Repertorium der Sangsprüche und Meisterlieder des 12. bis 18. Jahrhunderts: Band 6 Katalog der Texte. Jüngerer Teil (A - C) 9783110945119, 9783484105065


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German Pages 543 [544] Year 1990

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Repertorium der Sangsprüche und Meisterlieder des 12. bis 18. Jahrhunderts: Band 6 Katalog der Texte. Jüngerer Teil (A - C)
 9783110945119, 9783484105065

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Reper tori um der Sangsprüche und Meisterlieder des 12. bis 18. Jahrhunderts (RSM)

Repertorium der Sangsprüche und Meisterlieder des 12. bis 18. Jahrhunderts Herausgegeben von Horst Brunner und Burghart Wachinger unter Mitarbeit von Eva Klesatschke, Dieter Merzbacher, Johannes Rettelbach, Frieder Schanze Leitung der Datenverarbeitung Paul Sappler

Band 6 Katalog der Texte Jüngerer Teil A-C

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1990

Repertorium der Sangsprüche und Meisterlieder des 12. bis 18. Jahrhunderts Katalog der Texte Jüngerer Teil A-C Bearbeitet von Horst Brunner, Eva Klesatschke, Dieter Merzbacher, Johannes Rettelbach

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1990

CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Repertorium der Sangsprüche und Meisteriieder des 12. his 18. Jahrhunderts / hrsg. von Horst Brunner u. Burghart Wachinger unter Mitarb, von Eva. Klesatschke... - Tübingen : Niemeyer. NE: Brunner, Horst [Hrsg.] Bd, 6, Katalog der Texte, - Jüngerer Teil, - A -C / bearb. von Horst Brunner... - 1990 ISBN 3-484-10506-2 Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1990 Alle Rechte vorbehalten Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus photomechanisch zu vervielfältigen Printed in Germany Druck: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Kempten Einband; Heinr, Koch, Tübingen

Inhalt

Einleitung zu den Bänden 6-13 Vorbemerkung

VII ,

XV

Katalog der Texte. Nachträge zu den Bänden 7-13 Model, Georg (Model); Lied 1569 Neithart, Veitin (Neith); Ulm, gest. 1614 Nachträge zu Adam Puschman (Pus) Reutz, Bernhard (Reutz); Ulm, gest. 1671 Nachtrag zu Paul Ringsgwand (Rings) Nachträge zu Hans Sachs (S)

3 4 4 5 5 6

Katalog der Texte. Jüngerer Teil A — C Anonym überlieferte Lieder (A) Altensteiger, Jeremias (Allst); Überkingen, Lied 1603 Aman, Jeremias (Aman); Nürnberg, Lieder 1622-1628 Angerer, Stefan (Anger); Nürnberg, belegt seit 1598, gest. 1646 Aychhamer (Aychh); 16. Jahrhundert . , Ayrer, Jakob, d. Ä. (Ayrer); Nürnberg, 1544-1605 B., H. (B.H.); Monogrammist, Lied 1617 Baur, Johann (Bau); Ulm, belegt 1650-1665 Bauttner, Wolf (Baut); Nürnberg, 1573-1643 Beck, Christoph Engelhard (BeckC); Nürnberg, belegt seit 1650, gest. 1715 Beck, Hans (BeckH); Waidhofen/Ybbs, 16. Jahrhundert Becker, Cornelius (Beckr); Leipzig, 1561-1604 Behagl (Behag); Lied 1627 Beham, Jakob (Beham); Lied 1579 Ber, Fritz (BerFr); Nürnberg, belegt seit 1560/61, gest. 1599 Beringer, Hans Jörg (Berig); Ulm, belegt ab etwa 1570, Lieder 1604 Böllmann, Johann (Böllm); Nürnberg, geb. 1668, Lied 1708 Bösbier, Hans (Bösbi); Lieder 1625/26 Bone, Kaspar (Bone); Breslau, Lied 1591 Bosch, Sigmund von (Bosch); Lied gedr. 1583 Braun, Georg (Brau), Augsburg, Lieder 1607 , Braunwald, Hans (Brauw); Straßburg, Lieder 1602, 1617, 1620 Brentel, Georg (Brent); Elbogen (bei Karlsbad), um 1565 Bronner, Teus (Bronn); Ulm, belegt 1530 Brüstlein, Hans Jakob (Brüst); Straßburg, um 1600 Büchel, Hans (Buch!); Täufer, Lied gedr, 1583 Bunzel, Markus (Bunz); Breslau, Lieder 1603, 1608 Carl, Veit (Carl); Wien, Lied 1573 Christoph, Melchior (Chris); Straßburg, um 1600

11 410 411 417 418 419 421 422 470 . . . 501 502 503 504 505 506 507 508 509 510 512 513 515 518 520 522 523 524 526 527

VI l

Einleitung zu den Bänden 6 bis 13

Über Zielsetzung und Anlage des gesamten Repertoriums und über die genaue Abgrenzung des Materials unterrichtet die Einleitung zum Gesamtwerk in Band 1. Hier wird lediglich die Anlage des Katalogs der jüngeren, das heißt der nach der Reformation entstandenen Texte erläutert. Zur Anlage des Älteren Teils des Katalogs der Texte sei auf die Einleitung zu den Bänden 3 bis 5 in Band 3 verwiesen.

L

Inhalt und Anlage des Katalogs

In den Katalog aufgenommen wurden alle in Meistertönen abgefaßten Lieder. Sonstige Lieder, Reimpaarsprüche und Prosatexte, die sich in Meistersingerhandschriften finden, blieben unberücksichtigt; auf sie wird jedoch in den Handschriftenbeschreibungen in Band l verwiesen. Lieder in Meistertönen, die außerhalb des schulmäßigen Meistergesangs entstanden sind, wurden soweit möglich verzeichnet. Als Kriterium der Aufnahme gilt auch hier die Tonangabe (Lieder im H erzog-Ernst-Ton sind auch dann aufgenommen, wenn in der Überlieferung eine alternative Tonangabe steht). In diesem Randbereich - es handelt sich vorwiegend um erbauliche und polemische Reformationsdichtung sowie um Lieder der Wiedertäufer - war Vollständigkeit nicht erreichbar; sie wurde nur im Bereich der zeitgenössischen Lieddrucke angestrebt. Eine Vorstellung vom Umfang des in den Bänden des Jüngeren Teils erfaßten Materials kann folgende Übersicht geben: Zahl der Lieder Bartd Band Band Band Band Band Band Band

6 7 8 9l 10 [ 11 j 12 13

Gesamtzahl

1909' 2136 2115

Zahl der Autoren 31 ( + Anonymenkorpus) 95 106

43413

t

1389 1600

81 38

13490

352 {+ Anonymenkorpus)

Eigens angemerkt sei, daß bloße Registereinträge in der Regel nicht ausgewertet wurden. Solche Einträge liegen vor: in dem von 1610 bis 1701 reichenden Gemerkbuch der Augsburger Meistersinger, 3 im Schulverzeichnis der Iglauer Meistersinger aus den Jahren 1613 '" Die Zahlen für Band 6 umfassen auch die Nachträge; die Lieder 2A/446 und J A/512 sind nicht mitgezählt. 2 Es handelt sich um 4285 echte Lieder des Hans Sachs und 56 ihm fälschlich zugeschriebene. - Lied ; S/62.H ist identisch mit ^ozmAoh, Lied -'S/6236 mit 2 S/i55?f, vgl. die Berichtigungen in Bd. 1. Die Nummern 2S/2695 und 2S/2835 wurden nicht mitgezählt. * H. BRUNNER / W. DISCHNER / E, KLESATSCHKE / B. TAYLOR (Hgg.). Die Schulordnung und das Gemerkbuch der Augsburger Meistersinger. Tübingen 1990,

VII [

Einleitung

bis 16174 und in den Protokollen der Nürnberger Meistersinger aus der Zeit von 1555 bis 1561 und 1575 bis 1689.5 Die Augsburger und Iglauer Einträge nennen nur Ton, Bibelstelle und Singer, erlauben also die Zuordnung zu bestimmten Liedern nur in wenigen Ausnah mef alle n. Die Nürnberger Einträge geben außer Ton und Singer zwar auch die Znitien der vorgetragenen Lieder an, nicht jedoch die Autoren; die Einbeziehung der nicht selten mehrdeutigen und offensichtlich häufig fehlerhaften Angaben hätte eine so erhebliche Ausweitung der Arbeit am RSM bedeutet, daß auf sie verzichtet werden mußte. Ihre Untersuchung muß einer eigenen Abhandlung vorbehalten bleiben. Unberücksichtigt blieben auch das Ton-Initien-BIattzahl-Verzeichnis eines verlorenen Hans-Sachs-Autographs, das der Handschrift Dresden M 8a beigebunden ist, sowie ein unvollständiges Ton-Blattzahl-Verzeichnis einer verlorenen Handschrift mit Liedern Ambrosius Metzgers in Weimar Fol. 420/2 * Vielfach einbezogen wurde indes - in der durch weitere Daten ergänzten Bearbeitung des vollständigen Werkverzeichnisses KELLER/GOETZE Bd. 25 - das Generalregister des Hans Sachs. Ausschließlich ihm verdanken wir die Kenntnis der Lieder, deren Texte mit den Meistergesangbüchern l, 6, 7, 9-11, 14 verloren gingen; diese sind nach den Angaben des Werkverzeichnisses aufgenommen. Außerdem wurden seine Angaben auch berücksichtigt, um (im a-Eintrag) die Überlieferung von Liedern, deren Text aus anderen Quellen bekannt ist, in den verlorenen Meistergesangbüchern nachzuweisen. Das Generalregister selbst wurde uns erst durch das Faksimile von R. HAHN (Hg.), Das handschriftliche Generalregister des Hans Sachs. Köln/Wien 1986 (Literatur und Leben N.F. 27), zugänglich, zu einem Zeitpunkt also, an dem die Hans-Sachs-Bände des RSM schon gedruckt vorlagen oder sich im Druck befanden, - Verstreute Hinweise auf Lieder in sonstigen verlorenen Handschriften können einzelnen Beischriften entnommen werden. Ausdrücklich gewarnt sei vor dem möglichen Irrtum, mit dem Jüngeren Teil des Katalogs der Texte und dem Tönekatalog (Band 2) seien sämtliche namentlich bekannten Meistersinger des 16. bis 18. Jahrhunderts erfaßt. Die zahlreichen Singer, die sich ausschließlich reproduktiv betätigten, oder die Autoren, deren Lieder und/oder Tone verloren sind oder anonymisiert wurden, sind im RSM nicht verzeichnet. Ein vollständiges Lexikon aller bezeugten Meistersinger bleibt weiterhin eine Aufgabe der Meistergesangsforschung. Im Älteren Teil des Katalogs der Texte bedingt in der Regel die alphabetische Folge der Töne die Anordnung der Lieder, daher sind dort die in den einzelnen Korpora vorkommenden Töne in den Kopfeinträgen genannt oder sonst leicht zu ersehen. Dies entfällt im Jüngeren Teil. Der Überblick über die Gesamtheit der Töne eines au tors ergibt sich aus dem Tönekatalog (Bd. 2). Dort findet sich auch ein alphabetisches Register der von den einzelnen Textdichtern verwendeten Töne. Die einzelnen Korpora sind alphabetisch nach den Familiennamen der Dichter geordnet. Autoren, deren Namen in Form nicht auflösbarer Monogramme erscheinen, wurden dem jeweiligen Buchstaben vorangestellt. Innerhalb eines Korpus sind die Lieder in der Regel in der Reihenfolge der aus der a-Überlieferung ersichtlichen, von uns als maßgeblich angesehenen Entstehungsdaten angeordnet. Die undatierten Lieder folgen den datierten nach 4

F. STREINZ, Die Singschule in Igtau und ihre Beziehungen zum allgemeinen deutschen Meistergesang, München 1958 (Veröffentlichungen des Collegium Caroünum. Hist.-philolog. Reihe 2), S. 167-175. s K, DRESCHER (Hg.), Das Gemerkbiichlein des Hans Sachs. Halle/S. 1898 (Neudrucke dt. Litteraturwerke des 16. und 17. Jahrhunderts 149-152) und K. DRESCHER (Hg.), Nürnberger Meistersingerprotokolle von 1575 bis 1689. 2 Bde. Stuttgart 1897 (StLV 313/314). 6 Vgi. dazu die Handschriftenbeschreibungen in Band 1,

Einleitung

IX

dem Alphabet der Tonautor- und der Tonnamen; Horte - Lieder, bei denen der Ton von Strophe zu Strophe wechselt - sind am alphabetischen Ort des ersten Tons zu finden. Mehrere undatierte Lieder eines Autors im gleichen Ton sind alphabetisch nach den I n i t i e n geordnet. Ein besonderes Vorgehen erforderten Meistertiedzyklen, Liedgruppen, die nach innerem Zusammenhang oder durch ausdrückliche Zusammenstellung in mindestens einer Handschrift eng zusammengehören. Hier sind zwei Arten zu unterscheiden: a. Lieder eines Autors oder mehrerer Verfasser, die erst nachträglich zu einem Zyklus zusammengestellt wurden. Da oberste Prinzipien des RSM die Anordnung nach Autoren und nach Entstehungsdaten sind, wurden derartige Zyklen bei der A u f n a h m e aufgelöst, die Zusammengehörigkeit im Zyklus wird durch Querverweis oder durch Verweis auf die Handschriftenbeschreibungen (Band 3) angegeben. b. Zyklen einzelner Autoren, die von vornherein als solche angelegt waren. In diesem Fall werden die einzelnen Lieder im Katalog nach der vom Autor bestimmten Reihenfolge aufgeführt. Die Einordnung in das jeweilige Autorkorpus erfolgte in der Regel nach dem Entstehungsdaturn des jüngsten Liedes; fehlen Daten, so ist der Zyklus nach dem Tonautor- und To n na ine n des ersten Liedes inseriert. Dem Kopfeintrag zu den einzelnen Autoren sind, soweit möglich, einige biographische Bemerkungen sowie bibliographische Angaben hinzugefugt. Auch auf das sonstige literarische Werk einzelner Dichter wird hier knapp verwiesen (ausgenommen bei Hans Sachs, wo das unnötig erschien); zu berücksichtigen sind hierzu in Einzelfällen auch die Angaben in den Handschriftenbeschreibungen (Band 1). Die biographischen Hinweise wurden der jeweils angegebenen Literatur entnommen, in zahlreichen Fällen waren allerdings, worauf hier nur pauschal verwiesen werden kann, eigene Archivanfragen unumgänglich. Die anonym überlieferten Lieder stehen am Beginn des Katalogs. Sie sind - unter Vernachlässigung der in einzelnen Fällen überlieferten Entstehungsdaten - geordnet nach Tonautornamen, Tonnamen und Initien, Bei der Zuweisung der Lieder an die Autoren wurden normalerweise die überlieferten Angaben nicht in Zweifel gezogen. Bei Widersprüchen - vor allem bei Doppelzuschreibungen - hatte der Bearbeiter aufgrund der /ur Verfügung stehenden Kriterien über die Zuweisung zu entscheiden; die Entscheidungen sind arn Ort jeweils kurz begründet. Bei Doppelzuschreibungen erscheint am Ende des Korpus jenes Autors, bei dem das Lied nicht berücksichtigt wurde, ein Querverweis. Fehlzuschreibungen in der Überlieferung, die sich anhand inhaltlicher oder stilistischer Kriterien erweisen mögen, k o n n t e n nicht verfolgt werden. Bei Hans Sachs liei'ern die autographen Meistergesangbücher sowie das Generalregister den sicheren Boden für die Echtheilsentscheidung. Allerdings sind einige wenige Lieder (zwischen fünf und zehn) vom Autor versehentlich nicht im Generatregister berücksichtigt worden; einzelne dieser Texte könnten unter den Zuschreibungen in Band oder unter den anonym überlieferten Liedern (Band 6) verzeichnet sein. Zuschreibungen anonym überlieferter Lieder an bestimmte Autoren wurden in Abwägung der zur Verfügung stehenden Kriterien vorgenommen; diese sind am jeweiligen Ort angegeben. Dort, wo ein Verdacht zu unsicher war, wurde das betreffende Lied unter die anonym überlieferten Lieder eingereiht, der Hinweis auf den möglichen Autor wurde jedoch beigegeben. Eine Liste dieser möglichen Autoren enthält der Kopfeintrag zu den Anonyma. Nicht gekennzeichnet wurden Lieder, bei denen eine naheliegende Zuschreibung durch den Bearbeiter nach gründlicher P r ü f u n g letztlich verworfen wurde.

X

Einleitung

Folgende graphische Regelungen wurden getroffen: t. Alle Arten von Textzitaten erscheinen in Kursivsatz; 2. notwendige Ergänzungen innerhalb von Zitaten stehen in spitzen Klammern; 3. erschlossene Angaben stehen in eckigen Klammern,

II. Zur Anlage der Beschreibungen im einzelnen 1. N u m m e r . Jedes Lied wird durch eine Nummer bezeichnet. Sie ist zusammengesetzt nach dem Muster 2 Bau/t98a. Dabei bedeutet die hochgestellte Zwei den zweiten, jüngeren Teil des Katalogs der Texte in den Bänden 6 bis 13. Die Buchstabenfolge ist eine Sigle für den Namen des Dichters, in diesem Fall für Johann Baur; wo nötig, ist der Autorsigle der Anfangsbuchstabe des Vornamens nachgestellt, etwa LindN und LindP für Nikolaus und Peter Lindtwurm, Monogrammisten sind daran zu erkennen, daß hinter den Buchstaben der Sigle Punkte stehen, etwa K.H, Die Zahl hinter dem Schrägstrich gibt die Stelle des Liedes im fortlaufend durchgezählten Liedkorpus des betreffenden Dichters an. Der Kleinbuchstabe am Ende findet sich nur bei mehrfach überlieferten Liedern: die einzelnen Überlieferungen werden durch a, b, c ... unterschieden. Zyklen tragen innerhalb des jeweiligen Korpus eine Gesamtnummer, wobei die zugehörigen Lieder einzeln durchnumeriert sind, z.B. 2 Bau/i99/i bis 2 Bau/t99/2o; die notwendigen übergreifenden Informationen (Schreiber, Gesamtüberschrift usw.) stehen unter Nummer 0 voran: 2Bau/199/0. Vom Prinzip der fortlaufenden Numerierung wurde nur bei Hans Sachs (Band 9-11) abgewichen. Hier wurde die eingeführte Zahlung des Werk Verzeichnisses von KELLER/ GOETZE Bd, 25 beibehalten. Da bei KELLER/GOETZE zwischen die Meisterlieder am jeweiligen chronologischen Ort die weiteren Dichtungen eingeschoben sind, ergeben sich im RSM Lücken in der Zahlenfolge. Lieder, die Hans Sachs in der nicht-autographen Überlieferung fälschlich zugeschrieben werden, sind - soweit der wirkliche Autor sich nicht ermitteln ließ - unter Nr. 6201 ff. an das Sachs-Korpus angehängt. 2. A u t o r b e z e u g u n g . Auf die Art der Autorbezeugung in den Handschriften und Drucken wird zu Beginn jedes Eintrags hingewiesen. »Im Lied« heißt, daß der Dichter sich im Text selbst nennt, gegebenenfalls auch in Form eines Akrostichons. »In Beischrift« bedeutet meist die Autorangabe in einer Subscriptio, die Angabe kann freilich auch am Rand neben der Überschrift stehen. »Autorkorpus« verweist darauf, daß eine eigene Autorangabe beim Lied zwar fehlt, daß die Autorschaft aber durch großräumigen Überlieferungszusammcnhang mit anderen Texten des Dichters gesichert ist. Häufig ist der Autor auf mehr als eine der genannten Arten bezeugt, doch wird grundsätzlich nur eine davon angegeben, die Prioritätenfnlge entspricht der Reihenfolge der obigen Aufzählung. Mit »Fehlt« vermerkt wird das Fehlen der Autorangabe in einer Überlieferung; die Zuschreibung erfolgt dann in der Regel aufgrund der Parallelüberlieferung. Wird ein anonym überliefertes Lied aufgrund stichhaltiger Kriterien (TonVerwendung, Entstehungsdatum, Umgebung in der Handschrift, Stoff, Quelle) einem Autor zugeschrieben, so findet sich der Hinweis: »Zuschreibung aufgrund von ...« Im Korpus des Hans Sachs findet sich ein Vermerk der Autorbezeugung nur dann, wenn zusätzliche Hinweise auf den Autor entweder im Text selbst enthalten oder in einer Beischrift angegeben sind. 3. Ton. Die Namen der Tonautoren und der Töne erscheinen in normalisierter Form. Stark abweichende überlieferte Formen stehen kursiv in runden Klammern. Mit den Termini »Hort« und »Gekrönter Hort« - letzterer Terminus ist eine von uns eingeführte

Einleitung

XI

Kurzbezeichnung für »Hort in vier gekrönten Tönen« - werden Lieder bezeichnet, bei denen jede Strophe in einem anderen Ton abgefaßt ist. Beim Hort ist die Tonwahl frei, beim Gekrönten Hort sind vier Strophen in den Langen Tönen Müglings, Frauenlobs, Marners und Regenbogens gedichtet, die abschließende fünfte Strophe ist aus inetrisch-musikaiischen Bestandteilen aller vier Töne zusammengesetzt (in der Regel i. Stollen im Langen Ton Müglings; 2, Stollen in dem Frauenlobs; erste Hälfte des Abgesangs im Langen Ton Marners; zweite Hälfte in dem Regenbogens). Die metrischen Schemata der Töne sind im Tönekatalog (Band 2) verzeichnet. Gelegentliche absichtliche kleinere Änderungen in den Tonschemata, die im Tönekatalog nicht eigens verzeichnet sind, werden an Ort und Stelle vermerkt. Unregelmäßigkeiten, die als bloße Versehen zu beurteilen sind, sind stillschweigend übergangen. Erscheint in einer Überlieferung eine Melodieaufzeichnung, so ist dies eigens angegeben. Arn Ende der Rubrik »Ton« wird die Strophenzahl des betreffenden Liedes vermerkt, 4. D a t u m . Das Entstehungsdatum wird in den Quellen meist in einer Beischrift angegeben, manchmal findet es sich auch im Lied selbst. Falls das in der a-Überlieferung genannte Datum Anlaß zu Zweifeln gibt, ist - sofern möglich - das wahrscheinlichere Datum aus der Parallelüberlieferung ergänzt (in eckigen Klammern); hat die a-Überlieferung kein Datum, so wird dieses nach Möglichkeit aus der Parallelüberlieferung übernommen. Fehlende Teile des Datums wurden möglichst ergänzt. Ist nirgends ein Datum angegeben, so lassen sich in manchen Fällen Datierungen aus anderen Quellen - etwa aus Singschulprotokollen, Ton be Währungen, der Umgebung in der Überlieferung usw. - ableiten. Ungefähre Datierungen, die sich allein auf die Lebenszeit des Autors oder des Schreibers, oder auf das Entstehungsdatum der Handschrift oder des Drucks gründen, sind nicht angegeben. Alle Fntstehungsdaten verzeichnet das Datenregister (Band 14), 5. Ü b e r l i e f e r u n g . Diese Rubrik nennt bei Handschriften in Kurzform Bibliotheksort und Signatur, bei Orten mit mehreren Bibliotheken auch den Bibliotheksnamen, jedoch nicht den der in unserem Zusammenhang wichtigsten Bibliothek (von den Bibliotheken in Nürnberg etwa wird die des Germanischen Nationalmuseums, abgekürzt GNM, und die des Landeskirchlichen Archivs, LKA, angegeben, nicht aber die Stadtbibliothek). Blatt- bzw. Seitenangaben markieren Anfang und Ende des Textes. Die vollständigen Angaben zu den Handschriften samt Handschriftenbeschreibungen und Literaturangaben finden sich in Band 1. Bei Drucken ist lediglich auf die Nummer im Verzeichnis der Drucke in Band 1 verwiesen, außerdem finden sich die Angaben von Druckort, Drucker und - soweit möglich - Erscheinungsjahr, Bei verschollenen Überlieferungen ist angegeben, auf welche Abdrukke oder Hinweise sich die Aufnahme stützt. 1st ein Text nur fragmentarisch überliefert oder läßt er sich aufgrund des Zustandes der Überlieferung nur eingeschränkt lesen, so ist dies ebenfalls vermerkt. Soweit möglich wurde als a-Überlieferung ein Autograph, sonst die älteste vollständig lesbare Überlieferung herangezogen. 6. S c h r e i b e r . Die Namen der Schreiber sind in normalisierter Form angegeben. Dabei ist nicht spezifiziert, ob der Schreibername einer Beischrift entnommen oder auf andere Weise ermittelt wurde. Fehlt die Rubrik, so bedeutet das, daß der Schreiber namentlich nicht bekannt ist. Auf unterschiedliche unbekannte Schreiberhände wird nicht hingewiesen. Ein auf die Überlieferungsträger bezogenes Register der Schreiber findet sich in Band L 7. Ü b e r s c h r i f t . Überschriften werden in der überlieferten Form in Kursivdruck angegeben. Nicht berücksichtigt werden in dieser R u b r i k Angaben, die Verfasser, Ton, Datum, Schreiber, Strophenzahl, Reimzahl, Numerierung, Liedquelle und Bibelstelle betreffen, sofern diese nicht untrennbar mit der eigentlichen Überschrift verwoben sind oder.

XII

Einleitung

wie dies bei Bibelslellen häufig der Fall ist, selbst die Überschrift bilden. Nicht verzeichnet werden in der Regel Überschriften, die nur im Register der jeweiligen Handschrift stehen. Zeilenbrechung wird durch Doppelstriche nor dann gekennzeichnet, wenn sie gliedernde Funktion hat oder wenn die Überschrift bewußt formal gestaltet ist. 8. B e i s c h r i f t e n . In dieser Rubrik sind zusätzliche Angaben der Schreiber und/oder Autoren wie Widmungen, Angaben über Singer, über Verbindungen zwischen einzelnen Liedern, »Regie«-Bemerkungen, Schreibdaten, Merksprüche usw. verzeichnet. Kurze Angaben werden meist in der überlieferten Form in Kursivdruck wiedergegeben, längere in eigenen Worten kurz resümiert. Häufig wiederkehrende Zusätze zu Verfassern und Tonautoren, wie etwa die Mitteilung, daß Hans Sachs in Nürnberg ansässig (gewesen) sei, wurden nicht berücksichtigt. Sind in einer Handschrift die Lieder durchnumeriert oder sind zu den Tönen durchweg die Reimzahlen angegeben, so blieb das in dieser Rubrik gleichfalls unberücksichtigt, jedoch sind solche Sachverhalte in den Handschriftenbeschreibungen in Band t vermerkt. Auf sämtliche Beischriften wird im Stichwortregister (Band 15) verwiesen. 9. I n i t i u m . Als Initium wird der I.Vers des Liedes und, durch Doppelpunkt davon getrennt, das erste Reimwort darauf angegeben. »Vers« ist dabei als mindestens dreisilbig definiert, ein- und zweisilbige Anreime sind durch Schrägstriche abgetrennt. Stellt der 1. Vers eine Waise dar, so sieht nach dem Doppelpunkt ein Gedankenstrich; reimt Anreim auf Endreim, so fehlt der Doppelpunkt; ist das Reimwort nicht bekannt, so steht nach dem Doppelpunkt Fragezeichen. Der Beginn des Initiums ist generell mit Großbuchstaben geschrieben. Die Initien sind, neuhochdeutsch normalisiert und alphabetisch geordnet, im initienregister (Band 14) aufgelistet. 10. I n h a l t . Die Inhaltsangabe faßt in knapper Form die wesentlichen inhaltlichen Züge zusammen und gibt, wo nötig, Informationen über Aufbau und Stil. Wortspiele, pointiert zugespitzte Formulierungen, typische Termini und schwierige Stellen, die von den Bearbeitern nicht oder nicht eindeutig interpretiert werden konnten, sind oft in der überlieferten sprachlichen Form in Kursivdruck wiedergegeben. Inhalte biblischer Texte und allgemein bekannter Erzählungen werden nur stichwortartig angegeben. Damit bei diesen reduzierten Inhaltsangaben das Verhältnis zwischen Vcrsifikation bzw. Erzählung und Auslegung bzw. Lehre deutlicher erkennbar wird - die reduzierte Wiedergabe der Versifikation/Erzählung führt zu einer optischen Verschiebung zugunsten der Auslegung/Lehre -, wurde die Verwendung des Terminus »Schluß« auf Auslegungen und Lehren beschränkt, die kürzer sind als eine Strophe. Die Inhalte werden durch das Stichwortregister umfassend erschlossen. 11. Q u e l l e n . Eigene umfassende Quellenstudien konnten im Rahmen des RSM nicht unternommen werden. Verzeichnet sind deshalb nur Quellen, auf die in den Liedern selbst hingewiesen wird oder die ohne großen Aufwand, soweit wie möglich unter Heranziehung einschlägiger Untersuchungen, ermittelt werden konnten. Die in dieser Rubrik verwendeten Kurztitel sind im Quellenregister aufgelöst. Antike Quellen werden nach den üblichen Buch- und Kapitelzählungen zitiert, um den raschen Zugriff auf die maßgebliche Ausgabe zu gewährleisten. Nur irn Ausnahmefall läßt sich feststellen, ob der Liedautor die antike Quelle nach einer vollständigen Übersetzung oder indirekt, über Zwischenstufen, benutzt hat. Der letztgenannte Fall überwiegt. Soweit sich die unmittelbare Vorlage eruieren ließ, wird sie zusätzlich angegeben. Auch jüngere Quellen sind in möglichst allgemeiner Form angegeben. Genauere Angaben zur benutzten Ausgabe stehen am jeweiligen Ort im Quellenrcgister, Texte, die nach Seiten-, Blatt- oder

Einleitung

X] I f

Bogenzahl zitiert werden müssen, sind dort ebenfalls bibliographisch genau erfaßt. Dabei wird stets nach ein und derselben Ausgabe zitiert, auch wenn die Liedautoren nachweislich unterschiedliche Ausgaben benutzten. Wenn auf eine Quelle ohne Stellenangabe hingewiesen wird, konnte entweder die Quelle nicht verifiziert oder das zitierte Werk nicht zur Überprüfung eingesehen werden. Nicht identifizierte Autoren- oder Werkangaben sind kursiv gesetzt. 12. B i b e l s t e l l e n . In dieser Rubrik sind die im Text vorkommenden Bibelstellen, auch wenn sie mit unvollständiger Stellenangabe oder ohne Stellenangabe zitiert werden, aufgeführt. Verifikationen sind durch Asterisk besonders herausgehoben, Die Angaben beziehen sich auf die Lutherbibel; die dort nicht enthaltenen Apokryphen des Alten Testaments sind angegeben nach E. KAUTZSCH (Hg.), Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments. 2 Bde. Tübingen/Freiburg/Leipzig 1900. Ein systematisch angelegtes Bibelstellenregister findet sich in Band 14, 13. M o E i v p a r a l l e l e n . In dieser Rubrik wird auf die Nummern der für den Meistergesang wichtigen Motivindizes verwiesen: A. AARNE / S. THOMPSON, The Types of Folktale. Helsinki 1961 (FF Communications 184). [AATH]

S, THOMPSON, Motif-Index of Folk-Literature. 6 Bde. Kopenhagen 1955-58. [Mot] F. C, TUBACH, Index Exemplorum, Helsinki 1969 (FF Communications 204). [TUBACH] 14. N a m e n I / I I . Die im Text vorkommenden Namen wurden, getrennt nach topographischen (I) und Personen-/VÖlkernamen (II), in die beiden Namenrubriken aufgenommen. Sie erscheinen in normalisierter Form, bei größeren Abweichungen wird die im Text überlieferte Version kursiv in runden Klammern beigefügt. Ergänzungen sind nicht gekennzeichnet. Unbekannte bzw. nicht identifizierte Namen werden in der überlieferten Form in Kursivdruck wiedergegeben. Namen, die in Quellenangaben erscheinen (z, B, Moses, Boccaccio), wurden in dieser Rubrik nicht berücksichtigt. Namenregister finden sich in Band 14. 15. A u s g a b e n und L i t e r a t u r . Sämtliche bibliographische Angaben stehen beim Haupteintrag. Sind modernen Abdrucken Parallelüberlieferungen zugrunde gelegt, wird dies eigens vermerkt. Um das RSM möglichst benutzerfreund l ich zu gestalten, wurde - mit wenigen Ausnahmen - auf die Verwendung von Kurzbezeichnungen für die zitierte Literatur verzichtet. Die vollständigen Angaben der abgekürzt zitierten Titel finden sich am Ende der Vorbemerkungen zu jedem Band des Jüngeren Teils oder - sofern einzelne Titel nur für Einzelkorpora einschlägig sind - im Kopfeintrag zum jeweiligen Autor, 16. P a r a l l e l Ü b e r l i e f e r u n g e n . Bei mehrfach überlieferten Liedern steht der Haupteintrag in der Regel bei der a-Uberlieferung. Im Anschluß daran finden sich die Parallelüberlieferungen, die in der Form von Kurzeinträgen erscheinen. Sie tragen dieselbe N u m mer wie der Haupteintrag, sind jedoch durch die fortlaufend alphabetisch vergebenen Kleinbuchstaben von ihm unterschieden. Die Anordnung der Parallelüberlieferung folgt meist dem Alter der Überlieferungsträger. Außer der Rubrik »Überlieferung« sind bei den Parallelüberlieferungen nur die Rubriken »Autorbezeugung«, »Schreiber« und »Beischrift« regelmäßig berücksichtigt, außerdem ist in der Rubrik »Ton« das Vorkommen von Melodieaufzeichnungen vermerkt. Alle anderen Rubriken erscheinen nur, wenn Abweichungen vom Haupteintrag gegeben sind. Unter »Inhalt« sind nur grundlegende Textänderungen, außerdem Einordnungen in einen übergreifenden Kontext (Zyklenbildung) angegeben. Rubriken, die im Haupteintrag besetzt sind, wo die entsprechende Angabe in der Parallelüberlieferung jedoch nicht vorhanden ist, sind dort mit dem ausdrücklichen Hinweis »Fehlt« versehen.

XIV

Einleitung

Findet sich ein Lied in der Überlieferung verschiedenen Autoren zugewiesen, so wurde es, nach Abwägung aller möglichen Entscheidungskriterien, in das Korpus eines der genannten Dichter eingegliedert. Im Korpus des anderen Autors findet sich ein Querverweis auf den maßgeblichen Eintrag. 17. D r u c k e . Die Behandlung der Drucke weicht in folgenden Punkten von den aufgeführten Regeln ab: Liegt einem Haupteimrag ein Druck zugrunde, erscheint in der Rubrik »Überschrift« lediglich ein Kurztitel. Ist ein Druck als Parallelüberlieferung aufgeführt, ist nur der Überlieferungsträger angegeben. Alle weiteren Informationen ergeben sich aus der Bibliographie der Drucke in Band 1.

XV

Vorbemerkung

Der vorliegende Band wird eröffnet mit Nachträgen zu den Bänden 7-13; eine Liste von Corrigenda findet sich in Bd. 1. Der Hauptteif verzeichnet zunächst die aus nach reformatorischer Zeit anonym überlieferten Meisterlieder, insgesamt 1466 Texte.7 Es folgen die nachreformatorischen Autoren, deren Namen mit den Buchstaben A bis C beginnen. Erfaßt sind 28 Autoren mit 439 Liedern. Größere Korpora haben nur der Ulmer Meistersinger Johann Baur(241 Lieder) und der Nürnberger Wolf Bauttner (117 Lieder), der Rest sind kleine und kleinste Korpora zwischen 25 Liedern (Jeremias Aman) und einem einzigen Liedtext. Der Monograrnmist 2 B,H. ist dem Buchstaben B vorangestellt. ABGEKÜRZT ZITIERTE LITERATUR W. DISCHNER (Hg.), Die Augsburger Meistersinger-Protokolle (1610-1701). Masch. Staatsexarnensarbeit Erlangen-Nürnberg 1975. [DISCHNER] F. KEINZ, Hans Sachsens Zeitgenossen und Nachfolger im Meistergesang. In: A. L. STIEFEL (Hg.), Hans-Sachs-Forschungen. Nürnberg 1894, S. 320-351. [ ] D, MERZBACHER, Meistergesang in Nürnberg um 1600. Untersuchungen zu den Texten und Sammlungen des Benedict von Watt (1569-1616), Nürnberg 1987 (Nürnberger Werkstücke 39). [MERZBACHER] M, NÖTH, Die Gesellschaft der Meistersinger zu Memmingen von 1600 bis 1875. Masch. Staatsexamensarbeit Erlangen-Nürnberg 1979, [NöTH] 1. STAHL, Die Meistersinger von Nürnberg. Archivalische Studien. Nürnberg 1982 (Nürnberger Werkstücke 33). [STAHL] F. STREINZ, Die Singschule in Iglau und ihre Beziehungen zum allgemeinen deutschen Meistergesang. München 1958 (Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, Historisch-philologische Reihe 2). [STREJNZ] P, WEIS, Studien zum >Roten Buch« der Ulmer Meistersinger. Masch. Staatsexamensarbeit Erlangen-Nürnberg 1978. [WEIS] SONSTIGE ABKÜRZUNGEN, SOWEIT NICHT ALLGEMEIN GEBRÄUCHLICH ADB AfdA AT DTM DVjs. Fs. GAG hist, 7

Allgemeine deutsche Biographie Anzeiger für deutsches Altertum und deutsche Literatur Altes Testament Deutsche Texte des Mittelalters Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Festschrift Göppinger Arbeiten zur Germanistik historisch

Die Lieder 2A/446 und 2A/522 sind nicht mitgezählt.

XVI

MA MTU MVGN NDB N. F. NT PBB

Vorbemerkung

Mittelalter Münchener Texte und Untersuchungen Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg Neue deutsche Biographie Neue Folge Neues Testament (Pauls und Braunes) Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur phil. philosophisch Phil.Stud.u.Quell, Philologische Studien und Quellen PMLA Publications of the Modern Language Association of America QuF Quellen und Forschungen StLV Bibliothek des Literarischen Vereins Stuttgart Str. Strophe T. Teil 'VL W. STAMMLER / K. LAN GÖSCH (Hgg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 5 Bde. Berlin 1933-1955. 2 VL K. RUH u,a, (Hgg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2. Aufl. Bd. I f f . Berlin / New York 1978ff. WdF Wege der Forschung ZfdA Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur ZfdPh. Zeitschrift für deutsche Philologie Zs. Zeitschrift

Nachträge zu den Bänden 7-13

Georg Model Kirchenlieddichter; das Vaterunser-Lied erschien erstmals 1569.

LITERATUR K. GOEDEKE, Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen. Dresden 21886, Bd. 2, S. 193 2

Model/i AUTORBEZ.: Fehlt TON: Model, Ton; Melodie ÜBERL-: Nürnberg Will III 792, 16v; nur Str. l, 1. Stollen und Abgesang INIT.: Her got votier im Himmel reich : zugleich

INHALT: Gebet zu Gott, dem Vater, dessen Kinder wir sind. Er möge uns in sein Himmelreich führen und uns beistehen, [Models Lied ist ein Sstrophiges Kirchenlied, sein Ton kein Meisterton. Die durch die Länge bedingte Ähnlichkeit zu Meistertönen hat vielleicht zur Einreihung in die Handschrift angeregt. Zu Gesangbuchfassungen des vollständigen Liedes vgl. GOEDEKE, S. 193.]

Veitin Neithart Weber, Ulmer Meistersinger, gest. 1614

LITERATUR WEIS, S. 236. 2

Neith/i AUTORBEZ, : In Beischrift TON : P, Schmid, Hohe Knabenweise - 3 Str. ÜBERL.: Ulm StM L 5850, 241r-242r

SCHREIBER: Neithart, Veitin INIT.: An dem sechsten Capinel: tieiel INHALT: Von wahren und falschen Freunden. Schluß: Gott gibt uns, worum wir ihn bitten. BIBELST.: Sir 6, [2-10.14,17]*; [Job 16,24]

Nachträge zu Adam Puschman

2

Pus/8c

AUTORBEZ.: Fehlt ÜBERL,: Posen Nr. 5, ungez. Bll. nach Bl. 38 2

Pus/9d

AUTORBEZ.: In Beischrift ÜBERL. : Posen Nr. 5, ungez. Bll. nach Bl. 38

AUTORBEZ. : Fehlt ÜBERL.: Posen Nr. 5, ungez. Bll, nach Bl. 38

Bernhard Reutz Weber, Uimer Meistersinger, gest. 1671

LITERATUR WEIS, S. 248-251. 2

Reutz/l AUTORBEZ.: In Beischrift TON: M, Vogel, Kurze Tagweise - 3 Str, ÜBERL.: Ulm StM L 5850, 239r-240v BEISCHR.: Reimpaarspruch: Der Verfasser hat das Lied auf die Bitte des Melchior

Nachtrag zu Paul Ringsgwand

z

Rings/2d

ÜBERL.: Druck Nr. 162b/XV: [Dillingen, Sebald Mayer um 1535)

Kienlein gedichtet; er bittet um Nachsicht, IN IT.: Als Daitidi beschlieffe das \\reib: leib INHALT: Bußgebet Davids nach Urias Tod: Bitte um Reinigung von Sünde. BIBELST.: PS 51* NAMEN I: Zion; Jerusalem NAMEN H: Kienlein, Melchior, IJlmer Meistersinger; David, König; Bathseba, Frau Davids; Nathan, Prophet

Nachträge zu Hans Sachs

2

S/540d

DAT. : Fehlt ÜBERL.: Ulm St M L 5851, 94r-95r SCHREIBER: Baur, Matthias ÜBERSCHR, : in der Apostel geschieht Lucae am 4ten Capitel IN IT, : Es schreibt Lucas : haß 2

S/I69b

TON: Römer, Gesangweise ÜBERL.: Göttweig 1033, 89r-90r SCHREIBER: Stromair, Thomas ÜBERSCHR.: Fehlt

ÜBERL.: Weimar Q 568, 211v-214r 2

S/578k

ÜBERL.: Ulm StM L 5851, 90r-9!r SCHREIBER: Baur, Matthias ÜBERSCHR. : die Figur Elia 2

S/S%f

DAT. : Fehlt ÜBERL,: Berlin Mgf 23, 90v ÜBERSCHR. : die 2 getreuen Eleut INIT.: Nun hörn zwu wunder trewe daite: statte

2

S/294f

ÜBERL.: Nürnberg Theol 833, 37; herausgeschnitten, Angaben nach dem Register, 7v

2

S/604h

ÜBERL.: Dresden M 16, 418v-419v; größtenteils unleserlich SCHREIBER: Winter, Hans

2

S/344f

TON: Tonname unleserlich DAT.: Fehlt ÜBERL.: Weimar Q 570, 219r-220v SCHREIBER: Schramm, Kilian ÜBERSCHR.: Unleserlich IN IT. : Unleserlich

J

S/766g

DAT, : Fehlt ÜBERL.: Göttweig 1033, 121v-122v SCHREIBER: Stromair, Thomas ÜBERSCHR.: Christus Isset das Osterlamb INIT, : Als/ Christus für vnns wolf gen In den Tode : B rode

'S/AH

DAT.: Fehlt ÜBERL.: Weimar Q 572, 406r-407v ÜBERSCHR,: Fehlt INIT, : ff ört in dem Ersten Buchs Machabeo{r)um : antiochum

DAT.: 28.02. 1 536 ÜBERL.: Nürnberg LKA Fen 4° V 182, 207r208r; nur Str. 3-5

2

S/791d

ÜBERL.: Dresden M 194, 56v-58r; unleserlich SCHREIBER: Müllner, Hans

TON: Melodie ÜBERL.: Breslau StB 1009, 41 Ir; verloren, Angaben nach E. BoHN, Die musikalischen Handschriften des 16. und 17. Jahr-

2

hunderts in der Stadtblibliothek zu Breslau. Breslau 1890, S. 398, Nr. 288 2

S/950g

DAT,:— ,--,1539 ÜBERL.: Dresden M 9, S. 107; unleserlich, ab 2,15; Schluß der unter :S/950d aufgeführten Überlieferung Z

S/958h

TON : Melodie DAT.: Fehlt ÜBERL.: Nürnberg LKA Fen 4° V 182, 47r; nur Str. l, Abgesang SCHREIBER: Parst, Hans ÜBERSCHR.: reins geyst f euer vom himelfalen 2

S/1132d

DAT.: Fehlt ÜBERL.: Nürnberg Mel Nor 856, S, 79-80; nur Str. 2, t bis 3,6 SCHREIBER: Munker, Jobst ÜBERSCHR. : Die böß Siebenbürgerin BEISCHR. : Nach der Tonangabe Inhaltsangabe von Str. l 2

S/1148g

S/1204k

^X 1204k

DAT.: Fehlt ÜBERL.: Weimar Q 569, 1 34 v- 1 35 v BEISCHR.: Arn Schluß: Anno Saiutis 1590 den 9 tag September [Datum der Niederschrift] INIT.: Als in venitia : roma NAMEN I : Venedig ( Venetia)

DAT.: Fehlt ÜBERL. : Weimar Fol 421/23, 15r; Str. 3 fehlt ÜBERSCHR.: Fehlt 'S/U»! DAT.: Fehlt ÜBERL.: Breslau 400588, 195v-196v SCHREIBER: Lange, Georg ÜBERSCHR.: Fehlt INIT. : In Zizerone ich gemalet fandt : standl

DAT.: 11.03.1518 ÜBERL,: Weimar Fol 421/33, 19r ÜBERSCHR.: Der dot orpheus

ÜBERL.: Dresden M 192, 235v-236v SCHREIBER: Sachs, Hans

ÜBERL,: Druck Nr, 175a/II: Nürnberg, Valentin Neuber 1558 ^X 1 148h

ÜBERL.: Druck Nr. 175b/II: [Nürnberg, Friedrich Gutknecht]

DAT.: Fehlt ÜBERL,: Ulm StM L 5851, 97v-98v SCHREIBER: Baur, Matthias ÜBERSCHR. : Actorum: am 19: Cap: INIT.: Als der heilig Paulus : Hintemuß

ÜBERL,: Druck Nr. 175c/II: Augsburg, Matthäus Franck

DAT.: Fehlt ÜBERL.; München Cgm 5103, 73v-74r ÜBERSCHR.: die drej ler pluttarchus INIT. : Piutlarchtts thei vns sagen : fragen QUELLEN: Plutarch

DAT. : Fehlt ÜBERL.: Augsburg ÜB III. 3. 2° 13, 63v-64r ÜBERSCHR.: der 140 Psalm [\] INIT.: Seit Lobet [!]: oben 2

S/2942h DAT.: Fehlt

s

2

3

S/2942h

ÜBERL.: Weimar Q 573, 294r-295r SCHREIBER: Wolff, Heinrich ÜBERSCHR.: Fehlt INIT.: Eins sags ihet Lucifer einen Rath halten : alten 1

S/3499g

TON: Tonautor fehlt DAT.: Fehlt ÜBERL.: Ulm StM L 5851, 86rv SCHREIBER: Baur, Matthias ÜBERSCHR.: daß 24 Capiiel: Lttcae: INIT.: Ais Jesus auffersianden wäre : schare

AUTORBEZ, : Fehlzuschreibung an Jerg Hager DAT.: Fehlt ÜBERL.: München Cgm 5453, 149v-150v SCHREIBER: Heiberger, Peter ÜBERSCHR.: Fehlt BEISCHR. : Anno dichts Jerg Hager und geschriben im !6!4. jar den 3. Pf in {gs tag) dz ist der 20. dag May 2

S/3718d

DAT.: Fehlt ÜBtRL. : Nürnberg LKA Fen 4° V 182, 1 81 rv SCHREIBER: Parst, Hans ÜBERSCHR.: Johannes schick! 2 Jutiger Zu Crislo im gefengnus

TON: Melodie DAT.: Fehlt ÜBERL.: Nürnberg Will Str. {, 1. Stollen ÜBERSCHR.: Fehlt

793, 45r; nur

S/3S15c

TON: Melodie DAT.: Fehlt ÜBERL.: Nürnberg Will III 792, 31v-32r: nur Str. 1 , 1 . Stollen und Teile des Abgesangs SCHREIBER: Mezner, Hans Georg (Korrektur) ÜBERSCHR.: Fehlt 2

S/4335k

DAT.: Fehlt ÜBERL.: Dresden M 9, S. 416-418 ÜBERSCHR.: psalm 142

ÜBERL.: Erlangen B 83, 102v-103r SCHREIBER: Deisinger, Hans .: Lucas spricht fein : sein 2

S/«257d

ÜBERL.: Weimar O 148, 11rv SCHREIBER: Beck, Hans Leonhard ÜBERSCHR.: Fehlt INIT.: Ein vadter drev Söhn helc: fheie

Katalog der Texte - Jüngerer Teil A-C

11

Anonym überlieferte Lieder Anordnung alphabetisch nach Tonautornamen, Tonnamen, Initien; vgL auch Einleitung, S. IX

REGISTER DER DATIERTEN LIEDER 2 1525 A/S2i 2 1526 A/153a 31 la 2 1529 Jan. 3 A/12 2 1532 Juli 27 A/442 2 A/322 1533 Febr. 24 2 1534 Aug. A/965a 2 1535 April 11 A/411a 2 1536 A/190a 2 Dez. 22 A/855a 2 1537 A/586a 586e 2 Dez, 22 A/534a 2 1538 A/707a 2 A/247 1036 1539 2 1 Jan, A/ 182 2 Febr. 21 A/252a 2 Mai 3 A/951 2 Nov. 3 A/1233a 2 1540 A/408 422a 707d 2 1541 Okt. 15 A/509 2 1542 A/92a 2 1543 März 9 A/279a 2 1545 A/96a 2 1546 A/647a 2 1548 A/263a 501 591 2 Febr. 6 A/718a 2 1 Juli A/1055

Aug.

