Ordnungen und sonstige Bestimmungen für Studierende, Hospitanten und Hörer [Reprint 2021 ed.] 9783112453407, 9783112453391


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Ordnungen und sonstige Bestimmungen für Studierende, Hospitanten und Hörer [Reprint 2021 ed.]
 9783112453407, 9783112453391

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K O R P O R A T I O N D E R KAUFMANNSCHAFT VON B E R L I N

Handels-Hochschule Berlin Ordnungen und sonstige Bestimmungen für

Studierende, Hospitanten und Hörer.

BERLIN W. 35. Druck und Verlag v o n Georg Reimer.

Inhalt. A. Ordnungen: Seite I. Ordnung der Handels-Hochschule 5 II. Gebührenordnung 8 III. Immatrikulationsbestimmungen 10 IV. Bestimmungen für Hospitanten und Hörer 11 V. Prüfungsordnung für die Diplomprüfung 11 VI. Prüfungsordnung für die Handelslehrerprüfung 14 VII. Neuregelung des Prüfungsverfahrens ' 17 VIII. Satzungen der Akademischen Krankenkasse 26 B. Satzungen betr. den Ausschuß der Studentenschaft der Handels-Hochschule Berlin 28 C. Adressen 31

1*

A. Ordnungen. I. Ordnung der Handels-Hochschule der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin. Vom

21. Dezember 1903. 4. Januar 1904.

§1Wirtschaftliche Grundlage. Die Handels-Hochschule zu Berlin ist eine Einrichtung der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin. § 2.

Zweck. Der Zweck der Handels-Hochschule ist, die für den kaufmännischen Beruf nötigen und nützlichen Wissenschaften durch Lehre und Forschung zu pflegen. Insbesondere ist es ihre Aufgabe: 1. jungen Kaufleuten, unter steter Berücksichtigung der praktischen Verhältnisse, eine vertiefte allgemeine und kaufmännische Bildung zu vermitteln, 2. angehenden Handelsschullehrern und Handelsschullehrerinnen Gelegenheit zur Erlangung der erforderlichen theoretischen und praktischen Fachbildung zu geben, 3. praktischen Kaufleuten und Angehörigen verwandter Berufe die Möglichkeit zu gewähren, sich in einzelnen Zweigen des kaufmännischen Wissens auszubilden, 4. Justiz-, Verwaltungs-, Konsulats-, Handelskammer-Beamten usw. Gelegenheit zur Erwerbung kaufmännischer und handelswissenschaftlicher Fachkenntnisse zu bieten. §3. Verwaltung. Die Verwaltung der Handels-Hochschule steht den Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin zu. Dem Ältestenkollegium dient als gutachtliches Organ der „Große Rat der HandelsHochschule". Derselbe besteht aus 1. dem Präsidenten des Ältestenkollegiums oder dessen Stellvertreter, als Vorsitzenden, 2. zwei Vertretern der Staatsregierung, von denen der eine vom Minister für Handel und Gewerbe, der andere vom Minister der geistlichen pp. Angelegenheiten ernannt wird, 3. dem Rektor der Handels-Hochschule, 4. einem Vertreter der Universität Berlin, 6. einem Vertreter der Technischen Hochschule Berlin in Charlottenburg. 6. sechs Delegierten des Ältestenkollegiums,

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A. Ordnungen.

7. zwei Mitgliedern der Finanzkommission, 8. drei im Hauptamt angestellten, vom Lehrerkollegium zu wählenden Dozenten, 9. einem Mitgliede des Magistrats Berlin, 10. einem Mitgliede der Stadtverordnetenversammlung Berlin, 11. einem Mitgliede der Handelskammer, 12. dem Syndikus der Handels-Hochschule, 13. fünf sonstigen von den Ältesten der Kaufmannschaft zu berufenden hervorragenden Persönlichkeiten, welche ihr Interesse an der Handels-Hochschule betätigt haben. §4. Rektor. Lehrer.

Syndikus.

Die unmittelbare Leitung der Handels-Hochschule liegt einem Rektor mit dreijähriger Amtsperiode ob. Der Rektor wird von den im Hauptamte angestellten Dozenten gewählt und von den Ältesten der Kaufmannschaft nach Einholung der Zustimmung des Ministers für Handel und Gewerbe bestätigt. Der erste Rektor wird von den Ältesten der Kaufmannschaft mit Zustimmung des Ministers für Handel und Gewerbe ernannt. Die Lehrer der Handels-Hochschule zerfallen in Dozenten im Hauptamte, Dozenten im Nebenamte, Privatdozenten und Lektoren. Sie werden nach Anhörung des Großen Rats der Handels-Hochschule von den Ältesten der Kaufmannschaft ernannt. Für die Anstellung der an der Hochschule hauptamtlich wirkenden Dozenten ist die Bestätigung des Ministers für Handel und Gewerbe erforderlich. Privatdozenten können nach Maßgabe einer von den Ministem für Handel und Gewerbe und der geistlichen pp. Angelegenheiten erlassenen Habilitationsordnung zugelassen werden. Als Ratgeber bei den die Handels-Hochschule betreffenden Rechtsangelegenheiten und für Mitwirkung bei Ausübung der Gerichtsbarkeit wird von den Ältesten der Kaufmannschaft ein Syndikus der Handels-Hochschule ernannt. §5. Aufnahme-Ausschuß.

Aufsicht.

Zur Erledigung der mit der Aufnahme der Studierenden verbundenen Geschäfte bildet der Große Rat der Handels-Hochschule aus seiner Mitte einen Aufnahme-Ausschuß, welcher zugleich die Aufsicht über die Studierenden der Handels-Hochschule führt Derselbe besteht aus: dem Rektor, dem Syndikus der Handels-Hochschule, drei Dozenten der Handels-Hochschule, zwei Delegierten des Ältestenkollegiums. § 6. Aufnahme-Bedingungen. Zum Besuche der Vorlesungen und Übungen sind berechtigt: a) Studierende, b) Hospitanten, c) Hörer. Als Studierende können aufgenommen werden: 1. Kaufleute, welche die Berechtigung zum Einjahrig-Freiwilligen-Dienst erworben und die Lehrzeit beendet haben, 2. Abiturienten der höheren neunjährigen deutschen Lehranstalten und solcher Lehranstalten, deren oberste Klasse der Ober-Prima der vorgenannten Anstalten entspricht

I. Ordnung der Handels-Hochschule.

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3. akademische und solche seminaristisch gebildete Lehrer und Lehrerinnen, welche die zweite Lehramtsprüfung bestanden haben, 4. Personen, welche diesen Bedingungen zwar nicht entsprechen, aber nach Ansicht des Aufnahme-Ausschusses eine genügende Vorbildung nachzuweisen vermögen. Die vorstehenden Bestimmungen zu 2 bis 4 finden auch auf Ausländer Anwendung. Uber die Zulassung von Hospitanten und Hörern bleibt der Erlaß weiterer Bestimmungen im Einverständnis mit dem Minister für Handel und Gewerbe vorbehalten. §7Aufnahme. Die Studierenden haben sich durch Namensunterschrift und Handschlag den Ordnungen der Handels-Hochschule zu unterwerfen. Über die erfolgte Aufnahme wird eine Bescheinigung — Matrikel — ausgefertigt. §8. Lehrplan. Der Lehrplan umfaßt folgende Hauptabteilungen: 1. Volkswirtschaft, im besonderen Bank-, Börsen-, Geld- und Kreditwesen, Genossenschaftswesen, Verkehrswesen, Handels-, Gewerbe-, Agrar-, Kolonial- und Sozialpolitik, Statistik, Finanzwissenschaft, Versicherungswesen, Handelsgeschichte, Wirtschaftsgeographie; 2. Rechtslehre: Gruncteüge des Bürgerlichen Rechts, Handels-, Wechsel- und Seerecht, Versicherungsrecht, soziale Gesetzgebung, gewerblicher Rechtsschutz (Patent-, Muster- und Markenschutz usw.), Grundzüge der Rechtsverfolgung, insbesondere im internationalen Verkehr, Staats-, Verwaltungs-, Völkerrecht, Strafrecht; 3. Warenkunde, Physik, Chemie, mechanische Technologie, chemische Technologie, gewerbliche Gesundheitslehre; 4. Handelstechnik, Buchführung, kaufmännisches Rechnen, Korrespondenz; 6. Methodik des kaufmännischen Unterrichts. Den Studierenden, welche sich zu Handelsschullehrem auszubilden beabsichtigen, soll Gelegenheit gegeben werden zu praktischem Unterricht und Übungen an den der Korporation der Kaufmannschaft unterstellten Lehranstalten; 6. Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Deutsch (für Ausländer) und andere; 7. allgemeine Geisteswissenschaften: Geschichte, Kunstgeschichte, Literaturgeschichte, Philosophie. §9. Dauer

des

Studiums.

Prüfung.

Der Studienplan ist auf vier Semester berechnet. Die Studierenden der HandelsHochschule sind berechtigt, sich einer Schlußprüfung zu unterwerfen, über deren E r gebnis ein Zeugnis ausgestellt wird. Die Prüfung erfolgt auf Grund einer vom Minister für Handel und Gewerbe genehmigten Prüfungsordnung. § 10. Gebühren und Studiengelder. Die Honorare für die Vorlesungen und die Teilnahme an seminaristischen Übungen, die Aufnahmegebühren sowie sonstige Gebühren werden nach Anhörung des Großen Rats der Handels-Hochschule von den Ältesten der Kaufmannschaft festgesetzt und bekannt gemacht.

§11. Ferien. Die Ferien fallen mit denen der Universität Berlin zusammen.

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A. Ordnungen. § 12. Disziplinarstrafen. Als Disziplinarstrafen sind zulässig: 1. Verwarnung, 2. Verweis, 3. Androhung der Entlassung, 4 Entlassung, 6. Relegation wegen ehrlosen Benehmens.

Zur Erteilung der Verwarnung und des Verweises ist der Rektor selbständig und endgültig befugt. Zur Erteilung der anderen Disziplinarstrafen ist der AufnahmeAusschuß (§ 6) zuständig; gegen die Entscheidung des letzteren ist binnen einer Woche die Berufung an den Großen R a t der Handels-Hochschule zulässig. Berlin, den 21. Dezember 1903. (L. S.) Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Kaempj.

Weigert.

Vorstehender Ordnung wird die staatliche Genehmigung erteiit. Berlin, den 4. Januar 1904. (L. S.) Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Studt. Der Minister für Handel und Gewerbe.

Moller.

II. Gebührenordnung. FUr Deutsche

1. Für Studierende: a) Aufnahmegebühr: Studierende, die bereits an einer andern Hochschule immatrikuliert waren, zahlen nur die halbe Aufnahmegebühr. — Mitglieder der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, sowie deren Söhne und Töchter sind von der Aufnahmegebühr befreit. b) Studiengeld pro Semester Mit der Entrichtung des Studiengeldes erwirbt der Studierende das Recht, sämtliche Vorlesungen und Übungen des Semesters bis zur Maximalhöhe von 24 Wochenstunden zu belegen. Doch wird den Studierenden im eigenen Interesse empfohlen, nicht mehr Vorlesungen zu belegen, als der Möglichkeit einer geordneten Verarbeitung entspricht, und jedenfalls in der Regel nicht mehr als 20 Wochenstunden. Abgesehen vom Unterricht in Fertigkeiten (Kauf-

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A. Ordnungen. § 12. Disziplinarstrafen. Als Disziplinarstrafen sind zulässig: 1. Verwarnung, 2. Verweis, 3. Androhung der Entlassung, 4 Entlassung, 6. Relegation wegen ehrlosen Benehmens.

Zur Erteilung der Verwarnung und des Verweises ist der Rektor selbständig und endgültig befugt. Zur Erteilung der anderen Disziplinarstrafen ist der AufnahmeAusschuß (§ 6) zuständig; gegen die Entscheidung des letzteren ist binnen einer Woche die Berufung an den Großen R a t der Handels-Hochschule zulässig. Berlin, den 21. Dezember 1903. (L. S.) Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Kaempj.

Weigert.

Vorstehender Ordnung wird die staatliche Genehmigung erteiit. Berlin, den 4. Januar 1904. (L. S.) Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Studt. Der Minister für Handel und Gewerbe.

Moller.

