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German Pages 714 [716] Year 2003
TEXTE ZUR GESCHICHTE DES PIETISMUS ABT. II, BAND 4
TEXTE ZUR GESCHICHTE DES PIETISMUS IM AUFTRAG DER HISTORISCHEN KOMMISSION ZUR ERFORSCHUNG DES PIETISMUS HERAUSGEGEBEN VON M. BRECHT · CHR. BUNNERS · H.-J. SCHRÄDER
ABT. II
AUGUST HERMANN FRANCKE SCHRIFTEN UND PREDIGTEN HERAUSGEGEBEN VON ERHARD PESCHKE f
BAND 4
w DE
G_ WALTER D E GRUYTER · BERLIN · N E W Y O R K
AUGUST HERMANN FRANCKE SCHRIFTEN ZUR BIBLISCHEN HERMENEUTIK I
Herausgegeben von ERHARD PESCHKE f zum Druck befördert von UDO STRÄTER und CHRISTIAN SOBOTH
W G_ DE
WALTER D E GRUYTER · BERLIN · NEW YORK
Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft
® Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt.
ISBN 3-11-007137-1 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.ddb.de > abrufbar. © Copyright 2003 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Satz: Readymade, Berlin Druck: Gerike, Berlin Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz & Bauer, Berlin
Inhaltsverzeichnis Vorwort Abkürzungsverzeichnis Einleitung
VII IX XIII
I. DIE FRÜHEN SCHRIFTEN ZUR BIBLISCHEN HERMENEUTIK 1685-1693
Dissertatio Philologica De Grammatica Hebraica Enarratio zu Gen. 7,10-16 Manuductio Ad Lectionem Scripturae Sacrae Delineado Doctrinae De Affectibus Analysis Epistolae Ad Ephesios Introductio Analytica In Epistolam Ad Colossenses
3 21 27 87 99 104
II. DIE SCHRIFTEN ZUR BIBLISCHEN HERMENEUTIK 1694-1702
Oeffentliches Zeugniß Einfältiger Unterricht Einleitung Zur Lesung Der Heiligen Schrifft Kurtzer Auszug aus der Einleitung Zur Lesung Der Heiligen Schrifft . . . Besondere Einleitung zum rechten Verstände der Epistel Pauli an die Epheser Besondere Einleitung zum Verstand der Epistel an die Colosser CHRISTUS Der Kern Heiliger Schrifft Praefatio Nova zum griechischen Neuen Testament
115 118 126 175 191 197 208 340
III. DIE SCHRIFTEN ZUR VERBESSERUNG DER BIBELÜBERSETZUNG 1695-1707
Observationes Biblicae Beweiß Wahrhafftiger Bericht Mai 1707
361 568 637
Verzeichnis der genannten oder zitierten Schriften Franckes Verzeichnis der von Francke genannten oder zitierten Schriften Bibelstellenregister Personenregister Sachregister
641 645 665 688 692
Vorwort Der vorliegende erste Band der Hermeneutischen Schriften Franckes wurde noch von Erhard Peschke (1907-1996) in Textgestalt, textkritischem Apparat und Kommentar zum Druck vorbereitet. In der Zeit nach seinem Tod verzögerte sich die Drucklegung. Angesichts der inzwischen abgeschlossenen Arbeiten von Paul Raabe und Almut Pfeiffer zu einer umfassenden Francke-Bibliographie und der neuen Möglichkeiten bibliographischer Recherchen schien es sinnvoll, den Text erneut zu kollationieren und Lücken in der Verifizierung von Buchtiteln, die bei den Arbeitsbedingungen, die Peschke zur Verfiiigung gestanden hatten, unvermeidlich waren, weitgehend zu schließen. Weitere Verzögerungen ergaben sich aus der Neukonstituierung der Herausgeberschaft der Francke-Ausgabe sowie aus Überlegungen zur Revision des editorischen Konzepts der „Texte zur Geschichte des Pietismus". Daß dieser Band nun erscheinen kann, ist der Beharrlichkeit des Publikationsausschusses der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus und der Verlagsleitung des Verlags de Gruyter ebenso zu verdanken wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Direktorium der Franckeschen Stiftungen, die in die editorische Verantwortung der Schriften ihres Gründers eingetreten sind und sich zugleich dem Vermächtnis Erhard Peschkes verpflichtet wissen, der 1994 wegen seiner Verdienste um die Francke-Forschung mit dem erstmals verliehenen Francke-Preis der Stiftungen ausgezeichnet worden ist. Nicht zuletzt gilt der Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Interdisziplinären Zentrums für Pietismusforschung und namentlich Herrn PD Dr. Christian Soboth, die den Band trotz vielfältiger organisatorischer und technischer Widrigkeiten zur Druckreife befördert haben; ebenso Friedrich de Boor, der in zahlreichen Einzelfragen wertvolle Hilfe geleistet hat. So erscheint dieser Band in der Gestalt und nach den Editionsprinzipien, die Erhard Peschke vorgesehen hatte. Der zweite Band der Hermeneutischen Schriften, ebenfalls von Peschke vorbereitet und von Arno Sames fur den Druck überarbeitet, soll bald folgen. Mit der Herausgabe dieser längst überfälligen Bände verbindet sich die Hoffnung, die Francke-Ausgabe nach einem revidierten Editionskonzept, das vor allem die damals wissenschaftspolitisch bedingte, sachlich aber unbegründete Trennung der Francke-Ausgabe in die Reihen II (Schriften und Predigten) und III (Handschriftlicher Nachlaß) überwindet, zügig fortfuhren zu können. U D O STRÄTER
Abkürzungsverzeichnis 1. Archive und Bibliotheken AFSt
Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle a.d. Saale
BFSt
Bibliothek der Franckeschen Stiftungen zu Halle a.d. Saale
FG
Forschungsbibliothek Gotha
HABW
Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel
ULB
Universitäts- und Landesbibliothek Halle a.d. Saale
UB L
Universitätsbibliothek Leipzig
2. Quellen und Untersuchungen AGP
Arbeiten zur Geschichte des Pietismus, im Auftrag der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus hrsg. von K. Aland, E. Peschke u. M. Schmidt, Bd. IfF. Bielefeld; Bd. 17ff. Göttingen; Bd. 20ff. hrsg. v. K. Aland, K. Gottschick u. E. Peschke; Bd. 25ff. hrsg. v. K. Aland, E. Peschke u. G. Schäfer; Bd. 34ff. hrsg. v. M. Brecht, G. Schäfer u. H.-J. Schräder; Bd. 37ff. hrsg. v. M. Brecht, Chr. Bunners u. H.-J. Schräder
AGP 2
M. Schmidt, Wiedergeburt und neuer Mensch, 1969.
AGP 9
Pietismus und Bibel, hrsg. v. K. Aland, 1970.
AGP 13
H. Leube, Orthodoxie und Pietismus, hrsg. v. D. Blaufuß, 1975.
AGP 14
Der Pietismus in Gestalten und Wirkungen, M. Schmidt zum 65. Geburtstag, hrsg. v. H. Bornkamm, F. Heyer u. A. Schindler, 1975.
AGP 15
E. Peschke, Bekehrung und Reform, 1977.
AGP 20
M. Schmidt, Der Pietismus als theologische Erscheinung, 1984.
AGP 26
A. Sames, Anton Wilhelm Böhme (1673-1722), 1989.
Aland
K. Aland, Kirchengeschichtliche Entwürfe, 1960.
Bekenntnisschriften
Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche, Berlin I960 5 .
de Boor
F. de Boor, A.H. Franckes paränetische Vorlesungen und seine Schriften zur Methode des theologischen Studiums, Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, XX, 1968, 300-320.
de Boor 1975
F. de Boor, Erfahrung gegen Vernunft. Das Bekehrungserlebnis A.H. Franckes als Grundlage für den Kampf des Hallischen Pietismus gegen die Aufklärung, AGP 14, 120-138.
CCSL
Corpus Christianorum Series Latina, Tournhout 1954ff.
Codex Lectionum Annuarum
Codex Lectionum Annuarum in Regia FRIDERICIANA Halensi habitarum ab Academiae Inauguratione M D C X C I V usque ab annum praesentem magna cum cura sumptibusque collectus a Friderico Arnoldo Bachmanno Notar. Pubi. Cae-
χ
Abkürzungsverzeichnis
sar. Jur. et Academiae Halens. Ministro. (1768) c (Handschriftenabteilung).
ULB Halle Yb 3885
CSEL
Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum, Wien 1866ff.
Dalman
G . H . Dalman, Aramäisch-neuhebräisches Handwörterbuch zu Targum, Talmud und Midrasch. Mit Lexikon der Abbreviaturen v. G.H. Händler und einem Verzeichnis der Mischna-Abschnitte, Göttingen 1938.
EKG
Evangelisches Kirchengesangbuch, Berlin 1955.
FKG
Forschungen zur Kirchen- und Geistesgeschichte, hrsg. v. E. Seeberg, E. Caspar, W. Weber, Stuttgart 1932ÍF.
FWA/Francke-Auswahl August Hermann Francke, Werke in Auswahl, hrsg. v. E. Peschke, Berlin 1969. GCS
Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte, Berlin 1897ff.
Georgi
Allgemeines Europäisches Bücher-Lexikon [...] ed. Theophil Georgi, Leipzig 1742-1755.
GK
Deutscher Gesamtkatalog (Gesamtkatalog der Preußischen Bibliotheken).
Hirsch
E. Hirsch, Geschichte der neuern evangelischen Theologie, II, Gütersloh 1951.
Holl
K. Holl, Gesammelte Aufsätze zur Kirchengeschichte I, Luther, Tübingen 19274,5.
Illgen
C.F. Illgen, Historiae Collegii Philobiblici Lipsiensis Pars I, in: Programme der Universität Leipzig, Leipzig 1836.
Köster
B. Köster, Die Lutherbibel im frühen Pietismus, TAB 1, 1984.
Kramer, Francke I/II
G. Kramer, August Hermann Francke. Ein Lebensbild, Bd. I/II, Halle 1880/ 1882.
Kramer, Beiträge
G. Kramer, Beiträge zur Geschichte August Hermann Franckes, Halle 1861.
Kramer, Neue Beiträge G. Kramer, Neue Beiträge zur Geschichte August Hermann Franckes, Halle 1875. MSG
J.-P. Migne (Hrsg.), Patrologiae cursus completus, series graeca, Paris 1857ff.
MSL
J.-P. Migne (Hrsg.), Patrologiae cursus completus, series latina, Paris 1844ÍF.
Moldaenke
G. Moldaenke, Schriftverständnis und Schriftdeutung im Zeitalter der Reformation, Teil 1, Matthias Flacius Illyricus, FKG 9, 1936.
Nebe
A. Nebe, Neue Quellen zu August Hermann Francke, Gütersloh 1927.
PTS
Patristische Texte und Studien, Berlin 1963fF.
P U N / JGP
Pietismus und Neuzeit. Ein Jahrbuch zur Geschichte des neueren Protestantismus, Bd. Iff. hrsg. v. A. Lindt u. K. Deppermann, Bielefeld 1974ff; Bd. 4ff. hrsg. v. M. Brecht, F. de Boor, Κ. Deppermann, Η. Lehmann, Α. Lindt u. J. Wallmann, Göttingen 1977/78ÍF.; Bd. 12ÍF. hrsg. v. M. Brecht, F. de Boor, Κ. Deppermann, U. Gäbler, H. Lehmann u. J. Wallmann, Göttingen 1986fF.; Bd. 16 hrsg. v. M. Brecht, F. de Boor, R. Dellsperger, K. Deppermann, U. Gäbler, H. Lehmann, A. Sames, Η. Schneider u. J. Wallmann, Göttingen 1990; Bd. 17ff. hrsg. v. M. Brecht, F. de Boor, R. Dellsperger, U. Gäbler, H. Lehmann, A. Sames, Η . Schneider u. J. Wallmann, Göttingen 1991ff.; Bd. 21ff. hrsg. v. M. Brecht, F. de Boor, R. Dellsperger, U. Gäbler, H. Lehmann, A. Sames, Η. Schneider, U. Sträter u. J. Wallmann, Göttingen 1995ff.
Raabe/Pfeiffer
August Hermann Francke 1663-1727. Bibliographie seiner Schriften. Bearbeitet von P. Raabe und A. Pfeiffer, Tübingen 2001.
RGG
Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Tübingen 1957-65 3 .
Abkürzungsverzeichnis
XI
E. Seeberg
E. Seeberg, Luthers Theologie, Bd. II, Christus, Wirklichkeit und Urbild, Stuttgart 1937.
R. Seeberg
R. Seeberg, Lehrbuch der Dogmengeschichte, IV, 1, Die Lehre Luthers, Leipzig 1933".
Studien I/II
E. Peschke, Studien zur Theologie August Hermann Franckes, Berlin 1964/66.
TAB
Texte und Arbeiten zur Bibel, hrsg. v. der deutschen Bibelgesellschaft, in Verbindung mit K. Aland, M. Black, S. Herrmann, E. Lohse, S. Meurer, H. Reinitzer, H.P. Rüger u. J. de Waard, Bielefeld 1984ÍF.
TGP
Texte zur Geschichte des Pietismus, im Auftrage der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus, seit 1972 hrsg. v. K. Aland, E. Peschke u. M. Schmidt, seit 1982 hrsg. v. K. Aland, K. Gottschick u. E. Peschke, seit 1990 hrsg. v. K. Aland, E. Peschke u. G. Schäfer; seit 1999 hrsg. v. M. Brecht, G. Schäfer u. H.-J. Schräder, seit 2003 hrsg. v. M. Brecht, Chr. Brunners u. H.-J. Schräder, Berlin, New York.
TGP II.1
August Hermann Francke, Streitschriften, hrsg. v. E. Peschke, TGP II.l, Berlin, New York 1981.
TGP II.9
August Hermann Francke, Predigten I, hrsg. v. E. Peschke, TGP II.9, Berlin, New York 1987.
TGP 11.10
August Hermann Francke, Predigten II, hrsg. v. E. Peschke, TGP ILIO, Berlin, New York 1989.
ThLZ
Theologische Literaturzeitung.
TRE
Theologische Realenzyklopädie, Berlin, New York 1977ÍF.
WA
D. Martin Luthers Werke, Kritische Gesamtausgabe, Weimar 1883ff. (Weimarer Ausgabe).
Wackernagel
Ph. Wackernagel, Das deutsche Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zu Anfang des 17. Jahrhunderts, 5 Bände, Leipzig 1864-77.
Wallmann, Pietismus
J. Wallmann, Der Pietismus, in: Die Kirche in ihrer Geschichte, hrsg. v. B. Moeller, Bd. 4, Lieferung 01, Göttingen 1990.
Wallmann, Spener,
J. Wallmann, Philipp Jakob Spener und die Anfänge des Pietismus, Tübingen 19862.
Die Zitationen der griechischen und lateinischen Kirchenväter dienen dem Auffinden und Vergleichen in den modernen Ausgaben. Bei den nichtchristlichen antiken Autoren werden Ausgaben nicht namhaft gemacht, wenn eingeführte Buch-, Kapitel- und Paragraphenzählungen bestehen. Bloße Erwähnungen ihrer Werke sind nicht mit einzelnen Werkausgaben belegt, erscheinen aber im Personenregister. Für die Kirchenväter kann auch die Notierung nach Mignes Corpus (MSG und MSL) stehen; als Ausgabekonkordanz stehen zur Verfugung: Clavis Patrum Graecorum vol. II: Ab Athanasio ad Chrysostomum, Tournhout 1974; vol. III: A Cyrillo Alexandrine ad Johannem Damascenum, ebd. 1979 Clavis Patrum Latinorum (= Sacris Erudiri III), Steenbrugge 19612. Im Abkürzungsverzeichnis nicht aufgenommene Ausgaben sind zur Stelle notiert. Zitate in Zitaten konnten nicht in allen Fällen nachgewiesen werden.
Einleitung ι. Die vorliegende Ausgabe der Schriften August Hermann Franckes zur biblischen Hermeneutik umfaßt 1. seine philologische Dissertation, 2. seine hermeneutischen Entwürfe, 3. seine exegetischen Einführungen in die biblischen Bücher, 4. seine Anmerkungen zur Verbesserung der Bibelübersetzung Luthers und 5. einige öffentliche Reden. Die Herausgabe der Schriften Franckes erfolgte oft im Anschluß an seine Vorlesungen zur selben Thematik, deren Veröffentlichung er bereits vorgesehen hatte und während des Semesters vorbereitete. Die von Studenten angefertigten Nachschriften wurden revidiert und fur den Druck eingerichtet, eine Methode, die auch bei der Edition der Predigten üblich war. Francke unterschied bewußt zwischen seinen allgemein gültigen Grundsätzen des Schriftverständnisses und ihrer konkreten Anwendung bei der Erklärung der einzelnen biblischen Schriften, zwischen hermeneutischen und exegetischen Vorlesungen. Beide wurden im Vorlesungsverzeichnis gesondert nebeneinander angezeigt. Da er aber in der lectio exegetica die wichtigste Stufe im hermeneutischen Prozeß sah, konnte er in seinem Tagebuch auch gelegentlich die Begriffe lectio exegetica und lectio hermeneutica oder collegium exegeticum und collegium hermeneuticum auf dieselbe Veranstaltung anwenden. Diese wissenschaftlichen Vorlesungen zum Studium der Bibel wurden in jedem Semester flankiert und ergänzt durch verschiedene praktisch-theologische, homiletische, pastorale, kasuistische oder paränetische Kollegs, durch kursorische Bibellektüre und öffentliche Reden in den Singstunden. In ihnen wies Francke immer wieder auf die Notwendigkeit einer praktischen Applikation der philologisch-exegetischen Studien hin. Angesichts dieser auf die Förderung der Frömmigkeit ausgerichteten Zielsetzung ist es verständlich, daß trotz der Unterscheidung zwischen wissenschaftlichen und erbaulichen Vorlesungen die Grenzen zwischen beiden Bereichen fließend waren. So wurden neben exegetischen und paränetischen Lektionen gelegentlich exegetisch-paränetische oder exegetisch-praktische Kollegs angezeigt. Die Observationes Biblicae schließen stets nach einer philologischen Anmerkung und darauf folgenden Lehren mit einem Gebet. Falls eine Vorlesung zugleich der Vorbereitung einer Edition diente, konnte sie im Semester zeitweilig eine dominierende Stellung einnehmen, um dann nach der Drucklegung wieder zurückzutreten oder auszufallen. So nehmen z.B. die hermeneutischen Vorlesungen in den Jahren nach 1698, später in den Jahren 1709 und zwischen 1712 und 1717 einen beachtlichen Raum im Vorlesungsplan ein.
XIV
Einleitung
Im Jahre 1700 erschien dann die zweite, stark veränderte Auflage der Manuductio, im Jahre 1717 konnten nach einer längeren, durch andere Arbeiten bedingten Verzögerung die Praelectiones hermeneuticae veröffentlicht werden. Die vorliegende Auswahl der Schriften Franckes zur biblischen Hermeneutik wird deutlich machen, wie stark und weitreichend die Ausstrahlungskraft seiner hermeneutischen Grundsätze war. Sie erstreckte sich auf alle Bereiche des Bibelstudiums, auf die philologische Textkritik, die exegetische Erforschung der biblischen Schriften und die praktische Applikation der wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Erbauungsreden. Schale und Kern, Wissenschaft und Frömmigkeit sind klar zu unterscheiden, gehören aber untrennbar zusammen.
II. Das hermeneutische Schrifttum Franckes hat sich in vier Phasen entwickelt. 1. Seine erste bedeutende Schrift zur Hermeneutik ist die Manuductio ad lectionem Scripturae sacrae, die als Neufassung eines kurz zuvor anonym herausgegebenen Entwurfs 1693, nunmehr unter seinem Namen, erschien. Dieser ersten Auflage hat Francke drei Additamenta beigegeben: 1. die Delineatio doctrinae de affectibus, 2. zwei Enarrationes paraphrasticae über den Römerbrief und die Korintherbriefe von J.J. Breithaupt und 3. seine bereits 1689 veröffentlichte Introducilo in den Epheserbrief sowie eine Introducilo analytica in den Kolosserbrief. Die Manuductio enthält im Grundriß bereits das ganze Programm seiner hermeneutischen Lehren. 2. 1694 erschien in deutscher Sprache ein Einfältiger Unterricht / Wie man die heilige Schrifft zu seiner wahren Erbauung lesen solle und die Einleitung Zur Lesung Der Heiligen Schrifft In Sonderheit Des Neuen Testaments. Der Einfaltige Unterricht hat zahlreiche Auflagen erlebt und wurde später den Cansteinschen Bibeldrucken als Einleitung vorangestellt. Zum Gedankenbereich dieser beiden deutschen Schriften gehört ferner das umfangreiche Werk Christus der Kern Heiliger Schrifft, das 1702 gleichzeitig im Sammelband W W D und als Einzeldruck veröffentlicht wurde. 1724 erschien eine lateinische Ubersetzung dieser Schrift, 1735 eine weitere Auflage der deutschen Ausgabe. 3. Im Jahre 1717 kam es dann zur Herausgabe der Praelectiones hermeneuticae, die auf Vorlesungen seit dem Jahre 1709 zurückgehen. Sie sind im wesentlichen die neuartige Fassung der lectio exegetica, eines Teilstücks der Manuductio. Durch eine immer konsequenter durchgeführte Anwendung seiner christozentrischen Grundsätze auf das Alte Testament wurde Francke genötigt, die typologische Exegese stärker in Anwendung zu bringen. Er differenzierte jetzt zwischen dem sensus litterae, dem sensus literalis und dem sensus mysticus, den er als den tieferen, auf Christus hinweisenden Sinn der Schrift bezeichnete. 4. Die Introductiones des Jahres 1724 geben dann eine abschließende Zusammenfassung der hermeneutischen Erkenntnisse Franckes unter dem zentralen Gedanken des scopus.
Einleitung
XV
III. 1. Unter den gestaltenden Ideen der Schriften Franckes zur biblischen Hermeneutik ist an erster Stelle der Schale-Kern-Gedanke zu nennen. Noch im Bann des traditionellen lutherischen Geistgedankens, der Wort und Geist als konkrete Einheit versteht, hat Francke ihn als Gliederungsprinzip in der Manuductio benutzt. Der rein grammatische sensus litterae verhält sich zum Wort- und Sachsinn, zum sensus literalis, wie die Schale zum Kern. Die historische, grammatische und analytische Schriftlesung gehören zum Bereich der Schale, die exegetische, dogmatische, porismatische und praktische Lektüre dagegen zum Bereich des Kerns. Man gelangt zum rechten Verständnis der Schrift, indem man durch die äußere Schale zum inneren Kern, durch historisch-philologische Arbeit zur tieferen geistlichen Erkenntnis vordringt. Schale und Kern, Äusseres und Inneres werden im lutherischen Sinn einander positiv zugeordnet. Dabei hat Francke allerdings immer betont, daß die rechte subjektive Haltung die notwendige Voraussetzung fur das Verständnis der Schrift sei. Der Schale-Kern-Gedanke, der dem spiritualistischen Ideenbereich entstammt und in seiner genuinen Gestalt den Unterschied bzw. Gegensatz zwischen Wort und Geist zum Ausdruck bringen will, hat diese Tendenz noch verstärkt. Francke warnte oftmals vor einer Überschätzung der Schale: Es komme vor allem darauf an, das Herz mit dem süßen Kern der Schrift zu sättigen. In den deutschen Schriften zum Studium der Bibel tritt dieses Anliegen noch deutlicher hervor. Es genüge nicht, zu wissen, daß Christus der Kern der Schrift: sei. Man muß den Kern auch suchen, essen und schmecken. Es bleibt dabei, daß Wissen und „heimliche Weisheit" keine einander ausschließenden Gegensätze sind, sondern ein organisches Ganzes bilden. Aber de facto wird durch das SchaleKern-Bild doch eine Abwertung des Wissens bewirkt. Die wissenschaftliche Arbeit hat der Frömmigkeit zu dienen. 2. An zweiter Stelle ist der Ztveckbegrijf zu nennen, der das Schale-KernSchema ergänzt und der Ausrichtung des Denkens auf die Frömmigkeit einen finalen Akzent verleiht. Francke hat ihn insbesondere in den deutschen Schriften als entscheidendes Hilfsmittel der Schriftauslegung gewürdigt. Der Zweck der ganzen Schrift bestehe darin, den Lesern die „heimliche Weisheit", die rechte Frömmigkeit zu vermitteln. Mit einer sachlich-theoretischen Annahme der biblischen Wahrheit würde man am Zweck der Schrift vorbeigehen, da sie keine nur intellektuelle Zustimmung erreichen will. Francke unterscheidet zwischen dem objektiven und dem subjektiven Zweck. Der objektive scopus ist der Schlüssel zum Verständnis des Inhalts und des praktischen Zwecks der Schrift. Von ihm ist der subjektive Zweck des Lesers zu unterscheiden. Die Bibel muß mit dem rechten Zweck gelesen werden. Wenn der subjektive Zweck des Lesers mit dem objektiven Zweck der Schrift übereinstimmt, entspricht er dem Willen Gottes. 3. Drittens ist der Gedanke des Gegensatzes zwischen den Kindern Gottes und den Kindern der Welt zu nennen. Dieser für die ganze Theologie Franckes konstitutive Gedanke hat auch seine Schriften zum Studium der Bibel nachhaltig
XVI
Einleitung
geprägt. Er unterschied zwischen dem Schriftverständnis des nichtwiedergeborenen und dem des wiedergeborenen Lesers. Der Nichtwiedergeborene folgt der natürlichen Vernunft, deutet das Wort in eigenwilliger Weise und verharrt demzufolge in selbstverschuldeter Blindheit. Der Wiedergeborene dagegen beugt sich demütig unter Gottes Ordnung und gelangt in der Nachfolge unter dem Kreuz zur rechten Erkenntnis des Wortes. IV. Die genannten Ideen, das Schale-Kern-Schema, der Zweckbegriff und der Gedanke des Gegensatzes sind in den Schriften Franckes in verschiedener Stärke zur Geltung gekommen und haben infolgedessen zu einem Gestaltwandel der Darstellung geführt. An diesen Schriften, die verschiedenen Entwicklungsstufen angehören, wird zugleich deutlich, in welcher Weise Francke bemüht war, das überlieferte Gedankengut seinem eigenen existentiellen Anliegen dienstbar zu machen. Dabei treffen sich zwei Gedankenlinien im Kreuzschnitt, eine objektive, die sich auf den Sinn der Schrift, und eine subjektive, die sich auf die Stellung des Lesers zu ihr bezieht. Bei der ersten erfolgt der Ansatz von der Sache, bei der zweiten vom Menschen her. Die erste geht von den Begriffen Schale und Kern bzw. Zweck und Inhalt, die zweite von dem Gegensatz Kinder Gottes und Kinder der Welt aus. In der Manuductio bestimmt das Schale-Kern-Schema maßgebend Ansatz und Durchführung des Gedankenganges. Der Idee des Gegensatzes wird eine begleitende Funktion zugewiesen. In den deutschen Schrifien zum Studium der Bibel ist Francke bewußt dem Zweckgedanken nachgegangen. In der Einleitung Zur Lesung der heiligen Schrift hat er den objektiven Zweck der neutestamentlichen Bücher, in dem Einfältigen Unterricht den unterschiedlichen subjektiven Zweck der Leser als entscheidendes Hilfsmittel der Schriftauslegung gewürdigt. In den Praelectiones hermeneuticae begegnet uns schließlich der Versuch einer Synthese, die sowohl der vorrangigen Bedeutung des objektiven Zwecks und Sinngehalts der Schrift als auch der gegensätzlichen subjektiven Stellungnahme der Kinder Gottes und der Kinder der Welt gerecht zu werden sucht. Francke unterscheidet hier zwischen dem sensus genuinus und dem sensus falsus ratione objecti, ergänzt aber diese Unterscheidung durch den Gegensatz zwischen dem sensus literalis und dem sensus spiritualis ratione subjecti, der der verschiedenen subjektiven Stellungnahme beider Menschengruppen Rechnung trägt. Es ist kein Zweifel, daß die Themen der nach 1694 verfaßten deutschen Schriften und der Praelectiones hermeneuticae bereits als Teilthemen in der Manuductio berücksichtigt und kurz behandelt werden. Auf die wichtige Bedeutung des scopus fiir das Gesamtverständnis der Schrift: weist schon die Manuductio hin. Der Sachgehalt und die Folge der Themen in den Praelectiones wiederum
Einleitung
XVII
sind bereits in der Manuductio vorgezeichnet. Darüber hinaus ist jedoch zu betonen, daß die Praelectiones den Versuch einer neuen Systembildung darstellen, in der dem sensus mysticus eine hohe Bedeutung zukommt. In den abschließenden Schriften des Jahres 1724 wird dann der objektiv gefaßte scopus-Begriff zum zentral gestaltenden Prinzip der Darstellung. V. Francke hat die orthodoxe Inspirationslehre mit ihren gewichtigen Konsequenzen übernommen. In engem Zusammenhang mit ihr steht die Idee von der symphonischen Harmonie der Schrifi, die sich auf alle Teile seines hermeneutischen Gebäudes erstreckt. Sie hat zur Folge, daß man zur Feststellung der Wahrheit keiner fremden Hilfsmittel bedarf. Man muß die Schrift mit Hilfe der ihr selbst innewohnenden Aussagekraft erklären, da sie sich in allen heilsnotwendigen Fragen selbst interpretiert. Sie ist einfältig und unmittelbar verständlich. Die Bibelworte sind von überzeugender Klarheit. Deshalb ist auch die scholastische Lehre vom mehrfachen Schriftsinn überflüssig. Im Gedankenbereich der symphonischen Harmonie der Schrift kommt dem fiir die gesamte Hermeneutik konstitutiven Zweckgedanken als Hilfsmittel der Exegese eine hohe Bedeutung zu. Der dreifachen Betrachtung der Schrift der ganzen Bibel, der einzelnen biblischen Bücher und der besonderen Textstellen entspricht eine dreifache Betrachtung des scopus. Sie kann universaliter, communiter oder singulariter erfolgen, unterliegt aber immer dem Gesetz der symphonischen Harmonie. So besteht ein innerer Zusammenhang zwischen dem scopus der ganzen Bibel, dem scopus der einzelnen biblischen Bücher und dem scopus aller in ihnen enthaltenen Texte. Wenn man den scopus eines Buches verstanden hat, begreift man auch den scopus jedes besonderen Textes. Weitere exegetische Hilfsmittel sind die conclusiones oder Schlußreden, die antecedentia und consequentia und die Parallelstellen. Dabei kommt einem Vergleich zwischen den Parallelen des Alten und Neuen Testamentes eine hohe Bedeutung zu. Schließlich ist auch auf die sedes materiarum zu achten. Von konstitutiver Bedeutung für den existential-theologischen Charakter der Hermeneutik Franckes ist seine Affektenlehre. Sie wird zwar erst am Schluß der beiden lateinischen Werke behandelt, ist aber doch ein Kernstück seiner ganzen Hermeneutik. In der Manuductio wird sie in einem Additamentum erörtert, in den Praelectiones hermeneuticae als Positio VI dem System selbst eingeordnet. Das spiritualistisch-dynamische Element ist die wichtigste Komponente dieses Gedankenbereichs. Dem unmittelbaren Wirken des Heiligen Geistes im Herzen des Menschen wird der Vorrang vor dem äußeren Wort zuerkannt. Was man als Affekt im Herzen empfindet, kommt im äußeren Wort zum Ausdruck. Auch den Worten der von Gott inspirierten heiligen Männer liegen bestimmte Affekte zugrunde. Deshalb muß man bei der Interpretation der Schrift zu den Affekten der heiligen Autoren vordringen. Von heiligen Regungen bewegt, haben sie alles
XVIII
Einleitung
sorgfältig aufgeschrieben. Wenn man deshalb die Absicht eines Autors erkennen will, muß man darauf achten, aus welchem Affekt sie hervorgegangen ist.
