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German Pages 653 Year 1799
De
la
Rochefaucauld
R
in
den
e
Jahren
Liancourt
iſen
1795 ,
1796
und
1797
durch alle an der See belegenen
1 Staaten
der
Nordamerikaniſchen
Republik ;
imgleichen durch
Ober - Canada und das Land der Irokeſen .
Nebit
zuverläßigen Nachrichten von unter - Canada .
Aus der
franzöſiſchen Handſchrift überſet.
E
Mit
r ft e r
Band.
allergnädigſten Freiteiten.
Hamburg , ' 1799. bei
Benjamin
Gottlob Hoffm a n n .
|
1
Vorrede des Verfaffers.
Wie Sie ich dieſe Reiſebeſchreibung anfing, war es meine Abſicht, ſie allein meinen Freunden zu wide men .
Einige von ihnen glaubten, daß ſie viel
leicht manches enthalte, was bey einer Bekannts machung
nicht
ohne Nußen
ſeyn
werde.
Ich
entſchloß
mich daher auf ihren Rath mein Tages
buch bey meiner Rückkehr nach Europa Herauszu. geben .
Ich wählte diejenige, der ich die meiſte
Achtung und
Ergebenheit ſchuldig war,
um ihr
dieß Tagebuch zuzueignen, ihr, der das unerhörte Unglück, das ſie erfahren Hatte, in meinen Augen einen noch höhern Werth gab.
Es bedarf keiner
Erinnerung an die ſchaudervolle Ermordung meis nes Vetters, ſie iſt dazu zu bekannt, und zu ſehr verabſcheut; aber vielleicht iſt es nöthig zu erine nern, daß ſeine Tugend nicht an dieſe Größe des Laſters den ben,
zu glauben vermogte, daß er den Rath,
feine Freunde ihm und mir zu der Zeit ga. nicht achtete,
als ein Verhaftsbefehl gegen
uns beyde ausgefertigt war, der wahrſcheinlich nicht der
einzige
Befehl ſeiner
Urheber,
in
Rückſicht
1 1
IL
auf uns war.
Er wollte Frankreich nicht vera
laſſen ; ich der weniger Zufrauen Gatte, der niche ſo tugendhaft war, wie er, ich floh vor den Dolo chen , er fiel unter denſelben . Grade in den Augenblicken meiner Ankunft in Europa, in denen ich mich mit Bekanntmachung dieſes Tagebuchs beſchäftigte, erhielt ic', die Nach . daß meine Tante geſtorben
riche,
wodurch
revy,
mir denn die ſüße Hofnung genommen ward, die ich hegte,
wenigſtens
einſt,
auf ihrem Todbette
ihr die Augen zudrůden zu können.
Man wird
gerne glauben, daß die Idee, Jür die Zueignung dieſes Tagebuchs wieder zu nehmen , in meinem betrübten Herzen
nicht
Habe Jør dieſelbe noch
auffommen
konnte ;
ich
um vieles gewiſſenhafter
aufbewahrt ; wenn hiedurch vielleicht
gegen
Hergebrachte Gewohnheit gefündigt wird,
die
ſo wird
doch derjenige,
der es weiß, daß durch den Tod
eines Freundes
weder die Freundſchaft noch die
Erkenntlichkeit
leicht einſehen ,
wird, merhin feyer weihe,
des Zurückbleibenden
welchen Reiz, mag er im .
etwas melancholiſch
für mich
hat ,
aufgehoben
ſeyn, dieſe Todten .
welche ich
einer Freundin
die ſo viele Anſprüche auf meine ganze
Erkenntlichkeit þatte.
Un
La
die
Bürgeria
Rochefaucauld
1
d'Enville.
Ai
R E S 0 3 3 9
THeure und unglückliche Tante!
3
Geruben eruhen Sie, das Ihnen ehrerbiethig dargebrachte Tagebuch meiner Reiſe in die vereinten Staaten ans zunehmen . Zutrauungsvou bietet meine ehrerbietige Ergebenheit und Erkenntlichkeit es Ihnen an ; nehmen Sie es gütig auf.
Wie oft ſtórte mich nicht bey
Niederſchreibung deſſelben der peinliche Gedanke, nicht in Ihrer Nähe zu ſeyn , durch verhindert zu werden , mit Ihrer
grauſame Umſtände achtungswürdigen
ſchonen Tochter die Sorgfalt, die Tråſtungen zu theis len , deren Ihr empfindendes, zerriſſenes Herz ro febr bedarf,
und
die
Shnen zu weyben.
Pflicht und Liebe mich auffordern Freylich würden Sie in mir nicht
das Verdienſt desjenigen gefunden haben , den wir beweinen ; aber ich wage zu glauben , daß Sie dens noch an der Zartheit meiner Empfindungen , an ihrer Innigkeit einen Sohn erkannt håtten.
Ich habe biss
weilen gedacht, daß Sie mich vermißten ,
daß Sie,
indem Sie fich an alles erinnerten, was ich Ihnen an Güte, an Rath, an Beyſpiel verdanke, mich nicht ganz von Ihrem Daſeyn getrennt haben.
Sie wers
den leicht glauben , daß dieſer Gedanke einer von des
VI
nen war, in denen ich die meiſte Annehmlichkeit fand. Die Ueberzeugung immer , unausgeregt, ungeachtet der Entfernung und des Unglücs geliebt zu werden, iſt vorzüglich dazu geeignet, im Herzen des Mannes, der fich nichts vorzuwerfen braudt, den Muth zu erhala ten, deſſen er bedarf. Die Bemerkungen ,
die Sie im Werke felbft fins
den , ſind nicht ſo vollſtändig, wie ich ſie Shnen Håtte geben mögen ; Sie wiſſen , welche Schwierigkeiten der Reiſende, der ſich unterrichten wil, zu bekämpfen hat ; immer iſt er gezwungen , ſich mit den ihm auf feine Fragen gegebnen Untworten zu begnügen ; oft findet er nicht bey dem,
den er fragt, die Muße oder die
Anlage, die zu einer Antwort erfordert werden ; oft weiß derjenige, den man ſelbſt über Gegenſtände reis nes Geſchäfts fragt, nur ſoviel davon , um dieſes Ges ſchåft zu üben, aber nicht genug, wenigſtens nicht die Art, um andere darüber unterrichten zu können. weit häufiger rauben Partheygeiſt, perſönliches
Noch In
tereffe, Vorurtheile dieſen Antworten die wünſchenss würdige Wahrheit und Aufrichtigkeit.
Dem Reifens
der ſelbſt fehlt es häufig an den nöthigen Kenntniſs ren um gut zu fragen , theil,
häufis ſieht er mit Vorurs
eingenommen von einem gewiſſen ſogenannten
Syſtem ; dahin richtet er alſo auch alle feine Fragen , darunter
wil er alle erhaltnen Antworten
Nimmt man
ordnen .
zu dieſen weſentlichen Schwierigkeiten
noch diejenigen , die häufig in der perſónlichen lage des Reiſenden gegründet ſind , die aus der Stimmung des Augenblicks,
aus der vorgefaßten Meynung,
die
er båufig ſchon bat, ehe er fragt, entſpringen , ſo ſieht
VII man leicht, wie ichwer es iſt, auf einer Reiſe voufians dige und durchaus wahre Nachrichten zu ſammeln . Ich
behaupte nicht,
daß ich in dieſer Reiſebes
ſchreibung alle dieſe Klippen glidlich umſchifft habe. Selbſt daber,
weil ich mir bewußt bin,
nicht alle vermeiden konnte, um vieles beſtimmter. gewandt,
was
daß ich ſie
erkenne ich ihr Daſeyn
Ich habe übrigens alles aufs
in meinen Kräften
fiand,
um
hier
nichts als zuverläſſige Nachrichten aufzuzeichnen . Ich babe, ſo viel mir möglich war , gefragt und über dies felbe
Sache
mehrere
Intereſſe und
Menſchen
von
verſchiedenem
verſchiedener Meynung.
So viel ich
konnte, habe ich mich von jeder befondern vorgefaßs ten Meynung 108 gemacht, furz ich habe die Wahr. heit auf jede mir mögliche Art geſucht.
Die ydee,
die ich alſo eigentlich nur für Sie, für meine Freun de, ſo zu
fagen
für mich
felbft allein
niederſchrieb ,
hat mich nur um ſo viel aufmerkſamer und ftrenger gegen das gemacht, was ich fammelte und von ges fammelten Nachrichten aufzeichnete. ich faſt immer die Quellen, angezeigt, um
Ihr
Zutrauen
felbſt wachſam zu machen .
zu fårfen ,
bin
oder Sie
Mit meinem Willen habe
ich alſo feinen Fethum aufgenommen, ich fern davon zu glauben,
gangen Tey .
Ueberdas habe
aus denen ich ſch & pfte,
aber dennod
daß ich allem ents
Såufig hat es mir übrigens an einein
Orte
an Nachrichten
fehlt,
über
über gewiſſe Gegenſinde ges
die ich ſie doch an einem andern sehr
vouſtändig hatte.
Wenn vielleicht einige über Umes
rifa
erſchienene
Reiſen
weniger Shatſachen enthals
ten,
als ich geſammelt habe,
ſo fehe ich deswegen
VIII um nichts ein ,
die
weniger
ich
wenigerer
die Mängel
vielleicht
Ehrlichkeit
meines Tagebuchs
mit mehrerer meinen
Klugheit aber
Freunden
verbergen
müfte. Die vereinten Staaten find vielleicht in der gan . zen Welt
das Land, mit dem man den am alers
ſchwerſten bekannt macht, der nicht ſelbſt dort gereift iſt.
Es iſt ein ganzes Land, das im Wasthum be
griffen iſt;
das,
Bevölkerung,
was heute in Rückſicht auf ſeine
feine Einrichtung,
ſeine Preiſe, ſeinen
Handel wahr iſt, iſt es nicht mehr nach rechs Mos naten und noch viel weniger nach rechó andern Mos naten.
Es gleicht einem Jünglinge ,
Jahren
des Knaben in dié des Mannes übergeht,
der aus den
deſſen Gerichtszüge aber ſchon nach einem Jahre nicht mehr dem treuen Gemåhlde gleichen , was man ents warf.
Die Nachrichten , die jeßt und vielleicht nog
für viele kommende Jahre der Reiſende aufzeichnet, ſind nur einzelne Puncte für die Erinnerung,
nur
Mittel zu einer Vergleichung , die er für die Zukunft berbeychafft und in dieſer Abſicht ſcheinen mir dieſe Nachrichten gar nicht ohne Nugen zu ſeyn . jeden Tag wenn ich auf der Reiſe war , ſchrieb ich die erhaltnen Nachrichten , nieder.
Wenn ich
mich
ſo wie ich ſie erhielt,
einige Zeit
an demſelben
Drte aufhielt, trug iď die zuſammen, die ich nach und nach geſammelt batte, und ordnete ſie zugleich etwas mehr. mal geweſen ,
Un manchem Orte bin die
Nachrichten
ich mehreres
über einen
ſolchen
Ort find folglich auch in den verſchiednen Zeiten, in denen ich mich dort befand, geſchrieben ;
es würde
IX
Eichs
aber
mir leicht geweſen ſeyn, fie in einem Artikel zu vers
rgen
einigen, aber dann båtte ich kein Tagebuch geſchries ben, und dieß war es doch , was ich ſchreiben wollte, gleichſam
game
Ellers
reift bes
eine
das Protokoll meiner Reiſe, vielleicht das
einzige Werf,
welches nicht mehr Talente verlangt,
als ich grade habe, und bey dem
Wahrheit das vors
züglichſte Verdienſt feyn kann. Bisweilen
habe , ich
mich
durch
Bemerkungen
Einen
fortführen laſſen , die mit meiner Reiſe eigentlich in
Nos
feiner Verbindung ſtehen ; es iſt das eine große Uns
MOI
nehmlichkeit für den , der für ſeine Freunde ſchreibt und der ihrer Theilnahme noch gewiß iſt, wenn er
den
geht
gleich weiß , daß er ſich einer Stimmung des Augens blicke überließ. - Es verdient noch weniger ents
tigt fchuldigt zu werden , daß ich einigemal der Nothwens ents digkeit nachgab und von mir ſelbſt redete,
daß ich
nod mich der Heftigkeit einiger Eindruce, einiger Gefüh
met, le überließ, die doch nur perſonlich waren. Freunde werden
unft
Dieſe
dieſe Abweichungen
Meine
mit Nachricht
anſehen , und vielleicht würden ſie ſogar Gnade fins den bey den
gleichgültigen Leſern ,
denen meine ges
genwärtige Lage befannt wåre.
Brieb Was den Styl betrifft, ſo iſt er fo verſtändlich
viet, als mir möglich war, und dieſe Bedingung,
!
die ich
Iben vor allen andern erfüllen zu müſſen glaubte ,
hat
jach
Eeich
vielleicht an einigen Stellen Weitſchweifigkeit, Man
eres
gel an Zierlichkeit, und häufige Wiederholungen hers
fent
vorgebracht; man
in
muß nothwendig , um mit
aller
der Reinheit und Beſtimmtheit zu ſchreiben, der man fähig iſt, mehr Zeit und Ruhe haben , als der bat,
Erde der ſich zwingt, alle Tage das aufzuſchreiben , was er
1
gefehn hat, tolle.
er fey nun
Einigemal habe
ich
in welcher fage er immer
engliſche
Worte gebraucht
und bisweilen ſie ſogar franzöſirt * ), mich immer bemühte,
ob ich gleich
f
fie duro einen rein franzöſi
fchen Ausdruck zu erſegen, was ich auch wirklich , ro oft es mir ausführbar ſchien , ich
gethan habe ,
wobey
LE
aber nie den auszudrückenden Begriff aus den
Uugen verlor.
Es giebt aber dennoch einige Worte,
n
m deren Ueberſegung nicht den vollſtändigen Begriff des
9 eigenthümlichen
engliſchen Wortes,
vermeiden will,
giebt.
das man grade
Z. B. cleared ( abgetrieben ),
be
bezeichnet ein Stück, landes, wo man einige große
lo
Bäume
umgehauen,
andre rund um
in der Kinde
MO
beſchålt, und die abgehauenen Zweige verbrannt hat,
de
in der Abſicht,
MC
Korn daſelbſt zu fåen ;
weder das
Wort eclairci ( gelichtet) erreßt jenes vouſtändig , es drůct nur aus,
zu befördern #igen ; noch
den
die am Stanıme fißen geblieben ,
bid
daß Uefte abgehauen ſind ,
Wachsthum derer,
& it
um
oder auch um eine Ausſicht zu begins
in
das Wort
gemacht)
ni
wird iminer bebaut,
her
deffriché
denn ein umgerodetes Erdreich das Land aber,
wovon
(urbar
man in Amerifa
ſagt,
es
fie de
ter
9
* ) Gröftentheild find eben dieſe Worte grade auch am ſchwers ften zu verdeutſchen ; einige waren woblju überſeben , ob aber ihre Ueberſekung allgemeinen Eingang finden wurde, mögte wohl die Frage ſeyn. - Townſhip , was der Verf. als ein andres Heyſpiel anführt, iſt im Deutſchen gleichs bedeutend mit Ortſchaft, und deswegen in der Ueberſejs zung nidt angeführt.
:: Anmerkung
des
ueberf .
per
dar
X1
mmer
rey cleared ,
cauct
iſt magazin , håufig findet man es aber auch duro
glei
das Wort boutique übertragen, und vollſtändig ges ſchieht das doch durch feins von beyden, dem beſon .
iſt nicht immer bebaut * ).
Die wort:
liche Ueberſegung des Ausdrud8 ſtore ( Kramladen )
-nzöſis fo
dern Charakter der Abſicht und dem Gebrauche dies fer Anlagen
vober den
in Amerika und beſonders in den we
nig bewohnten Ländern gemäß.
Sorte,
ner
des
Reiſebeſchreibung
magazin
oder
Man findet in eis
wohl zwanzigmal
boutique
gebraudt ,
das
Wort
wo map
die
grade
Joee ,
ben ),
beplegt,
große
Laden, wo man alle zum Gebrauch beſtimmten Wag.
Cinde
die man
doch in Amerika dem Worte ſtore
nicht wiedererkennen würde.
Store,
iſt ein
ren vereinigt findet und wo dieſelben im kleinen Hans
bar
del abgefegt
das
werden ; nichtß iſt hier ausgeſchloſſen ;
man findet lichter und Schwefelh8lzchen ſo gut, Stoffe und
es
Hand.
als
Das Wort ſettler ( Anſiedler)
iſt nicht immer gleichbedeutend mit dem Worte ha.
den
bitant.
Der ſettler iſt häufig ein Menſch ,
der Ubficht in ein Land begiebt, um ſich daſelbfit
in
niederzulaſſen ;
ht)
der fich
er iſt alſo noch keinesweges Bewoh Ein Strich Landes iſt ſettled , wenn
ut,
ner
es
fich daſelbſt eine hinlängliche Anzahl Einwohner nies
deſſelben .
dergelaſſen fen ,
er's اه de,
Um
aber dieſen Begriff auszudrüf
darf man weder ſagen ,
peuplé daß,
hat.
oder etabli;
um Dinge
und
das Land ſey habité,
es iſt nichts Außerordentliches , gewiſſe Lagen in einem neuen
chs
) Die deutſchen förffer baben das Wort abgetrieben, Das faft alles erſchópft, und es wird daber auch in der Folge gebraucht werden.
,
XIL
Staate auszudrücken , es nöthig Ausdrücke
zur Bezeichnung
wird
auch
neue
derſelben anzuwenden .
Sie werden mich alſo ohne Zweifel von der Beſchuls digung freyſprechen , theure Freundin,
daß ich neue
Mårter in unſre Sprache einzuführen verſuche. Kurz, liebe Tante, ſo unvollkommen dieſes Tages buch meiner
Reiſe auch immer ſeyn mag, mit Zus
berſicht biete ich es Ihnen an. Ich weiß nicht, es auch andere intereſſiren wird,
ob
aber das weiß ich
gewiß , daß es Sie intereſſiren wird.
fi
W
BE ME
he
be
na
4
11
je
gid 9 10
ter
jer
CE
GE
1
de
Iber 1
ter Vorbes
Heur den.
chuls neue
Eages
vorber idh t.
Zus
- 06
riß ich
Borbes
s iſt nothwendig zum Verſtändniß dieſer Reiſe, ſich mit den amerikaniſchen Münzen, Maßen und Ges wichten befannt zu machen . Der Aigle iſt eine Goldmünze, die gilt ; der halbe Aigle gilt 5. münze
aller vereinten
hundert Cents gilt.
Die gangbarſte hilbers
Staaten
Man
10 Dollars
iſt der Dollar,
der
theilt den Dollar in bals
be, viertel und achtel. Der Ernt oder der hundertſte Theil
des Dollars,
iſt
eine
noch wieder in halbe theilt. res befiehlt, daß alle
Kupferintinze , die man Ein Gereg des Congreſs
ffentlichen Rechnungen der Res
gierung, es rey Einnahme oder Ausgabe , in welcher Provinz es wolle, rollen.
in dieſer Minze abgelegt werden
Inzwiſchen befolgen nicht alle einzelnen Staas
ten dieſes Gefeß ; bey der Verwaltung ihrer Finans zen und bey vielen ihrer Rechnungen, ſo wie bey den Geſchäften
ziviſchen Privatleuten ,
gilt noch die alte
Gewohnheit, nach Schillingen und Deniers zu rechnen . In allen Staaten bat das { Sterl . 20 Soillinge, der Schilling 12 Pences.
Inzwiſden haben dieſels
ben Benennungen nicht einen gleiden Werth in den verſchiednen Staaten.
Die gangbare Münze iſt freys **
Ein Livre T -i ournoi:4s 1% enny Der Sol . ournois P T
8
folglich -
4
661 331 32 . .P Sh Sh Sh
8 5IO
50 4
4
D .S hil en en Shil S hill
1 P *enny Penny
S 5} hilling
ents terl ents Silt ( gDas .Dol Doll Dou .C Doll 284
und Pences.
1
8 -
9
66
über ihr Berhältniß zum
1
8
Werth7 Dollars des Wer franz des th oni Ichen T.6 liv halers
Schillinge
8
Connecticut Marpland Virginien
Sterl .,
Staaten .
CSüd - arolina York New Rewhampſhire Pennſylvanien Georgien : aſſachuſetts MNew .Nord Yerſey .Rbodeidland Carolina Delaware
>
lich allenthalben der nicht aller Orten denſelben Werth in Beziehung auf
Dollar, aber es hat derſelbe
Es iſt hier eine
Tabelle über ihren verſchiednen angenommenen Werth, Dollar und über das des
Dollars zu dem franzöſiſchen 6.Livres Thaler.
AIX
Was die amerikaniſchen Maaßen betrifft, ro find es größtentheils die engliſchen . Der Fuß
hat 124 franzöſiſche Zolle,
alſo find
100 franzöſiſche Fuß ' 106; amerikaniſchen gleich . Es giebt verſchiedne Maaßen von Acres in Umes Das gewöhnlichſte Maaß derfelben iſt 38284
rifa .
Quadratfuß *).
Der Ucre Landes
in
Canada iſt 32300 Fuß
franzöſ. groß. Die amerikaniſche Meile iſt 826 franzöſiſche Tois ſen groß. Das amerikaniſche Pfund wiegt 16 Unzen, die 14 Unzen franzstiſchen Gewichts gleich find.
8 ames
rikaniſche Pfunde machen daber nicht mehr als 7 frans zöſiſche.
* ) Dieſe von Reiſenden und ſelbſt vor Schriftſtellern über Staatswirthſchaft allgemein angenommene Schåßung, ift dennoch nicht ganz genau wahr. Herr Maskelin, Afro : nom des Stönigs yon England, hat die Größe des englis ſchen Fußes nach dem Aichmaal der franzöſiſchen Doiſe ans gegeben, die der Dolſe der Akademie gleich war, die ihm Herr falande ſchickte. aus der Vergleichung dieſer beyden maaßen hat er die Große des engliſchen Fußes berausgezogen und auf 135145 Linie oder faſt eben ſo genau auf 1357 % linien beſtimmt. Aus dieſer äußerſt genauen Rechnung entſpringt eine Verſchiedenheit zwiſchen der hier , nad; Der gewöhnlichen Meynung, angegebenen Schakung des Acre und ſeiner wůrklichen Große. Der engliſche Acre entbålt 160 Duas drats Polen und da die Pole 16 Fuß 6 Zod engl. hålt, ro iſi rein wahrer Inhalt 38,350 Quadratfuß franzöſiſch und nicht 38,284, welches lettere nur für diejenigen ein ges naues Reſultat iſt, die den Bruch der Linie in der Schågs zung des engliſchen Fußes ſchwinden laſien , und ihn nicht großer als 135 Linien annehmen , da er doch wirklich 1357 Linien hålt.
1
XVI Der amerifaniſche Centner wiegt 112 amerikanis fche Pfunde, die 102 Pfund franz. gleich find. 63 amerikaniſche Tonnen ſind gleich 58 franzo , fiſchen . Der amerikaniſche Buſhel hålt 32 Quarts, 56
die
Litrons von Paris gleich ſind. Das Quart iſt alſo gleich 13 Litron Pariſer Maaß, Die amerikaniſche Tonne wiegt 2240 amerikanis
ſche Pfunde,
die 1960 franz87. gleich find .
Der Klafter Holz iſt & Fuß lang, 4 Fuß breit und 4 Fuß hoch. Das Thermometer wird in Amerika wie in Engs land, nach Fahrenheits Scale , gebraucht. Ihr Ver håltniß zu der Reaumürſchen iſt 21 Grad zu 1 . Reaumurs
Nul oder Gefrierpunct iſt bey 32
Fahrenheits. Fahrenheits Nudiſt murs Nuu.
14
Grade unter Reaus
anis
1383
die I
n
h
a
1
t .
96 .
anis
reit
Seite I
Abreiſe von Philadelphia . Norristown
23
Weg von Norristown nach Trap
31
Trap
32
Jigs .
ters
32
us
Weg von Trap nach Pottsgrove Pottsgrove .
35 36
Von Pottsgrove nach Whitehorſe
39
Whitehorſe
40
Reading, Lage, Pretſe, kleinere Angaben • Angelico's Pachtung
44
Weg nach Ephrata und Dunkers daſelbſt . Lancaſter, Kleinigkeiten, Mühlen, Preiſe Kurze Nachrichten über Kentucky und die Armee des
SS 62 71
82
General Wayne Maytown
86
Nach Midletown, Mühlen, Handel
87
Harrisburg Mac : Altſter,
93
Weg von Maytown
ſeine Pachtung, ſeine Baumpflanzuns . gen, ſeine Mühlen
100
Uebergang über die Gebürge von Eibles Weg bey White White
104 III
Weg nach Sunburg
IIS
Allgemeine Bemerkungen
IIS
XVIII
I
n halt. Seite
Northumberland
.
128
Doctor Prieſtley
136
Herr Cooper Madame Dafb
139
143
Weg nach Bermic Weg nach Wilksbarre Nach Aſylum
. Begegniſe
144 149 ISS
Anſprüche von Connecticut und Pennſylvanien
156
Aſylum
159
Weg von Aſylum nach Tiogas Sheshequen Nac Newtown, Warren , Starret
179 186
Weg nach Paintedpoft
195 /
Weg nach Bath Weg nach Friendmil
198 199 202
Gemalma
216
Robinſon @ee Seneca
223 226
Potter Ahorn Zucker
228
Zuſammentreffen mit Capitain Billiamſon, Rück: reiſe nach Bath
230
Bath , - Miederlaſſung des Capitain Williamſon
233
Weg nach Canandarque
255 . 263
Canandarque - Zuſammentreffen mit Indianern Weg nach Ontario Ontario ; Herr Bathworth
272 274
SpaBiergang an den Flatts (großen Ebenen des Geneſſé 278 285
Herr de Bout, indiantſ die Dörfer
Weg nach Canonhwaga
290
Reiſe durch die Wälder, Begegniſe
302
Dorf Tonownnte
Unſer Wegweiſer Pondelt
303 .
303
XIX
In halt .
Seite
Dorf Buffalo Weg zum See Evie
311
335
Reiſe durch Ober - Canada ' Ankunft im obern Canada
391 Aufnahme daſelbſt
Fort Evie - Mittagseſſen beym Major Prat
393 395
Reiſe zu Waſſer vom Fort Evie nach dem Fort . Chippawa
401
Der Waſſerfall bey Niagara
402
Mühlen in der Nähe des Falls
413
Weg von Chippawa nach Maryhall Aufnahme bey Ankunft in Maryball
416
neur Simcoe
Gouvers
Brief an Lord Dorcheſters
418 )
Allgemeine Verwaltung und Eintheilung von Canada . . Conſtitution des obern Canada Ausſichten , Plåne und Hoffnungen des General Simcoe über das obere Canada
420
423
432
Gerichtshofe - Diſtricte
457
Grafſdaften - Landmilly
459 462
Englands Koſtenaufwand für das obere Canada Ausübender Rath - Lånder Abtretung Koſtbarkeit daſelbſt. Neward
465 467
Loscorora . Indianer - Beſuch derſelben beym Ges neral; thr und der Seneca Indianer Tanz +
s
Sticheren Neward
468
479 Håuſer
Arbeiter
Soldaten
Eröffnung der Ståndeverſammlung im obern Canada Fort Niagara Strelferey um den See
480 483 485 487
Preiſe der Låndereyen, der Lebensmittel und Nachs richten über den Landbau Perſönliche Betrachtungen
Zeitungen
Gemeingeiſt
Religion u . ſ. w.
489 495 499
I n h a lt. Selte Reiſe zu einem Dorfe der Toscorora - Indianer
507
York – Abreiſe von Naryhal Heberfahrt über den See
518
SI2
Ankunft in Kingstown Verſchiedenheit der Meynung des Lord Dorcheſter
519
und des Gouverneurs Simcoe über Kingstown
520
Kingstown, die Stadt, der Diſtrict, Handlung, Ackers . bau, Pretſe u . r. w .
X
Herr Steward - Religion - Schule u . w ..
526 536
Das boſte Regiment, Benet, in deſſelben , Urtheil über das obere Canada
541
Einwohner von Canada
544 ljs
545
Seeanſtalten Deſertion
548
Indianer
Reis und wilder Hanf Sanſianonque. Creek , Mühlen daran Gemeinſchaft mit dem Illinoisfluß . 1
u. f. w. Comtoir bey den gllinois
sso .
553 Waldſeen 955
Pelzhandel
557
Abreiſe von Kingstown - Bemerkungen
560
Oswego - Fort daſelbſt - Zoll . Weitere Nachrichten über Canada
564
Nachrichten über den Peljhandel
573 612
Abreiſe von Ostego
629
Reiſe
Reic
durch den Norden der vereinten Staaten .
5
2
2
ale
.
Tagebuch einer Reiſe durch den Norden der vereinigten Staaten.
in fünfmonatlicher Aufenthalt in Philadelphia hat mir einige vorläufiy
Kenntniſſe über die ver,
aft, mit denen ich meine zu
einten Staaten ver
unternehmende R e um vieles nüblicher machen Id habe das Glůc gehabt, mich inic werde. einem liebenswürdigen jungen Englånder zu ver. binden,
der Kenntniſſe hat, und
Geſellſchafter iſt Geſchmack findet.
ſanft und ein guter am Reiſen
außerordentlich
Er þeißt Guillemard und iſt
aus einer urſprünglich franzöſiſchen Familie, mit der
unſre
undernünftigen
England bereichert gaben .
Religionsſtreitigkeiten Der Wunſch Amerika
kennen zu lernen hat ihn allein nach dieſem Welts theil
gebracht,
ſeltner Fall
ohne daß ,
iſt,
die Abſicht darin
welches
wirklich
ein
ſich nur auf irgend eine Weiſe gemiſcht,
Geld
zu
verdienen.
Mit einem guten Vermögen, das aber nicht an. ſehnlich iſt,
hålt er ſich für reicht genug und ſein
wißbegieriger Geiſt, ſo wie ſein ganzer Character,
2
eignen
ihn
nicht
beſonders
zu den
Geſchäften ,
durch die rich manchmal hier zu Lande das Ver. mögen
ſo ſchnell vermehrt.
Ich
glaube er iſt
der beſte Reiſegeſellſchafter, den ich finden konnte und ich will mein möglichſtes thun ,
daß er am
Ende des Sommers daſſelbe von mir glaube.
Den sten May 1795. Wir wollten uns geſtern früh Morgens auf den Weg machen , wir kamen aber erſt heute um fort.
Mittag
Es iſt das ein kleiner Aufſchub , Kurz
wenn man eine ſo große Reiſe antritt. wir þaben Pķiladelphia verlaſſen .
Unſre Kara.
vane beſteht aus Guillemard, mir,
einem engli.
ſchen Bedienten,
der ihm gehört,
aus einem Pferde
Pferden , trågt und
aus unſern 3
das unſer Gepäcke
meinem treuen Hunde Cartouche, der
mich jeßt ſeit 6 Jahren nicht verläßt.
3
habe
Philadelphia mit Vergnügen verlaſſen , ich nehme Gefühle der Dankbarkeit gegen eine große Zahl von Perſonen , die mich dort ro gütig behandelten, daraus
mit mir
durchdringen Chero,
fort;
mich gegen
Empfindungen der Liebe die ehrwürdige Familie
die mid , als Sreund aufnahm ,
die auch
für den die liebenswürdigſte Familie ſeyn würde, der nicht ſo viel Urſache hat, fie zu rühmen, wie ich ; fie iſt gütig, acheningswürdig , reizend im Gan .
OS
3
gen, wie im Einzelnen, ihr gehören meine zarteſte Dankbarkeit, meine beſten Wünſche. Ungeachtet dieſer verbindlichen Aufnahme, die ic
in
Philadelphia fand,
verlaſſen
zu haben ;
bin
ich doch
fremd, arm ,
froh es
beſtändig
mit
Höflichkeiten überſchüttet, die man nicht vergelten kann,
führt man auf die Långe ein unangeneh .
mes Leben ; es iſt und bleibt eine abhängige Sria ſtenz, die häufig zu traurigen Ueberlegungen führt, die gewöhnlich im
Wege
beſchwerlich zu fallen,
die Furcht
zu ſeyn, erzeugt ;
dem Mitleiden
in der man glaubt,
eine Sorgfalt zu verdanken , die,
wenn fie wirklich
dieſen Grund
hårte, grauſam
ſeyn würde : Ueberlegungen , denen man ſich báu. fig
ohne Grund überläßt,
weil nun Mißtrauen
einmal die unzertrennliche Begleiterinn einer ein . ſamen Lage iſt, wo Einem Beyſtand fehlt, und weil das, was man Philoſophie nennt, über eine ſolche Stimmung wenig Gewalt hat. Bis jezt ſind wir auf dem Wege geblieben, den wir etwa vor 14 Tagen gemacht haben .
Ich
gebe gier das Tagebuch dieſer kleinen Reiſe, was freylich von unverhältniſmäßiger Långe zu dem ſeyn wird, das ich von meiner übrigen Reife ents werfe ;
inzwiſchen wird es dod nicht ganz ohne
Werth ſeyn.
A 2
*
Reiſe nach Norristown und Rückreiſe.
en 20ſten April reiſten Herr Guillemard, Den
! Caleb Lownes und ich zu Pferde von Phila . ladelphia Road
a6 ,
Keißt,
auf
der
Straße
nach Norristown.
die
Ridge
Dieſe Straße
iſt wie alle Landſtraßen in Penſylvanien , die nacka Philadelphia führen , ſehr ſchlecht ; und zwar weil die Verſorgung
des Markts
und
Wagen geſchießt, die von allen
6ſpånnigen
Seiten
dahin
kommen.
der Stadt mit 4
Das
beſtandige
Hin.
und Herfahren dieſer ſchwerbeladnen Wagen vero dirbt ſie vorzüglich naße dieſe
Straßen
mehrere
bei der Stadt, wo in andre fallen.
Ridge
Road iſt faſt unwegſam . Die Stadtmark erſtreckt ſich bis auf 4 oder 5
Meilen
Süden,
von der Stadt ,
gegen Norden und
im Oſten wird ſie durch den Sæuyllill
begrånzt ; dieſe Ausdehnung gab ißr foon Wil . liam Penn,
als er den Plan zur Stadt faßte.
Er verſprach damals jedem Landbauer, der sooo Acres
im Lande
an ſich faufte,
100 Acres in.
nerhalb der Stadtmark und zwen Stadtantheile ; ein Verſprechen, was mit gleicher Treue, von ihm
5
und ſeinen Nachfolgern gehalten worden iſt, ſo lange
Stadtantheile
und
100
Stadtmark zu vertheilen waren.
Acres
von
der
William Penu
behielt für ſich ſelbſt nur etwa 5 bis 600 Ucres. Das
einer mittelmäßigen
Land iſt an ſich von
Beſchaffenheit; aber die Nachbarſchaft der Stade macht,
daß man es fehr ſucht;
þåuſern
bedeckt,
die ,
was
es iſt mit Lande
die
Gebåude
be.
trift, unanſeønlich und ſehr einfach ſind, die aber durch
ihre große Anzahl die ganze Gegend rebre
beleben
ausſchmücken.
und
Wenigen
fehle ein
kleiner Garten, aber ſehr ſelten iſt eins mit einem Spaßiergange umgeben umfaßt:
oder nur
mit Bäumen
es iſt Landesgewohnheit, diefe von den
Landhäuſern zu entfernen.
Bisweilen haben Ges
wohnheiten vernünftige Gründe, es iſt aber un. möglich , den Grund dieſer zu errathen, in einem Lande,
wo die Sommerhike ſo unerträglich und
wo die Art, wie man die Häuſer baut, ſelbſt eine Folge dieſer übermäßigen Hiße iſt.
Das Land 80
Dollars
der
gilt in dieſer Gegend ungefähr Acre ;
vor
3 Jahren galt es
nur 4.2 . Ridge
Road durchſchneidet
2 Meilen von
der Stadt die Verſchanzungen, die die Englån. der
hier
im
lekten
Kriege
anlegten ;
nachdem
fie durch Cheſapeaf in Pennſylvanien Vereinge. 23
1
6
!
.
drungen ten .
waren
decken
woll.
findet noch einige Ueberbleibſel von
Man
Schanzen,
Philadelphia
und
aber deutlicher erinnert man ſich der
Anweſenheit der Englander bey dem Anblick der pielen halbverbrannten und halbzerſtörten Häuſer, die ſehr ſprechende Denkınåhler des tiefen Haſſes ſind ,
mit dem man damals dieſen Krieg führte,
und
wodurch
Volfs
die
großmüthige
Denkart
dieſes
ſo ſehr entſtellt wird, das ſo gut wie je.
des andre ies
weiß ,
daß
das Uebel ,
was man
ſelbſt im Kriege ſeinem Feinde ohne Noth, wenige ſtens ohne Nußen zufügt, immer ein Verbrechen iſt.
Leider !
hålt
man
in
einem
ſolchen Falle Da das Land
ſchon zuviel
für
nothwendig.
an dieſer Seite von der Stadt mehr Leben þat, ſo ſtößt man hier auch auf angenehmere Gegen . den als ſonſt irgendwo, von denen einige würflici) niedlid
ſind und es immer mehr werden,
ber man dem Schuylfill fömmt. zwiſchen
den
ausmachen
je når
Der Contraſt
Felſen , die das Ufer dieſes Fluſſes
und
den zaħlreichen Wieſen , den be.
bauten Feldern, die mit ihnen wechſeln , giebt dies ſer Unſicht eine Miſchung von Wildem und Sanf. tem , die würflich auffällt.
Der
Weg ,
den
wir
eingeſchlagen
haben ,
ſtößt erſt bei den Waſſerfalien auf den Sdjuví . fill.
Dieſen
prachrigen
Namen
hat man rehr
7
uneigentlich dem Aufſprudeln ben,
was im Fluſſe durch Felsſtůde von unglei.
cher Größe die
des Waſſers gege
hervorgebracht wird, welche,
Bewegung des Waſſers
da ſie
mit einem gewiſſen
Getöſe beſchleunigen , die Schiffahrt freylich hin . dern ,
aber doch
ſogar
bei
hohem
kleine Schiffe, fahren,
keinen
Waſſerfall
Waſſer
völlig
bilden , bedeckt
ſind;
die längs dem rechten Ufer fort.
fahren dann , wenn gleich nicht ohne alle
Gefabr, unter dieſen Waſſerfällen weg . ner Bach , ſen
die
Ein flei.
der in den Schuylkill, kurz vor dies
Waſſerfällen ,
fällt,
treibt
Senf., Chocolades , Papiers ,
einige
Tobacs,
Gip8 . und Rore.
müflen, von denen keine anſehnliche Gebäude gat, die
aber durch ihre Mannichfaltigkeit die Lands
fchaft
fehr beleben und verſchönern .
Sjerr Ni .
cholſon legt vor dieſen Waſſerfällen große Ham. merwerke an, Eiſenfabriken , eine Knopfmanufaco tur und eine Glashütte.
Aber
feines von allen
dieſen Berken iſt bis jejt recht im Gange.
Die
Gebäude find inzwiſchen beinahe ganz vollendet, ſie ſind anſehnlich von
und feſt gebaut.
Jede Art
Arbeit hat ihr beſondres Gebäude.
von dieſen ,
welches großer als die übrigen
iſt zur Wohnung der Arbeiter beſtimmt, nen muß.
Herr
Eines
Nicholſon
wenigſtens
iſt,
von der
100 halten
Dieſe Gebäude ſind am rechten Ufer und A 4
1 8
das Magazin , was ihre Arbeiten aufnehmen ſoll, Die
am entgegengeſekten . Waſſerfälle ſchaft
verurſachen,
und begünſtigen
der bis jezt aber bloß
Felsſtücke,
die
die
erleichtern die Gemein. den Bau
einer
Brücke,
ein Entwurf iſt.
Die Lage dieſer Niederlaſſung iſt feør gut gewählt ; grade an dem Punfte, wo die Schiffahrt von oben und unten aufhört, tann man von bey. den Seiten die nothwendigen Materialien zu Baſ ſer
erhalten .
Der Sand ,
den
die Glashütte
braucht, kommt von den Vorgebürgen von Dela. ware ; auf,
das Gußeiſen von Suylfill höher kin . die
Steinfohlen
( die
in Philadelphia
der
Buſpel 2 Sb . oder is Dollars gelten ) aus Vir: ginien ; die Vollendung des Kanals, der den Schuyl fill
mit dem Delaware verbinden ſoll, wird den
Abſaß dieſer Fabriken äußerſt
erleichtern .
Das
Bedürfniß der Arbeiten dieſer Manufacturen , die man
bis
jezt faſt alle aus Europa gezogen hat,
macht den Abſaß gewiß, alles verſpricht der Nie. derlaſſung Glůck ; aber alle dieſe natürlichen Vore theile verſchwinden , und
man dieß
robald es am Gelde gebricht
nicht von Anfang an in Menge
vorzuſchießen im Stande ift,
um das Ganze fou
bald wie möglich in große Wirkſamkeit zu feßen , und wenn die Verwendung dieſes
Geldes
nicht
mit Verftand, Betriebſamkeit und Kenntniß ge.
9
ſchieht.
Es fehlt in Amerika an geſchidten Leu .
ten , die dieſe Geſchäfte zu leiten im Stande find. Selbſt die guten gemeinen Arbeiter ſind dort fele ten, theuer und ſchwer zu Şalten. tet,
daß
Man behaup.
die Vorſteher der Fabriken des Herrn
Nicholſon ſehr geſchickte Leute ſind.
Aber da
wohl ein Jahr hingegen kann, eße die Arbeiter recht in Gang fommen , ſo låße Herrn Nicholo fons Lage
fürchten, daß das Geld nicht in der
nöthigen Menge antonmen wird, um des guten Erfolgs gewiß zu ſeyn . Da die Vorſteher der Fabriken nicht in den Gebäuden waren, ſo konnten wir über dieſe An. lagen keine ausführlichern Nachrichten
einziehn,
die uns beſtimmtern Aufſchluß darüber gegeben þåtten und die uns vorzüglich gelegrt Håtten , ob die Maſchinen,
die man in Europa in großen
Hammerwerken dieſer Art braucht, hier auch ſind. Rodsburry iſt die erſte Ortſchaft, die an die Grånzmark von Philadelphia ftößt,
und das
Gebiet derſelben fångt bey dem ſchon erwähnten Bache an.
Der ganze Weg von Philadelphia
nach Rocksburry iſt voll von Granitbldcfen und mit einer Art Staub von mica bedeckt, der fick unendlich gertheilt. Eine Şalbe Meile von Heren Nicholſons Gebäuden liegt am Ufer des Schuylfill das Haus
10 1 eines gewiſſen Roberſon , wo wir zuerſt anhale ten mufiten . Roberfon ; Quacker und Bruder der Frau von Caleb Lownes, iſt Müller und Landwirth für
eigne
Rechnung.
250 Acres,
Er
beſikt ein
Gut von
wovon nur 30 beholzt ſind.
Das
Land iſt in dieſer Ortſchaft im Allgemeinen ſchlecht; man erndtet wenig Weigen ,
was es an Getreide
hervorbringt, beſteht in Mais, den man in Ames rifa Indian corn nennt, in Roggen und in wes nigem
Hafer.
dem Acre 25
Das Land bis
trågt gewöhnlich auf
30 Buſhel Mais,
18 bis 20
Buſhel Roggen, das, was Weizen trågt giebt un . gefähr 10 Buſhel.
Herr Roberſon dủngt ſein
Land ; man wundert ſich aber,
wenn man hört,
daß er ſeinen Miſt aus Philadelphia zu dem theu. ren Preiſe 5
von
Cubiffuß,
3 Dollars die Fußre,
holt,
da er doch
ungefähr
fehr leicht
ſelbſt
überflüſſig bey ſeiner Wirtſchaft ſammeln könnte. Auf jeden Acre Land, den er düngt,
bringt er 7
von dieſen Fuhren ; er düngt alle 3 oder 4 Jahr daſſelbe Land einmal, aber bei weitem nicht alles ; der Wieſengrund þat den Vorzug vor allen übris gen ; er braucht, wie alle Pächter um Philadelphia, zwiſchen
ſeinem
Samen
Pariſer
Gips.
Vier
Odren und zwey Pferde find hinreichend zu der in ſeiner Pachtuag nöthigen Arbeit, wovon aber
1
IC
ein Theil an einem ſo ſteilen Abgange liegt, daß Die Tagelöh .
es nicht bearbeitet werden kann .
ner finden ſich hier oậne große Schwierigkeit,
fie
erhalten 4 Sh. und freye Koſt oder 5 Sh. 9 P. ohne
Der Preis
dieſe.
Scheffel
Sb . ,
5
Roggens
6.
des
Heu
Doll. die Tonne ,
des Mais iſt
Weizens
9
bis
für den 12 ,
des
toſtet gewöhnlich 16 bis 18
jeßt aber freylich 33 ; die geo
wöhnlichen Wieſen geben
3
Tonnen ;
die aber,
die eine gute Lage haben, gut gehalten werden und mit Klee, Timotheusgras u. f. w. beſået ſind, bisweilen bis 8 Tonnen. Herr er
mager
Roberſon måſtet einige Ochſen, die einkauft.
Der
gewohnliche Vortheil
auf den Verkauf iſt 16 bis 20 oder 25 Dollars . Roberſon behauptet indeſſen , des Heus
daß der Verkauf
die einträglichſte Benukung der Wie
ſen ſey , wenigſtens die, die nicht viele Müße macht. Man erſtaunt Landbauern ,
beim Plaudern mit den hieſigen
wie ſehr ſie darauf bedacht ſind, al.
les zu vermeiden , was ihnen Mühe machen könnte . Aus dieſem Grunde will Herr Roberſon aucı keine Milchkammer anlegen , und weder Kåſe noch
T Butter machen , ob er gleich zugiebt, daß er gro. Ben
Vortheil
davon
ziehen
würde.
Dieſe Art
die Sachen anzuſehn , gründet fich zum Theil auf den Mangel und
die Koſtbarkeit
der Arbeiter,
/
12
auch auf
aber
den
gewohnlichen Leichtſinn
der
Landwirthe, der ſie gegen einen kleinen Vortheil fie gründet
gleichgültiger macht;
fich
aber auch
auf den Nationalcharacter, in dem Sorgloſigkeit Roberſon iſt ein
ein ſehr allgemeiner Zug ift.
ſehr wenig über ſein Fach unterrichteter Mann , Nachbeter und ſogar unwiſſend in manchen Kennt in Europa für das ABC des
die man
niſſen ,
Ackerbaus þålt. Er ſcheint ein weit flügerer Müller zu feyn ; ſeine Mühle, die wie man ſagt die erſte iſt, die in gebaut ward ,
Amerika
Wiſſaþiccon
wird
durch
den
Bach
getrieben, der ehr er an ſie kommt, Sie hat drey Müglgånge, zwey
25 andre treibt.
arbeiten für işn, wie man ſagt für die Manufac. tur,
fürs Publikum.
zwen
Der
lektere magle
alles Korn, was darauf geſchüttet wird, ohne daß man deswegen die Mühlſteine näher oder weiter ſtellt,
was denn
natürlich
für feine Körner ein
ſehr unvollkommnes Mehl giebt.
Das Maglgeld
ift to und durch Staatsgerege feſt beſtimmt.
Da
Roberfou für eigne Rechnung kein Mehl aus Mais maģle, ſo hat er auch keinen Ofen , um fein Korn
zu
dörren .
Mehl
von dieſem Korn iſt
nicht ſchlechter, wenn man es nur geſchwinde vers braucht,
es
Hålt
giebt weniger.
fich
aber durchaus nicht und
Die beyden Mühlen , die für die
13 1
Manufactur kleine
arbeiten,
Verſchiedenheit
Brandywie, von genheit
faſt grade ſo,
abgerechnet ,
wie
eine
die
zu
denen ich unten zu reden Geles
þaben werde,
Korn zu Wagen Maſchinen,
find
eingerichtet.
ankommt,
anſtatt es
Da hier das
ſo müſſen auch die
aus einem Fahrzeuge zu
winden, es hier vom Wagen auf den Kornboden Heben .
Das Lokal ſelbſt iſt übrigens flein, das
Getreide iſt auf einander gehåuft, die verſchiednen Stockwerfe find Plaç
niedrig,
unreinlich .
Da
dunfel,
der
Erfolg
mahlt etwa.45 bis
und
das Verfahren
wie das zu Brandywie iſt, fo wendig
enge
derſelbe
der
übrigens
muß auch noch.
Peyn.
Roberron
soooo Buſhel Getreide jähr.
lich, das er aus Virginien und Newyork zießt ;. etwas von
bekommt er ſogar Pennſylvanien .
Mühlen långs
aus dem obern Theile
Inzwiſchen
find
ſo
dem Sæuylkil angelegt,
auf dieſem Wege nur wenig erhålt.
viele
daß er
Das Ge.
treide, was über die Bay kommt, wird in Phila. delphia aufgeſchüttet, um nach und nach zur Mügle geſchickt zu werden , die ungefåþr 10000 Buſhel faſſen kann .
6 Pferde ſind beſtåndig in Arbeit,
um Mehl nach Pžiladelphia zu fahren, und Korg von dort zurückzubringen ; oft machen ſie dieſen Weg zweimal den Tag.
Das Waſſer des Wiſ
ſahiccon
Die Mühl ſteßt alſo
friert niemals.
1
nur im
Herr Rober .
God ſten Nothfalle ſtill.
ſon braucht zur Arbeit bei ſeiner Mühle 5 Men ſchen, von denen er drey bezahlt ; dem erſten giebt er 120 Dollars jährlic, den beyden andern 80 ; zwen
Lehrburſchen
Kleidung u. ſ. w.
bekommen
nichts
als Koft,
Der Preis des Buſhels Weis
zen iſt heute *) 2 Dollars, und das Barrel Mehl giſt 10 .
Roberſon flagt über die Beſchaffen .
Þeit des Getreides þauptet geweſen ';
es
rey
nicht
inzwiſchen
Brandywie
er beo
vorigen Jahre,
vom
wichtig
und
häufig
hoht
habe ich doch ſehr gutes in
geſehen. "
Bey
Adrte
Roberſon
id, daß das Getreide was von der Geffiſchen Flies ge ( heſlian fly ) angegriffen wird,
gwar ſchlecht,
pobl und von fehlerhaftem Korn iſt, daß es aber doce ein Mehl gebe, welches, wenn es gleich nicht viel und
ein wenig unverdaulich iſt, doch desme:
gen nicht ungeſund fen . fills
waren im
Die Ufer der Schuyl.
vorigen Jahre ziemlich ſtark mit
dieſer Plage Heimgeſucht. Die
Auflagen der Grafſchaft find
in
der
Ortſchaft Rodsburry dieſelben , die ſie in der gans gen Grafſchaft Philadelphia ſind, wovon jenes einen Theil ausmaật, 5 bis 6 Shilling von 100 L. **)
*) Den 2oſien April 1795. * ) Das Pfund in Pennſylvanien gilt 20 Sh ; 7 Sh . p. et Dou .
IS
ſchåßbaren Vermögens.
Die
auf nichts zurück gebracht. ſerung
bezahlt man i
Abgaben find faſt
Abgabe für Wegbeſ
oder 2 Sþ . von fcyákba.
rem Vermogen ; Armentare giebt es nicht, erſtlich weil es in der Ortſchaft ſelbſt felten Arme giebt ; zweytens aber, weil ſie, wenn es welche giebt, von einer
kleinen
Summe, die
zu dieſer übſicht als
Actie in die Bank gelegt worden , den , die
etwa 40
erhalten wer.
bis 42 Dollars abwirft,
und
deren Zinſen jährlich das Capital vergrößern, da, was faſt immer fich zuträgt, Dreſchaft fick finden. lage
von
6 bis 7
feine Arme in der
Es iſt alſo die maßige Uuf Sh. von 100 l .
ſchäßbaren
Vermögens alles, was hier der Eigentýúmer als Opfer dem Staate bringt, genthums
zu genießen
um ruhig ſeines Ei .
und das
6
Meilen von
Philadelphia ! - gewiß ein ſehr glücklicher Staat . Der ziemlich ſind ;
Bach
Wiſſahiccon fließt mitten durch
fobe Berge,
die mit Waldung bedecke
ein ſchöner Waſſerfall
von 7 bis 8 Fuß,
ſo breit wie das Bette des Fluſſes , berſon mehr Waſſer
als
er
giebt Roi
brauchen
würde,
um eine großere Zahl Mühlen zu treiben . ufer des Baches
Die
ſind wild, ihr Anblick iſt ro.
mantiſch ; dieſes ſchöne Waſſer,
das geräuſchlos,
in der ſchönſten Schlangenlinie, mitten durch die res Gehölz, durch dieſe Felſen ginfließt, gewährt
16
eine ſanfte
fchwermüthige Anſicht,
die
noch gebeftet ſind, wenn die Gedan.
Augen
fen weit von dort,
auf die ſtarr
rahon in der Vergangenheit
oder in der Zukunft umberſchweifen.
Die ver .
ſchiednen Lagen dieſes Lebens laſſen uns dieſelben Gegenſtände håufig verſchieden anſehen.
Wenn
ſonſt ſanfte, glückliche Vorſtellungen der Erinnes rung
und der
Hofnung meine Einbildungsfraft
belebten , ach! wie viel fehlt nicht daran , daß die jeßigen derſelben Art ſind.
Doch
ich will forto
fahren und glücklich ſeyn , um nicht noch unglüd. licher, zu werden . Von Rodsburry wandten Springmill.
Wir
wir uns gegen
durchreiſten ,
indem wir
die
Ufer des Schuylkill verließen , einen Strich Lan . des, der von kleinen Gebürgen und kurzen Thå. lern, die ununterbrochen aneinandergången, durch . ſchnitten iſt.
Man ſtößt fier auf viele ſchiecht
gewåſſerte Wieſen , bey denen
aber doch an den
Stellen , wo das Waſſer ginkommt, dieſe würklich verbeſſert werden, ſtockt;
die Pachtungen
Land ift bebaut, ſtens
ohne daß das Waſſer darum
nicht
in
liegen
ſehr
nahe,
man ſieht wenig Holg,
einiger
Entfernung
alles
wenig.
vom Wege ;
übrigens merkt man, daß man ſich dem Augen. blide nähere, wo das Land ſo åußerſt ſchon wird und
es iſt es - würklich ſchon bier.
Die Wieſen
die
17 die Kornfelder ſind alle grøn, die Bäume fangen an auszuſchlagen , die Fruchtbåume ſind mit Blů. then befået ; die ganze Natur blüht auf, iør Ana blick iſt voller Leben und noch habe ich nicht fal . tes Blut genug , dieſer Jahrszeit allmachtig waren.
gefühllos
um
zu bleiben,
bey den Reizen
die für mich immer
Inzwiſchen verderben die una
aufgårlichen Zäune von rohem Holze gar ſehr die Landſchaft. feit,
Es iſt das eine traurige Einförmigi
zumal
da man
ſie ſehr gut durch Bäume,
die nicht erfrieren , erſeken könnte, weil man doch denkt (wie ich glaube ohne Grund ), daß Dornen fich
pier zu Lande nicht halten. · Einige Felder
ſind
längs dem Wege - mit Thaga oder Cedern
eingefaßt, aber dieſe Verſuche ſind ſeiten und dere fenungeachtet
ſchließt man jedes Feld
noch mit
einer doppelten Einfaſſung von robem Holze ein. Das Land mit
iſt voll von
angemahlten
reinlichen Häuſern ,
Stacketen
umgeben
ſind :
die es
giebt die Vorſtellung des Wohlſtandes, ohne uns deswegen an irgend eine der europåiſchen Gegen. den zu erinnern, die durch einen gelehrten Ufers bau bereichert, oder durch koſtbar und mit Ges fchmack gebaute Landhäuſer verſchönert ſind. Bey kill wieder.
Springmill
fanden
wir den
Schuyl.
Springmill beſteht aus 18 bis 20
nahe bey , einander liegenden Wohnungen, die faſt
18 alle Pachthofe oder Mühlen ſind ; es iſt ein Thal, als
das viel geråumiger iſt,
alle die, durch die
man bisher fam , der Boden fångt hier auch an zu
beſſer
Der
werden .
größte Theil
zu
den Fluß gehen ;
an
Wieſen gebraucht, die bis
wird
das gegenüberliegende ſteile, waldigte, felbft etwas felſigte Ufer,
ſchönen Contraſt mit
macht einen
den lachenden Triften von Springmill.
Der An
ziemlich
weit nach
des Fluſſes
blick
dehnt ſich
oben und unten zu aus,
in einer ſehr auffallen .
den Abwechſelung von grünen Wieſen und dun . Feln Bergen . Springmill Pachtgut
findet,
iſt der Ort, in von
dem
dem
Briſſot
ſich
das
in ſeiner
Reiſe ſpricht, das ein Franzoſe bebaut, deſſen Geo ſchicklichkeit und Pņiloſophie er ſehr erhebt. Der Franzoſe, den er nur mit dem Anfangsbuchſtaben bezeichnet,
feines Namens
ift
Herr
Legaur.
Sein Pachtgut iſt verkauft, weil er wie er ſagt, die
nicht
zweyte Hälfte auf einen gewiſſen Ters
ausbezahlen
min
konnte.
Er hat ſich nur den
freyen Gebrauch von 15 Acres vorbeşalten , woo für er Miethe bezahlt und die er als ten
bebaut.
grade zu
Der
nicht der,
gegenwärtige
an
zu
iſt
in dem man die Weingegenden
igrem Vortheil erblickt :
kaum
Weingår.
Augenblick
treiben
die
Stöcke fangen
und die meiſten ſind noch
19 todt.
ganz
Wir haben weniger von der Wahl urtheilen fInnen,
des Bodens ſowohl
der ſehr gut iſt,
ſeine Lage gegen die Sonne
durch
und
innre Beſchaffenheit, als auch durch die würklich bemerkungswürdige Reinlichkeit und Sorgfalt, mit der man das Land zu behandeln bemüßt iſt. Küchengarten tann in beſſrer Ordnung Weinpfähle ſind
ſchon
geſteckt.
Kein
feyn ; die
Die 15 Acres
6 Arbeiter, die Herr Legaur ohne
befchåftigen
große Mühe findet; er bezahlt ißnen 3 SH . 9 p. und giebt iğnen Koſt.
Seine Wohnung iſt eine
kleine ſteinerne Hütte von einem Stockwerf, uns gefähr ſchlechte
breit
20 Fuß
ſchmußige Küche,
ſehr
Bretterwand
10 Fuß
und
von
die
tief ;
eine
durch
eine
einem würflichen Alkoven ges
trennt wird, wo ein elendes Bette ſteht, ſind alle die Herrlichkeiten dieſer Hütte.
In dem kleinen
Gemache liegt alles bunt unter einander Şerum , Bücher,
Meubeln, Papiere,
Glåſer,
Man empfindet
und phyſikaliſche Inſtrumente. ein
Schmerzensgefühl,
wenn
Bouteillen
man einen Mann
von Erziehung fo zurůdgebracht ſieht. Herr Legaur war nicht zu Hauſe, als wir dorthin kamen, delphia ;
man ſagte uns er ſey in Phila.
ohne Zweifel,
ungelegnen
Beſuch
Naqbaren und
weil man uns für einen
hielt.
Er
war
faum waren wir
B 2
bei einem
fortgegangen,
20
um wieder zurůcrief;
zu Pferde zu ſteigen, er eilte auf uns zu.
als man uns Für einen Un .
glücklichen, der ſich ſo zurůd ziehen mußte, iſt der Beſuch
von
3
Fremden
nicht entwiſchen läßt. 3
ein Vorfall,
den man
Er wußte, daß unter den
Fremden ein Franjoſe war, denn ich hatte meis
ne Karte zurückgelaſſen .
Der Anblick eines Lands.
manns in ſo großer Entfernung vom Vaterlande iſt viel angenehmer , Menſchen.
als der irgend eines andern
Wenigſtens urtheile ich hier nach dem
Gefühle, was ich immer ſelbſt empfinde, obgleich päufig der Gedanke es mir verbittert, daß in die. fer unglücklichen Zeit der Revolution, ein Fran. zoſe bisweilen die
ſchlechteſte Gefellſchaft für ei
nen Franzoſen ſey . Herr Legaur redete uns mit dem Scheine der Genügſamkeit an. völlig
ſeiner
Seine Kleidung entſprach
übrigen Haushaltung.
Eine lange
ſchlechte flanellene Weſte, warze zerriſſene Beins kleider und Strümpfe, eine ſchmußige Nachtmů. ke, machten
ſeinen ganzen Anzug aus .
Er iſt
ein Mann von 50 bis 55 Jahren , hat fehr lebe þafte
Augen,
und
feine
ganze
Geſichtsbildung
drůdt mehr Feinheit als Herzenegúce aus.
In der
kurzen Unterredung, die wir mit ihm hatten, ſagte er uns, daß die Härte desjenigen , von dem er das Gut, was er zur Zeit des armen Briffoto (ſo
nennt er ihn ) befaß,
gekauft habe, ihn gendthigt
babe, es wieder wegzugeben und den kleinen Wein. garten zu miethen , den er jeßt bebaue.
Er fieht
einen glücklichen Erfolg bei diefer Arbeit als zu. verläſſig an und glaubt, dieſer werde für ihn ſehr einträglich feyn .
Er behauptet, daß ſeine Weine
fdon fehr gut ſind, nen
nicht
waren .
m
länger
obgleich die älteſten von ih . als
2 Jahre auf dem Keller
Es ſind Reben von Medoc ;
eine Rebe
Vorgebürge der guten Hoffnung,
die er mit
4 Guineen
bezahlt þat,
þat ihm ſchon faſt 200
Ableger gegeben ; er ſagt, fein Wein fey von gang , beſonderm
Geſchmack,
als
Graves . Wein mehr Er Das
bezahlt 62
inzwiſchen gleiche er dem irgend
Dollars Miethe
anderna
einem
15 Acres.
für
iſt kurz alles, was wir von ibu über ſeine Auf unſre Frage :
Pflanzung erfuhren. er ſich
ſeit 2 Jahren
warum
in Amerika niedergelaſſen
habe ? antwortete er, daß er Advocat beym Pars ſein Ame
lamente in Meß geweſen ſey, daß er und fein
Vaterland
Foulquier , keinem
habe,
verlaſſen
um
Herrn
Freunde, in deſſen Intens
dantenſtelle in Guadeloupe zu helfen ,
daß dieſer
Intendant aber ftark in den Verdacht einer ſchlech . ten
Verwaltung
in den
ſeiner Stelle
Colonien
gerathen rey, ſich aber davon befreyt habe, indem er die Sduld auf ign , den Legaur, ſcob, deſſen B
3
22
Reinigkeit aber immer feinen Eifer für feinen un. dankbaren zeigte
mir
Freund in
gleich
geweſen
ſeinen Ausdrücken
ſey .
Nichts
die Ruhe, die
man bei dieſem Manne vorausſeken darf, der ſo die ganze Erde aufgiebt, um für ſich allein zu les Er zeigte ſogar
ben und das Feld zu bauen. Unzufriedenheit
mit Jedermann,
vorzüglich
mit
den Amerikanern, von denen er mir wohl zwanzig . mal wiederholte, man fånne nicht mistrauiſch ges. nug gegen ſie ſeyn.
Obgleich
dieſer Mann uns
gut aufnahm , ob er mir gleich viel Artiges über meine Familie
und mich ſelbſt ſagte, indem
er
behauptete, er habe von mir ſchon viel gehört, ehe id Frankreich verließ ; ſo hat er mir doch misfal. len und mehr Mistrauen gegen das , was er mir von ſeinem Unglüce erzählte, als Theilnahme an ſeiner
Lage
zu der ich doch eigentlich
geweckt,
fehr geſtimmt war.
Was ich von ihm bei meio
ner Rückkehr nach Philadelphia hörte, in meiner Vermuthung beſtårkt. higer ſtreitſüchtiger Mann,
hat mid,
Er iſt ein unru.
der die 9 Jahre, die
er in Amerika fich aufgehalten hat, mit mehr als 200 Prozeſſen hingebracht þat, von denen er nicht einen einzigen gewann.
Welches Vorurtheil man
auch immer gegen Amerika baben mag, ſo iſt es doch unwahrſcheinlich , nåckig
daß Gerechtigkeit ſo hart.
einem Fremden verweigert werde ;
es iſt
23
vielmeşr weit glaubwürdiger, daß ein Mann, der 200 Prozeſſe geführt hat, allein durch ſeine Streit. ſucht geleitet worden ren und daß keine ſeiner Vors gebungen
gegründet
war ,
vorzüglich
wahrſcheinlicher iſt,
wenn
er
was alles um fo viel
ſelbſt ſeine Prozeſſe führt,
da er Advocat geweſen iſt.
Herrn Legaur Ruf in Philadelphia iſt nicht der beſte, und
ich bin überzeugt, daß wenn man die
Sache von Guadeloupe wieder unterſuchen würde, ſo würden die eingezogenen Nachrichten ſchwerlich zum
Vortheil
dieſes Weiſen ,
dieſes
Menſchen.
freundes, dieſes Philoſoppen fenn, den der arme Briffot ſo ſehr' rühmt ;
der
nicht mit ſeinen
Nachbaren leben kann und mit allem , was iſu umgiebt, prozeſfirt. Wir verließen den mill,
um
den
einzuſchlagen ; fen ,
wie
das,
Squylfill bey Springe
fürzeſten Weg das Land was wir
nach Norristown
iſt faſt eben ſo beſchafu eben durchreiſt
Von Rocksburry bis Norristown Zeit zu Zeit den Strom ,
haben .
fieht man von
und bismeilen entdect
man weiter hinaus eine Reiße kleiner ampþitgea . traliſch ſich erhebender Berge ; es iſt das ein Arm der Valley hills (der Thalgebirge), die einen Theil der blue inountains (blauen Berge) ausmachen .
Norristown iſt die Hauptſtadt der Grafſchaft Montgommery , fie liegt etwa 7 Meilen von
V
24
der Graficaft
Dieſe Hauptſtadt
Philadelphia .
iſt ein Haufen von 10 Häuſern, in deren einem der Gerichtshof feine Sißungen håle ; in einem an: dern treten die Richter ab, wenn ſie Gericht hal. ten wollen ; ein drittes iſt das Gefängniß ; drey find Wirthshäuſer,
andre
die übrigen Pachthofe,
Kramladen ( ſtores) oder die Wohnungen von Ur . beitern.
Alle Häuſer ſind ſtark von Steinen auf:
geführt und Norristown,
das
auf einer kleinen
Anhöhe, etwa eine Viertel . Meile vom Schuylfill liegt, genießt einer þerrlichen reßr weiten Ausſidic und iſt ſelbſt ſchon in der Ferne ein ſehr in die Die quarter ſeſſions oder
Augen fallender Punct.
Verſammlungen der Friedensrichter
werden dort
alle Viertel , Jahr , die wandelnden Gerichte ( cir, cuit courts )
aber einmal im Jahr, und bisweis
len nur alle zwey oder drey Jahre gehalten , wenn nicht
häufiger Sachen
da ſind.
Das Sefång.
niß iſt vor zwey oder drey Jahren nach dem in Philadelphia aufgebaut. penpſylvaniſchen
Aber Dant ſey es der
peinlichen
Halsgerichtsordnung,
ſelten iſt es von jemand anderm, als dem Gefans genwärter
bewohnt.
Wie wir es beſaßen ,
faß { grade ein Franzoſe darin , den man ſehr in Vers
dacht batte, falfde Bankzettel gemacht zu ħaben , und
der dort aufbewahrt wird, bis zu einer der
quarter ſeſſions,
wo
er denn entweder . freyge:
25
ſprochen oder nach Philadelphia geſchi& t wird, um dort gerichtet zu werden, wenn
anders das
wandelnde Gericht nicht grade dort gehalten wird. Es war übrigens die Týůre des Gefängniſſes of. fen
und der Gefangne fonnte ohne alle Müße
entwiſchen, wenn Håtte.
er die geringſte Neigung dazu
Aber er entwiſcht wirklich nicht,
daß er ſich ,
wie ich es wünſche,
es fer
auf ſeine Un.
