Mathematik für Ingenieure mit Maple: Differential- und Integralrechnung für Funktionen einer Variablen, Vektor- und Matrizenrechnung, Komplexe Zahlen, Funktionenreihen [3., aktualisierte Aufl.] 978-3-540-43835-9, 978-3-662-08561-5

Dieses zweib?ndige Lehrwerk deckt den ?blichen Mathematikstoff f?r s?mtliche Ingenieurstudieng?nge an Fachhochschulen ab

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German Pages XIV, 534 S. Mit CD-ROM. [548] Year 2002

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Table of contents :
Front Matter....Pages i-xiv
Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme....Pages 1-40
Vektorrechnung....Pages 41-105
Matrizen und Determinanten....Pages 106-144
Elementare Funktionen....Pages 145-208
Die komplexen Zahlen....Pages 209-261
Differential- und Integralrechnung....Pages 262-385
Funktionenreihen....Pages 386-443
Numerisches Lösen von Gleichungen....Pages 444-477
Numerische Differentiation und Integration....Pages 478-494
Back Matter....Pages 495-534
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Mathematik für Ingenieure mit Maple: Differential- und Integralrechnung für Funktionen einer Variablen, Vektor- und Matrizenrechnung, Komplexe Zahlen, Funktionenreihen [3., aktualisierte Aufl.]
 978-3-540-43835-9, 978-3-662-08561-5

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Springer-Lehrbuch

Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH

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http://www.springer.de/engine-de/

Thomas Westermann

Mathematik für Ingenieure mit Maple Band 1:

Differential- und Integralrechnung für Funktionen einer Variablen, Vektor- und Matrizenrechnung, Komplexe Zahlen, Funktionenreihen 3., aktualisierteAuftage

Mit 167 Abbildungen, zahlreichen Skizzen und Aufgaben mit Lösungen

'Springer

Professor Dr. Thomas Westermann Fachhochschule Karlsruhe Hochschule fiir Technik Postfach 24 40 76012 Karlsruhe [email protected]

ISBN 978-3-540-43835-9

Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme Mathematik für Ingenieure mit Maple I Thomas Westermann. (Springer-Lehrbuch) Bd. I. Differential- und Integralrechnung für Funktionen einer Variablen, Vektor- und Matrizenrechnung, Komplexe Zahlen, Funktionenreihen, 3. Autl - 2002 ISBN 978-3-540-43835-9 ISBN 978-3-662-08561-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-08561-5 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com http://www.springer.de

© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1996, 2001 und 2002 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2002 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Satz: Reproduktionsfertige Vorlage des Autors Einband: design & production, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem Papier

SPIN: 10876607

07/3020 ra - 5 4 3 2 1 0

Vorwort zur 3. Auflage Für die vorliegende 3. Auflage wurden im wesentlichen die MAPLE-Beschreibungen an MAPLE8 angepaßt. Um auch zukünftig mit neuen MAPLE-Versionen Schritt halten zu können, werden Updates der elektronischen Arbeitsblätter (Worksheets) unter http://www.jh-karlsruhe.derweth0002/buecher/bandl/start.htm unter der Angabe des Paßwortes (ISBN-Nummer dieses Buches) abrufbar sein. Mein Dank gilt Herrn Richard von Scientific Computers und Waterloo Maple Inc., die mir MAPLE8 zur Verfügung gestellt haben sowie Frau Hestermann-Beyerle vom Springer-Verlag für die angenehme Zusammenarbeit. Karlsruhe, im Juni 2002

Thomas Westermann

Vorwort zur 2. Auflage Die positiven und ermutigenden Zuschriften haben uns bewogen, das Konzept, die Darstellung sowie die Inhalte für diese Neuauflage nahezu unverändert zu belassen. Allerdings wurden zahlreiche MAPLE-Ausarbeitungen ergänzt, Visualisierungen neu erstellt und sämtliche MAPLE-Beschreibungen an MAPLE6 angepaßt. Textverbesserungen wurden vorgenommen, weitere Anwendungsbeispiele eingefügt und Druckfehler beseitigt. Der Grundidee folgend, mathematische Begriffe zu visualisieren, um sie greifbarer zu machen, und den interaktiven Gebrauch des Buches zu fördern, wurde die CD-ROM völlig neu und benutzerfreundlicher gestaltet. ... Mein Dank gilt M. Hainz, der die Worksheets neu gestaltet hat, sowie Scientific Computers, die mir MAPLE6 zur Verfügung gestellt haben. Karlsruhe, im Juni 2000 Thomas Westermann

Vorwort zur L Auflage Dieses zweibändige Lehrbuch entstand aus Vorlesungen und Übungen zur Mathematik und Physikalischen Simulation für Ingenieure des Studienganges Sensorsystemtechnik an der Fachhochschule Karlsruhe. Es wendet sich aber an alle Studenten der Natur- und lngenieurwissenschaften, da auch Themengebiete einbezogen sind, die nicht bzw. nicht in der vorliegenden Tiefe in der Vorlesung behandelt wurden. Die Themengebiete sind so aufbereitet, daß Studenten sie auch im Selbststudium leicht bearbeiten können. Im ersten Band sind mehr als 450 Beispiele ausführlich durchgerechnet und zusätzlich 260 Aufgaben mit Lösungen angegeben. Wichtige Formeln und Lehrsätze werden deutlich hervorgehoben, um die Lesbarkeit des Buches zu erhöhen. Mehr als 300 Abbildungen und Skizzen tragen dem Lehrbuchcharakter Rechnung.

vi

Die stürmische Entwicklung von Computersoftware im Bereich der Mathematik erfordert eine Erweiterung der Ingenieur-Ausbildung, indem nicht nur praxisorientiertes mathematisches Wissen, sondern auch das Rüstzeug vermittelt wird, mit diesen Systemen erfolgreich arbeiten zu können. Die Computeralgebra-Systeme haben den mathematischen Alltag eines Ingenieurs grundlegend erweitert und bereichert. Sie werden zum numerischen Rechnen genauso verwendet wie zum Rechnen mit Formeln sowie der graphischen Darstellung komplizierter Sachverhalte. Die Rechentechnik tritt in den Hintergrund; die interessante Modeliierung und das systematische Vorgehen gewinnt an Bedeutung. In diesem Lehrbuch wird dieser neue spannende Aspekt aufgegriffen und das Computeralgebra-System MAPLE in die Mathematikausbildung mit einbezogen. Mathematische Begriffe werden anschaulich motiviert, systematisch anband praxisbezogener Beispiele verdeutlicht und mit MAPLE umgesetzt, was sich in vielen Animationen niederschlägt. Auf mathematische Beweise wird fast gänzlich verzichtet und einer anschaulich prägnanten Sprechweise den Vorzug gegenüber einer mathematisch exakten Formulierung gegeben. Um den ständig wachsenden Gebrauch von Rechnern und numerischen Problemlösungen zu berücksichtigen, wurden zwei Kapitel zur rechnerischen Lösung von Standard-Problemen in dieses Mathematikbuch aufgenommen. Die numerischen Algorithmen sind als Pascal-Quellprogramme auf der beigelegten CD-ROM enthalten, können aber von etwas geübten Programmierern leicht in jede andere höhere Sprache umgesetzt werden.

Das vorliegende Buch wurde vollständig in 15I'EX unter dem Textverarbeitungsprogramm Scientific WorkPlace erstellt. Ohne die engagierte Mithilfe und Mitarbeit vieler bereitwilliger Helfer wäre das Buch in seiner vorliegenden Form nicht möglich gewesen. Besonders bedanken möchte ich mich bei Herrn F. Wohlfarth und Frau Raviol für die präzise und fehlerfreie Erstellung des 15I'EX-Quelltextes mit all den vielen Formeln, den Herren M. Baus und F. Loeffler für die exzellente Erstellung der meisten Skizzen und Bilder unter CorelDraw, so wie der Autor sie sich vorgestellt hat, und dem teilweise mühevollen Einbinden auch der MAPLEBilder in das mpc-System sowie Herrn A. Käpplein fUr die Bereitstellung des mpc-Styles. Mein Dank gilt auch dem Springer-Verlag fUr die angenehme und reibungslose Zusammenarbeit, speziell Herrn Dr. Merkle. Zuletzt möchte ich mich bei meiner Familie (Ulrike, Veronika, Juliane) bedanken, die mit viel Verständnis meine Arbeit an diesem Buch mitgetragen und tatkräftig unterstützt hat. Karlsruhe, im Juni 1996

Thomas Westermann

Hinweise zum Gebrauch dieses Buches Das gesamte Werk ist in zwei Bände und jeder Band in einzelne Kapitel aufgeteilt. Die Kapitel fassen mehrere Aspekte einer Thematik zusammen. Nicht immer ließ es sich vermeiden, Teilergebnisse aus späteren Kapiteln vorwegzunehmen und zu verwenden. Dem didaktischen Anliegen, Themenbereiche geschlossen in einem Block zu bearbeiten, wurde dabei stärkere Priorität als der mathematischen Strenge beigemessen. Die Reihenfolge innerhalb eines Vorlesungszyklus muß sich nicht an die im Buch gewählte Reihenfolge halten, einzelne Kapitel können auch aufgesplittet werden. Neu eingeführte Begriffe werden kursiv im Text markiert und zumeist in einer Definition fett spezifiziert. Lehrsätze, wichtige Formeln und Zusammenfassungen sind durch Umrahmungen besonders gekennzeichnet. Dieses Buch ist ein Lehrbuch über Mathematik und kann ohne Rechner zum Erlernen von mathematischem Grundwissen oder zur Prüfungsvorbereitung herangezogen werden. Um den vollen Umfang und die ganze Schönheit der Mathematik und der Anwendungen zu erleben, sind die Animationen und Ausarbeitungen mit dem Computeralgebra-System MAPLE unverzichtbar. Nur wenn eine Animation als Animation erlebt wird, kommt die volle Erkenntnis zum Tragen. Dieses Buch kann auch als eine themengebundene Einführung in die Anwendung von MAPLE in der Mathematik gesehen werden, da sämtliche Themengebiete des Buches mit MAPLE bearbeitet werden. Alle MAPLE-Befehle sind im Text fett hervorgehoben; die MAPLE-Syntax erkennt man an der Eingabeaufforderung ">" zu Beginn einer Zeile. Diese MAPLE-Zeilen sind im Textstil sans serif angegeben und können direkt in MAPLE eingegeben werden. Die MAPLE-Ausgabe erscheint im Formelmodus. Somit wurde versucht das MAPLE-Konzept auch optisch in das Lehrbuch zu integrieren, ihm aber dennoch ein MAPLE-spezifisches Aussehen zu geben, wie es unter der Windows-Oberfläche erscheint. Alle Übungsaufgaben sind soweit nicht speziell gekennzeichnet mit den Hilfsmitteln der einzelnen Paragraphen zu bearbeiten, sie sind aber auch gleichzeitig Aufgaben, die mit MAPLE gelöst werden können. Alle MAPLE-Ausarbeitungen sind auf der CD-ROM als elektronische Arbeitsblätter (Worksheets) enthalten, so daß der interessierte Leser die im Text entwickelten Methoden umsetzen bzw. an abgeänderten Beispielen erproben kann. Es wird besonders auf die vielen Animationen und Prozeduren hingewiesen, welche die elementaren Begriffe visualisieren und die mathematischen Zusammenhänge aufzeigen.

Inhaltsverzeichnis Kapitel 1: Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme 1 §1. Mengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 §2. Natürliche Zahlen ........................... ............... 4 2.1 Peanosche Axiome ........................... ........ 4 2.2 Vollständige Induktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.3 Geometrische Summenformel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.4 Permutationen ........................... ............ 9 2.5 Der binomische Lehrsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 §3. Mathematische Beweismethoden ........................... .. 11 §4. Reelle Zahlen ........................... ................. 13 4.1 Zahlenmengen und Operationen ........................ 13 4.2 Die Rechengesetze für reelle Zahlen .................... 14 4.3 Potenzrechnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 4.4 Logarithmen ........................... ............. 17 4.5 Anordnung der reellen Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 §5. Gleichungen und Ungleichungen mit MAPLE .................. 20 5.1 Gleichungen ........................... ............. 20 5.2 Ungleichungen ........................... ........... 23 §6. Lineare Gleichungssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 6.1 Ein Einführungsbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 6.2 Begriffsbildung und Notation .......................... 26 6.3 Das Lösen von linearen Gleichungssystemen ............. 27 §7. Lösen von linearen Gleichungssystemen mit MAPLE ............ 33 Zusammenstellung der MAPLE-Befehle ....................... 36 Aufgaben zu Kapitel I ........................... .......... 38 Kapitel II: Vektorrechnung §1. Vektoren im R 2 ••••..••••.•••••••.•••..... ••••••..••••••. 1.1 Multiplikation eines Vektors mit einem Skalar ............ 1.2 Addition zweier Vektoren ........................... .. 1.3 Die Länge (der Betrag) eines Vektors ................... 1.4 Das Skalarprodukt zweier Vektoren ..................... 1.5 Geometrische Anwendung ........................... . §2. Vektoren im R 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1 Rechenregeln für Vektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Projektion eines Vektors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3 Das Vektorprodukt (Kreuzprodukt) zweier Vektoren. . . . . . . . 2.4 Das Spatprodukt von drei Vektoren ..................... §3. Vektorrechnung mit MAPLE ........................... ..... §4. Geraden und Ebenen im R 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 Vektorielle Darstellung von Geraden .................... 4.2 Lage zweier Geraden zueinander .......................

41 42 42 43 43 45 47 50 50 53 54 58 60 63 63 64

Inhaltsverzeichnis

X

§5.

§6.

Abstandsberechnung zu Geraden ....................... 66 4.3 Vektorielle Darstellung von Ebenen ..................... 69 4.4 Lage zweierEbenen zueinander ........................ 71 4.5 Abstandsberechnung zu Ebenen ........................ 73 4.6 Berechnung des Schnittes einer Geraden mit einer Ebene ... 75 4.7 Punkte, Geraden und Ebenen mit MAPLE ..................... 77 Definition der geometrischen Objekte ................... 77 5.1 Beziehungen von geometrischen Objekten zueinander ...... 79 5.2 Die MAPLE-Prozedur geomet ......................... 83 5.3 Vektorräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Vektorrechnung im 1Rn ............................... 85 6.1 Vektorräume ........................................ 87 6.2 Linearkombination und Erzeugnis ...................... 90 6.3 Lineare Abhängigkeit und Unabhängigkeit ............... 92 6.4 Basis und Dimension ................................ 95 6.5 Zusammenstellung der MAPLE-Befehle ....................... 99 Aufgaben zu Kapitel II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

Kapitel 111: Matrizen und Determinanten §1.

§2.

§3.

Kapitel IV: Elementare Funktionen § 1.

§2.

106

Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 Einführung, spezielle Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 1.1 Rechenoperationen für Matrizen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 1.2 Inverse Matrix ..................................... 111 1.3 Das Matrizenrechnen mit MAPLE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 1.4 Lineare Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 1.5 Anwendungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 1.6 Determinanten ........................................... 122 Einführung ........................................ 122 2.1 Rechenregeln für zweireihige Determinanten ............ 123 2.2 n-reihige Determinanten ............................. 125 2.3 Anwendungen von Determinanten ..................... 129 2.4 Lösbarkeit von linearen Gleichungssystemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 Lineare Gleichungssysteme, Rang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 3.1 Anwendungen ..................................... 136 3.2 Zusammenstellung der MAPLE-Befehle ...................... 140 Aufgaben zu Kapiteliii ................................... , 142

Grundbegriffe und allgemeine Funktionseigenschaften . . . . . . . . . . Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1 Elementare Funktionen in MAPLE ..................... 1.2 Allgemeine Funktionseigenschaften .................... 1.3 Polynome .............................................. Festlegung von Polynomen durch Wertepaare . . . . . . . . . . . . 2.1

145 145 145 149 155 163 164

Inhaltsverzeichnis

§3.

§4. §5.

§6.

2.2 Koeffizientenvergleich .............................. 2.3 Teilbarkeit durch einen Linearfaktor ................... 2.4 Nullstellenproblem ................................. 2.5 Interpolationspolynome mit dem Newton-Algorithmus ..... 2.6 Polynome mit MAPLE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rationale Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1 Rationale Funktionen ............................... 3.2 Anwendung: Übertragungsfunktion bei LC-Kreisen....... 3.3 Rationale Funktionen mit MAPLE ..................... Potenz- und Wurzelfunktionen .............................. Exponential- und Logarithmusfunktion ....................... 5.1 Exponentialfunktion ................................ 5.2 Logarithmusfunktion ................................ Trigonometrische Funktionen ............................... 6.1 Grundbegriffe ..................................... 6.2 Sinus- und Kosinusfunktion .......................... 6.3 Tangens- und Kotangensfunktion ...................... 6.4 Arkusfunktionen ................................... Zusammenstellung der Vereinfachungsbefehle von MAPLE ...... Aufgaben zu Kapitel IV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

xi

165 166 167 170 173 177 177 181 182 185 187 187 189 192 192 192 197 199 205 206

Kapitel V: Die komplexen Zahlen

209

§1.

210 210 212 212 213 215 217 218 218 219 221 223 224 226 227 229 242 246 250 254 259

§2.

§3. §4. §5.

Darstellung komplexer Zahlen .............................. 1.1 Algebraische Normalform. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Trigonometrische Normalform ........................ 1.3 Exponentielle Normalform ........................... 1.4 Umformungen der Normalformen ..................... 1.5 Komplexe Zahlen mit MAPLE ........................ Komplexe Rechenoperationen .............................. 2.1 Addition ........................................... 2.2 Subtraktion ......................................... 2.3 Multiplikation ..................................... 2.4 Division .......................................... 2.5 Potenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6 Wurzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. 7 Fundamentalsatz der Algebra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Komplexe Rechnung mit MAPLE ........................... Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übertragungsfunktion für RCL-Filterschaltungen ............... 5.1 Übertragungsfunktion für lineare Ketten ................ 5.2 Beispiele ......................................... 5.3 Dimensionierung von Hoch- und Tiefpässen ............. Aufgaben zu Kapitel V . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

xii

Inhaltsverzeichnis

Kapitel VI: Differential- und Integralrechnung §I. Grenzwert und Stetigkeit einer Funktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reelle Zahlenfolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1 Funktionsgrenzwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Stetigkeit einer Funktion ............................. 1.3 §2. Differentialrechnung ...................................... Einführung ........................................ 2.1 Rechenregeln bei der Differentiation ................... 2.2 Anwendungsbeispiele aus Physik und Technik ........... 2.3 Differential einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4 Anwendung der Differentialrechnung in der Mathematik ... 2.5 Extremwertaufgaben (Optimierungsprobleme) ............ 2.6 Sätze der Differentialrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. 7 Spektrum eines strahlenden schwarzen Körpers .......... 2.8 §3. Integralrechnung ......................................... Das Riemann-Integral ............................... 3.1 Fundamentalsatz der Differential- und Integralrechnung ... 3.2 Grundregeln der Integralrechnung ..................... 3.3 Integrationsmethoden ............................... 3.4 Uneigentliche Integrale .............................. 3.5 Anwendungen der Integralrechnung .................... 3.6 Zusarnrnenstellung der MAPLE-Befehle ...................... Aufgaben zu Kapitel VI ...................................

262 262 262 268 273 276 276 282 295 298 303 310 315 320 323 323 329 338 340 357 360 379 380

Kapitel VII: FUnktionenreihen §I. Zahlenreihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1 Konvergenzkriterien ................................ 1.2 §2. Potenzreihen ............................................ §3. Taylorreihen ............................................ §4. Taylorreihen mit MAPLE .................................. §5. Anwendungen ........................................... Näherungspolynome einer Funktion .................... 5.1 Integration durch Potenzreihenentwicklung .............. 5.2 §6. Komplexwertige Funktionen ............................... Komplexe Potenzreihen ............................. 6.1 Die Eulersche Formel ............................... 6.2 Eigenschaften der komplexen Exponentialfunktion ........ 6.3 Komplexe Hyperbelfunktionen ........................ 6.4 Differentiation und Integration ........................ 6.5 Zusarnrnenstellung der MAPLE-Befehle ...................... Aufgaben zu Kapitel VII ..................................

388 390 395 401 410 420 423 423 429 431 431 433 434 436 437 440 441

386

Inhaltsverzeichnis

xiii

Kapitel VIII: nオュ・イゥウ」ィセZ@ Lösen von Gleichungen §1. Intervallhalbierungs-Methode ............................... §2. Pegasus-Verfahren ........................................ §3. Banachsches Iterationsverfahren ............................ §4. Newton-Verfahren ........................................ §5. Regula falsi ............................................. §6. Bestimmung von Polynom-Nullstellen ....................... Aufgaben zu Kapitel VIII .................................

444 446 452 455 468 473 474 477

Kapitel IX: Numerische Differentiation und Integration §1. Numerische Differentiation ................................ 1.1 Differenzenfonnein für die erste Ableitung .............. 1.2 Differenzenfonnein für die zweite Ableitung ............ 1.3 Differenzenfonnein für die n-te Ableitung .............. §2. Numerische Integration ................................... 2.1 Die Rechteckregel .................................. 2.2 Die Trapezregel .................................... 2.3 Die Simpson-Regel ................................. Zusammenstellung der MAPLE-Befehle ...................... Aufgaben zu Kapitel IX ...................................

478 478 478 485 486 487 488 490 491 493 494

Anhang A: Lösungen zu 、eセョ@

495

Übungsaufgaben

Anhang B: Einführung in MAPLE

507

Anhang C: Die CD-ROM

517

Literaturverzeichnis

521

Index

523

Verzeichnis der MAPLE·Befehle

533

Inhalt von Band 2

Kapitel X:

Funktionen von mehreren Variablen Partielle Differentiation, Satz von Taylor, Gradient, Richtungsableitung, Lokale Extrema, Ausgleichsrechnung, Integration, Linien- und Kurvenintegrale.

Kapitel XI:

Gewöhnliche Differentialgleichungen DG 1. Ordnung, Lineare DG-Systeme, Eigenwerttheorie, Lineare DG n.-ter Ordnung, Numerisches Lösen von DG.

Kapitel Xß:

I..aplace-Transformation Laplace-Transformation, Sätze der LT, Lösen von DG mit der LT.

Kapitel Xßl:

Fourierreihen 211'- und p-periodische Funktionen, Komplexe Fourierreihen.

Kapitel XIV:

Fouriertransformation Fouriertransformation, Sätze der FT, Deltafunktion, LZK-Systeme, DFT, Anwendung der DFT in der Systemtheorie.

Kapitel XV:

Partielle Differentialgleichungen Wellengleichung, Wärrneleitungsgleichung, Laplacegleichung, Wellenleiter, Biegeschwingungsgleichung.

Kapitel XVI:

Vektoranalysis und Integralsätze Divergenz, Gaußscher Satz, Rotation, Stokeseher Satz, Differentialoperatoren.

Kapitel I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme Zahlen und Mengen gehören zu den wichtigsten Grundbegriffen der Mathematik, auf denen alle weiteren Gebilde und Konstruktionen aufbauen. In diesem Kapitel werden die Grundlagen sowohl Uber Mengen als auch Uber die naturliehen und reellen Zahlen gelegt sowie die elementaren Rechengesetze angegeben. Die Grundgesetze zu den Potenzen und Logarithmen werden wiederholt. Zu den elementaren Aufgaben der Mathematik gehört das Lösen von Gleichungen. In diesem Kapitel werden auch einfache Gleichungen sowie die fur die Anwendungen wichtigen linearen Gleichungssysteme behandelt und der Gauß-Algorithmus eingeführt. Da nur wenige 'fYpen von Gleichungen explizit lösbar sind, werden wir nicht systematisch auf das Lösen von Gleichungen eingehen, sondern exemplarisch zeigen, wie sie mit MAPLE bearbeitbar sind.

§L Mengen "Unter einer Menge M verstehen wir jede Zusammenfassung von bestimmten wohlunterschiedenen Objekten unserer Anschauung oder unseres Denkens zu einem Ganzen"; diese Festlegung (=Definition) des Mengenbegriffs stammt von G. Cantor (1895). Diese Definition des Mengenbegriffs reicht fUr unsere Zwecke vollständig aus. Mengen bezeichnen wir im folgenden immer mit Großbuchstaben. Die Objekte einer Menge A heißen Elemente von A und werden mit Kleinbuchstaben bezeichnet. a E A heißt: a ist Element der Menge A. a binomial (49,6); 13 983 816

Bemerkung: Mit den Binomialkoeffizienten können wir die letzte Folgerung kurz formulieren: Es gibt (

セ@

) Möglichkeiten aus n Objekten genau k auszuwählen.

Aus dieser Aussage erhalten wir die binomische Formel:

Satz: (Binomischer l..ehrsatz). Für beliebige Zahlen a, b E R und jede natürliche Zahl n 2: 0 gilt:

Beweis: Multipliziert man die rechte Seite aus, so kommt der Term bk so oft vor, wie man k Faktoren aus n Faktoren wählen kann, also ( Bemerkung). Die restlichen (n- k) Faktoren tragen zu

セ@

an-k

) -mal (siehe obige bei.

D

§3. Mathematische Beweismethoden

8. Beispiele: (1) (x + y) 0 = (x + y) 1 = (x + y) 2 = (x + y) 3 = (x + y) 4 =

11

1

x +y

x 2 + 2xy + y 2 x3 x4

+ 3x2 y + 3xy2 + y 3 + 4x 3 y + 6x:!y2 + 4xy3 + y 4

(2) Wir berechnen den Wert der Potenz (104) 3 mit dem Binomischen Lehrsatz: (104) 3 = (100 + 4) 3 = 1003 + 3. 1002 • 4 + 3 ° 100. 4 2 + 4 3 = 1000000 + 120000 + 4800 + 64 = 1.124. 864.

(3) (4) Das Auswerten der binomischen Formeln erfolgt in MAPLE mit den expandBefehl

> (a+br4 =expand ((a+br4);

§3. Mathematische Beweismethoden Man kann die gesamte Mathematik als eine Menge von Aussagen betrachten, die aus Grundaussagen rein logisch abgeleitet (=bewiesen) werden. Diese Aussagen sind dann unter den getroffenen Voraussetzungen (Axiomen) allgemein gültig und nicht widerlegbar. Dies ist das Prinzip der Mathematik, das auf Buklid (ca. 300 v. Chr.) zurück geht. Buklid hat erstmals in seinen "Elementen" nicht beobachtete Naturgesetze aufgelistet, sondern mathematische Gesetze (=Satze) bewiesen. Diese Art der Vorgehensweise stellt seither einen prinzipiellen Unterschied zwischen der Mathematik und den Naturwissenschaften dar. Dort gilt ein Naturgesetz dann als gesichert, wenn mehrere, unabhängige Experimente immer wieder die gleiche Aussage bestätigen. Ein Naturgesetz hat solange Gültigkeit bis es durch ein anderes Experiment widerlegt wird. Obwohl wir in diesem Lehrbuch mehr auf die Anwendbarkeit der Mathematik als auf strenge mathematische Beweise unser Augenmerk legen, sollen die wichtigsten Beweismethoden doch klar aufgezeigt werden. 3.1 Vollständige Induktion. Die vollständige Induktion gehört zu den wichtigsten elementaren Beweismethoden in der Mathematik. Eine Aussage A(n) gilt für alle natUrliehen Zahlen als bewiesen, wenn sie für n = 1 explizit nachgeprüft wird und im Induktionsschluß die Aussage A(n + 1) unter der Voraussetzung A(n) gezeigt wird. Diese Methode wurde ausfUhrlieh in §2.2 diskutiert.

12

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

3.2 Direkter Beweis. Unter einem direkten Beweis versteht man die Methode, aufgrund von Voraussetzungen oder gültigen Formeln eine Aussage direkt herzuleiten. Als Beispiel hierfür dienen der Beweis des binomischen Lehrsatzes (§2.5) oder der folgende Beweis zur geometrischen Summenformel: Satz (Geometrische Summenfor:rm=e:::l:L-_ _ _ _-, 1- qn+l . n q• = --=-Für jede reelle Zahl q #1 gilt: 1- q i=O

L

(n E No)

Beweis: Wir definieren n

Sn :=

L qi = qo + ql + ... + qn

(1)

i=O

und multiplizieren diese Gleichung mit q q. Sn= ql

+ q2 + ... + qn+l.

(2)

Durch Subtraktion der GI. (2) von GI. (1) ist

Somit gilt

(1 - q ) · Sn -_ 1 - q n+l => Sn _-

n "" i _

q -

セ@

i=O

1

n+l

q 1_

-

Damit ist die geometrische Summenformel direkt bewiesen.

q 0

3.3 Beweis durch Widerspruch. Eine ebenfalls häufig benutzte Beweismethode ist der Beweis durch Widerspruch. Um eine Aussage A zu beweisen nimmt man das Gegenteil an und führt dies zum Widerspruch. Der folgende euklidische Beweis für den Satz, daß es unendlich viele Primzahlen gibt, soll diese Methode illustrieren. Definition: Eine natUrliehe Zahl p > 1 heißt Primzahl, wenn sie nur 1 und sich selbst teilbar ist. Satz: Es gibt unendlich viele Primzahlen. Beweis durch Widerspruch: Wir nehmen an, es gäbe nur endlich viele Primzahlen, nämlich p 1 , P2, ... , Pn > 1. Wir betrachten dann die natürliche Zahl m := P1 · P2 · · · · · Pn

+ 1.

Diese Zahl m ist größer 1, da die Primzahl 2 als Faktor vorkommt. Die Zahl m kann keine weitere Primzahl sein, da wir angenommen haben, daß Pl, P2, ... , Pn

4.1 Zahlenmengen und Operationen

13

alle Primzahlen darstellen. Dah€:r ist m durch mindestens ein Pi E {Pt, P2, ... , Pn} teilbar. Pi teilt somit sowohl Pt · P2 · ... · Pn als auch 1. Dies ist aber ein Widerspruch, da 1 keine Teiler größer als 1 besitzt. Wir haben also die Annahme (es gibt nur endlich viele Primzahlen) zum Widerspruch geführt. Wenn es nicht endlich viele Primzahlen gibt, dann müssen es unendlich viele sein. 0 3.4 Beweis durch Gegenbeispiel. Ein Gegenbeispiel zu einer Behauptung anzugeben ist ebenfalls eine mögliche Beweisform. • Alle Primzahlen sind ungerade. (Gegenbeispiel ist die Zahl 2.) • Durch die Formel n 2 - n+·H erhält man Primzahlen. (Gegenbeispiel n = 41; siehe Beispiel 6.)

§4. Reelle Zahlen Wir stellen uns auf den Standpunkt, daß uns die reellen Zahlen zur Verfügung stehen und gehen nicht auf den axiomatischen Autbau ein. Für physikalische Messungen würden die rationalen Zahlen ausreichen, für die höhere Analysis weisen die rationalen Zahlen "zu viele Löcher" auf. Erst ihre Erweiterung zu den reellen Zahlen macht die Differential- und Integralrechnung möglich.

4.1 Zahlenmengen und Operationen Auf den natürlichen Zahlen N gibt es als Grundrechenarten + und ·. Die Gleichung x + 1 = 0 ist innerhalb N fonnulierbar, aber nicht lösbar. Man erweitert daher den Zahlenbereich um all die Lösungen der Gleichungen

x+n=O, wenn n E N 0 . Die Lösungen sind 0, -1, -2, -3, · · · und der erweiterte Zahlenbereich nennt man Z, die ganzen Zahlen. In 7L. läßt sich für jedes n E Z die Gleichung x + n = 0 lösen. Niclht lösbar ist die Gleichung 2x = 1. Man erweitert nun Z um all die Lösungen von Gleichungen der Form

q·x=p mit p, q E Z und q f 0. Somit e:rhält man die Zahlenmenge der rationalen Zahlen CQ. In diesem Zahlenbereich sind alle Gleichungen obiger Form lösbar. Aber die Gleichung x 2 =2 besitzt in CQ keine Lösung. Also erweitert man die rationalen Zahlen um all die Lösungen von Gleichungen obiger Bauart und kommt so zu den reellen Zahlen R. In den reellen Zahlen sind noch die sog. transzendenten Zahlen, wie e und

14

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

enthalten, die wir im Kapitel über Folgen noch genauer untersuchen. In Tabelle 1 sind die Zahlenbereiche mit den zugehörigen Rechenoperationen nochmals aufgelistet.

1r

Mengen No natürliche Zahlen 7L ganze Zahlen 1Q rationale Zahlen R reelle Zahlen

Grundoperationen

+ + + +

-

\ \

-

nicht lösbar

x+l=O 2 ·X= 1 2 xセ]@ 1= 0 xセK@

Tabelle 1: Zahlenmengen und Grundrechenoperationen sowie Gleichungen, die im entsprechenden Zahlenbereich nicht lösbar sind.

Darstellung reeller Zahlen. Zur Veranschaulichung der reellen Zahlen dient die bekannte von - nach + gerichtete Zahlengerade. Jeder Punkt auf der Zahlengeraden entspricht genau einer reellen Zahl.

-1. 2

I

I

-2

-1

i

I

0

f

I

セ@

1

..

IR

1. 3

Reelle Zahlengerade

4.2 Die Rechengesetze für reelle Zahlen In R sind zwei Verknüpfungen gegeben, nämlich + und ·. Addition und Multiplikation zweier reeller Zahlen liefern wieder reelle Zahlen. Formal hat man hiermit zwei Abbildungen + und · definiert:

+:RxR--+R

mit

ffi.

mit

-: ffi.

X

--t

R

HクLケIセMK@

(x, y)

セMK@

x · y.

Es gelten die Rechengesetze der Addition

(Al) (A2) (A3)

(A4)

x + (y + z) = (x + y) + z x+y=y+x x+O=x Zu jedem x gibt es ein ( -x) E R mit

x + (-x) = 0

Assoziativgesetz Kommutativgesetz Existenz der Null Inverses Element

15

4.2 Die Rechengesetze fUr reelle Zahlen

Es gelten die Rechengesetze der Multiplikation

(Ml) (M2) (M3) (M4)

x · (y · z) = (x · y) · z x·y=y·x Es gibt eine reelle Zahl 1 E R mit 1 =/= 0, so daß l·x=x Zu jedem x E 1R\ {0} gibt es ein x- 1 E 1R mit x · x- 1 = 1

Assoziativgesetz Kommutativgesetz Existenz der Eins Inverses Element

Es gilt das Distributivgesetz

(D)



(y + z)

=X·

y

+X· Z

Alle weiteren Rechengesetze der reellen Zahlen lassen sich auf diese elementaren Gesetze zurückführen. Bemerkung: Eine Menge K zusammen mit zwei Verknüpfungen

+:KxK--+K

mit

(x, y)

· :K xK

mit

(x, y)

Mセ@

K

セMK@

セMK@

x+ y

x · y,

die den Axiomen (Al) - (A4), (Ml) - (M4) und (D) genügen, nennt man Körper. 9. Beispiele: (1) (JR, +, ·) ist ein Körper. (2) ( CQ, +, ·) ist ein Körper. (3) (Z, +,·)ist kein Körper, da. (M4) verletzt ist: z.B. 2 E Z besitzt bezüglich der Multiplikation kein Inverses, so daß 2 · x = 1. (4) (N, +,·)ist kein Körper, da z.B. (A4) verletzt ist. (5) (F2, +,·)mit F2 = {0, 1} und den Verknüpfungen

0

0 0

1 1

1

1

0

+

セ@

ist ein Körper. Man rechnet die Rechengesetze direkt nach. F2 ist der kleinstmögliche Körper; denn jeder Körper muß mindestens zwei Elemente enthalten: 0 und 1. (6) ( { a + b../2 mit a, b E CQ}, +, ·) ist ein Körper.

16

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

4.3 Potenzrechnen Wir definieren zu jeder reellen Zahl a E IR die Potenz von a durch la 0 := 1, a 1 := a,

。ョZ]セ@

(n E

N).l

n-mal

Definition: Die n-te Wurzel einer Zahl a ;_::: 0 b := y'a :=

a-!.

(n

E N)

ist definiert als diejenige positive reelle Zahl b mit der Eigenschaft bn

= a.

Es gelten die Potenzrechenregeln an (2) bn an (3) am

(5)

b = (a)n

für (b

:f 0)

= an-m für (a :f 0)

yram = amfn

für (a 2:: 0)

(n,m E N)

10. Beispiele: 5x-2y-4x-y 4x+y 5x-2y __ _ ax-3y 1 _a_ _ ._a__ =a

2

(2) (a b)

2

2aJ(ib

b5m+l ·

b6m-1-m+2

( ) b6m-1 · bm-2

= a4 b 2 l

2

a- 1 a-t b-t

= l d 「セN@ 2

Potenzrechnen mit MAPLE. Die Potenzrechenregeln sind MAPLE bekannt, zur Vereinfachung der Ausdrücke muß explizit mit dem simplify-Befehl gearbeitet werden. > aAO, aAn;

> aAn/aAm = simplify (aAn/aAm);

> aAn*aAm = simplifiy (aAn * aAm);

17

4.4 Logarithmen

4.4 Logarithmen Definition: Gegeben ist die ュセゥ」ィオョァ@ a = bx (a, b > 0). Gesucht ist bei gegebenem a und b der Exponent x. Wir nennen

Ix = logba I den l..ogarithmus von a zur Basis b. Für feste Basis b gelten die logarithmenrechenregeln (1) log(u · v) = log(u)

+ log(v) (v :;i=O)

(2) log(;)= log(u) -log(v)

(3) log(un) = n ·log(u)

Spezielle Logarithmen sind der Logarithmus zur Basis 10

loga := log10a (lOer Logarithmus), der Logarithmus zur Basis 2 (Logarithmus dualis)

ld a := log2 a (2er Logarithmus) und der Logarithmus zu Basis e

lna := logea (natürlicher Logarithmus).

Zwischen unterschiedlichen Logarithmen besteht der Zusammenhang

logcy b logby = - l

(b, c, y > 0).

09c

Dadurch ist es ausreichend einen Logarithmus (i.a. den natUrliehen Logarithmus) berechnen zu können. Die Logarithmen zu anderen Basen ergeben sich dann durch obige Formel. Beweis der Logarithmenformel: Aus bx = y folgt per Definition des Logarithmus zur Basis b, daß x = logb y. Andererseits gilt für den Logarithmus zur Basis c nach der Logarithmusregel (3): x

logc y = logc b = Hieraus folgt die behauptete Formel.

X •

logc b =>

X

logcy ogc

= -l b·

0

18

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

1L Beispiele: (1) 2x

= ! x = log2 ! = - log2 8 = -3. =0.0001 x = logwl0- 4 = -4 logwlO = -4. =}

(2) 10x (3) ln セ@

= ln Ja +lnb- 2 -lnci -lnd- 3 = セ@

(4) logV |ャ。

R 「セ@

=}

=

i

= log((a2bat 」AIエセ@

4

log a +

i log b +

lna- 2lnb- セ@ lnc+ 3lnd.

= logahtancf:r

1 12 log c.

Logarithmen in MAPLE. In MAPLE wird der Logarithmus zur Basis b durch log [b] festgelegt. log als auch ln stehen für den natUrliehen Logarithmus und loglObezeichnet den IOer Logarithmus. Man kann auch direkt auf die Definition des Logarithmus zurückgreifen und die Gleichung bx = y mit dem solve-Befehl nach x auflösen. > solve (b"x = y,x); ln (y) ln (b)

4.5 Anordnung der reellen Zahlen Unter den reellen Zahlen herrscht eine bestimmt Anordnung: Zwei reelle Zahlen a, b E 1R stehen stets in genau einer der drei folgenden Beziehungen zueinander: R

ab

(a liegt rechts von b).

a=b

Unter dem Betrag einer reellen Zahl a wird der Abstand von a zum Nullpunkt verstanden. Er wird durch das Symbol Iai gekennzeichnet:

Iai := {

12. Beispiel: 131

セ@ -a

für für für

a>0 a= 0 a 0 =}X+ y > 0. > 0 , y > 0 =} X · y > 0. (3) Sind x > 0, y > 0, dann gibt es immer eine natUrliehe (1)

X>

(2)

X

ln x> y I

Zahl n E N, so daß

(Archimedes Axiom).

Folgerung: (Bemoullische Ungleichung)

1(1+x)n2:1+nx

(x 2: -1 und n E N)

I

Beweis durch vollständige Induktion. Fur n = 1 gilt sogar die Gleichheit. Induktionsschluß von n auf n + 1: Wegen 1 + x > 0 folgt durch Multiplikation der Induktionsvoraussetzung (1 + x)n 2: 1 + n x mit (1 + x): (1 + x)n+l 2: (1 + nx)(1 + x) == 1 + (n + 1)x + nx 2 2: 1 + (n + 1)x. 0 Intervalle: Zur Beschreibung von Teilmengen von R fUhren wir folgende Notationen ein: (1) Endliche Intervalle (a < b) [a, b] .{ x : a セ@ x セ@

(2)

[a, b) (a, b]

·-

(a,b)

·-

b}

{ x : a セ@ x < b} } {x: a < x セ@ b} {x:a solve (eq1, x);

1 1 1 1 4q --p--Jr- 4q --p+-Jp2' 2 2 2 2 Setzt man D := p 2 - 4q (Diskriminante), so hat die Gleichung für D > 0 zwei verschiedene reelle Lösungen, für D = 0 eine doppelte reelle Lösung und für D < 0 keine reelle (aber zwei verschiedene komplexe) Lösungen.

5.1 Gleichungen

21

13. Beispiele: (1) Zwei reelle Lösungen

> eq2 := x A2+x-2=0:

> solve

(eq2, x);

-2, 1 (2) Eine doppelte reelle Lösung > eq3 := xA2+4*x+4=0: > solve (eq3 ,x);

-2,-2 (3) Keine reelle (aber zwei komplexe) Lösungen > eq4 := xA2-4*x+13=0: > solve (eq4, x); 2 + 3I, 2- 3I Hierbei bedeutet I die imaginän: Einheit (siehe Kap. V, Komplexe Zahlen). Gleichungen höheren Grades slind mathematisch nur zum Teil exakt lösbar, da in den seltensten Fällen eine geschlossene Lösung existiert. MAPLE ist daher dann prinzipiell nicht in der Lage, eine explizite Darstellung der Lösung anzugeben. 14. Beispiel: Gesucht sind Lösungen der Gleichung S.ten Grades x5

+ x2 -

2x - 1 = 0.

> eq5 := x A5+xA2-2*x-1 =0: > sol := solve (eq5, x); sol := RootOf(_zs + _Z 2 - 2_Z -1, index = 1), ... , RootO J(_Z 5 + _Z 2 - 2_Z- 1, index = 4), RootO f(_Z 5 + _Z 2 - 2_Z- 1, index = 5) RootOf( expr, index=i) ist ein Platzhalter für alle Nullstellen der Ausdrucks expr=O. Mit der Option index=i wird die i.-te Nullstelle der Gleichung symbolisch repräsentiert. Wendet man den f:valf-Befehl an, der den Ausdruck zahlenmäßig (numerisch) als Floating-Point-Zahl auswertet, erhält man > evalf(sol); 1.146231447, 0.2619583768 + 1.263413015 I, -0.4187590298, -1.251389171, 0.26Hl583768- 1.263413015 I, Alternativ zum solve-Befehl steht der fsolve-Befehl zur Verfügung, der direkt numerische Methoden zum Lösen der Gleichungen verwendet. Der fsolve-Befehl findet die drei reellen Nullstellen > fsolve (eq5, x); -1.251389171, -0.4187590298, 1.146231447

22

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

FUhrt man den fsolve-Befehl mit der Option complex aus, dann werden alle 5 Lösungen berechnet (siehe auch Kap. V, Komplexe Zahlen). > fsolve (eq5, x, complex); -1.251389171,-0.4187590298,0.2619583768-1.263413015 I, 0.2619583768 + 1.263413015 I, 1.146231447 Ist man nur an Lösungen in einem speziellen Bereich interessiert, kann zusätzlich das Lösungsintervall spezifiziert werden. > fsolve (eq5, x, 1..2); 1.146231447

Mit dem solve-Befehl können auch Wurzelgleichungen gelöst werden. Z.B. die Gleichung v'2x - 3 + 5 - 3x = 0 wird durch > eq6 := sqrt(2*x-3)+5-3*x=O: > solve (eq6, x); 2 gelöst. Ab Rel. 3.0 prüft MAPLE explizit nach, ob die möglichen Lösungen auch die ursprUngliehe Gleichung erfüllen. Dies ist notwendig, da Wurzelgleichungen durch geschicktes Umformen und Quadrieren gelöst werden und das Quadrieren der Gleichungen keine Äquivalenzumformung darstellt. (Bei einer Äquivalenzumformung bleibt die Lösungsmenge einer Gleichung oder Ungleichung unverändert!) Betragsgleichungen werden ebenfalls mit dem solve-Befehl gelöst. 15. Beispiel: Gesucht sind die Lösungen der Gleichung > eq7 := abs(4*x-1) = -2*x+4;

eq7:= l4x-11 =-2x+4 Um sich einen Überblick über die beiden Funktionen zu verschaffen, zeichnet man die linke und die rechte Seite der Gleichung mit dem plot-Befehl: plot( {yl,y2, ... ,yn}, x=xl..x2). Dabei sind in den Mengenklammern die zu zeichnenden AusdrUcke angegeben, und der x-Achsen-Bereich wird durch x=xl..x2 angegeben. Die linke Seite der Gleichung wird mit dem lhs- (left band side) und die rechte Seite der Gleichung mit dem rhs- (right band side) Befehl spezifiziert. > plot ( { lhs (eq7) , rhs (eq7)} , x = -5 .. 5);

23

5.2 Ungleichungen

Die Lösungen erhält man wieder durch > solve (eq7, x);

5 -3

6' 2

Hinweis: Durch den verbreiteten Einsatz von Computern zur Lösung von mathedem Lösen von Gleichungen, kommen matischen Fragestellungen, ゥョウ「\セッ、・イ@ numerischen Methoden immer mt!hr Bedeutung zu. Deshalb wurde in diesem Lehrbuch eigens ein Kapitel "Numerisches Lösen von Gleichungen" (siehe Kap. VIII) gewidmet. Dort werden numerische Verfahren und Algorithmen unter Anwendung von Ergebnissen der Differentialrechnung detailliert besprochen.

5.2 Ungleichungen Äquivalente Umformungen einer Ungleichung sind: •

Addition (bzw. Subtraktion) eines beliebigen Termes auf beiden Seiten der Ungleichung.



Multiplikation (bzw. Division) beider Seiten mit einer positiven Zahl K>O.



Multiplikation (bzw. Division) beider Seiten mit einer negativen Zahl K ), (:S zu セI N@ (> zu solve (abs (2*X+2)

(1)

RealRange

Hoー・ョセIL@

> 3, x); oo) , RealRange( - oo, Open( セ U

I@

Dabei bedeutet RealRange die Angabe eines Intervalls und ー・ョHセIL@o daß セ@ nicht zur Menge gehört, d.h. es sich um ein linksseitig offenes Inter-

24

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

vall handelt. Die Lösungsmenge besteht damit aus zwei Teilintervallen, dem offenen Intervall ( -oo, - セI@ vereinigt mit dem offenen Intervall ( セ L@ oo) : U HセL@ oo). L = ( -oo, MセI@ (2)

> solve

((x-1

r2 < =abs (x), x); RealRange

Hセ@

2

-

セ@ 2 J5 ) セ@2 + セ@2

J5)

Die Lösungsmenge besteht aus dem beidseitig abgeschlossenen Intervall

§6. Lineare Gleichungssysteme Lineare Gleichungssysteme (LGS) spielen in Theorie und Anwendungen eine sehr wichtige Rolle. In diesem Abschnitt fUhren wir eine Methode ein, mit der beliebige LGS gelöst werden können: den Gauß-Algorithmus. Da das Lösen von LGS für große Systeme sehr rechenaufwendig wird, geben wir zwei Pascal-Programme an, mit denen LGS numerisch durch den Gauß-Algorithmus gelöst werden. Auf allgemeine Zusammenhänge und Aussagen über LGS sei auf das Kap. III, Matrizen und Determinanten, verwiesen.

6.1 Ein Einführungsbeispiel Ic=?

Gegeben sei das nebenstehende elektrische Netzwerk mit den gegebenen Widerständen R1 = H1 , R2 = 5!1 , R3 = 3!1. Diesem Netzwerk werden zwei Gleichströme JA= lA und lB = 2A zugeführt. Gesucht sind die Einzelströme h, I 2, h.

I. Zum Aufstellen der Modellgleichungen verwenden wir die Kirchhoffschen Gesetze: Der Knotensatz besagt, daß die Summe der in einem Knoten zu- und abfließenden Ströme gleich Null ist. Der Maschensatz besagt, daß in einer Masche die Summe aller Spannungen Null ergibt. Bei unserem Beispiel gilt für die Knoten K A und K B (KA) : /3 =JA+ h (KB): IB = h + l2 und für die Masche mit angegebenen Stromrichtungen (M) : R1h + R3/3- R2l2 = 0.

25

6.1 Ein Einführungsbeispiel

Dies ergibt ein System von 3 Gleichungen: C1 C2 C3

1h -1!1 1h

512 +

+ +

3h 1h

h 1 -1 1

0 1 2

=

1!2

12 -5 0 1

13 3 1 0

r.S. 0 1 2

Dieses System wird gelöst, indem die Variable h aus Gleichungen C2 und C 3 eliminiert wird. Dazu bildet man die Summe aus Gleichung C 1 und C2 bzw. die Differenz aus Gleichung C1 und C 3: 12 13 r.S. h -5 1 0 3 0 313 512 lll = C1 cセ@ + 1 4 -5 1 0 4h 5h + C2 = C1 +C2 -2 -2 -6 3 0 313 612 C3 = C1- C3 + und eliminieren die Variable Anschließend verarbeiten wir Gleichung c; und cセ@ zum ( -5)-fachen Dazu addieren wir das 6-fache von Gleichung h aus cセN@ : von Gleichung cセ@

c;

-3012 3012

2413 1513 913

+

= = =

6 10

16

Damit erhalten wir schließlich

cセ@

=C1 c"-c' 2- 2 = 6C;- Ucセ@ cセ@ Aus Gleichung cセ@

512 512

1h

+ +

3h 413 9h

folgt

=

h

1 0 0

0 1 16

16

91J = 16 => 13 = 9. Eingesetzt in Gleichung cセ@

folgt -5h

11 16 = 1 => 12 = - . 9 9

+4. -

Beide Ergebnisse in Gleichung gセ@ 11 9

eingesetzt liefert 16 9

7 9

h- 5.- + 3.- = 0 => h = -. Damit sind die Teilströme h, 12,13 berechnet.

12 -5 -5 0

h

3 4 9

r.S. 0 1 16

26

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

In der letzten Spalte wurde jeweils auf die Angabe der Variablen verzichtet und nur der Koeffizient der Variablen bzw. die Konstanten auf der rechten Seite der Gleichung· aufgelistet. Hierbei steht an erster Stelle immer der Koeffizient von h, an zweiter Stelle der Koeffizient von I 2 und an dritter Stelle der Koeffizient von h. Im Prinzip reicht diese Kurzversion des Gleichungssystems aus, um es zu lösen (-> Matrixbegriff). Die Vorgehensweise, die wir zur Lösung dieses speziellen Gleichungssystems gewählt haben, ist verallgemeinerbar (->Gauß-Algorithmus), wenn die gesuchten Größen nur linear ( -.LGS) vorkommen.

6.2 Begriffsbildung und Notation Ein linearer Zusammenhang zwischen zwei Größen x und y liegt dann vor, wenn x proportional zu y ( x "' y) ist, d.h. a x + b y = const. Allgemeiner bezeichnet man eine Gleichung der Form axi

+ bx2 + cx3 = d

als lineare Gleichung in x1o x2, x3, da jede der Variablen XI, x2 und x3 nur in linearer Form, also zur Potenz I auftritt. Jedes 3-Tupel von reellen Zahlen (x1ox2,x3) E 1R3 = 1R x 1R x 1R, das die Gleichung erfüllt, heißt Lösung. 16. Beispiele: (1) xi - x 2 + x 3 = 0 ist eine lineare Gleichung und hat z.B. (0, 1, 1), (1, 1, 0), (1, 2, 1) als Lösungen. (2) Die Gleichung x 2 + 2x - y = 0 ist keine lineare Gleichung, da die Variable x quadratisch vorkommt. Definition: Ein System von m linearen Gleichungen m den n Unbekannten XI,x2, ... ,Xn

a2Ixi

+ +

amiXI

+

anxi

a22x2

+ +

+ +

ainXn a2nXn

b2

am2X2

+

+

amnXn

bm

ai2X2

bi

nennt man ein lineares Gleichungssystem (LGS). Die reellen Zahlen aij heißen die KoeffiZienten und bi die Konstanten der rechten Seite des LGS. Abkurzend jur das LGS schreiben wir die Koeffizienten und die rechte Seite in das folgende Schema

6.3 Das Losen von linearen Gleichungssystemen

27

Man nennt dieses Schema die erweiterte Koeffizientenmatrix bzw. kurz Matrix. Die durchgezogene Iinie soll daran erinnern, daß die Koeffizienten links und die Konstanten rechts vom Gleichheitszeichen stehen. Ein LGS, bei dem alle Konstanten bi der rechten Seite gleich Null sind, heißt homogenes LGS. Ist mindestens eine Konstante bi ungleich Null, so heißt es ein inhomogenes LGS. Jede Zeile der Matrix steht für eine Gleichung; jede Spalte ist der entsprechenden Unbekannten zugeordnet. Die Lösung besteht aus allen n-Tupeln (xb x2, ... , xn). die sämtliche m Gleichungen erfüllen. Wie wir beim einleitenden Beispiel gesehen haben, werden beim sukzessiven Lösen des LGS nur jeweils die Koeffizienten und die Konstanten verändert, nicht aber die Variablen. Daher verzichtet man beim Lösen von LGS ganz auf die Variablen und führt alle Rechenschritte in der Matrizenschreibweise durch.

6.3 Das Lösen von linearen Gleichungssystemen Umformungen, welche die Lösungsmenge eines Systems nicht ändern, nennt man Äquivalenzumformungen. Folgende Umformungen sind Äquivalenzumformungen eines linearen Gleichungssystems: ( 1) Die Reihenfolge der Gleichungen kann vertauscht werden.

(2) Eine Gleichung kann mit einer reellen Zahl .X

=I 0 multipliziert werden.

(3) Zu einer Gleichung kann eine andere Gleichung des Systems addiert werden.

Wendet man diese 3 Regeln systematisch - wie im folgenden beschrieben wird - an, ist die Lösungsmenge jedes LGS bestimmbar. Wie im Einleitungsbeispiel gezeigt, wird in jedem Rechenschritt eine Variable aus dem System eliminiert und dadurch um eine Gleichung reduziert, bis zum Schluß nur noch eine Gleichung für eine Variable übrig bleibt. Das auf Gauß (1777-1855) zurückgehende Verfahren heißt das Gaußsehe Eliminationsverfahren oder der Gauß-Algorithmus. Wir beschränken uns bei der Beschreibung der Einfachheit halber auf quadratische Systeme mit n Gleichungen für n Unbekannte. Der Gauß-Algorithmus ist aber auf beliebige (n x m )-Systeme übertragbar.

28

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

Gauß-Algorithmus (1) Man wählt sich eine Gleichung mit einem Koeffizienten von x 1 ungleich

Null als erste Gleichung. (2) Man eliminiert die Variable x 1 aus den restlichen (n - 1) Gleichungen. Dazu wird die I. Zeile mit - !!ll multipliziert und zur zweiten Gleichung au addiert. Ebenso verfährt man mit den übrigen Zeilen: Man addiert das Mセヲ。」ィ・@ der I. Zeile zur j-ten Zeile. Man erhält so (n- 1) Gleichungen mit den (n- 1) Unbekannten x2, x3, ... , Xn· (3) Schritt (2) wird auf das reduzierte System angewendet, indem die Unbekannte x 2 aus Zeilen 3 bis n eliminiert wird. Nach insgesamt (n - 1) Schritten bleibt nur noch eine einzige Gleichung mit der Unbekannten Xn übrig. (4) Die eliminierten Gleichungen bilden ein gestaffeltes System von Zeilen, aus denen sich die Unbekannten in der Reihenfolge Xn, Xn-b ... , x2, x1 berechnen lassen.

Im obigen Algorithmus wird angenommen, daß keiner der Koeffizienten aii gleich Null ist; ansonsten müssen die Zeilen vertauscht werden. Sind alle verbleibenden Koeffizienten von der zu eliminierenden Variablen Xi gleich Null, so kann dieser Schritt übergangen werden, da das LGS schon die gewünschte Form hat. Bei der numerischen Ausführung des Algorithmus entstehen Rechenungenauigkeiten jedoch bereits dann, wenn diese Koeffizienten sehr klein sind. Um solche Fehler möglichst klein zu halten, ist es günstig, die Zeilen in jedem Schritt so zu vertauschen, daß die Zeile mit dem betragsgrößten Koeffizienten als oberste Gleichung gewählt wird. Man nennt dies Pivotisierung.

a:i

In den Programmen gaussl.pas und gauss2 .pas ist das Eliminationsverfahren in Pascal programmiert. Die Einschränkung für beide Programme ist, daß das LGS eindeutig lösbar sein muß. gauss2 . pas enthält eine Pivotisierung der Matrix. Die Rechengenauigkeit kann mit dem Programm genau. pas bestimmt werden. 17. Beispiele: (1) Ein System mit genau einer Lösung: Gesucht ist die Lösungsmenge des LGS

=

3 1 2

6.3 Das Lösen von linearen Gleichungssystemen

29

In Matrizenschreibweise lautet dieses LGS

ァセ@ セ@

G3:

( ; -3! =! セ@ ) 4

2

2

Zur Lösung wenden wir den Gauß-Algorithmus an. Dazu schreiben wir die erste Zeile ab; multiplizieren G 1 mit (-3) und addieren das Ergebnis zur 2-fachen zweiten Zeile hinzu. Außerdem multiplizieren wir die erste Zeile mit (-2) und addieren das Ergebnis zur dritten Zeile:

gセ@

ァセ@ :セ@

( セ@ セ@ =! MセI@ 0

-5

4

セ[@(G3--3GI) 2GI)

--4

Jetzt lassen wir die beiden ersten Gleichungen unverändert und formen die letzte Gleichung so um, daß der Koeffizient von x2 gleich Null wird.

G". 1 . G"2 .. G". 3 .

2 ( 0

3)

1 -1 7 -5

0 0

3

-·7 -{)3

HWgセ@

HgセI@

HgセI@

+ UgセI@

Aus dem äquivalenten System (") lassen sich nun die Lösungen leicht berechnen. Die letzte Gleichung liefert 3x3 ==

-63 =>

X3

= -21.

Eingesetzt in gセZ@ 7x2 - 5 · ( --21) = -7 => x2 = -16. Beides eingesetzt in 2xl -+- (-16) - (- 21) = 3 => X! = -1. Somit hat das System genau eine Lösung ( -1; -16; -21) und die Lösungsmenge lautet

c;:

Man nennt das System (") ein System mit oberer Dreiecksmatrix, da die Eintragungen unterhalb der Hauptdiagonalen (a; 1 , 。セ R L@ 。セ S I@ gleich Null sind. Hat das System obere Dreiecksform ist das Eliminationsverfahren beendet. Durch RuckwtirtsaujltJsen lassen sich dann die Unbekannten x 1 , x2, X3 bestimmen. (2) Die Lösung enthält eine Va1iable: Um das System x1

-2x1 2xl

+

3x2 x2

16x2

+ + +

2x3

4

= 2 18x3 = 28 3x3

zu lösen, formen wir die Koeffizientenmatrix in zwei Schritten so um, daß sie Dreiecksform erhält

30 G1 G2 G3 c'1

c; gセ@

c; c; c"3

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

( ( (

1 -2 2 1 0 0 1 0 0

-3 1 -16 -3 -5 -15 -3 -5 0

j)

2 3 18 2 7

21 2 7

0

Qセ@

(G2 + 2GI) (G3 + G2)

)

ln 30

HgセM

3G;)

Aus der letzten Zeile folgt I0 · X3 = 0 I, welches fUr beliebiges eingesetzt, folgt setzen wir X3 = A (beliebig). In gセ@

Beides in

x3

erfüllt ist. Daher

c; eingesetzt, liefert 7

XI=

4 + 3( -2 + SA)- 2A

11

= -2 + 5A.

Um eine einfachere Schreibweise zu erhalten, setzen wir A = 5k, so daß insgesamt die Lösungsmenge lautet

(3) Das System hat keine Lösung: Wir betrachten das System aus (2), indem wir die letzte Gleichung abändern: Die Konstante 28 wird durch 27 ersetzt. Durch elementare Umformungen erhält man

1 -3 2 ( 0 -5 7 0 0 0

I

QセIN@

-1

-11.

Diese Gleichung ist nicht erfullbar, weil Aus der letzten Zeile folgt 0 · x 3 = die linke Seite immer Null ergibt. Daher ist L = {} . (4) Homogenes LGS: Nach Beispiel (2) können wir sofort die Lösungsmenge des homogenen LGS

3x2 x2 16x2

+

+ +

2x3 3x3 18x3

0 0 0

6.3 Das Lösen von linearen Gleichungssystemen

31

angeben, denn die elementaren Zeilenumformungen liefern

1 -3 2 ( 0 -5 7

0

0 0

Durch Rückwärtsauflösen erhall:en wir aus Zeile 3:

IO·xa =

o.l

= 5 k. In Zeile 2 eingesetzt, folgt -5X2 -t 7 · 5k = 0 => X2 = 7k

Daher ist x 3 beliebig. Wir setzen x 3

und beides in Zeile I eingesetzt:

= +3 · 7k -

Xt

2 · 5k

= llk.

Daher ist

Das Lösungsverhalten von LGS werden wir systematisch im Kap. III, Matrizen und Determinanten, untersuchen. Beispiel (1)- (4) legen aber folgende allgemeingültige Schlußfolgerung nahe: Lösungsverhalten von linearen Gleichungssystemen (1)

(2)

Ein inhomogenes LGS besitzt entweder genau eine Lösung oder unendlich viele Lösungen oder überhaupt keine Lösung.

ZLセ]@

e)n:NZセゥ・ャュヲ」「@ セQ@

We

\ 0 (3) Falls das inhomogene LGS lösbar ist, setzt sich die Lösung zusammen aus allen homogenen Lösungen plus einer Lösung des inhomogenen Systems:

wenn Li = Losungsmenge des inhomogenen LGS, Lh = Losungsmenge des zugehlJrigen homogenen LGS und X 8 eine spezielle Losung des inhomogenen Systems ist.

32

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

18. Anwendungsbeispiel: Chemische Reaktion. Aus Quarz (Si Oz) und Natronlauge (NaOH) entsteht Natriumsilikat (Naz Si03) und Wasser (HzO): XI

SiOz +xzNaOH------+ x3 Naz Si03 +x4Hz0.

Gesucht sind die Anteile der Stoffe x1. xz, x3, X4, für welche die Reaktion ablauft. Da nur ganzzahlige Vielfache in Frage kommen, sind natürliche Zahlen XI, x 2 , x3 , X4 zu bestimmen, so daß jedes der chemischen Elemente Si, 0, Na, H auf beiden Seiten der Reaktionsgleichung gleich oft auftritt. Dies führt zu dem folgenden homogenen linearen Gleichungssystem: Si:

X3 xz = 2x3 2xi + xz = 3x3 + x4 0 : Xz = 2x4. H: In Matrizenform lautet das LGS XI=

Na:

1 0 -1 1 -2 0 ( 2 0

1 1

-3 0

0 0 -1 -1

セI@ セ@

0 0

(セ@ セ@

0 0 0 0

]セ@

0 0

1 -1 0 0

Daher ist x 4 beliebig. Wir wählen x 4 = k. In Zeile 3 eingesetzt, folgt x3 = k. Beide Ergebnisse in Zeile 2 bzw. Zeile 1 eingesetzt liefert xz = 2k und XI = k. Die Lösung mit den kleinsten Anteilen der Substanzen lautet daher

19. Anwendungsbeispiel: Mischen von Legierungen. Edelstahl ist eine Legierung aus Eisen, Chrom und Nickel. Beispielsweise besteht V2A-Stahl aus 74% Eisen, 18% Chrom und 8% Nickel. In untenstehender Tabelle sind vorhandene Legierungen (I - IV) angegeben, mit denen 1000 kg V2A-Stahl gemischt werden soll. Eisen Chrom Nickel

I 70% 22% 8%

II 72% 20% 8%

III 80% 10% 10%

IV 85% 12% 3%

Sind XI, x 2 , x 3 , x 4 die Anteile der Legierungen I - IV in Einheiten kg, so gilt für die Summe aller Mischungsanteile in kg

33

§7. Lösen von linearen Gleichungssystemen mit MAPLE

Für die Einzelelbestandteile Eisen, Chrom und Nickel gelten die Erhaltungsgleichungen

= = =

0.7xl + 0.72x2 + 0.8x3 + 0.85x4 0.22 X1 + 0.2 X2 + 0.1 X3 + 0.12 X4 0.08 X1 + 0.08 X2 + 0.1 X3 + 0.03 X4

740 180 80

Man beachte, daß bei 1000 kg Legierung mit 74% Eisen das Eisengewicht 740 kg beträgt, entsprechendes gilt für Chrom und Nickel. Diese vier Gleichungen liefern ein inhomogenes lineares Gleichungssystem

d5 ) Hセ@

1 1 1 1 ( 70 72 80 85 22 20 10 12 8 8 10 3

eq1 := 11 - 5*12 + 3*13 = 0;

> eq2:= - 11 + 13 = 1; > eq3:= 11 + 12 = 2;

eq1 := I1 - 5 12 + 3 13 = 0

+ 13 = 1 I1 + 12 = 2

:= - I1 ・アセ@

eq3 := Die Lösung berechnet sich durch

> solve( { eq1 ,eq2,eq3}, {11,12,13} ); { I1

'7

= g'

13 =

16

9'

12 =

11}

9

34

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

Die Variablen 11, 12, 13 bleiben aber nach wie vor undefiniert, d.h. der solve-Befehl weist die Lösungswerte den Variablen nicht explizit zu. > 11,12,13; Il, !2, 13 Damit die Variablen 11, 12, 13 die Lösungswerte annehmen, müssen diese Werte mit dem assign-Befehl den Variablen zugewiesen werden. Erst nach der Ausführung des assign-Befehls besitzen die Variablen den Wert der rechten Seite. > Sol:=solve( { eq1 ,eq2,eq3}, {11 ,12,13} ); > assign(Sol); > 11,12,13;

Sol := { I1 = -7 13 = -16 /2 = -11} 9 9' 9'

7 11

16

9' g' 9

Stellen wir das gleiche LGS nun jedoch mit einer Floating-Point-Zahl als Koeffizienten (z.B. bei Gleichung eq1 a 11 = 1.) auf, so erhalten wir als Ergebnis nicht mehr die exakte Lösung fUr 11, 12, 13, sondern eine reelle Näherung. Da die Variablen von der vorherigen Zuweisung aber nun schon einen Wert besitzen, müssen sie zuerst durch > 11 :='11': 12:='12': 13:='13': zurtickgesetzt werden. solve liefert fUr die Gleichung > eq1f:= 1.*11 - 5*12 + 3*13 = 0: zusammen mit eq2 und eq3 die Lösung > solve( { eq1f,eq2,eq3}, {11 ,12,13} );

{ 13 = 1.777777778, I2 = 1.222222222, I1 = 0.777777778} Solange die Koeffizienten des LGS rationale Zahlen sind, stellt MAPLE die exakte Lösung innerhalb der rationalen Zahlen dar. Dies spiegelt die Tatsache wider, daß die rationalen Zahlen einen Körper bilden und MAPLE die arithmetischen Operationen innerhalb dieses Körpers ausfUhrt. Ist einer der Koeffizienten eine reelle Zahl, wird die Rechnung innerhalb der reellen Zahlen durchgeführt und die Lösung standardmäßig bis auf I 0 Dezimalstellen näherungsweise bestimmt. Die Genauigkeit kann mit Digits=n auf n Stellen gesetzt werden. Durch den Begriff der Matrix können LGS auch so formuliert werden, daß nur die Zeilen des LGS als Matrix A angegeben werden und die rechte Seite als Vektor b definiert wird. Dem solve-Befehl fUr Gleichungssysteme (auch nichtlinearen) entspricht der linsolve-Befehl bei der Formulierung von linearen Gleichungssystemen mit Matrizen. Das Ergebnis wird durch einen Lösungsvektor angegeben. Dieser Lösungsvektor enthält Parameter, wenn das LGS nicht eindeutig lösbar ist.

§7. Lösen von linearen Gleichungssystemen mit

MAPLE

35

Die Formulierung von LGS Uber Matrizen ist allgemeiner, da mehr Operationen fUr Matrizen zur VerfUgung stehen und damit mehr Manipulationen mit Matrizen durchgeführt werden können. Um die MAPLE-Befehle zur Linearen Algebra zur VerfUgung zu haben, muß das Programmpaket linalg aktiviert werden. Die Warnung kann ignoriert werden; sie besagt lediglich, daß die MAPLE-Befehle nonn und trace neu definiert wurden! > with(linalg): Warning, the protected names norm and trace have been redefined and unprotected Die Definition der Matrizen erfolgt mit dem matrix-Befehl, indem man die Zeilen der Matrix spezifiziert: > A 1 :=matrix([ [2, 1 ,-1] , [3,5,-4] , [4,-3,2] ]);

2 1 -1 Al:= [ 3 5 -4 4 -3 2

l

Die Definition der rechten Seite des LGS erfolgt durch den vector-Befehl: > b1 :=vector([3, 1,2]);

bl := [3, 1, 2] und mit linsolve(A,b) wird das LGS gelöst: > linsolve(A1 ,b1 ); r -1 -16 -21] I,

'

'

Analog verfährt man mit Beispid (2) > A2:=matrix([ [1,-3,2], [-2,1,3], [2,-16,18] ]): > b2:=vector([4,2,28]): > linsolve(A2,b2);

[-2 + 1; -2 + セ@ ..tt '

..tt,

_tl]

Besitzt die Lösung des LGS wie in diesem Falle einen frei wählbaren Parameter, kennzeichnet MAPLE diesen mit dem Symbol -· Der Unterstrich zu Beginn des Variablennamens weist also darauf hin, daß das System diese Größe eingeführt hat. Ist das LGS wie im Falle (3) nicht lösbar, so liefert MAPLE keine Antwort > b3:=vector([4,2,27]): > linsolve(A2,b3); LGS können auch explizit mit d1:::m Gauß-Algorithmus gelöst werden. Dazu verwendet man den gaussjord-Befehl: Zunächst geht man von der MatrixAzur der

36

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

um den Vektor b erweiterten Matrix über, augment(A, b), und führt anschließend den Gauß-Algorithmus mit gaussjord aus. Um die Lösung des LGS zu erhalten, wählt man den Befehl backsub zum Rückwärtsauflösen. > B := augment(A 1,b1 ); > gaussjord(%); > backsub(%);

[

B·-

[

1 2 セi@ 3] 5 -4 1 3 4 -3 2 2

I 0 0 セi@ 0 1 0 -16 0 0 1 -21

l

[-1, -16, -21] Ist das LGS nicht lösbar, erhält man durch den backsub-Befehl die Fehlermeldung Error, (in backsub) inconsistent system

Die elementaren Zeilenumformungen beim Gauß-Verfahren können durch die folgenden Befehle auch im einzelnen nachvollzogen werden (siehe Worksheet zu den LGS): addrow(A,n,m,c): addiert zur m-ten Zeile der Matrix das c-fache der n-ten Zeile swaprow(A,n,m): vertauscht die n-te mit der m-ten Zeile mulrow(A,n,c): multipliziert die n-te Zeile mit c

Zusammenstellung der MAPLE-Befehle Grundlegende Befehle zum Arbeiten mit Zahlen

+ - * I ! binomial ln, log log[b] expand simplify assume A

Zuweisung Grundrechenoperationen Potenz, Fakultät Binomialkoeffizient Natürlicher Logarithmus Logarithmus zur Basis b Ausmultiplizieren von Klammerausdrücken Vereinfachen von Ausdrücken Einschränkung von Variablen

Zusammenstellung der MAPLE-Befehle

37

Grundlegende Befehle für Mengen A:={ ... } A union B A intersect B A minus B cartprod( .. , .. ) member( element,menge)

Definition einer Menge A Vereinigung der Mengen A und B Durchschnitt der Mengen A und B Differenzmenge von A und B Kartesisches Produkt von zwei Mengen Element einer Menge?

