Ordnungen und sonstige Bestimmungen für Studierende, Hospitanten und Hörer [Reprint 2021 ed.] 9783112453469, 9783112453452


171 114 3MB

German Pages 30 [38] Year 1915

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

Ordnungen und sonstige Bestimmungen für Studierende, Hospitanten und Hörer [Reprint 2021 ed.]
 9783112453469, 9783112453452

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

K O R P O R A T I O N D E R K A U F M A N N S C H A F T VON B E R L I N

Handels-Hochschule Berlin Ordnungen und sonstige Bestimmungen für

Studierende, Hospitanten und Hörer.

B E R L I N w . 10. Druck und Verlag von G e o r g R e i m e r . 1914.

Inhalt. Ordnung der Handels-Hochschule . . . •• Bestimmungen für Hospitanten und Hörer . . . . • Gebührenordnung Ordnung für die Diplomprüfung Ausführungsbestimmungen zu der Ordnung für die D i p l o m p r ü f u n g . . . . Ordnung für die Handelslehrerprüfung Ausführungsbestimmungen zu der Ordnung für die Handelslehrerprüfung Satzungen der Akademischen Krankenkasse Satzungen der Studentenschaft der Handels-Hochschule Adressen

1*

Seite 5 8 9 10 14 17 21 25 27 30

Ordnung der Handels-Hochschule der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin. Vom

21. Dezember 1903. 4. Januar 1904. § 1.

Wirtschaftliche

Grundlage.

Die Handels-Hochschule zu Berlin ist eine Einrichtung der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin. § 2.

Zweck. Der Zweck der Handels-Hochschule ist, die für den kaufmännischen Beruf nötigen und nützlichen Wissenschaften durch Lehre und Forschung zu pflegen. Insbesondere ist es ihre Aufgabe: 1. jungen Kaufleuten, unter steter Berücksichtigung der praktischen Verhältnisse, eine vertiefte allgemeine und kaufmännische Bildung zu vermitteln, 2. angehenden Handelsschullehrern und Handelsschullehrerinnen Gelegenheit zur Erlangung der erforderlichen theoretischen und praktischen Fachbildung zu geben, 3. praktischen Kaufleuten und Angehörigen verwandter Berufe zu gewähren, sich in einzelnen Zweigen des kaufmännischen Wissens 4. Justiz-, Verwaltungs-, Konsulats-, Handelskammer-Beamten heit zur Erwerbung kaufmännischer und handelswissenschaftlicher zu bieten.

die Möglichkeit auszubilden, usw. GelegenFachkenntnisse

§3. Verwaltung. Die Verwaltung der Handels-Hochschule steht den Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin zu. Dem Ältestenkollegium dient als gutachtliches Organ der „Große Rat derHandelsHochschule". Derselbe besteht aus 1. dem Präsidenten des Ältestenkollegiums oder dessen Stellvertreter, als Vorsitzenden, 2. zwei Vertretern der Staatsregierung, von denen der eine vom Minister für Handel und Gewerbe, der andere vom Minister der geistlichen pp. Angelegenheiten ernannt wird, 3. dem Rektor der Handels-Hochschule, 4. einem Vertreter der Universität Berlin, 6. einem Vertreter der Technischen Hochschule Berlin in Charlottenburg. 6. sechs Delegierten des Ältestenkollegiums,

6

Ordnungen.

7. zwei Mitgliedern der Finanzkommission, 8. drei im Hauptamt angestellten, vom Lehrerkollegium zu wählenden Dozenten, 9. einem Mitgliede des Magistrats Berlin, 10. einem Mitgliede der Stadtverordnetenversammlung Berlin, 11. einem Mitgliede der Handelskammer, 12. dem Syndikus der Handels-Hochschule, 13. fünf sonstigen von den Ältesten der Kaufmannschaft zu berufenden hervorragenden Persönlichkeiten, welche ihr Interesse an der Handels-Hochschule betätigt haben. § 4. Rektor.

Lehrer.

Syndikus.

Die unmittelbare Leitung der Handels-Hochschule liegt einem Rektor mit dreijähriger Amtsperiode ob. Der Rektor wird von den im Hauptamte angestellten Dozenten gewählt und von den Ältesten der Kaufmannschaft nach Einholung der Zustimmung des Ministers für Handel und Gewerbe bestätigt. Der erste Rektor wird von den Ältesten der Kaufmannschaft mit Zustimmung des Ministers für Handel und Gewerbe ernannt. Die Lehrer der Handels-Hochschula, zerfallen in Dozenten im Hauptamte, Dozenten im Nebenamte, Privatdozenten und Lektoren. Sie werden nach Anhörung des Großen Rats der Handels-Hochschule von den Ältesten der Kaufmannschaft ernannt. Für die Anstellung der an der Hochschule hauptamtlich wirkenden Dozenten ist die Bestätigung des Ministers für Handel und Gewerbe erforderlich. Privatdozenten können nach Maßgabe einer von den Ministern für Handel und Gewerbe und der geistlichen pp. Angelegenheiten erlassenen Habilitationsordnung zugelassen werden. Als Ratgeber bei den die Handels-Hochschule betreffenden Rechtsangelegenheiten und für Mitwirkung bei Ausübung der Gerichtsbarkeit wird von den Ältesten der Kaufmannschaft ein Syndikus der Handels-Hochschule ernannt. §5. Aufnahme-Ausschuß.

Aufsicht.

Zur Erledigung der mit der Aufnahme der Studierenden verbundenen Geschäfte bildet der Große Rat der Handels-Hochschule aus seiner Mitte einen Aufnahme-Ausschuß, welcher zugleich die Aufsicht über die Studierenden der Handels-Hochschule führt. Derselbe besteht aus: dem Rektor, dem Syndikus der Handels-Hochschule, drei Dozenten der Handels-Hochschule, zwei Delegierten des Ältestenkollegiums. § 6. Aufnahme-Bedingungen. Zum Besuche der Vorlesungen und Übungen sind berechtigt: a) Studierende, b) Hospitanten, c) Hörer. Als Studierende können aufgenommen werden: 1. Kaufleute, welche die Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligen-Dienst er» worben und die Lehrzeit beendet haben, 2. Abiturienten der höheren neunjährigen deutschen Lehranstalten und solcher Lehranstalten, deren oberste Klasse der Ober-Prima der vorgenannten Anstalten entspricht,

Ordnung der Handels-Hochschule.

7

3. akademische und solche seminaristisch gebildete Lehrer und Lehrerinnen, welche die zweite Lehramtsprüfung bestanden haben, 4. Personen, welche diesen Bedingungen zwar nicht entsprechen, aber nach Ansicht des Aufnahme - Ausschusses eine genügende Vorbildung nachzuweisen vermögen. Die vorstehenden Bestimmungen zu 2 bis 4 finden auch auf Ausländer Anwendung. Uber die Zulassung von Hospitanten und Hörern bleibt der Erlaß weiterer Bestimmungen im Einverständnis mit dem Minister für Handel und Gewerbe vorbehalten, § 7. Aufnahme. Die Studierenden haben sich durch Namensunterschrift und Handschlag den Ordnungen der Handels-Hochschule zu unterwerfen. Über die erfolgte Aufnahme wird eine Bescheinigung — Matrikel — ausgefertigt. § 8. Lehrplan. Der Lehrplan umfaßt folgende Hauptabteilungen: 1. Volkswirtschaft, im besonderen Bank-, Börsen-, Geld- und Kreditwesen, Genossenschaftswesen, Verkehrswesen, Handels-, Gewerbe-, Agrar-, Kolonial- und Sozialpolitik, Statistik, Finanzwissenschaft, Versicherungswesen, Handelsgeschichte, Wirtschaftsgeographie; 2. Rechtslehre: Grundzüge des Bürgerlichen Rechts, Handels-, Wechsel- und Seerecht, Versicherungsrecht, soziale Gesetzgebung, gewerblicher Rechtsschutz (Patent-, Muster- und Markenschutz usw.), Grundzüge der Rechtsverfolgung, insbesondere im internationalen Verkehr, Staats-, Verwaltungs-, Völkerrecht, Strafrecht; 3. Warenkunde, Physik, Chemie, mechanische Technologie, chemische Technologie, gewerbliche Gesundheitslehre; 4. Handelstechnik, Buchführung, kaufmännisches Rechnen, Korrespondenz; 5. Methodik des kaufmännischen Unterrichts. Den Studierenden, welche sich zu Handelsschullehrem auszubilden beabsichtigen, soll Gelegenheit gegeben werden zu praktischem Unterricht und Übungen an den der Korporation der Kaufmannschaft unterstellten Lehranstalten; 6. Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Deutsch (für Ausländer) und andere; 7. allgemeine Geisteswissenschaften: Geschichte, Kunstgeschichte, Literaturgeschichte, Philosophie. § 9Dauer

des

Studiums.

Prüfung.

Der Studienplan ist auf vier Semester berechnet. Die Studierenden der HandelsHochschule sind berechtigt, sich einer Schlußprüfung zu unterwerfen, über deren Ergebnis ein Zeugnis ausgestellt wird. Die Prüfung erfolgt auf Grund einer vom Minister für Handel und Gewerbe genehmigten Prüfungsordnung. § 10Gebühren

und

Studiengelder.

Die Honorare für die Vorlesungen und die Teilnahme an seminaristischen Übungen, die Aufnahmegebühren sowie sonstige Gebühren werden nach Anhörung des Großen Rats der Handels-Hochschule von den Ältesten der Kaufmannschaft festgesetzt und bekannt gemacht-

8

Ordnungen. § 11. Ferien. Die Ferien fallen mit denen der Universität Berlin zusammen. § 12.

Disziplinarstrafen. Als Disziplinarstrafen sind zulässig: 1. Verwarnung, 2. Verweis, 3. Androhung der Entlassung, 4. Entlassung, 5. Relegation wegen ehrlosen Benehmens. Zur Erteilung der Verwarnung und des Verweises ist der Rektor selbständig und endgültig befugt. Zur Erteilung der anderen Disziplinarstrafen ist der AufnahmeAusschuß (§ 6) zuständig; gegen die Entscheidung des letzteren ist binnen einer Woche die Berufung an den Großen Rat der Handels-Hochschule zulässig. Berlin, den 21. Dezember 1903. (L. S.) Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf.

Weigert.

Vorstehender Ordnung wird die staatliche Genehmigung erteilt. Berlin, den 4. Januar 1904. (L. S.) Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Studt. Der Minister für Handel und Gewerbe. Möller

Bestimmungen für Hospitanten und Hörer. Als Hospitanten können zu den Vorlesungen und Übungen der Handels-Hochschule Personen zugelassen werden, welche den im § 6 der Ordnung der Handels-Hochschule aufgestellten Aufnahmebedingungen genügen, aber durch persönliche Verhältnisse verhindert sind, sich als Studierende immatrikulieren zu lassen. Als Hörer können ohne bestimmte Vorbildung Personen aufgenommen werden, welche einstündige Vorlesungen zu belegen wünschen. Nur in Ausnahmefällen können Hörer nach Genehmigung des Rektors eine mehr als einstündige Vorlesung belegen. Berlin, den 6. Juni 1906. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf. Weigert. Genehmigt. Berlin, den 29. Januar 1907. Der Minister für Handel und Gewerbe. Delbrück.

9

Gebührenordnung.

