kann ich in diesem Zusammenhang aufmerksam machen. Bei der ersten Lücke bricht das Stück vor der Lücke mitten im Satz ab, wie das Stück danach mitten im Satz beginnt. Das beweist, daß die Seiten und Blätter des Archetypus, wie auch a priori anzunehmen, nicht mit Satzende zu schließen pflegten. Da in Kap. 40 kein Satz unvollständig ist, müßte man annehmen, daß hier zufällig 2 Blätter hintereinander mit Satzende schlossen. Das ist zwar nicht ausgeschlossen, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit der Annahme nicht. Soweit die äußeren Voraussetzungen. Die inneren Gründe für die Annahme einer großen Lücke in Kap. 40 sind folgende: 1. der Unterschied in der Wertung der Dinge, der vor und nach dem Einschnitt sich zu finden scheint; 2. die Wiederholungen, die sich in dem ganzen Abschnitt finden; 3. daß der Inhalt des Kap. 39 nicht wie das Vorhergehende im folgenden noch einmal eine Entsprechung findet. Der zweite und dritte Grund sind leicht zu widerlegen. Bei dem dritten könnte für eine Lücke nur die Annahme sprechen, daß dem Kap. 39 ein durch die Lücke ausgefallener Abschnitt entsprochen hätte. Das ist schon deshalb unwahrscheinlich, weil das Kap. 39 im ersten Stück am Ende steht, und also, da die Ordnung sonst eingehalten wird, auch der entsprechende Abschnitt im zweiten am Ende gestanden haben müßte. Er kann also gar nicht durch die Lücke ausgefallen sein, selbst wenn man eine solche annimmt. Ebensowenig wird der zweite Anstoß durch die Annahme einer Lücke beseitigt. Denn wenn es, wie Gudeman schreibt, ¿innlose' Wiederholungen sind, die hier vorliegen, so fällt das dem Schriftsteller zur Last, gleichgültig ob er sie auf zwei Unterredner verteilt oder sie einem einzigen in den Mund gelegt hat. Es kann also nur untersucht werden, ob sie nicht doch einen Sinn haben. Ist das nicht der Fall, so ist auch für den Aufbau nichts daraus zu entnehmen. Andernfalls ergibt sich aus diesem Sinn vielleicht ein Anhaltspunkt dafür, ob sie einem oder mehreren Unterrednern angehörten. Der erste Grund dagegen ist eingehend zu untersuchen. Es bringt natürlich wenig Nutzen, allgemeine Erörterungen darüber anzustellen, ob die 3 Auf eine eingehende Auseinandersetzung mit den einzelnen Autoren, die bisher Gründe für und gegen die Annahme einer Lücke geltend gemacht haben, verzichte ich, da der Weg, auf welchem im folgenden eine Lösung versucht wird, von allen bisher eingeschlagenen verschieden ist und eine Diskussion im einzelnen daher nur den Umfang dieses Aufsatzes ohne Nutzen vermehren würde. Ich fasse also auch die Gründe für die Annahme einer Lücke zusammen, ohne auf die Nuancen einzugehen.

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Unterschiede der Wertung in den verschiedenen Abschnitten, die dort gar nicht geleugnet werden können, mehr oder minder groß sind und ob sie in der Seele eines Menschen zusammen wohnen können. Das schwankt alles je nach der subjektiven Einstellung des Beurteilers und kann keinen objektiven Maßstab abgeben. Man muß vielmehr festzustellen versuchen, welcher Art sie sind und welche Rolle sie in der Gesamtökonomie des Dialoges spielen. Nur von hier aus ist eine objektive Entscheidung möglich. Eines jedenfalls fällt sofort auf: Während sonst überall im Dialogus in jeder Rede eindeutig eine Sache vertreten wird, finden sich hier in beiden Teilen, demjenigen vor und dem nach der angenommenen Lücke, immer auch Hinweise auf die Kehrseite der Sache. Zwar ist in dem Stück bis zu dem Einschnitt ganz deutlich der Tenor des Ganzen: Lob der Vergangenheit, d. h. ihrer Beredsamkeit, die hoch über diejenige der Gegenwart gestellt wird, in dem folgenden Stück dagegen: Lob der Gegenwart, d. h. ihrer politischen Zustände, die der Verwirrung und Zügellosigkeit der republikanischen Zeit gegenübergestellt werden. Aber in beiden Teilen wird zugleich auch die Kehrseite der Dinge betont. Im ersten Teil ist davon die Rede, daß die staatlichen Zustände der Gegenwart besser und glücklicher sind als die der Vergangenheit, obwohl die Beredsamkeit eben deshalb nicht in so hoher Blüte stehen kann 4 . Im zweiten Teil wird mitten im Lob der gegenwärtigen politischen Zustände immer wieder darauf hingewiesen, daß die Beredsamkeit der Gegenwart der früheren unterlegen ist 5 . Von dieser Erscheinung, daß in beiden Teilen die Dinge und ihre Wertung jeweils dieselben sind, und nur im einen Teil das, was an der Vergangenheit, im zweiten das, was an der Gegenwart besser ist, den Ton des Ganzen bestimmt, sind auch offenbar die Wiederholungen abhängig, die man tadelt. 4

Cap. 36: nam etsi horum quoque temporum oratores ea consecuti sunt, quae composita et quieta et beata re publica tribuí fas erat, tarnen illa perturbatione ac licentia plura sibi ossequi videbantur, cum mixtis omnibus et moderatore uno carentibus tantum quisque orator saperet, quantum erranti populo persuadere poterat. Und: quae singula etsi distrahebant rem publicam exercebant tamen illorum temporum eloquentiam etc. Cap. 37: quae mala sicut non accidere melius est isque optimus civitatis status habendus est, in quo nihil tale patimur, ita cum acciderent, ingentem eloquentiae materiam subministrabant. Und als direkter Tadel der Vergangenheit cap. 40: iam vero contiones assiduae et datum tus potentissimum quemque vexandi atque ipsa inìmicitiarum gloria, cum se plurimi disertorum ne a P. quidem Scipione aut L. Sulla aut Cn. Pompeio abstinerent etc. 5 Cap. 40: sed est magna illa et notabïlis eloquentia alumna licentiae etc. Und: nostra quoque civitas, donee erravit, tulit sine dubio valentiorem eloquentiam etc. Cap. 41 : nec vobis summa illa laus et gloria in eloquentia ... defuisset. Daß aus diesem Abschnitt weniger Beispiele anzuführen sind, liegt natürlidi daran, daß er kürzer ist.

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Aus diesen Beobachtungen ist natürlich so ohne weiteres noch kein Kriterium dafür zu entnehmen, ob die beiden Teile von demselben Redner oder von verschiedenen gesprochen sind. Denn in den übrigen Teilen des Dialoges kommt derartiges weder innerhalb einer einzelnen Rede noch in zwei einander ergänzenden Reden vor. Aber es ist jetzt eine der Voraussetzungen gewonnen für die Untersuchung, welche Rolle die eigentümlichen Wiederholungen im Gesamtaufbau des Dialoges spielen. Man muß nun zunächst einen anderen Ausgangspunkt nehmen. Im Dialogus treten vier Redner auf, Curiatius Maternus, M. Aper, Vipstanus Messalla und Julius Secundus, von denen die ersten beiden im Dialog je zwei Reden halten, der dritte, Messalla, nur eine, während Julius Secundus in den erhaltenen Teilen des Dialoges als Redner nicht vorzukommen scheint. Die Annahme liegt nahe, daß seine Rede in der ersten Lücke ausgefallen ist. Fraglich ist dagegen, ob ein Stück von ihr vielleicht doch noch erhalten ist. Es könnte dies nur der Abschnitt zwischen der großen und der angenommenen zweiten Lücke sein. Davon ist also auszugehen. Der Redner des letzten Teiles nach der angenommenen Lücke ist durch die Schlußworte bekannt: Es ist Curiatius Maternus, der schon zu Beginn des Dialoges als Redner aufgetreten ist. Er preist in diesem letzten Teil die politischen Zustände der Gegenwart, weil sie der Welt Frieden nach außen und innen beschert haben und stellt sie hoch über diejenigen der republikanischen Zeit. Dagegen erkennt er unbedingt an, daß die Beredsamkeit der alten Zeit der gegenwärtigen überlegen gewesen ist. Man kann zunächst ganz absehen von der Beziehung dieser Dinge zu dem, was vor der angenommenen Lücke vorgetragen wird, und statt dessen fragen, wie es sich zur Stellungnahme des Maternus in seiner ersten Rede zu Anfang des Dialoges und zu der Charakteristik, die dort von ihm gegeben wird, verhält. Auf den ersten Blick verträgt es sich damit sehr gut. Denn hier wie dort erscheint Maternus als Freund der Ruhe und des Friedens. Wie er in der Schlußrede die Gegenwart mit ihren friedlichen Zuständen der unruhigen Vergangenheit vorzieht, obwohl er den Verfall der Beredsamkeit weder leugnen kann noch will und den Zusammenhang dieser Erscheinung mit den gegenwärtigen politischen Zuständen sieht, so preist er dort die Dichtkunst gerade deshalb, weil sie in Frieden und Zurückgezogenheit ausgeübt werden kann, während die Beredsamkeit nur gedeiht, wo Haß, Streit und Unordnung herrscht 6 . Es ist ganz dieselbe 6 Cap. 12: nemora vero et luci et secretum ipsum, quod Aper increpabat, tantam mihi afferunt voluptatem, ut inter praecipuos carminum fructus numerem, quod non in strepitu ... componuntur, sed secedit animus in loca pura atque innocentia fruiturque sedibus sacris.

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Auffassung von Wesen und Gründen der Beredsamkeit hier wie dort, und es scheint nur eine Erweiterung und Anwendung auf die realen gegebenen Zustände zu sein, wenn Maternus in der Schlußrede die Gegenwart als Ganzes über die Vergangenheit stellt. Aber so einfach gehen die Dinge doch nicht auf. Zunächst zeigt sich schon innerhalb des ersten Auftretens des Maternus ein gewisser Widerspruch seines Verhaltens mit sich selbst. Zwar aus der praktischen Rednertätigkeit und aus dem politischen Getriebe des Tages hat er sich zurückgezogen um jener Ruhe und jener Sicherheit des Friedens willen, die ihm als Dichter über alles gehen, zugleich aber begibt er sich durch die offenbar kaum mehr indirekte Kritik, die er in seinen Tragödien an den gegenwärtigen Zuständen übt, in größere persönliche Gefahr als selbst Aper mit seinen Reden, obwohl dieser doch mitten im aktiven politischen Leben steht 7 . So gibt er jene Ruhe und Sicherheit, die ihm nach seinen eigenen Worten das Höchste sind, freiwillig wieder auf. Daß dieser Widerspruch im Charakter und Verhalten des Maternus aber kein zufälliger, sondern vom Verfasser des Dialoges gewollt und beabsichtigt ist, geht daraus hervor, daß er ihn von den übrigen Personen des Dialoges entsprechend charakterisiert werden läßt. Am deutlichsten geschieht dies durch Aper, der es bedauert (Kap. 10, vgl. unten Anm. 7), daß Matemus sich um ganz imaginärer Dinge willen in persönliche Gefahr begibt, ohne damit sich oder seinen Freunden zu nützen, wie es ihm durch eine praktische Rednertätigkeit möglich wäre. Aber nicht nur das praktische Verhalten, sondern auch die Wertung der Dinge durch C. Maternus zeigt denselben Zwiespalt. In seiner letzten Rede preist er die Monarchie, weil sie Frieden und Ruhe gebracht hat, und stellt sie deshalb hoch über die Republik; in seinen Dramen dagegen greift er eben diese Monarchie in der Darstellung von Helden des Republikanertums so offenkundig an, daß seine Freunde für ihn fürchten müssen. Und dabei handelt es sich in diesen Dramen nicht um einen Angriff auf einzelne Herrscher, die aus der Monarchie ein Zerrbild ihres wahren Wesens gemacht haben, oder gegen einzelne Mißbräuche. Ganz bewußt wird nicht nur der Dialog, sondern auch Abfassung und öffentliche Vorlesung der Catotragödie des Maternus mitten in die Regierungszeit des Vespasian verlegt. Auf der anderen Seite ist nicht ein Thema gewählt, das eine Kritik an einzelnen Einrichtungen der gegenwärtigen Monarchie erlaubt hätte, sondern es wird ge7 Cap. 10: Aper: effervescit enitn vis pulcherimae naturae tuae nec pro amico aliquo, sed, quod periculosius est, pro Catone offendis, nec excusatur offensa necessitudine officii aut fide advocationis aut fortuitae et subitae dictionis Ímpetu: meditatus videris elegisse personam notabilem et cum auctoritate dicturam.

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rade der starrste Republikaner aus Prinzip, den es in der Vergangenheit gab, zum Helden der Tragödie gemacht. Vielleicht fast noch deutlicher tritt das selbe an der Tragödie Domitius hervor, in der offenbar jener Domitius Ahenobarbus, der in den Kämpfen gegen Cäsar eine sehr wenig rühmliche Rolle gespielt hatte — er wollte bekanntlich seine Truppen bei Nacht und Nebel im Stich lassen, wurde aber bemerkt und von den erbitterten Soldaten an Cäsar ausgeliefert — , rein um seiner Gegnerschaft gegen Cäsar willen zum Helden geworden ist 7 a . Es ist kein Zweifel, daß Maternus, so wie der Verfasser des Dialoges ihn schildern will, fast wider eigene Erkenntnis und eigenen Willen die alte Republik in einer Verklärung sieht, die selbst noch auf den unwürdigsten ihrer Vorkämpfer ihren Abglanz fallen läßt. Die psychologischen Gründe dieses inneren Zwiespaltes sind deutlich genug. Der feinnervige Dichter, dessen persönliche Reinheit und absolute Integrität des Charakters im Dialog immer wieder hervorgehoben wird, ist nicht geeignet, sich in den Strudel des praktischen Lebens zu stürzen, in dem man schwerlich ganz reine Hände behalten kann. Er liebt die Ruhe und Zurückgezogenheit. E r muß deshalb auch den Frieden lieben, den erst die Monarchie gebracht hat. Aber für seine Dichtungen bietet ihm dieses gegenwärtige Leben eben wegen seiner Ruhe und Friedlichkeit, die zugleich Ereignislosigkeit ist, kei7a Diese zur Zeit der Abfassung des hier wieder abgedruckten Aufsatzes allgemein verbreitete Beurteilung des Domitius Ahenobarbus ist, wie ich später bei einem genaueren Studium der historischen Zusammenhänge selbst festzustellen Gelegenheit hatte, völlig falsch. Vgl. supra S. 487 ff. Vielmehr ist Domitius in die Lage, in welcher er in so schlechtem Lichte erscheinen mußte, wie sich aus einem genauen Studium der damaligen Korrespondenz Ciceros ergibt, dadurch geraten, daß ihn Pompeius aus Gründen seiner persönlichen Politik über seine strategischen Absichten im Unklaren gelassen hat. Er ist als echter Republikaner zwischen den beiden Rivalen Cäsar und Pompeius., die beide, wenn auch mit verschiedenen Mitteln und auf verschiedene Weise danach strebten, sich über die republikanische Staatsordnung zu erheben, zerrieben worden. Es ist durchaus möglich, daß Maternus, der den Ereignissen noch näher stand, davon noch etwas gewußt hat, wenn auch die Einsicht in den wahren historischen Zusammenhang in der erhaltenen griechischen und lateinischen historischen Literatur nicht mehr zu finden ist und wahrscheinlich schon in deren älteren Vorlagen verschleiert worden war. Es ist dann auch möglich, daß Maternus die wahre Tragödie eines Mannes zur Darstellung gebracht hat, der ehrlich und unter Einsatz seiner ganzen Person für die Republik zu kämpfen bereit war und, von Pompeius getäuscht, in den Verdacht geriet, die republikanische Sache aus Feigheit verraten zu haben. Wenn dies aber so war, mußte doch die Domitius-Tragödie des Maternus selbst bei einem gemäßigten Princeps wie Vespasian und seinem Sohn Titus unangenehme Gefühle erregen, weil sie die moralischen Grundlagen des Principats angriff, geschweige denn bei ihrem Vorgänger Nero und seinen ephemeren Nachfolgern und bei ihrem Nachfolger, dem unaufhörlich von Furcht vor Auflehnung und Verschwörung geplagten Domitian.

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nen Stoff, und darüber hinaus kann er nicht verkennen, daß die Kunst, welche recht eigentlich nur das praktische Leben hervorbringen kann, die Rednerkunst, von ihrer früheren Höhe herabgesunken ist. Darin liegt kein logischer Widerspruch. Denn es ist sehr wohl möglich, sich ästhetisch für Dinge zu begeistern, für die man doch den Preis nicht zahlen möchte, um den allein ihre Entstehung zu erkaufen ist. Aber wenn die Begeisterung echt ist, so wird im Herzen des Begeisterten doch immer etwas übrigbleiben, was ihre Existenz um jeden Preis bejaht. Dieser Zwiespalt des Gefühls, nicht des Verstandes, wird nur um so deutlicher durch jenen Traum von einer glücklicheren, weniger belasteten Art der Beredsamkeit, einer dichterischen Prophetie, welche die Herzen der Menschen auf eine reine Weise gewinnt, mit dem ihn Maternus in seiner letzten Rede zu überdecken sucht. Denn er ist sich selbst deutlich genug dessen bewußt, daß dies alles für die Gegenwart ein Traum bleiben wird und muß. Zugleich wird jedoch noch etwas Weiteres deutlich. Es ist nicht nur der Zwiespalt, daß man ästhetisch Dinge bejaht, deren Entstehungsbedingungen man doch ethisch und menschlich verneinen muß, der in Maternus sichtbar wird, sondern auch eine eigentümliche Unsicherheit in der moralischen Beurteilung der Gegenwart. Gewiß ist es ganz ehrlich, wenn er ihren unmittelbaren Wirkungen auf das Leben der Menschen vor der unruhigen und aufgeregten Vergangenheit den Vorzug gibt; aber an seinem Traum von der Rolle der Dichter in einer imaginären Vorzeit wird offenbar, wieweit die Rolle der Dichtung in der Gegenwart davon entfernt ist, eine Verwirklichung dieses Traumes zu sein. Das muß auch seinen Schatten auf die ethische Bewertung der Gegenwart werfen. Und auch das praktische Verhalten des Maternus stimmt dazu. Denn es ist offenbar nicht nur der ästhetische Vorzug des bewegteren, ereignisreicheren Lebens der republikanischen Zeit, das ihn zur Wahl seiner Stoffe veranlaßt hat. Es wäre nicht schwer gewesen, Cäsar oder den Sieger von Actium zum Helden einer Tragödie zu machen. Daß er gerade die Helden der Republik gewählt hat, deutet auf eine prinzipiellere, nicht nur ästhetische Ablehnung der Gegenwart, und zwar gerade der Monarchie, die er im letzten Teil seiner Rede als Friedensbringerin verherrlicht. Auch das ist offenbar vom Autor gewollt. Denn er bestätigt es dadurch, daß er die Freunde des Maternus um seiner Dramen willen für ihn fürchten läßt; und es spricht offenbar nicht für die Güte der gegenwärtigen Zustände, wenn der Mann, dessen Integrität in jeder Weise hervorgehoben wird, sich fast wider Willen zu Angriffen auf die Gegenwart fortgerissen sieht, die ihn in persönliche Gefahr für Leib und Leben bringen. Richtet man von diesen Widersprüchen im Charakter des Maternus, die

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sich allein aus einer Analyse der sicher von ihm gesprochenen Reden ergeben, seinen Blick auf die beiden Teile des Abschnittes nach der großen Lücke, so sieht man ohne weiteres, daß die Widersprüche zwischen den beiden Teilen, die dort zu konstatieren sind, noch gar nicht die ganze Breite der Möglichkeiten einnehmen, die ohnedies vom Autor ganz bewußt in dem Verhalten des Maternus angelegt sind. Daß in dem einen Teil die alte Redekunst gepriesen und nur nebenbei darauf hingewiesen wird, daß sie nur in einer stürmischen Zeit gedeihen konnte, während in dem andern die politischen Zustände der Gegenwart gelobt werden, wenn es auch eine große Beredsamkeit dabei nicht geben kann, das reicht an Tiefe nicht von weitem an den Zwiespalt heran, der sich auch ohne das als eine ganz wesentliche Charaktereigenschaft des Maternus herausgestellt hat. Danach ist kein Zweifel mehr möglich, daß beides von Maternus gesprochen sein kann. Daß es von ihm gesprochen sein muß, läßt sich darum noch nicht behaupten. Es könnte immer noch sein, daß der Gesamtaufbau des Dialoges eine Zuweisung der beiden Teile an verschiedene Redner verlangte. Dieser muß also jetzt untersucht werden, um zu einem sicheren Resultat zu gelangen. Man kann dabei von den Ergebnissen der bisherigen Untersuchung ausgehen. Der Verfasser hat bewußt Widersprüche in die Haltung des einen der vier Unterredner gelegt, und er hat zugleich diesen selben Unterredner durch seine Handlungen außerhalb des Dialoges wie durch Bemerkungen der übrigen Gesprächsteilnehmer über ihn so charakterisiert, daß die widerspruchsvollen Äußerungen in seinen Reden im Zusammenhang seiner ganzen Persönlichkeit ihre Begründung finden. Es ist zu fragen, wie er bei den übrigen Personen seines Dialoges verfahren ist. Gegenüber Maternus scheint der zweite Redner des Dialoges, M. Aper, eine ganz einheitliche und ungebrochene Natur zu sein. Für ihn besteht kein Zwiespalt im Handeln noch ein Widerspruch zwischen Theorie und Praxis. Seinem ganzen Temperament nach will er im praktischen Leben stehen, sich persönlich durchsetzen und zur Geltung bringen. Sein Mittel dazu ist, wie es für den Politiker kein anderes, jedenfalls kein wichtigeres gibt, die Beredsamkeit. Ganz dementsprechend scheint er auch unbelastet von ästhetischen Bedenken und Überlegungen. Die gegenwärtige Beredsamkeit ist ihm deshalb die beste, oder verdient zum mindesten den Vorzug, weil sie die gegenwärtige und daher jetzt und hier und praktisch allein zu gebrauchen ist. Aus dieser eindeutigen, sicheren, aktiven Haltung heraus betrachtet er Maternus, dessen sonstige Qualitäten er doch anerkennen muß, um seines schwankenden und widerspruchsvollen Verhaltens willen mit einem bedauernden Kopfschütteln und hält ihm sein eigenes Verhalten als Vorbild vor.

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Soweit scheint man von dem Zwiespalt, den der Autor des Dialoges in Maternus legte, bei Aper nichts zu spüren. Aber ganz so einheitlich, wie er zunächst erscheint, ist er doch nicht. Zwar daß es ziemlich sophistische Argumente sind, mit denen er die Redekunst der Gegenwart gegen diejenige der Vergangenheit verteidigt und daß ihm dies von seinen Mitunterrednern mehrfach vorgehalten wird, beeinträchtigt die Einheitlichkeit seines Charakterbildes noch nicht. Es paßt sogar sehr gut zu dem, was sonst als für ihn charakteristisch erscheint. Aber die Art dieser Sophismen führt doch auf einen gewissen Widerspruch nicht des praktischen Verhaltens, wohl aber der Wertung der Dinge, auch bei Aper, der vom Verfasser der Schrift nicht weniger gewollt ist als der Zwiespalt im Charakter des Maternus. Die Verteidigung der modernen Rhetorik durch Aper ist eine doppelte. Einmal sucht er durch eine willkürliche Auslegung des Begriffes ,modern' den Gegenstand des Streites zu verschieben. Modern soll nicht die Gegenwart allein genannt werden, sondern die ganze neuere Zeit, die auch noch Cicero, Calvus und Brutus, die Redner der Blütezeit, umfaßt. So wird es ihm leicht, den Vorzug der Moderne vor dem Alten zu erweisen. Aber diese sophistische Digression hat innerhalb des Dialoges keinen anderen Zweck als die Schwierigkeit der Aufgabe Apers ganz deutlich werden zu lassen und diesen selbst zu charakterisieren. Die zweite Art der Verteidigung ist eine sehr viel ernstere. Hier plädiert Aper für das Redit einer jeden Zeit auf ihren eigenen gerade ihr angemessenen Stil. Er will es nicht gelten lassen, daß es eine absolute Norm des Schönen gebe. Mit den Umständen ändere sich auch der Stil und der Maßstab, an dem die Schönheit einer Sache zu messen ist. Weil die Verhältnisse sich geändert haben, der Richter nicht mehr Zeit und Geduld hat, eine lange, fein ausgefeilte Rede anzuhören, das Auditorium schon so mit Reden übersättigt ist, daß nur noch das ganz Neue, Unerhörte, Überspitzte ihm Eindruck macht, muß der Redner seine Rede kürzen und das, was er in dieser Kürze bringt, mit Sentenzen und allem Schmuck der Rede überlasten, wenn er noch irgendeinen Eindruck hervorbringen will. Und weil die Zeitverhältnisse eine solche Redekunst fordern, ist diese Form jetzt angemessen und gut, die Langstieligkeit der alten Zeit nicht mehr zu ertragen (cap. 19/20). An diese Forderung schließt sich die Kritik der alten Redner an, die sich freilich wohl hütet, an jenen gerade das zu tadeln, was nur von den veränderten modernen Verhältnissen aus zu tadeln ist, an der Gegenwart gerade das zu loben, was nur durch diese Verhältnisse allenfalls gerechtfertigt werden kann. So verschiebt sich ganz allmählich die Grundlage der Gegenüberstellung und Kritik. Erschien es anfangs so als ob die gegenwärtige

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Redekunst in ihrer ganzen Eigenart durch die besonderen Bedingungen der Zeit gerechtfertigt sei, wie auch die alte zu ihrer Zeit berechtigt war, es jetzt aber nicht mehr ist, so werden nun immer mehr solche Einzelmängel an speziellen Leistungen älterer Redner herausgegriffen, die immer und zu jeder Zeit Fehler bleiben, diesen aber das Idealbild einer Beredsamkeit gegenübergestellt, die alle jene Mängel vermeidet, mit dem wirklichen Aussehen der gegenwärtigen Beredsamkeit aber nur mehr sehr wenig Ähnlichkeit hat. Der Zwiespalt ist also auch hier ganz deutlich. In Wirklichkeit ist das ästhetische Urteil des Aper ganz intakt. Er hat auch einen ganz absoluten Maßstab, nach dem die alte Beredsamkeit der wirklichen Redekunst der Gegenwart zweifellos überlegen sein muß. Aber weil die praktischen Verhältnisse eine solche Redekunst nicht erlauben und weil Aper als Redner tätig sein will, verteidigt er das Redit der Gegenwart und ist ihm jedes noch so sophistische Mittel recht, um es zu erweisen. Gewiß geht dieser Zwiespalt bei ihm nicht so tief wie bei Maternus, bei dem er den ganzen Charakter bestimmt. Er ist so einheitlich und ungebrochen in seinem Willen, aktiv zu sein und zu handeln, daß diese Einheitlichkeit seiner Persönlichkeit nicht dadurch beeinträchtigt wird, daß er eine Seite dieses Handelns gegen seine bessere Einsicht verteidigen muß. Aber der Zwiespalt ist doch vorhanden und vom Autor gewollt, der die übrigen Unterredner gerade darauf mehrfach hinweisen läßt, indem sie immer wieder die Meinung aussprechen, es sei gar nicht die wahre Ansicht Apers, die er im Dialog mit solcher Leidenschaftlichkeit verteidigt. Es bleibt noch die Frage übrig, ob der Verfasser der Schrift auch in die beiden übrigen Unterredner des Dialoges einen solchen Zwiespalt hat hineinlegen wollen. Bei Secundus fehlt es für die Entscheidung dieser Frage an Material, da seine Rede in der großen Lücke ausgefallen ist, bzw. wenn das Stück vor der angenommenen Lücke ihm angehören sollte, daraus doch vorläufig keine Schlüsse gezogen werden dürfen, bevor die Zuweisung an ihn sicher feststeht. Wohl aber muß es möglich sein, für Messalla, dessen Rede, obwohl nicht vollständig erhalten, von allen Reden den größten Raum einnimmt, zu einer solchen Entscheidung zu gelangen. Hier kann nun gleich gesagt werden, daß bei ihm von einem solchen Zwiespalt nichts zu finden ist. Zwar könnte man allenfalls einen solchen daraus konstruieren, daß es eine römische Erziehung ist, die er im Gegensatz zu der Gepflogenheit der Gegenwart für den jungen Römer fordert, daß er vor der Graecula ancilla (cap. 29) warnt und dann doch seinen angehenden Redner vor allem durch griechische Philosophie bilden will (cap. 31). Aber dieser Widerspruch', wenn es überhaupt einer ist, kann in keiner Weise mit dem auf

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eine Stufe gestellt werden, was bei Apet und Matemus zu finden war. Denn was bei ihm vorliegt, ist einfach das Produkt der jahrhundertelangen Entwicklung von der ersten Einwirkung der griechischen Kultur auf das Römertum bis zu den Zuständen zur Zeit des Dialogs. Der Einfluß der alten griechischen Philosophie auf die römische Kultur ist gar nicht mehr wegzudenken, und unmöglich ist es auch, auf ein immer erneutes Schöpfen aus den Quellen der griechischen Philosophie zu verzichten. Aber das hindert nicht, daß das Überwiegen des griechischen Einflusses in der ersten Jugenderziehung schädliche Folgen haben kann, zumal wenn dieser Einfluß von Personen niederen Ranges ausgeübt wird. Es ist kein Zwiespalt und kein Selbstwiderspruch, wenn beides in der Rede des Messalla zum Ausdruck kommt. Es läßt sich also beobachten, daß der Verfasser des Dialoges in zwei der Unterredner, die er auftreten läßt, einen inneren Zwiespalt hineingelegt hat, der bei dem einen tiefer, bei dem anderen weniger tief in das Zentrum seiner Persönlichkeit hinabreicht, in den dritten dagegen nicht. Das hat offenbar im Gesamtaufbau des Dialoges einen ganz bestimmten Sinn. Denn mit diesem Unterschied in der Zeichnung verschiedener Dialogpersonen gehen noch andere Verschiedenheiten parallel. Es hatte sich gezeigt, daß der Zwiespalt in Maternus und Aper nicht nur in ihren Reden zum Ausdruck kam, sondern daß auch von den anderen Unterrednern darauf hingewiesen wird. Damit verbindet sich bei beiden eine ganz lebendige und eindringliche Charakterisierung ihrer Person, die weit über den sachlichen Inhalt ihrer Reden hinausgeht. Eine solche Charakterisierung fehlt dagegen wiederum bei Messalla. Zwar wird hervorgehoben, daß er ein fast fanatischer Verehrer des Altertums ist, und wird auf seine Studien hingewiesen; aber das ist auch alles. Und das ist um so auffallender, als die Rede des Messalla im Mittelpunkt des ganzen Dialoges steht, in ihr κατ' εξοχήν das eigentliche Thema behandelt wird, während alle anderen Reden mehr oder minder davon abschweifen. Doch gerade das muß beabsichtigt sein. Denn auch sonst ist alles darauf angelegt, den Ausführungen des Messalla eine besondere Autorität zu geben. Audi Maternus, Aper und vor allem Secundus sind durch ihre Ausbildung, ihren Rang als Redner und ihre praktische Tätigkeit aufs Beste dazu ausgerüstet, das gestellte Thema zu behandeln, aber nur von Messalla wird noch besonders hervorgehoben, daß er schon lange darüber nachgedacht hat, daß also seine Ausführungen nicht das Resultat der Eingebung des Augenblicks, sondern langer, ausgereifter Überlegung sind. Es kann kein Zweifel sein, daß ihnen damit gegenüber den mehr subjektiven Äußerungen des Maternus und des Aper der Charakter besonderer Objektivität gegeben werden soll. Dann wird es auch begreiflich, warum bei

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ihm auf eine eingehendere Charakteristik seiner Person verzichtet wird. Das dient dann ebenso dem Ziel der Objektivierung des Inhaltes seiner Rede, wie das entgegengesetzte Verfahren bei den anderen die Aufgabe hat, deren Äußerungen in ihrer subjektiven Bedingtheit zu zeigen. Das bedeutet jedoch nicht, daß die Stellungnahme des Aper und Maternus etwa sachlich entwertet werden sollte, so daß die negative Einstellung des Messalla zur Gegenwart mit derjenigen des Verfassers der Schrift gleichzusetzen wäre, während die anderen Dialogfiguren mit ihren Reden nur die Aufgabe hätten, als Folie dafür zu dienen. So plump ist das Verfahren des Autors nicht, und in gewisser Hinsicht ist sogar das Gegenteil der Fall. Aber das kann erst eine eingehendere Analyse des Charakters der beiden ersten Unterredner zeigen. Zuvor muß jedoch noch der Versuch gemacht werden, die Gesamtkomposition des Dialoges deutlich aufzuweisen. Das eigentliche Thema der Schrift ist es (cap. 1), die Ursachen des Verfalls der Beredsamkeit aufzudecken. Aber nur in einer der erhaltenen Reden wird dieses Thema direkt, in keiner einzigen wird es ausschließlich behandelt. In dem ersten Redegefecht zwischen Aper und Maternus, das die Einleitung des ganzen Dialoges bildet, klingt der Gegensatz zwischen Alt und Neu nur eben gerade gelegentlich an. Im Zentrum dagegen steht die Auseinandersetzung zwischen Poesie und praktischer Beredsamkeit. Das zweite Rededuell, zwischen Aper und Messalla, behandelt auch noch nicht den eigentlichen Gegenstand, steht ihm aber schon sehr viel näher, indem hier die Vorzüge des Neuen und des Alten einander gegenübergestellt werden. Dann erst folgt die Rede des Messalla, die das Thema selbst behandelt. Auch sie geht etwas darüber hinaus, indem sie allgemein die Folgen der veränderten Erziehung erörtert, aber doch kaum mehr, als für eine vollständige Beleuchtung der Sache notwendig ist. Dann folgt die große Lücke. Was nach ihr kommt, zerfällt in die beiden Teile, deren Verschiedenheit den Anlaß zur Annahme einer zweiten Lücke gegeben hat. Der letzte Teil entfernt sich wieder ziemlich weit von dem eigentlichen Gegenstand. Im Vordergrund steht das Lob des gegenwärtigen Friedens, und nur nebenbei wird die Wirkung dieser politischen Zustände auf die Rhetorik erwähnt. Aber auch wenn man das vorhergehende Stück dazu nimmt, werden auch dort zum mindesten die entfernteren Gründe des Verfalls der Beredsamkeit, bei Messalla die näheren angegeben. Im ganzen ist also die Komposition so, daß sich die Erörterung bis zur Rede des Messalla dem Zentrum des Gegenstandes nähert, dann sich allmählich wieder von ihm entfernt. Auch das steht offenbar damit im Zusammenhang, daß dem Sprecher der im Mittelpunkt des Ganzen stehenden Rede eine besondere Autorität der Objektivi-