ſchuld verlaſſe, oder daß er die Wahrſcheinlichkeit fürchtet,
wieder eingefangen zu werden .
nicht leicht, Nugen mehr
die Nothwendigkeit
eines
und
Es iſt
ſelbſt
den
ſolchen Zutrauens einzuſehen , das
mit Nachlaßigkeit, als mit Menſchlichkeit
verwandt iſt.
Es iſt eben ſo ſchwer zu erklären,
- warum ein Franzoſe, der ein wenigſtens
ſchlechter Kerl iſt,
einen ſo ſchlechten Ruf hat, wie dies
ſer, der in Frankreich zwanzigmal aus dem Ges fångniß
zu entwiſchen verſuchen würde, treulich
in
Gefängniß
dem
von
Norristown bleibt,
die Thüren ihm doch offen ſtehn ? phen,
und
daß die
mit ignen Briſſot ,
wo
Afterphiloſo. werden ſagen ,
Gewißheit, unpartheniſche Gerechtigkeit
zu erhalten, ißn fefter als Ketten in dieſem Ges wahrſam halte, daß in einem Freyſtaat jeder ſich für
den Wächter
der Geſeke,
felbft Galte u. ſ. w .; das Leute,
fogar gegen fich
alles iſt recht gut für
die nur Worte Haben
wollen ,
B 5
aber wird
26
dennoch dieſe außerordentliche Thatſache den nicht aufklären ,
der Gründe einem
Wortfram vorzieht.
unphiloſophiſchen
Vielleicht
ließe ſich dieſer
Fall mit mehrerer Wahrſcheinlichkeit dadurch er. klåren, daß es dieſem Menſchen unmöglich fallen würde ,
fich
anderswo zu ernähren als im Ges
fångnif . Der
Boden
um Norristown iſt von
ſehr
1 guter Art ;
man baut
bier etwas mehr Weizen
als um Rocksburry , aber doch noch nicht in gro . Ber
Menge.
Die Art das Land zu bauen,
iſt
faſt dieſelbe, und die mittlern Producte ungefähr gleich ,
vielleicht
ein wenig
größer.
Das beſte
Land foſtet 48 bis 52 Dollars , das gewöhnliche 26 bis 32 ; der Taglohn iſt geringer als der, den man in Rodsburry und Springmill bezahlt.
Die
Preiſe der Lebensmittel ſind niedriger als in Phie ladelphia, aber
nur um
ein Weniges,
weil, da
man keinen nåßern Markt hat, als den dieſer gro. Ben Stabt,
alle Lebensmittel dieſes Landes dort
ħin gebracht werden. gile
6 bis
7 p .,
Das Pfund Ochſenfleiſch
das Pfund Schinken
i Sb . ,
der Centner Mehl, das heißt 112 Pfund, gelten 5 * Dollars . Die Grafſchafts , Taren betragen in der Grafo fchaft Montgommerry, 3
Sh.
immer
für
nicht mehr als ungefähr
100 L.
und
für den We.
27
gebau 1 Sh .;
alſo
mit 4 Sh . vom ſchåßbaren
Vermogen bezahlt man alle öffentlichen Abgaben. Selten
giebt
es hier Armentaren,
obgleich dieſe
Ortſchaft nicht dieſelbe Hülføquelle wie Rocksbur. ry in einem belegten Capital hat.
Es giebt hier
aber keine Armen, und wenn es welche giebt, ſo reicht die Care von einem Sh. völlig aus,
um
fie zu unterhalten ; man giebt dann einen ſolchen hůlfsbedürftigen milie in
Menſchen ben irgend einer fa. bezahlt
die Roſt und
dafür Koftgeld .
Die Pflicht der Armenpfleger iſt, zu gleicher Zeit dafür zu ſorgen, daß der Arme gut gehalten were de, und daß die Ortſchaft dieß wohlfeil habe. find übrigens dieſe Armen nur
Es
abgelebte Greiſe
oder Kranke. Der Canal, der den Schuylfill mit dem De. laware verbinden
ſoll,
fångt bei Norristown an .
Er iſt an dieſer Seite in einer Strecke von einer þalben
Meile
völlig
fertig.
Sein Bett
låufe
långs dem Fluſſe, er iſt ungefähr 18 bis 20 Fuß breit, 3
Fuß
tief.
Ungefåør
iſt dieſer Canal eröfnet.
3 Meilen weiter
Man
muß Marmore
berge durchſchneiden,
deren Abhang
bis an den
Fluß ſich erſtreckte.
Das iſt eine beſchwerliche
Arbeit ; der Canal wird, wenn er fertig iſt ſehr, feſt fenn , Cubitcoiſe
aber er wird ſehr
teuer;
losgebrochener Steine
jede halbe
koſtet 41 Sh .
28
und 50 Arbeiter arbeiten nur daran . nal wird, wenn er beendigt iſt, von großem
Nußen
beendigt reyn ? Stadt
ſeyn .
Diefer Car
für Philadelphia
Aber wann wird er
Er iſt ſehr ſchlecht nahe bey der
angefangen ,
an
einigen Stellen
Bette mit zuſammengeſpültem Sande
iſt ſein ungefähr
10 Fuß hoch ausgefüllt; dieſe Stellen werden nie das Waſſer
Şalten.
Man behauptet, daß Herr
Watſon, ein engliſcher Ingenieur, der dieſen Cas nalbau zu
beſorgen hat,
ſehr beſtimmt gerathen
þat, ißn am andern Ufer des Schuylkill zu gras ben, mit dem Verſprechen , daß er dort feſter ges rathen
und viel weniger koſten werde ; aber daß
das Intereſſe der Directoren der Compagnie gewollt þat,
es
daß dieſer Canal durch ihre Lånde.
reyen geße, um den Werth derſelben zu vermeh . ren , und
ihr Dýr gegen jede andre Vorſtellung
verſtopft þabe ; ſo iſt denn dieſer Canal nach dem ſchwierigſten und
foſtbarſten Entwurf,
der einen
ſehr wenig waþrſcheinlichen Erfolg verſpricht, bes
1 ſchloſſen und würtlich angefangen worden. Geld zur Fortſeßung des Canals fing zu fehlen und viele Subſcribenten
Das
ſchon
zögerten
an mit
der Auszahlung ihrer Actien über die beſtimmte Zeit, ſelbſt auf die Gefahr fin , lieber den Antheil, den ſie ſchon bezahlt hatten und die Anſprüche, die ſie auf die Vortheile des vollendeten Canals
l
29
zu
gaben würden ,
verlieren ,
als
neuen
einen
Geldverluſt zu wagen ; wie die Gefeßgebende Ges walt, der die Hinderniſſe, die der Vollendung dies ſes Werks im Wege waren, nung einer Lotterie
erlaubte ,
auffielen, die Erdf die
zu
bis
einer
Summe von 400000 Dollars , für alle mögliche Plåne zu Schiffbarmachungen im Staate dienen ſoll,
133000 Dollars
und zugleich
von
dieſer
Summe zur Vollendung des Canals des Schuyl. Wenn der große Nußen des Ges
fill ausſeşte. genſtandes,
für den
dieſes Geld gehoben
einer Lotterie in
die Einführung
wird,
Staate
einem
rechtfertigen kann, ſo wird das noch vielmehr hier in Pennſylvanien der Fall ſeyn , wenn alles dies Geld gut
zu aller Zufriedenheit angewandt
und
unter
den verdorbenſten
wird .
Aber
werden
durch die Errichtung
Völkern
einer Lotterie, mit
ziemlicher Gewißheit, faſt immer Laſter und Vers brechen
noch gemehrt.
Und darf die Geſelges
bende Gewalt in Pennſylvanien ſich ſchmeicheln , die Verdorbenheit und einwohner
nicht
Unſittlichkeit der Landes.
außerordentlich
zu vergrößern,
durch eine Einrichtung von einer ſo ausgemachten Gefährlichkeit, wovon , man auc ſchon in Umes rika einen ſo unmäßigen Gebrauch macht. Nachdem wir an dem Canal, ſo weit er jekt gegraben iſt,
þinaufgegangen
waren ,
beſuchten
30
wir die Steinbrüche, kommt,
aus
denen
mit dem faſt alle Camine
phia bekleidet,
der
Marmor
in Pyiladel.
und womit ein großer Theil der
Hausthüren, der Freytreppen und der Fenſter in diefer Stadt verziert ſind.
Dieſer Marmor iſt
ſchwarz und weiß, aber ſehr hart von Farbe; er iſt in
großer Menge in
ganden ,
und doch
den Steinbrüchen
vor .
haben dieſe nur drey Defnun .
gen, die nicht einmal ſehr ausgebrochen ſind.
Es
iſt inzwiſchen waþr, daß wir nur den vorzüglich . ſten Steinbruch fahen und daß noch viele andre in der Nachbarſchaft geöfnet find. uns fogar von einem
Marmor ganz weiß breche, fernt,
als daß wir
Man erzählte
Marmorbruch , in dem der
ihn
aber er war zu ent.
hätten beſuchen können.
Der, den wir geſehn haben, iſt in der Ortſchaft Plymouth,
wo auch eine Mühle mit 2 Mar
morfågen iſt; ſie liegt an dem Bache Plymouth. An der Mühle iſt nichts Bemerkenswerthes, aber ihre Lage iſt ſehr mahleriſch und angenehm .
Das
ganze Land von Norristown
bis ein
oder zwey Meilen vor Rocksburry, iſt mit Kalf . ſteinen , die einen verſchiednen Grad. der Vollkom . menbeit haben,
bedeckt;
die Lagen ſind faſt alle
unter einem Winkel von 45 Graven geneigt, bis. weilen
ſind ſie mit þarten Quarzſteinen und fo.
gar mit Kieſelſteinen untermiſcht.
An mehrern
/
31 Stellen
auf
dem Wege
ſieht man
eine große
Menge Karter Steine, eine Art Quarz , von un. vollkommnem Granit.
Steine, die 3 bis 4 Cu.
biffuß ungefähr halten, ſcheinen durch das Waſ ſer herbeygewälzt zu ſeyn .
Zwiſden Rocksburry
und Philadelphia findet man wieder Granit, und die Erde iſt mit mica bedeckt. Wir ſind in demſelben Wirthshauſe, wo wir ſonſt ſchon abgetreten find.
Der Wirth läßt eis
und da das Erdreich, in
nen Brunnen graben,
dem man ihn ausgråbt, ſebr locker iſt, ſo füttert er es mit einer großen Holzernen Röhre, die 5 Fuß im Durchmeſſer þat, dann
in
der Rohre
um es zu ħalcen und þauc eine Mauer ,
die
18 300
dick ift.
Đen 6tet tay. Von Norristown
nach Trap, iſt das Land
ſehr mannichfaltig, bergigt, febr angebaut, hat wen nig Waldung,
viel Baumgårten,
Waſſer in Menge,
viele Wieſen,
Båche, Quellen , Creeks von
jeder Große ; zwey ziemlich beträchtliche von ih . nen
haben
wir an einer Furt durchwatet, der
Skipad , 4 Meilen von Norristown, und den Paciomming,
noch
zwei Meilen weiter ;
waren beyde ziemlich tief.
ſie
Die Wege ſind ſehr
ſchlecht und man thut gar nichts, um ſie zu vero,
32
beſſern , es iſt alſo auc, nicht zu verwundern, zu Hören, daß ſo viele Poftwagen umwerfen . Trap iſt ein Dorfen in der Ortſchaft Pros vidence , die die größte
und
der ganzen Grafſchaft iſt. ſehr gut
und
wohlhabendſte in
Das Land iſt daſelbſt
die Bebauung
deſſelben, dieſelbe,
wie an andern Orten ; man findet hier mehr Weis fen , als wir noch , feit wir aus Pyiladelphia ſind, geſehen
Gaben.
Es
find 4
verſchiedene Kirchen
in dieſer Ortſchaft, wo, wie in den übrigen Staa . ten , jeder den zugëtħan iſt.
Prediger der Secte bezahlt , der er Die einzigen Duåcker • Prediger pres
digen umſonſt ;
die Art den Gottesdienſt hier zu
bezahlen, iſt dieſelbe wie in Philadelpßia ; man bes jahlt den Kirchenfig . Die
Lebensmittel
dieſer
Ortſchaft
werden
auf dem Markt in Philadelphia verkauft.
ſo wie in der Ort.
Abgaben in der Grafſchaft, fchaft, ſind ungefähr i
Die
Sh .
für 100 L. fchåß.
baren Vermögens, mit Ausſchluß der Armentare. Die Armen ſind in dieſer Drtſchaft ziemlich zahl. reich
und
man bebt jährlich
dieſe Ausgabe .
640 Dollars - für
Der gewohnliche Arbeitslohn iſt.
3 Sh. 6 p. und Koft, der Preis der Låndereyen von 32
bis
47 Dollare, nach Verhältniß
darauf ſtehenden Gebäude. -
Roggen
der
oder Brodt
von Mais gebacken, iſt die gewöhnliche Nahrung
der
33 der überdieß breymal des Tags
des Taglöhners, Fleiſch ißt.
Wir
kamen
Trap
in
Pottsgrove. Mittag genöthigt
denſelben
und
wollten in
halten, allein
wir waren
Weg
an
zurůd jumaden ;
der
Bediente fam nicht an und ſchon vor einer Stunde þåtte er billig wieder bey ung feyn ſollen .
Dies
ſer Aufenthalt konnte nur durch einen Unfall ver. anlaßt worden ſeyn ; wir mußten wiſſen , es rey.
welcher
Eine Meile vor Trap begegneten
wir
ihm ; er führte ſeine zwer Pferde am Zügel ; aber ohne Gepäcfe ;
das Gepäcke war 4 Meilen
von
dort abgefallen, unſer armer Joſep ý fonnte nie. manden
finden ,
der ihm geholfen båtte und da
er glaubte, daß wir ſeinetwegen in Unrube wå. ren , ließ er das Gepåđe unter der Aufſicht eie ner guten Frau zurück,
und war gefommen uns
von dieſem Unglüc& Nachricht zu geben .
Wir
machten daßer die 5 Meilen , die wir den Morgen gemacht hatten, zurück, bepackten das der, aber ſo ſchlecht,
Pferd wiea
daß nachdem wir 2 Meilen
auf dem Rückwege gemacht hatten , alles nochmal logging, Sattel und Gepåcke. gen,
Alles, woht erwos
überzeugte Herrn Guillemard,
daß das
Pferd zu ſehr und ſchlecht bepackt Pen ; ein Grund der uns vermogte einen Wagen zu nehmen, um unſer Gepåde ins Wirthshaus zu bringen. C
34 Während unſers Un altens im Wirthsþauſe bey unſrer Rückkehr, erfuhren wir durch die Un. terredung
einem Wundarzte,
mit
Amtsgenoſſen
ſeiner
der
daß
die Zah!
umliegenden Gegenden
ziemlich beträchtlich fen, das heißt, daß man faſt
1 alle 6 oder 7 Meilen Einen finde; daß der Preis ihrer Beſuche, in der Entfernung von 2 Meilen I Sh. mehr
fey , daß aber jede Meile drůber i Sh. foſte ,
werde ; daß
beſonders
daß die Medizin
die Blatterneinimpfung
bezahlt
für Kinder
ſehr gewöhnlich ren, daß dafür 2 Dollars bezahlt würden und endlich ,
daß das größte Glück, was
ein bekannter angeſehener Arzt in dieſen Gegen. den machen könne, ein jährliches Einkommen von 1300 Dollars
fen,
daß
aber
wenige hiezu ge
langten : woraus denn folgt, daß faſt alle Herzte mit ihrer Arzneiwiſſenſchaft ein andres Geſchäft verbinden , z. B.
daß ſie Pächter, Krämer und
mehr dergleichen werden , um ihr Einkommen das durch zu vermehren . Obgleich das Wirthshaus wo wir abtraten nicht das war, was man uns bezeichnete und ein gentlich nichts anders als ein elender kleiner Krug iſt, der erſt kurze Zeit beſteht, fo befanden wir uns doch und Caffee Eyer
daſelbſt ſehr wohl. zum Frühſtück ;
zum Mittagseſſen
und
Wir gatten Schinken ,
Thee
Zunge,
alles das ziemlich
35 reinlich .
Wir ſuchten auf irgend eine Art unſer
Gepåde nach Reading zu ſchicken ; der Poſtwa. gen , der grade durchging, nahm es mit, und wir fekten unſern Weg nach Pottsgrove fort.
Der Weg dorthin iſt als Straße grade wie zwiſchen Norristown und Trap ; im ſandigen Erd. reich iſt, er gut, aber im fetten abſcheulich, denn der Regen von
ebegeſtern
hat alles losgeweicht:
die Erde iſt im Allgemeinen ſehr eiſenhaltig, zu. mal wenn man ſich Pottsgrove nåbert.
Die Lands
ſchaft iſt auf dem ganzen Wege ſchon , febr man. nich faltig von Formen und wird erſtaunlicy durch das Grún ben .
des Getreides
und der Wieſen gebo.
Wir ſind durch einzelne Gegenden gekom.
men, wo das Gras fchön, ſtark, dick, kurz fo gut wie
möglich war ; verſtånde
man
den Landbau
hier etwas beſſer, wåren die Felder gut gemäßt, gut gehågt, wåren einige Bäume mitten auf den Wieſen und auf der Feldſcheidung ſtehen geblies ben,
ſo könnten
die
ſchönſten Gegenden in Eu.
ropa nicht lieblicher ſeyn .
Aber dieſe emigen Ein.
friedigungen von todtem Hola, dieſe aufgetrocknes ten Maishalme vom vorigen ſtorbene Baumſtämme,
Jahre;
die man ſo
dieſe abge. lange ſtehen
laßt, bis ſie ganz verfault find ; dieſer gånzliche Mangel an grünen Bäumen im
Lande und in
den Wieſen ; dieß alles perdirbt die Landſchaft fo C2
30 febr wie nur immer möglich iſt,
ohne ihr aber
doch ihre Mannichfaltigkeit und Niedlichkeit ganz nehmen zu können . Die
Gegenden
viel angenehmer, Flecen
Pottsgrove
um
die Ebene, in
der dieſer kleine
iſt größer als. irgend eine
liegt,
noch
ſind
die wir Die
bisher ſaßen , und zugleich äußerſt angebaut.
1
Foreſts mountains die man zur Linken und vor ſich ſieht,
geben eine ſchöne Einfaſſung fu dieſer
Ausſicht.
1
Bey Pottsgrove fanden wir den Schuylfill wieder ,
den
wir
bey Norristown
verlohren bat
ten ; ſeine Ufer ſind während ſeines ganzen Laufs reizend und faſt alle Låndereyen, an denen er wego fließt,
ſind gut; ich fenne keinen ſchönern Fluß,
was Gewäffer , Ufer und Formen betrift.
Wenn
der Geſchmack und die Prachtliebe der Europäer ſeine Ufer anbauten und dort Wohnungen errich . teten,
ſo könnte ipn weder
die Saone noch die
Themſe an Reizen übertreffen . Pottsgrove iſt ein
Flecken
Duåder . Familie Namens Sie hat vom Låndereyen
zu
der
von einer
Pote : angelegt
iſt.
Staate vor ungefähr 40 Jahren einem
ſehr
niedrigen
Preiſe
geo
kauft, und ſie nachher, je nachdem ſie mehr oder minder verlangt ſind, ſehr theuer wieder verkauft. Jegt gelten ſie 30 Dollars in der Stadt und 30
37
bis 37 in den umliegenden Gegenden .
Die Fa.
milie Pott þat durch die Anlegung anfehnlicher Eiſenſchmelzen das Vermogen, was ſie ſich durch den Verkauf dieſer Låndereyen erwarb, mehrt.
Man ſagt allgemein,
Pottsgrove
beſteht jeßt
aus
febr ver.
ſie fer ſehr reich. ungefähr 30 recht
gut gebauten Häuſern , und gehört zur Ortſchaft Douglas ,
die noch
gommery liegt.
in
Die
gar keiner Bedeutung. Hälfte wohlfeiler,
der Grafſchaft Mont
Armentare iſt hier von Es iſt hier faſt um die in
als in Philadelphia
allem
demjenigen, was zum Lebensunterhalt gehört. So wie ich vom Pferde abſtieg,
erfannte
ich unter der Menge Menſchen , die an der Thüre des Gaſthofs ftanden, einen Franzoſen , an einem gewiſſen
Betragen ,
was
bey
jeder
Nacion
ro
leicht zu erkennen iſt, was aber vorzüglich aus. gezeichnet bey den Franzoſen ſich findet; eine uns willkührliche
Bewegung , ein natürliches
nåħerte mich ihm.
Er Heißt Gerbier ,
Gefühl iſt ein
Neffe des berühmten Pariſer Advocaten, bei dem er auch erzogen iſt, und ein Sohn eines berüşm ten Advocaten in Rennes, von dem er aber feit 10 Monaten keine Nachrichten hat.
Er hat in
St. Domingo, wo er Kaufmann war, eine Creo .. lin
geheyrathet, die Freundin und Schulfameras C 3
38
din von Madame de Montulé iſt, mit ihr wohnt er in einem der Häuſer des Fleckens. Man ſtoßt jegt auf keinen Franzoſen , bey dem
man nicht eine Erzählung ſeines Verluſte,
ſeines Unglücks, ſeiner Meinungen und ſeines dars aus entſpringenden Haſſes aushalten müßte. Gerbier war glück,
was
indeſſen
mir
ſehr
doc fehr
Here
kurz über ſein Uns
groß
zu ſeyn ſcheint.
Er iſt nemlich zum åußerſten Mittelſtande şerab. gekommen .
Was
ſeinen Haß betrift,
er mit mir darüber
ſo ſprach
als ein verſtändiger Mann ,
der keinen Haß ben ſich nähren will.
Er ſchien
mir traurig, niedergeſchlagen , aber geiſtreich.
Das
Unglück, wenn es mit Gelaſſenheit ertragen wird, erregt
immer Theilnahme
hat die
meinige
wirklich
und
Herr
Gerbier
Er hat
reßr erregt.
einen kleinen Grundantheil in Afylum , er
zu ziehen deaft,
gehalten Gat.
ſobald
wohin
ſeine Frau Wochen
Er ſprach mit vielen Lobesergebun.
gen von Herrn de Blacons,
vom vortreflichen
Herrn Keating, von Herrn de Montulé,' von du Petit thouars. brav
zu ſeyn ,
Er ſchien
+
mit
ſeinen Kräften
Lande viel Hülfe. er einen
fanft
und
nur eitt wenig zu kleinmüthig ges
macht durch das Unglück , und
mir
denn findet
in ſeinem Alter man
in dieſem
Wie er von mir ging, erhielt
Brief von ſeiner Mutter , einer Frau
39
von 70 Jahren.
wohlbefinden ,
und ſie ſich ſchrecklichen
Sie ſchreibt ihm , daß ſein Vater
Guillotine,
daß
ſie glücklich der
Ertränkungen
den
und
Erſchießungen entgangen ſind, die auf immer die franzöſiſche Revolution entepren ; daß ſie ihm jekt kein Geld ſchicken können, daß ſie aber das was er aufnehmen wird, bezahlen werden. ' Inzwiſchen iſt doch dieſer weiſe und verſtåndige Brief in der Sprache der Freybeit abgefaßt. Mann
ſaß
mit Vergnügen,
Der arme junge daß ich
an
ſeiner
Freude Theil nahm , und doch konnte dieſer Son. nenblick die er
nicht die tiefe Traurigkeit zerſtreuen, in verſunken iſt.
daß Herrn
Ich muß ßier erwähnen,
Gerbiers
Mutter in der Schilde.
rung, die ſie von der Lage Frankreichs macht, von einer großen Norý ſpricht, aber vorzüglich von einem
ſolchen
niedrigen
Preiſe
der
Aſfignaten ,
daß ein Husn mit 200 Livres Papier und mit 3 Livres Silbergeld bezahlt wird. Das
Wirthshaus
in
Pottsgrove
iſt
gut,
und wird von einem Deutſchen gehalten ; faſt alle Einwohner des Flecens find Deutſche.
Wir fan .
den dort den Poſtwagen , dem wir unſre Sachen mitgegeben Hatten ;
allein
die Brieftaſche, in der
Herrn Guillemards Geld iſt, war in Trap ver . geſſen worden.
Um
an alles zu denken,
mein Reiſegefährte an Nichts.
C 4
denkt
Wir müſſen alſo
40 nach Trap zurücfſchicken und die Brieftaſche ho. laſſen ,
len
wenn
ſie anders nicht
geſtohlen iſt,
was wir morgen in Reading erfahren werden. Donnerſtag den 7ten hielten wir in Whi . te horre,
4 Meilen von Pottsgrove an.
Das
Wirthshaus hålt ein Franzoſe aus dem deutſchen Lothringen ,
der
eine Amerikanerin , die Tochter
eines Mannes aus Avignon und einer Frau aus Franchecomté, geheyrathet fat. milie ſpricht ſchlecht engliſch, wahrſcheinlich gut
aber
Die ganze Fa.
ſchlecht franzöſiſch,
deutſch.
Sie bezahlen
86 Dollars Miethe für 5o Acres und ihr Haus, an einen Kramer , der einen Laden im Hauſe nee benan hat. ein gutes
Das Haus und die Låndereyen , die Erdreich
haben,
Kåtren
60
Dollars
theurer vermiethet werden können, an eine Fami. lie
1
die feine Wirthſchaft,
eine
ſo
oder wenigſtens nicht
gute getrieben hatte.
Der Krämer hat
klüglich berechnet, daß ein gutes Wirthshaus fo nahe
mehr als 60 Dollars werth rey ,
daß ein
ſtark beſuchter Gaſthof ſeinem Laden auch Bee ſucher verſchaffen werde, die ihm mehr,
als das
was er aufgeopfert þat, einbringen würden . Die guten Eifer
nach
Wirthsleute fragten mit vielein
Neuigkeiten
von
Frankreich ;
mein
Freund ſagte ihnen, daß es einen neuen ſchred , lichen Feldzug aushalten müſſe.
Wie !
ſchrecklio
41
cher als die vorhergehenden ? ja das viele
Die Engländer ſind
vorige Jaße geſchlagen.
andre ,
erwiederte
Deſterreicher.
mein
Es giebt noch Freund ,
Kuſſen ,
Ach ! ſagten die guten Leute, ohne
Zweifel alle diejenigen, die nicht die Freybeit lies ben ;
aber die Franzoſen werden ſiegen,
will,
über alle die S-
ſo Gott
So denken ,
ſprechen die meiſten Amerikaner,
ro
ſo müſſen auc
alle die denken, die nicht die Verbrechen in unſrer Revolution Fennen ; und ſelbſt die, welche ſie fen nen , ſchreiben ſie, wie das denn auch ſeyn muß, den
verſchiednen
ſorgfältig
Partheyen zu , aber trennen ſie
von der Sache der Freyheit.
ſchen ſind alle regr fåße und das
Inzwi.
aufgebracht über die Grund.
Betragen der
vereinten Mächte,
ſo wie über die Schreckensmånner.
Die weniger
unterrichtete Claſſe von Menſchen
ſieht jekt ro
die Sache an der
anſehen ,
Sdımerz, Ruhe
und der
ſo muß fie in Wahrheit je. nur
einen
Augenblick
ſeinen
ſein Unglück bey Seite fekt, um mit
und Ueberlegung
alles
zu erwågen.
Die
Freyheit fämpft in dieſen Tagen mit dem Deſpo. tismus. ſie
Siegt die Sache der Freyheit, ſo wird
ſich organiſiren fönnen, wird ordentlich wer .
den, wird aufhören Anarchie zu ſeyn und wirk . lick Freyheit werden.
Wenn der Deſpotismus
ES
42
ſiegt, ſo wird er ſich nur organiſiren , um die Erde in Retten zu legen.
Die Lage
dieſes Orts wie
faſt aller derer,
durch die man zwiſchen Pottsgrove und Reading kommt , iſt reizend.
Das Land ſcheint ſich ſogar
meộr zu beleben, zu bevólfern, je nåber man dies ſer lekten Stadt kommt.
Man findet Kornmůh.
Ten, Sågemühlen in großer Menge ; viele reißen de Creefs die einige Hammerwerke treiben .
Die
Gebirge, die ſich an den Ufern des Schuylfill ers Heben und Reading von dem vorliegenden Tþeile der Grafſchaft trennen, fangen eine Bergkette an, die
anfänglich
fortläuft, Hill.
unter
dem Namen
Olen hills
nachher aber unter dem Namen Lebi
Alle Kennzeichen einer fich Gebenden Ver
beſſerung des Landes ,
die
ſich
bis
Bethlem
und den Delaware hin erſtrecken, zeigen ſich hier ; es giebt faſt keine Blockhauſer meþr, ( Häuſer die aus übereinandergelegten Baumſtåmmen beſtehen, deren Zwiſchenräume
mit Erde ausgefüllt
ſind)
ani iỹre Stelle ſind framed houſes (Häuſer von zugehauenen Balken die init Brettern bedeckt ſind ), gekommen und dieſe machen jeßt noch Beſſeren Plak ; man baut jeßt nur von Süein und Zie. geln, und es iſt kein Land mehr urbar zu ma. chen .
Das
was noch beholzt iſt,
Verbrauch gelaſſen .
wird für den
Die Klafter Eichenholz
fo.
43 ftet 31 Dollars, Hickory 41 Dollars . einige Meilen
von
Reading
foften
Låndereyen 25 bis
30
Dollars, wenn Holz darauf iſt; Wieſengrund 110 bis 130 Dollars.
Tageldhner bekommen 3 Sh.,
Zimmerleute und Maurer 4 Sh. Wir fanden den Poſtwagen wieder in Whis te horſe, man hatte dort angehalten um zu früh. ſtůcken .
Es ſcheint den Europåern etwas fonder.
bar den Kutſcher mit den Reiſenden eſſen zu ſehn ; aber es würde den Amerikanern in Europa eben ro fonderbar ſcheinen , den Kutſcher beſonders ef ſen
zu
ſehen.
Ueber
das
was
Landes ſitte iſt,
läßt fick nichts ſagen, man muß ſich ihr unter. werfen.
Gleichbeit,
vorgebliche Gleichheit,
ſehr von wahrer Freyheit verſchieden iſt, Grund
dieſer Gewohnheit,
ſchadet ;
ſie macht,
Aufwärterinnen , Frühſtück man einen Wirth, mit tet.
Teller
iſt der
die übrigens feinem
daß die Wirthinnen und die
welche
bedienen,
die
beim
ſich reßen
Mittagseſſen und und warten,
von ihnen verlangt ;
bis
daß der
dem Hut auf dem Kopfe, aufwar
Ohne viele Eitelkeit zu Qaben , braucht man
doch grade fein Anbeter dieſes Gebrauchs zu feyn. Ein Gaſtwirth,
ein Schuſter, ein Schneider har
ben natürlich die Freyheit andre zu bedienen, oder es zu laſſen ; aber ſobald ſie andern dienen, můſo ſen ſie ſich auch in das Verhältniß eines gewiſ
44 fen Abſtandes, einer Höftichkeit verſeken,
welche
Darſtellung ihrer wirklichen Lage iſt; was drůber iſt, iſt zu viel ." Inzwiſchen iſt der Gaſtwirth in
( Amerika håufig Capitain oder Major und ich habe gar
ſtage Kutſcher geſehn,
die Oberſten waren ;
es iſt das alſo etwas ganz gewöhnliches in Ames rika.
Den zu
erreichenden Grad der Vollkom
menheit in dieſer Rückſicht findet man in Eng. land ; der Arbeiter wird dort mit Höflichkeit, mit Adtung
behandelt und
angeſehn,
von
allen die
ihn brauchen , aber dieſen gegenüber beobachtet er / den Abſtand ſeiner Lage, ohne Niedrigkeit, unbe. ſchadet des Freyheitsgefühls,
worauf jeder ſtolz
ift ; bald wird das derſelbe Fall in Frankreich ſeyn. Die Stadt Reading, die Hauptſtadt der Graf ſchaft Berks, die etwa 30000 Einwohner hat, liegt
am Schuylkil.
1752 hat man die erſten
Häuſer hier zu bauen angefangen . die Penns verkauft und fen haben , iſt nach
Das Land das
eigenthümlich überlafo
und nach
von
iğnen denen
wieder abgekauft, die es gekauft hatten, um eine Hauptſtadt der
Grafſchaft
hier
anzulegen.
Es
giebt vier jekt etwa 500 Häuſer ; einige von den zuerſt erbauten
ſteşen noch , aber in ſehr kleiner
Zahl, es ſind Blockhåuſer mit Steinen oder Gips
!
zwiſchen den Stämmen aufgeführt.
Die ſchlechte
Bauart
die Eitelfeit
hat viele umfallen laſſen ;
45
þat einige andre zerſtört; alle diejenigen , die man ſeit
einigen
Jahren
aufgeführt hat,
ſind
von
Mauerſteinen oder ganz : von Steinen und recht artig. find
Die Stadt breit
Båume
und
verſchinert
ſich, die Gaſſen
grade gezogen ; man
ganz
bat
vor den Häuſern gepflanzt, die Schat.
ten geben . der
In
Stadt iſt wenig Gewerbe,
Manufacturarbeit, man
wenig
könnte fagen gar keine,
wenn man nicht eine ziemlich beträchtliche Fabrit von groben Hüten, welche aus Wolle, die man in Philadelphia fauft,
gemacht werden , wohin auch
die gemachten Hüte
zum Vertrieb zurückgeſchickt
werden , und einige Lobgerbereyen, die Leder zum Verbrauch der Stadt und der benachbarten Geo genden
geben , ſo nennen wollte.
Advocaten und
Gaſtwirthe machen den größten Theil der Volfs. menge
in
dieſer Stadt aus , wo man auf 2500
Einwohner rechnet.
Einige neue Häuſer ſind im
lezten Jahre gebaut , ſich
ſeit mehrern Jahren bat
keine Vermehrung der Zahl der Einwohner
gezeigt ; faſt alle ſind Deutſche oder Abfömmlinge von Deutſchen ,
eine große Menge von ihnen in
der Stadt und in den umliegenden Gegenden ver ſteht kein Wort ; engliſch ;
und doch find die öfe
fentlichen Acten , die Gerichtsverhandlungen enge diſch ; es trågt ſich daher häufig bey Prozeſſen zut,
1 46
daß die Richter fein Deutſch, und die Geſchwor. nen, die Zeugen, die Partheyen fein Engliſch vers ſtehen ,
wodurch
eine
beſtåndige
Dolmetſohung,
Ausſagen beym Richter und Wiederhohlungen des Richters gegen die Geſchwornen nothwendig wer: den : natürlich folgt hieraus eine ſehr unvollkomm . ne Gerichtspflege. fen
Inzwiſchen ben vielen Prozeſ.
will man nur ein Urtheil haben,
nur dein
Haſſe, der Hike, dem Aufwallen des Augenblics ein Genüge leiſten, dadurch daß man ſeinen Gege ner vor . Ben Richter führt und oft låßt das Ur. theil, es fey welches es wolle, einen jeden zufrie. den nach Hauſe gehn.
Wie viele Prozeſſe wür.
den ſich nicht ohne dieſe Neigung - zur Bitterfeit benlegen laſſen , die immer jeden vor den Richter zieht und die in allen Ländern einheimiſch iſt , die das fichere Erbtheil der Advocaten ausmacht; oder vielmehr, wie viel Prozeſſe würden nicht beyge. legt werden , wenn es nicht ſo viele Gerichtshöfe und Advocaten gåbe. · Prozeſſe find in Reading feộr gewöhnlich und entſtehen hauptſächlich über Eintreibung von Sdulden, aus Zånfereyen und . Solågereyen. Es iſt in Reading eine Druckeren , die eine deutſche Zeitung herausgiebt,
welche wöchentlich
einmal erſcheint; fie Foſtet jährlich einen Dollars und es werden etwa
1100
Exemplare davon abe
}
47
geſeßt; ſie wird bis nach Pitsburg geſchickt.
Jen
der beſchäftigt ſich hier, ſo wie im ganzen Amerika mit
Staatsangelegenheiten ,
iſt
neugierig
etwas
Neues zu hören und plaudečt, ſo gut er tann . In
Reading
die Quảcker,
giebt es
eine
für die Lutheraner.
3 Kirchen ,
eine für
für die Katholiken und eine Die
beyden
lekten werden
gåufig von Deutſchen beſucht; es wird dort deutſch gepredigt ; jeder bezahlt den Gottesdienſt den er ſich gewählt hat, häufig
ohne
ihn
abzuwarten ;
genug den , der nach ſeinem Geſchmack iſt, an den er fich gewohnt hat, den zu bezahlen irgend eine Laus • ne ihn treibt.
Gewöhnlich geben wenig Männer
zur Kirche, wenigſtens nicht viele von der erſten Klaſſe.
Der Gottesdienſt iſt den Weibern über .
{aſſen , die, als die weniger beſchäftigte Menſchen . claſſe, in
die Kirche und ins Schauſpiel
geht.
Man geht häufig bes Morgens in die lutheriſche, des Abends in die katholiſche Kirche.
Die Pre.
diger werden durch - unterzeichnete Beyträge zahlt,
be
fie Haben ungefäße 400 Dollars jährlich.
Da fie gar keine politiſche Wichtigkeit þaben,
da
ſie nur Prediger ſind, fo ſind ſie religiós, menſch . lich, duldſam ; fo
würde
man
würde ihr Betragen ' anders feyn, ſie wechſeln wie einen Schuſter,
der ſchlechte Schuhe macht,
unter fich leben
fie im beſten Einverſtändniß.
Die Predigten in
48 den verſchiednen Kirchen berühren keine dogmati ſchen Lehren,
Die Quacker
alle find moraliſch .
þeyrathen Lutheranerinnen und Katholikinnen ; Lu. theraner, und Katholifen , und Quåder verhenra: then ſich alle unter einander.
Herr Read , an
den wir Addreſſe batten , hat 10 Kinder, von der nen nur
2 getauft ſind,
die übrigen werden ſich
ihren Gottesdienſt, wenn ſie überhaupt einen ha. ben wollen , in ſpåtern Jahren wählen. Die Vermögensumſtånde großtentheils mittelmäßig ;
find
in Reading
1800 bis 2000 Dols
lars ſind ſchon ein anſehnliches Einkommen , wo, von
wenigſtens
ein Tþeil
immer
durch
irgend
eine nüßliche Beſchäftigung erworben wird. giebt Leute von großeri Vermogen, aber das iſt dann gewöhnlich durch den Handel erworben , und nur nachher in die Stadt gebracht worden ; aber wenn es in der Stadt ſelbſt geſammelt iſt, ſo iſt das durch eine Art von Geſchäften geſchehen , die nicht ſehr ehrenvoll man zu
einem
ſind,
niedrigen
nemlich dadurch , Preiſe
daß
Schulden auf
arme kleine Eigenthümer fauft,
und dieſe dann
aus igrem Eigenthum vertreibt,
indem
gerichtlich belangt.
man ſie
Die Zahl der Leute, die ro
ihr Glück gemacht haben, iſt nicht fehr groß, in . zwiſchen giebt es würflich
ungefähr drey derſele ben
49 in der Stadt, die denn ein Kapital von 250 bis 300000 Dollars beſigen . Die Denfart der Bewohner der Stadt und der umliegenden Gegenden iſt ſehr gut und oths met Angånglichkeit an die Bundesregierung ; giebt keine demokratiſche Geſellſchaft hier. ding hat
es
Rea .
ungefähr 80 Freywillige zur Unterneh .
mung von Pitsburg geſtellt, von denen 40 berita ten waren ; und ſelbſt
ſie waren alle aus reichen Familien , ſchon beſchäftigt,
aber ihr Eifer oder
der Einfluß iører Verwandten
vermogte fie, rich
den öffentlichen Angelegenpeiten zu wenheri. Folge
In
dieſer guten Denkart þat rich in Reading
eine Geſellſchaft von Menſchen ,
unter
men der Brandgefellſchaft gebildet, wo Unterſchriebenen
ſich
anheifchig
macht,
dem
Nas
jeder der gemeins
ſchaftlich zwey Sprißen und jeder beſonders zwey Eimer,
einen Korb
und
einen Sack zu Şalten
und beym erſten Feuerlårmen berbenzueilen. freywillige Geſellſchaft,
die
der
Dieſe
in Philadelphia
åhnlich, und überhaupt in Amerika repr gewohn. lich iſt, erſpart alſo der Regierung den Aufwand, den ſie ohne dieſelbe und ſichert einen
nothwendig
geſchwindern Beyſtand , als its
gend eine öffentliche Einrichtung geben vermogte. daß
machen můßre,
dieſer Art
zu
Man wird vielleicht behaupten,
dieſe Verbindung durch das perſönliche jas D
so
tereffe jedes Einzelnen oder Unterſchriebenen her: vorgebracht fer ; aber was iſt denn am Ende Geo meingeiſt anders,
als
das wohlberechnete Inter.
eſſe jedes Einzelnen.
Einige
großes Haus für die Grafſchaft,
wie
öffentliche Gebäude,
z . B. ein
verſchiedene Beamten der
für das Urcit, - ein Gefängniß , ein
Gerichtshaus,
erſt
find
fürzlich auf Koſten der Die Taren find
Grafſchaft aufgeführt worden . von gar feiner Bedeutung .
Unter drey Rechts.
gelehrten, mit denen wir einen großen Theil un . frer Zeit
in Reading
þinbrachten ,
uns über das Verhältniß der
fonnte feiner
Abgaben Ausfunft
geben ; alle kamen darin überein, daß ſie unbedeu. tend und faſt weniger wie Nichts wåren.
Alles,
Grafſchaftss, Ortſchafts- und Armentaren zuſams mengerechnet, betragen ſie vielleicht 6 d. von eis nem Livre jährlichen Einkommens, Vierzigtheil.
das heißt ein
Bisweilen, wenn man öffentliche Ges
båude zu bauen hat, werden ſie etwas beträchtli. betragen ſie niemals ſoviel, daß
der ; inzwiſchen ein reicher Mann
12 Dollars bezahle.
Es wird , in , Reading zweyinal wöchentlich ein
ſehr
gut
Fuß Bauſtelle Tiefe,
verſeßener Markt gebalten. in
koſtet in der
Quartieren, die
den Straßen, Stadt
25
Der
bey 200 Fuß Dollars in den
nahe am Markte liegen ; in we.
.
51 niger bewohnten Theilen der Stadt koſter der Fuß,
Dollars der
22
Familie
der
Kauf ;
denn es
nahe bey
Acre ,
der
Eine große Zahl derſelben
150 Dollars.
gehört
der
Die Wieſen ben der Stadt
Stadt 32 bis 36. koſten
von
Das Land foſtet
150 Dollars.
Stadt, beträgt ungefähr
Meilen
einige
Häufermierhe
ſehnliche
Une
10 Dollars .
Verhältniſſen,
denſelben
bey
eigenthümlich durch
Penn
daß alles was ihr,
iſt bekannt,
der Stifterinn , als Lehngut zugehörte,
iþr durch
eine mehr oder weniger gleichgelcende Entſchädie gung wieder vom Staate genommen iſt.
Squylfill fließt
Der
nicht grade durch die
Stadt Reading, ſondern in einer Entfernung von Der Entwurf, die Stadt bis zu
500 Schritten.
ſeinem Ufer auszudehnen, iſt da und wird gewiß ausgeführt werden , ſobald als der Canal, der den Schuylfill mit der
Susquehannah
verbinden
ſoll, vollendet iſt, und würflich iſt ſchon ein Theil fertig. Stadt
Reading für
den
Kornhandel wird Ausdehnung
Eis
fchon
getrieben ;
wirthe bringen im durch
wird
eine
dann
Zwiſchenhandel jeßt die
Winter,
beträchtliche
werden .
Der
mit einer gewiſſen benachbarren
landı
wenn die Flußfahre
geſperrt iſt, und , fie Geld nöthig has
ben , ihr Korn in die Stadt ; die bemittelten Ein. wohner kaufen
es zu einem niedrigen Preiſe, les
52 gen es in Speichern auf, und ſchicen es , ſobald der Fluß wieder ſchifbar wird, nach Philadelphia, und das iſt er immer, die Zeit des Eisgangs aug. genommen, für Schiffe von 10 bis 12 Tonnen . Die Ufer des Sæunlfill bey Reading find vortrefflich ,
und zwar in
einem
höhern Grade,
als während ſeines übrigen Laufs.
Eine anein .
anderhångende Reihe kleiner ſehr bebauter Hügel erhebt fich an der Reading
gegenüber liegenden
Seite ; alle dieſe Hügel ſind
ſo mit Häuſern be
ſeßt, wie man in dieſem Lande es nur immer er. warten darf.
Die Unhöhen die Reading umge.
ben, ſtoßen an hdhere Berge und dieſe wieder an die blauen Berge, ſo daß dieſer Unblick Anmuth und Erhabenheit zuſammen verbindet.
Eine gros
ße Menge von Creefs ſtürzen fide in den Sæuyl fil und treiben in der Gegend un Reading viele Papier « ,
Såge . , Gips , und
Delmůhlen .
Einwohner der Stadt find måßige , þaushålteriſche Leute. in wenig Jahren Pflanzung
in
Die
arbeitſame,
Ein Handwerker verdient
ſoviel Geld,
daß er ſich eine
dem Hintern Lande faufen kann,
entweder um ſich ſelbſt dort niederjulaſſen , auch eines ſeiner Kinder dorchin zu ſchicken ; wöhnlic zießen die Leute, Gegend
verlaſſen,
oder geo
die Reading und die
nach der Gegend von Sun.
bury und Northumberland.
Von Zeit zu Zeit
53
kommen einige arme Deutſche her,
bereichern ſich
hier,
aus Europa gie.
taufen eine Pflanzung
und ziegen wieder weg . Man
Heyrathet hier febr
manạbare Tochter find
frühzeitig,
wenig
älter als 20 Jahre und
die Eben ſind hier reßr fruchtbar.
Die Sterb.
lichkeit
im
der Kinder
in
Reading
iſt
Durdy.
ſchnitt viel kleiner, als die in Pžiladelpţia .
wenig
Land iſt gefund, es giebt viele Greiſe, epidemiſche Krankheiten.
Das
Man lebt hier um die
Hälfte wohlfeiler als in Philadelphia .
Wir
hatten Briefe
an Herrn
Read
und
Bridle , und fönnen ihre gütige Aufnahme nicht genug růhmen ; ſie beantworteten alle unſre Fra. gen , mit einer
für uns ſehr vortheilhaften ,
von ihrer Seite ſehr verdienſtlichen Geduld. Tag,
den
und Den
wir in Reading blieben, brachten wir
mit Herrn Bridle
zu und bey ihm fanden wir
Herrn Read, den Richter Ruſh , cinen Bruder des Doctor Kurb in
Philadelphia , der zu .
1 gleich Diſtricts , Pråſident iſt, den General Ro . ver ,
der
beſtåndig im
lekten Kriege
unter ta
Fayette gedient hat, und der jekt Regiſtrator iſt , Herrn Edard , Gerichtsſchreiber, und Herrn Evans, der, ſo wie die Herrn Read und Bride le , Rechtsgelehrter iſt. angenehm ,
faſt
immer
Die Unterhaltung war über die
politiſche Lage
54
Europas, der
von der jeder
ſprechen will und von
eigentlich niemand etwas
verſteht.
fchen das iſt eine Unterhaltung man ſich einmal übrigens
des Tages,
unterwerfen muß.
herrliche
Grundfåge
Juzwi. der
Man findet
über
Regierung,
lebhafte Zuneigung zu Frankreich , abſcheu gegen die
Verbrechen ,
Wohlfahrt. von
für
deſſen
Man ſprach mit vieler Scharflicht
England ,
fdien ,
brennende Wünſche
deſſen Freund man nicht zu ſeyn
von ſeiner gegenwärtigen Lage, mit Ens
thuſiasmus von Washington , Adrung von la Fayette ,
mit
dankbarer
kurz man zeigte uns
die adytungswürdigſten Gefühle.
Auf einem Spa.
ziergange begegneten wir einigen Frauenzimmern, die
nach
der Art,
wie ſich die ſie begleitenden
Herren betrugen, zu urtheilen, in Geſellſchaft we nig
bedeuten müſſen .
den Abend
Herr Bridle ,
der
uns
ohne ein Wort zu ſagen , Ebee gab,
ſchien kaum zu Mittag gegeſſen zu haben. Die Höflichkeit unſrer Freunde in Reading beſchränkte
ſich nicht allein auf eine gute Auf.
nahme , ſondern man wollte uns auch Briefe für Lancaſter und für einen Theil unſers Weges mitgeben , wir hatten ſchon eine ziemliche Menge, aber nichts deſtoweniger nahmen wir dieſe ro gers me an , als man ſie uns willig anbot.
Einer dieſer Briefe verſchafte mir Eingang
35
in der Pachtung von Angelico . etwas
genauer
den
Laudbau
um
Ich wünſchte Reading,
den
man mir in Philadelphia immer als den vollkom . in ganz Pennſylvanien ſchilderte,
menſten
zu lernen,
und deswegen mit einem der am bes
ſten unterrichteten nen ; als ein
in
Landwirrbe
ſolcher
nannt worden . Angelico
fennen
iſt
ſchwagen
zu fdns
mir Herr Evans ge.
Er verwaltet die Pachtung von
für Rechnung von Herrn Nicholſon
Pžiladelphia ,
der
ſie vor drev Jahren vom
Gouverneur Mifflin gekauft hat.
Dieſe Pacı.
tung, drey Meilen von Reading, auf dem Wege nach Lancaſter, nen
beſteht aus goo Acres, von der
nur 400 urbar gemacht find,
und so von
dieſen ſind noch zur Weide liegen geblieben. bis 70 Acres von denen
60
beſteßen in den ſchönſten Wiefen ,
einige mit Klee
beſået ſind ;
fie find
willkührlich gewäſſert, theils durd, den Angelico, einen kleinen Creef der dem Gute reinen Namen giebt,
und
theils
durch
eine
andre
Quelle , die die Gegenden wäſſert, lico nicht berühren fann.
ſehr
ſtarke
die der Anges
Das Gras iſt ſchon,
ſtarf almigt, buſchigt und die in der That leichte Waſſerung die einzige im atlgemeinen darauf geo wandte Sorgfalt.
Das übrige Land iſt beacfert
und trägt Weizen, " Rocken , Buchweißen , Hafer, Mais, aber ohne ein beſtimmtes Syſtem der 26. D4
1
56
wechſelung. eine
fette
Das Land iſt von der beſten Art, Thonerde 24 bis 28 Zoll tief , einige
Stellen find fieinigt; man dünget mehr oder min . der alle oren Jahre den Acre mit 4 bis 5 Fuder Miit , die etwa
500 L. wiegen, mit einem Miſt
der nicht halb fertig iſt. das
Land
abgetrieben
Das erſte Jahr, wenn
iſt,
trågt es 25
Buſhel
Weizen, 40 B. Rocken, 40 B. Gerſte, 80 B. Hafer, 25 B. Mais. gen ,
wenn
das
Es würde noch mehr tra.
Holz
etwas ſorgfältiger gefällt
und das Erdreich etwas mehr aufgewühlt würde ; die Gewohnheit,
und folglich die allgemein
gele
tende Meinung iſt,
man müſſe nicht tiefer als 4
oder 5 Zoll pflügen.
Ich habe mit Herrn Evans
über dieſe Meynung geſprochen, er mußte mir zu . geben ,
daß
fie
Meynung , meşr, als
irrig ſey,
aber es
er war völlig meiner
iſt Gebrauch und das gilt
die augenſcheinlichſten Gründe.
Die
Låndereyen die erſt abgetrieben ſind , tragen das zweyte und drittemal bisweilen mehr, wie das er . ſtemal,
wenn die bey der erſten Urbarmachung
aufgeroandte
Sorgfalt nemlich
geweſen iſt.
Der gewdönliche Ertrag dieſer Låne
nicht vollſtändig
derepen iſt in Weizen 1o Buſhel, in Roden 20 , in Gerſte eben ſoviel, in Hafer 40, in Mais 8o . Dieſer Diſtritt þat von einigen Jnſecten, die lice Beißen,
und die bisweilen den Feldera gefährlich
57
werden , auch
nichts gelitten ;
ſo
wenig von der
nur
bat das Korn hier Heſſiſchen Fliege
vom Brande auszuſtehn gehabt. gen iſt die Pflugſchaar von
und
Ben den Pflùs
Eiſen ,
fie fat nur
eine breite Seite die rechts gedreht iſt, inzwiſchen iſt dieß ſchlecht berechnet, und lodert das Erdreich daßer ſehr ſchlecht auf. Pflug gen.
in einem
Zwey Pferde fönnen den
ziemlich ſtarken Boden forebrin .
Die Arbeit auf dem Gute wird init 5 Men.
ſchen , 6 Pferden und 12 Kühen betrieben. Herra Evans Frau und Kinder beſorgen die Angele. genheiten des Hauſes ,
der ziemlich
anſehnlichen
Milchkammer und des Hüßnerhofs, wo mebr Fe. dervieh
iſt,
Pachthofen .
auf den
andern
Die Butter ,
die
als
amerikaniſchen
nicht im Hauſe
verbraucht wird, wird im Winter nach Philadel. pþia geſchickt, im Sommer macht man ziemlich guten Kåre davon, der zu 10 p. das Pfund ver. kauft wird.
Das Roro wird entweder in hea.
ding oder in Philadelppia verkauft.
Herr Evans
måſtet freylich Vieh, aber auf 70 Acres Wieſen wachs, nicht mehr als 16 bis 18 Stück, die mit ſeinen 12 Kühen und 6 Pferden , beinahe alle ſein Heu verbrauchen ,
denn er verkauft nur wenig ;
er bewahrt es in Scheunen , Schobern
( ſtahs)
bisweilen auch in
die auf engliſche Art, aber ſo
ſchlecht gemacht ſind ,
daß
ſie nur
ſelten ſtehen
7
58
Jeder Acre Wieſenwachs giebt bey dope
bleiben .
peltem Måhen 3
bis 4
Tonnen Heu und der
Preis des Heus war, vorigen Winter 14 Dollars die Sonne. Herr Evan Dieſe
kleine
håle
Anzahl
nur 40 bis so Schafe. iſt
wieder
ein
Beweis
für die Vorurtheile des Landes ; viele ju hal. ten , würde der fichre Weg reyn , ſie alle zu verlieren, antwortete mir : Herr Evans , dem ich das Benſpiel von England anfüßrte. das wohl, und
fagte
er,
dieſer Sebrauch
Ich weiß
aber es iſt hier Gebrauch , iſt ſehr
weiſe, denn Herr
Morgan , unſer Nachbar, der mehr halten woll te ,' und der einen
guten Schäfer
aus
þatte,
hat ſie alle verlohren.
meşr,
als wir nothwendig brauchen ,
Europa
Wir wollen nicht um Wolle
zur Kleidung für uns und unſre Leute zu bekom. men und Halten deswegen grade nur ſo viel. Der Landbau iſt hier ſo beſchaffen, in den
entfernteſten
Provinzen
wie er
Frankreichs
iſt ;
Vorurtheile, Ueberlieferungen von Vater auf Sohn, Gebråuche,
1
Unwiſſenheit und
Herrſchen überall.
Die Schafe ſind ziemlich gut
und geben eine recht gute Wolle. fragte ich
folglich Eigenfinn
Ehe ich ſie ſah ,
den Pächter: ob ifre Wolle lang oder
kurz von Haar rey ; er antwortete mit : je nåher man der Scurzeit fen,
um deſto långer ſey fie .
59 Ich
lange und kurze Wolle
was
erklärte 'ihm,
rey ; die Verſchiedenheit zwiſchen den Schafen die ſie geben ,
verſchiedie Anwendung bey der
ihre
Verarbeitung
folglich
und
dieſe oder jene Art, in
Grund,
den
warum
dieſem oder jenem Theile
Englands vorzüglich gehalten
werde.
Er
hårte
mich an und ſagte mir, das alles Fennen wir pier nicht; der Gebrauch macht, daß kein Pächter eio man erkundigt
nen Widder auf dem Hofe hålt,
fich wo ein guter iſt, miethet ihn oder ſchickt aud die Mutterſchafe hin. ne Ochſen
Herr Evans måſtet ſeie
Heu und Maismehl,
mit
eines Buſhels
oder
den Tag
zu
6 Quarts zwei vers
fchiednen Malen ; feine Ochſen ſind ziemlich, aber nicht ausgezeichnet gut. verkaufte er
In meiner Gegenwart
alle die er damals hatte, wore
17,
unter ein alter Stier und eine ſchöne Kuß war , für alle zuſammen
bekam er 906 Dollars , die
Kuß allein foſtete 42 ; fie war 3 Jahr alt, groß und von guter Art, man faufte ſie zur Zucht in einer andern Gegend.
Die Futterrübe wird nur in Garten , als Ků. chenkraut, baut.
\,
oder einen
halben Acre voll,
ges
Der Bau des Kohls, ſo wie der Rüben
auf dem Felde, iſt
unbekannt.
Kartoffeln wero
den in großer Menge gebaut.
Die Kenntniffe,
die nöthig ſind ,
um guten Miſt zu bekommen ,
60
find hier
ſo unbekannt,
der Landwirthſchaft, erfordern . zu
Es
ſammeln,
die
wie alle andere Stücke nur etwas
Ueberlegung
iſt kein Loch im Hofe,
um ihn
feine Sorge darauf gewandt, ihn
durch den Urin aus den verſchiednen Stållen zu verbeſſern , zu verhindern daß der Regen von den 1 Dächern ihn nicht durchſpůle und ſeine Kraft ſchwäche;
er liegt im Hofe,
in großen Haufen ,
verfault dort nicht, ſondern trocknet ganz aus. Uebrigens iſt dies Gut eines der ſchönſten ,
1 die man ſich wünſchen kann . Der Boden, Lage, das Waſſer,
die
das Ganze zuſammengenom .
men läßt nichts als eine verſtåndigere Bebauung wünſchen, deren es ſo ſehr, als irgend eins in der Welt fähig iſt.
Seine Lage als Ausſicht,
als
in einem freundlichen , ſehr
Landſchaft iſt reizend,
ofnen Thale, das gut gewäſſert iſt und das meh. cere
der lieblichſten Hügel von ungleicher.Hobe
umgeben, die zum Theil bebaut, zum Theil be Holzt ſind. Eine
Sågemühle
Guts aus ,
macht einen Theil dieſes
ſie iſt beſtåndig in Arbeit,
entweder
für das Gut, oder den Beſißer, oder fürs Publis kum.
Der Urbeitelohn iſt 3 Sh, für 100 Fuß
geſchnittner Dielen .
Dieſe Mühle hat nur eine
Såge, die Menge Waſſers könnte zum wenigſten drey treiben .
Dies Waſſer, mit dem man nach
621
Belieben ſchalten
kann,
würde noch verſchiedne
andre Mühlen treiben können, und ſo den Werth des
Gutes ,
und
die Betriebſamfeit des Landes
vermehren ; alle würden in Reading, oder in Pķis ladelphia den
fichern Abſaß ihrer Arbeit finden .
Die Zäune und die Wirthſchaftsgebäude, die der Gouverneur Mifflin in febr ſchlechtem Zuſtande gelaſſen hat, werden wieder şergeſtellt,
und bald
wieder ſehr gut im Stande ſeyu. Herr
bezahlt,
Nicholſon
wie
ich
geſagt
habe, Herrn Evans , der ihm von der Einnah . me und Ausgabe Rechnung ablegt, der ihm aber Seine Ab.
bis jeßt noch kein Geld geſchickt hat. ſicht iſt ohne Zweifel,
durch eine ſolche Verwal.
das Gut in guten Stand zu reken ,
tung,
um
dadurch den Werth davon über den, den die Zeic bis jeßt noch bey allem Landeigenthum in Ame. rifa verſchaft
hat, zu geben.
Gegenwärtig gilt
der Buſhel Weizen 15 Sh ., Mais 3 Sb ., Ha. Urbeiter findet man þier ogne Schwies
fer 5 Sb.
die Bee ! rigleit und in einer ſolchen Menge, als dürfniſſe des Landbaus zu jeder Zeit nothwendig machen
können.
Aus
über dieß Gut
Beſondern
was ich im
allem dem, geſagt
habe ,
iſt
es
klar, was es bey einer beſſern Verwaltung werth ſein könnte. Die
soo brachliegenden
Acres
geben
das
62
zur Uusbeſſerung des Hauſes und der Zune no . thige Hols ; ſo geben
ſie
auch Brennholz,
das
wie ich ſchon geſagt þabe, in Reading zu 31 bis 41 Dollars die Klafter verkauft wird, nach rei. ner verſchiednen Beſchaffenheit, und das iš Dole lars zu fållen , ding
klein
zu machen und nach Reas
zu bringen , foſtet.
Herr Evans glaubt,
daß dieß Stůck Land weder urbar gemacht, noch viel
zu Brennholz
genugt
werden
müſſe,
weil,
wenn man die Bäume wachſen laſſe, fie den Ca. pitalwerth des Landes mehr erhöhen werden, als das Einkommen , dre
Verwendung
kann .
das man durch irgend eine an. des
Erdreichs
davon
ziehen
Ich weiß nicht, in wie fern er Recht hat,
man müßte, um ſich einen Begriff davon machen zu können, das Gehölz durchſtreifen , die Bedürf niſſe und Gebräuche des Landes fennen, und man weiß ja wie man in Frankreich , wo man die Bes nußung
der Wålder zu einem ſo
hohen Grade
der Berechnung gebracht hat, Forſtwiſſenſchaft für eine der ſchwerſten Wiſſenſchaften pålt. Mein Freund Herr Guillemard , ' der fein Bett etwas mehr und die Pachtungen etwas mes niger , als
ich , lieb bat, ließ mich einige Stunden
früßer von Reading abreiſen ; lico mir nach,
er fam in Änge.
und von dort machten wir uns
auf den Weg nach Lancaſter.
Eine Communis
63
cation von Staats wegen giebt es zwiſchen Lan . caſter und Reading,
die doch
Stådte find, nicht. ding nach
beyde
anſehnliche
Die Stage geht von Rea.
Harrisburg ,
das
an der Susque.
þannah und auf dem Wege nach Pitsburg liegt. Von Harrisburg geht eine andre nach Lancaſter, wodurch
aber ein Umweg mit der Poſt von un.
gefähr
80 Meilen entſteßt,
Wege
nur
wohl
eine
Bethlem
31 Meilen Poſt,
naď
die
es auf gradem
da
Es giebt freylich
ſind. zweymal
Lancaſter
die Woche
über
Reading
von fåhrt,
aber ſie iſt von keinem Nußen für den Reiſen . den .
Dieſe Poſt,
die
doch
80 Meilen maďt,
bringt Håufig nicht einen einzigen Brief mit ; al. les beweiſt, ſen, aber ficher
daß
alles
das Land noch
im Kindesalter
beweiſt auch, daß es ſchnell und
einem großen Zuſtande der Stårke entge.
geneilt. Das Land
zwiſchen Reading und Lancaſter
iſt voll von Bergen und Thålern, die Berge find nicht hoch ,
aber
hången naße untereinander zu:
ſammen , die Thåler find lieblich ,
friſch ,
gut ge.
wåſſert, voll von ſchönen Wieſen und ziemlich bes wohnt.
Faſt alle Einwohner find Deutſche oder
wenigſtens von deutſcher Abkunft, und ſie bewah . ren
auch dieſe ſo getreu,
daß der größte Theil
feine andre als dieſe Sprache ſpricht.
Die Håut.
64
ſer finð klein und ſehr ſchlecht unterhalten, Scheunen groß
und werden
die
fleißig ausgebeſſert.
Der Anblick des Landes im Allgemeinen , der würf. lick angeneým und reich iſt, gleicht dem bey den vo. ghefiſchen Gebürgen, ausgenommen , daß die Berge ben weitem nicht ſo hocke find. ſtoßt man
Ben jedem Schritte
auf Båche oder Creeks,
man findet
viele Mühlen, ein glänzendes Grün .
Der Weg
iſt ziemlich gut, bis auf einige Stellen die voller Felſen oder ſehr kothig ſind. caſter ſenken ſich
4 Meilen von Lan.
die kleinen Berge und endigen
fich zwey Meilen von der Stadt in eine Ebene. Auf dem Wege hielten wir uns in Ep bra. ta auf, wo wir die Dunkers, eine Art von Mön. den beſuchten, die in Amerika durch ihr einfames Leben ſehr bekannt ſind, da ſie ſich überdies nur in ſehr kleiner Anzahl
finden.
Wir þatten uns
mit einem Briefe an den Decan der Geſellſchaft, einen Pater Miller verſehen.
Das Haus, das
von ſchlechten Steinen aufgeführt und mit ſchlech . ten
Latten
bedeckt
Einſiedlern ,
iſt,
der Aufenthalt
den Ueberbleibſeln von
vor etwa 40 Jahren ten.
iſt
von
rechzig,
die
dieſe Geſellſchaft ausmach
Einige Soiſen von dieſem
Hauſe iſt das
Schweſtern aus deſſelben Ordens,
die 10 bis 12
an der Zahl unter Der
denſelben Befehlen ſtehen .
ehrwürdige
Pater
Miller
war
der
erſte
65
erſte Mönch
dem
wir
aufſtießen ,
und würflick
war er damals grade allein zu Hauſe; die übris gen Brüder hatten den Sabbath
(die Dunkers
fenern den Sabbath) benußt und waren ſpazieren gegangen .
Pater Miller iſt ein Greis von ben .
nahe 80 Jahren ,
er þat noch Feuer in
Augen und eine lebhafte Einbildungskraft.
ſeinen Un .
fre Neugierde vermogte uns, uns nach der Stife tung des Hauſes erkundigen.
und den Lehren des Ordens zu
Pater Miller leiſtete unſern Wün.
fchen nur zu weitläuftig
ein Genüge,
indem er
uns, bis auf die kleinſten Puncte von ihrer Lehre, und die beſonderſten Umſtände von der Geſchichte der Dunfers erzählte.
Dieſe Geſchichte iſt eine
Kette von Thorbeiten , wie die aller Mönche, von Ehrgeiz und von dem Beſtreben ſich den Staate zu
entzießen ,
ift.
wie
Sie ſind
das
allen
Einſiedlern
eigen
an demſelben Drte, wo ſie rich
noch jeßt befinden, von
einem gewiſſen Conrad
Penſel geſtiftet, einem Deutſchen , der aber bald mit ißnen einfaß,
daß das Einſiedlerleben weder
das angeneßmſte, nod, das nůžlichſte rey ; er hat fie in eine Geſellſchaft geſammelt,
und
dem damals wüſten Pitsburg geführt. Peyſel nach
folgende
Prior
wollte
einigen zu ſtrenge halten,
ſeine
ſie nach Der auf Mönche
nach andern ſie
zu einem wandernden Leben gewöhnen : fie brach.
66
ten daher einige Jahre in Streit und in beſtåns diger Unruhe hin ; erſtlich gerſtreuten ſie ſich , nach . þer verſammelten
ſie ſich wieder,
wo ſie geſtiftet
Der alte Pater ſagte uns , daß ihre Re.
waren.
ihre Güter
gel ſtrenge, ihre Lebensart ſparſam ,
gemeinſchaftlich reyen, und daß es weder Oberberrs ſchaft
noch
ihnen
gebe ;
ſonſt irgend einen Unterſchied unter er gehe
fagte er uns , alle
ſelbſt,
Nacht um 12 Uhr zur Kirche. Gelübde
Armuth
der
Sie haben das
und Keuſchheit
abgelegt;
doch giebt es einige die ſich verheyrathen , verlaſſen denn
dieſe
aber das Haus, und wohnen mit
1 ihren Frauen im Lande umher.
Einige verlaſſen
das Haus ohne ſich zu verheyrarben,
ſie handeln
aber, ſagte der Pater, gegen ihren Eid ; es giebt aber fein Geſek, einen ſolchen zu belangen . fleiden ſich in
Sie Win.
einen langen Rod , der im
ter von grauem Tuch , im Sommer von weißem Leinen gemacht iſt und um
den leib mit einem
ledernen Riemen zuſammengebunden wird.
