Lexikon der grammatischen Terminologie : Zusammenstellung u. Erklärung d. dt., engl., franz. u. latein. Vokabulars z. Sprachlehre u. Sprachkunde. 9783403002987

Lexikon der grammatischen Terminologie - Zusammenstellung und Erklärung des deutschen, englischen, französischen und lat

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German Pages 340 Year 1972

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Lexikon der grammatischen Terminologie : Zusammenstellung u. Erklärung d. dt., engl., franz. u. latein. Vokabulars z. Sprachlehre u. Sprachkunde.
 9783403002987

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Otmar Bohusch

H

Lexikon der grammatischen Terminologie Zusammenstellung und Erklärung des deutschen, englischen, französischen und lateinischen Vokabulars zur Sprachlehre und Sprachkunde

VERLAG LUDWIG AUER DONAUWÖRTH

© by Verlag Ludwig Auer, Donauwörth. 1972 Alle Rechte vorbehalten Gesamtherstellung: Druckerei Ludwig Auer, Donauwörth ISBN 3-403-00298-5

INHALT

Abkürzungen......................................................................... 6 Vorwort .............................................................................. 7 A Ausdrücke der deutschen Grammatik..........................11 B Hinweise auf Ausdrücke, die in A nicht aufgeführt sind........................................................................ 275 C Ausdrücke der englischen Grammatik .... 286 D Ausdrücke der französischen Grammatik . . . 303 E Ausdrücke der lateinischen Grammatik .... 318 F Ausdrücke der italienischen Grammatik .... 326 G Ausdrücke der spanischen Grammatik .... 329 H Verwendete oder zitierte sprachwissenschaftliche Werke............................................................................... 332 I Schulgrammatiken und Sprachlehrbücher . . . 336

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Abkürzungen

abgel. = abgeleitet Abi. = Ableitung Adj. = Adjektiv ahd., Ahd. = althochdeutsch Akk. = Akkusativ bezw. = beziehungsweise d. = deutsch Dat. = Dativ d. h. = das heißt e. = englisch evtl. = eventuell f. = femininum fr. = französisch Gen. = Genitiv gr. = griechisch idg. = indogermanisch Jh. = Jahrhundert Jhs. = Jahrhunderts l. = lateinisch m. = maskulinum math. = mathematisch mhd., Mhd. = mittelhochdeutsch mundartl. = mundartlich n. = neutrum nhd., Nhd. = neuhochdeutsch Nom. = Nominativ ö. = österreichisch

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Pers. = Person Part. = Partizip Plur. = Plural Präd. = Prädikat Präp. = Präposition Präs. = Präsens Prät. = Präteritum Pron. = Pronomen Schj. = Schuljahr Sing. = Singular Subj. = Subjekt Subst. = Substantiv substant. = substantivisch tschech. = tschechisch u. = und u. a. = unter anderem, anderen u. ä. = und ähnliche usw. = und so weiter u. zw. = und zwar Vght. = Vergangenheit weibl. = weiblich Z. = Zahlwort z. B. = zum Beispiel z. T. = zum Teil Die übrigen Abkürzungen nehmen das für den Abschnitt gültige Stichwort auf.

VORWORT (auch als Gebrauchsanweisung lesbar)

Dieses Lexikon will eine Lücke ausfüllen. Die Zahl der Namen für sprachliche Erscheinungen ist unüberschaubar geworden; selbst über die in der Schule zu verwendenden Bezeichnungen gibt es keine Übereinstimmung. Mancher neugeprägte Fachausdruck mag aus Eigenwillen oder Ehrgeiz entstanden sein; an manchem sachlich nicht mehr haltbaren Ausdruck halten Lehrer und Lehrplan fest, weil sie ihn so in ihrer Jugend lernten. In der Regel spiegelt sich aber in der Vielfalt die widersprüchliche Entwicklung der Sprachbetrachtung. Ausdrücke der formalen Grammatik stehen neben denen der inhaltsbezogenen und denen der modernen Linguistik. Die Schule meint oft, durch eine geschickte Auswahl und Kombination dessen, was die verschiedenen Richtungen bieten, den größten Nutzen zu ziehen.

Unser Lexikon bemüht sich, alle grammatischen Bezeichnungen aufzunehmen, soweit sie in die Schule oder in die sprachwissenschaftlichen Werke eingedrungen sind — mit denen der Lehrer umgehen muß, will er modernen Sprachunterricht geben. Dadurch zeigt es einen ernstzunehmenden Übelstand auf: Das Überangebot an grammatischer Terminologie verwirrt Lehrende und entmutigt Lernende. Das Buch hier kann diese Vielfalt nicht verringern, aber das Zurechtfinden erleichtern. Auf längere Sicht gesehen, kann es helfen, eine gültige, natürlich dynamische Liste von Bezeichnungen aufzustellen, die sowohl wissenschaftlichen Anforderungen wie schulischen Lernzielen gerecht wird. Auch ein umfassendes Lexikon kommt an der Qual der Auswahl nicht vorbei. Schwierig ist es schon, den tatsächlichen Umfang der auszufüllenden Lücke festzustellen. Welche grammatischen Ausdrücke sind unentbehrlich, welche sind bereits überholt, welche noch ungesichert? Welche Termini aus überschneidenden und benachbarten Gebieten müssen in einem grammatischen Lexikon stehen? Welcher von parallelen Bezeichnungen gebührt der erste, gleichsam der offizielle Rang, welche sollen auf zweiten und dritten Plätzen geduldet werden, von welchen soll man 7

abraten? Welche Abweichungen von den üblichen Ausdrücken empfehlen sich für bestimmte Altersstufen? Freilich werden diese Probleme einfacher, wenn man sich den mutmaßlichen Kreis der Benützer vorstellt: da sind vor allem die, die Deutsch lehren oder lernen, unter ihnen als besonders geschätzte Gruppe die lernend Lehrenden; da sind die, die mancher schwierigen Erscheinung beim Lernen anderer Sprachen durch Vergleich mit einer ähnlichen in der Muttersprache Herr werden wollen; nicht zu vergessen die, die sich auf dem zweiten Bildungsweg Berechtigungen erringen; die, die gerne wissen möchten, wie ein moderner Ausdruck früher hieß, und wie ein früher gebräuchlicher jetzt heißt; schließlich die, denen auch in einer technisierten Welt die Beschäftigung mit der Sprache ein liebes Hobby ist. Diesen vielfältigen Interessen will das Buch schon durch seine Einteilung gerecht werden.

Das Lexikon erklärt über 1 800 grammatische Ausdrücke; 1 400 von ihnen, die sich besonders oft in den einschlägigen Werken finden, werden im Teil A ausführlich erläutert. Bei weiteren 430 dürfen kurze Hinweise genügen: Sie sind im Teil B alphabetisch aneinandergereiht. Teil A und B müssen also als Einheit betrachtet werden.

Niemand erschrecke, wenn es z. B. im Teil A das Stichwort „Genitivobjekt“ nicht gibt; er blättere im Teil B! Dort findet er unter „Genitivobjekt“ den Hinweis, daß im Teil A bei „Anteilgröße“ alles Wissenswerte zum gewünschten Stichwort steht. Der kleinere Druck, der den bloßen Hinweisen des Teils B zusteht, erspart Raum. Da die Schulgrammatiken bald lateinische, bald deutsche Namen, bald Mischformen bevorzugen, kann auch das Lexikon der Kontamination (siehe dort!) nicht ausweichen. Beide Teile erfassen, um nicht uferlos zu werden, nur die deutsche Grammatik, bemühen sich aber um ihren ganzen Bereich, um die Ausdrücke der Sprachwissenschaft ebenso wie um die der Sprachlehre für Schulanfänger. Im Teil C werden etwa 750 englische grammatische Bezeichnungen den deutschen gegenüberstellt; der Teil D umfaßt über 650 französische Ausdrücke; im Teil E stehen mehr als 250 Ausdrücke der lateinischen Grammatik, die z. T. auch in der deutschen Heimatrecht haben und so wieder den Teil A ergänzen.

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Der Teil F schließt mit einem doppelten Literaturverzeichnis ab: Auf die zitierten und einschlägigen sprachwissenschaftlichen Werke, die auch der individuellen Weiterarbeit nutzbar sein können, folgt eine Liste von Schulgrammatiken und Arbeitsbüchern, deren Ausdrücke im Lexikon angesprochen werden; doch überschreitet das bearbeitete Material diesen Umkreis, der durch die Berücksichtigung bloß abgeschlossener Unterrichtswerke zu beschränkt wäre. Auf den ersten Blick überrascht die Unterteilung der Stichwörter: a) Die Bezifferung dient der Raumersparnis; was die einzelnen Ziffern bedeuten, erklärt die auf jeder rechten Seite unten abgedruckte Legende. b) Damit Selbstverständliches und Ungesichertes in den Erklärungen vermieden wird, sind bei jedem Stichwort nur die Ziffern aufgeführt, zu denen Wissenswertes gesagt werden kann.

c) Die Legende zu den Ziffern braucht nur wenig Erläuterung: Ziffer 1 bringt andere Bezeichnungen des Stichworts (gegebenenfalls mit einer Wertung verbunden), schwierige Pluralbildungen u. ä. Ziffer 2 bringt Beispiele, soweit es der Raum gestattet, und sie sich nicht von selbst ergeben Bei 3. finden sich Erklärungen, Definitionen, Hinweise auf die Problemlage; das Streben nach Objektivität stellt bisweilen mehrere Auffassungen nebeneinander Ziffer 4 gibt knappe etymologische Hinweise. 5g. stellt gegensätzliche Ausdrücke zum Stichwort zusammen (Gegenwörter werden manchmal unrichtig vertauscht) 5ä. verweist auf nahverwandte Begriffe (in der Verwandtschaft ist die Gefahr der Verwechslung noch stärker) Ziffer 6 bringt den dem Stichwort entsprechenden lateinischen Ausdruck 7. den englischen Ausdruck 8. den französischen Ausdruck Bei Ziffer 9 findet der Benützer Hinweise, wo weitere Angaben über diese und ähnliche (entgegengesetzte) Erscheinungen stehen, auch über Ober- und Unterbegriffe. Vorarbeiten, die dem gleichen Zweck dienen wie dieses Lexikon, gibt es wenig. Daher kann es wohl sein Ziel nicht auf den ersten Anhieb voll erreichen. Deshalb danken Au9

tor und Verlag, dem ersterer für die Aufnahme seiner Idee verbunden ist, allen, die unsere Bemühung zwar anerkennen, aber Kritik anzumelden haben. Otmar Bohusch

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A Ausdrücke der deutschen Grammatik Abbreviationssprache 1. Abkürzungssprache, Aküsprache (polemisch) 2. U-Bahn, Hapag = Hamburg-Amerika-Paket-AktienGesellschaft 3. gekennzeichnet durch Kurzwörter und Verschweigung von Wörtern und Wortteilen; auf einer Zeitungsseite bis 100 Abkürzungen 4. lat. abbrevatio = Abkürzung 9. Abkürzung

Abkürzung 1. Initialwort 2. AEG, PKW, Fern (sprech) amt, Ober(kellner) 3. Neubildung von Wörtern aus Buchstaben oder Silben; Wegfall des Mittelgliedes dreigliedriger Zusammensetzungen; in der Regel ohne Punkt; häufig in der Werbesprache 5ä. Kurzwort 7. abbreviation, contraction of word, abbreviated word 8. abréviation (f) 9. Abbreviationssprache Ablativ 3. Kasus in idg. Sprachen; im Lateinischen erhalten 4. 1. ablatus, Kasus des Wegnehmens 6. ablativus 7. ablative (case) 8. ablatif (m) Ablaufform des Verbs 1. Partizip I (des Präsens) 2. drohend 3. stellt das bezeichnete Geschehen (Sein) als ablaufend oder bestehend hin (Erben) Ablaut 2. werfen-warf-geworfen-Wurf 3. a) quantitativer A. oder Abstufung (reiten-ritt) b) qualitativer A. oder Abtönung (singen-sang) ; dient als Binnenmorphem zur Wortbildung; mit seiner Hilfe wurde das System der starken Verben ausgebildet: in1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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nere oder Wurzelflexion; gesetzmäßiger Vokalwechsel in etymologisch zusammengehörigen Wörtern 5g. Flexion durch Endungen: schwaches Verbum 7. vowel-graduation, ablaut 8. apophonie, alternance vocalique, ablaut 9. Ablautreihen

Ablautreihe 3. Beim verbalen Ablaut unterscheidet man 7 Reihen, deren Anordnung man freilich erst durch Kenntnis der gotischen und mittelhochdeutschen Formen versteht. 1. Klasse: gedeihen — gedieh — gediehen 2. Klasse : biegen — bog — gebogen 3. Klasse : werden — ward — geworden 4. Klasse: gebären — gebar — geboren 5. Klasse : sitzen — saß — gesessen 6. Klasse: schlagen — schlug — geschlagen 7. Klasse : lassen — ließ — gelassen Innerhalb der einzelnen Reihen wirkt sich der quantitative A. aus: Normal- oder Vollstufe, Null-, Schwundoder Reduktionsstufe, Dehnstufe 9. Ablaut Ableitung 2. Trank von trinken, kräftig von Kraft 3. Bildung eines Wortes aus einem anderen a) innere Ableitung (Grimm) durch Stammlautveränderung (Ablaut, Binnenmorphem) b) implicite : Ohne Suffix c) explicite (durch Suffixe und Präfixe); sehr verwendet in der technischen Terminologie 6. derivatio = Ableitung 7. derivation 8. dérivation (f)

Ableitungsgruppen 3. a) Berufs-, Tätigkeitsbezeichnungen (nomina agentis) b) Zugehörigkeits- und Herkunftsbezeichnungen c) Geschehensbezeichnungen (Verbalabstrakta, nomina actionis) d) Gerätebezeichnungen (nomina instrumentalia) e) Eigenschaftsbezeichnungen (nomina qualitatis) f) Kollektivbezeichnungen (nomina collectiva) g) Verkleinerungen, Verniedlichungen (Diminutiva) h) Abstrakta Ableitungsmorphem 2. kind-isch, trag-bar; -heit, -keit, -ung 3. bestehen meist nicht mehr als freie Morpheme, obwohl ihnen ein Wort zugrunde liegt; verändern die Grundbe12

abraten? Welche Abweichungen von den üblichen Ausdrücken empfehlen sich für bestimmte Altersstufen? Freilich werden diese Probleme einfacher, wenn man sich den mutmaßlichen Kreis der Benützer vorstellt: da sind vor allem die, die Deutsch lehren oder lernen, unter ihnen als besonders geschätzte Gruppe die lernend Lehrenden; da sind die, die mancher schwierigen Erscheinung beim Lernen anderer Sprachen durch Vergleich mit einer ähnlichen in der Muttersprache Herr werden wollen; nicht zu vergessen die, die sich auf dem zweiten Bildungsweg Berechtigungen erringen; die, die gerne wissen möchten, wie ein moderner Ausdruck früher hieß, und wie ein früher gebräuchlicher jetzt heißt; schließlich die, denen auch in einer technisierten Welt die Beschäftigung mit der Sprache ein liebes Hobby ist. Diesen vielfältigen Interessen will das Buch schon durch seine Einteilung gerecht werden.

Das Lexikon erklärt über 1 800 grammatische Ausdrücke; 1 400 von ihnen, die sich besonders oft in den einschlägigen Werken finden, werden im Teil A ausführlich erläutert. Bei weiteren 430 dürfen kurze Hinweise genügen: Sie sind im Teil B alphabetisch aneinandergereiht. Teil A und B müssen also als Einheit betrachtet werden.

Niemand erschrecke, wenn es z. B. im Teil A das Stichwort „Genitivobjekt“ nicht gibt; er blättere im Teil B! Dort findet er unter „Genitivobjekt“ den Hinweis, daß im Teil A bei „Anteilgröße“ alles Wissenswerte zum gewünschten Stichwort steht. Der kleinere Druck, der den bloßen Hinweisen des Teils B zusteht, erspart Raum. Da die Schulgrammatiken bald lateinische, bald deutsche Namen, bald Mischformen bevorzugen, kann auch das Lexikon der Kontamination (siehe dort!) nicht ausweichen. Beide Teile erfassen, um nicht uferlos zu werden, nur die deutsche Grammatik, bemühen sich aber um ihren ganzen Bereich, um die Ausdrücke der Sprachwissenschaft ebenso wie um die der Sprachlehre für Schulanfänger. Im Teil C werden etwa 750 englische grammatische Bezeichnungen den deutschen gegenüberstellt; der Teil D umfaßt über 650 französische Ausdrücke; im Teil E stehen mehr als 250 Ausdrücke der lateinischen Grammatik, die z. T. auch in der deutschen Heimatrecht haben und so wieder den Teil A ergänzen.

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Der Teil F schließt mit einem doppelten Literaturverzeichnis ab: Auf die zitierten und einschlägigen sprachwissenschaftlichen Werke, die auch der individuellen Weiterarbeit nutzbar sein können, folgt eine Liste von Schulgrammatiken und Arbeitsbüchern, deren Ausdrücke im Lexikon angesprochen werden; doch überschreitet das bearbeitete Material diesen Umkreis, der durch die Berücksichtigung bloß abgeschlossener Unterrichtswerke zu beschränkt wäre. Auf den ersten Blick überrascht die Unterteilung der Stichwörter: a) Die Bezifferung dient der Raumersparnis; was die einzelnen Ziffern bedeuten, erklärt die auf jeder rechten Seite unten abgedruckte Legende. b) Damit Selbstverständliches und Ungesichertes in den Erklärungen vermieden wird, sind bei jedem Stichwort nur die Ziffern aufgeführt, zu denen Wissenswertes gesagt werden kann.

c) Die Legende zu den Ziffern braucht nur wenig Erläuterung: Ziffer 1 bringt andere Bezeichnungen des Stichworts (gegebenenfalls mit einer Wertung verbunden), schwierige Pluralbildungen u. ä. Ziffer 2 bringt Beispiele, soweit es der Raum gestattet, und sie sich nicht von selbst ergeben Bei 3. finden sich Erklärungen, Definitionen, Hinweise auf die Problemlage; das Streben nach Objektivität stellt bisweilen mehrere Auffassungen nebeneinander Ziffer 4 gibt knappe etymologische Hinweise. 5g. stellt gegensätzliche Ausdrücke zum Stichwort zusammen (Gegenwörter werden manchmal unrichtig vertauscht) 5ä. verweist auf nahverwandte Begriffe (in der Verwandtschaft ist die Gefahr der Verwechslung noch stärker) Ziffer 6 bringt den dem Stichwort entsprechenden lateinischen Ausdruck 7. den englischen Ausdruck 8. den französischen Ausdruck Bei Ziffer 9 findet der Benützer Hinweise, wo weitere Angaben über diese und ähnliche (entgegengesetzte) Erscheinungen stehen, auch über Ober- und Unterbegriffe. Vorarbeiten, die dem gleichen Zweck dienen wie dieses Lexikon, gibt es wenig. Daher kann es wohl sein Ziel nicht auf den ersten Anhieb voll erreichen. Deshalb danken Au9

tor und Verlag, dem ersterer für die Aufnahme seiner Idee verbunden ist, allen, die unsere Bemühung zwar anerkennen, aber Kritik anzumelden haben. Otmar Bohusch

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A Ausdrücke der deutschen Grammatik Abbreviationssprache 1. Abkürzungssprache, Aküsprache (polemisch) 2. U-Bahn, Hapag = Hamburg-Amerika-Paket-AktienGesellschaft 3. gekennzeichnet durch Kurzwörter und Verschweigung von Wörtern und Wortteilen; auf einer Zeitungsseite bis 100 Abkürzungen 4. lat. abbrevatio = Abkürzung 9. Abkürzung

Abkürzung 1. Initialwort 2. AEG, PKW, Fern (sprech) amt, Ober(kellner) 3. Neubildung von Wörtern aus Buchstaben oder Silben; Wegfall des Mittelgliedes dreigliedriger Zusammensetzungen; in der Regel ohne Punkt; häufig in der Werbesprache 5ä. Kurzwort 7. abbreviation, contraction of word, abbreviated word 8. abréviation (f) 9. Abbreviationssprache Ablativ 3. Kasus in idg. Sprachen; im Lateinischen erhalten 4. 1. ablatus, Kasus des Wegnehmens 6. ablativus 7. ablative (case) 8. ablatif (m) Ablaufform des Verbs 1. Partizip I (des Präsens) 2. drohend 3. stellt das bezeichnete Geschehen (Sein) als ablaufend oder bestehend hin (Erben) Ablaut 2. werfen-warf-geworfen-Wurf 3. a) quantitativer A. oder Abstufung (reiten-ritt) b) qualitativer A. oder Abtönung (singen-sang) ; dient als Binnenmorphem zur Wortbildung; mit seiner Hilfe wurde das System der starken Verben ausgebildet: in1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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nere oder Wurzelflexion; gesetzmäßiger Vokalwechsel in etymologisch zusammengehörigen Wörtern 5g. Flexion durch Endungen: schwaches Verbum 7. vowel-graduation, ablaut 8. apophonie, alternance vocalique, ablaut 9. Ablautreihen

Ablautreihe 3. Beim verbalen Ablaut unterscheidet man 7 Reihen, deren Anordnung man freilich erst durch Kenntnis der gotischen und mittelhochdeutschen Formen versteht. 1. Klasse: gedeihen — gedieh — gediehen 2. Klasse : biegen — bog — gebogen 3. Klasse : werden — ward — geworden 4. Klasse: gebären — gebar — geboren 5. Klasse : sitzen — saß — gesessen 6. Klasse: schlagen — schlug — geschlagen 7. Klasse : lassen — ließ — gelassen Innerhalb der einzelnen Reihen wirkt sich der quantitative A. aus: Normal- oder Vollstufe, Null-, Schwundoder Reduktionsstufe, Dehnstufe 9. Ablaut Ableitung 2. Trank von trinken, kräftig von Kraft 3. Bildung eines Wortes aus einem anderen a) innere Ableitung (Grimm) durch Stammlautveränderung (Ablaut, Binnenmorphem) b) implicite : Ohne Suffix c) explicite (durch Suffixe und Präfixe); sehr verwendet in der technischen Terminologie 6. derivatio = Ableitung 7. derivation 8. dérivation (f)

Ableitungsgruppen 3. a) Berufs-, Tätigkeitsbezeichnungen (nomina agentis) b) Zugehörigkeits- und Herkunftsbezeichnungen c) Geschehensbezeichnungen (Verbalabstrakta, nomina actionis) d) Gerätebezeichnungen (nomina instrumentalia) e) Eigenschaftsbezeichnungen (nomina qualitatis) f) Kollektivbezeichnungen (nomina collectiva) g) Verkleinerungen, Verniedlichungen (Diminutiva) h) Abstrakta Ableitungsmorphem 2. kind-isch, trag-bar; -heit, -keit, -ung 3. bestehen meist nicht mehr als freie Morpheme, obwohl ihnen ein Wort zugrunde liegt; verändern die Grundbe12

deutung (zart-zärtlich) und bisweilen auch die Wortart (Bart: bärtig) Ableitungssilbe 2. Jüng-linp, Schön-heit 7. derivative syllable, formative s., derivative affix 8. suffixe dérivatif 9. Ableitungsmorphem

Abschwächung 3. a) der Laute (zu e): ahd. taga zu Tage, gesti zu Gäste; Folge der Akzentverlagerung auf die Stammsilbe b) der Bedeutung: auf einen Löffel Suppe einladen

