Reisen in den Jahren 1795, 1796 und 1797 durch alle an der See gelegenen Staaten der nordamerikanischen Republik; imgleichen durch Ober-Canada und das Land der Irokesen [1]


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German Pages 653 Year 1799

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Table of contents :
Front Cover
Dorf Buffalo
Fort Evie - Mittagseſſen beym Major Prat
Mühlen in der Nähe des Falls
Conſtitution des obern Canada
Ausſichten, Plåne und Hoffnungen des General
Gerichtshofe - Diſtricte
Neward Koſtbarkeit daſelbſt
Sticheren
Fort Niagara
Perſönliche Betrachtungen
480
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Reisen in den Jahren 1795, 1796 und 1797 durch alle an der See gelegenen Staaten der nordamerikanischen Republik; imgleichen durch Ober-Canada und das Land der Irokesen [1]

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De

la

Rochefaucauld

R

in

den

e

Jahren

Liancourt

iſen

1795 ,

1796

und

1797

durch alle an der See belegenen

1 Staaten

der

Nordamerikaniſchen

Republik ;

imgleichen durch

Ober - Canada und das Land der Irokeſen .

Nebit

zuverläßigen Nachrichten von unter - Canada .

Aus der

franzöſiſchen Handſchrift überſet.

E

Mit

r ft e r

Band.

allergnädigſten Freiteiten.

Hamburg , ' 1799. bei

Benjamin

Gottlob Hoffm a n n .

|

1

Vorrede des Verfaffers.

Wie Sie ich dieſe Reiſebeſchreibung anfing, war es meine Abſicht, ſie allein meinen Freunden zu wide men .

Einige von ihnen glaubten, daß ſie viel

leicht manches enthalte, was bey einer Bekannts machung

nicht

ohne Nußen

ſeyn

werde.

Ich

entſchloß

mich daher auf ihren Rath mein Tages

buch bey meiner Rückkehr nach Europa Herauszu. geben .

Ich wählte diejenige, der ich die meiſte

Achtung und

Ergebenheit ſchuldig war,

um ihr

dieß Tagebuch zuzueignen, ihr, der das unerhörte Unglück, das ſie erfahren Hatte, in meinen Augen einen noch höhern Werth gab.

Es bedarf keiner

Erinnerung an die ſchaudervolle Ermordung meis nes Vetters, ſie iſt dazu zu bekannt, und zu ſehr verabſcheut; aber vielleicht iſt es nöthig zu erine nern, daß ſeine Tugend nicht an dieſe Größe des Laſters den ben,

zu glauben vermogte, daß er den Rath,

feine Freunde ihm und mir zu der Zeit ga. nicht achtete,

als ein Verhaftsbefehl gegen

uns beyde ausgefertigt war, der wahrſcheinlich nicht der

einzige

Befehl ſeiner

Urheber,

in

Rückſicht

1 1

IL

auf uns war.

Er wollte Frankreich nicht vera

laſſen ; ich der weniger Zufrauen Gatte, der niche ſo tugendhaft war, wie er, ich floh vor den Dolo chen , er fiel unter denſelben . Grade in den Augenblicken meiner Ankunft in Europa, in denen ich mich mit Bekanntmachung dieſes Tagebuchs beſchäftigte, erhielt ic', die Nach . daß meine Tante geſtorben

riche,

wodurch

revy,

mir denn die ſüße Hofnung genommen ward, die ich hegte,

wenigſtens

einſt,

auf ihrem Todbette

ihr die Augen zudrůden zu können.

Man wird

gerne glauben, daß die Idee, Jür die Zueignung dieſes Tagebuchs wieder zu nehmen , in meinem betrübten Herzen

nicht

Habe Jør dieſelbe noch

auffommen

konnte ;

ich

um vieles gewiſſenhafter

aufbewahrt ; wenn hiedurch vielleicht

gegen

Hergebrachte Gewohnheit gefündigt wird,

die

ſo wird

doch derjenige,

der es weiß, daß durch den Tod

eines Freundes

weder die Freundſchaft noch die

Erkenntlichkeit

leicht einſehen ,

wird, merhin feyer weihe,

des Zurückbleibenden

welchen Reiz, mag er im .

etwas melancholiſch

für mich

hat ,

aufgehoben

ſeyn, dieſe Todten .

welche ich

einer Freundin

die ſo viele Anſprüche auf meine ganze

Erkenntlichkeit þatte.

Un

La

die

Bürgeria

Rochefaucauld

1

d'Enville.

Ai

R E S 0 3 3 9

THeure und unglückliche Tante!

3

Geruben eruhen Sie, das Ihnen ehrerbiethig dargebrachte Tagebuch meiner Reiſe in die vereinten Staaten ans zunehmen . Zutrauungsvou bietet meine ehrerbietige Ergebenheit und Erkenntlichkeit es Ihnen an ; nehmen Sie es gütig auf.

Wie oft ſtórte mich nicht bey

Niederſchreibung deſſelben der peinliche Gedanke, nicht in Ihrer Nähe zu ſeyn , durch verhindert zu werden , mit Ihrer

grauſame Umſtände achtungswürdigen

ſchonen Tochter die Sorgfalt, die Tråſtungen zu theis len , deren Ihr empfindendes, zerriſſenes Herz ro febr bedarf,

und

die

Shnen zu weyben.

Pflicht und Liebe mich auffordern Freylich würden Sie in mir nicht

das Verdienſt desjenigen gefunden haben , den wir beweinen ; aber ich wage zu glauben , daß Sie dens noch an der Zartheit meiner Empfindungen , an ihrer Innigkeit einen Sohn erkannt håtten.

Ich habe biss

weilen gedacht, daß Sie mich vermißten ,

daß Sie,

indem Sie fich an alles erinnerten, was ich Ihnen an Güte, an Rath, an Beyſpiel verdanke, mich nicht ganz von Ihrem Daſeyn getrennt haben.

Sie wers

den leicht glauben , daß dieſer Gedanke einer von des

VI

nen war, in denen ich die meiſte Annehmlichkeit fand. Die Ueberzeugung immer , unausgeregt, ungeachtet der Entfernung und des Unglücs geliebt zu werden, iſt vorzüglich dazu geeignet, im Herzen des Mannes, der fich nichts vorzuwerfen braudt, den Muth zu erhala ten, deſſen er bedarf. Die Bemerkungen ,

die Sie im Werke felbft fins

den , ſind nicht ſo vollſtändig, wie ich ſie Shnen Håtte geben mögen ; Sie wiſſen , welche Schwierigkeiten der Reiſende, der ſich unterrichten wil, zu bekämpfen hat ; immer iſt er gezwungen , ſich mit den ihm auf feine Fragen gegebnen Untworten zu begnügen ; oft findet er nicht bey dem,

den er fragt, die Muße oder die

Anlage, die zu einer Antwort erfordert werden ; oft weiß derjenige, den man ſelbſt über Gegenſtände reis nes Geſchäfts fragt, nur ſoviel davon , um dieſes Ges ſchåft zu üben, aber nicht genug, wenigſtens nicht die Art, um andere darüber unterrichten zu können. weit häufiger rauben Partheygeiſt, perſönliches

Noch In

tereffe, Vorurtheile dieſen Antworten die wünſchenss würdige Wahrheit und Aufrichtigkeit.

Dem Reifens

der ſelbſt fehlt es häufig an den nöthigen Kenntniſs ren um gut zu fragen , theil,

häufis ſieht er mit Vorurs

eingenommen von einem gewiſſen ſogenannten

Syſtem ; dahin richtet er alſo auch alle feine Fragen , darunter

wil er alle erhaltnen Antworten

Nimmt man

ordnen .

zu dieſen weſentlichen Schwierigkeiten

noch diejenigen , die häufig in der perſónlichen lage des Reiſenden gegründet ſind , die aus der Stimmung des Augenblicks,

aus der vorgefaßten Meynung,

die

er båufig ſchon bat, ehe er fragt, entſpringen , ſo ſieht

VII man leicht, wie ichwer es iſt, auf einer Reiſe voufians dige und durchaus wahre Nachrichten zu ſammeln . Ich

behaupte nicht,

daß ich in dieſer Reiſebes

ſchreibung alle dieſe Klippen glidlich umſchifft habe. Selbſt daber,

weil ich mir bewußt bin,

nicht alle vermeiden konnte, um vieles beſtimmter. gewandt,

was

daß ich ſie

erkenne ich ihr Daſeyn

Ich habe übrigens alles aufs

in meinen Kräften

fiand,

um

hier

nichts als zuverläſſige Nachrichten aufzuzeichnen . Ich babe, ſo viel mir möglich war , gefragt und über dies felbe

Sache

mehrere

Intereſſe und

Menſchen

von

verſchiedenem

verſchiedener Meynung.

So viel ich

konnte, habe ich mich von jeder befondern vorgefaßs ten Meynung 108 gemacht, furz ich habe die Wahr. heit auf jede mir mögliche Art geſucht.

Die ydee,

die ich alſo eigentlich nur für Sie, für meine Freun de, ſo zu

fagen

für mich

felbft allein

niederſchrieb ,

hat mich nur um ſo viel aufmerkſamer und ftrenger gegen das gemacht, was ich fammelte und von ges fammelten Nachrichten aufzeichnete. ich faſt immer die Quellen, angezeigt, um

Ihr

Zutrauen

felbſt wachſam zu machen .

zu fårfen ,

bin

oder Sie

Mit meinem Willen habe

ich alſo feinen Fethum aufgenommen, ich fern davon zu glauben,

gangen Tey .

Ueberdas habe

aus denen ich ſch & pfte,

aber dennod

daß ich allem ents

Såufig hat es mir übrigens an einein

Orte

an Nachrichten

fehlt,

über

über gewiſſe Gegenſinde ges

die ich ſie doch an einem andern sehr

vouſtändig hatte.

Wenn vielleicht einige über Umes

rifa

erſchienene

Reiſen

weniger Shatſachen enthals

ten,

als ich geſammelt habe,

ſo fehe ich deswegen

VIII um nichts ein ,

die

weniger

ich

wenigerer

die Mängel

vielleicht

Ehrlichkeit

meines Tagebuchs

mit mehrerer meinen

Klugheit aber

Freunden

verbergen

müfte. Die vereinten Staaten find vielleicht in der gan . zen Welt

das Land, mit dem man den am alers

ſchwerſten bekannt macht, der nicht ſelbſt dort gereift iſt.

Es iſt ein ganzes Land, das im Wasthum be

griffen iſt;

das,

Bevölkerung,

was heute in Rückſicht auf ſeine

feine Einrichtung,

ſeine Preiſe, ſeinen

Handel wahr iſt, iſt es nicht mehr nach rechs Mos naten und noch viel weniger nach rechó andern Mos naten.

Es gleicht einem Jünglinge ,

Jahren

des Knaben in dié des Mannes übergeht,

der aus den

deſſen Gerichtszüge aber ſchon nach einem Jahre nicht mehr dem treuen Gemåhlde gleichen , was man ents warf.

Die Nachrichten , die jeßt und vielleicht nog

für viele kommende Jahre der Reiſende aufzeichnet, ſind nur einzelne Puncte für die Erinnerung,

nur

Mittel zu einer Vergleichung , die er für die Zukunft berbeychafft und in dieſer Abſicht ſcheinen mir dieſe Nachrichten gar nicht ohne Nugen zu ſeyn . jeden Tag wenn ich auf der Reiſe war , ſchrieb ich die erhaltnen Nachrichten , nieder.

Wenn ich

mich

ſo wie ich ſie erhielt,

einige Zeit

an demſelben

Drte aufhielt, trug iď die zuſammen, die ich nach und nach geſammelt batte, und ordnete ſie zugleich etwas mehr. mal geweſen ,

Un manchem Orte bin die

Nachrichten

ich mehreres

über einen

ſolchen

Ort find folglich auch in den verſchiednen Zeiten, in denen ich mich dort befand, geſchrieben ;

es würde

IX

Eichs

aber

mir leicht geweſen ſeyn, fie in einem Artikel zu vers

rgen

einigen, aber dann båtte ich kein Tagebuch geſchries ben, und dieß war es doch , was ich ſchreiben wollte, gleichſam

game

Ellers

reift bes

eine

das Protokoll meiner Reiſe, vielleicht das

einzige Werf,

welches nicht mehr Talente verlangt,

als ich grade habe, und bey dem

Wahrheit das vors

züglichſte Verdienſt feyn kann. Bisweilen

habe , ich

mich

durch

Bemerkungen

Einen

fortführen laſſen , die mit meiner Reiſe eigentlich in

Nos

feiner Verbindung ſtehen ; es iſt das eine große Uns

MOI

nehmlichkeit für den , der für ſeine Freunde ſchreibt und der ihrer Theilnahme noch gewiß iſt, wenn er

den

geht

gleich weiß , daß er ſich einer Stimmung des Augens blicke überließ. - Es verdient noch weniger ents

tigt fchuldigt zu werden , daß ich einigemal der Nothwens ents digkeit nachgab und von mir ſelbſt redete,

daß ich

nod mich der Heftigkeit einiger Eindruce, einiger Gefüh

met, le überließ, die doch nur perſonlich waren. Freunde werden

unft

Dieſe

dieſe Abweichungen

Meine

mit Nachricht

anſehen , und vielleicht würden ſie ſogar Gnade fins den bey den

gleichgültigen Leſern ,

denen meine ges

genwärtige Lage befannt wåre.

Brieb Was den Styl betrifft, ſo iſt er fo verſtändlich

viet, als mir möglich war, und dieſe Bedingung,

!

die ich

Iben vor allen andern erfüllen zu müſſen glaubte ,

hat

jach

Eeich

vielleicht an einigen Stellen Weitſchweifigkeit, Man

eres

gel an Zierlichkeit, und häufige Wiederholungen hers

fent

vorgebracht; man

in

muß nothwendig , um mit

aller

der Reinheit und Beſtimmtheit zu ſchreiben, der man fähig iſt, mehr Zeit und Ruhe haben , als der bat,

Erde der ſich zwingt, alle Tage das aufzuſchreiben , was er

1

gefehn hat, tolle.

er fey nun

Einigemal habe

ich

in welcher fage er immer

engliſche

Worte gebraucht

und bisweilen ſie ſogar franzöſirt * ), mich immer bemühte,

ob ich gleich

f

fie duro einen rein franzöſi

fchen Ausdruck zu erſegen, was ich auch wirklich , ro oft es mir ausführbar ſchien , ich

gethan habe ,

wobey

LE

aber nie den auszudrückenden Begriff aus den

Uugen verlor.

Es giebt aber dennoch einige Worte,

n

m deren Ueberſegung nicht den vollſtändigen Begriff des

9 eigenthümlichen

engliſchen Wortes,

vermeiden will,

giebt.

das man grade

Z. B. cleared ( abgetrieben ),

be

bezeichnet ein Stück, landes, wo man einige große

lo

Bäume

umgehauen,

andre rund um

in der Kinde

MO

beſchålt, und die abgehauenen Zweige verbrannt hat,

de

in der Abſicht,

MC

Korn daſelbſt zu fåen ;

weder das

Wort eclairci ( gelichtet) erreßt jenes vouſtändig , es drůct nur aus,

zu befördern #igen ; noch

den

die am Stanıme fißen geblieben ,

bid

daß Uefte abgehauen ſind ,

Wachsthum derer,

& it

um

oder auch um eine Ausſicht zu begins

in

das Wort

gemacht)

ni

wird iminer bebaut,

her

deffriché

denn ein umgerodetes Erdreich das Land aber,

wovon

(urbar

man in Amerifa

ſagt,

es

fie de

ter

9

* ) Gröftentheild find eben dieſe Worte grade auch am ſchwers ften zu verdeutſchen ; einige waren woblju überſeben , ob aber ihre Ueberſekung allgemeinen Eingang finden wurde, mögte wohl die Frage ſeyn. - Townſhip , was der Verf. als ein andres Heyſpiel anführt, iſt im Deutſchen gleichs bedeutend mit Ortſchaft, und deswegen in der Ueberſejs zung nidt angeführt.

:: Anmerkung

des

ueberf .

per

dar

X1

mmer

rey cleared ,

cauct

iſt magazin , håufig findet man es aber auch duro

glei

das Wort boutique übertragen, und vollſtändig ges ſchieht das doch durch feins von beyden, dem beſon .

iſt nicht immer bebaut * ).

Die wort:

liche Ueberſegung des Ausdrud8 ſtore ( Kramladen )

-nzöſis fo

dern Charakter der Abſicht und dem Gebrauche dies fer Anlagen

vober den

in Amerika und beſonders in den we

nig bewohnten Ländern gemäß.

Sorte,

ner

des

Reiſebeſchreibung

magazin

oder

Man findet in eis

wohl zwanzigmal

boutique

gebraudt ,

das

Wort

wo map

die

grade

Joee ,

ben ),

beplegt,

große

Laden, wo man alle zum Gebrauch beſtimmten Wag.

Cinde

die man

doch in Amerika dem Worte ſtore

nicht wiedererkennen würde.

Store,

iſt ein

ren vereinigt findet und wo dieſelben im kleinen Hans

bar

del abgefegt

das

werden ; nichtß iſt hier ausgeſchloſſen ;

man findet lichter und Schwefelh8lzchen ſo gut, Stoffe und

es

Hand.

als

Das Wort ſettler ( Anſiedler)

iſt nicht immer gleichbedeutend mit dem Worte ha.

den

bitant.

Der ſettler iſt häufig ein Menſch ,

der Ubficht in ein Land begiebt, um ſich daſelbfit

in

niederzulaſſen ;

ht)

der fich

er iſt alſo noch keinesweges Bewoh Ein Strich Landes iſt ſettled , wenn

ut,

ner

es

fich daſelbſt eine hinlängliche Anzahl Einwohner nies

deſſelben .

dergelaſſen fen ,

er's ‫اه‬ de,

Um

aber dieſen Begriff auszudrüf

darf man weder ſagen ,

peuplé daß,

hat.

oder etabli;

um Dinge

und

das Land ſey habité,

es iſt nichts Außerordentliches , gewiſſe Lagen in einem neuen

chs

) Die deutſchen förffer baben das Wort abgetrieben, Das faft alles erſchópft, und es wird daber auch in der Folge gebraucht werden.

,

XIL

Staate auszudrücken , es nöthig Ausdrücke

zur Bezeichnung

wird

auch

neue

derſelben anzuwenden .

Sie werden mich alſo ohne Zweifel von der Beſchuls digung freyſprechen , theure Freundin,

daß ich neue

Mårter in unſre Sprache einzuführen verſuche. Kurz, liebe Tante, ſo unvollkommen dieſes Tages buch meiner

Reiſe auch immer ſeyn mag, mit Zus

berſicht biete ich es Ihnen an. Ich weiß nicht, es auch andere intereſſiren wird,

ob

aber das weiß ich

gewiß , daß es Sie intereſſiren wird.

fi

W

BE ME

he

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na

4

11

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GE

1

de

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ter Vorbes

Heur den.

chuls neue

Eages

vorber idh t.

Zus

- 06

riß ich

Borbes

s iſt nothwendig zum Verſtändniß dieſer Reiſe, ſich mit den amerikaniſchen Münzen, Maßen und Ges wichten befannt zu machen . Der Aigle iſt eine Goldmünze, die gilt ; der halbe Aigle gilt 5. münze

aller vereinten

hundert Cents gilt.

Die gangbarſte hilbers

Staaten

Man

10 Dollars

iſt der Dollar,

der

theilt den Dollar in bals

be, viertel und achtel. Der Ernt oder der hundertſte Theil

des Dollars,

iſt

eine

noch wieder in halbe theilt. res befiehlt, daß alle

Kupferintinze , die man Ein Gereg des Congreſs

ffentlichen Rechnungen der Res

gierung, es rey Einnahme oder Ausgabe , in welcher Provinz es wolle, rollen.

in dieſer Minze abgelegt werden

Inzwiſchen befolgen nicht alle einzelnen Staas

ten dieſes Gefeß ; bey der Verwaltung ihrer Finans zen und bey vielen ihrer Rechnungen, ſo wie bey den Geſchäften

ziviſchen Privatleuten ,

gilt noch die alte

Gewohnheit, nach Schillingen und Deniers zu rechnen . In allen Staaten bat das { Sterl . 20 Soillinge, der Schilling 12 Pences.

Inzwiſden haben dieſels

ben Benennungen nicht einen gleiden Werth in den verſchiednen Staaten.

Die gangbare Münze iſt freys **

Ein Livre T -i ournoi:4s 1% enny Der Sol . ournois P T

8

folglich -

4

661 331 32 . .P Sh Sh Sh

8 5IO

50 4

4

D .S hil en en Shil S hill

1 P *enny Penny

S 5} hilling

ents terl ents Silt ( gDas .Dol Doll Dou .C Doll 284

und Pences.

1

8 -

9

66

über ihr Berhältniß zum

1

8

Werth7 Dollars des Wer franz des th oni Ichen T.6 liv halers

Schillinge

8

Connecticut Marpland Virginien

Sterl .,

Staaten .

CSüd - arolina York New Rewhampſhire Pennſylvanien Georgien : aſſachuſetts MNew .Nord Yerſey .Rbodeidland Carolina Delaware

>

lich allenthalben der nicht aller Orten denſelben Werth in Beziehung auf

Dollar, aber es hat derſelbe

Es iſt hier eine

Tabelle über ihren verſchiednen angenommenen Werth, Dollar und über das des

Dollars zu dem franzöſiſchen 6.Livres Thaler.

AIX

Was die amerikaniſchen Maaßen betrifft, ro find es größtentheils die engliſchen . Der Fuß

hat 124 franzöſiſche Zolle,

alſo find

100 franzöſiſche Fuß ' 106; amerikaniſchen gleich . Es giebt verſchiedne Maaßen von Acres in Umes Das gewöhnlichſte Maaß derfelben iſt 38284

rifa .

Quadratfuß *).

Der Ucre Landes

in

Canada iſt 32300 Fuß

franzöſ. groß. Die amerikaniſche Meile iſt 826 franzöſiſche Tois ſen groß. Das amerikaniſche Pfund wiegt 16 Unzen, die 14 Unzen franzstiſchen Gewichts gleich find.

8 ames

rikaniſche Pfunde machen daber nicht mehr als 7 frans zöſiſche.

* ) Dieſe von Reiſenden und ſelbſt vor Schriftſtellern über Staatswirthſchaft allgemein angenommene Schåßung, ift dennoch nicht ganz genau wahr. Herr Maskelin, Afro : nom des Stönigs yon England, hat die Größe des englis ſchen Fußes nach dem Aichmaal der franzöſiſchen Doiſe ans gegeben, die der Dolſe der Akademie gleich war, die ihm Herr falande ſchickte. aus der Vergleichung dieſer beyden maaßen hat er die Große des engliſchen Fußes berausgezogen und auf 135145 Linie oder faſt eben ſo genau auf 1357 % linien beſtimmt. Aus dieſer äußerſt genauen Rechnung entſpringt eine Verſchiedenheit zwiſchen der hier , nad; Der gewöhnlichen Meynung, angegebenen Schakung des Acre und ſeiner wůrklichen Große. Der engliſche Acre entbålt 160 Duas drats Polen und da die Pole 16 Fuß 6 Zod engl. hålt, ro iſi rein wahrer Inhalt 38,350 Quadratfuß franzöſiſch und nicht 38,284, welches lettere nur für diejenigen ein ges naues Reſultat iſt, die den Bruch der Linie in der Schågs zung des engliſchen Fußes ſchwinden laſien , und ihn nicht großer als 135 Linien annehmen , da er doch wirklich 1357 Linien hålt.

1

XVI Der amerifaniſche Centner wiegt 112 amerikanis fche Pfunde, die 102 Pfund franz. gleich find. 63 amerikaniſche Tonnen ſind gleich 58 franzo , fiſchen . Der amerikaniſche Buſhel hålt 32 Quarts, 56

die

Litrons von Paris gleich ſind. Das Quart iſt alſo gleich 13 Litron Pariſer Maaß, Die amerikaniſche Tonne wiegt 2240 amerikanis

ſche Pfunde,

die 1960 franz87. gleich find .

Der Klafter Holz iſt & Fuß lang, 4 Fuß breit und 4 Fuß hoch. Das Thermometer wird in Amerika wie in Engs land, nach Fahrenheits Scale , gebraucht. Ihr Ver håltniß zu der Reaumürſchen iſt 21 Grad zu 1 . Reaumurs

Nul oder Gefrierpunct iſt bey 32

Fahrenheits. Fahrenheits Nudiſt murs Nuu.

14

Grade unter Reaus

anis

1383

die I

n

h

a

1

t .

96 .

anis

reit

Seite I

Abreiſe von Philadelphia . Norristown

23

Weg von Norristown nach Trap

31

Trap

32

Jigs .

ters

32

us

Weg von Trap nach Pottsgrove Pottsgrove .

35 36

Von Pottsgrove nach Whitehorſe

39

Whitehorſe

40

Reading, Lage, Pretſe, kleinere Angaben • Angelico's Pachtung

44

Weg nach Ephrata und Dunkers daſelbſt . Lancaſter, Kleinigkeiten, Mühlen, Preiſe Kurze Nachrichten über Kentucky und die Armee des

SS 62 71

82

General Wayne Maytown

86

Nach Midletown, Mühlen, Handel

87

Harrisburg Mac : Altſter,

93

Weg von Maytown

ſeine Pachtung, ſeine Baumpflanzuns . gen, ſeine Mühlen

100

Uebergang über die Gebürge von Eibles Weg bey White White

104 III

Weg nach Sunburg

IIS

Allgemeine Bemerkungen

IIS

XVIII

I

n halt. Seite

Northumberland

.

128

Doctor Prieſtley

136

Herr Cooper Madame Dafb

139

143

Weg nach Bermic Weg nach Wilksbarre Nach Aſylum

. Begegniſe

144 149 ISS

Anſprüche von Connecticut und Pennſylvanien

156

Aſylum

159

Weg von Aſylum nach Tiogas Sheshequen Nac Newtown, Warren , Starret

179 186

Weg nach Paintedpoft

195 /

Weg nach Bath Weg nach Friendmil

198 199 202

Gemalma

216

Robinſon @ee Seneca

223 226

Potter Ahorn Zucker

228

Zuſammentreffen mit Capitain Billiamſon, Rück: reiſe nach Bath

230

Bath , - Miederlaſſung des Capitain Williamſon

233

Weg nach Canandarque

255 . 263

Canandarque - Zuſammentreffen mit Indianern Weg nach Ontario Ontario ; Herr Bathworth

272 274

SpaBiergang an den Flatts (großen Ebenen des Geneſſé 278 285

Herr de Bout, indiantſ die Dörfer

Weg nach Canonhwaga

290

Reiſe durch die Wälder, Begegniſe

302

Dorf Tonownnte

Unſer Wegweiſer Pondelt

303 .

303

XIX

In halt .

Seite

Dorf Buffalo Weg zum See Evie

311

335

Reiſe durch Ober - Canada ' Ankunft im obern Canada

391 Aufnahme daſelbſt

Fort Evie - Mittagseſſen beym Major Prat

393 395

Reiſe zu Waſſer vom Fort Evie nach dem Fort . Chippawa

401

Der Waſſerfall bey Niagara

402

Mühlen in der Nähe des Falls

413

Weg von Chippawa nach Maryhall Aufnahme bey Ankunft in Maryball

416

neur Simcoe

Gouvers

Brief an Lord Dorcheſters

418 )

Allgemeine Verwaltung und Eintheilung von Canada . . Conſtitution des obern Canada Ausſichten , Plåne und Hoffnungen des General Simcoe über das obere Canada

420

423

432

Gerichtshofe - Diſtricte

457

Grafſdaften - Landmilly

459 462

Englands Koſtenaufwand für das obere Canada Ausübender Rath - Lånder Abtretung Koſtbarkeit daſelbſt. Neward

465 467

Loscorora . Indianer - Beſuch derſelben beym Ges neral; thr und der Seneca Indianer Tanz +

s

Sticheren Neward

468

479 Håuſer

Arbeiter

Soldaten

Eröffnung der Ståndeverſammlung im obern Canada Fort Niagara Strelferey um den See

480 483 485 487

Preiſe der Låndereyen, der Lebensmittel und Nachs richten über den Landbau Perſönliche Betrachtungen

Zeitungen

Gemeingeiſt

Religion u . ſ. w.

489 495 499

I n h a lt. Selte Reiſe zu einem Dorfe der Toscorora - Indianer

507

York – Abreiſe von Naryhal Heberfahrt über den See

518

SI2

Ankunft in Kingstown Verſchiedenheit der Meynung des Lord Dorcheſter

519

und des Gouverneurs Simcoe über Kingstown

520

Kingstown, die Stadt, der Diſtrict, Handlung, Ackers . bau, Pretſe u . r. w .

X

Herr Steward - Religion - Schule u . w ..

526 536

Das boſte Regiment, Benet, in deſſelben , Urtheil über das obere Canada

541

Einwohner von Canada

544 ljs

545

Seeanſtalten Deſertion

548

Indianer

Reis und wilder Hanf Sanſianonque. Creek , Mühlen daran Gemeinſchaft mit dem Illinoisfluß . 1

u. f. w. Comtoir bey den gllinois

sso .

553 Waldſeen 955

Pelzhandel

557

Abreiſe von Kingstown - Bemerkungen

560

Oswego - Fort daſelbſt - Zoll . Weitere Nachrichten über Canada

564

Nachrichten über den Peljhandel

573 612

Abreiſe von Ostego

629

Reiſe

Reic

durch den Norden der vereinten Staaten .

5

2

2

ale

.

Tagebuch einer Reiſe durch den Norden der vereinigten Staaten.

in fünfmonatlicher Aufenthalt in Philadelphia hat mir einige vorläufiy

Kenntniſſe über die ver,

aft, mit denen ich meine zu

einten Staaten ver

unternehmende R e um vieles nüblicher machen Id habe das Glůc gehabt, mich inic werde. einem liebenswürdigen jungen Englånder zu ver. binden,

der Kenntniſſe hat, und

Geſellſchafter iſt Geſchmack findet.

ſanft und ein guter am Reiſen

außerordentlich

Er þeißt Guillemard und iſt

aus einer urſprünglich franzöſiſchen Familie, mit der

unſre

undernünftigen

England bereichert gaben .

Religionsſtreitigkeiten Der Wunſch Amerika

kennen zu lernen hat ihn allein nach dieſem Welts theil

gebracht,

ſeltner Fall

ohne daß ,

iſt,

die Abſicht darin

welches

wirklich

ein

ſich nur auf irgend eine Weiſe gemiſcht,

Geld

zu

verdienen.

Mit einem guten Vermögen, das aber nicht an. ſehnlich iſt,

hålt er ſich für reicht genug und ſein

wißbegieriger Geiſt, ſo wie ſein ganzer Character,

2

eignen

ihn

nicht

beſonders

zu den

Geſchäften ,

durch die rich manchmal hier zu Lande das Ver. mögen

ſo ſchnell vermehrt.

Ich

glaube er iſt

der beſte Reiſegeſellſchafter, den ich finden konnte und ich will mein möglichſtes thun ,

daß er am

Ende des Sommers daſſelbe von mir glaube.

Den sten May 1795. Wir wollten uns geſtern früh Morgens auf den Weg machen , wir kamen aber erſt heute um fort.

Mittag

Es iſt das ein kleiner Aufſchub , Kurz

wenn man eine ſo große Reiſe antritt. wir þaben Pķiladelphia verlaſſen .

Unſre Kara.

vane beſteht aus Guillemard, mir,

einem engli.

ſchen Bedienten,

der ihm gehört,

aus einem Pferde

Pferden , trågt und

aus unſern 3

das unſer Gepäcke

meinem treuen Hunde Cartouche, der

mich jeßt ſeit 6 Jahren nicht verläßt.

3

habe

Philadelphia mit Vergnügen verlaſſen , ich nehme Gefühle der Dankbarkeit gegen eine große Zahl von Perſonen , die mich dort ro gütig behandelten, daraus

mit mir

durchdringen Chero,

fort;

mich gegen

Empfindungen der Liebe die ehrwürdige Familie

die mid , als Sreund aufnahm ,

die auch

für den die liebenswürdigſte Familie ſeyn würde, der nicht ſo viel Urſache hat, fie zu rühmen, wie ich ; fie iſt gütig, acheningswürdig , reizend im Gan .

OS

3

gen, wie im Einzelnen, ihr gehören meine zarteſte Dankbarkeit, meine beſten Wünſche. Ungeachtet dieſer verbindlichen Aufnahme, die ic

in

Philadelphia fand,

verlaſſen

zu haben ;

bin

ich doch

fremd, arm ,

froh es

beſtändig

mit

Höflichkeiten überſchüttet, die man nicht vergelten kann,

führt man auf die Långe ein unangeneh .

mes Leben ; es iſt und bleibt eine abhängige Sria ſtenz, die häufig zu traurigen Ueberlegungen führt, die gewöhnlich im

Wege

beſchwerlich zu fallen,

die Furcht

zu ſeyn, erzeugt ;

dem Mitleiden

in der man glaubt,

eine Sorgfalt zu verdanken , die,

wenn fie wirklich

dieſen Grund

hårte, grauſam

ſeyn würde : Ueberlegungen , denen man ſich báu. fig

ohne Grund überläßt,

weil nun Mißtrauen

einmal die unzertrennliche Begleiterinn einer ein . ſamen Lage iſt, wo Einem Beyſtand fehlt, und weil das, was man Philoſophie nennt, über eine ſolche Stimmung wenig Gewalt hat. Bis jezt ſind wir auf dem Wege geblieben, den wir etwa vor 14 Tagen gemacht haben .

Ich

gebe gier das Tagebuch dieſer kleinen Reiſe, was freylich von unverhältniſmäßiger Långe zu dem ſeyn wird, das ich von meiner übrigen Reife ents werfe ;

inzwiſchen wird es dod nicht ganz ohne

Werth ſeyn.

A 2

*

Reiſe nach Norristown und Rückreiſe.

en 20ſten April reiſten Herr Guillemard, Den

! Caleb Lownes und ich zu Pferde von Phila . ladelphia Road

a6 ,

Keißt,

auf

der

Straße

nach Norristown.

die

Ridge

Dieſe Straße

iſt wie alle Landſtraßen in Penſylvanien , die nacka Philadelphia führen , ſehr ſchlecht ; und zwar weil die Verſorgung

des Markts

und

Wagen geſchießt, die von allen

6ſpånnigen

Seiten

dahin

kommen.

der Stadt mit 4

Das

beſtandige

Hin.

und Herfahren dieſer ſchwerbeladnen Wagen vero dirbt ſie vorzüglich naße dieſe

Straßen

mehrere

bei der Stadt, wo in andre fallen.

Ridge

Road iſt faſt unwegſam . Die Stadtmark erſtreckt ſich bis auf 4 oder 5

Meilen

Süden,

von der Stadt ,

gegen Norden und

im Oſten wird ſie durch den Sæuyllill

begrånzt ; dieſe Ausdehnung gab ißr foon Wil . liam Penn,

als er den Plan zur Stadt faßte.

Er verſprach damals jedem Landbauer, der sooo Acres

im Lande

an ſich faufte,

100 Acres in.

nerhalb der Stadtmark und zwen Stadtantheile ; ein Verſprechen, was mit gleicher Treue, von ihm

5

und ſeinen Nachfolgern gehalten worden iſt, ſo lange

Stadtantheile

und

100

Stadtmark zu vertheilen waren.

Acres

von

der

William Penu

behielt für ſich ſelbſt nur etwa 5 bis 600 Ucres. Das

einer mittelmäßigen

Land iſt an ſich von

Beſchaffenheit; aber die Nachbarſchaft der Stade macht,

daß man es fehr ſucht;

þåuſern

bedeckt,

die ,

was

es iſt mit Lande

die

Gebåude

be.

trift, unanſeønlich und ſehr einfach ſind, die aber durch

ihre große Anzahl die ganze Gegend rebre

beleben

ausſchmücken.

und

Wenigen

fehle ein

kleiner Garten, aber ſehr ſelten iſt eins mit einem Spaßiergange umgeben umfaßt:

oder nur

mit Bäumen

es iſt Landesgewohnheit, diefe von den

Landhäuſern zu entfernen.

Bisweilen haben Ges

wohnheiten vernünftige Gründe, es iſt aber un. möglich , den Grund dieſer zu errathen, in einem Lande,

wo die Sommerhike ſo unerträglich und

wo die Art, wie man die Häuſer baut, ſelbſt eine Folge dieſer übermäßigen Hiße iſt.

Das Land 80

Dollars

der

gilt in dieſer Gegend ungefähr Acre ;

vor

3 Jahren galt es

nur 4.2 . Ridge

Road durchſchneidet

2 Meilen von

der Stadt die Verſchanzungen, die die Englån. der

hier

im

lekten

Kriege

anlegten ;

nachdem

fie durch Cheſapeaf in Pennſylvanien Vereinge. 23

1

6

!

.

drungen ten .

waren

decken

woll.

findet noch einige Ueberbleibſel von

Man

Schanzen,

Philadelphia

und

aber deutlicher erinnert man ſich der

Anweſenheit der Englander bey dem Anblick der pielen halbverbrannten und halbzerſtörten Häuſer, die ſehr ſprechende Denkınåhler des tiefen Haſſes ſind ,

mit dem man damals dieſen Krieg führte,

und

wodurch

Volfs

die

großmüthige

Denkart

dieſes

ſo ſehr entſtellt wird, das ſo gut wie je.

des andre ies

weiß ,

daß

das Uebel ,

was man

ſelbſt im Kriege ſeinem Feinde ohne Noth, wenige ſtens ohne Nußen zufügt, immer ein Verbrechen iſt.

Leider !

hålt

man

in

einem

ſolchen Falle Da das Land

ſchon zuviel

für

nothwendig.

an dieſer Seite von der Stadt mehr Leben þat, ſo ſtößt man hier auch auf angenehmere Gegen . den als ſonſt irgendwo, von denen einige würflici) niedlid

ſind und es immer mehr werden,

ber man dem Schuylfill fömmt. zwiſchen

den

ausmachen

je når

Der Contraſt

Felſen , die das Ufer dieſes Fluſſes

und

den zaħlreichen Wieſen , den be.

bauten Feldern, die mit ihnen wechſeln , giebt dies ſer Unſicht eine Miſchung von Wildem und Sanf. tem , die würflich auffällt.

Der

Weg ,

den

wir

eingeſchlagen

haben ,

ſtößt erſt bei den Waſſerfalien auf den Sdjuví . fill.

Dieſen

prachrigen

Namen

hat man rehr

7

uneigentlich dem Aufſprudeln ben,

was im Fluſſe durch Felsſtůde von unglei.

cher Größe die

des Waſſers gege

hervorgebracht wird, welche,

Bewegung des Waſſers

da ſie

mit einem gewiſſen

Getöſe beſchleunigen , die Schiffahrt freylich hin . dern ,

aber doch

ſogar

bei

hohem

kleine Schiffe, fahren,

keinen

Waſſerfall

Waſſer

völlig

bilden , bedeckt

ſind;

die längs dem rechten Ufer fort.

fahren dann , wenn gleich nicht ohne alle

Gefabr, unter dieſen Waſſerfällen weg . ner Bach , ſen

die

Ein flei.

der in den Schuylkill, kurz vor dies

Waſſerfällen ,

fällt,

treibt

Senf., Chocolades , Papiers ,

einige

Tobacs,

Gip8 . und Rore.

müflen, von denen keine anſehnliche Gebäude gat, die

aber durch ihre Mannichfaltigkeit die Lands

fchaft

fehr beleben und verſchönern .

Sjerr Ni .

cholſon legt vor dieſen Waſſerfällen große Ham. merwerke an, Eiſenfabriken , eine Knopfmanufaco tur und eine Glashütte.

Aber

feines von allen

dieſen Berken iſt bis jejt recht im Gange.

Die

Gebäude find inzwiſchen beinahe ganz vollendet, ſie ſind anſehnlich von

und feſt gebaut.

Jede Art

Arbeit hat ihr beſondres Gebäude.

von dieſen ,

welches großer als die übrigen

iſt zur Wohnung der Arbeiter beſtimmt, nen muß.

Herr

Eines

Nicholſon

wenigſtens

iſt,

von der

100 halten

Dieſe Gebäude ſind am rechten Ufer und A 4

1 8

das Magazin , was ihre Arbeiten aufnehmen ſoll, Die

am entgegengeſekten . Waſſerfälle ſchaft

verurſachen,

und begünſtigen

der bis jezt aber bloß

Felsſtücke,

die

die

erleichtern die Gemein. den Bau

einer

Brücke,

ein Entwurf iſt.

Die Lage dieſer Niederlaſſung iſt feør gut gewählt ; grade an dem Punfte, wo die Schiffahrt von oben und unten aufhört, tann man von bey. den Seiten die nothwendigen Materialien zu Baſ ſer

erhalten .

Der Sand ,

den

die Glashütte

braucht, kommt von den Vorgebürgen von Dela. ware ; auf,

das Gußeiſen von Suylfill höher kin . die

Steinfohlen

( die

in Philadelphia

der

Buſpel 2 Sb . oder is Dollars gelten ) aus Vir: ginien ; die Vollendung des Kanals, der den Schuyl fill

mit dem Delaware verbinden ſoll, wird den

Abſaß dieſer Fabriken äußerſt

erleichtern .

Das

Bedürfniß der Arbeiten dieſer Manufacturen , die man

bis

jezt faſt alle aus Europa gezogen hat,

macht den Abſaß gewiß, alles verſpricht der Nie. derlaſſung Glůck ; aber alle dieſe natürlichen Vore theile verſchwinden , und

man dieß

robald es am Gelde gebricht

nicht von Anfang an in Menge

vorzuſchießen im Stande ift,

um das Ganze fou

bald wie möglich in große Wirkſamkeit zu feßen , und wenn die Verwendung dieſes

Geldes

nicht

mit Verftand, Betriebſamkeit und Kenntniß ge.

9

ſchieht.

Es fehlt in Amerika an geſchidten Leu .

ten , die dieſe Geſchäfte zu leiten im Stande find. Selbſt die guten gemeinen Arbeiter ſind dort fele ten, theuer und ſchwer zu Şalten. tet,

daß

Man behaup.

die Vorſteher der Fabriken des Herrn

Nicholſon ſehr geſchickte Leute ſind.

Aber da

wohl ein Jahr hingegen kann, eße die Arbeiter recht in Gang fommen , ſo låße Herrn Nicholo fons Lage

fürchten, daß das Geld nicht in der

nöthigen Menge antonmen wird, um des guten Erfolgs gewiß zu ſeyn . Da die Vorſteher der Fabriken nicht in den Gebäuden waren, ſo konnten wir über dieſe An. lagen keine ausführlichern Nachrichten

einziehn,

die uns beſtimmtern Aufſchluß darüber gegeben þåtten und die uns vorzüglich gelegrt Håtten , ob die Maſchinen,

die man in Europa in großen

Hammerwerken dieſer Art braucht, hier auch ſind. Rodsburry iſt die erſte Ortſchaft, die an die Grånzmark von Philadelphia ftößt,

und das

Gebiet derſelben fångt bey dem ſchon erwähnten Bache an.

Der ganze Weg von Philadelphia

nach Rocksburry iſt voll von Granitbldcfen und mit einer Art Staub von mica bedeckt, der fick unendlich gertheilt. Eine Şalbe Meile von Heren Nicholſons Gebäuden liegt am Ufer des Schuylfill das Haus

10 1 eines gewiſſen Roberſon , wo wir zuerſt anhale ten mufiten . Roberfon ; Quacker und Bruder der Frau von Caleb Lownes, iſt Müller und Landwirth für

eigne

Rechnung.

250 Acres,

Er

beſikt ein

Gut von

wovon nur 30 beholzt ſind.

Das

Land iſt in dieſer Ortſchaft im Allgemeinen ſchlecht; man erndtet wenig Weigen ,

was es an Getreide

hervorbringt, beſteht in Mais, den man in Ames rifa Indian corn nennt, in Roggen und in wes nigem

Hafer.

dem Acre 25

Das Land bis

trågt gewöhnlich auf

30 Buſhel Mais,

18 bis 20

Buſhel Roggen, das, was Weizen trågt giebt un . gefähr 10 Buſhel.

Herr Roberſon dủngt ſein

Land ; man wundert ſich aber,

wenn man hört,

daß er ſeinen Miſt aus Philadelphia zu dem theu. ren Preiſe 5

von

Cubiffuß,

3 Dollars die Fußre,

holt,

da er doch

ungefähr

fehr leicht

ſelbſt

überflüſſig bey ſeiner Wirtſchaft ſammeln könnte. Auf jeden Acre Land, den er düngt,

bringt er 7

von dieſen Fuhren ; er düngt alle 3 oder 4 Jahr daſſelbe Land einmal, aber bei weitem nicht alles ; der Wieſengrund þat den Vorzug vor allen übris gen ; er braucht, wie alle Pächter um Philadelphia, zwiſchen

ſeinem

Samen

Pariſer

Gips.

Vier

Odren und zwey Pferde find hinreichend zu der in ſeiner Pachtuag nöthigen Arbeit, wovon aber

1

IC

ein Theil an einem ſo ſteilen Abgange liegt, daß Die Tagelöh .

es nicht bearbeitet werden kann .

ner finden ſich hier oậne große Schwierigkeit,

fie

erhalten 4 Sh. und freye Koſt oder 5 Sh. 9 P. ohne

Der Preis

dieſe.

Scheffel

Sb . ,

5

Roggens

6.

des

Heu

Doll. die Tonne ,

des Mais iſt

Weizens

9

bis

für den 12 ,

des

toſtet gewöhnlich 16 bis 18

jeßt aber freylich 33 ; die geo

wöhnlichen Wieſen geben

3

Tonnen ;

die aber,

die eine gute Lage haben, gut gehalten werden und mit Klee, Timotheusgras u. f. w. beſået ſind, bisweilen bis 8 Tonnen. Herr er

mager

Roberſon måſtet einige Ochſen, die einkauft.

Der

gewohnliche Vortheil

auf den Verkauf iſt 16 bis 20 oder 25 Dollars . Roberſon behauptet indeſſen , des Heus

daß der Verkauf

die einträglichſte Benukung der Wie

ſen ſey , wenigſtens die, die nicht viele Müße macht. Man erſtaunt Landbauern ,

beim Plaudern mit den hieſigen

wie ſehr ſie darauf bedacht ſind, al.

les zu vermeiden , was ihnen Mühe machen könnte . Aus dieſem Grunde will Herr Roberſon aucı keine Milchkammer anlegen , und weder Kåſe noch

T Butter machen , ob er gleich zugiebt, daß er gro. Ben

Vortheil

davon

ziehen

würde.

Dieſe Art

die Sachen anzuſehn , gründet fich zum Theil auf den Mangel und

die Koſtbarkeit

der Arbeiter,

/

12

auch auf

aber

den

gewohnlichen Leichtſinn

der

Landwirthe, der ſie gegen einen kleinen Vortheil fie gründet

gleichgültiger macht;

fich

aber auch

auf den Nationalcharacter, in dem Sorgloſigkeit Roberſon iſt ein

ein ſehr allgemeiner Zug ift.

ſehr wenig über ſein Fach unterrichteter Mann , Nachbeter und ſogar unwiſſend in manchen Kennt in Europa für das ABC des

die man

niſſen ,

Ackerbaus þålt. Er ſcheint ein weit flügerer Müller zu feyn ; ſeine Mühle, die wie man ſagt die erſte iſt, die in gebaut ward ,

Amerika

Wiſſaþiccon

wird

durch

den

Bach

getrieben, der ehr er an ſie kommt, Sie hat drey Müglgånge, zwey

25 andre treibt.

arbeiten für işn, wie man ſagt für die Manufac. tur,

fürs Publikum.

zwen

Der

lektere magle

alles Korn, was darauf geſchüttet wird, ohne daß man deswegen die Mühlſteine näher oder weiter ſtellt,

was denn

natürlich

für feine Körner ein

ſehr unvollkommnes Mehl giebt.

Das Maglgeld

ift to und durch Staatsgerege feſt beſtimmt.

Da

Roberfou für eigne Rechnung kein Mehl aus Mais maģle, ſo hat er auch keinen Ofen , um fein Korn

zu

dörren .

Mehl

von dieſem Korn iſt

nicht ſchlechter, wenn man es nur geſchwinde vers braucht,

es

Hålt

giebt weniger.

fich

aber durchaus nicht und

Die beyden Mühlen , die für die

13 1

Manufactur kleine

arbeiten,

Verſchiedenheit

Brandywie, von genheit

faſt grade ſo,

abgerechnet ,

wie

eine

die

zu

denen ich unten zu reden Geles

þaben werde,

Korn zu Wagen Maſchinen,

find

eingerichtet.

ankommt,

anſtatt es

Da hier das

ſo müſſen auch die

aus einem Fahrzeuge zu

winden, es hier vom Wagen auf den Kornboden Heben .

Das Lokal ſelbſt iſt übrigens flein, das

Getreide iſt auf einander gehåuft, die verſchiednen Stockwerfe find Plaç

niedrig,

unreinlich .

Da

dunfel,

der

Erfolg

mahlt etwa.45 bis

und

das Verfahren

wie das zu Brandywie iſt, fo wendig

enge

derſelbe

der

übrigens

muß auch noch.

Peyn.

Roberron

soooo Buſhel Getreide jähr.

lich, das er aus Virginien und Newyork zießt ;. etwas von

bekommt er ſogar Pennſylvanien .

Mühlen långs

aus dem obern Theile

Inzwiſchen

find

ſo

dem Sæuylkil angelegt,

auf dieſem Wege nur wenig erhålt.

viele

daß er

Das Ge.

treide, was über die Bay kommt, wird in Phila. delphia aufgeſchüttet, um nach und nach zur Mügle geſchickt zu werden , die ungefåþr 10000 Buſhel faſſen kann .

6 Pferde ſind beſtåndig in Arbeit,

um Mehl nach Pžiladelphia zu fahren, und Korg von dort zurückzubringen ; oft machen ſie dieſen Weg zweimal den Tag.

Das Waſſer des Wiſ

ſahiccon

Die Mühl ſteßt alſo

friert niemals.

1

nur im

Herr Rober .

God ſten Nothfalle ſtill.

ſon braucht zur Arbeit bei ſeiner Mühle 5 Men ſchen, von denen er drey bezahlt ; dem erſten giebt er 120 Dollars jährlic, den beyden andern 80 ; zwen

Lehrburſchen

Kleidung u. ſ. w.

bekommen

nichts

als Koft,

Der Preis des Buſhels Weis

zen iſt heute *) 2 Dollars, und das Barrel Mehl giſt 10 .

Roberſon flagt über die Beſchaffen .

Þeit des Getreides þauptet geweſen ';

es

rey

nicht

inzwiſchen

Brandywie

er beo

vorigen Jahre,

vom

wichtig

und

häufig

hoht

habe ich doch ſehr gutes in

geſehen. "

Bey

Adrte

Roberſon

id, daß das Getreide was von der Geffiſchen Flies ge ( heſlian fly ) angegriffen wird,

gwar ſchlecht,

pobl und von fehlerhaftem Korn iſt, daß es aber doce ein Mehl gebe, welches, wenn es gleich nicht viel und

ein wenig unverdaulich iſt, doch desme:

gen nicht ungeſund fen . fills

waren im

Die Ufer der Schuyl.

vorigen Jahre ziemlich ſtark mit

dieſer Plage Heimgeſucht. Die

Auflagen der Grafſchaft find

in

der

Ortſchaft Rodsburry dieſelben , die ſie in der gans gen Grafſchaft Philadelphia ſind, wovon jenes einen Theil ausmaật, 5 bis 6 Shilling von 100 L. **)

*) Den 2oſien April 1795. * ) Das Pfund in Pennſylvanien gilt 20 Sh ; 7 Sh . p. et Dou .

IS

ſchåßbaren Vermögens.

Die

auf nichts zurück gebracht. ſerung

bezahlt man i

Abgaben find faſt

Abgabe für Wegbeſ

oder 2 Sþ . von fcyákba.

rem Vermogen ; Armentare giebt es nicht, erſtlich weil es in der Ortſchaft ſelbſt felten Arme giebt ; zweytens aber, weil ſie, wenn es welche giebt, von einer

kleinen

Summe, die

zu dieſer übſicht als

Actie in die Bank gelegt worden , den , die

etwa 40

erhalten wer.

bis 42 Dollars abwirft,

und

deren Zinſen jährlich das Capital vergrößern, da, was faſt immer fich zuträgt, Dreſchaft fick finden. lage

von

6 bis 7

feine Arme in der

Es iſt alſo die maßige Uuf Sh. von 100 l .

ſchäßbaren

Vermögens alles, was hier der Eigentýúmer als Opfer dem Staate bringt, genthums

zu genießen

um ruhig ſeines Ei .

und das

6

Meilen von

Philadelphia ! - gewiß ein ſehr glücklicher Staat . Der ziemlich ſind ;

Bach

Wiſſahiccon fließt mitten durch

fobe Berge,

die mit Waldung bedecke

ein ſchöner Waſſerfall

von 7 bis 8 Fuß,

ſo breit wie das Bette des Fluſſes , berſon mehr Waſſer

als

er

giebt Roi

brauchen

würde,

um eine großere Zahl Mühlen zu treiben . ufer des Baches

Die

ſind wild, ihr Anblick iſt ro.

mantiſch ; dieſes ſchöne Waſſer,

das geräuſchlos,

in der ſchönſten Schlangenlinie, mitten durch die res Gehölz, durch dieſe Felſen ginfließt, gewährt

16

eine ſanfte

fchwermüthige Anſicht,

die

noch gebeftet ſind, wenn die Gedan.

Augen

fen weit von dort,

auf die ſtarr

rahon in der Vergangenheit

oder in der Zukunft umberſchweifen.

Die ver .

ſchiednen Lagen dieſes Lebens laſſen uns dieſelben Gegenſtände håufig verſchieden anſehen.

Wenn

ſonſt ſanfte, glückliche Vorſtellungen der Erinnes rung

und der

Hofnung meine Einbildungsfraft

belebten , ach! wie viel fehlt nicht daran , daß die jeßigen derſelben Art ſind.

Doch

ich will forto

fahren und glücklich ſeyn , um nicht noch unglüd. licher, zu werden . Von Rodsburry wandten Springmill.

Wir

wir uns gegen

durchreiſten ,

indem wir

die

Ufer des Schuylkill verließen , einen Strich Lan . des, der von kleinen Gebürgen und kurzen Thå. lern, die ununterbrochen aneinandergången, durch . ſchnitten iſt.

Man ſtößt fier auf viele ſchiecht

gewåſſerte Wieſen , bey denen

aber doch an den

Stellen , wo das Waſſer ginkommt, dieſe würklich verbeſſert werden, ſtockt;

die Pachtungen

Land ift bebaut, ſtens

ohne daß das Waſſer darum

nicht

in

liegen

ſehr

nahe,

man ſieht wenig Holg,

einiger

Entfernung

alles

wenig.

vom Wege ;

übrigens merkt man, daß man ſich dem Augen. blide nähere, wo das Land ſo åußerſt ſchon wird und

es iſt es - würklich ſchon bier.

Die Wieſen

die

17 die Kornfelder ſind alle grøn, die Bäume fangen an auszuſchlagen , die Fruchtbåume ſind mit Blů. then befået ; die ganze Natur blüht auf, iør Ana blick iſt voller Leben und noch habe ich nicht fal . tes Blut genug , dieſer Jahrszeit allmachtig waren.

gefühllos

um

zu bleiben,

bey den Reizen

die für mich immer

Inzwiſchen verderben die una

aufgårlichen Zäune von rohem Holze gar ſehr die Landſchaft. feit,

Es iſt das eine traurige Einförmigi

zumal

da man

ſie ſehr gut durch Bäume,

die nicht erfrieren , erſeken könnte, weil man doch denkt (wie ich glaube ohne Grund ), daß Dornen fich

pier zu Lande nicht halten. · Einige Felder

ſind

längs dem Wege - mit Thaga oder Cedern

eingefaßt, aber dieſe Verſuche ſind ſeiten und dere fenungeachtet

ſchließt man jedes Feld

noch mit

einer doppelten Einfaſſung von robem Holze ein. Das Land mit

iſt voll von

angemahlten

reinlichen Häuſern ,

Stacketen

umgeben

ſind :

die es

giebt die Vorſtellung des Wohlſtandes, ohne uns deswegen an irgend eine der europåiſchen Gegen. den zu erinnern, die durch einen gelehrten Ufers bau bereichert, oder durch koſtbar und mit Ges fchmack gebaute Landhäuſer verſchönert ſind. Bey kill wieder.

Springmill

fanden

wir den

Schuyl.

Springmill beſteht aus 18 bis 20

nahe bey , einander liegenden Wohnungen, die faſt

18 alle Pachthofe oder Mühlen ſind ; es iſt ein Thal, als

das viel geråumiger iſt,

alle die, durch die

man bisher fam , der Boden fångt hier auch an zu

beſſer

Der

werden .

größte Theil

zu

den Fluß gehen ;

an

Wieſen gebraucht, die bis

wird

das gegenüberliegende ſteile, waldigte, felbft etwas felſigte Ufer,

ſchönen Contraſt mit

macht einen

den lachenden Triften von Springmill.

Der An

ziemlich

weit nach

des Fluſſes

blick

dehnt ſich

oben und unten zu aus,

in einer ſehr auffallen .

den Abwechſelung von grünen Wieſen und dun . Feln Bergen . Springmill Pachtgut

findet,

iſt der Ort, in von

dem

dem

Briſſot

ſich

das

in ſeiner

Reiſe ſpricht, das ein Franzoſe bebaut, deſſen Geo ſchicklichkeit und Pņiloſophie er ſehr erhebt. Der Franzoſe, den er nur mit dem Anfangsbuchſtaben bezeichnet,

feines Namens

ift

Herr

Legaur.

Sein Pachtgut iſt verkauft, weil er wie er ſagt, die

nicht

zweyte Hälfte auf einen gewiſſen Ters

ausbezahlen

min

konnte.

Er hat ſich nur den

freyen Gebrauch von 15 Acres vorbeşalten , woo für er Miethe bezahlt und die er als ten

bebaut.

grade zu

Der

nicht der,

gegenwärtige

an

zu

iſt

in dem man die Weingegenden

igrem Vortheil erblickt :

kaum

Weingår.

Augenblick

treiben

die

Stöcke fangen

und die meiſten ſind noch

19 todt.

ganz

Wir haben weniger von der Wahl urtheilen fInnen,

des Bodens ſowohl

der ſehr gut iſt,

ſeine Lage gegen die Sonne

durch

und

innre Beſchaffenheit, als auch durch die würklich bemerkungswürdige Reinlichkeit und Sorgfalt, mit der man das Land zu behandeln bemüßt iſt. Küchengarten tann in beſſrer Ordnung Weinpfähle ſind

ſchon

geſteckt.

Kein

feyn ; die

Die 15 Acres

6 Arbeiter, die Herr Legaur ohne

befchåftigen

große Mühe findet; er bezahlt ißnen 3 SH . 9 p. und giebt iğnen Koſt.

Seine Wohnung iſt eine

kleine ſteinerne Hütte von einem Stockwerf, uns gefähr ſchlechte

breit

20 Fuß

ſchmußige Küche,

ſehr

Bretterwand

10 Fuß

und

von

die

tief ;

eine

durch

eine

einem würflichen Alkoven ges

trennt wird, wo ein elendes Bette ſteht, ſind alle die Herrlichkeiten dieſer Hütte.

In dem kleinen

Gemache liegt alles bunt unter einander Şerum , Bücher,

Meubeln, Papiere,

Glåſer,

Man empfindet

und phyſikaliſche Inſtrumente. ein

Schmerzensgefühl,

wenn

Bouteillen

man einen Mann

von Erziehung fo zurůdgebracht ſieht. Herr Legaur war nicht zu Hauſe, als wir dorthin kamen, delphia ;

man ſagte uns er ſey in Phila.

ohne Zweifel,

ungelegnen

Beſuch

Naqbaren und

weil man uns für einen

hielt.

Er

war

faum waren wir

B 2

bei einem

fortgegangen,

20

um wieder zurůcrief;

zu Pferde zu ſteigen, er eilte auf uns zu.

als man uns Für einen Un .

glücklichen, der ſich ſo zurůd ziehen mußte, iſt der Beſuch

von

3

Fremden

nicht entwiſchen läßt. 3

ein Vorfall,

den man

Er wußte, daß unter den

Fremden ein Franjoſe war, denn ich hatte meis

ne Karte zurückgelaſſen .

Der Anblick eines Lands.

manns in ſo großer Entfernung vom Vaterlande iſt viel angenehmer , Menſchen.

als der irgend eines andern

Wenigſtens urtheile ich hier nach dem

Gefühle, was ich immer ſelbſt empfinde, obgleich päufig der Gedanke es mir verbittert, daß in die. fer unglücklichen Zeit der Revolution, ein Fran. zoſe bisweilen die

ſchlechteſte Gefellſchaft für ei

nen Franzoſen ſey . Herr Legaur redete uns mit dem Scheine der Genügſamkeit an. völlig

ſeiner

Seine Kleidung entſprach

übrigen Haushaltung.

Eine lange

ſchlechte flanellene Weſte, warze zerriſſene Beins kleider und Strümpfe, eine ſchmußige Nachtmů. ke, machten

ſeinen ganzen Anzug aus .

Er iſt

ein Mann von 50 bis 55 Jahren , hat fehr lebe þafte

Augen,

und

feine

ganze

Geſichtsbildung

drůdt mehr Feinheit als Herzenegúce aus.

In der

kurzen Unterredung, die wir mit ihm hatten, ſagte er uns, daß die Härte desjenigen , von dem er das Gut, was er zur Zeit des armen Briffoto (ſo

nennt er ihn ) befaß,

gekauft habe, ihn gendthigt

babe, es wieder wegzugeben und den kleinen Wein. garten zu miethen , den er jeßt bebaue.

Er fieht

einen glücklichen Erfolg bei diefer Arbeit als zu. verläſſig an und glaubt, dieſer werde für ihn ſehr einträglich feyn .

Er behauptet, daß ſeine Weine

fdon fehr gut ſind, nen

nicht

waren .

m

länger

obgleich die älteſten von ih . als

2 Jahre auf dem Keller

Es ſind Reben von Medoc ;

eine Rebe

Vorgebürge der guten Hoffnung,

die er mit

4 Guineen

bezahlt þat,

þat ihm ſchon faſt 200

Ableger gegeben ; er ſagt, fein Wein fey von gang , beſonderm

Geſchmack,

als

Graves . Wein mehr Er Das

bezahlt 62

inzwiſchen gleiche er dem irgend

Dollars Miethe

anderna

einem

15 Acres.

für

iſt kurz alles, was wir von ibu über ſeine Auf unſre Frage :

Pflanzung erfuhren. er ſich

ſeit 2 Jahren

warum

in Amerika niedergelaſſen

habe ? antwortete er, daß er Advocat beym Pars ſein Ame

lamente in Meß geweſen ſey, daß er und fein

Vaterland

Foulquier , keinem

habe,

verlaſſen

um

Herrn

Freunde, in deſſen Intens

dantenſtelle in Guadeloupe zu helfen ,

daß dieſer

Intendant aber ftark in den Verdacht einer ſchlech . ten

Verwaltung

in den

ſeiner Stelle

Colonien

gerathen rey, ſich aber davon befreyt habe, indem er die Sduld auf ign , den Legaur, ſcob, deſſen B

3

22

Reinigkeit aber immer feinen Eifer für feinen un. dankbaren zeigte

mir

Freund in

gleich

geweſen

ſeinen Ausdrücken

ſey .

Nichts

die Ruhe, die

man bei dieſem Manne vorausſeken darf, der ſo die ganze Erde aufgiebt, um für ſich allein zu les Er zeigte ſogar

ben und das Feld zu bauen. Unzufriedenheit

mit Jedermann,

vorzüglich

mit

den Amerikanern, von denen er mir wohl zwanzig . mal wiederholte, man fånne nicht mistrauiſch ges. nug gegen ſie ſeyn.

Obgleich

dieſer Mann uns

gut aufnahm , ob er mir gleich viel Artiges über meine Familie

und mich ſelbſt ſagte, indem

er

behauptete, er habe von mir ſchon viel gehört, ehe id Frankreich verließ ; ſo hat er mir doch misfal. len und mehr Mistrauen gegen das , was er mir von ſeinem Unglüce erzählte, als Theilnahme an ſeiner

Lage

zu der ich doch eigentlich

geweckt,

fehr geſtimmt war.

Was ich von ihm bei meio

ner Rückkehr nach Philadelphia hörte, in meiner Vermuthung beſtårkt. higer ſtreitſüchtiger Mann,

hat mid,

Er iſt ein unru.

der die 9 Jahre, die

er in Amerika fich aufgehalten hat, mit mehr als 200 Prozeſſen hingebracht þat, von denen er nicht einen einzigen gewann.

Welches Vorurtheil man

auch immer gegen Amerika baben mag, ſo iſt es doch unwahrſcheinlich , nåckig

daß Gerechtigkeit ſo hart.

einem Fremden verweigert werde ;

es iſt

23

vielmeşr weit glaubwürdiger, daß ein Mann, der 200 Prozeſſe geführt hat, allein durch ſeine Streit. ſucht geleitet worden ren und daß keine ſeiner Vors gebungen

gegründet

war ,

vorzüglich

wahrſcheinlicher iſt,

wenn

er

was alles um fo viel

ſelbſt ſeine Prozeſſe führt,

da er Advocat geweſen iſt.

Herrn Legaur Ruf in Philadelphia iſt nicht der beſte, und

ich bin überzeugt, daß wenn man die

Sache von Guadeloupe wieder unterſuchen würde, ſo würden die eingezogenen Nachrichten ſchwerlich zum

Vortheil

dieſes Weiſen ,

dieſes

Menſchen.

freundes, dieſes Philoſoppen fenn, den der arme Briffot ſo ſehr' rühmt ;

der

nicht mit ſeinen

Nachbaren leben kann und mit allem , was iſu umgiebt, prozeſfirt. Wir verließen den mill,

um

den

einzuſchlagen ; fen ,

wie

das,

Squylfill bey Springe

fürzeſten Weg das Land was wir

nach Norristown

iſt faſt eben ſo beſchafu eben durchreiſt

Von Rocksburry bis Norristown Zeit zu Zeit den Strom ,

haben .

fieht man von

und bismeilen entdect

man weiter hinaus eine Reiße kleiner ampþitgea . traliſch ſich erhebender Berge ; es iſt das ein Arm der Valley hills (der Thalgebirge), die einen Theil der blue inountains (blauen Berge) ausmachen .

Norristown iſt die Hauptſtadt der Grafſchaft Montgommery , fie liegt etwa 7 Meilen von

V

24

der Graficaft

Dieſe Hauptſtadt

Philadelphia .

iſt ein Haufen von 10 Häuſern, in deren einem der Gerichtshof feine Sißungen håle ; in einem an: dern treten die Richter ab, wenn ſie Gericht hal. ten wollen ; ein drittes iſt das Gefängniß ; drey find Wirthshäuſer,

andre

die übrigen Pachthofe,

Kramladen ( ſtores) oder die Wohnungen von Ur . beitern.

Alle Häuſer ſind ſtark von Steinen auf:

geführt und Norristown,

das

auf einer kleinen

Anhöhe, etwa eine Viertel . Meile vom Schuylfill liegt, genießt einer þerrlichen reßr weiten Ausſidic und iſt ſelbſt ſchon in der Ferne ein ſehr in die Die quarter ſeſſions oder

Augen fallender Punct.

Verſammlungen der Friedensrichter

werden dort

alle Viertel , Jahr , die wandelnden Gerichte ( cir, cuit courts )

aber einmal im Jahr, und bisweis

len nur alle zwey oder drey Jahre gehalten , wenn nicht

häufiger Sachen

da ſind.

Das Sefång.

niß iſt vor zwey oder drey Jahren nach dem in Philadelphia aufgebaut. penpſylvaniſchen

Aber Dant ſey es der

peinlichen

Halsgerichtsordnung,

ſelten iſt es von jemand anderm, als dem Gefans genwärter

bewohnt.