Sie
auf
einer
tragen Bank ,
einen
langen
noch immer,
im Grabe ſchlafen. Ausdrücke.
Bart,
ſchlafen
ſpricht mein Pater, bis ſie Es ſind
das
ſeine
eignen
Der Geiſt des Jahrhunderts,
und
das Land das ſie bewohnen, iſt für das Mönchs. leben gar nicht eingenommen, und Pater Milo ler fiegt daßer mit eben ſo vieler Gewißheit als
67
Betrübniß das Ende ſeines Ordens berannahen , der nod, einige andre Niederlaſſungen in einer oder zwey
Grafſchaften von Pennſylvanien beſißt.
Was die Lehrſage des Ordens betrift, ſo ſind ſie eine Vereinigung des Alerabgeſchmackteſten, was Wiedertåufer, Univerſaliſten , Calviniſten, Luthera ner,
Methodiſten
Juden,
beweinen
und
den
ſelbſt Katholifen
Fall
unſers
erſten
lehren.
Sie
Vaters,
der lieber ein fleiſchliches Geſchöpf, die
Eva, zur Frau hatte, als wollte, daß die ģimmli. ( che Sophie, ein ganz göttliches Weſen , ein Kind gebåþren rolle; dieſe würde ſich dann in die geia ſtige Natur Adams geſenkt haben, und ſo würde ein Geſchlecht
erzeugt ſeyn,
das ganz rein
und
ohne irgend einen förperlichen Beſtandtheil gewe. Sie beweinen die Nadſicht Gottes,
fen wåre. nach der ſchen
er dieſem Verlangen des erſten Men
gewillfahrt habe,
verfahren wolle. Zeitpunkt
der
dieſes Zuſtandes
aufgehalten ;
hier wie die Thiere
Inzwiſden Gott hat nur den der Vollkommenheit
er wird kommen und die Dunfers
fehen die Zeit, wo nach der allgemeinen Auferſte. þung
rich in einen
Sophie ſenfen wird.
jeden von uns die göttliche Es iſt das alles ro rona
nenklar wie das hohe Lied . zwei Stunden auf, Mönchs
anzuhören ,
Wir opferten 'faſt
um das Geſchwåg des alten der ganz
in Feuer gerietß
1 68
über das Glück ,
uns davon unterhalten zu kön.
nen , und vorzüglich über den Gedanken, daß ſich die göttliche Sophie ſo auch in ihn ſenfen würde. Ein
andrer Ordensbruder,
dem
wir begege
ſchien weniger von dieſer Hofnung durch . Er war ein Mann von 30 drungen zu ſeyn . neten ,
Jahren , der etwa iſt ein Buchdrucker. densregel der
ben
13 in dieſem
Hauſe lebte ; er
Er ſagte uns, daß die Oro
weitem nicht
fo ftrenge rey ,
als
alte Mönch vorgebe ; daß fie den Ertrag ih.
rer Arbeit nur theilten , wenn ſie wollten ; daß fie ganz nach iþrem Gutdůnten lebten ; daß fie Thee und Caffee trånfen.
Er ſchien uns ein nicht ſo
enthuſiaſtiſcher Freund des Gelübdes der Reuſch . Beit zu ſeyn , als Pater Miller, und auf nnſre vor. gelegte Frage : ob viele Brüder ſich verheyratheten , und ob man denn glaube, daß fie etwas dadurch verbråchen ; antwortete er : daß viele dieß thàten , und daß er glaube ſie thåten Recht daran ; denn , ſagte er : haben nicht die Weiber ihre recht gro . Ben Reize.
Ehe wir den alten Pater ,
von dem
uns dieſer junge Mönch fchon Hatte glauben ges macht, daß er
ſeine Erzählungen etwas übertries
ben babe, verließen , überzeugten wir uns, daß er felbſt fogar in genauer
Angebung der einzelnen
Umſtånde ihres Lebens gefehlt habe ; wir ſaben nemlich in einem Zimmer, das an das ſtieß, was
69
er uns
als das feinige gezeigt hatte, ein ſchönes
Federbette, von dem er uns doch eingeſtehen muß. te, daß er bisweilen darin ſchlafe und in dem er, wie
der
junge
rohläft; in zeichneten
Dunfer
behauptet,
alle Nächte
der Kirche : faben wir einen ſo ausge. Plaß,
als
ihn
nur immer
der Prior
eines Benedictiner - Kloſters Şaben tann . halben ſind
Udent.
die Mönche rich gleich, allenthalben
ſind die Menſchen, die ifren Lebensunterhalt auf die
Täuſchung
andrer
berechnen,
Europa wie in Amerifa,
Becrüger ;
allenthalben ,
in
ſind und
werden immer die Menſchen dieſelben renn , wenn man
ſie
in
dieſelbe Lage
bringt.
Das Haus
gleicht, was die Mobilien, das deuſſere betrift, ei nem
Kapuziner - Kloſter ;
Armuth Wir
neben einem
beſuchten
allenthalben
prahlende
halbverborgnen Federbett.
das Nonnengebåude nicht,
weil
wir nur dieſelben Thorheiten, denſelben widrigen Schmuß
gefunden
þaben würden ;
weil
ſie
alt
find ; weil ſie unſre Neugierde durchaus nicht reis zen
fonnten ;
wußten. fchen ,
die Dunkers auswendig
Dieſe Leute ſind übrigens gute Men .
fie leben vom Ertrage eines Gutes
300 Acres ; man
weil wir
ſie
thun Niemanden
von
etwas Böſes,
lacht ſie im Lande felbſt aus,
und hat ſie
bey alle dem ziemlich lieb .
Zwiſchen Reading und Lancaſter iſt das Erd
E 3
70
reich voll von kleinen Kalfſteinen und von Schie. der ſich
fer, Ben
in
häufig
Lancaſter
großen
die Menge
nimmt
findet.
Stúden
dieſer Kalf .
ſteine zu ; das ganze Land iſt voller Eiſenminen die im Allgemeinen foon
und die Schmelzöfen,
zwiſchen Bethlem und Reading zahlreicher werden , dieß
werden
auf eine
auffallende
Art
zwiſchen
Reading und Lancaſter,
ohne daß doch viele von
ihnen am Wege lågen .
Wir
den Ofen,
hatten die Abſicht,
der Herrn Colman geport, und der
in der ganzen Gegend einer der anſehnlichſten iſt, zu beſuchen ; aber da er weiter aus unſerm Wege lag , als wir anfänglich glaubten , gaben wir dieß Wir ħaben allein erfahren, daß die Arbei.
auf.
ter monatlich 8 bis
10 Dollars Lobn, frene Koſt
und Wohnung erhalten .
Der Gießer erhålt 5 Sh .
Die Sonne Gußeiſen 30 Sb ., und 40 Sý. die Man behauptet bier , daß
Tonne Stangeneiſen.
der Gohe Getreidepreis den Ertrag der Gießereien weniger anſehnlich werden laſſe. Wir hatten pferde
in
den Bedienten mit dem Pac .
Reading gelaſſen , das,
wie ich geſagt
þabe, ſich ſchon den erſten Tag verwundete. Freund von
Guillemard
Lancaſter
und
wollte erſtlich
Harrisburg
dienten machen ,
und
Northumberland
ſchicken ;
1
ihn
opne
den
Mein Weg
den
Ber
graden Weges
nach
aber
batte
Joſeph
71 Luft Lancaſter zu ſehen. Güte
konnte ihm dieſe
Herrn Guillemards kleine Gefälligkeit nicht
abſchlagen ; er machte ſich deswegen einige Stun. den nach uns auf den Weg nach Lancaſter, und brachte das Pferd dorthin ; wir haben ihm wenig. ſtens 80 Pfund von ſeiner Laſt abgenommen, in. dem wir viele von Herrn Guillemards Effef. ten nach Philadelphia ſchickten.
Man hatte den
Packſattel wieder in Ordnung gebracht; und doch kam es verwundeter an, als es geweſen war.
Es
iſt das würklich ein ſehr unangenehmer, gar nicht unbedeutender
Vorfall ;
denn meines
Freundes
Denfart låßt auf fein baldiges Ende unſrer Leis den hoffen. iſt ſie gut ,
Man muß Geduld haben ; zu allem und es iſt nicht gut,
ſie bey irgend
einer Sache nicht zu haben.
Lancaſter den riten May. Wir famen um 9 Uộr des Abends, die Zeit des Abendeſſens,
in Lancaſter an.
Den andern
Morgen fam der Reitknecht mit dem verwundeten Pferde nach. Aufenthalts
Das
in Lancaſter,
Pferdes abzuwarten, mehrt,
Unangenehme um
eines langen
die Heilung des
war noch reßr dadurch ver.
daß faſt alle die Perſonen ,
Briefe hatten, abweſend waren,
an die wir
und wir þatten
zwolf; nur drey waren in der Stadt . Der General
E 4
1
72
Hand , der eine Meile von Lancaſter wohnt, war jekt grade in der Stadt, wo wir ißm denn auch unſern Beſuch machten.
Wir ſahen ſeine Frau
und ſeine Kinder ; allein er zeigte uns dadurch, daß
er uns keinen Gegenbeſuch machte,
ziemlich
deutlich , daß ihm die Wiederholung unſrer Beſus che
nicht
fehr
angenehm fey.
Herr
Jorep
Bridle war zwar in der Stadt, aber frank und Herr Montgommery , an den uns Herr Brid. le aus Reading einen Brief gegeben hatte, war nicht zu Hauſe ,
als
wir ihn beſuchen wollten .
Dieſes Zuſammentreffen kleiner widriger Umſtån . de beſtimmte uns ernſthaft einen Entſchluß zu faf fen, um nicht Plans
länger in der Ausführung unſers
durch Hinderniſſe aufgehalten
zu werden,
die fich feit unſrer Abreiſe von Philadelphia uns in den Weg legten. þaftern Fällen , als
Erfahrung hat mir in ernſt. dieſer
Hülfe des Augenbliks ,
war, gezeigt,
daß die
die dem unentſchloßnen
und trågen Menſchen ſo angenehm iſt, eine Bes fchwerde nur entfernt, indem ſie eigentlich ſie gro Ber macht.
Ich weiß
aber auc,
quemſte und leichteſte Hülfsmittel ſich
über alles das
fchwerlich fällt.
wegzuſeßen ,
daß das bes von allen iſt,
was einem be .
Mein Freund Guillemard
will dieſen Grundſak annehmen und wir haben uns daher entſchloſſen ,
uns auf das einzuſchrán .
73
fen ,
was wir mit unſern drey Pferden fortbrin .
gen können, ohne ſie zu regr zu belaſten, und al. les das nach Philadelphia zurückzuſchicken, ſie nicht fortbringen können. nern Unruhe
befreyt, iſt
was
So von aller fer.
unſer Geiſt empfängli.
cher für die Nachrichten , die wir allenthalben ein . zuziehen Hier
wünſchen ,
wo
Gelegenheit
fich
zeigt.
hat ſie uns der Beſißer des Wirtyshauſes,
in dem wir abgetreten waren, gegeben. Dies Schilde,
Wirthshaus füþrt einen Schwan im und wird von Herrn Slaw
gehalten,
der es nun ſchon ſeit 30 Jahren inne hat.
Die.
ſer Mann war ſonſt reßr reich, bat aber Unglüds. fälle gegabt,
die feine Vermogensumſtånde
Herunterbrachten .
Geſchäfte
regr
mit Schmelzöfen ,
Handlung und Geſchäfte andrer Art die er unter. nahm ihn
und bey
denen er betrogen
faſt ganz ruinirt.
Der Verdruß unters
ſeine Frau, die muthiger
war (wie das faſt alle Weiber ſind,) geſunfnen
Muth .
haben
Er mußte alles, was er
erworben þatte, verkaufen . grub ſeine Geſundheit;
ward,
bob ſeinen
Er war immer ein ehrlicher
Mann geweſen ; ſein Stand als Wirth und Mit. glied der Aſſembly von Pennſylvanien hatten ihn bekannt gemacht und ihm Freunde verſchaft.
Dieſe
Freunde halfen işm , ließen iſm Geld , verſchaften ifm Credit.
Einer von ihnen faufte 1500 Acres
Es
74
Land, die er ben Wilfsbarre an der Susque. þannah beſaß und ſagte ihm ,
wie der Kauf ges
ſchloſſen und richtig gemacht war, daß er ſich nur für den Verwahrer derſelben anſehe, und daß er fie
ihm
zu demſelben Preiſe wiedergeben wolle. er hat die
Glücksumſtånde beſſerten fich ;
Seine
Låndereyen bey Wilfsbarre abbezahlt, die er alſo jekt wieder beſigt, hat andre bey Northumberland gekauft, hat eine ſeiner Tochter verheyrathet, þat von ſeinen Söhnen in der Armee unterge
zwey
bracht und alſo, ſo ſeinen alten Wohlſtand wieder hatten
Wir
erlangt.
Briefe
an ihn ;
er war
grade in Philadelphia, aber feine Frau und zwey von ſeinen Söhnen waren zu Hauſe und haben , uns die Nachweiſungen gegeben, die wir nur im. mer
von den andern Perſonen ,
an die wir ads
dreffirt waren, båtten erwarten dürfen .
von
Lancaſter
iſt auf dem ganzen feſten Lande
Amerika
die
ſelbſt gebaut iſt.
größte Stadt,
die im Lande
Sie liegt 20 Meilen von der
Susquehannah und eine þalbe Meile vom Cons newago, Creef,
der
einem
großen ,
ſtill
fortfließt,
nicht zu gebrauchen iſt.
ziemlich
waſſerreichen
aber zur Schiffahrt
Dieſe Stadt, deren Ge.
biet der Familie des Herrn
Will.
Hamilton
von den Penns geſchenkt iſt, mit denen ſie vers wandt war, iſt 1731 zu bauen angefangen wors
75 den , die
in
der Abſicht,
Grafſchaft
hier eine Hauptſtadt für
anzulegen.
Grundmiethe ' von
Das
Land
iſt
auf
den Hamiltons ausgethan ,
die ee nicht verkauft, aber die Grundmiethe bey neuen Låndereyen verſteigert þaben, ſo wie faufi. gere Nachfrage gefommen iſt, preiſe aller Orten
geſtiegen
und die Lånder.
ſind,
Da ſie noch
eine große Menge Land rund um die Stadt be. fiken ,
ſo giebt Will .
ſelbe Art weg,
und
Hamilton es ſeine jährlichen
Einfünfte,
die alſo aus nicht verkäuflichen Renten belaufen ſich jeßt auf 4000 Dollars. zahlung dieſer Renten
beſtehn, Die Bee
hat wåhrend des Krieges
einige Schwierigteit gehabt, ton und die Familie Penn, er iſt, Torys waren .
auf die.
weil Herr Hamil . deren Verwandter
Inzwiſchen ſind faſt
alle
Růdſtånde bezahlt und bey den laufenden Zinſen macht man keine Schwierigkeit. Die Volksmenge in Lancaſter aus 6 bis 7000 Seelen .
beſteßt etwa
Sie nimmt jeßt nicht
zu, ſondern ſogar ab, in Folge einer reßr fortge. regten Auswanderung derer Einwohner, denen ihr Fleiß ein hinreichendes Capital verſchaft hat,
um
in den weniger bewohnten Gegenden von Penn ſylvanien
und in dem hintern Lande von Mary.
land einige Låndereyen kaufen zu können ; und die in der Grafſchaft Lancaſter
felbſt fich nicht an.
76 kaufen
weil
fönnen,
alles Land
dort in einem
7 ſehr hohen Preiſe iſt. Das Land foſtet um die Stadt, und ſelbſt node
in einer ziemlichen Entfernung davon,
bis 80 Dollars der Acre.
so
Der Preis deſſelben
þat fich feit drey Jabren mehr. wie
verdoppelt.
Der General Hand hat vor 5 Jaþren das Gut, auf dem er
jeßt
Stadt,
25 Dollars den Acre
für
neulich 80
wohnt,
zwey Meilen
dafür ausgeſchlagen .
von der
gekauft und
Herr Scott,
Slaws Schwiegerſohn , hat neulich ein Gut ges kauft, das er mit 100 Dollars den Ücre bezahlt þar. · Die
Vermeşrung des Preiſes iſt faſt dies
felbe im ganzen Amerika , wenigſtens in dem bes wohnten Theile.
Herr Slaw hat ein Gut ge.
kauft ben Northumberland vor ungefähr s Jah . ren für
40 Sb . den Acre ;
er hat es das legte
Jahr für 54 Sj. wieder verkauft, und mit dem Ueberſchuß ein niedliches Gütchen , das eine halbe Meile von Lancaſter zwiſchen der Heerſtraße und dem Creet liegt, gekauft. Dieſes Gut, zu dem 110 Acres geødren, iſt nun
in einem
bis 20 Acres
ſehr guten Cultur - Zuſtande. liegen im
18
ſchönſten Wieſengrund
von Klee und Timotheusgras, 25 liegen in Wal. dungen , das übrige wird beadert.
Er bringt 12
bis 14 Tonnen Miſt auf den Ader, låße nichts
77
1 brach
liegen,
hat
aber
Landwirche dieſelben
ſo
gut wie die andern
Vorurtheile für die flachen
Furchen , für die kleine Anzahl
von Schafvieß.
D Sein Sohn , mit dem ich auf dem Gute berum
n ging ,
geſtand
Erfahrung
in Europa
Amerikaner nickc
mir zu, daß
ſtreiten ,
weniger eifrig
weniger
genau
ber
die Theorie und die
gegen die Gebrauche der
übrigens
iſt
ergeben
und
ſeinem
ihnen
er
um
låßt ſie nicht
Vater ,
über
deſſen
Landbau er die Aufſicht þat, und in ſeiner eignen Pflanzung, ben Northumberland, befolgen . Das Land iſt in der Gegend von Lancaſter noch beſſer,
als in der von Reading.
wohnliche Ernte
giebt
is
Die ges
Buſhel Weizen ,
das
übrige Rorn verhåltniſmäßig. Alles Reading.
iſt
viel
teurer in Lancaſter als in
Der Tagldöner bekommt den Tag 4 Sh.
und findet ſich ohne Müße.
Es iſt dort derſelbe
Schlag guter Menſchen wie in Reading , ſie ſind eben ſo betriebſam .
In der Stadt und den um .
liegenden Gegenden
giebt es
viele Gerbereyen ;
vorzüglich viele Mühlen , die ihr Mehl nach Phi. ladelphia
auf
Wagen
ficken ,
die
häufig
zur
Růdkfracht verſchiedne Kaufmannswaaren mitneh. men, die von dort durch das ganze hintere Land vertrieben werden .
Bis bieber iſt der Weg ſchlecht
geweſen , eine turnpike ( Chauſſeehaus )
das man
78
anlegen will ſeyn
fertig
und das wahrſcheinlich im Herbſt
wird, wird
die
Kommunication
ges
fchwinder und leichter machen . Die Mehlhånd . ler ſcheinen ſich ſchon an die Idee zu gewähnen , 2 bis 3 Dollars Wegegeld mehr zu bezahlen und breitere
Råder
für
ihre
Wenn die Susquehannah
Wagen
anzuſchaffen .
bis Wright fchiffbar
wird, was nicht lange dauren kann , ſo wird der Mehlhandel auf dieſem Wege noch viel betrachte licher werden ; worfne
wenigſtens ro lange,
Schiffbarmachung
des
bis die ento
Suatara und
des Delaware vermittelft des Schuylkil vollen . det iſt.
Einige Fuhren , die feine Rückfracht in
Philadelphia machen , laden ihr Mehl in
New ,
port, 45 Meilen von Lancaſter , auf der Chauſſee ab , wo es auf den Chriſtiana gebracht wird , der, da er ſich in den Delaware ergießt , mit Phi. ladelphia eine Kommunikation macht. In einem
freyen und jungen Lande werden
die Zahlen . Reſultate des Handels felten melt.
So weiß
geſam .
man die Zahl der Fuhrwerke,
die von Lancaſter und den umliegenden Gegenden nach Philadelphia gehen, um Mehl und andre Lebensmittel þinzubringen , nicht genau ; Inzwiſchen weiß man , daß es nichts feltnes iſt, daß an ei. nem Tage gehen ,
70
bis
80 Wagen
durch Lancaſter
und man glaube, daß Herr Withimor,
79
der dem
auf ſeine Koſten
vor
einigen
Wege nach Pžiladelphia,
Jahren
eine
auf
Meile von
Lancaſter, eine Brücke hat bauen laſſen , mit der Bedingung : dort das Recht zu haben einen Brů. chenzoll zu heben, jåþrlich den Belauf deſſen, was feine Brücke zu bauen gekoſtet hat, ( 1650 Dola lars ) wieder einnimmt. Reuter 2
Er läßt ſich von jedem
und von jedem Wagen
11 pence
beo
zahlen, ob er gleich das leßte bis auf 18 p . trei Die Unternehmer der Chauſſee find
ben könnte.
durch die Regierung bevollmächtigt, dieſen Brů. chenzoll an
ſich
zu kaufen ,
die
Stadt
wenn der Weg fers
tig iſt.
Wenn
nicht an Häuſerzahl zu.
nimmt, ſo verſchönert ſie ſich doch .
Die Häuſer
ſind durchgångig viel größer als in Reading, und von Ziegelſteinen ,
von
Stein
Die Hausmiethe iſt faſt dieſelbe wie
aufgeführt.
Es giebt eine Menge Steinbrüche
in Reading .
rund um die Stadt fchiefrichter
ganz
auch
oder
Es
her.
Quarz, der
ſeßr
bricht
darin
ein
hart iſt
und
ſich
leicht ſchneiden låßt, ohne deswegen doch jemals in großen Stücken
aus den
ausgebracht zu werden . Rutgenmaaß
verkauft ;
18 Zoll Höhe,
Steinbrüchen
her.
Die Steine werden nach ſie
bålt 16 Fuß Långe,
18 Zoll Breite, und koſtet in die
Stadt geliefert 1 Dollars , und
Dollar um fie
80 Der Straßen
aus dem Steinbruch zu bringen . verſchaft
bau
jeßt
dieſen
Steinbrüchen
großen
Abſak. Die Denkart iſt ſo
gut,
der Einwohner
in
Lancaſter
wie die der Einwohner in Reading.
Inzwiſchen iſt doch eine demokratiſche Geſellſchaft þier, nen nen .
die nur aus 12 Perſonen beſteht, 4 oder
von den
s den Verſammlungen nie beywoh.
Die Unternehmung von Pitsburg, auf die
die Amerikaner ſehr ſtolz ſind,
vorzüglich in den
Gegenden wo die Milig dazu mitgewirkt hat, hat die Jacobiner . Geſellſchaften ſehr ſo wie das auch
niedergeworfen,
die Misbilligung des
Senats
und die Unterſuchung der Repräſentanten gethan þat, obgleich die Meynung, ihnen einen Verweis zu geben, dort nicht durchging. dieß
bat ihnen aber
der
Präſidenten den Garaus Empfindungen ſogar eine
des
Mehr als alles
perſdnliche gemacht,
Tadel des
für
den die
der Achtung,
der Hochſchågung,
Vertrauens und
des Enthuſiasmus,
beynahe
allgemeine
Stimmung
in
Ameri.
ta find. Die Stadt Lancaſter iſt mit ſchön gewäſſerten Wieſen umgeben .
Ich habe mit Vergnügen ein
Rad gefehn, deſſen einziger Zweck war , das Waſ. ſer zur Wäſſerung zu fich iſt ziemlich traurig.
heben .
Die Stadt an
Sie hat mehr das Un. fери
81
fehn einer Stadt, gen es
sier
nåper
als Reading ;
die Häuſer lies
aneinander und ſind zahlreicher,
giebt hier breite
Steine
neben den Häuſern
und die Gaſſen ſind, wenn nicht gepflaſtert, doch wenigſtens fart. ſches Gebåude,
Das Gerichtshaus iſt ein þúb reinlich und zierlich .
þier 2 oder 3 hůbiche Kirchen.
Es giebt
Die ganze An.
zahl der Pläße, die zur Gottesperehrung beſtimmc ſind ,
Das
macht 7 aus .
Wirthshaus
fum
Schwan iſt ohne Zweifel beſſer, als irgend eines in Philadelphia , weniger 'pråchtig als die donen engliſchen Feins
Wirryshåuſer ,
aber doch in der Art ;
fann wenigſtens reinlicher ſeyn.
Es hale
eine große Zahl von Bedienten und die Beſiger des Hauſes,
denen man es anſieht daß fie eine
gute Erziehung gehabt ħaben , genießen der Ach . tung , die billig in allen Ländern der ehrliche Mann genießen mußte , der Geſchäfte treibe, ſie ſehen wel che ſie wollen, wenn ſie nur nicht gegen die Site ten
verſtoßen .
Hier find dieſe Wirtýsleute vom
erſten Range .
Wie viele Europåer würden dieß
nicht anſtoßig finden ?
Die allgemeine Sitte in
Amerika ift, mit dem Wirche und ſeiner Familie zu eſſen und die Stunde der Mahlzeit, die er feſte feßt, anzunehmen .
Dieſe mandmal ziemlich un.
angenehme Gewohnheit Berſt angenehm ,
denn
iſt in man
dieſem Hauſe du. wird
nirgends im
ganzen Amerika eine beſſer erzogene Familie,
die
zugleich eine angenehmere Geſellſchaft gewåþre, als die des Herrn Slaw , auffinden . Einer von den beyden Sdýnen,
die bey der
Armee angeſtellt ſind, war zu Hauſe.
Er dient
in einem der Regimenter, die unter General Way. ne ſtehen ,
gegen die Indianer, und iſt in dem
Gefechte verwundet worden, worik vorigen Herbſt die amerikaniſchen Truppen fie etwas zurückſchlu . gen.
Das Genauere über dieſen Krieg iſt nicht
fehr unterhaltend .
Die Amerikaner ſprechen von
der Unwiſſenheit der Indianer in der Tactik mit derſelben Verachtung, mit der die Engländer von der amerikaniſchen Tactif, und mit der die Preu. ßen , die Oeſterreicher, und die Franzoſen wieder von der engliſchen
ſprechen .
Alles was ich von
dieſen Jndianern höre, erregt mein Intereſſe für . fie.
Die Amerikaner bekriegen fie,
um ſie aus
einem Lande zu vertreiben , was ihnen doch ge hört ,
und die Amerikaner an den Grånzen ſind
größere Räuber, ſind grauſamer, als die India ner, denen man es zum Verbrechen macht, das fie das Bergeltungsrecht üben und die noch über. das auf der andern Seite von den Engländern gegen die Amerikaner getrieben werden und ſo in ihrer 'rohen Unwiſſenheit Schlachtopfer des Ebre geizes und
des Haſſes
dieſer
beyden
geſitteten
83 Der Capitain Slaw verſicherte
Vstfer werden . mir,
daß man viele Weiße unter den getödteten daß dieß Englånder ſeyen ;
und
Indianern finde
thårige Officiere
daß man einige reør an
der Spiße
zu Pferde
indianiſchen Reihen
der
bemerkt
Habe und daß auch dieß Engländer geweſen was die indianiſche Armee durch die Vor
ren ; daß
ſorge der engliſchen Beſakungen unterhalten werde. Inzwiſchen als
die
beweiſen
dieſe Bepauptungen 'nichts , Amerikaner' gegen
Unthätigkeit der
Engländer
und gegen die Indianer.
die
Uebrigens
ſagt Capitain Slaw , daß er, ſelbſt in Kentucky , fein Land
geſehn
das
babe,
ſich
mit dieſem an
Güte vergleichen laſſe, vorzüglich mit den Gegen . den um den Fluß Miami ; daß die Pflanzenerde 20 bis 25. Fuß dick ren und daß die Felder, ' die von
den
fået ſind, und
und Bognen be.
Indianern mit Mais eine ſehr
fleißige Bebauung anzeigen ,
verſprechen ,
eine Erndte
die an Reichtgum
alles was er jemals geſehn habe, übertreffe.
Ich will nicht vergeſſen, ehe ich den Artifel Lancaſter ſchließe, zweyer Franzoſen zu erwåpnen , die hier
aus
den Colonien
niedergelaſſen
gekommen
þaben.
Der
ſind und ſich eine
mahlt in
Miniatur und verkauft ſeine ſchlechten Gemåhlde, das Stück zu 3 Guineen ,
und legt viel davon 3
ab ;
der
andre
iſt ein
ſchlechter Muſiker,
und
84
Laßt fid
auch
terricht
3
Guineen für jeden Monat un
bezahlen,
den
Jeder Schritt,
hat.
ren in den
Städten
er ziemlich viel zu
geben
man in Amerika,
den
es
oder auf dem Lande macht,
beweißt, daß jeder rein Glück hier gründen fónne , der
Und man überzeugt
es nur verſuchen will.
fich
dieſer Wahrheit
von
wenn man
perſönlicy
noch um vieles feſter,
die vielen Fremden kennen
die man clevers (geſchickt) nennt und die
lernt,
unter dieſem þåufig gemißbrauchten guten Namen ihr Glück machen .
Ich traf im Wirthshauſe zu Lancaſter mit Ubgeordneten
Brown ,
Fjerrn
Kongreſſe
zum
für Kentucky , zuſammen ; er ging nach Pøiladels phia,
des Kongreſſes
zur Sigung
Monat.
im
nächſten
Ich habe ihn ein wenig über Kentucky
ausgefragt.
Das
Reſultat
ineiner
eingezognen
Nachrichten iſt, daß das Land überall vortrefflich iſt,
und
häufig
bei
der
erſten Erndte 100 bis
110 Buſhel Mais giebt, Weizen aber die Hälfte ; daß das Land 6 Dollars koſtet, das Mehl 4 Dols fars
das
Barrel,
der Buſhel Mais
Dollars ;
1 daß die Vorfsmerige, die 1790 auf 9ccoo geftie. gen war,
jekt ſich auf 150000 beläuft; daß im
lekten Jahre eine Auswanderung dorthin geweſen fer von 25'000 Menſchen ; daß die Indianer dort.. bin feine Einfälle
mehr wagen,
und daß
dieſer
85
Theil der vereinten Staaten , worden iſt,
wohnt
der am Teşten bes
ſeinem Wohlſtande
der entgegeneilt, als irgend ein andrer. dort
Negerſclaven ;
15000
Schandfleck bald von gen,
Es giebe
dieß
iſt
Amerika ,
aber
er wird
auslöſchen ,
wenn
für
ſelbſt
geld win .
zwar
ein ſich
nicht diejeni,
die jekt von dieſem Handel Nugen ziehen,
Verſtand genug Þaben, ihn ſelbſt abzuſchaffen.
Von Lancaſter wandten wir uns nach M a y . town .
Der Weg von Lancaſter bis dahin führt
faſt immer der,
Die Gegend wird wil .
durch Holz .
als wir ſie noch auf dem bisherigen Wege
gefehn haben ; die angebauten Theile werden iin . mer ſeltener ; einige Thåler liegen inzwiſchen noch in
Wieſen
und Maisbau.
mehr man
Je
fich
von Lancaſter entfernt, deſto feltner werden Håu. ſer von gebrannten Steinen, oder gang von Steie , nen . ſer :
Man ſieht faſt nichts meør als Blockhau. immer deutſche Pachtungen, kleine Wohn:
þauſer
und
ziemlich Wege
große
ſchönen weiden ;
Man begegnet
Scheunen.
die im Holze
Kühen, bisweilen
ſieht
man
oder am
Scafvieh,
aber nur Truppweiſe 8 bis 10 Stück zuſammen . Nach
der Dice zu
dungen nicht ålter
ſcheinen die Wal.
urtheilen, als
30 Jahre zu
ſeyn.
Es
iſt inzwiſchen doch ſehr unwahrſcheinlich , daß man um
dieſe Zeit neue Pflanzungen 3
ſollte angelegt
tiefen
Dieſe Fåhre beſtand aus eis
Fahrzeuge,
Fuß hoch war ;
und groß genug,
wovon
das
Bord etwa
ſie war ziemlich ſtark gebaue
um 5 Pferde ohne irgend eine
augenſcheinliche Gefahr überzubringen . Der Schifo fer hat den Auftrag,
die Namen der Reiſenden
aufzuzeichnen ; man wußte die unſrigen (don ; wir waren
ſchon
feit langer Zeit durch den General
Simcoe, Statthalter des obern Canada, bey den Poſten gemeldet, der von unſrer Ankunft durd, Herrn Hammond , den engliſchen Geſandten in
Bbs
394 Herr
den vereinten Staaten, benachrichtigt war. der den Abend
Guillemard ,
vorher überges
fahren war, hatte geſagt, daß wir den folgenden eintreffen würden
Morgen
und der Capitain eis
ner engliſchen Fregatte, die am andern ufer aus. gebeſſert ward, ſchickte uns ſein Boot, ſo wie er uns
Unſer Wegweiſer
waþrnahm .
Pondrit
uns an den Fluß gegangen ,
war vor
um
die
Fährleute zu rufen ; wir ſtiegen ein, da ſie eher ankamen , als das Boot, deſſen Beſtimmung uns unbekannt war.
Die Ueberfahrt von der ameri
kaniſchen nach der engliſchen Seite dauert 4 bis 5 Minuten, und ungefähr eine Viertelſtunde vom nach dem amerikaniſchen Ufer.
engliſchen
Das
Fort Evie liegt am See 2 Meilen höher, als der Der Commandant hatte
Ort, wo man überfährt.
dem Fregattencapitain den Auftrag gegeben, feine Stelle ben uns zu vertreten, bis er ſelbſt uns zu beſuchen
eintreffen
Höflichkeit
könne.
zu müſſen, indem wir ihm
erwiedern
augenblicklich machten uns
unſre
Wir glaubten dieſe
Påffe
überbrachten.
daher auf den Weg,
Wir
ob wir gleich
nicht ſo angekleidet waren, daß wir einen Staats . beſuch
håtten
machen
fönnen ;
da überdas
der
Regen unſern Zuſtand noch ſchlimmer machte, ſo beſchloſſen wir, uns erſt in Wirthshauſe zu trocks nen , und dort ſo lange zu warten, bis das Wet.
395 ter,
das
werde,
ſich
nach
aufzuflåren
ſchien,
dem Fort zu
uns
gehen .
erlauben
Wir waren
noch nicht angekleidet, als der Commendant ſchon im Wirthshauſe war und uns zum Mittagseſſen einlud, indem er uns ſagte, er þabe den Auftrag, uns ſo viel Höflichkeit, als in ſeinen stråften ſte. þe, ju erzeigen .
Dieſe Einladung war ſehr nach
unſerm Geſchmack : eine Mahlzeit bey einem Com. mandanten
iſt
durch Wålder
nach ein
einer Reiſe
wahres
Feft.
3 Tagen
von
Wir machten
uns daher mit ihm auf den Weg zum Fort. Das Fort Evie heißt Fort, man weiß nicht Es
warum ? roh
febr
die
von Holz aufgefübrt, und mit wanken .
den Palliſaden Wall,
beſteht aus einigen Häuſern,
umgeben
ſind ; es iſt
bedeckten Weg,
ohne
ganz ohne
ohne die
geringſte
aufgeworfne Erde ; diefe Häuſer, die von Baum . ſtåmmen
aufgefüßrt ſind,
( Blockhauſer )
machen
die Wohnungen der Offiziere, der Soldaten und
M
er
eines Regierungs . Commiſſairs aus, der die Vera proviantirung liegen
beſorgt; außerhalb der Einfaſſung
4 åhnliche Häuſer zur Wohnung für die
Arbeiter, und ein großes Magazin, das dem Ko . nige gehört. iſt
etwas
man
ſehr
Das unterſte Stocwerk deſſelben
eingezogen leicht durch
unter
das obere,
Defnungen ,
ſo daß
die man im
erſten Strockwerk anbringt, einen jeden , der ſich
396
dem Hauſe nähern wollte, mit der Flinte abbal. ten fönnte * ).
?
angeſehn
Dieß Fort darf alſó nie anders
werden ,
als
ein
Vertþeidigungspunce
gegen die Indianer zur Beſchůgung des Handels auf dem See, an deſſen Spiße es liegt, und wen nigſtens nie den ,
die
in
der Bedeutung genommen were
man gewobnlich dieſem Worte beylegt.
Es iſt übrigens jeßt in einem ſchledytern Zuſtan . de
als jemals,
weil die nahe Auslieferung der
Forts am andern Englåndern
die
Ufer
an die Amerikaner
den vors
unvermeidliche Alternative
legt, an dieſer Seite gar keine zu baben, oder ſie in
einen
beſſern
Vertheidigungsſtand
regen .
zu
Eine Compagnie vom fünften Regiment liegt als Garniſon
im Fort Evie ; der Capitain derſelben
iſt zugleich Befehlshaber des Plages. es der Capitain
Prat ;
Dienſtes
ein
wegen
ſeines
Majors - Patent
auch als ſolcher genannt. richtungen
er hat
Unjekt iſt långern
und
wird
Die militairiſchen Vers
der Soldaten in dieſer Garniſon
bes
ſchränken ſich darauf , 'Schildwache zu ſtehn ; aber fie müſſen auc die Schiffe bedienen, die der Res gierung gehören ;
faft alle Lebensmittel,
Ummus
nition jeder : Art kommen aus England und über
* ) Dieſe Bauart iſt in dem freyen wie in dem englis fchen Amerika ſehr gewöhnlich ; man nennt ſie blok houſe.
.
397 Die Schifffahrt
die Seent.
ein Ende
Hat
im
Fluß Niagara, 7 Meilen köher als der See Ona tario anfängt, von da bis Chippaw a geht der Transport 9 Meiten hindurch zu Lande und bier fångt
für Fahrzeuge
die Fahrt
zum
bis
Fort
Evie wieder an , wo die Sachen , die für das Fort beſtimmt ſind,
an der Meerenge laden
in Schiffe vere
Allein mit dem Dienſte auf den
werden .
Fahrzeugen, vom Fort Evie biß zum Fort Chipa pawa,
måſſen
ſich die Soldaten befaſſen.
Die
Rückfahrt iſt ſehr mühſam , und für dieſe ermúa dende
Frohnarbeit
ſie nur
bekommen
welche 5 Menſchen unter ſich
is
Sb.
vertheilen müſſen ,
die die Schiffsmannſchaft ausmachen.
Die Soldaten
haben
übrigens einen Gara
ten, worin ſie das nöthige Gemüſe bauen, das ſie ſich
ſonſt
unmöglich anders
Der König
von
England
tionen in Natura,
verſchaffen
könnetta
giebt ihnen ihre Ras
die für den Tag ein Pfund
Mehl, ein Pfund gefalznes Sd ,weinfleiſch , 4 Unu 1 zen Reis und ein wenig Butter betragen . Dieſe Ration, die ohne Zweifel dem Könige ſehr theuer kommt,
wird dem Soldaten
für 21 Pences gee
reicht, die von den fechs Pences, die ſeinen Sold ausmachen ,
einbehalten
Eben ro vero
werden.
hält es ſich in dem ganzen Canada. Compagnie
deſſelben
Regiments
Eine andre
liegt in
Chip
398
pawa und 8 andre im Fort Niagara.
Das 25ſte
Regiment liegt im Fort der Meerenge und befekt einige kleinere Forts,
welche die Engländer noch
inne haben und die den Amerikanern ausgeliefert werden
Das
ſollen .
der Meerenge
Fort
liegt
am Ende des Sees Evie, an dem Fluſſe, der dies fen vom See St. Clair trennt ; es iſt um 1740 worden ;
angelegt
die
Einwohner find
größten.
theils Franzoſen ; man zählt ungefähr 3000 Fai Wie man ſagt,
milien.
ſo iſt es in einem blů.
henden Zuſtande; ungefähr 100 årtilleriſten ſind zwiſchen einigen
der
Meerenge, dem Fort Niagara und
andern
gelegentlich Truppen
Plåßen vertheilt,
reden werde.
7 Japre
in
von denen ich
Gewöhnlich liegen die während
Canada ;
dieſer
Zeit müſſen ſich jährlich die Garniſonen ablöſen . Der Krieg
in
Europa, die Furcht
vor
einem
Kriege in Amerika haben dieſe gewöhnlichen An . ordnungen abgeändert und die Regimenter liegen feit drey Jahren in denſelben Plågen ;
ein Um.
ſtand,
der nur
tenen gefällt, denen die kleinen
Forts
zu Theil
geworden
Urſache ſind
ſind ."
Aus
derſelben
die Regimenter jeßt nur halb voll.
gåhlig. Ein Magazin, das einem
Privatmanne ge.
Hårt, liegt auch im Fort Evie, inzwiſchen abges fondert von den Gebäuden ,
die dem Könige ei .
399 In dieſem Magazin wer:
genthůmlid , zugehören.
den alle die Waaren gelagert, kommen
für
und
die Meerenge beſtimmt find,
welche den Strom herunter kommen ,
ſo wie die,
ſie werden bey der erſten
u . ſ. w . gegen müſſen ; Gelegenheit ,
Montreal, Quebec
Kingstown,
Niagara ,
nach
die ſtromaufmårts
auf den Weg ihrer
die ſich zeigt,
Beſtimmung gebracht,
das heißt, in Fahrzeuge,
wenn ſie herunter gehen, und in Schiffe, ſie für die Meerenge beſtimmt ſind .
wenn
Vier oder
fünf Kauffahrteiſciffe verſe en die Geſchäfte auf dem
See
Evie,
außer
oder
3
4
bewaffneten
Fachten, die dem Könige gehören. Pelzwerk iſt die Waare, die in größter Men. ge von der Meerenge herkommt ; ben
einige Fäſſer
auch
wir
inzwiſchen has
von ſehr
ſchönem
Ahorn . Zucker geſehen , den die Indianer gemacht haben.
Man ſagte uns,
Artifels, ſey,
daß die Menge dieſes
die jährlich hier durchgehe,
ohne
daß
wir
dennoch
beträchtlich
beſtimmt
erfahren
konnten, wie viel am Geltwerth ſie beträgt. Inhaber des
Magazins
Der
miethet zu Zeiten etwa
20 Canadier , die die Fahrzeuge beladen und aus. laden, die Waaren ins - Magazin bringen und die Fahrzeuge zu Lande nach der untern Gegend hin fortſchaffen . wir
Wie die Canadier erfuhren ,
Franzoſen Feyen,
zeigten
daß
ſie gegen uns ein
400 Wohlwollen ,
ein Vergnügen und eine Achtung,
beren wiederholte Aeußerung wir in
unſrer Lage
zu vermeiden ſtreben mußten. Der Chippawa, eine Jacht, die dem Könige gehört, commandirt don
Capitain
Haro ,
fam Man
während unſers Aufenthalts im Fort an.
Hatte 7 Tage gebraucht, um die Reiſe durch die Meerenge zu machen ,
die ſonſt häufig in î Tas
1 gen vollendet wird . Das
baare Geld iſt in dieſem Winkel der
Welt åußerſt ſelten ; e$ müßte bloß aus dem tern Canada
hieher
kommens
aber
in
un
Duebec
und Montreal behålt man es gerne, und untet dem Vorwande, daß der Tranſport gefährlid revy, ſchickt ſelbſt der Zaplmeiſter der Truppen es nicht zum Solde,
ob
Münze erhålt ;
er gleich denſelben in flingender er kann es freylich den Zahlmeis
ſtern der einzelnen Regimenter nicht
abſchlagen ,
ihnen denſelben baar auszuliefern , wenn dieſe nach Montreal kommen ;
oder nach Duebec,
feinem Wohnorte;
aber die Reiſe auf Koſten des Corps
würde einen etwas zu hoch rich belaufenden Ab : zug von dieſem Gelde verurſachen , das billig dane die geringſte Verminderung zu ſeiner Beſtimmung gelangen müßte .
Er
die
ausgezahlt werden, dås
in Papiergeld
ſchickt deswegen Wed fel, jeder
nach ſeinem Gutdůnken macht, was auch von ei .
nem
401 nem jeden mit einer Zuverſicht angenommen wird, die derjenigen gleichkommt, reich
im
nahm .
zweyten Es
die man
in Franks
Jahre der Revolution wahre
giebt Billets
dieſer Art, die nur 2
Sols gelten ; ſie beſtehen aus kleinen Lappen Pas pier, die beſchrieben oder bedruckt ſind, oft ohne alle Unterſchrift,
größtentốeils verldſcht und zere
riſſen . Während
unſers Mittagseſſens waren Ine
dianer in verſchiebnen Kågnen angekommen.
Sie
errichteten am Ufer des Fluffes ein kleines Lager, das wir bey unſrer Rütfehr fanden . den
fexr
vielleicht
Herzlich
von
Wir wurz
ignen aufgenommen und
war der Zuſtand
eines unſrer Gefähru
ten , der dem nicht ungleich war ,
in dem wir die
größte Unzahl dieſer Rum . Säufer fanden , unſrer Aufnahme nicht ungünſtig.
Conntag, den utent. Nach einem guten Frühſtück auf der Fres gatte Chippawa, wobey
wir erfuhren, daß dieſes
Fahrzeug, das ungefähr 40 Tonnen groß und für 16
Kanonen
gebohrt iſt,
5000 Pf. Sterl.
zu
bauen gekoſtet habe, (was einen ungefähren Ber griff von
den ungeheuren Preiſen
lohns in dieſem
des Arbeits.
Lande zu geben im Stande iſt ),
ſchifften wir uns nach Chippama ein .
CC
Der Ma .
40:
jor Prat beſtand darauf, daß wir ein Fahrzeug der Regierung nehmen ſollten, wozu er ausdrúd . lichen Befehl
habe.
Er beſekte es mit 6 Sole
daten, die gute Rudrer waren, und gab uns über. das noch den Lieutenant Faulkner zum Beglei. ter bis Niagara mit. frer
Seite
fonnte
Kein Widerſtand von uns
dieſe
Höflichfeits , Bezeigung
verhindern, die mice zur Zeit meines Wohlſtan. des in Verlegenheit gefekt apaben wurde und die jekt mehr uns
einer Spotteley glich .
Wir mußten
alſo ſchon der Anordnung unterwerfen ,
und
uns ſtellen , als wären wir Perſonen , deren Stand eine ſolche Auszeichnung erheiſche.
Unfre Pferde
erwarteten uns an dem Orte, wo wir uns aus. ſchiffen mußten. Wir nåherten uns jebt dem Anblic des gro. Ben
Niagara Falles,
ftånde
der einer der Hauptgegen
unſrer Reiſe war,
und den ich zu
ſchon ſeit langer Zeit gewünſcht hatte. unter uns
ſehen
Ein jeder
bildete nach dem Feuer ſeiner Einbil ..
dungstraft feine Begriffe von dieſem Waſſerfall; jeder Ruderſchlag
nåberte uns demſelben und da
wir darauf erpicht waren, den Dunſt wahrzuneh. men und das
Geräuſch zu hören,
ſo gaben wir
auf die Ufer des Fluſſes, der an der Seite von Canada ziemlich bewohnt iſt, auf die außerordent. liche Breite ſeines Bettes und auf den majeſtå.
403
tiſchen
Lauf
ſeiner
Gewäſſer
nicht
ſehr
Acht.
Endlich hörten wir das Geräuſch , endlich nahmen wir dieſen Dunſt waþr.
Das Wetter war nicht
ſehr günſtig, um uns weit vorher dieſes Reizes genießen zu laſſen.
Die Schnelligkeit des Stroms,
die fchon mehrere Meilen von dem Orte des Fal. les merkbar iſt, brachte uns ſehr bald nach Chip . Man darf eine Meile , ehe man dahin
рата .
kommt, das Ufer des Fluſſes nicht verlaſſen ; ohne dieſe Vorſicht
würde
man
bald
in den Strom
gerachen, der unwiderſtehlic ' alles in ſeinen 46 grund
hineinzieht,
was ſich ißm nähert.
muß ſogar ſebr ſtark rudern ,
um
Man
den Cķippawa.
Creek wieder hinaufzukommen , der dem Fort feio nen Namen giebt . Wir landeten hier nicht ſobald, als die Uno geduld,
nach dem Falle bingueilen, für uns zum
dringenden Bedürfniß ward.
Wir widmeten faum
den Höflichkeits » Bezeigungen des Capitain Ha . milton , der im Fort commandirt, die Aufmert. famkeit, die ſie verdienten. nach
unſrer
Beſtimmung
Wir nahmen jedoch erſt
um
4 Uhr
ein
Mittagseſſen von ihm an, welches er aus Gefál. ligkeit gegen uns auch ſo lange aufſchob ; wir be. ſtiegen unſre Pferde und richteten mit Lieutenant Faulkner unſern
Weg
nach
dem
Falle
pin.
Chippama liegt in grader Linie anderrhalb Mei.
CC 2
>
404
len davon enefernt ; aber die Ufer des Fluſſes mae chen
große Krümmungen, indem ſie ſich ihm
ſo
nähern, daß der Weg,
der långs ihnen fingeht,
mehr wie 3 Meilen beträgt.. Jn Chippawa ſelbſt fångt das große Schau ſpiel an. immer
Der Fluß, der ſich, vom Fort Evie an; ausgebreitet fat,
Meilen breit ; Schnelligkeit
iſt hier mehr als drey
plóklich verengt er ſich aber ; ſeines
beträchtlich iſt,
Stroms,
die fdon
an
die fick
verdoppelt ſich ſowohl wegen der
großen Neigung des Erdreiche, auf dem er fließt, als auch
durch die Beſchrånfung
ſeines Bettes .
Der Grund iſt felfigt, und die zerbrocelten Bruch . ſtücke deſſelben niß, als daß vermehren .
verurſachen fein
andres Hindera
ſie die Heftigkeit des Waſſerſtroms Bisher iſt das Land platt geweſen ;
eine Reihe fehr weißer Felſen erhebt ſich hier ju beyden
Seiten des Fluſſes,
der dann etwa auf
die Breite einer halben Meile zurückgebracht iſt. Es ſind dieß die allegany - Berge, die, ebe ſie dieſen Punct berühren, das ganze feſte Land von Amerika ,
von Florida an, durchſchneiden .
theilt ſich der Fluß,
Hier
der durch die hervorgetrete
nen Felfen zur Rechten noch
mehr eingeengt iſt.
Ein Arm geht långs dem ufer diefer Felſen zur Rechten ,
durch
deren Hervortreten er
ſehr vor.
gedrångt wird ; der andre, und dieſer iſt bey wei.
405
tem der anſehnlichſte,
der vom erſten durch eine
kleine Inſel getrennt wird, ſtürzt fich gradezu auf die linke Seite,
wühle fich dort in den Steinen
ein Becken , das er mit ſeinem Sprudeln, ſeinem Endlich, wenn
Sqaume und Geräuſch anfüllt.
er von neuen Felfen aufgehalten wird, ſeiner Rechten
findet,
verändert
er
die er zu
ſeinen Lauf
noch mit mehrerer Heftigkeit, um ſich zu gleicher Zeit
mit dem rechten Urme von einer Ungdhe !
von 160 Fuß über eine Felfenwand, die faſt halb. zirfelförmig
und ohne Zweifel durch die unaufe
hörliche Heftigkeit feines Gewäſſers þung der Welt geebnet iſt, zwar
in
ſeit
Entſtes
herabzuſtürzen,
und
A
die faſt die des ganzen
einer Breite,
Flußbettes einnimmt und deren Einförmigkeit nur durch die Inſel unterbrochen wird, die, indem ſie die beyden Arme fcheidet, rem
Felſengrunde
ruột,
unerſchütterlich auf iſ . und
gleichſam zwiſchen 1
1
igren beyden Stromen ,
die ſich zu gleicher Zeit
in dieſen ungeheuren Abgrund ſtürzen, zu fchwes ben ſcheint.
$
Das Waſſer der Seen Evie, Mis
chigant, St. Clair, Huron, des obern Sees, und das der zahlreichen Flüſſe, die fick in dieſe Flei nen Meere Waſſer,
ergießen ,
erleben
welches fich verzehrt.
unaufförlich
das
Das Waſſer dies
ſer beyden Waſſerfälle ſtürzt fenfrecht auf die Fela ſen herab ; die Farbe deſſelben im Herabfallen iſt
Ec 3
406
oft ein ſehr dunkles Grün,
oft ein ſchäumendes
Weiß, das bisweilen durczaus glänzend iſt, tauſend abwechſelungen
nad ,
der Art,
und
wie
die
Sonne daſſelbe trift, nach der Tagesſtunde, nach dem Zuſtande
der
Atmoſphäre,
des Windes u . ſ. w. bildet. die Felſen
nach der Kraft
Ein Theil des auf
Gerabſtürzenden Waſſers ſteigt als ein
dicker Dunft
empor,
Höhe des Falles
fich
der oft auch weit über die erhebt und fich dann mit
den Wolken vermiſcht; das übrige, das im Herabs fallen ſich an Felſentrümmern bricht, iſt in beſtån . diger Unruhe ;
lange
wirft Baumſtämme,
ſchäumt
und
Fahrzeuge,
ſprudelt
ganze
es,
Bäume
und Trümmer jeder Art ans Ufer, die es in ſeinem langen Laufe aufgenommen führt die
beyden
noch
Das Bette
bat.
eine
und mit fich fortge. des Fluſſes,
felſigten Bergfetten ganze
Strecke
welches
ausmachen ,
weiter
die
hinuntergehen,
wird nach dem Falle noch mebr eingeengt, gleich als wäre ein Falle
Theil dieſes großen
verſchwunden
verſenkt.
oder
Stromes
im
ins Innere der Erde
Das Geräuſch , die Unruhe, der unors
dentliche Strom, die Stromſchnellen dauern noch auf 7 bis 8 Meilen bey
Queenstown ,
weiter þinaus fort, und erſt das 9
Meilen vom Falle
entfernt liegt, wird der Fluß breiter und ruhiger, fo daß man mit Sicherheit über ihn hinfahren kann .
1 1
.
407
Ich bin zu dem Waſſerfall hinunter geklettert ; man fommt nur mit Mühe dafin ; ſteile Abſens kungen ,
Leitern ,
þauen bat, dem
die
man
Gewölbe,
in
Bäumen
ausge.
überhångende Felſen ,
die
Reiſenden durch die umýerliegenden Bruch .
ſtücke hinlänglich die Gefahr anzeigen , der er ſich ausſeßt, nirgends etwas, um ſich feſtzuhalten , als abgeſtorbnes Geſträuch , das der Unvorſichtige, der fich darauf verläßt, in der Hand beýalten würde. Alles
ſcheint dazu gemacht zu ſeyn, um Schref.
fen einzufloßen ;
inzwiſchen
die Neugierde iſt ro
nårriſch , wie jede andre Leidenſchaft, zuverläſſig genblice wißheit Häufig
eine.
und ſie iſt
Wozu ſie mich in dieſem Au.
brachte, würde mich ſchwerlich die Ger eines froch
Glücks
großen
bringen
ich auf den Händen ,
können .
gåufig fand
ich in meinem Eifer eine Gewandtheit, die ich mir kaum zutraute , oft überließ ich mich dem Zufall und
ſo arbeitete ich mich anderthalb Meilen bis
zu dieſem beſchwerlichen Ufer hindurch , um bis an !
den gen .
Fuß des
ungeheuren Waſſerfalls vorzudrin .
Die Eigenliebe,
feinen Zweck erreicht zu
haben , iſt der einzige Erſaß für die Anſtrengung , die der glückliche Erfolg gekoſtet hat.
Es giebt
im Leben mehrere ähnliche Lagen .
Man befindet ſich hier an einem Waſſerſtru . del, von
dem man
ſchon in einiger Entfernung
SC 4
408
durcnåßt wird .
Die
aus dem Waſſerſturz ettir
porwirbelnden Dünſte vermiſchen ſich wieder mit den
herabfallenden Wellen .
wird
von
dieſer
einzige Genuß,
dichten
Das Becken felbſt
Wolfe verborgen ;
den man
der
auf dieſer Stelle hat,
iſt das lermende Getoſe, welches hier beftiger iſt, als
ſonſt irgendwo .
Man kann einige Schritte
auf Felſenſtücke, die zwiſchen dem herabſtürzenden Waſſer und dem Fuß der Felſenwand,
über die
das Waſſer herabſtürzt, liegen , hervortreten ; hier iſt
man
ſchnitten ; Falls
aber auch von der ganzen Welt abge. es
durch
iſt Einem die
ſogar
der Anblic
des
Waſſermauer
benommen ,
die
durch igre Dichtigkeit und igre Bewegung ſo ſehr den Zugang man
der
durchaus
außern Luft
erſticken
abſchneidet,
müßte,
daß
wenn man ſich
lange dort aufhalten wollte. Es iſt unmöglich , den Eindrud darzuſtellen , den
dieſer Waſſerfall
Einbildungskraft,
die
auf
uns
lange mit
machte.
Unſre
der Hoffnung,
iön zu ſehen , genåbrt war, zeichnete uns Gemåle de, die uns übertrieben ſchienen, die aber dennoch hinter der Würflichkeit zurüdblieben.
Den em
pfundenen Eindruck beſchreiben zu wollen, würde grade ſo viel fenn , als den Waſſerfall zu beſchrei. ben ; es wåre ein Verſuch, der über unſre Kräfte
1
ginge.
Ich war ſo von Begeiſterung,
die mir
3
3
409
dieß fchöne Naturſchauſpiel eingeftoßt Gatte,
ges dieſelbe nicht fchwächen konnten, und erſt im Fort, beym Capitain Hamilton , Hatte ich Zeit, an
meine Ermüdung,
meine Duetſchungen ,
an an
meinen Hunger , der
an
erbårmlichen Zu.
ftand meiner Kleider und an der Glockenſchlag zu denken.
Es war 2 ufr .
Der arme Lieutenant Faultner , der ver . pflichtet zu ſeyn glaubte, zu
meine Hoheit begleiten
hatte zum Unglück nicht an meiner
müſſen ,
Begeiſterung
Theil
genommen ;
er
iſt nur der
Gencffe in meinem Kampfe mit den verſchiednen Hinderniſſen ,
in den Quetſchungen
Ermüdung geweſen . keit ungeachtet,
und in der
Seiner übergroßen Höflich .
zeigte er dennoch eine recht tiefe
Traurigkeit, ſo lange, bis einige Glåſer Wein ihn wieder aufmunterten .
1
3
er
griffen , daß die Unanneymlichkeiten des Rüdwes
Der
Capitain
Hamilton ,
Befehlshaber
des Forts Chippawa, das nicht einmal ſo feſt iſt, als das Fort Evie,
war ſo gütig ;
tag ben ſich zu behalten .
uns zu Mito
Die Langeweile dieſes
einſamen Poſtens, der von allen der langweiligſte iſt, wird ißm durch die Geſellſchaft einer artigen , liebenswürdigen Frau und ſeinen
ſechs
Kindern, in deren Mitte er lebt, abgekürzt.
Bei.
ſanften ,
de
nahmen
uns mit der Einfachheit, der Herz.
Ccs
1
410
lichkeit, der Leichtigkeit auf, wie Leute, die immer in der beſten Geſellſchaft gelebt Şaben.
Chippama war vormals der Hauptort eines indianiſchen Völferſtammes, der jeßt feinen Sik an den Grängen Virginiens hat. endigt ſich
Heut zu Tage
hier der Landtranſport, den der Waſs
ferfall und ſeine fortgeſekten Wirkungen nothwens dig machen .
Vor dem Friedensſchluß von 1782
wurden die Fahrzeuge
an der andern Seite des
Fluffes, bey dem Fort, das jeßt Skuyler beißt, und
Chippawa
gegenüber liegt,
ein- und ausges
laden . Es giebt hier, wie im Fort Evie, außer den Kaſernen Magazine,
die dem Könige von Engs
land gehören , und Magazine für Kaufleute.
Ein
ziemlich gutes Wirthshaus und einige andre Håu. ſer
in kleiner
Anzahl
machen das ganze Dorf
aus, das wegen dem ſtinkenden Waſſer des Creeks ſebr
ungeſund iſt,
Fieber zuſchreibt,
denn man auch die jährlichen von denen dieſer Plaß heimges
ſucht wird.
Montag, den 22ten. Wir verließen Chippama ſehr frühzeitig und nahmen uns vor, den Fall nochmals zu beſuchen . Der Regen, nicht von
der in Strömen
unſerm Vorhaben
fiel, ab.
brachte uns Ich ſah ihn
411
jekt von einer Stelle,
von der Herr de Blas
con ihn den Abend vorher gefehn hatte, und wos hin
er
uns
zu
führen
ausdrücklich
verlangte.
Dieſe Stelte iſt im Lande unter dem Namen Tas bleroof bekannt ; ſie iſt ein Theil des Felſens, über den der Fluß
herunterſtürzt.
hier mitten in ſeinem ſo
daß man
Man ſteht
Bette und faſt im Waſſer,
mit größter Sichergeit den Strom
zu ſeinen Füßen kann dahinſtürzen fehn, von dem man felbſt fortgeriſſen werden würde,
wenn man
nur zwen Schritte weiter hervortråte.
Von dieſer
Stelle genießt man zu gleicher Zeit des ſchönen Anblicks, den das über die Stromſchnellen daher. ſtürzende ſchäumende Waſſer gewährt, des bewun. dernswärdigen
Sturzes , . von
dem
man
durch
nichts geſchieden iſt, und des Kreiſenden Beckens, bas ihn verſchlingt. Natur durchaus
Man muß dieß Wunder der
von
dieſer
Stelle betrachten ,
wenn man es nur von einer Stelle anſehn will; aber man
muß es von allen Seiten beobachten,
und von jeder wird man es ſchöner, und bewun. dernswürdiger finden ; immer wird man mehr er . ſtaunen , immer mehr von ſtummer Bewunderung ergriffen werden . Man komme viel leichter zum Tablerod , als zu irgend einer andern Stelle.
bedauern ,
daß die
Es iſt ſehr zu
Regierung des reiſeluſtigſten ,
412
neugierigſten Volts
nicht bequeme
Ünlagen
gee
macht hat, um ſich von allen möglichen Seiten dieſem
berühmten Phänomen
nåøern zu können .
Zur Entſchuldigung ſagt man , daß die Zahl der Reiſenden , welche die Neugierde Herbey füört, faſt von gar keiner Bedeutung iſt, daß ſelbſt die Zahl derjenigen, die ihrer Geſchäfte wegen des Weges kommen , und hier verweilen , um den Waſſerfall zu beſehen,
ſehr unbeträchtlich
bloß die Wilden, wenn
ren ;
daß endlich
ſie auf die Jagd gehen ,
und unbeſchäftigte Kinder, den Einfall befommen , þinabzuflettern ; ſo daß folglich die auf Anlegung des Weges einträglich alle
gewandten Koſten keinem Menſchen feyn würden.
Dennod
aber fönnen
dieſe Gründe nicht eine Erſparung von 30
Dollars entſchuldigen, wodurch vielleicht die erſte Merkwürdigkeit
in
der ganzen Welt
zugänglich
werden würde .
Es iſt unndthig, anzuführen, daß ungeach. tet der Strenge des hieſigen Winters, der Waſ. ferfall
und der
Fluß oberhalb deſſelben niemals
gefriert; aber die Seen , die ihn mit Weſſer vers ſeben, die kleineren Flüffe, die in dieſen fallen , rege zen ſich gewöhnlich, die
und ungeheure Eisklumpen,
beym Ebauwetter fortgegen,
beſtåndig in
ſtürzen alsdann
dieſen Waſſerfall Herunter und gere
trümmern nicht ganz und gar an den Felſen ; fie
7
1
413
thürmen
ſich dann nåtifig in großen Maſſen bis
zur Hälfte duro
feiner sige
auf.
Der
Lärm,
dieſen Waſſerfall verurſacht wird,
ſo oft wir ihn geſehn haben, geweſen, als wir erwarteten , mard und ich,
der
iſt uns,
weniger auffallend und Herr Guille .
die wir beyde den Rheinfall bey
Scaffpauſen geſehen hatten, inußten eingeſtehen , daß das Getöſe deſſelben etwas weit bewunderng. würdigeres
habe ; dod muß ich nochmals ſagen ,
daß der Fall des Niagara mit nichts verglichen werden kann.
Man erwarte
nidyt,
hier etwas
Angenehmes, Wild - Schönes und Romantiſches, zu finden ;
nur etwas Ueberraſchendes ,
Wunder's
bares findet man , etwas Erhabenes, daß auf einn mal fick aller Seelenkråfre bemachtigt, das Einen um
ſo tiefer ergreift,
je långer man es betrach
tet und das immer denjenigen, hat,
den es ergriffent
die Ohnmacht empfinden låßt ,
das
ausju.
drůchen , was er empfand.
Eine Meile vor dem Falle und zwar in dem großen Becken, welches der Fluß zur Linken bila det,
find 2 Korn . und 2 Sägemühlen angelegt.
Wir haben ſehr genau diejenige befeben , weiteſten davon liegt; vorzüglich darin, verarbeitet,
die am
ſie iſt am merkwürdigſten ,
daß die Baumſtämme, die ſie
die in den Chippama . Creef ben ſeis
nem Ausfluſſe geworfen und vermittelſt einer kleia
414
nen Scleuſe in der
einen
Canal
gebracht
werden,
im Bette des Fluſſes felbſt durch eine dope
pelte Reihe
von Stücken Holz, die an einander
befeſtigt auf dem Waſſer treiben,
gebildet wird
und die dadurch
gegen das Zerbrecen
geſichert werden,
daß man andere große ſchwim .
am Ufer
mende Balfen in gewiſſen Entfernungen angelegt þar,
die ſo zu
ſagen , dieſem künſtlichen Kanal
zur Unterlage dienen.
Das Waſſer behåle in dies
ſem Kanal die Geſchwindigkeit des Stromes und führt
folglich
die
Baumſtämme
unten
in
die
Mühle, wo ſie vermittelſt der Bewegung, die die Sågen
treibt,
auf den Sågeblock
zu Brettern zerſchnitten werden. zwer Sågen in dieſer Mühle.
gehoben und
Jekt gehen nur
Die Kraft des Ware
fers iſt ſo groß, daß ſie würklicy unbeſchrånft reyn würde ; inzwiſchen machen die gegenwärtigen Be. dürfniſſe des Landes eine größere Zahl von Så. gen unnöthig. der Mühle hat
Der ſehr
einſichtsvolle Beſiker
ſie übrigens ſo angelegt, daß er
in der Folge noch eine großere Anzahl von Gån . gen biazufügen kann, je nachdem der zuneşmende Verbrauch ſo hat
ſie nothwendig machen ſollte.
er ſeine Kornmůble angelegt,
nur vier Mahlgånge gat. durch die
Eben
die anjekt
Das Mahlgeld, das
geſeßgebende Gewalt beſtimmt iſt,
be.
frågt im ganzen obern Canada den zwölften Theil.
415
Der Sågelohn
beträgt die Hälfte
alles geſagten
Holzes . Im vorigen Jahre entdeckte man einige Toie ſen vom Ufer des Fluſſes eine Schwefel · Quelle, des Erdreichs vera
die aber durch das Abfallen
Duelle
in
zeigt ſich
feit kurzer Zeit
ſchüttet ward ;
Kanale,
dem
der
die
dieſe
Stämme zur
Ein Stein, den man
Mühle bringt, aufs neue.
über die Quelle gebracht þat, verhindert es, daß fich das Waſſer nicht mit dem Flußwaſſer vermiſcht. Die Nåßerung eines Feuerbrandes entzündet den Dunſt und giebt ißm die Farbe von brennendem Weingeiſt, und macht, daß er bis in den Boden Es
hineinbrennt.
ſuchen
wird ,
wahrſcheinlich noch viel
ehe man
verſtreichen,
* Zeit
wird
ob
ausfindig zu machen
Quelle
dieſe
Seilfråſte
babe
oder nicht.
Neulich hat man
auch eine
ſehr
reichhal.
tige Eiſenmine naße am Chippawa · Creef deckt.
fie bearbeiten zu laſſen der
Nähe
legen ; des
ent.
Eine Geſellſchaft hat ſich vorgenommen ,
ſie
des
Falls
bedarf
Statthalters ;
und iſt ein
entſchloſſen ,
Hammerwerk
aber
hiezu
denn
das
der
in
anju.