Abstrakta 1. Sing. Abstraktum; abstraktes Substantiv; Begriffsname, Begriffs wort; 2. Leidenschaft, Kälte, Ampere 3. bloß Gedachtes, Bezeichnung von Eigenschaften; aus dem Individuellen herausgelöstes Allgemeines; das gegenwärtige Streben zur Abstraktion bedeutet Verlust an Anschaulichkeit und Gewinn an Präzision 4. 1. abstraho = ich ziehe ab, abstractus (vom Dinglichen) abgezogen 5g. konkret 6. nomen abstractum, nomina abstracta 7. abstract noun 8. nom abstrait Abstrichmethode 2. Der Bauer pflügt in der Frühe seinen Acker 3. Durch das Abstreichen nicht notwendiger Satzglieder und andere Methoden kommt Grebe zu 25 Grundstrukturen Abstufung 1. quantitativer Ablaut 3. Wechsel von Vokallängen; man unterscheidet: a) Normal- oder Hochstufe b) Dehnstufe (z. B. Langvokal) c) Tief- oder Schwundstufe (Murmelvokal: Speise) 9. Ablaut

Abteilen 1. österreichisch für Silbentrennung 9. Silbentrennung 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Abtönung 1. qualitativer Ablaut 2. gebe — gab 9. Ablaut

Abwandlung 1. Flexion; Deklination; häufiger für Konjugation 9. Deklination, Flexion, Konjugation Ach-Laut 2. Bach, Loch, Buch, auch 3. Aussprache des ch nach den dunklen Vokalen (a, o, u, au) 5g. ich-Laut а. c.i. 1. Akkusativ mit dem Infinitiv 2. Er sah den Fremden sich entfernen; nach den Verben sehen, hören, fühlen, lassen, heißen, machen, finden, spüren 3. Das Akkusativobjekt des ersten Verbs ist Subjekt zum zweiten, das im Infinitiv steht; die Konstruktion ist im Lateinischen sehr verbreitet; im Deutschen von den Humanisten gern gebraucht б. accusativus cum infinitivo 7. accusative with infinitive 8. accusatif avec l’infinitif(m)

Additionszahlwort 2. fünfzehn = fünf und zehn 5g. fünfhundert = fünf mal hundert Adhortativ 2. Beeilen wir uns ! Laßt uns reiten ! 3. Imperativ in der 1. Person Plur. Aufforderung zu gemeinsamer Tat 4. 1. adhortari = aufmuntern, anspornen Adjektiv 1. Eigenschaftswort, Artwort, Beiwort, Wiewort, Eindruckswort (Seiler) 2. schön, müde, blau 3. Es charakterisiert beteiligte Größen oder das Geschehen (Sein); wie jemand oder etwas ist, wie jemand etwas tut, wie etwas geschieht; im Lateinischen und Englischen ist die Wortart anders abgegrenzt als im Deutschen: Dort braucht man das Adverb, um auszudrücken, wie etwas geschieht, wie jemand etwas tut a) attributives Adjektiv, b) prädikatives Adjektiv 4. 1. adiectum = das (zum Substantiv) Hinzugeworfene, Beigefügte 14

6. casus accusativus 7. accusative case 8. accusatif Akkusativ des Inhalts 2. Er geht einen schweren Gang 3. Charakteristik, bzw. Verdeutlichung des Geschehens Akkusativergänzung 9. Zielgröße Akkusativierung 3. Vordringen der Akkusativrektion, die die Dativ- und Genitivrektion ablöst, z. B. statt: jemandem Ware liefern heute: jemanden mit Ware beliefern Akkusativobjekt 3. Fragewort: wen? oder was? 9. Zielgröße

Akkusativobjekt, doppeltes 2. Er hat euch das Fürchten gelehrt — Man hieß ihn den Vater des Vaterlandes Aktionalität 1. Geschehens verlauf 2. hüsteln, erglühen 3. die sprachliche Erfassung der Verlaufsweise eines Vorgangs, ausgedrückt durch die Aspekte 4. 1. actio = Tätigkeit, Handlung

Aktionsart 3. Sie sagt aus über die zeitliche Verlaufsweise, über Wiederholung, Grad, Intensität, über die Art und Weise, wie die Handlung des Verbs vor sich geht; das Deutsche hat kein vollständiges System der Aktionsarten ausgebildet, das in den slawischen Sprachen und im Englischen eine Rolle spielt. Diese Aufgabe übernehmen im Deutschen Wiederholungs-, Bewirkungsverben u. ä. a) perfektive b) imperfektive c) inchoative d) iterative 4. 1. actio = Handlung, Tätigkeit 5ä. Aspekt 9. Aspekt Aktiv 1. Tatform, Tätigkeitsform 2. Der Arbeiter bohrt ein Loch 3. Das Subjekt ist tätig; Aktiv ist eines der 3 Genera; die Grundrichtung der Aussage

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4. 1. activus = tätig, aktiv 5g. Passiv, Medium 7. active voice 8. actif, voix (forme) active Aktiv, unpersönliches 2. man trank Wein 3. kollektives Subjekt

Akut 3. Betonungszeichen, in der Regel für den scharfen, steigenden Ton 4. 1. acutus = spitz, scharf 6. 1. acutus (accentus) = steigender Ton 7. acute accent 8. accent aigu (m) =

Akzent 1. Betonung, Intonation; Betonungszeichen 3. Jedes Wort und jede Wortgruppe hat eine Gipfelsilbe; das Norddeutsche akzentuiert scharf; a) Worta., b) Akzent der Wortgruppe, c) A. des Satzes a) qualitativer A. (Tonstärke) b) musikalischer (Tonhöhe) c) quantitativer (Tondauer) 4. accendere = anzünden, steigern 7. accent, stress 8. a) l’accent aigu = ' b) l’accent grave = ' c) l’accent circonflexe = * Akzent, dynamischer 1. Druckakzent 3. dient der Abstufung der Tonstärke; die Silbe wird mit größerer Lautstärke als die benachbarten gesprochen 5g. musikalischer A. 7. stress 8. accent d’intensité (m), accent tonique

Akzent, fremder 3. zurückzuführen auf die Schwierigkeit, sich die ungewohnte Grundeinstellung für die Artikulation einer fremden Sprache anzueignen Akzent, musikalischer 1. melodischer 3. Die Silbe liegt höher oder tiefer als die umgebenden Silben 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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5g. dynamischer 7. pitch

Akzent, quantitativer 1. temporaler 3. Die Silbe wird gedehnt oder gerafft Allegorie 2. Schillers „Mädchen aus der Fremde“ = die Poesie 3. Der Gegenstand wird nicht genannt, sondern ist durch ein Bild zu erraten 4. griech.-lateinischen Ursprungs; die bildliche Rede, das Anderssagen 7. allegory 8. allégorie (f) Alliteration 9. Stabreim

Allomorph 3. Morphe, die zum gleichen Morphem gehören; Allomorphe eines einzigen Pluralmorphems: -e, -er, -en; ein Morphem ist eine Klasse von Allomorphen; Formvariant, Morphemalternant 4. gr. allos = der andere, verschiedene; morfé = die Gestalt

Allophon 1. phonetischer Variant, Phonem variant 2. offenes a — geschlossenes a 3. Sie werden zwischen Schrägstrichen geschrieben; die Formen des ch bilden im Deutschen verschiedene Allophone desselben Phonems; Allophone des Phonems r sind /r/ und /R/; diese Varianten sind nicht bedeutungsunterscheidend; ein Phonem entspricht einer Gruppe von Allophonen 4. gr. allos = der andere, foné = Laut, Stimme, Sprache

Alphabet 2. ABC, gesprochen Abece 3. a) lateinisches A. b) kyrillisches A. u. andere 4. nach den beiden ersten Buchstaben des gr. Alphabets 7. alphabet 8. alphabet (m) Alternative 2. Freund oder Feind 3. Verknüpfung meist durch oder 4. 1. alternus = abwechselnd 7. alternative

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Althochdeutsch 2. Merseburger Zaubersprüche, Hildebrandslied 3. begründet durch die 2. Lautverschiebung (um 600), gekennzeichnet durch die Berührung mit dem Christentum und der antiken Kultur; Ende etwa um 1050; nur in Mundarten; besteht aus Allemannisch, Bairisch, dem hochdeutschen Teil des Fränkischen, dem Langobardischen; Grenze die Nordgrenze der hochdeutschen Lautverschiebung 5g. Altniedersächsisch (Altniederdeutsch)

Amerikanismus 2. fan, life-Sendung 3. Das amerikanische Englisch wirkt namentlich nach den beiden Weltkriegen, besonders auf den westdeutschen Sprachgebrauch Amtsdeutsch 1. abfällig: Papierdeutsch 2. „zum Ausdruck bringen“ statt „ausdrücken“ 3. gekennzeichnet u. a. durch Streckformen (Verb + Substantiv) statt einfacher Verben, durch pompöse Präpositionen (vermöge, vermittels) statt schlichter (durch)

Anachronismus 2. Turnstunden bei den Griechen, Geschütze im alten Rom; bewußt z. B. als Ironie bei Heine 3. Ein Wort, das einer bestimmten Zeit verhaftet ist, wird in eine andere versetzt, deren Verhältnissen es nicht entspricht 7. anachronism 8. anachronisme (m) Anagramm 2. German Schleifheim von Sulsfort für Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen; Nebel: Leben 3. Die Buchstaben werden im Namen anders angeordnet; besonders im 16. und 17. Jahrhundert 5ä. Pseudonym, Deckname 7. anagram 8. anagramme (f)

Anakoluth 1. Satzbruch 2. Wenn ich nach Hause komme, und der Vater ist nicht 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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da, dann .. Konstruktionsentgleisung, aber auch als Stilmittel zur Hervorhebung und Steigerung 4. gr. anakôluthon = das (der Satzkonstruktion) nicht Folgende oder Entsprechende 7. anacoluthon 8. anacoluthe (f)

Analogie 2. Fluß-knie, Wellen-tal, mundartl. gelitten (läuten) nach geritten 3. in der Sprachentwicklung Vereinfachung der Wortformen; Übertragung einer Form auf eine andere; auch Wortinhalte werden aus dem ursprünglichen Bereich in einen anderen übertragen; Ableitungen erfolgen oft in Analogie; sie beruht jedoch auch auf mangelnder sprachlicher Kontrolle des Gesprochenen 4. gr. analogon = das Entsprechende, Gleichartige 7. analogy 8. analogie (f) Analogiebildung 9. Analogie

Anapäst 2. im Gebrauch: U U £ 3. steigender Takt mit 2 Senkungen; auf 2 unbetonte Silben folgt eine Hebung; dreisilbiger Versfuß Anapher

2. „Brot“ schrien die Kinder, „Brot“ schrien die Greise, „Brot“ schrie aber auch das leere Haus 3. Wiederholung des gleichen Satzgliedes am Anfang von Sätzen, Satzteilen, Versen 4. gr. anaphora = das Hinauftragende 9. Epipher (Epiphora) = Wiederholung am Schluß Anfangsbuchstabe 1. Initiale 7. initial letter; großer A. = capital (letter) 8. (lettre) initiale (f); großer = majuscule (f); kleiner = minuscule (f)

Anführungssatz 2. Sie sprach: „Komm also her!“ 3. Der Satz, der die Rede anführt; tritt beim Sprechen als weniger wichtig zurück 4. in östereich übliche Bezeichnung

Anführungszeichen 2. „Nein“, sagte sie, „ich komme nicht!“

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3. Durch A. werden hervorgehoben: wörtliche Rede, Zitate, Buchtitel und andere hervorzuhebende Wörter; manchmal auch das, mit dem man sich nicht identifiziert 7. quotation-marks; inverted commas; quotes 8. les guillemets (m) Angabe

3. Glinz unterscheidet fallbestimmte Größen von fallfremden Angaben, die er in Artangaben und Lageangaben teilt. Nach der herkömmlichen Grammatik entsprechen die Angaben den Adverbialen; ausgedrückt vorwiegend durch Adverbien und Adjektive; die Angaben erfolgen über Art, Begründung, Raum, Zeit 9. Adverbiale, Satzglied

Angabegröße 2. Er ging den dunklen Weg — Er durchschritt ihn ängstlichen Sinnes 3. adverbialer Akkusativ oder Genitiv Ankündigungssatz 3. kündigt die Rede an, die vor dem Ankündigungssatz, in der Mitte oder nach ihm stehen kann: a) Er sagte: „Komm her, mein Kind!“ b) „Komm her“, sagte er, „mein Kind!“ c) „Komm her, mein Kind“, sagte er 4. in Österreich übliche Bezeichnung 9. Anführungssatz

Anlaut 2. Der Laut a in der Partikel ab, b im Wort Bücher 3. Der Laut, mit dem eine Silbe, ein Wort beginnt; a) Silbenanlaut b) Wortanlaut; Vokal oder Konsonant 5g. Inlaut, Auslaut 7. first phoneme; initial sound (of word, of syllable) 8. son initial

Anrede 2. Liebe Gemeinde (in einer Predigt); lieber Leser (in einem Buch) 3. a) mit dem Personalpronomen der 2. Person, b) mit dem Titel (im Schwinden), c) mit dem Namen; neben der direkten Anrede an einen angesprochenen Partner steht die fingierte Anrede an einen vorgestellten Zuhörer, um besonders andringlich zu wirken. 7. address, im Brief salutation 8. titre (m), apostrophe (f), feierlich: harangue (f) 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Anredefall 3. Vokativ, Anredenominativ 7. vocative (case) 8. vocatif (m) 9. Vokativ Anredegröße 2. Meine Hörerinnen und Hörer! 3. Unmittelbarer Anruf, steht im Deutschen im Nominativ

Anredepronomen 2. Nun hören Sie endlich auf, Sie, meine Herren der Gegenpartei 3. Du, er, Sie entweder allein oder in Verbindung mit einem Substantiv (Ziel: größerer Nachdruck, höhere Emphase) Anreihung 2. zahlreiche Bücher, Zeitschriften und Zeitungen 3. Anreihgruppen können a) syndetisch oder b) asyndetisch sein; die Erweiterungsgruppen haben den Wert eines Gliedes; sie dienen der Aufzählung, aber auch der Gegenüberstellung: Er wurde von jung und alt, von Freund und Feind geachtet Ansatz 3. a) Anfang einer Aussage, abhängig von der Situation und vom Ermessen des Sprechers; auch Ansatzstelle, Ansatzgröße genannt: Diese Meinung kann ich nicht unwidersprochen lassen b) Der Ansatz im Vorfeld des Satzes leitet das Spannungsgefüge ein; oft gibt er den Gegenstand des Satzes an: Über Erdölvorkommen zu sprechen, ist meine Absicht Anschluß des Gliedsatzes 3. Er erfolgt in 3 Variationen: a) pronominal: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen b) adverbial: Wo du arbeitest, iß auch c) konjunktional: Wenn du arbeitest, iß nicht!

Anteilgröße 1. Objektsgenitiv, Genitivobjekt, Ergänzung im Wesfall (2. Fall), Wesfallergänzung 2. Es bedurfte nur eines kleinen Anstoßes 3. Fragewort: Wessen? 7. genitive object Anteilgröße, gebundene 1. attributiver Genitiv 2. das spielerische Können der Fußballmannschaft

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Antithese 1. Gegenbehauptung, Gegenüberstellung 2. Ich gab Ihnen einen Arbeitsplatz, Sie aber beanspruchen einen Schlafplatz 3. Gegenüberstellung entgegengesetzter Begriffe, oft mit dem Ziel, zu provozieren 4. gr. antithésis = Gegensatz 5g. Synthesis 7. antithesis, counterthesis 8. antithèse (f)

Antonym 1. Gegenwort 2. Morgen: Abend; oft: selten 3. gut geeignet zur Klärung eines Sach Verhalts; Wörter werden bewußt zueinander in Opposition gestellt Antwortpartikel 2. ja, nein Anzeigewörter 1. Pronomen 3. zeigen Personen, Dinge usw. an, ohne Namen zu nennen (Glinz) 9. Pronomen

Aorist 3. Im Griechischen, Indischen, Iranischen; Tempus der Vergangenheit im Hinblick auf den Beginn oder Schluß der Handlung 4. gr. = unbegrenzt 7. aorist 8. Γ aoriste (m) Apokope 2. „dem Staat“ statt „dem Staate“ 3. Abstoßen eines Lautes am Wortende, meist eines tonschwachen e; in Süddeutschland häufiger als im Norden; mundartlich und umgangssprachlich öfter als in der Hochsprache 4. gr. = das Wegschlagen 5g. Synkope

Apostroph 1. Auslassungszeichen 2. Wiewär’s 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. Zur Bezeichnung eines ausgefallenen Vokals; im Genitiv bei Namen auf -s: Paris’ Abenteuer (Personenname) 4. gr.= abgewandt 7. apostrophe 8. apostrophe (f) Apposition 1. Einschub, Beifügung, Zusatz, Beisatz, Nachtragsgröße 2. Die Olympischen Spiele, Höhepunkte im sportlichen Leben, haben eine lange Geschichte 3. meist nachgestellt und in Kommas eingeschlossen; lose Beifügung eines Wortes oder einer Wort gruppe zu einem Substantiv; substant. Attribut im gleichen Kasus wie das Bezugssubstantiv 4. 1. appositio = das Beigefügte (Ausdruck aus der Scholastik) 5ä. Attribut 6. appositio 7. apposition, adjunct, appositi ve 8. apposition (f) Archaismus 1. veraltetes Wort, veraltete Wendung, altertümlicher Ausdruck 2. Salär, Table d’hôte 3. bewußtes oder unbewußtes Anwenden altertümlicher Formen in Sprache und Kunst; oft in Redewendungen; dienen der gefühlsintensiven Steigerung 7. archaism 8. archaïsme (m) arisch 1. indoeuropäisch, indogermanisch (Gleichsetzung nicht mehr üblich) 3. Sprache der indogermanischen Völker Indiens und des Irans 7. aryan 8. aryen

Artangabe

1. adverbiale Bestimmung der Art und Weise, Umstandsbestimmung d. A. u. W. 2. Er ist freundlich, er grüßt freundlich 3. Fragewort: wie? Sie gibt an, wie etwas ist, wie etwas geschieht; Artangaben bleiben ungebeugt; a) als Artangabe zur Grundgröße verbindet sich das Satzadjektiv mit den Verben sein, werden, scheinen, bleiben, heißen und charakterisiert die Grundgröße, b) als Satzadverb bezieht sich die Artangabe auf das Geschehen (Ich helfe gern), c) die Artangabe kann sich auch auf die Zielgröße

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beziehen (Der Richter nannte den Mann furchtsam = er war nach seiner Meinung furchtsam) 9. adverbiale Bestimmung

Artergänzung 2. Der Main hat sich tief eingegraben 9. Artangabe Artikel

1. Geschlechtswort; Begleiter (des Substantivs) 2. der, die, das; ein, eine 3. seiner Herkunft nach ein Pronomen oder Numerale; dient a) der Bezeichnung der grammatischen Merkmale des Substantivs (übernimmt damit die Aufgabe von Flexionsmorphemen), b) der Verdeutlichung der Substantivierung (das Grün der Wiesen); im Substantivgefüge unbetont, betont als Demonstrativpronomen oder Numerale 4. 1. articulus = Gelenk, Gliedchen, kleines Satzstück 7. article 8. article (m)

Artikel, bestimmter 1. besser: bestimmender 2. der, die, das 3. geht auf das Demonstrativpronomen zurück; identifiziert Größen; kündigt bestimmte und begrenzte Größen, bekannte oder als bekannt vorausgesetzte Wesen und • Dinge an 7. definite article, defining article 8. article défini Artikel, unbestimmter 2. ein, eine, ein 3. entstanden aus der Zahlenangabe „eins“; klassifiziert Größen; führt unbestimmte Größen an, Größen, die unbekannt sind oder als unbekannt vorausgesetzt werden 7. indefinite article 8. article indéfini

Artikulation 3. Lautbildung bei Vokalen und Konsonanten; die im Ansatzrohr sich vollziehenden Bewegungsvorgänge, die dem Sprechen zugrunde liegen; Einstellung des Sprechapparates zur Bildung von Lauten 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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4. 1. articulatio = gegliederte Aussprache, Lautbildung 7. articulation 8. articulation (f) Artikulationsbasis 3. feste Artikulationsgewohnheit einer Sprache; charakteristische Einstellung der Sprechorgane; für das Erlernen einer Sprache entscheidend

Artikulationsstelle 3. Stelle, an der ein Laut artikuliert wird; die verschiedenen Teile des Ansatzrohrs sind die Artikulationsstellen Artsatz

a) als einfacher Satz: 2. Ich nickte verstört — Der Mann war fassungslos 3. Mit dem undeklinierten Adjektiv urteilt der Sprecher, wie etwas geschieht oder wie das Subjekt ist b) als Gliedsatz 9. Modalsatz

Artwort

a) einer der deutschen Namen für Adjektiv 9. Adjektiv b) unflektierte Adjektive oder Adjektivadverbien eigene Satzglieder (Glinz) 9. Artangaben

als

Artzahlwort

1. in Österreich verwendet 2. einerlei Aspekt

1. besser als Aktionsart 3. Kennzeichen der besonderen Perspektive, unter der der Sprechende einen Vorgang sieht; im Deutschen gibt es keine ausgesprochenen Aspekte; sie werden durch Zusammensetzungen, Ableitungen und unverwandte Wörter ausgedrückt. Die Aspekte bezeichnen ein Geschehen u. a. als abgeschlossen, einmalig, momentan oder als länger andauernd. Wichtige Aspekte: a) durativ oder imperfektiv (blühen), b) perfektiv oder punktuell (finden), c) inchoativ (erblühen), d) konklusiv (verblühen), e) effektiv (sprengen zu springen) 4. 1. aspectus = das Hinsehen, die Blickweise 7. aspect (of verb) 8. aspect (m)

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Aspiration 1. Behauchung 2. deutsche Aussprache von Paß: P(h)as 3. Die Tenues werden im Nhd mit einem Hauchlaut verstärkt; behaucht sein können also p, t, k 4. 1. aspiratio = das Anhauchen, die Behauchung (eines Lautes) 7. aspiration 8. aspiration (f) Assimilation 2. mhd. lambir>nhd. Lämmer (mb>mm) 3. Angleichung und Anähnelung von Lauten; a) progressiv, wenn der vorhergehende Laut einwirkt b) regressiv, wenn ein folgender Laut ein wirkt; der Umlaut stellt eine teilweise Assimilation des a an das folgende i oder j dar 4. 1. similis = ähnlich, assimilatio = Angleichung 5g. Dissimilation 7. assimilation (of sounds) 8. assimilation (f)

Assonanz 1. Halbreim, Anklang 2. Klang-fand 3. Genügte früher der Gleichklang von Vokalen (oder sogar Konsonanten), so setzte sich seit dem 12. Jh. der reine Reim durch: Gleichklang angefangen vom Vokal der Silbe mit dem Hauptton 4. 1. adsonare = anklingen 7. assonance, vowel rhyme 8. assonance (f) Asyndeton, gewöhnlich als Adjektiv: asyndetisch 1. un verbunden 2. Alles rennet, rettet, flüchtet — Du bist mein Lehrer, ich dein Schüler 3. unverbundene Stücke eines Satzes; das Bindeglied fehlt; nicht durch eine Konjunktion verbunden 4. gr. asyndetos = unverbunden 7. asyndeton 8. asyndète (f)

Atempause 3. Aussetzen des Sprechens zum Zweck des Atemschöpfens; die Stimmlippen sind weiter als beim Sprechen geöffnet. 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Attribut 1. Beifügung; Bestimmungsglied (Erben); attributive Bestimmung 2. ein flinkes Mädchen, das passiert recht oft 3. steht bei Substantiven, Adjektiven, Adverbien; Gliedteil des übergeordneten Gliedes, kann vorgestellt oder nachgestellt (selten) sein; Frage: was für ein? welcher? 4. 1. attribuere = zuteilen, zuschreiben, verleihen, attributum =das Zugeteilte, Beigefügte 5ä. Apposition 7. attribute, adjunct 8. complément (m), adjectif déterminatif, attribut (m) Attribut, adjektivisches 1. attributives Adjektiv, eigenschaftswörtliche Beifügung 2. Der fleißige Arbeiter, der Arbeiter, fleißig und gutmütig 3. Vorangestellt stimmt (kongruiert) es mit dem Substantiv überein, nachgestellt wird es nicht flektiert

Attribut im Genitiv 2. der Hut meines Vaters 3. nimmt in der Schriftsprache zu, in der Umgangssprache selten 7. possessive case 8. complément déterminatif au génitif Attribut, präpositionales 2. das Haus auf dem Hügel 3. Präpositionalausdruck, der als Beifügung zu einem Nomen tritt

Attributivgruppe 2. eine Reihe wertvoller Handschriften aus dem frühen Mittelalter 3. Zu einem Substantiv können mehrere Attribute treten, auch in verschiedenen Formen: Adjektive, Genitive, Appositionen, andere nachgestellte Bestimmungen attributiv

1. 9. 7. 8.

beifügend, zum Attribut gehörend prädikativ attributive, used attributively employé comme complément

Attributsatz 1. Attributivsatz, Beifügesatz 2. der Boxer, der so viel Sportgeist zeigte, wurde trotz seiner Niederlage gefeiert — die Frage, ob er Zeit hätte... 3. Gliedteilsatz; gibt die Beschaffenheit der Bezugsgröße an; Fragewörter: was für ein?, welcher?