29 2

2

13 15 15 26 7 2 17 16 9 3 10

2

2

1549

März April

Mai Sept.

Okt. 1550 1551

A/436

2

Nov, Dez, Okt.

Mai Aug.

A/657a

A/151a A/74 2 A/923 2 A/1064a 2 A/1080a 2 A/518 2 A/t399 2 A/924a 2 A/938a 2 A/30ta 2 A/1233b 2 A/245a

Okt,

8 28

A/627 A/33S 550a 956a

2

1552

Febr. Juni

21 13

Febr. Aug. Febr. März

Nov.

24 29 10 28 1 21 28 29 20

Juni Okt. Nov.

30 1 3

Okt. Dez. 1558 Juli Dez. 1559 Nov, 1560 Juli Sept. Okt. 1561 April 1562 Febr. 1563 Kebr. Juni Äug, Okt. 1564 Aug. Sept. Okt.

13 4 15 7

1553 1554

1555

2

Mai

1556

1557

6 26 27 19 2 4 10 6 29 8 5 9 21

2

A/370a A/ 1 57 236a 2 A/ 19 550b 552a 803 855c 1199 2 A/712a 2 A/710a 2 A/8S5a 2 A/27 2 A/246b 2 A/590 2 A/726a 2 A/205a 2 A/ 241 a 246a 724 2 A/935 2 A/690 2 A/1310a 2 A/373 2 A/502 2 A/9 14 1086 2 A/1192 2 A/lt83 2 A/6Ua 2 A/1099a 2 A/1201 2 A/227a 2 A/13H 2 A/715a 2 A/1299 2

2

A/918 A/856 2 A/487 2 A/1031 2

2

A/483 A/106 2 A/891 1074a 2 A/i025a 2 A/1335 2 A/927 2

12

März Sept. Dez.

26 3 23 18 24 16

Febr. Sept.

2 25

Mai Sept. Nov. 1568 Jan, Febr. April Nov. 1569 Febr. März Juni Aug. Okt. Nov. Dez. 1570 März Mai Dez.

9 8 20 17 13 10 26

1565 Jan. Febr.

1566

1567

2 25 12 4 8 20 7

Okt.

30 27 19 27 20 23 30 8

Jan, Febr.

27 6

März

14 24 28 17

1571 Aug.

1572

1573

Mai 1574

Febr. März April

15 3 22 18

2

A/372 A/1 365 2 A/1098a 2 A/1035a 2 A/343 2 A/344 2 A/150 2 A/567a 2 A/l 028 2 A/1!52 2 A/77a 2 A/l093a 2 A/930a 2 A/t84 2 A/18a 2 A/386 2 A/ 1384 2 A/112a 499a 773a 1253a 2 A/ 129 2 A/662 2 A/ 1030 2 A/224 2 A/601 2 A/1270 2 A/1184a 2 A/768a SS4a I379a 'A/675 2 A/630a 2 A/603 1205 2 A/ 1244 2 A/1268a 2 A/1078a 2 A/374a 2 A/12)6a 2 A/l216c 2 A/276 2 A/25a 2 A/I325 2 A/51a 2 A/!204a 2 A/53a 2 A/S96 2 A/56a I15a 244a 262a 407 898 925 1047 1348 2 A/966 2 A/435 2 A/704 819 2 A/609a 2

Mai Juli Okt. Dez.

25 30 7 31

April Mai

8 1 8 10 8 16 10 18 17

1575

Äug, Nov. 1576 Jan, Okt. 1577 April Nov. 1578 April Okt.

13 14 19 28

1579 Juni

29

Febr.

15

1580 1581 März 8 1582 1583 Febr. 2 Juli 20 Aug. 8 Dez. 22 1586 Mai 14 Nov. 9 1587 Jan. 1 8 9 Nov. 1588 8 24 1589 1590 Febr. 8 Nov. 11 18 1591 1 Febr. 2 3 4

2

A/50 A/562a 2 A/152a 30 2 A/223 2 A/54 1388a 2 A/1217 2 A/143d 2 A/1203a 2 A/1234a 2 A/222 2 A/237 2 A/447 2 A/1222 2 A/3 1 9 2 A/661 a 820a 1000 2 A/H3a 2 A/ 169 2 A/478a 2 A/ll4a 2 A/665a 2 A/ 1262 2 A/356b 387 2 A/6 2 A/1 143a 2 A/842 2 A/ 146 2 A/732 2 A/212 2 A/ 1020 2 A/ 1 087 2 A/488 2 A/271 2 A/t86 1319a 1323a 2 A/9!6b 2 A/466 2 A/916a 2 A/167a 2 A/653a 2 A/717 2 A/700 2 A/128a 2 A/880/1 2 A/122 2 A/161/0 2 A/880/2 2 A/880/4 2 A/880/5-6 2 A/880/7 2

13

April Juli

9 30

1592

2

A/107

2

A/1242

2

Febr.

23

Juli

24 18 20

1593 März Juni

7

Okt. 1595 Juni Juli Aug. Sept. Okt.

9 8 10 10 30 1 3

1596 Febr.

10

8

1594

12

1597 April Nov. 1598 Okt. 1599 Juni 1601 April Mai

Äug, 1602 1603 1604 1605 April 1607 1608 März Nov. 1609 Nov. 1611 Nov. 1622 Apri] Sept. 1623 Mai 1629 Nov. 1648 1680 Dez. 1694 1729 Nov. 1730 Juli

24 3 6 29 25 3 16 18

A/760a 977a A/1385 2 A/ 1092 2 A/12SO 2 A/484 2 A/708a 2 A/347 2 A/656 2 A/112d 2 A/752 2 A/1256 1315 2 A/S12 2 A/1007 2

2

A/58 A/1 287 2 A/ 197 2 A/ 1068 2 A/1281 2 A/1038a 1131 2 A/7la 2 A/ 1266 2 A/904 2 A/896 2 A/741 2 A/731 2 A/742-743 2 A/899 a A/219 2 A/18c 2

2

28

16 27 12 24 22 1 6 28 10 28 11

A/259 A/7S8 2 A/481 2 A/356a 2 A/349 2 A/ 1284 2 A/l 63 2 A/1077 2 A/305a 2 A/722 2 A/98 2 A/1 350 2 A/553 2 A/555 2 A/ 1354 2 A/556 2 A/554a 2

REGISTER DER MÖGLICHEN UND FIKTIVEN (KURSIV) AUTORZUWEISUNGEN Axspiz, Cunrai, von wiii~burg; 2A/455 Danbeck, Georg: 2A/58 Danheuser: 2 A/1081 Findeisen, Hans: : A/i3i Grieser, Hans: 2A/343 344 Hager, Georg: 2 A/357 Kettner: 2A/443 Kriegsauer, Severin: 2A/477 Leichner, Hans: 2 A/481 Manier, Cumat: 2A/526 Most, Wolf: 2A/577 Müllner, Hans: 2 A/422 Ottendorfer, Caspar: 2 A/i065 Reinthaler, Hans Friedrich: 2A/9 Sachs, Hans: 2A/88 813 1126 Schechner, Jörg: 2 A/4ii 689 S'toi, Fridrich; 2 A/io?6 Vogel, Hans: 2 A/87 92 924 925 939 953 1097 1133 1138 1145 1155 1186 1191 Vogel, Michael: 2 /12 1223 Watt, Benedict von: 2 A/221 228 274 1078 1276 1386

Wessel, Lorenz: 2 A/I269 1270 1271 Wolff, Heinrich: 2 A/i303 Zehenthofer, Johann: 2 A/i6i/o 2

A/i TON:[Anonym Dresden M 7, Ton 2] - l Str. ÜBERL. : Dresden M 7, 307rv ÜBERSCHR. : Unleserlich INIT.: Unleserlich INHALT: Bitte um Hilfe Gottes. 5 ,: PS [25,2-8]* 2

A/2

TON: [Anonym HÄSSLEIN, Ton] - l Str. ÜBERL,: H e r k u n f t unbekannt, aufgenommen nach der Ausgabe INIT.: Wer seine hofnung hai auf Cotl gesezel: verlebe! INHALT: Wer sein Vertrauen auf Gott setzt, wird nicht zuschanden; wer nicht auf Gott vertraut, der baut auf Sandier bleibt verflucht. Christ, sei klug, hoffe auf Gott, dann geht es dir gut! [Lied und Strophen-

2

14

form sind sonst nicht bekannt, die Str. ist jedoch ausdrücklich als Meistergesang bezeichnet, die Strophenform ist meiste rgesangstypisch.] AUSG.: J. H, HASSLEIN, Abhandlung von den Meistersängern. Ein Versuch, In; Bragur 3, 1794, S. 17-109, hier 63 f. 2

A/3

TON: [Anonym Memmingen 2.113, Ton] - 3 Str. ÜBERL,: Memmingen 2,113, 38r-39v IN IT.: Herr aller herren Jesu mein : sein INHALT: Lob des göttlichen Schöpfungswerkes. Wer ohne Schuld und reinen Herzens lebt, empfängt den Segen des Herrn. Der König der Ehren wird bald bei uns einziehen. Schluß: Der König der Ehren hat uns erlöst. Wenn wir alles Leid ertragen, das Gott uns schickt, dann werden wir in ewiger Freude mit den Engeln bei Christus leben. Bitte um baldiges Kommen Christi, um den Heiligen Geist und um ewiges Leben. BIBELST.: PS 24* NAMEN I I : Jesus Christus 2

2

A/2

A/4

A/5

2

A/5

TON: [Anonym Nürnberg Will III 796, Ton]; Melodie ÜBERL.: Nürnberg Will III 796, 2rv; nur Str. l INIT.: Lob sing mein seil dem herren Rein : sein INHALT: Aufruf zum Lob Gottes. BIBELST.: [Ps 103,1]

TON: [Anonym,] Verschiedene Vogelweise 3 Str. DAT.: 15.02.1580 ÜBERL.: Dresden M 16, 104rv SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR, : von dem Ende Mose dem knecht deß herren BEISCHR.: Neben der Tonangabe; weiß nit weß diser i hon isl ob er sej m. vogels INIT, : Am 34 klar : fürwar INHALT: Moses sieht vom Berg Nebo aus Kanaan und stirbt. Die Juden betrauern ihn dreißig Tage lang. Schluß: Diesen Brauch haben sie bis heute beibehalten. Wir Christen sind zu träge, um Christus, unseren Heiland, zu betrauern, BiBELST.:5Mose34,[l-8j* NAMEN I: Nebo, Berg AT; Jericho; Gilead, AT; Dan, AT; Naphtali, AT; Ephraim, AT; Manasse, AT; Juda; Zoar, AT; Jordan; Beth-Peor, AT NAMEN I I : Moses; Moabiter; Abraham; Isaak; Jakob, AT; Israel; Juden; Jesus Christus; Vogel, Michael, Nürnberger Meistersinger

TON: [Anonym München Cgm 6251, Ton] 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 6251, Fasz. 7, 2v SCHREIBER: Mezner, Hans Georg IN IT. : A Iß gancz stoic z precht ig: mechtig INHALT: Julianus verfolgt die Christen. Zur Strafe wird er im Kampf verwundet. Da schleudert er eine Hand voll Blut zum Himmel und ruft: »Galiläer, deine Gewalt hat mich überwunden!« Als die Schmerzen zunehmen, lästert er: »Nazarener, säufst du genug von meinem Blut?« Dann stirbt er mit Gotteslästerungen auf den Lippen.

TON: Aman, Gesprengte Kölschweise - 3

QUELLEN: [Melanchthon,] Carion, [Chronik 3, 53r] NAMEN II: Julian Apostata, röni. Kaiser; Galiläer; Nazarener

Hilfe BEBELST.: PS 14* NAMEN l : Zion NAMEN II; Israel; Jakob

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Str.

ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 776-778 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR,: der 14 psalm INIT. : Dauid vns fein t hu t schreiben klar : offenbar INHALT: Verderbtbeit der Welt. Bitte um

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BIBELST.: 2 Kon 21,[1-18]; [2Chr 33,11-20] NAMEN I: Jerusalem; Babylon; Juda (Jttdea) NAMEN II: Manas&e, König von Juda; Israel 2

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AUTOR: Reinthaler, Hans Friedrich? Umgebung und Ton TON: A man, Lange Streitweise - 3 Str. ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 749-751 SCHREIBER: Bauttner, Wolf INIT,: Meh in der Cronica : alda INHALT: Salorno wird von seinem Vater ermahnt, Gott treu zu dienen. Auslegung: Die Christen sollen diese Ermahnung beherzigen. Gott läßt nicht mit sich scherzen. David verspricht Salomo Gottes Schutz, wenn er nicht von ihm abfällt, warnt ihn aber auch vor dem Fluch, den die Abkehr von Gott nach sich zieht. Salomo vergißt jedoch die Lehren seines Vaters, opfert fremden Göttern und folgt seinen heidnischen Frauen. Gott zürnt ihm und nimmt ihm sein Königreich. Wenn Gott Salomo verworfen hat, wird er auch alle die verstoßen, die seinem Wort nicht glauben. BIBELST.: lChr[28,9], fälschlich: 29; [11,1-11] NAMEN U : Salomo, König; David, König 2

A/!0

TON: Beckmesser, Chorweise - l Str. ÜBERL.: Augsburg 4° Cod Äug 218, 340v341r INIT.: Dar/umb der logics mil fleiß; weis INHALT: Logica erhellt alles und bringt die Wahrheit ans Licht. Retorica kleidet alles in schöne Worte. Sie beweist farbig, was

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die logica ergründet. Wenn jemand seine Rede im Gesang vorträgt, wird er gelobt. [Wohl Teil einer Schulkunst.]

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TON: Aman, Gesprengte Kölschweise - 3 Str. ÜBERL.: Nürnberg Will III 784, 445v-446r SCHREIBER: Watt, Benedict von INIT.: O Christ in dem anderen buch : such INHALT: König Manasse fällt von Gott ab. Er wird in die Babylonische Gefangenschaft geführt. Als er sich bekehrt, läßt Gott ihn nach Jerusalem zurückkehren.

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TON: [Beckmesser, Chorweise] - 2 Str, ÜBERL.: Dresden M 195, 142rv; größtenteils unleserlich, aufgenommen nach der Ausgabe INIT. : Fein/ dauid der psalmist gebent : ken t INHALT: Einleitung: David mahnt zum Gotteslob. Versifikation: Gott, dem Allmächtigen, sei Lob! Seine Allmacht erweist sich in der Geschichte. Die Götzen der Heiden sind machtlos. BIBELST,: PS 135,[1-18]* NAMEN l : Ägypten; Basan (Basaren), AT NAMEN II: David, König; Jakob; Israel; Og (Dog), König von Basan AUSG.: STREINZ, S. 205-207 (nach Überlieferung

TON : Beckmesser, Chorweise ÜBERL.: Brunn Signatur unbekannt, 7v-8v; nur bis 3,4, verloren, aufgenommen nach der Ausgabe ÜBERSCHR. : Ein schöner psalm 2

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TON: Beckmesser, Chorweise - 3 Str. DAT.: 03.0 1, 1 529 ÜBERL.: Berlin Mgq 410/3, 295v-297r SCHREIBER: Wildenauer, Valentin ÜBERSCHR.: Das rinngenn Jacob mit dem Enngel INIT.: Mo/ses schreibet in genesis : Us INHALT: Jakob ringt mit Gott und wird gesegnet, lahmt aber seither (Str. 1 u. 2). Auslegung: Diese figur ermähnt uns, auf Gott zu vertrauen, auch wenn Sünde, Hölle, Teufel und Tod uns zusetzen und es scheint, als kümmere Gott sich nicht um uns. Wir sollen mit ihm ringen, bis er uns segnet, dann werden wir Israeliten genannt, weil wir wahre Gotteskämpfer sind. Danach bricht die Morgenröte an, d.h. Gottes Güte leuchtet über uns. Wir

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kommen nach Pnuel, das bedeutet, daß wir Gott erkennen. Durch Kreuz und Leiden lernt man ihn erkennen. Wir sollen darum bitten, in Not zu bestehen, daran bewährt sich der Glaube (Str. 3). BIBELST.: t Mose 32,123-32]* NAMEN I: Jabbok, AT; Pnuet (Pnief), NAMEN II: Jakob; Israel, d.i. Jakob; Israeliten

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suchte und dort Wasser in Wein verwandelte. Gott hat den Menschen geboten, fruchtbar zu sein, sich zu mehren und nicht in Ehebruch zu leben. Ermahnung zur Besserung. BIBELST.: [4Mose 25,1-9]; 2Kon 3; Ri 19; [20]; [l Mose 1,28]; 2,[i8.21-24]*; fMt 19,6]; loh 2,[l-10j NAMEN I; Gibeon, AT; Kana, NT NAMEN II: Israel; Jesus Christus

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TON : Beckmesser, Chorweise - 3 Str. UBERL,; Augsburg 4" Cod Äug 218, 343v346r ÜBERSCHR. : die enthattptung Johanis IN IT. : Nach/ dem herodes schicket auß: hauß INHALT: Herodes Antipas laßt Johannes den Täufer enthaupten, Schluß: Auch heute noch wird nicht geduldet, wer unerschrocken die Wahrheit sagt und die Laster artprangert. BIBELST.: Mk 6,[l7-28]* NAMEN II: Herodes Antipas; Johannes d. Täufer; Herodias, Frau des Herodes Antipas 2

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ÜBEKL.: Nürnberg Will III 782, S. 952-954 SCHREIBER: Bauttner, Wolf 2

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TON: Beckmesser, Goldener Ton - 3 Str. ÜBERL.: Göttweig 1033, 33v-35r SCHREIBER: Stromair, Thomas IN IT.: Herr/ Gott durch dein geist vnns lehr INHALT: Bitte um Belehrung durch den Heiligen Geist. Die Völker leben gottlos, keine Strafe kann sie bekehren. Ehebruch und Hurerei werden nicht mehr als Sünden angesehen. Gott wird das strafen, wie er es im Alten Testament wiederholt getan hat. Viele Menschen verachten den Ehestand. Gott hat ihn bei der Schöpfung eingesetzt, als er dem Mann aus seiner Rippe eine Gehilfin erschuf. Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden! Christus ehrte den Ehestand, indem er mit seiner Mutter und den Jüngern eine Hochzeit in Kana be-

"A/H TON: Beckmesser, Goldener (oder Überzarter) Ton; Melodie - 3 Str. ÜBERL,: Berlin Mgf 25, S. 126-129 SCHREIBER: Watt, Benedict von IN IT, : Seit/ mir got wilkumen die zeit INHALT: Begrüßung der Singer. Das heutige Singen soll dem Lob Gottes dienen. Moses stimmte, nachdem er das Meer durchquert hatte, einen Lobgesang an. Auch König David sang seine Bitt- und Dankgebete. Judith lobte Gott mit Gesang, nachdem sie Holofernes getötet hatte. Maria sang nach ihrer Empfängnis. Auch die Enget singen. Der Dichter will den Ursprung des Gesangs erklären: Im Jahr 962, zur Zeit Kaiser Ottos und Papst Leos, veranlaßt der Heilige Geist zwölf Männer zur Dichtkunst (Aufzählung; statt Walther und Wolfram nur die Standesangaben Landherr und Ritter). Sie werden vor dem Kaiser der Seküererei angeklagt. In Paris verhören sie Gelehrte, Man erkennt, daß ihre Kunst nicht verachtenswert ist, weil sie auf der Heiligen Schrift beruht. Der Kaiser rät zu ihrer Verbreitung. So wird die Kunst auch in fremden Ländern bekannt und Gott schützt sie bis heute. Ermahnung zum Lob Gottes. Bitte um Ruhe beim Gesang, BIBELST.: [2Mose 15,l-19;Jdt 16,l-21;Lk 1,4655] NAMEN I: Rom; Paris NAMEN II: Moses; David, König; Judith; Holofernes; Maria, Mutter Jesu; Jesus Christus; Otto, Kaiser; Leo, Papst; Frauenlob, [Heinrich]; Regenbogen, Schmied; Heinrich von Mügeln (Afügling), Doktor; Marner, Edel-

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mann; Boppe (Starcke popp)\ Reinmar von Zweter (Römer)', Kanzler; Konrad von Würzburg ;lHeinrieh] von Ofterdingen (Efferding)', Stolle (Alte Slol), Seiler 2

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TON: Beichter, [Frische] Pomeranzenweise; Melodie - 3 Str. ÜBERL.; Berlin Mgf 25, S. 430-433 SCHREIBER: Watt, Benedict von IN IT.: Gleich wie der künig Pharao : also INHALT: So wie Pharao Joseph in weißes Leinen gekleidet und Gott seinen Sohn am Berg Tabor verklärt hat, wird er auch unseren Leib herrlich verklären. Alexander der Große, König Salomo, Karl der Große und alle Kaiser waren nicht so prächtig geschmückt. Nirgendwo trägt man eine so vornehme Tracht. Der Christ glänzt im Himmel schöner als Perlen, Edelsteine und Gold. Die Frommen werden ewig leuchten wie das Firmament, Samson wird wegen seiner Stärke gepriesen, Methusalem wegen seines Alters, David wegen der Psalmen, Salomo wegen seiner Weisheit, Absalom wegen seiner Schönheit, Asahel wegen seiner Schnelligkeit. Was bedeutet das alles dagegen, daß wir den Engeln und Christus gleichen werden! Bitte um baldige Aufnahme in die ewige Freude. BIBELST,: l Mose 41,[42]; Lk 9,[28-36]; Phil 3,[21 j; Dan 12,[3]; Mt 13,[43]; [Ri 14; 15; 16; l Mose 5,21-27; l Kon 5,10f.; 2Sam 14,25 f.}; 2,[18]

NAMEN I: Tabor NAMEN II: Joseph, AT; Alexander d. Große; Salome, König; Karl d. Große; Jesus Christus; Adam; Samson (Simson), Richter; Methusalem; David, König; Absalom, Sohn Davids: Asahel (Asaef), AT 2

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ÜBERL.: Nürnberg Will III 784, 289r-290r SCHREIBER: Watt, Benedict von :

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TON : Melodie ÜBERL.: Weimar Q 576/1, 54r-56r SCHREIBER: Wait, Benedict von BEISCHR. : Zum Tonautor: von Stmssburg NAMEN I: Straßburg

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TON: Beichter, Hochfröhliche Lobweise - 3 Str. ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 781-783 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein ehrliche that Einr Jungfrauen IN ,: Ein gutler Nam ziret alwegen : segen INHALT: Ein guter Name ziert den Menschen, und Gott lohnt mit reichem Segen, wenn man ihn in der Not mit Taten unter Beweis stellt. Ein Fürst begehrt die Tochter eines Wirts, eine züchtige Jungfrau. Nach dem Mahl bittet er den Vater, die Tochter möge ihn zu Bett geleiten. In seinem Zimmer bedrängt er sie. Das Mädchen bittet den Fürsten, er solle seine Wächter fortschicken, dann wolle sie ihm zu Willen sein. Als sie allein sind, erbietet sie sich, ihm die Stiefel auszuziehen. Sie läßt ihn jedoch mit halbausgezogenen Stiefeln sitzen und flieht. Der Fürst kann sie nicht verfolgen. Nachdem sein erster Ärger verflogen ist, sieht er ein, daß ihm recht geschehen ist. Um seine Untat zu sühnen, verheiratet er das Mädchen mit einem jungen Mann und schenkt ihnen viertausend Kronen, Schluß: Jungfrauen sollen sich ihre Ehre nicht nehmen lassen. QUELLEN: Hondorff, JPromptuarium Exempiorum, 259v] 2

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TUN: Betz, Geflochtener Ton - 3 Sir. DAT.: 13,02,1568

ÜBERL,: Dresden M 9, S. 472-474 ÜBERSCHR.: das gebet manassa des konigs BEISCHR,: Am Rand: B v w IN IT.; Do/ manasse gefangen was : haß INHALT: Klagegebet und Sündenbekenntnis König Manasses in der Babylonischen Gefangenschaft. BIBELST.; [2Chr 33, Gebet Manasses}* NAMEN I : Babylon NAMEN I I : Manasse, König von Juda; Abraham; Israel; Jakob

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DAT. : Fehlt ÜBERL.: Weimar Q 574, 27r-28r ÜBERSCHR, : Fehlt 2

A/iSc DAT.;--.—.1603 ÜBERL.: Weimar Q 574, 47r-48v ÜBERSCHR.: Fehlt 2

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DAT.: Fehlt ÜBERL.: Göttweig 1034, 434r-435v SCHREIBER: Freudenlechner, Paul ÜBERSCHR,: das Gebe! Manasse INIT. : Da/ Manasses gefanngen was : vnterlas

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ÜBERL.: München Cgm 5453, 21v-23r SCHREIBER: Heiberger, Peter ÜBERSCHR. : der 148 ps BEISCHR.: Anno geschriben im 1612 den 26 decem daz ist am dag steffani in wein{achien} INIT. : O/ herre Gott zu dir Rueff Ich : herlich INHALT: Bitte um Beistand beim Dichten. Versifikation: Alle Welt soll den Herrn loben. Schluß: Wir sollen Christus anrufen, er hilft uns. Lob Christi. Bitte um Aufnahme in den Himmel. BIBELST.: PS 148* NAMEN II: Jesus Christus

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DAT.: Fehlt ÜBERL.: Erlangen B 83, 73r-74r SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Fehlt 2

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DAT.: Fehlt ÜBERL,: Augsburg ÜB III. 3. 2° 13, 366r3 67 v ÜBERSCHR.: Fehlt 2

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TON : Betz, Geflochtener Ton - 3 Str. DAT,:--,—,1553 ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/4, S. 76-78 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR,; die vermanu{n)gpettri INIT.: N ach/dem luce beschreiben del: Nasarett INHALT: Pfingstpredigt des Petrus und Entstehung der ersten Gemeinde in Jerusalem. BIBELST.: Apg {2,22-25.29.33-42.45]*; PS [16,81t], fälschlich: 15 NAMEN I: Israel; Nazareth NAMEN I I : Petrus, Apostel; Jesus Christus; David, König; Israel 2

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TON: Betz. Geflochtener Ton - 3 Str.

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TON : Betz, Geflochtener Ton - 3 Str. ÜBERL, : Weimar Q 574, 146r-147v INIT.: Wie/ Samuel gestorben war; gar INHALT: Nach Samuels Tod bringen die Philister König Saul in große Bedrängnis. Er sucht Hilfe bei der Wahrsagerin von Endor. Sie beschwört für ihn den Geist Samuels, BIBELST.: l Sam 28,13-15]* NAMEN I : Rama, AT; Sunem, AT; Gilboa; Endor, AT NAMEN II : Samuel, Prophet; Israel; Saul, König; Philister

TON: Betz, Überlanger Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 557-564 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR,: Siraff der hoffartt INIT.: Ver/nembt die wnrzel der sünd gros : blas INHALT: Die Wurzel der Sünde liegt bei den Stammeltern im Paradies. Sie wurden von der Hoffart befallen, dem Anfang alles Bösen. Luzifer erhob sich über Gott und stürzte in die Holte. Adam und Eva ließen sich von der Schlange, d.h. vom Teufel, verführen, vom verbotenen Baum zu essen. Sie wollten Gott gleich sein,

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deshalb brachen sie sein Gebot, Gott verwarf sie ihrer Hoffart wegen. Als das Volk Israel einen Turm bauen wollte, der bis zum Himmel reichte, strafte Gott es durch Sprachverwirrung. Pharao unterdrückte voll Hoffart das Volk Israel, deshalb ließ Gott ihn mit seinem Volk ertrinken, Nebukadnezar war voll Hochmut und vertraute nicht auf Gott. Seine Strafe verkündete Gott ihm im Traum: er wurde verjagt und mußte sieben Jahre in der Wildnis leben. H erodes verweigerte aus Hochmut Gott die Ehre, er wurde von Würmern gefressen. Gott straft Hoffart zeitlich und ewig. Der reiche Mann lebte in Luxus und verachtete Lazarus, deswegen mußte er ewige Pein erleiden. Reichtum soll man zum Wohl der Armen verwenden und nicht zum Schaden der Seele. So handelten Abraham, Isaak, David und Salomo. Man soll auf Gott, nicht aber auf Reichtum vertrauen. Gott gibt und nimmt, seine Güte ist ewig. Wer zu den Armen rnild ist, hat einen Schild bei Gott und bleibt ewig in seiner Hut. BIBELST.: Jes 14,[9-15]; 1 Mose 3; l Mose 11,11-9]; 2Mose 14; Dan 4; Apg 12,[21-23); Lk 16,[5931] NAMEN I : Babylon NAMEN I I : Luzifer; Adam; Eva; Israel; Nebukadnezar, König von Babylon; Herodes Agrippa I.; Jesus Christus; Lazarus, Armer; Abraham; Isaak; David, König; Salomo, König 2

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TON: Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 570, 322v-324r ÜBERSCHR. : von der ho ff an IN IT. : Alle ho ff art die kompt da her: fer INHALT: Warnung vor Hoff art. Schluß: Gottesfurcht ist die Wurzel der Weisheit. Sie wehrt die Sünde ab. Am Gottlosen hat Gott keinen Gefallen, der Demütige jedoch wird ewig getröstet. Wer weise werden will, lerne Gottes Gebote, BIBELST.: Sir 10,{l4-27J*

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TON : Betz, Verschränkter Ton; Melodie - 3 Str. ÜBERL.: Breslau SlB 1009, 443r; verloren, Angaben nach E. BOHN, Die musikalischen Handschriftendes 16. und 17. Jahrhunderts in der Stadtbibliothek zu Breslau. Breslau 1896, S, 400, Nr. 316 SCHREIBER: Puschman, Adam ÜBERSCHR.: Christus speist mit 5, brol vnd2. fisch vil Volck BEISCHR.: Anno 87, geschrib, IN IT.: Als Jesus Christus vnser Herr: ? BIBELST.: Joh 6,[1-15] NAMEN I I : Jesus Christus 2

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TON: Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. DAT.: 06.02.1572 ÜBERL.: Weimar Fol 419, 243r-244v ÜBERSCHR.: Das wunderzeichen zu nürnberg INIT. : Als man fünfzehenhundert zehh : außerweh l! INHALT: Arn 17. Januar 1572 erscheint nachts in Nürnberg ein heller Glanz am Himmel, so daß man auf der Erde Geld zählen kann. Es ist hell wie bei Vollmond, obwohl einen Tag zuvor Neumond war. Das Licht kommt von einer einzigen Wolke, die im Osten tief am Himmel hängt. Hinter dieser Wolke breiten sich flammende Strahlen wie von Gewehrfeuer aus. Man glaubt das Knallen zu hören, und doch ist es ganz still. Dann ist nichts mehr zu sehen. Nach kurzer Zeit wiederholt sich die Erscheinung. Die Leute erschrecken. In der Wolke sind kurze Zeit Teile eines Regenbogens zu erkennen. Das Ganze dauert von zwei Uhr bis Mitternacht [!] und wird von vielen ernstzunehmenden Leuten beobachtet. Man soli diese Warnung nicht verachten und Gott bitten, die drohende Strafe abzuwenden. Wir sollen uns bessern. Die Axt liegt schon am Baum, damit man ihn verbrenne. NAMEN I: Nürnberg

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mand irritiert wird und der Gesang gelingt. Das Gelingen soll aber nicht zur Hoffart verleiten. Bitte um Aufmerksamkeit. Dem Besten wird das Schulkleinod verliehen.

DAT.: Fehlt ÜBERL, : Weimar Q 567, 64r-65v 2

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TON: [Betz, Verschränkter Ton]; Melodie ÜBERL, : München Cgm 3640, S. 4062-4064; nur Str. l SCHREIBER: Werlin, Johannes INIT.: Am achtvndzweinzigisten Hai : Sabat INHALT: Maria Magdalena und die anderen Frauen kommen zum Grab Christi. BiBELST.iMt 28, [l -4]* NAMEN II : Maria Magdalena

ÜBERL.: München Cgm 3637, S. 1224 u, 1226 SCHREIBER: Werlin, Johannes 2

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TON : Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. DAT.: 10,02.1555 ÜBERL.: Nürnberg Solg Ms 56/1.2°, 258v259r ÜRERSCHR,: Ein schul recht INIT.: Ein gutien lag den geh euch got : spot INHALT: Begrüßung der Anwesenden. Der Gesang dient Gottes Ruhm und seiner Lehre, die er uns durch das Evangelium gegeben hat. Wir sollen damit nicht fantasei, gespöt, buberey und unzucht treiben. Wer daher ein schulrecht vortragen möchte, soll das auf ehrbare Weise tun. Es werden Gottes Wort, aber auch lächerliche Possen vorgetragen. Der Singer hat die Erlaubnis, ein schulrecht zu singen, er hofft, nicht zu einfältig zu sein. Er fordert die Anwesenden auf, mit ihm zu singen und will sich jeder Herausforderung zum Wettstreit stellen, sei es um Lieder oder um Geld. Geld hat er zwar nicht viel, aber er will keine Herausforderung ablehnen. Allen will er treu zu Diensten sein, in guter gsellenschaffte mit ihnen singen, und ihnen nicht widerpan geben. Bitte um Ruhe, damit nie-

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TON : Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 38-40 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR. : Vom End der weit INIT.: Eß geht daher die letzte zein : weitt INHALT: Das Ende der Welt ist nahe. Die Christen sollen erwachen. Christus hat verkündet, in der letzten Zeit werde die Sünde überhandnehmen und Glaube und Liebe würden verlöschen. Die Welt ist wie der sterbende Mensch. Wenn dieser seinem Ende nahe ist, wird sein Leib kalt und schwach, die Schmerzen werden unerträglich. Entsprechend ist die Welt erfroren in Sünde, sie hat alle Frömmigkeit verloren. Zu guten Werken ist sie zu schwach. Ihr Ende ist nahe. Der Sterbende zupft ständig an seinem Bett, um sicher zu sein, daß es noch da ist. So reißt auch die kranke Welt irdische Güter an sich. Wie es bei Todkranken oft vorkommt, hat auch die Welt ihr Gehör verloren. Man predigt ihr vergeblich von Gott, Auch ihr Augenlicht und alle Kräfte verliert die Welt: sie irrt von der Wahrheit ab. Christi helles Licht stört sie, deshalb wendet sie sich den Werken der Finsternis zu. Dem sterbenden Menschen schmeckt keine Speise. So hat auch die Welt keinen Hunger nach Gerechtigkeit. Die Zeichen sind klar zu erkennen: die Welt liegt im Sterben. BIBELST.: Mt24,[12];[Hebr 8,13] NAMEN H ; Jesus Christus 2

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TON: Betz, Verschränkter Ton; Melodie - 3 Str. ÜBERL.: Berlin Mgf 25, S. 257-259 SCHREIBER: Watt, Benedict von

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ÜBERSCHR, : der 147psalm INIT. : Lobet den herren vnsem got: spot INHALT: Lob Gottes, der das zerstreute Israel im neuerbauten Jerusalem sammeln wird, BiBELST.:Ps 147,[1-19]* NAMEN I: Israel; Zion NAMEN II: Jakob, d.i. Israel; Israel 2

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TON: Setz, Verschränkter Ton - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 5453, l i O v - l l i r SCHREIBER: Heiberger, Peter ÜBERSCHR.: Euangelium am 8 sondag nach Trinil{atis) BEISCHR. : anno ge schriben 1614 Jar den 17 dag augustus IN IT.: Matlheus am süb enden sein : schein

INHALT: Jesus warnt vor falschen Propheten, Gleichnis vom klugen Bauherrn. Schluß: Bitte um Bewahrung vor falschen Propheten, BIBELST. :Mt7,[l 5-25.28 f.f NAMEN II: Jesus Christus 2

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TON: Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 71-72 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein s traf p red i g Jerem ia IN IT.: Merck auf du werde Christen hei t!: zettf

INHALT: Jeremia prophezeit die Verwüstung des jüdischen Landes, Lehre: Ermahnung zur Bekehrung. Die Welt lebt gottlos und strebt nach Irdischem, Wer Gottes Strafe verkündet, erntet nur Zorn. Doch Gottes Strafe wird die Gottlosen bald ereilen. Ermahnung zur Buße. BIBELST.: Jer4,[27-31]* NAMEN I : Zion NAMEN I!: Jeremia, Prophet; Jesus Christus 2

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TON: Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 1097-1099

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SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: der Abschid Christi INIT. : Nachdem Christus ging In den don: gott INHALT : Kreuzigung Christi. Schluß: Als Christus am Kreuz hing, wandelte sich seine Schmach und er wurde zum König. Er wendete auch die Schmach der Christen vor Gott, damit sie im himmlischen Königreich zu Ehre kämen. Christus verließ sein Gut und seine Mutter, er erhielt dafür ein ewiges Reich. Wer die irdischen Güter verläßt, erhält dort alles hundertfach zurück. BtBELST.: Joh 19,11S f. 23-30]*; [Lk 23,46] NAMEN II: Jesus Christus; Püatus; Juden J

A/33 TON; Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 571, 223v-225r ÜBERSCHR.; derabitnelech INIT.: Nachdem gideon Nam sein Endt: behendt

INHALT: Abimelech ermordet seine siebzig Brüder und wird König in Sichern. Einen Aufstand der Bürger schlägt er grausam nieder. Bei der Belagerung von Thebez wird er durch einen herabgeworfenen Stein getötet. Schluß: Gott bestraft den, der Aufruhr und Zwietracht anstiftet. BIBELST.; Ri 9,11-3.6,22f.43-53]* NAMEN I: Sichern; Thcbcz, AT NAMEN II: Gideon; Abimelech, König von Sichern; Israel 2

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TON; Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. ÜBERL,: Göttweig 1034, 416r-417r SCHREIBER: Freudenlechner, Paul ÜBERSCHR,: der Annder psalm INIT.: Warutnb Toben die haiden all: zumall INHALT: Die Heiden toben gegen das Reich Gottes. Gott aber wird durch den von ihm eingesetzten König ihre Pläne zunichte machen. Auslegung: David verkündete Christus und sein Reich und ermahnte uns, sei-

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nem Wort zu folgen und es zu verbreiten. Bitte um Hilfe gegen den Satan, um christlichen Lebenswandel und um ewiges Leben.

dem Teufel und kennen ihn nicht. Aber sie werden ihn kennenlernen und ihm nicht entkommen, wie jener Bösewicht in Erfurt. Man läßt ihn nun nicht mehr auf die Kanzel, weil er seine Predigt widerrufen hat. Fortan bleibt er der lutherischen Lehre treu. Käme doch der Mohr und würde die Jesuiten aus Deutschland jagen und in die Hölle treiben, aus der sie kommen! Das würde Frieden schaffen unter den Christen.

BJBELST.: PS 2* NAMEN I: Zion NAMEN II: Jesus Christus; David, König 2

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TON: Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 9, S. 1013-1015; teilweise unleserlich ÜBERSCHR.: der 90psalm [!]

.: Wer vnder dem schirm des höchsten ; almechtigen INHALT: Der Psalmist beschreibt die Sicherheit des Gläubigen, die durch den immerwährenden Schutz Gottes gewährleistet ist. Schluß: Gottvater hat die Christenheit stets lieb, selbst wenn er ihr eine Plage schickt. Doch wohnt er bei uns allzeit als Flamme der Liebe. Mögen wir sein Reich mehren! BIBELST.: PS 91*

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NAMEN l: Erfurt; Deutschland NAMEN II: Luther, Martin; Doihau, Graf von 2

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TON: Beyer (ein bosamentirer), Goldene Posamentweise ÜBERL.: München Cgm 6250, Fasz. 10, 2v; nur bis 1,3 SCHREIBER: Mezner, Hans Georg INIT.: Julian ohn verhoffen ; troffen INHALT: Gott straft Kaiser Julian: er wird von einem Pfeil getroffen. NAMEN II: Julian Apostata, röm. Kaiser 2

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TON: Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 685-687 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: der Jesuiter mit dem Moren £NIT, : Zu Ertfurl ein Jesuwiter: er INHALT: Im Dorn zu Erfurt predigt ein Jesuit gegen Luthers Lehre. Er bezeichnet Luther als den schlimmsten Teufel, der je nach Deutschland gekommen sei, denn er habe das ganze Reich verführt. Das hört voll Zorn der Graf von Do than, dem Luthers Lehre wohlbekannt ist. Als der Mohr des Grafen die Kirche betritt, glaubt der Jesuit, der Teufel komme, um ihn wegen der Verleumdung Luthers zu holen. Er jammert und sagt, er habe gegen sein Gewissen gepredigt. Als der Mohr die Situation erfaßt, verfolgt er den Pater unter dem Gelächter der Anwesenden durch die ganze Kirche. Dieser Spott bleibt an den Jesuiten haften. Sie dienen

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TON : Boppe, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau 400588, 61v-63r SCHREIBER: Lange, Georg INIT, : Hern grase freid erkündet wart auf einen tag: mag INHALT: Weihnachtslied. Große Freude wird uns verkündet: Christus wird in Kälte und Armut von einer Jungfrau geboren. Ein Engel bringt den Hirten die Botschaft. Sie suchen das Kind auf und beten es an. Drei Könige sehen einen hellen Stern, der vorher noch nie gesehen worden ist. Sie erkennen in ihm Gott, das ewige Licht, und ziehen ihm nach, Weihrauch, Myrrhe und Gold bringen sie dem hochgeborenen König, er schenkt ihnen seines Vaters Reich und erlöst sie von Sünden. König Kaspar küßt ihm die Füße, König Waldthauser fällt vor ihm auf die Erde, König Melchior preist das Kind und kniet nieder. Sie bringen ihm ihre

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Opfer und danken Gott. Das Kind lacht sie an, und die Engel lassen einen neuen Gesang hören. BIBELST.: [Lk 2,6-16; Mt 2,1-11} NAMEN II : Jesus Christus; Maria; Kaspar, König; Melchior, König; Balthasar ( Waldthauser}, König

TON : Bremberger, Hofton - 3 Str. ÜBERL. : Dresden M 8, 34Sv-349v SCHREIBER: Wildenauer, Valentin ÜBERSCHR,; Ein buel lied BEISCHR. : Am Schluß: anno salutis 1551 geschriben am Sun tag nach obersten INIT, : Durchfurcht vnnd schmercz : hercz INHALT: Furcht, Schmerz, Gewalt, Stärke und Macht können die »natürliche« Liebe nicht besiegen. Wo zwei Herzen in Liebe entbrannt sind, können die Klaffer nichts ausrichten. Weder Reichtum noch Gefahr können Liebende trennen, Liebe kümmert sich nicht um Freude und Leid, sie fürchtet den Tod nicht. Verstand und Weisheit, Kunst und Geschicklichkeit gelten vor ihr nichts. Liebe überwindet Leben und Tod, Durch die Liebe wurden viele Menschen zu Spott oder mußten sterben (Katalog von Minnesklaven). Wo Venus Liebe entzündet, geht es auch heute noch um Glück und Unglück. Durch die Liebe steht die Herzliebste des Dichters unter allen Frauen auf der Welt in seinem Herzen an erster Stelle. Sie ist Magnet und Metall, Feis und Komet. Er fordert sie auf, sich nicht von den Kläffern beeinflußen zu lassen. Schmerzerfüllt muß er Abschied nehmen. Er schenkt ihr dieses Lied, NAMEN II: Guiscardo (Gwisgardus); Gerbino; Achill; Salomo, König; Samson (Sambson), Richter; Filius, Zauberer; Leander; Hektor; Aristoteles, griech. Philosoph; Pasquino; Herkules; Paris; Pyramus; Thisbe; Venus 2

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TON: Brymle, Freudenreicher Ton - 3 Str. ÜBERL.: Göttweig 1034, 463v-466r SCHREIBER: Freudenlechner, Paul

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ÜBERSCHR.: das Bild zu Babel INIT.: Es war ein mechtig Königreich : warleich INHALT: Ninus, der Sohn des babylonischen Königs Belus, laßt nach dem Tod des Vaters zur Erinnerung ein großes Bild anfertigen und befiehlt, es als Gott zu verehren. Einige hundert Jahre lang hält sich der Kult. Der Teufel spricht aus dem Bild, Schließlich duldet Gott das nicht länger. König Nebukadnezar, der Bei ebenfalls verehrt, wird von Daniel bewiesen, daß der Götze kein Gott ist und daß seine Priester Betrüger sind. BIBELST.: [Dan 14,2-21]* NAMEN E : Assyrien; Babylon (Babel) NAMEN II : Bel (Selus), AT; Ninus, König von Babylon; Nebukadnezar, König von Babylon; Daniel, Prophet

TON: Buchner, Feuerweise - 3 Str. ÜBERL.: Göttweig 1034, 412rv SCHREIBER: Freudenlechner, Paul ÜBERSCHR.: der 3J. psalm INIT.: Der königlich Prophet Clagei mit schmerczen : herczen INHALT: Vertrauensvolle Bitte um die Rettung vor Feinden. Klage über die eigene Schwachheit. Preis der Güte Gottes. BIBELST.: PS 31 J

A/42 TON: Buchner, Feuerweise - 3 Str. ÜBERL. : Nürnberg Will III 782, S. 467b-468a SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR,: von eim Wucherer INIT, : Ein wacherer aus einer Bredigt ginge : dinge INHALT: Ein Wucherer rennt zornig aus der Kirche. Er trifft seinen Nachbarn und gesteht ihm, er wolle dem Pfarrer eins auswischen, weil der gepredigt habe, der Teufel werde alle Wucherer in die Hölle tragen. Für fünf Batzen bietet der Nachbar seine Hilfe an. Zusammen gehen sie in die Kirche. Als der Pfarrer wieder verkündet, der Teufel werde die Wuche-

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rer in die Hölle tragen, schreit der Nachbar: »Nein, er wird sie nicht tragen, sondern an einem Bein schleifen und am Spieß braten!« Die Anwesenden lachen, und der Wucherer verläßt zum zweitenmal die Kirche. Manche Kirchen wären leer, wenn die Wucherer sie verließen, Fürkauf und Wucher sind heute verbreitet, und jeder tut, entgegen seinem Gewissen, als seien sie rechtmäßig und gottgefällig, Warnung vor Wucher. QUELLEN: [Pauli, Schimpf und Ernst, Kr. 191} MOTIVPAR.: Mot X 513 2

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TON: Buchner (W.B.\ Feuerweise - 2 Str. ÜBERL.: Augsburg 8° Cod Äug 32, 32r-33v INIT,; Eß ist auf Erden nichts als angsi vnd Sterben : verderben INHALT: Grablied. Auf Erden regieren Angst und Sterben, Hoch und niedrig müssen verderben. Reichtum und kriegerische Gewalt enden mit dem Tod. Nichts kann ihn abwenden; er kennt die Stunde der Bösen wie die der Frommen, Armen, Schwachen, Kranken, Verachteten und Alten ist der Tod willkommen. Sie beten zu Gott, dadurch verliert der Tod seine Drohung. Wir sollen die Kunst lernen, selig zu sterben. Der handelt gut, der sich eines seligen Endes wegen von den Sünden abkehrt. Bitte um ein seliges Ende und um ewiges Leben. BIBELST.: Sir [41,1-7] 2

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TON : Buchner, Feuerweise [Länge des Initiums paßt nicht zur Tonangabe] ÜBERL.: München Cgm 6252, Fasz. 18, 9v; nur bis 1,2 ÜBERSCHR. : Ein schön Histori INIT.: FrÖlich in diser Morgenstund', herzensgrund 2

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A/45 TON: Buchner (Büschner), Feuerweise - 3 Str.