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tat und Kenntnis des Gegenstandes gegeben wird. Doch ist die Entfernung vom Hauptthema vor und nach dieser mittleren Rede natürlich nicht die gleiche, sondern nachdem das Thema einmal von den Teilnehmern des Gesprächs festgestellt und seine Behandlung wiederholt gefordert ist, wird es nicht mehr so vollkommen vernachlässigt wie zu Anfang, wo äußere Anlässe erst allmählich dazu führen, gerade diesen Gegenstand in den Mittelpunkt der Unterhaltung zu stellen. Doch noch einige andere Beobachtungen lassen sich über den Aufbau der ganzen Schrift machen. In jedem der Teile ist der Gegenstand in einen größeren Zusammenhang gestellt. In den einleitenden Kontroversen, in welchen das eigentliche Problem nur erst im Hintergrund erscheint, zuerst in den Zusammenhang der Gegensätzlichkeit zwischen Dichtung und praktischer Rhetorik überhaupt, dann in denjenigen des Gegensatzes der Generationen und des Rechtes einer jeden Generation auf ihren eigenen Stil. Darauf erst folgt die Behandlung der Frage nach den Ursachen des Verfalls der Beredsamkeit. Sie wird von Messalla mit der Jugenderziehung in Verbindung gebracht; Maternus dagegen erweitert am Ende die Frage durch einen Vergleich der politischen Zustände, die, auch abgesehen von ihrem Wert für die Rhetorik, gegeneinander abgeschätzt und bewertet werden. Auch diese Erweiterung des Gegenstandes durch Ausblicke auf die verschiedensten Zusammenhänge zeigt zuerst eine allmähliche Annäherung an den eigentlichen Gegenstand, dann wieder eine langsame Entfernung davon, da die Erziehung und Ausbildung zweifellos am engsten mit der späteren Fähigkeit des Redners zusammenhängt. Betrachtet man die Stücke von der Rede des Messalla an für sich, so suchen sie alle die Ursachen des Verfalls der Beredsamkeit herauszuarbeiten, doch gibt die erste die unmittelbaren Gründe, die zweite die Gründe der Gründe an. Denn die Veränderung der politischen Zustände wird nicht nur die Redekunst als solche beeinflussen, sondern vor allem auch die Erziehung und Ausbildung zu ihr und die Erziehung überhaupt. Das kommt auch in der Rede des Messalla deutlich zum Ausdruck, obwohl er sich nicht das zum Gegenstand genommen hat. Dagegen könnte eine umgekehrte Wirkung der veränderten Erziehung auf eine Veränderung der politischen Zustände nur sehr indirekt angenommen werden, und im Dialog ist von einer solchen Auffassung auch keine Spur, da vielmehr die Erziehung des Augustus derjenigen der Gracchen noch unbedingt gleichgestellt wird (cap. 28). Es sind also die Gründe der Gründe, die in der letzten Rede zur Darstellung gebracht werden, aber doch nicht ihre unmittelbaren Gründe, da die veränderten politischen Zustände kaum unmittelbar, jedenfalls aber sehr viel mehr indirekt und auf Umwegen als direkt

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auf eine Veränderung der Erziehung hinwirken werden. Das macht es bei dem strengen Aufbau der ganzen Schrift, den aufzuweisen bisher versucht worden ist, vielleicht doch möglich, wenigstens dem Hauptinhalt nach zu erschließen, was in der großen Lücke zwischen Kapitel 35 und 36 ausgefallen sein muß. Es muß hier in irgendeiner Weise das Mittelglied zwischen dem, was von Kapitel 36 an zur Darstellung gelangt, und den Ausführungen des Messalla gegeben worden sein, das Mittelglied in der kausalen Reihe, welches die Veränderung der politischen Zustände mit der Veränderung der Erziehung des Kindes und der Ausbildung des jungen Mannes verbindet. Dies Mittelglied können nur die ingenia und mores, oder, wenn man will, die gesellschaftlichen Zustände sein. Mehr zu erschließen, ist bei dem Gedankenreichtum und der Originalität des Autors nicht möglich. Aber soviel mit Sicherheit zu sagen, gibt gerade der kunstvolle Aufbau seines Werkes die Möglichkeit. Damit kann wohl die Diskussion über die Annahme einer zweiten Lücke und die Zuweisung des Stückes von Kapitel 36 bis Kapitel 40 geschlossen werden. In der großen Lücke muß eine ganze Rede gestanden haben, vollkommen anderen Inhalts als die Rede des Messalla und nicht geringer an Umfang als alles, was nach der großen Lücke steht. Diese reicht mit ihrem Umfang von 6 Blättern oder 12 Seiten des Archetypus auch vollkommen aus, um das Ende der Rede des Messalla, die ganz ausgefallene Rede, den Anfang der letzten Rede und die Überleitung zwischen diesen aufzunehmen. Die Rede, die hier ausgefallen ist, kann der ganzen Anlage des Dialoges nach nicht von Messalla gesprochen worden sein. Denn wenn dieser zweimal (cap. 28 und cap. 33) ansetzt, so ergänzt doch der zweite Teil nur seine Ausführungen über die Erziehung, indem er der Knabenerziehung die Ausbildung des jungen Mannes hinzufügt, nicht aber sich ein ganz neues Thema stellt. Ebensowenig kann sie von einem Redner gesprochen sein, der auch nur einen der beiden Abschnitte von Kapitel 36—40 und Kapitel 40—42 spricht. Es bleibt also nur Secundus als Redner übrig, denn sie von Aper gesprochen sein zu lassen, ist an sich unmöglich. Auf der anderen Seite hat sich ergeben, daß der Gegensatz zwischen den beiden Teilen des letzten Stückes sich vollständig innerhalb der Grenzen der Widersprüche im Charakter des Maternus hält, die man auch sonst nachweisen kann. Es hat sich ferner gezeigt, daß dieser Zwiespalt sicher vom Autor beabsichtigt ist und eine wichtige Rolle im Aufbau des ganzen Dialoges spielt. Die Folgerung liegt nahe, daß er auch hier gewollt ist und daß daher auch die Wiederholungen innerhalb der Rede nicht sinnlos sind, weil sie gerade noch einmal diesen Zwiespalt illustrieren, der den Redner sich

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bald nach der einen, bald nach der anderen Seite neigen läßt. Man zerstört also etwas von dem Kunstvollsten des Dialoges, wenn man diese Stücke in die Reden zweier verschiedener Personen auseinanderreißen will. Selbst wenn durch eine Notiz in einer Handschrift feststünde, daß in Kapitel 40 ein Blatt ausgefallen ist, müßte man immer noch annehmen, daß auf diesem Blatt nicht eine neue Rede begonnen, sondern die Verbindung zwischen zwei Teilen der einen Rede des Maternus gestanden hätte. So sicher ist es, daß beides dem Maternus gehört. Aber die Frage der zweiten Lücke sollte nicht Ziel der Untersuchung, sondern nur Anlaß und Ausgangspunkt für eine vertiefte Analyse des ganzen Dialoges sein. Es bleibt noch die Frage zu lösen, welches denn eigentlich die Aufgabe der eigentümlichen Charakteristik gerade des Aper und Maternus in dem Gesamtaufbau des Dialoges ist. Deutlich waren jedenfalls schon zwei Dinge geworden: die Zwiespältigkeit in der Stellung des Aper und Maternus hängt irgendwie damit zusammen, daß sie die Gegenwart positiver beurteilen als Messalla, in dessen Charakter eine solche Zwiespältigkeit nicht gelegt ist und der überhaupt auf jede Weise mit einer besonderen Autorität ausgestattet wird. Zugleich wurde aber auch schon die wohlfeile Erklärung abgewiesen, daß ihre positive Stellung zur Gegenwart dadurch einfach entwertet werden solle. Es gibt eine ganze Anzahl von Zeichen, die gerade das ausschließen. Für Maternus ist dies leicht zu zeigen. Immer wieder wird die absolute Integrität und Reinheit seines Charakters hervorgehoben, die sich in der Beurteilung durch seine Mitunterredner wie in seinen Handlungen zeigt. Dabei wird der größte Wert darauf gelegt, deutlich werden zu lassen, daß bei aller Dichtersehnsucht nach Ruhe und Frieden diese Reinheit des Charakters nicht aus Passivität entspringt, da sie sich gerade dort am hellsten zeigt, wo sie für den Dichter gefährlich ist und wo sie ein aktives Handeln verlangt. Wenn also gerade dieser Unterredner bei einem Vergleich der Gegenwart mit der Vergangenheit zu einem positiven Resultat gelangt, so hat das offenbar nach dem Willen des Verfassers ein ganz besonderes Gewicht, und dies wird nicht vermindert, sondern vermehrt dadurch, daß diesen selben Maternus, der für die Gegenwart eintreten zu müssen glaubt, ästhetisch alles zu den Gestalten und Werken der Vergangenheit hinzieht, und daß er sich keinen Illusionen hingibt über den Verfall der Kunst, die im Mittelpunkt der ganzen Erörterung steht. Nicht ganz so leicht ist es, über Aper zu urteilen, dessen Stellung zur Gegenwart eine noch viel unbedingter positive ist. Wenn man ihn nach seinen Reden beurteilt, erscheint er fast als der Vertreter eines brutalen

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Egoismus, der nicht einmal durch ästhetische Rücksichten gemildert ist. Aber schon die Stellung der übrigen Unterredner zu ihm, die ihm mit höchster persönlicher Achtung begegnen, aber gerade diese Seite seiner Ausführungen nicht allzu ernst zu nehmen geneigt sind, beweist, daß unmöglich dies als das eigentliche Bild seines Charakters gewollt sein kann. Sehr viel deutlicher zeigt sich dessen wahres Wesen in dem, was er fast wider seinen Willen gelegentlich verrät, am schönsten vielleicht in seinem Verhältnis zu Maternus, der in vielem das äußerste Gegenteil von ihm selber ist. Er nimmt an diesem Freund, den er mit einem gewissen Kopfschütteln betrachten muß und den er dodi um seiner Fähigkeiten und seines Charakters willen bewundert, mit einer ganz uneigennützigen Neigung Anteil und beweist damit jedenfalls, daß er nicht zu jener Klasse der Selbstsüchtigen gehört, die ihre Selbstsucht für sich allein in Anspruch nehmen und sich entrüsten, wenn es ein anderer ebenso macht. Was ihn an seinem Freund betrübt, das ist gerade, daß er nicht so ist wie er. Es macht ihm Freude, seine Kräfte an anderen zu messen, und erst, wenn jeder mit allen seinen Kräften nach eigenem Nutzen und Vorteil strebt, wird ihm der Kampf zur Lust. Es ist also nicht so sehr ein kleinlicher persönlicher Egoismus, der ihn so denken läßt wie er denkt, als ein kräftiges Lebensgefühl. Daher gefällt ihm an Maternus am besten der Mut, mit dem er rücksichtslos in seinen Dramen seine Meinung zum Ausdruck bringt, ohne an die Folgen zu denken. Es ist ihm ein Beweis dafür, daß auch Maternus diese Kraft und dieses Lebensgefühl nicht fehlt: eferve seit enim vis puleherrimae tuae naturae. Und doch kann er auch hier ein Kopfschütteln nicht unterdrücken über die Art, wie es sich bei Maternus äußert, darüber, daß man diesen Mut auf Ideen verwenden mag, an deren Verwirklichung man doch nicht recht glaubt, statt zu einem resoluten Wirken in der Welt, wie man sie auch vorfinden mag. Nach alledem kann keine Rede davon sein, daß der Zwiespalt, der in der Haltung des Maternus wie des Aper aufzuweisen war, dazu dienen solle, ihre positive Stellung zur Gegenwart zu entwerten. Aber welchen Zweck im Aufbau des Dialoges hat dieser Zwiespalt dann? Ich habe es bisher vermieden, den Namen des Tacitus zu nennen, obwohl an seiner Verfasserschaft wohl heute kaum mehr jemand zweifelt. Es kann dies jetzt geschehen, wo die Untersuchung soweit geführt ist, daß aus dem Inhalt und Charakter des Dialoges fast unmittelbar geschlossen werden kann, daß der Verfasser niemand anders ist als Tacitus, und wo die Stellung des Dialoges unter den Werken des Tacitus den letzten Aufschluß über seinen Charakter gibt, eben-

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so wie die Analyse des Werkes selbst zu neuen Erkenntnissen über seinen Verfasser führt. Im Mittelpunkt des Werkes steht die Abrechnung mit der Rhetorik in der Form, in welcher sie zur Zeit des Tacitus allein existiert. In dieser Hinsicht ist es offenbar eine Rechenschaftsablegung und ein Abschied von der Tätigkeit, die Tacitus bis dahin selbst praktisch ausgeübt hat. Das hat man schon oft bemerkt. Aber der Inhalt geht über diesen speziellen Zweck weit hinaus. Denn die Rechenschaftsablegung über die Rhetorik wird hineingestellt in eine Gesamtbilanz der Gegenwart überhaupt. Erst von dieser Seite gesehen bekommt der Aufbau des Ganzen seinen vollen Sinn. Die Frage, die im Mittelpunkt steht, ist eindeutig zu beantworten und für den Verfasser eindeutig gelöst. Deshalb bedarf es keiner ausführlichen Charakterisierung desjenigen Unterredners, der mit ihrer Lösung allein betraut ist und deshalb wird dieser mit einer besonderen Objektivität ausgestattet. Er hat viel über diese Dinge nachgedacht, und was er sagt, ist das fertige Ergebnis dieses Nachdenkens. Damit stimmt es auch überein, daß an dem, was er vorträgt, eigentlich von niemand gerüttelt wird. Selbst die Rede des Aper, so sehr sie äußerlich das Gegenteil zu vertreten sucht, weicht sachlich kaum davon ab. Was hier im Dialog erscheint, ist nur ein Spiegel dessen, was für Tacitus wirklich war. Die gegenwärtige Rhetorik war für ihn wirklich erledigt, und es gibt kein Zeichen dafür, daß sie nach dieser Abrechnung für ihn als möglicher Lebensberuf eine Rolle gespielt hätte. Nicht so einfach stand es mit der Aufgabe, eine Gesamtbilanz der Gegenwart zu ziehen, auch wenn der künstlerische und ästhetische Verlust der Gegenwart gegenüber einer nicht allzu fernen Vergangenheit unbezweifelt blieb. Man hat oft betont, daß Tacitus kein starrer Republikaner gewesen sei, daß es ihm fern lag, den Sturz der Monarchie zu wollen oder auch nur zu wünschen, und daß ihm die βασιλεία, wie sie unter Trajan im Gegensatz zu der τυραννίς eines Nero oder Domitian verwirklicht war, für die gegenwärtige Lage der Dinge aufrichtig das Beste schien8. Wenn irgend etwas, so beweist der Dialogus, in welchem die Rechtfertigung eines Kaisertums des Friedens mit der ganzen Autorität des Maternus gestützt wird, daß diese Meinung richtig ist. Aber zugleich läßt die Analyse dieses Werkes einen noch sehr viel tieferen Blick in die letzten Gründe der Haltung des Tacitus tun. Es ist kein Zweifel, daß Tacitus nicht nur faktisch und unter den gegenwärtigen Umständen nicht auf eine Wiederherstellung der Republik hin8 Vgl. R. Reitzenstein: Neue Wege zur Antike, Heft 4, p. 8 ff. und zuletzt M. Rostovtzeff, Gesellschaft und Wirtschaft im römischen Kaiserreich 1103. Gut audi EL Drexler a. a. O. p. 426 fi.

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strebt oder sie auch nur in seinen privaten Wünschen will, sondern daß er nicht einmal eine Wiederkehr der Zeiten wünschen könnte, in denen die Republik zuletzt existiert hatte, bis sie in einem langen Todeskampf unterging. Es ist ebensowenig zweifelhaft, daß ihm für die Gegenwart die βασιλεία, das wahre Königtum der ,guten' Kaiser, das zu der Zeit, als er den Dialog schrieb 9, wiederhergestellt war, wie es zu der fiktiven Zeit, in welcher der Dialog spielt, verwirklicht gewesen war, als das Beste erscheint, was zur Zeit möglich ist. Von dieser Seite her ist das Lob der Gegenwart durch Maternus durchaus im Sinne des Tacitus selbst gesprochen, genau wie alles andere echt ist, was Tacitus in dieser wie in anderen Schriften zum Preis der βασιλεία der ,guten' Kaiser im Gegensatz zur τυραννίς der schlechten immer wieder sagt. Aber ebensowenig läßt sich übersehen, daß ihn die Gegenwart als Ganzes tief unbefriedigt läßt, und daß er dieses Gefühl unter der Herrschaft der ,guten' Kaiser vielleicht sogar mit besonderer Stärke empfindet, weil hier das, was ihn unbefriedigt läßt, nicht auf den Charakter des Herrschers geschoben werden kann. Ganz in der Ferne erscheint ihm das Bild eines glücklicheren Zustandes der Dinge, in welchem es weder die Zerrissenheit der Republik der Zeit der Bürgerkriege noch den Frieden der Erschlaffung und der Müdigkeit wie unter den guten Kaisern gibt. Aber dise Zeiten sind so weit entfernt, daß sie — obwohl für Tacitus zweifellos historisch realer — im Dialog fast nur in den ganz unwirklichen Träumen des Maternus oder in gelegentlichen nebensächlichen Andeutungen des Messalla zu finden sind. Dadurch wird deutlich, daß es nicht nur ästhetische Gründe sind, die ihm die Gegenwart drückend machen, sondern daß er den ganzen Zustand der Dinge als morsch empfindet. Es ist die Vernunft, die ihm sagt, daß man durch politische Umwälzungen an diesem Zustand nichts ändern kann, daß selbst die Wiederkehr der Zustände der ausgehenden Republik keine Besserung bedeuten würde und daß dann immer noch die Monarchie unter einem ,guten' Kaiser besser ist. Aber sein ganzes Empfinden wertet dennoch diese Gegenwart ab, und so ist in diesem Widerstreit zwischen Vernunft und Empfindung keine geschlossene Beurteilung der Gegenwart als Ganzes möglich, wie eine Gesamtbilanz der gegenwärtigen Rhetorik möglich war. Aus der Rhetorik konnte sich Tacitus zurückziehen, aus der Gegenwart als Ganzem nicht. Und auch der Ausweg einer Mitarbeit an der Änderung der gegenwärtigen Zustände ist ihm verschlossen, da seine Vernunft ihm sagt, daß sie nicht zum Besseren führen kann. So

9 Auf den unmöglichen Ansatz der Abfassungszeit in vordomitianische Zeit gehe ich nicht ein.

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bleibt nur die indirekte Darstellung, in der gezeigt wird, was an lebendigen Möglichkeiten wertvollen Seins und Wirkens in der Gegenwart noch möglich ist und welche Wertungen der gegenwärtigen Zustände von solchen Möglichkeiten aus sich ergeben. Die beiden wichtigsten Typen, die hier auftreten, sind nicht Secundus und Messalla, die als menschliche Charaktere farblos bleiben und von denen Messalla mit seiner absoluten Ablehnung der Gegenwart außerhalb des gegenwärtigen Lebens steht, sondern Aper und Maternus. An dem ersten wird deutlich, was auch aus einem energischen, ganz auf aktives praktisches Handeln gerichteten Talent noch werden kann, wie auch hier noch eine Verwirklichung hoher persönlicher Werte möglich ist. Aber diese Möglichkeit, die zur Voraussetzung hat, daß man bewußt die Augen verschließt vor den ästhetischen und ethischen Mängeln der Gegenwart, um in ihr resolut handeln zu können, lag außerhalb dessen, was für Tacitus selbst möglich war. Näher steht ihm zweifellos Maternus mit seinem Schwanken zwischen dem Bedürfnis nach Ruhe und Zurückgezogenheit und seinem Drang nach aktivem Eingreifen in die Dinge und Wirken auf die Welt. Natürlich ist auch er in keiner Weise mit Tacitus gleichzusetzen. Positive Bewertung und Abwertung der Gegenwart lagen in Tacitus zweifellos nicht so unvermittelt nebeneinander wie in Maternus, sondern waren in einer tieferen, klareren Einsicht verbunden, wie schon der Umstand zeigt, daß er einen Maternus aus sich herausstellen kann. Auch ist Tacitus nicht Dichter geworden, sondern hat schließlich in der Geschichtsschreibung eine Tätigkeit gefunden, in der sich objektive Betrachtung der Dinge und praktische Stellungnahme zu ihnen inniger und ursprünglicher als in der Dichtung verband. Aber viel von sich selbst hat er gerade in Maternus gelegt. Das Ganze seiner Stellung zu den Dingen allerdings gibt erst die Gesamtheit der Reden des Dialoges und der Redner, die sie halten. Es ist die ganz besondere Situation des Tacitus in seiner Zeit mit ihren mannigfachen, einander widersprechenden Bedingungen und Bedingtheiten, die es ganz unmöglich macht, daß er das, was er zu sagen hat, in direkter Darstellung voll und ganz hätte sagen können. Erst die Objektivierung dieser verschiedenen Bedingtheiten in verschiedenen Personen ergibt ein volles Bild. So ist hier wirklich einmal ein Gegenstand und eine Situation gegeben, denen nur die Kunstform des Dialoges angemessen war, und hat dann umgekehrt durch die hohe Kunst und Genialität des Verfassers diese so oft nur aus äußeren Gründen und Anlässen willkürlich gewählte Form einmal ihren vollen Inhalt bekommen.

Tacitus, Agricola, Domitian, and the problem of the principate. A t the end of that long section of the twelfth book of his Histories in which he inveighs against the faults and deficiencies of Timaeus' method of writing history 1 Polybius comes to the conclusion that things will never go well with the writing of history unless and until either those men who are or have been engaged in political affairs will make it their business to write history not as a parergon or as personal memoirs but ex professo and to the fullest extent, or those who set out to write history will first seek to acquire that εξις which can only come from a knowledge of public affairs. Since Polybius wrote these words it has become amply clear that we should have but little history of the kind that Polybius demands if the job of writing it had been left exclusively to active or retired statesmen. But since by necessity scholars have had to take up the job if it was to be done at all, the demand which Polybius makes on those "who set out to write history" would still appear to be justified. A t least, in making historical investigations, scholars should try to avoid using a logic that is completely dissociated from the realities of human life, whether public or otherwise. Or more concretely: if someone, whether or not he was ever personally engaged in public affairs, has been lucky enough never to have come in contact with an absolutistic regime and nevertheless wishes to write about certain problems of the Roman Empire, he might do well first to read some books such as, for instance, the Mémoires du duc de Saint-Simon, in order to acquire a feeling for the atmosphere of such a regime and the personal problems arising in it—though in fact the problems of the Roman Principate are somewhat more complicated still, since under Louis X I V it was clear that his subjects were his subjects, while during the early phases of the Empire it was not clear whether the Roman citizens were the subjects of the Emperor or his fellow citizens. I do not like to engage in personal polemics. If therefore in what follows I shall use as an example of what appears to me a defective method of historical reasoning a little article or note that has recently been published ι Pol. 12. 28.1—5.

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in this journal I wish to state right at the beginning that it would be easy to make quite a collection of similar examples from recently published scholarly literature on both sides of the Atlantic, and that I have chosen this particular example only because it touches incidentally on a problem that appears to me of fundamental importance for a full understanding of the Roman Principate, a problem, however, which cannot be seen, much less solved, as long as such methods of historical reasoning are applied. On pages 255—51 of Volume X L I X of Classical Philology (1954), H. \X7. Traub discusses a story told by Tacitus in his little pamphlet on the life and virtues of his father-in-law Agricola. In 91 B. C., so Tacitus tells us, there was to be a sortitio of the two senatorial provinces Asia and Africa and Agricola was to draw lots for them. He was, however, approached by some people cogitationum principis periti who asked him whether he would accept the office and then first began to praise the leisure and tranquillity of private life, but finally ended by threatening him with dire consequences if he would not forthwith ask to be excused from the governorship. Consequently Agricola proceeded to ask the Emperor to be excused, and Domitian, according to Tacitus, "paratus simulatione in adrogantiam compositus et audiit preces excusantis et cum adnuisset agi sibi gratias passus est nec erubuit beneficii invidia. Salarium tamen proconsulate solitum et quibusdam a se ipso concessum Agricolae non dédit, sive offensus non petitum sive ex conscientia ne quod vetuerat videretur emisse." According to Traub this passage implies "that Agricola's refusal of the governorship was unnatural" and that "it was the fault of Domitian that Agricola did not receive the salarium regularly offered on such occasions." He then tries to show that both implications are in all likelihood not justified. In order to prove his point Traub collects a number of passages from Fronto, from an inscription of A. D. 281, and even from Tacitus himself to show that, in other periods of the Empire also, persons occasionally begged to be excused from a governorship for reasons of health or age or what not, and that the granting of such a request was considered a beneficium. Now it is certainly in the best tradition of accurate scholarship to collect and present all the evidence, brought together, as in this case, from the most distant sources. But though in our mechanistically minded age this point is somewhat less often stressed by contemporary critics, it would appear at least as important to consider carefully the relevance of the evidence to the problem at hand. In the present case in fact I should think that, even if we had no concrete evidence whatever, we should be entitled to assume,

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on general grounds, that in an age in which people did not or not always compete for offices but were designated for them by the Senate or the Emperor occasions must inevitably have arisen in which someone asked to be excused from such office for reasons of health, for family reasons, or the like. If then the granting of such a request had not been called a beneficitim it would probably have been designated by some other w o r d of approximately the same meaning. But what in the world has all this to do w i t h the implications of Tacitus' story? I cannot find in Tacitus' story the slightest indication of the implication that a request to be excused from an office was something in itself "unnatural." If Tacitus implies anything it is the opposite. W h a t he says in the clearest possible way is that in the particular case of Agricola the request and its acceptance were a c o m e d y — a comedy because Agricola had to act as if his request was caused by natural reasons of the usual kind, while in actual fact it was induced by the threats of Domitian's a g e n t s — and he does imply indeed that for a serious man like Agricola it was not particularly pleasant to have to play a part in such a comedy. Assuming that the facts as told by Tacitus are correct, I cannot even see w h y in this particular case w e should quarrel w i t h his judgment. Traub, it is true, also questions the veracity of Tacitus' statement of the facts. " I t appears," he says, "inconsistent w i t h Agricola's stated policy {Agricolae consilium)2

of not taking part in affairs of state that he had to

be first terrified . . . to make his excuses. T h e whole passage seems all the more strange because these so-called 'agents of the emperor' encouraged Agricola to pursue quietem

et otium, almost the very words that Tacitus

had used earlier to describe the retiring policy of Agricola:

tranquillitatem

atque otium penitus hausit. " N o w the passage last quoted occurs in a description of Agricola's life and attitude in Rome after his return from his governorship of Britain. The whole passage runs as follows: "ceterum uti militare nomen, grave inter otiosos, aliis virtutibus temperaret, tranquillitatem atque otium penitus hausit, cultu modicus, sermone facilis, uno aut altero amicorum comitatus, adeo ut plerique quibus magnos viros per ambitionem aestimare mos est, viso aspectoque Agricola quaererent famam, pauci interpretarentur," and it 2 These words are taken from the first sentence of Tac. Agr. 42: "nee Agricolae consilium deerat nec Domitiano exemplum." Reading the context in which Traub quotes them it is difficult to avoid the suspicion that he mistook Agricolae for a genitive dependent on consilium, though one glance at the sentence is sufficient to see that it is a dative dependent on deerat.

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has clearly nothing whatsoever to do with the question of accepting or rejecting another governorship. The other passage quoted (Agricolae consilium) does indeed have something to do with this latter question though it certainly does not say anything about a "stated policy." The expression occurs in a sentence that immediately precedes the passage about the agents of Domitian who approached Agricola with their warning. This sentence is as follows: Occiso Civica nuper nec Agricolae consilium deerat nec Domitiane exemplum. It refers to the fact that Civica had been executed on the order of Domitian during his governorship. It obviously means that consequently Agricola had had a warning (consilium) as to what could happen to him if he should accept another governorship and Domitian had a precedent (of having a proconsul executed during his term of office). The following sentences then mean clearly that not content with the warning that Agricola might have found in Civica's death (after all Domitian could not know how strong its effect on Agricola would be) Domitian in addition sent his agents to Agricola to deter him from accepting the governorship, though, as Tacitus had stated a little earlier, the Emperor not long before had hinted 3 that he wished Agricola to have another governorship soon after his expected return from Britain. Traub does not say in so many words that he accuses Tacitus of a barefaced lie in regard to an event of which the latter claims that it happened to his own father-in-law at a time when he, Tacitus, was a grown-up man and of which, therefore, if it did happen, he must have had rather firsthand knowledge. But this appears to be implied by Traub's phrase, "certainly it is more reasonable to believe that Agricola of his own free will refused the governorship," following directly on the statement that the whole passage in which Tacitus tells of Domitian's agents is "strange." If he did not mean to imply that much he should have been more explicit. For this is after all the salient point. If we reject the story of the agents we accuse Tacitus of deliberately falsifying the facts. If we do not, we merely question his judgment. This certainly makes a fundamental difference in our evaluation of the historian. Also, as shown above, if the facts as told by Tacitus are accepted, the whole question of whether others had refused governorships before for natural reasons becomes totally irrelevant. But let us assume that Traub meant merely to say that in all likelihood Agricola would have rejected the governorship anyway and that, though the affair of the agents did occur, Tacitus misled the judgment of his readers by 3 Tac. Agr. 40.1.

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suggesting that Agricola would have accepted the governorship if he had not been approached by Domitian's agents and by thus making the story look more important than it actually was. If we wish to arrive at a full understanding of the problem on this basis we shall have to make an attempt to dot some i's and to cross some t's where both Tacitus and Traub have neglected to do so. I think it can be said without reservation that nobody who reads Tacitus' Agricola from beginning to end will receive the impression that a man of Agricola's capability and sense of responsibility would not have been willing to serve the state again and again in important positions under normal conditions, though Tacitus tries to represent him as a man rather free from personal ambition. Tacitus, on the other hand, does make it very clear that, knowing Domitian's suspicions and jealousies, Agricola after his return from Britain was very retiring and careful to avoid giving the impression that he was striving for new powers and distinctions. These are the passages quoted by Traub, and certainly there is no contradiction thus far in what Tacitus says and what he implies. Following his description of Agricola's general attitude after his return from Britain, Tacitus goes on to say that the execution of Civica could serve Agricola as a warning with regard to the possible acceptance of a new governorship. Then he tells the story about the agents of Domitian. Here Tacitus does not say what answer Agricola gave to the agents when they first asked him whether he was going to accept a new governorship. But the fact that, according to the story, they finally proceeded to threaten him, clearly implies that his answer was not right from the beginning firmly in the negative. At this point one might find a certain inconsistency in Tacitus' account, since he had said that Agricola had had a general warning before, and one might therefore suspect that, though the facts of the story are in general true, Tacitus distorted it slightly in order to give it a slant still more unfavorable to the Emperor. But is there a real inconsistency even here? Tacitus does not give the reasons for Agricola's initial noncommittal attitude toward the agents of Domitian, and it is not possible for us to know them with any degree of certainty. But Traub himself expresses the opinion that Domitian may have been (according to Traub even justifiedly) offended by Agricola's not asking for the solarium. So long as Agricola did not know for sure whether Domitian wanted him to accept or to refuse the governorship he may very well have considered it wiser not to commit himself, quite apart from any other reasons that he may possibly have had to desire another governorship in spite of the warning provided by the death of

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Civica—which after all did not deter everybody from accepting governorships: otherwise there would have been no provincial governors in the last years of Domitian. For a refusal against the wishes of the Emperor, who had publicly announced that Agricola was designated for a new governorship, and this while Agricola was obviously in good health, might also have been considered an offense against the princeps. Agricola's noncommittal attitude, however, caused the Emperor's agents to make the latter's wishes very clear and to insist on an immediate settlement of the matter. Thus Agricola had to go through with the comedy of acting as if he declined for personal reasons what the Emperor offered him so graciously, while he actually acted under the influence of the indirect and direct threats of the same emperor. It may then be left to the personal feeling of the reader to decide whether he feels that the comedy was not humiliating for Agricola, because the death of Civica might have caused him to decline the governorship anyway, and whether he thinks that Agricola should have asked for the solarium and so have risked the additional humiliation of a refusal, or whether he agrees with Tacitus who seems to think that it would have been at least a slightly redeeming grace on the part of Domitian if in the circumstances he had given Agricola the salarium without having been asked for it. But I do hope to have proved that there is not one shred of evidence that would entitle us to accuse Tacitus of a barefaced lie in regard to the incident as a whole and that the apparent inconsistency of what he says about Agricola's attitude which Traub has pointed out is not even sufficient to prove that he gave a distorted picture of the incident. All this does, of course, not mean that everything that Tacitus says either in his Agricola or in his two large historical works must be taken at its face value. Probably no one who reads Tacitus' historical works, and especially his Annals, with close attention will escape the impression that some of the facts narrated there, especially in the first books about Tiberius, admit of an interpretation somewhat less unfavorable to this emperor. It has often been noted that Tacitus when he tells of rumors that were current at a certain time is frequently careful to characterize them as rumors and yet appears deliberately to give his readers the impression that they may have contained some truth, or, when he does try to prove that the rumor was untrue in regard to the facts, nevertheless suggests that the depravity of character of a certain emperor was so great that such rumors were bound to arise so that, though factually untrue, the rumors did not do great injustice to the character of the emperor concerned. Finally, it also

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appears significant that none of the three other historians who wrote on the period or part of it and whose works are either partly or wholly preserved Vellerns Paterculus, Cassius Dio, and Suetonius, gives quite as gloomy a picture of the rule of the early emperors as Tacitus does, though Dio cannot be said to be favorably biased toward them and Suetonius has certain characteristics of a scandalmongering sensationalist. But even if all this is admitted and taken into account to the fullest extent it does not suggest that Tacitus would lightly tell an untruth in regard to facts, especially when he had firsthand knowledge of them, but rather the opposite, so that there is no reason on this count either to question the truth of the story he tells about Agricola and Domitian. The problem, however, is obviously more complex. If it is granted that there are reasons to believe that Tacitus sometimes gives a distorted picture of the character and the action of certain early emperors, he must have had a motive, and it is surely pertinent to inquire into the nature of this motive. In regard to this question one can of course go back to the time-honored explanation that Tacitus was a member of the Roman aristocracy, that this aristocracy, though it had not proved capable of ruling and administering the vast empire which the Romans had conquered in the first half of the second century b. c., "could never forget" that they had once been its real rulers and that consequently they were filled with undying and unreasonable hatred for the emperors who had taken over the task that they had allowed to slip from their hands. But this is hardly a sufficient explanation for the character of Tacitus' historical works. There was, after all, an interval of nearly a hundred and thirty years between the time when Octavian, according to his own words, "consensu universorum rerum potitus (erat) omnium" and the time when Tacitus wrote his first historical treatises, and violent political passions do not usually last that long unless they constantly receive new nourishment. The suggestion may therefore be made, and in fact not infrequently has been made, that it was Tacitus' and possibly his fellow aristocrats' experiences under the rule of Domitian that kept alive or revived their hatred for the emperors in general, and that it was this new resentment that colored his views of earlier emperors. This suggestion, however, implies that there was a sufficient reason for this revival of resentment under Domitian, so that in this way we again come to the conclusion that after all the story which Tacitus tells of his father-in-law's experiences with Domitian may be true. At any rate the question must at least be asked whether incidents of this sort were likely or unlikely to happen under Domitian, and if likely, whether this was due exclusively to the personal

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character of Domitian, or whether there was something in the nature of the institution of the Principate as it had developed since the death of Augustus that would easily lead to such or similar incidents, even regardless of the individual character of the princeps. This again leads to a somewhat larger question. Though all those emperors whose character Tacitus attacks, even Nero, have occasionally found defenders in modern times, it is his portrait of Tiberius that to the greatest number of modern historians has appeared untrustworthy and distorted. Disregarding Octavianus Augustus, whose period Tacitus did not describe, Tiberius is the emperor most remote from Tacitus' own time. Why then was Tacitus most prejudiced against him if prejudiced he was? Was it because Tiberius was the first princeps following the founder of the Principate, and so could be made responsible for all the objectionable aspects of the institution? But what then about the founder of the Principate himself? Of the most important ancient writers dealing with the period of Tiberius' rule both Dio Cassius and Suetonius take a rather gloomy view of Tiberius' character in his later years, but a rather favourable view of the rule of Augustus and, though to a much lesser degree, of the first years of Tiberius' rule. According to Tacitus the dominating vice of Tiberius was his profound hypocrisy. In his opinion it was owing to this vice that Tiberius' other vices did not at once become fully apparent in the beginning and in the first years of his reign. But in the very first chapters of his Annals Tacitus suggests that the Principate of Augustus from its very beginning was also based on a series of false pretenses. In other words, Augustus, so far as his fundamental policy was concerned, was also a hypocrite, even if of a somewhat different kind from Tiberius. But if this was actually so, then Tiberius' hypocrisy, if hypocrisy there was, was not altogether simply an inborn trait of character, as it is represented by Tacitus, but at least to some extent was inherent in the institution, which, after all, Tiberius had not created but had to take over from his predecessor. In fact, what appears as his personal vice may at least partly be due to the fact that certain inherent and insoluble problems and difficulties of this institution made themselves most clearly and most gravely felt under the first princeps who had not created this position for himself. Obviously then there is a problem of the psychology of Tacitus, but also a problem not only of the psychology of Tiberius and of other individual emperors but also of the political psychology of the institution of the Principate itself that is to a large extent independent of the personal psychological equation both of the emperors and of Tacitus. There is, however,

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if I may be permitted to say so, also a third psychological problem, namely the psychological problem of Tacitus' modern critics; and in order to clear the field of vision it may be expedient to take up the last of these problems first. Until about the middle of the last century the great majority of the readers of Tacitus' historical works accepted his judgments at their face value. Miss B. Walker, however, has pointed out in her recent book on the Annals of Tacitus,4 which, from here on, we shall often have to quote, that there were some who refused to believe in the truth of the picture that he gave "because it 'degraded humanity.' Mankind . . . could not have sunk so low." Miss Walker believes that "that particular objection to Tacitus' Rome is not likely to be advanced in our time." But even if the objection is no longer consciously formulated in this way the feeling which prompted the objection is probably unconsciously still at the bottom of many attempts, like those of Dr. Traub, to disprove some of the stories which contribute to the gloominess of the picture that Tacitus paints. Another element is perhaps modern experience with atrocity propaganda, which is apt to make scholars skeptical about what looks similar in ancient literature; and on both counts it is perhaps significant that the tendency to refuse credence to Tacitus in these respects is most pronounced in those countries which were spared any firsthand experience of tyrannical or despotic regimes, yet from a distance were at various times exposed to atrocity propaganda which, later in some cases turned out to be either highly exaggerated or wholly unfounded. Since the middle of the last century, however, the criticism of the gloomy picture that Tacitus painted of long periods of the early empire received support from new historical discoveries which are not mentioned by Miss Walker, but which undoubtedly play a very important role in the attitude of many modern historians toward Tacitus. With the awakening of a new interest in the economic aspect of history and, since in the time of the emperors the provinces of the Roman Empire were economically much more important than Italy, with the awakening of a new interest in the provinces, the discovery was made that the provinces were obviously rather well off under the rule of some of the emperors whom Tacitus had described as particularly vicious. In fact, on closer inspection, it became apparent that, so far as we can see, the majority of the provinces, especially in the East, 4 B. Walker, The "Annals" of Tacitus: A Study in the Writing of History (Manchester, 1952), p. 4.