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7. attributive clause, proposition attribut 8. complément déterminatif en forme de proposition

Aufforderungssatz

1. Oft werden ohne deutliche Abgrenzung gebraucht: Heischesatz, Begehr- (Begehrens-)satz, Befehlssatz, Wunschsatz 2. Komm herein in unsere gute Stube! 3. Entscheidend ist die Appellfunktion; im übrigen kann er verschiedene Grade des Begehrens und Aufforderns ausdrücken: Bitte, Wunsch, Empfehlung, Mahnung, Forderung, Gebot, Befehl. Die Grade werden durch den Kontext und die Intonation bestimmt; das finite Verb erscheint meist als erstes Wort 7. clause of command; entreaty or exhortation 9. Befehlssatz, Wunschsatz Augment 2. Vorsilbe ge3. vorgesetzter Wortbildungsteil 9. Präfix Ausbauglied 2. Abends ging ich zu ihm, müde und verdrossen; statt: Abends ging ich müde und verdrossen zu ihm 3. Der Verstärkung wegen wird ein Satzglied aus der Satzklammer ausgebaut; kann auch mit einem Gliedsatz geschehen 9. Satzklammer

Ausbausatz 2. Eine Kugel, die wir über der Flamme erwärmen, dehnt sich aus 3. ein Gliedsatz, der ein Satzglied weiter ausbaut oder für einen geplanten Satz ein Bestandsstück genauer darstellt (Sprachspiegel) Ausdruck 3. generative Grammatik: Ein Ausdruck ist ein Komplex von akustischen oder graphischen Sinnesdaten, die untereinander in bestimmten Beziehungen stehen

Ausdruck, bildhafter 2. knorpliges Geäst 3. Durch die sprachliche Wiedergabe wird der Gegenstand deutlich vor Augen gestellt 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Ausdruck, bildlicher 2. Die Worte des Sohnes waren für ihn Peitschenhiebe 3. Die Bedeutung wird von einem Wesen oder Gegenstand auf andere übertragen; dient zur Veranschaulichung und Intensivierung Ausdruck, prägnanter 3. kurz, gedrängt, das Wesentliche bis zur Übersteigerung hervorhebend, ohne schmückende Adjektive und alle bloß ästhetischen Zutaten 5g. weitschweifig, ausmalend 7. expression 8. expression (f) Ausdruck, präpositionaler 2. Er kam mit langen, tänzelnden Schritten 3. als Artangabe verwendet 9. Artangabe Ausdrucksstelle, Ausdrucksstellung 1. Spitzenstellung 2. Verlangen kann ich es nicht 3. Wörter, die besonders hervorgehoben werden sollen, stehen im Vorfeld des Satzes; im Zustand der Erregung wird das Sinnwichtige sofort mitgeteilt; deshalb steht in gefühls- und willensbetonter Rede das Tonwort oft am Satzanfang; sehr wirksam, wenn von der Norm abgewichen wird 9. Vorfeld

Ausdrucksweise 3. Sie kann nominal, verbal, gepflegt, ordinär usw. sein Ausdruckswort 1. Bezeichnung von Glinz; Interjektion 9. Interjektion

Ausgangslage der Sprechstimme

1. Indifferenz 3. Gleichgewichtszustand der an der Stimmgebung beteiligten Kehlkopfmuskeln; nach Alter, Geschlecht und Stimmgattung verschieden

Ausgleich, Ausgleichsbewegung, Ausgleichstendenz

3. Landschaftlich-horizontale und sozial-vertikale Unterschiede gleichen sich mit der Zeit aus; diese Tendenz ist seit der zunächst regionalen, dann staatlichen und sozialen Vereinheitlichung der Schriftsprache stark

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Ausklammerung 1. Ausrahmung 2. Das Folgende wurde niedergeschrieben von dem Ritter und späteren Mönch — Wer hat angefangen mit diesem Unsinn? 3. Satzglieder oder Gliedsätze stehen nach dem abschließenden Prädikat oder Prädikatsteil; das aus der Satzklammer herausgenommene Glied erhält Nachdruck; außerdem werden lange Sätze übersichtlicher; die Ausklammerung kann auch gespreizt wirken; die Tendenz zu ihr wächst. Der heutige Nominalstil überspannt den Satzbogen; er wird verkürzt, wenn man Satzerweiterungen nach der abschließenden Verbform anreiht. Besonders gerne herausgenommen werden: Vergleich, Hervorhebung, Nachtrag Auslaut 2. Kin-d, Kinde-r 3. Laut am Wort (Silben-)ende; die Veränderung der Vokale und Konsonanten am Wortende regeln die Auslautgesetze (z. B. Auslautverhärtung) 5g. Inlaut, Anlaut 7. final sound (of word, of syllable) 8. son final (m) ; finale (f)

Auslautverhärtung 3. Leib (sprich leip), Tag (spr. tak), bald (spr. bait): Leiber, Tage, baldig Ausruf 2. Welch herrliches Wetter! O diese Überraschung! 3. oft Wörter oder Wortgruppen oder Ellipsen; an der Spitze oft: was für ein...! welch... ! Nicht an eine bestimmte Grundform des Satzes gebunden; gekennzeichnet durch innere Beteiligung und Gemütsbewegung 9. Interjektion Ausrufsatz, Ausrufesatz, Ausrufungssatz 2. Wie gemein du bist! 3. bringt den Sachverhalt mit innerer Anteilnahme zum Ausdruck; bisweilen rechnet man auch Begehr- undAufforderungssätze hierher 7. exclamation, exclamatory sentence, clause of exclamation 8. proposition exclamative, phrase exclamative 9. Interjektion 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Ausrufewort, Ausrufwort 9. Interjektion

Ausrufezeichen, Ausrufungszeichen 7. exclamation mark, note of exclamation 8. point d’ exclamation (m)

Aussage a) Erklärung (oft mündliche) über Tatsachen, Äußerung von Erfahrungen und Urteilen b) Inhalt eines Aussagesatzes c) Prädikativ 9. Prädikativ Aussagehauptsatz 2. Die Frau reichte dem Arbeiter das Werkzeug 3. häufigste Form: erweiterter einfacher Satz; das Verb steht als Achse in der Mitte des Satzes zwischen Vorund Nachfeld; die Aussage steigt in der Regel bis zu einer Gipfelhöhe an und sinkt anschließend bis unter die Einsatzhöhe 9. Aussagesatz

Aussagekern 1. verbaler Aussagekern (Erben, Glinz) 2. Er gibt mir das Buch 3. finite Verbalformen, von deren Art und Wertigkeit es abhängt, welche und wie viele Ergänzungsbestimmungen auftreten 5g. Aussagerahmen 9. Zeitwortglied Aussagerahmen 1. Prädikat 2. Vater wird (bald nach Hause) kommen 3. Die Erweiterung des verbalen Kerns zum verbalen Rahmen gehört zu den charakteristischen Strukturmerkmalen des deutschen Satzes; die wichtigsten Formen und Funktionen des verbalen Rahmens: a) Hilfsverb + Infinitiv oder Partizip II zur Bildung der Tempus- und Genusformen (er wird ruhig schlafen) b) Modalverb + Infinitiv zur modalen Modifikation der Aussage (er darf noch nicht kommen) c) Verb + Verbzusatz (er kommt früher daheim an) 9. Aussagekern

Aussageraum 2. (Die Säuglingsschwester) betreut und pflegt die vielen Kleinkinder in dem großen Krankenhaus 3. die gesamte über das Subjekt gemachte Aussage 36

Aussagesatz

2. Vater verreist nach München — Mutter blühte auf, wenn die Zitronen blühten 3. Der Satz, der meist im Indikativ steht, gibt den Sachverhalt als einfachen Bericht wieder; das Verb nimmt die 2. Stelle im Satz ein; der Stellungstyp ändert sich wenig, wenn im Nachfeld statt des Satzgliedes ein Gliedsatz steht; beim Sprechen erreicht der Satz am Schluß die größte Tiefe Aussageweise, bestimmte 1. in Österreich gebräuchliche Bezeichnung 9. Indikativ Aussageweise, unbestimmte 1. in Österreich gebräuchliche Bezeichnung 9. Konjunktiv

Aussagewort a) bei Erben für das Verbum: zustands- und vorgangsschildernde Aussagewörter b) in Österreich für den Verbzusatz: es bleibt kalt, er ist von Sinnen Äußerung, hypothetische 2. Mit besserem Material wäre die Arbeit erfolgreich gewesen 3. Eine Äußerung im Konjunktiv II gilt als nicht wirklich

Aussprache 7. pronunciation 8. prononciation (f) 9. Bühnenaussprache Automatismus 3. Von Vertretern der generativen Grammatik wird die Sprache als rational durchschaubarer Automatismus auf gefaßt; sie halten es für möglich, die formalen Bedingungen zur Handhabung einer Sprache deutlich von den Stilwerten abzusetzen; darauf beruhen z. B. die Versuche mit automatischen Übersetzungen

Autosemantikon 3. Wort mit selbständiger Bedeutung; autosemantische Morpheme haben eigene Wortbedeutung 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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4. gr. = eigenständige Bedeutung 9. Begriffswort Auxiliare 1. Hilfsverb, Modalverb 4. 1. auxilium = Hilfe 9. Hilfsverb Basis, Basisform 1. Grundwort (durch Urschöpfung entstanden); Wurzelwort 9. Grundform

Bauform, Bauplan 1. Der Ausdruck „Bauform“ stammt von Erben; er geht von der Valenz aus 9. Satzbauplan Bausilbe 2. -heit, -keit, -ung 3. unselbständige Silben, zum Bau neuer Wörter verwendet Bauwort 1. Benennung von Glinz 2. bis, mitten, höchst 3. Sie helfen volle Wörter und Glieder bauen, ohne selbst allein solche sein zu können

Bedeutung 1. Sinncharakter 3. Erdmann gliedert die Bedeutung in begrifflichen Inhalt, Nebensinn (Begleitvorstellungen) und Gefühls- (Stimmungs-) gehalt; sie wird durch den Forschungsbereich der Semantik untersucht; das Einverständnis in der Bedeutung ist die Grundlage sprachlichen Verstehens 5g. Zeichenkörper, Lautkombination 7. meaning, signification 8. sens (m) 9. Grundbedeutung

Bedeutung, aktuelle 3. die in einem bestimmten Fall gemeinte Bedeutung eines Wortes, vom Kontext abhängig Bedeutung, potentielle

3. die im Lexikon als möglich angegebenen Bedeutungen einer bestimmten lautlichen Folge Bedeutung, übertragene 1. uneigentliche Bedeutung

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2. 3. 7. 8. 9.

„Hering“ in der Bautechnik, ein grüner Junge aufgrund von wesens- oder gefühlsmäßiger Ähnlichkeit figurative, figural meaning sens figuré Metapher, Euphemismus

Bedeutung, wörtliche 1. eigentliche, direkte Bedeutung 2. grüne Bohnen 3. „Erde“ hat mehrere wörtliche Bedeutungen: weiches Erdreich—Boden—Planet: gemeinsamer Inhalt: „worauf Menschen leben“; die Übergänge zur übertragenen B. sind fließend 7. literal meaning 8. sens littéral 9. Tiefenstruktur Bedeutungsentleerung 1. Bedeutungsabschwächung 2. süßer Frühlingsmorgen; meine Lieben! 3. durch häufigen Gebrauch abgenutzt und zu Schablonenwörtern geworden; einer neuen Generation unverständlich oder lächerlich, verlieren sie ihre ursprüngliche Frische und Deutlichkeit Bedeutungsentlehnung 2. Beichte, Glaube legen den ursprünglichen Inhalt ab und nehmen den religiös-christlichen des Griechisch-Lateinischen an; jemanden schneiden = absichtlich übersehen (e. cut) 3. erfolgt durch Analogiesetzung; besonders auf dem religiösen Feld fruchtbar Bedeutungserweiterung 2. Frau war ursprünglich nur die Adelige, heute jedes weibliche Wesen; machen hieß ursprünglich nur kneten, streichen 3. In jedem Wort steckt ein Bündel von Bedeutungsnuancen, die aus einem gegebenen Anlaß vermehrt werden können 5g. Bedeutungsverengung 7. enlargement of meaning 8. élargissement (m) de sens

Bedeutungslehre, Bedeutungsforschung 3. Teil der Wortkunde und Wortforschung, aber auch der 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Sprachphilosophie und -psychologie; forscht heute vor allem synchronisch durch Vergleich und Interpretation bestimmter Bedeutungsdifferenzen: Was wird mit ... benannt? 9. Semantik, Semasiologie

Bedeutungsübertragung 2. mhd. gemäch = Ruhe > nhd. Gemach = Zimmer

Bedeutungsverbesserung 1. Bedeutungsaufstieg; meliorative Bedeutungsentwicklung 2. Racker: ursprünglich Scharfrichter, heute Kinder mit starker Vitalität; „Marschall“ war ein Pferdeknecht 3. teilweise abhängig vom Sprachempfinden des Sprechers Bedeutungsverengung 2. Die Hochzeit war ursprünglich jedes (hohe) Fest 3. Die Bedeutungsnuancen des Wortes werden verringert 5g. Bedeutungserweiterung 8. rétrécissement (m) de sens

Bedeutungsverschlechterung 1. pejorative Bedeutungsentwicklung 2. „Dienstmann“ war ein angesehener Vasall, „Pfaffe“ eine Standesbezeichnung, kein Schmähwort 3. Der Bedeutungswert verringert sich durch soziale Entwicklungen und Kämpfe; teilweise abhängig vom Sprachempfinden des Sprechers

Bedeutungswandel 2. „klug“ ursprünglich: durch gute höfische Lebensart ausgezeichnet 3. Bei grundsätzlich gleichbleibender Wortgestalt ändert sich das, was das Wort meint; Ursachen: Generationenwechsel, Sachwandel, soziale Umwertungen im Gefühlswert der Wörter; wichtigste Erscheinungen: Verengung, Erweiterung, Übertragung, Verbesserung, Verschlechterung 7. change of meaning; semantic, semasiological change 8. changement (m) de sens Befehlssatz 1. Aufforderungssatz 2. Hilf ihm endlich! Vertraue ihm doch! 3. erfüllt die Appellfunktion der Sprache (K.Bühler) 5g. Erzählsatz 7. command, imperative sentence 8. proposition impérative, proposition à Γ impératif 9. Aufforderungssatz

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Begehrsatz, Begehrenssatz 2. Hätte ich jetzt nur die Schier hier! 3. Die Sätze, die eine Appellfunktion erfüllen, richten sich nach einer wenig systematisierten Vielfalt von Satzplänen; es lassen sich kaum einheitliche Grundformen aufstellen 9. Aufforderungssatz, Befehlssatz

Begleiter des Substantivs 3. Das Substantiv können begleiten: der Artikel, das Demonstrativ- und Possessivpronomen, das Indefinitpronomen, die meisten Numeralien 5ä. Stellvertreter 9. Stellvertreter Begleitsatz 1. Modalsatz 2. Er stimmte zu, indem er mit dem Kopfe nickte — Ich stimme zu, sagte er 3. a) modaler Gliedsatz b) Einführungssatz zur wörtlichen Rede, steht vor ihr, zwischen ihr oder nach ihr 9. Modalsatz

Begriff 3. Begriffe und Bedeutungen können nur in einer materiellen lautlichen Hülle auf treten; sie dürfen einander aber nicht gleichgesetzt werden: Begriffe entstehen durch bewußte Abstraktions- und Verallgemeinerungsprozesse unabhängig vom Kontext; Bedeutung verändert sich durch den Kontext

Begriffsbezeichnung, Begriffsname 1. österreichische Bezeichnung 9. Abstrakta

Begriffswort 1. Autosemantikon 2. Tapferkeit, eitel, leben 3. alle Wörter, die für sich allein einen Sinn geben, z. B. die Nomina 5g. Formwörter 9. Autosemantikon, Formwort Begründungsangabe, Begründungsergänzung 1. Adverbiale des Grundes, adverbiale Bestimmung des 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Grundes, Umstandsbestimmung d. G., kausales Adverbiale, Begründungsergänzung 2. Wegen eines Besuches erschien er nicht zur Sitzung 3. Fragewörter: warum? weshalb? weswegen? wozu?

Begründungssatz 1. Kausalsatz 2. Er besuchte nicht das Theater, weil er krank war 3. Kausalsatz im engeren Sinn: gibt den tatsächlichen Grund an; EinleiteWörter: weil, da, daß; Fragewörter: warum? weshalb? 9. Kausalsatz Behauptungssatz 2. Er kommt sicher — Ich bin sicher, daß er kommt Ί. Statement; declaration; sentence (clause) of statement 8. affirmation; assertion (f)

Beiname 1. Übername, Spitzname 2. Der Lange; Heinrich Jasomirgott; Suppenkaspar 3. Aus den Beinamen entwickelten sich die Familiennamen; einige sind unverkennbare Spitznamen 7. surname; Spitzname: nickname 8. surnom (m); Spitzname: sobriquet (m) Beiordnung 3. a) zwischen Hauptsätzen b) zwischen Gliedsätzen 9. Koordination

Beiwort 1. Erben u. andere fassen unter Beiwort Adjektiv und Adverb zusammen. 3. Die Definition u. Umgrenzung ist in der wissenschaftlichen und Schulgrammatik uneinheitlich; z. T. beschränkt man die Bezeichnung auf das Adjektiv, die drittgrößte Wortart, die fast ein Sechstel des gesamten Wortschatzes umfaßt, z. T. benennt man so alle Beiwörter bei Substantiv, Verb oder Adjektiv, z. T. bezieht man sie bloß auf Adverbien, besonders die der Verstärkung (besonders, sehr, viel) und der Abschwächung (ein wenig, ein bißchen, ziemlich, etwas); die fremdsprachige Bezeichnung hängt von der jeweiligen Auffassung ab 9. Adjektiv, Adverb, Epitheton bejahend

6. affirmare = bestätigen, versichern, behaupten 7. affirmative 8. affirmatif, -ve 42

Benennung 2. 2 Glas Bier (statt: Gläser); 20 Pfennig (statt: Pfennige) 3. Maße, Mengen- und Münzbezeichnungen sind vielfach zu unveränderlichen, starren Benennungen geworden

Berufsnamen 2. Metzger, Lehrerin 3. oft auf bestimmte Landschaften des Sprachgebiets beschränkt: Fleischer: Metzger: Fleischhauer; aus ihnen wurden Familiennamen; bei Frauen meist mit der Endung -in; mittelbare Berufsnamen: Rindfleisch für Metzger, Leim für Schreiner (auch humoristisch und satirisch) Berufssprache 1. Fachsprache, Standessprache 2. auf die Goldwaage legen (Kaufmannssprache), Lunte riechen (Jägersprache) 3. Sprache mit fachgebundener Terminologie; gekennzeichnet durch Sonderwortschatz aus eigenen Wörtern oder mit besonderen Bedeutungen gebräuchlicher Wörter; z. B. Sprache der Bergleute und Drucker 7. technical language = Fachsprache 8. langage technique, 1. du métier (m) 9. Fachausdruck Beseelung 2. Der Baum ächzt 9. Personifikation Bestimmungswort 2. Bären-fell, leöens-müde 3. das erste Wort einer Zusammensetzung; Vorderglied, dem Grundwort untergeordnet; Substantiv, Adjektiv, Numerale, Pronomen, Verb, Partikel; auch bei Zusammensetzungen aus mehr als 2 Wörtern (Dekomposita) ist eine Zweiteilung erkennbar: Berufsschul-turnhalle 5g. Grundwort 7. determinative element (of compound) 8. mot déterminant 9. Teilwort, Zusammensetzung

Betonung 3. Betont wird der Redekern; die Betonung liegt auf dem bestimmenden Begriff des Satzes; nach Drach ist sie 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

43

dreistufig: stark, mittelstark, schwach; durch Veränderung der Wortart kann sie sich ändern: ein als Numerale immer stark betont; Möglichkeiten: kontrastive Betonungsweise (Gegensatzton), emphatische (Gefühlston) 7. accentuation; Silbenton = accent, stress 8. accentuation (f) ; accent tonique

beugen, Beugung 1. flektieren, deklinieren, konjugieren; Flexion, Deklination, Konjugation 6. flexio (f) = Biegung 7. inflexion; declension; conjugation 8. flexion; déclinaison, conjugaison (f) 9. Flexion, Deklination, Komparation, Konjugation Beugung, gemischte 1. gemischte Deklination 2. das Ende, des Endes, die Enden 3. Gen. Sing, wie bei den starken Substantiven, Plural wie bei den schwachen auf -n oder -en

Beugung, schwache

1. schwache Deklination, Konjugation; Bezeichnung von Grimm 2. der Knabe, des Knaben, die Knaben; der wilde Löwe, des wilden Löwen, die wilden Löwen; ich zeichne, ich zeichnete, ich habe gezeichnet 3. a) beim Substantiv in allen Fällen außer dem Nom. Sing, auf -en oder -n (bei den Feminina ist der Singular endungslos) b) beim Adjektiv schwache Beugung nach dem Artikel und gleichartigen Gliedteilen c) beim Verb ohne Ablaut mit Konjugationsendung -t, -et 5g. starke Deklination, Konjugation 7. regular inflection 8. déclinaison faible, conjugaison faible (f) Beugung, starke 1. starke Deklination, Konjugation 2. das Feld, des Feldes, die Felder; hoher Baum, hohes Baumes (ungebräuchlich, ersetzt durch: hohen Baumes), hohe Bäume; ich trinke, trank, habe getrunken 3. a) beim Substantiv: Gen. Sing, -es oder -s; Nom. Plur. auf -e, -er oder endungslos; oft mit Umlaut b) nach dem unbestimmten Artikel oder ohne Artikel c) siehe Ablautreihen 7. irregular inflection 8. déclinaison forte, conjugaison forte

44

Bewirkungsverb, Bewirkungszeitwort 2. fällen = fallen machen, zum Fallen bringen; tränken = zu trinken geben 9. Kausativ