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ÜBERL.; Ulm StM L 5851, 88v-89v SCHREIBER: Baur, Matthias BEISCHR.: Am Ende: Dieße h. Osterfests Ueder hab ich Mathias Baur alß ein junger M: singer der Erbaren Gesellschafft der Teulschen Meistersinger in dem 1673 Jahr d: 27 Januari zu Ehren und ihrem Wohlgefallen abgeschriben etc. etc. etc \\folgen hernach die h. pfingsl Ueder INIT. : Frolocket all Jesus ist aufferstanden : Banden INHALT: Frohlockt, denn Christus ist auferstanden ! Er hat uns vom Tod erlöst. Alle Engel preisen Gott (Str. 1). Alles was lebt, jauchzt dem Herrn zu und preist seinen Schöpfer. Christus ist der Friedefürst. Wäre er nicht erstanden, so wären wir alle verloren (Str. 2). Dankt unserem Schöpfer für die Wohltaten, Dem König aller Könige sollen wir gehorsam sein. Wir sollen seine große Treue betrachten, denn er ist für uns gestorben und auferstanden (Str. 3), NAMEN I I : Jesus Christus 2

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TON: Buchner, Feuerweise; Melodie - 3 Str. ÜBERL.: Berlin Mgf 25, S. 185-187 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Sirach 29 Cap

INIT.: Jesus Sirach beschreibet ohne mitel'. Capilel INHALT: Warnung vor Hinterlist, Rachsucht und Streit, vor bösem Maul und vor Verleumdern. BIBELST.: Sir 27,[28-32}; [28,1-6.10.15,17.21-23. 26]*, hier: 29 2

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TON: Buchner, Feuerweise - 3 Str. ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 886-888

SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR, : die züchtig paulina INIT.: Mundus ein JungeHng edel geboren : auß er koren INHALT: Der Römer Mundus liebt Paulina, die mit Saturninus verheiratet ist. Sie

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verschmäht ihn. Vergeblich versucht er sie dadurch zu erweichen, daß er alle Nahrung verweigert. Schließlich helfen ihm gegen Geld eine Kupplerin und ein Priester. Issidiß, der Priester, sagt Paulina, der Gott Anubis begehre sie. Er bringt sie dazu, eine Nacht im Tempel zu verbringen. Als Mundus sie danach auf der Straße verlacht und gesteht, er sei der Gott gewesen, erzählt sie die Begebenheit ihrem Mann. Dieser klagt bei Kaiser Tiberius. Der Pfaffe und die Kupplerin werden gekreuzigt, Mundus wird aus dem Land gejagt. QUELLEN: losephus, [Antiquitates 18,10] MOTIVPAR.: Vgi, Mot Q 243.2; vgl. Mot Q 431.5; vgl. Mot K 1315.1 NAMEN l : R o m NAMEN U: Mundus, röm. Ritter; Paulina, Römerin; Saturninus (Saturnius), Römer; Ida, Römerin; Issidiß, röm. Anubispriester; Anubis, ägypt. Gottheit; Isis (Isidiß); Tiberius, röm. Kaiser Z

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TON: Buchner, Feuerweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Fol 419, 300rv ÜBERSCHR.: Der starckh hercules .: Nach dem vndi alß Alcmena hat gebaren : außerkoren INHALT: Die Heldentaten des Herkules: Als Kind tötet er zwei große Schlangen. In Arkadien besiegt er einen Löwen. Außerdem erlegt er eine Schlange, deren Kopf und Glieder immer wieder nachwachsen, einen Hirsch mit goldenem Geweih, einen wilden Ochsen, sowie die Vögel Stirn und Voltes (Stymphalische Vögel). Er bezwingt den Menschenfresser Diomedes. Acheleo, der sich in eine Schlange und einen Stier verwandeln kann, überwindet er. indem er seine Hörner abbricht. Weiter besiegt er den Drachen, der den Garten der Atlastöchter bewacht, damit niemand die goldenen Äpfel stiehlt. Die Äpfel bringt der Held König Euristheus. Hispannia (statt Geryon) raubt er ihre Ochsen, Er überwindet den giftigen dreiköpfigen Höllen-

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hund, besiegt den Riesen Antaeus, erlegt ein wildes Schwein und tötet den feuerspeienden Mörder Cacus. Auf seinen Schultern trägt er den Himmel, Er ist tapfer und kühn, aber schließlich wird er doch von seiner Frau bezwungen. Im Alter muß er spinnen und Holz tragen, wenn er von ihr nicht geschlagen werden will. Zuvor war er tapfer, nun fürchtet er sich vor seiner Frau und wird alt und jung zum Gespött. NAMEN I: Arkadien NAMEN II: Herkules; A l k m e n e ; Diomedes, Achaierkönig; Acheleo \ Atlas; Euristheus (Eristen), König; Hispannia ; Antaeus; Cacus, Räuber 2

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ÜBERL.: Weimar Q 567, 161r-i62r

TON: Buchner (Buschner), Feuerweise - 3 Str. ÜBERL.: UlmStM L 5851, 74v-75r

SCHREIBER: Baur, Matthias INIT. : O du mein seel schaw an wie hart envarbe : starbe INHALT; Christ, betrachte, unter welchen Martern Christus für uns am Kreuz das Heil erwarb. Seine ausgebreiteten Arme bekunden seine Liebe zu uns. Er erbarmt sich aller, die ihm reuevoll nahen, und will sie erlösen (Str. l ). Betrachte, wie der Feind sich an ihm rächte. Er hat sein Herz durchstochen. Das Herz des Vaters öffnete sich. Gott will uns gnädig beistehen. Sieh, wie Hände und Füße an das Kreuz genagelt sind, um uns von den Teufelsbanden zu erlösen (Str. 2). Sieh die tödliche Gebärde, mit der dein Trost zwischen Himmel und Erde hing! Er ist Mittler zwischen Mensch und Gott und macht uns von Sünden frei (Str. 3). NAMEN II : Jesus Christus 2

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TON: Christian, Gestrafte Zinnweise; Melodie - 3 Str.

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DAT.: 25.05.1574 ÜBERL.: Berlin Mgf 25, S. 284-286 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Das Pfingst Fest I NIT,: In der geschieht mit name ; grausame INHALT: Pfingstwunder und Predigt des Petrus. BIBELST.: Apg 2, [l-17]*; Joel [3,1-5] NAMEN I:Jerusalem; Galiläa; Mesopotamien; Judäa; RLappadokien; Pomus; Asien; Parnphylien; Rom NAMEN II; Farther; Meder; Elamiter; Juden; Kreter; Araber; Petrus, Apostel 2

A/sia TON: Christian, Gestrafte Zinnweise - 3 Str. DAT.: 14.03.1573 ÜBERL.: Dresden M 9, S. 483-485; teilweise unleserlich ÜBERSCHR. : ein schulkunst IN IT. : Ir liben briter frume: wil kutne INHALT: Liebe Brüder, seid willkommen! Singt Meistergesang aus rechter Kunst! Merker, urteile nicht aus Neid oder Gunst! Singer, seid einig! Denkt daran, daß Jesus sagte: »Wer der Größte sein will, soll der Diener aller sein.« Im Gesang verkündet ihr Christi Wort. Werdet nicht überheblich, wenn Gott euch mit einer Gabe beschenkt hat. Das Sprichwort ist wahr: Auch große Fechter werden geschlagen, selbst große Schwimmer ertrinken. Wir sind auf Erden nur unnütze Knechte. Warnung vor Selbstgefälligkeit. Daß die Singschule »abnimmt«, daran ist vor allem die Uneinigkeit der Singer schuld. Seid fröhlich und lobsingt dem Herrn, der durch sein Wort den Garten baute! BIBELST. : Lk 22, [26] NAMEN U ; Jesus Christus 2

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ÜBERL.: Erlangen B 83, 141r-142r SCHREIBER; Deisinger, Hans ÜBERSCHR.: ein vermanung der Singer vnd mercker 2

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DAT.: Fehlt

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ÜBERL.: Weimar Q 571, 66rv; nur bis 3,1 ÜBERSCHR, : ein schöne schulkunnst 2

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TON; Christian, Gestrafte Zinnweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 569, 53r-54r ÜBERSCHR.: das Osterfest INIT. : Marcus der dui anfangen : vergangen INHALT: Auferstehung Christi. Der Auferstandene erscheint der Maria Magdalena (Str. l u. 2). Die Erzählung der Auferstehung soll den Glauben stärken, wenn der Teufel uns in der letzten Stunde anficht. Wie Christus, das Haupt der Christenheit, auferstanden ist, so werden ihm die Gläubigen als Leib am Jüngsten Tag folgen, Ermahnung zur Freude über die Auferstehung und zum Dank für die Erlösung (Str. 3), BIBELST.: Mk 16, [l -8]* NAMEN I: Nazareth; Galiläa NAMEN II: Maria Magdalena; Maria, Mutter des Jakobus; Salome, Anhängerin Jesu; Jesus Christus; Petrus, Apostel

TON: Christian, Gestrafte Zinnweise (Verzinnte Straffweis) - 3 Str. DAT.: 28.03. 1573 ÜBERL.: Dresden M 8, 378r-379r SCHREIBER: Wildenauer, Valentin ÜBERSCHR.: Ein ler aus Jesus Sirach INIT.: Mein freund verlas dich nichts gerichte INHALT: Warnung, sich auf Gottes Barmherzigkeit oder Langmut zu verlassen. Sein Zorn kommt überraschend, er ist stark und ausdauernd. Warnung vor Zungensünden. Man soll die Zunge im Zaum halten. Freunden soll man nicht gram werden. BIBELST,: Sir 5,0-6.11-18}*; [6, 1] 2

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DAT.: Fehlt ÜBERL, : Augsburg ÜB III. 3. 2° 13, 22v-23v ÜBERSCHR.; Fehlt

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NAMEN I: Mainz; Schwaben; Böhmen (Behemer landt)\ Deutschland NAMEN II: Frauenlob, Heinrich, Domherr zu Mainz; Regenbogen; Marner, Ludwig; Heinrich von Mügeln (Mügfirtg), Doktor; Otto, Kaiser 2

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TON: [Christian,] Gestrafte Zinnwcise - 3 Str. ÜBERL,: München Cgm 5102, 152r-153r SCHREIBER: Braun, Georg IN IT.: Nach dem der König Mechtig'. wolbedechiig INHALT: König Alfons von Aragon belagert längere Zeit die Stadt Gaeta. Die Lage

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der Stadt wird wegen der großen Hungersnot nahezu aussichtslos, weshalb man Frauen und Kinder aus der Stadt treibt. Die Vertriebenen werden einerseits von ihren eigenen Leuten durch Wurfgeschosse von der Stadt weggejagt, andererseits drohen die Belagerer. König Alfons fragt seine Ratgeber, wie man mit den Flüchtlingen verfahren solle. Diese empfehlen, sie zu töten, aber Alfons weigert sich, denn er ist nicht zum Krieg gegen Frauen und Kinder ausgezogen. Er läßt sie fortan in seinem Lager aus- und eingehen und gibt ihnen Speise und Trank. Das Volk liebt ihn wegen seiner Barmherzigkeit.

A/54

TON: Christian, Gestrafte Zinnweise - 5 Str. DAT.: —.—.1575 ÜBERL.: Dresden M 9, S, 480-483; Str. 5 teilweise unleserlich ÜBERSCHR, : anfang des meistergsangs IN IT.: Meislergesang anfinge : singe INHALT: Der Meistergesang beginnt zu Mainz mit Heinrich Frauenlob. Er dichtet schöne Gesänge. Schöne Töne verfertigt Regenbogen. Ludwig Marner aus Schwaben und Heinrich Mügling, ein Doktor aus Böhmen, sind weitere Gründer des Meistergesangs (Str. 1). Die Gelehrten verlachen sie, doch Kaiser Otto hört ihre Kunst, findet sie gut und läßt sie in Deutschland fördern (Str. 2). Warnung vor »Unkunst«. Katalog von Tabulaturvorschriften bzw. Fehlern wie »zu kurz«, »zu lang«, »falsche Meinung«, »blinde Meinung« usw. (Str. 3). Durch die Zwölf Meister hat die Kunst Aufschwung erhalten. Sie haben die Sieben freien Künste »recht erkannt«. Die Gesangeskunst trägt den Sieg davon. Das alles ist beschrieben in einem schönen Büchlein zu Mainz (Str. 4). »Freiheit« meint, daß einer, der Liebe und Lust zur Kunst hat, als Singer anerkannt wird. Die Kunst soll zu Gottes Lob gebraucht werden. Man soll sie nicht verachten. Zum Schluß bittet der Singer um die Freiung (Str. 5).

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QUELLEN: Plutarch NAMEN l ; Apulien; Gaeta (Lädia) NAMEN II: Alfons V., König von Aragon 2

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TON : Christian, Gestrafte Zinnweise - 3 Str. DAT.: —.—.1574 ÜBERL.: Weimar Fol 419, 160v-161v ÜBERSCHR.: Ein erschröckliche wunderthatt INI .: Vor kurizer zeit fünvare : iahre INHALT: Im Jahr 1552 ereignet sich im Land Meißen folgende Geschichte: Ein Mann schickt seinen Sohn mit einem Auftrag fort, doch der trödelt herum. Da wünscht der Vater ihm, er solle sich nicht mehr von der Stelle bewegen können. Der Fluch erfüllt sich sofort, nichts und niemand kann den Sohn fortbewegen. Selbst auf einen Stuhl, den ihm die Ehern nachts hinstellen, kann er sich nicht setzen. Seine Fußabdrücke sind heute noch zu sehen. Nach drei Jahren mildert Gott aufgrund vieler Fürbitten die Strafe, so daß er sitzen kann. Er sitzt weitere vier Jahre und ißt, trinkt und spricht wenig. Auf die Frage, was mit ihm los sei, antwortet er, der Herr züchtige ihn, alles stehe bei Gott, er hoffe, durch Christus selig zu werden. Nach sieben Jahren stirbt er einen christlichen Tod. Schluß: Es gibt noch heute viele Eltern, die ihre Kinder verfluchen. Der Dichter

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wünscht, sie würden das unterlassen und würden ihre Kinder angemessen bestrafen. NAMEN I : Meißen (Meichsen) NAMEN II : Jesus Christus 2

A/56b TÖN: Melodie DAT.: Fehlt ÜBERL,: Nürnberg LKA Fen 4° V 182, 5rv; nur Str. l SCHREIBER: Parst, Hans ÜBERSCHR.: Fehlt 2

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A/5f»C

TON: Melodie DAT.: Fehlt ÜBERL. : Nürnberg LKA 4° Fen V 1 82, 97 v98v

SCHREIBER: Parst, Hans ÜBERSCHR.: dass wunderwerck in meyssen ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 521-523 SCHREIBER: BauUner, Wolf 2

A/57 TON: Christoph, Grußweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Fol 421/27, 14r SCHREIBER: Mezner, Hans Georg ÜBERSCHR. : die geschieh! von der din a ein tochter des patriarchen Jacob INIT. : Frame Ehleut : zeit INHALT: Fromme Eheleute müssen oft viel Kreuz und Trübsal mit ihren Kindern erdulden. Verifikation: Dina wird von Sichern geraubt und geschändet, Zur Wiedergutmachung fordern die Söhne Jakobs, daß die Einwohner der Stadt Sichern sich beschneiden lassen. Drei Tage danach richten zwei Söhne Jakobs unter ihnen ein Blutbad an. BIBELST.: !Mose34,[l-26]* NAMEN I : Sichern NAMEN II: Jakob, AT; Dina, AT; Sichern, AT; Hemor, AT 2

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AUTOR: Danbeck, Georg? Ton und Datum

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TON: Danbeck (Georg den Böckh), Gesprengte Nägeleinweise - 3 Str. DAT.: 30.09.1595 ÜBERL.: Weimar Q 574, 362v-363r SCHREIBER: Angerer, Stefan ÜBERSCHR.: ein gebet wider denn Turckhen INIT,: O Vatier rein : dein INHALT: Gebet um Schutz vor den Türken. NAMEN II; Türken 2

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TON: Danbeck, Süße Kiagweise - 3 Str. ÜBERL.: Augsburg 4° Cod Äug 218, 93r-94r . : Jesus der herr: fer INHALT: Jesus mahnt zu Gebet und Buße, weil das Ende der Welt nahe ist. Niemand weiß, wann das Gericht kommt, an dem Christus in einer Wolke erscheinen wird. Deswegen sollen wir beizeiten nach dem ewigen Gut streben. Die Zeit ist kurz, das Alter naht, nichts Irdisches hat Bestand. An der Sanduhr soll der Christ die Vergänglichkeit des Lebens erkennen. Wenn sich das obere Glas ins untere geleert hat, ist die Stunde abgelaufen. Mit zunehmendem Alter wird das obere Glas leer, das untere schwer. Auf den Tod folgt das Gericht. Am Jüngsten Tag ist die Auferstehung der Frommen, die Gottlosen werden der Höllenpein überantwortet. Ermahnung, die Zeit zu nützen. Das Ende ist nahe. BIBELST.: Ml 24,[42] NAMEN H : Jesus Christus 2

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TON: Danbeck (G.D.), Süße Klagweise - 3 Str. ÜBERL.: Augsburg 4° Cod Äug 219, 289r290r INET.: O frommer Christ: ris! INHALT: Wir sollen uns vor dem Geiz, der Wurzel allen Übels, hüten und uns Gott und nicht dem Wucher zukehren. Gott straft die Wucherer, Das Seufzen der Armen erbarmt Gott, er steht ihnen bei, wenn sie fromm sind. Sein Zorn ergießt

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sich über die, die sie aussaugen. Die Geizigen spüren im Gewissen den Vorgeschmack der ewigen Qual, Gott selbst klagt über sie und droht ihnen Strafe an. BiBtLSi.:Ez22,[12f.] A/61

TON: Danbeck, Süße Klagweise - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 1 006- 1 007 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR, : Ein weinacht IN IT. : Paulus Bericht t : spriehtt INHALT: Die heilsame Gnade Gottes ist erschienen, damit wir auf die Wiederkunft Christi warten. BlBELST.;Tit 2,[11-15]* NAMEN II : Jesu.s Christus

BIBELST.: Mt 2,[1 3-23]*; [Hos 1 1, l ; Jcr 31, 15] NAMEN I : Ägypten; Bethlehem; Nazareth NAMEN II : Joseph, Vater Jesu; Hcrodes d. Große; Rahel, AT 2

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TON: Drillner, Fremde Schifterweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 596-598 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein Jungfraulob IN IT.: Eins mäh im Mayen : er freuen INHALT: Der Dichter geht im Mai im Wald spazieren und freut sich am Vogelgesang.

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Vor der Sonne sucht er Schutz unter einer Linde. An einem Brunnen sieht er eine schöne Jungfrau sitzen. Er verliebt sich in sie. Sie erwidert seinen Gruß und küßt ihn, Ihretwegen leidet der Dichter, und doch ist sie seine Lebensfreude. Ihre schönen Augen sind schwarzbraun. Die Liebe durchdringt den Dichter oft mit freudigem Erschrecken. Er liebt ihre Tugend und Jugend. Seine Liebe witl er ihr immer beweisen. Neben ihren kristallklaren Augen zieren sie goldenes Haar, ein korallenroter Mund, elfenbeinweiße Zähne und rote Bäckchen, Ihre Freundlichkeit, Tugend und Zucht strahlten wie Schnee. Warnung vor den Kläffern. Wenn Gott es fügen würde, daß sie zusammenkämen, wäre der Dichter glücklich. Dieses Lied schenkt er ihr, und er bittet um freundliche Aufnahme und liebevolles Gedenken. Er hat das Lied an einem Morgen in libes bnmsi geschrieben. Seiner Geliebten wünscht er eine gute Nacht.

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TON; Drabolt, Linder Ton - 3 Str. ÜBERL.: Jena Prov. o 21, 289v-291r ÜBERSCHR.: von den vnschuidigen kindüein INET.: A Iß die weysen Lobsatn : kam INHALT: Flucht der heiligen Familie nach Ägypten. Bethtehemitischer Kindermord (Str. l u. 2). Lehre : Keine menschliche Tyrannei kann Gottes Absichten zunichte machen. Wen er vor den Nachstellungen der Tyrannen behütet, der hat .sicheren Schutz. H erodes erhielt Gelegenheit und Zeit, sich zu Gott zu bekehren, doch er nützte sie nicht. Deswegen mußte er in Verzweiflung sterben. Gott straft die Tyrannen mit ewigem Tod (Str. 3).

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TON: [Drillner,] Fremde Schifterweise - 3 Str. ÜBERL.: Ulm StM L 5851, I6v-17v SCHREIBER: Baur, Matthias ÜBERSCHR.: Von der \ndanckbarkail der Menschen auß dem Buch der weißheit am 16 vnd Sprüchen Safomonis am 17 Cap: BEISCHR.: Am Schluß: Abgeschriben Matthias Baur Jn vlm den 13 November Anno 1682 l N IT.: Es ist doch eben : leben INHALT: Vorbemerkung: Undankbarkeit ist ein schweres Laster, das von Gott gestraft wird (Str. 1), Erzählung: Kaiser Basilius von Konstantinopel wird auf der Jagd von einem Hirsch angegriffen. Er verhängt sich mit dem Gürtel im Geweih. Ein Diener rettet ihn, indem er den Gürtel mit dem Schwert zerhaut. Der Kaiser aber klagt ihn an, weil er das Schwert gegen ihn

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gezückt habe. Zur Strafe für seine Undankbarkeit wird der Kaiser später von einem Hirsch tödlich verletzt. Schluß: Wer Gutes mit Bösem vergilt, wird selbst Böses erleiden (Str, 2 u. 3), QUELLEN: Zonaras, (Compendium historiarum,

an den vier Ecken je eine »Schnecke«, auf der man bis zum Dach steigen kann. Das Dach ist ganz durchsichtig. Darunter sind acht »Schnecken«, Auf dem Dach ist eine schöne Krone mit einem mannshohen Doppelkreuz und einem Knopf darauf. Das Münster isi 575 Werkschuh hoch. Deswegen gehört es zu den Sieben Weltwundern. Man kann es auf acht Meilen Entfernung sehen.

Teil 3, S. 141]

BIBELST.; Weish 16, [29]; Spr 17,{13] NAMEN I: Ulm; Griechenland; Konstantinopel NAMEN H: Basilius I. Makedon, byzant. Kaiser 2

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TON: Drillner, Fremde Schifterweise - l Str. ÜBERL.: Dresden M 7, 507rv ÜBERSCHR, : ein gseizi zum zamsinngen IN IT.: Freylich Begehen : geschehen INHALT; Wir begehen heute das Pfingstfest. an dem Christus den Jüngern den Heiligen Geist sandte. Sie begannen daraufhin zu predigen. BIBELST,: [Apg 2,2-4} NAMEN II: Jesus Christus 2

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TON: Drillner, Fremde Schifterweise - 3 Str. ÜBERL. : Weimar Fol 418, S. 588-590 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: dz münsler zu strasburg INIT. : Höret ir Christen '. listen INHALT: Im Jahr 500 regiert in Frankreich Chlodwig, der erste getaufte König. Er läßt zu Ehren Marias in StraÖburg ein schlichtes Münster aus Holz und Stein bauen. Es steht 500 Jahre, bis es durch einen Blitzschlag abbrennt. Bald danach beginnt man mit dem Bau eines festen Münsters. Erst nach zehn Jahren ist eine ebene Grundfläche geschaffen ist. Darauf wird der schöne Bau errichtet. Im Jahr 1015 wird er begonnen, 1427 ist er fertig. Der Bau stagniert oft und übersteht sechs Brände. Das Münster weist reichen Bildschmuck auf. Über der großen Tür ist die Passion in Stein gehauen. Ferner sieht man die drei Weisen, die zwölf Jünger und das ganze Evangelium, Das Bauwerk ist so kunstvoll, daß jeder staunt, der darauf zugeht. Der Turm hat

NAMEN I: Straßburg, Münster: Frankreich NAMEN II: Chlodwig I. (Clodinius), Frankenkönig; Maria, Mutter Jesu; Jesus Christus 2

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TON: Drillner, Fremde Schifterweise - l Str. ÜBERL.: Dresden M 7, 506v-507r ÜBERSCHR.: ein lied zum zamsinngen INIT,: In Vnnser hertzen : kertzen INHALT: Bitte um Beistand des Heiligen Geistes, damit wir in Christi Namen sterben und der Freuden teilhaftig werden, die Christus uns erworben hat. Bitte um Bewahrung vor Feinden, die uns die Lehre des Evangeliums rauben wollen. Nichts kann uns von Gott abwenden. Bitte um Standhaftigkeit im Glauben, damit wir einst die Ehrenkrone der Frommen erhalten. NAMEN I I : Jesus Christus 2

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TON: JDrillner,] Fremde Schifterweise - l Str. ÜBERL.: Augsburg 4° Cod Äug 218, 305v INIT.: Jauchzen t mit schallen : wolgefallen INHALT: Ermahnung zum Lob des Schöpfers. Seine Werke preisen ihn. Alle Seelen loben seine Gnade. Gestirne und Engel sollen ihm lobsingen. Wir sollen ihm dienen. Seine Macht und Herrlichkeit währen ewig, BIBELST. ; [Jes 6,3] 2

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TON : Drillner, Fremde Schifterweise - 3 Str.

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ÜBERL. : Dresden M 16, 465rv; nur bis 3,15 SCHREIBER: Winter, Hans ÜBERSCHR. : vom Jüngling Theodora vnd seiner Tochter (...) IN IT. : Vns hat beschrieben : lieben INHALT: Der Ritter Amerigo kauft von Seeräubern einen Knaben, den er Theodorus nennt. Als Theodorus erwachsen ist, verliebt er sich in Violanta, die Tochter des Ritters. Violanta wird schwanger. Als ihr Vater davon erfährt, befiehlt er, Theodorus mit Ruten zu schlagen, die Tochter zu vergiften und das Kind zu töten. Am Tage der Vollstreckung weilt eine Gesandtschaft des Königs von Armenien am Hof. Bei ihr ist Finneo, der Theodorus an einem Mal als seinen Sohn erkennt. Theodorus und Violanta dürfen heiraten. QUELLEN: Boccaccio, [Decamerone 5,7] NAMEN I: Sizilien (Cecilia); Armenien NAMEN II: Amerigo;Theodore; Violanta; Finneo {PHtneus) 2

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TON : Drillner, [Lange] fröhliche Morgenweise - 3 St r, ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 210-212 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR. : der fal Adams IN IT. : Ach herre Gott ich ruf zu dir; mir INHALT: Bitte um Beistand beim Dichten. Lob Gottes, der alles zu seiner Ehre erschaffen hat. Der Sündenfall. Adam und Eva erlitten durch die Mißachtung des göttlichen Gebots den geistlichen Tod und erwarben uns ewiges Verderben. Kein Mensch konnte den Sündenfall sühnen und Gottes Zorn stillen. Gott jedoch hatte Mitleid und verhieß Adam seinen Sohn, indem er sprach: »Der Same des Weibes wird der Schlange den Kopf zertreten.« Weitere Beispiele von Verheißungen Gottes im Alten Testament. Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, damit er die Seelen der Elenden heilte, [Das Lied stammt vermutlich vom selben Dichter wie 2A/72.]

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BIBELST.; [l Mose 2; 3]; 22,{I8]; 2Sam 7,[12]; Jes ll,[l-5]*;Jer33 NAMEN II ; Eva; Adam; Abraham; David, König; Isai, Vater Davids; Israel

TON: Drillner, Lange fröhliche Morgenweise - 3 Str. DAT.: Terminus ante quem: 24,04.1597; nach K. DRESCHER (Hg.), Nürnberger Meistersingerprotokolle. Bd, l, Stuttgart 1897 (StLV 213), S. 109 ÜBERL.: Nürnberg Will III 784, 419r-420v SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Ein weisag wider Gog vnd Magog IN IT. : Ezechie! schreibet gewiß : {iß INHALT: Prophezeiung Ezechiels wider Gog und Magog. Schluß: Diese Prophezeiung »bedeutet« den »türkischen Hund«, der sich jetzt im Land der Christen wild und tyrannisch aufführt. Er stiftet Jammer und lästert Jesus Christus. Herr, behüte uns vor seinem Wüten, streite für uns und sende uns deine Gnade! BIBELST,: Ez 38, [l -4.8 f. 1 8-23]*; 39,[1-11]* NAMEN I I : Gog, König; Magog, König; Israel; Jesus Christus 2

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ÜBERL, ; Weimar Q 569, 293v-294r; nur bis 1,35 2

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TON: Drillner, Lange fröhliche Morgenweise - 3 Str. ÜBERL,: Breslau IV Fol 88b/8, S. 21-24 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein verman{un}g zur pus IN IT.: O herre Gon heilliger geist : leist INHALT: Bitte urn Beistand beim Dichten. Der Teufel verfolgt die Kirche von Anbeginn. Als Adam sündigt, tröstet ihn Gott damit, daß der Same des Weibes der Schlange den Kopf zertreten werde, Adam und Eva glauben dieser Verheißung und geben sie an ihre Kinder wei-

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ter, Kain glaubt nicht daran, sondern läßt sich vom Bösen überwältigen. Doch Abel bleibt gut und erlangt die Märtyrerkrone, als Kain ihn erschlägt. Dafür lastet Gottes Fluch auf Kain! Beispiele aus dem Alten Testament für Gottes Strafe an Gottlosen. Gott zerbricht seine Feinde wie Scherben, dafür gibt es auch heute noch viele Beispiele, Gottes Diener werden verfolgt, weil man die Wahrheit nicht ertragen will. Gott sieht dem Treiben dieser Gottlosen kurze Zeit zu, doch wenn ihre Stunde gekommen ist, verdammt er sie auf ewig. Bitte an den Heiligen Geist um Stärkung des Glaubens. Bitte um Gnade Gottes und um Bewahrung der Kirche vor Irrtum, [Das Lied stammt vermutlich vom selben Dichter wie 2A/70.] BIBELST.: [l Mose 3,15]; 5 Mose 4,[3-15]; [l Mose 6; 7; 19; 4Mose 16; 2Kön 2,24; l Kon 22; Dan 6,25] NAMEN H: Adam; Eva; Kain; Abel; Noah; Lot; Elia, Prophet; Moses; Elisa, Prophet; Ahab, König von Israel; Isebel, Frau Ahabs; Daniel, Prophet

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ten verabschiedet sich die Gerechtigkeit, Der Dichter erwacht und beginnt unter dem Eindruck seines Traumes zu dichten. Schluß: Untreue herrscht überall. Für Gerechtigkeit ist kein Platz. Deswegen herrscht Unfriede,

TON: Duüer, Gekrönter Ton - 3 Str. DAT.: 13.03,1549 ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/4, S. 425-426 SCHREIBER; Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: das gebet christi am ölp&fg IN IT. : Am sechsvndzweinzigislenn : fasten INHALT: Jesus in Gethsemane, Jesus betet, die Jünger schlafen. Schluß: Jesus erlitt Gefangennahme, Spott und Tod, damit wir von der Tyrannei des Teufels erlöst würden. BIBELST,: M t 26, [36-47}*; [M k 1 4, 32-43; Lk 22,40-47] NAMEN I : Gethsemane NAMEN!!; Jesus Christus; Petrus, Apostel: Jakobus d. Altere, Apostel; Johannes, Apostel; Judas Iskariot

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TON; Dürr, Süße Maienblühweise (Maienweise) - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/4, S. 353-355 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: VÖH der gerechükeid IN IT. : Ich/ ging eins mal s im Meien grün : kün INHALT: Der Dichter geht im Mai (vgl. Tonnarne) im Wald spazieren und freut sich am Gesang der Vögel. Im Gras schläft er ein und träumt, er begegne einer schwarzgekleideten, weinenden Frau. Er fragt sie nach ihrem Namen und ihrem Kummer und erfährt, sie sei die Gerechtigkeit. Überall werde sie gehaßt und vertrieben. Obwohl manch armer Knecht auf sie hofft, wird sie doch immer von Frau Gunst verdrängt. Auch die Geistlichen lieben sie nicht. Sie verdrehen die Schrift, Gold verdirbt ihr Herz, so daß sie menschen dand lehren. Nach diesen Wor-

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TON: Duller, Gekrönter Ton - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 573, 272r-273r IN IT. : An dem fünf f ten Capittet', Mittel INHALT; Ananias und Saphira, Schluß: Nur freiwillige Gaben sind Gott angenehm. BIBELST.: Apg [4,33-35]; 5,[1-10]* NAMEN I I : Ananias, Mann der Saphira; Petrus, Apostel 2

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TON: Duller, [Gekrönter] (Neuer) Ton; Melodie - 3 Str. ÜBERL. : München Cgm 4999, 9rv I N IT. : Herr got hilff mir verbringen : singen INHALT: Bitte um Beistand beim Dichten. Der Dichter will Gattes Loh singen, denn dazu hat er von ihm die Gabe des Gesangs empfangen, Gottes Lob ist unerschöpflich. Alle Gewalt zerbricht, nur

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Gottes Wort und Gewalt bleiben bestehen. Weil Gott so mächtig ist, sollen wir ihn loben und die Sünde meiden. Moses sang mit den Kindern Israel Gottes Lob, nachdem Gott ihn von Pharao befreit hatte. David sang Loblieder und Klagepsalmen und richtete seine Hoffnung allein auf Gott. Ermahnung zum Gotteslob. BiBELST,:[2Mose 15,1-19] NAMEN l : Israel NAMEN II : Moses; Israel; David, König AüSG, : F, SCHNELL, Zur Geschichte der Augsburger Meistersingerschule. Augsburg o, J, [1958] (Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg 11), S. 1 36 f. (Faksimile von 9rv)

TON: Duller, Gekrönter Ton - 3 Str. DAT.: 09.05, 1 567 ÜBERL.: Breslau IV Fof 88b/8, S, 910-912 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: gjenknus der 2 Jünger IN IT. : Im vieriten der geschickte : Endtwichte INHALT: Die Apostel vor dem Hohen Rat. Schluß: Man soll in erster Linie Gott gehorchen, erst dann der Obrigkeit. BIBELST.: Apg 4,[l-10.13.18f.J* NAMEN II : Jesus Chrisius; Hannas, Hoherpriester; Johannes, aus dem Hohen Rat; Kaiphas, Hoherpriester; Alexander, NT; Petrus, Apostel 2

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ÜBERL-: Breslau IV Fol 88b/8, S. 1132-1 133 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR. : die gfenknus der Junger IN IT, : Lucas in der geschichüe : Entwichte 2

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TON: Duller, Gekrönter Ton - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 574, 30r-31r ÜBERSCHR.: Die Magdalena IN IT. : Nach dem Erstanden wäre : gare INHALT: Maria Magdalena findet das Grab Jesu leer. Der auferstandene Christus erscheint ihr, sie hält ihn für den Gärtner. Schluß: Bitte um Glauben.

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BIBELST.: Joh 20,11.11-18]* NAMEN II : Maria Magdalena; Jesus Christus

TON: Duller, Gekrönter Ton - 3 Str. ÜBERL. : Dresden M 9, S. 881-882 ÜBERSCHR.: der keiser dioclecianus INIT. : Nachdem vorn seh/echten stamen: aisamen INHALT: Diokletian, von nichtadliger Herkunft, wird zum Kaiser gekrönt und zieht auf einem goldenen Triumphwagen in Rom ein. Dort läßt er sich als Gott verehren. Als er in Persien beim Kampf gegen Narses besiegt wird, gibt er den Christen die Schuld und rächt sich an ihnen. Ihre Kirchen werden eingerissen; siebzehntausend läßt er töten. Nachdem sein Blutdurst gestillt ist, befiehlt er, den Christen ein Auge auszustechen. Danach dankt er als Kaiser ab. Sein Nachfolger Constantius rächt die Grausamkeiten. Diokletian wird vergiftet. Schluß: So straft Gott den Feind! QUELLEN; Chronica NAMEN I : Rom; Persien NAMEN II : Diokletian, röm. Kaiser; Narses, Perserkönig; Constantius Chlorus, röm. Kaiser :

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ÜBERL.: Weimar Fol 419, 127r-128r 2

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ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 557-559 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: der Tirann Dioclecianus 2

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TON: Duller, Überkrönter Ton (Gekrönter Thonn)', Melodie - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 4999, 7r-8v INIT.: Mar/cus beschreibet schone : mone INHALT: Jesus heilt den besessenen Gadarener. Die ausgetriebenen unsauberen Geister fahren in 3000 [!J Säue, Der Geheilte verkündet in den zehn Städten die Wundertat Jesu. Schluß: So geht es noch heute. Wenn Christus kommt und uns mit seiner Leh-

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re heilt, ist es uns recht. Wenn wir jedoch an unserem Besitz Schaden leiden, wollen wir, daß er sich von uns wendet. BiBELST.:Mk 5,[l -20]* NAMEN II: Gadarener, NT; Jesus Christus 2

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TON: [Ehrenbote,] Frau-Ehren-Ton - 3 Str. ÜBERL,; Druck Nr. 110a/I: Nürnberg, Valentin Neuber [vor 1576] IN IT.; Hort zu wie es ergangen ist: lisi INHALT: Eine Frau vergnügt sich mit einem jungen Mann, während ihr Ehemann beim Wein sitzt. Als er heimkommt, liegt der Nebenbuhler noch im Bett, Die Frau fragt ihren Mann scherzhaft, ob er nicht befürchte, sie könne mit einem anderen ins Bett gehen, wenn er so spät heimkomme. Der Ehemann behauptet, das würde er sofort merken. Da antwortet die Frau, wenn sie jetzt einen Liebhaber im Bett hätte, brächte sie ihn aus der Kammer, ohne daß ihr Mann es merken würde. Auf die Frage, wie sie das anstellen würde, wirft sie ihm lachend die Bettdecke über den Kopf und ruft; »Lauf hinaus, Jüngling, mein Mann ist im Haus!« Der junge Mann läuft, während sie sich mit ihrem Mann balgt, nackt hinaus. Dieses Spiel hätte sie gewonnen, selbst wenn es um 100 Gulden gegangen wäre, meint danach die Frau. Der Mann hat nichts gemerkt, Schluß: Ein »Biedermann« soll rechtzeitig vom Wein heimkehren, und eine fromme Frau soll ihren Leib hüten. Eine züchtige Frau ist die Krone ihres Mannes (vgl. Tonname), AUSG.; K. ROTH (Hg.), Ehebruchschwänke in Liedform. München 1977 (Motive, Freiburger Folkloristische Forschungen 9), S. 267f. 2

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ÜBERL.: Druck Nr, 110b/I: Nürnberg, Valentin Neuber [vor 1576]

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ÜBERL,: Breslau 400588, 79v-80v SCHREIBER: Lange, Georg INIT.: Nit heret zu Ir Cristenleut: freut INHALT: Ermahnung zum Lob Gottes. Dank für Gottes Wohltaten. Er nährt Mensch und Vieh. Gott hat nur an denen Gefallen, die ihn fürchten und auf ihn vertrauen. Wir sollen ihn anrufen und um Barmherzigkeit bitten. Bitte um Glauben und christliche Liebe, BiBELST,:[Ps 147,9-1 i] NAMEN II: Jesus Christus 2

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TON: Ehrenbote, Frau-Ehren-Ton (Frauenion) - 3 Str. ÜBERL,: Dresden M 5, S. 239-240; Str. 3 teilweise unleserlich SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR,: Xantus mit den 3 Jüngling BEISCHR.: Am Rand: H.P. INIT, : Xantus philosophus der weis : fleiß INHALT: Xanthus geht auf den Markt, um einen Sklaven zu kaufen. Dort steht Äsop zusammen mit einem Grammatiker und einem Harfenisten. Xanthus fragt jeden, was er beherrsche. Die beiden ändern behaupten, alles zu können, was Xanthus von ihnen verlange. Äsop, als letzter gefragt, sagt, er könne gar nichts, die beiden Angeber hätten ihm nichts übriggelassen, dessen er sich rühmen könnte. Xanthus kauft Äsop. Schluß: Nicht nach dem Äußeren soll man urteilen. Die sich selbst rühmen, haben von der Kunst keine Ahnung, Beherrscht jemand die Kunst, teilt er sie jedem mit, der ihn darum bittet. QUELLEN: [Steinhöwel,] Äsop, [Leben des Äsop] MOTIVPAR.: Vgl. Mot J i 114.0. l NAMEN I I : Xanthus, Herr des Äsop; Äsop, Fabeldichter 2

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ÜBERL.: Dresden M 9, S. 1274-1276; größtenteils unleserlich

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TON: [Ehrenfaote,] Frau-Ehren-Ton - 3 Str.

ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 131-132

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SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR. : die ver keuffung

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Esopi

TON: Ehrenbote (vom Reine), Langer Ton 3 Str. ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 631-632 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: ein frauenlob IN IT. : Ein Junger man : schan INHALT: Ein junger Mann kann sich freuen, wenn Gott ihm eine schöne, tugendhafte Frau schenkt. Wenn er von einer Reise zurückkehrt, erwartet ihn Freude. Er fühlt keine Langeweile und denkt stets an seine Frau und sein Zuhause. Wie groß ist erst seine Freude, wenn seine Frau schwanger ist! Einem solchen Mann wird alles Glück zuteil. Seine Frau ist freundlich zu ihm bei Tisch und im Bett, Eine solche Frau wird gepriesen und geehrt. Sie ist eine Zierde für Mann und Kind. Der junge Mann soll Gott für eine solche Frau danken. Er soll Gott bitten, ihn vor einer streitsüchtigen Frau zu bewahren, 2

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TON: Ehrenbote, Spiegelton - 4 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 43-45 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR. : das glüend kölein IN IT, : Als erstlich golt erschuf/ himel vnd Erde : werde INHALT: Als Gott Himmel und Erde erschafft, macht er auch den Menschen und gibt ihm aus einer Rippe sein Weib. Adam hat unter dem Nabel einen humpffel, eine Spanne lang, Eva einen schwarzen Busch zwischen den Beinen, Als sie aus dem Paradies vertrieben sind, schüren sie ein Feuer, weil sie frieren. Sie wärmen sich, und dem Adam slünd sein humpfei groß. Eva fragt, was ihm da gewachsen sei, doch er weiß es nicht. Sie beginnen das Liebesspiel zu treiben, aber Adam weiß nicht, wie er sich bewegen

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muß. Plötzlich springt ihm eine glühende Kohle auf den Hintern. Eva lacht und fragt, warum er auf einmal so wild sei. Ohne diese Kohle hätte Eva nie 61 Kinder gehabt. Von Adam, Eva und dieser Kohle kommt das grapen hin vnd here. Wir sind Adarns Kinder und haben das grapen von ihm gelernt. Das treiben wir bis zum Grab, wo wir wieder zu dem Staub werden, aus dem wir kamen, NAMEN II : Adam; Eva

TON: Ehrenbote, Spiegelton - 3 Str. ÜBERL.: Berlin Mgq 410/3, 50r-51v SCHREIBER: Wilde nauer, Valentin ÜBERSCHR.: der esel mit der Löwen haut IN IT. : Eins Mals ein esel ein lewen haut funde : zustande INHALT: Ein Esel findet ein Löwenfell. Er legt es an und erschreckt damit die Tiere im Wald, Der Bauer sucht seinen entlaufenen Esel und erkennt ihn an den Ohren, die aus dem Fell ragen. Voll Zorn beschimpft und schlägt er ihn, weil er, vor dem sonst niemand Angst hat, die anderen Tiere erschreckt. Er rät ihm, ein Esel zu bleiben und sich mit der Kleidung, die er von seinem Vater bekommen hat, zu begnügen. Auslegung: Wer über das, was die Natur ihm zugemessen hat, hinaus will, dessen Symbol sind die Eselsohren, die er nicht verbergen kann, auch wenn ersieh in das Gewand eines weisen Mannes kleidet. Was man von der Natur mitbekommen hat, kann man nicht verbergen. Deswegen räl Chilon, man solle sich selbst erkennen. Die Löwenhaut bedeutet die Weisheit. Einem Esel, der sie anlegt, nützt sie nichts. Jeder soll sich seinem Stand gemäß verhalten. Mancher übertrifft beim Wein im Geschrei drei andere. Er kann nichts anderes als prahlen. Davor soll man sich hüten. QUELLEN: [Steinhöwel,] Äsop, [Avianus 4J NAMEN H: Chilon, griech. Philosoph

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ÜBERL.: Dresden M 5, S. 787-789 SCHREIBER: Watt, Benedict von

AUTOR: Vogel, Hans? Ton und Stoff TON: Ehrenbote, Spiegelton - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 9, S. 946-947 ÜBERSCHR,: der Eulenspiegel INIT,: Eulenspiegel der kam einmal gegangen : fangen INHALT: Zu lumen will Eulenspiegel (vgl. Tonnarne) von einer Bäuerin Hühner kaufen. Weil er sein Geld angeblich erst holen muß, läßt er ihr ihren eigenen Hahn als Pfand zurück. Als Eulenspiegel am Abend das Pfand immer noch nicht eingelöst hat, wird der Bäuerin der Betrug klar. Sie geht traurig heim (Str. l u. 2). Sprichwörter: Vertraut man Narren Eier an, so werden viele zerbrochen. Macht man aus Narren Krämer, so gibt es viel zu kaufen. Es gibt viele betrügerische Krämer, die Geld anhäufen, Der Handwerksmann soll seine Sache »fleißig besorgen«, keinem Heuchler glauben und keinem Fremden borgen (Str. 3).

INIT.: Gar off i geschieht es dz ob kleinen dingen : bringen INHALT: Manchmal entsetzen sich die Menschen vor Geringfügigkeiten. Ein Römer findet eines Morgens seine Schuhe von Mäusen zernagt. Er hält das für ein großes Wunder, Betrübt läuft er zu Caio, zeigt ihm die Schuhe und fragt, was das zu bedeuten habe. Er fürchte, es sei ein schlechtes Zeichen. Cato lacht und antwortet, umgekehrt wäre es ein Wunder, wenn nämlich die Schuhe die Mäuse zernagt hätten. Er solle sich nicht beunruhigen. Lehre: Auch heute machen die Leute gern aus einer Kleinigkeit eine große Sache und jagen sich selbst Angst und Schrecken ein. Der kluge Mann läßt sich durch keinen Aberwitz irritieren, QUELLEN; Plutarch NAMEN I : R o m NAMEN II: Cato 2

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ÜBERL.: Weimar Q 567, 192v-193v 2

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ÜBERL.: Dresden M 5, S. 414-415 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Eulenspigel mil dem Hanen BEISCHR.: Am Rand: S, H.

TON: Ehrenbote, Spiegelton - 3 Str. ÜBERL. : Augsburg 4° Cod Äug 218, 54v-55v INIT.: Lucas an dem zwelfften Capitel sprichte: berichte INHALT: Jesus erzählt das Gleichnis vom reichen Kornhauern. Schluß: Täglich soll der Christ ewiges Gut für seine Seele sammeln. Wer sein irdisches Leben so einrichtet, daß er stets bereit ist, es zu verlassen, wenn es Gott gefällt, an dem hat Gott Freude.

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BlBEi.ST.;Lk 12,[13-21]* NAMEN II: Jesus Christus

QUELLEN: [Eulenspiegel Nr. 36] MOTIVPAR.: AATH 1635; vgl, Mot K 300 NAMEN I : Quedlinburg (Lunten) NAMEN II : Eulenspiegel 2

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AUTOR: Sachs, Hans? Möglicherweise handelt es sich um das sonst nicht überlieferte Lied 2S/3246 mit verändertem Initium TON : Ehrenbote, Spiegelton - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Foi 419, 31 9v -3 20 r ÜBERSCHR.: der Burger mil den Zernagten Schuen

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TUN : Ehrenbote, Spiegelton - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 147-148 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: von Siben voien Bauren INIT.: Nun höret zu was neulich is( geschehen '. gesehen

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INHALT: Sieben betrunkene Bauern versprechen einander bei der Zeche am Markttag zu Iglau, auf dem Heimweg zusammenzubleiben. Sie brechen gemeinsam auf. Der Dichter folgt ihnen von fern vor die Stadt und sieht, daß sie fröhlich sind. Als der, den sie beim Zechen am meisten geschätzt haben, weil er ihnen viel versprochen hat, in den Dreck fällt, heben sie ihn gemäß ihrer Vereinbarung wieder auf, ET fällt jedoch wieder hin, greift um sich, fragt nach seiner Frau und erwischt im Dreck zufällig einen Stein. Die Zechkumpane unterstellen ihm, er wolle damit werfen, gehen ihres Wegs und lassen ihn im Schmutz liegen. Rachsüchtig gönnen sie ihm das Bad (Str. l u. 2). Lehre für einen Weisen: Mancher verspricht viel und hält wenig. In Not und Armut wird man von allen verlassen. Im Trinken soll man maßvoll sein, damit man nicht in Schande kommt, weil man sich selbst vergißt und sich wie ein Schwein im Kot wälzt (Str. 3). NAMEN I : Iglau

TON: Ehrenbote, Spiegclton - 3 Str. ÜBERL,: Dresden M 195, 349r-350r INIT.: Vor langer zeit zu nürenberg ist geschehen : sehen INHALT: Beim Auentanz in Nürnberg geht ein junges Paar nach Einbruch der Dunkelheit auf den Ölberg und kriecht dort in ein Faß. Ein Mann beobachtet das und stößt das Faß an. Es rollt den Tanzenden zwischen die Füße. Man stellt es auf und gießt, als man den Inhalt sieht, eine Kanne Wasser hinein. Danach setzt man es wieder in Bewegung. Es rollt, begleitet von vielen Leuten, bis zum Marktplatz. Dort kriechen die Insassen heraus. Das Mädchen beschimpft den Liebhaber wegen dieser Idee. Doch er erwidert, sie habe ja mitgemacht. Die Umstehenden bewerfen die beiden mit Dreck, bis das Mädchen heimläuft, Auf die Frage ihrer

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Herrin, was geschehen sei, erzählt es, es sei beim Tanzen über einen Stein in den Dreck gefallen. Schluß: Viele blieben Jungfrauen, wenn sie nicht zum Tanz gingen. Der Dichter wünscht ihnen allen, daß sie in ein Faß müßten, NAMEN I: Nürnberg

AUTOR: Vogel, Hans? Datum, Tön und Thema TON: Ehrenbote, Spiegelten - 3 Str. DAT. :[--.--. 1 542] ÜBERL.: Dresden M 8, 114rv SCHREIBER: Bauttenbacher, Jörg ÜBERSCHR. : das weih mit dem schfosergeselien BEESCHR. : Am Schluß : Der weiber list nit aus Zu dencken INIT.: Zw Nürnberg da sass ein man min hause : vberause INHALT: Die schöne Frau eines Nürnbergers hat ein Verhältnis mit einem Schlossergesellen. Als der Mann zum Wein geht, schickt die Frau ihre Magd nach dem Gesellen mit dem Auftrag, er müsse das Schloß richten, sie habe den Schlüssel darin verrieben. Bald kommt der Schlosser, sie führt ihn in eine Kammer und »scherzt« mit ihm. Mit seinem »Dietrich« sperrt er das »Schloß« der Frau auf. Als sie ihren Mann heimkommen hört, kleiden beide sich flugs an. Auf den Rat der Frau hämmert der Schlossergeselle am Türschloß herum und flucht dabei laut. Der Ehemann lauscht an der Tür, geht schließlich hinein und fragt, was sie mit dem Schloß trieben. Sie habe den Schlüssel darin verrieben, antwortet die Frau und beruhigt damit ihren Mann, NAMEN I: Nürnberg 2

A/92b DAT.:— .—.1542 ÜBERL.: Dresden M 5, S. 321-322 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜB FR sc H R.: die frau mit dem Schtassersgsetten

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TON: Eislinger, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL,: Breslau 400588, x!9v-x22r SCHREIBER: Lange, Georg ÜBERSCHR.: Den hundern vndt 4 psalm dauidis IN IT. : Der hundertt vndt virdepsalm spricht: licht! INHALT: Lob Gottes, der seine Schöpfung herrlich eingerichtet hat und fortwährend weiter die Welt regiert, Schluß: Aus diesem Psalm sollen wir Gottes Macht erkennen. Er hat seine Schöpfung weise geordnet und erhält alles. Lob Gottes.

TON: Eisiinger, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 34-36 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: 3 figur der Vrsleni Christi , : Drej figur der vrstent Christi: ie INHALT: Drei figur der Auferstehung Christi: 1. Joseph, der von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft wird. Weit ihn Potiphars Frau verklagt, muß er drei Jahre im Gefängnis verbringen. Danach läßt der König ihn frei, damit er ihm seine Träume deute, und macht ihn zu einem großen Herrn. So wurde Christus, der geistliche Joseph, für 30 Silberlinge an die Juden verraten, die ihn töteten, weil er nicht ihrer Lehre anhing. Am dritten Tag jedoch erstand er wieder vom Tod und regiert nun ewig mit dem Vater und dem Heiligen Geist, Er schützt die Seinen in aller Not (Str. 1). 2. Samson, dem die Philister in Gaza nachts heimlich auflauern. Sie wollen ihn fangen und töten. Um Mitternacht hebt er die Tore auf seine Schultern und trägt sie auf den Berg Hebron. So wurde Christus von den Juden gefangen, doch Gott befreite ihn von den Fesseln des Todes. Er erstand am dritten Tag und zerbrach Tod und Teufel und die Tore der Hölle, Danach f u h r er gen Himmel und führte das Gefängnis gefangen mit sich (Str. 2). 3. Jona, den Gott berufen hat, in Ninive sein Wort zu verkünden. Er flieht auf das Meer, wird vom Schiff gestoßen und von einem Fisch verschlungen. Nach drei Tagen gibt dieser ihn wieder frei, Jona geht nach Ninive und ermahnt die Einwohner, sich zu bekehren. Sie glauben ihm und tun Buße. So kam auch Christus, der geistliche Jona, als er uns erlösen wollte, in das Meer des Todes und erstand am dritten Tag aus dem Grab, Er läßt uns sein Evangelium verkünden, damit wir wieder Gnade erlangen. Dank für die Erlösung. Bitte um ewiges Leben (Str. 3).

BIBELST.: PS 104' NAMEN I : Libanon

BIBELST,: l Mose [39; 40; 41], hier fälschlich: 38; Ri[16I, hier fälschlich: 17; Ps68,[19];Jon 1-4

TON: Eislinger, Langer Ton - 3 Str, ÜBERL.: Nürnberg Will III 784, 367r-368v SCHREIBER: Watt, Benedict von I NIT.: A Is Antiochus gestorben was: das INHALT: Judas Makkabäus schlägt mit Gottes wunderbarer Hilfe Gorgias, Timotheus und Lysias. Schluß: Wer auf Gott vertraut, dem hilft er aus alter Not. Die Gottlosen gehen zugrunde, BIBELST, : [2 M ak k 10,9-38; 11,1-15] NAMEN I: Jerusalem NAMEN I I : Antiochus IV. Epiphanes, König von Syrien; Judas Makkabäus; David, König; Juden ; Gorgias, Feldherr des Antiochus IV.; Antiochus V, Eupator, König von Syrien; EdomiterjTimotheus, Feldherr des Antiochus IV.; Lysias, Feldherr des Antiochus IV.; Israel 2

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ÜBERL.: München Cgm 5453, 97r-98v SCHREIBER: Heiberger, Peter BEISCHR. : Am Schluß: Anno ge schribenn im 16]4 Jar den 8 dag Juniits 2

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ÜBERL.: Augsburg ÜB III, 3. 2° 13, 149v152v ÜBERSCHR.: Der Sieg Juda Machaheus

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TON : Eislinger, Langer Ton - 3 Sir, DAT.:—.—.1545

ÜBERSCHR.: Ein schöne schulkunst INIT,: Ich grus die Singer allgemein : fein INHALT: Begrüßung der Singer und Zuhörer. Wer um Geld oder Gaben singen will, muß auf vorschriftsmäßigen Vortrag achten. Die Merker sollen alles mainung, tnas, zal - im Zusammenhang beurteilen. Dabei soll niemand bevorzugt oder benachteiligt werden, sonst gibt es Unfrieden, Fehler (Katalog) sollen bestraft werden. Jeder Ton soll so gesungen werden, wie sein Meister ihn gemacht hat. Die Zuhörer sollen still sein, damit sie die Singer nicht irritieren. Zucht und Bescheidenheit stehen jung und alt wohl an. Oft kommen grobe Menschen zu Singschulen und stören den Gesang. Sie verstehen weniger als eine Kuhherde, die auf den Mittag wartet. Manch ho/fertiger vnflat verachtet den Gesang, Früher wurde Gesang von jungen Leuten geschätzt. Heute säuft und schwört man, spielt oder zieht in den Krieg. Guter Gesang wird verspottet. Das alles ist das Werk des Teufels. Mancher schämt sich, bei einer Singschule gesehen zu werden, er fürchtet, deswegen nicht in den Rat zu kommen. Solche Leute singen auch in der Kirche nicht. Wer dem Singen um Geld nachgeht und in vielen Städten Singschulen hält, soll die Kunst beherrschen und sie auf der Grundlage der Heiligen Schrift ausüben. Der Schulhalter soll keinen Singer meiden. Zwei, drei Lieder zu beherrschen, ist zu wenig. Man muß schon etliche Lieder können, vor allem Schulkünste für den Anfang und Horte, um schöne Geschichten vorzutragen. Früher wurde Gesang von Adligen

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ausgeübt und mancher Singer von Fürsten reich besoldet. Mit dieser Kunst erlangte man Lob und Ehre. Singen ist nicht so schädlich wie Fechten, Schießen, Morden, Saufen, Fressen und Spielen. Deswegen braucht man sich dieser Kunst nicht zu schämen. Viele Weise haben sie ehrenvoll ausgeübt.

NAMEN I: Ägypten; Gaza; Hebron; Ninive NAMEN II: Jesus Christus; Joseph, AT, Potipbar; Juden; Samson (Simson), Richter; Philister; Jona, Prophet

ÜBERL.: Nürnberg Solg Ms 56/1.2°, 255v257r

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AUSG.: KINDERLING. Nachricht von einem geschriebenen Meister-Gesangbuch. In: Bragur 6,2, 1800, S. 152-165, hier 160-162 (nach Überlieferung c) 2

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TON: Eislinger, {Schlecht) Langer Ton ÜBERL.: München Cgm 5103, 45v-48r INIT,: Gott grus euch alle in gemein : fein ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 40-43 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein schulkunst INIT. : Ich breiß die singer all gemein : fein

TON: Eislinger, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/4, S. 473-476 SCHREIBER: Bauüner, Wolf ÜBERSCHR.: der Blind INIT.: Johannes schreibt am Neunden klar: war INHALT: Jesus heilt den Blindgeborenen. Die Pharisäer befragen den Geheilten und seine Eltern, wer ihn sehend gemacht habe. Der Blindgeborene bezeugt seinen Glauben an Jesus. Schluß: Bitte um Stärkung des Bekennermutes, um standhaften Glauben und um ewiges Leben. BIBELST.: Joh 9,[1 f.6f.lO-38]* NAMEN I: Siloah, NT NAMEN II : Jesus Christus; Juden; Moses 2

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TON: Eislinger, Maienweise - 3 Str. DAT.: 06.05. 1 623 ÜBERL.: Weimar Q 577/1, 49v-50v; teilweise unleserlich ÜBERSCHR.: Das Endt König besois

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INIT.: Als der grose alexander: Perser INHALT: Darius kann vor Alexander dem Großen aus zwei Schlachten entkommen. Dann wird er von Bessos in Ekbatana gefangen und getötet. Als Alexander davon erfährt, läßt er Bessos gefangennehmen und hinrichten: er wird von vier hochschnellenden Bäumen zerrissen. Schluß: Gott straft die Bösen und belohnt die Guten. QUELLEN: [Münster,] Cosmographia NAMEN 1: Ekbatana, AT NAMEN I I : Alexander d. Große; Perser; Darius III., Perserkönig; Bessos, Mörder Darius' III. 2

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TON: Eislinger, Maienweise - 5 Str. ÜBERL,: Nürnberg Will III 782, S. 466-468 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR. : die Juden töden ein Christenkind INIT.: Als man (hei zehlen offenbar: Jar INHALT: Arn Karfreitag 1144 kreuzigen Juden in einem Haus in der englischen Stadt Norling ein Christenkind. Nach der Tat rennen sie voll Furcht aus dem Haus. Das beobachtet ein Christ. Um die Ursache der wilden Flucht zu erfahren, durchsucht er das Haus und findet schließlich den getöteten Knaben. Er macht die Tat bekannt. Die Christen stellen das gekreuzigte Kind auf dem Marktplatz auf. Es kommt zu einem Aufruhr, der mit dem Tod aller Juden endet. QUELLEN: Böhmisch Cronica NAMEN I : England; Norling, in England NAMEN II: Juden

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rächen, belagert er Rom. Weder die Alten noch die jungen Ritter noch die Jungfrauen der Stadt können ihn gnädig stimmen. Erst als seine Mutter ihn um Gnade bittet und ihm die Brüste zeigt, mit denen sie ihn gesäugt hat, läßt er sich erweichen. Ermahnung zu Reue. QUELLEN; Eusebius NAMEN I: Rom 'A/lOla

TON: Eislinger, Maienweise - 3 Str, ÜBERL.; Weimar Q 573, 504v-505v SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR. : Von eim kunstlichen Maissen vogler INIT.: Einsmalszu enddersomerzeitt", weilt INHALT: Ein Vogler fängt im Herbst vierthalb hundert Vögci und trägt sie in einem Sack lebend nach Hause. Da seine Frau auf dem Markt ist, läßt er sie in der Stube fliegen. Sie schwärmen um ihn herum, bis er ganz dumm im Kopf ist - sein Verstand ist ohnehin nicht groß. Schließlich Öffnet er das Fenster und läßt sie alle hinaus. Als die Frau heimkommt, erzählt er ihr die Geschichte. Sie schilt ihn, weit er die Vögel nicht getötet habe. Doch er beruhigt sie, er sei so geschickt, daß er sie alle wieder einfangen könne. Sogleich zieht, er einen grünen Umhang an, nimmt Pfeife und klobert und geht auf die Schutt. Bis auf zwei fängt er tatsächlich alle Vögel wieder, tötet sie und geht fröhlich nach Hause. NAMEN I: Nürnberg, Insel Schutt 2

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TON: Eislinger, Maienweise - 3 Str. ÜBERL.: Jena Prov. o 21, 462rv INIT.: Ein vr alte Röhmergeschieht: bericht INHALT: Ein römischer »König« (statt Coriolan) regiert gantz geneigt dem gemeinen man. Die einflußreichen Bürger der Stadt jedoch vertreiben ihn. Gott ist ihm gnädig und macht ihn im Orient wieder zu einem König. Um das Unrecht zu

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ÜBERL. : Nürnberg Mel Nor 856, S. 365-367 SCHREIBER: Munker, Jobst 2

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TON: Eislinger, Maienweise - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 5102, 326rv SCHREIBER: Braun, Georg IN [T.: Hört wie ich inn Plutarcho Laß', waß INHALT: Im Traum sieht einer von seiner Bettstatt an einer Schnur ein Ei herab-

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hängen. Ein Wahrsager erkennt darin einen Hinweis auf einen Schatz. Man grabt nach und findet Gold und Silber in Form eines Eies angeordnet. Der Wahrsager meint, als er nur ganz wenig Silber bekommt, er hätte auch ganz gern etwas vom Dotter des Eies, womit er auf die Undankbarkeit anspielt. Schluß: Wohltaten soll man nicht unbelohnt lassen. QUELLEN: Plutarch 2

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TÖN: Endres, Hirschenweise - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 5102, 147v-148v SCHREIBER: Braun, Georg INIT. : Clerlich bekennet: genennet INHALT: Ein Jüngling ist in die Tochter des Peisistratos, des »Königs« von Athen, so sehr verliebt, daß er sie in aller Öffentlichkeit küßt. Ihre Mutter erfährt davon und veranlaßt den König, den Jüngling, der sich todesmutig /u seiner Liebe bekennt, zu toten. Sprichwort: Liebe überwindet alles, sogar den Tod. QCELLEN; Valerius Maximus {5,1, Ext. 2] NAMEN I : Athen NAMEN I I : Peisistratos (Bisistraios), Tyrann von Athen 2

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TON: Endres, Hornweise; Melodie ÜBERL.: Weimar Q 576/1, 80v-81r; nur Str. 1,1. Stollen und Teile des Abgesangs INIT, : Der heilling geistreich prophet David gültig: sanfftmüttig INHALT: David litt oft Trübsal und rief dann Gott an. NAMEN U : David, König 2

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TON: Endres, Lerchenweise - 3 Str. ÜBERL.: Ulm StM L 5851, 84r-86r SCHREIBER: Baur, Matthias ÜBERSCHR. : daß 28 Capitel: Maiihaei:

INIT.: Als die weiber uom grab : begab INHALT: Die Frauen verkünden den Jüngern die Auferstehung. Gerücht vom gestohlenen Leichnam. Schluß: Die Juden betrügen sich selbst bis heute mit diesem Gerücht. Durch die Auferstehung hat Christus den Tod überwunden. BiBELST.:Mt 28,[5-15]* NAMEN I : Galiläa; Jerusalem NAMEN I I : Jesus Christus; Juden

/ TON: Endres, Lerchenweise - 3 Str. DAT.: 08.10.1563 ÜBERL.; Weimar Q 571, 235r-236r ÜBERSCHR.; derzacheus INIT.: Als Jesus der her gienng: gerinng INHALT: Jesus und der Zöllner Zachäus. Schluß: Diese Erzählung gereicht den Sündern zum Trost. Christus ist gekommen, urn ihnen zu helfen, wenn sie sich bekehren. Dann werden sie im Himmel gnädig aufgenommen. BiBELST.:Lk 19,[!-10J* NAMEN I : Jericho NAMEN : Jesus Christus; Zachäus; Abraham 2

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TON : Endres, Lerche n weise - 3 Str. DAT.: 09,04.1591 [?] ÜBERL.: Berlin Mgq 583, 109r-110r ÜBERSCHR.: Ein Mo rgengsa ng

INIT.: Der tag bricht an gar hei: sehne! INHALT: Der Tag bricht an, die Nacht muß weichen. Die Sterne verblassen in der Morgenröte. Die Sonne strahlt, erwärmt die Erde und macht alles fruchtbar. Die Vögel und alle anderen Tiere mehren Gottes Lob. Nur der Mensch ist undankbar und denkt nicht an die Wohltaten seines Schöpfers. Er sollte Gott sein Leben lang und danach ewig im Paradies loben. Wenn man morgens aufsteht und an die Arbeit geht, soll man Gott für die nächtliche Behütung danken, und man soll um Vergebung der Sünden und um

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Schutz für den kommenden Tag bitten, Bitte um christlichen Lebenswandel. NAMEN II : Jesus Christus 2

A/ m

TON: [Endres,] Lerchenweise - 3 Str. ÜBERL.: Augsburg 4° Cod Äug 219, 288r289r IN IT, : Go it sei genedig mir : dir INHALT: Gebet um Hilfe und Preis der Güte Gottes. BIBELST.: PS 57, [2-121*

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ÜBERSCHR,: die nach folger Christi INIT. : Im achten schreibt Marcus: Christus INHALT: Wer sein Leben um Christi willen verliert, wird es behalten. Wer sich Christi auf Erden schämt, dessen wird Christus sich im Himmel schämen. Auslegung: Wer Christus nachfolgen will, muß die Welt verlassen und das Kreuz willig tragen. In Verfolgung und Not muß er sich jederzeit zu Christus bekennen. Dann wird sich Christus auch vor seinem Vater zu ihm bekennen. BIBELST. :Mk 8,f34-38]*; [9,1] NAMEN II: Jesus Christus

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TON: Endres, Lerchenweise - 3 Str. ÜBERL, : Weimar Q 569, 242v-243v ÜBERSCHR. : Der morgen Segenn IN IT. : Ich danck dir liber herr : ferr INHALT: Dank für nächtliche Behütung vor dem Teufel, Er verfolgt uns das ganze Leben lang, Tag und Nacht. Doch Gottes Engel wachen über uns. Kein Haar fällt uns vorn Kopf ohne Gottes Willen. Gottes Wort ist unser Schild, unser Helm und unsere Waffe. Wer Gott in Not anruft, wird behütet und getröstet. Der Dichter befiehlt sich für diesen Tag in Gottes Hände und bittet um Gnade. Er hat viel gesündigt und bereut nun. In Christus haben wir einen täglichen Fürsprecher bei Gott, Er hat Sünde, Hölle und Tod überwunden. Lob Christi. BIBELST,: Lk 12,[7]; [l]Joh 2,11] NAMEN II : Jesus Christus

ÜBERL.: Erlangen B 83, I40r-141r SCHREIBER: Deisinger, Hans ÜBERSCHR.: ein Morgensegen 2

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ÜBERL,: München Cgm 6252, Fasz. 18, 7v ÜBERSCHR.: Ein Morgensegen 2

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TON: Endres, Lerchenweise - 3 Str. ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 194-196 SCHREIBER: Bauttner, Wolf

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A/ni TON : Endres, Lerchenweise - 3 Str. ÜBERL.: Ulm StM L 5851, 95r-96r SCHREIBER: Baur, Matthias ÜRERSCHR, : in der Apostel geschieht Lucae: am achten Capilel INIT.: Lucas uns fein bericht: apostel geschieht INHALT: Simon der Zauberer will die Macht, den Heiligen Geist herabkommen zu lassen, mit Geld erwerben. Petrus tadelt ihn streng dafür. Schluß: Gottes Gaben kann man nicht durch Geld erwerben, BIBELST.: Apg 8,[l8-25]* NAMEN I: Jerusalem NAMEN : Petrus, Apostel; Simon, Zauberer 2

A/112«

TON: Endres, Lerchen weise - 3 Str. DAT.: [--.—.1569] ÜBERL,: Dresden M 8, 540r-541r; teilweise unleserlich SCHREIBER: Bauttenbacher, Jörg ÜBERSCHR. : ein pit zue got t für die sundt INIT.: (O) du guetiiger gott: noli INHALT: Bitte um Hilfe Gottes. Der Dichter bekennt, daß er gesündigt hat. Die Last seiner Sünden ist ihm zu schwer geworden. Gott verstößt keinen reuigen Sünder, Christus hat mit seinem Blut die Sünder reingewaschen. Er ist das Gotteslamm, das die Sünden der Welt trägt.

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A/ll2b

DAT. : Fehlt ÜBERL,: Wiens.n. 12635, I5r-16r SCHREIBER: Heiberger. Peter ÜBERSCHR, : Ein bit i zu Gott BEISCHR. : Am Schluß; Anno safudis geschriben im 1586 Jar den 30 dag Mau 2

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DAT,;— .—.1569 ÜBERL.: Breslau IV Foi 88b/4, S. 1-2 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR,: Fehlt DAT.:— .—.1594 ÜBERL.: Erlangen B 83, 135v-136v SCHREIBER: Deisinger, Hans ÜBERSCHR.: ein btißiiedt 2

A/lI2e

DAT.: Fehlt ÜBERL.: Göttweig 1034, 61v-62v ÜBERSCHR,: ein Biih gesanng zu Gott 2

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TON: Endres (Andraee), Lerchen weise - 3 Str.

ÜBERL.: Göttweig 1034, 38r-39r ScHRE[BER: Freudenlechner, Paul ÜBERSCHR.: Die funffte Schuikhunst [die Handschrift wird durch mehrere Schulkünste eingeleitet] IN IT, : Seit Gott wilkhommen all : allezumall INHALT: Begrüßung der Merker, Singer und Zuhörer. Bitte um Ruhe während des Singens. Der Rat hat diese Singschule zur Ehre Gottes zugelassen, deswegen soll nun Gottes Lob gesungen werden. Aufforderung zum Gesang. Wenn man deswegen ausgelacht wird, soll man sich nicht darum kümmern. Die Welt hat keinen Sinn für das Gute, Bitte um Erbarmen und um Hilfe in Not. Gott läßt uns

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täglich sein Wort verkünden, und doch nimmt die Sünde zu. Deswegen straft er uns mit Angst, Not und Krankheit. Bitte um Beendigung der Strafe und um den Heiligen Geist. Gottes Wort soll in dieser letzten Zeit durch Gesang verbreitet werden. Die Singer sollen nun ihre von Gott verliehene Kunst beweisen. David sang sein ganzes Leben lang, wie man am Psalter sehen kann. Auch Paulus fordert zum Gesang auf. Ermahnung zum Lob Gottes.

Kein Sünder sou an Gottes Gnade zweifeln. Der Dichter bereut seine Sünden und bittet um Vergebung. Bitte um ewiges Leben, BlBELST.: Joh[l,29] 2

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BIBELST.: Eph 5,[19]; Kol 3,[16] NAMEN I I : David, König 2

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TON: Endres, Lerchenweise - 3 Str. DAT.: 28.10.1578 ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 225-227 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.; gesang verdreibt Melangoiej INIT. : Von Meineß henzen grund: Mund INHALT: Lob des Gesangs: Der Dichter liebt den Meistergesang, weil er bei der Arbeit schwere Gedanken vertreibt (Str. 1). Durch Gesang kann man Gott loben und sich belehren lassen. Die Instrumentatkunst ist lobenswert, verfügt aber nur über Töne (Str. 2). In den Büchern Mose, im Richterbuch und bei Jesaja findet man Beispiele für Gesang. Maria sang das Magnifikat, die Engel lobten Gott. Bitte um die Gnade, Gott zeitlich und ewig loben zu können (Str. 3). BIBEE.ST.: Jes 4 NAMEN I I : Maria 2

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ÜBERL.: Weimar Q 572, 272v-274v 2

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TON: Endres, Lerchenweise - 3 Str. DAT.: __.__J574 ÜBERL.: Weimar Q 572, 287v-289v ÜBERSCHR.: der verschalckt Bauer INIT.: Zu farn Bach ein Baursas: was INHALT: Ein Bauer in Farrnbach, der viel zecht, erzählt im Wirtshaus, er habe, wann immer er wolle, einen Gulden in

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der Tasche. Wenn er so reich sei, meint der Wirt, solle er seine Schulden bezahlen. Der Bauer erklärt sich bereit, den einen Gulden Bargeld herauszurücken, wenn ihm dafür die Schulden gestrichen würden. Doch der Wirt will lieber warten (Str. 1). Ein anderes Mal sagt der Bauer zu einem Edeimann, er habe Gott im Schrein. Er erklärt, er sei »Heiligenpfleger« und verwalte den Schlüssel zur Sakristei. Selbst der Pfarrer könne nicht hinein, ohne ihn darum zu bitten. Deswegen könne er behaupten, er habe den Herrgott im Schrein (Str. 2). Wieder ein anderes Mal erzählt der Bauer, er habe einen Gaul, der klüger sei als er und der Pfarrer zusammen. Einst sei er mit ihm in einer Lache gestürzt. Das nächste Mal konnte er ihn nicht mehr dazu bewegen, durch diese Lache zu gehen. Daran könne man erkennen, daß er gescheiter sei als er selbst. Und klüger als der Pfarrer sei er, weil dieser immer wieder in Häuser gehe, aus denen man ihn schon oft hinausgeprügelt habe. Der Gaul dagegen schone seine Haut (Str. 3). NAMEN I: Farrnbach, bei Nürnberg AUSG. : J. BOLTE (Hg.), Jakob Frey, Gartengesellschaft. Tübingen 1896 (StLV 209), S. 178-180 2

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ÜBERL.: Nürnberg Mel Nor 856, S. 320-323 SCHREIBER: Munker, Jobst 2

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TON: Endres, Sommerweise - 3 Str. ÜBERL,: Augsburg 4° Cod Äug 218, 73r-74r IN IT.: Ach Call wie hell vnd klare: Immerdare INHALT: Gottes Wort leuchtet hell und zeigt uns die Straße zum Himmel. Gott lädt uns ein, in seinem Reich voll Freude bei ihm zu leben. Wir sollen auf dem Weg, der uns aus dem ewigen Verderben führt, nicht träge sein. Es ist kein bequemer Weg, und wenige finden ihn. Die große Schar läuft auf der Straße zur Verdammnis. Auf dieser breiten Straße gehen die, die Bosheit üben und Sünde lieben. Man

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soll sich nicht vom schlüpfrigen, schmalen Weg abbringen lassen. Auch die Pforte zur ewigen Freude ist eng. Wir müssen die Sünden ablegen, demütig sein und uns mit Tugend schmücken. Hoffart und Übermut kommen nicht durch die Tür. Die Frommen, die Gott lieben und ihm vertrauen, läßt er ein. Bitte um christlichen Lebenswandel und um ewiges Leben. 2

A/in TON: Endres, Sommerweise - 3 Str. ÜBERL.: Ulm StM L 5851, 60v-61r SCHREIBER: Baur, Matthias IN IT, : Alß Christus war gebohren : erkohren INHALT: Jesu Darstellung im Tempel und Simeons Lobgesang. Schluß: Neujahrswünsche. BiBELST.:Lk2,[21-321* NAMEN I : Jüdisches Land; Bethlehem NAMEN I I : Jesus Christus; Maria; Gabriel, Erzengel; Simeon, NT; Israel 2

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TON: Endres, Sommerweise - 3 Str. ÜBERL.: Augsburg 4° Cod Äug 218, 71v-72v INIT.: Der heilig pauhis reine : feine INHALT: Ermahnung zur Freude. Verheißung des Friedens Gottes. Schluß: Paulus ermahnt die Philipper, gottesfürchtig zu leben, Bitte um Erbarmen und um christlichen Lebenswandel BIBELST.; Phil 4,[4-9]* NAMEN 31 : Jesus Christus

TON: Endres, Sommerweise; Melodie - 3 Str. ÜBERL.: Berlin Mgf 25, S. 262-264 SCHREIBER: Watt, Benedict von INIT, : Die Welt In Sünden lebet : schwebet INHALT: Die Welt lebt in Sünden. Weder Warnung noch Strafe bewegen sie zur Besserung, Gott wartet in seiner Güte und Langmut lange, bis er straft. Er schickt oft harte Plagen über sein Volk, wie die Propheten verkündeten. Wenn

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Gottes Zorn ausbricht, wird niemand verschont, Gott suchte uns mit Teuerung heim. Überall in der Stadt starben die Armen. Auf unser Gebet wendete er die Strafe ab und segnete und beschenkte uns unverdient. Nun ist Gott wieder erzürnt, der Dichter fürchtet neue Hungersnot, Krieg und Pestilenz. Ermahnung zur Bekehrung, 2

A/120 TON: Endres, Sommerweise - 3 Str. ÜBRRL.: Nürnberg Will III 782, S. 897-899 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR, : ein schul kunsl . : Ein man in seinen tagen : nachjagen INHALT: Jeder Mann sollte sich eine Kunst erwählen. Der Dichter hat sich die Sangeskunst erwählt, sie gefällt ihm von allen Künsten am besten (Str. 1). Viel Kurtzwe.il gibt es, die Nachteile bringen: Würfel und Kartenspiel stehlen die Zeit und machen arm, Trinken führt zu unordentlichem Haushalten; Hochmut bringt das Ersparte durch, Liebe führt zu Betrübnis (Str. 2). Im Gegensatz dazu bringt Gesang die Loslösung von schnöden Gedanken, geistliche Lieder laben das Herz. Darum will der Dichter den Gesang in Ehren halten, wie schon die Alten taten (Str. 3). 2

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TON: Endres. Sommerweise - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 5453, 11 lv-112r SCHREIBER: Heiberger, Peter ÜBERSCHR.: Euan am 9sondag BEISCHR.: Am Schluß: Anno geschriben im 1614 Jar den 17 dag augustus INIT.: Es war ein Reicher Mane : sckane INHALT: Gleichnis vom ungerechten Haushalter. Schluß: Ermahnung zur Mildtätigkeit. BiBELST.:[Lk 16,1-9]* 2

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TON: Endres, Sommerweise - 3 Str.

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DAT.: 18.11.1590 ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/4, S. 478-480 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: der hundert vnd 21 psalm INIT. ; Hord daitid den psalmissten : anvndzwanzigisten INHALT: Gott ist der treue Hirte Israels, Auslegung: Daß Gott uns behütet, ist der Trost der Christenheit. Kein Haar fällt ohne sein Wissen von unserem Haupt. Ermahnung zum Lob Gottes. BIBELST.: PS 121*; Jer [2,18]; Mt 10,{30J NAMEN I I : Israel; Jesus Christus 2

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TON: (Hans) Endres, Sommerweise - 3 Str. ÜBERL.: Augsburg ÜB III. 3. 2° 13, 191 v193r ÜBERSCHR, : genniß am 2 Cappiiel INIT.: Im Buch genise klar: fünvar INHALT: Erschaffung der Frau aus Adams Rippe. Auslegung: Christus ist der geistliche Adam. Auch er wollte nicht allein bleiben. Als er am Kreuz entschlief, wurde seine Seite geöffnet. Daraus flössen Blut und Wasser. Sie bedeuten die beiden Sakramente Taufe und Abendmahl, Damit erfreut er die Christenheit. Er hat sie nach seinem Namen benannt, wie Adam seine Gefährtin, und sorgt für sie. Wir sind Christus in einem großen Mysterium verbunden: die Gemeinde ist der Leib, Christus das Haupt. Durch sein Blut hat er sie sich angetraut und durch das Wasser gereinigt. Bitte um Reinigung von Sünden. BIBEI.ST.: 1 Mose 2,{l8.21-23}; Job [19,34]; Eph 5,12] NAMEN I I : Adam; Jesus Christus 2

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TON: Endres, Verschiedener Ton - 3 Str. ÜBERL.: Ulm StM L 5851, 71r-72r SCHREIBER: Baur, Matthias ÜBERSCHR.: Folgen die Lieder hernach auf den h: Palmlag, auf die andere schuel vnd Erstlichen figur.

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I NIT.: Ein schöne figur it nß fürhält: erzähl l INHALT: Israel murrt gegen Gott und Moses wegen des langen Wegs durch die Wüste und des mageren Essens. Zur Strafe sendet Gott feuerspeiende Schlangen, vor denen man sich nur durch den Blick auf eine aufgerichtete eherne Schlange retten kann. Auslegung: Christus brachte den Menschen Gnade. Seit Eva von der Schlange verführt wurde, lebten sie in Sünde. Gott erbarmte sich unser; er sandte seinen Sohn, Man soll im Glauben Christus, der am Kreuze aufgerichtet hängt, »ergreifen«. Er hat der Schlange den Kopf zertreten. Dafür danken wir ihm. BlBELST.:4Mose2U5-9]*;[Joh3.14;lMose3,15] NAMEN I: Ägypten NAMEN H: Moses; Jesus Christus; Eva 2

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TON; Endres, Verschiedener Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/4, S. 241-243 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein drost lidlein IN IT.: O mein gort mir ist angs! vnd bang : lang INHALT: Der Dichter lebt schon lange in Angst und Trübsal. Ein Unglück folgt auf das andere. Trotz seiner Armut will er darauf vertrauen, daß Gott ihm rechtzeitig hilft. Den Zeitpunkt will er ihm überlassen. Bitte um Geduld und um Erhorung des Bittgebetes. Hilft Gott, will er ihm danken, hilft er nicht, will er ihn dennoch preisen und sich damit abfinden. Er trägt sein Kreuz und hofft auf Gottes Erbarmen. Der Dichter bekennt, daß er gesündigt hat, und bittet um Vergebung. Niemandem bürdet Gott eine Last auf, die er nicht tragen kann, deswegen glaubt der Dichter zuversichtlich, Gott werde sein Kreuz lindern. Ermahnung zu Gottvertrauen und christlichem Lebenswandel. Im Elend soll man Gottes Hilfe keine Frist setzen, sondern stillhalten. Bitte um neue Geduld. BIBELST.: Ps37,[3-5]

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ÜBERL.: Dresden M 6, 271r-272r SCHREIBER: Hager, Georg ÜBERSCHR. : Ein gebe! zu gort vnd (...) IN IT.: Ach mein goil mir ist angst vnd bang : fang 2

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ÜBERL.: München Cgm 5453, lOOr-IOlr SCHREIBER: Heiberger, Peter ÜBERSCHR.: der 37psalm BEISCHR.: Am Schluß: Anno geschriben im 16 J4 den 26 dag Juli us dz ist der 8 Sondag Nach Triniihadis INIT. : Mein Gott mir ist gar angst vnd Bang : lang 2

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ÜBERL.: Erlangen B 83, 119r-120r SCHREIBER: Deisinger, Hans ÜBERSCHR.: Fehlt INIT, : Ach mein Gott mir ist angst vnd bang : lang Z

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ÜBERL.: Weimar O 148, 137v-139r SCHREIBER; Beck, Hans Leon hard ÜBERSCHR,: Fehlt INIT, : Ach mein Got! mir ist angst vnd bang : fang 'A/126

TON; Esslinger, Trauerweise - 3 Str. ÜBERL.: Göttweig 1033, 118ar-119v SCHREIBER: Stromair, Thomas INIT,: O Herr Vernime : St t ine INHALT: Des Psalmisten Hilferuf in äußerer und innerer Not. Schluß: Wir sollen Gott um Sündenvergebung bitten. Geiz, Hoffart, die Tyrannei des Teufels, falsche Menschen lehre und Abgötterei bringen uns ins Verderben. Deswegen sollen wir Gott urn Leitung durch den Heiligen Geist bitten. BIBELST,: PS 143* 2

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TON; Ferber, Süße Honigweise; Melodie - 3 Str.

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ÜBERL. : Berlin Mgf 25, S. 276-278 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR. : der h. Geist kumpi auf f die zu Epheso l N IT. : Das/ neunzehend berichte : Apostelgeschichte INHALT: Paulus in Ephesus. Die dortigen Christen empfangen den Heiligen Geist. Schluß: Bitten um den Heiligen Geist, um Behütung vor der ewigen Verdammnis und um ewiges Leben, BIBELST.: Apg 19,[l-7]* NAMEN I : Ephesus NAMEN I I : Paulus, Apostel; Johannes d. Täufer; Jesus Christus 2

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TON: Ferber, Süße Honigweise - 3 Str. DAT.: [08.02. 1 590] ÜBERL, ; Weimar Q 569, 56v-56av ÜBERSCHR.: der 22, Psalm IN IT. : Gar/ kleglich ruf ft zu Gölte : spotte INHALT: David klagt inn der Person Christi seine Not und bittet um Gottes Hilfe. Schluß: Diese Worte richten sich gegen die Juden, die nicht glauben, daß Christus auf Erden menschliche Natur angenommen hat, Wir sagen außerdem: er ist Gottes Sohn, ging vom Vater aus und wurde von Maria empfangen, er wurde gekreuzigt und erwarb uns Gnade bei seinem Vater. BIBELST.: PS 22, [2 f. 7-9. 1 5- 1 9]* NAMEN II : Jesus Christus; Juden; Maria, Mutter Jesu 2

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DAT.: 08,02,1590 ÜBERL. : Erlangen B 83, 120r-121r SCHREIBER: Deisinger, Hans ÜBERSCHR.: der 22. Psalm davids ÜBERL.: Augsburg ÜB III. 3. 2° 13, 377r378v

TON: Ferber, Süße Honigweise - 3 Str. DAT.: 02.02.1569 ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 804-805

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SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: die Verleugnung peirj INIT. : Mal/heuß schreibt fürware : klare INHALT: Jesus kündigt die Verleugnung durch Petrus an. Jesus in Gethsemane. Jesus betet, die Jünger schlafen. BIBELST. : Mt 26, [30-47]* NAMEN!: Jerusalem, Ölberg; Galiläa; Gethsemane NAMEN I I : Petrus, Apostel; Jesus Christus; Juden; Judas Iskariot 2

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TON: H, Findeisen, Blaue Feuerflammweise - 3 Str. DAT.: 15.10. ---ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 1073-1074 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: der 23 psalm INIT.: Zum hinten ich er wehlet : fehlet INHALT: Gott ist der gute Hirte. BIBELST.: PS 23* 2

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AUTOR: Findeisen, Hans? Tonnamen stiftendes Lied TON: H, Findeisen, Kurze Maseronweise - 3 Str. ÜBERL. : Nürnberg Will III 782, S. 823-824 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR,: vber das Masrans INIT.: Wie daß k reu (lein : fein INHALT: Wie das Kräutchen Maseron mit seinem Geruch jeden erquickt, so erfreut die Gesangeskunst jeden, der sie liebt und ausübt. Auch der Dichter gehört zu diesen. Wenn er melancholisch ist, ermuntert sie ihn.

TON: H. Findeisen, Kurze Maseronweise - 3 Str. ÜBERL. : Weimar O 148, 5v SCHREIBER: Beck, Hans Leonhard INIT, : Zu Letau sass : für baß INHALT: Vi talus, der Herzog von Litauen, tyrannisiert seine Untertanen. Er läßt Männer in Bärenfelle einnähen und von

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Hunden zerreißen, Schließlich stirbt er mit Plag.

zahlt. Gottvater ist mit dem Lösegeld (rantzion) seines Sohnes zufrieden. Wir sollen den Sieges fürsten preisen. Das getötete Larnm hat nun ewig Kraft, Reichtum, Weisheit, Stärke, Lob und Ehre, Das Paradies, in dem das Lamm für uns sorgt, steht uns offen. Niemand kann diesen heutigen Ostertag gebührend preisen.