Erlaubniß
Mutterland
will
alle feine Colonien mit ſeinen eignen Manufactura Waaren verſorgen und hat noch nicht dieſes Mo. nopolium aufgegeben , das ihm ſchon Amerika ges .
416
Inzwiſchen ſchmeichelt man fich do
foſtet Kat.
hier die Erlaubniß des Statthalters zu erhalten.
Das Land auf dem ganzen Wege von Chip. ſcheint ziemlich gut, jedoch
Neward
pawa bis
fich
ziemlich
ganze Land
viele iſt
Wohnungen
darauf.
ſeit fürzerer oder
långerer Zeit
von der Regierung verſchenkt worden ; io Jahre,
Anlagen find faum Ebeil nur 3 bis 4
Jahre alt.
befindet
es
nicht von der beſten Urt zu feyn ,
die erſten
und der
größte
Die Häuſer, die
ganz aus Baumſtåmmen beſtehen, ſind beſſer und reinlicher gebaut, als die, welche man gewöhnlich in
Die Art des
den vereinten Staaten fieht.
Ackerbaus ſcheint beynahe dieſelbe. koſtet der . Acre ein Pfund von New
Gewähnlich York oder
21 Dollars in dieſer Gegend , wenn das Verhålta niß des
abgetriebnen
Landſtriches zu dem ,
der
noch beholzt iſt, anders wie 40 zu 200, oder wes nigſtens ungefåßr fich verhålt. de, eine günſtige Lage,
anſeậnlichere Gebäude u.
ſo w. erhöhen den Preis. dem
Gewiſſe Umſtåns
Die Arbeiter ſind auf
ganzen Wege åußerſt ſchwer zu finden und
bekommen außer der Koft 5 bis 6 Sh . ben Tag. Der Winter dauert nur von der Mitte des Des cembers bis zum Anfang des April. Die Wege vom
Fort Evie nach Neward
ſind ziemlich offen und größtentheils
auf einem ſan .
417
ſandigen Boden, welches igre Unterhaltung noch viel leichter maqt. auf dieſem
nicht.
In Queenstown werden die Paaren, die
für das
Sciffe gen ,
ganzen Landwege verdirbt fie
obere land
und diejenigen,
3
Das bäufige Hin- und Hero
fahren
beſtimmt ſind,
ausgeladen ,
die dorther kommen , wieder zu
gebracht.
Die verſchiedenen Wohnun :
die man vor 3 Jahren angelegt hat,
ben aus einem ziemlich guten Wirthsbauſe, zwey oder drey Magazinen , Häuſern , aus einem
beſtes aus
aus einigen kleinen
Blockhauſe von Stein, das
mit Eiſen gedeckt iſt, und aus Barafen , in denen das Regiment des Generals Simcoe liegen rolle jegt leer ſtehen ,
nadidem das Regie
ment in eine andre Gegend
der Provinz verlege
te, die aber
iſt.
Herr Hamilton ,
ein reicher Kaufmann ,
der bey dem ganzen innern Handel
diefes Theilo
von Amerika intereſſire iſt, beſigt in Queenstown ein recht gübſches auf engliſche Urt gebautes Haus ;
1
daven hat er ſeine Landwirtſchaft, eine Brandta weinbrenneren
und
eine Gerberen.
Man
ſage
ſehr viel Gutes vom Charakter dieſes Kaufmanns. Er
iſt Mitglied
der
geſebgebenden
Gewalt im
obern Canada , befindet ſich aber jekt in England. Der fandtranſport geſchah ſonſt an der an . dern Seite des Fluſſes, aber ſeitdem es flar iſt, daß vermogè des Tractats das Land amerifaniſch
418
werden wird, hat die Regierung ihn verlegt. Das ganze Land,
ob es gleich ſehr ſandig iſt, iſt mit
Eigen , Kaſtanienbåumen und ſehr ſchönen Hicken rys bedecit; Haben,
die etwas mehr bewäſſerten Theile
wie im ganzen übrigen Ämerika,
Efden
und Uhornbåume. An quiere ,
dieſer Stelle
legte Herr
de la jon .
der vom Franzöſiſchen Kofe den Aufo
trag hatte, der franzöſiſchen Handlung freye Fabre auf den Seen zu ſichern , ſeine erſte Niederlaſſung an,
welche
er
mit
Erlaubniß
uud
Schuße des indianiſchen Stammes
unter
dem
der Von .
nowbouans , die wie die übrigen ganz in die. fem Welttheile verſchwunden ſind, ſpåterhin nach Niagara verlegten . Wir durften nach der Artigteit, mit der man uns behandelt þatte, ſobald als wir die Grånzen des Gouvernements des Herrn
Simcoe
betra .
ten , erwarten , von ihm ſehr gut aufgenommen zu werden , tung.
und der Erfolg übertraf unſre Erwar.
Sobald er von unſrer Ankunft Nachricht
þatte, ſchickte er uns ſeinen General • Adjutanten,
1 um
uns
zum Eſſen
einzuladen.
Er
war erſt
vom Pferde geſtiegen und fonnte deswegen nicht felbſt
kommen .
Wir
nahmen
ſogleich an und kurz nach dem daß wir
bey
ihm
bleiben,
ſeine Einladung Eſſen bat er uns,
unſer Nachtquartier
419
hier nehmen , Handeln
und als
ſollten .
ob wir zu Hauſe wåren,
Dies
abzuſchlagen würde der
Höflichkeit wenig entſprochen haben,
von
deren
Aufrichtigkeit wir überzeuge waren ; überdas ward für unſre Bequemlichkeit durch Annahme derſel. ben ſehr geſorgt, weil wir niemanden in der Stade zu beſuchen hatten,
die eine ſtarke
Halbe Meile
von der Wohnung des Gouverneurs entfernt liege und weil wir uns von ihm ſowohl die angenehm . ſte Geſellſchaft über
als
dieß Land
auch
beſten Nachrichten
die
verſprechen
durften ,
das
unſre
Neugierde ſo ſehr anzog . Wir erfuhren übrigens fehr bald, långer in Niagara bletben mußten, anfangs vorgenommen Katten .
daß wie
als wir uns
Der Gouverneur
Simcoe ſagte uns, wie ich ihn mit meiner 46 fiche, daß
nacı
Quebec zu geben ,
befannt machte,
er ohne ausdrückliche Erlaubniß des Lords
Dorcheſter
feiuem
Fremden den
Eingang in
Unter- Canada verſtarten dürfe; er zeigte uns fo. gar den
beſtimmten Befehl des Oberſtatthalters,
der vom Monat October datirt war und den das Betragen einiger Franzoſen veranlaße hatte.
06
ich gleich den klugen Vorſichrsmaßregeln des Ober . ſtatchalters meinen völligen
Beyfall fcenfte,
ſo
wie allen denen,
die eine Revolution von ihrem
Lande abzuhalten
ſuchten, ſo mußte ich es doch 00.2
1
420
nothwendig unangenehm finden, daß Herr Ham . in ond
mir ſo zuverſidytlich verſichert hatte,
daß
er mit Lord Dorcheſter völlig einig ren.
Ich
bat iận, da er behauptete, daß ſein Paß das eins zige zureichende
Mittel für
einen Fremden
rey,
aus den vereinten Staaten in das untere Canada zu fommen ,
noch überdas an Lord Dorcheſter
zu ſchreiben, der dadurų, daß er Befehl gegeben Håtte, uns durchzulaſſen , uns eine ſo langwierige Zögerung ſo
auf unſrer Reiſe
lange
Teyn,
dem
und die Beſorgniß,
Gouverneur Simcoe
erſpart Qaben
würde.
låſtig
zu
Dem fer nun wie
ihm wolle, wir mußten unſer Mißvergnügen ver. beißen,
und
den Zeitpunct abwarten ,
Dorcheſter
ſeinen
Brief
nach
bis kord
Kingstown
ſchicken fonnte, wobin ich ign übrigens zu adreſ: ſiren bat.
Ich
benugte die lange
Zeit meines
Aufent alts in Niagara für meinen Wunſ, das Land tennen zu lernen und die edle Freymüthige teit des Gouverneur Simcoe, leiſtete mir biezu allen Vorſchub.
Erſt im Jahre vom
1791 iſt das obere Canada
untern für die Verwaltung getheilt.
Es
machte vormals einen Theil der Provinz Quebec aus. dieſelbe,
Die Verwaltung derſelben war ungefähr wie
in allen
engliſchen Colonien,
þing
ganz von der Wilführ des Statthalters ab und
421
war
hier
nur ohne Zweifel etwas
theils weil Lord Dorcheſter man von ihm iſt,
und
gegeben
vorſichtiger,
nach allem ,
was
fört, ein fanfter, gerechter Mann
theils weil die Belehrung, die Amerika hat,
nicht ganz ogne Nugen ſeyn wird.
Nach der Eintheilung dieſer benden Striche der Provinz Quebec
in Unter ,
und Oser . Canada,
þat das brittiſche Parlament benden eine reprå. fentative Verfaſſung bis
gegeben, die freylich
anjekt
auf die kleinſte Triebfeder im ganzen Werke
in den Händen des fo befchaffen iſt,
Gouverneurs, dennoch aber
daß wenn dieß Land volfreicher
woblhabender, aufgeklärter wird, es reßr leicht die feiner Ungelegenheiten
Verwaltung
dieſem
Eins
fluſſe entziehen kann , der anjeßt eben fo groß iſt, als er vielleicht nothwendig ſeyn mag . Lord Dorcheſter iſt Oberſtatthafter der eng. lifdyen Beſikungen im nördlichen Amerika .
Die
Starthalrer alter einzelnen Provinzen ſind nur un. terſtatthalter. Anſehen ihm
Wohin er kommt,
der Unterſtattyalter nach ;
bloß
fteht ihm das dieſe
müſſen
im Bezug auf die Truppen Rechen .
ſd aft 'ablegen , und auc, nur dann, wenn ſie Mis litaitſtellen bekleiden ,
welches nicht immer noth .
wendig mit einer Gouverneurs - Stelle derbunden iſt.
Was Staatsangelegenheiten betrifft, welcher
Art
ſie
auch ſeyn mogen,
korreſpondirt der Un .
DO 3
42 %
terſtatthalter geradezu mit den Miniſtern in Eng. land ;
er erhålt von dorther ſeine Befehle,
ohue
daß er gehalten wäre, dem Oberſtatchalter
Nach
richt davon zu geben , der fogar, wenn er die vers ſchiednen Gegenden ſeines Gouvernements verlaſ ſen hat, daſelbſt nicht den geringſtea Befeặl über was in ſeiner Abweſenheit geſchehen ſoll,
etwas ,
zurücklaſſen
darf:
woher es denn
auch kommt,
daß, fehr dringende militåriſche Anoronungen aus. genommen, der Oberſtatthalter beſtändig am Haupt. orte feines Gouvernements bleibt,
wo denn der
Unter . Gouverneur auch nichts zu thun bat, und von dem er ſich ſo lange wie möglich entfernt. Da inzwiſden ohne Unterſchrift des Statthalters keine Ausgaben des Gouverneurs State finden , ro
hat er allein piedurch eine Macht,
über alle
Unternehmungen , über alle Entwürfe, die wenig . ſtens feine Billigung nothwendig macht und die işm in der That mehr Einfluß als irgend etwas anders
in allen Theilen
ſeiner Statthalterſchaft
zuſichert.
Die
engliſchen
Beſigungen
im
ndrdlichen
Amerika werden eingetheilt, in Ober , und linter . Canada ,
in
Schottland. werden
nach
Neu : Braunſchweig
und
in
Neu .
Allein die beyden erſten Provinzen der neuen Verfaſſung regiert,
andern werden grade wie vormals verwaltet,
die
423 Die Gränze zwiſchen Ober . und Unter Ca. nada liegt etwa 100 Meilen þóber, als Montreal. Die Ausdehnung von Ober- Canada iſt um vies les großet, als
die von Unter - Canada, weil es
gegen Weſten keine Grånzen hat, ſondern ſich ſo weit wie iþre Macht erſtreckt, die denn alle be. fannte
und unbekannte Lånder begreift und bis
an das ftille Meer geßt ;
eben ſo wenig þat es
von der nördlichen Seite genauere Grånzbeſtim . mungen . wird
Die Volksmenge
von Unter . Canada
ungefäße auf 140000
Seelen angegeben ,
die von Ober . Canada auf 30000, und dieſe An. gaben ſcheinen groß. Die vorzüglichſten Puncte der
neuen Bere
faſſung für Canada ſind: Artikel 1.
Errichtung
eines gereegebenden
Raths und einer Verſammlung, der König
auf deren Rath
von England Gefeße für die Regier
rung der Provinz geben kann. Art. 2.
Die Ober , und Untergouverneurs
der Provinz ernennt der gefeggebende Rath , der wenigſtens aus 7 Mitgliedern in Ober , und aus 15 in Unter, Canada beſtehen muß, Art. 3.
Die
nothwendigen
Bedingungen ,
um Mitglied des geſeggebenden Raths zu wers den , ſind i , ein Alter von 21 Jahren.
DO 4
2. Na.
424
turaliſirung
durch eine
engliſche Parlamentsacte
oder durch Geburt in Canada. Art.
4.
Die
Stellen
im
geſebgebenden
Rathe dauern auf Lebenszeit, wenig Fålle ausge. nommen, die hier unten angeführt ſind. Urt.
Der König
3.
fann in Zukunft geo
wiſſe Ehrenbezeigungen mit Erbanſprüchen vers binden,
die er einem jeden feiner Unterthanen er.
zeigen fann ; eine Stelle im gerekgebenden Rathe J. B. ſo wie in England die Pairs zugleich Mite glieder des. Ober . Parlaments find . Art. 6. burt der
Die Perſon, die vermoge ihrer Ger
berechtigt iſt,
dazu dur
den
König
dieſen Titel zu erben ,
der Familie : gegeben iſt,
wird das Recht darauf verlieren, wenu zwiſchen dem
Jugenblick, in
machen
dem
ſie
kann und demjenigen,
Unſprüche
darauf
wo ſie deswegen
bey dem Gouverneur die ndtýigen Anſtalten trefa fen muß,
um zum würflichen
zu gelangen,
fich
Dieß
deſſelben
4 Jahre hinter einander aus
der Provinz entfernt, verneurs,
Genuß
opne Erlaubniß des Gou .
alles
tritt in Kraft mit dem
22ſten Lebensjahr ; oder wenn ein ſolcher, ehe er die nöthigen Anſtalten getroffen þat, um ſich die. ſen Litel zu erhalten, irgend einer andern mache gehuldigt hat. Urt. 7
Diejenigen,
die wirklich Stellen
1 425
im Rathe bekleiden, werden igre Stellen verlieren , wenn ſie ſich aus der Provinz, auf 2 Jahre ohne Genehmigung des Gouverneurs, und auf 4 Jahre ohne Genehmigung des Könige, die dem Gouver. neur kund genacht wird,
entfernen ;
oder wenn
ſie irgend einer andern Macht Huldigen. Urt. 8.
Die Erbrechte
auf dieſe Stellen
oder dieſe Stellen ſelbſt, können, wenn die wúrk. lichen
oder
Titular . Beſißer dieſelben
durch
die
oberwåþnten Urſachen verloren haben, race igrem Tode von denjenigen ihrer Erben, die darauf ein Recht haben, wieder erlangt werden, wenn ſie ſich den
geforderten Bedingungen unterwerfen. Art. 9. Das überführte Verbrechen des Hoch .
verraths macht ſowohl den aller Anſprüche verluſtig, welcher dergleichen beſikt, als auch ſeine Erben .
Art. 10.
Unterſuqungen über die Anſprů.
che der Mitglieder des geſebgebenden Raths wer. den auf Vortrag des Gouverneurs, nur durch den Rach ſelbſt entſchieden , doch kann zum Vortheil der bey der Entſcheidung intereſſirten Perſon oder des Oberfifcals der Provinz,
davon an den Kos
nig und das brittiſche Parlament appellirt werden.
Art . II .
Die Ernennung und Abdenfung
des Sprechers gångt vom Gouverneur ab. Art. 12.
Der Gouverneur beruft die Ver.
ſammlung zuſammen..
DOS
. 426
Art. 13.
Er
hat
folglich
auch die Volle
macht, eine Verordnung befannt zu machen , nack der
die Provinz in Grafſchaften ,
Kreiſe getheilt wird ; nennen,
Diſtricte oder
und einen Beamten zu er,
der in jedem Diſtrict die Wahlſtimmen
bewähren muß. Dieſe Vollmacht bleibt nur 2 Jah.
Art. 14. re
den Händen des
in
frårerhin in die
Gouverneurs
und gept
der Geſellſchaft über,
in Folge
der von ihr vorgeſchlagnen und vom Könige ges nehmigten Gefeße.
Art. 15 .
der den Auftrag
die Wahlſtimmen zu bewähren,
þat, ſem
Der Beamte,
Geſchåfte
nicht
länger
als
2
iſt zu dies Jahre
dere
bindlich. Art. 16. ſammlung
Die Zahl der Mitglieder der Vere
darf nicht
unter
16 in Ober ., und
nicht unter so in Unter . Canada reyn. Art. 17.
Die Vorladungsſcheine oder Writs
zur Wahl der Mitglieder müſſen innerhalb Tagen
auf
ſie werden an den
50
vollſtändig befolgt werden ;
höchſte
Beamten überſchrieben,
der
in jedem Diſtrict die Aufmachung der Wahlſtim . men zu
beſorgen hat.
Art. 18.
Dieſer darf nicht länger als 6 Tage
mit der Befolgung dieſer Writs zögern, ſie ihm zu Händen gekommen ſind . 1
ſobald
427
dert
Die Eigenſchaften welche erfore
19. ,
Art.
um
werden ,
zu
ſtimmgebend
ſeyn ,
find
1. Beſik eines liegenden Grundes von + Shel. lings jährlichen Ertrags, frey von allen Beſchwe. rungen,
oder Miethung
eines andern , das jáþr.
licha 5 Pf. Steri. eintrågt, oder eines Hauſes in der Stadt des Diſtricts, das 10 Pf. Sterl. Mie. the foſtet, und zugleich Wohnung in den Diſtrict ſeit 4 Jaþren . Art. 20. Raths
Die Mitglieder des geſebgebenden
und die Prediger,
von welcher Religion
28. feyn mag, fdnnen nicht zur Verſammlung gee wåhlt werden, Art . 21 .
Die
Bedingungen des
Alters ,
der Geburt, der Naturaliſation , welche erfordert werden
um
Mitglied
des
geſebgebenden Raths
zu werden , find eben ſo nothig, um für die Ver. fammlung ſtimm . oder wahlfähig zu feyn. Art. 22 .
Die Perſonen, die des Hochver.
rargs überführt, oder durch eine Acte des geſega gebenden Raths,
die des Königs
Genehmigung
hat, für unfähig erklärt werden, ſind vom Stimm. und Wahlrecht ausgeſchloſſen . Art. 23. des Orts
Die Beſtimmung
der Wahlen ,
bleibt
der Zeit
und
dem Gouverneur
überlaſſen . Art. 24.
Daſſelbe gile von der Beſtimmung
428
des Orts, wo die Verſammlungen gehalten wer : den ſollen,
von iğrer
Zuſammenberufung, ihrer
Aufhebung. Art. 25.
Inzwiſchen muß eine Verſamm .
lung wenigſtens einmal im Jahre gebalten wers den .
Die Dauer derfelben Verſammlung iſt hoch .
ſtens für 4 Jahre beſtimmt, es rey denn, daß fie cher aufgehoben oder Art . 26.
ausgefekt werde .
Der Sprecher giebt
bey. Gleiche
Heit der Stimmen den Ausſchlag, ſonſt die Ma. joritår. Art. 27. Jedes
Mitglied des gefeßgebenden
Raths oder der Verſammlung muß,
ehe es eine
tritt , dem König von Eagland ſchriftlich den Eid der Treue ablegen . Art. 28. im
Namen
Der Gouverneur þat das Recht,
des Königs die in beyden Kammern
pafſirten Bils zu genehmigen, oder dieſe Geneh . migung zurückzuhalten , bis er des Königs Abſich
3
ten darüber fennt.
Urt , 29 . vom
Der König hat das Recht, eine
Gouverneur genehmigte Bill,
den Jahren,
die
chung jener Bill Wird
folgen,
wieder
die Verwerfung mit dem
tum des Empfanges iſt dieſe vernidjter.
in den bey .
auf die Zeit der Bekanntina . zu
verwerfen .
certificirten Da.
der Bill zurüdgeſchickt,
ro
429
Art. 20.
Jede Bill,
zu welcher der Gou
verneur feine Zuſtimmung nicht gegeben
hat,
iſt
so lange obne Kraft, bis der König fie genehmigt und
ſeine Genehmigung
bekannt
gemacht
hat ;
was erſt nach Verlauf zweyer Jahre, vom Datum des Empfangs an gerechnet,
Statt finden tann,
grade wie oben .
Urt. 31.
Die jeßt zur Zeit der gegenwär .
tigen Acte geltenden Geſeke werden ſo lange in ihrer Kraft bleiben,
bis
ſie
durch die oben er.
wähnten Formen widerrufen worden ſind. Art. 32. ůbender
Rath,
Der Gouverneur und den der König
ſein aus.
ernennt,
bilden
ein Gericht für bürgerliche Recrspflege, das über alle Appellationen in den Fällen ſpricht und ente fmeidet, die in einer Schrift erwähnt ſind, welche vor 18 Jahren in der Provinz Quebec durchging. Art. 33.
Alle die Vorſchriften und Anweis
ſungen des Kdnigs, die den ſonſt von der fatho . liſchen Geiſtlichkeit geħobnen Zehnden der protes ſtantiſchen Geiſtlichkeit zuſprechen, werden hiermic widerrufen.
Art.
34 .
Der fånig fann den Gouver's
neur bevollmächtigen ,
Låndereyen zum Unterbale
der Geiſtlichkeit in jeder Provinz anzuweiſen .
Art. 35
Die Einkünfte, welche dieſe aba
.
430
Werfen , ſollen treulich tommen . Art. 36.
der
Geiſtlichkeit, zu Nuk
Der König kann den Gouverneur
bevollmächtigen ,
Pfarreien
und
Pfründen
zu
machen Art. 37.
und ſie wie in England zu ver.
geben . Art. 38.
Pfründe und Pfarreien ſollen gang
den anglicaniſchen Formen u. f. w. unterworfen ſeyn ; die Geiſtlichkeit ſoll unter der Gerichtsbar feit des Biſchofs von Neuſchottland Urt. 39.
ſtehen .
Die Lånder , Schenkungen für die
Geiſtlichkeit, welche der Gouverneur macht, wer: den der Beurtheilung der beyden Kammern und der Geneýmigung des Königs unterworfen. Art. 40.
In dieſem Falle wird die Sache
der Unterſuchung
der
beyden
engliſchen Häuſer
anheimgeſtelle. Art. 41.
Die Låndereyen , die in Ober.Ca.
nada angewieſen worden , werdert, wünſcht,
wenn man es
als freyes und gemeines Lehn of free
and common ſoccage * ) in Unter . Canada und * ) Free and common foccage heißt ſoviel als frey von allen Dienſtgerechtigketten und läuft ungefähr auf das hinaus, was man in Frankreich franc áleu nennt. Der Friedensſchluß von 1763 ſicherte den Nießbrauch aller herrſchaftlichen Rechte denjenigen zu , die im
Beſik derſelben waren ; matt muß , alſo die Einwillis
431 bleiben den allgemeinen Gefeßen unterworfen, die man
in
dieſer Rückſicht in der Folge entwerfen
könnte. Art. 42.
Die Perſonen ,
die in Ober . Ca.
nada ſchon Låndereyen abgetreten erhalten Gaben, können
auf iør Anhalten neue Documente über
das common ſoccage erhalten.
Art . 43
Das neue Document wird dem
Rechte dieſer oder jener Perſon auf gewiſſe Lån. derepen , durchaus nicht zu naße treten . Art. 44.
Dieſe Acte gebe die Kraft irgend
einer Parlamentsacte nicht auf, die entweder ges wiſſe Verbote feſtſtellt, oder auch Gefeße zur An. ordnung der Schifffahre und des Handels macht.
Art. 45.
Die Gereße dieſer Art rollen zum
Vorræeil jeder Provinz insbeſondere in Kraft ge. legt werden . Dieß iſt der weſentliche Inhalt der Bid des Parlaments von Großbrittannien, die im I. 1792
gung des regterenden Herrn haben , um alle die Låndereyen , die man von ihm zu Lehn hat, als freyes und gemeines Lebn zu befißen. Das iſt denn auch der Grund, warum man für Unter, Canada ausdrücks lich ſagt, wenn man es wünſcht. Damals war der Theil, der jegt Ober Canada auss macht, nicht bewohnt ; allein der Wunſch der Landbes fiber, bey deren Abtretung von Låndereyen dieſe Claus ſel nicht erwähnt iſt, iſt hinreichend, ſie hineinzubringen .
432
dort
durchging,
um
den
benden Canada's
igre
Verfaſſung zu geben .
Ober . Canada iſt ein durchaus neues Land, oder vielmehr ein Land, werden muß.
das
noch erſt durchaus
Döne Zweifel gat deswegen auch
General Simcoe die Starthalterſchaft deſſelben übernommen .
Er fall ein ,
von weldjem Nuken
eine ſolche Colonie feinem Vaterlande ſeyn könne, wenn ſie auf die Stufe der Vollkommenheit geo bracht würde ,
deren ſie fähig iſt;
er fielt die
Mittel, die ſie geſchwind auf dieſen Weg der Volls koalimenheit leiten können, Hoffnung allein
war im
für
möglich.
Stande,
Dieſe
einen Mann
von einem unabhängigen Vermogen und von be. ſchränkten Wünſchen , wie er wenigſtens ſagt, da. bin zu vermogen, die ſchönen und großen Anla. gen,
die er in England befaß,
zu verlaſſen, um
ſich in einer Wüſte, zwiſchen Båren und Wilden einzuſchließen : Ehrgeiz
denn
es iſt kaum glaublich,
allein eine gleiche Unſtrengung
daß
Gervors
bringen könne ; dieſer würde wenigſtens hier ſehr . unſchidlich fenn, da General Simcoe, in ſeiner Lage, ſo viele Mittel thátig zu ſeyn beſikt, ohne daß er nöthig gehabt Håtte,
rich ſoweit von reis
nem Vaterlande zu entfernen, was einem faſt im . mer ganz richer Vergeſſenheit zuzieht.
Dem rey
nun aber, wie ißm wolle, ſelbſt wenn Ehrgeiz ſein Haupc.
433 beweggrund geweſen iſt, ro þat dennoch dieſe U6 . ficht, wenn ſie gleich weniger edel iſt, ſłoweniger eben
nichts des
ſo nůßlide Foigen gegabe.
Die Plane des Generals Simcoe für die Bevölferung
und Benugung
von Dier Canada
(deinen, ſo weit . er ſie uns bekannt gemacht bat, ſehr weiſe und verſtandig .
Zwiſchen dem Meers
engen . Fluß und den ( don in Unter . Canada an. gelegten edes ,
Niederlaſſungen,
das im
innerhalb
Boden durch den
eines Vier. Ontario,
See
durch den See Evie, durch den Meerengen Fluß und im
duid den Vorſprung,
den der See Huron
ſüdöſtlichen Theile madt ,
gebildet wird,
will
er den Hauptpunct dieſer Bevölferung, den Mite telpunct aller ſeiner Anlagen, verlegen .
Newark
war der erſte Ort, den er zur Hauptſtadt wähite ; er dachte damals,
daß England gewiß das Fort
Niagara
werde.
entſ
behalten
ieden
iſt,
daß
es
Seitdem es
abg :liefert
mußten ſich ſeine Plane åndern.
endliche
werden
ſoll,
Eine Haupt.
ſtadt darf nicht an der Gränze und noch viel wes niger unter den Kanonen eines feindlidyen Forts liegen .
Er hat an Yorf gedacht, das am nord
lichen Ufer des Sees Ontario, ungefähr Niagara gegenüber,
liegt, dorthin hat er
fein Regiment
verlegt, dorobin mill er ſelbſt jeßt geben, um ſich von der Grange zu entfernen .
i
434 York bietet ſeiner
Ausdehnung ,
Sicherheit
und Lage wegen eine herrliche Ryede dar. ge Flüſſe und nication
kleine Seen machen die Commu .
zwiſchen
Huron leicht. feine Lage Hand,
Eini.
dem
See Ontario
und
See
Das umberliegende Land iſt gut,
giebt
alle
möglichen
Mittel
an die
um den Handel des Sees zu benußen:
Selbſt in militäriſcher Rufſicht iſt die Lage ſehr gut : die Ufer des Sees Ontario werden nemlich am erſten und am meiſten von den Amerikanern bevólfert werden, und Unter - Canada wird immer mehr ein Gegenſtand des Meides als
Ober- Canada.
Die Lage
für dieſe reon
alſo,
die es am
meiſten möglich macht, Hülfe zu leiſten, iſt ſehr wichtig.
Inzwiſchen
ſcheint
doc
Simcoe jegt es aufgegeben zu Aufenthalt ſchlagen .
und Er
Gouverneur haben, feinen
die Hauptſtadt in York aufzu : will dieſelbe an den Ufern eines
Fluſſes, den
man auf allen Karten unter dem
Namen des
Fluſſes de la Franche findet,
den
er Themſe
genannt þat,
errichten.
Fluß, deſſen Quelle zwiſchen
und
Dieſer
dem See Huron
und dem See Ontario liegt, aber noch nicht be . ſtimmt befannt iſt,
wird für nicht
weit entfernt
von denen des großen Fluſſes gehalten ; er nimmt ſeine Richtung in einem Laufe von 4 bis 5 Meis len von Norden gegen Weſten
und ergießt ſich
435 1 in den See St. Clair: 200 Meilen anzulegen, geben
Der Souverneur dentt
etwa von dieſem See ſeine Stadt
der
er ſchon den Namen London ge.
Er kann hier ſehr leicht eine Com.
þat.
munication zwiſchen dieſem Fluß und einem am dern, der ſich in den See Huron ergießt, einrich ten, ungefàpr bey Gloceſter und fann auch durch einen langen Landtranſport Gemeinſaft mit dem See Ontario unterhalten .
Er iſt zu gleicher Zeit
Herr dieſer benden Seen und des Sees Evie, ju dem er auf einem Wege von is Meilen mit ei nem einzigen Landtranſport von 3 Meilen gelan. Selbſt die Grelle des Sees Evie, an
gen kann. der
dieſe
projectirte Hauptſtadt zunächſt
( die lange Spige),
grånze
iſt grade die Stelle, die gut
Vertheidigung des Sees die widytigſte iſt, zumal weil
der Gouverneur hier einen Hafen und eine
anſehnliche
Verſchanzung zu
deſſen Beſchüfung +
anzulegen geſonnen iſt.
Dieſe Stelle liegt übris
gens der amerikaniſchen Niederlaſſung der Halb . infel grade gegenüber.
Die fo angelegte Haupt
ſtadt þat daber alle die Vortheile, die ſie in York Haben fonnte, fie
nemlich
und noch verſchtedne andre ;
weil
mehr im Mittelpunct der gehofften 1
Bevölkerung liegt, weil die Länder, dianern gehören ,
die den Jn.
nicht po nahe liegen ,
und weil
die Abſichten des Generals dahin geben, die Trup .
1 436
pen, welche jekt die Forts , die im nächſten Jahre 1
ausgeliefert werden müſſen ,
befekt
Şalten,
nadz
der Stelle von Gloceſter am Huronſee, nach der langen Spiße am von Michigan,
See
Evie,
nach
der
Stelle
nach zwey oder drey andern Po .
ſten in Städten, die er
noch erſt an den Ufern
der Themſe aufbauen will, und endlich nach York zu verlegen .
Dieſe Hauptſtadt
findet
ſich
mit
allen möglichen Mitteln zur Vertheidigung umge. ben,
und
þat die Leichtigkeit,
ſchnell
diejenigen
1 überall
mitzutheilen ,
welche
Noth
die
fordern
ſollte. Die Willigkeit, mit der die Regierung Land umſonſt
weggiebt,
genblick
an
einer
laßt den General feinen Uur baldigen
großen Bevölkerung
zweifeln ; viele Familien, die im Anfange des amer rifaniſchen Krieges fen ,
die fonigliche
Parthey ergrifo
haben ſeit dem Frieden auf Låndereyen ge.
wohnt,
die ihnen geſchenft waren.
Die ameris
kaniſchen Soldaten , die dieſen unglücklichen Fah. nen folgten , haben auch eine Entſchädigung durch Låndereyen
erhalten,
niedergelaſſen
gåben .
ſem Kriege dienten,
auf denen ſich die meiſten Die Offiziere, die in dies haben
auc
ein Recht auf
einige 100 Morgen , von denen einige ſchon eine
! gewiſſe Unzahl bearbeitet haben.
Der Gouver.
neur ſchmeichelt ſich, viele Anſiedler aus den vero
437 einten Staaten zu ziehen,
er verläßt ſich auf die
Neigung dieſer Leute zum Auswandern und auf ihre Ergebenheit gegen die Es
fommt wůrklich
engliſche Regierung.
alle Jahr eine ziemlich
be.
trächtliche Anzahl von Familien aus verfdziednen amerikaniſchen
alle fiedeln
Provinzen,
an,
aber einige
net
er darauf,
bleiben hången.
ſich nicht
Ueberdas reche
viele Pflanzer aus Neu - Braun.
ſchweig zu ziehen, die dort nemlig das Clima un. . und
ertråglich finden,
endlich zeigt
ihm
die beo
tråchtliche Auswanderung aus Europa, die er vor . ausſieht, die Gewißheit einer großen Volksmenge auf dieſem Wege.
Inzwiſchen macht ißn, wie er
ſagt, die berrſchende Denkart des Volfe, die Zus laſſung der neuen Einwohner ſchwierig, ihm anbieten,
die ſich
vorzüglich derjenigen , die aus den
vereinten Staaten kommen.
Dieſer ſeiner Mey.
nung gemåß, ſchickt er diejenigen Pflanzer, die er am wenigſten in
das
über
beſtimmte Nachrichten þat,
hinterliegende Land
und
legt vor ißnen
Er wünſche alle alte
an die Seeufer Soldaten.
Soldaten aus der engliſchen Armee, alle gediente Offiziere,
die auf
þatbem
Sold
ſtehen ,
bey der
Vertþeilung der Låndereyen, über die der König verfügen
kann,
zuzulaſſen .
Er
wünſcht jedem
Soldaten, der jest in Canada in Garniſon liegt, feinen Abſchied und
100 Acres Land Ee 3
zu geben,
438
fobald er in ſeine Stelle einen jungen Menſchen fchafft, der ihn erſeßen kann .
Er verbindet hier
mit der Abſicht die Volksmenge zu
vergrößern ,
mehrere junge Amerifaner
zugleich die,
in den
Dienft des Königs von England zu ziehen , und dadurch die Anzahl der amerikaniſeen Familien , die dem König ergeben ſind, zu vermehren . ten unter dieſe Soldatenfamilien ,
Mite
die er an die
Seen und an alle Grången gegen die amerikani. foe Seite hin zu verpflanzen gedenkt, will er die Dffiziere bringen , die, wie ich ſchon geſagt habe, ein Recht þaben Land zu fordern .
So bildet er
eine Miliz, die dem Könige aus Gewohnheit und aus Dankbarkeit ergeben iſt und die er als eines der
ſicherſten Mittel
anſieht,
um die Unruhen ,
welche die neuen übelgeſinnten Pflanzer, die mite ten im Lande wohnen, vielleicht erregen könnten , zu unterdrücken und zugleich das Land bey einem Angriffe zu vertheidigen .
Durch dieſe Verlegung
der Offiziere mitten unter die Soldaten und der Leute von
guter Familie, die er noch aus Eng.
land an ſich zu ziehen hofft, gründet er eine Art von Adel, wodurch mehr oder weniger der in der Conſtitution am Tage liegende Entwurf befördert wird,
einen
Erbadel
in
den beyden
Canada's
einzuführen . Man behauptet, daß das ganze Canada,
ro
432
groß es iſt,
nicht das zu ſeinem Verbrauch nd.
thige Getreide hervorbringt: die Truppen erhalten Meble
was in London
fleiſch aus Jrland. allein ,
gekauft iſt
und Pockel.
General Simcoe will nicht
daß Ober . Canada den Bedürfniſſen aller
ſeiner Bewobner ein Genüge zu leiſten im Stande ſen,
ſondern daß es
ſogar die Kornkammer für
England werde ; daß ſeine Ausfuhr dieſes Lebens. mittels ihm zu einem
anſehnlichen Tauſchbandel
behůlflich
und er zweifelt auch gar
ſeyn moge,
nicht daran ,
daß
triebſamfeit,
die
durch das Beyſpiel dieſer Bes er
beym
Ackerbau
von
Ober.
Canada ju wecken bemüßt iſt, nicht zugleic auch + Unter - Canada aus geriſſen
werde.
ſeiner Sorgloſigkeit
Die Menge
þeraus.
von Fiſchen ,
die
ſich in den Seen findet, und vorzüglich von Stó . ren im See Ontario, feint ißm ein Mittel an die Hand zu geben , mit Rußland in dieſem Artie fel vortheilhaft zu wetteifern, das England biers mit ſo anſehnlich verſorgt.
Der Pelzhandel ſcheint ihm ſehr dem Korns Handel nachzuſtehn ;
er gålt ihn für ſehr unnük
für Großbrittanien, und für ein Mittel zur Un. terdrůdung Canada's ; indem er allen Handel in den Sånden einiger Seſellſchaften vereinigt, mache er dieſe zugleich zu Herren der Waaren , als Küdfracht aus England ziehen. Ee 4
die ſie
Er wünſcht
440
und
hofft,
daß fich Kaufleute am See Ontario,
in Montreal ſogar und in Quebec
niederlaſſen ,
und durch
dieſen Kornhandel jenes Monopoliumn
zernichten
werden,
gegen
das
er mit Recht
ſo
aufgebracht iſt.
Die Regierungsgrundfäße, die General Sim. coe an den Tag legt, ſind reşr edel und gut : er þaßt jede willführliche und militariſche Regierung außerhalb
den Ringmauern der Forts ;
er
will
Freyheit nach ihrer ganzen Ausdehnung, wo Ger gegen
þorſam
Conftitution
die
Landes - Geſeke Rie erlaubt.
und
gegen die
Er iſt deswegen gar
nicht eifrig darauf bedacht, in ſeinen Händen als les Anſehn zu vereinigen, er überlaßt den Lieute . nants ,
die er
für jede Grafſchaft ernennt,
das
Recht, die Friedensrichter und bey dem Militair die Offiziere zu ernennen . wichtigſten Månner
der
Hiedurch glaubt er die Regierung ,
wieder die ihnen Untergeordneten und
ſich
dadurch
und
dieſen
zu verpflichten ,
mehrerer Hülfsmittel
zu verſie
dyern, um die gute Geſinnung und die Ergebens heit gegen die engliſche Regierung zu unterhalten. Jeder Friedensrichter, und es giebt ihrer eine ſehr große Menge,
hat in ſeinem Diſtrict das Recht,
jedem neuen Pflanzer, deſſen Betragen und Grunds fåge er fennt, im Namen des Königs einen Land . antheil von 200 Acres zu geben .
1
Der Landmeſ
441 ſer des Diſtricts
erhåle von
dem Friedensrichter
durch ein Billet Nachricht von der dem Neuan. gekommenen
gemachten
Schenkung,
ſo wie von
dem ihm abgenommenen Huldigungseibe ; er giebt dieſem neuen Pflanzer ein Certificat, das ihm an . weißt,
in welcher Gegend des Diſtricts
Landantheil
zu
Scenfung
der
gegeben hat.
ſuchen
habe,
auf den
obrigkeitlichen Perſon
er den ihm
die
ein Recht
Wenn er eine großere Menge Lan.
des zu haben wünſcht, ſo muß er ſich beym aus . ůbenden Rathe melden. Die wenigen
Einwohner,
die zur Zeit fich
noch in Ober . Canada finden, deren Anzahl, die Einwanderung mag
ro
beträchtlich ſeyn wie ſie
will, zu dem zu bevölkernden Lande doch noch in feinem Verhältniß
in
langer Zeit
ſteben
wird,
laſſen bey dem General Simcoe auch nicht den Wunſch
aufkommen ,
Indianer
zu
auf Koſten der
ſein Land Er
vergrößern.
nimmt
vielmehr
diejenigen, die die Amerikaner aus ihrem Gebiete verdrången,
mit zuvorkommender Güte auf und ,
handelt alſo ſehr klug .
Wenn es die Politik der
vereinten Staaten verlangt, zwiſchen ſich und den Englåndern verſtatten ,
feinem Volfe
Aufenthalt
zu .
das durch die Leichtigfeit, mit der is
verführt werden gen
einen
kann,
gefährlic
ſeiner kleinen Anzahl
wird, das wen
ohne Nugen iſt,
Ees
und
442
das , als ein von der Jagd lebendes Volf einen großen Strich Landes zu ſeiner Subſiſtenz nöthig þat,
ſo duldet zu
gleicher Zeit der Gouverneur
Simcoe dieſes Volk ogne Beſorgniß hinter den engliſden Beſißungen, knüpft dadurch es mit Eng . land enger zuſammen und erbittert es zugleich ges gen die Amerikaner , um dieſen Haß im Notfalle zu benußen ;
übrigens
iſt er
gewiß,
von ihnen
alle die Landantheile zu erhalten, die er wünſcht. Obgleich Gouverneur
Simcoe
den
Pelz .
Handel nicht für ſo vortheilhaft für England håle, als viele Engländer die Vortheile Staaten
deſſelben
theilen ,
an der Fahrt und
es glauben, nicht
ſo will er doch
mit
den
vereinten
die durch Räumung der
auf den
Forts
Seen Antheil gewinnen
an ihren Küſten Herrliche Håfen
erhalten ,
folglich alle Gelegengeit baben, an dieſem Handel Theil zu nehmen.
Er glaubt, daß ſich ſehr leicht
eine Communication und
dem
zwiſden
See Ontario,
Joſeph: Fluſſes eröffnen
dem See Huron
vermittelſt laſſe,
des
Sanct
welche, indem ſie
den Kaufleuten den ganzen Umweg auf dem Des troit, Fluſſe,
auf dem See Evie, auf dem Nia.
gara . Fluſſe
und
auf einem
Sees Ontario erſparen vereinten
Staaten
in
großen Sheile des
würde, ihrer
nothwendig
Hoffnung
die
tåuſchen
müßte, ferner etwas, wie bis jegt, über die Seen
443 aus
der Wåldern
zu ziehen ,
Huron . Sees liegen, Schiffe
die oberhalb des
und zugleich die engliſchen
von der Nothwendigkeit befreyen müßte,
unter den Forts von Detroit in Zukunft den fahren.
und Niagara,
die
Amerikanern angehdren , wegzu .
Er glaubt fogar, daß eine grade Com.
munication zwiſchen dem Huron . See, und dem Sanct Lorenz . Fluſſe bis auf einige Landtranſporte möglich
fen ,
die wohl
von Stromſchnellen,
durch
die große Menge
welche fich in dieſem Fluſſe
und in den kleinen Seen, durch welche er fließt, befinden, nothwendig werden würden . triegeriſchen
Die
Plåne des
Gouverneurs
im Fall eines Krieges mit den Amerikanern, gee þen dahin, ſie auf engliſchen Grund und Boden zu locken , um ſie hier mit deſto größerm
Vorteil
zu ſchlagen , da er ſich auf dem Schuß
ſeiner
Forts verlaſſen darf ; eine betråchtlice Marine einer Menge von
kleinen
einzurichten ,
die aus
Fahrzeugen,
die ſchwere Kanonen füþren, beſte.
þen ſoll,
gegen welche feine amerikaniſche Jache
fiche zu zeigen wagen darf,
und mit denen man
ſebr leicht eine Landung in den vereinten Stag. ten deden founte, wagte.
wenn man ſie ganz offenbar
Ueberdas rechnet er auf die Hülfe ſeiner
Landmilig ,
durch
welche
er anſehnliche Streifee
reyen tief ins feindliche Land hinein auszuführen
1
444 In Kriegszeiten ſcheint ißm dieſe
gedenkt.
zwiſchen dem Huron . See und dem
munication See
Com
Ontario
noch
viel
die Galeeren ,
derſelben
vermittelſt
nothwendiger ;
er hoffe
Bombardiers
Galioten und Kanonierbote in dieſen legten See zu bringen, die er in einer andern Stadt, die an liegt und die er
der Themſe
Chatpam
nemat,
erbauen will. Die Abſichten und
idy
des Souverneur
Simcoe,
ſpreche hier nur von denen,
welche die
bürgerliche Einrictung betreffen , ſind ohne Zweifel ausgedeşnt und gut angelegt ;
ich
glaube ſogar,
daß ſie für die Lage eines engliſchen Statthalters , in
der
er
ſich
befindet,
die beſten find .
Thre
Ausführung iſt unbezweifelt möglich, wenn er das Zutrauen der Regierung beſigt und viel Geld zu verwenden hat.
Er würde übrigens eine anſehne
liche Hülfe an den Soldaten baben, die in ſeiner Provinz vertheilt liegen.
Er fieht aus
guten
Gründen die Nothwendigkeit ein, die Regimenter in
einem
Lande
zur Arbeit anzuhalten,
wo
er
nicht hoffen darf, fie gut zu manövriren und mo die Arbeit ſie beſonders zu der Art Krieg zu füh . ren eignet, kämpfenden
die ihrer Fleinen Anzahl, den zu beo Feinden,
und
den
Schwierigkeiten ,
auf die fie ſtoßen, am gemäßeſten iſt. Deſſen ungeachtet hat aber die Nusführung
445
im Ganzen noch fehr viele Hinderniſſe ; das größte ljegt in dem Entſchluſſe des Gouverneurs, Perlauf von
Jahren nach England zurückzu.
5
Ein
kehren.
ſo viel umfaſſender Plan,
der ſo
kann nur von dem
in fick begreift,
viele Jdeen
nach
ausgeführt werden , der zuerſt im Stande war , ihn Dieſe Ausführung feßt Muth und
zu entwerfen.
Ordnung voraus, vermoge der Grundfäße, die bey dem Entwurfe zum Grunde liegen, und der Kennt. niß
des
Zuſammenhanges
einzelnen
der
Theile
dieſes Projects, ſo wie Rußmſudyt im guten Sins ne
Ales das iſt nichts für einen
des Worts.
iſt er ein ſehr mittelmäßiger Kopf,
Nachfolger ;
ſo iſt er weder im Stande ein ſolches Project zu noch
verfolgen,
auszuführen ,
und dieß iſt nicht
der Urt, von Subalternen befolgt zu werden ; iſt er
etwas übers Mittelmäßige hinaus ,
die
was
gewóbnliche Klaſſe iſt, ſo reizt ihn ſeine Eigenlies be,
nicht den Anweiſungen eines Undern zu fole
gen und würden die Verhaltungsbefehle des Mie niſteriums poſitiv in einer
Entfernung als
vermieden, Liebe
fenn ,
von
befolgt
für militäriſche
Macht in
ro
fönnen dieſe dennoch 2000 Meilen leichter Uebrigens
werden . Gewalt,
für
iſt
willkührliche
allen Ländern der Welt denen eigen ,
die Gewalt in Händen haben. Gouverneur
Simcoe
Wenn daher der
Ober - Canada in
zwey
446 Jahren
Verlaßt, wie es ſein Vorſak ift, ſo wird
er ſogar nicht einmal genug Zeit haben, um den Grund des plans zu legen, in dem er,
und wie
ich glaube mit Recht, den Wohlſtand von Obers Canada und große Vortheile für England erblickt ; deflen verſchiedne Zweige aber ſo ausgebreitet und ſo zahlreich find, daß mehrere Jahre şintereinan . der, die man in demſelben Geifte verleben müşte, nöthig ſind, um ihn nach ſeinem gangen Umfange gut auszuführen.
Ich
glaube
übrigens
auchy,
daß
ſelbfi
er
Schwierigkeiten in der Ausführung deſſelben fint. den
So unabhängig der General Sim
wird .
coe vom Lord Dorcheſter in allen bürgerlichen Angelegengeiten iſt, tårfache.
ſo wenig iſt er es im Milio
Hiezu gehört denn auch die Verlegung Er ſagt ſelbſt: er fürchte in dieſer
der Truppen .
Rückſicht Widerſtand zu finden , und wie ich glau. be, ſagt er hier nicht alles, was er weiß.
Wers
den die Truppen nicht an die Stellen Betlegt, die bie
projeccirte
Hauptſtadt
Niederlaſſungen ,
und
die verſchiednen
die der Gouverneur
denkt, decken und vertheidigen ſollen,
anzulegent werden die
Soldaten mehr zum Ererziren als zum Arbeiten angebatten , ſchied, die To
erhalten
diejenigen
nicht ihren
Ab .
einen Mann in ihre Stelle bringen,
feblen ſchon
im Projecte weſentliche Tpeile ,
447
die ſchwerlich
auf irgend
eine andre Art zu eru
regen ſind. Lord Dorcheſter iſt alt, und, wie alle alo ten Leute,
fein Freund von neuen Ideen .
Et
iſt ein Freund von unumſchränkter Gewalt,
die
gegenwärtige Dentart in Unter- Canada fann ist ihm den Wunſch entſtehen laſſen , mehrere Trup: pen dorthin zu ziehen und des Gouverneur Sim coe's
Neußerungen laſſen
mich faft vermuthen ,
daß er glaubt, er þabe dieß alles im Sinn .
Viele
leicht täuſcht ſich auch der Gouverneur ſelbſt in einigen ſeiner Erwartungen. Die Auswanderung aus den vereinten Staaa ten nach Ober - Canada, beträchtlichen
( ich rede hier von einer
Auswanderung )
wahrſcheinlich, als ihm. Låndereyen - ſcheint
iſt
nicht
ſo
Seine Scenfung von
auf den
erſten
theilhafter, als ſie würflich iſt. werden
mir
Anblick vore
Die Ländereyen
freylich umſonſt vergeben ;
ein Certificat
vom Feldmeſſer, das auf Befehl des ausübenden . Rathes
ausgeſtellt wird,
fekt freulich diejenigen ,
die es erhalten, in den Genuß dieſer Låndereyen ; aber ſie erhalten nicht ſehr geſchwind die Rechte darauf ; dieſe werden früher oder ſpårer, nach dem Gutdůnfen des Ratos, vertheilt.
Ich weiß nidit,
ob irgend eine vollſtändige Schenkung mit dieſen Eigenthumsrechten
verſehen iſt.
Wenn ein ſola
1
448 cher Beſiker ohne Kinder ſtirbt, ehe er dieſe Rechte fållt ſein Gut wieder dem Kör
bekommen hat, fo nige anþeim ;
kein Seitenerbe, fein Freund kann
ihm im Beſik deſſelben
folgen ;
die darauf ges
wandten Capitalien und Arbeiten ſind dann allein zum Vortheil der Krone hineingeſteckt.
Wenn
in den vereinten Staaten ein neuer Pflanzer beym Anfauf
einer
gewiſſen
von Låndereyen,
Anzahl
die er erſt auf hinausgefekte Termine zu bezah. len þat, berechnet, daß er ſeinen Terinin dadurch abtragen kann, Eigenthums durch
daß er einen kleinen Theil feines deſſen
wieder verkauft,
urbarmachung verdoppelt hat,
Werth fick fo
þat der
Pflanzer in Canada nur von dem Gutdůnken des Gouverneurs
die
Sichergeit
ſeines Beſiges
zu
erwarten , und iſt er flug, ro traut er dieſem nur mit einem gewiſſen Rückhalt.
>
kanntſchaft mit
Fürſprache, Beo
guten Pflanzern macht
freylich ,
daß man dieſe Redte früher abtritt, und erleich . tert alſo einen zweyten Verkauf ; aber dieſe Gunſt. bezeugungen
gehen immer
nur auf einen Theil
und ſind immer willfågrlich ; ſo lange es fein Ge . fek giebt,
was den Zeitpunct und die Bedingun.
gen der Auslieferung dieſer Redite feſtſtellt, wer . den die Beſiger immer beſorgt, thum immer
Verbeſſerungen
nur
und das Eigen. folglich
aud die
ſebr langſam von
Statten
ungewiß bleiben,
gebn .
449 gehn.
Ein Vorbeşalt zum Vortheil des Königs
bey allen jeder die den
vom Bolde
Art,
ſich
Sdenfungen betrifft: die Minen
dieſen
vielleicht in
mögten ,
ſo
bis zu
abgetreten Lande fin.
dem
wie
den Strinfohlen ,
auch
das Syols,
was
der
Oberfeldmeſſer zum föniglichen Sdiffrau tauglich dieſe Einſchränkungen
Aile
findet.
beunrubigen
' einen guten Anſiedler. Der Vorigeil einer Schenkung könnte dager bey vielen Leuten ,
die
Auswandern
zum
geneigt
ſind, wohl durch alle dieſe wirflich vorhandnen Wenn man als Beforgniffe aufgewogen werden . einen
Grund
Auswanderung
der
an den König
von England anführt,
wohl nur ein leerer Traum . Þeit
Angånglich feit
aller, hier
von
ſo iſt das
Es iſt eine Eigens
der Siegierung angeſtellten,
Englånder, dieſe eingänglichkeit vieler Einwohner der vereinten Staaten,
und noch dazu aus allen
Stånden,
an
růhmen .
Ich weiß nicht,
den König
von
England
ſebr zu
welche Gründe ſie zu
dieſer Meynung vermogen , aber wenigſtens ſpricyc das,
was
man
nicht dafür.
in
den vereinten Staaten
böre,
Man bekennt ſo laur, ſo unguege.
fekt Grundråke,
die das Gegentheil õievon aus.
machen , daß man dieß nothwendig für einen beſo ſern Bůraen der Geſinnung
der Amerikaner an .
FF
450
nehmen m13 , als das Vorgeben einiger wenigen großbrittanniſchen Beamten . Man behauptet hier,
daß faſt alle die Fa .
milien, die aus den vereinten Staaten hieherlom . men , deswegen herziehen, weil ſie dort einer Tape unterworfen
find,
die,
ſo
klein
mag , ihnen doch nicht gefällt. fo ,
würde
ſo
die Zukunft
eine gar
ſie immer ſeyn
Iſt dem würklich
ſolche Dentart England
nicht vortheilhaft feyn .
für
Man
hat uns auch geſagt: daß der Gouverneur Sim. coe, bey dem eifrigen Wunſche, den er bat, Ober's Canada zu bevölkern, fehr leidyt bey jedem Pflan . zer,
der ſich ihm anbietet,
det, die
die Bedingungen fins
er von iým verlangt, und daß ungeach .
tet ſeiner Abneigung gegen die Speculationen auf Låndereyen, und ungeachtet ſeiner perſönlichen Un. sigennüßigkeit,
oft eine ganze Ortſchaft und bis
weilen zwey oder drey ſogar derſelben Perſon zu. geſprochen werden .
Der Gouverneur denkt ferner, daß der Hans del von Ober . Canada
noch durch die Producte
vom Geneſſé. Diſtricte finne vergrößert werden, für die er keinen andern Abzug , als auf dem St. Lorenzfluß erblickt.
Es iſt ſdwerlich zu glauben,
daß dieſe Meynung Grund habe, wenn man die Mittel fennt, die Creek;
der See Oneyda,
der Mohawks . Fluß zu
einer
der Woods Communis
451
cation mit dem See Ontario und mit dem Nord . Fluſſe
an
geben,
die Hand
die jekt nur durch
drey Landtranſporte unterbrochen wird ; und wenn man zugleich den Eifer, Betriebſamkeit
die Einſidten
der Amerikaner in
und
die
den vereinten
Staaten tennt,
für alles was Erleichterung der
Communication
für
betrifft.
Schifffaþrt
Die
Rechnungsfehler des Gouverneurs, die auf Na . tionalvorurtheilen beruhen, ſind zu unwichtig, um würflich bey der Uusführung ſeines Projects ein Hinderniß zu werden ; ſie können vielleicht die Er. füllung deſſelben verzögern , aber fie doch niemals růckgängig fånden.
die andern ſich nicht
wenn
machen ,
Die wahren Hinderniſſe ſind die erſten
foon erwåşnten , vorzüglich die Rückebr des Gour verneurs nach England. Für jeßt iſt die Zahl der Volfamenge ,
wie
ich ſchon geſagt habe, auf dreyßig tauſend geſties gen.
Die betrådytlichſte Niederlaſſung iſt die von
Detroit ; ſie beſteßt einzig und allein aus franzör fiſchen Fainilien .
Der größte Theil der Nieder.
laſſung
auf
liegt
aber
einem Boden,
Tractat gemäß amerikaniſch roird. der ſdomeicheln dort
der
fidy, daß dieſe Familien,
niedergelaſlien haben,
rikaniſche Regierung
aber
die ſich
von ihrer Seite
die engliſde ziehen werden.
dem
Die Englån .
auf
Wenn ſich die ames ſo
Sf 2
gegen
dieſe Leute
1 452 beträgt,
wie
işr Intereſſe
es
fordert, ſo iſt es
gar nicht wahrſcheinlich , daß dieſe Familien iþr feit langer Zeit bebautes Eigenthum , des einzigen Grundes wegen,
um unter engliſcher Herrſchaft
zu leben, verlaſſen werden .
Die übrigen Nieder.
laſſungen in Ober . Canada find: eine reør betracht liche
vom
Fluſſe,
Fore
Evie
bis Newart,
welche übrigens,
långs
dem
ungeachtet die Häuſer
nicyt ſebr nahe liegen, keinen großen Umfang ein . nimint ;
einige andre,
aber ſehr wenige,
an den
Creefs, die von Newark bis zur Spike des Sees Ontario in dieſen fallen ; ein unbedeutender Anfang zu einer in York ; endlich in Kingstown, dem St. Lorenzfluſſe
bis an
långs
die Gränzen
von
Unter Canada, die von allen die volkreichſte iſt. Was
die
militåriſchen Pläne des Gouders
neurs betrifft, ſo find bloß ſeine Vertheidigungs . anſtalten beſtimmt und genau berechnet; die Vor . kehrungen
für
ein offenſives Verfahren
unbeſtimmt und von einer ſolchen Art,
ſind
ſo
daß fich
gar nicht darüber ſprechen läßt. Der Haß des Gouverneurs gegen die vers einten Staaten macht, gend etwas ſpricht,
daß wenn er nur von ir.
was Bezug darauf hat,
alle Grången der Klugbeit und
er
der Anſtändigkeit
überſpringt, die er bey. jeder andern Sache vor Augen
behåll.
Er war ein eifriger Befördrer
453
amerikaniſchen Krieges,
des aber
zugleich
nahm
ſehr unglüdlich , Theil
ſehr
lebhaft,
daran ;
der
ſchlimme Erfolg hat ſeine Geſinnungen nur noch bitirer gemacht und mit wahrem Schmerze habe iç gepört, wie er ſich der Anzahl von Häuſern , die er in dieſem unglücklichen Kriege abgebrannt Şabe, rühmte und wie er noc , meşrere abbrennen wolle, wenn der Krieg wieder anfange ; die Projecte,
furz alle
die nur ein fo heftiger Partengeiſt
einfloßen kann .
Er ſagte uns, daß er entſchloſ.
ſen fer, im Fall
ein neuer Krieg mit den Amer
rikanern
ausbråche,
machen ,
welche dieſe zu ähnlichen nöthigen wür.
ſo
ſtarke
den , die ſie nicht anzuſchaffen , halten , im mit
Stande wåren ;
ihnen zu führen.
Geldauslagen
ju
geſchweige auszu.
kurz , einen Geldfrieg
Inzwiſchen behauptet er
unaufförlich , daß er mehr als irgend jemand Fries den mit den vereinten Staaten zu halten wünſcht. Er ſieht hierin , und das mit großem Rechte, ein großes Mittel zum Fortfommen ſeiner neuen Co. lonie,
aber ſein Haß gegen die Rebellen iſt ſo
ſtarf,
ſein Verdruß,
fern ,
ſo augenſcheinlich,
die Forts wieder auszulipa daß der Vorwurf,
den
ißm die Regierung der vereinten Staaten madt : im
vorigen Jahre den Indianern mit Rath und
That beygeſtanden zu haben, und zwar ſo viel wie er nur immer konnte,
ohne ſich ſelbſt in Verle.
Ff 3
454 nicht ohne Grund zu ſeyn
genheit zu bringen ,
bey
erreichte
ſdyeint.
Er
Krieges,
deſſen glücklicher
Nugen
gewiß ſchien ,
Niach ſucht
zu
habe,
Erfolg ihm in feinen
die doppelte Abſicht,
ſeine
und
ſeine
befriedigen.
auch keinesweges, troffen
Erregung dieſes
zugleich ſeinen Haß
und
Rubmfucht
der
Er ſelbſt läugnet es
daß er ſchon Verfügungen ges
um alle die Indianer, die ihm zu
Gebote
ftanden ,
führen,
deren
nach
dem Geneſſé- Diſtrict zu
Unzahl, wie er verſichert, fich auf
5000 beläuft;
woraus denn natürlich
die Vers
brennung aller Wohnungen und die Niederineze. Einen rolden
lung aller Familien folgen würde.
Krieg will England am Ende des 18ten Jahr. þunderts füpren ;
und es iſt der ſonſt großmůchi einer Colonie,
ge und edle Stifter
der ibn ents
wirft und feit langer Zeit vorbereitet. dieſe Projecte nicht aus verneurs ſelbſt, þåtte
er
Perſonen
ſo
Håtte ich
dem Munde des Gou.
würde ich ſie nicht glauben ;
ſie nicht meşreremale vor verſchiedenen zergliedert,
ſo
würde ich ſie
nicht zu
wiederholen wagen. Abgerechnet das Nachtheilige dieſes brennen. den Haſſes gegen die vereinten Staaten, Gouverneur zu
laut eingeſteht,
den der
und der ihn ro
weit führt, ſcheint mir der Gouverneur Simcoe pier grade in der vortheilhafteſten Lage zu ſeyn.
455
Er iſt gerecht, thårig, aufgeflare, brav, offen, bea fißt das Zutrauen des Landes, der Truppen und aller derjenigen, die mit ihm in der Verwaltung der Regierung arbeiten. dieſen
Innad läßlich iſt er mit
Angelegenheiten beſchäftigt;
er erhält dem
König von England ſeine Freunde, und verſäumt fein Mittel , ſaeint,
işm neue
zu erwerben .
Wie mir
ſo vereinigt er bey folchen Umſtånden in
fic alle die Eigenſchaften, die in ſeiner Lage no . thig ſind, um England den wichtigen Berig von Canada zu erhalten , wenn es anders möglich iſt, daß es daſſelbe lange behalten kann.
In ſeinem gewöhnligen Leben iſt der Goue verneur Simcoe einfach , ohne Umſtände, gefåle er
lig ;
in
wohnt
einem
elenden
kleinen Hauſe
von Holz, das vormals die Commiſſarien , die ſich wegen
der Fahrt hatten :
inne
auf dem
See hier aufbielten ,
er wird bier von 4 Soldaten bes
wacht, die jeden Morgen vom Fort fommen und die er des Abends dorthin zurückſdict. hier große iſt
gefällig
über
gaſtfrey und ohne Stolz; und
aufgeklärt;
alle Gegenſtände,
er
jedoch
Er lebt ſein Geiſt
ſpricht ſehr gut lieber
über
ſeine
Projecte , als über alles andre, am liebſten aber über den Krieg, der bey ihm Herrſchende Leiden. (daft zu
ſeyn
ſcheint.
raichte jedes Landes ,
Er kennt die Kriegsge. er fießt feinen
Sf 4
Erdgugel,
SONRUSTRER 456
ohne nicht dabey an die Geſtalt eines Forte, das
1. er hier aufmerfen mögte , zu denfen, und an dieſe Anlegung ges
fnüpfen,
zu
Pyiladelphia
wenn man glauben , fdjaft
den Entwurf eines
des Forts
zu
hört,
zumal deſien,
dem er nach
gedenft.
kommen
daß
in
er
den
Feldzu
Man muß,
Frieden wünſcht,
feine Vernunft Gabe eine große Herre
über
ſeine Leidenſchaften ,
oder er betrüge
ſich ſelbſt . Madame Simcoe
tig und brav ,
ſpridyt wenig und iſt in Beobach .
ihrer Pflichten
genau ;
Frau von 36
ſie iſt furdytſam , þat Geiſt, iſt leộr ar.
Jahren ;
tung
iſt eine
als Mutter
und Weib ſehr
was ſo weit geht daß fie den
Geheima
Secretair ihres Mannes macht. . Jør Talent zum Zeicynen ,
welches
Planezeichnen
fie bloß auf das' Karten , und
beſchränkt, regt ſie in den Stand,
igrem Manne Febr núßlich zu werden. Ober : Canada bezahlt England feine Abga. ben .
Alle Taren, die man von Staatswegen eine
hebt,
ſind eine Weintare,
die 4 Pences für die
Galone Maderamein und - für alle andere Weine betragt ; eine Abgabe von
36 Shillings Sterl.,
für die Erlaubniß Wirthſchaft zu treiben, die um 20
Shillings
Currency * )
( 4 Dollars ) in der
*) Der Werth des Geldes iſt in Canada nach dem Ges reß derſelbe als in Halifax, 5 Shilings der Dollar ;
457
Sigung von 1793 geſteigert iſt.
Die ganze Ein .
nahme beläuft ſich auf ungefähr 900 Sý. Ster. lings
und
wird
zur
Beſoldung
des Sprechers
im Hauſe, der Secretaire und zu der Beſtreitung der Koſten gebraucht, die die Bedienung und die Unterhaltung
des
Lotals
der
Gefellſchaft
nó.
tyig magt.
Die Friedensridyter beſtimmen in den quar ter ſeſſions (vierteljäßrigen Gerichten ), grade wie in
den Belauf der Abgaben ,
England ,
Errichtung
öffentlicher Gebäude,
rung
zur
und
nicht).
ndrig
fennt
man den lekten Punct
Dieſe Auflagen
werden durch ein Kopfo
(Bis
ſind.
jur Wegebeſſer
der Armee
Unterhaltung
die zur
jegt
geld eingehoben,
das
nach
dem
muthmaßlichen
Reichrhum der anweſenden Diſtrictsbewohner eina gehoben
wird ;
das
ftårtſte
geht
nicht
über 4
Dollars. Nach denſelben Grundſågen wird auch das zur Beſoldung
der Mitglieder der Verſammlung
nöthige Geld erhoben.
Dieſe zeigen,
wenn ſie
von der Sigung zu Hauſe kommen , ein Certifia
Ff5 aber dieſe Rechnungsart, die man in allen Regies rungs , Rechnungen genau beobachtet , wird nicht ſo genau in den Privatgeſchäften genommen.
Die in
New York gebråuchliche Geldart gilt auch vorzüglich in dem Theil von Canada der an New : York grångt .
438
wodurch die Zahl
cat des Sprechers, ihrer Anweſenheit densrichter
beſcheinigt
einem
wird,
ihrem Diſtrict vor, und
in
für jeden Tag von dem
Fries
erhalten
in dieſer Abſicht erhob. die Tage der Hin- und
Dollars,
2
nen Gelde
der Tage
Herreiſe mitgerechnet. Dieſe quarter ſeſſions werden in jedem Di. ſtrict
gehalten.
Die
Eintheilung
in
Hängt mit der Recytspflege zuſammen .
Diſtricte Die Rich .
ter des obern búrgerlichen und Criminal . Geridits . Hofes halten
viermal
des Jahrs in der Reſidenz
des Gouverneurs Gericht; es ſind ihrer drey, den Oberrichter mitgerechnet; in den
verſchiednen
ſie halten auch jágrlich
Diſtricten der Provinz Ge.
richytstage; Diſtrictsrichter fdlichten in Sikungen , die
nicht ſo
weit von einander gehalten werden,
Sachen von geringerer Wichtigkeit, und die Frie. densrichter
haben dieſelbe Gerichtsbarkeit als in
England . Ein Gericht, das aus dem Gouverneur und zweyen ſteht,
Mitgliedern iſt
des
ausübenden
das Appellationsgeridyt
für
Raths bes diejenigen
Sachen, die durch den obern Gerichtshof geſchlich . tet worden ſind.
