Meister Eckharts Buch der göttlichen Tröstung und von dem edlen Menschen: (Liber “Benedictus”) [Neudr. Reprint 2020 ed.] 9783111356969, 9783111000558

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Meister Eckharts Buch der göttlichen Tröstung und von dem edlen Menschen: (Liber “Benedictus”) [Neudr. Reprint 2020 ed.]
 9783111356969, 9783111000558

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KLEINE TEXTE F Ü R VORLESUNGEN U N D

ÜBUNGEN

HERAUSGEGEBEN VON HANS LIETZMANN 55

MEISTER ECKHARTS

BUCH DER GÖTTLICHEN TRÖSTUNG UND

VON DEM EDLEN MENSCHEN (LIBER BENEDICTUS) H E R A U S G E G E B E N VON

PHILIPP STRAUCH NEUDRUCK

BERLIN V E R L A G V O N W A L T E R DE GRUYTER & CO. '933

Archìr-Nr. 333233

Dass es mit der authentizität der deutschen predigten und tractate Meister Eckharts schlecht bestellt ist, ist bekannt und einem neuerdings durch A . Spamers gründliche Untersuchungen in Braunes Beiträgen 34, 307 ff. wider recht deutlich zum bewusstsein gekommen. Immerhin scheint mir die skepsis, die für Behaghels an Spamers ausführungen anknüpfende, an sich gewiss dankenswerte stilanalyse Eckhartschen eigentums (ebenda 34, 530 ff.) den grundton bildet, doch zu weit getrieben, zu einseitig verwertet, so dass die inzwischen erschienenen Kleinen beitrage zur Eckhartphilologie von Max Pahncke (Jahresbericht des gymnasiums zu Neuhaidensleben 1909) schon deshalb als willkommene exgänzung zu Behaghels kritischen erwägungen beachtung verdienen. Bei solcher Sachlage, zumal auch mit rücksicht auf den zweck, den die 'Kleinen Texte' verfolgen, kommt nun Spamers nachweis (a. a. O. s. 374ff.), das B u c h d e r g ö t t l i c h e n t r ö s t u n g , der fünfte traktat in Pfeiffers Eckhartausgabe (s. 419 ff.), sei das erste und einzige sicher bezeugte deutsche originalwerk Eckharts, besonders erwünscht. Der Heidelberger theologieprofessor Johannes W e n c k (s. Denifle in seinem Archiv f. litteratur- und kirchengeschichte 2, 503 anm. 2) erwähnt in seiner gegen des Nicolaus Cusanus Docta ignorantia gerichteten Streitschrift Ignota literatura, die Spamer in der Trierer handschrift 1467 (Cat. mss. 228, K e u f f e r 3, 18 f.) wider aufgefunden hat und demnächst veröffentlichen wird, dieses Eckhartschen traktates mit folgenden W o r t e n (fol. 309 V): Huic conclusioni alludit magister eghardus in libro suo volgari, quem edidit pro regina vngarie sorore ducum austrie, quod incipit: Benedictus deus et pater domini ihesu christi, dicens, worauf 9, 1 4 — 1 9 in lateinischer Übersetzung wiedergegeben werden. Eckhart schrieb die trostschrift für Agnes von Ungarn, die tochter könig Albrechts und gemahlin Andreas III von Ungarn, die wir aus den briefen Heinrichs von Nördlingen als eine gönnerin der mystischen kreise kennen, s. meine anm. zu H v Nördlingen X X X I , 12. W a n n die Widmung geschah, lässt sich einstweilen nicht feststellen. Nach Spamer a. a. O. s. 376 käme vielleicht die zeit um 1305 in betracht, in welchem jähre Agnes ihre ihr besonders nahe stehende Schwägerin, die französische königstochter Blanche durch den tod verlor; das einzige kind der Blanche — nicht der Agnes, wie Spamer irrtümlich angibt — starb gleichfalls bald darauf. A b e r auch die ermordung könig Albrechts (1308), des vaters der königin, oder der tod ihrer mutter Elisabeth, der 1313 erfolgte, konnte dies buch der tröstung in schwerem leid veranlassen. W e n n Büttner, M. Eckeharts Schriften und predigten, aus dem mhd. übersetzt, 2, 219 die adressatin auf die Stieftochter der königin Agnes, auf Elisabeth bezieht, 'die rechtmässige thronerbin von Ungarn', die 1336 im dominikanerinnenkloster zu Töss starb (s. jetzt F . Vetter, Das leben der schwestern zu Töss, beschrieben von E. Stagel s. 98 ff.), so verbietet dies schon der zusatz soror ducum Austriae bei Joh. W e n c k . Büttner, dem Spamers abhandlung unbekannt geblieben ist, hat aus einer andern quelle geschöpft, in der, so viel ich sehe, der zusatz soror ducum Austriae nicht enthalten war. Ueber diese andere quelle lässt sich Büttner an verschiedenen stellen des zweiten bandes seiner Eckhart-emeuerung, wenn auch etwas I*