Gebührenordnung. FUr Deutsche

1. Für Studierende: a) Aufnahmegebühr: Studierende, die bereits an einer Hochschule immatrikuliert waren, zahlen nur die halbe Aufnahmegebühr. — Mitglieder der' Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, sowie deren Söhne und Töchter sind von der Aufnahmegebühr befreit. b) Studiengeld pro Semester Mit der Entrichtung des Studiengeldes erwirbt der Studierende das Recht, sämtliche Vorlesungen und Übungen des Semesters bis zur Maximalhöhe von 24 Wochenstunden zu belegen. Doch wird den Studierenden im eigenen Interesse empfohlen, nicht mehr Vorlesungen zu belegen, als der Möglichkeit einer geordneten Verarbeitung entspricht, und jedenfalls in der Regel nicht mehr als 20 Wochenstunden. Abgesehen vom Unterricht in Fertigkeiten (kaufmännische Handschrift, Zeichnen, Fechten, Turnen usw.), der der privaten Vereinbarung unterliegt und daher außerhalb der Gebührenordnung steht, besteht eine Sondergebühr lediglich für: c) Praktika im physikalischen oder chemischen Laboratorium: Großes Praktikum pro Semester Mittleres „ „ „ Kleines ,, „ ,, d) Beitrag zur Akademischen Krankenkasse pro Semester nach den anliegend publizierten Satzungen e) Unfallversicherungsbeitrag pro Semester Die Beiträge zu d) und e) sind mit dem Studiengeld gleichzeitig zu entrichten. f) Duplikatgelder 2 ) nach Ermessen des Rektors bis zu g) Abgangszeugnis Die Benutzung der Bibliothek und der Lesesäle ist für Studierende frei.

M. 30

125

2. Für Hospitanten: a) Kollegiengeld für die Wochenstunde pro Semester bei mehrstündigen Vorlesungen bei einstündigen Vorlesungen {

Z S t l S l

Inhaber des Diploms einer deutschen Handels-Hochschule und die Studierenden der Technischen Hochschule Berlin entrichten für jede Wochenstunde.... Immatrikulierte Studierende 3 ) anderer Hochschulen entrichten für die Wochenstunde bei mehrstündigen Vorlesungen

10 10 5

bei einstündigen Vorlesungen >) s. u. S. 25 ff. ) Die Einnahmen aus dieser Position werden für allgemein-studentische Zwecke nach Bestimmung des Dozenten-Kollegiums verwendet. 3 ) Bezieht sich nur auf voll-immatrikulierte Studierende, nicht auf solche mit sog. kleiner Matrikel. 2

Ordnungen.

10

Für Deutsche

b) Gebühren %r Benutzung der Bibliothek und Lesesäle seitens der Hospitanten pro Semester c) Abgangsbescheinigung

FUr Ausländer

M.

3. Für Hörer:

Hörerkarten für den Besuch einer einstündigen Vorlesung pro Semester a) vor 6 Uhr abends b) nach 6 Uhr abends Hörer dürfen in der Regel nur einstündige Vorlesungen belegen 1 ).

Die Söhne, Töchter, Frauen und Witwen hauptamtlicher Dozenten sind von den unter 1 — 3 bezeichneten Gebühren befreit. 4. Prüfungsgebühren 2 ) •n

j

Berlin, den

60

6. Juni 1906. 2. Juli 1913.

Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Ordnung für die Diplomprüfung an der Handels-Hochschule Berlin. Vom 12. November 1912. §1. Z w e c k d e r P r ü f u n g . Durch Ablegung der Diplomprüfung wird das ordnungsmäßige und abgeschlossene Studium an der Handels-Hochschule dargetan. §2.

Prüfungskommission.

Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem Vertreter der Königlichen Staatsregierung, der von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten ernannt wird, als Vorsitzendem, 2. dem Vorsitzenden des Großen Rats der Handels-Hochschule, 3. sämtlichen hauptamtlichen Dozenten der Handels-Hochschule, 4. denjenigen anderen Mitgliedern des Lehrkörpers, die nach Anhörung des Dozentenkollegiums der Handels-Hochschule von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission auf mindestens ein Jahr berufen werden. Nötigenfalls kann der Vorsitzende der Prüfungskommission auch Mitglieder des Lehrkörpers, die der Kommission nicht angehören, zur Prüfung heranziehen. Der Vorsitzende der Prüfungskommission leitet deren Geschäfte. Er wird im Fall der Behinderung von dem Vorsitzenden des Großen Rates, dem Rektor oder dem dienstältesten anwesenden Mitgliede der Kommission in dieser Reihenfolge vertreten. §3. T ä t i g k e i t d e r P r ü f u n g s k o m m i s s i o n . Vor dem Beginn der Prüfung tritt die Prüfungskommission zu einer vorbereitenden Sitzung zusammen. In dieser wird das für die Prüfung Nötige geregelt, namentlich werden die Aufgaben für die schriftliche Prüfung festgestellt. Wenn ausnahmsweise die Erlaubnis zum Belegen mehrstündiger Vorlesungen erteilt wird, so kommt für diese der Hospitanten-Tarif (2a) zur Anwendung. 2 ) Vgl. die Prüfungsordnungen.

Ordnungen.

10

Für Deutsche

b) Gebühren %r Benutzung der Bibliothek und Lesesäle seitens der Hospitanten pro Semester c) Abgangsbescheinigung

FUr Ausländer

M.

3. Für Hörer:

Hörerkarten für den Besuch einer einstündigen Vorlesung pro Semester a) vor 6 Uhr abends b) nach 6 Uhr abends Hörer dürfen in der Regel nur einstündige Vorlesungen belegen 1 ).

Die Söhne, Töchter, Frauen und Witwen hauptamtlicher Dozenten sind von den unter 1 — 3 bezeichneten Gebühren befreit. 4. Prüfungsgebühren 2 ) •n

j

Berlin, den

60

6. Juni 1906. 2. Juli 1913.

Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Ordnung für die Diplomprüfung an der Handels-Hochschule Berlin. Vom 12. November 1912. §1. Z w e c k d e r P r ü f u n g . Durch Ablegung der Diplomprüfung wird das ordnungsmäßige und abgeschlossene Studium an der Handels-Hochschule dargetan. §2.

Prüfungskommission.

Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem Vertreter der Königlichen Staatsregierung, der von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten ernannt wird, als Vorsitzendem, 2. dem Vorsitzenden des Großen Rats der Handels-Hochschule, 3. sämtlichen hauptamtlichen Dozenten der Handels-Hochschule, 4. denjenigen anderen Mitgliedern des Lehrkörpers, die nach Anhörung des Dozentenkollegiums der Handels-Hochschule von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission auf mindestens ein Jahr berufen werden. Nötigenfalls kann der Vorsitzende der Prüfungskommission auch Mitglieder des Lehrkörpers, die der Kommission nicht angehören, zur Prüfung heranziehen. Der Vorsitzende der Prüfungskommission leitet deren Geschäfte. Er wird im Fall der Behinderung von dem Vorsitzenden des Großen Rates, dem Rektor oder dem dienstältesten anwesenden Mitgliede der Kommission in dieser Reihenfolge vertreten. §3. T ä t i g k e i t d e r P r ü f u n g s k o m m i s s i o n . Vor dem Beginn der Prüfung tritt die Prüfungskommission zu einer vorbereitenden Sitzung zusammen. In dieser wird das für die Prüfung Nötige geregelt, namentlich werden die Aufgaben für die schriftliche Prüfung festgestellt. Wenn ausnahmsweise die Erlaubnis zum Belegen mehrstündiger Vorlesungen erteilt wird, so kommt für diese der Hospitanten-Tarif (2a) zur Anwendung. 2 ) Vgl. die Prüfungsordnungen.

Ordnung für die Diplomprüfung.

11

Die Gegenwart bei der Prüfung und die Teilnahme an der Beratung der Prüfungsergebnisse steht auch solchen Mitgliedern frei, die an der Prüfung nicht beteiligt sind. Ein Stimmrecht bei den Abstimmungen über die Prüfung eines Kandidaten haben jedoch nur diejenigen, die ihn geprüft oder bei seiner Prüfung den Vorsitz geführt haben. Die Prüfungskommission entscheidet mit Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. §4.

Zulassung

zur

Prüfung.

Die Zulassung zur Prüfung setzt voraus, daß der Kandidat vier Semester ordnungsgemäß an einer Hochschule studiert hat und davon mindestens zwei an der Handels-Hochschule Berlin immatrikuliert gewesen ist. Die Prüfungskommission kann den Kandidaten beim Vorliegen wichtiger Gründe von diesem Erfordernis befreien. Die Zulassung erfolgt durch den Vorsitzenden der Prüfungskommission auf Grund einer schriftlichen Meldung, die den Nachweis über die Voraussetzungen der Zulassung erbringt. Der Meldung sind beizufügen: 1. ein von dem Kandidaten verfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf, 2. die Schulzeugnisse und kaufmännischen Zeugnisse des Kandidaten, 3. die beglaubigten Verzeichnisse der von ihm besuchten Vorlesungen und Übungen. §5.

Gegenstände

der

Prüfung.

Die Prüfung findet in vier Fächern statt. Die Wahl der Fächer steht dem Kandidaten frei. Er hat zwei Fächer als seine Hauptfächer zu wählen und zwei andere als seine Nebenfächer. Als Hauptfächer können gewählt werden: 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Privatwirtschaftslehre (Handelswissenschaften), Volkswirtschaftslehre mit Einschluß der Finanzwissenschaft. Rechtswissenschaft, Chemie mit besonderer Berücksichtigung der Technologie, Physik (angewandte Physik und mechanische Technologie), Geographie mit besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsgeographie. Als Nebenfächer können gewählt werden: 1. die als Hauptfächer wählbaren Fächer; bei deren Prüfung ist in diesem Falle das Gebiet besonders zu berücksichtigen, mit welchem der Kandidat sich seiner Angabe nach vorzugsweise beschäftigt hat, 2. Versicherungslehre, 3. Genossenschaftslehre (Recht und Wirtschaft des Genossenschaftswesens), 4. eine fremde Sprache, die regelmäßig gelehrt wird und nicht die Muttersprache des Kandidaten ist. Ist die Privatwirtschaftslehre nicht als Hauptfach gewählt, so muß sie als Nebenfach gewählt werden. Im übrigen unterliegt die Zusammenstellung der Prüfungsfächer der Genehmigung der Prüfungskommission. Durch Beschluß der Prüfungskommission kann mit Zustimmung der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin und mit Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe weiteren Fächern die Wählbarkeit als Hauptfach verliehen, sowie die Liste der nur als Nebenfach wählbaren Fächer erweitert oder beschränkt werden. §6.

Erweiterte

Prüfung.

Auf Wunsch des Kandidaten kann sich die Prüfung über die vier ordentlichen Prüfungsfächer hinaus auf ein außerordentliches Prüfungsfach erstrecken. Dieses

12

Ordnungen.

kann je nach dem Wunsche des Kandidaten im Umfange eines Nebenfachs oder auch, wenn es ein als Hauptfach wählbares Fach ist, im Umfange eines Hauptfaches geprüft werden. Als außerordentliches Prüfungsfach kann jedes Fach gewählt werden, das regelmäßig in angemessenem Umfang gelehrt wird. §7. B e s c h r ä n k t e P r ü f u n g . Die Prüfung kann bis auf ein Hauptfach und zwei Nebenfächer beschränkt werden, wenn der Kandidat an einer Hochschule oder vor einer staatlichen Prüfungsbehörde eine Prüfung in einem der ordentlichen Prüfungsfächer bestanden hat. §8.

Teile

der

Prüfung.

Die Prüfung zerfällt in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil. Die Prüfungsleistungen müssen im allgemeinen unmittelbar aufeinander folgen. Doch können einem Kandidaten, der die Prüfung nach Ansicht der Prüfungskommission ohne sein Verschulden hat abbrechen müssen, die vollbrachten Prüfungsleistungen noch nach längstens zwei Semestern angerechnet werden. §9.

Schriftliche

Prüfung.

Die schriftliche Prüfung umfaßt folgende Leistungen: 1. In einem Fach des Kandidaten eine freie wissenschaftliche Arbeit über einen von ihm gewählten, von einem Mitglied der Prüfungskommission gebilligten Gegenstand. Die Arbeit kann bereits vor der Meldung zur Prüfung angefertigt werden. Der Kandidat hat der Arbeit ein Verzeichnis der von ihm benutzten Hilfsmittel beizufügen, mit der Versicherung, daß er sie selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt hat. 2. In jedem nach § 5, 6 und 13 sich ergebenden Hauptfache des Kandidaten und in einem Nebenfach eine Klausurarbeit über eine ihm gestellte Aufgabe. Die Wahl des Nebenfachs für die Klausurarbeit steht dem Kandidaten frei. Ist jedoch die Privatwirtschaftslehre oder ist eine Sprache Nebenfach, so muß die Klausurarbeit in der Privatwirtschaftslehre oder in der Sprache geleistet werden. Bei Mitteilung der Aufgabe ist dem Kandidaten für die Bearbeitung eine Frist zu setzen, die vier Stunden betragen soll und aus wichtigen Gründen um eine Stunde verlängert werden kann; zugleich ist ihm anzugeben, welcher Hilfsmittel er sich bedienen darf. §10.