Wie wir es beſaßen ,

faß { grade ein Franzoſe darin , den man ſehr in Vers

dacht batte, falfde Bankzettel gemacht zu ħaben , und

der dort aufbewahrt wird, bis zu einer der

quarter ſeſſions,

wo

er denn entweder . freyge:

25

ſprochen oder nach Philadelphia geſchi& t wird, um dort gerichtet zu werden, wenn

anders das

wandelnde Gericht nicht grade dort gehalten wird. Es war übrigens die Týůre des Gefängniſſes of. fen

und der Gefangne fonnte ohne alle Müße

entwiſchen, wenn Håtte.

er die geringſte Neigung dazu

Aber er entwiſcht wirklich nicht,

daß er ſich ,

wie ich es wünſche,

es fer

auf ſeine Un.

ſchuld verlaſſe, oder daß er die Wahrſcheinlichkeit fürchtet,

wieder eingefangen zu werden .

nicht leicht, Nugen mehr

die Nothwendigkeit

eines

und

Es iſt

ſelbſt

den

ſolchen Zutrauens einzuſehen , das

mit Nachlaßigkeit, als mit Menſchlichkeit

verwandt iſt.

Es iſt eben ſo ſchwer zu erklären,

- warum ein Franzoſe, der ein wenigſtens

ſchlechter Kerl iſt,

einen ſo ſchlechten Ruf hat, wie dies

ſer, der in Frankreich zwanzigmal aus dem Ges fångniß

zu entwiſchen verſuchen würde, treulich

in

Gefängniß

dem

von

Norristown bleibt,

die Thüren ihm doch offen ſtehn ? phen,

und

daß die

mit ignen Briſſot ,

wo

Afterphiloſo. werden ſagen ,

Gewißheit, unpartheniſche Gerechtigkeit

zu erhalten, ißn fefter als Ketten in dieſem Ges wahrſam halte, daß in einem Freyſtaat jeder ſich für

den Wächter

der Geſeke,

felbft Galte u. ſ. w .; das Leute,

fogar gegen fich

alles iſt recht gut für

die nur Worte Haben

wollen ,

B 5

aber wird

26

dennoch dieſe außerordentliche Thatſache den nicht aufklären ,

der Gründe einem

Wortfram vorzieht.

unphiloſophiſchen

Vielleicht

ließe ſich dieſer

Fall mit mehrerer Wahrſcheinlichkeit dadurch er. klåren, daß es dieſem Menſchen unmöglich fallen würde ,

fich

anderswo zu ernähren als im Ges

fångnif . Der

Boden

um Norristown iſt von

ſehr

1 guter Art ;

man baut

bier etwas mehr Weizen

als um Rocksburry , aber doch noch nicht in gro . Ber

Menge.

Die Art das Land zu bauen,

iſt

faſt dieſelbe, und die mittlern Producte ungefähr gleich ,

vielleicht

ein wenig

größer.

Das beſte

Land foſtet 48 bis 52 Dollars , das gewöhnliche 26 bis 32 ; der Taglohn iſt geringer als der, den man in Rodsburry und Springmill bezahlt.

Die

Preiſe der Lebensmittel ſind niedriger als in Phie ladelphia, aber

nur um

ein Weniges,

weil, da

man keinen nåßern Markt hat, als den dieſer gro. Ben Stabt,

alle Lebensmittel dieſes Landes dort

ħin gebracht werden. gile

6 bis

7 p .,

Das Pfund Ochſenfleiſch

das Pfund Schinken

i Sb . ,

der Centner Mehl, das heißt 112 Pfund, gelten 5 * Dollars . Die Grafſchafts , Taren betragen in der Grafo fchaft Montgommerry, 3

Sh.

immer

für

nicht mehr als ungefähr

100 L.

und

für den We.

27

gebau 1 Sh .;

alſo

mit 4 Sh . vom ſchåßbaren

Vermogen bezahlt man alle öffentlichen Abgaben. Selten

giebt

es hier Armentaren,

obgleich dieſe

Ortſchaft nicht dieſelbe Hülføquelle wie Rocksbur. ry in einem belegten Capital hat.

Es giebt hier

aber keine Armen, und wenn es welche giebt, ſo reicht die Care von einem Sh. völlig aus,

um

fie zu unterhalten ; man giebt dann einen ſolchen hůlfsbedürftigen milie in

Menſchen ben irgend einer fa. bezahlt

die Roſt und

dafür Koftgeld .

Die Pflicht der Armenpfleger iſt, zu gleicher Zeit dafür zu ſorgen, daß der Arme gut gehalten were de, und daß die Ortſchaft dieß wohlfeil habe. find übrigens dieſe Armen nur

Es

abgelebte Greiſe

oder Kranke. Der Canal, der den Schuylfill mit dem De. laware verbinden

ſoll,

fångt bei Norristown an .

Er iſt an dieſer Seite in einer Strecke von einer þalben

Meile

völlig

fertig.

Sein Bett

låufe

långs dem Fluſſe, er iſt ungefähr 18 bis 20 Fuß breit, 3

Fuß

tief.

Ungefåør

iſt dieſer Canal eröfnet.

3 Meilen weiter

Man

muß Marmore

berge durchſchneiden,

deren Abhang

bis an den

Fluß ſich erſtreckte.

Das iſt eine beſchwerliche

Arbeit ; der Canal wird, wenn er fertig iſt ſehr, feſt fenn , Cubitcoiſe

aber er wird ſehr

teuer;

losgebrochener Steine

jede halbe

koſtet 41 Sh .

28

und 50 Arbeiter arbeiten nur daran . nal wird, wenn er beendigt iſt, von großem

Nußen

beendigt reyn ? Stadt

ſeyn .

Diefer Car

für Philadelphia

Aber wann wird er

Er iſt ſehr ſchlecht nahe bey der

angefangen ,

an

einigen Stellen

Bette mit zuſammengeſpültem Sande

iſt ſein ungefähr

10 Fuß hoch ausgefüllt; dieſe Stellen werden nie das Waſſer

Şalten.

Man behauptet, daß Herr

Watſon, ein engliſcher Ingenieur, der dieſen Cas nalbau zu

beſorgen hat,

ſehr beſtimmt gerathen

þat, ißn am andern Ufer des Schuylkill zu gras ben, mit dem Verſprechen , daß er dort feſter ges rathen

und viel weniger koſten werde ; aber daß

das Intereſſe der Directoren der Compagnie gewollt þat,

es

daß dieſer Canal durch ihre Lånde.

reyen geße, um den Werth derſelben zu vermeh . ren , und

ihr Dýr gegen jede andre Vorſtellung

verſtopft þabe ; ſo iſt denn dieſer Canal nach dem ſchwierigſten und

foſtbarſten Entwurf,

der einen

ſehr wenig waþrſcheinlichen Erfolg verſpricht, bes

1 ſchloſſen und würtlich angefangen worden. Geld zur Fortſeßung des Canals fing zu fehlen und viele Subſcribenten

Das

ſchon

zögerten

an mit

der Auszahlung ihrer Actien über die beſtimmte Zeit, ſelbſt auf die Gefahr fin , lieber den Antheil, den ſie ſchon bezahlt hatten und die Anſprüche, die ſie auf die Vortheile des vollendeten Canals

l

29

zu

gaben würden ,

verlieren ,

als

neuen

einen

Geldverluſt zu wagen ; wie die Gefeßgebende Ges walt, der die Hinderniſſe, die der Vollendung dies ſes Werks im Wege waren, nung einer Lotterie

erlaubte ,

auffielen, die Erdf die

zu

bis

einer

Summe von 400000 Dollars , für alle mögliche Plåne zu Schiffbarmachungen im Staate dienen ſoll,

133000 Dollars

und zugleich

von

dieſer

Summe zur Vollendung des Canals des Schuyl. Wenn der große Nußen des Ges

fill ausſeşte. genſtandes,

für den

dieſes Geld gehoben

einer Lotterie in

die Einführung

wird,

Staate

einem

rechtfertigen kann, ſo wird das noch vielmehr hier in Pennſylvanien der Fall ſeyn , wenn alles dies Geld gut

zu aller Zufriedenheit angewandt

und

unter

den verdorbenſten

wird .

Aber

werden

durch die Errichtung

Völkern

einer Lotterie, mit

ziemlicher Gewißheit, faſt immer Laſter und Vers brechen

noch gemehrt.

Und darf die Geſelges

bende Gewalt in Pennſylvanien ſich ſchmeicheln , die Verdorbenheit und einwohner

nicht

Unſittlichkeit der Landes.

außerordentlich

zu vergrößern,

durch eine Einrichtung von einer ſo ausgemachten Gefährlichkeit, wovon , man auc ſchon in Umes rika einen ſo unmäßigen Gebrauch macht. Nachdem wir an dem Canal, ſo weit er jekt gegraben iſt,

þinaufgegangen

waren ,

beſuchten

30

wir die Steinbrüche, kommt,

aus

denen

mit dem faſt alle Camine

phia bekleidet,

der

Marmor

in Pyiladel.

und womit ein großer Theil der

Hausthüren, der Freytreppen und der Fenſter in diefer Stadt verziert ſind.

Dieſer Marmor iſt

ſchwarz und weiß, aber ſehr hart von Farbe; er iſt in

großer Menge in

ganden ,

und doch

den Steinbrüchen

vor .

haben dieſe nur drey Defnun .

gen, die nicht einmal ſehr ausgebrochen ſind.

Es

iſt inzwiſchen waþr, daß wir nur den vorzüglich . ſten Steinbruch fahen und daß noch viele andre in der Nachbarſchaft geöfnet find. uns fogar von einem

Marmor ganz weiß breche, fernt,

als daß wir

Man erzählte

Marmorbruch , in dem der

ihn

aber er war zu ent.

hätten beſuchen können.

Der, den wir geſehn haben, iſt in der Ortſchaft Plymouth,

wo auch eine Mühle mit 2 Mar

morfågen iſt; ſie liegt an dem Bache Plymouth. An der Mühle iſt nichts Bemerkenswerthes, aber ihre Lage iſt ſehr mahleriſch und angenehm .

Das

ganze Land von Norristown

bis ein

oder zwey Meilen vor Rocksburry, iſt mit Kalf . ſteinen , die einen verſchiednen Grad. der Vollkom . menbeit haben,

bedeckt;

die Lagen ſind faſt alle

unter einem Winkel von 45 Graven geneigt, bis. weilen

ſind ſie mit þarten Quarzſteinen und fo.

gar mit Kieſelſteinen untermiſcht.

An mehrern

/

31 Stellen

auf

dem Wege

ſieht man

eine große

Menge Karter Steine, eine Art Quarz , von un. vollkommnem Granit.

Steine, die 3 bis 4 Cu.

biffuß ungefähr halten, ſcheinen durch das Waſ ſer herbeygewälzt zu ſeyn .

Zwiſden Rocksburry

und Philadelphia findet man wieder Granit, und die Erde iſt mit mica bedeckt. Wir ſind in demſelben Wirthshauſe, wo wir ſonſt ſchon abgetreten find.

Der Wirth läßt eis

und da das Erdreich, in

nen Brunnen graben,

dem man ihn ausgråbt, ſebr locker iſt, ſo füttert er es mit einer großen Holzernen Röhre, die 5 Fuß im Durchmeſſer þat, dann

in

der Rohre

um es zu ħalcen und þauc eine Mauer ,

die

18 300

dick ift.

Đen 6tet tay. Von Norristown

nach Trap, iſt das Land

ſehr mannichfaltig, bergigt, febr angebaut, hat wen nig Waldung,

viel Baumgårten,

Waſſer in Menge,

viele Wieſen,

Båche, Quellen , Creeks von

jeder Große ; zwey ziemlich beträchtliche von ih . nen

haben

wir an einer Furt durchwatet, der

Skipad , 4 Meilen von Norristown, und den Paciomming,

noch

zwei Meilen weiter ;

waren beyde ziemlich tief.

ſie

Die Wege ſind ſehr

ſchlecht und man thut gar nichts, um ſie zu vero,

32

beſſern , es iſt alſo auc, nicht zu verwundern, zu Hören, daß ſo viele Poftwagen umwerfen . Trap iſt ein Dorfen in der Ortſchaft Pros vidence , die die größte

und

der ganzen Grafſchaft iſt. ſehr gut

und

wohlhabendſte in

Das Land iſt daſelbſt

die Bebauung

deſſelben, dieſelbe,

wie an andern Orten ; man findet hier mehr Weis fen , als wir noch , feit wir aus Pyiladelphia ſind, geſehen

Gaben.

Es

find 4

verſchiedene Kirchen

in dieſer Ortſchaft, wo, wie in den übrigen Staa . ten , jeder den zugëtħan iſt.

Prediger der Secte bezahlt , der er Die einzigen Duåcker • Prediger pres

digen umſonſt ;

die Art den Gottesdienſt hier zu

bezahlen, iſt dieſelbe wie in Philadelpßia ; man bes jahlt den Kirchenfig . Die

Lebensmittel

dieſer

Ortſchaft

werden

auf dem Markt in Philadelphia verkauft.

ſo wie in der Ort.

Abgaben in der Grafſchaft, fchaft, ſind ungefähr i

Die

Sh .

für 100 L. fchåß.

baren Vermögens, mit Ausſchluß der Armentare. Die Armen ſind in dieſer Drtſchaft ziemlich zahl. reich

und

man bebt jährlich

dieſe Ausgabe .

640 Dollars - für

Der gewohnliche Arbeitslohn iſt.

3 Sh. 6 p. und Koft, der Preis der Låndereyen von 32

bis

47 Dollare, nach Verhältniß

darauf ſtehenden Gebäude. -

Roggen

der

oder Brodt

von Mais gebacken, iſt die gewöhnliche Nahrung

der

33 der überdieß breymal des Tags

des Taglöhners, Fleiſch ißt.

Wir

kamen

Trap

in

Pottsgrove. Mittag genöthigt

denſelben

und

wollten in

halten, allein

wir waren

Weg

an

zurůd jumaden ;

der

Bediente fam nicht an und ſchon vor einer Stunde þåtte er billig wieder bey ung feyn ſollen .

Dies

ſer Aufenthalt konnte nur durch einen Unfall ver. anlaßt worden ſeyn ; wir mußten wiſſen , es rey.

welcher

Eine Meile vor Trap begegneten

wir

ihm ; er führte ſeine zwer Pferde am Zügel ; aber ohne Gepäcfe ;

das Gepäcke war 4 Meilen

von

dort abgefallen, unſer armer Joſep ý fonnte nie. manden

finden ,

der ihm geholfen båtte und da

er glaubte, daß wir ſeinetwegen in Unrube wå. ren , ließ er das Gepåđe unter der Aufſicht eie ner guten Frau zurück,

und war gefommen uns

von dieſem Unglüc& Nachricht zu geben .

Wir

machten daßer die 5 Meilen , die wir den Morgen gemacht hatten, zurück, bepackten das der, aber ſo ſchlecht,

Pferd wiea

daß nachdem wir 2 Meilen

auf dem Rückwege gemacht hatten , alles nochmal logging, Sattel und Gepåcke. gen,

Alles, woht erwos

überzeugte Herrn Guillemard,

daß das

Pferd zu ſehr und ſchlecht bepackt Pen ; ein Grund der uns vermogte einen Wagen zu nehmen, um unſer Gepåde ins Wirthshaus zu bringen. C

34 Während unſers Un altens im Wirthsþauſe bey unſrer Rückkehr, erfuhren wir durch die Un. terredung

einem Wundarzte,

mit

Amtsgenoſſen

ſeiner

der

daß

die Zah!

umliegenden Gegenden

ziemlich beträchtlich fen, das heißt, daß man faſt

1 alle 6 oder 7 Meilen Einen finde; daß der Preis ihrer Beſuche, in der Entfernung von 2 Meilen I Sh. mehr

fey , daß aber jede Meile drůber i Sh. foſte ,

werde ; daß

beſonders

daß die Medizin

die Blatterneinimpfung

bezahlt

für Kinder

ſehr gewöhnlich ren, daß dafür 2 Dollars bezahlt würden und endlich ,

daß das größte Glück, was

ein bekannter angeſehener Arzt in dieſen Gegen. den machen könne, ein jährliches Einkommen von 1300 Dollars

fen,

daß

aber

wenige hiezu ge

langten : woraus denn folgt, daß faſt alle Herzte mit ihrer Arzneiwiſſenſchaft ein andres Geſchäft verbinden , z. B.

daß ſie Pächter, Krämer und

mehr dergleichen werden , um ihr Einkommen das durch zu vermehren . Obgleich das Wirthshaus wo wir abtraten nicht das war, was man uns bezeichnete und ein gentlich nichts anders als ein elender kleiner Krug iſt, der erſt kurze Zeit beſteht, fo befanden wir uns doch und Caffee Eyer

daſelbſt ſehr wohl. zum Frühſtück ;

zum Mittagseſſen

und

Wir gatten Schinken ,

Thee

Zunge,

alles das ziemlich

35 reinlich .

Wir ſuchten auf irgend eine Art unſer

Gepåde nach Reading zu ſchicken ; der Poſtwa. gen , der grade durchging, nahm es mit, und wir fekten unſern Weg nach Pottsgrove fort.

Der Weg dorthin iſt als Straße grade wie zwiſchen Norristown und Trap ; im ſandigen Erd. reich iſt, er gut, aber im fetten abſcheulich, denn der Regen von

ebegeſtern

hat alles losgeweicht:

die Erde iſt im Allgemeinen ſehr eiſenhaltig, zu. mal wenn man ſich Pottsgrove nåbert.

Die Lands

ſchaft iſt auf dem ganzen Wege ſchon , febr man. nich faltig von Formen und wird erſtaunlicy durch das Grún ben .

des Getreides

und der Wieſen gebo.

Wir ſind durch einzelne Gegenden gekom.

men, wo das Gras fchön, ſtark, dick, kurz fo gut wie

möglich war ; verſtånde

man

den Landbau

hier etwas beſſer, wåren die Felder gut gemäßt, gut gehågt, wåren einige Bäume mitten auf den Wieſen und auf der Feldſcheidung ſtehen geblies ben,

ſo könnten

die

ſchönſten Gegenden in Eu.

ropa nicht lieblicher ſeyn .

Aber dieſe emigen Ein.

friedigungen von todtem Hola, dieſe aufgetrocknes ten Maishalme vom vorigen ſtorbene Baumſtämme,

Jahre;

die man ſo

dieſe abge. lange ſtehen

laßt, bis ſie ganz verfault find ; dieſer gånzliche Mangel an grünen Bäumen im

Lande und in

den Wieſen ; dieß alles perdirbt die Landſchaft fo C2

30 febr wie nur immer möglich iſt,

ohne ihr aber

doch ihre Mannichfaltigkeit und Niedlichkeit ganz nehmen zu können . Die

Gegenden

viel angenehmer, Flecen

Pottsgrove

um

die Ebene, in

der dieſer kleine

iſt größer als. irgend eine

liegt,

noch

ſind

die wir Die

bisher ſaßen , und zugleich äußerſt angebaut.

1

Foreſts mountains die man zur Linken und vor ſich ſieht,

geben eine ſchöne Einfaſſung fu dieſer

Ausſicht.

1

Bey Pottsgrove fanden wir den Schuylfill wieder ,

den

wir

bey Norristown

verlohren bat

ten ; ſeine Ufer ſind während ſeines ganzen Laufs reizend und faſt alle Låndereyen, an denen er wego fließt,

ſind gut; ich fenne keinen ſchönern Fluß,

was Gewäffer , Ufer und Formen betrift.

Wenn

der Geſchmack und die Prachtliebe der Europäer ſeine Ufer anbauten und dort Wohnungen errich . teten,

ſo könnte ipn weder

die Saone noch die

Themſe an Reizen übertreffen . Pottsgrove iſt ein

Flecken

Duåder . Familie Namens Sie hat vom Låndereyen

zu

der

von einer

Pote : angelegt

iſt.

Staate vor ungefähr 40 Jahren einem

ſehr

niedrigen

Preiſe

geo

kauft, und ſie nachher, je nachdem ſie mehr oder minder verlangt ſind, ſehr theuer wieder verkauft. Jegt gelten ſie 30 Dollars in der Stadt und 30

37

bis 37 in den umliegenden Gegenden .

Die Fa.

milie Pott þat durch die Anlegung anfehnlicher Eiſenſchmelzen das Vermogen, was ſie ſich durch den Verkauf dieſer Låndereyen erwarb, mehrt.

Man ſagt allgemein,

Pottsgrove

beſteht jeßt

aus

febr ver.

ſie fer ſehr reich. ungefähr 30 recht

gut gebauten Häuſern , und gehört zur Ortſchaft Douglas ,

die noch

gommery liegt.

in

Die

gar keiner Bedeutung. Hälfte wohlfeiler,

der Grafſchaft Mont

Armentare iſt hier von Es iſt hier faſt um die in

als in Philadelphia

allem

demjenigen, was zum Lebensunterhalt gehört. So wie ich vom Pferde abſtieg,

erfannte

ich unter der Menge Menſchen , die an der Thüre des Gaſthofs ftanden, einen Franzoſen , an einem gewiſſen

Betragen ,

was

bey

jeder

Nacion

ro

leicht zu erkennen iſt, was aber vorzüglich aus. gezeichnet bey den Franzoſen ſich findet; eine uns willkührliche

Bewegung , ein natürliches

nåħerte mich ihm.

Er Heißt Gerbier ,

Gefühl iſt ein

Neffe des berühmten Pariſer Advocaten, bei dem er auch erzogen iſt, und ein Sohn eines berüşm ten Advocaten in Rennes, von dem er aber feit 10 Monaten keine Nachrichten hat.

Er hat in

St. Domingo, wo er Kaufmann war, eine Creo .. lin

geheyrathet, die Freundin und Schulfameras C 3

38

din von Madame de Montulé iſt, mit ihr wohnt er in einem der Häuſer des Fleckens. Man ſtoßt jegt auf keinen Franzoſen , bey dem

man nicht eine Erzählung ſeines Verluſte,

ſeines Unglücks, ſeiner Meinungen und ſeines dars aus entſpringenden Haſſes aushalten müßte. Gerbier war glück,

was

indeſſen

mir

ſehr

doc fehr

Here

kurz über ſein Uns

groß

zu ſeyn ſcheint.

Er iſt nemlich zum åußerſten Mittelſtande şerab. gekommen .

Was

ſeinen Haß betrift,

er mit mir darüber

ſo ſprach

als ein verſtändiger Mann ,

der keinen Haß ben ſich nähren will.

Er ſchien

mir traurig, niedergeſchlagen , aber geiſtreich.

Das

Unglück, wenn es mit Gelaſſenheit ertragen wird, erregt

immer Theilnahme

hat die

meinige

wirklich

und

Herr

Gerbier

Er hat

reßr erregt.

einen kleinen Grundantheil in Afylum , er

zu ziehen deaft,

gehalten Gat.

ſobald

wohin

ſeine Frau Wochen

Er ſprach mit vielen Lobesergebun.

gen von Herrn de Blacons,

vom vortreflichen

Herrn Keating, von Herrn de Montulé,' von du Petit thouars. brav

zu ſeyn ,

Er ſchien

+

mit

ſeinen Kräften

Lande viel Hülfe. er einen

fanft

und

nur eitt wenig zu kleinmüthig ges

macht durch das Unglück , und

mir

denn findet

in ſeinem Alter man

in dieſem

Wie er von mir ging, erhielt

Brief von ſeiner Mutter , einer Frau

39

von 70 Jahren.

wohlbefinden ,

und ſie ſich ſchrecklichen

Sie ſchreibt ihm , daß ſein Vater

Guillotine,

daß

ſie glücklich der

Ertränkungen

den

und

Erſchießungen entgangen ſind, die auf immer die franzöſiſche Revolution entepren ; daß ſie ihm jekt kein Geld ſchicken können, daß ſie aber das was er aufnehmen wird, bezahlen werden. ' Inzwiſchen iſt doch dieſer weiſe und verſtåndige Brief in der Sprache der Freybeit abgefaßt. Mann

ſaß

mit Vergnügen,

Der arme junge daß ich

an

ſeiner

Freude Theil nahm , und doch konnte dieſer Son. nenblick die er

nicht die tiefe Traurigkeit zerſtreuen, in verſunken iſt.

daß Herrn

Ich muß ßier erwähnen,

Gerbiers

Mutter in der Schilde.

rung, die ſie von der Lage Frankreichs macht, von einer großen Norý ſpricht, aber vorzüglich von einem

ſolchen

niedrigen

Preiſe

der

Aſfignaten ,

daß ein Husn mit 200 Livres Papier und mit 3 Livres Silbergeld bezahlt wird. Das

Wirthshaus

in

Pottsgrove

iſt

gut,

und wird von einem Deutſchen gehalten ; faſt alle Einwohner des Flecens find Deutſche.

Wir fan .

den dort den Poſtwagen , dem wir unſre Sachen mitgegeben Hatten ;

allein

die Brieftaſche, in der

Herrn Guillemards Geld iſt, war in Trap ver . geſſen worden.

Um

an alles zu denken,

mein Reiſegefährte an Nichts.

C 4

denkt

Wir müſſen alſo

40 nach Trap zurücfſchicken und die Brieftaſche ho. laſſen ,

len

wenn

ſie anders nicht

geſtohlen iſt,

was wir morgen in Reading erfahren werden. Donnerſtag den 7ten hielten wir in Whi . te horre,

4 Meilen von Pottsgrove an.

Das

Wirthshaus hålt ein Franzoſe aus dem deutſchen Lothringen ,

der

eine Amerikanerin , die Tochter

eines Mannes aus Avignon und einer Frau aus Franchecomté, geheyrathet fat. milie ſpricht ſchlecht engliſch, wahrſcheinlich gut

aber

Die ganze Fa.

ſchlecht franzöſiſch,

deutſch.

Sie bezahlen

86 Dollars Miethe für 5o Acres und ihr Haus, an einen Kramer , der einen Laden im Hauſe nee benan hat. ein gutes

Das Haus und die Låndereyen , die Erdreich

haben,

Kåtren

60

Dollars

theurer vermiethet werden können, an eine Fami. lie

1

die feine Wirthſchaft,

eine

ſo

oder wenigſtens nicht

gute getrieben hatte.

Der Krämer hat

klüglich berechnet, daß ein gutes Wirthshaus fo nahe

mehr als 60 Dollars werth rey ,

daß ein

ſtark beſuchter Gaſthof ſeinem Laden auch Bee ſucher verſchaffen werde, die ihm mehr,

als das

was er aufgeopfert þat, einbringen würden . Die guten Eifer

nach

Wirthsleute fragten mit vielein

Neuigkeiten

von

Frankreich ;

mein

Freund ſagte ihnen, daß es einen neuen ſchred , lichen Feldzug aushalten müſſe.

Wie !

ſchrecklio

41

cher als die vorhergehenden ? ja das viele

Die Engländer ſind

vorige Jaße geſchlagen.

andre ,

erwiederte

Deſterreicher.

mein

Es giebt noch Freund ,

Kuſſen ,

Ach ! ſagten die guten Leute, ohne

Zweifel alle diejenigen, die nicht die Freybeit lies ben ;

aber die Franzoſen werden ſiegen,

will,

über alle die S-

ſo Gott

So denken ,

ſprechen die meiſten Amerikaner,

ro

ſo müſſen auc

alle die denken, die nicht die Verbrechen in unſrer Revolution Fennen ; und ſelbſt die, welche ſie fen nen , ſchreiben ſie, wie das denn auch ſeyn muß, den

verſchiednen

ſorgfältig

Partheyen zu , aber trennen ſie

von der Sache der Freyheit.

ſchen ſind alle regr fåße und das

Inzwi.

aufgebracht über die Grund.

Betragen der

vereinten Mächte,

ſo wie über die Schreckensmånner.

Die weniger

unterrichtete Claſſe von Menſchen

ſieht jekt ro

die Sache an der

anſehen ,

Sdımerz, Ruhe

und der

ſo muß fie in Wahrheit je. nur

einen

Augenblick

ſeinen

ſein Unglück bey Seite fekt, um mit

und Ueberlegung

alles

zu erwågen.

Die

Freyheit fämpft in dieſen Tagen mit dem Deſpo. tismus. ſie

Siegt die Sache der Freyheit, ſo wird

ſich organiſiren fönnen, wird ordentlich wer .

den, wird aufhören Anarchie zu ſeyn und wirk . lick Freyheit werden.

Wenn der Deſpotismus

ES

42

ſiegt, ſo wird er ſich nur organiſiren , um die Erde in Retten zu legen.

Die Lage

dieſes Orts wie

faſt aller derer,

durch die man zwiſchen Pottsgrove und Reading kommt , iſt reizend.

Das Land ſcheint ſich ſogar

meộr zu beleben, zu bevólfern, je nåber man dies ſer lekten Stadt kommt.

Man findet Kornmůh.

Ten, Sågemühlen in großer Menge ; viele reißen de Creefs die einige Hammerwerke treiben .

Die

Gebirge, die ſich an den Ufern des Schuylfill ers Heben und Reading von dem vorliegenden Tþeile der Grafſchaft trennen, fangen eine Bergkette an, die

anfänglich

fortläuft, Hill.

unter

dem Namen

Olen hills

nachher aber unter dem Namen Lebi

Alle Kennzeichen einer fich Gebenden Ver

beſſerung des Landes ,

die

ſich

bis

Bethlem

und den Delaware hin erſtrecken, zeigen ſich hier ; es giebt faſt keine Blockhauſer meþr, ( Häuſer die aus übereinandergelegten Baumſtåmmen beſtehen, deren Zwiſchenräume

mit Erde ausgefüllt

ſind)

ani iỹre Stelle ſind framed houſes (Häuſer von zugehauenen Balken die init Brettern bedeckt ſind ), gekommen und dieſe machen jeßt noch Beſſeren Plak ; man baut jeßt nur von Süein und Zie. geln, und es iſt kein Land mehr urbar zu ma. chen .

Das

was noch beholzt iſt,

Verbrauch gelaſſen .

wird für den

Die Klafter Eichenholz

fo.

43 ftet 31 Dollars, Hickory 41 Dollars . einige Meilen

von

Reading

foften

Låndereyen 25 bis

30

Dollars, wenn Holz darauf iſt; Wieſengrund 110 bis 130 Dollars.

Tageldhner bekommen 3 Sh.,

Zimmerleute und Maurer 4 Sh. Wir fanden den Poſtwagen wieder in Whis te horſe, man hatte dort angehalten um zu früh. ſtůcken .

Es ſcheint den Europåern etwas fonder.

bar den Kutſcher mit den Reiſenden eſſen zu ſehn ; aber es würde den Amerikanern in Europa eben ro fonderbar ſcheinen , den Kutſcher beſonders ef ſen

zu

ſehen.

Ueber

das

was

Landes ſitte iſt,

läßt fick nichts ſagen, man muß ſich ihr unter. werfen.

Gleichbeit,

vorgebliche Gleichheit,

ſehr von wahrer Freyheit verſchieden iſt, Grund

dieſer Gewohnheit,

ſchadet ;

ſie macht,

Aufwärterinnen , Frühſtück man einen Wirth, mit tet.

Teller

iſt der

die übrigens feinem

daß die Wirthinnen und die

welche

bedienen,

die

beim

ſich reßen

Mittagseſſen und und warten,

von ihnen verlangt ;

bis

daß der

dem Hut auf dem Kopfe, aufwar

Ohne viele Eitelkeit zu Qaben , braucht man

doch grade fein Anbeter dieſes Gebrauchs zu feyn. Ein Gaſtwirth,

ein Schuſter, ein Schneider har

ben natürlich die Freyheit andre zu bedienen, oder es zu laſſen ; aber ſobald ſie andern dienen, můſo ſen ſie ſich auch in das Verhältniß eines gewiſ

44 fen Abſtandes, einer Höftichkeit verſeken,

welche

Darſtellung ihrer wirklichen Lage iſt; was drůber iſt, iſt zu viel ." Inzwiſchen iſt der Gaſtwirth in

( Amerika håufig Capitain oder Major und ich habe gar

ſtage Kutſcher geſehn,

die Oberſten waren ;

es iſt das alſo etwas ganz gewöhnliches in Ames rika.

Den zu

erreichenden Grad der Vollkom

menheit in dieſer Rückſicht findet man in Eng. land ; der Arbeiter wird dort mit Höflichkeit, mit Adtung

behandelt und

angeſehn,

von

allen die

ihn brauchen , aber dieſen gegenüber beobachtet er / den Abſtand ſeiner Lage, ohne Niedrigkeit, unbe. ſchadet des Freyheitsgefühls,

worauf jeder ſtolz

ift ; bald wird das derſelbe Fall in Frankreich ſeyn. Die Stadt Reading, die Hauptſtadt der Graf ſchaft Berks, die etwa 30000 Einwohner hat, liegt

am Schuylkil.

1752 hat man die erſten

Häuſer hier zu bauen angefangen . die Penns verkauft und fen haben , iſt nach

Das Land das

eigenthümlich überlafo

und nach

von

iğnen denen

wieder abgekauft, die es gekauft hatten, um eine Hauptſtadt der

Grafſchaft

hier

anzulegen.

Es

giebt vier jekt etwa 500 Häuſer ; einige von den zuerſt erbauten

ſteşen noch , aber in ſehr kleiner

Zahl, es ſind Blockhåuſer mit Steinen oder Gips

!

zwiſchen den Stämmen aufgeführt.

Die ſchlechte

Bauart

die Eitelfeit

hat viele umfallen laſſen ;

45

þat einige andre zerſtört; alle diejenigen , die man ſeit

einigen

Jahren

aufgeführt hat,

ſind

von

Mauerſteinen oder ganz : von Steinen und recht artig. find

Die Stadt breit

Båume

und

verſchinert

ſich, die Gaſſen

grade gezogen ; man

ganz

bat

vor den Häuſern gepflanzt, die Schat.

ten geben . der

In

Stadt iſt wenig Gewerbe,

Manufacturarbeit, man

wenig

könnte fagen gar keine,

wenn man nicht eine ziemlich beträchtliche Fabrit von groben Hüten, welche aus Wolle, die man in Philadelphia fauft,

gemacht werden , wohin auch

die gemachten Hüte

zum Vertrieb zurückgeſchickt

werden , und einige Lobgerbereyen, die Leder zum Verbrauch der Stadt und der benachbarten Geo genden

geben , ſo nennen wollte.

Advocaten und

Gaſtwirthe machen den größten Theil der Volfs. menge

in

dieſer Stadt aus , wo man auf 2500

Einwohner rechnet.

Einige neue Häuſer ſind im

lezten Jahre gebaut , ſich

ſeit mehrern Jahren bat

keine Vermehrung der Zahl der Einwohner

gezeigt ; faſt alle ſind Deutſche oder Abfömmlinge von Deutſchen ,

eine große Menge von ihnen in

der Stadt und in den umliegenden Gegenden ver ſteht kein Wort ; engliſch ;

und doch find die öfe

fentlichen Acten , die Gerichtsverhandlungen enge diſch ; es trågt ſich daher häufig bey Prozeſſen zut,

1 46

daß die Richter fein Deutſch, und die Geſchwor. nen, die Zeugen, die Partheyen fein Engliſch vers ſtehen ,

wodurch

eine

beſtåndige

Dolmetſohung,

Ausſagen beym Richter und Wiederhohlungen des Richters gegen die Geſchwornen nothwendig wer: den : natürlich folgt hieraus eine ſehr unvollkomm . ne Gerichtspflege. fen

Inzwiſchen ben vielen Prozeſ.

will man nur ein Urtheil haben,

nur dein

Haſſe, der Hike, dem Aufwallen des Augenblics ein Genüge leiſten, dadurch daß man ſeinen Gege ner vor . Ben Richter führt und oft låßt das Ur. theil, es fey welches es wolle, einen jeden zufrie. den nach Hauſe gehn.

Wie viele Prozeſſe wür.

den ſich nicht ohne dieſe Neigung - zur Bitterfeit benlegen laſſen , die immer jeden vor den Richter zieht und die in allen Ländern einheimiſch iſt , die das fichere Erbtheil der Advocaten ausmacht; oder vielmehr, wie viel Prozeſſe würden nicht beyge. legt werden , wenn es nicht ſo viele Gerichtshöfe und Advocaten gåbe. · Prozeſſe find in Reading feộr gewöhnlich und entſtehen hauptſächlich über Eintreibung von Sdulden, aus Zånfereyen und . Solågereyen. Es iſt in Reading eine Druckeren , die eine deutſche Zeitung herausgiebt,

welche wöchentlich

einmal erſcheint; fie Foſtet jährlich einen Dollars und es werden etwa

1100

Exemplare davon abe

}

47

geſeßt; ſie wird bis nach Pitsburg geſchickt.

Jen

der beſchäftigt ſich hier, ſo wie im ganzen Amerika mit

Staatsangelegenheiten ,

iſt

neugierig

etwas

Neues zu hören und plaudečt, ſo gut er tann . In

Reading

die Quảcker,

giebt es

eine

für die Lutheraner.

3 Kirchen ,

eine für

für die Katholiken und eine Die

beyden

lekten werden

gåufig von Deutſchen beſucht; es wird dort deutſch gepredigt ; jeder bezahlt den Gottesdienſt den er ſich gewählt hat, häufig

ohne

ihn

abzuwarten ;

genug den , der nach ſeinem Geſchmack iſt, an den er fich gewohnt hat, den zu bezahlen irgend eine Laus • ne ihn treibt.

Gewöhnlich geben wenig Männer

zur Kirche, wenigſtens nicht viele von der erſten Klaſſe.

Der Gottesdienſt iſt den Weibern über .

{aſſen , die, als die weniger beſchäftigte Menſchen . claſſe, in

die Kirche und ins Schauſpiel

geht.

Man geht häufig bes Morgens in die lutheriſche, des Abends in die katholiſche Kirche.

Die Pre.

diger werden durch - unterzeichnete Beyträge zahlt,

be

fie Haben ungefäße 400 Dollars jährlich.

Da fie gar keine politiſche Wichtigkeit þaben,

da

ſie nur Prediger ſind, fo ſind ſie religiós, menſch . lich, duldſam ; fo

würde

man

würde ihr Betragen ' anders feyn, ſie wechſeln wie einen Schuſter,

der ſchlechte Schuhe macht,

unter fich leben

fie im beſten Einverſtändniß.

Die Predigten in

48 den verſchiednen Kirchen berühren keine dogmati ſchen Lehren,

Die Quacker

alle find moraliſch .

þeyrathen Lutheranerinnen und Katholikinnen ; Lu. theraner, und Katholifen , und Quåder verhenra: then ſich alle unter einander.

Herr Read , an

den wir Addreſſe batten , hat 10 Kinder, von der nen nur

2 getauft ſind,

die übrigen werden ſich

ihren Gottesdienſt, wenn ſie überhaupt einen ha. ben wollen , in ſpåtern Jahren wählen. Die Vermögensumſtånde großtentheils mittelmäßig ;

find

in Reading

1800 bis 2000 Dols

lars ſind ſchon ein anſehnliches Einkommen , wo, von

wenigſtens

ein Tþeil

immer

durch

irgend

eine nüßliche Beſchäftigung erworben wird. giebt Leute von großeri Vermogen, aber das iſt dann gewöhnlich durch den Handel erworben , und nur nachher in die Stadt gebracht worden ; aber wenn es in der Stadt ſelbſt geſammelt iſt, ſo iſt das durch eine Art von Geſchäften geſchehen , die nicht ſehr ehrenvoll man zu

einem

ſind,

niedrigen

nemlich dadurch , Preiſe

daß

Schulden auf

arme kleine Eigenthümer fauft,

und dieſe dann

aus igrem Eigenthum vertreibt,

indem

gerichtlich belangt.

man ſie

Die Zahl der Leute, die ro

ihr Glück gemacht haben, iſt nicht fehr groß, in . zwiſchen giebt es würflich

ungefähr drey derſele ben

49 in der Stadt, die denn ein Kapital von 250 bis 300000 Dollars beſigen . Die Denfart der Bewohner der Stadt und der umliegenden Gegenden iſt ſehr gut und oths met Angånglichkeit an die Bundesregierung ; giebt keine demokratiſche Geſellſchaft hier. ding hat

es

Rea .

ungefähr 80 Freywillige zur Unterneh .

mung von Pitsburg geſtellt, von denen 40 berita ten waren ; und ſelbſt

ſie waren alle aus reichen Familien , ſchon beſchäftigt,

aber ihr Eifer oder

der Einfluß iører Verwandten

vermogte fie, rich

den öffentlichen Angelegenpeiten zu wenheri. Folge

In

dieſer guten Denkart þat rich in Reading

eine Geſellſchaft von Menſchen ,

unter

men der Brandgefellſchaft gebildet, wo Unterſchriebenen

ſich

anheifchig

macht,

dem

Nas

jeder der gemeins

ſchaftlich zwey Sprißen und jeder beſonders zwey Eimer,

einen Korb

und

einen Sack zu Şalten

und beym erſten Feuerlårmen berbenzueilen. freywillige Geſellſchaft,

die

der

Dieſe

in Philadelphia

åhnlich, und überhaupt in Amerika repr gewohn. lich iſt, erſpart alſo der Regierung den Aufwand, den ſie ohne dieſelbe und ſichert einen

nothwendig

geſchwindern Beyſtand , als its

gend eine öffentliche Einrichtung geben vermogte. daß

machen můßre,

dieſer Art

zu

Man wird vielleicht behaupten,

dieſe Verbindung durch das perſönliche jas D

so

tereffe jedes Einzelnen oder Unterſchriebenen her: vorgebracht fer ; aber was iſt denn am Ende Geo meingeiſt anders,

als

das wohlberechnete Inter.

eſſe jedes Einzelnen.

Einige

großes Haus für die Grafſchaft,

wie

öffentliche Gebäude,

z . B. ein

verſchiedene Beamten der

für das Urcit, - ein Gefängniß , ein

Gerichtshaus,

erſt

find

fürzlich auf Koſten der Die Taren find

Grafſchaft aufgeführt worden . von gar feiner Bedeutung .

Unter drey Rechts.

gelehrten, mit denen wir einen großen Theil un . frer Zeit

in Reading

þinbrachten ,

uns über das Verhältniß der

fonnte feiner

Abgaben Ausfunft

geben ; alle kamen darin überein, daß ſie unbedeu. tend und faſt weniger wie Nichts wåren.

Alles,

Grafſchaftss, Ortſchafts- und Armentaren zuſams mengerechnet, betragen ſie vielleicht 6 d. von eis nem Livre jährlichen Einkommens, Vierzigtheil.

das heißt ein

Bisweilen, wenn man öffentliche Ges

båude zu bauen hat, werden ſie etwas beträchtli. betragen ſie niemals ſoviel, daß

der ; inzwiſchen ein reicher Mann

12 Dollars bezahle.

Es wird , in , Reading zweyinal wöchentlich ein

ſehr

gut

Fuß Bauſtelle Tiefe,

verſeßener Markt gebalten. in

koſtet in der

Quartieren, die

den Straßen, Stadt

25

Der

bey 200 Fuß Dollars in den

nahe am Markte liegen ; in we.

.

51 niger bewohnten Theilen der Stadt koſter der Fuß,

Dollars der

22

Familie

der

Kauf ;

denn es

nahe bey

Acre ,

der

Eine große Zahl derſelben

150 Dollars.

gehört

der

Die Wieſen ben der Stadt

Stadt 32 bis 36. koſten

von

Das Land foſtet

150 Dollars.

Stadt, beträgt ungefähr

Meilen

einige

Häufermierhe

ſehnliche

Une

10 Dollars .

Verhältniſſen,

denſelben

bey

eigenthümlich durch

Penn

daß alles was ihr,

iſt bekannt,

der Stifterinn , als Lehngut zugehörte,

iþr durch

eine mehr oder weniger gleichgelcende Entſchädie gung wieder vom Staate genommen iſt.

Squylfill fließt

Der

nicht grade durch die

Stadt Reading, ſondern in einer Entfernung von Der Entwurf, die Stadt bis zu

500 Schritten.

ſeinem Ufer auszudehnen, iſt da und wird gewiß ausgeführt werden , ſobald als der Canal, der den Schuylfill mit der

Susquehannah

verbinden

ſoll, vollendet iſt, und würflich iſt ſchon ein Theil fertig. Stadt

Reading für

den

Kornhandel wird Ausdehnung

Eis

fchon

getrieben ;

wirthe bringen im durch

wird

eine

dann

Zwiſchenhandel jeßt die

Winter,

beträchtliche

werden .

Der

mit einer gewiſſen benachbarren

landı

wenn die Flußfahre

geſperrt iſt, und , fie Geld nöthig has

ben , ihr Korn in die Stadt ; die bemittelten Ein. wohner kaufen

es zu einem niedrigen Preiſe, les

52 gen es in Speichern auf, und ſchicen es , ſobald der Fluß wieder ſchifbar wird, nach Philadelphia, und das iſt er immer, die Zeit des Eisgangs aug. genommen, für Schiffe von 10 bis 12 Tonnen . Die Ufer des Sæunlfill bey Reading find vortrefflich ,

und zwar in

einem

höhern Grade,

als während ſeines übrigen Laufs.

Eine anein .

anderhångende Reihe kleiner ſehr bebauter Hügel erhebt fich an der Reading

gegenüber liegenden

Seite ; alle dieſe Hügel ſind

ſo mit Häuſern be

ſeßt, wie man in dieſem Lande es nur immer er. warten darf.

Die Unhöhen die Reading umge.

ben, ſtoßen an hdhere Berge und dieſe wieder an die blauen Berge, ſo daß dieſer Unblick Anmuth und Erhabenheit zuſammen verbindet.

Eine gros

ße Menge von Creefs ſtürzen fide in den Sæuyl fil und treiben in der Gegend un Reading viele Papier « ,

Såge . , Gips , und

Delmůhlen .

Einwohner der Stadt find måßige , þaushålteriſche Leute. in wenig Jahren Pflanzung

in

Die

arbeitſame,

Ein Handwerker verdient

ſoviel Geld,

daß er ſich eine

dem Hintern Lande faufen kann,

entweder um ſich ſelbſt dort niederjulaſſen , auch eines ſeiner Kinder dorchin zu ſchicken ; wöhnlic zießen die Leute, Gegend

verlaſſen,

oder geo

die Reading und die

nach der Gegend von Sun.

bury und Northumberland.

Von Zeit zu Zeit

53

kommen einige arme Deutſche her,

bereichern ſich

hier,

aus Europa gie.

taufen eine Pflanzung

und ziegen wieder weg . Man

Heyrathet hier febr

manạbare Tochter find

frühzeitig,

wenig

älter als 20 Jahre und

die Eben ſind hier reßr fruchtbar.

Die Sterb.

lichkeit

im

der Kinder

in

Reading

iſt

Durdy.

ſchnitt viel kleiner, als die in Pžiladelpţia .

wenig

Land iſt gefund, es giebt viele Greiſe, epidemiſche Krankheiten.

Das

Man lebt hier um die

Hälfte wohlfeiler als in Philadelphia .

Wir

hatten Briefe

an Herrn

Read

und

Bridle , und fönnen ihre gütige Aufnahme nicht genug růhmen ; ſie beantworteten alle unſre Fra. gen , mit einer

für uns ſehr vortheilhaften ,

von ihrer Seite ſehr verdienſtlichen Geduld. Tag,

den

und Den

wir in Reading blieben, brachten wir

mit Herrn Bridle

zu und bey ihm fanden wir

Herrn Read, den Richter Ruſh , cinen Bruder des Doctor Kurb in

Philadelphia , der zu .

1 gleich Diſtricts , Pråſident iſt, den General Ro . ver ,

der

beſtåndig im

lekten Kriege

unter ta

Fayette gedient hat, und der jekt Regiſtrator iſt , Herrn Edard , Gerichtsſchreiber, und Herrn Evans, der, ſo wie die Herrn Read und Bride le , Rechtsgelehrter iſt. angenehm ,

faſt

immer

Die Unterhaltung war über die

politiſche Lage

54

Europas, der

von der jeder

ſprechen will und von

eigentlich niemand etwas

verſteht.

fchen das iſt eine Unterhaltung man ſich einmal übrigens

des Tages,

unterwerfen muß.

herrliche

Grundfåge

Juzwi. der

Man findet

über

Regierung,

lebhafte Zuneigung zu Frankreich , abſcheu gegen die

Verbrechen ,

Wohlfahrt. von

für

deſſen

Man ſprach mit vieler Scharflicht

England ,

fdien ,

brennende Wünſche

deſſen Freund man nicht zu ſeyn

von ſeiner gegenwärtigen Lage, mit Ens

thuſiasmus von Washington , Adrung von la Fayette ,

mit

dankbarer

kurz man zeigte uns

die adytungswürdigſten Gefühle.

Auf einem Spa.

ziergange begegneten wir einigen Frauenzimmern, die

nach

der Art,

wie ſich die ſie begleitenden

Herren betrugen, zu urtheilen, in Geſellſchaft we nig

bedeuten müſſen .

den Abend

Herr Bridle ,

der

uns

ohne ein Wort zu ſagen , Ebee gab,

ſchien kaum zu Mittag gegeſſen zu haben. Die Höflichkeit unſrer Freunde in Reading beſchränkte

ſich nicht allein auf eine gute Auf.

nahme , ſondern man wollte uns auch Briefe für Lancaſter und für einen Theil unſers Weges mitgeben , wir hatten ſchon eine ziemliche Menge, aber nichts deſtoweniger nahmen wir dieſe ro gers me an , als man ſie uns willig anbot.

Einer dieſer Briefe verſchafte mir Eingang

35

in der Pachtung von Angelico . etwas

genauer

den

Laudbau

um

Ich wünſchte Reading,

den

man mir in Philadelphia immer als den vollkom . in ganz Pennſylvanien ſchilderte,

menſten

zu lernen,

und deswegen mit einem der am bes

ſten unterrichteten nen ; als ein

in

Landwirrbe

ſolcher

nannt worden . Angelico

fennen

iſt

ſchwagen

zu fdns

mir Herr Evans ge.

Er verwaltet die Pachtung von

für Rechnung von Herrn Nicholſon

Pžiladelphia ,

der

ſie vor drev Jahren vom

Gouverneur Mifflin gekauft hat.

Dieſe Pacı.

tung, drey Meilen von Reading, auf dem Wege nach Lancaſter, nen

beſteht aus goo Acres, von der

nur 400 urbar gemacht find,

und so von

dieſen ſind noch zur Weide liegen geblieben. bis 70 Acres von denen

60

beſteßen in den ſchönſten Wiefen ,

einige mit Klee

beſået ſind ;

fie find

willkührlich gewäſſert, theils durd, den Angelico, einen kleinen Creef der dem Gute reinen Namen giebt,

und

theils

durch

eine

andre

Quelle , die die Gegenden wäſſert, lico nicht berühren fann.

ſehr

ſtarke

die der Anges

Das Gras iſt ſchon,

ſtarf almigt, buſchigt und die in der That leichte Waſſerung die einzige im atlgemeinen darauf geo wandte Sorgfalt.

Das übrige Land iſt beacfert

und trägt Weizen, " Rocken , Buchweißen , Hafer, Mais, aber ohne ein beſtimmtes Syſtem der 26. D4

1

56

wechſelung. eine

fette

Das Land iſt von der beſten Art, Thonerde 24 bis 28 Zoll tief , einige

Stellen find fieinigt; man dünget mehr oder min . der alle oren Jahre den Acre mit 4 bis 5 Fuder Miit , die etwa

500 L. wiegen, mit einem Miſt

der nicht halb fertig iſt. das

Land

abgetrieben

Das erſte Jahr, wenn

iſt,

trågt es 25

Buſhel

Weizen, 40 B. Rocken, 40 B. Gerſte, 80 B. Hafer, 25 B. Mais. gen ,

wenn

das

Es würde noch mehr tra.

Holz

etwas ſorgfältiger gefällt

und das Erdreich etwas mehr aufgewühlt würde ; die Gewohnheit,

und folglich die allgemein

gele

tende Meinung iſt,

man müſſe nicht tiefer als 4

oder 5 Zoll pflügen.

Ich habe mit Herrn Evans

über dieſe Meynung geſprochen, er mußte mir zu . geben ,

daß

fie

Meynung , meşr, als

irrig ſey,

aber es

er war völlig meiner

iſt Gebrauch und das gilt

die augenſcheinlichſten Gründe.

Die

Låndereyen die erſt abgetrieben ſind , tragen das zweyte und drittemal bisweilen mehr, wie das er . ſtemal,

wenn die bey der erſten Urbarmachung

aufgeroandte

Sorgfalt nemlich

geweſen iſt.

Der gewdönliche Ertrag dieſer Låne

nicht vollſtändig

derepen iſt in Weizen 1o Buſhel, in Roden 20 , in Gerſte eben ſoviel, in Hafer 40, in Mais 8o . Dieſer Diſtritt þat von einigen Jnſecten, die lice Beißen,

und die bisweilen den Feldera gefährlich

57

werden , auch

nichts gelitten ;

ſo

wenig von der

nur

bat das Korn hier Heſſiſchen Fliege

vom Brande auszuſtehn gehabt. gen iſt die Pflugſchaar von

und

Ben den Pflùs

Eiſen ,

fie fat nur

eine breite Seite die rechts gedreht iſt, inzwiſchen iſt dieß ſchlecht berechnet, und lodert das Erdreich daßer ſehr ſchlecht auf. Pflug gen.

in einem

Zwey Pferde fönnen den

ziemlich ſtarken Boden forebrin .

Die Arbeit auf dem Gute wird init 5 Men.

ſchen , 6 Pferden und 12 Kühen betrieben. Herra Evans Frau und Kinder beſorgen die Angele. genheiten des Hauſes ,

der ziemlich

anſehnlichen

Milchkammer und des Hüßnerhofs, wo mebr Fe. dervieh

iſt,

Pachthofen .

auf den

andern

Die Butter ,

die

als

amerikaniſchen

nicht im Hauſe

verbraucht wird, wird im Winter nach Philadel. pþia geſchickt, im Sommer macht man ziemlich guten Kåre davon, der zu 10 p. das Pfund ver. kauft wird.

Das Roro wird entweder in hea.

ding oder in Philadelppia verkauft.

Herr Evans

måſtet freylich Vieh, aber auf 70 Acres Wieſen wachs, nicht mehr als 16 bis 18 Stück, die mit ſeinen 12 Kühen und 6 Pferden , beinahe alle ſein Heu verbrauchen ,

denn er verkauft nur wenig ;

er bewahrt es in Scheunen , Schobern

( ſtahs)

bisweilen auch in

die auf engliſche Art, aber ſo

ſchlecht gemacht ſind ,

daß

ſie nur

ſelten ſtehen

7

58

Jeder Acre Wieſenwachs giebt bey dope

bleiben .

peltem Måhen 3

bis 4

Tonnen Heu und der

Preis des Heus war, vorigen Winter 14 Dollars die Sonne. Herr Evan Dieſe

kleine

håle

Anzahl

nur 40 bis so Schafe. iſt

wieder

ein

Beweis

für die Vorurtheile des Landes ; viele ju hal. ten , würde der fichre Weg reyn , ſie alle zu verlieren, antwortete mir : Herr Evans , dem ich das Benſpiel von England anfüßrte. das wohl, und

fagte

er,

dieſer Sebrauch

Ich weiß

aber es iſt hier Gebrauch , iſt ſehr

weiſe, denn Herr

Morgan , unſer Nachbar, der mehr halten woll te ,' und der einen

guten Schäfer

aus

þatte,

hat ſie alle verlohren.

meşr,

als wir nothwendig brauchen ,

Europa

Wir wollen nicht um Wolle

zur Kleidung für uns und unſre Leute zu bekom. men und Halten deswegen grade nur ſo viel. Der Landbau iſt hier ſo beſchaffen, in den

entfernteſten

Provinzen

wie er

Frankreichs

iſt ;

Vorurtheile, Ueberlieferungen von Vater auf Sohn, Gebråuche,

1

Unwiſſenheit und

Herrſchen überall.

Die Schafe ſind ziemlich gut

und geben eine recht gute Wolle. fragte ich

folglich Eigenfinn

Ehe ich ſie ſah ,

den Pächter: ob ifre Wolle lang oder

kurz von Haar rey ; er antwortete mit : je nåher man der Scurzeit fen,

um deſto långer ſey fie .

59 Ich

lange und kurze Wolle

was

erklärte 'ihm,

rey ; die Verſchiedenheit zwiſchen den Schafen die ſie geben ,

verſchiedie Anwendung bey der

ihre

Verarbeitung

folglich

und

dieſe oder jene Art, in

Grund,

den

warum

dieſem oder jenem Theile

Englands vorzüglich gehalten

werde.

Er

hårte

mich an und ſagte mir, das alles Fennen wir pier nicht; der Gebrauch macht, daß kein Pächter eio man erkundigt

nen Widder auf dem Hofe hålt,

fich wo ein guter iſt, miethet ihn oder ſchickt aud die Mutterſchafe hin. ne Ochſen

Herr Evans måſtet ſeie

Heu und Maismehl,

mit

eines Buſhels

oder

den Tag

zu

6 Quarts zwei vers

fchiednen Malen ; feine Ochſen ſind ziemlich, aber nicht ausgezeichnet gut. verkaufte er

In meiner Gegenwart

alle die er damals hatte, wore

17,

unter ein alter Stier und eine ſchöne Kuß war , für alle zuſammen

bekam er 906 Dollars , die

Kuß allein foſtete 42 ; fie war 3 Jahr alt, groß und von guter Art, man faufte ſie zur Zucht in einer andern Gegend.

Die Futterrübe wird nur in Garten , als Ků. chenkraut, baut.

\,

oder einen

halben Acre voll,

ges

Der Bau des Kohls, ſo wie der Rüben

auf dem Felde, iſt

unbekannt.

Kartoffeln wero

den in großer Menge gebaut.

Die Kenntniffe,

die nöthig ſind ,

um guten Miſt zu bekommen ,

60

find hier

ſo unbekannt,

der Landwirthſchaft, erfordern . zu

Es

ſammeln,

die

wie alle andere Stücke nur etwas

Ueberlegung

iſt kein Loch im Hofe,

um ihn

feine Sorge darauf gewandt, ihn

durch den Urin aus den verſchiednen Stållen zu verbeſſern , zu verhindern daß der Regen von den 1 Dächern ihn nicht durchſpůle und ſeine Kraft ſchwäche;

er liegt im Hofe,

in großen Haufen ,

verfault dort nicht, ſondern trocknet ganz aus. Uebrigens iſt dies Gut eines der ſchönſten ,

1 die man ſich wünſchen kann . Der Boden, Lage, das Waſſer,

die

das Ganze zuſammengenom .

men läßt nichts als eine verſtåndigere Bebauung wünſchen, deren es ſo ſehr, als irgend eins in der Welt fähig iſt.

Seine Lage als Ausſicht,

als

in einem freundlichen , ſehr

Landſchaft iſt reizend,

ofnen Thale, das gut gewäſſert iſt und das meh. cere

der lieblichſten Hügel von ungleicher.Hobe

umgeben, die zum Theil bebaut, zum Theil be Holzt ſind. Eine

Sågemühle

Guts aus ,

macht einen Theil dieſes

ſie iſt beſtåndig in Arbeit,

entweder

für das Gut, oder den Beſißer, oder fürs Publis kum.

Der Urbeitelohn iſt 3 Sh, für 100 Fuß

geſchnittner Dielen .

Dieſe Mühle hat nur eine

Såge, die Menge Waſſers könnte zum wenigſten drey treiben .

Dies Waſſer, mit dem man nach

621

Belieben ſchalten

kann,

würde noch verſchiedne

andre Mühlen treiben können, und ſo den Werth des

Gutes ,

und

die Betriebſamfeit des Landes

vermehren ; alle würden in Reading, oder in Pķis ladelphia den

fichern Abſaß ihrer Arbeit finden .

Die Zäune und die Wirthſchaftsgebäude, die der Gouverneur Mifflin in febr ſchlechtem Zuſtande gelaſſen hat, werden wieder şergeſtellt,

und bald

wieder ſehr gut im Stande ſeyu. Herr

bezahlt,

Nicholſon

wie

ich

geſagt

habe, Herrn Evans , der ihm von der Einnah . me und Ausgabe Rechnung ablegt, der ihm aber Seine Ab.

bis jeßt noch kein Geld geſchickt hat. ſicht iſt ohne Zweifel,

durch eine ſolche Verwal.

das Gut in guten Stand zu reken ,

tung,

um

dadurch den Werth davon über den, den die Zeic bis jeßt noch bey allem Landeigenthum in Ame. rifa verſchaft

hat, zu geben.

Gegenwärtig gilt

der Buſhel Weizen 15 Sh ., Mais 3 Sb ., Ha. Urbeiter findet man þier ogne Schwies

fer 5 Sb.

die Bee ! rigleit und in einer ſolchen Menge, als dürfniſſe des Landbaus zu jeder Zeit nothwendig machen

können.

Aus

über dieß Gut

Beſondern

was ich im

allem dem, geſagt

habe ,

iſt

es

klar, was es bey einer beſſern Verwaltung werth ſein könnte. Die

soo brachliegenden

Acres

geben

das

62

zur Uusbeſſerung des Hauſes und der Zune no . thige Hols ; ſo geben

ſie

auch Brennholz,

das

wie ich ſchon geſagt þabe, in Reading zu 31 bis 41 Dollars die Klafter verkauft wird, nach rei. ner verſchiednen Beſchaffenheit, und das iš Dole lars zu fållen , ding

klein

zu machen und nach Reas

zu bringen , foſtet.

Herr Evans glaubt,

daß dieß Stůck Land weder urbar gemacht, noch viel

zu Brennholz

genugt

werden

müſſe,

weil,

wenn man die Bäume wachſen laſſe, fie den Ca. pitalwerth des Landes mehr erhöhen werden, als das Einkommen , dre

Verwendung

kann .

das man durch irgend eine an. des

Erdreichs

davon

ziehen

Ich weiß nicht, in wie fern er Recht hat,

man müßte, um ſich einen Begriff davon machen zu können, das Gehölz durchſtreifen , die Bedürf niſſe und Gebräuche des Landes fennen, und man weiß ja wie man in Frankreich , wo man die Bes nußung

der Wålder zu einem ſo

hohen Grade

der Berechnung gebracht hat, Forſtwiſſenſchaft für eine der ſchwerſten Wiſſenſchaften pålt. Mein Freund Herr Guillemard , ' der fein Bett etwas mehr und die Pachtungen etwas mes niger , als

ich , lieb bat, ließ mich einige Stunden

früßer von Reading abreiſen ; lico mir nach,

er fam in Änge.

und von dort machten wir uns

auf den Weg nach Lancaſter.

Eine Communis

63

cation von Staats wegen giebt es zwiſchen Lan . caſter und Reading,

die doch

Stådte find, nicht. ding nach

beyde

anſehnliche

Die Stage geht von Rea.

Harrisburg ,

das

an der Susque.

þannah und auf dem Wege nach Pitsburg liegt. Von Harrisburg geht eine andre nach Lancaſter, wodurch

aber ein Umweg mit der Poſt von un.

gefähr

80 Meilen entſteßt,

Wege

nur

wohl

eine

Bethlem

31 Meilen Poſt,

naď

die

es auf gradem

da

Es giebt freylich

ſind. zweymal

Lancaſter

die Woche

über

Reading

von fåhrt,

aber ſie iſt von keinem Nußen für den Reiſen . den .

Dieſe Poſt,

die

doch

80 Meilen maďt,

bringt Håufig nicht einen einzigen Brief mit ; al. les beweiſt, ſen, aber ficher

daß

alles

das Land noch

im Kindesalter

beweiſt auch, daß es ſchnell und

einem großen Zuſtande der Stårke entge.

geneilt. Das Land

zwiſchen Reading und Lancaſter

iſt voll von Bergen und Thålern, die Berge find nicht hoch ,

aber

hången naße untereinander zu:

ſammen , die Thåler find lieblich ,

friſch ,

gut ge.

wåſſert, voll von ſchönen Wieſen und ziemlich bes wohnt.

Faſt alle Einwohner find Deutſche oder

wenigſtens von deutſcher Abkunft, und ſie bewah . ren

auch dieſe ſo getreu,

daß der größte Theil

feine andre als dieſe Sprache ſpricht.

Die Håut.

64

ſer finð klein und ſehr ſchlecht unterhalten, Scheunen groß

und werden

die

fleißig ausgebeſſert.

Der Anblick des Landes im Allgemeinen , der würf. lick angeneým und reich iſt, gleicht dem bey den vo. ghefiſchen Gebürgen, ausgenommen , daß die Berge ben weitem nicht ſo hocke find. ſtoßt man

Ben jedem Schritte

auf Båche oder Creeks,

man findet

viele Mühlen, ein glänzendes Grün .

Der Weg

iſt ziemlich gut, bis auf einige Stellen die voller Felſen oder ſehr kothig ſind. caſter ſenken ſich

4 Meilen von Lan.

die kleinen Berge und endigen

fich zwey Meilen von der Stadt in eine Ebene. Auf dem Wege hielten wir uns in Ep bra. ta auf, wo wir die Dunkers, eine Art von Mön. den beſuchten, die in Amerika durch ihr einfames Leben ſehr bekannt ſind, da ſie ſich überdies nur in ſehr kleiner Anzahl

finden.

Wir þatten uns

mit einem Briefe an den Decan der Geſellſchaft, einen Pater Miller verſehen.

Das Haus, das

von ſchlechten Steinen aufgeführt und mit ſchlech . ten

Latten

bedeckt

Einſiedlern ,

iſt,

der Aufenthalt

den Ueberbleibſeln von

vor etwa 40 Jahren ten.

iſt

von

rechzig,

die

dieſe Geſellſchaft ausmach

Einige Soiſen von dieſem

Hauſe iſt das

Schweſtern aus deſſelben Ordens,

die 10 bis 12

an der Zahl unter Der

denſelben Befehlen ſtehen .

ehrwürdige

Pater

Miller

war

der

erſte

65

erſte Mönch

dem

wir

aufſtießen ,

und würflick

war er damals grade allein zu Hauſe; die übris gen Brüder hatten den Sabbath

(die Dunkers

fenern den Sabbath) benußt und waren ſpazieren gegangen .

Pater Miller iſt ein Greis von ben .

nahe 80 Jahren ,

er þat noch Feuer in

Augen und eine lebhafte Einbildungskraft.

ſeinen Un .

fre Neugierde vermogte uns, uns nach der Stife tung des Hauſes erkundigen.

und den Lehren des Ordens zu

Pater Miller leiſtete unſern Wün.

fchen nur zu weitläuftig

ein Genüge,

indem er

uns, bis auf die kleinſten Puncte von ihrer Lehre, und die beſonderſten Umſtände von der Geſchichte der Dunfers erzählte.

Dieſe Geſchichte iſt eine

Kette von Thorbeiten , wie die aller Mönche, von Ehrgeiz und von dem Beſtreben ſich den Staate zu

entzießen ,

ift.

wie

Sie ſind

das

allen

Einſiedlern

eigen

an demſelben Drte, wo ſie rich

noch jeßt befinden, von

einem gewiſſen Conrad

Penſel geſtiftet, einem Deutſchen , der aber bald mit ißnen einfaß,

daß das Einſiedlerleben weder

das angeneßmſte, nod, das nůžlichſte rey ; er hat fie in eine Geſellſchaft geſammelt,

und

dem damals wüſten Pitsburg geführt. Peyſel nach

folgende

Prior

wollte

einigen zu ſtrenge halten,

ſeine

ſie nach Der auf Mönche

nach andern ſie

zu einem wandernden Leben gewöhnen : fie brach.

66

ten daher einige Jahre in Streit und in beſtåns diger Unruhe hin ; erſtlich gerſtreuten ſie ſich , nach . þer verſammelten

ſie ſich wieder,

wo ſie geſtiftet

Der alte Pater ſagte uns , daß ihre Re.

waren.

ihre Güter

gel ſtrenge, ihre Lebensart ſparſam ,

gemeinſchaftlich reyen, und daß es weder Oberberrs ſchaft

noch

ihnen

gebe ;

ſonſt irgend einen Unterſchied unter er gehe

fagte er uns , alle

ſelbſt,

Nacht um 12 Uhr zur Kirche. Gelübde

Armuth

der

Sie haben das

und Keuſchheit

abgelegt;

doch giebt es einige die ſich verheyrathen , verlaſſen denn

dieſe

aber das Haus, und wohnen mit

1 ihren Frauen im Lande umher.