4

EINLEITUNG

geheimnisvoll, aus, wenigstens in bezug auf Überlieferang und aufbewahrungsort. E s ist eine umfängliche lateinische rechtfertigungsschrift Meister Eckharts aus dem october 1326 — bisher konnten wir die processacten nur vom jähre 1327 ab verfolgen — , die 'in 15 artikeln eine reihe längerer stellen, die von der inquisition beanstandet waren, in wortgetreuer lat. Übersetzung' anführt, 'gezogen aus dem buche Benedictus', die Ludwig Keller wider aufgefunden u n d ' Büttner zur bearbreitung und herausgabe übergeben hat. 'Auszüge aus einer reihe genau bezeichneter deutscher predigten schliessen sich an'. Die Wichtigkeit dieses fundes berechtigt zu dem dringenden wünsche, die rechtfertigungsschrift baldmöglichst der forschung zugänglich zu machen, ja es fragt sich, ob dieser nicht zunächst mehr mit einem genauen abdruck gedient gewesen wäre, als den fund zuerst zwecken nutzbar zu machen, die auf einen grösseren leserkreis gerichtet sind. W e n n ich meinen vor jähren gemachten aufzeichnungen trauen darf, muss Kellers entdeckung zeitlich bereits weiter zurückliegen. Ueber ihre bedeutung kann kein zweifei sein. Ich bringe im folgenden den tractat, den Pfeiffer ins normalisierte mittelhochdeutsch umgesetzt hatte, nach der Baseler handschrift B I X 15 (14 jahrhundert, s. über sie Spamer a. a. o. s. 320f.) 1 , die ihn allein bietet, zum abdruck; Büttners gelegentlich kürzende Übertragung ins neuhochdeutsche (a. a. o. 2, 56 ff.) kann dabei mit nutzen zu rate gezogen werden, wenn sie auch nicht selten sich mit schwierigen stellen der Überlieferung zu leicht abfindet und in sie hinein interpretiert. Ob wir berechtigt sind, das bisher unbekannte stück V o n d e m edelen m e n s c h e n — mit Sermo möchte ich es nicht ohne weiteres betiteln — als zweiten teil des buches Benedictus zu bezeichnen, ist mir mit rücksicht auf die inhaltsangabe (6, 12 ff.) und wegen des markanten abschlusses des ersten tractates durchaus nicht so sicher wie Büttner, der es gleichfalls in seiner auswahl (2, 104 ff.) erneut hat. Immerhin hat auch der Schreiber der Baseler hs. es so aufgefasst (s. die lesarten am schluss des zweiten stückes), im vorhergehenden tractat ist ausdrücklich darauf verwiesen (29, 15 f.) und nach Büttner s. 221 soll auch die rechtfertigungsschrift von 1326 die Zugehörigkeit bestätigen. A u s diesen gründen schien es angezeigt, auch an dieser stelle das stück V o n d e m e d e l e n m e n s c h e n im Wortlaut der handschrift mitzuteilen; es konnte für dasselbe noch eine zweite 1) Das titelblatt der Baseler handschrift zeigt folgenden eintrag: Tl. das buch der ^fliehen trostung C.xiiij Diß kostlich buch innhalt uß der massen vil trostung wider allerhant betrubpmß so den menschen anfallent an sinem gut, an sinen f runden und an im selber an schmacheit an ungemach und an schmertzen des libs und hertzleid, gezogen uß vilerlei Spruch der gotlichen lerer und der heiligen exempel geteilt in drij teil etc. — Beim binden der handschrift haben vertauschungen der einzelnen lagen stattgefunden; sie sind folgendermassen zu ordnen: bl. I — 3 3 ; 4 6 — 5 7 ; 3 4 — 4 5 ; 58 — 107; 108—121 (unten auf bl. 108 der obere teil der lagennummer I X ??); 1 2 2 — 1 3 3 ; 1 3 4 — 1 4 5 ; 200—211 (unten auf bl. 200 die lagennummer X ) ; 186 — 199 (lagennummer X I ) ; 1 7 2 — 1 8 5 ; 1 5 8 — 1 7 1 (lagennummer X I I I ) ; 146 — 1 5 7 ; 212—287. Die lagennummern bereiten übrigens insofern Schwierigkeiten, als sie mit der gesammten lagenfolge nicht in einklang zu bringen sind: bl. 1 — 1 0 7 verteilen sich auf neun lagen.