Grundlegende Befehle von Summen und Produkten Sum (i*(i+l), i=l..n) sum (i*(i+l), i=l .. n) Product(l*(l+l), l=l .. n) product(l*(l+l), l=l .. n)

Inerte (träge) Form des Summen-Befehls Auswertung einer Summe Inerte (träge) Form des Produkt-Befehls Auswertung eines Produkts

Befehle zum Lösen von Gleichungen solve( eq, var)

Auflösen der Gleichung eq nach der Unbekannten var

solve( {eq( l..n)},

Auflösen der Gleichungen eq.l, ... , eq.n nach den Variablen var.l, ... , var.n

{var(l .. n)})

Grundlegende Befehle zum Lösen von linearen Gleichungssystemen with(linalg) matrix([[zeilel ],[zeile2], .. , [zeile.n] ]) vector( [spalte]) linsolve(A, b) augment( A, v) gaussjord(Ab) backsub

Linear-Algebra-Paket Definition einer Matrix (zeilenweise) Definition eines Vektors (spaltenweise) Lösen des linearen Gleichungssystems Ax = b HinzufUgen des Vektors v zur Matrix A FUhrt Gauß-Algorithmus an der erweiterten Koeffizientenmatrix Ab durch Ruckwärtsauflösen eines linearen Gleichungssystems

38

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

Aufgaben zu Kapitel I 1.1

Stellen Sie die folgenden Mengen durch Aufzählen ihrer Elemente dar: a) { x : x ist Primzahl und x < 20} b) {x: x ist reell und x2 + 1 = 0}

1.2 Gegeben sind die Mengen A = {x E R: 0 < x 3}. Bestimmen Sie graphisch sowie rechnerisch (i) An B, (ii) AU B, (iii) A x B, (iv) A\B. 1.3

< 2}

und B

= {x E

R: 1 セ@

x セ@

Bilden Sie die Vereinigung, Durchschnitt und beide Differenzmengen aus den folgenden Mengen a) MI= {2,4, 6, ... }, M2 = {3,6, 9, ... } b) MI= {x: x2 + x- 2 = 0}, M2 = {x: x2 - 3x + 2 = 0}

1.4

Zeigen Sie mit Hilfe von Venn-Diagrammen, daß für drei Mengen MI. M2 und M 3 gilt a) MI n (M2 U Ma) = (MI n M2) U (MI n Ma) b) MI U (M2 n Ma) = (MI U M2) n (MI U Ma}

1.5

Man zeige durch vollständige Induktion, daß für alle n E N gilt 22 + 32 + ... + n2 = E:=I k2 = n ョKQセHRi^@ b) 20 + 2I + 22 + ... + 2n = E:=O 2k = 2n+l- 1 a) 12 +

I +2.3 I+I + +I _n ) TI '3.4 ' · ' n (n+I) - n+I

C

1.6 Man zeige durch vollständige Induktion a) 2n セ@ n! für jedes n :2: 4 b) 2 n + 1 セ@ 2n für jedes n :2: 3 c) n 2 セ@ 2n für jedes n :f. 3 1.7

1.8 Man zeige durch Nachrechnen:

"'n wk=I

ak-I

1.9 Man zeige (

"'n-I wk=O ak

=

セ@

)

i

"'n-I wk=O ak+I

"'n

= wk=I ak

·

セ@ セ@ fi für jedes n E N. (Nachrechnen!)

1.10 Man entwickle die folgenden Binome a) (x+4} 5 b) (1-5y) 4 c) (a 2

-2bt

1.11

Bestimmen Sie mit MAPLE den Summenwert von lZセ

WQ@

( k2

+ 1).

39

Aufgaben zu Kapitel I

1.12 Bestimmen Sie mit MAPLE eine Formel fUr die Summenwerte von a) 13 + 23 + 33 + ... + n 3 b) 14 + 24 + 34 + ... + n 4 "\""n

L.....i=O

.

x' ·

1.13 Vereinfachen Sie die folgenden Ausdrucke soweit möglich 18xa+4 4x7-3a a) _ _ _ : _ _ _ b) (a"+lbo:-1 + anbx + an-lbx+l) : (an-2bx-l) 2 y5a+7 g y8+5a 1.14 Vereinfachen Sie formal die Wurzelterme soweit möglich a) x(2r2- 4x2) - 8xv0""= x2 b) 2,j(x- k)2 + x2(2x- k)2 .Jr 2 - x 2 ../2x2 - 2kx + k 2 c) ../6x2-

6J3x-

3 2x+2

1.15 Berechnen Sie a) e)

J-?/a6bl2 セ@

.

\la2W.

Ja3{/df -=--==-

VaVa

1.16 Berechnen Sie a) ld 2\ log .Jiö, ln e 3 c) log

n+{/an yli;=T

1.17 Zeigen Sie, daß die beiden Mengen zusammen mit den Rechenoperationen + und · die Körperaxiome erfüllen. a) ({ a + b..j2 mit a, b E セスL@ +, ·) bzg. den Rechenoperationen der reellen Zahlen. b) (H, +, ·) bzg. den in Beispiel 9(5) angegebenen VerknUpfungstabellen.

1.18 Geben Sie die reellen Lösungf:n der folgenden quadratischen Gleichungen an: R MTクKQS]P@ a)4x 2 +8x-60=0 「Iセ c)-1=-9(x-2) 2 2 d) 5 x + 20 X + 20 = 0 e) (X - 1)(X + 3) = -4 1.19 Man bestimme den Parameter c so, daß die Gleichung 2 x 2

+4x =

reelle Lösung besitzt.

1.20 Welche reellen Lösungen besitzen die Gleichungen? a) -2 x 3 + 8 x 2 = 8 x b) t 4 - 13 t 2 + 36 = 0 c) ! (3x 2 - 6) (x 2 - 25) (x + 3) = 0 1.21

Lösen Sie mit MAPLE die folgenden Wurzelgleichungen: .JX2+4 = x- 2 c) ..;x=-f = d) J2 x 2 - 1 + x = 0

a) .J-3 + 2x = 2 b)

v'x+T

1.22 Welche reellen Lösungen besitzen die Betragsgleichungen? a) lx 2 - xi = 24 b) 12 x + 41 =- (x 2 - x- 6)

c genau eine

40

I Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme

1.23

Bestimmen Sie mit MAPLE die reellen Losungsmengen der folgenden Ungleichungen: a) 2 x - 8 > lxl b) x 2 + x + 1 @セ 0 c) lxl ::; x- 2 d) lx- 41 > x 2

1.24

Lösen Sie die folgenden Gleichungssysteme: a) 4xl 10 + 2x2 + 4xa 3 X1 + X2 + X3 3xa 8 2 Xl 3x2 + + b)

c)

1.25

c)

X2 2x2

2x1 2 X1 3xl

+ +

X2 X2

+ + + + + +

X3

7 10

xa

5

X3

7 0

xa xa xa

5

+ + + + + +

X1 Xl 2x1 X1 Xl 2 Xl

X2 2x2 X2 X2 2x2 X2

+ + + + + +

6 7 11

X3 X3

2xa X3

xa 2xa

=

7 7 11

Bestimmen Sie die Lösungsmenge der linearen Gleichungssysteme: 4 + 3 X2 + 4 X3 2 X1 a) b)

c)

1.27 1.28

+ +

Man bestimme die Lösungsmenge der folgenden Systeme: -3 a) 3x2 Xl + xa 5 -3xl + X2 + X3 b)

1.26

2x1 2x1 3xl

X1 -3Xl 5xl X1 -3Xl 5xl

+

X2 3x2 5X2

+

X2 3x2 5x2

+ + + +

xa 3xa 5xa X3

3xa 5xa

1 -3 5

1 -1 5

Welche Aussagen gelten fur die entsprechenden homogenen Systeme? Die Variablen x 1, x2, ... in den folgenden chemischen Reaktionen sollen fur möglichst kleine naturliehe Zahlen stehen: a)

b) c) d) e) f) g)

x1 x1 Xl Xl x1 Xl x1

Fe + x2 02 ---+ xa Fe20a FeS2 + x2 02 ---+ xa FeaOa + X4 S04 CsH1206 + X2 02 ---+ Xa co2 + X4 H20 CaHsNa09 ---+ X2 co2 + X3 H20 + X4 N2 + Xs 02 N Ha + x2 Cu02 ---+ xa N2 + X4 Cu + xs H20 Al+ X2 H2S04 ---+ X3 Al2(S04)a + X4 H2 Caa(P04) + x2 HCl---+ xa Cacl2 + X4 Ha(P04)

Kapitel II Velttorrechnung Vektoren sind ein unentbehrliches Hilfsmittel in der Physik und Technik, wo viele Größen sich nicht nur durch die Angabe einer Zahl, zusammen mit einer Einheit versehen, beschreiben lassen. Wahrend die Temperatur eines Körpers, die Dichte eines homogenen Mediums, der Ohmsehe Widerstand eines elektrischen Elementes durch eine reelle Zahl (zusammen mit einer Einheit) charakterisiert werden, ist dies z.B. bei den folgenden physikalischen Größen nicht möglich: Die Geschwindigkeit eines Massepunktes im Raum ist festgelegt durch die Größe der Geschwindigkeit und deren Richtung. Die Kraft, die an einem Massepunkt angreift, wird beschrieben durch die Länge der Kraft und der Richtung, unter welcher die Kraft angreift. Elektrische Feldstärke, Drehmoment usw. sind andere physikalische Größen, die durch Maßzahl (Länge) und Richtung festgelegt werden. Wir definieren verallgemeinernd: Definition: Ein Vektor 0: ist dne Klasse von gerichteten Strecken (Pfeilen), die in Richtung und Ltlnge Ubereinstimmen. --+

Zwei gerichtete Strecken AB (Anfangspunkt A, Endpunkt ---+ B) und CD (Anfangspunkt C, Endpunkt D) stellen genau dann denselben Vektor dar, we:nn sie gleichgerichtet und gleichlang sind. Man spricht daher oftmals von Richtungsvektoren. Durch Parallelverschie:bung entstehende Vektoren sind also gleich. Ein Vektor ist eindeutig durch seinen Anfangspunkt und Endpunkt festgelegt. Historisch gesehen ist die Vektorrechnung eine recht junge Disziplin verglichen z.B. mit der Differentialrechnung. Die BegrUndung der modernen Vektorrechnung geht auf Hermann Großmann (11809 - 1877; 1844) zurück. Der Formalismus der Vektoren und der Vektorrechnung entstand also wesentlich später als die komplexen Zahlen. Im folgenden werden wir zur Beschreibung der Vektoren und der Rechenoperationen mit Vektoren von einem rechtwinkligen (kartesischen) Koordinatensystem ausgehen.

42

II Vektorrechnung

§1. Vektoren im IR2 Der zweidimensionale Raum R 2 wird durch zwei senkrecht aufeinanderstehenden Koordinatenachsen (kartesisches Koordinatensystem) festgelegt. In einem solchen Koordinatensystem ist ein Vektor 0: vom Punkt P1 = ( x1, y 1 ) zum Punkt P2 = (x 2 , y 2 ) durch seine Komponenten festgelegt, den Projektionen auf die Koordinatenachsen:

p

y

セ N@ ZコOサセ@

y

I I I

I I セ@

P=(x,y)

セ@

Richtungsvektoren

X

0

X

Ortsvektor

Dabei kommt es nicht auf die spezielle Lage im R 2 an. 0: und ai repräsentieren den gleichen Vektor. Wir sprechen von einem Richtungsvektor, wenn der Angriffspunkt keine Rolle spielt. Im Gegensatz zu Richtungsvektoren spricht man von Ortsvektoren, wenn der Vektor vom Ursprung 0 zum Punkt P fUhrt:

Ll Multiplikation eines Vektors mit einem Skalar

Das Produkt eines Skalars >. E R mit einem Vektor 0: ist wieder ein Vektor. Die Multiplikation geschieht komponentenweise. Geometrisch entspricht dies der Streckung des Vektors 0: um den Faktor .>.. FUr >. = - 1 hat -0: die gleiche Länge aber umgekehrte Richtung wie 0:. Manchmal ist es bequemer den Zahlenfaktor rechts vom Vektor zu schreiben. Wir setzen daher 0: >. := >. 0:.

43

1.3 Die Lange (der Betrag) eines Vektors

12 Addition zweier Vektoren

Die Summe zweier Vektoren ist ein Vektor. Die Addition erfolgt komponentenweise. Entsprechend ist die Subtraktion erklärt. Geometrisch entspricht die Addition zweier Vektoren der Krafte-Addition über das Krafte-Parallelogramm.

Abb. 2: Addition und Subtraktion uber das Kräfte-Parallelogramm

13 Die Länge (der Betrag) eines Vektors Die Lange(= Betrag) eines Vektors 7! ergibt sich nach dem Satz von Pythagoras:

Für den Betrag eines Vektors schreibt man auch kurz

L Beispiele: (1) Gegeben sind die Vektoren

7!

Dann ist

d

= - (/

+ 3b + 27! =

(

]セ@

=

( セ@ ) , b

)

+(

= (

i ) + ( ]セ@

1

セ@

) ,

c!

)

= (

(2) An einem Massepunkt wirken die Kräfte ---+

F1 =

(

( -lN ) ---+ 2N ) - • ' F3 = 5N lN ' F':2 =

(

= (

-4N ) . 2N

]セ@

).

-! ).

44

II Vektorrechnung

Gesucht ist der Betrag der resultierenden Kraft FR : ___.

FR

2N )

-----t -----t -----t = Fl + F2 + F3 =(

y

IN

-IN ) 5N

+(

-4N )

2N

=(

-3N ) 8N

(3) Ein Vektor der Länge I heißt Einheitsvektor. Spezielle Einheitsvektoren sind die Koordinaten-Einheitsvektoren

...... e,

€t := ...... e,

x

Abb. 3: Einheitsvektoren

(linearkombination von

Richtung

(

セ@

)

und

セ@

:= (

セ@

) .

Diese Vektoren haben die Richtung der entsprechenden Koordinatenachsen und die Länge I. Mit den Einheitsvektoren läßt sich jeder Vektor lt schreiben als

€t und

(4) Gegeben ist ein Vektor

Wegen

+(

セI

N@

lt = (

セZ@

).

Gesucht ist der Einheitsvektor in

lt .

1«1 = Jai + 。セ@

ist

der gesuchte Einheitsvektor, denn stimmen überein. (5) Der Nullvektor

0 = ( セ@ )

Ie;: I =

I und die Richtung von

e+ a

hat die Länge 0 und keine Richtung.

und

lt

45

1.4 Das Skalarprodukt zweier Vektoren

14 Das Skalarprodukt zweier Vektoren Unter dem Skalarprodukt Vektoren

(Punktprodukt) zweier

Mセ@ (b ( a) a: und b = b: )

0: =

versteht

man die reelle Zahl ....lo.

a

(1)

Winkel zw.

0:

und

b

wenn a der zwischen 0° und 360° gelegene Winkel --t zwischen den Vektoren 0: und b ist. Obliche Bezeichnungen jur das Skalarprodukt sind auch ( 0:,

b)

oder

(a:, t:). Für das Skalarprodukt gelten die Rechenregeln --t

b·O:

--t

a·b --t --t .A·(a·b) --t --t --t a·(b+c)

= =

--t

--t

--t

--t

,\ · a ) · b = a · (,\ · b ) --t --t (--t a ·--t) b +(a ·c) (

Symmetriegesetz Assoziativgesetz Distributivgesetz

(81 ) und (82) sind offensichtlich, (83) ist nicht ganz evident. Auf Beweise sei jedoch verzichtet. Wir verwende:n stattdessen die Regeln, um eine sehr einfache Darstellung des Skalarproduktes zu erhalten: Aufgrund der Definition des Skalarproduktes ist -e-+1.-e-+1=1, -e-+1.-e-+2=0, -e-+2.-e-+2=1.

Daher gilt für zwei Vektoren --t

a =

0: · b

(

ax --t --t --tb = ( bx ay ) =axe1+aye2und by (ax ""t1 + ay ""t2) · (bx ""t1 + by ""t2) ax bx --t e 1 · --t e 1 + ax --t e 1 · by --t e 2 + ay --t e 2 · bx --t e 1 + ay by --t e 2 · --t e2

I

=> 0: · b

= ax bx + ay by.l

(2)

Das Skalarprodukt zweier Vektoren läßt sich also einfach angeben ohne den Winkel a zwischen den Vektoren 0: und b berechnen zu müssen, indem die Summe der Produkte der ersten Komponenten und der zweiten Komponenten gebildet wird.

46

II Vektorrechnung

Kraft in Richtung 0:

IFai·IO:I

W =

= =

I"PI ·cosa ·10:1 -p .a:.

Anwendung: Berechnung des von zwei Vektoren eingeschlossenen Winkels. Aus Gleichung ( 1) und (2) folgt

Aus dem Kosinus erhält man den von den Vektoren eingeschlossenen Winkel a zwischen 0 und 180°. Spezialfall: Stehen 0: und b senkrecht aufeinander, so ist a = 90° und cos a = 0. Daher gilt

Ia: . -r =0

{:}

a: j_ -r.l

Man beachte also: Im Gegensatz zum Produkt von zwei reellen Zahlen ist das Skalarprodukt nicht nur dann Null, wenn mindestens einer der beiden Faktoren der Nullvektor ist, sondern auch dann, wenn die beiden Vektoren aufeinander senkrecht stehen. セ@

a

2. Beispiele: (1) Man bestimme das Skalarprodukt von

---t a

(2) Die Vektoren

· ---t b

0: (

=

(

セ@

42 ) · ( -1 ) 3 )und

b

= (

0: = (

セ@

) und

b

= (

Mセ@

).

= 4 · (-1) + 2 · 3 = 2.

-i )

sind orthogonal, d.h. sie stehen

senkrecht aufeinander:

b a · ---t

---t

=

(

21 ) · ( -21 )

= 1 · (-2) + 2 · 1 = 0.

(3) Der Betrag eines Vektors kann aus dem Skalarprodukt berechnet werden:

47

1.5 Geometrische Anwendung

FUr

0:

= ( :: ) gilt

0: · 0:

セ@ (4) Gegeben ist der Vektor

= ( :: ) · ( :: ) =

a; + 。セ@

=

10:1 2

ioZ]。セM@ 0:

i ).

= (

Gesucht sind die Winkel a und ß,

die 0: mit den Koordinatenachsen einschließt. Die Winkel erhalten wir aus dem Skalarprodukt von 0: mit et 1 bzw. mit et 2 : 'J ._... ._... a . e 1 a" 2 o cosa= IO:I·Ietd = IO:I ]Wウセ。RVLN@ ...... e,

e, (5) Man bestimme zum Vektor

0:

X

= ( :: ) einen senkrecht dazu stehenden

Vektor Tt mit Länge I :

N

= ( -:: ) steht senkrecht auf

0:,

da

0: · N =

( :: ) · ( -:: ) = 0.

Der zugehörige Normalen-Einheitsvektorist

Tt·=et =J..N= ·

n

N

j。セK@

1

(

-ay) a.,

·

LS Geometrische Anwendung Durch den Ortsvektor entspricht jeder Punkt P Vektor 7 ( P) = (

セ@

= (x, y)

im R 2 genau einem

). Eine Gerade g durch zwei Punkte P1 = (x1, Y1) und

P2 = (x2, Y2) läßt sich demnach darstellen als Menge aller Punkte P, fur die gilt g :

7{P) = 7(PI)

+ ,\ {7(P2)- 7{Pl)) = 7{PI) + ,\ · 0:. y

X

Punkt-Richtungs-Darstellung einer Geraden

48

II Vektorrechnung

Dies ist die Punkt-Richtungs-Darstellung einer Geraden, definiert durch den Ortsvektor r+(Pt) und dem Richtungsvektor 0: := r+(P2)- r+(Pt)· Eine andere Darstellung der Geradengleichung folgt, wenn wir die Punkt-RichtungsDarstellung mit dem zu g senkrecht stehenden Normalen-Einheitsvektor rt (siehe Beispiel 2( 5)) skalarmultiplizieren.

( Xy ) . --tn __ ( ( XYtt )

+ >. · --t) a ·

--t

(

n =

Xt ) --t Yt n + セ@

--t

--t

=0

Dies ist die Hesse-Normalform einer Geraden im IR2 .

ist der kürzeste Abstand der Geraden vom Nullpunkt. 3. Beispiel: Gegeben sind zwei Punkte Pt = (1, 1) und P2 = (4, 2). Gesucht ist die Punkt-Richtungs-Darstellung sowie die Hesse-Normalfarm der Geraden g durch die Punkte Pt und P2. Wie groß ist der kleinste Abstand vom Ursprung? (i) Punkt-Richtungs-Darstellung:

g: r+ ( : )

= r+ (Pt)+>. (r+(P2)- r+(Pt)) = ( セ@ ) :- >. ( セ@

) .

(ii) Hesse-Normalform:

Der Vektor

N

= ( -

セ@

v'f+9 = vTö ist n+ := -/:iN g. ==? d

= ( : )

0:

) steht senkrecht zu

セ@

( -

=

セ@

セ@ )

( -

セ@

= (

セ@

) . Wegen

IN I =

) der Normalen-Einheitsvektor zu

ist die Hesse-Normalform.

(iii) Der Minimalabstand der Geraden zum Ursprung erhält man, indem man den Punkt Pt = (1, 1) in die Hesse-Normalfarm einsetzt: d == (

セ@

)

Jw ( Mセ@ )

=

セ@

=

セカャッN@

(iv) Berechnen wir noch das Skalarprodukt auf der linken Seite der Hesse-Normalform 1 2 -(-x+3y)=-

v'fö

vTö

1.5 Geometrische Anwendung

49

und lösen nach y auf, erhalten wir die übliche Darstellung der Geradengleichung in der Ebene

Hinweis: Auf der CD-ROM befinden sich MAPLE-Prozeduren, welche sowohl die Darstellung von Vektoren im R 2 ermöglichen als auch die Visualisierung der in 1.1 bis 1.4 beschriebenen Vektoroperationen. Der zweidimensionale Vektor 0: wird mit Hilfe der Prozedur Linkom2d durch die Linearkombination der zwei Einheitsvektoren 0: = a., e+ 1 + ay e+ 2 dargestellt, während Darst2d zwei Ortsvektoren im R 2 zeichnet. Die Pmzedur Add2d addiert zwei Vektoren geometrisch und die Darstellung der Subtraktion erfolgt durch Subld. Die Prozedur Projekld zeigt die Projektion des Vektors b auf den Vektor 0:. セ@

50

II Vektorrechnung

§2. Vektoren im IR.3 Analog zum Vorgehen im zweidimensionalen Raum R 2 fUhrt man Vektoren im R 3 ein, indem ein Vektor 0: in einem rechtwinkligen Koordinatensystem vom Punkt P1 = (x1. Y1. zi) zum Punkt P2 = (x2, Y2, z2) festgelegt ist:

z

y

0:

X

X2- X1 )

:= (

Y2- Y1

·

Z2- Zl

Abb. 4: Richtungsvektor im IR 3

0:

heißt dann wieder Richtungsvektor. Ein Ortsvektor --;;:' ( P) stellt einen Vektor vom Ursprung 0 zum Punkt P = (x, y, z) dar:

.. (P) = (

n

2.1 Rechenregeln für Vektoren Die Multiplikation eines Vektors 0: mit einem Skalar A und die Addition zweier Vektoren erfolgen komponentenweise: (Skalare Multiplikation)

(Addition)

Die Lange (bzw. der Betrag) eines Vektors

Ia

:=

10:1 ]j。セK@

。セ@

0:

ist gegeben durch

+ 。セ@

(Betrag)

I

und entspricht der Diagonalen eines Quaders mit Kantenlängen ax , ay, az . Jeder Vektor lauten nun

e! mit Ie! I=1 heißt Einheitsvektor. Die Koordinaten -Einheitsvektoren

e:, =

(

セ@

)

'e:, =

(!) 'e:,

= (

セ@

) '

2.1 Rechenregeln fur Vektoren

Jeder Vektor

l(t = a., e+

51

lt läßt sich schreiben als linearkombination der Einheitsvektoren z p

1

+ ay e+ 2 + az e+

J X

4. Beispiele: (1) Der Ortsvektor zum Punkt P = (5, 1, -3) lautet

セHpI]@

= .../52+ 12 + (- 3)2 = J35.

und hat die Länge iセHpI@

(2) Der Richtungsvektor von P1

セ@

=

P,p; =

cn

セHpLI@

セ@ セHpLI@

= (3, 4, 7) nach P2 = (7, 3, 1) ist = (

f) セ@ (セI@

= (

=!).

(3) Gesucht sind die Koordinaten des Punktes Q, welcher die Strecke von P 1 = (:l, 4, 7) zum Punkt P2 = (7, 3, 1) im Verhältnis 1:2 schneidet.

Das Skalarprodukt ist im R 3 definiert durch

l(t ·b

:=

lltl·lbl· cosa,

b

wenn a der von den Vektoren lt und eingeschlossene Winkel ist. Fur die Darstellung des Skalarproduktes berechnet man mit den gleichen Regeln wie im

52

II Vektorrechnung

I

"Ct ·

b

= ax bx

+ ay by + az bz.l

Folglich gilt wieder für den von zwei Vektoren eingeschlossenen Winkel o::

Zwei Vektoren verschwindet:

lt

--t

und b stehen senkrecht aufeinander, wenn das Skalarprodukt

5. Beispiele: (1) Orthonormalsystem: e+ 11 e+ 2, e+ 3 bilden ein Orthonormalsystem von JR3 , d.h. sie stehen paarweise aufeinander senkrecht und haben die Lange 1:

(2) Ine

v.-en

0\

セ@

f, ( : ) ' 0:2 セ@

セ@

(

セ@

i)• セ@ 7. ( =セ@ ) 0:a

bilden ebenfalls ein Orthonorrilalsystem. (3) Richtungskosinus: Durch das Skalarprodukt lassen sich auf einfache Weise

cosa=ax a

--t I ay a · --t e2=ay; 1--t e2 =1=>cosß=--t a · --t e3=

az;

1--t e 3I =

a

1 => cos-y = az.

a

Die Winkel o:, ß, -y heißen Richtungskosinus von "Ct. Es gilt cos 2 o: + cos 2 ß + cos2 -y =

a2 a

セ@

a2

a2

+ a セ@ + -1 = a

a2 2 = 1 a

und ax = I"Ctlcoso:, ay = I"Cticosß, az = I"Ctlcos-y.

(4)

53

2.2 Projektion eines Vektors

Durch Gleichung (4) sind für ein Vektor 0: die 3 Winkel zu den Koordinatenachsen nicht beliebig wählbar. Nur 2 Winkel sind frei; der dritte bestimmt sich aus (4). (4) Zahlenbeispiel: Gegeben sind die Vektoren

Gesucht ist der Winkel a zwischen

0:

und

0: =

b:

= -4 + 6 - 6

=- 4

}

-4

2.2 Projektion eines Vektors Wir betrachten die folgende physikalische Problemstellung: Ein Massepunkt ist in eine Schiene eingespannt werden. und kann nur entlang der Richtung 7 「・キセエ@ Auf diesen Massepunkt wirkt eine Kraft F. Gesucht ist die Kraft F 8 in Richtung 7 : Der Betrag von F s ist mit Gleichung (3) gegeben durch

-

und die Richtung durch セ@

-

Man nennt F

s

-F

s

8

= セ

N@ Also ist

-;::t1'" • s s s F .I- F s . es= 171 . 171 = 1712 s. = ,-

-

die Projektion von F in Richtung

7.

0:

und

Daher gilt verallgemeinernd für zwei Vektoren Die Projektion von ---. 「 。] セᄋ@

-a · b

___. a

b

in Richtung

0:

b:

ist gegeben durch

TMセ@

.

54

II Vektorrechnung

--t

...,... ......

Man beachte, daß 0: · b das Skalarprodukt bedeutet und daher 。セャ@ eine reelle Zahl darstellt. Das zweite Produktzeichen ist die Multiplikation des Vektors 0: mit dieser reellen Zahl. Beide "·"-Zeichen durfen nicht vertauscht werden!

6. llelspiel• Gegeben ist die K>-aft

F=

sich nur entlang der Richtung 8' = (

( _

セ@

=: )

) , die auf eine Masse wirkt, die bewegen kann. Gesucht sind die

Beschleunigungskraft und deren Betrag:

: .. セ@

セ]M[@ (::H: )( セ[ᄋI@ Zセ

I

Die verrichtete Arbeit W ergibt sich direkt durch W :=

S ]@

v3

F · st = 3.1

2.3 Das Vektorprodukt (Kreuzprodukt) zweier Vektoren Im R.3 definiert man fUr zwei Vektoren das sog. Vektorprodukt (auch Kreuzprodukt genannt), dessen Ergebnis wieder ein Vektor ist:

b

Definition: Unter dem Vektorprodukt (Kreuzprodukt) C: = 0: x --t zweier Vektoren 0: und b versteht man den Vektor C: mit den folgenden Eigenschaften: (1)

--t

--t

--t

c ist sowohl zu a als auch zu b senkrecht: --t --t --t c · a = 0, c · b = 0.

--t

(2) Der Betrag von C: ist gleich dem Produkt aus den Betragen der Vektoren --t 0: und b und dem Sinus des eingeschlossenen Winkels a:

iC:I = iO:i·lbl· sina, wenn a der Winkel, den die Vektoren 0: und miteinander einschließen.

(3) Die Vektoren

--t

0:, b , C: bilden ein Rechtssystem.

b

55

2.3 Das Vektorprodukt (Kreuzprodukt) zweier Vektoren

Bemerkungen: (1) Im Gegensatz zum Skalarprodukt ist das Vekto1rodukt eine vektorielle Größe.

(2) Statt --t a x --t b wird auch oftmals das Symbol (3) Das Vektorprodukt ist nur in R 3 definiert!

--t --t]

a, b

Geometrische Deutung: Da (! _1_ 0: und (! _1_ --t b steht, kommt als Richtung des Vektors (! nur die in nebenstehendem Bild gestrichelte Linie in --t Frage. Da 0:, b , f! in dieser Reihenfolge ein Rechtssystem bilden, bleibt nur der nach oben weisende Teil. Der Flächeninhalt des von 0: und --t b aufgespannten Parallelogramms ist Grundseite * Höhe, also A

=I --t a I· h =I --t a I· 1--t b I · sina = 1--t a x

--t bI

verwendet.

a

.

Der Betrag des Vektorproduktes entspricht also dem Flächeninhalt des von den --t --t Vektoren a und b aufgespannten Parallelogramms. 7. Beispiele: (1) Die Vektorprodukte der Einheitsvektoren lassen sich aufgrund der Definition sofort berechnen: el X el = 0, e2 X e2 = 0, eJ X eJ = 0;

el X e2 = eJ, e2 X eJ = el, eJ X el = e;. (2) Kriterium fur kollineare Vektoren: Verschwindet das Kreuzprodukt von 0: --t

a

--t --t

--t

# 0 und

TT b ( a parallel zu b ) oder

--t

a

--t

b

# 0, so ist entweder

--t --t

--t

T! b ( a antiparallel zu b ) .

8. Beispiele fUr das Auftreten des Kreuzproduktes in der Physik: (1) Drehmoment: Ein Körper sei um einen festen Punkt 0 drehbar und im Punkte P dieses Körpers greift eine --t Kraft--tF an. Dann ist die Größe M das Drehmoment von F bezUglieh 0

M =

lr+I·IFI· sincp

(Kraft mal Hebelarm). Der Drehmomentvektor steht senkrecht zu der durch r+ --t und F gebildeten Ebene und kann als Richtung der Drehachse aufgefaßt werden:

IM= r+ 'F.I X

56

II Vektorrechnung

(2) Drehimpuls: Sei 0 ein fester Bezugspunkt. Eine Masse m befinde sich in einem bestimmten Augenblick in P und besitze die Geschwindigkeit 1!. Dann ..... lautet der momentane Drehimpuls L des Massenpunktes bzgl. 0

lT =mr+x1!,1 .....

-------t

.....

wenn r = 0 P = r (P) der Ortsvektor zum Punkt P. (3) l.orentz-Kraft: Bewegt sich ein geladenes Teilchen (Ladung _. q) mit der Geschwindigkeit 1! durch ein Magnetfeld, so erfährt es eine zu B und 1! senkrechte Inrentz-Kraft:

Wir geben für das Vektorprodukt die wesentlichen Rechenregeln an: (V!) (V2) (V3)

.................... a x b + a x c ..... O:xct+ b xct

0: X (b + ct) (0: + b) X ct

.......... a x b ..... ..... .X·(axb)

=

-b

=

(.X0:) X b 0: X (.X b)

X

Distributivgesetze AntiSymmetriegesetz Multiplikation mit Skalar .X

0:

.....

Man beachte: Das Vektorprodukt ist nicht kommutativ! Mit Hilfe der Rechengesetze erhalten wir eine für die Praxis brauchbare Darstellung des Vektorproduktes über die Komponenten der Vektoren, denn es gilt

.....

O:xb

+ ay セR@

(ax セQ@

+ az セSI@

....__..,

axbx HセQ@

Xe\)

X

+ by セR@

(bx セQ@

....__..,

+axby (et1

X

セRI@

e*'3

=0

+ bz セSI@

et3) + ..._,..._.,

+axbz (et1

X

- e*2

セQI@ +ayby ....__.., HセR@ et2) +aybz ....__.., HセR@ セSI@ + ....__..,

aybx (et2

X

セR@

(aybz- az by)et1 Somit ist

X

=0 e't -e+a X etl) +azby (et3 X et2) +azbz (et3 X et3)

....__..,

azbx HセS@

X

....__.., MセQ@

+ (azbx- ax 「コIセR@

....__.., =0

+ (axby- aybx)et3.

57

2.3 Das Vektorprodukt (Kreuzprodukt) zweier Vektoren

Formal läßt sich das Vektorprodukt in der Form einer dreireihigen Determinante (セ@ Kap. III, §2) darstellen, wenn man nach der ersten Spalte entwickelt:

O:x b

=

Der Wert einer zweireihigen Determinante ist definiert durch die Differenz von Haupt- und Nebendiagonal-Produkten.

セ@ セ@ == a . d _ b . c. 1

1

9. Beispiel für die Berechnung einer dreireihigen Determinante durch Entwicklung nach der ersten Spalte: 0 3 4

i Mセ@ Mセ@

= 4 (( -1)( -5) -

1- ·1 セ@ Mセ@

] T ᄋQMセ@

2. 2) - 2(3. (-5)- 2. 0)

Beachtet man die Vorzeichemegel (

セi@

Mセ@ ャKᄋMセ@

2

セ@ セ@ セ@

+ - +

+ (3. 2- ( -1) . 0) = 40. ) , kann die Determinante nach

jeder beliebigen Spalte bzw. auch Zeile entwickelt werden (siehe Kap. III, §2).

0:

10. Bcispöel: Gegeben •ind die Vektoren -t

-t

(i) a x b =

Q@

セ -i

-t

セ@

セ@

1 2 セ@

= MXセ@

1 -

(ii) Der Flächeninhalt des von

A

セ@ Ia: bl セ@ X

I

=

Pセ@

-4 0 1 2

2

+ Xセ@

cn 0: und

b

セ@

Mセ@

(

)

und

b

セ@

I I1 2 I I 1 2

-t

e

3

1-

=

(

-t

e

2+

_

セ@

).

1 2 4 0

I

(MXセIN@

セ@

aufgespannten Parallelogramms ist

v'64+64

セ@

セ@

vTI8 sv'2

-t

e

3

58

II Vektorrechnung

2.4 Das Spatprodukt von drei Vektoren In der Mechanik kommt das Produkt (a+ x b) · c> vor. Der Klammerausdruck ist ein Vektor, der skalarmultipliziert mit c> wird. Das Ergebnis ist also eine reelle Zahl. c von drei Vektoren versteht man [--+a , --+b , -] c := (--+ a x --+) b · --+ c. [--+a , --+b , -]

Definition: Unter dem Spatprodukt die reelle Zahl

Nセ@

axb

--+ --+

--+

Spatprodukt der Vektoren a , b und c . Fur das Spatprodukt gelten die Rechenregeln (1)

[.>. --+a , --+b , --+] c

(2)

[--+a+b,b,c --+ --+ --+]

(3)

[--+e1 , --+e2,e3 --+ l

[--+a , --+b , --+] c

.>.

Bilden die Vektoren a+, produkt positiv (negativ).

[--+a , --+b, --+] c

usw. usw.

1

=

b, c> ein Rechtssystem (Linkssystem), so ist das Spat-

Geometrische Interpretation: Das Volumen des von den Vektoren a+, und c> aufgespannten Spates (Parallelotops) ist gegeben durch Grundfläche G mal Höhe h. Die Grundfläche ist nach Definition des Kreuzproduktes G = a+ x und

b

die Höhe h

I

= Iet Icos 4'· => V

= Ia x

bl · I c

- I · cos 4' = I(-a x -b ) · -c I.

bI

59

2.4 Das Spatprodukt von drei Vektoren

Das Volumen des Spates ist gleich dem Betrag des Spatproduktes. Der Wert des Spatproduktes erhält man durch Ausrechnen

Die Rechnung kann man aber auch als das Ergebnis der Entwicklung der Determinante ax bx Cx a, b, c = ay by cy az bz Cz

-- -]

[

-- -

auffassen.

Aus der Interpretation des Spatproduktes als das Volumen des von a , b und c aufgespannten Spates ergibt sich folgende wichtige Folgerung

Folgerung: Das Spatprodukt ist Null, wenn die drei Vektoren in einer Ebene liegen:

·---

a , b , c = 0 {:::} a , b , c [---]

liegen in einer Ebene.

---------

Es gilt bei der Berechnung des Spatproduktes die folgende Regel

(a x b)· c =(b x c)· a =(c x a)· b. Das Vorzeichen des Spatproduktes ändert sich, wenn man von der zyklischen Reihenfolge a b c, b c a oder c ab abweicht.

Hinweis: Auf der CD-ROM befinden sich MAPLE-Prozeduren, welche sowohl die Darstellung von Vektoren im R 3 ermöglichen als auch die Visualisierung der in 2.1 bis 2.4 beschriebenen Vektoroperationen. Der dreidimensionale Vektor 0: wird mit Hilfe der Prozedur Linkom3d durch die Linearkombination der drei Einheitsvektoren 0: = ax セ@ 1 + ay セ@ 2 + az セ@ 3 dargestellt, wahrend Darst3d zwei Ortsvektoren im JR3 zeichnet. Die Prozedur Add3d addiert zwei Vektoren geometrisch und die Darstellung der Subtraktion erfolgt durch Sub3d. Die Prozedur Projek3d zeigt die Projektion des Vektors b auf den Vektor 0:. Die Darstellung des Vektorproduktes 0: x b erfolgt durch Vecprod.

- -

60

II Vektorrechnung

§3. Vektorrechnung mit MAPLE Die Befehle zur Vektorrechnung befinden sich im linalg-Paket, welches durch with Oinalg) aktiviert wird. Dieses Paket zur Linearen Algebra ist weit umfangreicher als es in diesem Abschnitt benötigt wird. Alle Befehle aus dem Paket erhält man durch >with(linalg); aufgelistet. Ab MAPLE6 gibt es neben dem linalg-Paket, mit dem sich die symbolische Vektorrechnung einfach durchfUhren läßt, zusätzlich das LinearAigebra-Paket, auf das wir im Anhang B gesondert eingehen werden. Vektoren werden in MAPLE durch vector(n,[xl, ... ,xn]) definiert, wobei n die Länge des Vektors angibt und x 1 , ... , Xn die einzelnen Komponenten. Per Definition ist also ein Vektor im MAPLE-System in der Komponentendarstellung erklärt und sämtliche Vektoroperationen erfolgen in dieser Darstellung. Die Angabe von n ist optional, d.h. es genügt nur die Komponenten zu definieren. Werden nur die Komponenten x 1 , ... , Xn in eckigen Klammem angegeben, so wird eine dem Vektor verwandte Struktur, nämlich eine Liste erzeugt. Auch mit den Listen können die folgenden Operationen durchgeführt werden. > with(linalg): Warning, the protected narnes norm and trace have been redefined and unprotected

> a:=vector(3,[a..x,a_y,a..z]); > b:=vector([b..x,b_y,b..z]): > c:=vector(3); > v1 :=vector(3,[-2,3,4]); #Vektor > v2:=[-2,2/3,6]: #Liste > whattype(v2), type(v1 ,vector); a := [ a..x, a_y, a_z]

c := array( 1..3, [ ] )

vl

:= [ -2,

3, 4]

list, true Die einzelnen Komponenten der Vektoren können durch Angabe des Index in eckigen Klammem, z.B. a[j], angesprochen werden: > a[2], c[3], v2[2];

Die Länge bzw. der Betrag eines Vektors ist durch den norm-Befehl berechenbar: > norm(a,2), norm(v1 ,2);

Jl a_xl2 + I a_yl2 + I a_zl2' J29

61

§3. Vektorrechnung mit MAPLE

Die Ausführung der Addition zweier Vektoren und die Multiplikation eines Vektors mit einem Skalar erfolgt durch den evalm-Befehl:

> evalm(a+b), evalm(lambda*a); > evalm(2*v1-3*v2);

[ a...x + b_x, a_y + b_y, a..z + b..z], [ .X a...x, .X a_y, .X a..z J

[2, 4, -10] Das Skalarprodukt wird durch den dotprod-Befehl (Punktprodukt) realisiert.

> sk:=dotprod(a,b);

sk := a...x b...x + a_y b_y + a_z b..z --t

Man beachte, daß der Querstrich bei den Komponenten des Vektors b darauf hinweist, daß das Skalarprodukt auch für komplexe Vektoren definiert ist. FUr den --t

-=;

Fall von reellen Vektoren gilt b = b (siehe auch Kap. V, Komplexe Zahlen). Diese Bemerkung gilt auch für die weiteren Konstruktionen mit dem Skalarprodukt. Um den Winkel zwischen zwei Vektoren zu berechnen, kann die Formel

> psi:= arccos( dotprod(a,b) I (norm(a,2)*norm(b,2)) ); (

1/J := arccos

a...x

b:X +

a_y 1J.:Y + a_z

b:Z

Jl a...xl2 + I a_yl2 + I a_zl2 Jl b...xl2 + I b_yl2 + I b_zl2

)

verwendet werden oder man benutzt den angle-Befehl:

> angle(a,b); arccos (

J

a...x b...x + a_y b_y + a..z b_z a...x2 + a_y2 + a_z2 b...x2 + b_y2 +

J

wobei der Winkel dann mit evalf als float-Zahl im Bogenmaß berechnet wird. 1L Beispiel: Berechnung des Winkels zwischen den beiden Vektoren al=(3,-1,2) und a2=(1,2,4):

> a1 :=[3,-1 ,2]: a2:=[1 ,2,4]: > psi:= arccos( dotprod(a1 ,a2) I (norm(a1 ,2)*norm(a2,2)) ); > evalf(psi*1801Pi); 1/J := arccos ( 938

JMJ21)

62

II Vektorrechnung

58.33911721 oder > angle(a1 ,a2): %=evalf( convert(%,degrees) );

arccos ( : 8

/14

J2l)

= 58.33911721 degrees

Die Projektion des Vektors b auf den Vektor a wird bestimmt durch > b_a:= evalm( dotprod(a,b) I norm(a,2r2 * a );

[( a...xb:X + a_yb:y + a_zfU) a...x b_a ·.2 2 2 '

la...xl + la-YI + la-zl ( a...x"'b.:i + a_y b:y + a..z b.:Z) a_y la...xl 2 + la-YI 2 + la-zl 2

( a...x b:X + a_y b:y + a..z""b.:Z) a..z ] la...xl 2 + la-YI 2 + la..zl 2 FUr das Kreuzprodukt (Vektorprodukt) steht der crossprod-Befehl zur Verfügung: > cp:=crossprod(a,b); > cp[2];

cp := [ a_y b_z - a_z b_y, a..z b...x - a...x b_z, a...x b_y - a_y b...x ] a..z b...x - a...x b..z 12. Beispiel: Berechnung des Flächeninhaltes des von den Vektoren al=(l, -5, 2) und a2=(2, 0, 3) aufgespannten Parallelogramms: > a1 :=[1, -5, 2]: a2:=[2, 0, 3]: > cp:=crossprod(a1 ,a2); > flaeche:=evalf( norm(cp,2) );

cp:=[-15, 1, 10) flaeche := 18.05547009 Nachdem Skalarprodukt und Kreuzprodukt bekannt sind, läßt sich das Spatprodukt als Kombination von den elementaren Produkten darstellen und das Volumen eines Spates berechnen: > a:=vector(3): b:=vector(3): c:=vector(3): > V := abs( dotprod(a, crossprod(b,c)) );

V:=

lal Hセ@

c3- b3 c2)

+ a2 (b3 c1- b1 c3) + a3

(b1 c2- b2 c1)1

63

4.1 Vektorielle Darstellung von Geraden

§4. Geraden und Ebenen im IR3 In diesem Abschnitt werden einige Anwendungen der Vektoroperationen und der Vektordarstellung gegeben: Die Beschreibung von Geraden und Ebenen im :Ra.

4.1 Vektorielle Darstellung von Geraden

-

Eine Gerade g ist eindeutig durch die Angabe zweier verschiedener Punkte P 1 = セ@ P2 ist der (x1, ケセL@ zi) und P2 = (x2, Y2, z2) festgelegt. Denn durch a := P1 Richtungsvektor der Geraden festgelegt und jeder Punkt P = (x, y, z) der Geraden läßt sich darstellen als

-XE R, (Punkt-Richtungsform einer Geraden)

Darstellung セゥョ・イ@

Geraden

-XE R, (Zweipunkteform einer Geraden.)

Ein Punkt Q liegt auf einer Geraden g , falls die entsprechende Vektorgleichung

eine Lösung ,X besitzt. 13. Beispiel: Gegeben sind die Punkte P1 = (2, 0, 4) und P2 = (2 , 2, 2). Liegt der Punkt Q = (2, - 2, 6) auf der Geraden g durch die Punkte P1 und P2? Die Geradengleichung für g lautet mit dem Richtungsvektor

= M = r'(P,)- r'(P,) = ( g'

r'(P)

セIM

(

セI@

= r'(P,) + A. 0: eine Lösung

Mセ@

J)セ@ (Mセ@ ).

セ@

)

Für A

(

セ@

セ@

)

+A (

lösb" ist

-I ist diese Gleichung erfüllt und der

liegt daher auf 9·

4.2 Lage zweier Geraden zueinander Zwei Geraden

können im R 3 4 verschiedene Lagen zueinander besitzen: 9 1 und 92 schneiden sich in genau einem Punkt S (Abb. Sa). (2) 91 und 92 fallen zusammen. Dies ist dann der Fall, wenn 0:

(1)

'-------+

--+

II

--+

b und

P1P2 II a. (3) 9 1 und 92 sind parallel, fallen aber nicht zusammen (Abb. Sb). Dies ist ----+ --+ --+ --+ dann der Fall, wenn a II b und P1 P2 A1 a . (4) 91 und 92 sind windschief: sie verlaufen weder parallel noch schneiden sie sich in einem Punkt (Abb. Sc).

(b)

(c)

Abb. 5: Lage zweier Geraden 91 und 92

Um die l。セ・@ コセイ@ Geraden rechnerisch zu bestimmen, genügt es die Vektorgleichung X 91 = X 92 zu lösen:

65

4.2 Lage zweier Geraden zueinander

Dies ist ein LGS für die Unbekannten .\ und

« セ@ ( セ@ ) ,b セ@ ( :: ) , r"(P,) セ@

J..L,

denn für

(

セZ@

) , r"(P2 )

セ@ セ@ (

)

lautet das LGS komponentenweise

A ax -

J..L

bx

.\ ay -

J..L

by

Y2 - Y1

A az -

J..L

bz

Z2 -

=

X2 -

X1

Z1

bzw. in Matrizenschreibweise (

a:

a

-bx -by

az

- bz

Es gilt dann (1) Besitzt das lineare Gleichungssystem für .\ und JL genau eine Lösung, dann schneiden sich 91 und 92 genau in einem Punkt. (2) Besitzt das lineare Gleichungssystem für ,\ und J..L unendlich viele Lösungen, dann fallen 91 und 92 zusammen. (3) Besitzt das lineare Gleichungssystem für .\ und J..L keine Lösung, dann sind 91 und 92 windschief oder sie sind parallel aber nicht zusammenfallend. 14. Beispiel: Gegeben ist die Gerade 9 1 definiert durch den Richtungsvektor

( _

セ@

) und den Punkt P,

P2 = (4, 0, -1), P3 zueinander. Es ist

セ@

0: =

(3, 2, I) sowie die Gerade !/2 durch We Punkte

= (- 2, -1, -1). Man bestimme die Lage der beiden Geraden

Da die Richtungsvektoren von 91 und 92 nicht parallel sind, können beide Geraden nur schneiden oder sie sind windschief. Wir setzen die Vektorgleisich entweder ----+ セ@ chung X 91 = X 92 an:

66

II Vektorrechnung

In Matrizenschreibweise lautet dieses Gleichungssystem

-21 ) -2

-!).

( 01

-116 0 6

セ@

-1

t,

Aus der letzten Zeile folgt 6J.L = -1 ::::} J.L = und aus der vorletzten Zeile Dies ist ein Widerspruch! Also läßt sich die folgt -llJ.L = -4 ::::} J.L = Q セN@ Vektorgleichung nicht lösen und es gibt keinen Schnittpunkt von 9 1 mit 92. ::::} 9 1 und 92 sind windschief.

4.3 Abstandsberechnung zu Geraden Der Abstand eines Punktes Q von einer Geraden 9:

7

=

--r+ (Pt) + Alt

ist gegeben durch die Höhe d des Parallelogramms, welches durch die Vektoren lt und aufgespannt wird (siehe Abb. 6). Die Parallelogrammfläche A ist nach Definition des Kreuzproduktes A = lt x = Ilt I·d. Nach d aufgelöst folgt:

M

I MI

Q _______ .,.

" ""

" g

Abb. 6: Abstand des Punktes Q zur Geraden g

Der Abstand eines Punktes Q von einer Geraden 9 : gegeben durch

7

=

--r+ (P 1 ) + Alt ist

Für d = 0 liegt der Punkt Q auf der Geraden ! Der Abstand zweier paralleler Geraden 91:

7 = --r+(P1) +Alt und

92:

7 = --r+(P2) + J.L b

67

4.3 Abstandsberechnung zu Geraden

ergibt sich direkt aus obiger Formel, indem man einen beliebigen Punkt auf der Geraden 92 wählt, z.B. den Punkt P2, und den Abstand dieses Punktes zur Geraden 91 bestimmt:

_ictxMI 1-ctl .

d-

Für d = 0 sind die Geraden zusammenfallend ! Um den Abstandzweier windschiefer Geraden 91:

""xt = "7(Pt) + Act und 92: 7 ---+

= "7(P2) + 11- b

---+

---+

zu berechnen, bestimmen wir den Vektor L = a x b . senkrecht auf ct und auf b. Für L = 0 L steht ---+ ---+ ---+ sind a und b parallel, für L =I= 0 gehen wir zum Einheitsvektor

Ober. Der Abstand von 91 und 92=-.ist gegeben durch ---+ die Projektion von P1 P2 auf l , also d = l · ---+ PtP2: セ@

d=

Windschiefe Geraden

Abstand zweier windschiefer Geraden 91: 7 = "7(Pt) + Ac1 und ---+ ---+ ---+ 92 : x = r (P2) + 11- b .

Ist der Abstand d = 0, so schneiden sich die Geraden und der Schnittwinkel ergibt sich durch den Winkel, den die beiden Richtungsvektoren c1 und b miteinander einschließen: Schnittwinkel zweier sich schneidender Geraden.

15. Beispiele: (1) Gesucht ist der Abstand der beiden parallelen Geraden

68

Wegen distance(E1 ,E3);

Sind die Ebenen nicht parallel, dann schneiden sie sich in einer Geraden (Beispiel 18): > point(P1, [1 ,0,0]): line(g1, [P, [-1 ,2,0]]): line(g2, [P, [-1 ,0, 1]]): > plane(E1, [P1, g1 ,g2]): > point(P2, [0, 1,0]): line(g3, [P, [1 ,2, 1]]): line(g4, [P, [0,4,0]]): > plane(E2, [P2, g3,g4]): > AreParallei(E1 ,E2); false

> draw( { E1 ,E2},

style=patchnogrid, axes=boxed, shading=zgreyscale, orientation=[-66,51 ], scaling=unconstrained);

Die Schnittgerade erhält man mit intersection und die Geradengleichung mit

Equation

> intersection(g, E1 ,E2);

>

Equation(g, t); g

[4t, 2- 16t, 4t]

o;e Darstellung der Schn;ugeraden lautet also (

セ@

)

+t

(

Miセ@

}

83

5.3 Die MAPLE-Prozedur geomet

5.3 Die MAPLE-Prozedur geomet Hinweis: Auf der CD-ROM befindet sich die Prozedur geomet. Sie bestimmt die Lage zweier Objekte zueinander, wenn als Objekte Punkte, Geraden und Ebenen aus dem geom3d-Paket erlaubt sind. Dabei werden obige Überlegungen in einer eigenständigen Prozedur zusammengefaßt. Beim erstmaligen Bearbeiten der Lektüre sollten die Details dieser Routine übergangen werden, da sie erst in späteren Kapiteln ausführlicher erklärt werden. Für den Gebrauch der Prozedur muß man nur den Aufruf wissen, der durch die anschließenden Beispiele verdeutlicht wird. Der Aufruf erfolgt durch> geomet(objl, obj2), wenn objl und obj2 Punkte, Geraden oder Ebenen darstellen. 2L Beispiele: (1) Welche Lage besitzen die Geradenpaare 91. 92 zueinander, wenn 91 durch P1

セ@

(1, 2, 0) mit Richtungsvektor

b セ@ (

mit Richtungsvektor

Mセ@

)

PZセ@

セ@

(

)

und !/2 durch P 2

セ@

(6, 0, 13)

festgelegt wird?

> with(geomet):

> point(P1, [1 ,2, 0]): a:= [2,0,5]: line(g1 1[P1 18]):

> point(P2, [6,0113]): b:= [1 ,-213]: line(g2 1[P2,b]): > > geomet(g1 セYRI[@ g I und g2 schneiden sich im Punkt

[5,2,10] unter dem Schnittwinkel 32.47°

(2) Gesucht ist die Lage der Geraden 9 zur Ebene E, wenn 9 durch P1 = {5, 1, 2) mit Richtungsvektor

tor

n'

セ@

( -

i)

0:

セ@

(

セ@

)

und E durch

gegeben ist.

セ{pQ@

> point(P\ I [5 11,2]): a:= [3, 112]: line(g1 > plane(E, [ ーッゥョエHpPセ{R@ 118])1 [-1 131 1]]): > > geomet(g1 I E);

Po

セ@

(2, I, 8) mit Nonnalenvek-

Ia]):

g I und E schneiden sich im Punkt [ 37

!l

2' 2 '

11]

unter dem Schnittwinkel 9.27°

84

II Vektorrechnung

(3) Gesucht sind die Schnittgerade und der Schnittwinkel der beiden Ebenen

E,

セ@

BGH_MセpiI@

(

• " ' (7-

セHpLI@

セ@ ( @セ

セ@

) ·( ) · (

> point(P1, [2,5,6]): v1 :=[3, 1,2]: > point(P2,[1,5,-1 ]): v2:=[2,0,3]: > > geomet(E1,E2);

セ@ =セ@ ) セ@ セ@ セ@ セ@ ) セ@

0 0.

plane(E1, [ P1, v1 ]): plane(E2, [P2,v2]):

Die beiden Ebenen schneiden sich unter dem Winkel von 27.19° Die Schnittgerade lautet [_l2 + 3 >. , 49 2 - 5 >. , -2 >.]

85

6.1 Vektorrechnung im Rn

§6. Vektorräume 6.1 Vektorrechnung im lRn Zur sachgerechten Behandlung z.B. von linearen Gleichungssystemen oder der linearen Differentialgleichungen und -systemen benötigt man den Begriff des ndimensionalen Vektorraums. Dazu Obertragen wir den Begriff des Vektors von R 3 in den m.n:

Definition: Die Menge aller n-Tupel reeller Zahlen heißt m.n:

R"

'= { (

セ@

) ' x, E R, x2 E R,

· , x 0 E R} .

Analog dem Koordinatensystem in der Ebene bzw. im Raum wird das Koordinatensystem im m_n durch n aufeinander senkrecht stehenden Einheitsvektoren

gebildet. Jeder Vektor beschreiben:

0: E m_n läßt sich durch die Angabe seiner Komponenten

Es Obertragen sich dann die Begriffe des Betrags, der Gleichheit von Vektoren, der Multiplikation mit einem Skalar, die Addition, das Skalarprodukt, der Orthogonalität usw. auf den Rn.

86

II Vektorrechnung

Addition und S-Multiplikation

Für zwei Vektoren 0:

>.

E 1R setzt man --t

a

--t

+ b

:=

(S-Multiplikation)

(Addition)

Sowohl die Addition als auch die S-Multiplikation werden komponentenweise ausgeführt. Durch die Addition und S-Multiplikation hat man zwei Operationen

+:

]Rn X ]Rn--> ]Rn

. : 1R

X ]Rn --> ]Rn

b)

mit

( 0:,

mit

(>., 0:)

I-->

I--> ). •

0: + b 0:

festgelegt. Formal unterscheiden sich die Vektoraddition + und die S-Multiplikation · dadurch, daß zum einen zwei Vektoren und zum anderen eine skalare Zahl mit einem Vektor verknüpft werden. Man bezeichnet daher "+" als innere VerknUpfung und "·" als außere VerknUpfung. Da sowohl die Addition als auch die S-Multiplikation komponentenweise erklärt sind, übertragen sich die folgenden Rechengesetze von den reellen Zahlen auf diese Vektoren. Es gelten die Rechengesetze der Addition --t

a

-:;> \

+ セK@

( --t

セ@

( --t

= セ@

+_:

--t)

+

--t

c

a+b=b+a Der Nullvektor hat die Eigenschaft --t --t --t a + 0 = a Zu jedem Vektor 0: gibt es einen Vektor --t . ( - --t) 0 a = --t a + ( - --t) a nut

Assoziativgesetz Kommutativgesetz Existenz des Nullvektors Negativer Vektor

Es gelten die Rechengesetze der S-Multiplikation:

(81) (82) (83) (84)

k. (l. 0:) = (k. l)-:c! k·

(

(k

--t

--t)

a+b

--t

Assoziativgesetz --t

=ka+kb

+ l)-:c! = kO: + lO: 1-0:=0:

Distributivgesetz 1 Distributivgesetz 2 Gesetz der Eins

87

6.2 Vektorräume

6.2 Vektorräume Die Gesetzmäßigkeilen bezUglieh der Addition und S-Multiplikation gelten nicht nur fUr n-Thpel, sondern auch fUr andere Objekte, die keine Veranschaulichung durch Pfeile zulassen (z.B. Funktionen). Um auch solche Objekte zu erfassen, führt man den Begriff des Vektorraums formal fUr alle Objekte ein, die zwei Verknüpfungen + und · mit den angegebenen Rechengesetzen besitzen.

Dermition: Eine Menge V bildet einen Vektorraum aber Axiome gelten:

R. wenn folgende

(1) In V ist eine innere VerknUpfung "+" erklart,

+ :V x

V -+ V

mit

--ta + --tb (--ta , --t) b セ@

(Addition),

so daß (V,+) die Gesetze der Addition (AI)- (A4) erfallt. (2) In V ist eine außere VerknUpfung "·" erklart,

. : JR

V-+ V

X

daß (V,·)

so

mit(>., 0:) セ@

). . 0:

(S-Multiplikation),

die Gesetze der S-Multiplikation (81)- (84) erfallt.

Die Elemente eines Vektorraums bezeichnet man als Vektoren, auch wenn der Vektorraum nicht dem Anschauungsraum JR3 entspricht. Hat man als Zahlenmenge nicht JR, sondern einen anderen Körper K, so spricht man von einem Vektorraum aber K.

22. Beispiele: (1) JR3 ist ein Vektorraum bestehend aus allen 3-dimensionalen Pfeilen (den 3Thpeln von reellen Zahlen).

(2) R"

セ@

{ (

セZ@

) ox; E R

(i

セ@

1, ... ,

n)}

ist ein Vektomwm, dessen Ele-

mente die n-Thpel sind. Man nennt JR.n auch den arithmetischen Vektorraum. (3) Die Menge der auf dem Intervall [a, bJ definierten, reellwertigen Funktionen

F[a,bJ

:=

{!: [a,b]-+ R}

bildet einen Vektorraum, wenn wir für die Addition und S-Multiplikation definieren:

88

li Vektorrechnung

+ : F [a, b] x F [a, b]

F [a, b] mit (!, g)

-+

(! + g) (x) := f (x) · : 1R x F [a, b]

F [a, b] mit (.X, f)

-+

t--t

t--t

f

+ g und

+ g (x).

.X· f und

(.Xf)(x):=.A·f(x). Die Rechengesetze übertragen sich aus dem Reellen. Die konstante Nullfunktion 0 mit 0 (x) = 0 für alle x E [a, b] bildet den Nullvektor. (4) Die Menge aller Polynomfunktionen vom Grad kleiner gleich n n

f (x)

P [n] := {!: 1R-+ 1R mit

=

"L>ixi , ai E 1R} i=O

bildet einen Vektorraum, wenn "+" und "·" wie unter (3) erklärt sind. (5) Die Lösungsmenge eines homogenen, linearen Gleichungssystems bildet einen Vektorraum, wenn "+" und "." wie unter (2) definiert sind. Als Zahlenbeispiel betrachten wir das LGS

-3xi - 5x2 + 2x3 4xi - x2 + 3x3

0

0

Die Lösung erhalten wir mit der Matrizenschreibweise und dem Gauß-Algorithmus

(

0) ( -3 -5 2

-3 -5 2 4 -1 3 0 0 0 2, --e.> 3 darstellen. Man definiert verallgemeinernd Definition:

Die Menge M aller Linearkombinationen der Vektoren 0:1, 0:2, ... , 0: n heißt Erzeugnis von 0:1, ... , 0: n· Man schreibt hierjur M

{ Menge aller linearkombinationen von 0:1. · · ·, 0: n} an l ... , --+ --+ (Ai E R ) } . an a 2 + · · · + An --+ b = Al a 1 + A2 --+ b : --+ {--+ [ --+ a2, al, --+

91

6.3 Linearkombination und Erzeugnis

-

26. Beispiel: Ist b

D?

A3 = t (beliebig) Setzt man z.B. t

-

0) (1 2 4 1 1

0 1 1 0 0 0

セ@

= 1- t => Al = -2- 2t. = 1, so folgt A3 = 1, A2 = 0, A1 = -4 und =>

A2

- - - b = -4 · a

D.h. b ist im Erzeugnis von

1

+0 ·

a2

+1·

a 3·

[a\, lt 2, lt 3] .

- -

D

Es gilt allgemein

Satz: Die Vektorgleichung b = Al lt 1 + A2 lt 2 + ... lösbar, wenn b E [a1. a 2, ... , a] n .

+ An lt n ist genau dann

Da M = [lt 1 , lt 2, ... , lt n] die Menge aller Linearkombinationen ist, stellt M c V selbst wieder einen Vektorraum dar, was man mit dem UntervektorraumKriterium sofort nachprüfen kann. Satz: M

= [lt 1, lt 2, ... , lt n] ist ein Vektorraum.

92

II Vektorrechnung

Im Fall, daß M schon den ganzen Vektorraum V aufspannt, nennt man M ein Erzeugendensystem:

Definition: Eine Teilmenge von Vektoren { 0: 1 , 0:2 , . . . , 0: n} C V heißt Erzeugendensystem von V, wenn das Erzeugnis von 0: 1 , 0:2, . . . , 0: n mit V zusammenftillt: [0: 1, 0:2, . .. , 0: n] = V . 27. Beispiele:

(1) {et 1, et 2, et 3} ist ein Erzeugendensystem von R 3 , dennjeder Vektor sich als Linearkombination von et 1, et 2, et 3 darstellen:

X: läßt

X: = X ! et 1+ X2 et 2 + X3 et 3· (2) { e',, e' 2, e' 3, d

'= ( X:

R 3 , denn jeder Vektor darstellen: --> X

=

t )}

ist ebenfalls ein Erzeugendensystem von

läßt sich als Linearkombination dieser 4 Vektoren

X!

-->

e

1

e 3 + 0 · -->d e 2 + X3 --> + X 2 -->

oder

X: = (x1 -1) et1 + (x 2- 1) et2 + (x 3 - 1) et3 + 1 · d .

d}

bilden ein ErzeugendenSowohl { et 1. et2, et3} als auch { et 1, et2, et 3, system von R 3 . Gesucht ist ein Kriterium, um ein kleinstmögliches Erzeugendensystem zu charakterisieren. Dazu benötigt man den Begriff der linearen Unabhtingigkeit.

6.4 Lineare Abhängigkeit und Unabhängigkeit _ __ __ __ _ __

( 4) , 2 + e> 3.

97

6.5 Basis und Dimension

(6) Die Vektoren a', = (

セ@

) , a'2

セ@

(

bilden keine B.sis von R 3 .

)

--+

U: I> U: 2 sind zwar linear unabhängig, aber nicht jeder Vektor b dセョI。オウ@ als Linearkombination カHッセ Q PZIi^@ U: 2 、H。イウセ・ャョN@

>. U: 1 + J-L U: 2 =

b

=

b2 b3

1 1 2

0

folgt

E

R 3 läßt sich

b2 b3

0

-4 1

Aus der letzten Zeile des Gleichungssystems folgt 1 · J-L = b2 aus der zweitletzten Zeile J-L = (b 1 - 2b3). Damit das LGS lösbar ist, muß für den Vektor b gelten:

i

b2

1

= 4 (b1 -

2b3).

--+

Dies ist aber nicht für alle Vektoren b E R 3 erfüllt und damit ist ( U: 1, U: 2) D kein Erzeugendensystem von R 3 . (B2 ) ist also nicht erfüllt.

In einem Vektorraum kann es beliebig viele Basen geben. Hat man jedoch eine endliche Basis U: 1, · · · , U: n gefunden, so besteht jede andere Basis ebenfalls aus genau n Vektoren. Die maximale Anzahllinear unabhängiger Vektoren ist charakteristisch für einen Vektorraum:

Definition: Sei V ein Vektorraum. Besteht eine Basis aus n Vektoren, so heißt die Zahl n die Dimension des Vektorraums V. Bezeichnung: dim V

= n.

Man beachte, daß zwar jeder Vektorraum eine Basis besitzt; diese muß jedoch nicht notgedrungen aus endlich vielen Vektoren bestehen. In der Regel betrachten wir hier nur endlich-dimensionale Vektorräume. Für diese endlich-dimensionalen Vektorräume gilt

Satz: Sei V ein n-dimensionaler Vektorraum. Dann gilt für n Vektoren 0:1, · · ·, 0: n E V die Aussage: an ... , --+ sind linear unabhängig. --+ a 1,

{::}

(U: 1, · · ·, U: n) ist eine Basis von V.

98

II Vektorrechnung

31. Beispiele: (1) 0:1

= (

セ@ )

und

= (

0:2

i)

bilden eine Basis von 1R2 , denn

0: 1 , 0: 2

sind linear unabb'ängig:

(2)

セ@ i )'«, セ@

セ@

«, (

セ@ セ@

( ; ) '«F ( ) '«, ( )

bilden eine

Basis von 1R4 , denn 0:1> 0:2,0:3,0:4 sind linear unabhängig: k1 a; 1

'----+

セオ@

+ k2 a; 2 + k3 a; 3 + k4 a; 4 = 0

Cl

1 0 1 0 1 0 0 0 0 1 1 1 0 0

1 0 -1 1 :::::}

0 1 0 1 0 1 1 1 k1

ョセオ@

ョセオ@

1 1 1 0

1 0 1 1

1 1 0 0

1 0 -1 0

0 1 0 1 1 1 1 2

D

n

= k2 = k3 = k4 = 0. f(x) = ao + a1x + · · · + asx 5 }

(3) P[5] := {! : 1R ---+ 1R : ist ein 6dimensionaler Vektorraum: ( x 0 , x 1 , x 2 , · · · , x 5 ) sind linear unabhängige Funktionen und jedes f E P [5] laßt sich als Linearkombination dieser Funktionen darstellen :::::} ( x 0 , x 1 , · · · , x 5 ) ist eine Basis von P [5] :::::} dim P [5] = 6.

Zusammenstellung der MAPLE-Befehle

99

Zusammenstellung der MAPLE-Befehle Grundlegende Befehle zur Vektorrechnung with(linalg) Linear-Algebra-Paket. vector (n, [xl, x2, ••, xn]) Definition eines Vektors. v[i] i-te Komponente des Vektors v. [xl, x2, ••. , xn] Definition einer Liste. convert(winkel, degrees) Rechnet Winkel ins Gradmaß um. convert(liste, v) Wandelt Liste in Vektor v um. Auswertung von Vektorausdrucken mit evalm den Operationen +, -, >. * . angle (vl, v2) Berechnet Winkel zwischen den Vektoren VI. und v2 crossprod (vl, v2) Berechnet das Kreuzprodukt (vi x v2). von 3-elementigen Vektoren VI und v2 dotprod (vl, v2) Berechnet das Skalarprodukt der Vektoren. VI und V2 norm (v, 2) Berechnet den Betrag des Vektors v. Grundlegende Befehle zu Geraden und Ebenen with(geom3d) point( P, [x1 ,x2,x3]) line(g, [P1,P2]) line(g, [P1,v]) plane(E, [P1,P2,P3]) plane(E, [P1, g1,g2]) plane(E, [P1, n]) draw( {obj1,obj2, .. }) detail(obj)

Equation(E, {x,y,z]) Equation(g, t) AreParallel(obj1, obj2) intersection(S, obj1, obj2) FindAngle(obj1,obj2)

3D Geometrie-Paket. Definition des Punkte P über seine Koordinaten x1o x2, x3. Definition der Geraden 9 über zwei Punkte PI und P2. Definition der Geraden 9 über einen Punkt PI und Richtungsvektor 11. Definition der Ebene E über 3 Punkte P1o P2, P3. Definition der Ebene E über den Punkt PI und zwei Geraden 9I und 92· Definition der Ebene E über den Punkt PI und Normalenvektor rt. Graphische Darstellung von geometrischen Objekten. Spezifikation des Objektes obj. Ebenengleichung. Geradengleichung. Prüft die Parallelität von objl und obj2. Berechnet den Schnitt von obj1 mit obj2. Berechnet den Schnittwinkel von obj1 und obj2.

II Vektorrechnung

100

Bemerkung: Der draw-Befehl zum Darstellen der geometrischen Objekte hat die gleichen Optionen wie der Standard-plot3d-Befehl. Sie können unter >?plot3d[options] aufgelistet werden. Häufig benutzte Optionen lauten: Optionen des draw-Befehls Dimension des Berechnungsgitters: n x m. Titel des Schaubildes. Spezifiziert die Achsenbeschriftung. Anzahl der Markierungen auf den Achsen.

grid=[n,m] title=t labels=[x,y,z] tickmarks=[l,m,n] scaling=

view=zmin.. zmax axes=boxed thickness= orientation={phi, theta] style=patchnogrid shading=zgreyscale

Maßstabsgetreue Skalierung der Achsen. Der darzustellende z-Bereich des Objektes. Schaubild mit Achsen. Steuerung der Liniendicke. Blickrichtung der 3d Graphik. Das Gitter wird unterdrUckt Die Parbunterlegung der Objekte ist grau.

Aufgaben zu Kapitel II 2.1 Gegeben sind die Vektoren

a+ =

(

j)b 1

= (

Mセ@

Man berechne die folgenden Vektoren und ihre Betrage a) 8\ = 3a+ -4b + c+ b) s+2 = -3 (sb + c)73=3 (u+-i"b)+sc+

F hebt die vier Einzelkräfte samtkraft auf? (Krafteinheit lN.)

ゥセI[fR]HMS@

-50

AセI[fT]MHᄋ@

-40

「]SセQMURK@

Mセ@

).