Mündliche

Prüfung.

Über die Zulassung zur mündlichen Prüfung entscheidet die Prüfungskommission. In der Regel wird zur mündlichen Prüfung nicht zugelassen, wer in zwei Fächern bei der schriftlichen Prüfung nicht genügt hat. Die Prüfung dauert in den Hauptfächern des Kandidaten etwa 15 Minuten, in seinen Nebenfächern etwa 10 Minuten. Das gleiche gilt für das etwa gewählte außerordentliche Prüfungsfach. Sechs Kandidaten können gleichzeitig geprüft werden. §11.

Ergebnis

der

Prüfung.

Das Ergebnis der Prüfung wird auf Grund der schriftlichen und mündlichen Prüfung bestimmt, doch wird auch auf die Tätigkeit des Kandidaten in den Seminaren und Instituten Rücksicht genommen.

Ordnung für die Diplomprüfung.

13

Über die Leistungen des Kandidaten in den einzelnen Fächern und über seine Gesamtleistung wird ein Urteil gebildet. Zulässig sind nur folgende Urteile: ausgezeichnet, sehr gut, gut, genügend, ungenügend. Die Prüfung ist nicht bestanden, wenn der Kandidat ohne einen nach Ansicht der Prüfungskommission genügenden Entschuldigungsgrund nicht erschienen ist oder die Prüfung abgebrochen hat; wenn er sich bei der freien wissenschaftlichen Arbeit nicht angegebener, bei einer Klausurarbeit unerlaubter Hilfsmittel bedient hat; wenn seine Leistungen in einem Hauptfache im Mündlichen und im Schriftlichen, oder wenn die Gesamtnoten in beiden Nebenfächern ungenügend sind, und nicht etwa die Prüfungskommission einen Ausgleich durch gute Leistungen in anderen Fächern für gegeben erachtet. § 12.

Diplom.

Über die bestandene Prüfung wird ein Diplom ausgestellt. Das Diplom enthält das Gesamturteil über die Leistungen des Kandidaten, indem es das Ergebnis der Prüfung als ausgezeichnet, sehr gut, gut oder einfach die Prüfung als bestanden bezeichnet. Es enthält ferner die Urteile in den einzelnen Prüfungsfächern. Die Hauptfächer und Nebenfächer und ein etwaiges außerordentliches Prüfungsfach sowie der Umfang, in dem dieses geprüft ist, werden gekennzeichnet, Fachgebiet, Gegenstand und Beurteilung der freien wissenschaftlichen Arbeit besonders hervorgehoben. Ist die Prüfung in einem Fache erlassen, so wird der Grund für die Beschränkung der Prüfung vermerkt. Das Diplom wird von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission und von den Mitgliedern, die den Kandidaten geprüft haben, unterzeichnet. §13.

Ergänzungsprüfung.

Wer die Prüfung bestanden hat, kann später in solchen Fächern, die nicht Gegenstand der Prüfung gewesen sind, eine Ergänzungsprüfung ablegen. Die Prüfung hat je nach dem Wunsche des Kandidaten im Umfange eines Nebenfaches oder auch, wenn es sich um ein als Hauptfach wählbares Fach handelt, im Umfange eines Hauptfaches zu erfolgen. §14.

Wiederholung

der

Prüfung.

Wer die Prüfung nicht bestanden hat, kann sie frühestens nach einem Semester wiederholen. Hierbei kann ihm die Prüfungskommission die Prüfung in solchen Fächern erlassen, in denen seine Leistungen bei der ersten Prüfung mindestens als gut beurteilt worden sind. Eie Wiederholung der Prüfung ist einmal und aus wichtigen Gründen mit Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe noch ein zweites Mal möglich. § 15.

Gebühren.

Die Prüfungsgebühren betragen für Inländer 60 Mk., für Ausländer 120 Mk. Für die Prüfung in einem außerordentlichen Prüfungsfach haben Inländer weitere 10 Mk., Ausländer weitere 20 Mk. zu zahlen. Die Gebühren der Ergänzungsprüfung betragen für jedes Fach 30 Mark.

14

Ordnungen.

Bei Wiederholung der Prüfung sind die vollen Gebühren von neuem zu zahlen. Die Gebühren sind zugleich mit der Meldung zur Prüfung an der Kasse der Handels-Hochschule zu entrichten. Ist die Prüfung nicht bestanden, so findet eine Rückzahlung der Gebühren nicht statt. § 16. A u s f ü h r u n g s b e s t i m m u n g e n . Die Ausführungsbestimmungen zu dieser Prüfungsordnung werden nach Anhörung der Prüfungskommission von deren Vorsitzenden erlassen. Soweit sie die Anforderungen in den einzelnen Fächern betreffen, bedürfen sie der Zustimmung der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin und der Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe. Berlin, den 30. September 1912. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf. Weigert. Genehmigt. Berlin, den 12. November 1912. (L. S.) Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Neuhaus.

Ausführungsbestimmungen zu der Ordnung für die Diplomprüfung an der Handels-Hochschule Berlin. Das Studium an der Handels-Hochschule soll dem Kaufmann und Handelslehrer nicht nur praktisch verwertbare Kenntnisse und Fertigkeiten für seinen Beruf übermitteln, sondern ihm auch Wege zur denkenden Erfassung und Beurteilung des Wirtschafts-, Staats- und Kulturlebens im ganzen eröffnen. Die Prüfungen bilden den äußeren Abschluß, nicht aber das Ziel des Studiums. Der Kandidat soll in der Prüfung nachweisen, daß er neben sicheren Einzelkenntnissen auch eine allgemeine wissenschaftliche Bildung in den zur Prüfung erwählten Fächern erworben hat und die wichtigsten literarischen Hilfsmittel in diesen Fächern zu benutzen versteht. 1. P r i v a t w i r t s c h a f t s l e h r e (Handelswissenschaft). Wird die Privatwirtschaftslehre als Hauptfach gewählt, so umfaßt die Prüfung den allgemeinen und einen Zweig des besonderen Teiles. Zum allgemeinen Teil gehört die Erkenntnis des Wesens der allgemeinen Betriebsgrundsätze und Betriebseinrichtungen der Unternehmungen, der Beziehungen der Unternehmungen zueinander und der Einrichtungen, die dem geschäftlichen Verkehr dienen. Die Prüfung erstreckt sich auf Betriebslehre, Grundlagen der kaufmännischen Organisation, Buchhaltung, Bilanzwesen, kaufmännisches Rechnen, Warenverkehr, Güterbeförderung, Geld- und Kapitalverkehr. Im besonderen Teil soll der Kandidat einen der an der Hochschule vertretenen Zweige wählen, zurzeit Privatwirtschaftslehre des Warenhandels, der Industrieunternehmungen oder der Banken. Es werden eingehende Kenntnisse über Organisation und Betrieb des gewählten Zweiges verlangt. Für beide Teile hat der Kandidat die Beherrschung der rechnerischen und buchhalterischen Grundlage nachzuweisen. Wird die Privatwirtschaftslehre als Nebenfach gewählt, so erstreckt sich die Prüfung nur auf den allgemeinen Teil.

14

Ordnungen.

Bei Wiederholung der Prüfung sind die vollen Gebühren von neuem zu zahlen. Die Gebühren sind zugleich mit der Meldung zur Prüfung an der Kasse der Handels-Hochschule zu entrichten. Ist die Prüfung nicht bestanden, so findet eine Rückzahlung der Gebühren nicht statt. § 16. A u s f ü h r u n g s b e s t i m m u n g e n . Die Ausführungsbestimmungen zu dieser Prüfungsordnung werden nach Anhörung der Prüfungskommission von deren Vorsitzenden erlassen. Soweit sie die Anforderungen in den einzelnen Fächern betreffen, bedürfen sie der Zustimmung der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin und der Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe. Berlin, den 30. September 1912. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf. Weigert. Genehmigt. Berlin, den 12. November 1912. (L. S.) Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Neuhaus.

Ausführungsbestimmungen zu der Ordnung für die Diplomprüfung an der Handels-Hochschule Berlin. Das Studium an der Handels-Hochschule soll dem Kaufmann und Handelslehrer nicht nur praktisch verwertbare Kenntnisse und Fertigkeiten für seinen Beruf übermitteln, sondern ihm auch Wege zur denkenden Erfassung und Beurteilung des Wirtschafts-, Staats- und Kulturlebens im ganzen eröffnen. Die Prüfungen bilden den äußeren Abschluß, nicht aber das Ziel des Studiums. Der Kandidat soll in der Prüfung nachweisen, daß er neben sicheren Einzelkenntnissen auch eine allgemeine wissenschaftliche Bildung in den zur Prüfung erwählten Fächern erworben hat und die wichtigsten literarischen Hilfsmittel in diesen Fächern zu benutzen versteht. 1. P r i v a t w i r t s c h a f t s l e h r e (Handelswissenschaft). Wird die Privatwirtschaftslehre als Hauptfach gewählt, so umfaßt die Prüfung den allgemeinen und einen Zweig des besonderen Teiles. Zum allgemeinen Teil gehört die Erkenntnis des Wesens der allgemeinen Betriebsgrundsätze und Betriebseinrichtungen der Unternehmungen, der Beziehungen der Unternehmungen zueinander und der Einrichtungen, die dem geschäftlichen Verkehr dienen. Die Prüfung erstreckt sich auf Betriebslehre, Grundlagen der kaufmännischen Organisation, Buchhaltung, Bilanzwesen, kaufmännisches Rechnen, Warenverkehr, Güterbeförderung, Geld- und Kapitalverkehr. Im besonderen Teil soll der Kandidat einen der an der Hochschule vertretenen Zweige wählen, zurzeit Privatwirtschaftslehre des Warenhandels, der Industrieunternehmungen oder der Banken. Es werden eingehende Kenntnisse über Organisation und Betrieb des gewählten Zweiges verlangt. Für beide Teile hat der Kandidat die Beherrschung der rechnerischen und buchhalterischen Grundlage nachzuweisen. Wird die Privatwirtschaftslehre als Nebenfach gewählt, so erstreckt sich die Prüfung nur auf den allgemeinen Teil.

Ausführungsbestimmungen zu der Ordnung für die Diplomprüfung.

