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German Pages 676 [680] Year 1985
Mensch und Organisation 11 herausgegeben von W. H. Staehle
Jörg Sydow
Organisationsspielraum und Büroautomation Zur Bedeutung von Spielräumen bei der Organisation automatisierter Büroarbeit
W DE G Walter de Gruyter • Berlin • New York 1985
Dr. Jörg Sydow Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Unternehmensführung, Fachrichtung Organisation und Personalwirtschaft, der Freien Universität Berlin
Das Buch enthält 50 Abbildungen.
Gedruckt auf säurefreiem Papier (alterungsbeständig - pH 7, neutral). CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen
Bibliothek
Sydow, Jörg: Organisationsspielraum und Büroautomation : zur Bedeutung von Spielräumen bei d. Organisation automatisierter Büroarbeit / Jörg Sydow. Berlin ; New York : de Gruyter, 1985. (Mensch und Organisation ; 11) ISBN 3-11-010576-4 NE: GT
© Copyright 1985 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung, J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer, Karl J. Trübner, Veit & Comp., Berlin 30. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. - Printed in Germany. Druck: Gerike GmbH, Berlin. - Bindearbeiten: Mikolai, Buchgewerbe GmbH.
Geleitwort des Herausgebers Büroautomation ist aufgrund der technologischen Innovationen im Bereich der
Informationsverarbeitung heute ein zentrales Problem der
betriebs-
wirtschaftlichen Praxis. Die Betriebswirtschaftslehre hat auf diesem neuen Problemfeld
bislang
vorzuweisen. Der Organisation"
noch
keine
vorliegende
leistet
umfassende
wissenschaftliche
11. Band der Schriftenreihe
einen solchen Beitrag, indem er
erstmals
schaftlich begründet auf Spielräume bei der Gestaltung von plätzen hinweist
Analyse
"Mensch und wissen-
Büroarbeits-
und damit einem technologischen Determinismus
wider-
spricht.
Diese t r i v i a l anmutende Erkenntnis ist für eine
Betriebswirtschaftslehre
und speziell für eine Organisationslehre, die sich dem situativen verschrieben
hat,
keineswegs
selbstverständlich.
Auch
in
Ansatz
der
ent-
scheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre dominiert stets die Bewertung von Handlungsalternativen und nicht so sehr die Suche nach (neuen) Alternativen.
Betriebswirtschaftliche
Theoretiker
wie Praktiker
neigen
viel zu sehr dazu, die Handlunqsgrenzen zu betonen, was zu einem - auch durch den klassischen situativen Ansatz geförderten - Denken in Sachzwängen (ver)führt. Die vorliegende Arbeit lenkt
unseren Blick
dagegen
auf die Handlunqsmöqlichkeiten. ohne allerdings der Gefahr zu erliegen, die
strukturellen
(vor
allem durch unser
Wirtschaftssystem
bedingten)
Handlungsrestriktionen zu negieren. Dies gelingt dem Autor u.a. dadurch, daß
er
seine
theoretische
Analyse
Literatur
einbezieht. Mit Betriebswirt
dieser
nicht stützt, Arbeit
nur
auf
sondern
die auch
einschlägige die
organisations-
industriesoziologische
w i r d meines Wissens erstmals von
die relevante soziologische L i t e r a t u r
einem
nach Aussagen
über
Organisationsspielräume durchforstet.
Der Autor macht die Bedeutung des Spielraum-Konzeptes am Beispiel der Organisation
automatisierter
Büroarbeit
deutlich.
Dieses
Beispiel
ist
besonders glücklich gewählt, da für den Büro- und Verwaltungsbereich im
VI
Gegensatz
zur
materiellen
Produktion
schon
immer
größere
Organi-
sationsspielräume vermutet wurden. Darüber hinaus bietet diese Themenwahl
Gelegenheit,
Forschung
einem
lange
vernachlässigten
Zeit
Gebiet
von
der
der
betriebswirtschaftlichen
Organisationslehre
die
wissen-
schaftliche Beachtung zukommen zu lassen, die in Zeiten fortschreitender Büroautomation zwingend notwendig erscheint.
Die
theoretische
begründet
und
praktische
Relevanz
des
Spielraum-Konzepts
sich u.a. aus den Folgen, die die Organisation automatisierter
Büroarbeit für die Arbeitssituation der in den Büros arbeitenden Menschen hat. Deshalb untersucht neuerer
empirischer
der
Autor
unter
Untersuchungen
Zuhilfenahme
exemplarisch,
der
Ergebnisse
inwiefern
sich
Arbeitssituation von Sachbearbeitern verändert hat. Dieses Beispiel
die wird
gewählt, weil Sachbearbeitertätigkeiten immer mehr in das Zentrum der Rationalisierungsbemühungen rücken. Bei der Darstellung der empirischen Ergebnisse zu den Folgen der Büroautomation benutzt aus
der Autor
dem am
entwickelt
für
die
Arbeitssituation
das Konzept der dualen Arbeitssituationsanalyse, das
Tavistock
wurde.
Institut
Mit
seiner
erarbeiteten Hilfe
soziotechnischen
gelingt
es,
die
Ansatz
Ergebnisse
betriebswirtschaftlicher, arbeitspsychologischer und industriesoziologischer Studien sinnvoll aufeinander mir
die
Verbindung
zu beziehen. Besonders fruchtbar
dieser
Konzepte
mit
der
sozialen
erscheint
Lerntheorie
Banduras, die es erlaubt, das A r b e i t s - und Gestaltungshandeln als Folge einer
dynamischen
Interaktion
von handelnder
Person und Situation
zu
interpretieren.
Mit
Hilfe
des
Konzepts
des Organisationsspielraumes
gelingt
es
dem
Verfasser auf methodologischer Ebene eine Brücke zu schlagen zwischen den deterministischen und voluntaristischen Konzeptionen der
Organisa-
tionstheorie. Damit
hat er einen m £ . besonders fruchtbaren Beitrag zur
Weiterentwicklung
der
betriebswirtschaftlichen
Organisationstheorie
im
allgemeinen
und
der
Organisations- und Führungslehre im besonderen
gel ei st et.
Berlin, im Frühjahr 1985
Wolf gang H. Staehle
Vorwort Die
vorliegende
Organisation Februar
Untersuchung
automatisierter
1985
vom
Berlin
begutachtet
wurde die A r b e i t
ebenso
sehr
herausgegebene Burkhard
als
Büroarbeit
Reihe der
ist
unter
Spielräumen
bei
der
gleichem
Titel
im
Wirtschaftswissenschaft
Dissertation
herzlich,
Strümpel,
Bedeutung von
Fachbereich
Universität
ihm
zur
angenommen
der
worden.
Freien
Betreut
und
von Wolfgang H . Staehle. D a f ü r danke wie
"Mensch
für und
ihre
Aufnahme
in
O r g a n i s a t i o n " . Dank
das Z w e i t g u t a c h t e n
die
von
gebührt
übernahm. G e f ö r d e r t
ich ihm auch
haben
das Zustandekommen der A r b e i t auch meine K o l l e g i n n e n und K o l l e g e n am Institut
für
Unternehmungsführung,
Fachrichtung
Organisation
und
P e r s o n a l w i r t s c h a f t , der F r e i e n U n i v e r s i t ä t : Peter C o n r a d , Jürgen D e t e r s , Irmgard Hoemke, Pit Edgar
S t o l l . Ihnen
K a r g , K a r l - F r i e d r i c h N i e m e y e r , Margit a l l e n danke i c h an dieser
Stelle für
O s t e r l o h und ihre
Unterst ü t z u n g .
B e r l i n , im Frühjahr
1985
Jörg Sydow
wertvolle
Inhaltsverzeichnis
Seite
GELEITWORT DES HERAUSGEBERS
V
VORWORT
VII
A . E I N F Ü H R U N G : ZUR EXISTENZ VON SPIELRÄUMEN IN DER A R B E I T S - U N D ORGANISATIONSGESTALTUNG I. II.
Empirische Belege und theoretische Argumente für die E x i stenz von Organisationsspielräumen
3
Zielsetzung und Gang der Untersuchung
9
B. UNTERSCHIEDLICHE FOLGEN DER ORGANISATION A U T O M A TISIERTE BÜROARBEIT FÜR DIE ARBEITSSITUATION: EIN ERGEBNIS DER EXISTENZ VON ORGANISATIONSSPIELRÄUMEN? I.
II.
1
13
Büroautomation: Ein empirisches und Wissenschaf Ii ches Phänomen
15
1. Büroarbeit: Begriff und Entstehungsgeschichte
17
2. Büroautomation
35
a)
Zum Begriff der Büroautomation
36
b)
Stufenmodelle der Büroautomation
49
Ein integrativer Bezugsrahmen für die Erfassung der Folgen der Büroautomation für die Arbeitssituation: Die duale Arbeitssituationsanalyse
64
1. Überblick über die duale Arbeitssituationsanalyse
64
a) Die Arbeitssituation als Untersuchungseinheit
64
b) Wahrnehmung und Verhalten
72
2. Eine Situationstypologie automatisierter Büroarbeit III. Analyse vorgegebener und wahrgenommener
77
Arbeitssituationen
im Büro am Beispiel computergestützter Sachbearbeitung
84
1. Vorgegebene Arbeitssituation
96
a)
Technik: Datensichtgerät als Computer am Arbeitsplatz
98
b) c)
Organisationsstruktur: Zentralisation und Dezentralisation Arbeitsorganisation aa) Räumliche und zeitliche Arbeitsstrukturen bb) Inhaltliche Arbeitsstrukturen cc) Interaktionsstrukturen dd) Arbeitsorganisation als Prozeß
103 108 109 113 148 153
d)
Individuum: Personale Merkmale von Sachbearbeitern
160
X Seite 2. Wahrgenommene A r b e i t s s i t u a t i o n
168
a)
A r b e i t s b e a n s p r u c h u n g der Sachbearbeiter
169
b)
A r b e i t s z u f r i e d e n h e i t der Sachbearbeiter
188
IV. Z w i s c h e n e r g e b n i s und seine methodische Würdigung
198
C. DIE B E H A N D L U N G V O N O R G A N I S A T I O N S S P I E L R Ä U M E N IN RIEN DER A R B E I T S - U N D ORGANISATIONSGESTALTUNG I.
THEO-
D i e E r f a s s u n g von O r g a n i s a t i o n s s p i e l r ä u m e n als A u f g a b e b e t r i e b s wirtschaftlicher O r g a n i s a t i o n s t h e o r i e
211
1. D i e B e t r i e b s w i r t s c h a f t s l e h r e als n o r m a t i v - k r i t i s c h e wissenschaft
212
Wirtschafts-
a)
Verhaltenswissenschaftliche Orientierung
216
b)
Anwendungsorientierung
229
c)
Bedürfnisorientierung
236
2. D i e U n t e r s u c h u n g der Bedingungen und F o l g e n des M a n a g e m e n t handelns a l s A u f g a b e der B e t r i e b s w i r t s c h a f t s l e h r e
II.
209
252
a)
H a n d l u n g s - u n d O r g a n i s a t i o n s s p i e l r ä u m e des Managements
256
b)
F o l g e n des Managementhandelns
270
T h e o r e t i s c h e G r u n d l a g e n der U n t e r s u c h u n g von O r g a n i s a t i o n s s p i e l räumen
272
1. K r i t i k des t e c h n o l o g i s c h e n D e t e r m i n i s m u s
272
a)
Spielarten des t e c h n o l o g i s c h e n D e t e r m i n i s m u s
272
b)
Technologischer D e t e r m i n i s m u s als Spezialfall des situativen Determinismus
275
c)
Situativer D e t e r m i n i s m u s als ökonomischer D e t e r m i n i s m u s
283
2. Zum Konzept des O r g a n i s a t i o n s s p i e l r a u m e s
290
a)
D e t e r m i n a n t e n vorgegebener Organisationsspielräume
b)
Wahrnehmung von O r g a n i s a t i o n s s p i e l r ä u m e n und O r g a n i s i e r e n 3 1 4
III. A n s ä t z e zur theoretischen E r f a s s u n g vorgegebener spielräume
300
Organisations-
1. I n d u s t r i e s o z i o l o g i s c h e A n s ä t z e
319 320
a)
Der ökonomische D e t e r m i n i s m u s bei K e r n und Schumann
322
b)
D i e S O F I - K o n z e p t i o n 'organisatorischer Spielräume'
328
c)
Der B e t r i e b s a n s a t z des ISF
336
d)
Der autonomieorientierte A n s a t z von F r i c k e
350
e)
Der A n s a t z der P r o d u k t i o n s - und M a r k t ö k o n o m i e von Brandt et al.
356
XI
Seit e 2. O r g a n i s a t i o n s t h e o r e t i s c h e A n s ä t z e a) b) c) d) e) f)
368
Der A n s a t z der "organisatorischen Wahl' des T a v i s t o c k Instituts
372
Der A n s a t z der "strategischen Wahl' von C h i l d und v e r wandte K o n z e p t e
378
Der handlungstheoretische A n s a t z der r ä u m e ' von S c h r e y ö g g
392
"Gestaltungsspiel-
Der A n s a t z der b e g r e n z t e n Wahl von B e g r e n z u n g e n strukturbezogener Wahlmöglichkeit e n ' v o n K u b i c e k
394
Der A n s a t z der R e s s o u r c e n a b h ä n g i g k e i t von P f e f f e r und Salancik
404
Der A n s a t z der "natürlichen S e l e k t i o n ' von A l d r i c h
407
3. R e s ü m e e : D i e h i e r a r c h i s c h e V e r s c h r ä n k u n g von O r g a n i s a tionsspielräumen IV. E i n A n s a t z zur theoretischen E r f a s s u n g wahrgenommener nisationsspielräume
Orga-
D. DIE R E L E V A N Z D E S K O N Z E P T E S D E R O R G A N I S A T I O N S S P I E L R Ä U M E FÜR DIE O R G A N I S A T I O N A U T O M A T I S I E R T E R B Ü R O A R B E I T I.
414
425
433
R e k o n s t r u k t i o n vorgegebener Organisationsspielräume im K o n text automatisierter Büroarbeit
435
1. V o r b e m e r k u n g : O r g a n i s a t i o n der P r o d u k t i o n von Informationen
441
2. D i e Investition in B ü r o t e c h n o l o g i e n a l s konstitutive E n t s c h e i dung
448
a)
Der g e s e l l s c h a f t l i c h e C h a r a k t e r von B ü r o t e c h n o l o g i e n
449
b)
Merkmale neuer B ü r o t e c h n o l o g i e n
454
c)
Zum Zusammenhang von Planung, Investition und O r g a nisation
476
3. D i e Wirtschaftlichkeit automatisierter Büroarbeit
488
a)
B ü r o a u t o m a t i o n und Wettbewerb
490
b)
Probleme der Bestimmung von K o s t e n und N u t z e n O r g a nisation automatisierter Büroarbeit
494
4. D a s System der A r b e i t s b e z i e h u n g e n (Industrial R e l a t i o n s ) als R e s t r i k t i o n und Potential der O r g a n i s a t i o n automatisierter Büroarbeit
516
a)
Gesetzliche Regelungen
526
b)
Kollektivvertragliche Regelungen
538
XII
Seite II.
Die Wahrnehmung vorgegebener Organisationsspielräume und ihre N u t z u n g
547
1. E r s t e empirische Untersuchungsergebnisse
551
2. I m p l i z i t e Theorien der Systemgestalter
560
E. Z U S A M M E N F A S S U N G , P R A K T I S C H E U N D STRATEGISCHE I M P L I K A T I O N E N
FORSCHUNGS585
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
599
LITERATURVERZEICHNIS
601
A. Einführung: Zur Existenz von Spielräumen in der Arbeits- und Organisationsgestaltung
3
I. Empirische Belege und theoretische Argumente für die Existenz von Organisationsspielräumen Die O r g a n i s a t i o n
betrieblicher
werden:
Mikroebene
Auf
der
Arbeit der
kann auf
individuellen
zwei
Ebenen
betrachtet
Arbeitssituation
wird
gemeinhin als A r b e i t s g e s t a l t u n g b e z e i c h n e t , auf der Makroebene der
sie Or-
ganisation als O r g a n i s a t i o n s g e s t a l t u n g . Sowohl A r b e i t s g e s t a l t u n g als auch Organisatlonsgestaltung
implizieren
die E x i s t e n z
räumen. D i e w i s s e n s c h a f t l i c h e
Untersuchung
tionsgestaltung,
Folgen für
speziell
ihrer
von
der
Organisationsspiel-
A r b e i t s - und
Individuum,
Organisa-
Organisation
und
G e s e l l s c h a f t , wäre w e i t e s t g e h e n d sinnlos, e x i s t i e r t e nicht die t h e o r e t i s c h e und
praktische
Möglichkeit
staltungsalternativen Wahl
anderer
der
und damit
Wahl
zwischen
verschiedenen
Ge-
die M ö g l i c h k e i t , diese Folgen d u r c h
Gestaltungsalternativen
zu
steuern.
Der
Zweck
die
einer
w i s s e n s c h a f t l i c h e n Untersuchung der A r b e i t s - und O r g a n i s a t i o n s g e s t a l t u n g , zumal
im Rahmen der
B e t r i e b s w i r t s c h a f t s - b z w . Management l e h r e ,
andernfalls
auf
notwendige
Anpassung der
die
Vermittlung
der
erforderlichen
wäre
Einsicht
in
die
A r b e i t s - und O r g a n i s a t i o n s s t r u k t u r e n
an
den
i n t e r n e n und e x t e r n e n K o n t e x t der O r g a n i s a t i o n r e d u z i e r t .
Die Suche, auch der möglichst
betriebswirtschaftlichen
gehaltvollen,
aber
Organisationstheorie,
dennoch e i n f a c h e n
E r k l ä r u n g e n hat
nach jedoch
dazu g e f ü h r t , daß die Existenz von Spielräumen in der
Arbeitsgestaltung,
vor
die
allem
aber
deterministischer ministische,
der
Funktion
der
Organisationsgestaltung
Theorieansätze
die M ö g l i c h k e i t e n
tungsalternativen wie
in
der
zeitweilig
negiert
Wahl zwischen
ausblendende A n s ä t z e , die der
Management lehre
in
letzter
absprechen,
in
den
sind
durch
wurde.
Deter-
verschiedenen
Gestal-
Betriebswirtschaftslehre
Konsequenz
letzten
Formulierung
Jahren
ihre
gestalterische
verstärkt
kritisiert
worden. Entsprechende K r i t i k wurde vor allem gegen den m i t t l e r w e i l e als
't
klassisch
zu
vorgebracht,
bezeichnenden
situativen
der
Organisationstheorie
aber
industriesoziologischen
Theoriekonzeptionen
auch
an
Ansatz
geübt (1).
Diese
Kritik
nährt
wissenschaftlich
sich
aus
zwei
Quellen. D i e
erste
Quelle
ist
der
unbefriedigende S t a t u s dieser ' T h e o r i e ' der A r b e i t s - und
O r g a n i s a t i o n s g e s t a l t u n g . Sie ist weder in der L a g e , die (relative) Vielfalt realisierter
Arbeits-
Kontextbedingungen
zu
U n t e r s u c h u n g e n belegt von
Arbeits-
und
ausnahmslos auf kann. D i e
und
Organisationsstrukturen
erklären,
wie sie in einer
Vielzahl
ähnlichen empirischer
werden konnte (2), noch ist sie f ä h i g , den Wandel Organisationsstrukturen
zu
veränderte situative B e d i n g u n g e n
zweite
unter
Quelle, quasi
der
erklären,
der
zurückgeführt
realgeschichtliche
nicht werden
Hintergrund
der
K r i t i k an derartigen A n s ä t z e n ist im t e c h n o l o g i s c h e n Wandel zu sehen.
D e t e r m i n i s t i s c h e A n s ä t z e der A r b e i t s - und O r g a n i s a t i o n s g e s t a l t u n g ihren
wissenschaftsgeschichtlichen
sationstheoretischen
und
Ursprung
in
industriesoziologischen
haben
empirischen,
organi-
Untersuchungen
zum
Einfluß der T e c h n i k auf die A r b e i t s - b z w . O r g a n i s a t i o n s s t r u k t u r e n (3). D i e Technik,
so
Durchführung
wird
argumentiert,
dieser
habe
Untersuchungen
sich
seit
dem
grundlegend
Zeitpunkt
verändert:
In
der der
materiellen P r o d u k t i o n ist beispielsweise die F l i e ß f e r t i g u n g v i e l f a c h d u r c h flexible
Fertigungssysteme
(z.B. Industrieroboter)
ersetzt
B ü r o - und V e r w a l t u n g s b e r e i c h erlebte die E i n f ü h r u n g
1)
2) 3)
der
worden;
der
elektronischen
Vgl. für den s i t u a t i v e n A n s a t z a l s " d o m i n a n t e s " P a r a d i g m a der O r g a n i s a t i o n s t h e o r i e ( K l a g e s 1977) u.a. C h i l d (1972), C r o z i e r / Friedberg (1979), Wood (1979), Schreyögg (1978a, 1980), S c h o o n h o v e n (1981), Segler (1981), R a n d o l p h / D e s s (1984) sowie K i e s e r / K u b i c e k (1978, 1983) und Staehle (1980a) a l s w i c h t i g s t e Vertreter eben dieses A n s a t z e s . Für eine entsprechende K r i t i k an i n d u s t r i e s o z i o l o g i s c h e n Theorien v g l . vor allem F r i c k e (1975). Vgl. etwa die Zusammenstellung empirischer U n t e r s u c h u n g s e r g e b nisse bei K i e s e r / K u b i c e k (1983). D a z u zählen vor allem die U n t e r s u c h u n g e n v o n P o p i t z / B a h r d t / J ü r e s / K e s t i n g (1976; 1. A u f l a g e 1957), von Woodward (1958) und von Blauner (1964).