II. Gebührenordnung. FUr Deutsche

1. Für Studierende: a) Aufnahmegebühr: Studierende, die bereits an einer andern Hochschule immatrikuliert waren, zahlen nur die halbe Aufnahmegebühr. — Mitglieder der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, sowie deren Söhne und Töchter sind von der Aufnahmegebühr befreit. b) Studiengeld pro Semester Mit der Entrichtung des Studiengeldes erwirbt der Studierende das Recht, sämtliche Vorlesungen und Übungen des Semesters bis zur Maximalhöhe von 24 Wochenstunden zu belegen. Doch wird den Studierenden im eigenen Interesse empfohlen, nicht mehr Vorlesungen zu belegen, als der Möglichkeit einer geordneten Verarbeitung entspricht, und jedenfalls in der Regel nicht mehr als 20 Wochenstunden. Abgesehen vom Unterricht in Fertigkeiten (Kauf-

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II. Gebührenordnung.

c)

d) e) f) g)

männische Handschrift, Zeichnen, Fechten, Turnen usw.), der der privaten Vereinbarung unterliegt und daher außerhalb der Gebührenordnung steht, besteht eine Sondergebühr lediglich für: Praktika im physikalischen oder chemischen Laboratorium: Großes Praktikum pro Semester Mittleres „ „ Kleines „ „ „ Beitrag zur Akademischen Krankenkasse pro Semester nach den anliegend publizierten Satzungen Unfallversicherungsbeitrag pro Semester Die Beiträge zu d) und e) sind mit dem Studiengeld gleichzeitig zu entrichten. Duplikatgelder2) nach Ermessen des Rektors bis zu Abgangszeugnis Die Benutzung der Bibliothek und der Lesesäle ist für Studierende frei.

Für Deutsohe

FUr Ausländer

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M.

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2. Für Hospitanten: a) Kollegiengald für die Wochenstunde pro Semester . . . Inhaber des Diploms einer deutschen Handels-Hochschule entrichten für jede Vorlesung 6 Mark für die Wochenstunde pro Semester, desgleichen die Studierenden der Technischen Hochschule Berlin. Immatrikulierte Studierende3) anderer Hochschulen entrichten für eine mehr als einstündige Vorlesung 6 Mark für die Wochenstunde pro Semester. b) Gebühren für Benutzung der Bibliothek und Lesesäle seitens der Hospitanten pro Semester c) Abgangsbescheinigung

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3. Für Hörer: Hörerkarten für den Besuch einer einstündigen Vorlesung pro Semester Mitglieder der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, deren Familienangehörige und Angestellte entrichten bei Vorlegung eines Ausweises 5 M. für die Wochenstunde pro Semester. Hörer dürfen in der Regel nur einstündige Vorlesungen belegen 4).

4. Prüfungsgebühren5) Berlin, den

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6. Juni 1906. 8. Januar 1913.

Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. s. u. S^ 26 ff. ) Die Einnahmen aus dieser Position werden für allgemein-studentische Zwecke nach Bestimmung des Dozenten-Kollegiums verwendet. a ) Bezieht sich nur auf voll-immatrikulierte Studierende, nicht auf solche mit sog. kleiner Matrikel. l ) Wenn ausnahmsweise die Erlaubnis zum Belegen mehrstündiger Vorlesungen erteilt wird, so kommt für diese der Hospitanten-Tarif (2a) zur Anwendung. 5 ) Vgl. die Prüfungsordnungen. 8

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A. Ordnungen.

III. Immatrikulationsbestimmungen. Vom 6. Juni 1906.

§1-

Die regelmäßigen Immatrikulationen an der Handels-Hochschule finden im WS. vom 15. Oktober bis 1. November, im SS. vom 15. April bis 1. Mai statt; nachträgliche Immatrikulationen bis zum 15. November bzw. 15. Mai. Außerhalb dieser Fristen können Immatrikulationen nur aus besonderen Gründen und nur mit Genehmigung des Aufnahme-Ausschusses stattfinden. §2. Wer immatrikuliert zu werden wünscht, hat sich auf dem Sekretariat während der Dienststunden persönlich anzumelden. §3. Bei der Anmeldung sind die erforderlichen Schul- und Lehrzeugnisse (Ordnung der Handels-Hochschule § 6) und ein polizeiliches Führungsattest von dem letzten Aufenthaltsorte zu überreichen, sowie von Studierenden, welche bereits eine andere Hochschule besucht haben, das Abgangszeugnis von dieser. Wenn seit dem Verlassen der Schule oder Hochschule nicht mehr als ein Vierteljahr verflossen ist, so kann von der Beifügung eines polizeilichen Führungsattestes abgesehen werden. §4. Die eingegangenen Meldungen nebst den beigefügten Zeugnissen werden dem Rektor vorgelegt. Wenn die Aufnahmebedingungen zweifellos erfüllt sind, so stellt der Rektor die Vorbescheinigung aus: daß der Immatrikulation kein Hindernis im Wege stehe. §5. Wenn aus den beigefügten Zeugnissen die Erfüllung der Aufnahmebedingungen nicht zweifellos hervorgeht, so legt der Rektor die Meldung dem Aufnahme-Ausschuß vor (Ordnung der Handels-Hochschule § 5). Dieser beschließt über die Erteilung der Vorbescheinigung. §6. Die Immatrikulationstage werden am Schwarzen Brett bekannt gemacht, unter genauer Bezeichnung von Ort und Zeit der Immatrikulation. §7. Sobald ein Immatrikulationstag bekannt gemacht ist, haben diejenigen, die sich zur Immatrikulation gemeldet haben, auf dem Sekretariat die Aushändigung der Vorbescheinigung nachzusuchen. Hier wird die Vorbescheinigung ausgehändigt oder eine Mitteilung über den Stand der Angelegenheit gemacht. §8. Wer die Vorbescheinigung erhalten hat, erscheint zu dem bekanntgemachten Immatrikulationstage ohne besondere Vorladung. Hierselbst zeichnet er sich eigenhändig in das Album der Handels-Hochschule ein, wird durch den Rektor mittels Namensunterschrift und Handschlags auf die Ordnungen der Handels-Hochschule verpflichtet und unter die Studierenden aufgenommen. §9Bei der Aufnahme werden dem Studierenden ausgehändigt: 1. die Matrikel, 2. eine Legitimationskarte, 3. ein Buch für An- und Abmeldung der Vorlesungen (Meldungsbuch).

III. Immatrikulation.

IV. Hospitanten n. Hörer.

V. Diplomprüfung.

H

IV. Bestimmungen für Hospitanten und Hörer. Vom

6. Juni 1906 29. Januar 1907.

Als Hospitanten können zu den Vorlesungen und Übungen der Handels-Hochschule Personen zugelassen werden, welche den im § 6 der Ordnung der Handels-Hochschule aufgestellten Aufnahmebedingungen genügen, aber durch persönliche Verhältnisse verhindert sind, sich als Studierende immatrikulieren zu lassen. Als Hörer können ohne bestimmte Vorbildung Personen aufgenommen werden, welche einstündige Vorlesungen zu belegen wünschen. Nur in Ausnahmefällen können Hörer nach Genehmigung des Rektors eine mehr als einstündige Vorlesung belegen.

V. Prüfungsordnung für die Diplomprüfung1) Vom 3. März 1907. §1Prüfungskommission. Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten zu ernennenden Vertreter der Königlichen Staatsregierung als Vorsitzenden, 2. dem Vorsitzenden des Großen Rats (Kuratoriums) der Handels-Hochschule, 3. sämtlichen hauptamtlichen Dozenten der Handelshochschule, 4. denjenigen nebenamtlichen Dozenten, Privatdozenten und Lektoren, die der Vorsitzende der Prüfungskommission bestimmt. Die Bestimmung erfolgt auf ein Jahr im voraus. Eine abweichende Zusammensetzung der Prüfungskommission ist mit Zustimmung des Ministers für Handel und Gewerbe zulässig §2. T ä t i g k e i t der P r ü f u n g s k o m m i s s i o n und ihres

Vorsitzenden.

Eine Geschäftsordnung regelt die Tätigkeit der Prüfungskommission und besonders die Zuziehung der Mitglieder der Prüfungskommission zu den einzelnen Prüfungen, sowie die Vertretimg des Vorsitzenden in' Behinderungsfällen. Der Vorsitzende der Prüfungskommission hat die Geschäfte der Prüfungskommission zu leiten. Er hat die Mitglieder vor dem Beginn einer jeden Prüfung zu einer Sitzung zu berufen, in der das für die Prüfung Nötige geregelt wird und insbesondere die Aufgaben für die schriftliche Prüfung festgestellt werden. Nach Schluß der Prüfung tritt die Prüfungskommission zu einer Sitzung zusammen, um für jeden Kandidaten das Gesamturteil festzustellen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. §3. Bedingungen

f ü r die

Zulassung.

Die Meldung zur Prüfung muß schriftlich bei dem Vorsitzenden der Prüfungskommission erfolgen. Der Meldung sind beizufügen: 1. ein von dem Kandidaten selbst verfaßter und geschriebener Lebenslauf, 2. die Schulzeugnisse und kaufmännischen Zeugnisse des Kandidaten, s. neue Prüfungsordnung S. 17.

III. Immatrikulation.

IV. Hospitanten n. Hörer.

V. Diplomprüfung.

H

IV. Bestimmungen für Hospitanten und Hörer. Vom

6. Juni 1906 29. Januar 1907.

Als Hospitanten können zu den Vorlesungen und Übungen der Handels-Hochschule Personen zugelassen werden, welche den im § 6 der Ordnung der Handels-Hochschule aufgestellten Aufnahmebedingungen genügen, aber durch persönliche Verhältnisse verhindert sind, sich als Studierende immatrikulieren zu lassen. Als Hörer können ohne bestimmte Vorbildung Personen aufgenommen werden, welche einstündige Vorlesungen zu belegen wünschen. Nur in Ausnahmefällen können Hörer nach Genehmigung des Rektors eine mehr als einstündige Vorlesung belegen.

V. Prüfungsordnung für die Diplomprüfung1) Vom 3. März 1907. §1Prüfungskommission. Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten zu ernennenden Vertreter der Königlichen Staatsregierung als Vorsitzenden, 2. dem Vorsitzenden des Großen Rats (Kuratoriums) der Handels-Hochschule, 3. sämtlichen hauptamtlichen Dozenten der Handelshochschule, 4. denjenigen nebenamtlichen Dozenten, Privatdozenten und Lektoren, die der Vorsitzende der Prüfungskommission bestimmt. Die Bestimmung erfolgt auf ein Jahr im voraus. Eine abweichende Zusammensetzung der Prüfungskommission ist mit Zustimmung des Ministers für Handel und Gewerbe zulässig §2. T ä t i g k e i t der P r ü f u n g s k o m m i s s i o n und ihres

Vorsitzenden.

Eine Geschäftsordnung regelt die Tätigkeit der Prüfungskommission und besonders die Zuziehung der Mitglieder der Prüfungskommission zu den einzelnen Prüfungen, sowie die Vertretimg des Vorsitzenden in' Behinderungsfällen. Der Vorsitzende der Prüfungskommission hat die Geschäfte der Prüfungskommission zu leiten. Er hat die Mitglieder vor dem Beginn einer jeden Prüfung zu einer Sitzung zu berufen, in der das für die Prüfung Nötige geregelt wird und insbesondere die Aufgaben für die schriftliche Prüfung festgestellt werden. Nach Schluß der Prüfung tritt die Prüfungskommission zu einer Sitzung zusammen, um für jeden Kandidaten das Gesamturteil festzustellen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. §3. Bedingungen

f ü r die

Zulassung.

Die Meldung zur Prüfung muß schriftlich bei dem Vorsitzenden der Prüfungskommission erfolgen. Der Meldung sind beizufügen: 1. ein von dem Kandidaten selbst verfaßter und geschriebener Lebenslauf, 2. die Schulzeugnisse und kaufmännischen Zeugnisse des Kandidaten, s. neue Prüfungsordnung S. 17.

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A. Ordnungen.

3. der Nachweis eines zweijährigen ordnungsmäßigen Hochschulstudiums. Hiervon muß der Kandidat mindestens zwei Semester an der Handels-Hochschule immatrikuliert gewesen sein, bei der er die Prüfung abzulegen wünscht, 4. die beglaubigten Verzeichnisse der besuchten Vorlesungen und Übungen. §4. Gegenstände

der

Prüfung.