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were in a more prosperous condition under some of the rulers who through Tacitus' description had traditionally become known as "bad emperors," than under some of the so-called "good" emperors of the golden age of the Antonines. The conclusion was consequently drawn by some scholars that Tacitus must have given an entirely distorted picture of the characters of some of the so-called "bad" emperors; and here again many of those who did not consciously draw the conclusion were unconsciously influenced by the prevailing new approach. In an article which I published a few years ago 5 I tried to show that, though the observations mentioned concerning the state of the provinces are undoubtedly correct, the conclusions drawn from them concerning the characters of the emperors under whom such prosperous conditions existed are for a very large part quite erroneous. The imperial peace which Octavianus Augustus succeeded in establishing after the battle of Actium, it is true, was certainly one of the most fundamental preconditions for the state of prosperity which the provinces enjoyed in the following century. It is also true that the imperial rule to some extent did away with the worst excesses of the exploitation of the Roman provinces for the private benefit of their Roman governors, from which the provinces had suffered so grievously during the last decades of the Roman Republic, though there is plenty of evidence to show that much corruption and exploitation for private ends still continued under the Empire. But both these factors have little to do with the character of individual emperors. For the personal depravity of character of an emperor was likely to be felt most severely by those individuals and groups who for some reason or other attracted his personal attention, most of all, therefore, by persons of his personal entourage or by people in high and therefore conspicuous social and political positions, furthermore by certain groups, as for instance the early Christians, which in some way had come into the public eye. But the provinces did not come under this category. In fact, the more an emperor was wrapped up in his personal enmities, hatreds, vanities, and vices, the less he was apt to pay much attention to the details of life in the provinces; and if some of the provinces can be shown to have prospered under emperors of this kind, one of the reasons may have been precisely that, comparatively speaking, they were left to themselves. Vice versa, it can be shown that the most wellmeaning efforts of the most "virtuous" and conscientious emperors to do 5 K. von Fritz, "Totalitarismus und Demokratie im alten Griechenland und Rom," see infra S. 567 £E.

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justice to everybody, to suppress corruption without recourse to harsh and cruel methods, and to insure the wellbeing of the population of the vast empire everywhere—all this through constant supervision of everything by a central administration, in consequence of the extremely complicated inherited political and administrative structure of the Empire, and the bureaucratic insufficiency and clumsiness of the central administration which was newly built up and enlarged—turned out to be in their consequences most oppressive to the economic life of the provinces, and in the long run did much more harm to their prosperity than corruption and exploitation ever had done. This is, of course, only one aspect of a very complicated problem, and it would be quite wrong to draw the conclusion that the prosperity of the provinces was always in reverse proportion to the positive qualities of character of the emperors. But what has been said shows that the criticism of Tacitus' judgment of various emperors on the basis of the comparative prosperity which the Eastern provinces may have enjoyed under their rule, which has been prevalent among scholars in recent times, is quite unwarranted. But even if the two main general reasons why Tacitus' judgment of the early emperors in general and of Tiberius in particular has been questioned can be invalidated there still remain a good many independent arguments to support the contention that Tacitus' account, if not of Gaius or Nero, at least of Tiberius' character and rule is strongly distorted. Two of these arguments have already been touched upon. The first is the discrepancy between Tacitus' view of the character and attitude of the Emperor during the first part of his rule and that of Dio Cassius and Suetonius. The second argument is based on the observation that the explanation which Tacitus gives for the apparent, but in his opinion not real, difference between the earlier and the later phase of Tiberius' rule, namely the Emperor's profound hypocrisy, appears to be somewhat invalidated by the fact that Tacitus himself attributes the same hypocrisy to Augustus, so that it would seem to be a vice inherent in the political system that Tiberius took over from his predecessor rather than a vice of the Emperor personally. This argument is in fact strengthened by the observation that the story of Domitian and Agricola with which we started our investigation is obviously also a story of an emperor's hypocrisy, so that the story, if, as has been shown, it is most probably true, appears to prove that the same inherent vice of the system continued down to the time of Tacitus, which would also explain why he was so prone to discover it in an earlier period of imperial rule.

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The differences between Tacitus' account oí the beginnings of Tiberius' principate and the accounts given by Suetonius and Dio have recently been thoroughly analyzed in an excellent article by F. Klingner.6 We may therefore now follow his lead and try to supplement his analysis by emphasizing the second part of our problem, the question of Tiberius' presumed hypocrisy. The first case in which Tacitus accuses Tiberius of hypocrisy is the execution, immediately after the death of Augustus, of the latter's grandson Agrippa Postumus, whom many considered as his legitimate heir and successor. Tacitus calls this execution "primum facinus novi principatus" and suggests that Agrippa was executed on the order of Tiberius or possibly on that of his mother Livia, the widow of Augustus, though Tiberius himself affirmed that he had no knowledge of the order and though the official version was that Augustus had left the order that Agrippa be executed immediately after his death. Tiberius' hypocrisy in this case, in Tacitus' opinion, is proved by the fact that when the centurion who had brought Agrippa to death announced to Tiberius that Agrippa had been executed, Tiberius acted in a very angry manner and threatened to have the centurion tried by the Senate, but actually did not bring the matter before the Senate at all. Through a recent analysis of the evidence it can be considered as proved, as far as historical facts of a comparatively remote period can be proved, that the execution of Agrippa was not ordered by Tiberius or Livia but that the official version was correct.7 Nevertheless, since Agrippa, though obviously in no way equal to the task, was, in the opinion of many, Tiberius' competitor for the succession of Augustus, it is quite understandable that, according to the principle cui bono? many persons believed that the order emanated from Tiberius, especially since Augustus had visited his grandson shortly before his death, which was considered as a token of reconciliation. So far, then, Tacitus followed merely a version that was widely current at the time of Tiberius and handed down by tradition to Tacitus. Much more interesting, however, is the problem of Tiberius' apparently contradictory attitude, which confirmed Tacitus in his suspicion. According to Tacitus' own account Sallustius Crispus, who had been privy to the secret (Tacitus does not say whether of Augustus, of Livia, or of Tiberius), when Tiberius threatened to have the centurion tried before the Senate, warned Livia not to bring the secret deliberations and resolu6 F. Klingner, "Tacitus über Augustus und Tiberius, "Sitz. d. Bay. Akad. d. Wissensch., Phil.-hist. Kl„ 1953, H. 7. 7 Cf. E.Hohl, "Primum facinus novi principatus," Herrn., LXX (1935), 350ff.

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tions of the family council before the public eye and to advise Tiberius not to weaken the power of the Principate by placing everything before the Senate. If this advice was actually given by Crispus, it would seem to presuppose that at first Tiberius did have the serious intention of bringing the matter before the Senate. But if this was so he would have had to be very sure of the centurion if he relied on the latter's steadfastly maintaining the version that the order of execution had emanated from Augustus, though he knew that it had actually been given by Tiberius. This part of the story therefore supports the view that Tiberius did not lie when he denied that he had given the order. But why then did he follow the advice of Crispus? Tacitus' suggestion, of course, would be that even if it should be true that Tiberius had not given the order and had not known of it he did not wish to leave such an important matter to the Senate, and that therefore he cannot have been sincere, or, if sincere in the first moment, had at once been persuaded by the second part of Crispus' advice. But is it necessary to make this assumption? Certainly, if the order had been given by Augustus before his death after a consultation with his most trusted advisers, including possibly his wife Livia, Tiberius' mother, Tiberius must have seen on second thought that no good purpose could be served by dragging these things before the eyes of the public. Thus on this count alone there is no reason to believe that Tiberius was insincere either in his first reaction of indignation that such an action should have been taken without his authorization or in his later reconsideration. Nevertheless, here again the discrepancy between his words and his deeds was bound to make the impression of insincerity. There is, however, another and much more important factor involved. If Agrippa was executed on the order of Augustus the reason for this order indubitably had been that Augustus wished to insure against factional strife and a possible civil war over his succession, and this in favor of Tiberius because he considered his grandson incapable for the task. A trial before the Senate of the centurion who had executed Agrippa would inevitably have made public the fact that Augustus before his death had made provision for his succession and that his designated successor in the last period before his death was Tiberius. Undoubtedly the question of Augustus' succession must long since have been discussed by many. But officially Augustus himself in his Res gestae had claimed to the last that some time after having become the complete master of the Roman state he restored liberty by transferring the state from his own power into that of the Senate and the people and that from then on he "auctoritate omnibus praestiti[t],

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potestatis autem nihil amplius habui[t] quam ceteri qui [ei] quoque in magistratu collegae fuerunt." Since the auctoritas by which he claims to have surpassed all others was inherent in his person because of his overwhelming merits and could not be transferred to someone else, this means, if it is taken literally, that after the death of Augustus there could perhaps be someone who, within a republican system, might take over some of his most important functions, but that there could be no successor to the Principate unless he had earned such a position by equally overwhelming merits, which was certainly not true of Tiberius or of any other possible candidate at that time. It is in agreement with this conclusion that, according to all accounts, there were not a few who nourished the illusion that with the death of Augustus the Principate would cease automatically and the Republic would be restored. On the other side there is the fact, reported also by Tacitus, that in the sessions of the Senate Tiberius showed himself reluctant to accept the succession, and had given in only after the senators had begged him with tears not to refuse to do this service to the state. Here then we come to the core of the question; and it will be expedient to consider Tiberius' attitude first, especially since this is the second occasion on which Tacitus accuses Tiberius of the most abject hypocrisy. F. Klingner in the article cited above has subjected both the agreements and the differences between Tacitus', Suetonius', and Dio's accounts of the first actions of Tiberius after the death of Augustus to a most thorough analysis. The results are most illuminating. All three authors point out a certain apparent inconsistency in Tiberius' actions and draw the conclusion that he was not sincere in everything he did. Here again then not only the facts but also to some extent their interpretation in reference to the character of Tiberius were older than the three authors and in all likelihood go back to the time of Tiberius himself. Yet there are important differences of detail. The most striking description of the apparent inconsistency of Tiberius' behavior is given by Tacitus. First he describes his attitude before the Senate 8 : "nam Tiberius cuncta per cónsules incipiebat, tamquam vetere re publica et ambiguus imperandi. ne edictum quidem quo patres in curiam vocabat nisi tribuniciae potestatis praescriptione posuit sub Augusto acceptae. verba edicti fuere pauca et sensu permodesto, etc." Then there follows the contrast of his behavior in regard to the army: "sed defuncto Augusto signum praetoriis cohortibus ut imperator dederat: excubiae, arma, 8 Tac. Ann. 1.7.

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cetera aulae; miles in forum, miles in curiam comitabatur. litteras ad exercitum tamquam adepto principatu misit, nusquam cunctabundus nisi cum in senatu loqueretur." Finally the reasons for both parts of his contradictory behavior are given in inverse order: "causa praecipua ex formidine, ne Germanicus in cuius manu tot legiones, immensa sociorum auxilia, mirus apud populum favor, habere Imperium quam expectare mallet, dabat et famae ut vocatus electusque potius a re publica videretur quam per uxorium ambitum et senili adoptione inrepsisse. postea cognitum est ad introspiciendas etiam procerum voluntates inductam dubitationem, nam verba vultus in crimen detorquens recondebat. " All this is crystal clear. Before the Senate, Tiberius acted as if the republican order had been restored and as if he himself intended to perform only those functions which he had already performed under Augustus and which were reconcilable with the republican order. In regard to the army, on the contrary, he acted as if he were already princeps and had taken over the position of Augustus in every respect. Here nothing could be discovered of that hesitation which he later showed before the Senate when he pretended to be reluctant to take upon himself the burden of the Principate. The reason for his attitude in regard to the army was that he did not wish to leave Germanicus and his soldiers in doubt for one moment that he was the successor of Augustus lest Germanicus conceive the idea that he could become princeps right away instead of being merely the designated successor of Tiberius. The reason for Tiberius' attitude before the Senate was that he wished to be elected for the position of princeps by this body because he did not wish it said that he owed his high office to the wiles of his mother and the weakness of Augustus, who in his old age was unable to withstand the entreaties of his ambitious wife. He also wished to find out by his apparent hesitation what the attitude of the individual leading men toward him was. In other words, Tiberius from the very beginning did everything in his power to secure the position of princeps for himself. Both his apparent deference to republican institutions and his reluctance to accept the Principate were mere window dressing in order to have a better position in the public eye and also in order to find out who was his friend and who was his enemy. Both Dio and Suetonius deviate from Tacitus in one very important point. According to Tacitus, the danger threatening from Germanicus was the reason why Tiberius acted so quickly and energetically in regard to the army. Thus he was compelled to reveal his true intentions, and his dissimulation before the Senate became ineffective. According to Suetonius and

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Dio, on the other hand, a mutinous movement in the army of Pannonia and the fact that there was an uprising of the troops in Lower Germany who wished Germanicus to be Augustus' successor together with the restiveness of the troops in Upper Germany caused Tiberius to hesitate to accept the Principate definitely. This explanation presupposes that Tiberius' attitude was only partly hypocritical. It was insincere in so far as he pretended to have a great respect for the Senate and the other republican trappings of the constitution. But his hesitation to accept the Principate was quite genuine in so far as it was caused by his fear of the mutinous parts of the army and of Germanicus. There is a controversy between F. Klingner and E. Hohl 9 as to whether the explanation given by Tacitus or by Suetonius and Dio is the earlier one. Klingner believes that Dio and Suetonius took their explanation from a source contemporary with Tiberius and therefore accessible to Tacitus, and that Tacitus did not accept this explanation because it did not agree with his view of Tiberius as a hypocrite from the beginning, but a hypocrite who always knew what he wanted and acted accordingly. But in this way a large part of Tiberius' behavior remains altogether unexplained. We must therefore, in Klingner's opinion, prefer Dio's and Suetonius' version simply because it makes better sense. Hohl, on the contrary, believes that the explanation given by Dio and Suetonius is secondary, and that Tacitus' version comes nearer to the truth. His reason is that Tiberius could not have known of the uprisings in Pannonia and Lower Germany at the time of the meeting of the Senate on September 17. And indeed, if Drusus, whom Tiberius sent out to cope with the mutiny as soon as he learned of it, was present at that meeting, as Tacitus (1.14) asserts, this argument is rather cogent, and the counterarguments which Klingner sets forth against it (p. 35) hardly appear quite sufficient to refute it. This, however, does not devaluate Klingner's observation that Tacitus' explanation of Tiberius' behavior is somewhat unsatisfactory. We might therefore perhaps first ask the question whether the situation itself as it is described by all authors does not suggest an explanation of Tiberius' behavior more plausible than those given by either Tacitus or Dio and Suetonius, though, if such an explanation can be found, we shall also have to explain why none of the three ancient writers saw it. There is no disagreement concerning the fact that there were various 9 Cf. E. Hohl, "Wann hat Tiberius das Principat übernommen?" Herrn., LXVIII (1933), 106 ff., esp. 114, and Klingner, loc. coll., pp. 26ff.

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commotions in parts of the army at the death of Augustus. Of the seditio of the troops in Pannonia Tacitus 10 says that it occurred "nullis novis causis nisi quod mutatus princeps licentiam turbarum et ex civili bello spem praemiorum ostendebat. " Likewise, according to Tacitus, on the news of the commotion, Tiberius sent his son Drusus with two praetorian cohorts and some additional troops, but without detailed instructions, to see in what way he could best bring the troops back to their duty. However, when the seditious troops submitted their wishes to Drusus in a tumultuous fashion he read to them a letter of his father Tiberius in which the latter authorized him to grant the minor wishes at once and promised to place their major wishes before the Senate for decision. The soldiers, however, deride this announcement and say that if the Senate has to be consulted concerning an increase in their pay and the limit of their service it should also be consulted when one of them is to be punished or when a military expedition or a battle is decided upon.11 All this is most interesting. What the soldiers say concerning the consultation of the Senate is of course quite nonsensical under any kind of orderly civil government. No American, French, British, or, for that matter, Russian soldier of today would for a moment entertain the notion that because his general has the power to send him into battle or to punish him without consulting the central government he must also have the power to increase his pay or that, because he has not this power, he cannot send him into battle without consulting the central government every time. But just because under normal conditions such a notion is so nonsensical it is at the same time most significant because it shows that for the soldiers Augustus' claim that he surpassed every other citizen in personal authority or prestige but that, apart from this, he had no more power than that which was given to him in virtue of the magistracies which at any time he might hold under the (republican) constitution simply did not exist. It did not enter their heads that the princeps might not have the power to decide how the money in the public treasury should be spent. Nor had they, as the beginning of Tacitus' report shows very clearly, any doubt that after the death of the princeps there must be another princeps. On the basis of the whole story of this sedition as told by Tacitus one may say that the soldiers' idea of government of the Roman state at that time was exactly the opposite of the one that Augustus had seen fit to proclaim in his Res gestae: the Senate may 10 Tac. Ann. 1.16.1. H Ibid. 1.26.

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be a body of great prestige—nobody would deny that—but the power in the state is in the hands of the princeps. The republican magistrates, the consuls, the praetors, etc., are not even mentioned in the whole story. An analysis of the story of the uprising of the legions in Germany leads to no other result. The only difference is that in Germany there was in addition a strong movement among the soldiers to make their commander Germanicus princeps instead of Tiberius. Most interesting, moreover, is the fate of a commission of the Senate that arrived at the time of the uprising in order to bestow on Germanicus the imperium proconsular. The soldiers were so suspicious of anything coming from the Senate that they at once suspected that the senatorial commission was going to deprive them of the concessions which had already been made to them and almost killed the head of the commission, the consular Munatius Plancus.12 While this was going on in Germany a panic seized the Senate and the population of Rome out of fear of the rebellious legions, and Tiberius was beseeched on all sides to give up his (Tacitus says, "pretended") hesitation to accept the Principate and to take energetic action.13 All this makes it crystal clear that the Senate and the ordinary republican magistrates (i. e., the consuls) were in no way capable of controlling the armies. That this was so was, of course, the result of a development that had begun in the last decades of the Republic and had been brought to a kind of conclusion by Augustus. As the Roman armies, since the time of Marius, had become more and more dissociated from the civil population, they gradually ceased to be an instrument of the state and of the legitimate republican government and became clients of their generals, who if they succeeded in winning the personal loyalty of their soldiers, could use them for their own ends and, if they wished, against the government. After a number of civil wars and near civil wars Caesar had conquered the state from within with the help of his troops and had tried to establish a monarchy. But the republican tradition had proved too strong and Caesar was assassinated. After an interval comprising a brief restoration of the Republic and the Second Triumvirate, Octavian succeeded in conquering the state a second time and even more completely than Caesar had done some nineteen years earlier. But in order to avoid a repetition of what had happened to his father-by-adoption and because he needed the aristocracy which still adhered to the republican tradition for the administration of the Empire he 12 Ibid. 1.39. 13 Ibid. 1.26.

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officially restored the Republic, reserving for himself, however, certain functions which could be made to appear reconcilable with a republican system of government but which actually gave him control over the whole state. Yet even so the mainstay of his power was not these official functions but the unquestioned loyalty of the armies that he had earned, a loyalty so strong that for half a century after his death the armies would not acknowledge anyone as princeps who was not connected with Augustus through family ties, even though this was possible only through Augustus' wife Livia, since Augustus at his death left no direct adult male descendants apart from Agrippa Postumus, his grandson through his daughter Julia. This is, of course, quite elementary and may be considered as generally known. But it is necessary to apply this knowledge to the concrete situation or situations, which, strangely enough, is very rarely done. In the first place it is clear that Tiberius, since he had been entrusted with the supreme military command even before Augustus' death and was at Rome when the latter died, had to take control of the army at once since this task could not be left to the consuls or any other magistrates of the old republican order. Hence no conclusion concerning Tiberius' lust for power or hypocrisy in hesitating to accept the Principate can be draw from the fact that in the first days after the death of Augustus he simply did his duty as the only man who could control the military forces. Much more important, however, is the question of what course or courses of action Tiberius could have taken after the first days. Theoretically he might have used his hold over the army openly to establish a monarchy. But such course would certainly not have been to Tacitus' taste, and it would also have been fraught with great dangers, since, as Tacitus himself shows, the republican tradition was not yet dead. Secondly, Tiberius could have renounced the position for which his stepfather Augustus had designated him in favor of someone else, possibly his adopted son Germanicus, whom a part of the army and of the population at Rome as well appears to have preferred as princeps, and whose open and friendly character Tacitus contrasts with the somber and tyrannical temperament of the hypocritical Tiberius. Nobody can know for certain whether Tiberius during the time when he appeared to hesitate to accept the Principate, which coincided with the sedition of the troops in Pannonia and on the Rhine, played with the idea of giving up the Principate in favor of Germanicus in order to avoid a civil war, in case the troops should openly declare for the latter and Germanicus should accept the offer. But it is clear from Tacitus' own account that many accused Tiberius of lack of

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energy in dealing with the danger threatening from that quarter and that Germanicus remained loyal of his own accord. I t is extremely doubtful whether Tiberius could have renounced the Principate in favor of anyone else without provoking the danger of a civil war, since nobody besides himself and his adopted son had a sufficiently clear claim on the loyalty of the troops to exclude the emergence of rivals. The third possible course was to attempt to share the principate with others. According to Tacitus, this was a proposal that Tiberius actually made in the Senate. 14 In Tacitus' opinion Tiberius was not sincere and was visibly displeased when some senators appeared to take his proposal seriously. Again it is hardly possible to know for certain what was in Tiberius' mind. But it should be obvious that a divided Principate would not have meant a restoration of the Republic. In fact the experiences of the Second Triumvirate must have made many senators more afraid of a divided principate than of one princeps. The violent opposition to Tiberius' proposal in the Senate of which Tacitus tells us need not have been prompted by the fear of evoking Tiberius' displeasure, as Tacitus suggests, but may have been quite genuine, whether Tiberius' proposal was meant seriously or not. The fourth possibility was to restore the republican order so far as this was possible in the existing circumstances. But this latter qualification is absolutely essential, and here we come to the decisive point. For, as has been shown, the Senate and the ordinary republican magistrates were clearly not able to control the troops. The troops could be controlled only by a person or persons who commanded their loyalty either in consequence of their family ties with Augustus or in virtue of their superior qualities as military leaders, as was the case with those who later, like Vespasian and Trajan, succeeded in founding new dynasties. In other words, so long as the interrelation between the army and the rest of the population was not fundamentally changed the military authority was inevitably dissociated from the civil government. Hence, a restoration of the republican order or even something resembling such a restoration was possible in actual practice only through a voluntary subordination of the military authority under that section of the government that had been taken over from the Republic. But this is exactly what Augustus pretended to do when he "restored liberty by transferring the state from his own power into that of the Senate and of the people" and what Tiberius in the first time after Augustus' death tried to do at least in appearance, if, as Tacitus says,15 he "cuncta per cónsules incili Ibid. 1.12. is Ibid. 1.7.

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piebat tamquam vetere re publica et ambiguus imperandi." Here again Tacitus' opinion is of course that Tiberius was not sincere. But it must be pointed out that, whether sincere or not, there was the unsurmountable difficulty that the real power in the state was inevitably in the hands of the man who controlled the armies, that he who has the supreme power inevitably has also the ultimate responsibility, and that therefore it is simply against the nature of things for the man who has the power to subordinate himself completely to an agency or agencies which do not have the real power and therefore cannot have the ultimate responsibility. That these facts of life had to be concealed in order to spare the feelings of those who still adhered to the republican tradition constitutes the fundamental lie of the Roman Principate which, regardless of his individual character, to a greater or lesser degree made a hypocrite of every princeps who ruled as long as there existed some remnants of what Mommsen has called the dyarchy of the Senate and the Emperor. From these relatively general observations we may return to the problem of Tiberius' personal attitude and character. As we pointed out before, nobody can know with certainty what was in the soul of Tiberius. But his famous utterance reported by Suetonius, 16 that he held the wolf by the ears and could not let it go, expresses his situation too aptly to make it very likely that he was very eager to hold this animal by the ears. In order, however, to understand Tiberius' attitude more fully, both in the early years of the Principate when, according to Tacitus, he managed to some extent to conceal his true character, and in the last period of his rule when he showed it openly, it is necessary also to look at the attitude of his contemporaries, especially at what Tacitus has called their mere in servitium}7 The first concrete instance of this attitude—apart from a general show of sorrow over the death of the old and of joy over the accession of the new princeps, such as presumably will always be made in any kind of monarchy or semimonarchy on such an occasion—is the motion of Valerius Messalla in the first session of the Senate that the troops should annually have to take an oath in the name of Tiberius. 18 The second instance is provided by the vehement entreaties of a majority of the senators for Tiberius to accept the undivided succession to the Principate of Augustus. 19 In Tacitus' opinion, this motion and these entreaties were prompted ex16 Suet. Tib. 25. 17 Tac. Ann. 1. 7.

is Ibid. 1. 8. « Ibid. 1.12.

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clusively by fear of Tiberius and by the desire to please him or to avoid his displeasure. Now it is quite possible that such motives played a considerable role with many senators. But the realization that the Senate and the republican magistrates could not control the armies, that unless the control of the armies was assumed by one man at once the result might be a civil war, and that the only one who could assume the control of all the troops immediately with some chance of success was Tiberius, must certainly have been a no less important factor. That this was actually so is furthermore confirmed by what Tacitus says later 20 about the anxiety prevailing at Rome at the news of the commotions in Pannonia and Germany and the accusation then raised against Tiberius when he appeared dilatory in taking energetic action. The senators who did not share the illusion of those who believed that it was possible forthwith to restore without delay the republican order as it had been established by Sulla may then have had no particular liking for Tiberius personally, but the main motive of the majority in begging him to accept the Principate in all likelihood was not fear of displeasing him by acting otherwise but fear of a catastrophe from which he alone could save the state. Before we make an attempt to draw further inferences from these considerations it will be necessary to examine as briefly as possible the socalled maiestas trials which have provided Tacitus with the most impressive material for his indictment of Tiberius' character. These trials have in recent years been the subject of a great number of books and articles of high quality.21 It will not be possible to reconsider in detail everything that has been said. But perhaps the observations made so far will enable us to gain a deeper insight into some aspects of this complicated question. There is, however, one very significant and acknowledged fact which has given rise to very different interpretations. The number of trials for treason, the condemnations of those accused in such trials, and, above all, the suicides of persons accused before the conclusion of the trials increased greatly in the later years of Tiberius' rule, first after 24 and even more after A. D. 31. What is more, the first indictments under the lex maiestatis before the Senate after the death of Augustus were quashed on the request of Tiberius. For Tacitus this is, of course, a proof of Tiberius' profound hypocrisy. Some modern authors have drawn the opposite conclusion, that Ti20 Ibid. 1.46. 21 See, above all, R. S. Rogers' APA Monograph (No. VI): Criminal Trials and Criminal Legislation under Tiberius (Lancaster, Pa., 1935). Earlier literature is cited by Rogers on p. 6; see also B. Walker, pp. 83 £E.

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berius was never in favor of this kind of trial, but in later years reluctantly changed his attitude for reasons of state. Miss Walker in her book has shown how Tacitus everywhere arranges the available evidence most skilfully in such a way as to give the most gloomy view of Tiberius' character. But it is perhaps worth while to look at some pieces of evidence more closely. In the year after Tiberius' accession to the Principate the praetor urbanus Pompeius Macer asked Tiberius whether indictments on the basis of the lex maiestatis were to be admitted and received the answer that the law was to be applied.22 According to Rogers it was the legally and literally minded Tiberius who here spoke, declaring that so long as the Lex lulia Maiestatis remained in force it had to be applied.23 There is perhaps some truth in this explanation. But it is not sufficient. For Tiberius, even if he was rightly of the opinion that a law, so long as it was in force, had to be applied, nevertheless could have proposed its abolition, which he obviously never did during the twentythree years of his Principate. The first two indictments actually made concerned alleged offenses against the majesty of the deified Augustus. They were obviously absurd and directed against the personal enemies of the accusers. Tiberius saw to it that they were quashed and expressed himself in no uncertain terms about them. According to Suetonius24 he also said in the Senate: " I f you open a window to things of this kind you will allow no time for anything else. All private enmities will be brought before you under this pretext." This was certainly a very sensible attitude. There followed the indictment of the returning proconsul Granius Marcellus. Some of the charges made against him were no less ridiculous than those of the first two cases. But he was also accused of slanderous remarks against Tiberius, some of them, according to Tacitus, of a very grave nature.25 Tacitus tells that when the matter was brought before the Senate Tiberius flared up in hot anger and announced that he would cast a vote himself, and that under oath. Upon this Piso rose to say: "Are you going to vote first or last? If first, I shall cast my vote as you do, if last I am afraid that improvidently my vote might differ from yours." After Piso's observation Tiberius refrained from any further interference with the trial and Granius was acquitted. Tacitus implies that Tiberius would have demanded the condemnation of the accused. Rogers believes that he would 22 23 24 25

Tac. Ann. 1. 72; cf. Suet. Tib. 58. Rogers, p. 8. Suet. Tib. 28. Tac. Ann. 1. 74,

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have demanded that the indictment be quashed.26 Miss Walker thinks that he would have defended himself against the alleged slander.27 Perhaps it is wiser to withhold judgment on this most controversial point. Much more illuminating is the dialogue between Tiberius and Piso, for it again demonstrates in what an impossible situation the Emperor found himself. What Piso said meant, of course, that in the presence of the Emperor he could not cast a vote contrary to the latter's vote. Perhaps it will be said that this alone indicates that there must have been something tyrannical and threatening in the Emperor's attitude. But such a view hardly does justice to the situation. It was after all an alleged slander against the Emperor himself for which the defendant was to be tried, and in this case it would really have been a grave slight to the Emperor if the Senate had voted for the defendant's acquittal while the Emperor voted for his condemnation, whereas on the other hand, it was at least difficult to condemn him if the Emperor voted for his acquittal. In fact Tiberius saw the point at once as soon as Piso had drawn his attention to it, and abstained from voting. This attitude of Tiberius can certainly not be called tyrannical, even though, if the assumption is made that he was a tyrant at heart, it may be called hypocritical. Undoubtedly it would have been mudi wiser on the part of Tiberius to refrain from any interference with the trial from the outset, preferably, if this was feasible, to stay away altogether from the session or sessions in which the case was tried. But we may perhaps also consider whether it was not extraordinarily difficult for Tiberius to act so wisely, and at this point we have an opportunity to look at Tacitus' ruere in servitium from a somewhat different angle. It has been shown that the entreaties of the Senate to induce Tiberius to accept the principate need not have been an expression of servility. But with a Senate consisting partly of descendants of the old ruling aristocracy with strong memories of the power and dignity of their ancestors and a corresponding passionate adherence to what remained of a real or apparent republican tradition, partly of newcomers who owed their position directly or indirectly to Augustus (i.e., to the first princeps), and with a similar composition of the higher classes of the Roman population in general, it was inevitable that there should be a not inconsiderable group that tried to win the favor of the princeps, the man who held the real power in the state, 26 27

Op. cit., pp. 9 f. Op. cit. p. 91.