VI. Franckes letztlich in spiritualistischem Denken beheimatete Unterscheidung zwischen Schale und Kern und sein Verständnis von der symphonischen Harmonie der Schrift haben sich auch auf seine Stellung zur Tradition ausgewirkt. Zwischen der Schrift als der allein verbindlichen, von Gott inspirierten Quelle der Wahrheit und ihrer konfessionellen Interpretation besteht ein gravierender Wertunterschied. Verpflichtende Autorität kommt nur der Schrift zu. Demzufolge verwirft Francke das orthodoxe Verständnis der analogia fidei. Man darf die ererbte Religion, die man auf Grund menschlicher Autorität übernommen hat, nicht als analogia fidei bezeichnen, ohne sie am lydischen Stein der Heiligen Schrift geprüft zu haben. Ebenso irrig ist das Verständnis der analogia fidei bei denen, die sich ein Lehrsystem erdichten und dann ihre Meinungen mit Hilfe willkürlicher Interpretation der Schrift als solche ausgeben. Die Schriftauslegung des Papsttums ist bezeichnend für den falschen Gebrauch der analogia fidei. Wenn man aber die überkommene Lehre der lutherischen Kirche als alleiniges Erkenntnisprinzip der theologischen Wahrheit ausgibt, wird der Papismus nur auf eine subtilere Art als in der römischen Kirche gepflegt. Allein wenn die Schriftauslegung der biblischen Wahrheit analog ist, entspricht sie einer rechten analogìa fidei. Eine organische Folge dieser Gedanken ist die Forderung Franckes, das Studium der Bibel in den Mittelpunkt aller theologischen Studien zu bringen. Man muß sich durch häufige Lektüre der Schrift eine umfassende Bibelkenntnis erwerben. Man muß zum Kern der Theologie, zu den Quellen zurückkehren. Dann sind ein sorgfältiges philologisches Studium, eine intensive Beschäftigung mit den biblischen Sprachen und eine umfassende exegetische Arbeit erforderlich. Dabei muß man sich allein an Gottes Wort halten. Man darf sich weder an eigene Meditationen verlieren noch in Abhängigkeit von anderen Gelehrten geraten. Francke warnt vor der Überschätzung von Kommentaren, Konkordanzen und anderen wissenschaftlichen Hilfsmitteln. Sie dürfen niemals das unmittelbare Studium der Schrift verdrängen oder gar ersetzen. Durch häufige Bibellektüre sollte man sich lebendige Konkordanzen im Gedächtnis schaffen. Durch den Vergleich von Parallelen beim Lesen der Bibel kommt man weiter als durch den Gebrauch von Kommentaren, die von dogmatischen Vorurteilen und zeitbedingten Meinungen abhängig sind. In diesem Zusammenhang kommt dem fur die ganze Theologie Franckes bezeichnenden Wachstumsgedanken eine hohe Bedeutung zu, der insbesondere der Manuductio eine charakteristische Note verliehen hat. Das Studium der Bibel vollzieht sich in konzentrischen Kreisen, die sich immer enger vom Äußeren zum Inneren, von der Schale zum Kern hin bewegen. Dabei kommt es zu einer
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Steigerung der Schrifterkenntnis, die allmählich, in organischem Wachstum und in stets zunehmender Klarheit erfolgt. Diesem Prozeß der Verinnerlichung und Zunahme der Erkenntnis dient die wiederholte kursorische Lektüre der Bibel. Dabei schreitet man vom Leichteren zum Schwereren „von einer Stuffen zur andern" fort. „In dieser Schule GOttes kan niemand aus studiren." Mit dem Wachstum der Schriftkenntnis ist die Zunahme einer echten Applikation der Wahrheit verbunden, die sich in der Vertiefung der Frömmigkeit und praktischen Nachfolge Christi realisiert. Die drei für eine rechte Applikation der Schrift erforderlichen Mittel sind das Gebet, die Meditation und die Anfechtung. Sie dienen dazu, aus dem Leser der Schrift einen rechten Gottesgelehrten zu machen. VII. Eine unmittelbare Konsequenz dieser Gedanken, insbesondere seiner Stellung zur Tradition, ist Franckes Forderung einer Verbesserung der Bibelübersetzung Luthers. In seinen Observationes Biblicae hat er an zahlreichen Bibelstellen durch den Vergleich der Ubersetzung Luthers mit dem Urtext gezeigt, „wo man dem eigendichen Wort-Verstände näher kommen könne". Auf die Vorwürfe seiner orthodoxen Gegner antwortet er, daß der Reformator gewiß ein herrliches Exempel für seine Zeitgenossen und fìir alle Nachkommen sei: Er habe die reine biblische Lehre vertreten. Man dürfe aber nicht vergessen, daß er ein Mensch mit seinen Fehlern und Gebrechen gewesen sei; man dürfe nicht glauben, daß er den Nachkommen nichts zu bessern übrig gelassen habe. Deshalb muß man alles, was man von Luthers Person, Reformation und Lehre höre, am Worte Gottes prüfen, auf das uns Luther ja selbst verwiesen habe. Infolge der bedeutenden Fortschritte auf philologischem Gebiet kann man mancherlei Fehler in der Übersetzung Luthers feststellen. Wenn man nun auf Grund gewisser Übersetzungsfehler Korrekturen vornehme, schade man nicht seiner Autorität, sondern entspreche vielmehr einem Anliegen des Reformators, der noch vor seinem Tode die Absicht hatte, die Übersetzung der Bibel vollkommener zu gestalten. Es gehe schließlich um die Sache selbst, ob der Grundtext an dieser oder jener Stelle richtig getroffen sei. Zwischen den lateinischen und den deutschen Schriften Franckes zum Studium der Bibel lassen sich gewisse Unterschiede feststellen. In den lateinischen Werken sucht er seine Gedanken in überkommenen wissenschaftlichen Begriffen darzulegen, zitiert Konkordanzen, Kommentare und Dissertationen, differenziert, gliedert und ordnet das einschlägige Material. In seinen deutschen Schriften wendet er sich an einen breiten Leserkreis und legt seine Gedanken in neuer Fassung dar. Im Vorwort der WWD II weist er daraufhin, daß er seine früheren Editionen verändert habe. „Daher ich dann die vorigen Editionen nicht anders angesehen wissen will / als ein abgelegtes Kleid". Auch die Observationes Biblicae hat Francke in der WWD II fur die breitere Öffentlichkeit einer weitgreifenden Umarbeitung unterzogen, „alle apologetica und personalia", die ganze Mai-Num-
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mer fortgelassen, manche Verbesserung vorgenommen und „die Freyheit zuändern / und manches theils auszulassen / theils hinzuzusetzen gebrauchet". Ein Vergleich von Schriften Franckes, die in lateinischer und deutscher Fassung vorliegen, dürfte für das Verständnis der von ihm gebrauchten Begriffe von Nutzen sein. VIII. Das Schrifttum Franckes zur biblischen Hermeneutik läßt deutlich erkennen, wie stark er sich dem traditionellen Luthertum verpflichtet weiß. Neben Luther, Brenz und Bugenhagen zitiert er immer wieder die bedeutenden Repräsentanten des orthodoxen Luthertums, Martin Chemnitz, Johann Gerhard und Abraham Calov, dazu im besonderen hermeneutischen Bereich Matthias Flacius, Wolfgang Franz und Salomon Glassius. An zweiter Stelle sind die lutherischen Reformtheologen zu nennen, die ihrem überkommenen Gedankenbereich reformierte und, vornehmlich durch Vermittlung Johann Arndts, auch mystisch-spiritualistische Elemente integriert haben, Sebastian Schmidt, Johann Konrad Dannhauer, Theophil Großgebauer und Johann Tarnow. Drittens hat Philipp Jakob Spener mit der Vielfalt seiner Gedanken das Schrifttum Franckes weitgehend geprägt. Francke weiß sich ihm nahe verbunden, obwohl er in seinem Denken und in seiner praktischen Ausrichtung eigene Akzente setzt. Schließlich gibt das von Francke zitierte englische, französische und holländische Schrifttum darüber Auskunft, wie reichhaltig und breit gefächert die geistesgeschichtlichen Voraussetzungen seines Denkens waren, zu denen neben lutherischen Gedanken reformierte humanistische, jansenistische, brüderische und anglikanische Elemente gehören. Darüber hinaus hat die philologische Fachliteratur dem Orientalisten reiche Anregungen vermittelt. Francke zitiert in seinen Schriften Rabbi Ishak Abarbanel, Sixtinus ab Amama, Menasse Ben Israel, Rabbi Mose Kimhi, Rabbi Bechai, Rabbi Jacob Ben Joseph Abendana u.a. Aus seinem Lebenslauf wissen wir, wie viel er in dieser Hinsicht insbesondere Esdras Edzard zu verdanken hatte. Angesichts der Einwirkung dieser vielfältigen geistigen Kräfte ist es zu inneren Spannungen zwischen dem fremden Gedankengut und dem persönlichen Anliegen Franckes gekommen, die eine Neugestaltung der Hermeneutik zur Folge hatten. Die überkommenen Begriffe und Ideen haben eine neue Farbe, Richtung und Sinngebung erhalten. Das reichhaltige Begriffsmaterial der orthodox-lutherischen Hermeneutik, das zum inneren Gerüst der Schriften Franckes gehört und ihnen, insbesondere den lateinischen Werken, ein konservatives Gepräge gegeben hat, unterlag einer produktiven Umdeutung. Es wurde seiner ursprünglichen intellektualistisch-theoretischen Fassung entnommen und einer existentiell-praktischen Zielsetzung zugeordnet. Die Heilige Schrift verfolge nicht das Ziel, der
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menschlichen Vernunft Glaubenslehre zu vermitteln, sondern will vielmehr durch eine lebendige Applikation der Wahrheit eine praktische Frömmigkeit in den Herzen schaffen. Vornehmlich durch dieses existentiell-theologische Denken unterscheidet sich Francke von den profilierten orthodoxen Lutheranern. Die vorstehende Ubersicht über Franckes Schriften zur biblischen Hermeneutik darf als Einleitung genügen, da ich bereits im zweiten Band meiner Studien zur Theologie August Hermann Franckes, 1966, 13-126, eine ausführliche Darstellung und in AGP 15, 59-88, eine Zusammenfassung seiner hermeneutischen Gedanken gegeben habe. ERHARD PESCHKE
I.
Die frühen Schriften zur biblischen Hermeneutik 1685-1693
DISSERTATIO PHILOLOGICA De GRAMMATICA HEBRAICA, Qyam INCLUTAE FACULTATIS PHILOSOPHICAE BENIGNO INDULTU In ALMA LIPSIENSI Publicae eruditorum disqvisitioni subjicient PRAESES M. AUGUSTUS HERMANNUS Francke/ Lubecensis, &c RESPONDENS JOACH. ANDREAS Pomeresche/ Gryphisw. Pomer. d.* Anno M.DC.LXXXV. H.L.Q.C.** LIPSIAE, Typis CHRISTOPHORI FLEISCHERI.
* d. + Lücke für Datumseintrag; im Exemplar BFSt 76 C 7 dort handschriftlicher Eintrag: 18. Jul. * * H[oris] L[oco] Q[ue] C[onsuetis].
Dissertano philologica de grammatica hebraica
1685. Francke kam 1684 „vor ostern" (30. März) nach Leipzig, um den ihm vom Gymnasium in Gotha her bekannten Studenten J. C. Wichmannshausen „in Hebraicis privatissime" zu unterrichten (FWA, 15). Das ermöglichte ihm zugleich, sein 1682 abgebrochenes Theologiestudium fortzusetzen und sich für eine akademische Laufbahn zu qualifizieren. Am 12. April 1684 erwarb er den Grad eines Baccalaureus Artium, am 29. Januar 1685 wurde er Magister und „ habilitierte " sich „praesidendo " mit der vorliegenden Dissertation am 18. Juli 1685 in einer Disputation vor der Philosophischen Fakultät. Die Dissertation gibt Aufichluß über Programm und Methode der ersten akademischen Übungen, die Francke vor seiner Begegnung mit Spener und vor seinem „Bekehrungserlebnis" (1687) gehalten hat. Das Interesse fiir Sprachen wurde bei Francke durch den Besuch der beiden letzten Klassen des berühmten Gothaer Gymnasiums geweckt (FWA, 8), bezog sich aber anfangs nur auf das Lateinische, das er im Studium in Kiel (1679-1682) v.a. unter D. G. Morhof intensiv betrieb, und auf die modernen Sprachen Englisch, Französisch und Italienisch. Es ist überraschend, daß die biblischen Sprachen in Franckes Studium zunächst keine Rolle spielten, ja er beim Erlernen des Hebräischen sogar besondere Schwierigkeiten hatte. Weder in Erfurt noch in Kiel erzielte er wesentliche Fortschritte, obwohl er „etliche mahl einen neuen anfing gemacht hatte, aber zu keiner gründlichen Wissenschaft darinnen durch den gemeinen methodum hatte gelangen mügen, da man erst sich mit der Grammatica und dem analysieren sehr lange aufhält, ehe man die Bibel selbst durchzulesen sich getrauet" (FWA, 13). Nach Entzug seines Stipendiums 1682 (vgl. de Boor 1975, 127f.) kehrte Francke nicht wie gewünscht sofort nach Gotha zurück, sondern hielt sich zunächst in Hamburg auf, um bei dem bekannten Hebraisten Esdras Edzard nach dessen „methodo ... linguam hebraeam zu tractiren ". Bei seiner Abreise nach zwei Monaten erhielt Francke von Edzard weitere Instruktionen, wie er das Studium des Hebräischen fortsetzen solle. In Leipzig ließ er sich dann von dem „Lectore Rabbinico" FA. Christiani, einem gebürtigen Juden, der 1674 zum Christentum übergetreten war, und von G. Meier, einem Schüler Edzards, „in studio Rabbinico" informieren (FWA, 15). In seiner Dissertano behandelt Francke nach Vorbemerkungen zur Grammatik „in genere" (§§ I—VII) zunächst das Ziel der hebräischen Grammatik (§§ Vili—XII), darauf erläutert er als Voraussetzung für das Verständnis der späteren Ausführungen eine neue, von der klassischen Philologie übernommene Einteilung der einzelnen Gebiete (§§ XIII—XVII). Das eigentliche Thema der Dissertation aber ist die Darstellung der Unterrichtsmethode, wie er sie in Kiel bei Morhof für die klassische Philologie und in Hamburg bei Edzard für das Hebräische gelernt hatte. Aus Zeitgründen beschränkt er sich auf zwei Punkte: a) die äußere „manuductio" durch Bücher und die dabei nötige Anleitung (§§ XIX-XXII) und b) das „innere Mittel", die eigene Beobachtung die bei der sorgfältigen Lektüre der biblischen Texte gewonnen wird und ebenfalls zunächst der Anleitung durch einen erfahrenen Lehrer bedarf (§ XXIII). BFSt 76 C 7
Raabe/Pfeijfer Nr. Β 1.1
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(3) tttíl § . I.
QVod Studium fontium inter praereqvisita studii Theologici primum sit & esse debeat, notius est, qvam ut prolixiori probatione indigeat. Qvare supersessis longis ambagibus rem ipsam bono cum Deo auspicamur. §. II. Grammatica vox est latissima» significationis & ratione etymologise notât qvamvis doctrinam, qvse de Uteris vel literatura agit. Inde factum est, ut veterum qvidam à Grammatisticâ non distinxerint, qvas est ars scribendi & legendi; imo objectum ejus adeò extenderint, ut per earn nihil aliud, qvàm encyclopaediam intellexisse videantur, decepti, ut existimar Vossius, eô, qvod Viros omnigenâ eruditione excellentes & in encyclopaediâ versaros nominari viderent Grammaticos. Ita enim Fl. Josephus librum scripsit contra Appionem Grammaticum, i.e. virum variâ eruditione instructum, qvem ipse Josephus ob famam vocavit cymbalum mundi. Hodiè autem, ut omnibus notum est, Grammatica sumitur pro tali arte, qv£e agit de puritate loqvendi. §. III. Et hase qvidem acceptio Grammatica usu loqvendi adeò jam trita est vulgataqve, ut veterem illam immeritò {4} recoxisse videatur Wovverius Polym. c. IIX. p. 65. ubi agnoscant, ait, & emendent errorem suum, qvi Grammaticen cavillati tanqvam jejunam, & angustis ac brevibus terminis circumscriptam, qva omnium artium, qvarum scientiam amplexa est, maximè diffusa, de qvavis questione respondere promittit, qvicqvid sciri potest, inqvirit, & omne genus scriptorum subjectum suum habet. Hoc si verum est, una ars est, Grammatica. §. IV. Nos de re Grammatici acturi in usitato, qvem indicavimus, significatu acqviescimus; qvô accepta vox Grammatica;, iterum bifariàm intelligi potest, de Communi videlicet & Propriâ. Per Communem intelligimus eam, qvas prsecepta continet omnibus lingvis communia, qvalia sunt, qva; de etymologiâ in genere, de partibus orationis, imo, qvod negare videtur Vossius, etiam de verborum significatione tradì possunt. Per Propriam intelligimus, qvae talia continet, qvae unicuiqve lingvas sunt propria, uti v. g. Ebraicae lingvae peculiariter competit tantum non perpetua in constructione numerorum cardinalium enallage.
I [Hebr.]: „Mit der Bitte um Frieden" (Dalman 1938, 24); vgl. Wower 1604, 26f. I I Voss 1 6 3 5 , 1 , 1. 1 3 - 1 5 Flavius Josephus hat Apion zu Beginn seines 2. Buches „Gegen Apion" charakterisiert. Die Bezeichnung cymbalum mundi (Schallbecken der Welt) geht aber nicht auf Josephus, sondern einem Bericht des älteren Plinius zufolge („Naturalis Historia", praef. 2 5 ) auf Kaiser Tiberius zurück. 1 9 - 2 4 Wower 1604, 157 (Kap. X I X ! ) . 3 0 Voss 1635, 1, 29ff.
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§.V.
Qvod de propriâ hîc sermo sit, satis patet ex eô, qvod tractationem de Grammaticâ Hebraicâ titulus polliceatur. Meritò enim propria audit, cujus fundus non tantum in certâ lingvâ, sed etiam in certo librò constituitur. Nam reliqvarum lingvarum Grammaticam qvotidianus loqventium usus, vel, si ex earum sint numero, qvas mortuas vocamus, magna classicorum Auctorum turba constituit; Hanc, utpote seriùs, qvod non immeritò miratur Magnus Vossius, inventam unicus liber Scripture & qvidem v. Testamenti, ad cujus intelligentiam immediatè diri-(5)gitur, nobis dédit. Excludi autem communis penitùs non potest, sed qvatenus ad propriam conducit, ut in reliqvis Grammaticis, ita & in hâc locum suum invenit. §. VI. Neqve Grammatisticam hic plane exulare patimur, etsi tanqvam propaedevticam consideran debere existimemus. §. VII. Atqve sic constat, qvid per Grammaticam in genere intelligamus; nunc, ut magis etiam pateat, qvid per Grammaticam Hebraicam nobis dicatur, porrò ejus finem indicabimus, tum media, qvibus finis ille obtineri potest, subjiciemus, sed qvia media illa diversimodè ad finem tendunt, pro diversis scilicet Grammatica partibus, ideò ante considerationem mediorum divisio tractanda veniet. §. VIII. Finis, qvem intendit Grammatica Hebraica ν. Testamenti, est vel proximus vel remotus. §. IX. Finis proximus est puritas sermonis Hebraici, ut in aliis Grammaticis omnibus puritas Lingvas intenditur. Id qvod multis probare velie ideò est superfluum, qvia fermé in eô ne fingere qvidem adversarium nobis possumus; qvid autem per puritatem sermonis intelligatur nemo ignorât. §.X Finis remotus est iterum duplex vel per se vel per accidens intentus. §. XI. Per se Grammatica Hebraica intendit Scriptum V Testamenti interpretationem. Ubi tamen notandum est, (6) (1) qvod eum neqve intendat neqve obtineat sola. Ne Grammatica, inqvit Danhauer. Herrn. S. p. 111. hic nimis sit scrupulosa, ac effrenis, ne soluta ac aliorum mediorum hermenevticorum contemtrix fastidiosa; noverit se famulam esse, noverit suô unius judiciò standum non esse, sed conferenda
4 0 - 4 2 Voss 1635. 67-70 Dannhauer 1654, 111.
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alia qvoqve interpretationis media. Neqve scrupulum hìc movere debent Chemnitii verba P. II. LL. Theol. p. 217. qvibus Ecclesiam tantum debere esse Grammaticam seriò affirmat. Videntur sanè J. Drusium, virum maximi in his rebus judicii, commovisse, ut in Prasf. observationum ita scriberet: Vir eruditus nostri avi dicere solebat; Nihil esse aliud Theologum, qvàm Grammaticum verbi divini. Hoc qvanqvam non optimi ab eô dictum (nam in Theologiâ alia prater eâ reqvirimus) tarnen ex parte verum esse, jampridem eorum, qvi in exponendis sacris Scripturis laborârunt, industria comprobavit. At vero, si cum Chemnitio ipsi res est, ipse mentem suam uberiùs statim explicat, qvando idem id esse ait, ac si dixisset: Theologum non debere fingere res novas, aut nova dogmata gignere, sed ea, qva à Spiritu Sanctô tradita sunt, debere discere ex genuinâ significatione vocabulorum, qvibus in tradendâ doctrinâ cœlesti Scripturâ utitur. Nimirum latissimô significatu Chemnitium hic vocabulum Grammatica: usurpâsse, obvium cuivis videre est. Qvanqvam negare non possumus, haec & similia Theologorum verba, sanò sensu ab ipsis prolata, ansam dare adversariis potuisse, ut orthodoxos cavillarentur tanqvam Grammatica: adulatores, & qvi solam Grammatica: peritiam ad Scripturae S. interpretationem statuèrent sufficere. Talis calumnias reus peragitur Gretserus à B. Danh. Hermen. S. p. 113. & seq. (2) multò minus ilium finem obtinere potest aliqva ejus pars seorsim sumta, etiamsi reliqva non desint interpretationis media. Neqve enim desunt, (7) qvi existiment, illam Grammatica: partem, qva: vocalium mutationem & radicis extractionem tradii sufficere posse Theologiae studioso, vocesqve & connexiones investigare non difficile esse ei, qvi vocum flexiones & derivationes saltern calleat &c. Nos qvidem analysin illam, qvam vocant, Grammaticam, si cum assidui S. Codicis lectione jungatur, nimium qvantum laudabilem esse non negamus; at, qvi illam non sunt supergressi, cum vocabulorum conjunctionem, emphasin atqve idiotismum ignorent, de illorum, qvae lingvâ illâ efferuntur, sensu judicium ferre non possunt. Neqve ullius lingva: peritus dicitur, qvi non majores in eâ fecit progressus, qvàm ut Lexici ope ad qvalemcunqve vocabulorum intelligentiam pervenire possit, cur ergo Ebrea:? Ejus verò qvi non est peritus, qvomodò, obsecro, interpretetur Scripturas eâ lingvâ nobis traditas? Unde non immeritò in talem Grammatica: abusum gravissimis, ut solet, verbis invehitur ipse B. Lutherus ad c. 6. Gen. fol. 108, cum, Persvadent, ait, Scripturam S. non posse intelligi, nisi per regulas Grammaticas, & illam sollicitam punctorum rationem. Itaqve sententia nulla tàm absurda est, qvin earn prarancidis Grammaticorum regulis defendant & ornent &c. tandemqve concludit: Hac dum seqvuntur & etymologiam ubiqve sollicité venantur, incidunt in mirabiles phantasias.
75 Theologiâ ] Drusius: Theologo 76 Scripturis ] Drusius: scriptis 7 0 - 7 2 Chemnitz 1610, II, 217, col. 2. 7 2 - 7 7 Drusius 1584, 4f. 77-81 Chemnitz, aaO. 86 Gretser 1606. Dannhauer 1654, 113ff. 5 - 1 0 WA 42, 272, 9 - 1 2 , 20f.
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§. XII. Finis per accidens intentus sunt vindiciae soloecismi & barbarismi textui sacro ab adversariis intentati. Nam cum, judice Scaligero, orationis impuras purus intellectus vel soboles vel parens esse neqveat, nefas omninò est, earn Spiritui S. sacrarum Scripturarum Auetori tribuere, & cum ei vel ab antiqvis vel à recentioribus tribuitur, sedulò vindican debet. Hîc autem ferè nullo sunt usui ra(S)tiones è philosophiâ depromtae, nisi qvis rei Grammatica: peritissimus ad singula, qvas ab adversariis objiciuntur, ex ipsius artis principiis respondere valeat. §. XIII. Divisto Grammatica: Hebraicas non alia esse debet, qvàm qvâ in genere omnis Grammatica dividi potest. Omnia scilicet, qvas ad asseqvendam sermonis puritatem spectant, partim praceptis, partim observationibus constant. Ad praecepta referuntur, qvascunqve, factâ singularium saltern plurium inductione certo aliqvô genere comprehendi possunt. Reliqva, qvas sub unum generale caput redigi neqveunt, peculiari observatione sunt notanda, & iterum duplicis sunt generis: Vel enim prasceptis tanqvam exceptiones subjici, vel regulis nullo modo includi vel adjici possunt. Inde jam constant Grammatica: duas esse partes: Alteram, qvas prasceptis & eorum exceptionibus; alteram, qvae observationibus à prasceptorum ratione sejunctis constat. Vossius illam vocat Technicam, hanc Exegeticam. Technicam, ait, agere de sermonis veluti corpore & affectionibus, & artem definitionibus, divisionibus ac regulis explicare; Exegeticam vocum tam complexarum, qvàm incomplexarum significationes enarrare. Technica iterùm duas habet partes: Etymologiam & Syntaxin: ad qvas duo capita, qvicqvid de lingvâ prascipi potest, cum aliis referri posse putamus. Id tantummodo in divisione Vossianâ desideramus, qvòd enarrationem significationis vocum absolutè & unicè referat ad Grammaticam Exegeticam, cùm (1) in eâ ipsâ significationis enarratione non pauca prasceptis includi possint, eaqve minimum ad technicam spectent, qvas imprimis prasceptorum ratione ab Exegeticâ est diversa. (2) Alia prastereà inveniantur, qvae cum ad technicam referri nullo modo (9) possint, & ex interpretatione Auctorum nobis constent, sintqve peculiari observatione notanda, ad exegeticam qvàm maximè referenda esse videantur. Talis est ex parte vocabulorum conjunctio, qvam in qválibet lingvâ maximi esse momenti, eorum exemplum demonstrat, qvi, cum vel maximè puris & genuinis utuntur verbis, impuri utuntur oratione, qvia verba non rectè conjungunt. Elegans ejus rei exemplum prasbet ipse Cicero, cum Tironem reprehendit, qvod phrasin latinam fideliter servire ad valetudinem applicant; cui nullum inest vitium, nisi in ineptâ conjunctione. Nam, heus tu, ait ep. 17. ad Tir. qvi κανών esse meorum scriptorum soles, unde illud tam άκυρον valetudini fideliter inserviendo? Unde in istum locum, fideliter, venit? cui verbo domicilium est proprium
13 Jul. C. Scaliger 1597, Iff. 2 9 - 3 2 Voss 1635, I, 12. 3 2 - 3 4 AaO 18ff. 4 4 - 4 9 Cicero, epistulae ad familiares XVI, ad Tironem 17, 1.
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in officio &c. Similiter etiam reliqva hue sunt referenda sive ad conjunctarum vocum emphasin sive ad idiotismum propriissimè sic dictum spectent, dummodò regulis comprehendi neqveant, & ex ipsa Auctorum lectione & interpretatione haurienda sint. §.XIV. Haec ad rem Grammaticam V. Testamenti applicaturi, non invenimus certè hanc partium Grammatices denominationem ab ullô ad sacram esse traductam. Nam ilia qvidem, qvae technica audit, qvoad alteram tantum partem pertractari solet, nempe qvoad etymologiam. Syntaxin qvi non obiter illi adjungendam duxerit, praeter Buxtorffium, Theoph. Pistorium & celeberrimum D. Sennertum neminem facilè nominaveris. Imò ea ferè unicè nunc Grammatica Hebraica dicitur, è qvâ lingvas Hebras se principia ita haurimus, ut voces singulas reducere ad suas radices, & de punctorum mutatione reddere rationem valeamus. Unde B. S. Glassius in Praef. Gramm. S. (10) Notari velim, ait, non dari hic Grammaticam in abstracto, seu certa alicujus lingua, ejusqve addiscenda pracepta apices & elementa ΤΕΧΝΙΚΟΣ καί έπιτομικώς pertractantem: sed in concreto ut ita loqvar, seu ad Scripturas S. applicatam, earumqve voces, phrases & sententias, emendi sensus genuini (qvem literalem vocant) causâ expendentem; adeoqve ad usum qvodammodò transferentem ea, qvorum causâ in addiscendâ Hebraâ vel Gracâ lingvâ à Philologia S. cultoribus industries tantoperè desudatur. Separare hîc videtur illam de Idiotismis tractationem à Grammatica technicâ secundum vulgarem Grammatics acceptionem, qvae separanda non fuisset, si genuinam Grammaticae technica; acceptionem voluisset observare. Technicè enim eam disposuit tractavitqve, etsi non negemus, plura peculiaris observations ab ipso esse inserta, qvae ad Exegeticam spectant, praeter ea, qvae ne ad Grammaticam qvidem referri ullô modô possunt, ubi, se transilire Grammatics limites, ipsemet fatetur. Sed in hòc qvis sitas esse opes Graeciae existimet? Exegeticam verò usu nunc receptum Lexicorum nomen adeò absorbuit, ut nemo ampliùs Lexicon vocare grammaticam audeat, qvod tamen, non minus qvam technica pars, ad rem Grammaticam pertinet. §.XV. Attamen, qvia solido fundamento illa Grammaticae divisio in technicam & exegeticam innititur, nos qvoqve absurdi nihil statuere videbimur, si Grammaticam Hebraicam in technicam & exegeticam diviserimus, & technicam dixerimus iterum duabus constare partibus, Etymologiae & Syntaxeós tractatione, & ad eam, qvaecunqve regulis vel exceptionibus earum tradì possunt, esse referenda; Reliqva, qvae observado sola docet tùm qvoad vocum signifìcationem, tùm qvoad earum conjunctionem, & con-( / 7 )j unctarum emphasin exegeticae competere. Etiamsi non negemus commodè qvoqve fieri posse, ut ilia pars technics, qvae de vocum 67 lingvâ ] Glassius: Grammatica 58 Buxtorf 1629, 333ff. Pistorius 1624. Sennert 1665. 62-68 Glassius 1691, Libri III u. IV, Praefatio b 3.
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Etymologiâ agit, separatim tractetur, altera, qvae de Syntaxi, itidem separatim. Neqve etiam regulas a Lexicorum & glossematum ratione adeò esse alienas credimus, ut illis immisceri neqveant. Aliud enim vel sola Fesseiii ακρίβεια in concinnandis adversariis, qvibus Lexici cujusdam plenioris rationem praescribere voluit, nobis persvadet. §.XVI. Caeterùm hic solvenda occurrit qvasstio: An Critica etiam ad grammaticam spectet, & an tertia ejus pars dici possit? Ad qvam ut respondeamus, dicimus Grammaticam Criticam duplici ter accipi posse: (1) ut nihil aliud sibi velit, qvam judicium de oratione purâ vel impura (2) ut latius sese extendat, & ambitu suo comprehendat omne judicium de literatura, de versionibus, editionibus &c. Priori modò si sumatur, eam ad Grammaticam qvidem pertinere, sed non constituere diversam ejus partem existimamus, inqve eò seqvimur Vossium & Scaligerum, qvi eâ utuntur ratione, qvòd actio non distingvatur à potestate per differentias forma constitutas, ut exprimit Scaliger 1. 1. de causis Ling. Lat. p. 3. Posteriori modo accepta Crisis ad Grammaticam planè non pertinet, nec ejus essentiam ingreditur, sed diversa est ab illâ disciplina: qva; tamen pras reliqvis omnibus ad eam est necessaria. §. XVII. Multò potiori jure ad eam referendam esse ducimus doctrinam de accentuatone, qvae, Ebraica; lingvas peculiaris, essentiam etymologise & syntaxeos adeò ingreditur, ut sine eâ expediri neutra possit. (12) §. XVIII. Media, qvibus Grammatica; Hebraica;, qvalis ea in partitione jamjam delineata fuit, asseqvi finem possumus, varia sunt: Qva; omnia explicare velie non tàm brevis est disqvisitionis, qvalem nobis nunc proposuimus. Qyare nunc duo tantum attingemus, extrinsecum unum, alterum intrinsecum, reliqva studio pra;termittentes. Extrinsecum vocamus manuductionem alienam: Intrinsecum, observationem propriam ex ipsâ S. Codicis lectione instituendam. §.XIX. Primó locò ponimus extrinsecum, qvia hasc ferè via est, qvâ commodissimè ad finem Grammatica; S. pervenitur, si per extrínseca media ad intrinseca via sternatur. Neqve enim tàm facilè est in profundissimô hòc alveo sine cortice natare. Diximus autem extrinsecum medium esse manuductionem alienam; Qvam iterum duplicem facimus: Mutorum & Vivorum Magistrorum. Mutos Magistros vocamus optimorum Auctorum scripta, qvibus rem Grammaticam ivêrunt adjutum. Et eorum qvidem habenda est primò notitia (2) sciendus est usus.
89/90 Fesselius 1650. 4 Voss 1635,1, 23ff. 4 - 6 Jul. C. Scaliger 1597, 3.
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§. XX. Notitia habenda est (1) eorum, qvi Grammaticae Hebraica: fundamenta Etymologica tradiderunt: Qvos nihil attinet, fusé recensere. Nam uti unus sufficit, qvi ρ ras casteris accuratus est, ita nec prolixa omnium recensio magno usui futura esse videtur. (2) Eorum, qvi earn partem suscepêrunt, qvas est de vocum signifìcatione, nimirùm Lexicographorum: Qvos enumeratos à Max. Rev. Dn. D. Pfeiffero vide in Crit. S. p. 166. & seq. Qvi & ipse peculiari schediasmate, ut & in Crit. S. Lexici plenioris ideam nobis dédit. Neqve incommodé hue referri posse videntur suprà laudata Fesseiii Adversaria, eum ferè in {13) finem conscripta, ut Lexici cujusdam Hebraici formam in pluribus exemplis exhiberent. (3) Eorum, qvi Concordantias, qvas vocant, concinnârunt, inter qvas sunt Buxtorffiana», & illae particularum, qvas diu desideratas dédit Noldius &c. (4) Eorum, qvi commentariis vocum emphasin imprimis illustrârunt: Inter qvos eminent, Qvantum lenta soient inter viburna cupressi, Comm. B. Dn. D. Geieri. Qvippe è cujus vel solis in Psalmospralection. (qvibus & Comment, in Proverbia, Ecclesiastem, & Danielem addi poterunt) index radicum & vocum expositarum instar Lexici Emphatici avido Philebrao esse potest·. Judice Max. Rever. Dn. D. Pfeiffero I.e. p. 240. Et his ipsis ambiguam reddunt palmam commentarii doctissimi Max. Rever. D. Seb. Schmidii in omnium manibus nunc versantes. Nec parum etiam hòc in genere praestant commentarii Johannis Tarnovii: De qvô obiter memorandam censemus candidissimum illud elogium, qvod illi ex merito suspendit Sixt. Amama in Antib. Bibl. orat. de barbarie: Joh. Tarnovius, ait, felix ille Sacrarum literarum interpres, Academia ejusdem (Rostochiensis) Sol oriens, & ocellus, cujus viri pretium Academia Rostochiensis & Ecclesia Evangelica ignorare mihi videntur. Hoc elogium praclaris ejus laboribus debetur, licet in nos, qvos Calvinianos passim appellai, ex omni occasione incurrat. B. Glassius hic ρ rae caeteris commendai Brentii scripta exegetica, in append. Gramm. S. p. 865. Adde Junii & Tremellii notas, qvas Hebraísmo scrutando imprimis sunt accommodatae. Reliqvos, qvia infinita perseqvi nolumus, nominare hic supersedemus. (5) Eorum, qvi phraseologias concinnârunt ut Robertus Stephanus &c. Vide iterum Crit. Sacr.
3 5 Pfeiffer 1 6 8 0 , 1 6 6 f f . 3 6 Pfeiffer 1 6 7 9 . 3 7 Fesselius 1 6 5 0 . 3 9 Buxtorf 1 6 3 2 . 4 0 Noldius 1 6 7 9 . 4 3 Geier 1 6 9 6 , I. 4 3 - 4 5 Ebd. 4 6 Pfeiffer 1 6 8 0 , 2 4 0 . 4 7 Seb. Schmidt, Hebräer 1 6 8 0 f f . 48 Tarnow 1 6 4 0 ; 1 6 8 8 . 5 0 - 5 4 ab A m a m a 1 6 5 6 , De Barbarie Oratio, fol. e 2 (b). 54/55 Glassius 1 6 9 1 , 8 6 5 . 5 5 Brenz 1 5 7 6 , 1 2 6 f f . Junius 1 6 1 3 . 5 6 Biblia lat. ed. Tremellius 1 5 9 6 . 5 8 R. Stephanus 1 6 1 1 .
Disserta tio
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Max. Rever. D n . D . Pfeifferi pag. 174. (6) Eorum, qvi institutis disputationibus publicis ad illustrandam rem (14) Grammaticam sese contulêrunt: Ubi imprimis nominandus videtur B. Dilherrus in dissertationibus Academ. inter qvas complures dictionem Hebraicam egregiè illustrant. Pertinent hue etiam Sam. Bohlii disputationes de formali significationis emendo in explicatione Scripturae S. D e qvô vide judicium Max. Rev. D n . D . Pfeifferi p. 239. & introd. in Orientem p. 93. (7) Eorum, qvi de idiotismo tractationem peculiarem susceperunt. Et inter hos qvidem familiam ducit B. Sal. Glassius in G r a m m a t i c i Sacrâ: Cujus philologiam nunqvam satis laudatam vocat Danhauerus in Idea B. Interpretis, & Auctorem ipsum Philologie S. propagatorem felicissimum appellat Dilherrus dissert. Academ. X V I I p. 489. Q v o d & exteri fatentur, inter qvos Polus pracellentes ejus expositiones (ita enim vocat) fere omnes synopsi Criticorum adjecit. Et Leighius Anglus (qvi Auctor non adeò vulgari exemplo magis fere Germanis, Chemnitio, Gerhardo, Walthero, Tarnovio, Dilherro, & Geiero nostratibus cum insigni laude utitur, qvam suée nationis hominibus) in Critica Sacra ejus operam ad expendendam vocum significationem prse ceteris necessariam sibi duxit. Q y a n q v a m diffiteri non possumus ipsi B. Glassio facem prsetulisse alios, non tantum in exponendis Scripturae S. idiotismis, sed etiam in formandis axiomatibus ante eum occupatos. N o t u m est, qvòd Cánones magnam partem suggesserit pars secunda Clavis Flacianas (qvanqvam de Flacio ipso observât Magnif. & summè Rever. D n . D . M œ b i u s Theol. Canon, p. 2. qvòd omnes Cánones de verbò ad verbum ex Frane. Ruitzii tractatu de regulis descripserit) Exempla vero, qv«e illis subjecit, partim ex Flacio, partim ex notis Tremellianis desumta esse conferenti patebit. Praetereà etiam Brentii & Drusii expositionibus magnopere est adjutus. Neqve (15) tamen proptereà Viri Summi laudibus decedere qvicqvam potest, cum ipse, ubi operae pretium est, aliorum inventa non dissimulet, tum rem totam tali ordini astringat, qvi hue usqve lingvas S. studiosis non potuit non prie cseteris esse commodus; ac demum egregio additamento aliorum cogitata saspius ornet. Spicilegia qvasdam ipsi addidit Danhauerus in Hermen. S. Sect. I. art. IX. In compendium redegit
59 Pfeiffer 1680, 174. 61/62 Dilherr 1652. 62 Bohlius 1 6 3 7 . 64 Pfeiffer 1680, 2 3 9 . Pfeiffer 1685, 93f. ( Q v . VI). 66 Glassius 1691, 5 4 0 - 6 3 4 . 67/68 Dannhauer 1642. 68/69 Dilherr 1652, I, 4 8 9 . 69 Polus 1678. 7 0 - 7 4 Leigh 1696; vgl. Ad lectorem a 1 - d 2. 75/76 Glassius 1691, 540ff. 78 Flacius 1695, II. 7 8 - 8 0 M o e b i u s 1682, 2. 79/80 Ruiz 1547. 81 Flacius 1 5 8 0 . Biblia lat. ed. Tremellius 1596. 82 Brenz 1552 u.a. Drusius 1584; 1617. 87 Dannhauer 1654, 183ff.