EINLEITUNG

5

handschrift verwertet werden, die Stuttgarter handschrift cod. theol. et philos. 8° 13 (15 jahrhundert, s. Spamer a. a. o. s. 4 1 3 , vgl. 327), die es auf bl. I — 1 3 b bringt; an einzelnen stellen wird der Baseler text (B) durch den Stuttgarter (St) gebessert. B ist zierlich geschrieben, jedoch mit manchen fehlem behaftet. D i e absätze — sie fehlen in St — sind durch abwechselnd rote und blaue initialen gekennzeichnet. Abkürzungen bestimmter Wörter und wortteile sind häufig und W a c k e m a g e l hat in seinen A l t d . predigten s. 277 anm. bereits einiges darüber angeführt; sie waren im texte aufzulösen. Erwähnung verdienen die folgenden: vn, v neben unt, und; de = das; ' für e, z. b. usserlich's-, e e . M, m = mensch(e); m, d, s = mich, dich, sich; hg — hat (hei)-, -hg = -heit; c'a — creature; w = = -et, z. b. nimg = nimet.

war,

wen — waren;

s, i — sant-,

In den lesarten haben erwägenswerte textbesserungen von Pfeiffer, Lasson (Meister Eckhart s. X I I I f. und zeitschr. f. deutsche phil. 9, 23 f.) und Büttner beriicksichtigung gefunden.

[Durch die inzwischen erfolgte Veröffentlichung der lat. rechtfertigungsschrift Meister Eckharts sind die obigen ausführungen z. t. seit jähren überholt. Wenn sie an dieser stelle trotzdem wiedergegeben wurden, so geschieht es, weil die von L. Keller und H. Büttner so geheimnisvoll betriebene Verwertung der Soester handschrift die forschung eher behindert als gefördert hat, dessen auch heute noch eingedenk zu sein, mir nicht ganz unnötig scheint. Die jüngste forschung hat sich erfreulicherweise des einzigen sicher bezeugten deutschen Originalwerkes Eckharts mit besonderem eifer angenommen, vor allem auch das Verhältnis zwischen dem Trostbuch und dem Sermo V o m edlen menschen in überzeugender weise geklärt. Die predigt V o m edlen menschen dürfte E c k h a r t (1312/3) im beisein der königin Agnes von Ungarn gehalten und für sie bald nachher (1314) das Trostbuch geschrieben haben, dem er dann die predigt, die sich gedanklich mit einer Quaestio Jean de Pouillys berührt, beifügte. Vgl. L . L. Hammerich, Das Trostbuch Meister Eckeharts, Zeitschr. f. deutsche philologie 56, 69; H. Roos, Zur datierung von Meister Eckharts Trostbuch, ebenda 57, 224; K . Brethauer, Die spräche Meister Eckharts im Buch der göttlichen tröstung. Göttinger diss. 1931; W . Schanze, Meister Eckeharts Buch der göttlichen tröstung. Leipziger diss. 1923 (excerpt).] Halle, 29. mai 1933

Ph. Strauch.