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by servility and adulation, and that this would evoke the disgust of the men with republican memories and leanings, a disgust which, again according to the character of each individual member of this group, would sometimes find more, sometimes less open expression. The effect then was inevitably cumulative. Augustus, who naturally had had somewhat similar experiences, had given Tiberius some good advice on the matter when Tiberius had become indignant about slanderous attacks on him: 28 "aetati tuae, mi Tiberi, noli in hac re indulgere et nimium indignari quemquam esse qui de me male loquatur; satis est enim si hoc habemus ne quis nobis male facere possit," and there can be hardly any doubt that in the first part of his principate Tiberius seriously tried to follow this advice. But his position was much more difficult than that of his predecessor. Augustus had, after having conquered the absolute power, restored a semblance of liberty. Tiberius, on the contrary, had disappointed those who, however foolishly, believed that after the death of Augustus the Republic could have been automatically restored, and therefore aroused much stronger opposition. At the same time he could less easily bear up with the slanderous attacks of his detractors because, in the beginning at least, his position was less secure. Finally, if, as is by no means unlikely, Tiberius really did not wish to become princeps but accepted this position only because he rightly felt that this was the only way of avoiding anarchy and civil war, there must have been a special bitterness for him in the fact that it was he who was attacked as a powerhungry tyrant while his predecessor, who had certainly striven for power from the beginning, was judged much more leniently. It can therefore not have been easy for him to follow the advice of Augustus. That for a considerable period of time he nevertheless tried to follow it and actually did follow it in his actions and public utterances may be considered by some a token of his profound hypocrisy. But if this is hypocrisy, then anyone who controls his anger in order to behave sensibly and decently is a hypocrite. It is not surprising that a man so sorely tried should in his later years have retired to the solitude of the island of Capri and, embittered by ever new disappointments, should finally have struck out ruthlessly from there against his real and suspected enemies, especially after he had been betrayed by the man whom he had trusted most. To analyze the later history of Tiberius and that of his successors down to the time of Tacitus from this point of view would require a sizable book. 28 Cf. Suet. Aug. 51.

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For our present purpose it will be sufficient to make some general observations, to illustrate them by some examples, and then to draw some conclusions concerning Tacitus. What has been called the fundamental lie of the Principate, a lie that made a certain insincerity in the attitude of the princeps a matter of absolute political necessity, continued throughout the whole period, though its poisonous effect was somewhat lessened as the inevitability of a monarchic or semimonarchic order became more and more universally acknowledged. It was for obvious reasons felt least severely under those emperors who had won their position through their personal superior capacities and with the assent of the Senate, notably, therefore, under Vespasian, Titus, Nerva, and Trajan. Its poisonous effect naturally increased temporarily under Domitian because his father had shown for the first time that the Principate could be won and held through merits alone, and because therefore, knowing only too well that he owed his position exclusively to the principle of heredity, he lived in deadly fear of anyone more capable than he was. Hence the incident with Agricola from which our inquiry has started and which was the natural outcome of Domitian's particular situation. But though the poisonous effect of the fundamental lie of the Principate was stronger at one time and less strong at another, it was always present to some extent. In the beginning of the Principate of Nero it is perhaps most strikingly illustrated by the almost grotesque discrepancy between the first speech of Nero before the Senate, a speech written for him by Seneca, in which Nero practically promised to leave the whole direction of public affairs to the Senate and the consuls and to confine himself to the command of the military forces 29 and, on the other hand, the treatise De dementia, which not so very long afterwards the same Seneca addressed to the same Nero and in which he tells the young princeps of the unlimited power which he has over the lives of men and beseeches him to make a good and clement use of this unchecked power. Under Trajan it reveals itself, even though in a comparatively very mild form, in those letters which the Emperor addressed to his "dearest Secundus" and in which, with all his studied politeness, he sometimes cannot quite conceal his impatience with Pliny's inclination to ask the advice of the Emperor on the most minute matters and with his hesitation—caused by a long experience of Roman governors with earlier emperors—to decide anything on his own responsibility.30 There 29 Cf. Tac. Ann. 13.3—4. 30 E. g., Plin. Bp. 10. 32,62, 82; in the last-mentioned letter significantly still a maiestas case,

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can be hardly any doubt that Klingner is right when he contends 31 that it was Tacitus' despair over the fact that even the Principate of the wise and polite Trajan, the friend and the choice of the Senate, did not change anything fundamentally that made Tacitus' later work, the Annals, still more gloomy than his earlier Histories. The relation of Tacitus' account of the Principate of Tiberius to other ancient accounts of the same period has recently been subjected to a thorough analysis first by Miss Walker and not much later by Klingner, who obviously was not then acquainted with Miss Walker's book. Both start from the observation that nearly all the ancient literature published after the death of Tiberius of which we have any knowledge takes a most unfavorable view of Tiberius' later years, and that a good many books and treatises of this tendency must have been published very shortly after Tiberius' death. Klingner shows that most of this literature made a sharp distinction between the earlier and the later years, praising the first and condemning the latter, but maintains that one can distinguish two groups of authors of which the first placed the change in the year 19, explaining it by the death of Germanicus who had had a restraining influence on Tiberius, while the second one placed it in the year 23 and explained it by the increasing influence of Sejanus. Klingner has pointed 32 out that a certain discrepancy in Tacitus' account is created by the fact that, especially in the introductory chapter of the Fourth Book, Tacitus follows the second group, but in the first books does not represent the first years of Tiberius as much better than the later ones but makes every attempt to show that Tiberius' essential character had been the same from the beginning. One might perhaps add that the first group of pre-Tacitean authors mentioned above anticipated to some extent Tacitus' explanation of the apparent difference between his earlier and his later years, namely his hypocrisy, since they appear to have assumed that it was not so much Germanicus' personal influence but Tiberius' fear of Germanicus' popularity that prevented him from acting the tyrant as openly as he did in his later period. Klingner has also observed33 that Suetonius and Dio try to find a motive for Tiberius' apparently contradictory attitude in the first weeks after Augustus' death, while Tacitus, though he probably knew of these attempts, refuses to look for any external motive, in order to make the innate and, so to speak, gratuitous viciousness of Tiberius stand out more clearly. Miss 31 Op. cit., p. 26. 32 Ibid. pp. 37 S. 33 Ibid. pp. 31 ff.

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Walker on the other hand has pointed out 34 that Tacitus sometimes rejects a rumor concerning crimes attributed to Tiberius (as for instance the poisoning of Germanicus) where Suetonius and Dio have accepted it and nevertheless, even in rejecting it, manages to give the reader a more gloomy impression of Tiberius' character than either Dio or Suetonius does. There is no contradiction between the two observations. But both of them are most illuminating so far as Tacitus' character as a writer and a historian is concerned. He is more critical in regard to rumors than the two other authors. But these are baffled by the apparent contradiction in Tiberius' behavior. They sometimes look for an explanation, sometimes just report in their own name what they have found in various traditions, the good along with the bad, leaving it to the reader to find an explanation if he is not satisfied with the story as such. Tacitus, on the contrary, is not satisfied with finding a motivation here and another motivation there while leaving the rest unexplained. He tries to draw a consistent character portrait both of the individual actors on the political scene and of the period in general. The overwhelming majority of the ancient authors who wrote about the period of the early Principate or about parts of it agreed that all through this period there was something fundamentally wrong, though some sections oí the period were better than others. Tacitus had convinced himself that there was no fundamental difference between the different periods or subperiods, that the evil was always there, only sometimes a little more concealed through dissimulation and hypocrisy, and consequently he drew a picture of continued human depravity. What then is Tacitus' fault as a historian, since there appears to be general agreement that, however great he may be as a literary artist, there is something fundamentally wrong with him from the historian's point of view? Certainly not that he was in the habit of telling deliberate lies. There is not, so far as I can see, the slightest evidence to warrant such an assumption. Nor can he be severely blamed for his uncritical attitude toward the tradition. For though indubitably in this respect he does not come up to the most exacting modern standards he certainly was more critical than Dio Cassius and Suetonius and also than his great predecessor Livy, who wrote about an earlier period of Roman history. The fault of which he has been accused most often in recent times is that, not so much by outright lies or distortions of facts or even by uncritical acceptance of slanderous gossip as by a most subtle art of influencing his reader by all sorts of 34

Op. cit., pp. 114 ff.; cf. Tac. Ann. 3 . 1 4 .

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innuendo and indirect hints, he managed to blacken the character of the early emperors and has given an entirely distorted picture of the whole period. But it has been shown that in a way Tacitus, by using this subtle art of innuendo, merely has tried to give a consistent explanation of the events where his predecessors were baffled by apparent contradictions. In other words he has tried to attend to the historian's task, which is to explain what on the surface appears strange and inexplicable. Thus he found the explanation of the apparent discrepancy between the good and the bad features of Tiberius' Principate in the Emperor's profound dissimulation and hypocrisy which he practiced with great skill during the first part of his rule when he was not yet sure of his power, but gradually dropped when he found them no longer necessary. Even in this respect, however, Tacitus was not entirely wrong, since it has been shown that a certain, though greatly varying, degree of dissimulation and hypocrisy was inevitably inherent in the relations between the Emperors and the Senate from the time of Tiberius down even to that of Trajan. Yet it is exactly at this point that we find the real and essential deficiency of Tacitus as a historian. His only explanation of the evils of his time and of the preceding periods is the depravity of character of the actors on the political scene, the lust for power on the part of the emperors and the servility on the part of the majority of their prominent contemporaries. Both Klingner and Miss Walker have laid great stress on the fact that Tacitus, in contrast to most of his predecessors and to the common opinion of his time, extended the prevailing unfavorable judgment of the early emperors to Octavianus Augustus, to the founder of the Principate himself. Miss Walker interprets35 this as a sign of Tacitus' dissatisfaction with his description of the Principate of Tiberius and as a token of his desire to find the causes of the disease farther back in history. And indeed, there is a great deal of truth in the second part of this interpretation, though hardly in its first part. For the evidence of such a search for causes farther back in history is found not only in the first chapters of the Annals, which possibly could be a late insertion, but in Tacitus' mudi earlier writings, the Dialogue and the Agricola. But in all those chapters and passages in which Tacitus tries to find the origins of later evils in pre-Tiberian times the only principle of explanation is still the depravity of character of the actors on the political scene. Augustus' dominating character trait in Tacitus' opinion was his cupido dominandi?6 He was able to establish his power because of the 35

Op. cit.,

pp. 242 £E.

36 Tac. Ann. 1.10 and, above all, 1—2.

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general exhaustion after the civil wars. He later retained this power through violence and deception, just like his successor Tiberius, but also like Gaius, Claudius, Nero, and, of course, Domitian. If we go still farther back, it is the quarrels of the powerful among themselves, the avarice of those in high positions, the lack of respect for the law, the greed for money, and the ruthlessness of individuals in striving for the aims of their ambition that destroyed the Republic and led to the creation of the Principate. 37 There is, of course, a good deal of truth in this diagnosis. But it is not a historical explanation. The Romans after all had lived under a republican order for several centuries. The Greek historian Polybius had contended that their constitution was an excellent example of what he considered the best form of a political constitution: a mixed constitution and a system of checks and balances. 38 Polybius had further contended that a constitution of this kind was more stable than any other political order and that it provided a guaranty of liberty. Why then was this constitution destroyed and replaced by the poorly concealed despotism of the Principate, since the Romans after all had proved to be capable of liberty? And if the reason of the downfall of this constitution is to be found in the gradual decline of the prisca virtus of the Romans, as Tacitus appears to believe, what was the cause of this decline? It is the great difference between Tacitus and the great Greek historians, Thucydides, Polybius, and Posidonius, that he has no eye for what may be called the impersonal forces in history. There is no word anywhere in his works about the enormous changes in the social composition of the population of the city of Rome and of Italy in the century and a half that preceded the downfall of the Roman Republic, about the no less important changes in the composition of the popular assemblies, or about the fact that certain constitutional devices originally created for the protection of the lower classes had become tools in the hands of the ruling aristocracy enabling it to prevent necessary reforms, and that the citizen armies of the early Republic had gradually become replaced by professional armies more and more dissociated from the rest of the population and filled with distrust of the civilian government. This is, of course, not a deficiency of Tacitus alone, but of all the historians of his period, and also obviously of his fellow aristocrats. None of them appears to have realized what after all should have been none too 37 Tac. Dial. 36 ff. 38 Pol. 6.

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difficult to see: that the indispensable precondition for the restoration of political liberty and of a republican order would have been the reintegration of the army with the civilian population and the restoration of its confidence in a civilian government, 3 9 and that, as long as this tremendous problem was not solved, the fundamental lie on which the Principate rested and which had such a poisonous effect on the characters of men could be eliminated only by the establishment of an openly professed absolute monarchy, an end toward which the Roman Empire, though slowly and with many detours, was actually proceeding. If Tacitus had been aware of this and similar no less important factors in the historical development of the Roman Empire he would certainly have arrived at a juster evaluation of the characters of some of the early emperors and of those of many of their subjects, and h e would not always have attributed to personal depravity and viciousness what often was the result of circumstances against which the individual had been struggling 39 I have dealt with these problems at some length in the tenth chapter of my book, The Theory of the Mixed Constitution in Antiquity (New York, 1954). But since the nature of the problem, in spite of my efforts, appears not to have been understood by some reviewers of my book, it may, in view of its crucial importance, perhaps be permissible to add a few words about it. The decisive factor was not, as many people seem to believe, the replacement as such of a drafted citizen army by an army consisting partly or wholly of professional soldiers serving over a longer period of time, a development which, in view of the necessity of keeping garrisons all over the vast expanses of the empire, was perhaps to some extent inevitable. England, for instance, has had professional armies at least from the time of William and Mary to the beginning of the First World War and again thereafter, without their ever becoming a serious danger to the British constitution, in spite of the fears expressed by Smollett and other authors of the beginning of that epoch. The same mutatis mutandis is true of the United States. Contrary to a widely held opinion, even the professional army of the Weimar Republic did not destroy that republic but later became a center of resistance to its destroyers. But the officers and soldiers of the First World War, whether professional or not, who in Germany failed in their efforts to become reintegrated in civilian life formed an element of unrest that greatly contributed to the downfall of the Weimar Republic. This was also the decisive factor in Rome. There can be hardly any doubt that the historical development would have taken a different turn if the Senate, and specifically the optimate party, had been willing early enough to make sufficient provision for the reintegration of soldiers in civilian life after their dismissal from military service. But by the time of and after the downfall of the republic the distrust of the soldiers for the Senate and the civilian government had become such that it was completely impossible for the latter to control them. Tacitus' own reports of the events after the death of Augustus show this most clearly. Nevertheless he failed to see that this was one of the most decisive causes of the deplorable political situation and of the sickening atmosphere of hypocrisy resulting from it, which he wrongly attributes exclusively to the wickedness and the depravity of character of individuals.

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with all his power, but in vain. But in spite of these very serious deficiencies Tacitus is not only a great writer and a great artist, but also a great historian, who has given a description of the poisonous atmosphere of dissimulation and tyranny, of suppressed rebelliousness and servility prevailing under the early emperors that is to a large extent true, and indeed unsurpassed, if one disregards the lack of any investigation into its underlying causes. At any rate, there cannot be the slightest doubt that those modern attempts to correct Tacitus which start consciously or unconsciously from such utterly naive considerations as these, that things cannot have been so bad because that would be a slight on human nature or that a certain emperor, as for instance Nero (!), must have been an excellent monarch because the provinces were in a comparatively flourishing state at his time, will inevitably lead to a much more superficial and historically inaccurate view of the period than that of Tacitus which they try to correct. In conclusion we may return to Polybius, from whose observations we started, and say that in order to criticize the contents of the work of a great historian of antiquity it is not sufficient to apply more or less, in fact sometimes less, correctly some methods that one can learn in a philological seminar but that one has first also to have acquired some knowledge of the facts of political life. Perhaps it is permissible to make even a somewhat larger application of the principle. It is simply not true, though in wide circles it appears to be considered an incontestable fact, that it is a precondition of good scholarship and conducive to accurate results never to look beyond the narrow confines of one's special field. In order to interpret a philosophical text correctly it is not sufficient to be a philosopher and not sufficient to be a philologist; one has to be both. And the same is true, mutatis mutandis, of a mathematical text—though in this case the philologists, who consider themselves self-sufficient in most other fields, usually for good reasons leave the business to the mathematicians—of a historical text, and of course also of poetry. If philological interpretation is not, on the pretense of being truly scholarly and scientific, to become entirely sterile, these artificial boundaries have to be taken down, and if an individual is not able to manage both sides of his subject he should ask the advice of or collaborate with others.

Totalitarismus und Demokratie im Alten Griechenland und Rom I n d e n Diskussionen unserer T a g e w e r d e n Totalitarismus u n d D e m o kratie i m allgemeinen als unvereinbare Gegensätze behandelt. Selbst da, w o m a n über die G e f a h r spricht, d a ß die heutigen D e m o k r a t i e n totalitär w e r d e n könnten, herrscht die Ansicht v o r , dies müsse letzten E n d e s gleichbedeutend sein mit d e m Sturz der formalen D e m o k r a t i e o d e r diesen sehr bald nach sich ziehen. D a s W o r t « D e m o k r a t i e » w i r d in der heutigen Begriffsbestimmung in seiner A n w e n d u n g auf eine b e s t i m m t e politische Gesamteinrichtung durchweg verstanden als ein System der

ausgleichenden

Gegengewichte oder, w i e m a n das im A l t e r t u m nannte, einer

gemischten

V e r f a s s u n g i n der A r t , w i e sie sich h e u t e in Großbritannien, den Vereinigt e n Staaten, den nordischen Königreichen u s w .

findet.

D a ß dieses

ganz anderes ist als die F o r m , die m a n i m A l t e r t u m D e m o k r a t i e

etwas nannte,

nämlich ein R e g i m e , das i m wesentlichen auf der reinen, einfachen H e r r schaft der M a j o r i t ä t r u h t e 2 , ist w o h l b e k a n n t , w e n n nicht in breiten Kreisen, In gewissem Sinn kann man sagen, daß eine gemischte Verfassung in dem Sinn, in welchem der Begriff zuerst von antiken Schriftstellern gebraucht wird, nicht ganz dasselbe ist wie das was in angelsächsischen Ländern ein «system of checks and balances» genannt wird. Aber die Vermischung beider Begriffe geht schon auf das Altertum zurück. Das Modell einer gemischten Verfassung wäre ein politisches System, in dem sich ein erblicher Monarch, eine auf Erblichkeit oder Besitz oder beides gegründete Aristokratie und der Rest des Volkes zu gleichen Teilen in die Macht teilen. I n der römischen Verfassung des 2. Jahrhunderts dagegen, die Polybius als vorbildlich für ein fast vollständiges Gleichgewicht zwischen monarchischen, oligarchischen, und demokratischen Elementen bezeichnet, waren die Konsuln, die das monarchische Element repräsentieren, in gewisser Weise ebenso Instrumente der Oligarchie wie der Senat, was erst im Laufe des 1. Jahrhunderts teilweise anders wurde, und die Beschränkung der Macht des einzelnen Konsuls durch die Tatsache, daß er einen Kollegen von gleicher Machtbefugnis zur Seite hatte, gehört, streng genommen, überhaupt nicht zum Begriff einer gemischten Verfassung, wohl aber zum Begriff eines «system of checks». Platon in den Gesetzen (p. 682 b ff. und p. 692 a / b ) hat implicite die beiden Elemente klar unterschieden. Seit Polybius jedoch ist die unklare Vermischung der beiden Elemente oder Begriffe in der Staatstheorie vorherrschend geblieben. 2 Allerdings wurden auch im Altertum verschiedene Arten der Demokratie unterschieden (vgl. z. B. Aristoteles, Politica, 1289 a, 10 ff.), und auf der anderen Seite weist das amerikanische Leben der Gegenwart viele Züge auf, die Piaton im Staat (p. 622 b ff.) als für die Demokratie charakteristisch erklärt. Aber die amerikanische

1

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so doch wenigstens bei denen, die sich mit politischer Wissenschaft oder Historik beschäftigen. Die Unklarheit hinsichtlich der Natur, der Ursachen und der Wirkungen des Totalitarismus und der möglichen Schutzmittel gegen dieses politische Phänomen ist noch größer, denn selbst unter den politischen Wissenschaftlern scheint — obwohl sie ohne weiteres darin übereinstimmen, daß die Begriffe Totalitarismus, Despotismus, Absolutismus, Tyrannis und Diktatur nicht absolut synonym sind — so weit man das aus neueren Veröffentlichungen entnehmen kann, die Meinung vorzuherrschen, daß diese Worte, mit Ausnahme vielleicht von «Diktatur» im Sinne des Sprachgebrauchs der altrömischen Republik, im Grunde sämtlich das Gleiche meinen, nur von verschiedenen Seiten gesehen. Und doch ist von den erwähnten politischen Phänomenen oder Institutionen die Diktatur, in ihrem ursprünglichen Sinne, nur entfernt verwandt mit dem Totalitarismus, während Despotismus und Tyrannis völlig von ihm getrennt sein können und es auch oft gewesen sind. Damit ist natürlich nicht gesagt, daß ein totalitäres Regime nicht gleichzeitig charakteristische Züge des Despotismus oder der Tyrannis tragen könnte. Die totalitären Regierungsformen der Neuzeit geben uns unbestreitbare Beweise, daß dies möglich ist. Wohl aber soll gesagt sein, daß der Glaube, es müsse sich so verhalten, auf einem schweren Irrtum beruht, und daß es ein noch schwererer und sehr gefährlicher Irrtum ist, anzunehmen, daß die Sicherungen, die gegen Despotismus und Tyrannis entwickelt wurden und sich als wirksam erwiesen haben, auch ihre Wirksamkeit gegen den Totalitarismus beweisen müssen und werden. Will man diesen Irrtum vermeiden, so ist genaue Kenntnis der Geschichte des Altertums besonders wertvoll. Denn die politischen Institutionen in der Welt der Antike zwischen dem 6. Jahrhundert vor und dem 5. nach Christus haben mit den heutigen viel größere Ähnlichkeit als die Verhältnisse in allen anderen historischen Epochen vom frühen Mittelalter bis zum dritten Viertel des 18. Jahrhunderts. Auf der anderen Seite ließ die enorme Anzahl selbständiger politischer Einheiten in der Frühzeit der klassischen Geschichte und die Ausdehnung der Geschichte des Altertums über mehr als zehn Jahrhunderte weit mehr vielfältige Kombinationen politischer Formen zu als der verhältnismäßig kurze Zeitraum vom letzten Viertel des 18. Jahrhunderts bis heute. Infolgedessen ermöglicht uns die Altertumsgeschichte, politische Phänomene, die in der Neuzeit nur zusammen aufgeVerfassung wurde so weit als möglich nach dem antiken Prinzip der gemischten Verfassung (im polybianischen Sinne) geformt und weist auch heute trotz vieler Änderungen in ihrer Anwendung viele der für dieses System charakteristischen Züge auf.

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treten sind, einzeln zu untersuchen und so einen tieferen Einblick in ihre Natur, ihre Ursachen und ihre möglichen Kausalzusammenhänge zu gewinnen. I

Das hervorragende Beispiel für Despotismus in der frühklassischen Zeit ist das Persische Reich vor seiner Eroberung durch Alexander den Großen 3 . Es kann charakterisiert werden als streng erbliche Einmannherrschaft 4 auf der Grundlage, daß das gesamte Reich mit allen seinen Bewohnern im wesentlichen als Privateigentum des Herrschers gilt 5 . Aus diesem Prinzip folgt, daß der Herrscher uneingeschränkte Gewalt über Leben und Eigentum seiner Untertanen hat. Es folgt jedoch daraus nicht, daß ein despotisches Regime unbedingt totalitär sein müsse, in der Weise, daß Lebenslauf und Tätigkeit der gesamten Bevölkerung fortwährend einer engen Reglementierung durch den Staat oder die Vertreter seines Beherrschers unterworfen sind. Das war im persischen Königreich durchaus nicht der Fall. Während ein persischer König nach Lust und Laune Steuern erheben und Armeen rekrutieren konnte und seine Untertanen keinen gesetzlichen Schutz gegen willkürliche Handhabung seiner Königsmacht hatten, war deren Leben im Durchschnitt einer ständigen Staatskontrolle viel weniger unterworfen als etwa das der Bürger der meisten griechischen Gemeinwesen des 5. Jahrhunderts 6 . Weiter ist die Behauptung irrig, daß die Neigung zum Totalitarismus schon in der despotischen Herrschform begründet liege und es nur die Unfähigkeit der persischen Verwaltung gewesen sei, die ein klares Hervortreten dieser Tendenz verhütet habe. Niemand kann bezweifeln, daß unter gewissen Verhältnissen ein despotisches Regime totalitär werden kann. Das trifft aber ebenso auf jede andere Regierungsform zu. Eine etwas engere natürliche Verbindung zwischen Despotismus und Totalitarismus kann in der Tatsache gefunden werden, daß unter bestimmten Umständen dieselben Ursachen, die Totalitarismus hervorrufen, auch zur Bil3 D. h. vor allem die Periode von Xerxes bis auf Dareios III. Dies bedeutet allerdings nicht, daß die Erbfolge wie in occidentalen Monarchien durch ein Erbfolgegesetz absolut festgelegt war, wohl aber, daß sie auf die Familie, bzw. die Nachkommenschaft, des Herrschers beschränkt war, vgl. auch unten Anm. 8. 5 Wie weit dies in den verschiedenen Perioden der persischen Geschichte auch für das Verhältnis des Herrschers zu dem persischen Herrenvolk galt, ist umstritten. Aber es galt jedenfalls für sein Verhältnis zu den unterworfenen Völkern, welche die ungeheure Majorität der Bewohnerschaft des Reiches bildeten. 6 Dies gilt allerdings nicht durchaus für Ägypten, wo eine tief eingreifende Kontrolle des Staates über das Leben des Einzelnen schon lange vor der persischen Herrschaft bestanden hatte. Doch scheint diese Kontrolle unter der persischen Oberherrschaft eher gelockert als verschärft gewesen zu sein.

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dung eines politischen Systems von despotischem Charakter führen können, was aber keineswegs immer der Fall zu sein braucht 1 . Abgesehen von solchen besonderen Umständen begünstigt gerade die der despotischen Regierungsform innewohnende Willkür nicht an sich schon eine totalitäre Regelung, welche, um wirksam zu sein, methodisch und konsequent sein müßte; und tatsächlich zeigt die Geschichte, daß despotische Regierungen keineswegs in der Regel totalitär wurden, es sei denn, in dem betreffenden Lande hätten gleichzeitig sehr starke ideologische, wirtschaftliche und politische Kräfte existiert, die einer solchen Entwicklung förderlich waren. Tyrannis ist keineswegs gleichbedeutend mit Despotie, wenn auch gewisse gemeinsame Merkmale bestehen mögen. Ein Tyrann konnte, wie die meisten abendländischen Könige, den Anspruch erheben, über dem Gesetz zu stehen. Aber kein griechischer Tyrann, wie grausam er auch gewesen sein mag, würde sich als rechtmäßigen «Eigentümer» seiner Untertanen betrachtet haben. Diese Einschränkung trifft ebenso zu auf moderne totalitäre Machthaber, was sie auch in der Praxis getan haben mögen. In mancher griechischen Tyrannis, wie zum Beispiel unter den Peisistratiden in Athen, lief die ganze Regierungsmaschinerie genau so weiter wie vor Errichtung der Tyrannis. Nicht einmal die Verfassung erfuhr eine Veränderung, bis auf Punkte, die Sonderrechte des Tyrannen betrafen. Vor allem aber war die Tyrannis nichts weniger als streng erblich. Wenige Tyranneien überdauerten mehr als zwei Generationen. Es war zum Teil gerade diese Nicht-Erblichkeit, die einige der schlimmsten Züge der Tyrannis erklärt. Ein persischer König konnte in Furcht vor seinen nächsten Verwandten leben, weil die Erbfolge nicht einwandfrei geregelt war 8 . Er mochte auch Angst haben vor fremden Herrschern und vor den Fürsten und Adligen unterworfener Nationen, weil sie sich gegen ihn auflehnen konnten. Aber er war weit entfernt von jeder gewöhnlichen Nebenbuhlerschaft und brauchte sein Herrschaftsrecht nicht erst durch besondere Eignung oder Dienste an seinem Volk zu beweisen. Dagegen kamen die meisten Tyrannen an die 7 Vgl. unten S. 593 ff. 8 Ein antikes Beispiel ist der Thronstreit zwischen Artaxerxes II. und dem jüngeren Kyros, der zu der bekannten Expedition führte, an der Xenophon teilnahm. Dareios I. und Xerxes scheinen solchen Angriffen nicht ausgesetzt gewesen zu sein, obwohl beide ihre Thronfolgeansprüche nur auf ihre Zugehörigkeit zum Achaemenidenhaus (im Falle des Dareios durch seine Frau Atossa, die Tochter des Kyros, im Falle des Xerxes auf den Willen des Vaters und Vorgängers), aber nicht auf ein streng geregeltes Erbfolgerecht innerhalb der Familie oder auf die Primogenitur basieren konnten. Dagegen ist die Geschichte des mittelalterlichen und neuzeitlichen Persien und des ottomanischen Reiches voll von Verwandtenmord wegen der mangelhaften Regulierung der Erbfolge innerhalb des regierenden Geschlechts.

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Macht durch die Unterstützung einer Partei, deren Führer sie geworden waren. Aber selbst wenn sie ihre Macht ererbt hatten, bestand für sie noch keine unantastbare Legitimität, und sie mußten jeweils ihre Herrschaftsweise durch die Betonung persönlicher Überlegenheit rechtfertigen. Aus diesem Grunde entwickelte sich die berühmte «Psychologie des Tyrannen», die von Herodot so vortrefflich beschrieben worden ist 9 . Es ist des Tyrannen Fluch, daß er immerfort mißtrauisch sein muß gegen die durch ihr Können und ihren sauberen Charakter besonders angesehenen Männer, weil diese seine natürlichen Nebenbuhler sind und er nicht, wie der Präsident einer Republik, seine Herrschaftsrechte ohne Schande oder gar Gefahr für sein Leben einfach einem Nachfolger zedieren kann. Er ist daher gezwungen, sich mit Männern von minderem Können und zweifelhafterem Charakter zu umgeben, die vollständig von ihm abhängen und ihn nicht aus der Gunst des Publikums zu verdrängen vermögen. Er darf keine Kritik dulden, obgleich die Tatsache, daß sein Herrschaftsanspruch auf vorgeblicher persönlicher Überlegenheit beruht, naturgemäß zur Kritik herausfordert. In dieser ungewöhnlichen Lage kann der Tyrann leicht argwöhnisch gegen Jedermann werden, und beginnt, wie Herodot sagt, «den Mann, der ihn mit Maßen lobt, als einen möglichen Kritiker zu hassen, doch den, der ihn mit Unmaßen lobt, zu hassen als Heuchler und kriechenden Schmeichler». Um sich gegen erwachsende Opposition zu schützen, benötigt er Spione und eine Geheimpolizei. Indes sein Mißtrauen wächst, kommt er in Versuchung, blind gegen wirkliche und vermeintliche Feinde nach rechts und links auszuschlagen, und da das selbstverständlich nur neue Opposition entfacht, wird seine Herrschaft immer grausamer und drückender. Nur den fähigsten Köpfen unter den griechischen Tyrannen, wie Peisistratos, Polykrates und Hieron, gelang es, die naturgemäßen Folgen der Tyrannenherrschaft einigermaßen zu vermeiden. Aus dieser Schilderung dürfte ersichtlich geworden sein, daß ein modernes totalitäres Regime mit der Tyrannis der Antike mehr Ähnlichkeit hat als mit dem orientalischen Despotismus. Klar ist auch, daß dort, wo die Herrschaft eines Tyrannen durch Geheimpolizei und systematische Spionage gestützt werden muß, unvermeidlich der Weg eingeschlagen ist zu einer scharfen Überwachung der Lebensäußerungen aller Bürger. Hierin stimmt daher die Tyrannis im eigentlichen Sinne des Wortes mit dem modernen Totalitarismus überein. Doch braucht diese Art der Überwachung nicht eine totale Reglementierung des Lebens der Bürger in sich zu schließen, was im 9 Herodot III, 80,

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Lauf der Geschichte auch gar nicht sehr oft der Fall gewesen ist. Sie kann mit Totalitarismus verbunden werden, ist aber weder identisch mit ihm noch muß sie unbedingt mit ihm zusammengehen. Die römische Einrichtung der Diktatur hat, obwohl sie ursprünglich weit entfernt war von der Willkür, die zum orientalischen Despotismus gehört und audi der griechischen Tyrannis in ihren niedereren Formen innewohnt, viel größere natürliche Verwandtschaft mit dem Totalitarismus. Ein römischer Diktator stand in gewissem Sinne insoweit über dem Gesetz als er befreit war von zahlreichen der normalen gesetzlichen und verfassungsmäßigen Einschränkungen der Exekutivgewalt. Aber er stand nicht im gleichen Sinne über dem Gesetz wie ein griechischer Tyrann, da er nach Ablauf seiner Amtszeit für im Amt begangene Handlungen gerichtlich belangt werden konnte. Und schließlich war seine Machtstellung eine ihm übertragene, streng beschränkt auf eine Periode von sechs Monaten 10 . Was man an der römischen Diktatur vielleicht als totalitär bezeichnen könnte, ist — und das ist bedeutsam — aus ihrem Charakter als Notstandseinrichtung hervorgegangen. Denn eine Notlage wird oft die Zusammenfassung aller Kräfte eines Gemeinwesens auf ein einziges Ziel verlangen und somit eine scharfe Kontrolle und Regulierung aller Tätigkeiten des Bürgers, die durch die Notlage beeinflußt werden oder diese ihrerseits beeinflussen können 11 . Die Ernennung eines Diktators 12 bedeutete Konzentration sehr großer Macht in den Händen eines Einzelnen. Eine solche Position ist zu allen Zeiten eine starke Versuchung für ehrgeizige Männer gewesen, diese Macht zur Aufrichtung einer permanenten persönlichen Herrschaft zu benutzen. Als Sicherung gegen derartige Tendenzen setzten die Römer der Macht ihres 10

Dies gilt natürlich nur für die altrömische Einrichtung der Diktatur, wie sie im Jahre 210 v. Chr. 2um letzten Mal angewendet worden ist. Die Diktaturen Sullas und Caesars sind etwas wesentlich anderes und haben mit der alten Einrichtung im wesentlichen nur noch den Namen gemein. 11 Obwohl die Ernennung des Diktators bestimmte ein für allemal festgelegte staatsrechtliche Folgen hatte, wie die Befreiung des höchsten Beamten von der tribunizischen Interzession und von der provocado ad populum (die im Laufe des 3. Jahrhunderts allerdings aufgehoben wurde, so daß von da an der Diktator sich vom Konsul im wesentlichen nur noch dadurch unterscheidet, daß er keinen Kollegen hat), so ist es für unseren Zusammenhang doch wesentlich, daß sich der Grad der Eingriffe in das Leben des Einzelnen nach der Natur und dem Grad der dem Staate drohenden Gefahr richtete und die generelle Regelung des Lebens des Einzelnen außerhalb des Militärdienstes in der Zeit der römischen Republik selbst in Notzeiten nie so weit gegangen ist wie im spartanischen Staat. 12 Für die Bedeutung des Faktums, daß der Diktator ernannt wurde und nicht gewählt, sowie für andere Einzelheiten vgl. K. v. Fritz, Emergency Powers in the Roman Republic, supra S. 388—406.