Bezeichnungsforschung, Bezeichnungslehre 1. Onomasiologie 2. Mit welchen Wörtern bezeichnet man die Aufnahme flüssiger Nahrung? 3. Welche Ausdrücke stehen zur Bezeichnung eines bestimmten Inhalts zur Verfügung? Die O. geht von der Sachvorstellung über zu ihrer wortschatzmäßigen Realisierung; wie wird ... benannt? Wichtig für die Mundartforschung: Der Wortschatz einer Sprache wird nach Bezeichnungsbereichen gegliedert 4. gr. onoma = Name, Bezeichnung 5g. Bedeutungslehre, die von der Lautgestalt des Wortes ausgeht und nach der Bedeutung fragt 7. onomasiology 8. Onomasiologie (f) Beziehungsgröße 2. Die Erde bewegt sich um die Sonne,-Fahrten über ferne Meere 3. alle fallbestimmten Satzglieder, bei denen der Kasus mit einer Präposition, einem „Beziehungswort“, verbunden ist; Kasus eines Substantivs, der von einer Präposition bestimmt ist; Präpositionalakkusativ, -dativ, -genitiv; Präpositionalfall; Lagegrößen mit eigenem Verbindungsteil

Beziehungsgröße, gebundene 2. Der Start in den fernen Weltenraum 3. attributiver Präpositionalkasus Beziehungswort a) das Wort, das durch ein Attribut näher bestimmt wird (DDR) : das neue Auto b) siehe Partikel 7. relation word, relational word

Bezugswort a) Von ihm hängt der Relativsatz ab, der sich möglichst enge an das Bezugs wort anschließt: Der Mann, dessen Wunde blutete, setzte sich 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

45

b) Von ihm hängt die Apposition ab; sie steht in demselben Fall wie das Bezugswort: Ludwigs III., des letzten Wittelsbachers, Unglück war

Bilabial 1. Labial, Lippenlaut 2. p, b, m 3. mit Unter- und Oberlippe gebildeter Laut 4. 1. bis im Kompositum statt duo; labium = Lippe 7. bilabial (consonant) 8. bilabiale (f) 9. labial Bild 2. „das ist nicht drin“ (umgangssprachlich); er ließ die Katze aus dem Sack; Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte (dichterisch) 7. image 8. image (m) 9. Ausdruck, bildhafter, bildlicher; Metapher

Bildgehalt der Sprache 3. entstanden durch das Bestreben nach Anschaulichkeit, nach Umdeutung komplizierter Prozesse in einfachere; aus dem Wunsch nach stilistischer Variation; oft jahrhundertealte Überlieferung, aber auch Augenblickslaune Bildung, hybride 2. hausieren 3. meist Kombination aus heimischen und fremden Morphemen 4. gr. hÿbris = Übermut

Bildungssilbe 1. Bildesilbe 2. -el-, -er- in handeln, fördern 3. durch sie werden Bedeutungsschattierungen des zugrunde liegenden Wortes erreicht 7. formative syllable 8. syllabe formative

Bilinguismus 1. Zweisprachigkeit 3. Die Bewohner von Sprachinseln sind vielfach zweisprachig, vor allem in der passiven Sprachbeherrschung: Ein hochkultiviertes Beispiel waren die Juden in Prag; Schüler gleichzeitig möglichst nahe an 2 Sprachen (Muttersprache + Fremdsprache) heranzuführen, ist ein noch nicht gelöstes Problem

46

Bindestrich 2. auf- und abspringen 3. ersetzt den gemeinsamen Teil mehrerer Wörter 7. hyphen 8. trait (m) d’union

Bindeteil 2. der eine nimmt an, (aber) der andere (aber) lehnt ab 3. besondere verbindende Partikel, die man an das 1. Satzglied anhängt oder vorstellt, bzw. nach der Personalform in unauffälliger Weise einschiebt. Die Bindeteile sind fallfremd (Partikeln) und fallbestimmt (Pronomen)

Bindung der Wörter 3. existiert nicht im Deutschen; wesentlich für das Französische 7. liaison, linking (of words) 8. liaison (f)

Binnenmorphem 3. zur Flexion und Wortbildung verwendet; im Deutschen vor allem als Ablaut und Umlaut; Infixe gibt es im Deutschen nicht 9. Ablaut, Umlaut

Binnenreim 2. Wahl schafft Qual 3. Reim innerhalb desselben Verses oder innerhalb eines (nicht zu langen) Satzes; war in der nordischen Skaldendichtung üblich Brechung 1. Vokalharmonie 2. ich spreche: du sprichst; Gulden: Gold 3. Name aus Grimms „Deutscher Grammatik“; idg. e wurde zu germ, i, idg. u zu germ, o, wenn in der Folgesilbe e, o oder a vorkamen; regressive Assimilation Buchstabe 1. diakritisches Zeichen, graphisches Zeichen 2. a, b, z 3. sprachliches Signal als Schriftbild; die Buchstabenschrift ist die höchste Entwicklungsstufe der Schrift; andere Möglichkeiten: Bilder-, Wort- und Silbenschrift; es gibt Buchstaben, die nur einen Lautwert darstellen (m) und solche mit mehreren Lautwerten (b, s, o) 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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4. ursprünglich Bezeichnung der lateinischen Schriftzeichen im Buch gegen die germ. Runen 5ä. Graphem 6. littera = Buchstabe 7. letter, character 8. lettre (f), caractère (m) Buchstabennamen 2. BGB, sprich begebe; Bürgerliches Gesetzbuch 9. Abkürzung

Bühnensprache 1. Hochsprache, Einheitsaussprache 3. Siebs stellte 1898 die Aussprache der hochdeutschen Sprachformen besonders im Hinblick auf die Bühne in seinem Hauptwerk „Deutsche Bühnenaussprache und deutsche Hochsprache“ zusammen; er folgte den norddeutschen Artikulationsgewohnheiten mit Ausnahme von sp und st. Eine Weiterentwicklung erfolgte durch das Aussprachewörterbuch des Großen Duden 1964 und das Wörterbuch der deutschen Aussprache, das in der DDR 1964 erschien 7. standard German pronunciation 8. prononciation (f) théâtrale 9. Hochsprache Casus obliquus 2. Im Deutschen Genitiv, Dativ und Akkusativ 3. der gebeugte, abhängige Fall; der Kasus des Substantivs wird vom Verb oder einer anderen Größe regiert; die grammatische Form des Substantivs ist davon abhängig 4. 1. obliquus = schräg, schief, seitlich Casus rectus 1. Nominativ 2. Das Auto fährt 3. der nicht gebeugte, unabhängige Fall; seine Funktion ist vor allem die des Subjektsnominativs 4. 1. rectus = gerade, senkrecht, aufrecht

Computerlinguistik

3. Anwendung elektronischer Rechenanlagen bei der Bearbeitung sprachlicher Probleme; realisiert u. a. automatische Sprachübersetzungen

Consecutio temporum 1. consecutio (f) = die Folge, temporum = der Zeiten (Gen. Plur.) 9. Zeitenfolge

48

Benennung 2. 2 Glas Bier (statt: Gläser); 20 Pfennig (statt: Pfennige) 3. Maße, Mengen- und Münzbezeichnungen sind vielfach zu unveränderlichen, starren Benennungen geworden

Berufsnamen 2. Metzger, Lehrerin 3. oft auf bestimmte Landschaften des Sprachgebiets beschränkt: Fleischer: Metzger: Fleischhauer; aus ihnen wurden Familiennamen; bei Frauen meist mit der Endung -in; mittelbare Berufsnamen: Rindfleisch für Metzger, Leim für Schreiner (auch humoristisch und satirisch) Berufssprache 1. Fachsprache, Standessprache 2. auf die Goldwaage legen (Kaufmannssprache), Lunte riechen (Jägersprache) 3. Sprache mit fachgebundener Terminologie; gekennzeichnet durch Sonderwortschatz aus eigenen Wörtern oder mit besonderen Bedeutungen gebräuchlicher Wörter; z. B. Sprache der Bergleute und Drucker 7. technical language = Fachsprache 8. langage technique, 1. du métier (m) 9. Fachausdruck Beseelung 2. Der Baum ächzt 9. Personifikation Bestimmungswort 2. Bären-fell, leöens-müde 3. das erste Wort einer Zusammensetzung; Vorderglied, dem Grundwort untergeordnet; Substantiv, Adjektiv, Numerale, Pronomen, Verb, Partikel; auch bei Zusammensetzungen aus mehr als 2 Wörtern (Dekomposita) ist eine Zweiteilung erkennbar: Berufsschul-turnhalle 5g. Grundwort 7. determinative element (of compound) 8. mot déterminant 9. Teilwort, Zusammensetzung

Betonung 3. Betont wird der Redekern; die Betonung liegt auf dem bestimmenden Begriff des Satzes; nach Drach ist sie 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

43

dreistufig: stark, mittelstark, schwach; durch Veränderung der Wortart kann sie sich ändern: ein als Numerale immer stark betont; Möglichkeiten: kontrastive Betonungsweise (Gegensatzton), emphatische (Gefühlston) 7. accentuation; Silbenton = accent, stress 8. accentuation (f) ; accent tonique

beugen, Beugung 1. flektieren, deklinieren, konjugieren; Flexion, Deklination, Konjugation 6. flexio (f) = Biegung 7. inflexion; declension; conjugation 8. flexion; déclinaison, conjugaison (f) 9. Flexion, Deklination, Komparation, Konjugation Beugung, gemischte 1. gemischte Deklination 2. das Ende, des Endes, die Enden 3. Gen. Sing, wie bei den starken Substantiven, Plural wie bei den schwachen auf -n oder -en

Beugung, schwache

1. schwache Deklination, Konjugation; Bezeichnung von Grimm 2. der Knabe, des Knaben, die Knaben; der wilde Löwe, des wilden Löwen, die wilden Löwen; ich zeichne, ich zeichnete, ich habe gezeichnet 3. a) beim Substantiv in allen Fällen außer dem Nom. Sing, auf -en oder -n (bei den Feminina ist der Singular endungslos) b) beim Adjektiv schwache Beugung nach dem Artikel und gleichartigen Gliedteilen c) beim Verb ohne Ablaut mit Konjugationsendung -t, -et 5g. starke Deklination, Konjugation 7. regular inflection 8. déclinaison faible, conjugaison faible (f) Beugung, starke 1. starke Deklination, Konjugation 2. das Feld, des Feldes, die Felder; hoher Baum, hohes Baumes (ungebräuchlich, ersetzt durch: hohen Baumes), hohe Bäume; ich trinke, trank, habe getrunken 3. a) beim Substantiv: Gen. Sing, -es oder -s; Nom. Plur. auf -e, -er oder endungslos; oft mit Umlaut b) nach dem unbestimmten Artikel oder ohne Artikel c) siehe Ablautreihen 7. irregular inflection 8. déclinaison forte, conjugaison forte

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Bewirkungsverb, Bewirkungszeitwort 2. fällen = fallen machen, zum Fallen bringen; tränken = zu trinken geben 9. Kausativ

Bezeichnungsforschung, Bezeichnungslehre 1. Onomasiologie 2. Mit welchen Wörtern bezeichnet man die Aufnahme flüssiger Nahrung? 3. Welche Ausdrücke stehen zur Bezeichnung eines bestimmten Inhalts zur Verfügung? Die O. geht von der Sachvorstellung über zu ihrer wortschatzmäßigen Realisierung; wie wird ... benannt? Wichtig für die Mundartforschung: Der Wortschatz einer Sprache wird nach Bezeichnungsbereichen gegliedert 4. gr. onoma = Name, Bezeichnung 5g. Bedeutungslehre, die von der Lautgestalt des Wortes ausgeht und nach der Bedeutung fragt 7. onomasiology 8. Onomasiologie (f) Beziehungsgröße 2. Die Erde bewegt sich um die Sonne,-Fahrten über ferne Meere 3. alle fallbestimmten Satzglieder, bei denen der Kasus mit einer Präposition, einem „Beziehungswort“, verbunden ist; Kasus eines Substantivs, der von einer Präposition bestimmt ist; Präpositionalakkusativ, -dativ, -genitiv; Präpositionalfall; Lagegrößen mit eigenem Verbindungsteil

Beziehungsgröße, gebundene 2. Der Start in den fernen Weltenraum 3. attributiver Präpositionalkasus Beziehungswort a) das Wort, das durch ein Attribut näher bestimmt wird (DDR) : das neue Auto b) siehe Partikel 7. relation word, relational word

Bezugswort a) Von ihm hängt der Relativsatz ab, der sich möglichst enge an das Bezugs wort anschließt: Der Mann, dessen Wunde blutete, setzte sich 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

45

b) Von ihm hängt die Apposition ab; sie steht in demselben Fall wie das Bezugswort: Ludwigs III., des letzten Wittelsbachers, Unglück war

Bilabial 1. Labial, Lippenlaut 2. p, b, m 3. mit Unter- und Oberlippe gebildeter Laut 4. 1. bis im Kompositum statt duo; labium = Lippe 7. bilabial (consonant) 8. bilabiale (f) 9. labial Bild 2. „das ist nicht drin“ (umgangssprachlich); er ließ die Katze aus dem Sack; Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte (dichterisch) 7. image 8. image (m) 9. Ausdruck, bildhafter, bildlicher; Metapher

Bildgehalt der Sprache 3. entstanden durch das Bestreben nach Anschaulichkeit, nach Umdeutung komplizierter Prozesse in einfachere; aus dem Wunsch nach stilistischer Variation; oft jahrhundertealte Überlieferung, aber auch Augenblickslaune Bildung, hybride 2. hausieren 3. meist Kombination aus heimischen und fremden Morphemen 4. gr. hÿbris = Übermut

Bildungssilbe 1. Bildesilbe 2. -el-, -er- in handeln, fördern 3. durch sie werden Bedeutungsschattierungen des zugrunde liegenden Wortes erreicht 7. formative syllable 8. syllabe formative

Bilinguismus 1. Zweisprachigkeit 3. Die Bewohner von Sprachinseln sind vielfach zweisprachig, vor allem in der passiven Sprachbeherrschung: Ein hochkultiviertes Beispiel waren die Juden in Prag; Schüler gleichzeitig möglichst nahe an 2 Sprachen (Muttersprache + Fremdsprache) heranzuführen, ist ein noch nicht gelöstes Problem

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Bindestrich 2. auf- und abspringen 3. ersetzt den gemeinsamen Teil mehrerer Wörter 7. hyphen 8. trait (m) d’union

Bindeteil 2. der eine nimmt an, (aber) der andere (aber) lehnt ab 3. besondere verbindende Partikel, die man an das 1. Satzglied anhängt oder vorstellt, bzw. nach der Personalform in unauffälliger Weise einschiebt. Die Bindeteile sind fallfremd (Partikeln) und fallbestimmt (Pronomen)

Bindung der Wörter 3. existiert nicht im Deutschen; wesentlich für das Französische 7. liaison, linking (of words) 8. liaison (f)

Binnenmorphem 3. zur Flexion und Wortbildung verwendet; im Deutschen vor allem als Ablaut und Umlaut; Infixe gibt es im Deutschen nicht 9. Ablaut, Umlaut

Binnenreim 2. Wahl schafft Qual 3. Reim innerhalb desselben Verses oder innerhalb eines (nicht zu langen) Satzes; war in der nordischen Skaldendichtung üblich Brechung 1. Vokalharmonie 2. ich spreche: du sprichst; Gulden: Gold 3. Name aus Grimms „Deutscher Grammatik“; idg. e wurde zu germ, i, idg. u zu germ, o, wenn in der Folgesilbe e, o oder a vorkamen; regressive Assimilation Buchstabe 1. diakritisches Zeichen, graphisches Zeichen 2. a, b, z 3. sprachliches Signal als Schriftbild; die Buchstabenschrift ist die höchste Entwicklungsstufe der Schrift; andere Möglichkeiten: Bilder-, Wort- und Silbenschrift; es gibt Buchstaben, die nur einen Lautwert darstellen (m) und solche mit mehreren Lautwerten (b, s, o) 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

47

4. ursprünglich Bezeichnung der lateinischen Schriftzeichen im Buch gegen die germ. Runen 5ä. Graphem 6. littera = Buchstabe 7. letter, character 8. lettre (f), caractère (m) Buchstabennamen 2. BGB, sprich begebe; Bürgerliches Gesetzbuch 9. Abkürzung

Bühnensprache 1. Hochsprache, Einheitsaussprache 3. Siebs stellte 1898 die Aussprache der hochdeutschen Sprachformen besonders im Hinblick auf die Bühne in seinem Hauptwerk „Deutsche Bühnenaussprache und deutsche Hochsprache“ zusammen; er folgte den norddeutschen Artikulationsgewohnheiten mit Ausnahme von sp und st. Eine Weiterentwicklung erfolgte durch das Aussprachewörterbuch des Großen Duden 1964 und das Wörterbuch der deutschen Aussprache, das in der DDR 1964 erschien 7. standard German pronunciation 8. prononciation (f) théâtrale 9. Hochsprache Casus obliquus 2. Im Deutschen Genitiv, Dativ und Akkusativ 3. der gebeugte, abhängige Fall; der Kasus des Substantivs wird vom Verb oder einer anderen Größe regiert; die grammatische Form des Substantivs ist davon abhängig 4. 1. obliquus = schräg, schief, seitlich Casus rectus 1. Nominativ 2. Das Auto fährt 3. der nicht gebeugte, unabhängige Fall; seine Funktion ist vor allem die des Subjektsnominativs 4. 1. rectus = gerade, senkrecht, aufrecht

Computerlinguistik

3. Anwendung elektronischer Rechenanlagen bei der Bearbeitung sprachlicher Probleme; realisiert u. a. automatische Sprachübersetzungen

Consecutio temporum 1. consecutio (f) = die Folge, temporum = der Zeiten (Gen. Plur.) 9. Zeitenfolge

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Daktylus 2. Fingerlein, Königin; xU U 3. fallender Versfuß mit einer Länge und zwei Kürzen in der Antike, heute mit einer Hebung und zwei Senkungen 4. gr. daktylos = Finger Dativ 1. 3. Fall, Wemfall, Zuwendgröße, Bezugsgröße 2. dem Präsidenten, ihm 3. Kasus des indirekten Objekts; Ausdruck einer personalen oder personal empfundenen Mitbeteiligung oder Zuwendung eines Geschehens oder Zustands (Glinz); der Dativ bringt den Menschen als Person zur Geltung (Brinkmann); heute verliert er in vielen Fällen seine Endung u. wird nur durch den Artikel bezeichnet 4. 1. casus dativus = Gebefall: dare = geben, datum ~ gegeben 5g. Gegenfall zum Akkusativ; der Dativ drückt die losere Beziehung, die bloße Zuwendung aus 7. dative (case) 8. datif (m) 9. Zuwendgröße

Dativus commodi 2. Er lebt nur seiner Familie 3. gibt den Nutzen oder Schaden an 4. 1. commodum = Vorteil, Nutzen, Interesse

Dativ, ethischer; Dativus ethicus 2. Verachtet mir die Meister nicht! Du bist mir der Rechte 3. keine valenzbedingte Fügung; nicht unmittelbar in das Satzgefüge einbezogen; gewöhnlich nur vom Personalpronomen gebildet; wirksames Stilmittel (Ihr seid fleißige Arbeiter: Ihr seid mir fleißige Arbeiter) 7. ethic dative Dativ, freier 2. Er ist mir ein lieber Freund; ihr seid mir tapfere Helden 3. nicht unmittelbar in das Gefüge des Satzes einbezogen; durch Abstrichmethode feststellbar; gewöhnlich als D. commodi oder D. ethicus Dativus sympatheticus 2. Gestern verband ich meinem Freunde die Hand 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. Der Dativ stellt die Person und die Verbundenheit zu ihr besser heraus als der Genitiv: die Hand des Freundes 4. gr. sympascho = ich empfinde Mitleid Dativobjekt 1. Wemfallergänzung, Ergänzung im 3. Fall, Zuwendgröße 2. Die Mutter schenkte dem Sohn ein Rad 3. Fragewort: wem? 4. 1. obicio, obiecto = ich stelle, werfe entgegen 7. indirect object 8. complément (m) d’objet indirect

Defektivum 1. Defektives, unvollständiges Wort (das nicht an allen formalen Möglichkeiten seiner Wortart teilnimmt) 2. Das Verb „sein“ bedarf der Ergänzung durch andere Stämme 4. 1. defectus = geschwächt, mangelhaft 7. defective 8. (verbe) defectif Dehnstufe 1. quantitativer Ablaut 2. mhd. (Prät. Plur.) gäben 3. Im Nhd. nicht mehr klar zu durchschauen 9. Ablaut, Abstufung

Dehnung 1. Längung (eines Selbstlauts) 2. Im Mhd. war der Nominativ tac im Stammvokal kurz, im Nhd. wurde er in offener Tonsilbe gedehnt: Tä-ges; orthographisch ist dies bisweilen durch die Verdopplung der Vokale oder durch das Dehnungs-h oder durch -ieausgedrückt; unabhängig von der graphischen Unzuverlässigkeit ist im Nhd. die offene Tonsilbe lang Deklination

3. Abwandlung der Substantive, Adjektive, Pronomen u. Numeralien; bei ihr treten die Formenmerkmale (Genus, Numerus, Kasus) in Erscheinung u. machen die verschiedenen Rollen kenntlich; in der sprachlichen Entwicklung treten die reinen Fälle als Satzglieder zugunsten der Präpositionalfälle zurück; die Nomen werden stark, schwach und gemischt gebeugt; siehe dort 4. 1. declinatio = Neigung, Beugung 7. declension 8. déclinaison (f) 9. Beugung 50

Deklination, fremdsprachige 2. vor Christi Geburt; Mariä Himmelfahrt 3. stirbt aus

Deklination, nominale (des Adjektivs) 1. schwache Adjektivdeklination 2. der liebe Freund, des lieben Freundes 3. wenn stark deklinierte Begleiter (Artikel, Pronomen) vorangehen Deklination, pronominale (des Adjektivs) 1. starke Adjektivdeklination 2. düstere Wolken, die Stimmung düsterer Wolken 3. wenn keine weiteren Begleiter die Merkmalsbezeichnung des Substantivs übernehmen; gleiche Endungen wie das Demonstrativpronomen (dieser, diese, dieses) Deklination, schwache 1. konsonantische D.; n-Deklination 2. des Bauer-n, die Bauer-n 9. Beugung, schwache

Deklination, starke 1. vokalische 2. des Mannes, die Männer 9. Beugung, starke deklinierbar 2. Substantiv, Adjektiv, Pronomen, Numerale 5g. indeklinabel, unflektierbar 7. declinable 8. déclinable Dekodierung 3. Die vom Gehör aufgenommenen Schallwellen werden in Nervenimpulse umgesetzt, die als sprachliche Signale auf geschlüsselt werden; wenn wir zuhören, vollziehen wir also die Dekodierung der gehörten Lautketten bis hin zum Verstehen

Dekompositum 2. Box-kampf-veranstaltung 3. Zusammensetzung aus mehr als 2 Wörtern

Demonstrativelement 1. Hinweiselement 2. Hans hilft seiner Mutter. Das ist nett. 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. verbindet besonders in der Alltagsrede zwei Hauptsätze einer logischen Parataxe Demonstrativpronomen, Demonstrativ(um) 1. Zeigewort 2. der, die das; dieser, diese dies(es); jener, jene, jenes; derjenige ..; selbst, selber; derselbe .. 3. Anzeigewort; hat eine hinweisende Aufgabe 4. 1. demonstrare = auf jemanden hin weisen, zeigen 5ä. der wird in unbetonter Stellung zum Artikel 7. demonstrative pronoun 8. adjectif (pronom) démonstratif

Denkrichtung 3. Sie zeigt sich in den Konjunktionen zwischen 2 Sätzen: a) waagrechte: und, oder b) senkrechte: denn, da, weil c) sich kreuzende: trotz, trotzdem Denominativ 2. hämmern von Hammer, dampfen von Dampf 3. von Substantiven abgeleitete schwache Verben Dental 1. Zahnlaut 2. d, t, n, 1, r, s, z 3. an den oberen Schneidezähnen gebildeter Laut 4. 1. dens, dentis =Zahn 7. dental sound 8. dentale (f)

Dependenz-Grammatik

3. Die Struktur des Satzes wird vom Verb her aufgrund seiner Valenz erschlossen; das Verb ist der funktionale Kern des Satzes; von Tesnière entwickelt, z. T. übernommen von Erben und Grebe Deponens 2. 1. ingredior = ich schreite einher 3. Verb mit passiver Endung, aber aktiver Bedeutung (kommt im Deutschen nicht vor) 4. 1. deponere nieder-, weglegen 7. deponent (verb) 8. (verbe) déponent (m) Derivat

3. 4. 7. 8.