Prüfungsgegenstände sind: Volkswirtschaftslehre einschließlich Finanzwissenschaft, Handelswissenschaften (Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen und Handelsbetriebslehre), Rechtslehre, insbesondere die für den Handel wichtigen Rechtsgebiete, eine Fremdsprache (Englisch oder Französisch). Außerdem erstreckt sich die Prüfung nach Wahl des Kandidaten auf die Grundzüge der Handelsgeographie oder die Grundzüge der chemischen oder mechanischen Technologie oder Versicherungswissenschaft oder Genossenschaftslehre. Wer in einem oder mehreren dieser Fächer an einer Universität oder einer Technischen Hochschule oder vor einer anderen staatlichen Prüfungsbehörde bereits eine Prüfung bestanden hat, kann von der Prüfung in diesen Fächern entbunden werden. Die Prüfung zerfällt in einen schriftlichen Teil unter Klausur und einen mündlichen Teil. §5Schriftliche Prüfung. Die schriftliche Prüfung umfaßt drei Klausurarbeiten, und zwar: 1. aus dem Gebiete der Volkswirtschaftslehre oder der Handelswissenschaften, 2. in einer Fremdsprache (Englisch oder Französisch), 3. wahlweise aus dem Gebiete der Rechtslehre oder der Handelsgeographie oder der Technologie (mechanischer oder chemischer) oder der Versicherungswissenschaft oder der Genossenschaftslehre1). Auf Grund einer schriftlichen oder experimentellen, von einem Dozenten der Handels-Hochschule mit „gut" beurteilten Arbeit kann, abgesehen von der Fremdsprache, dem Kandidaten in einem Fache die Klausurarbeit erlassen werden. Für die Klausurarbeit in der Fremdsprache sind nicht mehr als zwei Stunden, für die beiden anderen Klausurarbeiten nicht mehr als je vier Stunden anzusetzen. Wer zwei Klausurarbeiten „ungenügend" leistet, wird zur mündlichen Prüfung nicht zugelassen. § 6. Mündliche Prüfung. Die mündliche Prüfung umfaßt folgende Fächer: 1. Volkswirtschaftslehre, einschließlich Finanzwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung des Geld-, Bank- und Börsenwesens, der Handels-, Verkehrs- und Sozialpolitik, 2. Handelswissenschaften (Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen, Handelsbetriebslehre), 3. Grundzüge des privaten und öffentlichen Rechts mit besonderer Berücksichtigung der für den Handel wichtigen Rechtsgebiete, 4. eine Fremdsprache (Englisch oder Französisch), 6. wahlweise Grundzüge der Handelsgeographie oder Grundzüge der chemischen oder mechanischen Technologie oder Versicherungswissenschaft oder Genossenschaftslehre. Ein Zeugnis über erfolgreiche, regelmäßige Tätigkeit in den Seminaren und Instituten der Hochschule findet in der mündlichen Prüfung des betreffenden Faches Berücksichtigung. Sechs Kandidaten können gleichzeitig geprüft werden. 1

) Die Wahl zu 1 trifft die Kommission, zu 2 und 3 der Kandidat.

V. Diplomprüfung.

13

§7. Freiwillige

Prüfungsfächer.

Die Prüfungen können auf Wunsch der Kandidaten auf regelmäßig an der HandelsHochschule gelehrte Fächer, die nicht als Priifungsgegenstände vorgeschrieben sind, ausgedehnt werden. Über Art und Umfang dieser fakultativen Prüfung entscheidet die Prüfungskommission. §8 Urteile. Das Urteil für das einzelne Fach wird von dem Prüfenden unter Beifügung seiner Unterschrift erteilt. Die folgenden Urteile sind zulässig: Mit Auszeichnung, Gut, Genügend, Ungenügend. Die Urteile über Klausurarbeiten müssen besonders angegeben werden. Als nicht bestanden gilt die Prüfung, wenn in zwei Einzelfächern das Urteil „Ungenügend" erteilt worden und nicht durch anderweitige gute Urteile ein Ausgleich eingetreten ist. Wie weit ein solcher Ausgleich anzunehmen ist, entscheidet die Prüfungskommission durch Stimmenmehrheit, bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Erscheint der Kandidat in dem Prüfungstermin nicht, oder tritt er während der schriftlichen oder mündlichen Prüfung zurück, ohne daß ihm ein Entschuldigungsgrund zur Seite steht, der von der Prüfungskommission als ausreichend erachtet wird, so gilt die Prüfung als nicht bestanden. §9Diplom. Uber die bestandene Prüfung wird ein Diplom ausgefertigt. Das Diplom muß die Prüfungsfächer und die darin erzielten Einzelurteile, sowie das Gesamturteil enthalten. Das Diplom ist von dem Vorsitzenden und sämtlichen beteiligten Mitgliedern der Prüfungskommission zu unterzeichnen. § 10. E r g ä n z u n g s p r ü f u n g zur

Diplomprüfung.

Den Studierenden, welche die Diplomprüfung bestanden haben, ist es gestattet, in allen Fächern, in denen die Prüfung nicht bereits abgelegt ist, eine Ergänzungsprüfung abzulegen. §11W i e d e r h o l u n g der Prüfung. Ist die Prüfung nicht bestanden, so kann sie frühestens nach einem Semester wiederholt werden. Die Prüfungskommission ist berechtigt, von den Fächern, in denen die Prüfung mit „Gut" bestanden ist, bei der Wiederholung der Prüfung zu entbinden. Die Wiederholung der Prüfung ist nur einmal gestattet. § 12. Hilfsmittel. Dem Kandidaten ist vor der Prüfung mitzuteilen, welcher Hilfsmittel er sich bei den Prüfungsarbeiten bedienen darf, und daß die Benutzung unerlaubter Hilfsmittel die Ausschließung unter Verfall der Gebühren zur Folge hat.

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A. Ordnungen. § 13.

Gebühren. Die Prüfungsgebühren betragen für Inländer 60 M., für Ausländer 120 M. Für jedes fakultative Fach hat der Inländer weitere 10 M., der Ausländer weitere 20 M. zu zahlen. Die Gebühren der Ergänzungsprüfung (§10) betragen 30 M. für das Wahlfach. Bei Wiederholung der Prüfung sind die vollen Gebühren von neuem zu zahlen. Die Gebühren sind zugleich mit der Meldung zur Prüfimg an der Kasse der HandelsHochschule zu entrichten. Gilt die Prüfung als nicht bestanden, so findet eine Rückzahlung der Gebühren nicht statt. Berlin, den 18. Februar 1907. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf. Weigert. Genehmigt. Berlin, den 3. März 1907. (L. S.) Der Minister für Handel und Gewerbe. Delbrück.

VI. Prüfungsordnung für die Handelslehrerprüfung1) Vom 3. März 1907. §1Prüfungskommission. Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten zu ernennenden Vertreter der Königlichen Staatsregierung als Vorsitzenden, 2. dem Vorsitzenden des Großen Rats (Kuratoriums) der Handels-Hochschule, 3. sämtlichen hauptamtlichen Dozenten der Handels-Hochschule, 4. denjenigen nebenamtlichen Dozenten, Privatdozenten und Lektoren, die der Vorsitzende der Prüfungskommission bestimmt. Die Bestimmung erfolgt auf ein Jahr im voraus. Eine abweichende Zusammensetzung der Prüfungskommission ist mit Zustimmung des Ministers für Handel und Gewerbe zulässig. §2. T ä t i g k e i t der P r ü f u n g s k o m m i s s i o n und

ihres

Vorsitzenden.

Eine Geschäftsordnung regelt die Tätigkeit der Prüfungskommission und besonders die Zuziehung der Mitglieder der Prüfungskommission zu den einzelnen Prüfungen sowie die Vertretung des Vorsitzenden in Behinderungsfällen. Der Vorsitzende der Prüfungskommission hat die Geschäfte der Prüfungskommission zu leiten. Er hat die Mitglieder vor dem Beginn einer jeden Prüfung zu einer Sitzung zu berufen, in der das für die Prüfung Nötige geregelt wird und insbesondere die Aufgaben für die schriftliche Prüfung festgestellt werden. Nach Schluß der Prüfung tritt die Prüfungskommission zu einer Sitzung zusammen, um für jeden Kandidaten das Gesamturteil festzustellen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. *) s. neue Prüfungsordnung S. 21.

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A. Ordnungen. § 13.

Gebühren. Die Prüfungsgebühren betragen für Inländer 60 M., für Ausländer 120 M. Für jedes fakultative Fach hat der Inländer weitere 10 M., der Ausländer weitere 20 M. zu zahlen. Die Gebühren der Ergänzungsprüfung (§10) betragen 30 M. für das Wahlfach. Bei Wiederholung der Prüfung sind die vollen Gebühren von neuem zu zahlen. Die Gebühren sind zugleich mit der Meldung zur Prüfimg an der Kasse der HandelsHochschule zu entrichten. Gilt die Prüfung als nicht bestanden, so findet eine Rückzahlung der Gebühren nicht statt. Berlin, den 18. Februar 1907. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf. Weigert. Genehmigt. Berlin, den 3. März 1907. (L. S.) Der Minister für Handel und Gewerbe. Delbrück.

VI. Prüfungsordnung für die Handelslehrerprüfung1) Vom 3. März 1907. §1Prüfungskommission. Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten zu ernennenden Vertreter der Königlichen Staatsregierung als Vorsitzenden, 2. dem Vorsitzenden des Großen Rats (Kuratoriums) der Handels-Hochschule, 3. sämtlichen hauptamtlichen Dozenten der Handels-Hochschule, 4. denjenigen nebenamtlichen Dozenten, Privatdozenten und Lektoren, die der Vorsitzende der Prüfungskommission bestimmt. Die Bestimmung erfolgt auf ein Jahr im voraus. Eine abweichende Zusammensetzung der Prüfungskommission ist mit Zustimmung des Ministers für Handel und Gewerbe zulässig. §2. T ä t i g k e i t der P r ü f u n g s k o m m i s s i o n und

ihres

Vorsitzenden.

Eine Geschäftsordnung regelt die Tätigkeit der Prüfungskommission und besonders die Zuziehung der Mitglieder der Prüfungskommission zu den einzelnen Prüfungen sowie die Vertretung des Vorsitzenden in Behinderungsfällen. Der Vorsitzende der Prüfungskommission hat die Geschäfte der Prüfungskommission zu leiten. Er hat die Mitglieder vor dem Beginn einer jeden Prüfung zu einer Sitzung zu berufen, in der das für die Prüfung Nötige geregelt wird und insbesondere die Aufgaben für die schriftliche Prüfung festgestellt werden. Nach Schluß der Prüfung tritt die Prüfungskommission zu einer Sitzung zusammen, um für jeden Kandidaten das Gesamturteil festzustellen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. *) s. neue Prüfungsordnung S. 21.

VI. Handelslehrerprüfung.

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§3. Bedingungen

für die

Zulassung.

Die Meldung zur Prüfung muß schriftlich bei dem Vorsitzenden der Prüfungskommission erfolgen. Der Meldung sind beizufügen: 1. ein von dem Kandidaten selbst verfaßter und geschriebener Lebenslauf, 2. bei Lehrern die Zeugnisse über die bestandenen Schulamtsprüfungen, 3. bei Nichtlehrern die Schulzeugnisse und kaufmännischen Zeugnisse, aus denen hervorgeht, daß der Kandidat, sofern er Abiturient einer neunklassigen höheren Lehranstalt ist, mindestens ein Jahr, und im übrigen mit Einschluß der Lehrzeit mindestens 6 Jahre kaufmännisch tätig gewesen ist, 4. der Nachweis eines mindestens fünfsemestrigen Studiums an einer deutschen Hochschule, von dem der Kandidat mindestens zwei Semester an der Handels-Hochschule studiert haben muß, bei der er die Prüfung abzulegen wünscht, 6. die beglaubigten Verzeichnisse der besuchten Vorlesungen und Übungen sowie der Nachweis der Beteiligung am pädagogisch-didaktischen Seminar und am Unterrichten in der kaufmännischen Fortbildungsschule. §

Gegenstände

der

Prüfung.

Prüfungsgegenstände sind: Handelswissenschaften (Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen und Handelsbetriebslehre), Volkswirtschaftslehre, einschließlich Finanzwissenschaft, Rechtslehre, insbesondere die für den Handel wichtigen Rechtsgebiete, Hand elsgeographie, Englisch oder Französisch. Die Prüfung zerfällt in einen schriftlichen Teil unter Klausur und einen mündlichen Teil. §5. Schriftliche

Prüfung.