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Diktators eine unbedingt verbindliche kurze Zeitgrenze. Das war möglich, weil Notlagen im allgemeinen nicht von Dauer sind, von Ausnahmen abgesehen. Dauerte eine Zwangslage länger an, so unterzogen sich die Römer lieber der großen Unbequemlichkeit, alle sechs Monate einen neuen Diktator ernennen zu müssen, als daß sie sich auf das Risiko der zeitlich verlängerten Machtkonzentration in den Händen desselben Mannes eingelassen hätten. Trotzdem ist in der letzten Phase der römischen Republik die Institution der Diktatur zeitweilig ausgenutzt worden als Mantel der Legitimität bei der Errichtung einer Einmannherrschaft, die in ihrer weiteren Entwicklung dann charakteristische Merkmale der Tyrannei oder sogar des orientalischen Despotismus zeigte 13 . Es bedarf freilich zum Beweis, daß unter bestimmten Bedingungen dieselben Gründe, die ein totalitäres System fördern, auch zu verschiedenen Formen der Willkürherrschaft führen können, nicht des Beispiels der römischen Diktatur, da das Anschauungsmaterial für diese Möglichkeit vor unseren Augen liegt. Viel wichtiger ist, zu zeigen, daß es noch andere, weniger auffallende Möglichkeiten gibt. So weit darf denn wohl als nachgewiesen gelten, daß Tyrannis und Despotismus nicht, und Diktatur (in ihrer Grundform) nur in begrenztem Maße, zwangsläufig verbunden sind mit einer totalitären Reglementierung des Lebens der Bürger, während die Diktatur als Noteinrichtung nicht zwangsläufig die ungehemmte Ausübung willkürlicher Gewalt bedingt, die kennzeichnend ist für die Despotie und in gewissem Umfang auch für die Tyrannei. Wichtiger noch ist jedoch die Tatsache, daß der Totalitarismus in seiner extremsten Form vollkommen getrennt von allen bisher besprochenen politischen Institutionen existieren kann. II Das schlagendste Beispiel scharfer Reglementierung des Lebens jedes einzelnen Bürgers durch den Staat, das sich im Altertum und vielleicht in der ganzen Menschheitsgeschichte finden läßt, bietet die Staatsform von 13 Die Worte «per consensum universorum potitus rerum omnium» im Monumentum Ancyranum VI, 14 enthalten schon die Feststellung oder den Anspruch Oktavians, daß er wenigstens für einen Augenblick zum absoluten Herrn und sozusagen Eigentümer des ganzen römischen Reichs geworden war. Nach seiner eigenen Feststellung hat er diese absolute Herrschermacht freiwillig aufgegeben; und er hat von da an seine Stellung im Staat auf verschiedene Prinzipien, die an ältere Einrichtungen anknüpfen, basiert. Aber schon unter seinen unmittelbaren Nachfolgern nähert sich die faktische Stellung des Kaisers der absoluten Monarchie, und nach etwas mehr als drei Jahrhunderten endet die Entwicklung mit dem dominatus oder, wie Rostovtzeff es nennt, der «orientalischen Zwingherrschaft» Diokletians.

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Sparta im letzten Teil des 6. Jahrhunderts und im 5. v. Chr. Xenophon, der lange Jahre in Sparta lebte, hat genaue Einzelheiten überliefert 14 : wie der junge Spartaner schon in frühester Jugend von seiner Mutter fortgeholt und den staatlichen Erziehern übergeben wurde, die ihn in eine äußerst strenge und sogar grausame Schulung nahmen, wie in den Jünglings jähren seine Erziehung noch härter wurde und er auch, wenn er schließlich erwachsen und Vollbürger geworden war, noch gezwungen blieb, an fast ununterbrochenen militärischen Übungen teilzunehmen, ferner einen großen Teil des Jahres auch an den gemeinsamen Mahlzeiten, den sogenannten Syssitien, sowie endlich daß ihm nicht erlaubt war, sich wirtschaftlich zu betätigen, abgesehen von der Überwachung seines Landbesitzes, auf dem Staatssklaven die Arbeit leisteten. Ins Ausland reisen konnte er nur in amtlichem Auftrag, und selbst der Versuch, das Land aus eigenem Entschluß zu verlassen, um anderswo zu leben, wurde in den meisten Fällen dadurch vereitelt, daß allein der Staat im Besitz des auch im Ausland gängigen Münzgeldes war. Zudem waren die eisernen Geldstücke, die der Bürger benutzen mußte, nach Xenophon's Bericht15 zu groß, um bedeutende Beträge unbemerkt fortschaffen zu können, so daß der Staat sehr leicht den gesamten Geldverkehr zu überwachen vermochte. Xenophon erwähnt noch viele andere Einzelheiten, aus denen hervorgeht, in wie enge Kanäle der Lebenslauf des Spartaners vom zarten Kindesalter bis ins Greisenalter gepreßt war. Für diese Lebensform findet man nirgends eine Analogie, weder unter den persischen Despoten noch unter den griechischen Tyrannen vom 6. bis zum 3. Jahrhundert v. Chr., und selbst der Totalitarismus, der sich zur Zeit Diokletians16 im Römischen Reich entwickelte, war in vieler Hinsicht nicht so lückenlos. Dennoch galt in der ganzen politischen Theorie der Antike der spartanische Staat innerhalb der griechischen Welt als Musterbeispiel einer «gemischten Verfassung», d.h. eines Systems der ausgleichenden Gegengewichte 17 mit höchst kunstvoll eingefügten Sicherungen gegen willkürlichen Machtmißbrauch, und somit als die am weitesten von Despotie 18 oder Tyrannis 19 entfernte Staatsform. Nach Xenophons Ansicht ist Sparta der ideale Staat des freien Menschen, dessen Verfassung Lykurgos in jeder Beziehung so gestaltet hatte, daß unter ihr alle des freien Mannes würdigen 14 Xenophon, de república Lacedaemoniorum, I, 3 fi. 15 Ibidem VII, 5. 16 Vgl. unten S. 599 ff. 17 Vgl. Polybius VI, 10. is Vgl. Herodot VII, 101—104. 19 Vgl. Piaton, Staat, pp. 544 c ff.

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Einrichtungen gefördert w u r d e n 2 0 . U n d es läßt sich nicht leugnen, daß die Verfassung von Sparta — obwohl es auch andere Begriffe von Freiheit gibt und obwohl (laut Thukydides) zum Beispiel Perikles den Freiheitsbegriff ganz anders v e r s t a n d 2 1 — jedenfalls in der Absicht, Willkür jeder A r t auszuschließen, geschaffen worden w a r 2 2 . D i e G e w a l t der zwei erblichen Könige w a r strengstens eingeengt: sie konnten, im Gegensatz zu fast allen anderen Monarchien, vor Gericht gestellt und sogar zum T o d e verurteilt werden. Überdies w i r d auch berichtet, daß die Spartaner eine gewisse persönliche Animosität zwischen den beiden Königen pflegten, damit sie sich nie zur Unterdrückung der Freiheiten des spartanischen Bürgers zusammenfinden könnten. Die Zwangsgewalt der fünf E p h o r e n w a r weitaus größer, aber das waren fünf Personen mit gleichen Machtbefugnissen, die sich schon dadurch gegenseitig in Schach hielten und, genau wie die römischen Diktatoren, nach Ablauf ihrer (einjährigen) Amtszeit für alle im A m t begangenen Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden konnten. Schließlich hatte noch die Versammlung sämtlicher Vollbürger — während andererseits jeder einzelne Bürger der strengsten Staatsaufsicht unterstand —

die endgültige letzte

20 Vgl. Xenophon, respubl. Laced. V I I , 2. 21 Vgl. Thukyd· II, 37 ff. 22 Dies bedeutet natürlich nicht, daß etwa die spartanische Verfassung in einem bestimmten geschichtlichen Augenblick als fertiges «system of checks and balances» eingeführt worden wäre, wie dies in moderner Zeit mit der amerikanischen Verfassung der Fall gewesen ist. Eine Verteilung der Macht auf König und Volk, nach der, um es auf die kürzeste Formel zu bringen, der König dem Einzelnen, das Volk als Ganzes in der Apella dagegen dem König zu befehlen hatte, geht auf uralte Zeit zurück. Der Ursprung des Doppelkönigtums ist ungewiß, hatte aber kaum etwas mit dem Bestreben, die Macht des einzelnen Königs einzuschränken, zu tun, obwohl die Einrichtung später in diesem Sinne ausgedeutet wurde. Auch der Rat der Alten, die Gerousia, geht wahrscheinlich auf sehr alte Zeit zurück. Auf der anderen Seite kann kaum ein Zweifel daran bestehen, daß die Einführung einer totalitären Kontrolle des Staates über das Leben jedes einzelnen spartanischen Bürgers im 7. Jahrhundert Hand in Hand gegangen ist mit einer bewußten Tendenz, die bestehenden Einrichtungen so auszubauen, daß das Übermächtigwerden eines Individuums oder einer Gruppe innerhalb der Vollbürgerschaft wirksam verhindert wurde. Deshalb werden nicht die Könige oder die Gerousia, die lebenslänglich sind, mit der Ausübung der totalitären Kontrolle betraut, sondern die Ephoren, die nun ganz außerordentliche Machtbefugnisse, selbst gegenüber den Königen, erhalten, deren Amtszeit aber strikt auf ein Jahr beschränkt ist, nach dessen Ablauf sie Rechenschaft ablegen müssen. Hier tritt also die Verbindung zwischen totalitärer Kontrolle auf der einen Seite und Sicherung gegen willkürliche Ausübung dieser Kontrolle auf der anderen besonders deutlich hervor. Endlich ist es nicht uninteressant, daß um dieselbe Zeit auch die absolute Souveränität der Volksversammlung eingeschränkt wurde durch eine neue Regelung, nach der (beide) Könige und Gerousia zusammen, aber nur zusammen, Beschlüsse der Apella annullieren konnten.

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richterliche Entscheidung über die Könige und die Ephoren und mußte bei allen größeren politischen Entscheidungen befragt werden23. Richtig ist allerdings, daß dieses System der ausgleichenden Gegengewichte sich nur auf die Gemeinschaft der Vollbürger bezog, der sogenannten Spartiaten, und daß im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung der unter spartanischer Hoheit befindlichen Gebiete die Spartiaten nur eine kleine Minderheit darstellten, die außerdem später nicht nur im Verhältnis zur übrigen Bevölkerung, sondern — gegen Ende des 5. Jahrhunderts — auch in ihrer absoluten Zahl immer kleiner wurde. Der größere Volksteil zerfiel in zwei Gruppen, die sogenannten Heloten und die Periöken. Die Heloten, die in der Mehrzahl von den Messeniern abstammten — die wahrscheinlich gegen Ende des 9. und in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts von den Spartanern unterjocht worden waren — dienten auf den Ländereien der Spartiaten als Staatssklaven. Zwar waren sie nicht Untertanen eines einzelnen Despoten, sondern der politischen Gesamtkörperschaft von Sparta, doch trugen die Bestimmungen, die für sie galten, die Merkmale der vollendeten Despotie. Tatsächlich hatten sie ein viel härteres Dasein als etwa die Sklaven einzelner Herren in den übrigen griechischen Staaten — wie ζ. B. Athen — oder die Untertanen mancher orientalischen Despoten. Es ist daher nicht zu verwundern, daß sie sich immer wieder gegen ihre Fronherrn aufzulehnen versuchten, um sich aus ihrem entsetzlichen Joch zu befreien. Über die Beziehungen zwischen den sogenannten Periöken und ihren spartanischen Herren ist weniger Einzelnes bekannt, doch läßt sich das Wesentliche verläßlich ermitteln. Die Periöken waren von jeder Teilnahme an Regierungsgeschäften ausgeschlossen. Sie hatten Abgaben zu zahlen, mußten unter dem Kommando spartiatischer Offiziere im Heer dienen, und ihre Gemeinden unterstanden einer gewissen Überwachunge durch Vertreter der Vollbürgerregierung. Immerhin war ihnen in ihren lokalen Interessensphären eine bescheidene Selbstverwaltung gestattet. Geschäftlich standen ihnen alle Wege offen, und ihre wirtschaftliche Tätigkeit, ihr Privatleben und ihr Familienleben war offenbar keiner einengenden Staatskontrolle ausgesetzt. Im Hinblick auf die Beziehungen zwischen den Spartiaten und ihren beiden Untertanengruppen könnte man sich vielleicht darüber streiten, ob der spartanische Staat nicht teilweise die Theorie bestätige, daß der Totalitarismus vom Despotismus untrennbar sei, obgleich in diesem Falle der Despot merkwürdigerweise nicht ein einzelner Mensch ist, sondern ein ganzes Volk, da die eigentlichen Spartaner sich ethnisch auf eine ganz andere 23 Vgl. auch die vorhergehende Anm.

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Stufe stellten als ihre Untertanen. Dieses Argument ist nicht stichhaltig, wie leicht durch einen Vergleich des spartanischen Staates mit einem anderen Beispiel von Totalitarismus im Altertum aufgezeigt werden kann. Diodor 24 berichtet von einer aus Knidos und Rhodos hervorgegangenen Kolonie auf den Liparischen Inseln, wo man die spartanischen Syssitien und andere totalitäre Züge des spartanischen Staates nachahmte, jedoch auf ganz demokratischer Basis und ohne Parallele zu der despotischen Herrschaft der Spartaner über die Heloten 2 5 . Er deutet audi den Grund für die Einführung dieser totalitären Institutionen an 2 6 . Die Siedlung auf den Liparen war ständigen Überfällen seitens der Piraten ausgesetzt, so daß die dortigen Bürger sich immer alarmbereit halten und ihr Leben ununterbrochen in diese oder jene Art militärischer Organisation einordnen mußten, um mit dieser Gefahr fertigzuwerden. Mit anderen Worten: der totalitäre Charakter ihrer öffentlichen Maßnahmen war bestimmt durch einen andauernden Notstand. Es ist daher auch bezeichnend, daß, wenn Diodor auch die spätere Geschichte Liparas nicht detailliert schildert, es doch nach seiner Beschreibung 27 und nach hier und dort bei späteren Autoren gefundenen Beweisen so scheint, als sei der Totalitarismus allmählich verschwunden, und zwar in dem Maße wie die Pirateneinbrüche seltener wurden. Die Analogie zwischen Sparta und Lipara ist trotz der vorhandenen Unterschiede ganz deutlich und sehr aufschlußreich. In Lipara kam der fortdauernde Notstand, der den Totalitarismus veranlaßte, durch Einwirkung von außen, in Sparta kam er von unten, da die Heloten jederzeit zu Revolten geneigt waren, sobald ihre Herren es nur kurze Zeit an Wachsamkeit fehlen ließen. Außerdem scheint es, daß die relative Zufriedenheit der Periöken und ihre offenbare Bereitwilligkeit, ihren spartanischen Herren zu gehorchen und sie zu unterstützen, daraus resultierte, daß die militärische Wachsamkeit ihrer Beherrscher sie wirksam und vollständig vor Angriffen äußerer Feinde auf ihre Ländereien schützte, vor Invasionen, denen alle übrigen griechischen Stämme wiederholt ausgesetzt waren. So hatten die Spartaner doppelten Grund, ständig wachsam zu sein und sich totalitärer Kontrolle und Lenkung zu fügen. Es war der Preis, den sie für ihre despotische Gewalt 2t Diodor V, 9. 2 5 Diodor a. O. betont ausdrücklich, daß die Herrschaft der Ansiedler über die Ureinwohner keine despotische gewesen sei. 26 Diodor selbst sagt allerdings nicht, daß die totalitären Einrichtungen, welche die Kolonisten geschaffen hatten, durch die Gefahr von außen bedingt waren. Aber die historische Entwicklung, die er andeutet, läßt keinen Zweifel daran, daß dies der Fall gewesen ist. 27 Diodor V, 10.

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über die Heloten und ihre Herrenstellung gegenüber den Periöken zu zahlen hatten. Diese Auffassung der Situation steht auch völlig im Einklang mit der Tatsache, daß gerade das Leben der spartanischen Herrenklasse strengster Staatskontrolle unterlag und nicht das ihrer periökischen Untertanen. In beiden Fällen, in Sparta und in der Siedlung Lipara, war der Notstand, der den Totalitarismus veranlaßte, ein militärischer28, denn die Rebellionen der Heloten führten, sobald sie größeren Umfang annahmen, stets zum offenen Krieg. Es ist einleuchtend, daß ein die Ausrichtung aller Anstrengungen auf ein Ziel erfordernder Notstand, der zur Entstehung totalitärer Regelungen des Lebens Anlaß gibt, nicht unbedingt in diesem Sinne militärisch sein muß, sondern auch wirtschaftlicher Natur sein kann, obwohl wiederum wirtschaftliche Schwierigkeiten zu Störungen führen können, die halbmilitärische Maßnahmen nötig machen. Der aus wirtschaftlicher Notlage entspringende Totalitarismus wird natürlich Merkmale aufweisen, die vom Totalitarismus auf vorwiegend militärischer Grundlage abweichen. Diese Unterschiede sollen später betrachtet werden 29 . Unabhängig von diesen Sonderfragen zeigen die Beispiele von Sparta und Lipara jedenfalls die enge Verbindung von Entstehung und Fortdauer des Totalitarismus mit speziellen Notständen. Sie zeigen weiterhin, daß despotische Herrschaft eines Einzelnen oder einer kleinen Gruppe nicht unter allen Umständen30 die unvermeidliche Bedingung von Totalitarismus ist, ebensowenig wie Despotie etwa immer von Totalitarismus begleitet sein muß. Denn die Tatsache, daß im Fall Sparta die Notlage teilweise hervorgerufen war durch die despotische Herrschaft der Spartiaten über die Heloten, ist nur zufällig. Hiermit erklärt sich auch, wie es möglich war, daß so viele Philosophen, Staatsmänner und politische Theoretiker im Altertum, denen Tyrannis und Despotie von ganzer Seele verhaßt waren, dennoch große Bewunderer der spartanischen Staatsform sein konnten. Und es wäre sehr unrecht, zu behaupten, der Abscheu vor der Tyrannis, den diese Männer an den Tag legten, müsse unaufrichtig gewesen sein, sonst hätten sie Sparta nicht bewundern können. Sie bewunderten diesen Staat, weil die Spartaner infolge ihrer strengen und asketischen öffentlichen Erziehung den 28 Man kann noch weiter darauf hinweisen, daß in Sparta die Entwicklung zum vollen Totalitarismus erst in der Zeit während des und nach dem zweiten messenischen Krieg eingetreten zu sein scheint, als es offenbar wurde, daß die Spartaner ihre Herrschaft über ihre Nachbarn nur durch äußerste Anstrengung und Selbstkontrolle aufrecht erhalten konnten. Der Totalitarismus folgt hier also der Eroberung und geht ihr nicht voran. 29 Vgl. unten S. 496 ff. 30 Für andere Möglichkeiten und deren Ursachen vgl. unten S. 484 f.

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meisten Bürgern anderer Gemeinwesen, deren Erziehung mehr oder weniger dem Zufall und dem guten Willen und der Einsicht ihrer Eltern überlassen blieb, anscheinend oder wirklich überlegen waren. Einen noch gewichtigeren Anlaß zur Bewunderung bot die anscheinende oder tatsächliche innere und äußere Stabilität dieses Staates, die ihn so wesentlich von allen anderen griechischen Staaten mit ihren fortwährend wechselnden Verfassungen und häufigen Umstürzen unterschied. Die Krone der Errungenschaften schien jedoch zu sein, daß diese Stabilität das Ergebnis eines Systems war, unter dem es einem Einzelnen oder einer Gruppe unmöglich war, sich die Mitbürger nach Belieben gefügig zu machen, — wobei die Heloten, als Sklaven, nach dem damaligen sozialen Vorurteil nicht mitzählten. So gesehen schien der spartanische Staat die vollkommen geglückte Synthese wohltätiger Selbstkontrolle und echter Freiheit zu sein 31 . Vom höheren historischen Gesichtspunkt aus gesehen war jedoch diese Bewunderung nicht gerechtfertigt, und was die Philosophen von Sparta behaupteten, wurde — ungeachtet gegenteiligen äußeren Anscheins — durch die Tatsachen nicht erhärtet. Die großen Gegenspieler in der griechischen Welt des 5. Jahrhunderts waren Sparta und Athen. In seiner berühmten, von Thukydides wiedergegebenen Grabrede stellt Perikles 32 die Freiheit des athenischen Bürgers — zu tun, was ihm beliebt — in Gegensatz zu der ständig einengenden Kontrolle des Lebens bei den Spartanern. Sein Freiheitsbegrifï schließt die Ablehnung des Totalitarismus wie auch der Despotie ein. Er behauptet, daß in der Not die Athener ebensogut freiwillig die gleichen Opfer auf sich nehmen und ihre Anstrengungen ebenso wirkungsvoll auf das Gemeinsame ausrichten würden wie ihre totalitären Feinde; und das bedeutet, daß sie den Krieg gewinnen werden. Bekanntlich wurde jedoch Athen geschlagen, und wenn auch Zufall und widrige Umstände mit an dem Ergebnis schuld waren, so ist kaum zu bezweifeln, daß es hauptsächlich so kam infolge des anarchischen Charakters, den die athenische Politik nach Perikles' Tode angenommen hatte, und daß die Athener vorwiegend infolge ihres Mangels an Selbstzucht und zurückhaltendem Einsatz ihrer Kräfte verloren. Perikles hatte recht gehabt mit seiner Behauptung, Athen könne, wenn es eine kluge Politik verfolge, länger durchhalten als Sparta. Überschätzt hatte er aber die Fähigkeit des liberalen Athen, sich den dringenden Geboten der Not anzupassen. Zum Schluß siegte 31 Vgl. Herodot VI, 101—104; Xenophon, respubl. Laced. VII und XV; Piaton, Leges III, 687 a; Polybius VI, 10, um nur die wichtigsten Stellen in antiken Autoren zu nennen. 32 Vgl. Thukyd. II, 37.

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dann doch der spartanische Totalitarismus gegen den athenischen Liberalismus. Nun bestimmt aber selbst ein vernichtender Sieg bzw. die völlige Niederlage im Kriege nicht in allen Fällen das Schicksal der sich bekämpfenden Nationen. Kaum mehr als drei Jahrzehnte nach dem Ende des Peloponnesischen Krieges, aus dem Sparta als unbestrittene Herrin von Hellas hervorgegangen zu sein schien, fiel ein thebanisches Heer ins Herz von Sparta ein, indes Athen wieder eine der führenden Mächte Griechenlands war, wenn es auch die Stärke und den Wohlstand seiner Blütezeit im 5. Jahrhundert nie wieder erreichte. Weitere zweihundert Jahre später war Sparta zur völligen Bedeutungslosigkeit herabgesunken, während Athen, in seiner politischen Bedeutung allerdings geschwächt, noch immer die wichtigste Stadt des griechischen Mutterlandes war. Der Unterschied in den Schicksalen der beiden Städte unter römischer Herrschaft ist noch auffallender. Athen blieb das Kulturzentrum Griechenlands und für viele Jahrhunderte sogar der Welt, in mehr als einer Hinsicht. In Sparta wurden die alten, auf Lykurgos zurückgeführten Einrichtungen wieder hergestellt: die Syssitien, die militärische Jugenderziehung, sogar das Auspeitschen der Knaben vor dem Altar der Artemis. Sie hatten aber jetzt keinen aktuellen Sinn mehr, dienten nur noch als Schaustück für Besucher aus Rom und anderen Gebieten, die sich diese Bräuche mit nicht größerem Interesse ansahen als die Besucher moderner Ausstellungen etwa die Darbietungen primitiver Eingeborenenstämme aus Innerafrika oder Polynesien. So hat die Geschichte das Verdikt, das sie durch den Ausgang des Peloponnesischen Krieges über die beiden Rivalen ausgesprochen zu haben schien, ganz in sein Gegenteil verkehrt. Diese Umkehrung des Endschicksals der zwei Städte beruhte gewiß nicht allein auf der günstigen geographischen Lage Athens, sondern vor allen Dingen auf seiner kulturellen Überlegenheit. Es ist oft gesagt worden, daß der ionische Zweig der griechischen Nation, zu dem die Athener gehörten, mehr Begabungen in der Dichtkunst, den Wissenschaften, der Philosophie und den schönen Künsten aufweise als der dorische Stammteil. Bis zu einem gewissen Grad mag das stimmen. Und doch hatte Sparta große Dichter in Terpander, Thaletas und Alkman, zu einer Zeit, in der von athenischen Dichtern keine Rede war. Und selbst wenn es zutrifft, daß die erwähnten Dichter aus Lesbos, Kreta und Lydien stammten 33 , so zeigen doch zumindest die Gedichte von Alkman, daß Poesie und Musik in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts in Sparta blühten. Doch bezeichnender ist noch, daß in 33 Die lydisdie Herkunft des Alkman ist sehr ungewiß.

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Plastik und Architektur Sparta in der gleichen Periode des Altertums eine hervorragende, wenn nicht die führende Rolle spielte. Es kann kaum reiner Zufall sein, daß wenige Jahrzehnte nach Einführung der totalitären Institutionen, in der Mitte des 6. Jahrhunderts, die noch vorhandenen Überbleibsel der einheimischen plastischen Künste in Sparta einen ganz provinziellen Charakter bekommen und daß wir nach dieser Periode nicht einen einzigen mit Sparta verbundenen Dichter auch nur bei Namen kennen, geschweige denn Namen aus anderen Literaturzweigen. Nicht weniger bezeichnend ist jedenfalls auch die relative, später absolute, Abnahme der Zahl der spartanischen Vollbürger34, die in deren eigenen Kreisen bereits um die Mitte des 5. Jahrhunderts Besorgnis erregte. Die Ursachen dieser Abnahme sind uns nicht im einzelnen bekannt. Sehr gut aber kennen wir die Ursachen der internen Auflösung des spartanischen Staates, die unmittelbar einsetzte, als er auf dem Gipfel seiner Macht angelangt war 35 . Diese Ursachen sind höchst charakteristisch für den Totalitarismus im allgemeinen. Die weite Ausdehnung der spartanischen Interessensphäre in der letzten Phase des Peloponnesischen Krieges und nach dem abschließenden Siege machte es notwendig, zahlreiche Spartiaten auf lange Zeit mit diplomatischen, politischen und militärischen Missionen ins Ausland zu schicken. Während dieser Missionen waren sie naturgemäß der scharfen Disziplin enthoben, unter der alle spartanischen Bürger in der Heimat gehalten wurden. So lernten sie das zwanglosere Leben im Ausland schätzen und gaben sich, wenn sie abberufen werden sollten, alle erdenkliche Mühe, die Erlaubnis zu weiterem Auslandsaufenthalt zu erwirken, oder eine neue ähnliche Mission. Hielt man sie dann in Sparta zurück, waren sie nicht mehr fähig, und auch nicht gewillt, sich dem strengen heimatlichen Reglement wieder einzufügen. Als Männer von Rang und Namen vermochten sie Cliquen zu bilden, welche die alten Traditionen bald in solchem Maße unterminierten, daß zur Zeit der Schlacht bei Leuktra nicht einmal die altgepflegten Grundregeln der soldatischen Disziplin aufrechterhalten werden konnten. Noch mancher andere Zug könnte diesem Bild angefügt werden, doch das Gesagte dürfte als Illustration der Tatsache genügen, daß der totalitäre Charakter eines Staates über einen längeren Zeitraum nur durch strenge Abschließung von der übrigen Welt voll erhalten werden kann. Die Geschichte Spartas im 4. Jahrhundert und später beweist audi, daß der kulturelle Gewinn aus einem weniger streng organisierten Leben nicht leicht 3t Vgl. oben S. 576. 35 Vgl. Xenophon, res pubi. Laced. XIV und Aristot. Pol. 1270 b, 31 fi.

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zurückerrungen werden kann, wenn das kulturelle Wachstum erst einmal durch eine lange Periode des Totalitarismus unterbrochen worden war. Im übrigen beweist das Beispiel Sparta deutlich, daß die schlimmen Folgen des Totalitarismus sich nicht auf die Staaten beschränken, in denen die totalitäre Kontrolle mit Formen des Despotismus oder der Tyrannis verquickt ist. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Die Geschichte ist voll von Beispielen, die zeigen, daß Poesie, Literatur und alle anderen Künste unter Despoten floriert haben, unter Tyrannen, in absoluten Monarchien und unter paternalistischen Regierungen, sofern nur diese Regierungsformen nicht gleichzeitig totalitär waren. Ebenso wahr ist, daß unter Regierungen dieses Typs Menschen ins Exil getrieben, vor dem Zorn der Herrschenden geflohen sind oder ihr Land verlassen haben, weil sie zur politischen Opposition gehörten. Aber nur in totalitären Ländern findet man die merkwürdige Erscheinung, daß Männer in hohen Ämtern, die obendrein bei ihrer Regierung gut angeschrieben sind, ungern in ihr Vaterland zurückkehren, ihm im Ausland aber gern weiter zu dienen bereit sind. Diese Tatsachen können kaum zu stark betont werden angesichts des sowohl im Altertum wie in der Neuzeit weit verbreiteten Glaubens, eine strenge Reglementierung des Lebens aller Bürger durch den Staat und vorgeblich zum Besten jedes Einzelnen könne höchst förderlich sein, wenn sie sich nur vereinen ließe mit wirksamen Sicherungen gegen die Konzentration willkürlicher Gewalt in den Händen eines Einzelnen oder einer kleinen Gruppe. So ist es wohl nicht überflüssig, nochmals zu betonen, daß «Demokratie» im Sinne eines Systems der ausgleichenden Gegengewichte, so lange sie sich diesen Charakter bewahrt, den Despotismus und die Tyrannei verhüten kann, jedoch nicht (weder früher noch heute) an sich als Sicherung gegen Totalitarismus geschaffen wurde. III Die mögliche Trennung des Totalitarismus von Despotie, Tyrannis usw. mußte hervorgehoben werden, wenn klargestellt werden soll, daß die negativen Folgen des Totalitarismus nicht von seiner Verbindung mit der Aufrichtung irgendeiner Willkürherrschaft abhängen. Was wiederum nicht besagt, daß Notstände, die fast immer die Basis für das Aufkommen des Totalitarismus bilden, nicht auch zur Konzentration willkürlichen Machtgebrauchs in der Hand eines Einzelnen führen können, oder daß von den zwei Übeln — dem Totalitarismus und der Tyrannis — das eine nicht unter gewissen Verhältnissen das zweite unvermeidbar einleiten könnte. Die Geschichte der letzten Phase der römischen Republik und des römischen Rei-

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ches liefert interessante Beispiele von verschiedenen Möglichkeiten und Kombinationen dieser Art. Die Situation der römischen Republik in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. hat eine Ähnlichkeit mit der Lage Spartas zur Zeit des zweiten Messenischen Krieges 36 . In beiden Fällen fand sich eine auf ausgleichenden Gegengewichten basierende Republik (Ausgleiche, die sich allerdings nur auf das Leben der Vollbürger auswirkten) vor der Aufgabe, ihre Herrschaftsrechte über eine viel zahlreichere Bevölkerung ohne Bürgerrecht aufrechtzuerhalten. Es gab dabei freilich auch beträchtliche Unterschiede. Während die Beziehungen der Römer zu ihren Untertanen natürlich nicht immer ohne Reibungen blieben, bildeten diese Untertanen keine national homogene und gleichzeitig zahlenstärkere Gruppe, die stets bereit gewesen wäre, als geschlossenes Ganzes gegen ihre Herren zu revoltieren, wie das bei den Heloten in Sparta der Fall gewesen war. Dieser Unterschied tritt auch sehr klar zutage bei den Sklavenaufständen oder den sogenannten Sklavenkriegen von 135 bis 132 und 104 bis 101 v. Chr. Mochten diese Revolten auch für eine Weile gefährlich ausgesehen haben und mochte auch ihre Unterdrückung einen erheblichen Aufwand von Zeit und Kräften erfordert haben, so bestand die Sklavenschaft doch aus zu heterogenen Elementen ohne feste innere Bindungen, um einen Dauererfolg erreichen zu können. Die nationalen Aufstände wiederum waren zumeist lokaler Natur oder wirkten sich nur auf einen ziemlich begrenzten Sektor des riesigen Imperiums aus 37 . Und schließlich: der einzige wirklich gefahrvolle Aufruhr, die Revolte der «Bundesgenossen» Roms in Mittelitalien im sogenannten Bundesgenossenkrieg von 90 bis 89 v. Chr., konnte durch Kompromisse und Konzessionen beigelegt werden, eine Methode der Beilegung von Konflikten, die die Spartaner ihren helotischen Untertanen gegenüber nur dann überDiese Ähnlichkeit wird auch von Polybius VI, 10 fi. stark hervorgehoben. Doch besteht ein ganz wesentlicher Unterschied darin, daß in Sparta die Vollbürgerschaft wenigstens bis gegen Ende des 5. Jahrhunderts in sich eine sehr viel geschlossenere Einheit darstellt als in Rom, wo das herrschende Volk selbst noch wieder in eine obere und untere Klasse geschieden ist, in der älteren Zeit durch die scharfe Scheidung zwischen Patriziern und Plebejern, später durch die Entstehung der neuen patrizisch-plebeischen Nobilität. 37 Dies gilt bis zu einem gewissen Grade selbst von der großen Revolte im ganzen östlichen Mittelmeergebiet zur Zeit des Mithridatischen Krieges i. J. 90 v. Chr. Denn auch damals versuchten viele Gemeinden treu zu bleiben, und die Revolte würde sich kaum so weit haben ausbreiten können, wenn die Römer nicht gleichzeitig mit dem Bundesgenossenkrieg in Italien beschäftigt gewesen wären. Jedenfalls ist es charakteristisch, daß die Römer imstande waren, auch während der heftigsten Parteikämpfe im Innern ihre Herrschaft über die unterworfenen Völker aufrecht zu erhalten.