Einige verlaſſen

das Haus ohne ſich zu verheyrarben,

ſie handeln

aber, ſagte der Pater, gegen ihren Eid ; es giebt aber fein Geſek, einen ſolchen zu belangen . fleiden ſich in

Sie Win.

einen langen Rod , der im

ter von grauem Tuch , im Sommer von weißem Leinen gemacht iſt und um

den leib mit einem

ledernen Riemen zuſammengebunden wird.

Sie

auf

einer

tragen Bank ,

einen

langen

noch immer,

im Grabe ſchlafen. Ausdrücke.

Bart,

ſchlafen

ſpricht mein Pater, bis ſie Es ſind

das

ſeine

eignen

Der Geiſt des Jahrhunderts,

und

das Land das ſie bewohnen, iſt für das Mönchs. leben gar nicht eingenommen, und Pater Milo ler fiegt daßer mit eben ſo vieler Gewißheit als

67

Betrübniß das Ende ſeines Ordens berannahen , der nod, einige andre Niederlaſſungen in einer oder zwey

Grafſchaften von Pennſylvanien beſißt.

Was die Lehrſage des Ordens betrift, ſo ſind ſie eine Vereinigung des Alerabgeſchmackteſten, was Wiedertåufer, Univerſaliſten , Calviniſten, Luthera ner,

Methodiſten

Juden,

beweinen

und

den

ſelbſt Katholifen

Fall

unſers

erſten

lehren.

Sie

Vaters,

der lieber ein fleiſchliches Geſchöpf, die

Eva, zur Frau hatte, als wollte, daß die ģimmli. ( che Sophie, ein ganz göttliches Weſen , ein Kind gebåþren rolle; dieſe würde ſich dann in die geia ſtige Natur Adams geſenkt haben, und ſo würde ein Geſchlecht

erzeugt ſeyn,

das ganz rein

und

ohne irgend einen förperlichen Beſtandtheil gewe. Sie beweinen die Nadſicht Gottes,

fen wåre. nach der ſchen

er dieſem Verlangen des erſten Men

gewillfahrt habe,

verfahren wolle. Zeitpunkt

der

dieſes Zuſtandes

aufgehalten ;

hier wie die Thiere

Inzwiſden Gott hat nur den der Vollkommenheit

er wird kommen und die Dunfers

fehen die Zeit, wo nach der allgemeinen Auferſte. þung

rich in einen

Sophie ſenfen wird.

jeden von uns die göttliche Es iſt das alles ro rona

nenklar wie das hohe Lied . zwei Stunden auf, Mönchs

anzuhören ,

Wir opferten 'faſt

um das Geſchwåg des alten der ganz

in Feuer gerietß

1 68

über das Glück ,

uns davon unterhalten zu kön.

nen , und vorzüglich über den Gedanken, daß ſich die göttliche Sophie ſo auch in ihn ſenfen würde. Ein

andrer Ordensbruder,

dem

wir begege

ſchien weniger von dieſer Hofnung durch . Er war ein Mann von 30 drungen zu ſeyn . neten ,

Jahren , der etwa iſt ein Buchdrucker. densregel der

ben

13 in dieſem

Hauſe lebte ; er

Er ſagte uns, daß die Oro

weitem nicht

fo ftrenge rey ,

als

alte Mönch vorgebe ; daß fie den Ertrag ih.

rer Arbeit nur theilten , wenn ſie wollten ; daß fie ganz nach iþrem Gutdůnten lebten ; daß fie Thee und Caffee trånfen.

Er ſchien uns ein nicht ſo

enthuſiaſtiſcher Freund des Gelübdes der Reuſch . Beit zu ſeyn , als Pater Miller, und auf nnſre vor. gelegte Frage : ob viele Brüder ſich verheyratheten , und ob man denn glaube, daß fie etwas dadurch verbråchen ; antwortete er : daß viele dieß thàten , und daß er glaube ſie thåten Recht daran ; denn , ſagte er : haben nicht die Weiber ihre recht gro . Ben Reize.

Ehe wir den alten Pater ,

von dem

uns dieſer junge Mönch fchon Hatte glauben ges macht, daß er

ſeine Erzählungen etwas übertries

ben babe, verließen , überzeugten wir uns, daß er felbſt fogar in genauer

Angebung der einzelnen

Umſtånde ihres Lebens gefehlt habe ; wir ſaben nemlich in einem Zimmer, das an das ſtieß, was

69

er uns

als das feinige gezeigt hatte, ein ſchönes

Federbette, von dem er uns doch eingeſtehen muß. te, daß er bisweilen darin ſchlafe und in dem er, wie

der

junge

rohläft; in zeichneten

Dunfer

behauptet,

alle Nächte

der Kirche : faben wir einen ſo ausge. Plaß,

als

ihn

nur immer

der Prior

eines Benedictiner - Kloſters Şaben tann . halben ſind

Udent.

die Mönche rich gleich, allenthalben

ſind die Menſchen, die ifren Lebensunterhalt auf die

Täuſchung

andrer

berechnen,

Europa wie in Amerifa,

Becrüger ;

allenthalben ,

in

ſind und

werden immer die Menſchen dieſelben renn , wenn man

ſie

in

dieſelbe Lage

bringt.

Das Haus

gleicht, was die Mobilien, das deuſſere betrift, ei nem

Kapuziner - Kloſter ;

Armuth Wir

neben einem

beſuchten

allenthalben

prahlende

halbverborgnen Federbett.

das Nonnengebåude nicht,

weil

wir nur dieſelben Thorheiten, denſelben widrigen Schmuß

gefunden

þaben würden ;

weil

ſie

alt

find ; weil ſie unſre Neugierde durchaus nicht reis zen

fonnten ;

wußten. fchen ,

die Dunkers auswendig

Dieſe Leute ſind übrigens gute Men .

fie leben vom Ertrage eines Gutes

300 Acres ; man

weil wir

ſie

thun Niemanden

von

etwas Böſes,

lacht ſie im Lande felbſt aus,

und hat ſie

bey alle dem ziemlich lieb .

Zwiſchen Reading und Lancaſter iſt das Erd

E 3

70

reich voll von kleinen Kalfſteinen und von Schie. der ſich

fer, Ben

in

häufig

Lancaſter

großen

die Menge

nimmt

findet.

Stúden

dieſer Kalf .

ſteine zu ; das ganze Land iſt voller Eiſenminen die im Allgemeinen foon

und die Schmelzöfen,

zwiſchen Bethlem und Reading zahlreicher werden , dieß

werden

auf eine

auffallende

Art

zwiſchen

Reading und Lancaſter,

ohne daß doch viele von

ihnen am Wege lågen .

Wir

den Ofen,

hatten die Abſicht,

der Herrn Colman geport, und der

in der ganzen Gegend einer der anſehnlichſten iſt, zu beſuchen ; aber da er weiter aus unſerm Wege lag , als wir anfänglich glaubten , gaben wir dieß Wir ħaben allein erfahren, daß die Arbei.

auf.

ter monatlich 8 bis

10 Dollars Lobn, frene Koſt

und Wohnung erhalten .

Der Gießer erhålt 5 Sh .

Die Sonne Gußeiſen 30 Sb ., und 40 Sý. die Man behauptet bier , daß

Tonne Stangeneiſen.

der Gohe Getreidepreis den Ertrag der Gießereien weniger anſehnlich werden laſſe. Wir hatten pferde

in

den Bedienten mit dem Pac .

Reading gelaſſen , das,

wie ich geſagt

þabe, ſich ſchon den erſten Tag verwundete. Freund von

Guillemard

Lancaſter

und

wollte erſtlich

Harrisburg

dienten machen ,

und

Northumberland

ſchicken ;

1

ihn

opne

den

Mein Weg

den

Ber

graden Weges

nach

aber

batte

Joſeph

71 Luft Lancaſter zu ſehen. Güte

konnte ihm dieſe

Herrn Guillemards kleine Gefälligkeit nicht

abſchlagen ; er machte ſich deswegen einige Stun. den nach uns auf den Weg nach Lancaſter, und brachte das Pferd dorthin ; wir haben ihm wenig. ſtens 80 Pfund von ſeiner Laſt abgenommen, in. dem wir viele von Herrn Guillemards Effef. ten nach Philadelphia ſchickten.

Man hatte den

Packſattel wieder in Ordnung gebracht; und doch kam es verwundeter an, als es geweſen war.

Es

iſt das würklich ein ſehr unangenehmer, gar nicht unbedeutender

Vorfall ;

denn meines

Freundes

Denfart låßt auf fein baldiges Ende unſrer Leis den hoffen. iſt ſie gut ,

Man muß Geduld haben ; zu allem und es iſt nicht gut,

ſie bey irgend

einer Sache nicht zu haben.

Lancaſter den riten May. Wir famen um 9 Uộr des Abends, die Zeit des Abendeſſens,

in Lancaſter an.

Den andern

Morgen fam der Reitknecht mit dem verwundeten Pferde nach. Aufenthalts

Das

in Lancaſter,

Pferdes abzuwarten, mehrt,

Unangenehme um

eines langen

die Heilung des

war noch reßr dadurch ver.

daß faſt alle die Perſonen ,

Briefe hatten, abweſend waren,

an die wir

und wir þatten

zwolf; nur drey waren in der Stadt . Der General

E 4

1

72

Hand , der eine Meile von Lancaſter wohnt, war jekt grade in der Stadt, wo wir ißm denn auch unſern Beſuch machten.

Wir ſahen ſeine Frau

und ſeine Kinder ; allein er zeigte uns dadurch, daß

er uns keinen Gegenbeſuch machte,

ziemlich

deutlich , daß ihm die Wiederholung unſrer Beſus che

nicht

fehr

angenehm fey.

Herr

Jorep

Bridle war zwar in der Stadt, aber frank und Herr Montgommery , an den uns Herr Brid. le aus Reading einen Brief gegeben hatte, war nicht zu Hauſe ,

als

wir ihn beſuchen wollten .

Dieſes Zuſammentreffen kleiner widriger Umſtån . de beſtimmte uns ernſthaft einen Entſchluß zu faf fen, um nicht Plans

länger in der Ausführung unſers

durch Hinderniſſe aufgehalten

zu werden,

die fich feit unſrer Abreiſe von Philadelphia uns in den Weg legten. þaftern Fällen , als

Erfahrung hat mir in ernſt. dieſer

Hülfe des Augenbliks ,

war, gezeigt,

daß die

die dem unentſchloßnen

und trågen Menſchen ſo angenehm iſt, eine Bes fchwerde nur entfernt, indem ſie eigentlich ſie gro Ber macht.

Ich weiß

aber auc,

quemſte und leichteſte Hülfsmittel ſich

über alles das

fchwerlich fällt.

wegzuſeßen ,

daß das bes von allen iſt,

was einem be .

Mein Freund Guillemard

will dieſen Grundſak annehmen und wir haben uns daher entſchloſſen ,

uns auf das einzuſchrán .

73

fen ,

was wir mit unſern drey Pferden fortbrin .

gen können, ohne ſie zu regr zu belaſten, und al. les das nach Philadelphia zurückzuſchicken, ſie nicht fortbringen können. nern Unruhe

befreyt, iſt

was

So von aller fer.

unſer Geiſt empfängli.

cher für die Nachrichten , die wir allenthalben ein . zuziehen Hier

wünſchen ,

wo

Gelegenheit

fich

zeigt.

hat ſie uns der Beſißer des Wirtyshauſes,

in dem wir abgetreten waren, gegeben. Dies Schilde,

Wirthshaus füþrt einen Schwan im und wird von Herrn Slaw

gehalten,

der es nun ſchon ſeit 30 Jahren inne hat.

Die.

ſer Mann war ſonſt reßr reich, bat aber Unglüds. fälle gegabt,

die feine Vermogensumſtånde

Herunterbrachten .

Geſchäfte

regr

mit Schmelzöfen ,

Handlung und Geſchäfte andrer Art die er unter. nahm ihn

und bey

denen er betrogen

faſt ganz ruinirt.

Der Verdruß unters

ſeine Frau, die muthiger

war (wie das faſt alle Weiber ſind,) geſunfnen

Muth .

haben

Er mußte alles, was er

erworben þatte, verkaufen . grub ſeine Geſundheit;

ward,

bob ſeinen

Er war immer ein ehrlicher

Mann geweſen ; ſein Stand als Wirth und Mit. glied der Aſſembly von Pennſylvanien hatten ihn bekannt gemacht und ihm Freunde verſchaft.

Dieſe

Freunde halfen işm , ließen iſm Geld , verſchaften ifm Credit.

Einer von ihnen faufte 1500 Acres

Es

74

Land, die er ben Wilfsbarre an der Susque. þannah beſaß und ſagte ihm ,

wie der Kauf ges

ſchloſſen und richtig gemacht war, daß er ſich nur für den Verwahrer derſelben anſehe, und daß er fie

ihm

zu demſelben Preiſe wiedergeben wolle. er hat die

Glücksumſtånde beſſerten fich ;

Seine

Låndereyen bey Wilfsbarre abbezahlt, die er alſo jekt wieder beſigt, hat andre bey Northumberland gekauft, hat eine ſeiner Tochter verheyrathet, þat von ſeinen Söhnen in der Armee unterge

zwey

bracht und alſo, ſo ſeinen alten Wohlſtand wieder hatten

Wir

erlangt.

Briefe

an ihn ;

er war

grade in Philadelphia, aber feine Frau und zwey von ſeinen Söhnen waren zu Hauſe und haben , uns die Nachweiſungen gegeben, die wir nur im. mer

von den andern Perſonen ,

an die wir ads

dreffirt waren, båtten erwarten dürfen .

von

Lancaſter

iſt auf dem ganzen feſten Lande

Amerika

die

ſelbſt gebaut iſt.

größte Stadt,

die im Lande

Sie liegt 20 Meilen von der

Susquehannah und eine þalbe Meile vom Cons newago, Creef,

der

einem

großen ,

ſtill

fortfließt,

nicht zu gebrauchen iſt.

ziemlich

waſſerreichen

aber zur Schiffahrt

Dieſe Stadt, deren Ge.

biet der Familie des Herrn

Will.

Hamilton

von den Penns geſchenkt iſt, mit denen ſie vers wandt war, iſt 1731 zu bauen angefangen wors

75 den , die

in

der Abſicht,

Grafſchaft

hier eine Hauptſtadt für

anzulegen.

Grundmiethe ' von

Das

Land

iſt

auf

den Hamiltons ausgethan ,

die ee nicht verkauft, aber die Grundmiethe bey neuen Låndereyen verſteigert þaben, ſo wie faufi. gere Nachfrage gefommen iſt, preiſe aller Orten

geſtiegen

und die Lånder.

ſind,

Da ſie noch

eine große Menge Land rund um die Stadt be. fiken ,

ſo giebt Will .

ſelbe Art weg,

und

Hamilton es ſeine jährlichen

Einfünfte,

die alſo aus nicht verkäuflichen Renten belaufen ſich jeßt auf 4000 Dollars. zahlung dieſer Renten

beſtehn, Die Bee

hat wåhrend des Krieges

einige Schwierigteit gehabt, ton und die Familie Penn, er iſt, Torys waren .

auf die.

weil Herr Hamil . deren Verwandter

Inzwiſchen ſind faſt

alle

Růdſtånde bezahlt und bey den laufenden Zinſen macht man keine Schwierigkeit. Die Volksmenge in Lancaſter aus 6 bis 7000 Seelen .

beſteßt etwa

Sie nimmt jeßt nicht

zu, ſondern ſogar ab, in Folge einer reßr fortge. regten Auswanderung derer Einwohner, denen ihr Fleiß ein hinreichendes Capital verſchaft hat,

um

in den weniger bewohnten Gegenden von Penn ſylvanien

und in dem hintern Lande von Mary.

land einige Låndereyen kaufen zu können ; und die in der Grafſchaft Lancaſter

felbſt fich nicht an.

76 kaufen

weil

fönnen,

alles Land

dort in einem

7 ſehr hohen Preiſe iſt. Das Land foſtet um die Stadt, und ſelbſt node

in einer ziemlichen Entfernung davon,

bis 80 Dollars der Acre.

so

Der Preis deſſelben

þat fich feit drey Jabren mehr. wie

verdoppelt.

Der General Hand hat vor 5 Jaþren das Gut, auf dem er

jeßt

Stadt,

25 Dollars den Acre

für

neulich 80

wohnt,

zwey Meilen

dafür ausgeſchlagen .

von der

gekauft und

Herr Scott,

Slaws Schwiegerſohn , hat neulich ein Gut ges kauft, das er mit 100 Dollars den Ücre bezahlt þar. · Die

Vermeşrung des Preiſes iſt faſt dies

felbe im ganzen Amerika , wenigſtens in dem bes wohnten Theile.

Herr Slaw hat ein Gut ge.

kauft ben Northumberland vor ungefähr s Jah . ren für

40 Sb . den Acre ;

er hat es das legte

Jahr für 54 Sj. wieder verkauft, und mit dem Ueberſchuß ein niedliches Gütchen , das eine halbe Meile von Lancaſter zwiſchen der Heerſtraße und dem Creet liegt, gekauft. Dieſes Gut, zu dem 110 Acres geødren, iſt nun

in einem

bis 20 Acres

ſehr guten Cultur - Zuſtande. liegen im

18

ſchönſten Wieſengrund

von Klee und Timotheusgras, 25 liegen in Wal. dungen , das übrige wird beadert.

Er bringt 12

bis 14 Tonnen Miſt auf den Ader, låße nichts

77

1 brach

liegen,

hat

aber

Landwirche dieſelben

ſo

gut wie die andern

Vorurtheile für die flachen

Furchen , für die kleine Anzahl

von Schafvieß.

D Sein Sohn , mit dem ich auf dem Gute berum

n ging ,

geſtand

Erfahrung

in Europa

Amerikaner nickc

mir zu, daß

ſtreiten ,

weniger eifrig

weniger

genau

ber

die Theorie und die

gegen die Gebrauche der

übrigens

iſt

ergeben

und

ſeinem

ihnen

er

um

låßt ſie nicht

Vater ,

über

deſſen

Landbau er die Aufſicht þat, und in ſeiner eignen Pflanzung, ben Northumberland, befolgen . Das Land iſt in der Gegend von Lancaſter noch beſſer,

als in der von Reading.

wohnliche Ernte

giebt

is

Die ges

Buſhel Weizen ,

das

übrige Rorn verhåltniſmäßig. Alles Reading.

iſt

viel

teurer in Lancaſter als in

Der Tagldöner bekommt den Tag 4 Sh.

und findet ſich ohne Müße.

Es iſt dort derſelbe

Schlag guter Menſchen wie in Reading , ſie ſind eben ſo betriebſam .

In der Stadt und den um .

liegenden Gegenden

giebt es

viele Gerbereyen ;

vorzüglich viele Mühlen , die ihr Mehl nach Phi. ladelphia

auf

Wagen

ficken ,

die

häufig

zur

Růdkfracht verſchiedne Kaufmannswaaren mitneh. men, die von dort durch das ganze hintere Land vertrieben werden .

Bis bieber iſt der Weg ſchlecht

geweſen , eine turnpike ( Chauſſeehaus )

das man

78

anlegen will ſeyn

fertig

und das wahrſcheinlich im Herbſt

wird, wird

die

Kommunication

ges

fchwinder und leichter machen . Die Mehlhånd . ler ſcheinen ſich ſchon an die Idee zu gewähnen , 2 bis 3 Dollars Wegegeld mehr zu bezahlen und breitere

Råder

für

ihre

Wenn die Susquehannah

Wagen

anzuſchaffen .

bis Wright fchiffbar

wird, was nicht lange dauren kann , ſo wird der Mehlhandel auf dieſem Wege noch viel betrachte licher werden ; worfne

wenigſtens ro lange,

Schiffbarmachung

des

bis die ento

Suatara und

des Delaware vermittelft des Schuylkil vollen . det iſt.

Einige Fuhren , die feine Rückfracht in

Philadelphia machen , laden ihr Mehl in

New ,

port, 45 Meilen von Lancaſter , auf der Chauſſee ab , wo es auf den Chriſtiana gebracht wird , der, da er ſich in den Delaware ergießt , mit Phi. ladelphia eine Kommunikation macht. In einem

freyen und jungen Lande werden

die Zahlen . Reſultate des Handels felten melt.

So weiß

geſam .

man die Zahl der Fuhrwerke,

die von Lancaſter und den umliegenden Gegenden nach Philadelphia gehen, um Mehl und andre Lebensmittel þinzubringen , nicht genau ; Inzwiſchen weiß man , daß es nichts feltnes iſt, daß an ei. nem Tage gehen ,

70

bis

80 Wagen

durch Lancaſter

und man glaube, daß Herr Withimor,

79

der dem

auf ſeine Koſten

vor

einigen

Wege nach Pžiladelphia,

Jahren

eine

auf

Meile von

Lancaſter, eine Brücke hat bauen laſſen , mit der Bedingung : dort das Recht zu haben einen Brů. chenzoll zu heben, jåþrlich den Belauf deſſen, was feine Brücke zu bauen gekoſtet hat, ( 1650 Dola lars ) wieder einnimmt. Reuter 2

Er läßt ſich von jedem

und von jedem Wagen

11 pence

beo

zahlen, ob er gleich das leßte bis auf 18 p . trei Die Unternehmer der Chauſſee find

ben könnte.

durch die Regierung bevollmächtigt, dieſen Brů. chenzoll an

ſich

zu kaufen ,

die

Stadt

wenn der Weg fers

tig iſt.

Wenn

nicht an Häuſerzahl zu.

nimmt, ſo verſchönert ſie ſich doch .

Die Häuſer

ſind durchgångig viel größer als in Reading, und von Ziegelſteinen ,

von

Stein

Die Hausmiethe iſt faſt dieſelbe wie

aufgeführt.

Es giebt eine Menge Steinbrüche

in Reading .

rund um die Stadt fchiefrichter

ganz

auch

oder

Es

her.

Quarz, der

ſeßr

bricht

darin

ein

hart iſt

und

ſich

leicht ſchneiden låßt, ohne deswegen doch jemals in großen Stücken

aus den

ausgebracht zu werden . Rutgenmaaß

verkauft ;

18 Zoll Höhe,

Steinbrüchen

her.

Die Steine werden nach ſie

bålt 16 Fuß Långe,

18 Zoll Breite, und koſtet in die

Stadt geliefert 1 Dollars , und

Dollar um fie

80 Der Straßen

aus dem Steinbruch zu bringen . verſchaft

bau

jeßt

dieſen

Steinbrüchen

großen

Abſak. Die Denkart iſt ſo

gut,

der Einwohner

in

Lancaſter

wie die der Einwohner in Reading.

Inzwiſchen iſt doch eine demokratiſche Geſellſchaft þier, nen nen .

die nur aus 12 Perſonen beſteht, 4 oder

von den

s den Verſammlungen nie beywoh.

Die Unternehmung von Pitsburg, auf die

die Amerikaner ſehr ſtolz ſind,

vorzüglich in den

Gegenden wo die Milig dazu mitgewirkt hat, hat die Jacobiner . Geſellſchaften ſehr ſo wie das auch

niedergeworfen,

die Misbilligung des

Senats

und die Unterſuchung der Repräſentanten gethan þat, obgleich die Meynung, ihnen einen Verweis zu geben, dort nicht durchging. dieß

bat ihnen aber

der

Präſidenten den Garaus Empfindungen ſogar eine

des

Mehr als alles

perſdnliche gemacht,

Tadel des

für

den die

der Achtung,

der Hochſchågung,

Vertrauens und

des Enthuſiasmus,

beynahe

allgemeine

Stimmung

in

Ameri.

ta find. Die Stadt Lancaſter iſt mit ſchön gewäſſerten Wieſen umgeben .

Ich habe mit Vergnügen ein

Rad gefehn, deſſen einziger Zweck war , das Waſ. ſer zur Wäſſerung zu fich iſt ziemlich traurig.

heben .

Die Stadt an

Sie hat mehr das Un. fери

81

fehn einer Stadt, gen es

sier

nåper

als Reading ;

die Häuſer lies

aneinander und ſind zahlreicher,

giebt hier breite

Steine

neben den Häuſern

und die Gaſſen ſind, wenn nicht gepflaſtert, doch wenigſtens fart. ſches Gebåude,

Das Gerichtshaus iſt ein þúb reinlich und zierlich .

þier 2 oder 3 hůbiche Kirchen.

Es giebt

Die ganze An.

zahl der Pläße, die zur Gottesperehrung beſtimmc ſind ,

Das

macht 7 aus .

Wirthshaus

fum

Schwan iſt ohne Zweifel beſſer, als irgend eines in Philadelphia , weniger 'pråchtig als die donen engliſchen Feins

Wirryshåuſer ,

aber doch in der Art ;

fann wenigſtens reinlicher ſeyn.

Es hale

eine große Zahl von Bedienten und die Beſiger des Hauſes,

denen man es anſieht daß fie eine

gute Erziehung gehabt ħaben , genießen der Ach . tung , die billig in allen Ländern der ehrliche Mann genießen mußte , der Geſchäfte treibe, ſie ſehen wel che ſie wollen, wenn ſie nur nicht gegen die Site ten

verſtoßen .

Hier find dieſe Wirtýsleute vom

erſten Range .

Wie viele Europåer würden dieß

nicht anſtoßig finden ?

Die allgemeine Sitte in

Amerika ift, mit dem Wirche und ſeiner Familie zu eſſen und die Stunde der Mahlzeit, die er feſte feßt, anzunehmen .

Dieſe mandmal ziemlich un.

angenehme Gewohnheit Berſt angenehm ,

denn

iſt in man

dieſem Hauſe du. wird

nirgends im

ganzen Amerika eine beſſer erzogene Familie,

die

zugleich eine angenehmere Geſellſchaft gewåþre, als die des Herrn Slaw , auffinden . Einer von den beyden Sdýnen,

die bey der

Armee angeſtellt ſind, war zu Hauſe.

Er dient

in einem der Regimenter, die unter General Way. ne ſtehen ,

gegen die Indianer, und iſt in dem

Gefechte verwundet worden, worik vorigen Herbſt die amerikaniſchen Truppen fie etwas zurückſchlu . gen.

Das Genauere über dieſen Krieg iſt nicht

fehr unterhaltend .

Die Amerikaner ſprechen von

der Unwiſſenheit der Indianer in der Tactik mit derſelben Verachtung, mit der die Engländer von der amerikaniſchen Tactif, und mit der die Preu. ßen , die Oeſterreicher, und die Franzoſen wieder von der engliſchen

ſprechen .

Alles was ich von

dieſen Jndianern höre, erregt mein Intereſſe für . fie.

Die Amerikaner bekriegen fie,

um ſie aus

einem Lande zu vertreiben , was ihnen doch ge hört ,

und die Amerikaner an den Grånzen ſind

größere Räuber, ſind grauſamer, als die India ner, denen man es zum Verbrechen macht, das fie das Bergeltungsrecht üben und die noch über. das auf der andern Seite von den Engländern gegen die Amerikaner getrieben werden und ſo in ihrer 'rohen Unwiſſenheit Schlachtopfer des Ebre geizes und

des Haſſes

dieſer

beyden

geſitteten

83 Der Capitain Slaw verſicherte

Vstfer werden . mir,

daß man viele Weiße unter den getödteten daß dieß Englånder ſeyen ;

und

Indianern finde

thårige Officiere

daß man einige reør an

der Spiße

zu Pferde

indianiſchen Reihen

der

bemerkt

Habe und daß auch dieß Engländer geweſen was die indianiſche Armee durch die Vor

ren ; daß

ſorge der engliſchen Beſakungen unterhalten werde. Inzwiſchen als

die

beweiſen

dieſe Bepauptungen 'nichts , Amerikaner' gegen

Unthätigkeit der

Engländer

und gegen die Indianer.

die

Uebrigens

ſagt Capitain Slaw , daß er, ſelbſt in Kentucky , fein Land

geſehn

das

babe,

ſich

mit dieſem an

Güte vergleichen laſſe, vorzüglich mit den Gegen . den um den Fluß Miami ; daß die Pflanzenerde 20 bis 25. Fuß dick ren und daß die Felder, ' die von

den

fået ſind, und

und Bognen be.

Indianern mit Mais eine ſehr

fleißige Bebauung anzeigen ,

verſprechen ,

eine Erndte

die an Reichtgum

alles was er jemals geſehn habe, übertreffe.

Ich will nicht vergeſſen, ehe ich den Artifel Lancaſter ſchließe, zweyer Franzoſen zu erwåpnen , die hier

aus

den Colonien

niedergelaſſen

gekommen

þaben.

Der

ſind und ſich eine

mahlt in

Miniatur und verkauft ſeine ſchlechten Gemåhlde, das Stück zu 3 Guineen ,

und legt viel davon 3

ab ;

der

andre

iſt ein

ſchlechter Muſiker,

und

84

Laßt fid

auch

terricht

3

Guineen für jeden Monat un

bezahlen,

den

Jeder Schritt,

hat.

ren in den

Städten

er ziemlich viel zu

geben

man in Amerika,

den

es

oder auf dem Lande macht,

beweißt, daß jeder rein Glück hier gründen fónne , der

Und man überzeugt

es nur verſuchen will.

fich

dieſer Wahrheit

von

wenn man

perſönlicy

noch um vieles feſter,

die vielen Fremden kennen

die man clevers (geſchickt) nennt und die

lernt,

unter dieſem þåufig gemißbrauchten guten Namen ihr Glück machen .

Ich traf im Wirthshauſe zu Lancaſter mit Ubgeordneten

Brown ,

Fjerrn

Kongreſſe

zum

für Kentucky , zuſammen ; er ging nach Pøiladels phia,

des Kongreſſes

zur Sigung

Monat.

im

nächſten

Ich habe ihn ein wenig über Kentucky

ausgefragt.

Das

Reſultat

ineiner

eingezognen

Nachrichten iſt, daß das Land überall vortrefflich iſt,

und

häufig

bei

der

erſten Erndte 100 bis

110 Buſhel Mais giebt, Weizen aber die Hälfte ; daß das Land 6 Dollars koſtet, das Mehl 4 Dols fars

das

Barrel,

der Buſhel Mais

Dollars ;

1 daß die Vorfsmerige, die 1790 auf 9ccoo geftie. gen war,

jekt ſich auf 150000 beläuft; daß im

lekten Jahre eine Auswanderung dorthin geweſen fer von 25'000 Menſchen ; daß die Indianer dort.. bin feine Einfälle

mehr wagen,

und daß

dieſer

85

Theil der vereinten Staaten , worden iſt,

wohnt

der am Teşten bes

ſeinem Wohlſtande

der entgegeneilt, als irgend ein andrer. dort

Negerſclaven ;

15000

Schandfleck bald von gen,

Es giebe

dieß

iſt

Amerika ,

aber

er wird

auslöſchen ,

wenn

für

ſelbſt

geld win .

zwar

ein ſich

nicht diejeni,

die jekt von dieſem Handel Nugen ziehen,

Verſtand genug Þaben, ihn ſelbſt abzuſchaffen.

Von Lancaſter wandten wir uns nach M a y . town .

Der Weg von Lancaſter bis dahin führt

faſt immer der,

Die Gegend wird wil .

durch Holz .

als wir ſie noch auf dem bisherigen Wege

gefehn haben ; die angebauten Theile werden iin . mer ſeltener ; einige Thåler liegen inzwiſchen noch in

Wieſen

und Maisbau.

mehr man

Je

fich

von Lancaſter entfernt, deſto feltner werden Håu. ſer von gebrannten Steinen, oder gang von Steie , nen . ſer :

Man ſieht faſt nichts meør als Blockhau. immer deutſche Pachtungen, kleine Wohn:

þauſer

und

ziemlich Wege

große

ſchönen weiden ;

Man begegnet

Scheunen.

die im Holze

Kühen, bisweilen

ſieht

man

oder am

Scafvieh,

aber nur Truppweiſe 8 bis 10 Stück zuſammen . Nach

der Dice zu

dungen nicht ålter

ſcheinen die Wal.

urtheilen, als

30 Jahre zu

ſeyn.

Es

iſt inzwiſchen doch ſehr unwahrſcheinlich , daß man um

dieſe Zeit neue Pflanzungen 3

ſollte angelegt




tiefen

Dieſe Fåhre beſtand aus eis

Fahrzeuge,

Fuß hoch war ;

und groß genug,

wovon

das

Bord etwa

ſie war ziemlich ſtark gebaue

um 5 Pferde ohne irgend eine

augenſcheinliche Gefahr überzubringen . Der Schifo fer hat den Auftrag,

die Namen der Reiſenden

aufzuzeichnen ; man wußte die unſrigen (don ; wir waren

ſchon

feit langer Zeit durch den General

Simcoe, Statthalter des obern Canada, bey den Poſten gemeldet, der von unſrer Ankunft durd, Herrn Hammond , den engliſchen Geſandten in

Bbs

394 Herr

den vereinten Staaten, benachrichtigt war. der den Abend

Guillemard ,

vorher überges

fahren war, hatte geſagt, daß wir den folgenden eintreffen würden

Morgen

und der Capitain eis

ner engliſchen Fregatte, die am andern ufer aus. gebeſſert ward, ſchickte uns ſein Boot, ſo wie er uns

Unſer Wegweiſer

waþrnahm .

Pondrit

uns an den Fluß gegangen ,

war vor

um

die

Fährleute zu rufen ; wir ſtiegen ein, da ſie eher ankamen , als das Boot, deſſen Beſtimmung uns unbekannt war.

Die Ueberfahrt von der ameri

kaniſchen nach der engliſchen Seite dauert 4 bis 5 Minuten, und ungefähr eine Viertelſtunde vom nach dem amerikaniſchen Ufer.

engliſchen

Das

Fort Evie liegt am See 2 Meilen höher, als der Der Commandant hatte

Ort, wo man überfährt.

dem Fregattencapitain den Auftrag gegeben, feine Stelle ben uns zu vertreten, bis er ſelbſt uns zu beſuchen

eintreffen

Höflichkeit

könne.

zu müſſen, indem wir ihm

erwiedern

augenblicklich machten uns

unſre

Wir glaubten dieſe

Påffe

überbrachten.

daher auf den Weg,

Wir

ob wir gleich

nicht ſo angekleidet waren, daß wir einen Staats . beſuch

håtten

machen

fönnen ;

da überdas

der

Regen unſern Zuſtand noch ſchlimmer machte, ſo beſchloſſen wir, uns erſt in Wirthshauſe zu trocks nen , und dort ſo lange zu warten, bis das Wet.

395 ter,

das

werde,

ſich

nach

aufzuflåren

ſchien,

dem Fort zu

uns

gehen .

erlauben

Wir waren

noch nicht angekleidet, als der Commendant ſchon im Wirthshauſe war und uns zum Mittagseſſen einlud, indem er uns ſagte, er þabe den Auftrag, uns ſo viel Höflichkeit, als in ſeinen stråften ſte. þe, ju erzeigen .

Dieſe Einladung war ſehr nach

unſerm Geſchmack : eine Mahlzeit bey einem Com. mandanten

iſt

durch Wålder

nach ein

einer Reiſe

wahres

Feft.

3 Tagen

von

Wir machten

uns daher mit ihm auf den Weg zum Fort. Das Fort Evie heißt Fort, man weiß nicht Es

warum ? roh

febr

die

von Holz aufgefübrt, und mit wanken .

den Palliſaden Wall,

beſteht aus einigen Häuſern,

umgeben

ſind ; es iſt

bedeckten Weg,

ohne

ganz ohne

ohne die

geringſte

aufgeworfne Erde ; diefe Häuſer, die von Baum . ſtåmmen

aufgefüßrt ſind,

( Blockhauſer )

machen

die Wohnungen der Offiziere, der Soldaten und

M

er

eines Regierungs . Commiſſairs aus, der die Vera proviantirung liegen

beſorgt; außerhalb der Einfaſſung

4 åhnliche Häuſer zur Wohnung für die

Arbeiter, und ein großes Magazin, das dem Ko . nige gehört. iſt

etwas

man

ſehr

Das unterſte Stocwerk deſſelben

eingezogen leicht durch

unter

das obere,

Defnungen ,

ſo daß

die man im

erſten Strockwerk anbringt, einen jeden , der ſich

396

dem Hauſe nähern wollte, mit der Flinte abbal. ten fönnte * ).

?

angeſehn

Dieß Fort darf alſó nie anders

werden ,

als

ein

Vertþeidigungspunce

gegen die Indianer zur Beſchůgung des Handels auf dem See, an deſſen Spiße es liegt, und wen nigſtens nie den ,

die

in

der Bedeutung genommen were

man gewobnlich dieſem Worte beylegt.

Es iſt übrigens jeßt in einem ſchledytern Zuſtan . de

als jemals,

weil die nahe Auslieferung der

Forts am andern Englåndern

die

Ufer

an die Amerikaner

den vors

unvermeidliche Alternative

legt, an dieſer Seite gar keine zu baben, oder ſie in

einen

beſſern

Vertheidigungsſtand

regen .

zu

Eine Compagnie vom fünften Regiment liegt als Garniſon

im Fort Evie ; der Capitain derſelben

iſt zugleich Befehlshaber des Plages. es der Capitain

Prat ;

Dienſtes

ein

wegen

ſeines

Majors - Patent

auch als ſolcher genannt. richtungen

er hat

Unjekt iſt långern

und

wird

Die militairiſchen Vers

der Soldaten in dieſer Garniſon

bes

ſchränken ſich darauf , 'Schildwache zu ſtehn ; aber fie müſſen auc die Schiffe bedienen, die der Res gierung gehören ;

faft alle Lebensmittel,

Ummus

nition jeder : Art kommen aus England und über

* ) Dieſe Bauart iſt in dem freyen wie in dem englis fchen Amerika ſehr gewöhnlich ; man nennt ſie blok houſe.

.

397 Die Schifffahrt

die Seent.

ein Ende

Hat

im

Fluß Niagara, 7 Meilen köher als der See Ona tario anfängt, von da bis Chippaw a geht der Transport 9 Meiten hindurch zu Lande und bier fångt

für Fahrzeuge

die Fahrt

zum

bis

Fort

Evie wieder an , wo die Sachen , die für das Fort beſtimmt ſind,

an der Meerenge laden

in Schiffe vere

Allein mit dem Dienſte auf den

werden .

Fahrzeugen, vom Fort Evie biß zum Fort Chipa pawa,

måſſen

ſich die Soldaten befaſſen.

Die

Rückfahrt iſt ſehr mühſam , und für dieſe ermúa dende

Frohnarbeit

ſie nur

bekommen

welche 5 Menſchen unter ſich

is

Sb.

vertheilen müſſen ,

die die Schiffsmannſchaft ausmachen.

Die Soldaten

haben

übrigens einen Gara

ten, worin ſie das nöthige Gemüſe bauen, das ſie ſich

ſonſt

unmöglich anders

Der König

von

England

tionen in Natura,

verſchaffen

könnetta

giebt ihnen ihre Ras

die für den Tag ein Pfund

Mehl, ein Pfund gefalznes Sd ,weinfleiſch , 4 Unu 1 zen Reis und ein wenig Butter betragen . Dieſe Ration, die ohne Zweifel dem Könige ſehr theuer kommt,

wird dem Soldaten

für 21 Pences gee

reicht, die von den fechs Pences, die ſeinen Sold ausmachen ,

einbehalten

Eben ro vero

werden.

hält es ſich in dem ganzen Canada. Compagnie

deſſelben

Regiments

Eine andre

liegt in

Chip

398

pawa und 8 andre im Fort Niagara.

Das 25ſte

Regiment liegt im Fort der Meerenge und befekt einige kleinere Forts,

welche die Engländer noch

inne haben und die den Amerikanern ausgeliefert werden

Das

ſollen .

der Meerenge

Fort

liegt

am Ende des Sees Evie, an dem Fluſſe, der dies fen vom See St. Clair trennt ; es iſt um 1740 worden ;

angelegt

die

Einwohner find

größten.

theils Franzoſen ; man zählt ungefähr 3000 Fai Wie man ſagt,

milien.

ſo iſt es in einem blů.

henden Zuſtande; ungefähr 100 årtilleriſten ſind zwiſchen einigen

der

Meerenge, dem Fort Niagara und

andern

gelegentlich Truppen

Plåßen vertheilt,

reden werde.

7 Japre

in

von denen ich

Gewöhnlich liegen die während

Canada ;

dieſer

Zeit müſſen ſich jährlich die Garniſonen ablöſen . Der Krieg

in

Europa, die Furcht

vor

einem

Kriege in Amerika haben dieſe gewöhnlichen An . ordnungen abgeändert und die Regimenter liegen feit drey Jahren in denſelben Plågen ;

ein Um.

ſtand,

der nur

tenen gefällt, denen die kleinen

Forts

zu Theil

geworden

Urſache ſind

ſind ."

Aus

derſelben

die Regimenter jeßt nur halb voll.

gåhlig. Ein Magazin, das einem

Privatmanne ge.

Hårt, liegt auch im Fort Evie, inzwiſchen abges fondert von den Gebäuden ,

die dem Könige ei .

399 In dieſem Magazin wer:

genthůmlid , zugehören.

den alle die Waaren gelagert, kommen

für

und

die Meerenge beſtimmt find,

welche den Strom herunter kommen ,

ſo wie die,

ſie werden bey der erſten

u . ſ. w . gegen müſſen ; Gelegenheit ,

Montreal, Quebec

Kingstown,

Niagara ,

nach

die ſtromaufmårts

auf den Weg ihrer

die ſich zeigt,

Beſtimmung gebracht,

das heißt, in Fahrzeuge,

wenn ſie herunter gehen, und in Schiffe, ſie für die Meerenge beſtimmt ſind .

wenn

Vier oder

fünf Kauffahrteiſciffe verſe en die Geſchäfte auf dem

See

Evie,

außer

oder

3

4

bewaffneten

Fachten, die dem Könige gehören. Pelzwerk iſt die Waare, die in größter Men. ge von der Meerenge herkommt ; ben

einige Fäſſer

auch

wir

inzwiſchen has

von ſehr

ſchönem

Ahorn . Zucker geſehen , den die Indianer gemacht haben.

Man ſagte uns,

Artifels, ſey,

daß die Menge dieſes

die jährlich hier durchgehe,

ohne

daß

wir

dennoch

beträchtlich

beſtimmt

erfahren

konnten, wie viel am Geltwerth ſie beträgt. Inhaber des

Magazins

Der

miethet zu Zeiten etwa

20 Canadier , die die Fahrzeuge beladen und aus. laden, die Waaren ins - Magazin bringen und die Fahrzeuge zu Lande nach der untern Gegend hin fortſchaffen . wir

Wie die Canadier erfuhren ,

Franzoſen Feyen,

zeigten

daß

ſie gegen uns ein

400 Wohlwollen ,

ein Vergnügen und eine Achtung,

beren wiederholte Aeußerung wir in

unſrer Lage

zu vermeiden ſtreben mußten. Der Chippawa, eine Jacht, die dem Könige gehört, commandirt don

Capitain

Haro ,

fam Man

während unſers Aufenthalts im Fort an.

Hatte 7 Tage gebraucht, um die Reiſe durch die Meerenge zu machen ,

die ſonſt häufig in î Tas

1 gen vollendet wird . Das

baare Geld iſt in dieſem Winkel der

Welt åußerſt ſelten ; e$ müßte bloß aus dem tern Canada

hieher

kommens

aber

in

un

Duebec

und Montreal behålt man es gerne, und untet dem Vorwande, daß der Tranſport gefährlid revy, ſchickt ſelbſt der Zaplmeiſter der Truppen es nicht zum Solde,

ob

Münze erhålt ;

er gleich denſelben in flingender er kann es freylich den Zahlmeis

ſtern der einzelnen Regimenter nicht

abſchlagen ,

ihnen denſelben baar auszuliefern , wenn dieſe nach Montreal kommen ;

oder nach Duebec,

feinem Wohnorte;

aber die Reiſe auf Koſten des Corps

würde einen etwas zu hoch rich belaufenden Ab : zug von dieſem Gelde verurſachen , das billig dane die geringſte Verminderung zu ſeiner Beſtimmung gelangen müßte .

Er

die

ausgezahlt werden, dås

in Papiergeld

ſchickt deswegen Wed fel, jeder

nach ſeinem Gutdůnken macht, was auch von ei .

nem

401 nem jeden mit einer Zuverſicht angenommen wird, die derjenigen gleichkommt, reich

im

nahm .

zweyten Es

die man

in Franks

Jahre der Revolution wahre

giebt Billets

dieſer Art, die nur 2

Sols gelten ; ſie beſtehen aus kleinen Lappen Pas pier, die beſchrieben oder bedruckt ſind, oft ohne alle Unterſchrift,

größtentốeils verldſcht und zere

riſſen . Während

unſers Mittagseſſens waren Ine

dianer in verſchiebnen Kågnen angekommen.

Sie

errichteten am Ufer des Fluffes ein kleines Lager, das wir bey unſrer Rütfehr fanden . den

fexr

vielleicht

Herzlich

von

Wir wurz

ignen aufgenommen und

war der Zuſtand

eines unſrer Gefähru

ten , der dem nicht ungleich war ,

in dem wir die

größte Unzahl dieſer Rum . Säufer fanden , unſrer Aufnahme nicht ungünſtig.

Conntag, den utent. Nach einem guten Frühſtück auf der Fres gatte Chippawa, wobey

wir erfuhren, daß dieſes

Fahrzeug, das ungefähr 40 Tonnen groß und für 16

Kanonen

gebohrt iſt,

5000 Pf. Sterl.

zu

bauen gekoſtet habe, (was einen ungefähren Ber griff von

den ungeheuren Preiſen

lohns in dieſem

des Arbeits.

Lande zu geben im Stande iſt ),

ſchifften wir uns nach Chippama ein .

CC

Der Ma .

40:

jor Prat beſtand darauf, daß wir ein Fahrzeug der Regierung nehmen ſollten, wozu er ausdrúd . lichen Befehl

habe.

Er beſekte es mit 6 Sole

daten, die gute Rudrer waren, und gab uns über. das noch den Lieutenant Faulkner zum Beglei. ter bis Niagara mit. frer

Seite

fonnte

Kein Widerſtand von uns

dieſe

Höflichfeits , Bezeigung

verhindern, die mice zur Zeit meines Wohlſtan. des in Verlegenheit gefekt apaben wurde und die jekt mehr uns

einer Spotteley glich .

Wir mußten

alſo ſchon der Anordnung unterwerfen ,

und

uns ſtellen , als wären wir Perſonen , deren Stand eine ſolche Auszeichnung erheiſche.

Unfre Pferde

erwarteten uns an dem Orte, wo wir uns aus. ſchiffen mußten. Wir nåherten uns jebt dem Anblic des gro. Ben

Niagara Falles,

ftånde

der einer der Hauptgegen

unſrer Reiſe war,

und den ich zu

ſchon ſeit langer Zeit gewünſcht hatte. unter uns

ſehen

Ein jeder

bildete nach dem Feuer ſeiner Einbil ..

dungstraft feine Begriffe von dieſem Waſſerfall; jeder Ruderſchlag

nåberte uns demſelben und da

wir darauf erpicht waren, den Dunſt wahrzuneh. men und das

Geräuſch zu hören,

ſo gaben wir

auf die Ufer des Fluſſes, der an der Seite von Canada ziemlich bewohnt iſt, auf die außerordent. liche Breite ſeines Bettes und auf den majeſtå.

403

tiſchen

Lauf

ſeiner

Gewäſſer

nicht

ſehr

Acht.

Endlich hörten wir das Geräuſch , endlich nahmen wir dieſen Dunſt waþr.

Das Wetter war nicht

ſehr günſtig, um uns weit vorher dieſes Reizes genießen zu laſſen.

Die Schnelligkeit des Stroms,

die fchon mehrere Meilen von dem Orte des Fal. les merkbar iſt, brachte uns ſehr bald nach Chip . Man darf eine Meile , ehe man dahin

рата .

kommt, das Ufer des Fluſſes nicht verlaſſen ; ohne dieſe Vorſicht

würde

man

bald

in den Strom

gerachen, der unwiderſtehlic ' alles in ſeinen 46 grund

hineinzieht,

was ſich ißm nähert.

muß ſogar ſebr ſtark rudern ,

um

Man

den Cķippawa.

Creek wieder hinaufzukommen , der dem Fort feio nen Namen giebt . Wir landeten hier nicht ſobald, als die Uno geduld,

nach dem Falle bingueilen, für uns zum

dringenden Bedürfniß ward.

Wir widmeten faum

den Höflichkeits » Bezeigungen des Capitain Ha . milton , der im Fort commandirt, die Aufmert. famkeit, die ſie verdienten. nach

unſrer

Beſtimmung

Wir nahmen jedoch erſt

um

4 Uhr

ein

Mittagseſſen von ihm an, welches er aus Gefál. ligkeit gegen uns auch ſo lange aufſchob ; wir be. ſtiegen unſre Pferde und richteten mit Lieutenant Faulkner unſern

Weg

nach

dem

Falle

pin.

Chippama liegt in grader Linie anderrhalb Mei.

CC 2

>

404

len davon enefernt ; aber die Ufer des Fluſſes mae chen

große Krümmungen, indem ſie ſich ihm

ſo

nähern, daß der Weg,

der långs ihnen fingeht,

mehr wie 3 Meilen beträgt.. Jn Chippawa ſelbſt fångt das große Schau ſpiel an. immer

Der Fluß, der ſich, vom Fort Evie an; ausgebreitet fat,

Meilen breit ; Schnelligkeit

iſt hier mehr als drey

plóklich verengt er ſich aber ; ſeines

beträchtlich iſt,

Stroms,

die fdon

an

die fick

verdoppelt ſich ſowohl wegen der

großen Neigung des Erdreiche, auf dem er fließt, als auch

durch die Beſchrånfung

ſeines Bettes .

Der Grund iſt felfigt, und die zerbrocelten Bruch . ſtücke deſſelben niß, als daß vermehren .

verurſachen fein

andres Hindera

ſie die Heftigkeit des Waſſerſtroms Bisher iſt das Land platt geweſen ;

eine Reihe fehr weißer Felſen erhebt ſich hier ju beyden

Seiten des Fluſſes,

der dann etwa auf

die Breite einer halben Meile zurückgebracht iſt. Es ſind dieß die allegany - Berge, die, ebe ſie dieſen Punct berühren, das ganze feſte Land von Amerika ,

von Florida an, durchſchneiden .

theilt ſich der Fluß,

Hier

der durch die hervorgetrete

nen Felfen zur Rechten noch

mehr eingeengt iſt.

Ein Arm geht långs dem ufer diefer Felſen zur Rechten ,

durch

deren Hervortreten er

ſehr vor.

gedrångt wird ; der andre, und dieſer iſt bey wei.

405

tem der anſehnlichſte,

der vom erſten durch eine

kleine Inſel getrennt wird, ſtürzt fich gradezu auf die linke Seite,

wühle fich dort in den Steinen

ein Becken , das er mit ſeinem Sprudeln, ſeinem Endlich, wenn

Sqaume und Geräuſch anfüllt.

er von neuen Felfen aufgehalten wird, ſeiner Rechten

findet,

verändert

er

die er zu

ſeinen Lauf

noch mit mehrerer Heftigkeit, um ſich zu gleicher Zeit

mit dem rechten Urme von einer Ungdhe !

von 160 Fuß über eine Felfenwand, die faſt halb. zirfelförmig

und ohne Zweifel durch die unaufe

hörliche Heftigkeit feines Gewäſſers þung der Welt geebnet iſt, zwar

in

ſeit

Entſtes

herabzuſtürzen,

und

A

die faſt die des ganzen

einer Breite,

Flußbettes einnimmt und deren Einförmigkeit nur durch die Inſel unterbrochen wird, die, indem ſie die beyden Arme fcheidet, rem

Felſengrunde

ruột,

unerſchütterlich auf iſ . und

gleichſam zwiſchen 1

1

igren beyden Stromen ,

die ſich zu gleicher Zeit

in dieſen ungeheuren Abgrund ſtürzen, zu fchwes ben ſcheint.

$

Das Waſſer der Seen Evie, Mis

chigant, St. Clair, Huron, des obern Sees, und das der zahlreichen Flüſſe, die fick in dieſe Flei nen Meere Waſſer,

ergießen ,

erleben

welches fich verzehrt.

unaufförlich

das

Das Waſſer dies

ſer beyden Waſſerfälle ſtürzt fenfrecht auf die Fela ſen herab ; die Farbe deſſelben im Herabfallen iſt

Ec 3

406

oft ein ſehr dunkles Grün,

oft ein ſchäumendes

Weiß, das bisweilen durczaus glänzend iſt, tauſend abwechſelungen

nad ,

der Art,

und

wie

die

Sonne daſſelbe trift, nach der Tagesſtunde, nach dem Zuſtande

der

Atmoſphäre,

des Windes u . ſ. w. bildet. die Felſen

nach der Kraft

Ein Theil des auf

Gerabſtürzenden Waſſers ſteigt als ein

dicker Dunft

empor,

Höhe des Falles

fich

der oft auch weit über die erhebt und fich dann mit

den Wolken vermiſcht; das übrige, das im Herabs fallen ſich an Felſentrümmern bricht, iſt in beſtån . diger Unruhe ;

lange

wirft Baumſtämme,

ſchäumt

und

Fahrzeuge,

ſprudelt

ganze

es,

Bäume

und Trümmer jeder Art ans Ufer, die es in ſeinem langen Laufe aufgenommen führt die

beyden

noch

Das Bette

bat.

eine

und mit fich fortge. des Fluſſes,

felſigten Bergfetten ganze

Strecke

welches

ausmachen ,

weiter

die

hinuntergehen,

wird nach dem Falle noch mebr eingeengt, gleich als wäre ein Falle

Theil dieſes großen

verſchwunden

verſenkt.

oder

Stromes

im

ins Innere der Erde

Das Geräuſch , die Unruhe, der unors

dentliche Strom, die Stromſchnellen dauern noch auf 7 bis 8 Meilen bey

Queenstown ,

weiter þinaus fort, und erſt das 9

Meilen vom Falle

entfernt liegt, wird der Fluß breiter und ruhiger, fo daß man mit Sicherheit über ihn hinfahren kann .

1 1

.

407

Ich bin zu dem Waſſerfall hinunter geklettert ; man fommt nur mit Mühe dafin ; ſteile Abſens kungen ,

Leitern ,

þauen bat, dem

die

man

Gewölbe,

in

Bäumen

ausge.

überhångende Felſen ,

die

Reiſenden durch die umýerliegenden Bruch .

ſtücke hinlänglich die Gefahr anzeigen , der er ſich ausſeßt, nirgends etwas, um ſich feſtzuhalten , als abgeſtorbnes Geſträuch , das der Unvorſichtige, der fich darauf verläßt, in der Hand beýalten würde. Alles

ſcheint dazu gemacht zu ſeyn, um Schref.

fen einzufloßen ;

inzwiſchen

die Neugierde iſt ro

nårriſch , wie jede andre Leidenſchaft, zuverläſſig genblice wißheit Häufig

eine.

und ſie iſt

Wozu ſie mich in dieſem Au.

brachte, würde mich ſchwerlich die Ger eines froch

Glücks

großen

bringen

ich auf den Händen ,

können .

gåufig fand

ich in meinem Eifer eine Gewandtheit, die ich mir kaum zutraute , oft überließ ich mich dem Zufall und

ſo arbeitete ich mich anderthalb Meilen bis

zu dieſem beſchwerlichen Ufer hindurch , um bis an !

den gen .

Fuß des

ungeheuren Waſſerfalls vorzudrin .

Die Eigenliebe,

feinen Zweck erreicht zu

haben , iſt der einzige Erſaß für die Anſtrengung , die der glückliche Erfolg gekoſtet hat.

Es giebt

im Leben mehrere ähnliche Lagen .

Man befindet ſich hier an einem Waſſerſtru . del, von

dem man

ſchon in einiger Entfernung

SC 4

408

durcnåßt wird .

Die

aus dem Waſſerſturz ettir

porwirbelnden Dünſte vermiſchen ſich wieder mit den

herabfallenden Wellen .

wird

von

dieſer

einzige Genuß,

dichten

Das Becken felbſt

Wolfe verborgen ;

den man

der

auf dieſer Stelle hat,

iſt das lermende Getoſe, welches hier beftiger iſt, als

ſonſt irgendwo .

Man kann einige Schritte

auf Felſenſtücke, die zwiſchen dem herabſtürzenden Waſſer und dem Fuß der Felſenwand,

über die

das Waſſer herabſtürzt, liegen , hervortreten ; hier iſt

man

ſchnitten ; Falls

aber auch von der ganzen Welt abge. es

durch

iſt Einem die

ſogar

der Anblic

des

Waſſermauer

benommen ,

die

durch igre Dichtigkeit und igre Bewegung ſo ſehr den Zugang man

der

durchaus

außern Luft

erſticken

abſchneidet,

müßte,

daß

wenn man ſich

lange dort aufhalten wollte. Es iſt unmöglich , den Eindrud darzuſtellen , den

dieſer Waſſerfall

Einbildungskraft,

die

auf

uns

lange mit

machte.

Unſre

der Hoffnung,

iön zu ſehen , genåbrt war, zeichnete uns Gemåle de, die uns übertrieben ſchienen, die aber dennoch hinter der Würflichkeit zurüdblieben.

Den em

pfundenen Eindruck beſchreiben zu wollen, würde grade ſo viel fenn , als den Waſſerfall zu beſchrei. ben ; es wåre ein Verſuch, der über unſre Kräfte

1

ginge.

Ich war ſo von Begeiſterung,

die mir

3

3

409

dieß fchöne Naturſchauſpiel eingeftoßt Gatte,

ges dieſelbe nicht fchwächen konnten, und erſt im Fort, beym Capitain Hamilton , Hatte ich Zeit, an

meine Ermüdung,

meine Duetſchungen ,

an an

meinen Hunger , der

an

erbårmlichen Zu.

ftand meiner Kleider und an der Glockenſchlag zu denken.

Es war 2 ufr .

Der arme Lieutenant Faultner , der ver . pflichtet zu ſeyn glaubte, zu

meine Hoheit begleiten

hatte zum Unglück nicht an meiner

müſſen ,

Begeiſterung

Theil

genommen ;

er

iſt nur der

Gencffe in meinem Kampfe mit den verſchiednen Hinderniſſen ,

in den Quetſchungen

Ermüdung geweſen . keit ungeachtet,

und in der

Seiner übergroßen Höflich .

zeigte er dennoch eine recht tiefe

Traurigkeit, ſo lange, bis einige Glåſer Wein ihn wieder aufmunterten .

1

3

er

griffen , daß die Unanneymlichkeiten des Rüdwes

Der

Capitain

Hamilton ,

Befehlshaber

des Forts Chippawa, das nicht einmal ſo feſt iſt, als das Fort Evie,

war ſo gütig ;

tag ben ſich zu behalten .

uns zu Mito

Die Langeweile dieſes

einſamen Poſtens, der von allen der langweiligſte iſt, wird ißm durch die Geſellſchaft einer artigen , liebenswürdigen Frau und ſeinen

ſechs

Kindern, in deren Mitte er lebt, abgekürzt.

Bei.

ſanften ,

de

nahmen

uns mit der Einfachheit, der Herz.

Ccs

1

410

lichkeit, der Leichtigkeit auf, wie Leute, die immer in der beſten Geſellſchaft gelebt Şaben.

Chippama war vormals der Hauptort eines indianiſchen Völferſtammes, der jeßt feinen Sik an den Grängen Virginiens hat. endigt ſich

Heut zu Tage

hier der Landtranſport, den der Waſs

ferfall und ſeine fortgeſekten Wirkungen nothwens dig machen .

Vor dem Friedensſchluß von 1782

wurden die Fahrzeuge

an der andern Seite des

Fluffes, bey dem Fort, das jeßt Skuyler beißt, und

Chippawa

gegenüber liegt,

ein- und ausges

laden . Es giebt hier, wie im Fort Evie, außer den Kaſernen Magazine,

die dem Könige von Engs

land gehören , und Magazine für Kaufleute.

Ein

ziemlich gutes Wirthshaus und einige andre Håu. ſer

in kleiner

Anzahl

machen das ganze Dorf

aus, das wegen dem ſtinkenden Waſſer des Creeks ſebr

ungeſund iſt,

Fieber zuſchreibt,

denn man auch die jährlichen von denen dieſer Plaß heimges

ſucht wird.

Montag, den 22ten. Wir verließen Chippama ſehr frühzeitig und nahmen uns vor, den Fall nochmals zu beſuchen . Der Regen, nicht von

der in Strömen

unſerm Vorhaben

fiel, ab.

brachte uns Ich ſah ihn

411

jekt von einer Stelle,

von der Herr de Blas

con ihn den Abend vorher gefehn hatte, und wos hin

er

uns

zu

führen

ausdrücklich

verlangte.

Dieſe Stelte iſt im Lande unter dem Namen Tas bleroof bekannt ; ſie iſt ein Theil des Felſens, über den der Fluß

herunterſtürzt.

hier mitten in ſeinem ſo

daß man

Man ſteht

Bette und faſt im Waſſer,

mit größter Sichergeit den Strom

zu ſeinen Füßen kann dahinſtürzen fehn, von dem man felbſt fortgeriſſen werden würde,

wenn man

nur zwen Schritte weiter hervortråte.

Von dieſer

Stelle genießt man zu gleicher Zeit des ſchönen Anblicks, den das über die Stromſchnellen daher. ſtürzende ſchäumende Waſſer gewährt, des bewun. dernswärdigen

Sturzes , . von

dem

man

durch

nichts geſchieden iſt, und des Kreiſenden Beckens, bas ihn verſchlingt. Natur durchaus

Man muß dieß Wunder der

von

dieſer

Stelle betrachten ,

wenn man es nur von einer Stelle anſehn will; aber man

muß es von allen Seiten beobachten,

und von jeder wird man es ſchöner, und bewun. dernswürdiger finden ; immer wird man mehr er . ſtaunen , immer mehr von ſtummer Bewunderung ergriffen werden . Man komme viel leichter zum Tablerod , als zu irgend einer andern Stelle.

bedauern ,

daß die

Es iſt ſehr zu

Regierung des reiſeluſtigſten ,

412

neugierigſten Volts

nicht bequeme

Ünlagen

gee

macht hat, um ſich von allen möglichen Seiten dieſem

berühmten Phänomen

nåøern zu können .

Zur Entſchuldigung ſagt man , daß die Zahl der Reiſenden , welche die Neugierde Herbey füört, faſt von gar keiner Bedeutung iſt, daß ſelbſt die Zahl derjenigen, die ihrer Geſchäfte wegen des Weges kommen , und hier verweilen , um den Waſſerfall zu beſehen,

ſehr unbeträchtlich

bloß die Wilden, wenn

ren ;

daß endlich

ſie auf die Jagd gehen ,

und unbeſchäftigte Kinder, den Einfall befommen , þinabzuflettern ; ſo daß folglich die auf Anlegung des Weges einträglich alle

gewandten Koſten keinem Menſchen feyn würden.

Dennod

aber fönnen

dieſe Gründe nicht eine Erſparung von 30

Dollars entſchuldigen, wodurch vielleicht die erſte Merkwürdigkeit

in

der ganzen Welt

zugänglich

werden würde .

Es iſt unndthig, anzuführen, daß ungeach. tet der Strenge des hieſigen Winters, der Waſ. ferfall

und der

Fluß oberhalb deſſelben niemals

gefriert; aber die Seen , die ihn mit Weſſer vers ſeben, die kleineren Flüffe, die in dieſen fallen , rege zen ſich gewöhnlich, die

und ungeheure Eisklumpen,

beym Ebauwetter fortgegen,

beſtåndig in

ſtürzen alsdann

dieſen Waſſerfall Herunter und gere

trümmern nicht ganz und gar an den Felſen ; fie

7

1

413

thürmen

ſich dann nåtifig in großen Maſſen bis

zur Hälfte duro

feiner sige

auf.

Der

Lärm,

dieſen Waſſerfall verurſacht wird,

ſo oft wir ihn geſehn haben, geweſen, als wir erwarteten , mard und ich,

der

iſt uns,

weniger auffallend und Herr Guille .

die wir beyde den Rheinfall bey

Scaffpauſen geſehen hatten, inußten eingeſtehen , daß das Getöſe deſſelben etwas weit bewunderng. würdigeres

habe ; dod muß ich nochmals ſagen ,

daß der Fall des Niagara mit nichts verglichen werden kann.

Man erwarte

nidyt,

hier etwas

Angenehmes, Wild - Schönes und Romantiſches, zu finden ;

nur etwas Ueberraſchendes ,

Wunder's

bares findet man , etwas Erhabenes, daß auf einn mal fick aller Seelenkråfre bemachtigt, das Einen um

ſo tiefer ergreift,

je långer man es betrach

tet und das immer denjenigen, hat,

den es ergriffent

die Ohnmacht empfinden låßt ,

das

ausju.

drůchen , was er empfand.

Eine Meile vor dem Falle und zwar in dem großen Becken, welches der Fluß zur Linken bila det,

find 2 Korn . und 2 Sägemühlen angelegt.

Wir haben ſehr genau diejenige befeben , weiteſten davon liegt; vorzüglich darin, verarbeitet,

die am

ſie iſt am merkwürdigſten ,

daß die Baumſtämme, die ſie

die in den Chippama . Creef ben ſeis

nem Ausfluſſe geworfen und vermittelſt einer kleia

414

nen Scleuſe in der

einen

Canal

gebracht

werden,

im Bette des Fluſſes felbſt durch eine dope

pelte Reihe

von Stücken Holz, die an einander

befeſtigt auf dem Waſſer treiben,

gebildet wird

und die dadurch

gegen das Zerbrecen

geſichert werden,

daß man andere große ſchwim .

am Ufer

mende Balfen in gewiſſen Entfernungen angelegt þar,

die ſo zu

ſagen , dieſem künſtlichen Kanal

zur Unterlage dienen.

Das Waſſer behåle in dies

ſem Kanal die Geſchwindigkeit des Stromes und führt

folglich

die

Baumſtämme

unten

in

die

Mühle, wo ſie vermittelſt der Bewegung, die die Sågen

treibt,

auf den Sågeblock

zu Brettern zerſchnitten werden. zwer Sågen in dieſer Mühle.

gehoben und

Jekt gehen nur

Die Kraft des Ware

fers iſt ſo groß, daß ſie würklicy unbeſchrånft reyn würde ; inzwiſchen machen die gegenwärtigen Be. dürfniſſe des Landes eine größere Zahl von Så. gen unnöthig. der Mühle hat

Der ſehr

einſichtsvolle Beſiker

ſie übrigens ſo angelegt, daß er

in der Folge noch eine großere Anzahl von Gån . gen biazufügen kann, je nachdem der zuneşmende Verbrauch ſo hat

ſie nothwendig machen ſollte.

er ſeine Kornmůble angelegt,

nur vier Mahlgånge gat. durch die

Eben

die anjekt

Das Mahlgeld, das

geſeßgebende Gewalt beſtimmt iſt,

be.

frågt im ganzen obern Canada den zwölften Theil.

415

Der Sågelohn

beträgt die Hälfte

alles geſagten

Holzes . Im vorigen Jahre entdeckte man einige Toie ſen vom Ufer des Fluſſes eine Schwefel · Quelle, des Erdreichs vera

die aber durch das Abfallen

Duelle

in

zeigt ſich

feit kurzer Zeit

ſchüttet ward ;

Kanale,

dem

der

die

dieſe

Stämme zur

Ein Stein, den man

Mühle bringt, aufs neue.

über die Quelle gebracht þat, verhindert es, daß fich das Waſſer nicht mit dem Flußwaſſer vermiſcht. Die Nåßerung eines Feuerbrandes entzündet den Dunſt und giebt ißm die Farbe von brennendem Weingeiſt, und macht, daß er bis in den Boden Es

hineinbrennt.

ſuchen

wird ,

wahrſcheinlich noch viel

ehe man

verſtreichen,

* Zeit

wird

ob

ausfindig zu machen

Quelle

dieſe

Seilfråſte

babe

oder nicht.