5
Datenverarbeitung ( E D V ) , die heute, und mehr noch in Zukunft, die Basis neuer Bürotechnologien bildet. Diese neuen Technologien schränken nach Ansicht
ihrer
Hersteller
Interessenverbände
die
und
Anwender
Möglichkeiten
sowie
der
der
entsprechenden
Arbeits-
und
Organisa-
tionsgestaltung kaum noch ein. E s wird im Gegenteil behauptet, daß diese Technologien die Organisationsspielräume gar erweitern. Die Möglichkeit zur
'Dezentralisierung'
gleichgesetzt;
ein
wird
Trend
proklamiert
zur
und
mit
'Reintegration'
'Humanisierung'
vormals
arbeitsteilig
verrichteter Arbeitsprozesse und damit - quasi automatisch einhergehend zur
'Anreicherung'
Tätigkeiten verstärkte und/oder Einsatz
wird
ausführender
erwartet;
und,
arbeitsorganisatorische psychischer
dieser
Arbeit um ein
mit
planenden,
letztes
Beispiel
kreativen zu
Möglichkeiten zum Abbau
physischer
Belastungen werden gesehen (4). Obwohl
neuen
Technologien
Betroffenen
bzw.
geben, die vom
ihre
Interes-
senvertretungen derartig positive Veränderungen selten realisiert
sehen,
scheint auch bei ihnen die Ansicht vorzuherrschen, daß technische und organisatorische Gestaltungsspielräume existieren und, bedingt durch die mikroelektronische 'Revolution' der Fertigungs- wie der Bürotechnologien, in Zukunft eher zunehmen werden (5). Diese Einschätzung teilt schließlich auch der Staat und die Mehrheit der Wissenschaftler.
Die Technologiepolitik der Bundesregierung ebenso wie die Aufwendung allerdings
recht
Humanisierung
des
bescheidener Arbeitslebens
Finanzmittel wäre
zur
sinnlos,
Förderung existierten
der keine
Spielräume in der A r b e i t s - und Organisationsgestaltung. Insofern kann das kürzlich verabschiedete Förderungsprogramm für eine "menschengerechte Anwendung neuer Technologien in Büro und Verwaltung" (6), das zudem die empirische Aufdeckung vorhandener Organisationsspielräume finanziell fördert, als Indiz für die Existenz solcher Spielräume auch oder gerade im
5) 6)
Vgl. die zahlreichen Beiträge in praxisnahen Fachzeitschriften. Vgl. z.B. Briefs (1978, 1979, 1980), Morgall (1983), aber auch Briefs (1985). Vgl. BMFT (1984). Dies gilt für den Bereich materieller Produktion in ähnlicher Weise beispielsweise für das Förderungsprogramm "Fertigungstechnik".
6
B ü r o - und
Verwaltungsbereich
Organisationsspielräumen laufenden
oder
Untersuchungen
in
gerade moderner
Entwicklungsprojekte
aus,
gewertet
diesem
w e r d e n . Von
Bereich
gehen
abgeschlossenen
der
Existenz
auch
die
und
die
Studie
einer
180
sozialwissenschaf t l i c h e n
Informationstechnologien in
von
über
aktuellen
entsprechende zu
diesem
Problembereich a l l e i n für die Bundesrepublik D e u t s c h l a n d , Ö s t e r r e i c h und die
ausgewiesen
Schweiz
insbesondere
der
werden
(7).
Eine
Folgen des Einsatzes neuer
empirische
Untersuchung,
Technologien, bliebe
aber
n o t w e n d i g konsequenzlos, gäbe es keine Organisationsspielräume.
Tatsächlich
teilt
Einschätzung, Hintergrund Existenz
auch
daß der
von
eine
große
Mehrheit
Organisationsspielräume
technologischen
Entwicklung
Organisationsspielräumen
u.a.
der
Wissenschaftler
existieren eher ist
und
größer es,
die
und
wenn,
dann
nicht-deterministischen
zumeist
Charakter
Aussagen seien h i e r z u beispielhaft
mit der
dem
globalen
dem
werden. ihre
l e g i t i m i e r t . Dennoch w i r d sie zumeist nur b e h a u p t e t ; begründet seltener
vor
Hinweis
neuen Technologien (8).
die
Die
Arbeit wird auf
sie den
Folgende
angeführt:
" D i e M i k r o e l e k t r o n i k gibt uns die G e l e g e n h e i t , die A r b e i t s p l ä t z e so g e s t a l t e n und die A r b e i t so zu o r g a n i s i e r e n , daß sie im Einklang steht den Werten der Humanisierung der A r b e i t , und zwar in einem Maße, dies keine andere Technologie der Industriegesellschaft in Vergangenheit ermöglicht h a t " (9).
zu mit wie der
"Die Informationstechnologie ist weniger d e t e r m i n i s t i s c h als andere Basistechnologien, die h i s t o r i s c h die N a t u r der A r b e i t und die Menschen bei der A r b e i t berührt haben" (10). 7) 8)
9) 10)
Vgl. D z i d a / L a n g e n h e d e r / C o r n e l i us/Schar dt (198'»). Vgl. z.B. H e d b e r g / M u m f o r d (1975), K u b i c e k (1975), G a i t a n i d e s / S t a e h l e / T r e b e s c h (1978), R e i c h w a l d (1978), Taylor (1978), H e i b e y / L u t t e r b e c k / T ö p e l (1978, 1979), D a v i s A a y l o r (1979), B r i n c k m a n n / G rimmer/Jungesblut / K a r I s e n / L e n k / R ave (1981), Ulich (1981b), H ö r n i n g / B ü c k e r - G ä r t n e r (1982), Eason/Sell (1981), H a r t m a n n (1981, 1982), Olson (1982), O l s o n / L u c a s (1982), Buchanan/Boddy (1982, 1983), Pava (1983a, b), Thom (1983), M o h r m a n n / L a w l e r (1983), Schmitz (1981), K r ü g e r (1984), Spinas (1984), S. 503 f., Stolz (1984) und W a i n w r i g h t / F r a n c i s (1984). Beinum (1981), S. 6. Walton (1982), S. 1076.
7
Der
weniger
oder
gar
nicht-deterministische
Charakter
neuer
Tech-
nologien w i r d damit b e g r ü n d e t , daß i h r e K o s t e n r e l a t i v n i e d r i g sind, i h r e Wirtschaftlichkeit
nur
vage
abgeschätzt
werden
kann
und
sie
h a r d w a r e - s o n d e r n s o f t w a r e a b h ä n g i g , und damit programmierbar Vereinzelt
wird
sogar
auf
die
Möglichkeit
hingewiesen,
weniger sind (11).
daß
Technologien von ihren B e n u t z e r n selbst g e s t a l t e t b z w . m o d i f i z i e r t
diese werden
können (12).
Ein über
explizites die
theoretisches
Behauptung
und
Gestaltungsmöglichkeiten wird
die
Hinweis
Feststellung auf
die
Konzept
rudimentäre hinausgeht,
Organisationsspielräumen,
Begründung
w i r d nicht
entsprechender
Realisation
Organisationsformen
von
Arbeit
Technik
falsifiziert Realisation
und
Organisation
werden
können
verbunden
derartiger
e m p i r i s c h nicht
(14);
nicht
(13).
dem
humanerer Dabei
wird
Wirkungszusammenhang
verifiziert,
beachtet
Organisationsformen
mit
vermeintlich
jedoch h ä u f i g übersehen, daß Hypothesen über den von
bedingter Stattdessen
Organisationsspielräume
alternativer,
betrieblicher
technisch
entwickelt.
das
wird
zumeist
sondern
auch,
unter
daß
nur die
besonderen
Bedingungen e r f o l g t i s t . Dazu gehören die
wissenschaftliche
Begleitung
von
Experimenten
zur
Huma-
nisierung des A r b e i t s l e b e n s die f i n a n z i e l l e F ö r d e r u n g durch das 1974 von der
Bundesregierung
ins Leben gerufene Programm zur Humanisierung des A r b e i t s l e b e n s
11) 12) 13)
14)
V g l . Walton (1982), S. 1 0 7 7 ; H a r t m a n n (1982), S. 98; Sorge (1985), S. 113 f f . V g l . MohrmannA a w l e r (1983), S. 2 f . V g l . z.B. G a u g l e r / K o l b / L i n g (1977), Taylor (1977a) und I L O (1979) sowie die D a r s t e l l u n g entsprechender Arbeitsstrukturierungsmaßnahmen im B ü r o b e r e i c h z.B. bei Walsh (1973), Ladner (1974), B i r c h a l l (1975, S. 80 f f j , Mäher (1976), L o c k e / S i r o t a / W o l f s o n (1976), Biberschick (1977), Schreyögg/Steinmann/Zauner (1978), S. 59 f f . und 130 f f , J a c o b i / L u l l i e s / W e l t z (1980), B i r c h a l l / H a m m o n d (1981), S. 31 f f , Mumford (1981), U l i c h (1981b), Elden/Havn/Levin/ Nilssen/Rasmussen/Veinum (1982), Hart mann (1982), Buchanan/ Boddy (1982, 1983), B e r g d o l l / L ü s e b r i n k / P e t r o w s k i (1983), Pava (1983b), S. 74 f f . V g l . zum P r o b l e m der V e r i f i k a t i o n b z w . F a l s i f i k a t i o n Popper (1969) aber auch L a k a t o s (1970).
8
die besonderen ökonomischen und a r b e i t s m a r k t l i c h e n Bedingungen in den f r ü h e n 70er Jahren.
Diese Bedingungen sind nicht ohne E i n f l u ß auf A r t und Umfang der nisationsspielräume derartige
geblieben.
Experimente
Van
zutreffend
Assen als
und
"exotic
Wester gardens
Orga-
kennzeichnen in
a
desert,
r e q u i r i n g a d i s p r o p o r t i o n a l amount of c a r e , a t t e n t i o n and energy for survival"
(15). Es v e r w u n d e r t
Arbeitsorganisation wissenschaftliche ausgebreitet
nur und
n i c h t , daß sich die sog. Neuen Formen
wenig
in
finanzielle
anderen
Unternehmungen,
Unterstützung
auskommen
haben (16). Dennoch w i r d h ä u f i g die Einschätzung
daß eine menschengerechte O r g a n i s a t i o n b e t r i e b l i c h e r die Grenzen e r r e i c h t
h a t , die ihr eine
die
Arbeit
their der ohne
müssen, vertreten,
noch
nicht
kapitalistisch-marktwirtschaftliche
Ordnung setzt (17).
15) 16)
17)
Van Assen/Wester (1980), S. 237. Dies gilt selbst für die skandinavischen L ä n d e r , in denen A n s ä t z e zur Humanisierung des A r b e i t s l e b e n s besondes intensiv e n t w i c k e l t und in ihrer V e r b r e i t u n g von den Regierungen u n t e r s t ü t z t worden sind (vgl. zum Ü b e r b l i c k E m e r y / T h o r s r u d 1982). Vgl. z.B. Quäle (1973; z i t . nach F r i c k e 1975, S. 228), Peter (1979b), S. 41 oder BMFT (1984).
II. Zielsetzung und Gang der Untersuchung Vorrangiges A n l i e g e n dieser A r b e i t ist es, die Bedeutung von Spielräumen in
der
Arbeits-
theoretischen
und O r g a n i s a t i o n s g e s t a l t u n g Konzepts
Anliegens erscheint
herauszuarbeiten.
notwendig ebenso
einfachen
ideologisch
und
oft
wie
organisatorischer
Technologien.
von
den
Hilfe
Die
im L i c h t e der
Interessengruppen
Umfang
mit
Vorstellungen
sie
auch
zum
benutzten,
von
beim
k o n s t r u k t i v e n E n t w i c k l u n g der b e t r i e b s w i r t s c h a f t l i c h e n
und k o n s t r u k t i v e
Entwicklungsvorschläge
Art
und
Einsatz
neuer
Zwecke
einer
Organisationstheo-
r i e , die d e r z e i t von der K r i t i k am k l a s s i s c h - s i t u a t i v e n A n s a t z ist
dieses
gesellschaftlichen
Wissenschaftlern
eingefärbten
scheint
expliziten
Bewältigung
von den
Gestaltungsmöglichkeiten
Erforderlich
eines
beherrscht
dieses Ansatzes bisher
nur
kann somit in eine pragmatische und
eine
v e r h a l t e n zur K e n n t n i s n i m m t .
Die Z i e l s e t z u n g
dieser A r b e i t
wissenschaftliche theoretischen unter
den
unterschieden
Konzepts
gegebenen
der
Lösungen
mit
Der
pragmatische
Organisationsspielräumen
Verhältnissen
t u n g s a l t e r n a t i v e n nicht Kreis
von
werden.
als
realisierbar
dem Argument
ausgeschlossen
liegt
Wert
eines
darin,
erachtete
daß
Gestal-
des sog. 'Sachzwangs' aus dem
werden. Eine
systematische
Unter-
suchung von Organisationsspielräumen kann des w e i t e r e n dazu dienen, auf die G e n e r i e r u n g a l t e r n a t i v e r Sensitivität alternativen
von
G e s t a l t u n g s f o r m e n hinzuweisen; sie kann die
Organisat i o n s -
bzw.
Gestaltungsmöglichkeiten
tenden die M ö g l i c h k e i t e n
Systemgestaltern
vergrößern;
sie
kann
- aber auch die Grenzen - Ihrer
gegenüber den
Arbei-
Einflußnahme
auf die G e s t a l t u n g von A r b e i t s - u n d O r g a n i s a t i o n s s t r u k t u r e n im Wege der Partizipation
aufzeigen;
Möglichkeiten
und
sie
Grenzen
kann
den
Staat
legislativer
in
der
Eingriffe
Abschätzung zur
der
Durchsetzung
humanerer Formen der A r b e i t s - und O r g a n i s a t i o n s g e s t a l t u n g
unterstützen.
Der
vor
der
wissenschaftliche konstruktiven
nisationstheorie.
Nutzen
eines solchen K o n z e p t s liegt
Weiterentwicklung
Darüber
hinaus
betriebswirtschaftlicher
s t e l l t , wie
die
weiteren
allem
in
Orga-
Ausführungen
10
noch
zeigen
werden,
methodologisches
das
Prinzip
Konzept dar,
das
des
Spielraumes
einen
Beitrag
ein
zur
allgemeines
Vermittlung
von
Wenngleich der s i t u a t i v e A n s a t z massiver K r i t i k ausgesetzt i s t , so ist
sein
G e s e l l s c h a f t , B e t r i e b und Individuum leisten kann.
Grundanliegen, gesystemen
die
bzw.
Suche die
nach
Formulierung
u m s t r i t t e n . Beispielsweise
leuchtet
von Organisationsspielräumen Situation,
hier
vor
raum^zeitlich
allem
nur
die
von
beschränkten
Quasi-Theorien,
unmittelbar
relativ
e i n , daß A r t
unter Bezugnahme auf
angewandte
Technik,
und
Aussa-
und
eine
un-
Umfang
bestimmte
nur
für
einen
bestimmten technologischen E n t w i c k l u n g s s t a n d bestimmt werden kann.
Die
Untersuchung
jedoch nicht
der
Bedeutung
von
Organisationsspielräumen
nur wegen der n o t w e n d i g s i t u a t i v e n U n t e r s u c h u n g
Spielräume
am
Beispiel
der
Organisation
automatisierter
derartiger Büroarbeit
e r f o l g e n . Dieses P r o b l e m f e l d ist m £ . aus mindestens drei Gründen für Untersuchung wird
für
von
Organisationsspielräumen
besonders
den B ü r o - und V e r w a l t u n g s b e r e i c h
wird
geeignet:
(schon immer) die
die
Erstens Existenz
besonders großer Organisationsspielräume b e h a u p t e t . Z w e i t e n s sind die bei der
Organisation
untersucht
von Büroarbeit
vorhandenen
Spielräume
noch
w o r d e n als im Bereich der mate r i e l l e n P r o d u k t i o n . D r i t t e n s ist
für den B e r e i c h der O r g a n i s a t i o n a u t o m a t i s i e r t e r
Büroarbeit
Entwicklungsdynamik
Einsatz
rotechnologien bisher
in
erwarten,
Arbeits-
Die
Fällen herausgeschält
und
Transparenz
Produktion,
staltungsalternative,
Die A r b e i t
zu
denn
der
eine größere
moderner
Bü-
steht noch ganz am A n f a n g . Entsprechend g e r i n g sind die
der
Erfahrungen. materiellen
seltener
Organisationsgestaltung scheint
m.a.W. die
unvollkommener
betriebswirtschaftlich
sofern es sie g i b t , w i r d sich erst
gesammelten als
in
der
optimale
Ge-
in den
seltensten
haben.
b e s t e h t , sieht man von diesem e i n f ü h r e n d e n Teil A und einer
die Untersuchung abschließenden
Zusammenfassung (Teil E) a b , aus
Teilen (B, C und D). Der Gang der Untersuchung ist
folgender:
drei
11
Die i n der E i n f ü h r u n g schon angesprochene e m p i r i s c h e B e w e i s f ü h r u n g f ü r die
Existenz
von
Bezugnahme auf für
die
Organisationsspielräumen
die Folgen der
Arbeitssituation
und
matisierter
Büroarbeit)
beeinträchtigt. trächtigender
Erst
Im T e i l
einer
die
Arbeitssituationen
Auftreten
in
die
weitere
Untersuchung
die
Arbeit
und O r g a n i s a t i o n s s t r u k t u r e n auch
aus
von
praktizierte
Organisation
schafft,
der
unter
Büroarbeit
Eine
auto-
die
Be-
signifikant beein-
legitimiert
die
Un-
der
der
Ar-
Sicht
Interessenvertretungen.
C w i r d die F o r d e r u n g nach einer Behandlung von
spielräumen
B
Bedürfnisbefriedigung
Organisationsspielräumen
beitenden und ihrer
detailliert.
(hier:
Arbeitenden
das
Arbeits-
von
oft
der
Teil
z u begründen, daß die
Organisationsgestaltung
dürfnisbefriedigung
tersuchung
und
es, die N o t w e n d i g k e i t
Organisationsspielräumen auch damit Arbeits-
im
Organisation automatisierter
aufgegriffen
F u n k t i o n dieses T e i l s ist
wird
zunächst
verallgemeinert,
indem
die
Organisations-
Untersuchung
der
Bedingungen und der Folgen des Managementhandelns als eine w e s e n t l i c h e Aufgabe
einer
sich
als
normativ-kritische
Wirtschaftswissenschaft
b e g r e i f e n d e n B e t r i e b s w i r t s c h a f t s l e h r e herausgestellt w i r d . D a r a n schließen sich Vorüberlegungen zur U n t e r s u c h u n g von Organisationsspielräumen die
von
einer
angesprochenen
Zusammenfassung Kritik
an
Organisationsgestaltung Darstellung materielle
und
in
deterministischen
der
Einführung
Arbeits-
und die
vorliegender,
beziehender
Ansätzen
sich
zumeist
A n s ä t z e zur
der
an,
bereits
i h r e n Ausgang nehmen. Weiten Raum nimmt
Kritik
Produktion
der
allerdings
theoretischen
von Organisationsspielräumen e i n . E i n i g e in diesen A n s ä t z e n
auf
die
Erfassung
entwickelten
Grundüberlegungen f l i e ß e n in Form eines Resümées in ein eigenes Konzept von
Organisationsspielräumen
ein,
das
die
hierarchische
Verschränkung
dieser Spielräume ebenso h e r v o r h e b t w i e die U n t e r s c h e i d u n g und wahrgenommener
Im
Teil
bezogen
D
wird
und
dieses seine
vorgegebener
Organisationsspielräume.
Konzept Relevanz
a u t o m a t i s i e r t e r Büroarbeit
auf
das
in
Hinblick
diskutiert.
Problemfeld auf
'Büroautomation' die
Organisation
B. Unterschiedliche Folgen der Organisation automatisierter Büroarbeit für die Arbeitssituation: Ein Ergebnis der Existenz von Organisationsspielräumen?
15
I. Büroautomation: Ein empirisches und wissenschaftliches Phänomen
"Seit
einigen
Ansicht
Jahren w i r d
vertreten,
daß
häufiger
die
am
und mit
weitesten
wachsendem N a c h d r u c k reichenden
und
gehenden sozialen A u s w i r k u n g e n der A u t o m a t i o n von der der
Büroarbeit
erwartet
werden
müssen"
(1).
Diese
am
die
tiefsten
Automatisierung Feststellung
traf
P o l l o c k b e r e i t s M i t t e der 60er Jahre. Es läßt sich darüber s t r e i t e n , ob die A u t o m a t i s i e r u n g der Büroarbeit Produktion
tiefgreifendere
oder die A u t o m a t i s i e r u n g der
Folgen für
die A r b e i t s - und
materiellen
Lebenssituation
der Menschen, für die S t r u k t u r und das V e r h a l t e n von O r g a n i s a t i o n e n und für
die
Gesellschaft
als
Ganze
hat,
oder
ob
die
sich
anbahnende
t e c h n i s c h - o r g a n i s a t o r i s c h e I n t e g r a t i o n beider A u t o m a t i o n s b e r e i c h e erst die wirklich sein
umwälzenden
dürfte
Veränderungen mit sich b r i n g t . D e u t l i c h
a l l e r d i n g s , daß die mit
Veränderungen
den
tionstheorie,
den
fundamental
berühren.
Grundlage technologien
kapitalistischen
wird
Büroautomation
Betrieb
und die
Automatisierung
der
Inf o r m a t i o n s -
"wahrscheinlich
einhergehenden
betriebswirtschaftlicher
eine viel
in
ihm
Arbeitenden,
Büroarbeit und
profundere
Organisa-
auf
der
KommunikationsWirkung auf
die
als a l l e vergangenen E n t w i c k l u n g e n " (2).