(b·c+)a+

F 11 F21 F31 F 4 in ihrer Ge120

2.3 Normieren Sie die folgenden Vektoren:

オK]HセIャ@

(

c>) +5 (- a+ +3b)

d)74=3 (u+·b)c+-5

2.2 Welche Gegenkraft F1=(

) 1 c+

」K]Hセス@

40

101

Aufgaben zu Kapitel II

2.4

e+, der die zum Vektor ä! =

Wie lautet der Einheitsvektor

- (

i)

entgegenge-

setzte Richtung hat?

2.5 Bestimmen Sie die Koordinaten des Punktes Q, der vom Punkte P

=: )

a;""- .. =

(

= (

ä!

und

(2;)

=

(ä! + 'b) (ä!- c+)

b

-D ·• cセョ@

ein?

b) . . = (

=

2. 9 Zeigen Sie, daß die folgenden Vektoren e+ 1, e+ 2, e+ a ein orthonormales System bilden; d.h. die Vektoren stehen paarweise aufeinander senkrecht und besitzen die Länge 1:

. . o). . . (j ). ... (-n セ@ セ@

2.10

セ@ セ@

セ@

Zeigen Sie: Die drei Vektoren

ä!

Mセ@

= (

) ,

b

= (

Mセ@

) ,

c+

= (

Mセ@

)

bilden ein rechtwinkliges

Dreieck. 2.11

Bestimmen Sie den Betrag und die Winkel, die der Vektor achsen einschließt: a)

ä! =

(

セ@

)

b)

ä! =

(

Mセ@

ä!

mit den Koordinaten-

)

2.12

Durch die drei Punkte A = ( -1, 2, 4), B = (5, 0, 0) und C = (3, 4, -2) wird ein Dreieck festgelegt. Berechnen Sie die Länge der drei Seiten, die Winkel im Dreieck, sowie den Flacheninhalt

2.13

Berechnen Sie die Komponente des Vektors b in Richtung des Vektors

(-D

--+

10. .) •

セ@

(

D セ@ CD b) •

ä!

=

102

II Vektorrechnung

2.14 Ein Vektor r1 ist durch den Betrag 1r11 = 10 und o = 30°, 180° festgelegt. Wie lauten die Vektorkoordinaten von r/? 2.15

CD

216 Man borechoe

b)

ru, .. セ@

ß = 60°, 90°

セ@

セ@

(

) , . = 1, >. = 2, >. = -5?

p

2.23

= (4, 0, 3) j

a: = ( セ@

) . = (1, 3, -2)

Man bestimme die Gleichung der Geraden 9 durch die Punkte H p2 = (6, 5, 8) .

= (3, 0,

2.24 Liegen die drei Punkte H

4), P 2

=

(1, 1, 1) und Pa

= (-1,

und

2, -2) auf

einer Geraden?

!).

2.25 Man berechne den Abstand des Punktes Q = (4, 1, 1) von der Geraden 9. die be•timmt '" du. b = (

durch H

92 durch P2

= (1, =

!) -! ) !) =i ) + >. (

+ >. (

2, 0) mit Richtungsvektor

0:= (

(6, 0, 13) mit Richtungsvektor

b= (

セ@

Mセ@

)

)

2.28 Zeigen Sie, daß die beiden Geraden 9 1 und 92 windschief sind und berechnen Sie ihren Abstand:

a = r 1 + "',____, = ---->

(

----> ----> ----> 92:x=r2+>.b=

(

x 91 : ---->

2.29 Wie lautet die Vektorgleichung der Ebene E, die den Punkt P1

= (3, 5, 1)

enthält

104

II Vektorrechnung

ond p=llol ru don Rkhtun"'"ktoren U: Man bestimme den Normalenvektor Parameterwertepaar >. = 1, J.L = 3?

セ@

( : ) nnd

b セ@ (

l)

>Orlänfi?

Ti! der Ebene. Welcher Punkt gehört zu dem

2.30

Man bestimme die Gleichung der Ebene E durch die Punkte P1 = (3, 1, 0); P2 = ( -4, 1, 1); p3 = (5, 9, 3).

2.31

Liegen die vier Punkte P1 = (1, 1, 1); P2 = (3, 2, 0); P3 = (4, -1, 5) und P4 = (12, -4, 12) in einer Ebene?

2.32

Eine Ebene verläuft senkrecht zum Vektor A

2.33

= (5, 8,

セ@

Ti! = (

)

und enthält den Punkt

10). Man bestimme die Vektorgleichung dieser Ebene.

Welche Lage haben die Gerade g und Ebene E zueinander? Man bestimme gegebenenfalls Abstand, Schnittpunkt und SchnittwinkeL a) g durch

PI= (5,

E durch Po= (2, 1, 8) mit Normalenvektor

セ@

b) g :

=

9

E: Ti!

セHpiIK^N@

HセpIM

(

セ@

=(

)

セHpッI]@

!)

a>= (

1, 2) mit Richtungsvektor

i)

Ti!= (

Mセ@

セ@

)

+ >. (

-i ) ( セ@ =セ@ )

(

-1

z -1

)

= 0

c) g durch P1 = (2, 0, 3) und P 2 = (5, 6, 18) E durch P3 = (1, -2, -2), P4 = (0, -1, -1) und Ps = (-1, 0, -1) 2.34

Man zeige die Parallelität der beiden Ebenen und berechne ihren Abstand

E 1 durch P1

= (3,

5, 6) mit Normalenvektor

Ti! 1 = (

_i )

E 2 durch P2 = (1, 5,-2) mit Normalenvektor n2 = ( 2.35

=i).

Man bestimme Schnittgerade und Schnittwinkel der beiden Ebenen

E1: E2:

(!) ·( セ]I@

ョゥHセeMpiI]@ ョRHセeMpI]@

(

セI@

· (

セ]I@

=0 =0.

105

Aufgaben zu Kapitel II

2.36 Sprum,2

セ@

2.

Spezielle Matrizen Die Matrix A heißt quadratisch, wenn n = m. Falls n = m ist, nennt man die Matrixelemente a 11 , a22, ... , ann die Hauptdiagonale (kurz: Diagonale) der Matrix

A=

Diagonale Spezielle quadratische Matrizen Eine Matrix D heißt Diagonalmatrix, wenn alle Nichtdiagonal-Elemente Null sind. Die Einheitsmatrix In ist eine Diagonalmatrix mit Diagonalelementen 1.

Eine Matrix 0 heißt obere Dreiecksmatrix, wenn alle Elemente unterhalb der Diagonalen Null sind; eine Matrix U heißt untere Dreiecksmatrix, wenn alle Elemente oberhalb der Diagonalen Null sind.

Eine quadratische Matrix heißt symmetrisch, wenn für alle i, j = 1 ... n.

108

III Matrizen und Determinanten

Eine symmetrische Matrix S besteht aus Elementen, die spiegelsymmetrisch zur Hauptdiagonalen angeordnet sind. Die Nullmatrix N hat als Elemente nur Nullen.

( 13 42 63) 2 5 4

S=

, N=

12 Rechenoperationen für Matrizen 12.1 Multiplikation einer Matrix mit einem Skalar Definition: Ist a E R, A = (aii)mn eine (m x n)-Matrix, dann ist 0: ·

A = a(aij)mn := (aaij)mn.

Eine Matrix wird mit einer Zahl multipliziert, indem jedes Element der Matrix mit der Zahl multipliziert wird.

12.2 Additionzweier (m x n)-Matrizen Definition: Sind A = (aii)mn und B = (bii)mn zwei (m x n)-Matrizen, dann ist die Summe (bzw. Differenz) der Matrizen

A±B=(a··) •J mn •J •J mn :=(a··±b··). •J mn ±(b··)

Zwei (m x n )-Matrizen werden addiert bzw. subtrahiert, indem die jeweiligen Matrixelemente addiert bzw. subtrahiert werden. Man beachte, daß sowohl fur die Addition als auch Subtraktion beide Matrizen (m x n)-Matrizen sein mUssen.

2. Beispiel: A = (

セ@ セ@ セ@

2A+4B=(lOO

4 6

4A-2B=(208

Qセ@

);B=(i )

+(

0 4) 12 28

-;

セ@ MQセ@ (4 2

セI[@

Mセ@

12 ) = ( 18 -16 14 ) 14 26 8 12

セ@

) = (

Qセ@

セ@ セ[@

) .

109

1.2 Rechenoperationen für Matrizen

L2.3 Transponieren einer Matrix Definition: Vertauscht man Zeilen und Spalten einer (m x n)-Matrix A (ai;)mn, so entsteht die zu A transponierte Matrix At

At := (a;i)nm.

SNセaオ@



セ@ セI]^aᄋッ@ Bemerkungen:

(1) Ist A eine (m x n)-Matrix, dann ist At eine (n x m)-Matrix. (2) Die transponierte Matrix erhält man, indem man die Matrixelemente an der Hauptdiagonalen spiegelt. (3) (At)t = A. (4) Eine quadratische Matrix ist symmetrisch, falls At = A.

L2.4 Multiplikation von Matrizen Das inhomogene LGS

セ@ Zセ@ セ@ 4Zセ@ セ@ セ@ :: : : }

4xl

-

2x2

-

2xa =

セ@ - i Mセ@

(

1

:1 )

4 -2 -2

wird mit der Matrizenschreibweise abgekürzt. Schreiben wir es in der Form

3 4 -32 ) ( X1 X2 ( 5 -1 4 -2 -2 xa ist A ?t =

A=

b

)

=

46 ) 1

(

eine Vektorgleichung mit der Matrix

( 4セ@ -i-2 -2Mセ@ )

und den Vektoren

?t =

(

Zセ@

) ,

b

=

X3

Die Ausgangsgleichungen erhält man aus der Matrizenschreibweise zurück, indem der Spaltenvektor ?t jeweils über jede Zeile von A gelegt wird und das Skalarprodukt des Zeilenvektors mit dem Spaltenvektor ?t gebildet wird. Somit haben wir die Multiplikation einer Matrix A mit einem Spaltenvektor ?t erklärt. Auf analoge Weise wird das Produkt zweier Matrizen definiert:

110

111 Matrizen und Determinanten

Definition: (Matrizenprodukt) Sei A = ( aij )mn eine (m x n )-Matrix (m Zeilen und n Spalten) und B = (bjk)nl eine (n x l)-Matrix (n Zeilen und l Spalten). Dann ist das Produkt C = A · B = (cik)ml eine (m x l)-Matrix definiert durch

i = l. .. m k = 1. . . l

Um das Produkt von zwei Matrizen bilden zu können, muß die Spaltenzahl von A mit der Zeilenzahl von B übereinstimmen. Das Element Cik von C ist das Skalarprodukt der i-ten Zeile von A mit der k-ten Spalte von B. D.h. die Zeilenlänge der Matrix A muß mit der Spaltenlänge der Matrix B übereinstimmen.

4. Beispiel: i = 1

i=2

1 I) ( 12 lo 41

([]CJ[IJ) j=1

= ( 2·3+1·0 0·3+4·0

2. ( -2) 0. ( -2)

+ 1. 4 + 4. 4

j=2

j=3

2·0+1·2)=(6 0 2) 0.0+ 4.2 0 16 8 .

Die Multiplikation wird so ausgeführt, daß die Spalten von B über die Zeilen von A gelegt werden und anschließend das Skalarprodukt berechnet wird.

Bemerkungen: (1)

Aus der Definition des Produktes ist ersichtlich, daß für das Produkt zweier Matrizen A · B die Zeilenlänge von A mit der Spaltenlänge von B übereinstimmen muß. Ist also A · B definiert, so muß nicht notwendigerweise B · A definiert sein. Falls beide Produkte definiert sind (z.B. bei quadratischen Matrizen), ist i.a. A · B =!= B · A.

(2) Zur Berechnung des Matrizenproduktes trägt man zweckmäßigerweise die Matrizen in ein Schema (dem sog. Falk-Schema) ein:

A=

1210121 4 3 1

0 1 3 6 6

1

ry セ@

llO

14

=B =A·B=C

111

1.3 Inverse Matrix

tD

2 4

0

B=

1

1 1 I 2 I 3 4

4 10 22

2 1

=A

1 4 10

3

[I] 12

=B·A=D

Das Element c12 der Produktmatrix C = A · B ergibt sich durch einfache Rechnung c12 = 2 · 1 + 0 · 2 + 2 · 4 = 10; das Element d22 des Produktes D = B · A durch d 2 2 = 1 · 0 + 2 · 3 = 6. Anband dieser beiden Beispiele erkennt man, daß A · B =1- B · Al (3) Das Produkt einer (m x n)-Matrix A mit einer (n x k)-Matrix B kann man auch folgendermaßen interpretieren: B besteht aus k Spaltenvektoren b 1 , ... , b => B = ( b 1 , ... , b Dann sind die Spalten des Produktes C = A · B gegeben durch

k

(j

k).

= 1, ... 'k)

und

Rechenregeln für Matrizenprodukte Für Produkte von Matrizen A, B, C gelten die folgenden Regeln (die jeweiligen Produkte seien definiert):

(A · B) · C = A · (B · C)

A · (B + C) = A · B

Assoziativgesetz

+A ·C

Distributivgesetz

(A + B) · C = A · C + B · C

Distributivgesetz

13 Inverse Matrix Aus der Algebra wissen wir, daß die Gleichung

a·x= 1 für a =1- 0 genau eine Lösung besitzt, nämlich das zu a inverse Element

x

= a- 1 = .!a E 1R:

a · a- 1

= a- 1 · a = 1.

112

III Matrizen und Determinanten

Diese Konstruktion wird für quadratische Matrizen verallgemeinert:

c :),

Definition: Gibt es zu einer quadratischen (n x n)-Matrix A eine (n x n)-Matrix X mit

A X

セx@

A

セiョ@ セ@

so heißt X die zu A inverse Matrix. Sie wird durch das Symbol A - 1 gekennzeichnet. Bemerkungen: Besitzt A eine inverse Matrix A - 1 , so heißt A in vertierbar bzw. regulllr. A - 1 heißt Umkehrmatrix oder Inverse. (2) Eine quadratische Matrix besitzt -wenn überhaupt- genau eine Inverse. (3) Aufgrund der Definition gilt

(1)

A · A- 1 = A- 1 · A =In, d.h. A und A - 1 sind kommutativ. (4)

Nicht jede quadratische Matrix ist umkehrbar: z.B. (

セ@ セ@

) ist nicht um-

kehrbar! Im folgenden werden wir ein Schema vorstellen, mit dem man entscheiden kann, ob eine (n x n)-Matrix A invertierbar ist und wie die Inverse A- 1 sich berechnet. Dazu gehen wir zunächst davon aus, daß die zu A inverse Matrix A - 1 existiert. A- 1 sei gegeben durch Spaltenvektoren 8\, ... , セ@ n =}

A -1

= ( S- 1, - S

2, ... ' - Sn ) .

Aufgrund der Eigenschaft der inversen Matrix

ist die k-te Spalte des Produktes der Einheitsvektor e+ k· Nach Bemerkung (3) aus 1.2.4 erhält man die k-te Spalte des Produktes, indem man die Matrix A auf den k-ten Spaltenvektor von A - 1 anwendet: 0

ö

1 0

ö

t---k

k = 1,2, ... ,n.

113

1.3 Inverse Matrix

Folglich sind die Spalten der inversen Matrix die Lösung der linearen Gleichungssysteme A 7 k = e! k· Diese n LGS löst man mit dem Gauß-Algorithmus. Da die LGS immer dieselbe Matrix A besitzen, können sie simultan gelöst werden

(Gauß-Jordan-Algorithmus): Berechnung der inversen Matrix nach dem Gauß-Jordan-Verfahren (1)

Man erstellt das aus A und allen rechten Seiten kombinierte Matrizenschema:

. . . . . . aln

1

( au

0

セ@

(Al In)=

an1

...

0

... . . .

0

ann

0

セI@

(2) Mit Hilfe elementarer Zeilenumformungen wird die linke Seite des Schemas so umgeformt, daß die Einheitsmatrix In den Platz von A einnimmt. Die inverse Matrix A- 1 steht dann auf dem Platz von In:

u 0

0

bu

: )

0 0

1

... . . . b1n

bnl

... . . . bnn

セHiョ{@

A- 1 )

(3) Enthält zum Schluß die linke Seite eine Nullzeile, dann ist die Matrix A nicht invertierbar.

5. Beispiele:

(

1 0

_2 )

1 2 . 0 4 -1 Wir führen den Gauß-Jordan-Algorithmus durch und schreiben die jeweiligen Operationen an die rechte Seite der Matrix:

(1) Gesucht ist die inverse Matrix zu A =

(Al Ia)

-1

=

0

-4Z2 -2Za

1 1 -4 -4

(-1)

1

114

111 Matrizen und Determinanten

98-2)

1 0 0 ( 0 1 0

1 1 0 4 4 -1

0 0 1

! セ@

Die zu A inverse Matrix lautet A-' = (

4

(2) Gesucht ist die Inverse von A = (

(j

(Al Ia)

=> =>

0 0

MセIN@

-1

セ@

-3 1 2 1 -2

-2

0 2

1 -1 -6 1 6 1 2 -1 -6

0

0

=(I3 IA- 1 )

1 0 0 1 0 0 1 0 -2 1

3 0 1 0 -2 1 1 1

n n n

-2Z1 3Zl

+Z2

Die linke Seite enthält eine Nullzeile. Damit sind die linearen Gleichungssysteme nicht lösbar. A ist nicht invertierbar. 0

Rechenregeln bei der Inversion von Matrizen Seien A und B in vertierbare (n x n )-Matrizen. Dann gilt (1) Die Inverse einer in vertierbaren Matrix ist in vertierbar mit

(2)

Das Produkt zweier invertierbarer Matrizen ist invertierbar:

(3)

Die Transponierte einer invertierbaren Matrix ist invertierbar:

Die Bedeutung von invertierbaren Matrizen werden wir noch ausführlicher im Kapitel Uber die Lösbarkeit von LGS ( --t §3) diskutieren.

1.4 Das Matrizenrechnen mit MAPLE

14 Das Matrizenrechnen mit

115

MAPLE

Zur Darstellung und Ausführung der Rechenoperationen mit Matrizen wird das Paket Iinalg benötigt. Alternativ kann ab MAPLE6 das LinearAlgebra-Paket verwendet werden, auf das wir im Anhang B gesondert eingehen. Im folgenden gehen wir immer davon aus, daß das linalg-Package mit dem Befehl > with(linalg): Warning, the protected names norm and trace have been redefined and unprotected geladen ist. Die Warnung kann ignoriert werden. Durch > A:=matrix(3,2,[1 ,2,3,4,5,6]);

Hl

A-- [

wird eine (3x2)-Matrix definiert. Wenn man den Matrix-Kurzbefehl > matrix([ [1 ,2], [3,4], [5,6] ]): verwendet, ist die Angabe der Dimension nicht notwendig, da die Zeilen der Matrix einzeln spezifiziert werden. Addition und Subtraktion von Matrizen und die Multiplikation einer Matrix mit einem Skalaren werden mit +, -, * gekennzeichnet; die Matrizenmultiplikation wird durch den Operator&* dargestellt, da"*" für kommutative Multiplikationen reserviert ist. Durch evalm werden die Rechenoperationen ausgeführt. > B:=matrix([ [3,5,2], [-1 ,-1 ,0] ]): > C:=evalm(A&*B);

c :=

1 3 [ 5 11 9 19

> F:=matrix([ [1 ,0,-2], [-1, 1,2], [1 ,2,-1] ]); > 4*C- 3*F = evalm(4*C-3*F); F := [

4C - 3F

Mセ@

セ@

1 2

=[

Rセ@ Aセ@

Qセ@

l Mセ@ l

-1

セZ@

33 70 43

l

(Die Matrix darf nicht mit dem Buchstaben D abgekürzt werden, da D vordefiniert ist und den Differentialoperator darstellt; ebenso darf I nicht als Name verwendet werden, da I für die imaginäre Einheit steht!)

116

III Matrizen und Determinanten

Potenzen von Matrizen können mit

> evalm(F4);

[ -! -4

M[セ@

セ@

8

9

l

gebildet werden. Die Berechnung der transponierten Matrix erfolgt durch

> transpose(%);

[ 1-4 -4] -16 -8

25 16

8 9

und die Inverse einer Matrix erhält man mit dem inverse-Befehl

> G:=matrix([ [1 ,0,-2], [-1, 1,2], [1 ,2,-1] ]):

> Ginv:=inverse(G);

Ginv := [

-i セ@Q

Mセ@

-3

]

-2

Dann prüft man noch nach, daß

> evai(Ginv)*op(G)=evalm(Ginv &* G),evalm(Ginv &* G);

[ Mセ@ -i セ@ -3

-2

1

l [Mセ@ セ@ -; l 1 2 -1

= [

セ@ セ@ セ@

0 0 1

l,[

1 0 0 1

0 0

Einige spezielle Matrizen werden definiert durch

> array(1 .. 3, 1.. 3,identity), > diag(1 ,2,35,6), > > randmatrix(5,3), > > band([1 ,2,-1 ], 4);

[セ@ l [セ@ 01 00 0 1

[

2

-1

1 0 0

2

1 0

,

0 -1 2

1

セ@

#Einheitsmatrix 13 #Diagonalmatrix mit Diagonalelementen # 1, 2, 35, 6 #(5x3)-Matrix mit zufällig zwischen # -99 .. 99 gewählten Elementen #Bandmatrix mit Haupt- und Nebendiagonalen

0

0 0 0 35 0 0 0 6 2

l

l '

セXU@

[ -35 79 63 45

セSWQ@

-55 97 50 56 49 57 -59 -8 -93

,

1.4 Das Matrizenrechnen mit MAPLE

117

Zur Auswertung von Matrizen (allgemeiner des Datentyps array) mit MAPLE ist zu bemerken, daß sie anders als die sog. volle Auswertung sonstiger Rechenoperationen nur einstufig ausgeführt wird. Schon um eine Matrix > A:= matrix( [[cos(alpha), -sin(alpha)], [sin(alpha),cos(alpha)]]);

A ·- [ cos( a) .-

sin( a)

-sin( a) ] cos( a)

darzustellen, genügt nach der Definition von A nicht die Eingabe >A;

A denn dann wird nur der Name A zurückgegeben. Um die Matrix A zu erhalten, muß entweder mit evai(A) oder op(A) gearbeitet werden > evai(A); cos( a ) -sin( a) ] [ cos( a) sin( a) Setzt man alpha=1, so werden die Matrixelemente von A nicht direkt ausgewertet, > alpha:=1: > evai(A); cos( a) -sin( a) ] [ cos( a) sin( a ) Erst mit dem Abbildungsoperator map, der eine Funktion/Befehl auf jeden Operanden des Ausdrucks abbildet, zwingt man MAPLE zur Auswertung von A: > map(evai,A): %=evalf(%); [

cos( 1) sin( 1)

-sin( 1) ] _ [ 0.5403023059 0.8414709848 cos( 1) -

-0.8414709848 ] 0.5403023059

Zusammenstellung der Matrix-Befehle with (linalg) matrix (2, 3, [1, 2, 3, 4, 5, 6]) &* evalm transpose inverse eval, op map array( 1.. n, 1.. n,identity) diag(all, a22, ... , ann), randmatrix(m,n) band([1,2,-1], 4)

Linear-Algebra-Paket Definition einer 2 x 3-Matrix Multiplikationsoperator bei Matrizen Ausführung der Matrizenoperationen Transponieren einer Matrix Inverse einer Matrix Darstellung einer Matrix Anwenden eines Operators auf die Elemente Einheitsmatrix In Diagonalmatrix mit den Elementen an, ... , an. (mxn)-Matrix mit Zufallselementen Bandmatrix

118

III Matrizen und Determinanten

L5 Lineare Abbildungen

Zセ@ Zイッセ@ セZ@ Zュセ」H@

rr:::Zセ。ョᄋゥ@ [セ@ n

2::

amj Xj

j=I

y

CJ

ein Vektor E JR.m. A legt also eine Abbildung cp: JR.n--> JR.m fest, die jedem Vektor X' E JR.n genau einen Vektor E JR.m zuordnet. Es gilt folgender Satz:

y

Satz: Die Gesamtheit aller (m x n )-Matrizen entspricht in umkehrbar eindeutiger Weise der Gesamtheit der linearen Abbildungen cp: JR.n --> JR.m. Begründung: Die Matrix A = ( aij) mn definiert eine lineare Abbildung von 1R n nach JR.m, denn man rechnet sofort nach, daß

( 1)

(2)

Ist cp: JR.n --> JR.m eine lineare Abbildung. Dann wird diese lineare Abbildung eindeutig festgelegt durch die Bilder der Einheitsvektoren e!1:

j = 1, ... ,n.

Mit diesen Vektoren bilden wir die Matrix

Man rechnet unmittelbar nach, daß A e!1 = 0: 1 . Die Spalten von A sind genau die Bildvektoren der Einheitsvektoren.

6. Beispiel: Die Abbildung

f : (

セ@

) X3

t----t (

XI X2

++ x 2

- x3 ) X3- XI

ist eine lineare

119

1.6 Anwendungsbeispiele

Abbildung von JR3 nach JR2 . Die Bilder der Basisvektoren sind

Damit wird die lineare Abbildung dargestellt durch die Matrix

A

=

( -11

1 1

-1 ) 1 '

denn die Spalte der Matrix A sind die Bilder der Einheitsvektoren.

L6 Anwendungsbeispiele 7. Rohstotl'kette: In einem Betrieb werden aus 4 Rohstoffen mit Einheiten r 1 , r 2 ,

r3, r4 3 Zwischenprodukte mit Einheiten z1. z 2 , z 3 hergestellt. Aus den Zwischen-

produkten entstehen 3 Endprodukte mit den Einheiten Pl>P2,P3· Der Materialverbrauch sei gegeben durch die linearen Gleichungen r1

Z1

r2 r3 r4

2z1

+

Z2

Zl

+

Z2

=

+ + + +

Z2

Z3 Z3 Z3 2z3

Zl

bzw.

Z2

Pl 2pl

Z3

4pl

+ + +

2p2 3p2 2p2

+ + +

P3 P3 2p3

In Matrizenschreibweise gilt

7=A7

Wenn A -- (

PセQ@ セ@ RセQ@

)

オョ、bセッ@

7=Bp

セ@

D

Gesucht ist der Rohstoftbedarf, wenn I 00 Einheiten von p 1 , 80 Einheiten von und 60 Einheiten von P3 hergestellt werden sollen. Es ist

7

= A7 = A(Bp) = (A· B) p.

Zur Berechnung der Menge der Rohstoffe führt man コキ・」ォュ¦￟ゥァイウH、セI。ᆳ trizenprodukt A · B aus und wendet das Produkt auf den Vektor

p

=

セ@

P2

120

III Matrizen und Determinanten

an:

r+=

(

85 6 11

( 1000 94 35 ) ( 100 ) 1820 ) 80 5 3 = 1180 . 60 9 6 2180

Es werden also 1000 Einheiten des ersten, 1820 Einheiten des zweiten, 1180 Einheiten des dritten und 2180 Einheiten des vierten Rohstoffes benötigt.

8. Beschreibung eines Vierpols: Für einen linearen, elektrischen Vierpol (siehe Schaltung) gilt die folgende Beziehung zwischen den Eingangsgrößen io, u 0 und den Ausgangsgrößen i 1 , u 1 :

mit der Verknüpfungsmatrix M.

t

io ,. . --------- Mセ@

Ua Verknüpfungsmatrix

+

R3 R1

R2

j1

:

t

I

u1

+

Elektrischer Vierpol

9. Kettenschaltung von Vierpolen: Schaltet man einen zweiten Vierpol mit gleichen Widerständen hinzu, gilt

d.h. zwischen den Eingangsgrößen u 0 , i 0 und den Ausgangsgrößen u 2 , i 2 besteht die Beziehung

Für eine lineare Kette von n identischen Vierpolen (siehe Abb. 11) gilt folglich

10. Zahlenbeispiele: Der in Beispiel 8 diskutierte Vierpol habe die Widerstände R 1 = R 2 = 100!1, R3 = 500!1. Das Übertragungsverhalten des Vierpols ist dann gegeben durch die Übertragungsmatrix

121

1.6 Anwendungsbeispiele

1

0

t'

v1

Uo

セ@

2

t

v2

u1 セ@

t

u セ@

Abb. 11: Lineare Kette von Vierpolen

> M := matrix ([ [6., 500]

, [0.07, 6] ]);

UセP@ PセW@

M := [

]

(i) Wie groß sind u 1 und it. wenn uo = 2V und io = 0.1A? Wegen

(

UQ )

io

= M

(

Ut

it

)

folgt

(

= M -1

)

Ut

it

(

UQ )

io

:

> Minv := inverse(M); [

6

-0.07

-500 ] 6

> evalm (Minv &* [2,0.1 ]); [-38, 0.46] D.h. u 1 beträgt -38 V und i 1 = 0.46A. (ii) Für die Reihenschaltung von 3 Vierpolen erhalten wir die Transfermatrix T=M 3 .

> T := evalm(M A3); T

·= [ .

846.00 10.01

71500 ] 846.00

122

III Matrizen und Determinanten

§2. Determinanten 2.1 Einführung In diesem Kapitel diskutieren wir, unter welchen Bedingungen ein lineares, quadratisches Gleichungssystem eindeutig lösbar ist. Bei der expliziten Lösung eines Gleichungssystems mit dem Gauß-Algorithmus kann zum Schluß der Rechnung festgestellt werden, ob das Gleichungssystem lösbar ist oder nicht. Im Falle einer numerischen Lösung des LGS muß aber im Voraus bekannt sein, ob das LGS eindeutig lösbar ist. Im folgenden wird ein Formalismus entwickelt (DeterminantenBerechnung), mit dem entschieden werden kann, ob quadratische LGS eindeutig lösbar sind. Alle in diesem Paragraphen auftretenden Matrizen sind quadratisch. (1) Wir betrachten zunächst das Problem: Unter welchen Voraussetzungen ist die

Gleichung

an

X1

= Cl

(I)

mit einer Unbekannten x 1 für beliebige c 1 eindeutig lösbar. Die Antwort lautet: x1 = セᄋ@ System (I) ist genau dann eindeutig lösbar, falls an i- 0: (2) Nun betrachten wir das LGS

an

X1

a21 x1

+ a12 X2 = CI + a22 x2 = c2

(II)

mit zwei Unbekannten x 1 und x 2 . Welche Bedingungen müssen die Koeffizienten an, a 12, a21. a22 erfüllen, damit das System (II) für beliebige c1. c2 eindeutig lösbar ist? Die Lösung des Systems erhalten wir, indem wir GI. 11.1 mit a22 i- 0 und GI. 11.2 mit ( -a 12 ) i- 0 multiplizieren und beide Gleichungen addieren:

an a22 x1 -a12 a21 x1

=> (an

a22 -

+

a12 a22 x2 a12 a22 x2

a12 a21) x1

= c1 a22

-

c2 a12·

Indem wir GI. 11.1 mit -a2 1 i- 0 und GI. 11.2 mit an i- 0 multiplizieren und beide resultierenden Gleichungen addieren, erhalten wir analog

Folglich ist das LGS (II) eindeutig für beliebige

1an a22 -

a12 a21

c1

und

c2

lösbar, falls

-1- o.l

Diese Bedingung beinhaltet auch die hier nicht aufgeführten Sonderfälle an 0, a12 = 0, a21 = 0 oder a22 = 0.

2.2 Rechenregeln fUr zweireihige Detenninanten

Definition: Die aus der Koeffizientenmatrix A

Gr(Jße D :=

I a21 an

a 12 a22

= (

au a21

123

a12 ) berechnete a22

I

= au a22 - a12 a21

heißt zweireihige Determinante oder kurz Determinante. Fur Determinanten sind die Symbole D,det(A), lAI, det(aij) gebrtluchlich. 1L Beispiele: (1) det

(2) det

セ@

5 2)

= 5 · 1 - 3 · 2 = -1. 3 1 -2 -2 1 1 ) = -2 · 1 - 1 · ( -2) = 0.

Eine zweireihige Determinante wird also berechnet, indem die Differenz des Produktes der Hauptdiagonalelemente an a22 mit dem Produkt der Nebendiagonalelemente a 12 a2 1 gebildet wird. Die Determinante einer Matrix ist damit eine reelle Zahl! Für zweireihige Determinanten rechnet man unmittelbar die folgenden Regeln nach:

2.2 Rechenregeln für zweireihige Determinanten Regel 1: Der Wert einer Determinante ändert sich nicht, wenn man Zeilen und Spalten vertauscht: detA = detAt.

Beispiel: det ( _

i セ@ )

= 8 + 3 = 11 = det ( ;

-! ).

Regel 2: Der Wert der Determinante wechselt das Vorzeichen, wenn man zwei Zeilen (oder zwei Spalten) miteinander vertauscht. Beispiel: det (

セ@ MセI@

= -21-32 =-53; det (

セ@ MセI@

= 32+21 =53.

Regel 3: Werden die Elemente einer (!) Zeile (oder Spalte) mit einem Skalar multipliziert, so wird der Determinantenwert mit >. multipliziert.

>.

124

111 Matrizen und Determinanten

Regel 4: Die Determinante hat den Wert 0, wenn eine Spalte (oder Zeile) der Nullvektor ist. Allgemeiner, wenn die Spalten (oder Zeilen) linear abhängig sind.

. . det ( 35 Beispiele:

( 5 0 ) 0 = 0; det 3

-10 au _ 6 ) = 0, det ( .>.au

Regel 5: Der Wert einer Determinante ändert sich nicht, wenn man zu einer Zeile (oder Spalte) ein beliebiges Vielfaches einer anderen Zeile (oder Spalte) elementweise addiert. Beweis: det ( au

+ .>. a21 a21

au a22

- a21 a12+

.>. a21

a22 -

.>. a21

a22

=0

Regel 6: (Multiplikationstheorem für Determinanten) Für zwei Matrizen A, B gilt stets: det (A · B)

セ@ セ@M MセI@ det( セ@

Beispiel: det ( (

) (

セ@

= det (A)

· det (B).

; ) ) = det (

·det(

セ@



セ@ セ@

) = 48-72 = -24,

; ) =(-12)·2=-24.

Regel 7: Die Determinante einer Dreiecksmatrix besitzt den Wert des Produktes der Hauptdiagonalelemente. Beispiel:det(

セ@

; ) =4·2=8;

det(

セ@ MセI@

=3(-1)=-3.

Bemerkung: Die aufgelisteten Regeln sind so formuliert, daß sie auch für allgemeine, n-reihige Determinanten gültig sind.

125

2.3 n-reihige Determinanten

2.3 n-reihige Determinanten

L (-1)i+i aii det aセゥ@ n

detA =

jur einfestesiE {1, ... , n}.

j=l

Dabei ist aセゥ@ die (n- 1) x (n- 1)-Untermatrix, die aus A entsteht, indem die i-te Zeile und j-te Spalte gestrichen wird:

aセゥ@

=

au

lj

..

''J

anl

aln \

....

+--

i - teZeile

ann

nj

Man bezeichnet dieses Vorgehen als Entwicklung der Determinante nach der i-ten Zeile. eine (n- 1) x (n- !)-Matrix ist, bezeichnet man det HaセゥI@ als UnDa aセゥ@ terdeterminante. Durch wiederholtes Anwenden der Entwicklungsformel liißt sich eine n-reihige Determinante auf2-reihige Determinanten zurUckfUhren und damit berechnen. Bemerkungen: Die Determinante ist nur für quadratische Matrizen definiert. (2) Das Vorzeichen ( -1) i+i kann man sich als Vorzeichen des folgenden Schachbrettmusters vorstellen. Z. B. ist das Vorzeichen von a 43 : ( -1)4+ 3 = -1.

( 1)

+ + +

+ +

+

+ +

EI +

+ +

+

+ + +

+ +

+

(3) Die Zeile i E { 1, ... , n}, nach der die Determinante entwickelt wird, ist beliebig; der Determinantenwert hängt nicht von der Wahl von i ab. (4) Die Entwicklung der Determinante nach der i-ten Zeile kann man sich so vorstellen, daß die i-te Zeile gestrichen wird und nacheinander ein Fadenkreuz jeweils eine Spalte streicht:

126

III Matrizen und Determinanten

1-te Spalte: (-1)i+ 1 ail ・エaセ、 2-te Spalte: ( -1 )'+2 ai2 det aセ

R@

Q@

n-te Spalte: ( -1) i+n ain det aセョN@ Aufsummieren aller Unterdetenninanten mit dem zugehörigen Faktor aij und dem Vorzeichen entsprechend dem Schachbrettmuster liefert den Detenninantenwert. (5) Die Detenninante laßt sich auch nach der k-ten Spalte entwickeln: n

det A

=

L (-1)

i+k aik

det aセォ@

für festes k E {1, 2, ... , n}.

i=l

(6)

Für n-reihige Detenninanten gelten die gleichen Rechenregeln, wie die in §2.2 angegebenen Rechenregeln für 2-reihige Detenninanten.

SpezialfaJ.Ie: n

=1:

det(au)

n

=2:

Entwicklung nach der ersten Spalte

n

= (3 :a 11 eョセZ」ォ

det

= au.

Q セァ@

)nach der ersten Spalte

a21

a22

a23

a31

a32

a33

= (+1) au

21 31

=

a22

a23

a32

a33

+ (-1)

a21

+ (+1) a31

セZ@ セZ@

= a 11

1

= au

(a22 a33-

-

a32

a21

1

セ@ セ@

1

+ a31 1

a23)- a21 (a12 a33-

a32

セ@ セ@

a13)

1

+ a31 (a12 a23- a22

a13).

12. Beispiele: (1) Wir berechnen die Detenninante durch Entwicklung nach der zweiten Zeile:

Mセ@ MセI]H

Q I P QMセ@

セh@

= 4. (-5) + 1· (-7) = -27.

セQKHM

Q IHM Q IQ[@

127

2.3 n-reihige Detenninanten

(2) Wir entwickeln die nachfolgende Detenninante nach der ersten Spalte, da sie zwei Nullen als Elemente aufweist (man hätte aber auch eine andere Zeile oder Spalte mit zwei Nullen wählen können):

セ@ セI]Qᄋ@

det(H

0

セ@ セ@

2

2 0

4

1 +3 0 1 2 0 1 1 0 1 1

1 1 0

(3) Die Einheitsmatrix In

=

1 (0

= 3+3·{-8) = -21.

01) hat als Detenninantenwert I:

(4) Eine Dreiecksmatrix D = ( ..\

1

* )

0

hat als Detenninantenwert

An

Berechnung einer 3-reihigen Determinante nach Sarrus (Sarrussche Regel). Für den Spezialfall n = 3 (und nur für diesen Spezialfall !) kann man den Determinantenwert durch die auf Sarrus zurückgehende Regel berechnen:

+,a" \.a,. \.a,. "- :; a" " a,. " ' X a.. "'""" -:-" "" a,, " a.. , : a., , a.. "" a.. X "" a.. X·" ".: a., ' " a.. a., , Die erste und zweite Spalte der Matrix A wird nochmals neben die Detenninante gesetzt. Den Wert der Detenninante erhält man dann, indem man die drei Hauptdiagonalprodukte addiert und die Antidiagonalprodukte davon subtrahiert: det A =

au a22 aaa + a12 a2a aa1 + a1a a21 aa2 -a1a a22 aa1 - au a2a aa2 - a12 a21 aaa

13. Beispiel: Wir berechnen die Detenninante von A =

1 2 -1 1 1 0 -1 -2 1

1 2 1 0 -1 -2

(

1 2 -1 1 1 ) nach Sarrus: 0 -1 -2 1

128

III Matrizen und Detenninanten

det A = 1 · 0 · 1 + 2 · 1 · (-1) + (-1) · 1(- 2) -( -1). 0. (-1)- 1. 1. (-2)- 2. 1. 1 = -2 + 2 + 2-2 = 0. Determinante der inversen Matrix. Sei A eine invertierbare Matrix. Dann gibt es zu dieser Matrix eine Inverse A- 1 mit der Eigenschaft

wenn In die Einheitsmatrix ist. Nach dem Multiplikationssatz für Determinanten (Regel 6) gilt dann

det(A · A- 1 )

= det(A) · det(A- 1 ) = detln = 1.

Damit folgt für den Determinantenwert der Inversen: Satz: (Determinante der Inversen) Ist A eine invertierbare Matrix, dann ist

detA # 0 und die Determinante der Inversen A - 1 ist gegeben durch

detA

-1

1

= detA"

Praktische Berechnung n-reihiger Determinanten. Bei der praktischen Berechnung n-reihiger Determinanten wächst der Rechenaufwand mit zunehmender Ordnung rasch an. Denn aus einer n-reihigen Determinante entstehen durch Entwick= 3 k = 3 · 4 · ... · n zweireihige Unterdeterminanten bzw. ヲャセ@ =4 k = lung ヲャセ@ 4 · 5 · ... · n 3-reihige Unterdeterminanten. Daher führt man gemäß der aufgelisteten Rechenregeln die Matrix auf eine einfachere Form über und berechnet dann erst den Determinantenwert. Da sich der Wert der Determinante nicht ändert, wenn man zu einer Zeile (oder Spalte) ein Vielfaches einer anderen Zeile (oder Spalte) hinzuaddiert, ist es zur Berechnung von det A (für n > 3) zweckmäßig, zuerst mit elementaren Umformungen möglichst viele Nullen in einer Spalte oder Zeile zu erzeugen. Nach dieser Spalte oder Zeile wird dann entwickelt. Die 3-reihigen Determinanten können dann nach der Sarrusschen Regel berechnet werden. 14. Beispiel: Wir addieren vor der Berechnung der Determinante die erste Zeile zur dritten und das zweifache der ersten Zeile zur vierten und entwickeln danach die 5-reihige Determinante nach der ersten Spalte. Bei der 4-reihige Determinante

129

2.4 Anwendungen von Determinanten

subtrahieren wir von der ersten Spalte die dritte und entwickeln anschließend nach der letzten Zeile:

-1 0 1 2 0

1 2 2 1 4

セ@

0 -2 0 1 1 4 det 4 3 2 0 0 1 0 4 0 1 1 4 4 1 2 (-l)det ( 0 -4 1 4 0 4 0 1 4 4 2 (-1)(-4)det ( 0 1

-1 1 0 -2 0 = det

セ@

セ@

セ@

セ@

(-l)det (

1 1 4 4 1 2 0 -4 1 4 0 0 1 1 4 4 1 2 0 -4 1 0 4 0

2 3 3 4

0 0 0 0

セ@

= 4 ( -96) = -384.

Die Berechnung von Determinanten erfolgt bei MAPLE mit dem det-Befehl

> with (linalg): > A := matrix([ [-1, 1,0,-2,0], [0,2, 1,1 ,4], [1 ,2,4,3,2], [2, 1,0,0, 1], [0,4,0,4,0] ]): > Det( A ) = det( A ); Det(A) = -384

2.4 Anwendungen von Determinanten 2.4.1 Lösen von linearen Gleichungssystemen: Cramersche Regel. Cramersche Regel: Sei A = (ai1 ) eine (n x n)-Matrix mit den Spaltenvektoren (al, a 2 , ... , an). Dann ist die Lösung des linearen Gleichungssystems



nllt

7

セ@

(

J: ),b セ@

(

---t

X=

---t

b

セ@ ) ァ・「ョ@セ 、オセィ@

n)

d et ( a1 , ... ,ai-1 , ---tb ,ai+1 , ... ,a Xi

falls det (A)

=

'

det (A)

# 0. ---t

Man ersetzt die i-te Spalte von A durch die rechte Seite b des LGS. Dann ist die i-te Komponente des Lösungsvektors :t der Quotient der Determinante der so entstandenen Matrix und der Determinante von A.

130

III Matrizen und Detenninanten

15. Beispiel: Gesucht ist die Lösung des LGS

qセ・ァャ@ セ@ n 0) セ@ 0 0セ@ n 3 X1

=

& ist A

xa

= 1det

]セ、・エ@

2 X2

und

b=

=

X3 X3

mit det A = 2

t

0 Nach der

ergeben sich die Komponenten des Lösungsvektors aus

Cramerschen Xt

+ +

X2

+

1 1 0

= -1 ;

x2

= ! det

(

! セ@ ) =

3 0 1

2

a!=

=-1

Man sollte allerdings die Cramersche Regel nicht zur Auflösung von linearen Gleichungssystemen mit vielen Unbekannten verwenden, da der Rechenaufwand erheblich wird. Die Formel ist aber nUtzlieh fUr die Berechnung einzelner Unbekannter bzw. wenn das Gleichungssystem einen Parameter enthält. セ@

セ@

セ@

セ@

2.4.2 Vektorprodukt a x b zweier Vektoren a und b :

b

In Kap. ll, § 2.3 wurde eine Formel fUr das Vektorprodukt C: = (/ x

Vektoren with(linalg): > A := matrix([ [-3,0,6,0], [1, 1,-2,5], [1 ,0,-2,0], [-2,-2,4,-1 0] ]); -3 [ A ·.-

11

-2

セ@ Mセ@

セ@

0 0 -2 4 -10 -2

und dem Vektor > b := vector([-3,2, 1,-4]);

b := [-3, 2, 1, -4]

134

111 Matrizen und Determinanten

Wir vergleichen den Rang von A

> rank (A); 2 セ@

mit dem Rang der um b erweiterten Matrix

> augment(A, b): > rank(%); 2 Beide Ränge stimmen überein und das LGS ist daher lösbar

> linsolve (A, b); Da Rang (A) = 2 < 4, ist das LGS nicht eindeutig lösbar, d.h. die Lösung besitzt freie Parameter _tl und _t2. (2) Für

> b := カ・」エッイH{MSLRセ}IZ@

ist das LGS A 7

= b

nicht lösbar, da der Rang der erweiterten Matrix (Alb)

> Rank (A, b) =rank (augment (A, b) );

Rank (A, b)

=3

Wir fassen die Ergebnisse für quadratische, lineare Gleichungssysteme im folgenden Satz zusammen:

Satz: (Fundamentalsatz für quadratische LGS) Gegeben sei das LGS für die Unbekannten (x1, x2, ... , xn):

Definieren wir die Matrix A

(

anl

(

b·:nl ) b

und den Vektor

7

= (

セZ@

。 Q セ@

an ...

)

,

die rechte Seite

ann

) , so lautet d"' LGS AX'

セ@

b.

b

135

3.1 Lineare Gleichungssysteme, Rang

Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent: (1) Das LGS A :r!

=b

besitzt eine eindeutig bestimmte Lösung.

(2) A ist invertierbar. (3) detA

# 0.

(4) Die Lösung des LGS ist gegeben durch

19. B(eisfiel セャゥエ

P@ M)APLE:

:r! = A - 1 b.

Gegeben ist das inhomogene LGS A :r! =

A=

1 7 4 . Das LGS hat für jeden Vektor 3 13 4 Lösung, da die Determinante der Matrix A

b

b

mit

eine eindeutig bestimmte

> A := matrix([ [1 ,2,0], [1 ,7,4], [3, 13,4] ]); > Det (A) = det (A); Det (A) = -8 ungleich Null. Daher existiert die inverse Matrix A- 1 > Ainv := inverse (A);

Mセ@

Ainv := [

1

-t -! ] -8

8

und die eindeutige Lösung des LGS ist gegeben durch die InhomogeniUtten > b1 := vector( [ -4,3, 1] ): > x := evalm (Ainv &* b1 ); X:=

:r!

= A- 1

b. Es gilt für

[-10, 3, -2]

> b2 := vector ([1 ,8,8]): > x := evalm (Ainv &* b2); X:=

[3, -1, 3]

> b3:= vector([1 ,-4,0]): > x := evalm (Ainv &* b3); X:=

5

[-1, 1, -2]

Der Vorteil der Lösung des LGS Uber die Inverse gegenüber der Lösung mit dem Gauß-Algorithmus besteht darin, daß die Inverse nur einmal berechnet wird und die Lösung des LGS für verschiedene Inhomogenitäten dann nur noch eine Matrix-Vektor-Multiplikation darstellt.

136

III Matrizen und Determinanten

3.2 Anwendungen 3.2.1 Lineare Unabhängigkeit von Vektoren. n Vektoren des n-dimensionalen Vektorraums 1Rn bilden nach Kap. II, §6.5 eine Basis von 1Rn genau dann, wenn sie linear unabhängig sind. Die n Vektoren 0: t , 0: 2, ... , 0: n E 1Rn bilden also eine Basis, wenn -+ -+ -+ --+ At a t + A2 a 2 + · · · + An a n = 0 nur durch At = A2 = ... = An = 0 eindeutig lösbar ist. Nach dem Fundamentalsatz über LGS ist dies aber gleichbedeutend, daß det(A) = det(O: t, 0:2, Satz: Für n Vektoren

.. . , 0: n) ::/:- 0.

0: t , 0:2, ... , 0: n E 1Rn gilt:

det A = det(O: t, 0:2,

... , 0: n) ::/:- 0 (0: t, ... , 0: n) ist eine Basis von 1Rn.

20. Beispiel: Man zeige, daß die Vektoren > v1: = vector ([4, 3, 2, 1]}: > v2: = vector ([0, 1, 5, 4]}: > v3: = vector ([-1, -1, 0, 1]}: > v4: vector ([3, 5, 0,1 ]}: eine Basis des 1R4 bilden und man stelle den Vektor > b: = vector ([0, 1, 0, 1]}: als Linearkombination von 11 1> 112. 113, 11 4 dar.

=

Zunächst prüfen wir, daß die 4 Vektoren linear unabhängig sind: > A: = augment (v1 ,v2,v3,v4): > Det (v1 ,v2,v3,v4) = det( A ); det( v1, v2, v3, v4) = 62 Da die Determinante ungleich Null, sind die Vektoren linear unabhängig und bilden eine Basis von JR4 . Man beachte, daß bevor die Determinante der Vektoren (11 1> 112. 113, 114) berechnet werden kann, sie mit dem augment-Befehl spaltenweise zu einer Matrix zusammengefügt werden müssen. -+

Der Vektor b läßt sich damit als Linearkombination der Vektoren (11 1 , 112. 113, 114) darstellen: > linsolve (A, b); [ -5 2 16 12]

31' 31' 31' 31

137

3.2 Anwendungen

3.2.2 Kreis durch 3 Punkte. In CAD-Systemen werden ebene Flächen zumeist durch Geraden- und KreisstUcke zusammengesetzt. Die Erfassung der Geometrie erfolgt i.a. interaktiv per Mouse-Klick, indem für die Geometrie charakteristische Punkte eingegeben und diese durch Geraden oder Kreissegmente verbunden werden. Ein GeradenstUck wird durch zwei Punkte festgelegt; ein Kreissegment durch die Angabe von drei Punkten, falls die Punkte nicht auf einer Geraden liegen. Wir behandeln im folgenden die Fragestellung, ob durch drei vorgegebene Punkte (x1. yt), (x2, Y2), (xa, Ya) ein Kreis gelegt werden kann, und wenn ja, welches die Mittelpunktskoordinaten und der Radius des zugehörigen Kreises sind. Die allgemeine Kreisgleichung lautet

(x- xo) 2 + (y- Yo) 2 = R2 bzw.

A (x 2 + y 2 )

+B x +Cy+D =

0.

Da der Kreis durch die o.g. Punkte gehen soll, muß noch gelten:

A Axセ@ A セ@x A セKケ@ク

+ ケセャ@ + ケセ@

+ B Xt + c Yl + D = + B X2 + c Y2 + D =

0 0 +Bxa+Cya+D=O.

Dies ist ein homogenes LGS für die Größen (A, B, C, D) mit der Koeffizientenmatrix x2+y2 x y M - ( xセ@ + ケセ@ Xt Yl 1 xセ@ + ケセ@ X2 Y2 1 . xセ@ Kケセ@ X3 Y3 1 Damit das homogene LGS nicht nur die Null-Lösung besitzt, muß det M = 0 sein. Entwickelt man die Determinante nach der ersten Zeile, erhält man

1)

Xt X2 xa

Yl Y2 Ya

1

1 1

(x 2 + y 2 ) -

+ ケセ@ xセ@ xセK@

yセ@

クセ@ xセ@

xセ@

セK@

+ ケセ@ + ケセ@ + yセ@

Yl Y2 Ya

セ@

X1 X2

1

1 x+ 1 1 1 Y1

xセ@

xセ@

セK@

+ yセ@ + yセ@

X1 X2

セ@

Yl Y2

w

= 0.

Die 3-reihigen Unterdeterminanten sind also gerade die Koeffizienten in der Kreisgleichung. Insbesondere folgt aus dieser Darstellung, daß

K :=

Xt X2 xa

Yl Y2 Ya

1 1 1

=f 0

sein muß, damit der Term (x 2 + y2 ) in der Kreisgleichung vorkommt. Für K = 0 liegen die 3 Punkte also auf einer Geraden.

138

III Matrizen und Determinanten

2L Beispiel: Gesucht ist die Kreisgleichung

durch die Punkte (0,0), (1,3) und (2, -1):

A· k k

0 10 5

+ B·O + C· 0 + + B·1 + C· 3 + + B·2 + C · (-1) +

=

D

0 0

D

0.

D

Mit MAPLE erhalten wir > with (linalg): > M := matrix ( [ [x"2+y"2,x,y,-1], [0,0,0,-1], [10,1,3,-1], [5,2,-1,-1]] ): > det (M) = 0;

17 y 2 + 7x 2 -

25 x - 15 y = 0

I

Die Punkte liegen auf dem Kreis, dessen Scheitelgleichung gegeben ist durch 425

98 Der Kreis besitzt den Radius R =

jW. und hat den Kreismittelpunkt

(xo, Yo) = (4, -5).

3.2.3 Eigenfrequenzen eines gekoppelten Systems. Gegeben sind zwei Fadenpendel (Länge l) an deren Enden zwei Massen (m1 = mz = m) angebracht sind. Die Massen werden durch eine Feder (Federkonstante D) gekoppelt (vgl. nebenstehendes Bild).

m, D • Gekoppelte Pendel

m,

Ist

f1

:= x • > xA2;

/1 := x

-t

x2

ist /1 die Quadratfunktion, die an einer beliebigen Stelle x ausgewertet werden kann:

> f1{4); 16 Es ist bei MAPLE allerdings strengstens zu unterscheiden zwischen einer Funktion und einem Ausdruck. z. B. stellen > f2:=abs{x); > f3{X):=Xa3;

/2 := lxl

f3(x) :=x3 nur Ausdrücke aber keine Funktionen dar. D.h. /2 und f3(x) sind Platzhalter für lxl bzw. x 3 • Insbesondere können weder /2 noch /3 an Zwischenstellen ausgewertet werden:

> f2{x);

f3{x);

Wird zuvor der Variablen x einen Wert zugewiesen, dann beinhalten /2 und /3 das Ergebnis der Auswertung der entsprechenden Ausdrücke:

> x:=-1.5:

> f2; f3{x); x:='x': 1.5 /3( -1.5)

Nachwievor ist aber /2 nicht an einer anderen Stelle auswertbar

> f2{5);

lxl ( 5)

150

IV Elementare Funktionen

(2.) Der unapply-Befehl: Eine Möglichkeit aus einem Ausdruck (Anweisung) eine Funktion zu definieren ist durch den unapply-Befehl gegeben. Der Ausdruck

> expr:=1 + tan(t);

expr := 1 + tan( t)

ist zunächst keine Funktion und nicht an Zwischenstellen auswertbar. Durch

> f4:=unapply(expr,t);

f4 := t -+ 1 + tan( t)

wird der Ausdruck expr in eine Funktion umgewandelt. Es gilt dann

> f4(0), f4(Pi/4), f4(Pi/3);

1, 2, 1 + v'3

Die Unterscheidung von Funktionen und Ausdrücken ist wichtig, da die Befehle fur Funktionen und Ausdrücke teilweise unterschiedlich lauten bzw. die Befehle anders aufgerufen werden. (3.) Die Prozedur-Konstruktion: Eine dritte Möglichkeit Funktionen zu definieren erfolgt durch die Prozedur-Konstruktion. Die Prozedur

> h:=proc() local x; x:=args[1]; xA2+ 2*sin(x); end: definiert eine Funktion h( x) = x 2 + 2 sin( x), die mit Hilfe von evalf ausgewertet werden kann

> evalf(h(2)); 5.818594854

Zusammengesetzte Funktionen "programmiert" man am besten mit dieser MAPLEinternen Struktur. Die zusammengesetzte Funktion g: 1R-+1Rmitg(x):=

{ :

2

4+Jx-2 wird durch die Prozedur

> g:= proc( ) local x; x:=args[1 ]; > if x elif x eise 4 +sqrt(x-2) ; > fi >end: definiert und ausgewertet mit

> evalf(g(3)); 5.

für x < 1 für 1 セ@ x < 2 sanst

1.2 Elementare Funktionen in

MAPLE

151

(4.) Der piecewise-Befehl: Durch den piecewise-Befehl besteht in neueren Releases von MAPLE eine einfachere Möglichkeit, zusammengesetzte Funktionen oder Ausdrücke zu definieren: piecewise(bed1 ,f1 , bed2,f2, ...,bedn,fn, fs sonst) > gp := x -> piecewise(x (f @ finv)(x) ; X

>

(finv @ f)(x): simplify(%, symbolic); X

D.h. die Umkehrfunktion nach der Funktion ausgeführt liefert auf dem zugehörigen Definitionsbereich die identische Abbildung. Die graphische Darstellung der Umkehrfunktion ist mit MAPLE sehr einfach zu realisieren, indem man von den Paaren (x,j(x)) zu (f(x) , x) übergeht. > plot( {[x, f(x),x=0 .. 3), [f(x),x,x=0 .. 3]} );

163

§2. Polynome

§2. Polynome Polynome (oder Polynomfunktionen) spielen in der Angewandten Mathematik eine wichtige Rolle. Sie sind nicht nur besonders einfach in ihrer Darstellung, sondern sie lassen sich auch auf einfache Weise auswerten, da nur Additionen und Multiplikationen ausgeführt werden müssen. Gerade deshalb sind sie für die Anwendung in der Numerik ideale Funktionen. Im Kapitel über Taylorreihen (-+ Kap. VII, §3) werden wir zeigen, daß man komplizierte Funktionen auf eine Darstellung über Polynome zurückspielt In diesem Kapitel lernen wir für die Anwendung wichtige Eigenschaft kennen, wie z.B. die Festlegung von Polynomen durch vorgegebene Punkte: das sog. Interpolationspolynom. Definition: Eine Funktion

f : lR -+

lR der Form

heißt Polynom (Polynomfunktion, ganzrationale FUnktion) vom Grad n. Die reellen Zahlen ao, a1. ... , an heißen Koetllzienten des Polynoms. 23. Beispiele: (1) pl(x) = 4 P2 (x) = 2x- 3 P3 (x) = 2x 2 - 3x + 5 P4 (x) = x 3 - x Ps (x) = 4x8 - x 5 - 10

Polynom Polynom Polynom Polynom Polynom

vom vom vom vom vom

Grad Grad Grad Grad Grad

0. 1. 2. 3. 8.

(konstante Funktion) (lineare Funktion) (quadratische Funktion) (kubische Funktion)

(2) Die Höhe H einer Quecksilbersäule hängt von der Temperatur T ab:

H(T) =Ho (1

+a

(T- To)).

Dabei ist Ho die Höhe bei der Temperatur To und a der Wärmeausdehnungskoeffizient (3) Ein strömendes Medium (Luft, Wasser), das mit einer mittleren Geschwindigkeit v auf einen Körper trifft, übt die Kraft 1 2 Fw=cwA2pv

auf ihn aus. Dabei ist cw der Widerstandsbeiwert, A die Querschnittsfläche des Körpers und p die Dichte des strömenden Mediums. (4) Die Biegelinie eines einseitig eingespannten Trägers wird beschrieben durch F y(x)=6E·I (3lx2-x3)

E · I ist die Biegefestigkeit, F die Kraft am Balkenende und l die Balkenlänge.

164

IV Elementare Funktionen

(5) Darstellung von Polynomen mit MAPLE. Mit dem plot-Befehl lassen sich Polynome in MAPLE einfach graphisch darstellen. Z.B. werden durch

> plot([8*xA3+20, xA2+4*x], x=-10 .. 10, color=[blue,red]); + 20 und x 3 + 4 x in den Farben blau und rot in ein

die beiden Polynome 8 x 2 Schaubild gezeichnet.

2.1 Festlegung von Polynomen durch gegebene Wertepaare Eine der wichtigsten Eigenschaften von Polynomen ist die Festlegung durch gegebene Wertepaare. Im Falle des Thermometers braucht man 2 Werte, um eine lineare Skala festzulegen. Schwach durchhängende Seile haben in guter Näherung eine Parabelform. Zur Festlegung dieses funktionalen Zusammenhanges müssen 3 Wertepaare angegeben werden. Denn durch 3 Punkte wird genau ein Polynom 2-ten Grades festgelegt. Allgemein gilt der folgende Satz: Satz: Zu n + 1 verschiedenen Wertepaaren (x17 yl), (x2, Y2), ... , (xn+b Yn+I) gibt es genau eine Polynomfunktion f mit f (xi) = Yi· deren Grad nicht größer als n ist. Eine Möglichkeit das gesuchte Polynom anzugeben, ist gegeben durch die I.agrange Interpolationsformel:

f(x)

=

(x- x2) (x(x1 - x2) (x1 (x- x1) (xY2 · (x2- xl) (x2 セᄋ@

X3) · ... · (x- Xn+I) x3) · ... · (x1 - Xn+l) x3) · ... · (x- Xn+l) X3) · ... · (x2- Xn+I)

+ +

(x- x1) (x- x2) · ... · (x- Xn) Yn+l . (xn+l -XI) (xn+l - x2) · ... · (xn+l - Xn). Bei der Funktionsauswertung an der Stelle Xi verschwinden alle Terme k =1- i, da (x- xi) als Faktor enthalten ist; nur der Term k = i bleibt erhalten, da bei diesem Summand der Faktor (x - xi) nicht auftritt:

f (x;) Außerdem erhält man höchstens ein Polynom vom Grade n, da alle Terme nur n 0 Faktoren (x- xi) enthalten.

2.2 Koeffizientenvergleich

165

2.2 Koeffizientenvergleich Oftmals führt man bei Polynomen einen Koeffizientenvergleich durch. Diese Methode beruht auf der Tatsache, daß Satz: (KoefTIZientenvergleich) Zwei Polynome f und g mit

und g (x)

= bm Xm + am-1 xm- 1 + ... + bo

sind genau dann gleich, wenn n = m und ai = bi für alle i. Dieser Satz besagt, daß Polynome nur dann gleich sind, wenn sie denselben Grad besitzen und die Koeffizienten identisch sind. Begründung: Wir nehmen an, daß m fürx=O

f (0)

= g (0)

セ@

n. Da f (x) = g (x) für alle x E IR, gilt

=> ao = bo => X (an xn- 1 + ... + at) =X (bm xm- 1 + ... + b1)

Damit ist

für alle x E IR, also insbesondere für

Wieder kann man x ausklammern und die Vorgehensweise wiederholen:

bis man schließlich

erhält. Durch Einsetzen von x = 0 folgt an = bn, so daß für alle x E IR:

Ein Polynom kann aber nur dann das Nullpolynom sein, wenn alle Koeffizienten verschwinden, d.h. bm = bm_ 1 = ... = bn+ 1 = 0. Folglich ist der Grad von f gleich dem Grad von g und die Koeffizienten ai von f identisch mit den Koeffizienten bi von g. 0

166

IV Elementare Funktionen

2.3 Teilbarkeit durch einen Linearfaktor Eine der elementaren Aufgaben von Polynomen besteht in der Auswertung eines Polynoms an einer Stelle x 0 . Ein sehr einfaches Schema erhält man durch den folgenden Ansatz:

Satz: Für jedes Polynom

f

und jeden Wert xo ist die folgende Umformung

möglich:

f (x)

an xn + an-1 xn- 1 + ... + a1 x + ao (x- xo) (bn xn- 1 + ... + b2 x + b1) + f (xo).

Um diese Gleichheit zu überprüfen, multiplizieren wir das Produkt aus und führen einen Koeffizientenvergleich durch.

(x- xo) (bn xn- 1 + ... + セ@ x + b1) + r = = bn Xn + bn-1 xn- 1 + bn-2 xn- 2 + ... + b1 X -xobnxn- 1 - xobn-1 xn- 2 - ... - xッセクM ! n n-1 = an x + an-1 x + an-2 x n-2 + ... + a1 x

xob1 + ao.

+r

Der Koeffizientenvergleich nach absteigenden Potenzen von x liefert n

n-1 n-2

an an-1

bn-1- Xo bn bn-2- Xo bn-1

=

an-2

+ xobn

+ Xo bn-1

==? b1 = a1 + xo b2 ao ==? r ao + xo b1 Mit diesem Vorgehen ist man in der Lage, systematisch bn, bn-b ... , b1 und r zu bestimmen. Außerdem ist f (xo) =

1

0

b1 - xo b2 - xo b1 + r

a1

I

r.l

D

Dieses Verfahren ist die Grundlage für die effektive Auswertung von Polynomen. Schon seit Anfang des vorigen Jahrhunderts (1819) ist bekannt, daß die Funktionswerte eines Polynoms an einer beliebigen Zwischenstelle x 0 so durch das Horner-Schema berechnet werden können: a2

a1

ao

セᄋィ@

セM@

セM@

167

2.4 Nullstellenproblem

Der Vorteil des Horner-Schemas besteht darin, daß fUr Polynome nicht jeweils die ... berechnet, sondern Zwischenwerte mit xo multipliziert und Potenzen x 0, クセMiL@ geeignet aufsummiert werden. 24. Beispiel: Man berechne den Funktionswert von an der Stelle xo = 4 : 2

-6 2-4

2

2

+

0 2·4 8

-35 8·4 -3

f (x)

= 2x 4 - 6x 3

-

35x + 10

10 -3·4

1-2=f(4) 1

Dieses Schema der Auswertung ist besonders effektiv, da es das Potenzieren vermeidet. Es zeigt sich auch, daß das Horner-Schema fur Rundungsfehler unanfällig ist und sich dadurch fUr den numerischen Einsatz eignet. Algorithmus: Deklariert man die Koeffizienten des Polynoms als Array a [0], a [1], ... , a [n], so lautet der Algorithmus wert:= a[n] FOR i := n-1 DOWNTO 0 DO wert := a[i] + wert · xO;

wert ist dann der Funktionswert an der Stelle x 0 .

2.4 Nullstellenproblem Für den Spezialfall, daß XI eine Nullstelle des Polynoms f (x) ist, liefert das Horner-Schema sofort die sog. Produktdarstellung des Polynoms in der Form (x- xi) · Restpolynom: Satz: Wenn

XI

eine Nullstelle des Polynoms n-ten Grades

f (x)

f,

dann gilt

= (x- xi) (bn xn-I + bn-I xn- 2 + ... + bi x).

Begründung: Denn wenn XI eine Nullstelle, ist das Restglied r und wir erhalten die obige Behauptung. 25. Beispiel:

XI

=f

(xi)

=0 D

= 1 ist eine Nullstelle des Polynoms f (x) = x 3 + 2x2 -13x+ 10 : +

2 1·1 3

-13 3·1

10 -10·1

-10

Das Horner-Schemaliefert dann nicht nur den Funktionswert f (1) = 0, sondern auch gleich die Koeffizienten bi des Restpolynoms und somit die Zerlegung des

168

IV Elementare Funktionen

Polynoms

f

in

x 3 + 2 x 2 - 13 x + 10 = (x - 1) (1 x2 + 3 x - 10) . Das gleiche Ergebnis folgt, wenn eine Polynomdivision durchgeführt wird:

(x3 -(x3

+2x 2 -x2) 3x -(3x 2

-13x -13x -3x) -10x -(-10x

1 x 2 + 3x -10

(x- 1)

+10)

+10 +10) 0

Ist also f ein Polynom n-ten Grades und XI eine Nullstelle von j, so läßt sich f (x) durch (x- XI) ohne Rest dividieren und das Resultat ist ein Polynom vom Grade n - 1. Das Abspalten eines Linearfaktors von einem Polynom vom Grade n kann man jedoch höchstens n-mal durchführen, solange bis das Restpolynom nur noch den Grad Null hat: Satz: Jedes Polynom n-ten Grades hat höchstens n verschiedene Nullstellen.

Eine schwierige Aufgabe ist die konkrete Bestimmung der Nullstellen von Polynomen. Für n = 2 hat man noch die quadratische Formel: 26. Beispiel: An eine Stromquelle mit Spannung U = 220V werden zwei Widerstände RI und R2 einmal in Reihe und einmal in Parallelschaltung angeschlossen. Im ersten Falle ist die Stromstärke /I = 0.9A im zweiten Falle / 2 = 6A. Wie groß sind R I und R2 ?

I,

Ut®l セイョ@

I,

U

K

R,

R2

Für die Reihenschaltung gilt der Maschensatz: U = h RI + h R2 und für die Parallelschaltung der Knotensatz für den Knoten K : /2 = }{1 + セN@ Löst man die erste Gleichung nach R2 auf und setzt dies in die zweite ein, folgt nach Umformungen

Gesucht sind also die Nullstellen des Polynoms Mit

f (x)

= x2

-

セ@

x + セ Y セ@

.

169

2.4 Nullstellenproblem

erhält man als Nullstellen x1 = 44.9 und x 2 = 199.5. Wählt man R 1 = 44.9n, so ist R2 = 199.5f2. Aus Symmetriegründen können R 1 und R 2 auch vertauscht D werden. Für n = 3 und 4 sind die Lösungsformeln wesentlich komplizierter und für n ;:::: 5 gibt es keine geschlossenen Lösungsformeln mehr. Daher ist man bei der Suche nach Nullstellen bei Polynomen höheren Grades i.a. auf numerische Verfahren angewiesen (siehe Kap. VIII). Wenn man allerdings eine Nullstelle xo erraten kann, so liefert das Horner-Schema ein nützliches Verfahren zur Reduktion des Problems, da man durch Abspalten des Linearfaktors (x- x 0 ) ein Polynom vom Grad n- 1 erhält. 27. Beispiel: Gesucht sind die Nullstellen des Polynoms f (x) = 3x 3

+ 3x 2 -

3x- 3.

Durch Erraten findet man eine Nullstelle bei x 1 = -1 :

+

3

3

3 -3

-3

0

-3

0

-3 3 0=/(-1)

Hiernach gilt also 3x 3

+ 3x 2 -

3x - 3

= (x + 1) (3x 2 - 3) .

Durch Anwenden der quadratischen Formel berechnen sich die beiden weiteren Nullstellen x2 = 1 und x 3 = -1. Damit folgt die lineaifaktorenzerlegung des Polynoms: 3x 3 + 3x 2 - 3x - 3 = 3 ( x + 1) ( x + 1) ( x - 1) .

Wir fassen das Ergebnis in folgendem allgemein gültigen Satz zusammen: Satz: Besitzt ein Polynom n-ten Grades n Nullstellen XI, x2, ... , Xn, so läßt es sich in der Form eines Produktes aus n Linearfaktoren darstellen: f(x)

anxn+an-lXn-l+ ... +alx+ao an (x- xl) (x- x2) · ... · (x- Xn).

Bemerkungen: Man darf den Koeffizient an in der Produktdarstellung nicht vergessen! (2) Bei doppelten Nullstellen tritt der zugehörige Linearfaktor doppelt, bei dreifachen Nullstellen dreifach usw. auf!

(1)

170

IV Elementare Funktionen

2.5 Interpolationspolynome mit dem Newton-Algorithmus In naturwissenschaftlichen Anwendungen stellt sich oftmals das Problem: Von einem unbekannten funktionalen Zusammenhang sind (n + 1) Meßpunkte durch eine Messung bestimmt: P1 (x1, Yl); P2 (x2, Y2); ... ; Pn+l (xn+l, Yn+I) · Gesucht sind die Funktionsgrößen an Zwischenwerten. Wie bereits nach dem ersten Satz bekannt ist, gibt es genau ein Polynom vom Grad n, welches durch diese (n + 1) Meßwerte geht. Diese Näherungspolynome werden auch als Interpolationspolynome bezeichnet, da sich mit ihnen näherungsweise beliebige Zwischenwerte der unbekannten Funktion im Bereich [xl> Xn+I] berechnen (=interpolieren) lassen. pセ L@

y

I I I I

X, X,

I I I I

X, X.