Die schriftliche Prüfung umfaßt vier Klausurarbeiten, und zwar: 1. in den Handelswissenschaften (Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen und Handelsbetriebslehre), 2. in der Volkswirtschaftslehre, 3. in einer Fremdsprache, 4 wahlweise in der Rechtslehre oder der Handelsgeographie. Für die Klausurarbeit, in der Fremdsprache sind nicht mehr als zwei Stunden, für die übrigen Klausurarbeiten nicht mehr als je vier Stunden anzusetzen. Wer zwei Klausurarbeiten „ungenügend" leistet, wird zur mündlichen Prüfung nicht zugelassen. §6. Mündliche

Prüfung.

Die mündliche Prüfung umfaßt folgende Fächer: 1. Handelswissenschaften (Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen, Handelsbetriebslehre), 2. Volkswirtschaftslehre, einschließlich Finanzwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung des Geld-, Bank- und Börsenwesens, der Handels-, Verkehrs- und Sozialpolitik, 3. Grundzüge des privaten und öffentlichen Rechts mit besonderer Berücksichtigung der für den Handel wichtigen Rechtsgebiete, 4. englische oder französische Sprache, 5. Grundzüge der Handelsgeographie.

16

A. Ordnungen.

In der mündlichen Prüfung finden die Zeugnisse über die Tätigkeit der Kandidaten in den Seminaren und Instituten der Hochschule, insonderheit auch das Zeugnis des Leiters des pädagogisch-didaktischen Seminars über ihre Lehrbefähigung Berücksichtigung. Die Prüfungskommission kann die Abhaltung einer Probelektion verlangen. Das Thema, das nach Wahl des Kandidaten aus dem Gebiete der Handelswissenschaften oder der Handelsgeographie zu entnehmen ist, wird von der Prüfungskommission bestimmt und 24 Stunden vorher bekannt gegeben. Sechs Kandidaten können gleichzeitig geprüft werden. §7Freiwillige Prüfungsfächer. Die Prüfungen können auf Wunsch der Kandidaten auf regelmäßig an der HandelsHochschule gelehrte Fächer, die nicht als Prüfungsgegenstände vorgeschrieben sind, ausgedehnt werden. Über Art und Umfang dieser fakultativen Prüfung entscheidet die Prüfungskommission. §8. Urteile. Das Urteil für das einzelne Fach wird von dem Prüfenden unter Beifügung seiner Unterschrift erteilt. Die folgenden Urteile sind zulässig; Mit Auszeichnung, Gut, Genügend, Ungenügend. Die Urteile über die Klausurarbeiten müssen besonders angegeben werden. Als nicht bestanden gilt die Prüfung, wenn in zwei Einzelfächern das Urteil „Ungenügend" erteilt worden und nicht durch anderweitige gute Urteile ein Ausgleich eingetreten ist. Wie weit ein solcher Ausgleich anzunehmen ist, entscheidet die Prüfungskommission durch Stimmenmehrheit; bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Erscheint der Kandidat in dem Prüfungstermin nicht oder tritt er während der schriftlichen oder mündlichen Prüfung zurück, ohne daß ihm ein Entschuldigungsgrund zur Seite steht, der von der Prüfungskommission als ausreichend erachtet wird, so gilt die Prüfung als nicht bestanden. §9Zeugnis. Uber die bestandene Prüfung wird ein Zeugnis ausgefertigt. Das Zeugnis muß die Prüfungsfächer und die darin erzielten Einzelurteile sowie das Gesamturteil enthalten. Das Zeugnis ist von dem Vorsitzenden und sämtlichen beteiligten Mitgliedern der Prüfungskommission zu unterzeichnen. § 10. W i e d e r h o l u n g der

Prüfung.

Ist die Prüfung nicht bestanden, so kann sie frühestens nach einem Semester wiederholt werden. Die Prüfungskommission ist berechtigt, von den Fächern, in denen die Prüfung mit „Gut" bestanden ist, bei der Wiederholung der Prüfung zu entbinden. Die Wiederholung der Prüfung ist nur einmal gestattet.

§ 11. Ergänzungsprüfung. Prüflingen, die die Prüfung bestanden haben, ist gestattet, in einzelnen Fächern eine Ergänzungsprüfung abzulegen.

VII. Neuregelung des Prüfungsverfahrens.

17

Uber die Zulassung zur Ergänzungsprüfung entscheidet der Vorsitzende der Prüfungskommission im Einvernehmen mit dem Kektor (Studiendirektor). §12. Hilfsmittel. Dem Kandidaten ist vor der Prüfung mitzuteilen, welcher Hilfsmittel er sich bei den Prüfungsarbeiten bedienen darf, und daß die Benutzung unerlaubter Hilfsmittel die Ausschließung unter Verfall der Gebühren zur Folge hat. § 13. Gebühren. Die Prüfungsgebühren betragen für Inländer 60 M., für Ausländer 120 M. Für jedes fakultative Fach hat der Inländer weitere 10 M., der Ausländer weitere 20 M. zu zahlen. Bei Wiederholung der Prüfung sind die vollen Gebühren von neuem zu zahlen. Die Gebühren der Ergänzungsprüfung (§11) betragen 30 M. für das Fach. Die Gebühren sind zugleich mit der Meldung zur Prüfung an der Kasse der HandelsHochschule zu entrichten. Gilt die Prüfung als nicht bestanden, so findet eine Rückzahlung der Gebühren nicht statt. Berlin, den 18. Februar 1907. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kampf.

Weigert.

Genehmigt. Berlin, den 3. März 1907. (L. S.) Der Minister für Handel und Gewerbe. Delbrück.

VII. Neuregelung des Prüfungsverfahrens. Der Termin des Inkrafttretens der neuen Prüfungsordnungen ist noch nicht bestimmt, indessen werden die Neuordnungen zum Zwecke vorläufiger Information schon jetzt hier veröffentlicht.

A. Ordnung für die Diplomprüfung an der Handels-Hochschule Berlin. Vom 12. November 1912. §1. Z w e c k d e r P r ü f u n g . Durch Ablegung der Diplomprüfung wird das ordnungsmäßige und abgeschlossene Studium an der Handels-Hochschule dargetan. §2. P r ü f u n g s k o m m i s s i o n . Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem Vertreter der Königlichen Staatsregierung, der von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten ernannt wird, als Vorsitzendem, 2

VII. Neuregelung des Prüfungsverfahrens.

17

Uber die Zulassung zur Ergänzungsprüfung entscheidet der Vorsitzende der Prüfungskommission im Einvernehmen mit dem Kektor (Studiendirektor). §12. Hilfsmittel. Dem Kandidaten ist vor der Prüfung mitzuteilen, welcher Hilfsmittel er sich bei den Prüfungsarbeiten bedienen darf, und daß die Benutzung unerlaubter Hilfsmittel die Ausschließung unter Verfall der Gebühren zur Folge hat. § 13. Gebühren. Die Prüfungsgebühren betragen für Inländer 60 M., für Ausländer 120 M. Für jedes fakultative Fach hat der Inländer weitere 10 M., der Ausländer weitere 20 M. zu zahlen. Bei Wiederholung der Prüfung sind die vollen Gebühren von neuem zu zahlen. Die Gebühren der Ergänzungsprüfung (§11) betragen 30 M. für das Fach. Die Gebühren sind zugleich mit der Meldung zur Prüfung an der Kasse der HandelsHochschule zu entrichten. Gilt die Prüfung als nicht bestanden, so findet eine Rückzahlung der Gebühren nicht statt. Berlin, den 18. Februar 1907. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kampf.

Weigert.

Genehmigt. Berlin, den 3. März 1907. (L. S.) Der Minister für Handel und Gewerbe. Delbrück.

VII. Neuregelung des Prüfungsverfahrens. Der Termin des Inkrafttretens der neuen Prüfungsordnungen ist noch nicht bestimmt, indessen werden die Neuordnungen zum Zwecke vorläufiger Information schon jetzt hier veröffentlicht.

A. Ordnung für die Diplomprüfung an der Handels-Hochschule Berlin. Vom 12. November 1912. §1. Z w e c k d e r P r ü f u n g . Durch Ablegung der Diplomprüfung wird das ordnungsmäßige und abgeschlossene Studium an der Handels-Hochschule dargetan. §2. P r ü f u n g s k o m m i s s i o n . Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem Vertreter der Königlichen Staatsregierung, der von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten ernannt wird, als Vorsitzendem, 2

A. Ordnungen.

18

2. dem Vorsitzenden des Großen Rats der Handels-Hochschule, 3. sämtlichen hauptamtlichen Dozenten der Handels-Hochschule, 4. denjenigen anderen Mitgliedern des Lehrkörpers, die nach Anhörung des Dozentenkollegiums der Handels-Hochschule von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission auf mindestens ein Jahr berufen werden. Nötigenfalls kann der Vorsitzende der Prüfungskommission auch Mitglieder des Lehrkörpers, die der Kommission nicht angehören, zur Prüfung heranziehen. Der Vorsitzende der Prüfungskommission leitet deren Geschäfte. Er wird im Fall der Behinderung von dem Vorsitzenden des Großen Rates, dem Rektor oder dem dienstältesten anwesenden Mitgliede der Kommission in dieser Reihenfolge vertreten. §3. T ä t i g k e i t d e r P r ü f u n g s k o m m i s s i o n . Vor dem Beginn der Prüfung tritt die Prüfungskommission zu einer vorbereitenden Sitzung zusammen. In dieser wird das für die Prüfung Nötige geregelt, namentlich werden die Aufgaben für die schriftliche Prüfung festgestellt. Die Gegenwart bei der Prüfung und die Teilnahme an der Beratung der Prüfungsergebnisse steht auch solchen Mitgliedern frei, die an der Prüfung nicht beteiligt sind. Ein Stimmrecht bei den Abstimmungen über die Prüfung eines Kandidaten haben jedoch nur diejenigen, die ihn geprüft oder bei seiner Prüfung den Vorsitz geführt haben. Die Prüfungskommission entscheidet mit Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. §4. Z u l a s s u n g z u r P r ü f u n g . Die Zulassung zur Prüfung setzt voraus, daß der Kandidat vier Semester ordnungsgemäß an einer Hochschule studiert hat und davon mindestens zwei an der Handels-Hochschule Berlin immatrikuliert gewesen ist. Die Prüfungskommission kann den Kandidaten beim Vorliegen wichtiger Gründe von diesem Erfordernis befreien. Die Zulassung erfolgt durch den Vorsitzenden der Prüfungskommission auf Grund einer schriftlichen Meldung, die den Nachweis über die Voraussetzungen der Zulassung erbringt. Der Meldung sind beizufügen: 1. ein von dem Kandidaten verfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf, 2. die Schulzeugnisse und kaufmännischen Zeugnisse des Kandidaten, 3. die beglaubigten Verzeichnisse der von ihm besuchten Vorlesungen und Übungen. §6.

Gegenstände

der

Prüfung.

Die Prüfung findet in vier Fächern statt. Die Wahl der Fächer steht dem Kandidaten frei. Er hat zwei Fächer als seine Hauptfächer zu wählen und zwei andere als seine Nebenfächer. Als Hauptfächer können gewählt werden: Privatwirtschaftslehre (Handelswissenschaften), Volkswirtschaftslehre mit Einschluß der Finanzwissenschaft, Rechtswissenschaft, Chemie mit besonderer Berücksichtigung der Technologie, Physik (angewandte Physik und mechanische Technologie), Geographie mit besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsgeographie. Als Nebenfächer können gewählt werden: 1. die als Hauptfächer wählbaren Fächer; bei deren Prüfung ist in diesem Falle das Gebiet besonders zu berücksichtigen, mit welchem der Kandidat sich seiner Angabe nach vorzugsweise beschäftigt hat,

1. 2. 3. 4. 6. 6.

VII. Neuregelung des Prüfungsverfahrens.

19

2. Versicherungslehre, 3. Genossenschaftslehre (Recht und Wirtschaft des Genossenschaftswesens), 4. eine fremde Sprache, die regelmäßig gelehrt wird und nicht die Muttersprache des Kandidaten ist. Ist die Privatwirtschaftslehre nicht als Hauptfach gewählt, so muß sie ah Nebenfach gewählt werden. Im übrigen unterliegt die Zusammenstellung der Prüfungsfächer der Genehmigung der Prüfungskommission. Durch Beschluß der Prüfungskommission kann mit Zustimmung der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin und mit Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe weiteren Fächern die Wählbarkeit als Hauptfach verliehen, sowie die Liste der nur als Nebenfach wählbaren Fächer erweitert oder beschränkt werden. §6.

