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German Pages 91 [96] Year 1911
Lösungen zu dem
Zivilrechtspraktikum herausgegeben von
Kammerqerichtsrar Dr. Aichard Schück.
Mit Genehmigung des Verfassers bearbeitet nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch für Studierende und Referendare von
Heinrich von der Mosel, Nechttzanwa^t in
Zweite Auflage.
ö todten (tr ober
Zweiter Maud.
Berlin 1 * • 11. I Guttentag, Verlagsbuchhandlung, v*9.
in. b. H.
Vorwort zum zweiten Band der zweiten Auflage. Tie günstige Aufnahme, die die 200 Lösungen der zweiten Auflage bei den Herren Studierenden, Referendaren und Rechtslehrern fand, gestattet, dem vielfach geäußerten Wunsche schon jetzt nachzukommen und über 160 weitere Lösungen zu veröffentlichen. Dies geschah in Form eines zweiten Bandes, indem einstweilen aus praktischen Gründen von der Zusammen fassung des Ganzen in einer dritten Auflage abgesehen wurde. Ich hoffe, daß es nicht zu nachteilig empfunden wird, wenn sich die Lösungen auf zwei Bände verteilen. Tenn der Überblick dürfte trotzdem gewahrt bleiben, weil in den einzelnen Bänden die Reihenfolge der Bücher des BGB. nicht geändert ist. Vielleicht erscheint diese Form sogar handlicher und bequemer. Auf vielseitigen Wunsch behandelte ich diesmal auch Lösungen zu Buch 4, 5 und zum Einführungsgesetz. Von Buch 4 und 5 wurden je über 20 Lösungen gegeben, vom Einführungsgesetz die ersten 8, die mir als die wichtigsten erschienen. Hierzu treten über 100 Lösungen von Buch 2. Tiefer wichtigste Teil des BGB. schien mir noch nicht genügend behandelt, zumal hier S chück sehr reichhaltig ist. Tamit dürften zugleich die anderen Bücher ergänzt werden. Im ganzen sind über 360 Lösungen vorhanden, also nahe an zwei Drittel des Ganzen. Hervorheben möchte ich, daß auch bei den neuen Lösungen, wie bisher, nicht immer ausführliche Abhandlungen gegeben werden, sondern öfter nur Gesichtspunkte, manchmal nur Andeutungen. Dies erscheint für die Aus bildung vorteilhafter, insofern der Lernende die Schwierigkeiten zum Teil selbst finden muß. Die gelösten Fälle bedürfen also zum Teil noch genauer Erörterung. Überhaupt ist der Tatbestand der Fälle so gehalten, daß ihr Studium besonders für angehende Juristen geeignet ist, insofern er meistens verschiedene Möglichkeiten offen läßt. Bestimmt gefaßte Fülle für Fortgeschrittenere mit ausführlicher Behandlung suchen meine „Examensfälle mit Lösungen" und zum Teil auch „Zivilprozeßfälle mit Lösungen" (Kötzschenbroda 1910, Selbst verlag, Vertrieb durch Felix Klinger, Bahnhofstraße 12) zu bieten, die bereits eine günstige Aufnahme fanden. Von beiden erschien zunächst das erste Heft. Auskünfte über einzelne gelöste oder ungelöste Fälle werden unter Umständen erteilt, auch wird die Mitarbeit der Leser für die dritte Auflage gern entgegengenommen.
Kötzschenbroda, im Februar 1911.
Keinrich v. d. Mosel.
Zweites Buch. Recht der Schuldverhctltnisse. Weitere Lösungen. Fall 218. Zwischen B. und A. besteht ein Sachmietvertrag (§§ 535 f.), also ein zweiseitiger Vertrag. Wenn sich A. uitb B. verfeinden inib B. dem A. die weitere Benutzung der Anstalt untersagt, so liegt darin seitens des B. eine verschuldete Nichterfüllung des Vertrags. B. tonnte trotz der Feindschaft ben Vertrag bis zum Ablauf des Abonnements des A. einhalten, daher kann man keinesfalls sagen, daß einer der Fälle der §§ 323 ff. vorliegt, in denen dem Schuldner die Leistung unmöglich wird. Es liegt also Verzug vor (88 286, 326). A. ist daher im Recht, wenn er Schadensersatz wegen Nichterfüllung fordert, und B. hat das auch eingesehen. Es fragt sich aber, in welcher Höhe dieser Schadensersatz beansprucht werden kann. Nach §