X,

X.

x,.,

X

Abb. 16: Interpolationspolynom

Durch das Lagrange Interpolationspolynom erhält man das eindeutig bestimmte Polynom vom Grade höchstens n, welches diese Eigenschaft hat. Allerdings ist der Rechenaufwand zur Berechnung der Koeffizienten erheblich. Ein einfacheres Rechenschema zur Bestimmung des Interpolationspolynoms geht auf einen Ansatz von Newton zurück:

f (x)

= ao + a1 (x- x1) + a2 (x- x i) (x- x2) + ... +an (x- xi) (x- x2) · .. . · (x- Xn) .

Die Koeffizienten ao , a 1 , .. werden: yQ]ヲH

Y2

ク QI]。ッセ@

.,

an können durch diesen Ansatz iterativ bestimmt

lao=Yl·l

= f (x2) = ao + a1 (x2 - xl) セ@

Y3- ao- a1 (x3- XI) (x3- x 1) (x3- x2)

1 { Y3 - Yl X3 - X1 X3 - X2

Y3- Yl- セ@ (x3- XI) (x3- x1) (x3- x2)

Y2 - Yl XJ - X! } X2 - X1 X3 - X2

2.5 Interpolationspolynome mit dem Newton-Algorithmus

Setzt man

D2,1

=

Y2- Y1 X2- X1

, D3,2 =

Y3-

Y2

X3- X2

171

-- .la.=lllX2-Xl

'\. 3

X3

Ya

'\. D 3,2Mセ@

-->

'\. 4

X4

Y4

-->

n+l

Xn±l

Yn+l

-->

'\.

-->

X3-X2

'\.

D 4,3- .1U..=.lla. X4-X3

D

_

n+l,n-

-->

Yn±l-Yn Xn

Xn

-->

セ@

D

_

D3,2-D2,1

-

X3-Xl

_D43-D32

4,3,2-

X4

...

X2

'\. -->

...

-->

...

Die Zahlen Y1 = ao, D2,1 = at, D3,2,1 = a2, D4,3,2,1 = a3, ... , Dn+1, ... ,1 =an sind dann die gesuchten Koeffizienten des Newtonsehen Interpolationspolyno ms. D Vorteile des Verfahrens Bei der Hinzunahme noch weiterer Meßpunkte müssen nur weitere Zeilen in die Tabelle aufgenommen werden. Die bereits berechneten Koeffizienten bleiben gültig. (2) Das Newton-Verfahren ist einfach zu programmieren (--> newipol. pas). (1)

172

IV Elementare Funktionen

28. Beispiel: (i) Das Ergebnis einer Meßreihe liefert die Tabelle

k

1

2

3

Xk

0

2

5

Yk

-12

16

28

Gesucht ist das Interpolationspolynom durch diese 3 Meßpunkte. Ansatz:

f (x) = ao + a1 (x- xi) + a2 (x-

x1) (x- x2).

Koetrazientenbestimmung: k

Xk

Yk

1

0

1-121

2

2

16

3

5

28

QセR@ セ]T@

=

[ill 4-14 5-0

5-2

]セ@

Damit erhält man das quadratische Polynom

-12+14x-2x (x-2) -2x2 + 18x -12.

f(x)

(ii) Durch die Hinzunahme eines weiteren Meßpunktes P4 (7, -54) kann man das bestehende Schema erweitern k

Xk

Yk

1

0

1-121

2

2

16

[ill

3

5

28

4

4

7

-54 MセTRX@

8J = -41

-:1;4

= -9

-QJ

-9±2 7 0 -

und man findet als Interpolationspolynom vom Grade 3

f (x)

ao

+ a1 (x- xi) + a2(x- xi) (x- x2)

+a3 (x- xi) (x- x2) (x- x3) -12 + 14 (x- 0)- 2 (x) (x- 2)- 1 (x) (x- 2) (x- 5) -x 3 + 5 x 2 + 8 x - 12.

173

2.6 Polynorne mit MAPLE

2.6 Polynome mit

MAPLE

MAPLE bietet eine ganze Reihe von Befehlen zur Manipulation von Polynomen. Zunächst ist ein Polynom definiert durch einen Ausdruck der Form

> p1 := -3*x + 7*xA2- 3*xA3 + 7*xA4; p1 := -3 x

+ 7 x2 - 3 x3 + 7 x4

bzw. in einer ungeordneten Form durch

> p2:= S*xAS + 3*x + xA2 + 3*xA2 -2*x -1 ; p2 := 5x 5 + x

+ 4x2 -1

wobei die Terme nicht automatisch nach Potenzen sortiert werden. Die Addition von zwei Polynomen wird sofort ausgeführt

> p1 + p2;

-2 x + 11 x 2

-

3 x 3 + 7 x 4 + 5 x5

-

1

nicht aber die Multiplikation.

> p1 * p2;

Mit dem expand-Befehl erzwingt man das Ausmultiplizieren

> expand(%); 13x6 -10x 2

-

2x3 + 3x + 35x7 + 18x4 -15x8

-

5x5

+ 35x9

Das Ergebnis ist dann wiederum i.a. nicht nach Potenzen geordnet. Dies kann aber mit dem sort-Befehl veranlaßt werden > sort(%);

35x 9

-

15x8

+ 35x7 + 13x6 -

5x5

+ 18x4 -

2x3 -10x2 + 3x

Alternativ zum sort-Befehl steht collect zur Verfügung.

> collect(p2, x);

5 x5 + x

+ 4 x2 - 1

> p3:=z*x + xA2 + 3*xA2 + 3*zA3 +1: > sort(%, z);

Mit den Befehlen degree und coetT werden der Grad des Polynoms und die Koeffizienten bestinunt. Beide Befehle werden nur ausgeführt, wenn das Polynom in geordneter Form vorliegt. Gegebenenfalls muß also zuvor mit dem sort-Befehl das Polynom nach Potenzen geordnet werden.

174

IV Elementare Funktionen

> degree(p2,

x);

5

> coeff(p2,

x"2);

4

Eines der elementaren Aufgaben bei Polynomen ist die Zerlegung von Polynomen in Linearfaktoren (Faktorisierung). Sofern die Koeffizienten des Polynoms gebrochenrationale Zahlen sind, liefert der Befehl factor eine solche Zerlegung. > p4:=p1 *p2: > factor(p4);

Analog dem solve-Befehl (vgl. Kap. I, §5.) gibt es den fsolve-Befehl, der Gleichungen numerisch löst. Ist die Gleichung ein Polynom-Ausdruck, so gibt fsolve alle reellen Nullstellen eines Polynoms näherungsweise an. Mit der Zusatz-Option complex, findet fsolve alle reellen und komplexen Nullstellen eines Polynoms. > fsolve(p4,x); 0, 0.3806094577, 0.4285714286

> fsolve(p4,x,complex); -0.6903047288- 0.2212518888 I, -0.6903047288 + 0.2212518888 I, -1. *I, 0., 1. I, 0.3806094577, 0.4285714286, 0.5000000000- 0.8660254038 I, 0.5000000000 + 0.8660254038 I

Polynome werden durch das Horner-Schema effizient ausgewertet. MAPLE bietet nicht nur die Möglichkeit ein gegebenes Polynom für das Horner-Schema anzuordnen; wir können auch gleich einen Effizienzvergleich zwischen dem normalen Auswerten eines Polynoms und dem mit dem Horner-Schema durchfuhren. cost aus dem Paket codegen zählt die Anzahl der Additionen und Multiplikationen bei der Auswertung eines Ausdrucks > codegen[cost](p1 ); 3 additions

+ 10

multiplications

> convert(p1, horner); ( -3 + ( 7 + ( 7 X

-

3) X) X) X

> codegen[cost](%); 3 additions + 4 multiplications

2.6 Polynome mit MAPLE

175

Im folgenden werden wir das Horner-Schemamit MAPLE programmieren und das Polynom p6 an der Stelle x 0 =5 auswerten. Zum Vergleich berechnen wir zuerst den Wert des Polynoms ohne auf das Horner-Schema zurückzugreifen. Da p6 ein Ausdruck und keine Funktion ist, liefert p6(5) nicht das gewünschte Ergebnis. Stattdessen ersetzen wir x im Ausdruck von p6 durch 5 mit dem subs-Befehl.

> p6:=4 + 3*x + > subs(x=5,p6);

VJクセR@ KWJクセS@

+

KXJクセT@

クセsZ@

9169 Die Prozedur poly liefert für ein beliebiges Polynom den Grad n und die Koeffizienten a[i], i = O.. n. Im Anschluß daran wird die Prozedurhorn aufgerufen, die das Hornerschema zum Auswerten des Polynoms p6 an der Stelle x 0 wählt.

> poly :=proc(p) > local i: global a,n: > sort(p): n:=degree(p}: > for i from n by -1 to 0 > do a[i] :=coeff(p,x,i): od: > print('Grad des Polynoms =', n): >end: > poly(p6); a[2]; Grad des Polynoms =, 5 6

> horn := proc(xO) > wert1 :=a[n]: > for i from n-1 by -1 to 0 > do wert1 := a[i] + wert1 * xO; od: > print('Der Wert des Polynoms bei xO ist ',wert1); >end: > x0:=5: horn(xO); Der Wert des Polynoms bei xO ist , 9169 Setzen wir x 0 zurück auf eine undefinierte Variable, so liefert die Prozedur horn genau die Darstellung des Horner-Polynoms

> xO:='xO': horn(xO); Der Wert des Polynoms bei xO ist , 4 + ( 3 + ( 6 + ( 7 + ( 8 + xO) xO } xO } xO ) xO

Die MAPLE-Prozedur interp(t, s, x) mit den Parametern - t: Liste der x-Werte - s: Liste der y-Werte - x: Variable des Interpolationspolynoms

176

IV Elementare Funktionen

liefert einen Ausdruck für das Interpolationspolynom durch die Punkte (t[i], s[i]) mit der Variablen x.

> t := [0, 2, 5, 7]: s:= [-12, 16, 28, -54]: > p(x) := interp( t, s, x); p(x)

:=

-x 3 +5x 2 +8x-12

Die folgende graphische Darstellung zeigt die Wertepaare (als Kreise) zusammen mit dem Interpolationspolynom. Um allerdings die Wertepaare mit dem plotBefehl zeichnen zu können, müssen sie als Liste der Form [[t[l ],s[l]], ... , [t[n],s[n]]] vorliegen. Dazu verwendet man entweder den zip- oder den seq-Befehl.

> Iiste := [ seq( [t[i],s[i]], i=1 .. nops(t) ) ]: > p1 := plot(p(x), x=-1 ..8): > p2 := plot(liste, style=point, symbol=circle): > with(plots): display( {p1 ,p2})

Zusammenstellung der MAPLE-Befehle für Polynome: expand(p) sort(p) collect(p, x) degree(p, x) coeff(p, x, k) factor(p) fsolve(p, x) convert(p, horner) interp(t, s, x) subs

Ausmultiplizieren von Produktdarstellung Sortieren nach Potenzen Grad des Polynoms Koeffizient des Summanden xk Zerlegt in Linearfaktoren Bestimmung der Nullstellen Auswertung von p mit Horner-Schema Interpolationspolynom durch Wertepaare ( t[i], s[i]) Ersetzen eines Wertes in Polynomausdruck (p: Polynom, x: Variable)

177

3.1 Rationale Funktionen

§3. Rationale Funktionen 3.1 Rationale Funktionen In Physik und Technik werden viele Vorgänge von Funktionen beschrieben, die sich als Quotient zweier Polynome darstellen. So ergibt sich z.B. bei einer Sammellinse mit Brennweite f die Bildweite b als b (x) = wenn x die Gegenstandsweite ist.

L/,

Definition: Unter einer rationalen Funktion (gebrochenrationalen Funktion) versteht man eine Funktion f, die sich als Quotient zweier Polynomfunktionen g ( x) und h (x) darstellen laßt

f : IR\ {x E IR: h(x) = 0} セir@ mit

Dabei unterscheidet man analog zu Brüchen zwischen ganzrationalen Funktionen (n = 0) (=Polynome), echt gebrochenrationalen Funktionen (m < n) und unecht gebrochenrationalen Funktionen (m 2: n). 29. Beispiele: (1)

(2)

h: IR\ {0} セ@ IR f2 : IR\ { -2, 2} セ@

mit

X !---+

セ M X

IR mit x セMK@

x2

X _

4. 10

y

5 2x

4

4 -5

-10

Graph von h(x) = セ@

-10

Graph von f2( x) =

xl'__ 4

178

IV Elementare Funktionen

(3.) Darstellung von rationalen FUnktionen mit MAPLE. Mit dem plot-Befehl können gebrochenrationale Funktionen graphisch dargestellt werden. Es ist in der Regel allerdings zu beachten, daß bei diesem Funktionstyp neben dem x-Bereich auch der y-Bereich spezifiziert werden muß, damit man das Charakteristische an dem Funktionsgraphen erkennt. Bei automatischer Skalierung dominieren die Polstellen das Schaubild. Durch die beiden folgenden MAPLE-Zeilen können die Funktionsgraphen zu den rationalen Funktionen !I und h erzeugt werden: > plot( 1/x, x=-4 .. 4, -10 .. 10); > plot( x/(x"2-4), x=-5 .. 5, -10 .. 10);

Definitionslücken, Nullstellen, Pole Sei f (x) = セエャ@ eine gebrochenrationale Funktion. x0 ist Nullstelle von j, wenn g (xo) = 0 und h (xo) -f:. 0. In den Nullstellen des Nenners ist die Funktion f nicht definiert. Man spricht daher von einer Definitionslücke, wenn h (x 0 ) = 0. Aber nicht in allen Definitionslücken strebt die Funktion gegen Unendlich. Man unterscheidet zwischen hebbaren Definitionslacken und Polen: xo ist eine Polstelle (Pol), wenn in der unmittelbaren Umgebung von x 0 die Funktionswerte betragsmäßig Uber alle Grenzen anwachsen. Der Funktionsgraph schmiegt sich dabei asymptotisch an die in der Polstelle errichtete Parallele zur y-Achse an. Falls Zähler und Nennerpolynom eine gemeinsame Nullstelle xo besitzen, so enthalten beide Polynome (x- x 0 ) als Linearfaktor. Gemeinsamen Faktoren werden gekürzt. Definitionslücken können so gegebenenfalls durch Kürzen behoben und der Definitionsbereich erweitert werden. Bestimmung der Null- und Polstellen (l) Man zerlege Zähler und Nennerpolynom soweit möglich in Linearfaktoren und kUrze gemeinsame Faktoren. (2)

Die im Zähler verbleibenden Linearfaktoren liefern die Nullstellen der Funktion, die im Nenner verbleibenden Linearfaktoren liefern die Polstellen.

30. Beispiel: Gesucht sind die Definitionslticken, Nullstellen und Polstellen der . f (x ) = 2x3 + 2x2 - 32x + 40 . zur Bestlmmung . d'teser Ste llen zer1egen Funktlon 3 2 2 3 0 x+x-1x+1 wir sowohl das Nenner- als auch das Zählerpolynom in Linearfaktoren: 2x3 + 2x 2 - 32x + 40 x 3 + 2x 2 - 13x + 10

'---7

f (x) =

2x 3 + 2x 2 - 32x + 40 x3 + 2x2- 13x + 10

2 (x- 2) 2 (x + 5) (x- 1) (x- 2)(x + 5).

=

2 (x- 2) 2 (x + 5) (x- 1) (x- 2) (x + 5)

2 (x- 2) x- 1

179

3.1 Rationale Funktionen

Definitionslocken Nullstellen Polstellen Hebbare DefinitionsJUcken

1, 2, -5 (2) 1

2, -5

Graph von f(x)

Gerade fUr die Diskussion der Anwendungsbeispiele ist die Bestimmung des Verhaltens der Funktionen fur x セ@ ±oo von Interesse. Wir mussen dabei 3 verschiedene Fälle betrachten, wie die folgenden Beispiele aufzeigen:

+ x3 + 4 x +x+ 2 5x4 + x3 + 4

5x4

(1.)

h (x)

= 2 5

(3.)

h (x)

=

h (X)

(2.)

+ x3 +4 x +x+ 2

5x4

= 2

4

2x3 +x+2

: . Die folgende Diskussion zeigt aber, daß man In allen 3 Fällen ist f (x) クセ@ jeweils unterschiedliche Ergebnisse erhält. Dazu erweitert man den entsprechenden Funktionsausdruck mit -}. , wenn k der höchste auftretende Exponent:

クANセ@

r 1im X--+00

セ@ +

5x4 + x3 + 4 セ@ 2x5 + X + 2 . セ@

- r - ANセ@ク

/2 (X) = lim 5X4 + X 3 + 4 セ@

l"

f ( )- r 1

X

-

クANセ@

X-+00

. lim f 3 (x ) = 11m x--+oo

x--+oo

2 + セ@

2X4 +X+ 2 • -:r xNZセ@] 5X 4+ X 3+4 セ@__L 1' · -"'F- = 1m 2x3 + x + 2 -:r x--+oo

-:r + セ@ + セ@

X

X

- 0- 0 - 2- .

5 + セ@ + セ@ 5 2 + セ@ X + セ@ X = 2· 4 5+1+ X X4 = 05 = oo. + t,r セ@ +

ts

Diese Vorgehensweise läßt sich fur jede rationale Funktion f (x)

Verhalten von rationalen Funktionen (1) grad g




f (x)

(2) grad g

= grad h

==>

f (x)

(3) grad g > grad h

==>

f (x) セ@

0 fUr x セ@ セ@

セ@

f (x)

セ@

= *f:l

±oo.

fur x セ@ ±oo fUr x セ@

±oo. ±oo.

= JセZ、オイ」ィヲu・ョN@

im Unendlichen

D

180

IV Elementare Funktionen

Im letzten Fall zerlegt man die unecht gebrochenrationale Funktion durch Polynomdivision in eine Polynomfunktion p (x) und eine echt gebrochenrationale Funktion r (x) : f (x) = p (x) + r (x) mit r (x) -+ 0 für x -+ oo. Die Funktion f (x) nähert sich für x -+ oo an die Funktion p (x) an, da der Rest r ( x) gegen 0 geht! Man nennt p ( x) Asymptote von f.

31 Beispiel:

f (x)

=

lx 3 - ;!x + 1 2 2 x 2 +3x+ 2

Wir zerlegen Zähler- und Nennerpolynom in Linearfaktoren: Die Nullstellen des Zählers sind I (doppelt) und -2. Die Nullstellen des Nenners sind -1 und -2.

:::} f (x) = ! (x- 1) 2 (x + 2) = ! (x -1) 2 (x+1) (x+2)

x+1

Im gekürzten Ausdruck lassen sich nun die Nullstellen und Polstellen der Funktion identifizieren:

x= 1 x = -1

Nullstelle Polstelle

(doppelt) (einfach).

Um das Verhalten im Unendlichen zu bestimmen, zerlegen wir durch Polynomdivision die Funktion f in eine Polynomfunktion p ( x) und eine echt gebrochenrationale Funktion r (x): _;! + _2_ -1 x +!) (x + 1) = lx (!x2 2 2 x+l

-(lx2

+lx) セ@

2

2

+ r (x)

f (x) = p (x) 2 X->00 ( ) r x =------+ 0 . Damit ist

mit der Asymptote p (x) = !x- セ@ und dem Rest

x+1

セ@

10

M セ P@

. Grap hder F un ktton

1/2x 3 -3/2x+l x2+Jx+ 2

3.2 Anwendung: Übertragungsfunktion bei LC-Kreisen.

181

3.2 Anwendung: Übertragungsfunktion bei LC-Kreisen. Die nebenstehende LC-Schaltung hat wie jede L c RCL-Schaltung die folgende Eigenschaft: Ist die セ@ ..................-.----o Eingangsspannung UE ( t) eine Wechselspannung mit Frequenz w, so ist auch die Ausgangsspan- U, _ nung eine Wechselspannung mit Frequenz w, aber phasenverschoben und mit anderer Amplitude. Diese Amplitude hängt von der Frequenz der Eingangsspannung ab. Das Amplitudenverhältnis H (w) ist gegeben durch (vgl. Kap. V, §4):

j

j

LC IUU (t)t) I= IH (w)l mtt. H (w) = w4 L2C2-w- 3w2 LC + 1. 2

A ( E

H (w) ist eine echt gebrochenrationale Funktion in w. Es gilt: Nullstellen Polstellen

w=O

w4L 2C 2 - 3w2LC + 1 = 0 :

Z =w2

Z 2 (LC) 2 - 3 Z LC + 1 = 0 1 Z 1/ 2 -- 23 LC Z1

= 2,62

Z2

= 0, 76

lセ@

± Vfg4

lセ@

( 1 )2 LC

( 1 )2- (3 LC 2

=>

W1/2

= ±1,61[l;__

=>

W3j4

= ±0, 87

± セI@

1 LC

2

jl;.

H (w) ist achsensymmetrisch zur y-Achse: H ( - w ) -_

- ( -w )2 LC 2 ( -w) L2C2- 3 ( -w) LC + 1 4

-w2 LC w4L2C2 - 3w 2LC + 1 = H (w).

H (w)--> 0 für w--> oo. H (w)--> 0 für w--> 0. Graphische Darstellung von

IH (w)l

für positive Frequenzen (L = C = 1):

4

3 y 2

0

1

Übertragungsfunktion IH (w) I

4

182

IV Elementare Funktionen

Diskussion: Für tiefe Frequenzen (w klein) ist das Amplitudenverhältnis von Allsgangsspannung zu Eingangsspannung klein: Tiefe Frequenzen werden nicht gut übertragen. Für hohe Frequenzen (w groß) ist !H (w)! ebenfalls klein: Hohe Frequenzen werden ebenfalls stark gedämpft. Frequenzen zwischen w1 und w2 werden etwa mit dem Faktor 1 übertragen. Dies ist das typische Verhalten eines Bandpasses, der tiefe und hohe Frequenzen dämpft und Frequenzen in einem Band zwischen w 1 und w2 überträgt. Bemerkung: Die Modeliierung von H (w) erfolgte unter der Voraussetzung, daß der Ohmsehe Widerstand R = 0 ist. Dadurch kommt es zu nichtphysikalischen Polstellen bei w = w1 und w = w3 bzw. zum Effekt, daß nahe den Polstellen die Amplitude des Ausgangssignals größer als die des Eingangssignals ist. Eine vollständige Diskussion (mit Ohmsehen Widerstand) zeigt, daß !H (w)! ::; 1 und die Polstellen entfallen (siehe Kap. V, §5).

3.3 Rationale Funktionen mit Sind g und h Polynomfunktionen, > g:= 2*x·3 + 2*x·2 -32*x + 40:

MAPLE

h:=x·3 + 2*x·2 - 13*x + 10:

so wird durch f(x) := g(x)/h(x) eine rationale Funktion definiert. > f:=g/h; f ·- 2 x 3 + 2 x 2 - 32 x + 40 .x3 + 2x 2 -13x + 10 Der Zähler (numerator) und Nenner (denominator) von f können mit dem Befehl numer und denom bestimmt werden. > numer(f), denom(f);

2 x3

+ 2 x2 -

32 x

+ 40, x 3 + 2 x 2 -

13 x

+ 10

MAPLE ist nur dann in der Lage, gemeinsame Faktoren zu kUrzen, wenn Zähler und Nenner bereits als Produkte vorliegen. Wenn dies wie in unserem Beispiel nicht der Fall ist, steht der normal-Befehl zur Verfügung, der zunächst Zähler und Nenner in Linearfaktoren zerlegt und dann gemeinsame Faktoren kürzt. > normal(f);

x-2 2-x-1 Mit der Prozedur gcd (greatest common divisor) wird der größte gemeinsame Teiler von Zähler und Nenner ermittelt. > ggt:=gcd(numer(f) , denom(f)): ggt = factor(ggt); x2 + 3 X

-

10 = ( X

+5) (X

--

2)

Bei Polynomfunktionen wird der expand-Befehl eingesetzt, um die Multiplikation von Polynomen auszuführen. Dieser Befehl wirkt nur auf Polynome. Wenn wir

183

3.3 Rationale Funktionen mit MAPLE

ihn auf rationale Funktionen anwenden wollen, muß er getrennt für Zähler und Nenner eingesetzt werden. Andernfalls bewirkt er, daß der Term in eine Summe aufgespaltet wird. > g3:=(x + 1)"3/ (x- 1)"2: > expand(g3); NLMセK@

x3

(X - 1 )2

3 x2 3x 1 + + (X - 1 )2 (X - 1 )2 (X - 1 )2

> expand(numer(g3)) I expand(denom(g3)); x3 + 3 x 2 + 3 x + 1

x 2 - 2x + 1 Den gleichen Effekt hätte man erzielt, wenn man den nonnal-Befehl mit der Option expanded kombiniert hätte. > g3:=normal(g3, expanded); g3:=

x3 + 3 x2 + 3 x + 1 x 2 - 2x + 1

Um eine Diskussion für die Funktion g3 für große x durchzuführen, untersuchen wir mit dem asympt-Befehl das Verhalten im Unendlichen. Die Zahl I als Option besagt, daß die Entwicklung bis zur Ordnung 1, d.h. bis zu Termen 1/x, vorgenommen wird. > as:=asympt(g3,x, 1);

as

:=

x

+5+0 (

セI@

Um aus dieser Darstellung ein Polynom zu erhalten, ersetzen wir 0(1/x) durch Null > as:=subs(0(1/x)=O,as); as := x + 5 und zeichnen sowohl die Funktion als auch die Asymptote > plot( { g3,as} ,x=-20.. 30, y=-50 .. 50);

10

X

20

-20 -40

Funktion und Asymptote

30

184

IV Elementare Funktionen

Diskussion der Funktion > g4 := (xA5-2*xA3-8*x-xA4+2*xA2+8) I (xA2-5*x+4); > den := denom(g4): num := numer(g4): x5 - 2 x3 - 8 x - x 4 + 2 x 2 + 8 g4 := - - - - - : : - - - - - - x2-5x+4 Nullstellen des Nenners:

> factor(den);

(x-l)(x-4) Nullstellen der Zählers:

> factor(num};

1) (X

( X -

-

2)(X

+ 2 ) ( x2 + 2 )

KUrzen gemeinsamer Faktoren

> g4:=normal(g4);

2x2 - 8 x-4 Damit sind die Polstellen x = 4 und die Nullstellen x = 2, x = -2. g4:=

x4

-

Im Anschluß daran bestimmen wir mit asympt das asymptotische Verhalten fUr x gegen Unendlich:

> gs:=asympt(g4,x, 1}; gs := x 3 + 4x 2 + 14x +56+ 0 (

セI@

und konvertieren den obigen Ausdruck zu einem Polynom

> as:=subs(0(1/x}=O,gs}; as := x 3 + 4x2 + 14x +56 Mit dem plot-Befehl werden wieder Funktion und Asymptote graphisch dargestellt.

> plot( {g4,as },x=-20 .. 20,y=-1 000.. 1000}; Zusammenstellung der MAPLE-Befehle für rationale Funktionen numer(f) denom(f) gcd(g,h) expand(f) normal(f) asympt(f, x, 1)

Zähler Nenner größter gemeinsamer Teiler Aufspaltung in Summen Zerlegung von Zähler und Nenner in Linearfaktoren und Kurzen Asymptote von f

(f=g/h rationale Funktion) (x Variable)

185

§4. Potenz- und Wurzelfunktionen

§4. Potenz- und Wurzelfunktionen Definition: Polynomfunktionen der Form p : lR

---t

lR

mit

x

(n E N)

xn セMK@

nennt man auch Potenzfunktionen, da sie aber eine Potenz xn darstellbar sind.

Dabei lassen sich qualitativ zwei Fälle unterscheiden, nämlich n gerade und n ungerade. Für ungerades n ist die Potenzfunktion streng monoton wachsend und punktsymmetrisch zum Ursprung (siehe linkes Bild). Für gerades n liegt keine Monotonie vor, die Potenzfunktion ist achsensymmetrisch zur y-Achse (siehe rechtes Bild). 4 y

2 ·2

X

-2

2

nungerade

-4

Schränken wir den Definitionsbereich der Potenzfunktionen auf die positiven, reellen Zahlen einschließlich der Null ein, so ist P: ャrセッ@

---t

ャrセッ@

xn セMK@

X

für alle x E ャrセッ@ eine streng monoton wachsende Funktion mit dem Wertebereich ャrセッ M Daher ist diese Funktion umkehrbar. Mit Hilfe der Umformung y = xn

---t

x=

1Y ---t y =

yX

erhalten wir die Umkehrfunktion p- 1 : ャrセッ@

---t

ャrセッ@

Definition: Die Funktion

heißt n-te Wurzelfunktion. (n E N)

mit

x セMK@

\!'X.

186

IV Elementare Funktionen

Spezialfall: Potenzfunktionen mit ungeradem Exponent p ( x) = x 2 m+l, m E N, sind auf ganz R streng monoton wachsend und haben als Wertebereich ebenfalls R. Daher existiert die Umkehrfunktion auf ganz R W :

Beispiele: 34. h : rセッ@

35.

h :R

--+ rセッ@

--+ R mit x

R

mit x

r-->

-t

r-->

R mit

X f-->

2

"'+Vx•

x 2 hat als Umkehrfunktion

x 3 hat als Umkehrfunktion

w 2 : R--+ R mit

x r--> .ifi = xt.

2

y

1 X

Graph von x 2 und

ft

Graph von x 3 und

xt

36. Anwendung: Fallgeschwindigkeit. Ein Körper der Masse m fällt frei aus der Höhe ho mit der Anfangsgeschwindigkeit v 0 = 0. Zu jedem Zeitpunkt t gilt für die Bewegung, daß die Gesamtenergie (Summe aus kinetischer und potentieller Energie) konstant bleibt. Es gilt: E (t = 0) = m · g · ho + セュカX@ = m · g · ho } E (t = O) = E (t > 0) . R@ E (t > 0) = m · g · h + セュカ

1 2 =}m·g·ho=m · g·h+2mv . Die Geschwindigkeit v ergibt sich dann bei der Höhe h als Wurzelfunktion

I

v = J2g (ho-

h).l

187

5.1 Exponentialfunktion

Potenzfunktion mit rationalem Exponenten Definition: Eine Funktion

f:

1R>o -+ 1R mit

f (x) = :fX"i =

xr;t

mE Z,nE N

heißt Poten;funktion mit rationalem Exponent. Diesen Begriff der Potenzfunktion werden wir in §5 auf beliebige, reelle Exponenten mit Hilfe der Exponential- und Logarithmusfunktion erweitern. Als Spezialfall sind in der Klasse der Potenzfunktionen mit rationalem Exponenten die Funktionen x- 1 , x- 2 usw. enthalten.

Potenz- und Wurzelfunktionen mit

MAPLE. Für Potenzen und Wurzeln steht alternativ zum セ。ョ、@ der simplify-Befehl zur Verfügung, den man z.B. zur Auswertung von x 2 benötigt. Allerdings erst mit der Option symbolic wird zu x vereinfacht.

v

H

> sqrt(xA2) = simplify(sqrt(xA2));

..[;2 = csgn(x) x

> sqrt(xA2): %=simplify(%, symbolic); ..j;'i =X

§5. Exponential- und Logarithmusfunktion In diesem Abschnitt werden in Verallgemeinerung des Begriffs der Potenz an (a: Basis, n: Exponent) die allgemeine Potenzfunktion xn und die allgemeine Exponentialfunktion ax eingeführt.

5.1 Exponentialfunktion Die zur Beschreibung naturwissenschaftlicher Phänomene wichtigste Funktion ist die Exponentialfunktion:

Definition: Die Funktion exp:1R.-+1R.

mit クセMエ・@

heißt Exponentialfunktion. e : : : : 2. 718281828 ist die Eu/ersehe Zahl.

188

IV Elementare Funktionen

Eigenschaften der Exponentialfunktion sind:

Definitionsbereich Wertebereich Monotonie Asymptote

5 4

ex 1R 1R>o streng monoton wachsend y = 0 für x -+ -oo ·3

Für die Exponentialfunktion gelten die Regeln: (1) (2) (3)

e0 = 1 ex+y = ex · eY e-x = (ex)-1,

·2

1

X

Graph der Exponentialfunktion

enx = (ex)n

37. Beispiele: (1) Die Funktionen fa(x) = eax verhalten sich für a > 0 qualitativ wie die Exponentialfunktion ex: Für x -+ oo gehen sie gegen Unendlich und für x -+ -oo gegen Null. (2) Die Funktionen fa(x) = e-ax verhalten sich für a > 0 qualitativ wie die Exponentialfunktion e-x : Für x -+ oo gehen sie gegen Null und für x -+ -oo gegen Unendlich.

e.n.

3

Graph der Exponentialfunktionen eax und e-x 38. Beispiele für das Auftreten der Exponentialfunktion: (1) Radioaktiver Zerfall: Beim Zerfall radioaktiver Atomkerne wird die Zahl n (t) der zur Zeit t noch nicht zerfallenen Kerne durch das Zerfallsgesetz

189

5.2 Logarithmusfunktion

beschrieben. Dabei ist n 0 die Anzahl der zu Beginn (t = 0) vorhandenen Atomkerne und .X > 0 die fUr den Zerfall typische Zerfallskonstante.

(2) Entladung eines Plattenkondensators: Beim Entladen eines Plattenkondensators ist die Spannung am Kondensator U (t) zum Zeitpunkt t gegeben durch

Dabei ist Uo die Kondensatorspannung zur Zeit t = 0 und C die Kapazität, R der Ohmsehe Widerstand der Schaltung.

u U(t)

n(t)

t

t

Spannung am Kondensator U (t).

Anzahl der Atomkerne n(t).

5.2 Logarithmusfunktion Die Exponentialfunktion exp: R-> R>o mit x セMK@ ex ist auf dem gesamten Definitionsbereich streng monoton wachsend. Folglich existiert auf dem Wertebereich R>o die Umkehrfunktion.

Definition: Die Umkehrfunktion zur Exponentialfunktion wird natürlicher Logarithmus genannt: In: R>o-> R mit x セMK@ lnx. Eigenschaften der Logarithmusfunktion sind:

Definitionsbereich Wertebereich Nullstellen

ln(x) R>o R x0 = 1

Monotonie

streng monoton wachsend

Asymptoten

x=O

-2

ln(x)

-3

Graph der Logarithmusfunktion

190

IV Elementare Funktionen

Rechenregeln für die Logarithmusfunktion. Die Rechenregeln ergeben sich direkt aus den Regeln der Exponentialfunktion. (1) ln(1) = 0 (2) ln ( x · y) = ln x + ln y (3) ln(xn) = n lnx (4) ln(ex)=x bzw. elnx=x Beispiele: 39. Halbwertszeit T einer radioaktiven Substanz: Unter der Halbwertszeit T einer radioaktiven Substanz versteht man die Zeit, nach der die Hälfte der radioaktiven Kerne zerfallen ist: n (T) = セョ P N@ Nach Beispiel 37 ist n (t) = n 0 e-.H, also gilt für t = T :

21 no =

no e- .X 7"

ln 1 = ln (e- .X 7") = 2

o ---+ 1R mit x

t-t

g

(x) =

セ@

(1n セク@

+

1) .

Allgemeine Potenz- und Exponentialfunktion. Mit der Exponential- und Logarithmusfunktion ist man in der Lage, die allgemeine Potenz- und Exponentialfunktion zu definieren. (Man beachte, daß bei der Programmierung in Pascal auf diese Definition zurückgegriffen werden muß!) (1)

Definition: Die Funktion

f: 1R>o---+ 1R

mit X t-t

f (x)

= xa := ealnx

heißt allgemeine Potenzfunktion. (2)

Die Funktion

f: 1R---+ 1R>o

mit x

t-t

f (x)

= ax := exlna

(a > 0)

heißt allgemeine Exponentialfunktion.

Exponential- und Logarithmusfunktion mit MAPLE. Um Terme der Form exp( x+ y), ln(x * y), ln(xn) in MAPLE zu entwickeln, steht der expand-Befehl zur Verfügung. Alternativ kann der simplify-Befehl benutzt werden. > exp(x+y): %=expand(%);

> ln(x*y): %=simplify(%, symbolic); > ln(x"m): %=simplify(%, symbolic); ln(x) + ln(y) m ln(x) Die Zusammenfassung mehrerer Exponential- bzw. Logarithmusausdrücken erfolgt durch den combine-Befehl mit der Option exp bzw. In > exp(x)*exp(y): %=combine(%, exp); > ln(x)+ln(y): %=combine(%, ln);

ln(x)

+ ln(y)

ln(xy)

192

IV Elementare Funktionen

§6. Trigonometrische Funktionen 6.1 Grundbegriffe In den Naturwissenschaften und in der Technik spielen periodische Vorgange eine wichtige Rolle. Sie sind dadurch gekennzeichnet, daß sich ein bestimmter Zustand regelmäßig wiederholt, z.B. bei akkustischen und elektromagnetischen Schwingungen; Schwingungen einer Saite oder Feder; Umlautbahnen von Satelliten. Periodische Funktionen von besonderer Bedeutung sind die trigonometrischen Funktionen bzw. Winkelfunktionen. Zur Winkelmessung werden verschiedene Einheiten zugrunde gelegt: - Gradmaß a (360° fUr den Vollkreis) -Bogenmaß x (211" fUr den Vollkreis) = Länge der Strecke auf dem Einheitskreis, die der Winkel herausschneidet. X

Die im Bogenmaß gemessene Winkelgröße bezeichnen wir mit x . x ist positiv, falls der Winkel im Gegenuhrzeigersinn gemessen, und negativ, wenn der Winkel im Uhrzeigersinn gemessen wird. Die Einheit des Bogenmaßes heißt Radiant (rad). Zwischen Winkelgröße a im Gradmaß und x im Bogenmaß besteht der Zusammenhang

Qセ]M@ Hinweis: Alle trigonometrischen Funktionen lassen sich mit dem plot-Befehl in MAPLE graphisch darstellen. Bei der Tangens- und der Kotangensfunktion ist zu beachten, daß der y-Bereich eingeschränkt werden muß, ansonsten dominieren die Polstellen den Graphen. Die Graphen zusammen mit den Animationen sind auf der CD-ROM unter dem jeweiligen Abschnitt enthalten.

6.2 Sinus- und Kosinusfunktion Beschreibt man einen Winkel im Bogenmaß, so können der Größe x Funktionswerte gemäß folgender Festlegung zugeschrieben werden: Definition: Unter dem Sinus bzw. Kosinus eines Winkels x (sin x bzw. cos x) versteht man die Ordinate bzw. Abszisse des Schnittpunktes des freien Schenkels des Winkels x mit dem Einheitskreis.

193

6.2 Sinus- und Kosinusfunktion

Sinus und Kosinus im Einheitskreis Damit erhalten wir die trigonometrischen Funktionen sin und cos: R-t R R -t R

sin: cos:

mit mit

xt-tsin(x) x t-t cos(x).

Sinus- und Kosinusfunktion

Eigenschaften der Sinus- und Kosinusfunktion:

f(x) Definitionsbereich Wertebereich Periode Symmetrie Nullstellen relative Maxima relative Minima

= sinx

= cosx R [-1, 1] 27r

f (x)

R [-1, 1] 27r

gerade

ungerade

= n · 7r = .!L + k · 27r = f1r + k · 27r Xn

Xk Xk

Xn

=! + n1r = k · 27r = 7r + k27r

Xk Xk

n, kE Z

194

IV Elementare Funktionen

Die allgemeine Sinusfunktion. In den Anwendungen kommen die Sinus- und Kosinusfunktionen nicht nur mit dem Argument x, sondern in der allgemeineren Form

y(x)=asin(bx+c)+d

bzw.

y(x)=acos(bx+c)+d

vor. Im folgenden diskutieren wir die Bedeutung jedes der Parameter einzeln: (1) Bedeutung von a: Der Faktor a in y ( x) = a · sin x

gibt die maximale Amplitude der Funktion an. Der Wertebereich dieser Funktion ist W = [-a, a] . 42. Beispiel: y(x) = 2 · sin(x) *Amplitude 2.

Amplitude a (2) Bedeutung von b: Der Faktor b in

y (x) = sin (bx) bewirkt eine Veränderung der Periode gegenüber der reinen Sinusfunktion. Die Periode p von sin (b x) erhält man, wenn das Argument des Sinus die dritte Nullstelle liefert, also fUr

bp = 21r

* Ip = 2; IPeriode.

Damit verkleinert sich die Periode fur b > 1 und vergrößert sich fur b < 1. 43. Beispiel: y (x) = sin (2x) =} Periode: p = 2; = 1r.

Periode p

= 2;

195

6.2 Sinus- und Kosinusfunktion

(3) Bedeutung der Konstanten c: Die Konstante c in

y (x) = sin (x

+ c)

bewirkt eine Verschiebung der reinen Sinusfunktion entlang der x-Achse. Man bezeichnet c auch als Phase oder Nullphase. Die erste Nullstelle von sin( x + c) findet man, wenn das Argument x + c Null wird: sin (x

+ c)

= 0

=>

xo

+c=

0

=>

xo = -c.

FUr c > 0 wird die Kurve um xo nach links verschoben. Fur c < 0 wird die Kurve um x 0 nach rechts verschoben. 44. Beispiel: y = sin(x + rr/2) =>Kurve um rr/2 nach links verschoben.

Verschiebung entlang der x-Achse

(4) Bedeutung der Konstanten d: Die Konstante d in y ( x) = sin ( x)

+d

bewirkt eine Verschiebung der reinen Sinusfunktion entlang der y-Achse um den Wert d. 45. Beispiel: y (x) = sin (x) + 2 =>Verschiebung um 2 in y-Richtung:

Verschiebung entlang der y-Achse

196

IV Elementare Funktionen

(5) Zusammenfassende Diskussion der allgemeinen Sinusfunktion:

I

y ( x) = a sin ( b x + c) = a sin( b ( x +

Periode: 1. Nullstelle: Wertebereich: (Null-)Phase: Verschiebung:

セI@

I

p = "1," xo

= Mセ@

M。セケHクI@ セ。@

c -;;c

X

-clb

y=a sin(b(x+clb))

-a

Allgemeine Sinusfunktion 46. Beispiel: u (t) = 2 sin Hセエ@ + セQイIN@ Ausgehend von der reinen Sinusfunktion sin (t) gehen wir zur doppelten Amplitude über: 2 sin (t) . Anschließend modifizieren wir die Periode zu p = セ@ = 47r 2 und erhalten 2 sin (tt). Danach berücksichtigen wir die Phasenverschiebung von -1r , 、。RウゥョHセエKQイI@ ]RウゥョセHエKWイIN@ ················...

4Tt /

//

-1

RセゥョHB@ ..··

-2

t)

2aln(1/2 t + 1/27t)

47. Anwendung: Harmonische Resonanzschwingungen. Luftsäulen können unter geeigneten Bedingungen zu harmonischen Schwingungen (Resonanzschwingungen) angeregt werden. Die Form der Schwingung ist dabei durch die Randbedingungen (offenes oder festes Ende) festgelegt. Im folgenden bestimmen wir für den Fall festes/festes Ende die Frequenzen der auftretenden Schwingungen J (x) = Asin(wx + x

>0

In MAPLE sind alle 4 Umkehrfunktionen vorhanden. Zu den Funktionen sin, cos, tan und cot gibt es unendlich viele Intervalle, in denen die betreffenden Funktionen streng monoton wachsend sind. Aus diesem Grund lassen sich beliebig viele Umkehrfunktionen angeben. Die oben genannten stellen jeweils den sog. Hauptwert dar. Die Umkehrfunktionen der trigonometrischen Funktionen werden auch zyklometrische Funktionen genannt, weil sie für die Kreisberechnung von Bedeutung sind. (6) Es gelten die folgenden Beziehungen zwischen den Areafunktionen:

(4) (5)

arcsin(x) arccos(x) arctan(x) arccot(x)

- arcsin( -x) 1r - arccos( -x) - arctan( -x) 1r- arccot(-x)

セM セM

セM セM

arccos(x) arcsin(x) arccot(x) arctan(x) 。イ」エョセ@

vl-x•

arccot カGャセク 。イ」ウュセ@

'

R@ X

。イ」ッウセ@

Auswertung und graphische Darstellung der trigonometrischen und Arkusfunktionen mit MAPLE. Die trigonometrischen Funktionen werden in MAPLE mit sin, cos, tan und cot bezeichnet, die Arkusfunktionen mit arcsin, arccos, arctan und arccot. Die Auswertung der Funktionen lautet daher z.B. > sin(1 ), cos(Pi/4), tan(0.5), cot(Pi/4); sin(1),

'7,

0.5463024898, 1

> arcsin(0.5), arccos(1/2), arctan(10), arccot(-1); 7r

0.5235987756, '3' arctan(lO),

37r

4

Die graphische Darstellung der Funktionen erfolgt mit dem plot-Befehl.

204

IV Elementare Funktionen

Trigonometrische und Arkusfunktion mit MAPLE. Um mit MAPLE die trigonometrischen Umformungen durchzuführen, benutzt man die Befehle expand, combine und simplüy. Die Additionstheoreme werden mit expand realisiert > cos(X+y): %=expand(%);

cos(x + y) = cos(x) cos(y)- sin(x) sin(y) > cos(2*x): %=expand(%);

cos(2x) = 2 cos(x) 2 -1 Um Produkte von trigonometrischen Funktionen zu verarbeiten wählt man den combine-Befehl mit der Option trig > cos(x)*sin(y): %=combine{%, trig);

cos(x) sin(y)

=

セ@

sin(x + y)

+ セ@

sin( -x + y)

> sin(xr2: %=combine(%, trig);

sin(x) 2 =

セM

セ」ッウHRクI@

AusdrUcke der Form sin2(x) + cos 2(x) werden durch den simplify-Befehl vereinfacht >sin(xr2+cos(xf2: %=simplify(%); sin(x) 2 + cos(x) 2 = 1 > tan(x)/(1 +tan(xf2}: %=convert(%, sincos}: simplify(%};

(1

tan(x)

+ tan(x)2)

.

= sm(x) cos(x)

Auch zur Vereinfachung von AusdrUcken der Form arcsin( sin( x)) benötigt man den simplüy-Befehl mit der Option symbolic > sin(arcsin(x)); X

> arcsin(sin(x}};

arcsin(sin(x)) > %=simplify(%, symbolic);

arcsin(sin(x)) = x

Zusammenstellung der Vereinfachungsbefehle von MAPLE

205

Zusammenstellung der Vereinfachungsbefehle von MAPLE

expand

Potenzfunktion

exp- und ln-Funktion

trig. Funktionen

combine

Potenzfunktion

exp- und ln-Funktion

trig. Funktionen

simplify

Potenzfunktion

exp- und ln-Funktion

trig. Funktionen

xn+m ___. xm xn (xy)n ___. xn yn (xj y)n ___. Xn jyn exp(x + y)-. exp(x) exp(y) ln(xy) -.ln(x) + ln(y) ln(x/ y) -. ln(x) -ln(y) cos(x + y) -. cos(x) cos(y)- sin(x) sin(y) cos(2x)-. 2 cos(x) 2 -1 cosh(3x)-. 4cosh(x) 3 - 3cosh(x) xm xn ___. xn+m (x m)n ___. Xmn

JX+T JX -. .Jx 2 + x exp(x) exp(y) -. exp(x + y) ln(x) + ln(y) -.ln(xy) ln(x) - 2 ln(y) -. ln!; cos(x) cos(y)- sin(x) sin(y)-. cos(x + y) 2 cos(x) 2 - 1-. cos(2x) 4cosh(x) 3 - 3cosh(x)-. cosh(3x)

!

xm xn ___. xn+m (x jy )n ___. X ny-n "j;!i ___.X exp(x) exp(y)-. exp(x + y) ln(x) + ln(y) -.ln(xy) ln(xn) -. nlnx sin(x):.: +cos(x):.: -.1 tan(x) -. sin(x)/ cos(x) arcsin(sin(x)) -. x

206

IV Elementare Funktionen

Aufgaben zu Kapitel IV 4.1

Bestimmen Sie den größtmöglichen Definitionsbereich sowie den Wertebereich der folgenden Funktionen a) f (x) = >/x 2 - 1 b) y =In lxl c) f (x) = TクセQウ@ e) y = elxl d) f(x) = セZ[@ 0 f (x) = BRセ Q@

4.2

Bestimmen Sie das Symmetrieverhalten und den maximalen Definitionsbereich a) f (x) = 4x 2 - 16 b) f (x) = c) f (x) = sinx · cosx 1 d) f (x) = lx 2

4.3

-

セZj@

e) f (x) =

161

Man untersuche auf Monotonie y = x4 b) y = y'X"=-1 für x セ@

a)

"i:

0 f (x)

1

=

Bセ Q@

+ 2x

c) y = x 3

4.4 Wie lautet die Umkehrfunktion von a) c)

f: R>o

-+

X

f-+

f: R

-+

X

f-+

? ケ]セ@

1

? y=2ex-!

b) d)

f: R;:::o

-+

X

f-+

f: R>-1

-+

X

f-+

? y = ..j3X ? x-1 y =';TI

4.5

Bestimmen Sie die Polynomfunktion kleinsten Grades, die durch die folgenden Punkte geht: (-3, 11); (-1, 7); (0, 5); (4, -3).

4.6

Bestimmen Sie die Nullstellen folgender Funktionen: a) f (x) = x 3 + 2 x 2 - 13 x + 10 b) f (x) = x 3 c) f (x) = x 4 - 2 x 3 - 25 x 2 +50 x

-

x2 + 2

4.7

Man berechne mit dem Horner-Schemaden Funktionswert der Funktion f (x) an der Stelle xo fur a) f (x) = x 3 - 2 x 2 - 3 x + 1 ; Xo = 2 b) f (x) = 0.1 x 4 + x 3 + 2 x 2 - 4 ; Xo = 3.

4.8

Gibt es Polynome, die keine Nullstellen besitzen?

4.9

Man berechne mit dem Newton-Schema die Koeffizienten der ganzrationalen Funktion vom Grade::::; 3, welche durch die Wertepaare (0, 1); (1, 0); (2, 5); ( -1, 2) geht.

4.10 Bestimmen Sie die Nullstellen der Funktion a) f (x) = 3 x 3 + 3 x 2 - 3 x - 3 b)

f (x) = x 4

-

4.11

Welches Polynom kleinsten Grades geht durch die Wertepaare ( -1, 0) j (0, 1) j (1, 2) j (2, 6)?

4.12

Faktorisieren Sie mit MAPLE das Polynom 2 x 6 + 3 x 5 - 63 x 4 -55 x 3 + 657 x 2 + 216 x- 2160

4.13

Bestimmen Sie mit MAPLE alle Nullstellen von a) 7x 4 - 59x3 + 19x 2 + 166x -1008 b) x 3 - x 2 - lOOx + 310

13 x 2 + 36

4.14 Werten Sie mit MAPLE die Polynome aus Aufgabe 4.13 an der Stelle xo = 4 aus, indem Sie entweder mit unapply den jeweiligen Ausdruck in eine Funktion konvertieren oder indem Sie mit dem subs-Befehl diese Stelle in das Polynom einsetzen.

207

Aufgaben zu Kapitel IV

4.15 Zeichnen Sie mit MAPLE die Funktion x 3 - x 2 - 100 x + 310 und lesen Sie aus dem Schaubild die Extremwerte ab. MAPLE das Polynom soweit möglich. Erstellen Sie das HomerSchema zu diesem Polynom. Bestimmen Sie den Grad des Polynoms. -17x 6 + llx 4 - 20x 3 + 13x2 - 3x + 56x 7 + 4x5 - 15x8 + 35x 9

4.16 Faktorisieren Sie mit

4.17 Wo besitzen die folgenden Funktionen Nullstellen, wo Pole? a) y = x2tx-2 x-2

c) y = x2-2x±1 x2-1

b) y = x3-5x 2-2xt24 x3tax2t2x

d)

(x-1) Y- (x-1)2 (xt1)

4.18 Bestimmen Sie fur die folgenden gebrochenrationalen Funktionen: Nullstellen, Pole, Asymptoten im Unendlichen. Zeichnen Sie mit MAPLE den Funktionsgraphen und die Asymptoten. (x-1) 2 a) y = x2-4 b) y = x3-6x 2t12x-8 d) y = (;+ii2" x2 4 x2t1

4.19 Bestimmen Sie mit

MAPLE

die Null- und Polstellen der Funktion

h(x) = x 3 -6x 2 -12x+49 (x- 2)(x- 7) ' indem Sie Zähler und Nenner in Linearfaktoren zerlegen. Bestimmen Sie die Asymptoten und zeichnen Sie die Funktion zusammen mit ihren Asymptoten in ein Schaubild. Zeichnen Sie die Funktion in der Nähe der Null- und Polstellen.

4.20 Gegeben ist die rationale Funktion クエセ

x



S T クセM



x -x -x

クN@

Formen Sie diese Funktion mit

in die folgenden Ausdrucke um: b) x4 tx3-4x2-4x a) (xt2)(xt1)(x-2) x(x 1)(x±1)2 x3tx2-x-1 MAPLE

x2

1

d) (x-1)(x±1) - 4(x-1)(xt1)

4.21

Wird ein Kondensator mit Kapazität C Uber einen Ohmsehen Widerstand R entladen, so nimmt seine Ladung Q exponentiell mit der Zeit ab:

Zu welchem Zeitpunkt sinkt die Ladung unter I 0 % ihres Anfangswertes Qo?

4.22 Stromkreis mit Induktivität L und Ohmsehen Widerstand R. Beim Einschalten einer Gleichspannungsquelle erreicht der Strom infolge der Selbstinduktion erst nach einiger Zeit den nach dem Ohmsehen Gesetz erwarteten Endwert io. Es gilt

Berechnen Sie fur io = 4 A, R = 50, L = 2.5 H den Zeitpunkt, bei dem die Stromstärke 95 % des Endzustandes erreicht hat. Skizzieren Sie die Strom-ZeitFunktion.

4.23

Bestimmen Sie die Parameter a und b der Funktion y A = (0, 10) und B = (5, 3) auf der Kurve liegen.

4.24 Man löse die folgenden Exponentialgleichungen a)ex 2 - 2 x=2

b)ex+2e-x=3

= a e-bx +2 so, daß die Punkte

208

IV Elementare Funktionen

4.25 Welche Lösung besitzt die logarithmische Gleichung In y'X + 1.5 ·In ( x) = ln(2x)? 4.26 Bei einer gedämpften Schwingung

x(t) = Ae-'l't ·sin(wt+cp)

kann durch Messung der Amplituden zweier aufeinanderfolgenden Schwingungen die Dämpfung 1 bestimmt werden. Ist T = QP セ@ • die Periodendauer der gedämpften Schwingung, x (to) = 200 und x (to + T) = 100 die Amplituden zweier aufeinanderfolgender Schwingungen, so berechne man I·

4.27 Rechnen Sie vom Grad- ins Bogenmaß bzw. vom Bogen- ins Gradmaß um: Grad 140, 36° Bogen

278, 19° -5.6213

1.4171

4.28 Man leite aus dem Additionstheorem der Kosinusfunktion die Formel

Isin

2

x

+ cos2 x =

11

ab.

4.29 Zeichnen Sie den Funktionsverlauf von f (x) = 2 · cos (2 x- rr). 4.30 Man bestimme fur die folgenden Funktionen Amplitude A, Periode p, Phasenverschiebung: a) y = 2 · sin (3x- セI@ b) y = 5 · cos(2x + 4.2) c) y = 10 · sin(rrx- 3rr) d) y = 2.4 · cos (4x- セI@ 4.31

Skizzieren Sie den Funktionsverlauf der harmonischen Schwingung: f(t)=2·sin(2t-4)

4.32 Berechnen Sie a) arcsin(1) e) arccos( t) i) arctan(1)

b) arcsin( h/2) f) arccos( t J3) k) arctan( -J3)

c) arcsin(-tJ3) g) arccos( -1) I) arccot( --ja)

d) arcsin(0.481) h) arccos(0.8531) m) arccot(iJ3)

4.33 Welchen Wert hat die Größe x? a) arcsinx = Tr/4 d) arccot x = 2.9208

b) arctanx = 0.7749 e) (arccos x ) 2 = 0.25

c) arccos x = 1.021

4.34 Man beweise sin(arccos(x)) = v'1- x2. (Anleitung: Man setze y = arccos(x) .) 4.35 Zeigen Sie, daß fur positive a innerhalb des Definitionsbereichs gilt a) arcsin(a) = arccos v'1- a2 c) arccot(a) = arctan( 1) a

4.36 Vereinfachen Sie a) sin(arcsin(x)) d) cos(arcsin(x))

b) arccos(a) = arcsin セ@ d) arcsin(a) = arctan @セ b) cos(arccos(x)) e) sin(arctan(x))

yl-a2

c) sin(arccos(x)) f) tan(arccos(x))

4.37 Geben Sie den Definitionsbereich der folgenden Funktionen an a) y = x + arccos(x) b) y = y'X + arcsin(x) c) y = セ@ + arcsin(x- 1) Zeichnen Sie die Funktionen und bestimmen Sie den Wertebereich.

Kapitel V Die komplexen Zahlen Die komplexen Zahlen stellen bei der Beschreibung von RCL-Wechselstromschaltungen ein unverzichtbares Hilfsmittel dar. Fast jedes Lehrbuch Uber die Beschreibung von elektrischen Schaltkreisen hat als einleitendes Kapitel eine Einführung in die komplexen Zahlen. Einer der Grunde liegt darin, daß einfache Regeln von Gleichstrom-Netzwerken sich auf Wechselstrom-Schaltungen übertragen, wenn man komplexe Widerstände einfUhrt. Dies werden wir ausfuhrlieh in §4 und §5 besprechen. Zuvor behandeln wir die Grundlagen der komplexen Zahlen innerhalb der Mathematik und beginnen mit einer mathematischen Problemstellung: Wie wir im Kapitel Uber Polynome (Kap. IV, §2) bereits festgestellt haben, besitzt jedes Polynom vom Grade n in R höchstens n verschiedene Nullstellen. Aber schon bei dem Polynom p (x) = x 2 + 1 zeigt sich, daß dieses Polynom in R keine Nullstellen besitzt. Denn wendet man auf x 2 + 1 = 0 die quadratische Formel an, so erhält man Es hat sich als außerordentlich erfolgreich erwiesen, den Zahlenbereich der reellen Zahlen zu erweitern, indem die Einheit (imaginäre Einheit)

eingeführt wird. Definition: Ausdrucke der Form

c := a + i b mit a, b E R nennt man komplexe Zahlen und

C := {c = a + ib; a,b ER} die Menge der komplexen Zahlen.

210

V Die komplexen Zahlen

Für b = 0 ist c = a E R. Die reellen Zahlen sind also in den komplexen enthalten. Die mathematische Bedeutung der komplexen Zahlen liegt darin, daß jedes Polynom vom Grade n genau n NullsteHen besitzt (Fundamentalsatz der Algebra). Diese Tatsache werden wir im Kapitel über Differentialgleichungen (Bd. 2) ausnutzen, um Lösungen von linearen Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten zu berechnen, indem alle NullsteHen des zugehörigen charakteristischen Polynoms bestimmt werden.

§L Darstellung komplexer Zahlen Jede reelle Zahl entspricht einem Punkt auf der Zahlengeraden: 1

-2

Mセᄋ

M MセᄋJ

-2

{2

M MセᄋJ

-1

0

1

2

セI r@

Durch die Definition der komplexen Zahlen als "Paar"

c=a+ib hat eine komplexe Zahl zwei "Komponenten": eine rein reelle Komponente a und eine imaginäre Komponente i b.

Ll Algebraische Normalform Die komplexe Zahl

c := a + i b mit a, b E R

läßt sich mit Hilfe von zwei Zahlengeraden veranschaulichen (Abb. 17): Wählt man ein Koordinatensystem mit Abszisse a (Vielfaches der Einheit 1) und Ordinate i b (Vielfaches der Einheit i), so ist jede komplexe Zahl als Punkt einer Ebene, der sog. Gaußsehen Zahlenebene, darstellbar.

Imag inärteil c=a+ l b

Rea lteil

Abb. 17: Darstellung der komplexen Zahl c

= a + i b.

211

1.1 Algebraische Nonnalfonn

Man bezeichnet a = Re (c) den Realteil von c

b =Im (c) den Imaginärteil von c. Sowohl der Real- als auch der Imaginärteil einer komplexen Zahl sind reelle Zahlen. Man beachte daher: Der Imaginärteil einer komplexen Zahl c = a + i b ist nicht i b, sondern nur die reelle Größe Im (c) = b ! Man bezeichnet die Darstellung der komplexen Zahl

(Algebraische Normalform) durch Realteil und Imaginärteil als algebraische Normalform. Als den Betrag einer komplexen Zahl definieren wir den Abstand zum Nullpunkt

(Betrag von c).

L Beispiele: (1)

(3)

Cl= 4 + 3i c2 = v'2+2i 3 3. C3 = -2- 2

(4)

c4=1-3i

(2)

セ@

セ@

セ@

セ@

lcd = 5. lc2l = v'ß. lc3l =-!§. lc41 = v'TO.

c2

Bemerkungen: (1) Zwei komplexe Zahlen c1 = a1 + i b1 und c2 = a2 + i セ@ sind genau dann gleich, wenn a 1 = a 2 und b1 = セ N@ Realteil und Imaginärteil sind also zwei eindeutig bestimmte Kenngrößen einer komplexen Zahl. (2) Eine komplexe Zahl ist also nichts anderes als ein Punkt in der komplexen Zahlenebene. (3) Es ist üblich, den vom Ursprung 0 zum Punkte c weisenden Zeiger (Ortsvektor) ebenfalls mit c zu bezeichnen.

212

V Die komplexen Zahlen

L2 Trigonometrische Normalform FUhrt man den Winkel

convert(% , radians); evalf(%);

0. 27885 793837r 0.8760580505 konvertiert einen Winkel vom Grad- ins Bogenmaß. Der Real- und Imaginärteil einer komplexen Zahl berechnet man durch > c := 5 - 3*1: > evalc(Re(c)), evalc(lm(c));

5, -3 Man beachte: Obwohl Re(c) eine reelle Größe ist, wird dennoch evalc(Re(c)) zur Berechnung benötigt! In MAPLE können komplexe Zahlen in der komplexen Zahlenebene durch den Befehl complexplot graphisch dargestellt werden. Dieser Befehl befindet sich im plots-Package. > Iiste := [1 +2*1, 3-4*1, -5-1, -4+3*1]; > with(plots): > complexplot(liste, style=point);

• -4

2

• 2

-2

0 0

2

• §2. Komplexe Rechenoperationen Was unter Summe, Differenz, Produkt und Quotient zweier komplexer Zahlen zu verstehen ist, wird nicht durch die Konstruktion der komplexen Zahlen festgelegt. Man muß diese Verknüpfungen neu definieren; aber natUrlieh so, daß für den Spezialfall Imaginärteil gleich Null die bereits festgelegten Verknüpfungen in lR herauskommen. Seien im folgenden c 1 = a 1 Zahlen. Dann definiert man:

+ i b1

und c2

= a2 + i b2

zwei beliebige komplexe

218

V Die komplexen Zahlen

2.1 Addition

I

c1

+ c2 := (a1 + a2) + i (bt + b2) I

Die Addition zweier komplexer Zahlen bedeutet die Addition der Realteile und die Addition der Imaginärteile. Die Addition wird in der algebraischen Normalform durchgeführt. 6. Beispiele: = 9- 2i, c 2 = 4 + i. c1 + c2 = (9 + 4) + i ( -2 + 1)

(1) c1

= 13- i.

= 3( cos 30° + i sin 30°), c2 = 4 + i. Um c 1 und c2 zu addieren, muß die Zahl c 1 erst in die algebraische Normalform umgeformt werden: c1 = 3cos30° + i3sin30° = 2, 598 + i 1, 5. ==} Ct + C2 = (2, 598 + i 1, 5) + (4 + i) = 6, 598 + i 2, 5.

(2) c 1

2.2 Subtraktion

ICt- c2 := (a1 -

a2)

+ i (bt

-

b2)

I

Die Subtraktion zweier komplexer Zahlen bedeutet die Subtraktion der Realteile und die Subtraktion der Imaginärteile. Die Subtraktion wird in der algebraischen Normalform durchgeführt. 7. Beispiele: (1) c1 = 9- 2i, c2 = 4 + i. Ct- C2 = (9- 2 i)- (4 + i)

= 9-4 + i

( -2- 1)

= 5- i 3.

= 4- 2i. Um c1 und c2 voneinander zu subtrahieren, wird c 1 erst in die algebraische Normalform umgeformt: '---+ c1 = 2 eii = 2 (cos 45° + i sin 45°) 'P = セTUᄚ@ (2) c1 = 2eii, c2

= 2 セNェR@ ==}

Ct - C2

=

+ ゥRセカG@

= 1,414 + i 1,414.

(1, 414 + i 1, 414)- (4- 2 i)

=

-2,586 + 3, 414i.

Geometrische Interpretation. Da die Addition und Subtraktion zweier komplexer Zahlen analog den entsprechenden Regeln der Vektorrechnung erfolgen {nämlich komponentenweise), entspricht die graphische Darstellung der Rechenoperationen dem Kräfteparallelogramm, also der Vektoraddition bzw. -Subtraktion.

219

2.3 Multiplikation

IIR

iiR

I I

I

I

I

IR

Addition

-c,

c,

4,-----

IR

Subtraktion

Abb. 18: Addition und Subtraktion von komplexen Zahlen

Bemerkung: Obwohl eine komplexe Zahl nur einen Punkt in der komplexen Zahlenebene darstellt, wird wegen obiger Interpretation der "Vektoraddition" eine komplexe Zahl oftmals mit dem Zeiger (Ortsvektor) identifiziert.

2.3 Multiplikation

Ic1 · c2 := (a1 a2- b1 b2) + i (a1 セ@

+ b1 a2)

I

Diese Formel für die Multiplikation ergibt sich, wenn (a 1 + i bl) · (a2 + i b2) nach dem Distributivgesetz fur reelle Zahlen gliedweise ausmultipliziert und die Definition von i 2 = -1 ausgenutzt wird:

c1 · c2

=

(a1+ib1) · (a2+ib2) (a1 a2 + a1 i b2 + i b1 a2 + i b1 i b2) a1 a2 + i 2 b1 b2 + i a1 b2 + i b1 a2 (ai a2- b1 b2) + i (ai b2 + b1 a2).

8. Beispiele: (1) C} =9-2i, C2 =4+i. c 1 · c2 = (9 - 2 i) (4 + i) = (36 + 2) + i (9 - 8) = 38 + i . (2) FUr das Produkt von c = a+i b mit der komplex konjugierten Zahl c* = a-i b

gilt

c·c*=(a+ib) (a-ib)=a 2 +b2. Damit erhält man folgende wichtige Formel fur

Iei:

IIei = Ja2 + b2 = vc.c*l

220

V Die komplexen Zahlen

Geometrische Interpretation: Zur geometrischen Interpretation führen wir die Multiplikation nochmals aus, jetzt allerdings gehen wir von der trigonometrischen Normalform von c1 = ic1i (cos 'Pl

+ i sin 'Pl)

und c2 = lc2l (cos 'P2

+ i sin cp2)

aus. Gliedweises ausmultiplizieren liefert c1 · c2 = lc1i (cos 'Pl

+ i sin cpl) · ic2i (cos 'P2 + i sin 'P2)

= lc1ilc2i {[coscp1 coscp2- sincp1 sincp2]

+i

[sin cp1 coscp2

+ coscp1 sincp2]} .

Wenden wir nun die Additionstheoreme für cos (cp 1 + 'P2) und sin (cp 1 + 'P2) an: cos ('Pl sin ('Pl

+ 'P2) + 'P2)

cos 'Pl cos 'P2 - sin 'Pl sin 'P2 sin cp 1 cos 'P2 + cos 'Pl sin 'P2,

so erhalten wir als Produkt I c1 · c2

=

ic1i · ic2i · (cos ( 'Pl

+ 'P2) + i sin ('Pl + 'P2)) -I

Die Multiplikation zweier komplexer Zahlen bedeutet die Multiplikation der Beträge und die Addition der Winkel. Dadurch kann der Punkt c 1 · c2 leicht in der Gaußsehen Zahlenebene konstruiert werden. iiR

Abb. 19: Multiplikation zweier komplexer Zahlen

Für die Darstellung in der Exponentialform folgt

Dies entspricht genau der Eigenschaft der reellen Exponentialfunktion:

221

2.4 Division

2.4 Division

Diese Formel fur die Division ergibt sich, wenn man formal und Zähler bzw. Nenner ausmultipliziert: c1 c1 c2 a1 + i b1 c2 = c2. c2 = 。RKゥセ@

«::

H。QKゥ「ャIRMセ@

(a2

mit

c2

erweitert

+ i b2)(a2- i セI@

(a1 a2 + b1 セI@

+ i (b1 a2- a1 b2) 。セ@ K「セ@ ist keine Division durch 0 = 0 + i 0 erlaubt! ]セM@

Auch in

a2 - i セ@ a2 Mゥセ@

セ@

Geometrische Interpretation: FUhrt man die Division in der trigonometrischen Normalform durch, so erhält man unter Verwendung der trigonometrischen Formeln fUr cos (cp 1 - cp2) und sin (cp1 - cp2) analog dem Vorgehen unter 2.3

c1 _lcll(coscp1+isincp1) . '{'2 ) C2 - IC2 I(COS '{'2 + Z.Slll

-1:!.1( ( _ ) .. ( _ )) - I I cos 'Pl 'P2 + z 'Pl 'P2 C2

Slll

sowie

Bei der Quotientenbildung zweier komplexer Zahlen werden die Beträge dividiert und die Winkel subtrahiert. Damit ist セ@ C2 ebenfalls in der Gaußsehen Zahlenebene geometrisch zu konstruieren. 9. Beispiele: (1) Cl = 9- 2i, C2 = 4 + i.

Cl= 9-2i. 4-i = {9·4-2·1)+i {-2·4-9·1) = 2 -i. C2 4+i 4-i 17 (2) c1 = 8eit."., c2 = 4(cos60° +isin60°).

Um

zu berechnen, stellen wir c2 in der Exponentialform dar: c2 = 4 (cos60° + isin60°) = 4eif. c 8ei!.". ) Dann folgt .2. = --.lL- = 2ei(f.".-f = 2ei.". = -2. c2 4e'a セ@

C2

222

V Die komplexen Zahlen

Bemerkungen zu den Rechenoperationen in C: Auf den komplexen Zahlen C

sind zwei Verknüpfungen gegeben, nämlich + und ·. Addition und Multiplikation zweier komplexer Zahlen liefern wieder komplexe Zahlen. Formal hat man hiermit zwei Abbildungen + und · definiert +:CxC--tC

für welche die Rechengesetze der Addition (Al) - (A4), der Multiplikation (MI) (M4) und das Distributivgesetz (D) gelten (siehe Kap. I, §4.2). Dabei ist die Zahl Null z = 0 + i 0 und die Zahl Eins 1 = 1 + i 0. Das zu z = a + i b inverse Element der Addition lautet - z = -a - i b und der Multiplikation z- 1 = b = 。Rセ「@ - i a2!b2 . Für z = 0 existiert bezüglich der Multiplikation kein Inverses.

a.;i

Daher bildet C mit den beiden Rechenoperationen + und · einen Körper. Mit den elementaren Rechenvorschriften (2.1) - (2.4) prüft man nach, daß für zwei komplexe Zahlen gilt: C2 )* = Cl*

(1)

(Cl +

(3)

(Cl

(5)

lc1 · c2l = lc1l·lc2l

(7)

lc1

+ C2*

. C2 )* = Cl* . C2*

(2)

(Cl

(4)

gセイ@

(6)

- C2 )* = C1* - C2* c* _.1.

c2

Bl

lc11 = c2 lc2l

+ c2l :S lc1l + lc2l

Zusammenfassung: Addition, Subtraktion und Multiplikation werden formal wie bei reellen Zahlen ausgeführt, wobei i 2 = -1 zu ersetzen ist. Die Division セ@ C2 wird durch Erweiterung mit c2 berechnet. Die Ergebnisse werden in die Form a + i b (a, b E JR) gebracht. Multiplikation und Division lassen sich in der trigonometrischen bzw. exponentiellen Normalform sehr einfach ausführen.

-Jä + 3 i. Man berechne (i) und (ii) セN@ C2 (iii) Man bestimme die exponentielle Normalform der Zahlen und führe nochmals die (iv) Multiplikation bzw. (v) die Division durch. 10. Beispiel: Gegeben seien c1 = 1 + iJ3 und c2 =

c 1 · c2

(i) C1 · C2 =

(1 + iv'3) (-Jä + 3 i)

= (

-Jä- 3v'3) + i

(3- 3) = -4v'3.