QUELLEN: Sabellicus NAMEN I: Litauen (Letau) NAMEN II: Vhotclus (Mta!us)t Herzog von Litauen 2

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TON: H. Findeisen, Kurze Rosmarin weise 3 Str. ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 823 SCHREIBER: Bautiner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein geben IN IT.: O Christen Mensch bedracht: acht INHALT: Wir sollen auf die Wunder achten, die Gott uns täglich zeigt. Dadurch mahnt er uns zur Bekehrung. Ermahnung zur Bekehrung. 2

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TON: H.G. Findeisen, [Über]kurze Tagweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar O 149, 85v SCHREIBER: Martin, Tobias INIT, : Ach galt/ vor spot: INHALT: Bitte um Bewahrung vor Spott. Der Dichter vertraut stets auf Gott. Bitte um Gottes Wort.

BIBELST.: Jes 61,11] NAMEN II: Jesus Christus 2

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ÜBERL.: Weimar Q 577/2f 29r-30v SCHREIBER: Beck, Christoph Engelhard ÜBERSCHR,: Unleserlich 2

A/136 TON: Fleischer (Flaschner·), Löwenweise - 3 Str. ÜBERL.: Ulm StM L 5851, 96r-97r SCHREIBER: Baur, Matthias ÜBERSCHR.: Actorum am: ncundten Capifel: INIT.: Actorum daß neundte thut uns beschreiben : vertreiben INHALT: Bekehrung des Paulus. BIBELST.: Apg9>[l-19]* NAMEN I: Damaskus (Thamasco) NAMEN H: Paulus, Apostel; Jesus Christus; Saulus; Ananias, Jünger Jesu; Judas, aus Damaskus

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TON: V. Fischer, Harte Felderweise - 3 Str. ÜBERL. : Nürnberg Will III 782, S. 1160-1162 SCHREIBER: Bautlner, Wolf INIT. : Freu! euch Jr Christen in gemein : pein INHALT: Osterlied. Ermahnung zur Freude über die Erlösung. Christus hat uns heule von der Höllenpein befreit. Jesaja verkündet uns, den Gefangenen und Gebundenen, die Erlösung. Heute hat Gottes Sohn Hölle, Sünde, Teufel und Tod, die uns gefangen hielten, überwunden. Die Forderung (handschriffi), die gegen uns bestand, hat er durch seinen Tod ans Kreuz geheftet und mit seinem Blut durchgestrichen. Durch seine Auferstehung hat er uns aus der Höllenpein geführt. Nun kann der Tod uns nicht mehr schaden. Christus hat unsere Schuld be-

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TON: Fleischer, Löwenweise - 7 Str. ÜBERL.: Wien s.n. 12635, 219v-221v SCHREIBER: Heiberger, Peter BEISCHR. : Am Ende: Annogeschriben den l dag Nach pfingsfag 89 INIT. : Der Ewig schöpffer giettig vnd almechtig: bedechtig INHALT: Schöpfungsbericht, Gott hat alles in sechs Tagen erschaffen. Den siebten Tag heiligte er, und er ruhte an ihm, Schluß: Die ganze Schöpfung, vor allem der Mensch, soll Gott toben. BIBELST.: l Mose l,[1-23.26-31; 2,1-3]* 2

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TON : Fleischer, Löwenweise - 3 Str.

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ÜBERL.: Dresden M 5, S. 381-383; größtenteils unleserlich SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR. : die groß sack pfeif fen I NTT.: Der landgraff aus Hessen gebot gar schw{ere) : 1 INHALT: Ein hessischer Landgraf verbietet den Schäfern das Sackpfeifen. Alle Schäfer ziehen gemeinsam zum Landgrafen, um sich zu beschweren. Sie lassen eine riesige Sackpfeife herstellen. Als diese ausprobiert wird, kommt es unter den anwesenden Bauern zu Tumulten. Daraufhin erlaubt der Landgraf den Schäfern das Spielen der Sackpfeife wieder. [Inhalt nur in groben Zügen erkennbar,] NAMEN I: Hessen

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A/140 TON: Fleischer, Löwenweise - 3 Str. ÜBERL,: Nürnberg Will III 782, S. 497-498 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR. : von dem fronten Metraß IN IT. : Eusebius im Ein vnd dreisigisfen : Christen INHALT; Die Christen werden von den Heiden verfolgt, manchmal sogar getötet. Im Jahr 253, zur Zeit der Regierung des gottlosen Kaisers Decius, kommt ein Zauberer nach Alexandria, der die Bevölkerung zur Christenverfolgung aufhetzt. Er verlangt, die Christen sollten die heidnischen Götzen anbeten, doch sie weigern sich. Da nehmen die Heiden den Priester Metras gefangen und schlagen ihn, weil er sich weigert, die Götter zu

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loben. Sie durchstechen ihm Gesicht und Augen. Weil ihn nichts von seinem Glauben abbringen kann, schleifen sie ihn bis in die Vorstadt und steinigen ihn (Str. l u. 2). Gott verläßt die Seinen nicht, sondern stärkt sie in der Not. Weil sie auf Christus vertrauen, steht er ihnen bei. Man soll sich nicht nur Christ nennen, sondern in der Not auch Christus bekennen. Ermahnung zu Standhaftigkeit im Glauben (Str. 3). QUELLEN: Eusebius, 6. Buch, Kapitel M NAMEN I: Rom; Alexandria NAMEN I I ; Decius, röm. Kaiser; Jesus Christus; Metranus {Metras), Märtyrer 2

TON ; [Fleischer, Löwenweise] ÜBERL,: Weimar Q 573, 525v; nur 1,1-17 IN IT, : Ein selczam aben teuer tut man sagen : zugetragen INHALT: In Nürnberg trifft sich eine Gruppe Schneider. Buben rufen ihnen Mek mek mek nach. Die Schneider ärgern sich, NAMEN I : Nürnberg

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TON : Fleischer, Löwenweise - 3 Str, ÜBERL.: München Cgm 5102, 5Ör-51r SCHREIBER: Braun, Georg IN n.: Herr Justinus hat vns beschriben Cläre : offenbare INHALT: Am Hof Alexanders des Großen leben Ritter, denen wegen ihrer Tapferkeit Fürstentümer in Aussicht gestellt werden. Einer von ihnen ist Lysimachos. Als Alexander einmal sehr über ihn verärgert ist, wirft er ihn einem Löwen vor (vgl. Tonname), Lysimachos stößt seine mit dem Mantel umwickelte Hand tief in den Rachen des Tieres und erschlägt es dann. Wegen dieser Tat läßt Alexander den Ritter, der ihm weiterhin treu dient, frei, Als der König einmal bei schneller Verfolgung des Feindes von seiner Leibwache getrennt und mit Lysimachos allein ist, verletzt er diesen vom Pferd herabspringend so sehr am Kopf, daß er zu verbluten droht. Der König drückt ihm die Krone aufs Haupt und verbindet ihn. Das Blut wird gestillt, Lysimachos bleibt am Leben. QUELLEN: lustinus, [Epitoma 15,3,8-14} NAMEN I: Griechenland NAMEN II: Alexander d. Große (Alexander Magnus)', Lysimachos, König von Thrakien

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die man erst nach Lau fa m holz, dann nach Zipfelshof und schließlich nach Wöhrd vertrieben hat. Damit man sicher sein konnte, daß sie niemanden ve r Setzten, holte man sie dann wieder herein nach St, Peter. Als sie dort großen Zu lauf hatten, verlegte man sie zum Galgenhof. Wer weiß, wie lange sie dort bleiben! Manche sagen, man werde sie nach Fürth jagen. Bei einem feindlichen Überfall könnten jedoch ihre Geschütze durchaus nützen (Str. 3). Vorläufig sind sie noch nicht in Fürth; man hat sie in Wöhrd wieder aufgenommen, und da sind sie noch. Wer beim Schießen anwesend ist, muß sich die Nase zuhalten. Im Moment ist nicht viel mit den Schützen los, doch hört man in den Dörfern Klagen über die Spechte. Da kann man sie gut brauchen. Man wird sie htnausschicken, und wo sich ein Spatz oder Specht regt, müssen sie schießen. Jeder trägt statt eines Harnischs einen Kittel. Wer in dem Feldzug gegen die Spechte Leib und Leben wagt, erhält in der Woche 20 Pfennige. Was er erlegt, gehört ihm, Wenn die Spechte ausgerottet sind und die Schützen mit reicher Beute aus dem Krieg z u r ü c k k e h ren, bekommt jeder einen Doppelsold und Erlich baßworff. Jede Kunst ist zu etwas nütze, wie man an den Rohrschützen sieht. [Str. 4 u. 5, wohl spätere Zudichtung, vgl. auch die Überlieferungen b-d.J

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TON: Fleischer (Falischer), Löwenweise (Rebemreise) - 3 Str, UatRL.: Augsburg UB I I I . 3. 2° 13, 476r477v ÜBERSCHR.: />?/' J/ psalm IN IT.: //i/r /;«?/« Go// if A schrey zu Dir Nachi vuä Dage : klage INHALT; Vertrauensvolle Bitte um Rettung vor Feinden. Klage über die eigene Schwachheit. Preis der Güte Gottes. Schluß: Wer Gotl anruft, wird behütet, Ermahnung zur Dankbarkeit gegen Gott. BIBELST.; PS 31 'A/M*

TON: Fleischer, Löwenweise - 5 Str. DAT.: 13.04.1578 ÜBERL.: Dresden M 5, S. 46-49 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: die verdribnen völcker IN IT.: Her! drej rölcker wurden a u ff Era geboren: waren INHALT: Drei Völker werden oft vertrieben und zerstreut. 1. Die Juden wurden von Gott erwählt. Als sie andere Götter verehrten, strafte er sie, aber sie blieben verblendet. Sie kreuzigten Christus und achteten nicht auf Gottes Zeichen. Schließlich verfolgte Gott sie, so daß sie bis heute die ärmsten Menschen sind: über die Erde zerstreut und als diebisch verschrien (Str. 1). 2. Die Ketzer und Landstreicher, die bei uns Wiedertäufer genannt werden, umgeben sich mit dem Schein der Geistlichkeit, lehnen Waffen ab und praktizieren Gütergemeinschaft. Sie taufen nur Erwachsene ab 30 Jahren, halten nichts von der Predigt und vernichten Bücher, Manche weissagen wie Zigeuner. Sie nennen sich Schwestern und Brüder, leben in Sünde und ziehen wie die Wildgänse in Reihen, einer hinter dem anderen, umher, ihr Lebenswandel ist Gott so angenehm, wie wenn der jüdische Handel von Fürth nach Nürnberg verlegt würde (Str. 2). 3. Das dritte Volk sind die Nürnberger Rohrschützen,

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N A M E N E ; F ü r t h ; Nürnberg, Laufamholz; Nürnberg, Zerzabelshof (Zipfelshof); Wöhrd, bei Nürnberg; Nürnberg, St. Peter; Nürnberg, Galgenhof NAMEN II : Jesus Christus; Zigeuner; Juden 2

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ÜBERL,: Dresden M 186, 232v-235v; nur Str. l, 4, 5 SCHREIBER: Bautlenbacher, Jörg ÜBERSCHR.: die 3 verdribenn völcker ÜBERL.: Berlin Mgq 583, 223r-224r; nur Str, 1-3 SCHREIBER: Hager, Georg

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DAT.: 01.05.1575 ÜBERL.: Berlin Mgf 22, 95v-96v; nur Str. 1-3 A/144

TON: Fleischer, Löwenweise - 5 Str. ÜBERL.: Weimar Q 573, 325r-326v; teilweise unleserlich ÜBERSCHR, : daß Oirenslechen IN IT.: Höret ain abeniheur hah ich vernommen : kommen INHALT: Ein Fuhrmann aus Thüringen kommt in Nürnberg ans Tiergärtner Tor. Er fragt die Wachsoldaten, ob ihre Büchsen geladen seien. Bey den hölzern habe er nämlich eine große Otter gesehen, noch jetzt zitterten ihm Arme und Beine. Er fordert die Soldaten auf, hinzugehen und die Schlange zu erschießen. Zwölf Personen ziehen los. Der Fuhrmann fordert sie auf zu schweigen, um die Schlange nicht zu vertreiben. Bei ihrem Anblick werden alle von Grauen erfüllt. Sofort will ein Soldat sie erschießen, doch ein Zöllner rät ihm entsetzt ab. Da will er sie erstechen. Der Zöllner flieht. Er trägt keine Strümpfe und fürchtet, vergiftet zu werden, wenn die Schlange dem Soldaten das Rappier mit dem Schwanz aus der Hand schlägt. Furchtsam nähert sich der Soldat dem Untier und sticht es in den Bauch. Die »Otter« fällt um und es stellt sich heraus, daß sie nur ein alter Schuh ist. Die Männer hatten das Schwarze für den Rücken und das Weiße für den Bauch gehalten. Alle lachen und sagen, so etwas hätten sie noch nie erlebt. Sie seien doch mannhafte Gesellen. In Zukunft wird man das Krokodil vergessen und nur noch von diesem Otternstich sprechen [vgl. C. H. BELL (Hg.), Georg Hager. Bd. 4. Berkeley/Los Angeles 1947 (University of California Publications in Modern Philology 32), Mr. 626]. Lehre: Weisheit hilft nicht gegen Torheit, Vor allem die Naseweisen werden betro-

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gen. Viele halten Störche für Graserinnen und Böcke für Gärtner. Ihr Leben lang spottet man über sie. Wer glaubt, alles zu wissen, wird erst recht betrogen. So ging es den Otternstechern. Man soll alles genau ansehen.

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NAMEN I; Thüringen (Thüringer land); Nürnberg, Tiergärtner Tor 2

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TON: Fleischer, Löwenweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 577/2, 77r-78r INIT.; Höret zwen dieb ein Bayer vndt auch ein schwebe: haabe INHALT: Ein Schwabe und ein Bayer verabreden, ihre Diebesbeute nachts im Beinhaus zu teilen. Der Schwabe stiehlt einen Sack Nüsse und wartet im Beinhaus auf seinen Kameraden. Er klettert auf einen Knochenhaufen, macht dabei großen Lärm und vertreibt sich die Zeit mit Nüsseknacken. Im nahen Wirtshaus unterhalten sich betrunkene Bauern mit dem Pfarrer über die Seelen, die auf dem Kirchhof angeblich umgehen. Der Pfarrer beschuldigt die Bauern der Lüge. Er sagt, er wolle Wein spendieren, wenn sich jemand fände, der ihn auf den Kirchhof trage. Ein Bauer erklärt sich tatsächlich dazu bereit. Als beide um Mitternacht auf den Kirchhof kommen, wirft der Schwabe Nußschalen herunter. Er glaubt, sein Kamerad komme mit einem gestohlenen Hammel und sagt, er solle ihm das Maul zuhalten, dann wolle er ihn abstechen, Dabei klettert er mit großem Getöse von dem Knochenhaufen. Dem Bauern und dem Pfarrer bricht der Angstschweiß aus. Sie laufen davon. Der Schwabe fragt den Pfarrer noch, ob er nicht mit ihm teilen wolle. Zurück im Wirtshaus erzählen sie ihr schreckliches Erlebnis. Der Pfarrer sagt, dieser Ort verfüge über Heilkraft gegen das Zipperlein, weil er plötzlich wieder laufen könne. Er spendiert drei Viertel Wein. Jeder füllt dieses guten Schwanks wegen seinen Kragen.

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QUELLEN: [Pauli, Schimpf und Ernst, Nr. 82] MOTIVPAR.: 1790; Mot X 424 NAMEN I I ; Bayern; Schwaben AUSG.: J. BOLTE (Hg.), Georg Wickram, Werke, Bd. 3, Tübingen 1903 (StLV 229), S. 339-341 2

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ÜBERL.: Weimar Q 574, 144r-145r SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Diezwen Dib in der dotten grub 2

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ÜBERL.: Nürnberg Mel Nor 856, S. 73-75; nur Str. 2 u. 3 SCHREIBER: Munker, Jobst ÜBERSCHR.: die zween dieb in der Todtengrub BEISCHR.: Nach der Überschrift: diesen ersten Vers habe schon in dem ändern Quart band Num. 225. pag, 231, eingetragen, hie folgen die übrigen Verse;; am Schluß: Nicht so Theil. p, 73, sq. 2

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TON: Fleischer, Löwenweise - 3 Str. DAT.:—.—.1582 ÜBERL, : Nürnberg Will III 782, S. 198-200 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: wie .lieh der mensch haiden so! INIT. : in der Ersten petrj Im 5 eben : fürgeben INHALT: Petrus lehrt, uns, wie jeder sich seinem Stand gemäß richtig verhalten soll. Verifikation: Die christliche Gemeinde und ihre Hirten. Demut und Festigkeit gegenüber den Versuchungen des Teufels sollen die Gemeinde auszeichnen. Auslegung: Petrus ermahnt uns zu christlichem Lebenswandel, Der Christ soll auf sich achten, denn der Teufel stellt uns nach wie ein Löwe (vgl. Tonname), Mancher fällt von Gott ab und ist verloren. Durch Stehlen, Morden und Lügen verblendet der Teufet die Menschen. Bitte um Erlösung aus dem Elend und um Hilfe gegen das Böse. BIBELST.; !Peir5,[l-9]* NAMEN 11; Jesus Christus

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TON: Fleischer (Flaschner), Löwenweise - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 5453, 104r-105r SCHREIBER: Heiberger, Peter BEISCHR.: Am Schluß: Anno geschriben den 9 sondag Triniialtis dz ist der 27 dag July 1614 Jar INJT.: Lucas der Euangelist Beschreiben feine: Reine INHALT: Jesus heilt einen Besessenen. Die bösen Geister fahren in eine Schweineherde. Schluß: Bitte um Rettung vor dem Teufel. BIBELST.: Lk 8,[26-39]* NAMEN I I : Jesus Christus; Gerasener (Gadarener); David, König 2

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TON : Fleischer, Löwenweise - 3 Str. ÜBERL.: Nürnberg Will HI 782, S. 882-884 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: die ver heissung Im paradeis INIT.: Nachdem als nun adam vnd eua heilen : vber dreiten INHALT: Sünden fall und Gottes erste Verheißung. Auslegung: Der Same des Weibes, welcher der Schlange den Kopf zertreten wird, ist der Sohn Gottes. Er kam in Armut auf die Erde, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von Maria, und nahm menschliche Natur an. Er erfüllte das Gesetz, um den Zorn seines Vaters zu stillen. Aus Gnade lud er unsere Sünden auf sich. Durch sein geduldiges Sterben am Kreuz erwarb er uns das ewige Heil. Aus Liebe und Demut vergoß er sein Blut für uns und befreite uns dadurch von Sünde, Tod, Teufel und Hölle. Er brachte uns das Leben. Von Jesus Christus, dem großen Propheten, zeugen Matthäus, Markus, Lukas, Johannes und die Apostel. Auch der Dichter verehrt diesen Heiland und bittet zum neuen Jahr, sein Reich möge kommen.

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BIBELST, : IMose 3,[15] NAMEN II; Adam; Eva; Maria; Jesus Christus; Matthäus, Apostel; Markus, Evangelist; Lukas> Evangelist; Johannes, Apostel 2

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TON: Folchmann, Abendröte; Melodie ÜBERL.: Nürnberg Will III 792, 70r; nur l, l-4 u. 1t (Textmarke) IN IT. : Das 40igs(e : Jeremie BIBELST.: Jer 40 2

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TON : Folz, Abenteuerweise - 3 Str. DAT.:--.—,1566t?] ÜBERL,: Dresden M 195, 3I3r-3l4r; teilweise unleserlich IN [T.: Ein dorff nicht weyi von Strasburg lag: ? INHALT: In Puhzsen, einem Dorf bei Straßburg, lebt ein hoffartiger Schneider. Sein Nachbar, der Schultheiß, hat eine alte gehörnte Geiß, die immer wieder zum Haus des Schneiders geht. Dort wirft man ihr allerlei Reste vor. Als der Schneider eines Tages zum Essen eingeladen ist, steht die Geiß vor versperrter Tür. Da die Stube ebenerdig ist, stößt sie das Ladenfenster ein. Der Schneider ist darüber erzürnt, zeigt es aber nicht. Als die Geiß wieder kommt, rennt er hinaus und versetzt ihr mit dem Knebelspieß einen Schlag, daß sie tot umfällt. Nun fürchtet er, der Schultheiß werde ihn vor Gericht bringen und er werde den Schaden begleichen und Spott einstecken müssen. Deshalb lädt er die Geiß auf den Rücken, wobei sie sich unbemerkt in einem Ermelschnidl verhängt, und trägt sie zu einem Teich. Als er sie mit Schwung ins Wasser stoßen will, fällt er selbst mit hinein und ertrinkt. So ertränkt eine tote Geiß einen lebenden Schneider. MOTIVPAR.: Vgl. Mot P 441; vgl. Mot X 220 NAMEN I ; Straßburg; Puhzsen, bei Straßburg

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TON: Folz, Abenteuerweise - 3 Str. DAT.;— ,— .1549 ÜBERL.: Dresden M 9, S. 536-538 ÜBERSCHR,: Der Jung konig in franckreich IN IT. : Ein Junger Konig aus franckreich: gleich INHALT: Ein junger König von Frankreich verkleidet sich als Bauer. Unerkannt spricht er mit einem Bauern. Dieser bezeichnet die Königinmutter als Hure. Der König gibt sich zu erkennen und fordert den Bauern auf, gegen Belohnung und ungestraft seine Behauptung am Hof zu wiederholen. Der Bauer tut das in Gegenwart der Königinmutter. Sie will ihn umbringen. Der Bauer sagt: Mann sagt eur söhn es selb thut (dieser Satz und damit wohl die Pointe - bleibt unverständlich). Die alte Königin wird beruhigt, der König läßt seinem Versprechen gemäß den Bauern belohnen und ungestraft vom Hof ziehen. So hat der Bauer das Verhalten der Königinmutter bekanntgemacht. Schluß: Manche Frau brauchte eine solche »Prophezeiung«. MOTIVPAR.: Mot K 1816.8; vgl. Mot N 467; vgf. Mot P 14.19; vgl. Mot P 15.1; Mot P 41 i NAMEN I ; Frankreich 2

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ÜBERL.: Weimar Fol 419, 185r-186r ÜBERSCHR.: Der Jung König auß Franckreich IN IT. : Der Junge König auß Franckreich : gleich ÜBERL.; Dresden M 8, 360v-361v; unleserlich SCHREIBER: Wildenauer, Valentin ÜBERSCHR. : Die ah kttnigin In Franckreich 2

A/lS2a TON: Folz, Abenteuerweise - 3 Str. DAT.: 07. 10, 1 574 ÜBERL.: Weimar Q 569, 184r-185v ÜBERSCHR.: Unleserlich

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INIT. : Ein reycher kauf man heit ein sun: nun INHALT: Ein reicher Kaufmann grämt sich über seinen verschwenderischen Sohn. Er prophezeit ihm, er werde in weniger als einem Jahr nach dem Tod des Vaters alles verpraßt haben und werde sich dann das Leben nehmen. Wenn er sich aufhängen wolle, solle er das an einem Ring tun, den ihm der Vater zeigt. Es kommt, wie der Vater es vorausgesagt hat. Der Sohn wili sich an dem Ring erhängen, da bricht der Stein heraus, an dem er befestigt ist, und mit ihm fallen sechshundert Gulden herunter. Die hatte der Vater einst versteckt, um den Sohn vor dem Schlimmsten zu bewahren. Der Sohn ändert seinen Lebenswandel. QUELLEN: Boccaccio, nicht die Quelle AUSG.: J. HOLTE (Hg.), Martin Momanus, Schwankbücher. Tübingen 1899 (StLV 2i7), S. 503 f.

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NAMEN I I : Adam; Abraham; Jakob, AT; Jesus Christus 2

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ÜBERL.: München Cgm 5103, 236r-237r ÜBERSCHR.: ein an fang auf weyenachi 2

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DAT.: Fehlt ÜBERL.: Augsburg ÜB III. 3. 2° 13, 275r27ov ÜBERSCHR. : Ein anfanng auf/ weinnachten 2

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TOM: Foiz, Baumton - 3 Str. ÜBERL,: Breslau StB R 446, 196v; verloren, Angaben nach J. BOLT E, Der Nürnberger Meistersinger Hans Vogel, In: Archiv f. d, Studium d. neueren Sprachen u. Literaturen 127, 1912, S. 273-301, hier 285, Nr. 63 INIT.: Alexander der khünge : ? NAMEN I I : Alexander d. Große

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ÜBERL.: Erlangen B 83, 491v-492r SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR. : Der vngeraten Sun 2

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DAT.: Fehlt ÜBERL.: Weimar Q 569, 303r; nur bis 1,8 ÜBERSCHR,: der vn geraden sun 2

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TON: Foiz, Baumton - 3 Str. DAT.: —.—.1526 ÜBERL. : Dresden M 8, 647rv SCHREIBER: Bauttenbacher, Jörg ÜBERSCHR.: vom adam INIT, : Adam war im anfange ; Schlange INHALT: Weihnachtslied. Sündenfall und Gottes Verheißungen an Adam, Abraham und Jakob. Die Sünde eines Menschen hat allen Menschen den Tod gebracht. Christus hat uns das Leben geschenkt. Ermahnung zur Freude über die Geburt Christi am heutigen Tag. Er hat uns von der Schlange erlöst. BIBELST.: IMose 3,(1-15]; [IMose 22,18; 28,1416]; Rom 5,[12-19]

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TON ; Foiz, Baumton - 3 Str. ÜBERL.: Göttweig 1033, 103rv SCHREIBER: Stromair, Thomas INIT,: Im annaern der geschickte'. berichte INHALT: Pfingstpredigt des Petrus und Entstehung der ersten Gemeinde, Schluß: Bitte um rechte Prediger, um Wort Gottes und um ewiges Leben. BIBELST.; Apg 2, [22-41] NAMEN· H: Petrus, Apostel; Juden; Jesus Christus 2

A/IS6 TON: Foiz, Baumton - 3 Str.

ÜBERL.: Wie n s. n. 12635, 121r-122r SCHREIBER: Heiberger, Peter ÜBERSCHR,: 3 lehr Sohn BEISCHR.: Am Ende: Anno ge schriben am 35 sondag Nach Trinitatis im 1613 INIT.: Wyder das stolcz Erheben : leben INHALT: Drei Lehren Solons gegen den Hochmut: 1. Wenn es uns gut geht, sollen wir nicht stolz werden, sondern an die Unbeständigkeit des Glücks denken (Str. 1), 2, Über den, von dem sich das

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Glück abgewendet hat, soll man nicht spotten. Uns kann es eines Tages ebenso gehen. Ein Sprichwort sagt: Siehe, was aus dir werden kann (Str. 2)1 3, Wer im Unglück ist, dem winkt auch wieder das Glück. Der Gefallene wird erhoben, der Stolze aber kann fallen (Str, 3), NAMEN 11: Solon 2

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TON: Folz, Blutton - 3 Str. DAT.: 13.06.1552 ÜBERL.: Dresden M 5, S. 398-399 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR. '. Biblis wirt zu eim Brunnen IN IT. : Ein wunderschöne Jungfrau sas : was INHALT: Byblis, eine schöne Jungfrau in Asien, verliebt sich in ihren Bruder. Sie sendet ihm einen Brief, in dem sie ihre Leidenschaft gesteht. Doch er weist ihre Liebe zurück. Als sie ihn aufsucht, flieht er in eine Höhle. Sie folgt ihm und wird in einen Brunnen verwandelt. Schluß: Solche Liebe kann nicht bestehen. Wer ihr nachgibt, gerät in Gefahr. QUELLEN: Ovid. [Metamorphosen 9,453-665] MQTIVPAR.: Mot D 283.2; Mot T 415.2 NAMEN l: Asien NAMEN II: Byblis 2

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TON: Folz, Blutton - 3 Str.

ÜBERL,: Weimar Fol 418, S, 614-616 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR. : kuene that einer keusche frauen IN IT. : Gar ein Gottß förchfige matran : Bugschlagan INHALT: Ein Mann am Hof des Kaisers Michael BugscMagan in Konstantinopel liebt eine fromme Frau. Er verspricht ihr Geschenke und droht ihr, als sie sich weigert. Da verspricht sie schließlich, seinen Willen gegen Geld zu erfüllen, ersticht ihn aber, als er kommt, mit dem Schwert ihres Mannes. Als die Tat bekannt wird, bringt man die Frau vor den Kaiser. Statt sie zu strafen, lobt er sie und erlaubt ihr, das Geld zu behalten.

Schluß: Alle Frauen sollen sich daran ein Beispiel nehmen. Ermahnung zur Keuschheit. QUELLEN: Credenus NAMEN I : Konstantinopel NAMEN I I : Michael Bttgschlagan, byzam. Kaiser 2

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TON: Hort (in drey corweis): Folz, Chorweise / Beckmesser, [Chorweise} / O. Schwartzenbach, Hohe Chorweise - 3 Str. ÜBERL.: Wien s.n. 12635, 216v-218r SCHREIBER: Heiberger, Peter BEISCHR.: Am Schluß: Anno {1589} am ander Pf inns tag [Schreibdatum] IN IT.: Drey malle : schalle INHALT: Dreimal hat Gottvater Christus verklärt und seinen göttlichen Ursprung, seine Allmacht und seine Ewigkeit bezeugt. Das erste Mal bei seiner Taufe im Jordan, das zweite Mal auf einem Berg und das dritte Mal bei seinem Einzug in Jerusalem. BIBELST.: Mt 3,{13-17]; Mt 17,[t-5}; Mk 9,[2-7}; U9.{28-34]; Joh 12,[27-29] NAMEN !: Galiläa; Jordan NAMEN I I : Jesus Christus; Johannes d. Täufer; Moses; Elia, Prophet 2

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TON: Folz, Chorweise - 3 Str. ÜBERL.; Dresden M 8, 417r-419r SCHREIBER: Wildenauer, Valentin ÜBERSCHR.: Christus Rays mit sein Jünger

alegoria INIT.: {Es) Name'. Lohsame INHALT: Dritte Leidensankündigung Jesu. Auslegung: Wenn unsere fleischliche Natur in Anfechtung und Verfolgung nicht mit dem Geist der Wahrheit erleuchtet wird, strebt sie nur nach Ehre und Gut. Christus mußte viel leiden, damit alles vollendet wird. Die Sünde eines Menschen hat alle Menschen in Verdammnis gestürzt. Durch die Gerechtigkeit eines Menschen erhielten wir die Rechtfertigung des Lebens. Adam brachte den Tod,

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Christus das Leben. Adam machte uns zu Kindern des Teufels, Christus zu Kindern Gottes. Er hat uns erlöst. Gottes Volk tötete Christus. Heute verfolgen die Gelehrten und die Leute, die für die Frömmsten gehalten werden, Christi Lehre. Sie sind in fleischlicher Weisheit ertrunken, ihre Vernunft ist verstockt. Gottes Wort ist ihnen ein Greuel, Alle Menschen sind Narren. Bitte um Gnade.

an denken, daß alles vergänglich ist. Man soll leben, als besäße man nichts. Die Welt nähert sich ihrem Untergang (Str. 1). Die gottlose Welt strebt nur nach Geld und Gut, als würde altes ewig so fortgehen. Doch man soll die Vorboten des Weltuntergangs erkennen, so wie der Sterbende von den Vorboten seines Todes gemahnt wird (Str. 2). Die Singschule will zeigen, daß blind ist, wer nur dem Irdischen nachstrebt. Das Publikum soll stiil zuhören, die Singer sollen den Merkern ihre auf Zettel (los] geschriebenen Namen überreichen. Ein schöner Kranz winkt als Preis, Von Liebhabern der Kunst wurden noch weitere Gaben gestiftet (Str. 3),

BlBELST.: Lk l S, [3 1 -34]*; Rom 5,{18]; Jer 10,114]

NAMEN I: Jerusalem NAMEN : Jesus Christus; Adam 2

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AUTOR: Zehenthofer, Johann? VgL LITERATUR DAT. :--.--, 1 591 UBERL.: München Cgm 4999, 19r-26v; 15 Lieder SCHREIBER; Zehenthoffer, Johannes BEISCHR.: Am Schluß des ersten Liedes: dise sehn! ist gehallen worden zu Siraßburg den 5. Sou tag nach Trinitatis im 1591. Jar, eben in der Johanns Meß \\ Johannes Zehenthoffer; am Schluß des Zyklus; Johannes Zehenthoffer Viüacensis Hat cliß geschahen Zu Strußburg im Elsas, den 14. Augnsti, im Jar Vnsei' Erlösung !59i NAMEN I: Straßburg; Villach; Elsaß NAMEN : Zehenthoffer, Johannes, Straßburger Meistersinger AUSG.: E. NUSSBAU M FR, Johannes Zehenthoffer Vülacensis. Ein Meistersinger aus tCärnlen, In: TOOJahreVillach. Hg. v. W. NEU M A N N . Vil lach 1960 (Neue Beiträge zur Stadtgeschichte), S. 247-282, hier 253-276 LIT.: NÜSSBAUMER, S. 253.278-282

TON; Foiz, Chorweise - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 4999, 19r ÜBERSCHR.: Ein Singschnlkhunst IN IT.: l r siessen : gri essen INHALT: Begrüßung der Merker, der Singer, der Freunde und aller, die sonst während der Johannismesse zur Singschule gekommen sind. Während man auf der Messe kauft und verkauft, soll man dar-

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BIBELST.: l Kor 7,129-31]* AUSG.; NUSSBAUMER, S. 254t',; E, M A R T I N , Die Meistersänger von Straßburg. SfraOburg 1882, S. 16f. 2

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TON; M. Vogel, [Lange] Feldweise - 3 Str. UBERL.: München Cgm 4999, 59v ÜBERSCHR.: Das aller der erst Vorholt ist jj Der weit Vndergang zu der frist l N IT. : Wie/ ein sterbender den gerat: ha! INHALT: Das Alter ist Vorbote des Todes. Es kündigt auch der Welt ihren Untergang an. Elia prophezeite, daß die Welt 6000 Jahre bestehe (kein biblischer Beleg); 2000 Jahre war die Erde wüst und leer, weitere 2000 Jahre stand sie unter dem Gesetz, und 2000 Jahre lang währt schließlich die Zeit des Messias (Str. 1), Nun sind vor 50 Jahren bereits 5500 Jahre vergangen gewesen. Christus hat verkündet, daß die Tage bis zum Gericht verkürzt würden, da sonst niemand selig würde. Daher ist offenkundig, daß die Welt ihrem Ende zueilt, Warum strebt man dann immer noch nach Geld und Reichtum (Str. 2)? Man soll an das Alter der Welt denken und sein Herz nicht an Irdisches hängen! Der Gottlose achtet dieses höher als das ewige Leben, Geiz treibt manche dazu, die Auferstehung

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BIBELST.; l Mose 3, [l 9]; [M t 24,22] NAMEN II: Elia, Prophet; Jesus Christus AUSG.: NUSSBAUMER, S, 255 f.

BIBELST.: M t 24, [12]; Lk [12, 19] AUSG.: NUSSBAUMER, S, 257 i. 2

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TON: Schweinfelder, Abgeschiedener Ton 3 Str. ÜBERL,: München Cgm 4999, 21 r ÜBERSCHR.: Der drin Vorbau der Welt Tottkhrankh || Ist der Vnwill in speiß vnnd trankh IN IT. : Wie/ den sterbenden leiten '.fristen [!] INHALT: Den Sterbenden ekelt vor Speise und Trank. Nimmt er etwas zu sich, um seiner Schwäche aufzuhelfen, kann er es nicht bei sich behalten (Str. 1). Auch das ist ein Vorbote des Weltuntergangs: Gott will die Welt mit seinem Wort speisen und tränken, er reicht es ihr durch die

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getreuen Lehrer der Kirche dar (Str. 2). Doch der Welt ekeit davor. Wenn sie auch gezwungenermaßen eine Predigt anhört, so behält sie doch nichts davon und gewinnt keine Stärkung. Wie beim Gleichnis vom großen Abendmahl soll keinem, der geladen war, das Abendmahl wohl bekommen. Die gottlose Welt hat nicht mehr lange Bestand. Mensch, entsage ihr und schlage den Weg zum Himmel ein (Str. 3)!

der Toten zu leugnen. Sie werden in der Hölle büßen müssen (Str. 3).

TON: Gümpel. Verwechselte Günipelweise; Melodie - 3 Str, ÜBERL.: München Cgm 4999, 20rv ÜBERSCHR.: Der ander Vorbon ist die khelt || Deß Vndergangs der argen weit INLT,: Wie/ ein sterbender mensch den der Toit greulich : abscheulich INHALT: Dem Sterbenden zeigt der Verlust der natürlichen Wärme das bevorstehende Ende an. Kälte ist auch Vorbote des Weltendes: die Liebe erkaltet, Ungerechtigkeit nimmt Überhand (Str. 1). Nur dem Reichtum huldigt man, Mammon ist der Gott vieler. Sie denken alle wie jener Mann im Gleichnis, der sich in all seinem Reichtum sicher glaubte (Str. 2). Nächstenliebe gilt nichts, nur Hader, Zank, Neid und Haß regieren, Geiz, Wucher, Betrug, Fürkauf, Verleumdung usw. herrschen überall. Wer nicht in der Hölle landen will, muß dieser Welt feind sein (Str. 3).

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BIBELST.: Lk 14,[24] AUSG.: NUSSBAUMER, S. 258-260 2

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TON: Loscher, Frische Wolfs weise - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 4999, 21v ÜBERSCHR.: Der Welt end! Vorbott ist fürs Wert weil Sie ire fünf/ sinn verlier! l N IT. : Ein sterbender von h inen : sinen INHALT: Verlust der Sinne ist ein Vorbote des Todes, Auch das Weltende kündigt sich damit an, denn der Welt fehlt es an Klugheit und Verstand (wiz vnd sin). Zwar gebraucht sie List, um zu betrügen, und ist klug in weltlichen Dingen, aber in geistlicher Hinsicht verliert sie ihre fünf Sinne und will nicht verständig sein (Str. 1). Sie erkennt nicht, was ihr zum Heil dient, Gott läßt sein Licht aufgehen und verkündet sein liebes Wort, so daß man den Weg zum Himmelreich finden könnte. Doch die Welt treibt Böses und haßt das Licht, Sie ist taub und hört nicht, was man in der Kirche predigt, Sie will nur schnöde und wüste Dinge vernehmen. Während sie dahinsiecht, will sie nichts mehr riechen und nicht kosten, wie lieblich der Herr ist (Str. 2). Sie probiert lieber vom Unflat und Wust der Sünde als von Gottes Lieblichkeit. Gottes Strafe durch Krieg und Teuerung spürt sie nicht. Keiner geht in sich. Alle streben nur nach Geld und Gut und kümmern sich nicht darum, wie man das ewige Leben erwirbt (Str. 3). BIBELST.: Joh 3,[20]; PS 34,{9] AUSG.: NUSSBAUMER, S. 260f,

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Meyster Khliigling sein und alles mit seiner klugen Vernunft erklären (Str. 1). Man phantasiert über Christi Natur, seine Erlösungstat, seine Allgegenwart und sein Wort. Die Christen könnten darüber weinen. Allein auf Christus soll man seinen Sinn richten und ihm stets danksagen für die Erlösung (Str, 2), Nur die verehrt man, die von Christus recht gelehrt fabeln können. Das ist ein Vorzeichen des Weltendes. Der Gerichtstag Christi wird hereinbrechen und die »Fabel teufe l« in die Hölle stürzen, Christ, hüte dich vor den »Fabeln« der Welt, damit du nicht in der Hölle landest (Str. 3)!

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TON : Wessel, Probierter Ton - 3 Str. ÜBERL. : München Cgm 4999, 22r ÜBERSCHR, : Fürsfünffi ist Vorbolt der Well endt U weil sie ir khrankheit nit erkhendt I NIT,: Die Dociores in der arczney : frey INHALT; Ärzte und tägliche Erfahrung lehren, daß der Tod dann unmittelbar bevorsteht, wenn der Kranke seine Schwäche und Krankheit nicht erkennen will. So ist es auch mit der Welt. Sie will ihren kranken Zustand nicht wahrhaben (Str. 1), Wer fluchend die Passion schmäht, wer sich dem Saufteufel ergibt und grobe Reden führt, der gilt in dieser Welt etwas. Aridere beleidigen - das heißt wacker gehandelt! Etwas auf gütliche Art beizulegen, bringt kein Ansehen. Regula falsi, d. h. betrügerisch handeln, welsche Praktik, Geiz und Wucher, Arme quälen - wer das treibt, der wird für einen guten Haushalter angesehen. Kleiderpracht wird hoch geschätzt, aber die Wahrheit hält man für bäuerisch. Jn suma: Sünden und Laster heißen jetzt Tugend (Str. 2). Die Welt erkennt ihre Krankheit nicht: das ist Vorbote ihres Endes! Gott wird sie ewig plagen. Wenn das Höllenfeuer dreinschlägt, wird die Welt ihre Krankheit erkennen (Str. 3). AUSG.: NUSSBAU MER, S, 262f.

BiBELST.:Jer|17,5];Mt 11, [25] NAMEN I I : Jesus Christus AUSG.: NUSSBAUMER, S. 263-265 2

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TON: Pfort, (Gefundene) Schlüsselweise - 3 Str.

ÜBERL.: München Cgm 4999, 23r ÜBERSCHR.: Der Welt endt sibendl Vorbott ist \ Ir grosse Onmacht zu der frisl l N IT. : Wie an sterbenden leiten : best reiten IMHALT: Dem Tod geht die Ohnmacht voraus. Sie hat auch die Welt befallen. Gottesfurcht ist aus der Welt entwichen. Die Welt ist geschwächt, verliert ihre Haare, hat ein bleiches Angesicht - das bewirkt 2 ihr schlechtes Gewissen. Die Zähne falA/161/7 len ihr aus, denn sie verliert viele fromTON: Zorn, (Lange) Zugweise - 3 Str. me Christen, Die Haut wird runzlig - die ÜBERL.: München Cgm 4999, 22v Wohlhabenden kümmern sich nicht um ÜBERSCHR.: Der Well endt Vorbon ist fürs die Armen (Str. 1). Das Herz erstickt in sechst | weil sie im fahlen auch herwechst Sünden, die Geschwulst der Hoffart IN IT. : Wie/ ein sterbender mensch all friwächst. Die Welt geht tief gebückt, weil sten : Christen sie nur nach Irdischem trachtet. Jn suma: INHALT: Der Sterbende phantasiert und der ganze Alterungsprozeß zeigt, daß die laut. Das deutet auch auf das Weltende, Welt nicht mehr lange bestehen kann. bei dem alles krachend zusammenstürIhrem Herzen hilft nichts mehr, weder zen wird. Wie »verwickelt« die Welt das die Quinta essentia, noch das »GoldwasWort Gottes mit Fabein! Man phantasiert ser« richten sie wieder auf - die Welt sich die Glaubensartikel zurecht. Jeder will der reinen Religion eine »wächserne muß vergehen (Str. 2). Mit ihr soll man sich nicht gemein machen, damit Gott Nase« drehen, d.h. er will alles so zurechtbiegen, wie es ihm paßt. Jeder will einen nicht zusammen mit ihr ver-

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schmäht. Was helfen Geld und Gut, wenn man an seiner Seele Schaden leidet? Wir sollen diese Welt gebrauchen, aber sie nicht mißbrauchen, denn sie vergeht (Str. 3). BIBELST,; (Mt 16,26]; l Kor 7, [29] AUSG.: N u ss BAU M E R, S. 265 f.

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nach. Er nützt die kurze Zeit in Liebe zu Gott und dem Nächsten (Str. 2). Jeder soll mit seinem »Pfund« wuchern, dann belohnt Christus ihn mit der ewigen Freude. Wer sein Ende bedenkt, wird mit der unverwelklichen Krone der Seligkeit belohnt (Str. 3). BiBELST.:ILk 1 9, l of.] NAMEN : Jesus Christus LIT.: NUSSBAÜMF.R, S. 268 f.

TON: Betz, Verschränkter Ton - 3 Str. ÜBERL. : München Cgm 4999, 23v ÜBERSCHR.: Ein neue Singkhunss IN IT.: Got! grieß euch tneystersinger die : wie INHALT: Begrüßung der Merker, Singer und Freunde der Meistersingergesellschaft. Stets soll man an das Ende denken. Das gilt nicht nur für das »bürgerliche Leben«, das Kaufen und Verkaufen, für die alltäglichen Hantierungen (Str. t), sondern es ist auch im geistlichen Sinn zu verstehen: stets soll man an den Tod denken, nie sind wir vor ihm sicher. Das Ende der Welt ist nicht mehr fern, deshalb soll man nicht auf Geld und Gut bauen (Str. 2). Die folgenden Lieder handeln vom Ende der Welt und vom 'Ibd. Man kann nicht alle Nutzeffekte aufzählen, die daraus erwachsen, wenn man an Weitende und Tod denkt. Doch die wichtigsten soll man sich anhören (Str. 3), BIBELST.: Sir 7,[40| AUSG.: NUSSBAUMER, S. 267 f. 2

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: Frank, Junger Ton - 3 Str. ÜBERL,: München Cgm 4999, 24r ÜBERSCHR.: Wer sein endi zu gemüt fieri \\ In seim beruf f halt fleissig wtert INIT. : Wer an den Ton: Gott INHALT: Wer an den Tod denkt und auch nur ein christliches Blutströpfchen in sich trägt, wird gottesfürchtig. Die Greuel der Sünde und Gottes Zorn stehen ihm vor Augen. Die Sünde läßt sich nur durch Christi Blut wiedergutmachen (Str. 1). Wer des Todes eingedenk ist, geht seinem Beruf um so fleißiger und sorgfältiger

TON: [Kettner,) Paratreihen - 3 Str. ÜBERL. : München Cgm 4999, 24v ÜBERSCHR, : O mensch gedenkh off t an dein grab || So khombstu deines stolczes ab IN IT.: Wer beides sein end t thut mii fleiß: wehkhreis INHALT: Wer sein Ende und das Ende der Welt bedenkt, wird demütig. Er weiß, daß er zu Staub und zur Speise der Würmer wird. Deshalb soll man seinen Nächsten lieben. Jeder hat den gleichen Schöpfer und Richter (Str. 1), Wer jedoch hochmütig vergißt, an sein Lebensende zu denken, als hochmütiger Weiser, als Kunstgelehrter, Kaiser oder Reicher einherstolziert oder sich seiner Jugend und Stärke rühmt, vergeht wie die Blume auf dem Feld (Str. 2). Sie blüht im Frühling, scheint aber die Sonne darauf, verwelkt sie. So geht es auch dem Menschen. Eine Weile ist er gesund und kühn, doch dann mäht der Tod ihn dahin, Wer das Ende bedenkt, preist die Demut und meidet den Stolz (Str. 3). BIBELST.: Jes40,[7f.]