15

2. V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e . Wird Volkswirtschaftslehre als Hauptfach gewählt, so erstreckt sich die Prüfung auf folgende Gebiete: 1. Allgemeine oder theoretische Volkswirtschaftslehre (volkswirtschaftliche Grundbegriffe, Entwicklungsbedingungen des Volkswohlstandes, Entstehung und Organisation der modernen Volkswirtschaft, Preisbildung und Einkommenverteilung, Konjunkturenlehre, Geld-, Bank- und Börsenwesen). 2. Spezielle oder praktische Volkswirtschaftslehre (Agrar-, Gewerbe-, Handels-, Verkehrswesen, einschließlich der wichtigsten Probleme der Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik und Arbeiterfrage). 3. Finanzwissenschaft (Hauptwege zur Deckung des öffentlichen Bedarfs, insbesondere die Besteuerungsformen, Finanz- und Steuerverfassung des Deutschen Reichs und Preußens). 4. Geschichte der nationalökonomischen Wissenschaft. Wird Volkswirtschaftslehre als Nebenfach gewählt, so erstreckt sich die Prüfung 1. auf die allgemeine oder theoretische Volkswirtschaftslehre in vollem Umfange, 2. auf ein Teilgebiet der praktischen oder speziellen Nationalökonomie oder der Finanzwissenschaft, mit dem der Kandidat sich besonders beschäftigt hat. 3. R e c h t s w i s s e n s c h a f t . Die Prüfung erstreckt sich auf folgende Gebiete: 1. Bürgerliches Recht, besonders allgemeiner Teil des BGB. und Recht der S chuldverhältnisse, 2. Handelsrecht, 3. Wechsel- und Scheckrecht, . 4. Konkursrecht, 5. Zivilprozeß vom Standpunkt der Prozeßparteien aus, 6. Staats- und Verwaltungsrecht des Deutschen Reichs und Preußens. Der Kandidat, der Rechtswissenschaft als Hauptfach wählt, muß mit allen diesen Gebieten vertraut sein. Er hat zu erklären, ob er sich vorwiegend mit dem Privat- oder dem öffentlichen Recht beschäftigt hat. Bei der schriftlichen Prüfung ist darauf Rücksicht zu nehmen. Hat der Kandidat Rechtswissenschaft als Nebenfach gewählt, so braucht er sich nur mit den Grundzügen des bürgerlichen Rechts und des Handelsrechts sowie des Staats- und Verwaltungsrechts beschäftigt zu haben. Die Prüfung beschränkt sich auf die wichtigsten Fragen dieser Gebiete. 4. C h e m i e

mit

besonderer Berücksichtigung nologie.

der

Tech-

Durch die Prüfung soll der Kandidat nachweisen, daß er Verständnis für die wichtigsten in Industrie und Gewerbe üblichen chemischen Verfahren erworben hat. Dagegen wird von chemischen Fertigkeiten abgesehen. Wird Chemie als Hauptfach gewählt, so erstreckt sich die Prüfung auf folgende Gebiete: 1. Grundbegriffe der anorganischen und der organischen Chemie, 2. die wichtigsten Zweige der chemischen Technologie. Wird Chemie als Nebenfach gewählt, so muß der Kandidat sich ausweisen 1. über die anorganische oder die organische Chemie, 2. über die Technologie der anorganischen oder der organischen Produkte oder über einzelne darauf bezügliche Industriezweige. Der Kandidat muß dartun, daß er nicht nur theoretische Kenntnisse, sondern auch experimentelle Anschauungen besitzt. 5. P h y s i k

mit

besonderer Berücksichtigung angewandten Physik.

der

Das Studium der angewandten Physik soll den Kandidaten mit den der Industrie und dem Verkehr zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmitteln,

16

Ordnungen.

Einrichtungen und Arbeitsmethoden vertraut machen und ihm für die Bedürfnisse der Industrie nach der technischen Seite hin genügendes Verständnis für die Ergebnisse der Naturerkenntnis und Naturbeherrschung verschaffen. Wer Physik als Hauptfach wählt, soll in der Lage sein, die Grundsätze bei der Behandlung der hauptsächlichsten physikalisch-technischen Fragen anzuwenden und Kenntnis der wesentlichsten Erscheinungen nachzuweisen. Die Prüfung erstreckt sich auf folgende Gebiete: 1. Maschinenlehre, d. h. Lehre von den Maschinenelementen, Antriebsmaschinen und Transporteinrichtungen, 2. Elektrotechnik einschließlich Beleuchtungswesen, 3. mechanische Technologie, d. h. die Lehre von der Formgebung oder der Bearbeitung. Wer Physik als Nebenfach wählt, muß mit einem der drei Gebiete und den dafür in Betracht kommenden Grundsätzen vertraut sein. 6. G e o g r a p h i ^ m i t b e s o n d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r W i r t schaftsgeographie. Die Prüfung in der Geographie hat zu zeigen, daß der Kandidat mit den Haupttatsachen der allgemeinen und der Länderkundlichen Wirtschaftsgeographie und mit ihrem Aufbau auf den Lehren der physischen Geographie vertraut ist. Die Prüfung erstreckt sich auf folgende Gebiete: 1. Grundzüge der physischen Geographie (Morphologie der Erdoberfläche, Klimalehre, Meereskunde, Geographie der Pflanzen und Tiere). Vertiefte Kenntnisse, in einem Teilgebiet nach Wahl des Kandidaten. 2. Geographie des Menschen: Siedelungsgeographie, Produktionsgeographie, Handels- und Verkehrsgeographie. 3. Länderkunde (spezielle Wirtschaftsgeographie): a) Übersicht über die geographischen Grundzüge der einzelnen Erdgebiete, namentlich der politisch und wirtschaftlich wichtigsten Staaten, b) genauere Kenntnis zweier wichtigerer Erdgebiete. Ist die Geographie Nebenfach, so beschränken sich die Anforderungen auf eine Bekanntschaft mit den Elementen der allgemeinen Erdkunde unter besonderer Berücksichtigung der geographischen Bedingtheit des Kultur- und Wirtschaftslebens. In der Länderkunde wird die nähere Bekanntschaft mit einem wichtigeren Erdgebiet verlangt. 7. V e r s i c h e r u n g s l e h r e . In der Prüfung werden folgende Kenntnisse verlangt: Grundzüge der allgemeinen Versicherungslehre, der Sozialversicherung und des Versicherungsvertragsrechts. 8. G e n o s s e n s c h a f t s l e h r e . Der Kandidat muß vertraut sein mit. der Organisation der wichtigsten Genossenschaftsarten, mit dem Genossenschaftsgesetz, soweit dessen Kenntnis für die Praxis erforderlich ist, und mit den für die Gestaltung des Genossenschaftswesens wichtigsten Vorgängen der Geschichte des Genossenschaftswesens. 9. F r e m d e Sprachen. In der mündlichen Prüfung wird von dem Kandidaten gefordert: 1. Kenntnis der Handelskorrespondenz, 2. die Fähigkeit, einen nicht zu schwierigen fremden Text wirtschaftlichen Inhalts in richtiger Aussprache zu lesen und seinen Inhalt gesprächsweise in der Fremdsprache wiederzugeben. Wählt der Kandidat eine Fremdsprache für die schriftliche Prüfung, so wird von ihm verlangt: 1. die Abfassung eines einfachen Briefwechsels allgemeinen geschäftlichen Inhalts,

Ordnung für die Handelslehrerprüfung.

17

2. die Übersetzung eines fremdsprachlichen Textes ins Deutsche, 3. die Übersetzung eines leichteren deutschen Textes in die Fremdsprache oder wahlweise eine freie Arbeit in der Fremdsprache über ein leichtes Thema aus den Gebieten des Studiums.

Die Prüfungsordnung für die Diplomprüfung vom 3. März 1907 findet nur noch auf solche Studenten Anwendung, die ihr Studium spätestens im Wintersemester 1912/13 begonnen haben. Sie haben bis zum Beginn des Wintersemesters 1914/15 die Wahl, ob sie nach der alten oder neuen Prüfungsordnung geprüft werden wollen. Abdrucke der alten Prüfungsordnung stehen auf dem Sekretariat zur Verfügung.

Ordnung für die Handelslehrerprüfung an der Handels-Hochschule Berlin. Vom 12. November 1912. §1. Z w e c k d e r P r ü f u n g . Durch Ablegung der Handelslehrerprüfung wird die Befähigung zum Unterricht an kaufmännischen Fortbildungsschulen und Handelsschulen nachgewiesen §2.

Prüfungskommission.

Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem Vertreter der Königlichen Staatsregierung, der von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten ernannt wird, als Vorsitzendem, 2. dem Vorsitzenden des Großen Rats der Handels-Hochschule, 3. sämtlichen hauptamtlichen Dozenten der Handels-Hochschule, 4. denjenigen anderen Mitgliedern des Lehrkörpers, die nach Anhörung des Dozentenkollegiums der Handels-Hochschule von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission auf mindestens ein Jahr berufen werden. Nötigenfalls kann der Vorsitzende der Prüfungskommission auch Mitglieder des Lehrkörpers, die der Kommission nicht angehören, zur Prüfung heranziehen. Der Vorsitzende der Prüfungskommission leitet deren Geschäfte. Er wird im Fall der Behinderung von dem Vorsitzenden des Großen Rats, dem Rektor oder dem dienstältesten anwesenden Mitgliede der Kommission in dieser Reihenfolge vertreten. §3.

Tätigkeit

der

Prüfungskommission.

Vor dem Beginn der Prüfung tritt die Prüfungskommission zu einer vorbereitenden Sitzung zusammen. In dieser wird das für die Prüfung Nötige geregelt, namentlich werden die Aufgaben für die schriftliche Prüfung sowie der Gegenstand der Probelektion festgestellt. Die Gegenwart bei der Prüfung und die Teilnahme an der Beratung der Prüfungsergebnisse steht auch solchen Mitgliedern frei, die an der Prüfung nicht beteiligt sind. Ein Stimmrecht bei den Abstimmungen über die Prüfung eines Kandidaten haben jedoch nur diejenigen, die ihn geprüft oder bei seiner Prüfung den Vorsitz geführt haben. Die Prüfungskommission entscheidet mit Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. 2

Ordnung für die Handelslehrerprüfung.

17

2. die Übersetzung eines fremdsprachlichen Textes ins Deutsche, 3. die Übersetzung eines leichteren deutschen Textes in die Fremdsprache oder wahlweise eine freie Arbeit in der Fremdsprache über ein leichtes Thema aus den Gebieten des Studiums.

Die Prüfungsordnung für die Diplomprüfung vom 3. März 1907 findet nur noch auf solche Studenten Anwendung, die ihr Studium spätestens im Wintersemester 1912/13 begonnen haben. Sie haben bis zum Beginn des Wintersemesters 1914/15 die Wahl, ob sie nach der alten oder neuen Prüfungsordnung geprüft werden wollen. Abdrucke der alten Prüfungsordnung stehen auf dem Sekretariat zur Verfügung.

Ordnung für die Handelslehrerprüfung an der Handels-Hochschule Berlin. Vom 12. November 1912. §1. Z w e c k d e r P r ü f u n g . Durch Ablegung der Handelslehrerprüfung wird die Befähigung zum Unterricht an kaufmännischen Fortbildungsschulen und Handelsschulen nachgewiesen §2.

Prüfungskommission.

Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem Vertreter der Königlichen Staatsregierung, der von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten ernannt wird, als Vorsitzendem, 2. dem Vorsitzenden des Großen Rats der Handels-Hochschule, 3. sämtlichen hauptamtlichen Dozenten der Handels-Hochschule, 4. denjenigen anderen Mitgliedern des Lehrkörpers, die nach Anhörung des Dozentenkollegiums der Handels-Hochschule von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission auf mindestens ein Jahr berufen werden. Nötigenfalls kann der Vorsitzende der Prüfungskommission auch Mitglieder des Lehrkörpers, die der Kommission nicht angehören, zur Prüfung heranziehen. Der Vorsitzende der Prüfungskommission leitet deren Geschäfte. Er wird im Fall der Behinderung von dem Vorsitzenden des Großen Rats, dem Rektor oder dem dienstältesten anwesenden Mitgliede der Kommission in dieser Reihenfolge vertreten. §3.

Tätigkeit

der

Prüfungskommission.

Vor dem Beginn der Prüfung tritt die Prüfungskommission zu einer vorbereitenden Sitzung zusammen. In dieser wird das für die Prüfung Nötige geregelt, namentlich werden die Aufgaben für die schriftliche Prüfung sowie der Gegenstand der Probelektion festgestellt. Die Gegenwart bei der Prüfung und die Teilnahme an der Beratung der Prüfungsergebnisse steht auch solchen Mitgliedern frei, die an der Prüfung nicht beteiligt sind. Ein Stimmrecht bei den Abstimmungen über die Prüfung eines Kandidaten haben jedoch nur diejenigen, die ihn geprüft oder bei seiner Prüfung den Vorsitz geführt haben. Die Prüfungskommission entscheidet mit Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. 2

18

Ordnungen. §4.

Zulassung

zur

Prüfung.