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Dissertatio
Phil. Herwartus. Reliqvi, qvi ex professo de idiotismis scripserunt, compendiis & ώς kv τύπω rem proposuerunt. Ita extat Sixtini Amamas syllabus textualium ejus commentariolo de recti lectione lingvœ S. subjunctus. Prastorii de phrasibus Hebrasis tractatus, qvi vocatur aureolus: Cui Geierus chartam puram interserí & adnotari exempla svadet in methodo, qvam discenda: lingvse Hebras as praescripsit, subjuncta dissertation! de Protevangelio & sepultura Christi. Ben. Arise Montani tractatio de familiaribus lingvas S. idiotismis in apparatu Operis Hispanici. Sennerti Centuria Canonum de idiotismis lingvarum Orientalium. Briani Waltoni in apparatu operis Anglicani idiotismorum Ebraicorum succincta explicado. Santis Pagnini Isagoge ad Sacras literas. Hieronymi ab Oleastro Hebraismi & Cánones pro intellectu Scripture S. etc. (8) Eorum qvi miscellaneis scripturas S. expositionibus suas de idiotismis & vocum emphasi meditationes immiscuerunt. Laudandus hie iterum Joh. Tarnovius in Exercitationibus biblicis. Edidit etiam Johannes Alba selectas annotationes & expositiones in varia utriusqve testamenti difficillima loca, qvi etiam indice peculiari exhibet Cánones idiotismorum lingvas hebraicas in librò suô observaros. Neqve hic sicco pede prastereundos nobis esse existimamus Max. Rever, atqve Exc. Dn. D. Carpzovium nostrum & B. D. Geierum, ( 1 6 ) qvi tàm in concionibus, qvam in reliqvis scriptis germanicis philologiam & rem grammaticam, qvae in emenda genuina significatione, emphasi & idiotismo occupata est, summa svavitate sectantur, qvae eò magis capiat necesse est solidioris dapis amantes, qvò magis & res & rei usus inibì perspicitur. Ultimò tandem locò ponimus Flacium Illyricum, non qvôd indignus sit, qvi inter primos recensentur, sed qvod pras casteris prolixè sibi rem grammaticam tractandam sumserit in Clavi, qvam vocat, Scripturae S. Nam prima & prolixissima ejus pars continet singularum Scripturae vocum & phrasium ex illis ortarum explicationem, altera etiam idiotismum explicat: Qvanqvam saspiùs in purè theologica se dififundit, & uberrimam hinc inde addit rerum prasstantissimarum sylvam, eò nunc amoeniorem, qvò magis à spinis erroris de peccato originali Β. Musasi manibus est repurgata.
88 Heerwart, gemeint ist wohl 1659. 89 ab A m a m a 1656, 757ff. 9 0 Praetorius 1 5 6 1 . 91 Geier 1645. 93/94 Arias Montanus 1572. 94/95 Sennert 1665. 95/1 Biblia polyglotta ed. Walton 1 6 5 7 . 2 Pagninus 1540. 2/3 Oleaster: nicht nachgewiesen. 5 T a r n o w 1640. 6 - 8 Alba 1591. 9 - 1 3 Carpzov 1 6 8 5 u.a. 1 0 - 1 3 Geier 1645; 1 6 8 3 . 14 Flacius 1580. 2 0 M u s a e u s 1573.
Dissertano
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§.XXI. Usum horum Auctorum non tâm fastidiose temereqve aliis praescribere, qvàm ita, ut partim à Prasceptoribus, partim è proprio usu aliorumqve exemplis hausimus, qvasi per lancem saturam in animo est recensere. Ubi tamen illa via omnibus patet, qvâ ad analysin, qvam vocant, grammaticam & extractionem radicum pervenitur. Plus laboris certè reqviritur ad vocabulorum genuinam significationem & idiotismorum rationem penitius investigandam. Meminit B. Johannes Olearius Meisnerum Flacii clavem Scripturas S. adeô asstimasse, ut non solùm Auditoribus assiduam ejus lectionem saspissimè inculcârit, sed etiam disp. qvartâ prascogn. Theol. Ao. 1625. Witteb. ed. theorem. 4. publicè idem monitum repetere non dubitarit, ita scribens: Ut singularum vocum (qva in Scripturâ occurrunt) nativa significationespercipiantur, opera non erit{l7) dispendium, si diebus singulis vox una vel altera in primâparte Clavis Flacianapercurratur. Ad idiotismum cognoscendum prie casteris commendatur B. Glassius in Gramm. S. cujus pertractandas iterum varias ventilantur methodi. Nonnulli censent eam à capite ad calcem esse perlegendam: Qvod consilium ut minima solertià, ita etiam minimo fructu constare existimamus. Qvidam putant ejus nucleum à Β. Phil. Herwarto luci publicas donatum ita pervolvendum esse, ut qvotidiè aliqvot regulas unà cum subjunctis exemplis memorias mandentur. Meliori fortè successu ipse Auetor illius nuclei Grammaticam S. in dispp. aliqvot dispeseuit & publicè sic excussam diseipulorum memorias inculcavit. Aliis visum est, indicem Grammaticas S. in chartam puram à bibliopega bibliis prasfixam conjicere, eumqve deinde semel iterumqve perlectum ad singula loca, quorum explicationi aliqva regularum inservit, allegare. E.g. In indice esset Reg. XXVTII. Nominativus in oratione ponitur qvandoqve absolute ut vim integri membri absolvat; & de ilio certum qvid postmodum pradicetur. Jam si occurreret in lectione Bibliorum Ps. 18. v. 31. Deus; perfecta est via ejus: asscriberem in margine: vid. Reg. XXVIII. Neqve haec methodus qvibusdam infeliciter cessit. Prae caeteris autem eam methodum plurimorum experientia comprobavit, qvam nobis etiam prasscripsit qvidam seculi nostri Varrò, & studii orientalis in Germanià fulcrum & columen. Secundum eam perlegenda imprimis sunt ipsa biblia hebrasa, semperqve in iis perlectô unô capite, evolvenda sunt in Glassii Grammatica S. loca illa, qvas in indice illius allegata reperiuntur, tum regularum summa, qvibus loca illa subjecta sunt, & si qvid aliud notatu dignum sit, singulorum locorum margini adscribitur, ut in relectione bibliorum semper in memo-(/8)riam recurrat, & in conspectu sit, qvoties loci alicujus sensus est expromendus, qvod semel per aliqvoties repetitam scriptionem memoriae firmiter est infixum. Sit e. g. caput qvintum Geneseos, qvô perlectô evolvatur index
28 Olearius 1584. 29 Flacius 1580; 1695, 1. 3 1 - 3 4 Meisner 1625, Theorema IV. 35 Glassius 1 6 9 1 , 5 4 0 - 6 3 4 . 38 Heerwart, gemeint ist wohl 1659. 50 Ein Varrò unserer Zeit: Gemeint ist Esdras Edzard. 53 Glassius 1 6 9 1 , 9F-9N 2.
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Dissertatio
Grammatica: Sacras, ubi ad verba illa: in similitudine Dei fecerat eum allegatur Tract. II. Can. 13. Pro relativo & reciprocò (qvandoqve etiam possessivo) pronomine ponitur ipsum antecedens in textu repetitum. Pretereà loco allegato adduntur h sec h. e. similitudine suâ. Repetitur autem emphaticè antecedens, uti & cap. 1 ν. 27. Horum summam (voce •"'Π*?!* asterismo vel aliter notatâ) ita margini asscribo: Antee, pro relat. cum emphasi ut c. 1,27. Ad verba illa: Ambulavit Enoch cum Deô: allegatur Tract. III. Can. XXIX. Qvarta Conjugatio Hithpaël reciproca significationis est. In exemplis deinde plures significationes recensentur, & hie locus freqventativè accensetur. Scribo igitur in margine libri: freqventativè ut 1. Sam. 30,31· Pretereà ad hunc locum (etsi non ad eandem vocem) allegatur Can. XVI. tract. VI. ubi part. ΠΧ significatilo esse dicitur approbativa &c. Scribo igitur in margine: ΠΚ approbationis. fide suâ se Deo probavit. vid. Targum. conf. Heb. XI,5. etc. Hic autem studiò semper loca parallela allegavimus, qvia nil ferè magis ad sensum loci alicujus obscurioris eruendum facit, qvam inspectio loci paralleli maximè congrui. §. XXII. Cseterum etsi certum habemus exploratumqve non posse solidiorem idiotismorum notitiam comparari, qvam si hanc methodum qvis seqvatur: Ea tamen, uti privatis studiis unicè est accomodata, ita commutari cum aliâ potest, qvas viva vocis auxilium reqvirit. Ubi id qvoqve commodum accidet, qvòd non tantum idiotismi, sed (19) etiam reliqva, qvae ad rem grammaticam spectant, unô negotiô intelligi possint. Adde qvòd illam methodum aggredì nemo possit, nisi qvi semel minimum ipsum Codicem V Testamenti perlegerit; in hâc vero de successu non desperandum est illis, qvi non nisi aliqvot libros pervolvêrunt, & analysin grammaticam mediocriter callent, imo hâc ipsâ idiotismorum & accuratiori significationis vocum notitiâ in reliqvorum lectione egregiè juvantur. Reqviritur autem in precursore, ut ipse non unâ sed pluribus vicibus Hebrasum textum pertractârit, & imprimis Glassii Grammaticam S. ita qvasi devorârit, ut in numerato habeat omnes ac singulos idiotismos, qvoties in aliqvô textu occurrunt. Hisce utrim4ve presuppositis, methodus ipsa demum erit talis. Proponatur ante omnia vel portio qvaedam libri historici, vel aliqvis è Prophetis minoribus, vel ipse Psalmorum liber, si temporis permittat ratio, & qvaecunqve fuerit Scripture pars, in certas iterùm lectiones dividatur, non majores, qvàm ut instituens singulas resolvere & examinare philologicè, & qvas ex ipsius ore hauserunt Auditores, vel eorum aliqvis vel plures repetere eâdem horâ possint. Inqvirendum autem hîc foret (1) in vocum significationem, ex ipsa Scriptura S. qvoad fieri potuerit, erutam (2) in earum conjunctionem notabilem (3) digito qvasi demonstrandum, qvicqvid à lingvis vernaculis, ut Germanicâ, imprimis verò latina alienum est. (4) Perspicuè
59 AaO 9F 1 (b). 6 0 - 6 2 AaO 520. 64-66 AaO 611. 68/69 AaO 784f. 86 AaO 540-634.
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& distinctè tradendo regulas, qvas de Idiotismo vel Glassius, vel, si hi praetermiserit (puta regulas, non exempla, qvorum plurima studiò prastermisit) alii Auctores vel etiam propria observado suggessit, earumqve fundamenta, si opus est, adjicienda. Perspicuè sic propositum textum Auditor, vel si plures sint, eorum aliqvis repetat, ea tantum recitando, qvas à Precursore au-(20)divit: Ubi scrupulum movere posset, qvòd non omnibus tàm felix memoria obtigit, ut semel audita statim reddere qveant; sed juvabit memoriam tùm ipsa rei continuatio, tùm ejus, qvi prasivit, praesentia, qvi vacillanti memoriae subsidium ferre facilè potest, imprimis si auditor ante accessum perlegerit textum, & ad analysin, qvam vulgò vocant, grammaticam singulas voces revocârit. Certissimi sumus, si vel trimestre spatium huic methodo tribuatur, non tantum idiotismorum posse notitiam tantam comparari, ut vel invito in cujuscunqve textûs sacri tractatione animo obversentur, sed etiam vocum significationem atqve emphasin non è lexicis, sed ex ipsa Scriptura S. eruendi viam fore planissimam. Imo si Psalmorum liber huic labori destinetur, constare exinde plurimarum vocum emphasis potest. Id vero imprimis qvoqve videndum est, ut singuli, qvi in Glassiô de Idiotismo habentur, cánones propositas Scriptura; portioni includantur. Ita enim posteà Auctorum reliqvorum, qvi de re Grammatica scripserunt, usus non tantum minori negotiô, sed etiam majori fructu constabit illi, qvi tali compendio magnum rei grammatiche apparatum sibi comparârit, ut, qvia non adeò multis paginis astrictus est, vel aliqvot horarum spatio eum in memoriam sibi revocare facilè possit. Atqve hasc potissima sunt, qvas de medio extrínseco in mentem venérunt. §. XXIII. Prasstat vero alterum medium, qvod intrinsecum vocavimus, & est Observatio propria·, sed nec caret, qvòd in eâ qvilibet sibi Prasceptor existere debeat, difficultate: Qvas tamen & ipsa facilè superabitur, si qvis ea, qvae praemansa in os ipsi ab alio qvasi injecta sunt, fideli mente animoqve conservet. Ante omnia enim reqviritur, ut qvis, (21) Rabbinorum proverbio, sit prasparatus in vestíbulo, qvò possit ingredi in triclinium. Qvod imprimis in Ebraica lingvâ opus esse, B. Geierus qvoqve vidit. Unde in diss, suprà cit. de Protev. & sepultura Christi affirmat, si in ullo, certè in hòc studio grammaticali alienò ductu opus esse, & αύτοδιδασκαλίαν profectuum expectationem fallere. Subactum vero alterius manuductione ingenium ad observationem propriam tutò venire potest: Cujus fundamenta exposituri, ultrò fatemur, ea nos magnam partem debere Antonio Schoro, de qvò testatur celeberrimus Dn. D. Morhoffius, qvod primus veram ad latinitatem viam ostenderit in prasfatione illà phrasium Ciceronianarum, qvam auream vocârit Franciscus Vavassor. Omnis autem ilia via observationis proprias doctrina absolvitur.
2 Ebd. 17 Ebd. 30 Geier 1645. 35 Schorus 1557. 36 Morhoff 1708, 4 6 8 . 38 Vavassor 1672, 162.
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Cui cum nostras lacinias saepius etiam attexamus, non verba illius sed sensum interdum exponemus, eaqve, qvae ille ad latinam revocavit, nos ad Ebraicam Grammat. applicabimus. Primum itaqve in lectione V. Testamenti duo observanda esse dicimus (I) ea, qvae ad investigationem radicis & mutationis punctorum spectant, (II) ea, qvae ad ipsum verborum sensum pertinent. Vocabulorum mutatio cum prseceptis vulgaribus conferatur, & annotetur, si ab iis discrepet. Verborum autem sensus iterum duplici ratione consideretur: ut (1) notetur verborum simplicium significatio, vis atqve emphasis (2.) Conjunctorum ratio (3) omne qvod alienum est, cum à vernáculo sermone, tum à latino, qvi literatis jam est vernaculus. Hisce tribus observatis perfectam demùm lingva» Hebraicas peritiam constare existimamus, sed, qvâ ratione talis observado instituí debeat, specialiùs declarandum est. Qvod primùm igitur attinet, nempe verborum simplicium vim, significationem atqve emphasin, ea maximè aestimatur aut (22) rebus, qvibus tribuuntur: aut contrariis, qvibus opponuntur: aut finitimis qvibus adjunguntur: aut iis, qvibus explanantur. Ex iis, qvibus tribuuntur de vocabulorum potestate constituitur, si spectemus rebus an personis, an temporibus an locis, animo an corpori, an utrisqve, an rebus externis sit attributum. Si rebus? qvibusnam: non enim qvodvis nomen qvasvis res admittit. Sic non satis est scire, qvid vocabulo ΠΐΟ intelligatur, nisi hoc adjungamus & corporis & animi oculis illud attribuì. Ita notandum est, qvod idem verbum cum praepositione 3 constructum tàm in bona re, qvàm in mala usurpetur, qvodqve in re bonâ significet videre aut spectare optata cum voluptate, ut Ps. 112,8. & 50,23. In mala significet spectare cum tristitiâ & dolore Gen. 21,16. c. 50,23. Ita etiam ex solâ hâc observatione ortus videtur Canon Glassii XXX. 1. III. tract. III. Phil. S. Qvod verborum qvorundam in primâ passivâ, secundâ, tertiâ & qvartâ conjugationibus significatio non à radice, sive primâ conjugatione Kal, sed a conjugate nomine desumatur. D^I? tribuitur adolescentibus & pueris adultis, sed notandum prasterea est, qvòd iis tribuatur, qvi adhuc domi in parentum curâ latitant. 1. Sam. 17,56. cap. 20,22. Sic Hû'py tribuitur adolescentulae domi adhuc latitanti, neqve nuptum propalam eductse, neqve tactx. Gen. 24,43. Ex. 2,8. Ps. 68,26. Prov. 30,19. Cant. 1,3. &c. 6,8. Jes. 7,14. Hic porrò etiam notandum est, qvse cuiqve propriè, qvie translaté assignentur. (2) Vocum significationem miré illustrât nominum oppositio, qvoties in lectione S. Codicis animadvertitur. Ita non melius intelligi potuisset, qvid sibi vellet HSpJ qvàm qvod Esaiam illi videmus opposuisse ΠΊ13Π c. 111,24. Ita qvid voce ΤΙΞΠ propriè dicatur, optimè docet nomen oppositum Thren. 1,1. Π 3 ΓΠΕΡ HD^X T Q l "PI? Π Et harum oppositionum fecundissima est Scriptura S. unde non immeritò peculiariter singula annotari, & ad vocum genuinam significationem & vim eruendam conferri possunt. (3) Eâdem ferè ratione sese inter se explicant finitima & apposita h.e. qvae similia qvidem, non tamen ejusdem plané significationis sunt, sive κατά τι non verò merè Synonyma. Refert hoc inter Lexicorum Hebraicorum defectûs Max. Rev. D. Pfeifferus noster in (23) consultatione 6 2 - 6 4 Glassius 1691, 6 1 2 . 7 9 - 8 1 Pfeiffer 1 6 7 9 , Β 2 a (V.)
Dissertatici
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epistolicâ de editione lexici biblici, & exponit e g. qvid intersit inter verba, qvas habent dormiendi significationem: D i l ] , "|BP, ΓΠΠ, DI] Simile exemplum prasbere possunt verba illa, qvae habent notionem videndi ut B33, ΠΓΠ, ΠΚ1, qvorum diversissima est ratio: ΠΚΊ enim notât non solum videre, sed plané videre, & mirabiliter Gen. X X I I , 14. i. e. plenè & curiosè inspicere Gen. XXXIV,2. tûl] significat propriè & simpliciter videre vel aspicere, intueri. ΠΓΠ implicat omnem observantiam & curiositatem, qvam adhibemus in electione rei alicujus, ut inspectionem, circumspectionem, inqvisitionem, suspicionem, informationem & deliberationem. Ps. LVTII, 11. Ex. XVIII,21. Speciatim notât futurorum contemplationem, unde & Prophetis proprie tribuitur. ]VJ ab "pi? oculus. 1. Sam. XVIII,9. est oculis observare nocendi causa. Unde & Chaldasus reddidit insidian, & LXX. interpretes: intueri turbate (4) Adduntur interdum in textu qvéedam, qvibus alterum explanatur: Qvod imprimis fit duplici modo (1) per synonyma (2) per notationem. Utriusqve exempla sunt ubivis obvia, & posterius qvidem inprimis invenitur in impositione nominum, ut Isaaci, Perezi &c. Sed in omni verborum significatone hoc tenendum est, ait Schorus, usune an etiam vi signifìcandi, in omnibusve an qvibusdam tantum idem valere vocabula videantur: Qvod qvi non fecerit, rectè de iis judicare nunqvam poterit. (II) Conjunctorum nominum duplex observado est (1) ut animadvertamus, qvz nomina sint juncta inter se (2) qvi casûs qvodqve verbum conseqvantur. De conjunctione vero ideò dicere plura supersedemus, qvia peculiaris potiùs tractationis, qvam unius vel alterius plagulas esse videtur. (Tertium), qvod in lectione V. Instrument! notandum esse diximus, est diversitas à lingvis vernaculis: Ubi non intelligimus vel literas vel voces singulas. Ita enim nihil ferè esset in unâ lingvâ, qvòd non sit à reliqvis totô coelô diversum, sed ea potiùs, qv£e Syntaxi comprehenduntur. Neqve ea tamen ita à reliqvis lingvis discedere oportet, ut planè non similia in illis inveniantur ne qvidem rarissimè; sed hic sufficit si à communi aliarum lingvarum ratione diversitas {24) qvsedam perspiciatur. Ita nihil attinet notare, qvòd relativum vel certe personale ipsi junctum cum antecedente substantivo genere & numero convenire debeat. Id enim lingvae Ebraeae cum reliqvis lingvis est commune. Notari vero meretur, qvòd apud E b r i o s in relativo non raro diversitas sit generis ab antecedente; Etiamsi apud Terentium etiam legatur: Senium, qvi me hodiè remoratus est. Nam apud latinos non nisi rarissimè invenitur, adeoqve cum apud Ebrasos invenitur, observandum est, tanqvam id, qvod à communi latinae lingvas ratione est alienum. Itaqve non immeritò in Marino reprehendit Max. Rever. D. Pfeifferus noster, qvòd non eos tantum loqvendi modos, in qvibus genius lingvje Hebraicae ab aliis abludat, sed promiscué qvosvis etiam Ebraismo cum aliis lingvis communes, de qvorum sensu nemo dubitare qveat, collegerit. Caeterùm prae aliis lingvis omnibus Hebraica suos
6 : cj ] Illtium 9 5 - 2 Schorus 1557, " 4 r - [ * » ] 7 v. 15 Terentius, Eunuchus II 3,10. 19 Marinus 1593. 1 9 - 2 2 Pfeiffer 1679, A 2 a f.
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Dissertano
habet Idiotismos veré sic dictos, qvi si in assiduâ lectione sedulò observentur, non possunt non verum Lingvje S. genium exhibere. Discamus, inqvit Augustinus lib. 25 de verá religione cap. 50. qvomodo ipsa locutio divinarum Scripturarum secundum cujusqve lingua proprietatem accipienda sit. Habet enim omnis lingua sua qvadam propria genera locutionum, qua cum in aliam linguam transferuntur, uidentur absurda. Propria igitur hîc admovenda est manus, & existimandum, parvi ingenii esse, ea tantum scire, qvse ex Auctorum lectione constant. Nos ad finem jam properamus 30 non ignorantes, neqve negantes, longè plura esse ad Grammatica: finem obtinendum media. Sed eô Consilio pepercimus, qvòd illa partim ab aliis fusiùs exponantur, partim hasc ipsa, qvae attulimus, ob propositam brevitatem non nisi carptim ac vellicatim proponere potuerimus. DEO SIT LAUS ET GLORIA.
2 4 - 2 7 Augustin, de vera religione (L; 99) 276 = CCSL 32, 251,29-32 = CSEL 77, 71,7-10.
Enarratici zu Gen. 7,10-16 1687.
In seinem Lebenslaufhat Francke ausfuhrlich über die Gründung des Collegium philobiblicum berichtet (vgl. FWA, 17f). Anfangs traf man sich sonntags von 16 bis 18 Uhr, um jeweils in einer Stunde ein Kapitel des Alten und des Neuen Testaments aus den biblischen Sprachen zu „expliciren und appliciren". Als Spener im Juli 1686 als Oberhofprediger nach Dresden kam, berichtete ihm Paul Anton brieflich über diese neue Übung. Spener antwortete am 9. September 1686 (Cons. 1, 243-245), begrüßte die Intiative der Leipziger Magister zur Vertiefung der exegetischen Studien, gab aber zugleich in neun Punkten Empfehlungen fur den künftigen Ablauf Auf jeden Fall sollte die Übung der Ehre Gottes, der eigenen Seligkeit und dem Wachstum des inneren Menschen, nicht der „Curiositas"dienen; dem Neuen Testament sollte der Vorrang vor dem Alten eingeräumt werden. Zugleich riet Spener, nicht jeweils ein ganzes Kapitel zu traktieren, sondern kürzere Perikopen intensiv zu behandeln (wofür er als methodisches Vorbild seinen Straßburger Lehrer Sebastian Schmidt anführte) und nach der genauen Erhebung des Literalsinns die daraus zu gewinnenden Porismata und Lebensregeln zu erwägen. Über die Wirkung der Ratschläge Speners berichtete Francke: „ Welches alles wir auch mit allem Danck annahmen, und uns darüber vereinigten, daß wir nicht so große texte auff einmahl, und diese zu unserer mehren Erbauung tractiren wollten" (FWA, 18f.). Spener nahm im April 1687an einer Sitzung des Collegium Philobiblicum teil. Ende April gab er dem Collegium in einem ausfuhrlichen Brief (Cons. 3, 696-703) noch einmal Ratschläge zur stärkeren Praxisorientierung der Übung. Er mahnte besonders zur Konzentration auf den Scopus der behandelten Texte und dessen Nutzen fur die gegenseitige Erbauung, riet zu behutsamem Umgang mit Kommentaren und empfahl, nicht wie bisher von vorbereiteten Manuskripten abzulesen, sondern frei zu sprechen, um auch eine gesteigerte Wirkung auf die Affekte zu erzielen. Auch gab er zu erwägen, Deutsch statt Latein zu sprechen oder zumindest beide Sprachen zu verwenden. Das Protokoll der Sitzung vom 29. Juni 1687vermittelt einen guten Einblick in die Arbeitsweise des Collegiums und die exegetische Methode Franckes (vgl. Illgen, I f f ; Kramer 1,19ff.; TGP II. 1,3Iff).
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Enarratio
(54) Augusti Hermanni Franckii Enarratio Cap. 7. Gen. a v. 10. usque ad 17., prolata in Coll. Philobiblic, d. 29. Iun. A. D. M. DCLXXXVII. I. Συνάφεια textus. Totum caput commode dispescitur in 6 partes. Erit (1) mandatum de ingrediendo, (2) praeparatio ad ingressum, usque ad v. 10. (Hasce iam turn pertractavimus.), (3) adventus diluvii, ad v. 13., (4) ingressus completus, ad v. 17. Harum nunc prae manibus est tractatio. Restabunt fiituris conventibus pars (5), graphica diluvii descriptio, ad v. 21. et (6) effectus diluvii. Partis tertiae Propositio habetur v. 10.: Fuerunt aquae super terram. Ea explicatur (1) per circumstantiam temporis, turn ratione praedictionis divinae, v. 10., tum ratione aetatis Noachicae, v. 11., tum ratione ipsius anni, ibid., (2) per causas ministeriales, partim inferiorem: rupti sunt fontes etc., partim superiorem: apertae sunt etc., v. 11. et 12., (3) per durationem incrementi aquarum, v. 12. Pars quarta describit (1) ingressum, tum ipsius Noachi et familiae eius, v. 13., tum animalium, v. 14., (2) modum tum in specie ad animalia spectantem, nempe secundum paria, v. 15-, utrumque sexum, ν. 16., tum in genere, nempe secundum mandatum divinum, (3) ingressorum plenariam protectionem, v. 16. Διχοτομίαν magis anxiam textus historicus non requirere videtur. (55) II. Έξήγησις, quoad ea, quae in superioribus nondum explicata fuerunt, una cum Applicatione ad pietatem. Fuerunt aquae diluvii super terram] Non dici tur: ceciderunt, effusae sunt etc.; haec et similia verba designarent aquas venientes, verbum fuerunt autem aquas praesentes. Dictum factum. Applicatio. Agnoscamus hie vim ac sublimitatem styli Sp. S., omnipotentiam divinam ita pro dignitate exprimentem. Summum opus omnipotentiae divinae creatio. En ibi eundem stylum Sp. S. Dixit Deus: fiat lux, et fuit; sint luminaria, et fuerunt. Agnovit hoc Longinus, Porphyrii praeceptor gentilis, p. 58. περί ύψους: Iudecorum legislator, ούχ ό τυχών άνήρ, quandoquidem numinis potentiam pro dignitate notam fecit declaravitque, statim initio prooemii legum suarum scribens: Dixit Deus, inquit, quid? fiat lux, et facta est, fiat terra, et facta est. In praecedentibus quam abiecte loquitur de Homero: Homerus mihi videtur, cum tradii vulnera Deorum, factiones, vindictas, lachrymas, vincula, varias et multas clades, homines, qui in bello apud Ilium gesto interfiere, pro virili Déos facere, et contra Déos homines voluisse. Inepti igitur, qui adhuc stylum profanum prae sacro aestimant. Fuse haec tractantem vide W. Frantzium in praefatione aurea tractatus de interpretatione. Et fuit post dies Septem] Hic probe advertendum, haec esse referenda ad v. 4. atque sic dies illos 7 numerandos esse a praedictione divina. Obiter enim textum
27-31 Dem neuplatonischen Philosophen Longinos wurde fälschlich die Schrift „Vom Erhabenen" (περί ύψους) zugeschrieben. Der Autor dieser Schrift (1. Hälfte des 1. Jhds.) zitiert IX,9 die Stelle Genesis 1,3. 35/36 Franz 1693, Praefatio.
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intuenti videri possent referenda esse ad proxime antecedentia et ad ingressum Noachi in arcam. Probatur id ex coll. v. 13., ubi expresse dicitur, quod Noachus eo ipso die ingressus sit, quo diluvium coeperit. Ergo non venit diluvium, postquam iam dies 7. ingressus esset. Inde sic fluit sensus: Cum etiam 7 illi dies, quos Deus praedixerat adhuc futuros esse, transivissent. Applicatio. I. Manifestum hoc est exemplum veracitatis divinae in complendis minis. Unde sequitur II.,poenitentiam non esse differendam de die in diem. Sir. 5,8. Deus enim etiam ipsum diem habet praefinitum, quo peccatores non resipiscentes vult punire. Imo statuit diem, quo iuste indicaturus est orbem terrarum. Act. 17,31. III. Deum non poenitet poenae, quam decrevit, nisi homines poeniteat peccati. Unde nulla spes peccatoribus praefractis, nisi ipsi immutentur in melius et ad frugem redeant. Mense secundo] Subintellige: Anni. Quinam autem per hanc όντονομασίαν mensis intelligatur, difficile dictu est. Difficultas omnis inde est, quod Hebraei duplici ratione soleant annum computare, et in profanis inchoare a Tisri, qui est September, et hac ratione h.l. October foret intelligendus, in sacris autem a Nisan (56) s. Martio, et hac ratione esset h.l. Aprilis et ex parte Maius. Fateor, argumenta, quae in utramque partem afferuntur, mihi non nisi probabilia visa esse. Unde cuique iudicio suo libero relicto, verisimilius tarnen esse putarim, intelligi computationem secundum annum profanum, praecipue quod rationem computandi annum sacrum ab acquinoctio verno Deus demum constituent. Ex. 12, 2. Adde, quod miracula non sint multiplicanda sine Scriptura vel ratione. Ita enim aquae ferventi aestate crevissent et frigida hyeme decrevissent. Noah autem fructus terrae quando collegisset? Tuentur hanc sententiam Lyra, los. Scaligerus, Drusius, Lightfootus. Contrariam ipse B. Lutherus etc. Rupti sunt] 1üp33 Coniugationis et significationis Niphal (contra versionem Tremellii et Lutheri). Rupti sunt sc. a Deo, quippe qui extraordinario modo in diluvio immittendo operatus est. Moses hoc in loco, ait ipse Lutherus, vigilanti et signato verbo dicit: Abysses ruptas. Vult enim estendere, quod divina virtute fuerint clausae et tanquam sigillo Dei consignatae, sicut adhuc hodie sunt. Deum autem non aperuisse eas clavi, sed violenter rupisse, ita ut Oceanus quasi ebulliens omnia aquis operiret. Haec emphasis multo clarior erit e collatione lob. 38, 8 seqq. Ps. 33,7. Ps. 104,5 et seqq. Prou 8,29.1er. 5,22. Quos enim in singulis illis locis Deus mari in creatione dicitur posuisse términos, eos nunc iterum dicitur rupisse. Certe ubi in hoc argumentum eloquentia sacra incidit, tam magnificis verbis utitur, ut nulli scriptores profani possint ad earn orationis maiestatem accedere. Unde hie etiam Scriptura loquitur per άνθρωττοπάθειαν, ut absque ea hic sit sensus: Deus verbo suo potenti non amplius cohibuit aquas, sed secundum naturam suam passus est eas grassari et evagari. Applicatio. Inde I. novum argumentum est, causam diluvii fuisse supernaturalem. II. Hic admiramur singularissimum opus providentiae divinae. Imo III. usum epan-
61 Lyra 1506. Jos. Scaliger 1598. 62 Lightfoot 1686. 64-68 WA 42, 329, 7 - 1 1
Drusius 1617.
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orthoticum verbum hoc suggerit contra homines securos et providentiam generalem aliquam, non specialem cuiusque individui statuentes. Vid. omnino Sir. cap. 16, 16 sqq. etc. Fontes abyssí\ Potest intelligi tarn ipsum mare, quod profundum vocatur lob. 38, 16. 30. c. 41, 22. Ps. 106, 9., quam immensa illa et profunda aquarum copia, quae est subter terram, quae etiam una abyssus possunt vocari, quia aquae illae inter se per venas saltern aliquas communicantur. Magnae] Π1Ί significat tarn quantitatem discretam quam continuam, s. per multum et magnum potest explican. Posterior significatio oprime respondet (1) nomini in singulari numero posito, (2) causae Gen. 6, 5. Fenestrae coeli apertae sunt] Hebr. HOIK sive per fenestras s. per cataractas seu óbices exponas, sensus patet partim ex locis parallelis Es. 24, v. 18. Mal. 3,10., ubi insigni copiae coelitus immissae tribuitur, partim ex opposito Luc. 4, 25-, ubi tempore famis coelum clausum dicitur, partim ex adiecto verbo apertae sunt. Unde simpliciter statuimus, esse locutionem metaphoricam, et innui tarn copiosam et condensatam pluviam, ac si fenestrae quaedam coeli apertae (57) essent, non, ut alias, quando pluit, aqua videtur quasi ex poris nubium destillare. Clarius apparet hic sensus ex verbis, quae εξηγήσεως gratia adiiciuntur: etfait pluvia super terram] ; vox DEfa) enim significat pluviam vehementem, cum fragore ruentem et vi quadam incumbentem, uti ΊΙ20 est generale, quod quamcunque pluviam significat. Exagitant extraordinarium hunc causarum ministerialium concursum Athei: sed, praetermissis nunc aliis responsionibus, quae ex antecedentibus memoria repeti possunt, ablegamus eos ad locum Senecae Lib. 3. Cap. 27. naturalium quaestionum, textui nostro, si fas est ita loqui, parallelum, qui propterea legi ab omnibus meretur. Sed monet me locus etc., non quod, ut in aliis dilaviis particularibus, ita et in hoc universali cum gentili philosopho acquiescamus in causis naturalibus, sed quod possibilitatem tot concurrentium causarum universalis exitii etiam homo a vera Dei cognitione alienus adstruat. Hoc autem in loco concursum tot causarum fuisse supernaturalem, non uno argumento ex antecedentibus nobis constat. Applicano. I. Discimus autem ex hoc causarum concursu, nos ideo periculo non carere, quod terra nostra nec mari circumdata, nec magnos et exundantes in vicinia habeat fluvios, nec in eo nos multo feliciores, esse illis nationibus, quae tam frequentes terrarum suarum inundationes experiuntur. Unius enim rei plures sunt causae. Deus si nolit unius, alterius uti potest creaturae ministerio, ut nos perdat. Imo maius, vel certe non minus miraculum est, tantam nubium molem non ferri deorsum, quam aquas suis includi cancellis. Sed, vere Lutherus ait, nos consuetudine tantarum rerum quotidiana quasi excoecati nec videmus, nec miramur eas. Quod igitur non singulis momentis obruimur aquis, tum superis tum inferís, id debemus divinae maiestati, quae ita mirabiliter ordinai et conservât creaturas, atque ideo etiam praedicari a nobis debet. II. Cum homines intervertunt ordinem Dei, Deus etiam intervertit ordinem naturae etc. [40 dies et 40 nodes] Non simul perdidit omnes, sed paulatim, ut
4/5 L. Annaeus Seneca, naturalium quaestionum 1. Ill, 27. 17-20 WA 42, 329, 2-6.