V o r d e r g r ü n d i g liegt
die Ursache für das in den l e t z t e n Jahren sprunghaft
gestiegene
Interesse
Büroarbeit
durch
1) 2) 3)
Die
mikroelektronischer
Büroarbeit haben
der
Erfahrungsbereich
geworden
der
Unternehmungen
Automatisierung
(3)
in
an
der
der
Rationalisierung vermeintlich
der
geringen
P o l l o c k (1964), S. 258. B i r c h a l l / H a m m o n d (1981), S. 1 f . Eine 1982/83 durchgeführte Befragung von B e t r i e b s r ä t e n im B e r e i c h der IG Metall z e i g t , daß 62% der b e f r a g t e n B e t r i e b s r ä t e in den vergangenen zwei Jahren Rationalisierungsmaßnahmen im V e r w a l t u n g s b e r e i c h wahrgenommen haben, der damit zusammen mit der R a t i o n a l i s i e r u n g der T e i l e f e r t i g u n g , der L a g e r h a l t u n g und der K o n s t r u k t i o n an der S p i t z e l i e g t . Vier F ü n f t e l der befragten B e t r i e b e planen eine w e i t e r e A u t o m a t i s i e r u n g der Büroarbeit, obgleich 81% b e r e i t s D a t e n s i c h t g e r ä t e e i n g e f ü h r t haben (vgl. IG Metall 1983, S. 13 und 18 f.).
16
Produktivität Anteil
an
des B ü r o - und V e r w a l t u n g s b e r e i c h s , dem immer noch hohen
Personal kosten
in
diesem
Bereich
vergleichsweise
niedrigen K a p i t a l a u s s t a t t u n g
der
Seite,
anderen
leistungsfähigerer vermeintlichen roarbeit
den
tendenziell
Informations-
Beitrag
dieser
u.vjn. Hinter
und
und
der
von B ü r o a r b e i t s p l ä t z e n
auf
der
einen
auf
sinkenden
Kosten
immer
Kommunikationstechnologien,
T e c h n o l o g i e n zur
dem
Humanisierung
der
Bü-
diesen und ähnlichen U r s a c h e n verbirgt
sich
der
Einfluß der anhaltenden ökonomischen K r i s e , von der kapitalistische (wie sozialistische) betroffen
Industriegesellschaften
sind. D i e
ökonomische
Betriebswirtschaftslehre die
(5). Zum
nunmehr
die nun
verstärkt thematisiert
G e m e i n - bzw. V e r w a l t u n g s k o s t e n
Erwägungen
seit
Krise,
anderen
in
steigern
das
einem
endlich
Jahrzehnt
auch
von
der
wird (4), rückt zum einen Zentrum
Krisen
den
kostenpolitischer quantitativen
wie
qualitativen Informationsbedarf des Managements zur G e w ä h r l e i s t u n g einer betriebswirtschaftlich vielleicht
e f f i z i e n t e n U n t e r n e h m u n g s f ü h r u n g . K r i s e n sind der
wichtigste
Auslöser
von
Informationspathologien
in
der
Unternehmung (6).
Dennoch
widmet
die
Betriebswirtschaftslehre
automation'
bezeichnetem
wachsende
Aufmerksamkeit,
Problemfeld obgleich
nur
diese
dem
hier
verhaltene, Disziplin
auf
mit
'Büro-
wenn
auch
eine
gewisse
Tradition in der Behandlung insbesondere die O r g a n i s a t i o n von Büroarbeit betreffenden
F r a g e n v e r w e i s e n kann (7). Erst
in jüngster
Zeit
zeichnet
sich eine Tendenz zur v e r s t ä r k t e n B e f a s s u n g mit diesem Problemfeld
ab.
A n z e i c h e n sind mehrere a n b e t r i e b s w i r t s c h a f t l i c h e n L e h r s t ü h l e n
durchge-
führte b z w . laufende F o r s c h u n g s - u n d L e h r p r o j e k t e , die für die
Organisa-
tion automatisierter bearbeitet 4) 5) 6) 7)
Büroarbeit
relvante F r a g e s t e l l u n g e n bearbeiten
bzw.
haben. Eine A u s w a h l dieser Projekte bzw. ihrer E r g e b n i s s e wird
Vgl. die von Pack/Börner (1984) und Staehle/Stoll (1984) herausgegebenen Sammelbände. V g l . Picot (1984a), S. 162. V g l . dazu Sorg (1982a). Vgl. den Ü b e r b l i c k über die F o r s c h u n g und L e h r e auf dem Gebiet der " B ü r o w i r t s c h a f t " z.B. bei Kloidt (1954), K o s i o l (1959b, 1961) und neuerdings Staehle/Sydow (i.VJ.
17
in diesem Teil der Arbeit vorgestellt werden (8). Ein weiteres Anzeichen für
die
zunehmende
Büroautomation
Befassung
der
Betriebswirtschaftslehre
ist die Tatsache, daß Lehrbücher
mit
nun häufiger
der
Ausfüh-
rungen zu diesem Problemfeld enthalten (9).
Zweck
dieses Teils
B der
Arbeit
ist
es, die Folgen der
Organisation
automatisierter Büroarbeit für die Arbeitssituation in Unternehmungen zu untersuchen. Erwiesen sich die Wirkungen der
Büroautomation auf
die
Arbeitssituation der in den Büros Arbeitenden als uneinheitlich, wäre dies ein
Indiz,
wenn auch kein empirischer
Organisationsspielräumen Vielzahl
wirtschaftlichen darauf
in
diesem
von Forschungsprojekten, Lehrstühlen
ausgewertet
speziellen
darunter
die
Existenz
von
Bevor
eine
Kontext.
auch mehrere an
betriebs-
durchgeführte Untersuchungen, in
werden,
Ergebnisse sie produziert
Beweis, für
ob
und,
wenn
ja,
welche
haben, die zur Beschreibung
der
Hinblick
empirischen Folgen der
Bürautomation für die Arbeitssituation genutzt werden können, wird ein theoretischer
Bezugsrahmen
Untersuchungsergebnisse
entwickelt,
leiten
kann.
der
die
Zunächst
Integration scheint
es
dieser jedoch
notwendig, das Problemfeld 'Büroautomation' präziser zu fassen, um auch die Analyse der Folgen der Büroautomation für die Arbeitssituation, die nur exemplarisch erfolgen kann, in das Problemfeld einordnen zu können. Die Präzisierung des Problemfeldes 'Büroautomation' erfolgt mittels einer zweistufigen
Begriffsexplikation.
Der
Explikation
des
Begriffs
'Büro-
automation* geht eine b e g r i f f l i c h e Bestimmung dessen voraus, was unter Büroarbeit zu verstehen ist.
1. Büroarbeit: Begriff und Entstehungsgeschichte "Die Arbeit ist eine Grunderfahrung menschlichen Lebens. Daß Menschen arbeiten, um ihr individuelles und das gemeinschaftliche Leben ökonomisch
8) 9)
Vgl. Abschnitt BJII und Staehle/Sydow (i.V.). Dies gilt insbesondere für Lehrbücher der Wirtschaftsinformatik (z.B. Stahlknecht 1983) und der betriebswirtschaftlichen Organisationstheorie (z.B. Krüger 1984).
18
und
kulturell
Gesellschaften
zu
sichern
und
in G e s c h i c h t e
fortzuentwickeln,
kennzeichnet
und G e g e n w a r t . Wie die M e n s c h e n
alle
arbeiten,
ist d a s E r g e b n i s der g e s e l l s c h a f t l i c h e n O r g a n i s a t i o n v o n A r b e i t . . . " Menschliche
Arbeit
teleologischen
und
gisch-politischen zweckgerichtete Erwerb
und
ausgerichtet
weist einem
Aspekt und
ist
(11H12).
geplante
(ökonomischer
Mitbestimmung
politisch-soziale
arbeit nicht stimmt
wird
- von
eröffnen Aspekt)"
Umfeld
Menschen
ausschließlich,
maschineller
auch
vollzieht
im
Büro
a l s die i n s t i t u t i o n e l l e
der und
verrichtet
die
sich
in
einem
Möglichkelten
Sozialkontakten,
ist -
der
kann
Betrieb
hauptsächlich,
(15). " D a b e i
wird
auf
Bedürfnisse
Selbst(sozial-
technisch-ökonomische,
Büroarbeit Maschinen
bewußte,
Aspekt),
verschließen
(13). D a s
Organisation
als
Umfeld, "das
Identifikation,
(10). einem
sozialpsycholo-
Arbeit
gesellschaftlicher
Aspekt)
oder
neben
einen
(teleologischer
und
und p o l i t i s c h - s o z i a l e n
Persönlichkeitsentwicklung,
und
zu
Menschliche
Handlung
individueller
psychologisch-politischer auch
Gegensatz
ökonomischen
auf
Befriedigung
technisch-ökonomischen zur
im
aber
(14).
Büro-
wenn
auch
Büro
be-
v o n M i t t e l n und M e n s c h e n
das
zur
B e a r b e i t u n g v o n D a t e n und I n f o r m a t i o n e n " (16); m a . W . a l s s o z i o t e c h n i s c h e s
10) 11) 12)
13) 14)
15) 16)
L i t t e k / R a m m e r t / W a c h t 1er ( 1 9 8 3 ) , S. 7. Vgl. dazu Staehle (1979a), Sp. 71 f. B i s h e r hat die K a t e g o r i e " A r b e i t ' - s i e h t m a n v o n e i n i g e n k r i t i s c h e n T h e o r i e a n s ä t z e n (z.B. K o u b e k 1 9 7 8 a , 1981; S t o l l 1981; P f r i e m 1983) und e r s t e n v e r h a l t e n s w i s s e n s c h a f t l i c h e n V e r s u c h e n (z.B. A n t o n i 1982) ab - kaum eine R o l l e für die betriebswirtschaftliche T h e o r i e b i l d u n g g e s p i e l t . W e n n der A r b e i t s b e g r i f f ü b e r h a u p t n ä h e r b e s t i m m t w u r d e , so w u r d e er auf s e i n e w i r t s c h a f t l i c h e D i m e n s i o n b e s c h r ä n k t (vgl. G l a e s e r 1970, S. 6 6 7 ) . S t a e h l e ( 1 9 7 9 a ) , S p . 72. D e r B e g r i f f ' B e t r i e b ' b e z e i c h n e t nicht n o t w e n d i g e r w e i s e a l l e i n in s y s t e m i n d i f f e r e n t e r F o r m e i n e P r o d u k t i o n s e i n h e i t ( G u t e n b e r g 1976), s o n d e r n k a n n a u c h den p r i v a t e n H a u s h a l t a l s " K o n s u m t i o n s b e t r i e b " ( K o s i o l 1972) u m f a s s e n . D i e E i n b e z i e h u n g d e s H a u s h a l t s e r s c h e i n t insbesondere im Zusammenhang mit der Untersuchung von B ü r o a u t o m a t i o n a n g e b r a c h t , da er im Z u g e der A u s b r e i t u n g v o n ' T e l e a r b e i t ' (z.B. F a r t h m a n n 1984, K i e s e r 1984, S c h r ö d e r 1984) n e b e n konsumtiven auch produktive Funktionen übernimmt. T e l e a r b e i t ' steht für m i k r o e l e k t r o n i s c h u n t e r s t ü t z t e F e r n a r b e i t , die u.a. in F o r m von Heimarbeit auftritt. Zur etymologischen 80. P i r k e r ( 1 9 6 2 ) , S. 6.
B e d e u t u n g d e s B e g r i f f s v g l . S z y p e r s k i ( 1 9 6 1 ) , S.
19
System
(17).
Die
weite
menschlichen A r b e i t Rede
von
Fassung
des
Arbeitsbegriffs,
der
neben
auch die maschinelle umfaßt (18), ermöglicht erst
automatisierter
Büroarbeit,
die,
eine
Beschränkung
auf
menschliche Dimension b e t r i e b l i c h e r A r b e i t u n t e r s t e l l t , keine A r b e i t
der die die mehr
wäre.
H i s t o r i s c h w i r d kaufmännische Büroarbeit von technischer Büroarbeit technisches Zeichnen) u n t e r s c h i e d e n . Zwar ist auch die z u l e t z t Form
der
(19);
im
Büroarbeit
ebenfalls
Mittelpunkt
Büroarbeit,
und
dieser
zwar
in
Automatisierungstendenzen
Arbeit der
steht
für
jedoch
die
(zJ3.
genannte
unterworfen kaufmännische
kapitalistisch-marktwirtschaftliche
Systeme t y p i s c h e n Form des B e t r i e b s , der U n t e r n e h m u n g . Dennoch können im Rahmen dieser U n t e r s u c h u n g e n t w i c k e l t e Überlegungen t e i l w e i s e auch auf ö f f e n t l i c h e B e t r i e b e und V e r w a l t u n g e n ü b e r t r a g e n w e r d e n . D a z u w ä r e jedoch
im
Einzelfall
zu
überprüfen,
inwiefern
sich
vor
allem
etwaige
U n t e r s c h i e d e in den g e s e l l s c h a f t l i c h - ö k o n o m i s c h e n Rahmenbedingungen der Büroarbeit
in diesen B e t r i e b s t y p e n auf die A n a l y s e der Bedingungen
und
Folgen der B ü r o a u t o m a t i o n a u s w i r k e n .
Zwar
ist
der
konstitutiver folgenden
vier
Ort
der
Verrichtung
Begriffsbestandteil Merkmale, will
von
(20);
Büroarbeit
ebenso
man Büroarbeit
nach
wichtig
sind
von anderen
wie
vor
ein
jedoch
die
Tätigkeiten
unterscheiden (21):
• die Beziehung der Büroarbeit zur Betriebsauf gäbe • der ausführende C h a r a k t e r der Büroarbeit
17)
18) 19) 20)
21)
Vgl. auch Curran/Mitchell (1982), Pava (1983a, b) sowie Ranney/Carder (1984) und zum B e g r i f f des soziotechnischen Systems e t w a Staehle (1973a), S. 9 f f , Sydow (1985), S. f. Vgl. dazu auch Bechmann/Vahrenkamp/Wingert (1979), S. 23. Zur A u t o m a t i o n technischer Büroarbeit d u r c h C A D / C A M - S y s t e m e v g l . z.B. Bechmann/Vahrenkamp/Wingert (1979). Auch 'Telearbeit' bzw. elektronisch unterstützte Heimarbeit v o l l zieht sich im ( p r i v a t e n ) Büro. Der B e g r i f f des Büros mag eine neue Bedeutung annehmen, wenn die B ü r o a u t o m a t i o n nicht nur die z e i t l i c h e sondern auch die r ä u m l i c h e S t r u k t u r der Büroarbeit verändert (Olson/Tasley 1983, S. 2). Vgl. Szyperski (1961), S. 81 f f .
20
• die A u s r i c h t u n g der Büroarbeit auf " g e i s t i g e O b j e k t e " • die spezifische Z w e c k s e t z u n g der B ü r o a r b e i t .
Zwar zu
weist auch Szyperski der Büroarbeit
(22),
impliziert
damit
einen b e t r i e b l i c h e n
j e d o c h n i c h t , daß
ihre
Verrichtung
Charakter an
einen
b e s t i m m t e n Ort gebunden i s t . Vielmehr benötigt Szyperski den B e t r i e b , um die Beziehung
der Büroarbeit
zur Bet riebsauf gäbe bestimmen zu
Diese Z w e c k b e z i e h u n g kann primärer die Z w e c k b e z i e h u n g wie
dies
"durch
der Büroarbeit
zur Bet riebsauf gäbe sekundärer
vor a l l e m in Industrieunternehmungen
die
Existenz
Betiebsgeschehen Büroarbeit
der
selbst
können.
wie sekundärer N a t u r sein (23). Ist
Unternehmung hervorgerufen"
und
die Regel i s t ,
das
(24).
wird
ist
Die
Zweckbeziehung
zur Bet riebsauf gäbe ist von primärer N a t u r , wenn ihr
(25),
der
Markt V e r w e r t u n g
tionsdienstleistungsbetrieben
zugeführt
sie
technisch-ökonomische
wird
(26).
In
der
Ergebnis
d i r e k t , wie dies zum Beispiel bei I n f o r m a t i o n s d i e n s t l e i s t u n g s b e t r i e b e n Fall
Art,
der
Informa-
w i r d die B ü r o t e c h n i k (insbesondere EDV) zur
"core t e c h n o l o g y " (27).
" D i e Büroarbeit w i r d als ausführende T ä t i g k e i t b e t r a c h t e t . Sie steht damit ebenso
22)
23) 24) 25)
26)
27)
wie
die
Werkstattarbeit
im Gegensatz
zu a l l e n T ä t i g k e i t e n ,
die
Szyperski (1961) faßt die ersten beiden Merkmale zum " b e t r i e b l i c h e n C h a r a k t e r " von Büroarbeit zusammen. Hier w e r d e n beide Merkmale getrennt ausgewiesen, um den ausführenden C h a r a k t e r der Büroarbeit besonders h e r a u s z u s t e l l e n , der in dem auch M a n a g e m e n t f u n k t i o n e n umfassenden V e r w a l t u n g s b e g r i f f (vgl. dazu z.B. Bloy 1962, S. 13 f f j u n t e r g e h t . Vgl. zu dieser U n t e r s c h e i d u n g auch Kosiol (1961), S. 38. Kosiol (1959a), S. 43. " D i e L e i s t u n g eines I n f o r m a t i o n s d i e n s t l e i s t u n g s b e t r i e b e s besteht in der Erzeugung, B e a r b e i t u n g und V e r a r b e i t u n g von I n f o r m a t i o n e n . Zu diesem Z w e c k v o l l z i e h t sich ihr D i e n s t l e i s t u n g s p r o z e ß in den e l e m e n t a r e n S c h r i t t e n der I n f o r m a t i o n s a u f n a h m e , I n f o r m a t i o n s v e r a r beitung und I n f o r m a t i o n s a b g a b e . Diese drei Aufgabenmerkmale s t e l l e n gemeinsam den w e s e n t l i c h e n B e s t a n d t e i l der b e t r i e b l i c h e n Z i e l s e t z u n g von I n f o r m a t i o n s d i e n s t l e i s t u n g s b e t r i e b e n d a r " ( H ö r i n g 1980, Sp. 914). Zur A b g r e n z u n g des Bürobereichs zum P r o d u k t i o n s - , D i e n t l e l s t u n g s und V e r w a l t u n g s b e r e i c h v g l . auch G a u g l e r / A l t h a u s e r / K o l b / M a l l a c h (1980), S. 20 f f . Vgl. Thompson (1967).
21
Entscheidungsaufgaben (28). Steht
erfüllen
Büroarbeit
und
in primärer
damit
Leitungsfunktionen
Zweckbeziehung
zur
ausüben"
Betriebsaufgabe,
wird ihr Produkt also unmittelbar der Markt Verwertung z u g e f ü h r t , ist sie funktional
mit
v e r g l e i c h b a r ; ist
Werkstatt-
und
Fabrikarbeit
in
ihr Verhältnis zur B e t r i e b s a u f g a b e
Industriebetrieben hingegen
sekundärer
A r t , steht sie in enger B e z i e h u n g zu M a n a g e m e n t f u n k t i o n e n , ohne solche jedoch zu umfassen.
"Für die A n a l y s e der Büroarbeit begriffsbestimmenden
Merkmals
Symbolkombinati onen Geistige
Inhalte
bezeichnet,
als
von
deren
und insbesondere für die Ermittlung müssen
eigentliches
die
geistigen
Objekt
angesehen
Symbolkombinationen
(ebenfalls
immaterielle)
werden
als
des
Inhalte
der
werden
(29).
Informationen
Grundlage
Daten
sind.
"Informationen sollen als A u s s a g e n verstanden werden, die den E r k e n n t n i s bzw.
Wissensstand
formationsbenutzer)
eines über
ein
Subjekts Objekt
(Informationssubjekt
oder
(Informationsgegenstand)
In-
in
einer
gegebenen Situation und Umwelt (Informationskontext) zur E r f ü l l u n g einer Aufgabe Subjekte
(Informationszweck) bezogen
und
verbessern. Informationen
zweckorientiert
definiert"
sind
(30).
damit
auf
Informationen
werden kurz a l s z w e c k o r i e n t i e r t e s Wissen bezeichnet (31). Geistiger
Inhalt
bzw. Informationen als eigentliches Objekt der Büroarbeit bedeutet
jedoch
nicht, daß Büroarbeit ausschließlich oder a u c h nur überwiegend
'geistige
A r b e i t ' oder K o p f a r b e i t ' ist (32). Eher kann sie "als ein spezifischer 28)
29) 30) 31) 32)
Typ
S z y p e r s k i (1961), S. 90; den überwiegenden R o u t i n e c h a r a k t e r der Büroarbeit a l s wesenbestimmendes Definitionsmerkmal betont z.B. a u c h R a u c h (1982), S. 45; P a v a (1983a), S. 129 f. S z y p e r s k i (1961), S. 91; vgl. auch R a u c h (1982), S. 45; K r ü c k e b e r g (1983), S. 96 f. S z y p e r s k i (1980a), Sp. 904. Vgl. dazu Wittmann (1959), S. 14. K o s i o l (1961) weist zu Recht darauf hin, daß das Merkmal der geistigen Tätigkeit nicht überbetont werden sollte: "Der o b e r f l ä c h l i c h e G e g e n s a t z von K o p f - und Handarbeit darf keinesfalls auf den U n t e r s c h i e d von B ü r o - und Werkstattarbeit übertragen oder etwa gleichgesetzt w e r d e n " (S. 14). Zum einen kann a u c h W e r k s t a t t oder Fabrikarbeit durch einen hohen Anteil von Kopfarbeit gekennzeichnet sein, zum anderen gibt es B ü r o a r b e i t , die fast ausschließlich Handarbeit' verlangt (z.B. Dateneingabe am D a t e n s i c h t g e r ä t ) . " I n f o r m a t i o n e n sind nur handhabbar, w e n n man
22
manueller
Arbeit
verbunden
mit
Schritten geistiger
Arbeit"
bezeichnet
werden (33). Ungeachtet
dessen,
Betriebsauf gäbe Produktion
in
steht,
welcher ist
der
Zweckbeziehung
primäre
Zweck
Büroarbeit
von
Büroarbeit
von Informationen im weitesten Sinne. Informationen
empfangen,
gespeichert,
verarbeitet
und
zur
weitergegeben
die
können
werden
(3*0.