6

MEISTER

ECKHART

Ffeiffcr B E N E D I C T U S D E U S E T P A T E R D O M I N I ,4'9 J H E S U C R I S T I etc.

5

io

15

20

NOSTRI

Der edel lerer sanctus Paulus der spricht disu wort also in siner epistel: gesegenet si got und der vatter unsers herren Jhesu cristi, ein vatter der barmhercikeit unt got alles trostes, der uns tröstet in allem unserm betrüptnüsse. nu ist drier leije betrüptnüs, das den menschen anvallet und trenget in disem eilende: eines ist an dem schaden usserliches gutes, das ander ist an sinen liebsten franden, das tritte ist an im selben an smacheit, an ungemach unt an smercen des lips und an leit des hercen. Herumb so han ich willen an disem buoch celeren etliche lere, in der sich der mensche trösten mag in allem sinem ungemach, betrüptnüs und leide, und ( i b ) hat man etliche warheit dar us und do von genomen, das den menschen billichen und gentzeclichen getrcesten mag in allem sinem leide, dar nach vindet man bi X X X sachen unt lere, in der ieclicher alleine sich der mensch wol getrcesten mag. und darnach vindet man in dem tritt teile des buoches bilde unt lere an Worten unt werken, die wise lute hant getan und gesprochen, als su warent in leide. 1

Von dem ersten sol man wissen, das der wise und wisheit, war unt warheit, gilt und güti, gerechtikeit und ge25 recht sich einander ansehent. du güti ist nit gemachet noch geschaffen noch geboren, si ist gebernde unt gebirt den guten, und der güte also verre als er guot ist ungemachet, ungeschaffen, mer und doch geboren kint und sune der güti. du güti gebirt sich und alles das si ist in dem guoten wesenne. 30 wissen, minnen unt ( 1 c ) würken gusset si alcemale in den güten, unt der guote nimet alles sin wesen, wissen, minnen und wurken von dem irmigosten der güti unt von ir alleine, guot unt güti sint nit me denne ein güti allein, sunder geboren gebernde, und doch geboren kint der güti und geboren l a Überschrift rot 2 ihus 4 2 Cor. 1 / 3 5 xpl 14 V n vom miniator aus In gebessert 15 genome wirt 33 f. Büttner will lesen sunder gebern und g e b o m werden ('bis auf den unterschied eines geborenen und eines gebärenden1) unter berufung auf artikel 4 der rechtfertigungsschrift von 1326 34 Büttner -will lesen und doch geberen der gflti; lies und o(u)ch geberen kint d. g. oder in der gflti?