Neulich hat man

auch eine

ſehr

reichhal.

tige Eiſenmine naße am Chippawa · Creef deckt.

fie bearbeiten zu laſſen der

Nähe

legen ; des

ent.

Eine Geſellſchaft hat ſich vorgenommen ,

ſie

des

Falls

bedarf

Statthalters ;

und iſt ein

entſchloſſen ,

Hammerwerk

aber

hiezu

denn

das

der

in

anju.

Erlaubniß

Mutterland

will

alle feine Colonien mit ſeinen eignen Manufactura Waaren verſorgen und hat noch nicht dieſes Mo. nopolium aufgegeben , das ihm ſchon Amerika ges .

416

Inzwiſchen ſchmeichelt man fich do

foſtet Kat.

hier die Erlaubniß des Statthalters zu erhalten.

Das Land auf dem ganzen Wege von Chip. ſcheint ziemlich gut, jedoch

Neward

pawa bis

fich

ziemlich

ganze Land

viele iſt

Wohnungen

darauf.

ſeit fürzerer oder

långerer Zeit

von der Regierung verſchenkt worden ; io Jahre,

Anlagen find faum Ebeil nur 3 bis 4

Jahre alt.

befindet

es

nicht von der beſten Urt zu feyn ,

die erſten

und der

größte

Die Häuſer, die

ganz aus Baumſtåmmen beſtehen, ſind beſſer und reinlicher gebaut, als die, welche man gewöhnlich in

Die Art des

den vereinten Staaten fieht.

Ackerbaus ſcheint beynahe dieſelbe. koſtet der . Acre ein Pfund von New

Gewähnlich York oder

21 Dollars in dieſer Gegend , wenn das Verhålta niß des

abgetriebnen

Landſtriches zu dem ,

der

noch beholzt iſt, anders wie 40 zu 200, oder wes nigſtens ungefåßr fich verhålt. de, eine günſtige Lage,

anſeậnlichere Gebäude u.

ſo w. erhöhen den Preis. dem

Gewiſſe Umſtåns

Die Arbeiter ſind auf

ganzen Wege åußerſt ſchwer zu finden und

bekommen außer der Koft 5 bis 6 Sh . ben Tag. Der Winter dauert nur von der Mitte des Des cembers bis zum Anfang des April. Die Wege vom

Fort Evie nach Neward

ſind ziemlich offen und größtentheils

auf einem ſan .

417

ſandigen Boden, welches igre Unterhaltung noch viel leichter maqt. auf dieſem

nicht.

In Queenstown werden die Paaren, die

für das

Sciffe gen ,

ganzen Landwege verdirbt fie

obere land

und diejenigen,

3

Das bäufige Hin- und Hero

fahren

beſtimmt ſind,

ausgeladen ,

die dorther kommen , wieder zu

gebracht.

Die verſchiedenen Wohnun :

die man vor 3 Jahren angelegt hat,

ben aus einem ziemlich guten Wirthsbauſe, zwey oder drey Magazinen , Häuſern , aus einem

beſtes aus

aus einigen kleinen

Blockhauſe von Stein, das

mit Eiſen gedeckt iſt, und aus Barafen , in denen das Regiment des Generals Simcoe liegen rolle jegt leer ſtehen ,

nadidem das Regie

ment in eine andre Gegend

der Provinz verlege

te, die aber

iſt.

Herr Hamilton ,

ein reicher Kaufmann ,

der bey dem ganzen innern Handel

diefes Theilo

von Amerika intereſſire iſt, beſigt in Queenstown ein recht gübſches auf engliſche Urt gebautes Haus ;

1

daven hat er ſeine Landwirtſchaft, eine Brandta weinbrenneren

und

eine Gerberen.

Man

ſage

ſehr viel Gutes vom Charakter dieſes Kaufmanns. Er

iſt Mitglied

der

geſebgebenden

Gewalt im

obern Canada , befindet ſich aber jekt in England. Der fandtranſport geſchah ſonſt an der an . dern Seite des Fluſſes, aber ſeitdem es flar iſt, daß vermogè des Tractats das Land amerifaniſch

418

werden wird, hat die Regierung ihn verlegt. Das ganze Land,

ob es gleich ſehr ſandig iſt, iſt mit

Eigen , Kaſtanienbåumen und ſehr ſchönen Hicken rys bedecit; Haben,

die etwas mehr bewäſſerten Theile

wie im ganzen übrigen Ämerika,

Efden

und Uhornbåume. An quiere ,

dieſer Stelle

legte Herr

de la jon .

der vom Franzöſiſchen Kofe den Aufo

trag hatte, der franzöſiſchen Handlung freye Fabre auf den Seen zu ſichern , ſeine erſte Niederlaſſung an,

welche

er

mit

Erlaubniß

uud

Schuße des indianiſchen Stammes

unter

dem

der Von .

nowbouans , die wie die übrigen ganz in die. fem Welttheile verſchwunden ſind, ſpåterhin nach Niagara verlegten . Wir durften nach der Artigteit, mit der man uns behandelt þatte, ſobald als wir die Grånzen des Gouvernements des Herrn

Simcoe

betra .

ten , erwarten , von ihm ſehr gut aufgenommen zu werden , tung.

und der Erfolg übertraf unſre Erwar.

Sobald er von unſrer Ankunft Nachricht

þatte, ſchickte er uns ſeinen General • Adjutanten,

1 um

uns

zum Eſſen

einzuladen.

Er

war erſt

vom Pferde geſtiegen und fonnte deswegen nicht felbſt

kommen .

Wir

nahmen

ſogleich an und kurz nach dem daß wir

bey

ihm

bleiben,

ſeine Einladung Eſſen bat er uns,

unſer Nachtquartier

419

hier nehmen , Handeln

und als

ſollten .

ob wir zu Hauſe wåren,

Dies

abzuſchlagen würde der

Höflichkeit wenig entſprochen haben,

von

deren

Aufrichtigkeit wir überzeuge waren ; überdas ward für unſre Bequemlichkeit durch Annahme derſel. ben ſehr geſorgt, weil wir niemanden in der Stade zu beſuchen hatten,

die eine ſtarke

Halbe Meile

von der Wohnung des Gouverneurs entfernt liege und weil wir uns von ihm ſowohl die angenehm . ſte Geſellſchaft über

als

dieß Land

auch

beſten Nachrichten

die

verſprechen

durften ,

das

unſre

Neugierde ſo ſehr anzog . Wir erfuhren übrigens fehr bald, långer in Niagara bletben mußten, anfangs vorgenommen Katten .

daß wie

als wir uns

Der Gouverneur

Simcoe ſagte uns, wie ich ihn mit meiner 46 fiche, daß

nacı

Quebec zu geben ,

befannt machte,

er ohne ausdrückliche Erlaubniß des Lords

Dorcheſter

feiuem

Fremden den

Eingang in

Unter- Canada verſtarten dürfe; er zeigte uns fo. gar den

beſtimmten Befehl des Oberſtatthalters,

der vom Monat October datirt war und den das Betragen einiger Franzoſen veranlaße hatte.

06

ich gleich den klugen Vorſichrsmaßregeln des Ober . ſtatchalters meinen völligen

Beyfall fcenfte,

ſo

wie allen denen,

die eine Revolution von ihrem

Lande abzuhalten

ſuchten, ſo mußte ich es doch 00.2

1

420

nothwendig unangenehm finden, daß Herr Ham . in ond

mir ſo zuverſidytlich verſichert hatte,

daß

er mit Lord Dorcheſter völlig einig ren.

Ich

bat iận, da er behauptete, daß ſein Paß das eins zige zureichende

Mittel für

einen Fremden

rey,

aus den vereinten Staaten in das untere Canada zu fommen ,

noch überdas an Lord Dorcheſter

zu ſchreiben, der dadurų, daß er Befehl gegeben Håtte, uns durchzulaſſen , uns eine ſo langwierige Zögerung ſo

auf unſrer Reiſe

lange

Teyn,

dem

und die Beſorgniß,

Gouverneur Simcoe

erſpart Qaben

würde.

låſtig

zu

Dem fer nun wie

ihm wolle, wir mußten unſer Mißvergnügen ver. beißen,

und

den Zeitpunct abwarten ,

Dorcheſter

ſeinen

Brief

nach

bis kord

Kingstown

ſchicken fonnte, wobin ich ign übrigens zu adreſ: ſiren bat.

Ich

benugte die lange

Zeit meines

Aufent alts in Niagara für meinen Wunſ, das Land tennen zu lernen und die edle Freymüthige teit des Gouverneur Simcoe, leiſtete mir biezu allen Vorſchub.

Erſt im Jahre vom

1791 iſt das obere Canada

untern für die Verwaltung getheilt.

Es

machte vormals einen Theil der Provinz Quebec aus. dieſelbe,

Die Verwaltung derſelben war ungefähr wie

in allen

engliſchen Colonien,

þing

ganz von der Wilführ des Statthalters ab und

421

war

hier

nur ohne Zweifel etwas

theils weil Lord Dorcheſter man von ihm iſt,

und

gegeben

vorſichtiger,

nach allem ,

was

fört, ein fanfter, gerechter Mann

theils weil die Belehrung, die Amerika hat,

nicht ganz ogne Nugen ſeyn wird.

Nach der Eintheilung dieſer benden Striche der Provinz Quebec

in Unter ,

und Oser . Canada,

þat das brittiſche Parlament benden eine reprå. fentative Verfaſſung bis

gegeben, die freylich

anjekt

auf die kleinſte Triebfeder im ganzen Werke

in den Händen des fo befchaffen iſt,

Gouverneurs, dennoch aber

daß wenn dieß Land volfreicher

woblhabender, aufgeklärter wird, es reßr leicht die feiner Ungelegenheiten

Verwaltung

dieſem

Eins

fluſſe entziehen kann , der anjeßt eben fo groß iſt, als er vielleicht nothwendig ſeyn mag . Lord Dorcheſter iſt Oberſtatthafter der eng. lifdyen Beſikungen im nördlichen Amerika .

Die

Starthalrer alter einzelnen Provinzen ſind nur un. terſtatthalter. Anſehen ihm

Wohin er kommt,

der Unterſtattyalter nach ;

bloß

fteht ihm das dieſe

müſſen

im Bezug auf die Truppen Rechen .

ſd aft 'ablegen , und auc, nur dann, wenn ſie Mis litaitſtellen bekleiden ,

welches nicht immer noth .

wendig mit einer Gouverneurs - Stelle derbunden iſt.

Was Staatsangelegenheiten betrifft, welcher

Art

ſie

auch ſeyn mogen,

korreſpondirt der Un .

DO 3

42 %

terſtatthalter geradezu mit den Miniſtern in Eng. land ;

er erhålt von dorther ſeine Befehle,

ohue

daß er gehalten wäre, dem Oberſtatchalter

Nach

richt davon zu geben , der fogar, wenn er die vers ſchiednen Gegenden ſeines Gouvernements verlaſ ſen hat, daſelbſt nicht den geringſtea Befeặl über was in ſeiner Abweſenheit geſchehen ſoll,

etwas ,

zurücklaſſen

darf:

woher es denn

auch kommt,

daß, fehr dringende militåriſche Anoronungen aus. genommen, der Oberſtatthalter beſtändig am Haupt. orte feines Gouvernements bleibt,

wo denn der

Unter . Gouverneur auch nichts zu thun bat, und von dem er ſich ſo lange wie möglich entfernt. Da inzwiſden ohne Unterſchrift des Statthalters keine Ausgaben des Gouverneurs State finden , ro

hat er allein piedurch eine Macht,

über alle

Unternehmungen , über alle Entwürfe, die wenig . ſtens feine Billigung nothwendig macht und die işm in der That mehr Einfluß als irgend etwas anders

in allen Theilen

ſeiner Statthalterſchaft

zuſichert.

Die

engliſchen

Beſigungen

im

ndrdlichen

Amerika werden eingetheilt, in Ober , und linter . Canada ,

in

Schottland. werden

nach

Neu : Braunſchweig

und

in

Neu .

Allein die beyden erſten Provinzen der neuen Verfaſſung regiert,

andern werden grade wie vormals verwaltet,

die

423 Die Gränze zwiſchen Ober . und Unter Ca. nada liegt etwa 100 Meilen þóber, als Montreal. Die Ausdehnung von Ober- Canada iſt um vies les großet, als

die von Unter - Canada, weil es

gegen Weſten keine Grånzen hat, ſondern ſich ſo weit wie iþre Macht erſtreckt, die denn alle be. fannte

und unbekannte Lånder begreift und bis

an das ftille Meer geßt ;

eben ſo wenig þat es

von der nördlichen Seite genauere Grånzbeſtim . mungen . wird

Die Volksmenge

von Unter . Canada

ungefäße auf 140000

Seelen angegeben ,

die von Ober . Canada auf 30000, und dieſe An. gaben ſcheinen groß. Die vorzüglichſten Puncte der

neuen Bere

faſſung für Canada ſind: Artikel 1.

Errichtung

eines gereegebenden

Raths und einer Verſammlung, der König

auf deren Rath

von England Gefeße für die Regier

rung der Provinz geben kann. Art. 2.

Die Ober , und Untergouverneurs

der Provinz ernennt der gefeggebende Rath , der wenigſtens aus 7 Mitgliedern in Ober , und aus 15 in Unter, Canada beſtehen muß, Art. 3.

Die

nothwendigen

Bedingungen ,

um Mitglied des geſeggebenden Raths zu wers den , ſind i , ein Alter von 21 Jahren.

DO 4

2. Na.

424

turaliſirung

durch eine

engliſche Parlamentsacte

oder durch Geburt in Canada. Art.

4.

Die

Stellen

im

geſebgebenden

Rathe dauern auf Lebenszeit, wenig Fålle ausge. nommen, die hier unten angeführt ſind. Urt.

Der König

3.

fann in Zukunft geo

wiſſe Ehrenbezeigungen mit Erbanſprüchen vers binden,

die er einem jeden feiner Unterthanen er.

zeigen fann ; eine Stelle im gerekgebenden Rathe J. B. ſo wie in England die Pairs zugleich Mite glieder des. Ober . Parlaments find . Art. 6. burt der

Die Perſon, die vermoge ihrer Ger

berechtigt iſt,

dazu dur

den

König

dieſen Titel zu erben ,

der Familie : gegeben iſt,

wird das Recht darauf verlieren, wenu zwiſchen dem

Jugenblick, in

machen

dem

ſie

kann und demjenigen,

Unſprüche

darauf

wo ſie deswegen

bey dem Gouverneur die ndtýigen Anſtalten trefa fen muß,

um zum würflichen

zu gelangen,

fich

Dieß

deſſelben

4 Jahre hinter einander aus

der Provinz entfernt, verneurs,

Genuß

opne Erlaubniß des Gou .

alles

tritt in Kraft mit dem

22ſten Lebensjahr ; oder wenn ein ſolcher, ehe er die nöthigen Anſtalten getroffen þat, um ſich die. ſen Litel zu erhalten, irgend einer andern mache gehuldigt hat. Urt. 7

Diejenigen,

die wirklich Stellen

1 425

im Rathe bekleiden, werden igre Stellen verlieren , wenn ſie ſich aus der Provinz, auf 2 Jahre ohne Genehmigung des Gouverneurs, und auf 4 Jahre ohne Genehmigung des Könige, die dem Gouver. neur kund genacht wird,

entfernen ;

oder wenn

ſie irgend einer andern Macht Huldigen. Urt. 8.

Die Erbrechte

auf dieſe Stellen

oder dieſe Stellen ſelbſt, können, wenn die wúrk. lichen

oder

Titular . Beſißer dieſelben

durch

die

oberwåþnten Urſachen verloren haben, race igrem Tode von denjenigen ihrer Erben, die darauf ein Recht haben, wieder erlangt werden, wenn ſie ſich den

geforderten Bedingungen unterwerfen. Art. 9. Das überführte Verbrechen des Hoch .

verraths macht ſowohl den aller Anſprüche verluſtig, welcher dergleichen beſikt, als auch ſeine Erben .

Art. 10.

Unterſuqungen über die Anſprů.

che der Mitglieder des geſebgebenden Raths wer. den auf Vortrag des Gouverneurs, nur durch den Rach ſelbſt entſchieden , doch kann zum Vortheil der bey der Entſcheidung intereſſirten Perſon oder des Oberfifcals der Provinz,

davon an den Kos

nig und das brittiſche Parlament appellirt werden.

Art . II .

Die Ernennung und Abdenfung

des Sprechers gångt vom Gouverneur ab. Art. 12.

Der Gouverneur beruft die Ver.

ſammlung zuſammen..

DOS

. 426

Art. 13.

Er

hat

folglich

auch die Volle

macht, eine Verordnung befannt zu machen , nack der

die Provinz in Grafſchaften ,

Kreiſe getheilt wird ; nennen,

Diſtricte oder

und einen Beamten zu er,

der in jedem Diſtrict die Wahlſtimmen

bewähren muß. Dieſe Vollmacht bleibt nur 2 Jah.

Art. 14. re

den Händen des

in

frårerhin in die

Gouverneurs

und gept

der Geſellſchaft über,

in Folge

der von ihr vorgeſchlagnen und vom Könige ges nehmigten Gefeße.

Art. 15 .

der den Auftrag

die Wahlſtimmen zu bewähren,

þat, ſem

Der Beamte,

Geſchåfte

nicht

länger

als

2

iſt zu dies Jahre

dere

bindlich. Art. 16. ſammlung

Die Zahl der Mitglieder der Vere

darf nicht

unter

16 in Ober ., und

nicht unter so in Unter . Canada reyn. Art. 17.

Die Vorladungsſcheine oder Writs

zur Wahl der Mitglieder müſſen innerhalb Tagen

auf

ſie werden an den

50

vollſtändig befolgt werden ;

höchſte

Beamten überſchrieben,

der

in jedem Diſtrict die Aufmachung der Wahlſtim . men zu

beſorgen hat.

Art. 18.

Dieſer darf nicht länger als 6 Tage

mit der Befolgung dieſer Writs zögern, ſie ihm zu Händen gekommen ſind . 1

ſobald

427

dert

Die Eigenſchaften welche erfore

19. ,

Art.

um

werden ,

zu

ſtimmgebend

ſeyn ,

find

1. Beſik eines liegenden Grundes von + Shel. lings jährlichen Ertrags, frey von allen Beſchwe. rungen,

oder Miethung

eines andern , das jáþr.

licha 5 Pf. Steri. eintrågt, oder eines Hauſes in der Stadt des Diſtricts, das 10 Pf. Sterl. Mie. the foſtet, und zugleich Wohnung in den Diſtrict ſeit 4 Jaþren . Art. 20. Raths

Die Mitglieder des geſebgebenden

und die Prediger,

von welcher Religion

28. feyn mag, fdnnen nicht zur Verſammlung gee wåhlt werden, Art . 21 .

Die

Bedingungen des

Alters ,

der Geburt, der Naturaliſation , welche erfordert werden

um

Mitglied

des

geſebgebenden Raths

zu werden , find eben ſo nothig, um für die Ver. fammlung ſtimm . oder wahlfähig zu feyn. Art. 22 .

Die Perſonen, die des Hochver.

rargs überführt, oder durch eine Acte des geſega gebenden Raths,

die des Königs

Genehmigung

hat, für unfähig erklärt werden, ſind vom Stimm. und Wahlrecht ausgeſchloſſen . Art. 23. des Orts

Die Beſtimmung

der Wahlen ,

bleibt

der Zeit

und

dem Gouverneur

überlaſſen . Art. 24.

Daſſelbe gile von der Beſtimmung

428

des Orts, wo die Verſammlungen gehalten wer : den ſollen,

von iğrer

Zuſammenberufung, ihrer

Aufhebung. Art. 25.

Inzwiſchen muß eine Verſamm .

lung wenigſtens einmal im Jahre gebalten wers den .

Die Dauer derfelben Verſammlung iſt hoch .

ſtens für 4 Jahre beſtimmt, es rey denn, daß fie cher aufgehoben oder Art . 26.

ausgefekt werde .

Der Sprecher giebt

bey. Gleiche

Heit der Stimmen den Ausſchlag, ſonſt die Ma. joritår. Art. 27. Jedes

Mitglied des gefeßgebenden

Raths oder der Verſammlung muß,

ehe es eine

tritt , dem König von Eagland ſchriftlich den Eid der Treue ablegen . Art. 28. im

Namen

Der Gouverneur þat das Recht,

des Königs die in beyden Kammern

pafſirten Bils zu genehmigen, oder dieſe Geneh . migung zurückzuhalten , bis er des Königs Abſich

3

ten darüber fennt.

Urt , 29 . vom

Der König hat das Recht, eine

Gouverneur genehmigte Bill,

den Jahren,

die

chung jener Bill Wird

folgen,

wieder

die Verwerfung mit dem

tum des Empfanges iſt dieſe vernidjter.

in den bey .

auf die Zeit der Bekanntina . zu

verwerfen .

certificirten Da.

der Bill zurüdgeſchickt,

ro

429

Art. 20.

Jede Bill,

zu welcher der Gou

verneur feine Zuſtimmung nicht gegeben

hat,

iſt

so lange obne Kraft, bis der König fie genehmigt und

ſeine Genehmigung

bekannt

gemacht

hat ;

was erſt nach Verlauf zweyer Jahre, vom Datum des Empfangs an gerechnet,

Statt finden tann,

grade wie oben .

Urt. 31.

Die jeßt zur Zeit der gegenwär .

tigen Acte geltenden Geſeke werden ſo lange in ihrer Kraft bleiben,

bis

ſie

durch die oben er.

wähnten Formen widerrufen worden ſind. Art. 32. ůbender

Rath,

Der Gouverneur und den der König

ſein aus.

ernennt,

bilden

ein Gericht für bürgerliche Recrspflege, das über alle Appellationen in den Fällen ſpricht und ente fmeidet, die in einer Schrift erwähnt ſind, welche vor 18 Jahren in der Provinz Quebec durchging. Art. 33.

Alle die Vorſchriften und Anweis

ſungen des Kdnigs, die den ſonſt von der fatho . liſchen Geiſtlichkeit geħobnen Zehnden der protes ſtantiſchen Geiſtlichkeit zuſprechen, werden hiermic widerrufen.

Art.

34 .

Der fånig fann den Gouver's

neur bevollmächtigen ,

Låndereyen zum Unterbale

der Geiſtlichkeit in jeder Provinz anzuweiſen .

Art. 35

Die Einkünfte, welche dieſe aba

.

430

Werfen , ſollen treulich tommen . Art. 36.

der

Geiſtlichkeit, zu Nuk

Der König kann den Gouverneur

bevollmächtigen ,

Pfarreien

und

Pfründen

zu

machen Art. 37.

und ſie wie in England zu ver.

geben . Art. 38.

Pfründe und Pfarreien ſollen gang

den anglicaniſchen Formen u. f. w. unterworfen ſeyn ; die Geiſtlichkeit ſoll unter der Gerichtsbar feit des Biſchofs von Neuſchottland Urt. 39.

ſtehen .

Die Lånder , Schenkungen für die

Geiſtlichkeit, welche der Gouverneur macht, wer: den der Beurtheilung der beyden Kammern und der Geneýmigung des Königs unterworfen. Art. 40.

In dieſem Falle wird die Sache

der Unterſuchung

der

beyden

engliſchen Häuſer

anheimgeſtelle. Art. 41.

Die Låndereyen , die in Ober.Ca.

nada angewieſen worden , werdert, wünſcht,

wenn man es

als freyes und gemeines Lehn of free

and common ſoccage * ) in Unter . Canada und * ) Free and common foccage heißt ſoviel als frey von allen Dienſtgerechtigketten und läuft ungefähr auf das hinaus, was man in Frankreich franc áleu nennt. Der Friedensſchluß von 1763 ſicherte den Nießbrauch aller herrſchaftlichen Rechte denjenigen zu , die im

Beſik derſelben waren ; matt muß , alſo die Einwillis

431 bleiben den allgemeinen Gefeßen unterworfen, die man

in

dieſer Rückſicht in der Folge entwerfen

könnte. Art. 42.

Die Perſonen ,

die in Ober . Ca.

nada ſchon Låndereyen abgetreten erhalten Gaben, können

auf iør Anhalten neue Documente über

das common ſoccage erhalten.

Art . 43

Das neue Document wird dem

Rechte dieſer oder jener Perſon auf gewiſſe Lån. derepen , durchaus nicht zu naße treten . Art. 44.

Dieſe Acte gebe die Kraft irgend

einer Parlamentsacte nicht auf, die entweder ges wiſſe Verbote feſtſtellt, oder auch Gefeße zur An. ordnung der Schifffahre und des Handels macht.

Art. 45.

Die Gereße dieſer Art rollen zum

Vorræeil jeder Provinz insbeſondere in Kraft ge. legt werden . Dieß iſt der weſentliche Inhalt der Bid des Parlaments von Großbrittannien, die im I. 1792

gung des regterenden Herrn haben , um alle die Låndereyen , die man von ihm zu Lehn hat, als freyes und gemeines Lebn zu befißen. Das iſt denn auch der Grund, warum man für Unter, Canada ausdrücks lich ſagt, wenn man es wünſcht. Damals war der Theil, der jegt Ober Canada auss macht, nicht bewohnt ; allein der Wunſch der Landbes fiber, bey deren Abtretung von Låndereyen dieſe Claus ſel nicht erwähnt iſt, iſt hinreichend, ſie hineinzubringen .

432

dort

durchging,

um

den

benden Canada's

igre

Verfaſſung zu geben .

Ober . Canada iſt ein durchaus neues Land, oder vielmehr ein Land, werden muß.

das

noch erſt durchaus

Döne Zweifel gat deswegen auch

General Simcoe die Starthalterſchaft deſſelben übernommen .

Er fall ein ,

von weldjem Nuken

eine ſolche Colonie feinem Vaterlande ſeyn könne, wenn ſie auf die Stufe der Vollkommenheit geo bracht würde ,

deren ſie fähig iſt;

er fielt die

Mittel, die ſie geſchwind auf dieſen Weg der Volls koalimenheit leiten können, Hoffnung allein

war im

für

möglich.

Stande,

Dieſe

einen Mann

von einem unabhängigen Vermogen und von be. ſchränkten Wünſchen , wie er wenigſtens ſagt, da. bin zu vermogen, die ſchönen und großen Anla. gen,

die er in England befaß,

zu verlaſſen, um

ſich in einer Wüſte, zwiſchen Båren und Wilden einzuſchließen : Ehrgeiz

denn

es iſt kaum glaublich,

allein eine gleiche Unſtrengung

daß

Gervors

bringen könne ; dieſer würde wenigſtens hier ſehr . unſchidlich fenn, da General Simcoe, in ſeiner Lage, ſo viele Mittel thátig zu ſeyn beſikt, ohne daß er nöthig gehabt Håtte,

rich ſoweit von reis

nem Vaterlande zu entfernen, was einem faſt im . mer ganz richer Vergeſſenheit zuzieht.

Dem rey

nun aber, wie ißm wolle, ſelbſt wenn Ehrgeiz ſein Haupc.

433 beweggrund geweſen iſt, ro þat dennoch dieſe U6 . ficht, wenn ſie gleich weniger edel iſt, ſłoweniger eben

nichts des

ſo nůßlide Foigen gegabe.

Die Plane des Generals Simcoe für die Bevölferung

und Benugung

von Dier Canada

(deinen, ſo weit . er ſie uns bekannt gemacht bat, ſehr weiſe und verſtandig .

Zwiſchen dem Meers

engen . Fluß und den ( don in Unter . Canada an. gelegten edes ,

Niederlaſſungen,

das im

innerhalb

Boden durch den

eines Vier. Ontario,

See

durch den See Evie, durch den Meerengen Fluß und im

duid den Vorſprung,

den der See Huron

ſüdöſtlichen Theile madt ,

gebildet wird,

will

er den Hauptpunct dieſer Bevölferung, den Mite telpunct aller ſeiner Anlagen, verlegen .

Newark

war der erſte Ort, den er zur Hauptſtadt wähite ; er dachte damals,

daß England gewiß das Fort

Niagara

werde.

entſ

behalten

ieden

iſt,

daß

es

Seitdem es

abg :liefert

mußten ſich ſeine Plane åndern.

endliche

werden

ſoll,

Eine Haupt.

ſtadt darf nicht an der Gränze und noch viel wes niger unter den Kanonen eines feindlidyen Forts liegen .

Er hat an Yorf gedacht, das am nord

lichen Ufer des Sees Ontario, ungefähr Niagara gegenüber,

liegt, dorthin hat er

fein Regiment

verlegt, dorobin mill er ſelbſt jeßt geben, um ſich von der Grange zu entfernen .

i

434 York bietet ſeiner

Ausdehnung ,

Sicherheit

und Lage wegen eine herrliche Ryede dar. ge Flüſſe und nication

kleine Seen machen die Commu .

zwiſchen

Huron leicht. feine Lage Hand,

Eini.

dem

See Ontario

und

See

Das umberliegende Land iſt gut,

giebt

alle

möglichen

Mittel

an die

um den Handel des Sees zu benußen:

Selbſt in militäriſcher Rufſicht iſt die Lage ſehr gut : die Ufer des Sees Ontario werden nemlich am erſten und am meiſten von den Amerikanern bevólfert werden, und Unter - Canada wird immer mehr ein Gegenſtand des Meides als

Ober- Canada.

Die Lage

für dieſe reon

alſo,

die es am

meiſten möglich macht, Hülfe zu leiſten, iſt ſehr wichtig.

Inzwiſchen

ſcheint

doc

Simcoe jegt es aufgegeben zu Aufenthalt ſchlagen .

und Er

Gouverneur haben, feinen

die Hauptſtadt in York aufzu : will dieſelbe an den Ufern eines

Fluſſes, den

man auf allen Karten unter dem

Namen des

Fluſſes de la Franche findet,

den

er Themſe

genannt þat,

errichten.

Fluß, deſſen Quelle zwiſchen

und

Dieſer

dem See Huron

und dem See Ontario liegt, aber noch nicht be . ſtimmt befannt iſt,

wird für nicht

weit entfernt

von denen des großen Fluſſes gehalten ; er nimmt ſeine Richtung in einem Laufe von 4 bis 5 Meis len von Norden gegen Weſten

und ergießt ſich

435 1 in den See St. Clair: 200 Meilen anzulegen, geben

Der Souverneur dentt

etwa von dieſem See ſeine Stadt

der

er ſchon den Namen London ge.

Er kann hier ſehr leicht eine Com.

þat.

munication zwiſchen dieſem Fluß und einem am dern, der ſich in den See Huron ergießt, einrich ten, ungefàpr bey Gloceſter und fann auch durch einen langen Landtranſport Gemeinſaft mit dem See Ontario unterhalten .

Er iſt zu gleicher Zeit

Herr dieſer benden Seen und des Sees Evie, ju dem er auf einem Wege von is Meilen mit ei nem einzigen Landtranſport von 3 Meilen gelan. Selbſt die Grelle des Sees Evie, an

gen kann. der

dieſe

projectirte Hauptſtadt zunächſt

( die lange Spige),

grånze

iſt grade die Stelle, die gut

Vertheidigung des Sees die widytigſte iſt, zumal weil

der Gouverneur hier einen Hafen und eine

anſehnliche

Verſchanzung zu

deſſen Beſchüfung +

anzulegen geſonnen iſt.

Dieſe Stelle liegt übris

gens der amerikaniſchen Niederlaſſung der Halb . infel grade gegenüber.

Die fo angelegte Haupt

ſtadt þat daber alle die Vortheile, die ſie in York Haben fonnte, fie

nemlich

und noch verſchtedne andre ;

weil

mehr im Mittelpunct der gehofften 1

Bevölkerung liegt, weil die Länder, dianern gehören ,

die den Jn.

nicht po nahe liegen ,

und weil

die Abſichten des Generals dahin geben, die Trup .

1 436

pen, welche jekt die Forts , die im nächſten Jahre 1

ausgeliefert werden müſſen ,

befekt

Şalten,

nadz

der Stelle von Gloceſter am Huronſee, nach der langen Spiße am von Michigan,

See

Evie,

nach

der

Stelle

nach zwey oder drey andern Po .

ſten in Städten, die er

noch erſt an den Ufern

der Themſe aufbauen will, und endlich nach York zu verlegen .

Dieſe Hauptſtadt

findet

ſich

mit

allen möglichen Mitteln zur Vertheidigung umge. ben,

und

þat die Leichtigkeit,

ſchnell

diejenigen

1 überall

mitzutheilen ,

welche

Noth

die

fordern

ſollte. Die Willigkeit, mit der die Regierung Land umſonſt

weggiebt,

genblick

an

einer

laßt den General feinen Uur baldigen

großen Bevölkerung

zweifeln ; viele Familien, die im Anfange des amer rifaniſchen Krieges fen ,

die fonigliche

Parthey ergrifo

haben ſeit dem Frieden auf Låndereyen ge.

wohnt,

die ihnen geſchenft waren.

Die ameris

kaniſchen Soldaten , die dieſen unglücklichen Fah. nen folgten , haben auch eine Entſchädigung durch Låndereyen

erhalten,

niedergelaſſen

gåben .

ſem Kriege dienten,

auf denen ſich die meiſten Die Offiziere, die in dies haben

auc

ein Recht auf

einige 100 Morgen , von denen einige ſchon eine

! gewiſſe Unzahl bearbeitet haben.

Der Gouver.

neur ſchmeichelt ſich, viele Anſiedler aus den vero

437 einten Staaten zu ziehen,

er verläßt ſich auf die

Neigung dieſer Leute zum Auswandern und auf ihre Ergebenheit gegen die Es

fommt wůrklich

engliſche Regierung.

alle Jahr eine ziemlich

be.

trächtliche Anzahl von Familien aus verfdziednen amerikaniſchen

alle fiedeln

Provinzen,

an,

aber einige

net

er darauf,

bleiben hången.

ſich nicht

Ueberdas reche

viele Pflanzer aus Neu - Braun.

ſchweig zu ziehen, die dort nemlig das Clima un. . und

ertråglich finden,

endlich zeigt

ihm

die beo

tråchtliche Auswanderung aus Europa, die er vor . ausſieht, die Gewißheit einer großen Volksmenge auf dieſem Wege.

Inzwiſchen macht ißn, wie er

ſagt, die berrſchende Denkart des Volfe, die Zus laſſung der neuen Einwohner ſchwierig, ihm anbieten,

die ſich

vorzüglich derjenigen , die aus den

vereinten Staaten kommen.

Dieſer ſeiner Mey.

nung gemåß, ſchickt er diejenigen Pflanzer, die er am wenigſten in

das

über

beſtimmte Nachrichten þat,

hinterliegende Land

und

legt vor ißnen

Er wünſche alle alte

an die Seeufer Soldaten.

Soldaten aus der engliſchen Armee, alle gediente Offiziere,

die auf

þatbem

Sold

ſtehen ,

bey der

Vertþeilung der Låndereyen, über die der König verfügen

kann,

zuzulaſſen .

Er

wünſcht jedem

Soldaten, der jest in Canada in Garniſon liegt, feinen Abſchied und

100 Acres Land Ee 3

zu geben,

438

fobald er in ſeine Stelle einen jungen Menſchen fchafft, der ihn erſeßen kann .

Er verbindet hier

mit der Abſicht die Volksmenge zu

vergrößern ,

mehrere junge Amerifaner

zugleich die,

in den

Dienft des Königs von England zu ziehen , und dadurch die Anzahl der amerikaniſeen Familien , die dem König ergeben ſind, zu vermehren . ten unter dieſe Soldatenfamilien ,

Mite

die er an die

Seen und an alle Grången gegen die amerikani. foe Seite hin zu verpflanzen gedenkt, will er die Dffiziere bringen , die, wie ich ſchon geſagt habe, ein Recht þaben Land zu fordern .

So bildet er

eine Miliz, die dem Könige aus Gewohnheit und aus Dankbarkeit ergeben iſt und die er als eines der

ſicherſten Mittel

anſieht,

um die Unruhen ,

welche die neuen übelgeſinnten Pflanzer, die mite ten im Lande wohnen, vielleicht erregen könnten , zu unterdrücken und zugleich das Land bey einem Angriffe zu vertheidigen .

Durch dieſe Verlegung

der Offiziere mitten unter die Soldaten und der Leute von

guter Familie, die er noch aus Eng.

land an ſich zu ziehen hofft, gründet er eine Art von Adel, wodurch mehr oder weniger der in der Conſtitution am Tage liegende Entwurf befördert wird,

einen

Erbadel

in

den beyden

Canada's

einzuführen . Man behauptet, daß das ganze Canada,

ro

432

groß es iſt,

nicht das zu ſeinem Verbrauch nd.

thige Getreide hervorbringt: die Truppen erhalten Meble

was in London

fleiſch aus Jrland. allein ,

gekauft iſt

und Pockel.

General Simcoe will nicht

daß Ober . Canada den Bedürfniſſen aller

ſeiner Bewobner ein Genüge zu leiſten im Stande ſen,

ſondern daß es

ſogar die Kornkammer für

England werde ; daß ſeine Ausfuhr dieſes Lebens. mittels ihm zu einem

anſehnlichen Tauſchbandel

behůlflich

und er zweifelt auch gar

ſeyn moge,

nicht daran ,

daß

triebſamfeit,

die

durch das Beyſpiel dieſer Bes er

beym

Ackerbau

von

Ober.

Canada ju wecken bemüßt iſt, nicht zugleic auch + Unter - Canada aus geriſſen

werde.

ſeiner Sorgloſigkeit

Die Menge

þeraus.

von Fiſchen ,

die

ſich in den Seen findet, und vorzüglich von Stó . ren im See Ontario, feint ißm ein Mittel an die Hand zu geben , mit Rußland in dieſem Artie fel vortheilhaft zu wetteifern, das England biers mit ſo anſehnlich verſorgt.

Der Pelzhandel ſcheint ihm ſehr dem Korns Handel nachzuſtehn ;

er gålt ihn für ſehr unnük

für Großbrittanien, und für ein Mittel zur Un. terdrůdung Canada's ; indem er allen Handel in den Sånden einiger Seſellſchaften vereinigt, mache er dieſe zugleich zu Herren der Waaren , als Küdfracht aus England ziehen. Ee 4

die ſie

Er wünſcht

440

und

hofft,

daß fich Kaufleute am See Ontario,

in Montreal ſogar und in Quebec

niederlaſſen ,

und durch

dieſen Kornhandel jenes Monopoliumn

zernichten

werden,

gegen

das

er mit Recht

ſo

aufgebracht iſt.

Die Regierungsgrundfäße, die General Sim. coe an den Tag legt, ſind reşr edel und gut : er þaßt jede willführliche und militariſche Regierung außerhalb

den Ringmauern der Forts ;

er

will

Freyheit nach ihrer ganzen Ausdehnung, wo Ger gegen

þorſam

Conftitution

die

Landes - Geſeke Rie erlaubt.

und

gegen die

Er iſt deswegen gar

nicht eifrig darauf bedacht, in ſeinen Händen als les Anſehn zu vereinigen, er überlaßt den Lieute . nants ,

die er

für jede Grafſchaft ernennt,

das

Recht, die Friedensrichter und bey dem Militair die Offiziere zu ernennen . wichtigſten Månner

der

Hiedurch glaubt er die Regierung ,

wieder die ihnen Untergeordneten und

ſich

dadurch

und

dieſen

zu verpflichten ,

mehrerer Hülfsmittel

zu verſie

dyern, um die gute Geſinnung und die Ergebens heit gegen die engliſche Regierung zu unterhalten. Jeder Friedensrichter, und es giebt ihrer eine ſehr große Menge,

hat in ſeinem Diſtrict das Recht,

jedem neuen Pflanzer, deſſen Betragen und Grunds fåge er fennt, im Namen des Königs einen Land . antheil von 200 Acres zu geben .

1

Der Landmeſ

441 ſer des Diſtricts

erhåle von

dem Friedensrichter

durch ein Billet Nachricht von der dem Neuan. gekommenen

gemachten

Schenkung,

ſo wie von

dem ihm abgenommenen Huldigungseibe ; er giebt dieſem neuen Pflanzer ein Certificat, das ihm an . weißt,

in welcher Gegend des Diſtricts

Landantheil

zu

Scenfung

der

gegeben hat.

ſuchen

habe,

auf den

obrigkeitlichen Perſon

er den ihm

die

ein Recht

Wenn er eine großere Menge Lan.

des zu haben wünſcht, ſo muß er ſich beym aus . ůbenden Rathe melden. Die wenigen

Einwohner,

die zur Zeit fich

noch in Ober . Canada finden, deren Anzahl, die Einwanderung mag

ro

beträchtlich ſeyn wie ſie

will, zu dem zu bevölkernden Lande doch noch in feinem Verhältniß

in

langer Zeit

ſteben

wird,

laſſen bey dem General Simcoe auch nicht den Wunſch

aufkommen ,

Indianer

zu

auf Koſten der

ſein Land Er

vergrößern.

nimmt

vielmehr

diejenigen, die die Amerikaner aus ihrem Gebiete verdrången,

mit zuvorkommender Güte auf und ,

handelt alſo ſehr klug .

Wenn es die Politik der

vereinten Staaten verlangt, zwiſchen ſich und den Englåndern verſtatten ,

feinem Volfe

Aufenthalt

zu .

das durch die Leichtigfeit, mit der is

verführt werden gen

einen

kann,

gefährlic

ſeiner kleinen Anzahl

wird, das wen

ohne Nugen iſt,

Ees

und

442

das , als ein von der Jagd lebendes Volf einen großen Strich Landes zu ſeiner Subſiſtenz nöthig þat,

ſo duldet zu

gleicher Zeit der Gouverneur

Simcoe dieſes Volk ogne Beſorgniß hinter den engliſden Beſißungen, knüpft dadurch es mit Eng . land enger zuſammen und erbittert es zugleich ges gen die Amerikaner , um dieſen Haß im Notfalle zu benußen ;

übrigens

iſt er

gewiß,

von ihnen

alle die Landantheile zu erhalten, die er wünſcht. Obgleich Gouverneur

Simcoe

den

Pelz .

Handel nicht für ſo vortheilhaft für England håle, als viele Engländer die Vortheile Staaten

deſſelben

theilen ,

an der Fahrt und

es glauben, nicht

ſo will er doch

mit

den

vereinten

die durch Räumung der

auf den

Forts

Seen Antheil gewinnen

an ihren Küſten Herrliche Håfen

erhalten ,

folglich alle Gelegengeit baben, an dieſem Handel Theil zu nehmen.

Er glaubt, daß ſich ſehr leicht

eine Communication und

dem

zwiſden

See Ontario,

Joſeph: Fluſſes eröffnen

dem See Huron

vermittelſt laſſe,

des

Sanct

welche, indem ſie

den Kaufleuten den ganzen Umweg auf dem Des troit, Fluſſe,

auf dem See Evie, auf dem Nia.

gara . Fluſſe

und

auf einem

Sees Ontario erſparen vereinten

Staaten

in

großen Sheile des

würde, ihrer

nothwendig

Hoffnung

die

tåuſchen

müßte, ferner etwas, wie bis jegt, über die Seen

443 aus

der Wåldern

zu ziehen ,

Huron . Sees liegen, Schiffe

die oberhalb des

und zugleich die engliſchen

von der Nothwendigkeit befreyen müßte,

unter den Forts von Detroit in Zukunft den fahren.

und Niagara,

die

Amerikanern angehdren , wegzu .

Er glaubt fogar, daß eine grade Com.

munication zwiſchen dem Huron . See, und dem Sanct Lorenz . Fluſſe bis auf einige Landtranſporte möglich

fen ,

die wohl

von Stromſchnellen,

durch

die große Menge

welche fich in dieſem Fluſſe

und in den kleinen Seen, durch welche er fließt, befinden, nothwendig werden würden . triegeriſchen

Die

Plåne des

Gouverneurs

im Fall eines Krieges mit den Amerikanern, gee þen dahin, ſie auf engliſchen Grund und Boden zu locken , um ſie hier mit deſto größerm

Vorteil

zu ſchlagen , da er ſich auf dem Schuß

ſeiner

Forts verlaſſen darf ; eine betråchtlice Marine einer Menge von

kleinen

einzurichten ,

die aus

Fahrzeugen,

die ſchwere Kanonen füþren, beſte.

þen ſoll,

gegen welche feine amerikaniſche Jache

fiche zu zeigen wagen darf,

und mit denen man

ſebr leicht eine Landung in den vereinten Stag. ten deden founte, wagte.

wenn man ſie ganz offenbar

Ueberdas rechnet er auf die Hülfe ſeiner

Landmilig ,

durch

welche

er anſehnliche Streifee

reyen tief ins feindliche Land hinein auszuführen

1

444 In Kriegszeiten ſcheint ißm dieſe

gedenkt.

zwiſchen dem Huron . See und dem

munication See

Com

Ontario

noch

viel

die Galeeren ,

derſelben

vermittelſt

nothwendiger ;

er hoffe

Bombardiers

Galioten und Kanonierbote in dieſen legten See zu bringen, die er in einer andern Stadt, die an liegt und die er

der Themſe

Chatpam

nemat,

erbauen will. Die Abſichten und

idy

des Souverneur

Simcoe,

ſpreche hier nur von denen,

welche die

bürgerliche Einrictung betreffen , ſind ohne Zweifel ausgedeşnt und gut angelegt ;

ich

glaube ſogar,

daß ſie für die Lage eines engliſchen Statthalters , in

der

er

ſich

befindet,

die beſten find .

Thre

Ausführung iſt unbezweifelt möglich, wenn er das Zutrauen der Regierung beſigt und viel Geld zu verwenden hat.

Er würde übrigens eine anſehne

liche Hülfe an den Soldaten baben, die in ſeiner Provinz vertheilt liegen.

Er fieht aus

guten

Gründen die Nothwendigkeit ein, die Regimenter in

einem

Lande

zur Arbeit anzuhalten,

wo

er

nicht hoffen darf, fie gut zu manövriren und mo die Arbeit ſie beſonders zu der Art Krieg zu füh . ren eignet, kämpfenden

die ihrer Fleinen Anzahl, den zu beo Feinden,

und

den

Schwierigkeiten ,

auf die fie ſtoßen, am gemäßeſten iſt. Deſſen ungeachtet hat aber die Nusführung

445

im Ganzen noch fehr viele Hinderniſſe ; das größte ljegt in dem Entſchluſſe des Gouverneurs, Perlauf von

Jahren nach England zurückzu.

5

Ein

kehren.

ſo viel umfaſſender Plan,

der ſo

kann nur von dem

in fick begreift,

viele Jdeen

nach

ausgeführt werden , der zuerſt im Stande war , ihn Dieſe Ausführung feßt Muth und

zu entwerfen.

Ordnung voraus, vermoge der Grundfäße, die bey dem Entwurfe zum Grunde liegen, und der Kennt. niß

des

Zuſammenhanges

einzelnen

der

Theile

dieſes Projects, ſo wie Rußmſudyt im guten Sins ne

Ales das iſt nichts für einen

des Worts.

iſt er ein ſehr mittelmäßiger Kopf,

Nachfolger ;

ſo iſt er weder im Stande ein ſolches Project zu noch

verfolgen,

auszuführen ,

und dieß iſt nicht

der Urt, von Subalternen befolgt zu werden ; iſt er

etwas übers Mittelmäßige hinaus ,

die

was

gewóbnliche Klaſſe iſt, ſo reizt ihn ſeine Eigenlies be,

nicht den Anweiſungen eines Undern zu fole

gen und würden die Verhaltungsbefehle des Mie niſteriums poſitiv in einer

Entfernung als

vermieden, Liebe

fenn ,

von

befolgt

für militäriſche

Macht in

ro

fönnen dieſe dennoch 2000 Meilen leichter Uebrigens

werden . Gewalt,

für

iſt

willkührliche

allen Ländern der Welt denen eigen ,

die Gewalt in Händen haben. Gouverneur

Simcoe

Wenn daher der

Ober - Canada in

zwey

446 Jahren

Verlaßt, wie es ſein Vorſak ift, ſo wird

er ſogar nicht einmal genug Zeit haben, um den Grund des plans zu legen, in dem er,

und wie

ich glaube mit Recht, den Wohlſtand von Obers Canada und große Vortheile für England erblickt ; deflen verſchiedne Zweige aber ſo ausgebreitet und ſo zahlreich find, daß mehrere Jahre şintereinan . der, die man in demſelben Geifte verleben müşte, nöthig ſind, um ihn nach ſeinem gangen Umfange gut auszuführen.

Ich

glaube

übrigens

auchy,

daß

ſelbfi

er

Schwierigkeiten in der Ausführung deſſelben fint. den

So unabhängig der General Sim

wird .

coe vom Lord Dorcheſter in allen bürgerlichen Angelegengeiten iſt, tårfache.

ſo wenig iſt er es im Milio

Hiezu gehört denn auch die Verlegung Er ſagt ſelbſt: er fürchte in dieſer

der Truppen .

Rückſicht Widerſtand zu finden , und wie ich glau. be, ſagt er hier nicht alles, was er weiß.

Wers

den die Truppen nicht an die Stellen Betlegt, die bie

projeccirte

Hauptſtadt

Niederlaſſungen ,

und

die verſchiednen

die der Gouverneur

denkt, decken und vertheidigen ſollen,

anzulegent werden die

Soldaten mehr zum Ererziren als zum Arbeiten angebatten , ſchied, die To

erhalten

diejenigen

nicht ihren

Ab .

einen Mann in ihre Stelle bringen,

feblen ſchon

im Projecte weſentliche Tpeile ,

447

die ſchwerlich

auf irgend

eine andre Art zu eru

regen ſind. Lord Dorcheſter iſt alt, und, wie alle alo ten Leute,

fein Freund von neuen Ideen .

Et

iſt ein Freund von unumſchränkter Gewalt,

die

gegenwärtige Dentart in Unter- Canada fann ist ihm den Wunſch entſtehen laſſen , mehrere Trup: pen dorthin zu ziehen und des Gouverneur Sim coe's

Neußerungen laſſen

mich faft vermuthen ,

daß er glaubt, er þabe dieß alles im Sinn .

Viele

leicht täuſcht ſich auch der Gouverneur ſelbſt in einigen ſeiner Erwartungen. Die Auswanderung aus den vereinten Staaa ten nach Ober - Canada, beträchtlichen

( ich rede hier von einer

Auswanderung )

wahrſcheinlich, als ihm. Låndereyen - ſcheint

iſt

nicht

ſo

Seine Scenfung von

auf den

erſten

theilhafter, als ſie würflich iſt. werden

mir

Anblick vore

Die Ländereyen

freylich umſonſt vergeben ;

ein Certificat

vom Feldmeſſer, das auf Befehl des ausübenden . Rathes

ausgeſtellt wird,

fekt freulich diejenigen ,

die es erhalten, in den Genuß dieſer Låndereyen ; aber ſie erhalten nicht ſehr geſchwind die Rechte darauf ; dieſe werden früher oder ſpårer, nach dem Gutdůnfen des Ratos, vertheilt.

Ich weiß nidit,

ob irgend eine vollſtändige Schenkung mit dieſen Eigenthumsrechten

verſehen iſt.

Wenn ein ſola

1

448 cher Beſiker ohne Kinder ſtirbt, ehe er dieſe Rechte fållt ſein Gut wieder dem Kör

bekommen hat, fo nige anþeim ;

kein Seitenerbe, fein Freund kann

ihm im Beſik deſſelben

folgen ;

die darauf ges

wandten Capitalien und Arbeiten ſind dann allein zum Vortheil der Krone hineingeſteckt.

Wenn

in den vereinten Staaten ein neuer Pflanzer beym Anfauf

einer

gewiſſen

von Låndereyen,

Anzahl

die er erſt auf hinausgefekte Termine zu bezah. len þat, berechnet, daß er ſeinen Terinin dadurch abtragen kann, Eigenthums durch

daß er einen kleinen Theil feines deſſen

wieder verkauft,

urbarmachung verdoppelt hat,

Werth fick fo

þat der

Pflanzer in Canada nur von dem Gutdůnken des Gouverneurs

die

Sichergeit

ſeines Beſiges

zu

erwarten , und iſt er flug, ro traut er dieſem nur mit einem gewiſſen Rückhalt.

>

kanntſchaft mit

Fürſprache, Beo

guten Pflanzern macht

freylich ,

daß man dieſe Redte früher abtritt, und erleich . tert alſo einen zweyten Verkauf ; aber dieſe Gunſt. bezeugungen

gehen immer

nur auf einen Theil

und ſind immer willfågrlich ; ſo lange es fein Ge . fek giebt,

was den Zeitpunct und die Bedingun.

gen der Auslieferung dieſer Redite feſtſtellt, wer . den die Beſiger immer beſorgt, thum immer

Verbeſſerungen

nur

und das Eigen. folglich

aud die

ſebr langſam von

Statten

ungewiß bleiben,

gebn .

449 gehn.

Ein Vorbeşalt zum Vortheil des Königs

bey allen jeder die den

vom Bolde

Art,

ſich

Sdenfungen betrifft: die Minen

dieſen

vielleicht in

mögten ,

ſo

bis zu

abgetreten Lande fin.

dem

wie

den Strinfohlen ,

auch

das Syols,

was

der

Oberfeldmeſſer zum föniglichen Sdiffrau tauglich dieſe Einſchränkungen

Aile

findet.

beunrubigen

' einen guten Anſiedler. Der Vorigeil einer Schenkung könnte dager bey vielen Leuten ,

die

Auswandern

zum

geneigt

ſind, wohl durch alle dieſe wirflich vorhandnen Wenn man als Beforgniffe aufgewogen werden . einen

Grund

Auswanderung

der

an den König

von England anführt,

wohl nur ein leerer Traum . Þeit

Angånglich feit

aller, hier

von

ſo iſt das

Es iſt eine Eigens

der Siegierung angeſtellten,

Englånder, dieſe eingänglichkeit vieler Einwohner der vereinten Staaten,

und noch dazu aus allen

Stånden,

an

růhmen .

Ich weiß nicht,

den König

von

England

ſebr zu

welche Gründe ſie zu

dieſer Meynung vermogen , aber wenigſtens ſpricyc das,

was

man

nicht dafür.

in

den vereinten Staaten

böre,

Man bekennt ſo laur, ſo unguege.

fekt Grundråke,

die das Gegentheil õievon aus.

machen , daß man dieß nothwendig für einen beſo ſern Bůraen der Geſinnung

der Amerikaner an .

FF

450

nehmen m13 , als das Vorgeben einiger wenigen großbrittanniſchen Beamten . Man behauptet hier,

daß faſt alle die Fa .

milien, die aus den vereinten Staaten hieherlom . men , deswegen herziehen, weil ſie dort einer Tape unterworfen

find,

die,

ſo

klein

mag , ihnen doch nicht gefällt. fo ,

würde

ſo

die Zukunft

eine gar

ſie immer ſeyn

Iſt dem würklich

ſolche Dentart England

nicht vortheilhaft feyn .

für

Man

hat uns auch geſagt: daß der Gouverneur Sim. coe, bey dem eifrigen Wunſche, den er bat, Ober's Canada zu bevölkern, fehr leidyt bey jedem Pflan . zer,

der ſich ihm anbietet,

det, die

die Bedingungen fins

er von iým verlangt, und daß ungeach .

tet ſeiner Abneigung gegen die Speculationen auf Låndereyen, und ungeachtet ſeiner perſönlichen Un. sigennüßigkeit,

oft eine ganze Ortſchaft und bis

weilen zwey oder drey ſogar derſelben Perſon zu. geſprochen werden .

Der Gouverneur denkt ferner, daß der Hans del von Ober . Canada

noch durch die Producte

vom Geneſſé. Diſtricte finne vergrößert werden, für die er keinen andern Abzug , als auf dem St. Lorenzfluß erblickt.

Es iſt ſdwerlich zu glauben,

daß dieſe Meynung Grund habe, wenn man die Mittel fennt, die Creek;

der See Oneyda,

der Mohawks . Fluß zu

einer

der Woods Communis

451

cation mit dem See Ontario und mit dem Nord . Fluſſe

an

geben,

die Hand

die jekt nur durch

drey Landtranſporte unterbrochen wird ; und wenn man zugleich den Eifer, Betriebſamkeit

die Einſidten

der Amerikaner in

und

die

den vereinten

Staaten tennt,

für alles was Erleichterung der

Communication

für

betrifft.

Schifffaþrt

Die

Rechnungsfehler des Gouverneurs, die auf Na . tionalvorurtheilen beruhen, ſind zu unwichtig, um würflich bey der Uusführung ſeines Projects ein Hinderniß zu werden ; ſie können vielleicht die Er. füllung deſſelben verzögern , aber fie doch niemals růckgängig fånden.

die andern ſich nicht

wenn

machen ,

Die wahren Hinderniſſe ſind die erſten

foon erwåşnten , vorzüglich die Rückebr des Gour verneurs nach England. Für jeßt iſt die Zahl der Volfamenge ,

wie

ich ſchon geſagt habe, auf dreyßig tauſend geſties gen.

Die betrådytlichſte Niederlaſſung iſt die von

Detroit ; ſie beſteßt einzig und allein aus franzör fiſchen Fainilien .

Der größte Theil der Nieder.

laſſung

auf

liegt

aber

einem Boden,

Tractat gemäß amerikaniſch roird. der ſdomeicheln dort

der

fidy, daß dieſe Familien,

niedergelaſlien haben,

rikaniſche Regierung

aber

die ſich

von ihrer Seite

die engliſde ziehen werden.

dem

Die Englån .

auf

Wenn ſich die ames ſo

Sf 2

gegen

dieſe Leute

1 452 beträgt,

wie

işr Intereſſe

es

fordert, ſo iſt es

gar nicht wahrſcheinlich , daß dieſe Familien iþr feit langer Zeit bebautes Eigenthum , des einzigen Grundes wegen,

um unter engliſcher Herrſchaft

zu leben, verlaſſen werden .

Die übrigen Nieder.

laſſungen in Ober . Canada find: eine reør betracht liche

vom

Fluſſe,

Fore

Evie

bis Newart,

welche übrigens,

långs

dem

ungeachtet die Häuſer

nicyt ſebr nahe liegen, keinen großen Umfang ein . nimint ;

einige andre,

aber ſehr wenige,

an den

Creefs, die von Newark bis zur Spike des Sees Ontario in dieſen fallen ; ein unbedeutender Anfang zu einer in York ; endlich in Kingstown, dem St. Lorenzfluſſe

bis an

långs

die Gränzen

von

Unter Canada, die von allen die volkreichſte iſt. Was

die

militåriſchen Pläne des Gouders

neurs betrifft, ſo find bloß ſeine Vertheidigungs . anſtalten beſtimmt und genau berechnet; die Vor . kehrungen

für

ein offenſives Verfahren

unbeſtimmt und von einer ſolchen Art,

ſind

ſo

daß fich

gar nicht darüber ſprechen läßt. Der Haß des Gouverneurs gegen die vers einten Staaten macht, gend etwas ſpricht,

daß wenn er nur von ir.

was Bezug darauf hat,

alle Grången der Klugbeit und

er

der Anſtändigkeit

überſpringt, die er bey. jeder andern Sache vor Augen

behåll.

Er war ein eifriger Befördrer

453

amerikaniſchen Krieges,

des aber

zugleich

nahm

ſehr unglüdlich , Theil

ſehr

lebhaft,

daran ;

der

ſchlimme Erfolg hat ſeine Geſinnungen nur noch bitirer gemacht und mit wahrem Schmerze habe iç gepört, wie er ſich der Anzahl von Häuſern , die er in dieſem unglücklichen Kriege abgebrannt Şabe, rühmte und wie er noc , meşrere abbrennen wolle, wenn der Krieg wieder anfange ; die Projecte,

furz alle

die nur ein fo heftiger Partengeiſt

einfloßen kann .

Er ſagte uns, daß er entſchloſ.

ſen fer, im Fall

ein neuer Krieg mit den Amer

rikanern

ausbråche,

machen ,

welche dieſe zu ähnlichen nöthigen wür.

ſo

ſtarke

den , die ſie nicht anzuſchaffen , halten , im mit

Stande wåren ;

ihnen zu führen.

Geldauslagen

ju

geſchweige auszu.

kurz , einen Geldfrieg

Inzwiſchen behauptet er

unaufförlich , daß er mehr als irgend jemand Fries den mit den vereinten Staaten zu halten wünſcht. Er ſieht hierin , und das mit großem Rechte, ein großes Mittel zum Fortfommen ſeiner neuen Co. lonie,

aber ſein Haß gegen die Rebellen iſt ſo

ſtarf,

ſein Verdruß,

fern ,

ſo augenſcheinlich,

die Forts wieder auszulipa daß der Vorwurf,

den

ißm die Regierung der vereinten Staaten madt : im

vorigen Jahre den Indianern mit Rath und

That beygeſtanden zu haben, und zwar ſo viel wie er nur immer konnte,

ohne ſich ſelbſt in Verle.

Ff 3

454 nicht ohne Grund zu ſeyn

genheit zu bringen ,

bey

erreichte

ſdyeint.

Er

Krieges,

deſſen glücklicher

Nugen

gewiß ſchien ,

Niach ſucht

zu

habe,

Erfolg ihm in feinen

die doppelte Abſicht,

ſeine

und

ſeine

befriedigen.

auch keinesweges, troffen

Erregung dieſes

zugleich ſeinen Haß

und

Rubmfucht

der

Er ſelbſt läugnet es

daß er ſchon Verfügungen ges

um alle die Indianer, die ihm zu

Gebote

ftanden ,

führen,

deren

nach

dem Geneſſé- Diſtrict zu

Unzahl, wie er verſichert, fich auf

5000 beläuft;

woraus denn natürlich

die Vers

brennung aller Wohnungen und die Niederineze. Einen rolden

lung aller Familien folgen würde.

Krieg will England am Ende des 18ten Jahr. þunderts füpren ;

und es iſt der ſonſt großmůchi einer Colonie,

ge und edle Stifter

der ibn ents

wirft und feit langer Zeit vorbereitet. dieſe Projecte nicht aus verneurs ſelbſt, þåtte

er

Perſonen

ſo

Håtte ich

dem Munde des Gou.

würde ich ſie nicht glauben ;

ſie nicht meşreremale vor verſchiedenen zergliedert,

ſo

würde ich ſie

nicht zu

wiederholen wagen. Abgerechnet das Nachtheilige dieſes brennen. den Haſſes gegen die vereinten Staaten, Gouverneur zu

laut eingeſteht,

den der

und der ihn ro

weit führt, ſcheint mir der Gouverneur Simcoe pier grade in der vortheilhafteſten Lage zu ſeyn.

455

Er iſt gerecht, thårig, aufgeflare, brav, offen, bea fißt das Zutrauen des Landes, der Truppen und aller derjenigen, die mit ihm in der Verwaltung der Regierung arbeiten. dieſen

Innad läßlich iſt er mit

Angelegenheiten beſchäftigt;

er erhält dem

König von England ſeine Freunde, und verſäumt fein Mittel , ſaeint,

işm neue

zu erwerben .

Wie mir

ſo vereinigt er bey folchen Umſtånden in

fic alle die Eigenſchaften, die in ſeiner Lage no . thig ſind, um England den wichtigen Berig von Canada zu erhalten , wenn es anders möglich iſt, daß es daſſelbe lange behalten kann.

In ſeinem gewöhnligen Leben iſt der Goue verneur Simcoe einfach , ohne Umſtände, gefåle er

lig ;

in

wohnt

einem

elenden

kleinen Hauſe

von Holz, das vormals die Commiſſarien , die ſich wegen

der Fahrt hatten :

inne

auf dem

See hier aufbielten ,

er wird bier von 4 Soldaten bes

wacht, die jeden Morgen vom Fort fommen und die er des Abends dorthin zurückſdict. hier große iſt

gefällig

über

gaſtfrey und ohne Stolz; und

aufgeklärt;

alle Gegenſtände,

er

jedoch

Er lebt ſein Geiſt

ſpricht ſehr gut lieber

über

ſeine

Projecte , als über alles andre, am liebſten aber über den Krieg, der bey ihm Herrſchende Leiden. (daft zu

ſeyn

ſcheint.

raichte jedes Landes ,

Er kennt die Kriegsge. er fießt feinen

Sf 4

Erdgugel,

SONRUSTRER 456

ohne nicht dabey an die Geſtalt eines Forte, das

1. er hier aufmerfen mögte , zu denfen, und an dieſe Anlegung ges

fnüpfen,

zu

Pyiladelphia

wenn man glauben , fdjaft

den Entwurf eines

des Forts

zu

hört,

zumal deſien,

dem er nach

gedenft.

kommen

daß

in

er

den

Feldzu

Man muß,

Frieden wünſcht,

feine Vernunft Gabe eine große Herre

über

ſeine Leidenſchaften ,

oder er betrüge

ſich ſelbſt . Madame Simcoe

tig und brav ,

ſpridyt wenig und iſt in Beobach .

ihrer Pflichten

genau ;

Frau von 36

ſie iſt furdytſam , þat Geiſt, iſt leộr ar.

Jahren ;

tung

iſt eine

als Mutter

und Weib ſehr

was ſo weit geht daß fie den

Geheima

Secretair ihres Mannes macht. . Jør Talent zum Zeicynen ,

welches

Planezeichnen

fie bloß auf das' Karten , und

beſchränkt, regt ſie in den Stand,

igrem Manne Febr núßlich zu werden. Ober : Canada bezahlt England feine Abga. ben .

Alle Taren, die man von Staatswegen eine

hebt,

ſind eine Weintare,

die 4 Pences für die

Galone Maderamein und - für alle andere Weine betragt ; eine Abgabe von

36 Shillings Sterl.,

für die Erlaubniß Wirthſchaft zu treiben, die um 20

Shillings

Currency * )

( 4 Dollars ) in der

*) Der Werth des Geldes iſt in Canada nach dem Ges reß derſelbe als in Halifax, 5 Shilings der Dollar ;

457

Sigung von 1793 geſteigert iſt.

Die ganze Ein .

nahme beläuft ſich auf ungefähr 900 Sý. Ster. lings

und

wird

zur

Beſoldung

des Sprechers

im Hauſe, der Secretaire und zu der Beſtreitung der Koſten gebraucht, die die Bedienung und die Unterhaltung

des

Lotals

der

Gefellſchaft

nó.

tyig magt.

Die Friedensridyter beſtimmen in den quar ter ſeſſions (vierteljäßrigen Gerichten ), grade wie in

den Belauf der Abgaben ,

England ,

Errichtung

öffentlicher Gebäude,

rung

zur

und

nicht).

ndrig

fennt

man den lekten Punct

Dieſe Auflagen

werden durch ein Kopfo

(Bis

ſind.

jur Wegebeſſer

der Armee

Unterhaltung

die zur

jegt

geld eingehoben,

das

nach

dem

muthmaßlichen

Reichrhum der anweſenden Diſtrictsbewohner eina gehoben

wird ;

das

ftårtſte

geht

nicht

über 4

Dollars. Nach denſelben Grundſågen wird auch das zur Beſoldung

der Mitglieder der Verſammlung

nöthige Geld erhoben.

Dieſe zeigen,

wenn ſie

von der Sigung zu Hauſe kommen , ein Certifia

Ff5 aber dieſe Rechnungsart, die man in allen Regies rungs , Rechnungen genau beobachtet , wird nicht ſo genau in den Privatgeſchäften genommen.

Die in

New York gebråuchliche Geldart gilt auch vorzüglich in dem Theil von Canada der an New : York grångt .

438

wodurch die Zahl

cat des Sprechers, ihrer Anweſenheit densrichter

beſcheinigt

einem

wird,

ihrem Diſtrict vor, und

in

für jeden Tag von dem

Fries

erhalten

in dieſer Abſicht erhob. die Tage der Hin- und

Dollars,

2

nen Gelde

der Tage

Herreiſe mitgerechnet. Dieſe quarter ſeſſions werden in jedem Di. ſtrict

gehalten.

Die

Eintheilung

in

Hängt mit der Recytspflege zuſammen .