Der Gouverneur vált aud mit
jemanden, den er nach ſeinem Gefallen zum Bey. ſtande fick wählt, Gerichte über Teftamente, In: teſtaterben , Waiſen 4. ſ. wo .
459
Ich
fragte Herrn Wiite, Generalanwald
der Provinz , über die Beſchaffenheit der Verbre. und über
chen , daß
igre Befirafung;
er ſagte mir ,
es feinen Diſtrict gebe, wo nicht ſchon eine
Klage wegen Mord gewefen wåre, und in meh . rern zwen ; daß feiner dieſer Angeklagten von den Geſchwornen ſchuldig befunden ware, obgleid, alle Anzeigen gegen ſie geweſen ; daß, da die Gefang. niffe nicht
aufgebaut
wåren,
man
die
kleinen
Verbrechen , die nach engliſchen Geſellen mit Ge. fangenſchaft beſtraft würden , bier durch Geldſtra. fen abmade,
die aber
gewöhnlich
nicht bezahlt
würden , weil es an Zwangsmitteln fehlt.
Schule
denſachen wåren der gewöhnlichſte Gegenſtand von Prozeſſen ; bisweilen aber auch Schlagereyen, weil Trunkenheit ſo gewöhnlich im Lande iſt. Die Provinz ſtricte
getheilt :
und St. John .
Ober . Canada wird in
Detroit,
Niagara,
4. Die
Kingstown,
Die Friedensrichter werden un.
ter den Leuten ausgeſucht, die die meiſte Fåbig. keit haben, die Stellen zu verſeßen , aber in einem ſo jungen Lande find diejenigen,
die dieſes Zur
trauens wúrklich werth find, gar nicht häufig. Die Eintheilung
Ober . Canadas
in
Grafo
ſchaften, iſt rein militariſch, und bezieht ſich allein auf die Einrollirung, Vollzáşligmachung und Ver. ſammlung
der Milig.
Dieſer Grafſchaften find
460
ungefähr 12, deren Namen, die ich übrigens auch nicht
weiß,
bier
ju gar
nichts
nůken würden.
In jeder Grafſchaft verſammelt und commandirt ein Lieutenant und ein Unterlieutenant dieſe Mis lis ; fie muß in Regimenter und Compagnien eine getgeiſt fenn,
und
erſten Junius,
wird einmal des Jahres, am
in jeder
Grafſchaft zuſammenges
rufen, und von den Compagnie , Capitains wenig. ftens zweymal im Jahre.
Jeder Mann iſt Lande .
foldat fobald er 16 Jahr alt iſt,
bis zu ſeinem
soſten : wenn er ſich nicht enrolliren läßt, ſo wird er zu einer Geldſtrafe von 4 Dollars verurtheilt ; ein Offizier muß 8
und ein Unteroffizier 2 Dole
lars erlegen,
ſie
wenn
ſich nicyt zur Verſamm .
lung der zuſammenberufnen Miliz verfügen. Der Offizier,
der im Falle eines Angriffs oder eines
Aufruþrs ſich nicht an dem ihm angewieſnen Po . ften
begeben
würde,
um nicht zu dienen ,
oder fich verbergen
wollte,
würde zu einer Geldſtrafe
von so Pf. Sterl. rerurtheilt werden ; der Unters offizier in demſelben Falle zu einer von 20 Pf. Sterl .
Der Landſoldat,
der alle oder einige reis
ner Waffen , ſeine Munition ment
verkauft
hatte ,
müßte
oder eine
fein
Equipes
Strafe
pon
5 Pf. Steri. bezahlen, oder würde zu einer Ges fangenſchaft von 2 Monaten
verurtheilt werden ,
wenn er die Geldſtrafe nicht bezahlen könnte .
461
Die Quåder, die Menoniſten , die Dunfer múffen jährlich
20
Sk .
zu Friedenszeiten,
und
5 Pr.
Sterl . zur Zeit eines Angriffs oder Aufrußrs bes zahlen, um vom
Tragen der Waffen frey zu bleia
Dieſe Geldſtrafen oder lockaufungen wer .
ben.
den zur Beſoldung -eines Generaladjudanten der Landmiliz
verwandt ,
der
Ueberſchuß
ſteht
dem
Gouverneur zu Gebote. Dieß iſt ungefähr das Weſentliche der erſten Afte des gefekgebenden vom Jahr
1793.
Corps in Ober . Canada
Man
pat der Landmiliz we.
gen eine neue Acte iin Jahr
1794 binzugefügt,
deren Hauptverordnungen die Abſicht hatten : das Innere
der Regimenter ,
Bataillons und
Com .
pagnien
mehr zu reguliren, und das Zuſammen .
berufen der Detafdementer leichter und gewin . der zu
bewertſtelligen.
Sie beſtimmte
das Al.
ter, in dem man zur Zeit des Krieges noch zum Dienſte für vom
das
verpflichtet
ſey,
und folglich das Ulter ,
die Quicker und
Dienſie bezahlen
andere
müſſen ,
igre Freyheit
auf 60 Jahre ;
ſie nöthigte die Milig zum Dienſt auf den Sd ;ifo fen und Fahrzeugen außerhalb der Proving, und felbſt zu Pferde, dieſelben Leute tereinander
nur mit der Bedingung ,
nicht
gebraucht
länger werden
daß
als 6 Monate pins dürften,
in
allen
462
den Fällen, wo der Gouverneur es nöthig finden werde . Die
Ausnahmen
vom
Soldaten - Dienſte
beſchränkten ſich allein auf die Juſtizbeamten und auf diejenigen, die ſonſt öffentlich angeſtellt find ; ifrer find jedoch nur wenige .
Man ſchlägt die
ganze Landmilig zuſammen auf 9000 Mann an , für eine in der That ziemlich große Strecke,
in
der aber die Rominunication der Seen das Zus ſammenfomnien ſehr erleichtert. Ale Ausgaben für die bürgerliche und milis täriſche Verwaltung
Ober- und Unter . Ca.
von
nada werden von England bezahlt ; rechnet man Ausgaben,
biezu noch die politiſchen
das heißt,
das Geld, welches die Indianer ziehen, dieß wird ;
zu
den
ro
militäriſchen
beträgt
gerechnet
Ausgaben
die Summe
aller
obgleich
Uusgaben,
welche England für Ober , Canada machen muß, hunderttauſend Pf. Sterl.;
die Ausgaben an die
Indianer ſind die beträchtlichſten , weil ſie beyna. He auf 60000 Pf. Sterl . þinanlaufen ;
die Bes
ſoldung der Ober - Ugenten, Unter . Ugenten, Doll. metſcher u . ſ. w ., die bey dieſem Geſchäfte anges ſtellt ſind,
eingerechnet.
Dieſe Beſoldungen ab.
gerechnet, beſtehen alle die Koſten , welche die In. dianer verurſachen, in Geſchenken , in Flinten, in Somands ,
Pulver,
Kugeln ,
Meſſern ,
Decken ,
463
Ringen ,
Sdynallen,
Hüten , Spiegeln,
allem andern in Rum . Pertheilung
und vor
Die Agenten haben die
dieſer Sadyen ,
die bey einigen alle
Jafre, bey andern nach Umſtänden geſchieht; und 'damit gewinnt man die Indianer, oder glaubt ſie zu
gewinnen .
Mehr
Geſchenke
bekommen
die
Unführer, deren Einfluß man für bedeutend jålt ; vermittelft dieſer Geſchenke und des ziemlich der. ſchwenderiſch vertheilten Rums verſchaft oder er. þålt man ſich ihre Freundſchaft.
Man mahlt ih .
nen die Amerikaner als ihre größten Feinde ; man låßt fie fdymören, ſie aufs erſte Wort alle zu ver brennen und zu ſcalpiren.
Auf dieſe Art glaubte
der Gouverneur, nach den ihm erſtatteten Berich ten, im vorigen Jahre über 5000 Menſchen dis . poniren zu können,
die alle geſchworen
hatten ,
keine Hirnhaut auf dem Kopfe irgend eines Ame. rikaners, dem ſie begegneten, zu laſſen .
Wenn
man ſolche Erzählungen anbört, ſollte man glau. ben, einen übertriebnen Bericht von irgend einem Menſchenfreſſenden Volfe zu hören, iſt dieß alles budyſtáblid, wahr. behaupten
hier,
daß
und dennoch
Die Engländer
die Amerifaner
von
iører
Seite eben ſo verfahren. Man muß bekennen, daß die Weißen durch ihre niedrige, barbariſche Politif die Indianer leh . ren,
ſie zu verad ten ; es iſt aber zu boffen, daß
464
die Zeit
nicht mehr
ferne ſeyn
wird,
wo dieſe
Verſtand genug haben werden, das Geld und die Geſchenke Englands
und
der vereinten Staaten
zu nehmen, und dieſe beyden großen Volfer aus. zulachen , ohne långer zum Werkzeug ihres
Zans
kes oder Zwedes zu dienen . Nachſt der Ausgabe an die Indianer, iſt die für die Surveyors oder Feldmeſſer die anſehnlich. ſte.
Beſtimmt weiß
ich
nicht, er iſt bald höher, Arbeit ,
die ſie
den Belauf
derſelben
bald niedriger, nach der
im Jaşre zu thun haben .
Die
Ausgaben, die das Militår betrifft, erhalten durch die Unterſdrift
des
Lorde
Dorcheſter ,
ohne
daß die des Gouverneurs Simcoe nöthig måre, ihre Gültigkeit. ften ,
wozu
Selbſt bey den der Civil · Unfo .
alle die Ausgaben ,
welche die Fahrt
auf den Seen nöthig matjen, gehören , anſehnlich ſind, findet der Gouverneur
die ſehr Simcoe
bisweilen Widerſpruch . Man hat uns hier geſagt, daß alle Koſten Englands
für
beyde Canada's
sooooo Pf. Sterl. belaufen . pierin
die
Beſoldungen
griffen ſind, die England
ſich
auf 4
bis
Ich weiß nicht ob
und Hůlfsleiſtungen
be
in den vereinten Staas
1 ten ausgiebt ; hier habe ich den Belauf derſelben nicht
erfahren
können,
aber man hat mir,
und
zwar von guter Hand verſichert, daß ſie ſich ziem . 1 lich
405
lich god belaufen . Hammond
und
Sit es das, was die Herren Simcoe
meynen ,
wenn ſie
von den zahlreichen Freunden des Königs von England in den vereinten Staaten
1
ſprechen ?
habe noch nicyt geſagt,
Ich
zugleich
verneur
daß der Gou .
ausiibenden
Chef eines
Raths
aus 5 Mitgliedern
beſteht; er muß der
Stimmenmehrheit deſſelben
mit ſeiner Billigung
iſt,
der
oder Mißbilligung folgen,
in Betreff der Bills, durchgegangen find.
die in den beyden Häuſern
Er ernennt aber dieſen -Rath, und kann ihn auch abſeßen ; folglich befiebe derſelbe im Ganzen aus die allein von işm
Mitgliedern, und
die
größtentheils
im
abbangig
geſchgebenden
ſind, Rathe
ſigen . 1 Ein beſonderes Bureau für Abtretung von Låndereyen,
bereitet Geſchäfte dieſer Art für den
Rath vor.
Es iſt ſeit kurzem aufgehoben wor.
den .
ausübende Rath
Der
hat
fich
die
erſte
Unterſuchung, ſo wie die Entſcheidung in Geſchäf. ten
dieſer Art vorbehalten .
Die Anzahl
derer,
die um Låndereyen anhalten, iſt außerordentlich. Die Gründe,
um
derentwillen man ſie verlange,
find Ergebenheit gegen den König von England, Ueberdruß, und wenn es ſeyn fann, Haß gegen Regierung der vereinten Staaten . Unter
die
456
Vergebungen
dieſer Art verbirgt
ſich
Käufig die
Spekulirſucit und ungeadytet der Sorgfalt, wie man wenden,
ſagt, das um
die,
Bureau und der Rath auf:
die Wahrheit
berauszubringen,
ro
vergiebt man doch viel Land , ohne daß irgend eis ner dieſer Anſprüche würflich Statt fånde, einzig und
allein
aus
Gunſt.
Man
kann nach dem
Buchſtaben des Geſekes, das man aber, wie ich ſchon geſagt habe, als
bisweilen betrůgt,
nicht mehr
1200 Acres erhalten ; da aber bey der Ver .
gebung die Clauſel einer
der Urbarmachung innerhalb
beſtimmten Zeit nicht ausdrücklich benannt
iſt, ſo treten doch bäufig Speculationen ein, und dadurdy, daß das Land vergeben iſt, hat es nichrs deſtoweniger die Gewißheit erhalten, bald bewohnt zu ſeyn . Iď babe weiter oben geſagt, daß die Offi. ziere, die im amerikaniſchen Kriege gedient haben , auf
dieſe Vergebung
Haben ;
ſie
beträgt
der Ländereyen für
ein Recht
einen Lieutenant
1200
Acres
und für einen Oberſten nicht über 5000 .
Sehr
viel Land
und zwar jeder in der größten
Quantitat, baben Offiziere erhalten , die weder den amerikaniſchen Oberſten waren .
Krieg
mitgemacht
þaben ,
noch
Der größte Theil dieſer Lånde.
reyen, welche die vortheilhafteſte Lage haben , ſind
1
467
urbar
nicht
und
gemacht,
haben auch nicyt den
Anſchein, es bald zu werden . Ales iſt in Newark übermäßig cheuer ; der Kramladen
find
wenige ,
Kramer
die
verſtehen
ſich und verkaufen, zu welchen Preiſen ſie wollen . Die Abgaben,
welche England auf alle die
Waaren gelegt hat, die aus ſeinen Colonien aus , geführt werden ,
reizen
ſehr
zum Sd leichhandel
mit den vereinten Staaten , wo in manchen Artis feln
der Interſchied
macht. ſehr
zwey Drittel weniger aus.
Die Regierung
aufmerkſam
Schleich handels ;
auf
von Ober- Canada
die
Verhinderung
iſt
dieſes
aber wo man die ſichere Aus.
richt þar, zu gewinnen, da tritt auch immer gros Be Anſtrengung und häufig Glück ein, um das Gefeß und die Uufmerkſamkeit zu tåuſden . Kråmer
wiſſen reộr gut dieſen Schleichhandel zu
begünſtigen ; · das einzige Mittel,
um ihn zu zer:
nichten, wåre Herabſegung der Preiſe. verneur turen
Die
Der Gou.
iſt jeßt auch darauf bedacht, Manufac.
zu begünſtigen ,
verfertigen ,
welche
diejenigen Artifel
die aus den vereinten Staaten hier
Heimlich in großer Menge hereingebracyt werden , wohin z. B. Hüte gehören . nichts ben Zucker, dem,
Caffee,
Er
Thee,
vermag aber furz
bey alle
was gradezu in die vereinten Staaten ein .
Gg 2
468
gefüşrt wird,
ohne dort eine Auflage, die ſo an .
ſehnlich wäre als die in Canada, zu entrichten . Während unſers langen Aufenthalts in Nar ryball famen die Bewohner eines ganzen dianiſchen
Dorfes
von
der
in.
Toscorora • Nazion ,
um dem Gouverneur ißr Kompliment über ſeine neuliche Ankunft in Naryhall zu bezeigen. dieſe Beſuche, Abſicht,
zu
erhalten , hen .
alle dieſe Komplimente Haben die
trinken
Geld
Alle
zu bekommen , Geſchenke zu
zu erbetteln
und wieder fortzuge.
Dieſe Indianer kommen des Morgens mit
Fahrzeugen
von der andern
wo ſie wohnen ,
berüber.
Seite des Fluffes ,
Iør
Puß . war
ſehr
ausgeſucht, denn ſie waren mit Lumpen aller Art bekleidet, mit Federn von allen möglichen Vögeln und Pferdehaaren
bedeckt;
in ihren Ohren und
Nafen Katten fie Ringe von allen möglichen Ges ſtalten
und
Kleider , ganz
Farben .
andere
nacft,
von Kopf
Einige
galonirte
außer
der
trugen europäiſche
Hüte ,
andere
waren
doppelten Schürze,
und
bis zu den Füßen bemahlt; in dieſer
Mahleren zeigt ſich vorzüglich ißr Genie.
Ges
wähnlich ziehen ſie die Hårteſten Farben vor, oft mahlen
ſie ein
Bein
oder grún, den Leib
weiß, braun
ein
andres ſchwarz
oder -gelb geflammt ,
das Geſicht voller rother oder ſchwarzgeräucherter Fleden, ein Auge von dieſer, das andre von ei .
469
ner andern Farbe : furz alles, was man ſich nur als
das
abgeſchmac tefte und þårteſte zu denken
vermag,' verbinden
ſie in ihrem Puke.
Keiner
iſt auf gleidye Urt bemaßlt und alle Gaben einen kleinen
Spiegel,
den
ſie zehnmal in einer Viers
telſtunde um Rath fragen und zwar mit großerer Aufmerkſamkeit,
als
die niedlid ſte Kofette
nur
je vermag ; fie fammen fidy und fåmmen ſich wie. der,
friſchen
die Farben
auf,
weldjo durdy den
Schweiß und die Bewegung verwiſcht find. unter um ißr
ihnen
haben
den Hals und
ſilberne Armbånder, die Arme;
was
für
meiſten ſoviel
ſie
der
Ketten
viele cragen über
Gewand ein weißes Hemd
meln,
Viele
mit
langen
ſchönſte Puß
filberne Schnallen ,
als
iſt ; ſie
Era die aufo ,
zubringen im Stande find.
Kurz durch ihr Nus .
pugen
ſonderbaren Masfen ,
erinnern ſie an die
mit denen die Straßen ' in Paris um Faſtnacıt überſchwemmt
ſind.
Inzwiſchen muß man doch
geſtehen, daß zu ihrem abgeſchmackten Puße eine Menge felbft
von Sachen
aus Pferde. ,
þaaren, ſchweins Strice,
ſo
gebraudyt werden,
die
ſie
Büffel. oder andern Thiere
wie aus den Stacheln des Stachel.
verfertigen ; und
aus
aus Baumrinde dreben fie gewiſſen
Kräutern
Treſſen .
Viele dieſer Arbeiten , die ſie zum Sdmud ibrer Kleidung , iþrer Tobacksbeutel, ihrer Scalpirmeſ
GI 3
470
1
ſer,
zu Strumpföåndern
( Schuhen)
gebrauchen ,
und
zu
mockinſons
mit einer Regelmå .
ſind
Bigfeit, einer Geſchicklichkeit, und ſogar kann man ſagen , mit einem Geſchmacke gemacht , der in Eu . ropa
nicht
ſeinesgleichen
findet ;
dieſe
Arbeiten
1 ſind ein Geſchäft der Weiber.
Sie haben ihren
größten Vorzug in der Mannichfaltigkeit und dem Reichiyum der Farben ; gewöhnlich ziehen ſie die. aus
ſelben
Bláttern, und
aus den Wurzeln ge.
wiſſer Kräuter ; aber ſie Haben auch das Talent, fie aus allen gefärbten leinenen oder ſeidenen Zeu. gen , von denen ſie nur ein Stück befommen fön . nen, berauszuziehen ;
ſie kochen dieſe Lappen mit
irgend einem mis unbekannten Pflanzenſafte, und ſo
ziehen
aus
dem Zeuge eine ſehr dauerhafte
Farbe, welche die Haare oder Rinde , die ſie får. ben wollen , erhålt. Dieſer Indianer waren den Morgen, wie ſie anfamen ,
ungefähr 80.
Der Gouverneur, der
beſchäftigt war, ſchob ihren Beſuch bis zum Nach . mittag auf ; es waren ihrer dann nicht mehr dreys Big,
alle
übrigen
nicht mehr gehen. großen
waren
trunken
und konnten
Der Beſuch ward auf einem
Raſenplaß angenommen ; es wurden gar
feine Complimente, weder von der einen noch von der andern Seite gemacht.
Der Gouverneur er.
ſaien, hielt ſich aber in einiger Entfernung ;
die
471 Indianer tanzten und ſpielten unter ſich . ihrer Tänge
viel Ausdruck
haben
würflich nicht
dieſen
an Grazie :
und eine
Einige es
feglo
traurige,
einförmige Melodie wird von einem bergeſungen , in Begleitung einer kleinen Trommel , die 3 Zoll im
Durchmeſſer
das iſt noch
und
6
in der Höhe
ihre ganze Muſik ;
ein Stock,
faylágt.
Sie
oft durch ein
mit dem
tanzen
um
hat,
und
þåufig komme hiezu ein Kind
den
Cafe
die Muſif ber, die fie
ſehr lautes Geſchren unterbrechen ;
der Jagd , und der Kriegstang find die austruds , vollſten ,
vorzüglich
der
legtere.
Er
ſtellt
den
Ueberfall eines Feindes vor, den man rödtet und ſcalpirt ;
er wird von einem getanzt ; die andern
jocken mit untergeſchlagnen Beinen , wie die Afo fen , in einem halben Zicfel umher und ſind åu . Berſt aufmerkſam auf alle Bewegungen des Tán . zers ; der U ugenblick , in dem man den Feind für todt
bålt,
bringt auf allen Geſidytern den Aus.
druck der Freude bervor ;
der Tänzer erhebt ein
lautes ſchreckliches Geſchrey, er kommt wieder zu ſeiner Pantomime
zurück , ſein Glück bey andern
und ein allgemeines Geſchrey belohnen ihn. dieſen hat der Tanz gier ein Ende, tritt
für
ihn
auf,
ein
Für andrer
dann wieder ein andrer und
wieder einer, bis es genug iſt, Nach dem Tanz ſpielten ſie Ball; ein Spiel,
Gg 4
1
472
in dem ſie işre ganze Behendigkeit zeigen.
Jeder
hat eine Rnkette, deren Stiel drey bis ; vier Fuß lang und am Ende gekrümmt iſt, ſo daß die Ra. dadurch
Fette Der
die Geſtalt eines
Bindfaden in
gemacht,
fie
Bogens
erhält.
derſelben iſt von Baumrinde
farin
ſie mit benden Händen
und
laufen ſo hinter den Ball ein , überall wo ſie iyn ſehen , ihn
woben ſie keine andre abſidyt haben,
einer vor dem andern
als
zu befommen .
Oft
wird diefer Ball auf eine beträchtliche Entfernung hinausgeſchleudert; alle zuſammen laufen darnach um
ihn
wieder
zu
Luft oder auf der keine Sie
Gråben, reken
hafaben ,
e $ mag nun in der
Erde feyn. Barrieren
frine
über alles
weg ,
Kein
Gebüſch ,
halten
ſpringen
ſie
auf.
über
alles
fort und zeigen in dieſem Spiel eine Gefchmei. digfeit,
Leidyrigkeit und Gewandtheit, die außerft
angenehm
iſt.
Während dieſer Spiele
fam
der
Agent mit einem der Anführer zum General, und ſagte ihm,
daß
die
Toscorora : Nazion zu erfahs
ren wünſchte, ob ſie einer Verſammlung beymob . nen
rolle ,
Onondago
die
von den Oneyda . Jndianern
gehalten
werden ſolle,
in
um ihr vorbes
haltnes Land zu verfaufen , wozu der Staat von New Yorf Luft hårte.
Der Gouverneur antwor.
tete auf dieſe Frage regr unbeſtimmt; ůberſegte
der Ugent
dieſe Antwort , wie er wollte ;. aber er
473
erwiederte dem Gouverneur im Namen der In. daß
dianer,
'weit fie
fie nidyt hingehen würden,
dadurch dem König von England angenehmer zu Ich weiß nicht, ob dieſe politiſche
ſeyn şofften .
Comódie allein vom Agenten aufgefüørt iſt,
oder
ob der Anführer daran Theil nahm ; aber ſo viel weiß ich, daß eben dieſer Unfüfrer einen Augen . blic früher 2 Shillinge von mir bettelte,
wofür
ich es gewolle, verſprochen
hätte,
wenn
er mir,
die Verſammlungen aller Welt zu beſucien , oder Ich will bey dieſer Gelegen .
nicht zu beſuchen. heit
nur noch bemerken,
auszulaſſen ,
Gegenſtand
dieſen
ohne mich weiter über daß
die
ganze
Politil Englands mit den Indianern durchaus in den Händen der Agenten iſt, die allein die Spra. de verſiegen und die allein die Geſchenke vertheis len.
Es hångt alſo nur von dieſen Agenten ab,
alle oder wenige diefer Nazionen zum Kriege zu bereden ;
fie
meşr
oder weniger gegen
oder gegen einander aufzubringen .
Amerika
Der Gouver.
neur fann nur von dieſer Widerſpenſtigkeit gegen die Befehle ſeines Kabinets nach den Folgen ur. theilen,
die
dieſelbe
bat. '
Ohne Zweifel
hat es
dieſelbe Bewandeniß mit Urnerifa. Dieſer
engliſce
Ugent,
von
dem hier
die
Rede iſt, iſt der Oberſt Buttler, der durch ſein Senger, Brennen und Morden im amerikaniſchen / G g 5
474
Kriege rege berüchtigt iſt.
Er felbft iſt ein ges
borner Amerikaner, aus der Gegend von Willega fein vorgeblicher Lonalismus,
barre ;
den er ſich zu
bezahlen
gewußt hat, hat ihn meşr Verbrechen
und Ab.
Ehrentiteln
mit
Beſoldungen
und
fcheulichkeiten gegen ſein Vaterland, als irgend einen Er führte die Indianer an , zeigte
begehen laſſen . ihnen
die Pachtungen,
brennen
waren ,
die Häuſer,
die zu ver
bezeichnete ihnen die
Schlacht.
opfer, die ſcalpirt, die Kinder, die umgebracht wer. England hat ſeinen Loyalismus mit
den ſollten .
für ihn,
5000 Acres Land
mit eben ſo viel für
ſeine Kinder , mit einer Penſion von 2 bis 300 bey den
gn
die ihm soo Pf. Sterl. eintrågt,
und
Pf. Sterl ., dianern ,
mit einer Agentenſtelle
aus den Magazinen ,
mit der Freyheit,
die die
nach Willkühr zu nehmen ,
Geſchenke enthalten , belohnt.
Ihm wird
begegnet,
der ſo
vom Gouverneur ſehr gut
der Rolle,
die er ſpielen muß,
1 getreu bleibt ;
aber der ihn, wie mir ſebr wahr.
ſcheinlich iſt, nichtsdeſtoweniger Hochachtet .
Dieſe Coscorora . Nation
iſt diejenige,
ben
der die Männer, wie ich ſchon erwåhnt zu gaben glaube, den Weibern mehr Arbeit abnehmen, als bey
den
übrigen.
einem Project, was machen ,
um
allem
Der Gouverneur ſprach von er hatte,
einen Verſuch zu
indianiſchen
Nazionen ,
auf
475
welche er glaubt, daß England Einfluß Habe, eine halbe Cultur zu geben .
Iſt es dem Glúc der
Indianer zuträglich oder
nicyt,
den ?
vielleicyt zu
um
Dieſe Frage von
pier,
mir
iſt
civiliſirt zu were
nach meinen Kräften
erörtert zu werden ;
umfaſſend , und
zumal
aber ich würde,
wenn
ich gezwungen wäre, ſchnell darüber abzuſprechen , fie verneinend
beantworten,
ſo lange fie nemlich
nicht zu febr von den Weißen eingeſchloſſen ſind, und
ſo
baben, es
lange
auf dem ſie jagen können, und auf dem
ihnen
mal,
ſie ein þinlänglich großes Gebiet
nicht an Wild fehlt.
dieſe Frage
Doch noch ein .
würde tiefe Unterſudjungen er.
fordern und wird nie
ganz
beſtimmt entſchieden
werden können, weil der Zuſtand der Wilden, die durchaus find,
ihrem
urſprüngliden
Leben
überlaſſen
nicht dem Zuſtande derer gleicht, die neben
den Weißen richaft
wohnen,
þaben .
brauch
mit
Sollte man
gung glauben Bedürfniſſe,
oder
müſſen ,
ihnen Gemein .
bey einiger lleberle.
daß Erfcaffung gewiſſer
Nothwendigkeit der Vorſorge,
unſrer
Denkfraft,
Entwicfelung
Ges
unſers
Geiſtes, verfeinertes Empfindungsvermogen , håu . figer Quellen des Unglücks als des Glücks was ren :
ro
müßte eine Cultur,
aus der
dieß
alles
entſpringt, von den Wilden ihres Vortheils wil. len
entfernt
gehalten
werden.
Bey
áhnlicher
1
470
einem
zu
wird man nicyt
Ueberlegung
gleichen
Schluſſe bey den Wilden kommen , die durch ihre ſchon der Cultur
mit den Weißen
Gemeinſchaft
angehören, aber nur nad, idren Laſtern , und folg . Quellen ihres Unglücks,
nach den
lich durch
Cultur nur Mittel
eine vollſtändigere
und
ihres Schickſals
Erleichterung
die alſo
juin
zur
Glüce
Die Frage über das Civiliſiren
er alten fönnen.
in Rückſicht auf den Vortheil, den
der Wilden ,
die ſchon civilifirte Welt davon baben würde, müßte vielleicht auch bejahend entſcieden werden . Dem
fer wie ihm
beabſidytigt bey Glück den
dieſem
der Indianer,
er davon ziehen
wolle,
der
Projeft
Gouverneur
nicht allein das
ſondern
auch den Nußen ,
kann .
Er
will fie durch
Prieſter civiliſiren laſſen ; am liebſten hätte er fa . tholiſche rals
Miſſionarien .
begünſtigt
Die
eine Religion ,
Intereſſe mit der Madyt finden,
und
Augen
haben,
Politif des Genes deren Diener ihr
der Thronen verknüpft
deswegen immer
den Grundſaß vor
willführlice Gewalt
zu erhalten
und fortzupflanzen . Ich
erfahre bier,
daß der Rum die India.
ner ſchwäche, igr Leben verfürze, die Ehen täglich unfruchtbarer made ,
daß nur elende Kinder ges
bohren werden und daß ſes Gift,
das
die Nazionen durch dies
man ihnen
jekt weder
entreißen,
477
noch nady ſeinen Folgen unſdådlich machen kann, merflid , vermindert werden . Aditzis Meilen von hier , am großen Fluſie, iſt die Anlage des Oberſten ſehen neugierig
geweſen
Brant , die ich zu
wäre ;
daß id, dann
nicht dort und man verſidert mir, nichts anders reben würde ,
aber jegc
er iſt
als was id faon in
den bisher beſucren geſehen habe. Oberft Brant iſt ein Indianer ; er hat den Krieg
für
England
mitgemacht,
iſt in England
geweſen , von dem Könige reør begnadigt und von allen Leuten gut aufgenommen worden .
Er hac
balb , europåiſche Sitten mitgebraçt ; zwey Neger bedienen ihn, er iſt auf engliſche Art eingerichtet, þat
einen
Garten ,
Pachtung,
Landwirthdaft,
geht ganz auf europåiſche Are gekleidet und bat nichts deſtoweniger viel Einfluß auf die Indianer. Anjekt
iſt er
bey dein Miami . Tractat zugegen ,
den die vereinten Staaten und die weſtlichen In dianer den man
abſchließen.
Amerifanern rüşme
ſeinen
Er
wird eben
geachtet
ſo
ſehr von
gut
behandelt ;
Karacter ſo ſehr,
daß ich es
und
bedaure, nicyt feine perſönliche Bekanntſchaft gee macht zu gaben. Die Indianer
aus dem Dorfe, durch
das
wir famen , als wir Canangwanga verließen, mach . ten auch dem Gouverneur einen Beſuch , wåþrend
478
Es war zu
der Zeit, daß wir bey ihm waren.
um den Beſuch auf dem Raſenplaß anzu.
þeiß,
nehmen ; er ließ ſie in ein Zimmer kommen , er
einige Offiziere der Garniſon
bey
wo
fid, hatte.
Die Anführer der Indianer fagten einige Worte, die der Agent dem Gouverneur durch eine Ver. ficherung dolmetſchte, die ſie gaben, igre Tomands gegen jeden zu gebrauchen, wenn
er
gegen den er wolle,
ihnen in die Hände lieferte und
ihn
durch das Bedauren, ſie nicht im vorigen Jahre gegen die Amerikaner gebraucht zu haben. Gouverneur
danfte
Der
ihnen für dieſe Geſinnung,
in der er ſie zu beſtårken ſuchte, ſagte ihnen, daß der König
von
England
Frieden
haben wolle,
was ihnen auch der Maisdieb (ſchwarze Vogel) (Herr Picerin, ten)
im
Commiſſair der vereinten Staa.
vorigen Jahre geſagt haben moge ,
gelogen Babe.
Gouverneur es ſage, fey ;
der
Sie ſagten , es ſey grade wie der daß Piderin ein Lügner
hierauf tranfen ſie und reiſten endlich fort.
Die Sißung ward um 8 Uhr Morgens gehalten , weil um 9 Uhr die Hälfte von iğnen ſchon trun. ken
geweſen
wäre ;
der
Gouverneur ſchmeichelt
übrigens den Indianern feßr ; fein einziger Sohn, ein Kind
von
gekleidet und
4 Jahren, führt
iſt
wie ein Indianer
den Nahmen
ißm die Mogawfs gegeben haben.
Tioga ,
den
Dieſe kleine
479
Comodie kann indeſſen in Geſchåften nicht ohne Nugen ſeyn . Jin Niagara , Fluſſe und im ſebr viele Fiſche.
Wir waren bey einem Fiſchy
zuge gegenwärtig , bey dem die Soldaten
See giebt es
man die Abſicht hatte,
mit Fiſden 311 verſeben ;
das Nez dreymal .
man jog
Das eine Ende des Neges
wird von Leuten, die am Lande bleiben, gehalten, den
übrigen Theil
bringt man mit einem Fahr.
geuge ins Waſſer, das, wenn das Neß im Waſe ſer ganz auseinander gefaltet iſt, mit dem andern äußerſten Ende wieder ans Ufer zurúdfährt.
Die
beyden Enden werden auf Einen Punct vereinigt, von
dem aus der Zug
nur 4 Fuß breit, aber dreyen Malen, mehr
als
daß
dieß Nek iſt
100 Fuß lang .
man es auswarf,
fünfhundert' Fiſche;
PS 28 bis 30 Store, Felſenfiſche ( rockfiſh ), Heringe,
geſchießt:
In den fing man
unter
denen gab
kleine Hechte,
Weisfiſche,
Sonnenfiſche ( ſunfiſh ),
eine Art von Karpfen , die der Geſtalt
nach den unſrigen ziemlich gleich kommen, durch ihr Maul ihnen kurz fångt
und
das Fleiſch rich
unterſcheiden , Lachſe , lauter ziemlich große am Ufer
Forellen ,
Fiſche.
des Fluſſes
aber
ſehr von Barſche;
Jedermann
oder des Sees ſehr
leicht verſchiedne Fiſche von mittlerer Größe mit
480
der Angel, und oft meør als er und ſeine ganze Familie für viele Tage verzehren können .
1 Die
Stadt
Seite des Etwa
Mewarf
Fluſſes,
dem
hundert Håuſer,
liegt
an
andern
der
Fort ' grade von denen
gegenüber. die meiſten
fehr hübſch ſind, ſind ſchon aufgebaut.
Die Ver.
legung des Siges der Regierung wird wahrſchein. lich
den Fortgang
Die
größte Zahl
etwas
ins
Stoden
der Einwohner ,
reichſten, nehmen Theil an
bringen.
überdas
die
der Verwaltung und
werden dieſer folgen, wohin man ſie auch verlegen wird .
Unter den Häuſern zeichnet ſich vorzüglich
durch
Größe und
Smith ,
aus .
Zierlichkeit das
des
Oberſten
Oberſtlieutenants beym sten Regiment
Es iſt ein Haus von Tiſchlerarbeit, ſo gut
gemacht, verziert und gemahlt, als es nur immer fern
kann ;
der Hof,
der Garten,
der Hofplak
ſind mit Stacketen umgeben, die ſo ſorgfältig gee und gemacht
mahlt
Hauſes in
England .
ſind,
als
die
irgend
eines
Sein ſehr großer Garten
gleicht einem gut gehaltnen franzöſiſchen Küchens garten .
In einem Lande, wo man Arbeiter nur
mit vieler Mühe findet und ſie mit einem Dole lar tåglich bezahlen muß, hat er ſo viele, wie er will,
in ſeinem Regimente,
nicht ſo
bey dem die Leute
leicht die Erlaubniß zu arbeiten bekom .
men und wo er ſie für 9 Pences . Sterl, haben fann .
480
fann. die
Auf dieſe Art låßt er auch 5000 Acres,
man
ihm gegeben hat,
benukt etwa dreyßig andre,
urbar madjen,
und
die einen Theil des
Vorbehalts des Königs ausmachen, vor der Stadt liegen ben
und ihin vom Gouverneur ſo lange gelie.
ſind,
bis
dieſer
ſie
aus
Noch
zurücfor.
dern muß . Der Mangel an Bedienten iſt hier viel grd. Ber noch , als in den vereinten Staaten : faſt alle, die man mit ſich aus England bringi, verlangen entweder Land, oder gehen in die vereinten Štaa. ten
über.
Eine ſehr weiſe Acte
der Verſamm .
lung erklärt jeden Neger für frey, ſobald er Car nada
berreten
kat.
Dieſe Art
von
Menſchen ,
die man immer mehr oder weniger håufig in den vereinten
Staaten
findet,
fann hier aber
nicze
den Mangel an weißen Dienſtboten erſeken .
Die
Soldaten erſetzen ſie für alle diejenigen, die zum Militår geboren . ſchen
Jeder Offizier darf nach englio
Verordnungen Einen
halten,
dem er wóa
chentlich 1 Sh . bezahlt ; dieſe Gefälligkeit, die die Kriegsgefeße erlauben, wird ausgedehnt, je nach . dem die Offiziere eine größere Anzahl Leute brau. chen.
Der Gouverneur, der auch in der Provinz
ein Regiment königlicher Jäger ( queens rangers) hat,
von
dem
er commandirender Oberſter iſt,
wird in ſeinem Hauſe, bey Tiſche, im Stalle nur
HD
482
1 von
den Jågern dieſes Regiments
bedient.
Er
þat feinen Domeſtifen von denen, die er mit ſich aus England gebracht fat, behalten fönnen. Man
behauptet
auch,
daß
das Deſertiren
unter den Regimentern, die in der Nachbarſchaft der vereinten Staaten liegen, ſehr fare ren.
Da
fie verſchenkte oder wohlfeil verkaufte Låndereren rund
um ſich herum
umgeben
ſind,
die
repen ; noch
da ſie von
vor
Leuten
einem Jahre arm
waren, und die ſie jeßt als Eigenthümer, verhege
1
rathet und im Wohlſtande ſehen : natürlich ,
ſo iſt es ſehr
daß ſie nur ungerne den Gedanfen ein
Der Verpflichtung ertragen , die erſt mit ihrem les ben ſich endigen roll.
Die Langeweile des einfa .
men Lebens in Garniſonen, wo ſie ohne alle Ars beit, ogne Zerſtreuung find, und die wenige Sorg* falt,
die oft ihr Oberſter ihnen bezeigt,
feln
das Gemålde
ihrer Lage
noch
um
Sie
vieles .
Staaten,
verdun
in
ihren Augen
geßen in
die vereinten
wo ſie ficher ſind,
eine Niederlaſſung
zu finden , die ſie, wenn ſie nur arbeiten wollen , bald
reich
dadurch,
und unabhängig machen muß.
Nur
daß man iğnen dieſelben Hofnungen in
der engliſchen Colonie zeigte,
konnte dieſe Verſu .
chung gefahrlos gemacht werden. Gouverneur
Simcoe
Das hat der
denn auch ſehr weiſe in
dem Project beachtet: jedem Soldaten, der einen
483
andern in feine Stelle ſchaffte, den Abſchied und 100. Acres Land aber,
zu geben ; ein Project, welches
wie man ſagt,
dem
Lord Dordheſter zu
ſebe nach neuen Grundlagen zu ſchmecken ſcheint, um darinn milligen zu können. lich abgeſchlagen werden,
ſo
Mißvergnügen der Truppen reizt
werden,
da
Sollte es würke
würde dadurd, das um
das Project
vieles mehr ger ignen
ſchon
bes
kannt iſt. Noc während unſers Aufenthalts in Nary. Hall wurde die Verſammlung eröffnet.
i
man
von Ober- Canada
Die Erwartung eines Oberrichters, die
von England
aus
angekündigt
hatte ;
die
Hoffnung, über die genauern Umſtånde des Trat, tats
mit
den
vereinten
Staaten
unterrichtet zu
ſeyn , beſtimmten den Gouverneur dazu, dieſe Size fung bis
jeßt zu verſchieben ;
grade die Erndte, derswo Es
Raths
die in Canada mehr als an.
beſtåfrigt,
waren
zwey
inzwiſchen jeßt iſt
als
Staatsangelegenheiten .
Mitglieder
des
ſtatt ſieben vorbanden ;
gelebgebenden
fein Oberrichter,
der Sprecher des geſekgebenden Ratges renn folle te ; fünf Mitglieder der Verſammlung ſtart rechs. zehn waren gegenwärtig, und dies war alles , was man
den
Augenblick
zuſammenbringen
fonnte.
Das Gerek verlangt eine größere Zahl von Mits gliedern für jede Kammer, um Deliberationsfàpig
$$ 2
484
zu leyti.
Inzwiſchen
iſt innerhalb zwey Tagen ,
ſeit der lebten Verſammlung, das Jahr ' zu Ende. Der Gouverneur þat deswegen für nöthig erach . tet, die Sizung zu eröffnen, mit dem Vorbehalt für die beyden Kammern, daß ſie ſich täglich pro . rogiren können,
und in der Erwartung,
Schiffe von Detroit man
hofft,
oder audi
und
entweder
aus
die
daß die
Kingstown ,
fehlenden
wie
Mitglieder,
die Gewißheit, daß ſie nicht kommen ,
mitbringen werden. Eine Wache Garniſon
von
des Forts
funfzig Mann
aus
der
war der ganze . Staat des
Gouverneurs , der in ſeidnen Kleidern, in Beglei. tung ſeines
Adjudanten
und
zweyer Secretaire
mit dem Hute auf dem Kopfe in den Saal trat. Die beyden Mitglieder des Raths ließen die Ver. ſammlung
hievon
durch ihren Sprecher benach .
richtigen ; ſie erſchien vor den Gouverneur
Schranken ;
hielt darauf ſeine Rede,
der
in Betreff
des Traktats über die europäiſchen Ungelegenhei. ten,
nach dem
drücken ,
Mufter der königlichen, in Auss
die den vereinten Staaten ſehr günſtig
und ſehr beſtimmt über die Angelegenheiten von Canada waren ; gen zu men,
denn da,
unterſuchen,
wo man keine Aufla .
keine Rechnungen abzuneg .
teine militäriſche Anordnungen zu berichtie
gen hat, da ſind auch wenig Geſchäfte.
Es wür.
485
ſeyn ,
wenn
man
auch alle dieſe Punete abzubandeln
gåtte ,
und
den
noch
wenn es
immer
ſehr wenige
Oppoſition
feine
die man aber
der beyden Kammern
dem Beſtande
nach
gåbe,
nicht anneginen darf.
Ober - Canada
von
Die Con.
ftitution von Ober : Canada iſt für den gegenwår. tigen Augenblic ſehr gut, die Mitglieder der Kam. mern, die an der Verwaltung Theil nehmen , ſind alle ſo brauchbar, wie ſie nur immer für den ge. genwärtigen Zeitpunct ausgeſucht werden fönnen ; anjekt
des Gouverneurs
Einfluß
der
iſt
Allmählig
ohne Nußen,
werden
nicht
die nothwendi .
gen Veränderungen , und zwar diejenigen, welche die
Freyheit,
die
gute Ordnung u. p. w , fider
ſtellen , eintreten . Das Fort Niagara liegt,
wie ich ſchon ge.
am rechten Ufer des Fluſſes, auf ei.
fagt habe,
ner Spike, die der von Miffis fogas , wo Nes wark gebaut iſt,
gegenüber
liegt.
Es war ur: 1
ſprünglich
von Herrn
de la Tonquiere dren
Meilen näher beym Waſſerfall angelegt worden ; aber es iſt einige Jahre ſpåter an die Stelle ver. legt, wo es jekt liegt und wo Herr de Denon . ville eine Verſchanzung Fort
muß
Miami ,
ſo
wie
die
angelegt hatte. von
Oswego ,
Machilimadinac
wieder überliefert werden .
den
Dieß
Detroit,
Amerikanern
Man ſagt, daß Nia.
$$ 3
486
gara
am
Jahre
feſteſten
fey ;
durch einige neue Werke in einen beſſern
Vertheitigungsſtand durch
geſegt
bedeckte Batterien ,
und Flufſeite ſchüßen . Abdachungen u . ſ. kleidet. die
worden , die
vorzüglich
es von der See.
Alle Bruſtwebren,
alle
. find mit Stúden Holz bes
Es iſt von der Landſeite eine Courtine,
von zwey
von
es iſt noch im vorigen
denen
halben Baſtionen
jedes
Blockhaus hat. ren, wird
ſich
ein
mit
beſchüßt wird,
Kanonen
verſehenes
Dieſes Fort, ſo wie alle kleinen niemals
Angriff halten können , Leuce genug Foſten .
lange gegen einen guten aber doch dem Belagerer
Alle Gebåude, die innerhalb
der Ringmauern liegen, ſind von Stein ; und von den franzoſen
aufgeführt.
Der Gouverneur führte uns mit einer würf . lich
ausgeſuchten
Höflichkeit
nicht gerne beſucht,
ins
Fort,
uns alle Kleinigkeiten
Compagnien
Armee,
liegen
hier
deſſelben,
Er zeigte
weit mehr
als
Dreyßig Artilleriſten und acht
vom fünften Regiment machen die
Garniſon aus. eine
er
ſeitdem er gewiß iſt, daß er
es den Amerikanern ausliefern muß.
wir reben mogten.
das
Die Kanonen, die Munition für wie
zum
ſie Ober . Canada ftellen kann, Gebrauch fertig.
Zwey Tage
nach unſerm Beſuch aſſen wir im Fort zu Mit tage bey dem Major Seward , Commandanten
1
487 der Urtillerie ,
einem liebenswürdigen ,
artigen Manne,
böflichen,
der mir in ſeinem Stande ſehr
geſchäft zu ſeyn ſcheint;
er und Herr Pitfin .
ſon , Ingenieuroffizier, ſind diejenigen Offiziere, die wir während unſers hieſigen Aufenthalts am meiſten geſehn haben ; es ſind diejenigen, die der Gouverneur am meiſten
hervorzieht.
In Eng
land, wie in Frankreid ), ſind die Ingenieur . und Artillerieoffiziere die gebildetſten, folglich auch die, mit
denen man am liebſten
ziere des fünften ben ,
find
umgeht.
Die Offic
Regiinents, die wir geſeận şa .
artig ,
Höflich
und
ſehr gute Geſello
ſchafter.
Die großen
Stücken Treibeis ,
welche der
Niagarafluß zuweilen mit ſich führt, ohne daß er dennoch ganz zufriere, oder
Vemmen im Winter zwey
drey Monate bindurch die Communication
des Forts mit Meward.
Bisweilen iſt ſie wib .
rend eines halben Tages frey, wird aber den Au. genblic wieder geßemmt. ſuchen es bisweilen,
Einige Indianer dere
herůberzukommen , indem ſie
von einer Eisſcholle auf die andre ſpringen ; aber die Zahl derer, die dieſes gefährliche Unternehmen wagen, iſt niemals anſebnlich . Auf einigen rings um lich
kleinen
die Stadt
Streifereyen, die
ber machten, und
auf einer Reiſe von 4 Tagen ,
HQ 4
wir
vorzug .
die wir mit
488 dem Gouverneur an den Ufern des Sees unters nahmen, tennen
fonnten
wir
das Innere
Unſre Abſicht
lernen ,
des Landes
bey dieſer Reiſe
war, an die Spige des Sees zu gelangen .
Ein
Kahn von Baumrinde, den er für ſeine verſmies dene Streifereyen town
zwiſchen
hat bauen laſſen ,
Detroit und
Kings
faßte die ganze Geſells
foaft, die aus dem Gouverneur, dem Major Ses ward ,
Herrn
Pitkinſon ,
ung
dreyen (Here
de Blaçons hatte uns nemlich zwey Tage nach unſrer Ankunft in Naryball verlaſſen ) und Herrn Richard, einem jungen Engländer beſtand, der ſeinerſeits
auf dem
war,
den wir in Philadelphia fchon geſehen
und
þatten .
Nordfluß
Zwölf Jager
bieber
gekommen
vom Regiment des Gou:
verneurs fuderten den Kahn, dem noch ein Fahr, deug folgte, in welchem Zelte und Are befindlich waren .
Vorråthe aller
Wir machten des Mittags,
um zu eſſen , und dann den Abends, um die Zelte aufzurichten und zu eſſen , Halt. ehe wir fortreiſten ,
Des Morgens,
ſpazierten wir,
frühſtüc ten
und machten uns dann wieder auf den Weg.
Unſre Reiſe ward durch ein bischen Regen repr unangenehm ; einer der porzüglichſten Puncte derſelben war der fortomile - Creef.
Dieſer
Creef, der queer die Bergfette durchſchneidet, die von
Queenstown ausgebet, fäle mit einem tleie
489 nen
einige
und zeigt
Waſſerfall in die Ebene ,
fürchterliche und zugleich ſehr angenehme
wilde,
Ehe er an den See tommt,
Parthien im Gebirge.
treibt er eine Korn , und zwey Sägemühlen , die zuſammen Herrn
Green , einem Loyaliſten aus
Jerſen zugeboren,
der ſich ſeit fechs oder ſieben
Jaþren in dieſem Theile von Ober- Canada nie . dergelaſſen hat.
Dieſer Herr Green war beſtåndiger Beglei. ter des Gouverneurs någrend dieſer kleinen Reis ſe ; er ſcheint ein braver Mann und dem gewohn . lichen Schlage durch
der
Coloniſten
ſeine Kenntniſſe
beſigt 300 Acres Land, von abgetrieben find. welche der 125
Er fat
Creet fließt,
Dollare,
in dieſer Gegend
überlegen zu
und alſo
ſeyn.
Er
denen ungefähr 40
für 40 Acres, durch
der ſeine Mühle treibe, bloß
dieſer höhern Bes
nukung wegen ſo theuer bezahlt, da der gewöhn . liche Preis nur Die Lånderenen,
5 Shillings
für den Acre
iſt .
die erſt ſeit kurzen vom Holze
befreye ſind, geben hier im erſten Jahre 20 Buſ: þel Korn ; ſie ſind durchaus gut, jedoch nicht, die beften .
Man
pflügt
ert
nach
dren
oder
vier
Erndtejahren, nicht ſehr tief, und düngt niemals. Der
Preis
den Çentner,
des
Mehls
iſt
22
Shillings
für den Buſhel Weigen 7
der Buſpel wiegt immer 62 Pfunt ;
für
bis 8 ;
der Arbei
Faks
1
490 ter bekommt des Tages 6 Shillings, und findet ſich nur mit Müge. Man rechnet den Winter
der Vieşmåſtung
wegen zu si , naße bey den Seen oft zu 6 Mo. nat ; auf den Gebürgen iſt er einen Monat fürs zer.
In
dieſem Landſtriche liegen einige Wog.
nungen .
Weijen wird bier, wie im ganzen Obers
Canada,
am
gerböhnlichſten
baut man mehrere Arten
gebaut ,
Korn.
inzwiſchen
Weizen
und
Roden fået man im September, Hafer im May, Gerſte im Junius, Futterrüben im Julius, Kars toffeln pflanzt man im May. fallen
zwiſchen
dem
Die Heuerndten
2ofen Junius und
roten
Julius ; die Rockenerndte in dem Anfang des Ju. lius ; die des
Weizens zu Ende deſſelben Mo.
nats ; die Kartoffeln und Futterrůben werden im October und November eingeſammelt.
Gewohn.
lich wird das Heu nur einmal gemåật ; man be fået
auch künſtliche Wieſen
Das Viel
wird im Winter
mit Timotheusgras. mit Heu gemåſtet,
das man in Scheunen oder hollándiſchen Heu. foobern *)
oder auch in Schobern auf engliſche
* ) Man nennt hier, ſo wie im ganzen Norden der vereinten Staaten eine holländiſche Barade , ein rundes, viereckigtes oder vielſeitiges Dach, das mit Stroh gedeckt iſt und auf langen Pfeilern rubt. Dieß Dach låßt fich, je nachdem man will, höher oder niedriger ſchieben.
491 Art, die aber ſchlecht gemacht find, aufbewaþrt. So
lange
man
das
der Winter nicht febr fart iſt, Vieh
Walde
im
umberlaufen ;
läßt man
ſagt, der Schnee liege in ganz Ober . Canada fele ten höher als zwen Fuß.
Alle dieſe Nachrichten
gelten zugleich von den bebauten Stellen am See Ontario und am See Evie. Herr Green , der gat, und
will
jedem
feine Söbne zu Defonomen bilden
an
ſeinem
eine Müfle
Creef
Garniſon
der eine große Menge Kino
oder einem benachbarten
bauen .
Er
mahlt
für die
in Niagara, wo, ſo wie in allen mili.
tåriſchen Plägen von Ober , Canada , der General Simcoe Mehl,
den
Befeßl
gegeben
welches die Müller in
then,
als
fat,
alles
gute
größeren Vorrå.
von ſechs Buſhels, ausbieten, aufzu.
faufen . Der Weg
von
Fortymilecreek bis an das
Ende des Sees, den wir zu Pferde gemacht has ben, iſt ſo ſchlecht, als irgend einer , den wir in den vereinten Staaten
bis jeßt gefunden şaben ;
wenn wir nicht von Zeit zu Zeit einige Baum ftümpfe in ten,
ſo
baben .
den moraſtigen Stellen gefunden gåt
würden wir uns niemals berausgezogen Auf dem ganzen Wege von 15 Meilen ,
ſind wir durch reßr gutes Land, aber kaum durch 4 Pflanzungen
gekommen ; am Ufer des Sees,
492
am
äußerſten
Ende
deſſelben und im ſchönſten
Lande von der Welt,
giebt es deren nur zwey.
Die Bay von Burlington begränzt den See Ontario . ob ſie durch
Dieſe Bay geht 5 Meilen tief ;
aber gleich
mit dem
eine Meerenge,
Gemeinſchaft
gat,
ſo
Sandbånke geſperrt, Ende bilden ,
des Sees
die
Gewäſſer des Sees 30
Toiſen
breit iſt,
wird dieſe doch durch die die ſich gegen dieß åußerſte
aufwerfen
und die einen Wall
deſſen Fuß ſich beynahe eine halbe Meile
voraus erſtreckt.
Dieſe einzige Durchfaþrt aus.
genommen, iſt dieſe Bay von dem Gewäſſer des eine Erdjunge getrennt, die þundert
Sees durch
oder zweyhundert Toiſen breit iſt ; an der ſüdlichen Seite angebt,
da , wo dieſe
iſt die unfahrbare
Strecke ungefähr so Fuß breit ; die kleinen Fahrs zeuge werden in eine kleine Bucht der Bay ges dort
ohne Hinderniß
an alle Stellen ihres Umfanges.
Die Gebürge,
bracht,
und
gelangen von
Die ſich dem See þern,
ſich
nachher
bey Fortymilecreek ro rebr nå . aber fünf oder rechs Meilen
davon entfernen, nåøern ſich demſelben wieder an der Spiße der Bay von Burlington .
Jør Um.
fchweif, die Beſchaffenheit des Bodens zwiſchen ihnen pię
und dem See,
würflichen
laſſen permuthen,
Gränzen
und daß das Erdreich,
deſſelben
daß fie
geweſen
ſind
das ſie vom gegenwärti
493 gen Flußbette
ſcheidet,
und das mit ſehr altent
und reßr ſchönen Båumen bedeckt iſt, Anſpülungen ſich angeſegt habe. Gebürge
einen
Nachdem dieſe
ziemlich anſehnlichen
frenlich in ſeinem Laufe
ſammen , Theil
Fluß ,
der
ſich nicht ſehr weit er.
ſtreckt, und ſich in die Bay ergießt, gang geſtattet gaben ,
nur durch
den Durch .
ſtoßen ſelbige wieder zue
umgeben den See noch für den vierten
ſeiner
Långe, von wo
ſie ſich
gegen den
See Huron richten , in deſſen Nåhe ſie ſich ſcheio den ; mehr weiß man nicht von ihnen.
Die Geo .
graphie dieſes Landes iſt, was Richtung der Geo bürge, Geſtalt der Tjåler und den Lauf der Flüſſe betrifft, äußerſt beſchränkt. Der Gouverneur Simcoe
ſieht die Nothwendigkeit ein,
du erweitern ;
dieſelbe
aber wie viel Sachen ſind nicht in
einem ſo neuen Lande nothwendig . Auf der ganzen Streiferer famen wir durch Wålder, die mit ſehr ſchönen woölriechenden Blu. men
angefüllt ſind,
ben erfaþren me
können.
deren Namen wir nicht ga. Die wohlriechenden Båu.
find dort eben ro zahlreich,
und von einer
in Europa unbekannten Höhe. Die Ufer des Sees ſind ziemlich ungeſund, die intermittirenden Fieber ſind fait ſo båufig, als im Geneſſé- Diſtrict.
Quf dem Lande giebt es
wenig Wundärzte ; ſie dürfen ihre Kunſt nur aus.
494 ůben, nachdem ſie von dem Arzte der Regierung eraminirt find.
Dieſe Vorſicht
Zukunft gut ſeyn ,
ſo
für
die
aber jeßt hilft ſie zu nichts :
denn da es wenige giebt, anhalten ,
würde
werden
die um die Erlaubniß
die Unwiſſenden ohne
alle
Schwierigkeit zugelaſſen , wenn ſie fic nur ſtellen wollen .
Von einem
derſelben
erfuhr ich ,
gemeine Mann unter den Einwohnern ifrem
Rath
fürchte,
bey
intermittirenden
daß der ſich
vor
Fiebern
ſehr
indem ſie immer China verordnen ;
und
daß die armen Leute, anſtatt dieſen Katz zu bes folgen , zu einer Urt von Zauberen ihre Zuflucht nehmen,
zu der man im Lande allgemeines zu .
frauen hat. den,
Wenn ſie vom Fieber befallen wers
gehen ſie in
den Wald
und ſuchen einen
Zweig von einem Umbaum oder einem Saſſa. fras aus, der erſt das vorige Jahr aufgeſchoſſen iſt, und ohne içn vom Baume abzubrechen , bin. den
ſie einen Faden daran, der nicht ganz neu
feyn darf, in welchen ſie ſo viel Knoten knüpfen , als ſie glauben, daß fie Fieberanfälle haben wer : den ; fie febren ſehr fromm nach Hauſe zurück, itt der Ueberzeugung , daß ſie nicht mehr Anfälle aus. zuſtehen faben, als die Zahl der Knoten beträgt, fu der ſie ſich verpflichtet haben .
Die zuerſt dieß
Gebeiinniß erfunden haben , haben ſo wenig Kno,
495
ten
gemacht,
täuſchte; machen
die
daß
das
noch
jekt den
ſo viele,
Alter wegbleibt, vollzählig iſt.
Fieber
igre
Hofnungen
Aberglauben üben ,
daß das Fieber gendhnlid , vor ege
noch
die Zahl der Knoten
Es iſt nicht unwaþrſcheinlich, daß
dieß Geheimniß, und vorzüglich dieſe lekte Hälfte, nicht die Erfindung irgend eines Prieſters ſen . Dieſe Spazierreiſe am See iſt ſchön und an. genehm ;
der
Anblick dieſer
großen Waſſermaſſe
iſt majeſtátiſch ; die Urbarmachungen , die man im Allgemeinen þat,
nach guten Grundſåsen angefangen
zeigen dem Auge und dem Nachdenken
gleicher Zeit ein reizendes Bild.
zu
Der Souvers
neur iſt brav, einfach, liebenswürdig, ſchlicht ; die Geſellſchaft war angenehm und wir gatten unſre Bequemlichkeit, ſo ſehr man ſie auf einer ſolchen Reiſe
nur
immer haben kann .
Dennoch
habe
ich , wåhrend der ganzen Zeit, daß wir in Nary. þau blieben,
wo der Gouverneur und alles was
ihn umgab,
uns mit gar nicht drůdenden Hdfo
lichkeiten gebabt,
überſchütteten , in dem ich
nicht
eines
einen Augenblick
wahren Vergnügens,
eines vollſtändigen Genuſſes theilhaftig geworden wåre. Ich bin in Verlegenheit, wenn ich mir ſelbſt von den verſchiednen Gefühlen, die mich drúcten und mich
binderten,
mich ganz der Erfenntlich ,
496 teit und dem aus dieſer entſpringenden Vergnů. gen zu überlaſſen, Rechenſchaft ablegen ſoll.
Ich
liebe die Engländer vielleicht meşr, als irgend ein Franzoſe;
ich bin
beſtändig von ihnen reßr gut
behandelt worden ; ich habe Freunde unter iğnen ; erkenne die vielen großen Eigenſchaften und
ich
Vorzüge dieſes chen Verbrechen,
Volks.
Ich haſſe die abſcheuli
die die franzöſiſche Revolution
beflecken , die meiner Achtung und Liebe ſo man. chen Gegenſtand .raubten ; ich bin aus Franfreich verbannt,
meine Güter ſind confiſcirt;
von der
} Regierung meines Landes bin ich behandelt, als wåre
ich ein Verbrecher oder falechter Staats.
bürger ;
von allem , was mir theuer iſt, getrennt,
þaben Robespierre und die durch ren
die
übrigen Räuber ,
ſich meine Landsleute Gaben tyranniſi.
laſſen ,
mich
unausſprechlich elend
gemacht,
und mein Unglück iſt noch fern von ſeinem Ende : doch gut, dieß Vaterlandsgefüßl, dieß Gefühl, das anjekt ſo ſchmerzhaft iſt und meiner Lage ſo ſehr widerſpricht, mich hier , Flagge,
beherrſcht alle
andere und
mehr als irgendwo.
unter der ich fahre,
verfolgt
Dieſe engliſche
auf Seen,
wo
ſo
lange die franzöſiſche Flagge wegte ; diefe Forte, dieſe Kanonen, die unſerm Staate geraubt ſind, dieſer
beſtåndige
augenſcheinliche Beweis unſrer
vormaligen Schwache und unſers Unglücs, drúf.
fen
497 Fen mich, find mir beſchwerlich,
machen mid, ro
verlegen , ro rokamroth, daß ich es mir ſelbſt nicht erklären kann .
Das Glück, das Lord Howe im
vorigen Jabre hatte,
wovon die Engländer mit
ſo viel größerer Freymüthigfeit ſprechen, weil ſie glauben , daß eins
unſer
Intereſſe
dieſe Begierde,
rey ;
mit
dem
ihrigen
neue Niederlagen
der
Franzoſen zu verkündigen, daran zu glauben und uns darüber Glück zu wünſchen , verſichern,
indem
ſie uns
daß wir durch die engliſchen Bemů.
hungen unſre Beſizungen wieder ergalten werden ; alle
gewöhnlichen Materien
dieſe
tung, mer
bey denen die Abſicht gut
zu
ſeyn
feint,
der Unterhal.
meiner Wirthe im
ſind
für
mid ,
deſto
ſchmerzhafter, weil ich meine Gedanfen verſchwei. gen muß ;
weil ich,
wenn ich fie fage, für einen
Thoren in den Augen der Wenigen gelten würde, die mich
nicht
für
einen Jacobiner oder
berspierre hielten und weil man , mit ſich ſelbſt verlegen iſt. in mir, Leben
tief in mir,
Ro .
ſo zu ſagen ,
Und dennoch liegt es
daß ich lieber mein ganzes
hindurch verbannt und
arm
bleiben will,
als mich durch den Einfluß fremder Mächte und durch
brittiſchen Stolz
meine Güter
in
mein Vaterland
zurückrufen laſſen .
und
Jd höre von
keiner Niederlage der franzöſiſchen Truppen, ohne Schmerz
zu
empfinden ,
und bey jeder Sieges. Ji
1
498 Nadzricht finde ich meine Eigenliebe auf eine Art befriedigt, die ich nicht immer aufmerkſam genug verberge.
Und dennoch , ungeachtet dieſer Gefühle,
deren Bekenntniß in meiner Lage faſt lächerlich iſt, ſehe ich nicht den Zeitpunkt, wo die Anarchie in meinem unglücklichen Vaterlande aufhören und wo
eine durch gehörig befolgte Geſeke geordnete
Freyýeit,
wenigſtens diejenigen
glücklich
machent
wird, die nicht daraus verbannt ſind ; wo es ſeis nen Ruhm ſicher und dauerhaft gründen wird. Ich weiß nicht, ob diejenigen meiner Freun. de, die dieß leſen , mich verſtehen werden ; ob fie, beſſer als ich , dieſe dem Scheine nace ro verworre. nen Ideen und Gefühle zu entwiceln im Stande find.
Doch ich
gabe ſie einmal
hier
ſo geges
ben , wie ich ſie empfand und wie ſie mich quảlten. Unter den
verſchiednen Höflichkeitsbezeigun .
deren unſre kleine Caravane hier theilßaftig
gen , ward,
traf Dupetittỹouars
eine ganz beſone
ders, indem man ihm Låndereyen in Ober , Cana. Der Antrag ward ihm durch Major
da anbot.
Seward gethan, der, ohne ihm gradezu zu ſa . gen , tigt
daß er vom Gouverneur dazu rey ,
es
uns doch
bevollmach
wenigſtens glauben
ließ .
Die Höfliche aber ſehr beſtimmte Antwort, welche Duperitthouars gab,
machte, daß die gange
Unterhandlung abgebrochen wurde .
499
Der Geſchmack an Neuigkeiten iſt in Obers Canada bey weitem nicht ſo allgemein, als in den Eine
vereinten Staaten.
einzige Zeitung wird
in Newarck gedruckt, und ohne Zuſchuß von der Regierung wurde
der Zeitungsſc reiber durch die
Subſcribenten nicht den vierten Theil ſeiner Uns koſten
bezahlen
fønnen ;
ſie iſt ein ſehr kurzer,
nad, den Grundjazen des Gouverneurs gemachter Auszug aus der Zeitung von New York und Al. bany
und
Anfang
vorzüglich
und
Die Zeitung
Ende
aus
der von Quebec ;
fteşen Auctions • Anzeigen.
kommt
jede
wenige werden davon
Woche
Heraus ;
Die Zeto
auch zum Druck der Acten der
Verſammlung
und der
Gouverneurs
gebraucht;
meiſten .