Erweiterte

Prüfung.

Auf Wunsch des Kandidaten kann sich die Prüfung über die vier ordentlichen Prüfungsfächer hinaus auf ein außerordentliches Prüfungsfach erstrecken. Dieses kann je nach dem Wunsche des Kandidaten im Umfange eines Nebenfachs oder auch, wenn es ein als Hauptfach wählbares Fach ist, im Umfange eines Hauptfaches geprüft werden. Als außerordentliches Prüfungsfach kann jedes Fach gewählt werden, das regelmäßig in angemessenem Umfang gelehrt wird. §7. B e s c h r ä n k t e P r ü f u n g . Die Prüfung kann bis auf ein Hauptfach und zwei Nebenfächer beschränkt werden, wenn der Kandidat an einer Hochschule oder vor einer staatlichen Prüfungsbehörde eine Prüfung in einem der ordentlichen Prüfungsfächer bestanden hat. § 8. T e i l e d e r

Prüfung.

Die Prüfung zerfällt in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil. Die Prüfungsleistungen müssen im allgemeinen unmittelbar aufeinander folgen. Doch können einem Kandidaten, der die Prüfung nach Ansicht der Prüfungskommission ohne sein Verschulden hat abbrechen müssen, die vollbrachten Prüfungsleistungen noch nach längstens zwei Semestern angerechnet werden. §9. S c h r i f t l i c h e P r ü f u n g . Die schriftliche Prüfung umfaßt folgende Leistungen: 1. In einem Fach des Kandidaten eine freie wissenschaftliche Arbeit über einen von ihm gewählten, von einem Mitglied der Prüfungskommission gebilligten Gegenstand. Die Arbeit kann bereits vor der Meldung zur Prüfung angefertigt werden. Der Kandidat hat der Arbeit ein Verzeichnis der von ihm benutzten Hilfsmittel beizufügen, mit der Versicherung, daß er sie selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt hat. 2. In jedem nach § 5, 6 und 13 sich ergebenden Hauptfache des Kandidaten und in einem Nebenfach eine Klausurarbeit über eine ihm gestellte Aufgabe. Die Wahl des Nebenfachs für die Klausurarbeit steht dem Kandidaten frei. Ist jedoch die Privatwirtschaftslehre oder ist eine Sprache Nebenfach, so muß die Klausurarbeit in der Privatwirtschaftslehre oder in der Sprache geleistet werden. Bei Mitteilung der Aufgabe ist dem Kandidaten für die Bearbeitung • eine Frist zu setzen, die vier Stunden betragen soll und aus wichtigen Gründen um eine Stunde verlängert werden kann; zugleich ist ihm anzugeben, welcher Hilfsmittel er sich bedienen darf. 2*

A. Ordnungen.

20 §10.

Mündliche

Prüfung.

Über die Zulassung zur mündlichen Prüfung entscheidet die Prüfungskommission. In der Regel wird zur mündlichen Prüfung nicht zugelassen, wer in zwei Fächern bei der schriftlichen Prüfung nicht genügt hat. Die Prüfung dauert in den Hauptfächern des Kandidaten etwa 16 Minuten, in seinen Nebenfächern etwa 10 Minuten. Das gleiche gilt für das etwa gewählte außerordentliche Prüfungsfach. Sechs Kandidaten können gleichzeitig geprüft werden. §11.

Ergebnis

der

Prüfung.

Das Ergebnis der Prüfung wird auf Grund der schriftlichen und mündlichen Prüfung bestimmt, doch wird auch auf die Tätigkeit des Kandidaten in den Seminaren und Instituten Rücksicht genommen. Über die Leistungen des Kandidaten in den einzelnen Fächern und über seine Gesamtleistung wird ein Urteil gebildet. Zulässig sind nur folgende Urteile: ausgezeichnet, sehr gut, gut. genügend, ungenügend. Die Prüfung ist nicht bestanden, wenn der Kandidat ohne einen nach Ansicht der Prüfungskommission genügenden Entschuldigungsgrund nicht erschienen ist oder die Prüfung abgebrochen hat; wenn er sich bei der freien wissenschaftlichen Arbeit nicht angegebener, bei einer Klausurarbeit unerlaubter Hilfsmittel bedient hat; wenn seine Leistungen in einem Hauptfache im Mündlichen und im Schriftlichen, oder wenn die Gesamtnoten in beiden Nebenfächern ungenügend sind, und nicht etwa die Prüfungskommission einen Ausgleich durch gute Leistungen in anderen Fächern für gegeben erachtet. § 12.

Diplom.

Über die bestandene Prüfung wird ein Diplom ausgestellt. Das Diplom enthält das Gesamturteil über die Leistungen des Kandidaten, indem es das Ergebnis der Prüfung als ausgezeichnet, sehr gut, gut oder einfach die Prüfung als bestanden bezeichnet. Es enthält ferner die Urteile in den einzelnen Prüfungsfächern. Die Hauptfächer und Nebenfächer und ein etwaiges außerordentliches Prüfungsfach sowie der Umfang, in dem dieses geprüft ist, werden gekennzeichnet, Fachgebiet, Gegenstand und Beurteilung der freien wissenschaftlichen Arbeit besonders hervorgehoben. Ist die Prüfung in einem Fache erlassen, so wird der Grund für die Beschränkung der Prüfung vermerkt. Das Diplom wird von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission und von den Mitgliedern, die den Kandidaten geprüft haben, unterzeichnet. § 13.

Ergänzungsprüfung.

Wer die Prüfung bestanden hat, kann später in solchen Fächern, die nicht Gegenstand der Prüfung gewesen sind, eine Ergänzungsprüfung ablegen. Die Prüfung hat je nach dem Wunsche des Kandidaten im Umfange eines Nebenfaches oder auch, wenn es sich um ein als Hauptfach wählbares Fach handelt, im Umfange eines Hauptfaches zu erfolgen.

VII. Neuregelung des Prüfungsverfahrens. §14. W i e d e r h o l u n g d e r

21

Prüfung.

Wer die Prüfung nicht bestanden hat, kann sie frühestens nach einem Semester wiederholen. Hierbei kann ihm die Prüfungskommission die Prüfung in solchen Fächern erlassen, in denen seine Leistungen bei der ersten Prüfung mindestens als gut beurteilt worden sind. Die Wiederholung der Prüfung ist einmal und aus wichtigen Gründen mit Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe noch ein zweites Mal möglich. § 16. G e b ü h r e n . Die Prüfungsgebühren betragen für Inländer 60 Mk., für Ausländer 120 Mk. Für die Prüfung in einem außerordentlichen Prüfungsfach haben Inländer weitere 10 Mk., Ausländer weitere 20 Mk. zu zahlen. Die Gebühren der Ergänzungsprüfung betragen für jedes Fach 30 Mark. Bei Wiederholung der Prüfung sind die vollen Gebühren von neuem zu zahlen. Die Gebühren sind zugleich mit der Meldung zur Prüfung an der Kasse der Handels-Hochschule zu entrichten. Ist die Prüfung nicht bestanden, so findet eine Bückzahlung der Gebühren nicht statt. §16. A u s f ü h r u n g s b e s t i m m u n g e n . Die Ausführungsbestimmungen zu dieser Prüfungsordnung werden nach Anhörung der Prüfungskommission von deren Vorsitzenden erlassen. Soweit sie die Anforderungen in den einzelnen Fächern betreffen, bedürfen sie der Zustimmung der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin und der Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe. Berlin, den 80. September 1912. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf. Weigert. Genehmigt. Berlin, den 12. November 1912. (L. S.) Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Neuhaus.

B. Ordnung für die Handelslehrerprüfung an der Handels-Hochschule Berlin1). Vom 12. November 1912. §1. Z w e c k d e r P r ü f u n g . Durch Ablegung der Handelslehrerprüfung wird die Befähigung zum Unterricht an kaufmännischen Fortbildungsschulen und Handelsschulen nachgewiesen. §2. P r ü f u n g s k o m m i s s i o n . Die Prüfungskommission besteht aus: 1. einem Vertreter der Königlichen Staatsregierung, der von dem Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit dem Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten ernannt wird, als Vorsitzendem, l

) Zur Zeit des Druckes dieser Auflage noch nicht in Krait getreten, vgl. S. 17.

A. Ordnungen.

22

2. dem Vorsitzenden des Großen Bats der Handels-Hochschule, 3. sämtlichen hauptamtlichen Dozenten der Handels-Hochschule, 4. denjenigen anderen Mitgliedern des Lehrkörpers, die nach Anhörung des Dozentenkollegiums der Handels-Hochschule von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission auf mindestens ein Jahr berufen werden. Nötigenfalls kann der Vorsitzende der Prüfungskommission auch Mitglieder des Lehrkörpers, die der Kommission nicht angehören, zur Prüfung heranziehen. Der Vorsitzende der Prüfungskommission leitet deren Geschäfte. Er wird im Fall der Behinderung von dem Vorsitzenden des Großen Bats, dem Rektor oder dem dienstältesten anwesenden Mitgliede der Kommission in dieser Beihenfolge vertreten. §3.

Tätigkeit

der

Prüfungskommission.

Vor dem Beginn der Prüfung tritt die Prüfungskommission zu einer vorbereitenden Sitzung zusammen. In dieser wird das für die Prüfung Nötige geregelt, namentlich werden die Aufgaben für die schriftliche Prüfung sowie der Gegenstand der Probelektion festgestellt. Die Gegenwart bei der Prüfung und die Teilnahme an der Beratung der Prüfungsergebnisse steht auch solchen Mitgliedern frei, die an der Prüfung nicht beteiligt sind. Ein Stimmrecht bei den Abstimmungen über die Prüfung eines Kandidaten haben jedoch nur diejenigen, die ihn geprüft oder bei seiner Prüfung den Vorsitz geführt haben. Die Prüfungskommission entscheidet mit Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. §4.

Zulassung

zur

Prüfung.

Die Zulassung zur Prüfung setzt folgendes voraus: 1. Der Kandidat muß entweder die zweite Lehrerprüfung bestanden und eine hinreichende Anschauung von der kaufmännischen Praxis erworben haben, oder er muß das Abgangszeugnis einer neunklassigen höheren Lehranstalt besitzen und ein Jahr lang kaufmännisch tätig gewesen sein, oder er muß zum einjährigfreiwilligen Dienst berechtigt und vier Jahre lang kaufmännisch tätig gewesen sein. Auf die kaufmännische Tätigkeit wird die zum Besuch einer höheren Handelsschule verwandte Zeit angerechnet. 2. Er muß fünf Semester ordnungsmäßig an einer Hochschule studiert haben und davon mindestens zwei an der Handels-Hochschule Berlin immatrikuliert gewesen sein. 3. Er muß, sofern die Prüfung keine fremde Sprache zum Gegenstande hat, durch ausreichende Nachweise die Beherrschung der Anfangsgründe des Englischen oder Französischen dartun. 4. Er darf nicht älter als 35 Jahre sein. Die Prüfungskommission kann den Kandidaten beim Vorliegen wichtiger Gründe von einzelnen dieser Erfordernisse befreien; namentlich kann die Zeit, die nach Erwerb der Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienst zum Besuch einer neunklassigen höheren Lehranstalt verwandt ist, sowie die Zeit des Aufenthalts in einem fremden Sprachgebiet auf die vorgeschriebene kaufmännische Tätigkeit angerechnet werden. Die Zulassung erfolgt durch den Vorsitzenden der Prüfungskommission auf Grund einer schriftlichen Meldung, die den Nachweis über die Voraussetzungen der Zulassung erbringt. Der Meldung sind beizufügen: 1. ein von dem Kandidaten verfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf, 2. die Schulzeugnisse und kaufmännischen Zeugnisse des Kandidaten, 3. die beglaubigten Verzeichnisse der von ihm besuchten Vorlesungen und Übungen.