7

DAS BÜCH DER GÖTTLICHEN TRÖSTUNG

werden in dem güten ist allein ein wesen, ein leben, alles das des g&ten ist, das nimet er beidu von der güti und in der güti. und da ist unt lebet unt wonet er und do bekennet er sich selben, unt alles das er bekennet und minnet, alles das er minnet und wurket mit der güti, in 5 der güti und du gftti mit ime unt in ime aller werken, nach 4» dem als beschriben stet und sprichet der sun: der vatter in mir inne plibende unt wonende würket du werk, der vatter wurket bis nu unt ich wirken, alles das des vatters ist, das ist min, alles das min ist, das ist mines vatters. sin » geben ist min nemen. Doch sol man wissenne, (id) das der name oder das worte güti beslusset in ime nit anders weder minre noch me denn plos und luter gftti. doch gi(h)t es, so wir sprechent güt, unt vemimet man, das sin güti ist ime gegeben infliessende und geboren von der ungebornen güti. und herumb sprichet das ewangelium: als der vatter hat das lebenne in im selben, also hat er gegeben dem sune, das er habe das selbe lebenne ouch in im selbe, er sprichet: in im selber, nit von ime selben, wan der vatter hat es ime gegeben. 20 Alles das ich nu han gesprochen von dem guoten und von der güti, das ist ouch gelich war von dem waren unt von der warheit, von dem gerechten und gerechtikeit, von dem wisen und wisheit, von gottes sune und gotte dem vatter, von allem dem das von gotte geboren ist und das nit enhat 25 kein vatter uff ertliche, in das sich ouch nit gebirt alles das geschaffen ist, alles das got nit enist, in dem ouch kein bilde nit enist (2 a) denne got plos luter alleine, wann also so sprichet ouch sant Johannes in sinem ewangelio, das allen den ist gegeben macht und mugent gottes sune werden, die 3° nit von pluote noch von dem willen des fleisches noch von mannes willen sunder von gotte und us gotte alleine geboren sint. Bi dem pluote meinet er alles das an dem menscen nit undertenig ist des menschen willen, bi des fleisches 35 willen meinet er alles, das in dem menschen sinem willen undertenig ist und doch mit einem widerstritte und neigunge nach des fleisches begerunge, und ist gemeine der sele und 7 Joh. 14, 10

Lasson und Büttner

5, 26

Sf. Joh. 5, 17

Noch

29 Joh. 1, 12. 13

9 Joh. 17, 10

12 lies Och?

13 gflti von Büttner ergänzt

34 mscn, vgl. 29, 38.

17 Joh.

8

MEISTER

ECKHART

dem libe und enist nit eigenlichen in der seien alleine, und do von werdent die krefte müde unt kranc. bi dem willen des mannes meinet sant Johannes die höchsten crefte der seien, der nature unt ir werc ist unvermischet mit dem fleische 5 unt stant in der sele luterkeit abe gescheiden von cite und von (2b) stat und von allem dem, das zuo cite und stat kein zuoversicht hat oder smacke, das mit nichten nit gemein hat, in dem der mensch nah got gebildet ist, an dem der mensch gottes gesiechte ist und gottes sippe. unt doch wan si got 10 selben nit ensint unt in der sele unt mit der sele geschaffen sint, so muos si ir selbes entbildet werden und in gotte alleine überbildet, in gott unt us gotte geboren werden, daz got alleine ir vatter si: wan also sint si ouch sune unt gottes eingeboren sune. J5 W a n alles des bin ich sune, das mich nach ime unt in 421 sich geliche bildet und gebirt. ein sogetaner mensch ist gottes sune, guot der güti sune, gerecht sune der gerechtikeit. also verre als er alleine sun ist, so ist er ungeboren gebernde, unt er geboren sune hat daz selbe wesen, daz du gerechti20 keit hat und ist, unt trittet in alle die eigenschaft der gerechtikeit und warheit. (2c) us aller dirre lere, du in dem heiligen ewangelio beschriben ist und sicherlichen bekant in dem naturlichen liechte der vernünftigen sele, findet der mensch gewaren trost alles sines leides. 25 Sant Augustinus sprichet: got enist nit verre noch lange, wilt du das dir nit verre noch lang si, so füge dich zu gotte, wann do sint tusent jare as der tage der hüt ist. also sprich ich: in got ist nit trurikeit noch leit noch ungemach. wiltu ledig sin alles ungemaches und leides, so halte dich und 30 kere dich in got unt zuo gotte allein, sicherlichen alles leide das kumet do von, das du dich nit enkerest in got noch zuo gotte alleine, und stfindist du in gerechtikeit gebildet allein und geboren, werlichen dich enmoechte also wenig icht leidige machen, als ouch die gerechtikeit, got selben. 35 Salomon sprichet: den gerechten betrübet nicht alles das ime beschehen mag. er (2