ſehr
nach dem Fort Evie und
eben ſo wenige nach Detroit geſchickt. tungepreffe wird
zu
Niagara
Bekanntmachungen
liegt
des
und þiezu dient fie am übrigens
nicht gut für
Neuigkeiten, vorzüglich in Kriegszeiten . Die Duebec
engliſchen
Schiffe
angekommen,
find
noch nicht in
und mir gaben den
6ten
Julius ; man weiß jekt erſt in Niagara das, was um
die Zeit unſrer Abreiſe
in Philadelphia beo
kannt war, denn man ſagt hier : man miſſe nichts, als
was man graden Weges aus London erfah .
ren þat. über
Die wenigen Nachrichten, die wir uns
die Denkart
des Volfs
Ji 2
baben
verſchaffen
500
können, und die wir noch dazu größtentheils zu . fällig erhalten haben, weil es etwas delicat war, uns
in dieſem Puncte neugierig zu bezeigen ) fa.
gen alle aus : daß die Nazion
im Ganzen ſehr
ruheliebend iſt; daß die amerikaniſchen Loyaliſten , die wirklich durch den Krieg gelicten haben, noc Groll gegen
iþr Vaterland
und ihre Landsleute
þegen ; daß die Anzahl derfelben, in Vergleich mit den Emigranten , die aus den vereinten Staaten, Neu Schottland und Neu , Braunſchweig þieher. ziehen
und
die an dem Groll der erſtern keinen
Theil nehmen,
alle Tage abnimme,
der überdas
fehr unbeträchtlich iſt; daß es würklich im Lande einige Mißvergnügte gebe ; daß z . B. viele neue Anſiedler aus ziehen,
vereinten
den
Staaten
hieherzier
und, damit ſie nur umſonſt Land erhal.
ten, gang laut die Bundesregierung verwünſchen , im Grunde nur Anhänglichkeit an den König von England
heucheln ;
daß die Gohen Preiſe der les
bensmittel und folglich das Verbot, mit den verein ten Staaten zu handeln, ein Gegenſtand des Miße vergnügens
iſt; daß die beſtåndige Verzögerung
der Ablieferung der Documente über Eigenthum ein andrer Grund iſt ; daß aber dieß Mißvergnů. gen, wenigſtens jeßt, die Regierung gar nicht beo unrugigen dürfe,
die fidy
ſogar über die Würt
lich keit deſſelben tauſcht, da es doch dieſelbe viel.
SOI Veicht
Fall eines Krieges mit den
in
vereinten
Staaten durch ſeine Folgen in eine mißliche Lage bringen könnte. Die biſdjöfliche Religion iſt in ganz Ober. Canada
die
herrſchende.
In Detroit iſt inzwi .
fchen die Hälfte der Coloniſten katholiſch ; es giebt freylich einige Quácer , Menoniſten und Dunfere Familien, die bin und wieder in der Provinz zero ſtreut wohnen, aber in febr kleiner Anzahl. Der
ſiebente Theil des Landes iſt zur Bes
zahlung der proteſtantiſdyen Geiſtlichkeit beſtimmt; denn ,
ausgenommen
in Detroit,
wird ſonſt nir.
gende ein katholijer Gottesdienſt bezahlt; ſelbſt in Nemarck iſt noch feine Kirche aufgebaut, und dieſelben
Såle dienen
dort
dem
geſebgebenden
Rathe, dem ausübenden Rathe und den Taſchen . ſpielern zum Gebrauche,
wenn anders ſolche Rich
fick in dieß entlegne Land verirren .
Unfre
leßte Streiferen
in der Gegend von
Naryhall führte uns über Queenstown nach dem Dorfe der Cuscorora .
Dieſes Dorf liegt 4 Meis
len davon auf indianiſchem Boden .
Einer der
Wege, um dorthin zu tommen , geht über Berge, die den
Fall begrången .
Der Weg über dieſel
ben bietet Herrliche Anſichten dar, jo B. Abgrün. de, Eindden, wilde Stellen, ſo lange die Gebürge über das Bette
des Fluſſes erhaben ſind,
Ji 3
der
Y
502 noch immer zwiſchen dieſer doppelten Reihe von bohen
Felſen
eingeklemmt
iſt ;
dieſe Ausſichten
werden bewundernswürdig , wenn die Gebürge rich gegen die Ebene, die ſie von den Ufern des Sees ſcheidet, dann
neigen ;
auf einmal überſieht das Auge
dieſen Zmiſchenraum ,
das Fore Niagara,
alle Ufer des Sees und den See ſelbſt, fogar ei. nen Theil
des
gegenüberliegenden
Ufers,
Alle
Låndereyen ſcheinen guter Art zu feyn. Was das Cuscorora . Dorf betrifft,
ſo þat
es ein eben ſo ſchmußiges und årmliches Anfehn, als alle die Dörfer, die wir bisher gereğn haben ; allein
die Einwobner hatten fid ,
weil man den
Gouverneur erwartete, ſorgfältig bemahlt ; der mo . Staat war
diſchſte
angelegt ; man
glaubte,
komme, um eine Verſammlung zu halten ;
er eine
Laubhůtte vor der Thüre der Wohnung des An. führers, auf der die engliſche Flagge webte, war der zur Feyerlichkeit beſtimmte Drt. fenbewohner
wurden getäuſcht,
ihnen ſagte, daß er nur komme, chen .
Die Flek.
als deş General um ſie zu beſus
Inzwiſchen regte er ſich doch in die fertige
Laube ; die Judianer ſaßen auf Bänken in einem þalben Zirfel Pfeifen .
umber
und rauchten
aus
langen
Die jungen Leute faßen am Ende, fo
viel ihrer Plas batten , oder ſtanden und lehnten fich auf ihre Staketen ; der General und wir ber
503
fanden uns im Mittelpunet dis Halbzirkels ; Wei ber und Kinder nagten ſich nicht, Paterſon ,
ein geborner Amerifaner,
den
die Indianer in einem Alter von 10 Jahren (jekt iſt er 25 ) gefangen genominen hatten, war Doll. metſcher des Gouverneurs ;
alle Reden
deſſelben ,
ſo wie der engliſchen Agenten an die Indianer, betreffen denſelben Gegenſtand. auch dießmal :
die Yankees håtten
wider ſie im Sinn ; richt, gute
als
So ſagte er iğnen etwas Böſes
ſie hätten feine andere Ab.
ſie iþrer Låndereyen zu berauben ;
Vater
(König
Georg)
treue Freund ihres Volfs .
wäre
der
der einzige
Er wiederholte ihnen
ůberdas, daß der Maisdieb ( Tymotheus Picke ring) ein Schurle und Lügner fey .
Dennoch
fand die ganze Rede nicht vielen
Beyfall bey den Tuscororas .
Die Senecas bat
ten auf igrem Wege nach Naryhall vor aclyt Ta. gen bey ihnen angeſprochen und ihnen geſagt, fie gingen
zum Gouverneur,
ohne
ſich weiter über
den Gegenſtand dieſes Beſucs einzulaffen. Tuscororas rohen
hatten daraus
geſchloſſen,
Die
daß zwi .
den Senecas und dem Gouverneur etwas
Großes unterbandelt werde, wobey es wahrſchein . lich über ſie Gergehe ; denn Mißtrauen, Urgwobr, Beſorgniſſe ſind die Grundzüge aller indianiſden Politik und man muß eingeſtehen , daß dieſe Dent.
gi 4
504
art eine ſehr natürliche Folge des Betragens der Weißen gegen ſie iſt. Der Gouverneur läugnete, alle beſondre Dere handlungen
mit den Senecas ; brauchte, um
ih .
nen dieſe Meynung zu nehmen , alle Komplimente, alle Verſicherungen von Liebe, für ſchmeichelhaft
für ſie hielt.
die er nur irgend Er erzählte ih.
nen wieder von den Yankees, vom Maisdieb, pom König
Georg ;
aber alles
gnügte ihnen nicht.
Seine Verſprechungen von Låndereyen in Canada, wenn die Yanfees ſie aus den ihrigen vertrieben håtten,
machten
fonnte
ipre falte und ſelbſt etwas důſtere Mine
aufbeitern,
feinen
tiefern Eindruck ; nichts
die ſie durchaus immer ſo lange bens
behalten, als ſie beld áftigt ſind.
Vielleicht grün.
det ſich dieſe Sorgfalt, mit der ſie alle ihre Ein. drücke verbergen, auf eine ſehr überlegte Verſtel. lung , deren Nothwendigkeit fie im Umgange mit den Weißen fie
haben einſehen
nur Folge ihres
vielleicht iſt
lernen ;
Characters und
der Unge.
wöhnung . Es beweiſt übrigene dieſe kleine Unecdos te, wie leicht die Eiferſucht zwiſchen den verſchiede nen indianiſchen Völferſdaften aufwacht und wie leicht
fie
Engländer
ficy
belebt.
Es iſt wohl gewiß,
und Amerikaner dieſe Stimmung,
daß ſo
wie alle andre Schwachbeiten der Indianer, nach ihren Bedürfniſſen benuken.
1
Jos indianiſche Dörfer, in
Es giebe wenig
des
nen ſich nicht einige Weiße niedergelaſſen haben, und faſt immer haben dieſe Einfluß. ausgelaſne,
thårige ,
verſoffne
Dieſe un.
Lebensart
gefällt
vielen ; gewöhnlich ſind es nicht die beſten Leute. Man findet, daß die Weißen, die unter den fins wohnen, die laſterhafteſten, grauſamſten ,
dianern
gierigſten, die ſdylechteſten Hausvåter u . f. w . ſind. Es bertſdzen in dieſem Dorfe viele intermits tirendė
Die Indianer
fieber.
fragen
oft den
der engliſchen Regierung ihrenewegen befole
von
deten Arzt
um Rath ;
weit
öfter aber brauchen
fie Getränke, die ſie ſich ſelbſt aus Kråuterſåften Obgleich Klapperſchlangen
machen .
in der uma
liegenden Gegend ziemlich häufig ſind, ſo iſt doch keiner jemals würde
von
den
davon
jegigen Bewohnern des Dorfs
gebiſſen
worden ;
igr
Heilmittel
in einem ſolchen Falle Salz und Waſſer
reyn ; ſie halten dieß für ſicher und ausreichend.
Wir
begegneten auf dieſer Streiferen einer
amerikaniſchen Familie, und Schafe zog.
die einige Ochſen , Küße
bey rich fatte und die nach Canada
Wir fommen , fagten ſie zum Gouverneur,
den ſie niche fannten, und wollen ſehen , ob man uns bier Land geben will. der Gouverneur ,
„Uch ! ja“ antwortete
„ ihr reyd der Bundesregierung
„můde, ihr wollt nicht långer ſo viele Könige har
Jis
506 „ ben ? ihr wünſcht euch die Regierung des alten Vaters
England,
„ von
„ ſpricht)
Gouverneur den König
nennt der
(ro
Amerikanern
wenn er mit den
zurück, daran thut ihr wohl ; ißr wißt,
„ daß er gerecht und gut iſt; geht nur, wir Şaben „ſo gute Royaliſten wie ihr feyd lieb ; man wird „euch Land
geben .“
Auf der Rückfahrt von Queenstown fuhren wir in des Gouverneurs Kahne den ſchönen Nias garafluß wieder
pinunter ,
bey deſſen
Ufern
die
Einbildungskraft fich gerne die Vorſtellung macht, als
þåtten Wohnungen
und
Acerbau
fie fd on
aus dem Zuſtande der Wüſteney gezogen , in dein fie jegt noch liegen .
Sie erblickt dann lachende,
reiche Bilder ; aber wahrſcheinlich wird nod, lange allein
die Einbildungskraft fich dieſer Reize und
dieſes Reichthums zu erfreuen haben , Während benugten
die
unſers Herren
Aufenthalts
in
Naryball
Dupetitt þouars
und
Guillemard die Růdreiſe einer Kanonier.Sca. \ uppe, um eine Streiferey nac york zu machen . Trägheit, die Gewißheit, wenig merkwürdige Sa. when dort zu finden , Höflichkeit gegen den Gous verneur,
vereinigten
ſich,
um
mich
von
dieſer
5 Reiſe abzuhalten. von ihrer Reiſe, perneur,
Meine Freunde berichteten mir daß
dieſer Ort,
wię ſchon erwähnt iſt,
den der Gous zur Fauptſtadt
9
$ 07
von Ober , Canada ausgeſucht Gatte, ehe er daran dachte,
ſie an der Themſe anzulegen,
eine ſehr
ſchöne und geräumige Nigede habe, die durch eine Erdjunge
von
eine Meile,
unregelmäßiger Breite,
bald
die
bald
rur 60 Coiſen groß iſt,
vom
See getrennt werde ; Rhede
in
daß der Eingang zu dieſer
ſeiner Defnung
ungefähr
eine Meile
halte ; daß in der Mitte deſſelben eine Sandbank liege,
daß die beyden Wege neben derſelben ſehr
leicht
durch
die beyden
Erdſpißen am
Eingang
vertheidigt werden könnten, auf denen man auch ſchon zwey Blockhauſer errichtet habe ;
daß dieſe
Rhede 23 Meilen tief und eine Meile breit ſey ; daß ſie an allen Stellen ſicher ſey ; daß das hohe ufer
eine
Vertheidigung
derſelben
durch
Ver .
ſchanzungen rahr erleichtere.
Der Gouverneur nommen,
Simcoe hat ſich vorges
York zum Mittelpunct der Seemacht Jegt giebt es
auf dem See Ontario zu machen. þier
vier
beſtändig
Kanonierſchaluppen ,
von
zum Waarentranſport
den ; die beyden andern,
denen
gebraucht
zwen wer,
die allein Truppen und
Kanonen führen können, und Ruder und Seegel þaben , liegen ſo lange unter einem Dach , bis ſie zu
ihrer Beſtimmung gebraucht werden .
Nach
ſeinem Project baut der Gouverneur zehn dieſer Art auf dieſem See, und gegn auf dem See Evie.
508
Die Zimmerleute, die daran arbeiten, wohnen in den
vereinten Staaten und kehren jeden Winter
dahin zurück Der bis jeßt in York gebauten Häuſer ſind ſie liegen im Grunde der
ein Duzend ;
Höchſtens
Bay, neben dem Fluſſe Dun . Bewohner derſelben waren Art.
Einer derſelben
Man ragt, die
nicht von der beſten
iſt der bekannte Bath ,
der Unführer der deutſchen Familien, von welchen Capitain Williamſon behauptet, daß die Enge lånder
ihn
abwendig
geniacht
haben,
um
dem
Fortkommen ſeiner Niederlaſſung zu ſcaden. Ungeachtet der Fahrt auf dieſem Fluſſe, iſt dennoch
ein Landtranſport
von 30 Meilen zwi .
fdyen Yorf und dem See Simcoe,
über
den
die Waaren, die vom See Huron kommen,
viel
grader fommen fónnten.
Die Barracken, in de
nen des Gouverneurs Regiment liegt, ſtehen zwey Meilen von der Stadt, an der Rbede, nabe am See ; man ſagt, daß die Soldaten ziemlich båu . fig von hier deſertiren . Die Indianer 150 Meilen
die
ſind in einem Umkreiſe von
einzigen Nachbaren von York.
Der Stamm derſelben gas.
find hier die Miffarios
Hier will ich gelegentlich erwähnen, daß alle ,
die in Ober . Canada die Indianer beſuchen , verſichern,
daß Pater
uns
Charleroir ihre Sitten
509
fehr treu geſchildert habe ; dieſelbe Treue iſt in ſeis nem
ganzen Werke, in der Beſchreibung der Lån.
der durch die er gekommen iſt, unverkennbar. aditzeöntägigen Aufenthalte in
einem
Nach
roten Julius
Naryball, nahınen wir Freytag den vom
Er wünſchte freylich ,
Gouverneur Nibſdied .
uns noch etwas länger bey fido zu behalten, aber es war
wahrſdeinlich ,
Antwort
ſchon
in
Dord eſters
daß Lord
Kingstown
angekommen fery,
und ungeachtet der höflichen und artigen Bewire Gouverneurs,
thung des
ganz von der Furcht
waren wir
frey,
doch
nicht
ihm beſchwerlich zu
fallen . Id
hoffe,
thouars
und
můchigleit
ſo
daß
er
mit Herrn
Dupetits
meiner Aufrichtigkeit und Frey. zufrieden geweſen
ſeyn wird,
als
wir es mit ſeiner Güte geweſen ſind ; ich ſpreche pier gar nicht von Herrn Guillemard , der als Engländer durchaus nicht mit uns in derſelben Lage war.
Wir genoſſen in ſeinem Hauſe der
vollkommenſten
Freyheit
der
Meynungen ,
ein ſo ausgezeichneter Mann , wie er, bemüht iſt, in Naryhall
die
zu beleben
ohne welche wir auch nicht ſo lange Håtten bleiben
können ,
als wir ge
than haben . Alles was wir in dieſem Theile von Ober Canada geſeộn und gějórt haben,
macht es uns
SIO
wahrſcheinlich,
daß
es nicht lange von England
abhängig bleiben wird.
Der Geiſt der Unabhän .
gigkeit in den vereinten Staaten, Hier fein
Fremdling iſt,
der ſchon jest
wird noch mehr einhei .
miſd werden, wenn dieſe Staaten erſt nåøer find. Die
Vergleichung ,
welche
die
Einwohner
von
Ober , Canada zwiſchen dem Preiſe der Waaren, welche engliſche Zollabgaben entrichten müſſen, und dem Preiſe derſelben Artikel am andern Ufer an. ſtellen werden,
wird ein reßr zureichender Grund
des Neides und der Unzufriedenheit feyn .
Der
Schleichhandel wird unmöglich verhindert werden können,
weil die ganze Schifffahrt auf denſelben
Seen , auf denſelben Kanälen getrieben wird ; und dieſer Schleichhandel wird ein großes Uebel für England werden , nach
dem
es
wenigſtens in
dem
Syſteme,
feine Colonien regiert.
Er
wird
ein beſtändiger Gegenſtand des Streits zwiſchen beyden Regierungen Gouverneur Hand geben , fördern ; Håtte,
von
feyn ,
und
Ober . Canada
alle
Tage
Nittel
an
dem die
den Krieg anzufangen und zu be.
ein Krieg der
die Abſicht zum Grunde
die Lebensmittel
für die engliſchen Unter
thanen in hößern Preiſen , verglichen mit dem der Nachbaren , ſeyn ;
zu
balten ,
würde
kein
Volfskrieg
es würde eine Erneuerung des amerikanis
ſchen Krieges, der Stempelacte, der Abgaben vom
SII
Thee
wahrſcheinlich
und
werden ,
würden
ſeine
Folgen dieſelben ſeyn . Die natürliche fem Augenblic ,
die
Ordnung der Dinge in dies allgemeine Geiſtesſtimmung
aller Völfer, fündigt die Trennung Canadas von England
als
nothwendig
an.
Ich weiß nicht,
ob irgend etwas in der Welt ſie wird verhindern können.
Nur durch großes Glück und Ruhm,
durch großen Erfolg in feinen Kriegen, durch eine vollkommne Ruhe in ſeinem Innern wird England dieß Land zu tåuſchen im Stande ſeyn ; ſo lange nur, als die Ausgaben zur Bevölkerung und zum Flor deſſelben nicht aufhören ; ſo lange die Be. freyung nadı
von
iğrer
allen
Abgaben
völligen
des
Ausdehnung
Mutterlandes State
haben
wird , ſo lange die ſanfteſte Regierung durch ſchleu . nige
und gut angewandte Hülfsmittel, durch of
fentliche,
nůßliche,
bis
jekt
vermißte Anlagen,
durch Aufmunterungen , die man allen Klaſſen der Bürger angedeihen låßt, dieſen die Vortheile eie ner, in der Ausführung ihrer großmüthigen Ub. fichten Volfe,
ſchnellen
Monarchie zeigen
das ſchon durch ſeine
dazu berufen iſt,
wird,
einem
weiſe Conſtitution
aller Wohlthaten der bürgerli.
den Freyheit zu genießen . Alle ſchwerlich
dieſe
Bedingungen
ſind
und werden
erfüllt; noch zu unſrer Zeit, und viele
512 leicht bald ,
wird England dieſen Diamant 'aus
ſeiner Krone
verlieren .
Mit Canada
wird
es
daſſelbe Schid ſal þaben, was es früher oder ſpå: ter
mit ſeinem Indien
nien
haben
wird ;
was Spa .
mit ſeinem Florida und Merico,
Portugal
mit ſeinem Braſilien : kurz alle europäiſchen Mächs te wenigſtens mit den Colonien, feſten Lande beſißen ,
die ſie auf dem
zu erwarten faben ,
wenn
fie nicht durch Erfahrung aufgeklärt, fønell
die
Regierungsart derſelben åndern .
Ehe ich den Artikel Niagara ſchließe, ich doch
noch
ganz
muß
beſonders der Höflichkeit er :
wågnen, die uns Major Littlehales , Adjudant und erſter
Secretår des Gouverneurs,
erzeigte ;
er iſt ein ſanfter, artiger, liebenswürdiger Mann ; die
ganze Regierungs . Correſponden ; beruht auf
ihm
und wird repr ſorgfältig geführt.
Wie es
ſcheint, befigt Major littlehales das Zutrauen des Landes ; gewöhnlich ſcheint dieß der Fall bey denen
zu
ſeyn , die Anfehn und
Kredit baben ;
inzwiſchen ſchien es uns doch mit Recht, daß die Biederleit, Höflichkeit und Klugheit in Meynungen dieſem Offizier billige Anſprüche darauf gewähren. Auf dem Onondago, einer der kleinen Fre. gatten, die zur militäriſchen Macht auf dem See gehören ,
ſchifften wir uns ein , um nach Kings.
town zu geben .
Dieſe kleine Fregatte iſt für 12
ſechs.
1
513
rechepfündige Kanonen
gebohrt ,
Friedenszeiten nur die Hälfte. Fahrzeuge feine
führt
aber
in
Wenn dieſe Art
Güter für den Dienſt des Ko .
nigs geladen haben , ſo werden ſie mit Kaufmanns. waaren oder
befrachtet, wofür die Kaufleute bezahlen
ſouſt
auch
einen
gleichen Theil föniglicher
Güter wieder in ihre Fahrzcuge verladen .
Der Onondago
iſt 80 Tonnen
groß ;
dieß .
mal waren zwey Detardementer an Bord ; eines voin fünften Regiment, welches nach Kingstown ging, den
um Geld zu folen , Jägern
der Königinn ,
neue Uniformen 41
zum
Dienſt
die
golen ſollten .
Canadier
noch
und ein andres von
an Bord,
von
Montreal
Ueberdas waren die
des Königs wieder
10 Fahrzeuge nach Montreal
gebracht, und ſie in Niagara geiaſſen hatten ; die Kajüten . Paſſagiere waren : Herr Richard, Herr Seward, deſſen ich ſchon erwáfnt habe, Herr Bellew, ein Offizier, der das Detaſchement des fünften Regiments,
das Geld þolen ſollte,
com.
mandirte ; Herr Hill, ein andrer Offizier von dies ſem Regimente, der frank war und nach Kings. town ging, um ſeine Geſundheit unter dem dors tigen Klima wieder herzuſtellen; Herr Lemoine , Offizier
vom
Goſten
Regiment ,
das in Kings.
town in Garniſon liegt, und wir. Der Wind war während unſrer Fahrt ſehr
514 leidlich ; man macht dieſe gewöhnlich in 36,
bisa
weilen in 16 Stunden ; wir brauchten 48.
Die,
und zumal um dieſe Zeit, treten Windſtillen ein , Man bemerfte faum
die zuweilen 5 Tage dauern. die
im
geringſte Bewegung
Waſſer des
Sees.
Dieſe Fahrt hat nicts Intereſſantes ; ſie iſt 150 lang;
Meilen
man verliert ſehr bald die Küſten
aus dem Geſicht, vorzüglich wenn der Dunſt von der Hige den Horizont trübt, welches bey ung der Die Enten . Inſein , welche die Eng .
Fall war .
länder Ducks die einzige find
Islands nennen ,
gewöhnlich Es
auf dieſer Fahrt.
kleine Gefahr
und liegen
ihrer drey,
ſind
alle in einer Linie ;
der Rüfte und der Inſel zur Linken,
zwiſchen
ſo
wie zwiſchen dieſer und der mittleren, giebt es für die Schiffe feine Durchfahrt; Klippen unter dem Waſſer maden einen Schiffbruch auf dieſem Wege unvermeidlich ; und
der
Inſel
man zur
muß
zwiſchen der mittlern
Rechten
wegfahren.
Die
Breite des Fahrwaſſers beträgt 4 bis 5 Meilen ; es iſt ſicher und überall tief. nur vorhanden ,
wenn ein
Gefahr wåre alſo
ſtarfer Wind in dem
Augenblick fich erhobe, in welchem man jufeln
nähert
und das Schiff in
ſich den
das ſchlimme
Fahrmafer triebe ; inzwiſchen weiß man, wie ich glaube, feit Menſchendenfen einzigen Unglücke ;
man
hier nur von einem
nähert ſich den Inſeln
515
nicht
bey Necht,
wenri
das Wetter
G - fahr, dem
die
mehr Grund
See oft
nidit ficher
Eme gewöhnlidere
und die Nadyt nicht hell iſt.
hat,
iſt die,
ſehr plåglid Ungeritter
daß auf entſtehen ;
das Waſſer wird dann unruhiger, wie man fast, als das Meer ; und die geringe Auedepnung deſo ſelben , Hålt
wodurch
das Schiff
Bewegung.
die
Wellen
in
einer
viel fürger werden,
fårkern und b ftigern
Man þat dann immer zu fürchen,
an den Küſten zu fdyeitern ; und die Sdyffe wůr den das nicht vermeiden, ger
anhielten ;
febr kurze Zeit,
wenn die Stürme låne
gewöhnlich
dauern
ſie
aber
vorzüglich im Sommer,
nur
wo es
eben ſo fanell wieder ſchönes Winter wird .
Ein
gentlich ſind es dann nur heftige Windſtoße, hale ten im Herbſt oft zwey Tage þintereinander an , und folgen
fick gåufig .
Vor
s oder 6 Jahren
iſt ein Sd ;iff mit der Mannſchaft untergegangen und Benſpiele dieſer Art zeit nid ) t felten ſeyn, Hört
übrigens
vom
follen um
dieſe Jahrs.
Die Fahrt auf dem See
November
bis
zum
April
ganz auf. Während der Lieutenant
unſrer kurzen Neiſe Earl ,
machten ſich
unſer Capitain und
alle unſre Reiſegeſellſchafter vieler
ung
faſt
erzeigter
Gefälligkeiten wegen fehr um uns verdient.
Das
Wetter war ſehr warm und ſchon acht oder zehn
RT 2
í
516
Tage ſo geweſen . Fauren eit in
Das Thermometer ſtand nach
Mary all oft auf 92 Grad ( 263
Grad Reaumür .)
Auf jedem Fahrzeuge und in
Zimmer ſtand es nur auf 64 ( 23 ; Grad Reau . mür. )
Es iſt nicht ſowohl die Größe der Hike,
als die Art derſelben , welche ſie unerträglich macht; fie iſt drůdend
und ſchwül, und das bey Nacho
noch mehr als bey Tage,
wo ſie noch bisweilen
durch
abgefühlt
irgend
Nacht
fühlt man
Fenſter nicht,
ein Lüftchen
geben
keine
faſt
nie ;
Erfriſchung ;
aber man iſt ſehr bedrůdt ;
mit vieler Müße , und
dies
ſchläft
ſchlecht,
ſteht noc, ermüdeter auf,
wird ,
ben
die geëffneten man
ſchwikt
man athmet iſt
unruhig,
als man ſich zu
Bette legte . Io habe geſagt, daß wir ein - Detaſchement vom
fünfren Regiment an Bord
wir nach Kingstown Toilette.
kamen,
hatten.
Ehe
machten dieſe ihre
Ucht Tage früher ſahen wir,
daß die
Jadianer ridy die Augen mit Kiehnruß, oder mit Zinnober bemahlten, fid, die Haare auf dem Kopf zuſammenflochten , um Hahnfedern oder roth oder blau gefärbte Mähnen darauf zu ſtecken , eße fie Gouverneur
vor
dem
erſchienen .
wir
europäiſde Soldaten ,
die
Heute
ihre Haare,
ſaben oder
wenn ſie keine şatten, igre Köpfe mit einem dife fen weißen Mörtel überzogen ,
den ſie mit dem
517
Pinſel auftrugen, und nadiger mit einein eiſernen Kamin , wie einen Garten, zuređịt frakten ; dann auf dem
Kopf ein Stück Holz befeſtigten, das
ſo groß wie eine Hand war und dem Boden eis ner Artijd oce glich, um
ſich
einen Cadogan
zu
madjen , den ſie mit demſelben weißen Mortel ans füliten ,
der eben
wurde, wie
ſo mit
dem
Recen verarbeitet
der übrige Theil des Kopfes .
Das
iſt kurz das Smauſpiel, was uns dieſe Soldaten während
der
beiden legten Stunden
auf unſrer
Falrt gaben ; machten ſie ihre Toilette gleich nicht felbſt, .
wie die Indianer,
ſo fragten ſie dennoch
ſo gewiſſenhaft wie jene ihren Spiegel um
eben
Ich tadle hierdurch weder den Soldaten .
Rath .
puß noch die findiſche Sorgfalt, demſelben widmet ;
es
die man überall
iſt nur eine Bemerfung,
die ich für diejenigen mache, welche alle die Sits ten
und
Gebräuche,
lächerlich finden.
die
nicht die ihrigen
find ,
Der indianiſme Wilde würde
gewiß nicht wiſſen , worüber er am meiſten zu la. den Habe : über den Türfen, nen Kopf mit einem
der ſeinen geſchor.
mehr oder weniger falten ,
reichen Turban bedeckt, je nachdem er ein Mann von größerer oder geringerer Bedeutung iſt ; oder über
die Weiber
auf der Inſel
Melos ,
deren
Rođe kaum über die Halbe Lende herabgehen, da ihre Ermel bis auf die Erde reichen ;
3
oder über
518 urirre Sdyönen , die vor zehn Jahren ſich in gro . Beechnú lsiber mit falſchen Hüften einzwängter, auf boven Haden einhertraten, und die jekt, wie man rage, ihre Tüille bis auf die Mitte des Bus um den ſie einen Gürtel tragen,
ſens verkürzen,
einem Stride als einem Bande gizidit,
der mehr
durchficht ges Gewand
ein
durch lalien , hielten ,
zur Sdulter entblößen und
bis
die ihre Armie
was zu bedecken
alles das reben
ſie ſich ſonſt verpflichtet
und das alles bloß
aus der Abſicht, um
Grieqınnen ju gleichen .
Den 12ten Julius. Nachdem 20 Meilen
die Enten . Jnfeln
wir
Ginter
uns
ungefähr
verengte ſich der
hatten ,
Gee ; die Jufeln wurden zahlreider ; feine iſt bes wohni, alle ſind belolzt, rechten Ufer des Sees . ty
und liegen faſt alle am Am
linfen iſt die Quen.
Bay, die ungefär so Meilen ins Land hins
eingeht,
deren ilfer,
trádytlidye Tiefe
wie man ſagt,
bebaut ſind .
auf eine bes
Das Auge findet
mit Vergnügen wieder bewohnte ufer ; das Land iſt angenehm ,
die Häuſer liegen viel dichter,
als
in einern der neuen Länder in Ober . Canada, durch die mir bis jeze gefommen ſind. fdjónern,
bereidern
die
Jekt grade vers
verſchiednen Farben der
Kornfelder die Landſchaft und
ergògen Aug und
519
Geift.
Endlich zeigt ſich die Stadt Kingelowi ;
fie liegt an der Bay gieices Namens,
welder
indianiſchen
Tianien
die
Franzoſen
den
in mer
Cadarakwe
gelaſſen
Sie beſteht aus
haben .
120 bis 130 Häufern .
Das Erdreid, hinter der,
felben hebt ſich allmählig, und zeigt vom See an von Feldern,
ein Ampģitheater
denen
von
das
Holz abgetrieben iſt, die aber noch unbebaut fino. Man
Gebäude,
ſieht kein
das ſich vor den ana
dern auszeichnete ; das einzige, welches etwas mehr fällt, und vor dein
in die Augen Flagge ſteht,
iſt die Kaſerne,
die
engliſche
ein ſteinernes Ge.
baude, das mit Palliſaden uingeben iſt.
Alle Häuſer
an dem nördlichen Ufer
liegen
der Bay, die ungefähr noch eine Meile tiefer ing Land þineingeßt.
An dem ſüdlichen Ufer iſt die
Anlage der Seemacht, die Werfte, und die Woor nungen alles deſſen , was bey dieſer kleinen See macht angeſtellt iſt. gen
in Fluſie
vor
Die königlichen Sdxiffe lies dieſen
Anlagen vor Anker,
und haten alſo einen von den Kauffahrern abge . ſonderten Hafen
und Rhede .
Port royal ans Land .
So
Wir
ſtiegen im
ſehr unſer Capitain
und ſein Schiff auch föniglich waren , ſo nahm er doch
unſer
Geld
an.
Gouverneur
Hatte uns ausdrücklich befohlen , len , weil die Sdiffe dem
Simcoe
nichts zu bezah .
Könige gehörten ;
SE4
wir
520
ſeine Vorſorge
hatten durch
dennoch
bracht;
war
es
aber
unſre Koſt mitge. meinem Freunde
Dupetittyouars und mir ſo unangeneßm , dieſe Neiſe auf Koſten des Königs von
England zu
madyen, daß wir es wagten, dem Capitain Earl unſer Geld anzubieten ;
felten haben ſolche Uner.
1 bietungen einen ſchlechten Erfolg, und ſo ging es Der Capitain Earl iſt übrigens
auch dieſmal.
ein rechyt braver Mann , höflich , aufmerkſam , im . mer
auf dem
zu lieben
Verdeck und meint fein Geſchäft
und zu verſtehen .
Vom Lord Dorcheſter war noch kein Brief eingetroffen ,
und es war ſehr ungewiß , wenn er
eintreffen werde. in
Kingstown
macht,
Die Berechnung , welche man für
die
Rückkehr
der
Antwort
iſt nicht ſo günſtig , als die in Niagara ;
vielleicht müſſen wir noc, adit Tage warten.
Wies
viel Zeit verlieren wir nicht für unſre Reiſe ! und das alles, weil ſich Gouverneur Simcoe ſchlecht mit
Lord
Dorcheſter
půnfdlichſte Genauigkeit
ſteht,
und
beobacitet,
leidyt in jeder andern Sache,
weil
er die
die er viela
unſrer mitgebrach).
ten Briefe wegen, hätte überſchreiten können und ſogar müſſen.
Unſer Freund, Herr Hammond,
konnte billig alle dieſe kleinen Unannehmlichkeiten dadurcķ verhüten, wenn er, wie ich ihn bat, frů . Her an Lord Dorceſter geſchrieben hätte.
Zum
521
unglück laſſen
ſich
nicht vorausſehen . nicht im
Leben
leider gewiſſe Begebenheiten Wie viel Dinge würde man Wir müſſen warten.
ändern !
Geduld , Geduld und immer Geduld !
Kingstown iſt der Ort, von dem Lord Dolls cheſter wünſcht, daß Gouverneur Simcoe die Hauptſtadt von Obero Canada hin verlegen moge ;
Vortheil,
berechne er bey dieſer Wahl den
als
es ſdeint,
im
Fall
eines
Angriffs
náber bey Quebec zu haben , zigen
þaltbaren
Plax
in
alle Truppen
das er für den ein .
Nieder . Canada
Gált,
um von dort Streifereien in das vorliegende Land vorzuneşmen ,
wenn
der Krieg
offenſiv
würde.
Er denft, daß wenn der Siß der Regierung von Ober , Canada
nach Kingstown,
das
någer
bey
Quebec als irgend ein andrer Plaz liegt, verlege wird,
die Befehle,
Europa anlangen,
die Neuigkeiten,
welche aus
mit ſicherer Schnelligkeit vie.
Her fommen und auch ſchneller verbreitet werden fönnen ; er glaubt vorzüglich, daß alle die Schiffs. vorråthe,
die aus Europa kommen , hier ſicherer
wåren, und daß die Ausbeſſerung der Schiffe fio cherer und wohlfeiler in Kingstown bewirkt, und wohin
fie gradesweges zu allen Zeiten von Ques
bec geſchafft werden fönnen,
wenigſtens eger als
nach irgend einem andern Orte am See, wo das Unbequeme
einer
langwierigen KES
und
ungewiſſen
522
Fahre noch zu den Koſten geſchlagen werden muß, die durch Verladung in andre Schiffe entſtehen .
Der Gouverneur Simcoe glaubt hingegen , daß
Dóer . Canada durd alle . ſeine Unordnungen
leicht zu vertbeitigen fess; daß der Reichthum des Landes, den er für eine notwendige Folge ſeiner Projecte hålt ,
in Verſuchung führen
wenn er fic Over . Canadas bemách .
wird ; daß , tigte,
den Feind
er durch Nichts daraus vertrieben werden
fónne ;
daß
vermittelft
übrigens in Kriegszeiten ſehr leicht,
der Schifffahrt,
von Ober . Canada
anſehnliche Parthien , allen Stellen der
nach
aus,
vereinten Staaten, ſelbſt nach Georgien geſdict werden können ;
daß Ober - Canada der Schlüſſel
zu den Ländern der Indianer ren , von
dort
und daß man
ſehr leider Hülfe nace allen Orten in könne;
welches dagegen
Unter , Canada
(ciden
nie Hülfe nach
Ober Canada (diden kann,
nigſtens nicht mit der Schnelligfeit,
wes
mit der die
Umſtånde es nöthig machen würden. Was die ſchnellere Verbreitung der Befehle und ſelben ein,
der Nadyricten, betrifft, antwortet
ro
ſo wie den Empfang
räumt
der Gouverneur
aber zugleich,
der dieß
daß die ungeheure
Ausdehnung Canadas es unwaộrſcheinlich mache, daß wenn es bevólfert werde, es nur zwey Gou vernements befommen ſolle ; daß der ſicherſte Weg,
I
523 den bis Fern,
bekannten Theil deſetben zu bevól.
jest
rey,
die Bevólferung der beyden åußerſien
Enden zu begünſtigen ; daß dann der Mittelpunkt faneller und geſchwinder gedeihen werde ; daß in dieſem Falle Kingstown die Hauptſtadt einer neuen Abrgeilung fryn werde ; und
daß,
was
erſchwerte Verproviantirung
treffe,
dieß
nicht dem Vortheil
ganze Madyt des Sees
im
der Schiffe ben gleidh fáme,
die
Mittelpunct deſſelben
zu haben und vorzüglich an einem am
die koſtbarere
Orte,
wo ſie
meiſten gegen jeden Vorfall geſichert wären . ! Jeder ſuche Gründe, um ſeinen Kreis aus .
zudehnen ;
hier
wie
überall
werden
gute
und
fdylechte Gründe, zur Unterſtügung des Syſtems, der Projecte
und
vorzüglich
des
Intereſſes
der
Ergenliebe gebraucyt; inzwiſchen iſt auch hier, wie überall, Maďt der beſte, wenigitens der enord ei. dendſte Grund; und wenn Lord Dordefter nicht damit durchdringt, daß Kingstown die Haupts ſtadt von Ober . Canada werde, ſo wird er es wee nigſtens Evie,
veröindern,
Huron
und
daß
ſie zwiſchen den Seen
Ontario
wie Gouverneur Simcoe
zurückgelegt es wünſdt.
werde, , Er ‘er.
flårt ſiç über die Wahl von Hort auf eine Art, die dieſem Orte wenig günſtig iſt; er hat bey die. ſer Meynung alle die Einwohner von Kingstown für fidz, bey denen der Verdruß, ihre Stadt nicht
1
524
als Hauptſtadt zu erbliden , noch dadurch erhöht wird , daß fie durch dieß Project den Stapelplak der kleinen Macht auf dem See verlieren werden . Hiezu
kommt noch , daß der Aufenthalt in York
ſehr ungeſund iſt und daß die Beſchaffenheit des Bodens,
der die Bay vom See ſcheidet,
noch
lange dieſe Ungeſundheit erhalten muß. Dupetitthouars , der ein großer Anhän . ger von Yort iſt, lage für
in fo fern er es als eine An.
die Seemacıt anſieột, muß doch einge
ſtabn , daß dieſer Ort alle die Kennzeichen habe, nach
denen er noch lange ſehr ungeſund bleiben
muß. den
Aula
Einwohner
und Soldaten
Gouverneur Simcoe zu lieben,
zügliches Zutrauen zu ihm zu haben ; Hålt
ſcheinen und vor .
aber man
ſeine Projecte zu weitläuftig und beſonders
für die Vortheile,
die England davon wird zie.
ben können, ju fortſpielig.
· Die Kaufleute am See, Gouverneur
Hinderniſſe
deren Habgier der
in den
Weg
zu legen
ſucht, benußen dieſe beyden Gründe ſehr und er. theilen
der Weisheit und
des Lords
Dorcheſter
den tiefen viele
indeſſen andre von ihm ſagen , nůblicher Mann geweſen , altet.
Einſichten
Lobeserhebungen , er fer ſonſt ein
jegt aber ſen er
vers
Ich fenne den Lord Dorcheſter gar nicht,
525
kann alſo
auch kein Urtgeil über feine Fähigkei.
ten fållen ;
übrigens iſt mir die Große der Auß. die Ausfüprung
welche
gaben ,
des Plans
Couverneurs Simcoe veranlaſſen wird,
ſo we.
die England
nig bekannt, als die Hülſéquellen, zu
des
jedocy Poljeint es
ihrer Befriedigung beſigt;
mir, daß des Gouverneurs Ausſichten und Pro. jecte England vielen Nußen und wahrſcheinlichen das Ganze ein ſehr
Erfolg verſprechen und daß vollſtändiges Syſtem iſt,
weldies ,
wenn es nach
allen ſeinen Tbeilen befolgt wird, demjenigen viel Ebre bringen wird, der es ausführt. Uebrigens
beſtåtigt
alles,
was wir Hören ,
unſre Meynung, daß Gouverneur Simcoe viel Widerſpruch
bey
ſeinen Projecten ' erieiden muß ;
daß die Art von Eiferſucıt,
weldhe Lord Dors
deſt er auf ſein Unſehn zeigt, türliche Folge
und die rę na.
ſeines Alters und ſeiner Denfart
iſt, durch diejenigen ſehr belebt werde, die unter ſeinen Befehlen ſtehn,
und daß, die Schenkun.
gen von Länderenen ausgenonimen, bey welchen , ſo wie
bey ſeinen Regimentsangelegenheiten der
Gouverneur
von Ober . Canada unabhängig iſt,
er gar nichts ohne die Geneşmigung des Geues ral . Gouverneurs tņun und verordnen kann.
Ich habe ſelbft von Soldaten dem Gouver. neur
Simcoe
ſeine
ſo
beſtimmte
Abneigung
526 die Umerikaner vorwerfen
gegen geſteht
übrigens
ihm
fente
zu.
Alle
nur ,
weil
ſie
Ta .
militäriſche
würflich
dieſe
Man
hören.
Eigenheiten
erzähle den
zuſammengenommen
ich
Cha:
racter eines Mannes ausmachen , und weil Gou . verneur Simcoe ,
der
gewiß kein gewöhnlicher
Menſch iſt, mit der Zeit wohl gekannt zu werden verdient * ). Kingstown, als Stadt betrachtet, ſteht Nes ward ſehr nad ; die Zahl der Häuſer iſt in bey. faſt gleich;
den Städten etwas größer,
giebt viele,
es
ter ;
aber
in Kingstown beynahe
ſie ſind die
kleiner und ſchlech.
von Baumſtämmen ge
baut find; die von Tiſdlerarbeit find ſchlecit
gemahlt.
macht
und
neue ;
es iſt noch gar kein Rathhaus,
ridershof,
ſchlecht ge
Man baut wenig fein
Ge.
kein Gefängniß fertig.
Zwey oder dren Handelsleute wofnen bequem ,
* ) Seit dieſer Zeit
hat
der Gouverneur
Simcoe
Ober : Canada verlaſſen , iſt nach England zurückge: gangen und darauf noch St. Domingo gelchickt wors den ,' wo er feine Veranlaſſung hatte, reine militaris ſchen Talente zu zeigen ; wo er aber bemuiht geweſen iſt, die Geldplünderungen der kleinen Armee, die in engliſchem Solde ſtand, zu zernichten , welches ihm den Haß der Engländer und Franjoren zuwege brach: te, die dieß auf eine fürchterliche Weiſe benußten .
527
um die Schiffe zu beladen und wieder zu entla. aler nicht beſjer,
ihre Hauſer find
den ;
Fandel
Jør
andern .
als die
größtentheils
beſteht
Pelzmaaren , die über die Seen fommen ,
verſehen .
nada
Sie
gaben
als
und in
ſie Over Ca.
aus Europa , womit
Lebensmitteln
in
Commiſſionåre
Antheil an der Geſellschaft von Montreal, welche an
allen
den
die Fahrt ſich åndert ,
wo
Orten,
Stape plage nörþig hat. Hirraus folgt, daß der Handel von Kingstowu ſehr beträchtlich iſt.
nicht
Die Kaufmannsfaşr.
zeuge, deren nicht mehr als drey find, madyen im Jahr nur eilf Reiſen. plak ;
es
Flufe,
Kingstown iſt ein Lagers
liegt 12 Meilen über dem Puncte am
den
man
für das Ende des Sees båtc.
Weiter ginauf wird die Fabrt für Sciffe ,gefähr. lich, gehalten . die den
St.
Hier kommen alle die Fahrzeuge, Lorenzfuß
hinaufiahren ,
an,
und
bringen alle die Lebensmittel mit, die die europås iſchen Schiffe Die
nad, Quebec füfren .
Kaſernen
ſtehen
wo zur Zeit der Franzoſen
an
derſelben
das Fort
Stelle,
Fronten
nac ſtand, welches die Engländer zerſtört haben ; dieſe haben erſt vor redys Jahren die jebigen ka. fernen
erbaut, ihre Truppen waren während des
amerikaniſchen Krieges
beſtandig
in
Bewegung
und ſpåterhin wurden ſie in ein Fort auf der In.
1
528 fel verlegt , welche die Franzoſen Isle aux vreaux ( Ziegeninſel)
che
nennen , und die Engländer
nad , Lord Dorcheſter, Carleton genannt has ben.
Das
Fort
Frontenac ,
das
von allen
Seiten anzugreifen war, konnte keine andre åb , fickt Jaben , als der kleinen Garniſon , welche die Franzoſen dort gegen
die
Angriffe
der India .
ner und gegen die der engliſchen Colonien hiel. ten, zum Schuß zu dienen ; ein Theil der Garni . fon lag zum Scuk des Handels in Cadarafwe. Hier wurden
von Herrn de Laſalle die erſten
franzöſiſchen Schriff
gebaut, die den See beſchifft
haben . Kingstown ſtade
ſdeint mehr zu einer Handels .
beſtimmt zu ſeyn,
als Neward ,
wåre
es
auch nur, weil die Schiffe, die an dieſem legten Orte
eintreffen,
und
die für den See Evie be.
frachtet werden , dort vorbeyſegeln , um den Fluß wieder
bis Queenstown
(wo
der
Landtranſport
anfänge) hinaufzufahren und weil es nicht ſo, vor. theilhaft liegt,
um an dem Handel von Lebens,
mitteln Theil zu neğmen, mit denen der See einſt Unter , Canada,
England, vielleicht ganz Europa
verſehen wird, wenn anders jemals Ober : Canada dem entſpricht,
was der Gouverneur
Simcoe
davon erwartet. Kingstown iſt anjeßt der Hauptort des mito lern
3
529 von Ober . Canada.
lern Diſtricts
fiårkſte
Die
dieſem Diſtricte findet ſich ,
Volksmenge in
wie
Bay von Quenty .
ich ſchon geſagt habe, in der
Dieſe Gegend bringt nicht allein das, was ſie vers hervor ,
braucht,
3 bis
führt audy noch
ſondern
Dieß Getreide , das
4000 Buſhel Getreide aus.
im Winter auf Sdylitten auf dein Fluſſe hiehero geſchafft wird, kauft,
wird
den Kaufleuten aufges
von
ſie im
die den Pädytern verſprechen ,
fole
genden Sommer mit den Waaren , die ſie môrhig Þaben , zu bezahlen , wenn die Schiffe aus Euros pa
Getreide zum mit
Die Kaufleute daffen das
angelangt ſind.
baarem
Beguf der Regierung an , Gelde ,
bezahlt.
Moncreat,
die ſie
Marftpreiſe
in
nach
dein
Der
Regierungscommiffair er als Mebi nach
läßt einen Theil mahlen ,
den
den verſchiednen Poſien
von Ober . Canada vers
ſchickt,
wo
es vielleicht daran fehlen könnte und
das Uebrigbleibende fchickt er
als Getreide nach
England ; ohne Zweifel um die Kolonie des Mut: terlandes
zu heben .
Das Mehl
gilt anjeßt in
Kingstown das Barrel 6 Dollars. Der Diſtrict von Kingetown
Gat im vori .
gen Jahre das übrige Canada mit einer anſehn. liden Menge Erbfen verſehen ; dieſe Cultur, die þier erſt ſeit zwen Jahren eingeführt iſt, ſondern Fortgang
und
guten Erfolg.
LI
hat bes Tauſend
530
Barrels Schweinefleiſch ,
von Kingstown
von 208
find im vorigen Jahre
zu 18 Dollars,
Pfund
das Barrel
nach Quebec
geſchickt
worden .
durdy Kaufleute betries
Der
ganze Handel wird
ben,
und iſt für ſie doppelt einträglich ,
weil ſie
den Preis der Lebensmittel, die ſie bloß aus Eus ropa bekommen , ſowohl um ſie in ihrer Nachbar. ſchaft zu verkaufen ,
Gegenden von
fernteren
nach
fen,
ſie in die ente
als auch um
Willkühr
Ober . Canadá zu ſchil.
und
okne Konkurrenz
zu
fürchten, beſtimmen .
Obgleich die Landwirthe hier jaýlreicher ſind , als
im Diſtrict
von
Niagara ,
ſo beſorgen
ſie
doch die große Menge Låndereyen, die ſie bebauen können,
um nichts
beſſer .
Die Schwierigkeit,
Arbeiter zu finden , verhindert die größere Cultur und beſtårkt die ohnehin nur ſeltene Menſchens klaſſe, ſich übermäßig bezahlen zu laſſen . Die
Urbarmachungen werden
þier wie im
ganzen Amerika vorgenommen .' Man egget jwen , dren
oder
vier Jahre hinter einander,
während
welcher Zeit man Weizen fået; dann pflügt man ſehr unvollkommen und fået Erbſen oder Hafer, dann
wieder Weizen u . f. w .
Das Land
tråge
in dieſem Zuſtande 20 bis 30 Buſfel der Ücre :
1 das iſt der gewöhnliche Schlendrian .
Das Winterkorn wird von Anfang Auguſt,
533 Septembers
bis zu Ende
gegen Ende
gewöhnlich
geſået.
Schynee
Novembers
und
bis zu Änfang Aprils liegen.
falle bleibt
Das Korn,
wela
ches unter der Dede deſſelben hervorgeſchoffen iſt, groß ;
iſt ſchon ziemlich
im
wird
es
Julius reif Weil
und gegen das Ende des Monats gemalt. fehlt,
es an Sdnittern
wird es mit der Res
ſo
chenſenſe gemåht; eo geben dadurch verlohren,
die niemand einſammeln kann und die
zur Schweinemaſt
bloß
viele Körner
Acker
auf dem
dienen.
Der Tag'öhner, der gewögnlich drer, bis 4 Shela erpålt während
lings (Halifarer Geid) bekömmt ,
1 Dollar oder 6 Shellings.
der Erndte
Einige
Landwirthe miethen für einige Monate Canadier, geben ihnen monatlich nur 7 bis 8 Dollars und bekoſtigen fie ; dieſe Canadier treffen oft mit Leu . ten
die nicht
zuſammen ,
ihre Herren ;
aber in der That können ſie keinen
von dieſen Anerbietungen ſie
weil
ſich
fie glauben aber, übervortheilt
Gebrauc
ma.
verpflichtet haben ;
fdriftlich
daß ſie in ihrem erſten Handel
worden
ſind ,
und arbeiten nicht ſo guí.
1
wie
bieten ihnen ein weit anſegn .
dieſe
licheres Gehalt an,
chen,
vorſidytig ſind,
ſo
werden
miſvergnügt
man
muß fie fich
übrigens aus der Gegend von Montreal verſchaf. fen ; jedoc iſt dort
feine
dieß für mandie Landwirtþe,
Bekanntſchaft
haben, LI 2
eine
die
ſehr bes
532
ſdywerliche Sache,
und alle dieſe Sdźwierigkeiten
ſchrecken mehrere unter ihnen ab, zu dieſer Hůlfss quelle ihre Zuflucht zu nehmen, aus der ſie doch große Vortgeile ziehen könnten .
Die Erndte wird
dann durch die Familie vollendet ; es geht langſa . mer, aber es geht doch damit ; der Landmann hat aber mehr Mühe, und ſein Verluſt, den er durch eine
weniger
vollkommne Erndte
ßer,
als die Paar Dollars,
leidet, iſt gró.
die er fåtte ausges
ben müſſen, wenn er ſeine Erndte geſchwinder hatte Das Land, welches in der vollenden wollen . Nähe der Stadt ziemlich vortrefflich wirthe
um der Bay
mittelmäßig Verum ;
fällt,
iſt
mehrere Land
bebauen dort bis auf 150 Morgen gang
urbargemachten Landes.
Das
Clima
von Amerika ,
vorzüglich
das
von Canada , giebt der unvorſichtigkeit und Haba fucht der Landbauer Nahrung ; man fürchtet hier nicht wie oder
in
Europa ,
das Getreide
daß
das Heu
anfaulen
durch den Regen auswachſen
werde, wenn man es nicht ſchnell einfahre; felten
قمر vergeht ein Tag, an dem die Sonne nicht ſcheint ; ſelten wird dieſe es håle
regnet nur
ſogar durch Wolken verborgen ;
bey Gewittern
und dieſer Regen
nie über zwen Stunden an :
auch ſind die
Kornkrankheiten bier ſelten . Das Vieh leidet von
feinen Viehſeuchen ;
533 es iſt
ohne deswegen von fchos
hier in Menge,
ner Urt zu ſeyn.
Aus Connecticut zieht man die
ſchönſten Odſen ;
ſie werden das Paar mit 70
bis 80 Dollars bezahlt ;
die Kühe
weder aus dem Staate New
kommen ento
York, und dieß ſind
die ſchönſten , oder aus Unter , Canada ; die erſten koſten 20, ſind klein, eben ſo
legten
die
nur
i5
Dollars.
Dieſe
werden aber von den Landwirthen für
milchreich ,
als die andern gehalten und
fogar ſehr vorgezogen .
' Im ganzen Lande giebe
es feine ſchöne Stiere ; niemand ſcheint den Nuge zen guter Arten einzuſehen .
Im Sommer ſchickt
man das Vieh in die Wålder ;
im Winter, das
þeißt faſt 6 Monate bindur , werden ſie trocken gefüttert, nemlich mit Weizen , und Rodenſtrob, mit
Erbſen ,
in
den
mit Sumpfheu , und
meiſten
Landwirtýſdaften
von den reichern und vor.
fichtigern Landleuten mit gutem Heu ;
oft bringt
es den ganzen Winter in einer Art von
Einzáu
nung zu, die geſchloſſen und mit großen Zweigen bedeckt wird, durch die es aber oft þinein ſchneyen fann ;
das Heu wird gewöhnlich in ſehr ſchlechs
ten Scobern
oder unter
foldåndiſden Heuſdo:
1
1
5.
bern verwahrt ; die Wieſen geben bis 4000 Pfund der Acre ;
niemals
Grummet.
Der
findet niche leicht Gelegenheit das, ſeinem Verbrauch
übrig
behålt, l13
Landwirtý
was zu
er von
verkaufen .
1 53+ man maďyt nicht mehr Butter und Kåſe, als die Familie bedarf, und die ſich gewoşnlich, vom Una farg des May an, für den Winter verſieht.
Ei .
nige wenige Landwirthe verfertigen auch feộr gro : be Zeuge zu
ihrer
Kleidung ;
gewöhnlich kaufe
man ſie aber im Laden ; der Landwirth iſt zu be. fdáfrigt,
þat
zu wenig
Berechnungen mit zu
Beyſtand,
macht
ſeine
weniger Ueberlegung , als
daß er ſich allen dieſen Arbeiten überlaſſen ſollte. Scafvieh giebt es hier mehr, den
Gegenden der vereinten Staaten ,
wir noch aus
als in allen
gekommen ſind.
Unter Canada
Es
durch die
fommt entweder
oder aus dem
Staat Nem.
York, und koſtet das Stück 3 Dollars.
Es ges
deihet recyt gut iin Lande, iſt ſehr hoch auf den Beinen und
ſchlecht gebaut.
Die grobe Wolle
koſtet das Pfund, wenn ſie gereinigt iſt, 2 Shel. lings.
Wölfe, Klapperſchlangen,
ſchädliche Thiere,
giebt
und überhaupe
es in dieſer Gegend we
nig oder gar nicht. Die Landwirthe machen wenig Ahorn . Zut. fer,
obgleich
dieſe
Bäume
in Menge da
find ;
die Indianer bringen ungefähr 2 bis 3000 Pfund, die ſie den Kråmern verkaufen . ge
in
das Pfund zu i Shelling
Ahorn . Zucker wird in großerer Mens
Unter , Canada
gewonnen ;
die
Canadier
effen ihn hier auf dem Brodte, oder machen Ku.
3
.
535 chen davon, die ſie mit Weizen , oder Maismehl Es wädſt oft an den Zucker , Ahorn .
miſchen .
båumen eine Art Knorren oder Baum . Sdywam . me, die ſehr groß werden ; wenn man dieſe Aus. wüchſe
abnimmt und an der Sonne trodnet,
geben ſie einen gerrliden Zunder, deſſen die dianer
und Canadier
Pfeifen bedienen. der . Menge Flachs
ſich zum
Anzünden
kein Harz gewonnen.
und Hanf zu bauen,
iſt icon verſucht; aber man fåfre
88 iſt noch nicht damit geglückt,
Weizen
In ihrer
Bis jeſt hat man, ungeachtet
Tannen, noch
mit Verſuchen
ſo
fort.
koſtet der Buſhel
i Dollar ; voris
ges Jafr war der Preis viel niedriger, aber durch die überall ſchlecyte Erndte iſt derſelbe geſtiegen. Die Klafter Brennholz
in
die Stadt geliefert ,
koſtet i Dollar ; im Winter wird es auf Sưlite ten von allen Inſeln , von allen Ilfern des Fluſo ſes, die damit bedeckt ſind, berbengeſchaft, Der
Fluß friert
nodz
20 Meilen oberhalb
Kingstown. Der Preis der Låndereyen iſt von 21 Shel lings bis zu einem Dollar, Theil
abgetrieben
iſt.
wenn der zwanzigſte
Dieſer
Preis
ſteigt im
Verhältniß der von Holz befreyten Menge Açres , ſo
wie nach
Acres,
andern
Umſtänden .
Zweyßundert
von denen 150 abgetrieben waren , wur. L! 4
536 den
noch
fauft.
ganz
fürzlich für
1600 Dollars vers
Die großen Båume auf einem Ucre zu
fallen, und ihn mit zuhagen ,
die
einem
eben ſo
Zaune dieſer Art eins
grob wie in den vereinten
Staaten gemacht werden, foſtet 8 Dollars . Es
giebt
endlich
Markt in Kingstown ; er fann,
noch
keinen
ordentlichen
jeder verſieht ſich, ſo gut
mit friſchem Fleiſch ;
aber håufig fehlt
es doch daran . Den mir Herr
größten
Theil dieſer
Steward ,
Nachrichten fat
Prediger in Kingstown ,
gegeben, der felbft 70 Acres bearbeitet, die einen Theil von
2000 ausmachen ,
kaniſchen Loyaliſten Harrisburg Sache
in
die ihm als ameri.
geſchenkt find.
Pennſylvanien ,
des Königs von England
Er iſt aus
und
fcheint die
im
amerikani.
fchen Kriege mit großem Eifer vertheiðigt zu ha. ben. 1500 LSterl. , die er in den Fonds der
vereinten Staaten hatte, find ihm confifcire wore Jekt iſt er, wenn gleich immer noch dem
den .
König ergeben,
in feinen politiſchen Grundfågen
viel gemäßigter ; er hat einige Freunde behalten , die die Sade der Republik ergriffen ;
zu dieſen
gehört der Doctor Wfite , Biſchof in Philadel. phia .
Herr Steward iſt ein aufgeklärter Mann,
ſanft, offen , geſprådig, und durchgångig geſchåşt; rechnet
er
1
ſehr
auf die Steigerung des Preiſes
437
der Ländereyen ,
um
deren er viele Kat.
ſeine Kinder
auszuſtatten ,
Ohne felbſt ein guter Lands
wirth zu ſeyn , fennt er dod; redyt gut alle Kleis nigkeiten des Ucerbaus,
ſo
daß ich allen ſeinen
Nachrichten als zuverlåffig trauen kann,
die mir
übrigens auch andre Landleute beſtätigt haben. Pächter
findet man bey Kingstown
wenig :
gewöhnlich
wird
Koſten
geſchloſſen ,
wie
aber
åhulichen
der Handel auf halbe Herr
Steward
Verabredungen
4300 Acres ,
ſagt,
Weil er bey
immer getreu gebalten.
nicht
herum
iſt,
betrogen
þat
er
von denen 40 abgetrieben ſind, die
am Ufer der Bay fiegen, voriges Jahr für 150 Buſel Getreide jährlich vermiethet , mit der Ben dingung, daß ſein Pächter nach Verlauf von drey Jagren, wenn er ſie eigentňůmlich behalten will, ihm
1000 Dollars
bezahlen
muß ;
tout er das
nidyt, ſo muß er davon und wird alſo allen Nuje zen der gemachten Urbarmachung verlieren. Die einzigen vom Staat bezazlten Religions. diener in Ober : Canada ſind
die anglicanifchen .
Die Anhånger anderer Religionen
bezahlen ihren
Geiſtlichen,
Şaben
wenn
ſie
dergleichen
wollen .
Im Diſtrict von Kingstown giebt es einige Anas baptiſten , Presbyterianer, Katholiken und Quåder, aber
ſie baben feine gottesdienſtlichen Gebäude.
Einige Einwohner von Kingstown und der Bay, Ll5
538 ſind amerikaniſche Loyaliſten ; die größere Anzahl aber Scottlåndee, Engländer, Jrländer, Deut ſche, Hollander. Die Auswanderung aus den vereinten Staa. ten iſt nicht anſehnlich ;
während der drey oder
pier lekten Jahre war ſie faſt von gar keiner Bes deutung ; man behauptet, daß ſie in dieſem Jahre wieder
anfange ;
viele
Arbeiter
beſtåtigten uns
dieſe Nachricht, die uns Leute, die der engliſchen Regierung ergeben waren , gegeben þatten .
Aus
den Staaten Connecticut, Vermont, New þampſýire kommt der größte Theil dieſer neuen Pflanzer.
Es findet wohl einige Auswanderung
von Canada
nach
den vereinten Staaten ſtatt;
aber ſie iſt bey weitem nicht ſo anſehnlich . Es ſcheint, wenn wir anders einigen Leuten , die vor 4 Jahren vom Mohawksfluſſe gekommen ſind, Glauben beymeſſen dürfen , daß man die Fa. milien, land
bey denen man Anhänglichkeit an Eng.
vermuthet,
in den vereinten Staaten nicht
gerne bat ; vielleicht aber ſagen ſie dieß nur,
um
eine beſſere Aufnahme in den brittiſchen Beſikun. gen zu finden. Das giebt
Volt in der Gegend von Kingstown
ſich noch
weniger
mit der Politik ab, als
Das im Diſtrict von Nemarck. werden gar
keine
Zeitungen
In der Stadt
gedruckt;
die von
539 Newarck iſt die einzige, die in Ober : Canada gęs druckt wird, und da ſie nur ein ſehr unvollkomm . mer Auszug aus der von Quebec iſt, hier
niemand.
ſo hålt ſie
Ich weiß ſelbſt nicht einmal, ob
es hier mehr als zwey Leute giebt, welche die von Quebec
alten .
Jn das Junere der Låndereyen
dringt gar keine Neuigkeit, wird dort auch niche febr vermißt. Einige Sculen, aber in reßr kleiner Anzahl, ſind
in
und
ſchreiben ,
Į
dieſem Diſtrict; und
Dollar bezahlen.
das
man lehrt darinn leſen Kind
muß
monatliche
Einer der Lehrer, der etwas
mehr wußte als die übrigen , unterrichtete im La teiniſchen ; er iſt abgegangen und es iſt keiner in ſeine Stelle gekommen , Bis jeßt ſind noch wenig Wundärzte in die ſem Diſtrict ; füşren , len.
diejenigen ,
welche
dieſen
Namen
laſſen ſich ihre Mühe ſehr theuer bezaha
Die iutermittirenden Fieber ausgenommen,
die in Kingstown febr bäufig ſind, iſt das Clima reßr geſund.
Die Häuſer werden, wie ich ſchon
geſagt babe, dort von Holz aufgeführt, man weiß nicht warum.
Die Stadt liegt auf einem felſige
ten Boden, und man kann kein Häuschen bauen, obne nicht vorger den Grund len zu
müſſen ;
Vortheil,
dieſer Stein
daß er
im Felſen ausho. hat den doppelten
ſich leicht ſchneiden låßt,
und
540
in der Luft Şart wird, ohne doch je in derſelben beym Froſt zu ſpalten.
Die Einwohner geſtehen ,
daß wenn man ſelbſt Maurer aus Montreal fom . men ließe, (denn hier giebt es keine), das Bauen in Steinen dennoch nicht ſo theuer würde zu ſtea hen
kommen,
außer
als in
Holz;
ſie geben zu,
der größeren Feſtigkeit,
ein
daß,
ſolches Haus
im Winter mehr Wärme und im Sommer mehr Kühlung gewähren würde ; aber Gewohnheit vers mag
hier,
wie überall,
Der
Taglohn
eines
mehr
als alle Gründe.
Zimmermanns
beträgt
16
Shellings.
Dienſtboten ſind eben ſo felten als
in Newarck,
und
folglich
eben
ſo
ſchlecht und
eben ſo koſtbar. Es giebe in dieſem Diſtrict Feine Arme, folg . lich auch
feine ärmentare ;
die Verwaltung der
Abgaben iſt dieſelbe wie in Neward. Die Wege find in Kingstown wie in Nes warf ; ſie werden durch zehntågige Arbeit in gu. ten Stand gehalten , wozu Unterſchied verpflichtet
ſind.
alle Einwohner ohne Der Arbeiter flagt
darüber, daß die Größe des Eigenthums nicht für dieſe Art Tare
der
verkältniſmäßige Maaßſtab
fen , und man muß ihm Recht geben ; er berech . net,
und
ſchon mit einem gewiſſen Mißvergnů .
gen, daß die zehn Urbeitstage ſo viel werth ſind, als eine Abgabe von 12 Dollars und ſogar meør,
541 ) denn der den
Frcúndienſt
thut ,
muß
auch für
feine Koſt forgen . Es ob ſie
giebt
in Kingstown eine Kirce ,
gleich erſt neu gebaut iſt,
liches mit Wir
die,
doch viel åbn.
einer Sdjeune bat. brachten
vom
Gouverneur
Simcoe
einen Brief an den in Kingstown commandiren . den Offizier.
Berg unſrer Ankunft war dieß Ca.
pitain Parr vom 6oſten Regiment. Sedyo Stun. den ſpäter ward dag vom Capitain
Parr com.
mandirte Detachement durch ein andres abgelößt, von demſelben Regiment, commandirte. derten
den
das Major Dobron
Die Umſtände der Ablöſung hin.
Capitain
vorkommende Beweiſe
Parr nicht,
uns viele zu:
von Höflichkeit zu geben ;
er iſt ein Sohn des alten Gouverneurs, von Neu. Schottland. er falt,
Bey der erſten Bekanntſchaft ſcheint
ernſthaft,
zurůd jaltend, aber fein Bes
tragen wird froßer, offener, Heiterer, ſo wie man ibn
nåşer
Gange,
kennen lernt; er war bald recyt im
bekandelte uns ohne
Komplimente und
ſchien ſich bey uns zu gefallen ; das Mittagseſſen vollendete unſre Vertraulichkeit. Dieß
Mittagseſſen,
nen Offizieren
das er den angekomms
gab, wird für uns eine merkwür
dige Epoche machen.