Die Zulassung zur Prüfung setzt folgendes voraus: 1. Der Kandidat muß entweder die zweite Lehrerprüfung bestanden und eine hinreichende Anschauung von der kaufmännischen Praxis erworben haben, oder er muß das Abgangszeugnis einer neunklassigen höheren Lehranstalt besitzen und ein Jahr lang kaufmännisch tätig gewesen sein, oder er muß zum einjährigfreiwilligen Dienst berechtigt und vier Jahre lang kaufmännisch tätig gewesen sein. Auf die kaufmännische Tätigkeit wird die zum Besuch einer höheren Handelsschule verwandte Zeit angerechnet. 2. Er muß fünf Semester ordnungsmäßig an einer Hochschule studiert haben und davon mindestens zwei an der Handels-Hochschule Berlin immatrikuliert gewesen sein. 3. Er muß, sofern die Prüfung keine fremde Sprache zum Gegenstande hat, durch ausreichende Nachweise die Beherrschung der Anfangsgründe des Englischen oder Französischen dartun. 4. Er darf nicht älter als 35 Jahre sein. Die Prüfungskommission kann den Kandidaten beim Vorliegen wichtiger Gründe von einzelnen dieser Erfordernisse befreien; namentlich kann die Zeit, die nach Erwerb der Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienst zum Besuch einer neunklassigen höheren Lehranstalt verwandt ist, sowie die Zeit des Aufenthalts in einem fremden Sprachgebiet auf die vorgeschriebene kaufmännische Tätigkeit angerechnet werden. Die Zulassung erfolgt durch den Vorsitzenden der Prüfungskommission auf Grund einer schriftlichen Meldung, die den Nachweis über die Voraussetzungen der Zulassung erbringt. Der Meldung sind beizufügen: 1. ein von dem Kandidaten verfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf, 2. die Schulzeugnisse und kaufmännischen Zeugnisse des Kandidaten, 3. die beglaubigten Verzeichnisse der von ihm besuchten Vorlesungen und Übungen. §5. G e g e n s t ä n d e d e r P r ü f u n g . Die Prüfung findet in fünf Fächern statt. Unter ihnen hat der Kandidat ein beschränktes Wahlrecht. Zwei Fächer werden als Hauptfächer geprüft, drei andere als Nebenfächer. Hauptfach ist stets die Privatwirtschaftslehre (Handelswissenschaften); Nebenfach ist stets die Pädagogik. Als zweites Hauptfach können gewählt werden: 1. Volkswirtschaftslehre mit Einschluß der Finanzwissenschaft, 2. Rechtswissenschaft, 3. Geographie mit besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsgeographie, 4. Englisch, 6. Französisch Als zweites und drittes Nebenfach können gewählt werden: 1. die als Hauptfach wählbaren Fächer, 2. Chemie mit besonderer Berücksichtigung der Technologie, 3. Physik (angewandte Physik und mechanische Technologie), 4. Versicherungslehre, 6. Spanisch oder Russisch oder Italienisch. Wird als zweites Hauptfach weder Volkswirtschaftslehre, noch Rechtswissenschaft, noch Geographie gewählt, so muß eins dieser Fächer als Nebenfach gewählt werden. Durch Beschluß der Prüfungskommission kann mit Zustimmung der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin und mit Genehmigung des Ministers für Handel

19

Ordnung für die Handelslehrerprüfung.

und Gewerbe weiteren Fächern die Wählbarkeit als Hauptfach verliehen, sowie die Liste der nur als Nebenfach wählbaren Fächer erweitert oder beschränkt werden. §6.

Erweiterte

Prüfung.

Auf Wunsch des Kandidaten kann sich die Prüfung über die fünf ordentlichen Prüfungsfächer hinaus auf ein außerordentliches Prüfungsfach erstrecken. Dieses kann je nach dem Wunsche des Kandidaten im Umfange eines Nebenfachs oder auch, wenn es ein als Hauptfach wählbares Fach ist, im Umfange eines Hauptfaches geprüft werden. Als außerordentliches Prüfungsfach kann jedes Fach gewählt werden, das regelmäßig in angemessenem Umfang gelehrt wild. §7.

Beschränkte

Prüfung.

Die Prüfung kann bis auf ein Hauptfach und zwei Nebenfächer beschränkt werden, wenn der Kandidat an einer Hochschule oder vor einer staatlichen Prüfungsbehörde eine Prüfung in einem oder mehreren der ordentlichen Prüfungsfächer bestanden hat. §8.

Teile

der

Prüfung.

Die Prüfung zerfällt in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil. Die Prüfungsleistungen müssen im allgemeinen unmittelbar aufeinander folgen. Doch können einem Kandidaten, der die Prüfung nach Ansicht der Prüfungskommission ohne sein Verschulden hat abbrechen müssen, die vollbrachten Prüfungsleistungen noch nach längstens zwei Semestern angerechnet werden. §9.

Schriftliche

Prüfung.

Die schriftliche Prüfung umfaßt folgende Leistungen: 1. In einem Fach des Kandidaten eine freie wissenschaftliche Arbeit über einen von ihm gewählten, von einem Mitgliede der Prüfungskommission gebilligten Gegenstand. Die Arbeit kann bereits vor der Meldung zur Prüfung angefertigt werden. Der Kandidat hat der Arbeit ein Verzeichnis der von ihm benutzten Hilfsmittel beizufügen, mit der Versicherung, daß er sie selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt hat. 2. In jedem nach § 5, 6 und 13 sich ergebenden Hauptfach des Kandidaten und in einem von ihm gewählten Nebenfache eine Klausurarbeit über eine ihm gestellte Aufgabe. Unter den Klausurarbeiten muß mindestens eine aus der Volkswirtschaftslehre oder der Rechtswissenschaft oder der Wirtschaftsgeographie sein; in der Pädagogik ist keine Klausurarbeit zu leisten. Bei Mitteilung der Aufgabe ist dem Kandidaten für die Bearbeitung eine Frist zu setzen, die vier Stunden betragen soll und aus wichtigen Gründen um eine Stunde verlängert werden kann; zugleich ist ihm anzugeben, welcher Hilfsmittel er sich bedienen darf. §10. M ü n d l i c h e

Prüfung.

Über die Zulassung zur mündlichen Prüfung entscheidet die Prüfungskommission. Wer in zwei Fächern bei der schriftlichen Prüfung nicht genügt hat, wird in der Regel zur mündlichen Prüfung nicht zugelassen. Der Kandidat hat vorbehaltlich der späteren Zulassung vor einem Mitgliede der Prüfungskommission eine Probelektion von 15 bis 30 Minuten aus einem seiner Hauptfächer zu halten. Der Gegenstand der Probelektion und deren Dauer sind ihm 2*

Ordnungen.

20

einen vollen Tag vorher bekannt zu geben. Einem Kandidaten, der seine pädagogischen Fähigkeiten bereits in einwandfreier Weise gezeigt hat, kann die Probelektion erlassen werden. Nach erfolgter Zulassung wird der Kandidat in jedem seiner Hauptfächer etwa 15 Minuten, in jedem seiner Nebenfächer etwa 10 Minuten geprüft. Das gleiche gilt für das etwa gewählte außerordentliche Prüfungsfach. Sechs Kandidaten können gleichzeitig geprüft werden. §11.

Ergebnis

der

Prüfung.

Das Ergebnis der Prüfung wird auf Grund der schriftlichen und mündlichen Prüfung bestimmt, doch wird auch auf die Tätigkeit des Kandidaten in den Seminaren und Instituten, insbesondere dem Seminar für Handelslehrer Rücksicht genommen. Über die Leistungen des Kandidaten in den einzelnen Fächern und über seine Gesamtleistung wird ein Urteil gebildet. Zulässig sind nur folgende Urteile: ausgezeichnet, sehr gut, gut. genügend, ungenügend. Die Prüfung ist nicht bestanden, wenn der Kandidat ohne einen nach Ansicht der Prüfungskommission genügenden Entschuldigungsgrund nicht erschienen ist oder die Prüfung abgebrochen hat; wenn er sich bei der freien wissenschaftlichen Arbeit nicht angegebener, bei einer Klausurarbeit unerlaubter Hilfsmittel bedient hat; wenn seine Leistungen in einem Hauptfache im Mündlichen und im Schriftlichen oder wenn die Gesamtnoten in zwei Nebenfächern ungenügend sind, und nicht etwa die Prüfungskommission einen Ausgleich durch gute Leistungen in anderen Fächern für gegeben erachtet. § 12.

Diplom.

Über die bestandene Prüfung wird ein Diplom ausgestellt. Das Diplom enthält das Gesamturteil über die Leistungen des Kandidaten, indem es das Ergebnis der Prüfung als ausgezeichnet, sehr gut, gut, oder einfach die Prüfung als bestanden bezeichnet. Es enthält ferner die Urteile in den einzelnen Prüfungsfächern. Die Hauptfächer und Nebenfächer und ein etwaiges außerordentliches Prüfungsfach werden als solche gekennzeichnet, Fachgebiet, Gegenstand und Beurteilung der freien wissenschaftlichen Arbeit besonders hervorgehoben. Ist die Prüfung in einem Fach erlassen, so wird der Grund für die Beschränkung der Prüfung vermerkt. Das Diplom wird von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission und von den Mitgliedern, die den Kandidaten geprüft haben, unterzeichnet. §13.

Ergänzungsprüfung.

Wer die Prüfung bestanden hat, kann später in solchen Fächern, die nicht Gegenstand der Prüfung gewesen sind, eine Ergänzungsprüfung ablegen. Die Prüfung hat je nach dem Wunsche des Kandidaten im Umfange eines Nebenfaches oder auch, wenn es sich um ein als Hauptfach wählbares Fach handelt, im Umfange eines Hauptfaches zu erfolgen. §14.

Wiederholung

der

Prüfung.

Wer die Prüfung nicht bestanden hat, kann sie frühestens nach einem Semester wiederholen. Hierbei kann ihm die Prüfungskommission die Prüfung in solchen Fächern

Ausführungsbestimmungen zu der Ordnung

für die Handelslehrerprüfung.

21

erlassen, in denen seine Leistungen bei der ersten Prüfung mindestens als gut beurteilt worden sind. Die Wiederholung der Prüfung ist einmal und aus wichtigen Gründen mit Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe noch ein zweites Mal möglich. § IB.

Gebühren.

Die Prüfungsgebühren betragen für Inländer 60 Mk., für Ausländer 120 Mk. Für die Prüfung in einem außerordentlichen Prüfungsfach haben Inländer weitere 10 Mk., Ausländer weitere 20 Mk. zu zahlen. Die Gebühren der Ergänzungsprüfung betragen für jedes Fach 30 Mk. Bei Wiederholung der Prüfung sind die vollen Gebühren von neuem zu zahlen. Die Gebühren sind zugleich mit der Meldung zur Prüfung an der Kasse der Handels-Hochschule zu entrichten. Ist die Prüfung nicht bestanden, so findet eine Rückzahlung der Gebühren nicht statt. §16 Ausführungsbestimmungen. Die Ausführungsbestimmungen zu dieser Prüfungsordnung werden nach hörung der Prüfungskommission von deren Vorsitzenden erlassen. Soweit sie forderungen in den einzelnen Fächern betreffen, bedürfen sie der Zustimmung Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin und der Genehmigung des Ministers Handel und Gewerbe.

AnAnder für

Berlin, den 30. September 1912. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf. Weigert. Genehmigt. Berlin, den 12. November 1912. (L. S.) Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Neuhaus.

Ausführungsb estimmungen zu der Ordnung für die Handelslehrerprüfung an der Handels-Hochschule Berlin. Das Studium an der Handels-Hochschule soll dem Kaufmann und Handelslehrer nicht nur praktisch verwertbare Kenntnisse und Fertigkeiten für seinen Beruf übermitteln, sondern ihm auch Wege zur denkenden Erfassung und Beurteilung des Wirtschafts-, Staats- und Kulturlebens im ganzen eröffnen. Die Prüfungen bilden den äußeren Abschluß, nicht aber das Ziel des Studiums. Der Kandidat soll in der Prüfung nachweisen, daß er neben sicheren Einzelkenntnissen auch eine allgemeine wissenschaftliche Bildung in den zur Prüfung erwählten Fächern erworben h a t und die wichtigsten literarischen Hilfsmittel in diesen Fächern zu benutzen versteht. 1. P r i v a t w i r t s c h a f t s l e h r e (Handelswissenschaft). Die Prüfung umfaßt den allgemeinen und einen Zweig des besonderen Teiles. Zum allgemeinen Teile gehört die Erkenntnis des Wesens der allgemeinen Betriebsgrundsätze und Betriebseinrichtungen der Unternehmungen, der Beziehungen der Unternehmungen zueinander und der Einrichtungen, die dem geschäftlichen Verkehr dienen. Die Prüfung erstreckt sich auf Betriebslehre, Grundlagen der kaufmännischen Organisation, Buchhaltung, Bilanzwesen, kaufmännisches Rechnen, Warenverkehr, Güterbeförderung, Geld- und Kapitalverkehr.