Ergebnis der Ableitung, das Abgeleitete 1. derivare = ableiten, wegleiten derivative dérivée (f)

Derivation

3. Prozeß der Ableitung; Abwandlung eines Grundwortes 52

durch weitere Bildungsmorpheme; richtet sich oft auf Aspekte 4. 1. derivare = ableiten, wegleiten 7. derivation 8. dérivation (f)

Determina ti vkomposition 1. Bestimmungszusammensetzung 2. Blumentopf, himmelblau 3. Die meisten nominalen Zusammensetzungen sind D., bei denen das 2. Glied durch das 1. näher bestimmt wird 4. 1. determinare = abgrenzen, componere = zusammensetzen Determinativpronomen 1. bestimmendes Fürwort 2. derjenige, welcher; der, wer 3. zusammengesetzt aus personalem oder demonstrativem mit relativem Pronomen 4. 1. determinare = abgrenzen, bestimmen 7. determinative (pronoun)

Deutsch 3. Das Wort wurde im 7. Jahrhundert von den Westfranken geprägt; es gehört zu ahd. thiot = Volk und bedeutet Stammesart. Im 9. Jh. neben theodiscus ahd. diutisk Gliederung:

fränkisch thüringisch- schlesisch obersächsisch

niederfränkisch friesisch niedersächsisch ostdeutsches Platt 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise.

53

8. explétif 9. Parenthese b) 9. Apposition Einteilungszahl 2. Erstens bin ich müde, zweitens habe ich keine Eintrittskarte 3. Endung: -ens

Einwortsatz 2. Wauwau = der Hund dort bellt — (wen meinst du,) Mich? 3. Ein einzelnes Wort tritt als selbständige Äußerung auf; häufig beim spontanen Sprechen Einzahlwort 1. Singularetantum 2. Obst, Kupfer, Gehorsam 3. Substantive, die in der Regel keinen Plural bilden: z. B. Stofinamen, bestimmte Sammelnamen und Begriffsbezeichnungen 4. 1. singularis = vereinzelt, einzeln; tantum = nur so viel, nur 5g. Pluraletantum

Elativ 1. absoluter Superlativ 2. modernste Anlagen 3. stimmt formal mit dem Superlativ überein; bezeichnet einen sehr hohen Grad, eine sehr hohe Stufe 4. l.elatum = das Empor-, Herausgehobene, das Erhabene; eine dem Superlativ formell gleiche Steigerungsform, aber ohne Vergleich 7. elative

Elimination, Eliminierung 2. red’ statt: rede 3. Im Sing, des Imperativs fällt in der Umgangssprache das -e meist ab Elision 2. Ich lebt’ ein schweres Leben 3. Ausstoßung eines meist schwach betonten Vokals vor folgendem Vokal: wußV ich 4. 1. elidere = herausstoßen, herausschlagen 7. elision 8. élision (f)

Ellipse

2. Einsteigen! (Hier ist der Infinitiv in elliptischer Funk60

3.

4. 7. 8.

tion) — Berühren der Waren (ist) verboten! — Jetzt noch ein paar Schritte und du bist oben — (Ich wünsche einen) guten Morgen Ellipsen sind unvollständig im Sinne der grammatischen Struktur, aber selbständige Redeeinheiten; zwar Satzbruchstücke, aber die Mitteilungsabsicht ist gesichert; auch der Wegfall von Gliedern (oft des Verbs) ist sprachliche Gestaltung; vor allem die mündliche Rede nützt die Ersparung von Redeteilen gr. élleipsis = Ausbleiben, Mangel ellipsis ellipse (f)

Emphase 2. Verraten wollt’ ich meinen Freund nicht — Das sind herrliche Rosen! 3. Emphatisch sprechen heißt eindringlich, mit steigerndem Nachdruck sprechen; dabei können unbetonte und schwach betonte Wörter den Hauptton erhalten und der verbale Sinnträger in die Ausdrucksstellung des Satzes treten 4. gr. émphasis = Nachdruck 7. emphasis 8. emphase (f)

Endreim 2. Ich ging hernieder weite Bergesstiegen Und fühlt im wundervollen Netz mich liegen (Hofmannsthal) 3. Ein Wort hat mit einem andern vom Vokal der Tonsilbe an die gleichen Laute: schlecht und recht; Endreim ist in der deutschen Dichtung jünger als der Stabreim; er kam durch die spätrömisch-christliche Literatur in die germanischen Sprachen; 2 oder mehrere Verszeilen reimen von der letzten Tonsilbe an 7. end-rhyme 8. rime finale (f) Endsilbe 2. -ig (wenig, König) 3. Vom Ahd. zum Mhd. wurden die Vokale in vielen Nebensilben zu e reduziert; das e in der Endsilbe wird schwachtonig gesprochen, leichter als die Stammsilbe, soll aber nicht verschluckt werden (die lauten Gassen) 9. Endung 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Endstelle im Satz 9. Nachfeld Endung 2. Bau-er, End-ung, er sag-e, sag-te 3. das an den Wortstamm tretende Suffix, das die Form des Wortes festlegt und damit seine Funktion im Satz bestimmt 7. ending, termination 8. désinence, termination (f) endungslos 2. die Mutter: die Mütter; die Vogelbauer; er sprang 3. Die Funktion der Endung wird oft durch innere Flexion (Umlaut, Ablaut) ausgeübt

Energeia 3. die wirkende Kraft bei der Sprachgestaltung; bisweilen auch „Charakter der Sprache“ genannt 4. gr. enérgeia = Wirksamkeit, Tätigkeit 5. Humboldt stellt sie dem ergon gegenüber Enjambement 1. Bogenstil 2. Des Todes ernste Düsternis bereiten Nymphische Hände, an roten Brüsten saugen Verfallne Lippen und in schwarzen Laugen Des Sonnenjünglings feuchte Locken gleiten. (Trakl, Melancholie) 3. Verstechnik, in der der Satz oder Gedankengang nicht am Versende abgeschlossen ist, sondern in den nächsten Vers hinübergenommen wird; die Gedanken verzahnen sich bogenartig 4. fr. enjambement = Überschreitung

Enklise 2. in dem>im 3. Anlehnung eines schwachtonigen Wortes an ein vorangehendes betontes Wort, besonders bei Präpositionen, Artikeln und Personalpronomen; Verschleifung des Folgewortes 4. gr. enklisis = Anlehnung 5ä. Enklitika = Wörter, die sich an andere eng anlehnen Entlehnung

3. Ursachen: meist dann, wenn eine neue Sache, für die es kein Wort gibt, auf tritt, aber auch Mode Arten: a) Lehnübersetzung: 1. conscientia>Gewissen b) Lehnübertragung: patria>Vaterland) c) Lehnschöpfung, Lehnprägung (Kraftwagen < Automobil d) Lehn62

Wörter (im Laufe der Geschichte wechseln die Sprachen, aus denen viel entlehnt wird) 7. loan-word, a word taken from ... 8. mot emprunt 9. Fremdwort Entscheidungsfrage 2. Gehst du mit? 3. Charakteristisch ist die Tonführung: steigender Ton; gewöhnlich eine Satzfrage; Satz in der Stirnform; die abhängige Entscheidungsfrage wird mit ob eingeleitet 7. Question demanding the answer yes or no

Entwertung der Bedeutung 2. „Aas“ war früher alles Eßbare 9. Bedeutungsverschlechterung

Epik 3. Dichtungsgattung, erzählende Dichtung 4. gr. épos = Wort, Rede, Erzählung 6. epos = Heldengedicht 7. epic poetry (fiction) 8. poésie épique

Epipher, Epiphora 2. Die Mutter gab dem Kinde Bonbons. Es wollte nicht. Sie gab ihm Spielzeug. Es wollte nicht. Sie gab ihm ihre Uhr. Es wollte nicht 3. ausdrucksvolle Wiederaufnahme desselben Wortes am Ende mehrerer Sätze oder Satzteile 4. gr. epiphora = das Hinzugetragene 5g. Anapher

Epitheton 2. die edle Frau 3. Adjektiv in attributiver Stellung, kennzeichnend oder schmückend; es erhält seinen Nachdruck durch bewußt häufige oder bewußt seltene Verwendung 4. gr. epitheton = hinzugefügt 7. epithet 8. épithète (f) Epitheton ornans 1. schmückendes Beiwort 2. Homer: die kuhäugige Athene 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. immer wiederkehrendes Beiwort, heute meist als Klischee empfunden 4. 1. ornare = schmücken 9. Epitheton

Erbwort 3. a) aus dem Sprachbestand des Indogermanischen b) aus dem Bestand des Germanischen Uber ein Viertel der Erbwörter (oder Grundwörter, welcher Ausdruck freilich mehrdeutig ist) des Deutschen geht auf idg. Wurzeln zurück 5g. Lehnwort, Fremdwort, Neuwort Ereignisverb 2. Es blitzt 3. Das Verb bezieht sich auf keine sprechende, angesprochene oder besprochene Größe; steht gewöhnlich als Impersonale 9. Impersonale

Er-Form 2. Es war einmal ein armes Mädchen — Der Präsident stellte dem Gast das Kabinett vor 3. Darstellung in der 3. Person 7. third person narrative 8. récit (m) en troisième personne

Ergänzung 1. Objekt; die E. im Nominativ wird auch als Gleichsetzungsnominativ bezeichnet; die im Akk. als direktes, die im Dativ als indirektes Objekt; ist sie mit einer Präposition verbunden, als Präpositionalobjekt; Ergänzungsbestimmungen treten im Vorfeld und Nachfeld des Satzes auf 7. object, complement 8. complément (m) d’ objet 9. Objekt

Ergänzungsbestimmung 1. Bezeichnung von Erben 3. Bezeichnungen des Zustandträgers, der Zielgröße, der Zuwend- oder Bezugsgröße, der Art eines Geschehens (Seins), der Richtung, Lage, Umstände Ergänzungsfrage 1. Wortfrage 2. Wer will das Buch haben? 3. grammatisch gesehen eine Frage nach fehlenden Satzgliedern; eingeleitet meist durch Wörter auf w- (wer, was, wo, wann, wie, warum); fragt nach einer Person, einer Sadie, einem Umstand

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Ergänzungssatz 9. Objektsatz Ergon 3. Nach Humboldt ist Sprache nicht ein Ergon, sondern eine Energeia; die traditionelle Grammatik betrachtet aber Sprache als Ergon, indem sie ihre Bestandteile feststellt und als in Wörterbuch und Sprachlehre festgehaltene Gebilde vor Augen führt (Weisgerber) 4. gr. érgon ist das durch Arbeit Hervorgebrachte, das Werk 9. Energeia

Erhöhung der Bedeutung 2. Minister: früher Diener 9. Bedeutungsverbesserung Erlebnissprache 3. In ihr teilen wir Erlebnisse mit; das Geschehen herrscht vor und daher grammatisch das Verb; bisweilen wird die dichterische Sprache mit ihr identifiziert

Ersatzfunktion 2. Der Offizier berichtete, er habe es den Soldaten gesagt, aber sie hätten (statt: haben) nicht gefolgt 3. Der Konjunktiv II wird gesetzt, wenn sich der Konjunktiv I nicht vom Indikativ unterscheidet

Ersatzinfinitiv 2. Die Arbeiterin hat nicht kommen können (statt: kommen gekonnt) 3. vorzüglich von den Modalverben verwendet Ersatzprobe 2. Das Wasser treibt den ganzen Tag das Rad; ersetzbar der Objektsakk., nicht aber der Adverbialakk. (möglich: Das Wasser treibt es den ganzen Tag; unmöglich: das Wasser treibt ihn das Rad — Packet ihr Badezeug mit ein! Frage: Was für eine Wortart ist „ihr“? Ersetzbar nur durch das Possessivpronomen: Packet sein Badezeug mit ein!, nicht durch das Personalpron. Packet du Badezeug mit ein!) 3. Wenn Wörter ausgetauscht werden, ohne daß sich ihre Funktion, also das Satzglied ändert, bleibt das Satzmodell und damit auch die beabsichtigte Aussage unver1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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ändert. Satzglieder können durch Gliedsätze ersetzt werden und umgekehrt: Daß das Mädchen den Burschen liebte, war dem Richter klar. Die Liebe des Mädchens zum Burschen ...

Erwartungsstufe 2. Man wird kommen (ich nehme es als sicher an); man wird gekommen sein 9. Futur I, Futur II

Erweiterung der Wortbedeutung 2. Herr: früher nur Adeliger 9. Bedeutungserweiterung Erweiterungsgruppe 2. Die Hühner flatterten auf geschreckt über den Hof: Hühner, Enten (und) Gänse flatterten ... 3. Einteilige Glieder werden koordinierend erweitert

Erzählfürwort, Erzählpronomen 1. Pronomen der 3. Person 2. er, sie, es 9. Pronomen Erzählsatz 2. Plötzlich packte ihn die Wut — Das Auto bremste zu spät und streifte den Radfahrer 3. Er teilt etwas mit, stellt etwas dar Etymologie 3. Teilgebiet der historischen Wortforschung; schon seit der Spätantike; heute stark unter semasiologischem Aspekt; Wissenschaft von der Entstehung u. Herkunft der Wörter und ihrer Bedeutungen; fragt nach den ältesten feststellbaren Formen und Inhalten von Monemen; vergleicht Laut- und Bedeutungsentwicklung 4. étymos = wahr, logos = Wort, Lehrsatz; Lehre von der wahren Herkunft der Wörter 5ä. abgel. etymologisch 7. etymology 8. étymologie (f)

Etymon 2. -„fahr“- in: fahren, Vorfahrt, Erfahrung 3. gemeinsames Bedeutungselement der zugrunde liegenden Form verwandter Wörter; Rückbeziehung auf den im Wort enthaltenen semantischen Wortkern ; Wurzel oder Stammwort 4. gr. étymon = wahr, echt 66

Euphemismus 1. Hüllwort 2. Örtchen, vollschlank, entschlafen 3. Vermeidung eines anstößigen Wortes (bair. Deixl für Teufel; euphemistische Fremdwörter: transpirieren für schwitzen) 4. gr. euphemia = Wort von guter Vorbedeutung, beschönigende Ausdrucksweise 7. euphemism 8. euphémisme (m) 9. Verhüllung der Bedeutung Expletiv 2. Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus 3. expletives es; das logische Subjekt folgt 4. 1. explere = ausfüllen, vervollständigen

Explosivlaut 1. Momentanlaut, Muta, Verschlußlaut 2. a) p, t, k: b, d, g = doppellippige Verschlußlaute b) d, t = Zahn-, Zahndamm-Verschlußlaute c) g, k = Gaumenlaute 3. Die geschlossenen Lippen Averden von der Atemluft aufgestoßen; die Berührung verschließt für einen Augenblick den Mundraum, so daß der Atemstrom unterbrochen wird; dann erfolgt eine abrupte Öffnung (Explosion) : a) stimmlose, starke, harte, aspirierte, Tenues b) stimmhafte, weiche, Mediae, Lenes 4. 1. explodere = auspochen, ausstoßen 5g. Dauerlaute, Spiranten 6. occlusiva 7. explosive sound, shut consonant 8. occlusive (consonne) 9. Mediae, Tenues Exzeptivsatz 2. Er ist verloren, es hülfe ihm denn ein Gott 3. gibt einen irrealen Fall als einzigen Umstand an, der die Aussage des Hauptsatzes auf heben könnte (Erben); Einleitewörter: soweit; nur daß 4. 1. exceptio = Ausnahme Fachausdruck 1. Fachwort 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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2. kirchliche: konfirmieren, firmen; medizinische: Rezept, Epidemie 3. fallen aus dem frei verfügbaren Wortschatz heraus und werden ähnlich wie Eigennamen verwendet; dringen in die Alltagssprache ein: integrieren; Spezialwörter sind häufig aus Fremdwörtern oder Fremdwortteilen gebildet; oft metaphorisch: Schraubenmutter Fachsprache

2. blindfliegen, dienstverpflichtet 3. Die Fachsprachen der Technik, der Naturwissenschaften, des politischen und sozialen Lebens drangen in der letzten Zeit weit in die allgemeine Sprache ein; viele Fachsprachen haben heute eine dem Außenstehenden unverständliche Terminologie: musikalische, pädagogische, physikalische F. 7. technical language, technical terms, t. terminology 8. langage technique, 1. du métier, termes techniques (m) Faktitlv 2. schärfen = scharf machen 9. Kausativ Fall, reiner

2. Wir spenden Wäsche den Verunglückten 3. abhängig vom Verb 5g. Vorwortfall Fallfügteil 1. Bezeichnung von Glinz 9. Präposition Familienname 1. Zuname 2. Böhm, Schwarz, Ibsen 3. Ursprünglich reichte der Rufname zur Kennzeichnung einer Person aus; Bildung aus Beinamen, Ruin., Beruf sn., Wohnort- und Herkunftsnamen u. ä.; zuerst ohne behördliche Einwirkung, am spätesten in Dörfern und in untergeordneter Stellung; Arbeitsgebiet der Namenforschung

Feld, antonymes

2. Tag und Nacht, dick und dünn, oft: selten 3. Gegenwörter; Gegensatzpaare erleichtern das Erfassen und Beurteilen; häufig mit Präfixen gebildet: aufschließen : zu-schließen 4. gr. antonomazo = ich bezeichne anders 68

Feld, semantisches

3. Wörter, die bestimmte Merkmale gemeinsam haben:

Menschen

Tiere

Iren Russen Deutsche

Lebewesen

Europäer

Feld, sprachliches

3. Die Beziehungen zwischen sinnverwandten Wörtern werden im Wortfeld, die Beziehungen innerhalb eines Satzes im syntaktischen Feld erforscht 9. Wortfeld, syntaktisches Feld Feld, syntaktisches

2. Der Schriftsteller

ein Buch schreibt

Der Schüler

die Aufgabe pflügt

Der Bauer

------ rechnet

ruht aus 3. Innerhalb eines Satzes werden Beziehungen zwischen den Wörtern sichtbar; syntaktische Felder sind der Ausdruck von Befehl und Aufforderung, Wunsch und Bitte, Sicherheit und Unsicherheit 5. Trier nennt solche und ähnliche Erscheinungen parataktische Felder; Hoppe sieht als grammatisches Feld vor allem die Bestimmung von Subj. und Präd. durch die Artaussage und den Zusammenhang mit dem Objekt Feldgliederung 3. Drach gliedert das Satzfeld in: Vorfeld, Mitte, Nachfeld; Ammann und Boost in Thema, Rhema 9. Thema, Rhema, Vorfeld, Nachfeld Feldnachbar 2. mithören-erlauschen-horchen 3. bedeutungsverwandte Wörter innerhalb eines Wortfeldes

Femininum 1. weiblich, weibliches Substantiv 2. sie; die Frau und ihre Begleiterin 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. eines der 3 Genera oder grammatischen Formklassen des Substantivs; benennt nach dem natürlichen Geschlecht weibliche Lebewesen (mit Ausnahmen), nach dem grammatischen Gegenstände usw. nach nicht feststellbaren Regeln 4. 1. femina = Weib, Weibchen (von Tieren), eigentlich die Säugende 5g. maskulin, neutrum 7. feminine (gender), f. noun 8. féminin Feststellungssatz

1. Inhaltssatz

2. Du weißt

die Geschichte

wie es geschah

3. Feststellung von Sachverhalten; teilt mit, was einer denkt, fühlt, sagt, weiß; außer Subjekt und Prädikat sind weitere Ergänzungen nötig 9. Inhaltssatz Figur 2. beredtes Schweigen 3. auf Belebung und Erhöhung der Rede zielende Abweichung vom alltäglichen Sprachgebrauch; Nutzung bestimmter Wort- und Satzstellungen Finalinfinitiv 2. Um das zu erreichen, müssen wir ... 3. gebildet mit: um zu Finalsatz 2. Lerne fleißig, damit du ein gutes Zeugnis erhältst! 3. zeigt an: planvolles Tun, menschliche Absicht, eine gewollte Wirkung, einen verfolgten Zweck, also Zweck, Ziel und Wirkung des Hauptsatzgeschehens; Einleitewörter: damit, daß, auf daß 4. 1. finis = Ziel, Zweck, Absicht; finalis = das Ende, den Zweck betreffend 5ä. Kausalsatz 7. clause of intention, of purpose 8. proposition (f) de but

flektieren 3. Oberbegriff für deklinieren, konjugieren, steigern; Adj. flektierbar 4. 1. flectere = krümmen, biegen 5g. unflektierbar

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Flexion

3. Als Oberbegriff der grammatischen Formenbildung umfaßt sie die systematischen Formveränderungen der flektierbaren Wortarten (Verb, Substantiv, Pronomen, Adjektiv), u. zw. Konjugation, Deklination, Komparation; formell unterscheidet man a) innere Wurzelflexion (Ab- und Umlaut) b) äußere FL (Suffixe, Kasusendungen) c) Mischung von synthetischem und analytischem Sprachbau 4. 1. flexio = Krümmung, Biegung 7. flexion, inflexion 8. flexion (f) Flexionskasus 2. des Buches, den Büchern 3. unmittelbarer, reiner Kasus; ohne Präposition 5g. Präpositionalkasus 9. Kasus Flexionsklassen 3. beim Substantiv 3 (stark, schwach, gemischt), beim Verb 2 (stark, schwach) 9. siehe dort

Flexionsmorphem 1. Kasusendung, Flexionssendung, gebundenes Morphem, Flexionssilbe 2. Der Gesang des Vogels erfreut mich 3. wird an den Stamm angefügt, verändert die Wortart nicht (Hieb-e); die Rolle des Wortes im Satz wird weitgehend durch Fexionsmorpheme bestimmt 4. gr. morphé = Gestalt 5g. freie Morpheme, Stammorpheme, die auch als freie Wörter auftreten 7. flectional termination 8. terminaison (f), désinence (f) Flickwort 1. Füllwort 2. irgendwie; daran will ich arbeiten (und schaffen) 3. überflüssig, nichtssagend; gesprochen häufiger als geschrieben 7. expletive (word), filler 8. mot explétif, cheville, particule explétive

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Fließlaut 2. 1, r 9. Liquid

Flurname 3. Die Bezeichnung entstand um 1840 für Feldfluren, Gemarkungen, für Teile einer größeren landschaftlichen Einheit, die untereinander verschieden sind; Flurnamen entstanden entweder aus einem Gattungsnamen (Leite) oder durch genauere Bezeichnung (beim Schindacker) oder als Metapher (Gabel); auch Ortsnamen wurden zu Flurnamen Folgegrößen 3. zusammenfassende Bezeichnung für Größen im Akk., Dat., Gen. Form 3. Die Strukturalistik unterscheidet zwischen Form und Substanz Form, analytische 1. umschriebene Verbform, periphrastische V. 2. Vater wird bald nach Hause kommen 3. formale Zweiteilung des Verbs in allen mit Hilfsverben gebildeten Formen 4. gr. analÿo = ich löse auf 5g. synthetische Form