Men weiß , wie wißig die
Engländer in Erfindung von Toaſts ſind, die man
542 aus
Bumpers
dieß
abzuſchlagen würde unhöflich ſeyn,
28
( vollen
gleich beſſer iſt,
ſeyn , von
als
ſich
Gläſern )
muß ; und ob
auf dieſe Art unhöflich zu
frank zu machen,
dieſer Energie
trinten
des
ſo macht man
Characters
pier
keinen
Gebrauch ; man will dem allgemeinen Willen nicht žu nahe treten , der ſo,
wie die Köpfe anfangen
heiß zu werden, immer gebietender wird ; man be trügt ein bischen in der Menge, hoft dadurch das unglückliche Ende
zu
entfernen ; aber keiner von
uns, weder Franzoſe noch Engländer, ḥatte genug betrogen, Abend
und ich mußte es den ganzen übrigen
mit Bedauern empfinden, daß ich zu viel
Theil
an
der Ablöſung der Detaſchementer ges
nommen hatte.
Das
6ofte Regiment, zu dem ſie gehören ,
iſt das einzige in engliſchen Dienſten , das Gar. deregiment ausgenommen, hat.
welches 4 Bataillons
Dieß Regiment , das zur Zeit des Krieges
von 1757 nur zwey Batte, iſt in Amerika gewor ; ben und mußte ſoviel Fremde als Engländer auf nehmen . bracht;
Nachher ward es auf 4 Bataillons ge man
mancher ment
an.
ſah
es und
Rückſicht
für
Die
beyden
ſieht es noch jekt in
ein
ausländiſches
erſten Bataillons
niemals aus Amerika weggekommen,
Regi. find
die beyden
andern haben in Jerſey , Gernſey und den Antile
5 43 len gelegen ; und nur erſt ganz kürzlich und zwar mit vielen Umſtånden ſind ſie in England aufge. nommen.
General Amber ſt iſt Oberſter.
Je .
des dieſer 4 Bataillons iſt übrigens, was Dienſt, Beförderung und Commando betrifft vom andern unabgängig . Die Offiziere,
die wir geſehen haben,
von feinen Sitten und ſehr höflich. viel Grund zu vermutben, tem
nicht ſogenannte
ſind
Wir haben
daß ſie alle bey wei.
Ariſtocraten
ſind.
Viele
unter ihnen mißbilligen den gegenwärtigen Krieg, ſo
wie den
legten amerifaniſden
und verrathent
ſolde politiſche und freye Grundfáke, die mir ger recht, liberal und anſtändig zu ſeyn ſdienen ; aber die gewiß nicht die find, zu denen ſich Herr Pitt und
ſein Anhang
befennen.
Man
fagte uns,
daß dieſe Denfart in der Armee ſehr gewöhnlich ſey.
Da wir nicht im Stande waren , uns weite
läuftig auf dieſe Materien einzulaſſen , ſo fonnten wir nicht
alles in Erfahrung bringen ,
vielleicht þåtten erfahren können . keiner dieſer Offiziere
was wir
Uebrigens weiß
ein Wort von der franzó.
filden Revolution , von der dod jeder ſowohl aus miſverſtandner Artigkeit gegen uns, als aus Neu. gierde und Eigenliebe ſprechen will. Die Meynung, die unter den Offizieren am meiſten über Canada ftatt findet, iſt, daß dieſes
544 Land
jeßt und in Zukunft England immer ſehr
låſtig ſeyn wird ;
und daß England daher beſſer
tpåte, es für unabhängig zu erklären, als es mit fo vielen Koſten als engliſche Kolonie zu behal.
ten .
Sie ſagen , die Canadier würden nie Eng.
land anhangen, ſo daß , wenn man in Kriegszei ten
eine
Landmiliz
ausheben
wollte,
nicht
die
Hålfte gegen Amerika, und vielleicht keiner gegen Frankreich die Waffen ergreifen werde.
Sie hal
ten es daher für einen groben Jrthum der enge liſchen Regierung,
fo viel für ein Land auszuges
ben, das früher oder ſpåter von England abfal. ten wird , und das, wenn es demſelben auch treu bliebe, doch nicht lange
von Nußen für daſſelbe
ſeyn fónne .
Dieſe Herren behaupten noch , die Meynung des Gouverneurs
grade gegen
Simcoe,
daß
der größte Theil der Anſiedler aus Ober - Canada, die aus
den vereinten Staaten
kommen und die
man für Loyaliſten þålt, dieſen Staaten bald Hel. fen würden,
wenn
ſie nur Truppen hinſchickten .
Ich bin nicht im Stande, alle dieſe Meynungen zu würdigen,
die vielleicht nichts als eine Folge
der Laune von Offizieren ſind, die weit von Enge land
garniſonniren
müſſen ; die mir
aber
doch
nicht ganz grundlos zu ſeyn ſcheinen . Dem ſey wie ißm wolle, alles was wir von Cana.
545
es ſeyen
ſahen ,
Canadiern
nun Bewohner
des
Landes oder Matroſen , bezeugte uns große Freude, alten Frank.
indem ſie in uns Franzoſen aus dem wieder fahen ;
eine
Zuvorkommenheit,
eine Achtung,
zugleid
und
reich
an
wir
die
ſeit
langer
Ich fann über den
Zeit nicht gewoont waren .
Character dieſes Volfs wenig ſagen ; alle die uns aufſtießen , waren lebhaft, Der zehnte
gen .
froh, und fan .
thátig,
Theil von ihnen verſteht fein
Wort engliſch und will es auch nicht lernen ; ihr Außeres hat Nusdruck, iſt offen und gut ; ich ſehe fie mit mehrerm Vergnügen ,
als
ich
ſeit drey
Jahren irgend ein Voll gefehn habe. Die föniglice Marine iſt hier nicht febr fee henswerth ; ſedys Schiffe machen die ganze Seen macht aus ; zwey davon find fleine Kanonierfdya. luppen, die wir in Niagara geſehn haben und die in Yorf bleiben .
Zwen kleine Scooner von 12 auf dem
Kanonen , der Onondago nemlich, ůberfußren, fertig iſt,
und
der
Mohawk ,
der jekt
wir grade
eine kleine Jacht von 80 Tonnen, die
6 Kanonen führt, und endlich der Miſſaſoga von eben
ſo viel Kanonen als die beyden Schooner,
der anjekt auf dem Werfte liegt, um ausgebeſſert zu
werden,
geboren
hieju.
Alle
dieſe Schiffe
werden von friſchem Kolje gemacht und dauern daher
nicht über s bis
8 Jahre.
Mm
Um ſie noch
546
ſo lange
zu erhalten ,
bedarf es einer vollſtändi.
gen Ausbeſſerung, ſie müſſen kalfatert und umges legt werden, welches wenigſtens 1000 bis 1200 Guineen koſtet;
ſie kommen,
ſind, auf 4000.
ehe ſie
ganz fertig
Ich ſpreche hier von dem groß.
ten, und obgleich dieſer Preis ungeheuer groß iſt, ſo
iſt
er doch nicht ſo groß,
Evie,
weil
als auf dem See
man alle Vorråtke von Kingstown
dañin ſchaffen muß, und der Handwerkslohn dort noch theurer iſt.
Der Miſfaſoga,
der vor drey
Jahren gebaut iſt, iſt faſt durchaus verfault.
Es
wäre ſo leicht, ſich für viele Jahre mit Holz zu verſehen , da man es nur zu fällen braucht, und noch dazu in keiner großen Entfernung vom Sta. pelplak,
daß man nicht begreifen kann,
man dieſe Vorſorge nicht anwendet . nonierſchaluppen , aber
nur
warum
Zwey Kas
die der Gouverneur Simcoe
zum Dienſt in Kriegszeiten beſtimmt,
liegen auch auf dem Stapel, aber es arbeiten nur 8 Zimmerleute daran .
Man kann denken, wele
che Veruntreuungen in einer ſolchen Entfernung vom Mutterlande
eintreten ;
Marine , Commiſſairen vor.
man wirft ſie den
Vorigen Winter ward
eine gerichtliche Unterſuchung einer ähnlichen Aus klage wegen in Kingstown angeſtellt; man ſagte, es
ren
augenſcheinlich ,
daß der Commiſſair und
der Zimmermeiſter gegen das Intereſſe des Kó .
1
547
nigs einverſtanden waren ; inzwiſchen auch in der vermag
neuen Welt
Sdu
ſcheinliche Veruntreuung ,
mehr
augen .
als
denn Commiſſair und
Zimmermeiſter haben noch immer ihre Stellen . Der Capitain
Boudette
iſt Commodore
der Marine auf dem See Ontario ;
er ſieht an
der Spiße aller dieſer Anlageir, ohne aber etwas über
die
Aufgaben
verfügen .
zu
Er
iſt
ein
Mann, zu dem Lord Dorcheſter und Gouver. neur Simcoe viel Vertrauen haben ; ein gebor. ner Canadier, der aber in engliſche Dienſte trat, wie Canada in Englands Hände gerietſ ; er ſchaff: te,
grade wie
Arnold
und
Montgommery
Quebec belagerten, den Lord Dorceſter, der als Canadier
verfleidet war, auf
ſeinem Fahrzeuge
hinein ; bey welcher Gelegenşeit er viel Thátigkeit, Much und Kühnheit bewieſen hat.
Es iſt nicht
zu verwundern , daß Lord Dorcheſter dieſen auss gezeichneten
Dienſt
Andenken
in
behalten
hat.
Nach ſeinen Neußerungen iſt er unbeſtechlich und gegen ſeine Untergebenen ein billiger Offizier . Die Beſoldung
der Föniglichen Marine auf
dem See Ontario betragt, lich einen
10 Shellings,
Matroſen bekommen
einen Lieutenant 6 ,
für
Unterlieutenant
für den Capitain tåg.
3
Sh.
monatlich Mm 2
6 Pences. 8
Dollars ;
für Die die
1 548 Kaufleute geben ihren Capitainen 25 Doll. und ihren Matroſen 9 bis 10. Der Commodore Bouchette iſt einer von am meiſten
die
denen,
gegen
das Project find ,
den Mittelpunct der Marine des Sees nach York zu verlegen,
aber er hat auch ſeine Familie und gewöhnlich ſind
feine Låndereyen in Kingstown ; Gründe
ähnliche
wichtig
genug ,
um
politiſche
Meynungen zu beſtimmen . Das Deſertiren iſt in
Kingstown nicht ſo
bedeutend als in den Forts Oswego,
St. John,
Niagara und Detroit, ſo wie in allen den andern Poſten ,
die den vereinten Staaten nåßer liegen ;
es iſt übrigens bey allen fchen
Garniſonen des engli .
Amerika ziemlich gebräuchlich .
Die Offio
ziere ſagen uns, daß von den Regimentern , wenn ſie
aus Europa
drey Jahre
kommen,
gindurch
die
erſten zwey
keiner deſertire,
oder
daß dann
aber Neid und die Gewohnheit ſich ihrer bemach . tigt.
Die Diſciplin
ſcheint mir
bey
engliſchen
Regimentern viel fårter, als ſie je ber uns war ;
1 die Leute
werden
mit wenigerer Sorgfalt
und
Leutſeligteit begandelt. Mehrere Regimenter bedienen ſich der gne dianer, um die Uusreißer wieder einzufangen ; aus Ber den 8 Dollars, die der König von England dem giebt, der einen Ausreißer zurůckbringt, ver:
549
ſprechen ſie ihnen aus ihrer Kaffe noch 8 Doll. und beleben
mit
ſie
einigen Gläſern Rum .
Indianer gehen dann biet,
in
Dieſe
das amerifaniſde Ger
Fennen alle Fußteige
und verfolgen,
ohne
ſich im geringſten zu verirren, jeden dritt, deſo fen Spur feiner als iſt.
Gewöhnlich
ſie auszufinden
im
Stande
treffen ſie den Deferteur,
ehe
er noch in die bewohnten Gegenden der vereinten Staaten gekommen iſt, halten ibn an , binden ihn bringen ihn zurück.
und
Wenn,
welches niche
felten der Fall iſt, der Deſerteur von einigen Be . wohnern der vereinten Staaten begleitet wird, ſo wagen die Indianer feinen Verſuch , halten ;
die
engliſchen Offiziere trauen der Ehre
licykeit dieſer Indianer Kinreichend, ben, nen
ihn feſtzu .
daß fie durch Geld oder Rum , die Deſerteure
um zu glau . weldjes ih .
anbieten könnten, beſtechlich
Feyen . Es
ſind
keine 'ordentliche indianiſche Wol .
nungen nåber bey Kingstown, als in einer Ent. fernung von 40 Meilen , Mohawks ; auch
eben
und dieſe gehören den
ſo weit von der Stadt liegen
einige Dörfer der Miſafogas, aber gerums
ſdy weifense
Stamme
beſtåndig , an
dieſer Völferſchaft
ſtreifen
allen dieſen Ufern umher ; bringen
vier Nädyte an einem Ort, vier an einem andern zu ,
gehen
über den Fluß,
an die Gränzen der
Mim 3
550
vereinten Staaten und halten ſich in den Jnſeln Ihre Beſchäftigungen
auf.
die Fiſcheren ;
ſind die Jagd und
ſie ſind von allen Indianern,
die
wir bis jeßt geſehn haben, die ſchmukigſten , und haben das důmmſte Anſehn. boshaft und
elend leben, Weiber
und
Kinder dem
Man ſagt,
daß ſie
diebiſch und Männer, Trunk
ergeben
ſind.
Die außerordentliche Strenge eines hieſigen Win . ters verändert ihre Lebensart gar nicht.
In ih.
ren kleinen Canots führen ſie einige Rollen Baum rinde
von
gåhen Birfen (betula lenta Linn.)
mit fich, mit denen ſie die Regelförmigen Hütten , die ſie ſich zum Sælafen erbauen,
bedecken, und
die feine andre Srúße als leichte Streben ħaben , auf denen dieſe tragbaren Mauern ruhen, die in der Spige
dem Rauche
einen Durchgang
vero
ſtatten. Jin Monat September bringen die Indias ner wilden
Reis nach Kingstown, der am Ufer
des Sees, vorzüglich an der amerikaniſchen Küſte wådyſt.
Der Reis,
welcher ein moraſtiges Erdı
reich liebt, kommt dort vorzüglich gut fort.
Die
Indianer bringen jährlich 4 bis soo Pfund, den mehrere Einwohner von Kingstown zu ihrem Ges brauch
kaufen .
Das Korn deſſelben iſt kleiner
und ſchwårzer als desjenigen,
der aus Carolina ,
Egypten 4. ſ. w. fommt, aber er wird im Waſ.
551
fer eben ſo weiß, ſchmeckt eben ſo gut, und giebt eine eben ſo gute Nahrung .
Der Reisbau würde
in Europa als ein Product zur Beföſtigung der Armen
ſehr vortheilgaft feyn,
vorzüglid, da man
das Nachtheilige der ungeſundheit nicht zu fürch. ten hätte, welches den öftern Genuß deſſelben in warmen
Ländern
immer begleitet.
daß der wilde Reis Canada
Man
diefelbe Pflanze rey ,
wilder Hafer
( folle
ſage, die in
avoine )
genannt
Ufer des Sees Ontario,
an dem
wird . Daſſelbe
dieſer wilde Reis wädyſt,
bringt auch eine Art
febr Goben Hanf ohne alle Cultur fervor, der eben ſo nugbar zu ſeyn ſcheint als der, den wir bauen . Er iſt ſtårfer,
þat mehr Körner und ſeine Vero
pflanzung nach Europa würde
nicht ohne Vors
theil feyn. Um
uns die
Langeweile zu vertreiben und
zugleich unſern Freund , den Capitain Parr, zum Abſchiede zu begleiten, brachten wir ihn bis 6 Mei . len von Kingstown.
Sein Detaſốement befekte
7 Faþrzeuge ; eines hatte er für ſich. daten waren je
Einen
in
Die Sol.
durchgängig ſo betrunken, franzöſiſchen
Regimentern
als ich geſehn
gabe ; am Tage der Abfahrt fonnten ſie kaum ru . dern , wodurch die Reiſe ſehr Wind
langwierig ward .
und Strom waren uns auf der Rückreiſe
Mm 4
552
entgegen
und
hielten
uns
rehr auf.
Canadier
bracyren uns zurück, und Hårten dabei nach ihrer Gewohnheit nicht einen Augeablick auf zu ſingen . Einer von ihnen ſtimmt ein Lied an, das die an . dern wiederholen , und nach dem Lact der Melos die
rudern ſie,
ſchieht.
welches
Die Lieder
immer in Kadenzen ge.
find
und oft etwas
froh,
mehr als das ; ſie werden nur durch das Geläck . ter, das ſie veranlaſſen , unterbrochen . Schifffahrt, fangen ſie,
welche
die
Indianer
Ben jeder
unternehmen ,
ſo wie ſie das Ruder in die Hand
nehmen , zu ſingen an und hören erſt auf, fie es
weglegen .
vinzen
Frankreichs
thut wohl.
Man
wenn
glaubt ſich in die Pro
verſekt
und dieſe Täuſchung
Unfer ganzer Tag von 6 Uhr Mors
gens bis 9 Uhr Abends ging auf dieſe Reiſe kin. Deſto beſſer ; es iſt doch ein Tag vorbey : denn in Kingstown ,
wo die unausgeſekte Höflichkeit der
Offiziere uns wohl ein Mittagseſſen und Geſell fchaft von 4 bis 8 Uhr verſchafft, wo aber übri. gens keine angenehme Unterhaltung ,
fein unter .
ridyteter Mann, feine Bücher die Länge des Tas ges verkürzen , haben wir ſehr viel Langeweile .
Unſre Lage iſt ſehr unangenehm und es wäre möglich, daß wir melancholiſch würden, wenn wir Guilles
uns unſern Grillen
überließen .
mard iſt mit dem
Capitain nad Montreal ges
Herr
553
fahren , und er hat woğl daran gethan ; er würde unſre Langeweile getheilt
haben ,
obne uns
nur
Er iſt ein trefflicher
eine Minute zu verfürzen.
Menſch ; Eigenſdyaften des Herzens,
Reize und
Kenntniſſe des Geiſtes feſſelten mich immer mehr an ihn ; ſein Entſchluß, uns zu verlaſſen , war das her für mich ſehr niederſ @ lagend. Wir nahmen vom Capitain Parr nicht ohne ein
tứchtiges Früßſtück Abſchied, welches wir an
einem Orte ,
der etwas von dem übrigen Trupp
entfernt lag , einnahmen.
Der Capitain Store,
der den Ort dazu hergab,
iſt aus Connecticut,
Capitain der Landmilig in Obercanada,
Loyaliſt
und durch Scenfung von England, Beſiker von 700 Acres.
Er beſikt am Creek Guanſignou.
gua eine Sägemüßle,
die
eine doppelte Bewer
gung hat ; durch die eine werden 14 Sågen zu. gleich, durch die andre eine einzige getrieben. 14 Sågen können weiter von
Die
oder näher anein.
der geſtellt werden ; oft können wegen der Große des Balfens und wegen der verlangten Dicke der Bretter nicht alle zugleich arbeiten. 13
1
im
Gange ;
ein Balken
der 15
Wir ſahen Fuß
lang
war , ward durch ſelbige in 37 Minuten zerſchnit: ten .
Dieſelbe Kraft,
Hebt auch , wie beym
welche die Sågen
treibe,
Niagara Fall, die Baum .
ſtåmme auf den Sägeblod.
mm 5
Der Sageloøn iſt
554 immer die Hälfte des geſagten Holzes ; der Preis ift
der Bretter
3 Shellinge für
der Dicke
auf
Zoll ;, 41 Shellings auf
einem
Dicke von
einer
100 Fuß,
von 1 } Zoll,
und
si Sh . auf einer
Dieſelben Bretter, einen Zoll
Dicfe von 2 Zoll.
Un der
dick, foſten in Kingstown 5 Shellings. andern Seite des Creefs, Dutch mill
( ſo heißt
des Capitain Store's Mühle) grade gegenüber, liegt eine andre Müble, die Herrn Johnſon ge. hört, der von der Hälfte des Waſſers vom Creef Gebrauch
macht.
Wir
haben
dieſe
nur vom
ufer aus geſehn ; die ganze Lage ift wild, und
nehm
romantiſch und þat es mici,
angea ſo wie
manche andre, bedauern laſſen , daß ich nicht zeich . nen fonnte .
Das Land iſt
hier von derſelben
Güte wie in Kingstown,
Obgleich es
möglich iſt, zwiſchen Montreal Kommunikation
und Kingstown
eine
zu
obgleich
haben,
und
ſehr gut iſt,
zu Lande
die Hälfte des Weges
ſo wird doch der me reſte Verlehr
zu Schiffe getrieben ; die Schnelligkeit des Fluſo fes hindert nicht daran, denſelben aufwärts zu beo fahren
und
dieſe
langwierige Fahrt wird
ſelbſt
für die
Truppen dem Marſche zu Lande vorges
zogen.
Alle Lebensmittel aus Europa, mit denen
Dber . Canada verſehen dern
wird , haben feinen
ans
Weg ; auf dieſem geßt die ganze Korreſpon.
555 denz
Bisweilen
und zwar ſehr unregelmåßig .
verſtreichen ſogar im Sommer 8 Tage, ogne daß ein Fahrzeug gerauf oder Herunterfährt. Während unſers langen Aufenthalts in Obera Canada
şatten wir Gelegenheit,
Familie zu
ſehen ,
die an den Illinois , Fluß
Der
auswanderte.
eine canadiſche
Mann
hatte
den
vorigen
Sommer die Niederlaſſung unterſucht ; er wollte jekt
ſeine
ganze Familie
dorthin
bringen ,
und
hatte ſich, ſeine Frau und vier Kinder, in einen Kahn von Baumrinde eingeſchifft, der böciliens 15 Fuß lang und 3 Fuß breit war.
Die Elternt
ruderten an den beyden Enden deſſelben , die Kin. der ſaßen oder lagen, bis auf das álteſte, welches auch ruderte, auf Matragen oder auf andern Efo fecten
und
ſo rekten ſie ſingend dieſe Reiſe,
wenigſtens 1100 Meilen lang iſt, fort.
die
Wir bea
gegneten ihnen in Neward ; fie fahren långs den Küſten
der Seen
und Flüffe, liegen alle Nacht
ſtill, madyen eine Art Zelt von einem ihrer Bett. tücher, das ſie mit zwey Ståben unterſtüken ; ſie richten ihre kleine Küche ein, halten iør Abendeſo fen , füllen ſich bis zum Morgen in ihre Decen, reiſen um 8 Uhr ab ,
falten des Tages nur ein.
mal zum Eſſen an und machen ſich dann wieder bis Abend auf den Weg. fie
täglich
15
Gewöhnlich machen
bis 20 Meilen ;
wenn ſchlectes
556
Wetter einfällt, wenn ſie auf Stromſchnellen oder auf Stellen ſtoßen , dyen ſie weniger ; zen Tag aus.
wo es über Land geht,
mas
oft ruhen ſie auch einen gans
Sie waren von Montreal abge.
reiſt ; ihr Weg geht durch den See Ontario ' und durd, den See Evie ;
fie fahren den Miamifluß
hinauf , dann kommen ſie nach einem Landtrang . port von
6 bis
7
Meilen
in den Igeagifi .
fluß , der in den Illinoisfluß ausfließt, oder in den Wabach ,
der durch
Gemeinſchaft damit
hat ,
meørere kleine Creeks die nur
durch
fleine
Landſtrecken von einander geſchieden find ; endlich wenden ſie ſich gegen den Theil des Illinois , Lan . des , wo ſie ſich niederlaſſen wollen .
Gewöhnlich
laſſen ſich die Anſiedler langs dem Fluſie gleiches Namens
nieder ;
größtentheils
beſtehen
ſie aus
franzöſiſchen Canadiern.
Es giebt
von Montreal nach dem Jllinois
einen andern Weg, mehr beſucột
werde ;
von dem man ſagt,
daß er
man fährt den Ottaw a 8.
Fluß oder großen Fluß bis zum See Nipiſſin hinauf, von dort kommt man auf dem Franzo. ſenfluſſe ( Frenchman's river)
zum See Huron.
Auf dieſer Fahrt ſtößt man auf 36 Stellen , aber
alle nur ſehr kurz ſind,
tragen werden muß.
wo über . Land ges
Vom See Huron
man in den See Michigan,
die
fommt
durch die Meerenge
1
557
Michilimacinac , aus dann
der
kommt man
lake) und
in
in
den
aber man zieht
fidy
zur
den
låßt man
links,
man
um
man dann
Dieſer Weg iſt viel weiter,
ibn gewöhnlich
Meerenge
furzen
den man bis zum
vor ;
von
von
vorzüglich
Pelzhandel.
gegen Weſten wendet,
felbe Weg,
einem
Duisconſin , Fluß , der
thun dieß die Agenten beym
bis
nach
hinab , und auf weldjem
wieder hinauffährt.
man
Green , Bay ,
durch den Reiß , See ( rice
in den Mini lipi ergießt,
Illinoiefluß
die
Krocodilfluß kommt;
den Fluß Safe
Landtranſport ſich
radiker
man in den
Wenn
ſo iſt das der.
Montreal
ein chlágt,
Michilimacinack ;
dieſe
in den obern See zu koms
men , und durch dieſen geht man bis zum großen Landtranſport, von dort an den Waldſee u . f. w .
Die
Illinois - Niederlaſſung
iſt
ein
großer
Depot für den Pelzhandel ; es iſt ſogar das legte Hauptcomtoir in dieſer Richtung, deſſen Hauptort im Fort Michilimacinad iſt;
aber die Agenten
geben 100 Meilen weiter und handeln ſogar mit den
Indianern
Handlung
wird
aus
Louiſiana.
Dieſe
Pre
vorzüglich mit Rum betrieben,
aber auch mit Flinten, Pulver, Kugeln , Decken , kleinen porzellanenen Halsbandern , kleinen fiibers nen
Schnallen,
Armbandern
und Ohrgegangen ,
558
welche
die
Indianer
tragen ,
je
nachdem
ſie
reich ſind. Der gewöhnliche Maaßſtab, Indianer iſt
das
nach dem die
den Werth ihrer Pelzwaaren ſchåßen ,
Bieberfell;
Bieberfell;
ein
Schnallen,
Flinten,
ſo viel Kaßenfelle gelten ein
Fiſchotterfell
gilt
zwey u . f. w.
eine gewiſſe Menge Rum ,
gelten ein oder mehrere Bieberfelle oder verhålte nißmåßig einen Theil , eines Bieberfelle.
Faſt im .
mer geben Kaufleute im Sommer den Indianern einen Theil deſſen , was ſie ihnen liefern, auf Kre. dit, aber die Felle, die ſie bekommen, einem ſo
werden zu
niedrigen Preiſe gekauft und
der, für
den ſie ihre Lebensmittel vertauſchen, iſt ſo hoch, daß
ſie mit Sicherheit
darauf
rechnen
fönnen,
ihren Kredit erfekt zu bekommen, der ſie mancı. mal täuſcht, aber der weit håufiger richtig eingeht. Die Indianer jagen, leben mehr in Familien als in Stammen ,
1
und haben nach allem ,
was man
uns geſagt hat, diefelben Laſter, dieſelben Eigen . ſchaften , dieſelben Sitten,
die wir in der Nach.
barſchaft der Seen bemerkt haben.
Der Hande! wird
in
dieſer Gegend
nicht
durch die autoriſiete Compagnie von Norden be. trieben,
ſondern durch zwey oder drey Häuſer in
Montreal, vorzüglich von dem Hauſ? Tode, dem ich dieſe Nachrichten verdanke.
Der einzige Fluß
559
Miſſouri iſt bisher durch die Spanier geſperrt geweſen,
die dort
canadiſden oder in
ein Fort
Wohnungen ,
Çaben .
die
Außer den
entweder
Dörfern und Stadten långs
noisfluffe
und
menliegen,
den
gerfirent dem
benadyvarten Flüffen
Illi.
zuſams
enthält die Illinois - Stadt ungefähr
3000 Einwohner;
einige
Canadier
leben
den Wilden und fügren ihre Lebensart.
uncer
Alle dieſe
Anlagen liegen auf dem weiligen Gebiete, zu den vereinten Staaten gehört ; niſche Ufer ,
ausgenommen
Sainte . Genevieve,
iſt
bis
das
denn das ſpa .
zu Saint Louis und auf 80 Meilen von
Neu . Orleans gar nicht, und nur wenig bis jies Her bewohnt. Die Pelzwaaren, die in den Handel fommen , werden
nach Montreal auf dem ſeiben Wege ge«
bracht,
den die Kaufleute madyen,
Stellen zu gelangen . pi,
um
an dieſe
Der Ausfluß des Miffiilis
der den Amerikanern durch den neuen Traf.
tat mit Spanien abgetreten iſt, und die Gefällige keit,
mit welcher der ſpaniſche Statthalter dieſen
Handel begiinftigt, verſchaffen ihrem Handel durch dieſen Fluß einen gefdwindern und weniger koſte ſpieligen Abzug,
ſo daß die Unfoſten auf dieſem
Wege auf to heruntergebracht ſind. ſen Ausweg den
können die
vereinten Staaten
Durch dies
Pelzwaaren oder
nach
aud,
nach
einem Theile
-
560 von Europa verſchickt werden , wie der Kaufmann es haben will, indeß fie, wenn ſie nach Montreal kommen, nach
engliſchen Geſeßen nur nach Eng.
land verſchickt werden dürfen.
Die Lebensmittel
zum Tauſch kann man dann auch auffaufen , wo man ſie gen,
am wohlfeilſten
finder; indeſſen diejenis
die man in Montreal fauft,
durch die aus
Berordentlichen Abgaben, die alle Waaren, die nach Canada kommen, bezahlen müſſen
und
die über ,
das nur England liefern darf, vertheuert werden . Die Pelzwaaren gend nidyt ſo gut , die Herr
ſind in
dieſer ganzen Ge.
als im Norden der Seen, wo
Nordcompagnie
allein dieſen Handel
treibt.
Tode ſagte uns, daß man von Montreal
ſehr leicht in 15 Tagen zu den Jilinois und von den Illinois in 20 nach Neu . Orleans fomme. Die Fahrt auf dem Miſſiſſipi iſt gut, reißend;
aber ſehr
fie fordert einige Vorſicht und eine uns
ausgelegte Aufmerkſamkeit, um die Baumſtämine zu vermeiden ,
mit denen
Stellen angefüllt iſt.
ſein
Bette an
vielen
Das ganze Land, welches
er durchfließt, iſt vortrefflich . Endlich traf die ſo lange erwartete Antwort des Lord Dorcheſter Mittwochs den 22ſten Ju. lius hier ein.
Sie war von der Art, daß fie uns
in Erſtaunen fezen mußte.
Es iſt ein förmliches
Verbot , nach den übliden Formeln ,
nach un.
ter,
561
ter . Canada zu kommen.
Es war unmöglich eta Wir waren ſelbſt
was der Urt zu vermuthen. durch Herrn Hammond,
den engliſchen Minie
fter, der die Bedenklichkeiten kob, die mir andre Engländer über eine abſąlågige Antwort des Ger neral. Gouverneurs beygebrad) t hatten, aufgefore dert worden ,
Canada ju beſuchen und durch die
Verſicherung : daß Lord Dorcheſter ijn gebeten hårte, einzig und
allein
in Zukunft Påffe für Un
ter . Canada auszugeben ,
weil
er beſſer ,
wie et
ſelbſt, die Reiſenden, die aus den vereinten Staar ten fåmen ,
tenne, und daß ſeine Briefe,
die er
mit mitgeben werde, ſchon ogne alle weitre Vere abredung mit Lord Dord efter mich gegen jede Unannehmlichkeit ſichern würden, glaubte id, alſo nichts zu fürchten zu gaben : denn durfte ich woul vermuthen, daß Herr Hammond, der mid, mit Artigfeiten
überhaufte,
ſie mir umſonſt erzeiger
wollte ? Igre Ercellenz
ließen
mir alſo durch iğren
Secretair einen Verbannungsbefehl zufertigen , bent er ſelbſt
zu
unterzeichnen ſich nicht einmal die
Mabe
genommen
Troſt,
daß
hatte.
Ihre Excellenz
man ſagte mit zum ein alberner Menſch
feyen ; daß ſie nichts ſelbſt thắten u. f. w. , ohne
Zweifel
irgend
ein
daß
emigrirter franzöſiſcher
Prieſter mir dieſen Dtenſt bey ſeinem Secretair
Nn
562
oder ſeiner möglich; Dank , habe,
Maitreſſe erzeigt
denn
ob
ich
Habe ;. und dieß iſt
gleich ,
niemanden jemals
dem Himmel ren
etwas Böſes zugefügt
ſo finde ich dennoch immer Leute in meinem
Wege, die mir etwas zufügen wollen . wie ihm wolle,
Dem rey
man muß feine Parthie zu neh .
men wiſſen , und über eine ähnliche fehlgeſchlagne Hoffnung lachen . die
größte
von
Mögte es die einzige oder doch allen
reyn ,
mich
die
noch er.
warten . Bey meiner Ankunft in Canada warð Jhro Gnaden mit Ehrenbezeugen überhauft ;
Offiziere
folgten mir; Ehrfürchtsbezeugungen überall; jebe werde ich wie ein Taugenichts daraus verjagt. Et je n'ai merité Ni cet excès d'honneur ni cette indignité. Man Lagen des
muß hier, Lebens,
wie
bey
manchen andern
es empfinden ,
daß man nur
durch ſein Selbſtgefühl geehrt oder gefrånft were den fann ; durch dieſes wird man über alle Bue
1 ben , große und kleine, über alle Narren und über Schwager emporgehoben .
Man kann leidyt denken, wie eifrig ich nach dieſem
Briefe wünſcyte,
die engliſchen Beſikun .
gen ſchnell zu verlaſſen , obgleich ich im Allgemei. nen nicht genug wiederholen kann, daß wir wah. rend
unſers Aufenthalts in Kingstown
und
in
563
Niagara nur die Feinheit der engliſchen Offiziere und ihre Artigkeit gegen uns zu rühmen haben. Major Dobſon
ſah es ein, wie nothwen.
dig es mir geworden ſey , von
ment
Canada
zu
ſchnell das Gouverne.
verlaſſen
und
mit einer
würflich aufrichtigen Höflichkeit war er bemüht , uns piezu zu verhelfen , eine Hülfe, die wir nur von ißm erhalten konnten ; denn gewöhnlich geße nur zweymal im Jahre ein Fahrzeug von Kings . town an die amerikaniſche Küſte.
das wir 4 Stunden nad Empfang des
ſeines, Briefes uns
Er gab uns
vom Secretair beſtiegen,
auf den Weg
auf dem wir
nach den vereinten Staaten
machten , wo fein Commandant , kein Gouverneur und kein Miniſter das Recht Haben, eşrliche Leute zu beleidigen.
Wir
richteten
unſern
Weg
nach Oswego.
Hier
kofften wir Mittel zu finden ,
nach
Albany zu kommen .
um ſchnell
Die vier Soldaten ,
die unſre Sæiffsmannſchaft ausmachten ,
waren
ſo betrunken , daß wir den erſten Tag faum is Meilen fortrückten, ob wir gleich 12 Meilen von den 15 ſegelten .
Herr lemoine , der Offizier,
der ſie führte, hat ſie den Aufenthalt des vorher. gehenden Tages febr theuer bezahlen laſſen , indem ſie dieſen wenigſtens
55 Meilen rudern mußten.
Wir verließen um 4 Uhr morgens das Ufer der
Nn 2
564 Ein
langea Juſel, wo wir die Nacht zubrachten . Plaßregen
ſtarfer
durdınåßt;
der
bis
hatte uns
auf die Haut
Wind hatte das leichte Obdach ,
das wir uns mit Aeſten gemacht hatten, über den Haufen
geworfen ;
uns
die Mouſquitos' hatten
beynaße aufgefreſſen ; fury, wir konnten kaum ein das Wetter heiterte ſich
Viertelſtunddyen ruhen ;
aber auf, der Morgen war ſchön und bald dadi ten wir nicht meşr an unſre ſchlechte Nacht. Wir trafen den Abend um 81 Uhr in Oss wegð ein und hatten uns den ganzen Tag
Es iſt etwas ſeltnes ,
eine Stunde aufgehalten . dieſe Reiſe in weniger chen ;
taum
als
ziven Tagen zu mas
es iſt aber auch wahr,
daß wir,
anſtatt
den Küſten zu folgen, gradenweges von dem Orte, wo ohne
wir
frühſtückten ,
uns
bis nach Oswego
irgend einem Lande zu
fuþren ,
nåhern ;
ein
Unterneşmen , welches, wenn das Wetter nicht ſo ficher geweſen würde.
wåre,
ſeộr
gewagt
geweſen
ſeyn
Wir hatten vor unſrer Abreiſe das Vergnů. gen,
durch einen Offizier,
der aus Quebec fam ,
dem zweyten Siege des Udmirals Hotpam
wi.
derſprechen zu kören, in welchem , wie man ſagte, im mittelländiſchen Meere vier franzöſiſche Schiffe mit 15000 Mann Truppen, die zum Angriff von Corſica beſtimmt waren ,
zerſtört, in Grund ge.
565
bohrt oder genommen ſeyn ſollen . ſo
Sie war uns
als ein Benſpiel von der Unmöglichfeit
oft
angeführt, daß irgend ein franzöſiſches Sdiff rice mit einem engliſden meſſen könne, daß wir noch glücklich genug waren , das Ganze als einen Traum verſchwinden zu fehen. die Růdfebr unſers Landes zur
Die Rube,
Ordnung, hangt jeft mehr als jemals vom Glüce der Franzoſen ab ; mögte dieß doch ro vollſtåndig Gott, was wür.
fenn , als ich es ihnen wünſche.
de daraus werden, wenn England und ſeine Ver. bündeten
Ich
ſiegten !
bin,
dem
Himmel
ſen
frey von dieſer Wuig gegen die engliſche
Dant ! Nazion,
die ſo
viele Franzoſen
belebt,
und
die
nicht durch die noch größere Wuth einiger Enge gegen
länder
die Franzoſen entſchuldigt
werden
Die Engländer ſind ein ſcşdnes, großes
fann .
Volf, mit dem, wie ich wünſche, Franfreich auf . richtig verbundet
feyn
mögte:
aber zu glauben,
daß das engliſche Miniſterium jemals die Abſicht hatte, die Ordnung in Franfreich wiederherzuſtele len,
oder ſelbſt nur die Monarchie wiedereinzu.
führen,
würde ein grober Jrrthum reyn ; eg þat
4 den Ruin
Frankreidys
førånfren
ſich
Geld
hat
unſer
alle
gewollt,
und
reine Abſichten.
darauf be Engliſches
ganzes erſtes Unglück hervorges
bracht; England þåtte dem Anfange des Krieges Nn 3
566
auf dem feſten Lande Einhalt thun, es Håtte dem Könige
das Leben retten
können;
ſein Miniſte.
rium hat nichts der Art gethan, es hat ſein In . tereſſe in den ;
es
der
Beſtrafung
dieſes
Prinzen gefun .
hat ſich für den Verluſt
råcen, Unruhen
von Umerika
in Frankreich erregen, dort uns
terhalten und die Verbrechen dort zahlreicher mas đen wollen, damit mehrere Feinde fich gegen daſ. ſelbe vereinigen und es zerſtuckeln magten . Politik iſt ſo ſchlecht berechnet,
ſo kurzſichtig,
gefährlich für die Ruhe Englands ſelbſt, unmoraliſch und grauſam die Franzoſen
beſchůßt,
iſt .
bey
Dieſe ſo
als ſie
Herr Pitt
hat
denen er die meiſte
Willigkeit vorausſekte, ihm in ſeinen Eroberungs. abſichten
beyzuſtehen ;
er ihnen Benſtand,
in dieſer Rückſicht leiſtete befoldete ſie, brachte
ſie in
Regimenter, und ſelbſt darin tauſchte er ſich nicht; denn
es fällt mir ſchwer zu glauben, daß Fran.
zoſen ſich ſollten haben willig finden laſſen, Eng. land durch die Plünderung Frankreichs zi: berei. dern.
Man wird ſehen, was er beym Frieden
mit ihnen anfangen wird ;
dieſe Werkzeuge des
Ehrgeizes, der Rache, der Thorheit des engliſchen Miniſteriums
werden zerbrochen
fie ohne Nußen
ſind.
werden,
Inzwiſchen
låßt
ſobald er
in
Quiberon die Offiziere unſers toſtbaren Mari. necorps morden, aus Furcht, daß die franzöſiſche
567
Marine wiederhergeſtellt
werden 'moge ; " er 'miß .
braucht die Ehrſucht dieſer braven Leute,
um ſie
auf eine ſichere Sølachtbank, ohne Hoffnung des Erfolgs , ohne verabredeten Plan, ohne Hůlfsmit tel zu ſchicken .
Haben denn alſo diejenigen ſehr
Unrecht, welche glauben , daß es zwiſchen Robes. pierre
und
dem Kabinet
zu
St. James
ein
Einverſtändniß gebe ? Oswego iſt noch einer der Poſten , die Eng.
land
gegen die Friedensartikel behålt,
ob es ſich
gleich genöthigt ſieht, ibn im nächſten Jahre den vereinten Staaten auszuliefern .
Es iſt ein ſalech .
tes Fort, das im Jahr 1782 mit vielen Koſten dem
von
General
Haldimann ,
Gouverneur von Canada den
iſt.
war,
der
damals
aufgeführt wore
Der Oswegofluß, an deſſen Mündung
es liegt, iſt anjeßt beynabe der einzige Weg , den die amerifaniſ @ en tario gaben .
Fahrzeuge auf dem See One
Jekt iſt dieß Fort faſt zerfallen ;
eine einzige Baſtion von fünfen ,
die feine Eine
faſſung ausmachen , iſt in einem beſſern Zuſtande als die übrigen, und würde der ganzen Verſcan. zung
eine Zeitlang als Zitadelle dienen fönnen ,
die ſonſt durch nichts zu vertheidigen wäre.
Zwey
Offiziere und dreyßig Soldaten machen anjekt die Beſaßung
aus ;
unter ihrem Schuße viſitirt ein
Zollbeamter die Fahrzeuge ,
die in den See jin.
Nn4
568
ein oder den Fluß Gerauffahren.
Alles , was nicht
Getreide und Mehl, Vieh und Lebensmittel find, darf nicht aus den vereinten Staaten in Canada eingeführt werden ;
alles was hieber gehört, darf
nicht von dort in die vereinten Staaten gebracht werden .
Eine Erlaubniß
Ober , Canada fann dieſer
eine Ausnahme
allein
allgeineinen Regel
felbſt für
des Gouverneurs von
machen,
und
von
dieſe iſt
einzelne Perſonen nothwendig .
Jeder,
dem ſelbige fehlte, würde vorläufig verhaftet were den.
Was
die
verbotnen Waaren
betriffe,
ro
werden fie alle confifcirt, wenigſtens wenn ſie feia nen ſpeziellen Paß bey fick baben.
Die Confiss
fation fommt dem Beamten zu Gute ; feine Aufe merkſamkeit iſt daher thårig ;
der Schleichhandel
kann aber fo leicht an allen Küſten getrieben wer . den,
daß
er
auf
dieſem
Wege
wenig
verſucht
wird, wo die Amerikaner gewiß ſind, ſo viel Hins derniſſe
zu
finden .
Inzwiſchen ſchlüpfen
unter
Begünſtigung der Nacht dennoch einige Fahrzeu. ge durch
und entwiſchen.
Zwey oder drey von
dieſen , die dieß verſuchten, ſind vor zwey Jahren weggenommen
worden.
Bis
jekt
beſchränkten
fich pierauf die großen Einkünfte des Zolleinneh. mers, der erſt vor drey Jahren angelegt iſt. Ei . nige Amerikaner, welche die Strenge eines engli. fchen Berbots
nach
ſeiner
ganzen Ausdehnung
-
569
nicht kennen,
und daher mehr Lebensmittel füha
ren , als das ſtrenge brittiſche Geſek erlaubt, můſ fen oft feben, wie man ihnen das, was ſie mehr mitbringen, confiſcirt, und vergrößern dadurch die Zolleinfünfte, treibung
in
die
durch
weniger
die
leichtmögliche Eina
delicaten Hånden ,
als
in
denen des jebigen Beamten , viel anſehnlicher ſeyn müßten .
Dieſer Beamte iſt General . Intendant. ſer
ſchdne Titel ſchmückt eine Stelle,
Dies
die in der
That feinen Obern, die aber eben ſo wenig Sub. alterne hat, wenn es nicht etwa ein Directeur iſt, der in Niagara wohnt.
Hier hat der Generale
Intendant nicht einmal einen Secretair ; fomme
10 Shellings tåglide
und
die zu zwey angeſchlagen wird.
er bee
eine Niazione
Er wird für das
ganze Jahr beſoldet, obgleich die Fahrt auf dem See
fünf Monate
felbſt
ſieben
hindurch geſchloſſen
von Oswego
kann leicht denken, daß er
und
abweſend iſt.
er
Man
bey dieſem Titel und
dieſem Gehalt die kleinen Geſchäfte ſeiner Stelle nicht ſelbſt beſorgt ;
ſie
ſind einem Unteroffizier
übergeben, der davon Bericht erſtattet; dieſen un . terzeichnet der General . Intendant , Fort
iſt spor
låßt
wenn
die Unterzeichnung
er im
auf
ſeie
nem Tiſche auf alle Gefahr zurück, wenn er ſido davon
entfernt þar.
Dieſe Unterſchrift, Nns
welche
570
die Erlaubniß zu paſſiren allen Fahrzeugen giebt, die nach Canada wollen, muß dann von der des commandirenden Offiziers Dollars für
jedes
begleitet
ſeyn ,
Fahrzeug bezahlt
wofür
werden ;
beym Hinauffahren wird die Erlaubniß zu paſſie ren mündlich gegeben und koſtet nichts . Der Offizier,
der
jekt dieſen Poſten
inne
hat, iſt ein junger Mann, Herr Mac Donal, der durch ſeine Kenntniſſe,
ſo wie durch das bea
fondre Verdienſt ſeiner Familie, die ſich unter als len denen , die in Canada anſäſſig ſind, auszeiche. net, intereſſant iſt.
Die Familie iſt ungefähr vor
20 Jahren aus Schottland biebergezogen .
Herr
Mac Donal diente als Offizier im amerikani. fchen Kriege ;
jeßt
ſteht er
auf
halben Sold ;
ſeine Brüder ſind in einem canadiſchen Regiment, das erft ganz fürzlich ausgehoben iſt ; einer von ihnen iſt Sprecher des Hauſes der Repräſentan. ten in Ober , Canada. In Frankreich würde ein Mann von Herrn Mac Donals Salage, der beym Zollweſen an. geſtellt wäre,
etwas in der dffentlichen Meynung
perloren haben ; in England iſt man flüger, man verbindet keine nachtheiligen Begriffe mit irgend einem Geſchåft, das zum Gegenſtande hat, von dem
1
die Ausübung
des Geſekes
und denkt nicht ſchlimmer
Gentleman, der eine Stelle beym Zoll.
571 wird,
als von
der Soldat oder Geiſtlicher wird,
oder eie
weſen annimmt, dem,
oder Kaufmann
Die öffentliche
nen bürgerlichen Beruf ergreift.
rollte
Meinung, wenn ſie ganz verſtändig wäre, diejenigen
über
nur
alſo
abſprechen ,
Menſchen
welche die Stellen bekleiden , bey denen keine Ge. ſchäfte und die ganz ohne Nußen ſind und folg. lich dem Staat wůrklich nur zur Laſt fallen ; aber gegen dieſe můßte ſie dann auch unerbittlich ſeyn : inzwiſchen
in England iſt das nicht der Fall. Oswego
der Fahrzeuge, die den
Die Zahl
hinauf und hinunterfahren , iſt ungefåør für jeden der y Monate, in denen man fahren kann, drei. Mac
Herr
fig .
Donal
daß die
behauptet :
größere Menge in die See fahre und neue An. ſiedler nach Ober . Canada bringe ; ich kann mich nicht darüber macht iſt,
wundern,
daß
einten Staaten iſt ,
die
als
es würflich ausge.
weil
die Auswanderung
aus den ver .
viel
beträchtlicher
nach aus
Canada
Canada
nach
den
vereinten
Staaten . Das Oswego Fort iſt die einzige Niederlaſ fung,
die
an
den
Ufern
Kingstown bis Niagara,
des
Sees
liegt,
von
ausgenominen Grands
ſodus, wo der Capitain Williamſon eine an, fångt,
welche,
wie ich geſagt
þabe,
ſehr
ſchön
. werden
wird ;
fie
liegt
dreißig
Meilen
davon.
572
Zwölf Meilen hinter Oswego , die
erſte
amerikaniſche
Fort muß
am
Niederlaſſung.
alſo fich allein helfen .
jagt, lieſt und trinkt.
Fluſſe,
liegt
Dieſes
Der Offigier
Der Soldat zießt auf die
Wache, hat Langeweile und deſertirt; man wählt folglich zur Beſagung in Oswego die ålteſten Soldas ten ; ob ſie aber gleich weniger Verſuchung haben, fo deſertiren ſie doch immer;
übrigens
iſt dieſe
Beratung , die von jeder auswärtigen Kommunis kation ſo weit entlegen iſt, faſt ganz von der übris gen Welt
fünf Monate
hindurch
abgeſchnitten ,
wo man wegen der Menge Schnees nur mit Na. fetenſchuhen fortfommen kann .
Ein Wundarzt,
der tåglich 73 Shellings befommt, vergrößert die Geſellſchaft in
Oswego .
Der jekige trågt
zur Annehmlichkeit derſelben ben ; fcheibe aller wißigen Bis
er iſt die Ziel.
Einfälle.
vierzig Meilen
feine Indianer ;
viel
von Oswego
giebt es
dennoch giebt es einen indiani .
ſchen Dolmetſcher, der tåglich 31 Shellings und eine Razion bel ommt; er ward im gebraucht;
anderswo
lekten Kriege
könnte man ihn wenigſtens
mit einem großern Andeine von Nugbarkeit geo braucien ; thun .
hier wird er
bezahlt,
ohne etwas zu
Der Offizier, der in dieſem kleinen Poſten
kommandirt,
befomme tåglich
Den gewöpnlichen
Sold
ſeines
s Shellings Grades ;
über
er båle
573
Ochſen ,
Küße ,
Schafpieh,
Geflügel u. f. w.;
und dieß bleibt ein beſtändiges Inventarium, wel. ches
Commandant ſeinem Nachfolger gegen
der
Bezahlung hinterläßt. Die Gärten ſind zahlreich und in der Gegend vom Fort
ſchön ;
Fiſdye
im See und im Fluſſe ; ſtåndig Nahrung ;
ſind in
großer Menge
die Jagd verſchafft bee
die Offiziere
leben
dager
dieſer Wüſte, die fie Botany , Bay nennen ,
in
recht
gut , und wünſchen dieſelbe den Händen der Ame. rifaner zu entreißen.
Wir wurden von allen ins .
geſamt ſehr gut aufgenommen . Das
Land in der Gegend von Oswego iſt
ziemlich ſchlecht,
die Båume von mittelmåßigem
Wuchſe, die Wålder ſehr mager.
Da mein Schickſal es nicht wollte, daß ich nach
Canada kommen ſollte,
ſo will ich hier ei.
nige kleine Nachrichten über dieß Land hinwerfen . Ich rechnete darauf, ordnen ;
aber ich
ſie dort zu prüfen und zu
will,
daß ſie weder für mich
noch für meine Freunde verlohren ſeren . Das Volf in Canada hat den franzöſiſchen Character bewahrt ; es iſt thátig, brav, eifrig, un ternimmt die ſchwerſten Arbeiten und hält muchig darin aus, Ladyen
trøſtet und erholt ſich mit Rauchen,
und Singen ;
gegen nichts bat es einen
Widerwillen ; es wird durch nichts aufgebalten,
574 nicht durch die Långe der Reiſen , nicht durch ihre außerordentliche
Mübreligkeit,
nicht
durch
die
vorausge .
ſchlechte Beſchaffenbeit der Nahrung ,
fest, daß es durch gute Einfälle und einige Spå . Be
darin
unterhalten
Sie
wird.
Swiffsreiſen zu beſorgen.
haben
alle
Zu Anfang des Frůh .
lings werden ſie von verſchiednen Orten der bey . Provinzen zuſammengerufen ,
den
entweder zum
Dienſt des Königs oder auch zu dem der Hand . lung .
Das Volf, welches auf dieſe Art gebraucht
wird ,
woşnt von
unterwärts,
bis
Montreal, und einige Meilen
nach Quebec ;
viele
wohnen in
Montreal , haben dort ein Handwert, mit dem ſie ſich im Winter beſchäftigen ; es weniger durch
ſelbſt
im Sommer giebt
Arbeiten dieſer Art ; ſie werden auch ihren Geſchmad
zu dieſer thårigen
und umgerſtreifenden Lebensart hingezogen. nige von ihnen
find Landwirthe ;
ihren Weibern
von
Ei.
fie laſſen dann
und Nachbaren
die Erndte
beſorgen ; wenn fie Handwerker ſind, ſo ſchließen fie
ihre Buden
einigen begegnet, ter,
zu und reiſen die Gerber ,
fort. Sattler,
Wir ſind Schlach.
Tiſchler u. l. m. waren und wie man uns
fagte,
rebr gute Arbeiter ſeyn ſollten .
Sie ver,
laſſen ihr Land, auf einen Sommer oder auf ein Jahr
oder mehrere,
ſchaffen iſt,
zu der
je nachdem
die Arbeit
be.
ſie gerufen , oft nur für die
575 furze Dauer einer augenblicklichen Schifffahrt, zu der ſie gebraucht werden .
bey der Auffahrt der Schiffe von
beſchäftigt ſie
heißt von China, das 3 Meilen
Montreal, das
nach Kingstown .
nåber liegt, wegen
der
Dieſe Fahrt, die
vielen Stromſchnellen ,
Fluſſe findet, mehr
Der fönigliche Dienſt
die
man im
ſehr mühſam aufwårts iſt,
dauert
oder minder 9 Tage, die Rückfahrt 3 , die
Zeit des Aus- und Einladens wenigſtens Einen. Sie bekommen zwey Louisd’or
und Razion
für
die Reiſe . Pena fie vorben iſt,
bekommen
ſie
nichts mehr, bis ſie von neuem gebraucht werden. Jegt fangen ſie an , auch als Matroſen auf den
1 Schiffen
des
Bouchette
Sees zu dienen ; iſt
ſehr
der Commodore
mit ihnen
zufrieden ;
ſie
bekommen dann nur 9 Dollars monatlich und 9 bey den Kaufleuten ,
die ſie brauchen ; für dieſen
Preis werden ſie beym Peljhandel gebraucht. Herr Madenzee hat auf ſeiner Reiſe nach der Südſee mehrere von ihnen zu Begleitern ges Habt ; er bringt dieſelben mit ſich von einer Reiſe zurück, von der man glaubte, daß fie ſo weit wie die
vorige geben werde, die er aber beym
Comtoir endigen wird .
legten
Sie ſind, wie die Enge
lånder, die ſie nicht lieben, ſelbſt ſagen , die beſten Ruderer,
ſehr emſig,
um ſich aus Verlegenheit
Kerauszuarbeiten, zur Arbeit am meiſten abgehår.
,
$ 76
tét, ſehr måßig, ob ſie gleich bisweilen ein wenig Rum zuviel trinken ; dann wird ihr Frosſinn ler. mend, ſo wie die Engländer auf demſelben Wege oft důſter werden. Es giebt wenig vólfer, unter denen es we niger Verbrechen gåbe, als unter den Canadiern ; niemals fallen Morde, ſehr felten Diebſtähle vor ; das Volt iſt übrigens unwiſſend.
Dieſer Fehler iſt
aber meşr der Regierung , als dem Volfe ſelbſt guguſareiben ; die És
es iſt freyer
Wille der Regierung,
es ſich zum Geſek gemacht zu haben ſcheint. giebt
wenig oder gar keine Schulen,
feine
Collegien in Canada ; daher kommt es denn audy, baß ſelbſt der reichſte Canadier eine ſchlechte Err ziehung bat ;
wenige können recht ſchreiben , eine
noch kleinere Zahl von iğnen bat Kenntniſſe, oba gleich
einige bey der Legislatur der Provinz ani
geſtellt ſind. richten
Inzwiſchen verdanke ich dieſe Nach
über Canada Englåndern,
die in allem,
was ſie über die Einwohner von Canada berich. ten, nicht ſehr viel Glauben verdienen , weil, wie id fchon geſagt žabe,
der hervorſtechendſte Thai
racterzug dieſes Volfs Unhånglichkeit
an Frank:
trich iſt, der ſich mehr oder weniger ben jeder Ges tegengeit zeigt,
nach der Claſſe
der Gefellſchaft,
zu der die Einzelnen gehören, und je nachdem die
eben
1
: 577 eben daher mehr oder weniger von der engliſchen Regierung wünſchen und erwarten .
1
Ich habe geſagt, ten
ſich in
daß die franzöſiſchen Sit.
allen Familien von Canada erhalten
haben ; daß wenige, vielleicht nicht Ein Canadier von hundert, Engliſch verſtehen, daß ſie es nicht lernen wollen, daß unter denen , die es verſtehen , keiner
es ſprechen wil, diejenigen ausgenommen ,
die durch ifre Stellen in
beſtåndigen Geſchäften
mit den Soldaten ſtegen . Die engliſche Regierung hat,
nach der Ero .
berung dieſes Landee, aus Affectation die Namen der Stådté,
Inſeln ,
u . ſ. w. geåndert ; dieſe neue Uffectation,
Flüſſe, der kleinſten Creeks
die Canadier gebrauchen aber
Benennung nicht,
ſondern theils aus
theils aus Gewohnheit,
auch ihrer.
ſeits die alten franzöſiſchen Namen eben ſo eifrig . In der geſebgebenden Verſammlung von Un. ter . Canada find eine große Menge der Mitglie. der, ſo wie des geſeßgebenden Rathe, aus Canada ;
Franzoſen
die Debatten werden dort franzo,
fiſch und engliſch verhandelt ; der engliſche Redner wird
unmittelbar ins Franzöſiſche
überſekt,
der
franzöſiſche ins Engliſche.
Der alte Haß der Englånder gegen die Fran . zoſen , der ſo lächerlich , ſo unvernünfrig, ſo ernie. drigend für das Volk iſt, weil ſie dadurch augen.
578 ſcheinlich
zeigen ,
daß
ſie
nur blinde Werkzeuge
des Ehrgeizes ihrer Miniſterien find ; diefer Haß, der durch die Aufklårung in beyden Ländern, durch die Kommunikation unter beyden vor der Revolu . tion
faſt ganz in Europa
hat hier
zerſtört iſt,
Kein Ca.
nicht in gleichem Maaße nachgelaſſen.
nadier kann ſich über die engliſche Regierung bekla. gen ; er geſteht, daß er beſſer behandelt wird, als wie er unter franzöſiſcher Herrſchaft ſtand ; ſie
aber
lieben die Franzoſen , vergeſſen ſie nicht, vers
langen nach ihnen , foffen auf ſie, werden ſie im. mer lieben , und verrathen zu oft und zu freymů. thig dieſe Gefühle,
um
nicht das Mißfallen der
Engländer zu erregen , die ſelbſt in Europa nicht fo weit wie wir in Ablegung der abgeſchmackte. ften
Vorurtheile
eines Volfs
gegen
das ander
re find. Als Lord Dorcheſter auf den Anſchein ei . nes Krieges
mit Amerika im vorigen Jahre die
Landmiliz von Canada ausgeben wollte, überall
auf Vorſtellungen ;
Canadier weigerte ſich ſogar, laſſen ; viele ſagten ganz laut : „ die Amerikaner ,
eine
große
ſtieß er Anzahl
rich einſchreiben zu „ Ginge es gegen
ſo würden wir gewiß marſchi.
„ ren , um unſer Land zu vertheidigen, aber es ſind „ Franzoſen , die ankommen, wir werden nicht mars „ ſchiren ;
werden
wir
uns gegen unſre
Brüder
575
» ſchlagen können ? “ von
Dieſe Heußerungen, die ich
engliſchen Offizieren habe und die eben da,
her unbezweifelt gewiß ſind, waren nicht die Fol. ge
irgend
einer
jacobiniſchen Anſtiftung,
denn
man beþauptet, daß zu derſelben Zeit die Emiſſa .
10 rien des Convenis fide beklagten ,
daß der Cha.
racter der Canadier zu feinem Aufſtande geneigt ſen; ſie ſind daher der Äusdruck ihrer gewöhult. chen natürlichen Denkart, die bis jeßt noch weder durch
die Zeit,
Regierung ,
noch
durch
verändert
die
worden
ſanfte
engliſche
Die
iſt.
Idee
der Freyheit, der Unabhängigkeit, geht nach ihren politiſchen Verhältniſſen über ihren Verſtand ; fie bezahlen keine Abgaben , leben gut, im Ueberfluß : denken
Was können
meşr wünſchen ?
wohlfeil und
ſie bey ihrem Nacho Sie kennen
Grundſätze der Freyheit ſo wenig ,
ſogar die
daß es Mühe
gekoſtet hat, die Geſchwornen bey iſnen in Auf nahme zu bringen , und
daß
fie fich demn widerſekten ,
daß bürgerliche Geſchworne auch
jeßt nicht
gebräuchlich find.
ſogar bis
Inzwiſchen ſie lies
ben Frankreich ; dieſer Name behauptet einen gro . ßen Plak in ihrem Andenken.
Ein Franzoſe iſt
für ſie ein weit über den Engtånder erhabues Wer ſen , der ſein Feind iſt. erſte Volk
der Welt,
Welt angegriffen,
Die Franzoſen find das weil
ſie,
von
die ganze Welt
der ganzen ſchlagen und
!
589
zurücktreiben.
Die Canadier Halten ſich für Fran.
joſen , nennen
ſich ſo ;
land.
Frantreich iſt ihr Vaters
Gewiß iſt es, zumal einem Franzoſen , uns
möglich, dieſe Gefüßle nicht achtungswürdig und rührend zu finden und nicht das Volf in Cana. da zu lieben.
Man fann leicht denken, wie ſehr
dieſe Denfart den Engländern mißfällt; dieſe
das
entſpringende
bieraus
durcyfeinen laſſen ,
wie
mit
Hårte
und
Mißvergnügen
der lebýafte und unge.
duldige engliſche Offizier oft eben nadier
wie ofe
daher den Ca.
Verachtung
bebandelt :
„ Die Franzoſen prügelten fie, ließen ſie vor Huns „ ger ſterben und legten ſie in Eiſen ; „ſie
man muß
daher nur mit Solågen und Eiſen began.
„ deln . “
Das hårt man von dieſem liebenswür.
digen und großherzigen Volfe bey den engliſchen Gaſtmålern ;
das
habe
ich mehreremale gehört,
das hat mid håufig aufgebracht; zurückhaltendere Leute ſagen dieß
fremlich nicht laut ,
inzwiſchen
weiß das Volk in Canada es doch .
unter - Canada, das dem Staate nicht mehr Saren als Ober - Canada bezahle, lage von
sooo. ISterl. zur Aufrechthaltung ſeis
ner Rechtspflege, Geſekgebung tung ving ,
bat eine Aufo
einiger
und zur Beſtrei.
beſonderer Unfoſten
erhalten .
Die
in dieſer Pro.
Abgaben ſind
auf Wein,
Brandtwein, Acciſe und Zölle gelegt ; ſie ſind das
|
581
Her indirect und ſowohl der Summe als der Art nach , wie ſie gehoben werden, nicht reßr fühlbar; aber es erregt dieß dennoch ſchon Mißvergnügen mit den Repräſentanten, die dazu ihre Einſtim. mung gegeben þaben u . P. m. Dieß
iſt
in der Hauptſache
die Denfart,
die ich , wäre ich nach unter Canada gekommen , nåßer
fennen
würde
zu
lernen
bemüht
geweſen
ſeyn
Man hat mir als gewiß geſagt, daß Lord
Dorcheſter bey der vorjährigen Beigerung der Einwohner,
fic in
Regimenter zu bilden,
ver.
langt habe, nach England zurückzugehen ; ich fann nicht
beſtimmt
behaupten ,
daß
dieß der wahre
Grund dieſes Verfaþrens geweſen ſey, das unbes zweifelt
iſt,
das
aber vielleicht auch
durch ſein
Mißvergnügen über die Mißbilligung ſeiner Rede an die Indianer vom Miniſterium
veranlaßt wor.
den ſeyn fann ; inzwiſchen hat er feine Entlaſſung als Gouverneur ſter glaubte, die er ſich
nicht erhalten.
Lord Dorce .
er rey bey den Einwohnern, gegen
beſtåndig gue betragen
hat, rekr beo
liebt ; feine Verwaltung iſt immer ſanft geweſen ; er hat die neue Conſtitution betrieben ; die Canadier,
aber feine Eigenliebe,
Patriotismus für England, Stimmung,
find
er liebt
ſo wie ſein
ſehr durch die
die dieſes Volf voriges Jafr zeigte,
1
gedemüthigt worden . DO 3
582
Ich
gabe
von
einer
Unterrebung,
mehrere Offiziere die Meynung åußerten , für England nůßlich feyn werde,
in
der
daß es
Canada aufju .
geben, geſprochen ; dieſe Mennung iſt hier die aller Englander,
diejenigen
ausgenommen ,
ihrer Stellen oder ihres dre Sprade führen . gierung,
die wegen
guten Gehalts eine an.
Diejenigen, die an der Rea
an der Verwaltung der beyden Provine
zen hången,
die Kaufleute und engliſchen Famis
lien , die hier wohnen und ſchon eingewohnt find, ſind weit davon entfernt, dieſe Grundfåge zu pres digen und fehen für die Zukunft einen beträchtlia chen Nußen
aus
dem
Beſiß von Canada für
Großbrittannien entſpringen.
Es ſind das nicht
meine Gedanken, weder dem Umfange naď , noch pach dem jeßigen Beſtande der Verwaltung und det
engliſchen
ich glaube, zu
Regierung
in
dieſem
Welttheil ;
daß die außerordentlichen Ausgaben ,
denen England
fich
fier
verſteht,
durchaus
nicht nöthig ſind, und daß der Zuſtand der Uba þångigkeit, in dem es Canada erhalten will, eben ſo
wenig
grade derjenige iſt,
aus dem
es den
großen und dauerbafteffen Nußen ziehen kann.
Was
würde
man
von einem Miniſterium
ſagen , das England zeigte :
daß der Ertrag, den
es durch ſeinen Handel und durch die Acciſe feia ner ausſchließenden Smifffahrt nach Canada zießt.
583
bey
weitem
Fein Äequivalent für die jährlichen
Ausgaben iſt,
welche die Behauptung des Lan.
des und die Folgen derſelben ihm foſten ; das işm vorſchlagen würde , dieß Land für unabhängig zu erklären , işm noch für die erſten Jahre mit eini. gen
Subſidien
beyzuſtehen
und auf der Stelle
mit ihm einen Freundſchafts- und Handelstractat zu ſąließen ?
Man würde es ohne Zweifel für
jacobiniſch halten . daß
Dennode iſt es wahrſcheinlich ,
hiedurch England
eine
anſehnliche jährliche
und daß es nichts von
Ausgabe erſpart werde,
ſeinem Handel verliere ; daß dieß ifm eine dauer þafte Verbindung mit Canada, ſo ausgedehnt es dieſelbe
nur immer wünſchen mag ,
fichern und
daß es ihm zugleich eine neue Zerſtůckelung und Demuthigung erſparen würde .
Aber dieſer Ent:
fehluß müßte ohne geheime Abſichten , borgne Projecte gerekmåßig und
ohne ver.
freymüthig ge.
nommen werden , ſo daß das ſo beglückte Canada keine Beſorgniſſe behalten möge. tig diere Sprade auch
ſcheinen mag,
doch vielleicht die einzige, ſchen Mächte feften
So unvernünf. ſo iſt es
die jeßt alle europäi.
gegen alle ihre Colonien auf dem
Lande führen ſollten,
wenn ſie nicht bald
etwas ſchlimmeres erfaţren wollen ; hievon , glaube ich,
find ſelbſt die Untillen , mit einiger Verande.
1
204
*
584
rung nicht auszuſchließen.
Doch
weg von der
ſpeculativen Politif ! Die fatooliſchen Prieſter ſind in Canada von der Art
unſrer alten Landgeiſtlichen ; fie fönnen
weiter nichts als leſen und ſchreiben, ſind folglich fehr einfältig und abergläubiſch.