Analog dem materiellen Produktionsprozeß kann auch die Produktion von Informationen
in die
Phasen
Input-Transformation-Output
unterschieden
werden, wobei der Informationsspeicherung und -Verarbeitung sowie der Kommunikation
der
Information
formationsverarbeitung vollständig
von
Verarbeitung
der
- oder
oder
EDV
zentrale
Produktion
Bedeutung
von
Informationen
übernommen werden, deren
Produktion
- von Daten
zukommt.
In-
kann
nicht
Funktion auf
beschränkt
ist
die
(35). Die
beiden letztgenannten Merkmale der Büroarbeit, ihr Inhalt und ihre Phasen bzw. Teilfunktionen, integriert Automatisierungstendenzen electronic
manipulation
immateriell-abstrakter
Zuboff vor dem Hintergrund
zu of
Charakter
der
Forderung,
symbols"
(36)
Büroarbeit zu
umfassender als
begreifen,
"the deren
(¡.S.v. "computer-mediated work") einen
tendenziellen Sinnverlust der Arbeit impliziert.
Büroarbeiten
werden
überwiegend von Büroangestellten ausgeführt
(37).
Fortsetzung Fußnote 32: gleichzeitig den Informationsträger physisch handhabt. Büroarbeit hat damit notwendigerweise einen erheblichen Anteil physischer Arbeit"(Brinckmann/Grimmer/Jungesblut/Karlsen/Lenk/Rave 1981, S. 119). Dieser Anteil nimmt im Zuge der Büroautomation jedoch ab und beschränkt sich schließlich auf die Operationen am Datensichtgerät. 33) 34)
35) 36) 37)
Brinckmann/Grimmer/Lenk/Rave (19710, S. 30. Detaillierte Auflistungen von Büroarbeiten finden sich z.B. bei Jaeggi/Wiedemann (1966), S. 98; Schiefer (1969), S. 13; Schulze (1969), Sp. 346; Uhlig/Faber /Blair (1979), S. 13; Gaugler/Althauser/Kolb/Mallach (1980), S. 23 ff.; Birchall/Hammond (1981), S. 5. Vgl. auch Heibey/Lutterbeck/Töpel (1979), S. 269. Zuboff (1982a), S. 67 und S. 70. Im anglo-amerikanischen Sprachraum werden Büroangestellte als 'white collar workers' bezeichnet und neuerdings von 'knowledge workers' unterschieden, die dem Management zugerechnet werden sollten (vgl. Ruch/Ruch 1982, S. 1 f.).
23
Vereinzelt
werden
bezeichnet
(38),
Büroangestellte
operativen
Charakter
nicht
denn z u m e i n e n weist auf
und g l e i c h t
u n z u t r e f f e n d als Büroarbeit
'Büroarbeiter'
ex d e f i n i t i o n e
d a r i n W e r k s t a t t - und
einen
Fabrikarbeit.
A u c h w i r d o f t eine T e n d e n z zur T a y l o r i s i e r u n g ' der B ü r o a r b e i t
konstatiert
(39), d i e diese A r b e i t j e n e r noch mehr a n g l e i c h e n w ü r d e . K o c k a weist Recht
darauf
Gruppe
der
Arbeitern anderen
hin,
daß
Bezahlung,
Angestellten
mehr
Tätigkeit
variieren
und
Status
Angestellte
Lohnarbeiter
gesehen
Arbeitern
denn a u c h
ist
(41).
klassenanalytisch Die
mehr
innerhalb
der
Angestellten
und
Büroangestellten.
Zum
als z w i s c h e n
(40). D i e s g i l t a u c h f ü r d i e G r u p p e der werden
korrekt
Differenzierung
zu
als
von
(angestellte)
Angestellten
sozial-versicherungsrechtlichen
und
Ursprungs
als s o z i o l o g i s c h b e g r ü n d e t (42). Für d i e G r u p p e der A n g e s t e l l t e n , die oben b e s c h r i e b e n e B ü r o a r b e i t e n a u s f ü h r e n , scheint eine b e g r i f f l i c h e schließlich
auch
deshalb
ungerechtfertigt,
Angestellten-Unterschied Angestellten
nicht
zurückgetreten
Strukturierung
zu
nur
weil
im
sein
der
Abgrenzung
Arbeiter-
Selbst Verständnis
scheint,
sondern
auch
und vieler
"für
und E r k l ä r u n g p o l i t i s c h e n V e r h a l t e n s . . . w e n i g e r
die
wichtig
(ist), als er zu sein p f l e g t e " (43).
Obwohl
deshalb
vorzuziehen
der
wäre,
Begriff wird
des B ü r o a r b e i t e r s
im
folgenden
v e r w e n d e t , w e i l er g e b r ä u c h l i c h e r
der
dem des Begriff
Büroangestellten 'Büroangestellte(r)'
i s t . Daneben w i r d i n dieser
Arbeit
von
B e t r o f f e n e n d i e R e d e sein. B e t r o f f e n e sind O r g a n i s a t i o n s m i t g l i e d e r , die i n Mangel- und/oder
Konfliktsituationen
technisch-organisatorische
38)
39) 40) 41) 42) 43)
Gestaltung,
befürchten die
müssen, daß sie
regelmäßig
weder
durch
durch
sie
So z.B. Hummel (1926), M ü l l e r (1959), S c h i e f e r (1969), B r i e f s (1978) und O e g e r l i A J d r i s (1981), H a e f n e r (1984). J a e g g i / W i e d e m a n n (1966) s t e l l e n f e s t , daß sich B ü r o a n g e s t e l l t e z u w e i l e n selbst so b e z e i c h n e n (S. 114). V g l . z.B. K i r s c h (1973), B r a v e r m a n (1977), B r i e f s (1978), G a i t a n i d e s / S t a e h l e / T r e b e s c h (1978), G r e g o r y / N u s s b a u m (1982) und Rolf (1983). V g l . K o c k a (1981), S. 116 f f . V g l . z.B. Braun (1964), K a d r i t z k e (1975). "Angestellter ist, wer Angestelltenversicherungspf lichtig ist" ( H e y d e 1931, S. 50; z i t . nach K o c k a 1981, S. 203). K o c k a (1981), S. 225.
24
initiiert in
w i r d und an der sie zumeist auch nicht p a r t i z i p i e r e n ,
ihrer
Bedürfnisbefriedigung
beeinträchtigt
im
Rahmen
des
unmittelbar
Arbeitsprozesses
werden.
U R F O R M E N DER
ARBEITSTEILUNG
GESELLSCHAFTLICH-ÖKONOMISCHE H a n d w e r k s - und später iTidustTlebetriebe ( W e r k s t a t t - u n d F a b r i k arbeit) I
"
BETRIEBLICHE
ARBEITSTEILUNG
VerwaiTungsbetriebe ( B ü r o a r b e i t )
ARBEITSTEILUNG
Büroarbeit in sek. Zweckbez.
Fabrikarbeit in p r i m . Z w e c k beziehung
Büroarbeit in primärer Z w e c k beziehung
Management
Abb. 1:
Management
U n t e r s c h i e d l i c h e A r t e n von Büroarbeit als Ergebnis historischen Prozesses der O r g a n i s a t i o n von A r b e i t
Büroarbeit
ist - wie jede Form b e t r i e b l i c h e r
historischen Teilung.
- das Ergebnis einer
E n t w i c k l u n g der O r g a n i s a t i o n von A r b e i t , insbesondere ihrer
Die
Entstehen
Arbeit
gesellschaftlich-ökonomische
von
Büroarbeit
mit
Arbeitsteilung
primärer
führte
Zweckbeziehung
Abb.
stehende Büroarbeit
1). D i e
Entstehung
Folge b e t r i e b l i c h e r
und
Ausweitung
von
Be-
Betriebs-
Arbeitsteilung Büroarbeit
zum
zur
t r i e b s a u f g a b e , während die in einer sekundären Beziehung zur aufgabe
eines
ist
mit
(vgl.
primärer
Z w e c k b e z i e h u n g ist eng mit der Entstehung und Ausdehnung des t e r t i ä r e n Sektors
verbunden. Zu
schaftlich-ökonomischer aufgabe
unmittelbar
staatlichen Entstehung aufgabe.
den ersten O r g a n i s a t i o n e n , die in Arbeitsteilung durch
Verwaltungen. von Büroarbeit Historisch
geht
entstanden
Büroarbeit Von
größerem
in sekundärer ihre
erfüllt
und
deren
wurde,
Interesse
ist
Zweckbeziehung
Entstehung
auf
Folge
die
gesell-
Betriebs-
gehören
die
jedoch
die
zur
Betriebs-
Absicht
der
25
B e t r i e b s l e i t u n g z u r ü c k , die F u n k t i o n e n der Planung und K o n t r o l l e aus der Produktion dafür
auszugliedern
qualifiziertem
gesonderte
Ort
und an einem gesonderten
Ort
mit
Personal ( A n g e s t e l l t e ) zu k o n z e n t r i e r e n
war das H a n d e l s - und F a b r i k k o n t o r
besonders
(44). Dieser
des 19. J a h r h u n d e r t s ,
in dem die A n g e s t e l l t e n ("Handlungsgehilfen" und "Privatbeamte") neben den Aufgaben
des
E i n - und V e r k a u f s sowie der
Kontrollfunktionen ihrem K e r n nicht
übernahmen, die denen des h e u t i g e n
eine
Zeit) begrenzten
Ursache
für
PlanungsManagements
unähnlich sind (45). Daß es sich bei diesen
um T ä t i g k e i t e n mit r e l a t i v geringer einiger
Buchhaltung
die
"Rationalisierungslücken"
Produktivität
immer des
wieder
konstatierten
Bürobereichs
in
Funktionen
und (zumindest
Rationalisierungsmöglichkeiten
und
bis vor
h a n d e l t , ist
mit
Produktivitäts-
und
gegenüber
der
materiellen
P r o d u k t i o n (46).
44) 45)
46)
Vgl. z.B. Braverman (1977), S. 225 f f , H a r t m a n n (1981), 5. 16 f f . Diese F e s t s t e l l u n g t r i f f t auch Braverman (1977), S. 225. Sie t r i f f t vor a l l e m auf die damals noch k l e i n e Gruppe der ' P r i v a t b e a m t e n ' zu. Vgl. z.B. schon K a l v e r a m (1929), S. 248; Neuloh (1966), 5. 127; sowie Szyperski (1974), insbesondere S. 462 ff. Der "Rationalisierungsrückstand" wurde für den Dienstleistungsbereich a l l g e m e i n schon von C l a r k und F o u r a s t i e , f r ü h e n A p o l o g e t e n der These von der p o s t i n d u s t r i e l l e n G e s e l l s c h a f t , k o n s t a t i e r t (vgl. Berger/Offe 1980, S. 48). Seit einigen Jahren geistert die V o r s t e l l u n g durch die L i t e r a t u r zur B ü r o a u t o m a t i o n , daß die P r o d u k t i v i t ä t s s t e i g e r u n g in der m a t e r i e l l e n P r o d u k t i o n seit der J a h r h u n d e r t w e n d e zwischen 1000 und 1500% b e t r a g e n habe, im B ü r o - und V e r w a l t u n g s b e r e i c h hingegen nur 40 oder maximal 150% (vgl. z.B. O l y m p i a o.J.; R e i c h w a l d 1979, S. 173; Staudt 1980, S. 423; Rauch 1982, S. 41; Voigtländer 1983, S. 142). Obwohl der P r o d u k t i v i t ä t s v o r s p r u n g der m a t e r i e l l e n P r o d u k t i o n gegenüber dem B ü r o - und V e r w a l t u n g s b e r e i c h vom G r u n d s a t z her nicht b e s t r i t t e n werden kann, v e r e i n f a c h t eine solche Gegenüberstellung das B i l d . Erstens liegen bis heute keine zuverlässigen V e r f a h r e n zur Messung der P r o d u k t i v i t ä t von B ü r o a r b e i t vor (vgl. A b s c h n i t t DJ.3J)J. Z w e i t e n s entstanden B ü r o a r b e i t e n o f t , indem d i e j e n i g e n A r b e i t e n vom Arbeitsprozeß abgespalten wurden, die als schwer rationalisierbar galten. "Der hohe Produktivitätszuwachs im P r o d u k t i o n s b e r e i c h k o n n t e nur auf K o s t e n des geringen Zuwachses im Bürobereich gewonnen werden" (Brinckmann/Grimmer/ J u n g e s b l u t / K a r l s e n / L e n k / R a v e 1981, S. 122; v g l . auch Pfeif f e r / D ö h l 1982, K u b i c e k 1984a).
26
Büroarbeit
e n t s t e h t j e d o c h nicht nur d u r c h A b s p a l t u n g von P l a n u n g s - und
Kontrollfunktionen,
die
duktionstätigkeiten
erfüllt
ursprünglich wurden,
im
und
Zusammenhang
deren
Zentralisation
sondern auch d u r c h die D e l e g a t i o n u r s p r ü n g l i c h d u r c h den
mit
Pro-
in
Büros,
Unternehmer
selbst e r l e d i g t e r A u f g a b e n (47):
"Der D e l e g i e r u n g der U n t e r n e h m e r f u n k t i o n e n und - t ä t i g k e i t e n Von oben" entsprach die A b s p a l t u n g solcher " v e r w a l t e n d e r ' T e i l f u n k t i o n e n auf a l l e n Ebenen des B e t r i e b e s " (48).
Die ' D e l e g a t i o n s t h e o r i e ' a l l e i n e r k l ä r t a l l e r d i n g s nicht
die Herausbildung von
Büroarbeit
h i n r e i c h e n d . "Wenn auch in a l l e n A n g e s t e l l t e n f u n k t i o n e n
-
f a l l s man so w i l l und hinter eine genügende Anzahl von V e r m i t t l u n g s s t u f e n zurückfragt
- e t w a s von einer ehemaligen U n t e n e h m e r f u n k t i o n zu
finden
sein mag, so ist doch z u g l e i c h auf z w e i andere Entstehungsgrundlagen der A n g e s t e l l t e n f u n k t i o n e n h i n z u w e i s e n " (49). Neben der A b s p a l t u n g "ehemals vielseitiger,
zusammengesetzter
Arbeiterfunktionen"
werden
w i s s e n s c h a f t l i c h u n g der T e c h n i k , die E n t w i c k l u n g und p a r t i e l l e
die
"Ver-
Aufhebung
der K o n k u r r e n z , die s t a a t l i c h e n I n t e r v e n t i o n e n (genannt, die) b e t r i e b l i c h e Verhaltensweisen strialisierung
( v e r l a n g t e n ) , die im K l e i n b e t r i e b am A n f a n g der
nicht
oder
doch
nur
in
sehr
formaler
Weise
Indu-
vorhanden
w a r e n " (50).
Die
Darstellung
der
Entstehungsgeschichte
der
Büroarbeit
und
ihrer
O r g a n i s a t i o n und Technisierung f o l g t dem D r e i - S t u f e n - M o d e l l Bahrdts (51), das
47)
48) 49) 50) 51)
in
enger
Anlehnung
an
die
historische
Entwicklung
der
D i e ' D e l e g a t i o n s t h e o r i e ' ist von Croner (1954, S. 34 f f j f o r m u l i e r t worden. Einen Ü b e r b l i c k über E n t s t e h u n g s t h e o r i e n der Anges t e l l t e n s c h a f t gibt z.B. Neuloh (1966), S. 44 f f . K o c k a (1981), S. 48. K o c k a (1981), S. 46 K o c k a (1981), S. 46 f . V g l . zum folgenden Bahrdt (1972), S. 40 f f . N e u l o h (1966, S. 128) unterscheidet - ohne eine A n a l o g i e zur E n t w i c k l u n g in der m a t e r i e l l e n P r o d u k t i o n e x p l i z i t zu betonen - vier Phasen: das handschriftlich arbeitende Büro, das m e c h a n i s i e r t e B ü r o , das t e c h n i s c h - k o m b i n a t i v e Büro und das e l e k t r o n i s c h a r b e i t e n d e Büro.
27
Arbeitsorganisation
in
der
materiellen
Produktion
die
Periode
"vorindustrieller" Formen der Büroarbeit und die "Manufakturperiode" der Büroarbeit von der Periode der Technisierung der Büroarbeit mit H i l f e der EDV
unterscheidet.
Diese
dritte
"Industrialisierung" der Büroarbeit
Periode,
die
Bahrdt
bezeichnet, bereitet den Weg für
als die
Büroautomation, auf die im nächsten Abschnitt zurückzukommen sein wird.
(1)
"Vorindustrielle" Formen der Büroarbeit
Während
in
der
Arbeitsteilung
materiellen
Produktion
sehr
früh
eine
weitgehende
und Technisierung die Arbeitsweise bestimmt, ähnelt
das
Fabrikkontor hinsichtlich der Arbeitsorganisation noch lange einem kleinen Handwerksbetrieb: "Die einzelnen Funktionen waren voneinander geschieden, und jede verkörperte eine Rangklasse, deren Privilegien von der nächst niederen aufs strengste beachtet wurden. Die Gesamtheit der Angestellten eines der Kontors bildeten eine s t r a f f e hierarchische Ordnung, in der Buchhalter eine ähnliche Position einnahm wie der Angestellte in einer Werkstatt. Trotz aller Unterschiede der Bürotätigkeiten: sie waren nicht in der Weise spezialisiert, daß derjenige, der sie ausübte, auf Lebenszeit an sie gebunden blieb. Die einzelnen Beschäftigungen bauten sich sinnvoll aufeinander a u f , so daß der einzelne Angestellte im Laufe der Jahre allmählich von Stufe zu Stufe aufrücken konnte. Es gab keine grundsätzlichen Barrieren, an denen der weitere Aufstieg eines Angestellten scheitern mußte, weil er nur über eine betimmte einseitige Ausbildung verfügte oder sich in einer bestimmten Weise spezialisiert hatte. Überhaupt bedeutete der Entschluß, in ein Kontor einzutreten, keineswegs, daß sich das ganze Berufsleben im Angestellenverhältnis abspielen mußte. Es gab nicht nur Aufstieg vom Botenjungen zum Buchhalter, sondern auch vom Buchhalter bis zum Mitinhaber" (52).
Die
berufliche
angelegt;
er
Qualifikation
war
entweder
des selbst
'Kaufmanns' Unternehmer
Angestelltem Management funkt i onen delegiert:
52)
Bahrdt (1972), S. 40.
war
entsprechend
oder
ihm
wurden
breit als
28
" D i e B ü r o a n g e s t e l l t e n der U n t e r n e h m e n des f r ü h e n 19. J a h r h u n d e r t s können im ganzen gesehen eher als die V o r f a h r e n des modernen professionellen Managements g e l t e n , als daß sie als V o r l ä u f e r der h e u t i g e n K a t e g o r i e der A n g e s t e l l t e n erscheinen" (53).
Das b e t r i e b l i c h e Unternehmers blieb
diese
Informationssystem
zugeschnitten
war
(54). Bis
"vorindustrielle"
noch ganz auf
ins
späte
Organisationsform
die Person des
19. Jahrhundert der
" D i e A u f g a b e des K o n t o r s selbst, die Formen der
Büroarbeit
konnten"
Büroorganisation
(55).
Ein
vollzieht
tiefgreifender
sich
erst
Trend
zum
Großbetrieb
bei
gleichzeitig
sowie
eine
Fortsetzung
des
Prozesses
gleichzeitiger
Technisierung
Schreibmaschinen
und
Organisationsform
der
anderen
entstehen
Wandel
zwischen
1890
'spezialisiert'
dieser und
steigendem
Form
1910, als
Arbeitsteilung
Büroarbeit
mit
die
als
bei
Hilfe
von
eine
neue
Büromaschinen
Bahrdt
der der
Verwaltungsbedarf
betrieblicher
einfachen
läßt,
erhalten.
Informationsverarbeitung
w a r e n v i e l zu v i e l f ä l t i g , als daß sie im Sinne der P r o d u k t i o n werden
hinein
"Vorzimmerbüro"
b e z e i c h n e t , aber e b e n f a l l s zu den v o r i n d u s t r i e l l e n Formen der
Büroarbeit
zählt (56).
Charakteristische
Merkmale dieser Form der O r g a n i s a t i o n der
Büroarbeit
sind: voneinander g e t r e n n t e und b e g r e n z t e L a u f b a h n e n Erfordernis
bestimmter
E r r e i c h e n höherer
formaler
Mindestqualifikationen
für
das
Hierarchieebenen
E i n g l i e d e r u n g des Büros in die B e t r i e b s h i e r a r c h i e Aufrechterhaltung
der
Kommunikation
zwischen
den
einzelnen
Hierarchieebenen durch Büroangestellte zum
Großteil
zum
Abschluß
oder
zumindest
zum
Teilabschluß
kommende A r b e i t s p r o z e s s e ( f u n k t i o n a l e A b t e i l u n g s b i l d u n g , D e p a r t e ment alisierung)
53) 5Ii) 55) 56)
Braverman (1977), S. 225. Vgl. P i r k e r (1963), S. 66. P i r k e r (1963), S. 66. Vgl. Bahrdt (1972), S. H3 f f .
29
kleinbetrieblicher
Charakter
Vergleich zum Fabrikkontor Verwaltungsorganisation
des
Vorzimmerbüros,
s c h o n mehr a l s T e i l
obwohl
einer
es
im
umfassenden
denn als zentrale Leitungsstelle
anzusehen
ist.
Die
erste Mechanisierung
der B ü r o a r b e i t
durch den E i n s a t z von
und R e c h e n m a s c h i n e n
i s t , s o B a h r d t , f ü r d i e F o r m der
dieser
recht
Periode
Periode
als
"vorindustriell"
nachfolgenden ermöglichte
noch
soll
"industriellen"
erst
die
kaufmännischen Vordergrund
unbedeutend
Tätigkeiten,
Die
Arbeitsorganisation Bezeichnung
keinesfalls implizieren, exakt
Abspaltung
standen,
(57).
getrennt
rein
wie
noch
daß
werden
verwaltender
sie
in
Schreib-
sie
kann.