Formen, einfache des Verbs 2. ich gebe, ich gab 3. Präsens und Präteritum; 1. und 2. Stammform 5g. zusammengesetzte : ich habe gegeben

Form, eingedeutschte 2. des Atlasses; die Pronomen: statt Atlanten, Pronomina in der fremden Deklination 3. Das Fremdwort wird eingebürgert, indem es einem deutschen Flexionsschema eingeordnet wird Form, finite

1. bestimmte Verbform, bestimmende Verbform, Personalform 3. Verbform, die Person, Zahl, Zeit und Art (Person, Numerus, Tempus, Modus) enthält; die finiten Formen entsprechen als sprechende, angesprochene und besprochene Person den 3 Grundfunktionen der Sprache (K. Bühler: Kundgabe, Appell und Darstellung) 4. 1. finire = begrenzen; finitus = bestimmt 5g. infinite Formen 72

7. the finite forms of a verb 8. modes personels Form, infinitive 1. unbestimmte Form des Verbs 3, Infinitiv, Partizip I, Part. II, die Nominalformen des Verbs; sie haben zugleich nominale Aufgaben (das Schreiben) und verbale (du wirst schreiben); sie können allein nicht als Prädikat stehen und bezeichnen nicht Zeit und Geltung des Geschehens 4. 1. infinitus = unbestimmt 5g. finite Formen 6. verbum infinitivum 7. non-finite forms 8. modes impersonels du verbe Form, progressive 1. Dauerform, Verlaufsform 2. e. : I am listening 3. Der für das Englische charakteristische progressive Aspekt wird durch das Präsenspartizip auf -ing ausgedrückt 7. progressive aspect

Form, synthetische des Verbs 1. Form, einfache 2. Wir liebten 3. Verbformen ohne Hilfsverb Form, zusammengezogene 1. Kontraktion 2. in dem > im; fr. à le > au 3. Präposition + Artikel zu einem Wort verbunden; die Festigkeit der Verbindung wird in der Rechtschreibung durch das Fehlen des Apostrophs deutlich: in das = ins 7. contracted form 8. forme contractée Formant 3. formt den Klang; Stelle der maximalen Intensität der Klanggestalt 5g. Antiformant: Stelle minimaler Intensität 9. Klanggestalt Formelwort 2. Rundsichtwindschutzscheibe 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. zusammengesetzte Wörter, deren Inhalt nicht mehr vom Hörer aufgenommen wird und vom Leser erst zergliedert werden muß; verwendet z. B. bei Industrieprodukten; Vorteil: ein Gegenstand, ein Vorgang wird genau beschrieben Formenlehre 3. Lehre von den grammatischen Formen unter Vernachlässigung der Wortbedeutung; synchronischer und historischer Formenvergleich 5g. Syntax 7. accidence 8. théorie des formes grammaticales (f) Formvarianten 2. hub : hob 3. zur Bedeutungsdiiferenzierung benützt; verschiedene Stilebenen andeutend 4. 1. varius = mannigfaltig, verschieden

Formwort 1. Synsemantikon; Ausdruck von Erben 3. inhaltsarm, wird erst durch den Bezug auf das Begriffswort gehaltvoll; z. B. Pronomen, Präposition 5g. Begriffswort Fortis 2. p, t, k, stimmloses s 3. stark und stimmlos artikulierter Verschluß- und Reibelaut; Bezeichnung stammt von der Sprechspannung und der Intensität der erzeugten Laute; der Verschluß bei k z. B. ist energischer als bei g 4. 1. fortis = stark, gespannt 5g. Lenis

Frage, mehrzielige 2. Wer hat wem geholfen? 3. auf mehrere Teilvorstellungen gerichtet; enthält mehrere Fragewörter

Frage, rhetorische 2. Bin ich etwa dein Sklave? 3. als Frage gebaut, aber nicht gemeint; die Antwort ist in der Frage bereits enthalten; bisweilen ein in Form einer Frage gemachter Ausruf: Wer hätte das gedacht!(?) 4. gr. rhétor = Redner 7. rhetorical question 8. question rhétorique (f) Frage, unechte

2. Du kommst heute abend? 74

3. als Aussage formuliert und nur durch die Satzmelodie zur Frage gemacht

Fragesatz, abhängiger 1. indirekter Fragesatz, Interrogativsatz 2. Er fragte, ob ich heimfahre 3. Die Frage tritt in Form eines Gliedsatzes auf; als indirekte Rede; Einleitewort: Konjunktion (ob), Pronomen (was da sei) 7. reported question, interrogative clause 8. proposition interrogative subordonnée Fragesatz, selbständiger 2. Fährst du heim? 3. Satz mit dem Zweck, eine Antwort darauf zu erhalten; kenntlich an der Satzmelodie, der Wortstellung, dem Fragezeichen; Spitzenstellung des Verbs oder Einleitewort: Pronomen (wer, was, welcher, was für ein); Pronominaladverb (warum, wozu, womit, wo, wohin, woher, wann); a) Entscheidungsfragen (Satzfragen) b) Ergänzungsfragen (Wortfragen), c) rhetorische Fragen: brauchen keine Antwort 7. question, interrogative sentence 8. proposition interrogative Frageton 2. Kommt dein Vater zu Weihnachten heim? 3. Fragen werden nicht nur (u. nicht immer) durch ein Fragewort kenntlich gemacht, sondern auch dadurch, daß gegen Satzschluß die Tonhöhe steigt; der Frageton zeichnet Entscheidungsfragen an

Fragezeichen 2. Wo geschah es? 7. question mark; amerik.: interrogation point 8. point (m) d’interrogation Fremdname 3. Sie werden teils dem deutschen Laut- und Formsystem angepaßt, also eingedeutscht (Michael: Michel; Elisabeth: Lise, Else) teils unverändert gelassen: Beatrix, Felizitas Fremdsuffix 2. Nation; Frisenr 3. Das Ableitungsmorphem ist im Deutschen nicht produktiv; höchstens spöttisch 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Fremdwort 2. Jazz, Gag 3. einige Kennzeichen für die nicht eindeutige Festlegung, was ein Fremdwort ist: Wörter mit Phonemen aus anderen Sprachen, die sich nicht ins Deutsche fügen; haben ihre fremde Aussprache, Betonung und Schreibweise beibehalten; werden als fremdartig empfunden; erst in den letzten 3, 4 Jahrhunderten ins Deutsche gewandert; die Bezeichnung wurde von Jean Paul gebildet; große Fremdwortwelle nach dem 30jährigen Krieg (Alamodewesen); heute Fremdwörter vor allem in den Fachsprachen; das Ursprungsland wechselt mit der Zeit: zunächst aus dem Lateinischen und Griechischen, dann französische, englische (amerikanische), russische; Puristen (Bekämpfer) u. a.: Adelung, Campe, Engel, Sprachvereine 5ä. Lehnwort (z. B. eingedeutschte Monatsnamen) 7. foreign word, word borrowed from another language 8. mot étranger

Frequenz a) Phonetik: Von der Frequenz hängt es ab, ob ein Ton als tief oder hoch empfunden wird; je größer die F., um so höher erscheint der Ton b) Sprachsoziologie: Häufigkeit eines Wortes in einer Sprache, Sprachschicht 4. 1. frequens = häufig Frikativ 1. Dauerlaut, Engelaut, Reibelaut, Spirant 2. ch, f, h, j, 1, m, n, r, s, sch, w 3. Das Reibegeräusch entsteht durch Einengung der ausströmenden Atemluft; sie reibt sich an den leicht geöffneten Lippen u. Zähnen. Einteilung: a) labiodentale (Lippen-Zahn) : v, f b) dentalalveolare (Zähne u. Zahndamm): s, z c) alveolar-palatale (Zahndamm-Gaumen): sch d) palatale (Gaumen) : j, ch 4. 1. fricare = reiben 7. fricative consonant, f. sound 8. fricative (f) Frühdeutsch

3. Einige Gelehrte fassen so das Deutsche von 500 bis zum 11. Jh. zusammen Fügewort 1. Bezeichnung von Erben 3. Präposition und Konjunktion dienen als Bindeglieder zwischen Größen, zwischen Größen und einem Gesche-

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hen, zwischen zwei Geschehnissen; das F. fügt auch Hauptsatz und Gliedsatz zu einem Satzgefüge zusammen 9. Konjunktion, Präposition

Fügung

a) in syntaktischer Beziehung: Nebenordnung mit koordinierender oder parataktischer Fügung (2 Hauptsätze, 2 Gliedsätze); Unterordnung mit subordinierender oder hypotaktischer Fügung (Haupt- und Gliedsatz, Gliedsätze verschiedenen Grades) b) hinsichtlich des Fügeteils: syndetisch, durch Fügteil verbunden: asyndetisch, unverbunden 7. syntactic construction 8. construction (f), enchaînement (m) des mots Fürwort der Höflichkeitsform 3. Personalpronomen: Sie; Possessivpr.: Ihr wird immer groß geschrieben

Fuge 2. Eisen-bahn 3. Stelle, an der die beiden Bestandteile einer Zusammensetzung Zusammentreffen 7. joint (in compound words) Fugenelement, Fugenvokal 1. Fugenzeichen 2. landschaftlich verschieden, z. B. bair. Fugen-s (Schweinsbraten): norddeutsches Fugen-e (Schweinebraten); bisweilen deklinationsbedingt: Tagesordnung; bisweilen wegen des Wohlklangs: Liebeskummer; oft in Ortsnamen: Altenburg

Funktion 3. Die Zugehörigkeit eines Wortes zu einer bestimmten Wortart wird durch eine entsprechende Funktion oder Leistung bestimmt (eine Funktion des Adjektivs ist die Steigerung) ; viele grammatische Funktionen werden durch Morpheme gekennzeichnet; die Funktion der einzelnen Sätze zeigt sich im Rahmen eines größeren Ganzen (Kontext, Rede) 4. 1. functio (f) = Verrichtung 7. function 8. fonction (f) Funktionsgemeinschaft 3. Durch die Funktionsgemeinschaft der Wortarten auf ein 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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mit Worten auszudrückendes Ziel hin ist Satzbildung möglich; Kennzeichen der Funktionsgemeinschaft ist die grammatische Kongruenz

Funktionsstil 3. Stilbildende Faktoren sind der Zweck der Äußerung und der angesprochene Leser- oder Hörerkreis; Riesel unterscheidet 5 funktionale Stile: a) des amtlichen Verkehrs b) der Wissenschaft c) der Publizistik d) des Alltagsverkehrs e) der schönen Literatur Funktionsverb 1. P. V. Polenz fand diese Bezeichnung; Schwellformverb; Streckformverb 2. verlesen > zur Verlesung bringen 3. Ersatzverb + Abstraktsubstantiv; Funktionsverb + nominale Bildung; wirkt ähnlich einer Satzklammer Funktionswort 3. Pronomen, Präposition, Konjunktion, Partikel, Hilfsverb 5g. Begriffswort 9. Formwort

Futur I 1. unvollendete Zukunft; ausstehende Zeit (Sprachspiegel); 1. Zukunft; Zeitstufe „später“ 2. Sie wird tragen; sie wird getragen werden 3. Das Ereignis tritt erst ein, oder es ist vielleicht schon da, aber man weiß es noch nicht sicher und äußert erst eine Vermutung; es dient also zur Bezeichnung eines künftigen oder gegenwärtigen, aber ungewissen Geschehens; die Bedeutung ist weitgehend vom Kontext abhängig: Er wird arbeiten (morgen): Er wird (wohl) arbeiten (in diesem Augenblick); Bildung: Präsens von „werden“ + Infinitiv 4. 1. futurum = das Künftige, die Zukunft 7. future, future tense 8. futur (m)

Futur II 1. Futur(um) exakt (exactum); futurum perfectum; 2. Zukunft; vollendete Zukunft; Vorzukunft; Futur des Perfekts, ausstehend vollendete Zeit (Sprachspiegel) 2. sie wird getragen haben; sie wird getragen worden sein 3. im Deutschen wenig gebräuchlich; drückt meist eine Vermutung aus (du wirst noch nicht gegessen haben) : es ist vermutlich so gewesen, aber die Bestätigung dafür steht noch aus (Sprachspiegel); vom Kontext abhängig: Bald wird er sein Haus fertiggebaut haben (nächstes Jahr): Er

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wird keinen Parkplatz gefunden haben (jetzt); analytische Bildung aus Präsens von „werden“ + Part. II des Vollverbs + Infinitiv von haben oder sein 4. 1. exigere = wegtreiben, vollenden 7. future perfect; second future (tense) 8. futur antérieur

Gastwort 3. Wort aus einer anderen Sprache, wenn es allgemein verständlich geworden ist 5g. Fremdwort 9. Lehnwort

Gattungsbezeichnung, Gattungsname 1. Appellativ(um) 2. Mann, Frau, Tier, Tisch 3. bezeichnet alle Wesen oder Sachen einer Gattung und jedes einzelne Exemplar, kennzeichnet also nicht das Besondere eines Exemplars; trotzdem stehen Gattungsname und Eigenname in enger Beziehung zueinander und sind bisweilen nicht voneinander abzugrenzen 5g. Eigenname 6. nomen appellativum 7. common noun, appellative 8. nom commun, nom (substantif) appellatif Gattungszahlwort 2. einerlei, zehnerlei, allerlei 3. gekennzeichnet durch die Nachsilbe -lei; Funktion: Jedes der durch das Numerale zusammengefaßten Dinge usw. ist verschiedenartig

Gebildetensprache 2. Schwyzerdütsch des Bürgertums der Städte in der Schweiz 3. meist eng an die Hoch- oder Schriftsprache, bisweilen auch an eine Halbmundart angeschlossen Gebrauch, absoluter 3. a) des Adjektivs: (Bist du) Zufrieden? b) des Infinitivs: Wegtreten! c) des Partizips: Frisch gewagt — halb gewonnen d) des Interrogativadverbs: Wie (sagen Sie)?

Gebrauchssprache 3. weitläufiger Begriff: Sprache des Alltags, der Information, der Zeitung, der Diskussion usw. In ihr vollziehen 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Flexion

3. Als Oberbegriff der grammatischen Formenbildung umfaßt sie die systematischen Formveränderungen der flektierbaren Wortarten (Verb, Substantiv, Pronomen, Adjektiv), u. zw. Konjugation, Deklination, Komparation; formell unterscheidet man a) innere Wurzelflexion (Ab- und Umlaut) b) äußere FL (Suffixe, Kasusendungen) c) Mischung von synthetischem und analytischem Sprachbau 4. 1. flexio = Krümmung, Biegung 7. flexion, inflexion 8. flexion (f) Flexionskasus 2. des Buches, den Büchern 3. unmittelbarer, reiner Kasus; ohne Präposition 5g. Präpositionalkasus 9. Kasus Flexionsklassen 3. beim Substantiv 3 (stark, schwach, gemischt), beim Verb 2 (stark, schwach) 9. siehe dort

Flexionsmorphem 1. Kasusendung, Flexionssendung, gebundenes Morphem, Flexionssilbe 2. Der Gesang des Vogels erfreut mich 3. wird an den Stamm angefügt, verändert die Wortart nicht (Hieb-e); die Rolle des Wortes im Satz wird weitgehend durch Fexionsmorpheme bestimmt 4. gr. morphé = Gestalt 5g. freie Morpheme, Stammorpheme, die auch als freie Wörter auftreten 7. flectional termination 8. terminaison (f), désinence (f) Flickwort 1. Füllwort 2. irgendwie; daran will ich arbeiten (und schaffen) 3. überflüssig, nichtssagend; gesprochen häufiger als geschrieben 7. expletive (word), filler 8. mot explétif, cheville, particule explétive

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Fließlaut 2. 1, r 9. Liquid

Flurname 3. Die Bezeichnung entstand um 1840 für Feldfluren, Gemarkungen, für Teile einer größeren landschaftlichen Einheit, die untereinander verschieden sind; Flurnamen entstanden entweder aus einem Gattungsnamen (Leite) oder durch genauere Bezeichnung (beim Schindacker) oder als Metapher (Gabel); auch Ortsnamen wurden zu Flurnamen Folgegrößen 3. zusammenfassende Bezeichnung für Größen im Akk., Dat., Gen. Form 3. Die Strukturalistik unterscheidet zwischen Form und Substanz Form, analytische 1. umschriebene Verbform, periphrastische V. 2. Vater wird bald nach Hause kommen 3. formale Zweiteilung des Verbs in allen mit Hilfsverben gebildeten Formen 4. gr. analÿo = ich löse auf 5g. synthetische Form

Formen, einfache des Verbs 2. ich gebe, ich gab 3. Präsens und Präteritum; 1. und 2. Stammform 5g. zusammengesetzte : ich habe gegeben

Form, eingedeutschte 2. des Atlasses; die Pronomen: statt Atlanten, Pronomina in der fremden Deklination 3. Das Fremdwort wird eingebürgert, indem es einem deutschen Flexionsschema eingeordnet wird Form, finite

1. bestimmte Verbform, bestimmende Verbform, Personalform 3. Verbform, die Person, Zahl, Zeit und Art (Person, Numerus, Tempus, Modus) enthält; die finiten Formen entsprechen als sprechende, angesprochene und besprochene Person den 3 Grundfunktionen der Sprache (K. Bühler: Kundgabe, Appell und Darstellung) 4. 1. finire = begrenzen; finitus = bestimmt 5g. infinite Formen 72

7. the finite forms of a verb 8. modes personels Form, infinitive 1. unbestimmte Form des Verbs 3, Infinitiv, Partizip I, Part. II, die Nominalformen des Verbs; sie haben zugleich nominale Aufgaben (das Schreiben) und verbale (du wirst schreiben); sie können allein nicht als Prädikat stehen und bezeichnen nicht Zeit und Geltung des Geschehens 4. 1. infinitus = unbestimmt 5g. finite Formen 6. verbum infinitivum 7. non-finite forms 8. modes impersonels du verbe Form, progressive 1. Dauerform, Verlaufsform 2. e. : I am listening 3. Der für das Englische charakteristische progressive Aspekt wird durch das Präsenspartizip auf -ing ausgedrückt 7. progressive aspect

Form, synthetische des Verbs 1. Form, einfache 2. Wir liebten 3. Verbformen ohne Hilfsverb Form, zusammengezogene 1. Kontraktion 2. in dem > im; fr. à le > au 3. Präposition + Artikel zu einem Wort verbunden; die Festigkeit der Verbindung wird in der Rechtschreibung durch das Fehlen des Apostrophs deutlich: in das = ins 7. contracted form 8. forme contractée Formant 3. formt den Klang; Stelle der maximalen Intensität der Klanggestalt 5g. Antiformant: Stelle minimaler Intensität 9. Klanggestalt Formelwort 2. Rundsichtwindschutzscheibe 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. zusammengesetzte Wörter, deren Inhalt nicht mehr vom Hörer aufgenommen wird und vom Leser erst zergliedert werden muß; verwendet z. B. bei Industrieprodukten; Vorteil: ein Gegenstand, ein Vorgang wird genau beschrieben Formenlehre 3. Lehre von den grammatischen Formen unter Vernachlässigung der Wortbedeutung; synchronischer und historischer Formenvergleich 5g. Syntax 7. accidence 8. théorie des formes grammaticales (f) Formvarianten 2. hub : hob 3. zur Bedeutungsdiiferenzierung benützt; verschiedene Stilebenen andeutend 4. 1. varius = mannigfaltig, verschieden

Formwort 1. Synsemantikon; Ausdruck von Erben 3. inhaltsarm, wird erst durch den Bezug auf das Begriffswort gehaltvoll; z. B. Pronomen, Präposition 5g. Begriffswort Fortis 2. p, t, k, stimmloses s 3. stark und stimmlos artikulierter Verschluß- und Reibelaut; Bezeichnung stammt von der Sprechspannung und der Intensität der erzeugten Laute; der Verschluß bei k z. B. ist energischer als bei g 4. 1. fortis = stark, gespannt 5g. Lenis

Frage, mehrzielige 2. Wer hat wem geholfen? 3. auf mehrere Teilvorstellungen gerichtet; enthält mehrere Fragewörter

Frage, rhetorische 2. Bin ich etwa dein Sklave? 3. als Frage gebaut, aber nicht gemeint; die Antwort ist in der Frage bereits enthalten; bisweilen ein in Form einer Frage gemachter Ausruf: Wer hätte das gedacht!(?) 4. gr. rhétor = Redner 7. rhetorical question 8. question rhétorique (f) Frage, unechte

2. Du kommst heute abend? 74

3. als Aussage formuliert und nur durch die Satzmelodie zur Frage gemacht

Fragesatz, abhängiger 1. indirekter Fragesatz, Interrogativsatz 2. Er fragte, ob ich heimfahre 3. Die Frage tritt in Form eines Gliedsatzes auf; als indirekte Rede; Einleitewort: Konjunktion (ob), Pronomen (was da sei) 7. reported question, interrogative clause 8. proposition interrogative subordonnée Fragesatz, selbständiger 2. Fährst du heim? 3. Satz mit dem Zweck, eine Antwort darauf zu erhalten; kenntlich an der Satzmelodie, der Wortstellung, dem Fragezeichen; Spitzenstellung des Verbs oder Einleitewort: Pronomen (wer, was, welcher, was für ein); Pronominaladverb (warum, wozu, womit, wo, wohin, woher, wann); a) Entscheidungsfragen (Satzfragen) b) Ergänzungsfragen (Wortfragen), c) rhetorische Fragen: brauchen keine Antwort 7. question, interrogative sentence 8. proposition interrogative Frageton 2. Kommt dein Vater zu Weihnachten heim? 3. Fragen werden nicht nur (u. nicht immer) durch ein Fragewort kenntlich gemacht, sondern auch dadurch, daß gegen Satzschluß die Tonhöhe steigt; der Frageton zeichnet Entscheidungsfragen an

Fragezeichen 2. Wo geschah es? 7. question mark; amerik.: interrogation point 8. point (m) d’interrogation Fremdname 3. Sie werden teils dem deutschen Laut- und Formsystem angepaßt, also eingedeutscht (Michael: Michel; Elisabeth: Lise, Else) teils unverändert gelassen: Beatrix, Felizitas Fremdsuffix 2. Nation; Frisenr 3. Das Ableitungsmorphem ist im Deutschen nicht produktiv; höchstens spöttisch 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Fremdwort 2. Jazz, Gag 3. einige Kennzeichen für die nicht eindeutige Festlegung, was ein Fremdwort ist: Wörter mit Phonemen aus anderen Sprachen, die sich nicht ins Deutsche fügen; haben ihre fremde Aussprache, Betonung und Schreibweise beibehalten; werden als fremdartig empfunden; erst in den letzten 3, 4 Jahrhunderten ins Deutsche gewandert; die Bezeichnung wurde von Jean Paul gebildet; große Fremdwortwelle nach dem 30jährigen Krieg (Alamodewesen); heute Fremdwörter vor allem in den Fachsprachen; das Ursprungsland wechselt mit der Zeit: zunächst aus dem Lateinischen und Griechischen, dann französische, englische (amerikanische), russische; Puristen (Bekämpfer) u. a.: Adelung, Campe, Engel, Sprachvereine 5ä. Lehnwort (z. B. eingedeutschte Monatsnamen) 7. foreign word, word borrowed from another language 8. mot étranger