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spatium poenitentiae concederei:. Hinc I. argumentum longanimitatis divinae. II. Usus paraeneticus: Praefracti peccatores si sentiant mala epidemica ingruere, poenitentiae spatium ultimum esse credant. Stehest du nicht, dass dich Gottes Gute zur Busse leitet? III. Admonemur etiam, ne subito damnemus eos, quos Deus malis epidemicis abripuit; potuerunt uti longanimitate divina. v. 13. Ilio ipso die] In hac quarta parte capitis tria sunt praemonenda. I. Hic non repeti plane eadem, quae supra dicta fuerunt a v. 6. huius cap. ad 10. Ibi enim traditur praeparatio ad ingressum (verbum completum inchoative explicatur v. 6.), hic plenaria ingressio. Licet hic deprehendere lapsus interpretum. II. Quaeri potest, cur eadem pars quarta postponatur tertiae, quae videtur praeponenda fuisse; ingressus enim antecessit diluvium. Non licet in talibus semper divinare intentionem Sp. S. Videtur tamen, si consideremus emphasin phraseos: ilio ipso die etc., ideo id factum esse, ut eo magis pateret praesentissimum periculum et summa Noachi fides. (58) Dies adventarat, hora instabat, qua periturus erat mundus, et Noah adhuc erat extra arcam; tunc demum ingrediebatur promissionibus divinis innixus. Nostrae quoque res interdum in eum adducuntur locum, ut nesciamus, an et quomodo hunc diem, hanc horam transigere queamus. Tunc igitur non abiiciendus animus, sed promissionibus divinis erigendus etc. III. Etiamsi hic non repetantur piane eadem, quae supra dicta fuerunt quoad rem, tamen pleraque quoad verba repetuntur. Ubi pie observât Lutherus: Diversum faciunt Poetae et Historici, hi affectus varios fingunt, multi sunt in amplification rerum, et verba magno numero cumulant. Sed Moses verbis utitur brevibus, repetit tamen ea saepius, ut ipse Lector sic admonitus de magnitudine rerum cogitet, et ipse sibi affectus fingat veros, non legat alíenos. Non répugnât emphasis idiotismo. Alias notum est, ab Orientalibus eadem solere repeti in executione, quae fuerunt in mandato etc. v. 14. Omnis bestia, omne iumentum et omne reptans] Hic quaedam diversa ab anteced. - ΓΡΠ in oppositione ad Π0Π3 vocatur bestia fera, ut Gen. 37, 33. Ps. 50, 10. Es. 40, 16., Π0Π3 vero ammalia domestica, ut Gen. 8,1. c. 37, 33 etc. Maior etiam verbositas apparet in illis verbis ^33 *?31 132"' *?3 φΙ) ^3, ubi tres diversas avium species sine fundamento statui existimamus etc. v. 16. et occlusit Iehoah post eum] Luth.: der Herr schloss hinter ihm zu. LXX.: έξωθεν αυτού. Placet ICH, hoc est: ΠΡΟΗ ]¡3 11333 130 Ί ρ ο ϊΰ> 113103 1333 Ι»1? Kipö3t» 1173 ^3 p i Sensus literalis huius textus est: occlusit e regione eius ab aquis, et ita 1ΣΠ: semper sumitur in Scr. in significatione 1333. Opus scilicet erat, ut ostium exterius clauderetur et tota arca probe muniretur, ne vis aquarum posset perrumpere. Hic autem Noah, qui iam ingressus erat, nihil amplius agere poterat. En caput omnis solatìi: Ubi humana media cessant, Deus est auxilio. Benedictus sit Dominus, Deus noster, qui est iustus iudex in iudicandis praefractis peccatoribus et infinite misericors in conservandis piis. Gratias Tibi agimus, Pater coelestis, quod et iustitiae et misericordiae Tuae exemplum e Sanctiss.
4 2 - 4 6 WA 42, 326, 34-38. 53 WA 42, 331, 18.
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verbo Tuo nobis commonstraveris. Fac, ut ex utroque proficiamus, ut desistamus a peccatis et morem geramus Spiritui S. Tuo ob peccata nostra nos compienti, ne in vehementia irae Tuae abripiamur, ut indesinenter ambulemus coram facia Tua, ut tempore ingruentis mali inveniamus gratiam in oculis Tuis, Tuque nos clementissime protegas et abscondas. Incolumem serva ecclesiam Tuam, ne fluctibus persecutionum, contemtus verbi Tui aliisque malis obruatur et inundetur. Obstrue fores, ne irrumpere malum possit, quod ante fores est; tandemque si hunc spiritum nostrum in Tuas manus commendaverimus, occlude sepulcrum nostrum, et in extremo die iterum reclude, ut Tecum vivamus, Tuumque sanctissimum nomen celebremus in sécula seculorum. Amen! M. Augustus Hermannus Francke, Lubecensis. (59) OBSERVATIONES. Magnif. Collegii Directoris D. D. Alberti: Rupti suntfontes abyssi magnae etc.] Inde etiam potest deduci usus paracleticus, argumentando a minori ad maius: Fecit Deus haec ad perdendos impíos, quid non faciet ad conservandos pios! 12. Illa observatio, quod Deus intervertat ordinem naturae, ubi homines intervertunt ordinem Dei, posset ita porro deduci et explanari: Deus agit secundum naturam, contra naturam et supra naturam. Secundum naturam tarn cum piis, quam cum impiis; contra naturam ώς επί πολύ et primario in damnum impiorum; supra naturam ut plurimum in commodum piorum etc. CI. Domini M. Gleitsmanni: v. 12. DB>]n \T"l] Seneca Libr. 3. nat. quaest. c. 27. affert 5 causas diluvii: 1) longinquam confinuationem densissimae pluviae, 2) augmentum fluminum, 3) tumescentis maris in terris efïusionem, 4) coitionem siderum, quae vim habeat imbriferam, 5) resolutionem magna ex parte in aquam. — Vid. v. 4., ubi Deus praedicit: TtÜÜÖ Op]). En complementum! Significado formalis roO D553 patet ex Arab. i.e. cum gravitate rei incubuit. — •"'I731K) In medio furore Deus recordatur misericordiae suae. Chrysost. h.l. — v. 11. Π31] conf. Gen. 6., 4. de magna malitia hominum. En! Π~ΙΟ 1333 ΓΠΟ Raschi h.l. - v. 13. ΟΓΠ DIU^) Memores simus dierum, quibus vel beneficiis vel poenis a Deo afficimur. Π3] potiori apud Deum loco est salus iustorum quam poena impiorum.
8 5 - 8 8 Zu Seneca s. oben, vorl. Bd. S. 2 4 . 91 Joh. Chrysostomos, homiliae in Genesin X X V , 4 = MSG 53, 2 2 5 . 92 Vgl. Raschi zu Gen. 6,4 de magna malitia hominum.
AUGUSTI HERMANNI FRANCKII, S. Theol. Pr. Ord. in Acad. Hall. & Past. Glauch. MANUDUC T I O AD LECTIONEM SCRIPTURAE S. una cum Additamentis regulas Hermeneuticas de affectibus, & enarrationes ac introductiones succinctas in aliquot epístolas Paulinas complectentibus. EDITTO II. auctior & emendatior HALAE SAXON. Impensis J O H . F RIDER. ZEITLERI,* & HEINR. GEORG. MUSSELII. 1700.
* Konjektur, vgl. im vorliegenden Bd. S. 31 (Ausgabe C).
Manuductio ad lectionem scripturae sacrae (1693) 1700 2 .
Am 21. Februar 1689 ist Francke von Dresden nach Leipzig gereist. Noch im Februar begann er seine erneute Lehrtätigkeit daselbst mit einer zehnwöchigen Vorlesung über den Philipperbrief, an die sich im Mai und Juni Vorlesungen über den Epheser- und 2. Korintherbrief anschlossen. Noch vor Pfingsten, dem 19. Mai, hielt er zugleich ein zweiwöchiges Kolleg „De impedimentis et adiumentis studii theologici" (vgl. die Zeittafel TGP II. 1, 383f). Zu privater Verwendung hat er Richtlinien zum Studium der Bibel aufgestellt, die dann, wahrscheinlich von einem seiner Freunde, 1692 in Jena bei Croecer anonym unter dem Titel „Brevis et solida Manuductio ad Lectionem Scripturae Sanctae, [...]" veröffentlicht wurden (vgl. Studien II, 15f.). Da Francke den Druck, der ihm noch im selben fahr zu Gesicht kam, in mancher Hinsicht für unzureichend hielt, entschloß er sich, ihn zu überarbeiten und in neuer Fassung herauszugeben. Unter diesem Aspekt hielt er im Sommer 1693 Vorlesungen, in denen er seine früheren Anweisungen ergänzte. Im Herbst 1693 erschien die „Manuductio ad lectionem Scripturae Sacrae" ohne fahresangabe im Druck. Die Widmung ist auf den 30. September datiert. Spener bestätigte am 23. Dezember 1693 den Empfang der ersten Druckexemplare (vgl. Kramer, Beiträge, 304). 1700 erschien die zweite, 1709 die dritte Ausgabe der „Manuductio". 1706 kam auch in London eine Ausgabe heraus. Francke erhebt nicht den Anspruch, mit der „Manuductio " eine umfassende Hermeneutik zu geben. Er wolle sie nicht Hermeneutik nennen. Es sollten nur rudimenta & quasi incunabula Hermenevticae Sacrae sein. In weiteren Vorlesungen wolle er seine Hörer mit den wichtigsten Fragen vertraut machen (vgl. Manuductio, Vorrede, 4ff.; Kramer I, 124; Studien II, 15f; FWA, 215). Franckes Ausgabe der „Manuductio " 1693 unterscheidet sich von dem anonymen Druck 1692, abgesehen von zahlreichen Veränderungen im laufenden Text, vor allem durch die Hinzufügung von drei Additamenta. Das erste Additamentum ist die „Delineatio doctrinae de affectibus" Franckes, das zweite umfaßt zwei Enarrationes paraphrasticas über den Römerbrief und die beiden Korintherbriefe von J.J. Breithaupt, das dritte eine bereits 1689gedruckte „Introducilo" in den Epheserbrief und eine „Introducilo analytica" in den Kolosserbrief von Francke. Das Additamentum I geht offenbar auf eine spezielle Vorlesung Franckes über die Affekte zurück, die er im Herbst 1689 gehalten hat und die von jener Vorlesung zu unterscheiden ist, die dem anonymen Herausgeber der „Brevis et solida Manuductio" 1692 vorlag. Francke verweist eingangs auf einen Brief Speners an das Collegium Philobiblicum aus dem Jahre 1687, in dem dieser mit Berufung auf Luther, Bernhard, Dannhauer u. a. zu einer stärkeren Beachtung der Affekte der biblischen Schriftsteller aufgefordert hat (Spener, Cons. III, 700f.). Francke beruft sich ferner auf M. Fhcius und W Franz.
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Nach dem Verbot seiner biblisch-philologischen Vorlesungen im August 1689 hatte Francke im September „ein Collegium Philos, über die 9. Tab. Thomasii de Affectibus" begonnen (TGP II.l, 34). Die ihm vorliegende „PHILOSOPHIA PRACTICA " des Jakob Thomasius ist 1667 in Leipzig erschienen und mehrfach aufgelegt worden (3. A. 1675). Die 9. Tabelle des Werkes, „De Affectibus humanis"(3. Α., BL A 4), umfaßt etwa eine halbe Seite, auf der Thomasius in graphischer Aufteilung und differenzierter Zuordnung durch Klammern seine Affektenlehre definiert. Es ist wahrscheinlich, daß die Ausführungen Franckes in dieser Vorlesungseiner „Delineatio " zugrundeliegen. Dafür sprechen folgende Tatsachen: 1. Francke hat die Terminologie des Thomasius ζ. T. in der 2. Speziairegel seiner „Delineatio" übernommen. 2. Bei seinem Verhör in Leipzig am 10.10.1689 erläutert er seine Vorlesung über die Affekte (TGP II.l, 69f.; Callenberg I, 26f; Studien II, 31). 3. Weitere Aussagen im Leipziger Protokoll bezeugen, daß er in seinem Kolleg „de affectibus" „solte esphilosophice traktiren und diktiren" (TGP II.l, 35f). 4. Einer Notiz Callenbergs im 1. Band der ,Acta pietistica" zufolge hat Francke das Kolleg bis zu seiner Abreise aus Leipzig Anfang Dezember 1689fortgesetzt. Das ergibt sich aus einer Anfrage des Dresdener Oberkirchenrats vom 25.11.1689, „was M. Fr. ietzo vor collegia halte" (AFSt D 77a, 14, fol. 12), und dem studentischen Bericht vom 10.12.1689 darüber (AFSt D 77a, 11, fol. 125, Nr. 44). 5. In derselben Handschrift wird eine „doctrina de affectibus idea generalis" genannt (AFSt D 77a, 12, fol. 128, Nr. 46), bei der es sich offensichtlich um die „Delineatio"Franckes handelt, die er nach einem Bericht der Universität Leipzig vom 8.3.1690 vor seiner Abreise im Winter 1689 übergeben hat (vgl. AFSt D 77a, 36, fol. 72). Die von Callenberg exzerpierten Akten sind verlorengegangen (vgl. TGP II.l, 6). In den „Praelectiones hermeneuticae" 1717 hat Francke die Affektenlehre als Positio VI noch stärker in das Gesamtgefüge seiner Hermeneutik einbezogen und zugleich durch Hinweise auf Luther, Bernhard, Bugenhagen, Glassius, Flacius, Brenz, Franz und Dannhauer ihre theologiegeschichtlichen Wurzeln aufgezeigt. Zur Lehre Luthers vom Affekt vgl. Holl, 34,81,88f,183,556,575ff; R. Seeberg, 117f; E. Seeberg, 1 6 f f , 139f. - Zur Lehre vom Affekt bei Flacius vgl. Moldaenke, 514ff; s. auch Holl, 578ff. Ankündigungen im „Codex lectionum annuarum" um die Jahrhundertwende bezeugen, daß Francke in dieser Zeit Vorlesungen zur Hermeneutik hielt, die dann mit der Neugestaltung der „Manuductio " in der 2. Auflage ihren Abschluß fanden: SS 1698 (8. Mai): AUGUSTUS HERRMANNUS FranckelGr. & 00. L. L. Ρ. Ρ quam non ita pridem Studiosis explicare coepit Manuductionem suam ad lectionem Scripturae S. quantum fieri poterit ocyssime absolvet ac deinde se ad expositiones philologicas V. ac N. Testamenti remittet, operam praeterea nunquam non navaturus, ne tirones lingvarum Sanctarum fideli institutione destituantur. WS 1698 (9. Oktober): Privatim hora tertia pomeridiana repetet, examinabit, applicabit, quae publice tractavit, collaturus simul Manuductionem suam ad Lectionem Scripturae S.
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SS 1699 (29. April): Privatim, hora vespertina VI, suggeret mónita d"homiletica, &, iis mensis circiter spatio absolutis, hermenevtica. WS 1699 (1. Oktober): AUGUSTUS HERMANNUS Francke/S. Theol. Prof. Ordin. publice Introductionem in lectionem Veteris Testamenti V. D. ad finem perducet; privatim quoque lectiones hermeneuticas, quas homileticis subjunxit, brevi absolvere studebit. WS 1700 (10. Oktober): AUGUSTUS HERMANNUS Francke! publice adhuc versatur in Introductione in V.T. & libris Mosis, Josuae ac Judicum hactenus absolutis, ad reliquos eadem methodo perget, Paraeneticas continuaturus. Privatim finitis lectionibus hermenevticis, adhuc explicat elementa homiletica. Quibus ad finem perductis, Hermenevticam sacram V. D. ea Methodo tractare instituet, ut, externis exegeseos adminiculis tantisper sejunctis, ostendat, quomodo Scriptum Scripturam optime, felicissime, ad convictionem plenissimam, & uberrimam aedificationem interpretetur. WS 1701 (ohne Datum): AUGUSTUS HERMANNUS FRANCKE publice hora IX. perget in exponendis fundamentis Hermeneuticae S. & Paraeneticas lectiones hora consueta continuabit; privatim vero, praeter Homiletica & Exegetica, in quibus perget, unam alteramque horam per hebdomadem tribuet Exercitationibus in theses quasdam fundamentales Hermeneuticas. SS 1702 (ohne Datum): AUGUSTUS HERMANNUS FRANCKE ut hactenus publice docuit Hermeneuticam divinam, sive rationem interpretandi scripturam S. ex praescripto (non hominum, sed) ipsius Spiritus Sancti, interpretationis sacrae regulas indubitatas in ipsa scriptum suppeditantis; ita in posterum duce Deo Praxin Hermeneuticae illius divinae ex Davidica verbi meditatione ita tradet, ut 1) exempla sanctae ac solidae exegeseos ex libro Psalmorum se ligat, 2) regulas interpretandi certas ac firmas ex Ulis ipsis exemplis deducat, 3) regularum illarum applicationem aliis in exemplis ostendat. In his omnibus autem id spectabit, utprimum Christus Scripturae nucleus, ac deinde concentus universae Scripturae harmonicus salutariter ab Auditoribus cognoscatur. WS 1702 (8. Oktober): AUG. HERM. Francke/ Th. PRO. publice docebit fundamenta Hermenevticae S. methodo evidentissima, & cum tironibus tum provectioribus accomodata; Die dritte Auflage der Manuductio (D) stimmt mit der zweiten (C) wörtlich überein, weist aber zahlreiche vorwiegend sinnwidrige Druckfehler auf, die im textkritischen Apparat nicht berücksichtigt wurden. Einige sachliche Abweichungen wurden vermerkt.
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Zur Edition L der „Manuductio" vgl. Kramer II,58ff. und A. Sames, AGP 26,114ff, 185: A. W. Böhme hat die „Manuductio" mit einem Vorwort ¿les reformierten Theologen Petrus Allix ,AD LECTOREM" und der „PRAEFATIO DE IMPEDIMENTS STUDII THEOLOGICI" 1706 in London herausgegeben. A
Β
C
D
L
= BREVIS ET SOLIDA // MANV-DVCTIO // AD // LECTIONEM // SCRIPTURAE SANCTAE, // Sacrae Theologiae cultoribus apprime // utilis & necessaria. // JENAE, // Prostat apud HENRICUM CHRI-/I STOPH. CROEKERVM, Bibliopol. & // Calcograph. Ao. XCII. FG Th. 353/ 4 Raabe/Pfeiffer Nr. Β 4.0 = M. AUG USTI HERMANNI // FRANCKII,¡I Gr. & Or. Lingg. P. P. in Acad. Hall.¡I & Past. Glauch. // MANUDU-// CTIO AD LECTIO-// NEM SCRIPTURAE SACRAE // HISTORICAM, GRAMMA // TICAM, LOGICAM, EXEGEjf TICAM, DOGMATICAM, // PORISMATICAM ¡I ET PRACTICAM. // una cum // Additamentis regulas // Hermeneuticas ac introductiones // in aliqvot Epístolas Paulinas // complectentibus. // HALAE SAXON.// Impensis JOH. FRIDER. ZEITLERI,/!Bibliopolae Hallensis. // Typis C. SALFELDII, Reg. Elect. Brand. Typogr. BFSt 2 H 25 Raabe/Pfeiffer Nr. Β 4.1 = AUGUSTI HERMANNI // FRANCKII,// S. Theol. Pr. Ord. in Acad. Hall. ¡I & Past. Glauch. // MANUDU-H CTIO AD LECTIO-// NEM SCRIPTU-II RAE S. // una cum // Additamentis regulas // Hermeneuticas de affectibus, & // enarrationes ac introductiones //succinctas in aliquot epístolas Pau-/I linas complectentibus. // EDITIO II. // auctior & emendatior // HALAE SAXON. // Impensis JOH. ERIDER. ZFITLERI, & /I HEINR. GEORG. MUSSELII. 1700. BFSt 11F 20 Raabe/Pfeiffer Nr. Β 4.2 = AUGUSTI HERMANNI //FRANCKII, //S. Theol. Pr. Ord. in Acad. Hall.¡I & Past. Glauch.// MANUDU-// CTIO AD LECTI-/I ONEM SCRI-/I PTURAE S. // una cum // Additamentis regu-fj las Hermeneuticas de affectibus, & ennarrationes ac introductiones // succinctas in aliquot epístolas Pau- // linas complectentibus. // EDITIO ///.// auctior & emendatior. H HALAE SAXON. // Impensis JOH. FRIDR. ZEITLERI. ¡I 1709. BFSt 64 F 51b Raabe/Pfeiffer Nr. Β 4.3 = MANUDUCTIO // Ad Lectionem // SCRIPTURAE SACRAE, // Augusti Hermanni Franckii, //S. Th. Prof. Hallens.¡¡ Omnibus Theologiae Sacrae Cultoribus/I COMMENDATA, //Λ PETRO ALLIX, S. T. P. // CUM ¡I NOVA PRAEFATIONE.il DE // Impedimentos Studii Theologici, II ET ¡I APPENDICE, // Exhibente aliquot Ecclesiae Anglicanae II Scriptorum Loca, ad Illustrationem // Opusculi facientia. // LONDINI, ¡I Typis J. Downing, Impensis R. Burrough,¡¡ ad insigne Solis & Lunae prope Cambium // Regium in vico vulgo dicto Cornhill, 1706. BFSt 21 G 7 Raabe/Pfeiffer Nr. Β 4.4
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A 1 = INTRODUCTIO // IN // EPISTOLAM // AD EPHESIOS // Cum Studiosa juventute//communicata// Β 10 WA DB Vili, 10-33; VI, 2-11.
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(4) Scopi, in quantum videlicet ex historicis circumstantiis cognosci potest. (5) Argumenti singulorum librorum, quod accurate animadver-(6)sum, viam sternit ad tractationem libri accuratiorem. Praestat autem cum librorum, turn capitum, quae vocantur, argumentum ex ipsa Scriptura haurire, quam ex aliis subsidiis mnemonicis; Quale est Memoriale Biblicum Martinii, Enchiridion Heideggeri &c. Quanquam fortassis hi libelli repetitioni, firmandseque memorise inservire possint. Videndum autem, ne in compendiis magnum inveniamus dispendium, neve cortici diu nimis inhaerendo, nucleum negligamus. Diligens lectio, & evolutio frequens sacri Codicis, optimum hie artificium mnemonicum. Observanda autem hie tria adminicula. α] Viva vox docentis. Nam, ut illa omnia, quae ad generalem, cum totius Scripture, tum singulorum libro-(7)rum cognitionem pertinent, accuratè cognoscamus, & memoria comprehendamus, viva fidelis, & periti Pneceptoris Manuductio maxime proficua est, magnoque nos sublevare temporis impendio potest. Sane non sine insigni fructu uberiori, hermenevticae hasc quasi Catechetica institutio prsemittetur, ea methodo, ut Preceptores disserendo interrogandoque singulorum librorum argumentum, scribendi occasionem, scopum, & similia discentium memoriae sedulo inculcent. β) Privata industria. Sedula enim librorum ipsorum lectione, & relectione optime confirmantur ea, quas ex viva Praeceptoris voce hausimus. Magni autem usus est, in his quasi elementis exegeseos diligenter sese exercere, & ea maxime sibi familiaria reddere. Ne, ut in legendo, minus bene cognitis Uteris, sic in interpretando scriptore aliquo sacro, neglectis his (8) prasmittendis, haereat Oratio & ubique hallucinetur. y) Exercitium inter commilitones. Certamen enim & examen, frequentius inter commilitones institutum, modo debita id moderatione fiat, ut in omni studiorum genere, ita etiam hic, memorias maximum suggerere potest subsidium, 1 7 ( 5 ) ] (2) A B 1 8 / 1 9 Praestat ... argumentum ] Spectat hue etiam suinma capitum, praestat autem istud [ illud B] AB 2 0 Martinii ] Martini A 21 & c > A 2 3 diu > A 2 5 - 4 4 Observanda autem ... retineamus. > A 2 5 Observanda ... adminicula. ] Observandum autem hic Β 2 6 - 3 3 Viva vox ... inculcent. ] Quod ad argumentum librorum accurate cognoscendendum &c memoria comprehendendum viva fidelis &c periti Praeceptoris Manuductio maxime proficua sit, magnoqve nos sublevare temporis impendio possit. Β 34 Privata industria. ... enim ] Quod privata industria & sedula Β 3 5 confirmantur ] confirmentur Β autem > Β 3 6 - 3 9 in his ... hallucinetur. ] argumentum singulorum librorum Veteris & Novi Testamenti recte habere cognitum atqve perspectum. Β 4 0 Exercitium ... enim ] Quod certamen Β 4 2 maximum ] maxime D potest ] possit Β 2 0 Martinius 1603; 1649. 2 0 / 2 1 Heidegger 1681.
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ut librorum & capitum, qu£e vocantur, argumentum & reliqua eo spectantia non tantum discamus, sed etiam in memoria retineamus. (6) Sedis materiarum, ut sacram Scripturam, quasi in locos communes, in mente nostra, digestam circumferamus, & obvia nobis una materia, reliqua loca parallela, sine magno negotio, invenire queamus. Hinc B. Wolffgangus Franzius, in eximia prsefatione tractatus, de Scripturœ sacra interpretatione, legentibus Scripturam S. auctor est, ut unicam materiam, eamque (9) integram una vice absolvant, minime autem capitum numero lectiones suas metiantur. Hoc si recte observatum fuerit a lectore S. Scripturas, facile deinde animadvertet, quantum sit adminiculum hermeneuticum, Scripturam e Scriptura, locum nempe difficiliorem e faciliori explicare; habebitque semper in promtu quoddam, quasi systema rerum omnium Theologicarum, ex ipsis Scripturis, sine additamento humano, compositum. Vidit hujus hypomnematis cum necessitatem, tum utilitatem M. Chemnitius; unde Loc. Theol. ed. Francof. & Witemb. Ao. 1610 690. f. 15. Quia, ait, singuli articuli fidei, in certis Scr. locis & sententiis suam quasi propriam sedem habeant, videndum, &discendum est, quanam sint ilia Sacra testi-{10)monia, in quibus vera cujusque loci sententia solide jundata est. Nec putemus consequi eum magnam ingenii laudem, qui relictis propriis &perspicuis ludat paradoxis. In illis autem testimoniis, qua propria, firma & perspicua sunt, non tantum verba discamus sonare; sed genuina sententia emphasis scrutanda est, ex Grammatica vocabulorum significatione & reliquis circumstantiis, ut ipsos nervös in testimoniis teneamus. Omnino enim cognoscendum est, quomodo & qua ratione testimonia adhibeantur, vel ad confirmationem vera sententia, vel qvomodo in refutatione, adversariis firmiter & solide opponi possunt. Referri etiam debet hoc Chemnitii consilium ad Lectionem Scripturae dogmaticam de qua inf. Sect. II. c. II. Notandum hie a) Quod sedes materiae vel in gene-(7/)re dicatur, ubicunque sive obiter, sive ex professo de re aliqua agitur; vel κατ' εξοχήν ubi proprie, ex intentione Sp. S. res aliqua tractatur fundaturque, quae propria, princeps & nativa sedes dici potest. Et de hac inprimis hoc in loco sermo est. Quoniam vero iterum non in uno loco,
43 & reliqua eo spectantia > Β 45 (6) Sedis materiarum ] (3) Sedis materiae A (6) ] (3) Β 47 Wolffgangus ] Wolgangus A 51 S. Scripturae ] 2 1 A Β 52 difficiliorem e faciliori ] faciliorem e difficiliori Β 53 semper > A in promptu A ] in promtu Β C 54-89 Vidit hujus ... docebit. > A 54-67 Vidit hujus ... Sect. II. c. II. > Β 56 1690. f. 15. Β ] 690. f. 15. C D 60 ludat ] laudai D 69-76 Quod sedes ... Galatas. > Β 47-50 Franz 1693, Praefatio. 55-65 Chemnitz 1610, I, 15. 66/67 Vgl. vorl. Bd. S. 71-73.
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capite, vel libro una res eademque ex professo tractatur, insigne etiam inter ipsas materiarum sedes proprias, & nativas discrimen intercedit. e. g. De justificatione agitur c. III. ad Philipp, tanquam in propria sede, at multo illustrior sedes ejusdem articuli est in Epistolis ad Romanos & Galatas. b) Quod rebus suis non male consuleret, qui inter legendum, chartam semper ad manus haberet, & indicem materiarum quoad sedes earum proprias & nativas, sibi ipsi conficeret; atque hac ratione, sedes materiarum sibi redderet familiares. Posset id non ita magno negotio, fructu vero piane in-(72)signi fieri. Indices materiarum ab aliis confecti e. g. Tossani, qui adjunctus versioni Junii & Tremellii, Flacii Illyrici in Clave, Germanicus Bibliis vernaculis prasmissus, non ita memoria hasrent. c) Quoniam vero tirones, classes rerum non apte satis disponere possunt, viva voce etiam hie via, saltim in aliquot capitibus merito, commonstrari deberet, ne tempus & opera inutiliter insumatur. d) Exercitio vero, certamine & examine sedes rerum, seu materiarum, optime memorise mandantur. Quanti vero usus sit rerum sedes recte caliere, tirones sibi non facile persvadebunt. Usus ipse magis magisque docebit. (7) Rerum externarum, videlicet manuscriptorum; editionum; versionum; divisionum in capita, versus, commata; accentuationis; inscriptionum; subscriptionum; va-(73)riarum lectionum, Masorae &c. quae κατ' εξοχή ν externa dici possunt. In subsidium autem hic vocari possunt Waltheri officina Biblica, Kortholtus de variis Scriptum S. editionibus, Scherertzii Animadversiones Philologica in Codicem V. & N.T. Fabricii Partitiones Codicis Hebrai, Patris Richardi Simonis Critica sacra V. & Ν. T. (quorum ilia in Latinam linguam, hsec nondum, quantum scio, sunt conversa, utpote non ita pridem Gallica edita.) In his vero multa minus probanda, cum alii, tum D. Majus, Theologus Giessensis observât in peculiaribus disser77 b)] a) Β 78 quoad sedes ... nativas > Β 81/82 e.g. Tossani, qui ... praemissus, > Β 82 memoria ] memoriae Β 84 c) ] b) Β 85 via + merito Β merito > Β 87 d) ] c) Β 90 (7) ] (4) A Β 93 hic ] haec A 1/2 ( ) > A 2 Gallica + lingua A 2-4 In his ... 1690. > A 81 Tossanusbibel 1668: „Vorreden/Summarien/Concordantien" und Register. Biblia lat. ed. Tremelius 1596, Index. 82 Flacius 1695, Index. 93 Walther 1668, 104ff., 236ff., 244ff., vgl. Index posterior. Kortholt 1686. 94/95 Schererzius 1655. 95 Fabricius 1610. 95/1 Simon 1681. Simon 1685. Simon 1690. 3/4 Majus 1690.
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tationibus, Ed. Francofurt. & Wetzfif. 1690. Waltonus in Prœfatione Bibliorum Polyglott, plura allegata videri possunt in Critica sacra D. Pfeifferi, quae & hoc argumentum tangit. (8) Cum etiam in ipsis scriptu-(./4)rae textibus varia occurrant ad Historiam spectantia, e.g. locorum, temporumque denominationes, genealogías, monetae, ponderum, ac mensurarum certae species; phrases item ad peculiares antiquitates, ritus, jura, privilegia, vel certam personarum conditionem spectantes: ad lectionem historicam maxime etiam ea pertinent, quae ad ejusmodi rerum historicarum evolutionem faciunt, quemadmodum etiam historia naturalis haud parum lectoribus scripturarum praebet commodi: ut Franzius scripsit Historiam animalium, quod argumentum uberius prosecutus est Bochartus in Hierozoico, cujus etiam reliqua eruditissima scripta, prae multis aliis, in hoc negotio commendanda. Vide Danhaueri Hermen, s. artic. XV {15) §. III. Observandum autem circa banc lectionem historicam, (1) Quod consultum minime sit, reliquis lectionibus historicam, quoad ilia omnia, quae jam dicta sunt praemittere: prout in Coronide de ordine studii Biblici suo loco monstrabimus. Nuclei enim non satis cupidum esse oporteret, qui tanto cum apparatu corticem frangeret. Videndum & hic, ne ad pompam studeamus, ubi Gloria DEI unicus necessario finis esse debet. (2) Cavendum semper, ne rerum externarum, inprimis ex aliis libris cognitio segniores, & hebetiores nos reddat, in lectione ipsius Codicis sacri. Quam plurimi ad (76) hunc offendunt lapidem, & glandibus facile contenti sunt, qui delicias Scripturae nondum satis gustarunt. (3) Quia res externas propter internas scrutamur, & corticem propter nucleum frangimus, flocci habeamus omnia ea, quae ad usum solidum referre non possumus, quo superfluám, & ambitiosam curiositatem nunquam non declinemus; Indignus 4 Wetzff. ] Wetzfl. B; Wetzl. L 5 Polyglott. > A 7 - 1 6 (8) Cum etiam ... artic. XV. ] > A 7 (8) ] (5) Β occurrant ] occurrunt Β 17 circa ] citra A
18 (1) ] I. A 19 20 22 23 24 25 26 27 28
in Coronide de ordine ] in ordine A enim ] autem A oporteret ] oportet A finis ] scopus A Β (2) ] II. A segniores ] segnitiores A sacri ] S. A ad hunc ] in hunc A Β offendunt ] impingunt A Β satis > A (3) ] III. A habeamus ] habemus A
4/5 Biblia polyglotta ed. Walton 1657, Praefatio. 5 Pfeiffer 1680, 6ff., 33ff., 44ff., 98ff. 13/14 Franz 1633. 14 Bochartus 1663, insbes. Praefatio ad lectorem. 16 Dannhauer 1654, 315-341.
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merito censetur divina, quam scriptura docet, sapientia, qui suos in ea profectus externis, iisque inutilibus moratur tricis. In studio Biblico tanti quilibet liber faciendus, quantum contribuii ad finem ipsius Scripture rectius obtinendum. (4) Sunt etiam nonnulla sic comparata, ut ad sequentia capita magnam partem sint referenda, (l7) e. g. scopus & argumentum libri in lectione logica solicite magis observatur. Non excludi vero illa ex hoc capite possunt, quatenus nimirum historice cognoscenda sunt, & ad aliquam generalem, rerum in Scriptura S. contentarum comprehensionem pertinent, non quatenus vel analysi accuratius dijudicanda, vel exegesi longius persequenda. (5) Inprimis vero tironibus pestilentissimum est, sibi relictos, pro arbitrio, per multa, & varia circumvagari scriptorum genera, utpote quibus ad dignoscendos Auctores judicium, ad eligendos eruditio, ad legendos vero cum fructu usus & experientia deest. Primis studiorum annis quilibet tenetur, intra proscriptos a fìdeli Prseceptore limites, atque can-(/S)cellos se continere; non multa legere, sed multum, pauca, & ea quidem, quae ad fundamenta solide sternenda faciunt, sobrie, distincte, & cum magna attentione tractare, nova non aggredì, nisi prioribus recte comprehensis, atque digestís. Haec si negligantur mónita, scioli redduntur, non docti, vani, non solidi, animique paulatim inescantur, insatiabili multa sciendi pruritu, pieni interea ccelestium, spiritualium, divinarum rerum fastidio. CAPUTH. De LECTIONE
GRAMMATICA.