AUSG.: N u ss BAU M ER, S. 270 f.

TON: [H. Vogel,! Schatzton - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 4999, 25 r ÜBERSCHR.: Mit deß Todes beirachtung man \\ der weh glükh auch verachten khan INIT.: Wer off i gedenkht an sein lezi endi : bekendt INHALT: Wer an sein Ende denkt, den befremdet es nicht, wenn es auf der Welt

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seltsam zugeht. Der Gottlose hat Glück, ihn fechten Kreuz und Leid nicht an, Sein Frevel schadet ihm nicht. Was er will, geschieht. Mit den Frommen treibt er sein Spiel (Str. 1). Dagegen besteht das tägliche Brot des Frommen nur aus Mühe und Klage; er leidet Armut. Doch wenn er an den Tod denkt, macht ihm das nichts aus. Einst werden wir alle vor dem Richterstuhl Christi stehen, Dann ist es mit dem Glück des Reichen vorbei (Str. 2). Sein Gut hilft ihm nichts (vgl. Tonname). Ohne Christus muß er verderben, Das irdische Kreuz ist nicht so schlimm wie die Hölle, in die die Welt einst stürzen wird. Durch Betrachtung des Todes lernt man die Ärgernisse dieser Welt verachten. Der Christ weiß: das Blatt wird sich wenden (Str. 3). NAMEN II : Jesus Christus AUSG.: NUSSBAUMER, S. 271 f.

TON: Muskatblut, Hof ton (Muskatblühweis} - 3 Str. ÜBERL,: München Cgm 4999, 25v ÜBERSCHR. : Das dir der Toil khein forcht einiag | So gedenkh an in alle tag IN IT. : Wer off i vnnd viel·, ziel INHALT: Wer sein Ende bedenkt, wird ein freudiger Mensch. Er erschrickt nicht vor dem Tod wie die Gottlosen, Durch Christus ist der Tod für die Gläubigen zum Schlaf geworden (Str. 1). Wie man den Schlaf nicht fürchtet, so braucht man den Tod nicht zu fürchten. Der Christ freut sich, wenn er aus dem Leben scheidet und von allen Leiden ausruht (Str. 2). Das Grab des Christen ist ein Würzgänlein, ein lustiger Gotlsakher. »Heiligtum« ist darin eingepflanzt. Es wird am Jüngsten Tag, wenn der Tau auf die Gräber fällt, erfrischt. Wer oft an seinen Tod denkt, weiß, daß Gott ihn auferwecken wird (Str. 3). BiBELST.:[Jes26,19] NAMEN II : Jesus Christus AUSG.: NCSSBAUMER, S, 272 f,

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TON: Folz, Schrankweise - 3 Str. ÜBERL. : München Cgm 4999, 26r ÜBERSCHR.: Wer of ft sein endt bedenkhet gut Derselb die Slerbkhunst lehrnen ihut INIT. : Wer off t sein endt bedenkhet gut: ihut INHALT: Wer sein Ende bedenkt, übt sich in der Kunst des Sterbens, der Kunst, dieses arme Leben zu beschließen und den Himmel zu erwerben. Diese Kunst muß der Heilige Geist uns lehren, sie ist uns von Natur aus fremd. Wir müssen darum beten: Herr, lehre uns, stets zu bedenken, daß wir sterben müssen (Str. 1). Gebet: Herr, mache uns die Kürze des Lebens bewußt, verleihe Hilfe in der Sterbensnot und verkürze die Todesqual (Str. 2)! Wer so betet, kann gläubig darum bitten, daß Christus seine Seele vor dem ewigen Tod bewahrt. Da der Beter Christus angehört, weiß er, daß er durch Christi Tod das ewige Leben erworben hat. Er fährt dann im Gebet fort: Komm, lieber Tod, lege mich ins Grab, ich will bei Christus sein. Ich warte auf dich, bring mich in den Himmel! Christi Blut hat mich erlöst, der Tod ist der Freund, der die Tür zum Himmel öffnet (Str. 3). BIBELST.: PS [39,5], 90,[l 2] NAMEN II: Jesus Christus; Moses, fälschlich für David AUSG, ; NUSSSAUMER, S. 274f. 2

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TON : [Endres,] Lerchenweise - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 4999, 26v ÜBERSCHR.: Die Lerchenweiß zeigt an zumal! || Den bschluß der Vorigen gsang all INIT. : Nun habt ir freunde mein : sein INHALT: In der Singschule wurde von den Vorboten des Weltendes gesungen und davon, welchen Nutzen es hat, den Tod stets vor Augen zu haben. In diese Welt soll man sich nicht »vertiefen«, sie geht mitsamt ihrem Geld zugrunde {Str. 1). Der Tod geht deinen »Socken« nach, er verfolgt dich auf Schritt und Tritt. Meide deshalb die Sünde. Sprich in Freude folgendes Gebet (Str. 2): Wenn das Sterbe-

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stundlein naht, möge ich durch Gottes Hilfe und in festem Glauben zum ewigen Leben gelangen. Allzeit sei ich dazu bereit, Amen! Lieber Gott, nimm uns bald aus der Welt durch einen seligen Tod, Amen (Str. 3)! AUSG.: NUSSBAUMER, S. 275f. 2

A/l«t TOM: [Folz, Feie!weise] - 3 Str. ÜBERL. : Budapest Quart germ 329, 121rv IN IT.: A ch go 111 hui [!] dich : gnediglich INHALT: Osterlied, Bitte um Erbarmen und um Gnade. Christus ist heute erstanden. Ermahnung zu Dankbarkeit für die Erlösung und zu Standhaftigkeit im Glauben. NAMEN I f : Jesus Christus :

A/I63 TON: Folz, Feielweise - 3 Str. DAT.: [12.11.]1609 (den nechsien lag nach Martin]) ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 960 SCHREIHER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR. : disputation von Christen vnd beiden INIT.: Ein haid für war: zwar INHALT: Ein Heide disputiert mit einem Christen und fragt ihn, warum es unter den Christen mehr Lahme, Krumme, Blinde und Bucklige gebe als unter den Heiden. Der Christ weiß keine Antwort. Darauf antwortet der Heide selbst, die Christen schmähten Gott schlimmer als die Heiden; sie schwüren Meineide und fluchten. Solcher Dinge schämten sich die Heiden (Str. l u, 2). Bekehre dich, Christenheit! Gott vergoß am Kreuz unter Hohn und Spott sein Blut für uns (Str. 3). 2

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TON: Folz, Feielweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 573, 389rv SCHREIBER: Wolff, Heinrich .: Ein mall ging ich : heimlich

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INHALT: Der Dichter geht zum Wein, ohne seine Frau zu fragen. Er fürchtet, sie werde ihn beschimpfen. Als er am Tisch sitzt, ist er zunächst ganz verzagt, dann aber faßt er sich ein Herz und wird fröhlich. Bald steigt ihm der Wein in den Kopf, er singt und freut sich. Da kommt seine Frau herein und schreit und schimpft. Erschrocken bereut er, nötigt sie jedoch, sich auch hinzusetzen und mitzutrinken. Die Leute freuen sich. 2

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ÜBERL.; Nürnberg Mel Nor 856; S. 304-305 SCHREIBER: Munker, Jobst 2

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TON: Folz, Feielweise - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 5102, 382v-383r SCHREIBER; Braun, Georg INIT,: Esopus fein : ein INHALT: Ein Esel hat schwere Lasten zu tragen. In der Hitze schwitzt er. Sein Herr, ein Kaufmann, traktiert ihn mit vielen Schlägen, Nach all dieser Plage stirbt der Esel. Man zieht ihm die Haut ab und überspannt damit eine Pauke. Nun empfängt die Eselshaut noch mehr Schläge als vorher. Schluß: Man trage seine Bürde mit Geduld, sonst muß man eine noch schwerere ertragen. QUELLEN: [Steinhöwel,] Äsop [3,18] 2

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TON: Folz, Feielweise - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 211-212 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: des Narren gebett INIT,: Es war ein Narr: pfarr INHALT: Ein Narr in einer Pfarrgemeinde im Breisgau kann sein Gebet nicht wie vorgeschrieben sprechen. Er bringt die Worte völlig durcheinander. Wenn man zu ihm sagt: »Lenz, aus diesem Durcheinander kann der Herrgott nicht kamen drauß«, antwortet er: »Wenn er nicht rauskann, soll er drinbleiben.« Doch

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schließlich betet er in der Stille so viel, daß er das Gebet richtig kann. Darüber wundert und freut sich die ganze Gemeinde. NAMEN I : Breisgau NAMEN II : Lenz, Narr 2

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ÜBFRL,: Erlangen B 83, 575r SCHREIBER; Deisinger, Hans 2

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TON: Folz, Feielweise - 3 Str. DAT.: 08. 1 1.1588 ÜBERL.: Dresden M 9, S. 70-71 ÜBERSCHR.: Der 150 psalm INIT. : Frolockel heutt : Christenleutt INHALT: Lob Gottes.

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TON: Folz, Feielweise - 3 Str. DAT.: 14,10.1578 ÜBERL.: Dresden M 5, S. 12-13 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR, : Der baur ißt ein Schnepfen (...) INIT.: Hört au ff ein zeit: weit INHALT; in einem Wirtshaus essen Kaufleute mit einem Fuhrmann zu Mittag. Als letzten Gang trägt der Wirt Geflügel auf. In der Mitte liegt, wie üblich, eine Schnepfe. Der Fuhrmann holt sich die Schnepfe aus der Mitte, sagt: »Dacht1 ich rnir's doch, der Häher soll in meinen Rachen!« und frißt die Schnepfe ganz allein. Die Kaufleute müssen über ihn lachen, obwohl sie das Nachsehen haben.

BIBELST,; PS 150* 2

A/167b DAT.: Fehlt ÜBERL.: Augsburg ÜB III. 3. 2° 13, 19rv 2

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ÜBERL. : Budapest Quart germ 329, 86rv 2

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TON: Folz, Feielweise - 3 Str. ÜBERL.: Jena Prov. o 21, 26v-27r INIT.: Gott der hetr spricht : angesichr INHALT: Gott wendet seinen Zorn von seinem Volk ab und schenkt ihm Barmherzigkeit und Gnade. Er vergibt die Sünden, denn er ist der Erlöser. Schluß: Das bezieht sich auf Christus. BIBELST.: Jes 54, [8], hier fälschlich: 44 NAMEN II : Jesus Christus 2

A/168b DAT.:— .—.15— ÜBERL,; Göttweig 1034, 85r-86r SCHREIBER: Freudenlechner, Paul ÜBERL. r Breslau IV Fol 88b/4; S. 488 SCHREIBER: Bauttner, Wolf 2

A/l68d

ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/45 S. 520-521 SCHREIBER: Bauttner, Wolf

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TON : Folz, Feielweise - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 620; weitgehend unleserlich SCHREIBER; Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: der lands knecht mit dem spieß INIT.: Hör! ein landsknechi: schlecht INHALT: Ein einfältiger Landsknecht geht zur Beichte und bereut seine Sünden. Nach erhaltener Absolution nimmt er die Reue zurück, [Rest unleserlich,] 2

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TON: Folz, Feielweise - 3 Str, ÜBERL.: München Cgm 5102, 379v-380r SCHREIBER: Braun, Georg INIT.: Inn Thiro waß'. daß INHALT: Laronda ordnet in Tyrus an, niemand dürfe bewaffnet zu Versammlungen gehen. Dadurch will er Aufständen vorbeugen. Wer dieses Gebot bricht, wird erstochen. Eines Tages vergißt er selbst, den Degen abzulegen, bevor er zu einer Versammlung geht. Als jemand ihn an sein Gebot erinnert, ersticht er sich selbst. QUELLEN : Carion I ; Tyrus NAMEN 11: Laronda, Herrscher von Tyrus

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TON: Folz, Feielweise - 3 Str. ÜBERL,; Augsburg 4° Cod Äug 218, 17rv I NIT.: O G ölt mein herr: sehr INHALT: Bitte um Hilfe Gottes beim Sterben. Bitte um Trost. Bitte um Stärkung in Anfechtung durch den Heiligen Geist, Der Dichter läßt sich nicht von Gott abbringen. Er weiß, daß Sünde und Tod ihm nichts anhaben können, denn Gott hat ihn schon ausgelöst. Lob Gottes für die Erlösung. Der Dichter bittet Gott, daß er ihn nicht in Sünden verderben lasse und daß das Leiden für ihn nicht vergeblich gewesen sei. Bitte um Gnade. 2

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TON: [Folz,] Feielweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 571, 297v-29Sr ÜBERSCHR.: der Reutier mit dem gefroren Satlei I N IT. : Zu Winner zeitt: weit! INHALT; Ein Mann reitet an einem kalten Wintertag von Nürnberg nach Hersbruck. Als er vom Pferd steigen will, ist er an Sattel und Steigbügeln festgefroren. Man muß ihn mit Stiefeln und Sattel ins Wirtshaus tragen. Hinterm Ofen taut er wieder auf. Nach sechs Stunden kehrt er zu Fuß nach Nürnberg heim und erzählt sein Erlebnis, Da sagt man, die kleinsten Leute erzählten die größten Lügen, doch man falle nicht darauf herein. NAMEN I : Nürnberg; Hersbruck 2

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TON: Folz, Freier Ton - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 9, S. 751-753 ÜBERSCHR.: dauidt lies Israelzelen BEISCHR. : Am Rand: B v W INIT. : Die/ erst paralipomenon : stau INHALT: David läßt das Volk Israel zählen. Als Strafe folgt Pest. David bekennt seine Schuld. Schluß: David erwarb Gottes Gnade, als er sich zu seiner Schuld bekannte.

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BIBELST,: l Chr [21,1-5.8-17]*, hier: 22 N A M E N ! : Beer-Seba (Bei saba), AT; Dan, AT; Jerusalem NAMEN I I ; David, König; Israel; Joab; Gad 2

A/l74b

ÜBERL.: Augsburg ÜB III. 3. T 13, 405v407v 1

A/175 TON : Folz, Freier Ton - 7 Str, ÜBERL,: Göttweig 1033, 39v-42v SCHREIBER: Stromair, Thomas INIT.: Ein/ schennen Sun Isai he t: Prophe! INHALT: Samuel salbt David zum König. Der Geist Gottes weicht von Saul. Er läßt David an seinen Hof holen. Dieser spielt vor ihm auf der Harfe, um den bösen Geist zu vertreiben, David besiegt Goliath. Auslegung: David bedeutet Christus, den König der Juden aus Bethlehem. Auch dieser ist ein guter Hirte seines Vaters. Mit seiner »Harfe« - seinem Wort - besiegt er den Teufel. Gottvater schickt Christus zu seinen Brüdern in die Welt. Dort bezwingt er den Feind der Menschen, einen großen gewappneten Mann, vor dem alle fliehen. Er schlägt ihn ohne Waffen, nur mit seinem Wort. Doch die Welt hält dieses Wort für ein Närisch Predig, obwohl seine göttliche Kraft, wie prophezeit, dem Feind den Kopf abgeschlagen hat. Alles geschah zu Gottes Lob, das man in der ganzen Welt erkennt. BIBELST.; [l Sam 16; 17,1-53]; lMose[3,15] NAMEN I : Bethlehem NAMEN I I ; Isai, Vater Davids; David, König; Saül, König; Samuel, Prophet; Philister; Israel; Goliath; Juda; Jesus Christus; Juden Z

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TON: Folz, Freier Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 25-27 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR,; vil guser lehr sirachs INIT.: Es/gi'bet vns ein schöne lehr', sehr INHALT: Lebensregeln vermischten Inhalts.

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Auslegung: Man soll nicht vorschnell jedermann verachten, sonst wird man abgelehnt und geschmäht. Heute will jeder der Beste sein. Er glaubt, die Kunst »gefressen« zu haben und verachtet den Rat der Alten. Obwohl er irrt, will er immer recht haben und hält sich für den Meister statt für den Knecht. Solchen Hochmut straft Gott, Die Jungen sollen sich den Alten unterordnen und auch einander Untertan sein. Ermahnung zur Demut. Gott liebt die Demütigen und erlöst sie am Jüngsten Tag, Bitte um Demut. BIBELST. : Sir S,[l -12]*; l Petr 5,[5]

mel und Erde. Durch sein Wort hat er sich den Propheten offenbart, um das Leben zu verkünden, Christus ist der Same des Weibes, den Gott Abraham versprach. Auch Abraham erhielt eine Verheißung von Gott. An Isaak, Moses, Aaron, David und Salomo richtete Gott sein Wort und er verhieß ihnen den Heiland aus ihrem Geschlecht. Durch die Propheten hat Gott Empfängnis, Leiden, Tod, Auferstehung, Herrlichkeit und Himmelfahrt Christi und die Sendung des Heiligen Geistes verkündet. Durch sein Wort bewirkte Gott große Taten an Israel. Er piagte Pharao und ließ die Sonne stillstehen, bis Josua die Feinde besiegt hatte. Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn in die Welt. Da wurde das Wort Fleisch und wandelte unter uns, Gottes Sohn vollbrachte auf Erden viele Wunder. Er zerstörte das Reich des Teufels, gebot, das Evangelium zu predigen, und setzte die Sakramente ein. Durch sein Wort erweckt Gott die Gläubigen am Jüngsten Tag. Sie vernehmen das Urteil des »Erzhirten« und ihre Seelen werden erquickt und getröstet. Dann gibt es weder Tod noch Schmerzen. Gottes Wort bleibt ewig, darum ist es das größte Gut für Leib und Seele. Wer sich daran hält, irrt nicht. David nennt es die Leuchte seiner Füße. Wegen all dieser Wohltaten sollen wir Gottes Wort ehren, gern anhören und danach leben. Wir sollen Gott um den Heiligen Geist bitten, damit er uns im Glauben stärkt und wir fröhlich singen: »Erhalt 1 uns, Herr, bei deinem Wort!«

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TON: Folz, Freier Ton ÜBERL. : München Cgm 4998, 76v; nur bis 1,16 BEISCHR.: Am oberen Rand: In Des millers Engel weis ein gedrii [der zugehörige Text wurde nicht eingetragen] IN IT. : Inn/ dem profe ten Daniel!', hell INHALT: Nebukadnezar läßt ein goldenes Standbild machen, das alle anbeten müssen. BIBELST.: Dan 3,[1-13]* NAMEN I: Babylon (Babel) NAMEN : Nebukadnezar, König von Babylon AUSG.: E. M. BARNES (Hg.), Georg Wickrarn's Meisterlied Anthology from Cotmar: Ms, Cgm. 4998. Diss. (masch.) University of California, Los Angeles 1969, S. 318f, 2

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TON: Folz, Freier Ton - 5 Str. ÜBiRL.: Göttweig 1034, 383r-385r SCHREIBER: Freudenlechner, Paul ÜBERSCHR, : von Gottes wort dem höchsten schacz IN IT. : Kein/ grossern schacz han wir auf Erd \ kert INHALT: Gottes Wort ist unser größter Schatz, Es macht uns selig. Niemand kann seine Kraft gebührend preisen. Wer es hört und einhält, wird den Tod nicht spüren. Durch sein Wort schuf Gott Him-

BIBELST.: Job 8,[47.51];[I Mosc l2,2f,];Joh 1,[141; Offb21,£4];£Ps 119,105} NAMEN 11: Jesus Christus; Adam; Abraham; Isaak; Jakob; Moses; Aaron; David, König; Salomo, König; Israel; Josua 2

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TON; Folz, Freier Ton - 3 Str. ÜBERL.: Augsburg 4° Cod Äug 218, 312r313r

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[NIT.: Wan/ ich nut allei· menschen sprach : heniach INHALT: Die Liebe ist die höchste Geistesgabe, Auslegung: Wer die Liebe nicht hat, der hat den Glauben nicht. Wir sollen prüfen, ob wir rechte Gottes- und Nächstenliebe besitzen. Niemand kann ohne Liebe Gottes Kind sein und auf seine Gnade hoffen. Ermahnung zur Bekehrung, Bitte um Liebe und um Gnade. BIBELST,; l Kor 13,{1-8]* 2

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TON: Folz, Freier Ton - 3 Str. ÜBERL. : Eräangen B 83, 298r-299r SCHREIBER: Deisinger, Hans ÜBERSCHR.: Daß 6. Par || Verlaiigiiitng Pein IN IT.: Wie/ Chrisms hei sein gebett than : Cidfon INHALT: Jesus wird gefangengenommen und vor Hannas und Kaiphas geführt. Verleugnung des Petrus. Aufforderung, die Fortsetzung der history zu hören. [Das Lied ist hier Teil eines mit 2Dei/246 beginnenden Zyklus mit Liedern verschiedener Dichter.] BIBELST,: Joh 18* N A M E N ! : Nazareth; Kidron, Bach; Jerusalem, Tempel NAMEN I I : Jesus Christus; Petrus, Apostel; Judas Iskariot; Hannas, Hoherpriester; Kaiphas, Hoherpriester 2

A/I80t>

ÜBERL.: Weimar O 148, 213r-2l4r SCHREIBER: Beck, Hans Leonhard

ÜBERSCHR,: Die verlaiignung Pein i N IT.: Wie/ Christus hei gebetet schon; kidron INHALT: Der Hinweis auf Einbindung in einen Zyklus fehlt. 2

/lSlu

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TON: Folz, Hoher Ton - 3 Str. ÜBERL. : Nürnberg Theol 833, 65v-66v ÜBERSCHR.; der haicketi im äug IN IT. ; Mattheus der Eitangelisi: ist

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I N H A L T : Vom lieblosen Richten. Gleichnis vorn Splitter und vom Balken im Auge. Auslegung: Man soll seine Mitmenschen nicht streng verurteilen. Wer nicht alles glaubt, was man für richtig hält, wird gleich für einen Ketzer gehalten, auch wenn er ein frommes Leben führt. Wer gottlos lebt, macht andere auf Splitter aufmerksam, obwohl ihm selbst ein Balken das Auge verdeckt. Jeder soll sich selbst ansehen und Gott die eigenen Fehler klagen. Die Schuld der Mitmenschen soll man vergessen und ihnen Liebe entgegenbringen. BIBELST.: Mt 7,[l-5]*; Rom 2,[1-3] N A M E N ( I : Jesus Chrisius 2

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ÜBERL,: Weimar Q 569, 138r-139v BEISCHR. : Am Schluß: ]590 |Schreibdatum] 2

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ÜBERL.: Nürnberg Will 111 782,5.280-282 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR,: der splitter Im äug 2

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TON : Folz, Kettenton - 5 Sir. DAT.: 01.01.1539 ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 376-379 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.; Ein schul straff IN IT. : Ein/mal war mir Mein weil gar läng: zwang INHALT: Der Dichter langweilt sich und fühlt sich bedrückt. Um sich zu erfreuen, geht er auf die Heide, Er kommt zu einer Quelle. Dort findet er weiße, gelbe, braune und blaue Lilien und hört die Vögel singen. An einem Teich sieht er drei Fischer, die mit einem zerrissenen Netz fischen. Der Dichter beobachtet, daß große Fische durch die Löcher entkommen, und lacht darüber. Wären sie ordentliche Fischer, würden sie ihre Netze flicken. Diese Fischer sind wie Merker, die grobe Verstöße (Aufzählung) durchgehen lassen [bis hierher Ähnlichkeit mit 2S/69]. Auf dem Heimweg trifft der Dichter ei-

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nen Fuhrmann, der ihm klagt, ihm sei vor Gericht Unrecht geschehen. Der Dichter erzählt dem Fuhrmann von den Fischern, und dieser sieht zwischen beiden Fällen Ähnlichkeiten. Er hatte seinen Kontrahenten wegen eines Weinfasses verklagt, das dieser ihm schuldete. Doch sein Gegner bestach das Gericht, so daß er, der Fremde, Unrecht bekam. Das erinnert den Fuhrmann an die Merker, die ihr Urteil nach Gunst, statt nach Kunst richten und Fremde benachteiligen. Nachdem der Fuhrmann ihn verlassen hat, begegnet dem Dichter ein Fischer. Zu dem sagt er, im neuen Jahr werde der Teich drei anderen Fischern anvertraut. Er empfiehlt ihm, ein neues, engmaschiges Netz anzufertigen, wenn er in Betracht kommen wolle, und ermahnt ihn zur Sorgfalt, sonst werde er verspottet wie die drei Fischer. Ihnen soli man nicht nacheifern. 2

A/183 TON : Folz, Passional - 3 Str. ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 447-449 SCHREIBER: Bauttner, Wolf UBERSCHR. : Ein Neue Jar wanschung IN IT.: Nach rech! Christlichem Brauch : auch INHALT: Lob Christi. Bitte um ein gutes neues Jahr. Das liebe Christkindlein schenkt uns das ewige Leben. Gott hat Christus einen Namen gegeben, der alle Namen übertrifft, damit jede Kreatur sich vor ihm beugt. Jesus bedeutet Seligmacher, Verursacher des Heils und Heiland. Er ist der wahre Heiland: von einer Jungfrau geboren, durch den Geist Gottes empfangen - Mensch und Gott zugleich. Das Kind ist unser Trost, es rettet uns vor dem Tod. Bitte um Glauben und um ewiges Leben. BIBELST.: Phil 2,19-11] NAMEN I I : Jesus Christus 2

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TON: Folz, Schrankweise - 3 Str.

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DAT.: 17.01.1568 ÜBERL.: Dresden M 195, 163r-164v UBERSCHR,: die nrevr gen emaits INIT.: Am firvndzwenzygsten nach wal: :al INHALT; Der auferstandene Christus erscheint den Emm aus Jüngern. Sie erkennen ihn am Brotbrechen, Die Emmausjünger verkünden den anderen Jüngern zu Jerusalem, daß Christus auferstanden ist. BIBELST. : Lk 24,[l3-36]* NAMEN I : Emmaus; Jerusalem; Nazareth NAMEN I I : Jesus Christus; Kleopas (Cleophas), Jünger Jesu; Israel :

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TON: Folz, Schrankweise - 3 Str. ÜBERL.: Berlin Mgf 22, 112v-l I3v UBERSCHR.: das abenmmahl INIT. : Am vierzehennden Marcus klar: Schar INHALT: Abendmahl Christi mit seinen Jüngern. Schluß: Christus reicht uns seinen Leib und sein Blut. Dagegen lehnen die Ketzer sich auf. Sie bezweifeln, daß er jederzeit beim Abendmahl gegenwärtig ist, und halten das Abendmahl für ein bloßes Zeichen. Sollte es dem Schöpfer aller Dinge nicht ein Leichtes sein, alles, was er anfängt, durchzuhalten? Der Dichter glaubt, daß er im Abendmahl den wahren Leib Christi empfängt, wie Luther es gelehrt hat. Der falschen Lehre der Ca!vinisten geht er aus dem Weg, BIBELST,: Mk 14,[12-26]* NAMEN l: Jerusalem, Ölberg NAMEN : Jesus Christus; Luther, Martin 2

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TON; Folz, Schrankweise - 3 Str. DAT.: [vor 1587] ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/4, S. 36-38 SCHREIBER: Bauttner, Wolf UBERSCHR.: das weinacht fest BEISCHR.: Am Schluß: 7557 Corigird INIT.; In dein andren fecht litcas an : aiisgern

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INHALT: Die Geburt Jesu. Schluß: Heute ist es 1587 Jahre her, daß Christus geboren wurde. Ermahnung zum Lob Christi. BIBELST.I Lk 2,11-20]* NAMEN I: Syrien; Galiläa; Nazareth; Bethlehem NAMEN II: Augustus, röm, Kaiser; Cyrenius (Kireneas). Landpfleger von Syrien; Josephj Vater Jesu; David, König; Maria, Mutter Jesu; Jesus Christus 2

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TON: Folz, Schrankweise - 3 Str, ÜBERL.: Berlin Mgf 22, 109r-llOr ÜBERSCHR. : der Traume Josep INIT. : Matheuß ann dem Erslenn klar', war INHALT: Joseph will Maria verlassen und erfährt vom Engel im Traum den Namen des Kindes. Auslegung: Gott half uns auf wunderbare Weise. Er sandte seinen Sohn, der uns das Evangelium brachte, als wir im Gesetz gefangen waren. Außer ihm konnte niemand uns helfen. Wir sollen das K.ind loben. Dank für die Geburt Jesu, Er wird die Armen nicht mehr verlassen. Bitte um das baldige Kommen Christi. BIBELST,: Mt U18-25J*; Jes 7,[14] NAMEN I I : Joseph, Vater Jesu; Jesus Christus; Maria, Mutter Jesu; David, König 2

A/188

TON: Folz, Schrankweise - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/4, S. 476-478 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR. : die hitnelfard christi IN IT. ; Nach dem auff er stund christus Rein : sein INHALT: Die Himmelfahrt Christi. Schluß: Wenn die christliche Gemeinde auf Gott vertraut, sendet er seinen Geist. Christus fuhr gen Himmel und öffnete die Pforte, die Adams FaU verschlossen hatte. BIBELST,: Apg l,[3-i4]* NAMEN 1: Israel; Jerusalem; Judäa; Samaria; Jerusalem, Ölberg NAMEN II: Jesus Christus; Johannes d. Täufer; Maria; Adam

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TON: Folz, Strafweise - 3 Str, ÜBERL.: Augsburg 2° 370, 278r-279r SCHREIBER: Schwartzenbach, Onoferus INIT. : Cristus vnser hailande ; alsande INHALT: Christus lehrt Frauen und Männer einen gottgefälligen Lebenswandel. Versifikation: Ermahnung zur Barmherzigkeit. Man soll sich nicht gegenseitig richten, Schluß: Jeder will die Missetaten der anderen anprangern und ist blind gegen die eigenen Fehler, Bitte um Beistand, BIBELST. : Lk 6,[36-42]* NAMEN II: Jesus Christus 2

A/I9üa

TON: Folz, Teilton - 3 Str. DAT.: [—.--.1536] ÜBERL.: Berlin Mgf 23, 9iv-92r ÜBERSCHR.; Ein pad liedlein INIT.: Ach pader Lieber maisier mein : Ein INHALT: Der Dichter beschwert sich zum Schein über die schlechte Bedienung im Bad. Der Bader sieht ihn böse an und überlegt, welch seltsamen göckelrnann der Teufel ihm hier hereingebracht habe. Der Dichter hat aber nur gescherzt und bittet, ihm das nicht zu verübeln. Im Bad redet man oft solchen Unfug. AUSG.: F, SCHNORR VON CAROLSFELD, Zur Geschichte des deutschen Meistergesangs. Berlin 1872, S. 51 f. (nach Überlieferung c) 2

A/190b

DAT.: Fehlt ÜBERL.: Nürnberg Theol 833, 135rv z

A/1ftc

TON: Angabe fehlt ÜBERL.: Dresden M 8, 113v-l 14r SCHREIBER: Bauttenbacher, Jörg 2

A/190d

DAT.:— .—.1536 ÜBERL.: Dresden M 5, S. 472-473 SCHREIBER: Watt, Benedict von BEISCHR,: Falsche alternative Tonangabe: In der hon weis wolf/rams INIT.: O bader über meisler mein : ein

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A/190e

ÜBER.L.: Nürnberg Mel Nor 856, S. 2-3 SCHREIBER: Munker, Jobst 2

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TON : Folz, Teil ton - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 744-745 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: der schweyczer mil dem opffer gel! IN IT.; Eins mals Im sclnveiczeriand ein hin : rttgejtt INHALT: Ein Schweizer Hirte läßt ein Kind katholisch taufen. Als die Schale mit dem Opfergeld herumgegangen ist, n i m m t er das Geld vom Altar, Der Pfaffe sieht das, greift auch danach und behauptet, das Geld gehöre ihm. Der Hirte hat aber schon den größten Teil und fragt den Pfaffen zornig, wofür denn er das Geld beanspruche, er biete doch nichts feil. Jeder wisse, daß das Kind ihm gehöre. Gehörte es dem Pfaffen, ließe er ihm das Geld. NAMEN I : Schweiz (Schweizertand)

TON: Foiz, Teilton - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 5102, 403rv SCHREIBER: Braun, Georg IN IT.: Heraciints von Epheso : Fro INHALT: Bei einem Gastmahl schweigt Heraklit, während alle anderen reden. Als jemand ihn nach dem Grund fragt, sagt er, er schweige, damit die anderen ihre Angelegenheiten vorbringen könnten. Damit gibt er zu verstehen, daß sie zu viel von sich selbst reden. Schweigen ist gut, viel zu reden, ist unpassend. NAMEN I: Ephesus NAMEN I I : Heraklit, griech. Philosoph 2

A/193 TON: Folz, Teilton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau 400588, 422 rv SCHREIBER: Buchleitter, Leonhard

A/I93

BEISCHR.; Am Ende: Laus Deo Gloria: Spvs mea Christus | Ad AEternüiu Menwriam Scrips!t Leo/tarsus Btiechleitier \\pruiiisoi· rigi!iu m Jn Brege Aniico suo jj Georgia Longo 14 Sepie in bris Ao: 1578 jj Canfafe Domino Condemn nountu ]] Qiiia Mlrabilia fad!. IN IT.: Hört es begab sich a u ff ein zeit: weil INHALT: Einige Sänger treffen sich - bereits angetrunken - zu einem Gelage, Ein kleiner Mann »hustet« so unter den Tisch, daß man danach auskehren muß. Dafür wird er verspottet. Unter den Anwesenden ist auch ein großer Mann, der vom vielen Schepß (starkes Bier in Breslau) munter wird und gut singt. Sie singen so viele Töne, daß man gar nicht alle aufzählen kann. Der große Mann singt die K-älberweise. Dabei zerreißt plötzlich ein »Kalbsfell«, und es schießt ein Strahl in die Küche, lang wie ein Knehelspiss, NAMEN I : Bricg NAMEN : Jesus Christus; Lange, Georg, Meistersinger in Brieg 2

A/194a TON: Folz, Teilton - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 738-739 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR. : der Edehuan mit sei m gasf IN IT.: Nun höret einen guten schwanck: zanck INHALT: Ein papistischer Edelmann gerät mit seinem evangelischen Gast wegen des Glaubens in Streit, Der Edelmann gibt dem Gast einen Backe n streich und sagt, wenn er Christ sei, müsse er ihm auch die andere Wange reichen. Er tut das, schlägt aber zugleich den Edelmann ins Gesicht, daß ihm das Blut aus dem Mund schießt. Dazu sagt er: »Dir soll mit dem Maß gemessen werden, mit dem auch du mißt!« Damit muß der Edelmann die Ohrfeige h i n n e h m e n , BiBELST.:[Mt 5,39; 7,2] 2

A/194b

ÜBERL,: München Cgm 5102, 401 v-402r

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SCHREIBER: Braun, Georg IN IT. : Nun höret von nur einen schwanck'. zanckh 2

A/ m

TON: Fotz, Teilton - 3 Str. ÜBERL. : Dresden M 5, S. 847 SCHREIBER: Watt Benedict von UBERSCHR. : derfarczent Riter vordem Papst IN IT.: Von einer stat ich eins rnals las : ms INHALT: Ein kleiner, dicker florentinischer Ritter wird zum Papst gesandt. Als er mit seiner Rede beginnen will, läßt er einen fahren. Daraufhin sieht er sich um und spricht: »Wenn du für mich reden willst, schweige ich.« Der Papst muß lachen und erfüllt ihm jede Bitte. QUELLEN: [Pauli. Schimpf und Ernst, Nr. 341] NAMEN I : Florenz 2

A/l%

TON: Folz, Teilton - 3 Str. ÜBERL.: Augsburg 4° Cod Äug 218, 1 5r IN IT, : Welcher sein letze fes end bedeckt : verbrecht INHALT: Wer sein Ende bedenkt, sündigt nicht mehr leichtfertig, sondern lebt nach Gottes Wort, In der letzten Zeit sind die Frommen besonders gefährdet, weil ihnen der böse Feind nachstellt. Er wird den unermüdlich verfolgen, der nur nach weltlichen Dingen strebt. Bitte um Hilfe Gottes gegen den Teufel. 2

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TON: Frank, Goldener Kreuzton - 3 Str, DAT.: 03.10.1595 ÜBERL.: Weimar Q 574, 365v-367r; 2,1-3 fehlen SCHREIBER: Angerer, Stefan INIT. : Ach Gott vnnser fättter vnndherr : sehr INHALT: Paraphrase des Vaterunsers. 2

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A/I9S TON : Frank, Junger Ton - 3 Str. L.: Ulm StM L 5851, 87r-88r SCHREIBER: Baur, Matthias

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UBERSCHR.: das 20 Cap: Johannis: INIT, : Alß Jesus waß: genas INHALT: Der auferstandene Christus erscheint den versammelten elf Jüngern, acht Tage später auch dem Zweifler Thomas (Str. t u. 2), Der Text zeigt Christi Güte: Christus hilft dem Sünder, der sich bekehrt. Bitte um Hilfe zur Abkehr von Unglauben, Schuld und Sünde hin zu einem neuen Leben (Str. 3). BiBELST,:Joh20,[19-29]* NAMEN I I : Jesus Christus; Thomas, Apostel 2

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TON : Frank, Junger Ton - 3 Str. ÜBERL.; Wien s.n. 12635, 20v-21v SCHREIBER: Heiberger, Peter UBERSCHR.: des mensch kurczes leben [Register] BEISCHR.: Am Schluß: Anno saludis im 1586. jar den {...} dag Junius [Schrcibdaturn] INIT. : Zu süngen Mich : Ich INHALT: Das menschliche Leben ist kurz. Einer stirbt morgen, der andere heute, kein Reichtum bewahrt davor. Einmal sieht der Dichter im Traum auf einem Feld viele Tote liegen: Könige, Fürsten und Herren. Er sieht den Tod mit Pfeil und Sichel. Er ist dabei zu mähen. Der Tod gibt sich ihm zu erkennen und sagt, an den Toten habe er seine Macht gezeigt. Doch kämen noch viele zu seinem Tanz, bis am Ende der Reigen vollständig sei. Niemand kann ihm entkommen. Sein Reich erstreckt sich von Mittag bis Mitternacht und vom Aufgang bis zum Untergang. Er holt hoch und niedrig, groß und klein, böse und fromm. Alexander, Kambyses, Priamus, Augustus und andere Könige, Fürsten und Herren kamen durch ihn urn. Zeit, Alter, Gesundheit und Schönheit spielen keine Roüe. Wessen Stunde abgelaufen ist, der verfällt dem Tod. Auch der Dichter wird bald durch seinen Pfeil fallen. Diesen Traum nimmt er sich zu Herzen und denkt über

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das menschliche Leben nach. Wir sind wie dünnes Glas oder gemähtes Gras. Heute lebt der Mensch in Freude, morgen raubt der Tod ihm Macht, Gut und Ehre. Alles Irdische ist eitel. Man soll stets bereit sein zu sterben. Bitte um ewiges Leben, NAMEN II: Alexander d. Große;Kambyses(C£7«fpes), Perserkönig; Priamus, König von Troja; Augustus, röm. Kaiser 2

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A/19%

ÜBERL, : Dresden M 9, S. 959-960; teilweise unleserlich ÜBERSCHR.: Fehlt 2

A/i99c ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 84-86 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Vergleichung des ewigen lebens 2

A/199d

ÜBERL.: Augsburg 4° Cod Äug 218, 301 r302r ÜBERSCHR.: Fehlt 2

A/2Q0

TON: Frank, Junger Ton ÜBERL.: Dresden M 16, 321rv; unleserlich SCHREIBER: Winter, Hans ÜBERSCHR.: der besessen INIT.: Unleserlich INHALT: Jesus Christus heilt einen Besessenen. BIBELST.: Mt 12,[22-30]* 2

A/201

TON: Frank, Kurzer Ton - 5 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fot 8Sb/8, S, 74-75 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein vorgsang am oslerdag INIT.: Christ ist erstanden: banden INHALT: Christus ist erstanden und hat uns das Leben gebracht. Er hat die Sünde ausgelöscht und uns bei Gott Gnade erworben. Durch die List der Schlange waren wir verloren. Christus hat uns eine neue Straße geöffnet. Wir sollen den alten Sauerteig ausfegen, dann bekommen

A/201

wir das Osterlamm. Ermahnung zum Lob Christi. BIBELST.: l Kor 5,[7} NAMEN II; Jesus Christus 2

A/202

TON: Frauenlob, Abgekürzter Ton - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 574, 105v INIT,: Lucas am zwelfften sprichle: vnderichle INHALT: Selig sind, die das Wort Gottes glauben, bewahren und danach handeln. Schluß: Christus ist Mensch und Gott zugleich. Er ist ewig. Die fleischliche Natur nahm er nur an, um uns zu erlösen. BIBELST.: Lk [ll,27f.], hier fälschlich: 12 NAMEN II: Jesus Christus 2

A/203

TON: Frauenlob, Blauer Ton - 3 Str. ÜBERL. : Augsburg 4° Cod Äug 218, 48v-49v INIT, : Hört wie/ Sirach der weise man ; an INHALT: Ermahnung zur Weisheit. Schluß: Gott hat alte Menschen berufen, aber die Welt lebt in Sünden, Dem unbußfertigen Sünder bleibt die Pforte zum Leben verschlossen, BIBELST.: Sir 51,(31-36]* 2

A/204a

TON : Frauenlob, Blauer Ton - 3 Str, ÜBERL.: Weimar Q 573, 241r-242r ÜBERSCHR, : wart der frauenlob gestorben ist INIT. : O Christ/es ist der Tod ein end: eilend INHALT; Nach einleitenden Bibelzitaten über den Tod (die Einleitung entspricht dem Klagliedtyp) wird berichtet, daß Frauenlob, doctor der heiligen schrift, 1317 [!] zu Mainz starb und von Frauen zu Grabe getragen wurde. QUELLEN : Spangenberg, Von der Musica und den Meistersängern, [S. 131 f.] BIBELST.: IMose 2,[i7] NAMEN I: Mainz; Straßburg NAMEN II: Frauenlob, Heinrich AUSG.: J. RbTTELBACH, Eine bisher unbekannte Meisterliederhatidschrift: Stadtbibliothek Nürnberg Mel. Nor. 856. In: Litterae Ignotae.

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A/204a

Hg, v. U. MÜLLER, Göppingen 1977 (Litterae 50), S, 143-151, hier 145f. (nach Überlieferung b) LIT.: RETTELBACH, S, 150 2

A/204b

ÜBERL.: Nürnberg Mel Nor 856, S. 255-257 SCHREIBER; Munker, Jobst 2

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TON: Frauenlob, Blühender Ton - 3 Str. DAT.: 28.05.1555 ÜBERL.: Dresden M 12, 311rv; möglicherweise Teil eines Zyklus, vgl. 2 / 87 SCHREIBER: Hachenberger ÜBERSCHR, : Die melusina INIT. : Die franczosiche kranika : alda INHALT: Melusine heiratet Raimund, der sie erlöst. Doch auf ihr lastet ein Fluch: jeden Samstag wird sie zu einer Schlange. Als Raimund ihre Abwesenheit bemerkt, erschrickt er und ist sehr traurig, weil er annimmt, sie betrüge ihn mit seinem Bruder. Als der Tag anbricht, kehrt Melusine zurück und tröstet ihn. Raimund glaubt nicht mehr an ihre Untreue und wird wieder froh. Schluß: Jeder soll seinem Nächsten vertrauen und sich nicht selbst beunruhigen, QUELLEN: Französisch Cronica\ [Thüring von Ringoltingen, Melusine, S. 96-98] MOTIVPAR.: Mot C 31.1.2; Mot F 302,2; vgl. Mot G 245.1 N A M E N ' I I : Melusine; Helmas (Helmut), Vater der Melusine; Reimund, Mann der Melusine 2

A/205b

ÜBERL.: Weimar Fol 419, 267v-268r ÜBERSCHR. : Die Melusina im Bad t. 2

A/205c DAT. : Fehlt

ÜBERL.: Weimar Q 567, 103r-104r 2

A/206 TON: Frauenlob, Blühender Ton - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 5453, 153v-154v SCHREIBER: Heiberger, Peter BEISCHR, : Am Schluß: Anno verkertp. h. vnd geschriben im 1614 den l d{ag} Junius den ] sondag trinitaiis

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INIT,: Ein alt ten Man ich fragen the t i: he 11 INHALT: Ein Alter erklärt dem Dichter die acht Lebensabschnitte des Ehemanns: Zuerst ein liebestoller Stier, wird er bald der schwangeren Frau untertäniger Esel, Ist das Kind da, sorgt er für es wie ein Joseph und spielt Kuckuck, Ist das Heiratsgut aufgebraucht, wird er Barfüßermönch, von Armut geplagt. Um die Ehre zu retten, plagt er sich Tag und Nacht, einem Märtyrer gleich; als Kämpfer geht er gegen die Widrigkeiten des Alltags an. Schließlich wird er ein Simon (SieMann), denn jetzt gibt seine Frau den Ton an. Er gewinnt den Schinken vom Deutschen Hof, d. h. er ist nicht mehr Herr im Haus, und gehört dem Orden an, in dem man geflickte Hosen trägt. [Das Lied ist 2S/3256 sehr ähnlich.] NAMEN I : Nürnberg, Deutscher Hof NAMEN I I : Joseph, Vater Jesu; Simon 2

A/207a

TON: Frauenlob, Blühender Tön - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 6, 212v-213r SCHREIBER: Hager, Georg ÜBERSCHR.: Ein Hochzeit lied INIT.: Herrgott valter in Deinem thron : son INHALT: Bitte um Beistand beim Singen. Der Dichter ist gebeten worden, bei dieser Hochzeit zu singen. Er wünscht dem Brautpaar Segen, Glück sowie guten Beginn, guten Verlauf und gutes Ende des Ehestands, Dem Bräutigam rät er zur Gottesfurcht, er sou seinen Hausstand vernünftig leiten und fleißig arbeiten, nur seine Frau lieben und auf sich sehen. Wenn er das alles befolgt, schenkt Gott ihm seinen Segen, Die Braut soll dem Bräutigam gehorchen, jedoch nur in Dingen, die nicht gegen Gottes Willen verstoßen. Sie soll nur ihren Mann lieben und ordentlich haushalten. Dann wird sie Lob und Ehre erlangen. NAMEN II: Jesus Christus 2

A/207b ÜBERL.: Augsburg 4° Cod Äug 218, 51 v-S2v

ÜBERSCHR.: Fehlt

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TON: Frauenlob, Blühender Ton - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 416-418

TON: Frauenlob, Blühender Ton - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 775-776 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: der Bulerisch p faff IN IT. : In einem dorff ein Pfarherrsaß: waß INHALT; Ein Dorfpfarrer stellt allen Frauen nach. Das ärgert eine Bäuerin. Als er auch sie verführen will, lädt sie ihn abends zu sich ein. Sie bittet jedoch zugleich ihren Mann, sich mit einem Knecht zu verstecken. Der Pfaffe kommt, küßt sie und zieht sich auf ihren Wunsch aus. Als er nackt ist, kommen der Bauer und sein Knecht und verprügeln ihn. So wird seine Buhlerei reichlich mit Schande bezahlt (Str. l u. 2). Buhlerei mit Verheirateten wird bestraft, wo immer sie geschieht. Gott läßt sie bekannt werden, wenn sie auch noch so heimlich getrieben wird. Vor Hurerei, Geiz und Wucher soll jeder Christ sich hüten. Das sind drei verfluchte Laster, die überall verbreitet sind (Str. 3).