Frequenz a) Phonetik: Von der Frequenz hängt es ab, ob ein Ton als tief oder hoch empfunden wird; je größer die F., um so höher erscheint der Ton b) Sprachsoziologie: Häufigkeit eines Wortes in einer Sprache, Sprachschicht 4. 1. frequens = häufig Frikativ 1. Dauerlaut, Engelaut, Reibelaut, Spirant 2. ch, f, h, j, 1, m, n, r, s, sch, w 3. Das Reibegeräusch entsteht durch Einengung der ausströmenden Atemluft; sie reibt sich an den leicht geöffneten Lippen u. Zähnen. Einteilung: a) labiodentale (Lippen-Zahn) : v, f b) dentalalveolare (Zähne u. Zahndamm): s, z c) alveolar-palatale (Zahndamm-Gaumen): sch d) palatale (Gaumen) : j, ch 4. 1. fricare = reiben 7. fricative consonant, f. sound 8. fricative (f) Frühdeutsch

3. Einige Gelehrte fassen so das Deutsche von 500 bis zum 11. Jh. zusammen Fügewort 1. Bezeichnung von Erben 3. Präposition und Konjunktion dienen als Bindeglieder zwischen Größen, zwischen Größen und einem Gesche-

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hen, zwischen zwei Geschehnissen; das F. fügt auch Hauptsatz und Gliedsatz zu einem Satzgefüge zusammen 9. Konjunktion, Präposition

Fügung

a) in syntaktischer Beziehung: Nebenordnung mit koordinierender oder parataktischer Fügung (2 Hauptsätze, 2 Gliedsätze); Unterordnung mit subordinierender oder hypotaktischer Fügung (Haupt- und Gliedsatz, Gliedsätze verschiedenen Grades) b) hinsichtlich des Fügeteils: syndetisch, durch Fügteil verbunden: asyndetisch, unverbunden 7. syntactic construction 8. construction (f), enchaînement (m) des mots Fürwort der Höflichkeitsform 3. Personalpronomen: Sie; Possessivpr.: Ihr wird immer groß geschrieben

Fuge 2. Eisen-bahn 3. Stelle, an der die beiden Bestandteile einer Zusammensetzung Zusammentreffen 7. joint (in compound words) Fugenelement, Fugenvokal 1. Fugenzeichen 2. landschaftlich verschieden, z. B. bair. Fugen-s (Schweinsbraten): norddeutsches Fugen-e (Schweinebraten); bisweilen deklinationsbedingt: Tagesordnung; bisweilen wegen des Wohlklangs: Liebeskummer; oft in Ortsnamen: Altenburg

Funktion 3. Die Zugehörigkeit eines Wortes zu einer bestimmten Wortart wird durch eine entsprechende Funktion oder Leistung bestimmt (eine Funktion des Adjektivs ist die Steigerung) ; viele grammatische Funktionen werden durch Morpheme gekennzeichnet; die Funktion der einzelnen Sätze zeigt sich im Rahmen eines größeren Ganzen (Kontext, Rede) 4. 1. functio (f) = Verrichtung 7. function 8. fonction (f) Funktionsgemeinschaft 3. Durch die Funktionsgemeinschaft der Wortarten auf ein 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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mit Worten auszudrückendes Ziel hin ist Satzbildung möglich; Kennzeichen der Funktionsgemeinschaft ist die grammatische Kongruenz

Funktionsstil 3. Stilbildende Faktoren sind der Zweck der Äußerung und der angesprochene Leser- oder Hörerkreis; Riesel unterscheidet 5 funktionale Stile: a) des amtlichen Verkehrs b) der Wissenschaft c) der Publizistik d) des Alltagsverkehrs e) der schönen Literatur Funktionsverb 1. P. V. Polenz fand diese Bezeichnung; Schwellformverb; Streckformverb 2. verlesen > zur Verlesung bringen 3. Ersatzverb + Abstraktsubstantiv; Funktionsverb + nominale Bildung; wirkt ähnlich einer Satzklammer Funktionswort 3. Pronomen, Präposition, Konjunktion, Partikel, Hilfsverb 5g. Begriffswort 9. Formwort

Futur I 1. unvollendete Zukunft; ausstehende Zeit (Sprachspiegel); 1. Zukunft; Zeitstufe „später“ 2. Sie wird tragen; sie wird getragen werden 3. Das Ereignis tritt erst ein, oder es ist vielleicht schon da, aber man weiß es noch nicht sicher und äußert erst eine Vermutung; es dient also zur Bezeichnung eines künftigen oder gegenwärtigen, aber ungewissen Geschehens; die Bedeutung ist weitgehend vom Kontext abhängig: Er wird arbeiten (morgen): Er wird (wohl) arbeiten (in diesem Augenblick); Bildung: Präsens von „werden“ + Infinitiv 4. 1. futurum = das Künftige, die Zukunft 7. future, future tense 8. futur (m)

Futur II 1. Futur(um) exakt (exactum); futurum perfectum; 2. Zukunft; vollendete Zukunft; Vorzukunft; Futur des Perfekts, ausstehend vollendete Zeit (Sprachspiegel) 2. sie wird getragen haben; sie wird getragen worden sein 3. im Deutschen wenig gebräuchlich; drückt meist eine Vermutung aus (du wirst noch nicht gegessen haben) : es ist vermutlich so gewesen, aber die Bestätigung dafür steht noch aus (Sprachspiegel); vom Kontext abhängig: Bald wird er sein Haus fertiggebaut haben (nächstes Jahr): Er

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wird keinen Parkplatz gefunden haben (jetzt); analytische Bildung aus Präsens von „werden“ + Part. II des Vollverbs + Infinitiv von haben oder sein 4. 1. exigere = wegtreiben, vollenden 7. future perfect; second future (tense) 8. futur antérieur

Gastwort 3. Wort aus einer anderen Sprache, wenn es allgemein verständlich geworden ist 5g. Fremdwort 9. Lehnwort

Gattungsbezeichnung, Gattungsname 1. Appellativ(um) 2. Mann, Frau, Tier, Tisch 3. bezeichnet alle Wesen oder Sachen einer Gattung und jedes einzelne Exemplar, kennzeichnet also nicht das Besondere eines Exemplars; trotzdem stehen Gattungsname und Eigenname in enger Beziehung zueinander und sind bisweilen nicht voneinander abzugrenzen 5g. Eigenname 6. nomen appellativum 7. common noun, appellative 8. nom commun, nom (substantif) appellatif Gattungszahlwort 2. einerlei, zehnerlei, allerlei 3. gekennzeichnet durch die Nachsilbe -lei; Funktion: Jedes der durch das Numerale zusammengefaßten Dinge usw. ist verschiedenartig

Gebildetensprache 2. Schwyzerdütsch des Bürgertums der Städte in der Schweiz 3. meist eng an die Hoch- oder Schriftsprache, bisweilen auch an eine Halbmundart angeschlossen Gebrauch, absoluter 3. a) des Adjektivs: (Bist du) Zufrieden? b) des Infinitivs: Wegtreten! c) des Partizips: Frisch gewagt — halb gewonnen d) des Interrogativadverbs: Wie (sagen Sie)?

Gebrauchssprache 3. weitläufiger Begriff: Sprache des Alltags, der Information, der Zeitung, der Diskussion usw. In ihr vollziehen 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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sich die meisten mündlichen und schriftlichen Äußerungen; sie wird durch das Bedürfnis der jeweiligen gesellschaftlichen Schicht bestimmt

Gedankenpause 3. soll Zeit zum Überdenken des Gehörten geben; graphisches Zeichen : Gedankenstrich 7. dash 8. tiret (m), trait suspensif Gefüge 2. Wir haben geschrieben; ihr werdet schreiben 3. zusammengesetzte, analytische Formen des Verbs 9. Form, analytische

Gegenrede a) Rede und Gegenrede im antithetisch zugespitzten Streitgespräch b) Partnergespräch: Antwort der angesprochenen Person im Wechselgespräch Gegensatz a) Antithese b) Adversativsatz 1. Kontrastsatz 2. Während er arbeiten wollte, wollte sie ausgehen 3. enthält einen Gegensatz zum Geschehen des tragenden Satzes; Einleitewörter (Spannfügteile): während, indessen, wogegen Gegenstandsraum 2. Die Säuglingsschwester betreut und pflegt Kleinkinder in einem großen Krankenhaus 3. Subjekt mit allen seinen Gliedteilen

Gegenstellung des Satzes 2. Den Korb trägt der Hund 3. Die Grundstellung des Satzes ist umgestellt: nicht Grundgröße — Verb — Ergänzungsbestimmung, sondern: Ergänzungsbestimmung (im Vorfeld) — Verb — Grundgröße

Gegenüberstellung 2. Freund oder Feind; entweder ist er ein Narr oder ein Genie 9. Antonym Gegenwartssprache

3. Die moderne Sprachwissenschaft verfährt nicht mehr bloß diachronisch, sondern beobachtet synchronisch die 80

Gegenwartssprache: Wandlungen im Gebrauch wichtiger Wörter der Umgangssprache; charakteristische Komposita: Eisbrecher, Zuhilfenahme, Grundsteinlegung; handelt es sich bei neuen Formulierungen um neue Sprachentwicklungen oder nur um individuelle oder gruppenmäßige Sprachfreiheiten? Wörterbücher der G. stellten u. a. Klappenbach-Steinitz und Küpper (Umgangssprache) zusammen

Gelehrtensprache Im 17. und 18. Jh. bestimmte das Latein als Gelehrten- und Urkundensprache weite Gebiete des öffentlichen Lebens. Auch als die Gelehrten deutsch schrieben, wirkte die lateinische Syntax und das lateinische Fremdwort nach. In unseren Tagen wird die Wissenschaftssprache stark von Formel-, Metasprache und anderen Eigentümlichkeiten, ohne die die wissenschaftliche Ausdrucksweise nicht auszukommen vermag, bestimmt Gemeinsprache 3. Der Begriff ist unklar: am ehesten kommt ihm die Definitation nahe, die G. als die Sprache faßt, die im ganzen deutschen Sprachraum verstanden wird; historisch versteht man unter G. den Sprachgebrauch, der sich aus dem Zusammenwirken der Luxemburger Kanzleisprache, Luthers Bibel, der sprachlichen Gestaltung des evangelischen Gottesdienstes und der obersächsischen Umgangssprache ergab 5. Ihre Grenzen gegen Hochsprache und Mundart werden verschieden gefaßt 7. accepted standard language: literary language: dialect 8. langue commune

Gemination 3. Die westdeutsche Konsonantengemination führte zur Verdopplung einfacher Konsonanten: got. bidjan > ahd. bitten

Generalisierung 1. Verallgemeinerung 3. Sie wird sowohl durch den bestimmten wie durch den unbestimmten Artikel bewirkt. Erst aus dem Kontext wird erkenntlich: Geht es um ein bestimmtes Kind oder um alle Kinder? (z. B. Das Kind will spielen. Ist ein Kind, sind alle Kinder gemeint; ebenso: Ein Kind will spielen) 5g. Individualisierung 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Genitiv 1. Genetiv, Wesfall, Wessenf all, 2. Fall, Anteilgröße (Glinz) 2. des Autos und seiner Folgeerscheinung 3. Fall der Abkunft, Herkunft, Zugehörigkeit; der Ausdruck ist der lautbezogenen Grammatik verhaftet: Genitiv Singular eines Maskulinums; besitzanzeigender Kasus; infolge des versachlichenden Denkens wird der Genitiv als Objektskasus immer mehr vom Akkusativ verdrängt; heute meist nur als attributiver oder adverbialer Genitiv 4. 1. genitivus = angeboren, unrichtige Übersetzung aus dem Griechischen (gignere = erzeugen, hervorbringen) 6. casus genitivus 7. genitive (case) 8. génitif (m) 9. Anteilgröße

Genitiv, adnominaler 2. ein Glas Weines, zwei Ellen guten Stoffes 3. attributiv bei einem Nomen, nachgestellt, oft ohne Artikel: stirbt aus Genitiv, attributiver 1. gebundene Anteilgröße 2. die Amtszeit des Bundespräsidenten 3. Ein Nomen wird durch die Beifügung eines anderen Nomens näher bestimmt; diese Fügung nimmt heute zu; auch statt des Infinitivs: das Buch zu lesen, ist ein Vergnügen > das Lesen des Buches ist... 9. Anteilgröße, gebundene Genitivus obiectivus 2. die Ehrung des Sportlers: wir ehren den Sportler 3. Der Genitiv bezeichnet das Objekt des Verbalnomens 5g. Genitivus subiectivus 9. Genitivus possessivus

Genitiv, partitiver, Gentivus partitivus 2. jedes der 5 Stockwerke; es schenkte der Böhme des perlenden Weins (Schiller) 3. der Genitiv bezeichnet das Ganze, der zugehörige Nominativ eine Auswahl davon; im Mhd. häufig 4. 1. partire = teilen, teilnehmen lassen 7. partitive genitive 8. génitif partitif (sehr häufig) Genitivus possessivus

2. das Haus meines Onkels; die Vögel des Waldes 3. drückt Besitz oder Zugehörigkeit aus 4. 1. possidere = besitzen, besetzt halten 82

7. possessive genitive 8. génitif saxon

Genitivus qualitatis 1. Genitivus definitivus; qualitativer oder definierender Gen. 2. neue Wege des Lernens, ein Mann mittleren Alters 3. bezeichnet eine Eigenschaft des übergeordneten Nomens 4. 1. qualitas = Eigenschaft; definire = bestimmen, begrenzen Genitiv, sächsischer

1. 2. 7. 8.

Besitzfall e. Fred’s room; one hour’s walk possessive case; Saxon genitive génitif saxon

Genitivus subiectivus 2. die Regierung des Königs; die Bibliothek des Schlosses 3. Der Genitiv bezeichnet näher das Subjekt: Der Dolch des Neffen stak in seiner Brust 5g. genitivus obiectivus

Genus des Substantivs 1. Plur. Genera; Geschlecht des Substantivs; grammatisches Geschlecht 4. 1. genus = Geschlecht, Gattung 5g. natürliches Geschlecht = sexus 9. Geschlecht, grammatisches Genus des Verbs 1. Handlungsart, Art, Klasse des Verbs 2. Die Maschine wird vom Monteur geölt: Der Monteur ölt die Maschine 3. Zustandsformen, Geschehensrichtungen des Verbs: Aktiv und Passiv; es drückt die Seh weise des Sprechers aus und kennzeichnet das Verhältnis des Subjekts und Objekts zur Handlung; im Griechischen noch ein drittes Genus, das Medium, das im Deutschen weitgehend reflexiv ausgedrückt wird 4. 1. genus = Gattung, Weise 7. (grammatical) voice (of verb) 8. voix (f) 9. Aktiv, Medium, Passiv 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Geräuschlaut a) jeder Mitlaut; Einteilung: stimmhafte und stimmlose 9. Konsonant b) die stimmlosen Reibe- und Verschlußlaute c) nach Weller nur k, p, t

Geräuschwort 2. brummen, knurren, schnurren 3. Bezeichnung von Geräuschen, meist lautnachahmend Gerundium 1. Gerund 2. 1. cantando = durch das Singen 3. im Lateinischen die Formen des deklinierten Infinitivs; Verbalsubstantiv, heute meist durch den analytisch flektierten Infinitiv ersetzt: die Art zu singen 4. abgeleitet von 1. gerundi modus = die Art des Anführens 7. gerund 8. gérondif (m): ein Partizip Präsens, dem „en“ vorangestellt ist

Gerundivum 1. Gerundiv 2. 1. homo laudandus = ein Mann, der zu loben ist, ein lobenswerter Mann 3. Verbaladjektiv, das die Notwendigkeit bezeichnet: zu bekämpfende Mißstände); im Deutschen ausgedrückt durch Part. Präs, mit vorgesetztem zu oder durch das Adjektiv oder durch einen Gliedsatz 4. 1. gerundivum = etwas zu Vollziehendes, Auszuführendes 7. gerundive 8. gérondif (m) Gesamtsatz

1. Brinkmann setzt dafür „komplexer Satz“ 3. Satz vom Anfang bis zum Punkt, Frage- oder Ausrufezeichen; der gesamte Satz, der aus Trägersatz und allen Einbettungen besteht

Geschäftssprache a) Sprache der Sachprosa des späten Mittelalters; geschriebene im Gegensatz zur mündlichen Verkehrssprache dieser Zeit b) Sprache im Amts- und Geschäftsstil, gekennzeichnet durch Fachausdrücke und Streckformen (werden wir es zur Durchführung bringen) 9. Amtssprache 84

Geschehensart

3. Der Sprachspiegel unterscheidet 3 Geschehensarten: Grundrichtung (Aktiv); Gegenrichtung (Handlungspassiv) und Zustand (Zustandspassiv) 9. Genus verbi

Geschehensverb 2. Es ereignete sich 3. ohne Personbezug Geschlecht, doppeltes a) mit verschiedener Bedeutung: der Heide: die Heide; der Bauer: das Bauer b) mit gleicher Bedeutung, schwankend oder landschaftlich verschieden: der: die Kartoffel; die: der Butter; in der Regel ist nur eine Form schriftsprachlich gestattet Geschlecht, grammatisches 1. Genus, sprachliches Geschlecht 3. Es ordnet die Substantive in 3 Klassen (im Fr. in 2) 7. gender 8. genre (m) 9. Genus Geschlecht, natürliches 1. Sexus 2. der Mann, die Frau 3. keine festen Regeln über die Übereinstimmung und Nichtübereinstimmung von grammatischem und natürlichem Geschlecht

Geschlecht, schwankendes 2. der: das Pendel; der: das Zölibat 3. teilweises Schwanken durch geschichtliche Sonderentwicklung, teils durch soziokulturelle Gruppen, teils durch landschaftliche Vermischung; bisweilen Unterschiede zwischen allgemeiner und wissenschaftlicher Sprache Geschlechtswechsel 2. Geheimrat: Frau Geheimrat; Arzt: Ärztin 3. Vom gleichen Stamm werden Berufsbezeichnungen für das männliche und weibliche Geschlecht gebildet: a) das Femininum bleibt unverändert; namentlich in Titeln, wenn schon durch ein vorhergehendes Wort das Ge1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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schlecht angezeigt ist: Frau Doktor; b) meist durch -in: Bote: Botin Geschlossenheit a) des Vokals 2. Ofen, Wesen 5g. offener V. offen, wessen b) der Silbe 2. sel-ber; Fel-der 3. schließt mit einem Konsonanten 5g. offene S.: Seele; Fehler

Gesetz, Grimmsches 1. erste oder germanische Lautverschiebung 9. Lautverschiebung Gesetz, Vernersches 9. Wechsel, grammatischer

Gespanntheit 3. Ausdruck der Phonetik 9. Fortis Gesprächsrolle 1. Person

Gestalt, klangliche des Satzes 1. Rhythmus 3. charakterisiert u. a. durch Sprechbogen mit Tongipfel, auch Tonkurve genannt, und Staupause

Gewißheitsform 9. Indikativ

Gleichgewichtssatz 2. Enten und Gänse sind Schwimmvögel 3. Einem Wesen oder Ding wird ein zweiter Name gegeben, der ebenso zutrifft Gleichgroße 1. Gleichsetzungsnominativ, Prädikatsnomen, Prädikatsnominativ 2. Der Landvogt ist ein harter Mann 3. genauer: Gleichgroße zur Grundgröße; in der Hegel Substantiv oder Pronomen 9. Prädikatsnomen, Prädikatsnominativ, Gleichsetzungsnominativ Gleichklang

2. begehrlich-gefährlich 86

3. Ohne Funktion (z. B. der Bindung der letzten Silben im Verspaar) sollte er vermieden werden. (Er hatte die ganze Nacht gewacht) Gleichsetzungsakkusativ 2. Er nannte mich einen Lügner — Das heiße ich arbeiten 3. Neben einem Akkusativobjekt steht ein zweiter Akkusativ (Gleichsetzungsglied); er steht nach nennen, heißen, schelten, schmähen, schimpfen, taufen u. ä. Verben

Gleichsetzungsgliedsatz 2. Die Hauptsache ist, daß du kommst = Die Hauptsache ist dein Kommen 3. Der Gliedsatz hat die gleiche Funktion wie der Gleichsetzungsnominativ Gleichsetzungsnominativ 1. Gleichsetzungs werf all; Prädikatsnomen 2. Sabine ist meine Freundin — Die Ohren des Hasen heißen Löffel 3. wurde früher zusammen mit der Kopula als Prädikat bezeichnet ; Gleichsetzungsglied im Gleichsetzungssatz ; er ist eine Sinnergänzung, die wie das Subjekt im Nominativ steht; Fragewort: wer oder was?; nach den Verben des Heißens: Wie heißen ... ?