§. I. LEctio Grammatica seu Philologica est, (19) qua Lingua Grace in N. T. Hebraica Chaldaicaque in V. T. attenditur, ut earum Etymologia, Significado, Syntaxis & Idiotismus recte perspiciatur, ne sensum alienum, vel ex versionibus, vel ex lingua male intellecta haustum, Scriptoribus S. temere tribuamus. §. II. Lectio hac (20) comprehendit inprimis. I. Analysin, & interpretationem, vocum Graecarum, & Hebraicarum literalem, seu Grammaticam, quo Etymologia, significado, & ex parte Syntaxis pertinet. II. Idiotisimi scrutinium accuratius. III. Cognitionem lingua Chaldaica. IV. Rabbinismi Cognitionem, qui potius sequi lectionem Scr. Grammaticam dicenda est. 30 merito > A divina > A 33-48 Sunt etiam ... fastidio. > A 33-38 Sunt etiam ... persequenda. > Β 39 (5) ] (4) Β 41 vero cum ] 2 1 Β 52 Chaldaicaeque > A Β Significatio > A 53 & > A perspiciatur + Se emphasis significandi cognoscatur A 55 inprimis ] A Β 57 quo Etymologia, ... pertinet. > A Β 60/61 qui potius ... dicenda est. > A Β
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§. III. Quod ad Analysin & Interpretationen! vocum Grammaticam attinet, distincte loquendum de Lingua Graca & Hebrai-{21)ca. De lingua Graca h. I. non sermo est, ut a Philologo, ex professo, & adamussim colitur, sed ut à Theologia Studioso requiritur, & ad intelligentiam N. T. refertur; quanquam & Theologia Studiosus, si, non neglecta Lingua Ebraica, aliisque studiis magis necessarìis, descendat in profun-{22)diorem Graca Lingua cognitionem, operam non omnino perdet. Ad illam autem necessariam Graca Lingua cognitionem facile perueniet, qui sequentia observauerit. 1) Ante omnia septem priora Capita Matthsei, collata accurata versione, v. g. Beza, Erasmi, ita tractet, ut textum Gœcum in aliam, vel vernaculam transferre lingvam nullo negotio possit. Neque in hac prima 7. capitum tractatione, de ratione Grammatica: formationis nimium sit sollicitus, nec ob illam ignoratam reli-(23)quos, qui ex frequenti textus expositione haberi possunt, profectus différât. 2) Ne autem aliquam neglectus Grammaticae remoram creet, rudimenta quadam Grammatica, cum Paradigmatibus Declin. & Conjug. crebrius euolui, legi, relegi, utpaulatim memoria insigantur, possunt, hac opera, ut theoria praxin, & hase illam corroboret, lectioni 7. capitum juncta. Semper autem plus temporis tribuendum est usui, seu ipsi lectioni N. T. quam theoriae, seu studio grammatico. Usus theoriam, non haec ilium compensare potest. 3) Absolutis 7. capitibus, & necessarìis paradigmatibus Declin. & Conjug. comprehensis, non differatur lectio totius N. T. a capite ad calcem, collata semper accuratissima, qua haberi potest, versione v.g. Erasmi, Beza &c. vel insuper edam adhibito Léxico Pasoris majori, ut significationem, & qualita-(24)tem Vocis grammaticam accuratius cognoscamus. Significationem vocum vel adscribat, vel repetita capitis lectione memorias suas commendet lector, ut quisquís hoc, vel aliud subsidium ingenio suo accommodatum crediderit. Negare autem non possumus, quod eorum methodum feliciori semper successu gaudere observemus, qui ipsis vocabulis, quae ignorant, e vestigio significationem vel adscribunt, vel inscribunt.
62 Quod ad ] Qvoad Β attinet > A Β 6 8 / 6 9 sequentia observauerit > A Β 70 1) ] I. A 71 tractet ] tractaverit A Β 75 2) ] II. A Grammaticae ] grammaticus A 77 hac opera ] haec opera Β 79 usui ] praxi A 80 Usus ] Praxis A haec illum ] haec illam A; hic illam Β 81 3) ] III. A Conjug. + memoria A 83 v.g. Erasmi, Bezae &c. > A 85 adscribat, + vel superscribat, A 87 Negare autem ... inscribunt. > A 89 inscribunt ] subscribunt Β 71 N T griech. ed. Beza 1598, 1 - 3 7 . NT griech. ed. Erasmus (Flacius) 1659, 7 - 3 7 . 83 NT griech. ed. Erasmus (Flacius) 1659. NT griech. ed. Beza 1598 84 Pasor 1619.
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4) Hac lectio, non carptim, ac vellicatim instituenda est, sed tantisper intermittenda sunt alia studia, vel parcius saltern tractanda, ne altero die excidat, quod uno legimus, ñeque téedium pariat, diu, & sine magno progressu continuatus labor, qui uno alteroque mense facile absolví potest a lectore assiduo. Eadem vox modo simpliciter modo conjuncte obvia, & alia aliaque ratione identidem formata, atque ita toties totiesque ob-(25)via memoriae non difficulter inprimitur. Qui aliquod temporis spatium destinât, sepositis tantisper aliis studiis, lingvée alicui addiscendas, optimo certe utitur temporis compendio. In eo tamen quilibet tenetur temporis, occasionis, ingenii & aliarum circumstantiarum rationem habere, ne aliorum methodo, progressibusque se temere metiatur, & vel sperato fructu excidat, vel molesto labore nihil aut parum agat, dum ad alia, eaque non minus necessaria addiscenda longe praestantior suppetit occasio. 5) Lectus ita semel Ν. T. Codex, brevissimo, quoad ejus fieri potest, temporis spatio repeti debet. Certissimus sum, non facile tam stupidum fore Theologie Studiosum, qui non trium mensium spatio, hac methodo si utatur, perveniat ad intelligentiam Grammaticam N. T. 6) Non parum autem juvabit tum acquirendum, tum acquisitum lingvas Graeœ habitum, si quis commo-(26)dam, & portatilem semper ad manus habeat N. T. editionem, quam, proposito seu publice, seu privatim etiam textu aliquo, sine mora evolvat, & cum vernacula conférât, ut sic, quasi aliud agendo, legendis, atque accurate considerandis fontibus adsvescat. 7) Caeterum cum nil referat, qua quis utatur methodo, modo finem propositum feliciter assequatur, minime existimandum est, alias aliorum methodos à nulla ratione profectas esse, neque ullo nobis usui esse posse. Diversitas ingeniorum non omnem omnibus applicari facile sinit methodum. Hinc ea ratio ineunda fuit, quam omnibus convenire maxime probabile est: Jam si loco 7. priorum capitum Matthasi aliquis epistolam aliquam intellectu faciliorem e. g. Epístolas ad Timotheum, ad Ti tum, Johannis &c. tractare initio mallet ac tum cursoriam N. T. lectionem persequi; vel si quis N. Testamentum ita perlegere vellet, ut ad consequentia (27) nunquam pergeret, quin antecedentia pienissime imbibisset, ac repetiisset, id quod nonnullorum ingeniorum indoles fortassis exigit; vel si quis Compendium Ν. Testamenti Leusdenianum, in 36. dierum 90 4) ] IV. A 90/91 intermittenda ] remittenda A Β 94/95 modo simpliciter... atque ita [ + modo Β ] simplex, modo composita, modo sic, modo aliter formata, atque sic [ita Β] A Β I aliquod ] aliquid A 2 - 6 In eo ... occasio. > A Β 7 5) ] V. A 9 hac methodo si utatur. > A I I 6) ] VI. A 11/12 tum acquirendum ... habitum > A 16-74 Caeterum ... adjecta sunt. > A 1 6 - 3 7 Caeterum ... exploratumque. > Β 26 Leusden 1685.
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operas digestum felici prasditus memoria, alacri studio perdiscere ac mente comprehendere conaretur; vel si versus in Leusdeniana N. Testamenti editione asterisco notatos, universas nimirum Ν. Test, voces comprehendentes, ante lectionem integri textus memoria; inscribere vellet; vel si Lubim Consilia secutus versione ejus interlineari, quae in 4to prodiit, ac prasfationem habet de methodo discendarum linguarum, utendum sibi crederet; vel si alia qualunque exquireret progressuum adminicula, non male studiis suis consuleret. Id vero monemus, ne quis temere hanc vel illam methodum proprio Consilio sibi eligat; Sed potius fidelis & experti Prasceptoris Consilia sequatur. Ejus cer-(2S)te, quam praescripsimus, neminem pcenitere posse, usu ipso compertum habemus exploratumque. §. TV. Si Studiosus Theologia plus opera, ac temporis conferve in Graca lingua Studium voluerit, suppetunt facile Auctores, in quibus, non sine fructu eximio, in ipsum, quod meditatur, Studium Theologicum redundaturo, versetur, maximè etiam stylo N. T. conformes: e.g. (29) Clementis illius Romani, quem Phil. V,3. indigitari autumant, Epístolas duas ad Corinthios, antiquam vere spirantes sapientiam, & non tantum in Anglia, & Belgio, sed etiam Helmstadii edita, cum notis Maderi in quarto, it. Ignatii Epistolae, quibus adjuncta etiam Epístolas Barnabas, & cum versione edita (30) Lendini 1680. in quarto ab Isaaco Vossio, qui & notas addidit. Sunt certe & ha Epistola, exparte, primitiva Ecclesia gravitate, & integritate digna. Item: Jùstini M. & Athenagoras Apologise, Lipsia aliquot ab hinc annis a Dn. Rechenbergio edita. Item: Macarii Homilias, stylo facili & perspicuo fluentes, in (31) octavo excusa. Optandum certe foret, ut ejusmodi libelli, inprimis qui ad primam Christianorum atatem proximè accédant, studiosorum manibusfrequentius tererentur, unde, vel aliud agentes veri, & non fucati Christianismi ideam mentibus penitus, animisque mandarent. Addi potest lectio LXX. Interpretum, (32) quorum versioni in nonnullis editionibus adjecti sunt libri apocryphi, & ipsi grace scripti, inter quos eminet liber, qui vocatur sapientia. Inde posset etiam descendi ad lectionem Eusebii & reliquorum, qui cum versione latina & annotatione editi, à Valesio in Gallia, & Moguntia An. 1672. recusi, sex seculorum Historiam (33) Ecclesiasticam complectentes. Dehinc ad
46 Jùstini M. + (a) L 47 Athenagorae Apologiae + (b) L 30-32 N T polyglottum ed. Lubinus 1614, s. Praefatio. 41-45 Zu Clemens Romanus, epistulae duae ad Corinthios; Ignatii epistulae; epistula Barnabae s. Die Apostolischen Väter, bearbeitet von F.X. Funk, K. Bihlmeyer, W. Schneemelcher (Samml. ausgew. Kirchen- und dogmengeschichtl. Quellenschriften II 1,1). 46/47 Zu Justinus Martyr, apologia I und II; Athenagoras, supplicatio pro Christianis s. MSG 6 und E.G. Goodspeed, Die ältesten Apologeten, Göttingen 1914. Vgl. Isaacus Vossius 1646. Rechenberg 1685. 48 Macarii Homiliae: MSG 3 4 , 4 4 9 - 8 2 2 ; jetzt: PTS 4, Die 50 geistlichen Homilien des Makarios. 5 2 - 5 6 Eusebius, historia ecclesiastica: MSG 20 und GCS 9, 1 - 3 (Eduard Schwartz). Weitere Kirchengeschichten in der Nachfolge des Eusebius, auf die Francke ohne Namensnennung hinweist: Gelasius von Cäsarea, Rufinus von Aquileia, Sokrates, Sozomenus, Theodoret von Cyrus u.a.
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Manuductio
lecttonem prœstantissimorum Patrum Gracoram, Chrysostomi, Basilii M. &c.facilior foret aditus. Posset denique res omnis ita agi, ut nihil sine fructa legeretur. Hanc fere viam, superiori seculo, ingressus est Michael Neander, qui proinde varia edidit, hue spectantia, e.g. Patrum (34) sententias; item, Apocrypha N. Testamenti ¿re. Repeto autem, quod supra dictum est, scribi hic Theologia Studiosis, Usque, qui non ex professo Philologia sese dederint, sed in Scripturarum tractatione operam, atatemque consumere malint. Quibus certe, per vastum Auctorum profanorum pelagus, inprimis sifrigidius, ut (35) fere hodiefieri solet, in scholis hac studia tractarint, vagari minime licet, ne similes évadant illi, qui instrumentis conquirendis per omnem atatem occupatus, malleum tandem cuderet, fabri scilicet nomine se tunc egregie dignum existimans. Nota autem, quod hie quidem, dum commendavimus nonnulla primi seculi scripta, de authoritate eorum non adeo dispiciendum (36) nobis sit qua de alioquin videri posset Rivetus in Critic. S. Robertus Cocus in Cens. Patr. &, quod ad Ignatianas Epístolas pertinet, in specie Pearsons Vindicta Epistolarum Ignatii in 4to. Nobis vero hic de studio linguae Grascae, ut ad Studium theologias resertur, ubi
nemo negaverit, lectionem ejusmodi librorum maxime proficuam esse futuro theologo, quemadmodum ipsorum Apocryphorum, quse Scripture S. adjecta sunt. §. V. Hebraica lingva, ut simul cum Grasca conjungatur, non facile svaserim. Est enim major ad singula sensus, imo major ad lin-(37)gvam Hebraam animus, si illam tam brevi spatio addidicerimus. Solent tamen nonnulla ingenia ita esse affecta, ut obtorpescant facile, si continuo labori insudandum sit; inprimis id vitti habet atas puerilis. Unde consultius nonnuquam est, lingvam latinam & gracam, vel gracam & Ebraicam conjungere, operasque ita di-(38)videre, ut ante meridianas horas dijficiliori, pomeridianas faciliori tribuamus. In Unguis, quae aliquam inter se habent afßnitatem, non ita procedit, quia tum facile confusio quadam oriretur. Si Hebraicam Graca quis praemittendam crediderit, illi non repugnarim. Neque enim vulgaris nos morari debet methodus, qua non absurde (39) quidem lingva primum latina, deinde graca, tandemque Hebraica disci solet. Sunt qui invertunt ordinem, puerosque primum Hebraam, deinde gracam, & tandem latinam docent, qui ordo ut rationibus non caret, ita nec successu destitutus fuit. Videant omnes, ut maxime necessaria praferant minus necessariis. Quod (40) monitum, omnium cujuscunque scientia, artisque 6 8 - 7 4 Nota autem ... adjecta sunt. > Β 71 pertinet ] attinet L 75 i.V. ] §.IV. A 77 addidicerimus ] addiicerimus A 7 7 - 8 2 Solent tamen ... quaedam oriretur. > A Β 82 Si + vero A 8 3 - 8 7 Neque enim ... destitutus fuit. > A Β 8 8 - 9 0 Quod monitum ... spondei fructus. > A Β 57 59 70 71
Zu Johannes Chrysostomos s. MSG 4 7 - 6 4 . Neander 1595. Rivetus 1619. Cocus 1683. Pearson 1672.
Zu Basilius von Cäsarea s. MSG 2 9 - 3 2 .
Manuductio
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studiosorum animo affixum esse pervelim, utpote, quod in omni studiorum genere observatum, certissimos semper spondet fructus. Potest vero lingva Hebraica eadem fere, qua lingva Graeca, disci methodo. 1) Quatuor priora capita Geneseos sunt evolvendo., perlegenda cum versione accurata, qualis Junii & Tremellii, &, quae (41) premit Verba, Hebr. versio 4. Capitum in Atrio Opitii, conferenda, & repetenda, donee possimus absque versione textum Hebraicum alia lingua exprimere. Perquam commoda tironibus est Versio Geneseos Xantis Pagnini, cum brevibus adnotationibus, textum Hebraicum κατά πόδα exprimentibus, seorsim edita Hamburgi in 8vo: 2) Brevissima quidem Grammatica rudimentahic adhiberi possunt, ut sciamus, quid sit prasfixum, quid suffixum, nec non paradigmata summe necessaria. Verum & hic plus temporis tribuendum lectioni ipsius textus, quam rudimentis Grammatica» addiscendis, quae certe longe minori negotio, nec tanto cum t«edio discemus, usu lingua: quotidiano imbuti, & confirmati. Experientia hic mihi, & aliis quam plurimis magistra fuit irrefragabilis, paucis diebus 4. illa capita ita absolví posse, ut textum latine reddere, radices cum significatis indicare, praefìxa & suffixa à vocibus ipsis sejungere recte (42) possimus. Quantum autem hoc in lectione residua futurum sic adjumentum facile deprehendemus. Certus sum, hebdomadem sic melius locari, quam trimestre spatium Grammaticas addiscendae, solique analysi insumtum, cujus fastidio, quam plurimi linguae Hebraeae Studium abjiciunt. Fidelis Magistri opera hic apprime necessaria & opportuna est, qui paucis ea Grammaticae fundamenta, quibus tironem non sine damno carere posse crediderit, tradere potest. Qui hac destituuntur, vivam Magistri vocem compensare possunt scriptis, in hunc finem adornatis. Quale Analysis primorum capitum Geneseos Atrio suo à Dn. D. Opitio adjunctum; Lexicon item Hebraicum Ejusdem CI. Viri, ad formam Lexici Schreveliani, in usum tironum editum. Est alias 90 vero ] autem A 95-2 Perquam commoda ... in 8vo. > A 2 πόδα ] ττόυα Β in 8vo: + qvam in studiosae juventutis commodum prope diem recudendam curabimus. Β 3 quidem ] quaedam A 4 quid suffixum > A 6 longe ] longo Β 8 irrefragabilis ] infallibilis A Β 9 posse ] possunt A 14-23 Fidelis Magistri ... in N.T. praestitit. > A 15 paucis + horis Β 16 Qui hac destituuntur ] Qvi hanc partem infeliciores sunt, Β 17-19 Quale Analysis ... tironum editum. ] Ita qvatuor capitum analysin Atrio suo adjunxit Dn. D. Opitius, imo & Lexicon Hebraicum ad formam Lexici Schreveliani in usum tyronum edidit. Β 93 Biblia lat. ed. Tremellius 1596, I,lff. 94 Opitius 1687. 95/1 Biblia hebr. ed. Pagninus 1613, 3-168. 18 Opitius 1687, III, 85ff. Opitius 1687, IV, 133f. 19 Schrevelius 1664.
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Manuductio
Baldovii Analysis totius Geneseos, Grammatica? ejus subjuncta & accommodata. Est Victorini Bythneri Lyra Prophetica, sive Analysis Critico-Practica {43) Psalmorum Tiguri 1670. excusa, & recusa 1685. liber in hoc genere commendandus. Est Leusdenii Clavis V. T. qui & eundem laborem in N.T. praestitit. 3) Absolutis 4. capitibus, & necessariis Grammatica rudimentis, quoad sine magno tasdio fieri potuit, memoria comprehensis, accessus faciendus est sine mora ad lectionem totius Codicis Hebraici, qui omninò à lingvas Hebraes Studioso quouis vero rectoque legendus est; Habeant compendia Biblica, manualia, biblia parua suam laudem & vsum; ita certe adhibenda non sunt, ut tirones ab ipsius codicis lectione arceantur. Sensere id multi suo damno, qui compendiis diu immorati, vel lectione integrorum Bibliorum piane fuere exclusi, vel progressibus certe magnam partem defraudati. Legendus autem a) Cum versione accurata e. g. Tremellii cum notis, inter quas illas imprimis tironi sunt proficuas, quae Hebraica vocabula accuratius expri-(44)munt, quod in Edit, in 8vo, quas est sine notis, non ita haberi potest. b) Studio, quoad ejus fieri potest, assiduo, ne temporis intervallum memoriam fallat, & fatiget. c) Signification vocum ex versione adscripta margini vel inscripta textui, donee crebra scriptione memoriae inhaereat. Id quod haud leve esse memoria: subsidium, sané quam plurimi suâ testantur experientiâ. Facile tarnen permitto quemlibet suo abundare sensu. Vocabula autem sola nemo facile sine summo tíedio, debitoque fructu addiscet. E Léxico autem nisi supra nominato Opitii significationem vocum investigare, tyronibus non svaserim, Quod Grammaticae nondum peritissimi, multum temporis frustra quasrendo consument. Prasstat igitur, vel ad manus habere Biblia, quae in margine indicant radices, qualia.í4r¿í Montani, vel in chartam, quae ignoramus, conjicere, ut ex viva Prasceptoris voce ac-(-£5)ci20 Baldovii ] Samuelis Bohlii Β 21 Psalmorum + excusa primum Londini 1650, & L 26-31 à lingvae Hebraeae ... defraudati. ] legendus ipse a quolibet genuinae linguae Ebraicae studioso. A; legendus ipse a qvolibet genuino lingvae Ebraeae Studioso. Β 32 a) ] (1) A e.g. Tremellii cum notis, ] (e.g. ... cum notis) A Β 32-34 inter quas ... haberi potest. > A Β 35 b) ] (2) A 37 c) ] (3) A ex ] 8c A margini vel inscripta ] vel superscripta A Β 40 sola > A Β sine ] seorsim absque A Β 41 debitoque ] nec debito cum Α Β 41-43 nisi supra ... consument. ] investigare significationem vocum tyronibus, non suaserim; multum enim tempus [temporis B] frustra consument, cum [& Β] Grammaticae non ex asse gnarus, non semper [+ quod quaerit Β] nisi operose inveniet [+ nisi supra allegato D. Opitii Léxico sine tanta temporis operaeque jactura fortassis utatur. Β] A Β 20 21 23 32 41 44
Baldovius, nicht nachgewiesen. Bythner 1670. Leusden, Clavis 1683. Biblia lat. ed. Tremellius 1596. Opitius 1687, IV, 133ff. NT griech. ed. Montanus 1619.
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pimus. Quanquam nil obstet, si ad tempus quasdam in lectione hac cursoria plané ignoremus. Multi cum omnia simul cognoscere cupiunt, progressus suos maxime morantur. 4) Interea quasi aliud agendo, viva manuductione facillime ad pleniorem Grammatica cognitionem perveniemus. Assiduè & quotidie in Codice ipso versanti difficile non est Grammatica» Studium, sed una alterave hebdomade facile superati potest. Qui autem omnes Grammatica; subtilitates venantur videant, ne de tempore male consumto in fine conquerantur. 5) Lectus ita Codex V. T. quod à quibusdam trimestri spatio factum memini, repeti non adeò magno temporis spatio, majori cum fructu potest. Id quod omninò necessarium est, ne prima; lectionis fructus pereat. Hie autem conjungi potest scrutinium idiotismi, de quo in sequenti-(^6)bus. Si quis in ea repetitione uti voluerit Manuali Hebraico Leusdenii, ut omnes ac singula; V. T. voces eò facilius memoria; mandentur, non equidem dissvasero. 6) Ex jam dictis autem facilè apparet, nec omnia ad Prasceptorem, nec ad privatum omnia Studium remittenda esse, si dextre tractare Hebraica voluerimus. Etiam optimam si quis calleat methodum, magnum adhuc temporis prscavere poterit dispendium, si lectioni privata; conjungat vivam Magistri vocem, non per devia, sed per plana ad altiorem lingva; cognitionem deducentem. Erunt autem precipua; Pra;ceptoris partes, difficultates in lectione hinc inde subortas solvere, & in omnibus, quomodo privatim instituenda sint, clara voce praire. Diversam aliorum methodum non ignoro: hanc autem privata; industria; optime accommodatam minimeque omnium fallere, certissime scio. (47) 7) Si quis in tempore portatili Bibliorum non punctatorum exemplari v. g. Men. Ben. Israelis in 8. Lugdunensi, Plautini in 24. vel nupero Francofurtensi uti, textumque sive publice, sive privatim, vernacula lingva, vel latina propositum, cum Hebraica conferre discat, haud parum suos & promovebit, & confirmabit profectus. 4 5 chartam ] charta A; chartern D 45/46 accipimus ] accipiamus A Β 46 cursoria ] curiosa A 4 7 cum ] d u m A Β cognoscere ] scire A Β 4 9 4) ] IV. A pleniorem ] plenariam A 52 superari ] sperari A 54 5) ] V. A 5 7 - 5 9 Si quis ... dissvasero. > A Β 60 6) ] VI. A 62 calleat ] habeat A 64 ad altiorem ] ad profundiorem A Β deducentem > A 65 praecipuae ] praecipue A 66 clara voce ] viva voce A Β 67/68 privatae industriae ... minimeque ] a c c o m m o d a t a m privatae potissimum industriae esse, & minime A Β 69 7) ] VII. A 70 Plantini ] Si Pagnitti A; & Plantini Β vel nupero Francofurtensi > A Β 58 Leusden, Manuale 1 6 8 3 .
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Manuductio
8) Non leve etiam est in qualibet lingva addiscenda adjumentum, si duo tresve amicam jungant operam, unusque alterius, quacunque ratione promovere studia laboret; quod exercitio inter se constituto, collatione & examine frequentiori fieri potest. 9) Notati prseterea possunt à tironibus in ipsa Codicis lectione sequentes regula»: 1) Nunquam taedeat iterum iterumque significationem vocabulorum textui adscripsisse, eo ipso enim juvatur memoria. Etiamsi id primo inconsultum videatur, docebit tamen (48) deinde experientia, operàm illam non male fuisse locatam. 2) Ubi piane difficilis cognitu fuerit vocis alicujus radix, ipsa etiam margini adscribatur, postquam non operose e Léxico, sed ex ore praeceptoris eam intellexerimus. In secunda etiam tertiaque lectione id non carebit sua utilitate, si diligenter in prima lectione factum fuerit. 3) Caveat semper lector, ne hinc inde divagetur in lectione librorum biblicorum, quod fere ut plurimum inconstancia: vitium ferre solet aetas juvenilis, sed annitatur maxime, ut ordine biblia perlegat. Suos constans animus in fine degustabit fructus, in horas mutabilis, sua cum dolore sentiet damna. Raro ad solidam lingvae cognitionem perveniunt, qui ordinem fastidiunt. 4) Semper animo affixam sit, quod non una opera omnia disci possint. Quamdiu igitur tiro occupatus est in uno, e. g. in cursoria lectione, ea, (49) qu«e ad lectionem aliam, & accuratiorem pertinent, tantisper, quasi de industria, nesciat. Quod praeceptum dum a nonnullis negligitur, sibi ipsis facile taedium lingvaE adsciscunt. 5) Haud exiguam etiam habebit utilitatem, si interdum, imo si fieri potest, crebrius voce clara textus legatur. Nam qui animo tantum legunt textum, deprehenduntur in lectione textus tardiores, & quasi titubantes, etiam, ubi magnam bibliorum partem perlegerunt. 6) Tironibus etiam id utile est quam maxime, si Preceptor interdum textum perlegat, jubeatque tirones pronunciationem accuratam imitari. 7) Ñeque id fructu eximio carebit, si opera: singularum hebdomadum diebus Saturni, quoad ejus fieri potuerit, recolantur, repetanturque. Sequens septimana fructum eius repetitionis abunde sentiet. 8) Cum libri Parolipomenon, argumento maxime conveniant cum libris Regum, id quod de ordine legendi (50) dictum est, non eo extendendum est, ut illi ad fìnem reserventur, sed ordine maxime naturali omnino conjungendi sunt statim cum libris Regum. Ita etiam in Hagiographis, quae Chaldaica sunt, in prima lectione prateria possunt. 9) Diversis Prasceptoribus, non facile quis in fundamentis lingua; imbibendis utatur.
74 8) ] Vili. A 76 inter se constituto ] una instituto A Β 7 8 - 2 2 9) Notari praeterea ... facile possunt. > A Β
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10) Semel & raro occurrentia vocabula vel seorsim in chartam conjici, vel ex diligenti repetitione Manualis Leusdeniani peti possunt. 11) Quoniam nomina propria crebri us moram aliquam injiciunt, ac tirones aegre judicare possunt, quae sint propria, quae appellativa, conducit in prima lectione signo Pr. illa notare, quae discerni ab appellativis non ita facile possunt. §. VI. Idiotismus utriusque V. & N.T. tenendus est, si solide in-(51)terpretari fontes, & de versionibus accuratum ferre judicium voluerimus. Sciendum autem ante omnia I. quid per Idiotismum intelligatur. Alias enim facile aliquis doctrinam de Idiotismo ad ea extenderet, qua ad Idiotismum nulla ratione pertinent; vel Idiotisticarum expressionum maximam partem negligerei, pau-(52)carum regularum cancellis, integram de Idiotismo lingua doctrinam includi posse existimans. Optime igitur Danhauerus Herrn. S. art. X. p. 173. „Idiotismum in genere describit, quod sit, qui lingua omni, soli, ac semper competit: qui omni lingua apud omnes, saltem ώς έπί τό πολύ, ejus lingua Scriptores, quoties rem (53) eandem exprimere voluerunt: qui soli, non tantum exclusive, sed & exochice: qui semper, non aliquando ex accidenti & analogia quadam casuali competit. " Distinguit autem recte judicium Grammaticum Idiotismi a judicio Grammatico significationis. Significatio enim vocum Grammatica, in se non refertur (54) ad idiotismum, sed haec pracedit cognitionem Idiotismi, & singulari etiam studio & observandi ratione indiget; potissimumque etymologia & usu vocum addiscitur. Fieri tamen potest, ut ex ipsa vocum significatione, translata inprimis, quadam ad Idiotismum referantur, si nimirum vocabulum aliquod, voce idem alias in aliis (55) Unguis exprimente, reddi minime potest, vel certe in illa significatione rarissime invenitur. Ad Idiotismum vero proprie referuntur ea, qua, Unguis inter se collatis, non possunt de verbo ad verbum exprimi, nisi voluerimus in alterutrius lingua indolem peccare, & auribus lingua illi assuetis absoni esse. Eo pertinent ver-(56)ba Augustini, aliata a Danh. loc. cit. Discamus quomodo ipsa locutio diuinarum Scripturarum, secundum cuj usque linguae proprietatem accipienda sit. Habet enim omnis lingua sua quaedam propria genera locutionum, qua;, cum in aliam linguam transferuntur, videntur absurda. Hoc igitur si recte observetur, faci-(57)le cuivis constare potest, quid proprie per idiotismum intelligatur. Speciatim vero in Unguis sacris observandum est, quod respectu Veteris Testamenti, Idiotismus denominetur a lingua Hebraica Hebraismus; nisi fortassis interdum a Chaldaica, & Syriaca Chaldaismus, & Syriasmus; respectu Novi 23 §.VI. ] §.V. A utriusque + Linguae A 2 3 - 5 4 si solide ... ab Hebraismis. ) si de discrepantia fontium & versionum solidum ferre judicium voluerimus. Non possumus autem ad accuratam Idiotismi N. T. pervenire cognitionem, nisi Hebraicam etiam calluerimus. A 3 7 - 4 0 Fieri tamen ... invenitur. > Β 4 2 peccare ] impingere Β 43 aliata ... cit. ] (alleg. ... cit.) Β 48 in Unguis sacris ] qvoad lingvas sacras Β 19 Ebd. 2 9 - 3 3 Dannhauer 1654, 173. 4 3 - 4 6 AaO 175.
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Manuductio
Testamenti ve-{58)ro, ut quidam volunt, Hellenismus, vel ut alii exprimere malunt, stylus Gracus sacer, complectens phrases, lingua Hebraica indolem redolentes, sed labio graco expressas. Id quod propterea observandum est, ut quisque, in Novo Testamento, eo solertius distinguât puros Gracismos ab Hebraismis. Etsi enim Pfochenius in Diatri-(59)be, Stolbergius Wittebergensis, aliique non inepte plurima disseruerint de puritate lingua Graca Novi Testamenti; phrasesque non paucas pro idiotismis Hebraicis a multis habitas, a profanis quoque Auctoribus Gracis usurpatas esse demonstrarint; neque negemus in comparando stylo Veteris & Novi Testamenti cau-{60)te versandum esse; luce tamen meridiana clavius est, Scriptores Novi Testamenti, ex stylo gentilitio, cui a pueris erant innutriti, mutuo quam plurima accepisse, ut nemo infidas ire possit, stylum Novi Testamenti longe distare a stylo aliorum Auctorum, adeo, ut nullus tam commode liber in Hebraicum transfundí idioma possit, quam Nov. (61) Testam. non tantum ob argumenti, sed pracipue ob magnam orationis conformitatem. vid. Danh. Hermeneuticas s. art. X. § 5. p. 181, 182. & reliquos Auctores de stylo Ν. Test, agentes citatos. a D. Pfeiff. Crit. S. p. 78. seqq. & p. 214. Inde facile apparet, neminem facile ad exactam Idiotismi Novi Testamenti cognitionem perve-(62)nire posse, nisi Hebraismi doctrina jam antea probe imbutum. Quare scrutinium idiotismi tum demum a tironibus aggrediendum esse censemus, cum cursoriam Veteris ac Novi Testamenti lectionem absolverint. Inter libros quidem, ex professo eum infinem scriptos, pracipuum facile nomen meretur Salomonis Glassii (63) Grammatica sacra, quam in Philologie sacra tractatu tertio exhibet, in qua etiam optime Veteris, & Novi Testamenti Idiotismum conjungit. Salva tamen Viri illius, optime de Ecclesia meriti auctoritate, (cujus mihi certe venerandum semper nomen fuit, est & erit) ut eo rectius, solidiusque librum illum in usum suum conver-(64)tant tirones, notamus (a) quod regulas maxime ex Flacii Illyrici Clave scriptura sacra hausit, qui in hoc genere, non sine insigni jructu legi, & cum Glassio conferri poterit. (b) Quod exempla etiam ex Auctoribus aliis, pracipue ex notis
57 a profanis quoque ] profanis A Β usurpatas ] parallelas A Β 58 in comparando stylo ] parallelismum A; parallelismum styli Β 59 versandum ] tractandum A Β 60 plurima ] plurimos A 63/64 ob magnam ... conformitatem ] ob styli paritatem A Β 6 4 - 4 vid. Danh. Hermeneuticae ... sacram Glassii ] Quando igitur curiosam lectionem V. & N.T. absolvimus, accedendum etiam est ad scrutinium Idiotismi. Glassii Philologia S. in Tract. 3. de Gram, seu, quae inter libros ex professo eum in finem scriptos praecipuum nomen meretur, conjugit optime Idiotismum V. & N. T. Methodum A 64 Hermeneuticae ] Hermeneutica D 65 agentes + & L citatos ] alleg. Β 69 censemus ] credimus Β absolverint ] absolverunt Β 76 hausit ] hauserit Β 55 Pfochenius 1689. Stolberg 1672. 64/65 Dannhauer 1654, 181f. 65/66 Pfeiffer 1680, 78ff., 214. 7 0 - 7 2 Glassius 1691, 540-668. 7 5 - 7 7 Flacius 1695.