VII. Neuregelung des Prüfungsverfahrens.

23

§5. G e g e n s t ä n d e d e i P r ü f u n g . Die Prüfung findet in fünf Fächern statt. Unter ihnen hat der Kandidat ein beschränktes Wahlrecht. Zwei Fächer werden als Hauptfächer geprüft, drei andere als Nebenfächer. Hauptfach ist stets die Privatwirtschaftslehre (Handelswissenschaften); Nebenlach ist stets die Pädagogik. Als zweites Hauptfach können gewählt werden: 1. Volkswirtschaftslehre mit Einschluß der Finanzwissenschaft, 2. Rechtswissenschaft, 3. Geographie mit besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsgeographie, 4. Englisch, 6. Französisch. Als zweites und drittes Nebenfach können gewählt werden: 1. die als Hauptfach wählbaren Fächer, 2. Chemie mit besonderer Berücksichtigung der Technologie, 3. Physik (angewandte Physik und mechanische Technologie), 4. Versicherungslehre, 6. Spanisch oder Russisch oder Italienisch. Wird als zweites Hauptfach weder Volkswirtschaftslehre, noch Rechtswissenschaft, noch Geographie gewählt, so muß eines dieser Fächer als Nebenfach gewählt werden. Durch Beschluß der Prüfungskommission kann mit Zustimmung der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin und mit Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe weiteren Fächern die Wählbarkeit als Hauptfach verliehen, sowie die Liste der nur als Nebenfach wählbaren Fächer erweitert oder beschränkt werden. §6.

Erweiterte

Prüfung.

Auf Wunsch des Kandidaten kann sich die Prüfung über die fünf ordentlichen Prüfungsfächer hinaus auf ein außerordentliches Prüfungsfach erstrecken. Dieses kann je nach dem Wunsche des Kandidaten im Umfange eines Nebenfachs oder auch, wenn es ein als Hauptfach wählbares Fach ist, im Umfange eines Hauptfaches geprüft werden. Als außerordentliches Prüfungsfach kann jedes Fach gewählt werden, das regelmäßig in angemessenem Umfang gelehrt wird. §7.

Beschränkte

Prüfung.

Die Prüfung kann bis auf ein Hauptfach und zwei Nebenfächer beschränkt werden, wenn der Kandidat an einer Hochschule oder vor einer staatlichen Prüfungsbehörde eine Prüfung in einem oder mehreren der ordentlichen Prüfungsfächer bestanden hat. §8.

Teile der

Prüfung.

Die Prüfung zerfällt in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil. Die Prüfungsleistungen müssen im allgemeinen unmittelbar aufeinander folgen. Doch können einem Kandidaten, der die Prüfung nach Ansicht der Prüfungskommission ohne sein Verschulden hat abbrechen müssen, die vollbrachten Prüfungsleistungen noch nach längstens zwei Semestern angerechnet werden. §9.

Schriftliche

Prüfung.

Die schriftliche Prüfung umfaßt folgende Leistungen: 1. In einem Fach des Kandidaten eine freie wissenschaftliche Arbeit über einen von ihm gewählten, von einem Mitgliede der Prüfungskommission gebilligten

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A. Ordnungen. Gegenstand. Die Arbeit kann bereits vor der Meldung zur Prüfung angefertigt werden. Der Kandidat hat der Arbeit ein Verzeichnis der von ihm benutzten Hilfsmittel beizufügen, mit der Versicherung, daß er sie selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt hat. 2. In jedem nach § 6, 6 und 18 sich ergebenden Hauptfach des Kandidaten und in einem von ihm gewählten Nebenfache eine Klausurarbeit über eine ihm gestellte Aufgabe. Unter den Klausurarbeiten muß mindestens eine aus der Volkswirtschaftslehre oder der Rechtswissenschaft oder der Wirtschaftsgeographie sein; in der Pädagogik ist keine Klausurarbeit zu leisten. Bei Mitteilung der Aufgabe ist dem Kandidaten für die Bearbeitung eine Frist zu setzen, die vier Stunden betragen soll und aus wichtigen Gründen um eine Stunde verlängert werden kann; zugleich ist ihm anzugeben, welcher Hilfsmittel er sich bedienen darf. §10. M ü n d l i c h e

Prüfung.

Über die Zulassung zur mündlichen Prüfung entscheidet die Prüfungskommission. Wer in zwei Fächern bei der schriftlichen Prüfung nicht genügt hat, wird in der Regel zur mündlichen Prüfung nicht zugelassen. Der Kandidat hat vorbehaltlich der späteren Zulassung vor einem Mitgliede der Prüfungskommission eine Probelektion von 16 bis 30 Minuten aus einem seiner Hauptfächer zu halten. Der Gegenstand der Probelektion und deren Dauer sind ihm einen vollen Tag vorher bekannt zu geben. Einem Kandidaten, der seine pädagogischen Fähigkeiten bereits in einwandfreier Weise gezeigt hat, kann die Probelektion erlassen werden. Nach erfolgter Zulassung wird der Kandidat in jedem seiner Hauptfächer etwa 16 Minuten, in jedem seiner Nebenfächer etwa 10 Minuten geprüft. Das gleiche gilt für das etwa gewählte außerordentliche Prüfungsfach. Sechs Kandidaten können gleichzeitig geprüft werden. §11. E r g e b n i s

der

Prüfung.

Das Ergebnis der Prüfung wird auf Grund der schriftlichen und mündlichen Prüfung bestimmt, doch wird auch auf die Tätigkeit des Kandidaten in den Seminaren und Instituten, insbesondere dem Seminar für Handelslehrer Rücksicht genommen. Über die Leistungen des Kandidaten in den einzelnen Fächern und über seine Gesamtleistung wird ein Urteil gebildet. Zulässig sind nur folgende Urteile: ausgezeichnet, sehr gut, gut, genügend, ungenügend. Die Prüfung ist nicht bestanden, wenn der Kandidat ohne einen nach Ansicht der Prüfungskommission genügenden Entschuldigungsgrund nicht erschienen ist oder die Prüfung abgebrochen hat; wenn er sich bei der freien wissenschaftlichen Arbeit nicht angegebener, bei einer Klausurarbeit unerlaubter Hilfsmittel bedient hat; wenn seine Leistungen in einem Hauptfache im Mündlichen und im Schriftlichen oder wenn die Gesamtnoten in zwei Nebenfächern ungenügend sind, und nicht etwa die Prüfungskommission einen Ausgleich durch gute Leistungen in anderen Fächern für gegeben erachtet. § 12. D i p 1 o m. Über die bestandene Prüfung wird ein Diplom ausgestellt.

VII. Neuregelung des Prüfungsverfahrens.

25

Das Diplom enthält das Gesamturteil über die Leistungen des Kandidaten, indem es das Ergebnis der Prüfung als ausgezeichnet, sehr gut, gut, oder einfach die Prüfung als bestanden bezeichnet. Es enthält femer die Urteile in den einzelnen Prüfungsfächern. Die Hauptfächer und Nebenfächer und ein etwaiges außerordentliches Prüfungsfach werden als solche gekennzeichnet, Fachgebiet, Gegenstand und Beurteilung der freien wissenschaftlichen Arbeit besonders hervorgehoben. Ist die Prüfung in einem Fach erlassen, so wird der Grund für die Beschränkung der Prüfung vermerkt. Das Diplom wird von dem Vorsitzenden der Prüfungskommission und von den Mitgliedern, die den Kandidaten geprüft haben, unterzeichnet. §13.

Ergänzungsprüfung.

Wer die Prüfung bestanden hat, kann später in solchen Fächern, die nicht Gegenstand der Prüfung gewesen sind, eine Ergänzungsprüfung ablegen. Die Prüfung hat je nach dem Wunsche des Kandidaten im Umfange eines Nebenfaches oder auch, wenn es sich um ein als Hauptfach wählbares Fach handelt, im Umfange eines Hauptfaches zu erfolgen. §14.

Wiederholung

der

Prüfung.

Wer die Prüfung nicht bestanden hat, kann sie frühestens nach einem Semester wiederholen. Hierbei kann ihm die Prüfungskommission die Prüfung in solchen Fächern erlassen, in denen seine Leistungen bei der ersten Prüfung mindestens als gut beurteilt worden sind. Die Wiederholung der Prüfung ist einmal und aus wichtigen Gründen mit Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe noch ein zweites Mal möglich. § 16. G e b ü h r e n. Die Prüfungsgebühren betragen für Inländer 60 Mk., für Ausländer 120 Mk. Für die Prüfung in einem außerordentlichen Prüfungsfach haben Inländer weitere 10 Mk., Ausländer weitere 20 Mk. zu zahlen. Die Gebühren der Ergänzungsprüfung betragen für jedes Fach 30 Mk. Bei Wiederholung der Prüfung sind die vollen Gebühren von neuem zu zahlen. Die Gebühren sind zugleich mit der Meldung zur Prüfung an der Kasse der Handels-Hochschule zu entrichten. Ist die Prüfung nicht bestanden, so findet eine Rückzahlung der Gebühren nicht statt. §16. A u s f t t h r u n g s b e s t i m m u n g e n . Die Ausführungsbestimmungen zu dieser Prüfungsordnung werden nach Anhörung der Prüfungskommission von deren Vorsitzenden erlassen. Soweit sie Anforderungen in den einzelnen Fächern betreffen, bedürfen sie der Zustimmung der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin und der Genehmigung des Ministers für Handel und Gewerbe. Berlin, den 30. September 1912. Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf. Weigert. Genehmigt. Berlin, den 12. November 1912. (L. S.) ' Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Neuhaus.

26

A. Ordnungen.

Den Studierenden, die ihr Studium zur Zeit der Geltung der älteren Prüfungsordnungen begonnen haben, ist für eine der normalen Dauer des Studiums entsprechende Zeit, also für die Diplomprüfung bis zum Beginn des Wintersemesters 1914/16 und für die Handelslehrerprüfung bis zum Beginn des Sommersemesters 1916, die Wahl gelassen, ob sie nach der älteren oder nach der neuen Prüfungsordnung geprüft werden wollen.

VIII. Satzungen der Akademischen Krankenkasse. §i. L e i s t u n g e n d e r K r a n k e n k a s s e . Die Akademische Krankenkasse der Handels-Hochschule Berlin gewährt ihren Mitgliedern, die während ihres Aufenthaltes in Berlin oder seinen Vororten erkranken, Unterstützungen nach Maßgabe der folgenden Bedingungen (vergl. § 12): a) Für den Aufenthalt in einer Heilanstalt einen Zuschuß von 3 Mk. pro Tag bis zur Dauer von 6 Wochen im Semester. b) Für jede Konsultation 75% des an den Kassenarzt bezahlten Betrages, bis 50 Mk. pro Semester. c) Für ärztliche Operationen werden 75% des entrichteten Betrages bis 75 Mk. pro Semester vergütet; für zahnärztliche Operationen (ausschließlich Plombieren) werden 75% des Betrages bis 50 Mk. pro Semester vergütet. d) Für die von Kassenärzten verordneten Arzneien, Instrumente und Verbandstoffe werden 75% des Betrages bis 25 Mk. im Semester vergütet, wenn sie auf dem vorgeschriebenen Vordruck verordnet oder vor der Anfertigung mit dem Stempel der Krankenkasse versehen worden sind. §2. Hat das Recht 1. 2.

die Krankheit schon vor Beginn der Mitgliedschaft bestanden, so entfällt auf die Kassenleistungen. Die letzteren erreichen ihr Ende mit dem Aufhören der Mitgliedschaft ( § 3 ) ; wenn ein Mitglied vorsätzlich den Anordnungen des behandelnden Arztes zuwiderhandelt; 3. bei Beurlaubten und zu Militärdiensten eingezogenen Studierenden. Während der Ferien wird die Unterstützung der Krankenkasse nur so lange gewährt, als der Erkrankte sich in Berlin und seinen Vororten aufhält. §3. M i t g l i e d s c h a f t . Jeder Studierende der Handels-Hochschule Berlin ist Mitglied der Krankenkasse. Die Mitgliedschaft beginnt mit der Aufnahme als Studierender (Immatrikulation) und endet mit dem Ausscheiden aus dem Verband der Handels-Hochschule. §4. D e c k u n g d e r A u s g a b e n . Zur Bestreitung der für die Zwecke der Krankenkasse aufzuwendenden Mittel dienen: 1. die.Beiträge der Studierenden (§ 5); 2. die. Rücklagen (§ 6); 3. ein fester Zuschuß der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin; 4. freiwillige Zuwendungen und sonstige Einnahmen.