Ausführungsbestimmungen zu der Ordnung

für die Handelslehrerprüfung.

21

erlassen, in denen seine Leistungen bei der ersten Prüfung mindestens als gut beurteilt worden sind. Die Wiederholung der Prüfung ist einmal und aus wichtigen Gründen mit Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe noch ein zweites Mal möglich. § IB.

Gebühren.

Die Prüfungsgebühren betragen für Inländer 60 Mk., für Ausländer 120 Mk. Für die Prüfung in einem außerordentlichen Prüfungsfach haben Inländer weitere 10 Mk., Ausländer weitere 20 Mk. zu zahlen. Die Gebühren der Ergänzungsprüfung betragen für jedes Fach 30 Mk. Bei Wiederholung der Prüfung sind die vollen Gebühren von neuem zu zahlen. Die Gebühren sind zugleich mit der Meldung zur Prüfung an der Kasse der Handels-Hochschule zu entrichten. Ist die Prüfung nicht bestanden, so findet eine Rückzahlung der Gebühren nicht statt. §16 Ausführungsbestimmungen. Die Ausführungsbestimmungen zu dieser Prüfungsordnung werden nach hörung der Prüfungskommission von deren Vorsitzenden erlassen. Soweit sie forderungen in den einzelnen Fächern betreffen, bedürfen sie der Zustimmung Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin und der Genehmigung des Ministers Handel und Gewerbe.

AnAnder für

Berlin, den 30. September 1912. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf. Weigert. Genehmigt. Berlin, den 12. November 1912. (L. S.) Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Neuhaus.

Ausführungsb estimmungen zu der Ordnung für die Handelslehrerprüfung an der Handels-Hochschule Berlin. Das Studium an der Handels-Hochschule soll dem Kaufmann und Handelslehrer nicht nur praktisch verwertbare Kenntnisse und Fertigkeiten für seinen Beruf übermitteln, sondern ihm auch Wege zur denkenden Erfassung und Beurteilung des Wirtschafts-, Staats- und Kulturlebens im ganzen eröffnen. Die Prüfungen bilden den äußeren Abschluß, nicht aber das Ziel des Studiums. Der Kandidat soll in der Prüfung nachweisen, daß er neben sicheren Einzelkenntnissen auch eine allgemeine wissenschaftliche Bildung in den zur Prüfung erwählten Fächern erworben h a t und die wichtigsten literarischen Hilfsmittel in diesen Fächern zu benutzen versteht. 1. P r i v a t w i r t s c h a f t s l e h r e (Handelswissenschaft). Die Prüfung umfaßt den allgemeinen und einen Zweig des besonderen Teiles. Zum allgemeinen Teile gehört die Erkenntnis des Wesens der allgemeinen Betriebsgrundsätze und Betriebseinrichtungen der Unternehmungen, der Beziehungen der Unternehmungen zueinander und der Einrichtungen, die dem geschäftlichen Verkehr dienen. Die Prüfung erstreckt sich auf Betriebslehre, Grundlagen der kaufmännischen Organisation, Buchhaltung, Bilanzwesen, kaufmännisches Rechnen, Warenverkehr, Güterbeförderung, Geld- und Kapitalverkehr.

22

Ordnungen.

Im besonderen Teile soll der Kandidat einen der an der Hochschule vertretenen Zweige wählen, zurzeit Privatwirtschaftslehre des Warenhandels, der Industrieunternehmungen oder der Banken. Es werden eingehende Kenntnisse über Organisation und Betrieb des gewählten Zweiges verlangt. Für beide Teile hat der Kandidat die Beherrschung der rechnerischen und buchhalterischen Grundlage nachzuweisen. 2.

Volkswirtschaftslehre.

Wird Volkswirtschaftslehre als Hauptfach gewählt, so erstreckt sich die Prüfung auf folgende Gebiete: 1. Allgemeine oder theoretische Volkswirtschaftslehre (volkswirtschaftliche Grundbegriffe, Entwicklungsbedingungen des Volkswohlstandes, Entstehung und Organisation der modernen Volkswirtschaft, Preisbildung und Einkommenverteilung, Konjunkturenlehre, Geld-, Bank- und Börsenwesen). 2. Spezielle oder praktische Volkswirtschaftslehre (Agrar-, Gewerbe-, Handels-, Verkehrswesen, einschließlich der wichtigsten Probleme der Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik und Arbeiterfrage). 3. Finanzwissenschaft (Hauptwege zur Deckung des öffentlichen Bedarfs, insbesondere die Besteuerungsformen, Finanz- und Steuerverfassung des Deutschen Reichs und Preußens). 4. Geschichte der nationalökonomischen Wissenschaft. Wird Volkswirtschaftslehre als Nebenfach gewählt, so erstreckt sich die Prüfung 1. auf die allgemeine oder theoretische Volkswirtschaftslehre in vollem Umfange, 2. auf ein Teilgebiet der praktischen oder speziellen Nationalökonomie oder der Finanzwissenschaft, mit dem der Kandidat sich besonders beschäftigt hat, 3. auf die Grundzüge der Geschichte der nationalökonomischen Wissenschaft. 3.

Rechtswissenschaft.

Die Prüfung erstreckt sich auf folgende Gebiete: 1. Bürgerliches Recht, besonders allgemeiner Teil des B G B . und Recht der Schuldverhältnisse, 2. Handelsrecht. 3. Wechsel- und Scheckrecht, 4. Konkursrecht, 5. Zivilprozeß vom Standpunkt der Prozeßparteien aus, 6. Staats- und Verwaltungsrecht des Deutschen Reichs und Preußens. Der Kandidat, der Rechtswissenschaft als Hauptfach wählt, muß mit allen diesen Gebieten vertraut sein. Er hat zu erklären, ob er sich vorwiegend mit dem Privat- oder dem öffentlichen Recht beschäftigt hat. Bei der schriftlichen Prüfung ist daxauf Rücksicht zu nehmen. Hat der Kandidat Rechtswissenschaft als Nebenfach gewählt, so braucht er sich nur mit den Grundzügen des bürgerlichen Rechts und des Handelsrechts sowie des Staats- und Verwaltungsrechts beschäftigt zu haben. Die Prüfung beschränkt sich auf die wichtigsten Fragen dieser Gebiete. In beiden Fällen wird die Kenntnis der wichtigsten Hilfsmittel für den bürgerkundlichen Unterricht verlangt. 4. C h e m i e m i t b e s o n d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r Technologie.

chemischen

Die Prüfung erstreckt sich auf folgende Gebiete: 1. Die chemischen und technologischen Grundbegriffe, die für die Kenntnis und Beurteilung der wichtigsten Waren notwendig sind. 2. Selbständige Durchführung der wichtigsten, für den Unterricht in Frage kommenden Versuche, Kenntnis der wichtigsten Hilfsmittel für den Unterricht.

Ausfiihrungsbestimmungen zu der Ordnung für die Handelslehrerprüfung. 5. P h y s i k m i t b e s o n d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r ten Physik.

23

angewand-

Die Prüfung erstreckt sich auf folgende drei Gebiete, über die der Kandidat einen Überblick haben soll: 1. Maschinenlehre, d. h. Lehre von den Maschinenelementen, Antriebsmaschinen und Transporteinrichtungen. 2. Elektrotechnik einschließlich Beleuchtungswesen, 3. mechanische Technologie, d. h. die l e h r e von der Formgebung oder der Bearbeitung. Weiter wird gefordert: 4. selbständige Durchführung der wichtigsten, für den Unterricht in Frage kommenden Versuche, Kenntnis der wichtigsten Hilfsmittel für den Unterricht. Die Ablegung dieser Prüfung kommt zurzeit für preußische Handelslehrer nicht in Betracht. 6. G e o g r a p h i e m i t b e s o n d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g schaftsgeographie.

der

Wirt-

Die Prüfung in der Geographie hat zu zeigen, daß der Kandidat mit den Haupttatsachen der allgemeinen und der länderkundlichen Wirtschaftsgeographie und mit ihrem Aufbau auf den Lehren der physischen Geographie vertraut ist. Die Prüfung erstreckt sich auf folgende Gebiete: 1. Grundzüge der physischen Geographie (Morphologie der Erdoberfläche, Klimalehre, Meereskunde, Geographie der Pflanzen und Tiere). Vertiefte Kenntnisse in einem Teilgebiete nach Wahl des Kandidaten. 2. Geographie des Menschen: Siedelungsgeographie, Produktionsgeographie, Handels- und Verkehrsgeographie. 3. Länderkunde (spezielle Wirtschaftsgeographie): a) Übersicht über die geographischen Grundzüge der einzelnen Erdgebiete, namentlich der politisch und wirtschaftlich wichtigsten Staaten, b) genauere Kenntnis Deutschlands und seiner Schutzgebiete, sowie eines wichtigen ausländischen Erdgebietes. Ist die Geographie Nebenfach, so beschränken sich die Anforderungen auf eine Bekanntschaft mit den Elementen der allgemeinen Erdkunde unter besonderer Berücksichtigung der geographischen Bedingtheit des Kultur- und Wirtschaftslebens. In der Länderkunde wird die genauere Kenntnis Deutschlands und seiner Schutzgebiete verlangt. In jedem Falle muß der Kandidat mit den wichtigsten Hilfsmitteln des geographischen Schulunterrichts bekannt sein und eine hinreichende Fertigkeit im Entwerfen von Kartenskizzen an der Tafel nachweisen können. 7.

Versicherungslehre.

In der Prüfung werden folgende Kenntnisse verlangt: Grundzüge der allgemeinen Versicherungslehre, der Sozialversicherung und des Versi cherungsvertragsrechts. 8.

Genossenschaftslehre.

Der Kandidat muß vertraut sein mit der Organisation der wichtigsten Genossenschaftsarten, mit dem Genossenschaftsgesetz, soweit dessen Kenntnis für die Praxis erforderlich ist, und mit den für die Gestaltung des Genossenschaftswesens wichtigsten Vorgängen der Geschichte des Genossenschaftswesens. 9. F r e m d e

Sprachen.

Wird eine Fremdsprache als Hauptfach gewählt, so wird von dem Kandidaten in der Klausur gefordert: 1. die Abfassung kaufmännischer Briefe in der Fremdsprache,

24

Ordnungen.

2. eine freie Arbeit in der Fremdsprache, die in Beziehung steht zu den sonstigen Studienfächern des Kandidaten, oder eine Übersetzung aus dem Deutschen in die fremde Sprache. In der mündlichen Prüfung wird verlangt: 1. richtige Aussprache und Bekanntschaft mit den Elementen der Phonetik und der Aussprachelehre, 2. sichere Kenntnis des heutigen Sprachgebrauchs und der Grammatik, soweit diese Kenntnis für den kaufmännischen Unterricht erforderlich ist; allgemeiner Überblick über die Entwicklung der Sprache, 3. eine für den Unterricht ausreichende Beherrschung der gesprochenen Sprache, 4. die Fähigkeit, einen fremdsprachlichen Text vom Blatt richtig ins Deutsche zu übersetzen, sprachlich zu erklären und über den Inhalt sich in der Fremdsprache frei zu unterhalten, 5. Kenntnis der Handelskorrespondenz, 6. allgemeine Kenntnis von Land und Leuten eines fremden Sprachgebietes und seiner Geschichte in der neuesten Zeit; Kenntnis einiger hervorragender Werke der neueren Literatur. Wählt der Kandidat eine fremde Sprache als Nebenfach, so erstreckt sich die mündliche Prüfung auf die unter 1—5 bezeichneten Gebiete, doch werden die Anforderungen im einzelnen ermäßigt. In der schriftlichen Prüfung für eine Fremdsprache als Nebenfach wird verlangt: 1. die Abfassung eines einfachen Briefwechsels allgemeinen geschäftlichen Inhalts, 2. die Übersetzung eines fremdsprachlichen Textes ins Deutsche, 3. die Übersetzung eines leichteren deutschen Textes in die Fremdsprache oder wahlweise eine freie Arbeit in der Fremdsprache über ein leichtes Thema aus den Gebieten des Studiums. 10.