2.5 Potenz

(ii) Cl = 1 + iVJ C2 -VJ+3i (iii) d。イウセャオョァ@

223

-VJ- 3i -VJ-3i-

von_c1 _und c2 セ@ セョ・エゥャイ@ セッ[ュ@ _ iJI. lcll-v'1+3-2,tancl-2ea. lc2l = v'3 + 9 = 2VJ; tan

Z = 2 ist eine Nullstelle. Polynomdivision: (Z 3 -2Z -4) (Z- 2) Z 2 + 2Z + 2. 2 3 Z -2Z

2Z2 2Z2

-2Z

-4Z 2Z 2Z

-4 -4 0

Die quadratische Formel liefert Z 2 ; 3 = -1 ± yT=2 = -1 ± i. Die Nullstellen des Polynoms sind also: 2 , -1 + i , -1 - i.

0

Bemerkung: Ist p(Z) ein reelles Polynom und Z 0 eine Nullstelle von p, dann ist Z0 ebenfalls eine Nullstelle von p.

227

§3. Komplexe Rechnung mit MAPLE

Begründung: Denn ist Zo eine Nullstelle von p( Z) a1 Z + a 0 , so gilt für Z 0 :

P(Z0)

= an zn + an_ 1 zn- 1 + ... +

t

an (Z0 + an-1(Z0)n- 1 + ... + a1 Z0 + ao an (Zö)* + an-1 (zÖ- 1) * + ... + a1 (Zo)* + ao (an Zö + an-1 Zö- 1 + ... + a1 Zo + ao)* = (p (Zo))* = 0* = 0.

§3. Komplexe Rechnung mit

MAPLE

Für die komplexen Rechenoperationen Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division werden die gleichen Operationssymbole wie im Reellen benutzt: + - * j. Mit evalc (evaluate complex) wird eine komplexe Rechnung ausgeführt und das Ergebnis wieder in der algebraischen Normalform dargestellt. > evalc ((9 - 2 * I} * (4 + I}}; > evalc ((1 + 4 * I) I (2 + 3 * I));

38+ I 14 13

+

5 I 13

> abs (%);

Potenzen werden ebenfalls durch evalc berechnet: > evalc ((1 + 3 * lf5);

316- 12I

Dabei muß die komplexe Zahl nicht in der algebraischen Normalform vorliegen > evalc ((4 * exp(l * Pi/4))"3);

-32J2 + 32 I

J2

Die n-ten Wurzeln (n E N) einer komplexen Zahl lassen sich mit dem solveBefehl berechnen, denn z.B. (1 + 3i) ± ist die Lösung von Z 4 = 1 + 3 i : > solve (ZA4 = 1 + 3 * I , Z);

(1 + 3I)±, I( I+ 3I)±, - (1 + 3I)± , - I(1 + 3I)± Um die Terme (1 + 3I)± auswerten zu lassen,. muß explizit auf die float-Option zurückgegriffen werden. Zur Verkürzung der Ausdrücke setzen wir zuvor > Digits := 4: > map (evalf,{% %});

{1.269 + 0.4097I , -0.4097 + 1.269I , -1.269- 0.4097 I , 0 .4097- 1.269!}

228

V Die komplexen Zahlen

Geben wir statt der komplexen Zahl 1 + 3 I die Zahl 1. + 3 I ein, liefert MAPLE als Ergebnis sofort die letzte Zeile in der float-Darstellung. Wenn die Nullstellen eines Polynoms in geschlossener Form darstellbar sind, so findet MAPLE sie mit dem solve-Befehl. > p(Z) := ZA5 - 5 * ZA 4 + 5 * ZA3 - 25 * ZA2 + 4 * z - 20: > factor (p(Z)); (z- 5) (Z 2 +4) (Z 2 + 1) Mit der Option I faktorisiert factor in den komplexen Zahlen > factor (p(Z), I};

( Z - I) (Z

( Z - 2 * I) ( Z

+ I)

+ 2 * I)

( Z - 5)

> solve (p(Z)=O, Z); 5, I, -I, 2!, -2I

Da die Nullstellen eines Polynoms vom Grade n i.a. nicht geschlossen darstellbar sind, müssen sie numerisch berechnet werden. Durch die Option complex berechnet der fsolve-Befehl alle n Nullstellen eines Polynoms > solve (ZA8 + 4 * Z - 1 = 0, Z); RootOf ( _z 8 +4..Z - 1)

> fsolve (ZA8 + 4

* Z - 1 = 0, Z); -1.251 ' 0.2500

* Z - 1 = 0, Z, complex); -0.7931- 0.9557I, -0.7931 + 0.9557I,

> fsolve (ZA8 + 4

-1.251, 0.2353- 1.193I, 0.2353 + 1.193I, 0.2500, 1.058- 0.5315I, 1.058 + 0.5315I Zusammenstellung der MAPLE-Befehle

a+b*Iodera+I*b evalc(c) simplify(c) Re(c) lm(c) abs(c) argument( c) arctan(lm(c),Re(c)) conjugate(c) polar(betrag, winkel) evalc () convert ( ,'polar') fsolve (p(Z) = 0, Z,'complex')

Darstellung einer komplexen Zahl c Auswertung (Vereinfachung) Vereinfachung Realteil Imaginärteil Betrag Winkel der komplexen Zahl c " komplex konjugierte Zahl Polardarstellung Umwandlung von polar auf algebraisch Umwandlung von algebraisch auf polar Fundamentalsatz der Algebra

229

4.1 Oberlagerung harmonischer Schwingungen

§4. Anwendungen 4.1 Überlagerung harmonischer Schwingungen Das aus der Mechanik bekannte Federpendel hat die Eigenschaft, daß bei einer ungedämpften Schwingung die Auslenkung aus der Ruhelage s(t) den zeitlichen Verlauf ;J_t) = A cos( wt + 0 eine monoton fallende Folge, die nach unten durch "ja beschränkt ist (ohne Beweis). Der Grenzwert der Folge bestimmt sich aus der Definitionsgleichung von an ( *), indem auf beiden Seiten der Gleichung der Limes n --+ oo gebildet wird. Sei der Grenzwert der Folge b := lim an = lim an+I> so folgt fur b mit den Limesren-+oo n-+oo ehenregeln lim an+l n-+oo =?

=

lim l (an n-+oo 2

セ@

b =

(b + セI@

+ ..!!:..._) an

.

Löst man diese Gleichung nach b auf, folgt

Somit stellt obige Folge ein Näherungsverfahren zur Berechnung von Quadratwurzeln dar, das schon den Babyioniern bekannt war. Tatsächlich ist dies ein Spezialfall des Newton-Verfahrens, das wir in Kap. VIII, §4 genauer untersuchen. Die folgende Wertetabelle verdeutlicht die schnelle Konvergenz der Folge fUr a=2: n

1 1.5

2

3

1.416666666

1.414215686

Nach 4 Iterationen ist

J2 =

4 1.414213562

5 1.414213562

1.414213562 bis auf 9 Stellen genau berechnet!

D

267

1.1 Reelle Zahlenfolgen

Das Monotonie-Kriterium sichert zwar die Konvergenz einer Folge, aber es liefert nicht den Grenzwert. Die Limesrechenregeln bei Folgen bieten eine Möglichkeit, den Grenzwert einer Folge für viele aber nicht alle Fälle zu berechnen: Limesrechenregeln bei Folgen: Seien (an)n und (bn)n konvergente Folgen mit lim an = a und lim bn = b. Sei c E IR. Dann gilt n-+oo

n-+oo

(LI)

lim can n-+oo

c lim an n-+oo

= c·a

(L2)

lim (an± bn) n-+oo

lim an± lim bn n-+oo n--+oo

=a±b

(L3)

lim (an· bn) n-+oo

lim an. lim bn n-+oo n-+CO

=a·b

(L4)

rlill (an) n-+oo bn

n-+oo

a

lim an/ lim bn

b'

n-+oo

falls bn, b -/= 0.

4. Beispiele zur Ermittlung von Grenzwerten: =

1 a

( )

n

4n 3 - 6 _ 4n 3 - 6 . 6n3 + 2n2 6n3 + 2n2

セ@ セ@ n

= 4 - セ@ 6 + 1. n

セ@

セ@ = セ@ 6



n - 1 = n - 1 . ;& = セ@ - ;& Lセ@ Q= 0 2n2 + 1 2n2 + 1 セ@ n 2 + @セ n 2 · 3n+l + 2n 3n+l + 2n 3 + Hセイ@ n-+oo 3 (3)an= 3n+l = 3n+l . :: = l+(it ---t 1=3, (2) a = n

-*

da ( セ@

r

---+

0 und (

lr

---+

0 für n -• oo nach Beispiel 2(5).

Man beachte, daß die Umformungen notwendig sind, da die Limesrechenregeln nur für konvergente Folgen gelten. Ermittlung von Grenzwerten mit MAPLE: Der Grenzwert einer Folge a (n) berechnet man in MAPLE mit dem Iimit-Befehl > a := n -> QKORセョZ@ > Limit (a(n), n = infinity) = Iimit (a(n), n = infinity); lim1+ 21 =1 h-+0 n Wir stellen den Grenzwert zusammen mit einer c-Umgebung als Funktionsschaubild für die Folge (1 + セIョ@ graphisch dar. > a := n -> (1 + 1/nfn: > folge := [seq([n, a(n)], n = 1.. 100)]: > p1 := plot (folge, style=point): > n := 'n': eps := 5 * QPセHMRIZ@

268

VI Differential- und Integralrechnung

> Grenzwert := Iimit (a(n), n=infinity); Grenzwert:= e

> p2 := plot ([Grenzwert-eps,Grenzwert,Grenzwert+eps], x = 0 ..100, 2 .. 3): > with (plots): display ([p1, p2]); 3

R N X ヲ]セ@ 2 .6

•••

2 .4 : 2 .2 20

20

40

60

80

L2 Funktionsgrenzwert In §1.1 werden Grenzwerte von Zahlenfolgen (xn)nEN untersucht. Dieser Begriff wird nun direkt auf Funktionsgrenzwerte ausgedehnt, indem Folgen der Form (! (xn))nEN betrachtet werden. Zur Einführung untersuchen wir das Verhalten der Funktion f (x) = x 2 an der Stelle xo = 2. Dazu wählen wir die Folge ( Xn ) n

= 1.9, 1.99, 1.999, 1.9999, . . .

n-+oo

--+

2

und berechnen zu jedem Folgenglied den Funktionswert

(! (xn))n = 3.61, 3.9601, 3.996, 3.9996, . . . ョセ@

4.

Die Folge der Funktionswerte konvergiert gegen den Wert 4. Um den Funktionsgrenzwert zu gegebener Funktion f an einer Stelle x 0 zu erhalten, wählt man sich eine Zahlenfolge Xn セ@ xo aus dem Definitionsbereich von f und wendet die Funktion f auf Xn an. Dann untersucht man die Konvergenzeigenschaften der Folge (! (xn))n (= Grenzwertuntersuchung der Funktion an der Stelle xo). In unserem Beispiel gilt auch für jede andere Folge (xn)n, die gegen den Wert 2 4. Man schreibt daher: konvergiert, daß f (xn) セ@ lim

n-+oo

f (xn) = x-+2 lim f (x) = lim x-+2 (x f := x - > x·2: > x := n -> 2- 1/n·2: > tabelle := n -> [ [x(n), 0], [x(n), f(x(n))], [0, f(x(n))] ]: > p1 := plot ([seq(tabelle(i), i = 1.. 10)], color= blue): > p2 := plot ([x, f(x), x = 0.. 2.1 ), x = 0..2.5, thickness = 2): > with (plots): display ({p1, p2} );

2.5

Linksseitiger Funktionsgrenzwert bei xo = 2 Analog erhalt man den rechtsseitigen Grenzwert der Funktion bei xo = 2, indem man als Zahlenfolge z.B.

(xn)n = 2.1, 2.01, 2.001, 2.0001, ...

-+

2

wählt. Dazu ist die zugehörige Funktionsfolge

(! (xn))n = 4.41, 4.041, 4.004, 4.0004, .. . -+ 4. Auch hier gilt allgemeiner, daß der Funktionsgrenzwert unabhängig von der gewählten Zahlenfolge Xn ist. Man schreibt fUr den rechtsseitigen Grenzwert ョセッ@

lim f(xn)

= x-+2 lim (x>2)

f(x) = lim x 2 x-+2 (x>2)

= 4.

Fur die Funktion f (x) = x 2 existieren also sowohl der linksseitige als auch der rechtsseitige Grenzwert der Funktion und beide sind gleich 4.

270

VI Differential- und Integralrechnung

Definition: (FUnktionsgrenzwert) Eine Funktion f sei in einer Umgebung von xo definiert. Gilt jur jede im Definitionsbereich der Funktion liegende Folge (xn)n, die gegen xo konvergiert, stets lim f (xn) = 9 E R, ョセッ@

so heißt 9 der Grenzwert von Schreibweise: lim

n-+oo

f (x) jur Xn

lim f (x) = f (xn) = x-+xo

ョセ@

xo. 9, wenn

Xn ョセ@

xo.

Bemerkungen: ( 1) Es wird nicht gefordert, daß x 0 aus dem Definitionsbereich der Funktion ist. (2) Der Grenzübergang x ---+ x 0 bedeutet, daß x der Stelle x 0 beliebig nahe kommt, ohne den Wert xo anzunehmen! (3) Es kann der Fall eintreten, daß, obwohl x 0 tf: D, der Funktionsgrenzwert existiert, d.h. der linksseitige mit dem rechtsseitigen Grenzwert übereinstimmt. (4) Der linksseitige Grenzwert wird auch oftmals bezeichnet mit 91 := lim クセッ@

f (x) =lim f (xo- h) ィセッ@

(xxo)

5. Beispiele: (1) Die Heaviside-Funktion

Ofürx2)

X -

2x li ? = m

x-2 (x 0, a

lny

=

lnxa = a lnx. 1

1 I -·y y yl

E R fest) berechnet werden:

a·-. X

1 ya-

=

X

: :} Iy = xa

:::}

= xaax-- 1 = axa- 1

yl = a xa-1

(aER).I

Logarithmische Differentiation mit MAPLE. Definiert man die Funktion > y:=x"cos(x); Y := Xcos(x)

differenziert der diff-Befehl diese Funktion > diff(y,x);

xcos( x)

(

-sin( x) ln( x) + cos; x))

292

VI Differential- und Integralrechnung

MAPLE wendet die logarithmische Differentiation also automatisch an. Man kann sie aber auch schrittweise durchführen lassen: > eq:= y=x·cos(x); eq := y = xcos(x)

Wir logarithmieren die Gleichung. Mit ln(eq) ist dies leider nicht möglich, da MAPLE dann nicht den Logarithmus der linken und rechten Seite der Gleichung berechnet > ln(eq); Error, invalid input: ln expects its 1st argument, x, to be of type algebraic,but received y = x' cos(x)

Stattdessen wenden wir den map-Operator auf die Gleichung an > lneq:=map(ln,eq); lneq := ln( y) = ln( xcos( x)) Bevor nun differenziert wird, ersetzen wir y durch y(x), da sonst die Ableitung von ln(y) nach x Null ergibt > diff(%, x); . cos( x) 0 = -sm( x) ln( x) + - x Also > subs(y=y(x), lneq); > deq:=diff(%, x); ln( y( x) ) = ln( xcos( x) )

JL y( x ) = -sin(x)ln(x) y(x)

deq := 8x

cos( x )

+-x

Obige Gleichung wird mit dem solve-Befehl nach y' (x) aufgelöst oder man benutzt den isolate-Befehl, um das Endergebnis zu erhalten > readlib(isolate): > isolate(deq, diff(y(x),x));

a

ßx y( X) =

( -sm( . X) Jn( X) + -cos( x)) X-

y( X )

293

2.2 Rechenregeln bei der Differentiation

2.2.9 Implizite Differentiation Oftmals ist in den Anwendungen eine Funktion f (x) nur in einer impliziten Form F (x, f (x)) = 0 gegeben und die Bestimmungsgleichung nur schwer oder gar nicht explizit nach y = f (x) auflösbar. Die Ableitung solcher implizit gegebener Funktionen kann mit Hilfe der Kettenregel berechnet werden:

25. Beispiel: Gegeben ist die Kreisgleichung

F (x, y)

= (x- 4) 2 + (y + 5) 2 -

25

= 0,

Kreis um den Mittelpunkt (xo, Yo) = {4, -5) mit Radius 5. Gesucht ist die Steigung im Punkte (x, y) = {7, -1). Wir differenzieren jeden einzelnen Term der Gleichung nach x. Man beachte, daß hierbei y = y (x) von der Variablen x abhängt! Wenn die Funktion F identisch Null ist, dann ist auch die Ableitung von F nach x Null: 2 (x- 4)

+ 2 (y + 5) · y' -

0 = 0.

Durch Auflösen nach y' folgt

1'-

クMTセ@y+5

y ----

und nach Einsetzen des Punktes (x, y) = {7, -1) ist die Steigung 1

y

7-4

3

=- -1+5 =-4.

Implizite Differentiation: Ist eine Funktion y ( x) implizit gegeben durch

F(x, y(x)) =0, so erhält man die Ableitung der Funktion y, indem F gliedweise nach x differenziert wird. Jeder Term, der y enthält, muß unter Verwendung der Kettenregel differenziert werden. Anschließend wird die differenzierte Gleichung nach y' aufgelöst.

26. Beispiele: (1) Aus eY- e2x = x · y folgt eY- e2x - x · y = 0. Differentiation: eY · y' - e2x · 2 - (1 · y + x . y') = 0

::::} {eY - x) y' - 2 e2x

-

y = 0.

294

VI Differential- und Integralrechnung

Auflösen:

y' =

2e2x

+y

-----=eY- X

(2)x·sin2y=l-3y 2 => x·sin2y-1+3y 2 =0. Differentiation: 1 · sin 2y + x cos 2y · 2y' - 0 + 3 · 2y · y' = 0. Auflösen:

y

1

=

sin2y 2x cos2y + 6y -

Implizite Differentiation mit MAPLE. > eq:= exp(y) - exp{2*x) = x*y;

Definiert man die Gleichung

eq := eY- e( 2 x) = xy muß vor dem Differenzieren y durch y(x) ersetzt werden, da sonst die linke Seite der Gleichung differenziert Null ergibt. > subs(y=y(x), eq): > deq:=diff(%, x);

deq:= (:xy(x))

ey(x) -2e( 2 x)

=y(x)+x (:xy(x))

Die resultierende Gleichung nach y' aufgelöst gibt > Diff(y(x), x) = solve(deq, diff(y(x),x));

8 OX

y( X ) =

2e( 2 x) +y(x) eY( x) - X

295

2.3 Anwendungsbeispiele aus Physik und Technik

2.3 Anwendungsbeispiele aus Physik und Technik 2.3.1 Kinematik. Bewegungsabläufe lassen sich durch das Weg-Zeit-Gesetz s = s (t) beschreiben. Die Momentangeschwindigkeit ist die Ableitung des Weg-ZeitGesetzes nach der Zeit

I (t)

:=

V

s (t) = ft s (t) I

(Geschwindigkeit)

und die Beschleunigung gibt die Änderung der Geschwindigkeit an:

I

a (t) :=

v(t) = ft v (t) = s (t)

·I

(Beschleunigung)

(1) Fur den freien Fall gilt

Is (t) = セ@

g t2

+ v 0 t +so,

I

wenn so der bei t = 0 zurückgelegte Weg und vo die Anfangsgeschwindigkeit Es gilt hier fUr die Geschwindigkeit und Beschleunigung V

s (t) v (t)

(t)

a (t)

gt + vo, g = const.

(2) Ein durch Luftreibung gedämpftes Federpendel schwingt mit

lx(t) ]クッ」BセエウHキILャ@

wenn xo die Anfangsauslenkung, "( der Reibungskoeffizient und w die Schwingungsfrequenz. Die Geschwindigkeit und Beschleunigung sind

= x(t) = -"(Xoe-"ftcos(wt) -WXoe-"(t Sin(wt), a (t) = v (t) = "(2 x 0 e-"ft cos (wt) + "(W xo e-"1 t sin (wt) v(t)

+"(wxoe- "ft sin(wt) =

('Y2 - w2 )

ク P ・ M Bセエ@

FUr den Spezialfall ohne Reibung ("f

cos (wt)

Mキ R

クッ・MBセエ@

+ 2 "(W xo e- "1 t sin (wt).

= 0) ist

x (t) = x 0 cos (wt)

und

x (t) =

cos(wt)

a (t) = - w2 xo cos (wt) = - w2 x (t) .

296

VI Differential- und Integralrechnung

Dann ist die Rückstellkraft der Feder

F = ma = mx (t) =

-mw 2

X

(t) セx@

(t)

0

Dies ist das Hooksche Gesetz, welches besagt, daß die Rückstellkraft proportional zur Auslenkung x (t) ist.

2.3.2 lnduktionsgesetz.

Das Induktionsgesetz aus der Physik lautet: Eine zeitliche Änderung des magnetischen Flusses 4;1 induziert in einem Leiter mit Windungszahl n eine elektrische Spannung gemäß

8

ui

....

Leiterschleife

Dabei ist der magnetische Fluß 4;1 = B · AeJ f , B das angelegte Magnetfeld und Aef f die vom Magnetfeld durchdrungene Fläche.

(1) Ist die Leiterschleife fest und variiert das Magnetfeld senkrecht zur Leiterschleife gemäß B = Bo cos (wt) mit Amplitude B 0 und Frequenz w, so wird in der Leiterschleife (Querschnittsfläche A) die Spannung

Ui = -n

!

4;1

= -n :t A Bo

cos (wt)

= n A Bo w sin (wt)

induziert. B

V /

/

/

/.. _\. -

A..

-----

Winkel 0.1 Die Exponentialfunktion besitzt also kein Extremum und ist auf ganz IR streng monoton wachsend.

2.5.3 Wendepunkte und Sattelpunkte. Definition: (1)

Kurvenpunkte, in denen sich der Drehsinn der Tangente andert, heißen Wen-

depunkte (Abb. 27a).

(2) Wendepunkte, die eine waagrechte Tangente besitzt, heißen Sattelpunkte (Abb. 27b).

Tangente

Sattelpunkt

Abb. 27: Wende- und Sattelpunkte

306

VI Differential- und Integralrechnung

In den Wendepunkten findet eine Änderung der Krümmung statt. Für eine zweimal stetig differenzierbare Funktion gilt in diesen Punkten f" (x 0 ) = 0. Diese Bedingung ist aber nicht hinreichend wie das Beispiel f (x) = x 4 zeigt: Bei x 0 = 0 gilt zwar !" (xo) = 0, aber auch !'" (xo) = 0. Folgende Bedingungen sind hinreichend:

Satz: Hinreichende Bedingung für Wende- und Sattelpunkte Sei die Funktion und xo E D. (1)

Ist

(2) Ist

!" (xo) !" (xo)

f in ihrem Definitionsbereich 3-mal stetig differenzierbar

= 0 und !"' (xo) # 0 = 0, !'" (xo) # 0 und

'* x 0 ist Wendepunkt. 0 '* xo ist Sattelpunkt

f' (x 0 ) =

33. Beispiele: (1)

Die Funktion f (x) = x 3 hat in x 0 = 0 einen Sattelpunkt

f' (x) = 3x2 , Wegen (2)

f' (0)

=

!" (0)

= 0 und

Die Funktion f (x) = x 3

f' (x) Aus !" (x) = 0 punkt.

= 3x 2 '---->

-

-

!"' (x)

f" (x) = 6x,

!"' (0) # 0 ist xo =

= 6.

0 ein Sattelpunkt

3x hat in xo = 0 einen Wendepunkt: 3,

f" (x) = 6x,

xo = 0. Wegen

!"' (0)

= 6

/ 111 (x) = 6.

# 0 ist

x 0 = 0 ein Wende-

(3) Die Wendepunkte der Sinusfunktion fallen mit den Nullstellen zusarnrnen:

f(x)=sinx,

f'(x)=cosx,

Aus!" (x) =- sinx = 0 folgt

!"' (xk)

f"(x)=-sinx, Xk

= k · 1r. Wegen

= -cos(k7r) = -

(-l)k -::f. 0

sind damit alle Nullstellen auch Wendepunkte.

f"'(x)=-cosx.

307

2.5 Anwendung der Differentialrechnung in der Mathematik

2.5.4 Kurvendiskussion. Charakteristische Eigenschaften des Graphen einer Funktion werden mit Hilfe der Differentialrechnung erlaßt. Charakteristische Punkte sind dabei Nullstellen und Polstellen aber auch die relativen Extrema, Wende- und Sattelpunkte. Eine vollständige Kurvendiskussion orientiert sich an den folgenden 10 Punkten: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Definitionsbereich Symmetrieverhalten Nullstellen Polstellen Asymptoten (Verhalten der Funktion für x· - t ± oo) Ableitungen der Funktion (bis zur Ordnung 3) Relative Extrema Wende- und Sattelpunkte Wertebereich Funktionsgraph

34. Beispiel: Gebrochenrationale Funktion Definitionsbereich: Der Nenner wird bei xo ist Definitionslücke.

-5x2 + 5 y = ---::--x3

= 0 Null => D = 1R \ {0}.

xo

=0

Symmetrieverhalten: Die Funktion ist punktsymmetrisch, da sie der Quotient einer geraden und ungeraden Funktion und damit insgesamt ungerade ist. Nullstellen: Zähler und Nenner werden in Linearfaktoren zerlegt und gemeinsame Faktoren gekürzt: -5x 2 + 5 -5 (x + 1) (x- 1) y= x3

=> Nullstellen sind x 1 = -1 und

x2

= 1.

Polstellen: xa = 0. Asymptoten: Der Grad des Zahlers ist kleiner als der Grad des Nenners => lim y = 0 セ@ x-Achse ist Asymptote. :r:-+±oo

Ableitungen:

y'

=

y"

=

y"'

=

5 (x 2 - 3) x4

-10 (x 2 - 6) x5 2 30 (x -10) x6

308

VI Differential- und Integralrechnung

Relative Extrema: y' = 0 x4/5 =

±V3 .

°V3) ist relatives Minimum. °y'3 < 0 => (-V3, °V3) ist relatives Maximum.

y'3 > 0 => (y'3 , -

1 9

= - 19

1 9

Wendepunkte: y" = 0 Xß/7 = y 111 ( ±v'6) =I- 0 => x 6 ; 7 sind Wendepunkte.

±J6.

Thnktionsgraph: 4

Funktionsgraph von y

= MUセ

ᄆ U@

Wertebereich: W = R .

35. Beispiel: Gedämpfte freie Schwingung. Gesucht ist der Funktionsverlauf der gedllmpften freien Schwingung

x(t)=4e- 0 · 1 t·cos(2t)

t;:=:O.

Definitionsbereich: An die Funktion ergeben sich keine Einschränkungen. Aufgrund von physikalischen Gründen ist jedoch D = r セ ッ@ . Symmetrie:

-

(da für negative t keine Kurvendiskussion)

Nullstellen: x ( t) = 0 rel. Minimum. Die zweite Lösung x2 = 2 L liegt außerhalb des physikalischen Bereichs. Die maximale Durchbiegung des Balkens findet aber am freien Ende ( x = L) statt: FL 3 Ymax =y(L) = 3 EI'

39. Beispiel: Magnetfeld von Leiterschleüen.Das durch eine stromdurchflossene Leiterschleife erzeugte Magnetfeld ist auf der Achse der Leiterschleife gegeben durch die Formel

wenn R (= O.lm) der Radius der Leiterschleife, I(= lA) der Strom und f-Lo (= 47!' · 10- 7 H/m) die Permeabilität von Vakuum. Die Effekte der Stromzuleitung werden vernachlässigt.

313

2.6 Extremwertaufgaben (Optirnierungsprobleme)

1\ 0

I Abb. 28: (a) Stromdurchflossene Leiterschleife und (b) Magnetfeld auf der Achse

Das Magnetfeld von zwei stromdurchflossenen Leiterschleifen ist die Überlagerung der Einzelmagnetfelder. Gesucht ist der Abstand d der Leiterschleifen, so daß das Magnetfeld zwischen den Einzelschleifen möglichst homogen (=gleichförmig) wird. Um uns einen Überblick Uber das Magnetfeld fur verschiedene Abstände d zu verschaffen, berechnen wir das Gesamtmagnetfeld

(

1

( R2 + (z - セ@ d)

2)

3/2 +

1 (

R2 + (z + セ@ d) 2 )

3/2)

auf der Achse, wenn die erste Leiterschleife bei z = セ@ und die zweite bei z liegt. Das Ergebnis stellen wir als Animation dar.

= Mセ@

> B:=d->mu*s/2*R"2*(1/(R"2 +(z-dt2r2r mu:=4*Pi*1e-7: s:=1.: R:=0.1 : Wir variieren den Abstand d der Spulen von d = セ@ R bis d = 2 R in ndi vi Schritten und zeichnen fUr jeden der Abstände das Magnetfeld auf der Achse: > p:=d-> plot(B(d),Z=-0.2.. 0.2); p := d-> plot(B(d),z =

-.2 ...2)

> ndivi:=8: > dr:=2*(R - R/5) I ndivi: > A:=seq(2*RI5+(i-1 )*dr, i=1 .. ndivi);

A := 0.04000000000, 0.0600000000, 0.0800000000, 0.1000000000, 0.1200000000, 0.1400000000, 0.1600000000, 0.1800000000 Die Animation ergibt sich aus > with(plots): > display([seq(p(i),i=A)],insequence=true, axes=framed, thickness=2);

314

VI Differential- und Integralrechnung

10

B

B

o'----:-o;;-:.1;-----:::-oMコZPNQセ

N R@

-;-)-1 · exp f1; · - ,A2 T 1

=

C2)

·

gilt für das Extremum von E (.A)

E' (.A) (denn E (.A)

1) -ln!1o

-I 0 für alle

ez

= 0 => - ·z =5 ez -1

.A > 0). Folglich gilt für z die nichtlineare Gleichung 1

1- -z 5

= e-z

(---. Kap. VIII). Durch numerisches Lösen dieser Gleichung erhält man z also ist Amax · T = c2/4.965 = 2898f-LmK.j セ@

4.965,

I

Dieses Ergebnis heißt das Wiensehe Verschiebungsgesetz. Es besagt, daß Amax ·

T = const. (Daß dies auch das Maximum darstellt, zeigt man, indem E" (-Amax) < 0 nachgeprüft wird.)

Diskussion: Für steigende Temperaturen verschiebt sich das Maximum der Strahlung zu kleineren Wellenlängen hin. Die Strahlung eines Körpers wird sichtbar, wenn die Temperatur etwa 600°C erreicht (Rotglut). Mit steigender Temperatur verschiebt sich die Glühfarbe von 850°C hellrot, 1000°C gelb, hin zu weiß bei 1300°C. Bemerkung: Das Wiensehe Verschiebungsgesetz wird in Temperatursensoren herangezogen, um die Temperatur eines Körpers kontaktfrei zu messen: Aus der Analyse des Strahlungsmaximums erhält man unter der Annahme eines idealen schwarzen Strahlers die Körpertemperatur

T= 2898f-LmRJ Amax[f-Lm]j

322

VI Differential- und Integralrechnung

Beispiel: Bei der Sonne liegt das Maximum mitten im sichtbaren Spektralbereich (0.38 J.Lm (F1 (x)- F2 (x))' = 0 => F1 (x)- F2 (x) = const.

=f

(x)

= F2 (x). D

332

VI Differential- und Integralrechnung

Folglich läßt sich jedes unbestimmte Integral schreiben in der Form

J:

f (t) dt = F (x) + C,

wobei F ( x) irgendeine Stammfunktion und C eine geeignete Konstante. Zu jeder stetigen Funktion f (x) gibt es also unendlich viele unbestimmte Integrale. Daher kennzeichnet man diese Funktionenschar durch das Weglassen der Integrationsgrenzen

Jf

(x) dx ={Menge aller unbestimmten Integrale von

f

(x)}.

Da sich alle Stammfunktionen nur durch eine Konstante unterscheiden, schreibt man kurz

IJf (x) dx = F (x) + C, I

und nennt C die lntegrationskonstante. 47. Beispiele: (1)

(2)

(3)

J J J

ex

dx

xk dx

=

ex

= ォセャ@

cosxdx

+ C. xk+ 1

+C HォセMQIN@

= sinx + C.

Bemerkung: Ein Grund, warum die Integralrechnung schwieriger als die Differentialrechnung ist, liegt darin, daß sich nicht jede Stammfunktion durch elementare Funktionen darstellen ll1ßt. Die Funktionen

f (x) = ex

2

,

f (x) = sinx X

besitzen keine elementar darstellbaren Starnmfunktionen!

333

3.2 Fundamentalsatz der Differential- und Integralrechnung

Tabelle von Stammfunktionen. In der folgenden Tabelle sind wichtige Klassen f (x) dx = F (x) von Stammfunktionen zusammengestellt. Die Gültigkeit kann jeweils mit der Beziehung F' (x) = f (x) bestätigt werden.

J

Tabelle 3: Stammfunktionen Stammfunktion F : F(x) = J f(x) dx+C

f (x) = F' (x) k (k E 1R)

i= -1)

x"' (a

Definitionsbereich Df 1R

kx+C _l_x+l +C +1

1R>o

1R\ {0}

x-1

lnlxl + C

sinx

-cosx+C

1R

cosx

sinx + C

1R

tanx

-ln lcosxl + C

cotx

lnlsinxl + C

ax (a

> 0,-:/= 1)

ex

ax セK@

C

lnx

」ッセR@ 1

sin2

i= 0)

l eax + a

1R

C

x·lnx-x+C x

tanx + C

x

-cotx + C

sin2 x

セ@

1R\{x=krr,kEZ} 1R

ex +C

eax (a

1R\ { x =I+ krr, k E Z}

1R 1R>o 1R\{x=I+krr, kE 72:}

1R\{x=krr, kE 72:}

(X - sin X · COS X) + C

1R

(X + sin X · COS X) + C

1R

cos 2 x

セ@

tan 2 x

tanx- x + C

cot 2 x

-cotx- x+ C

1R\ {x =I+ krr,

k E Z}

1R\{x=krr,kEZ}

334

VI Differential- und Integralrechnung

= F' (x)

f (x)

Stammfunktion F : F(x) = J f (x) dx + C x2

+C

(-1,1)

vll -

x2

+C

(-1,1)

x · arcsin x

arccosx

x · arccos x -

arctanx

x · arctan x - セ@ ln (x 2

arccot x

x · arccot x

セ@

IDt

+ V'I -

arcsinx

セ@

Definitionsbereich

+ セ@

ln (x 2

+ 1) + C

1R

+ 1) + C

1R

1

arcsinx + C

(-1, 1)

-1

arccosx + C

(-1, 1)

1 1+x2

arctanx + C

1R

-1 1+x2

arccotx + C

1R

f (x)

= F' (x)

Stammfunktion F(x) = J f(x) dx+ C

Definitionsbereich

IDt

sinhx

coshx + C

1R

coshx

sinhx + C

1R

tanhx

ln (coshx)

cothx

ln [sinh x[

1 cosh2 x

tanhx + C

1 sinh2 x

-cothx + C

1R\ {0}

1

arsinhx + C

1R

1

arcoshx + C

(1, oo)

1 1-x2

artanhx + C

( -1, 1)

1 1-x2

arcothx + C

1R\ [-1, 1]

セ@

セ@

+C +C

1R 1R\ {0} 1R

335

3.2 Fundamentalsatz der Differential- und Integralrechnung

Stammfunktionen sind aber weder geometrisch noch physikalisch so bedeutsam wie die bestimmten Integrale. Bisher haben wir erst ein einziges explizit berechnet, nämlich x 2dx = b; . Durch den folgenden Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung wird die schwierige Aufgabe, der Berechnung von bestimmten Integralen auf eine einfachere Aufgabe, nämlich das Aufsuchen von Stammfunktionen, zurückgeführt:

J;

FUndamentalsatz der Differential- und Integralrechnung Sei f: [a, b] セ@ 1R stetig undFeine Stammfunktion von f. Dann gilt

1b

f(x) dx = F(b)- F(a).

J:

Beweis: Sei x E [a, b] und Fo (x) := f (t) dt. Dann ist Fo (x) eine Stammfunktion von f mit Fo (a) = 0 und Fo (b) = f (t) dt. Ist F (x) eine beliebige Stammfunktion von f, so folgt F - Fo = const = c und

F(b)-F(a)

Fo (b)

J.:

+ c- (FcJ (a) + c)

Fo (b)- Fo (a) = Fo (b) =

1b f

(t) dt.

Damit erfolgt die Berechnung von bestimmten Integralen in zwei Schritten: Berechnung von bestimmten Integralen

f (x).

(1)

Man bestimme irgendeine Stammfunktion F (x) zum Integranden

(2)

Mit dieser Stammfunktion berechnet man die Differenz F (b)- F (a):

1b

f(x) dx = [F(x)J: = F(x)l: = F(b)- F(a).

Hierbei ist [F (x)J:

= F (x)l: eine abkürzende Schreibweise für die Differenz

F(b)-F(a). 48. Beispiele zur Berechnung bestimmter Integrale (1)

1:

x 3 dx =?

336

VI Differential- und Integralrechnung

Eine Stammfunktion von x 3 ist nach Tab. 3

ix

4,

so daß

=

Ftir 0 セ@ a < b ist dies der Flächeninhalt der Kurve y Bereich von a セ@ x セ@ b. (2)

J: J:

x 3 mit der x-Achse im

sinxdx =?

Eine Stammfunktion von sinx ist nach Tab. 3 - cosx, so daß

sinxdx

= M」ッウクャセ@

= -cos1r- (-cos(O)) = 1- (-1) = 2.

Dies ist der Flächeninhalt unter der Sinuskurve im Bereich der ersten Halbperiode. (3) Ausdehnungsarbeit eines Gases. In einem Zylinder der Grundfläche F [ cm 2 ] befinde sich ein durch einen beweglichen Kolben komprimiertes Gas. Wenn der Kolben den Abstand x [cm] vom Zylinderboden hat, sei der Gasdruck im Zylinder p (x) [er!: 82 ] • Bei Verschiebung des Kolbens von x = a nach x = b wird vom Gas Arbeit geleistet, die gegeben ist durch b

A

= 1 Fp(x) dx.

Als einfachen Sonderfall betrachten wir die isotherme Ausdehnung eines idealen Gases mit der Zustandsgleichung p (x) · V (x) = p (a) · V (a) = const (Boyle-Mariottesches Gesetz)

Mit dem Volumen V (x)

= F · x,

folgt

X

I

x=b

I

x=a

( ) _p(a)·V(a)_p(a)·V(a) p x V (x) F ·x · ク]oセM

=>A=F1bp(a1·.V(a) dx=p(a)·V(a) 1b セ、クN@ a

X

a

X

Nach Tab. 3 ist dann

p(a) · V(a) · {ャョク}セ@

A ーH。IᄋvャョセN@

=p(a) · V(a) · [ln(b) -ln(a)] D

3.2 Fundamentalsatz der Differential- und Integralrechnung

Integration mit MAPLE Bestimmte Integrale werden bei MAPLE mit > f(x) := exp(x): > lnt (f(x), x = 0 .. 5) = int (f(x), x = 0 .. 5);

1 5

ex dx

337

int-Befehl berechnet: 、Qセュ@

= e 5 ·- 1

Bei Großschreibung von lnt (inerte Form) wird der Term nur dargestellt und bei Kleinschreibung soweit möglich berechnet. Eine Stammfunktion erhält man mit MAPLE, indem die Integrationsgrenzen nicht spezifiziert werden. > int (sin(x), x); - cos (x) Auf die Integrationskonstante wird bei MAPLE verzichtet. Besitzt eine Funktion eine Starnmfunktion, die sich nicht elementar darstellen läßt, so liefert MAPLE das unausgewertete Integral als Ergebnis. Den numerischen Wert eines bestimmten Integrals berechnet man mit evalf: > Integral := lnt (tan(x)/x, x = 0 .. 1);

Integral:=

1

1 talll (x)

0

--dx .X

> evalf {Integral); 1.149151231 Bei der Verwendung von evalf dürfen weder dt:r Integrand noch die Integrationsgrenzen Parameter enthalten! Die inerte Formulierung über Int ist bei der numerischen Rechnung i.a. schneller, da dann nicht versucht wird, das bestimmte Integral zuerst über eine Stammfunktion zu bestimmen.

338

VI Differential- und Integralrechnung

3.3 Grundregeln der Integralrechnung Die Berechnung von bestimmten Integralen vereinfacht sich mit Hilfe von Integrationsregeln. Sie ergeben sich unmittelbar aus der Definition des bestimmten Integrals als Grenzwert der Zwischensumme. Die auftretenden Funktionen werden als stetig vorausgesetzt. Faktorregel: Ein konstanter Faktor c darf vor das Integral gezogen werden:

1b 49. Beispiel:



セOR@ 0

c f (x) dx

4 cos x dx = 4

= 4 {ウゥョク}セO R@

OセR@

f ( x) dx.

cos x dx

0

=4

1b

=c

( sin( セIM

sin (0))

= 4.

Summenregel: Eine Summe von Funktionen darf gliedweise integriert werden:

1b 50. Beispiel:

(ft (X)

J: (

+ /2 (X))

-3x 2 + x) dx

=

1b

= -3

J:

dx

ft (X) dx

x 2 dx

+

+

1b /2 (X)

J:

dx.

x dx

Bemerkungen: Die Faktor- und Summenregel gelten sinngemäß auch für unbestimmte Integrale. (2) Bisher war stets a < b vorausgesetzt. Die Faktor- und Summenregeln bleiben gültig für beliebige reelle Zahlen a, b aus dem Definitionsbereich von f, wenn man folgende Definition hinzunimmt: (1)

(1)

Definition: Zusammenfallen der Integrationsgrenzen:

(2)

Vertauschen der Integrationsgrenzen:

I: f(x) dx

:= 0.

Iba f (x) dx :=-I: f (x) dx.

339

3.3 Grundregeln der Integralrechnung

SL Beispiele: (1)

1: セ@ 0

(2) /

dx =

ャョクjセ@

= ln{2) -ln{2) = 0.

sinxdx =-

7r/2

J0" 12 sinxdx =- {M」ッウク}セO R@

= -1.

Additivität des Integrals: Für jede beliebige Stelle c aus dem Integrationsbereich a

1b f (

x) dx =

1c f (

x) dx

+

:S x :S b von f gilt

1b f (

x) dx.

Diese Additivität des Integrals nutzt man aus, wenn eine Funktion auf Teilintervallen unterschiedliche Funktionsvorschriften besitzt. 52. Beispiel: Gegeben ist die Funktion

f

(x) = {

x2 -x + 2

für 0 :S x für 1 :S x

Die Fläche unterhalb der Kurve

A =

1 2

f

f (x),

die definiert ist durch

:S 1 :S 2

f

1

f(x)

im Bereich [0, 2] ist

(x) dx =

1 1

x 2 dx

+

1 2

( -x

+ 2) dx

Oftmals benutzt man auch die folgende Abschätzungsformel: Monotonie des Integrals Ist

f

(x) :S g (x) für alle x E [a, b]

=>

J:

f

(x) dx :S

1:

g (x) dx.

340

VI Differential- und Integralrechnung

3.4 Integrationsmethoden Die Integration von Funktionen erweist sich in praktischen Fällen oftmals schwieriger als die Differentiation. Während sich das Differenzieren durch Anwendung einfacher Regeln (Produkt-, Quotienten-, Kettenregel) erledigen läßt, ist das Integrieren mit größeren Schwierigkeiten verbunden. Trotzdem kann in vielen Fällen durch die folgenden Integrationsmethoden eine Stammfunktion gefunden werden. 3.4.1 Partielle Integration

Die partielle Integration ist das Pendant zur Produktregel der Differentiation, welche besagt, daß

(u (x) · v (x))' = u' (x) v (x)

+ u (x)

v' (x).

Wir lösen diese Gleichung nach u (x) v' (x) auf und integrieren anschließend

u (x) v' (x)

I:

u (x) v' (x) dx

(u (x) v (x))'- u' (x) v (x)

I:

(u (x) v (x))' dx-

I:

u' (x) v (x) dx.

Nach dem Fundamentalsatz der Differential- und Integralrechnung ist

1b

(u (x) v (x))' dx = [u (x) · v (x)J!,

so daß gilt Partielle Integration:

1b

u (x) v' (x) dx = [u (x) v (x)J!

-1b

u' (x) v (x) dx.

Bemerkungen: ( 1) Ob die Integration nach der Methode der partiellen Integration gelingt, hängt von der "richtigen" (geeigneten) Wahl von u (x) und v' (x) ab. (2) In manchen Fällen muß das Integrationsverfahren mehrmals angewendet werden, ehe man auf ein Grundintegral stößt. (3) Insbesondere bei der Integration von Funktionen, die als einen Faktor eine trigonometrische Funktion enthalten, tritt nach ein- bzw. mehrmaliger partieller Integration der Fall auf, daß das zu berechnende Integral, mit einem Faktor

341

3.4 Integrationsmethoden

versehen, auf der rechten Seite wieder auftritt. In diesem Fall löst man die Gleichung nach dem gesuchten Integral auf. (4) Die Formel der partiellen Integration gilt auch fUr unbestimmte Integrale

j

u(x)v'(x)dx=u(x)v(x)-

j

u'(x)v(x)dx.

53. Beispiele zur rartiellen Integration: (1) Gesucht ist . W1r setzen

j

x ex dx. 1

u (x) = x v' (x) = ex

=> =>

und erhalten

1 2

=

xex dx

-1 {ク・}セ@

2

u' (x) = 1 v (x) = ex

1· ex dx =

{ク・}セM

{・ク}セ@

= 2e2 -e1 -e2 +e 1 =e2 . Ferner gilt

j

xex dx

(2) Gesucht ist

= ex (x -1) + C.

j x cos x dx. 2

Wir setzen

=> =>

und erhalten

j x cosxdx=x sinx- j 2xsinxdx. 2

2

Nochmalige partielle Integration von

u(x)

= 2x

v' (x) = sinx

j x cosxdx 2

u' (x) = 2x v (x) = sinx

J2x sin x dx liefert mit => =>

u' (x) = 2 v(x)=-COSX

x 2 sin x - [2x (- cos x) x 2 sin x

+ 2x cos x -

j 2 (- cos x) dx]

2 sin x

+ C.

In der Regel setzt man u (x) gleich dem Potenzfaktor, um so durch mehrmalige partielle Integration diesen Term zum Verschwinden zu bringen. In manchen Fällen fuhrt aber v' (x) = 1 => v (x) = x zum Ziel:

342

VI Differential- und Integralrechnung

j ln x dx.

(3) Gesucht ist Mit

u' (x) = セ@ X v(x)=x

=> =>

u(x)=lnx v' (x) = 1 folgt

j lnxdx

=

x lnx-

=

X

J

cos 2 xdx =

(4) Gesucht ist

Mit

(in X

-

J

cos 2 x dx

= cos x sin x -

= x lnx- x

+C

1) + C.

J

cosx · cosxdx. u'(x) = -sinx v (x) = sinx

=> =>

u(x) =cosx v' (x) = cosx

ist

j セ@ ·xdx

J-

sin x sin x dx

= cos x sin x +

J

sin 2 x dx.

Wir ersetzen sin 2 x = 1- cos 2 x.

=>

J

cos 2 x dx = cos x sin x

+x -

J

cos 2 x dx.

J

Addieren wir cos 2 x dx auf beiden Seiten und dividieren anschließend durch den Faktor 2, folgt

J

cos 2 xdx

= セ@ (sinx cosx + x) + C.

54. Beispiele mit MAPLE. Für die folgenden Beispiele berechnet MAPLE mit dem int-Befehl direkt eine Stammfunktion. Um jedoch explizit die einzelnen Schritte bei der partiellen Integration nachvollziehen zu können, wählen wir die inerte Form des int-Befehls und intparts (integral, u) für die partielle Integration. Dabei ist integral ein Ausdruck der Form Int (u(x) * v(x), x) und u(x) der Faktor, der im verbleibenden Integral differenziert werden soll. intparts ist im "studentPackage" enthalten. (1) Gesucht ist

r

x 2 sin X dx.

> with (studenl):

> f := xA2 * sin(x):

> intparts (lnt (f, x), xA2); -x 2 cos (x)-

J

-2x cos (x) dx

343

3.4 Integrationsmethoden

Nochmalige partielle Integration des zweiten Operanden liefert > intparts (op(2, %), x); 2x sin (x)

+

j -2 sin (x) dx

> value (% );

+ 2 cos (x)

2x sin (x)

Das Gesamtergebnis ist der erste Operand von Zeile (*) plus dem letzten Ergebnis > op (1, % % %) + %; -x2 cos (x)

(2) Gesucht ist

+ 2cos (x) + 2xsin(x)

J

eax sin (bx) dx.

> with (student): > q := lnt (exp(a * x) * sin(b * x), x): > q1 := intparts (q, sin (b * x)); ql :=

sin (bx) eax

a

-

J

cos (bx) b eax

a

Nochmalige partielle Integration liefert > q2 := intparts (q1, cos(b * x)); q2 := sin (bx) eax _ cos (bx) beax

a

a2

+

J

dx

sin (bx) セ@

eax d

x

a2

Im Term q2 kommt ein Vielfaches des ursprungliehen Integrals q vor. Daher formulieren wir eine Gleichung q2 = q und lösen diese Gleichung nach dem unbestimmten Integral q auf. MAPLE vereinfacht das Integral aber nicht weiter, so daß man explizit mit simplify dafür sorgen muß, daß die Faktoren - セ@ aus dem Integral vorgezogen werden > eq := q = q2: > eq1 := simplify (eq);

eql :=

J

eax sin (bx) dx =

sin (bx) eax a

-

cos (bx) eaxb a2

b2

-a2

J

sin (bx) eax dx

Wir lösen Gleichung eql mit dem isolate-Befehl nach q auf > isolate (eq1, q);

J

e

ax . (b ) d _ eax sin (bx) a- cos (bx) beax sm x x a 2 + b2

und klammem eax mit dem factor-Befehl aus, um das Endergebnis zu erhalten > factor ( % );

J

ax . (b ) d e sm x x

=

eax (sin (bx) a- cos (bx) b) a2

+ b2

344

VI Differential- und Integralrechnung

3.4.2 Integration durch Substitution Ähnlich wie die partielle Integration auf der Produktregel basiert, läßt sich aus der Kettenregel die Integralsubstitutions-Methode herleiten. Mit y = f (x) folgt fUr die Ableitung der Funktion g (y) = g (! (x)) nach x: d

dx g (! (x))

= g' (! (x)) · f' (x).

Hieraus ergibt sich dann durch Integration:

Substitutionsregel für unbestimmte Integrale:

J

g

(! (x))

f' (x)

dx

= G (! (x)) + C,

wenn G eine Stammfunktion von g ist.

Fur einfache Spezialfälle wendet man folgende Substitutionen an:

Tabelle 4: Einfache Integralsubstitutionen

(A) (B) (C)

(D)

!

Substitution

(ax + b) dx

y

= ax +

f(x) f'(x) dx

Y

=f

(x)

セ@ f 2 (x) + C

y

=f

(x)

lnlf(x)I+C

Y

= f (x)

g

J Jj(

J·:X J; · J dx =

X

J InX x dx = セ@

RUcksubstitution:

.

dy =

y dy =

セ@

2

y + C.

In2 x + C.

Berechnung des besttrnrnten Integrals:

f 2lnx dx = セ@

l1 (Cl)

J

x2

X

2x- 3 dx = - 3x + 1

ex

1

0

2ex

Substitution:

+5

セ@

2

2

ln 2.

2x- 3 . ____:!jj__ 2x - 3 y

dy = ln IYI + C =In lx 2

mit der Substitution j y = x 2

!

2 21

[ln x) =

J

Jt

=

(C2)

2

-

-

3x + 11 + C

3x + 11 und dx = 2x セ@

3 dy.

dx =?

Iy = 2 ex + 51

'--->

y'

dy dx

= - = 2 ex

'--->

1 2ex

dx = - dy.

obere Grenze X 0 = 1 '---> Yo = 2 e + 5 untere Grenze xu = 0 '---> Yu = 7.

! 1o -2 ex-ex-+d5 x

1 !2e+5 -ex · -1d y = l !2e+5 -dy =l 7

!

y

2 ex

2

7

y

[ln(2e+5) -ln7] =0.1997.

2

lny 12 e+5 7

347

3.4 Integrationsmethoden

(D 1)

J( + 2) t x3

Substitution:

(D2)

x 2 dx =?

Iy = x + 21 3

'---t

1 dx = 3x2 dy.

J

ex + xex dx =? (x ex)3

Substitution:

l'y_=_x_e_x'l

J

ex + x ex d X= (xex)3

Rücksubstitution:

J

ex

dy = ex dx

'---t -

+ xex y3

·

+ X e·"'

1 -I u,y ex+xex

dx =

'---t

=

J

J

y

ex +X ex d 1 ( x)-2 x = - - J-:e (x ex) 2

- - " " 3'-

1

ex

-3d

y

+ xex dy.

= --21 y -2 + C.

+ C.

D

Man beachte: Wenn bei einem bestimmten Integral eine Substitution durchgeführt wird, müssen auch die Integrationsgrenzen ersetzt werden. Dafür erspart man sich zum Schluß die Rücksubstitution. Außer den angegebenen Substitutionsregeln gibt es noch viele andere.

Tabelle 5: Weitere Integralsubstitutionen

(E)

J

Integraltyp

Substitution

g (x, Ja 2 - x 2 ) dx

x

= a · siny = a · sinhy

(F)

j

g (x, Jx 2 +a2 ) dx

x

(G)

/

g (x, Jx 2 -a 2) dx

x=a·coshy

348

VI Differential- und Integralrechnung

56. Beispiele zu den Integralsubstitutionen nach Tabelle 4:

セ@

(El) J

4-

I

mit der Substitution x und V4- x 2 (E2)

v4-

= J dy = y + C = arcsin Gx) + C

= 2 sin (y) I

'--' セZ@

'--' dx = 2 cos (y) dy

= 2 cos (y)

= V4- 4sin2 (y) = 2 cos (y), da cos 2 (y) + sin2 (y) = 1.

=J

dx

x

J

cos セケ@ セ@ dy cos y

セ@

=J

x2

x2

2 sin (y) 2 cos (y) dy 2 cos (y)

-2 cos(y)

= 2J

sin(y) dy

+ C = -2 VI- sin2 (y) + C

-2Jl-: Kc]Mセ@ 2

I

mit der gleichen Substitution wie unter (El): x (F)

J

Vl

dx

+ x2

= arsinh(x) + C = ln (x + セI@

I

(G)

J

dx

Vx 2

-

= arcsin( セ@

).

cosh (y)

mit der Substitution x

+ x2 =

und y

= J cosh (y) dy = J dy =

y+C

und Vl

= 2 sin (y) I

Vl

25

= sinh (y)

I '--' セZ@

+ sinh2 (y) = cosh (y),

= cosh (y)

+C '--' dx = cosh (y) dy

da cosh 2 (y)- sinh 2 (y)

= 1.

= J 5sinh(y) dy = Jdy = 5 sinh (y)

y + C = ar cosh (

I

mit der Substitution x

セI@

+ C = ln ( セ@ +

= 5 cosh (y) I

und vx 2 - 25 = J25cosh2 (y)- 25 da cosh2 (y)- sinh2 (y) = 1.

'--' セZ@

J(セI@ + 1) + 2

C

= 5 sinh (y) '--' dx = 5 sinh (y) dy

= 5Jcosh2 (y) -1 = 5sinh(y), D

Trotz der Vielfalt der Substitutionen gibt es bei der Berechnung von Integralen keine aUgemeinen Rezepte, die stets zum Ziel führen!

349

3.4 Integrationsmethoden

Beispiele mit MAPLE. Das student-Package von MAPLE unterstUtzt das schrittweise Durchführen der Substitutionsregel durch den Befehl changevar(y f(x), integral, y). Dabei gibt das erste Argument die Substitution wieder, integral ist ein Ausdruck der Form Int( g(f(x)), x) und y lautet die neue Variable.

=

57. Beispiel:

f

sin X

ecos X

dx wird mit der Substitution y = cos X berechnet:

> with (student): > f := sin(x) * exp(cos(x)): > changevar (y = cos(x), lnt(f,

x), y);

j

-eY dy

Das Auswerten des Integrals erfolgt durch den value-Befehl > value (% ); und die Rucksubstitution durch > changevar (y cos(x), %, x);

=

-ecos(x)

58. Beispiel: Gesucht ist

> changevar (y

j

2

In (t) dt mit der Substitution y = ln(t) t

1

=ln(t), lnt(ln(t) I t, t =1..2), y):

%

=value ( % );

ln(2)

j

ydy

]セャョHRI

R@

0

59. Beispiel: Berechnung des Flächeninhaltes eines Viertelkreises mit Radius r: Gesucht ist

J:

v'r 2 - x2 dx. Dies ist ein

Integral vom Typ (E). Daher fUhren wir die Substitution

Ix = r sin (y) I

durch: > with (student): > f := sqrt ((2 - xA2): > changevar (x = r * sin(y), lnt (f, x = O.. r), y);

fo!" Jr2

-r2sin(y) 2 r cos(y) dy

350

VI Differential- und Integralrechnung

Damit MAPLE den Integralausdruck vor der Berechnung weitestgehend vereinfacht, muß man explizit annehmen, daß der Parameter r > 0 ist: > assume{r>O); > simplify{%);

> value{% ); r-27r

4 Das Anfügen von - beim Parameter r im MAPLE-Output zeigt an, daß obiger Ausdruck durch eine Annahme in r berechnet wurde. Alternativ kann man auch mit dem simplify-Befehl und der Option symbolic arbeiten.

3.4.3 Integration rationaler Funktionen durch Partialbruchzerlegung Für rationale Funktionen f (x) = [セZ@ (Z (x), N (x) Polynome) gibt es eine spezielle Integrationstechnik, die sog. Partialbruchzerlegung. Durch diese Methode lassen sich rationale Funktionen in geschlossener Form integrieren. Zur Durchführung müssen sie in echt gebrochenrationaler Darstellung vorliegen. Eine rationale Funktion heißt echt gebrochenrational, wenn der Grad des Zählerpolynoms kleiner dem Grad des Nennerpolynoms ist, sonst heißt die Funktion unecht gebrochen. Bei einer unecht gebrochenrationalen Funktion sorgt man durch Ausdividieren dafür, daß anschließend der Grad des Zählers kleiner als der Grad des Nenners ist: . . 1 2x3 60• BeiSpie :

2x 2 - 5x + 7 x - 3 x+ 2 -

2

(2x 3

-2x2

-5x

+7)

-(2x3

-6x 2 4x 2 -(4x 2

+4x) -9x -12x 3x

+7 +8)

(x 2

-

3x + 2)

3x-1 =2x+4+ x 2 - 3x+ 2

-1

D

Eine echt gebrochenrationale Funktion läßt sich eindeutig in PartialbrUche zerlegen. Wir gehen im folgenden immer davon aus, daß

f(x) = p(x) q (x) eine echt gebrochenrationale Funktion mit Grad (p) < Grad (q)

=n

ist.

351

3.4 Integrationsmethoden

Satz: Hat q (x) =an (x- x1) (x- x2) · ... · (x- xn) stellen, dann führt der Ansatz A1 x - X1

neinfache reelle Null-

A2

An

l(x) = - - + - - + ... + - zu einer eindeutigen Zerlegung von

6L Beispiel:

X -

I (x)

X2

X -

Xn

in Partialbrüche

J

Jx; 1 dx =? x 2 - x+ 2

3x-1 3x-1 . Für I (x) = x 2 _ Jx + 2 = (x _ 1) (x _ 2) smd x1 = 1 und x2 = 2 Nullstellen des Nennerpolynorns. Durch den Ansatz

l(x) =

3x-1

(x- 1) (x- 2)

=

セK@

x- 1

x- 2

erhält man die Partialbruchzerlegung. Um A 1 und A2 zu berechnen, bildet man den Hauptnenner

_A_1_ + _A_2_ = _A,;;;"lN[HクセMRBZI@ ⦅KZMaNRHセクQI@ x- 1 x- 2 (x- 1) (x- 2) und vergleicht den Zähler mit 3x- 1:

A1 (x- 2) + A2 (x- 1) = 3x- 1 für alle x. Zur Bestimmung der Konstanten A1 und A2 führt man entweder einen Koeffizientenvergleich durch oder man setzt spezielle Werte für x ein:

1:

A1 (1- 2)

x=2:

A2 (2 -1)

X=

Also ist

セ@

3- 1

=5

I=> A, セ@ => A2

MセQ@ = 5.

-2 5 l(x)=-+x-1 x-2

und damit

jl(x)dx

=

1-dx+5j1-dx -2fx-1 x-2 -2ln lx -11 + 5 ln lx- 21 + C

=

In lx- 11- 2 + ln lx- 21 5 + C

=

= ln

2): I+ C. I(x(x 1)

352

VI Differential- und Integralrechnung

Satz: q (x) hat mehrfache reelle Nullstellen. Sei x 1 eine k-fache Nullstelle, d.h. neben anderen Nullstellen tritt der Term (x- x 1) mit der Potenz k in der Produktdarstellung von q (x) auf. Dann ist diese k-fache Nullstelle neben den anderen folgendermaßen zu berücksichtigen: B1

B2

Bk

f (x) = · · · + -+ 2 + ···+ k x- X! (x- x 1) (x- xl) 62 B . . I· • eiSpie •

·

J

2x2 + 3x + 1 d -? x3 - 5x2 + 8x - 4 x -.

x = 1 ist eine einfache und x = 2 eine dopfelte Nullstelle des Nennerpolynoms, da x 3 - 5x 2 + 8x - 4 = (x- 1) (x- 2) . Für die Partialbruchzerlegung des Integranden f wählen wir daher den Ansatz

B1 B2 A x-1 + x-2 + (x-2) 2

=

f(x)

A (x- 2) 2 + Bt (x- 2) (x- 1) + B2 (x- 1) (x- 1) (x- 2) 2 Nach Multiplikation mit dem Hauptnenner folgt

:1 A

2x 2 + 3x + 1

(x- 2) 2 + B 1 (x- 2) (x- 1) + B2 (x- 1).

Wir setzen zur Bestimmung von A, B 1 und B 2 spezielle x-Werte ein: x=1:i6=AII X= 2: 15 = B2 X

= 0 : 1= 4A

+ 2 Bt -

I

::::} Bt =

B2 ::::} 1 = 9 - 2 Bt

-41

Folglich ist 2x 2 +3x + 1 d x 3 - 5x2 + 8x - 4 x

J



VヲM

X

M、クTェセ

-1

X-

R 、クKQUA@

1

(x- 2) 2

dx

1

6ln lx -11- 4ln lx- 21-15 x _ 2 + C.

.. J

63. Beispiel:

x6

-

X

4

2x5 + x 4 + 4x + 1 dx 3 - 2 X+ 2X-1

=.?

(i) Zerlegung des Integranden in Polynom und echt gebrochenrationale Funktion:

x6

- 2x 5 + x 4 + 4x + 1 x4 _ 2x3 + 2x _ 1 = ( x 6

2x5 + x 4 + 4x + 1) : ( x 4 - 2x 3 + 2x - 1) x 2 +2x+2 2 = X + 1 + ---:----=---x4 - 2x3 + 2x - 1 -

353

3.4 Integrationsmethoden

(ii) Ennittlung der Nullstellen des Nennerpolynoms (Erraten und Reduktion des Grades z.B. durch Horner-Schema):

x 4 - 2x3 + 2x- 1 = (x- 1) 3 (x + 1) ._

Xt

=

x2 =

1 -1

ist dreifache Nullstelle ist einfache Nullstelle

(iii) Zuordnung der Partialbrüche: At A2 Xt =1: --+ x- 1 (x- 1) 2 X2

+

A3 (x- 1) 3

j

B

= -1:

x+1 Darstellung von セ@ durch Partialbrüche: MZセ@

x2 + 2x + 2 At A2 A3 B = + + + -2 3 3 x4- 2x + 2x- 1 (x- 1) (x- 1) (x- 1) x+1

At (x- 1) 2 (x + 1) + A2 (x- 1) (x + 1) + A3 (x + 1) + B (x- 1) 3

HN (iv) Bestimmung der Koeffizienten, indem mit dem Hauptnenner (HN) multipliziert und spezielle x-Werte eingesetzt werden:

x=1: x=-1: X = 0: x=2:

5 1 2 10

=A3·2 =B·(-2) 3 =At - A2 + セ@ + ( -i) (-1) ]SaエKRセᄋHMゥI@

=? =? =? =?

At - A2 At+A2

Durch Addition bzw. Subtraktion der beiden letzten Gleichungen folgt

_ t A _ 3 A t-s· 2-4. (v) Durchführung der Integration:

J MNLBセ

2x 5 + x 4 + 4x + 1 dx = -2x3 +2x-1 Q M、クKセェ@ =/(x2 +1) 、クKQェM 8 x- 1

x6

-

x4

Kセ@

J

(x

セ@

1)3 dx-

= 13 x 3 + x + 18 ln lx- 11-

セ@ 4

i

J

4

1 dx (x- 1) 2

x: 1 dx = 1 1 (x _ 1) - §.4 (x _ 1)2 - 18 ln lx + 11 + C.

354

VI Differential- und Integralrechnung

Zusammenfassung: Jede rationale Funktion f (x) = セZI@ (Z (x), N (x) Polynome) läßt sich mit Hilfe algebraischer Methoden integrieren, wenn N (x) im Reellen in Linearfaktoren zerfällt: (1)

Zerlegung der Funktion

If (x)

= r (x)

Iin ein Polynom r (x) und

+ セ@

eine echt gebrochenrationale Funktion セ@

. (Man beachte: N (x) = q (x) ).

(2) Bestimmung der reellen Nullstellen von q (x) und deren VielfachheiL (3) Jeder Nullstelle x 0 von q (x) werden entsprechend ihrer Vielfachheit Partialbrüche zugeordnet

xo

einfache Nullstelle

---t

A x -x 0

xo

zweifache Nullstelle

---t

- + (x- x x- xo

xo

k-fache Nullstelle

A1

A2

Die echt gebrochenrationale Funktion セ@ PartialbrUche darstellbar.

0) 2

ist dann als Summe aller

(4) Bestimmung der in den Partialbrüchen auftretenden Konstanten (entweder durch Koeffizientenvergleich und Lösen des zugehörigen linearen Gleichungssystems oder durch Einsetzen spezieller x-Werte). (5) Integration von r (x) und sämtlicher Partialbrüche mit

J

1

--dx

x -x 0

! __

1-.,...kdx

(x- xo)

--

In lx - xol

--

---

1

+ C; 1

k- 1 (x- xo)

k-t

+C.

355

3.4 Integrationsmethoden

Partialbruchzerlegung mit MAPLE MAPLE bietet eine einfache Befehlskombination zur Darstellung rationaler Funktionen durch Partialbrüche. Dazu konvertiert man die rationale Funktion bezUglieh der Variablen x in Partialbrüche (parfrac): > f := (xA6- 2 * xA5 + xA4 + 4*x + 1) I (xA4- 2 * xA3 + 2 * x- 1): > convert (f, parfrac, x);

クRK

Q ⦅AZQKセ@

8x+1

1 セ@K 1 +!:__1_ 2(x-1) 3 4(x-1) 2 8x-1

Anschließende Integration liefert das bereits bekannte Ergebnis > int (%, x);

!3 x3 + X -

1 - セ@ - 1 - + !:_ !:_ ln (X + 1) - セ@ 8 4 (x- 1) 2 4 x- 1 8

}n (X

- 1)

Bemerkung: Nach dem Zusatz zum Fundamentalsatz der Algebra (vgl. Kap. V, §2.7) hat ein reelles Polynom genau n Nullstellen, die entweder reell oder paarweise komplex konjugiert auftreten. FUr komplexe NullsteDen gelten die Partialbrüche: (1) Hat das Polynom q (x) in x 0 = a + i beinekomplexe Nullstelle, so ist auch xo = a - i b eine Nullstelle und das Produkt

reell unzerlegbar. Alle derartigen einfachen komplexen Nullstellen sind im Ansatz neben den Ubrigen Nullstellen zu berücksichtigen durch

f (x)

= ···+

Cx+D 2 (x-a) +b2

+ · ··

(2) Liegen die komplexen Nullstellen k-fach vor, so muß der Ansatz modifiziert werden

Zur Durchführung dieser komplizierteren Partialbruchzerlegung verweisen wir auf die Beispiele mit MAPLE:

356

VI Differential- und Integralrechnung

64. Beispiele zur Partialbruchzerlegung mit MAPLE: 1 ( )

J

2x 3 + x 2 + 2x + 2 dx _? - · x 4 + 2x 2 + 1

Die Nullstellen des Nenners q (x) sind > fsolve (x·4 + 2 * x"2 + 1 = 0, x, complex);

-1.000000000 I, -1.000000000 I, 1. I, 1. I Der Befehl fsolve zusammen mit der Option complex liefert alle, auch die komplexen Nullstellen des Polynoms q ( x) . x = I und x = -I sind jeweils doppelte Nullstellen. Die Zerlegung des Integranden in Partialbrüche lautet > convert ((2 * x"3 + x"2 + 2 * x + 2) I (x"4 + 2 * x"2 + 1), parfrac, x);

1

2x+ 1

--+----= ( x2 + 1) 2 x2 +1 und die anschließende Integration > int (%, x); In ( x

J

2

X 3 aretau ( x) + 2 (x 2 + 1 ) + 1) + 2

? d + 2x2 - 1 + 2x 2 - 2x + 1 x = · > f := x - > (x"3 + 2 * x·2 - 1) I (x·4 - 2 * x"3 + 2 * x·2 - 2 * x + 1):

2

( )

x4

x3

-

> convert

2x 3

(f(x), parfrac, x);

1-3x 2 (x 2

1

5

+ 1) + 2 (x- 1) + (x- 1) 2

Die Nullstellen des Nenners sind also 1 (doppelt) und ±I. > int (%, x);

1

5

2 3 ln ( x + 1) + 2 arctan (x) + 2 ln (x -4

1 1) - x _ 1

357

3.5 Uneigentliche Integrale

3.5 Uneigentliche Integrale Bisher wurde von den bestimmten Integralen stets vorausgesetzt, daß die Integrationsgrenzen endlich sind. Es tritt in den Anwendungen aber auch der Fall ein, daß sie nicht beschrankt sind und die Integrale dennoch existieren. Man betrachtet diese als Grenzfall der eigentlichen Integralen.

Definition: Integrale, bei denen als Integrationsgrenzen ± oo auftritt, bezeichnet man als uneigentliche Integrale:

1

00

f (x) dx,

j_boo f (x) dx,

i:

f (x) dx.

65. Beispiel: Im Gravitationsfeld der Erde soll eine Masse maus der Entfernung ro ins Unendliche (r = oo) gebracht werden. Welche Arbeit W00 ist dazu aufzuwenden und welche Geschwindigkeit (= Fluchtgeschwindigkeit) benötigt die Masse dazu? Die Arbeit WR , die aufgebracht werden muß, um die Masse von r = r 0 nach r = R zu bringen, ist über das Gravitationsgesetz

fHイI]ヲュセ@

Erde

Abb. 30: Austrittsarbeit

r

gegeben durch = I

WR =IR F(r)dr ro

R ro

mM IR 1 f -2-dr = fmM 2dr = fmM r ro r

=fmM Dabei ist

f

HセMNAI

ro

N@

R

die Gravitationskonstante und M die Erdmasse. Für R

.

.

Woo=lim WR=bm fmM R-.oo

R-.oo

!

[1 1]

--->

oo gilt dann

- - - =fmM -- . ro R ro

Dies ist dann gleich der kinetischen Energie m v 2 , welche die Masse zu Beginn besitzen muß; also ist die Fluchtgeschwindigkeit

358

VI Differential- und Integralrechnung

Das Vorgehen, welches in obigem Beispiel gewählt wurde, nämlich zunächst von セ@ oo gehen zu lassen, ist die Berechnungsmethode von uneigentlichen Integralen:

ro bis R zu integrieren und dann R

Berechnung von uneigentlichen Integralen der

fッイュOセ@

f (x) dx:

Bestimmung der Integralfunktion I(>.) als Funktion der oberen Grenze

(1)

I(>.)=

1:

f(x) dx .