26

A. Ordnungen.

Den Studierenden, die ihr Studium zur Zeit der Geltung der älteren Prüfungsordnungen begonnen haben, ist für eine der normalen Dauer des Studiums entsprechende Zeit, also für die Diplomprüfung bis zum Beginn des Wintersemesters 1914/16 und für die Handelslehrerprüfung bis zum Beginn des Sommersemesters 1916, die Wahl gelassen, ob sie nach der älteren oder nach der neuen Prüfungsordnung geprüft werden wollen.

VIII. Satzungen der Akademischen Krankenkasse. §i. L e i s t u n g e n d e r K r a n k e n k a s s e . Die Akademische Krankenkasse der Handels-Hochschule Berlin gewährt ihren Mitgliedern, die während ihres Aufenthaltes in Berlin oder seinen Vororten erkranken, Unterstützungen nach Maßgabe der folgenden Bedingungen (vergl. § 12): a) Für den Aufenthalt in einer Heilanstalt einen Zuschuß von 3 Mk. pro Tag bis zur Dauer von 6 Wochen im Semester. b) Für jede Konsultation 75% des an den Kassenarzt bezahlten Betrages, bis 50 Mk. pro Semester. c) Für ärztliche Operationen werden 75% des entrichteten Betrages bis 75 Mk. pro Semester vergütet; für zahnärztliche Operationen (ausschließlich Plombieren) werden 75% des Betrages bis 50 Mk. pro Semester vergütet. d) Für die von Kassenärzten verordneten Arzneien, Instrumente und Verbandstoffe werden 75% des Betrages bis 25 Mk. im Semester vergütet, wenn sie auf dem vorgeschriebenen Vordruck verordnet oder vor der Anfertigung mit dem Stempel der Krankenkasse versehen worden sind. §2. Hat das Recht 1. 2.

die Krankheit schon vor Beginn der Mitgliedschaft bestanden, so entfällt auf die Kassenleistungen. Die letzteren erreichen ihr Ende mit dem Aufhören der Mitgliedschaft ( § 3 ) ; wenn ein Mitglied vorsätzlich den Anordnungen des behandelnden Arztes zuwiderhandelt; 3. bei Beurlaubten und zu Militärdiensten eingezogenen Studierenden. Während der Ferien wird die Unterstützung der Krankenkasse nur so lange gewährt, als der Erkrankte sich in Berlin und seinen Vororten aufhält. §3. M i t g l i e d s c h a f t . Jeder Studierende der Handels-Hochschule Berlin ist Mitglied der Krankenkasse. Die Mitgliedschaft beginnt mit der Aufnahme als Studierender (Immatrikulation) und endet mit dem Ausscheiden aus dem Verband der Handels-Hochschule. §4. D e c k u n g d e r A u s g a b e n . Zur Bestreitung der für die Zwecke der Krankenkasse aufzuwendenden Mittel dienen: 1. die.Beiträge der Studierenden (§ 5); 2. die. Rücklagen (§ 6); 3. ein fester Zuschuß der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin; 4. freiwillige Zuwendungen und sonstige Einnahmen.

VIII. Krankenkasse.

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§6. B e i t r ä g e . Jeder Inländer ist zu einem Beitrage von 2 Mk., jeder Ausländer zu einem solchen von 3 Mk. pro Semester verpflichtet. Die Beiträge werden gleichzeitig mit den Studiengeldern erhoben. Ihre Zahlung wird auf der Legitimationskarte bescheinigt. Diese dient als Ausweis bei der Benutzung der Vergünstigungen der Krankenkasse. Eine Rückzahlung oder ein Erlaß der Beiträge findet nicht statt. Ein Mitglied verliert das Hecht auf die Unterstützung der Kasse für das laufende Semester, wenn es seine Beiträge nicht bis 15. Mai und 15. November entrichtet. §6B ü c k l a g e n . Zur Deckung etwaiger Fehlbeträge wird ein Reservefonds gebildet, welchem zufließen: 1. die sämtlichen nach den Jahresabschlüssen verbleibenden Überschüsse der Krankenkasse; 2. die eigenen Zinsen. Der Reservefonds muß mindestens bis zur Höhe der durchschnittlichen Jahres ausgabe der letzten drei Jahre angesammelt werden. Hat er diese Höhe erreicht, so können alsdann auf Beschluß des Vorstandes unter Zustimmung des Rektors entweder die Kassenleistungen erhöht, beziehungsweise erweitert, oder die Beiträge ermäßigt werden. Der Reservefonds ist mündelsicher anzulegen.

V o r s t a n d . Die Krankenkasse wird durch einen Vorstand verwaltet, der besteht aus: 1. dem Rektor oder einem anderen hauptamtlichen Dozenten als Vorsitzenden, 2. drei vom Studentenausschuß zu bezeichnenden Studierenden, 3. einem Vertreter der Kassenärzte, der von diesen alle zwei Jahre gewählt wird. G e s c h ä f t s o r d n u n g . Die Berufung des Vorstandes erfolgt durch den Vorsitzenden. Dieser ist verpflichtet, den Vorstand zu berufen, sobald eines seiner Mitglieder darauf anträgt. §9V e r w a l t u n g . Der Vorstand hat nach Maßgabe dieser Satzungen die Verwaltung der Kassenangelegenheiten wahrzunehmen. Die Führung der laufenden Geschäfte obliegt dem Vorsitzenden. Die mit den Ärzten, den Apothekern und sonstigen Lieferanten abzuschließenden Verträge bedürfen jedoch der Genehmigung des Vorstandes. Die Rechnungen werden nach sachverständiger Prüfung vom Vorsitzenden zur Zahlung angewiesen. Das Rechnungswesen und die Kassenführung besorgt das Sekretariat der Handels-Hochschule. Am Schlüsse eines jeden Rechnungsjahres gibt der Vorstand den Altesten der Kaufmannschaft von Berlin eine Übersicht über Einnahmen und Ausgaben. §10. K a s s e n ä r z t e . R e c h n u n g e n . Die ärztliche Behandlung eines Mitgliedes erfolgt durch die Ärzte der Krankenkasse, deren Namen, Wohnungen und Sprechstunden zu Anfang eines jeden Semesters am Schwarzen Brett der Handels-Hochschule bekannt gemacht werden. Bei einem dieser Ärzte hat das erkrankte Mitglied sich zu melden; im Falle der Unmöglichkeit ist der Besuch des Arztes tunlichst bei Tage zu erbitten. Wird in dringlichen Fällen ein Nichtkassenarzt konsultiert, so erfolgt die Rückerstattung der entstandenen Kosten nur, falls das ärztliche Mitglied des Vorstandes (§ 7) die Notwendigkeit der Konsultation und Angemessenheit des Honorars beschei-

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B. Satzungen betr. den Ausschuß der Studentenschaft.

nigt. Die Notwendigkeit der Aufnahme eines erkrankten Mitgliedes in eine Krankenanstalt muß durch einen Kassenarzt bescheinigt werden. Rechnungen über die durch die Erkrankung entstandenen ärztlichen Kosten sind zunächst vom Erkrankten selbst zu bezahlen und quittiert der Kasse einzureichen, worauf nach deren Prüfung seitens des Vorstandes die satzungsgemäße Entschädigung gewährt wird. Die Rechnungen sollen innerhalb 4 Wochen vom Tage der ärztlichen Behandlung bezw. vom Quittungstage ab unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke eingereicht werden. Soweit dies nicht möglich ist, genügt die Anzeige der Erkrankung oder des Aufenthalts im Krankenhaus. §11Die von Kassenärzten verordneten, auf Beschaffung von Arznei und Verbandstoffen lautenden Rezepte können jeder Apotheke Berlins und seiner Vororte zur Ausführung übergeben werden. Die Kosten werden von der Krankenkasse unmittelbar an den Apothekerverein bezahlt und anteilsmäßig (§ 1 d) vom erkrankten Mitglied eingezogen. § 12. W e i t e r g e h e n d e U n t e r s t ü t z u n g e n als die in diesen Satzungen vorgesehenen können aus Billigkeitsgründen vom Vorstande unter Zustimmung seines Vorsitzenden gewährt werden. Im Falle der Dringlichkeit ist der Vorsitzende des Vorstandes zu ihrer Bewilligung ermächtigt. B e r l l n

'

d6n

4. Oktober 1909. 9. Juli 1912.

Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf.

Helfft.

B. Satzungen betr. den Ausschuß der Studentenschaft der Handels-Hochschule Berlin. 1 )

I.

Organisation.

§1Die Studentenschaft der Handels-Hochschule Berlin ist zum Zwecke einheitlicher Vertretung organisiert. Organe sind der Studentenausschuß und die allgemeine Studentenversammlung. Der Studentenausschuß führt die Geschäfte und ist der Studentenversammlung verantwortlich. Zur Aufbringung der Kosten zahlt jeder Immatrikulierte einen Beitrag von Mk. 2.—, der bei Zahlung der Vorlesungsgeider mitentrichtet wird. II.

Studentenausschuß. §2.

Der Studentenausschuß hat sieben Mitglieder. — Durch Beschluß des jeweiligen Ausschusses kann die Mitgliederzahl des nächsten derart erhöht werden, daß auf etwa 60 Immatrikulierte ein Ausschußmitglied entfällt. ') Die ursprünglichen Satzungen wurden unter dem 21. Dezember 1906 errichtet und später wiederholt revidiert.

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B. Satzungen betr. den Ausschuß der Studentenschaft.

nigt. Die Notwendigkeit der Aufnahme eines erkrankten Mitgliedes in eine Krankenanstalt muß durch einen Kassenarzt bescheinigt werden. Rechnungen über die durch die Erkrankung entstandenen ärztlichen Kosten sind zunächst vom Erkrankten selbst zu bezahlen und quittiert der Kasse einzureichen, worauf nach deren Prüfung seitens des Vorstandes die satzungsgemäße Entschädigung gewährt wird. Die Rechnungen sollen innerhalb 4 Wochen vom Tage der ärztlichen Behandlung bezw. vom Quittungstage ab unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke eingereicht werden. Soweit dies nicht möglich ist, genügt die Anzeige der Erkrankung oder des Aufenthalts im Krankenhaus. §11Die von Kassenärzten verordneten, auf Beschaffung von Arznei und Verbandstoffen lautenden Rezepte können jeder Apotheke Berlins und seiner Vororte zur Ausführung übergeben werden. Die Kosten werden von der Krankenkasse unmittelbar an den Apothekerverein bezahlt und anteilsmäßig (§ 1 d) vom erkrankten Mitglied eingezogen. § 12. W e i t e r g e h e n d e U n t e r s t ü t z u n g e n als die in diesen Satzungen vorgesehenen können aus Billigkeitsgründen vom Vorstande unter Zustimmung seines Vorsitzenden gewährt werden. Im Falle der Dringlichkeit ist der Vorsitzende des Vorstandes zu ihrer Bewilligung ermächtigt. B e r l l n

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4. Oktober 1909. 9. Juli 1912.

Die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin. Kaempf.

Helfft.

B. Satzungen betr. den Ausschuß der Studentenschaft der Handels-Hochschule Berlin. 1 )

I.

Organisation.

§1Die Studentenschaft der Handels-Hochschule Berlin ist zum Zwecke einheitlicher Vertretung organisiert. Organe sind der Studentenausschuß und die allgemeine Studentenversammlung. Der Studentenausschuß führt die Geschäfte und ist der Studentenversammlung verantwortlich. Zur Aufbringung der Kosten zahlt jeder Immatrikulierte einen Beitrag von Mk. 2.—, der bei Zahlung der Vorlesungsgeider mitentrichtet wird. II.

Studentenausschuß. §2.

Der Studentenausschuß hat sieben Mitglieder. — Durch Beschluß des jeweiligen Ausschusses kann die Mitgliederzahl des nächsten derart erhöht werden, daß auf etwa 60 Immatrikulierte ein Ausschußmitglied entfällt. ') Die ursprünglichen Satzungen wurden unter dem 21. Dezember 1906 errichtet und später wiederholt revidiert.