Arbeiten dieser
und der s p r u n g h a f t e V e r m e h r u n g
rein
dieser von
der
Jedoch von
den
Periode
im
ausführender
B ü r o a r b e i t e n u m f a n g r e i c h e R a t i o n a l i s i e r u n g s b e m ü h u n g e n in der F o r m einer " I n d u s t r i a l i s i e r u n g " der
(2)
D i e " M a n u f a k t u r p e r i o d e " der
Den "vorindustriellen" Weg z u r zuerst
F o r m e n der
Büroarbeit
Büroarbeit folgt
e i n e P e r i o d e auf
" I n d u s t r i a l i s i e r u n g " der B ü r o a r b e i t , die B a h r d t ob der in
der
Fabrik
"Manufakturperiode" folgenden
57)
Büroarbeit.
erprobter
bezeichnet.
Formen Diese
der
Periode
Arbeitsorganisation beschreibt
dem
Übernahme
Bahrdt
als mit
Worten:
Vgl. Bahrdt (1972), S. 47. Zu einer kompetenten Analyse arbeitsorganisatorischer Wirkungen verschiedener Büromaschinen vgl. z u d e m P i r k e r (1962), S. 31 ff. und K o c h (1978), S. 60 ff. D i e S c h r e i b m a s c h i n e ist i.G.z. ihrer B e z e i c h n u n g u n d i.G.z. der R e c h e n m a s c h i n e k e i n e M a s c h i n e im e i g e n t l i c h e n S i n n e , s o n d e r n e i n W e r k z e u g . " D e r G r u n d d a f ü r , d a ß ( a u c h ; J . S J die R e c h e n m a s c h i n e t r o t z i h r e s im P r i n z i p r e v o l u t i o n i e r e n d e n C h a r a k t e r s , d i e e r s t e B ü r o m a s c h i n e z u s e i n , die d i e s e n N a m e n a u c h w e i t g e h e n d v e r d i e n t , keine b e m e r k e n s w e r t e n U m w ä l z u n g e n des A r b e i t s a b l a u f e s zur F o l g e h a t t e , ist d a r i n z u s u c h e n , d a ß s o gut w i e s ä m t l i c h e R e c h e n s c h r i t t e s o e n g mit a n d e r e n A r b e i t s e l e m e n t e n v e r k n ü p f t w a r e n , d a ß e i n e A b t r e n n u n g u n m ö g l i c h w a r " ( H a r t m a n n 1 9 8 1 , S. 19).
30
"Neben den z a h l r e i c h e n 'Vorzimmerbüros', die meist e r h a l t e n b l e i b e n , finden wir nunmehr auch große Bürosäle, in denen zahlreiche Arbeitskräfte unter der Aufsicht von Vorgesetzten routinemäßige T e i l a r b e i t e n a u s f ü h r e n . Die s t a r k e A r b e i t s t e i l u n g s t e i g e r t , ä h n l i c h w i e in der von Adam Smith beschriebenen N a d e l f a b r i k , die E f f e k t i v i t ä t der E i n z e l l e i s t u n g . A l l e r d i n g s w i r d der A r b e i t e n d e o f t hoffnungslos in den Dämmerzustand der R o u t i n e und damit in eine s u b a l t e r n e G l e i c h g ü l t i g k e i t gestoßen. D i e Zusammenfassung einer großen Zahl von A r b e i t s k r ä f t e n in einem Raum e r l e i c h t e r t aber w i e d e r u m die B e a u f s i c h t i g u n g , die nun w i c h t i g e r w i r d . Und so entsteht fast das gleiche B i l d , w i e wir es aus den Beschreibungen der M a n u f a k t u r e n des 18. und beginnenden 19. J a h r hunderts kennen" (58).
Die M a n u f a k t o r p e r i o d e zeichnet sich d u r c h eine zunehmende Trennung der Büroarbeit
im
fachbezogene
Zuge des v e r s t ä r k t e n
Einsatzes von Schreibmaschinen
Sachbearbeitertätigkeiten
einerseits
und
fachlich
in
indif-
f e r e n t e S c h r e i b t ä t i g k e i t e n a n d e r e r s e i t s aus (59).
Markt ökonomische sind
u.a.
Voraussetzungen
die
Marktinformationen, Verkaufs,
der
Periode die
der
Büroorganisation
Verfügbarkeit
besserer
Bedeutungszuwachs des unpersönlichen
Entwicklungen,
kaufmännischer
dieser
Produktstandardisierung,
die
Tätigkeiten
den bei
Trend
zur
gleichzeitiger
Verringerung Zunahme
E i n - und klassischer
ausführender
B ü r o a r b e i t e n v e r s t ä r k e n (60). Die Vorzimmerbüros bleiben j e d o c h nicht nur zumeist
erhalten,
es e n t s t e h e n sogar
neue, da immer
wieder
Aufgaben
a n f a l l e n , die nicht sogleich m a n u f a k t u r m ä ß i g organisiert werden können.
Die
manufakturmäßige
Organisation
der
Büroarbeit
bleibt
nicht
ohne
Folgen für die A n g e s t e l l t e n :
" D i e v e r k l e i n e r t e n A u s s c h n i t t e aus dem b ü r o k r a t i s c h e n Gesamtprozeß, die der einzelne A n g e s t e l l t e in den Großbüros b e a r b e i t e t , v e r g e g e n w ä r t i g e n in der Regel nicht mehr den Funktionszusammenhang: den K r e i s l a u f der H i e r a r c h i e . Es ist nicht nur die von der f o r t s c h r e i t e n d e n A r b e i t s t e i l u n g v e r u r s a c h t e K l e i n h e i t des A u s s c h n i t t s , die sein B l i c k f e l d v e r e n g t . Es liegt auch nicht a l l e i n an der Halbnarkose der M o n o t o n i e , in die ihn die
58) 59) 60)
Bahrdt (1972), S. 47 f . Vgl. Braun (1963), S. 194. Vgl. dazu H a r t m a n n (1981), S. 17 f .
31
V i r t u o s i t ä t der R o u t i n e v e r s e t z t , sondern auch an der T a t s a c h e , daß die eigentlichen Funktionszusammenhänge, die Arbeitsprozesse selbst, z e r s c h n i t t e n , nicht nur g e t e i l t sind. Daß sie in Wahrheit doch wieder irgendwo zusammengeknüpft werden und daß es Menschen g i b t , die sie übersehen, ist für den subalternen A n g e s t e l l t e n belanglos, denn diese Verknüpfung w i r d von V o r g e s e t z t e n b e s o r g t , die ihm l e d i g l i c h als A u f s i c h t s p e r s o n e n begegnen. Aus diesem Grund ist auch sein V e r h ä l t n i s zur H i e r a r c h i e ein ganz anderes, als es im V o r z i m m e r b ü r o noch m ö g l i c h w a r . . . . D i e H i e r a r c h i e zieht sich nicht aus dem A l l t a g z u r ü c k . Im G e g e n t e i l , die V o r g e s e t z t e n sind mehr als vorher gezwungen, in ihrer V o r g e s e t z t e n e i g e n s c h a f t in Erscheinung zu t r e t e n " (61).
Besonders
die
zentralisiert. fördert
Schreibarbeit
Ebenso
auch
Diktiergeräte) Jedoch
hier
Form
notwendige
wurde der
solchen
dem
Entwicklung
Arbeitsorganisation für
deren
ist
(62),
Büroarbeit
(insbesondere ohne
Verwirklichung
weniger
Streben
Groß(raum-)büros
"vorindustrieller"
technologische der
Büroarbeiten
vielmehr
in
Periode
Voraussetzung
dieser als
in
die
diese
Zentralisation nikeinsatzes
wie
des
eine
Folge
Managements
daß
sie
wäre.
Die
des
Tech-
nach
einer
K o n t r o l l e über den A r b e i t s p r o z e ß zuzuschreiben (63).
"Im ganzen gesehen war die B ü r o t e c h n i k Ende der z w a n z i g e r Jahre t r o t z L o c h k a r t e n a n l a g e n nicht w e s e n t l i c h über die h e r k ö m m l i c h e n V e r f a h r e n hinausgekommen. Die L o c h k a r t e war nur ein H i l f s m i t t e l des Standardbüros und nicht ein s t r u k t u r b e s t i m m e n d e r F a k t o r " (64).
Zusammenfassend dadurch Männer)
kennzeichnen,
zu
63)
64)
daß
die
tragen
hatten,
in
den
zu
Periode der
Büros
Beschäftigten
erfüllen
während
die
und
Büroarbeit (zumeist
administrative
Manufakturperiode
der
b e r e i t s d u r c h t a y l o r i s t i s c h e A r b e i t s f o r m e n gekennzeichnet
ist,
von denen zumeist 61) 62)
sich die " v o r i n d u s t r i e l l e "
Managementauf gaben
Verantwortung Büroarbeit
läßt
F r a u e n b e t r o f f e n sind. Der
T r e n d zur
Taylorisierung
Bahrdt (1972), S. 49. V g l . h i e r z u die A r g u m e n t a t i o n von Bahrdt (1972), S. 53; zur historischen E n t w i c k l u n g der O r g a n i s a t i o n der Schreibarbeit v g l . H a g e n k ö t t e r (1961), S. 37 f . Vgl. zu diesem Argument a l l g e m e i n C l e g g / D u n k e r l e y (1980), und unter Bezugnahme auf die m a n u f a k t u r m ä ß i g e O r g a n i s a t i o n der Büroarbeit Bechmann/Vahrenkamp/Wingert (1979), S. 52. Neuloh (1966), S. 131 f .
32
und Feminisierung der Büroarbeit setzt sich auch ab den 50er Jahren mit der
Einführung
qualitativen
der
EDV
Sprung zur
f o r t . Bahrdt
sieht
hierin
den
entscheidenden
eigentlichen "Industrialisierung"
der
Büroarbeit
(65). (3)
Die "Industrialisierung" der Büroarbeit
Bahrdt
macht
den
Manufakturperiode HollerithEDV.
Beginn
der
dieser
Büroarbeit
und Powersmaschinen
Diese
Maschinen
routinemäßigen
Periode, anschließt,
die
nahtlos
an
dem
f e s t , den eigentlichen
ermöglichen
es
erstmals,
an
die
Einsatz
von
Vorläufern
"eine
Fülle
Einzelbearbeitungen zu einem mechanischem Prozeß
der von zu-
sammenzufassen" (66). Hinzu t r i t t die von Brandt et al. herausgearbeitete "explizit
organisationstechnologische
Wirkung der EDV, die sie von allen
bisherigen Technologien abhebt. Sie dient nicht allein der Bearbeitung von Informationen, vorhandene
sondern
setzt
sie
Informationssysteme
in
Beziehung
zueinander,
und
ermöglicht
auf
organisatorische
Verbindung
von
arbeitsprozeß-
prozeßbezogenen
Informationsflüssen"
integriert
dieser
und
Basis
die
entscheidungs-
(67). Dennoch verbleiben
Automa-
tionslücken, die durch neuartige Tätigkeiten wie Lochen, Operation und Programmierung gefüllt werden müssen.
Bahrdt verwendet den Begriff der Industrialisierung bewußt, um auch für diese Periode die Parallelität der Entwicklung zur materiellen Produktion zum Ausdruck
zu bringen (68). "Unter
einen
Wandlungsprozeß
wenn
sie
bestimmte
in
einer
Weise
der
der
Industrialisierung
kooperativen
bestimmten
Weise
Rationalisierung
verstehen
A r b e i t , den diese rationalisiert beschreibt
wird" Bahrdt
wir
durchläuft, (69). mit
Die Hilfe
folgender vier konstitutiver Merkmale (70):
65) 66) 67) 68) 69) 70)
Vgl. Bahrdt (1972), S. 68. Bahrdt (1972), S. 68. Brandt/Kündig/Papadimitriou/Thomae (1978), S. 105. Zur Kontroverse um diese "Analogie-These" vgl. Abschnitt BJ.2.b). Bahrdt (1972), S. 21 Vgl. Bahrdt (1972), S. 21.
33
1«
A r b e i t s t e i l u n g zur E r z i e l u n g eines o p t i m a l e n
2.
Akkumulation
von
Arbeitskräften
in
Arbeitsergebnisses
Betrieben,
deren
Ordnung
w e g e n der G r ö ß e einer i n s t i t u t i o n a l i s i e r t e n O r g a n i s a t i o n bedarf 3.
V e r w e n d u n g von M a s c h i n e n Zusammenführung organisatorische
zuvor
geteilter
Arbeit
durch
technische
Integration.
Im G e g e n s a t z zu den A p o l o g e t e n der p o s t i n d u s t r i e l l e n G e s e l l s c h a f t Clark,
Fourastie,
Porat,
A u s d e h n u n g der B ü r o a r b e i t
Trist),
die
ihre
Entwicklung
u.a.
(Bell,
mit
der
b e g r ü n d e n , wird hier die These v e r t r e t e n ,
ein v e r m e i n t l i c h w i c h t i g e r Sektor der n a c h i n d u s t r i e l l e n G e s e l l s c h a f t industrialisiert
und
daß
selbst
wird (71). organisatorische Einbettung und daran beledigte Disziplinen
1. u. 2. Generation (1945 • 65) Technik: Verwendung von Röhren + Transistoren * yo6t. störanfällige und leure Anlagen Verbreitung gering, zur MauendaienVerarbeitung
Zukunftsprognosen und -romane
Maschinensprache, match inen nahe Sprachen, Beginn der höheren Programmiersprachen Strukturiening, Normierung und Verbeiserung der Programmierung
Mathematik. Physik
flexiblere System- und Anwendungtsoftware Kom pa t ib ilit» t w nterfliitzung verstärkte Beachtung der MenschMaschine-Seh nit i st eil e
Schaffung speziai werter Sondereinheiten ( D V /Orga nuat io nta bt eüu ng ) Betr tebtw irtschaft Bet t ieb ¡psychologie Arbeit »Wissenschaft Rechts/Wirtschafu-lnformatik
gesetzliche Regelungen fur Rechenzentren Finanzielle Forderungen der DV-lndustrie DV-Programme des BMFT E rgonom lefo rde ru ng Datenschutzforderung/-gesetze
Modulatila! und Flexibilität der Software Standardisierung und Spezialisierung der Softwareproduktion verstärkte Entwicklung von Anwendertprachen DV-L*ien-gerechtere Software- und Hardwareperipherie
Neugestaltung der Arbeitsorganisation : Unterstützung « Betriebswirtschaft Betriebspsvchologie Arb e its witaentchaft Rechts-/Wirtschafts-Informatik u.a. Sozialwissentchaften
U nfall ver hut ungsvor sc hr ift e n Sichetheittregcln für B d dich irma rbe it sp lal ze Regelung zur Intereuenstchening
Benutzer: DV-Spczialiuen 3. Generation (196$ • 7$) Technik: integrierte Schaltkreise; Vernetzung; online-Nutzung; simultane Mehrfachoperationen;Minaturiiierung und Steigerung der Robustheit Verbreitung: Wachsende Verbreitung und Differenzierung der Anwendungsfeldet; Verwaltung*/Produkt tonainlerStützung Anwender: Militär, Wutentehaft, Verwaltung, Produktion Benutzet: DV-Abteilungen, Management 4. Generation (197$ - ?) Technik: Vervielfachung der Geschwindigkeit. Speicherkapazität. Vermehrung und Integration von runktiontbeziehungen Verbreitung: steigende Diffuiion Anwender: fafl alle Bereiche des Arbeit sieben t zunehmend auch Privatbereich Benutze^: unspezifisch * Spezialisten. Angelernte und DV-Laien
A b b . 2:
71)
Tarifvertrage/Abk ommen D ie nst •/Bet ne bsve r e in bar u nge n Erforschung und Begutachtung E nque l ekom m i ssion W irk ungsforschu ng Technologie pol irischer Dialog zwischen Staat. Arbeitgebern und Gewerkschaften Diskussion um neue Medien
G e n e r a t i o n e n der E D V und ihrer A n w e n d u n g Q u e l l e : M a m b r e y / O p p e r m a n n (1983), S. 6.
Zur I n d u s t r i a l i s i e r u n g w e i t e r e r A r b e i t s - und L e b e n s b e r e i c h e v g l . z.B. J o e r g e s (1980), der die T h e s e von der I n d u s t r i a l i s i e r u n g des K o n s u m s v e r t r i t t , die dem K o n s u m e n t e n zunehmend " K o n s u m a r b e i t " abverlangt; zur Kritik an der Idee der nachindustriellen G e s e l l s c h a f t v g l . a u c h S o r g e (1985), S. 116 und 212 f f .
34
Die E D V
findet
Mitte
der 7 0 e r
eine
rasche
wird
d e m H i n t e r g r u n d einer
d u r c h die H o c h k o n j u n k t u r
Jahre bedingten chronischen Knappheit Verbreitung.
Anwendungen vermittelt
vor
die
Heute
betrifft
Arbeitssituation
die
der
an
EDV
Arbeitskräften
i.G.z.
klassischen
Büroangestellten
nicht
- z.B. über die S t a n d a r d i s i e r u n g d e s F o r m u l a r w e s e n s
zu
ihrem
unmittelbaren
Voraussetzungen
sind
Bestandteil
im
(72). D i e
Regelfall
mit
dafür
der
bis
nur
-, sondern
erforderlichen
Realisation
von
O n - I i n e - S y s t e m e n , D i s t r i b u t e d D a t a P r o c e s s i n g , i n s b e s o n d e r e a b e r mit E i n s a t z v o n D a t e n s i c h t g e r ä t e n ( D S G ) g e g e b e n , d i e die das extensive F o r m u l a r w e s e n klassischen verbindet
EDV diese
G e n e r a t i o n der
ersetzen.
EDV
Datenerfassung
und die b e l e g o r i e n t i e r t e Die
Entwicklungen
Geschichte
mit
dem
der
von
geht
der
Datenverarbeitung
Übergang
( v g l . A b b . 2). D a m i t e i n h e r
dem
Stapelverarbeitung,
der
3.
zur
der T r e n d , die
EDV
a l s r e i n e I n f o r m a t i o n s t e c h n o l o g i e um n e u e K o m m u n i k a t i o n s t e c h n o l o g i e n ergänzen.
Die
ermöglicht
Mikroelektronik
die
Integration
als
von
neue
Basistechnologie
Informations-,
neuen
Technologien
Industrialisierung Anzeichen
einer
'Telearbeit' Büroarbeit im
der
Stadium
Büroarbeit
ein
neues
darauf
kein Endpunkt des
hin,
erreicht
daß
Büroarbeit
konstitutives
weist
der
eröffnen
Potential.
Erst
Büroarbeit
der
jüngste
in F o r m
zu sein scheint. D i e s e neue, sich
noch
befindliche nicht
in
jedem
der
Fall
das
zweite
a u f : die A k k u m u l a t i o n v o n A r b e i t s k r ä f t e n in B e t r i e b e n mit
unwahrscheinlich,
Gesellschaft der
Beginn
industrialisierter
Organisation
Attribut
postindustriellen
Merkmal
Form
als
Organisation.
Ob
damit
freilich
Arbeit
der
in d i e s e m B e r e i c h e i n g e l e i t e t einer
von der
Bahrdt
institutionalisierten
der
Industrialisierung
Experimentierens
mit
und
Büroautomation.
Technikverknüpfungen
räumlichen Dezentralisation
deuten
automatisierter
und
EDV
Kommunikations-
N a c h r i c h t e n t e c h n i k . D i e s e E n t w i c k l u n g e n markieren die
Die
der
zu
"Post-industriellen
von
benannte
Übergang
einer zur
wird, scheint
Gesellschaft"
(73)
wahrscheinlicher.
72)
73)
V g l . aber P i r k e r ( 1 9 6 2 ) , J a e g g i / W i e d e m a n n ( 1 9 6 6 ) , N e u l o h ( 1 9 6 6 ) , S h e p h a r d ( 1 9 7 1 ) , B a h r d t ( 1 9 7 2 ) u n d R o l f ( 1 9 8 3 ) , die den B e g r i f f der B ü r o a u t o m a t i o n mit der V e r b r e i t u n g der im f o l g e n d e n a l s k l a s s i s c h b e z e i c h n e t e n E D V seit M i t t e der 50er J a h r e in V e r b i n d u n g b r i n g e n . K u b i c e k (198ita), S. 2 4 0 .
35
2. Büroautomation Die
Verwendung
des
Begriffs
'Büroautomat ion'
ist
zweckrationai
b e g r ü n d e t . In der a k t u e l l e n Diskussion w i r d dieser B e g r i f f Praktikern wird
(74), sondern
von
mir
vorgezogen
bewußt
(76).
auch von Wissenschaftlern
anderen
Mitte
der
Bezeichnungen
70er
Jahren
nur
verwendet
dieses
zweifelt
nicht
(75);
von er
Problembereiches
Kubicek
noch
die
F r u c h t b a r k e i t des A u t o m a t i o n s b e g r i f f s an, weil er erstens zu unpräzise sei und in v i e l f ä l t i g e n K o n t e x t e n Verwendung findet und weil er z w e i t e n s die S u b s t i t u t i o n von Menschen durch Maschinen in den M i t t e l p u n k t r ü c k t , die zu jener läßt
Zeit
sich
- nicht
aus
H a u p t z w e c k der Systemgestaltung war
denselben
Gründen
für
die
(77). H e u t e
Verwendung
des
allgemein
genug,
Automa-
tionsbegriffs argumentieren.