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haupt in Erwägung zogen, wenn sie aufs gefährlichste von äußeren Feinden bedrängt wurden, und auch dann nur auf streng individueller Basis, nicht aber in allgemeinen, grundsätzlichen Regelungen. Aus all diesen Gründen befanden sich die Römer nicht in einer Situation, die sie gezwungen hätte, sich in gleichem Umfang wie die Spartaner der scharfen totalitären Kontrolle aller Vollbürger zu unterwerfen; und es ist bezeichnend, daß die «spartanischen» Züge in Leben und Charakter des Römers — im Gegensatz zu denen der Spartaner — viel ausgeprägter in der Zeit waren, da sie allmählich ihre Herrschaft über Italien und dann auf das ganze Mittelmeer ausdehnten, als in dem Zeitraum, in dem ihr Imperium endgültig gefestigt war 3 8 . Und doch waren der Niedergang der Römischen Republik und die Errichtung der Monarchie — die im Lauf ihrer Geschichte Merkmale der Despotie, der Tyrannis und zuletzt sogar des Totalitarismus zeigen sollte — zumindest teilweise bewirkt durch die militärischen Verwicklungen der römischen Oberherrschaft über ein ungeheures Empire. Auch hierin waren die Probleme für Sparta und Rom unterschiedlich. Das Gebiet, über das die Spartaner unmittelbar herrschten, war ziemlich klein, so daß es genügte, im Zentrum des Herrschaftsgebietes eine ständige Garnison zu halten, um gegebenenfalls den im Inland entstehenden Notlagen gerecht zu werden. Die Römer mußten ständige Garnisonen in sämtlichen, auch den fernen, Bezirken ihres Reiches halten, zusätzlich zu den militärischen Sonderverbänden, die in Notfällen an die Gefahrenherde beordert werden konnten. Da erhob sich natürlich die Frage, wie diese Armeen zusammengesetzt sein sollten. Truppen von Nichtbürgern, d. h. vorwiegend aus unterworfenen Völkern rekrutierte Kontingente waren höchstens als Hilfstruppen verwendbar; darüber hinausgehenden Einsatz hielt man für bedenklich und daher untragbar, und es ist eine bekannte Tatsache, daß, als später — in den Bürgerkriegen und unter den Kaisern — solche Truppen in immer wachsender Zahl eingesetzt wurden, sich sehr unerwünschte Konsequenzen ergaben. In früheren Zeiten rekrutierten sich Mannschaften und Unteroffizierkorps der römischen Truppen aus der italienischen Bauernschaft. Später hatte jedoch die bäuerliche Bevölkerung des Landes an Zahl 38

Die «spartanischen» Züge im römischen Leben und im Charakter der frühen römischen Republik beruhen auf dem durch Erziehung und Tradition tief eingeprägten Prinzip, daß jederzeit jeder sein eigenes Wohl und Interesse dem des Staates aufzuopfern hat, ferner auf der strengen militärischen Zucht und der damit zusammenhängenden Verachtung jeder Art von Weichlichkeit und Ausschweifung. Doch hat der römische Staat bei alledem in republikanischer Zeit das private, soziale, und ökonomische Leben des Einzelnen niemals im entferntesten so völlig zu kontrollieren versucht, wie dies im Sparta des 6. und 5. Jahrhunderts der Fall gewesen ist.

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bedeutend abgenommen, nicht so sehr infolge allgemeinen Absinkens der Bevölkerungszahl (denn zur selben Zeit nahm das städtische Proletariat zu) als vielmehr weil immer größere Teile des Landes von den Latifundien der adligen Senatoren verschlungen wurden. Sollte die Armee, deren Aufgabe es war, das Reich gegen seine inneren und äußeren Feinde zu verteidigen, ihren Charakter behalten, dann war es unumgänglich notwendig, die geschwächte Bauernklasse vor weiterer Schwächung zu bewahren und zu ihrer Wiederauffrischung alles nur Mögliche zu tun. Beim fortschrittlichsten Flügel des römischen Adels war man sich darüber auch nicht im Zweifel. Unmittelbar nach seiner Wahl zum Volkstribunen, im Dezember 134 v. Chr., brachte Tiberius Gracchus der Jüngere ein Gesetz ein, nach welchem ein Teil der Staatsländereien, die den reichen Gutsbesitzern verpachtet waren und von diesen allmählich wie Eigentum behandelt wurden, vom Staat zurückgefordert und in kleinere Wirtschaften aufgeteilt werden sollte, um dort Leute ohne Landbesitz als Bauern seßhaft zu machen. Die Maßnahme stieß auf heftige Opposition seitens der konservativen, oder vielmehr reaktionären, Mehrheit des Adels, wurde aber trotzdem ziemlich weitgehend durchgeführt, wenn auch im Zuge dieser Durchführung Tiberius Gracchus die Verfassung verletzte und infolge der tumultuosen, aber nicht ganz illegalen Gegenaktion selbst zu Tode kam 59 . Bis zum Jahre 129, der endgültigen Auflösung der mit der Durchführung des Gesetzes beauftragten Kommission, waren 80 000 neue Bauernhöfe aus zurückgenommenem Staatspachtland geschaffen. Aber selbst das, obwohl zweifellos ein Schritt auf dem richtigen Wege, löste das Problem im wesentlichen nicht und zwar aus mehreren Gründen. Der erste liegt auf der Hand: erweiterte sich auch durch die neu angesiedelten Bauern das Reservoir, aus dem der Staat für auswärtige Kriege von kurzer Dauer Rekruten für sich ziehen konnte, so kamen diese doch nicht für die Garnisonierung des riesigen Gebietes der Provinzen in Frage, weil dadurch die Bauern allzu lange von ihrem Land ferngehalten worden wären, es sei denn, man hätte die Garnisonen in verhältnismäßig kurzen Zeiträumen auswechseln können; aber für ein solches Austauschsystem war die Zahl der italienischen Bauern, selbst nach Schaffung dieser neuen Siedlungen, weitaus zu klein, ganz abgesehen davon, daß groß angelegte militärische Operationen sich eo ipso über einen längeren Zeitraum erstreckten. In den voraufgehenden Jahrhunderten, als die Römer noch mit dem Ausbau ihrer Herrschaft über die italienische Halbinsel beschäftigt waren, 39 Vgl. oben S. 397 fi.

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hatten sie dieses Problem dadurch gelöst, daß sie Kolonien römischer Bürger an allen strategischen Punkten des Landes anlegten und die Verleihung der römischen oder doch latinischen Bürgerschaft auf einen beträchtlichen Teil der unterworfenen Bevölkerung ausdehnten. Es war daher nur konsequent, daß der jüngere Bruder des Tiberius Gracchus, Caius, als er 123 v. Chr. Volkstribun wurde, die Schaffung römischer Kolonien in den Provinzen, vornehmlich in Afrika, begünstigte. Das Beispiel, das Alexander der Große durch seine Hellenisierung des Ostens gegeben hatte, zeigt, daß ein solcher Versuch wohl zu Erfolgen führen konnte, wenn er großzügig angefaßt wurde 40 . Aber — und das ist der zweite Grund des Fehlschlags — die Feindschaft zwischen der Fortschrittspartei und ihren reaktionären Gegenspielern war so bitter geworden, daß letztere, von ihren vermeintlichen Standesinteressen verblendet, alle Kräfte nur auf den Sturz ihres politischen Feindes und die Vereitelung der Erfolge seiner Politik konzentrierten. Noch schwerer wog, daß Caius, in der Absicht, mehr Gefolgschaft zu gewinnen, Maßnahmen einleitete, durch die die ärmeren Bauern verführt wurden, ihren Landbau im Stich zu lassen und das Proletariat in Rom zu vergrößern, ganz im Widerspruch zu Caius' eigentlichen Absichten und zum Verderben des von seinem Bruder begonnenen Werkes. Als Caius zwei Jahre danach von seinen reaktionären Gegnern getötet wurde, stieg die Erbitterung auf beiden Seiten so hoch, daß eine Zusammenarbeit für das Gemeinwohl zwischen den zwei Parteien unmöglich wurde und die Republik den Weg zu ihrem Untergang betrat. Die weitere Entwicklung wurde insbesondere durch zwei Faktoren bestimmt: die Fortdauer der militärischen Notwendigkeiten, für die gesorgt werden mußte, und die Struktur der römischen Verfassung, die es den beiden uneinigen Parteien ermöglichte, ihre Taktik gegenseitiger Obstruktion aufs Äußerste zu treiben. Da die Kolonisationspolitik fehlgeschlagen war, die italienischen Bauern nicht für die Dauer ihrer Landarbeit entzogen werden konnten und die Verteidigung des Imperiums durch in den Provinzen ausgehobene Truppen Gefahren barg, blieb nur eine Lösung übrig: die Armeen immer mehr aus dem Proletariat Roms zu rekrutieren. Die aus diesen rekrutierten Männer traten in den Heeresdienst als Freiwillige 41 und viele von ihnen ließen sich, nachdem sie zunächst nur für kürzere Zeit eingestellt wurden, später langfristig verpflichten, weil sie sonst ohne Subsistenzmittel "to Freilich gibt es audi hier wieder tiefgreifende Unterschiede zwischen der Situation Alexanders und derjenigen der Römer. Doch sind diese durchaus nicht alle zum Nachteil der Römer. Als Freiwillige, weil Militärzwang in Rom nur für die besitzenden Klassen bestand.

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waren. Kehrten sie schließlich ins Zivilleben zurück, dann mußte für sie gesorgt werden, was zumeist durch Landzuteilung geschah. Da jedoch kein allgemein gültiges Gesetz für diese Maßnahmen bestand und die Landbesitzer sich ablehnend verhielten, mußten die ausscheidenden Soldaten sich an ihren General wenden, der als einziger ihnen durch politischen Druck das Nötige zu sichern vermochte. Mit andern Worten: ein ständig wachsender Teil der Armee oder Armeen bestand aus Berufssoldaten, die von Gesetzes wegen Bürger waren, in Wahrheit jedoch eine vom übrigen Bürgertum ganz getrennte Masse mit völlig anders gelagerten Interessen darstellten. Sie waren daher prädestiniert, ein gebrauchsbereites Werkzeug in den Händen ehrgeiziger Führer zu werden, die sich zu einer die Grenzen der republikanischen Verfassung sprengenden Machtstellung aufschwingen wollten. Diese Gefahr wurde durch den zweiten, schon erwähnten Faktor noch beträchtlich erhöht. Gerade die Gegengewichte, die in der römischen Verfassung zum Schutz vor selbständigen Aktionen einzelner Regierungsmitglieder oder Körperschaften verankert waren, Gegengewichte, deren Zweck es sein sollte, Einzelpersonen oder Gremien am Erwerb unbegrenzter Macht zu hindern, konnten von den Parteien in ihrem erbitterten Kampf auch benutzt werden, um die ganze Regierungsmaschinerie in ständig steigendem Maße zu lähmen 42 . Die meisten modernen Historiker seit Mommsen, die sich mit der späten Römischen Republik befassen, haben behauptet, daß durch die enorme Ausdehnung des Römischen Reiches seit dem Zweiten Punischen Krieg der Ersatz der republikanischen Verfassung durch ein zentralisiertes monarchisches Regime zur unumgänglichen Notwendigkeit geworden sei. Doch die Geschichte des athenischen Reiches im 5. Jahrhundert, der Venezianischen Republik und des Britischen Empire zeigen, daß diese Ansicht sich nicht ganz mit den Tatsachen deckt. Der Mißbrauch der ausgleichenden Gegengewichte in der römischen Verfassung, zuerst durch die sich befehdenden Parteien und nachher durch einzelne Politiker, ist es gewesen, der eine geordnete Regierungsweise immer mehr untergrub. Die Unordnung ermutigte dann ehrgeizige politische Führer zu ihrem Spiel mit künstlicher Schaffung von Notständen, damit sie als Retter des Staates auftreten und so ihren Einfluß und ihre Macht erweitern konnten, bis letzten Endes die zwei führenden Männer, Pompeius und Caesar, gestützt auf Armeen, die sich

« Für Einzelheiten vgl. oben S. 402 ff.

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ihren Generälen mehr als dem Staat verpflichtet fühlten, sich in den Endkampf verstrickten, dessen Abschluß die Zerstörung der Republik war. Das ist die Lehre, die aus der letzten Phase der Geschichte des republikanischen Rom gezogen werden kann. Das Beispiel von Sparta hatte gezeigt, daß die kontinuierliche Existenz eines Systems der Gegengewichte nicht unvereinbar ist mit dem Totalitarismus und daß dessen negative Folgen nicht von seiner Kupplung mit Despotie und Tyrannei abhängig sind. Die Geschichte der Römischen Republik zeigt, daß ein System der ausgleichenden Gegengewichte nur so lange funktionieren und sich halten kann, als die Mehrheit der Bürger, vertreten durch die politischen Parteien und die sich bekämpfenden wirtschaftlichen Gruppen oder Klassen, das Allgemeinwohl über ihre Sonderinteressen und ihre gegenseitigen Ressentiments stellen. IV Die zum Zusammenbruch der Römischen Republik führende Notlage war nicht derart, daß sie unmittelbar zum Totalitarismus hätte führen müssen. Abgesehen von anderen Faktoren war sie vorwiegend dem hemmungslosen Streit der Parteien zu verdanken, und brachte das geeignete (wenn auch keineswegs harmlose) Heilmittel einer auf Militärmacht basierenden Monarchie hervor, die stark genug war, die sich streitenden Parteien in Schranken zu halten. In den ersten Stadien dieser Entwicklung, als die Gestalt, welche diese Monarchie annehmen würde, noch nicht klar genug umrissen war, erscheint, wenn auch nur flüchtig, ein wesentlicher Zug von Despotismus. Und zwar ist dieser höchst deutlich erkennbar in jenem berühmten Absatz der sogenannten Res Gestae Divi Augusti43, in welchem Augustus erklärt, daß er nunmehr, nach erfolgreichem Abschluß des Bürgerkrieges, durch allgemeine Zustimmung zum «Herrn über Alles» geworden sei. Im gleichen Absatz aber sagt Augustus dann, daß er die Staatsgewalt aus seiner eigenen Autorität auf den Senat und das römische Volk übertragen habe. Die konstitutionellen und politischen Grundlagen des Prinzipats, die Augustus schuf — oder die «Dyarchie von Prinzeps und Senat», wie Mommsen es bezeichnete — sind sehr komplex. Eins wird aus ihnen jedoch klar ersichtlich: das System der ausgleichenden Gegengewichte, das die Republik in langen Jahrhunderten interner Kämpfe herausgebildet hatte, war gründlich zerstört. Wie immer die administrativen Funktionen im Staate zwischen Prinzeps, Senat und behördlichen Körperschaften aufgeteilt sein mochten und welche legalen und konstitutionellen Fiktionen der Prinzeps als Basis « Res Gestae Divi Augusti VI, 13—16.

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seiner H e r r s c h a f t auch n e h m e n mochte: die wirkliche Macht lag in der A r m e e , u n d i m S t a a t existierte kein anderes A g e n s , d a s , bei p e r m a n e n t friedlichen Z u s t ä n d e n , d a s Gleichgewicht g e g e n sie h ä t t e halten k ö n n e n 4 4 . U n t e r diesen U m s t ä n d e n , u n d weil f ü r die Erblichkeit kein e i n w a n d f r e i e s F u n d a m e n t v o r h a n d e n w a r 4 5 , entwickelten viele K a i s e r die typische Tyrannenpsychologie: M i ß t r a u e n , Furcht v o r möglichen R i v a l e n , H a ß gegen bed e u t e n d e Menschen v o n f r e i e m G e i s t , u n d die G r a u s a m k e i t , die aus Furcht u n d M i ß t r a u e n dieser A r t w i e selbstverständlich e n t s p r i n g t 4 6 . D a s Spionages y s t e m , d i e verächtliche G e s c h ä f t i g k e i t der b e r u f s m ä ß i g e n

Denunzianten,

d i e Servilität d e s eingeschüchterten S e n a t s u n d die durch A n g s t u n d Argw o h n v e r g i f t e t e A t m o s p h ä r e , d i e d i e H e r r s c h a f t dieser K a i s e r kennzeichnete, sind v o n T a c i t u s in k r ä f t i g e n F a r b e n geschildert w o r d e n . M o d e r n e H i s t o r i k e r , die sich dieser E p o c h e w i d m e n , h a b e n jedoch längst erkannt, daß T a c i t u s ' B i l d einseitig ist. D e n n es lag in der N a t u r der D i n g e , daß nur die A r i s t o k r a t i e u n d höchstens die H a u p t s t a d t

unter d e n H ä n d e n

der

« T y r a n n e n » hart zu leiden hatte. D i e Provinzen blühten unter T i b e r i u s , unter C a i u s u n d C l a u d i u s u n d , trotz gelegentlicher K r i s e n , sogar

unter

N e r o u n d D o m i t i a n 4 7 . E r s t unter ihren N a c h f o l g e r n b e g a n n e n wirtschaftVon allen politischen Institutionen und Fiktionen, auf denen das Prinzipat des Augustus und seiner unmittelbaren Nachfolger beruht, drückt die Einteilung des Reiches außerhalb Italiens in senatorische und kaiserliche Provinzen die faktische Machtverteilung vielleicht am klarsten und unmittelbarsten aus, da sie so vorgenommen war, daß alle militärisch wichtigen Provinzen dem Kaiser unterstanden. So sind denn auch später erfolgreiche Rebellionen gegen individuelle Kaiser immer vom Heer ausgegangen, während die zahlreichen von senatorischen Gruppen ausgehenden Verschwörungen alle erfolglos gewesen sind, soweit sie nicht, wie ζ. B. im Falle Domitians, auch von Führern des Heeres unterstützt wurden. 4 5 Tatsächlich mußte die Verbindung einer faktischen Anwendung des Erblichkeitsprinzips mit der Fiktion, daß Senat und Heer den «besten Mann» zum Nachfolger des verstorbenen Prinzeps bestimmten, mehr als irgend eine andere mögliche Erbfolgeordnung die typische Tyrannenpsychologie hervorrufen. Diese ist denn auch in der sogenannten Julisch-Claudischen Dynastie, der Flavischen Dynastie und dann wieder in Commodus am stärksten hervorgetreten. -t« Vgl. oben S. 536 ff. 4 7 Die Wirkung der Erkenntnisse dieses Faktums auf die moderne Geschichtsschreibung ist auch in methodischer Hinsicht interessant. Als mit zunehmender Erforschung der Provinzialverhältnisse immer klarer hervortrat, daß es unter den sogenannten schlechten Kaisern oder Tyrannen den Provinzen im ganzen recht gut gegangen war, in vieler Hinsicht besser als unter den sogenannten guten Kaisern, kam die Mehrzahl der modernen Historiker des kaierlichen Rom zu dem Schlusß, daß Tacitus das Bild der sogenannten schlechten Kaiser vollständig verzerrt habe und seine Darstellung deshalb, ebenso wie die seines Zeitgenosen Sueton, zum größten Teil abzulehnen sei. Dies mag für Tiberius bis zu einem gewissen Grade zutreffen, obwohl man auch hier nicht zu weit gehen sollte. Was jedoch z. B. Nero angeht, so lassen die Schriften Senecas, und zwar gerade diejenigen, in denen, wie in de dementia, der Kaiser auf das 44

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liehe Nöte, Verfall und Verzweiflung sich über das ganze riesenhafte Imperium auszubreiten. Im Lauf dieser späteren Entwicklung, die mehrere Jahrhunderte dauerte, verfiel das Imperium dem Totalitarismus, der schließlich zur völligen inneren Auflösung führte. Und nur so konnte es geschehen, daß ein Reich von so mächtigen Ausmaßen und so großen Kraftquellen eine leichte Beute der Einfalle zahlenmäßig unbedeutender Stämme werden konnte, wie sie in früheren Zeiten höchstens kurze und unbedeutende Störungen am Rande des Riesenreiches verursacht hatten. Die Ursachen dieser Entwicklung waren zahlreich und lassen sich nicht in allen ihren Verzweigungen leicht erfassen. Ein paar der entscheidenden Faktoren schälen sich aber doch heraus, und ihre nur kurze Analyse ist vielleicht schon geeignet, mehr Licht auf die Gründe, die Natur und die Folgen des Totalitarismus zu werfen. Augustus' Reformpolitik umschloß, das muß eingeräumt werden, u. a. den Versuch, das Privatleben der Aristokratie unter strengere Staatsaufsicht zu stellen, und zeigte in dieser Hinsicht — so könnte man sagen — leichte Anklänge an Totalitarismus. Allerdings war dieser Abschnitt der Reformgesetzgebung de facto nur auf eine relativ kleine Gruppe gemünzt, und lange Zeit wurden diese Gesetze auch nicht sonderlich scharf durchgeführt. Für die Provinzen, vor allem diejenigen, die, nach der Regelung vom Jahre 27 v. Chr., unter die direkte Kontrolle des Kaisers kamen, bedeutete Augustus' Regime eine festere Zentralisierung der Gesamtüberwachung und brachte die ersten, wenn auch noch sehr begrenzten, Anfänge einer Zentralbürokratie. Diese Zentralisation wurde freilich in hohem Maße aufgewogen durch die Förderung lokaler Selbstverwaltung in den Provinzstädten, die an Größe und Einwohnerzahl rapid wuchsen, und durch die Ausdehnung des römischen oder latinischen Bürgerrechts auf viele dieser Städte. Man kann sogar, mit Einschränkung, sagen, daß manche Ergebnisse der schärferen Zentralisation der Verwaltung, wie beispielsweise der Bau eines die Großstädte mit den Außenbezirken verbindenden Straßennetzes, nicht nur Handel und Wandel und den Austausch geistiger Güter belebten, sondern auch die Behöchste gepriesen und mit jeder Art von Schmeichelei behandelt wird, gar keinen Zweifel daran, daß Nero von frühester Jugend an zur Tyrannenpsychose neigte und ihr in seinen späteren Jahren völlig verfallen ist. Aber gerade weil er ein Tyrann und nichts als ein Tyrann war, bekam nur seine nähere Umgebung seine Tyrannei in vollem Umfang zu spüren und hatte seine Tyrannei durchaus keine totalitären Züge. Dagegen sind die sogenannten guten Kaiser vielfach gerade durch ihre Konzilianz den Senatoren gegenüber und durch ihr Pflichtgefühl zu totalitären Kontrollmaßnahmen veranlaßt worden, die zwar die augenblicklichen Probleme zu lösen schienen, sich auf lange Sicht aber als verderblicher erwiesen als eine sporadische Tyrannei.

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wegungsfreiheit des Einzelmenschen erweiterten und somit in gewissem Maße liberalisierend wirkten. Auch unter den Nachfolgern des Augustus trifft dies alles im wesentlichen noch zu, trotz der «tyrannischen» Merkmale in der Herrschaft eines Caius, Claudius, Nero, und in den letzten Regierungsjahren ihres Vorgängers Tiberius. Doch die Gewalten, die im Laufe der Zeit das Imperium in ein totalitäres Gefängnis verwandeln sollten, waren bereits im Hintergrund verborgen am Werk, langsam aber unaufhaltsam, und der Ursprung der meisten läßt sich bis in die letzten Jahrhunderte der Republik zurückverfolgen. Die Abnahme der bäuerlichen Bevölkerung Italiens, der die Gracchen zu steuern versuchten, hatte nicht allein einen fundamentalen Umschwung im Charakter der römischen Armeen bewirkt, sondern auch Italien vom Getreideimport aus anderen Teilen des Imperiums abhängig gemacht. In dem auf die sogenannte Gracchische Revolution folgenden Jahrhundert waren immer wieder einmal Landzuteilungen an entlassene altgediente Soldaten erfolgt. Es ist aber einleuchtend, daß man mit Männern, die den besten Teil ihres Lebens in Kriegsdienst und Militärlagern verbracht hatten, keinen stabilen Bauernstamm heranbilden kann. Was aber, dessen ungeachtet, an Gutem durch diese Siedlungen geschaffen sein mochte, wurde aufgehoben durch die Zerstörungen in den Bürgerkriegen des 1. Jahrhunderts und durch die unwiderstehliche Tendenz des senatorischen Adels — der reidh sein mußte, aber vom Gesdiäftsleben und Geldgeschäften ausgeschlossen war — seinen Landbesitz zu vergrößern. Da der normale behördliche Apparat der Republik selbst in normalen Zeiten dem Problem schwerlich gewachsen war, mußten stets, sobald eine ernstere Krise entstand, außergewöhnliche Vollmachten auf einen Einzelnen übertragen werden 48 , — wieder ein Beispiel für jene immer häufiger zur Anwendung kommenden Notmaßnahmen, die das fein konstruierte innere «balance of powersystem», auf dem die Republik basierte, zerstörten. Unter dem Prinzipat war es natürlich der Prinzeps, an den man sich bei ernsten Notständen wandte 49 , und da die Aufgaben für die Kaiser immer komplizierter wurden, mußten sie die Verwalte Schon im Jahre 104 v. Chr., als die cura annonae dem Appuleius Saturninus genommen und auf Aemilius Scaurus übertragen wurde, scheint diese Übertragung mit außerordentlichen Machtbefugnissen verknüpft gewesen zu sein, wenn diese auch noch nicht zu vergleichen waren mit den außerordentlich weitreichenden Vollmachten, mit denen M. Antonius Creticus im Jahre 74 und Pompeius im Jahre 67 ausgestattet wurden, um die Getreideversorgung sicher zu stellen. 49 Das erste Beispiel ist die Übernahme der cura annonae durch Augustus im Jahre

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tung der Annonen für dauernd selbst übernehmen. In der Periode vom Kaiser Claudius — der anscheinend als erster selbst offiziell und in Permanenz die Verantwortung für die Ernährung Italiens übernahm — bis zu den Antoninen entwickelten sich die Annonen zu einer gigantischen Organisation mit einem riesigen bürokratischen Apparat, der ein engmaschiges Kontrollnetz über die Geschäftsbetriebe und Transportunternehmen im ganzen Imperium warf. Das ergibt freilich nur einen, wenn auch wichtigen, Ausschnitt des Gesamtbildes. Allgemein bekannt ist, wie die römischen Provinzen in der Periode der Republik durch die Steuerpächter und Gouverneure ausgesogen wurden, gar nicht zu reden von den adligen Geldverleihern wie etwa dem ehrenwerten Marcus Brutus, der den Provinzgemeinden Darlehen zu 48 % Zinsen gab und die staatliche Militärmacht benutzte, um bei den sich unvermeidlich einstellenden Schwierigkeiten die Zahlungen zu erzwingen. Aber die Steuern an sich waren anfänglich noch nicht sehr hoch, die zahlreichen «freien Bundesstädte» des Ostens waren davon befreit, und die ernsten Sorgen, die aufkamen, entstanden hauptsächlich durch die Habgier einzelner Privatpersonen und die Ungleichheiten, die das mangelhafte, willkürliche System der Steuereintreibung hervorrief. So kann man die Erpressertaktiken der Gouverneure, Geldverleiher und Steuerpächter etwa vergleichen mit den sporadischen Eingriffen orientalischer Despoten in das Leben einzelner Schichten ihrer Untertanen, mit der Einschränkung, daß — im Gegensatz zu den Prinzipien des orientalischen Despotismus — in besonders mißlichen Fällen bei den Gerichten in Rom Berufung eingelegt werden konnte, oder man, wenn die Sache Steuerpächter oder Geldverleiher betraf, einen Appell an einen wohlwollenden Provinzgouverneur richten konnte. Mit anderen Worten: diese Eingriffe, so störend und zeitweise zerstörerisch sie waren, stellten noch kein geschlossenes System dar und berührten nicht alle Untertanen und alle Teile des Reiches gleichzeitig und für die Dauer. In dieser Hinsicht brachte der Prinzipat große Veränderungen. Sowohl die Provinzgouverneure, vor allem in den «kaiserlichen» Provinzen, als auch die Steuereinhebung wurde besser überwacht, und Plünderungen im Ausmaß der republikanischen Periode wurden unmöglich. Noch bestanden gewaltige Unterschiede in der Höhe der den verschiedenen Bezirken des Imperiums auferlegten Steuern und denen der verschiedenen Klassen in den einzelnen Distrikten, wobei die einheimische Bevölkerung Ägyptens, das nun die Hauptquelle für die Getreideversorgung Italiens geworden war, die schwerste Last zu tragen hatte. Aber es waren wenigstens die Methoden der

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Steuererhebung wirksamer geworden und die Verteilung der Steuerlast unter die einzelnen Steuerzahler bestimmter Gruppen wurde gerechter und nicht mehr so willkürlich gehandhabt. So erwies sich die bessere Ordnung im Steuersystem zwar als allgemeinnützlich, bedingte aber zugleich eine genauere Erfassung nicht nur der Steuereinnehmer, sondern auch der Steuerzahler. Es mußten Informationen über die sämtlichen Bewohner der Provinzen und über ihre Vermögensverhältnisse gesammelt werden, und was das für den einzelnen Untertanen bedeutete, mag man ermessen aus dem im Evangelium Lukas vorkommenden Satz 50 , daß, wenn ein Census unternommen wurde, jedermann an den Ort zurückkehren mußte, zu dem seine Familie gehörte. Unter Augustus' Nachfolgern wurde diese Kontrolle immer genauer. Nach einer bis auf Tacitus und seine Zeitgenossen Plinius und Suetonius zurückgehenden Tradition teilt man diese Nachfolger oft ein in die «schlechten» oder tyrannischen und die «guten» Kaiser. Sonderbarerweise aber waren es nicht die tyrannischen Kaiser, unter denen das Imperium die größten Schritte zum Totalitarismus machte. Im 1. Jahrhundert war es der «gute» Kaiser Vespasian, der die strikteste Finanzkontrolle ausübte. Vielleicht ergab sich das zum Teil aus der Notwendigkeit, nach den Bürgerkriegen von 68 bis 69 n. Chr. den Staatshaushalt wieder zu balancieren, aber man kann unter der Herrschaft Trajans eine weitere interessante Erscheinung beobachten. Die republikanische Senatsopposition gegen die Monarchie unter den «tyrannischen» Kaisern setzte ihren Stolz in ihre stoischen Tugenden und bewies diese auch in erheblichem Maße durch die Tat. Die Mehrheit der Senatoren indes war servil und opportunistisch. Als der «gute» Kaiser Trajan versuchte, die Würde des Senats wiederherzustellen, indem er ihn durch sehr höfliche und rücksichtsvolle Behandlung auszeichnete, sahen viele Senatoren, wenn sie Provinzgouverneure wurden, in dieser milden Haltung des Kaisers eine Gelegenheit zur Wiederbelebung der korrupten Praktiken der republikanischen Periode 51 . Da dem Kaiser seine politische Linie nicht erlaubte, die Situation durch sehr harte Maßnahmen gegen die Schuldigen zu verbessern, mußte er eine genauere Beaufsichtigung einführen, die, um die Gefühle der Senatoren nicht zu verletzen, soweit wie möglich indirekt erfolgen mußte und daher ebenso schwer auf diejenigen fiel, die gegen die Evang. des Lucas II, 1—3. 51 Vgl. Plinius, epist. II, 11; III, 4; III, 9; IV, 9; V, 20; VI, 29; VII, 6; etc. von denen vor allem der erste Brief zeigt, daß selbst die Gegenwart des Kaisers den Senat nicht verhindern konnte, die größten Verbrechen seiner Mitglieder nur sehr milde zu bestrafen. Für den allgemeinen Zustand des Senates vgl. auch IV, 25. 50

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habgierigen Senatoren in Schutz genommen werden sollten wie auf die, vor denen man sie schützen wollte 52 . Damit haben wir eine musterhafte Illustration zu der Tatsache, daß unter bestimmten Verhältnissen jeder Versuch, Heilmittel gegen eingerissene Mißbräuche zu finden, einen Schritt vorwärts führt auf dem Wege zum Totalitarismus mit all seinen destruktiven Folgen 53 . Einen weiteren wichtigen Faktor in dieser Entwicklung bildete das Heer, das nun fast ausschließlich aus Berufssoldaten bestand, die (seit 5 n. Chr.) ihre 16 oder 20 Jahre regulär abdienten und nicht allein während der Dienstzeit bezahlt, sondern auch nach ihrer Entlassung versorgt werden mußten. Schon in normalen Zeiten verschlangen der Unterhalt einer ständigen Armee von 25 Legionen oder rund 150 000 Mann und einer schwankenden, aber oft ebenso großen oder gar größeren Zahl von Hilfstruppen, die Fürsorgemaßnahmen für die entlassenen Veteranen, der Bau und die Instandhaltung militärischer Straßen und die größeren oder kleineren militärischen Aktionen, die zur Verteidigung der Randgebiete immerfort notwendig waren, riesige Summen 54 . Zum Teil waren diese Ausgaben zweifellos unvermeidlich und wurden reichlich kompensiert durch die damit erzielte Sicherheit vor Angriffen von außen, deren sich die inneren Gebiete des Reiches für mehrere Jahrhunderte erfreuten, auch wenn die Berufssoldatenheere kostspieliger waren als die Bürgerheere von früher. Aber die Trennung der Armee von der übrigen Bürgerschaft hatte andere, gefährlichere Folgen. Unter der sogenannten Julisch-Claudischen Dynastie, und wiederum unter den flavischen Kaisern und den Nachfolgern Trajans, war die kaiserliche Thronfolge für längere Zeiträume einigermaßen gesichert, aber doch zu keinem Zeitpunkt so unbedingt gewiß, daß ein neuer Kaiser der Notwendigkeit enthoben gewesen wäre, sich die Ergebenheit der Armee bei der Thronbesteigung durch große Schenkungen zu sichern 55 . In den inneren Un52 Vgl. Plinius' Briefwechsel mit Trajan passim. 53 Man könnte im Einzelnen zeigen, wie durch mehrere Jahrhunderte hindurch der Versuch gemacht wird, der durch übermäßige und starre bürokratische Kontrolle hervorgerufenen immer größer werdenden Schwierigkeiten durch die Einführung immer neuer Kontrollen Herr zu werden. 54 Dies ist umso bemerkenswerter als rein zahlenmäßig das Heer im Verhältnis zu Umfang und Einwohnerzahl des römischen Reiches keineswegs übermäßig groß war. Es ist das System, das so viel Geld verschlingt, nicht der Umfang des Heeres. 55 Schon Tiberius hatte mit dieser Praxis angefangen, Cajus das von Tiberius gegebene Donativ verdoppelt. Von den Kaisern des ersten Jahrhunderts war Galba der einzige, der das Donativ verweigerte. Er wurde darauf sofort gestürzt und erschlagen. Vespasian und Trajan gelang es, mit kleineren Donativen auszukommen. Aber selbst Marc Aurel soll ein ungeheuer großes Donativ gezahlt haben.