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Junii, & Tremellii, magnani partem congessit. Conferetur etiam non sine fructu Bux-(65)torfii Thesaurus Grammaticus, ut & Chemnitius in Observationibus Philologicis & Exegeticis, quas valde eruditas ac solidas Locis Communibus passim immiscet. (c) quod non raro pro idiotismo habet, quod recte consideratum, non minus in aliis Unguis omnibus locum habere potest, si eadem id requirat, qua subest, ratio, (66) rei ipsius necessitate, non lingua indole ejusmodi expressionem flagitante. (d) Quod prater necessitatem Regularum numerum multiplicet, qui minui in regulis ab eo allatis haud parum posset, eoque ipso juvari tironum memoria, (e) Quod radones Regularum non adducit, qua: tamen reddi, si non in omnibus, certe in quam plurimis regulis, praecipue illis, quas de figuris Grammaticis habet, possunt. φ quod minime exhaurit hanc de idiotismo doctrinam, cum multi, precipue in vocabulorum conjunctione, ut in omnibus Unguis, ita etiam in Hebraica idiotismi lateant. Id quod in Latina lingua optime perspexit (67) Antonius Schorns, cujus libelli (Methodus discenda lingua Latina & Graca; & Phrases Ciceroniana, inque eas praecipue Prafatio.) hoc nomine commendandi sunt. Spicilegia etiam non contemnenda addidit Glassii operas Danhauerus Hermen, s. Artie. VI. p. 183. seqq. sunt alias Fesseiii Adversaria S. Drusii item, Grotii & aliorum qui in X. tomis Criticorum sacrorum continentur, Commentarli, qui suppetias ferent, si quis operosius & enucleatius hoc tractare Studium gestiat. Citatos etiam vide hujus generis Scriptores in D. Pfeifferi Critica S. p. 174. & 175. Sufficit tamen, quod mediocris idiotismi cognitio ex Glassii Grammatica sacra haberi possit. 3. Methodum Philologiam sacram Glassii tractandi aliam alii praescribunt. (68) (a) Quidam indicem regularum Bibliis suis inscribunt, ut in legendo textu, ad eum non adeo magno negotio possint respicere. (b) Quidam compendium legunt a Philippo Herwarto adornatum, & denuo a Frischmuto editum. (c) Quidam indicem Grammatica» sacra subjunctum, in omnibus locis, secundum ordinem librorum, evolvunt, & summam regulae, imo etiam explicationes, a Glassio adjectas, margini Bibliorum suorum adscribunt; quam methodum antecedentibus praetulerim. 78 congessit ] congesserit Β 81 habet ] habeat Β 86 adducit ] assignet Β 88 exhaurit ] exhauriat Β 1 Citatos ] Allegatos Β 5 (a) Quidam indicem ] (1) Quidem judicem A 7 (b) } ( 2 ) A 9 (c) ] (3) A indicem Grammaticae sacrae ] Judicem Grammaticum seu A 10 etiam ] in A 78 Biblia lat. ed. Tremellius 1596. 79 Buxtorf 1629. Chemnitz 1610. 9 0 - 9 2 Schorus 1557. Schorus 1608, Praefatio. 93/94 Dannhauer 1654, 183ff. (Art. IX). 94 Fesselius 1650. Drusius 1584. Grotius 1679. 2 Pfeiffer 1680, 174f. 7/8 Heerwart, gemeint ist wohl 1659.
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4. Quod si vero aliquis viva in his rebus uti manuductione posset, non exiguo frueretur temporis compendio. Posset enim idiotismi non imperitus duabus pericopis, uni ex Veteri, alteri ex N. Test, desumtis, facile hanc de idiotismo doctrinam includere, & ex singulis versibus & phrasibus idi-(69)otismum viva voce, addita etiam, si placuerit, ex Glassio aliisque auctoribus regula, demonstrare. Experientia didici, hac ratione, mensis spatio, non absque insigni fructu hunc superari posse laborem. Atque haec methodus id prasterea habet commodi, (quia sic non in universa Biblia diffiindimur, sed paucis rem omnem includimus paginis) quod deinceps ad manus semper sit exemplum parallelum in ilia, quam tractavimus pericopa, si aliud alio in textu occurrat exemplum. 5. Posset etiam Praeceptor ordinem sequi regularum, tironibusque primo regulas brevissimis explicare, deinde singulis regulis unum, vel duo exempla selectissima adjicere, tandemque examine diligenti discentium ánimos con-(70)firmare; id quod etiam non adeo diuturni laboris foret. De cantero dissimulandum non est, quod idiotismo recte cognoscendo prascipuum pondus addat crebra, & assidua ipsius Codicis Hebraici, Graecique lectio, ut de vernaculae linguae Idiotismo, etiam sine praeceptis judicamus. Certe absonum nobis videtur, si quis ab eo recedat. Supplendus igitur defectus plenioris cognitionis ex ipsarum linguarum usu. Videamus autem, ne sic corticem deperiamus, ut perdamus longe majores, quae in ipso nucleo nobis servantur, delicias. §. VII. Lingua Chaldaica ab iis discenda, qui jam haud mediocri linguae Hebraicas cognitione sunt imbuti: & tunc ilia saltern, quae in V. T. Chaldaica sunt, cum versi-(7/)one conferenda, ea methodo, quam supra in lingua Graeca & Hebraica indicavimus. Qui ad majorem in hoc studio eruditionem adspirant, legant etiam Targumim. Parum hic difficultatis invenient, qui Hebraicam linguam recte callent. Vid. D. Pfeifferi Crit. S. p. 398. seqq. §. IIX. Rabbinismi Studium praesupponit Cognitionen! linguae Hebraica: & Chaldaicae, atque sic ipso usu melius, quam multis praeceptis discitur. Scripsit Dn. 13 4. > A 22 pericopa ] pericope A 2 3 - 2 6 5. Posset etiam ... laboris foret. > A 29 judicamus ] judicemus A Certe ] saltern A; saltim Β 31 usu + sunt alias Fesselii adversaria sacra, Drusii, Grotti & aliorum, qui in X. Tomis Criticorum sacrorum continentur, commentarli, qui opem ferre possum, si quis operosius hoc tractare Studium voluerit. A deperiamus ] depereamus A Β 32 servantur ] servant A 33 §. VII. ] S. VL A 34 saltern ] saltim A 36 adspirant ] aspirant A 37 legant etiam ] conférant A Targumim ] Targum onkelosi cum versione Latina Fagii. A 38 Vid. D. Pfeifferi ... seqq. > A 39 §. IIX. ] J. VII. A 40 Dn. > A 38 Pfeiffer 1680, 398ff. 40/41 Cellarius 1684.
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Cellarius Rabinismum; & Sixtinus ab Amama in Coronide &c. scripsit methodum, in Rabbinismo non adeo magna opera proficiendi. Q u i non ex professo, quod paucorum est, hoc tractare Studium voluerit, illi sufficere potest, si Michlal Jophi, quod instar Commentarli literalis (72) perpetui est in V Testamentum, & nucleum Rabbinicarum annotationum continet, studiose pervolvat, vivaque in eo explicando ad tempus aliquod utatur Prseceptoris voce. Q u i paulo evehi altius cupit, leget edam Biblia Buxtorfiana. Conf. D. Pfeifferi Manuductionem facilem ad lectionem Talmudico-Rabbinicam, Crit. s. p. 517. seq. Q u i ex professo h sec studia tractant, habent, quod agant. Reliqui videant, ne ineptiis judaicis cerebrum repleant, dum exsaturare pectus suauissimo ipsius Scripturse Sacras nucleo possunt. CAPUT DE LECTIONE
III. ANALÌTICA.
§. I. LEctio Analytica Scripturse S. est, qua Analysin Logicam (73) instituimus structuram, cohserentiam & ordinem cum integrorum librorum, tum textuum particularium V. & N . T. consideramus, ut in sua principia quasi resoluta Oratio tanto facilius à nobis intelligatur. §. II. H sec lectio non ideo instituenda, quasi ipsimet Scriptores sacri ex arte logica rerum dicendarum dispositionem compositionemque affectarint (puerile enim & ineptum foret hoc de θεοπνεύστοις credere scriptis,) sed quod ordo ipsis rebus, ipsique rationi & orationi tam sit naturalis, ut non invitus sive sacra sive profana verba comitetur, etiamsi minime affectetur & haud mediocre ad rem ipsam intelligendam pondus addat, & in quacunque oratione sit quidam quasi sanorum verborum (74) character, unde etiam familiarem sermonem ipsum vulgus aegre ferre solet, si minus cohsereat, perversoque ordine fluat. Hinc liquido patet, quod in interpretando quam in proponendo magis necessaria sit ordinis & cohserentiae observado, quod ibi non cuivis statim sit obvius hie naturae ductum ultro sequatur. 4 1 Cellarius + Rektor Martispurgensis A Sixtinus ] Sixtus D 4 7 etiam ] in A 47/48 Conf. D . ... 5 1 7 seq. > A 53 qua ] qua ad A 5 3 - 5 6 instituimus... intelligatur. ] structuram Sc cohaerentiam sacrorum, & integrorum librorum V. & N . T . attendimus. A; structuram 8c cohaerentiam cum integrorum librorum, tum textuum particularium V. & N . T . attendimus. Β 58 dicendarum ] discendarum A dispositionem ] oppositionem Β 60 non ] haut Α Β 64 cohaereat ] cohaerent Β 65 q u a m ... magis ] magis ad hue, q u a m in proponendo A Β 4 1 ab A m a m a 1635. 43 Jophi s. Abendana 1660; vgl. Francke Auswahl, 14, Anm. 69. 4 7 Biblia hebr. ed. Buxtorf 1 6 2 0 . 47/48 Pfeiffer 1680, 5 1 7 f f . Vgl. vorl. Bd. S. 4 1 , 5 2 - 5 4 .
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§. III. Juvat autem distincte cognoscere usum analysées Logica. Nam 1. Prout omnia adminicula, ad enarrationem Textus facientia, se mutuo exponunt, adjuvant & confirmant: ita etiam analysis ad emphasin, idiotismum, sensum literalem, porismata, & applicationem practicam rectius dijudicandum haud parum confert. 2. Facit, ut singula textus mem-(75)bra, imo vocabula, multo accuratius expendantur. 3. Adjuvat inprimis memoriam. 4. Si qvid ex textu qvopiam probandum sit, vel probetur. facit, ut tota rei cohasrentia sese obtutui nostro sistat. 5. Meditationibus & sermonibus instituendis inservit. 6. Sistit nobis rationem, quâ θεόπνευστοι dogmata sacra proponunt, quod non exigui est momenti. 7. Ad controversias decidendas haud parum conducit. §. IV. Versatur Analytica Lectio vel circa Íntegros libros, vel circa textus particulares. Textuum particularium resolutio supponit cognitionem structura: integrorum librorum. Qui particulares tex-(76)tus initio statim aggrediuntur, haerent subinde, quia non recte preparati ad hanc Analysin accedunt. §. V. Libri Scripturae in lectione analytica plane diverso modo sunt considerando Primario hue spectant libri dogmatici, quales sunt Epistolae Novi Testamenti. Longe alia ratio est librorum historicorum, alia Prophetarum, alia Psalmorum. §. VI. Libri dogmatici sunt vel unius, vel varii argumenti. Si varii fuerint argumenti, diversa argumenta ante omnia secernenda, & singula seorsim resolvenda, e. g. prior Epistola ad Corinthios. (1) Agit de inconsulto Corinthiorum zelo, quo unus Paulum, alter Apollinem prasferebat, usque ad caput 4. inclus. (77) (2) De incestu in Ecclesia illa perpetrato, cap. 5. (3) De litigiis, cap. 6. (4) De Scortatione, cap. 6. (5) De conjugio & divortio, cap. 7. (6) De idolothytis cap. 8.9.10. (7) De externo habitu Christianorum, in congregatione publica, cap. 11. 68-81 §. III. Juvat autem ... parum conducit. > A 78 sermonibus ] discursibus Β 81 conducit ] contribuit Β 82 §. IV. Versatur Analytica Lectio ] §. III. Lectio Analytica versatur A; §. IV. Versantur Analytica Lectio Β 83 supponit ] praesupponit A Β 85 recte praeparati ] debita cum dispositione A 86 §. V. ] §. IV. A 90 VI. ] §. V. A 92 prior Epistola ad Corinthios ] I. Cor. 1. A 93 Corinthiorum ] Corinthorum A 4 cap. 8.9.10. ] cap. 8.10. A
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(8) De abusu Sacra; Cœnx; cap. 11. (9) De donis spiritualibus, & harmonía diversorum donorum in diversis, cap. 12. (10) De charitate Christiana, cap. 13. (11) De ratione habendi ccetus sacros, & in illis prophetandi, cap. 14. (12) De resurrectione, cap. 15. (13) De eleemosyna & reliquis monitu necessariis, cap. 16. (78) Si unius fuerint argumenti. 1) Ex crebra lectione, ante omnia cognitum perspectumque habere debemus scopum. 2) Conclusiones omnes, scopum illum primarium, & argumentum generale totius libri ferientes, cum scopo sedulo conferendo. 3) Medii terminicum conclusionibus omnibus subordinatis perpendendi & conferendi. Hoc autem sufficere potest, ad structuram libri recte pernoscendam, si scopum totius libri, conclusiones ad scopum accommodatas, & medios términos ad has producendas comparatos, suoque ordine collocatos recte perspiciamas, id quod ut eo melius obtineatur, juvabit hic observasse. (a) Quod plerique tales libri sint argumenti polemici, unde observata historia antitheseos haud parum faciet ad sco-(Z9)pum accuratius indagandum, & ab aliorum librorum scopo dignoscendum, id quod in epistola ad Galatas perspicuum esse potest. {b) Quod pleraque epistola sint quadripartita, siue quod contineant duas partes principales, quarum prior dogmatica, altera paranetica seu practica, & quasi applicatoria, quod videre est in ep. ad Rom. ad Gal. ad Ephes. ad Coloss. & duas minus principales, Exordium nempe & conclusionem. Partis dogmatics analysis si recte fuerit instituta, parum in reliquis supererit negotii. (c) Quod libri nonpauci etiam sine ejusdem vel tamen maxime vicini argumenti, unde ex ipsius argumenti affinitate subsidium aliquod analyticum peti potest. Sic epist. ad Rom. & epist. ad Gal. agunt de justificatione: & epist. ad Eph. ad Philip, ad Coloss. quodammodo ad idem etiam argumentum accedunt. §. VII. Libri historici minus ha-(S0)bent difficultatis, in narratione enim histórica nemini non obvius esse ordo potest. Tantummodo diversa historia accurate secernenda, & deinde secundum antecedentia, & consequentia separatim tractandse. 14 1) ] (a) A 16 2) ] (b) A scopum ] ad scopum A 17 ferientes ] ferentes A Β 18 3) ] (c) A 19 peroscendam ] peroscendum A 23 (a) ] (a) A 24 & ] & c, & A 27 (b) ] (β) A 32 (c) ] (y) A 33/34 Sic. epist. > A 36 S- VII. ] §. VI. A 37 Tantummodo ] Saltern A Β 38 antecedentia, + concomitantia A tractandae ] tractandi A
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Hic non parum juvabimur, si, quod supra monitum est ex Consilio Β. Franzii, statim initio Scripturam non tam secundum distincta capita, quam secundum distinctas materias legerimus. §. IIX. Libri Prophetici ad rationem librorum historicorum proxime accedunt, unde etiam lucem aliquam foenerantur, teste hac in re Luthero in praf. in Ies. Libri Prophetici futurum, Historici prasteritum spectant. §. IX. Psalmi omnes separatim resolvendi nec, quia breves, id, quod (81) integri libri, habebunt difficultatis; inprimis, si probe hic caveamus, ne nimia subtilitate logica in Spiritum propheticum, scribentis affectum ipsamque veritatem & Spiritus Sancti intentionem simus injurii. Quicquid Analysis habet coacti, non sponte fluentis, vitium est. Affectus autem vehementior & spiritus heroicus haud raro transilit naturalis, sive potius consveti ordinis limites vid. Gen. 48, v. 14 unde intra illos coarctandus non est. Salva res est, si ordo in re, non res in ordine male concepto quaeratur. §. X. Textus particularis dogmaticus si resolvendus fuerit. (1) Ante omnia ad integrum argumentum & scopum generalem totius libri referendus. Diversissima enim sunt, qua: ad diversum dicuntur scopum (82) (2) Videndum, annon textus propinquiorem habeat, ad quem tendat scopum, adeoque non immediate, sed mediate scopum totius libri respiciat. (3) Dehinc porro videndum, an tanquam concltisio, an vero tanquam medius terminus, an tanquam integer syllogismus sese referai ad scopum generalem·. Et porro, an sit argumentum aliquod probans, an explicans, an illustrans, quod judicatu non erit difficile, si argumentum & structuram totius libri seu pericopae jam pernoscamus. (4) Ipsa thesis seu propositio, qux in textu continetur, formanda, & consideranda, idque non immutatis vel explicatis, quod ad Exegesin spectat, so sed retentis textus verbis.
3 9 B. ] D. L 4 0 non tam ] tam A 4 2 $. IIX. ] ξ. VII. A 4 5 S- IX- ] $. Vili. A 4 9 autem ] etiam A 5 0 naturalis ] maturalis A sive potius consveti > A vid. Gen. 4 8 , v. 14. > A Β 51/52 Salva ... quaeratur. > A male concepto ] (falso sibi concepto) Β 5 3 §. Χ . ] §. IX. A 5 4 (1) ] 1. A 5 5 referendus; + & cum eo accurate conferendus. A 56 (2) ] 2 A 5 7 sed mediate > A 58 (3) ] 3. A 60 judicatu ] indicatu A 63 (4) ] 4 . A 6 4 quod > A 39 Franz 1693. 4 3 / 4 4 WA DB X I 1, 16ff.
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(83) (5) Subjectum & Pradicatum propositionis considerandum. (6) Rescindertela illa, quae subjecto & Predicato sunt superaddita, & a) Quanam ad subjectum, qua ad pradicatum pertineant, videndum. b) Quern ad alterutrum respectum habeant, quamque relationem, perpendendum. (7) Si plura in uno textu quasi enumerentur dogmata, in singulis idem tentandum, & porro quo ordine (cujus observantissimi esse soient Scriptores sacri) illa cohàtreant, considerandum veniet. §. XI. Ut autem eo liqvidius omnibus constet, qua methodo instituenda sit analysis integri alicujus libri dogmatici, suppositis illis, quae jam dicta sunt, has observa regulas. 1. Lege, relege, répété integrum epi-(84)stolam (epístolas enim Apostólicas hic precipue intelligo) a capite ad calcem, in ipso fonte graco, in exemplari etiam, si ad manusfiierit, antiquiori, versibus non ita distincto·, ut epistolam ab amico scriptam, non interrupta serie, bis terque quaterque legere solemus, donec mentem amici recte percipiamus, ac totius epistola: argumentum conceptui nostro evidentissime sese sistat; velut credere potes e. g. Corinthios scriptam ad se epistolam Pauli frequentius legisse, ac non carptim, & κατά κεφάλαια sed totam simul perlegisse, donec ipsis de mente Pauli ex asse constaret. Certe multum difficultatis inde nascitur, quia multi, imo plerique, dum tractant Scripturas, divellunt ac discerpunt quasi textus, ac separatim aggrediuntur, qua; (#5) tarnen cum antecedentibus & consequentibus conjungi debere, facile videre possent. Unde consilium Franzii supra etiam cap. I. § II. η. 3. animadvertimus. 2. Ex hac lectione, relectione, & repetitione epistolae vide precipue, ut hunc feras fructum, ut Apostoli scopum, quem in integra epistola, dum eum scriberet, sibi prefixum habuit, recte discas, atque sic generale quoddam epistolae argumentum animo comprehendas. 3. Hoc vero ut eo felicius succédât, attende. a) Ad ea verba, ubi Apostolus ipse finem & scopum suum expresse declarat, quod rarum non est. β) Ubi histórica quaedam in textu habentur, unde de statu controversiae exactius formare judicium possis, vel etiam statum Ecclesiae illius, vel per-( A 75 suppositis ] praesuppositis Β 83 κατά κεφάλαια ] vellicatili! Β simul ] una vice Β 87/88 Vgl. vorl. Bd. S. 39.
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δ) Singula verba, cum aliqua animi attentione pondera [brevibus tamen, non nimis operosè] num in se aliquid contineant, unde de scopo & argumento totius epístolas rectius judicare possis. Nemo facile tarn stupidus erit, quin voti sui hac ratione fiat compos. 4. Hoc ubi assecutus fueris, resume epistolam, & diligenter animadverte conclusiones, quae in epistola dispersas sunt, e particulis saltim ut plurimum facile cognoscenda e. g. διό, οϋν, äpa &c. 5. Harum conclusionum vide a] Ut sensum quodammodo perspicias. b] Eas inter se confer, ut videas, (57) quomodo inter se conveniant, vel diversum quid complectantur. c] Eas confer cum scopo & argumento totius epístolas, cujus jam gnarus es. d] Distingve conclusiones, quae in se immediate continent scopum integrum totius epistola;, & quae mediate ad eum referuntur, h. e. quas & ipsa: sese ut medii termini habent ad conclusionem principalem. Quo rectius intelliguntur, & quo accuratius distingvuntur conclusiones, eo certior & facilior est analyseos logics aditus & ingressus. Quid enim est analysin logicam instituere, quam indagare, veritatem propositione, seu conclusione aliqua comprehensam, & medios términos, quibus Veritas ilia demonstratur? 6. Exploratis ita, & recte inspectis conclusionibus, denuo resume epistolam, & pondera etiam, quinam sint medii termini, seu (88) quas rationes, quibus conclusiones illas nituntur, quas vel antecedunt, vel seqvuntur, conclusiones. Probantia in analysi logica proprie advertuntur explicantia, & illustrantia hie merito secernuntur. 7. Ita perlustrata epistola facile perspicies etiam, quasnam sint partes epístolas. Segregetur igitur, si adfuerit Exordium & Conclusio, & separatim tractetur & examinetur. Ipsa vero tractatio si bimembris fuerit, constans nimirum, parte didascalica & practica, utraque pars separatim examinetur. §. XII. Quia vero hase ipsa etiam lectio, nude considerata, circa corticem adhuc versatur, cavendum, ne nobis persuadeamus, quod simus δυνατοί εν ταΐς γραφαϊς 8c διδακτικοί si de resolvendo textu magis, quam de intelligendo, & applican-(#9)do, fuerimus soliciti. Fieri etiam facillime potest, ut hic nimiam sectantes subtilitatem, omnemque vim rationis in dissecando & discerpendo textu consumentes, jacturam faciamus beatae simplicitatis Christian se, & nostrani pariter, ac aliorum perdamus asdificationem, nec tanto cum ímpetu tantaque cum efficacia vibrari possit in partes dissoluta, quam unita & coagmentata veritas. Tollatur abusus & maneat usus.
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b) ] a) D §. XII. ] §. X. A nude considerata > A consumentes + Se A in partes > A
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SECTIO II. De Lectionibus nucleum spectantibus. CAPUTI. De LECTIONE EXEGETICA. LECTIO EXEGETICA Scripture S. est, quaecirca sensum litera-{.90)lem, ab ipso Spiritu S. intentum, & indagandum, & enarrandum versatur. Diximus (1) sensum literalem. Ut distinguamus a sensu litera, quem verba saltern in propria, & nativa sua significatione gignunt, circa quem potissimum Lectio Grammatica versatur. e.g. Non occides. Hie, quod nemini debeamus violentas inferre manus, vitaque eum privare, sensus literas infert, quem Grammaticus etiam assequitur. 2. Ab ipso Spiritu S. intentum. Est enim is sensus Scripturae literalis, quem Spiritus S. verbis sive propriis, sive impropriis proxime intendit exprimere, e. g. Prascepti quinti sensum literalem nobis exhibet Christus Matth. V,21.22. &c. Unde intelligimus, quod ipso etiam corde, ore & gestibus contra (91) hoc prasceptum peccetur. Videatur hie omnino Chemnitius in locis Theologicis, qui duodecim regulas pereximias perhibet, ad sensum literalem Decalogi, a Spiritu S. intentum, recte investigandum. Hie vero tenendum est. a) Quod omnino valeat Canon: Unius dicti, ratione unius ejusdemque subjecti formaliter non nisi unus literalis perse intentus sensus est. Est igitur lectionis exegeticx, unicam hanc, & veram Spiritus S. mentem in Scripturis indagare. b) Quod in hoc etiam sensu literali probe debeamus secernere id, quod adhibito vel judicio naturali, vel genuinis adminiculis hermeneuticis, etiam homo naturalis & irregenitus, h. e. lumine Spiritus Sancti destitutus potest perspicere. e. g. si quis recte adhibeat regulas, a Chemnitio ad intelligendum Decalogum subministratas, seu potius ex ipsa Scripturarum coI-(5>2)latione erutas, si vel maxime irrenatus sit, covinci tamen ex asse poterit, Prseceptorum divinorum non alium sensum esse, quam ilium, quem regulae illae efficiunt. Quod, inquam, hoc debeamus secernere ab ilio, quod homo non nisi per lumen Spiritus Sancti in Scripturis loquentis, adeoque nemo, nisi illuminatione divina praditus, potest percipere. Ad ea enim, quas sunt Spiritus Dei, plane non pertingit homo naturalis, &, vt Christus ait, Spiritum veritatis mundus non potest accipere Spiritualia, affirmante Paulo, non nisi spiritualiter dijudicari possunt, e. g. Si vel maxime homo naturalis, πνεύμα μή εχων, fiisissime disserat de sensu literali praecepti quinti, atque ea dicat, quae in se verissima sunt, & ab intentione Spiritus S. minime aliena; non pereipit tamen spiritualiter ea, quae dicit, e.g. quaenam sit vera illa ex fide
4 EXEGETICA. + §. 1 A Β L 7-43 Diximus (1) ... confirmatur. > A 18 subjecti + ex intentione ac mente Spiritus Sancti Β 15-17 Chemnitz 1610, II, 23ff.
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fluens chantas proximi, qua» inibì prascipitur; quaenam illa mors spiritualis, quam sibi adsciscit {93) odium erga proximum fovens: imo haec ipsa, quae jam dicta sunt, nemo nisi experientia edoctus intelligere potest. Hoc vero recte animadversum, multa dubia & scrupulos eximere potest. 3. Et indagandum & enarrandum. Duplex enim est officium Exegetae, (1) ut ipse recte intelligat, (2) ut aliis dextre exponat verum Scripturarum sensum. Et illud quidem apprime videndum est; hoc partim ultro sequitur, partim bona methodo, consiliis, ipsoque usu & experientia adjuvatur, confirmatur. §. II. Requiritur hie ante omnia 1) triplex ilia lectio corticem frangens, & ad solidam Exegesin aditum patefaciens. Talis enim Exegesis intelligitur, quse άυτοττιστίαν textus Hebraici Graecique respicit, & ad pleniorem tum propriam, {94) tum aliorum convictionem dirigitur. Unde supponitur etiam. 2) Simplex ilia Scriptum lectio, cuivis Christiano, etiam fontium ignaro competens, ad exemplum veterum Christianorum, qui scriptas ad se epístolas primi legerunt, instituenda. Nam ut amicus amico suam per literas voluntatem exponit, quam ille, dum percipit, sine operoso interpretationis molimine exequitur; ita evidentissime suam nobis Deus per Scripturas voluntatem, suaque per epístolas primíevis Christianis Apostoli desideria significarunt, quibus se illi studiosissime attemperarunt, simplici & perspicuo verborum sensu contenti, & de commentatorum prolixa & erudita enarratione minime solliciti. Unde {95) 3) Requiritur animus non ad theoreticam tantum & historicam, sed & practicam &spiritualem cognitionem adspirans, ne sit lectio scripturae, ut Aristotelis lectio, ubi contentus est, qui sensum, rationis naturalis ope, intimius perspexit. Omnium lectioni hic sedulo commendamus Dn. D. Speneri Tract. Germ. Die allgemeine GOttes Gelahrheit. §. III. De his ubi constiterit Adminicula, ad inventionem & enarrationem sensus literalis suppeditari poterunt partim interna atque insita partim externa & aliunde petita. Illa (insita nempe) dici merentur vera, atque genuina media hermeneutica, ad cognitionem eorum, qua: ad fidem & ad vitam asternam spectant, nos perducentia. Atque hoc etiam atque etiam tenendum est, fir-(96)missimeque insistendum huic principio, quod Scriptura sit sibi ipsi interpres, adeoque media hermeneutica ex ipsa Scriptura peti debeant. Hasc vero (externa nempe,) si 44 §. II. Requiritur ... omnia ] §. II. Praesupponitur hie A Β 45 1) ] 1. A solidam ] solidum A 48 supponitur ] praesupponitur A Β 49 2) ] II. A illa ] ilio Β 50 epístolas ] Ecclesias A 56 Unde > A 57 Requiritur ] Praesupponitur A Β sed & ] sed ad A 58 adspirans ] aspirans A 6 2 - 7 3 §. III. De his ... perdentes. > A 62 De his ... Adminicula, ] Adminicula, his praesuppositis, Β 63 suppeditari ... partim ] comparata sunt, vel Β 60/61 Spener 1680.
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accédant, vel externa saltern in Scriptura tangunt, e. g. ritus, antiquitates &c. vel certe & ipsa ex ipsa Scriptura sacra, iisdemque mediis internis hausta sunt. Unde ab internis proficiscendum ad externa. Ad externa vero, qui statim confugiunt, neglectis interpretandi mediis, ipsi Scriptura; sacra; insitis, satis luunt suam & ignaviam, & imprudentiam, & olei, & operas plurimum perdentes. §. IV. Adminicula insita sunt vel generalia, vel specialia, vel specialissima. Generalia, seu in omnibus Scripturae textibus enarrandis adhibenda, sunt (9T) (1) Considerano scopi, qui ut recte & cum fructu percipiatur. (a) Integer contextus studiose perlegendus, interdum edam integer liber, antequam ad exquisitiorem textus particularis tractationem accingamur, id quod a se perpetuo factum ait non minimus Scripturae sacne interpres B. Wolffgang. Franzius, in praefat. Tract, de interpretatione Scripturae sacra. {·b) Ubi expressis Scriptoris verbis, scopus totius libri, vel etiam ceree pericopae nobis proditur, minime id negligendum est, v. g. Johannes c. xx, v. 31. Hac scripta sunt, ut credatis, quod Jesus est Christus Filius Dei: & ut crecientes vitam habeatis in nomine ejus. & Petrus 2. Epist. III. ν. 1. Hascejam alteras vobis literas scrìbo, dilectí, quibus sinceram mentem vestram per submonitionem expergefacio: ut memores sitis verborum, qua pradicta sunt à sanctis Prophetis, & pracepti illius nostri, qui sumus (98) Apostoli Domini & Salvatoris. Oprime etiam Danhauerus Herrn, s. pag. 358. scopum, ait, titulus aliquando insinuât, utpote in libro Proverbiorum Salomonis statim in principio: Parabola Salomonis ad sciendum sapientiam &disciplinam &c. Ut detur parvulis astutia, adolescenti scientia, & intellectus. (c) Prascipuum pondus, ad scopum recte inveniendum, addunt conclusiones, si recte examinentur, & inter se conferantur. Certe vel produnt scopum, vel jam cognitum, ex evidentissimis Scriptoris verbis, vel rei circumstantiis, nobis confirmant. (d) Ex toto contextu ante omnia scopus generalis totius pericopae, vel libri rimandus, ubi precipue subsidio esse solet, si quae in textu comprehendatur rei facta;, ob quam scriptio suscepta, narratio. (e) Plerumque etiam in specialiorem inquirendum est scopum, v. g. si médius terminus in textu sit, re-(j?9)spiciens conclusionem, propositioni & argumento principali totius libri subordinatam. 74 §. IV. ] S- ΠΙ. A 74/75 vel generalia ... adhibenda, sunt > A 76 percipiatur ] perpendatur A 79 Β. ] D. L 8 1 - 9 4 (b) Ubi expressis ... confirmant. > A 89 ad sciendum ] ad sciendam D 95 (d) ] (b) A 2 suscepta ] suspecta A 3 (e) } (c) A 4 respiciens conclusionem ] 2 1 A 5 subordinatam ] subordinatus A 79/80 Franz 1693, Praefatio. 87-90 Dannhauer 1654, 358.
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(f) Haec accuratissima scopi considerado in sequenti etiam, & propriori ipsius textus scrutinio abjicienda non est. Qui a scopo aberrat, a re tota aberrat, conf. anteced. cap. §. XI. n. 3. Viva manuductio hie sublevare tirones magno temporis openeque dispendio potest. A fideli enim exegeta, brevi temporis spatio, demonstran & declarari scopus singulorum librorum posset, id quod deinde, in omni studio exegetico, amplissimi foret usus. (2) Considerano antecedentium, ingredientium, & consequentium. Per ingredientia intelligimus ipsa textus verba, quas semper in oculis habenda; nec antecedentia & consequentia recte ponderamus, nisi cum ingredientibus exacte (100) conferamus. Per antecedentia & consequentia intelligimus ea, quae ad idem argumentum pertinent, in eodem contextu. Unde si ejusdem liber argumenti fuerit, totus liber ad antecedentia & consequentia referendus: Sin varii argumenti, illa saltim hue accommodanda sunt, quae ad idem argumentum spectant, v. g. si dictum 1. Cor. X, v. 16. esset tractandum, capita IIX, IX. & X. ad antecedentia & consequentia spectarent, sine quorum accurata collatione de dicto ilio vix solidi quid pronunciare possemus: Operosus est in hoc genere hermeneutico commendando & explicando Franzius, in praefat. libri de interpretatione Script. S. exemplaque in singulis, quae vocat, oraculis perhibet. Vid. etiam Danhaueri Herrn, s. p. 360. seqq. (101) (3) Collatio loci explicandi cum locis parallelis, ubi notandum (a) Quod Parallelismus sit vel realis, vel Verbalis. Hic, ubi in verbis aliquid est obscuritatis, vel emphaseos, vel improprietatis, vel ambiguitatis, primo quaerendus est; quo pertinet usus concordantiarum verbalium, quales in Grœco Stephanus, & post eum Schmidius edidit; in Hebraico Buxtorßus, & quod ad partículas Hebraicas attinet, Noldius. Ille vero, nempe realis, proprie spectat ad lectionem exegeticam, juvarique aliquatenus potest concordantiis realibus. Prasstat autem tales concordantias sibi formasse, ex crebro, & assiduo Scripturae usu, ut supra sect. 1 c. 1. observavimus, sedes materiarum animo diligenter mandandas esse.
6 ( f ) ] (d) A 8 - 1 1 conf. anteced. ... usus. > A 13 intelligimus ] intelligimur A 18 saltim ] saltern L sunt > A 21 quid ] qusd A 2 1 - 2 4 Operosus ... p. 360. seqq. > A 29 8c quod ad ] quoad Β 29/30 & quod ... Noldius > A 30 attinet > Β 31 aliquatenus ] aliquot A 32/33 ut supra ... mandandas esse. > A 22 Franz 1693, Praefatio. 23/24 Dannhauer 1654, 360ff. 28 Η. Stephanus 1624. 29 E. Schmidt 1658. Buxtorf 1632. 30 Noldius 1679.
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(b) Quod sit vel adequatus, qui exhaurit totam rem in textu propositam vel inachzquatus, qui saltern ex parte idem argumentum perhibet. (102) Ille ante omnia in subsidium vocandus in lectione exegetica. Neque tamen hie negligendus, inprimis, quia paraphrasis, ex ejusmodi locis etiam inadequate parallelis non incommode adornatur; de quo deinceps. Prodierunt in Anglia, opera John Canne An. 1682. in octavo Biblia in linguam Anglicani translata, quae exhibent loca parallela continua serie textui adscripta, eo ipso scopo, ut ostenderetur, Scripturam sui ipsius Interpretern esse optimum. Optandum, ut eiusmodi parallelismus continuus omnibus Bibliis adjiceretur, qui etiam mire augeri & exornari posset. (e) Quod Parallelismus etiam in illis, quae saltern per consequentiam e textu fluunt, quseri possit. Hic autem parallelismus ad lectionem Exegeticam non pertinet, sed ad lectionem porismaticam, & applicationem practicam. (103) (4) Analogia fidei. Coincidit hoc medium hermeneuticum cum antecedente. Différant vero a) ut latius, & angustius. Nam Parallelismus verbalis ad hoc medium hermeneuticum non pertinet. b) Différant etiam modo concipiendi. Ibi nihil attendimus, quam particularis loci expositionem; hic vero etiam spectamus harmoniam, & symphonicum oraculorum divinorum concentum. Posset igitur medium hoc hermeneuticum priori, optimo jure, subordinari & accenseri. Speciatim autem consideramus propterea, quia magni momenti esse credimus, parallelismo hac in Parte dextre, & commode uti. Hic autem notandum. a) Quod cavendum nobis sit sedulo a falso: de analogia fidei, conce-(/04)ptu. Est autem falsus ille conceptus, quando quis ex prava locorum Scripturse interpretatione, vel ex humanis traditionibus, hausit centonem aliquem opinionum humanarum, quas cum pro vera fidei doctrina habeat, secundum eas interpretan conatur Scripturam sacram. Hac ratione, suam etiam Pontificii in religione sua habent analogiam, cujus hoc est principium: Credo, quod Ecclesia credit. Necessario hic committitur circulus hoc modo: Unde probas hunc esse Scripturae sensum? Resp. quia Ecclesia credit. Qv. Cur Ecclesia credit? Resp. quia Scriptura affirmat. Rectius id animadverti potest, si totum habitum religionis Pontificiae ponderemus, quem inter alios depinxerunt D. Pujfendorfius, in appendice introductionis in
Historiam, & Janus Alexander Ferrarius in Euclide Catholico. vide etiam D. Kortholtum in Tract, de Canone Scriptura, sacra. Sic omnibus (105) sectis est analogia fidei, ubi nempe ad certum aliquod suppositum reliqua dogmata conformant, ne sibi ipsis contradicant. Si vero incidant in loca Scripturse Sacrse, 34 Quod > A 37 ex ejusmodi locis ] ejusmodi loci A 38—42 Prodierunt ... posset. > A 43 Quod > A etiam ] & A saltern ] saltim A 4 6 - 8 0 (4) Analogia fidei... Hermen. S. p. 168. seqq. > A 5 0 & ] ut Β 3 8 - 4 0 Biblia engl. ed. Canne 1682. 6 3 / 6 4 Pufendorf 1688. 64 Ferrarius 1667. 6 5 / 6 6 Kortholt 1665.