Der
Begriff
der
Büroautomation
ist
erstens
um
die
konkreten Rationalisierungsinstrumente
(z.B. die v e r w a n d t e Technik) nicht
zu
Rationalisierungsziel
benennen,
menschlicher den
gleichwohl
(angestrebten)
Gegenstand
aber
das
A r b e i t ) zum Ausdruck
zu b r i n g e n . Er v e r w e i s t
Entwicklungszustand
(Automation sowohl
( A u t o m a t i o n ) als auch
( B ü r o a r b e i t ) . Mit der A u t o m a t i o n von Büroarbeit
auf
steht
auf den
heute
z w e i t e n s t a t s ä c h l i c h die S u b s t i t u t i o n menschlicher A r b e i t d u r c h Maschinen im M i t t e l p u n k t 7 4)
75)
76)
77)
der B ü r o r a t i o n a l i s i e r u n g . Vor a l l e m aber t r ä g t
der
Begriff
Vgl. z.B. das "Special: B ü r o a u t o m a t i o n " der Z e i t s c h r i f t "Wirts c h a f t s w o c h e " ( N r . 11/1981) sowie z a h l r e i c h e B e i t r ä g e in p r a x i s o r i e n t i e r t e n F a c h z e i t s c h r i f t e n w i e : O f f i c e Management, C o m p u t e r Woche, D a t a m a t i o n , IO Management Z e i t s c h r i f t oder Ö V D - o n line. Vgl. z.B. Pollock (1964), Hoos (1966), GMD (1975), Szyperski (1975), Reese/Kublcek/lange/Lutterbeck/Reese (1979), Driscoll (1982), C u r r a n / M i t c h e l l (1984), R e i c h w a l d / Z a n g l (1982), Olson (1982, 1983) O l s o n / L u c a s (1982), Olson/Tasley (1983), Stahlknecht (1983), T r o y (1983), Hicks (1984), Hirschheim (1984), Scheer (1984). Alternativen wären: Verwaltungsautomation, Bürokommunikation, Einsatz von Bürotechnologien bzw. von Informationsund Kommunikationstechnologien, Automation durch elektronische D a t e n v e r a r b e i t u n g , A u t o m a t i o n der T e x t v e r a r b e i t u n g , "Büro der Z u k u n f t " , Einsatz von I n f o r m a t i o n s s y s t e m e n , Bürorationaliserung u.a. Vgl. K u b i c e k (1975), S. 119.
36
der
Büroautomation
der
konzeptionell
notwendigen
Verschränkung
Technologie und O r g a n i s a t i o n als g l e i c h b e r e c h t i g t e , aber Rationalisierungsstrategien
Rechnung.
Diese
Begründung
für
g e t r o f f e n e B e g r i f f s w a h l w i r d in diesem A b s c h n i t t noch w e i t e r Beide
B e g r i f f s i n h a l t e , Büroarbeit
Bewußtsein
erörtert,
es
auch,
den
die
ausgeführt.
und A u t o m a t i o n , werden dazu in
daß eine B e g r i f f s b e s t i m m u n g
theoriebildend
Z w e c k dieser aus diesem Grunde r e l a t i v u m f ä n g l i c h e n ist
von
interdependente
Untersuchungsgegenstand
dieser
dem wirkt.
Begriffsexplikation Arbeit
präziser
zu
bestimmen.
a)
Zum B e g r i f f der B ü r o a u t o m a t i o n
Büroautomation
wird
entweder
als
(zumeist
unerreichbar
geglaubter)
Endzustand der v o l l s t ä n d i g e n ' B e f r e i u n g ' des Menschen von (ausführender) Büroarbeit
b z w . als " A u t o n o m i e der S a c h m i t t e l " (78) a u f g e f a ß t
oder aber
als v e r m e i n t l i c h l e t z t e Phase des Prozesses zunehmenden T e c h n i k e i n s a t z e s im Büro, die mit Der
Begriff
Büro(-arbeit) ihm zugrunde
der
dem E i n s a t z der EDV e i n g e l e i t e t Büroautomation
den der
beinhaltet
A u t o m a t i o n . Der B e g r i f f
w u r d e , b e g r i f f e n (79).
neben der
Begriff
der
Automation rrit
dem
liegenden Gedanken der S e l b s t t ä t i g k e i t
fast so alt wie der B e g r i f f der A r b e i t (80). In der
dem
der
Produktion
Betriebswirtschaftslehre
hat sich in der Vergangenheit vor a l l e m Grochla mit dem B e g r i f f
78) 79)
80)
ist
und dem
Schröder (1981), S. 216. Zur Betonung dieses Prozeßgedankens w i r d h ä u f i g auch von B ü r o a u t o m a t i s i e r u n g gesprochen (z.B. Winkler 1979, S. 20 f ^ S c h r ö d e r 1981). Die B e g r i f f e ' A u t o m a t i o n ' und ' A u t o m a t i s i e r u n g ' werden meist j e d o c h synonym gebraucht (vgl. z.B. G r o c h l a 1980a). Im f o l g e n d e n w i r d der B e g r i f f der A u t o m a t i o n b e v o r z u g t , da er den e r s t r e b t e n Zustand des ' A u t o m a t i s c h e n ' besser k e n n z e i c h n e t , der für den B ü r o b e r e i c h b e r e i t s v i e l f a c h R e a l i t ä t geworden i s t . Der B e g r i f f der A u t o m a t i s i e r u n g w i r d nur dann b e n u t z t , wenn der Prozeß der t e c h n i s c h e n E n t w i c k l u n g , der die A u t o m a t i o n e r m ö g l i c h t , besonders betont werden soll. Vgl. K u b y (1980), S. 89 f f . ; zur e t y m o l o g i s c h e n Bedeutung des B e g r i f f s ' A u t o m a t i o n ' v g l . Neuloh (1966), S. 122 f f . und G r o c h l a (1966), S. 25 f f .
37
Wesen
der
"handelt
Automation
es
sich
um
auseinandergesetzt einen
Vorgang,
eingebettet
(81)(82). Bei
der ist.
in Sie
den stellt
der
Automation
Gesamtprozeß
technischen
Entwicklung
konsequente
F o r t s e t z u n g eines Entwicklungsprozesses d a r , der
die
logische
der und
einsetzte,
als sich der Mensch die ersten Werkzeuge s c h u f . Dieser Prozeß kann als fortwährender zur
Versuch einer immer i n t e n s i v e r e n U m g e s t a l t u n g der
Existenzsicherung
Qualität,
die
Entwicklung,
mit seiner
Folgen, eingebracht
der
des
Menschen
Automation
begriffen in
den
werden" Prozeß
gesellschaftlich-ökonomischen
(83). D i e der
Natur neue
technischen
Bedingungen
und
w u r d e , gerät G r o c h l a hier a l l e r d i n g s aus dem
Blick
(84). Gaitanides hebt denn auch h e r v o r :
"Der B e g r i f f s i n h a l t der A u t o m a t i s i e r u n g o r i e n t i e r t sich immer an dem Umstand, daß A r b e i t e n , die u r s p r ü n g l i c h nur vom Menschen geleistet werden k o n n t e n , nun von Maschinen ausgeführt w e r d e n , d.h. der geistige A u f w a n d des Menschen w i r d durch e l e k t r o n i s c h e G e r ä t e s u b s t i t u i e r t " (85).
A l s wesensbestimmende Merkmale der A u t o m a t i o n hebt G r o c h l a neben der selbsttätigen
Auf gabenerf üllung
die
realtechnische
Integration
der
Automation hervor:
"Das e i g e n t l i c h e K e n n z e i c h e n der A u t o m a t i o n liegt . . . d a r i n , daß die Verknüpfung der t e c h n i s c h e n M i t t e l zum Prozeß durch die r e a l t e c h n i s c h e Integration gewährleistet und der Mensch als verbindendes Glied s u b s t i t u i e r t w i r d . Daraus ist a b z u l e i t e n , daß die A u t o m a t i o n , die an sich eine Erscheinungsform der T e c h n i k i s t , durchaus o r g a n i s a t o r i s c h e A s p e k t e aufweist. Das Wesen der Organisation liegt in der integrativen S t r u k t u r i e r u n g von G a n z h e i t e n (86), die e b e n f a l l s für die t e c h n i s c h e Erscheinungsform der A u t o m a t i o n kennzeichnend i s t . So werden in
81) 82) 83) 84)
85) 86)
Einen Ü b e r b l i c k über verschiedene D e f i n i t i o n e n des B e g r i f f s geben z B . Bright (1958), S. 4 f f . und 239 f f . Pollock ( 1 9 6 « , S. 13 f f . V g l . G r o c h l a ( 1 9 6 « , (1966) und (1980a). G r o c h l a (1980a), Sp. 242. Vgl. G a i t a n i d e s (1976), S. 34 f . A u c h Neuloh (1966) sieht in der A u t o m a t i o n keine k o n t i n u i e r l i c h e F o r t s c h r e i b u n g der t e c h n i s c h e n E n t w i c k l u n g , sondern eine " g r u n d s ä t z l i c h neue Phase" (S. 122). G a i t a n i d e s (1976), S. 35. G r o c h l a (1964, S. 666) v e r w e i s t hier auf Kosiol (1963).
38
automatischen Systemen spezifisch organisatorische realtechnischen M i t t e l n v e r w i r k l i c h t " (87).
Insbesondere
"das
Zusammenhang Fällen
Merkmal
zwischen
werden
der
Integration
Automation
Systeme
und
rational
und
Prinzipien
weist
auf
Organisation
hin.
teleologisch,
d.h.
den
engen
In
beiden
auf
Systemzweck hin, g e s t a l t e t . Z w e c k r a t i o n a l e Gebilde der Technik sich im V e r g l e i c h zu o r g a n i s a t o r i s c h e n S t r u k t u r e n nur
in
der
Technik
Selbsttätigkeit Zielsetzung
integrative
Zusammenhänge
den
zeichnen
dadurch aus, daß
diese ausschließlich mit technischen M i t t e l n v e r w i r k l i c h t also
mit
w e r d e n . Werden
mit
dem
Ziel
der
g e s t a l t e t , so verschmelzen t e c h n i s c h e und o r g a n i s a t o r i s c h e und
Gestaltung.
In
komplexen,
arbeitenden
selbsttätig
technischen Systemen w i r d demnach neben der technischen z u g l e i c h eine organisatorische K o n z e p t i o n v e r w i r k l i c h t " (88).
Grochla weist
j e d o c h darauf
hin, daß die S u b s t i t u t i o n
des Menschen
im
Rahmen der A u t o m a t i o n von Produktionsprozessen immer nur eine r e l a t i v e sein kann; sie muß bezogen werden auf die A u f g a b e n s t e l l u n g (89). Während beispielsweise
das
Schreiben
eines
standardisierten
'automatisch' e r f o l g e n kann, s o l l t e von einer
Briefes
umfassenden
tatsächlich
automatischen
Text Verarbeitung i.e.S. noch nicht gesprochen w e r d e n . A n anderer bemerkt
G r o c h l a , daß die S e l b s t t ä t i g k e i t
Stelle
vom P r i n z i p her zwar auch
für
die A u f g a b e n des B ü r o - und V e r w a l t u n g s b e r e i c h s anwendbar
ist;
wird
Regelkreises
hier
bleiben"
der (90).
formulierten
87)
88) 89) 90)
Mensch Mit
auf
dieser
absehbare Äußerung
Zeit
noch
durchbricht
Teil
des
Grochla
den
"jedoch
von
ihm
Relativitätsvorbehalt.
G r o c h l a (1964), S. 666; v g l . auch G r o c h l a (1980a), Sp. 242 f f . U n t e r r e a l t e c h n i s c h e r I n t e g r a t i o n v e r s t e h t G r o c h l a (1964, S. 662) die "Zusammenfassung der einzelnen am Aufgabenerfüllungsprozeß b e t e i l i g t e n A g g r e g a t e zu geschlossenen Systemen". Diese geschieht im F a b r i k - und W e r k s t a t t b e r e i c h mit H i l f e von F ö r d e r - und Regelungstechnik, in zunehmenden Maße j e d o c h wie im B ü r o b e r e i c h - d u r c h den E i n s a t z von E D V . G r o c h l a (1980a), Sp. 243 f,- v g l . auch Weber (1975), S. 26. V g l . Grochla (1964), S. 666; ä h n l i c h auch Sorge (1985), S. 98. G r o c h l a (1980a), Sp. 245.
39
Der
Verdienst
Grochlas
triebswirtschaftslehre nur
Folgen für
besteht
darauf
vor
allem
darin,
in
der
Be-
hingewiesen zu haben, daß A u t o m a t i o n nicht
die O r g a n i s a t i o n
bzw. Organisationsstruktur
haben
kann
(91), sondern daß der A u t o m a t i o n organisatorische A s p e k t e immanent (92).
Die
Aspekte
Tatsache, vereint,
daß
bedarf
Automation einer
technische
tiefergehenden
und
sind
organisatorische
A n a l y s e . Denn
seit
dem
Einsatz von EDV w i r d eine e x a k t e Trennung von Technik und O r g a n i s a t i o n immer p r o b l e m a t i s c h e r ; a n d e r e r s e i t s ist der o r g a n i s a t o r i s c h e Gehalt
dieser
T e c h n i k ' von besonderem o r g a n i s a t i o n s t h e o r e t i s c h e m Interesse.
91) 92)
H i e r b e i handelt es sich insbesondere um die Z e n t r a l i s a t i o n s - b z w . D e z e n t r a l i s a t i o n s w i r k u n g e n der A u t o m a t i o n (vgl. G r o c h l a 1969). Auf die T a t s a c h e , daß A u t o m a t i o n mehr als eine technische E n t w i c k l u n g b e s c h r e i b t , weist schon Bright (1958) hin, für den A u t o m a t i o n untrennbar mit Veränderungen in I n p u t , T r a n s f o r m a t i o n und Output verbunden ist und insofern einen multidimensionalen Prozeß d a r s t e l l t (S. 20). Und P i r k e r (1962) kennzeichnet den Prozeß der B ü r o a u t o m a t i o n als " - t e c h n o l o g i s c h durch eine immer größere S e l b s t t ä t i g k e i t der Maschinen und Systeme durch P r o g r a m m i e r u n g und s y s t e m interne Selbstkontrolle; methodisch-organisatorisch durch den Gebrauch eines e i n h e i t l i c h e n Sprachträgers und einer gemeinsamen Sprache, die eine C o d i f i z i e r u n g der gesamten D a t e n , I n f o r m a t i o n e n und Vorgänge erzwingt und eine i n t e g r i e r t e Datenbearbeitung erlaubt; a r b e i t s o r g a n i s a t o r i s c h d u r c h die immer w e i t e r g e h e n d e Ausschaltung menschlicher I n t e r v e n t i o n e n und K o n t r o l l e Im Prozeß der D a t e n b e a r b e i t u n g . Diese t e c h n o l o g i s c h e n , m e t h o d i s c h - o r g a n i s a t o r i s c h e n und a r b e i t s o r g a n i s a t o r i s c h e n Z i e l e können sowohl mit mechanischen, e l e k t r o mechanischen als auch e l e k t r o n i s c h e n M i t t e l n oder d u r c h K o m b i n a t i o n solcher M i t t e l in mehr oder weniger p e r f e k t e r Form e r r e i c h t w e r d e n . Die E l e k t r o n i k stellt jedoch das o p t i m a l s t e M i t t e l d a r , um diese Z w e c k e zusammen zu e r r e i c h e n . A u t o m a t i o n w ä r e demnach die Verwendung e l e k t r o n i s c h e r G e r ä t e zur D a t e n b e a r b e i t u n g mit s y s t e m i n t e r n e m Programm, S e l b s t k o n t r o l l e und Selbstregulierung als M i t t e l einer i n t e g r i e r t e n D a t e n b e a r b e i t u n g , die durch gemeinsamen Sprachträger und gemeinsame Sprache gekennzeichnet i s t , bei Ausschaltung der menschlichen I n t e r v e n t i o n e n und K o n t r o l l e im Ablauf des Prozesses der D a t e n b e a r b e i t u n g " (S. 150).
40
(1)
Die
T e c h n i k als Wesensmerkmal der B ü r o a u t o m a t i o n
Problematik
unter
der
U n t e r s c h e i d u n g von Technik
Organisation
anderem eine F u n k t i o n des v e r w e n d e t e n T e c h n i k b e g r i f f s .
verstanden
als
durch w i s s e n s c h a f t l i c h - t e c h n i s c h e
genständlichte, -sachlichen dieser
menschliche
eine
Vollzug
(93),
gesellschaftliche
dimensionalen
Technikbegriff
Arbeit
neben
des
Dimension
der
Technik
neben
auf
i.e.S. (Sachen,
einer
verge-
stofflich-
(94). Unabhängig
schließt
ein
Arbeitsprozesses
(Software)
ein
Hardware)
Maßnahmen ( O r g w a r e ) unter den T e c h n i k b e g r i f f
(95).
auch
Einige
Problemfeld
Untersuchung.
der
Büroautomation
Sinnvoller
erscheint
es,
einer
die über
Autoren
arbeitsorganisatorische
zu subsumieren (96). D i e
Verwendung eines d e r a r t i g umfassenden T e c h n i k b e g r i f f s verschließt das
von
umfassender
oder sogar das Wissen des A r b e i t e r s
gehen sogar s o w e i t , neben der H a r d - und S o f t w a r e
ist
Technik,
Rekonstruktion
weist
Differenzierung
angewandten A r b e i t s v e r f a h r e n den
und
m.E.
organisationstheoretischen
den
organisationsstrukturellen
C h a r a k t e r der Technik auch durch die B e g r i f f s v e r w e n d u n g h e r v o r z u h e b e n .
A l l g e m e i n weist zum Beispiel F r i c k e auf die s t r u k t u r e l l e Ä h n l i c h k e i t Technik
und
plementärer, schiedlicher
Arbeitsorganisation zu
jeweils
zeitlicher
hin,
verschiedenen
Reichweite
die
beide
"das
Zeitpunkten
getroffener
Ergebnis und
mit
Entscheidungen
p r o d u k t i v e n E i n s a t z i n d u s t r i e l l e r A r b e i t (sind) . . . D i e i n s t a l l i e r t e kann
daher
Regelungen unterscheidet
93) 94) 95) 96)
97)
als
vergegenständlichte
verstanden sich
werden"
Technik
und
(97).
Form Auch
Organisation,
von kom-
unter-
über
den
Technik
arbeitsorganisatorischer in
funktionaler
bzw.
Hinsicht
Technisierung
und
Vgl. dazu Bechmann/Vahrenkamp/Wingert (1979), S. 23, die sich e x p l i z i t auf den Maschinenbegriff beziehen. V g l . z B . F r i c k e (1975), S. 31. Vgl. z.B. den T e c h n i k b e g r i f f von P e r r o w (1970) oder R a c k h a m / Woodward (1970). V g l . z.B. D o b r o v (1980), der in diesem Zusammenhang auch von "organisierter Technik" bzw. von Technik als "Form der Organisation" spricht. F r i c k e (1975), S. 33.
41
Organisierung, Steigerung
kaum:
der
Herrschaft, Kontrolle
Beide
Arbeitsproduktivität
und
zur
Erreichung
menschlichen
Handlungs-
Rationalisierungsstrategien
und
und
dieser
der
allein
betrieblicher
der
Steuerung
und
durch
die
Definition
von
Verhaltensspielräumen. schon
Sicherung
der
Zwecke
Arbeitsverhaltens
(Informations-JTechnologie
dienen
Für
aus
Kubicek
dem
stellt
die
letztgenannten
Grund
einen " q u a s i - o r g a n i s a t o r i s c h e n A k t i o n s p a r a m e t e r " dar (98).
Besonders
im
Bereich
der
Softwaregestaltung
wird
die
Schwierigkeit,
Technik und O r g a n i s a t i o n als Wesensmerkmal der A u t o m a t i o n
voneinander
zu u n t e r s c h e i d e n , d e u t l i c h . Wird, wie F r i c k e in dem obigen Z i t a t die
zeitliche
Reichweite
und
die
stoffliche
Form
zum
nahelegt,
konstitutiven
Unterscheidungsmerkmal von T e c h n i k und O r g a n i s a t i o n erhoben, s o l l t e m £ . gerade die S o f t w a r e g e s t a l t u n g als ( u n m i t t e l b a r t e c h n i k b e z o g e n e ) F o r m der A r b e i t s o r g a n i s a t i o n - und nicht als T e c h n i k i.e.S. - b e g r i f f e n w e r d e n . Dies ist
auch
Software
deshalb z w e c k m ä ß i g , weil auf
Gegenstand
der
der
Prozeß der
Büroautomation
Ebene des einzelnen A r b e i t s p l a t z e s als
zurücklassen
mag,
mit
dessen
verbliebene) menschliche A r b e i t organisiert
Hilfe
den
die
die
einzigen
(dann
noch
wird.
Die S c h w i e r i g k e i t , T e c h n i k und O r g a n i s a t i o n in f u n k t i o n a l e r
Hinsicht
zu
u n t e r s c h e i d e n , w i r d d e u t l i c h , wenn man der B e g r i f f s b i l d u n g von Brandt
et
a l . f o l g t , die in der deren
alleiniger
EDV nicht
Zweck
nur
eine P r o d u k t i o n s t e c h n o l o g i e
die P r o d u k t i o n
von I n f o r m a t i o n e n
im
sehen,
weitesten
Sinne i s t , sondern auch eine O r g a n i s a t i o n s t e c h n o l o g i e (99). Der B e g r i f f der Organisationstechnologie, ganisation vormals
auch von
beitssituation zunehmendem
98) 99)
der
begrifflich der
die
Wesensmerkmale
zusammenführt,
Organisationsform
bringt
bestimmte
Technik zum
und
Or-
Ausdruck,
daß
Elemente
der
Ar-
und des A r b e i t s v e r h a l t e n s von O r g a n i s a t i o n s m i t g l i e d e r n Maße
von
der
Technik
übernommen
werden
Vgl. dazu K u b i c e k (1975), S. 31. V g l . B r a n d t / K ü n d i g / P a p a d i m i t r i o u / T h o m a e (1978), S. 54 f f .
in
(z.B.