(2) Bestimmung des Grenzwertes der Integralfunktion für ).. foo

1a

oo: セ@

f (x) dx = lim I(>.) = lim {>. f (x) dx. A-+oo

1a

A-+oo

66. Beispiele: 00

(1)

/

1

1

3 dx =? X

セ@x 3 dx =>.-+oo lim {>. セ@ dx = lim {Mセ@ 1foo 11 x 3 >.-+oo 1 (2) /oo 1

セ@

r

セ}@

2 x2

>. = lim

>.-+oo

1

セ@ 2 HMセ@

>. 2

+

1) = セN@

2

dr =? Dieses uneigentliche Integral existiert nicht:

セ@ dr = lim {>. セ@ dr = lim ln rl; = lim ln (>.) = oo. 1foo r A-+oo 11 r A-+oo A-+oo 1 (3) Eine Spule (Induktivität L) und ein Ohmscher Widerstand

R sind parallel geschaltet. Es fließt ein konstanter Strom Io . Zum Zeitpunkt t 0 = 0 wird die Stromquelle abgeschaltet und der Strom nimmt gemäß I (t) = Io e-lf t ab. Die Energie, die in Form eines Magnetfeldes vorliegt, ist gegeben durch Abb. 31: RL-Kreis

E

=

Joo RI2(t) dt = 0

= R IJ T-+oo lim

lim

T-+oo

[- 1R e- 2 f

2L

JT RI'5 e- 2 f

t

0

tl = @セ T

0

L IJ .

dt

359

3.5 Uneigentliche Integrale

Bemerkungen: (1) Die für die Anwendungen wichtigsten Transformationen, die Fourier-Transformation und die l.aplace-Transformation (セ@ Bd. 2), sind durch uneigentliche Integrale definiert. (2) Integrale mit unbeschranktem Integranden bezeichnet man ebenfalls als oneigentliche Integrale: 1 1

1 vr=t '

--dt

0

ist ein solches uneigentliches Integral, da der Integrand :fi=t nur für 0 :S < 1 definiert ist. Dennoch hat das Integral einen endlichen Wert, da

t

1 T

0

1

T

-2VT=tl 0

r:;--; dt = y1-t

=

T->1

2- 2vil- T セ@

2.

(3) Man unterscheidet also drei Formen von uneigentlichen Integralen: 1. Das Integrationsintervall ist unbeschrankt. 2. Der Integrand ist unbeschränkt. 3. Sowohl das Integrationsintervall als auch der Integrand sind unbeschränkt.

Berechnung von uneigentlichen Integralen mit MAPLE. Fall 1 kann mit MAPLE einfach behandelt werden, da als Integrationsgrenze oo zugelassen ist: x=1 .. infinity); > ゥョエHQOクセRL@ 1

> int(1/x, x=1 ..infinity); 00

Die Fälle 2 und 3 sind etwas schwieriger und können zu keinem Ergebnis führen. > int(1/x, x=-1 .. 1);

!

1

1

- dx = undefined

-1 X

> lnt(1/sqrt(1-x), x=0 .. 1)=int(1/sqrt(1-x), x=0 .. 1);

1 1

0

セ、ク]R@

1

y.L-x

360

VI Differential- und Integralrechnung

3.6 Anwendungen der Integralrechnung 3.6.1 Einfache Anwendungen in Mathematik, Physik und Technik (1) Flächenberechnungen. Aufgrund seiner Definition dient das Integral zunächst zur Berechnung von Flächeninhalten. Ein FlächenstUck werde von x = a , x = b, der x-Achse und der Funktion f (x) begrenzt. Dann ist der Inhalt der Fläche gegeben durch

1:

f (x) dx. 67. Beispiel: Gesucht ist das FlächenstUck unter einer Sinushalbwelle (siehe Abb.):

A=

11r sinxdx =

Der Flächeninhalt zwischen zwei Kurven y

A

=

1:

(! (X) -

g

(X)) dx

=

1:

M 」ッウクャセ@

= f (x)

= - (- 1 - 1) = 2.

und y

j (X) dx -

1:

= g ( x) g

ist

(X) dx.

68. Beispiel: Gesucht ist die schraffierte Fläche zwischen der Funktion y = JX und y = x 2 . Berechnung der Schnittpunkte: '--> x = 0 und x = 1. Berechnung der Fläche:

JX =

x2

1 3

361

3.6 Anwendungen der Integralrechnung

(2) Kinematik. Für die Bewegung eines Massepunktes gilt V

(t) = S(t) =

-9t_

S

(t)

(Geschwindigkeit),

a(t) = 1;v(t) = v(t) = s(t)

(Beschleunigung).

Ist die Beschleunigung als Funktion der Zeit bekannt (z.B. durch ein Kraftgesetz), so folgt durch Integration die Geschwindigkeit v (t) und durch nochmalige Integration das Weg-Zeit-Gesetz s (t):

v (t) = S

(t)

a (t) dt,

=

V

(t) dt.

69. Beispiel: Freier Fall ohne l.uftreibung. Für den freien Fall ohne Luftwiderstand ist die Beschleunigungskraft m · a =Fa= mg

=>

a (t) = g = const.

Damit folgt fUr die Geschwindigkeit

v (t) =I a(t) dt = gt + C1 . Die Integrationskonstante bestimmt sich aus der Anfangsgeschwindigkeit

v(O)=vo

セ@

Ct=Vo

=>

lv(t)=gt+vo.l

Das Weg-Zeit-Gesetz folgt durch nochmalige Integration

s (t) =I V (t) dt =I (gt + vo) dt =

セ@

t 2 + vo t + c2.

Die Integrationskonstante bestimmt sich aus der Anfangsposition

s(O)=so

セ@

C2=so

=>

js(t)=!gt2 +vot+so.j

70. Beispiel: Bewegungsgleichung einer Rakete. Eine Rakete steige senkrecht in die Luft auf und besitze eine konstante Schubkraft Fo. Die Massenabnahme der Rakete aufgrund der Verbrennung des Brennstoffes sei linear, d.h.

m (t)

=m0 -

qt

= mo (1 -

a t)

.

ffilt

a

q

=-, mo

362

VI Differential- und Integralrechnung

wenn mo die Startmasse und q der Brennstoffverbrauch. Unter der Voraussetzung einer konstanten Schwerenbeschleunigung g und ohne Luftwiderstand ist die Beschleunigungskraft bzw. Beschleunigung

ma = Fo- mg

f:=XA2*(1 +Sin(200*X)/20)

f

:=

x2

(

+COS(50*X)/20;

1 + 210 sin( 200 x))

+

1 20 cos( 50 x)

die im Mittel einer x 2 -Funktion entspricht, aber mit einem hochfrequenten Rauschen überlagert ist. > plot(f,x=0 .. 2,thickness=2);

Plot: siehe Bild links unten

Durch lineare Mittelwertbildung mit geeigneter Intervall-Länge h erhält man den unten gezeigten Kurvenverlauf > h:=0.1: i:=O: > for xi from 0 by h to 2 > do i:=i+1: > xu:=xi: xo:=xi+h: > plist(i):=( (XU+X0)/2, 1/h*int(f, X=XU .. XO) ): > od: > plot([seq(plist[k], k=1 .. i)], x=0 .. 2, thickness=2); 4

4

3

3

2

2

0.5

1

X

1.5

Ungeglättete Funktion

2

0.5

1

X

1.5

Geglättete Funktion

Ist h zu klein gewählt, so erhält man nach wie vor Oszillationen (z.B. für h = 0.05); ist h zu groß, so wird die resultierende Funktion kantig (z.B. für h = 0.5). Das geeignete h orientiert sich an den auftretenden Störfrequenzen. Im obigen Fall ist die kleinste Frequenz w = 50 = 21r /T. Die zugehörige Periodendauer ist T = 21r /50 = 0.125. Das geeignete h liegt also bei etwa 0.1. La. sind die Störfrequenzen aber nicht bekannt. Um sie aus dem Signal zu rekonstruieren, müssen Methoden der Fourier-Analysis (-+ Bd. 2) angewendet werden.

367

3.6 Anwendungen der Integralrechnung

3.6.2 Bogenlänge und Krümmung

A

I

セMN⦅@

__.___セMN⦅K@

a

X

Bogenlänge. Die Bogenlange eines Kurvenstuckes AB berechnet man, indem eine Unterteilung des Intervalls [a, b] in n Teilintervalle a = xo

< x1 < xz < ... < Xn = b

gewählt und für jedes Teilintervall die Kurve durch Sehnenzuge c 1 , cz , ... , cn mit den Einzellängen

ersetzt wird. Die Länge aller SehnenstUcke ist n

Sn=

LICil = i=l

n

L

i=l

1+

2

t:l.x: ·t:l.xi .

( t:l.y · )

Durch eine Verfeinerung der Zerlegung des Intervalls [a, b] mit n --+ oo wird der Graph von f beliebig genau durch den Streckenzug angenähert. Existiert der Grenzwert lim Sn, so nennt man f rektifizierbar und den Grenzwert die Bon-+oo genlange des Graphen. Zur Berechnung des Grenzwertes verwenden wir den Mittelwertsatz der DifferentialrechnunX. Nach diesem Satz gibt es fur jedes Intervall ein Xi E [xi, xi + t:l. xi], --+ !' (xi) . Die so daß aセ A@ = f' (xi). Für n--+ oo gilt dann Axi--+ 0 und セA@ Bogenlänge ergibt sich somit zu

368

VI Differential- und Integralrechnung

Satz: Sei f eine auf dem Intervall [a, b] stetig differenzierbare Funktion. Dann gilt für die Bogenlänge S des Funktionsgraphen von y = f (x) zwischen x = a und x = b

74. Beispiele: (1) Bestimmung der Bogenlänge der Funktion y = cosh ( x) von 0 bis 1: y = cosh (x) '-----+ y' = sinh (x) '-----+

V1 + (y') V1 + sinh (x) 2 =

da cosh2 (x)- sinh 2 (x)

S

=

J:

cosh (x) dx

o.:D_ r-1

Q

X

=

= 1.

sinh

HクIャセ@

2

= cosh (x),

Also ist

= sinh (1) = 1.175.

(2) Bestimmung der Bogenlänge eines Viertelkreises: Aus x 2 + y 2 = 1 folgt y = f (x) = .J1- x 2 . Wir erhalten

mit MAPLE: > f := sqrt(1 - クセRIZ@ > fs := diff (f, x): > bogen := int (sqrt(1 +

bogen:=

ヲウセRIL@

x = 0 .. 1);

1

21r

Prozedur zur Berechnung der Bogenlänge mit MAPLE. Die Berechnung der Bogenlänge einer Funktion y = f(x) wird mit MAPLE durch die Prozedur bogen automatisiert. Der Aufruf der Prozedur erfolgt wie der plot-Befehl ohne Optionen. > bogen := proc( ) > #Prozedur zum Berechnen der Bogenlänge einer Funktion y=f(x). > #Aufruf wie der plot-Befehl für Ausdrücke. > local a, b, xarg, y, bogenlaenge, df, vals; > y:= args[1 ]; > xarg:=op(1 ,args[2]); a:=op(1 ,op(2,args[2])); b:=op(2,op(2,args[2])); > df:=diff(y, xarg): > bogenlaenge:=lnt(sqrt(1 +df2),xarg=a.. b); vals:=value(bogenlaenge); > print('Die Bogenlänge B der Funktion ist', bogenlaenge = vals); > print(B=evalf(vals)); > plot(y, xarg=a .. b, thickness=2); >end:

369

3.6 Anwendungen der Integralrechnung

> bogen(x"2,x=0.. 2); Die Bogenlänge B der Funktion ist,

1Vl 2

+4x2 dx =

Jl7- セャョH@

-4+

Ji7)

B = 4.646783762 Bemerkung: Bei der Prozedur wird der Befehl args verwendet, um die aktuellen Argumente beim Aufruf der Prozedur zu erfassen. Wenn die Prozedur z.B. durch > bogen(f(x), x=x0 .. x1): aufgerufen wird, dann ist args[l] die Funktion f(x) und args[2] der Ausdruck x = xO .. xl, der aus zwei Operanden besteht, nämlich x und xO .. xl. Daher ist op(l,args[2]) die Variable x und op(2,args[2]) entspricht xO .. xl.

Die Krümmung einer Kurve. Die Krummung K einer Kurve ist ein Maß dafur, wie sich der Steigungswinkel a im Verhältnis zur Bogenlänge S ändert: Krumrnung.l Diese zunächst sehr unhandliche Größe ist X qualitativ einfach zu verstehen; besagt sie doch, daß wenn bei gleicher Bogenlänge Abb. 34: Krummung einer Kurve der Winkelasich stärker ändert, die Kurve eine größere Krümmung besitzt. Die Bogenlänge S ist als Funktion von x gegeben durch

1x Vl +

S=

(!'(x)) 2 dx.

xo

Der Steigungswinkel a ist implizit als Funktion von x durch die Ableitung der Funktion f gegeben:

tan a =

!' (x)

:::::}

a (x) = arctan (!' (x)) .

Nach der Kettenregel ist dann

da ds

da dx dx ds

K=-=-·-

bzw. nach der Formel fur die Ableitung der Umkehrfunktion

_ da/ds dx dx·

K-

370

VI Differential- und Integralrechnung

Wegen

da

dx

1

d

= dx

arctanf' (x)

= (!' (x))2 + 1 . f" (x)

und

folgt K=

f"(x)

(Krümmung einer Kurve.)

3

( 1 + (!' (x))2) 2

75. Beispiele: (1) Krümmung einer Geraden: y = a X + b =} y 11 = 0

=}

K

= 0.

(2) Krümmung einer Parabel:

y

*

= a x2

y"

Speziell im Punkte x

= 2a

2a =}

= 0 ist die Krümmung K = 2 a.

Berechnung der Krümmung mit Maple am Beispiel des Kreises mit Radius R:

> Y:= sqrt(RA2 - XA2): > diff (y, X $2) I (1 + diff (y, xr2f(3/2): > simplify ( % ); 1

1

JR2- x2

y 7t2::;;2·

(Ji2

Zum Vereinfachen des Terms, wählen wir nochmals den simplify-Befehl nun mit der Option symbolic: > kappa := simplify ( % , symbolic); 1

K:=-R

Der Kriimmungsradlus ist also

I セ@ R

iセ@

1·1

3.6 Anwendungen der Integralrechnung

371

3.6.3 Volumen von Rotationskörpern Ein Körper, der durch Drehung einer ebenen Fläche um eine Achse entsteht, wird RotationsktJrper genannt. Wir betrachten hier nur Rotationskörper, die durch Drehung der Fläche zwischen einem Funktionsgraphen y = f(x) und der x-Achse entstehen. Rotationskörper, die durch Drehung um die y-Achse entstehen, werden durch Übergang zur Umkehrfunktion auf den hier diskutierten Fall zurückgespielt

Abb. 35: Volumen von Rotationskörpern

Volumen von Rotationskörpern. Zur Berechnung des Volumens unterteilen wir das Intervall [a, b] in n Teilintervalle a = x 0 < x 1 < .. . < Xn = b mit IntervallLängen .6. Xi . Für jedes Teilintervall .6. Xi wählen wir einen Zwischenwert Xi und berechnen den Funktionswert f (i:i). Das Volumen des zugehörigen Zylinders mit Höhe .6. Xi und Radius f (i:i) ist

\Ii =

7r

f (xi) 2 ß

Xi ·

Die Summation Ober alle Teilzylinder liefert n

n

Sn= LVi =1rLf(i i) 2 ßxi. i=l

i=l

Mit Hilfe einer Verfeinerung der Unterteilung (n ---. oo bzw. .6. xi ---. 0) geht die Zwischensumme Sn in das Integral Ober.

Satz: Für das Volumen eines Rotationskörpers, der durch Rotation der Fläche unter dem Graphen y = f (x) um die x-Achse mit den Grenzen x = a und x = b entsteht, gilt V=

7r

1b

(! (x)) 2 dx =

7r

1b a

y 2 dx.

372

VI Differential- und Integralrechnung

76. Beispiele: (I) Volumen eines Kegels: Durch die Rotation der Geraden y = x-Achse erhält man einen Kegel mit Volumen

VKegel=7r 1hy 2 dx=7r

R 、ク]WイセZ@

QィセZク

{セ S Z@j

(2) Volumen einer Kugel: Durch Rotation der Funktion y = x-Achse erhält man eine Kugel mit dem Volumen

VKugel

= 7r

j_:

y 2 dx

= 7r

j_:

o 0) des Kreises (x- 2) 2 + (y- 1) 2 = 25. 6.25 Gegeben seien die Funktionen a) /I (x) = .J1 +x4 ; x 0 = 1 c) y(x) = 2 cosx; x 0 = "i.

b)

h (x)

= 3 In ( 1 + 3 x 5 )

;

=3

xo

Man berechne für die Funktionen i) das totale Differential ii) das totale Differential am Punkte xo. Man bestimme außerdem iii) die Tangente im Punkte xo und iv) die Linearisierung am Punkte xo. v) Man gebe einen Naherungswert für f (xo + 0.01) an und vergleiche diesen mit dem exakten Wert.

6.26 Ein gedampftes Feder-Masse-System hat ein Weg-Zeit-Gesetz der Form x(t)

= a・MBセエ」ッウHキIN@

i) Man berechne die Geschwindigkeit und Beschleunigung zu jedem Zeitpunkt. ii) Man gebe eine Bedingung für die Nebenmaxima an.

6.27 Die potentielle Energie für ein Ion in einem Kristallgitter lautet naherungsweise 2a - a2 ) V(r) = -D ( 2

r

Man zeige, daß V (r) an der Stelle ro

r

(D

> 0).

= a ein relatives Minimum besitzt.

6.28 Bei der Spiegelabmessung mit Skala und Fernrohr wird bei festem Skalenabstand

8

der Ausschlag x gemessen. Wie beeinflußt ein kleiner Meßfehler von x den Wert des Ergebnisses o, wenn o = arctan ; ? ( 8 = 2m, x = 250 mm, dx = 1 mm.) Welches ist der relative Fehler?

6.29 Wo besitzen die folgenden Funktionen relative Extremwerte?

=

=

-8x 3 + 12x2 + 18x a) y(x) c)u(z)=.JI'+Z+v'f=Z

b) z(t) t 4 - 8t2 d)y(x)=xe-x

= sinx · cosx

e) y(x)

f) y(x)

= セc[Z@

6.30 Man diskutiere den Verlauf der folgenden Funktionen:

:S

b) y =

a) y = x.,2

6.31

Hッ[クセャイ@

c) y

= 1':,"'

+ 16

d) y

= sin2 X

Bestimmen Sie die folgenden Funktionswerte mit den Regeln von !'Hospital a) lim :J:2-a2 b) lim Bi?(2o;) c) lim sin2 :J: d) lim :J:2 2+2 COB:J: x-+a :z:-a :r-+O s1n(:z:) :z:-+O 1-cosz z-+O %4 e) !im (.!- -.1- ) f) lim ln"'-"'cP g) lim x"' h) !im (1 + .!!.)"' :t'-+Ü

X

BID X

X--+1

(:z:-1)

:Z:--+0

X--+00

X

383

Aufgaben zu Kapitel! VI

Integralrechnung MAPLE zu der Funktion f (x) = .jX im Bereich x E [0, 2] die Rechtssumme graphisch dar und berechne Sie diese fur n = 10, 50, 100.

6.32 Stellen Sie mit

6.33 Gesucht sind die folgenden unbestimmten Integrale:

J x 5 dx d) J セ@ a)

b)

e)

J セ@ J (2x 2 -5x+3) dx

c)

J ifZdz

f)j (1- x)

ftdx

6.34 Bestimmen Sie die folgenden bestimmten Integrale:

Jf

a)

b)

sinxdx

0

Jf; (2x + sinx- cosx) dx

6.35 Man bestimme mittels partieller Integration die folgenden unbestimmten Integrale: a)jxcosxdx d) J x 2 lnxdx

b)Jsinxcosxdx xe"' dx

e)

J

c)Jx 2 sinxdx f) x 2 e"' dx

J

6.36 Man bestimme mittels Substitution die folgenden unbestimmten iョエ・セイ。ャZ@ a) BGセ R@ dx b) x2"'_ 1 dx c) 1 _:"2 x3 dx d) (3 s + 4) 8 ds e) sin (wt + 0 ein no E N gibt mit für n 2: no. l Beispiele:

Folge (an)n = 1, 2, 3, 4, ... (an)n = 1, セG@

!, :l, ...

( ) - 0 ,q 1 ,q 23 ann-q ,q , ...

(an)n = 1, セG@ (an)n = -1, セG@

i!, tr• ...

-!, :l, ...

allgem. Glied an =n 1 an=n an= qn-l

1 an= f n. n 1 an= ( -1) n

Konvergenz nein ja:

{

an---> 0

für lql < 1: für lql > 1: für q = 1: fürq=-1:

ja:

an---> 0

ja:

an---> 0

an --t 0 divergent an --t 1 divergent

Übergang zu Reihen. Wir betrachten die Zahlenfolge

mit dem allgemeinen Glied an = HョセャIAN@ Aus den Gliedern dieser Folge bilden wir sog. Teilsummen (= Partialsummen), indem wir jeweils die ersten Glieder aufsumrnieren: =1

=2 = 2,5 = 2,66666

= 2, 70833 = 2, 71666

= 2, 71804

= 2, 71823

389

§I. Zahlenreihen

Wir fassen die Partialsummen zu einer Folge (Sn)nEN zusammen. Diese Folge genügt dem Bildungsgesetz

1 Sn = 1 + 1 + 2!

1

1

+ 3! + · · · + (n -- 1)!

n

1

= { ; (k- 1)! ·

(Sn)n bezeichnet man als Reihe.

Defmition: (Reihen) Sei (ak)kEN eine Zahlenfolge. Dann heißt n

Sn

= a1 + a2 + a3 + ... + an = L ak k=l

eine Partialsumme und die Folge der Partialsummen (Sn)nEN heißt unendliche Reihe (kurz: Reihe):

Bemerkungen: Oftmals beginnt die Summation einer Reihe bei k = 0. (2) Der Name des Summationsindex k kann beliebig gewählt werden:

(1)

00

00

Lak =Lai. k=O i=O

2. Beispiele: allgem. Folgenglied

Partialsumme k=l k = 1 + 2 + 3 + ...

lセ]o@

+n t = 1 + ! + i + ·· · + セ@ qk = 1 + q + q2 + ... + qn -b = 1 + 1 + セ@ + ... + セA@

lセ]ャ@

(-1)k

lZセ]ャ@ lセ]o@

t = -1 +!- i ± ... (-1t セ@

Eine Reihe ist also die Folge der Partialsummen HlZセ]ャ@ Frage, ob diese Folgen konvergieren, d.h. ob 00

lim Sn = ""'ak セエク^@ョ L...J

k=l

einen 'endlichen Wert besitzt.

D

ak)nEN' Es stellt sich die

390

VII Funktionenreihen

Definition: ak)nEN heißt konvergent, wenn die Folge der Partialsummen Sn := lセ]ャ@ ak eine konvergente Folge ist. liegt Konvergenz vor, so bezeichnet man den Grenzwert

(1) Eine Reihe HlZセ]ャ@

lim Sn n--+oo

n

oo

k=l

k=l

=n-+oo lim '"""ak = '"""ak セ@ セ@

als Summe der unendlichen Reihe. ak)nEN heißt divergent, wenn sie keinen Grenzwert besitzt. (3) Eine Reihe HlZセ]ャ@ ak)nEN heißt absolut konvergent, wenn die Partialsumme der Betrage Sn:= EZ= 1 iakl konvergiert.

(2) Eine Reihe HlZセ]ャ@

Bemerkungen: (1) Eine konvergente Reihe besitzt stets einen endlichen, eindeutig bestimmten Summenwert. (2) Eine absolut konvergente Reihe ist stets konvergent. Die Umkehrung gilt allerdings nicht (-+ Beispiel 13)! (3) Eine Reihe heißt bestimmt divergent, wenn lセ]ャ@ ak entweder +oo oder -oo ist. (4) Die Auswertung der Partialsumme als geschlossener Ausdruck ist in manchen, seltenen Fällen möglich. Dann ist der Summenwert berechenbar. I.a. jedoch ist der Grenzwert unbekannt und man muß Konvergenzkriterien anwenden, um die Konvergenz der Reihe zu zeigen.

Wir behandeln zunächst Reihen, bei denen sich die Partialsummen auswerten lassen und lernen dann wichtige Konvergenzkriterien kennen.

Ll Beispiele 3. Die geometrische Reihe 00

" k セア@

= 1 +q+q2 + ... +q k + ...

k=O

konvergiert fUr jql < 1 und divergiert fur

lql 2: 1. Denn nach Kap. I, § 2 gilt für

die endliche geometrische Reihe: n

k

1- qn+l

Sn=Lq =-=-k=O

1 -q

für q # 1.

391

1.1 Beispiele

Für

lql < 1 ist n-+oo lim qn+l = 0 und die Folge der Partialsummen hat den Grenzwert .

S = lim Sn = lim n-+oo

n-+oo

1- qn+l 1- q

1 1- q

Folglich ist

1

00

L:qk=-

für

1- q

k=O

lql < 1.

Für lql > 1 divergiert qn+l und damit Sn· Für q = 1 ist Sn= eセ]o@ 1 = n + 1, also divergent. Für q = -1 ist die Reihe ebenfalls divergent, wie das nachfolgende Beispiel zeigt.

ll (- rl

4. Die Reihe

1

ist divergent. Denn die Folge der Partialsummen ist

So 84

= 1, = 1,

S1 85

= 1- 1 = 0, 82 = 1- 1 + 1 = 1, s3 = s7 = = 0, s6 = 1,

1 - 1 + 1 - 1 = 0, 0,...

usw.

Damit besitzt die Folge (Sn) keinen Grenzwert und die Reihe eセ]o@ ( -1t ist divergent. Dieses Beispiel zeigt auch, daß eine divergente Reihe nicht notwendigerweise gegen +oo oder -oo gehen muß.

5. Die arithmetische Reihe

セォ@

セ@

1+2+3+ ... +n+ ..

·I

ist divergent. Durch vollständige Induktion wurde in Kap. I, §2 gezeigt, daß

Sn

セ@

= L...., k = 1 + 2 + 3 + ... + n = k=l

n (n+1) · 2

Folglich ist der Grenzwert

S

=n-+oo lim Sn = lim -12 n n--+oo

(n

+ 1) = oo .

Die arithmetische Reihe ist damit bestimmt divergent.

392

VII Funktionenreihen

6. Die Reihe

セ@

1

00

k (k

1

+ 1)

= 1.2

1

1 1 3. 4 + ... + k (k + 1) + ...

+ 2. 3 +

ist konvergent. Wie man leicht mit vollständiger Induktion beweist, gilt für die Partialsumme

Folglich ist lim Sn

=

n->oo

lim _n_ n->oo n + 1

1

00

=1

=?

I: k(k+1) =1. k=l

7. Die harmonische Reihe

1 1 1 1 1 1 +-2+-3+-+ ... +-+ ... I:-= n 4 n 00

n=l

ist divergent: Wir vergleichen die harmonische Reihe mit einer Vergleichsreihe, deren Folgenglieder kleiner als die der harmonischen Reihe sind; die Vergleichsreihe aber schon divergiert. Harmonische Reihe:

1+

t セK@ t) +(

セ@ セ@ セK@

+( + +

t)

+

+ ( 2"

セ@

I

+

+

R セ Q I@

+

Die Klammerung erfolgt dabei so, daß jeweils die Summanden 1

2n

1

+ 1 + ... + 2n+ 1

zusammengefaßt werden. Wir ersetzen alle Terme einer Klammer durch den mit Pfeil gekennzeichneten Wert 2}Fl . Dadurch verkleinem wir den Wert der Summe und erhalten die Vergleichsreihe

Für diese Reihe ist

L 21 = n 21 n

---+

oo

für n

---+

oo.

i=l

Da die Vergleichsreihe gegen oo divergiert, muß die harmonische Reihe, deren Glieder größer als die der Vergleichsreihe sind, ebenfalls divergieren. D

393

1.1 Beispiele

Bei diesen Überlegungen geht implizit das sog. Minorantenkriterium ein. Es besagt, daß eine Reihe divergiert, wenn eine divergente Vergleichsreihe (Minorante) existiert, deren Reihenglieder kleiner sind als die der ursprungliehen Reihe: Minorantenkriterium: Ist 0 < ai ::; bi ab einem m E N, dann gilt (X)

Pセ@

Lai divergent

=*

i=l

L)i divergent. i=l

Folgerungen aus der Divergenz der harmonischen Reihe: lim an = 0 genügt nicht, um die Konvergenz der Reihe ZセR Q@ ak sichern-+= zustellen. (2) Ist an konvergent mit lim an # 0, dann ist die Reihe RZセ @Q ak divergent. n-+CX> (3) Ist RZセ Q@ ak konvergent =* lim an = 0. (1)

n-+CX>

Reihen in MAPLE. In MAPLE sind sehr umfangreiche Summationsalgorithmen implementiert, die in der Lage sind, Partialsummen algebraisch zu berechnen. > Sum (1 I (i * (i+1}), i = 1..n) = sum (1 I (i * (i+1)), i = 1..n); > Iimit (rhs(%), n = infinity);

2: i (i 1+ 1) = -n-+1+1 1 n

i=l

1

> Sum (1 I i"2, i = 1.. n) = sum (1 I i"2, i = 1.. n); > Iimit (rhs(%), n = infinity); 1

n

L

i2 = -'ljl (1, n

+ 1) + :

2

•=1

6 Hierbei kommen zumeist spezielle Funktionen vor, auf die wir nicht näher eingehen werden. Mit > ?Psi kann z.B. für obige Funktion über die MAPLE-Hilfe mehr Information erhalten werden. Man kann sich aber auch direkt den Summenwert der Reihe berechnen Jassen > Sum ((-1) Ai I i, i = 1..infinity) = sum ((-1) Ai I i, i = 1.. infinity);

RZMセᄋ@

(X)

i=l

(-1)i

= -ln(2)

394

VII Funktionenreihen

bzw. wenn die Reihe bestimmt divergiert

> Sum (1 I i, i = 1.. infinity) = sum (1 I i, i = 1.. infinity); 00

1

I>· =oo i=l z

0

Bemerkung: Eine numerische Berechnung einer Reihe reicht nicht aus, um die Konvergenz zu prüfen, bzw. im Falle der Konvergenz den Summenwert zu bestimmen!: Die harmonische Reihe lセ]ャ@ セゥウエ@ numerisch immer konvergent, was im Widerspruch zu Beispiel 7 steht. Dieser Trugschluß rührt daher, daß numerisch nur mit einer endlichen Genauigkeit gerechnet wird. Daher ist ab einem gewissen N numerisch N 1 1 N 1 I>·+N+1=I:- :i=l z i=l z

(numerisch!),

da dann nセャ@ nicht mehr zum Summenwert beiträgt. Ab diesem N ändert die Reihe numerisch ihren Wert nicht mehr. Um diesen Effekt zu verdeutlichen, berechnen wir mit MAPLE die harmonische Reihe mit einer Rechengenauigkeit von 5 Stellen. > Digits := 5:

> summe := 0.: > for i from 1 to N > do summe := summe + 1. I i od: >summe; Man erhält die folgenden Ergebnisse in Abhängigkeit von N

N summe

10 2.9290

100 5.1873

1000 7.4847

10000 9.7509

15000 10.000

20000 10.000

30000 10.000

Etwa ab N = 15000 ändert sich der Summenwert nicht mehr, obwohl die Reihe divergiert! Ändert man die Reihenfolge der Summation, kann nahezu jeder Wert größer 10 als Summenwert erhalten werden. Verwendet man statt der direkten Aufsummierung den sum-Befehl, bekommt man selbst für große N den richtigen Wert der Partialsumme, da die Partialsumme als Funktionsausdruck vorliegt.

> Sum (1 I n, n = LN) = sum (1 I n, n = LN); N

L セ@

= 'ljJ (N + 1) + 0.5772156649

n=l

Hierbei ist 'ljJ wieder eine spezielle Funktion, über die man mit >?Psi nähere Information im MAPLE-System erhält. Für N ---+ oo geht 'ljJ sehr langsam gegen Unendlich.

395

1.2 Konvergenzkriterien

L2 Konvergenzkriterien Da in den wenigsten Fällen die Partialsumme als geschlossener Ausdruck vorliegt, werden Kriterien benötigt, um zu entscheiden, ob Reihen konvergieren oder nicht. Dies fUhrt zu den sog. Konvergenzkriterien. Wir geben nur die drei wichtigsten an. L2.1 Majorantenkriterium. Ein sehr anschauliches Kriterium ist das Majorantenkriterium, welches besagt, daß eine Reihe konvergiert, wenn eine betragsmäßig größere Reihe schon konvergiert.

Majorantenkriterium: Ist

00

00

Iai I セ@

Lai konvergent.

::::}

Ai und LAi konvergent

i=l

i=l

Man bezeichnet

2::: 1 Ai dann als Majorante.

8. Beispiel: Fur p

2: 2 konvergiert die Reihe

""oo

_!_ :

L-'n=l nP

Die konvergente Majorante ist die in Beispiel6 diskutierte Reihe: 1. Denn für p 2: 2 gilt

1

2:::,1 k (k1+l)

=

2

1

1'); else print ('Die Konvergenz mit dem QK nicht entscheidbar, da '); print (quot = val); > fi; >end:

11. Beispiele:

> a := n -> 1 I 2An; > quoLkrit (a);

1 2n

a:=n---.Die Reihe konvergiert nach dem Quotientenkriterium, da

ョセ@ > b := n -> n! I 2An; > quoLkrit (b);

2n I I2n+l =

1

2' < 1

n! b:=n---.2n

Die Reihe divergiert nach dem Quotientenkriterium, da

.

hm

n-+oo

l(n+1)!2nl 2 n +1 n.1

= oo, > 1

399

1.2 Konvergenzkriterien

L2.3 Leibnitzkriterium. Für alternierende Reihen, Reihen deren Glieder abwechselnd positiv und negativ sind, existiert ein von Leibniz (1646- 1716) stammendes Kriterium. Alternierende Reihen haben die Form

L (-1t+l an= a1- a2 + a3- a4 ± ... 00

n=l

mit an> 0. Das Vorzeichen ( -1t+ 1 wechselt dabei ständig. Leibnizkriterium: Eine alternierende Reihe 00

L (-1t+l an= a1- a2 + a3- a4 ± ...

n=l

ist konvergent, falls a1

> a2 > a3 > a4 > ... > 0 und n-+oo lim an =

0.

Eine alternierende Reihe konvergiert also, wenn die Beträge der Glieder eine streng monoton fallende Nullfolge bilden. Beispiele: 12. I::'= 1 ( -1) n+ 1 ;h ist konvergent. Die Glieder der Reihe sind alternierend und die Beträge der Glieder

1

1

1

1

1

-1,. > 2'. > 3'. > ... > In. > -(n+ -1)'. > · · · > 0 bilden eine streng monoton fallende Nullfolge. Nach dem Leibnizkriterium konvergiert die Reihe. 13. Die alternierende harmonische Reihe

f ( t+l セ@ -1

= 1-

n=l

! + i - セ@

± ...

ist konvergent. Die Glieder der Reihe sind alternierend und deren Beträge

1

1

1

1

1 >2>3> ... >;:;:>n+1 > ... >O bilden eine streng monoton fallende Nullfolge. Nach dem Leibnizkriterium konvergiert die Reihe. 14. I::'= 1 ( -It+l divergiert nach Beispiel 4. Das Leibnizkriterium ist nicht anwendbar, da lanl = 1 keine Nullfolge ist.

400

VII Funktionenreihen

Bemerkungen: (1)

Absolut konvergente Reihen sind auch konvergent im gewöhnlichen Sinne. Die Umkehrung gilt aber nicht!: Die alternierende harmonische Reihe ist konvergent (--+Beispiel 13) aber nicht absolut konvergent, da die harmonische Reihe

セ@ lc-It+l セi]@

nach Beispiel 7 divergiert. (2) Bei der Anwendung des Leibnizkriteriums genügt es nicht, nur die Eigenschaft "alternierend" nachzuprüfen! Selbst wenn die Reihenglieder alternierendes Vorzeichen besitzen und eine Nullfolge bilden, folgt nicht die Konvergenz, wie die Reihe

zeigt. Die Reihenglieder sind alternierend, bilden aber keine betragsmäßig monoton fallende Nullfolge.

401

§2. Potenzreihen

§2. Potenzreihen Sind die Summanden in einer Reihe selbst Funktionen einer Variablen x, so stellt an (x) eine Funktion dar, eine sog. Funktionenreihe. Ein der Ausdruck eセ]ッ@ wichtiger Spezialfall solcher Funktionenreihen sind die Potenzreihen.

Definition: Eine Funktion der Form 00

L an xn = ao + a1 x + ... + an xn + ... n=O heißt Potenzreihe. Der Definitionsbereich einer Potenzreihe besteht aus allen reellen Zahlen x, jUr die eセ]o@ an xn konvergiert. Man nennt daher die Menge

K

:=

{x

E

1R :

f

an xn

konvergent}

n=O

den Konvergenzbereich der Potenzreihe.

Bemerkungen: (1) Man bezeichnet ao, alt a2, ... , an, ... als die Koeffizienten der Potenzreihe. (2) Für jedes feste x ist eine Potenzreihe eine Zahlenreihe. (3) Eine etwas allgemeinere Darstellung von Potenzreihen erhält man durch Ausdrücke der Form 00

L an (x -

xof = ao

+ a1

(x - xo)

+ ... +an (x- xof + ...

n=O

Man bezeichnet dann die Stelle x 0 als den Entwicklungspunkt der Reihe.

Beispiele: 15. eセッ@

n xn = 1 x

+ 2 x 2 + 3 x 3 + ... + n xn + ....

17. f sei im Punkte x 0 E D beliebig oft differenzierbar. Dann ist

f-\

f(n) (xo) (x- xof

n=O n.

eine Potenzreihe mit Entwicklungspunkt xo und den Koeffizienten 1 an = - f(n) (xo) .

n!

402

VII Funktionenreihen

Eine solche Reihe bezeichnet man als Taylorreihe der Funktion lungspunkt xo (セ@ §3).

f

am Entwick-

18. Geometrische Potenzreihe: Nach Beispiel 3 ist die Potenzreihe 00

Lx

n

2

=1+x+x + ... +x

n=O

für lxl < 1 konvergent und für lxl セ@ daher K = (-1, 1).

n

1 + ... =1-x --

1 divergent. Der Konvergenzbereich ist

19. Wir berechnen den Konvergenzbereich der Potenzreihe 1

L ;;, xn = x + ! x2 + ! x3 + ... + セ@ 00

xn

+ ...

n=l

Dazu wenden wir für ein beliebiges aber festes x E 1R das Quotientenkriterium mit bn = セ@ xn an: bn+l I Ixn+l xn I Ixn+l n I n n--+oo It;;: = n + 1 / -; = n + 1 xn = n + 1 lxl lxl. ---t

Damit konvergiert die Reihe für lxl < 1 und divergiert für lxl > 1. Für lxl = 1 müssen getrennte Untersuchungen durchgeführt werden, indem die jeweiligen Werte in die Reihe eingesetzt werden: Für x = 1 ist

die harmonische Reihe, also nach Beispiel 7 divergent. Für x = -1 ist

Die alternierende harmonische Reihe ist nach Beispiel 13 konvergent. Damit ist D der Konvergenzbereich K = [-1, 1) .

403

§2. Potenzreihen

Konvergenzverhalten einer Potenzreihe Man kann für beliebige Potenzreihen lZセ]o@ an xn das Konvergenzverhalten charakterisieren. Grundlage hierfür ist der folgende Satz. Satz über das Konvergenzverhalten von Potenzreihen: Jede Potenzreihe 00

L an Xn = ao + a1 x + a2 x 2 + ... + an xn + ... n=O

besitzt einen eindeutig bestimmten Konvergenzradius p den Eigenschaften: (1) Die Reihe konvergiert für alle x mit lxl < p. (2) Die Reihe divergiert für alle x mit lxl > p. (3) Für lxl = p ist keine allgemeine Aussage möglich.

(0 S p S oo) mit

Begründung: Zur Bestimmung von p wenden wir das Quotientenkriterium auf die Reihe iZセ]@ 0 bn mit bn = an xn an:

Nach der Limesform des Quotientenkriteriums konvergiert die Reihe für lim

n-+00

lan+ll·lxl p:= n-> plot(sum(1/4 Ai * x Ai, i=1 .. n), x=-6 .. 6); > plots[display]([seq(p(k),k=1 .. 25)], insequence=true, view=-3 .. 10); p := n

セ@

plot

(t ::, -6. 6) x=

t=1

407

§2. Potenzreihen

> p:=

n- > plot(sum((-1 )"i * (x-1 )"i I i, i=1 ..n), X=-1..3.5);

> display([seq(p(k),k=1 .. 26)], insequence=true, view=-3 .. 10); p := n

-t

plot (

L - l)i(xi (

n

l)i

, x = -1..3.5

)

•=1 10

10

8

B

6

6 4

6

-1

3 -2

. Isumme "'2s 1 i Part1a .L."i= 1 :rrx

26

.1

.

Partialsumme I:i= 1 ( -l)'7(x- 1)'

Man erkennt in der Animation, daß sich im Innem des Konvergenzbereichs die Reihen stabilisieren, außerhalb gehen sie gegen Unendlich. Bei der ersten Reihe entnimmt man den Konvergenzbereich zwischen -4 und 4, während er bei der zweiten Reihe von 0 bis 2 geht. Noch deutlicher kann man das Konvergenzverhalten ablesen, wenn man im plot-Befehl den x-Bereich einschränkt: mit x = -4 . .4 für die erste bzw. x = 0 .. 2 für die zweite Reihe.

Zum Abschluß dieses Kapitels fassen wir noch einige wichtige Eigenschaften von Potenzreihen zusammen.

Wichtige Eigenschaften von Potenzreihen: (1)

Eine Potenzreihe konvergiert innerhalb ihres Konvergenzbereichs absolut.

(2)

Eine Potenzreihe darf innerhalb ihres Konvergenzbereichs differenziert und integriert werden. Die so erhaltenen Potenzreihen besitzen den gleichen Konvergenzradius wie die ursprüngliche Reihe.

(3)

Zwei Potenzreihen dürfen im gemeinsamen Konvergenzbereich der Reihen gliedweise addiert und multipliziert werden.

408

VII Funktionenreihen

Potenzreihenrechnen mit MAPLE In MAPLE existiert eigens für die Potenzreihen ein powseries-Package, mit dem die verschiedenen Rechenoperationen durchgeführt werden können. Mit > with (powseries);

[ compose, evalpow, inverse, ... , powdif f, ... , powint, .. .] erhält man alle Befehle des Package. Die oben angegebenen Befehle sind selbstklärend. Es ist zu beachten, daß nur endlich viele Summationsglieder dargestellt werden. Wir definieren zwei Potenzreihen

g(x) :=

= (

)n+l

L - 1n

xn

n=l

durch powcreate

> powcreate (f(n) > powcreate (g(n)

= 1 I n!); = (-1f(n+1) In,

g(O)

= 0 );

Bei der Definition der Potenzreihe f werden alle Koeffizienten durch die Angabe des Bildungsgesetzes f(n) spezifiziert. Das Bildungsgesetz der Koeffizienten von g gilt erst ab n = 1, daher setzt man den Koeffizienten für n = 0 Null: g(O) = 0. Man beachte bei der Verwendung von powcreate, daß dabei f(n) den allgemeinen Koeffizienten an darstellt und nicht den Funktionswert an der Stellen! Mit dem Befehl tpsform (truncated power series form) werden die ersten Glieder der Potenzreihe dargestellt

> Lseries := tpsform (f, x, 5); > g_series := tpsform (g, x, 5); f _serzes .- 1 + x 0

· -

1 x3 + 1 x4 + 0 + 21 x 2 + ß 24

g_series := x-

セ@

x2

+ セ@

x3

-

セ@

und bei der Option 5 alle Glieder der Ordnung セ@ dargestellt.

x4

+0

( 5)

x

(x 5 )

5 symbolisch durch 0 (x 5 )

Für die Addition zweier Potenzreihen muß der powadd-Befehl verwendet werden > s := powadd (g, f): tpsform (s, x, 5);

1

1 + 2x + 2 x 3

-

5

4 24 x

+0

(x 5 )

409

§2. Potenzreihen

Die Multiplikation zweier Potenzreihen erfolgt mit

> m := multiply (f, g): tpsform (m, x, 10); 1

X+

2

1

3

3

2 X + J X + 40 X

5 -

23 7 6 144 X + 504

7 -

X

29 720

8 X

629

9

+ 17280 X + O

Die inverse Potenzreihe wird mit dem Befehl inverse gebildet

> i := inverse(f): tpsform (i, x, 5); 1- x

+ セ@

2

x2

-

セ@

6

x 3 + _!:_ x 4 + 0 (x5 ) 24

Differentiation und Integration von Potenzreihen berechnet man durch

> d := powdiff(f): tpsform (d, x, 5); 1+x

1

1

1

+ -2 x2 + -6 x 3 + -24 x 4 + 0

(x 5 )

> integr := powint(f): tpsform (integr, x, 5); x

+ セ@

2

x 2 + セ@ x 3 + _!:_ x 4 24 6

+0

(x 5 )

( 10) X

410

VII Funktionenreihen

§3. Taylorreihen Wir kommen nun zum zentralen Thema dieses Kapitels: die Taylorreihen. Die Aussage des Taylorschen Satzes ist, daß sich fast jede elementare Funktion in der Umgebung eines Punktes x 0 durch Polynome beliebig genau annähern läßt. Es zeigt sich sogar, daß diese Funktionen sich durch eine Potenzreihe der Form

darstellen lassen. Neben der Bestimmung der Koeffizienten an werden wir Information darüber gewinnen, welcher Fehler maximal auftritt, wenn diese Reihe nach endlich vielen Summationsgliedern abgebrochen wird. Damit erhalten wir zum einen eine Methode, die elementaren Funktionen

ex, sinx, y'x, lnx

usw.

mit beliebiger Genauigkeit zu berechnen, zum anderen Näherungsformeln für diese Funktionen. 23. Einführungsbeispiel: Nach Beispiel 18 gilt für die geometrische Potenzreihe

n

"""'n 00

1 1+x+x2 + ... +x + ... =L."x = 1 -x n=O

für alle xn stimmt mit der Funktion ャセク@ für lxl < 1. D.h. die Potenzreihe lセ]o@ noch defix E (-1, 1) überein. Außerhalb dieses offenen Intervalls ist zwar ャセク@ niert ( x =I- 1) , aber nicht mehr die Potenzreihe. Wir leiten eine Formel heuristisch her, die es uns erlaubt, für elementare Funktionen die zugehörige Potenzreihe aufzustellen. Herleitung der Taylorpolynome. Gegeben sei eine Funktion f(x), siehe Abb. 38. Gesucht ist eine Näherung der Funktion in der Umgebung des Punktes xo E D. Die Funktion f sei in dieser Umgebung mehrmals differenzierbar. (0.) Die "nullte" Näherung Po an die Funktion erhält man, wenn die konstante Funktion

IPo(x)=f(xo)l gewählt wird. Die Funktion Po hat mit f nur den Funktionswert an der Stelle xo gemeinsam. (1.) Die lineare Näherung p 1 an die Funktion erhält man, wenn man die Tangente

in xo wählt:

IP1 (x) = f (xo) + !' (xo) (x- xo) ·I

411

§3. Taylorreihen

Po( X)



X

Abb. 38: Funktionfund Naherungen in der Umgebung von xo.

Die Tangente hat mit der Funktion sowohl den Funktionswert, als auch die Ableitung an der Stelle x 0 gemeinsam. (2.) Gesucht ist eine quadratische Funktion p2, die im Punkte xo zusl1tzlich die gleiche Krümmung wie f aufweist: Ansatz: P2 (x) = f (xo) + !' (xo) (x- xo) + c (x- xo) 2 Bedingung: P2 (xo) セ@ !" (xo). Wegen P2 (x) = 1 · 2 · c, folgt P2 (xo) = 1 · 2 · c = !" (xo)

=> P2 (x) =

c = 21, f 11 ( xo )

f (xo) + !' (xo) (x- :ro) +

!" (x 0 ) 2!

(x- xo) 2 .

(3.) Gesucht ist die kubische Funktion p3, die im Punkte xo zusmzlich die 3. Ableitung mit f gemeinsam hat: Ansatz: P3 (x) = f (xo)+ !' (xo) (x- xo)+ttf" (xo) (x- xo) 2 +d (x- xo) 3 .

Bedingung: P3' (xo) セ@ !"' (xo) . Wegen P3' (xo) = 1 · 2 · 3 · d セ@ !"' (xo) 1

=> d = - !"'(xo) 3! P3

(x)

(x- xo) + tt !" (xo) (x- xo) 2 +lf !"' (xo) (x- xo) 3 .

= f (xo) + !' (xo)

=>

(n.) Eine bessere Approximation an die Funktion f in einer Umgebung des Punktes xo gewinnt man, indem jeweils Terme der Form

セ@

n.

f(n)

(xo) (x- :rot

412

VII Funktionenreihen

hinzugenommen werden, so daß das n-te Näherungspolynom (das Taylorpolynom vom Graden) gegeben ist durch Pn (x)

f (xo) + !' (xo) (x- xo) + ... + セ@

t

セ@

f(i)

n.

f(n)

(xo) (x- xot

(xo) (x- xo)i.

i=O t.

Visualisierung mit MAPLE. Zur Veranschaulichung dieses Annäherungsprozesses der Taylorpolynome Pn an die Funktion wählen wir eine Animation mit MAPLE for die Funktion f (x) = 6- (x- 2.5) 2 am Entwicklungspunkt x 0 = 1. Dazu bestimmen wir die ersten 0 Taylorpolynome.

> 1 := x -> sqrt(6- (x- 2.5r2); xo := 1: > plotf := plot (f(x), x = 0 ..2.5, y = 0 .. 3, thickness = 2, color = black):

f

:=

x-->

V6-

(x- 2.5) 2

> N := 10: > for n from 0 to N > do a[n] := (0@ @n)(f)(xO) In!: > p[n] := sum ('a[i] * (x - xO) T, 'i' = O.. n): > ttl := convert(n, string): > plotp := plot (p[n], x = 0 .. 2.5, y = 0 .. 3, color = red, title=ttl): > plotg[n] := display ([plotp, plotf]): > od: > with (plots): > display ([seq(plotg[i], i = O.. N)], insequence = true, view=[0 .. 2.5,0.. 3]); 3

2.5

413

§3. Taylorreihen

Man erkennt deutlich, daß mit wachsendem Grad des Taylorpolynorns der Bereich sich vergrößert, in dem Funktion und Taylorpolynom graphisch übereinstimmen. Das letzte Schaubild zeigt die Funktion zusammen mit dem Taylorpolynom p 10 ( x). Im Bereich 0.5 :::; x :::; 1. 7 läßt sich graphisch kein Unterschied zwischen der Funktion f und dem Näherungspolynom p 10 feststellen. Es stellt sich somit die Frage, wie groß die Abweichung der Näherungsfunktion Pn ( x) zur Funktion f in der Umgebung von x 0 ist. Aufschluß darüber gibt der folgende Satz. Satz von Taylor Gegeben sei eine in xo E D (m Dann gilt die Taylorsche Formel

f (x) = f (xo)

+ 1)-mal

stetig differenzierbare Funktion

f.

+ f' (xo) (x- xo) + ... + _!_i j(m) (xo) (x- xo)m + Rm (x) m.

mit dem Restglied

Rm (x) und セ@

=

1

(m + 1)!

j(m+l) HセI@

(x -· xo)m+l

(x E ID)

einem nicht näher bekannten Wert, der zwischen x und x 0 liegt.

Der Satz von Taylor (1685 - 1731) spezifiziert die Zwischenstelle セ@ zwischen x und xo nicht näher. Daher kann man nicht exakt die Abweichung der Näherungsfunktion Pn (x) zur Funktion f angeben. Für die konkreten Anwendungen wird diese Tatsache aber keine Rolle spielen, da wir für das Restglied Rm (x) ei0 erfüllt, so erhält man ne Obergrenze angeben. Wenn das Restglied Rm (x) ュセ@ Satz über Taylorreihen Ist f eine in xo E ID beliebig oft differenzierbare Funktion und erfüllt das Restglied Rm (x) セ@ 0 für m セ@ oo, so gilt

f (x)

f (xo)

+ !' (xo) (x- xo) +

;! !"

(xo) (x- xo) 2

+ ...

. . . + セ@ n. f(n) (xo) (x- xot + · · ·

L CXl

n= 0

1

1 f(n) (xo) (x- xo)n. n.

Diese Potenzreihe heißt die Taylorreihe zur Funktion f am Entwicklungspunkt

xo.

414

VII Funktionenreihen

Bemerkungen: (1) Der Konvergenzradius der Taylorreihe ist nicht notwendigerweise > 0. (2) Falls die Taylorreihe von f konvergiert, muß sie nicht notwendigerweise gegen f(x) konvergieren. (3) Die Taylorreihe konvergiert genau dann gegen f(x), wenn das Restglied Rm (x) für m ---t oo gegen Null geht. In diesem Fall stimmen die Funktion und die Taylorreihe für alle x aus dem Konvergenzbereich der Potenzreihe überein. (4) Ist der Entwicklungspunkt x 0 = 0, so nennt man die Taylorreihe oftmals auch

Macl.aurinsche Reihe. (5) Ist f eine gerade Funktion, dann treten in der Taylorreihe nur Terme mit geraden Potenzen auf. Ist f eine ungerade Funktion, dann nur Terme mit ungeraden Potenzen. Beispiele: 24. Die Taylorreihe von ex mit dem Entwicklungspunkt Xo Wegen

f (x)

= ex

= 0:

f (0) = 1 f' (0) = 1 f" (0) = 1

folgt

f' (x) = ex f" (x) = ex f"' (x) = ex

f"' (0)

f(n) (x) = ex

J(n)

= 1

(0) = 1

Damit ist die Taylorreihe von ex:

Da der Konvergenzradius dieser Potenzreihe p Für das Restglied gilt

Rm (x)

1

= (m + 1)! f(mH) HセI@

= oo ( ---t Beispiel 20), ist K = R xm+l

(x- xo)m+l = (m + 1)! ee

IRm (x)l :S: Hセ@

I lm+l + 1)! et. ---t 0 für m

---t

ヲイセ@

E [-x, x]

oo.

Also stimmt die Taylorreihe mit der Funktion überein und für alle x E 1R. gilt

1

:L::: In. xn. 00

ex =

n= 0

415

§3. Taylorreihen

25. Die Taylorreihe von f(x) Wegen

f (x)

= sinx

= sinx mit dem Entwicklungspunkt xo = 0: folgt f (0) = 0

f' (x) = cosx f" (x) / 111

f' (0) = 1 f" (0) = 0 f'"(O) = -1 f( 4 ) (0) = 0 j(S) (0) = 1 f( 6 ) (0) = 0

= -sinx

(x) = -cosx

= sinx = COSX = -sinx

f( 4 ) (x) j(S) (x) f( 6 ) (x)

Es ist also f( 2n) (0) = 0 und j(2n+l) (0) = (-1t, so daß nur die ungeraden Exponenten in der Taylorreihe auftreten und zwar mit altemierendem Vorzeichen: X -

1 31.

-

3 X

1 5.

+f

5 -

X

1 .

?I

7 X

_

± ... -

セ@

セ@

( -1)n

n=O

(2

n

)!

+1 .

2n+l X

.

Nach Beispiel 21 ist der Konvergenzradius p == oo und analog zum Beispiel 24 gilt R.n (x) ---t 0 fUr m ---t oo. Damit stimmt die Taylorreihe fUr alle x E R mit sin x Uberein: sin (x) =

L 00

n=O

-

(-1t x 2n+l. (2n + 1)!

26. Die Taylorreihe von f(x) = cosx mit dem Entwicklungspunkt xo = 0 ergibt sich sofort aus obigem Beispiel: Da die Potenzreihe gliedweise innerhalb des Konvergenzbereiches differenziert werden darf, ist fUr alle x E R cos (x)

= sin'(x) = L (2(-1t_)I (2n + 1) x 2 n n=O n+.L. 00

=}

cos (x) =

1t L ---x (2n)! 00

(

2n

n=O

27. Die Taylorreihe von lnx, x

f(x) = lnx f'(x) = x- 1 f" (x) = (-1) x- 2

> 0, mit dem Entwicklungspunkt xo = 1: f(1) = 0

f"'(x) = (-1) (-2) x- 3 f( 4 l(x) = (-1) (-2) (-3)x- 4 f( 5 l(x) = (-1) (-2)(-3)(-4)x - 5 f( 6 l(x) = (-1) (-2)(-3)(-4) (-5)x- 6

f(n)

(x) = ( -1t+l (n- 1)! xn

f' (1) = 1 f"(1) = (-1) f 111 (1) = (-1) (-2) j! 4 l(1) = (-1) (-2) (-3) f( 5 )(1) = (-1) (-2)(-3)(-4) f( 6 l(1) = (-1) (-2)(-3)(-4) (-5) j(n)

(1) = (-1)n+l (n -1)!

416

VII Funktionenreihen

Damit ergeben sich die Taylorkoeffizienten für n

f(n) (1)

(-1t+l (n -1)!

n!

n!

Da das Restglied Rm (x) ---t 0 fUr m Punkte x 0 = 1 gegeben durch

ャョク]HMQIセ@

(x-1) 2

---t

セ@

1 zu

=

(-1t+l n

oo geht, ist die Taylorreihe für lnx am

+i (x-1) 3 ± ... ± (- 1nt+l für

X

(x-1)n± ...

E (0, 2].

Nach Beispiel 22 ist der Konvergenzbereich K = (0, 2]. Speziell für x = 2 gilt

Die Summe der alternierenden harmonischen Reihe hat den Wert ln 2 . 28. Die Taylorreihe der Binomischen Reihe (1 xo = 0 lautet für beliebiges a E JR:

+ x )"'

am Entwicklungspunkt

fürxE(-1,1), wenn wir die verallgemeinerten Binomialkoeffizienten definieren (

セI@

:= 1

und

a(a-1) (a-2)· ... ·(a-k+1) ( a) k . ·=

k!

.

Denn aus

f(x)=(1+x)"' = a (1 + x)"'- 1 f"(x) = a (a- 1) (1 + x)"'- 2 f"'(x) = a (a- 1) (a- 2) (1 + x)"'- 3

f (0) = 1

f' (x)

f' (0)

f(n) (x) = a (a- 1) · ... ... ·(a-n+1) (1+x)"'-n

f(n)(O)=a(a-1)· ... ... ·(a-n+1)

= a f"(O) = a (a -1) f 111 (x) = a (a -1) (a- 2)

folgt für die Taylorkoeffizienten

f(k) (xo) = a (a- 1) (a- 2) · ... · (a- k k! k!

+ 1)

= ( a ) k

417

§3. Taylorreihen

und für die Taylorreihe

Der Konvergenzbereich ergibt sich mit dem Quotientenkriterium zu K = ( -1, 1) . Spezialfälle: (1) a = -1 (geometrische Reihe):

(2)

= -2 (Ableitung der geometrischen Reihe):

a

1

- - . . . " 2.

(1+x)

(4)

a = -

セ@

1

セ@ k k =1-2x+3x 2 ± ... =L.)-1) (k+1)x. k=O

1 2:

= 1_

!x+ 2

1 · 3 x2 _ 1 · 3 · 5 x3 + 1 · 3 · 5 · 7 x4 =f ... 2·4 2·4·6 2·4·6·8

Häufig wird die Berechnung der Taylorreihe einer Funktion durch Differentiation bzw. Integration auf bekannte Potenzreihen zurückgeführt, wie die folgenden beiden Beispiele zeigen. 29. Die Taylorreihe von Aus f (x) = arctan (x)

f (x)

= arctan(x) am Entwicklungspunkt xo = 0:

=> Nach Beispiel 18 ist für

!' (x) = - 1 1 2 . +x

lxl < 1 00

t:o

1 1 " 1 + x2 = 1 - ( -x2) =

00

(

t:o

2)n = " {-1 )n x 2n . -x

418

VII Funktionenreihen

Da Potenzreihen gliedweise integriert werden dürfen, folgt arctan (x)

f(O) +

! X!' (x) dx

= 0+

L 00

(-1t

!X x ndx

n=O

0

2

0

f

(-1t x2n+l. n=O 2n + 1 Nach dem Leibnizkriterium konvergiert die Potenzreihe auch für x = ± 1, so daß insgesamt: arctan ( x) =

1t x2n+l L ---00

(

für XE [-1, 1].

n=O 2n + 1

30. Berechnung der Taylorreihen der Area-Funktionen am Entwicklungspunkt xo = 0 durch Zurückspielen auf die Binomische Reihe: Aus f (x) = ar tanh ( x) folgt

1

00

f' (x) = artanh' (x) = - = セ@L..J x 2n. 1-x2 n=O

Damit ist

f(x) Da

f

= /{0) + セMクRョKャN@

00

1

1:o 2n+ 1

(0) = ar tanh {0) = 0 ist

artanh (x)

=セ@

00

1

- - x2n+l

1:o 2n + 1

für lxl < 1.

Auf analoge Weise werden die Taylorreihen von ar sinh( x) , ar cosh( x) , ar coth{ x) für x E IR, arcosh'(x) = berechnet, da arsinh'(x) = NL Q セNL R@ für 1 lxl > 1 und ar coth' (x) = 1!.,2 für lxl > 1. 0

J.,L

In Tabelle 1 sind die Taylorreihen wichtiger Funktionen mit ihrem Konvergenzbereich angegeben.

419

§3. Taylorreihen

Tabelle 1: Taylorreihen:

Konvergenzhereich

Funktion

Potenzreihenentwicklung

(1+x)"

ォセッ@

HQᄆクIセ@

1± 1 2X

•.•

lxl ::; 1

(1 ± x)-!

1·3·5 x3 + 1·3-5·7 x4 =f ... 1 =f l x + U x2 =f 2·4·6 2·4·6·8 2·4 2

lxl < 1

(1 ± x)- 1

1 =f x + x 2 =f x 3 + x 4 =r: ...

lxl < 1

(1 ± x)- 2

1 =f 2 x + 3 x 2 =f 4 x 3 + 5 x 4 =f ...

lxl < 1

sinx

x-w+5f-7f+w-+ ...

cosx

1-2!+4T-6T+ST-+ ...

tanx

x + セ@ x 3 +

ex

x x x 1 +n+2T'+w+4T+ ...

lxl < oo

lnx

(x- 1) - セ@ (x- 1) 2 + セ@ (x- 1) 3 - + ...

0 od: Die Einzelgraphen der Funktionen ergeben sich zu > for n from 0 to N > do ttl := convert(n, string): > p[n] := plot ([f(x), g[n]], x = -6 .. 4, y = -2 .. 10, title=ttl): > od: Mit > with (plots): > display ([seq(p[n], n = O.. N)], insequence=true, view=[-6 ..4,-2 ..10]);

4

4

-2

4

§4. Taylorreihen mit MAPLE

-6

-4

X

421

-2 -2

erhält man eine Animation, bei der jeweils nur ein Taylorpolynom mit steigendem n zusammen mit ex zu sehen ist. Man erkennt wieder, daß mit steigender Ordnung der Polynome eine immer bessere Anpassung an die Exponentialfunktion erfolgt. Es ist klar, daß mit endlichem N niemals die Exponentialfunktion durch Polynome vollständig beschrieben werden kann, denn die Taylorpolynome Pn besitzen für jedes N die Eigenschaft, daß IPn I --+ oo fur x --+ -oo! In Verallgemeinerung obiger Beispiele erhält man die Prozedur taylor_poly. Diese Prozedur stellt die Funktion f zusammen mit den Taylorpolynomen in steigender Ordnung als Animation graphisch dar. Der Aufruf erfolgt durch taylor_poly (y, var = xO, ordnung, xmin .. xmax, ymin .. ymax). > taylor_poly := proc() > # Berechnung und Darstellung von Taylorpolynomen. > # Der Aufruf erfolgt wie der des taylor-Befehls mit den > # zusätzlichen Argumenten des x- und y-Bereiches > local tune, f, x, xO, N, n, i, a, p, plotp, plotg, platt, > xmin, xmax, ymin, ymax; > tune := args[1 ]: N := args[3]: > x := op(1, args[2]): xO := op(2, args[2]): > xmin := op(1 ,args[4]): xmax := op(2, args[4]): > ymin := op(1 ,args[5]): ymax := op(2, args[5]): > f := unapply (tune, x}: > with (plots}: > platt := plot (f(x), x = xmin .. xmax, y = ymin .. ymax, thickness = 2, > color = black): > for n from 0 to N > do a[n] := (D@@n)(f)(xO): > p[n] := sum ('a[i] I i! * (x- xO) T, i = O.. n): > ttl := convert(n, string}: > plotp := plot (p[n], x = xmin .. xmax, y = ymin ..ymax, title=ttl}: > plotg[n] := display ([plotp, platt]): > od: > display ([seq(plotg[i], i = O.. N)], insequence = true, > view=[xmin .. xmax,ymin .. ymax]); > end:

422

VII Funktionenreihen

Für die Sinusfunktion erhalten wir als letztes Bild der Animation > taylor_poly (sin(x), x = 0, 10, -1 0 .. 10, -2 .. 2);

Berechnung der Taylorpolynome mit MAPLE. Eine Möglichkeit, Taylorpolynome direkt mit MAPLE zu berechnen, bietet der taylor-Befehl: > taylor (exp(x), x = 0, 8);

1+X

1 2

1 3

1

4

1

5

1

6

7

1

+ 2 X + 6 X + 24 X + 120 X + 720 X + 5040 X + O

( 8) X

Es findet eine Entwicklung der Exponentialfunktion am Entwicklungspunkt x = 0 bis zur Ordnung < 8 statt. Wird die Ordnung nicht spezifiziert, wird standardmaßig 6 gewählt. Der Term 0 (x 8 ) bedeutet, daß alle Summanden in der Taylorreihe mit Exponenten 2: 8 vernachlässigt werden. Damit aus obigem Ausdruck eine auswertbare Funktion entsteht, muß er erst in ein Polynom konvertiert werden. > convert (% , polynom): p[7] := unapply (% , x); p7

:=X--->

1 +X+

1213

14

15

16

1

2 X + 6 X + 24 X + 120 X + 720 X + 5040 X

7

Neben dem taylor-Befehl kennt MAPLE noch den series-Befehl > series (x + 1/x, x = 1, 6 );

2 + (x -1) 2 - (x -1) 3 + (x -1) 4 - (x -1) 5 + 0 ((x -1) 6) der ebenfalls eine Reihendarstellung berechnet. Teilweise entwickelt der seriesBefehl die Funktion aber nicht in eine Potenzreihe, sondern in eine andere Reihenentwicklung > series (xAx, x = 0, 4);

1 + ln(x)

+ セ@

ln (x) 2 x 2

+ セ@

ln (x) 3 x3

+0

(x 4 )

Eine konvergente Potenzreihenentwicklung dieser Funktion an der Stelle xo = 0 existiert nämlich nicht!

423

5.1 Näherungspolynome einer Funktion

Formale Berechnung der Taylorreihen mit MAPLE. Formal können Taylorreihen mit MAPLE mit dem Zusatzpaket analysis der share-libery bestimmt werden. Die komplette share-libary ist direkt bei Waterloo Maple unter der Internet-Adresse http://www.mapleapps.com/packages/whathappenedtoshare.shtml erhältlich. Der zugehörige Befehllautet FPS (Formal Power Series): > with(share): > readshare(FPS,analysis): > FPS(exp(x), X=O);

""'X 00

k

ex =L,_;k=O

k!

> sin(x)=FPS(sin(x), x=O); •

oo

=L

sm(x)

( - 1)kx2k+l

(2k

k=O

> ln(x)=FPS(In(x),

)!

+1

x=1 ); oo

In(x) =

L

{-1)k(x-1)k+l k -1

-t

k=O

§5. Anwendungen 5.1 Näherungspolynome einer FUnktion In vielen Anwendungen werden komplizierte Funktionen durch Taylorpolynome

Pn (x) angenähert. Zum einen, damit man die Funktionen auf einfache Weise mit vorgegebener Genauigkeit auswerten kann, zum anderen, damit man z.B. bei linearer Näherung einen einfacheren physikalischen Zusammenhang erhält. Der Fehler zwischen der Funktion f(x) und dem Taylorpolynom Pn (x) ist nach dem Satz von Taylor gegeben durch das Lagrange Restglied

Rn (x)

=

1

(n

+ 1)!

f(n+l)

e

(e) (x- xot+l

'

wenn Xo der Entwicklungspunkt und ein nicht näher bekannter Zwischenwert zwischen x und x 0 . Für die meisten in der Praxis auftretenden Funktionen geht der Fehler gegen Null für n --+ oo. Bei hinreichend großem n wird also eine beliebig hohe Genauigkeit erzielt. In technischen Anwendungen werden Funktionen nahe ihrem Entwicklungspunkt oftmals nur durch das Taylorpolynom Pl (x) bzw. P2 (x) ersetzt!

424

VII Funktionenreihen

31. Beispiel: Berechnung der Zahl e. Die Zahl e soll bis auf 6 Dezimalstellen genau berechnet werden. Dazu gehen wir von der Taylorentwicklung der Exponentialfunktion bei x 0 = 0 aus

und berechnen e 1 durch das Taylorpolynom der Ordnung n 1 1 2 1 n e ;:::; Pn ( 1) = 1 + 1 + 21 1 + ... + 1 1 · . n.

Der Fehler nach dem Lagrangen Restglied ist

1 1 3 ef. < e 1 < ..,....--.,...,.. (n+1)! - (n+1)! (n+1)!

R", (1) = (da ef. ::; e 1

< 3). Damit der Fehler kleiner als 6 Dezimalstellen wird, muß 3

!

R", (1) < (n + 1)! < 0.9.

3

w- 6 => (n + 1)! > 0.9. lQ-6

Dies ist für n ;::: 9 erfüllt, denn (9 + 1)! Dezimalstellen genau berechnet:

e1

= 3628800.

Für n

;:::;

3333333.

= 9 ist

e 1 bis auf 6

1 LI= 2.7182815. n. 9

;:::;

n=O

Vergleicht man diese Methode zur Berechnung der Zahl e mit der Folge ( 1 + セI@ n aus Kap. VI, §1.1, so ist die Reihendarstellung sehr schnell konvergent. Es werden für eine Genauigkeit von 6 Dezimalstellen nur 9 Summationsglieder benötigt im Vergleich zu n > 105 bei der Folgendarstellung.

Bemerkung: Da die gleiche Fehlerabschätzung fur die Auswertung von ex bei -1::; x::; 1 gilt, bedeutet dies, daß das Taylorpolynomp9 (x) fUr alle lxl :S 1 ex bis auf 6 Stellen genau annähert.

32. Beispiel: Kinetische Energie relativistischer und nicht-relativistischer Teilchen. Nach A. Einstein beträgt die Gesamtenergie eines Teilchens

Dabei ist c die Lichtgeschwindigkeit und m die von der Geschwindigkeit des Teilchens v abhängige Masse:

425

5.1 Näherungspolynome einer Funktion

mo ist dabei die Ruhemasse des Teilchens. Bezeichnet Eo

= mo c2 die Ruheener-

gie, so ist die kinetische Energie Ekin

= E- Eo = mc2- mo c2 = moc2 HカィMセO」IR@

-1 ).

FUr ein nicht-relativistisches Teilchen ist v < < c, d.h. 0 nahe dem Entwicklungspunkt xo = 0 der Funktion j Q セクR@ nach Tabelle 1

1

1 1 + 2x

JI""='X セ@

セ@

セ@

< < 1. セ@

ist also

. Wir ersetzen daher

bzw.

FUr die kinetische Energie gilt damit

Ekin = mo c2 ( J

1

1-(v/c)

2 -

1 ) セ@

mo c2 ( 1 + -1 2

2 (v) C

1) = -21 mo v 2 .

Der Term セ@ m 0 v2 repräsentiert die kinetische Energie eines Teilchens im Grenzfall

v :::: ' erhält man

1°) = -2D (1- 21°)

F >:::: -2Dx (1- 2

x.