Pädagogik.

Die Prüfung in der Pädagogik zerfällt in die Lehrprobe und die theoretische Prüfung. Die theoretische Prüfung erstreckt sich auf folgende Gebiete: 1. Grundzüge der wissenschaftlichen Pädagogik mit besonderer Berücksichtigung der Psychologie des Jugendalters und der allgemeinen Didaktik. 2. Das kaufmännische Bildungswesen in Deutschland: Geschichte, rechtliche Grundlagen, Verwaltung, Schulformen. 3. Lehrpläne und Lehrfächer der kaufmännischen Schulen: Auswahl und Anordnung der Lehrstoffe, Methodik der Unterrichtsfächer (Handelskunde, Rechnen, Buchführung, Wirtschaftsgeographie, Bürgerkunde evtl. der fremden Sprachen und der Schreibfächer). 4. Das Wichtigste über das kaufmännische Bildungswesen der Hauptkulturländer.

Die Prüfungsordnung für die Handelslehrerprüfung vom 3. März 1907 findet nur noch auf solche Studenten Anwendung, die ihr Studium spätestens im Wintersemester 1912/13 begonnen haben. Sie haben bis zum Beginn des Sommersemesters 1915 die Wahl, ob sie nach der alten oder neuen Prüfungsordnung geprüft werden wollen. Abdrucke der alten Prüfungsordnung stehen auf dem Sekretariat zur Verfügung.

Krankenkasse.

25

Satzungen der Akademischen Krankenkasse. § i. L e i s t u n g e n d e r K r a n k e n k a s s e . Die Akademische Krankenkasse der Handels-Hochschule Berlin gewährt ihren Mitgliedern, die während ihres Aufenthaltes in Berlin oder seinen Vororten erkranken, Unterstützungen nach Maßgabe der folgenden Bedingungen (vergl. § 12): a) Für den Aufenthalt in einer Heilanstalt einen Zuschuß von 3 Mk. pro Tag bis zur Dauer von 6 Wochen im Semester. b) Für jede Konsultation 75% des an den Kassenarzt bezahlten Betrages, bis 50 Mk. pro Semester. c) Für ärztliche Operationen werden 75% des entrichteten Betrages bis 75 Mk. pro Semester vergütet; für zahnärztliche Operationen (ausschließlich Plombieren) werden 75% des Betrages bis 50 Mk. pro Semester vergütet. d) Für die von Kassenärzten verordneten Arzneien, Instrumente und Verbandstoffe werden 75% des Betrages bis 25 Mk. im Semester vergütet, wenn sie auf dem vorgeschriebenen Vordruck verordnet oder vor der Anfertigung mit dem Stempel der Krankenkasse versehen worden sind. § 2.

Hat das Recht 1. 2.

die Krankheit schon vor Beginn der Mitgliedschaft bestanden, so entfällt auf die Kassenleistungen. Die letzteren erreichen ihr Ende mit dem Aufhören der Mitgliedschaft (§ 3); wenn ein Mitglied vorsätzlich den Anordnungen des behandelnden Arztes zuwiderhandelt; 3. bei beurlaubten und zu Militärdiensten eingezogenen Studierenden. Während der Ferien wird die Unterstützung der Krankenkasse nur so lange gewährt, als der Erkrankte sich in Berlin und seinen Vororten aufhält. §3. M i t g l i e d s c h a f t . Jeder Studierende der Handels-Hochschule Berlin ist Mitglied der Krankenkasse. Die Mitgliedschaft beginnt mit der Aufnahme als Studierender (Immatrikulation) und endet mit dem Ausscheiden aus dem Verband der Handels-Hochschule. § 4. D e c k u n g d e r A u s g a b e n . Zur Bestreitung der für die Zwecke der Krankenkasse aufzuwendenden Mittel dienen: 1. die Beiträge der Studierenden ( § 5 ) ; 2. die Rücklagen ( § 6 ) ; 3. ein fester Zuschuß der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin; 4. freiwillige Zuwendungen und sonstige Einnahmen. § 5. B e i t r ä g e . Jeder Inländer ist zu einem Beitrage von 2 Mk., jeder Ausländer zu einem solchen von 3 Mk. pro Semester verpflichtet. Die Beiträge werden gleichzeitig mit den Studiengeldern erhoben. Ihre Zahlung wird auf der Legitimationskarte bescheinigt. Diese dient als Ausweis bei der Benutzung der Vergünstigungen der Krankenkasse. Eine Rückzahlung oder ein Erlaß der Beiträge findet nicht statt. Ein Mitglied verliert das Recht auf die Unterstützung der Kasse für das laufende Semester, wenn es seine Beiträge nicht bis 15. Mai und 15. November entrichtet. § 6. Rücklagen. Zur Deckung etwaiger Fehlbeträge wird ein Reservefonds gebildet, welchem zufließen:

26

Ordnungen.

1. die sämtlichen nach den Jahresabschlüssen verbleibenden Überschüsse der Krankenkasse; 2. die eigenen Zinsen. Der Reservefonds muß mindestens bis zur Höhe der durchschnittlichen Jahresausgabe der letzten drei Jahre angesammelt werden. Hat er diese Höhe erreicht, so können alsdann auf Beschluß des Vorstandes unter Zustimmung des Rektors entweder die Kassenleistungen erhöht, beziehungsweise erweitert, oder die Beiträge ermäßigt werden Der Reservefonds ist mündelsicher anzulegen. § 7. V o r s t a n d . Die Krankenkasse wird durch einen Vorstand verwaltet, der besteht aus: 1. dem Rektor oder einem anderen hauptamtlichen Dozenten als Vorsitzenden, 2. drei vom Studentenausschuß zu bezeichnenden Studierenden, 3. einem Vertreter der Kassenärzte, der von diesen alle zwei Jahre gewählt wird. § 8. Geschäftsordnung. Die Berufung des Vorstandes erfolgt durch den Vorsitzenden. Dieser ist verpflichtet, den Vorstand zu berufen, sobald eines seiner Mitglieder darauf anträgt. § 9. V e r w a l t u n g . Der Vorstand hat nach Maßgabe dieser Satzungen die Verwaltung der Kassenangelegenheiten wahrzunehmen. Die Führung der laufenden Geschäfte obliegt dem Vorsitzenden. Die mit den Ärzten, den Apothekern und sonstigen Lieferanten abzuschließenden Verträge bedürfen jedoch der Genehmigung des Vorstandes. Die Rechnungen werden nach sachverständiger Prüfung vom Vorsitzenden zur Zahlung angewiesen. Das Rechnungswesen und die Kassenführung besorgt das Sekretariat der Handels-Hochschule. Am Schlüsse eines jeden Rechnungsjahres gibt der Vorstand den Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin eine Übersicht über Einnahmen und Ausgaben. § 10K a s s e n ä r z t e . R e c h n u n g e n . Die ärztliche Behandlung eines Mitgliedes erfolgt durch die Ärzte der Krankenkasse, deren Namen, Wohnungen und Sprechstunden zu Anfang eines jeden Semesters am Schwarzen Brett der Handels-Hochschule bekannt gemacht werden. Bei einem dieser Ärzte hat das erkrankte Mitglied sich zu melden; im Falle der Unmöglichkeit ist der Besuch des Arztes tunlichst bei Tage zu erbitten. Wird in dringlichen Fällen ein Nichtkassenarzt konsultiert, so erfolgt die Rückerstattung der entstandenen Kosten nur, falls das ärztliche Mitglied des Vorstandes (§ 7) die Notwendigkeit der Konsultation und Angemessenheit des Honorars bescheinigt. Die Notwendigkeit der Aufnahme eines erkrankten Mitgliedes in eine Krankenanstalt muß durch einen Kassenarzt bescheinigt werden. Rechnungen über die durch die Erkrankung entstandenen ärztlichen Kosten sind zunächst vom Erkrankten selbst zu bezahlen und quittiert der Kasse einzureichen, worauf nach deren Prüfung seitens des Vorstandes die satzungsgemäße Entschädigung gewährt wird. Die Rechnungen sollen innerhalb 4 Wochen vom Tage der ärztlichen Behandlung bezw. vom Quittungstage ab unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke eingereicht werden. Soweit dies nicht möglich ist, genügt die Anzeige der Erkrankung oder des Aufenthalts im Krankenhaus.

Die von Kassenärzten verordneten, auf Beschaffung von Arznei und Verbandstoffen lautenden Rezepte können jeder Apotheke Berlins und seiner Vororte zur Ausführung übergeben werden. Die Kosten werden von der Krankenkasse unmittelbar an den Apothekerverein bezahlt und anteilsmäßig (§ 1 d) vom erkrankten Mitglied eingezogen.

Satzungen der Studentenschaft.

27

§ 12. W e i t e r g e h e n d e U n t e r s t ü t z u n g e n als die in diesen Satzungen vorgesehenen können aus Billigkeitsgründen vom Vorstande unter Zustimmung seines Vorsitzenden gewährt werden. Im Falle der Dringlichkeit ist der Vorsitzende des Vorstandes zu ihrer Bewilligung ermächtigt. 4. Oktober 1909. den — ^ ^

Berlin,

Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempj.

Eelfjt.

Satzungen der Studentenschaft der Handels-Hochschule Berlin. I.

Organisation. §1-

Die Studentenschaft der Handels-Hochschule Berlin ist zum Zwecke einheitlicher Vertretung organisiert. Organe sind der Studentenausschuß und die allgemeine Studentenversammlung. Der Studentenausschuß führt die Geschäfte und ist der Studentenversammlung verantwortlich. t Zur Aufbringung der Kosten zahlt jeder Immatrikulierte einen Beitrag von Mk. 2.—, der bei Zahlung der Vorlesungsgelder mitentrichtet wird. II.

Studentenausschuß. §2.

Der Studentenausschuß hat sieben Mitglieder. — Durch Beschluß des jeweiligen Ausschusses kann die Mitgliederzahl des nächsten derart erhöht werden, daß auf etwa 50 Immatrikulierte ein Ausschußmitglied entfällt. § 3. Der Studentenausschuß kommt durch Wahl zustande. Wahlberechtigt und wählbar ist jeder Immatrikulierte, der seinen Beitrag bezahlt hat. Die Wahl vollzieht sich nach dem System der Verhältniswahl mit gebundenen Listen gemäß den in der „Anlage" enthaltenen Bestimmungen. §

Die Wahlen zum Ausschuß erfolgen am Schluß jedes Semesters für das nächste Semester. Scheidet ein Mitglied des Ausschusses vorzeitig aus, wird ein neues Mitglied binnen 14 Tagen von den Wählern der Liste gewählt, aus der das ausgeschiedene Mitglied hervorgegangen ist. § 5Der Studentenausschuß wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden, einen stellvertretenden Vorsitzenden, einen ersten Schriftführer und

Satzungen der Studentenschaft.

27

§ 12. W e i t e r g e h e n d e U n t e r s t ü t z u n g e n als die in diesen Satzungen vorgesehenen können aus Billigkeitsgründen vom Vorstande unter Zustimmung seines Vorsitzenden gewährt werden. Im Falle der Dringlichkeit ist der Vorsitzende des Vorstandes zu ihrer Bewilligung ermächtigt. 4. Oktober 1909. den — ^ ^

Berlin,

Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempj.

Eelfjt.

Satzungen der Studentenschaft der Handels-Hochschule Berlin. I.