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in quibus aliquid difficultatis, pro ratione hypothesium suarum inveniunt, explicare ea nituntur ad fidei suae, quam sibi finxerunt, analogiam. Etiamsi vero hypotheses omnes verissimae edam essent, non tarnen ex vero Theologian principio ageret, qui locorum Scripturae interpretationem, ex hypothesibus Ecclesia formaret, quia sola Scriptura S. debet manere principium cognoscendi veritatem Theologicam. β) Quod solliciti esse debeamus de vero, & genuino conceptu, nobis de analogia fidei formando. H&c analogia, docente Danhauero, & symphonico oraculorum divinorum concentu, in quo ut symbolo aliquo, omnes conspirant: cujus fundamentum est symphonia omnium, (106) Theopneustorum, os scilicet omnium Prophetarum. Vide omnino loco citato Danhauerum, qui fuse satis hoc argumentum persequitur, & confer, quse brevibus, sed clare & perspicue hanc in rem dicit D. Pfeifferus Hermen. S. p. 168. seqq. (5) Ajfectus considerano. Neglecto hoc adminiculo, in multis coecutiat necesse est interpres sacra Scripturae, id quod abundantissime docuerunt B. Lutherus passim; & Wolffgangus Franzius in tract, de interpr. Script. S. qui peculiari etiam hanc rem oráculo exponit; Flacius, Danhauerus & alii. Testis etiam est quotidiana in familiari sermone experientia, quantum pondus addat, ad recte comprehendendum sensum dicentis, affectus, & quam varium eadem verba, diversimode ob diversum affectum pronunciata, sortiantur (107) sensum. Verum hoc adminiculum peculiari deductione indiget, quam in calce libri adjectam videas. (6) Considerano ordinis, in rebus proponendis a Scriptore S. observad. Et hoc adminiculum accurate animadversum viam pandet ad altius explorandum Scriptoris S. sensum; neglectum quam plurima relinquet lectori obscura ambiguaque. Ex hoc ordine observato quis non plenius intelliget 2. Pet. 1. ν. 5.6.7. Rom. 5, v. 1.2.3.4.5. &c. Virile autem hoc adminiculum merito dixerim, nec tironi cuivis, & experientia rerum divinarum destituto facile obvium: unde etiam illud vulgo, sed male negligi solet. (7) Considerano Circumstantiarum: Quis? quid? ubi? qvibus auxiliis? (108) cur? quomodo? quando? Supplementum hoc esse potest reliquorum admini75 81 82 84 88
Danhauero + Herrn, s. p. 368 exponitur de harmonía Β; + exponitur de Harmonía L (5) ] (4) A Β. ] D. L Flacius, Danhauerus Se alii > A est > A indiget ... videas. ] dignum judicamus, unde nunc ea opera, fusius id declarandi, studio supersedemus. A 89 (6) ] (5) A 90 altius ] intimius A Β 94 obvium ] obviam D 1 (7) ] (6) A 7 5 - 7 8 Dannhauer 1654. 80 Pfeiffer 1687, 175 ff. 82/83 Zur Lehre Luthers vom Affekt vgl. E. Holl und R. Seeberg. 83 Franz 1693. 84 Flacius 1695; vgl. Moldaenke 514ff., Holl 578ff. Dannhauer 1654.
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culorum. Si quid neglectum sit, ad aperiendum confirmandumque sensum literalem faciens, prodent circumstantiae penitius inspectée. Priestat autem, in reliquis adminiculis omnibus applicandis, hoc ipso tanquam adminiculo uti. Vid. Danhauer Herrn. S. p. 358. § V. Specialia adminicula hermeneutica sunt regulas illas, quae a diligentibus Scripturarum scrutatoribus observatae, vel ad interpretationem textuum particularium, vel ad enarrationem librorum particularium faciunt. Unde duplicis iterum sunt generis, nempe vel tales, quarum usus passim in Scriptura incidit, vel tales, quarum precipue usus est (109) in certo genere scriptorum, aut particularibus eorum scriptis, materiis, ac textibus enarrandis, quae specialissima dici possunt. Possunt ejusmodi regulae ipso usu in lectione Scripturarum disci. Opportuna vero est aliorum in hoc genere pries ti ta opera. Eiusmodi regula tam non sunt negligenda, ait Danhauerus Herrn. S. p. 390. quam monit a alicujus tabellionis, vel naucleri, qui viam sape emensus, multa est etiam suo periculo expertus, qua comités secuturos tutiores reddere possunt, ac in itinere expeditiores. Ita Flacius in R II. Clav, tum ipse utilissimas, quas observavit, regulas tradidit, tum ex patribus etiam regulas, & sententias de cognoscendis Scripturis S. congessit. Danhauerus in Herrn. S. paucos hosce proponit cánones: (110) I. Simplicissimus sensus verissimus. II. Sensus literalis praeferendus figurato. III. Vela sensui laxanda sunt, quousque Spiritus S. non restringit, praesertim in beneficiorum, ac Evangeliorum divinorum solatifluorum descriptione. IV. Oportet secundum plura intelligi pauciora, & ne unus sermo alia multa subvertat, secundum omnia potius, quam adversus omnia intelligendus sit. V. Scriptura S. aliquando negat factum esse, quod successum non obtinuit. VI. Scriptura sacra aliquando rem denominat (ampliative) a termino ad quem. VII. Scriptura sacra saepe non tam ad rei existentiam, quam ad (111) hominum opinionem sermonem accommodat. IIX. Quae dicuntur de Christo in Scriptura, aliquando de ipso solo, qui caput est Ecclasiée: aliquando de solo corpore, i. e. de Ecclesia: aliquando de capite & corpore simul intelliguntur. IX. Cum verbum aliquod repetitur, quod cum conditionali aut aliqua simili partícula praecesserat, posteriori loco epitasin habet, ita ut, quod priori loco fieri dicitur utcunque; posteriori fieri dicatur strenue, non simulate, meliori Consilio, e. g. quod scripsi, scripsi. Joh. XIX. X. Pueri nomen non semper aetatis nomen est, sed quandoque amoris aut ευφημίας. 5-56 Vid. Danbauer ... in aliis. > A 17 Clav. ] Clavis Scripturae L 36 habet ] haberet Β 6 Dannhauer 1654, 358f. 14-17 AaO 390. 17-19 Flacius 1695, II, tr. I, 122ff. 19-42 Dannhauer 1654, 3 9 6 ^ 1 0 .
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XI. Quod cœptum est fieri, vel quod prope est, ut fiat, factum quandoque dicitur. (112) XII. Saepe illi aliquid tribuitur, qui olim alicujus facinoris exemplum fuit illustre. Epist. Jud. v. 11. Ejusmodi regulas etiam habet Glassius Philol. s. 1. 2. Geierus, Schmidius, & alii in Commentariis suis passim. Multa etiam habentur in ipsis Rabbinorum scriptis. Facile autem fit, ut secundum hypothesin regula: formentur; itaque regularum 1) Veritas examinanda. 2) applicano cautè instituenda. §. VI. Specialissima autem adminicula sunt regulas ills, quas certo generi scriptorum, vel particularibus libris interpretandis inserviunt. Ita de allegoriis, typis, parabolis &c. in Glassio, Flacio, aliisque agitur. Ita singularia habentur, ad scripta Pauli, Johannis &c. cum fructu legenda, observata. Ita Danhauerus in Hermeneutica s. peculi-(773)ares etiam exhibet cánones ad Prophetas, Psalmos, typos, parabolas, leges divinas intelligendum. Et supra Chemnitii mentio facta, qui ad intelligendum Decalogum cánones exhibet. Possent eadem ratione ad intelligendam orationem Dominicam cánones formari. Atque sic in aliis. §. VII. Adminicula aliunde petita & externa sunt, quae secundario adhiberi possunt ad sensum Scripturae evidentius eruendum, & enarrandum. Ubi minime negamus, quod Scriptura Sacra sibi ipsi sufficiens sit interpres in iis, quae ad salutem seternam spectant. Externa autem sunt vel in se, ad lucem aliquam locis difficilioribus, eorumque sensui literali afìfundendam comparata v. g. anti-(ll4) quitates, ritus & mores veterum, qui obiter in Scriptura tanguntur, Geographia, Chronologia, Historia naturalis &c. vel beneficio Dei, ad scripturam rectius intelligendam, & felicius applicandam, a viris Spiritu Dei prseditis & δυνατοΐς εν ταΐς γραφαΐς congesta. Ubi notamus. (1) Hic ñeque in defectu, ñeque in excessu peccandum esse. In ilio peccant, qui nil amant, quam proprias meditationes, & externa ad propriam & aliorum asdificationem transferre ignorant. In excessu, qui ex auctoritate interpretum pendent, & ex tripode dictum credunt, quicquid Doctoribus placuit, in dona Spiritus S. privilegia Christianorum, fidei ττληροφορίαν quam maxime injurii. Medio Purissimi incedunt tramite, qui nec (115) propria: innituntur sapiencias, nec auctoritate fascinantur, sed adminicula Scriptura: insita, & aliunde petita recte conjungere didicerunt.
57 §.VII. ] S-V. A 63 Chronologia > A 6 6 ( 1 ) ] (a) A 70 privilegia ] Privilegium A 72 conjungere ] combinare A Β 73 didicerunt ] dedicerunt Β 45 Glassius 1691, 247ff. Geier 1696. Seb. Schmidt 1680ff. 51 Glassius 1691, 2 9 0 - 3 5 0 . Flacius 1695, II, tr. IV, 278ff. 52/53 Dannhauer 1654, 4 1 0 - 4 6 5 . 54/55 Chemnitz 1610, II, 108ff.
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(2) Adminicula Scriptum insita longe praferenda sunt externis, & aliunde petitis, imo hsec reservanda sunt vel ad testimonium & confirmationem sensus inventi, vel si adminiculis omnibus insitis diligenter adhibitis in uno alteroque aqua adhuc haereat; unde (3) Qui pervolvunt vastos a capite ad calcem commentarios, vel in illis excerpendis, & in locos communes digerendis tempus insumunt, multum olei perdunt operasque, neque facile ad solidam, & accuratam interpretandi facultatem pervenient. Aliud est exscribere Commentarios, aliud (776) ex certis principiis eruere, & evidenter demonstrare sensum Scripturae S. (4) Cum Commentarli plerumque vel in Critica, vel in Polemica, vel in Locos Communes se difïundant, raro sensum ipsum interiorem Scripturae accuratius examinent, videndum, ut debitam etiam cautelam in eligendis Commentariis adhibeamus, & Scriptorem ex ratione scopi nostri metiamur; precipue autem solliciti simus, ut is, qui in Scripturis locutus est, Spiritus, sua etiam Commentario luculenter impresserit vestigia. Nam si ad Scripturam S. intelligendam indigemus auxilio Spiritus S. qui eandem dictavit, ut de epistola ad Rom. loquitur Hieronymus ep. 150. ad Hedib. quomodo in predo nobis (11/) esse potest commentator, qui ψυχικός, καί πνεύμα μή εχων ausus est άνακρίνειν τά πνευματικά. Observan hic merentur aurea illi Philippi Melanth. mónita, quae in tractatu ejus, de Origine & auctoritate Verbi, qui adjungitur tractatui de rebus Adiaphoris, edit. 1550. in 8vo sub titulo: De Dono Interpretationis, leguntur 1. Cor. 14. inquit Paulus, donum interpretationis non esse apud homines profanos, sed in eo coetu, qui á Sp. S. regitur & sanctificatur, sic enim ait, Prophetae duo aut tres loquantur, cceteri dijudicent; porro si alii fuerit revelatum assidenti, prior taceat. Dicit interpretationem esse revelationem factam á Sp. Sancto, quae in profanis, cum sint organa Diaboli, fieri non potest. Quare ut maxime sint Viri, (118) qui doctrina & politica sapientia prasstant, tamen ab illis Scripturae interpretatio petenda non est, sed tantum â renatis, animalis enim homo non percipit ea, quae sunt spiritus Dei, & spiritualiter dijudicantur, sicut 1. Cor. 2. scriptum est. Hasc ille, qui in immediate antecedentibus etiam, saepe, ait cum homines blasphemi, idololatrae & impii ordinariam successionem & gubernacula Ecclesiae tenebant, divinitus, qui extra ordinariam successionem erant, Prophetae atque alii excitati sunt, qui Pontifìcum atque Sacerdotum errores taxarent, ut est cernere in Elia, Elisalo, Esaia & Amos Prophetis, in quibus donum interpretationis eo tempore, divinitus 74 (2) ] (b) A 78 (3) ] (c) A in illis ] illis A 80 accuratam ] fundamentalem A Β 83 (4) ] (d) A 84 se diffundant, + & L 86 scopi ] scripti A 91-26 Observari hic ... accendit. > A Β 89/90 Hieronymus, epist. ad Hedybiam de quaestionibus duodecim 120 (al. 150), 10 = CSEL 55, 500, 12-15. 92-94 Melanchthon 1550.
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accensum fuit, cum Pontífices & sacerdotes essent hostes (119) verse doctrina:, & homines impii. Tempore Christi donum interpretationis non erat in cœtu Anna:, Caiphae, Scribarum & Phariséeorum, qui capita Ecclesiae, & soli Ecclesia & populus Dei esse volebant, quorum Sadducei omnes Propheticos libros rejiciebant, retentis solis Mosis libris, ñeque resurrectionem mortuorum credebant; sed in cœtu & ecclesia Zacharias, Elisabeths, Baptistae, Pastorum, Simeonis, Anna:, Apostolorum & ceterorum, penes quos puritas & lux doctrina: cœlestis fulgebat. Et paulo post: Quare non sunt audiendi qui sine vera agnitione, & timore Dei, sine piis & ardentibus studiis cœlestis doctrina:, propter locum aut títulos, jus interpretationis sibi sumunt. Ac prorsus diabolica superbia est (120) & pra:sumtio arrogare sibi potestatem interpretanda: Scripturae divina:, cum hoc solius Dei donum sit, qui ut solius ejus est auctor, ita & solus interpres, qui lucem interpretationis in solis piis, & renatis, & amantibus verbum, per Spiritum Sanctum accendit. (5) Cavendum etiam est, ne res externas vitra modum accumulemus. Facile enim varietate ac copia rerum externarum absorbetur ipsius Scriptura: lectio. Certissime autem polliceri possum cuivis pio, & ingenuo Scripturae lectori, quod ex assidua Scripturae lectione ac meditatione, quam David Ps. 1. tam exquisitis commendai verbis, plus lucis fructusque sit accepturus, quam ex immenso ilio in infinita divagandi pruritu. Qui non ad pompam & propter (121) το άρέσκειν τοις άνθρώποις, sed ad suam & aliorum aedificationem, ac a:ternam salutem, Scripturam tractant, haec facile capient, & abusum rerum externarum evitantes, sacra: veritatis cognitionem solidis & immobilibus superstruent fundamentis. (6) Est insuper monitum quam maxime necessarium, quod in lectione Exegetica, quandoque δυσνόητα τινα ad majores, in cognitione veritatis cœlestis progressus sint reservanda. Qui omnia simul scire cupiunt, & modum nesciunt, ob nimium & immaturum sciendi pruritum in Commentatores irruunt, se ipsos immane quantum! detinent; intellectum temere fatigant, scientiam dubiis plenam magno molimine congerunt, tandemque nil minus ha-(722)bent, quam εττίγνωσιν αληθείας της κατ' εύσέβειαν. Tit. I. ν. 1. Suo se quilibet pede metiatur necesse est in lectione Exegetica. Sapiens Architectus primo fundamentum ponit: Sed insipiens, qui statim fundamento tectum super sedifìcat. A minoribus ad majora, ab imis ab altiora, a facilioribus ad difficiliora, non per saltus, sed per gradus aptissimus semper est transitus. §. Vili. Sensus literalis inventus vel per succinctam paraphrasin, vel per prolixiorem deductionem aliis exhibetur. 24 solius ] solus L 27 (5) ] (e) A accumulemus ] cumulemus A 34 Scripturam ] scientiam A 36 (6) ] (f) A 38 modum ] dum A 41/42 έπίγνωσιν + τή$ > A 44 insipiens + est L 47 $. Vili. ] §. VI. A
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§. IX. Paraphrasis potest dici vel histórica, vel textualis. Illa est, qua» historice persequitur argumentum libri, simulque sensum ac mentem Auctoris perspicuis verbis sistere ni ti tur. Hac est, qua (123) quis induens quasi personam Scripto ris, textum κατά πόδα prosequitur, vocesque ac phrases omnes verbis perspicuis exprimere nititur. §. X. Ut autem Paraphrasis textualis legitima sit, requiritur ut 1) Cognitio sensus literalis sufficiens adsit. 2) Propositiones omnes seu implicita:, s. explicitée, qua; in textu continentur, explicite & seorsim considerentur, ne quidquam in textu negligatur. 3) Verba obscuriora, emphatica, ambigua in illis propositionibus e textu formatis, in clariora & propria convertantur &emphasis enucleatius proponatur. 4) Quse possunt, exprimantur clarioribus ipsius Scriptum verbis, quae instar prolixarum annotationum esse possunt. (124) 5) Explicatae illae propositionesparticulis inter se connectantur copulativis, causalibus, conclusivis prout ratio contextus postulat. (§) XI. Prolixior textus enarratio respicit potissimum textus analysin, jungitque lectionem analyticam cum exegetica; unde qui lectionem textuum analyticam & exegeticam recte instituit, nec de ordine nec de ubertate dicendi conquerendi materiam habebit. Naturalis autem ordinis tenaces esse possumus, quamdiu praegnans ratio aliud non requirit. CAPII. De LECTIONE
DOGMATICA.
(§. I) LECTIO DOGMATICA est, qua veritatem ccelestem in Scri-(/25)ptura expressam ita apprehendimus, ut veram inde ac salutarem essentiae ac voluntatis divinas cognitionem hauriamus. §. II. Supponit haec lectio 1. Cognitionem Exegeticam. Thetica Theologia sine Exegetica lubrico nititur fundamento, cum sine Exegesi in principium primum cognoscendi resolvi theses nequeant. Principiatum non est prius suo principio. 4 9 - 5 3 §. IX. Paraphrasis ... nititur. > A 54 §. X. Ut autem ... sit, ] §. VII. Paraphrasis ut legitima sit, A requiritur ut > A Β 55 1) ] 2. A Β 1) Cognitio ... adsit. ] Praesupponit, sufficientem sensus literalis cognitionem. Β 56 continentur, + sunt A Β 57 considerentur, ne quidquam ] considerandae, ne quicquam A Β 59 convertantur ] sunt convertenda A Β proponatur ] proponenda A Β 60 exprimantur ] exprimuntur A 62 connectantur ] nectantur A 63 prout... postulat. ] pro ratione contextus. A Β 64 XI. ] §.VIII. A 65/66 cum exegetica ... exegeticam > A 70 De LECTIONE DOGMATICA. + §. I. A Β 74 §. II. Supponit haec lectio ] §. II. Supponit 1. Cognitionem generalem sedis materiarum, de qua in antecedentibus. A 75 1. Cognitionem Exegeticam. ] 2. Lectionem exegeticam. A
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3. Scopum sanctum, dogmata Theologica e& sacra spiritualiter dijudicandi, 1. Cor. 11.15. non naturaliter, ut dogmata Aristotelica: unde supponit etiam haec lectio hominem spiritualem, non carnalem, si legitime & debito cum fructu fuerit instituenda. Verissimum est hie Augustini dictum: (l.II. de doctrina Christ, c. 7.) Oculi in (126) tantum vident, (in Scripturis) in qvantum moriuntur huic seculo. In quantum ante huic vivunt, non vident. 4. Voluntatem omnia Scriptura dogmata in praxin deducendi. Joh. VII, 17. Si quis voluerit voluntatem ejus facere (qui misit me) cognoscet de doctrina, utrum ex Deo sit, an ego a me ipso loquar; ait ipse Salvator. 5. Magnam veritatis ccelestis astimationem, utpote, quae in tentationibus etiam per τό γέγραττται tuenda est, ideoque etiam omni studio, non prepostero aut immaturo anxioque in sua sede quserenda, solidisque argumentis confirmanda est, non obiter, vel quasi aliud agendo tractanda, ut ejus puritas contra omnes insultus sarta tectaque nobis sit. Frustra autem solo intellectus scrutinio firmabitur, nisi accedat viva (127) singulorum dogmatum praxis. §. III. Ut recte instituatur lectio dogmatica, ante omnia, his praesuppositis recte ponderandum est, 1. Totius libri argumentum & scopus generalis, a quo omnia reliqua pendent. 2. Dogma principale, quod in toto argumento comprehenditur accurate, formandum est verbis scriptorum sacrorum. 3. Dogmata scpecialiora quaenam sint, & quomodo ex dogmate principali fluant, demonstrandum. 4. Dogmata expressa ab implicitis discernenda, & ilia precipue notanda, haec ex aliis locis expressis confirmanda. 5. Lex & Evangelium recte distinguantur, & quae ad Legem, quseve ad Evangelium spectant, accurate secernantur, cum hae sint precipue dogmatum Theo-(/2S)logicorum classes. Sit e.g. Epistola ad Ephes. ubi α) scopus Apostoli generalis, ut conciliet Judasorum gentiliumque conversorum ánimos, & utrosque cum in puritate fidei in Jesum Christum, tum in vitas integritate confirmet. β) Dogma principale, vid. c. II v. 11.12.13. it. ν. 19.20. it. c. III.6. y) Dogmata specialiora. (a) Deus Judœos constituit populum suum, iis Christum, & in eo vitam aeternam promisit. (é) Judaei hanc habent prerogativam, quod priores in Christum sperarint. (c) Gentiles ex misericordia salvi facit sunt per gratiam Jesu Christi, (d) Salus nostra non dependet ex justitia operum, sed ex mera gratia. (e) Eadem est salvandi ratio & Gentilium & Judasorum. (f) Bona opera non nisi a justificatis fieri possunt.
81-83 Verissimum ... non vident. > A 87 etiam ] in A 92 viva > A 9 - 2 3 Sit e.g. Epistola ... servatur. > A 8 1 - 8 3 Augustin, de doctrina Christiana II 7 = CCSL 32, 38, 47f. = CSEL 80, 39, 11-13 (§ 22).
Manuductio
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S) Dogma implicitum. e. g. c. II, v. 12. status Gentilium ante conversionem (129) ad Christum damnabilis Rom. 1. ex professo tractatur. ε) Lex continet facienda. Evangelium credenda: Fundamenta igitur omnia hujus epistola: sunt evangelica. Applicatio vero in tota epistola generalis ad legem pertinet, quatenus nempe a renatis servatur. 6. Libri dogmatici, quales sunt, v. g. epistolae N. T. in hunc finem pracipue legantur, ubi maxima est dogmatum expressorum ubertas & facillima cognitio. 7. Si qua» abstrusiora videantur remittantur ad meliores in cognitione veritatis f u n d a m e n t a l progressus. Ea, quae maxime necessaria ad consequendam salutem & πληροφορίαν fidei, ante omnia viva & practica cognitione sunt haurienda, ita felicior erit & minus periculosus ad altiora, remotiora, & minus necessaria transitus. (130) 8. Cognita recte dogmata paulatim in certum ordinem digerantur a fundamento rei, & intentione Spiritus S. non alienum. Omnia possunt referri vel ad Deum, vel ad hominem, vel ad Christum Mediatorem utriusque. 9. Cum Christus sit Scriptura nucleus, viaque, qua ad Patrem pervenimus, frustra omnem insumit operam, qui ad eum non omni in lectione dogmatica respicit. Hac via pervenitur ad veritatem & hinc ad vitam. Scire autem Christum, & dogmata de Christo tantum theoretice, non est nucleus Scripture S. sed in eum credere, eumque ex vera fide imitari. Notandum autem quod 1. alii textus expresse agant de Christo, ac vel fidem in eum, vel ejus imitationem doceant. 2. Alii vaticinia ex-(73-/)pressa de Christo contineant vel implenda vel impleta. 3. Alii exhibeant typum & figuram de Christo. 4. Alii per analogiam fidei, quae tota quoad omnes artículos fidei in Christo fundata est, ad Christum referendi sint. CAPUT IV DE LECTIONE
PORISMATICA.
§. I. LECTIO PORISMATICA est, quae explorato jam sensu literali, & perspecta veritate expressa, occupata est in Porismatibus seu conclusionibus e textibus sacris deducendis per legitimam consequentiam, iisque sive theoreticis & mediate practicis seu formaliter practicis. (132) §. II. Fundamentum hujus lectionis est analogia & harmonía rerum sacrarum perpetua, unde necessario, ex re una recte & penitius perspecta reliquie tanquam concatenata pendent. Qui hoc recte tenet, & in Scripturis versatus est, ex uno alteroque vocabulo haud difficulter in totam se diffundet Scripturam.
23 a renatis servatur. ] fit a renatis. A 2 6 videantur + Dogmata, δί a fundamento fidei longius distantia, A Β 2 9 necessaria + sunt A 36 Se dogmata ... theoretice ] 5 6 1 - 4 A 3 7 - 4 1 N o t a n d u m autem ... referendi sint. > A 4 2 Caput IV. ] Cap. III. A 4 9 penitius ] intimius A Β
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Manuductio
§. III. Ut autem hsec lectio recte instituatur, necesse est, ut viva cognitione & ύποτυπώσει aliqua των ύγιαινόντων λόγων έν πίστει καί αγάπη imbutus sit animus ejus, qui earn legitimo modo debitoque fructu instituere, & infinitam illam rerum ubertatem, quas exhauriri nequeat, in textibus sacris perspicere cupit. Id quod monitu necessarium fuisse, eos, qui tentabunt, experientia docebit. (133) §. IV. Fontes, unde Porismata derivan tur, sunt vel ipsi textibus insiti, vel ex aliis Scripturas locis petiti, & cum textu collati. §. V. Fontes insiti sunt, quando Porismata derivantur. 1. Ex ipsis vocabulis, eorumque emphaseos explicatione. 2. Ex structura & ordine rerum in textu contentarum. 3. Ex affectu Scriptoris sacri. §. VI. Fontes externi sunt, quando textus collatio instituitur 1. Cum scopo. 2. Cum antecedentibus & consequentibus. 3. Cum locis prallelis. Circumstantia, quis? quid? ubi? considerara non tam novum fontem constituunt, quam majorem Porismata deducendi facultatem in reliquis fontibus praebent, (134) §. VII. Diversa Porismatum genera si constituantur, possunt ill! fontes diverse applicari. Et quidem 1. Porismata alia ad Didascaliam, alia ad Elenchum, alia ad Padiam, alia ad Paraclesin faciunt. 2. Alia ad fidem confirmandam, alia ad charitatem ex fidei doctrina derivandam, alia ad spem sustentandam faciunt. 3. Alia ad pietatem his tribus fulcris, fide, charitate & spe constantem, alia ad sapientiam sacram, alia ad eloquentiam sanctam instillandam faciunt. 4. Alia sunt theoretica, & non nisi virtualiter practica, alia in se & formaliter practica. §. IIX. Sit nobis exempli loco 2. Tim. 1,8. Noli itaque erubescere te(135)stimonium Domini nostri, ñeque me vinctum ejus, sed estoparticeps afflictionum Evangelii. Hic prœsupponendum est, sensum literalem & veritatem in eo expressam lectori jam satis constare, ut recte perspiciat, geminam hie esse propositionem, alteram negativam, alteram affirmativam; illamque duplex habere Objectum, reale & personale, indeque vi oppositionis hanc non minus illud objectum duplex respicere. Jam ex primo fonte insito hase fluunt Porismata.
52 necesse est ] praesupponitur Β 52/53 necesse est ... aliqua ] praesupponit vivam cognitionem & ύττοτύττωσιν aliquam A 53/54 imbutus ... ejus ] in animo ejus A 56 tentabunt ] tentabant A 5 7 ipsi ] ipsis A 58 ex allis ... locis ] aliunde A 6 0 explicatione ] applicatione A 70 diverse ] diversimode A Β 71 Paediam, + alia ad Epanorthosin, A 80/81 sed esto ... Evangelii. ] sed collabora Evangelio. A
Manuductio
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1. Έπαισχυνθής: tempore persecutionis παρρησία requiritur ad testimonium de Christo. Item: non infimus ad apostasiam gradus est erubescere testimonium Christi: eo ipso enim negatur Spiritus virtutis, quo fideles prediti sunt. (736) 2. Tò μαρτύριον: παρρησίαν confessionis haut parum auget, quod testes simus, non primi confessores; Quin habeamus nubem testium. Ebr. 12, v. 1. 3. Κυρίου ημών. Qui erubescit Evangelium, ipsum Dominum erubescit, seque servum ejus esse pernegat. It. Si habemus Dominum cœlestem non metuamus Dominos terrestres. 4. Δέσμιον. Non est prudentia Christiana, sed diabolica, Christi membra, dum externo statu florent, colere, in persecutione erubescere. 5. Αύτοϋ. Vincula & vulnera Christianorum, sunt vincula & vulnera Christi. It. Christianus in vinculis etiam non hominum, sed Christi servus est. 6. Συγκακοπάθησον, Societas in (137) afflictionibus solatur ob futuram societatem in gloria. Unà enim Evangelio operantur Christiani omnes. It. qui Evangelium pradicat sine afflictionibus, ab exemplo Apostolorum est remotior. 7. Εύαγγελίω: Evangelium inter calamitates gaudia aeterna praedicat. Ex secunda fonte. (α) E consideratione gemina: propositionis ad eundem scopum tendentis fluit: qui erubescit testimonium Christi, adversa imminentia declinare gestir, ersi rationibus speciosissimis suum palliare metum conetur. It. tam horrenda res est apostasia, ut non tantum metus malorum nobis omni studio eximendus, sed etiam animus ad adversa alacriter subeunda addendus nobis sit, ne in eam incidamus. (β) Ex consideratione gemini objecti hoc ordine positi: noli erube-( 138)sceie testimonium Domini nostri, neque me vinctum ejus: qui erubescit Christianos adversa passos, jam erubuit testimonium ipsius Domini: hoc enim praesupponitur. (y) Ex oppositione implicita gemini hujus objecti in voce εύαγγελίω. Qui dedignatur calamitates ob Evangelii sinceram praedicationem subeundas, & Christum & Sanctos ejus servos erubescit. Ex tertio fonte nempe Affectus: tanta est Pauli fiducia atque spes in Evangelio collocata, ut non tantum ipse solatio non indigeat in vincula conjectus, sed alios insuper ad testimonium Christi excitet. Hinc: tantam virtutem tantosque ánimos fidelibus impertitur Spiritus Dei, ut vincula non metuant, nec in vincula conjecti externum hominum solatium quserant, sed solatio interno ipsi abundent & aliis infìrmiori-( /35>)bus magno sint solatio & incitamento. Porro: tantus fuit Pauli erga Christum amor, ut non tantum verbis testimonium de ipso perhiberet, sed
90 v. 1. > A 4 Unà ... omnes. ] Collaborant enim Christiani Evangelio. A 16 erubuit ] erubescit A 20 nempe Affectus > A 22/23 tantam ... Spiritus Dei, ] tanta a Spiritu Dei virtus fidelibus communicatur, A Β 25 incitamento ] excitamento A Β
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Manuductio
edam παρρησίαν illam in adversis quibusvis retineret, & ad vincula usque; & mortem vincula manentem fidelis esset, imo vero ut omnibus modis caveret, ne territi vinculis suis alii, ab amore J. C. ejusque constanti professione arcerentur. Hinc: 1. Christus sincere est amandus. 2. Sinceritas illa probatur testimonio de Christo. 3. Testimonium de Christo non tantum rebus secundis, sed etiam adversis est perhibendum. 4. Aliis testimonium nostrum de Christo non admittentibus non debemus confundí, nec erubescere. (140) 5. Sinceri & constantis de Christo testimonii optimum testimonium sunt vincula eo nomine nobis injecta. 6. Propterea, quod aliis in hac vita male cesserit testimonium de Christo, non debemus a testimonio de Christo absterreri. 7. Eo provehi debet noster erga Christum amor, ut si gravissimas etiam calamitates mortemque certissimam nobis attraxerit, persistamus immoti {αμετακίνητοι 1. Cor. 15. v. 58. μη μετακινούμενοι Col. 1.23.) adeo, ut ne quidem erubescamus. 8. Fides firma & fortis adeo corroborata est amore J. C. ut de se omnem facile curam abjiciat, rebus adversis, saltem ne alii dimoveantur a coepto tramite, sollicite caveat, vid. 1. Thess. 3. v. 1.-5. (141) Porro: desiderium tam ardens Paulum tenuit muneri suo Apostolico satisfaciendi praedicatione Evangelii, ut ipso pnedicaret Christum usque ad vincula & in ipsis vinculis, quia tanta oris libertas non concedebatur, Uteris excitaret alios ad testimonium de Christo, imperterrito animo ferendum. Conf. cap. 2. ν. 2. Hinc: a. Minister Ecclesia; muneri suo pro virili satisfacere studeat. β. Is nondum muneri suo satisfecit, qui injecto ab hominibus obstáculo & impedimento, curam Ecclesiae su£e abjicit. γ. Fidelis Ecclesia: Minister, demta sibi in persecutione ρ radicandi liberiate, circumspicit alios, qui in communionem venire calamitatum non vereantur, quique rigeant, quas ipse plantavit &c. Ex primo fonte externo nempe acrommodatione textus ad scopum. {142) I. Accommodari potest textus ad scopum generalem totius epístolas vel libri. Scopus generalis in epistola ad Timotheum est: cum Paulus ad se accersere Timotheum vellet, animum ejus praemunire, & preoccupare gestit contra adversa,
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in adversis quibusvis ] in qvibuscunq; adversitatibus A Β alii > A calamitates ] calamirates A amore ] more A ipso ] ipse A Β tanta oris libertas non ] 4 1 2 3 A rigeant ] rigent A L
Manuductio
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tum adhuc in Ephesina, tum aliquando in Romana Ecclesia imminentia. Hic si rem ipsam respiciamus, sequitur: 1. Christianis saepius subito (nec tamen fortuito, sed ex benignissima DEI Providentia) eveniunt calamitates.