Dies ist das Hooksche Gesetz. Die Rückstellkraft ist proportional zur Auslenkung mit der zugehörigen Federkonstanten D* = 2 D ( 1 - セI@ .

Realisierung mit MAPLE. Mit dem MAPLE-Befehl taylor kann die Entwicklung der Kraft F an der Stelle x 0 = 0 bis zur Ordnung 2 einfach durchgeführt werden: > F:= -2*D*x*(1-IO/(U2)* 1/sqrt(1 +(2*x/L)"2) ): > taylor(F, x=O, 3);

-2D

(1- L2lo) x + O(x ) 3

34. Beispiel: Scheinwerferregelung. Kommen wir auf das Einführungsbeispiel der Scheinwerferregelung zurück. Um vom Quotienten der Distanzwerte d 1 und d2 auf den aktuellen Neigungswinkel ß zu schließen, müssen wir diesen Quotienten nach ß auflösen. Dazu definieren wir die Gleichung eq, deren rechte Seite wir im folgenden in eine Taylorreihe entwickeln. > restart: > eq := d1/d2 = sin(alpha2+beta)/sin(alpha1+beta);

d1 eq·=· d2

a2 + ß) = sin( sin(a1+ß)

(*)

427

5.1 Näherungspolynome einer Funktion

Wir gehen von den Parameterwerten > beta[ab] := .0099996; > alpha1 := .20337: > alpha2 := .097913: ßab := 0.0099996 aus und bestimmen zunächst den Quotienten qo für den Winkel ßab zwischen der Horizontalen und der Hell-Dunkel-Grenze beim ruhenden Fahrzeug > qO:=evalf(subs(beta=beta[ab], rhs(eq)));

qO := 0.5086238522 Um den Quotienten nach ß aufzulösen, entwickeln wir nun die rechte Seite der Gleichung eq in eine Taylorreihe bis zur Ordnung 2. > approx := taylor(rhs(eq), beta=beta[ab], 3); approx

:

= 0.5086238522 + 2.347500693 (ß- 0.0099996) -10.83456844 (ß - 0.0099996) 2 + 0( (ß - 0.0099996) 3 )

Wir konvertieren die Näherungsformel in ein Polynom > approx := convert(approx, polynom); approx := 0.4851497843 + 2.34 7500693 ß - 10.83456844 (ß - 0.0099996) 2

und lösen die Gleichu_ng (*) für eine beliebige linke Seite q =

"'

approx nach ß auf für die rechte Seite ::: ZセA￟@ > beta1 :=solve(q=approx, beta);

t

mit der Näherung

ß1 :=

0.11833343 + 0.3691886710- 12 y'0.430525611Q24- 0.67716052 1024 q, 0.11833343- 0.36918867 w- 12 y'0.430525611024 - 0.67716052 1024 q

Von den beiden gefundenen Lösungen kommt nur diejenige in Frage, welche für die Größe qo den richtigen Ablenkwinkel ßab liefert. > evalf(subs(q=qO, beta1[1])); > evalf(subs(q=qO, beta1 [2])); 0.2266672694 0.0099996000 Damit ist die zweite Lösung

ß1 [2]

die gesuchte Funktion in der Variablen q.

Wir zeichnen mit dem plot-Befehl die Näherungsfunktion gestrichelt und die ursprüngliche, implizit gegebene Funktion mit dem implicitplot-Befehl > with(plots): > p1 := plot(beta1 [2], q=0.3.. 0.65, color=red, linestyle=4, thickness=3):

428

VII Funktionenreihen

> p2 := implicitplot(q = sin(alpha2+beta)/sin(alpha1+beta), q=0.3 ..0.65, beta=-0.06 .. 0.12, color=black):

> display([p1,p2]); 0.1 0.08

0.06

0.04

0.02 ッᄋエMセ@

-o.02 -o.04

-o.os

Aus der Graphik entnimmt man, daß die Näherungsformel fur q zwischen 0.4 und 0.58 gut mit der impliziten Funktion übereinstimmt. Dies liefert einen Winkelbereich von -0.03 (-1.71 °) bis 0.05 (2.864°), in dem die Näherung verwendet werden kann. Um eine Näherungsformel zu erhalten, die auf die Berechnung von Wurzeln ganz verzichtet, entwickeln wir ß1 ebenfalls in eine Taylorreihe mit dem Entwicklungspunkt q = qo > taylor(beta 1[2], q=qO, 6): > convert(%, polynom); > beta2:=expand(%);

ß2 :

= -2.373259209 + 23.42846966q- 96.31243152q 2

200.8851230 q3 -

210.4285911

q4

+

+

89.10928185 q5

und zeichnen diese weitere Näherung in den obigen Graphen mit ein. > p3:=plot(beta2, q=0.3 .. 0.65, color=blue, linestyle=1, thickness=2): > display((p1,p2,p3]);

0.1 0.08 0.06

0.04 0.02 0

-o.o2 -o.04

-o.os

-o.oa

429

5.2 Integration durch Potenzreihenentwicklung

Diese Funktion stellt im Winkelbereich zwischen -1° und 2° ebenfalls eine akzeptable Lösung dar. Der Vorteil dieser Näherungsformel besteht eben darin, daß auf die Berechnung von Wurzeln ganz verzichtet werden kann! Zur effizienten Berechnung stellen wir die Näherungsformel durch das Homer-Schema dar. > convert(beta2, horner); -2.373259209 + (23.42846966 + (-96.31243152 + (200.8851230 + ( -210.4285910 + 89.10928185 q) q) q) q) q

5.2 Integration durch Potenzreihenentwicklung Potenzreihen und damit Taylorreihen dürfen in ihrem Konvergenzradius gliedweise differenziert bzw. integriert werden. Für

I:>n 00

f(x)

=

(x -- xot

n=O

gilt :

f'(x) =

、セ@

f>n

(x- xot =

n=O

f>n セ@

(x- xot =

n=O

f

nan (x- xor-l .

n=l

Man beachte, daß die Differentiation des konstanten Summanden a 0 Null ergibt und damit die abgeleitete Taylorreihe bei n = 1 beginnt.

Man beachte, daß beim bestimmten Integral die Integrationsgrenzen innerhalb des Konvergenzbereiches der Potenzreihe gelegen sein müssen. 35. Beispiel: Gesucht ist die Integralfunktion

F(x) =

lx

e-t 2 dt,

die nicht durch eine elementare Funktion darstellbar ist. Mit dem Potenzreihenansatz 00 1

ex = L-Xn n=O

n!

folgt

セ@

セ@ n=O

_!_ (-t2)n = セ@ n!

Nセ@ n=O

_!_ (- 1)n t2n. n!

430

VII Funktionenreihen

==;.

F (x)

t Jo

f

n=O

e-t 2

dt =

f

n=O

_!_ (-1 t n!

セ@

n.

1-

2n + 1

(-1t x 2n+l

t

Jo

t 2 ndt (X E IR) .

0

Differentiation und Integration mit MAPLE. Taylorreihen können mit MAPLE direkt mit diff und int differenziert bzw. integriert werden: > f := 1 I sqrt(1 - sin(phi) "2); > tp := taylor (f, phi = 0, 8);

> int (tp, phi);

> diff

(tp, phi );

5.3 Lösen von Differentialgleichungen durch Potenzreihen Eine in der Physik oftmals benutzte Methode zum Lösen von Differentialgleichungen ist, die gesuchte Funktion in eine Potenzreihe zu entwickeln. Diese Potenzreihe enthält als unbekannte Größen die Koeffizienten an. Durch Einsetzen der Potenzreihe in die Differentialgleichung werden Uber einen Koeffizientenvergleich die an bestimmt ( ---7 Bd. 2).

431

6.1 Komplexe Potenzreihen

§6. Komplexwertige FUnktionen Im Kapitel ober komplexe Zahlen (Kap. V) benutzten wir die Eulersche Formel

I

eicp =

cos

bise := proe() > loeal iter, x1 , x2, x3, t1 , t2, t3, delta, > t, tune, x; > tune := args[1]: x := op(1, args[2]); > t := unapply (tune, x): > x1 := op(1, op(2, args[2])); > x2 := op(2, op(2, args[2])); > t1 := t(x1 ): t2 := t(x2): > iter := 0: delta := 1e-4: > while x2 - x1 > delta > do iter := iter + 1: > x3 := (x2 + x1 )/2.: > t3 := t(x3): > it (evalt (t3 * t2)

x2 := x3: f2 := f3: eise fi; > lprint ('[', x1, ', ', x2, ']'): > od; > print ('Die Nullsteile liegt nach ', iter; 'Iterationen bei xi >end:

>

=', x3);

Hinweis: Auf der CD-ROM befindet sich eine erweiterte MAPLE-Prozedur, bise_ext, die den Konvergenzprozeß graphisch visualisiert. 3. Beispiel: > bise (xA3 - sqrt(xA2 + 1), x

= 1.. 2);

1. 1. 1.125000000 1.125000000 1.125000000 1.140625000 1.148437500 1.148437500 1.150390625 1.150390625 1.150878907 1.150878907 1.150878907 1.150939943

' ' '

1.500000000 1.250000000 1.250000000 1.187500000 1.156250000 1.156250000 1.156250000 1.152343750 1.152343750 1.151367188 1.151367188 1.151123048 1.151000978 1.151000978

Die Nullstelle liegt nach, 14, Iterationen bei xi =, 1.150939943

Bestimmung der Rechengenauigkeit mit MAPLE. Die Rechengenauigkeit wird mit dem folgenden Algorithmus bestimmt. > Digits := 15: > fmach := 1.: > while 1. < 1. + fmach do fmach := 0.5 * fmach: od: > fmach := 2. * fmach;

fmach := 0.710542735760120

w- 14

Die Rechengenauigkeit stimmt mit der zuvor mit Digits spezifizierten Genauigkeit Uberein.

451

§1. lntervallhalbierungs-Methode

lntervallschachtelung von Wurzeln. Das Prinzip der Intervallschachtelung von Wurzeln beruht auf der Bisektionsmethode. Denn die Berechnung der n-ten Wurzel einer positiven Zahl a

va

x=

läßt sich durch Potenzieren zum äquivalenten Problem der Bestimmung der positiven Nullstelle der Funktion

f(x) = xn- a = 0 umformulieren. Um das Bisektionsverfahren anwenden zu können, muß ein Einschließungsintervall angegeben werden. Die linke Intervallgrenze ist dabei immer Null, denn f (0) = -a < 0. Als rechte Intervallgrenze setzt man 1, falls a < 1 (denn dann ist f (1) = 1-a > 0) oder a, falls a > 1 (denn dann ist f (a) = an-a > 0). Im Falle a = 1 ist x = \Yl = 1 ; so daß dieser Spezialfall nicht mit der Bisektionsmethode berechnet werden muß.

4. Beispiel: Berechnung von > bise (xAS - 8, x 0 .. 8)

=

-v8

0 0 1.000000000 1.500000000 1.500000000 1.500000000 1.500000000 1.500000000 1.515625000 1.515625000 1.515625000 1.515625000 1.515625000 1.515625000 1.515625000 1.515625000 1.515686036

' ' '

'

' '

4.000000000 2.000000000 2.000000000 2.000000000 1. 750000000 1.625000000 1.562500000 1.531250000 1.531250000 1.523437500 1.519531250 1.517578125 1.516601563 1.516113282 1.515869141 1.515747071 1.515747071

Die Nullstelle liegt nach, 17, Iteratianen bei xi

=, 1.515686036

-v8 ist bis auf 5 Dezimalstellen genau im Intervall (1.5156, 1.5157] eingeschlossen.

452

VIII Numerisches Lösen von Gleichungen

§2. Pegasus-Verfahren Bei der Intervallhalbierungs-Methode wird in jedem Iterationsschritt das Einschließungsintervall halbiert. Selbst wenn die Nullstelle sehr nahe an einer Intervallgrenze liegt, muß ftir die Bestimmung dieser Nullstelle bis auf 6 Dezimalstellen 21-mal iteriert werden. Eine verbesserte Methode stellt das sog. Pegasus- Verfahren dar, welches statt der Intervallmitte den Sekantenschnittpunkt wählt: Sekante2

Abb. 42: Berechnung der Sekantenschnittpunkte mit der x-Achse

Gegeben sei eine Funktion f, die auf dem Intervall [a, b] einen Vorzeichenwechsel hat. Wir nehmen an, daß ft = f (a) < 0 und 12 = f (b) > 0 und setzen x 1 = a bzw. x 2 = b. Entsprechend Abb. 42 wird die Sekantensteigung durch die Punkte (x 1, !t) , (x2, /2) berechnet

y-ft

!2-ft

81 2 = - - = X - X1 X2- X1 und anschließend der Schnittpunkt mit der x-Achse bestimmt

!t

= X1 - - . 812 Nimmt man stets nur den Sekantenschnittpunkt als neuen Iterationswert, so rUckt zwar x 3 näher an die Nullstelle heran, aber das Einschlußintervall konvergiert nicht notwendigerweise gegen Null. Deshalb versucht man durch eine geometrische Modifikation auch auf die "andere Seite der Nullstelle" zu kommen. Dazu skaliert man den Funktionswert ft gemäß dem Strahlensatz durch folgenden Konstruktion: X3

Sekante

Geometrische Konstruktion zum Pegasus-Verfahren

453

§2. Pegasus-Verfahren

h + 13), (x1, h)

Man bildet die Verbindungsgeraden der Punkte (x2, (x2, h), (xl! fi), wenn 13 = f (xa) und setzt

h ! t* = f 1"12+13

sowie

(Strahlensatz).

Dann ersetzt man h durch fi. Iteriert man nun mit fi weiter, wird die Steigung der nachfolgenden Sekante kleiner als mit h. Somit liegt der entsprechende Schnittpunkt näher an der Nullstelle bzw. nachfolgend auf der "anderen Seite" der Nullstelle. Man erhält den folgenden Algorithmus (Pegasus-Verfahren) (----t pegasus.pas) (1) Initialisierung: Xt := a; X2 := b; h := f (xt); h := f (x2); ö := (2) Iteration: (a)

Berechnung der Sekantensteigung:

(b) Berechnung des Schnittpunktes:

s12 :=

(d)

h-h

.:....;;...---=..;:..

X2- Xt

kSt2

x 3 := x 1 -

(c) Berechnung des Funktionswertes:

w- 5 .

13 := f (xa)

Festlegung des Einschließungsintervalls und Modifikation von / 1 i. Falls dann ii. Falls

13 · h

(d.h. Nullstelle zwischen xa und x2), h := h; a:2 := xa; h := 13 > 0 jセNィ@ Nullstelle zwischen Xt und xa), 0

セ@

Xt := x2;

Ia · h

dann h := !t

·j

2

+

f ; x2 3

:=

xa ;

h

:=

Ia

(e) Abbruchbedingung: i. Falls lx2- Xtl

セ@

ii. Falls lx2 - Xtl

> ö, dann weiter mit (a).

ö, dann

e:= { セ@ Aセウv

5. Beispiel: Gegeben sei die Funktion f (x) = x 3 Pegasus-Verfahren liefert als Ergebnis:

a 1 2 3 4 5

1.0 2.0 2.0 2.0 2.0 1.1502

b 2.0 1.0670 1.1054 1.1381 1.1502 1.1509

1.0670 1.1054 1.1381 1.1502 1.1509 1.1509



Q@ セ@

lhl

-v"X2+l aus Beispiel 2. Das

-0.2474 -0.1397 -0.0471 -0.0022 5 2 -1.487 .

.ww-s

454

VIII Numerisches Lösen von Gleichungen

Bemerkungen: (1) Beispiel 5 zeigt, daß die Konvergenzgeschwindigkeit des Pegasus-Verfahrens deutlich höher als die der Bisektionsmethode ist. Nach 5 Iterationen hat man in diesem Fall eine Genauigkeit von w- 6 erreicht! (2) Die Vorteile des Pegasus-Verfahrens als auch der Bisektionsmethode liegen darin, daß sie für jede stetige Funktion mit Vorzeichenwechsel konvergieren. In Fällen von mehrfachen Nullstellen können beide Verfahren verwendet werden, wenn man sie statt auf f auf die Funktion g mit

f (x) g(x)= f'(x) anwendet. Denn ゥウエセ@ eine k-fache Nullstelle von J, dann ゥウエセ@ eine einfache Nullstelle von g. (3) Der Nachteil der beiden Verfahren liegt darin, daß sie nicht auf Probleme bei Funktionen mit mehreren Variablen anwendbar sind. (4) Die Realisierung des Pegasus-Verfahrens mit MAPLE erfolgt analog dem Bisektionsverfahren. 6. Beispiel: KettenkarusseU. Für die Nullstelle der Funktion

f (x) = x 4

+ x 3 + 1.6620x2 -

x- 0.25 = 0

im Intervall [0, 1] erhalten wir mit dem Bisektionsverfahren bzw. dem Pegasusverfahren lterationsintervalle, die in nebenstehenden Tabellen (links Bisektionsverfahren, rechts Pegasusverfahren) angegeben sind.

nl 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

a

b

0.00000 0.50000 0.50000 0.50000 0.56250 0.56250 0.56250 0.56250 0.56250 0.56445 0.56543 0.56543 0.56567 0.56580 0.56580 0.56583 0.56584

1.00000 1.00000 0.75000 0.62500 0.62500 0.59375 0.57813 0.57031 0.56641 0.56641 0.56641 0.56592 0.56592 0.56592 0.56586 0.56586 0.56586

I AHセI@

-0.147000 0.673156 0.170947 -0.008541 0.075774 0.032297 0.011553 0.001425 -0.003578 -0.001082 0.000171 -0.000456 -0.000143 0.000014 -0.000064 -0.000025 -0.000006

I

nl 0 1 2 3 4 5 6 7 8

a

b

0.00000 1.00000 1.00000 1.00000 0.40134 0.59095 0.59095 0.59095 0.56585

1.00000 0.09391 0.20248 0.40134 0.59095 0.55533 0.56532 0.56585 0.56585

455

§3. Banachsches Iterationsverfahren

Bei einer Genauigkeit von 5 Dezimalstellen liefert das Bisektionsverfahren nach 16 Iterationen und das Pegasusverfahren nach 8 Iterationen die Nullstelle bei iセ]@ 0.56585.1 Da in Beispiel 1(1) sina = x gesetzt ist, folgt hieraus der Auslenkungswinkel des Kettenkarussells

a

= 34.46°.

Die beiden nachfolgenden Verfahren, Banachsches Iterationsverfahren und NewtonVerfahren, besitzen die Eigenschaft, daß sie auf den mehrdimensionalen Fall abertragbar sind und daß sie - wenn sie konvergieren - sehr schnell konvergieren.

§3. Banachsches Iterationsverfahren 3.L Einführung: Bisher war die Aufgabenstellung zu gegebener Funktion Nullstelle x 0 zu finden: (xo) =

f

eine

o.l

11

Dies ist das sog. Nullstellenproblem. Ein einfaches iteratives Verfahren erhält man, wenn man auf beiden Seiten x addiert und stattdessen die Gleichung

x = f (x)

+ x =: F (x)

betrachtet. Eine Lösung xo dieser Gleichung

jF(x)=xl wird Fixpunkt genannt, da die Funktion F, auf x 0 angewendet, als Funktionswert wieder x 0 liefert. x 0 bleibt unter der Abbildung F fixiert. Es gilt x 0 ist ein Fixpunkt von F (x) = x genau dann, wenn xo Nullstelle von

f (x)

= 0.

7. Beispiel: Gegeben sei die Gleichung

x

= 0.1x + 100.

Ohne Rechnung erhält man sofort eine Näherung fUr die Lösung: Da der x-Term auf der rechten Seite der Gleichung mit dem Faktor 0.1 im Vergleich zu 100 eingeht, setzt man näherungsweise

x = 100. Um einen genaueren Wert x< 1> fUr die Lösung zu erhalten, berUcksichtigen wir nun den Term 0.1 x:

x< 1> = 0.1 · x< 0 > + 100 = 10 + 100 = 110.

456

VIII Numerisches Lösen von Gleichungen

Damit haben wir den Startwert x< 0 ) korrigiert und eine genauere Schätzung fur die Lösung erhalten. Einen noch genaueren Wert x< 2 ) erhält man, wenn x 6, dann weiter mit (a). Durch diese Iteration wird eine Folge x1

x2 X3

=

F(xo) F(x1) F(x2)

= =

n = 0, 1, 2, ...

definiert, die, falls sie konvergiert, gegen den Fixpunkt strebt. 8. Beispiel: Gesucht ist eine Nullstelle der Funktion

= 0.5- x + 0.2 sin(x) im Intervall [0. 3; 0.5] mit einer Genauigkeit von w-s. f (x)

L Schritt: Umformung der Nullstellengleichung in eine Fixpunktgleichung:

=>

0.5- x + 0.2 sin(x) = 0 0.5 + 0.2 sin(x) = x

l+x

2. Schritt: Iterationsverfahren nach Banach

xo Xn+l

=

0.5 F (xn)

= 0.5 + 0.2 sin(xn)

Ergebnis:

n 0 1 2 3 4 5 6

I

Xn 0.5000 0.5958 0.6122 0.6149 0.6153 0.6154 0.6154

n = 0, 1, 2, 3, ...

I Xn- Xn-1 0.0958 0.0163 0.0029 0.0004 0.0001 0.0000

Nach 6 Iterationen hat man eine Genauigkeit von 4 Dezimalstellen.

D

458

VIII Numerisches Lösen von Gleichungen

9. Beispiel: Gesucht ist eine Nullstelle der Funktion

(*)

f(x)=0.5-x+2·sin(x)

im Intervall [0, 1r] mit einer Genauigkeit von 10- 5 . Wir formen ( *) in eine Fixpunktgleichung um, indem wir auf beiden Seiten x addieren

F (x) = 0.5 + 2 sin(x) = x und iterieren gemäß der Banach-Iteration. xo

Xn+I

= =

0.5 F (xn) = 0.5 + 2 sin (xn)

n = 0, 1, 2, 3, ....

In diesem Fall erhält man eine divergente Folge Xn, obwohl ein Fixpunkt existiert! Sowohl Bisektions- als auch das Pegasus-Verfahren liefern als Nullstelle (= Fixpunkt) 2.16130. Im Gegensatz also zur Bisektionsmethode und zum Pegasusverfahren konvergiert die Banach-Iteration nicht in jedem Fall! D Die Anwort auf die Frage, unter welchen Voraussetzungen die Iterationsfolge Xn gegen einen Fixpunkt x von F (x) = x konvergiert, liefert der Banachsehe Fixpunktsatz: Satz: Banachscher Fixpunktsatz Sei F : I セ@ I eine stetige Funktion und für alle XI, x 2 E I gelte die Ungleichung

mit einer Konstanten K die Iterationsfolge

< 1. Dann folgt: F hat genau einen Fixpunkt x in I und Xn+I = F(xn)

konvergiert gegen

x für jeden beliebigen Startwert xo E I

.

Anschaulich besagt die Bedingung K < 1, daß die Funktionswerte F (xi) und F (x2) stets dichter zusammenliegen als die Punkte XI und x2. Man nennt dieses Verhalten Kontraktion, da die Funktion sich zusammenzieht. Der Graph der Funktion F steigt bzw. fällt flacher als die Winkelhalbierende ansteigt bzw. abfällt. Die Steigung des Graphen ist aber durch die erste Ableitung der Funktion bestimmt: Ist IF' (x)l < 1 für alle x aus dem Intervall I, dann sind die Bedingungen aus dem Banachsehen Fixpunktsatz erfüllt, indem

K =max IF' (x)l xEI

gesetzt wird. Es gilt also

459

§3. Banachsches Iterationsverfahren

I stetig differenzierbar mit !F' (x) ! < 1 für alle x E I , dann Satz: Ist F: iセ@ hat F einen Fixpunkt x in I und die Iterationsfolge

konvergiert gegen

x für jeden Startwert x 0 E I

y

.

y y=x F(x)

IF'(x)l < 1

F(x) セM

Mイ



,(Ol J('l .p



ク@

.pl(•>-,fl-,fl セ@

oセfGHクI\Q@

J('l

X

-1 1

X

J(Sl 'lfl l('l,(Ol,P J(•l

X

P(x) 1 für den Fixpunkt x wie in Abb. 44c und 44d, dann divergiert die lterationsfolge, selbst wenn man den Startwert x 0 beliebig nahe am Fixpunkt wählt.

460

VIII Numerisches Lösen von Gleichungen

Fehlerabschätzungen. Zu den Iterationsverfahren gelten für allen= 0, 1, 2, 3, ... die Fehlerabschätzungen:

lxn - xl セ@

Kn 1 _ K lx1 - xol

lxn- xl セ@

1- K lxn+l - Xnl

(a priori)

1

(a posteriori),

10. Beispiele: (1.) Aufgrund des Banachsehen Fixpunktsatzes ist klar, daß die Iterationsfolge aus

Beispiel 8 gegen den Fixpunkt konvergiert, denn mit

F(x) = 0.5 + 0.2 sinx

=> F' (x) = 0.2 cosx und damit IF' (x)l セ@

0.2 < 1.

Nach der Fehlerabschätzung kann man die nötige Anzahl von Iterationen auch vor der Rechnung feststellen: Mit K = max IF' (x)l = 0.2 gilt nach der a-prioriFehlerschätzung 1o.o958 セ@ 6 _ In o.8 · nln0.2 セ@

w-s

für eine Genauigkeit mit 4 Stellen. (2.) Da in Beispiel 9 F (x) = 0.5 + 2 · sin (x) und F' (x) = 2 · cosx, folgt für den Fixpunkt x = 2.16130: IF' (x)l = 1.1 > 1. Daher divergiert das Banachverfahren. 3.3 Ergänzungen zur Danach-Iteration: Gesucht ist die positive Nullstelle ( x = 1) der Funktion

f (x)

= x2

-

x.

Um die Lösung numerisch mit dem Banachverfahren zu berechnen, kann man die Nullstellengleichung auf 2 Arten zu einer Fixpunktgleichung umformen. (i) Die Gleichung

x 2 -x=O

(*)

wird durch Addition des Termes x in eine Fixpunktgleichung

(x 2 umgewandelt. Mit F (x) := f (x)

-

x) +x = x

+x =

x2 erhält man das Problem

F(x) = x.

§3. Banachsches Iterationsverfahren

461

Allerdings ist F' (x) = 2x, so daß für die positive Nullstellex = 1 gilt F' (x) = 2 > 1. D.h. das Banachverfahren konvergiert für keinen Startwert xo gegen x = 1 (vgl. Abb. 45a). Für xo = 1.001 folgt nach 15 Iterationen ein Overflow. Für xo = 0.999 konvergiert die Banachfolge gegen die zweite Nullstelle x = 0 (x16 = 2. 10- 6 ). y

y=x

F(x)=x' (a)

(b)

Abb. 45: Zum Banachverfahren

(ii) Die Gleichung

x2

x= 0

-

wird zunächst in die äquivalente Gleichung

-(x2

x) = 0

-

umgeformt und dann erst durch Addition von x in eine Fixpunktgleichung

- (x 2 Für F (x ) := -x 2

+ 2x gilt (vgl.

-

x)

+ x = x.

Abb. 45b)

F (x) = x mit F' (x)

= -2x + 2.

Damit ist

IF' (x)l < 1

für セ@ < J: < セ N@

Nach dem Banachsehen Fixpunktsatz konvergiert die Banachfolge für alle Startwerte xo E Hセ L@ セIN@

Folgerung: In manchen Fällen ist es günstiger, statt der Gleichung f (x) = 0 die äquivalente Gleichung - f (x) = 0 zu betrachten und erst dann zur Fixpunktgleichung überzugehen. Welche der beiden Gleichungen geeignet ist, hängt i. w. vom Vorzeichen der Ableitung der Funktion f(x) ab.

462

VIII Numerisches Lösen von Gleichungen

y

11. Beispiel: Gesucht ist die positive Nullstelle der Funktion

f(x) = x 3

-

lOOx.

Die positive Nullstelle liegt bei x = 10 und die Steigung der Funktion f bei x ist f' (x) = 3x 2 - 100 = 200. Egal, ob man nun zur Gleichung - f(x) + x = x oder f(x) + x = x übergeht, die Funktion F(x) hat in x in beiden Fällen eine Steigung betragsmäßig größer als I . Damit konvergiert das Banachverfahren nicht gegen x. Um dennoch die Banach-Iteration erfolgreich auf dieses Problem anzuwenden, gehen wir von f(x) = 0

x

zur äquivalenten Gleichung

_f(x)=O 250 Uber. Die Nullstellen der Funktion f (x) und - セcw^@ stimmen Uberein. Die Steigung der Funktion MセQI@ ist nun im Punktex kleiner als bei f(x). Es gilt mit

F(x) P@ + 1 daß F'(x) = S BGセU giert das Banachverfahren.

f (x)

:=- 250

= MセZ@

+ x =! x,

+ 1 = i < 1 fUr x = 10 und damit konver-

Um die Abhängigkeit der Konvergenz von dem Normierungstaktor zu demonstrieren, setzen wir

F(x)

:=

_f(x) +x, a

wählen als Startwert x 0 = 1, 8 = w- und prüfen fUr verschiedene Werte von a nach, ob Konvergenz vorliegt oder nicht. 6,

a=1 = 100 a = 150 a = 200 a = 250 a

a

=300

a = 1000

Divergenz: Overflow nach 2 Iterationen Divergenz: 2 Häutungspunkte Konvergenz nach 18 Iterationen Konvergenz nach I 0 Iterationen Konvergenz nach 17 Iterationen Konvergenz nach 22 Iterationen Konvergenz nach 87 Iterationen.

Die Banachfolge konvergiert am schnellsten fUr einen Wert von a der vergleichbar zu f'(x) ist. o

§3. Banachsches Iterations verfahren

463

Zusammenfassung: Ist die Nullstelle einer Funktion f(x) in einem Intervall I gesucht,

f(x) =''= 0,

so formt man diese Gleichung um in

und geht anschließend erst zur Fixpunktgleichung

F(x) = x mit F(x) = f(x) + x a

Uber. Ist K :=max xEI

·a .-

a ·.-

lf' (x)j, dann setzt man -max{K, 1}, max{K, 1},

falls 0 セ@ falls 0 2:

f' (x)

.f' (x)

im Intervall I im Intervall I.

Mit dieser Wahl von a erzwingt man die Konvergenz der Banachiteration fur einen 0 Startwert nahe x.

3.4 Anwendungsbeispiel: 2-Federn-Masse-System. Am Ende zweier entgegengesetzt eingespannter Federn mit Federkonstanten D 1 und D2 ist eine Masse m angebracht. Die Ruheauslenkung der Federn sei l0 . Auf die Masse wirkt eine Kraft ---f F , welche die Masse auslenkt Welche Koordinaten ( x, y) besitzt der Massepunkt, wenn die Kraft F den Betrag Fo = IN hat und wenn der Winkel zwischen der Kraft und der x-Achse a ist?

Lösungsansatz: Die Koordinaten ( x, y) des Massepunktes sind bestimmt durch die Gleichgewichtslage. Diese Gleichgewichtslage ist realisiert, wenn die Summe aller angreifenden Kräfte gleich Null ist (Summe aller in x-Richtung wirkenden Kräfte = 0; Summe aller in y-Richtung wirkenden Kräfte =0).

464

VIII Numerisches Lösen von Gleichungen

Angreifende Kräfte: --t

Rockstellkraft der ersten Feder : RUckstellkraft der zweiten Feder : Gewichtskraft : Zugkraft

F1 F2 --t Fa

:

--t

F

Kraft in x-Richtung = x-Komponente der RUckstellkraft von D 1 +x-Komponente der Rückstellkraft von D2 +x-Komponente der Zugkraft

=

Kraft in y-Richtung y-Komponente der Rückstellkraft von D 1 +y-Komponente der RUckstellkraft von D2 +y-Komponente der Zugkraft+ Gewichtskraft

Zerlegung der Kr!ifte

=

-DI (si -lo) sinx2 Sekante durch Sekante durch

HクLヲIセスM^@ Hx R LヲHク

R ILHセヲク

S IM^ク

T@

)lltll

X

Abb. 47: Geometrische Interpretation der regula falsi

Aufstellen der Formeln. Die Sekantengleichung durch die Punkte (xo, ( x 1 , f (x 1 )) lautet f (x1) - f (xo) Y- f (xo) =

x -x 0

und der Schnittpunkt x 2 mit der x-Achse (y

= 0)

ist

Durch Iteration erhalt man den folgenden Algorithmus:

f (xo)),

474

VIII Numerisches Lösen von Gleichungen

Algorithmus (regula falsi) (1) Initialisierung: (2) Iteration:

(--t refa.pas)

Wähle zwei Startwerte x 0 und x 1 ;

(a) Iterationsvorschrift

= Xn-1

Xn+1

8 :=

-I ( Xn-1 ) I

w- 6 .

Xn- Xn-1 (xn) _I (xn- 1 )

(b) Abbruchbedingung i. Falls lxn+1- Xnl < 8, 、。ョセ]@ Xn+l· Stop. ii. Falls lxn+l - Xnl 2: 8, dann weiter mit (a). Die Konvergenz des Verfahrens ist i.a. etwas langsamer als die des NewtonVerfahrens. Wesentlich für die Konvergenz ist, daß die Startwerte xo und x1 nahe an der Nullstelle セ@ liegen. 17. Beispiel: Gesucht ist eine Nullstelle der Funktion

l(x)

=

-6x

Jx2 + HセI R

Jx2

+ HセIR@



0.01

+1

im Intervall [0, 0.5] (vgl. Beispiel 15). Mit den Startwerten x 0 = 0.2 und x 1 = 0.4 erhalten wir folgende Iterationsfolge

n 1 2 3 Der Funktionswert von

XJ

ist

I (xa)

I

Xn

セ@

1.700000 1.698837 1.698837

w- 12 .

§6. Bestimmung von Polynom-Nullstellen Bisher haben wir uns dem allgemeinen Problem zugewandt, Nullstellen einer Funktion numerisch zu bestimmen. Oftmals sind die Nullstellenprobleme auf Polynome beschränkt. Dann kann man zwar die allgemeinen Verfahren anwenden, die Rechenzeiten können aber erheblich verringert werden, wenn zur Funktionsauswertung der Polynomfunktion I das Homer-Schema (--t Kap. IV, §2.3) benutzt wird:

475

§6. Bestimmung von Polynom-Nullstellen

ak, bk-1 = ak-1 + bk x, ... , b2 = a2 + b3 x, b1 = a1 + セ@ x und (x1). Die Vorteile des Horner-Schemas sind, daß es sehr schnell ist und daß Rundungsfehler vermieden werden.

mit bk

bo

=f

=

Algorithmus zur Berechnung von f(x 1 ): bk .- ak i = k, k- 1, ... , 1 bi-l .- ai-1 + bi x1 f (xl) = bo. Das Horner-Schemakann auch zur Berechnung von f'(xi) herangezogen werden, denn mit der Produktregel folgt für die Ableitung der Funktion

f (x)

(x- xl) [bk xk- 1 + bk-1 xk- 2 + ...

f' (x)

[bk xk- 1 + bk-1 xk- 2 + ... + b2 x + b1] + + (x- x1) [(k- 1) bk xk- 2 -1- (k- 2) bk-1 xk- 3 + ... + b2] =?

!' (x1) =

g (xi) = bk クセM

+ bk-1 ZコセM Q@

R@

+ b2 x + b1] + bo

+ ... + b2 x1 + b1.

Mit den durch das Horner-Schema berechneten Koeffizienten bi gilt

Ck Ci-1

= =

bk bi-1 -1- Ci X1

i

= k,

k- 1, ... , 2

18. Beispiel: Berechnung der Ableitung des Polynoms

f (x) = 4x3

-

5x2 + 2x + 1

im Punkte x 1 = 2 mit dem doppelten Horner-Schema:

X1

X1

= 2: + = 2: +

4

-5

8 4

3

4

11

8

2 6 8

1 16 17

22 30

!(2) j' (2)

Wenn das Newton-Verfahren auf die Polynomfunktion

f (x) = a[k] xk + a[k-1] xk- 1 + ... + a[1] x + a[o] angewendet wird, muß bei jedem Iterationsschritt sowohl f(xn) als auch !' (xn) berechnet werden. Mit dem doppelten Horner-Schemaerhält man den Algorithmus von Newton-Rhapson:

476

VIII Numerisches Lösen von Gleichungen

Algorithmus (Newton-Rhapson)

\セ@ rhaps .pas) {Polynomauswertung an der Stelle Xn} p := a[k] * Xn + a[k- 1] ps := a[k] DO i := k- 2, 0, -1 {Schleife von k- 2 bis 0 in Schritten -1} ps := p + ps * Xn p := a[k] + p * Xn ENDDO

p gibt den Wert des Polynoms und ps den Wert der Ableitung an der Stelle an. Die Newton-Iteration lautet dann Xn+l

p := X n - -

ps

Xn

n = 0, 1, 2, ....

Bei diesem Algorithmus wird davon ausgegangen, daß die Koeffizienten des Polynoms p(x) als Array deklariert sind.

477

Aufgaben zu Kapitel VIII

Aufgaben zu Kapitel VIII 8.1

Bestimmen Sie mit der Intervallhalbierungsmethode die Nullstelle der Funktion f (x) = (lnx) 3 -in (y'X2"+1) im Intervall [1, 4] bis auf 5 Dezimalstellen genau. Wieviele Iterationen werden benötigt?

8.2

Erstellen Sie in MAPLE eine Prozedur fur das Pegasus-Verfahren und bestimmen Sie mit dieser Prozedur die Nullstelle der Funktion aus Aufgabe 8.1. Vergleichen Sie die Anzahl der Iterationen.

8.3

Gesucht wird die Lösung der transzendenten Gleichung x = cos x im Intervall Man berechne die Lösung mit dem Banachsehen Iterationsverfahren fur die [0, Startwerte xo = 1 und xo = 0.4.

f] .

8.4 Gegeben ist die Gleichung 2 ex

= 3 x 2 . Man löse diese Gleichung = 1, xo = -1 als Startwert).

numerisch mit

dem Newton-Verfahren. (Setze xo

an. Man berechne anschließend セ@

8.5

Man gebe ein Verfahren zur Berechnung von セ。@ fur a = 2, a = 4, a = 8.

8.6

f (x) = x 5 + 3 x 3 Bestimmen Sie eine Nullstelle der Funktion Algorithmus von Newton-Rhapson und dem Startwert x 0 = 1.5.

8. 7 Man bestimme mit

MAPLE

alle Nullstellen von

+1

mit dem

f (x) = x 5 + 3 x 3 + 1.

8.8

Bestimmen Sie die Nullstelle der folgenden Funktionen im Intervall [0, 4] (x + 1)!)- x b) f (x) == sin(ln (x 2 + 2)\ a) f (x) = セ@ ・クーHセ@

8.9

Wie lautet die Lösung der folgenden Gleichungen im Intervall [0, 4]? a) (e-x) 4 = sinx + cosx + 1 b) (ex) 4 = sinx + cosx + 1.

8.10

Kettenkarussell Ein Kettenkarussell mit einer Tragstange von r = 2 m und einer Kettenlange von l = 4 m benötigt fur einen UmlaufT = 5 s. Wie groß ist der Winkelausschlag a der Kette, wenn die Gleichgewichtslage durch tana = セ R@ (r + l sinn) bestimmt ist?

8.11

Strahlung eines schwarzen Körpers Ein schwarzer Körper sendet bei der absoluten Temperatur T Strahlung aus. Mit steigender Temperatur verschiebt sich das Maximum der Strahlungsintensität zu kUrzeren Wellenlängen hin. Es gilt Amax (T) = z"'r mit a = 14.3881 · 10- 3 m K. Die Konstante z ist die Lösung von e-z = 1- セ@ z. Man bestimme z.

8.12

Balkenschwingung Die Schwingungsformen eines Balkens der Lange L, der an beiden Seiten fest eingespannt ist, sind gegeben durch die Eigenwertgleichung cosh (K L) cos (K L)

=1

wenn cosh ( x) := セ@ ( ex + e -x) . Bestimmen Sie fUr L = 1 die ersten 3 Schwingungsformen K 1 , K 2 , K 3 , welche die obige Gleichung erfullen.

Kapitel IX Numerische Differentiation und Integration Oftmals benötigt man in den Anwendungen insbesondere in der Datenverarbeitung von Meßwerten die Ableitung bzw. das bestimmte Integral einer Funktion, die dann nicht in analytischer Form vorliegt, sondern nur durch diskrete Punkte (=gemessene Wertepaare) charakterisiert ist. Dann kann man nicht mit den Methoden der Differential- und Integralrechnung die Ableitung bzw. das bestimmte Integral exakt bestimmen. Zur Lösung des Problems benötigt man finite Differenzen und geeignete Partialsummen, um Ableitung und Integral näherungsweise berechnen zu können. Formeln für die numerische Differentiation sowie Integration werden in diesem Kapitel hergeleitet und deren Fehler untersucht.

§L Numerische Differentiation Ll Differenzenformeln für die erste Ableitung Um die Differentiation einer Funktion f an der Stelle x 0

auf einem Rechner numerisch berechnen zu können, geht man auf die Definition der Ableitung über den Differentialquotienten zurück:

f (xo + h)f (xo) . ! ' (xo ) -li - h-+0 m h Die Ableitung bedeutet geometrisch die Steigung der Tangente im Punkte f (xo). Die Tangentensteigung erhält man, indem man die Sekante durch die Funktionswerte an den Stellen xo und xo + h aufstellt, die Sekantensteigung

f (xo + h) - f (xo) (xo bestimmt und den Grenzübergang h

+ h)- xo

-+

0 berechnet.

479

1.1 Differenzenformeln fur die erste Ableitung

X

Abb. 48: Sekantensteigung

Der Grenzobergang h - t 0 kann numerisch nicht durchgeführt werden, da dies sofort zu einem Overflow fuhren wurde. Daher nähert man numerisch die Ableitung einer Funktion f im Punkte x 0 durch die Sekantensteigung

D+f(xo)= f(xo+h)-f(xo) h mit h

> 0 an. Dies ist die sog. einseitige (rechtsseitige) Differenzenformel.

Man beachte, daß im Gegensatz zu einer analytischen Rechnung numerisch nicht die Ableitung einer Funktion, sondern nur der Wert der Ableitung in einem speziell vorgegebenen Punkt xo berechnet wird! Diese einseitige Differenzenformel hat die folgenden Eigenschaften: (1) FUr h - t 0 geht der numerische Wert gegen die exakte Ableitung, wenn Rundungsfehler vernachlässigt werden. (2) Polynome vom Graden= 1 (d.h. Geraden) werden exakt differenziert: Denn ist f(x) = mx + b, so gilt 1

h

D+ f (x)

(f(x+h)-f(x))

*

(m (x

=

+ h) + b- (mx + b))

= m=

f' (x).

Eine genauere Differenzenformel erhält man, wenn man den Mittelwert der rechtsseitigen und linksseitigen Differenzenformel nimmt:

D f (xo) = セ@ (D+ f (xo)

=}

+ D- f (xo))

idjHクI]セヲッKィMャ@ (Zentrale Dift'erenzenformel)

480

IX Numerische Differentiation und Integration

セMィ@

セKィ@

X

Mit dieser Differenzenformel werden Polynome bis zum Grad 2 exakt differenziert: Ist f (x) = a + bx + cx 2 , so gilt

A [a + b (x + h) + c (x + h)

D f(x)

1 2h

2

-a-b (x- h) - c (x- h) 2 ]

[2bh+4cxh] =b+2cx=f'(x).

L Beispiel zur numerischen Differentiation: Gesucht ist die Ableitung der Funktion

f (x)

= sinx ·lnx

an der Stelle x 0 = セN@

Die exakte Ableitung dieser Funktion lautet ,

f (x)

sinx = cosx ·lnx + - X

::::} f' (xo)

= 0.3505571.

In Tabelle 1 sind für unterschiedliche Schrittweiten h die Fehler der numerischen Differentiation betragsmäßig aufgelistet. In der zweiten Spalte steht die Abweichung der exakten Ableitung zum Wert der einseitigen Differenzenformel und in der dritten Spalte zum Wert der zentralen DifferenzenformeL

Tabelle 1:

h = 10 ·l h = 10-2 h = 10-3 h = 10-4

Fehler für einseitige Formel

Fehler für zentrale Differenzen

8.8. 10 ᄋセ@ 9.5. 10-3 9.6. 10-4 9.6 . 10-5 rvh

8.6 ·10 _" 8.5. 10-5 8.5. 10- 7 8.5. 10-9 ,. ._, h"

Man entnimmt Tabelle 1 das Fehlerverhalten der beiden Verfahren: Der Fehler bei der einseitigen Differenzenformel ist proportional zu h, während der Fehler bei der zentralen Differenzenformel proportional zu h 2 . Dieses Verhalten spiegelt die sog. Ordnung des Verfahrens wider. Man nennt die einseitigen Differenzenformeln von 1. Ordnung und die zentralen Differenzenformeln von 2. Ordnung.

481

1.1 Differenzenfonnein für die erste Ableitung

Interpretation des zentralen Differenzenquotienten. Gegeben sei ein Bewegungsvorgang s(t), wobei das Weg-Zeit-Gesetz nur zu diskreten Zeitpunkten t 1 , t2, .. ., tn bekannt ist: s (t 1), s (t2), .. . , s (tn)· Gesucht ist die Geschwindigkeit in den Zeitintervallen [ti, ti+l] . s(t)

t, セ@

... セ@

セ セ@ t

Da von diesem Bewegungsvorgang kein funktionaler Zusammenhang vorliegt, können nur die diskreten Größen s (t 1 ), ... , s (tn) zur Berechnung der Geschwindigkeit herangezogen werden. Die mittlere Geschwindigkeit im Intervall [ti, ti+ 1J ist Vm=

s (ti+I)- s (ti) ti+l- ti

.

Sie repräsentiert die Geschwindigkeit in der Mitte des Intervalls, also bei t セ@ (ti+ 1 + ti) . Dies entspricht genau dem zentralen Differenzenquotienten. D Ist die Funktion I an den diskreten Stellen (x1, f (xi)), .. . ,(xn, I (xn)) bekannt, so wird die Ableitung der Funktion nur an diesen Stellen numerisch berechnet durch i = 1., ... , n -1.

Mit dem zentralen Differenzenquotient erhält man die Ableitung immer nur in der Mitte des Intervalls. Man kann die einseitigen Differenzenformeln aber auch erweitern, so daß der Wert der Ableitung am Rand von zweiter Ordnung berechnet wird, wenn man drei Meßwerte berücksichtigt. Gegeben seien die Wertepaare (xi, I (xi)), (xi+I. I (xi+I)), (xi+2• Die folgenden Differenzenformeln berechnen näherungsweise !' (xi),

!' (xi+2) :

1/

1

2 h ( -3 Ii

1 2 h (- Ii 1

+ 4 li+l -

li+2)

I (xi+2)). !' (xi+I).

s(t)

+ li+2)

'fh (Ii - 4 li+l

+ 3 li+2)·

t, セ@

... セ@

セ@

t

482

IX Numerische Differentiation und Integration

DitJerenzenformeln bei nicht-äquidistanter Untertellung. Obige Formeln liefern jedoch nur bei ltquidistanter Unterteilung des Intervalls (h = Xi+I - Xi = Xi+2 - Xi+l) Verfahren zweiter Ordnung. Bei nicht-aquidistanter Unterteilung müssen diese Formeln verallgemeinert werden. Dazu lernen wir eine Vorgehensweise kennen, mit der man allgemein Differenzenformeln gewinnen kann. Zur Vereinfachung der Notation setzen wir i = 0. Die Differenzenformel für die erste Ableitung einer Funktion von Ordnung 2 kann man gewinnen, indem man durch die Punkte (xo, /o), (xi. /I), (x2, h) das Newtonsehe Interpolationspolynom vom Grade 2 P2 (x) bestimmt, anschließend dieses Polynom ableitet und an der gesuchten Zwischenstelle auswertet. Wir führen diese Vorgehensweise nur für die Ableitung an der Stelle XI vor:

f(x) =

Ansatz:

ao

+ ai

(x- xo) + a2 (x- xo) (x-

XI)

Bestimmung der KoetTJZienten: xo

/o

XI

!I

'\.

Xt-xo

'\.

h

X2

i.J.=.1.rL

-+

h=.h..

-+

X2-Xl

'\. -+

( h=.h.. :::C2-Xl

i.J.=.1.rL) / Xt-ZO

(x2 - xo)

/o

=

!I- /o = XIXQ (xi - xo) (h - !I) - (x2 - xl) (!I - /o) (x2- xo) (x2- XI) (xi - xo) Setzen wir diese Koeffizienten in

!{ = !I- /o XI -

f' (xi)

ein, folgt

+ (xi- xo) (h- !I)- (x2- xi)

(!I- /o) .

(x2 - xo) (x2 - xl)

xo

Speziell für eine äquidistante Unterteilung h = (xi - xo) = (x2- xi) folgt

!' I

=

!I h

/o

+ h (h- !I)- h 2hh

(!I - /o) = h- /o 2h .

Dies ist wieder die zentrale DifferenzenformeL

0

483

1.1 Differenzenformeln für die erste Ableitung

Genauere Formeln erhält man, indem nicht durch 3 Punkte, sondern durch mehrere Punkte das Interpolationspolynom gelegt, dieses abgeleitet und an der gesuchten Stelle ausgewertet wird. Die Genauigkeit der so bestimmten Differenzenformeln berechnet man mit dem sog. Taylorabgleich. Wir fUhren diese Methode für den zentralen Differenzenquotienten bei einer äquidistanten Unterteilung vor. Berechnung der Ordnung der Differenzenformeln. Sei feine 4-mal stetig differenzierbare Funktion, dann gilt nach dem Taylorschen Satz

f (x) = f (xo) + !' (xo) (x- xo) + セA@ !" (xo) (x- xo) 2 + セA@ !"' (xo) (:r- xo) 3 + R3 (x). Wir setzen diesen Ausdruck in die zentrale Differenzenformel ein. Dazu bestimmen wir

f (xo + h) = f (xo) + !' (xo) h + セA@ !" (xo) h2 + セA@ !"' (xo)

f (xo- h)

f (xo) - !' (xo) h + ;, !" (xo) h2 - セA@ !"' (xo)

=

h3 + R3 (h) h3

+ R3 ( -h)

=> f (xo + h)- f (xo- h) = 2 h !' (xo) + セ@ !"' (xo) h 3 + R3 (h)=>

iセ@

(! (xo

+ h) - f (xo- h)) == f' (xo) + 0

(h 2 )

·I

R3 ( -h)

Auf der linken Seite steht der zentrale Differenzenquotient und auf der rechten Seite die Ableitung der Funktion plus einem Term 0 (h 2 ), der proportional zu h 2 ist. Bis auf diesen Term 0 (h2 ) stimmen Ableitung und zentraler Differenzenquotient Uberein. Man nennt den Exponenten die Ordnung des Verfahrens. Dies spiegelt genau unsere experimentelle Beobachtung aus Tabelle 1 wider, daß der zentrale Differenzenquotient von der Ordnung 2 ist. Obige Aussagen gelten allerdings nur, wenn man die Rundungsfehler vernachlässigt. Denn setzen wir Tabelle 1 für kleinere h-Werte fort, so erhält man für eine Rechengenauigkeit von 10 Stellen das folgende Verhalten.

484

IX Numerische Differentiation und Integration

Tabelle 2:

h

Fehler für einseitige Fonnel

Fehler für zentrale Differenzen

10 ·l 10-2 10-3 10-4 10- 5 10-6 10-7 10-8 10-9 10 -10 10-u 10-12

8.8 - 10 --.r. 9.5-10- 3 9.6 - 10- 4 9.6 - 10- 5 9.6- 10- 6 1.1- 10-6 2.9-10 -o 7.5- 10-6 5.0-10- 4 4.1 · 10- 3 L3 -10- 2 1.0 . 10- 1

8.6 - 10 8.5 - 10- 5 8.5- 10- 7 8.5 - 10- 9 1.4-10 ·!S 3.0 - 10- 8 7.1 -10- 7 1.5 - 10- 5 5.3-10- 5 1.8 · 10- 3 9.4. 10- 3 1.2 · 10- 1 ·,j

Man erkennt, daß obwohl h sich verkleinert, der Fehler ab einem gewissen h wieder ansteigt. Obwohl der Verfahrensfehler (= Diskretisierungsfehler) gegen Null geht, steigt der Gesamtfehler an. Es gilt

IGesamtfehler =Verfahrensfehler + Rundungsfehler.l Der Verfahrensfehler ist der Fehler, den man erhält, da der Differentialquotient für die Ableitung durch die Sekantensteigung mit h > 0 ersetzt wird. Der Rundungsfehler beruht auf der Tatsache, daß bei einer numerischen Rechnung die Zahlen nur näherungsweise dargestellt werden und mit endlicher Genauigkeit gerechnet wird. Faes

Faes

10-ll

(a)

h

10-6

(b) 10-4

h

Der Diskretisierungsfehler geht für h セ@ 0 gegen Null, der Rundungsfehler geht für kleine h wie so daß der Gesamtfehler für sehr kleine h durch den Rundungsfehler bestimmt ist.

k,

1.2 Differenzenfonnein fur die zweite Ableitung

485

12 Differenzenformeln für die zweite Ableitung Gegeben sei ein Bewegungsvorgang s(t), wobei das Weg-Zeit-Gesetz nur zu diskreten Zeitpunkten s (t 1 ), s (t2 ), s (t 3 ) bekannt ist. Gesucht ist die Beschleunigung zum Zeitpunkt t 2 .

Aufgrund der Werte s (tl), s (t2) und s (t2), s (t3) können die mittleren Geschwindigkeiten v3; 2 und v5; 2 für die Intervalle [t1, t2] und [t2 , t3] über die zentralen Differenzenquotienten berechnet werden:

v5/2 =

s (t3) - s (t2)

t3 - t2

=

s (t3) - s (t2) !:::.. t ,

wenn wir von gleichen Zeitintervallen t2 - t 1 = t3 - t2 Beschleunigung ist die Ableitung der Geschwindigkeit:

=

!:::.. t ausgehen. Die

a (t) = v' (t) . Wir leiten daher mit dem zentralen Differenzenquotienten v(t) ab und erhalten die mittlere Beschleunigung a2 im Intervall (t3; 2, t 5;2]

Setzen wir die Formeln für v5; 2 und v3; 2 ein, folgt

Dies ist der zentrale Differenzenquotient für die zweite Ableitung. Dieser zentrale Differenzenquotient ist von der Ordnung 2, wie durch Taylorabgleich gezeigt werden kann.

486

IX Numerische Differentiation und Integration

Bemerkungen: (1) Allgemeine Diskretisierungsformeln für die zweite Ableitung mit höherer Ordnung sowie bei nichtäquidistanter Unterteilung erhält man, indem durch vorgegebene Punkte s (t 1 ), s (t2) •...• s (tn) das Interpolationspolynom gelegt, dieses zweimal differenziert und anschließend die auszuwertende Stelle eingesetzt wird ( セ@ analoges Vorgehen wie bei den Differenzenformeln fUr die erste Ableitung). (2) Der Verfahrensfehler wird wie im Falle der ersten Ableitung durch Taylorabgleich berechnet. (3) Es zeigt sich das gleiche Gesamt-Fehlerverhalten wie bei der ersten Ableitung.

L3 Differenzenformeln für die n-te Ableitung Die folgende MAPLE-Prozedur DiftFormeln bestimmt zu vorgegebenen Punkten (tt, sl), (t2, s2) •... , (tk, sk) Diskretisierungsformeln für dien-te Ableitung. Zur sinnvollen Anwendung der Prozedur sollte k > n gewählt werden! Die Prozedur legt zunächst durch die Punkte das Interpolationspolynom und leitet dieses n-mal ab. Anschließend wird dieses Polynom an einer spezifizierten Stelle ti (1 セ@ i セ@ k) ausgewertet. Die Parameter der Prozedur Dim'ormeln (t, s, n, i) sind -t Liste oder Vektor der x-Werte -s Liste oder Vektor der y-Werte -n Ordnung der Ableitung -i Stelle, an der die Diskretisierungsformel erstellt werden soll.

> DiffFormeln := proc(} > local p, x; > interp (args[1 ], args[2], x); > diff (% , x$args[3]}; > p := unapply % , x); > p( t[args[4]] ); >normal (% ); >end: 2. Beispiele: (1) Gesucht ist die Diskretisierungsformel fUr die zweite Ableitung (n = 2) bei nichtäquidistanter Unterteilung des Intervalls tt, t2, ta an der Stelle t2 (i = 2). > t := [t1 ' t2, t3]; > s := [s1, s2, s3]; > DiffFormeln (t, s, 2, 2);

t

:=

[tl, t2, t3]

s := [sl, s2, s3]

487

§2. Numerische Integration

2 s3t2- s3tl- s2t3 + s2tl + sl t3- sl t2 (t2- t1) (t3- tl) (t3- t2) (2) Gesucht ist die obige Diskretisierungsformel für eine aquidistante Unterteilung: > t := [t1' t1 + h, t1 + 2 * h]: > s := [s1, s2, s3]: > DiffFormeln (t, s, 2, 2); s3- 2s2 + s1 h2 Dies ist der zentrale Differenzenquotient für die zweite Ableitung. (3) Gesucht ist die Diskretisierungsformel für die dritte Ableitung (n = 3) bei aquidistanter Unterteilung des Intervalls t 11 t 2 , t3, t 4, t 5 an der Stelle t2 (i = 2). > t := [t1' t1 + h, t1 + 2 * h, t1 + 3 * h, t1 + 4 * h]: > s := [s1, s2, s3, s4, s5]: > DiffFormeln (t, s, 3, 2);

1 s5- 6s4 + 12s3 + 3s1 -10s2 2

h3

§2. Numerische Integration Schon verhältnismäßig einfache Funktionen lassen sich nicht mehr elementar integrieren. Beispiele sind z.B. e-x 2 oder ウゥセ@ x . Man ist in diesen Fällen auf numerische Methoden angewiesen. Im folgenden wird das bestimmte Integral

I=

lb

f(x) dx

einer stetigen Funktion näherungsweise bestimmt.

x,.,

a

X.

x,.,

Dazu zerlegen wir das Intervall [a, b] in n Teilintervalle [xi, Xi+l] mit der IntervallLänge h := b-;,_a und setzen

xo

= a;

Xi+l

= Xi + h

(i

= 0, ... , n -

1) ;

Xn

= b.

488

IX Numerische Differentiation und Integration

Die zugehörigen Funktionswerte seien Ii = I (xi), i = 0, .. . , n. Dann werden die Flächeninhalte der einzelnen Streifen näherungsweise berechnet und anschließend aufsummiert. Das Ergebnis wird bei hinreichend kleinen Schrittweiten h eine Näherung fur I liefern. Wie bei der numerischen Differentiation hat man zwei Möglichkeiten, die Rechengenauigkeit zu erhöhen: (l) Man wählt bei vorgegebener Unterteilung des Intervalls ein Interpolationspolynom höherer Ordnung, um die Funktion zu approxirnieren und integriert statt der Funktion das Interpolationspolynom. (2) Bei vorgegebenem Interpolationspolynom verkleinert man die Schrittweite h. I.a. wählt man ein einfaches Interpolationspolynom (vom Grad :::; 2) und verkleinert die Unterteilung, bis die gewünschte Genauigkeit erreicht ist. Im folgenden stellen wir drei Verfahren mit steigender Ordnung vor: die Rechteckregel, die Trapezregel, die Simpsonregel.

2.1 Die Rechteckregel Ersetzt man die zu integrierende Funktion l(x) in jedem Intervall [xi, Xi+I] durch eine konstante I HセゥIL@ セゥ@ E [xi, xi+l], so wird das Integral durch die Zwischensumme

h aL]ヲHセ@

n-1

iセ@

n-1

LAi = LI Hセ i =O

n-1

ゥ I@ (xi+1 -

Xi)

i=O

= h

LI HセゥI@ i =O

approxirniert.

Spezialfälle (l) Setzt man den Zwischenwert man

iセィ@

セゥ@

= Xi n-1

Ll(xi) i=O

als linkssumme.

(linke Intervallgrenze), so bezeichnet

2.1 Die Rechteckregel

(2) Setzt man den Zwischenwert セゥ@ net man

= セ@ (xi+l

489

+ xi) (Intervallmitte), so bezeich-

n-1

iセィ@ lヲHセ@

(xi+xi+I)) i=O

als Mittelpunktsregel bzw. Mittelsumme. (3) Setzt man den Zwischenwert セゥ@ = X i+l (rechte Intervallgrenze), so bezeichnet man n-1

iセ@

h Lf(xi+l) i=O

als Rechtssumme. MAPLE veranschaulicht diese Begriffsbildung, indem die Links-, Mittel- und Rechtssummen graphisch dargestellt werden können: > with (student): > leftbox (xft2, x = 1.. 3, 10);

Dabei gibt das erste Argument den Integranden, das zweite die Intervallgrenzen und das dritte (optionale) Argument die Anzahl der Rechtecke an. Mit > leftsum (xft2, x = 1.. 3, 10); value ( % );

197 25 wird die Zwischensumme ausgewertet. Entsprechend sind die Befehle middlebox, middlesum bzw. rightbox, rightsum anzuwenden. Die Rechteckregel verwendet die Summe der skizzierten Rechteckflachen als Näherung für das Integral. Da die Funktion f in jedem Intervall durch eine konstante Funktion ersetzt wird, ist das Interpolationspolynom vom Grad 0.

490

IX Numerische Differentiation und Integration

2.2 Die Trapezregel Eine genauere Integrationsregel erhält man, indem die Funktion f in jedem Teilintervall [xi, Xi+1] durch die Sehne der Punkte (xi , f (xi)) und (xi+l> f (xi+l)) ersetzt wird. Zur Vereinfachung der Notation setzen wir wieder Ii := f(xi) · Anschließend berechnet man die Aäche des Trapezes und summiert über alle Trapeze zwischen a und b auf:

i=O

= fo; h

1:

f (X) dx

h+

セ@ セ@

h; h

セ@

h; Ja

h + . . . + fn-1 2+

fn h

h (/o + 2 h + · · · + 2 f n-1 + f n) ·

3. Beispiel: Berechnung des Integrals (i) Schrittweite h = 0.2

I

h+

J; e-"'

2

dx = 0.7468 auf 4 Stellen genau.

セ@ · 0.2 (1 + 2 · 0.9608 + 2 · 0.8521 + 2 · 0.6977 + 2 · 0.5273 + 0.3679)

0.7444

Abweichung ca. 0.3%.

(ii) Schrittweite h = 0.1

I

セ@

セ@ · 0.1 (1 + 2 · 0.99 + 2 · 0.9608 + 2 · 0.9139 + 2 · 0.8521 + 2 · 0.7788

+2 . 0.6977 + 2. 0.6126 + 2. 0.5273 + 2. 0.4449 + 0.3679) 0.7462

Abweichung

ca. 0. I%.

Bemerkungen: (1) Dieselbe Formel erhält man, wenn man auf jedem Intervall den Mittelwert der Funktion セ@ (Ii + /i+ 1) bestimmt und dann zum zugehörigen Rechteck

übergeht. (2) Dieselbe Formel erhält man auch, wenn man das Integral als Mittelwert zwischen Links- und Rechtssumme annähert. (3) In MAPLE steht für die Trapezregel der trapezoid-Befehl zur Verfügung: > trapezoid (f(x), x = a..b, n)

491

2.3 Die Simpson-Regel

2.3 Die Simpson-Regel

I

I

Wir setzen voraus, daß die Anzahl der Unterteilungen n = 2m eine gerade Zahl ist. Dann ersetzen wir die Funktion l(x) in jedem Intervall [xi, Xi+I] nicht durch eine Gerade, sondern in dem Doppelstreifen [xi, xi+2] durch eine Parabel.

Durch die 3 Punkte (xi, fi), (xi+l, li+ 1 ), (xi+2• li+2) lautet das Interpolationspolynom vom Grade 2

m 0

X Xi

Ii

1

Xi+!

li+l

""'

2

Xi+2

li+2

""'

y

fi+I-fi

セ@

X'i+t-Xi

/it2-/itl

セ@

x •.• ,

Xi .

""' セ@

''±2-/i±l h

.!:tp

x·•2-x ·

Setzt man h = (xi+l - xi), gilt Pi (x) = ao

=

Ii +

+ a1

(x- xi)

+ a2

(x- xi) (x- Xi+I)

+ Ii + li+2 - 22 hli+l 2

li+l - Ii h (x- xi)

(x- xi) (x- xi+l).

Das Integral ober das Näherungspolynom im Intervall [xi, xi+ 2] ist dann X'i+2

j

Pi (x) dx =

セ@

h (fi

+ 4 li+l + 1i+2).

X;

Das Summieren ober alle Doppelstreifen liefert eine Näherung für das bestimmte Integral:

lb

I (x) dx

セ@ i h (h + h + .. · + hm-1) + i h (h + 14 + .. · + hm-2) Kセ@

h (/o + hm) ·

492

IX Numerische Differentiation und Integration

2

4. Beispiel: /

dx = ln 2 = 0.693147

1 X

a) Trapezregel mit n = 2:

h=

! , /o = 1 , !I = セ@

,h =

1(l+3+2 4 1) =0.7083

!

=?fT=4

= 2 (d.h. m = 1)

b) Simpsonregel mit n ==?

ls

! (1 + !) = 06944

= セ@3 · セ@ 3 + 6

2

.

Bemerkungen: (1) Die Näherungen durch die Trapez- als auch Simpsonregel sind um so besser, je feiner die Intervallunterteilung ist. Sie liefern für n -+ oo den exakten Integral wert. (2) Beide Formeln gelten unabhängig von der geometrischen Interpretation für jede stetige Funktion. (3) Die Simpsonregel ist bei gleicher Schrittweite h genauer als die TrapezregeL (4) Die Simpsonregel wird bei MAPLE durch den simpson-Befehl > simpson (f(x), x a .. b, n) realisiert.

=

S. Beispiel: Berechnung des Integrals

1 2

VI+ e0.5x 2 dx = 2.09883511.

Die folgende Tabelle gibt Aufschluß Ober das Fehlerverhalten von Trapez- und Simpsonregel. In Abhängigkeit der Schrittweite h wird die Betragsdifferenz aus dem numerischen und dem exakten Wert gebildet. Tabelle 3: NMZセ]@

Im 1 2 4

n 2 4 8

10 20 40

20 40 80

I

h 0.5 0.25 0.125

0.05 0.025 0.0125

FTrapez

4.2 ·10 Mセ@ 1.0 ·10-2 2.6.10- 3 4.2. 10-4 1.0 ·10-4 2.6 ·10- 5 "' ィセ@

I

Fsimpson

1.7. 10 ·;j 1.2. 10-4 7.6 ·10- 6 2.0 ·10- 7 1.4. 10-8 3.0-10- 9 "'h4

493

Zusammenstellung der MAPLE-Befehle

Man erkennt aus Tabelle 3, daß der Fehler der Trapezregel "' h 2 und der Fehler der Simpsonregel "' h4 • Bezeichnet man wieder als die Ordnung der Verfahren das Verhalten des Fehlers in Abhängigkeit der Schrittweite, so ist die Trapezregel von zweiter Ordnung und die Simpsonregel sogar vierter Ordnung. Wie im Falle der Differenzenformeln kann man die Ordnung der Integrationsregeln durch Taylorabgleich berechnen.

Zusammenstellung der MAPLE-Befehle with(student)

Studenten-Package

leftbox( y, x=a.. b, n)

Graphische Darstellung der Linkssumme von y mit n Rechtecken

leftsum( y, x=a.. b, n)

Berechnung der Linkssummen

middlebox( y, x=a.. b, n)

Graphische Darstellung der Mittelsummen von y mit n Rechtecken

middlesum( y, x=a.. b, n)

Mittelpunktsregel zur Berechnung von

rightbox, rightsum

analog leftbox, leftsum-Befehl

trapezoid( y, x=a.. b, n)

Trapezregel zur Berechnung von

simpson( y, x=a.. b, n)

Simpsonregel zur Berechnung von

I: I:

I:

y dx

y dx y dx

494

IX Numerische Differentiation und Integration

Aufgaben zu Kapitel IX 9.1 Differenzieren Sie die Funktion f(x) = ex

lnx numerisch an der Stelle xo = 3 mit dem zentralen Differenzenquotient für h = 10- 1 , 10- 2 , 10- 3 • Man vergleiche die Ergebnisse mit dem exakten Wert.

9.2 Bestimmen Sie numerisch die zweite Ableitung der Funktion f {x) = In (sin 2 ( x 2

+ 4 x + In x))

an der Stelle xo = セ@ für h = 10- 1 , 10- 2 , 10- 3 .

9.3 Was passiert in Aufgaben 9.1 und 9.2, wenn h noch kleiner gewählt wird: h

=

10-4' 10-5' ... ' 10-9?

= 21h ( -3 fo + 4 !I - h) bei äquidistanter Unterteilung Polynome vom Grad 2 exakt differenziert. (h = x2- xl-) Welche Ordnung hat dieses Verfahren?

9.4 Zeigen Sie, daß die numerische Differenzenformel ヲセ@

9.5

Man erstelle eine Differenzenformel für die zweite Ableitung einer Funktion an der Stelle x = x2, wenn die Funktion an den Punkten (xo, fo), (x1. fi), (x2, Ja), (x3, Ja), (x4, j4) vorliegt. Welche Formel gilt für den Spezialfall einer äquidistanten Unterteilung?

9.6 Man berechne numerisch die Ableitung der folgenden Funktionen an der Stelle xo = 2 bis auf 5 Dezimalstellen genau: b) h = sin(ln{x2 + 2) 2) a) h(x) = j exp(i{x + 1)i)- x d) /4(x) = e- 4x - sinx- cosx- 1

9.7 Erstellen Sie eine MAPLE-Prozedur zur numerischen Integration mit der TrapezregeL 9.8 Erstellen Sie eine MAPLE-Prozedur zur numerischen Integration mit der Simpsonregel.

9.9 Berechnen Sie näherungsweise das Integral J12 1 -:-"' dx a) nach der Trapezregel b) nach der Simpsonregel für n = 4, 8, 16, 32, 64.

9.1 0 Man berechne die folgenden Integrale näherungsweise nach Simpson a) v'1 + 2t 2 dt (m = 10) b) ・[セ Q@ dx (m = 5)

Jt

c)

J ;i dx 3 1

J;

(m = 5)

9.11 Zeigen Sie durch die Methode des Taylorabgleichs, daß die Trapezregel von zweiter und die Simpsonregel von vierter Ordnung ist.

9.12 Bestimmen Sie numerisch das bestimmte Integral I =

J2 f (x) dx für die Funktionen 0

aus Aufgabe 9.6 .

!2\ (1

5 クゥIセT@ x2)dx mit der Mittelpunktsregel, der Trapezregel und der Simpsonregel. Bestimmen Sie die Anzahl der Unterteilungen so, daß der Näherungswert ER} クセ@

c) L

セ@

{ (x,, x,, x,) E R' ; x

:;= (

g) + > ( - @セ

) +" (

セ@

)

Mセ@

) +A (

Mセ@ セ@

) ; A, "

i); セ@

セ@

+ (

A,

ER}

E R}

Die homogenen Systeme sind immer lösbar.