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SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: der geiczig Mann IN IT. : Höret von eime Mann der was: mas INHALT; Ein reicher Geizhals hat einen verschwenderischen Sohn. Damit dieser nicht alles verpraßt, vergräbt er einen großen Teil des Geldes. Der Sohn beobachtet das, gräbt das Geld aus und verschwendet es. Als der Vater das merkt, ist er sehr traurig, denn der Reichtum war sein Gott, auf den er sich verließ. Obwohl er durch seinen Geiz viel zusammengerafft hat, leidet er nun im Alter Not und endet sein Leben kümmerlich. Schluß: Geiz ist eine große Sünde, die Gott straft. Bitte um Bewahrung vor Sünden. 2

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TON: Frauenlob, Blühender Ton - 3 Str. ÜBERL,: Dresden M 5, S. 647-648; teilweise unleserlich SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Eulenspigel verkauffl ein kaczen für ein Hasen IN IT. : {Hört wie) Eulenspigel mis nam \ kam INHALT; Eulenspiegel kommt an Fastnacht nach Leipzig. An diesem Tag halten die Kürschner ein Gelage, sie können aber kein Wildbret bekommen. Da näht Eulenspiegel eine Katze in ein Hasenfell ein, verkleidet sich als Bauer und verkauft das Tier vor dem Rathaus einem Kürschner. Die Kürschner wollen zunächst ihren Spaß mit dem Hasen treiben. Sie lassen ihn in einem Garten von Hunden hetzen. Doch der vermeintliche Hase klettert auf einen Baum und schreit Miau, Da merken die Kürschner, daß sie betrogen wurden. QUELLEN: [Eulenspiegel Nr. 55] NAMEN I : Leipzig NAMEN II: Eulenspiegel

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TON: Frauenlob, Blühender Ton - 3 Str. ÜBERL.: Berlin Mgf 23, lOlrv ÜBERSCHR.: der kunig Codrj INIT. : Inn einer Cronica ich las: was INHALT; Codrus, der König von Athen, liegt im Streit mil den Peloponnesern. Diesen wird geweissagt, die Athener würden siegen, wenn ihr König falle. Die Peloponneser sind deswegen darauf bedacht, König Codrus zu schonen. Doch als dieser von der Weissagung erfährt, verkleidet er sich, kämpft an vorderster Front und wird erschlagen. Als die Feinde das merken, fliehen sie. So hilft der treue König dem Volk, indem er seine königliche Würde ablegt. Ihn sollen sich alle Herren zum Vorbild nehmen, damit auch sie nach dem gemeinen Nutzen trachten. Die alien Lehrer bezeichnen Codrus als Präfiguration Christi. Auch er verließ das Reich seines Vaters, nahm die

3

Menschheit an und litt den Tod, um sein Volk zu erlösen. NAMEN I I ; Peloponneser; Athener; Codrus, König von Athen; Melanthos, Vater des Codrus; Jesus Christus 2

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ÜBERL, : Weimar Fol 418, S, 496-498 SCHREIBER; Bauttner, Wolf ÜBERSCHR, : der Counts 2

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TON: Frauenlob, Blühender Ton; Melodie 3 Str. DAT.: 20.07.[15]83

ÜflERL.; Breslau StB 1009, 134v; verloren, aufgenommen nach der Ausgabe SCHREIBER: Puschman, Adam ÜBERSCHR.: Von Nicodemo vnd der Hebe Christi INIT.: Johannis am dritten Christus: Nicodemtts INHALT: Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen Sohn gab. Nicht um zu richten kam er in die Welt, sondern damit sie selig werde (Str. 1). BIBELST.; Job 3,[l6f.]* NAMEN I I ; Jesus Christus; Nikodemus AUSG.: G. MÜNZER (Hg.), Das Singebuch des Adam Puschmün. Leipzig 1906, S, 34 (Str. l mit Melodie) 2

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TON: Frauenlob, Froschweise - 3 Str. ÜBERL.: Berlin Mgf 23, 71v-72v ÜBERSCHR.: der dot Senecam [!] IN IT. : Als Kaiser nero der thiran : than INHALT: Nero gibt den Befehl, Seneca zu töten, gestattet ihm aber, die Todesart selber zu wählen. Seneca will sich im Bad von einem Arzt die Adern öffnen lassen (Str. 1), Ein Knabe, der das Bad betritt, läßt beim Anblick des halbtoten Mannes vor Schreck eine Glutpfanne fallen. Da das Gefäß zerbrochen ist. bestreut er seine Hand mit Asche und legt die Glut darauf. Seneca stellt fest, obwohl er viel gesehen habe, lerne er noch im Sterben.

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Er habe nicht gewußt, daß Asche Feuer löschen könne (Str. 2). Die Bösen lohnen einem die gute Tat nicht. Sei nicht hochmütig, verachte nicht den Geringen! Keiner schäme sich, auch von einem Geringen etwas zu lernen (Str. 3). NAMEN II: Seneca; Nero, röra. Kaiser 2

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ÜBERL.: Weimar Fol 419, lOIrv ÜBERSCHR.: Der Tod l Seneca 2

A/213c

ÜBERL.: Weimar Q 569, 303v-304v ÜBERSCHR.: Fehlt I

A/213d

ÜBERL,: Weimar Q 573, 50tr-502r SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: das end Seneca 2

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TON: Frauenlob, Froschweise - 5 Str, ÜBERL,: Nürnberg Will III 782, S. 672-674 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Das Benedicile IN IT.; Daß Benedicite ich sing: ding INHALT: Der Dichter will zu Gottes Lob das Benedicite singen. Er preist Wein und Brot, die Gott den Jüngern zum Abendmahl gab. Judas nahm auch am Abendmahl teil, war aber nicht »weise«. Es gibt viele Menschen, die das Abendmahl einnehmen und Gott nicht ehren. Lob Gottes und der himmlischen Heerscharen. Bitte an den Heiligen Geist um Segnung der Mahlzeit. Vaterunser. Benedicite, Ave Maria. Der Heilige Geist, Vater und Sohn waren bei Maria - eine Gottheit in drei Personen. Bitte um Segen Gottes. NAMEN I I : Judas Iskariot; Gabriel, Erzengel; Maria, Mutter Jesu 2

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TON: Frauenlob, Froschweise - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 6, 307r-308r SCHREIBER: Hager, Georg ÜBERSCHR.: vom wein

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BEESCHR.: Am Schluß: dicht zu sfrasburg \\ INHALT: Begrüßung der Meister. Sie üben ich niechi \\'oi wisn wie der matt hies | der die Kunst richtig aus. Der Singer ist gesich wein \'nd weiber nit rer füren lies kommen, weil er über diese Schule viel .: {Der) -ein der ist ser gut vnd frisch : Gutes gehört hat. Er hat von der Freyheii fisch erfahren und will sich auch freien lassen. INHALT: Vorzüge und Nachteile des Weins, Die Kunst beinhaltet schöne Worte und gute Lehren, deswegen liebt und übt er NAMEN I: Straßburg sie. Er fand einen guten Meister, der ihn 2 A/215b unterrichtet hat. Der Singer möchte erÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 193-194 fahren, wie er die Freyheit erlangen SCHREIBER: Bauttner, Wolf kann. Er will die Kunst ausüben und ÜBERSCHR, ; Von gut t vnd Bösser art des hochhalten. Wo man sie schmäht, will er für sie eintreten. Weil er von Gott diese BEISCHR. : Am Schluß: Ich mächt wo/ wissen Gabe empfangen hat. will er nicht davon wie der man hieß )| der sich wein vnd ablassen. Wer die Kunst mit allem Fleiß weiber ni! Bethoren liß übt, erntet Lob. INIT, ; Hörtf der wein Ist sehr gut vnd frisch : 2 A/217b tisch ÜBERL.: Nürnberg Mel Nor 856, S. 103-105 SCHREIBER: Munker, Jobst TON; Frauenlob, Froschweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar O 148, 84v-85v SCHREIBER: Beck, Hans Leonhard INIT. : Ein Reicher Mann in franckreich saß : Übermaß INHALT: Ein reicher Mann in Frankreich hat eine schöne, aber untreue Frau. Fr beabsichtigt, sie zu bestrafen. Deswegen läßt er ihren Esel drei Tage lang dürsten, am vierten Tag reitet er mit ihr aus. Ais sie an die Rhone kommen, läuft der Esel ins tiefe Wasser. Während er herausschwimmen kann, ertrinkt die Frau. Niemand ist darüber entsetzt. So treibt der Mann seiner Frau die Buhlerei aus und verschafft sich Ruhe. Ihr geschieht recht. Wer mit einer solchen »Bübin« verheiratet ist, leidet und muß sich ihrer schämen. Sie aber wird ewige Reue leiden. NAMEN I: Frankreich; Rhone (Roden)

TON: Frauenlob, Froschweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 569, 222r-223r ÜBERSCHR.: vürein der sich wilfreyen lasen INIT.: Gott gms euch maysler kunsfen reich : warf eich

TON: Frauenlob, Froschweise - 3 Str. ÜBERL.: Berlin Mgq 583, 172v-173v INIT.: Man find vif manchen thumen man : an INHALT: Es gibt viele Dumme, die dichten wollen und doch kein Lied richtig singen können. Ihr Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt. Der Dichter wundert sich darüber, Was soll das Narrenspiel? Wie will man einen Text verfassen, wenn man das Abc nicht kann? Wer die Sieben freien Künste nicht beherrscht, soll nicht dichten, denn sein Dichten krankt. Er verschwendet Hirn und Mark umsonst. Zuerst soll er lernen, Weisen und Worte besser zu gebrauchen. Sonst geht er mit Zahl und Maß falsch um und weiß nicht, wo im Ton ein Reim stehen muß und wieviele Silben nötig sind. Mancher Singer beherrscht nur ein, zwei Lieder und kommt sich so erfahren vor, daß er auch gleich dichten will. Er lobt sich und setzt die wirklichen Meister herab, Lob der wahren Meister. 2

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TON: Frauen lob, Frosch weise - 3 Str.

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DAT.:— .—.1602 ÜBERL.: Berlin Mgf 22, 77v-78r ÜBERSCHR.: die 12 gastlichen Stinenden I NIT,: Zu \\-iienberg vor zeiien \var: dar INHALT: Ein Bürger in Wittenberg hat viele Studenten in Kost und bewirtet sie vorzüglich. Dadurch werden sie sehr genäschig. Jeder verlangt etwas anderes. Damit machen sie der Wirtin viel Arbeit, wie das Sprichwort sagt; Für Gut und Geld macht ihr die Welt das Leben sauer. Als wieder einmal alle zwölf Unterschiedliches verlangen (Aufzählung), bereitet sie ihnen ein Buitermus {Brudermus; zur Textbesserung vgl. :S/2609], d. h, sie kocht alle gewünschten Gerichte in einem Topf zusammen. Keiner will davon essen. Das Sprichwort sagt: Nichts bleibt übrig als das unsauber Gekochte. NAMEN I: Wittenberg 2

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TON; Frauenlob, Gekrönter Reihen; Form 2; Melodie - 3 Str. ÜBERL.:NürnbergLKAFen4°V182,163v164v SCHREIBER: Rarst, Hans IN IT, : Das z\ve\ vnd zwainczigist'. wist INHALT: Gottes Volk wird unter einem gerechten König leben. Schluß: Das ist eine Weissagung vom Reich Christi. Christus wird Gerechtigkeit schaffen, das Evangelium predigen lassen und die Schwachen stärken. BIBELST.: Jes 32,[1-8]*, hier fälschlich: 22 NAMEN 11: Jesus Christus 1

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INIT.: Wan der ewige Gott: ? INHALT: Wenn Gott sein sündiges Volk strafen will, tut er dies auf vielerlei Art. Erzählung: Frankreich wird lange Zeit von grimmiger Kälte heimgesucht. 1: Frankreich 2

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TON: Frauenlob, Geschwinder Ton - 3 Str. DAT.: 08.11.1575 ÜBERL.: Weimar Q 569, 211r-212r ÜBERSCHR.: die drei Satein die la men ft INIT.: Ein Reiche Bau ritt die her einnen Sitne: gewune INHALT: Der Sohn einer reichen Bäuerin treibt in der Schule nur Schabernack. Deswegen schickt die Mutter ihn in das benachbarte Weißenhorn, dort soll er Latein lernen. Er darf erst zurückkehren, wenn er drei Worte dieser Sprache kann, die niemand, ausgenommen der Pfarrer, versteht. In Weißenhorn verpraßt er das Schulgeld im Wirtshaus mit Frauen. Als es zu Ende ist, macht er sich reuevoll und ohne Lateinkenntnis auf den Heimweg. Unterwegs sieht er eine Kuh, die h i n t e r einer Viehherde herläuft. Er beschließt, daraus ein Latein zu machen, das niemand versteht. Dasselbe beschließt er, als er einem M a n n begegnet, dem eine Egge durchs Bein geht, und als er an der l i i e r einen sieht, der viele Fische fängt. Das ergibt folgenden Spruch: Kuh zum ri/i Retun vnnd die Lament darbet ernein | hat die II Eil daß ist die drine. Damit zieht er weiter. NAMEN f : Weißenhorn; Hier (//), Fluß

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AUTOR: Watt, Benedict von ?Ton und Handschrift TON: Frauenlob, Gekrönter Reihen (Jn der f hören weis ban h. regen b.); Form 2; Melodie ÜBERL.: Weimar Fol 421/33, 5, 2rv; nur Str, 1 , 1 . Stollen und Teile des Abgesangs SCHREIBER: Watt, Benedict von (Noten und Text); Mezner, Hans Georg (Überschrift, beim Text Schriftzüge nachgefahren)

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TON: Frauenlob., Geschwinder Ton - 3 Str. DAT. : [31.12.]1574 [?] (an Sani gaaruß mg) ÜBERL.: Weimar Q 569, 209v-210v INIT.: Etlich Nachpauren waren beieinander', n o!pckander INHALT: Nachbarn speisen bei einem Wirt. Er rät ihnen, sich alles gut schmecken zu lassen, alles sei kostenlos, ausgenommen

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ein Kapaun. Als der Wirt draußen neu angekommene Gäste empfängt, versteckt einer den Kapaun und läßt von der Wirtin Reis mit gebackenen Fischen servieren. Am Ende verlangt der Wirt für den Kapaun einen Taler. Da zieht einer den Braten hervor und verzichtet im Namen aller Gäste darauf. Der Wirt kann nichts dagegen sagen. Aus dieser Geschichte soll jeder Wirt lernen! 2

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TON: Frauenlob, Geschwinder Ton - 3 Str. DAT.: 04.08.1569 ÜBERL,: Dresden M 5, S. 474-476 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Der abenleurer mit der Maria zu Ainndel IN IT.: (Z) u Einsidel ist gesessen : erlesen INHALT: Wallfahrer rühmen die Wundertaten der Maria von Einsiedeln, Ein Abenteurer hört dies und sagt, die Maria sei seine Schwester. Die Pilger fassen das als Lästerung auf. Der Abt von Einsiedeln läßt den Lästerer gefangennehmen und vor Gericht stellen. Dort bekennt der Abenteurer, auch mit dem »Großen Gott« von Schaffhausen und mit dem »Teufel« von Konstanz verwandt zu sein, sie seien seine Brüder. Schließlich klärt er alles auf, sein Vater, ein Bildschnitzer aus Straßburg, habe die Figuren gemacht, so wie er auch ihn »gemacht« habe. Alle lachen über den Scherz. Der Abenteurer wird freigelassen und bekommt obendrein fünf Batzen, die er in einem Wirtshaus verzecht, QUELLEN: fWickram, Rollwagenbüchlein, Nr. 5] NAMEN I: Einsiedeln; Straßburg; Schaff hausen; Konstanz (Costnitz) NAMEN II: Maria AUSG.: J. BOLTE (Hg.), Georg Wickram, Werke, Bd, 3, Tübingen 1903 (StLV 229), S. 316f. LIT, : BOLTE, S. 380 2

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TON: Frauenlob, Goldene Radweise - 3 Str. ÜBERL. :Göttweig 1033, 154r-155r SCHREIBER: Stromair, Thomas

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ÜBERSCHR, : Ein lobgcsang der Vrsiend Christi INIT.: All weite singt : erchhng {!] INHALT: Alle Welt freut sich über Christi Auferstehung. Überall ertönen Gesang und Saitenspiel. Lob Christi für die Erlösung (Str. 1), Er ist Samson, der den Löwen getötet hat (Str. 2). Die Einwohner von Gaza bewachten die Stadttore, weil sie Samson erschlagen wollten. Doch er trug die Tore auf einen Berg. So entging auch Christus dem Tod und zerbrach die Höllentore (Str. 3). BiBELST.:[Ri 14, 5 f.; 16,1-3] NAMEN : Gaza NAMEN II: Jesus Christus; Samson (Simsen), Richter

TON: Frauenlob, Goldene Radweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Q 570, 144r-145r SCHREIBER: Schramm, Kilian INIT.: Durch got will ich : sich INHALT: Irrlehren haben sich ausgebreitet. Wir sind so träge, daß es kein Wunder wäre, wenn Gott uns sein Wort wieder entzöge und uns stattdessen falsche Lehren senden würde, wie es schon viele Jahrhunderte lang der Fall war. Wir sollen bedenken, daß Gott uns sein Wort aus Güte gesandt hat. Weil wir unstet, dem Bösen zugeneigt und undankbar sind, hat er uns mit Verblendung geschlagen. Es gibt heute Menschen ohne Glauben; sie leben wie das Vieh. Mancher behauptet, bei den Alten, bevor die ler auf ist kommen, sei es besser gewesen, seitdem gebe es überall Ungerechtigkeit. Gottes Lehre und sein Gebot werden verspottet, als seien sie die Ursachen unserer Sünden. Bitte um rechten Glauben. 2

A/227a

TON: Frauenlob, Grüner Ton - 3 Str. DAT.: 06. 1 1.1 559 ÜBERL.: Dresden M 192, 457r-458r ÜBERSCHR.: ein schulkunsl vnd lob des gesanges

!

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I NIT,: Ich lob gesanges kunste : vmbsunste INHALT: Lob des Gesangs: Der Singer will nicht davon ablassen. Gesang ist seine beste Kurzweil. Er Lebt nicht davon, sondern von seinem Handwerk. Instrumentalmusik klingt, doch verbreitet sie keine nützlichen Lehren, Außerdem kann man bei der Ausübung seinem Handwerk nicht nachgehen. Auch wenn er dann mehr Geld hätte, ließe der Singer nicht vom Lob Gottes ab, Kunst, die nicht zeitliche Güter bringt, wird heute verachtet. Doch sollen die Singer sich nicht irremachen lassen, Gott sind sie nicht weniger wert. NAMEN I I ; Adam AüSG-: A. HARTMANN, Deutsche MeisterliederHandschriften in Ungarn. München 1894, S. 78-80 {nach Überlieferung d) 2

A/227b DAT.; Fehlt ÜBERL,: Dresden M 9, S. 490-492 ÜBERSCHR.: ein schuikunsi BEISCHR.: Am Rand: W v W :

A/227c DAT,: Fehlt ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 474-475 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein schuikunsi 2

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DAT.: Fehlt ÜBERL.: München Cgm 6252, Fasz, 18, 6rv 2

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AUTOR: Watt, Benedict von? Umgebung und Quelle TON: Frauenlob, Grundweise - 3 Sir, ÜBERL.: Erlangen B 83, 518rv SCHREIBER: Deisinger, Hans l MIT.: Alphonsus ein könig der arogoner: beywohner INHALT: König Alfons reitet seinem heimkehrenden Vater König Ferdinand entgegen. Als er sieht, daß dieser in einer Sänfte getragen wird, steigt er ab und begleitet ihn zu Fuß, um notfalls beim Tragen helfen zu können. Der Vater for-

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dert ihn auf, neben ihm herzureiten wie die anderen Würdenträger. Doch Alfons antwortet, jeder solle sich verhalten, wie es ihm gezieme. Ihn könne niemand davon abbringen, den alten, schwachen Vater zu Fuß zu begleiten, Aristoteles sagt, Gott und den Eltern könne man nie genug danken. Gott gebietet, die Eltern zu ehren. Wer das nicht befolgt, wird nicht alt. QUELLEN: Panormiia; Aristoteles NAMEN 11: Alfons V., König von Aragon; Aragon ie r; Ferdinand I., König von Aragon 2

A/229 TON: Frauenlob, Grundweise - 3 Str, ÜBERL.: Weimar Q 571, 297 r v ÜBERSCHR.: Jupiter mil dem pauren INIT. : Als die romer hielien ein schaitspil schone: fron€ INHALT: Die Römer halten zu Ehren Junos ein Schauspiel ab. Doch bevor es beginnt, läßt ein Bürger seinen Knecht wegen Diebstahls schlagen und henken. Jupiter ist verstimmt, weil das seine Gattin beleidigt. Er befiehlt im Traum einem Bauern, dem Rat zu sagen, der Vorspringer beim Schauspiel gefalle ihm nicht und die Stadt komme in große Not, wenn man das nicht ändere. Als der Bauer sich weigert, stirbt erst einer seiner Söhne, dann wird er selbst lahm. Schließlich läßt er sich zum Rathaus tragen und richtet die Botschaft aus. Sofort wird er wieder gesund. Man bringt Jupiter ein Opfer, damit er die Stadt verschone. NAMEN I I : Romer; Juno; Jupiter (Joris) 2

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TON: Frauenlob, Grundweise - 3 Str. ÜBERL,: Weimar Fol 418, S. 1001-1002 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR,: Augustinus mil dergon heilt INIT.: Augustinus woli ergründenBedechiig : fürdrechtig INHALT: Augustinus denkt über das Wesen der Gottheit nach. Dabei sieht er am Strand ein Kind, das versucht, das Meer

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auszuschöpfen. Im Gespräch mit ihm wird Augusünus die Unmöglichkeit bewußt, Gottes Wesen zu ergründen (vgl. Ton name).

Sorge, daß kein Schwert in seine Nähe kommt, und läßt ihn nicht in den Krieg ziehen. Als der König erfährt, daß ein Bär auf dem Olymp wütet, schickt er das Hofgesinde auf die Jagd. Sein Sohn ist mit dabei. Eine Lanze, die auf den Bären geschleudert wird, trifft Athis tödlich. Krösus trauert um ihn, bestraft aber den Schützen nicht.

NAMEN II: Augustinus AUSG.: A. HARTMANN, Deutsche MeisterliederHandschriften in Ungarn. München 1894, S. 66 {nach Überlieferung b) LIT.: J, BOLTE, Nachtrag. In: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 21, 1911f S. 338 2

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ÜBERL.: Budapest Quart germ 329, I8v-19v ÜBERSCHR.: Fehlt INIT.: Augustinus wolt die gottheil ausgründen : künden

'A/Mi TON: Frauenlob, Grundweise - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 634-635 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.; das verloren schwer! INIT. : Ein burger ging gar einczig vber lande : erfände INHALT: Ein Pilger findet am Weg ein Schwert und fragt es, wer es denn verloren habe. Es antwortet, ein einziger habe es verloren, aber es selbst habe viele verloren. Damit will es sagen, viele Menschen seien mit ihm getötet worden, deswegen sei es aus eigener Schuld verloren. So bekennt das Schwert seine Vergehen. Diese Fabel lehrt uns, daß die Bösen verderben müssen. Doch vorher verderben sie viele, die ihnen vertrauen. Goü straft sie jedoch. Bitte um Bewahrung vor Gottes Strafe. QUELLEN: [SteinhöwelJ Äsop [4,18]

QUELLEN: Valerius Maximus [1,7,4] NAMEN l: Lydien (Tktdia); Olymp NAMEN II: Krösus, König von Lydien; Athis (Achis), Sohn des Krösus 2

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ÜBERL. : Weimar Q 567, 16rv 2

A/233 TON: Frauenlob, Grundweise - 3 Str. ÜBERL. : Dresden M 5, S. 626-627; teilweise unleserlich SCHREIBER: Watt, Benedict von . : Ein neidigerhundeinen ganczen dage : läge INHALT: Ein neidischer Hund liegt vor einer Krippe mit Heu. Als ein Rind daraus fressen will, verwehrt er ihm das. Das Rind schilt ihn, weil er ihm eine Speise, die er selbst nicht genießen kann, verwehrt und es verhungern lassen will (Str. 1 u. 2). In der Welt herrscht Neid. Einer verwehrt dem ändern das, wofür er selbst keine Verwendung hat. Wer durch Kunst Ehre erlangt, dem wird Feindschaft entgegengebracht, obwohl man ihm nichts anhaben kann (Str. 3). QUELLEN: (Sleinhöwel,) Äsop, [Extrav. 11]

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TON: Frauenlob, Gmndweise - 3 Str. ÜBERL. : Weimar Fol 419, 213rv ÜBERSCHR.: König Croesus Traum von seinem Sohn

INIT. : Ein könig in dem landt Thidia säße: waße INHALT: Im Traum sieht König Krösus von Lydien, wie sein Sohn Athis mit einem Schwert getötet wird. Deswegen trägt er

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TON: Frauenlob, Grundweise - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 322-323 SCHREIBER: Watt, Benedict von INIT.: Ein schwanck ist geschehen vor kurczen Jaren: erfaren INHALT: Der Sohn einer Witwe heiratet die Tochter eines reichen Bürgers. Nach der Hochzeit erzählen die Nachbarn der Wit-

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we, die Schwiegertochter sei früher eine Hure gewesen. Als der Bräutigam dies erfährt, denkt er sich eine List aus. Er stellt sich, als sie zum ersten Mal miteinander schlafen, bewußt ungeschickt. Da erklärt ihm die Frau, wie er es machen müsse. Empört sagt er: »Du willst eine ehrenhafte Jungfrau sein und belehrst mich in diesen Dingen!« Er droht, alles ihren Verwandten zu erzählen. Sie bittet ihn um Verzeihung und verspricht ihm in Z u k u n f t Gehorsam. Bereitwillig verzeiht er ihr. Auch heute noch will manche Hure eine Jungfrau sein. 'A/235

TON: Frauen lob, Grundweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 456-457 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜSERSCHR. : alle Menschen müsen sterben l N IT.: Elesear ein weiser Rabi n-ase: sase INHALT: Der weise Rabbi Eleasar aus Kapernaum schreibt: Alle Menschen müssen sterben und werden am Jüngsten Tag auferweckt. Dann wird ihnen vor Gottes Gericht das Urteil verkündet. Den Frommen ist ewige Freude bereitet, auf die Bösen wartet die Hölle. Der Schöpfer wird richten. Niemand entgeht seinem Urteil, QUELLEN: Eysebius NAMEN I : Kapernaum NAMEN I I : Eleasar (Elesear}, Rabbi; Juden 2

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TON: Frauenlob, Grundweise - 3 Str. DAT.; 13.06J552 ÜBERL.: Dresden M 207, 85v-86r SCHREIBER: Puschman, Adam ÜBERSCHR, : Eu/euspigel fei i die Schneider vom Laden IN u.: Hört a/s Eulenspige! gen Pamberg käme : name INHALT: In Bamberg logiert Eulenspiegel bei einem Wirt am Markt. Nebenan wohnt ein Schneider mit drei Gesellen, die täglich auf dem Laden sitzen. Wenn

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Eulenspiegel vorübergeht, verspotten sie ihn. Um sich zu rächen, sägt er nachts die Pfosten durch, läßt sie aber aufeinander stehen. Ais der Hirte morgens die Schweine vorbeitreibt, reiben diese sich an den Pfosten, und die Schneider fallen vom Laden, Eulenspiegel lacht und ruft über den ganzen Markt: »Seht drei Schneider hinunterfliegen!« Alle Leute verspotten die Schneider. Diese schämen sich und wissen nicht, wie ihnen geschah. Sie vermuten jedoch, daß Eulenspiegel ihnen einen Streich gespielt hat, und lassen ihn fortan in Frieden. Das Sprichwort sagt: Spott sucht Schaden. QUELLEN: {Eulenspiegel Nr. 49} NAMEN 1: Bamberg NAMEN I I : Eulenspiegel 2

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UBERL.: Dresden M 5, S. 331-332 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Etitenspigei mil den 3 schnei dem au ff dem laden 2

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TON: Frauenlob, Grundweise - 3 Str. DAT.: 16,01,1576 ÜBERL.; Breslau IV Fol 88b/4, S. 400-401 SCHREIBER: Bauttner, Wolf IN IT.: Lobet den Herren a! ir himell klare : Engellschare I N H A L T : Alle Kreatur soll Gott loben. Auf sein Wort hin wird alles erschaffen. Er erhält alles. Gott hat große Wunder gelun und uns aus dem Jammertal erlöst. 2

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TON: Frauenlob, Grundweise - 3 Str. ÜBERL.: Weimar O 149, 90v-91 v SCHREIBER: Martin, Tobias IN IT. : Man list In habi Ionischen geschieh ten : bericliien I N H A L T : In Babylon ist es üblich, die heiratsfähigen J u n g f r a u e n an einem Ort zu versammeln. Die Männer können unter ihnen wählen. Je schöner die Erwählte ist, desto mehr muß der M a n n für sie

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zahlen, Den Erlös erhalten die häßlichen Mädchen als Aussteuer, damit auch sie Männer bekommen. So werden alle im richtigen Alter verheiratet, ohne daß die möglicherweise armen Hitern dafür aufkommen müssen. Wäre das auch in dieser Stadt üblich, gäbe es nicht so viele alte Jungfern. QUELLEN: Strabo, Babylonische Geschichten NAMEN I : Babylon

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bar. Doch der Maulesel des Zophyros wirft tatsächlich ein Fohlen, Bald darauf wird die Stadt durch List eingenommen. Man betrachtet das als göttliches Wunder. Schluß: Man soll nicht über Wunder spotten. Bei den gottlosen, sündigen Heiden ereigneten sich viele Wunder. QUELLEN : Herolt NAMEN I ; Babylon NAMEN I I : Darius L, Perserkönig; Zopyros, Perser

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A/239a

TON : Frauenlob, Grundweise - 3 Str. ÜBERL,: Dresden M 5, S. 375-376 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Unleserlich IN IT.: Zwen schuler waren In dem pajerlande: beidexaude INHALT: Zwei Schüler, die durch Singen ein Stück Brot verdient haben, geraten beim Teilen in Streit. Sie prügeln sich und begründen die Schläge jeweils mit Sätzen aus der Bibel: »Schlägt man dich auf eine Wange, so halte auch die andere hin.« »Wie du einem anderen tust, so wird dir geschehen.« Schluß: Man soll mit dem Maß messen, mit dem man selbst gemessen werden will NAMEN I : Bayern 2

A/339b

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A/241a

TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str, DAT.: 29.05.1555 ÜBERL,: Dresden M 12, 313rv SCHREIBER: Hachenberger ÜBERSCHR.: simson mit den ihoren INIT. : Das sechfzeenle suche : puche INHALT: Die Gaziter lauern Samson auf. Er ergreift die Türen und Pfosten des Stadttores und trägt sie auf einen Berg. Delila fragt Samson nach der Ursache seiner Stärke. Er gibt ihr eine falsche Auskunft. [Fortsetzung in dem in beiden Überlieferungen unmittelbar folgenden Lied 2 A/726.] BIBELST.: Ri 16,[l-9] NAMEN I ; Gaza NAMEN II: Samson (Simson), Richter; Delila, AT; Philister 2

ÜBER!.,.: Erlangen B 83, 539rv SCHREIBER: Wait, Benedict von ÜBERSCHR.: Zwen schaler messen einander nach der schriffi

A/241b DAT.; Fehlt ÜBERL.: Augsburg ÜB III. 3. 2° 13, 563rv ÜBERSCHR.: Simson Dregt Die Dhor Der Stadt gasa

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A/240

TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str. ÜBERL,: Weimar O 348, 12v-13r SCHREIBER; Beck, Hans Leonhard IN IT. : Babylon die siadt Eben : geben INHALT: Als König Darius Babylon belagert, wird ihm geweissagt, er werde die Stadt erst erobern, wenn ein Maulesel ein Füllen werfe. Da Maulesel unfruchtbar sind, hält man die Stadt für uneinnehm-

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TON: [Hort, die fünf Fragen in:] Frauen l ob, Hagenblühweise / [die fünf Antworten in:] [Frauenlob,] Leidton / Frauenlob, Würgendrüssel / Marner, Kreuzten / [Frauenlob,] Tagweise / [Regenbogen,] Grauer Ton - 10 Str. ÜBERL.: Dresden M 9, S. 199-204; die Fragen, Str, l, 3, 5, 7, 9 fehlen, Platz dafür freigelassen

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Ü R sc R . : die freu heitt gar gut IN IT.: Die Kunst fing an : t/wtt

INHALT: Antworten einer Freiung. 1. Antwort: Der Meistergesang beginnt zu Mainz. Ein Domherr, ein Hufschmied und der Schwabe Marner, sowie MügHng, ein Doktor, stehen am Anfang. 2. Antwort: Ursprungssage. Kaiser Otto läßt die vier Meister prüfen. Sie werden zum Papst geschickt, der an ihrer Kunst Gefallen findet. So entstehen die vier gekrönten Töne. 3. Antwort: Meistergesang nennt man den Gesang in deutscher Sprache, der die »Unkunst« vermeidet (Aufzählung von Verstößen), 4. Antwort: Durch die Zwölf Meister nahm die Kunst zu. Die Sieben freien Künste. 5. Antwort: Viele verstehen nichts von der Gesangeskunst. Der Singer will sich heute freien lassen. [Zu der vorliegenden Freiung gehört noch *Fer/l2b, das in der H s. vorausgeht.] NAMEN !: Mainz; Schwabe n; Böhmen (Behemerlandi); Deutschland

NAMEN II : Marner; Heinrich von Mügeln (Müg)', Otto, Kaiser 2

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TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 354-355; Str. 3 weitgehend unleserlich SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR. : der Beck mit der Meid vnd dem k n echt IN IT.: Ein beck der hei ein Maide : beide INHALT: Knecht und Magd eines Bäckers haben ein Verhältnis, Einmal treiben sie es nachts in der Backstube und schlafen danach ein. Bevor sie am Morgen erwachen, kommt der Bäcker und entdeckt das Paar. Die Magd hält in der Hand den aufgerichteten Streit kalben des Knechts. Schnell läuft der Bäcker zu seiner Frau und sagt, die Magd liege im Sterben, der Knecht habe ihr schon das Licht in die Hand gegeben. Mit einem Wasserguß wecken sie das Liebespaar und jagen es aus dem Haus.

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A/244a TON: Frauen lob, H age n blüh weise - 3 Sir. DAT.:—.—.1574 ÜBERL.: Dresden M 5, S. 207-208 SCHREIBER: Watt, Benedict von IN IT.: Ein ntechtig reicher mane : voran?

INHALT: Ein reicher Mann befiehlt seinem Sohn, nach seinem Tod Mönchen und Pfaffen viel Geld zu geben. Als er stirbt, kommen die Geistlichen und erwarten reiche Spenden, doch der Sohn weigert sich, ihnen etwas zu geben. Er habe oft gehört, Werke und Fürbitten nach dem Tod hätten keine Wirkung, Ob man in den Himmel oder in die Hölle komme, stehe in Gottes Ermessen. Set sein Vater in der Hölle, gebe es keine Hilfe, sei er im Himmel, brauche er keine. Er wisse nicht, wohin er gekommen sei, und wolle nichts geben. Schluß: Jeder Mensch soll im Leben Gutestun, damit er auf die Hilfe der Pfaffen nicht angewiesen ist. :

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DAT.: Fehlt ÜBERL.: Erlangen B 83, 570v-571r SCHREIBER: Deistnger, Hans 2

A/245a

TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str. DAT.: 10.08.1551 ÜBERL: Dresden M 9, S. 636-637; verblaßt ÜBERSCHR.: die 2 dmncknen mender IN IT. : Einsma/s an einem feierdage : klage INHALT: Zwei Betrunkene kaufen von einem Bauern faule Kürbisse, die sie ihren Frauen verehren wollen. Da sie sehr torkeln, fallen die Kürbisse in den Dreck. Der eine Betrunkene stürzt dauernd zu Boden, der andere kann nicht einmal mehr lallen. Der eine, der sich kaum mehr kennt, hat sich in die Zehe gebissen [?]. Der Wirt, bei dem die beiden waren, heißt Veit Schuch, [Inhalt aufgrund der schlechten Lesbarkeit nicht sicher wiederzugeben.] NAMEN !i: Bacchus; Schuch, Veit, Wirt

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ÜBERL.: Dresden M 5, S. 228-229; teilweise unleserlich SCHREIBER: Watt, Benedict von BEISCHR.: Am Rand: H, P.

TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str. DAT.:— .—.1539 ÜBERL.: Dresden M 9, S. 129-130 ÜBERSCHR.: die weisen mender l N IT.: Es sasen auf ein zeite : heile INHALT: »Weise« Männer sitzen zusammen. Einer hat Kopfschmerzen. Seine Kollegen raten ihm, sich am rechten Ohr zur Ader zu lassen oder das Ohr überhaupt abzuschneiden. Der Narr setzt sich tatsächlich allen Schmerzen aus. Epimythion: Es gibt viele, die sich um »Weisheit« kümmern, denen aber die wahre Weisheit fehlt.

A/24Sb

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TON: Fratienlob, Hagenblühweise - 3 Str, DAT.: 29.05.1555 ÜBERL.: Dresden M 12, 312v-313r SCHREIBER: Sohn Lienhard Hachenbergers ÜBERSCHR.: Der Raihschiag der herren von hiersaw IN IT. : Ein tags hert ich Von feren : herren INHALT: Ein Bote bringt den Einwohnern der »großen Stadt« Hirschau einen Brief ihres Herrn. Man weckt den Schultheiß aus dem Mittagsschlaf. Der schaut den Brief von allen Seiten an, kann ihn aber nicht lesen. Zwei Ratsherrn kommen vom Mistauffaden, lehnen die Mistgabeln hinter dieTüre und fragen, was in dem Brief stehe. Der Schultheiß spricht: »Es ist ein schmieriges Krickelkrakel.« Er befiehlt, Sturm zu läuten, um die Leute aus allen Dörfern zusammenzurufen, damit sie dornige Spelzen auf die Mauern tragen und die Stadt verteidigen. Einer der Ratsherrn schlägt vor, sie sollten auch alle Brunnen voll Wasser füllen. Der andere sagt: »Das hätten wir fast vergessen.« Sie nehmen ihre Mistgabeln und gehen zum Essen, NAMEN I : Hirschau (Hersaw) DAT.: 28.03. 1555 ÜBERL.: Dresden M 12, 91 v- 1 92r; teilweise unleserlich SCHREIBER: Hachenberger ÜBERSCHR.: Der Rathschlag 2

A/246c

DAT.: 28.03. 1 555 ÜBERL.: Dresden M 5, S. 514-515 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: Ratschlag der herren von hirschaw

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MOTIVPAR.: Vgl. Mot K 1011.1 2

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TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str. ÜBERL.: Berlin Mgq 410/3, 5Iv-52r SCHREIBER: Wildenauer, Valentin ÜBERSCHR.: der hundt mit dem stück fleisch IN IT, : Esopus ist vnns sagen : tragen INHALT: Ein Hund, der ein Stück Fleisch im Maul trägt, erblickt im Wasser sein Spiegelbild. Um das Fleisch, das er im Wasser sieht, zu bekommen, springt er hinein. Als er zuschnappen will, verliert er das Fleisch. Er kann es nicht mehr finden und hat nun gar nichts (Str. l u. 2), Auslegung: Mancher ist sehr reich und bekommt doch nicht genug. Mit dem Tod verliert er fremdes und eigenes Gut, Wir sollen zufrieden sein mit dem, was wir haben (Str. 3). QUELLEN: [Steinhöwel,] Äsop [1,5] MOTIVPAR. : Mot J 1791.4 2

A/248b

ÜBERL.: Dresden M 5, S. 793-794 SCHREIBER: Watt, Benedict von IN IT. : Esopus dut vns sagen : dragen 2

A/249

TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str. ÜBERL. : Augsburg ÜB III. 3. 2° 13,180r-181 r IN IT. : Her salo man Der weiße : fleiße

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INHALT: Gott möge uns vor Abgötterei, Lüge, Reichtum und Armut bewahren. Schluß: Wir sollen uns durch Hoffart nicht vom rechten Weg abbringen lassen. BiBEL5T.:Spr30,[7-9f 2

A/250a

TON: Frauen lob, Hagenblühweise - 3 Str. ÜBER!.,: Weimar Fol 419, 2llv-212r ÜBERSCHR,: Der Tyrannisch Cambises l N IT.; Herodotus thut sagen : tagen INHALT; Kambyses läßt seinen Bruder ermorden und heiratet seine Schwester. Einmal läßt er beim Mäh! einen Hund gegen einen Löwen kämpfen. Als der Hund verletzt ist, reißt sich ein anderer Hund los und hilft ihm, den Löwen zu überwinden. Die Königin weint angesichts dieser Treue, die im Gegensatz zum Verhalten ihres Bruders steht. Daraufhin läßt der König sie ebenfalls töten. Diesen Tyrannen konnten keine Strafen und Ermahnungen von seiner Grausamkeit abbringen, QUELLEN: Herodot, [Historiae 3,32] NAMEN II: Kambyses, Perserkönig 2

A/250b

TON: unleserlich ÜBERL.: Weimar Q 567, 13v-14r ÜBERSCHR.: Fehlt 2

A/250c

ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 580-581 SCHREIBER: Bauttner, Wolf 2

A/250d

ÜBERL.: Weimar Q 572, 258r-259r

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A/251

TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 5, S. 116-117 SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: der Krug mit dem Regn IN IT.: Hört Esopus der weise : f leise INHALT: Ein Hafner stellt einen Krug zum Trocknen in die Sonne. Ein aufziehendes Unwetter fragt den Krug, wer er sei. Der antwortet, er sei ein Krug und werde es bleiben. Doch der starke Regen bringt ihn zum Zerfließen. Schluß: Warnung vor Hoff art. QUELLEN; [SteinhöweL] Äsop, (Avianus 26]

TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str. DAT.: 21.02.1539 ÜBERL.: Berlin Mgq 410/3, 148v-149r SCHREIBER: Wildenauer, Valentin ÜBERSCHR.: der guchipruchüg INIT.: Lucas ms zaigef one : Schone INHALT: Petrus heilt den gichtbrüchigen Äneas (Str. u. 2). Auslegung: Wir liegen alle krank von Sünden im Bett, bis Christus in uns seine göttliche Liebe entzündet, damit wir an die Erlösung glauben. Ermahnung zum Lob Christi (Str. 3). BIBELST.: Apg 9, (32-35J* NAMEN l : Lydda, NT; Nazareth NAMEN 11 : Petrus, Apostel; Äneas, NT; Jesus Christus 2

A/252b

ÜBERL,: Nürnberg Theo! 833, 17rv 2

A/252c

ÜBERSCHR,: der Tiran Campise

ÜBERL.; Nürnberg So lg Ms 56/1.2°, 142rv

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A/250« ÜBERL.: Weimar O 148, 12rv SCHREIBER: Beck, Hans Leonhard ÜBERSCHR.: Fehlt

A/25M DAT.: Fehlt ÜBERL.: Erlangen B 83, 105rv SCHREIBER: Deistnger, Hans

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A/250f

TON: Melodie ÜBERL.: Nürnberg Will III 792, 12v; nur Str, l ohne 2. Stollen ÜBERSCHR,: Fehlt

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A/253

TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 8, 419rv SCHREIBER: Wildenauer, Valentin

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ÜBERSCHR. : Christus sent seine Jünger aus I NIT.: Marcus am Sechzehenden : aussenden INHALT: Christus erscheint nach der Auferstehung den elf Jüngern. Missionsbefehl, Himmelfahrt. BIBELST.: Mk I6,[15f.l9f.)* NAMEN II: Jesus Christus 2

A/254

TON: Frauenlob, Hagenblühweise - 3 Str. ÜBERL.: Nürnberg Will III 782, S. 457-458 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: von warer Bus I N IT. : Mercket ir lieben Christen : Ein vnd zwenzigisten INHALT: Sünde soll man meiden, sie vernichtet den Menschen (Str. l u. 2). Lehre: Wir sollen der Sünde feind sein und Gott um Vergebung bitten (Str. 3). BIBELST.: Sir 21,[l-4]* 2

A/255a

TON: Frauenlob, Jahrweise - 3 Str, ÜBERL.: Dresden M 5, S. 356-35S SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR.: die brey pfannen INET,: In einem darff ein Bäurin saß: was INHALT: Eine Bäuerin ist beim Kochen sehr schlampig. Im Essen sind Eierschalen, Haare und Stroh. Weil sich die Knechte beklagen, ermahnt der Bauer die Frau zu größerer Sauberkeit. Damit nichts in das Essen fällt, kocht sie am nächsten Tag nackt. Als sie dabei ist, einen Brei zu kochen, steht sie über dem Herd ein Stück Speck hängen. Sie wilt es abnehmen, damit es nicht in die Pfanne fällt und Anlaß zu neuem Ärger gibt, rutscht dabei aber aus und fällt mit dem nackten Hintern in die Pfanne. Rasch streift sie den Brei vom Gesäß ab in die Pfanne und sagt dabei zu sich: »Ich will so tun, als ob ich sauber gekocht hätte. Der Brei wird ihnen schmecken, aber ich mag nichts davon haben. Zum Teufel, wenn sie sich wieder beschweren!« Sprichwort; Die ganze Woche lang bleibt nichts übrig, als das unsauber Gekochte,

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A/255b ÜBERL.: Dresden M 6, 209v-210r SCHREIBER: Hager, Georg ÜBERSCHR, : Unleserlich BEISCHR.: Am Schluß: Jeczund hat dises lid ein end die köchin hat den arsch ver brent ÜBERL. : Dresden M 6, 296v-297r SCHREIBER: Hager, Georg ÜBERSCHR. : Unleserlich BEISCHR.: Am Schluß: Jetzundhat dises liet ein ent \\ die köchin hat den arsch verbrent 'A/250

TON: Frauenlob, Kupferton - 3 Str. ÜBERL. : Augsburg 4° Cod Äug 218, 96r-97r INIT.: Das wir in not (en schwere : erhöre INHALT: In der Heiligen Schrift gibt es viele Beispiele dafür, daß Menschen in Not Gott anrufen. Auch Jona betete zu Gott, als er drei Tage und Nächte im Walfisch lag. BIBELST.: Jon 2, [3- 10]* NAMEN II : Jona, Prophet 2

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TON: Frauenlob, Kupferton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau IV Fol 88b/8, S. 67-69 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: glaubens drost in Verfolgung INIT,: Der Weg hin zu dem leben : Eben INHALT: Christus ist unser Weg zum ewigen Leben. Wer an ihn glaubt, dem ist nach dem Tod himmlische Freude bereitet. Gott nennt Chrislus seinen lieben Sohn, an dem er Wohlgefallen findet. Christus spricht: »Ich bin der Weg und die Wahrheit.« Er ist uns in Armut vorangegangen, wir sollen ihm nachfolgen. Wer Besitz hat, soll sein Herz nicht daran hängen} sondern ihn zum Nutzen seiner Nächsten gebrauchen. Wir sollen wohltätigsein wie unser Heiland, Christus hat sein Kreuz willig getragen, damit wir ihm geduldig nacheifern. Er litt, um uns von Sünden zu befreien. Wer seinem Wort

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nachfolgt, flieht unreine Lehren. Nur dann hat er Anteil am ewigen Heil. BIBELST.: [Ml 3,17, Joh 14,6] NAMEN II: Jesus Christus

BIBELST. : 2 Chr 2,{1- 12]* NAMEN II : Salomo, König; Israel; Moses; David, König 2

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TON: Frauenlob (H.F.L), Kupferton - 3 Str. ÜBER L.: Augsburg 4° Cod Äug 219, 298 r299r IN IT, : König dauidt Sänfftmüetiig : gietlig INHALT: König David weissagt vom Reich Christi und der Kirche. Versifikation: Preis des Gesalbten Got-

tes. Schluß: Bitte um Schutz Gottes. BIBELST.: Ps45,[!-7]* NAMEN II: David, König; Jesus Christus

TON: Frauentob, Kupferton - l Str. DAT.: —.—.1604 ÜBERL,: Ulm StM L 5850, 2 38 r v BEISCHR. : Reimpaarspruch: Der Verfasser hat 1604 den Auftrag bekommen, das Lied in diesem Ton zu dichten. Mit 19 Jahren hat er begonnen, den Meistergesang zu erlernen. Am Ostermontag 1596 mußte er eine Probe seines Könnens ablegen. IN IT, : Nachdem als woll be tage t : saget INHALT: Des alten Tobias Abschied. Er prophezeit den Untergang Ninives und ermahnt Sohn und Enkelkinder zu Frömmigkeit und Mildtätigkeit. QUELLEN: (Tob 1 4, 6. l Of.]* NAMEN I : Ninive NAMEN II : Tobias, der alte; Tobias, der junge 2

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TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL,: Augsburg ÜB III. 3, 2° 13, 197r198v ÜBERSCHR. : 2 Cronica am l . Cappite! INIT.: Da nun Salomon kam in sein Königreiche : gewaltigleiche INHALT: Salomo bittet um Weisheit. Gott schenkt ihm Weisheit und Reichtum.