42
K o n t r o l l f u n k t i o n e n , Bestimmung des P r o d u k t i o n s t e m p o s r e l a t i v
unabhängig
vom A r b e i t s t e m p o ) . A r b e i t s o b j e k t einer solchen Technologie sind nicht zuvor
durch
Menschen
duktionsprozeß ehemals
in
ausgeführte
seiner
allein
der
Gesamtheit
Teilarbeiten, (100). D i e
Organisation
sondern
Technik
obliegende
der
nur Pro-
übernimmt
die
Integrationsfunktion.
Zusammengefaßt :
"Das z e n t r a l e C h a r a k t e r i s t i k u m dieser neuen Technologie i s t , daß sie in wachsendem Ausmaß auf allen Ebenen des Produktionsprozesses traditionell arbeitsorganisatorische Funktionen übernimmt und somit langfristig die herkömmliche Trennung von Technisierung und Organisierung als voneinander zu unterscheidende Strategien der R a t i o n a l i s i e r u n g a u f h e b t " (101).
Sofern es deshalb überhaupt sinnvoll e r s c h e i n t , T e c h n i k und O r g a n i s a t i o n begrifflich
zu u n t e r s c h e i d e n , ist
eine enge Fassung des
e r f o r d e r l i c h , der sich auf die H a r d w a r e k o m p o n e n t e der beschränkt. Technik
und
Dafür
sprechen
Organisation
Gründe, die auf
neben
den
voneinander
aufgezeigten zu
Technikbegriffs Bürotechnologien Schwierigkeiten,
unterscheiden,
die Gemeinsamkeiten von T e c h n i k
vier
weitere
und O r g a n i s a t i o n
im
K o n t e x t der B ü r o a u t o m a t i o n v e r w e i s e n .
Erstens
ist
möglich
wie
handelt
es
eine
Veränderung
von sich
bei
"Arbeitsbeschreibungen "Arbeitsbeschreibung deshalb
zu
Recht
Verhaltensspielräumen Drittens 100) 101) 102) 103)
ist
von
organisatorischen
Programmen
EDV-Programmen
für
für
EDV-Programmen
der
ähnlich
einer
zwar
Benutzer
EDV-Programmen
und
Definition durch
die
kurzfristig
Regeln. vor
den C o m p u t e r " (102); damit
den B e n u t z e r " i m p l i z i e r t
von
und
Zweitens
allem
um
ist j e d o c h
eine
(103). K u b i c e k von
spricht
Handlungs-
bzw.
Informationstechnologie.
organisatorischen
Programmen
und
Vgl. B r a n d t / K ü n d i g / P a p a d i m i t r i o u A h o m a e (1978), S. 64. B e n z - O v e r h a g e / B r u m l o p / F r e y b e r g / P a p a d i m i t r i o u (1982), S. 19. So B e c k e r / M u r p h y (1957), S. 71. Dies machen A r b e i t e n d e u t l i c h , die unter dem B e g r i f f der S o f t w a r e - E r g o n o m i e oder der k o g n i t i v e n Ergonomie f i r m i e r e n , und sich zum Ziel gesetzt haben, Methoden zur Anpassung der S o f t w a r e an die k o g n i t i v e n Prozesse des Menschen zu e n t w i c k e l n (vgl. z.B. Shackel 1980; D z i d a 1980, 1983; Griese 1982).
43
Regelungen der
im
eine h i e r a r c h i s c h e
Bürobereich
beitsorganisation A r b e i t e n von Teilung
zur
der
gemeinsam
Anwendung
(104). Schließlich
kommenden
wissenschaftsgeschichtliche
Babbage
geistiger
Struktur
Technik
und
Ar-
Ursprung
in
den
gemeinsam, die nicht nur erste Ü b e r l e g u n g e n
Arbeit
ist
enthalten, sondern a u c h die G r u n d l a g e für
zur die
E n t w i c k l u n g der E D V bilden (105).
D i e V e r w e n d u n g eines engen, ausschließlich auf die H a r d w a r e bezogenen Technikbegriffs E r s t e n s wirft anderen,
ist
hier
Elementen
ihrerseits
a u s zwei
Gründen
nicht
sie neue Probleme der D i f f e r e n z i e r u n g eher
als
auf. Die
Mikroelektronik
organisatorische
Hardware
wird
selbst
auf
der
Hardware
Komponenten
Grundlage
flexibler,
unproblematisch.
der
d.h. auch
der
von
bezeichneten
Basistechnologie
für
die
anwendende
U n t e r n e h m u n g gestaltbar (z.B. a u f g r u n d der Modultechnik). Funktional kann somit
auch
Hardware
in
einigen
Dimensionen, wenn
auch
nur
beschränktem Maße, ' o r g a n i s i e r t ' werden. Z w e i t e n s geht mit der des
Technikbegriffs
wissenschaftliche Technikbegriff und
die
Entleerung
Organisation
bei
B e g r i f f s einher. Wird ein
darf
die
verwundern
Verwendung
eines
Feststellung
wie
die
Aufgaben-
sozial-
solch
enger
Technik
unbedeutender
vergleichsweise und
sehr
Einengung
eine
Studien des Zusammenhanges v o n
verwendet,
ebensowenig
Hardwarekomponente
des
in empirischen
Interrelationen Korrelationen
auf
in
hohen
Strukturelemente
umfassenden T e c h n i k k o n z e p t s . D i e D e f i n i t i o n und O p e r a t i o n a l i s i e r u n g
von
Technik
Be-
in
derartigen
rücksichtigung nisziels
der
Untersuchungen
aufgezeigten
situationsspezifisch
verschiedener
kann
Probleme
erfolgen.
Begriffsdefinitionen
Die
bereits
und
jeweils
nur
unter
des jeweiligen
Feststellung, vorliegen,
daß
kann
ErkenntDutzende
vor
diesem
H i n t e r g r u n d nicht mehr verwundern.
Unberührt
von
diesen
Versuchen,
Technik
und
Organisation
unterscheiden, bleibt, daß a u c h T e c h n i k in diesem eingeschränkten
104) 105)
Vgl. zu diesem Argument D a l y (1982). Vgl. Brödner/Krüger/Senf (1981), S. 18 ff.
zu Sinne
44
f o r m a l e O r g a n i s a t i o n voraussetzt
und f u n k t i o n a l als i h r e F o r t s e t z u n g mit
anderen M i t t e l n b e g r i f f e n werden kann:
" D i e T e c h n i s i e r u n g ist eine F o r m sozialen Handelns, in der d u r c h den Einbau von Sachen in menschliche Handlungsketten und Bezieh u n g s g e f l e c h t e eine b e s t i m m t e Handlungsform im V e r g l e i c h zu anderen hervorgehoben, v e r s t ä r k t und auf Dauer sozial i n s t i t u t i o n a l i s i e r t und f i x i e r t w i r d . T e c h n i s i e r u n g kann als die F o r t s e t z u n g f o r m a l e r O r g a n i s a t i o n sozialen Handelns mit anderen M i t t e l n , nämlich sachlichen Mitteln, angesehen w e r d e n " (106).
Die
Problematik
der
begrifflichen
Unterscheidung
Technik
und
O r g a n i s a t i o n abschließend, w i r d die folgende Festlegung g e t r o f f e n :
Aus-
gehend von dem d i s k u t i e r t e n engen T e c h n i k b e g r i f f
von
w e r d e n im
folgenden
synonym die B e g r i f f e B ü r o t e c h n i k und B ü r o t e c h n o l o g i e v e r w e n d e t . Mit Verwendung dieser B e g r i f f e , unter die der Einsatz moderner
der
Informations-
sowie K o m m u n i k a t i o n s t e c h n o l o g i e n subsumiert w i r d , w i r d erstens "auf Zusammenwachsen verarbeitung lage
einer
dieser
und
Text-
e i n e r s e i t s , N a c h r i c h t e n t e c h n i k a n d e r e r s e i t s ) auf der
Grund-
einheitlichen
zwei
Technikbereiche
Basistechnologie
(Daten-
(Mikroelektronik)
hingewiesen"
(107). Z w e i t e n s w i r d auch der Gegenstand der T e c h n i s i e r u n g : benannt. Insbesondere der B e g r i f f nicht
Der
Büroarbeit,
der I n f o r m a t i o n s t e c h n o l o g i e bringt
zum A u s d r u c k , da I n f o r m a t i o n s t e c h n o l o g i e n auch zur
Steuerung der m a t e r i e l l e n P r o d u k t i o n verwendet
(2)
das
dies
unmittelbaren
werden.
O r g a n i s a t i o n als Wesensmerkmal der B ü r o a u t o m a t i o n
organisatorische
Aspekt
der
B ü r o a u t o m a t i o n u m f a ß t , sieht
man
von
dem Problem der U n t e r s c h e i d u n g von T e c h n i k und O r g a n i s a t i o n einmal ab, vor
allem
mit
der
Arbeitsorganisation Integration
106) 107)
Arbeitsorganisation bezeichnet
von A u f g a b e n
ganz
verbundene
allgemein
(einschließlich
die
von Macht
Problemstellungen. Differenzierung und I n f o r m a t i o n )
und in
Rammert (1982), S. 36 f . So auch Döhl (1983), S. 25, der sich a l l e r d i n g s auf die Verwendung des B e g r i f f s p a a r s I n f o r m a t i o n s - und K o m m u n i k a t i o n s t e c h n o l o g i e n beschränkt.
H5
Bezug
auf
Menschen
beitsorganisation in A b g r e n z u n g
Begriff
tutional
Maschinen
e b e n s o w i e der
v o n d e m der
organisatorische der
zielt
und
Gestaltung
der
zum
zum
der
einen
anderen
das
bestimmten
sozio-technischen
zeitlichen,
räumlichen
der
und
auf
die
Systems,
(hier: B ü r o a n g e s t e l l t e )
und
wird auch
der
dieses
m^a.W^ in F o r m Allokation
Maschinen als
Übergang
zur
globaleren
Die
Begriffe
ebenfalls
der
Unterscheidung
benutzt.
Bezieht
mationsstaltung und
sich
und/oder
der
einer
der
bestimmten auf
(hier: B ü r o t e c h n i k ) .
Die
bezeichnet, Dimension
(Interaktionsstruktur)
v o n M i k r o - und
Bewertung
Charakter
Kommunikationssysteme,
derartiger
wird
auch
S y s t e m e , wobei
explizit
von
von
Theorien
Aufmerksamkeit Theoriebildung
109) 110) 111)
Infor-
Systemge-
Implementation
a u c h dem
technischen
dieser S y s t e m e R e c h n u n g g e t r a g e n w i r d (110).
vernachlässigten
108)
werden
auf
G e r a d e vor dem H i n t e r g r u n d n e u e r B ü r o t e c h n o l o g i e n e r s c h e i n t e s denen
verläßt
entsprechend
-gestaltung
g e s p r o c h e n . S y s t e m g e s t a l t u n g u m f a ß t die P l a n u n g ,
auch
(Makroebene)
Makroebenen
bzw.
die
aufweist,
Organisationsgestaltung
Arbeitsorganisation
eines
Aufgabe(n)
Organisationsstruktur
A r b e i t s - und
der und
Form
damit a b e r b e r e i t s die P e r s p e k t i v e der e i n z e l n e n A r b e i t s s i t u a t i o n den
insti-
a u c h der
in
Arbeitsstruktur
Komponente
und
wie
Differenzierung
Prozesses
zeitlichen, räumlichen und arbeitsinhaltlichen
interaktionsorientierte
bereitet.
und
unmittelbare
(Organisieren)
Prozeß
inhaltlichen
Allokationsform
und
Ar-
Arbeitsgestaltung
w i r d (109), b e z e i c h n e t
den
Menschen
eine
funktional
Ergebnis
jeweilige
neben einer
der
Begriff
der A r b e i t s s i t u a t i o n ( M i k r o e b e n e ) . E b e n s o
Organisation,
Arbeitsorganisation
Begriff
Der
Organisationsgestaltung
(die O r g a n i s a t i o n ) g e b r a u c h t
Integration,
(108).
der
Arbeitsorganisation
zeitlichen zu
und räumlichen
schenken
bzw.
sie
oder
Arbeitsgestaltung
Dimensionen nicht
sinnvoll,
(wieder)
systematisch
oft
größere aus
der
a u s z u k l a m m e r n (111). E s w i r d b e i s p i e l s w e i s e b e h a u p t e t
- ob
Zur Differenzierung und Integration als Grundfunktionen des O r g a n i s i e r e n s v g l . S t a e h l e ( 1 9 8 0 a ) , S. 4 0 8 f f . V g l . z.B. S t a e h l e ( 1 9 8 0 a ) , S. 9 2 f f . V g l . a u c h G r o c h l a ( 1 9 7 3 ) , S. 4 1 3 . E i n e n Ü b e r b l i c k über T h e o r i e n der A r b e i t s o r g a n i s a t i o n g e b e n z.B. B u c h a n a n ( 1 9 7 9 ) , S . 2 3 f f ; K o l b ( 1 9 8 0 ) , S. 9 0 ff.; G r i f f i n ( 1 9 8 2 ) , S . 27 ff.
46
zu
Recht
oder
Unrecht,
Bürotechnologien größere
der
zeitlichen
Spielräume
organisation
werden
eröffnen über
noch wie
zu
der
(112).
klären
sein
räumlichen
Beide
daß
der
befriedigt
agierende Menschen
Menschen
ArbeitsBegriffs
eingeschlossen.
durch die D i f f e r e n z i e r u n g e n t s t e h e n d e K o o r d i n a t i o n s b e d a r f
Integration
diese
Arbeitsorganisation
Dimensionen
eine e n t s p r e c h e n d w e i t e Fassung dieses
hier in die U n t e r s u c h u n g
Der
wird
werden. (a),
Integriert
Maschinen
(b)
werden
und
an
muß d u r c h
müssen
miteinander
Maschinen
operierende
(c).
Auf gabe(n)
3)
der
Büroarbeit
erfolgt
verstärkt
Untersuchung
eine
branchenmäßige
von A n g e s t e l l t e n a r b e i t
weiter
unterteilt.
Differenzierung (44). Die Branche
der als
Dies gesteht selbst Neuloh e i n : " V i e l l e i c h t h ä t t e auch eine k l a r e A u f t e i l u n g der A n g e s t e l l t e n s c h a f t und damit l e t z t l i c h die A u f g a b e dieses Sammelbegriffs die Analyse mehr gefördert" (Neuloh/ B e t t i n g e r / P a r d e y / S c h w e r i n 1983, S. 150 f j . Sieht man von E i n z e l f a l l s t u d i e n ab, f i n d e t man branchenmäßig spezialisierte Untersuchungen für Banken (z.B. B r a n d t / K ü n d i g / Papadimitriou/Thomae 1978, C z e c h / H a u f e / S c h u m m - G a r l i n g / W e i s s / Zach 1983), f ü r Versicherungen (z.B. H ö r n i n g / B ü c k e r - G ä r t n e r ) , f ü r den Einzelhandel (z.B. Mok 1981), für Reisebüros (Eksel/Maat o u t /
79
typenbildendes
Merkmal
Arbeitssituationen
an
Verkäufertätigkeit
im
sinnvollen
ist eine
werden,
Büroarbeit
im
die
des
auch
Einzelhandel).
zu
öffentlichen
der
für
größer
oder
andere
"daß
erforderlich,
gebunden jedoch
wenn
Branchen et
die
der
wenn
sind
(z.B.
zu
einer
nicht
Arbeitssituationen typisch
a l . kommen
Untersuchung
sind
(z.B.
aufgrund
ihrer
Büroautomation
bei-
Unterschiede
sind als die U n t e r s c h i e d e
ö f f e n t l i c h e n V e r w a l t u n g insgesamt Dienstleistungsbereich
führt
Problemfeldes,
Erkenntnis,
Verwaltung
dann
Branche
Sie
Brinckmann
verwaltungswissenschaftlichen spielsweise
immer
bestimmte
Einzelhandel).
Differenzierung
untersucht
zumindest
innerhalb
der
zwischen
der
und den übrigen B ü r o a r b e i t s p l ä t z e n im
auch
in
Industrieverwaltungen"
(45).
Schließlich ist sogar mit einer w e i t e r e n Annäherung der B ü r o a r b e i t e n zu rechnen,
wenn
Produktion
sich
lösen
Informationsprozesse und
automatisiert
verstärkt
von
werden.
der
Eine
materiellen andere
branchenmäßige D i f f e r e n z i e r u n g des Untersuchungsgegenstandes damit a n g e z e i g t . G l e i c h z e i t i g belegt diese E r k e n n t n i s , die des
hier
beabsichtigten
Vorgehens,
verwaltungswissenschaftlichen
auch
empirische
Untersuchungen
zur
als
erscheint
Zweckmäßigkeit Belege
aus
Veränderung
von
A r b e i t s s i t u a t i o n e n in Folge der B ü r o a u t o m a t i o n heranzuziehen.
Hier w i r d f ü r eine w e i t e r e D i f f e r e n z i e r u n g der Büroarbeit p l ä d i e r t als sie gemeinhin mit Büroautomation wenn
die
der
U n t e r s c h e i d u n g der t y p i s c h e n
vollzogen
Büroarbeit
sektorale
Spezifika
D i f f e r e n z i e r u n g nimmt a u t o m a t i s i e r t e Büroarbeit unterscheidet Typenbildene
mehrere Merkmale
Entwicklungsstufen
w i r d , und die b r a n c h e n o r i e n t i e r t aufweist.
grundsätzlich
dann
Eine
der ist,
solche
zum Ausgangspunkt
entwicklungsstufen-spezifische können
nur
und
Arbeitssituationen.
technischer
wie
or-
ganisatorischer Natur sein. A u f g r u n d des g e w ä h l t e n , engen T e c h n i k b e g r i f f s F o r t s e t z u n g Fußnote 44; Beuchle/Reuter 1981) und für die ö f f e n t l i c h e V e r w a l t u n g (z.B. B i e r b a u m / B r uckmeier /H er kommer / H e r kommer / K ü r s c h n e r / L a m p r e c h t / StrehlAreeck 1980, B r i n c k m a n n / G r i m m e r / J u n g e s b l u t / K a r l s e n / L e n k / Rave 1981, A r m a n s k i / D ö r n e r / M e n d n e r / O p p e l t / R o o s 1983). 45) Br i nckmann/G r i mmer/Jungesblut / K a r I s e n / L e n k / R ave (1981), S. 120; v g l . ähnlich auch H ö r n i n g / B ü c k e r - G ä r t n e r (1982), S. 42.
80
scheidet
eine
Differenzierung
automatisierter
Büroarbeit
nach
diesem
Kriterium aus; automatisierte Büroarbeit zeichnet sich grundsätzlich durch die
Arbeit
Merkmale
an bieten
DSG
aus.
Als
arbeitsorganisatorische,
sich
an: Arbeitsinhalt, Arbeitszeit,
typenbildende
Arbeitsraum
und
Arbeitskooperation. Nachdem die Annahme bald aufgegeben worden war, die Arbeit an D S G ohne weitere Differenzierung
generell sinnvoll untersuchen zu
können,
setzte sich eine Typologie durch, die Bildschirmarbeitsplätze nach dem Arbeitsinhalt
unterschied - analog der von Szyperski
herausgearbeiteten
Grundfunktionen der Büroarbeit - in Datenerfassungsplatz, an dem Informationen von einem Beleg a b gelesen und in die E D V eingegeben werden, Dialogarbeitsplatz,
an
dem Informationen
interaktiv
aktualisiert
oder vervollständigt und Programme interaktiv erstellt werden, Datenausgabeplatz, an dem Informationen über das D S G abgerufen werden (46). Von
der
Praxis
Forderungen
wurden
ebenfalls
undifferenzierte
mit
Untersuchungsergebnisse
dem Hinweis zurückgewiesen, "daß
es
und den
Bildschirmarbeitsplatz schlechthin nicht gibt, sondern daß der Einsatz von Datensichtgeräten organisatorisch differenziert gesehen werden muß" (47). Eine weitere Differenzierung, die den organisatorischen
Besonderheiten
des Einsatzes von DSG stärker Rechnung trägt, wird mit dem zusätzlichen Einbezug
der
vorgeschlagen.
Arbeitszeit Die
besondere
am
DSG
Bedeutung
als des
typenbildendes Arbeitsinhalts
Merkmal und
der
Arbeitszeit, die am DSG gearbeitet wird, ließ sich empirisch bestätigen (48).
46) 47) 48)
Vgl. z.B. Cakir/Reuter/Schmude/Armbruster (1978), S. 165 f f . Wiesner (1978), Raum (1980), Gaugler/Althauser/Kolb/Mallach (1979), S. 64 f. Müller-Nobiling (1980), S. 361, der Thesen der Gesellschaft für Organisation zur Arbeit am DSG erläutert. Vgl. zum folgenden besonders Sydow/Hattke/Staehle (1981), aber auch Sydow (1984).
81
Zumindest
auf
der Ebene der vorgegebenen A r b e i t s s i t u a t i o n scheint
D i f f e r e n z i e r u n g von B i l d s c h i r m a r b e i t s p l ä t z e n nach der A r t (Eingabe,
Dialog,
zugebracht
Ausgabe)
nach
der
Zeit,
die
Arbeitszeit
am
DSG
und
psycho-physi sehen
Zusammenhang
arbeitsinhaltliche
(49).
Des
täglich
am
Differenzierung
der
erscheint
Dialogarbeit
DSG
täglichen
Beschwerden
weiteren
eine
Tätigkeit
w i r d , n o t w e n d i g , besteht doch gerade zwischen der
positiv-korrelativer weitere
und
der
am
ein eine DSG
a n g e z e i g t . U n t e r der D i a l o g a r b e i t werden zumeist Sachbearbeitung ( D i a l o g 1) und P r o g r a m m i e r u n g (Dialog 2) zusammengefaßt, obwohl es sich dabei um v ö l l i g u n t e r s c h i e d l i c h e A r b e i t s i n h a l t e handelt und nicht nur sondern
auch
Programmierer reaktionen
zu
aufgrund zur
der
Arbeit
erwarten
oft
an
DSG
sind.
berufsspezifischen völlig
Einstellung
unterschiedliche
Empirische
deswegen, der
Verhaltens-
Untersuchungsergebnisse
u n t e r s t ü t z e n m i t t l e r w e i l e diese Vermutung (50).