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ruhen, die der Wechsel der Dynastieen hervorrief, folgten diese Schenkungen schnell aufeinander und wurden zu einer außerordentlichen Belastung des staatlichen Geldsäckels. So wurde schließlich, in der Zeit zwischen dem Tode des Marcus Aurelius und der Nachfolge Diocletians das Heer allmählich zum vollkommenen Gebieter des Staates: es setzte Kaiser nach Belieben ein und ab, verkaufte das Anrecht auf den Kaiserthron gegen Höchstgebot 56 , verlangte bei immer zahlreicheren Anlässen besondere Schenkungen, und das alles kam noch hinzu zu der Störung des Wirtschaftslebens und den Zerstörungen durch die immer häufigeren Bürgerkriege zwischen einzelnen Sektionen der Armee und den von ihnen unterstützten Thronprätendenten. Es ist einleuchtend, daß diese Anforderungen nur durch eine enorme Steigerung der Steuern erfüllt werden konnten, die wieder verschärfte Kontrolle der ganzen nichtmilitärischen Bevölkerung nach sich ziehen mußte. Um nodi einmal ganz kurz die Hauptschritte zu dieser Entwicklung zu rekapitulieren: Wie schon erwähnt, hatte sich die Wiederherstellung des Friedens nach den Bürgerkriegen im dritten Viertel des 1. Jahrhunderts v.Chr. und die Einführung einer geordneteren Verwaltung durch den ersten Prinzeps— die im großen ganzen auch unter seinen Nachfolgern standhielt — als höchst förderlich für das Wirtschaftsleben der Provinzen erwiesen. Wenn es auch sicherlich nicht richtig wäre, die Herrschaft der ersten Kaiser als eine totalitäre zu bezeichnen, so können doch die Vorstufen des Totalitarismus schon von Anfang an beobachtet werden. Von dem tiefen Eingriff ins Leben des Provinzbewohners, den ein Census zu Augustus' Zeiten mit sich brachte, wurde bereits gesprochen 57 . In Ägypten, wo die Eingeborenenbevölkerung zur Zeit der Ptolemäer strenger Aufsicht durch eine beamtete Bürokratie unterlag, wurde diese Kontrolle von der kaiserlichen Verwaltung übernommen, und wurde sie, obwohl im Lauf der Zeit die Methoden sich änderten, niemals gelockert, sondern im Gegenteil noch drückender. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung erfreuten sich die Provinzstädte im allgemeinen einer gesunden Wirtschaft, doch begann im Osten und in Nordafrika das freie Bauerntum noch schneller zu schrumpfen als das zwei Jahrhunderte früher in Italien der Fall gewesen war. Die kaiserlichen Domänen und die Latifundien erweiterten sich noch in diesem Zeitraum, wenn auch nicht ganz im selben Maße, weil zum Teil die Ländereien, die aus finanzieller Not von Dies schon im Jahre 193 nach der Ermordung des Pertinax, wobei Didius Julianus den Kaiserthron für das ungeheure Donativ von 25 000 Sestertien pro Mann von den Praetorianern gekauft haben soll, nur um seine neue Würde nodi im selben Jahr mit seinem Leben zu bezahlen. 57 Vgl. oben S. 593 mit Anm. 50.

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ihren Besitzern verlassen wurden, brach liegenblieben. Die kaiserlichen Domänen, die zu einer Haupteinnahmequelle für den Staat wurden, wurden an Conductores verpachtet, die das Land in kleinere Parzellen an 'Coloni' unterverpachteten und für die Eintreibung des Pachtzinses verantwortlich waren. Die Conductores, vom Staat hart bedrängt, übten, da sie auch verdienen wollten, schweren Druck auf die Coloni aus. Als der Kaiser Vespasian die Coloni gegen die daraus resultierende Bedrückung zu schützen versuchte, war die Wirkung die gleiche wie bei Trajans Versuch (ein halbes Jahrhundert später), die Provinzen vor der Ausplünderung durch die aus dem Senat hervorgegangenen Gouverneure zu bewahren 58 . Nicht nur die Conductores, sondern vor allem die Coloni wurden nun noch schärfer vom Staat überwacht. Außer der von ihnen abzuliefernden Produktenmenge wurden der Umfang ihrer Dienstleistungen und die Zahl ihrer Arbeitstage genau festgelegt, und sie außerdem gezwungen, an dem Ort, wo sie registriert waren, zu verbleiben 59 . Für einen immer größeren Teil der Bevölkerung begann der Staat — denn dieselbe Entwicklung vollzog sich bald auch im Westen — bereits ein Gefängnis zu werden, aus dem es kein Entrinnen gab. V Im Rahmen dieser Studie ist es nicht möglich, allen Entwicklungsstufen zu folgen. Offensichtlich ist jedoch, daß der Rückgang der landwirtschaftlichen Erzeugung, die unausbleibliche Folge des allmählichen Verschwindens eines unabhängigen Bauernstandes, der Regierung neue Probleme hinsichtlich der Versorgung Italiens und der Armee stellen mußte. Da schien sich denn als einziges Hilfsmittel die immer noch schärfere Überwachung der Einnahmequellen zu bieten, und so setzte sich — was freilich auch geschehen wäre ohne die anderen Faktoren, die nur die Gesamtlage verschlimmerten — die Entwicklung im Circulus vitiosus fort 6 0 . In der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts erntete das Imperium die vollen Früchte einer langen Periode inneren und äußeren Friedens und des von den früheren Herrschern geschaffenen Straßennetzes. Wie nie zuvor blühten Handel und Wandel, und es hat wohl kaum je eine so große Zahl reicher 58 Vgl. M. Rostovtzeff, Studien zur Geschichte des römischen Kolonats, Leipzig, Teubner, 1910, S. 321 ff. und vor allem S. 380 ff. 5 9 Wie sich diese immer drückender werdende Kontrolle der Kolonen auf Grund der Gesetze des Vespasian und Hadrian, obwohl im Gegensatz zu den Absichten dieser Kaiser, entwickelt hat, ist dargestellt von Rostovtzeff a. O., S. 359 ff. 6 0 Vgl. auch Plinius Paneg. Traiani 29, wo freie Produktion und freier Verkauf schon als etwas außerordentliches hingestellt werden.

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Leute gegeben als in dieser Periode. Die Provinzstädte erfreuten sich im Durchschnitt noch der örtlichen Selbstverwaltung, wenngleich Plinius' Briefwechsel mit Trajan zeigt, daß ihre Finanzen und alle das städtische Budget berührenden Entscheidungen der Ortsbehörden nun schon von der kaiserlichen Bürokratie genau überwacht wurden. Umso bezeichnender, daß inmitten dieses Wohlstands und einer riesigen Produktion von Luxuswaren die Ernährungslage infolge der Nöte der Landbevölkerung so kritisch geworden war, daß die Städte im Osten immer wieder von Hungersnot bedroht wurden und oft außergewöhnliche Maßnahmen getroffen werden mußten, um den Nachschub für die Armee sicherzustellen. Und da war es dann wieder die kaiserliche Regierung, die sich mit diesen Notständen auseinanderzusetzen hatte, was naturgemäß eine weitere Verschärfung der Kontrolle mit sich brachte. Bereits am Ende des 1. Jahrhunderts hatte Domitian angeordnet, daß die Hälfte aller vorhandenen Weingüter zwecks erhöhter Nahrungsmittelerzeugung umgepflügt werden müßten. Und jetzt wurden Landwirtschaft, Getreidehandel und Transportwesen noch detaillierteren Reglements unterworfen. Wenn also der Totalitarismus selbst in der relativ friedlichsten und reichsten Epoche des Imperiums und unter Herrschaft der mildesten und tüchtigsten Kaiser stetig Fortschritte machen konnte, ist leicht einzusehen, was unter ihren weniger schätzenswerten Nachfolgern und als Folge der fortwährenden internen Störungen der nächsten anderthalb Jahrhunderte zu erwarten war. Ihren Höhepunkt erreichte die Entwicklung unter der Regierung Diokletians und seiner unmittelbaren Nachfolger, als nach vielen Jahrzehnten militärischer Anarchie, in der die verschiedenen Sektionen der Armee rasch hintereinander mehrere Kaiser auf den Thron gebracht oder umgebracht hatten, endlich ein stabileres, geordneteres Regierungssystem wiederhergestellt war. Rostovtzeff hat in seinem mit Recht berühmten Werk über die soziale und ökonomische Geschichte des Römischen Kaiserreiches61 diese Periode die der «orientalischen Zwingherrschaft» genannt, und tatsächlich deuten die fast unumschränkte Gewalt des Kaisers, der morgenländische Pomp und das Zeremoniell in seiner Umgebung sowie der Titel dominus, das genau lateinische Äquivalent zum griechischen δεσπότης, darauf, daß diese Bezeichnung in vieler Hinsicht gerechtfertigt ist. Doch gerade RostovtzefEs glänzende Beschreibung zeigt auf, daß nicht die willkürliche Gewalt 61

Vgl. M. Rostovtzeff, Gesellschaft und Wirtschaft im Römischen Kaiserreich, Leipzig (1929), Bd. II, S. 210 ff.

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des Kaisers, sondern die totalitäre Kontrolle des Staates über alle Phasen des menschlichen Lebens das klarste Charakteristikum jener Epoche war. Sogar in der Mitte der Periode, die Rostovtzefi die Zeit der «militärischen Anarchie» genannt hat (235 bis 285 n. Chr.) nahm jedesmal, wenn kurze Zeit eine relativ stabile Zentralregierung einigermaßen funktioniert hatte — wie unter Aurelian (270 bis 275) oder Probus (276 bis 282) — die bürokratische Einengung der nicht-militärischen Bevölkerung weiter zu. Jetzt wurden die allmählich in drei Jahrhunderten herausgebildeten Kontrollen noch schärfer zusammengefaßt, zu einem System, dem niemand mehr entgehen konnte. Der Senat verlor die letzten Reste seiner Einwirkungsmöglichkeiten auf die Verwaltung der Provinzen, deren Zahl, durch Verringerung ihres Umfanges, vermehrt wurde, um die Macht und Selbständigkeit der einzelnen Gouverneure zu beschneiden. Italien wurde seiner priviligierten Stellung beraubt und praktisch eine Provinz wie jede andere. So wurde, mit Ausnahme der ganz von der bürgerlichen Verwaltung abgesonderten Armee, alles in die Fangarme eines riesigen zentralisierten Beamtenapparats getrieben und diese Organisation wiederum überwacht von einer mit großen Machtbefugnissen ausgestatteten Geheimpolizei 62 , die in den folgenden Jahrhunderten abwechselnd vermehrt, verringert, gereinigt, reorganisiert und wieder, an Personalstärke und Machtbefugnissen, vermehrt wurde, aber in allen diesen Phasen eine der schlimmsten Geißeln des Imperiums blieb. Zur selben Zeit verloren die Provinzstädte, die bis dahin noch gewisse Freiheiten und einiges Selbstbestimmungsrecht besessen hatten — als ein sehr großer Teil der Landbevölkerung schon fest an die Scholle gebunden war — die letzten Reste ihrer Unabhängigkeit. Die Stadtmagistrate kamen nicht aus der zentralen Bürokratenhierarchie, sondern setzten sich noch aus einheimischen Bürgern zusammen. Was aber früher eine begehrte Ehre gewesen war — sich der lokalen Aristokratie zurechnen zu können, aus der man die Mitglieder der Stadtverwaltung wählte — wurde jetzt zu einer unerträglichen Bürde. Denn man machte diese Männer nun der zentralen Bürokratie verantwortlich nicht allein für die Verwaltung der Städte, sondern auch für die Steuern und sämtliche anderen den Gemeinden vom Staat auferlegten Verpflichtungen. Bei der allgemeinen Verarmung konnten sie diese Pflichten nur durch gnadenlosen Druck auf ihre Mitbürger und die ihrer Stadt verwaltungsmäßig angegliederte Landbevölkerung erfüllen, wodurch sie sich den Haß der Gesamtheit zuzogen, ohne selbst den geringsten blei62 Vgl. Ebd. S. 220 £E.

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benden Vorteil davon zu haben. Kein Wunder also, wenn sogar schon im Anfang dieser Entwicklung reiche Männer zwei Drittel ihres Besitzes anboten, um der zweifelhaften Ehre eines Magistratspostens zu entgehen, allerdings ohne Erfolg. Der Angehörige der örtlichen Aristokratie durfte nicht mehr den Wohnsitz wechseln und die Annahme eines Amtes nicht verweigern. War er bereit, seinen gesamten Besitz im Stich zu lassen, um nur fliehen zu können, so konnte er trotzdem mit Gewalt zurückgebracht, bestraft und zur Annahme eines Postens im Magistrat gezwungen werden. Da die Aristokratie erblich war, hatte der Sohn ebensowenig Aussicht zu entkommen wie sein Vater. Und die übrigen Bevölkerungsklassen waren keineswegs in besserer Lage. Die Vereinigungen und Verbände nicht nur der Fuhrunternehmer und des Getreidehandels, sondern auch die des Holzhandels, der einzelnen Handwerke, die Feuerwehrleute usw., befanden sich jetzt unter voller Staatskontrolle. Ihre Mitglieder durften den Beruf nicht mehr wechseln, und die Mitgliedschaft bei den Verbänden wurde sogar erblich gemacht. Zum Schluß waren die zwei unter normalen Umständen schärfst disziplinierten Berufe, Armee und Bürokratie, die einzigen, die noch gewisse Freiheiten genossen, wenngleich diese hauptsächlich im Terrorisieren und Ausbeuten der übrigen Bevölkerung bestanden. In den ersten Herrscherjahren Diokletians brachte die Festigung von Frieden und Ordnung nach den verheerenden Bürgerkriegen des vergangenen Jahrhunderts eine gewisse Wiederbelebung von Handel und Produktion. Sehr bald jedoch machten sich die Konsequenzen des furchtbaren Reglementierungssystems, das hinter dieser Neuordnung steckte, bemerkbar. Von zwangsmäßig an einen Beruf geketteten Menschen kann man keine Liebe zu diesem Beruf erwarten. Der materielle Anreiz zu produktivem Schaffen wurde durch die staatliche Kontrolle von Löhnen und Preisen sehr geschwächt. Nicht verwunderlich daher, daß die Produktivität derer, die in ihren Berufen verbleiben mußten, absank. Viele Andere versuchten zu fliehen, doch es gab nur drei Ausweichwege: durch den Tod, durch Flucht in die Wüste oder Übergang zum Räuberleben. Von den letzten Jahrzehnten des 3. Jahrhunderts an wurden die letzten beiden Wege von erschreckend Vielen gewählt, und wenn vielleicht die Zahl der Selbstmorde nicht ungewöhnlich gestiegen sein mag (hierüber wissen wir nur wenig), so ist doch die rapide Abnahme der Bevölkerungszahl in jener Periode ein mehr als ausreichender Beweis dafür, daß das Leben so unerträglich geworden war, daß eine wachsende Zahl von Eltern sich weigerten, Kinder in die Welt zu setzen. Da gab es dann eine letzte Drehung im Circulus vitiosus des Totalitarie-

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mus. Seit über drei Jahrhunderten war stets bei Auftreten von Schwierigkeiten, bei Störungen, Wirren, politischen oder moralischen Krankheiten in irgendeinem Gebiet des Reiches, die Zentralbehörde um Eingreifen ersucht worden. Da aber bei jedem Mal die Anwendung dieses Mittels nur zu verschärfter Überwachung, gesteigertem Bürokratismus und härterem Zwang und damit zu größerem Widerstand und Widerwillen führte, wurde schließlich dadurch die Verwirrung nur größer, so daß die Zustände abermals korrigiert werden mußten durch noch mehr Kontrolle und Druck. Bis zu den Tagen Diokletians und Konstantins war der Totalitarismus ständig im Wachsen. In der Folge hörten die Versuche der Zentralbehörde, ihre Umklammerung der gesamten Bevölkerung zu verstärken, überhaupt nicht mehr auf, und man kann etwa sagen, daß der Höhepunkt dieser Entwicklung erst unter Justinian erreicht wurde. Die Kräfte der Auflösung hatten aber damals schon seit mindestens zweieinhalb Jahrhunderten dominiert. Justinians viele Versuche, Italien und den Westen wiederzuerobern, brachten zwar zeitweilige Erfolge, blieben aber im Endergebnis umsonst. Im westlichen Teil des Reiches wurde der Griff des Totalitarismus schließlich gebrochen, und trotz Krieg und Wirren konnte aus den Ruinen der antiken Zivilisation langsam wieder neues Leben erblühen. Beim Rückblick auf die Entwicklung, deren Hauptphasen ich hier zu skizzieren versucht habe, kann man kaum Zweifel hegen, daß unter den Faktoren, die den Zusammenbruch des Römischen Reiches und den Niedergang der antiken Zivilisation mit sich brachten, das Aufkommen des Totalitarismus einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste, gewesen ist 6 3 . Vielleicht lohnt es, die Gründe zu seinem Entstehen noch einmal zu betrachten. Die Gründe für das Aufkommen des Totalitarismus in Sparta und auf den Liparischen Inseln einerseits und in Rom andererseits scheinen beim ersten Anblick verschieden: im einen Fall rein militärische und politische, im andern hauptsächlich wirtschaftliche. Vielleicht ist es aber trotzdem möglich, 63 Als Illustration der Schwierigkeit, gewisse historische Faktoren zu erkennen, wenn sie außerhalb des Bereiches der persönlichen Erfahrung des Historikers liegen, kann die Tatsache dienen, daß ein so tief eindringender Historiker und Wirtschaftswissenschafter wie Max Weber die Annahme, das römische Reich sei an «Despotismus» und «Absolutismus» zu Grunde gegangen, fast mit Verachtung zurückgewiesen hat. Er weist mit Recht darauf hin, daß Kultur und Wirtschaft unter vielen «despotischen» und «absolutistischen» Regierungen höchste Blütezeiten erlebt haben. Aber er hat nicht gesehen, daß sich der Absolutismus und Despotismus, wie er sich im römischen Kaiserreich entwickelt hat, von den despotischen und absolutistischen Regierungen, die er zum Vergleich heranzieht, durch seinen immer zunehmenden totalitären Charakter unterscheidet.

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ein gemeinsames Muster in ihnen zu erkennen. Der Totalitarismus in den Inselgemeinden ging im wesentlichen hervor aus der dauernden Bedrohung durch feindliche Invasion, war daher nur für begrenzte Zeit bedingt und scheint mit dem Aufhören der Angriffe von außen wieder verschwunden zu sein. In Sparta entstand er aus den fortwährenden Notständen, die geschaffen wurden durch das Nebeneinander von zwei bitter verfeindeten Gruppen, zwischen denen, solange sich die Herrschaft der einen über die andere halten ließ, Versöhnung völlig außer Frage lag. Für einen beträchtlichen Zeitraum schien der strikt totalitäre Staatsbau eine Quelle der Stabilität und Stärke zu sein. Doch der Schein trog. Die totalitäre Kontrolle, der die herrschende Klasse sich fügte, untergrub allmählich ihre Kraft und beraubte sie ihrer natürlichen Spannkraft so weit, daß die tiefe innere Schwäche des Staatsgefüges just im Augenblick seines Sieges in einem für entscheidend gehaltenen Kampf offenbar wurde. Der Fall Rom ist weit komplizierter, und die Tatsache, daß die Entwicklung dort viel langsamer ging und viele Stadien durchlief, macht die Analyse weit schwieriger. Aber trotz aller Unterschiede kann man auch da fundamentale Ähnlichkeiten feststellen. Als anderthalb Jahrhunderte nach der Gallischen Katastrophe von 390 v. Chr. die Römer die italienische Halbinsel südlich der Poebene eroberten, vermochten sie ihre Herrschaft in erstaunlichem Grade zusammenzufassen und ihr eine Stabilität zu verleihen — die später, in der entscheidenden Probe des Zweiten Punischen Krieges, standhielt — indem sie vielen ihrer neuen Untertanen das Staatsbürgerrecht verliehen und sich die meisten durch das Band gemeinsamer Interessen zu verpflichten wußten. In den drei Jahrhunderten seit dem Sturz der Monarchie bis zum Zweiten Punischen Krieg wurde das System der ausgleichenden Gegengewichte, auf dem die Republik fußte, durch immer neue Kompromisse zwischen den sich befehdenden Klassen der römischen Bürger ausgebaut. Der erste Schritt bergab wurde getan im 2. Jahrhundert v. Chr., als man die enormen im und nach dem Zweiten Punischen Krieg eroberten Gebiete zu Objekten der römischen Verwaltung und der Ausbeutung machte anstatt zu Teilen des Römischen Staates. Da sich jedoch die Provinzen nicht zu systematischer und einheitlicher Opposition gegen ihre römischen Fronherren zusammenfinden konnten, war dieser Schritt nicht entscheidend. Die Entwicklung der Beziehungen zwischen den Provinzen und Rom unter den ersten Kaisern zeigt deutlich, daß zu Reformen mehr als genug Zeit gewesen wäre, ehe die republikanische Struktur des Herrscherstaats ernstlich gefährdet wurde. Entscheidend war die unheilbare Spaltung zwischen zwei haßerfüllten Parteien, die zu einem Kompromiß nicht finden konnten, eine

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Feindschaft, die aus der sogenannten Gracchischen Revolution stammte und das Staatsgefüge immer mehr erschütterte, bis im Jahre 29 v. Chr. die ganze Macht in die Hände eines einzelnen Mannes fiel64. Der Prinzipat stellte Frieden und Ordnung im Innern wieder her. Da jedoch die neue Autorität, trotz aller vorgeblichen Verfassungsmäßigkeit, letzten Endes auf Gewalt basierte, löste sie das Problem nicht, schuf vielmehr im Laufe der Zeit neues Gegnertum: zwischen Kaiser und Senat, Armee und Senat, zwischen Bauern und Bürgern in den Provinzen, zwischen Armee und Bourgeoisie, zwischen der Bürokratie und der übrigen Bevölkerung usw., bis zum Schluß die Gesamtbevölkerung in mindestens fünf Gruppen zerfallen war, deren jede allen anderen mit Haß gegenüberstand und die alle — so paradox es klingt — auf die Zentralbehörde als ihren Retter aus jeder Not blickten, obwohl gerade diese Behörde es war, die den Druck immer untragbarer machte. Diese Entwicklung zeigt klar, daß die Unterdrückung widerstreitender Gruppen, Klassen oder Parteien durch eine Zentralregierung niemals eine gesunde, haltbare Lage schaffen kann, und daß Friede, Ordnung, Fortschritt und Wohlstand, die sie vorübergehend schaffen mag, stets eine Täuschung sein werden, die in größerer Unordnung, Bedrückung und schließlichem Verfall endet. Sie zeigt aber auch, daß ein System der ausgleichenden Gegengewichte die Entstehung des Totalitarismus nicht verhindern kann und die Tyrannei und Despotie nur so lange vermeiden als die einzelnen politischen und wirtschaftlichen Parteien und Gruppen eines Landes willens sind, ihre unvermeidbaren Konflikte durch freiwillige Kompromisse zu schlichten und das Allgemeinwohl über ihre engen, kurzsichtigen Interessen zu stellen. Darüber hinaus zeigt die Geschichte des Niedergangs der Römischen Republik, daß, wenn diese Grundbedingungen für das Funktionieren einer liberalen Verfassung nicht mehr bestehen, gerade das Vorhandensein der «ausgleichenden Gegengewichte» leicht zu der Meinung führen kann, man vermöge die Zunahme der Macht der Zentralregierung zu verhüten durch Gegenmaßnahmen, die in der Verfassung für die Taktik der Obstruktion vorgesehen sind. Das ist jedoch ein höchst gefährlicher Irrtum. Denn, wenn durch diese Methoden die Zentralregierung an der Durchführung ihrer dringlichen Aufgaben gehindert wird, wird sich die Mehrheit der Bevölkerung sehr bald gegen die Obstruktionisten wenden, und die Macht der Zentralregierung wird sprunghaft anwachsen, viel schneller jedenfalls als wenn solche Versuche unterblieben wären. Es gibt nur ein wirksames Mittel, der Zentralregierung einen Teil ihrer gefährlich M Vgl. oben Anm. 13.

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anwachsenden Macht zu nehmen — solange eine liberale oder «demokratische» Verfassung noch in Geltung ist — nämlich durch die Bereitschaft der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, so viele ihrer Probleme wie nur möglich durch eigene Initiative zu lösen und vor allem durch ihre Bereitschaft, die Differenzen durch freiwillige Kompromisse aus der Welt zu schaffen, ohne ständig an die Hilfsdienste der Zentralregierung zu appellieren. Das erfordert freilich seitens der Bevölkerung und ihrer nicht der Regierung angehörenden Führer ein hohes Maß von Einsicht und Selbstzucht, Eigenschaften, die man sich, sind sie erst einmal verloren gegangen, nicht so leicht wiedergewinnen kann. Oft schon ist behauptet worden, aus der Geschichte könne nichts gelernt werden, es sei denn: daß die Menschheit eben aus der Geschichte niemals lerne. Es ist auch tatsächlich nichts so bedenklich wie die weithin spürbare Tendenz, sich bei politischen Entscheidungen durch oberflächliche historische Analogien leiten zu lassen. Der Totalitarismus in Sparta war ganz anders als der römische, und der römische wie auch seine Ursachen ganz verschieden vom modernen. In manchen Fällen stehen die wirtschaftlichen Faktoren stark im Vordergrund, in anderen scheinen sie völlig zu fehlen. Eine tiefer schürfende Analyse zeigt jedoch, daß das Problem niemals ein rein wirtschaftliches ist, sondern vielmehr eine politische Frage: wie man politische, soziale und ökonomische Konflikte lösen soll. Soviel läßt sich aus der Geschichte vielleicht doch lernen. Zweifelhaft ist aber, ob solche historischen Lektionen jemals so ernsthaft gelernt werden, daß sie auf den Verlauf der Ereignisse Einfluß bekommen.

I. Stellenregister Aelian Var. Hist. IX, 19: 205 Aelius Aristides s. Aristides Agatharchides von Knidos de mari Erythr. Geogr. Gr. Min. I, p. 123—126: 143 Aischylos Prometheus 252: 56 256: 56 261 fí.: 57 Andokides de mysteriis 85—87: 156 Appian de bell. civ. I,59: 347 II,24,92: 472 11,30,119: 456,466 11,31,120: 466, 506 11,32,125: 466 II, 36: 451, 483 11,37 : 483,502 Lib. 106: 418 Aristides (Aelius) Or. XLV, 51: 186 XLV, 52: 188 XLVI, 13,118: 225 Aristoteles Analytica Posteriora 1,10,76b, 35 ff.: 10 Athen. Pol. 2,2: 110, 131 2,3: 128 14,3: 93 16,1: 93 16,6: 113 16,7: 34 30/31: 264 44,4: 182

Ethica Nicom. II, 1 ff. (1103a, 14 ff.): 269 III,2,4,1111b, 4 ff.: 313 III,6,1113a, 23/24: 313 VI, 2,1139a, 33—35: 313 X,6ff. (1176a, 30 ff.): 268 Poetik 4,1449a, 14 f.: 265 9,1451a, 37/38: 279 1451b,8/9: 279 1451b, 15 ff.: 279 1451b, 29 ff.: 279 1451b, 33 ff.: 278 14,1453b, 9: 139 Politica 1,2, 5,13/14,1254b, 27—35: 315 1,2, 6,17,1255a, 12—15: 314 1,2,6,19,1255a, 39 ff.: 315 I, 2, 7, 21,1255b, 19: 159 I,5,13,11,1260b, 4 ff.: 315 II, 6, 9,16,1270b, 31—35: 581 11,8,11,3,1273a, 6 ff.: 182 11,9,12,2,1273b, 34 ff.: 93, 107 II, 9,12, 8,1274b, 15 ff.: 93 V, 1,5,1301b, 19ff.: 213, 238 IV, 1—4,1289a, 8—1292a, 38: 567 Athenaeus VI, 107 (174a—c): 445 XII, 61 (543b): 212 Augustus Res gestae Divi Augusti VI, 14: 573 Caesar de bello civili 1,3,4: 483 1,3,6: 452 1,5,3: 394 1,6,4: 394 1,7,7: 496 1,8,2: 455 1,8 ff.: 451, 453 1,9: 451

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Stellenregister

1,9,5—6: 457 1,10: 452, 458 1,10,4: 459 1,11: 469 1,11,2: 459 1,11,1—3: 458 1,11,4: 451 1,12,1: 460 1,12: 464 1,12 ff.: 452 1,13: 463 1,14,1: 463 1,14,3: 497 1,15: 500 1,15,2: 496 1,15,3: 463 1,15,5: 500 1,16: 462, 499 1,17,1—2: 487 1,17,4: 503 1,17,20: 495 1,17 ff.: 496 1,18,5: 496 1,20,3: 497 1,25: 500 1,37: 467 111,4,1: 500 111,88: 501 Cato, s. Porcius Cicero ad Atticum VI, 3,4: 505 VII, 3: 511 VII, 4,2: 505 VII, 7,6: 408 VII, 10,1: 479 VII, 10: 452,500 VII, 11,1: 460 VII, 11, 2: 484 VII, 12,1: 479 VII, 12,2: 452 VII, 13 A, 2· 468 VII, 13 B, 2 : 460,469 VII, 13 B, 3 : 453, 460, 490, 500 VII, 14: 451 VII, 14,1: 453 VII, 15,2: 461, 490 VII, 15,3: 469 VII, 16,2: 485/86, 495 VII, 17,1: 485 VII, 17,2: 461,469 VII, 18: 464

VII, 18,2: 463 VII, 19: 464 VII, 19,1: 469 VII, 20,1: 463 VII, 21,1: 479 VII, 21, 2: 461,477,490 VII, 22,1: 479 VII, 25: 479 VII, 26,1: 485 Vili, 3, 3: 508 Vili, 3,7: 489 Vili, 6,2: 483, 491—93 Vili, 7: 492 Vili, 8: 463 Vili, 8,1: 479 Vili, 9, 3: 479 Vili, 9,4: 502 Vili, 11,2: 456, 476, 479 Vili, 11,4: 502 Vili, 11,5: 502 Vili, HA: 487 Vili, 11 C: 489, 491 Vili, 11 D, 1: 489 Vili, 11 D, 3: 492 Vili, 11 D, 4: 491 Vili, 11 D,5- 486 Vili, 11 D, 6: 485 Vili, 12,2: 490 Vili, 12 A: 483, 491/92 Vili, 12 A, 2: 487, 493, 500 Vili, 12 A, 3: 483,489/90,494 Vili, 12 A, 3/4: 493 Vili, 12 B: 483,487 Vili, 12 B, 2: 483 Vili, 12 C: 483, 489 Vili, 12 C, 1: 487/88,496,499,502 Vili, 12 C, 2: 488, 500 Vili, 12 C, 3: 488 Vili, 12 D: 483 Vili, 12 D, 1: 499/500 Vili, 13B.1: 462 Vili, 15,2: 476 Vili, 16,2: 476,480 IX, 1,3: 480 IX, 2 A, 2: 480, 486 IX, 6,1: 502 IX, 6, 7: 480 IX, 7,1: 480 IX, 7,4/5: 480 IX, 9,2: 485, 502 IX, 10,2: 484, 502

Stellenregister IX, 10,6: 480 Χ, 8 A & Β: 477 ad Familiares V i l i , 14 (M. Caelius Rufus ad Ciceronem): 507 V i l i , 16 (Caelius ad Cie.): 477 X, 32, 3 (C. Asinius Pollio ad Ciceronem): 502 XVI, 12 (Cicero ad Tironem): 457—459 Brutus 29.112: 420 de domo sua 17,43: 386 de legibus II, 25, 63/64: 95 111,44: 386 de oratore 11,52: 361 11,57/58: 274 de re publica 1,16,25: 361 II, 36,61 f.: 386 pro Sestio 30, 65: 386 pro M. Tullio 47: 47 Cornelius Nepos Cimon 2,1: 225 Digesten s. Justinian Dikaiarchos von Messene (T)estimonia und (F)ragmente nadi Fritz Wehrli, Die Schule des Aristoteles, Heft I. Τ 36: 257 F 25—46: 268 F 47—66: 266 Dio Cassius XL, 46, 4: 506 XL, 56: 472, 508 XLI, 2,1: 456 XLI, 2,1/2: 466, 472 XLI, 4,2: 453 XLI, 5,2: 453 XLI, 5,3: 510 XLI, 5,3 fi.: 451, 455 XLI, 5,4: 456 XLI, 6,1/2: 483 XLI, 6 , 5 fi.: 453, 469 XLI, 7,3: 484, 502 XLI, 10,2 fi.: 487, 498 XLII, 2,1: 456 Frgt.89,1: 431 Diodor V,9: 577 V, 10: 577 XIV, 13: 213, 238 XV, 61: 358 XVIII, 74: 95

607

XX, 65—67: 139 XXXIV, 31 (excerpt, de virtut. et vit. 604/05): 444 XXXIV, 35 (exc. de virt. et vit. 605—607): 444 vgl. auch XXXIV, 35a Diogenes Laertius V, 1,26: 264 VI, 1 (vita Antisthenis): 245 VI, 1,1: 246 VI, 2,66: 205 Dionysius von Halikarnass Antiquitates Romanae 1,74: 360 V, 19: 374 VI, 89,1247 f.: 376 X,31/32: 386 XI, 45: 346 Isokrates 1: 252 epistula ad Pompeium Geminum 6,783—86: 284 Duris von Samos (T)estimonia und (F)ragmente nach F. jacoby, Frg. d. griech. Historiker I I A, Nr. 76 F 24: 139, 141 F 67: 139 F 70: 139 Euripides Suppl. 479: 24 Eustathius in Homeri Odyss. XIX (T), 28,1854, 32: 110 Eutropius IV, 9: 432 Festus Frgt. e Codice Farn. 68, 318 M: 379 Florus 1,25: 352 Gellius N . A . I I , 28, 6: 360 Genesis IV, 22: 53 Herodot 1,1,4: 8 I,155/56: 207 II,124—134: 33 I I I , 8 0 , 4 : 207 111,80: 571 VI, 52: 181 VII, 101—104: 574, 579

608 Hesiod Erga 42 fi.: 52 50: 52 60fi.: 26, 28 90fi.: 24 110/11: 35, 40 121 fi.: 30 140 ff.: 33 145 fi.: 30 152 ff.: 31 166 fi.: 31 175 fi.: 30 633 fi.: 33 Theogonie 510: 50 521: 50 536 fi.: 50 546: 50 558 fi.: 24,50/51 563: 51 570 fi.: 26, 28, 55 590 fi.: 55 617 fi.: 42 Hesych s. ν. έλπ'ις: 25 s. ν. έκτήμοροι: 110 s. ν. έπίμορτος: 110 Homer Ilias II, 110 fi.: 32 II, 198ff.: 32 XVI, 431 fi.: 46 XIX, 34 ff.: 32 Odyssee IV, 560 ff.: 31 XI, 298: 181 Inscript. Graecae 11,1201: 95 Isokrates Areopagiticus 36: 251 56 ff.: 250 ad Nicoclem 18: 251 Nicocles 15: 251 Panegyricus 168 ff.: 251 Panathenaicus 177 f.: 178 246: 252