Diſtricte Die Rich .

ter des obern búrgerlichen und Criminal . Geridits . Hofes halten

viermal

des Jahrs in der Reſidenz

des Gouverneurs Gericht; es ſind ihrer drey, den Oberrichter mitgerechnet; in den

verſchiednen

ſie halten auch jágrlich

Diſtricten der Provinz Ge.

richytstage; Diſtrictsrichter fdlichten in Sikungen , die

nicht ſo

weit von einander gehalten werden,

Sachen von geringerer Wichtigkeit, und die Frie. densrichter

haben dieſelbe Gerichtsbarkeit als in

England . Ein Gericht, das aus dem Gouverneur und zweyen ſteht,

Mitgliedern iſt

des

ausübenden

das Appellationsgeridyt

für

Raths bes diejenigen

Sachen, die durch den obern Gerichtshof geſchlich . tet worden ſind.

Der Gouverneur vált aud mit

jemanden, den er nach ſeinem Gefallen zum Bey. ſtande fick wählt, Gerichte über Teftamente, In: teſtaterben , Waiſen 4. ſ. wo .

459

Ich

fragte Herrn Wiite, Generalanwald

der Provinz , über die Beſchaffenheit der Verbre. und über

chen , daß

igre Befirafung;

er ſagte mir ,

es feinen Diſtrict gebe, wo nicht ſchon eine

Klage wegen Mord gewefen wåre, und in meh . rern zwen ; daß feiner dieſer Angeklagten von den Geſchwornen ſchuldig befunden ware, obgleid, alle Anzeigen gegen ſie geweſen ; daß, da die Gefang. niffe nicht

aufgebaut

wåren,

man

die

kleinen

Verbrechen , die nach engliſchen Geſellen mit Ge. fangenſchaft beſtraft würden , bier durch Geldſtra. fen abmade,

die aber

gewöhnlich

nicht bezahlt

würden , weil es an Zwangsmitteln fehlt.

Schule

denſachen wåren der gewöhnlichſte Gegenſtand von Prozeſſen ; bisweilen aber auch Schlagereyen, weil Trunkenheit ſo gewöhnlich im Lande iſt. Die Provinz ſtricte

getheilt :

und St. John .

Ober . Canada wird in

Detroit,

Niagara,

4. Die

Kingstown,

Die Friedensrichter werden un.

ter den Leuten ausgeſucht, die die meiſte Fåbig. keit haben, die Stellen zu verſeßen , aber in einem ſo jungen Lande find diejenigen,

die dieſes Zur

trauens wúrklich werth find, gar nicht häufig. Die Eintheilung

Ober . Canadas

in

Grafo

ſchaften, iſt rein militariſch, und bezieht ſich allein auf die Einrollirung, Vollzáşligmachung und Ver. ſammlung

der Milig.

Dieſer Grafſchaften find

460

ungefähr 12, deren Namen, die ich übrigens auch nicht

weiß,

bier

ju gar

nichts

nůken würden.

In jeder Grafſchaft verſammelt und commandirt ein Lieutenant und ein Unterlieutenant dieſe Mis lis ; fie muß in Regimenter und Compagnien eine getgeiſt fenn,

und

erſten Junius,

wird einmal des Jahres, am

in jeder

Grafſchaft zuſammenges

rufen, und von den Compagnie , Capitains wenig. ftens zweymal im Jahre.

Jeder Mann iſt Lande .

foldat fobald er 16 Jahr alt iſt,

bis zu ſeinem

soſten : wenn er ſich nicht enrolliren läßt, ſo wird er zu einer Geldſtrafe von 4 Dollars verurtheilt ; ein Offizier muß 8

und ein Unteroffizier 2 Dole

lars erlegen,

ſie

wenn

ſich nicyt zur Verſamm .

lung der zuſammenberufnen Miliz verfügen. Der Offizier,

der im Falle eines Angriffs oder eines

Aufruþrs ſich nicht an dem ihm angewieſnen Po . ften

begeben

würde,

um nicht zu dienen ,

oder fich verbergen

wollte,

würde zu einer Geldſtrafe

von so Pf. Sterl. rerurtheilt werden ; der Unters offizier in demſelben Falle zu einer von 20 Pf. Sterl .

Der Landſoldat,

der alle oder einige reis

ner Waffen , ſeine Munition ment

verkauft

hatte ,

müßte

oder eine

fein

Equipes

Strafe

pon

5 Pf. Steri. bezahlen, oder würde zu einer Ges fangenſchaft von 2 Monaten

verurtheilt werden ,

wenn er die Geldſtrafe nicht bezahlen könnte .

461

Die Quåder, die Menoniſten , die Dunfer múffen jährlich

20

Sk .

zu Friedenszeiten,

und

5 Pr.

Sterl . zur Zeit eines Angriffs oder Aufrußrs bes zahlen, um vom

Tragen der Waffen frey zu bleia

Dieſe Geldſtrafen oder lockaufungen wer .

ben.

den zur Beſoldung -eines Generaladjudanten der Landmiliz

verwandt ,

der

Ueberſchuß

ſteht

dem

Gouverneur zu Gebote. Dieß iſt ungefähr das Weſentliche der erſten Afte des gefekgebenden vom Jahr

1793.

Corps in Ober . Canada

Man

pat der Landmiliz we.

gen eine neue Acte iin Jahr

1794 binzugefügt,

deren Hauptverordnungen die Abſicht hatten : das Innere

der Regimenter ,

Bataillons und

Com .

pagnien

mehr zu reguliren, und das Zuſammen .

berufen der Detafdementer leichter und gewin . der zu

bewertſtelligen.

Sie beſtimmte

das Al.

ter, in dem man zur Zeit des Krieges noch zum Dienſte für vom

das

verpflichtet

ſey,

und folglich das Ulter ,

die Quicker und

Dienſie bezahlen

andere

müſſen ,

igre Freyheit

auf 60 Jahre ;

ſie nöthigte die Milig zum Dienſt auf den Sd ;ifo fen und Fahrzeugen außerhalb der Proving, und felbſt zu Pferde, dieſelben Leute tereinander

nur mit der Bedingung ,

nicht

gebraucht

länger werden

daß

als 6 Monate pins dürften,

in

allen

462

den Fällen, wo der Gouverneur es nöthig finden werde . Die

Ausnahmen

vom

Soldaten - Dienſte

beſchränkten ſich allein auf die Juſtizbeamten und auf diejenigen, die ſonſt öffentlich angeſtellt find ; ifrer find jedoch nur wenige .

Man ſchlägt die

ganze Landmilig zuſammen auf 9000 Mann an , für eine in der That ziemlich große Strecke,

in

der aber die Rominunication der Seen das Zus ſammenfomnien ſehr erleichtert. Ale Ausgaben für die bürgerliche und milis täriſche Verwaltung

Ober- und Unter . Ca.

von

nada werden von England bezahlt ; rechnet man Ausgaben,

biezu noch die politiſchen

das heißt,

das Geld, welches die Indianer ziehen, dieß wird ;

zu

den

ro

militäriſchen

beträgt

gerechnet

Ausgaben

die Summe

aller

obgleich

Uusgaben,

welche England für Ober , Canada machen muß, hunderttauſend Pf. Sterl.;

die Ausgaben an die

Indianer ſind die beträchtlichſten , weil ſie beyna. He auf 60000 Pf. Sterl . þinanlaufen ;

die Bes

ſoldung der Ober - Ugenten, Unter . Ugenten, Doll. metſcher u . ſ. w ., die bey dieſem Geſchäfte anges ſtellt ſind,

eingerechnet.

Dieſe Beſoldungen ab.

gerechnet, beſtehen alle die Koſten , welche die In. dianer verurſachen, in Geſchenken , in Flinten, in Somands ,

Pulver,

Kugeln ,

Meſſern ,

Decken ,

463

Ringen ,

Sdynallen,

Hüten , Spiegeln,

allem andern in Rum . Pertheilung

und vor

Die Agenten haben die

dieſer Sadyen ,

die bey einigen alle

Jafre, bey andern nach Umſtänden geſchieht; und 'damit gewinnt man die Indianer, oder glaubt ſie zu

gewinnen .

Mehr

Geſchenke

bekommen

die

Unführer, deren Einfluß man für bedeutend jålt ; vermittelft dieſer Geſchenke und des ziemlich der. ſchwenderiſch vertheilten Rums verſchaft oder er. þålt man ſich ihre Freundſchaft.

Man mahlt ih .

nen die Amerikaner als ihre größten Feinde ; man låßt fie fdymören, ſie aufs erſte Wort alle zu ver brennen und zu ſcalpiren.

Auf dieſe Art glaubte

der Gouverneur, nach den ihm erſtatteten Berich ten, im vorigen Jahre über 5000 Menſchen dis . poniren zu können,

die alle geſchworen

hatten ,

keine Hirnhaut auf dem Kopfe irgend eines Ame. rikaners, dem ſie begegneten, zu laſſen .

Wenn

man ſolche Erzählungen anbört, ſollte man glau. ben, einen übertriebnen Bericht von irgend einem Menſchenfreſſenden Volfe zu hören, iſt dieß alles budyſtáblid, wahr. behaupten

hier,

daß

und dennoch

Die Engländer

die Amerifaner

von

iører

Seite eben ſo verfahren. Man muß bekennen, daß die Weißen durch ihre niedrige, barbariſche Politif die Indianer leh . ren,

ſie zu verad ten ; es iſt aber zu boffen, daß

464

die Zeit

nicht mehr

ferne ſeyn

wird,

wo dieſe

Verſtand genug haben werden, das Geld und die Geſchenke Englands

und

der vereinten Staaten

zu nehmen, und dieſe beyden großen Volfer aus. zulachen , ohne långer zum Werkzeug ihres

Zans

kes oder Zwedes zu dienen . Nachſt der Ausgabe an die Indianer, iſt die für die Surveyors oder Feldmeſſer die anſehnlich. ſte.

Beſtimmt weiß

ich

nicht, er iſt bald höher, Arbeit ,

die ſie

den Belauf

derſelben

bald niedriger, nach der

im Jaşre zu thun haben .

Die

Ausgaben, die das Militår betrifft, erhalten durch die Unterſdrift

des

Lorde

Dorcheſter ,

ohne

daß die des Gouverneurs Simcoe nöthig måre, ihre Gültigkeit. ften ,

wozu

Selbſt bey den der Civil · Unfo .

alle die Ausgaben ,

welche die Fahrt

auf den Seen nöthig matjen, gehören , anſehnlich ſind, findet der Gouverneur

die ſehr Simcoe

bisweilen Widerſpruch . Man hat uns hier geſagt, daß alle Koſten Englands

für

beyde Canada's

sooooo Pf. Sterl. belaufen . pierin

die

Beſoldungen

griffen ſind, die England

ſich

auf 4

bis

Ich weiß nicht ob

und Hůlfsleiſtungen

be

in den vereinten Staas

1 ten ausgiebt ; hier habe ich den Belauf derſelben nicht

erfahren

können,

aber man hat mir,

und

zwar von guter Hand verſichert, daß ſie ſich ziem . 1 lich

405

lich god belaufen . Hammond

und

Sit es das, was die Herren Simcoe

meynen ,

wenn ſie

von den zahlreichen Freunden des Königs von England in den vereinten Staaten

1

ſprechen ?

habe noch nicyt geſagt,

Ich

zugleich

verneur

daß der Gou .

ausiibenden

Chef eines

Raths

aus 5 Mitgliedern

beſteht; er muß der

Stimmenmehrheit deſſelben

mit ſeiner Billigung

iſt,

der

oder Mißbilligung folgen,

in Betreff der Bills, durchgegangen find.

die in den beyden Häuſern

Er ernennt aber dieſen -Rath, und kann ihn auch abſeßen ; folglich befiebe derſelbe im Ganzen aus die allein von işm

Mitgliedern, und

die

größtentheils

im

abbangig

geſchgebenden

ſind, Rathe

ſigen . 1 Ein beſonderes Bureau für Abtretung von Låndereyen,

bereitet Geſchäfte dieſer Art für den

Rath vor.

Es iſt ſeit kurzem aufgehoben wor.

den .

ausübende Rath

Der

hat

fich

die

erſte

Unterſuchung, ſo wie die Entſcheidung in Geſchäf. ten

dieſer Art vorbehalten .

Die Anzahl

derer,

die um Låndereyen anhalten, iſt außerordentlich. Die Gründe,

um

derentwillen man ſie verlange,

find Ergebenheit gegen den König von England, Ueberdruß, und wenn es ſeyn fann, Haß gegen Regierung der vereinten Staaten . Unter

die

456

Vergebungen

dieſer Art verbirgt

ſich

Käufig die

Spekulirſucit und ungeadytet der Sorgfalt, wie man wenden,

ſagt, das um

die,

Bureau und der Rath auf:

die Wahrheit

berauszubringen,

ro

vergiebt man doch viel Land , ohne daß irgend eis ner dieſer Anſprüche würflich Statt fånde, einzig und

allein

aus

Gunſt.

Man

kann nach dem

Buchſtaben des Geſekes, das man aber, wie ich ſchon geſagt habe, als

bisweilen betrůgt,

nicht mehr

1200 Acres erhalten ; da aber bey der Ver .

gebung die Clauſel einer

der Urbarmachung innerhalb

beſtimmten Zeit nicht ausdrücklich benannt

iſt, ſo treten doch bäufig Speculationen ein, und dadurdy, daß das Land vergeben iſt, hat es nichrs deſtoweniger die Gewißheit erhalten, bald bewohnt zu ſeyn . Iď babe weiter oben geſagt, daß die Offi. ziere, die im amerikaniſchen Kriege gedient haben , auf

dieſe Vergebung

Haben ;

ſie

beträgt

der Ländereyen für

ein Recht

einen Lieutenant

1200

Acres

und für einen Oberſten nicht über 5000 .

Sehr

viel Land

und zwar jeder in der größten

Quantitat, baben Offiziere erhalten , die weder den amerikaniſchen Oberſten waren .

Krieg

mitgemacht

þaben ,

noch

Der größte Theil dieſer Lånde.

reyen, welche die vortheilhafteſte Lage haben , ſind

1

467

urbar

nicht

und

gemacht,

haben auch nicyt den

Anſchein, es bald zu werden . Ales iſt in Newark übermäßig cheuer ; der Kramladen

find

wenige ,

Kramer

die

verſtehen

ſich und verkaufen, zu welchen Preiſen ſie wollen . Die Abgaben,

welche England auf alle die

Waaren gelegt hat, die aus ſeinen Colonien aus , geführt werden ,

reizen

ſehr

zum Sd leichhandel

mit den vereinten Staaten , wo in manchen Artis feln

der Interſchied

macht. ſehr

zwey Drittel weniger aus.

Die Regierung

aufmerkſam

Schleich handels ;

auf

von Ober- Canada

die

Verhinderung

iſt

dieſes

aber wo man die ſichere Aus.

richt þar, zu gewinnen, da tritt auch immer gros Be Anſtrengung und häufig Glück ein, um das Gefeß und die Uufmerkſamkeit zu tåuſden . Kråmer

wiſſen reộr gut dieſen Schleichhandel zu

begünſtigen ; · das einzige Mittel,

um ihn zu zer:

nichten, wåre Herabſegung der Preiſe. verneur turen

Die

Der Gou.

iſt jeßt auch darauf bedacht, Manufac.

zu begünſtigen ,

verfertigen ,

welche

diejenigen Artifel

die aus den vereinten Staaten hier

Heimlich in großer Menge hereingebracyt werden , wohin z. B. Hüte gehören . nichts ben Zucker, dem,

Caffee,

Er

Thee,

vermag aber furz

bey alle

was gradezu in die vereinten Staaten ein .

Gg 2

468

gefüşrt wird,

ohne dort eine Auflage, die ſo an .

ſehnlich wäre als die in Canada, zu entrichten . Während unſers langen Aufenthalts in Nar ryball famen die Bewohner eines ganzen dianiſchen

Dorfes

von

der

in.

Toscorora • Nazion ,

um dem Gouverneur ißr Kompliment über ſeine neuliche Ankunft in Naryhall zu bezeigen. dieſe Beſuche, Abſicht,

zu

erhalten , hen .

alle dieſe Komplimente Haben die

trinken

Geld

Alle

zu bekommen , Geſchenke zu

zu erbetteln

und wieder fortzuge.

Dieſe Indianer kommen des Morgens mit

Fahrzeugen

von der andern

wo ſie wohnen ,

berüber.

Seite des Fluffes ,

Iør

Puß . war

ſehr

ausgeſucht, denn ſie waren mit Lumpen aller Art bekleidet, mit Federn von allen möglichen Vögeln und Pferdehaaren

bedeckt;

in ihren Ohren und

Nafen Katten fie Ringe von allen möglichen Ges ſtalten

und

Kleider , ganz

Farben .

andere

nacft,

von Kopf

Einige

galonirte

außer

der

trugen europäiſche

Hüte ,

andere

waren

doppelten Schürze,

und

bis zu den Füßen bemahlt; in dieſer

Mahleren zeigt ſich vorzüglich ißr Genie.

Ges

wähnlich ziehen ſie die Hårteſten Farben vor, oft mahlen

ſie ein

Bein

oder grún, den Leib

weiß, braun

ein

andres ſchwarz

oder -gelb geflammt ,

das Geſicht voller rother oder ſchwarzgeräucherter Fleden, ein Auge von dieſer, das andre von ei .

469

ner andern Farbe : furz alles, was man ſich nur als

das

abgeſchmac tefte und þårteſte zu denken

vermag,' verbinden

ſie in ihrem Puke.

Keiner

iſt auf gleidye Urt bemaßlt und alle Gaben einen kleinen

Spiegel,

den

ſie zehnmal in einer Viers

telſtunde um Rath fragen und zwar mit großerer Aufmerkſamkeit,

als

die niedlid ſte Kofette

nur

je vermag ; fie fammen fidy und fåmmen ſich wie. der,

friſchen

die Farben

auf,

weldjo durdy den

Schweiß und die Bewegung verwiſcht find. unter um ißr

ihnen

haben

den Hals und

ſilberne Armbånder, die Arme;

was

für

meiſten ſoviel

ſie

der

Ketten

viele cragen über

Gewand ein weißes Hemd

meln,

Viele

mit

langen

ſchönſte Puß

filberne Schnallen ,

als

iſt ; ſie

Era die aufo ,

zubringen im Stande find.

Kurz durch ihr Nus .

pugen

ſonderbaren Masfen ,

erinnern ſie an die

mit denen die Straßen ' in Paris um Faſtnacıt überſchwemmt

ſind.

Inzwiſchen muß man doch

geſtehen, daß zu ihrem abgeſchmackten Puße eine Menge felbft

von Sachen

aus Pferde. ,

þaaren, ſchweins Strice,

ſo

gebraudyt werden,

die

ſie

Büffel. oder andern Thiere

wie aus den Stacheln des Stachel.

verfertigen ; und

aus

aus Baumrinde dreben fie gewiſſen

Kräutern

Treſſen .

Viele dieſer Arbeiten , die ſie zum Sdmud ibrer Kleidung , iþrer Tobacksbeutel, ihrer Scalpirmeſ

GI 3

470

1

ſer,

zu Strumpföåndern

( Schuhen)

gebrauchen ,

und

zu

mockinſons

mit einer Regelmå .

ſind

Bigfeit, einer Geſchicklichkeit, und ſogar kann man ſagen , mit einem Geſchmacke gemacht , der in Eu . ropa

nicht

ſeinesgleichen

findet ;

dieſe

Arbeiten

1 ſind ein Geſchäft der Weiber.

Sie haben ihren

größten Vorzug in der Mannichfaltigkeit und dem Reichiyum der Farben ; gewöhnlich ziehen ſie die. aus

ſelben

Bláttern, und

aus den Wurzeln ge.

wiſſer Kräuter ; aber ſie Haben auch das Talent, fie aus allen gefärbten leinenen oder ſeidenen Zeu. gen , von denen ſie nur ein Stück befommen fön . nen, berauszuziehen ;

ſie kochen dieſe Lappen mit

irgend einem mis unbekannten Pflanzenſafte, und ſo

ziehen

aus

dem Zeuge eine ſehr dauerhafte

Farbe, welche die Haare oder Rinde , die ſie får. ben wollen , erhålt. Dieſer Indianer waren den Morgen, wie ſie anfamen ,

ungefähr 80.

Der Gouverneur, der

beſchäftigt war, ſchob ihren Beſuch bis zum Nach . mittag auf ; es waren ihrer dann nicht mehr dreys Big,

alle

übrigen

nicht mehr gehen. großen

waren

trunken

und konnten

Der Beſuch ward auf einem

Raſenplaß angenommen ; es wurden gar

feine Complimente, weder von der einen noch von der andern Seite gemacht.

Der Gouverneur er.

ſaien, hielt ſich aber in einiger Entfernung ;

die

471 Indianer tanzten und ſpielten unter ſich . ihrer Tänge

viel Ausdruck

haben

würflich nicht

dieſen

an Grazie :

und eine

Einige es

feglo

traurige,

einförmige Melodie wird von einem bergeſungen , in Begleitung einer kleinen Trommel , die 3 Zoll im

Durchmeſſer

das iſt noch

und

6

in der Höhe

ihre ganze Muſik ;

ein Stock,

faylágt.

Sie

oft durch ein

mit dem

tanzen

um

hat,

und

þåufig komme hiezu ein Kind

den

Cafe

die Muſif ber, die fie

ſehr lautes Geſchren unterbrechen ;

der Jagd , und der Kriegstang find die austruds , vollſten ,

vorzüglich

der

legtere.

Er

ſtellt

den

Ueberfall eines Feindes vor, den man rödtet und ſcalpirt ;

er wird von einem getanzt ; die andern

jocken mit untergeſchlagnen Beinen , wie die Afo fen , in einem halben Zicfel umher und ſind åu . Berſt aufmerkſam auf alle Bewegungen des Tán . zers ; der U ugenblick , in dem man den Feind für todt

bålt,

bringt auf allen Geſidytern den Aus.

druck der Freude bervor ;

der Tänzer erhebt ein

lautes ſchreckliches Geſchrey, er kommt wieder zu ſeiner Pantomime

zurück , ſein Glück bey andern

und ein allgemeines Geſchrey belohnen ihn. dieſen hat der Tanz gier ein Ende, tritt

für

ihn

auf,

ein

Für andrer

dann wieder ein andrer und

wieder einer, bis es genug iſt, Nach dem Tanz ſpielten ſie Ball; ein Spiel,

Gg 4

1

472

in dem ſie işre ganze Behendigkeit zeigen.

Jeder

hat eine Rnkette, deren Stiel drey bis ; vier Fuß lang und am Ende gekrümmt iſt, ſo daß die Ra. dadurch

Fette Der

die Geſtalt eines

Bindfaden in

gemacht,

fie

Bogens

erhält.

derſelben iſt von Baumrinde

farin

ſie mit benden Händen

und

laufen ſo hinter den Ball ein , überall wo ſie iyn ſehen , ihn

woben ſie keine andre abſidyt haben,

einer vor dem andern

als

zu befommen .

Oft

wird diefer Ball auf eine beträchtliche Entfernung hinausgeſchleudert; alle zuſammen laufen darnach um

ihn

wieder

zu

Luft oder auf der keine Sie

Gråben, reken

hafaben ,

e $ mag nun in der

Erde feyn. Barrieren

frine

über alles

weg ,

Kein

Gebüſch ,

halten

ſpringen

ſie

auf.

über

alles

fort und zeigen in dieſem Spiel eine Gefchmei. digfeit,

Leidyrigkeit und Gewandtheit, die außerft

angenehm

iſt.

Während dieſer Spiele

fam

der

Agent mit einem der Anführer zum General, und ſagte ihm,

daß

die

Toscorora : Nazion zu erfahs

ren wünſchte, ob ſie einer Verſammlung beymob . nen

rolle ,

Onondago

die

von den Oneyda . Jndianern

gehalten

werden ſolle,

in

um ihr vorbes

haltnes Land zu verfaufen , wozu der Staat von New Yorf Luft hårte.

Der Gouverneur antwor.

tete auf dieſe Frage regr unbeſtimmt; ůberſegte

der Ugent

dieſe Antwort , wie er wollte ;. aber er

473

erwiederte dem Gouverneur im Namen der In. daß

dianer,

'weit fie

fie nidyt hingehen würden,

dadurch dem König von England angenehmer zu Ich weiß nicht, ob dieſe politiſche

ſeyn şofften .

Comódie allein vom Agenten aufgefüørt iſt,

oder

ob der Anführer daran Theil nahm ; aber ſo viel weiß ich, daß eben dieſer Unfüfrer einen Augen . blic früher 2 Shillinge von mir bettelte,

wofür

ich es gewolle, verſprochen

hätte,

wenn

er mir,

die Verſammlungen aller Welt zu beſucien , oder Ich will bey dieſer Gelegen .

nicht zu beſuchen. heit

nur noch bemerken,

auszulaſſen ,

Gegenſtand

dieſen

ohne mich weiter über daß

die

ganze

Politil Englands mit den Indianern durchaus in den Händen der Agenten iſt, die allein die Spra. de verſiegen und die allein die Geſchenke vertheis len.

Es hångt alſo nur von dieſen Agenten ab,

alle oder wenige diefer Nazionen zum Kriege zu bereden ;

fie

meşr

oder weniger gegen

oder gegen einander aufzubringen .

Amerika

Der Gouver.

neur fann nur von dieſer Widerſpenſtigkeit gegen die Befehle ſeines Kabinets nach den Folgen ur. theilen,

die

dieſelbe

bat. '

Ohne Zweifel

hat es

dieſelbe Bewandeniß mit Urnerifa. Dieſer

engliſce

Ugent,

von

dem hier

die

Rede iſt, iſt der Oberſt Buttler, der durch ſein Senger, Brennen und Morden im amerikaniſchen / G g 5

474

Kriege rege berüchtigt iſt.

Er felbft iſt ein ges

borner Amerikaner, aus der Gegend von Willega fein vorgeblicher Lonalismus,

barre ;

den er ſich zu

bezahlen

gewußt hat, hat ihn meşr Verbrechen

und Ab.

Ehrentiteln

mit

Beſoldungen

und

fcheulichkeiten gegen ſein Vaterland, als irgend einen Er führte die Indianer an , zeigte

begehen laſſen . ihnen

die Pachtungen,

brennen

waren ,

die Häuſer,

die zu ver

bezeichnete ihnen die

Schlacht.

opfer, die ſcalpirt, die Kinder, die umgebracht wer. England hat ſeinen Loyalismus mit

den ſollten .

für ihn,

5000 Acres Land

mit eben ſo viel für

ſeine Kinder , mit einer Penſion von 2 bis 300 bey den

gn

die ihm soo Pf. Sterl. eintrågt,

und

Pf. Sterl ., dianern ,

mit einer Agentenſtelle

aus den Magazinen ,

mit der Freyheit,

die die

nach Willkühr zu nehmen ,

Geſchenke enthalten , belohnt.

Ihm wird

begegnet,

der ſo

vom Gouverneur ſehr gut

der Rolle,

die er ſpielen muß,

1 getreu bleibt ;

aber der ihn, wie mir ſebr wahr.

ſcheinlich iſt, nichtsdeſtoweniger Hochachtet .

Dieſe Coscorora . Nation

iſt diejenige,

ben

der die Männer, wie ich ſchon erwåhnt zu gaben glaube, den Weibern mehr Arbeit abnehmen, als bey

den

übrigen.

einem Project, was machen ,

um

allem

Der Gouverneur ſprach von er hatte,

einen Verſuch zu

indianiſchen

Nazionen ,

auf

475

welche er glaubt, daß England Einfluß Habe, eine halbe Cultur zu geben .

Iſt es dem Glúc der

Indianer zuträglich oder

nicyt,

den ?

vielleicyt zu

um

Dieſe Frage von

pier,

mir

iſt

civiliſirt zu were

nach meinen Kräften

erörtert zu werden ;

umfaſſend , und

zumal

aber ich würde,

wenn

ich gezwungen wäre, ſchnell darüber abzuſprechen , fie verneinend

beantworten,

ſo lange fie nemlich

nicht zu febr von den Weißen eingeſchloſſen ſind, und

ſo

baben, es

lange

auf dem ſie jagen können, und auf dem

ihnen

mal,

ſie ein þinlänglich großes Gebiet

nicht an Wild fehlt.

dieſe Frage

Doch noch ein .

würde tiefe Unterſudjungen er.

fordern und wird nie

ganz

beſtimmt entſchieden

werden können, weil der Zuſtand der Wilden, die durchaus find,

ihrem

urſprüngliden

Leben

überlaſſen

nicht dem Zuſtande derer gleicht, die neben

den Weißen richaft

wohnen,

þaben .

brauch

mit

Sollte man

gung glauben Bedürfniſſe,

oder

müſſen ,

ihnen Gemein .

bey einiger lleberle.

daß Erfcaffung gewiſſer

Nothwendigkeit der Vorſorge,

unſrer

Denkfraft,

Entwicfelung

Ges

unſers

Geiſtes, verfeinertes Empfindungsvermogen , håu . figer Quellen des Unglücks als des Glücks was ren :

ro

müßte eine Cultur,

aus der

dieß

alles

entſpringt, von den Wilden ihres Vortheils wil. len

entfernt

gehalten

werden.

Bey

áhnlicher

1

470

einem

zu

wird man nicyt

Ueberlegung

gleichen

Schluſſe bey den Wilden kommen , die durch ihre ſchon der Cultur

mit den Weißen

Gemeinſchaft

angehören, aber nur nad, idren Laſtern , und folg . Quellen ihres Unglücks,

nach den

lich durch

Cultur nur Mittel

eine vollſtändigere

und

ihres Schickſals

Erleichterung

die alſo

juin

zur

Glüce

Die Frage über das Civiliſiren

er alten fönnen.

in Rückſicht auf den Vortheil, den

der Wilden ,

die ſchon civilifirte Welt davon baben würde, müßte vielleicht auch bejahend entſcieden werden . Dem

fer wie ihm

beabſidytigt bey Glück den

dieſem

der Indianer,

er davon ziehen

wolle,

der

Projeft

Gouverneur

nicht allein das

ſondern

auch den Nußen ,

kann .

Er

will fie durch

Prieſter civiliſiren laſſen ; am liebſten hätte er fa . tholiſche rals

Miſſionarien .

begünſtigt

Die

eine Religion ,

Intereſſe mit der Madyt finden,

und

Augen

haben,

Politif des Genes deren Diener ihr

der Thronen verknüpft

deswegen immer

den Grundſaß vor

willführlice Gewalt

zu erhalten

und fortzupflanzen . Ich

erfahre bier,

daß der Rum die India.

ner ſchwäche, igr Leben verfürze, die Ehen täglich unfruchtbarer made ,

daß nur elende Kinder ges

bohren werden und daß ſes Gift,

das

die Nazionen durch dies

man ihnen

jekt weder

entreißen,

477

noch nady ſeinen Folgen unſdådlich machen kann, merflid , vermindert werden . Aditzis Meilen von hier , am großen Fluſie, iſt die Anlage des Oberſten ſehen neugierig

geweſen

Brant , die ich zu

wäre ;

daß id, dann

nicht dort und man verſidert mir, nichts anders reben würde ,

aber jegc

er iſt

als was id faon in

den bisher beſucren geſehen habe. Oberft Brant iſt ein Indianer ; er hat den Krieg

für

England

mitgemacht,

iſt in England

geweſen , von dem Könige reør begnadigt und von allen Leuten gut aufgenommen worden .

Er hac

balb , europåiſche Sitten mitgebraçt ; zwey Neger bedienen ihn, er iſt auf engliſche Art eingerichtet, þat

einen

Garten ,

Pachtung,

Landwirthdaft,

geht ganz auf europåiſche Are gekleidet und bat nichts deſtoweniger viel Einfluß auf die Indianer. Anjekt

iſt er

bey dein Miami . Tractat zugegen ,

den die vereinten Staaten und die weſtlichen In dianer den man

abſchließen.

Amerifanern rüşme

ſeinen

Er

wird eben

geachtet

ſo

ſehr von

gut

behandelt ;

Karacter ſo ſehr,

daß ich es

und

bedaure, nicyt feine perſönliche Bekanntſchaft gee macht zu gaben. Die Indianer

aus dem Dorfe, durch

das

wir famen , als wir Canangwanga verließen, mach . ten auch dem Gouverneur einen Beſuch , wåþrend

478

Es war zu

der Zeit, daß wir bey ihm waren.

um den Beſuch auf dem Raſenplaß anzu.

þeiß,

nehmen ; er ließ ſie in ein Zimmer kommen , er

einige Offiziere der Garniſon

bey

wo

fid, hatte.

Die Anführer der Indianer fagten einige Worte, die der Agent dem Gouverneur durch eine Ver. ficherung dolmetſchte, die ſie gaben, igre Tomands gegen jeden zu gebrauchen, wenn

er

gegen den er wolle,

ihnen in die Hände lieferte und

ihn

durch das Bedauren, ſie nicht im vorigen Jahre gegen die Amerikaner gebraucht zu haben. Gouverneur

danfte

Der

ihnen für dieſe Geſinnung,

in der er ſie zu beſtårken ſuchte, ſagte ihnen, daß der König

von

England

Frieden

haben wolle,

was ihnen auch der Maisdieb (ſchwarze Vogel) (Herr Picerin, ten)

im

Commiſſair der vereinten Staa.

vorigen Jahre geſagt haben moge ,

gelogen Babe.

Gouverneur es ſage, fey ;

der

Sie ſagten , es ſey grade wie der daß Piderin ein Lügner

hierauf tranfen ſie und reiſten endlich fort.

Die Sißung ward um 8 Uhr Morgens gehalten , weil um 9 Uhr die Hälfte von iğnen ſchon trun. ken

geweſen

wäre ;

der

Gouverneur ſchmeichelt

übrigens den Indianern feßr ; fein einziger Sohn, ein Kind

von

gekleidet und

4 Jahren, führt

iſt

wie ein Indianer

den Nahmen

ißm die Mogawfs gegeben haben.

Tioga ,

den

Dieſe kleine

479

Comodie kann indeſſen in Geſchåften nicht ohne Nugen ſeyn . Jin Niagara , Fluſſe und im ſebr viele Fiſche.

Wir waren bey einem Fiſchy

zuge gegenwärtig , bey dem die Soldaten

See giebt es

man die Abſicht hatte,

mit Fiſden 311 verſeben ;

das Nez dreymal .

man jog

Das eine Ende des Neges

wird von Leuten, die am Lande bleiben, gehalten, den

übrigen Theil

bringt man mit einem Fahr.

geuge ins Waſſer, das, wenn das Neß im Waſe ſer ganz auseinander gefaltet iſt, mit dem andern äußerſten Ende wieder ans Ufer zurúdfährt.

Die

beyden Enden werden auf Einen Punct vereinigt, von

dem aus der Zug

nur 4 Fuß breit, aber dreyen Malen, mehr

als

daß

dieß Nek iſt

100 Fuß lang .

man es auswarf,

fünfhundert' Fiſche;

PS 28 bis 30 Store, Felſenfiſche ( rockfiſh ), Heringe,

geſchießt:

In den fing man

unter

denen gab

kleine Hechte,

Weisfiſche,

Sonnenfiſche ( ſunfiſh ),

eine Art von Karpfen , die der Geſtalt

nach den unſrigen ziemlich gleich kommen, durch ihr Maul ihnen kurz fångt

und

das Fleiſch rich

unterſcheiden , Lachſe , lauter ziemlich große am Ufer

Forellen ,

Fiſche.

des Fluſſes

aber

ſehr von Barſche;

Jedermann

oder des Sees ſehr

leicht verſchiedne Fiſche von mittlerer Größe mit

480

der Angel, und oft meør als er und ſeine ganze Familie für viele Tage verzehren können .

1 Die

Stadt

Seite des Etwa

Mewarf

Fluſſes,

dem

hundert Håuſer,

liegt

an

andern

der

Fort ' grade von denen

gegenüber. die meiſten

fehr hübſch ſind, ſind ſchon aufgebaut.

Die Ver.

legung des Siges der Regierung wird wahrſchein. lich

den Fortgang

Die

größte Zahl

etwas

ins

Stoden

der Einwohner ,

reichſten, nehmen Theil an

bringen.

überdas

die

der Verwaltung und

werden dieſer folgen, wohin man ſie auch verlegen wird .

Unter den Häuſern zeichnet ſich vorzüglich

durch

Größe und

Smith ,

aus .

Zierlichkeit das

des

Oberſten

Oberſtlieutenants beym sten Regiment

Es iſt ein Haus von Tiſchlerarbeit, ſo gut

gemacht, verziert und gemahlt, als es nur immer fern

kann ;

der Hof,

der Garten,

der Hofplak

ſind mit Stacketen umgeben, die ſo ſorgfältig gee und gemacht

mahlt

Hauſes in

England .

ſind,

als

die

irgend

eines

Sein ſehr großer Garten

gleicht einem gut gehaltnen franzöſiſchen Küchens garten .

In einem Lande, wo man Arbeiter nur

mit vieler Mühe findet und ſie mit einem Dole lar tåglich bezahlen muß, hat er ſo viele, wie er will,

in ſeinem Regimente,

nicht ſo

bey dem die Leute

leicht die Erlaubniß zu arbeiten bekom .

men und wo er ſie für 9 Pences . Sterl, haben fann .

480

fann. die

Auf dieſe Art låßt er auch 5000 Acres,

man

ihm gegeben hat,

benukt etwa dreyßig andre,

urbar madjen,

und

die einen Theil des

Vorbehalts des Königs ausmachen, vor der Stadt liegen ben

und ihin vom Gouverneur ſo lange gelie.

ſind,

bis

dieſer

ſie

aus

Noch

zurücfor.

dern muß . Der Mangel an Bedienten iſt hier viel grd. Ber noch , als in den vereinten Staaten : faſt alle, die man mit ſich aus England bringi, verlangen entweder Land, oder gehen in die vereinten Štaa. ten

über.

Eine ſehr weiſe Acte

der Verſamm .

lung erklärt jeden Neger für frey, ſobald er Car nada

berreten

kat.

Dieſe Art

von

Menſchen ,

die man immer mehr oder weniger håufig in den vereinten

Staaten

findet,

fann hier aber

nicze

den Mangel an weißen Dienſtboten erſeken .

Die

Soldaten erſetzen ſie für alle diejenigen, die zum Militår geboren . ſchen

Jeder Offizier darf nach englio

Verordnungen Einen

halten,

dem er wóa

chentlich 1 Sh . bezahlt ; dieſe Gefälligkeit, die die Kriegsgefeße erlauben, wird ausgedehnt, je nach . dem die Offiziere eine größere Anzahl Leute brau. chen.

Der Gouverneur, der auch in der Provinz

ein Regiment königlicher Jäger ( queens rangers) hat,

von

dem

er commandirender Oberſter iſt,

wird in ſeinem Hauſe, bey Tiſche, im Stalle nur

HD

482

1 von

den Jågern dieſes Regiments

bedient.

Er

þat feinen Domeſtifen von denen, die er mit ſich aus England gebracht fat, behalten fönnen. Man

behauptet

auch,

daß

das Deſertiren

unter den Regimentern, die in der Nachbarſchaft der vereinten Staaten liegen, ſehr fare ren.

Da

fie verſchenkte oder wohlfeil verkaufte Låndereren rund

um ſich herum

umgeben

ſind,

die

repen ; noch

da ſie von

vor

Leuten

einem Jahre arm

waren, und die ſie jeßt als Eigenthümer, verhege

1

rathet und im Wohlſtande ſehen : natürlich ,

ſo iſt es ſehr

daß ſie nur ungerne den Gedanfen ein

Der Verpflichtung ertragen , die erſt mit ihrem les ben ſich endigen roll.

Die Langeweile des einfa .

men Lebens in Garniſonen, wo ſie ohne alle Ars beit, ogne Zerſtreuung find, und die wenige Sorg* falt,

die oft ihr Oberſter ihnen bezeigt,

feln

das Gemålde

ihrer Lage

noch

um

Sie

vieles .

Staaten,

verdun

in

ihren Augen

geßen in

die vereinten

wo ſie ficher ſind,

eine Niederlaſſung

zu finden , die ſie, wenn ſie nur arbeiten wollen , bald

reich

dadurch,

und unabhängig machen muß.

Nur

daß man iğnen dieſelben Hofnungen in

der engliſchen Colonie zeigte,

konnte dieſe Verſu .

chung gefahrlos gemacht werden. Gouverneur

Simcoe

Das hat der

denn auch ſehr weiſe in

dem Project beachtet: jedem Soldaten, der einen

483

andern in feine Stelle ſchaffte, den Abſchied und 100. Acres Land aber,

zu geben ; ein Project, welches

wie man ſagt,

dem

Lord Dordheſter zu

ſebe nach neuen Grundlagen zu ſchmecken ſcheint, um darinn milligen zu können. lich abgeſchlagen werden,

ſo

Mißvergnügen der Truppen reizt

werden,

da

Sollte es würke

würde dadurd, das um

das Project

vieles mehr ger ignen

ſchon

bes

kannt iſt. Noc während unſers Aufenthalts in Nary. Hall wurde die Verſammlung eröffnet.

i

man

von Ober- Canada

Die Erwartung eines Oberrichters, die

von England

aus

angekündigt

hatte ;

die

Hoffnung, über die genauern Umſtånde des Trat, tats

mit

den

vereinten

Staaten

unterrichtet zu

ſeyn , beſtimmten den Gouverneur dazu, dieſe Size fung bis

jeßt zu verſchieben ;

grade die Erndte, derswo Es

Raths

die in Canada mehr als an.

beſtåfrigt,

waren

zwey

inzwiſchen jeßt iſt

als

Staatsangelegenheiten .

Mitglieder

des

ſtatt ſieben vorbanden ;

gelebgebenden

fein Oberrichter,

der Sprecher des geſekgebenden Ratges renn folle te ; fünf Mitglieder der Verſammlung ſtart rechs. zehn waren gegenwärtig, und dies war alles , was man

den

Augenblick

zuſammenbringen

fonnte.

Das Gerek verlangt eine größere Zahl von Mits gliedern für jede Kammer, um Deliberationsfàpig

$$ 2

484

zu leyti.

Inzwiſchen

iſt innerhalb zwey Tagen ,

ſeit der lebten Verſammlung, das Jahr ' zu Ende. Der Gouverneur þat deswegen für nöthig erach . tet, die Sizung zu eröffnen, mit dem Vorbehalt für die beyden Kammern, daß ſie ſich täglich pro . rogiren können,

und in der Erwartung,

Schiffe von Detroit man

hofft,

oder audi

und

entweder

aus

die

daß die

Kingstown ,

fehlenden

wie

Mitglieder,

die Gewißheit, daß ſie nicht kommen ,

mitbringen werden. Eine Wache Garniſon

von

des Forts

funfzig Mann

aus

der

war der ganze . Staat des

Gouverneurs , der in ſeidnen Kleidern, in Beglei. tung ſeines

Adjudanten

und

zweyer Secretaire

mit dem Hute auf dem Kopfe in den Saal trat. Die beyden Mitglieder des Raths ließen die Ver. ſammlung

hievon

durch ihren Sprecher benach .

richtigen ; ſie erſchien vor den Gouverneur

Schranken ;

hielt darauf ſeine Rede,

der

in Betreff

des Traktats über die europäiſchen Ungelegenhei. ten,

nach dem

drücken ,

Mufter der königlichen, in Auss

die den vereinten Staaten ſehr günſtig

und ſehr beſtimmt über die Angelegenheiten von Canada waren ; gen zu men,

denn da,

unterſuchen,

wo man keine Aufla .

keine Rechnungen abzuneg .

teine militäriſche Anordnungen zu berichtie

gen hat, da ſind auch wenig Geſchäfte.

Es wür.

485

ſeyn ,

wenn

man

auch alle dieſe Punete abzubandeln

gåtte ,

und

den

noch

wenn es

immer

ſehr wenige

Oppoſition

feine

die man aber

der beyden Kammern

dem Beſtande

nach

gåbe,

nicht anneginen darf.

Ober - Canada

von

Die Con.

ftitution von Ober : Canada iſt für den gegenwår. tigen Augenblic ſehr gut, die Mitglieder der Kam. mern, die an der Verwaltung Theil nehmen , ſind alle ſo brauchbar, wie ſie nur immer für den ge. genwärtigen Zeitpunct ausgeſucht werden fönnen ; anjekt

des Gouverneurs

Einfluß

der

iſt

Allmählig

ohne Nußen,

werden

nicht

die nothwendi .

gen Veränderungen , und zwar diejenigen, welche die

Freyheit,

die

gute Ordnung u. p. w , fider

ſtellen , eintreten . Das Fort Niagara liegt,

wie ich ſchon ge.

am rechten Ufer des Fluſſes, auf ei.

fagt habe,

ner Spike, die der von Miffis fogas , wo Nes wark gebaut iſt,

gegenüber

liegt.

Es war ur: 1

ſprünglich

von Herrn

de la Tonquiere dren

Meilen näher beym Waſſerfall angelegt worden ; aber es iſt einige Jahre ſpåter an die Stelle ver. legt, wo es jekt liegt und wo Herr de Denon . ville eine Verſchanzung Fort

muß

Miami ,

ſo

wie

die

angelegt hatte. von

Oswego ,

Machilimadinac

wieder überliefert werden .

den

Dieß

Detroit,

Amerikanern

Man ſagt, daß Nia.

$$ 3

486

gara

am

Jahre

feſteſten

fey ;

durch einige neue Werke in einen beſſern

Vertheitigungsſtand durch

geſegt

bedeckte Batterien ,

und Flufſeite ſchüßen . Abdachungen u . ſ. kleidet. die

worden , die

vorzüglich

es von der See.

Alle Bruſtwebren,

alle

. find mit Stúden Holz bes

Es iſt von der Landſeite eine Courtine,

von zwey

von

es iſt noch im vorigen

denen

halben Baſtionen

jedes

Blockhaus hat. ren, wird

ſich

ein

mit

beſchüßt wird,

Kanonen

verſehenes

Dieſes Fort, ſo wie alle kleinen niemals

Angriff halten können , Leuce genug Foſten .

lange gegen einen guten aber doch dem Belagerer

Alle Gebåude, die innerhalb

der Ringmauern liegen, ſind von Stein ; und von den franzoſen

aufgeführt.

Der Gouverneur führte uns mit einer würf . lich

ausgeſuchten

Höflichkeit

nicht gerne beſucht,

ins

Fort,

uns alle Kleinigkeiten

Compagnien

Armee,

liegen

hier

deſſelben,

Er zeigte

weit mehr

als

Dreyßig Artilleriſten und acht

vom fünften Regiment machen die

Garniſon aus. eine

er

ſeitdem er gewiß iſt, daß er

es den Amerikanern ausliefern muß.

wir reben mogten.

das

Die Kanonen, die Munition für wie

zum

ſie Ober . Canada ftellen kann, Gebrauch fertig.

Zwey Tage

nach unſerm Beſuch aſſen wir im Fort zu Mit tage bey dem Major Seward , Commandanten

1

487 der Urtillerie ,

einem liebenswürdigen ,

artigen Manne,

böflichen,

der mir in ſeinem Stande ſehr

geſchäft zu ſeyn ſcheint;

er und Herr Pitfin .

ſon , Ingenieuroffizier, ſind diejenigen Offiziere, die wir während unſers hieſigen Aufenthalts am meiſten geſehn haben ; es ſind diejenigen, die der Gouverneur am meiſten

hervorzieht.

In Eng

land, wie in Frankreid ), ſind die Ingenieur . und Artillerieoffiziere die gebildetſten, folglich auch die, mit

denen man am liebſten

ziere des fünften ben ,

find

umgeht.

Die Offic

Regiinents, die wir geſeận şa .

artig ,

Höflich

und

ſehr gute Geſello

ſchafter.

Die großen

Stücken Treibeis ,

welche der

Niagarafluß zuweilen mit ſich führt, ohne daß er dennoch ganz zufriere, oder

Vemmen im Winter zwey

drey Monate bindurch die Communication

des Forts mit Meward.

Bisweilen iſt ſie wib .

rend eines halben Tages frey, wird aber den Au. genblic wieder geßemmt. ſuchen es bisweilen,

Einige Indianer dere

herůberzukommen , indem ſie

von einer Eisſcholle auf die andre ſpringen ; aber die Zahl derer, die dieſes gefährliche Unternehmen wagen, iſt niemals anſebnlich . Auf einigen rings um lich

kleinen

die Stadt

Streifereyen, die

ber machten, und

auf einer Reiſe von 4 Tagen ,

HQ 4

wir

vorzug .

die wir mit

488 dem Gouverneur an den Ufern des Sees unters nahmen, tennen

fonnten

wir

das Innere

Unſre Abſicht

lernen ,

des Landes

bey dieſer Reiſe

war, an die Spige des Sees zu gelangen .

Ein

Kahn von Baumrinde, den er für ſeine verſmies dene Streifereyen town

zwiſchen

hat bauen laſſen ,

Detroit und

Kings

faßte die ganze Geſells

foaft, die aus dem Gouverneur, dem Major Ses ward ,

Herrn

Pitkinſon ,

ung

dreyen (Here

de Blaçons hatte uns nemlich zwey Tage nach unſrer Ankunft in Naryball verlaſſen ) und Herrn Richard, einem jungen Engländer beſtand, der ſeinerſeits

auf dem

war,

den wir in Philadelphia fchon geſehen

und

þatten .

Nordfluß

Zwölf Jager

bieber

gekommen

vom Regiment des Gou:

verneurs fuderten den Kahn, dem noch ein Fahr, deug folgte, in welchem Zelte und Are befindlich waren .

Vorråthe aller

Wir machten des Mittags,

um zu eſſen , und dann den Abends, um die Zelte aufzurichten und zu eſſen , Halt. ehe wir fortreiſten ,

Des Morgens,

ſpazierten wir,

frühſtüc ten

und machten uns dann wieder auf den Weg.

Unſre Reiſe ward durch ein bischen Regen repr unangenehm ; einer der porzüglichſten Puncte derſelben war der fortomile - Creef.

Dieſer

Creef, der queer die Bergfette durchſchneidet, die von

Queenstown ausgebet, fäle mit einem tleie

489 nen

einige

und zeigt

Waſſerfall in die Ebene ,

fürchterliche und zugleich ſehr angenehme

wilde,

Ehe er an den See tommt,

Parthien im Gebirge.

treibt er eine Korn , und zwey Sägemühlen , die zuſammen Herrn

Green , einem Loyaliſten aus

Jerſen zugeboren,

der ſich ſeit fechs oder ſieben

Jaþren in dieſem Theile von Ober- Canada nie . dergelaſſen hat.

Dieſer Herr Green war beſtåndiger Beglei. ter des Gouverneurs någrend dieſer kleinen Reis ſe ; er ſcheint ein braver Mann und dem gewohn . lichen Schlage durch

der

Coloniſten

ſeine Kenntniſſe

beſigt 300 Acres Land, von abgetrieben find. welche der 125

Er fat

Creet fließt,

Dollare,

in dieſer Gegend

überlegen zu

und alſo

ſeyn.

Er

denen ungefähr 40

für 40 Acres, durch

der ſeine Mühle treibe, bloß

dieſer höhern Bes

nukung wegen ſo theuer bezahlt, da der gewöhn . liche Preis nur Die Lånderenen,

5 Shillings

für den Acre

iſt .

die erſt ſeit kurzen vom Holze

befreye ſind, geben hier im erſten Jahre 20 Buſ: þel Korn ; ſie ſind durchaus gut, jedoch nicht, die beften .

Man

pflügt

ert

nach

dren

oder

vier

Erndtejahren, nicht ſehr tief, und düngt niemals. Der

Preis

den Çentner,

des

Mehls

iſt

22

Shillings

für den Buſhel Weigen 7

der Buſpel wiegt immer 62 Pfunt ;

für

bis 8 ;

der Arbei

Faks

1

490 ter bekommt des Tages 6 Shillings, und findet ſich nur mit Müge. Man rechnet den Winter

der Vieşmåſtung

wegen zu si , naße bey den Seen oft zu 6 Mo. nat ; auf den Gebürgen iſt er einen Monat fürs zer.

In

dieſem Landſtriche liegen einige Wog.

nungen .

Weijen wird bier, wie im ganzen Obers

Canada,

am

gerböhnlichſten

baut man mehrere Arten

gebaut ,

Korn.

inzwiſchen

Weizen

und

Roden fået man im September, Hafer im May, Gerſte im Junius, Futterrüben im Julius, Kars toffeln pflanzt man im May. fallen

zwiſchen

dem

Die Heuerndten

2ofen Junius und

roten

Julius ; die Rockenerndte in dem Anfang des Ju. lius ; die des

Weizens zu Ende deſſelben Mo.

nats ; die Kartoffeln und Futterrůben werden im October und November eingeſammelt.

Gewohn.

lich wird das Heu nur einmal gemåật ; man be fået

auch künſtliche Wieſen

Das Viel

wird im Winter

mit Timotheusgras. mit Heu gemåſtet,

das man in Scheunen oder hollándiſchen Heu. foobern *)

oder auch in Schobern auf engliſche

* ) Man nennt hier, ſo wie im ganzen Norden der vereinten Staaten eine holländiſche Barade , ein rundes, viereckigtes oder vielſeitiges Dach, das mit Stroh gedeckt iſt und auf langen Pfeilern rubt. Dieß Dach låßt fich, je nachdem man will, höher oder niedriger ſchieben.

491 Art, die aber ſchlecht gemacht find, aufbewaþrt. So

lange

man

das

der Winter nicht febr fart iſt, Vieh

Walde

im

umberlaufen ;

läßt man

ſagt, der Schnee liege in ganz Ober . Canada fele ten höher als zwen Fuß.

Alle dieſe Nachrichten

gelten zugleich von den bebauten Stellen am See Ontario und am See Evie. Herr Green , der gat, und

will

jedem

feine Söbne zu Defonomen bilden

an

ſeinem

eine Müfle

Creef

Garniſon

der eine große Menge Kino

oder einem benachbarten

bauen .

Er

mahlt

für die

in Niagara, wo, ſo wie in allen mili.

tåriſchen Plägen von Ober , Canada , der General Simcoe Mehl,

den

Befeßl

gegeben

welches die Müller in

then,

als

fat,

alles

gute

größeren Vorrå.

von ſechs Buſhels, ausbieten, aufzu.

faufen . Der Weg

von

Fortymilecreek bis an das

Ende des Sees, den wir zu Pferde gemacht has ben, iſt ſo ſchlecht, als irgend einer , den wir in den vereinten Staaten

bis jeßt gefunden şaben ;

wenn wir nicht von Zeit zu Zeit einige Baum ftümpfe in ten,

ſo

baben .

den moraſtigen Stellen gefunden gåt

würden wir uns niemals berausgezogen Auf dem ganzen Wege von 15 Meilen ,

ſind wir durch reßr gutes Land, aber kaum durch 4 Pflanzungen

gekommen ; am Ufer des Sees,

492

am

äußerſten

Ende

deſſelben und im ſchönſten

Lande von der Welt,

giebt es deren nur zwey.

Die Bay von Burlington begränzt den See Ontario . ob ſie durch

Dieſe Bay geht 5 Meilen tief ;

aber gleich

mit dem

eine Meerenge,

Gemeinſchaft

gat,

ſo

Sandbånke geſperrt, Ende bilden ,

des Sees

die

Gewäſſer des Sees 30

Toiſen

breit iſt,

wird dieſe doch durch die die ſich gegen dieß åußerſte

aufwerfen

und die einen Wall

deſſen Fuß ſich beynahe eine halbe Meile

voraus erſtreckt.

Dieſe einzige Durchfaþrt aus.

genommen, iſt dieſe Bay von dem Gewäſſer des eine Erdjunge getrennt, die þundert

Sees durch

oder zweyhundert Toiſen breit iſt ; an der ſüdlichen Seite angebt,

da , wo dieſe

iſt die unfahrbare

Strecke ungefähr so Fuß breit ; die kleinen Fahrs zeuge werden in eine kleine Bucht der Bay ges dort

ohne Hinderniß

an alle Stellen ihres Umfanges.

Die Gebürge,

bracht,

und

gelangen von

Die ſich dem See þern,

ſich

nachher

bey Fortymilecreek ro rebr nå . aber fünf oder rechs Meilen

davon entfernen, nåøern ſich demſelben wieder an der Spiße der Bay von Burlington .

Jør Um.

fchweif, die Beſchaffenheit des Bodens zwiſchen ihnen pię

und dem See,

würflichen

laſſen permuthen,

Gränzen

und daß das Erdreich,

deſſelben

daß fie

geweſen

ſind

das ſie vom gegenwärti

493 gen Flußbette

ſcheidet,

und das mit ſehr altent

und reßr ſchönen Båumen bedeckt iſt, Anſpülungen ſich angeſegt habe. Gebürge

einen

Nachdem dieſe

ziemlich anſehnlichen

frenlich in ſeinem Laufe

ſammen , Theil

Fluß ,

der

ſich nicht ſehr weit er.

ſtreckt, und ſich in die Bay ergießt, gang geſtattet gaben ,

nur durch

den Durch .

ſtoßen ſelbige wieder zue

umgeben den See noch für den vierten

ſeiner

Långe, von wo

ſie ſich

gegen den

See Huron richten , in deſſen Nåhe ſie ſich ſcheio den ; mehr weiß man nicht von ihnen.

Die Geo .

graphie dieſes Landes iſt, was Richtung der Geo bürge, Geſtalt der Tjåler und den Lauf der Flüſſe betrifft, äußerſt beſchränkt. Der Gouverneur Simcoe

ſieht die Nothwendigkeit ein,

du erweitern ;

dieſelbe

aber wie viel Sachen ſind nicht in

einem ſo neuen Lande nothwendig . Auf der ganzen Streiferer famen wir durch Wålder, die mit ſehr ſchönen woölriechenden Blu. men

angefüllt ſind,

ben erfaþren me

können.

deren Namen wir nicht ga. Die wohlriechenden Båu.

find dort eben ro zahlreich,

und von einer

in Europa unbekannten Höhe. Die Ufer des Sees ſind ziemlich ungeſund, die intermittirenden Fieber ſind fait ſo båufig, als im Geneſſé- Diſtrict.

Quf dem Lande giebt es

wenig Wundärzte ; ſie dürfen ihre Kunſt nur aus.

494 ůben, nachdem ſie von dem Arzte der Regierung eraminirt find.

Dieſe Vorſicht

Zukunft gut ſeyn ,

ſo

für

die

aber jeßt hilft ſie zu nichts :

denn da es wenige giebt, anhalten ,

würde

werden

die um die Erlaubniß

die Unwiſſenden ohne

alle

Schwierigkeit zugelaſſen , wenn ſie fic nur ſtellen wollen .

Von einem

derſelben

erfuhr ich ,

gemeine Mann unter den Einwohnern ifrem

Rath

fürchte,

bey

intermittirenden

daß der ſich

vor

Fiebern

ſehr

indem ſie immer China verordnen ;

und

daß die armen Leute, anſtatt dieſen Katz zu bes folgen , zu einer Urt von Zauberen ihre Zuflucht nehmen,

zu der man im Lande allgemeines zu .

frauen hat. den,

Wenn ſie vom Fieber befallen wers

gehen ſie in

den Wald

und ſuchen einen

Zweig von einem Umbaum oder einem Saſſa. fras aus, der erſt das vorige Jahr aufgeſchoſſen iſt, und ohne içn vom Baume abzubrechen , bin. den

ſie einen Faden daran, der nicht ganz neu

feyn darf, in welchen ſie ſo viel Knoten knüpfen , als ſie glauben, daß fie Fieberanfälle haben wer : den ; fie febren ſehr fromm nach Hauſe zurück, itt der Ueberzeugung , daß ſie nicht mehr Anfälle aus. zuſtehen faben, als die Zahl der Knoten beträgt, fu der ſie ſich verpflichtet haben .

Die zuerſt dieß

Gebeiinniß erfunden haben , haben ſo wenig Kno,

495

ten

gemacht,

täuſchte; machen

die

daß

das

noch

jekt den

ſo viele,

Alter wegbleibt, vollzählig iſt.

Fieber

igre

Hofnungen

Aberglauben üben ,

daß das Fieber gendhnlid , vor ege

noch

die Zahl der Knoten

Es iſt nicht unwaþrſcheinlich, daß

dieß Geheimniß, und vorzüglich dieſe lekte Hälfte, nicht die Erfindung irgend eines Prieſters ſen . Dieſe Spazierreiſe am See iſt ſchön und an. genehm ;

der

Anblick dieſer

großen Waſſermaſſe

iſt majeſtátiſch ; die Urbarmachungen , die man im Allgemeinen þat,

nach guten Grundſåsen angefangen

zeigen dem Auge und dem Nachdenken

gleicher Zeit ein reizendes Bild.

zu

Der Souvers

neur iſt brav, einfach, liebenswürdig, ſchlicht ; die Geſellſchaft war angenehm und wir gatten unſre Bequemlichkeit, ſo ſehr man ſie auf einer ſolchen Reiſe

nur

immer haben kann .

Dennoch

habe

ich , wåhrend der ganzen Zeit, daß wir in Nary. þau blieben,

wo der Gouverneur und alles was

ihn umgab,

uns mit gar nicht drůdenden Hdfo

lichkeiten gebabt,

überſchütteten , in dem ich

nicht

eines

einen Augenblick

wahren Vergnügens,

eines vollſtändigen Genuſſes theilhaftig geworden wåre. Ich bin in Verlegenheit, wenn ich mir ſelbſt von den verſchiednen Gefühlen, die mich drúcten und mich

binderten,

mich ganz der Erfenntlich ,

496 teit und dem aus dieſer entſpringenden Vergnů. gen zu überlaſſen, Rechenſchaft ablegen ſoll.

Ich

liebe die Engländer vielleicht meşr, als irgend ein Franzoſe;

ich bin

beſtändig von ihnen reßr gut

behandelt worden ; ich habe Freunde unter iğnen ; erkenne die vielen großen Eigenſchaften und

ich

Vorzüge dieſes chen Verbrechen,

Volks.

Ich haſſe die abſcheuli

die die franzöſiſche Revolution

beflecken , die meiner Achtung und Liebe ſo man. chen Gegenſtand .raubten ; ich bin aus Franfreich verbannt,

meine Güter ſind confiſcirt;

von der

} Regierung meines Landes bin ich behandelt, als wåre

ich ein Verbrecher oder falechter Staats.

bürger ;

von allem , was mir theuer iſt, getrennt,

þaben Robespierre und die durch ren

die

übrigen Räuber ,

ſich meine Landsleute Gaben tyranniſi.

laſſen ,

mich

unausſprechlich elend

gemacht,

und mein Unglück iſt noch fern von ſeinem Ende : doch gut, dieß Vaterlandsgefüßl, dieß Gefühl, das anjekt ſo ſchmerzhaft iſt und meiner Lage ſo ſehr widerſpricht, mich hier , Flagge,

beherrſcht alle

andere und

mehr als irgendwo.

unter der ich fahre,

verfolgt

Dieſe engliſche

auf Seen,

wo

ſo

lange die franzöſiſche Flagge wegte ; diefe Forte, dieſe Kanonen, die unſerm Staate geraubt ſind, dieſer

beſtåndige

augenſcheinliche Beweis unſrer

vormaligen Schwache und unſers Unglücs, drúf.

fen

497 Fen mich, find mir beſchwerlich,

machen mid, ro

verlegen , ro rokamroth, daß ich es mir ſelbſt nicht erklären kann .

Das Glück, das Lord Howe im

vorigen Jabre hatte,

wovon die Engländer mit

ſo viel größerer Freymüthigfeit ſprechen, weil ſie glauben , daß eins

unſer

Intereſſe

dieſe Begierde,

rey ;

mit

dem

ihrigen

neue Niederlagen

der

Franzoſen zu verkündigen, daran zu glauben und uns darüber Glück zu wünſchen , verſichern,

indem

ſie uns

daß wir durch die engliſchen Bemů.

hungen unſre Beſizungen wieder ergalten werden ; alle

gewöhnlichen Materien

dieſe

tung, mer

bey denen die Abſicht gut

zu

ſeyn

feint,

der Unterhal.

meiner Wirthe im

ſind

für

mid ,

deſto

ſchmerzhafter, weil ich meine Gedanfen verſchwei. gen muß ;

weil ich,

wenn ich fie fage, für einen

Thoren in den Augen der Wenigen gelten würde, die mich

nicht

für

einen Jacobiner oder

berspierre hielten und weil man , mit ſich ſelbſt verlegen iſt. in mir, Leben

tief in mir,

Ro .

ſo zu ſagen ,

Und dennoch liegt es

daß ich lieber mein ganzes

hindurch verbannt und

arm

bleiben will,

als mich durch den Einfluß fremder Mächte und durch

brittiſchen Stolz

meine Güter

in

mein Vaterland

zurückrufen laſſen .

und

Jd höre von

keiner Niederlage der franzöſiſchen Truppen, ohne Schmerz

zu

empfinden ,

und bey jeder Sieges. Ji

1

498 Nadzricht finde ich meine Eigenliebe auf eine Art befriedigt, die ich nicht immer aufmerkſam genug verberge.

Und dennoch , ungeachtet dieſer Gefühle,

deren Bekenntniß in meiner Lage faſt lächerlich iſt, ſehe ich nicht den Zeitpunkt, wo die Anarchie in meinem unglücklichen Vaterlande aufhören und wo

eine durch gehörig befolgte Geſeke geordnete

Freyýeit,

wenigſtens diejenigen

glücklich

machent

wird, die nicht daraus verbannt ſind ; wo es ſeis nen Ruhm ſicher und dauerhaft gründen wird. Ich weiß nicht, ob diejenigen meiner Freun. de, die dieß leſen , mich verſtehen werden ; ob fie, beſſer als ich , dieſe dem Scheine nace ro verworre. nen Ideen und Gefühle zu entwiceln im Stande find.

Doch ich

gabe ſie einmal

hier

ſo geges

ben , wie ich ſie empfand und wie ſie mich quảlten. Unter den

verſchiednen Höflichkeitsbezeigun .

deren unſre kleine Caravane hier theilßaftig

gen , ward,

traf Dupetittỹouars

eine ganz beſone

ders, indem man ihm Låndereyen in Ober , Cana. Der Antrag ward ihm durch Major

da anbot.

Seward gethan, der, ohne ihm gradezu zu ſa . gen , tigt

daß er vom Gouverneur dazu rey ,

es

uns doch

bevollmach

wenigſtens glauben

ließ .

Die Höfliche aber ſehr beſtimmte Antwort, welche Duperitthouars gab,

machte, daß die gange

Unterhandlung abgebrochen wurde .

499

Der Geſchmack an Neuigkeiten iſt in Obers Canada bey weitem nicht ſo allgemein, als in den Eine

vereinten Staaten.

einzige Zeitung wird

in Newarck gedruckt, und ohne Zuſchuß von der Regierung wurde

der Zeitungsſc reiber durch die

Subſcribenten nicht den vierten Theil ſeiner Uns koſten

bezahlen

fønnen ;

ſie iſt ein ſehr kurzer,

nad, den Grundjazen des Gouverneurs gemachter Auszug aus der Zeitung von New York und Al. bany

und

Anfang

vorzüglich

und

Die Zeitung

Ende

aus

der von Quebec ;

fteşen Auctions • Anzeigen.

kommt

jede

wenige werden davon

Woche

Heraus ;

Die Zeto

auch zum Druck der Acten der

Verſammlung

und der

Gouverneurs

gebraucht;

meiſten .