Lösungen zu Kapitel II 2.1

Rセ@

a) 71 = (

) ; 1711 = 26.92

b) 72 = ( -2i ) ; 1721 = 24.59

-18 c) 73 = (

Mセ@

-22 2.2

F = -(H

2.3

セ。@

2.4

セ@

2.5

r' (Q)

=

+ F2 +Fa+ F4) =

* (セI@

=

Mセ@

->() 26 . r Q

) ; 1731 = 46.27 d) 74 = (

=

セ「@

=

)

]セ@

(

セ@

セ@

-40

) ; 1741 = 184.66

N

(

MセI@ セ」@

=

セ@

(

セI@

i ( セ@ )

= r' (P) + 10 セ@

=(

--+ = -> r (P1 ) + 21P1 P2 =

]セZ@

-1.08

)

0.5) ( 3.5 2.5

2.7 a) 4 b) 96 c) 22 2.8 a) cp = 48.47° b) cp = 156.5° 2.10 c+ = a' + b a'. b = 0 2.11 a)la'I=J3,o=ß=! =54,74° b) Ia' I = V30, o = 24.09°, ß = 111.42°, 1 = 79.48° 2.12 la'l = BC = 2v'6 =AC= 2VI4 IC'I =AB= 2Vl4 Q = 38.21° ß = 70.89° / = 70.89°

lbl

497

Lösungen zu Kapitel II

2.13

Mセ@

ba = t (

) ba = セ@ (

MセZ@

)

11 -14 2.14 Es ist 'Y = 90° , a., = 8.66 , ay = 5 , az = 0. 2.15 a) a = 103.6° ß = 76.37° 'Y = 19.47°

2.16

::rr)· セイゥy]」Zョ@

FR= E:=l F; =

2.17

2.18 a)

IFI =

30N

c)

Fa =

4.444 (

JaJ

(

MセZ@

2.23

• NZセHェIK^c@

2.24

jッ^AセHdKc[ャ|@

4 )

=(

2.22 9 : X:

0

3

j)

Q

= 41.6°

IFa I= 13.33

0: · b = 0

d)

)

>. = 1 : Q1

( -1 ) 0

-1

キゥョ、ウセ・ヲ[@

>.: 2 : セR@

;

= (3, 0, 2)

=セRL@

0, 1)

>.- -5. Q3- (9, 0, 8)

Ad

--

d = 2.04. b) Geraden sind parallel, da a II b ; d = 1.79 c) Geraden schneiden sich genau in einem Punkt S = (5, 2, 10); a = 32.4° 91 und 92 sind windschief zueinander; d = 2.85.

2.29 E

セ@

(

セ@

)

+A (

: )

+" (

セ@

) ; -.t セ@ (

j、セHZIK^⦅B@

=: ) ; セ@

(!

イKHpI]|^NRMAセエS@

2.30 2.31

+ >.

(n+> rセI@

Zセ[ᄋ@

2.27 a) 91 und 92 sind

2.28

= 224N,

M= ( ]セ@ Nm; IMI = 5.2Nm c) fイ]セ@ ( r)N F · s> = 4 Nm F S 1 + F S 2 = 4 Nm => Die Arbeit ist wegunabhangig.

2.20

2.26

c:n

= 3 b) r.p = 63.61°

2.19 a) r.p = 60° b)

2.25

IFRl

)

d)

MdセH@

Q

)+>. (

(10, 9, 11)

Mセ@ IKセMエ@

セdィNBS@

2.32 4x+3y+z=54 2.33 a) 9 und E schneiden sich, da Tt · 0: = 2 f:: 0. Schnittpunkt>.. = 4.5 => S = (18.5, 5.5, 11). Schnittwinkel r.p = 9.27°

(

i)

498

Anhang A: Lösungen zu den Übungsaufgaben

b) giiE, da rt · 0: = 0;

Q セ U@

A (

2.34

Mセ@

+ A (

セ@

) +

Mセ@

(

セ@

=i ),

) ; rt = (

g

....,-+

>" セ@ i (

E,, SohiDttgernde

セ@

), ]セ@

) +> (

Sohnittwiokel

セ@ セ@

27.2'

b = 0:1+ 0:2-20:3-0:4 . Linear abhängig, da det(O: 1, 0:2,0:3, 0:4, 0: s) = 0. --7 --+ --+ a) b = --+ a 1+ a 2 + a 3· b) Nein. d = -20:1+ 0:2-0:3.

a) (

Qセ@

32 ) 13 7

-8

3.2 a) A2 = (

-!)

セ@

18 16 0

セ@ Rセ@

a)A-1=i

( -1 セ@

=

セ@

-3

Mセ@ )

Mセ@

1 5

c) ( 29 11

2

1

Qセ@

23 18

)

d) (

0 ( -24 9) 2 4 -6 7 -6

-:).

Mセ@

3 5 -9 0 0 0 0

) , B ·A = (

B ·A =

( -20

Q セ@

2 -1 18 7

j)

_;) 23 8

-1 1 -65 ) b) B-1 = 1 ( 3 3 -1 11 -10 1 3 -3 -6 1 0 0 -1 0 3

C' C' セ@

c- 1 = セ@

-3) -:

3 ) ( 3 5 , B2 = -4 1 4

-1 -1

A

セ@

6 5 -3

Mセ@

b) A-B= (

c)

( -7

b)

4 2

( -1

A-B=

3.5

) +

Nein: 0:3 = 0:1 + 0:2: die Vektoren sind linear abhängig.

e) ( -29

3.3

セ@

Ja.

Lösungen zu Kapitel 111 3.1

= (

) . =} SchnittpunktS= (1, -2, -2); Schnittwinkel cp = -22.79°

EdE2, da n1 x n2 = 0 ;Abstand d = 3.74

2.35 E, 2.36 2.37 2.38 2.39 2.40 2.41

)

]セ@

c) E = (

Abstand d = 1.51

-3 -3)

) • (18, 22, 38).

-!)

J

1; )

Lösungen zu

3.6 3.8 3.9 3.10 3.11

499

5' 0' >. -12' -21' -53 a)O, -1 b)1, 2, 3 a) 142 b) 180 det A = -8, (x1, x2, xa) = (-3, 3, 0)

3.12 A-1 3.13

Kapitel IV

= セ@ (

-! -! 2

Rang (A) = 3

セ@

3.14 det ( :

)

Mセ@

セ@ ( セ@ Mセ@

n-1 = 11 -10 Rang (B) = 3 Rang (C)

DセN@

#. ..

Mセ@ )

-1 3 -11 = 3 Rang(D) = 3.

CD

セ@

3.15 a) Rang (A) = 2 Rang (A/b) = 3:::} nicht lösbar. b) Rang (A) = 2 =Rang (A/b) :::} lösbar, nicht eindeutig z.B. (- 2, 1, -1) ist Lösung. 3.16 a) det b, イAセ@ = 0 :::} linear abhängig

t(t,

--+ --+ --+

--+

--+

--+

--+

b) det a, b , c :f:. 0:::} linear unabhängig, d = -3 a + b + 2 c . 3.17 a) detA = -8:::} eindeutig lösbar mit (x1, x2, xa) = (-3, 3, 0) b) det A = 62:::} eindeutig lösbar mit (x1, x2) = HセL@ ; 1) 3.18 n-1 =

·> セ@ ( 3.19

セ@

(

-! -!

Mセ@

)

D -D ,) CD

H 0セ@ セ@1 -2セiIZスH@

2

11

-10

i

b) ; (

0

0

1

0

0

1

Lösungen zu Kapitel IV 4.1

4.2 4.3

4.4 4.5 4.6

a) D = {x: lxl セ@ 1} W = rセッ@ b) D =IR\ 0 W = R c)D=IR\{-2,2} W=(-oo,O]u(t,oo) d)D=R\-1 W=IR\1 e) D= IR W= rセQ@ 0 D= R W= (-t, +t) a) gerade b) ungerade c) ungerade d) gerade e) gerade 0 a) streng monoton fallend in irセッ@ ; streng monoton wachsend in irセッ@ b) streng monoton wachsend c) streng monoton wachsend e) streng monoton wachsend a) y = 21"' D = IR>o b) y = i x 2 D = irセッ@ c)y=lnx+0,5-ln2 D= R>o 、Iケ]Mセ@ D=(-oo, 1) y=-2x+5 a) 1 2 - 5 b) -1 c) 0 2 5 - 5

500 4.7

Anhang A: Lösungen zu den Übungsaufgaben

a)

f (2) = -5 b) f (3) = 49.1

4.8 Ja: z.B. x2 + 1

4.9 y = x 3 - 2 x + 1 4.10 a) -1 (doppelt), 1 b) ±2, ±3

4.11

f(x)=!x 3 +!x+1

4.12 4.13 4.14 4.15 4.16 4.17

factor(",x) fsolve(" ,x) unapply plot factor, convert(", 'homer'), degree a) NS : -2, 1 b) NS : 3, 4 Pol : 2 Pol: -1, 0

4.18

c)

NS : 1 Pol: -1

NS : ±2 b) NS : 2 doppelt Pol:Pol:-2 Asymptote : y = 1 Asymptote : x - 6 c) NS : 1 d) NS : 1 doppelt Pol : 2 Pol : -1 doppelt Asymptote : y = 1 Asymptote : y = 1 plot, numer, denom, factor, normal, asympt, solve

a)

2

-i]

x2

= 0.693.

3 11'

5 2.1 11' セ@ 10 -3 2 d) 2.4 -i !11' 11'/2, 11'/4, -11'/3, 0.5018, 11'/3, 11'/6, 11', 0.5489, 11'/4, -11'/3, 211'/3, 11'/3 0.7071, 0.9792, 0.5225, -4.455, 0.8776 y = arccos(x) '---+ x = cosy v'1- x2 = J1- cos2 y = siny = sin (arccos (x)) analog 6.8. x, x, v'1- x 2, v'1- x 2, xj..ff'+X'I, ..;r:::x'ijx a)D=[-1, 1], W=[l, 11'- 1), b)D=[O, 1], W=[O, 11'/2 + 1], c)D=[O, 2], W=[O, 11'] b)

4.35 4.36 4.37

NS:Pol: ±1

a)

4.19 4.21 t = 2.3RC 4.22 t = 1.5s 4.23 a = 8 b = 0.4159 4.24 a) x1 = -0.3012 b) Subtitution t = e"'. x1 = 0, X2 = 2.3012 4.25 x=2. 4.26 'Y = セ@ ln コサセI@ = 100 in 2. 4.27 Grad 40, 36° 81, 19° -322, 08° 278, 19° Bogen 0, 7044 1.4171 -5.6213 4.8553 4.28 cos (x1 - x2) = cos x1 cos x2 + sin x1 sin x2 x1 = x2 = x => cos (0) = 1 = cos 2 x + sin2 x 4.30 Amplitude Phasenverschiebung Periode

4.32 4.33 4.34

d)

501

Lösungen zu Kapitel V

Lösungen zu Kapitel V 5.1 a) 6eif b) 2.J2e;t". c) 2e;!". d) 5e0; e) 5e;t". t) e;". 5.2 a) 3 .J2 (cos i + i sin i) = 3 + 3 i b) 2 (cos セ@ 1r + i sin セ@ 1r) = -1 + v'3 i c) 1 (cos 1r + i sin 1r) = -1 d) 4 (cos t 1r + i sin t 1r) = -2 - 2 .J3 i 5.3 a)3-.J2i b)4(cos125°-isin125°) c)5e-;t". d)y'3e-i0. 734 5.4 a) 2 (cos j 7r + i sin j 1r) b) .J2 (cos 135° + i sin 135°} c) 2(cos45° +i sin45°} d) 5(cos 233.13° + i sin 233.13°) 5.5 a) 1- 4i b) -9- 46i c) セ Q@ - セ@ i d) -1 e) [セ@ t) 156 - セ@ i 5.6 a) -1- 4i b) 170 c) -1024i d) 12 e) セ@

0-t

v;+4)

g)-7+3v'3+v'3i h)765+128v'3 i) y 1 = y n セ@ = n xn- 1 o

503

Lösungen zu Kapitel VI

6.23

a)

c) --.2..1L._

6.24 6.25

ケᄋャョ・ク⦅セ@

-2 ain(2 x)-e"' Y ·y- .U:, e"'"·x+3y2 lnx a;

y-2v'ii

y' (4)

d) セ@ cos y-x

= -0.436

v1 +x

f i)

ii) iii) iv)

!' df = !' (x) dx df (xo) = !' (xo) dx Yt = f (xo) + df (xo)

2

6.27 6.28 6.29

a ln (1 + 3x5 )

2

"'

3

J1+x4

1+3x 0 45x 4

dx

.J2dx .J2x .J2x 1.4283 1.4142

1+3x 0

d

4.993dx 4.993x + 4.8 4.993x + 4.8 19.8289a 19.8289s (3, 19.779)

'*

d:

-2 sinxdx

X

Linearisierung f (xo +c) セ@ exakt Punkt (xo, yo) (1, .J2) a) x(t) = Ae-..,t cos(wt) x(t) = -1Ae-..,t cos(wt) -wAe_..,t sin(..,t) x (t) = A 1 2 e-..,t cos (wt) + A rwe_..,t sin (wt)Aw2 e-"1 t cos (wt) + A /W e- 7 t sin (wt) b) x (t) = 0 -1 cos (wt)- w sin (wt) = 0 tan (wt) V' (a) = 0 mit V" (a) = セ@ >0 relativer Fehler = 3.9 · 10- 3 セ@ 4 /oo a) Minimum ( Mセ[@ -5) Maximum (1.5; 27) b) Maximum (0; 16) Minimum (±2; 0)

'*

2 cosx -2 sinx

45x 4

J1+x4

v)

6.26

4

x3

=

.J2dx 1.414 X - 0.3034 1.414x + 0.3034 1.428 1.400

Ct . .J2)

-=

°

c) Maximum (0; 2) d) Maximum (1; 0.368) e) Maxima Xk = + k · 1r Yk = 0.5 k E Z Minima Xk = セ@ 1r + k · 1r Yk = -0.5 k E 2Z f) Minimum (0, 5; -0.08) a) y = D = R \ {3}, W = ( -oo, -0.325] U 12.325, oo), Pol: x = 3, Vertikale Asymptote x = 3, Asymptote im Unendlichen y = x + 3, Extremwerte: Max ( -0.162, -0.325) Min (6.162, 12.325). ] [ b)y= (x-1)2 x+ 1 :D=IR\{1},W=(-oo,-8UO,oo), Pol: x = -1, Vertikale Asymptote x = -1; Asymptote im Unendlichen y = x-3, Extremwerte: Max ( -3, -8) Min (1, 0). c) y = 11:,"': D = (0, oo), W = (-oo, 0.368), Nullstellen: x = 1, Pol: x = 0, Asymptote fur x --+ oo: y = 0, Extremwert: Max (2.71, 0.368), Wendepunkt: (4.48, 0.335). d) y = sin 2 x : D = IR, W = [0, 1] , Periodizität 1r, Nullstellen: Xk = k 1r, Extrema: Max (xk =% + k1r; Yk = 1) Min (xn = k1r; Yk = 0), Wendepunkte Xk = 7 + k · % Yk = セ@ . a) 2 a b) 2 c) 2 d) Q セ@ e) 0 f) _!2 g) 1 h) ea

'7

6.30

6.31

"':.s:

6.32 rightbox (sqrt(x), x = 0 .. 2, 10) 6.33 a) "'66 + C b) Mセ@ + C c) セ@ コセ@

rightsum (sqrt(x), x = 0 .. 2, 10) +C

504

Anhang A: Lösungen zu den Übungsaufgaben

d)3xi+C e)fx 3 -!x 2 +3x+C エIヲクセMKc@ 6.34 a)1 b)27r 2 +2 c)Ina 6.35 a) x sinx+cosx+C b) セ@ sin 2 x+C c) -x 2 cosx+2x sinx+2 cosx+C d) i x 3 In x - t x 3 + C e) x ex - ex + C f) x 2 ex - 2 x ex + 2 ex + C 6.36 a)lnlx+2I+C bHinjx 2 -1j+C c)--!Inj1-2x3 j+C d) i (3s + 4) 9 + C e) cos (wt + rp) + C f) i sin (3t) + C g)-e-x+C h)-Inlcosti+C i)Inlxexi+C j) セ@ sin 2 x+C k) セゥ@ HTKSクIセ@ +C 6.37 Nachrechnen durch Differenzieren der rechten Seite 6.38 a) x JX + x + 2 JX- 2 In (1 + JX) + C b) v'1- x 23 + C 3 3 3 6.39 a) fv1+x +C (u=1+x ) b) -fgv'5x+12 +C (u=5x+12) T Kc@ 」IMセサOHQエ (u=1-t) d)O (u=cosx) e) セ@ arctan 2 (z)+C (u=arctanz) f)Injx 2 +6x-12j+C (u=x 2 +6x-12) R IKc@ g)Iniin(x)I+C (u=Inx) ィIMセ」ッウHク (u=x 2 ) iHinj2x 3 -4x+2j+C (u=2x 3 -4x+2) j)O (u=1+t 2) k)0.47 (u=3t-"i) 1)2.055 (u=5-x) R HコKUIc@ m)iex 3 - 2 +C (u=x 3 -2) ョIセエ。 (u=tan(z+5))

!-

-t

-i

-t

o) _v' 4;x 2 - arcsin HセI@ + C (x = 2 sinu) R iョクMᄆ R Kc@ 6.40 Iセク。 b)x·sinx+cosx+C c)tint-t+C d) x cos (3 x) + !- sin (3 x) + C e) x arctan x- セ@ In (1 + x 2) + C f) セ@ (t sin (wt) cos (wt)) g) セ@ ex (sin x + cos x) + C h) -x 2 e-x- 2xe-x- 2e-x + C 6.4I a) 21a (lnlx-ai-Inlx+ai) +C b)2lnlx+1l+f iョャクMQセ@ lnlx+21+ C+4x 1 1c) l3 ln Iz2 -z+2 + C d) ll z+2 セM 8 In lx - 91 + .!§. 8 In lx + 71 + C e) t ln クセS@ - 3 (L3) + C 6.42 aH HャョクIセKc@ b)Inlsinxi+C c)xsinh(x)-cosh(x )+C d) -ecosx + C e) X+± In lx- 11- セiョ@ lx + 11- セ@ クセ Q@ + C f)x-5Inlx+11 g>±(lnx) 4 +C h) 2 in j2 x 3 - 1j + C i) セ@ (x 2 + 1) arctan x - セ@ x + C 6.43 ln(x + v'1 + x2) x - v'1 + x2 6.44 セ@ + y'X(2 - JX) +C 6.45 convert ( " , x, parfrac) 6.46 a) 0 b) 0 c) 0 fUr n :f. m; 1r fUr n = m d) 0 fUr n :f. m; 1r fUr n = m e) 0 6.47 a) セ@ b) % c) セ@ d) e) X Rセ。@ f) .::h 6.49 P = セ@ uo io cos rp 6.60 X 8 = セ@ a Ys = セ@ h 6.61 M = 37.7, V= 19.73

-t

t

h/1

_;+•

505

Lösungen zu Kapitel VII

Lösungen zu Kapitel VII 7.1

j-

'7n

a) 2::;:'= 1 = 2::;:'= 1 '*Satz: Divergenz b) Quotientenkriterium Konvergenz c) l•:,n 1::; -;!,: '* Majorantenkriterium: Konvergenz d) 2 1 ----> セ@ '* Koeffizienten keine Nullfolge '* Divergenz n->oo e) Quotientenkriterium '* Konvergenz f) Quotientenkriterium '* Konvergenz g) Quotientenkriterium '* Konvergenz h) Leibnizkriterium '* Konvergenz i) Leibnizkriterium '* Konvergent j) Quotientenkriterium '* Konvergenz k) Quotientenkriterium '* Divergenz I) Majorantenkriterium ::; -;!,: a) 6 b) e c) 6 5, 1, セN@ 4 a) K = (-2, 2) b) K = [-1, 1] c) K = (--1, 1) d) K = (-1, 1] e)K=(-2,2) f)K=(-1,1) g)K=R ィIk]HMセL@ a)K=(-e+4,e+4) b)(-1,3) c)K='R d)K=R siehe §3 Tabelle I f (x) = -1 + (x- 1) 2 - 2 (x- 1) 3 + 3 (x- 1) 4 - ... ± (n- 1) (x- 1)n ± ... =-1+2::;:'= 2 (n-1) (x-1t (-1)n+ 1 ; K=(0,2] siehe §3 Tabelle I siehe §3 Tabelle I siehe §3 Tabelle I 1.::.l..L, (x _ 2!:)2n l VJ'"'oo (-l)n+I (x _ 2!:)2n+1 f (X ) = 21 ""oo Lm=O (;n}! 3 + 2 Lm=O (2n+l}! 3 K=R f (x) = x- x 2 + セ@ x 3 +Ra (x) mit IRa (x)l ::; lxl 4 Rn (x) = セ@ セ@ 1' 3·.. ᄋセエ[ョM。I@ (1- e)_ 2 n2- 1 xn::; 10- 4 fur E (0, 0.05) '* n = 5 F (x) = ""oo 1.::.l..L. x2 n+1 L..m=O 2n+1 taylor (m I k * ln(cosh(sqrt(k * g Im) * t)), k = 0, 3); l2 g t2 - ..l.. セ@ k 2 + 0 (k 3 ) 12 lml k + ..l.. 45 ----;n'T

=*

:+

7.2 7.4 7.5 7.6

7. 7 7.8

7.9 7.1 0 7.11 7 12

·

7.14 7.15 7.18

7.19 7.20

t



(

SlnC X

)

=

x3

X

e

x7

x5

-(! 3 + 5! 5 - 7! 7 ± ... 5

7

x erf ( X ) = セ@ 2 T - m + 2!x 5 - 3!x 7 ± ... ) 1 -_ (l-z)2+y2 1-z + t· (1-z)2+y2 11 7.21 a) Z 3 -_ X 3 - 3 XY 2 + t· (3 X 2 Y- Y 3) b) 1_" c) e 3 z = e 3"' cos 3 y + i e 3"' sin 3 y 7.22 jeizJ = 1 e-3VS 7.23 a) /; (x) = 3 (1 + i) 3 x 2; J:; (x) = 3 (1 + i) e3 "-Symbols an der Koptleiste. Durch Markieren und Löschen können Befehls-, Ausgabe- oder Textzeilen wieder entfernt werden.

508

Anhang 8: Einführung in MAPLE

Symbolisches Rechnen und Graphik Standardmäßig werden die MAPLE-Befehle zur Formelmanipulation in der MAPLESyntax eingegeben. Z.B. > int(x"2*sin(x), x); -x 2 cos(x)

+ 2 cos(x) + 2x sin(x)

berechnet zu x 2 sin( x) eine Stammfunktion. Die Eingabe erfolgt dabei in der MAPLE-Notation. Alternativ kann man die symbolische Darstellung der Eingabe wählen, indem man an der oberen Leiste den x-Button aktiviert, dann lautet die Eingabezeile > x 2 sin(x) dx

I

Markiert man das Ergebnis der MAPLE-Rechnung und betätigt die rechte Mousetaste, werden mögliche Rechenoperationen vorgeschlagen, die auf das Ergebnis anwendbar sind. Z.B. Differentiate ---t x differenziert die Stammfunktion und liefert die MAPLE-Eingabezeile > x"2*sin(x); Markiert man nur einen Teil des Outputs und wählt mit der rechten Mousetaste wieder Differentiate ---t x, wird der Befehl als neue Eingabezeile in MAPLE-Syntax angegeben und ist anschließend ausführbar. > RO := diff(-x"2*cos(x)+2*cos(x)+2*x*sin{x),x);

RO := x 2 sin(x) Wählt man statt dem Differenzieren mit der rechten Mousetaste Plots ---t 2D-Plot, so wird die Stammfunktion in einem Smartplot gezeichnet. Durch Anklicken der Graphik erscheint eine neue Toolbar, mit der man die Graphik interaktiv ändern kann. Alternativ steht wieder die rechte Mousetaste zur Verfügung. Ab MAPLE6 gibt es dadurch eine bequeme Möglichkeit Legenden zu beschriften, in die Graphik mit einzubinden sowie die Graphiken in einem der Formate abzuspeichern. Durch > plot(x"2, x=0 .. 2); wird direkt der plot-Befehl aktiviert, der den vorgegebenen Ausdruck im angegebenen Bereich zeichnet. Auch hier befinden sich die zusätzlichen Optionen zur Manipulation der Graphik nach dem Anklicken der Graphik am Kopf des Worksheets. Insbesondere um eine Animation, die durch animate oder display erzeugt wird, zu starten muß die Animation angeklickt und der Startbutton betätigt werden. Alternativ kann man nach dem Anklicken der Graphik zur Steuerung wieder die rechte Mousetaste nutzen.

I

Kommen wir nochmals auf unsere Integralaufgabe x 2 sin(x) dx zurück. Um das Ergebnis der Rechnung einer Variablen expr zuzuordnen, steht der %-Operator (ditto-Operator) zur VerfUgung

Spreadsheets

509

> expr := %: Anschließend können mit expr wieder Formelmanipulationen vorgenommen oder der Ausdruck kann durch > eval(expr, x=Pi/2); an der Stelle x = セ@ ausgewertet werden. Alternativ zum %-Operator hätte man auch direkt die Variable > expr := int(xA2*sin(x), x): definieren können.

Paletten Um dem Anfänger das interaktive Arbeiten mit MAPLE zu erleichtern, steht zum einen die rechte Mousetaste zur Verfügung, mit der man jeweils den MAPLEOutput manipulieren kann. Andererseits bietet MAPLE drei sog. Paletten an, die an der oberen Taskleiste unter View - t Palettes angesteuert werden können. Symbol Palette. Oftmals verwendet man sowohl im Textmodus als auch im Eingabemodus griechische Buchstaben. Diese stehen direkt über die Symbol Palette zusammen mit e, oo, 1r und i zur Verfügung. Expression Palette. Häufig verwendete MAPLE-Operationen wie Integration, Differentiation, Summenbildung, Limesrechnung aber auch Grundrechenarten, Potenzen und Wurzeln sowie elementare Funktionen werden durch Anklicken des entsprechenden Symbols in MAPLE-Syntax umgesetzt. Die noch zu spezifizierenden Parameter des Befehls werden mit%? gekennzeichnet. Diese müssen anschließend gesetzt werden. Matrix Palette. Um die Eingabe von Matrizen zu erleichtern, gibt es die Matrix Palette. Dadurch können durch Auswahl des entsprechenden Symbols alle 4 x 4Matrizen spezifiziert werden.

Spreadsheets Zur Tabellenkalkulation stehen die sog. Spreadsheets zur Verfügung. Diese werden wie Tabellen z.B. in Excel bedient und benutzt. Das folgende Spreadsheet zeigt die Werte der Summen iZセ]ャ@ k und iZセ]ャ@ k 2 in Abhängigkeit von n. Dazu wählen wir auf der oberen Taskleiste Insen - t Spreadsheet. Es erscheint im Arbeitsblatt eine Tabelle mit Zeilen A, B, C, ... und Spalten 1, 2, 3, .... Zuerst wählen wir A an, schreiben in das grau markierte Feld n und bestätigen die Eingabe mit Return. Dann wählen wirB an, schreiben sum(k, k=l .. -Al) und bestätigen die Eingabe. Durch -AI wird bei der späteren Auswertung der Tabelle der aktuelle Wert des Parameters n aus der ersten Spalte genommen. In das Feld C

510

Anhang B: Einführung in

MAPLE

schreiben wir sum(kA2, k=I .. -Al). Man beachte, daß MAPLE die Summen symbolisch in Abhängigkeit von n berechnet. In die Felder 2, 3, 4, 5 und 6 der Spalte A tragen wir 1, 2, 3, 10 und 100 ein. Nun Klicken wir die gesamte SpalteBan und wählen Spreadsheet --+ Fill --+ Down. Dann werden die zugehörigen Summenwerte in die zweite Spalte übertragen. Die Summen der dritten Spalte werden analog berechnet oder man wählt nach dem Markieren der Spalte das Ausführungssymbol an der oberen Taskleiste.

MAPLE als Textsystem Mit der Funktionstaste FS kann man vom MAPLE-Input-Status in den Textmodus umstellen und in diese Zeile Text eingeben. Wie bei anderen Textsystemen kann man durch die Wahl von speziellen Buttons an der oberen Taskleiste den Text fett (B), kursiv (1) bzw. unterstrichen (u) darstellen. Mögliche Formate für den Absatz sind links- oder rechtsbündig oder Blocksatz. Eine sehr attraktive Möglichkeit Formeln einzugeben besteht in der folgenden Vorgehensweise: Im Textmodus (FS) klickt man das Summensymbol von MAPLE an. Es erscheint dann in der MAPLEOberfläche eine Eingabezeile und im Text ein ?. In die Eingabezeile kann man nun eine Formel in der MAPLE-Syntax eingeben. Im Text erscheint dann nach Betätigung der Return-Taste die Formel in symbolischer Schreibweise. Beispielsweise liefert int(sqrt(diff(y(x),x)'2+l),x=a.. b) die Formel

Ein Aufbau des Textsystems in der Form von aufklappbaren Buttons ist durch die Option Insert --+ Section oder Insert --+ Subsection möglich. Durch das Exportieren des Worksheets in . tex erhält man sowohl den Text als auch die Formeln in 15fP' und die Bilder als eps-Files. Durch das Exportieren des Worksheets in .htm erhält man den Text als html-File und sowohl die Formeln als auch die Bilder im gif-Format. Animationen werden als animated-gifs abgespeichert und werden bei der entsprechenden html-Seite als Animationen abgespielt. Ein Exportieren in das rif-Format ist ebenfalls möglich.

511

MAPLE Strukturen

MAPLE



Operatoren

+

* I **



Addition Subtraktion Multiplikation Division Potenz Potenz

Schlüsselwörter, die vordefiniert und nicht als Variablenname zulässig sind

by end in not proc then

do fi intersect od quit to

Vorbelegte Konstanten false garnma infinity: 1: Pi:



:>=

kleiner kleiner gleich größer größer gleich gleich ungleich

Zuweisung Befehlsende zur Ausführung und Darstellung des Ergebnisses Befehlsende zur Ausführung ohne Darstellung des Ergebnisses zuletzt berechneter Ausdruck (ditto-Operator) vorletzt berechneter Ausdruck An- und Abführungszeichen für Texte in MAPLE-Befehlen

and eise if mod or stop •

<

Nulloperatoren

% %% •

Strukturen

true Catalan

FAlL

00

Imaginäre Einheit 7r = 3.14 ...

A

Einfache Programmierstrukturen in MAPLE Prozedur: name:=

proc (argument) local variable; befehlsfolge

end;

done for local option read union

elif from minus options save while

512

Anhang 8: Einführung in MAPLE

if-Bedingung: if

then elif else

bedingung

bedingung

befehlsfolge befehlsfolge befehlsfolge

by

to

end if;

Schleife: for do

var

from

exprl

expr2

expr3

befehlsfolge

end do;

Wiederholungsanweisung: while

expr do end do;

befehlsfolge

Statt dem Abschluß der Schleifen durch end do kann auch das Kürzel od verwendet bzw. das Ende der if-Bedingung end if durch ti abgekürzt werden. •

Packages Da MAPLE beim Starten nur einen Grundumfang von Befehlen aktiviert, sind viele Befehle in sog. Packages aufgeteilt, die bei Bedarf mit > with(package): geladen werden müssen. Wichtige Packages sind geometry geom3d linalg LinearAlgebra MatLab plots powseries student

Geometrie-Paket für R 2 Geometrie-Paket für R 3 Package zur linearen Algebra Package zur linearen Algebra für große Matrizen Matlab Link Plot-Package für viele Graphikfunktionen Package für Potenzreihen Studenten-Package

Alle Packages können mit ?index,package und alle Befehle eines Packages mit with(package) oder ?package aufgelistet werden; die Hilfe zu den einzelnen Befehlen erhält man mit ?befehl.

Das LinearAlgebra Package

513

Das LinearAlgebra Package Eine der größten Änderungen von MAPLE6 gegenüber älteren Releases besteht im neuen LinearAlgebra Package, das für die numerische Berechnung großer Matrizen und Gleichungssysteme entwickelt wurde. Durch die Integration der NAG Bibliothek stehen numerisch genaue, schnelle und ausgereifte Algorithmen für die Lineare Algebra zur Verfügung. Im Unterschied zum linalg Package beginnen die MAPLE-Befehle mit Großbuchstaben und werden in der Regel ausgeschrieben. Da die grundlegende Datenstruktur des LinearAlgebra Package durch Vektoren und Matrizen gegeben ist, werden die Rechenoperationen direkt ausgeführt; der Befehl evalm ist daher nicht mehr nötig. Definition der Objekte. Ein Zeilenvektor wird definiert durch > restart: with(linearAigebra):

> v:=; V:=

[1,2,3,4]

bzw. in der ausführlichen Syntax durch Vector[row]([l,2,3,4]). Einen Spaltenvektor erhält man durch

> v:=;

bzw. in der ausführlichen Syntax durch Vector([ 1,2,3]). Auf analoge Weise werden Matrizen erklärt. Entweder über den Matrix-Befehl oder kurz spaltenweise durch

> M:=< I >;

M

Gセ@ セ@ [

il

bzw. zeilenweise durch

> M:=< , >;

1 2 3]

M ·.- [ 4 5 6

Die Konvertierung von Matrizen und Vektoren des LinearAlgebra Paketes nach linalg erfolgt durch convert( .. ,vector) bzw. convert( .. ,matrix). Umgekehrt werden Matrizen und Vektoren des linalg Paketes durch convert( .. , Vector) bzw. convert( .. ,Matrix) umgewandelt. Rechenoperationen mit Matrizen. Addition und Subtraktion von Matrizen sowie die Multiplikation einer Matrix mit einem Skalaren werden mit +, - und * gekennzeichnet; die Matrizenmultiplikation wird durch Multiply oder durch Punkt "." ausgeführt; Potenzen von Matrizen werden mit""'' berechnet.

514

Anhang B: Einführung in MAPLE

> A:=< , , >, > 8:=< , >;

AGセ@ [ セ@ : ] •BGセ@ [ !1 !1 セ@ > A.B, Multiply(A,B);

uZQセ}ᄋ@

l

[i ZQセ}@

Die Bestimmung der transponierten Matrix erfolgt durch Transpose und die Inverse einer Matrix ist mit dem Befehl Matrixinverse zu berechnen. Die Determinante einer Matrix wird durch den Determinant-Befehl bestimmt.

> C:=< , , >: > Matrixlnverse(C); 0 [ 0 1/2

-1/2 1/2 -1/2

-1/2 ] -1/2 2

Lösen von Linearen Gleichungssystemen. Das Lösen von linearen Gleichungssystemen erfolgt mit LinearSolve, das zahlreiche zusätzliche Optionen besitzt, die man über die Hilfe erhalten kann.

> A := : > b := :

> LinearSolve(A,

b, free=s);

Der Rang einer Matrix A bzw. der erweiterten Matrix Alb erhält man durch > Rank(A), Rank( ): Vektorrechnung. Die Befehle zur Vektorrechnung sind analog zu den Befehlen aus dem Paket linalg zu gebrauchen Es wird dabei nicht zwischen Spalten- und Zeilenvektoren unterschieden. Folgende Tabelle gibt eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Befehle with(LinearAigebra):

v:= a:= whattype(v) CrossProduct(a, b) DotProduct(a, b) Norm(a, 2) ScalarMultiply(a, Iambda) VectorAngle(a, b)

Laden des LinearAlgebra Paketes Definition eines Zeilenvektors v Definition eines Spaltenvektors a Abfrage nach dem TYP des Vektors Kreuzprodukt der Vektoren a und b Skalarprodukt der Vektoren a und b Betrag des Vektors a Skalare Multiplikation des Vektors a mit .X Winkel zwischen den Vektoren a und b

Häufig benutzte Befehle mit Beispielen

515

Häufig benutzte Befehle mit Beispielen Algebra Befehle denom evalb evalc evalf evalm expand factor fsolve numer simplify solve subs

Zähler eines Quotienten Logische Auswertung Komplexe Auswertung Floating-point-Auswertung Matrizen-Auswertung Ausmultiplizieren eines Ausdrucks Faktorisieren eines Ausdrucks Näherungsweises Lösen einer Gleichung Nenner eines Quotienten Vereinfachen eines Ausdrucks Exaktes Lösen einer Gleichung Ersetzt erste Argumente in letztes Argument

> > > > > >

denom(5*x/(2*xA2-3*x+5)); evalb(5*4>40); evalc( (4+3*1)/(1-1) ); evalf( (3/4f5 - 4); evalm(A&*B); expand((3-x)*(S*xA2+3));

> factor(xA2-3*x-4); > fsolve(xA2-3*x-5=0, x); > > > >

numer(S*x/(2*xA2-3*x+5)); simplify(1/x- 3/(x+2)); solve(xA2-3*x-4=0, x); subs({x=2,y=3}, 2*xA3+y);

Lineare Algebra Befehle aus dem linalg-Package augment backsub crossprod det dotprod evalm gausselim inverse linsolve matrix transpose vector

&*

ZusammenfUgen zweier Spalten Rückwärtsauflösen einer Matrix Kreuzprodukt Determinante einer Matrix Skalarprodukt Auswerten einer Matrixoperation Gauß-Elimination einer Matrix Inverse Matrix Lösen eines linearen Gleichungssystems Matrix-Befehl Transponieren einer Matrix Vektor-Befehl Matrizenmultiplikation

> augment(matrix([[3, 1],[4,3]]), matrix([ [6,4], [1, 1] ]) ); > backsub(A); > > > >

crossprod(v, w); det(A); dotprod(v, w), evalm(A&*B);

> gausselim(A); > inverse(A); > linsolve(A,v); > > > >

matrix([ [1 ,2], [4,8], [9,2] ]); transpose(A); vector([3,2,7,4]); A&*v; A&*B

A, B: Matrizen, v,w: Vektoren

516

Anhang 8: Einführung in MAPLE

Graphik Befehle > plot(xA2,x=0 .. 4); > plot(tan(x),x=-Pi..Pi,y=-1 0.. 10); > plot( { sin(x),cos(x) },x=0 .. 2*Pi); Plot-Befehl fur drei> plot3d(sin(x+y),x=O.. Pi,y=-7 ..4); dimensionale Graphen > plot3d(1/(xA2+yA2),X=-2 .. 2, Y=-2 .. 2,view=0.. 10); Darstellung von Graphen> display([p1 ,p2],insequence=false); bzw. Sequenzen > display([p1 ,p2],insequence=true); Animation einer Funktion> animate(sin(x+e*t),x=0.. 2*Pi, t=0 .. 1O,frames=20); 3d-Animation > animate3d(sin(x*y+c*t),x=0 .. 2*Pi, y=0 .. 2*Pi, t=0 .. 1O,frames=20); Punkt-Option > plot(xA2,x=0..4, style=point); Polarkoordinaten-Option > plot([1-sin(t),t,t=0.. 2*Pi], coords=polar); Anzahl von Kurven> plot(Heaviside(x), X=-5 .. 5 punkten, Default=49 numpoints=300); Überschrift des Graphen > plot3d(sin(x)*cos(y),x=0 .. 3,y=1 .. 5 title= 'Schwingung');

plot

Plot-Befehl fUr zweidimensionale Graphen

plot3d

display animate animate3d point polar numpoints title

Rechenbefehle changevar

Variablentransformation

ditT

Ableitung eines Ausdrucks

D

Ableitung einer Funktion

int

Integration eines Ausdrucks

intparts Iimit

Partielle Integration Grenzwertberechnung

sum

Summationsbefehl

series taylor

Reihenentwicklung Taylorreihenentwicklung

> changevar(x=sin(u),

> lnt(sqrt(1-xA2),x=a.. b),u); > diff( sin(5*x), x); > diff( cos(3*x), x$1 0); > > > > > >

D( sin ); (0@ @3)(cos)(O); int( tan(x), x=0 .. 1); int( exp(x), x); intparts(lnt(xA2*1n(x},x}, ln(x}}; limit(sin(x)/x, x=O); > Iimit( (1 +1/nrn, n=infinity}; > sum( 1/nl, n=O.. infinity); > sum( nA2, n=1 .. N}; > series(ln(x}, x=1, 10}; > taylor(exp(x}, x=O, 10);

Anhang C Die CD-ROM Auf der CD-ROM befinden sich • • • •

alle Worksheets, wie sie im Text beschrieben sind, inclusive aller erstellten MAPLE-Prozeduren für MAPLE6 - MAPLE8; viele zusätzliche MAPLE-Prozeduren zur Visualisierung mathematischer Begriffe; alle Worksheets auch für MAPLE V Release 5.1; Pascal-Quellprogramme zu den numerischen Algorithmen.

Alle Dateien auf der CD-ROM sind schreibgeschützt; selbst wenn sie auf die Festplatte kopiert werden. Der Schreibschutz für auf die Festplatte kopierte Dateien kann unter Windows aufgehoben werden, wenn z.B. im Explorer die Option Datei - Eigenschaften gewählt und der Menuepunkt schreibgeschatzt durch Mouseklick deaktiviert wird. Es kann auch ein gesamtes Verzeichnis selektiert und anschließend mit obigem Verfahren für alle Dateien der Schreibschutz aufgehoben werden.

Die getesteten Systemvoraussetzungen für den Gebrauch der CD-ROM sind • • • •

Intel 486 DX oder Pentium; empfehlenswert mind. 64 MB Festplattenplatz; empfehlenswert mind. 32 MB RAM; Windows NT 4.0, Windows 9x und höher.

Voraussetzungen • •

MAPLE6, MAPLE7 oder MAPLE8 ist auf dem Rechner installiert. .mws ist je nach Version mit dem ausführbaren Programm wmaple.exe, maplew.exe bzw. maplew8.exe im MAPLE-bin-Verzeichnis verknüpft.

518

Anhang C: Die CD-ROM

Aufbau der CD-ROM Die Struktur der Verzeichnisse auf der CD-ROM ist wie folgt:

index.mws

Inhaltsverzeichnis der Worksheets.

\wrksheet\

enthält alle Worksheets nach Kapiteln gegliedert.

\Rel5\ wrksheet\

enthält index.mws und alle Worksheets für MAPLE V Rel. 5.1.

\Pascal\

Verzeichnis mit den Pascal-Programmen.

read.me

letzte Änderungen, die nicht mehr im Text aufgenommen werden konnten.

Durch Doppelklicken der Datei index.mws öffnet man das Inhaltsverzeichnis, wie es auszugsweise in der nebenstehenden Abb. angegeben ist. Durch Öffnen des entsprechenden Kapitels und anschließendes Anklicken des gewünschten Abschnitts wird das zugehörige MAPLE Worksheet gestartet und ist dann interaktiv bedienbar. Mit der "+-"-Taste der oberen Taskleiste kommt man vom Worksheet zum Inhaltsverzeichnis zurück. Die einzelnen Worksheets sind aber auch separat anwählbar, indem man in das entsprechende Verzeichnis wechselt und es von dort aus startet. Alle MAPLE Worksheets sind ebenfalls unter MAPLE V Release 5.1 abgespeichert und können durch Doppelklick auf die Datei index.mws im Verzeichnis \Rel5\ geöffnet werden. Um zukünftig mit neuen MAPLE-Versionen Schritt zu halten, werden Updates der Worksheets unter http:llwww.jh-karlsruhe.deFweth0002/buecher/bandl/start.htm unter der Angabe des Paßwortes (ISBN-Nummer dieses Buches) zur Verfügung gestellt. Einige der Prozeduren liegen übersetzt im MAPLE-internen m-Format vor. Falls einzelne Worksheets auf die Festplatte kopiert werden, empfiehlt es sich, die save-Befehle im Worksheet zu aktivieren, die momentan durch ein # kommentiert sind. Zum Speichern vorgesehen ist das temp-Verzeichnis auf der C-Festplatte. Es kann aber auch jedes andere Verzeichnis gewählt werden.

519

Aufbau der CD-ROM

.... セH@

Mathematik für Ingenieure mit Maple- Band 1

lAuOage

セ セ Zᄋ@ sーイゥョァセ@

Inhaltsverzeichnis Kapitel I: Zahlen, Gleichungen und Gleichungssysteme Kapitel II: Vektorrechnung Kapitel ill: Matrizen und Determinanten Kapitel IV: Elementare FUnktionen Kapitel V: Die komplexen Zahlen Kapitel VI: Differential- und Integralrechnung §I. Grenzwert und Stetigkeit einer Funktion Zahlenfolgen mit Maple Funktionsfolgen Berechnung von Funktionsgrenzwerten §2. Differentialrechnung Begriffsbildung der Ableitung Differentiation mit Maple Einfache Differentialionsregeln Logarithmische Differentiation Implizite Differentiation Die Regeln von !'Hospital Magnetfeld von Leiterschleifen §3. Integralrechnung Begriffsbestimmung des bestimmten Integrals Integration mit Maple Integrationsmethoden ( 1.) Partielle Integration (2.) Integration durch Substitution (3.) Partialbruchzerlegung Anwendungen Mittelungseigenschaft des Integrals Bogenlänge und Krummung Volumen von Rotationskörpern Lösungen zu den Aufgaben

Kapitel VII: Funktionenreihen Kapitel Vill: Numerisches Lösen von Gleichungen Kapitel IX: Numerische Differentiation und Integration

520

Anhang C: Die CD-ROM

Die Pascal-Programme Die folgende Liste enthält eine Aufstellung aller auf der CD-ROM befindlichen Pascal-Programme. Die Programme sind sowohl unter dem Format .pas als PascalQuellprogramme als auch als ausfUhrbare Programme im Format .exe abgespeichert. Sie befinden sich im Verzeichnis \pascal\ banach.pas banach2d.pas bise.pas diff.pas gauban.pas

gaussl.pas gauss2.pas

genau.pas integral.pas newipol.pas newton.pas pegasus.pas refa.pas rhaps.pas wurzel.pas

Banachverfahren zur Bestimmung eines Fixpunktes einer Funktion Bestimmung der Gleichgewichtslage des 2-FedernMasse-Systems mit dem 2d Fixpunktverfahren Bestimmung der Nullstelle einer Funktion mit der Bisektionsmethode Programm zur numerischen Differentiation Lösen eines quadratischen LGS mit dem GaußBanachiewicz-Algorithmus (LR-Zerlegung der Matrix) Programm zum Lösen von quadratischen LGS mit dem Gauß-Algorithmus Programm zum Lösen von quadratischen LGS mit dem Gauß-Algorithmus (Pivotisierung der Matrix) Programm zur Bestimmung der Rechengenauigkeit Programm zur numerischen Integration Bestimmung des Interpolationspolynoms zu gegebenen Wertepaaren Bestimmung einer Nullstelle einer Funktion mit dem Newton-Verfahren Bestimmung einer Nullstelle einer Funktion mit dem Pegasus-Verfahren Bestimmung einer Nullstelle einer Funktion mit dem Verfahren der regula falsi Bestimmung einer Nullstelle eines Polynoms mit dem Newton-Rhapson-Verfahren Bestimmung der Quadratwurzel einer positiven reellen Zahl

Literaturverzeichnis

Das folgende Literaturverzeichnis enthält eine (keineswegs vollständige) Aufstellung von LehrbUchern zur Ergänzung und Vertiefung der Ingenieurmathematik, Aufgabensammlungen, Handbücher sowie Literatur Uber MAPLE und Uber das Textverarbeitungssystem IMJ3X.

Lehrbücher lngenieurmathematik: Ayres, F.: Differential- und Integralrechnung. McGraw-Hill 1975. Brauch, W., Dreyer, H.J., Haacke, W.: Mathematik fUr Ingenieure. Teubner, Stuttgart 1990. Bronstein, I.N., Semendjajew, K.A.: Taschenbuch der Mathematik. Harri Deutsch, Thun/Frankfurt 1989. Burg, K., Haf, W., Wille, F.: Höhere Mathematik fUr Ingenieure I-IV. Teubner, Stuttgart 1985-90. Engeln-MUllges, G., Reutter, F.: Formelsammlung zur Numerischen Mathematik. BI Wissenschaftsverlag, Mannheim 1985. Fetzer, A., Fränkel, H.: Mathematik 1+2. Springer 1997+99. v. Finckenstein, K.: Grundkurs Mathematik fur Ingenieure. Teubner, Stuttgart 1986. Fischer, G.: Lineare Algebra. Vieweg, Braunschweig 1986. Forster, 0.: Analysis 1. Vieweg, Braunschweig 1983. Hainzel, J.: Mathematik fUr Naturwissenschaftler. Teubner, Stuttgart 1985. Hohloch, E., Kümmerer, H.: BrOcken zur Mathematik 1-7, Comelsen 1989-96. Meyberg, K., Vachenauer, P.: Höhere Mathematik 1+2. Springer 1999+97. Papula, L.: Mathematik fUr Ingenieure 1+2. Vieweg, Braunschweig 1988. Spiegel, M.R.: Höhere Mathematik fur Ingenieure und Naturwissenschaftler. McGraw-Hill 1978. Stingl, P.: Mathematik fUr Fachhochschulen. Carl Hanser 1992. Werner, W.: Mathematik lernen mit Maple. dpunkt 1996. Westermann, T., Buhmann, W., Diemer, L., Endres, E., Laule, M., Wilke, G.: Mathematische Begriffe visualisiert mit MAPLE. Springer 2001.

522

Anhang : Literaturverzeichnis

Literatur zu MAPLE: Burkhardt, W.: Erste Schritte mit Maple. Springer 1996. Char, B.W. et al: MapleV: First Leaves. Springer 1991. Char, B.W. et al: MapleV: Library Reference Manual. Springer 1991. Devitt, J.S.: Calculus with Maple V. Brooks/Cole 1994. Dodson, C.T.J., Gonzalez, E.A.: Experiments In Mathematics Using Maple. Springer 1995. Ellis, W. et al: Maple V Flight Manual. Brooks/Cole 1996. Heal, K.M. et. al: Maple V: Learning Guide. Springer 1996. Heck, A.: Introduction to Maple. Springer 1996. Heinrich, E., Janetzko, H.D.: Das Maple Arbeitsbuch. Vieweg, Braunschweig 1995. Kofler, M.: Maple V Release 4. Addison-Wesley 1996. Komma, M.: Moderne Physik mit Maple. Iot. Thomson Publishing 1996. Lopez, R.J.: Maple via Calculus. Birkhäuser, Boston 1994. Redfern, D.: Maple Handbook. Springer 1994.

Literatur zu セZ@

Dietsche, L., Larnmarsch, J.: Latex zum Loslegen. Springer 1994. Kopka, H.: LateX. Addison-Wesley 1994.

Index Ä Äquivalenzumformungen, 27

A Abbruchkriterium, 448 Abklingzeit, 190 Ableitung, 277 elementarer Funktionen, 279 Tabelle, 280 Umkehrfunktion, 287 zweite, 281 Abstand, 18 Ebene-Ebene, 74 Ebene-Gerade, 73-74 Gerade-Gerade, 66 Punkt-Ebene, 73 Punkt-Gerade, 66 Addition komplexe, 218 Matrizen, 108 Vektoren, 2D, 43 Vektoren, 3D, 50 Additionstheoreme, 198, 435 Additivität des Integrals, 339 Amplitude, 194 Anordnung, reeller Zahlen, 18 Arbeitsintegral, 363 Areafunktionen, 289 Arkusfunktionen, 199, 381 Assoziativgesetz, 14-15 Matrizen, 111 Vektoren, 2D, 45 Vektoren, n-dimensional, 86 Asymptoten, 180

B Balkenbiegung, 312 Banachscher Fixpunktsatz, 458 Banachverfahren, 455-456 2-D, 467

Bandpaß, 252 Bandsperre, 253 Basis, 95 Bernoullische Ungleichung, 19 Beschleunigung, 295 Betrag, 18, 50 eines Vektors, 43 komplexer, 211-212 Betragsfunktion, 147 Beweismethoden, 11 Bijektivität, 161 Billdungsgesetz bei Folgen, 262 Bildvektor, 118 Binominalkoeffizient, 9 Binomischer Lehrsatz, 10 Bisektionsverfahren, 44 7 Bogenlänge, 367 Bogenmaß, 192 Boyle-Mariottesches Gesetz, 336

c

Cramersche Regel, 129

D Definitionsbereich, 146 Definitionslücken, 178, 27 4 Determinante, 122 Entwicklungssatz, 125 n-reihige, 125 zweireihige, 123 Differential, 298 abhängiges, 298 einer Funktion, 298 unabhängiges, 298 Differentialquotient, 278 Differentialrechnung, 277 Differentiation, 278 implizite, 293 implizite mit Maple, 294

524

Index

komplexwertiger Funktionen, 437 logarithmische, 290 logarithmische mit Maple, 291 Differentiationsregeln Faktorregel, 282 Kettenregel, 285 Potenzregel, 283 Produktregel, 283 Quotientenregel, 284 Summenregel, 282 Differenzenformeln, 478 einseitige, 4 79 erste Ableitung, 478 n-te Ableitung, 486 Ordnung, 483 zentrale, 479 zweite Ableitung, 485 Differenzenquotient, 278 zentraler, 481 zentraler, 2. Ableitung, 485 Differenzierbarkeit, 277 Dimension, 97 Diskriminante, 20 Distributivgesetz Matrizen, 111 Vektoren, 2D, 45 Vektoren, 3D, 56 divergent, 263, 389 bestimmt, 390 Divergenz, 263 Dividierte Differenzen, 170 Division, komplexe, 221 Drehimpuls, 56 Drehmoment, 55 Durchschnitt von Mengen, 2

E e, 266 Ebenengleichung, 69 Effektivwert, 365 Eineindeutigkeit, 161 Einheitsvektor, 50 Einlesen von Daten, 154 Einschließungsalgorithmen, 448

Elektrische Schaltungen, 242 Elektrischer Vierpol, 120 Elektrisches Feld, 297 Elektrisches Netzwerk, 24 Elemente einer Menge, 1 Energie relativistische, 425 Ruhe-, 425 Energieintegral, 363 Entladekurve, 189 Entwicklungspunkt, 401 Entwicklungssatz nach Laplace, 125 Erweiterung, stetige, 275 Erzeugendensystem, 92 Erzeugnis von Vektoren, 90 Eulersche Formel, 212, 433 Eulersche Zahl, 266 Existenz der Eins, 15 der Null, 14 Exponentialform komplexe, 212 Exponentialfunktion, 148, 187, 315 allgemeine, 191 Extremalwerte relative, 304 Extremwertaufgaben, 310

F Fadenpendel, 138 Fakultät, 6 Falk-Schema, 110 Federn-Masse-System, 463 Fehler Diskretisierungs-, 484 relativer, 302 Rundungs-, 484 Verfahrens-, 484 Fehlerrechnung, 301 Filterschaltungen, 242 Fixpunkt, 455-456 Fixpunktgleichung, 456 Flächenberechnung, 360 Fluchtgeschwindigkeit, 357 Folgen

525

Index Exponentialfolge, 265 Funktionsgrenzwerte, 268 Limesrechenregeln, 267 Folgenglieder, 262 Formeln Eulersche, 212 Moivresche, 223 Frequenzband, 253 Fundamentalsatz der Algebra, 226 der Differential- u. Integralrechnung, 329 für LGS, 134 Funktionen, 146 Ableitung, 277 Arkus-, 199 Betrags-, 147 Differential, 298 diskrete, 262 echt gebrochenrationale, 177 einer Variablen, 146 Einlesen von Daten, 154 Exponential-, 187 Funktionsgrenzwert, 269 gebrochenrationale, 177 in Maple, 149 Integral-, 328, 330 komplexe Exponential-, 432 komplexe Kosinus-, 432 komplexe Sinus-, 432 komplexwertige, 431 Kosinus-, 192 Kosinus-Hyperbolikus, 436 Kotangens-, 197 Logarithmus-, 189 rationale, 177 reellwertige, 146 Sinus-, 192 Sinus-Hyperbolikus, 436 Stamm-, 331 stetige, 274 Tangens-, 197 trigonometrische, 192 Umkehr-, 158 unecht gebrochenrationale, 177

Funktionenreihe, 401 Funktionseigenschaften, 155 Funktionsgrenzwert, 269

G Ganzrationale Funktion, 163 Gauß-Algorithmus, 24, 27 Gauß-Jordan-Verfahren, 113 Gaußsehe Zahlenebene, 210 Gaußsches Eliminationsverfahren, 27 gebrochenrational echt, 350 unecht, 350 Gebrochenrationale Funktionen, 17 Geometrie Abstand Ebene-Ebene, 74 Abstand Ebene-Gerade, 74 Abstand Gerade-Gerade, 66 Abstand Punkt-Ebene, 73 Abstand Punkt-Gerade, 66 Ebene, 69 Gerade, 63 Hesse-Normalform, 70 Lage von Ebenen, 71 Schnittpunkt Gerade-Ebene, 75 Schnittwinkel Gerade-Ebene, 75-76 Schnittwinkel von Ebenen, 77 Schnittwinkel von Geraden, 67 windschief, 64 Geometrische Summe, 8, 12 Gerade, 48 Geradengleichung, 63 Geschwindigkeit, 295 Gestaffeltes System, 28 Gleichungen, 20 Betrags-, 22 quadratische, 20 Ungleichungen, 23 Wurzel-, 22 Gleichungssystem homogenes, 27

526

Index

inhomogenes, 27 lineares, 24, 26 Gradmaß, 192 Graph, 146 Grenzfrequenz, 255 Grenzwert, 263, 269, 272 linksseitiger, 270 rechtsseitiger, 270 Häufungspunkt, 265 Halbwertszeit, 190 Harmonische Schwingung, 229 Harmonisches Pendel, 300 Hauptdiagonale, 107 Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung, 335 Hesse-Normalform, 48, 70 Hochpaß, 250 Hooksches Gesetz, 296 Horner-Schema, 166 doppeltes, 474 Hospitalsehe Regeln, 317 Hyperbelfunktionen, 289

Integration Integrationskonstante, 332 komplexwertiger Funktionen, 438 partielle, 340 Integrationsregeln Faktorregel, 338 partielle Integration, 340 Rechteckregel, 488 Simpson-Regel, 491 Substitutionsregel, 344 Summenregel, 338 Trapezregel, 490 Interpolationspolynom Lagranges, 164 Newtonsches, 170 Intervalle, 19 Intervallhalbierung, 447 Intervallschachtelung, 451 Inverse Matrix, 111, 128 Inverses Element, 14-15 Iteration, 448 Iterationsverfahren, 456 iterieren, 456

I

K

I, 215 Imaginäre Einheit, 209 imaginäre Einheit, 215 Imaginärteil, 211 Impedanz, 235 Längs-, 243 Quer-, 243 Implizite Differentiation, 293 Induktion, vollständige, 5 Induktionsgesetz, 296 Injektivität, 161 Integral Additivität, 339 bestimmtes, 324, 335 Monotonie, 339 Riemann, 323 unbestimmtes, 328 uneigentliches, 357 Integralfunktion, 328, 330

Körper, 15 Kartesisches Produkt, 3 Kern, 131 Kettenkarussell, 444 Kettenregel, 285 Kettenschaltungen, 244 Kinematik, 361 Kirschhoffsehe Gesetze, 24 Knotensatz, 24 Koeffizienten bei LGS, 26 Koeffizientenmatrix, 27 Koeffizientenvergleich, 165 Kommutativgesetz, 14-15 Vektoren, 2D, 45 Vektoren, n-dimensional, 86 Komplement von Mengen, 2 Komplexe Amplitude, 230 Komplexe Umformungen, 213 Komplexe Zahlen, 209

H

527

Index Komplexer Widerstand, 235 Kondensatormikrophon, 297 Konjugiert komplexe Zahl, 214 Kontraktion, 458 konvergent, 263, 389 absolut, 389 Konvergenz, 263 Konvergenzbereich, 401 Konvergenzkriterien, 395 Konvergenzradius, 403, 432 Koordinatensystem kartesisches, 41 Kosinusfunktion, 192 Kosinushyperbolikus, 289, 381 Kotangensfunktion, 197 Kotangenshyperbolikus, 289 Kräfteparallelogramm, 43 Krümmung, 369 Links-, 303 Rechts-, 303 Kreuzprodukt, 54, 130 Kurvendiskussion, 307

L l'Hospitalsche Regeln, 317 Lagrange Interpolation, 164 Laplacescher Entwicklungssatz, 125 Leitwert, 235 LGS, 26 Limes, 263 Limesrechenregeln, 267 Lineare Abbildungen, 118 Lineare Abhängigkeit, 92 Lineare Gleichungssysteme Lösbarkeit, 131 lineare Ketten, 246 Lineare Unabhängigkeit, 92, 136 Linearfaktor, 166 Linearisierung, 299 Linearkombination, 90 Logarithmische Differentiation, 290 Logarithmus, 17 Logarithmusfunktion, 189 Lorentz-Kraft, 56

M Magnetfeld von Leiterschleifen, 312 Majorante, 395 Majorantenkriterium, 395 Mantelfl.äche, 372 Maple Betragsgleichungen, 22 Differentiation, 281 Differentiationsbefehle, 379 Exponentialfunktion, 191 Filterschaltungen, 249 Funktionen, 149 Funktionsgrenzwerte, 271 Gleichungen, 20 implizite Differentiation, 294 Integralsubstitution, 349 Integration, 337 Integrationsbefehle, 379 Komplexe Rechnung, 227 Komplexe Zahlen, 215, 228 LGS, 33 Limesbefehle, 379 logarithmische Differentiation, 291 Logarithmusfunktion, 191 numerische Integration, 489 Parallelkreis, 239 Partialbruchzerlegung, 355 partielle Integration, 342 Polynome, 173 Potenz-Wurzelfunktion, 187 Potenzreihen, 408, 440 rationale Funktionen, 182 RCL-Wechselstromkreis, 238 Reihen, 440 Schwingungen, 233 Umkehrfunktion, 162 Ungleichungen, 23 Vektorrechnung, 60 Vereinfachungsbefehle, 205 Wurzelgleichungen, 22 Zahlengrenzwerte, 267 Zahlenreihen, 393 Maschensatz, 24 Matrix, 27

528

Matrixelemente, 107 Matrizen (m x n)-Matrix, 106 Addition, 108 Assoziativgesetz, 111 Determinante, 123 Diagonale, 107 Diagonalmatrix, 107 Distributivgesetz, 111 Einheitsmatrix, 107 Falk-Schema, 110 Gauß-Jordan-Verfahren, 113 Hauptdiagonale, 107 Inverse Matrix, 112 Multiplikation, 109 Nullmatrix, 108 obere Dreiecksmatrix, 107 Produkt, 110 quadratische, 107 Rang, 132 reguläre, 112 Sarrussche Regel, 127 Summe, 108 symmetrische, 107 transponierte, 109 Umkehrmatrix, 112 untere Dreiecksmatrix, 107 Maximum, relatives, 304 Meßdaten, 154 Mengen, 1 Mengenoperationen, 2 Minimum, relatives, 304 Minorantenkriterium, 393 Mittelpunktsregel, 489 Mittelungseigenschaft, 365 Mittelwert integraler, 329 linearer, 364 quadratischer, 365 Mittelwertsatz, 317 Moivresche Formel, 223 Momentangeschwindigkeit, 277 Monotonie, 156 des Integrals, 339 Monotoniekriterium, 265

Index Monotonieverhalten, 303 Multiplikation komplexe, 219 Matrizen, 109

N Näherungspolynome, 423 Natürliche Zahlen, 4 Newton-Rhapson, 476 Newton-Verfahren, 170, 468-469 Normalform algebraische, 211, 215 Exponentialform, 212, 215 trigonometrische, 212, 215 Umformungen, 213 Nullfolge, 264 Nullphase, 195 Nullraum, 131 Nullstellen, 155, 178 Polynome, 167 Nullstellenproblem, 455 Nullvektor, 44 Numerische Differentiation, 478 Numerische Integration, 487

0 Optimierungsprobleme, 310 Ordnung, 480 Ortsvektor, 42, 50

p Partialbruchzerlegung, 350 mit Maple, 355 Partialsumme, 388 partielle Integration, 340 Peanosche Axiome, 4 Pegasus-Verfahren, 452-453 Pendel, harmonisches, 300 Periode, 194 Periodizität, 158 Permutation, 9 Phase, 195 Phasenverschiebung, 196 Plancksches Strahlungsgesetz, 320 Plattenkondensator, 297

529

Index Pole, 178 Polynomdivision, 168 Polynome, 163 Potenz, 16 komplexe, 223 Potenzfunktion, 185 allgemeine, 191 Potenzreihe, 401 Eigenschaften, 407 geometrische, 402 komplexe, 431 Potenzreihenentwicklung, 429 Primzahlen, 7, 12 Produktregel, 283 Produktzeichen, 6 Programme Banachverfahren, 457 Banachverfahren 2-D, 467 Bisektionsverfahren, 447 Gauß-Algorithmus, 28 Interpolation, 171 Newton-Rhapson, 476 Newton-Verfahren, 469 Pegasus-Verfahren, 453 regula falsi, 474 Wurzeln, 472 Projektion, 53 Projektion eines Vektors, 53 Prozeduren kette, 249 bise, 449 bogen, 368 DiftFormeln, 486 geomet, 83 horn, 175 konv..radius, 406 newton, 471 poly, 175 quot..krit, 398 taylor_poly, 421 xrotate, 373 yrotate, 375

Q Quadratfunktion, 148

Querschwingungen, 425 Quotientenkriterium, 396 Limesform, 396 Quotientenregel, 284

R Radioaktiver Zerfall, 188 Raketengleichung, 361 Rang, 132 Rationale FUnktionen, 177 RCL-Wechselstromkreis, 235, 310 Realteil, 211 Rechengenauigkeit, 448 Rechengesetze für Vektorprodukt, 56 komplexe, 217 komplexer Zahlen, 222 reeller Zahlen, 14 Vektoren, 86 Vektoren, 2D, 42 Vektoren, 3D, 50 Rechenregeln der Differentiation, 282 für Funktionsfolgen, 272 für Grenzwerte, 267 für Matrizen, 108 für Spatprodukt, 58 für Vektoren, 50 Integration, 338 Rechteckregel, 488 Reelle Zahlen, 13 Regeln Substitutionsregel, 347 von !'Hospital, 317 regula falsi, 473 Reihe, 389 alternierende, 398 alternierende harmonische, 399 arithmetische, 391 geometrische, 390 harmonische, 392, 394 komplexe geometrische, 433 MacLaurinsche, 414 Taylorreihe, 413 unendliche, 389

530

rektifizierbar, 367 rekursive Folge, 266 relative Extremalwerte, 304 relatives Maximum, 304 Minimum, 304 relativistische Teilchen, 424 Resonanzschwingungen, 196 Richtungsvektor, 41, 50 Riemann-Integral, 323 Rohstofikette, 119 Rotationskörper, 371 Mantelfläche, 372 Volumen, 371 Rundungsfehler, 448

s

S-Multiplikation, 86 Sarrus, 127 Sattelpunkt, 305 Satz von Rolle, 316 Schaltungen II-Glieder, 242 T-Glieder, 242 Scheinwerferregelung, 426 Schwerpunkt, 376 Schwingungen, 229 Simpson-Regel, 491 Sinusfunktion, 148, 192 allgemeine, 194 Sinushyperbolikus, 289, 381 Skalarprodukt, 51 2D, 45 Spaltenrang, 131 Spaltenraum, 131 Spaltenvektor, 106 Spannungsintegral, 362 Spatprodukt, 58 Stammfunktion, 331 stetig, 273-274 stetige Erweiterung, 275 Stetigkeit, 273 Strahlender Körper, 320 Substitutionsregel, 344 Subtraktion

Index komplexe, 218 Vektoren, 2D, 43 Vektoren, 3D, 50 Summe Links-, 488 Rechts-, 489 unendliche Reihe, 389 Summenzeichen, 6 Superposition, 89, 229 Surjektivität, 161 Symmetrie, 155

T Tangensfunktion, 197 Tangenshyperbolikus, 289, 381 Taylor Polynom, 412 Satz von, 413 Taylorsche Formel, 413 Taylorreihe, 410 der Area-Funktionen, 418 der Binomischen Reihe, 416 Satz über, 413 von arctanx, 417 von cosx, 415 von lnx, 415 von sinx, 415 von ex, 414 Teilsummen, 388 Tiefpaß, 251 Trapezregel, 490 Trigonometrische Funktionen, 192

ü Überlagerung von Schwingungen, 229 Übertragungsfunktion, 241 Übertragungsverhältnis, 240

u

Umkehrfunktion, 158 Umkehrmatrix, 111 Ungleichungen, 23 Untervektorraum, 89

531

Index

V Variable abhängige, 147 unabhängige, 147 Vektoren, 41 Vektoren, 2D, 42 Betrag, 43 Einheitsvektor, 44 Geraden-Darstellung, 48 Hesse-Normalform, 48 Komponenten, 42 Koordinatensystem, 42 Kräfteaddition, 43 Kräfteparallelogramm, 43 Länge, 43 Linearkombination, 44 Multiplikation mit Skalar, 42 Normalen-Einheitsvektor, 47 Nullvektor, 44 Ortsvektor, 42 Punktprodukt, 45 FUchtungsvektor, 42 Skalarprodukt, 45 Streckung, 42 Winkel, 46 Vektoren, 3D, 50 Addition, 50 antiparallel, 55 Arbeit, 54 Betrag, 50 Drehimpuls, 56 Drehmoment, 55 Einheitsvektor, 50 Kreuzprodukt, 54 Länge, 50 Linearkombination, 51 Lorentz-Kraft, 56 Multiplikation, 50 Multiplikation mit Skalar, 56 Orthonormalsystem, 52 Ortsvektor, 50 parallel, 55 Projektion, 53 Rechtssystem, 58 FUchtungskosinus, 52

FUchtungsvektor, 50 Skalarprodukt, 51 Spatprodukt, 58 Vektorprodukt, 54 Vektoren, n-dimensional äußere Verknüpfung, 86 Addition, 86 Assoziativgesetz, 86 Basis, 95 Dimension, 97 Distributivgesetz 1, 86 Distributivgesetz 2, 86 Erzeugendensystem, 92 Erzeugnis, 90 Existenz des Nullvektors, 86 Gesetz der Eins, 86 innere Verknüpfung, 86 Inverser Vektor, 86 Kommutativgesetz, 86 linear abhängig, 92 linear unabhängig, 93 Linearkombination, 90 Operationen, 86 S-Multiplikation, 86 Superposition, 89 Untervektorraum, 89 Vektorraum, 85, 87 Vektorprodukt, 54, 130 Vektorraum, 85, 87 Venn-Diagramm, 2 Vereinigung von Mengen, 2 Vollständige Induktion, 5 Volumen Rotationskörper, 371

w

Weg-Zeit-Diagramm, 145 Weg-Zeit-Gesetze, 276 Wendepunkt, 305 Wertebereich, 146 Wheatstonesche Brückenschaltung, 302 Widerstand Blind-, 237 komplexer, 236

532

Index

ohmscher, 235 reeller Schein-, 237 Wirk-, 237 Widerstandsanpassung, 311 Wiensehe Verschiebungsgesetz, 321 Winkelargument komplexes, 212 Winkelfunktionen, 192 Wurzel, 472 Wurzelfunktion, 148, 186 Wurzelgleichungen, 22 Wurzeln Einheitswurzel, 224 komplexe, 224 Wurzelziehen babylonisches, 266, 4 72

z

Zahlen komplex konjugierte, 214-215 komplexe, 209 natürliche, 4 reelle, 13 Zahlenebene Gaußsche, 210, 215 Zahlenfolge reelle, 262 Zahlengerade, 14 Zeiger komplexer, 211 Zeilenrang, 131 Zeilenumformungen elementare, 27 Zeilenvektor, 106 Zielbereich, 146 Zwischensumme, 324

Verzeichnis der MAPLE-Befehle

->, 149,267 @-Operator, 162

ABC abs, 215 addrow, 36, 141 angle, 61 arctan, 216 AreParallel, 80 args, 449 argument, 215 array, 116, 140 assign, 34 asympt, 183 augment, 35, 136, 140 backsub, 36, 140 band, 116 basis, 141 binomial, 10 bise, 449 bogen, 368 cartprod, 3 changevar, 349 close, 154 coeff, 173, 176 col, 141 collect, 173, 176 combine, 191, 204-205 complexplot, 217 conjugate, 216 convert, 62, 176, 216, 355, 412, 420, 422 coordinates, 80 cost, 174 crossprod, 62

DEF D, 281 degree, 173, 176 denom, 182

det, 129, 136, 140 detail, 79 diag, 116, 140 diff, 281, 291, 294, 314, 430 DiffFormeln, 486 Digits, 34 display, 152, 176, 257, 313, 326, 412 distance, 79 do, 449 dotprod, 61 draw, 80-81 else, 450 end,450 Equation, 78 eval, 116 evalc, 216, 227 evalf, 61, 150, 337 evalm, 61, 115, 140 expand, 11, 173, 176, 183, 191, 204-205 factor, 174, 176, 182, 228, 343 FindAngle, 80 for, 420 fsolve, 21, 174, 176, 228, 444

GHI gausselim, 140 gaussjord, 35, 140 gcd, 182 geomet, 83 horn, 175 if, 449 Im, 216 infinity, 393 inifcns, 149 insequence, 326 int, 337, 430 interp, 175-176 intersect, 3

534

MAPLE- Befehle

intersection, 80 intparts, 342 inverse, 116, 140 isolate, 292, 343

print, 80, 450 proc, 150, 449 product, 7

KLM

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