Stellenregister Philippus 4: 252 21: 251 107: 252 119/20: 251 154: 252 Justinian Digesten X, 3,28: 389 Klearchos von Soloi (F)ragmente nach Fritz Wehrli, Die Schule des Aristoteles, Heft IV F 37—62: 268 Livius I,38: 423 I I , 2 , 5 : 374 11,8,2: 374 II,18,8: 389 III,27,1: 389 111,31: 386 111,31,1: 376 111,33,2/3: 374 111,55,1—3: 346, 352, 381 III, 55,4—6: 354, 375 111,55,7: 379,386 III,55,8—10: 374/75 IV, 1,1: 352 IV, 1,6: 352 IV, 5,1: 355 IV, 12,1: 352 IV, 16,7: 352 IV, 30,15: 352 VI, 34—42 : 344 VI, 34,5: 330 VI, 35,1: 332 VI, 35, 3—5: 333 VI, 35, 6: 335 VI, 36,3: 352,356 VI, 36,6: 356 VI, 36, 8: 336/37 VI, 37,2: 334 VI, 38, 2: 356 VI, 38,4 ff.: 337 VI, 38,10 ff.: 337 VI, 39,2: 333, 338 VI, 39,10 ff.: 338 VI, 42,1: 339 VI, 42,3: 356 VI, 42, 5: 344 VI, 42, 9/10: 339, 352, 354 VI, 42,11: 340 VI, 42,13: 340

Stellenregister VII, 31,4: 423 VII, 38fi.: 353 VII, 41,4: 387 V I I , 42,2: 353 V I I I , 12,14/15: 346 X,35/36: 495 X, 38,2 ff.: 377 X X I I , 8 , 5 ff.: 392 X X I I , 9: 496 X X I I , 25,10 ff.: 392 X X I I , 57,9: 392 X X I I I , 22/23: 392 X X I I I , 31,13: 353 X X I V , 38,10: 496 X X V I , 16—36: 423 X X V I I , 5,16: 392 X X V I I , 10: 496 X X V I I , 38, 3: 376 X X X V I I I , 29,11: 423 X X X V I I I , 32,12: 423 Periocha 63: 427, 431/32 108: 509 Lucan V, 44—49 : 483 Lucas Evangelium des 11,1—3: 593 Lysias (Ps. L.) VI, 10 (contra Andocidem): 158 X I I , 44 (contra Eratosth.): 13 72: 8 X X X , 5&11&14 (contra Nicomachum): 96 2: 98 28: 97 (Ps. L.) X X , 13 (pro Polystrato): 94 Mahabharata III, 11234 ff.: 38 Pahlavi Texts 1,191 ff.: 39 Pausanias (periegeta) 1 , 1 8 , 8 : 252 111,1,5: 181 17,4: 238 VI, 17, 7: 158 IX, 32, 8: 323 Philostrat vitae sophist. 1 , 1 7 , 4 : 252

Photios s. ν. πελάται: 110 Pindar Scholium in Pind. Nem. IX, 35: 186 Piaton epistula V I I 324d ff. : 248 325b: 190 Gorgias 484b: 186 Leges I I I , 682b ff.· 567 I I I , 687a: 579 III, 690b: 187 III,692a/b: 567 IV, 714e: 187 X, 890a: 187 Politicus 275 ff.: 291 ff.; 296 ff.: 248 Protagoras 311c: 205 de re publica II, 373 ff.: 249 IV, 422/23: 250 V, 459 d/e: 247 V I I I , 544c ff.: 574 V I I I , 555b ff.: 567 V I I I , 567: 205 Plinius Epistulae I I , 1 1 : 593 I I I , 4 : 593 I I I , 9 : 593 IV, 9: 593 IV, 25: 593 V, 20: 593 VI, 29: 593 VII, 6: 593 X , 3 2 : 560 X, 62 : 560 X , 82: 560 Plutarch Alcibiades 2 ff.: 231 Ti. Gracchus 18: 293 Lycurgus 13: 156 Lysander: 237 24 ff.: 213, 238 28,5: 239 30: 212 Marius 2/3: 445 9: 444 Pericles 7: 226

609

Stellenregister Pompeius57: 505 58: 456, 466 59: 466, 506/07 60: 451 61,1: 483/4, 502 62,2: 500 Publicóla 12: 374 Solon 22,1—3: 125 13: 110 19: 97 Ps. Plutarch: vita X oratorum Isocrates 14: 252 Polybius 111,88,5: 496 VI, 7, 7: 496 VI, 9: 266 VI, 10 f.: 574,579,583 VI, 11: 388 VI, 18: 388 VIII, 11—13: 197/98 XII, 28,1—5: 535 XXXVI, 4, 2: 433 M. Porcius Cato (censor) de sumptu suo Fragm. Orator. Roman. I,197—99: 437 Proclus in primum Euclid. Elementorum librum comment, ed. Friedlein p. 65 S.: 262 Quintilian VIII, 3,67 fí.: 139 Sallust de bello Jugurtbino 9,3/4: 415 I I , 6 : 415 15,1: 419 15,2—4: 420 15,20 ff.: 421 29,5: 433 31, Iff.: 419 31,18 ff.: 427 32,1: 422, 430 32,5: 429 33,1: 430 33,4: 430, 437 33/34: 414 35,9: 432 36: 434 37/38: 434

39,4: 434 39,5: 435 40,1: 437 40,4: 433 43,1: 447 45,2: 431 46 ff.: 430, 432 46,5—77: 435 48,1: 431 55,1/2: 447 64,4/5: 447 82: 435 82/83: 447 86—94: 436 Servius in Aeneid. 1,373: 360, 362 Solon Frgt. 24/25 Diehl = Frgt. 36 M. L. West: 123 Strabo IX, 398: 95 Sueton Augustus 51: 559 Julius Caesar 28: 508 Tiberius 25: 555 28: 557 Suidas s. ν. ύπατος: 389 Tacitus Agricola 40,1: 538 42: 537 Annales 1,1/2: 563 1,7: 548, 554/5 1,8: 555 1,10: 563 1,12: 554/5 1,16,1: 551 1,26: 551/2 1,39: 552 1,46: 556 1,72: 557 1,74: 557 111,14: 562 XIII, 3/4: 560 dialogus de oratoribus 10: 520 12: 519 36: 518 36—38: 564 40: 518 Theognis v. 637 f.: 24

Stellenregister Theopomp (T)estimonia und (F)ragmente nach F. Jacoby, Frg. d. griech. Histor. Bd. II B, Nr. 115 T l : 198 Τ 2: 254 Τ 3: 198 Τ 5: 198 Τ 6—8: 198 Τ 13/14: 195 Τ 19: 197 Τ 20: 197,206,254 Τ 20a, 8: 215 Τ 20a, 9: 198 Τ 25: 197 Τ 28b: 197 Τ 40: 197 Τ 48: 198/99, 212, 254 F 20: 204, 253 F 22 : 204 F 25: 198, 206 F 27: 211, 215, 254 F 36: 206 F 39/40: 204 F 62: 204/05 F 75c: 210 F 81: 197,207 F 85—100: 199 F 88/89: 204 F 99: 224 F 105: 198,209 F 115: 253 F 134: 199, 253 F 162: 212 F 187/88: 199, 253 F 204: 204 F 213: 198,209 F 224/25: 197, 199, 212 F 227: 199 F 236: 197,212 F 250: 198,207,212,215 F 251: 215 F 252: 206, 216 F252—254: 197,215/16 F 255/56: 199, 212, 215, 254 F 257—259: 198 F 261: 199 F 275: 198, 216

F 291: 198/99,207 F 294: 198 F 325—27: 198 F 331: 199 F 333: 199,221,253 F 359: 198 Thukydides 1,2,5/6: 124, 126 1,22,4: 172 1,33,3: 172 I,79 S.: 236 II, 37 ff.: 156,575,579 III, 82—84: 138, 242 V, 18/19: 263 VI, 54,6: 93 VII, 61, 2: 25 Vili, 1: 96 Vili, 45 fí.: 280 Vili, 53 fí.: 234 Vili, 67,1: 96 Vili, 97: 93/94 Valerius Maximus 111,2,17: 393 Velleius Paterculus 11,51,3: 502 Xenophon Anabasis V, 6,15: 244 VI, 2,15: 243 Cyrupaedie 1,2,1/2: 270 Hellenica 1,5,1: 237 11,1,7: 237 11,3,1: 235 II, llff.: 243 III, 4,7 fi.: 238 Memorabilia 1,2,12 ff.: 243 1,2,32: 240 de re pubi. Laced. VII: 579 VII, 2: 575 VII, 5: 574 VII, 6: 180 XIV: 581 XIV, 4 ff.: 237 XV: 579 Ps.-Xenophon de re pubi. Athen I, Iff.: 131 1,6: 241

II. Antike und moderne Personen ,Da griechische Namen im Deutschen und im Englischen verschieden buchstabiert werden, viele Namen aber in deutschen und englischen Aufsätzen vorkommen, wurde kein Versuch gemacht, ein einheitliches Prinzip durchzuführen, statt dessen aber Wert darauf gelegt, daß die Namen für Leser beider Sprachen möglichst leicht aufzufinden sind. Griechische Namen, die mit Κ anfangen, finden sich unter K, nicht unter C. Since Greek names are spelled differently in English and in German but many names occur in articles in both languages no attempt has been made to apply absolutely consistent rules of spelling. But every effort has been made to spell them in such a way that they can most easily be found by readers in both languages Greek names beginning with Κ will be found under K, not under C.' Adherbal 417 L. Aelius Sejanus 561 M. Aemilius Lepidus (consul 78 v. Chr.) 509 M. Aemilius Scaurus 417, 420, 421, 430, 431, 591 Agatharchides von Knidos 142 Agathokles 255, 272 Agesilaos 193, 204 Agis IV 178 Agrippa Postumus 546 Aischylos 28, 67 Albinus, s. Postumius Alexander der Große 197 Alkibiades 204, 231, 234 Alkidamas 147 Alkman 580 L. Annaeus Seneca 560 Andokides 158, 227 Androtion 91, 101, 105, 106 Antiphon von Rhamnus 233 Antiphon, der Sophist 147 Antisthenes 159, 204, 245 M. Antonius Creticus 591 L. Appuleius Saturninus, tribunus plebis 591 Aristeides 91 Aristophanes 151 Aristoteles 9—12, 15/16, 114, 118, 138, 141, 146, 163, 203 Aristoxenos 147

Artaxerxes 203, 570 Atossa 570 Attalos (von Pergamon) 323 Attikos (Platoniker) 303, 315 Attilius Varus 463,500 Aurelian (Kaiser) 598 Marcus Aurelius (Kaiser) 595 M. Aurelius Probus (Kaiser) 598 Bestia, s. Calpurnius Bochus, rex Mauretaniae 435 Bruno, Giordano 513 Brutus, s. Junius Qu. Caecilius Metellus 435, 445 L. Calpurnius Bestia 413, 422, 437 C. Calpurnius Piso 557 Calvin 316 Calvus, s. Licinius Camillus, s. Furius C. Canuleius, tribunus plebis (445 a. Chr. η.) 355 Carbo, s. Papirius C. Cassius Longinus (der Caesarmörder) 429 Cassius Dio 541/542, 545 Cato, s. Porcius Chares 198 Cicero, s. Tullius Cinna, s. Cornelius Αρ. Claudius Crassus 339, 344 M. Claudius Marcellus (consul 50 ν. Chr.) 477, 490. 506

Antike und moderne Personen Claudius (Quadrigatius) 344 P. Clodius Pulcher 476 M. Cocceius Nerva (Kaiser) 560 Considius Nonianus 457 Constantin (Kaiser) 600 L. Cornelius Cinna 403, 405 P. Cornelius Dolabella 461 M. Cornelius Fronto 536 P. Cornelius Lentulus Spinther 462/63, 490, 493, 495, 500, 502 Cornelius Nepos 271 P. Cornelius Scipio Aemilianus 396, 398, 440, 445 L.Cornelius Sulla 167 , 209, 214, 403, 435, 479, 484 Crassus, s. Claudius Crassus, s. Licinius Dareios I 570 Dareios I I I 569 Decembrio 515 Demetrios von Phaleron 11/12, 95, 147, 255 Demetrios Poliorketes 296 Demochares 296 Didius Julianus (Kaiser) 595 Dikaiarchos von Messene 147, 257, 265 Dio von Syrakus 249, 303 Dionysius I I von Syrakus 248 Dolabella, s. Cornelius Domitian (Kaiser) 597 L. Domitius Ahenobarbus 457, 462, 487, 502, 521 L. Domitius Aurelianus (Kaiser) 598 Drakon 11 Duris von Samos 138, 140, 218, 271 Elpinike 226 Ennius 290, 361 Ephialtes 82 Ephoros von Kyme 138, 178, 194 Epikur 147 Eteonicus 322 Eudem von Rhodos 261, 265 Euhemeros 147 Euklid (Mathematiker) 259 Euripides 68 M. Fabius Ambustus 330 Qu. Fabius Maximus (consul 46. ν. Chr.) 487,499 Fabius Pictor 359 M. Favonius (praetor 49 ν. Chr.) 483/484, 502

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Festus 385 Flaccus, s. Fulvius C. Flaminius 152 T. Flavius Domitianus (Kaiser) 597 T. Flavius Vespasianus (Kaiser) 560 Fronto, s. Cornelius M. Fulvius Flaccus 398 Furius Camillus 337 C. Furnius 464 Germanicus (C. Julius Caesar) 549, 553 Gibbon 165 Gorgias 147, 232 Gracchus, s. Sempronius Granius Marcellus (proconsul) 557 Grillparzer 295 Hegel, G. W. F. 306 Hekataios von Milet 16, 136 Hellanikos von Lesbos 86, 104, 136, 153 P. Helvius Pertinax (Kaiser) 595 Hermias von Atameus 198, 201, 249 Herodot 135, 193 Hesiod 147 Hieron von Syrakus 571 Hiempsal 417 Hieronymus von Kardia 142, 272, 292, 296 Hippias von Elis 147 Hippodamus von Milet 146 Hirrus, s. Lucilius M. Horatius (leges Valeriae Horatiae) 375 Qu. Horatius Flaccus (Dichter) 289 Hyperbolos 22, 223, 231 Iambulos 146/47 Ibn Abi Usaibia 319 Isokrates 87, 102, 139, 179, 203 , 206, 250 M. Junius Brutus, der ältere 374 M. Junius Brutus (f 77 v. Chr.) 509, 524 M. Junius Brutus (der Caesarmörder) 592 Justinian (Kaiser) 600 Kallias 157 Kallimachos 58 Kallisthenes von Olynth 136, 203, 218, 272 Kallistratos von Aphidna 201 Karneades 147 Kerkidas von Megalopolis 147, 204 Kimon 201,204 Kleidemos 101/102 Kleisthenes von Athen 81, 91, 96, 105, 107

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Antike und moderne Personen

Kleitarchos 218 Kleitophon 96 Kleomenes von Methymna 199, 207 Kleomenes III von Sparta 178 Kleon 231 Kritias 147, 233, 243 Kylon von Athen 77, 87 Kyros (der jüngere) 202 T. Labienus 453 D. Laelius 489/490, 493 Lentulus, s. Cornelius Lepidus, s. Aemilius C. Licinius Calvus (Redner) 542 P. Licinius Crassus Mucianus 398 Licinius Macer 345 Livia (uxor Augusti) 546 T. Livius 562 Louis XIV 532 Lucceius 275 C. Lucilius Hirrus 493, 500 Luther, Martin 140 Lykophron der Sophist 147 Lykurgos 580 Lysander 204,253,322 Lysias 90 Macer, s. Pompeius P. Manlius 337 Marcellus, s. Claudius C. Marius 395, 401, 435, 552 Marsyas von Pella 297 Marx, Karl 163 Massinissa 417, 442 Massiva 432 Melesias 156 C. Memmius, tribunus plebis 421/422 Menon (Aristotelis discipulus) 261, 265 Metellus, s. Caecilius Micipsa 413, 422 Montesquieu 163 P. Mucius Scaevola 334 L. Munatius Plancus 552 Myron von Priene 290 Nabis 178, 239 Nerva (Kaiser) 560 Nietzsche, Friedrich 30 Nikias 231 Nikomachos von Athen 90, 96 C. Octavius, tribunus plebis 343, 397, 402 Oloros 155 Panaitios 147

Pausanias, rex Lacedaemoniorum 237 C. Papirius Carbo 398 Peisistratos 90, 130, 571 Perikles 157, 180, 579 Pertinax, (Kaiser) 595 Phaleas von Chalcedon 146 Philipp von Opus 149 Philipp II von Makedonien 196 Philipp V von Makedonien 196, 275 Philistos von Syrakus 194 Philo Judaeus 146 Philodem von Gadara 147 Phylarch 141, 218, 275 Pindar 151 Piso, s. Calpurnius Platon 10, 62, 69, 146, 148, 163, 216, 247 Plutarch 114 Polybius 138, 141, 146, 163 , 271/272, 344, 564 Polykrates von Samos 571 Cn. Pompeius 404 Pompeius Macer (praetor urbanus) 557 M. Porcius Cato Uticensis 483, 502 Poseidonios 138, 143, 218, 269, 413, 431, 444/45, 564 Praxiphenes von Mvtilene 272, 293 Probus (Kaiser) 598 Prodikos von Keos 147 Protagoras 147, 232 Ptolemaios I 197 Publicóla, s. Valerius Q. Publilius Philo 346 Pythagoras 147 T. Quinctius Flamininus 152 Rhianos von Bene 289 Rousseau, Jean Jacques 163 C. Rubrius 400 P. Rutilicus Rufus 437 Saint-Simon, duc de 532 Sallustius Crispus 546 Saturninus, s. Apuleius Scaurus, s. Aemilius Schestow, Leo 316 Schopenhauer 513 Scipio, s. Cornelius C. Scribonius Curio 464 Seianus, s. Aelius Sempronius — C. Sempronius Gracchus 398, 440, 586

Antike und moderne Personen — Ti. Sempronius Gracchus 335, 343, 396, 440, 585 Seneca, s. Annaeus Q. Sertorius 403 Skylax von Karyanda 17/18 Smollett 565 Solon 80, 81, 105, 107 Sophokles 67, 68, 155 Spencer, Herbert 264 Speusipp 326 C. Suetonius Tranquillus 541/42, 545 Sulla, s. Cornelius Ser. Sulpicius Galba (consul 144 ν. Chr.) 330 Taine, Hippolyte 144 Tarquinius Superbus 374 Terpander 580 Thaletas 580 Themistokles 102, 484 Theognis 147 Theophrast von Eresos 147, 261

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Theopomp 138, 252 Theramenes 235 Thermus 493, 500 Thiers, Adolphe 144 Thrasymachos von Chalkedon 147, 233 Thukydides — Sohn des Melesias 222 — der Historiker 80, 135, 144, 155, 193, 222, 259, 564 Tiro 454, 458 Titus (Kaiser) 521 Trajan (Kaiser) 554, 560 M. Tullius Cicero 164/65, 513, 524 M. Tuscilius 488 M. Ulpius Traianus (Kaiser) 554, 560 L. Valerius Publicóla 374/75 Velleius Paterculus 541 Vespasian (Kaiser) 520, 554 Weber, Max 600 Xenophon 138, 193, 243 Zarathustra 39

III. Griechische Termini und Formeln αγαθόν — φαινόμενον 313 αγαθός 308 — άνήρ 149 — πολίτης 149 άγκυλομήτης 41, 50 αγραφοι νόμοι 157/158 αγώγιμος 115/116 αίδοΐος 112 α'ιδώς 112 άναγκαϊον, κατά το 280 αναγραφείς 86, 90, 96/97 άνήρ αγαθός 149 άνθρώπινον 141 άπελλάξαι 183 αρετή 270, 307 — κατ' ά. ενέργεια 309 άριστίνδην 83 άρμόστης 237 ασκησις 308 αυτάρκεια 303 βασιλεύς 103 βίος — απολαυστικός 268 — ό επί Κρόνου 34 — Πυθαγορικός 268 βούλεσθαι 313 βουλεύεσθαι 313 βουλή 107 γερουσία 153 γερωχία 153 δαίμων 30 δεκατευτής 112 δεσπότης 597 δίκαιον 307 — τό του κρείττονος συμφέρον δικαστήριον 81 δουλεύειν 115/116 δούλος, φύσει 315 εθος 270, 313 είκός, κατά τό 280 έκτήμοροι 153

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έλπίς 25 ενέργεια, κατ' «ρετήν 309 έξις 538 έραν 311 ερως 308 ευδαιμονία 307 ευτυχία 309 ζφον πολιτικόν 312 ήδονή 273, 283 ήθος 313 ήρωες 31 — Δαναοί 32 θαυμάσιον 139 θείον 309 θεών δώρημα 309 ίσόμορος 112 καλόν 307 καθ' εκαστον 278 καθόλου 278 κλήρος 180 κύρβεις 90 κυρίως 88 λόγος 312 — περί τοΰ δικαίου καί του αδίκου μάθησις 309 μελέτη 247 μήτις 41, 50 μίμησις 138/139. 273, 281, 283 μίσθωσις 111 μόρος — ύπέρ μόρον 63/64 ναμοθέται 97 νόμοι 106, 304 — αγραφοι 157/158 νόμος 232 νουθετεϊν 315 ομοιοι 50 οπλα παρεχόμενοι 83/84, 94 δροι 10 παθήματα 137 πάθος 270 παράδοξον, τό της τύχης 295

Griechische Termini und Formeln πάτρια, τά 97, 103 πάτριος πολιτεία 85/86 πελάται 110 πλουτίνδην 83 ποικιλόβουλος 50 πόλις 150 πολιτεϊαι 82 πολίτης αγαθός 149 πολύ, ώς επί το 118, 133 προαίρεσις 270, 313 προκρίτων, εκ 107 προστάτης τοΰ δήιιου 224 πρώτον κινούν 311 σεισάχθεια 91 σημεϊον 103/104

σημεία (τεκμήρια) 108 συγγραφείς αυτοκράτορες τερατώδες 139, 294/295 ύπερουράνιος τόπος 317 φαινόμενον αγαθόν 313 φιλεϊν 308 φιλία 307 φιλόθεοι 309 φόβος 282 φυλάξαι 183 φύσει δούλος 315 φύσις 232, 311 ψυχαγωγία 284 ώβάξαι 183 ώς επί τό πολύ 118, 133

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IV. Begriffe und Sachen Abschreibfehler —, palaeographische 227 —, nichtpalaeographische 227 Absolutismus 568 Achaeischer Bund (Achean League) 164 aediles curules 340 Agrarreform 398 amor intellectualis dei 316 .Anarchie' (anarchy) 335, 343, 357 ancestral constitution (86) siehe Verfassung Annales Maximi 361 annales pontificum 359 Antalkidas, Frieden des 202 „appeal to common sense" 117, 133 arabische Umschrift griechischer Namen 321, 325 Archon Basileus —, Eponymos —, Polemarchos 103 Areopag 83, 87, 102,103 Athenischer Seebund (Sea Confederation) 164 Atthidographen 101, 102, 105, 227, 269 Axiome 290 Axones (vgl. Kyrbeis) 106 beneficium 536 Bergpredigt 160 Berufsbeamtentum 149 Biographie, antike 267 ,bondage' 113, 120, 128, 130 Bundesgenossenkrieg (Social War) 358 Catilinarische Verschwörung 404 Censur 368 Collegialität 389 Coloni 596 Comitia 345 —, centuriata 377 —, curiata 377 —, tributa 152

concilium plebis 345, 347, 348, 360, 383, 384 conductores 596 coniuratio 376, 384 Connubium 384 Contamination 5 contra rem publicam 348, 395, 402 cura annonae 390, 591 decemviri legibus scribundis 379, 380 decemviri sacris faciundis 339 decumanus 112 dediticius 428 deditio 423, 427, 432, 433 Demiurg 69 Demokratie 4, 109 ,Demokratische Monarchie' 408 Despotismus 4, 568, 569 deus ex machina 68 Dictatur 391, 568, 572 dokumentarische' Überlieferung 99, 101, 102, 108 domi 391 dominus 597 Donative 594 Doppelkönigtum (double kingship) in Sparta 181 ,Dy archie' 167 Echtheitskritik 23 Einheit der Handlung 258 Elysium 31 Enkomienliteratur 267 Entfremdung von der Natur 54 Ephoren 575 Exegeten 157, 158 fasti 332, 334, 358, 359, 362, 365, 369, 371 —, consulares 363, 364 —, triumphales 362 federalist Papers' 257 Fihrist 319 Foederalismus (federalism) 166 „Fortschritt" 53

Begriffe und Sachen Geschichtsschreibung —, dramatisierende 284 —, Faktentreue in der 140 —, Marxistische 300 —, peripatetische 271 —, poetische 289 —, tragische 275 ghosts, philological 76, 86 Giganten 43,44 Gigantomachie 43 Gnadenwahl 316 Graecula ancilla 525 Grammatik 7 Heloten 576 Heroen 31 heros 32,62 Hofhistoriographen 145 hostis rei publicae 395 Idee des Guten 70 imperium 377, 381 — minus 370 Individuum und Staat 150 Interpolation 18, 27, 72, 73, 74, 75, 77, 82 Interpolationskritik 23 Interpretation 100 interregnum 335, 343, 361 iuris interpretes 375 ius auxilii 349, 350 ius cum plebe agendi 353, 383 Kain 53 Klassenstaat 148 Klientelstaat 418 Koalitionskriege 174 Kritik, historische 410 Kyrbeis (siehe auch Axones) 106 Legenden, historische 342 leges (allgemeine Bedeutung) 345 —, lex curiata 376/77 —·, lex de Aventino publicando 376 —, leges duodecim tabularum 380, 382 —, lex Hortensia 346/47, 381 —, lex Julia maiestatis 556, 557 —, lex de iure magistratuum 508 —, lex militaris von 342 v. Chr. 386 —, leges Publiliae 355 —, leges saturae 338 —, lex tribunicia prima 379—382 —, leges Valeriae Horatiae 346, 349, 351, 358, 379, 380/81 libri lintei 359, 364

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Lipara, Staatsordnung von 577 Logistik, militärische 408 Machtpolitik 137 magister equitum 337, 392, 393 magistrates maiores 377 Methode, philologische 78, 416 milites sacrati 376. ,militiae' 391 Moira 62—65 Moralität der Götter 310 Moros 64 mos maiorum 390, 400 Mythen —, Bedeutungswandel von 28 —, babylonische 42 —, indogermanische 45 Nibelungenlied 34 nobilitas 336, 372 optimates 336 ordo —, equester 399, 439 —, senatorius 439 Organisation wissenschaftlicher Zusammenarbeit im Altertum 260, 262, 286 Pan-Hellenismus 200, 209, 242 parricida 379 pater familias 390 Patres 384 patrum auctoritas 335, 339, 354, 355 pax 427, 431, 433 Pelagianer 316 „perdita iuventus" 408 Periöken 576 Phylarchen 13 plebei scitum 345 —, Canuleium 352 —, Genucium 353 politische Streiks 351 pomerium 391 porphyrogennetos 36 Postulate 290 potestas 377, 381 praetur 340,370 privilegia 386 pro re publica defendenda (senatus consultimi) 394 provocatio ad populum 393, 572 Pyramidenerbauer 33 Quellenforschung (source investigation) 88 Sacrosanctitas 349, 350, 351, 374, 377, 389

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Begriffe und Sachen

Salarium 536 Sarpedongeschichte 46, 62 Schichtenanalyse 23 Schicksalstragödie 295 Schogunat 103 Schuld, tragische 67 secessio plebis 349 schematische historische Rekonstructionen 342 Senatus consultum 348, 389 —„ultimum' 389, 393, 397, 399, 402, 466 Senatus populusque Romanus 424 Sklavenkriege 583 Socialgeschichte 142, 144 Sortitio 536 Spoil System 149 ,Substanz' 3 Summum lus, summa iniuria 159 Rat der 401 (Council of Four Hundred and One) 83 ,Realismus' in der Politik 141 recensio 5, 19 Repraesentatiwerfassung (representative system) 166 Rhetra 157 rogatio 345, 360, 383 ,ruere in servitium' 555, 558 .system of checks and balances' 167, 390, 406, 567, 575

tabulae pontificum 359, 360, 361, 362, 363, 365 Teleologie 4 telos 310 Textkritik 5, 13 Theodicee 69 Theologie der Vorsokratiker 66 Thetes 94 Thubalkain 53 Titanen 42—44 Titanomachie 43 Tradition und moralische Ordnung 47, 49 Transposition (in der Überlieferung) 78 tribunicische Intercession 335, 343, 389 —, Erweiterung der 357 —, ,Veto' (verschieden von der Intercession?) 389 tumultus 377, 378 Tyrannis 4, 107, 568 ungeschriebene Gesetze 157 Urkunden, Erforschung von 263 Urmythus 50, 57 Verfassung —, carthagische 182 —, gemischte 163, 165/66, 388 —, Kreislauf der Verfassungen 150, 266 —, solonische 106 —, sullanische 373 .Volksdemokratie' 109 Wirtschaftsgeschichte 144

V. Moderne Historiker und Philologen Adams, S. M. 25 Adcock, F. E. 449, 466, 480 Altheim, Franz 377/78, 383 Aly, Wolf 233 Bardt, C. 506 Barker, Sir Ernest 163 Beloch, Karl Julius 93, 124, 331, 361, 364/65, 370/71 Berve, Helmut 177 Bickermann, Elias 252, 326 Blass, Friedrich 273 Bosselaar, D. E. 416 Bouchet, Louis 131 Butterfield 262 Canter, H . V . 436 Chantraine, Paul 62 Chapouthier, F. 68 Cherniss, Harold 100, 261 Chrimes, K . H . T . 177 Classen, Johannes 172, 176 Coleman-Norton, P. 177 Cornelius, F. 344, 355, 366 Cornford, M. 239 Dihle, Albrecht 267, 270 Dow, Sterling 73/74, 92 Drexler, Hans 409, 514, 532 Duff, J . D . 4 8 6 , 4 9 2 Ehrenberg, Victor 93, 177, 182 Ferguson, W. S. 93, 95, 264 Finley, Moses 96 Fritz, Kurt von 259, 263/64, 266, 3 Funaioli, Α. 409 Gercke, Alfred 186 Gerhard, G. A. 205 Gigon, Olof 66 Giovannini, G. 276 Gomme, Α. W. 281 Gomperz, Theodor 186 Greene, W. C. 25 Grignaschi 323 Gudemann, Alfred 514 Hadas, Moses 151

Hanell, Christopher 287 Harrison, Jane 27 Heitland, W. E. 341, 449, 469, 471, 480 Heuß, Alfred 423/24 Hoffmann, Wilhelm 366 Hohl, Ernst 5 4 6 , 5 5 0 Holmes, T. Rice 453, 481, 503 Holzapfel, L.. 453, 455, 501 Jacoby, Felix 42, 90, 93, 98, 104, 142, 260 Jaeger, Werner Wilhelm 23, 190, 208, 250 Jones, H. Stuart 364 Kührstedt, Ulrich 153, 177 Kapp, Ernst 71, 242, 257, 264, 304 Keil, Bruno 319 Kitto, H . D . F . 67 Klingner, Friedrich 409, 546, 550 Kupferschmid, Margot 241 Laistner, M. 276 Laqueur, Richard 204, 274, 285 Larsen, J . A. O. 92 Last, Hugh 393 Latte, Kurt 288, 376, 378, 383, 412 Lauckner, C. 431 Lebègue,Α. 25 Leo, Friedrich 273 Lesky, Albin 55 Lewis, Naphtali 117 Lippert, Julius 319 Maaß, Paul 5 Marshall, Th. 243 Maschke, R. 374, 378, 382/83 Maver, Maximilian 43, 45 Merkelbach, R. 320 Meusel, H . 501 Meyer, Carl 263 Meyer, Eduard 37, 39, 70, 85, 132, 246, 349, 357, 405, 449, 464, 474, 480, 503 Meyer, Ernst 331, 385/86 Momigliano, Arnaldo 200, 211, 439 Mommsen, Theodor 14, 167, 347, 353,

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Moderne Historiker und Philologen

384, 405, 408, 424, 449/50, 465, 469, 473, 477, 503, 587 Müller, Maximilian 39 Münzer, Friedrich 341 Murray, Gilbert 228 Neumann, Carl Julius 331 Niccolini, Giovanni 348, 353, 385 Nilsson, Martin P. 230 Nissen, Heinrich 319 Nöldeke, Theodor 319 Otto, Walter F. 70 Pais, Ettore 370 Peterson, W. 514 Pohlenz, Max 43 Raubitschek, Anton 223 Reinhardt, Karl 269 Reitzenstein, Richard 39, 274/75 Riezler, Kurt 140 Rogers, R. S. 556 Rolf, Eugen 315 Romilly, Jaqueline de 293 Rose, H. J. 61 Rosenberg, Arthur 409 Ross, W. D. 9 Rostovtzeff, Michail 532, 573, 596/97 Roussel, Pierre 177 Ruschenbusch, Eberhard 106 Rüssel, Bertrand 15/16, 97 Sachs, Eva 185 Sanctis, Gaetano de 72, 75, 85, 92, 379 Sanford, F. W. 507 Scard, E. 409 Schaeder, H. H. 39 Scheller, Paul 273 Sdimidt, Ο. E. 462, 465, 489/90

Schörner, G. 409 Schur, Werner 409,412 Schwartz, Eduard 169, 197, 233, 243, 247, 271, 408, 412 Seel, Otto 409 Silverberg, T. 240 Sinclair, T. Α. 26 Smith, C. F. 172, 176 Snell, Bruno 63, 65 Soltau, Wilhelm 348, 383 Spitaler, Anton 322 Stecchini, L. C. 95/96 Strasburger, Hermann 299 Susemihl, Franz 319 Syme, Sir Ronald 290, 449, 466, 481, 503, 512 Täubler, E. 418,423/24 Traub, H . W . 536 Tyrrell and Purser 464, 486 Ullman, B. L. 139, 274 Verdenius, W. J . 69 Vlastos, Gregory 93/94 Volpis, L. 409 Wade-Gery, H. Th. 156 Walbank, F. W. 277 Walker, Miss B. 543 Wehrli, Fritz 276 Welcker, Friedrich 26 Wilamowitz-Möllendorf, Ulrich von 4345, 73, 88, 92, 186, 228, 319 Wilcken, Ulrich 93, 252 Wilhelm, Adolf 264 Winspear, A. D. 240 Woodhouse, W. J. 110, 112, 117, 127 Zawadzka, Mme 323