Organisation. §1-

Die Studentenschaft der Handels-Hochschule Berlin ist zum Zwecke einheitlicher Vertretung organisiert. Organe sind der Studentenausschuß und die allgemeine Studentenversammlung. Der Studentenausschuß führt die Geschäfte und ist der Studentenversammlung verantwortlich. t Zur Aufbringung der Kosten zahlt jeder Immatrikulierte einen Beitrag von Mk. 2.—, der bei Zahlung der Vorlesungsgelder mitentrichtet wird. II.

Studentenausschuß. §2.

Der Studentenausschuß hat sieben Mitglieder. — Durch Beschluß des jeweiligen Ausschusses kann die Mitgliederzahl des nächsten derart erhöht werden, daß auf etwa 50 Immatrikulierte ein Ausschußmitglied entfällt. § 3. Der Studentenausschuß kommt durch Wahl zustande. Wahlberechtigt und wählbar ist jeder Immatrikulierte, der seinen Beitrag bezahlt hat. Die Wahl vollzieht sich nach dem System der Verhältniswahl mit gebundenen Listen gemäß den in der „Anlage" enthaltenen Bestimmungen. §

Die Wahlen zum Ausschuß erfolgen am Schluß jedes Semesters für das nächste Semester. Scheidet ein Mitglied des Ausschusses vorzeitig aus, wird ein neues Mitglied binnen 14 Tagen von den Wählern der Liste gewählt, aus der das ausgeschiedene Mitglied hervorgegangen ist. § 5Der Studentenausschuß wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden, einen stellvertretenden Vorsitzenden, einen ersten Schriftführer und

Satzungen der Studentenschaft.

28

einen zweiten Schriftführer, sowie einen Kassenwart. Der Vorsitzende kann nur ein Deutscher sein. Der Ausschuß hat baldmöglichst seine Wahl dem Rektor mitzuteilen. § 6.

Alle Mitglieder des jeweilig vorhergehenden Ausschusses sowie die Vorsitzenden früherer Ausschüsse sind beratende Mitglieder des amtierenden Ausschusses solange sie wahlberechtigt sind. § 7. Die beratenden Mitglieder bilden keine eigene Körperschaft. Sie sollen dem amtierenden Ausschuß mit ihrem Rat zur Seite stehen und sind deshalb befugt, ohne Stimmrecht an seinen Sitzungen teilzunehmen. Es steht ihnen nicht zu, Handlungen im Namen des Ausschusses vorzunehmen. III. A l l g e m e i n e

Studentenversammlung.

§ 8. Die Berechtigung zur Teilnahme an der allgemeinen Studentenversammlung steht jedem Immatrikulierten zu, der seinen Beitrag bezahlt hat. Die Versammlung ist beschlußfähig, wenn sie eine Woche vorher unter Angabe der Tagesordnung anberaumt ist und mindestens ein Viertel der zur Teilnahme Berechtigten umfaßt. Ist dieselbe nicht beschlußfähig, so hat frühestens drei, spätestens acht Tage nach der ersten Studentenversammlung eine neue stattzufinden, die dann unter allen Umständen beschlußfähig ist. § 9Die Versammlung ist mindestens einmal in jedem Semester vom Ausschuß zu berufen und außerdem stets, wenn ein Viertel der Wahlberichtigten dies schriftlich beantragt. § 10. Den Vorsitz führt der Vorsitzende des Ausschusses mit Unterstützung der Schriftführer, solange die Versammlung nicht mit Dreiviertelmehrheit anders beschließt. § 11.

Die Versammlung kann mit Dreiviertelmehrheit die Amtsenthebung des Ausschusses und die Anberaumung alsbaldiger neuer Wahlen beschließen, sowie eine Kommission von drei Mitgliedern zur einstweiligen Führung der Geschäfte einsetzen. IV.

Satzungsänderung.

§ 12. Zur Änderung der Satzungen ist erforderlich, daß der Studentenausschuß die Änderung vorschlägt und eine allgemeine Studentenversammlung sie mit Dreiviertelmehrheit genehmigt. V.

Ausführungsbestimmungen. § 13.

Die Ausführungsbestimmungen zu diesen Satzungen erläßt der Ausschuß. Genehmigt. B e r l i n , den 25. Juli 1914. Der Rektor: Eitzbacher.

Satzungen der Studentenschaft.

29

Anlage: Wahlordnung. § 1. Gegen Ende jeden Semesters findet zum Zwecke der Ausschußwahlen eine allgemeine Studentenversammlung statt. Der Ausschuß hat ihren Termin 14 Tage vorher am „Schwarzen Brett" bekanntzugeben und zur Einreichung von Kandidatenlisten aufzufordern. § 2. Zur Leitung des Wahlgangs wählt der Ausschuß aus sich selbst eine Wahlkommission, die aus einem Wahlleiter und zwei Beisitzern besteht. Die Wahlkommission entscheidet alle Wahlangelegenheiten. § 3. Die Vorschlagslisten müssen am fünften Tage nach der Aufforderung zu ihrer Einreichung 9 Uhr abends beim Ausschuß vorliegen. § 4. Jede Liste darf nicht mehr Kandidaten enthalten, als Ausschußmitglieder zu wählen sind und muß von mindestens 10 Wahlberechtigten unterzeichnet sein. Durch Beschluß des jeweiligen Ausschusses kann die Zahl der Listenunterzeichner für die nächste Wahl derart erhöht werden, daß sie etwa einem Dreißigstel der Wahlberechtigten entspricht. Verbundene Listen sind zulässig, müssen aber bei der Einreichung ausdrücklich als solche bezeichnet werden. § 5. Auf jeder Liste darf ein beliebiger Wahlberechtigter als ihr Vertrauensmann bezeichnet sein (s. §§ 10, 13 Abs. 2). § 6. Befindet sich ein Kandidat auf mehreren Vorschlagslisten, so wird er von der Wahlkommission aufgefordert, sich binnen 24 Stunden zu erklären auf welcher der Listen er kandidieren will und auf den von ihm nicht gewählten Listen gestrichen. Kommt er dieser Aufforderung nicht nach, so wird er von allen Listen gestrichen. § 7. Jeder Wahlberechtigte kann nur eine Vorschlagsliste unterzeichnen. Hat er mehrere unterzeichnet, so wird seine Unterschrift auf sämtlichen Listen gestrichen. Die Wahlkommission gibt dies am „Schwarzen Brett" bekannt und die gestrichenen Unterschriften können alsdann binnen 24 Stunden durch andere Wahlberechtigte ersetzt werden. § 8. Das Verzeichnis der Wahlberechtigten wird am 12. Tage nach der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten mittags 3 Uhr geschlossen. § 9. Die Wahlkommission schlägt die rechtzeitig eingereichten Kandidatenlisten spätestens am 7. Tage nach der Aufforderung zu ihrer Einreichung morgens 9 Uhr am „Schwarzen Brett" an und ersucht gleichzeitig die Wahlberechtigten zur Abgabe ihrer Stimme. § 10. Die Vertrauensmänner (s. § 5) können auf Wunsch in der Zeit vom 7. bis 11. Tage nach der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten täglich von 10 Uhr morgens bis 1 Uhr mittags im Ausschußzimmer abwechselnd Sprechstunden abhalten. Sie haben diesen Wunsch der Wahlkommission mit Einreichung der Liste bekanntzugeben. Die zur Verfügung stehende Zeit wird unter die betreffenden Vertrauensmänner von der Wahlkommission gleichmäßig verteilt und der Termin der einzelnen Sprechstunden durchs Los bestimmt. § 11. Jeder Wahlberechtigte kann seine Stimme nur für eine der angeschlagenen Listen abgeben. Gibt er mehrere Stimmen ab, so sind diese sämtlich ungültig. § 12. Die Abgabe der Stimme erfolgt in einem Wahlzimmer in Gegenwart von mindestens zwei Mitgliedern der Wahlkommission durch Angabe der Liste und Unterschrift auf Stimmzettel mit Vordruck. § 13. Die Abgabe der Stimme kann am 12. und 13. Tage nach der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten vormittags zwischen 9 Uhr und 1,15 Uhr, nachmittags zwischen 5 Uhr und 8,15 Uhr erfolgen.

30

Adressen.

Die Vertrauensmänner sowie sämtliche Ausschußmitglieder haben das Recht, während der Wahl und bei der Stimmenzählung im Wahlzimmer anwesend zu sein. § 14. Die Wahlkommission stellt das Ergebnis der Wahl fest. Von den auf jeder Liste vorgeschlagenen Personen ist diejenige Zahl gewählt, welche sich zur Gesamtzahl der zu wählenden Ausschußmitglieder ebenso verhält wie die Zahl der auf die Liste entfallenen Stimmen zur Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen. § 15. Der Ausschuß gibt in der bei der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten einberufenen Studentenversammlung bekannt, wieviel Ausschußmitglieder auf jede Liste entfallen. § 16. Die auf jede einzelne Liste entfallenen Ausschußmitglieder werden durch die Wähler dieser Liste in einer Versammlung gewählt, die sich der allgemeinen Studentenversammlung anschließt und von einem Mitgliede der Wahlkommission geleitet wird. Nachdem der Leiter dieser Versammlung festgestellt hat, ob alle Anwesenden für die betreffende Liste gestimmt haben, wählen diese mit einfacher Mehrheit die auf die Liste entfallenen Ausschußmitglieder aus der Zahl der in derselben aufgeführten Kandidaten. Bei Stimmengleichheit entscheidet das durch den Versammlungsleiter gezogene Los. § 17. Streitigkeiten über die Auslegung dieser Bestimmungen sind durch sinngemäße Anwendung des vom Minister für Handel und Gewerbe erlassenen Musterstatuts für Kaufmannsgerichte zu entscheiden.

Adressen. 1. Anfragen und Gesuche in Unterrichtsangelegenheiten sind zu richten: An den Rektor der Handels-Hochschule Berlin C 2. Spandauer Straße 1. 2. Anfragen, bei denen es sich um Immatrikulationsbedingungen, Immatrikulationstage, Drucksachen und ähnliches handelt, sind zu richten: An das Sekretariat der Handels-Hochschule Berlin C 2. Spandauer Straße 1.

30

Adressen.

Die Vertrauensmänner sowie sämtliche Ausschußmitglieder haben das Recht, während der Wahl und bei der Stimmenzählung im Wahlzimmer anwesend zu sein. § 14. Die Wahlkommission stellt das Ergebnis der Wahl fest. Von den auf jeder Liste vorgeschlagenen Personen ist diejenige Zahl gewählt, welche sich zur Gesamtzahl der zu wählenden Ausschußmitglieder ebenso verhält wie die Zahl der auf die Liste entfallenen Stimmen zur Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen. § 15. Der Ausschuß gibt in der bei der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten einberufenen Studentenversammlung bekannt, wieviel Ausschußmitglieder auf jede Liste entfallen. § 16. Die auf jede einzelne Liste entfallenen Ausschußmitglieder werden durch die Wähler dieser Liste in einer Versammlung gewählt, die sich der allgemeinen Studentenversammlung anschließt und von einem Mitgliede der Wahlkommission geleitet wird. Nachdem der Leiter dieser Versammlung festgestellt hat, ob alle Anwesenden für die betreffende Liste gestimmt haben, wählen diese mit einfacher Mehrheit die auf die Liste entfallenen Ausschußmitglieder aus der Zahl der in derselben aufgeführten Kandidaten. Bei Stimmengleichheit entscheidet das durch den Versammlungsleiter gezogene Los. § 17. Streitigkeiten über die Auslegung dieser Bestimmungen sind durch sinngemäße Anwendung des vom Minister für Handel und Gewerbe erlassenen Musterstatuts für Kaufmannsgerichte zu entscheiden.

Adressen. 1. Anfragen und Gesuche in Unterrichtsangelegenheiten sind zu richten: An den Rektor der Handels-Hochschule Berlin C 2. Spandauer Straße 1. 2. Anfragen, bei denen es sich um Immatrikulationsbedingungen, Immatrikulationstage, Drucksachen und ähnliches handelt, sind zu richten: An das Sekretariat der Handels-Hochschule Berlin C 2. Spandauer Straße 1.