2. Christiani irrumpentibus subito adversis, de statu bono animi sui dejici possunt. 3. Hinc a prudentibus, qui ilia provident, de illis in tempore monendi sunt. 4. Moniti facilius animum (143) componere possunt ad calamitates subeundas. Si respiciamus Personam Pauli, sequitur inde: a. Doctori licitum esse non tantum rebus secundis, sed etiam adversis ad se in subsidium vocare συνεργούς. b. Illi tamen incumbere, ut illud non temere faciat, sed recte praevideat, qu«e eventura videantur: c. Illi incumbere, ut animum ejus recte praemuniat, quo cooperario uti gestit. d. Si in propria persona etiam aliquid videat, quod infirmum alterius animum offendere possit, quo minus debitam ferat opem, ut ilium alteri scrupulum eximat. Si respiciamus Timothei personam, sequitur inde. a. Ob metum calamitatum ministrum Ecclesia nec maturare disces-(144) sum ex sua, nec differre aditum ad aliam Ecclesiam debere. β. Illas tamen in tempore esse perpendendas, ne deinde per suam animi perturbationem turbet rem DEI & EcclesiaE. γ. Hinc animum suum contra illas obfirmare debere, ut sit εργάτης ανεπαίσχυντος. 2. Tim. 2. v. 15. δ. Alienis periculis cautum & prudentem, non meticulosum esse debere, sed potius nova & pari ad patiendum alacritate accendi. Possemus etiam ex hoc ipso fonte, nempe accommodatione textus ad scopum generalem totius epístolas, respicere ad Ecclesiam Ephesinam, unde vocabatur Timotheus, & ad Romanam, ad quam confirmandam accersebatur, indeque quam plurima nova eruere Porismata v.g. de dimissione & vocatione ministrorum Ecclesias &c. (145) Possent deinde etiam singula textus verba ad scopum hunc generalem accomodari, & ex singulis verbis saltern, quatenus ad scopum accommodantur, cum theoretica, tum practica Porismata formari e. g. μή έπαισχυνσθής: 69 a prudentibus ] a prudentioribus A 72 respiciamus ] perspiciamus A 75 tamen > A 77 cooperario ] operario D 78 alterius ] alterum A 81 calamitatum ] clamitatum A 83 perpendendas ] perpendas A 85 illas ] illos A 91 & + ex Β 93 deinde > A 94 ex > D 94/95 accommodantur ] accommodatur A
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Manuductio
accersebat Paulus Timotheum, sed τταρρησίαν prserequirebat; Hinc a cooperario, qui παρρησίαν non habet spiritualem, parum vel nihil sibi fructus polliceri potest Minister Ecclesia:: metu infamiae & vinculorum inhibebit potius cursum verbi, quam promovebit. Μαρτύριον. testatus erat Paulus, & adhuc in vinculis testabatur, reqvirebat tarnen etiam Timothei testimonium; hinc haud parum momenti inest multiplicato servorum DEI testimonio. Kupíow. vocabat servus, sed ad {146) negotium Domini, hinc vox servorum DEI non est negligenda, inprimis si non humanum commodum, sed ipsius Domini gloriam spectet. Ημών. Et Paulus & Timotheus erant servi Jesu Christi, Phil. 1. v. 1. hinc qui communi utuntur Domino & ad communia obligantur servitia, se mutuo excitent ad gloriam Domini, unanimi consensu promovendam &c. Scopus specialior hic non in antecedentibus quaeri potest, quia in hoc versu continetur conclusio specialis, adeoque verba antecedentia se habent ad hunc versiculum seu propositionem in eo expressam, tanquam ad scopum specialiorem, ut quilibet medius terminus ad suam conclusionem. Respectu consequentium vero (147) hasc ipsa propositio etiam se habet, ut scopus specialior, quseque hic consideran possunt, in fonte subséquente recurrunt. Ex secundo fonte externo nempe antecedentibus & consequentibus potest iterum instimi generalis & specialis, & specialissima collatio, & porismatum deductio. Illa, si integrum textus argumentum constituât, cum argumento antecedente & conséquente conferatur. Ad antecedentia autem & consequentia pertinet haec tota epistola, quia ejusdem est argumenti v.g. prima hsec est cohortatio Pauli ad suscipiendas propter Christum calamitates, quam & antecedentibus & consequentibus firmissimis confirmare nititur argumentis, & cum argumentis novis crebrius in tota e-(/-#S)pistola repetit. Hinc 1. Res magni momenti non obiter trac tandas. 2. Apostasia? periculum, si immineat animis, etiam confirmatioribus, magno studio est amoliendum. 3. Qui ad certissimas propter Christum calamitates alium invitare tenetur, sapientiam diligentiamque adhibeat necesse est, ut illa metum eximat hasc necessitatem calamitates subeundi urgeat.
8 vocabat ] vocabatur A 12 utuntur ] utantur A obligantur ] obligati A 17 consequentium ] consequentiae A 19 recurrunt ] occurrunt A
22 constituât > A Β 24 prima + 1. A 25 Se > A 29 animis ] ab animis A Β 31 alium > A 32/33 sapientiam ... urgeat. ] & sapienter id agat, necesse est & diligenter, illud metum eximit, [+ hoc B] necessitatem calamitates subeundi urget. A Β
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Specialis collatio instituí potest; si integer textus cum integris versiculis ante cedentibus, & consequentibus seorsim conferatur. saltern ut aliqua ex immenso Oceano seligamus, ex collatione cum antecedente versu 7. sequentia collegimus. {149) a. Arma in manus danda sunt, antequam ad pugnam sacram excitemus. b. Frustra nos excitamus verbis, nisi Spiritus DEI praeparet cor. c. Cor formidolosum non aptum est ad testimonium de Christo, & vincula ferenda, cum glorias Christi promotione. Ex collatione cum versu 6. fluit, er. χάρισμα, quod a DEO acceperunt Ministri Ecclesia:, non tantum esse excitandam ad docendum, sed etiam ad patiendum: β. Qui manus sibi imponi patitur a Presbytero, inferri etiam sibi manus pati debere, si provido ita placuerit Numini, a Lictoribus. Ex collatione cum versu 5. videre licet. Fidem a majoribus acceptam, & fideliter conservatane si tempore persecutionis in memoriam revocetur, optime prascavere posse apostasiam. (150) Ex collatione cum vers. 4. animadvertes. Pios & in mediis calamitatibus, & ubi nihil aliud possunt exspectare, quam afflictiones, inter se gaudere, & svavissimo fruì complexu. Ex collatione cum ν. 3. nos moneri videmus, ut pro illis, quibus patiendum est propter testimonium Christi, die nocteque citra ullam intermissionem oremus. Ex antecedentibus hsec émanant. Ad consequentia si respicere placeret, eadem nasceretur Porismatum ubertas. Exemplo sit collatio cum vers. 9. qu«e nos docebit Salutem nostram & gratiam DEI in memoriam revocatam omnem dispellere afflictionum temporalium horrorem. item cum vers. 10. collatio monstrabit (151) Majorem in Ν. T. merito esse in omnibus afflictionibus τταρρησίαν quia Christus jam apparuit, & fidem nostram sua passione & resurrectione stabilivit &c.
36 seligamus ] eligamus A sequentia collegimus. ] fluit: A Β 37 excitemus ] excitemur A 39 formidolosum ] formidulosum A 41/42 esse excitandam ] est excitandum A Β 43 a Presbytero ] a Presbyterio A 43/44 sibi ... debere ] manus sibi patiatur A Β 44 a Lictoribus ] a δεσμοφύλακι A Β 45/46 videre ... conservatam ] Fides a majoribus accepta & fideliter conservata A Β 47 posse ] potest A Β 48 Pios ] Pii A Β 49/50 inter se ... frui ] mutuo gaudent Se svavissimo fruuntur A Β 51 nos moneri ... ut > A Β 52 ullam > A oremus ] oramus A; merito oramus Β 53 Ex ... émanant. > A Β 54 respicere piacerei ] respiciemus A; respiceremus Β 55-58 Exemplo sit ... merito esse ] Excollatione cum vers. 9. Salus nostra 8c gratia DEI in memoriam revocata omnem dispellit afflictionum temporalium horrorem. Cum vers. 10. Major in N.T. merito est A Β 56 revocatam ] revocata A Β 58 ποψφησίαν ] παρρησία ... Α Β
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Specialissima collatio foret, si singula textus verba, quatenus relationem aliquam habent ad singula antecedentia & consequentia verba; expendantar & conferantar, novaque inde Porismata deriventur. Hanc collationem nemo facile exhaurire unquam poterit, quia in infinitum fere inter se voces conferri possunt. v.g. v. 8. μή έπαισχυνθης cum voce σωφρονισμού v. 7. Prudentia humana facile confunditur rebus adversis. Spiritus σωφρονισμού ita componit animum ut ne quidem erubescat adversa cum voce αγάπης. Timor non (152) est in charitate, sed perfecta Charitas foras mittit timorem, quoniam timor pcenam habet. Qui autem timet, non est perfectus in charitate. qua: totidem verbis habet Johannes I. Bp. 4. v. 18. Cum voce δυνάμεως. Δύναμις Christianorum est interna, quas animum in Christo confirmât & corroborât ne statu suo dejiciatur. Ex fonte tertio externo, nempe parallelismo, longe major nascitur, & sine difficultate derivatur porismatum abundantia. Possumus enim hic Parallelismum respicere acLzquatum &inadaquatum, de quo supra egimus, & cum omnibus locis parallelis, sive adacquate, sive inadequate talibus, textus verba sedulo conferre v.g. ad Rom. 1. ν. 16. 2. Cor. 4. ν. 6.11. Phil. 1. v. 19.20. 1. Thess. 3. v. 2.4. (153) Matth. 5. v. 10.11. cap. 10. v. 31.33. 1. Pet. 3. v. 13. c. 4. v. 13. ad Rom. 8. v. 17. Act. 14. v. 22. Phil. 3. v. 10. Coloss. 1. v. 24. 2. Thess. 1. v. 1. Tim. 6. v. 12. Ebr. II. & 12. 1. Petr. 1. & 2. v. 21. Apoc. 7. v. 14. Nam uti Timotheus his verbis Pauli erat confirmandus, & praemuniendus contra adversitates; ita in modo citatis locis omnes Christiani contra eas prasmuniuntur: spectantque hue omnia loca, quae de portatione crucis Christi, & abnegatique sui ipsius, imprimis autem de officio Ministrorum Ecclesia:, eorumque debita fide tempore persecutionis, in V. & N. T. inveniuntur. Jam autem verba ilia parallela non in se, sed quatenus cum textu conferuntur, sunt spectanda; neque alia hic circumspicienda porismata, quam quae ex junctis (154) textibus haud aegre fluunt. Exempli gratia ad Phil. 1. v. 19. ad Rom. 1. v. 16. Paulus de se ipso affirmat, quod non erubescat Christi testimonium, id quod in praesenti textu a Timotheo exigit. Hinc fidelis Doctor, quod in se ipso expertus est non impossibile, ab aliis audacter exigit. It. patientiam qui docet, prius exemplo, quam verbis ostendat Rom. 8, v. 17.18. Proportio dicitur nulla esse inter calamitates temporales, & sterna gaudia; hinc spes aeternae gloria: reprimit pudorem temporalis calamitatis. Casterum ut in omnibus, ita hic in primis 1. Distingvenda probe sunt porismata homogenea, seu quse ex integro textu fluunt, & heterogenea, seu, qua: ex partícula textus derivantur. Cum porismata 60 quatenus ] quibus A 61 habent ] habeant A 62 in > A 64 humana ] summa A 74 sive inadaequate ] seu inadaequate A 77 Coloss. 1 ] Coloss. 4. A 79 in ... locis ] in locis hisce allegatis Α Β 81 abnegatique ] abnegatione A B L 85 ex junctis textibus ] ex combinatione textuum Α Β 93/94 seu quae ... heterogenea, > A
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nihil {15S) aliud sint, quam conclusiones, quas ex textu vel in se, vel cum locis aliis collato probari possunt; nervus probationis vel in integro textu, vel in partícula aliqua textus hseret, qui recte observatus longe evidentius reddit Porisma. 2. Notandum, quod hi ultimi fontes externi dicantur, ratione reliquorum fontium, qui e visceribus textus unice porismata suggerunt; alias nulli fontes externi dici possunt. Omnia enim porismata ex ipso textu fluant, necesse est. Differentia autem in eo est, quod alia fluant ex textu in se spectato, alia ex textu cum aliis locis comparato. Jam si qvis in singulis fontibus respiciat. a. Circumstantias, quis? quid? &c. singular circumstantial facile suppeditabunt Porismata, qvod in consi-(/56)deratione scopi aliquantum vidimus. β. Si diversa Porismatum genera, diversamque eorum applicationem supra expressam respiciamus, ea iterum ubertas & abundantia Porismatum quasi sub manibus nascetur, ut non tam facile exhauriri illa, quam fatigari humana imbecillitas possit e. g. alia est ad pietatem, alia ad sapientiam, alia ad eloquentiam sacram applicatio. Pietas vero consistit in fide, quae est per charitatem efficax. Hinc: 1. Verie & salvifica: & a Spiri tu S. accensas fidei character est, non erubescere calamitates, sed forti potius animo eas sustinere. 2. Charitas Christiana externum consortium, ne ob persecutionem quidem & vitas discrimen, intermittit, DEI gloria id requirente. (157) 3. Sapientia summa Christianorum est, agnorum & columbarum simplicitate, in subeundis ob Evangelium calamitatibus, uti. Prudentia humana, irruentibus adversis, a sinceritate confessionis facile resilit. 4. Sapientis Doctoris est, non tantum Ecclesiam sibi concreditam instituere, sed edam prae caeteris, ad docendum idoneos salutaribus monitis imbuere, ut praesto semper sint, qui continuare possint Evangelii prasdicationem, conf. 2. Tim. 2.
v. 2.
5. Paulus rem eandem, vi propositionis opposite, gravius inculcavit, quod ipsi solenne est in epistolis. Hinc, in eloquentia sacra non statim ταυτολογία censenda, & vitio vertenda est, ejusdem rei, variatis verbis re-(75 A 4 suggerunt ] suggérant Β 8 facile ] sua A; + sua Β 9 scopi > A vidimus ] videmus D 23 tantum ] tam A instituere ] aedificare A Β 29 repetitio ] repititio A 30 hominumque imbecillitas ] imbecillitasque hominum L
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Manuductio
CAP V De LECTIONE PRACTICA seu USUALI §. I. LECTIO PRACTICA Scripturas S. est summe necessaria, maximeque utilis Scripturas tractatio, in qua de Scriptura ad fidem & vitam applicanda solliciti sumus. §. II. Applicatio hxc vel respicit proximum, vel nosmet ipsos. Absurdum enim est, sacro sanctam veritatem aliis applicare, antequam {159) nobis ipsis applicaverimus. Hinc male quidam vocant practicum Studium, dogmatum & Porismatum practicorum e Scriptura deductionem, & historicam applicationem. Foret enim hsec potius theoria de praxi, quam ipsa lectio practica. Quemadmodum & JCti praxin vocant applicationem Jurisprudencias, ad res facti; seu ut demonstrare possint, quid secundum leges, quidque minus peractum sit; non id praxin dicere soient, quando ipsi secundum leges vivunt; vera lectio practica, pnesupposito habitu intellectus, affectum legends potissimum respicit. §. III. Ita autem haec lectio practica comparata esse debet, ut à quolibet etiam Laico, seu non literato, instituí rectepossit. Est enim haec (160) applicatio Scripture ad salutem, quae si imperitioribus impossibilis esset, frustra illis concederetur Scripturae lectio. Quo ipso tarnen non negarem interdum ex Hebraico, Graecoque idiomate applicari q u i d a m ad sedificationem posse, quae non facile in versione fuissent obvia. Sufficit autem, quod omnia ad fidem, & vitam necessaria, ex versionibus etiam haberi possint. §. IV. Simplicissima veritatis coelestis applicatio, si cum integritate cordis fiat, & sinceritate affectus, omnium est optima fructusque amplissimos adfert. Quodsi vero & hic certa quaedam Consilia sequi volupe fuerit, sequentia non erunt inutilia. 1. Recte distinguenda sunt inchoatio applications practicae & (161) continuano. In lectione enim Scripturae inchoatur quidem applicatio, continuanda vero deinde est per omnem vitam. Nota. Inchoatio applicationis practicae facillimo negotio ita instituitur, ut sensu recte perspecto & explorato, textum in quo versamur, ipsaque ejus verba precibus includamus, seu suspiriis brevissimis. Quam methodum, etiamsi simplicissimam, & quasi puerilem, multis experientia comprobavit & successu pariter ac fructu facillimo uberrimoque commendavit.
32 CAP. V. ] Cap. IV. A 39 aliis + aedificandis A Β 43 ad res ] ut res A 44 peractum ] practicum A 45 secundum ] sec. A 55 omnium est ... adfert. ] ut plurimum est optima &c fructuosissima. 5 7 - 6 6 1. Recte distinguenda ... affert: ita > A 60 Nota. ] I. Β
AΒ
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2. Ut Medicus, aegrotum sanaturus morbum istiusque symptomata ante omnia cognoscit, in causas ejus inquirít, tandemque remedia affert: ita in qualibet dictorum applicatione, prae-(/62)supposito facillimo & obvio sensu a. Habitus animi nostri recte perpendendus, & cum dicto accurate conferendo. Qui ingenue hanc applicationem instituerit, facile defectus suos deprehendet, vitiaque, quibus laborat, tanquam in speculo aliquo intuebitur. b. In vitiorum causas sedulo inquirendum, ne vulneri interno, externo aliquo emplastro mederi conemur. c. Remedia circumspicienda, quibus vitia, quae in nobis deprehendimus recte corrigamus, ita medico incumbit, morbum, causam morbi, & remedia nosse. 3. Non in externis saltem prseceptis haerendum, sed singulorum praeceptorum fundamentum solicite quaerendum est, & in id praecipue omnis lectio practica resolvenda, alias infinita, {163) sine emendatione aliqua coacervaremus praecepta. Est autem fundamentum illud a. In Scriptura ipsa quaerendum. β. Inquirendum, an in nobis ipsis deprehendamus illud v. g. si videamus, precum, pro inimicis fundendarum fundamentum esse sinceram, & infucatam erga illos charitatem, haec an in nobis deprehendatur, quaerendum est, sine hac enim preces forent hypocriticae. γ. Illud fundamentum in nobis stabiliendum, antequam de superstruendo alio praecepto solliciti simus: 4. Ipse Christus in omni applicatione ob oculos ponendus, quatenus nobis a. Fide applicandus ad salutem. b. Vita imitandus est, est enim hie via, Veritas, & vita, nemo venit ad Patrem, nisi per hunc. Reliqua sanctorum exempla, non nisi hanc (164) normam sequantur, imitanda, sicut Paulus ait: Estote imitatores mei, sicut ego Christi 1. Cor. XI, 1. in quibus scil. cavendum. α Ne temere vitium pro virtutibus prona ad malum caro, & depravata ratio arripiat. β. Ne externas saltem virtutes, sed potius internum animi habitum respiciamus, nobisque imitandum proponamus, praeeunte Paulo, quanquam in ipsius Christi exemplo ad Rom. 15. v. 3. 5. Librum aliquem Scripturae sacrae, fundamenta fidei vitaeque Christianae ρ rae casteris perspicue inculcantem v. g. Evangelium Johannis, epistolam Johannis sumamus, & frequentissime legamus, studiose quaerentes, vt nos íIli totos
71 vulneri ] vulnero D 75 3. ] 2. A 80 Inquirendum ] Quaerendum A 86 4. ] 3. A ob ] ab A 90 1. Cor. XI,1. > A 93 arripiat ] accipiat A 1 ad Rom. > L Rom. IS. v. 3. ] Rom. 1. v. 3 A 2 5. ] 4. A sacrae ] seu A fidei + & A
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reddamus, quoad ejus fieri potest, conformes. Melioribus tamen consiliis hie minime ( i 6 5 ) repugnaverim. 6. Monendus autem circa hanc inchoationem lectionis practicas est lector Scripture, a. Non omnia simul applicanda esse, sed successive, ne ipsa rerum ubertate & abundantia, imbecillitas animi humani obruatur, & obtundatur. b. A libris dictisque facilioribus, in quibus intellectus minime fatigatur sensus difficultate, nec scrupulis hue illuc agitatur, applicationem inchoandam esse; cum per gradus profecerimus, paulatim etiam difficiliora applicari poterunt, eorum sensu melius perspecto. c. Non ideo instituendam esse applicationem, ut habeamus aliquando materiam dicendi, sed ut habeamus materiam faciendi. II. Continuado vero applications practicas, omnem vitam occupare debet. Juvatur autem {166) partim nostra, quae tamen sine gratia divina sterilis est, industria, partim ope divina: gracias quae subinde indiesque largius sese efifundit in corda eorum, qui semen verbi divini agri boni instar admiserunt. Nobis incumbit 1) oratio assidua. 2) meditado diligens, 3) perpetua Scripturarum collado. 4) quotidiana eorum, quse in nobis aliisque experientia discimus, observado. 5) Status animi scrutinium indefessum. 6) Cum iis, qui majores in cognitione salutari progressus fecerunt, conversatio. 7) Pacis internas Studium assiduum, cujus certe quo magis aliquis particeps factus est, eo profundius Scripturae sensa introspicit. Sunt & alia quam plurima, quae ipse usus animo in verbi divini applicationem intento, facile suppeditabit. Deus vero, pro (167) infinita in filios suos benignitate, internam Spiritus sui operationem non tantum in ipsa Scripturae lectione largitur, sed ut semen in terra conditum ipso prosperante & faecundante radices agit, virescit, florescit, ac fructus suos uberrime proferì; ita solet etiam incorruptibili verbi sui semini indesinenter assistere, largissima gratiae suae subministratione. Permittit praeterea, ut tentationes externas pariter atque internae
7 6. ] §.V. A inchoationem lectionis practicae ] lectionem A 9 a. ] 1. A 11 b. ] 2. A sensus ] sensusque A 12 illuc ] illucque A 14 melius ] intimius A Β 15 c. ] 3. A ideo ] obiter A aliquando ] aliquam A 16 materiam ] materia A 1 7 - 4 2 II. Continuatio ... Amen! ] Profecto, qui sedulus δί indefessus fuerit in applicatione Scripturae ad se ipsum, minus in applicatione ad alios inveniet negotii, & plus πσρ^ήσίαζ. Ñeque enim aliis alia est commonstranda salutis via, quam ea, qua nosmet ipsos Salvatum iri credimus. A 17 occupare debet ] occupare D 19 divinae gratiae ] divina benedictione Β 2 7 pro infinita ] pro ut D 2 8 tantum + in finita D 2 9 in terra ... faecundante ] in terram inspersum benedictione ipsius Β
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Manuductio
affligant piorum ánimos. Quo ipso vel maxime adjuvat applicationem Scripture Sacra; practicam. §. V. Applicatio Scripture ad proximum, sive privata illa sit, sive publica, minus habet negotii, & plus παρρησίας, ubi quis in applicatione ad se ipsum satis collo-(765)cavit studii, ac devotionis. Neque enim aliis alia commonstranda salutis via, quam ea, qua nosmet ipsos salvatum iri credimus. Supponit autem animum a) vano ac humano alios convertendi pruritu liberatum. b) Zelo divino indutum. c) Spiritu probationis, ac discretionis preditum. d) Cognitione status Ecclesia: imbutum, e) ex fide & sincera charitate mónita sua derivantem. Faxit Deus, ut nobis aliisque Scripturam legamus ac interpretemur. Amen!
CORONIS De ORDINE STUDII
BIBLICI.
QUandoquidem supra recepì, quaedam de ordine studii Bi-(7d9)blici me additurum, coronidis loco paucissima adjici possunt. Scopus voluntad divinas conformis ante omnia, & semper intime infixus haereat, & ob oculos assidue versetur, nempe gloria aterni Numinis, per adificationem I. Propriam. II. Aliorum ad salutem aeternam sedulo promovenda. Ipsa lectio autem Scripture S. & in vernacula versione, & in authentico codice instimi potest. Lectio versionis erit partim histórica Sect. I. cap. 1. partim dogmatica. Sect. II. cap. 2. partim practica. Sect. II. cap. IV. nimirum 1. Summa libri & argumentum perpendi, & notati potest. 2. Sedes materiarum ipsa lectione, secundum Franzii consilium Sect. I. cap. I. §. 2. n. 3. distin-(/70)gvantur, & specialiores, & obiter inspersarum rerum sedes haud obiter annotentur. 3. Dogmata dare & perspicue expressa, & de quibus, cum ob perspicuitatem, tum ob frequentissimam inculcationem, dubium non est, animo infigantur. 4. Qu«e facillime videmus ad nostram asdificationem applicari posse, secundum Method. Sect. II. cap. 4. expressam, vel alia commoda ratione ad nostram emendationem referamus. Ita bis iterumque minime taedioso negotio, nec sine eximio fructu Scripturam tractare poterit pius lector, tum precipuam temporis partem lingvis (Grecae Hebraicaeque) addiscendis insumit, & ad lectionem accuratiorem solidioremque viam sternit. Cum (171) lectione enim versionis Germanica: conjungat 43 47 55 62 63 66
CORONIS ] CORONIDIS loco D intime ] animo A 2.] 3. A Β emendationem + δί in fide confirmationem A Β eximio ] exiguo A Scripturam ] scientiam A tum ] dum A Β Germanicae ] Germanice D; vernaculae L 3. ] 3.b. A
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Manuductio
(a) Studium lingvae Grascae secundum Sect. I. cap. 2. §. 3. turn etiam lingvae Hebraicae §. 4. & tandem etiam Idiotismi §. 5. Illa autem quatuor, in lectione vernáculas versionis annotata, observari etiam possunt, quoad ejus fieri potest, in ipsa lectione Grammatica. Obiter tarnen potius quam ex professo; cum lingvarum Studium omnem remoram aegre ferat. Lectione Grammatica vero etiam absoluta, jam ad exactiorem, & magis particularem librorum Scripturae considerationem animus lectoris applicari poterit, & tum quidem 1. Juvabit pleniorem habere notitiam externorum illorum, Sect. I. c. 1. §. 2. n. 4. expressorum. Praestat autem hie viva uti praeceptoris voce, quam incertam o(772)peram lectioni multorum librorum impendere. 2. Eligi potest Liber N . T. facilior (v. g. epístolas ad Thimotheum, a d T i t u m , ad Philippenses) quem prie caeteris jam exqvisitius pertractemus, secundum (a) Sensum literae & Philologicum. Sect. I. c. 2. (ß) Analysin Logicam Sect. 1. cap. 3. (y) Sensum a Spiritu S. intentum Sect. 2. cap. 1. (S) Dogmata sive explicata, sive implicita c. 2. (ε) Porismata. c. 3. (ζ) Applicationem practicam cap. 4. inprimis §. 4. n. 4. 3. A facilioribus, ad difficiliores libros, argumenti inprimis paralleli; a Ν . T. ad V. & in eo iterum a facilioribus, ad difficiliores pergere possumus. 4. Externorum adminiculo-(7Z3)rum, qu«e in subsidium vocari possunt, non facile determinan ordo potest. Viva manuductio, qua inprimis hodie, ne temere per ambages mille, & anfractus circumvagemur, opus esse censeo, viam planissimam commonstrabit, quae, si in tempore prassto nobis fiierit, ordini illi, quem privata; potissimum lectioni praescripsi, non nimium alligabimur. Prudentias enim cujusque, ingenio, otio, reliquisque circumstantiis plurima sunt relinquenda. Qvisquis autem ad solam D E I gloriam, D E O ipso D U C E & A D J U T O R E , seu legerit Scripturam S. seu audiverit ejus interpretationem, minimam habebit de profectibus conquerendi materiam, sed felicissimum suis studiis imponet finem. S. D . G .
67 (a) ] ( ) > A; L
78 Liber ] (a) Liber Β 88 4. ] c. A 67/68 Berichtige: Sect. I, cap. 2, § IV: griech., § V. hebr. Sprache, § VI: Idiotismus.
Delineatio
{174) ADDITAMENTA
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COMPLECTENTIA
I. Delineationem Doctrina de ajfectibus, quatenus ad Hermeneuticam spectat. II. Enarrationes Historico-paraphrasticas Epist. ad Rom. ut & I. & II. ad Corinthios Dn. D. Joach. Justi Breithaupti. III. Analysin Episto-(175)larum ad Ephesios, & ad Colossenses. ADDITAMENTUM DELINEATIO
I.
DOCTRINE
DE AFFECTIBUS. Quatenus ad Hermeneuticam spectat. Reg. Generalis. COgnitio affectuum est necessarium sana interpretationis adminiculum. Probatur I. Rationibus. Nam 1. frequentissime in Scriptum S. indicantur affectus amoris, odii, desiderii, (176) spei, metus, gaudii, tristitiie &c. Jam si nesciremus, quid sint affectus illi, quos expressos legimus, aliquam, eamque non minimam Scripturae partem non intelligeremus. 2. Ubi edam non expressos legimus affectus, implícitos tarnen credere debemus, & derivatos singulos ex singulis affectibus sermones. Paulus 2. Cor. II.4. testatur expresse, quod priorem Corinthiis epistolam εκ πολλής θλίφεως και συνοχής καρδίας διά πολλών δακρύων scripserit. Sic Phil. III. 18. Pseudo Christianorum non sine lacrimis mentionem facit. Sic 1. Thess. II.7. seqq. tenerrimum & intensissimum, quo erga Thessalonicenses ferebatur, affectum verbis ponderosissimis & sapidissimis describit. Jam quod his in locis expressum vide-(777)mus, quidni aliis in locis, etsi reticeatur affectus, ex sermone non absimili colligamus? e. g. quando Paulus ait 1. Cor. IV. 15. εάν γαρ μύριους παιδαγωγούς εχητε εν χριστώ, άλλ ' ού πολλούς πατέρας; Έν γαρ χριστώ Ίησοϋ διά τού εύαγγελίου εγώ ύμάς έγέννησα. quis non inde colligat eundem affectum, quem Paulus 1. Thess. 2,7. seq. expressit? Quando Paulus 2. Cor. 2,17. mukös, dicit, καπηλεύειν τòv λόγον τού θεού Coll. c. 3. v. 2. seqq. quis non eundem inde colligat affectum, quem expressit Philip. 3,18. signo lacrimarum, nempe affectum indignationis, tristitiae, commiserationis? &c. Inde profecto, qui neglexerit in his etiam locis affectum, ubi expressis non indigitatur verbis, non minus illud, quod prsecipuum est, non attendit, quam in \\-{178)\is locis, ubi ipsa verba signis manifestissimis in apricum producunt affectum. Ñeque enim affectus iisdem, & jeque perspicuis semper proditur documentis; sed penes prudentem lectorem est, spirituali aliqua άγχινοία affectum sacrum ex remo-
1-54 ADDITAMENTA .... TANTUM! > A 5 Analysin Epistolarum ad ] Introductionem analyticam in Epistolam Β 32 in > D
Manuductio
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tioribus etiam signis & levi ter impressis vestigiis solide colligere. 3. Idem requirit scopus subordinarne, quem nobis in lectione Scripturse S. proponere tenemur. Certe ut emendentur atque corrigantur affectus nostri naturales, sanctisque corda nostra ab ipso Spiritu Sancto commota exundent affectibus legimus Scripturam S. Abyssum autem cordis humani, & profiinditates affectuum, quibus agitatur, quis recte perspiciet sine cognitione affectu-(iZ9)um, & quomodo aliquis induet sanctos Scriptorum affectus, a quibus alienissima est carni immersa natura, nisi & ipse affectus eorum, quos imitandos sibi proponit, recte perspexerit, 4. Ipsa natura omnis sermonis id confirmât. Matth. XII,34.35. Christus ait, quomodo potestis bona loqui, cum mali sitisi Nam ex abundantia cordis os loquitur. Bonus homo ex bono thesauro cordis sui emittit bona, & malus homo ex malo thesauro emittit mala. Quibus verbis haud obscure indicat Christus, sermonem non proferri, nisi dominetur in corde certus aliquis sive bonus sive malus affectus, qui ilium protrudat. Quod enim quis habet in affectu, id per verba producit in effectum. Quid est aliud illud περίσσευμα της καρδίας, quam (180) commotiones illaE internas in pectore hominis «estuantes & exundantes, quas Affectus dicimus, profanos in profanis, sacros in sanctis? Horum nempe cum sermone externo tarn arcta sunt vincula, tarn indissolubilis harmonía, ut nervös, imo ipsam animam e corpore tollat, qui sustulerit ex oratione affectus. Certe qui negaverit e. g. Davidem Psalmos suos εκ περισσεύματος της καρδίας concinnasse, negabit solem in meridie. Et si omni sermoni ha*c affectio competit, cur hoc aliquis a stylo των Θεοπνεύστων alienum existimet? Quod si autem in Scriptura S. etiam affectus & sermo tam arete sunt conjuncti ut divelli nulla ratione possint: quis credat in Scriptural interpretatione recte illum versari (181) posse, & cum debito fructu, qui externo contentus cortice, nucleum fastidiai, vel qui labiis, non cordibus Scriptorum S. sit intentus? 5. Quia ex diversis affectibus diversus nascitur sensus, adeo ut ex iisdem verbis, diverso modo secundum diversos affectus pronunciatis, recte percipiamus diversissimam significationem; explorandi omnino sunt & accurate cognoscendi genuini Autoris in singulis locis affectus, nisi ipsi alienum ab effectu fingendo sensum, injuriam studio facere voluerimus. Certe hinc patet, nisi quis summam hic adhibeat cautionem, posse etiam alienissimos in singulis locis etiam sic satis probabiliter persvaderi & admitti sensus. Possent etiam aliae rationes facillimo negotio af-(7Ä2)ferri, quas tamen studio prastermittimus: quia ex pleniori ipsius rei tractatione rectius omnia constare poterunt. II. Autoritate & testimoniis Theologorum. B. Wolffgangus Franzius in libro peregregio de Interpretatione Scripturas S. integro fere oráculo 56. sic satis fuse rem tractat, & exemplis aliquot illustrât, ej usque dignitatem summis encomiis
43 48 49 70
affectus ] actus D nisi dominetur ] qvin praesupponatur Β in affectu ] affectum Β Β. ] D. L
7 0 - 7 3 Franz 1693, 500-505.
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ornât, qui hic prx caeteris meretur evolvi. Ipse B. Lutherus prascipuam, vel certe singularem Exegese ως suas vim debet cognitioni, & vivae reprasentationi affectuum, ut ex enarrationibus ejus in Psalmos & ex Comm. in Genesin abundanter constare potest. Juvabit etiam hie transcribere, quae habet Dn. D. SPENERUS noster in literis, (183) quas ad Collegium Philo-Biblicum Lipsiense aliquot abhinc annis perscripsit: „Haud aliud, ait, amoenius, fructuosius, collegio huic, auditorio, nec non tempori convenientius futurum, quam, si prsmissis piis precibus privatis, in ipsis fontibus sacris longum contextum & affectum Scriptorum S. vel de quibus sermo est, in textu longa serie devotaque attensione observent, eumque affectum assumere studeant. Quo pacto cogitationibus omnibus collectis atque in rem prassentem ductis fidei & imaginis divinas varias notas, momenta, circumstantias cum voluptate maxima nec non fructu uberrimo notabunt, eundemque affectum facile induent. Prorsus in hanc rem f a - ^ S ^ c i e n t ilia Megalandri nostri Tom. 3. Witteb. fol. 142. Scio futurum, si quis exercitatus in hac re fuerit, plura per se inventurum quam omnes omnium Commentarii tribuere possint. Video D. Bernhardum hac arte praestitisse (qui se. affectus sacros suis affectibus attemperaret & accommodaret) & omnem suae eruditionis copiam hinc hausisse. Qvare & nos ex eodem fonte bibere oportet has aquas vitae. Admonet me Lutherus noster verbis his alterius Magistri mei Dannhaueri, qui Interpretern suum inter alia ita instruit: Jugi ac assidua lectione scriptor quasi e mortuis excitandus, atque vivum reprxsentandus est, ut quod non possumus reapse, saltim animi conceptu consequa-(/