ſehr

nach dem Fort Evie und

eben ſo wenige nach Detroit geſchickt. tungepreffe wird

zu

Niagara

Bekanntmachungen

liegt

des

und þiezu dient fie am übrigens

nicht gut für

Neuigkeiten, vorzüglich in Kriegszeiten . Die Duebec

engliſchen

Schiffe

angekommen,

find

noch nicht in

und mir gaben den

6ten

Julius ; man weiß jekt erſt in Niagara das, was um

die Zeit unſrer Abreiſe

in Philadelphia beo

kannt war, denn man ſagt hier : man miſſe nichts, als

was man graden Weges aus London erfah .

ren þat. über

Die wenigen Nachrichten, die wir uns

die Denkart

des Volfs

Ji 2

baben

verſchaffen

500

können, und die wir noch dazu größtentheils zu . fällig erhalten haben, weil es etwas delicat war, uns

in dieſem Puncte neugierig zu bezeigen ) fa.

gen alle aus : daß die Nazion

im Ganzen ſehr

ruheliebend iſt; daß die amerikaniſchen Loyaliſten , die wirklich durch den Krieg gelicten haben, noc Groll gegen

iþr Vaterland

und ihre Landsleute

þegen ; daß die Anzahl derfelben, in Vergleich mit den Emigranten , die aus den vereinten Staaten, Neu Schottland und Neu , Braunſchweig þieher. ziehen

und

die an dem Groll der erſtern keinen

Theil nehmen,

alle Tage abnimme,

der überdas

fehr unbeträchtlich iſt; daß es würklich im Lande einige Mißvergnügte gebe ; daß z . B. viele neue Anſiedler aus ziehen,

vereinten

den

Staaten

hieherzier

und, damit ſie nur umſonſt Land erhal.

ten, gang laut die Bundesregierung verwünſchen , im Grunde nur Anhänglichkeit an den König von England

heucheln ;

daß die Gohen Preiſe der les

bensmittel und folglich das Verbot, mit den verein ten Staaten zu handeln, ein Gegenſtand des Miße vergnügens

iſt; daß die beſtåndige Verzögerung

der Ablieferung der Documente über Eigenthum ein andrer Grund iſt ; daß aber dieß Mißvergnů. gen, wenigſtens jeßt, die Regierung gar nicht beo unrugigen dürfe,

die fidy

ſogar über die Würt

lich keit deſſelben tauſcht, da es doch dieſelbe viel.

SOI Veicht

Fall eines Krieges mit den

in

vereinten

Staaten durch ſeine Folgen in eine mißliche Lage bringen könnte. Die biſdjöfliche Religion iſt in ganz Ober. Canada

die

herrſchende.

In Detroit iſt inzwi .

fchen die Hälfte der Coloniſten katholiſch ; es giebt freylich einige Quácer , Menoniſten und Dunfere Familien, die bin und wieder in der Provinz zero ſtreut wohnen, aber in febr kleiner Anzahl. Der

ſiebente Theil des Landes iſt zur Bes

zahlung der proteſtantiſdyen Geiſtlichkeit beſtimmt; denn ,

ausgenommen

in Detroit,

wird ſonſt nir.

gende ein katholijer Gottesdienſt bezahlt; ſelbſt in Nemarck iſt noch feine Kirche aufgebaut, und dieſelben

Såle dienen

dort

dem

geſebgebenden

Rathe, dem ausübenden Rathe und den Taſchen . ſpielern zum Gebrauche,

wenn anders ſolche Rich

fick in dieß entlegne Land verirren .

Unfre

leßte Streiferen

in der Gegend von

Naryhall führte uns über Queenstown nach dem Dorfe der Cuscorora .

Dieſes Dorf liegt 4 Meis

len davon auf indianiſchem Boden .

Einer der

Wege, um dorthin zu tommen , geht über Berge, die den

Fall begrången .

Der Weg über dieſel

ben bietet Herrliche Anſichten dar, jo B. Abgrün. de, Eindden, wilde Stellen, ſo lange die Gebürge über das Bette

des Fluſſes erhaben ſind,

Ji 3

der

Y

502 noch immer zwiſchen dieſer doppelten Reihe von bohen

Felſen

eingeklemmt

iſt ;

dieſe Ausſichten

werden bewundernswürdig , wenn die Gebürge rich gegen die Ebene, die ſie von den Ufern des Sees ſcheidet, dann

neigen ;

auf einmal überſieht das Auge

dieſen Zmiſchenraum ,

das Fore Niagara,

alle Ufer des Sees und den See ſelbſt, fogar ei. nen Theil

des

gegenüberliegenden

Ufers,

Alle

Låndereyen ſcheinen guter Art zu feyn. Was das Cuscorora . Dorf betrifft,

ſo þat

es ein eben ſo ſchmußiges und årmliches Anfehn, als alle die Dörfer, die wir bisher gereğn haben ; allein

die Einwobner hatten fid ,

weil man den

Gouverneur erwartete, ſorgfältig bemahlt ; der mo . Staat war

diſchſte

angelegt ; man

glaubte,

komme, um eine Verſammlung zu halten ;

er eine

Laubhůtte vor der Thüre der Wohnung des An. führers, auf der die engliſche Flagge webte, war der zur Feyerlichkeit beſtimmte Drt. fenbewohner

wurden getäuſcht,

ihnen ſagte, daß er nur komme, chen .

Die Flek.

als deş General um ſie zu beſus

Inzwiſchen regte er ſich doch in die fertige

Laube ; die Judianer ſaßen auf Bänken in einem þalben Zirfel Pfeifen .

umber

und rauchten

aus

langen

Die jungen Leute faßen am Ende, fo

viel ihrer Plas batten , oder ſtanden und lehnten fich auf ihre Staketen ; der General und wir ber

503

fanden uns im Mittelpunet dis Halbzirkels ; Wei ber und Kinder nagten ſich nicht, Paterſon ,

ein geborner Amerifaner,

den

die Indianer in einem Alter von 10 Jahren (jekt iſt er 25 ) gefangen genominen hatten, war Doll. metſcher des Gouverneurs ;

alle Reden

deſſelben ,

ſo wie der engliſchen Agenten an die Indianer, betreffen denſelben Gegenſtand. auch dießmal :

die Yankees håtten

wider ſie im Sinn ; richt, gute

als

So ſagte er iğnen etwas Böſes

ſie hätten feine andere Ab.

ſie iþrer Låndereyen zu berauben ;

Vater

(König

Georg)

treue Freund ihres Volfs .

wäre

der

der einzige

Er wiederholte ihnen

ůberdas, daß der Maisdieb ( Tymotheus Picke ring) ein Schurle und Lügner fey .

Dennoch

fand die ganze Rede nicht vielen

Beyfall bey den Tuscororas .

Die Senecas bat

ten auf igrem Wege nach Naryhall vor aclyt Ta. gen bey ihnen angeſprochen und ihnen geſagt, fie gingen

zum Gouverneur,

ohne

ſich weiter über

den Gegenſtand dieſes Beſucs einzulaffen. Tuscororas rohen

hatten daraus

geſchloſſen,

Die

daß zwi .

den Senecas und dem Gouverneur etwas

Großes unterbandelt werde, wobey es wahrſchein . lich über ſie Gergehe ; denn Mißtrauen, Urgwobr, Beſorgniſſe ſind die Grundzüge aller indianiſden Politik und man muß eingeſtehen , daß dieſe Dent.

gi 4

504

art eine ſehr natürliche Folge des Betragens der Weißen gegen ſie iſt. Der Gouverneur läugnete, alle beſondre Dere handlungen

mit den Senecas ; brauchte, um

ih .

nen dieſe Meynung zu nehmen , alle Komplimente, alle Verſicherungen von Liebe, für ſchmeichelhaft

für ſie hielt.

die er nur irgend Er erzählte ih.

nen wieder von den Yankees, vom Maisdieb, pom König

Georg ;

aber alles

gnügte ihnen nicht.

Seine Verſprechungen von Låndereyen in Canada, wenn die Yanfees ſie aus den ihrigen vertrieben håtten,

machten

fonnte

ipre falte und ſelbſt etwas důſtere Mine

aufbeitern,

feinen

tiefern Eindruck ; nichts

die ſie durchaus immer ſo lange bens

behalten, als ſie beld áftigt ſind.

Vielleicht grün.

det ſich dieſe Sorgfalt, mit der ſie alle ihre Ein. drücke verbergen, auf eine ſehr überlegte Verſtel. lung , deren Nothwendigkeit fie im Umgange mit den Weißen fie

haben einſehen

nur Folge ihres

vielleicht iſt

lernen ;

Characters und

der Unge.

wöhnung . Es beweiſt übrigene dieſe kleine Unecdos te, wie leicht die Eiferſucht zwiſchen den verſchiede nen indianiſchen Völferſdaften aufwacht und wie leicht

fie

Engländer

ficy

belebt.

Es iſt wohl gewiß,

und Amerikaner dieſe Stimmung,

daß ſo

wie alle andre Schwachbeiten der Indianer, nach ihren Bedürfniſſen benuken.

1

Jos indianiſche Dörfer, in

Es giebe wenig

des

nen ſich nicht einige Weiße niedergelaſſen haben, und faſt immer haben dieſe Einfluß. ausgelaſne,

thårige ,

verſoffne

Dieſe un.

Lebensart

gefällt

vielen ; gewöhnlich ſind es nicht die beſten Leute. Man findet, daß die Weißen, die unter den fins wohnen, die laſterhafteſten, grauſamſten ,

dianern

gierigſten, die ſdylechteſten Hausvåter u . f. w . ſind. Es bertſdzen in dieſem Dorfe viele intermits tirendė

Die Indianer

fieber.

fragen

oft den

der engliſchen Regierung ihrenewegen befole

von

deten Arzt

um Rath ;

weit

öfter aber brauchen

fie Getränke, die ſie ſich ſelbſt aus Kråuterſåften Obgleich Klapperſchlangen

machen .

in der uma

liegenden Gegend ziemlich häufig ſind, ſo iſt doch keiner jemals würde

von

den

davon

jegigen Bewohnern des Dorfs

gebiſſen

worden ;

igr

Heilmittel

in einem ſolchen Falle Salz und Waſſer

reyn ; ſie halten dieß für ſicher und ausreichend.

Wir

begegneten auf dieſer Streiferen einer

amerikaniſchen Familie, und Schafe zog.

die einige Ochſen , Küße

bey rich fatte und die nach Canada

Wir fommen , fagten ſie zum Gouverneur,

den ſie niche fannten, und wollen ſehen , ob man uns bier Land geben will. der Gouverneur ,

„Uch ! ja“ antwortete

„ ihr reyd der Bundesregierung

„můde, ihr wollt nicht långer ſo viele Könige har

Jis

506 „ ben ? ihr wünſcht euch die Regierung des alten Vaters

England,

„ von

„ ſpricht)

Gouverneur den König

nennt der

(ro

Amerikanern

wenn er mit den

zurück, daran thut ihr wohl ; ißr wißt,

„ daß er gerecht und gut iſt; geht nur, wir Şaben „ſo gute Royaliſten wie ihr feyd lieb ; man wird „euch Land

geben .“

Auf der Rückfahrt von Queenstown fuhren wir in des Gouverneurs Kahne den ſchönen Nias garafluß wieder

pinunter ,

bey deſſen

Ufern

die

Einbildungskraft fich gerne die Vorſtellung macht, als

þåtten Wohnungen

und

Acerbau

fie fd on

aus dem Zuſtande der Wüſteney gezogen , in dein fie jegt noch liegen .

Sie erblickt dann lachende,

reiche Bilder ; aber wahrſcheinlich wird nod, lange allein

die Einbildungskraft fich dieſer Reize und

dieſes Reichthums zu erfreuen haben , Während benugten

die

unſers Herren

Aufenthalts

in

Naryball

Dupetitt þouars

und

Guillemard die Růdreiſe einer Kanonier.Sca. \ uppe, um eine Streiferey nac york zu machen . Trägheit, die Gewißheit, wenig merkwürdige Sa. when dort zu finden , Höflichkeit gegen den Gous verneur,

vereinigten

ſich,

um

mich

von

dieſer

5 Reiſe abzuhalten. von ihrer Reiſe, perneur,

Meine Freunde berichteten mir daß

dieſer Ort,

wię ſchon erwähnt iſt,

den der Gous zur Fauptſtadt

9

$ 07

von Ober , Canada ausgeſucht Gatte, ehe er daran dachte,

ſie an der Themſe anzulegen,

eine ſehr

ſchöne und geräumige Nigede habe, die durch eine Erdjunge

von

eine Meile,

unregelmäßiger Breite,

bald

die

bald

rur 60 Coiſen groß iſt,

vom

See getrennt werde ; Rhede

in

daß der Eingang zu dieſer

ſeiner Defnung

ungefähr

eine Meile

halte ; daß in der Mitte deſſelben eine Sandbank liege,

daß die beyden Wege neben derſelben ſehr

leicht

durch

die beyden

Erdſpißen am

Eingang

vertheidigt werden könnten, auf denen man auch ſchon zwey Blockhauſer errichtet habe ;

daß dieſe

Rhede 23 Meilen tief und eine Meile breit ſey ; daß ſie an allen Stellen ſicher ſey ; daß das hohe ufer

eine

Vertheidigung

derſelben

durch

Ver .

ſchanzungen rahr erleichtere.

Der Gouverneur nommen,

Simcoe hat ſich vorges

York zum Mittelpunct der Seemacht Jegt giebt es

auf dem See Ontario zu machen. þier

vier

beſtändig

Kanonierſchaluppen ,

von

zum Waarentranſport

den ; die beyden andern,

denen

gebraucht

zwen wer,

die allein Truppen und

Kanonen führen können, und Ruder und Seegel þaben , liegen ſo lange unter einem Dach , bis ſie zu

ihrer Beſtimmung gebraucht werden .

Nach

ſeinem Project baut der Gouverneur zehn dieſer Art auf dieſem See, und gegn auf dem See Evie.

508

Die Zimmerleute, die daran arbeiten, wohnen in den

vereinten Staaten und kehren jeden Winter

dahin zurück Der bis jeßt in York gebauten Häuſer ſind ſie liegen im Grunde der

ein Duzend ;

Höchſtens

Bay, neben dem Fluſſe Dun . Bewohner derſelben waren Art.

Einer derſelben

Man ragt, die

nicht von der beſten

iſt der bekannte Bath ,

der Unführer der deutſchen Familien, von welchen Capitain Williamſon behauptet, daß die Enge lånder

ihn

abwendig

geniacht

haben,

um

dem

Fortkommen ſeiner Niederlaſſung zu ſcaden. Ungeachtet der Fahrt auf dieſem Fluſſe, iſt dennoch

ein Landtranſport

von 30 Meilen zwi .

fdyen Yorf und dem See Simcoe,

über

den

die Waaren, die vom See Huron kommen,

viel

grader fommen fónnten.

Die Barracken, in de

nen des Gouverneurs Regiment liegt, ſtehen zwey Meilen von der Stadt, an der Rbede, nabe am See ; man ſagt, daß die Soldaten ziemlich båu . fig von hier deſertiren . Die Indianer 150 Meilen

die

ſind in einem Umkreiſe von

einzigen Nachbaren von York.

Der Stamm derſelben gas.

find hier die Miffarios

Hier will ich gelegentlich erwähnen, daß alle ,

die in Ober . Canada die Indianer beſuchen , verſichern,

daß Pater

uns

Charleroir ihre Sitten

509

fehr treu geſchildert habe ; dieſelbe Treue iſt in ſeis nem

ganzen Werke, in der Beſchreibung der Lån.

der durch die er gekommen iſt, unverkennbar. aditzeöntägigen Aufenthalte in

einem

Nach

roten Julius

Naryball, nahınen wir Freytag den vom

Er wünſchte freylich ,

Gouverneur Nibſdied .

uns noch etwas länger bey fido zu behalten, aber es war

wahrſdeinlich ,

Antwort

ſchon

in

Dord eſters

daß Lord

Kingstown

angekommen fery,

und ungeachtet der höflichen und artigen Bewire Gouverneurs,

thung des

ganz von der Furcht

waren wir

frey,

doch

nicht

ihm beſchwerlich zu

fallen . Id

hoffe,

thouars

und

můchigleit

ſo

daß

er

mit Herrn

Dupetits

meiner Aufrichtigkeit und Frey. zufrieden geweſen

ſeyn wird,

als

wir es mit ſeiner Güte geweſen ſind ; ich ſpreche pier gar nicht von Herrn Guillemard , der als Engländer durchaus nicht mit uns in derſelben Lage war.

Wir genoſſen in ſeinem Hauſe der

vollkommenſten

Freyheit

der

Meynungen ,

ein ſo ausgezeichneter Mann , wie er, bemüht iſt, in Naryhall

die

zu beleben

ohne welche wir auch nicht ſo lange Håtten bleiben

können ,

als wir ge

than haben . Alles was wir in dieſem Theile von Ober Canada geſeộn und gějórt haben,

macht es uns

SIO

wahrſcheinlich,

daß

es nicht lange von England

abhängig bleiben wird.

Der Geiſt der Unabhän .

gigkeit in den vereinten Staaten, Hier fein

Fremdling iſt,

der ſchon jest

wird noch mehr einhei .

miſd werden, wenn dieſe Staaten erſt nåøer find. Die

Vergleichung ,

welche

die

Einwohner

von

Ober , Canada zwiſchen dem Preiſe der Waaren, welche engliſche Zollabgaben entrichten müſſen, und dem Preiſe derſelben Artikel am andern Ufer an. ſtellen werden,

wird ein reßr zureichender Grund

des Neides und der Unzufriedenheit feyn .

Der

Schleichhandel wird unmöglich verhindert werden können,

weil die ganze Schifffahrt auf denſelben

Seen , auf denſelben Kanälen getrieben wird ; und dieſer Schleichhandel wird ein großes Uebel für England werden , nach

dem

es

wenigſtens in

dem

Syſteme,

feine Colonien regiert.

Er

wird

ein beſtändiger Gegenſtand des Streits zwiſchen beyden Regierungen Gouverneur Hand geben , fördern ; Håtte,

von

feyn ,

und

Ober . Canada

alle

Tage

Nittel

an

dem die

den Krieg anzufangen und zu be.

ein Krieg der

die Abſicht zum Grunde

die Lebensmittel

für die engliſchen Unter

thanen in hößern Preiſen , verglichen mit dem der Nachbaren , ſeyn ;

zu

balten ,

würde

kein

Volfskrieg

es würde eine Erneuerung des amerikanis

ſchen Krieges, der Stempelacte, der Abgaben vom

SII

Thee

wahrſcheinlich

und

werden ,

würden

ſeine

Folgen dieſelben ſeyn . Die natürliche fem Augenblic ,

die

Ordnung der Dinge in dies allgemeine Geiſtesſtimmung

aller Völfer, fündigt die Trennung Canadas von England

als

nothwendig

an.

Ich weiß nicht,

ob irgend etwas in der Welt ſie wird verhindern können.

Nur durch großes Glück und Ruhm,

durch großen Erfolg in feinen Kriegen, durch eine vollkommne Ruhe in ſeinem Innern wird England dieß Land zu tåuſchen im Stande ſeyn ; ſo lange nur, als die Ausgaben zur Bevölkerung und zum Flor deſſelben nicht aufhören ; ſo lange die Be. freyung nadı

von

iğrer

allen

Abgaben

völligen

des

Ausdehnung

Mutterlandes State

haben

wird , ſo lange die ſanfteſte Regierung durch ſchleu . nige

und gut angewandte Hülfsmittel, durch of

fentliche,

nůßliche,

bis

jekt

vermißte Anlagen,

durch Aufmunterungen , die man allen Klaſſen der Bürger angedeihen låßt, dieſen die Vortheile eie ner, in der Ausführung ihrer großmüthigen Ub. fichten Volfe,

ſchnellen

Monarchie zeigen

das ſchon durch ſeine

dazu berufen iſt,

wird,

einem

weiſe Conſtitution

aller Wohlthaten der bürgerli.

den Freyheit zu genießen . Alle ſchwerlich

dieſe

Bedingungen

ſind

und werden

erfüllt; noch zu unſrer Zeit, und viele

512 leicht bald ,

wird England dieſen Diamant 'aus

ſeiner Krone

verlieren .

Mit Canada

wird

es

daſſelbe Schid ſal þaben, was es früher oder ſpå: ter

mit ſeinem Indien

nien

haben

wird ;

was Spa .

mit ſeinem Florida und Merico,

Portugal

mit ſeinem Braſilien : kurz alle europäiſchen Mächs te wenigſtens mit den Colonien, feſten Lande beſißen ,

die ſie auf dem

zu erwarten faben ,

wenn

fie nicht durch Erfahrung aufgeklärt, fønell

die

Regierungsart derſelben åndern .

Ehe ich den Artikel Niagara ſchließe, ich doch

noch

ganz

muß

beſonders der Höflichkeit er :

wågnen, die uns Major Littlehales , Adjudant und erſter

Secretår des Gouverneurs,

erzeigte ;

er iſt ein ſanfter, artiger, liebenswürdiger Mann ; die

ganze Regierungs . Correſponden ; beruht auf

ihm

und wird repr ſorgfältig geführt.

Wie es

ſcheint, befigt Major littlehales das Zutrauen des Landes ; gewöhnlich ſcheint dieß der Fall bey denen

zu

ſeyn , die Anfehn und

Kredit baben ;

inzwiſchen ſchien es uns doch mit Recht, daß die Biederleit, Höflichkeit und Klugheit in Meynungen dieſem Offizier billige Anſprüche darauf gewähren. Auf dem Onondago, einer der kleinen Fre. gatten, die zur militäriſchen Macht auf dem See gehören ,

ſchifften wir uns ein , um nach Kings.

town zu geben .

Dieſe kleine Fregatte iſt für 12

ſechs.

1

513

rechepfündige Kanonen

gebohrt ,

Friedenszeiten nur die Hälfte. Fahrzeuge feine

führt

aber

in

Wenn dieſe Art

Güter für den Dienſt des Ko .

nigs geladen haben , ſo werden ſie mit Kaufmanns. waaren oder

befrachtet, wofür die Kaufleute bezahlen

ſouſt

auch

einen

gleichen Theil föniglicher

Güter wieder in ihre Fahrzcuge verladen .

Der Onondago

iſt 80 Tonnen

groß ;

dieß .

mal waren zwey Detardementer an Bord ; eines voin fünften Regiment, welches nach Kingstown ging, den

um Geld zu folen , Jägern

der Königinn ,

neue Uniformen 41

zum

Dienſt

die

golen ſollten .

Canadier

noch

und ein andres von

an Bord,

von

Montreal

Ueberdas waren die

des Königs wieder

10 Fahrzeuge nach Montreal

gebracht, und ſie in Niagara geiaſſen hatten ; die Kajüten . Paſſagiere waren : Herr Richard, Herr Seward, deſſen ich ſchon erwáfnt habe, Herr Bellew, ein Offizier, der das Detaſchement des fünften Regiments,

das Geld þolen ſollte,

com.

mandirte ; Herr Hill, ein andrer Offizier von dies ſem Regimente, der frank war und nach Kings. town ging, um ſeine Geſundheit unter dem dors tigen Klima wieder herzuſtellen; Herr Lemoine , Offizier

vom

Goſten

Regiment ,

das in Kings.

town in Garniſon liegt, und wir. Der Wind war während unſrer Fahrt ſehr

514 leidlich ; man macht dieſe gewöhnlich in 36,

bisa

weilen in 16 Stunden ; wir brauchten 48.

Die,

und zumal um dieſe Zeit, treten Windſtillen ein , Man bemerfte faum

die zuweilen 5 Tage dauern. die

im

geringſte Bewegung

Waſſer des

Sees.

Dieſe Fahrt hat nicts Intereſſantes ; ſie iſt 150 lang;

Meilen

man verliert ſehr bald die Küſten

aus dem Geſicht, vorzüglich wenn der Dunſt von der Hige den Horizont trübt, welches bey ung der Die Enten . Inſein , welche die Eng .

Fall war .

länder Ducks die einzige find

Islands nennen ,

gewöhnlich Es

auf dieſer Fahrt.

kleine Gefahr

und liegen

ihrer drey,

ſind

alle in einer Linie ;

der Rüfte und der Inſel zur Linken,

zwiſchen

ſo

wie zwiſchen dieſer und der mittleren, giebt es für die Schiffe feine Durchfahrt; Klippen unter dem Waſſer maden einen Schiffbruch auf dieſem Wege unvermeidlich ; und

der

Inſel

man zur

muß

zwiſchen der mittlern

Rechten

wegfahren.

Die

Breite des Fahrwaſſers beträgt 4 bis 5 Meilen ; es iſt ſicher und überall tief. nur vorhanden ,

wenn ein

Gefahr wåre alſo

ſtarfer Wind in dem

Augenblick fich erhobe, in welchem man jufeln

nähert

und das Schiff in

ſich den

das ſchlimme

Fahrmafer triebe ; inzwiſchen weiß man, wie ich glaube, feit Menſchendenfen einzigen Unglücke ;

man

hier nur von einem

nähert ſich den Inſeln

515

nicht

bey Necht,

wenri

das Wetter

G - fahr, dem

die

mehr Grund

See oft

nidit ficher

Eme gewöhnlidere

und die Nadyt nicht hell iſt.

hat,

iſt die,

ſehr plåglid Ungeritter

daß auf entſtehen ;

das Waſſer wird dann unruhiger, wie man fast, als das Meer ; und die geringe Auedepnung deſo ſelben , Hålt

wodurch

das Schiff

Bewegung.

die

Wellen

in

einer

viel fürger werden,

fårkern und b ftigern

Man þat dann immer zu fürchen,

an den Küſten zu fdyeitern ; und die Sdyffe wůr den das nicht vermeiden, ger

anhielten ;

febr kurze Zeit,

wenn die Stürme låne

gewöhnlich

dauern

ſie

aber

vorzüglich im Sommer,

nur

wo es

eben ſo fanell wieder ſchönes Winter wird .

Ein

gentlich ſind es dann nur heftige Windſtoße, hale ten im Herbſt oft zwey Tage þintereinander an , und folgen

fick gåufig .

Vor

s oder 6 Jahren

iſt ein Sd ;iff mit der Mannſchaft untergegangen und Benſpiele dieſer Art zeit nid ) t felten ſeyn, Hört

übrigens

vom

follen um

dieſe Jahrs.

Die Fahrt auf dem See

November

bis

zum

April

ganz auf. Während der Lieutenant

unſrer kurzen Neiſe Earl ,

machten ſich

unſer Capitain und

alle unſre Reiſegeſellſchafter vieler

ung

faſt

erzeigter

Gefälligkeiten wegen fehr um uns verdient.

Das

Wetter war ſehr warm und ſchon acht oder zehn

RT 2

í

516

Tage ſo geweſen . Fauren eit in

Das Thermometer ſtand nach

Mary all oft auf 92 Grad ( 263

Grad Reaumür .)

Auf jedem Fahrzeuge und in

Zimmer ſtand es nur auf 64 ( 23 ; Grad Reau . mür. )

Es iſt nicht ſowohl die Größe der Hike,

als die Art derſelben , welche ſie unerträglich macht; fie iſt drůdend

und ſchwül, und das bey Nacho

noch mehr als bey Tage,

wo ſie noch bisweilen

durch

abgefühlt

irgend

Nacht

fühlt man

Fenſter nicht,

ein Lüftchen

geben

keine

faſt

nie ;

Erfriſchung ;

aber man iſt ſehr bedrůdt ;

mit vieler Müße , und

dies

ſchläft

ſchlecht,

ſteht noc, ermüdeter auf,

wird ,

ben

die geëffneten man

ſchwikt

man athmet iſt

unruhig,

als man ſich zu

Bette legte . Io habe geſagt, daß wir ein - Detaſchement vom

fünfren Regiment an Bord

wir nach Kingstown Toilette.

kamen,

hatten.

Ehe

machten dieſe ihre

Ucht Tage früher ſahen wir,

daß die

Jadianer ridy die Augen mit Kiehnruß, oder mit Zinnober bemahlten, fid, die Haare auf dem Kopf zuſammenflochten , um Hahnfedern oder roth oder blau gefärbte Mähnen darauf zu ſtecken , eße fie Gouverneur

vor

dem

erſchienen .

wir

europäiſde Soldaten ,

die

Heute

ihre Haare,

ſaben oder

wenn ſie keine şatten, igre Köpfe mit einem dife fen weißen Mörtel überzogen ,

den ſie mit dem

517

Pinſel auftrugen, und nadiger mit einein eiſernen Kamin , wie einen Garten, zuređịt frakten ; dann auf dem

Kopf ein Stück Holz befeſtigten, das

ſo groß wie eine Hand war und dem Boden eis ner Artijd oce glich, um

ſich

einen Cadogan

zu

madjen , den ſie mit demſelben weißen Mortel ans füliten ,

der eben

wurde, wie

ſo mit

dem

Recen verarbeitet

der übrige Theil des Kopfes .

Das

iſt kurz das Smauſpiel, was uns dieſe Soldaten während

der

beiden legten Stunden

auf unſrer

Falrt gaben ; machten ſie ihre Toilette gleich nicht felbſt, .

wie die Indianer,

ſo fragten ſie dennoch

ſo gewiſſenhaft wie jene ihren Spiegel um

eben

Ich tadle hierdurch weder den Soldaten .

Rath .

puß noch die findiſche Sorgfalt, demſelben widmet ;

es

die man überall

iſt nur eine Bemerfung,

die ich für diejenigen mache, welche alle die Sits ten

und

Gebräuche,

lächerlich finden.

die

nicht die ihrigen

find ,

Der indianiſme Wilde würde

gewiß nicht wiſſen , worüber er am meiſten zu la. den Habe : über den Türfen, nen Kopf mit einem

der ſeinen geſchor.

mehr oder weniger falten ,

reichen Turban bedeckt, je nachdem er ein Mann von größerer oder geringerer Bedeutung iſt ; oder über

die Weiber

auf der Inſel

Melos ,

deren

Rođe kaum über die Halbe Lende herabgehen, da ihre Ermel bis auf die Erde reichen ;

3

oder über

518 urirre Sdyönen , die vor zehn Jahren ſich in gro . Beechnú lsiber mit falſchen Hüften einzwängter, auf boven Haden einhertraten, und die jekt, wie man rage, ihre Tüille bis auf die Mitte des Bus um den ſie einen Gürtel tragen,

ſens verkürzen,

einem Stride als einem Bande gizidit,

der mehr

durchficht ges Gewand

ein

durch lalien , hielten ,

zur Sdulter entblößen und

bis

die ihre Armie

was zu bedecken

alles das reben

ſie ſich ſonſt verpflichtet

und das alles bloß

aus der Abſicht, um

Grieqınnen ju gleichen .

Den 12ten Julius. Nachdem 20 Meilen

die Enten . Jnfeln

wir

Ginter

uns

ungefähr

verengte ſich der

hatten ,

Gee ; die Jufeln wurden zahlreider ; feine iſt bes wohni, alle ſind belolzt, rechten Ufer des Sees . ty

und liegen faſt alle am Am

linfen iſt die Quen.

Bay, die ungefär so Meilen ins Land hins

eingeht,

deren ilfer,

trádytlidye Tiefe

wie man ſagt,

bebaut ſind .

auf eine bes

Das Auge findet

mit Vergnügen wieder bewohnte ufer ; das Land iſt angenehm ,

die Häuſer liegen viel dichter,

als

in einern der neuen Länder in Ober . Canada, durch die mir bis jeze gefommen ſind. fdjónern,

bereidern

die

Jekt grade vers

verſchiednen Farben der

Kornfelder die Landſchaft und

ergògen Aug und

519

Geift.

Endlich zeigt ſich die Stadt Kingelowi ;

fie liegt an der Bay gieices Namens,

welder

indianiſchen

Tianien

die

Franzoſen

den

in mer

Cadarakwe

gelaſſen

Sie beſteht aus

haben .

120 bis 130 Häufern .

Das Erdreid, hinter der,

felben hebt ſich allmählig, und zeigt vom See an von Feldern,

ein Ampģitheater

denen

von

das

Holz abgetrieben iſt, die aber noch unbebaut fino. Man

Gebäude,

ſieht kein

das ſich vor den ana

dern auszeichnete ; das einzige, welches etwas mehr fällt, und vor dein

in die Augen Flagge ſteht,

iſt die Kaſerne,

die

engliſche

ein ſteinernes Ge.

baude, das mit Palliſaden uingeben iſt.

Alle Häuſer

an dem nördlichen Ufer

liegen

der Bay, die ungefähr noch eine Meile tiefer ing Land þineingeßt.

An dem ſüdlichen Ufer iſt die

Anlage der Seemacht, die Werfte, und die Woor nungen alles deſſen , was bey dieſer kleinen See macht angeſtellt iſt. gen

in Fluſie

vor

Die königlichen Sdxiffe lies dieſen

Anlagen vor Anker,

und haten alſo einen von den Kauffahrern abge . ſonderten Hafen

und Rhede .

Port royal ans Land .

So

Wir

ſtiegen im

ſehr unſer Capitain

und ſein Schiff auch föniglich waren , ſo nahm er doch

unſer

Geld

an.

Gouverneur

Hatte uns ausdrücklich befohlen , len , weil die Sdiffe dem

Simcoe

nichts zu bezah .

Könige gehörten ;

SE4

wir

520

ſeine Vorſorge

hatten durch

dennoch

bracht;

war

es

aber

unſre Koſt mitge. meinem Freunde

Dupetittyouars und mir ſo unangeneßm , dieſe Neiſe auf Koſten des Königs von

England zu

madyen, daß wir es wagten, dem Capitain Earl unſer Geld anzubieten ;

felten haben ſolche Uner.

1 bietungen einen ſchlechten Erfolg, und ſo ging es Der Capitain Earl iſt übrigens

auch dieſmal.

ein rechyt braver Mann , höflich , aufmerkſam , im . mer

auf dem

zu lieben

Verdeck und meint fein Geſchäft

und zu verſtehen .

Vom Lord Dorcheſter war noch kein Brief eingetroffen ,

und es war ſehr ungewiß , wenn er

eintreffen werde. in

Kingstown

macht,

Die Berechnung , welche man für

die

Rückkehr

der

Antwort

iſt nicht ſo günſtig , als die in Niagara ;

vielleicht müſſen wir noc, adit Tage warten.

Wies

viel Zeit verlieren wir nicht für unſre Reiſe ! und das alles, weil ſich Gouverneur Simcoe ſchlecht mit

Lord

Dorcheſter

půnfdlichſte Genauigkeit

ſteht,

und

beobacitet,

leidyt in jeder andern Sache,

weil

er die

die er viela

unſrer mitgebrach).

ten Briefe wegen, hätte überſchreiten können und ſogar müſſen.

Unſer Freund, Herr Hammond,

konnte billig alle dieſe kleinen Unannehmlichkeiten dadurcķ verhüten, wenn er, wie ich ihn bat, frů . Her an Lord Dorceſter geſchrieben hätte.

Zum

521

unglück laſſen

ſich

nicht vorausſehen . nicht im

Leben

leider gewiſſe Begebenheiten Wie viel Dinge würde man Wir müſſen warten.

ändern !

Geduld , Geduld und immer Geduld !

Kingstown iſt der Ort, von dem Lord Dolls cheſter wünſcht, daß Gouverneur Simcoe die Hauptſtadt von Obero Canada hin verlegen moge ;

Vortheil,

berechne er bey dieſer Wahl den

als

es ſdeint,

im

Fall

eines

Angriffs

náber bey Quebec zu haben , zigen

þaltbaren

Plax

in

alle Truppen

das er für den ein .

Nieder . Canada

Gált,

um von dort Streifereien in das vorliegende Land vorzuneşmen ,

wenn

der Krieg

offenſiv

würde.

Er denft, daß wenn der Siß der Regierung von Ober , Canada

nach Kingstown,

das

någer

bey

Quebec als irgend ein andrer Plaz liegt, verlege wird,

die Befehle,

Europa anlangen,

die Neuigkeiten,

welche aus

mit ſicherer Schnelligkeit vie.

Her fommen und auch ſchneller verbreitet werden fönnen ; er glaubt vorzüglich, daß alle die Schiffs. vorråthe,

die aus Europa kommen , hier ſicherer

wåren, und daß die Ausbeſſerung der Schiffe fio cherer und wohlfeiler in Kingstown bewirkt, und wohin

fie gradesweges zu allen Zeiten von Ques

bec geſchafft werden fönnen,

wenigſtens eger als

nach irgend einem andern Orte am See, wo das Unbequeme

einer

langwierigen KES

und

ungewiſſen

522

Fahre noch zu den Koſten geſchlagen werden muß, die durch Verladung in andre Schiffe entſtehen .

Der Gouverneur Simcoe glaubt hingegen , daß

Dóer . Canada durd alle . ſeine Unordnungen

leicht zu vertbeitigen fess; daß der Reichthum des Landes, den er für eine notwendige Folge ſeiner Projecte hålt ,

in Verſuchung führen

wenn er fic Over . Canadas bemách .

wird ; daß , tigte,

den Feind

er durch Nichts daraus vertrieben werden

fónne ;

daß

vermittelft

übrigens in Kriegszeiten ſehr leicht,

der Schifffahrt,

von Ober . Canada

anſehnliche Parthien , allen Stellen der

nach

aus,

vereinten Staaten, ſelbſt nach Georgien geſdict werden können ;

daß Ober - Canada der Schlüſſel

zu den Ländern der Indianer ren , von

dort

und daß man

ſehr leider Hülfe nace allen Orten in könne;

welches dagegen

Unter , Canada

(ciden

nie Hülfe nach

Ober Canada (diden kann,

nigſtens nicht mit der Schnelligfeit,

wes

mit der die

Umſtånde es nöthig machen würden. Was die ſchnellere Verbreitung der Befehle und ſelben ein,

der Nadyricten, betrifft, antwortet

ro

ſo wie den Empfang

räumt

der Gouverneur

aber zugleich,

der dieß

daß die ungeheure

Ausdehnung Canadas es unwaộrſcheinlich mache, daß wenn es bevólfert werde, es nur zwey Gou vernements befommen ſolle ; daß der ſicherſte Weg,

I

523 den bis Fern,

bekannten Theil deſetben zu bevól.

jest

rey,

die Bevólferung der beyden åußerſien

Enden zu begünſtigen ; daß dann der Mittelpunkt faneller und geſchwinder gedeihen werde ; daß in dieſem Falle Kingstown die Hauptſtadt einer neuen Abrgeilung fryn werde ; und

daß,

was

erſchwerte Verproviantirung

treffe,

dieß

nicht dem Vortheil

ganze Madyt des Sees

im

der Schiffe ben gleidh fáme,

die

Mittelpunct deſſelben

zu haben und vorzüglich an einem am

die koſtbarere

Orte,

wo ſie

meiſten gegen jeden Vorfall geſichert wären . ! Jeder ſuche Gründe, um ſeinen Kreis aus .

zudehnen ;

hier

wie

überall

werden

gute

und

fdylechte Gründe, zur Unterſtügung des Syſtems, der Projecte

und

vorzüglich

des

Intereſſes

der

Ergenliebe gebraucyt; inzwiſchen iſt auch hier, wie überall, Maďt der beſte, wenigitens der enord ei. dendſte Grund; und wenn Lord Dordefter nicht damit durchdringt, daß Kingstown die Haupts ſtadt von Ober . Canada werde, ſo wird er es wee nigſtens Evie,

veröindern,

Huron

und

daß

ſie zwiſchen den Seen

Ontario

wie Gouverneur Simcoe

zurückgelegt es wünſdt.

werde, , Er ‘er.

flårt ſiç über die Wahl von Hort auf eine Art, die dieſem Orte wenig günſtig iſt; er hat bey die. ſer Meynung alle die Einwohner von Kingstown für fidz, bey denen der Verdruß, ihre Stadt nicht

1

524

als Hauptſtadt zu erbliden , noch dadurch erhöht wird , daß fie durch dieß Project den Stapelplak der kleinen Macht auf dem See verlieren werden . Hiezu

kommt noch , daß der Aufenthalt in York

ſehr ungeſund iſt und daß die Beſchaffenheit des Bodens,

der die Bay vom See ſcheidet,

noch

lange dieſe Ungeſundheit erhalten muß. Dupetitthouars , der ein großer Anhän . ger von Yort iſt, lage für

in fo fern er es als eine An.

die Seemacıt anſieột, muß doch einge

ſtabn , daß dieſer Ort alle die Kennzeichen habe, nach

denen er noch lange ſehr ungeſund bleiben

muß. den

Aula

Einwohner

und Soldaten

Gouverneur Simcoe zu lieben,

zügliches Zutrauen zu ihm zu haben ; Hålt

ſcheinen und vor .

aber man

ſeine Projecte zu weitläuftig und beſonders

für die Vortheile,

die England davon wird zie.

ben können, ju fortſpielig.

· Die Kaufleute am See, Gouverneur

Hinderniſſe

deren Habgier der

in den

Weg

zu legen

ſucht, benußen dieſe beyden Gründe ſehr und er. theilen

der Weisheit und

des Lords

Dorcheſter

den tiefen viele

indeſſen andre von ihm ſagen , nůblicher Mann geweſen , altet.

Einſichten

Lobeserhebungen , er fer ſonſt ein

jegt aber ſen er

vers

Ich fenne den Lord Dorcheſter gar nicht,

525

kann alſo

auch kein Urtgeil über feine Fähigkei.

ten fållen ;

übrigens iſt mir die Große der Auß. die Ausfüprung

welche

gaben ,

des Plans

Couverneurs Simcoe veranlaſſen wird,

ſo we.

die England

nig bekannt, als die Hülſéquellen, zu

des

jedocy Poljeint es

ihrer Befriedigung beſigt;

mir, daß des Gouverneurs Ausſichten und Pro. jecte England vielen Nußen und wahrſcheinlichen das Ganze ein ſehr

Erfolg verſprechen und daß vollſtändiges Syſtem iſt,

weldies ,

wenn es nach

allen ſeinen Tbeilen befolgt wird, demjenigen viel Ebre bringen wird, der es ausführt. Uebrigens

beſtåtigt

alles,

was wir Hören ,

unſre Meynung, daß Gouverneur Simcoe viel Widerſpruch

bey

ſeinen Projecten ' erieiden muß ;

daß die Art von Eiferſucıt,

weldhe Lord Dors

deſt er auf ſein Unſehn zeigt, türliche Folge

und die rę na.

ſeines Alters und ſeiner Denfart

iſt, durch diejenigen ſehr belebt werde, die unter ſeinen Befehlen ſtehn,

und daß, die Schenkun.

gen von Länderenen ausgenonimen, bey welchen , ſo wie

bey ſeinen Regimentsangelegenheiten der

Gouverneur

von Ober . Canada unabhängig iſt,

er gar nichts ohne die Geneşmigung des Geues ral . Gouverneurs tņun und verordnen kann.

Ich habe ſelbft von Soldaten dem Gouver. neur

Simcoe

ſeine

ſo

beſtimmte

Abneigung

526 die Umerikaner vorwerfen

gegen geſteht

übrigens

ihm

fente

zu.

Alle

nur ,

weil

ſie

Ta .

militäriſche

würflich

dieſe

Man

hören.

Eigenheiten

erzähle den

zuſammengenommen

ich

Cha:

racter eines Mannes ausmachen , und weil Gou . verneur Simcoe ,

der

gewiß kein gewöhnlicher

Menſch iſt, mit der Zeit wohl gekannt zu werden verdient * ). Kingstown, als Stadt betrachtet, ſteht Nes ward ſehr nad ; die Zahl der Häuſer iſt in bey. faſt gleich;

den Städten etwas größer,

giebt viele,

es

ter ;

aber

in Kingstown beynahe

ſie ſind die

kleiner und ſchlech.

von Baumſtämmen ge

baut find; die von Tiſdlerarbeit find ſchlecit

gemahlt.

macht

und

neue ;

es iſt noch gar kein Rathhaus,

ridershof,

ſchlecht ge

Man baut wenig fein

Ge.

kein Gefängniß fertig.

Zwey oder dren Handelsleute wofnen bequem ,

* ) Seit dieſer Zeit

hat

der Gouverneur

Simcoe

Ober : Canada verlaſſen , iſt nach England zurückge: gangen und darauf noch St. Domingo gelchickt wors den ,' wo er feine Veranlaſſung hatte, reine militaris ſchen Talente zu zeigen ; wo er aber bemuiht geweſen iſt, die Geldplünderungen der kleinen Armee, die in engliſchem Solde ſtand, zu zernichten , welches ihm den Haß der Engländer und Franjoren zuwege brach: te, die dieß auf eine fürchterliche Weiſe benußten .

527

um die Schiffe zu beladen und wieder zu entla. aler nicht beſjer,

ihre Hauſer find

den ;

Fandel

Jør

andern .

als die

größtentheils

beſteht

Pelzmaaren , die über die Seen fommen ,

verſehen .

nada

Sie

gaben

als

und in

ſie Over Ca.

aus Europa , womit

Lebensmitteln

in

Commiſſionåre

Antheil an der Geſellschaft von Montreal, welche an

allen

den

die Fahrt ſich åndert ,

wo

Orten,

Stape plage nörþig hat. Hirraus folgt, daß der Handel von Kingstowu ſehr beträchtlich iſt.

nicht

Die Kaufmannsfaşr.

zeuge, deren nicht mehr als drey find, madyen im Jahr nur eilf Reiſen. plak ;

es

Flufe,

Kingstown iſt ein Lagers

liegt 12 Meilen über dem Puncte am

den

man

für das Ende des Sees båtc.

Weiter ginauf wird die Fabrt für Sciffe ,gefähr. lich, gehalten . die den

St.

Hier kommen alle die Fahrzeuge, Lorenzfuß

hinaufiahren ,

an,

und

bringen alle die Lebensmittel mit, die die europås iſchen Schiffe Die

nad, Quebec füfren .

Kaſernen

ſtehen

wo zur Zeit der Franzoſen

an

derſelben

das Fort

Stelle,

Fronten

nac ſtand, welches die Engländer zerſtört haben ; dieſe haben erſt vor redys Jahren die jebigen ka. fernen

erbaut, ihre Truppen waren während des

amerikaniſchen Krieges

beſtandig

in

Bewegung

und ſpåterhin wurden ſie in ein Fort auf der In.

1

528 fel verlegt , welche die Franzoſen Isle aux vreaux ( Ziegeninſel)

che

nennen , und die Engländer

nad , Lord Dorcheſter, Carleton genannt has ben.

Das

Fort

Frontenac ,

das

von allen

Seiten anzugreifen war, konnte keine andre åb , fickt Jaben , als der kleinen Garniſon , welche die Franzoſen dort gegen

die

Angriffe

der India .

ner und gegen die der engliſchen Colonien hiel. ten, zum Schuß zu dienen ; ein Theil der Garni . fon lag zum Scuk des Handels in Cadarafwe. Hier wurden

von Herrn de Laſalle die erſten

franzöſiſchen Schriff

gebaut, die den See beſchifft

haben . Kingstown ſtade

ſdeint mehr zu einer Handels .

beſtimmt zu ſeyn,

als Neward ,

wåre

es

auch nur, weil die Schiffe, die an dieſem legten Orte

eintreffen,

und

die für den See Evie be.

frachtet werden , dort vorbeyſegeln , um den Fluß wieder

bis Queenstown

(wo

der

Landtranſport

anfänge) hinaufzufahren und weil es nicht ſo, vor. theilhaft liegt,

um an dem Handel von Lebens,

mitteln Theil zu neğmen, mit denen der See einſt Unter , Canada,

England, vielleicht ganz Europa

verſehen wird, wenn anders jemals Ober : Canada dem entſpricht,

was der Gouverneur

Simcoe

davon erwartet. Kingstown iſt anjeßt der Hauptort des mito lern

3

529 von Ober . Canada.

lern Diſtricts

fiårkſte

Die

dieſem Diſtricte findet ſich ,

Volksmenge in

wie

Bay von Quenty .

ich ſchon geſagt habe, in der

Dieſe Gegend bringt nicht allein das, was ſie vers hervor ,

braucht,

3 bis

führt audy noch

ſondern

Dieß Getreide , das

4000 Buſhel Getreide aus.

im Winter auf Sdylitten auf dein Fluſſe hiehero geſchafft wird, kauft,

wird

den Kaufleuten aufges

von

ſie im

die den Pädytern verſprechen ,

fole

genden Sommer mit den Waaren , die ſie môrhig Þaben , zu bezahlen , wenn die Schiffe aus Euros pa

Getreide zum mit

Die Kaufleute daffen das

angelangt ſind.

baarem

Beguf der Regierung an , Gelde ,

bezahlt.

Moncreat,

die ſie

Marftpreiſe

in

nach

dein

Der

Regierungscommiffair er als Mebi nach

läßt einen Theil mahlen ,

den

den verſchiednen Poſien

von Ober . Canada vers

ſchickt,

wo

es vielleicht daran fehlen könnte und

das Uebrigbleibende fchickt er

als Getreide nach

England ; ohne Zweifel um die Kolonie des Mut: terlandes

zu heben .

Das Mehl

gilt anjeßt in

Kingstown das Barrel 6 Dollars. Der Diſtrict von Kingetown

Gat im vori .

gen Jahre das übrige Canada mit einer anſehn. liden Menge Erbfen verſehen ; dieſe Cultur, die þier erſt ſeit zwen Jahren eingeführt iſt, ſondern Fortgang

und

guten Erfolg.

LI

hat bes Tauſend

530

Barrels Schweinefleiſch ,

von Kingstown

von 208

find im vorigen Jahre

zu 18 Dollars,

Pfund

das Barrel

nach Quebec

geſchickt

worden .

durdy Kaufleute betries

Der

ganze Handel wird

ben,

und iſt für ſie doppelt einträglich ,

weil ſie

den Preis der Lebensmittel, die ſie bloß aus Eus ropa bekommen , ſowohl um ſie in ihrer Nachbar. ſchaft zu verkaufen ,

Gegenden von

fernteren

nach

fen,

ſie in die ente

als auch um

Willkühr

Ober . Canadá zu ſchil.

und

okne Konkurrenz

zu

fürchten, beſtimmen .

Obgleich die Landwirthe hier jaýlreicher ſind , als

im Diſtrict

von

Niagara ,

ſo beſorgen

ſie

doch die große Menge Låndereyen, die ſie bebauen können,

um nichts

beſſer .

Die Schwierigkeit,

Arbeiter zu finden , verhindert die größere Cultur und beſtårkt die ohnehin nur ſeltene Menſchens klaſſe, ſich übermäßig bezahlen zu laſſen . Die

Urbarmachungen werden

þier wie im

ganzen Amerika vorgenommen .' Man egget jwen , dren

oder

vier Jahre hinter einander,

während

welcher Zeit man Weizen fået; dann pflügt man ſehr unvollkommen und fået Erbſen oder Hafer, dann

wieder Weizen u . f. w .

Das Land

tråge

in dieſem Zuſtande 20 bis 30 Buſfel der Ücre :

1 das iſt der gewöhnliche Schlendrian .

Das Winterkorn wird von Anfang Auguſt,

533 Septembers

bis zu Ende

gegen Ende

gewöhnlich

geſået.

Schynee

Novembers

und

bis zu Änfang Aprils liegen.

falle bleibt

Das Korn,

wela

ches unter der Dede deſſelben hervorgeſchoffen iſt, groß ;

iſt ſchon ziemlich

im

wird

es

Julius reif Weil

und gegen das Ende des Monats gemalt. fehlt,

es an Sdnittern

wird es mit der Res

ſo

chenſenſe gemåht; eo geben dadurch verlohren,

die niemand einſammeln kann und die

zur Schweinemaſt

bloß

viele Körner

Acker

auf dem

dienen.

Der Tag'öhner, der gewögnlich drer, bis 4 Shela erpålt während

lings (Halifarer Geid) bekömmt ,

1 Dollar oder 6 Shellings.

der Erndte

Einige

Landwirthe miethen für einige Monate Canadier, geben ihnen monatlich nur 7 bis 8 Dollars und bekoſtigen fie ; dieſe Canadier treffen oft mit Leu . ten

die nicht

zuſammen ,

ihre Herren ;

aber in der That können ſie keinen

von dieſen Anerbietungen ſie

weil

ſich

fie glauben aber, übervortheilt

Gebrauc

ma.

verpflichtet haben ;

fdriftlich

daß ſie in ihrem erſten Handel

worden

ſind ,

und arbeiten nicht ſo guí.

1

wie

bieten ihnen ein weit anſegn .

dieſe

licheres Gehalt an,

chen,

vorſidytig ſind,

ſo

werden

miſvergnügt

man

muß fie fich

übrigens aus der Gegend von Montreal verſchaf. fen ; jedoc iſt dort

feine

dieß für mandie Landwirtþe,

Bekanntſchaft

haben, LI 2

eine

die

ſehr bes

532

ſdywerliche Sache,

und alle dieſe Sdźwierigkeiten

ſchrecken mehrere unter ihnen ab, zu dieſer Hůlfss quelle ihre Zuflucht zu nehmen, aus der ſie doch große Vortgeile ziehen könnten .

Die Erndte wird

dann durch die Familie vollendet ; es geht langſa . mer, aber es geht doch damit ; der Landmann hat aber mehr Mühe, und ſein Verluſt, den er durch eine

weniger

vollkommne Erndte

ßer,

als die Paar Dollars,

leidet, iſt gró.

die er fåtte ausges

ben müſſen, wenn er ſeine Erndte geſchwinder hatte Das Land, welches in der vollenden wollen . Nähe der Stadt ziemlich vortrefflich wirthe

um der Bay

mittelmäßig Verum ;

fällt,

iſt

mehrere Land

bebauen dort bis auf 150 Morgen gang

urbargemachten Landes.

Das

Clima

von Amerika ,

vorzüglich

das

von Canada , giebt der unvorſichtigkeit und Haba fucht der Landbauer Nahrung ; man fürchtet hier nicht wie oder

in

Europa ,

das Getreide

daß

das Heu

anfaulen

durch den Regen auswachſen

werde, wenn man es nicht ſchnell einfahre; felten

‫قمر‬ vergeht ein Tag, an dem die Sonne nicht ſcheint ; ſelten wird dieſe es håle

regnet nur

ſogar durch Wolken verborgen ;

bey Gewittern

und dieſer Regen

nie über zwen Stunden an :

auch ſind die

Kornkrankheiten bier ſelten . Das Vieh leidet von

feinen Viehſeuchen ;

533 es iſt

ohne deswegen von fchos

hier in Menge,

ner Urt zu ſeyn.

Aus Connecticut zieht man die

ſchönſten Odſen ;

ſie werden das Paar mit 70

bis 80 Dollars bezahlt ;

die Kühe

weder aus dem Staate New

kommen ento

York, und dieß ſind

die ſchönſten , oder aus Unter , Canada ; die erſten koſten 20, ſind klein, eben ſo

legten

die

nur

i5

Dollars.

Dieſe

werden aber von den Landwirthen für

milchreich ,

als die andern gehalten und

fogar ſehr vorgezogen .

' Im ganzen Lande giebe

es feine ſchöne Stiere ; niemand ſcheint den Nuge zen guter Arten einzuſehen .

Im Sommer ſchickt

man das Vieh in die Wålder ;

im Winter, das

þeißt faſt 6 Monate bindur , werden ſie trocken gefüttert, nemlich mit Weizen , und Rodenſtrob, mit

Erbſen ,

in

den

mit Sumpfheu , und

meiſten

Landwirtýſdaften

von den reichern und vor.

fichtigern Landleuten mit gutem Heu ;

oft bringt

es den ganzen Winter in einer Art von

Einzáu

nung zu, die geſchloſſen und mit großen Zweigen bedeckt wird, durch die es aber oft þinein ſchneyen fann ;

das Heu wird gewöhnlich in ſehr ſchlechs

ten Scobern

oder unter

foldåndiſden Heuſdo:

1

1

5.

bern verwahrt ; die Wieſen geben bis 4000 Pfund der Acre ;

niemals

Grummet.

Der

findet niche leicht Gelegenheit das, ſeinem Verbrauch

übrig

behålt, l13

Landwirtý

was zu

er von

verkaufen .

1 53+ man maďyt nicht mehr Butter und Kåſe, als die Familie bedarf, und die ſich gewoşnlich, vom Una farg des May an, für den Winter verſieht.

Ei .

nige wenige Landwirthe verfertigen auch feộr gro : be Zeuge zu

ihrer

Kleidung ;

gewöhnlich kaufe

man ſie aber im Laden ; der Landwirth iſt zu be. fdáfrigt,

þat

zu wenig

Berechnungen mit zu

Beyſtand,

macht

ſeine

weniger Ueberlegung , als

daß er ſich allen dieſen Arbeiten überlaſſen ſollte. Scafvieh giebt es hier mehr, den

Gegenden der vereinten Staaten ,

wir noch aus

als in allen

gekommen ſind.

Unter Canada

Es

durch die

fommt entweder

oder aus dem

Staat Nem.

York, und koſtet das Stück 3 Dollars.

Es ges

deihet recyt gut iin Lande, iſt ſehr hoch auf den Beinen und

ſchlecht gebaut.

Die grobe Wolle

koſtet das Pfund, wenn ſie gereinigt iſt, 2 Shel. lings.

Wölfe, Klapperſchlangen,

ſchädliche Thiere,

giebt

und überhaupe

es in dieſer Gegend we

nig oder gar nicht. Die Landwirthe machen wenig Ahorn . Zut. fer,

obgleich

dieſe

Bäume

in Menge da

find ;

die Indianer bringen ungefähr 2 bis 3000 Pfund, die ſie den Kråmern verkaufen . ge

in

das Pfund zu i Shelling

Ahorn . Zucker wird in großerer Mens

Unter , Canada

gewonnen ;

die

Canadier

effen ihn hier auf dem Brodte, oder machen Ku.

3

.

535 chen davon, die ſie mit Weizen , oder Maismehl Es wädſt oft an den Zucker , Ahorn .

miſchen .

båumen eine Art Knorren oder Baum . Sdywam . me, die ſehr groß werden ; wenn man dieſe Aus. wüchſe

abnimmt und an der Sonne trodnet,

geben ſie einen gerrliden Zunder, deſſen die dianer

und Canadier

Pfeifen bedienen. der . Menge Flachs

ſich zum

Anzünden

kein Harz gewonnen.

und Hanf zu bauen,

iſt icon verſucht; aber man fåfre

88 iſt noch nicht damit geglückt,

Weizen

In ihrer

Bis jeſt hat man, ungeachtet

Tannen, noch

mit Verſuchen

ſo

fort.

koſtet der Buſhel

i Dollar ; voris

ges Jafr war der Preis viel niedriger, aber durch die überall ſchlecyte Erndte iſt derſelbe geſtiegen. Die Klafter Brennholz

in

die Stadt geliefert ,

koſtet i Dollar ; im Winter wird es auf Sưlite ten von allen Inſeln , von allen Ilfern des Fluſo ſes, die damit bedeckt ſind, berbengeſchaft, Der

Fluß friert

nodz

20 Meilen oberhalb

Kingstown. Der Preis der Låndereyen iſt von 21 Shel lings bis zu einem Dollar, Theil

abgetrieben

iſt.

wenn der zwanzigſte

Dieſer

Preis

ſteigt im

Verhältniß der von Holz befreyten Menge Açres , ſo

wie nach

Acres,

andern

Umſtänden .

Zweyßundert

von denen 150 abgetrieben waren , wur. L! 4

536 den

noch

fauft.

ganz

fürzlich für

1600 Dollars vers

Die großen Båume auf einem Ucre zu

fallen, und ihn mit zuhagen ,

die

einem

eben ſo

Zaune dieſer Art eins

grob wie in den vereinten

Staaten gemacht werden, foſtet 8 Dollars . Es

giebt

endlich

Markt in Kingstown ; er fann,

noch

keinen

ordentlichen

jeder verſieht ſich, ſo gut

mit friſchem Fleiſch ;

aber håufig fehlt

es doch daran . Den mir Herr

größten

Theil dieſer

Steward ,

Nachrichten fat

Prediger in Kingstown ,

gegeben, der felbft 70 Acres bearbeitet, die einen Theil von

2000 ausmachen ,

kaniſchen Loyaliſten Harrisburg Sache

in

die ihm als ameri.

geſchenkt find.

Pennſylvanien ,

des Königs von England

Er iſt aus

und

fcheint die

im

amerikani.

fchen Kriege mit großem Eifer vertheiðigt zu ha. ben. 1500 LSterl. , die er in den Fonds der

vereinten Staaten hatte, find ihm confifcire wore Jekt iſt er, wenn gleich immer noch dem

den .

König ergeben,

in feinen politiſchen Grundfågen

viel gemäßigter ; er hat einige Freunde behalten , die die Sade der Republik ergriffen ;

zu dieſen

gehört der Doctor Wfite , Biſchof in Philadel. phia .

Herr Steward iſt ein aufgeklärter Mann,

ſanft, offen , geſprådig, und durchgångig geſchåşt; rechnet

er

1

ſehr

auf die Steigerung des Preiſes

437

der Ländereyen ,

um

deren er viele Kat.

ſeine Kinder

auszuſtatten ,

Ohne felbſt ein guter Lands

wirth zu ſeyn , fennt er dod; redyt gut alle Kleis nigkeiten des Ucerbaus,

ſo

daß ich allen ſeinen

Nachrichten als zuverlåffig trauen kann,

die mir

übrigens auch andre Landleute beſtätigt haben. Pächter

findet man bey Kingstown

wenig :

gewöhnlich

wird

Koſten

geſchloſſen ,

wie

aber

åhulichen

der Handel auf halbe Herr

Steward

Verabredungen

4300 Acres ,

ſagt,

Weil er bey

immer getreu gebalten.

nicht

herum

iſt,

betrogen

þat

er

von denen 40 abgetrieben ſind, die

am Ufer der Bay fiegen, voriges Jahr für 150 Buſel Getreide jährlich vermiethet , mit der Ben dingung, daß ſein Pächter nach Verlauf von drey Jagren, wenn er ſie eigentňůmlich behalten will, ihm

1000 Dollars

bezahlen

muß ;

tout er das

nidyt, ſo muß er davon und wird alſo allen Nuje zen der gemachten Urbarmachung verlieren. Die einzigen vom Staat bezazlten Religions. diener in Ober : Canada ſind

die anglicanifchen .

Die Anhånger anderer Religionen

bezahlen ihren

Geiſtlichen,

Şaben

wenn

ſie

dergleichen

wollen .

Im Diſtrict von Kingstown giebt es einige Anas baptiſten , Presbyterianer, Katholiken und Quåder, aber

ſie baben feine gottesdienſtlichen Gebäude.

Einige Einwohner von Kingstown und der Bay, Ll5

538 ſind amerikaniſche Loyaliſten ; die größere Anzahl aber Scottlåndee, Engländer, Jrländer, Deut ſche, Hollander. Die Auswanderung aus den vereinten Staa. ten iſt nicht anſehnlich ;

während der drey oder

pier lekten Jahre war ſie faſt von gar keiner Bes deutung ; man behauptet, daß ſie in dieſem Jahre wieder

anfange ;

viele

Arbeiter

beſtåtigten uns

dieſe Nachricht, die uns Leute, die der engliſchen Regierung ergeben waren , gegeben þatten .

Aus

den Staaten Connecticut, Vermont, New þampſýire kommt der größte Theil dieſer neuen Pflanzer.

Es findet wohl einige Auswanderung

von Canada

nach

den vereinten Staaten ſtatt;

aber ſie iſt bey weitem nicht ſo anſehnlich . Es ſcheint, wenn wir anders einigen Leuten , die vor 4 Jahren vom Mohawksfluſſe gekommen ſind, Glauben beymeſſen dürfen , daß man die Fa. milien, land

bey denen man Anhänglichkeit an Eng.

vermuthet,

in den vereinten Staaten nicht

gerne bat ; vielleicht aber ſagen ſie dieß nur,

um

eine beſſere Aufnahme in den brittiſchen Beſikun. gen zu finden. Das giebt

Volt in der Gegend von Kingstown

ſich noch

weniger

mit der Politik ab, als

Das im Diſtrict von Nemarck. werden gar

keine

Zeitungen

In der Stadt

gedruckt;

die von

539 Newarck iſt die einzige, die in Ober : Canada gęs druckt wird, und da ſie nur ein ſehr unvollkomm . mer Auszug aus der von Quebec iſt, hier

niemand.

ſo hålt ſie

Ich weiß ſelbſt nicht einmal, ob

es hier mehr als zwey Leute giebt, welche die von Quebec

alten .

Jn das Junere der Låndereyen

dringt gar keine Neuigkeit, wird dort auch niche febr vermißt. Einige Sculen, aber in reßr kleiner Anzahl, ſind

in

und

ſchreiben ,

Į

dieſem Diſtrict; und

Dollar bezahlen.

das

man lehrt darinn leſen Kind

muß

monatliche

Einer der Lehrer, der etwas

mehr wußte als die übrigen , unterrichtete im La teiniſchen ; er iſt abgegangen und es iſt keiner in ſeine Stelle gekommen , Bis jeßt ſind noch wenig Wundärzte in die ſem Diſtrict ; füşren , len.

diejenigen ,

welche

dieſen

Namen

laſſen ſich ihre Mühe ſehr theuer bezaha

Die iutermittirenden Fieber ausgenommen,

die in Kingstown febr bäufig ſind, iſt das Clima reßr geſund.

Die Häuſer werden, wie ich ſchon

geſagt babe, dort von Holz aufgeführt, man weiß nicht warum.

Die Stadt liegt auf einem felſige

ten Boden, und man kann kein Häuschen bauen, obne nicht vorger den Grund len zu

müſſen ;

Vortheil,

dieſer Stein

daß er

im Felſen ausho. hat den doppelten

ſich leicht ſchneiden låßt,

und

540

in der Luft Şart wird, ohne doch je in derſelben beym Froſt zu ſpalten.

Die Einwohner geſtehen ,

daß wenn man ſelbſt Maurer aus Montreal fom . men ließe, (denn hier giebt es keine), das Bauen in Steinen dennoch nicht ſo theuer würde zu ſtea hen

kommen,

außer

als in

Holz;

ſie geben zu,

der größeren Feſtigkeit,

ein

daß,

ſolches Haus

im Winter mehr Wärme und im Sommer mehr Kühlung gewähren würde ; aber Gewohnheit vers mag

hier,

wie überall,

Der

Taglohn

eines

mehr

als alle Gründe.

Zimmermanns

beträgt

16

Shellings.

Dienſtboten ſind eben ſo felten als

in Newarck,

und

folglich

eben

ſo

ſchlecht und

eben ſo koſtbar. Es giebe in dieſem Diſtrict Feine Arme, folg . lich auch

feine ärmentare ;

die Verwaltung der

Abgaben iſt dieſelbe wie in Neward. Die Wege find in Kingstown wie in Nes warf ; ſie werden durch zehntågige Arbeit in gu. ten Stand gehalten , wozu Unterſchied verpflichtet

ſind.

alle Einwohner ohne Der Arbeiter flagt

darüber, daß die Größe des Eigenthums nicht für dieſe Art Tare

der

verkältniſmäßige Maaßſtab

fen , und man muß ihm Recht geben ; er berech . net,

und

ſchon mit einem gewiſſen Mißvergnů .

gen, daß die zehn Urbeitstage ſo viel werth ſind, als eine Abgabe von 12 Dollars und ſogar meør,

541 ) denn der den

Frcúndienſt

thut ,

muß

auch für

feine Koſt forgen . Es ob ſie

giebt

in Kingstown eine Kirce ,

gleich erſt neu gebaut iſt,

liches mit Wir

die,

doch viel åbn.

einer Sdjeune bat. brachten

vom

Gouverneur

Simcoe

einen Brief an den in Kingstown commandiren . den Offizier.

Berg unſrer Ankunft war dieß Ca.

pitain Parr vom 6oſten Regiment. Sedyo Stun. den ſpäter ward dag vom Capitain

Parr com.

mandirte Detachement durch ein andres abgelößt, von demſelben Regiment, commandirte. derten

den

das Major Dobron

Die Umſtände der Ablöſung hin.

Capitain

vorkommende Beweiſe

Parr nicht,

uns viele zu:

von Höflichkeit zu geben ;

er iſt ein Sohn des alten Gouverneurs, von Neu. Schottland. er falt,

Bey der erſten Bekanntſchaft ſcheint

ernſthaft,

zurůd jaltend, aber fein Bes

tragen wird froßer, offener, Heiterer, ſo wie man ibn

nåşer

Gange,

kennen lernt; er war bald recyt im

bekandelte uns ohne

Komplimente und

ſchien ſich bey uns zu gefallen ; das Mittagseſſen vollendete unſre Vertraulichkeit. Dieß

Mittagseſſen,

nen Offizieren

das er den angekomms

gab, wird für uns eine merkwür

dige Epoche machen.