B. Satzungen betr. den Ausschuß der Studentenschaft.

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§3. Der Studentenausschuß kommt durch Wahl zustande. Wahlberechtigt und wählbar ist jeder Immatrikulierte, der seinen Beitrag bezahlt hat. Die Wahl vollzieht sich nach dem System der Verhältniswahl mit gebundenen Listen gemäß den in der „Anlage" enthaltenen Bestimmungen. § 4. Die Wahlen zum Ausschuß erfolgen am Schluß jedes Semesters für das nächste Semester. Scheidet ein Mitglied des Ausschusses vorzeitig aus, wird ein neues Mitglied binnen 14 Tagen von den Wählern der Liste gewählt, aus der das ausgeschiedene Mitglied hervorgegangen ist. § 5. Der Studentenausschuß wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden, einen stellvertretenden Vorsitzenden, einen ersten Schriftführer und einen zweiten Schriftführer, sowie einen Kassenwart. Der Vorsitzende kann nur ein Deutscher sein. Der Ausschuß hat baldmöglichst seine Wahl dem Rektor mitzuteilen. § 6. Alle Mitglieder des jeweilig vorhergehenden Ausschusses, sowie die Vorsitzenden früherer Ausschüsse sind beratende Mitglieder des amtierenden Ausschusses, solange sie wahlberechtigt sind. § 7. Die beratenden Mitglieder bilden keine eigene Körperschaft. Sie sollen dem amtierenden Ausschuß mit ihrem Rat zur Seite stehen und sind deshalb befugt, ohne Stimmrecht an seinen Sitzungen teilzunehmen. Es steht ihnen nicht zu, Handlungen im Namen des Ausschusses vorzunehmen. III. A l l g e m e i n e

Studentenversammlung.

§8. Die Berechtigung zur Teilnahme an der allgemeinen Studentenversammlung steht jedem Immatrikulierten zu, der seinen Beitrag bezahlt hat. Die Versammlung ist beschlußfähig, wenn sie eine Woche vorher unter Angabe der Tagesordnung anberaumt ist und mindestens ein Viertel der zur Teilnahme Berechtigten umfaßt. Ist dieselbe nicht beschlußfähig, so hat frühestens drei, spätestens acht Tage nach der ersten Studentenversammlung eine neue stattzufinden, die dann unter allen Umständen beschlußfähig ist. §9. Die Versammlung ist mindestens einmal in jedem Semester vom Ausschuß zu berufen und außerdem stets, wenn ein Viertel der Wahlberechtigten dies schriftlich beantragt. § 10. Den Vorsitz führt der Vorsitzende des Ausschusses mit Unterstützung der Schriftführer, solange die Versammlung nicht mit Dreiviertelmehrheit anders beschließt.

I § UDie Versammlung kann mit Dreiviertelmehrheit die Amtsenthebung des Ausschusses und die Anberaumung alsbaldiger neuer Wahlen beschließen, sowie eine Kommission von drei Mitgliedern zur einstweiligen Führung der Geschäfte einsetzen.

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B. Satzungen betr. den Ausschuß der Studentenschaft. IV.

Satzungsänderung.

§ 12. Zur Änderung der Satzungen ist erforderlich, daß der Studentenausschuß die Änderung vorschlägt und eine allgemeine Studentenversammlung sie mit Dreiviertelmehrheit genehmigt. V.

Ausführungsbestimmungen. § 13.

Die Ausführungsbestimmungen zu diesen Satzungen erläßt der Ausschuß. Genehmigt für die Dauer eines Jahres. B e r l i n , den 4. Juli 1912. Der

Rektor:

A. Binz.

Gang der

Anlage: Wahlhandlung:

§ 1. Gegen Ende jeden Semesters findet zum Zwecke der Ausschußwahlen eine allgemeine Studentenversammlung statt. Der Ausschuß hat ihren Termin 14 Tage vorher am „Schwarzen Brett" bekanntzugeben und zur Einreichung von Kandidatenlisten aufzufordern. § 2. Zur Leitung des Wahlgangs wählt der Ausschuß aus sich selbst eine Wahlkommission, die aus einem Wahlleiter und zwei Beisitzern besteht. Die Wahlkommission entscheidet alle Wahlangelegenheiten. § 3. Die Vorschlagslisten müssen am fünften Tage nach der Aufforderung zu ihrer Einreichung 9 Uhr abends beim Ausschuß vorliegen. § 4. Jede Liste darf nicht mehr Kandidaten enthalten, als Ausschußmitglieder zu wählen sind und muß von mindestens 10 Wahlberechtigten unterzeichnet sein. Durch Beschluß des jeweiligen Ausschusses kann die Zahl der Listenunterzeichner für die nächste Wahl derart erhöht werden, daß sie etwa einem Dreißigstel der Wahlberechtigten entspricht. Verbundene Listen sind zulässig, müssen aber bei der Einreichung ausdrücklich als solche bezeichnet werden. § 5. Auf jeder Liste darf ein beliebiger Wahlberechtigter als ihr Vertrauensmann bezeichnet sein (s. §§ 10, 12 Abs. 3). § 6. Befindet sich ein Kandidat auf mehreren Vorschlagslisten, so wird er von der Wahlkommission aufgefordert, sich binnen 24 Stunden zu erklären, auf welcher der Listen er kandidieren will und auf den von ihm nicht gewählten Listen gestrichen. Kommt er dieser Aufforderung nicht nach, so wird er von allen Listen gestrichen. § 7. Jeder Wahlberechtigte kann nur eine Vorschlagsliste unterzeichnen. Hat er mehrere unterzeichnet, so wird seine Unterschrift auf sämtlichen Listen gestrichen. Die Wahlkommission gibt dies am „Schwarzen. Brett" bekannt und die gestrichenen Unterschriften können alsdann binnen 24 Stunden durch andere Wahlberechtigte ersetzt werden. § 8. Das Verzeichnis der Wahlberechtigten wird am 12. Tage nach der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten mittags 3 Uhr geschlossen. § 9. Die Wahlkommission schlägt die rechtzeitig eingereichten Kandidatenlisten spätestens am 7. Tage nach der Aufforderung zu ihrer Einreichung morgens 9 Uhr am »Schwarzen Brett" an und ersucht gleichzeitig die Wahlberechtigten zur Abgabe ihrer Stimme.

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C. Adressen.

§ 10. Die Vertrauensmänner (s. §¡5) können auf Wunsch in der Zeit vom 7. bis 11. Tage nach der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten täglich von 10 Uhr morgens bis 1 Uhr mittags im Ausschußzimmer abwechselnd Sprechstunden abhalten. Sie haben diesen Wunsch der Wahlkommission mit Einreichung der Liste bekanntzugeben. Die zur Verfügung stehende Zeit wird unter die betreffenden Vertrauensmänner von der Wahlkommission gleichmäßig verteilt und der Termin der einzelnen Sprechstunden durchs Los bestimmt. § 11. Jeder Wahlberechtigte kann seine Stimme nur für eine der angeschlagenen Listen abgeben. Gibt er mehrere Stimmen ab, so sind diese sämtlich ungültig. § 12. Die Abgabe der Stimme erfolgt in einem Wahlzimmer in Gegenwart von mindestens zwei Mitgliedern der Wahlkommission durch Angabe der Liste und Unterschrift auf Stimmzettel mit Vordruck. § 13. Die Abgabe der Stimme kann am 12. und 13. Tage nach der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten vormittags zwischen 9 Uhr und 1,16 Uhr, nachmittags zwischen 5 Uhr und 8,15 Uhr erfolgen. Die Vertrauensmänner sowie sämtliche Ausschußmitglieder haben das Recht, während der Wahl und bei der Stimmenzählung im Wahlzimmer anwesend zu sein. § 14. Die Wahlkommission stellt das Ergebnis der Wahl fest. Von den auf jeder Liste vorgeschlagenen Personen ist diejenige Zahl gewählt, welche sich zur Gesamtzahl der zu wählenden Ausschußmitglieder ebenso verhält wie die Zahl der auf die Liste entfallenen Stimmen zur Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen. « § 16. Der Ausschuß gibt in der bei der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten einberufenen Studentenversammlung bekannt, wieviel Ausschußmitglieder auf jede Liste entfallen. § 16. Die auf jede einzelne Liste entfallenen Ausschußmitglieder werden durch die Wähler dieser Liste in einer Versammlung gewählt, die sich der allgemeinen Studentenversammlung anschließt und von einem Mitgliede der Wahlkommission geleitet wird. Nachdem der Leiter dieser Versammlung festgestellt hat, ob alle Anwesenden für die betreffende Liste gestimmt haben, wählen diese mit einfacher Mehrheit die auf die Liste entfallenen Ausschußmitglieder aus der Zahl der in derselben aufgeführten Kandidaten. Bei Stimmengleichheit entscheidet das durch den Versammlungsleiter gezogene Los. § 17. Streitigkeiten über die Auslegung dieser Bestimmungen sind durch sinngemäße Anwendung des vom Minister für Handel und Gewerbe erlassenen Musterstatuts für Kaufmannsgerichte zu entscheiden.

C. Adressen. 1. Anfragen in Unterrichtsangelegenheiten sind zu adressieren: An den Rektor der Handels-Hochschule Berlin C. 2, Spandauer Straße 1. 2. Anfragen einfacherer Art: z. B. betr. Immatrikulationstage, Drucksachen usw. können auch An das Sekretariat der Handels-Hochschule

gerichtet werden.

Berlin G. 2, Spandauer Straße 1

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C. Adressen.

§ 10. Die Vertrauensmänner (s. §¡5) können auf Wunsch in der Zeit vom 7. bis 11. Tage nach der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten täglich von 10 Uhr morgens bis 1 Uhr mittags im Ausschußzimmer abwechselnd Sprechstunden abhalten. Sie haben diesen Wunsch der Wahlkommission mit Einreichung der Liste bekanntzugeben. Die zur Verfügung stehende Zeit wird unter die betreffenden Vertrauensmänner von der Wahlkommission gleichmäßig verteilt und der Termin der einzelnen Sprechstunden durchs Los bestimmt. § 11. Jeder Wahlberechtigte kann seine Stimme nur für eine der angeschlagenen Listen abgeben. Gibt er mehrere Stimmen ab, so sind diese sämtlich ungültig. § 12. Die Abgabe der Stimme erfolgt in einem Wahlzimmer in Gegenwart von mindestens zwei Mitgliedern der Wahlkommission durch Angabe der Liste und Unterschrift auf Stimmzettel mit Vordruck. § 13. Die Abgabe der Stimme kann am 12. und 13. Tage nach der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten vormittags zwischen 9 Uhr und 1,16 Uhr, nachmittags zwischen 5 Uhr und 8,15 Uhr erfolgen. Die Vertrauensmänner sowie sämtliche Ausschußmitglieder haben das Recht, während der Wahl und bei der Stimmenzählung im Wahlzimmer anwesend zu sein. § 14. Die Wahlkommission stellt das Ergebnis der Wahl fest. Von den auf jeder Liste vorgeschlagenen Personen ist diejenige Zahl gewählt, welche sich zur Gesamtzahl der zu wählenden Ausschußmitglieder ebenso verhält wie die Zahl der auf die Liste entfallenen Stimmen zur Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen. « § 16. Der Ausschuß gibt in der bei der Aufforderung zur Einreichung von Kandidatenlisten einberufenen Studentenversammlung bekannt, wieviel Ausschußmitglieder auf jede Liste entfallen. § 16. Die auf jede einzelne Liste entfallenen Ausschußmitglieder werden durch die Wähler dieser Liste in einer Versammlung gewählt, die sich der allgemeinen Studentenversammlung anschließt und von einem Mitgliede der Wahlkommission geleitet wird. Nachdem der Leiter dieser Versammlung festgestellt hat, ob alle Anwesenden für die betreffende Liste gestimmt haben, wählen diese mit einfacher Mehrheit die auf die Liste entfallenen Ausschußmitglieder aus der Zahl der in derselben aufgeführten Kandidaten. Bei Stimmengleichheit entscheidet das durch den Versammlungsleiter gezogene Los. § 17. Streitigkeiten über die Auslegung dieser Bestimmungen sind durch sinngemäße Anwendung des vom Minister für Handel und Gewerbe erlassenen Musterstatuts für Kaufmannsgerichte zu entscheiden.

C. Adressen. 1. Anfragen in Unterrichtsangelegenheiten sind zu adressieren: An den Rektor der Handels-Hochschule Berlin C. 2, Spandauer Straße 1. 2. Anfragen einfacherer Art: z. B. betr. Immatrikulationstage, Drucksachen usw. können auch An das Sekretariat der Handels-Hochschule

gerichtet werden.

Berlin G. 2, Spandauer Straße 1