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TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL. : Augsburg 2° 370, 177v-179r SCHREIBER: Schwartzenbach, Onoferus INIT.: Ewiger got ich Rief zu dir aus herizen grund : mund INHALT; Die Welt lebt gottlos. Die Prophezeiung hat sich erfüllt; es gibt nur noch wenige Fromme. Die meisten Menschen streben nach irdischen Gütern, hassen die Wahrheit und beleidigen Gott mit ihren Taten. Über die bevorstehende Not spotten sie. Trotz allem halten sie sich für fromm. Ermahnung zur Buße. Die Strafe des Herrn steht bevor. Der Jüngste Tag wird uns in unserer Zufriedenheit überfallen wie ein Dieb. Wer in Liebe und Glauben wacht, dem kann die Finsternis nicht schaden, Ermahnung zu Bekehrung und Wettabkehr. Mit Gott soll man nicht scherzen. Wer nicht zum christlichen Streit bereit ist, wird verdammt. Bitte um Beistand. BIBELST.: IThess 5

TON : [Gekrönter Hort] (Ein Hort in 4 Crönten Thonen): Frauenlob. Langer Ton / Regenbogen, Langer Ton / Marner, Langer Ton / Mügiing, Langer Ton - 5 Str. DAT.: H .— .1574] ÜBERL. : Augsburg ÜB III. 3. 2° 13, 341r-344r

ÜBERSCHR.: Die 5 Plag Pharao INIT. ; FünffPlagsendei Gott König Pharao : also INHALT: Der Pharao wird von fünf Plagen heimgesucht: Wasser wird in Blut verwandelt (Str. 1); Froschplage {Str. 2); Läuseplage (Str. 3); Ungezieferplage (Str. 4); Pest (Str. 5). BIBELST.: 2Mose 7, [l 4- 1 8.26-29]*; 8, {l 2-20)*;

9,H-7]*„ NAMEN I : Ägypten NAMEN II: Moses; Aaron; Israel

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gepriesen. Sie gehört zu den freien Künsten. Oft müssen andere Künste vor ihr weichen. Gesang erfreut. Wer singen will, soll mas vnd zu halten und darf nicht Unfug treiben, damit man ihm nicht das Narrenkleid anlegt. Mancher verachtet Gesang. Wo von Gottes Wort und Wundern gesungen wird, sucht ein solcher Schwätzer durch Störung den Gesang zu beeinträchtigen. Mancher schämt sich, in der Kirche mit der Gemeinde zu singen. König David hat sich nicht geschämt, sondern hat viele Gedichte zu Gottes Lob verfaßt. Wir sollen uns nicht zum Laster verführen lassen und Gott mit Gesang preisen. Wer singen kann, soll es tun, auch wenn es nicht jedem gefällt. Bitte um Erleuchtung.

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DAT.:— .--.1574 ÜBERL.; Dresden 9, S. 268-271; Str. 5 teilweise unleserlich INIT. : Fünferley blag sent got dem König pharao : also 2

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ÜBERL,: Dresden M 16, 285r-286r SCHREIBER: Watt, Benedict von ÜBERSCHR. : Fünfferley Plagen K. Pharaonis INIT. : Fünfterlej Plag sendt Got dem König Pharao : also

TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. DAT.: i— .—.1548] ÜBERL.: Dresden M 8, 216v-218r SCHREIBER: Wildenauer, Valentin ÜBERSCHR. : Ein schuel kunsl INIT. :{G}esanges kunst ha i mich von Jugent auff erfreut : heut INHALT: Den Dichter erfreut Gesang von Jugend an. Beispiele aus dem Alten und dem Neuen Testament, wo Gott durch Gesang gelobt wird; Moses singt mit Israel, David dichtet den Psalter, bei Christi Geburt loben die Engel Gott, Paulus mahnt zum Psalmensingen. Aufforderung, nun Gott durch Singen zu loben. BIBELST.: ZMose 15; Kol 3, [16]; [Lk 2, 1 3 f.] NAMEN II; Israel; Moses; David, König; Jesus Christus; Paulus, Apostel 2

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DAT. :--.—. 1 548 ÜBERL,: Dresden M 9, S. 507-509 ÜBERSCHR.: ein lob des gsangs BEISCHR. : Arn Rand: B v wai 2

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TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau 400588, 256v-258r SCHREIBER: Lange, Georg INIT.; Gott grise euch all die mit gesang hie sein bereit : zeit INHALT: Begrüßung der Singer und Zuhörer, Gesang übertrifft alle anderen Künste, Musica wird auf der ganzen Welt

BIBELST.: Eph 5,[l5-20] NAMEN 1t: David, König 2

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TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 257-259 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein lehr von der zungen INIT, : Ich gib einem Jeden Meinen ge dräuen rath : that INHALT: Warnung vor böser Nachrede, vor zu raschem Urteil, vor Einmischung in fremde Angelegenheiten, vor Lügen und unbedachtem Reden. Ermahnung zu Verschwiegenheit. Gott allein kann uns helfen. Wir sollen ihn um das ewige Leben bitten. 2

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TON: Frauenlob, Langer Ton - 7 Str. ÜBERL.: Göttweig 1034, 375r-377v SCHREIBER: Freudenlechner, Paul ÜBERSCHR. : die schöne vnnd tröstliche zal, oder Numero Drey, aus heiliger schriffl INIT. : Ich Rüeff dich an du heilige dreyfaltigkeit \ Weisheit INHALT: Bitte an die Trinität um Beistand beim Dichten, Ermahnung zum Lob Christi. Ermahnung zur Freude über die Auferstehung, Der Dichter will mit Hilfe

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der Schrift die Zahl »drei« loben, denn sie ist eine besondere Zahl, Drei Personen, aber eine Gottheit bilden die Trinitat. Lob der Trinität. Beispiele für die Zahl drei aus Altem und Neuem Testament, Zwei weitere Belege: 1. Die alten Lehrer sagen, der Christ solle ein geduldiges Herz haben wie Hiob, ein trostreiches Herz wie David und ein standhaftes Herz wie Jakob. 2, Drei besondere Tage gibt es für den Christen: Am Freitag sind wir Kreuzträger Christi, bis wir am Sabbat einschlafen. Wir ruhen, bis wir am Ostertag zum ewigen Leben auferstehen. BIBELST.: IMose 18,[1-16]; [Dan 3,19-26; Mt 2,112]; Mt 3; Lk 9; Joh 12; [Lk 19,41-44; Joh 11,35; Lk 23,34; Mt 26,38-44; Lk 23,33; Mk 16, l-6 ;Lk 24,13-15] NAMEN I: Juda; Jerusalem NAMEN II: Jesus Christus; Abraham; Isaak; Jakob, AT; David, König; Goliath; Saul, König; Absalom, Sohn Davids; Lazarus; Judas Iskariot; Hiob 2

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TON : Frauenlob. Langer Ton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau 400588, 368v-370r SCHREIBER: Lange, Georg ÜBERSCHR. ; die Einteilung Crist i IN IT. : In der zeit da sich Cristus Jerusalem nechl: recht INHALT; Einzug Christi in Jerusalem, BIBELST.: [Mt 21,1-9]·; Sach 9,[9] NAMEN l ; Jerusalem; Beihphage, NT; Zion NAMEN H: Jesus Christus; David, König 2

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TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str.

ÜBERL. : Breslau 400588, 40v-42r SCHREIBER: Lange, Georg INIT. : Johannes am achten Capitel schreiben thutt: gut t INHALT: Jesus bekennt vor den Juden, er sei der Sohn Gottes, Sie wollen ihn steinigen. Er verläßt den Tempel. BIBELST, : Joh 8,[46-59]* NAMEN li: Jesus Christus; Juden: Abraham

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TON; Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL. : Breslau 400588, 26r-27v SCHREIBER: Lange, Georg INIT,: Luckas am aczehenden Capitel gutt: thutt INHALT; Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner im Tempel. Schluß: Niemand soll seinen Nächsten schmähen. Gott stürzt manchen ins Unglück, damit er seine Sünden erkennt und ihn anruft. Bitte um Sündenvergebung und um Selbsterkenntnis. BIBELST.: Lk 18,[10-14J* NAMEN I I : Jesus Christus 2

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TON : Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL,: Breslau 400588, 227r-228v SCHREIBER: Lange, Georg INIT.: Lucas an seinem zweifle n Cup u i schreiben tudi: gut INHALT: Wir sollen wachen wie Knechte, die warten, bis ihr Herr von der Hochzeit aufbricht. Er wird sie bewirten und ihnen dienen. Auslegung: Das ist eine Warnung. Alle Zeichen, die Christus und die Apostel angekündigt haben, sind eingetroffen. Die A n k u n f t Christi steht bevor. Wir sollen Gott um den rechten Glauben bitten, damit wir nicht unter den Ungläubigen gefunden werden. Der Tag des Gerichts kommt wie ein Dieb in der Nacht, wenn die Gottlosen sich in Sicherheit wiegen. Das Verderben bricht rasch herein wie die Wehen einer Schwangeren. Wir sollen Gott um Beistand bitten. BIHELST-: Lk 12, [35-3 8]*; IThess 5, [4] NAMEN l!: Jesus Christus 2

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ÜÖERL.: Wien s, n. 12635, 30r-31r SCHREIBER: Heiberger, Peter BEISCHR.: Am Ende: Anno saludis im 1586 Jar geschribn den 21 august .: Lucas an dem zwelfften beschreyben ihueti: guett

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ÜBERL.: Göttweig 1034, 56v-58r SCHREIBER; Freudenlechner, Paul ÜBERSCHR. : Euangelium am tag Nicolai INIT.: Lucas in dem zwelfften capiiel schreiben thuet: guet Z

A/271

TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. DAT.: 09.[11.J1586 (wüntter monatt) ÜBERL.: Wien s.n. 12635, 169r-170r SCHREIBER: Heiberger, Peter .: Mattheus am drey vnd zwanzigisten beschriben Ist: Christ INHALT: Jesus prophezeit den Juden künftige Strafen. Klage über Jerusalem, das die von Gott gesandten Propheten verachtet (Str. l u. 2). Christus verbietet, Blut zu vergießen. Das bringt schiechten Lohn, wie man an den Juden sieht: kein Stein blieb auf dem anderen. Das Blut der Getöteten schreit zum Himmel (Str. 3). BIBELST.: Mt 23,[34-39f; Mk [13,2], fälschlich: 19; Jer4 NAMEN I: Jerusalem NAMEN II: Jesus Christus; Abel; Zacharias, Sohn Barachjas; Barach ja, NT 2

A/272i

TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. ÜBKRI-. : Göttweig 1033, 9v-10v SCHREIBER: Stromair, Thomas ÜBERSCHR.: von Arbeitern Im Weinberg INIT.: Maliheus schreibei an dem zwainczigisten Clar: Offenbar INHALT: Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Schluß: Bitte um Gnade. BiBELST.:Mt2ö,[i-16]* 2

A/Z72b

ÜBERL.: Bresiau 400588, 92v-94r SCHREIBER: Lange, Georg INIT.: Marej an dem zwanzigen spricht Cristusfürwar', klar

TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL. : Weimar Q 572, 300v-302v ÜBERSCHR.: der wein gartten INIT.: Nun höret wie zu dem volck saget ein gleichnus: Christus INHALT: Gleichnis von den bösen Weingärtnern. Auslegung: Mit diesem Gleichnis erklärt Christus den Jüngern seine und der Propheten Marter. Gott hat die Propheten gesandt, auff daß sie ein forderen doch Reu vnd Leid. Doch sie wurden getötet. Da schickte Gott seinen Sohn, doch ihm widerfuhr dasselbe Schicksal. Deswegen beschloß Gott, die Menschen zu Bringen in peine! BIBELST.: Mk 12,[l-9]* NAMEST II: Jesus Christus 2

A/274a

AUTOR: Watt, Benedict von? Vgl. Ausgabe, S. 302 TON : Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL.: Weimar Fol 418, S. 194-196 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Armutt Verhindert1) vii INIT.: O armutt groß daß dein auf Erd je wurd Gedacht: bracht INHALT: Armut (im folgenden mehrfach apostrophiert) hat den Dichter in Not gebracht. Er beklagt sein Los. Alle meiden ihn. Er hat weder Brot noch Geld im Haus. Wer nicht reich ist, wird verspottet. Armut bedeutet Schande, der Arme erfährt selten Wohltat. Aber bei Gott gilt Frömmigkeit noch etwas, und das bedeutet Trost. Der arme Dichter kann seine Zeche oft nicht bezahlen, der Wirt verlangt dann ein Pfand. Mancher gewinnt Reichtum ohne Mühe, so als hätte er ihn einfach aus einem Brunnen geschöpft. Der Dichter hingegen spart schon lange, besitzt aber dennoch nichts. Hätte er geahnt, daß er einmal arm würde, hätte er beizeiten vorgebeugt. AUSG.: D. MERZBACHER, Der Meistersinger Benedict von Watt. In: Deutsches Handwerk in

2

J

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A/274b

ÜBERL.: Weimar Q 572, 196v-599r 2

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TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. ÜBERL.: Göttweig 1033, 130v-131v SCHREIBER: Stromair, Thomas ÜBERSCHR.: Ep: am .7. Sontag Trinhai INIT.: Paulus zun Römern an dem Sechsten CapiSel; hei INHALT: Durch Christus haben die Christen das neue Leben. Sie sind nicht mehr Knechte der Sünde, sondern bleiben im Dienst der Gerechtigkeit. Auslegung: Wir sollen nicht mehr sündigen, sondern Buße tun. Gott hat die Axt schon in der Hand, um den Baum abzuhauen. Er wird die Spreu ins ewige Feuer werfen. Wenn wir uns nicht bekehren, straft er uns. Vor einigen Jahren hat er Hunger, Teuerung und Pest geschickt. Wir sollen auch an die großen Überschwemmungen denken. Viele schreckliche Zeichen haben sich ereignet. Alle leben, wie es ihnen gefällt, niemand denkt an die ewige Pein, Bitte um Gnade.

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kann uns helfen, so wie er einst seinem Volk durch das Rote Meer half. Auch Ahab erhielt er während der siebenjährigen Teuerung. Wer auf Gott vertraut, dem gelingt alles. Bitte um Gnade und um Erhaltung in der reinen Lehre.

Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Hg, v. R. S. ELKAR. Göttingen 1983 (Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 9), S. 283-302, hier 299-302 2

A/2?6

BIBELST.: Mt 11,[25-30]*; 2Mose 34; l Kon 18 NAMEN I : Rotes Meer NAMEN 31: Jesus Christus; Ahab, König von 1sraeJ; Elia, Prophet 2

A/277a

2

TON: Frauenlob, Langer Ton - 7 Str, ÜBERL.: Berlin Mgq 410/2, 7r-10r SCHREIBER: Wildenauer, Vaientin ÜBERSCHR.: Der Vrsprung des maysfer gesangs INIT. : Zu grosem lob der heiligen drey einigkait: gotheii INHALT: Bitte um Beistand beim Dichten. Die Kunst des Meistergesangs kommt vom Heiligen Geist. Er gab sie zwölf Meistern ein (Katalog). Ihre Kunst wurde in Paris und Rom geprüft und für gut befunden. Das geschah im Jahr 900 nach Christus, zur Zeit Kaiser Ottos I. und Papst Leos. In der St. Johanneskirche zu Mainz kann man das nachlesen. Wer es nicht glaubt, soll hingehen, es steht in einem Buch, das dort angekettet ist. Weder Geistliche noch Laien noch Adlige sollen den Meistergesang verachten. Wer ihn schmäht, ist ein grober Klotz. Gesang dient dem Lob Gottes. Lob der Trinität, Marias und Christi.

TON: Frauenlob, Langer Ton - 3 Str. DAT.: [27.01.]!572 (Ann Sundag nach pauly pekerung Gedicht} ÜBERL.: Berlin Mgq 583, 30v-31v SCHREIBER: Hager, Georg ÜBERSCHR. : die krafth Christy INIT,: Zu der zeit freyte.lt sich Christus vnd sprach warlich : dich INHALT: Jesus preist den Vater. Er fordert die Mühseligen und Beladenen auf, zu ihm zu kommen: er werde sie erquicken. Lehre: In Not sollen wir Gott anrufen und von Christus Geduld lernen, Gott

NAMEM 3 : Würzburg; Steicrrnark; Zwickau; Paris; Rom; Deutschland; Mainz, St, Johann N A M E N I I : Frauenlob, Heinrich; Regenbogen, Schmied; Klingsor; Marner; Walther von der Vogelweide, Ritter; Konrad von Würzburg. Geiger: Wolfram von Eschenbach; Kanzler, Fischer; Reinmar von Zweter (Rötner von Zwickau), Zaummacher; Boppe (Starke popp); Maria, Mutter Jesu; Jesus Christus; Stolle, Salwirt; Heinrich von Ofterdingen; Otto !., Kaiser; Leo, Papst AUSG. : W. E. TENZEL, Monatliche Unterredungen 9, 1697, S. 420 ( n u r Str. 6 nach Überlieferung c); H. B R U N N E R / J. RETTELBACH, Der Vrspning de i maystergesangs. I n : ZfdA 114, 1985, S. 221-240, hier 223-227

BIBELST.: Rom 6. 9-23]*; Mt [3,12] NAMEN I I : Jesus Christus A/276

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Schluß: Christus litt für uns Marter und Tod (vgl. name) und versöhnte uns mit dem Vater.

LIT,: BRUNNER/RETTELBACH, S, 221-240; don weitere Literatur 2

A/277b ÜBERL.: Nürnberg Solg Ms 56/1,2°, 287v290r

ÜBERSCHR. : Fehlt INHALT: Jahreszahl: 500 {!]. 2 A/277c ÜBERL.; Leipzig Traubottische Bibliothek; verloren, Angaben nach TENZEL INHALT: Jahreszahl: 963. 2

A/278 TON : Frauenlob, Leichton; Melodie - l Str. ÜBERL.: Weimar Fol 421/32, l Or (Text); 12r (Melodie) SCHREIBER: Watt, Benedict von; Nachträge: Mezner, Hans Georg INIT.: Ob ich die warheit lerne'. Interne INHALT: Die Abschrift des Textes des in der Hs. München Cgm 4997 überlieferten 7. Versikels von Frauen Jobs Marie n l eich wurde durch Umstellungen in Kanzonenform gebracht (Reihenfolge der Zeilen: 1-4; 9-12; 5-8; 13-16), Preis der Tochter Zion, ihrer Zucht, Güte und Keuschheit. I h r Geliebter entfloh nicht. Ihre Demut drang zum Himmel empor. Der Lobpreis gilt Maria. NAMEN l ; Zion AUSG.: K. STACKMANN / K. BERTAU (Hg.). Frauenlob (Heinrich von Meissen). Leichs, Sangsprüchc, Lieder. 2 Teile, Göltingen 1981 (Abhandlungen d. Akademie d. Wissenschaften in Göttingen, Phil.-hist. Klasse, 3. Folge 119/120), Tl. l, S 248, vgl. auch S. 158 LIT.: H, BRUNN ER, Die alten Meister. München 1975 (MTU 54), S. 88 u. 98 f. 2

A/279a

TON: Frauenlob, Leidton - 3 Str. DAT.: 09.03.1543 ÜBERL: Dresden M 8, 513rv SCHREIBER: Wildenauer, Valentin ÜBERSCHR. : das gebet Jesu Chrysij INIT.: Als Chrisius klar', schar INHALT: Gebet Christi am Ölberg, Verrat des Judas und Gefangennahme.

A/279a

BIBELST.: Lk 22,139-471* NAMEN l: Jerusalem, Ölberg N T AMEN I I : Jesus Christus; Judas Iskariot 2

A/279b

ÜBERL.: Nürnberg Sotg Ms 56/1.2°, 123rv ÜBERSCHR.: Das geben Christi 2

A/280

TON: Frauenlob, Leidton - 3 Str. ÜBERL. : Weimar Fol 418, S. 470-472 SCHREIBER; Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: Ein schul kunsl INIT.: Die sinne mein : sein INHALT: Lob des Gesangs: Durch ihn lobt man Gott, die Engel im Himmel und König David (Str. 1). Gesang steht über der Instrumentalmusik, denn er erlaubt es, zu belehren und Gott zu loben (Str. 2). Gesang ist in der Schrift gegründet und vertreibt böse Gedanken. Man singt vor Fürsten und Adel und vor Frauen. Gesang erfrischt das Herz (Str. 3). NAMEN I I : David, König 2

A/281

TON: Frauenlob. Leidion - 3 Str. ÜBERL: Weimar Q 570, 145r-146v SCHREIBER: Schramm, Kilian ÜBERSCHR.: das freulein mit dem plutgang INIT.: Hert wie lucas: was INHALT: Jesus heilt die blutflüssige Frau. Auslegung: Der Glaube ist eine göttliche Kraft. Durch ihn wurde die blutflüssige Frau geheilt. Bitte um Glauben. BIBELST.: Lk 8, [43-48]* NAMEN i l ; Jesus Christus; Petrus, Apostel 2

A/282a

TON: Frauenlob, Leidton - 3 Str. ÜBERL: Weimar Q 570, 152r-153v SCHREIBER: Schramm, Kilian ÜBERSCHR.: christo begrebnus INIT. : Hör: wie Lucas : was

!

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A/282a

INHALT: Kreuzabnahme und Grablegung Jesu (vgl. Tonname). Schluß: Bitte um ewiges Leben. BIBELST.: Lk 23, [50-56]*; Job 19,[39-42J* NAMEN il : Jesus Christus; Joseph von Arimathia; Pilatus; Nikodemus 2

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ÜBERL. : Nürnberg Solg Ms 56/2,2°, 98v-99v ÜBERSCHR.: Die begrebnus Christi 2

A/282c ÜBERL, : Breslau IV Fol 88b/8, S. 907-909 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR,: die Begreptnus Christi

TON: Frauenlob, Leidton - 3 Str. ÜBERL.: Göttweig 1034, 320v-321v SCHREIBER: Freudenlechner, Paul ÜBERSCHR.: Propheceyung vom vorlauffer Christi Johanny dem Tauf f er IN IT.: Maiachias; das INHALT: Gott wird einen Engel vor sich hersenden, der die Kinder Levi und Juda reinigt (Str. l u, 2). Auslegung: Maiachias prophezeit hier Johannes den Täufer, Gleichzeitig gibt er als Aufgabe des Predigers an, entsprechend dem »reinen Gotteswort« zur Buße zu mahnen (Str. 3). BIBELST.: Mal 3, [1-4]* NAMEN I : Jerusalem NAMEN I I : Jesus Christus; Johannes d. Täufer; Levi; Juda

TON; Frauenlob, Leidton - 3 Str, ÜBERL,: Weimar Q 570, 146v-148r SCHREIBER: Schramm, Kilian IN IT. : M at Heus der ; Er INHALT: Christus spricht in der Bergpredigt über die Feindesliebe, Auslegung; Gott verzeiht uns unsere Sünden und hat Geduld mit uns, Deshalb sollen auch wir unseren Feinden verzeihen. Statt auf Rache zu sinnen, sollen wir in Freundschaft miteinander leben. Wem Unrecht geschieht, der soll es Gott kla-

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gen und für die Feinde bitten. Bitte um rechte Einsicht zur Christusnachfolge. BIBELST.: Mt 5, [43-45]*; Rom 1 2, [l 7- 1 9] NAMEN II : Jesus Christus 2

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TON; Frauenlob, Leidton - 3 Str. ÜBERL.: Breslau 400588, 133v-134v SCHREIBER: Lange, Georg BEISCHR.: Am Schluß: Laus deo semper INIT. : Mateusklar: vünvar INHALT: Auferstehung Christi, Ermahnung zum Lob Christi für die Auferstehung. BIBELST.: Mt 28, [1-8]* NAMEN I: Galüäa NAMEN I I : Maria, Mutter des Jakobus; Maria Magdalena; Jesus Christus 2

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TON : Frauenlob, Leidton - 3 Str, ÜBERL.: Dresden M 5, S. 631-633 SCHREIBER: Watt, Benedict von INIT.: Pomea die: nie INHALT: Pomea, eine Waldgöttin, widmet sich ganz ihrem Garten. Von Liebe will sie nichts wissen. Viele Jünglinge stellen ihr nach, besonders Fortunus, der ihr in allerlei Gestalten erscheint. Sie bleibt standhaft, bis er ihr in der Verkleidung eines alten Weibes die Geschichte eines Liebhabers erzählt, der sich erhängte. Damit bringt er sie dazu, mit ihm Unzucht zu treiben. Schluß: An dieser Geschichte kann man erkennen, wie listig die Buhlerei vorgeht. QUELLEN: Ovid, [Metamorphosen 14,623-771] MOTIVPAR.: Mol K 1836 NAMEN II : Pomona (Pomea)', Vertumnus (Forltt-

TON: Frauenlob, Neuer Ton; Melodie ÜBERL.: Weimar Fol 421/33, 5, I r v ; nur Str. l SCHREIBER: Mezner, Hans Georg INIT. ; Der ewangelisi lucas schreibet : bleibet

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INHALT: Verkündigung des Engels an Maria. BiBELST.:Lk[l,26-29r NAMEN I I : Jesus Christus 2

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TON: Frauenlob, Neuer Ton - 3 Str. ÜBERL.: Dresden M 8, 488r-489r SCHREIBER: Wüdenauer, Valentin ÜBERSCHR.: die Allenn dichter

BEISCHR.: Am Schluß: Geschriben Am Christabent des angehenden 1567 Jar IN IT. : Ge/sanges kunsi Ich Imer preise : weise INHALT; Der Dichter lobt den Gesang und dankt dem Meister, der ihn die Kunst lehrte. Er ist nun gestorben, Gott sei ihm gnädig. Der Dichter will ihn rühmen. Welche Frage er auch immer stellte, der Lehrer gab ihm stets eine gute Antwort. Wenn er seinem Rat folgte, brauchte er nicht zu verzagen. Er hielt seine Kunst nicht vor dem Schüler zurück und hatte viel Mühe mit ihm. Er brachte ihm richtigen Umgang mit Silben undzal und mit Reimen bei und er lehrte ihn den Gesang in der Tradition der Zwölf alten Meister (Katalog) und der fünf Nachdichter (Aufzählung von vier Namen). Ihrer, so riet ihm der Lehrer, solle er stets gedenken. Wo ihr Gesang erklingt, ist die hohe Kunst zuhause. Das soll märt bedenken, wo immer man singt. NAMEN I I : Frauenlob, [Heinrich]; Regenbogen; Marner; Reinmar von Zweier (Römer); Walther von der Vogel weide; Konrad [von Würzburg]; Boppe (Starckerpopp); Klingsor; Kanzler; Wolfram von Eschenbach; Heinrich von Ofterdingert (Afflerding), Stolle, Salwirt; Ungelehrter; Ehrenbote; Neidhart (Fuchs); Meißner (Meichsner) LIT.: H. BRUNNER, Neidhan bei den Meistersingern. In: ZfdA 114, 1985, S. 241-254, hier 244 f. 2

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TON: Frauentob, Ritierweise - 3 Str. ÜBERL.; Weimar Fol 419, 320v-321r ÜBERSCHR. : Der Tyrann Thamerlanes

A/2S9a

. : Ein Tyrann Thamerlanes hieß; hinließ INHALT: Der grausame Tyrann Tamerlan von Cartarien liebt Krieg, Er läßt keine Stadt in Frieden. Bei der Belagerung schlägt er am ersten Tag ein weißes, am zweiten Tag ein rotes und am dritten Tag ein schwarzes Zelt auf. Solange das weiße Zelt steht, ist er bereit, Gnade walten zu lassen, wenn die Stadt sich ergibt. Das rote Zelt am zweiten Tag bedeutet, daß alle Einwohner getötet und beraubt werden. Das schwarze Zelt ist das Zeichen dafür, daß die Stadt angezündet wird. Als die Stadt Capha sich am zweiten Tag ergibt, schicken die Einwohner 3000 schwarzgekleidete Jungfrauen und Kinder hinaus, die den Wüterich um Gnade bitten sollen. Er läßt sie jedoch von Pferden zu Tode trampeln. Die Stadt wird zerstört und verbrannt, die Einwohner werden getötet. QUELLEN: [Schedel,] Chronik, [237r]; [Franck,] Chronica, [Teil l, 224r] NAMEN I:Tatarei (Canarien); Capha NAMEN I I : Tamerlan, mongolischer Eroberer 2

A/289b

ÜBERL,: Weimar Q 567, 194r-195r 2

A/290 TON: Frauenlob, Ritterweise - 3 Str. ÜBERL,: Nürnberg Will III 782, S. 354-356 SCHREIBER: Bauttner, Wolf ÜBERSCHR.: ein schucl kunst INIT. : Zu Gottes lob Vnd ehr allein : all ge-

mein

INHALT: Der Dichter will zu Gottes Lob singen und bittet die anwesenden Singer um Mithilfe. Wie der Kranz hier, so krönt den Singer dereinst eine Krone von Gott, Der Gesang soll schriftgetreu und christlich sein und keinen »Menschentand« enthalten. Der Singer soll nicht zu lange singen und nichts vergessen. Er soll Geistliches und Weltliches singen, wie es sich geziemt. Gottes Wort soll wie ein Kranz sein, der mit schönen Blumen geschmückt ist. Gott nimmt den auf, der nach seinem Willen lebt. Wie der Kranz

2

mit Blumen geschmückt ist, so soll Gesang mit Gottes Wort aus der Heiligen Schrift geziert sein. Gesang soll 1. schriftgetreu sein; 2. die Silben richtig bringen; 4. {!] die Reime richtig verbinden. Auf diese Weise erlangt man Krone oder Kranz. 2

1

A/290

A/291

TON: [Frauenlob, Später Ton] - 12 Str. ÜBERL,: Druck Nr. 116: Bern, Benedikt Ulman 1568 ÜBERSCHR, : Ein hüpsch nüw geistlich Lied von Jona [vollständige Überschrift s. Druckbibliographie in Bd. 1] BEISCHR.: Vermant H. H, wyis ist derseelen weyden [bedeutet wohl: Gottes Wille ist die Weide der Seele] INIT.: Ach Mensch forcht Gott vn lieb syn wort: hon INHALT: Vorbemerkung: Mensch, fürchte Gott und liebe sein Wort, den Hort unserer Seele. Was Gott gebietet, soll man tun. Das verdeutlicht die Geschichte Jonas, der Gottes Rache entkommen wollte. Versifikation: Geschichte des Propheten Jona, der in Ninive predigen soll, aber nach Tharsis flieht. Drei Tage und Nächte lebt er im Wal. Wieder an Land gekommen, predigt er in Ninive Buße. Später mißfällt ihm, daß Gott diese Buße annimmt. BIBELST.: Jon 1-4* NAMEN I: Ninive; Tharsis NAMEN II: Jona, Prophet 1

A/2911

TON: Frauenlob, Später Ton - 7 Str. ÜBERL.: Druck Nr. 310a: Augsburg, Melchior Ramminger [um 1530] ÜBERSCHR.: Susanna lied (vollständige Überschrift s. Druckbibliographie in Bd. 1] INIT, : Am dreyzehend Dante tis steht: hell INHALT: Susanna wird von abgewiesenen Freiern, die sie im Bad überrascht haben,

A/292a

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des Ehebruchs bezichtigt. Doch Daniel rettet sie vor dem Tod (Str. 1-6). Frauen sollen ihre Ehre bewahren. Liebt eine Frau Gott, so kann ihr selbst der Teufel nicht schaden. Die Lüge wird dann schamrot und zuschanden (Str. 7). BIBELST.: Dan 13,[l-l6.19-24.42-62]* NAMEN I I : Jojakim (Joachim), Mann der Susanna; Susanna; Daniel, Prophet 2

A/292b

ÜBERL,: Druck Nr, 31 Ob: Bern, Samuel Apiarius 2 A/292c ÜBERL,: Druck Nr. 272a/II: [Nürnberg o. J.] 2

A/292d

ÜBERL,: Druck Nr. 310d: Basel, Johann Schröter 1611 2

A/292e

ÜBERL.: Druck Nr. 3tOe: [Basel, Johann Schröter] 1615 2

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TON: Frauen lob, Später Ton - 10 Str. ÜBERL.: Druck Nr. 306: [O. O. nach 1552] INIT.: Heiligergeyst ich ruf/zu dir: zir INHALT; Der Dichter erbittet für seinen Gesang den Beistand des Heiligen Geistes. Gott hat das geistliche und das weltliche Schwert eingesetzt. Die Priesterschaft soll das geistliche Schwert führen, indem sie das Wort Gottes lehrt. Der Kaiser, dem man gehorsam sein muß, hat das weltliche zu führen. Er, der »hoch erwählt« ist, soil gegen den Unglauben kämpfen, wobei ihm die Könige von Sizilien, England, Frankreich und der König der Schotten zur Seite stehen sollen. In Ordnung eines Heereszuges werden die Reichsstände aufgezählt: sieben Kurfürsten, vier gewallig herizog, vier Markgrafen, vier Landgrafen und viele Fürsten, die der Dichter einzeln gar nicht aufführen kann. Besonders gepriesen wird das Haus Österreich. Seine Wappentiere Adler und Pfau stehen in hohem Ansehen. Kaiser Karl V. ist allen Lobes würdig. Er soll seine Untertanen zum

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Kampf gegen den Unglauben »erwekken«. Da sich die Christen gegenseitig zu helfen haben, sollen sich alle zum Kampf gegen den Türken, der nach der kaiserlichen Macht strebt, bereit machen. Auf der Seite der Türken stehen 1100 Könige, 3000 Fürsten und 100000 Grafen. Doch unter den Christen herrscht große Uneinigkeit, Geistliches und weltliches Schwert liegen in Fehde miteinander, der Kaiser lebt mit vielen Ständen in Unfrieden und an vielen Orten herrschen Krieg und Aufruhr (Aufzählung einzelner Kriegsschauplätze). Deutschland ist der empfirung voll. Gott weiß, wie das ausgeht, er helfe uns zu einem guten Ende! NAMEN I: Sizilien; England (Engelland}\ Frankreich; Mainz; Trier; Köln; Böhmen; Rhein; Brandenburg; Sachsen; Bayern; Braunschweig; Lothringen; Württemberg; Niederbaden; Mähren; Meißen (Meychssen)', Thüringen; Hessen; Elsaß; Leuchtenberg; Österreich; Ingolstadt; Bayern (Pe.urcn)\ Sachsen; Magdeburg; Augsburg; U l m : Nürnberg; Barnberg; Würzburg; Frankfurt; Mecklenburg (Mechelburg)' Mainz; Worms; Speyer, Metz; Deutschland NAMEN I I : Schotten; Karl V, (Carolus), Kaiser; Türken (Türck)', Jesus Christus; Franzosen (Frantzoß) 2

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TON; [Frauenlob,] Später Ton - 3 Str, ÜBERL.: Druck Nr. 10tb/II: Nürnberg, Christoph Gutknecht ÜBERSCHR,: von zweyen vnuerschempten Haußmayden IN IT,: Hort zu jr Frawen vnd jr Man : han INHALT: Der Dichter schilt zwei Hausmägde, die beharrlich alle Gesellen verspotten. Die eine heißt das Got erbarm das trewe hercze, die andere drummehcheyt [frnhd. irum: membrum virile; frnhd. irumpelmeze: Dirne; mhd. irumpel·. unzüchtige Frau] oder auch »Langer Hans« - unter dem Hemd trägt sie eine Wurzel, Gott bewahre die Gesellen davor! Der Dichter verwahrt sich gegen den Vorwurf, alle Mägde zu schmähen. Die zwei

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haben an jedem Gesellen etwas auszusetzen und sparen nicht mit Spottnamen; krapffenbacher, schellenmacher, polschaff l vnd mitleiden usw. Die Lange klagt Gott; die mein wil mir erschymeln, und die Kurze will nicht länger warten, sie will sich »beschauen« lassen, denn am Kopf sieht man ihr ihre Qualitäten nicht an. So wahr das Kalb bei der Kuh stehen will, so wahr ist die Erzählung. [Die inhaltlichen Ungereimtheiten - vor allem zu Beginn - hängen vielleicht mit Textverderbnissen zusammen.] NAMEN I I : Langer Hans, Spottname für eine Magd 2

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ÜBERL.: Druck Nr. 101a/I: Nürnberg, Hans Guldenmund [urn 1540] 2

A/295 TON: Frauenlob, Später Ton - 3 Str. ÜBERL.; Druck Nr. 155/1; [Augsburg, Narziß Ramminger um 1545] ÜBERSCHR. : Ein schon new Lied von ai\\ netn man der seinem weyb auff einem ]| brief schrieb was sie than oder las\\en so!/ vnd wie ehs Im gieng IN IT. : In ainer sfat da was ain man : schon INHALT: Eine Frau bemüht sich stets, ihrem Mann zu gehorchen und gut hauszuhalten, damit es keinen Streit gibt. Ihr Mann jedoch hält ihr das alles nicht zugute, sondern zankt ständig mit ihr. Schließlich bittet sie ihn, ihr alles aufzuschreiben, was sie tun solle, damit sie es richtig mache. Als nun beide einmal auf dem Heimweg von einer Kirchweih einen Bach überqueren, fällt der betrunkene Ehemann ins Wasser, Er schreit, seine Frau möge ihm helfen. Sie jedoch antwortet, sie wolle erst heimgehen und nachsehen, ob das in dem Brief stehe. Da ihm das Wasser schon in das maul eingienge, strengt er sich an und kriecht selbst heraus. Zuhause zerreißt er den Brief und sagt, seine Frau solle tun, was sie für richtig halte.

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TON: Frauenlob, Später Ton - 9 Str. ÜBERL. : Druck Nr. 301a: JStraßburg, Jakob Fröhlich um 1540/50] ÜBCRSCHR, : Diß Lied sagt von einem alten Schüsselkorb wie es jm gieng auff der Hochzeit. INIT.: Nun merckn auff was ich euch sing : ding INHALT: Lügenlied. Während eines Morgenspaziergangs erlebt der Dichter Seltsames: Ein Käsekorb stößt an eine alte Scheune, deren Ziegel fallen herunter, ein Sattel schreit und wünscht, anderswo zu sein, ein alter Rechen bekommt einen Schwächeanfall; Säge, Kumpf und eine stumpfe Sichel wollen den Schaden besehen, weinen sich krumm (zu rümpff), so daß auch Aderlassen nicht helfen würde. Der Pflug klagt, seinen Stecken verloren zu haben, und die Hechel freut sich, daß die Bäuerin sie nicht mehr findet. Sie pflegte sich damit zu kämmen, habe sie aber verloren, als der Bauer Cünizlin bei ihr war. Die altersschwache Gabel befürchtet, bald im Feuer zu landen (Str. 1-3). Der Dichter schwitzt, als er das alles sieht. Da kommt ein Hochzeitszug daher. Der Immenkorb will eine enge Tasche (Karches lasch, Anspielung auf weibliche Schamteile) heiraten. Der Tanz hebt an. Fin Strohsack, bei der Mummerei mit einer Mönchskutte bekleidet, tanzt mit einem Bettuch (bethziech) mit vier du!ten - es sieht aus, als tanze der Maulbronner Abt mit einer Nonne. Die Flasche, Brautmutter, geschmückt mit einer Spinnwebe, tanzt mit einem beutelfaß. Spielmann ist der Löffel, der alte Wagen singt, und der Besenstiel tanzt dazu (Str. 4-6). Beim Tanz stürzt der Schüsselkorb (ein Geflecht oder Gestell, auf das man Geschirr stellt) herunter. Man trägt ihn in den Stall, lagert ihn auf dem Stroh, ein Dreispitz

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pflegt ihn. Seine Schwester, ein Hühnernest, hält ihn schon für tot. Der Kesselring empfiehlt eine Urinprobe, weshalb man ein harntreibendes Süppchen reichen soll. Alles eilt aus der Scheune, doch der Hafen läßt die Suppe in den Dreck fallen, ein Kuhdreck kann seine Herberge nicht mehr finden, alle Mühe ist vergebens, der Schüsselkorb schafft es nicht mehr. Schluß: Der Dichter entfernt sich. Der Reihen hat sicherlich noch länger gedauert. Er will nun kein Blei statt Gold nehmen und dankt fürs Zuhören. Es ist stets guter Brauch, neue Mär von alten Dingen zu hören (Str. 7-9).

Schluß; Eine fromme Frau kann ihren Mann erziehen. 2

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NAMEN I ; Maulbronn (Mtilbrun) NAMEN II: Cümzlin, Bauer AUSG.: J. BERGMANN (Hg,), Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart 1845 (StLV 12), S. 176-180 (nach Überlieferung b) LIT.: C. MÜLLER-FRAUREUTH, Die deutschen Lügendichtungen bis auf Münchhausen. Halle 1881,5.14 2

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ÜBERL.: Druck Nr. J40

Nr. 148;

Liederbücher

TOM : [Frauenlob,] Später Ton (In des Speien '/'hon) - l Str. ÜBERL.: Druck Nr. 137a: Nürnberg, Valentin Neuber [1576] ÜBERSCHR.: Von eyner Königin auß Lamparden [vollständiger Titel s. Druckbibliographie in Bd, 1] IN]!,: {W)Arhaffiig wil ich singen schon : man INHALT: Ein Beispiel von der Notwendigkeit ehelicher Treue: König Alboins Krieg mit dem welschen König bringt viel Not und Herzeleid mit sich. Schließlich besiegt Alboin seinen Gegner. Aus seinem Schädel läßt er einen Pokal anfertigen. Außerdem heiratet er die Tochter des Feindes, Bei einem Festmahl im Saal Dietrichs von Bern zwingt er, von Trunkenheit übermannt, seine Frau, aus dem Schadet ihres Vaters zu trinken. Seit-

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her sinnt sie auf Rache. Einen Ritter, den sie liebt, überredet sie, Alboin, dessen Schwert sie festbindet, im Schlafgemach zu töten. Danach entfliehen beide, reich mit Schätzen beladen, nach Ravenna, wo sie heiraten. Nach einigen Jahren verliebt die Königin sich in einen jungen Ritter und will ihren zweiten Mann aus dem Wege räumen. Sie vergiftet ihn. Sterbend zwingt er sie, ebenfalls Gift zu trinken. Schluß: Treue und Glauben soll man bewahren. Dem Mann gehorsam zu sein, ist die höchste Ehre der Frau. Eine solche Frau lobt der Dichter mehr als eine braune Schaube (ein langes, kostbares Übergewand). NAMEN 1 1 Ravenna NAMEN II : Alboin (Alkin\ König der Langobarden; Dietrich von Bern (Dietrich Peron) 2

A/297b ÜBERL. : Druck Nr. 137b: Augsburg, Valentin Schön ig

TON : Frauenlob, Spiegelton - 3 Str. ÜBERL.: München Cgm 5102, 369v-370r SCHREIBER: Braun, Georg .: Ais aihen vbenvunden wart: arl INHALT: Als Athen von den Lakedämoniern besetzt ist, gibt es einen Aufstand. Die Besatzer schlagen ihn nieder und setzen dreißig Tyrannen ein, um die A u f r ü h r e r zu verurteilen und die Stadt zu regieren. Anfangs halten die Tyrannen sich noch zurück, doch dann töten sie viele Unschuldige und verschonen auch die Vornehmsten nicht. Tharsibihts flieht nach Theben und sucht dort Hilfe, Die Thebaner töten die Tyrannen. Tharsibilus holt die geflohenen Bürger zurück und richtet eine gute Regierung ein. Jedermann ist ihm dafür dankbar. QUELLEN: [Melanchthon,] Carion, [Chronik 2, 57v-58v] NAMEN I : Athen; Theben NAMEN I I : Lakedämonier; Thrasybuios (Tharsibilus). Athener

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