Durch die fran .
zöſiſche Revolution ſind einige von einem beſſern die waþrſcheinlich denn
Schlage hießergekommen,
auch betriebſamer und duldſamer find . ne fie nicht; aber die verwundert ,
engliſchen Offiziere find ſo
franzöſiſche Prieſter
etwas Verſtand
þaben,
Ich ken
zu
fehen ,
die
daß fie dieſe ( very cle
vers) ſehr şelle Köpfe, nennen .
Der einzige Handel, der Canada eigenthům. lich iſt, iſt der Pelzhandel.
Wäre ich nach Mon.
treal gekommen , ſo hatte ich die Hoffnung,
feie
nen Umfang und ſeinen Ertrag tennen zu lernen . Ich weiß
vom Gouverneur
Simcoe ,
daß er
weit unbedeutender iſt, als man glaubt ; daß ſchon in die vereinten Staaten ein Schleichhandel geo trieben wird, deſſen Hauptagenten die Kaufleute in Canada
find ;
daß dieſer Sæleichhandel,
fie auf dem St. Lorenzfluſſe
den
begunſtigen , auch
obne işr Zutyun auf dem See Evie und an ei. nigen
Küſtenſtellen
des
Sees
Ontario
gradezu
mit den vereinten Staaten getrieben werde ;
daß
die Auslieferung des Forts an die vereinten Staa.
585
ten, die Unlegung amerikaniſcher Niederlaſſungen an den Grången ,
dieſen Sæleichhandel gewohn .
lich machen werden, ſo daß es unmöglich iſt, işn zu verhindern ;
endlich
daß
von Canada Pelzwaaren
bloß
nach
die Kaufleute
England
und dadurch unumſchránfte Herren im Lande ſind ; in
ſchicker
des Handels
ein Monopolium aber, das alles
hohen Preiſen
gålt,
iſt
der ſchårfjte Antrieb
zum Schleichhandel. Alle Schiffe,
die den Handel von Canada
nach Europa betreiben, ſind engliſche; den Kaufe leuten des Landes gehört feines ; ben
ſie nur ſehr wenige,
wenigſtens ha.
die in Quebec gebaut,
und bloß zum einländiſchen Handel gebraucht wer den ; man baut übrigens in allen engliſchen Be. fißungen in Amerika feine andre Schiffe, als ſole che, die auf den Seen fahren ; ſogar in Halifar beſſere man nur aus, falfatert, aber baut nicht. Die Fahrt nach Europa iſt in Canada einem je . den
nicht
engliſchen
Schiffe
verboten ;
daher
kommt es, daß wenn in dieſem Lande die Schiff fahrt unterbrochen iſt oder aufgebalten wird, man an allen europäiſchen Lebensmitteln durchaus Man . gel leidet. Schiffe,
die
So waren z. B. dieſes Jahr, da die gewöhnlich
gegen den
15ten
May
eintreffen, den 20ſten Julius noch nicht angekom . men waren ,
alle Magazine in Canada leer ;
DOS
feit
1
586
dem Iſten Julius war weder in Quebec, noch in Montreal,
eine Bouteille Wein,
Luc . für Seld
zu haben .
noch eine Elle
Die Offiziere
vom
Ooſten Regiment, die aus dieſen beyden Städten kamen
und
ſich
nidyt hatten verſorgen
fönnen,
beklagten ſich ſehr über die Unmöglichkeit, in Ca. nada fic etwas zu verſchaffen, und, wie ich höre, beſchränkt
ſich
das
Mißvergnügen
nicht
allein
auf ſie.
Man geſteht ein , daß der Uderbau in Ca. nada ſehr zurück fen , daß die Einwohner ſchlechte Landwirthe ſind, fer
und daß die Engländer in dies
Rüdliche nichts von ihren
Kenntniſſen
und
von europäiſcher Geſchicklichkeit þicher verpflanzt haben .
Das Land iſt im Allgemeinen gut ; das
beſte iſt
auf der Inſel Montreal und koſtet zwis
fchen 20 und 24 Dollars der Acre .
Dieſe fiches
re Nachricht fann einen Maaßſtab für den Reich . thum des Landes geben . Die ſtrenge Kälte in Quebec
macht,
daß
der Mörtel im Winter ſpringt, wodurch, die Uus . beſſerungen
an der Zitadelle jährlich ſeør foſtbar
und niemals dauerbaft werden. ften Holz
engliſchen aufgebaut
Pläße
in
Die andern fes
Umerika
und zwar immer
Holy, das, ſo wie es gefällt iſt, es verfault daher ſchnell.
werden von
von
friſchem
gebraucht wird ;
Im ganzen Fort von
587 i
vor
etwa
das
Oswego ,
Jahren
gebaut iſt,
findet man lein geſundes Stück und die Zitadelle von muß
die
Halifax , aus
jeßt
vor
7 Jahren
angelegt
iſt,
demſelben Grunde völlig wieder
aufgebaut werden.
Dieſe Nachrichten , die einzia
gen, die ich einzuziehen im Stande ' geweſen bin , können,
ſo
unvollſtändig
fie immer ſeyn mögen, die man in der
doch bey den Nachrichten leiten, Folge einzuziehen im Stande ift. Das Ufer, ten
einfaßt,
das an der Nordſeite das Bele
in dem das Gewäſſer des Niagara
grade oberhalb feines Falls ficky fammelt, iſt von einer röthlichen ſehr fetten und gåben Erde, wele che auf einem Ralfſteingrunde liegt . Die Felſen, zwiſchen denen der bewunderns . würdige
Niagara Fall
Kalfſteine, man
þerunterſtürzt,
ſind
auch
ſo wie eine große Menge Felfen , die
im Abgrunde des Bedens erblickt und die
nur Trůmmer der obern Felfen find, die das befu tig fortſchießende Waſſer mit ſich fortgeriſſen hat. Auf dem
Grunde des Becfens
findet man auch
große Maſſen von einem ſehr feinkornigten weißen Stein, von dem die Einwohner ſagen , verſteinerte Schaum
des Falls,
es ſey der
der ein
bloßer
fchwefelgeſäuerter Kalk zu ſeyn ſcheint; er brauſt mit Säuren nicht auf; andere Verfuce habe ich nicht damit gemacht.
588
Das Land zwiſchen dem Fall und Queens town iſt eine Flåde, die einige hundert Fuß über die Ebene,
welche mit dem See Ontario zuſams
menhångt, erhaben iſt, in der die Stadt Newark und das Fort Niagara liegen. Dieſe Flache ſcheint überall aus Kall , und aus Sandſtein zu beſtehen, worin fide verſteinerte Ueberbleibſel von Seethieren befiuden.
Bey Neward ſieht man auf der Ebene gro. Be Maſſen von einem
röthlichen Granit zerſtreut,
die auf dem Kallſtein iſolirt liegen, wie die gros ßen Granitblocke,
die man vom Berg Saleve
bey
ſo daß
Genf ſieht;
es unmöglich iſt,
ſich
von ihrer Entſtehung einen Begriff zu machen . Das Land in der Gegend von Toranto oder Yorf iſt an einigen Stellen
ſandig,
an
andern
ein leichter Thon ; man ſieht hier keine Felſen . In Kingstown oder Kadaraqwe am nordöſt. lichen Ende des Sees Ontario , thonartigen, wieder. Seefůſte,
findet man den
feinförnigen, dunkelgrauen Kalfftein
Hier, ſo wie an dem größten Ebeil der giebt
es Kieſel von verſchiedner Art,
þarten Schiefer, Quarz und Granitlager.
In Kingstown findet man, nicht weit vom Ufer, ein großes ſchwarzes Gerölle, das dem Ba. falt gleicht und viele Sandſteine, die Ueberbleib. fel von Seerbieren enthalten.
C
589 Die Bäume und Pflanzen, die ich in Obers Canada gefunden babe, find faſt diefelben , die ich Inzwiſchen
im nördliđen Geneſſe . Diſtrict ſaße.
den Bonduc (eine Art Gurlandia) den
id,
fand
die Canadier bois chicot ( Splitterbaum) nennen ; den
oder Baumbenfer ,
ecoomanthus
ich
eine Eiche Qabe in die Höhe
um
30 Fuß goch
den
ranken ſehn und welcher ſchöne grüne Trauben trägt ; die
rothe Zeder ;
canadiſche Habe
den ragou minier die
Kirſche),
keine Magerlie
und
die im Gebiet
Ginſenys . Wurzel,
Die
geſehen .
der vereinten Staaten ziemlich
Ich
Birke .
ſchwarze
keinen Frangenbaum
( die kleine
gåufig iſt,
Canada in großer Menge vorhanden,
iſt in
aber hier
kein ſo anſehnlicher Gegenſtand des Handels. Canadier
brauchen
Magenſdymerzen ,
einen
Aufguß wenn
vorzüglich
Sdywache Herrühren ,
Die
davon gegen dieſe
von
gegen den Sdnupfen und
in allen Fällen , wo man får nöthig hålr, Tranſpi. ration
fervorzubringen .
der Blätter man det,
Sie bedienen ſich auch
des Frauenbaars, einer Pflanze, die
gåufig in der Gegend
von Kingstown fin .
ftatt des Thees. Herr Guillemard þat mir das Tagebuch
!
feiner Reiſe nach Unter . Canada mitgetheilt ; ergånze durch
einen Auszug
von mir gegebnen Nachrichten.
ich
aus demſelben die Dieſes Tagebuch
590
beſtåtigt alle allgemeinen Nachrichten, die ich ges geben gabe und läßt feinen Zweifel an der Wahr. þeit derſelben aufkommen .
Wenn Herrn Guile
lemards Nachrichten nicht ſo viel Kleinigkeiten betreffen, ſeine
wie ich
gewünſcht
fåtte,
ſo
derbürge
geſunde Urtheilskraft und die gewiſſenhafte
Wahrheitsliebe feines Characters die Genauigkeit deſſen ,
was er geſammelt hat.
Die geht
Fahrt
von
von Kingstown
aus Canada,
die
Kingstown
nach
nach
mit Schiffen
China
Quebec
10 bis 15 Tonnen groß find ;
von China bis Montreal hemmen die Waſſerfälle von St. Louis die Fahrt.
Die Reiſe geht über
Land ; von Montreal nach Quebec gehen Saiffe von jeder Große. Die
Stromſchnellen
ſind
von
verſchiedner
Art ; es find entweder Strudel, die durch Klippen veranlaßt werden, Laufe ftößt, tes,
auf die das Waſſer in ſeinem
oder ſtarke Neigungen des Flußbet.
deſſen reißende Bewegung
nur durch wenig
und oft gar keine Hinderniſſe gehemmt wird ;
ein
Fahrzeug kann in dieſer Art von Stromſchnellen 16 Meilen in einer Stunde machen , die von der erſtern Art,
ſind die
Unglücksfälle
felten
gefährlichſten , obgleich die ſind ; am
meiſten
fallen
ſie
auf der Zedernpaſſage vor. Der Strom geht von Montreal nach Que .
591
bec reße ſchnell, Im See
aber
ohne alle Stromſchnellen .
St. Pierre müſſen die Schiffe genau der 12 bis 15 Fuß
in einem natürlichen Kanal,
tief iſt, bleiben ; an allen andern Stellen iſt das Man gat einen
Waſſer nur 4 bis 6 Fuß tief. Kanal
entworfen ,
Montreal
nach
China
von
durch den die Unterbrechung der Schifffahrt auf. gehoben wird. Es town ,
und Johns.
giebt zwiſchen Kingstown
untern Diſtricts von
der Hauptſtadt des
Dver , Canada , Kingetown
die
und
liegt,
Montreal Von
Niederlaſſungen . es einige mehr,
auf Şalbem Wege
zwiſchen gar keine
faſt
hier bis Montreal giebe
aber noch immer ſehr wenige.
Die regte Seite, die aud, England gehört, iſt
weniger bewohnt
als
die
linfe.
Die kleine
Anzahl von Wohnungen, die man jier ſieht, lies gen
faſt
Montreal
alle und
am
Ufer
Quebec
des
Fluffeo ;
liegen
ſie
zwiſchen
dichter;
das
Land iſt fogar drey bis vier Meilen landeinwärts bewohnt
und
faſt
immer
längs den
oder Bächen , die in den Strom fließen .
Flüſſen Dieſe
Pflanzungen ſind, nach den Wohnungen und der Urbarmadung zu urtheilen , die ſchlechteſten von denen, welche man in den vereinten Staaten fine det ;
ſie breiten
ſich
an
der rechten Seite des
Fluſſes immer weniger tief ins Land aus.
592
Die Beſchaffenheit des Bodens iſt faſt über . al gut, ganz beſonders in den Inſeln ; die Båu. und ſehr gut ;
dort in Menge
me wachſen
ſehr hoch.
Gras fteht dick und
das
Man gålt das
Land auf der Inſel Montreal für das allerbeſte ; bey bewohnten Dertern kommt es
höchſtens auf
5 Dollars der Acre ; in der Inſel Montreal auf Einige Süter
20 bis 25.
die ets
bey Quebec,
was beſſer bebaut ſind, oder auf denen ein ſchönes Haus oder gute Wirthſchaftsgebäude ſtehen, kom . men noch
im
teurer ;
Allgemeinen wird wenig
Land verkauft, theils wegen der Armuth der Eins wohner,
theils
wegen
der
Schwierigkeit
weiter unten an.
die Gründe
Verkaufs, wovon
eines
gegeben werden ſollen. Der Landbau iſt in Unter - Canada ſo ſchlecht, wie er nur immer von Quebec
und
ſeyn tann. Montreal
In der Gegend
braucht
man
bloß
Miſt, bis jekt nur Stallmiſt, den noch nicht vor langer Zeit die Landwirtße in
den
Fluß warfen ,
um ihn wegzuſchaffen ; eine andre Düngung fennt man nicht.
Das, was man bebautes Land nennt,
ſind ſelbſt am Ufer des Fluſſes nichts, als urbar, gemachte Felder, zig
Ucres
ben
find ;
die ungefábr vierzig oder funf.
groß und mitten
mit groben Zäunen umge.
auf denſelben
ſind in
Abtheilungen verſợiedene Stellen,
mit
kleinen Weizen, Mais,
593
M
Maik,
1
die aber
Rocken , Erbſen, Wieſenfräutern felten
nehmen .
bebaut,
das ganze eingehågte Stück ein :
Der Landwirth iſt ſparſam ,
wiſſend und tråge.
aber un .
Die engliſche Regierung hätte,
um den Landbau zu erweitern und zu verbeſſern , viel mit großer Vorſicht
und
langer Geduld zu
thun, wenn ſie fich hier Erfolg verſprechen wollte; denn außer den ſchädlichen Vorurtheilen ,
die die
Landwirthe aller Lånder gemein Haben, haben die Einwohner
von
Canada, noch ein großes Miß .
trauen gegen alles, was ſie von den Engländern bekommen,
und
Gedanken,
daß die Engländer
dieß gründet ſich bloß
auf den
ihre Sieger und
die Franzoſen ihre Brüder find. Es
einige
giebt
Ausnahmen
ſchlechten Landbau, aber wenige.
dieſem
von
Die beſte Lands
wirthſchaft wird immer von einigen Eigenthümern getrieben, die aus England gekommen ſind. Tougé, kürzlich
engliſcher Prediger in Quebec,
Herr
der erſt
aus der Grafſchaft Suffole in England
gekommen iſt,
beſchåftigt
ſich jeſt damit, 7 bis
8000 Acres, die er von der Regierung hat, oder wenigſtens zu
machen
wenn
einen Theil und
er Much
dicſer Schenkung,
urbar
auf engliſche Art zu bebauen ; genug
hat,
fortzufahren,
und
wenn es ihm glückt, ſo wird er dieſem Welttheile ſehr nüßlich werden ; inzwiſchen wundert man ſich
PP
1
1
594 in Quebec, daß er ſo weit von der Stadt Anla. gen mache und es ſind nur 15 Meilen .
Auf dem Wege von Montreal nach Duebec find die Wohnungen aufgeführt,
bisweilen von Steingraus
bisweilen von Holz,
von außen mit
Kalt beworfen , an dem das Land Ueberfluß Kat ; das Innere dieſer Wohnungen
iſt ſchmußig und
elend, verſteht ſich von denen der Einwohner von Canada.
Faſt in allen , die am Wege liegen und
wo
alſo
man
den Tod des Königs von Franf.
reich ſchon weiß, ſieht man ſein Bild , ſeinen U6s ſchied
von
ſeiner Familie und ſeine Todesſtrafe,
ſo wie ſein vollſtändiges Teſtament.
Alle dieſe
Kupferſtice Şaben für die Einwohner etwas Ehr. würdiges ,
wodurch
übrigens ihre Anhånglichkeit
an die Franzoſen nicht verändert wird.
Montreal und Quebec gleichen zwen franzo. fiſchen Provinzialſtådten ; und angenehm ;
chend
liegt ſehr las
die zweyte liegt haló am
balb auf dem daran ſtoßenden
Ufer des Fluſſes, Felſen .
die erſte
Im untern Theile wount alles, was zur
Handlung gehört ;
im obern das ganze Militår.
Die natürliche Lage deſſelben , das mit Gebürgen umgeben, und die Verſanzungen , die noch über. dies
angelegt ſind,
machen es
zu einer Feſtung
vom zweyten oder dritten Range.
1 Es ſcheint,
als genieße das Militair durch
595
die Gegenwart des Generalgouverneurs, und durch die große Menge von Offizieren und bey der Ar. mee
angeſtellter Perſonen
Geſellſchaft
in
Quebec ,
einen Vorzug in der den
in
Montreal
der
Handelsſtand har.
Die canadiſchen Gentlemen, die in den Ståd . ten wohnen ,
find viel årmer als die engliſchen ,
die durch ein anſeønliches Gehalt oder gute Ein. Sie leben gewoønlich
fünfte bießergezogen werden.
unter ſich , und da ſie weniger als die Engländer nennen dieſe ſie gewöhnlich geizig .
verzehren ,
ſo
und eitel ;
was ihnen denn von jenen gewiß auf
eine andre Urt
Die engli.
wiedergegeben wird .
ſchen Kaufleute find reich und gaſtfrey . Engliſche Sitten Mahlzeiten u. ſ. w .
gelten,
betriffe,
was Meublirung, vorzügiich ;
einige
reichere canadiſche Familien, die mit der Verwal. tung zu thun Haben, haben ſie auch angenommen . Die
andern
canadiſchen Familien
von
Stande
haben franzöſiſche Sitten beybehalten. Zu dem Handel von Canada werden unges fåħr
30 Fahrzeuge
braucht.
Er wird allein mit
land getrieben. das Herr tråge
für Aus . und und
Einfuýr durcy
gee
Eng .
Nach einem Zollregiſter von 1786 ,
Guillemard fich verſchaft hat,
be:
die Ausfuhr 325,116 L. Halifarer Geld,
die Einfußr
in
demſelben
Jahre
Pp 2
243,262
L.;
596
ſeitdem iſt eine Gewiß
mehrung wie
noch durch eine anſeønliche Vers
des Landbaues
durch
nada,
große Menge Korn ausgeführt.
hat ſie
die
in Unter . Canada ,
ſo
weit beträchtlichere in Ober . Ca.
zugenommen.
Man ſchlägt jeßt die ganze Korn , Erndte in Unter - Canada dort
verzehrt
in
vorzüglich ſte Niederlage.
werde
zu Ende dieſes Artikels
zuverläſſige Nachrichten bringen ,
hat
Der Peljhandel
werden .
Montreal ſeine Ich
wovon
auf 4000 Buſhel an,
die aus
einige
über dieſen Handel bey.
einem Tagebuch
gezogen ſind,
deſſen Wahrheit verbürgt iſt. Die Fahrt auf dem St. Lorenzfluß iſt 7 Mo. nate im Jahr durch den Froſt geſperrt. Eine Eiſenfabrik an den Trois rivieres, und eine Brandtweinbrenneren einzigen
Fabriken
in ganz
bey Quebec, Canada ;
find die
fie
ſtehen
beyde übrigens auf der niedrigſten Stufe. Eiſenfabrik reicht
ſogar nicht einmal hin , Unter.
Canada zu verſehen ;
ſie gehört Kaufleuten aus
Quebec und Montreal, die
man
in England
die aber die, Maſchinen , bey
braucht, unbenugt laſſen. den
Die
einer ſolchen Arbeit Die Eiſenminen fin .
ſich in den naßen Flüſſen , und in Kornern
auf der Oberfläche des Bodens ; Haltig und
ſie iſt ſehr reichs
unter dem Namen der St.
Moriz.
597
Mine
Ungefähr
bekannt.
Arbeiter,
20
lauter
Canadier , ſind dort beſchäftigt; fie fchmieden das Eiſen in Stücke und verarbeiten es auch zu ver. ſchiebnem Hausgeråtą, zu Handwerkszeug , Topfen u. ſ. w . und
bekommen
täglich
$ Dollars Ar
beitslohn, aber keine Koſt. In der Branntweinbrennerey wird Whisfy und etwas Wachholder ( Genever ) gebrannt ; aber von beydem
nur ſehr wenig ; die Anzahl der Ur
beiter iſt gering ; ſie bekommen täglich zwey Shele lings und Koſt. gens,
Die Canadier verfertigen übrie
ſo wie die Bewohner der hintern Länder
in den vereinten Staaten,
die Zeuge,
welche fie
für ſich und ißre Familien brauchen, felbſt.
nada
Die
fatholiſche Religion iſt in Unter. Car
die
herrſchende ; die Prediger werden vom
Zehnten , von Schenkungen und von den durch die Geiſtlichkeit
erworbnen Gütern
alle Kirchen
in der Provinz
werden vom
Volf ziemlich beſucht.
unterhalten ;
ſind katholiſch und Die Predis
ger der anglicaniſchen Kirche bezahlt der König , ſo wie den pro ftantiſchen Biſchof, der auch Bi. ſchof von Ober . Canada iſt.
Der Gottesdienſt
der Proteſtanten wird in katholiſchen Kirchen oder Kapellen
gehalten ,
die
in dieſer
Abfidat
dotirt
find , und zwar nur in Quebec, Montreal , Sau.
PP 3
598
rel und an den Trois rivieres.
Auf dem Lande
iſt der Gottesdienſt allein fatholiſch . Ein Urſulinerinnen , Kloſter in Quebec Montreal
und
Sd; weſtern,
Geſellſchaft
eine
und
barmherziger
welche die Hoſpitaler und Kranfen.
håufer dieſer beyden Orte beſorgt, ſind die beyden einzigen Nonnenhäuſer, die in Unter- Canada be. ſtehen ; ein Theil der ſer ris ;
Einkünfte der Krankenhau .
beſtand in Renten von der Stadtcaſſe in Pa. ſie wurden vermoge der Decrete der franzo .
fiſchen Nazionalverſammlung einbehalten und die. ſes Deficit worden. ſind die
iſt noch auf feine andre Art erfekt
Nur zwey Franciſcaner und ein Jeſuit
aus den um
zahlreichen Häuſern dieſer Orden,
die Zeit der Eroberung Canada's
waren;
übrig geblieben ;
dort
man verſichert überdas
noch , daß einer dieſer Franziſcaner, gegen die Ber dingung des Tractats, erſt ſeit jener Zeit ſein Ger lübde abgelegt hat, und daß der Jeſuit mehr ein Prieſter iſt, der ſich nur lich
Jeſuit nennt, als würf:
ein Religiofe dieſes Ordens.
ſuiten in
Canada
gehörenden
Die den je.
Güter
fallen ver.
moge einer Scenkung des Königs von England nad dem Husſterben des Ordens dem Lord Am. berſt angeim, und man behauptet, daß der Nieß. brauch ,
den der falſche Mönch von den Gütern
des Ordens zieht, die wahre Urſach der Feindſchaft
599 und Lord
zwiſden Lord Amperft
Dorcheſter
ſer ; denn die Einkünfte der Jeſuiten werden auf 1500
1
und dieſe Gat Lord
' Sterl. angeſchlagen,
Amherſt einſt zu ziehen. Das Seminarium in Quebec wird von ei. niet Art
von Roagregation
dem Namen Prieſter die
ſind,
gehalten ,
die
von St, Sulpice
unter
bekannt
vor der Eroberung von Canada dren
. Håuſer hielten , Eines in Siam, Eines in Pon. dichery. und Eines in Quebec. erneut - und ſich
ſelbſt.
erhålt
Seit jener Zeit
das Seminarium durc)
ſich
Die Güter deſſelben ſind anſehnlich ,
wenigſtens dem Umfange nach ; ſie begreifen etwa so bis 60000 Acres ;
da aber das Seminarium
bievon nichts veråußern darf, und von dieſen Lån. wenn es ſie verpachtet,
dereyen nur Nugen hat, wofür
iým jährlich ein oder anderthalb Buſhel
Getreide von jeden 90 oder 109 bebauten Acres entrichtet werden müſſen, ſo ſteigt der ganze Ers Die Mühle, wel .
trag nicht über 500 Dollars .
che das Seminarium auf der Inſel Montreal eis genthümlich beſikt, trågt etwas mehr. Außer dem theologiſ@ en Unterricht, den man im Seminarium Latein
und
ertheilt,
lehrt
dort auch
ſogar Leſen; dieß Geſchäft
jungen Geiſtlichen aufgetragen , ju werden,
man
iſt
den
die, um Prieſter
ſtudieren und die man von gewiſſen
PP
4
600
Uebungen, von gewiſſen Arbeiten, ohne welche ſie ihren Grad ſpricht,
nicht würden
erhalten fönnen,
fren
weil ſie ſich mit dem Jugend . Unterricht
beſchäftigen.
Dieß Haus iſt der einzige Zufluchts .
ort, den die Familien in Canada Şaben, um ih. ren Kindern eine gewiſſe Erziehung zu geben, die fie übrigens nur für baares Geld bekommen . In
Unter . Canada
iſt
übrigens
die Erzie.
bung von feiner Bedeutung ; in Saurel und bey , den Trois rivieres werden einige kleinere Sulen gehalten,
anderswo von Männern
von
Nonnen
und
ſonſt noch von Weibern ,
die
ſich bezahlen
laſſen ; es find ihrer ſo wenige, daß ein Canadier , der leſen kann, eine Art von Phånomen iſt. der
größte Theil dieſer Schulen in den Händen
von Nonnen ſo
Da
iſt
oder andern Weibern ſich befindet,
eine Folge davon ,
aller Lånder, daß ſen fónnen,
gegen die Gewohnheit
die Anzahl der Weiber, die les
in Canada viel größer, als die der
Månner iſt.
Man giebt der engliſchen Regierung Schuld, als
erhalte ſie das Volk von Canada abſichtlich
in der Unwiſſenheit;
ſie hätte aber wůrklich șier,
ſo wie bey der Verbeſſerung des Uckerbaus, der ich
von
weiter oben geredet habe, große Kinder
niſſe zu überwinden , wenn ſie aufrichtig eine vor. theilhafte Veränderung bewürfen wollte.
4
601
Die Legngerechtigkeit
iſt
in Canada
grade
Eroberung
war.
die ſie vor der
noch dieſelbe,
Die Eigenthumsgerrn, die urſprünglichen Beſiger der Låndereyen,
haben ſie veräußert, oder veråu .
ßern ſie durch Abtretungen , von denen , wie wei. ter oben geſagt iſt, ſie jährlich als Einfünfte eis nen oder andertyal6 Buſhel Getreide ziehen . jeder
Ben Erbfalle
Verånderung ,
außer
in
einem
zießt der Eigent unis .
in grader Linie,
berr zwey Prozent als Abgabe ; er hat ein Zwolfo theil
und
im Fall eines Verkaufs
ſungsrecht;
das Einle .
er allein hat das Recht, Mühlen zu
bauen, und dieſe Mühlen Haben ein Zwangsrecht innerhalb ſeiner Herrſchaft. Die Mühlen find in ſo kleiner Anzahl vors handen , daß die Pachtgüter oft 36 Meilen davon entfernt liegen ; Gefeße in
der Mahllohn
ein Vierzehntheil,
Unter . Canada
ro
beträgt nach dem
aber die Müller find
geſchickt, als ſonſt überall,
und wiſſen durch iŷr geſchicktes Benehmen ihn auf ein Zehntheil zu bringen. ſchieht
von
den Landwirthen
Das Beuteln ge. in
ihren Häuſern.
Bey Quebec und Montreal giebt es viele Müb. len ; ſie gehören dem Seminarium.
Die Herrſchaften ,
die verkauft werden ,
bez
zahlen ein Fünftel des Verlaufpreiſes an die Krone ;
PPS
602
man fann denken ,
daß alle dieſe Abgaben vom
Verkauf die Käufer ſelten machen. Die Rechtspflege iſt grade wie in Ober- Ca . nada .
Unter . Canada iſt in dieſer Abſicht in drey
Diſtricte getheilt.
Die peinlichen und Handels.
gereke find grade wie die engliſchen ; die bürgerli. chen Geſeke
ſind
die Gewohnheiten
von Paris
mit den Veränderungen, welche die Conſtitutions acte
von Canada und die ſpåterhin von der ges
reggebenden
Gewalt
bracht Jaben.
gegebnen Geſeke bervorge.
1 : des Eigentjums, das den Uus.
ſprüchen der Gerichtshofe unterworfen iſt, gehört Handelsleuten.
Verbrechen ſind in Canada ſehr
felten. Die sooo [Sterle, die voriges Jahr in Un. ter , Canada zur Beſoldung der geſeggebenden Ges walt u. ſ. w. aufgelegt ſind, werden von Getrån, fen gehoben . Das Klima in Unter - Canada iſt trocken, im Winter
fehr
fchon.
Das
Januar und
falt ; der Himmel Thermometer
iſt dort immer gewöhnlich im
fålle
Februar auf 20 Grad
unter den Gefrierpunct.
1790
Reaumur
fiel es ganz uns
ter die Scale und das Quedfilber trat in die Ku . gel zurück. nige Tage
Im ſehr
Sommer, iſt die Hiße für ei . heftig ,
und
das
Thermometer
ſteigt auf 24 Grade ; dieſes Jahr ftieg es auf 28 .
1
603
daß die Sommerhiße mit jedem
Man bemerkt ,
Jahre heftiger und anhaltender werde, ſo wie die Winterfålte gemäßigter.
Das Klima iſt geſund ; die au.
es giebt wenig epidemiſche Krankheiten ;
ßerordentliche Kålte macht Krebsſchaden am Ge. richt
den
und
Händen
ſehr
Die
gewihnlich .
12 Grade weſt.
Magnetnadel weight in Quebec lich ab. In Quebec
und Montreal
incorporirte
Municipalitåt ;
Stådte wird
von Friedensrichtern
· den Preis
es
Polizey
feine dieſer
verwaltet,
der Lebensmittel beſtimmen
jede Verfügung treffen ,
und
die die
welche ſich auf die Ver.
ſorgung mit denſelben bezieht. lizen
die
giebt
Außer dieſer Po .
halten die Friedensrichter alle Woche einen
Gerichtshof,
in dem ſie über die kleinen Verges
þungen entſcheiden .
Die mildthårigen Anſtalten beſtehen in einem Hoſpital in Montreal, einem in Quebec,
und ei.
nem Krankenhauſe ebendaſelbſt ; ſie ſind alle nicht und ſchlecht beſorgt, vorzüglich
ſehr beträchtlich
was die Kenntniſſe der Verzte betrifft. Im ganzen Canada, Quebec ausgenommen , giebt es keine öffentliche Bücherſammlung ; iſt
flein
und beſteột größtentheils aus
fchen Büchern.
dieſe
franzöſie
Man muß fich wundern,
hier
die Werke der franzöſiſchen Nazionalverſammlun
1
604
wenn man die politiſche Denkart
gen zu finden ,
der Directoren dieſer Bücherſammlung fennt.
Sie
wird durch unterzeichnete Beyträge unterhalten . In
gang Canada giebt es keine einzige geo
lehrte Geſellſchaft; die
man
kennt nicht drey Leute,
ſich aus eignem Intereſſe mit
ſchaften
beſchäftigen.
ausgenommen, gedruckt.
den
Wiſſen
Den Quebecker Kalender
wird im ganzen Lande fein Buch
Meteorologiſche
Doctor Knoit,
Beobachtungen
ſtello
ein Feldarzt und würtlich ſehr
gelehrter Mann, ſehr ſorgfältig an ,
aber tur zu
ſeinem eignen Bergnügen . Der Preis der Eßwaaren iſt in Unter.Ca: nada viel niedriger, ten ;
Rindfleiſch
melfleiſch
redis ,
Schweinfleiſd Kalekutſches fings , rechs
bis
gilt drey bis vier Sous, Ham. Kalbfleiſch
acht
Huộn
ein Huøn
als in den vereinten Staa.
bis
fünf,
gepockeltes
zwölf das Pfund ;
anderthalb
fechs bis
fieben Shellings
ein
oder zwen Shel .
acht Sous, der
Buſhel,
Weizen Hafer
drey, Mais fünf bis Fieben , der Bufhel Salg ei nen Dollar, (alles canadiſche Münze, der Dollar zu fünf Shellings) das Pfund Brodt zwey Sous, Das Pfund Butter acht Sous ; Sagelohn
iſt gwey Shellings
der gewöhnliche redes Pence,
für
Weiber die Hälfte ; beydes gilt nur für den Som . mer,
im Winter
bekommen fie die Hälfte wenis
605
ger ; ein månnlicher Bedienter bekommt etwa fünf Dollars monatlich ;,
die
Miethe
für
ein gutes
Haus beträgt in Quebec 130 Dollars, in Mont real 150.
Vom Preiſe der Låndereyen Şabe ich
geſprochen . Die Mårfte
in Montreal und Quebec find
mit
denen der großen Städte in
in Vergleich
den vereinten Staaten nur mittelmåfig verlegen. legt
Herr Guillemard
in ſeinem Tagebuch bey,
den Canadiern denſelben Cfaracter
Die erſte Klaſſe,
geſchildert habe .
weiter oben
den ich
welche aus Eigenthümern und aus Leuten beſteht, die der engliſchen Regierung ergeben ſind,
baſſen
die franzöſiſche Revolution nach allen iþren Grund . ſåben , und ſcheinen in dieſem Puncte weiter zu gehn, als ſelbſt das engliſche Miniſterium .
Die
zweyte Klaſſe von Canadiern , die den Eigentņums. þerren und Herrſchaften entgegen ſind, lieben die verabſcheuen ſie aber in
franzöſiſche Revolution , Rückſicht
auf ihre Verbrechen ,
ohne desmegen
weniger zu lieben .
aufzuhören,
Frankreich
dritte, das
heißt die leßte Klaſſe,
reich und die Franzoſen, zu
volution
denken
Die
liebt Franf,
ohne dabey an die Re.
und ohne etwas davon zu
wiſſen . Lord Mann
Dorcheſter
gefalten ,
der
wird
aber
für
alle
einen braven Eitelkeit
eines
3
606
Slůcksfindes aufregt,
hát ,
weil ſie,
die
ſeine Frau um ro mehr
da ſie viel jünger als er iſt,
wenigſtens den Genuß ßaben will, welchen Stolz gewähren kann . Die Prieſter ſind in Canada, grade was fie faſt überall find ; verſchlagen , niederträchtig, Ver . einer willkührlichen Gewalt,
ehrer und Stüßen
weil ſie der Geiſtlichkeit Geſchenke igren Einfluß die Kirche,
machen
und
erweitern kann, und weil ſie, wie
weder eignes Denken noch Beurthei.
len erlaubt. Die Anpflanzungen bilden, wie ich ſchon ge. ſagt
einen
habe ,
8 Meilen
breiten
zu beyden Seiten
nicht befekte Land gehört iſt, einem aber
des
von
7 bis
Fluſſes ;
der Krone,
alles
die bereit
jeden davon zu ſchenken ; es finden ſich
nur wenige,
Wohlthat
Streifen
die Anſpruch auf eine ſolche
machen ,
Vorbehalte ,
welche
meyreſten abſchrecken .
weil damit
die Formalitäten verbunden
ſind ,
und die
Aus Neu . England kommt
die kleine Zahl neuer Pflanzer . Zur Seite des Weges, der von Johnſtown nac Quebec führt, am See St. Pierre und in der Nähe der Stådte Montreal und Quebec lies gen einige indianiſche Dörfer .
Zu dieſen gehört
Laurette, 5 Meilen vom lektgenannten Ort. Indianer
Die
in Laurette haben die legte Stufe der
607
Verfeinerung ,
wenigſtens,
Sittenverderbniß betrifft, Dorf, iſt,
wie man ſagt,
was
Kein andres
erreicht.
das mehr oder weniger hierin fortgerückt
kommt dieſem darin gleich . Die Indianer , die ſich an Arbeitstagen als
Canadier
Fleiden,
tragen
an
jedem
Sonntage ihre gewöhnlichen Kleider ;
Feſt, oder ſie
bauen
übrigens ihr Land wie die Weißen, wohnen und leben eben ſo, ſprechen auch dieſelbe Sprache; fie ſind
alie
katholiſch ;
unter ihnen
lebt in jedem
Dorfe ein Pfarrer. Die Niederlaſſungen , die in der That etwas meyr Indianiſches haben, ſind ſehr entlegen und nicht zahlreich. Wenn man den St. Laurenzfluß berabfäßet, wird
der Boden fchieferige und etwas weiter in
der Nachbarſchaft eines Diſtricts , der unter dem Namen Thouſand Islands bekannt iſt, fin . det man eine Reihe Granitfelſen .
Dieſe Infeli
fdeinen aus einem röthliden Granit zu beſtehen , der gut fryſtalliſiet und deffen beträchtlichſter Be. ſtandtheil Feldſpath iſt. nogbqui
zwiſchen
Man ſieht in Kada .
Kingstown
Islands einige Arten Speckſtein , man ſagt,
und
Thouſands
von dem, wie
ſehr anſehnliche Adern in der Nacy.
barſchaft fich befinden .
In dem rochlichen Gra.
nit von Thouſand , Jølands findet man Adern von
i 608
einem vollkommnern
grobkörnigern Granit,
ches in den Ländern ,
wele
die aus dieſer Felsart bes
ſtehen, fehr gewöhnlich iſt, wie in den Alpen, den ſchottiſchen
Gebürgen
und
andern,
weniger
die
beträchtlich, aber von derſelben Art ſind. Die Schnelligkeit,
mit der Herr
Guille .
mard den St. Laurenzfluß hinunterfuhr, verhin . derte ihn, die Beſchaffenheit des Geſteins an ſeis nen Ufern zu bemerken .
Inzwiſchen konnte er in Montreal die Mi. neralogie
des Landes
beſſer unterſuchen.
Dieß
Land beſteht nördlich vom St. Laurenzfluß vor. züglich
aus Kalkſtein ;
ſüdlich ,
wo das Wieſen .
dorf ( village aux prairies) liegt, giebt es , außer quarzartigen Puddingfteinen , die in England un . ter dem Namen Chert bekannt ſind,
nicht viel
Bemerkenswerthes für dies Studium. Die Montreal,
Inſel
ecwas
unterhalb
beſteht aus dieſer Felsart.
St.
Helena,
An den
Ufern giebt es ungeheure Granitmaſſen , Quarz und Puddingſteine, die von den Lagern , zu denen fie gehörten und die man jegt unmöglich entdef. ken kann, abgeriſſen zu feyn ſcheinen.
Der Bo .
den des Gebůrgs iſt reich und fruchtbar, voll von Kalffteinbrüchen .
Man fagt, es ſind dort Stein .
koßlen gefunden . Die Häuſer werden in Montreal größtens
theils
609
theils von einem dunkelfarbigen fehr feſten Kalle ſtein gebaut ;
er wird im Feuer weiß und in der
Sonne und freyen Luft grau. Fluß
Der
Sorel
fließt,
nachdem er das
Baffin bey Chambly verlaſſen hat, am Fuß eines breiten und hohen Gebürges fort, das man Bele oeil nennt ; zwiſchen dieſem Fluſſe und dem liegt eine große Ebene ;
Laurenzfluſſe
St.
auf dieſer
gang flachen Ebene findet man keinen Felfen und faſt
gar
keinen
Stein.
Beym Graben findet
man auf eine beträchtliche Tiefe, Erdreich von vers ſchiedner Urt ; Sand, Thon, ( clay ) Pflanzenerde und
an vielen Stellen eine andre Art ſchwarzer
Pflanzenerde,
die dem Torf ſehr gleiche und auf
engliſch peat beißt. Der
Gipfel
des
Gebirges
Beloeil beſteht
aus einem dunkelgrauen grobkörnigen Granit. entgált wenig Glimmer, ſchwarzen Scórl .
Er
aber eine große Menge
Die Seiten
des Gipfels bet
ſtehen vorzüglich aus einem fcwarzen fehr feſten Sciefer; einige Stücke deſſelben gleichen , verino, ge ihrer Geſtalt und iþres Korns, dem Baſalt.
Beym
Herabfahren des
Sorel
nicht möglich, Felſen zu ſehn ;
iſt es faft
felbſt am Sorel,
den die Engländer jegt William Henry nene nen,
beſtehen
die Ufer aus
einem feinen Thon,
der voll Glimmer iſt ( fine micaceous loam ). 0.9
610
Wenn man queer über den See St. Pierre wegreift, um zu den Trois rivieres zu kommen , erhebt ſich das Land in Terraſſen auf eine auffal. lende Art,
aber
man
ſieht wenig Felſen.
fandigten Ufer der Trois den
durch
ausgeſognes Land,
Landbau
Die
rivieres verrathen
ein
welches
Zum Glück hat
der Pflanzenerde beraubt war .
man unter dem Sande einen blauen Mergel ent. der dem Lande ſeine Fruchtbarkeit wieder.
dedt,
Dieſer Mergel iſt feinförnig, ſehr
gegeben hat. feſt
und leicht;
er liegt über der Oberfläche des
Fluſſes, unterhalb der Stade der Trois rivieres.
Einige Meilen von dort,
landeinwärts,
lies
gen die einzigen Sømelzöfen, die man in Canada kennt ; das Erz findet ſich an verſchiednen Oertern in der Nachbarſchaft. wie man behauptet, Kalfftein
Es iſt Sumpfers, wovon , das Eiſen ſehr gut iſt.
findet man
biß zum Vorgebürge
von Quebec, und niemand weiß, wie weit er ſich noch hierüber
þinaus
ſchiedner Güte und und
feſt,
ſpath .
erſtrecke;
Geſtalt,
er iſt von vers
bisweilen ſehr hart
bisweilen in dem Zuſtande von Kall .
Seine Farbe geht allmåplig aus einem
röthlichen Hellbraun,
in ein
dunkles Blau und
ſelbſt ins Schwarze über. Südlich vom St. Laurenzfluß beym Keſſel. fall findet man noch Kaleſtein ; die gewöhnlich .
611
ſten Lagen ſind ein ſchwarzer, fórniger Sơiefer, und wieder fich iſt
mit
den
feito.
in welchem Kalfſteinbelte hin
finden .
Das Gerölle am Ufer
anliegenden Seichten von
Beſchaffenheit, Granit- Urten
chonartiger,
und
mit
mehrern
untermiſcht,
die
gleider
Sdårl .
und
aus gdjern Lån.
dern gekommen ſeyn müſſent. Der Felſen , auf dem die Zitadelle von Que. bec liegt,
weil es in
beißt der Diamantenfelſen,
vielen Höhlen und Spalten deſſelben Quarzerys giebt ,
ſtalle
Steine hielt.
die
die
Unwiſſenheit
für- koſtbare
Dieſer Felſen beſteht größtentheils
aus Kalfſchichten.
Der Stein
iſt im
Allgemei.
nen ſehr feſt und von dunfelgrauer Farbe.
Auf der weiter oben liegenden Ebene, weldje die Ubrahams , Ebene heißt, ſieht man Kalf. ſteine und große Granitmaſſen hin und wieder zer. ſtreut, Schörl
die
febr merkwürdig
enthalten .
verſchiedne
Arten
ſind,
weil ſie vielen
Die Steine am Fluſſe find Kieſel,
Sandfeine,
Granite,
Quarze und bisweilen Schiefer und Kalfſtein. In Wolfslove beſtegen die Schichten aus einem ſchwarzen Schiefer, die mit dem Geſichts. freiſe einen ſehr ſtumpfen Winkel machen. Lager um Quebec
Die
Haben größtentheils eine ſent.
rechtere Richtung gegen die Oberfläche der Erde, als in weſtlichern Ländern. · Man ſagt,
292
daß die
612
aus Graa .
poßen Gebürge nordweſtlich von Quebec nit beſtehen.
Herr Guillemard
þat ſie nicht
geſegn ; am Waſſerfall des Montmorency und et was weiter hinauf, beſtehen die Lager aus Ralf . ſtein und igre Richtung iſt faſt mit dem Horizont parallel.
Nachrichten über den Pelzhandel, aus einem Tagebuch
des Herrn Grafen von
briani aus Mayland
gezogen ,
Ana
der im
Innern von Amerika im Jahr 1791 ge reiſt iſt.
Die wichtigſten Pläße für den Pelzhandel ſind: Niagara, See Ontario, De 1200 Pachete vero troit, See Evie, Michilli. madinac, See Huron . S miſchte Pelzwaaren. Michipicoton
1
Pic
40 Paceny 1 30
Alampicon
24
1 ObererSee.
Beym großen Landtrans.
Feine Pelzo ſport
1400 waaren.
Grund des Sees
20
Spike
20
Bay von Guioaranan
IS
613
Feine Pelzwaaren nennt man Bibero, Otters, Marder , und wilde Kaßenfelle . Gemiſchte Pelzwaaren
nennt
man diejenis
gen, die aus einer Miſchung dieſer feinern Arten und
aus
Fuchs ,
einer
noch
Büffels,
großern
Menge
Wolfso,
Dammhirſch , und Bårenfellen
u . ſ. w . beſtehen. Die feinſten Pelzwaaren werden nordweſt lich von den Seen auf engliſchem Gebiet geſam . melt ; ſie werden immer gröber, je nåßer man an die Seen kommt. Dieſer allgemeine Pelzhandel wird von der Geſellſdyaft
betrieben ,
Nordweſt - Geſellſchaft
die
unter
bekannt iſt,
dem ſo
Namen wie
von
zwey oder dren andern kleinen Geſellſchaften . Die Nordweſt . Geſellſchaft, die man gewohn . lich für eine privilegirte Geſellſchaft hålt, hat doch kein Privilegium ;
ſie verdanft das Uebergewicht
in ißrem Handel ihrem großen Vermogen ,
der
Stårke iþres Zuſammenhaltens, den Anſtrengun gen und dem Alleinhandel, bie ſie dem allen zu . folge an ſich riß . Ihre gegenwårtige Einrichtung ſchreibt fic ,
von 1782 her; ſie ward von einigen vorzüglichen Kaufleuten angefangen ,
die gewohnt waren , den
Handel jenſeits des Sees Winnipey zu betreis ben und vorzüglich von den Herren Forbiſher 1
29 3 .
614
und
Mactariſh ,
die
in
Montreal
wohnen.
Das Glüd dieſer Geſellſchaft reizte die Habſucht verſchiedner andrer Kaufleute, die nicht darin wa . ren,
und
bald
fanden
ſich beym
tranſport drey verſchiedne ſich
großen Land.
Geſellſchaften ein,
die
um den Vorzug des Einfaufs ftritten und
deren Wetteiſer, der für jede verderblic, war, nur den Indianern , die verkauften, Vortheile brachte. Die Nordweſt. Geſellſchaft, als
die mehr Vermögen
die beyden andern hatte,
jene in Verfall Bewegung ,
brauchte dieß,
zu bringen ;
man verführte,
um
man rebre alles in beſtach die Agenten
der Nebenbuhler und es kam ſogar zwiſchen den Agenten der beyden Geſellſchaften zu ten.
Thåtlid lei.
Dieſer Fleine Krieg, der mehrern Menſchen
das Leben und den verſchiednen Geſellſchaften viel Geld koſtete,
öffnete ihnen allen die Augen ;
ſahen die Nothwendigkeit ein,
ſich zu
ſie
verbinden
und die Nordweſtgeſellſchaft, welche mehr als die andern iør Intereſſe dabey fand, die Ruhe igres Handels zu ſichern, opferte mandes auf, um dieß zu
erreichen ;
Mitgliedern ftattete
fie
verband
von den
ſich
andern
andern freywillig
mit verſchiednen
Geſellſchaften ,
Theilnahme
an
ge .
iþrem
Handel und ſicherte ſich ſo durch allgemeine Zu . ſtimmung
den
weſtlichen Theile
ausſd ließenden Handel
im
nord .
oberhalb den Seen , der einzi.
615
gen Stelle ,
wo
feine Pelzwaaren
im Ueberfluß
organden ſind. Sonſt brachten
viele
Pelzwaaren
den großen Landtranſport.
felbft an
tauſend
Wilde
ihre
Jegt ſchickt die Geſellſdaſt ihre Ugenten in das auf tauſend Meilen tief
Innere
der Lånder
hinein ;
es trågt ſich oft zu ,
bis
daß dieſe
Agenten .
dort zwey Jahre bleiben, ehe ſie mit ihrem Un. fauf an den großen Landtranſport zurück fommen . Geſellſchaft
Die
braucht
ungefähr
2000
Menſuhen zu dieſem innern Handel ; das Land iſt aber ſo
unfruchtbar,
zür Kleidung
daß alles, was dieſe Leute
und Nahrung
Sdwierigkeiten
tråchtlichen
måßigen Preiſe,
brauchen ,
mit
bea
und zu einem über.
der eine natürliche Folge davon
iſt, aus Montreal gezogen werden muß .
Beym großen
Landtranſport,
wo
alle dieſe
Agenten zuſammenformen und welcher der Mit. telpunkt
dieſes Handels iſt,
liegt ein Fort,
das
ſehr gut im Stande iſt und etwa so Mann Be. fakung hat. Dir Poſten Michilimacinacf iſt der Ort, an dem
ſich
der Handel
der verfdyjednen Kaufleute
aus Canada vereinigt , die nicht in der Nordweſt. Geſellſchaft
ſind ;
ihre Agenten Handeln nur in
die Gegenden , die weſtlich und füdweſtlich von den Seen
liegen ,
wo
die Pelzwaaren 294
nicht ſo
gut
616
find ; ſie treiben den Handel auf dieſelbe Art, wie die Nordweſtgeſellſchaft; mogen
kleinen Geſellſchaften nicht ſo
dieſer
ſehnlich iſt,
'da inzwiſchen das Vers an .
po dringen ihre Agenten auch nicht
ſo weit im Lande vor.
Im Junius gebn die
Agenten von Mon.
treal ab , und brauchen etwa 6 Wochen , um zum großen
Landtranſport
Fort
beym
man
braucht einige Tage weniger nach Michili.
macinac ,
zu
kommen ;
fie geben von Montreal ,auf Kühnen
in Karavanen von 8 bis 10 ab, fahren auf dem St. Laurenzfluß von China
bis zum See
der
benden Berge, hierauf den Fluß utacoha hin . auf, durch dieſen in den See Nipiffin , von dort durch den Franzoſenfiuß in den See Huron und nach dem Fort Michilimacinack, darauf nach dem beym großen Landtranſport. Dieſer Weg iſt hundert Meilen fürzer, als der über die Seen, aber man ſtoßt auf 36 Land . tranſporte,
von
denen ſehr viele qucer über Fels
ſen gehen, über welche die Fahrzeuge und Ladun . gen auf dem Rücken fortgeſchaffe werden müſſen, und
zwar mit der größten Vorſidèt,
weil dieſe
Kåg ne Die ſo enge ſind. pn Di e füfren nur e Kå To bra nnen ; man 4 ucht 9 Leute zum Dienſt auf Wege
jedem ; fie foften 28 louisd'or und fönnen niche wieder dienen.
/
617
Die Schiffe,
die
auf dem Wege über die
Seen gebraucht werden, führen 120 bis 130 Ton. nen, oder es ſind auce platte Fahrzeuge, die 15 ſehr leicht von
führen und die
werden ;
geführt
ſchen
4 oder 5 Men .
Fahrzeuge
dieſe
fönnen
lange dauern . Ungeachtet der Vortheile
auf dieſer lekten
Fahrt, zieht man den andern Weg für den Pelze þandel vor,
weil
man,
ſo
viel Schwierigkeiten
er auch immer Gaben mag, auf ihm beſtimmt den " Tag der Unfunft und der Abreiſe angeben fann, weldies des Windes wegen geſchepen kann,
auf den Seen nicht
und welches doch für die Kaufe
leute in Canada eine der weſentlichſten Bedingun. gen iſt ; fie dürfen nemlich nie ſo wenig den Zeit. punet des Empfangs der Felle aus dem Innern, als
den der Abſchickung derſelben nach Europa
verfehlen ;
die Zeit,
in
der
die Fahrt auf dem
St. Laurenzfluß offen iſt, dauert nicht lange.
Gegen
das
Ende
des
Agenten der Geſellſchaft, geldickt ſind, handeln ,
iþren
Junius
laſſen
die
die in das Innere ab.
um mit den Indianern zu unter . Ankauf an die Stelle,
wo ihre
Geſellſchaft zuſammentrifft, bringen. Ju Michilimadinack meør
als
ſind um
dieſe Zeit oft
1000 Menſchen verſammelt, die theils
in Karavanen aus Canada kommen, um die Pelj.
2.95
618
waaren in Empfang
zu nehmen,
und
die zum
Theil Agenten der Geſellſchaften und Indianer ſind , die jenen den Anfauf baben zurückbringen helfen . Da der Handel der Nordweſtgeſellſchaft viel anſehnlicher iſt,
als der der andern,
ſo
iſt die
Menſchenmenge im Fort beym großen Landtrans. port zur Zeit der Ablieferung der Felle auch viel beträchtlicher ;
es
fommen
hier
oft
über
2000
Menſchen zuſammen . Die Art und Weiſe,
auf welche die Ugen.
ten mit den Indianern über ihre Pelzwaaren han. deln, beſteht darin,
zu berauſmen ,
Rum
mit
daß man damit anfängt,
um ſie beym Handel
deſſo beſſer übervorcheilen zu können . ten
treiben dieſen Handel
Wo
es
fie
nur in
feine andre Kaufleute
Die Ugen.
den Dörfern ,
giebt,
und dann
auf die eben beſchriebne Art. Es iſt bemerkenswerth, zöſiſches Gejek, gehörte ,
bey
daß ein altes fran .
als . Canada noch an Frankreich
Galeerenſtrafe
den
Unterhåndlern
derbot, den Indianern Rum zu verkaufen ;
bier.
pon rührt der Gebrauch noc ber, Rum zu vers ſchenken ;
inzwiſchen
geſchieht
dieß
nidyt
ohne
Ausnahme, denn viele verkaufen ihn doch .
Die denen
1400 Paden feiner Pelzwaaren,
jeder,
nach
dem Preiſe,
den
von
die kleinen
Kråmer in Montreal, die ſelbige in geringer Menge
619
ſammeln , dafür bekommen, zu 40 LSterl. anges ſchlagen
wird,
werden der Geſellſchaft,
ganzen Vorrarh,
die den
den ſie vom großen Landtrang .
port zießt, nach England verſchickt, in London mit 88000 ISterl, bezahlt ; dieſer Vorrarh macht etwa die Hälfte von allen
feinen Pelzwaoren aus,
die
jåhı lich aus Canada gehen ; ohne inzwiſchen biezu das zu rechnen, was von Labrador, der Bay des Chaleurs und von Gaspy ausgeführt wird. Die Nordweſt. Geſellſchaft giebt,
um dieſe
1400 Pacen zu erhalten, ungefähr 16000 ISterl. aus,
England
wofür in
werden,
ſolche Waaren gekauft tau.
welche die Indianer gerne
gegen
ſchen, und wovon in Montreal die Hauptnieder. lage
unterhalten wird ;
in Canada
da aber gewöhnlich alle
dieſen Handel
für
gemachten
Uus.
lagen nach franzöſiſchem Gelde gerechnet werden, ſo muß man dieſe 16000 ISterl. in dieſem Geli de
berechnen ,
wie
es
der
Graf Andriani in
ſeinem Tagebuch gethan hat. 1. Ankauf der Waaren in England
2. Gehalt
von
Dollmetſchern
40
354000 Liv .
Wegweiſern ,
und
der Unternehmung * )
Unführern 88000 Latus 442000 Liv.
*) Die Mannſchaft jedes Kahns der 8 oder 10 , bat einen Wegweiſer ; es giebt auch einen Oberwegweiſer
620
Transport 442000 Liv. 3. Gehalt von 1100 Leuten,
beym innern Handel
die
gebraucht
werden und die in den Gegen . den überwintern , ohne je nach Montreal zu fommen ; für je.
1,980000
den 1800 Liy.
4. Gehalt
von
1400
Menſchen ,
die gebraucht werden,
um mit
den Kågnen vom großen Lands transport nad Montreal hinun. ter
und
von fier dorthin hin.
auf zu fabren und die Waaren 350000
þinzubringen s . Preis der Lebensmittel, die auf dem Wege zwiſchen Montreal und dem großen Landtransport und am lekten Orte felbſt ver. braucht werden, nach einem mitt. lern Anſchlage fürs Jahr.
4000
Summe aller Ausgaben der Ge. fellſchaft um die
1400 Pacen
feiner Pelzwaaren vom
großen
Landtransport ber zu erhalten
in jedem Winterhafen .
2,778000 liv.
Sie ſind alle Einwohner von
Canada, jeder bekommt 2500 liv . Gehalt.
621
Vergleicht man mit den 88000 ' Sterl., die in London aus dem Verkauf
dieſer Pelzwaaren
gelift werden, die 2776000 liv. Auslagen ,
ſo
würde daraus ein Verluſt von 600000 Liv. Sour. nois für die Geſellſchaft hervorgehen .
Das Ges
þeimniß iſt aber dieſes.
Das Gehalt der Leute, wie es oben angege. ben iſt, ſteht nur auf dem Papier ; denn die 40 Wegweiſer
1400 Menſchen ausgenom .
die beym Auf , und Niederfahren der Kåg.
men, ne
und die
gebraucht werden,
Halts würflich baar
die die Hälfte ihres
erhalten ,
werden
Geo
alle übrio
gen und ſelbſt die ebengenannten zur Hälfte mit Waaren
bezahlt ,
Landtransport
deren
Verkauf
einen Vortheil
beym
von
50
großen Prozent
abwirft. Die Waaren , die für dieſen Handel und für *
die obenerwähnten
354000 Lið .
eingefüşrt wer .
den, ſind wollene Deden, grobe Tücher, Zwirne. nes und wollenes Band von verſchiednen Faro ben, Zinnober, porzellanene Armbånder, Puk in Silber, Rum .
Flinten , Bley',
Pulver und
Im Fort Detroit
vorzüglich
werden dieſe Artifel
dreymal theurer als gewöhnlich in Montreal, im Fort Michilimadinack viermal theurer, beym gro. Ben Landtranſport achtmal,
beym See Winniper
1
✓
622
ſechszehnmal theurer verfauft; und die Unterhånd . ler feßen willkürlich den Preis noch höher. Da die Leute, die man braucht,
mit Waa.
ren bezahle werden, ſo ſieht man leicht aus dem ungebeuren Verkauf
Gewinn,
den
derſelben gat,
Halt derſelben
foſte.
die
Geſellſchaft
wie wenig ihr das Ger
Alle
kaufen
von iþr ihre
Bedürfniſſe ;
ſie
nung
und da alle im Innern
nicht ,
beym
ſchließt
mit
ihnen
iøre Rech . des Lan .
des und jenſeits des Sees Winnipen den Win . : ter zubringen, ſo kommt natürlich die Decke, das Tuch, was ſie ihren Weibern bringen , ihnen ſehr theuer.
Gewöhnlich ſind dieſe Unterbedienten aus.
gelaſſen ,
verſoffen und verſchwenderiſch ; die Ge .
fellſchaft will auch
nur Leute dieſer Arc Haben.
Die Speculation auf die Ausſchweifungen derſel. ben geht ſo weit,
daß demjenigen , der ein guter
Haushalter und nüchtern iſt, die mühſamſten Ur. beiten aufgebürðet werden , bis er durch eine fort. gehend
ſchlechte
Behandlung
zum Trunfe
und
zum Umgange mit Weibern gebracht iſt, wodurch der Rum, werden.
die Decken , 1791
der Geſellſchaft
der Puk beſſer verkauft
waren goo dieſer Unterbedienten mehr
als
den
Ertrag
von 10
oder 15 Jahren Gehalts ſchuldig. Dieß iſt fchaft,
furz
das Benehmen
an deren Spiße die Herren
der Geſell. Forbiſher
623
und Mactariſh ſtehen , die von den 46 Actien , aus denen ſie beſteșt, allein 24 beſiken ; die übri. gen
find
in vielen kleinern Abtheilungen andern
Kaufleuten in Montreal gegeben, die entweder in Geſchäften der Geſellſchaft dienen, oder ſich auch , wie
ich
ſchon geſagt
habe,
um ihr Benehmen
gar nicht befümmern. Die Nordweſt - Geſellſchaft beſteht 6 Jahre ; nach Verlauf
dieſer Zeit
werden
die Dividende
den Accieninhabern berechnet, bis dahin bleibt der Gewinn beym Capital.
Ertrag
des
ganzen
Peljhandels.
Der ganze Belauf aller Pelzwaaren , welche durch die Nordweſt . Geſellſchaft vom großen Lands transport aus Canada ausgefüşrt werden , wird 88000 £ Sterl. angeſchlagen zu .
Aus der Bay des Chaleurs, 60000
aus Gaspy und Labrador Uus verſchiednen Orten im Innern, nach welchen der del
von
einer
gewiſſen
Han
Anzahl
Kaufleute getrieben wird, die in Miqilimacinack zuſammen
ver.
60000 einigt find
Summe 208000 LSterl.
624
Von dieſem ganzen großen Peljhandel wird derjenige, der nen
unterhalb den Seen von den flei
Geſellſchaften getrieben wird, den
vereinten
Staaten, vermoge des Tractats mit Spanien, bald anþeimfallen ,
welches,
indem
es
den
Miſfi fſi
öffnet, einen geſchwindern, ſicherern, weniger foft. ſpieligen Ausweg dieſen
den
allen Waaren verſchaft,
Eingang
und
über Neu . Orleans in alle
Märkte der vereinten Staaten erleichtert.
1
1
Betrag der Waaren in der Provinz Ca. nada wågrend
1786 .
des Jahres
Ein Pfund Sterl. Gat 20 Shellings ; 5 Shel. lings machen Einen Dollar oder harten Piaſter. Roden 103824 Buſhel angeſchlagen zu
20764 [ Sterl. Mehl 10476 Buſgel, zu
12571
Zwiebac 9317 Centner zu
6056
Leinſaamen
10171 Buſ: 1
hel zu
2034
Hafet 4015 Buſel zu
516 62
Erbſen 304 Buſhel zu
16
706
Bauholz Schiffsmaſten ,
4 Sb.
Faßdau.
ben, Planken, Stab. Bolz, Schindeln
3262 Latus 45972 [ Sterl.
-Sb . Potto
1
625 wird Transport 45972 [ Sterl.
Elein
Pottaſche
1724 [ Sterl.
nten Frauenhaar ( adiantum ca bald
pillas Veneris Linn .)
rf
Pferde 67 ju
folio
Gießery
186
9
670 I 200
und Spruſſen . Effenz zum Bier
211
alle
Shook caſks, zerlegte Oks
516
pofte
Banala 1984 Centner
8 SH.
1289
Com
Egel Eter
759
Lachis Kartoffeln
55
Geräucherter Lachs
68
Zwiebeln
3.00
Schweinfleiſch
376
Rindfleiſch
21
Fiſchot
2
15
.
3700
Gefalzne Fiſche und Pelzo waaren
aus Labrador,
aus der Bap des Cha
SA
leurs, und Gaspy, zur folge der vom Gouvers neur Core eingeſchick. 60000
ten Liſte Betrag der Pelzwaaren die von den großen Seen,
55.
Latus 25473 { Sterl.
ott
RE
1
9 Sh.
+ 626 i
Transport 95437 { Sterl.
.SH.
Nordweſt . Gefell.
der ſchaft
und andern Ore
ten kommen
nach dem
untenerwähnten Detail 225977 Summe 343214 L.Sterl. 9 Sh. in den
Zollregiſtern von Canada angegeb.
ner Betrag .
Genauere Angabe der verſchiednen #r . ten von Pelzwaaren , die aus Canada 1786 ausgeführt ſind, 6213 Fücre. 116,623 Biber. 23,684 Ottern. 5,959 Mink (eine Art kleiner Fiſchottern ). 3,958 Fiſcher , Wieſel. 17,713
Båren.
1,659, junge Båren. 126,794 Dammhirſchfelle mit Haaren . 202,719 Moſchusfaſen . 10,854 Waſchbåren . 2,977 loſe liegende wilde Kaßenfelle. 3,702 eingepackte wilde Kakenfelle. 7,555 Elennthiere. 12,923 Wolfe. 506 junge Wölfe.
1
627
64 Tiger. 157 Robbenfelle. 480
Obgleich
viele Vorfälle bey der Jagd, beym
Wetter, bey
der Denfart der Wilden, Verſchie:
denheiten
1
Eidhörnchen .
in
der
Menge der
jährlich erhaltnen
Pelzwaaren şervorbringen müſſen , ſo iſt doch das Reſultat
der
fünf auf 1786
ungefäßr daſſelbe geweſen ;
folgenden
und dieß
Jahre
iſt bey
eie
1 nem Handel, der ſich von Labrador bis drey oder
0 vier undert Meilen weit von der obern See er. ſtreckt, bemerkenswerth.
Betrag
der
Jahre führt
Waaren , 1786 in
ſind ,
die
in
demſelben
der Provinz einge .
ausgezogen
aus
Zollregiſtern.
63,032 ! Sterl.
Rum
Branntwein Melaſſe
225
21,380
Caffee
2,065
Zucker
5,269
Spaniſche Weine
31,288
Sobad
1,316
Salz
2,912
Chocolade Summe
3
I 29 127,616 [ Sterl. Rr 2
den
628
Eine genaue Angabe des Werths der Stúd , güter iſt bis jeßt nicht regelmåßig geliefert,
fie
ward auf einen Befehl des Lords Dorefter von den Kaufleuten nach einem Durchſchnitt von 4 Jahren folgendermaßen beſtimmt. Belauf der obengenannten Summe
127,616 LSterl. Waaren für Quebec
99,700
Dieſelben für Montreal
07,800
Ganze Einfuhr 325,116 343,214 Ausfuhr
9 Sb.
Ueberſchuß zum Vortheil von Canada Außer
18,098 [Sterl. 9 Sb . Einfubr' muß man noch
obigen
der
den Werth von 6709 Barrels gepódeltes Schwein fleiſch und deren
von 1574 treinen Barrels Butter ; so
jedes zwiſchen
und
60 Pfund
wiegt,
zum Gebrauch des Militairs redynen . Die ſind,
folgenden
ungefähr
auf
Jahre s
1787 ,
oder 6000
88 , 89 , 90 Pfund
mehr
oder weniger, gleich geweſen. Ich wiederhole am Ende dieſer kurjen Ben rechnung
des Handels von Canada,
getreuer Auszug Grafen
aus
Andriani
daß es ein
dem Tagebuch des Herrn
iſt ,
von dem einer
ſeiner
Freunde, dem er es mitgetheilt þat, mir erlaubte, Gebrauch zu machen.
Die Einſichten, der Cha.
629
racter des Grafen Andriani, ſo wie die Leichtig . keit,
mit der er
ſeine Unterſuchungen nach dem
Auftrage der engliſchen Regierung anſtellen konn . te ,
floßen
mir
ein großes Zutrauen zu
ſeinen
geſammelten Nachrichten ein ; ich ſelbſt şabe ihre Wahrheit nicht begründen können ; natürlich ſieht man ein ,
daß die Menge
und
die Preiſe fick
ſeit der Zeit, da er ſchrieb, etwas paben verån. dern
fönnen .
Ende des erſten Bandes.