Men weiß , wie wißig die

Engländer in Erfindung von Toaſts ſind, die man

542 aus

Bumpers

dieß

abzuſchlagen würde unhöflich ſeyn,

28

( vollen

gleich beſſer iſt,

ſeyn , von

als

ſich

Gläſern )

muß ; und ob

auf dieſe Art unhöflich zu

frank zu machen,

dieſer Energie

trinten

des

ſo macht man

Characters

pier

keinen

Gebrauch ; man will dem allgemeinen Willen nicht žu nahe treten , der ſo,

wie die Köpfe anfangen

heiß zu werden, immer gebietender wird ; man be trügt ein bischen in der Menge, hoft dadurch das unglückliche Ende

zu

entfernen ; aber keiner von

uns, weder Franzoſe noch Engländer, ḥatte genug betrogen, Abend

und ich mußte es den ganzen übrigen

mit Bedauern empfinden, daß ich zu viel

Theil

an

der Ablöſung der Detaſchementer ges

nommen hatte.

Das

6ofte Regiment, zu dem ſie gehören ,

iſt das einzige in engliſchen Dienſten , das Gar. deregiment ausgenommen, hat.

welches 4 Bataillons

Dieß Regiment , das zur Zeit des Krieges

von 1757 nur zwey Batte, iſt in Amerika gewor ; ben und mußte ſoviel Fremde als Engländer auf nehmen . bracht;

Nachher ward es auf 4 Bataillons ge man

mancher ment

an.

ſah

es und

Rückſicht

für

Die

beyden

ſieht es noch jekt in

ein

ausländiſches

erſten Bataillons

niemals aus Amerika weggekommen,

Regi. find

die beyden

andern haben in Jerſey , Gernſey und den Antile

5 43 len gelegen ; und nur erſt ganz kürzlich und zwar mit vielen Umſtånden ſind ſie in England aufge. nommen.

General Amber ſt iſt Oberſter.

Je .

des dieſer 4 Bataillons iſt übrigens, was Dienſt, Beförderung und Commando betrifft vom andern unabgängig . Die Offiziere,

die wir geſehen haben,

von feinen Sitten und ſehr höflich. viel Grund zu vermutben, tem

nicht ſogenannte

ſind

Wir haben

daß ſie alle bey wei.

Ariſtocraten

ſind.

Viele

unter ihnen mißbilligen den gegenwärtigen Krieg, ſo

wie den

legten amerifaniſden

und verrathent

ſolde politiſche und freye Grundfáke, die mir ger recht, liberal und anſtändig zu ſeyn ſdienen ; aber die gewiß nicht die find, zu denen ſich Herr Pitt und

ſein Anhang

befennen.

Man

fagte uns,

daß dieſe Denfart in der Armee ſehr gewöhnlich ſey.

Da wir nicht im Stande waren , uns weite

läuftig auf dieſe Materien einzulaſſen , ſo fonnten wir nicht

alles in Erfahrung bringen ,

vielleicht þåtten erfahren können . keiner dieſer Offiziere

was wir

Uebrigens weiß

ein Wort von der franzó.

filden Revolution , von der dod jeder ſowohl aus miſverſtandner Artigkeit gegen uns, als aus Neu. gierde und Eigenliebe ſprechen will. Die Meynung, die unter den Offizieren am meiſten über Canada ftatt findet, iſt, daß dieſes

544 Land

jeßt und in Zukunft England immer ſehr

låſtig ſeyn wird ;

und daß England daher beſſer

tpåte, es für unabhängig zu erklären, als es mit fo vielen Koſten als engliſche Kolonie zu behal.

ten .

Sie ſagen , die Canadier würden nie Eng.

land anhangen, ſo daß , wenn man in Kriegszei ten

eine

Landmiliz

ausheben

wollte,

nicht

die

Hålfte gegen Amerika, und vielleicht keiner gegen Frankreich die Waffen ergreifen werde.

Sie hal

ten es daher für einen groben Jrthum der enge liſchen Regierung,

fo viel für ein Land auszuges

ben, das früher oder ſpåter von England abfal. ten wird , und das, wenn es demſelben auch treu bliebe, doch nicht lange

von Nußen für daſſelbe

ſeyn fónne .

Dieſe Herren behaupten noch , die Meynung des Gouverneurs

grade gegen

Simcoe,

daß

der größte Theil der Anſiedler aus Ober - Canada, die aus

den vereinten Staaten

kommen und die

man für Loyaliſten þålt, dieſen Staaten bald Hel. fen würden,

wenn

ſie nur Truppen hinſchickten .

Ich bin nicht im Stande, alle dieſe Meynungen zu würdigen,

die vielleicht nichts als eine Folge

der Laune von Offizieren ſind, die weit von Enge land

garniſonniren

müſſen ; die mir

aber

doch

nicht ganz grundlos zu ſeyn ſcheinen . Dem ſey wie ißm wolle, alles was wir von Cana.

545

es ſeyen

ſahen ,

Canadiern

nun Bewohner

des

Landes oder Matroſen , bezeugte uns große Freude, alten Frank.

indem ſie in uns Franzoſen aus dem wieder fahen ;

eine

Zuvorkommenheit,

eine Achtung,

zugleid

und

reich

an

wir

die

ſeit

langer

Ich fann über den

Zeit nicht gewoont waren .

Character dieſes Volfs wenig ſagen ; alle die uns aufſtießen , waren lebhaft, Der zehnte

gen .

froh, und fan .

thátig,

Theil von ihnen verſteht fein

Wort engliſch und will es auch nicht lernen ; ihr Außeres hat Nusdruck, iſt offen und gut ; ich ſehe fie mit mehrerm Vergnügen ,

als

ich

ſeit drey

Jahren irgend ein Voll gefehn habe. Die föniglice Marine iſt hier nicht febr fee henswerth ; ſedys Schiffe machen die ganze Seen macht aus ; zwey davon find fleine Kanonierfdya. luppen, die wir in Niagara geſehn haben und die in Yorf bleiben .

Zwen kleine Scooner von 12 auf dem

Kanonen , der Onondago nemlich, ůberfußren, fertig iſt,

und

der

Mohawk ,

der jekt

wir grade

eine kleine Jacht von 80 Tonnen, die

6 Kanonen führt, und endlich der Miſſaſoga von eben

ſo viel Kanonen als die beyden Schooner,

der anjekt auf dem Werfte liegt, um ausgebeſſert zu

werden,

geboren

hieju.

Alle

dieſe Schiffe

werden von friſchem Kolje gemacht und dauern daher

nicht über s bis

8 Jahre.

Mm

Um ſie noch

546

ſo lange

zu erhalten ,

bedarf es einer vollſtändi.

gen Ausbeſſerung, ſie müſſen kalfatert und umges legt werden, welches wenigſtens 1000 bis 1200 Guineen koſtet;

ſie kommen,

ſind, auf 4000.

ehe ſie

ganz fertig

Ich ſpreche hier von dem groß.

ten, und obgleich dieſer Preis ungeheuer groß iſt, ſo

iſt

er doch nicht ſo groß,

Evie,

weil

als auf dem See

man alle Vorråtke von Kingstown

dañin ſchaffen muß, und der Handwerkslohn dort noch theurer iſt.

Der Miſfaſoga,

der vor drey

Jahren gebaut iſt, iſt faſt durchaus verfault.

Es

wäre ſo leicht, ſich für viele Jahre mit Holz zu verſehen , da man es nur zu fällen braucht, und noch dazu in keiner großen Entfernung vom Sta. pelplak,

daß man nicht begreifen kann,

man dieſe Vorſorge nicht anwendet . nonierſchaluppen , aber

nur

warum

Zwey Kas

die der Gouverneur Simcoe

zum Dienſt in Kriegszeiten beſtimmt,

liegen auch auf dem Stapel, aber es arbeiten nur 8 Zimmerleute daran .

Man kann denken, wele

che Veruntreuungen in einer ſolchen Entfernung vom Mutterlande

eintreten ;

Marine , Commiſſairen vor.

man wirft ſie den

Vorigen Winter ward

eine gerichtliche Unterſuchung einer ähnlichen Aus klage wegen in Kingstown angeſtellt; man ſagte, es

ren

augenſcheinlich ,

daß der Commiſſair und

der Zimmermeiſter gegen das Intereſſe des Kó .

1

547

nigs einverſtanden waren ; inzwiſchen auch in der vermag

neuen Welt

Sdu

ſcheinliche Veruntreuung ,

mehr

augen .

als

denn Commiſſair und

Zimmermeiſter haben noch immer ihre Stellen . Der Capitain

Boudette

iſt Commodore

der Marine auf dem See Ontario ;

er ſieht an

der Spiße aller dieſer Anlageir, ohne aber etwas über

die

Aufgaben

verfügen .

zu

Er

iſt

ein

Mann, zu dem Lord Dorcheſter und Gouver. neur Simcoe viel Vertrauen haben ; ein gebor. ner Canadier, der aber in engliſche Dienſte trat, wie Canada in Englands Hände gerietſ ; er ſchaff: te,

grade wie

Arnold

und

Montgommery

Quebec belagerten, den Lord Dorceſter, der als Canadier

verfleidet war, auf

ſeinem Fahrzeuge

hinein ; bey welcher Gelegenşeit er viel Thátigkeit, Much und Kühnheit bewieſen hat.

Es iſt nicht

zu verwundern , daß Lord Dorcheſter dieſen auss gezeichneten

Dienſt

Andenken

in

behalten

hat.

Nach ſeinen Neußerungen iſt er unbeſtechlich und gegen ſeine Untergebenen ein billiger Offizier . Die Beſoldung

der Föniglichen Marine auf

dem See Ontario betragt, lich einen

10 Shellings,

Matroſen bekommen

einen Lieutenant 6 ,

für

Unterlieutenant

für den Capitain tåg.

3

Sh.

monatlich Mm 2

6 Pences. 8

Dollars ;

für Die die

1 548 Kaufleute geben ihren Capitainen 25 Doll. und ihren Matroſen 9 bis 10. Der Commodore Bouchette iſt einer von am meiſten

die

denen,

gegen

das Project find ,

den Mittelpunct der Marine des Sees nach York zu verlegen,

aber er hat auch ſeine Familie und gewöhnlich ſind

feine Låndereyen in Kingstown ; Gründe

ähnliche

wichtig

genug ,

um

politiſche

Meynungen zu beſtimmen . Das Deſertiren iſt in

Kingstown nicht ſo

bedeutend als in den Forts Oswego,

St. John,

Niagara und Detroit, ſo wie in allen den andern Poſten ,

die den vereinten Staaten nåßer liegen ;

es iſt übrigens bey allen fchen

Garniſonen des engli .

Amerika ziemlich gebräuchlich .

Die Offio

ziere ſagen uns, daß von den Regimentern , wenn ſie

aus Europa

drey Jahre

kommen,

gindurch

die

erſten zwey

keiner deſertire,

oder

daß dann

aber Neid und die Gewohnheit ſich ihrer bemach . tigt.

Die Diſciplin

ſcheint mir

bey

engliſchen

Regimentern viel fårter, als ſie je ber uns war ;

1 die Leute

werden

mit wenigerer Sorgfalt

und

Leutſeligteit begandelt. Mehrere Regimenter bedienen ſich der gne dianer, um die Uusreißer wieder einzufangen ; aus Ber den 8 Dollars, die der König von England dem giebt, der einen Ausreißer zurůckbringt, ver:

549

ſprechen ſie ihnen aus ihrer Kaffe noch 8 Doll. und beleben

mit

ſie

einigen Gläſern Rum .

Indianer gehen dann biet,

in

Dieſe

das amerifaniſde Ger

Fennen alle Fußteige

und verfolgen,

ohne

ſich im geringſten zu verirren, jeden dritt, deſo fen Spur feiner als iſt.

Gewöhnlich

ſie auszufinden

im

Stande

treffen ſie den Deferteur,

ehe

er noch in die bewohnten Gegenden der vereinten Staaten gekommen iſt, halten ibn an , binden ihn bringen ihn zurück.

und

Wenn,

welches niche

felten der Fall iſt, der Deſerteur von einigen Be . wohnern der vereinten Staaten begleitet wird, ſo wagen die Indianer feinen Verſuch , halten ;

die

engliſchen Offiziere trauen der Ehre

licykeit dieſer Indianer Kinreichend, ben, nen

ihn feſtzu .

daß fie durch Geld oder Rum , die Deſerteure

um zu glau . weldjes ih .

anbieten könnten, beſtechlich

Feyen . Es

ſind

keine 'ordentliche indianiſche Wol .

nungen nåber bey Kingstown, als in einer Ent. fernung von 40 Meilen , Mohawks ; auch

eben

und dieſe gehören den

ſo weit von der Stadt liegen

einige Dörfer der Miſafogas, aber gerums

ſdy weifense

Stamme

beſtåndig , an

dieſer Völferſchaft

ſtreifen

allen dieſen Ufern umher ; bringen

vier Nädyte an einem Ort, vier an einem andern zu ,

gehen

über den Fluß,

an die Gränzen der

Mim 3

550

vereinten Staaten und halten ſich in den Jnſeln Ihre Beſchäftigungen

auf.

die Fiſcheren ;

ſind die Jagd und

ſie ſind von allen Indianern,

die

wir bis jeßt geſehn haben, die ſchmukigſten , und haben das důmmſte Anſehn. boshaft und

elend leben, Weiber

und

Kinder dem

Man ſagt,

daß ſie

diebiſch und Männer, Trunk

ergeben

ſind.

Die außerordentliche Strenge eines hieſigen Win . ters verändert ihre Lebensart gar nicht.

In ih.

ren kleinen Canots führen ſie einige Rollen Baum rinde

von

gåhen Birfen (betula lenta Linn.)

mit fich, mit denen ſie die Regelförmigen Hütten , die ſie ſich zum Sælafen erbauen,

bedecken, und

die feine andre Srúße als leichte Streben ħaben , auf denen dieſe tragbaren Mauern ruhen, die in der Spige

dem Rauche

einen Durchgang

vero

ſtatten. Jin Monat September bringen die Indias ner wilden

Reis nach Kingstown, der am Ufer

des Sees, vorzüglich an der amerikaniſchen Küſte wådyſt.

Der Reis,

welcher ein moraſtiges Erdı

reich liebt, kommt dort vorzüglich gut fort.

Die

Indianer bringen jährlich 4 bis soo Pfund, den mehrere Einwohner von Kingstown zu ihrem Ges brauch

kaufen .

Das Korn deſſelben iſt kleiner

und ſchwårzer als desjenigen,

der aus Carolina ,

Egypten 4. ſ. w. fommt, aber er wird im Waſ.

551

fer eben ſo weiß, ſchmeckt eben ſo gut, und giebt eine eben ſo gute Nahrung .

Der Reisbau würde

in Europa als ein Product zur Beföſtigung der Armen

ſehr vortheilgaft feyn,

vorzüglid, da man

das Nachtheilige der ungeſundheit nicht zu fürch. ten hätte, welches den öftern Genuß deſſelben in warmen

Ländern

immer begleitet.

daß der wilde Reis Canada

Man

diefelbe Pflanze rey ,

wilder Hafer

( folle

ſage, die in

avoine )

genannt

Ufer des Sees Ontario,

an dem

wird . Daſſelbe

dieſer wilde Reis wädyſt,

bringt auch eine Art

febr Goben Hanf ohne alle Cultur fervor, der eben ſo nugbar zu ſeyn ſcheint als der, den wir bauen . Er iſt ſtårfer,

þat mehr Körner und ſeine Vero

pflanzung nach Europa würde

nicht ohne Vors

theil feyn. Um

uns die

Langeweile zu vertreiben und

zugleich unſern Freund , den Capitain Parr, zum Abſchiede zu begleiten, brachten wir ihn bis 6 Mei . len von Kingstown.

Sein Detaſốement befekte

7 Faþrzeuge ; eines hatte er für ſich. daten waren je

Einen

in

Die Sol.

durchgängig ſo betrunken, franzöſiſchen

Regimentern

als ich geſehn

gabe ; am Tage der Abfahrt fonnten ſie kaum ru . dern , wodurch die Reiſe ſehr Wind

langwierig ward .

und Strom waren uns auf der Rückreiſe

Mm 4

552

entgegen

und

hielten

uns

rehr auf.

Canadier

bracyren uns zurück, und Hårten dabei nach ihrer Gewohnheit nicht einen Augeablick auf zu ſingen . Einer von ihnen ſtimmt ein Lied an, das die an . dern wiederholen , und nach dem Lact der Melos die

rudern ſie,

ſchieht.

welches

Die Lieder

immer in Kadenzen ge.

find

und oft etwas

froh,

mehr als das ; ſie werden nur durch das Geläck . ter, das ſie veranlaſſen , unterbrochen . Schifffahrt, fangen ſie,

welche

die

Indianer

Ben jeder

unternehmen ,

ſo wie ſie das Ruder in die Hand

nehmen , zu ſingen an und hören erſt auf, fie es

weglegen .

vinzen

Frankreichs

thut wohl.

Man

wenn

glaubt ſich in die Pro

verſekt

und dieſe Täuſchung

Unfer ganzer Tag von 6 Uhr Mors

gens bis 9 Uhr Abends ging auf dieſe Reiſe kin. Deſto beſſer ; es iſt doch ein Tag vorbey : denn in Kingstown ,

wo die unausgeſekte Höflichkeit der

Offiziere uns wohl ein Mittagseſſen und Geſell fchaft von 4 bis 8 Uhr verſchafft, wo aber übri. gens keine angenehme Unterhaltung ,

fein unter .

ridyteter Mann, feine Bücher die Länge des Tas ges verkürzen , haben wir ſehr viel Langeweile .

Unſre Lage iſt ſehr unangenehm und es wäre möglich, daß wir melancholiſch würden, wenn wir Guilles

uns unſern Grillen

überließen .

mard iſt mit dem

Capitain nad Montreal ges

Herr

553

fahren , und er hat woğl daran gethan ; er würde unſre Langeweile getheilt

haben ,

obne uns

nur

Er iſt ein trefflicher

eine Minute zu verfürzen.

Menſch ; Eigenſdyaften des Herzens,

Reize und

Kenntniſſe des Geiſtes feſſelten mich immer mehr an ihn ; ſein Entſchluß, uns zu verlaſſen , war das her für mich ſehr niederſ @ lagend. Wir nahmen vom Capitain Parr nicht ohne ein

tứchtiges Früßſtück Abſchied, welches wir an

einem Orte ,

der etwas von dem übrigen Trupp

entfernt lag , einnahmen.

Der Capitain Store,

der den Ort dazu hergab,

iſt aus Connecticut,

Capitain der Landmilig in Obercanada,

Loyaliſt

und durch Scenfung von England, Beſiker von 700 Acres.

Er beſikt am Creek Guanſignou.

gua eine Sägemüßle,

die

eine doppelte Bewer

gung hat ; durch die eine werden 14 Sågen zu. gleich, durch die andre eine einzige getrieben. 14 Sågen können weiter von

Die

oder näher anein.

der geſtellt werden ; oft können wegen der Große des Balfens und wegen der verlangten Dicke der Bretter nicht alle zugleich arbeiten. 13

1

im

Gange ;

ein Balken

der 15

Wir ſahen Fuß

lang

war , ward durch ſelbige in 37 Minuten zerſchnit: ten .

Dieſelbe Kraft,

Hebt auch , wie beym

welche die Sågen

treibe,

Niagara Fall, die Baum .

ſtåmme auf den Sägeblod.

mm 5

Der Sageloøn iſt

554 immer die Hälfte des geſagten Holzes ; der Preis ift

der Bretter

3 Shellinge für

der Dicke

auf

Zoll ;, 41 Shellings auf

einem

Dicke von

einer

100 Fuß,

von 1 } Zoll,

und

si Sh . auf einer

Dieſelben Bretter, einen Zoll

Dicfe von 2 Zoll.

Un der

dick, foſten in Kingstown 5 Shellings. andern Seite des Creefs, Dutch mill

( ſo heißt

des Capitain Store's Mühle) grade gegenüber, liegt eine andre Müble, die Herrn Johnſon ge. hört, der von der Hälfte des Waſſers vom Creef Gebrauch

macht.

Wir

haben

dieſe

nur vom

ufer aus geſehn ; die ganze Lage ift wild, und

nehm

romantiſch und þat es mici,

angea ſo wie

manche andre, bedauern laſſen , daß ich nicht zeich . nen fonnte .

Das Land iſt

hier von derſelben

Güte wie in Kingstown,

Obgleich es

möglich iſt, zwiſchen Montreal Kommunikation

und Kingstown

eine

zu

obgleich

haben,

und

ſehr gut iſt,

zu Lande

die Hälfte des Weges

ſo wird doch der me reſte Verlehr

zu Schiffe getrieben ; die Schnelligkeit des Fluſo fes hindert nicht daran, denſelben aufwärts zu beo fahren

und

dieſe

langwierige Fahrt wird

ſelbſt

für die

Truppen dem Marſche zu Lande vorges

zogen.

Alle Lebensmittel aus Europa, mit denen

Dber . Canada verſehen dern

wird , haben feinen

ans

Weg ; auf dieſem geßt die ganze Korreſpon.

555 denz

Bisweilen

und zwar ſehr unregelmåßig .

verſtreichen ſogar im Sommer 8 Tage, ogne daß ein Fahrzeug gerauf oder Herunterfährt. Während unſers langen Aufenthalts in Obera Canada

şatten wir Gelegenheit,

Familie zu

ſehen ,

die an den Illinois , Fluß

Der

auswanderte.

eine canadiſche

Mann

hatte

den

vorigen

Sommer die Niederlaſſung unterſucht ; er wollte jekt

ſeine

ganze Familie

dorthin

bringen ,

und

hatte ſich, ſeine Frau und vier Kinder, in einen Kahn von Baumrinde eingeſchifft, der böciliens 15 Fuß lang und 3 Fuß breit war.

Die Elternt

ruderten an den beyden Enden deſſelben , die Kin. der ſaßen oder lagen, bis auf das álteſte, welches auch ruderte, auf Matragen oder auf andern Efo fecten

und

ſo rekten ſie ſingend dieſe Reiſe,

wenigſtens 1100 Meilen lang iſt, fort.

die

Wir bea

gegneten ihnen in Neward ; fie fahren långs den Küſten

der Seen

und Flüffe, liegen alle Nacht

ſtill, madyen eine Art Zelt von einem ihrer Bett. tücher, das ſie mit zwey Ståben unterſtüken ; ſie richten ihre kleine Küche ein, halten iør Abendeſo fen , füllen ſich bis zum Morgen in ihre Decen, reiſen um 8 Uhr ab ,

falten des Tages nur ein.

mal zum Eſſen an und machen ſich dann wieder bis Abend auf den Weg. fie

täglich

15

Gewöhnlich machen

bis 20 Meilen ;

wenn ſchlectes

556

Wetter einfällt, wenn ſie auf Stromſchnellen oder auf Stellen ſtoßen , dyen ſie weniger ; zen Tag aus.

wo es über Land geht,

mas

oft ruhen ſie auch einen gans

Sie waren von Montreal abge.

reiſt ; ihr Weg geht durch den See Ontario ' und durd, den See Evie ;

fie fahren den Miamifluß

hinauf , dann kommen ſie nach einem Landtrang . port von

6 bis

7

Meilen

in den Igeagifi .

fluß , der in den Illinoisfluß ausfließt, oder in den Wabach ,

der durch

Gemeinſchaft damit

hat ,

meørere kleine Creeks die nur

durch

fleine

Landſtrecken von einander geſchieden find ; endlich wenden ſie ſich gegen den Theil des Illinois , Lan . des , wo ſie ſich niederlaſſen wollen .

Gewöhnlich

laſſen ſich die Anſiedler langs dem Fluſie gleiches Namens

nieder ;

größtentheils

beſtehen

ſie aus

franzöſiſchen Canadiern.

Es giebt

von Montreal nach dem Jllinois

einen andern Weg, mehr beſucột

werde ;

von dem man ſagt,

daß er

man fährt den Ottaw a 8.

Fluß oder großen Fluß bis zum See Nipiſſin hinauf, von dort kommt man auf dem Franzo. ſenfluſſe ( Frenchman's river)

zum See Huron.

Auf dieſer Fahrt ſtößt man auf 36 Stellen , aber

alle nur ſehr kurz ſind,

tragen werden muß.

wo über . Land ges

Vom See Huron

man in den See Michigan,

die

fommt

durch die Meerenge

1

557

Michilimacinac , aus dann

der

kommt man

lake) und

in

in

den

aber man zieht

fidy

zur

den

låßt man

links,

man

um

man dann

Dieſer Weg iſt viel weiter,

ibn gewöhnlich

Meerenge

furzen

den man bis zum

vor ;

von

von

vorzüglich

Pelzhandel.

gegen Weſten wendet,

felbe Weg,

einem

Duisconſin , Fluß , der

thun dieß die Agenten beym

bis

nach

hinab , und auf weldjem

wieder hinauffährt.

man

Green , Bay ,

durch den Reiß , See ( rice

in den Mini lipi ergießt,

Illinoiefluß

die

Krocodilfluß kommt;

den Fluß Safe

Landtranſport ſich

radiker

man in den

Wenn

ſo iſt das der.

Montreal

ein chlágt,

Michilimacinack ;

dieſe

in den obern See zu koms

men , und durch dieſen geht man bis zum großen Landtranſport, von dort an den Waldſee u . f. w .

Die

Illinois - Niederlaſſung

iſt

ein

großer

Depot für den Pelzhandel ; es iſt ſogar das legte Hauptcomtoir in dieſer Richtung, deſſen Hauptort im Fort Michilimacinad iſt;

aber die Agenten

geben 100 Meilen weiter und handeln ſogar mit den

Indianern

Handlung

wird

aus

Louiſiana.

Dieſe

Pre

vorzüglich mit Rum betrieben,

aber auch mit Flinten, Pulver, Kugeln , Decken , kleinen porzellanenen Halsbandern , kleinen fiibers nen

Schnallen,

Armbandern

und Ohrgegangen ,

558

welche

die

Indianer

tragen ,

je

nachdem

ſie

reich ſind. Der gewöhnliche Maaßſtab, Indianer iſt

das

nach dem die

den Werth ihrer Pelzwaaren ſchåßen ,

Bieberfell;

Bieberfell;

ein

Schnallen,

Flinten,

ſo viel Kaßenfelle gelten ein

Fiſchotterfell

gilt

zwey u . f. w.

eine gewiſſe Menge Rum ,

gelten ein oder mehrere Bieberfelle oder verhålte nißmåßig einen Theil , eines Bieberfelle.

Faſt im .

mer geben Kaufleute im Sommer den Indianern einen Theil deſſen , was ſie ihnen liefern, auf Kre. dit, aber die Felle, die ſie bekommen, einem ſo

werden zu

niedrigen Preiſe gekauft und

der, für

den ſie ihre Lebensmittel vertauſchen, iſt ſo hoch, daß

ſie mit Sicherheit

darauf

rechnen

fönnen,

ihren Kredit erfekt zu bekommen, der ſie mancı. mal täuſcht, aber der weit håufiger richtig eingeht. Die Indianer jagen, leben mehr in Familien als in Stammen ,

1

und haben nach allem ,

was man

uns geſagt hat, diefelben Laſter, dieſelben Eigen . ſchaften , dieſelben Sitten,

die wir in der Nach.

barſchaft der Seen bemerkt haben.

Der Hande! wird

in

dieſer Gegend

nicht

durch die autoriſiete Compagnie von Norden be. trieben,

ſondern durch zwey oder drey Häuſer in

Montreal, vorzüglich von dem Hauſ? Tode, dem ich dieſe Nachrichten verdanke.

Der einzige Fluß

559

Miſſouri iſt bisher durch die Spanier geſperrt geweſen,

die dort

canadiſden oder in

ein Fort

Wohnungen ,

Çaben .

die

Außer den

entweder

Dörfern und Stadten långs

noisfluffe

und

menliegen,

den

gerfirent dem

benadyvarten Flüffen

Illi.

zuſams

enthält die Illinois - Stadt ungefähr

3000 Einwohner;

einige

Canadier

leben

den Wilden und fügren ihre Lebensart.

uncer

Alle dieſe

Anlagen liegen auf dem weiligen Gebiete, zu den vereinten Staaten gehört ; niſche Ufer ,

ausgenommen

Sainte . Genevieve,

iſt

bis

das

denn das ſpa .

zu Saint Louis und auf 80 Meilen von

Neu . Orleans gar nicht, und nur wenig bis jies Her bewohnt. Die Pelzwaaren, die in den Handel fommen , werden

nach Montreal auf dem ſeiben Wege ge«

bracht,

den die Kaufleute madyen,

Stellen zu gelangen . pi,

um

an dieſe

Der Ausfluß des Miffiilis

der den Amerikanern durch den neuen Traf.

tat mit Spanien abgetreten iſt, und die Gefällige keit,

mit welcher der ſpaniſche Statthalter dieſen

Handel begiinftigt, verſchaffen ihrem Handel durch dieſen Fluß einen gefdwindern und weniger koſte ſpieligen Abzug,

ſo daß die Unfoſten auf dieſem

Wege auf to heruntergebracht ſind. ſen Ausweg den

können die

vereinten Staaten

Durch dies

Pelzwaaren oder

nach

aud,

nach

einem Theile

-

560 von Europa verſchickt werden , wie der Kaufmann es haben will, indeß fie, wenn ſie nach Montreal kommen, nach

engliſchen Geſeßen nur nach Eng.

land verſchickt werden dürfen.

Die Lebensmittel

zum Tauſch kann man dann auch auffaufen , wo man ſie gen,

am wohlfeilſten

finder; indeſſen diejenis

die man in Montreal fauft,

durch die aus

Berordentlichen Abgaben, die alle Waaren, die nach Canada kommen, bezahlen müſſen

und

die über ,

das nur England liefern darf, vertheuert werden . Die Pelzwaaren gend nidyt ſo gut , die Herr

ſind in

dieſer ganzen Ge.

als im Norden der Seen, wo

Nordcompagnie

allein dieſen Handel

treibt.

Tode ſagte uns, daß man von Montreal

ſehr leicht in 15 Tagen zu den Jilinois und von den Illinois in 20 nach Neu . Orleans fomme. Die Fahrt auf dem Miſſiſſipi iſt gut, reißend;

aber ſehr

fie fordert einige Vorſicht und eine uns

ausgelegte Aufmerkſamkeit, um die Baumſtämine zu vermeiden ,

mit denen

Stellen angefüllt iſt.

ſein

Bette an

vielen

Das ganze Land, welches

er durchfließt, iſt vortrefflich . Endlich traf die ſo lange erwartete Antwort des Lord Dorcheſter Mittwochs den 22ſten Ju. lius hier ein.

Sie war von der Art, daß fie uns

in Erſtaunen fezen mußte.

Es iſt ein förmliches

Verbot , nach den übliden Formeln ,

nach un.

ter,

561

ter . Canada zu kommen.

Es war unmöglich eta Wir waren ſelbſt

was der Urt zu vermuthen. durch Herrn Hammond,

den engliſchen Minie

fter, der die Bedenklichkeiten kob, die mir andre Engländer über eine abſąlågige Antwort des Ger neral. Gouverneurs beygebrad) t hatten, aufgefore dert worden ,

Canada ju beſuchen und durch die

Verſicherung : daß Lord Dorcheſter ijn gebeten hårte, einzig und

allein

in Zukunft Påffe für Un

ter . Canada auszugeben ,

weil

er beſſer ,

wie et

ſelbſt, die Reiſenden, die aus den vereinten Staar ten fåmen ,

tenne, und daß ſeine Briefe,

die er

mit mitgeben werde, ſchon ogne alle weitre Vere abredung mit Lord Dord efter mich gegen jede Unannehmlichkeit ſichern würden, glaubte id, alſo nichts zu fürchten zu gaben : denn durfte ich woul vermuthen, daß Herr Hammond, der mid, mit Artigfeiten

überhaufte,

ſie mir umſonſt erzeiger

wollte ? Igre Ercellenz

ließen

mir alſo durch iğren

Secretair einen Verbannungsbefehl zufertigen , bent er ſelbſt

zu

unterzeichnen ſich nicht einmal die

Mabe

genommen

Troſt,

daß

hatte.

Ihre Excellenz

man ſagte mit zum ein alberner Menſch

feyen ; daß ſie nichts ſelbſt thắten u. f. w. , ohne

Zweifel

irgend

ein

daß

emigrirter franzöſiſcher

Prieſter mir dieſen Dtenſt bey ſeinem Secretair

Nn

562

oder ſeiner möglich; Dank , habe,

Maitreſſe erzeigt

denn

ob

ich

Habe ;. und dieß iſt

gleich ,

niemanden jemals

dem Himmel ren

etwas Böſes zugefügt

ſo finde ich dennoch immer Leute in meinem

Wege, die mir etwas zufügen wollen . wie ihm wolle,

Dem rey

man muß feine Parthie zu neh .

men wiſſen , und über eine ähnliche fehlgeſchlagne Hoffnung lachen . die

größte

von

Mögte es die einzige oder doch allen

reyn ,

mich

die

noch er.

warten . Bey meiner Ankunft in Canada warð Jhro Gnaden mit Ehrenbezeugen überhauft ;

Offiziere

folgten mir; Ehrfürchtsbezeugungen überall; jebe werde ich wie ein Taugenichts daraus verjagt. Et je n'ai merité Ni cet excès d'honneur ni cette indignité. Man Lagen des

muß hier, Lebens,

wie

bey

manchen andern

es empfinden ,

daß man nur

durch ſein Selbſtgefühl geehrt oder gefrånft were den fann ; durch dieſes wird man über alle Bue

1 ben , große und kleine, über alle Narren und über Schwager emporgehoben .

Man kann leidyt denken, wie eifrig ich nach dieſem

Briefe wünſcyte,

die engliſchen Beſikun .

gen ſchnell zu verlaſſen , obgleich ich im Allgemei. nen nicht genug wiederholen kann, daß wir wah. rend

unſers Aufenthalts in Kingstown

und

in

563

Niagara nur die Feinheit der engliſchen Offiziere und ihre Artigkeit gegen uns zu rühmen haben. Major Dobſon

ſah es ein, wie nothwen.

dig es mir geworden ſey , von

ment

Canada

zu

ſchnell das Gouverne.

verlaſſen

und

mit einer

würflich aufrichtigen Höflichkeit war er bemüht , uns piezu zu verhelfen , eine Hülfe, die wir nur von ißm erhalten konnten ; denn gewöhnlich geße nur zweymal im Jahre ein Fahrzeug von Kings . town an die amerikaniſche Küſte.

das wir 4 Stunden nad Empfang des

ſeines, Briefes uns

Er gab uns

vom Secretair beſtiegen,

auf den Weg

auf dem wir

nach den vereinten Staaten

machten , wo fein Commandant , kein Gouverneur und kein Miniſter das Recht Haben, eşrliche Leute zu beleidigen.

Wir

richteten

unſern

Weg

nach Oswego.

Hier

kofften wir Mittel zu finden ,

nach

Albany zu kommen .

um ſchnell

Die vier Soldaten ,

die unſre Sæiffsmannſchaft ausmachten ,

waren

ſo betrunken , daß wir den erſten Tag faum is Meilen fortrückten, ob wir gleich 12 Meilen von den 15 ſegelten .

Herr lemoine , der Offizier,

der ſie führte, hat ſie den Aufenthalt des vorher. gehenden Tages febr theuer bezahlen laſſen , indem ſie dieſen wenigſtens

55 Meilen rudern mußten.

Wir verließen um 4 Uhr morgens das Ufer der

Nn 2

564 Ein

langea Juſel, wo wir die Nacht zubrachten . Plaßregen

ſtarfer

durdınåßt;

der

bis

hatte uns

auf die Haut

Wind hatte das leichte Obdach ,

das wir uns mit Aeſten gemacht hatten, über den Haufen

geworfen ;

uns

die Mouſquitos' hatten

beynaße aufgefreſſen ; fury, wir konnten kaum ein das Wetter heiterte ſich

Viertelſtunddyen ruhen ;

aber auf, der Morgen war ſchön und bald dadi ten wir nicht meşr an unſre ſchlechte Nacht. Wir trafen den Abend um 81 Uhr in Oss wegð ein und hatten uns den ganzen Tag

Es iſt etwas ſeltnes ,

eine Stunde aufgehalten . dieſe Reiſe in weniger chen ;

taum

als

ziven Tagen zu mas

es iſt aber auch wahr,

daß wir,

anſtatt

den Küſten zu folgen, gradenweges von dem Orte, wo ohne

wir

frühſtückten ,

uns

bis nach Oswego

irgend einem Lande zu

fuþren ,

nåhern ;

ein

Unterneşmen , welches, wenn das Wetter nicht ſo ficher geweſen würde.

wåre,

ſeộr

gewagt

geweſen

ſeyn

Wir hatten vor unſrer Abreiſe das Vergnů. gen,

durch einen Offizier,

der aus Quebec fam ,

dem zweyten Siege des Udmirals Hotpam

wi.

derſprechen zu kören, in welchem , wie man ſagte, im mittelländiſchen Meere vier franzöſiſche Schiffe mit 15000 Mann Truppen, die zum Angriff von Corſica beſtimmt waren ,

zerſtört, in Grund ge.

565

bohrt oder genommen ſeyn ſollen . ſo

Sie war uns

als ein Benſpiel von der Unmöglichfeit

oft

angeführt, daß irgend ein franzöſiſches Sdiff rice mit einem engliſden meſſen könne, daß wir noch glücklich genug waren , das Ganze als einen Traum verſchwinden zu fehen. die Růdfebr unſers Landes zur

Die Rube,

Ordnung, hangt jeft mehr als jemals vom Glüce der Franzoſen ab ; mögte dieß doch ro vollſtåndig Gott, was wür.

fenn , als ich es ihnen wünſche.

de daraus werden, wenn England und ſeine Ver. bündeten

Ich

ſiegten !

bin,

dem

Himmel

ſen

frey von dieſer Wuig gegen die engliſche

Dant ! Nazion,

die ſo

viele Franzoſen

belebt,

und

die

nicht durch die noch größere Wuth einiger Enge gegen

länder

die Franzoſen entſchuldigt

werden

Die Engländer ſind ein ſcşdnes, großes

fann .

Volf, mit dem, wie ich wünſche, Franfreich auf . richtig verbundet

feyn

mögte:

aber zu glauben,

daß das engliſche Miniſterium jemals die Abſicht hatte, die Ordnung in Franfreich wiederherzuſtele len,

oder ſelbſt nur die Monarchie wiedereinzu.

führen,

würde ein grober Jrrthum reyn ; eg þat

4 den Ruin

Frankreidys

førånfren

ſich

Geld

hat

unſer

alle

gewollt,

und

reine Abſichten.

darauf be Engliſches

ganzes erſtes Unglück hervorges

bracht; England þåtte dem Anfange des Krieges Nn 3

566

auf dem feſten Lande Einhalt thun, es Håtte dem Könige

das Leben retten

können;

ſein Miniſte.

rium hat nichts der Art gethan, es hat ſein In . tereſſe in den ;

es

der

Beſtrafung

dieſes

Prinzen gefun .

hat ſich für den Verluſt

råcen, Unruhen

von Umerika

in Frankreich erregen, dort uns

terhalten und die Verbrechen dort zahlreicher mas đen wollen, damit mehrere Feinde fich gegen daſ. ſelbe vereinigen und es zerſtuckeln magten . Politik iſt ſo ſchlecht berechnet,

ſo kurzſichtig,

gefährlich für die Ruhe Englands ſelbſt, unmoraliſch und grauſam die Franzoſen

beſchůßt,

iſt .

bey

Dieſe ſo

als ſie

Herr Pitt

hat

denen er die meiſte

Willigkeit vorausſekte, ihm in ſeinen Eroberungs. abſichten

beyzuſtehen ;

er ihnen Benſtand,

in dieſer Rückſicht leiſtete befoldete ſie, brachte

ſie in

Regimenter, und ſelbſt darin tauſchte er ſich nicht; denn

es fällt mir ſchwer zu glauben, daß Fran.

zoſen ſich ſollten haben willig finden laſſen, Eng. land durch die Plünderung Frankreichs zi: berei. dern.

Man wird ſehen, was er beym Frieden

mit ihnen anfangen wird ;

dieſe Werkzeuge des

Ehrgeizes, der Rache, der Thorheit des engliſchen Miniſteriums

werden zerbrochen

fie ohne Nußen

ſind.

werden,

Inzwiſchen

låßt

ſobald er

in

Quiberon die Offiziere unſers toſtbaren Mari. necorps morden, aus Furcht, daß die franzöſiſche

567

Marine wiederhergeſtellt

werden 'moge ; " er 'miß .

braucht die Ehrſucht dieſer braven Leute,

um ſie

auf eine ſichere Sølachtbank, ohne Hoffnung des Erfolgs , ohne verabredeten Plan, ohne Hůlfsmit tel zu ſchicken .

Haben denn alſo diejenigen ſehr

Unrecht, welche glauben , daß es zwiſchen Robes. pierre

und

dem Kabinet

zu

St. James

ein

Einverſtändniß gebe ? Oswego iſt noch einer der Poſten , die Eng.

land

gegen die Friedensartikel behålt,

ob es ſich

gleich genöthigt ſieht, ibn im nächſten Jahre den vereinten Staaten auszuliefern .

Es iſt ein ſalech .

tes Fort, das im Jahr 1782 mit vielen Koſten dem

von

General

Haldimann ,

Gouverneur von Canada den

iſt.

war,

der

damals

aufgeführt wore

Der Oswegofluß, an deſſen Mündung

es liegt, iſt anjeßt beynabe der einzige Weg , den die amerifaniſ @ en tario gaben .

Fahrzeuge auf dem See One

Jekt iſt dieß Fort faſt zerfallen ;

eine einzige Baſtion von fünfen ,

die feine Eine

faſſung ausmachen , iſt in einem beſſern Zuſtande als die übrigen, und würde der ganzen Verſcan. zung

eine Zeitlang als Zitadelle dienen fönnen ,

die ſonſt durch nichts zu vertheidigen wäre.

Zwey

Offiziere und dreyßig Soldaten machen anjekt die Beſaßung

aus ;

unter ihrem Schuße viſitirt ein

Zollbeamter die Fahrzeuge ,

die in den See jin.

Nn4

568

ein oder den Fluß Gerauffahren.

Alles , was nicht

Getreide und Mehl, Vieh und Lebensmittel find, darf nicht aus den vereinten Staaten in Canada eingeführt werden ;

alles was hieber gehört, darf

nicht von dort in die vereinten Staaten gebracht werden .

Eine Erlaubniß

Ober , Canada fann dieſer

eine Ausnahme

allein

allgeineinen Regel

felbſt für

des Gouverneurs von

machen,

und

von

dieſe iſt

einzelne Perſonen nothwendig .

Jeder,

dem ſelbige fehlte, würde vorläufig verhaftet were den.

Was

die

verbotnen Waaren

betriffe,

ro

werden fie alle confifcirt, wenigſtens wenn ſie feia nen ſpeziellen Paß bey fick baben.

Die Confiss

fation fommt dem Beamten zu Gute ; feine Aufe merkſamkeit iſt daher thårig ;

der Schleichhandel

kann aber fo leicht an allen Küſten getrieben wer . den,

daß

er

auf

dieſem

Wege

wenig

verſucht

wird, wo die Amerikaner gewiß ſind, ſo viel Hins derniſſe

zu

finden .

Inzwiſchen ſchlüpfen

unter

Begünſtigung der Nacht dennoch einige Fahrzeu. ge durch

und entwiſchen.

Zwey oder drey von

dieſen , die dieß verſuchten, ſind vor zwey Jahren weggenommen

worden.

Bis

jekt

beſchränkten

fich pierauf die großen Einkünfte des Zolleinneh. mers, der erſt vor drey Jahren angelegt iſt. Ei . nige Amerikaner, welche die Strenge eines engli. fchen Berbots

nach

ſeiner

ganzen Ausdehnung

-

569

nicht kennen,

und daher mehr Lebensmittel füha

ren , als das ſtrenge brittiſche Geſek erlaubt, můſ fen oft feben, wie man ihnen das, was ſie mehr mitbringen, confiſcirt, und vergrößern dadurch die Zolleinfünfte, treibung

in

die

durch

weniger

die

leichtmögliche Eina

delicaten Hånden ,

als

in

denen des jebigen Beamten , viel anſehnlicher ſeyn müßten .

Dieſer Beamte iſt General . Intendant. ſer

ſchdne Titel ſchmückt eine Stelle,

Dies

die in der

That feinen Obern, die aber eben ſo wenig Sub. alterne hat, wenn es nicht etwa ein Directeur iſt, der in Niagara wohnt.

Hier hat der Generale

Intendant nicht einmal einen Secretair ; fomme

10 Shellings tåglide

und

die zu zwey angeſchlagen wird.

er bee

eine Niazione

Er wird für das

ganze Jahr beſoldet, obgleich die Fahrt auf dem See

fünf Monate

felbſt

ſieben

hindurch geſchloſſen

von Oswego

kann leicht denken, daß er

und

abweſend iſt.

er

Man

bey dieſem Titel und

dieſem Gehalt die kleinen Geſchäfte ſeiner Stelle nicht ſelbſt beſorgt ;

ſie

ſind einem Unteroffizier

übergeben, der davon Bericht erſtattet; dieſen un . terzeichnet der General . Intendant , Fort

iſt spor

låßt

wenn

die Unterzeichnung

er im

auf

ſeie

nem Tiſche auf alle Gefahr zurück, wenn er ſido davon

entfernt þar.

Dieſe Unterſchrift, Nns

welche

570

die Erlaubniß zu paſſiren allen Fahrzeugen giebt, die nach Canada wollen, muß dann von der des commandirenden Offiziers Dollars für

jedes

begleitet

ſeyn ,

Fahrzeug bezahlt

wofür

werden ;

beym Hinauffahren wird die Erlaubniß zu paſſie ren mündlich gegeben und koſtet nichts . Der Offizier,

der

jekt dieſen Poſten

inne

hat, iſt ein junger Mann, Herr Mac Donal, der durch ſeine Kenntniſſe,

ſo wie durch das bea

fondre Verdienſt ſeiner Familie, die ſich unter als len denen , die in Canada anſäſſig ſind, auszeiche. net, intereſſant iſt.

Die Familie iſt ungefähr vor

20 Jahren aus Schottland biebergezogen .

Herr

Mac Donal diente als Offizier im amerikani. fchen Kriege ;

jeßt

ſteht er

auf

halben Sold ;

ſeine Brüder ſind in einem canadiſchen Regiment, das erft ganz fürzlich ausgehoben iſt ; einer von ihnen iſt Sprecher des Hauſes der Repräſentan. ten in Ober , Canada. In Frankreich würde ein Mann von Herrn Mac Donals Salage, der beym Zollweſen an. geſtellt wäre,

etwas in der dffentlichen Meynung

perloren haben ; in England iſt man flüger, man verbindet keine nachtheiligen Begriffe mit irgend einem Geſchåft, das zum Gegenſtande hat, von dem

1

die Ausübung

des Geſekes

und denkt nicht ſchlimmer

Gentleman, der eine Stelle beym Zoll.

571 wird,

als von

der Soldat oder Geiſtlicher wird,

oder eie

weſen annimmt, dem,

oder Kaufmann

Die öffentliche

nen bürgerlichen Beruf ergreift.

rollte

Meinung, wenn ſie ganz verſtändig wäre, diejenigen

über

nur

alſo

abſprechen ,

Menſchen

welche die Stellen bekleiden , bey denen keine Ge. ſchäfte und die ganz ohne Nußen ſind und folg. lich dem Staat wůrklich nur zur Laſt fallen ; aber gegen dieſe můßte ſie dann auch unerbittlich ſeyn : inzwiſchen

in England iſt das nicht der Fall. Oswego

der Fahrzeuge, die den

Die Zahl

hinauf und hinunterfahren , iſt ungefåør für jeden der y Monate, in denen man fahren kann, drei. Mac

Herr

fig .

Donal

daß die

behauptet :

größere Menge in die See fahre und neue An. ſiedler nach Ober . Canada bringe ; ich kann mich nicht darüber macht iſt,

wundern,

daß

einten Staaten iſt ,

die

als

es würflich ausge.

weil

die Auswanderung

aus den ver .

viel

beträchtlicher

nach aus

Canada

Canada

nach

den

vereinten

Staaten . Das Oswego Fort iſt die einzige Niederlaſ fung,

die

an

den

Ufern

Kingstown bis Niagara,

des

Sees

liegt,

von

ausgenominen Grands

ſodus, wo der Capitain Williamſon eine an, fångt,

welche,

wie ich geſagt

þabe,

ſehr

ſchön

. werden

wird ;

fie

liegt

dreißig

Meilen

davon.

572

Zwölf Meilen hinter Oswego , die

erſte

amerikaniſche

Fort muß

am

Niederlaſſung.

alſo fich allein helfen .

jagt, lieſt und trinkt.

Fluſſe,

liegt

Dieſes

Der Offigier

Der Soldat zießt auf die

Wache, hat Langeweile und deſertirt; man wählt folglich zur Beſagung in Oswego die ålteſten Soldas ten ; ob ſie aber gleich weniger Verſuchung haben, fo deſertiren ſie doch immer;

übrigens

iſt dieſe

Beratung , die von jeder auswärtigen Kommunis kation ſo weit entlegen iſt, faſt ganz von der übris gen Welt

fünf Monate

hindurch

abgeſchnitten ,

wo man wegen der Menge Schnees nur mit Na. fetenſchuhen fortfommen kann .

Ein Wundarzt,

der tåglich 73 Shellings befommt, vergrößert die Geſellſchaft in

Oswego .

Der jekige trågt

zur Annehmlichkeit derſelben ben ; fcheibe aller wißigen Bis

er iſt die Ziel.

Einfälle.

vierzig Meilen

feine Indianer ;

viel

von Oswego

giebt es

dennoch giebt es einen indiani .

ſchen Dolmetſcher, der tåglich 31 Shellings und eine Razion bel ommt; er ward im gebraucht;

anderswo

lekten Kriege

könnte man ihn wenigſtens

mit einem großern Andeine von Nugbarkeit geo braucien ; thun .

hier wird er

bezahlt,

ohne etwas zu

Der Offizier, der in dieſem kleinen Poſten

kommandirt,

befomme tåglich

Den gewöpnlichen

Sold

ſeines

s Shellings Grades ;

über

er båle

573

Ochſen ,

Küße ,

Schafpieh,

Geflügel u. f. w.;

und dieß bleibt ein beſtändiges Inventarium, wel. ches

Commandant ſeinem Nachfolger gegen

der

Bezahlung hinterläßt. Die Gärten ſind zahlreich und in der Gegend vom Fort

ſchön ;

Fiſdye

im See und im Fluſſe ; ſtåndig Nahrung ;

ſind in

großer Menge

die Jagd verſchafft bee

die Offiziere

leben

dager

dieſer Wüſte, die fie Botany , Bay nennen ,

in

recht

gut , und wünſchen dieſelbe den Händen der Ame. rifaner zu entreißen.

Wir wurden von allen ins .

geſamt ſehr gut aufgenommen . Das

Land in der Gegend von Oswego iſt

ziemlich ſchlecht,

die Båume von mittelmåßigem

Wuchſe, die Wålder ſehr mager.

Da mein Schickſal es nicht wollte, daß ich nach

Canada kommen ſollte,

ſo will ich hier ei.

nige kleine Nachrichten über dieß Land hinwerfen . Ich rechnete darauf, ordnen ;

aber ich

ſie dort zu prüfen und zu

will,

daß ſie weder für mich

noch für meine Freunde verlohren ſeren . Das Volf in Canada hat den franzöſiſchen Character bewahrt ; es iſt thátig, brav, eifrig, un ternimmt die ſchwerſten Arbeiten und hält muchig darin aus, Ladyen

trøſtet und erholt ſich mit Rauchen,

und Singen ;

gegen nichts bat es einen

Widerwillen ; es wird durch nichts aufgebalten,

574 nicht durch die Långe der Reiſen , nicht durch ihre außerordentliche

Mübreligkeit,

nicht

durch

die

vorausge .

ſchlechte Beſchaffenbeit der Nahrung ,

fest, daß es durch gute Einfälle und einige Spå . Be

darin

unterhalten

Sie

wird.

Swiffsreiſen zu beſorgen.

haben

alle

Zu Anfang des Frůh .

lings werden ſie von verſchiednen Orten der bey . Provinzen zuſammengerufen ,

den

entweder zum

Dienſt des Königs oder auch zu dem der Hand . lung .

Das Volf, welches auf dieſe Art gebraucht

wird ,

woşnt von

unterwärts,

bis

Montreal, und einige Meilen

nach Quebec ;

viele

wohnen in

Montreal , haben dort ein Handwert, mit dem ſie ſich im Winter beſchäftigen ; es weniger durch

ſelbſt

im Sommer giebt

Arbeiten dieſer Art ; ſie werden auch ihren Geſchmad

zu dieſer thårigen

und umgerſtreifenden Lebensart hingezogen. nige von ihnen

find Landwirthe ;

ihren Weibern

von

Ei.

fie laſſen dann

und Nachbaren

die Erndte

beſorgen ; wenn fie Handwerker ſind, ſo ſchließen fie

ihre Buden

einigen begegnet, ter,

zu und reiſen die Gerber ,

fort. Sattler,

Wir ſind Schlach.

Tiſchler u. l. m. waren und wie man uns

fagte,

rebr gute Arbeiter ſeyn ſollten .

Sie ver,

laſſen ihr Land, auf einen Sommer oder auf ein Jahr

oder mehrere,

ſchaffen iſt,

zu der

je nachdem

die Arbeit

be.

ſie gerufen , oft nur für die

575 furze Dauer einer augenblicklichen Schifffahrt, zu der ſie gebraucht werden .

bey der Auffahrt der Schiffe von

beſchäftigt ſie

heißt von China, das 3 Meilen

Montreal, das

nach Kingstown .

nåber liegt, wegen

der

Dieſe Fahrt, die

vielen Stromſchnellen ,

Fluſſe findet, mehr

Der fönigliche Dienſt

die

man im

ſehr mühſam aufwårts iſt,

dauert

oder minder 9 Tage, die Rückfahrt 3 , die

Zeit des Aus- und Einladens wenigſtens Einen. Sie bekommen zwey Louisd’or

und Razion

für

die Reiſe . Pena fie vorben iſt,

bekommen

ſie

nichts mehr, bis ſie von neuem gebraucht werden. Jegt fangen ſie an , auch als Matroſen auf den

1 Schiffen

des

Bouchette

Sees zu dienen ; iſt

ſehr

der Commodore

mit ihnen

zufrieden ;

ſie

bekommen dann nur 9 Dollars monatlich und 9 bey den Kaufleuten ,

die ſie brauchen ; für dieſen

Preis werden ſie beym Peljhandel gebraucht. Herr Madenzee hat auf ſeiner Reiſe nach der Südſee mehrere von ihnen zu Begleitern ges Habt ; er bringt dieſelben mit ſich von einer Reiſe zurück, von der man glaubte, daß fie ſo weit wie die

vorige geben werde, die er aber beym

Comtoir endigen wird .

legten

Sie ſind, wie die Enge

lånder, die ſie nicht lieben, ſelbſt ſagen , die beſten Ruderer,

ſehr emſig,

um ſich aus Verlegenheit

Kerauszuarbeiten, zur Arbeit am meiſten abgehår.

,

$ 76

tét, ſehr måßig, ob ſie gleich bisweilen ein wenig Rum zuviel trinken ; dann wird ihr Frosſinn ler. mend, ſo wie die Engländer auf demſelben Wege oft důſter werden. Es giebt wenig vólfer, unter denen es we niger Verbrechen gåbe, als unter den Canadiern ; niemals fallen Morde, ſehr felten Diebſtähle vor ; das Volt iſt übrigens unwiſſend.

Dieſer Fehler iſt

aber meşr der Regierung , als dem Volfe ſelbſt guguſareiben ; die És

es iſt freyer

Wille der Regierung,

es ſich zum Geſek gemacht zu haben ſcheint. giebt

wenig oder gar keine Schulen,

feine

Collegien in Canada ; daher kommt es denn audy, baß ſelbſt der reichſte Canadier eine ſchlechte Err ziehung bat ;

wenige können recht ſchreiben , eine

noch kleinere Zahl von iğnen bat Kenntniſſe, oba gleich

einige bey der Legislatur der Provinz ani

geſtellt ſind. richten

Inzwiſchen verdanke ich dieſe Nach

über Canada Englåndern,

die in allem,

was ſie über die Einwohner von Canada berich. ten, nicht ſehr viel Glauben verdienen , weil, wie id fchon geſagt žabe,

der hervorſtechendſte Thai

racterzug dieſes Volfs Unhånglichkeit

an Frank:

trich iſt, der ſich mehr oder weniger ben jeder Ges tegengeit zeigt,

nach der Claſſe

der Gefellſchaft,

zu der die Einzelnen gehören, und je nachdem die

eben

1

: 577 eben daher mehr oder weniger von der engliſchen Regierung wünſchen und erwarten .

1

Ich habe geſagt, ten

ſich in

daß die franzöſiſchen Sit.

allen Familien von Canada erhalten

haben ; daß wenige, vielleicht nicht Ein Canadier von hundert, Engliſch verſtehen, daß ſie es nicht lernen wollen, daß unter denen , die es verſtehen , keiner

es ſprechen wil, diejenigen ausgenommen ,

die durch ifre Stellen in

beſtåndigen Geſchäften

mit den Soldaten ſtegen . Die engliſche Regierung hat,

nach der Ero .

berung dieſes Landee, aus Affectation die Namen der Stådté,

Inſeln ,

u . ſ. w. geåndert ; dieſe neue Uffectation,

Flüſſe, der kleinſten Creeks

die Canadier gebrauchen aber

Benennung nicht,

ſondern theils aus

theils aus Gewohnheit,

auch ihrer.

ſeits die alten franzöſiſchen Namen eben ſo eifrig . In der geſebgebenden Verſammlung von Un. ter . Canada find eine große Menge der Mitglie. der, ſo wie des geſeßgebenden Rathe, aus Canada ;

Franzoſen

die Debatten werden dort franzo,

fiſch und engliſch verhandelt ; der engliſche Redner wird

unmittelbar ins Franzöſiſche

überſekt,

der

franzöſiſche ins Engliſche.

Der alte Haß der Englånder gegen die Fran . zoſen , der ſo lächerlich , ſo unvernünfrig, ſo ernie. drigend für das Volk iſt, weil ſie dadurch augen.

578 ſcheinlich

zeigen ,

daß

ſie

nur blinde Werkzeuge

des Ehrgeizes ihrer Miniſterien find ; diefer Haß, der durch die Aufklårung in beyden Ländern, durch die Kommunikation unter beyden vor der Revolu . tion

faſt ganz in Europa

hat hier

zerſtört iſt,

Kein Ca.

nicht in gleichem Maaße nachgelaſſen.

nadier kann ſich über die engliſche Regierung bekla. gen ; er geſteht, daß er beſſer behandelt wird, als wie er unter franzöſiſcher Herrſchaft ſtand ; ſie

aber

lieben die Franzoſen , vergeſſen ſie nicht, vers

langen nach ihnen , foffen auf ſie, werden ſie im. mer lieben , und verrathen zu oft und zu freymů. thig dieſe Gefühle,

um

nicht das Mißfallen der

Engländer zu erregen , die ſelbſt in Europa nicht fo weit wie wir in Ablegung der abgeſchmackte. ften

Vorurtheile

eines Volfs

gegen

das ander

re find. Als Lord Dorcheſter auf den Anſchein ei . nes Krieges

mit Amerika im vorigen Jahre die

Landmiliz von Canada ausgeben wollte, überall

auf Vorſtellungen ;

Canadier weigerte ſich ſogar, laſſen ; viele ſagten ganz laut : „ die Amerikaner ,

eine

große

ſtieß er Anzahl

rich einſchreiben zu „ Ginge es gegen

ſo würden wir gewiß marſchi.

„ ren , um unſer Land zu vertheidigen, aber es ſind „ Franzoſen , die ankommen, wir werden nicht mars „ ſchiren ;

werden

wir

uns gegen unſre

Brüder

575

» ſchlagen können ? “ von

Dieſe Heußerungen, die ich

engliſchen Offizieren habe und die eben da,

her unbezweifelt gewiß ſind, waren nicht die Fol. ge

irgend

einer

jacobiniſchen Anſtiftung,

denn

man beþauptet, daß zu derſelben Zeit die Emiſſa .

10 rien des Convenis fide beklagten ,

daß der Cha.

racter der Canadier zu feinem Aufſtande geneigt ſen; ſie ſind daher der Äusdruck ihrer gewöhult. chen natürlichen Denkart, die bis jeßt noch weder durch

die Zeit,

Regierung ,

noch

durch

verändert

die

worden

ſanfte

engliſche

Die

iſt.

Idee

der Freyheit, der Unabhängigkeit, geht nach ihren politiſchen Verhältniſſen über ihren Verſtand ; fie bezahlen keine Abgaben , leben gut, im Ueberfluß : denken

Was können

meşr wünſchen ?

wohlfeil und

ſie bey ihrem Nacho Sie kennen

Grundſätze der Freyheit ſo wenig ,

ſogar die

daß es Mühe

gekoſtet hat, die Geſchwornen bey iſnen in Auf nahme zu bringen , und

daß

fie fich demn widerſekten ,

daß bürgerliche Geſchworne auch

jeßt nicht

gebräuchlich find.

ſogar bis

Inzwiſchen ſie lies

ben Frankreich ; dieſer Name behauptet einen gro . ßen Plak in ihrem Andenken.

Ein Franzoſe iſt

für ſie ein weit über den Engtånder erhabues Wer ſen , der ſein Feind iſt. erſte Volk

der Welt,

Welt angegriffen,

Die Franzoſen find das weil

ſie,

von

die ganze Welt

der ganzen ſchlagen und

!

589

zurücktreiben.

Die Canadier Halten ſich für Fran.

joſen , nennen

ſich ſo ;

land.

Frantreich iſt ihr Vaters

Gewiß iſt es, zumal einem Franzoſen , uns

möglich, dieſe Gefüßle nicht achtungswürdig und rührend zu finden und nicht das Volf in Cana. da zu lieben.

Man fann leicht denken, wie ſehr

dieſe Denfart den Engländern mißfällt; dieſe

das

entſpringende

bieraus

durcyfeinen laſſen ,

wie

mit

Hårte

und

Mißvergnügen

der lebýafte und unge.

duldige engliſche Offizier oft eben nadier

wie ofe

daher den Ca.

Verachtung

bebandelt :

„ Die Franzoſen prügelten fie, ließen ſie vor Huns „ ger ſterben und legten ſie in Eiſen ; „ſie

man muß

daher nur mit Solågen und Eiſen began.

„ deln . “

Das hårt man von dieſem liebenswür.

digen und großherzigen Volfe bey den engliſchen Gaſtmålern ;

das

habe

ich mehreremale gehört,

das hat mid håufig aufgebracht; zurückhaltendere Leute ſagen dieß

fremlich nicht laut ,

inzwiſchen

weiß das Volk in Canada es doch .

unter - Canada, das dem Staate nicht mehr Saren als Ober - Canada bezahle, lage von

sooo. ISterl. zur Aufrechthaltung ſeis

ner Rechtspflege, Geſekgebung tung ving ,

bat eine Aufo

einiger

und zur Beſtrei.

beſonderer Unfoſten

erhalten .

Die

in dieſer Pro.

Abgaben ſind

auf Wein,

Brandtwein, Acciſe und Zölle gelegt ; ſie ſind das

|

581

Her indirect und ſowohl der Summe als der Art nach , wie ſie gehoben werden, nicht reßr fühlbar; aber es erregt dieß dennoch ſchon Mißvergnügen mit den Repräſentanten, die dazu ihre Einſtim. mung gegeben þaben u . P. m. Dieß

iſt

in der Hauptſache

die Denfart,

die ich , wäre ich nach unter Canada gekommen , nåßer

fennen

würde

zu

lernen

bemüht

geweſen

ſeyn

Man hat mir als gewiß geſagt, daß Lord

Dorcheſter bey der vorjährigen Beigerung der Einwohner,

fic in

Regimenter zu bilden,

ver.

langt habe, nach England zurückzugehen ; ich fann nicht

beſtimmt

behaupten ,

daß

dieß der wahre

Grund dieſes Verfaþrens geweſen ſey, das unbes zweifelt

iſt,

das

aber vielleicht auch

durch ſein

Mißvergnügen über die Mißbilligung ſeiner Rede an die Indianer vom Miniſterium

veranlaßt wor.

den ſeyn fann ; inzwiſchen hat er feine Entlaſſung als Gouverneur ſter glaubte, die er ſich

nicht erhalten.

Lord Dorce .

er rey bey den Einwohnern, gegen

beſtåndig gue betragen

hat, rekr beo

liebt ; feine Verwaltung iſt immer ſanft geweſen ; er hat die neue Conſtitution betrieben ; die Canadier,

aber feine Eigenliebe,

Patriotismus für England, Stimmung,

find

er liebt

ſo wie ſein

ſehr durch die

die dieſes Volf voriges Jafr zeigte,

1

gedemüthigt worden . DO 3

582

Ich

gabe

von

einer

Unterrebung,

mehrere Offiziere die Meynung åußerten , für England nůßlich feyn werde,

in

der

daß es

Canada aufju .

geben, geſprochen ; dieſe Mennung iſt hier die aller Englander,

diejenigen

ausgenommen ,

ihrer Stellen oder ihres dre Sprade führen . gierung,

die wegen

guten Gehalts eine an.

Diejenigen, die an der Rea

an der Verwaltung der beyden Provine

zen hången,

die Kaufleute und engliſchen Famis

lien , die hier wohnen und ſchon eingewohnt find, ſind weit davon entfernt, dieſe Grundfåge zu pres digen und fehen für die Zukunft einen beträchtlia chen Nußen

aus

dem

Beſiß von Canada für

Großbrittannien entſpringen.

Es ſind das nicht

meine Gedanken, weder dem Umfange naď , noch pach dem jeßigen Beſtande der Verwaltung und det

engliſchen

ich glaube, zu

Regierung

in

dieſem

Welttheil ;

daß die außerordentlichen Ausgaben ,

denen England

fich

fier

verſteht,

durchaus

nicht nöthig ſind, und daß der Zuſtand der Uba þångigkeit, in dem es Canada erhalten will, eben ſo

wenig

grade derjenige iſt,

aus dem

es den

großen und dauerbafteffen Nußen ziehen kann.

Was

würde

man

von einem Miniſterium

ſagen , das England zeigte :

daß der Ertrag, den

es durch ſeinen Handel und durch die Acciſe feia ner ausſchließenden Smifffahrt nach Canada zießt.

583

bey

weitem

Fein Äequivalent für die jährlichen

Ausgaben iſt,

welche die Behauptung des Lan.

des und die Folgen derſelben ihm foſten ; das işm vorſchlagen würde , dieß Land für unabhängig zu erklären , işm noch für die erſten Jahre mit eini. gen

Subſidien

beyzuſtehen

und auf der Stelle

mit ihm einen Freundſchafts- und Handelstractat zu ſąließen ?

Man würde es ohne Zweifel für

jacobiniſch halten . daß

Dennode iſt es wahrſcheinlich ,

hiedurch England

eine

anſehnliche jährliche

und daß es nichts von

Ausgabe erſpart werde,

ſeinem Handel verliere ; daß dieß ifm eine dauer þafte Verbindung mit Canada, ſo ausgedehnt es dieſelbe

nur immer wünſchen mag ,

fichern und

daß es ihm zugleich eine neue Zerſtůckelung und Demuthigung erſparen würde .

Aber dieſer Ent:

fehluß müßte ohne geheime Abſichten , borgne Projecte gerekmåßig und

ohne ver.

freymüthig ge.

nommen werden , ſo daß das ſo beglückte Canada keine Beſorgniſſe behalten möge. tig diere Sprade auch

ſcheinen mag,

doch vielleicht die einzige, ſchen Mächte feften

So unvernünf. ſo iſt es

die jeßt alle europäi.

gegen alle ihre Colonien auf dem

Lande führen ſollten,

wenn ſie nicht bald

etwas ſchlimmeres erfaţren wollen ; hievon , glaube ich,

find ſelbſt die Untillen , mit einiger Verande.

1

204

*

584

rung nicht auszuſchließen.