Die
Ergebnisse
einer
eigenen
folgende Typen a u t o m a t i s i e r t e r
i*9) 50)
empirischen
Untersuchung
erbrachten
Büroarbeit:
Dies belegen mehrere empirische Untersuchungen A b s c h n i t t BJIIO V g l . S t a e h l e / H a t t k e / S y d o w (1980), S. 67 f f .
(vgl.
auch
82
Tägliche Arbeitszelt an DSG
8 -7 -
,59
,17
6 5 IV
i*
,12
3 2
91
-
, 12
VI
12
1 -• Datenabruf
Datenerfassung
Abb. 9:
T ä t i g k e i t am DSG
Eine S i t u a t i o n s t y p o l o g i e a u t o m a t i s i e r t e r Büroarbeit Q u e l l e : S t a e h l e / H a t t k e / S y d o w (1980), S. 13.
Die in der
Abbildung
angegebene
z u s ä t z l i c h zu der
Auf t r i t t s h ä u f igkeit
ausschließlich auf anderer
Dialog 2
Dialog 1
den
Arbeitzeit
am
ist
das u n t e r s u c h t e
empirischer
allerdings
Nummerierung nicht
DSG.
Im
Zusammenhang
Zentrum
Typen (I —IV)
repräsentativ,
Sample zu beziehen. Eine
Untersuchungen a u t o m a t i s i e r t e r
angezeigten
der
des
von
folgenden
Büroarbeit
sondern Durchsicht bestätigt
Arbeitsinhalt Abschnitts
und
steht
die
c o m p u t e r g e s t ü t z t e Sachbearbeitung, die in der A b b i l d u n g mit der S i t u a t i o n IV 51)
(Dialog
1/3-4
Stunden)
beziffert
ist
(51).
Auf
die
anderen
Typen
Damit w i r d der Forderung z.B. K u b i c e k s (1979b) Rechnung zu t r a g e n v e r s u c h t , die I n f o r m a t i o n s t e c h n o l o g i e (hier D i a l o g 1) und ihre Anwendungsform (hier: computergestützte Sachbearbeitung) präziser zu fassen. K u b i c e k k r i t i s i e r t , daß f r ü h e r e Untersuchungen der A u s w i r k u n g e n der EDV diese Technik zu global fassen als daß sie durch die A n w e n d u n g s f o r m b e d i n g t e U n t e r s c h i e d e in den A u s w i r k u n g e n e r k l ä r e n könnten. K u b i c e k weist a l l e r d i n g s auch auf das mit einer derart konkreten Erfassung der Bürotechnik verbundene Dilemma hin, daß die Ergebnisse oder Untersuchungen a u f g r u n d des raschen t e c h n i s c h - o r g a n i s a t o r i s c h e n Wandels schnell v e r a l t e t sind.
83
automatisierter
Büroarbeit
Vergleichs
vorgegebenen
der
wird
dabei
und
nur
fallweise
wahrgenommenen
zum
Zweck
des
Arbeitssituationen
eingegangen. Über die A r b e i t s s i t u a t i o n von S a c h b e a r b e i t e r n , w i e sie sich in naher Z u k u n f t a u f g r u n d t e c h n i s c h e r und damit vermehrt organisatorischer
Integration
ausdifferenzieren
wird
(z.B.
S a c h b e a r b e i t e r " ) , können bisher nur Vermutungen angestellt
einhergehender "schreibender werden.
8t
III. Analyse vorgegebener und wahrgenommener Arbeitssituationen im Büro am Beispiel computergestützter Sachbearbeitung Die D a r s t e l l u n g empirischer Organisation
automatisierter
Interpretation
mit
Hilfe
Untersuchungsergebnisse zu den Folgen Büroarbeit
und
dieses t h e o r e t i s c h e n
sich auf den Bereich c o m p u t e r g e s t ü t z t e r
ihre
Einordnung
Bezugsrahmens
und
beschränkt
Sachbearbeitung. Dies geschieht
aus mindestens drei Gründen. Zum einen erweist sich - w i e gezeigt -
nur
eine
situative
Analyse
der
automatisierter
Büroarbeit
als
wurde sinnvoll.
Z w e i t e n s ist das Ziel dieser A r b e i t
w e n i g e r , ein umfassendes empirisches
Bild
zu
automatisierter
Bezugnahme und
auf
Möglichkeit
Büroarbeit
empirische
zeichnen,
als
Untersuchungsergebnisse
alternativer
vielmehr die
technisch-organisatorischer
unter
Notwendigkeit Gestaltung
begründen. Dies kann auch exemplarisch e r f o l g e n . D r i t t e n s gebietet eine
Beschränkung
auf
den
Bereich
der
Sachbearbeitung
räumlichen und z e i t l i c h e n R e s t r i k t i o n e n , denen diese A r b e i t
Der der
Bereich computergestützter Analyse
anderer
aufgrund
(z.B.
sich der
unterliegt.
Sachbearbeitung w i r d aus vier
Büroarbeiten
zu
Textverarbeitung,
Gründen Sekre-
t a r i a t s a r b e i t ) v o r g e z o g e n . Erstens s t e l l t die Gruppe der Sachbearbeiter die zahlenmäßig größte Gruppe von B ü r o a n g e s t e l l t e n "Kerngruppe
der A n g e s t e l l t e n s c h a f t " überhaupt
dar
(1); sie bildet
(2). Zwei D r i t t e l aller
die im
Büro entstehenden Kosten e n t f a l l e n auf diesen B e r e i c h (3). Z w e i t e n s r ü c k t die
Sachbearbeitung
mehr
und
mehr
in
den
Mittelpunkt
t e c h n i s c h - o r g a n i s a t o r i s c h e r Rationalisierungsmaßnahmen (4). G l e i c h w o h l ist
1) 2) 3)
4)
Vgl. S z y p e r s k i / G r o c h l a / H ö r i n g / S c h m i t z (1982). B r a u n / F u h r m a n n (1970), S. 19. So eine Schätzung von Rohrer (1982), S. 157; K a r c h e r (1983) r e f e r i e r t eine nordamerikanische Studie, nach der e t w a die H ä l f t e der Personalkosten von I n d u s t r i e u n t e r n e h m u n g e n auf den B ü r o b e r e i c h (incl. Management) e n t f a l l e n und nach der die Sachb e a r b e i t u n g mit 28% nach den technischen F a c h k r ä f t e n daran den z w e i t g r ö ß t e n A n t e i l hat (S. 36 f f . ) . Vgl. e t w a B r i e f s (1978), Baethge (1983), Z a r e m b a / L i t t e k (1983), Schäfer (1984).
85
zu beachten, daß das Technisierungsniveau bei verschiedenen Gruppen von Sachbearbeitern (noch) sehr unterschiedlich ist. Die technische und auch organisatorische
Integration
Sachbearbeitung
und
vormals
getrennter
Textverarbeitung)
Büroarbeiten
vollzieht
sich
(z.B.
um
die
Sachbearbeitung herum; andere Bereiche wie die Textverarbeitung werden zu "Nebenschauplätzen" der Büroautomation (5): "Die organisierte Textverarbeitung l i e f e r t zwar w i c h t i g e Impulse für den Rationalisierungsprozeß, die entscheidenden Entwicklungen vollziehen sich jedoch im Bereich der Sachbearbeitung" (6).
Eine
wichtige
technischen
Ursache
für
Möglichkeiten,
diese darin,
Entwicklung daß
die
liegt,
aus
außer
dem
in
den
Prozeß
der
Sachbearbeitung zunächst ausgegliederten Tätigkeiten einen relativ großen Routinecharakter automatisierbar
aufweisen und deshalb als leichter gelten.
Das
formalisierbar
Rationalisierungspotential
ist
Bereich der Textverarbeitung ebenso wie im Bereich der
bzw.
deshalb
im
Datenerfassung
bald ausgeschöpft. D r i t t e n s ist zu vermuten, daß Büroarbeit im Zuge ihrer Automation
gerade
in
diesem
Bereich
substantiellen
Umwälzungen
unterworfen ist. Viertens wird e r w a r t e t , daß der Prozeß soziotechnischen Wandels
gerade
der
Sachbearbeitung
technisch-organisatorische
Ge-
staltungsspielräume offenhält, die unterschiedlich genutzt werden können.
"Ein
Sachbearbeiter
Abteilung
(bzw.
ist
ein kaufmännischer
Sachbereich,
Sachgebiet)
Angestellter, bestimmte
der
in
einer
Sachaufgaben
erledigt" (7). Die Sachaufgaben können von außen an den Sachbearbeiter herangetragen werden, u.U. aus anderen Abteilungen der Organisation oder von außerhalb der Organisation (z.B. durch Kundenkontakt), oder aus der Kombination von Informationen mit bereits gespeicherten Daten entstehen. Die Bewältigung der Sachaufgaben erfordert ausführende Tätigkeiten (z.B. Sammeln, Vervielfältigen, Speichern und Kommunikation von Informtionen),
5) 6) 7)
So Weltz/Bollinger (1983), S. 109; vgl. auch Driscoll (1982), S. 263 f . Weltz (1982), S. 94. Spitschka (1978), S. 288.
86
aber auch das T r e f f e n
von Entscheidungen (z.B. B e u r t e i l u n g ,
Zuordnung
und V e r t e i l u n g von I n f o r m a t i o n e n ) und die D u r c h f ü h r u n g von Wie der
Handlungsspielraum
Kontrollen.
eines j e d e n O r g a n i s a t i o n s m i t g l i e d s
läßt
sich
auch d e r j e n i g e von S a c h b e a r b e i t e r n i n dem zweidimensionalen Raum Tätigkeitsspielraum
einerseits
a n d e r e r s e i t s abbilden
und E n t s c h e i d u n g s - und
Kontrollspielraum
(8). D i e T a t s a c h e , daß Sachbearbeiter
ausführende B ü r o a r b e i t e n
überwiegend
e r l e d i g e n , grenzt sie vom Management ab. Von
B ü r o a n g e s t e l l t e n , denen f a c h l i c h i n d i f f e r e n t e , u n t e r s t ü t z e n d e obliegen
(z B .
Sekretärinnen
Sachbearbeiter
nicht
sondern
durch
auch
Tätigkeit
zum
gleichzeitig
nur
Prozeß
steht
von
und
d u r c h ihr
den der
Schreibkräfte),
unterscheiden
ü b e r w i e g e n d männliches
unmittelbareren
Bezug
Informationsproduktion
ihre Tätigkeit
Funktionen
ihrer im
sich
Geschlecht,
fachbezogenen
weitesten
in einem d i r e k t e r e n , wenn a u c h
Sinne; nicht
n o t w e n d i g e r w e i s e u n m i t t e l b a r e n Bezug zum U n t e r n e h m u n g s z w e c k .
Braun
und
idealtypisch
Fuhrmann
offerieren
klassifizierte
folgende,
Beschreibung
von
von
Koch
zurecht
als
Sachbearbeiter-Tätigkeiten
(9). Sie gehen davon aus, daß die T ä t i g k e i t von Sachbearbeitern
"1. 2. 3.
it.
5.
8) 9) 10)
auf einer b e s t i m m t e n F a c h k o m p e t e n z für einen d e f i n i e r t e n und o f t verhältnismäßig differenzierten Aufgabenbereich beruht; b e s t i m m t e und d i f f e r e n z i e r t e , d u r c h eine längere Einarbeitung anzueignenden Kenntnisse v e r l a n g t ; in i h r e m Ablauf nur t e i l w e i s e als schematisch bezeichnet werden kann, vielmehr 'Probleme' a u f w i r f t , die zu b e w ä l t i g e n sind und die Sachen ' i n t e r e s s a n t ' e r s c h i e n e n lassen; z e i t l i c h und sachlich eine gewisse' Selbständigkeit in der A r b e i t zumindest z u l ä ß t , wo nicht e r f o r d e r t und daher auch einen gewissen Dispositionsspielraum v e r s c h a f f t ; d u r c h i h r e ' O f f e n h e i t ' in H i n b l i c k auf z e i t l i c h e und sachliche T e r m i n i e r u n g einen i n d i v i d u e l l e n C h a r a k t e r e r h ä l t und behält und daher das Gefühl und den A n s p r u c h b e s t ä t i g t , nicht nur eine T ä t i g k e i t , sondern einen Beruf und eine P o s i t i o n zu haben" (10).
Vgl. zum Konzept des Handlungsspielraumes der Arbeitenden insbesondere U l i c h (1972). V g l . B r a u n / F u h r m a n n (1970), S. 64 f.; v g l . auch K o c h (1978), S. 286. B r a u n / F u h r m a n n (1970), S. 6k f .
87
Inwieweit
diese B e s c h r e i b u n g nicht nur idealtypisch, sondern a u c h in ihrer
zeitlichen Gültigkeit beschränkt ist, wird im A n s c h l u ß an die B e s c h r e i b u n g der
aktuellen
computergestützten
computergestützte Teil
der
direkter
Sachbearbeitung
anfallenden Interaktion
Sachbearbeiter
Sachbearbeitung zeichnet
Arbeitsaufgaben mit
arbeitet
dem also
im
Computer an
einem
sein.
Die
s i c h dadurch aus, daß
ein
Zuge
zu
der
(Dialog
1)
prüfen
Büroautomation erfüllt
Bildschirmarbeitsplatz,
dadurch a u s z e i c h n e t , daß das D S G dem Benutzer potentiell zur steht. Auf dabei
absehbarer
wird.
Der
der
sich
Verfügung
den zeitlichen und inhaltlichen U m f a n g der N u t z u n g kommt
zunächst Zeit
nicht
an
(11).
Der
Bildschirmarbeitsplatz
in
wird
kein Sonderfall mehr sein, wenn der Sachbearbeiter
es in wie
selbstverständlich Zugriff auf D S G haben wird (12).
Eine - ebenfalls idealtypische - Beschreibung der A r b e i t s t e i l u n g Sachbearbeiter
und
dem
DSG
im
Dialogbetrieb
liefert
zwischen
Steinbuch
mit
folgendem T ä t i g k e i t s k a t a l o g (13): 11)
12) 13)
Vgl. ähnlich a u c h Engel (1982), S. 79; H a t t k e (1982), S. H . E i n e B e r ü c k s i c h t i g u n g des N u t z u n g s u m f a n g s hingengen ist in der D I N 66233 (1982) sowie in den Sicherheitsregeln für Bildschirmarbeitsplätze der V e r w a l t u n g s b e r u f s g e n o s s e n s c h a f t zum D e f i nitionsmerkmal von Bildschirmarbeitsplätzen erhoben worden. D a n a c h hat die Arbeit am D S G in H i n b l i c k auf Arbeitsinhalt und Arbeitszeit bestimmend für die gesamte Tätigkeit zu sein. Bestimmend kann dabei bedeuten: " - B a u l i c h , d.h. der A r b e i t s p l a t z ist so gestaltet, daß er lediglich eine Arbeit mit dem E D V - S y s t e m über die Tastatur und den Bildschirm zuläßt. - Z e i t l i c h , d.h. ein überwiegender B l i c k k o n t a k t zum Bildschirm, in der Regel von mehr als 50%. - A n f o r d e r u n g s p r o f i l , d.h. B e l a s t u n g , V e r a n t w o r t u n g und das dafür erforderliche F a c h k ö n n e n werden durch das S y s t e m ' B i l d s c h i r m ' bestimmt. Dieses würde den aus der analytischen Arbeit sbewertung bekannten B e w e r t u n g s g r u n d s ä t z e n entsprechen, sofern nicht beim F a c h k ö n n e n eine A u s n a h m e zu machen ist, weil für spezielle z e i t l i c h nur g e r i n g f ü g i g anfallende A r b e i t e n ein hohes F a c h k ö n n e n v o r g e h a l t e n werden muß und diese A r b e i t e n untrennbar mit den anderen T ä t i g k e i t e n verbunden s i n d " (Schumacher 1982, S. 16). D i e Interpretation dessen, wann die Tätigkeit am D S G für die gesamte Tätigkeit bestimmend ist, ist unter den Tarifvert r a g s p a r t e i e n heftig umstritten. V g l . C a g o l (1981), S. 409. V g l . Steinbuch (1978), zit. nach R o l f (1983), S. 143.
88
Sachbearbeiter
DSG/EDV
- I n i t i i e r u n g des A r b e i t s prozesses - Auswahl der Bearbeitungsalternativen, e v t l . der A r beitsmethode - Entscheidungsfindung - Beurteilung von Zwischen- und Endergebnis der Arbeit - Ü b e r w a c h u n g der D u r c h f ü h rung des Arbeitsprozesses - U n t e r b r e c h u n g , Wiederaufnahme
- Anbieten von Bearbeitungsverfahren - Speichern und Bereitstellen von Daten - Ü b e r n a h m e von Funktionen wie Rechnen, Schreiben, Verknüpfen, Sortieren und Zuordnen - Bereitstellen von Zwischen- und Endergebnissen in unterschiedlichen Formen - Bereitstellen des Arbeitsdialogs und Beendigung des Arbeitsprozesses
Der Beschreibung solcher Bildschirmarbeitsplätze anhand der
Ergebnisse
empirischer Untersuchungen müssen einige relativierende Vorbemerkungen vorangestellt werden, die später noch einmal aufgegriffen werden, um die Eignung
dieser
Untersuchungsergebnisse
Existenz
von
Organisationsspielräumen
als empirischen im
Kontext
Beleg für
die
automatisierter
Büroarbeit zu diskutieren (14).
Obwohl darauf geachtet wurde, nur diejenigen Untersuchungsergebnisse in die Analyse der Arbeitssituation im Büro am Beispiel computergestützter Sachbearbeitung
einzubeziehen,
die
diese
Arbeitssituation
(auch)
zum
Gegenstand haben, sind die Ergebnisse aufgrund der nur selten erfolgten Kontrolle
der
terschiedlichen
Rahmenbedingungen,
aufgrund
der
Erhebungsmethoden und nicht
unterschiedlichen
theoretischen
zuletzt
Bezugsrahmen
nur
teilweise
sehr
un-
aufgrund der sehr eingeschränkt
ver-
gleichbar und verallgemeinerbar.
Schon vor
mehr
Zeitraum
der
als zehn Jahren war bisherigen
mationstechnologien empirische jedoch
14) 15)
Erfahrung
Kubicek mit
der
Ansicht, daß "der
computergestützten
. . . als hinreichend groß für
eine
systematische
Analyse angesehen werden (kann)" (15). Seitdem haben
Inf ormations-,
und
Vgl. Abschnitt BJ.V. Kubicek (1975), S. 19.
insbesondere
Inforsich
Kommunikationstechnologien
89
erheblich verändert. Dies gilt sowohl für die Technik selbst als auch für ihre organisatorischen Anwendungsformen (z.B. Computer am Arbeitsplatz). M i t t l e r w e i l e liegen jedoch auch für den Einsatz von DSG im Bürobereich bald
zehnjährige
Erfahrungen
der
Unternehmungen
und
roangestellten vor, die in zahlreichen empirischen Studien sind. Die
entstammen, sofern sie organisatorisch
berichten, vor
der
Bü-
dokumentiert
relevante
Ergebnisse
allem der Angestellten- und der Industriesoziologie,
Arbeitspsychologie
und
der
Betriebswirtschaftslehre
(16).
der Die
industriesoziologischen und arbeitspsychologischen Konzepte, auf die auch betriebswirtschaftliche
bezeichnet
ergebnisorientiert Sozi otechni sehe untersucht Arbeit;
Ansatz
nicht
und entwickelt
Autoren
nur
zurückgreifen,
werden. Zumindest
der
Arbeits-
und
sollen der
als
multidisziplinäre,
Organisationsgestaltung
die Folgen technisch-organisatorischer
Vorstellungen einer 'optimalen' Organisation
dieser
Ansatz,
beitspsychologische
der
wie
primär
Gestaltung betrieblicher
industriesoziologische
im Rahmen betriebswirtschaftlicher
und
ar-
Untersuchungen
automatisierter Büroarbeit rezipiert wird, entwickelt auch Konzepte über den Prozeß technisch-organisatorischer
Gestaltung und kann deshalb als
(auch) prozeßorientiert bezeichnet werden.
Eine gischer
umfassende
Darstellung
und soziotechnischer
Büroarbeit
industriesoziologischer,
arbeitspsycholo-
Ansätze zur Untersuchung
automatisierter
kann hier nicht geleistet werden, ist doch die Beschäftigung
insbesondere
der
Industrie-
bzw.
Angestelltensoziologie
mit
diesem
Problemfeld derartig umfassend und facettenreich. Stattdessen, soll in der Abb. 10 nur ein kurzer Überblick mit dem Ziel einer groben Einordnung vorliegender Untersuchungen gegeben werden.
16)
Entsprechende Untersuchungen der Informatikwissenschaft nur vereinzelt vor (z.B. Heibey/Lutterbeck/Töpel 1978, klassisch-arbeitswissenschaftliche Untersuchungen, sofern sie arbeitspsychologischen Konzepte verwenden, enthalten organisatorisch relevante Ergebnisse.
liegen 1979); keine kaum
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INDUSTRIESOZIOLOGISCHE
Strateqieorient.Betriebsansatz
Inl erpretat ive Soziologie
1) H e i s i g / L i t l e k 1) Koch (1978) (1982, 1983) 5/7/IEB Zaremba/Littek 2) Brandl / K ü n d i g / (1983) Papadlmil r i o u / 3/150/IE Thomae (1978) 6/180/IEBG 3) Baethge/Gerstenberger/Oberbeck/ Schlösser/Seltz (1981), Baethge (1981, 1982, 1983), Gerstenberger (1982, 1983) 17/535/IEB
subjektiver
Handlungsspielraum
s u b j e k t i v e r Handlungsspielraum