Doch

weg von der

ſpeculativen Politif ! Die fatooliſchen Prieſter ſind in Canada von der Art

unſrer alten Landgeiſtlichen ; fie fönnen

weiter nichts als leſen und ſchreiben, ſind folglich fehr einfältig und abergläubiſch.

Durch die fran .

zöſiſche Revolution ſind einige von einem beſſern die waþrſcheinlich denn

Schlage hießergekommen,

auch betriebſamer und duldſamer find . ne fie nicht; aber die verwundert ,

engliſchen Offiziere find ſo

franzöſiſche Prieſter

etwas Verſtand

þaben,

Ich ken

zu

fehen ,

die

daß fie dieſe ( very cle

vers) ſehr şelle Köpfe, nennen .

Der einzige Handel, der Canada eigenthům. lich iſt, iſt der Pelzhandel.

Wäre ich nach Mon.

treal gekommen , ſo hatte ich die Hoffnung,

feie

nen Umfang und ſeinen Ertrag tennen zu lernen . Ich weiß

vom Gouverneur

Simcoe ,

daß er

weit unbedeutender iſt, als man glaubt ; daß ſchon in die vereinten Staaten ein Schleichhandel geo trieben wird, deſſen Hauptagenten die Kaufleute in Canada

find ;

daß dieſer Sæleichhandel,

fie auf dem St. Lorenzfluſſe

den

begunſtigen , auch

obne işr Zutyun auf dem See Evie und an ei. nigen

Küſtenſtellen

des

Sees

Ontario

gradezu

mit den vereinten Staaten getrieben werde ;

daß

die Auslieferung des Forts an die vereinten Staa.

585

ten, die Unlegung amerikaniſcher Niederlaſſungen an den Grången ,

dieſen Sæleichhandel gewohn .

lich machen werden, ſo daß es unmöglich iſt, işn zu verhindern ;

endlich

daß

von Canada Pelzwaaren

bloß

nach

die Kaufleute

England

und dadurch unumſchránfte Herren im Lande ſind ; in

ſchicker

des Handels

ein Monopolium aber, das alles

hohen Preiſen

gålt,

iſt

der ſchårfjte Antrieb

zum Schleichhandel. Alle Schiffe,

die den Handel von Canada

nach Europa betreiben, ſind engliſche; den Kaufe leuten des Landes gehört feines ; ben

ſie nur ſehr wenige,

wenigſtens ha.

die in Quebec gebaut,

und bloß zum einländiſchen Handel gebraucht wer den ; man baut übrigens in allen engliſchen Be. fißungen in Amerika feine andre Schiffe, als ſole che, die auf den Seen fahren ; ſogar in Halifar beſſere man nur aus, falfatert, aber baut nicht. Die Fahrt nach Europa iſt in Canada einem je . den

nicht

engliſchen

Schiffe

verboten ;

daher

kommt es, daß wenn in dieſem Lande die Schiff fahrt unterbrochen iſt oder aufgebalten wird, man an allen europäiſchen Lebensmitteln durchaus Man . gel leidet. Schiffe,

die

So waren z. B. dieſes Jahr, da die gewöhnlich

gegen den

15ten

May

eintreffen, den 20ſten Julius noch nicht angekom . men waren ,

alle Magazine in Canada leer ;

DOS

feit

1

586

dem Iſten Julius war weder in Quebec, noch in Montreal,

eine Bouteille Wein,

Luc . für Seld

zu haben .

noch eine Elle

Die Offiziere

vom

Ooſten Regiment, die aus dieſen beyden Städten kamen

und

ſich

nidyt hatten verſorgen

fönnen,

beklagten ſich ſehr über die Unmöglichkeit, in Ca. nada fic etwas zu verſchaffen, und, wie ich höre, beſchränkt

ſich

das

Mißvergnügen

nicht

allein

auf ſie.

Man geſteht ein , daß der Uderbau in Ca. nada ſehr zurück fen , daß die Einwohner ſchlechte Landwirthe ſind, fer

und daß die Engländer in dies

Rüdliche nichts von ihren

Kenntniſſen

und

von europäiſcher Geſchicklichkeit þicher verpflanzt haben .

Das Land iſt im Allgemeinen gut ; das

beſte iſt

auf der Inſel Montreal und koſtet zwis

fchen 20 und 24 Dollars der Acre .

Dieſe fiches

re Nachricht fann einen Maaßſtab für den Reich . thum des Landes geben . Die ſtrenge Kälte in Quebec

macht,

daß

der Mörtel im Winter ſpringt, wodurch, die Uus . beſſerungen

an der Zitadelle jährlich ſeør foſtbar

und niemals dauerbaft werden. ften Holz

engliſchen aufgebaut

Pläße

in

Die andern fes

Umerika

und zwar immer

Holy, das, ſo wie es gefällt iſt, es verfault daher ſchnell.

werden von

von

friſchem

gebraucht wird ;

Im ganzen Fort von

587 i

vor

etwa

das

Oswego ,

Jahren

gebaut iſt,

findet man lein geſundes Stück und die Zitadelle von muß

die

Halifax , aus

jeßt

vor

7 Jahren

angelegt

iſt,

demſelben Grunde völlig wieder

aufgebaut werden.

Dieſe Nachrichten , die einzia

gen, die ich einzuziehen im Stande ' geweſen bin , können,

ſo

unvollſtändig

fie immer ſeyn mögen, die man in der

doch bey den Nachrichten leiten, Folge einzuziehen im Stande ift. Das Ufer, ten

einfaßt,

das an der Nordſeite das Bele

in dem das Gewäſſer des Niagara

grade oberhalb feines Falls ficky fammelt, iſt von einer röthlichen ſehr fetten und gåben Erde, wele che auf einem Ralfſteingrunde liegt . Die Felſen, zwiſchen denen der bewunderns . würdige

Niagara Fall

Kalfſteine, man

þerunterſtürzt,

ſind

auch

ſo wie eine große Menge Felfen , die

im Abgrunde des Bedens erblickt und die

nur Trůmmer der obern Felfen find, die das befu tig fortſchießende Waſſer mit ſich fortgeriſſen hat. Auf dem

Grunde des Becfens

findet man auch

große Maſſen von einem ſehr feinkornigten weißen Stein, von dem die Einwohner ſagen , verſteinerte Schaum

des Falls,

es ſey der

der ein

bloßer

fchwefelgeſäuerter Kalk zu ſeyn ſcheint; er brauſt mit Säuren nicht auf; andere Verfuce habe ich nicht damit gemacht.

588

Das Land zwiſchen dem Fall und Queens town iſt eine Flåde, die einige hundert Fuß über die Ebene,

welche mit dem See Ontario zuſams

menhångt, erhaben iſt, in der die Stadt Newark und das Fort Niagara liegen. Dieſe Flache ſcheint überall aus Kall , und aus Sandſtein zu beſtehen, worin fide verſteinerte Ueberbleibſel von Seethieren befiuden.

Bey Neward ſieht man auf der Ebene gro. Be Maſſen von einem

röthlichen Granit zerſtreut,

die auf dem Kallſtein iſolirt liegen, wie die gros ßen Granitblocke,

die man vom Berg Saleve

bey

ſo daß

Genf ſieht;

es unmöglich iſt,

ſich

von ihrer Entſtehung einen Begriff zu machen . Das Land in der Gegend von Toranto oder Yorf iſt an einigen Stellen

ſandig,

an

andern

ein leichter Thon ; man ſieht hier keine Felſen . In Kingstown oder Kadaraqwe am nordöſt. lichen Ende des Sees Ontario , thonartigen, wieder. Seefůſte,

findet man den

feinförnigen, dunkelgrauen Kalfftein

Hier, ſo wie an dem größten Ebeil der giebt

es Kieſel von verſchiedner Art,

þarten Schiefer, Quarz und Granitlager.

In Kingstown findet man, nicht weit vom Ufer, ein großes ſchwarzes Gerölle, das dem Ba. falt gleicht und viele Sandſteine, die Ueberbleib. fel von Seerbieren enthalten.

C

589 Die Bäume und Pflanzen, die ich in Obers Canada gefunden babe, find faſt diefelben , die ich Inzwiſchen

im nördliđen Geneſſe . Diſtrict ſaße.

den Bonduc (eine Art Gurlandia) den

id,

fand

die Canadier bois chicot ( Splitterbaum) nennen ; den

oder Baumbenfer ,

ecoomanthus

ich

eine Eiche Qabe in die Höhe

um

30 Fuß goch

den

ranken ſehn und welcher ſchöne grüne Trauben trägt ; die

rothe Zeder ;

canadiſche Habe

den ragou minier die

Kirſche),

keine Magerlie

und

die im Gebiet

Ginſenys . Wurzel,

Die

geſehen .

der vereinten Staaten ziemlich

Ich

Birke .

ſchwarze

keinen Frangenbaum

( die kleine

gåufig iſt,

Canada in großer Menge vorhanden,

iſt in

aber hier

kein ſo anſehnlicher Gegenſtand des Handels. Canadier

brauchen

Magenſdymerzen ,

einen

Aufguß wenn

vorzüglich

Sdywache Herrühren ,

Die

davon gegen dieſe

von

gegen den Sdnupfen und

in allen Fällen , wo man får nöthig hålr, Tranſpi. ration

fervorzubringen .

der Blätter man det,

Sie bedienen ſich auch

des Frauenbaars, einer Pflanze, die

gåufig in der Gegend

von Kingstown fin .

ftatt des Thees. Herr Guillemard þat mir das Tagebuch

!

feiner Reiſe nach Unter . Canada mitgetheilt ; ergånze durch

einen Auszug

von mir gegebnen Nachrichten.

ich

aus demſelben die Dieſes Tagebuch

590

beſtåtigt alle allgemeinen Nachrichten, die ich ges geben gabe und läßt feinen Zweifel an der Wahr. þeit derſelben aufkommen .

Wenn Herrn Guile

lemards Nachrichten nicht ſo viel Kleinigkeiten betreffen, ſeine

wie ich

gewünſcht

fåtte,

ſo

derbürge

geſunde Urtheilskraft und die gewiſſenhafte

Wahrheitsliebe feines Characters die Genauigkeit deſſen ,

was er geſammelt hat.

Die geht

Fahrt

von

von Kingstown

aus Canada,

die

Kingstown

nach

nach

mit Schiffen

China

Quebec

10 bis 15 Tonnen groß find ;

von China bis Montreal hemmen die Waſſerfälle von St. Louis die Fahrt.

Die Reiſe geht über

Land ; von Montreal nach Quebec gehen Saiffe von jeder Große. Die

Stromſchnellen

ſind

von

verſchiedner

Art ; es find entweder Strudel, die durch Klippen veranlaßt werden, Laufe ftößt, tes,

auf die das Waſſer in ſeinem

oder ſtarke Neigungen des Flußbet.

deſſen reißende Bewegung

nur durch wenig

und oft gar keine Hinderniſſe gehemmt wird ;

ein

Fahrzeug kann in dieſer Art von Stromſchnellen 16 Meilen in einer Stunde machen , die von der erſtern Art,

ſind die

Unglücksfälle

felten

gefährlichſten , obgleich die ſind ; am

meiſten

fallen

ſie

auf der Zedernpaſſage vor. Der Strom geht von Montreal nach Que .

591

bec reße ſchnell, Im See

aber

ohne alle Stromſchnellen .

St. Pierre müſſen die Schiffe genau der 12 bis 15 Fuß

in einem natürlichen Kanal,

tief iſt, bleiben ; an allen andern Stellen iſt das Man gat einen

Waſſer nur 4 bis 6 Fuß tief. Kanal

entworfen ,

Montreal

nach

China

von

durch den die Unterbrechung der Schifffahrt auf. gehoben wird. Es town ,

und Johns.

giebt zwiſchen Kingstown

untern Diſtricts von

der Hauptſtadt des

Dver , Canada , Kingetown

die

und

liegt,

Montreal Von

Niederlaſſungen . es einige mehr,

auf Şalbem Wege

zwiſchen gar keine

faſt

hier bis Montreal giebe

aber noch immer ſehr wenige.

Die regte Seite, die aud, England gehört, iſt

weniger bewohnt

als

die

linfe.

Die kleine

Anzahl von Wohnungen, die man jier ſieht, lies gen

faſt

Montreal

alle und

am

Ufer

Quebec

des

Fluffeo ;

liegen

ſie

zwiſchen

dichter;

das

Land iſt fogar drey bis vier Meilen landeinwärts bewohnt

und

faſt

immer

längs den

oder Bächen , die in den Strom fließen .

Flüſſen Dieſe

Pflanzungen ſind, nach den Wohnungen und der Urbarmadung zu urtheilen , die ſchlechteſten von denen, welche man in den vereinten Staaten fine det ;

ſie breiten

ſich

an

der rechten Seite des

Fluſſes immer weniger tief ins Land aus.

592

Die Beſchaffenheit des Bodens iſt faſt über . al gut, ganz beſonders in den Inſeln ; die Båu. und ſehr gut ;

dort in Menge

me wachſen

ſehr hoch.

Gras fteht dick und

das

Man gålt das

Land auf der Inſel Montreal für das allerbeſte ; bey bewohnten Dertern kommt es

höchſtens auf

5 Dollars der Acre ; in der Inſel Montreal auf Einige Süter

20 bis 25.

die ets

bey Quebec,

was beſſer bebaut ſind, oder auf denen ein ſchönes Haus oder gute Wirthſchaftsgebäude ſtehen, kom . men noch

im

teurer ;

Allgemeinen wird wenig

Land verkauft, theils wegen der Armuth der Eins wohner,

theils

wegen

der

Schwierigkeit

weiter unten an.

die Gründe

Verkaufs, wovon

eines

gegeben werden ſollen. Der Landbau iſt in Unter - Canada ſo ſchlecht, wie er nur immer von Quebec

und

ſeyn tann. Montreal

In der Gegend

braucht

man

bloß

Miſt, bis jekt nur Stallmiſt, den noch nicht vor langer Zeit die Landwirtße in

den

Fluß warfen ,

um ihn wegzuſchaffen ; eine andre Düngung fennt man nicht.

Das, was man bebautes Land nennt,

ſind ſelbſt am Ufer des Fluſſes nichts, als urbar, gemachte Felder, zig

Ucres

ben

find ;

die ungefábr vierzig oder funf.

groß und mitten

mit groben Zäunen umge.

auf denſelben

ſind in

Abtheilungen verſợiedene Stellen,

mit

kleinen Weizen, Mais,

593

M

Maik,

1

die aber

Rocken , Erbſen, Wieſenfräutern felten

nehmen .

bebaut,

das ganze eingehågte Stück ein :

Der Landwirth iſt ſparſam ,

wiſſend und tråge.

aber un .

Die engliſche Regierung hätte,

um den Landbau zu erweitern und zu verbeſſern , viel mit großer Vorſicht

und

langer Geduld zu

thun, wenn ſie fich hier Erfolg verſprechen wollte; denn außer den ſchädlichen Vorurtheilen ,

die die

Landwirthe aller Lånder gemein Haben, haben die Einwohner

von

Canada, noch ein großes Miß .

trauen gegen alles, was ſie von den Engländern bekommen,

und

Gedanken,

daß die Engländer

dieß gründet ſich bloß

auf den

ihre Sieger und

die Franzoſen ihre Brüder find. Es

einige

giebt

Ausnahmen

ſchlechten Landbau, aber wenige.

dieſem

von

Die beſte Lands

wirthſchaft wird immer von einigen Eigenthümern getrieben, die aus England gekommen ſind. Tougé, kürzlich

engliſcher Prediger in Quebec,

Herr

der erſt

aus der Grafſchaft Suffole in England

gekommen iſt,

beſchåftigt

ſich jeſt damit, 7 bis

8000 Acres, die er von der Regierung hat, oder wenigſtens zu

machen

wenn

einen Theil und

er Much

dicſer Schenkung,

urbar

auf engliſche Art zu bebauen ; genug

hat,

fortzufahren,

und

wenn es ihm glückt, ſo wird er dieſem Welttheile ſehr nüßlich werden ; inzwiſchen wundert man ſich

PP

1

1

594 in Quebec, daß er ſo weit von der Stadt Anla. gen mache und es ſind nur 15 Meilen .

Auf dem Wege von Montreal nach Duebec find die Wohnungen aufgeführt,

bisweilen von Steingraus

bisweilen von Holz,

von außen mit

Kalt beworfen , an dem das Land Ueberfluß Kat ; das Innere dieſer Wohnungen

iſt ſchmußig und

elend, verſteht ſich von denen der Einwohner von Canada.

Faſt in allen , die am Wege liegen und

wo

alſo

man

den Tod des Königs von Franf.

reich ſchon weiß, ſieht man ſein Bild , ſeinen U6s ſchied

von

ſeiner Familie und ſeine Todesſtrafe,

ſo wie ſein vollſtändiges Teſtament.

Alle dieſe

Kupferſtice Şaben für die Einwohner etwas Ehr. würdiges ,

wodurch

übrigens ihre Anhånglichkeit

an die Franzoſen nicht verändert wird.

Montreal und Quebec gleichen zwen franzo. fiſchen Provinzialſtådten ; und angenehm ;

chend

liegt ſehr las

die zweyte liegt haló am

balb auf dem daran ſtoßenden

Ufer des Fluſſes, Felſen .

die erſte

Im untern Theile wount alles, was zur

Handlung gehört ;

im obern das ganze Militår.

Die natürliche Lage deſſelben , das mit Gebürgen umgeben, und die Verſanzungen , die noch über. dies

angelegt ſind,

machen es

zu einer Feſtung

vom zweyten oder dritten Range.

1 Es ſcheint,

als genieße das Militair durch

595

die Gegenwart des Generalgouverneurs, und durch die große Menge von Offizieren und bey der Ar. mee

angeſtellter Perſonen

Geſellſchaft

in

Quebec ,

einen Vorzug in der den

in

Montreal

der

Handelsſtand har.

Die canadiſchen Gentlemen, die in den Ståd . ten wohnen ,

find viel årmer als die engliſchen ,

die durch ein anſeønliches Gehalt oder gute Ein. Sie leben gewoønlich

fünfte bießergezogen werden.

unter ſich , und da ſie weniger als die Engländer nennen dieſe ſie gewöhnlich geizig .

verzehren ,

ſo

und eitel ;

was ihnen denn von jenen gewiß auf

eine andre Urt

Die engli.

wiedergegeben wird .

ſchen Kaufleute find reich und gaſtfrey . Engliſche Sitten Mahlzeiten u. ſ. w .

gelten,

betriffe,

was Meublirung, vorzügiich ;

einige

reichere canadiſche Familien, die mit der Verwal. tung zu thun Haben, haben ſie auch angenommen . Die

andern

canadiſchen Familien

von

Stande

haben franzöſiſche Sitten beybehalten. Zu dem Handel von Canada werden unges fåħr

30 Fahrzeuge

braucht.

Er wird allein mit

land getrieben. das Herr tråge

für Aus . und und

Einfuýr durcy

gee

Eng .

Nach einem Zollregiſter von 1786 ,

Guillemard fich verſchaft hat,

be:

die Ausfuhr 325,116 L. Halifarer Geld,

die Einfußr

in

demſelben

Jahre

Pp 2

243,262

L.;

596

ſeitdem iſt eine Gewiß

mehrung wie

noch durch eine anſeønliche Vers

des Landbaues

durch

nada,

große Menge Korn ausgeführt.

hat ſie

die

in Unter . Canada ,

ſo

weit beträchtlichere in Ober . Ca.

zugenommen.

Man ſchlägt jeßt die ganze Korn , Erndte in Unter - Canada dort

verzehrt

in

vorzüglich ſte Niederlage.

werde

zu Ende dieſes Artikels

zuverläſſige Nachrichten bringen ,

hat

Der Peljhandel

werden .

Montreal ſeine Ich

wovon

auf 4000 Buſhel an,

die aus

einige

über dieſen Handel bey.

einem Tagebuch

gezogen ſind,

deſſen Wahrheit verbürgt iſt. Die Fahrt auf dem St. Lorenzfluß iſt 7 Mo. nate im Jahr durch den Froſt geſperrt. Eine Eiſenfabrik an den Trois rivieres, und eine Brandtweinbrenneren einzigen

Fabriken

in ganz

bey Quebec, Canada ;

find die

fie

ſtehen

beyde übrigens auf der niedrigſten Stufe. Eiſenfabrik reicht

ſogar nicht einmal hin , Unter.

Canada zu verſehen ;

ſie gehört Kaufleuten aus

Quebec und Montreal, die

man

in England

die aber die, Maſchinen , bey

braucht, unbenugt laſſen. den

Die

einer ſolchen Arbeit Die Eiſenminen fin .

ſich in den naßen Flüſſen , und in Kornern

auf der Oberfläche des Bodens ; Haltig und

ſie iſt ſehr reichs

unter dem Namen der St.

Moriz.

597

Mine

Ungefähr

bekannt.

Arbeiter,

20

lauter

Canadier , ſind dort beſchäftigt; fie fchmieden das Eiſen in Stücke und verarbeiten es auch zu ver. ſchiebnem Hausgeråtą, zu Handwerkszeug , Topfen u. ſ. w . und

bekommen

täglich

$ Dollars Ar

beitslohn, aber keine Koſt. In der Branntweinbrennerey wird Whisfy und etwas Wachholder ( Genever ) gebrannt ; aber von beydem

nur ſehr wenig ; die Anzahl der Ur

beiter iſt gering ; ſie bekommen täglich zwey Shele lings und Koſt. gens,

Die Canadier verfertigen übrie

ſo wie die Bewohner der hintern Länder

in den vereinten Staaten,

die Zeuge,

welche fie

für ſich und ißre Familien brauchen, felbſt.

nada

Die

fatholiſche Religion iſt in Unter. Car

die

herrſchende ; die Prediger werden vom

Zehnten , von Schenkungen und von den durch die Geiſtlichkeit

erworbnen Gütern

alle Kirchen

in der Provinz

werden vom

Volf ziemlich beſucht.

unterhalten ;

ſind katholiſch und Die Predis

ger der anglicaniſchen Kirche bezahlt der König , ſo wie den pro ftantiſchen Biſchof, der auch Bi. ſchof von Ober . Canada iſt.

Der Gottesdienſt

der Proteſtanten wird in katholiſchen Kirchen oder Kapellen

gehalten ,

die

in dieſer

Abfidat

dotirt

find , und zwar nur in Quebec, Montreal , Sau.

PP 3

598

rel und an den Trois rivieres.

Auf dem Lande

iſt der Gottesdienſt allein fatholiſch . Ein Urſulinerinnen , Kloſter in Quebec Montreal

und

Sd; weſtern,

Geſellſchaft

eine

und

barmherziger

welche die Hoſpitaler und Kranfen.

håufer dieſer beyden Orte beſorgt, ſind die beyden einzigen Nonnenhäuſer, die in Unter- Canada be. ſtehen ; ein Theil der ſer ris ;

Einkünfte der Krankenhau .

beſtand in Renten von der Stadtcaſſe in Pa. ſie wurden vermoge der Decrete der franzo .

fiſchen Nazionalverſammlung einbehalten und die. ſes Deficit worden. ſind die

iſt noch auf feine andre Art erfekt

Nur zwey Franciſcaner und ein Jeſuit

aus den um

zahlreichen Häuſern dieſer Orden,

die Zeit der Eroberung Canada's

waren;

übrig geblieben ;

dort

man verſichert überdas

noch , daß einer dieſer Franziſcaner, gegen die Ber dingung des Tractats, erſt ſeit jener Zeit ſein Ger lübde abgelegt hat, und daß der Jeſuit mehr ein Prieſter iſt, der ſich nur lich

Jeſuit nennt, als würf:

ein Religiofe dieſes Ordens.

ſuiten in

Canada

gehörenden

Die den je.

Güter

fallen ver.

moge einer Scenkung des Königs von England nad dem Husſterben des Ordens dem Lord Am. berſt angeim, und man behauptet, daß der Nieß. brauch ,

den der falſche Mönch von den Gütern

des Ordens zieht, die wahre Urſach der Feindſchaft

599 und Lord

zwiſden Lord Amperft

Dorcheſter

ſer ; denn die Einkünfte der Jeſuiten werden auf 1500

1

und dieſe Gat Lord

' Sterl. angeſchlagen,

Amherſt einſt zu ziehen. Das Seminarium in Quebec wird von ei. niet Art

von Roagregation

dem Namen Prieſter die

ſind,

gehalten ,

die

von St, Sulpice

unter

bekannt

vor der Eroberung von Canada dren

. Håuſer hielten , Eines in Siam, Eines in Pon. dichery. und Eines in Quebec. erneut - und ſich

ſelbſt.

erhålt

Seit jener Zeit

das Seminarium durc)

ſich

Die Güter deſſelben ſind anſehnlich ,

wenigſtens dem Umfange nach ; ſie begreifen etwa so bis 60000 Acres ;

da aber das Seminarium

bievon nichts veråußern darf, und von dieſen Lån. wenn es ſie verpachtet,

dereyen nur Nugen hat, wofür

iým jährlich ein oder anderthalb Buſhel

Getreide von jeden 90 oder 109 bebauten Acres entrichtet werden müſſen, ſo ſteigt der ganze Ers Die Mühle, wel .

trag nicht über 500 Dollars .

che das Seminarium auf der Inſel Montreal eis genthümlich beſikt, trågt etwas mehr. Außer dem theologiſ@ en Unterricht, den man im Seminarium Latein

und

ertheilt,

lehrt

dort auch

ſogar Leſen; dieß Geſchäft

jungen Geiſtlichen aufgetragen , ju werden,

man

iſt

den

die, um Prieſter

ſtudieren und die man von gewiſſen

PP

4

600

Uebungen, von gewiſſen Arbeiten, ohne welche ſie ihren Grad ſpricht,

nicht würden

erhalten fönnen,

fren

weil ſie ſich mit dem Jugend . Unterricht

beſchäftigen.

Dieß Haus iſt der einzige Zufluchts .

ort, den die Familien in Canada Şaben, um ih. ren Kindern eine gewiſſe Erziehung zu geben, die fie übrigens nur für baares Geld bekommen . In

Unter . Canada

iſt

übrigens

die Erzie.

bung von feiner Bedeutung ; in Saurel und bey , den Trois rivieres werden einige kleinere Sulen gehalten,

anderswo von Männern

von

Nonnen

und

ſonſt noch von Weibern ,

die

ſich bezahlen

laſſen ; es find ihrer ſo wenige, daß ein Canadier , der leſen kann, eine Art von Phånomen iſt. der

größte Theil dieſer Schulen in den Händen

von Nonnen ſo

Da

iſt

oder andern Weibern ſich befindet,

eine Folge davon ,

aller Lånder, daß ſen fónnen,

gegen die Gewohnheit

die Anzahl der Weiber, die les

in Canada viel größer, als die der

Månner iſt.

Man giebt der engliſchen Regierung Schuld, als

erhalte ſie das Volk von Canada abſichtlich

in der Unwiſſenheit;

ſie hätte aber wůrklich șier,

ſo wie bey der Verbeſſerung des Uckerbaus, der ich

von

weiter oben geredet habe, große Kinder

niſſe zu überwinden , wenn ſie aufrichtig eine vor. theilhafte Veränderung bewürfen wollte.

4

601

Die Legngerechtigkeit

iſt

in Canada

grade

Eroberung

war.

die ſie vor der

noch dieſelbe,

Die Eigenthumsgerrn, die urſprünglichen Beſiger der Låndereyen,

haben ſie veräußert, oder veråu .

ßern ſie durch Abtretungen , von denen , wie wei. ter oben geſagt iſt, ſie jährlich als Einfünfte eis nen oder andertyal6 Buſhel Getreide ziehen . jeder

Ben Erbfalle

Verånderung ,

außer

in

einem

zießt der Eigent unis .

in grader Linie,

berr zwey Prozent als Abgabe ; er hat ein Zwolfo theil

und

im Fall eines Verkaufs

ſungsrecht;

das Einle .

er allein hat das Recht, Mühlen zu

bauen, und dieſe Mühlen Haben ein Zwangsrecht innerhalb ſeiner Herrſchaft. Die Mühlen find in ſo kleiner Anzahl vors handen , daß die Pachtgüter oft 36 Meilen davon entfernt liegen ; Gefeße in

der Mahllohn

ein Vierzehntheil,

Unter . Canada

ro

beträgt nach dem

aber die Müller find

geſchickt, als ſonſt überall,

und wiſſen durch iŷr geſchicktes Benehmen ihn auf ein Zehntheil zu bringen. ſchieht

von

den Landwirthen

Das Beuteln ge. in

ihren Häuſern.

Bey Quebec und Montreal giebt es viele Müb. len ; ſie gehören dem Seminarium.

Die Herrſchaften ,

die verkauft werden ,

bez

zahlen ein Fünftel des Verlaufpreiſes an die Krone ;

PPS

602

man fann denken ,

daß alle dieſe Abgaben vom

Verkauf die Käufer ſelten machen. Die Rechtspflege iſt grade wie in Ober- Ca . nada .

Unter . Canada iſt in dieſer Abſicht in drey

Diſtricte getheilt.

Die peinlichen und Handels.

gereke find grade wie die engliſchen ; die bürgerli. chen Geſeke

ſind

die Gewohnheiten

von Paris

mit den Veränderungen, welche die Conſtitutions acte

von Canada und die ſpåterhin von der ges

reggebenden

Gewalt

bracht Jaben.

gegebnen Geſeke bervorge.

1 : des Eigentjums, das den Uus.

ſprüchen der Gerichtshofe unterworfen iſt, gehört Handelsleuten.

Verbrechen ſind in Canada ſehr

felten. Die sooo [Sterle, die voriges Jahr in Un. ter , Canada zur Beſoldung der geſeggebenden Ges walt u. ſ. w. aufgelegt ſind, werden von Getrån, fen gehoben . Das Klima in Unter - Canada iſt trocken, im Winter

fehr

fchon.

Das

Januar und

falt ; der Himmel Thermometer

iſt dort immer gewöhnlich im

fålle

Februar auf 20 Grad

unter den Gefrierpunct.

1790

Reaumur

fiel es ganz uns

ter die Scale und das Quedfilber trat in die Ku . gel zurück. nige Tage

Im ſehr

Sommer, iſt die Hiße für ei . heftig ,

und

das

Thermometer

ſteigt auf 24 Grade ; dieſes Jahr ftieg es auf 28 .

1

603

daß die Sommerhiße mit jedem

Man bemerkt ,

Jahre heftiger und anhaltender werde, ſo wie die Winterfålte gemäßigter.

Das Klima iſt geſund ; die au.

es giebt wenig epidemiſche Krankheiten ;

ßerordentliche Kålte macht Krebsſchaden am Ge. richt

den

und

Händen

ſehr

Die

gewihnlich .

12 Grade weſt.

Magnetnadel weight in Quebec lich ab. In Quebec

und Montreal

incorporirte

Municipalitåt ;

Stådte wird

von Friedensrichtern

· den Preis

es

Polizey

feine dieſer

verwaltet,

der Lebensmittel beſtimmen

jede Verfügung treffen ,

und

die die

welche ſich auf die Ver.

ſorgung mit denſelben bezieht. lizen

die

giebt

Außer dieſer Po .

halten die Friedensrichter alle Woche einen

Gerichtshof,

in dem ſie über die kleinen Verges

þungen entſcheiden .

Die mildthårigen Anſtalten beſtehen in einem Hoſpital in Montreal, einem in Quebec,

und ei.

nem Krankenhauſe ebendaſelbſt ; ſie ſind alle nicht und ſchlecht beſorgt, vorzüglich

ſehr beträchtlich

was die Kenntniſſe der Verzte betrifft. Im ganzen Canada, Quebec ausgenommen , giebt es keine öffentliche Bücherſammlung ; iſt

flein

und beſteột größtentheils aus

fchen Büchern.

dieſe

franzöſie

Man muß fich wundern,

hier

die Werke der franzöſiſchen Nazionalverſammlun

1

604

wenn man die politiſche Denkart

gen zu finden ,

der Directoren dieſer Bücherſammlung fennt.

Sie

wird durch unterzeichnete Beyträge unterhalten . In

gang Canada giebt es keine einzige geo

lehrte Geſellſchaft; die

man

kennt nicht drey Leute,

ſich aus eignem Intereſſe mit

ſchaften

beſchäftigen.

ausgenommen, gedruckt.

den

Wiſſen

Den Quebecker Kalender

wird im ganzen Lande fein Buch

Meteorologiſche

Doctor Knoit,

Beobachtungen

ſtello

ein Feldarzt und würtlich ſehr

gelehrter Mann, ſehr ſorgfältig an ,

aber tur zu

ſeinem eignen Bergnügen . Der Preis der Eßwaaren iſt in Unter.Ca: nada viel niedriger, ten ;

Rindfleiſch

melfleiſch

redis ,

Schweinfleiſd Kalekutſches fings , rechs

bis

gilt drey bis vier Sous, Ham. Kalbfleiſch

acht

Huộn

ein Huøn

als in den vereinten Staa.

bis

fünf,

gepockeltes

zwölf das Pfund ;

anderthalb

fechs bis

fieben Shellings

ein

oder zwen Shel .

acht Sous, der

Buſhel,

Weizen Hafer

drey, Mais fünf bis Fieben , der Bufhel Salg ei nen Dollar, (alles canadiſche Münze, der Dollar zu fünf Shellings) das Pfund Brodt zwey Sous, Das Pfund Butter acht Sous ; Sagelohn

iſt gwey Shellings

der gewöhnliche redes Pence,

für

Weiber die Hälfte ; beydes gilt nur für den Som . mer,

im Winter

bekommen fie die Hälfte wenis

605

ger ; ein månnlicher Bedienter bekommt etwa fünf Dollars monatlich ;,

die

Miethe

für

ein gutes

Haus beträgt in Quebec 130 Dollars, in Mont real 150.

Vom Preiſe der Låndereyen Şabe ich

geſprochen . Die Mårfte

in Montreal und Quebec find

mit

denen der großen Städte in

in Vergleich

den vereinten Staaten nur mittelmåfig verlegen. legt

Herr Guillemard

in ſeinem Tagebuch bey,

den Canadiern denſelben Cfaracter

Die erſte Klaſſe,

geſchildert habe .

weiter oben

den ich

welche aus Eigenthümern und aus Leuten beſteht, die der engliſchen Regierung ergeben ſind,

baſſen

die franzöſiſche Revolution nach allen iþren Grund . ſåben , und ſcheinen in dieſem Puncte weiter zu gehn, als ſelbſt das engliſche Miniſterium .

Die

zweyte Klaſſe von Canadiern , die den Eigentņums. þerren und Herrſchaften entgegen ſind, lieben die verabſcheuen ſie aber in

franzöſiſche Revolution , Rückſicht

auf ihre Verbrechen ,

ohne desmegen

weniger zu lieben .

aufzuhören,

Frankreich

dritte, das

heißt die leßte Klaſſe,

reich und die Franzoſen, zu

volution

denken

Die

liebt Franf,

ohne dabey an die Re.

und ohne etwas davon zu

wiſſen . Lord Mann

Dorcheſter

gefalten ,

der

wird

aber

für

alle

einen braven Eitelkeit

eines

3

606

Slůcksfindes aufregt,

hát ,

weil ſie,

die

ſeine Frau um ro mehr

da ſie viel jünger als er iſt,

wenigſtens den Genuß ßaben will, welchen Stolz gewähren kann . Die Prieſter ſind in Canada, grade was fie faſt überall find ; verſchlagen , niederträchtig, Ver . einer willkührlichen Gewalt,

ehrer und Stüßen

weil ſie der Geiſtlichkeit Geſchenke igren Einfluß die Kirche,

machen

und

erweitern kann, und weil ſie, wie

weder eignes Denken noch Beurthei.

len erlaubt. Die Anpflanzungen bilden, wie ich ſchon ge. ſagt

einen

habe ,

8 Meilen

breiten

zu beyden Seiten

nicht befekte Land gehört iſt, einem aber

des

von

7 bis

Fluſſes ;

der Krone,

alles

die bereit

jeden davon zu ſchenken ; es finden ſich

nur wenige,

Wohlthat

Streifen

die Anſpruch auf eine ſolche

machen ,

Vorbehalte ,

welche

meyreſten abſchrecken .

weil damit

die Formalitäten verbunden

ſind ,

und die

Aus Neu . England kommt

die kleine Zahl neuer Pflanzer . Zur Seite des Weges, der von Johnſtown nac Quebec führt, am See St. Pierre und in der Nähe der Stådte Montreal und Quebec lies gen einige indianiſche Dörfer .

Zu dieſen gehört

Laurette, 5 Meilen vom lektgenannten Ort. Indianer

Die

in Laurette haben die legte Stufe der

607

Verfeinerung ,

wenigſtens,

Sittenverderbniß betrifft, Dorf, iſt,

wie man ſagt,

was

Kein andres

erreicht.

das mehr oder weniger hierin fortgerückt

kommt dieſem darin gleich . Die Indianer , die ſich an Arbeitstagen als

Canadier

Fleiden,

tragen

an

jedem

Sonntage ihre gewöhnlichen Kleider ;

Feſt, oder ſie

bauen

übrigens ihr Land wie die Weißen, wohnen und leben eben ſo, ſprechen auch dieſelbe Sprache; fie ſind

alie

katholiſch ;

unter ihnen

lebt in jedem

Dorfe ein Pfarrer. Die Niederlaſſungen , die in der That etwas meyr Indianiſches haben, ſind ſehr entlegen und nicht zahlreich. Wenn man den St. Laurenzfluß berabfäßet, wird

der Boden fchieferige und etwas weiter in

der Nachbarſchaft eines Diſtricts , der unter dem Namen Thouſand Islands bekannt iſt, fin . det man eine Reihe Granitfelſen .

Dieſe Infeli

fdeinen aus einem röthliden Granit zu beſtehen , der gut fryſtalliſiet und deffen beträchtlichſter Be. ſtandtheil Feldſpath iſt. nogbqui

zwiſchen

Man ſieht in Kada .

Kingstown

Islands einige Arten Speckſtein , man ſagt,

und

Thouſands

von dem, wie

ſehr anſehnliche Adern in der Nacy.

barſchaft fich befinden .

In dem rochlichen Gra.

nit von Thouſand , Jølands findet man Adern von

i 608

einem vollkommnern

grobkörnigern Granit,

ches in den Ländern ,

wele

die aus dieſer Felsart bes

ſtehen, fehr gewöhnlich iſt, wie in den Alpen, den ſchottiſchen

Gebürgen

und

andern,

weniger

die

beträchtlich, aber von derſelben Art ſind. Die Schnelligkeit,

mit der Herr

Guille .

mard den St. Laurenzfluß hinunterfuhr, verhin . derte ihn, die Beſchaffenheit des Geſteins an ſeis nen Ufern zu bemerken .

Inzwiſchen konnte er in Montreal die Mi. neralogie

des Landes

beſſer unterſuchen.

Dieß

Land beſteht nördlich vom St. Laurenzfluß vor. züglich

aus Kalkſtein ;

ſüdlich ,

wo das Wieſen .

dorf ( village aux prairies) liegt, giebt es , außer quarzartigen Puddingfteinen , die in England un . ter dem Namen Chert bekannt ſind,

nicht viel

Bemerkenswerthes für dies Studium. Die Montreal,

Inſel

ecwas

unterhalb

beſteht aus dieſer Felsart.

St.

Helena,

An den

Ufern giebt es ungeheure Granitmaſſen , Quarz und Puddingſteine, die von den Lagern , zu denen fie gehörten und die man jegt unmöglich entdef. ken kann, abgeriſſen zu feyn ſcheinen.

Der Bo .

den des Gebůrgs iſt reich und fruchtbar, voll von Kalffteinbrüchen .

Man fagt, es ſind dort Stein .

koßlen gefunden . Die Häuſer werden in Montreal größtens

theils

609

theils von einem dunkelfarbigen fehr feſten Kalle ſtein gebaut ;

er wird im Feuer weiß und in der

Sonne und freyen Luft grau. Fluß

Der

Sorel

fließt,

nachdem er das

Baffin bey Chambly verlaſſen hat, am Fuß eines breiten und hohen Gebürges fort, das man Bele oeil nennt ; zwiſchen dieſem Fluſſe und dem liegt eine große Ebene ;

Laurenzfluſſe

St.

auf dieſer

gang flachen Ebene findet man keinen Felfen und faſt

gar

keinen

Stein.

Beym Graben findet

man auf eine beträchtliche Tiefe, Erdreich von vers ſchiedner Urt ; Sand, Thon, ( clay ) Pflanzenerde und

an vielen Stellen eine andre Art ſchwarzer

Pflanzenerde,

die dem Torf ſehr gleiche und auf

engliſch peat beißt. Der

Gipfel

des

Gebirges

Beloeil beſteht

aus einem dunkelgrauen grobkörnigen Granit. entgált wenig Glimmer, ſchwarzen Scórl .

Er

aber eine große Menge

Die Seiten

des Gipfels bet

ſtehen vorzüglich aus einem fcwarzen fehr feſten Sciefer; einige Stücke deſſelben gleichen , verino, ge ihrer Geſtalt und iþres Korns, dem Baſalt.

Beym

Herabfahren des

Sorel

nicht möglich, Felſen zu ſehn ;

iſt es faft

felbſt am Sorel,

den die Engländer jegt William Henry nene nen,

beſtehen

die Ufer aus

einem feinen Thon,

der voll Glimmer iſt ( fine micaceous loam ). 0.9

610

Wenn man queer über den See St. Pierre wegreift, um zu den Trois rivieres zu kommen , erhebt ſich das Land in Terraſſen auf eine auffal. lende Art,

aber

man

ſieht wenig Felſen.

fandigten Ufer der Trois den

durch

ausgeſognes Land,

Landbau

Die

rivieres verrathen

ein

welches

Zum Glück hat

der Pflanzenerde beraubt war .

man unter dem Sande einen blauen Mergel ent. der dem Lande ſeine Fruchtbarkeit wieder.

dedt,

Dieſer Mergel iſt feinförnig, ſehr

gegeben hat. feſt

und leicht;

er liegt über der Oberfläche des

Fluſſes, unterhalb der Stade der Trois rivieres.

Einige Meilen von dort,

landeinwärts,

lies

gen die einzigen Sømelzöfen, die man in Canada kennt ; das Erz findet ſich an verſchiednen Oertern in der Nachbarſchaft. wie man behauptet, Kalfftein

Es iſt Sumpfers, wovon , das Eiſen ſehr gut iſt.

findet man

biß zum Vorgebürge

von Quebec, und niemand weiß, wie weit er ſich noch hierüber

þinaus

ſchiedner Güte und und

feſt,

ſpath .

erſtrecke;

Geſtalt,

er iſt von vers

bisweilen ſehr hart

bisweilen in dem Zuſtande von Kall .

Seine Farbe geht allmåplig aus einem

röthlichen Hellbraun,

in ein

dunkles Blau und

ſelbſt ins Schwarze über. Südlich vom St. Laurenzfluß beym Keſſel. fall findet man noch Kaleſtein ; die gewöhnlich .

611

ſten Lagen ſind ein ſchwarzer, fórniger Sơiefer, und wieder fich iſt

mit

den

feito.

in welchem Kalfſteinbelte hin

finden .

Das Gerölle am Ufer

anliegenden Seichten von

Beſchaffenheit, Granit- Urten

chonartiger,

und

mit

mehrern

untermiſcht,

die

gleider

Sdårl .

und

aus gdjern Lån.

dern gekommen ſeyn müſſent. Der Felſen , auf dem die Zitadelle von Que. bec liegt,

weil es in

beißt der Diamantenfelſen,

vielen Höhlen und Spalten deſſelben Quarzerys giebt ,

ſtalle

Steine hielt.

die

die

Unwiſſenheit

für- koſtbare

Dieſer Felſen beſteht größtentheils

aus Kalfſchichten.

Der Stein

iſt im

Allgemei.

nen ſehr feſt und von dunfelgrauer Farbe.

Auf der weiter oben liegenden Ebene, weldje die Ubrahams , Ebene heißt, ſieht man Kalf. ſteine und große Granitmaſſen hin und wieder zer. ſtreut, Schörl

die

febr merkwürdig

enthalten .

verſchiedne

Arten

ſind,

weil ſie vielen

Die Steine am Fluſſe find Kieſel,

Sandfeine,

Granite,

Quarze und bisweilen Schiefer und Kalfſtein. In Wolfslove beſtegen die Schichten aus einem ſchwarzen Schiefer, die mit dem Geſichts. freiſe einen ſehr ſtumpfen Winkel machen. Lager um Quebec

Die

Haben größtentheils eine ſent.

rechtere Richtung gegen die Oberfläche der Erde, als in weſtlichern Ländern. · Man ſagt,

292

daß die

612

aus Graa .

poßen Gebürge nordweſtlich von Quebec nit beſtehen.

Herr Guillemard

þat ſie nicht

geſegn ; am Waſſerfall des Montmorency und et was weiter hinauf, beſtehen die Lager aus Ralf . ſtein und igre Richtung iſt faſt mit dem Horizont parallel.

Nachrichten über den Pelzhandel, aus einem Tagebuch

des Herrn Grafen von

briani aus Mayland

gezogen ,

Ana

der im

Innern von Amerika im Jahr 1791 ge reiſt iſt.

Die wichtigſten Pläße für den Pelzhandel ſind: Niagara, See Ontario, De 1200 Pachete vero troit, See Evie, Michilli. madinac, See Huron . S miſchte Pelzwaaren. Michipicoton

1

Pic

40 Paceny 1 30

Alampicon

24

1 ObererSee.

Beym großen Landtrans.

Feine Pelzo ſport

1400 waaren.

Grund des Sees

20

Spike

20

Bay von Guioaranan

IS

613

Feine Pelzwaaren nennt man Bibero, Otters, Marder , und wilde Kaßenfelle . Gemiſchte Pelzwaaren

nennt

man diejenis

gen, die aus einer Miſchung dieſer feinern Arten und

aus

Fuchs ,

einer

noch

Büffels,

großern

Menge

Wolfso,

Dammhirſch , und Bårenfellen

u . ſ. w . beſtehen. Die feinſten Pelzwaaren werden nordweſt lich von den Seen auf engliſchem Gebiet geſam . melt ; ſie werden immer gröber, je nåßer man an die Seen kommt. Dieſer allgemeine Pelzhandel wird von der Geſellſdyaft

betrieben ,

Nordweſt - Geſellſchaft

die

unter

bekannt iſt,

dem ſo

Namen wie

von

zwey oder dren andern kleinen Geſellſchaften . Die Nordweſt . Geſellſchaft, die man gewohn . lich für eine privilegirte Geſellſchaft hålt, hat doch kein Privilegium ;

ſie verdanft das Uebergewicht

in ißrem Handel ihrem großen Vermogen ,

der

Stårke iþres Zuſammenhaltens, den Anſtrengun gen und dem Alleinhandel, bie ſie dem allen zu . folge an ſich riß . Ihre gegenwårtige Einrichtung ſchreibt fic ,

von 1782 her; ſie ward von einigen vorzüglichen Kaufleuten angefangen ,

die gewohnt waren , den

Handel jenſeits des Sees Winnipey zu betreis ben und vorzüglich von den Herren Forbiſher 1

29 3 .

614

und

Mactariſh ,

die

in

Montreal

wohnen.

Das Glüd dieſer Geſellſchaft reizte die Habſucht verſchiedner andrer Kaufleute, die nicht darin wa . ren,

und

bald

fanden

ſich beym

tranſport drey verſchiedne ſich

großen Land.

Geſellſchaften ein,

die

um den Vorzug des Einfaufs ftritten und

deren Wetteiſer, der für jede verderblic, war, nur den Indianern , die verkauften, Vortheile brachte. Die Nordweſt. Geſellſchaft, als

die mehr Vermögen

die beyden andern hatte,

jene in Verfall Bewegung ,

brauchte dieß,

zu bringen ;

man verführte,

um

man rebre alles in beſtach die Agenten

der Nebenbuhler und es kam ſogar zwiſchen den Agenten der beyden Geſellſchaften zu ten.

Thåtlid lei.

Dieſer Fleine Krieg, der mehrern Menſchen

das Leben und den verſchiednen Geſellſchaften viel Geld koſtete,

öffnete ihnen allen die Augen ;

ſahen die Nothwendigkeit ein,

ſich zu

ſie

verbinden

und die Nordweſtgeſellſchaft, welche mehr als die andern iør Intereſſe dabey fand, die Ruhe igres Handels zu ſichern, opferte mandes auf, um dieß zu

erreichen ;

Mitgliedern ftattete

fie

verband

von den

ſich

andern

andern freywillig

mit verſchiednen

Geſellſchaften ,

Theilnahme

an

ge .

iþrem

Handel und ſicherte ſich ſo durch allgemeine Zu . ſtimmung

den

weſtlichen Theile

ausſd ließenden Handel

im

nord .

oberhalb den Seen , der einzi.

615

gen Stelle ,

wo

feine Pelzwaaren

im Ueberfluß

organden ſind. Sonſt brachten

viele

Pelzwaaren

den großen Landtranſport.

felbft an

tauſend

Wilde

ihre

Jegt ſchickt die Geſellſdaſt ihre Ugenten in das auf tauſend Meilen tief

Innere

der Lånder

hinein ;

es trågt ſich oft zu ,

bis

daß dieſe

Agenten .

dort zwey Jahre bleiben, ehe ſie mit ihrem Un. fauf an den großen Landtranſport zurück fommen . Geſellſchaft

Die

braucht

ungefähr

2000

Menſuhen zu dieſem innern Handel ; das Land iſt aber ſo

unfruchtbar,

zür Kleidung

daß alles, was dieſe Leute

und Nahrung

Sdwierigkeiten

tråchtlichen

måßigen Preiſe,

brauchen ,

mit

bea

und zu einem über.

der eine natürliche Folge davon

iſt, aus Montreal gezogen werden muß .

Beym großen

Landtranſport,

wo

alle dieſe

Agenten zuſammenformen und welcher der Mit. telpunkt

dieſes Handels iſt,

liegt ein Fort,

das

ſehr gut im Stande iſt und etwa so Mann Be. fakung hat. Dir Poſten Michilimacinacf iſt der Ort, an dem

ſich

der Handel

der verfdyjednen Kaufleute

aus Canada vereinigt , die nicht in der Nordweſt. Geſellſchaft

ſind ;

ihre Agenten Handeln nur in

die Gegenden , die weſtlich und füdweſtlich von den Seen

liegen ,

wo

die Pelzwaaren 294

nicht ſo

gut

616

find ; ſie treiben den Handel auf dieſelbe Art, wie die Nordweſtgeſellſchaft; mogen

kleinen Geſellſchaften nicht ſo

dieſer

ſehnlich iſt,

'da inzwiſchen das Vers an .

po dringen ihre Agenten auch nicht

ſo weit im Lande vor.

Im Junius gebn die

Agenten von Mon.

treal ab , und brauchen etwa 6 Wochen , um zum großen

Landtranſport

Fort

beym

man

braucht einige Tage weniger nach Michili.

macinac ,

zu

kommen ;

fie geben von Montreal ,auf Kühnen

in Karavanen von 8 bis 10 ab, fahren auf dem St. Laurenzfluß von China

bis zum See

der

benden Berge, hierauf den Fluß utacoha hin . auf, durch dieſen in den See Nipiffin , von dort durch den Franzoſenfiuß in den See Huron und nach dem Fort Michilimacinack, darauf nach dem beym großen Landtranſport. Dieſer Weg iſt hundert Meilen fürzer, als der über die Seen, aber man ſtoßt auf 36 Land . tranſporte,

von

denen ſehr viele qucer über Fels

ſen gehen, über welche die Fahrzeuge und Ladun . gen auf dem Rücken fortgeſchaffe werden müſſen, und

zwar mit der größten Vorſidèt,

weil dieſe

Kåg ne Die ſo enge ſind. pn Di e füfren nur e Kå To bra nnen ; man 4 ucht 9 Leute zum Dienſt auf Wege

jedem ; fie foften 28 louisd'or und fönnen niche wieder dienen.

/

617

Die Schiffe,

die

auf dem Wege über die

Seen gebraucht werden, führen 120 bis 130 Ton. nen, oder es ſind auce platte Fahrzeuge, die 15 ſehr leicht von

führen und die

werden ;

geführt

ſchen

4 oder 5 Men .

Fahrzeuge

dieſe

fönnen

lange dauern . Ungeachtet der Vortheile

auf dieſer lekten

Fahrt, zieht man den andern Weg für den Pelze þandel vor,

weil

man,

ſo

viel Schwierigkeiten

er auch immer Gaben mag, auf ihm beſtimmt den " Tag der Unfunft und der Abreiſe angeben fann, weldies des Windes wegen geſchepen kann,

auf den Seen nicht

und welches doch für die Kaufe

leute in Canada eine der weſentlichſten Bedingun. gen iſt ; fie dürfen nemlich nie ſo wenig den Zeit. punet des Empfangs der Felle aus dem Innern, als

den der Abſchickung derſelben nach Europa

verfehlen ;

die Zeit,

in

der

die Fahrt auf dem

St. Laurenzfluß offen iſt, dauert nicht lange.

Gegen

das

Ende

des

Agenten der Geſellſchaft, geldickt ſind, handeln ,

iþren

Junius

laſſen

die

die in das Innere ab.

um mit den Indianern zu unter . Ankauf an die Stelle,

wo ihre

Geſellſchaft zuſammentrifft, bringen. Ju Michilimadinack meør

als

ſind um

dieſe Zeit oft

1000 Menſchen verſammelt, die theils

in Karavanen aus Canada kommen, um die Pelj.

2.95

618

waaren in Empfang

zu nehmen,

und

die zum

Theil Agenten der Geſellſchaften und Indianer ſind , die jenen den Anfauf baben zurückbringen helfen . Da der Handel der Nordweſtgeſellſchaft viel anſehnlicher iſt,

als der der andern,

ſo

iſt die

Menſchenmenge im Fort beym großen Landtrans. port zur Zeit der Ablieferung der Felle auch viel beträchtlicher ;

es

fommen

hier

oft

über

2000

Menſchen zuſammen . Die Art und Weiſe,

auf welche die Ugen.

ten mit den Indianern über ihre Pelzwaaren han. deln, beſteht darin,

zu berauſmen ,

Rum

mit

daß man damit anfängt,

um ſie beym Handel

deſſo beſſer übervorcheilen zu können . ten

treiben dieſen Handel

Wo

es

fie

nur in

feine andre Kaufleute

Die Ugen.

den Dörfern ,

giebt,

und dann

auf die eben beſchriebne Art. Es iſt bemerkenswerth, zöſiſches Gejek, gehörte ,

bey

daß ein altes fran .

als . Canada noch an Frankreich

Galeerenſtrafe

den

Unterhåndlern

derbot, den Indianern Rum zu verkaufen ;

bier.

pon rührt der Gebrauch noc ber, Rum zu vers ſchenken ;

inzwiſchen

geſchieht

dieß

nidyt

ohne

Ausnahme, denn viele verkaufen ihn doch .

Die denen

1400 Paden feiner Pelzwaaren,

jeder,

nach

dem Preiſe,

den

von

die kleinen

Kråmer in Montreal, die ſelbige in geringer Menge

619

ſammeln , dafür bekommen, zu 40 LSterl. anges ſchlagen

wird,

werden der Geſellſchaft,

ganzen Vorrarh,

die den

den ſie vom großen Landtrang .

port zießt, nach England verſchickt, in London mit 88000 ISterl, bezahlt ; dieſer Vorrarh macht etwa die Hälfte von allen

feinen Pelzwaoren aus,

die

jåhı lich aus Canada gehen ; ohne inzwiſchen biezu das zu rechnen, was von Labrador, der Bay des Chaleurs und von Gaspy ausgeführt wird. Die Nordweſt. Geſellſchaft giebt,

um dieſe

1400 Pacen zu erhalten, ungefähr 16000 ISterl. aus,

England

wofür in

werden,

ſolche Waaren gekauft tau.

welche die Indianer gerne

gegen

ſchen, und wovon in Montreal die Hauptnieder. lage

unterhalten wird ;

in Canada

da aber gewöhnlich alle

dieſen Handel

für

gemachten

Uus.

lagen nach franzöſiſchem Gelde gerechnet werden, ſo muß man dieſe 16000 ISterl. in dieſem Geli de

berechnen ,

wie

es

der

Graf Andriani in

ſeinem Tagebuch gethan hat. 1. Ankauf der Waaren in England

2. Gehalt

von

Dollmetſchern

40

354000 Liv .

Wegweiſern ,

und

der Unternehmung * )

Unführern 88000 Latus 442000 Liv.

*) Die Mannſchaft jedes Kahns der 8 oder 10 , bat einen Wegweiſer ; es giebt auch einen Oberwegweiſer

620

Transport 442000 Liv. 3. Gehalt von 1100 Leuten,

beym innern Handel

die

gebraucht

werden und die in den Gegen . den überwintern , ohne je nach Montreal zu fommen ; für je.

1,980000

den 1800 Liy.

4. Gehalt

von

1400

Menſchen ,

die gebraucht werden,

um mit

den Kågnen vom großen Lands transport nad Montreal hinun. ter

und

von fier dorthin hin.

auf zu fabren und die Waaren 350000

þinzubringen s . Preis der Lebensmittel, die auf dem Wege zwiſchen Montreal und dem großen Landtransport und am lekten Orte felbſt ver. braucht werden, nach einem mitt. lern Anſchlage fürs Jahr.

4000

Summe aller Ausgaben der Ge. fellſchaft um die

1400 Pacen

feiner Pelzwaaren vom

großen

Landtransport ber zu erhalten

in jedem Winterhafen .

2,778000 liv.

Sie ſind alle Einwohner von

Canada, jeder bekommt 2500 liv . Gehalt.

621

Vergleicht man mit den 88000 ' Sterl., die in London aus dem Verkauf

dieſer Pelzwaaren

gelift werden, die 2776000 liv. Auslagen ,

ſo

würde daraus ein Verluſt von 600000 Liv. Sour. nois für die Geſellſchaft hervorgehen .

Das Ges

þeimniß iſt aber dieſes.

Das Gehalt der Leute, wie es oben angege. ben iſt, ſteht nur auf dem Papier ; denn die 40 Wegweiſer

1400 Menſchen ausgenom .

die beym Auf , und Niederfahren der Kåg.

men, ne

und die

gebraucht werden,

Halts würflich baar

die die Hälfte ihres

erhalten ,

werden

Geo

alle übrio

gen und ſelbſt die ebengenannten zur Hälfte mit Waaren

bezahlt ,

Landtransport

deren

Verkauf

einen Vortheil

beym

von

50

großen Prozent

abwirft. Die Waaren , die für dieſen Handel und für *

die obenerwähnten

354000 Lið .

eingefüşrt wer .

den, ſind wollene Deden, grobe Tücher, Zwirne. nes und wollenes Band von verſchiednen Faro ben, Zinnober, porzellanene Armbånder, Puk in Silber, Rum .

Flinten , Bley',

Pulver und

Im Fort Detroit

vorzüglich

werden dieſe Artifel

dreymal theurer als gewöhnlich in Montreal, im Fort Michilimadinack viermal theurer, beym gro. Ben Landtranſport achtmal,

beym See Winniper

1



622

ſechszehnmal theurer verfauft; und die Unterhånd . ler feßen willkürlich den Preis noch höher. Da die Leute, die man braucht,

mit Waa.

ren bezahle werden, ſo ſieht man leicht aus dem ungebeuren Verkauf

Gewinn,

den

derſelben gat,

Halt derſelben

foſte.

die

Geſellſchaft

wie wenig ihr das Ger

Alle

kaufen

von iþr ihre

Bedürfniſſe ;

ſie

nung

und da alle im Innern

nicht ,

beym

ſchließt

mit

ihnen

iøre Rech . des Lan .

des und jenſeits des Sees Winnipen den Win . : ter zubringen, ſo kommt natürlich die Decke, das Tuch, was ſie ihren Weibern bringen , ihnen ſehr theuer.

Gewöhnlich ſind dieſe Unterbedienten aus.

gelaſſen ,

verſoffen und verſchwenderiſch ; die Ge .

fellſchaft will auch

nur Leute dieſer Arc Haben.

Die Speculation auf die Ausſchweifungen derſel. ben geht ſo weit,

daß demjenigen , der ein guter

Haushalter und nüchtern iſt, die mühſamſten Ur. beiten aufgebürðet werden , bis er durch eine fort. gehend

ſchlechte

Behandlung

zum Trunfe

und

zum Umgange mit Weibern gebracht iſt, wodurch der Rum, werden.

die Decken , 1791

der Geſellſchaft

der Puk beſſer verkauft

waren goo dieſer Unterbedienten mehr

als

den

Ertrag

von 10

oder 15 Jahren Gehalts ſchuldig. Dieß iſt fchaft,

furz

das Benehmen

an deren Spiße die Herren

der Geſell. Forbiſher

623

und Mactariſh ſtehen , die von den 46 Actien , aus denen ſie beſteșt, allein 24 beſiken ; die übri. gen

find

in vielen kleinern Abtheilungen andern

Kaufleuten in Montreal gegeben, die entweder in Geſchäften der Geſellſchaft dienen, oder ſich auch , wie

ich

ſchon geſagt

habe,

um ihr Benehmen

gar nicht befümmern. Die Nordweſt - Geſellſchaft beſteht 6 Jahre ; nach Verlauf

dieſer Zeit

werden

die Dividende

den Accieninhabern berechnet, bis dahin bleibt der Gewinn beym Capital.

Ertrag

des

ganzen

Peljhandels.

Der ganze Belauf aller Pelzwaaren , welche durch die Nordweſt . Geſellſchaft vom großen Lands transport aus Canada ausgefüşrt werden , wird 88000 £ Sterl. angeſchlagen zu .

Aus der Bay des Chaleurs, 60000

aus Gaspy und Labrador Uus verſchiednen Orten im Innern, nach welchen der del

von

einer

gewiſſen

Han

Anzahl

Kaufleute getrieben wird, die in Miqilimacinack zuſammen

ver.

60000 einigt find

Summe 208000 LSterl.

624

Von dieſem ganzen großen Peljhandel wird derjenige, der nen

unterhalb den Seen von den flei

Geſellſchaften getrieben wird, den

vereinten

Staaten, vermoge des Tractats mit Spanien, bald anþeimfallen ,

welches,

indem

es

den

Miſfi fſi

öffnet, einen geſchwindern, ſicherern, weniger foft. ſpieligen Ausweg dieſen

den

allen Waaren verſchaft,

Eingang

und

über Neu . Orleans in alle

Märkte der vereinten Staaten erleichtert.

1

1

Betrag der Waaren in der Provinz Ca. nada wågrend

1786 .

des Jahres

Ein Pfund Sterl. Gat 20 Shellings ; 5 Shel. lings machen Einen Dollar oder harten Piaſter. Roden 103824 Buſhel angeſchlagen zu

20764 [ Sterl. Mehl 10476 Buſgel, zu

12571

Zwiebac 9317 Centner zu

6056

Leinſaamen

10171 Buſ: 1

hel zu

2034

Hafet 4015 Buſel zu

516 62

Erbſen 304 Buſhel zu

16

706

Bauholz Schiffsmaſten ,

4 Sb.

Faßdau.

ben, Planken, Stab. Bolz, Schindeln

3262 Latus 45972 [ Sterl.

-Sb . Potto

1

625 wird Transport 45972 [ Sterl.

Elein

Pottaſche

1724 [ Sterl.

nten Frauenhaar ( adiantum ca bald

pillas Veneris Linn .)

rf

Pferde 67 ju

folio

Gießery

186

9

670 I 200

und Spruſſen . Effenz zum Bier

211

alle

Shook caſks, zerlegte Oks

516

pofte

Banala 1984 Centner

8 SH.

1289

Com

Egel Eter

759

Lachis Kartoffeln

55

Geräucherter Lachs

68

Zwiebeln

3.00

Schweinfleiſch

376

Rindfleiſch

21

Fiſchot

2

15

.

3700

Gefalzne Fiſche und Pelzo waaren

aus Labrador,

aus der Bap des Cha

SA

leurs, und Gaspy, zur folge der vom Gouvers neur Core eingeſchick. 60000

ten Liſte Betrag der Pelzwaaren die von den großen Seen,

55.

Latus 25473 { Sterl.

ott

RE

1

9 Sh.

+ 626 i

Transport 95437 { Sterl.

.SH.

Nordweſt . Gefell.

der ſchaft

und andern Ore

ten kommen

nach dem

untenerwähnten Detail 225977 Summe 343214 L.Sterl. 9 Sh. in den

Zollregiſtern von Canada angegeb.

ner Betrag .

Genauere Angabe der verſchiednen #r . ten von Pelzwaaren , die aus Canada 1786 ausgeführt ſind, 6213 Fücre. 116,623 Biber. 23,684 Ottern. 5,959 Mink (eine Art kleiner Fiſchottern ). 3,958 Fiſcher , Wieſel. 17,713

Båren.

1,659, junge Båren. 126,794 Dammhirſchfelle mit Haaren . 202,719 Moſchusfaſen . 10,854 Waſchbåren . 2,977 loſe liegende wilde Kaßenfelle. 3,702 eingepackte wilde Kakenfelle. 7,555 Elennthiere. 12,923 Wolfe. 506 junge Wölfe.

1

627

64 Tiger. 157 Robbenfelle. 480

Obgleich

viele Vorfälle bey der Jagd, beym

Wetter, bey

der Denfart der Wilden, Verſchie:

denheiten

1

Eidhörnchen .

in

der

Menge der

jährlich erhaltnen

Pelzwaaren şervorbringen müſſen , ſo iſt doch das Reſultat

der

fünf auf 1786

ungefäßr daſſelbe geweſen ;

folgenden

und dieß

Jahre

iſt bey

eie

1 nem Handel, der ſich von Labrador bis drey oder

0 vier undert Meilen weit von der obern See er. ſtreckt, bemerkenswerth.

Betrag

der

Jahre führt

Waaren , 1786 in

ſind ,

die

in

demſelben

der Provinz einge .

ausgezogen

aus

Zollregiſtern.

63,032 ! Sterl.

Rum

Branntwein Melaſſe

225

21,380

Caffee

2,065

Zucker

5,269

Spaniſche Weine

31,288

Sobad

1,316

Salz

2,912

Chocolade Summe

3

I 29 127,616 [ Sterl. Rr 2

den

628

Eine genaue Angabe des Werths der Stúd , güter iſt bis jeßt nicht regelmåßig geliefert,

fie

ward auf einen Befehl des Lords Dorefter von den Kaufleuten nach einem Durchſchnitt von 4 Jahren folgendermaßen beſtimmt. Belauf der obengenannten Summe

127,616 LSterl. Waaren für Quebec

99,700

Dieſelben für Montreal

07,800

Ganze Einfuhr 325,116 343,214 Ausfuhr

9 Sb.

Ueberſchuß zum Vortheil von Canada Außer

18,098 [Sterl. 9 Sb . Einfubr' muß man noch

obigen

der

den Werth von 6709 Barrels gepódeltes Schwein fleiſch und deren

von 1574 treinen Barrels Butter ; so

jedes zwiſchen

und

60 Pfund

wiegt,

zum Gebrauch des Militairs redynen . Die ſind,

folgenden

ungefähr

auf

Jahre s

1787 ,

oder 6000

88 , 89 , 90 Pfund

mehr

oder weniger, gleich geweſen. Ich wiederhole am Ende dieſer kurjen Ben rechnung

des Handels von Canada,

getreuer Auszug Grafen

aus

Andriani

daß es ein

dem Tagebuch des Herrn

iſt ,

von dem einer

ſeiner

Freunde, dem er es mitgetheilt þat, mir erlaubte, Gebrauch zu machen.

Die Einſichten, der Cha.

629

racter des Grafen Andriani, ſo wie die Leichtig . keit,

mit der er

ſeine Unterſuchungen nach dem

Auftrage der engliſchen Regierung anſtellen konn . te ,

floßen

mir

ein großes Zutrauen zu

ſeinen

geſammelten Nachrichten ein ; ich ſelbſt şabe ihre Wahrheit nicht begründen können ; natürlich ſieht man ein ,

daß die Menge

und

die Preiſe fick

ſeit der Zeit, da er ſchrieb, etwas paben verån. dern

fönnen .

Ende des erſten Bandes.