Gleichsetzungssatz 2. Unser Gast erwies sich als Kenner 3. Das Subjekt wird mit einem anderen Wesen oder Ding gleichgesetzt; früher auch Prädikativsatz Gleichsetzungsverb 2. sein, werden, bleiben, sich dünken, heißen, scheinen ... 9. Kopula

Gleichzeitigkeit 2. Als die Sonne aufging, fuhren wir ab 3. Die Geschehnisse in den miteinander verbundenen Sätzen rollen in der gleichen Zeitstufe ab 5g. Vorzeitigkeit, Nachzeitigkeit 7. contemporaneity 8. simultanéité (f)

Glied, fallbestimmtes 3. Subj ektskasus, Prädikatsnominativ, Obj ektsakkusativ, Objektsdativ, Objektsgenitiv, Adverbialkasus, präpositionaler Kasus; Anredenominativ 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Glied, fallfremdes 3. wird nicht flektiert; prädikatives Satzadjektiv, alle Satzpartikeln (insbesondere Adverbien) Glied, nominales des Prädikats 1. nominales Prädikat; Prädikativ (Begriff nicht klar umrissen) 2. Er war ein guter Lehrer — Er war, was man einen guten Lehrer nennt 3. Das nominale Glied kann durch einen Gliedsatz ausgedrückt werden 9. Gleichsetzungsnominativ

Glied, primäres 2. Der Aufstand der Fischer endete mit der verspäteten Ausfahrt 3. Das Glied ist unmittelbar auf das Verb bezogen, füllt die Leerstellen in seiner Valenz aus; Glied ersten Grades Glied, sekundäres 2. Der Aufstand der Fischer endete mit der verspäteten Ausfahrt 3. Stücke, die nicht unmittelbar aufs Verb bezogen sind, sondern einem primären Glied zugeordnet sind; Glied zweiten Grades; Gliedteil; kann weggelassen werden Glied, verbales 2. Er spielte sich als der Herr des Hofes auf 3. bisweilen mit Prädikat gleichgesetzt; konjugierbar, nicht durch einen Gliedsatz ersetzbar 5g. nichtverbales, nominales Glied 9. Prädikat Gliederung des Satzes 3. Sie erfolgt durch Wortakzent, Satzakzent, Satzmelodie, Wortstellung, Pausen usw. Die Grundmodelle des deutschen Satzes weisen eine gewisse Normalgliederung auf

Gliedfolge

2. Wir nahmen aber nur unter diesen Bedingungen den Vorschlag an; verstärkt und emphatisch: Wir nahmen den Vorschlag an, aber nur unter diesen Bedingungen 3. Die Gliedfolge muß zunächst die grammatischen Gesetzmäßigkeiten erfüllen; darüber hinaus dient sie stilistischen, auch individuellen Absichten Gliedkern

2. Ein (dreijähriges) Kind fiel in einen (tiefen) Brunnen 3. das von den Gliedteilen entblößte Satzglied 88

Gliedsatz 1. Nebensatz, (eingefügter) Teilsatz, abhängiger Satz 3. ein Satzglied, das aus einem ganzen Satz besteht; der Gliedsatz tritt an die Stelle eines Satzgliedes oder Gliedteiles; der Aussagekern steht am Schluß des Satzes; es gibt Gliedsätze gleichen und verschiedenen Grades; der Gliedsatz, der unmittelbar zum Hauptsatz gehört, ist ein Gliedsatz ersten Grades, der von diesem abhängige ein Gliedsatz 2. Grades usw.; Gliedsätze unterscheidet man a) nach der Form: Spannsatz, Kernsatz, Stirnsatz b) nach dem Fügungswort (pronominale, adverbiale, konjunktionale Spannfügungsteile): Relativsatz, Konjunktionalsatz, nicht eingeleiteter Gliedsatz c) nach der semantischen Funktion: Subjekts-, Objekts-, Prädikativ-, Attribut-, Adverbialsätze d) nach dem Grad (Rang) 5g. Hauptsatz; einfacher Satz 7. dependent clause, subordinate cl. 8. proposition dépendante, subordonnée

Gliedsatz, konjunktionsloser 1. nichteingeleiteter Nebensatz 2. Seid ihr zufrieden, so ist es gut 3. weist keine formalen Gliedsatzmerkmale auf; Verb steht nicht am Schluß 5g. eingeleiteter Gliedsatz Gliedsatzkonjunktion 2. Der Schüler war froh, daß er die Frage beantworten konnte 3. verbindet Haupt- und Gliedsatz

Gliedsatzreihe 2. Gustav ist ein Freund, der mir immer hilft, der mich nie verläßt, der mir auch diesmal beistehen wird 3. Mehrere Gliedsätze gleichen Grades sind einem Hauptsatz untergeordnet; meist haben sie das gleiche Einleitewort; sie können syndetisch oder asyndetisch aneinandergereiht sein Gliedteil 1. angefügte Größe, begleitendes Adjektiv 2. der liebe Gast 3. seinem Bezugswort unmittelbar zugeordnet; Erweiterung eines Satzgliedes, diesem untergeordnet 9. Attribut 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Glottisschlag 1. Knacklaut, fester Einsatz 2. Ein alter Affe aß einen Apfel 3. kein selbständiger Laut; nicht orthographisch ausgedrückt; verhindert das Binden (wie im Französischen); der Glottisschlag ist charakteristisch für den deutschen Vokaleinsatz 7. glottal stop 8. attaque (f)

Grad des Gliedes 1 3 2 2. Die Lohnverhandlungen der rheinischen Tarifpartner 3 13 endeten mit der fünfprozentigen Erhöhung des bisheri2 gen Grundlohnes 3. Glieder ersten, zweiten oder höheren Grades 9. Glied, primäres; Glied, sekundäres Gradadjektiv, Gradadverb 2. weit, erheblich, wenig beim Komparativ

Gradsatz 2. Der Wagen fuhr so schnell, daß kaum etwas von der Landschaft zu sehen war 3. bezeichnet den Grad, die Heftigkeit eines Geschehens; eingeleitet vor allem durch : so — daß Grammatik 1. Sprachlehre, Sprachkunde 3. Die Techné des Dyonisios Thrax ist die Mutter aller Grammatiken; Aussagen über die Struktur der Äußerungen einer Sprache; vor allem Wolfgang Ratke drängte, die deutsche Grammatik gegenüber der lateinischen selbständig zu machen (1612) 4. gr. grammatiké (techné) = Alphabet, Grammatik 6. grammatica = Sprachwissenschaft 7. grammar 8. grammaire (f) Grammatik, diachronische 1. historische G. 3. beruhend auf den Forschungen von Bopp und J. Grimm; berücksichtigt vor allem die lautliche und semantische Entwicklung sprachlicher Erscheinungen

Grammatik, generative 1. erzeugende Grammatik 3. Sie gibt an, nach welchen Regeln grammatisch richtige

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Äußerungen einer Sprache erzeugt werden; „eine gen. G. ist ein Mechanismus, ein Regelsystem, das alle und nur die Sätze einer Sprache als Symbolketten aus einem Anfangssymbol erzeugt. Jeder Satz wird durch die Menge der zu seiner Erzeugung verwendeten Regeln hinsichtlich seiner grammatischen Eigenschaften vollständig charakterisiert.“ (Mötsch) ; sie ist deskriptiv und nicht präskriptiv; es geht um die Formulierung von Regeln für den Satzaufbau, Erzeugungsregeln, die dem Sprecher einer Sprache aufgrund seiner Teilhabe am System vorgegeben sind; sie geht von der Sprachfähigkeit des einzelnen, seiner Sprachkompetenz, aus und nicht von einem Textganzen; der Satz wird zunächst in eine Nominalgruppe und eine Verbgruppe gegliedert; wichtiger Anreger Chomsky 5ä. Transformationsgrammatik Grammatik, gestaltbezogene 3. „Es handelt sich darum, die lautlich-geistigen Einheiten einer Sprache von der gestalthaften Seite her in den Griff zu bekommen.“ (Leo Weisgerber)

Grammatik, inhaltsbezogene 1. funktionale 3. primär auf das Feststellen der sprachlichen Inhalte abgestellt; setzt als Anfang jeder grammatischen Arbeit eine inhaltliche Betrachtung des Textes; jede Sprache vermittelt zugleich mit ihrer Kommunikationsleistung ein in ihr festgewordenes Weltbild; der Prozeß der Welterfassung in einer Sprachgemeinschaft ist an den Prozeß des „Wortens der Welt“ gebunden. Die Wortarten sind sprachlicher Ausdruck der Grundkategorien des Seins, der Dinge, Eigenschaften, Vorgänge und Relationen. Steht nahe der „inneren Sprachform“ W. v. Humboldts. Vertreter: Whorf, L. Weisgerber Grammatik, kontrastive 1. vergleichende deskriptive G. 3. nicht historisch orientiert, sondern richtet sich auf den synchronen Vergleich von (vor allem gegenwärtigen) Sprachsystemen; Frage: Was stimmt in den beiden Sprachen nicht überein? Sie vergleicht Sprachen, die genetisch miteinander verwandt sind, wie auch Sprachen, die es nicht sind 4. 1. contra = gegenüber, gegen; Ableitung im Vulgärlateinischen erfolgt 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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5ä. Die k. G. ist der angewandte und anwendbare Teil der konfrontativen Gr.

Grammatik, lautbezogene 3. Sie stand am Anfang der idg. Sprachforschung; jede Spracherforschung muß nach ihr an der lautlichen Seite beginnen; die Lautform der Sprache, der Aufbau der Formen, der Satzpläne ist Gegenstand der lautbezogenen G., die der Ergänzung durch die inhaltsbezogene bedarf 5g. inhaltsbezogene G. Grammatik, leistungsbezogene 3. Sie steht auf den gleichen Grundlagen wie die inhaltsbezogene; sie erforscht den jeweiligen Prozeß des Wortens der Welt durch eine Sprachgemeinschaft und stellt in den Mittelpunkt die grammatischen Funktionen und ihre Leistungen für die Aussage (H. Brinkmann) 5g. laut- und gestaltbezogene G. Grammatik, strukturelle 1. Strukturalismus, Strukturalistik 3. Sammelbezeichnung für verschiedene Richtungen der modernen Sprachwissenschaft; Frage: Was an dem von mir empfangenen akustischen Kontinuum ist bedeutungsvoll für das Erschließen der Inhalte, die mir der Sprecher mitteilt? die jüngste str. G. bemüht sich um mathematisch begründete, in sich geschlossene Theorien Grammatik, synchronische 3. beschreibt den gegenwärtigen Sprachzustand 4. gr. = gleichzeitig 5g. diachronische G. Grammatik, transformative 1. transformationelle G., Transformationsgrammatik 3. Der Sprechakt steht im Mittelpunkt; Grundlage ist ein empirisches Modell; sie beschreibt die den Sätzen zugrundeliegenden Tiefenstrukturen; durch Umstellungen, Einfügungen und Tilgungen von Symbolen aus der Tiefenstruktur wird die Oberflächenstruktur abgeleitet; sie geht von den neueren Forschungen zur Struktur der deutschen Sprache aus, stellt Regeln zur Erzeugung von grammatisch richtigen Sätzen auf und baut den Satz als hierarchisches System von grammatischen Kategorien auf; sie benutzt neuartige schematische Darstellungen, ein algebraisches Regelwerk zur Erzeugung von Strukturen; mit Transformationsregeln werden Morphemketten und Satzstrukturen erzeugt; Grundsatz ist die Auffassung der Sprache als rational durchschaubarer Auto-

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matismus; Mit tr. G. beschäftigt sich die Arbeitsstelle „Generative Grammatik“ in Ost-Berlin (Studia grammatica) Grammatik von oben 3. geht von großen Spracheinheiten aus, vom Text oder Satz

Grammatik von unten 3. geht von den kleinsten Elementen der Sprache aus

Grammatik, wirkungsbezogene 3. Erforschung der Wirkungen der Sprache im Aufbau des gemeinschaftlich-kulturellen Lebens (L. Weisgerber) Grammatikalität 3. Übereinstimmung einer Rede, eines Textes mit den gültigen grammatischen Gesetzen, deren Grenzen freilich nicht eindeutig bestimmbar sind Grammatiker a) Wissenschaftler, der sich mit der Sprachwissenschaft beschäftigt b) in Zusammensetzungen Vertreter besonderer sprachwissenschaftlicher Richtungen: Junggrammatiker Graph 1. Buchstabe 3. Begriff der Linguistik, kleinstes, nicht bedeutungskennzeichnendes Symbol 4. gr. grapho = ich schreibe, ritze ein

Graphem 2. f und V sind Grapheme für das Phonem T ; ph (2 Buchstaben) bezeichnet ein Graphem 3. Graphem ist ein Schriftzeichen, dessen Inhalt das Phonem ist; kleinstes bedeutungskennzeichnendes graphisches Symbol; die Buchstaben eines Alphabets sind Grapheme, sofern sie die Phoneme einer Sprache kennzeichnen 4. gr. grapho = ich schreibe 9. Buchstabe

Gravis 1. spiritus gravis 2. gewöhnliche Bezeichnung: = ' 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. bezeichnet bei vorwiegend musikalischem Akzent die fallende Betonung 4. 1. gravis = schwer 5g. Lenis 8. accent grave (m) Größe 1. Name von Glinz; Nomen; Namenwort 3. Durch Substantive werden Wesen, Sachen und Abstraktionen als Größe gefaßt; Einteilung: feste Größen, freie Gr., Schemagr., Grundgr., Folgegr., Gleichgr., Zielgr., Zuwendgr., Anteilgr., Nachtragsgr., Zuordnungsgr., Sondergr., Angabegr. 9. Siehe die einzelnen unter 3 genannten Größen

Größe, feste 3. Schemagröße mit je einem festen Platz im Satz Größe, freie 3. Sonder- und Angabegröße mit vielen Plätzen im Satz Größe, nachgetragene 2. Im Vergleich zu anderen Sternen ist die Erde ganz klein, nur ein Körnchen 3. außerhalb der Satzklammer; als nachgetragene Größe hervorgehoben Größe, zugeordnete 1. zugeordnetes Satzglied 2. Kolumbus stand nicht mehr länger als armer Bittsteller da 3. zum Vergleich verwendete Größe mit „wie“ oder „als“ Größenglied 1. Bezeichnung von Glinz 3. Satzglied, das durch Deklination bestimmt ist

Größenhinweis 1. Relativpronomen 3. hat relative Funktion, knüpft an eine tragende Größe an 9. Relativpronomen Großbuchstabe 1. Majuskel 7. capital (letter) 8. majuscule (f) Großschreibung

3. Im 17. Jh. wird die Großschreibung der Substantive allgemein; sie wird durch Gottsched sanktioniert; Eigen94

namen werden auch in Sprachen groß geschrieben, die Substantive sonst klein schreiben Grundbedeutung 2. List ist ursprünglich das Ergebnis des Lernens 3. a) älteste Bedeutung, oft nur erschlossen b) ursprüngliche Bedeutung: übertragene Bedeutung 7. basic, original meaning 8. sens (m) de base; sens primitif

Grundform

a) des Substantivs = Nominativ (der Vater, die Väter): gebeugte Formen b) des Adjektivs = Positiv: Komparativ, Superlativ c) des Verbs = Infinitiv d) Grundform des Satzes = Subjekt + aktives Prädikat (syntaktische Grundform) e) dié 3 Grundformen deutscher Sätze: Kernf., Stirnf., Spannform Grundgröße des Satzes 1. Nominativ, Subjektsnominativ 3. soll in der gepflegten Sprache in jedem Satz stehen; nicht in allen Sprachen eigens ausgedrückt (1. est = er, sie, es ist; tschech. mluvi = er, sie, es spricht); kann zum Unterschied von den anderen Größen zu fast allen Verben treten; im Kasussystem neutral; gekennzeichnet durch das Nullmorphem; bezeichnet den Träger einer Handlung oder eines Zustands 9. Subjekt

Grundleistung der Wortart 3. Das für das Weltbild unserer Sprache Wesentliche ist in den 3 Hauptwortarten (Substantiv, Adjektiv, Verb) eingeschlossen. Moderne Forschungen, so die H. Brinkmanns, bemühten sich um die gedanklichen Leistungen der einzelnen Wortarten

Grundmodelle des deutschen Satzes 3. Erben schlägt von der Wertigkeit des Verbs her 4 Grundmodelle vor: Sätze mit einer einzigen notwendigen Ergänzungsbestimmung, mit 2, 3 und 4 notwendigen Ergänzungsbestimmungen; da es für ihn bei 2 und 3 Ergänzungen je 4 Varianten gibt, kommt er zu 10 Arten von Bauplänen 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Grundmorphem 1. Lexem 2. Tisch; Fisch 3. kann auch als selbständiges Wort vorkommen 5g. Hilfsmorpheme, die (an sich unselbständig) Wörter oder Formen bilden helfen: Frau-en 9. Lexem Grundstellung des Satzes 2. Der Vater lobt den Sohn 3. Grundgröße — Verb — Ergänzungsbestimmung 5g. Gegenrichtung des Satzes 9. Gegenstellung des Satzes Grundtempora 1. Haupttempora 3. Präsens, Präteritum, Futur 5g. Nebentempora Grundwort a) Bestandteil einer Zusammensetzung (Substantiv, Adjektiv oder Partizip); das 2. Wort einer Zusammensetzung, das übergeordnete Glied; nach ihm richtet sich das Geschlecht des neuen Wortes; manchmal ein Halbsuffix (als selbständiges Wort verblaßt): -zeug in Viehzeug, Nähzeug b) Erbwort aus idg. Zeit, durch „Urschöpfung“ entstanden: Sohn c) Stammwort, Stammsilbe: be-greif-en

Grundzahlwort 1. Grundzahl, Kardinale, Kardinalzahl 2. drei, einhundertzwei 4. 1. cardinalis = vorzüglich, hauptsächlich 7. Cardinal number 8. nombre cardinal; adjectif numéral cardinal Gruppe im Satz

3. Verbindung von Satzteilen, a) die entweder koordiniert sind (zur Linken und zur Rechten) oder b) bei denen ein Glied vom andern abhängt (er kam als erster) 9. Infinitivgruppe, Partizipialgruppe Gruppe, präpositionale

2. müde von dem harten Spiel — er ermahnte zu größerem Eifer 3. Die Präposition bestimmt den Kasus Gruppe, satzwertige

2. Die abgekämpften Matrosen hofften vergebens, das ret-

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tende Land noch vor Abend zu erreichen : Die ... Matrosen hofften ..., daß sie.... 3. Sie rafft Sätze von drohender Länge und lockert innerhalb einer umfangreichen Periode auf; Infinitiv mit vorangestelltem zu oder um zu Gruppensprache 3. Der dynamischen Gruppenstruktur der Gesellschaft entspricht ein vielfach verflochtenes System von Gruppensprachen; ein aus bäuerlicher Schicht stammender städtischer Beamter, der Trainer bei einer Lehrlingself ist, spricht z. B. 3 Gruppensprachen: im Dorf, im Büro und beim Sport; Gruppensprachen enthalten oft Gruppensymbole; aus Gruppensprachen entstammen viele Redewendungen

Grußformel 2. Servus — Guten Morgen 3. Die formelhaften, traditionsgebundenen Äußerungen bei Willkomm und Abschied werden von der Jugend durch saloppe ersetzt, über deren Dauer man nichts aussagen kann (Tschüß)

Gutturale 2. g,k,h,j,ng, (ein Laut), R 7. gutural (sound) 8. gutturale (f) 9. Palatal, Velar Halbkonsonant 3. frühere Aussprache von j u. w, ähnlich der des heutigen englischen w 9. Halbvokal Halbmundart 1. Stadtmundart 2. Schwyzer Dütsch 3. Sprachform, die manche Forscher zwischen Umgangssprache und Mundart ansetzen — A. Bach teilt den Bereich der Umgangssprache in die eigentliche Umgangssprache und die Halbmundart

Halbschluß 2. Meine Damen und Herren, ich eröffne die Sitzung 3. Nach einer Sprecheinheit und einer kurzen Pause wird 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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der Gedanke weitergeführt; Intonationstyp: Die Satzmelodie gleitet in eine halbhohe Lage

Halbsuffix 2. Weibsstück, Werkzeug 3. Das 2. Glied des Kompositums (der Zusammensetzung) wird seiner Bedeutung nach als Grundwort empfunden

Halbvokal 2. Nat - i - on 3. unter dem Einfluß der Akzentlosigkeit zur Funktion von Konsonanten gesunken — akustisch Vokale, funktionell Konsonanten 7. semivowel 8. semi-voyelle (f) Handlungspassiv 1. Gegenrichtung 2. Der Weg wird gefunden werden 3. Die Handlung ist noch in der Entwicklung, noch nicht abgeschlossen; zum Partizip II treten die der Zeitstufe entsprechenden Formen von werden 5g. Zustandspassiv 9. Zustandspassiv

Handlungssatz 1. objektgebundener Handlungssatz 2. Der Politiker verändert die Welt 3. Satz mit einer Akkusativergänzung; die Handlung richtet sich unmittelbar auf das Objekt; kann ins Passiv umgewandelt werden; S — P — O

Handlungssatz, lagebezogener 2. Martha legte das Brot auf den Tisch — Sie schnitt es am Abend auf 3. Satz mit einem Handlungsobjekt und einer räumlichen oder zeitlichen Bestimmung Handlungssatz, partnerbezogener 2. Der Briefträger brachte dem Vater die Zeitung 3. Satz mit einem Handlungsobjekt und einem Dativ der Person

Handlungsverb 1. Handlungswort 2. Der Schornsteinfeger fegt den Kamin 3. bezeichnet eine Handlung, die auf ein Objekt gerichtet ist; es ist transitiv, objektgebunden; ohne Sinn Veränderung kann der Satz ins Handlungspassiv gesetzt werden 5g. Zustandsv., Vorgangsv., Ereignisv., Tätigkeitsverb 98

Hauchlaut a) h im Wortanlaut und in bestimmten Wörtern zwischen Vokalen: Hund, aha b) Die stimmlosen Explosivlaute (Tenues) werden in der deutschen Hochsprache mit einem Hauchlaut verstärkt 9. Aspiration

Hauptakzent 1. Hauptton 2. Lândratsàmt — Todmüde kam der Väter heim 3. Drei- und mehrsilbige Wörter haben 2 oder mehrere betonte Silben, eine trägt den Hauptton; im Satz trägt ein Wort und in ihm eine Silbe den Hauptton 7. primary accent 8. principal accent 9. Akzent Hauptglieder des Satzes 1. in Österreich verwendet für Subjekt und Prädikat.

Hauptsatz 1. übergeordneter Satz, regierender Satz, führender Teilsatz 2. Die Werkstatt brannte aus, obwohl die Feuerwehr über die modernsten Löschmittel verfügte 3. syntaktisch alleinstehender, unabhängiger oder übergeordneter Satz 5g. Gliedsatz 7. principal clause, sentence 8. (proposition) (f) principale Hauptwörterkrankheit 1. abfälliger Ausdruck für den nominalen Stil oder die Amtssprache 2. Im Verlaufe des Unterrichts stellten die Schüler Überlegungen an = Während des Unterrichts überlegten die Schüler 3. Eigentümlichkeit des heutigen Satzbaus 9. Hauptwortstil

Hauptwortstil 3. herrscht in der Sachprosa vor; gekennzeichnet durch Substantive anstatt Verben, durch substantivische Attribute, durch nominale Blöcke 5g. Zeitwortstil (Verbalstil) 9. Hauptwörterkrankheit 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Hebung 1. betonte Silbe 2. Wir sind gewappnet gégen alle Schrécken (Toller) 3. Im Vers kehren die Hebungen in gleichen Abständen wieder 5g. Senkung, unbetonte Silbe 7. up beat 8. syllabe (f) tonique, s. accentuée Heeresprache 3. amtliche Militärsprache; ursprünglich mit vielen unveränderten französischen Wörtern durchsetzt, die heute z. T. als Fremdwörter oder Lehnwörter noch leben

Heischeform a) Konjunktiv I: Friede sei mit Euch! Lebe wohl! (oft in Grußformeln) gewünschtes, aber (noch) nicht verwirklichtes Geschehen b) Konjunktiv II: Wäre er doch schon hier! 3. In beiden Fällen Spitzenstellung des Verbs Heischesatz 3. Der Begriff ist nicht fest umrissen; deckt sich in den Grammatiken teils nur mit dem Wunschsatz, teils auch mit dem Befehlssatz 9. Heischeform; Befehlssatz; Wunschsatz Hendiadyoin 1. Hendiadys 2. Pateris libamus et auro = aus goldenen Schalen spenden wir (Vergil); 3. anstatt Substantiv + Attribut 2 Substantive; rhetorische Figur 4. gr. = eins für zwei

Herkunftsname 2. Bayer, Böhm 3. Familiennamen, oft durch die Bevölkerungsbewegungen des Mittelalters entstanden Hermeneutik

3. Lehre vom Auslegen einer Rede oder Schrift; in der Linguistik will die H. die phänomenologische und geschichtliche Bedeutung der Sprache erfassen; „H. und exakte Methoden sind komplementäre Betrachtungsweisen einer linguistischen Geisteswissenschaft“ 4. gr. hermenéuo = ich erkläre, lege aus Hervorhebung

a) durch affektische Spitzenstellung b) durch Ausklam100

merung c) durch den Akzent 7. emphasizing 8. mise (f) en relief

d) durch Wiederholung

Hiat 1. Hiatus 2. wiejn der Frühejsines Sommertages 3. Zusammenstößen zweier Vokale am Wortschluß und -anfang; in der Dichtung meist gemieden 4. 1. hiatus = Kluft, Öffnung äg.Elision 7. hiatus 8. hiatus (m)

Hüfsmorphem 2. Fritz hat geläutet 3. analytisches Hilfsmorphem zur Bildung der zusammengesetzten Zeiten Hilfsverb, Hilfszeitwort 2. Wir haben gesungen 3. Funktionsverb, das der Ergänzung bedarf; kann auch als Vollverb stehen; dient zur Bildung zusammengesetzter Zeiten; Einteilung: a) Hilfsverben der Zeit: sein, haben, werden b) Hilfsverben der Aussageweise oder Modalverben (modifizieren ein Geschehen): dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen, lassen 7. auxiliary verb 8. (verbe) (m) auxiliaire

Hochdeutsch 3. verschiebt p: pf, t: z, k: ch; unter Hochdeutsch wird Oberdeutsch und Mitteldeutsch gegenüber dem Niederdeutschen zusammengefaßt; als hochdeutsches Sprachgebiet gilt das Gebiet, in dessen Dialekten sich die 2. Lautverschiebung (wenn auch verschieden intensiv) durchgesetzt hat; sprachgeschichtlich ist Hochdeutsch eine mitteldeutsch-oberdeutsche Mischsprache, die z. T. niederdeutsche Artikulation angenommen hat, so in der Hochsprache — Grenze gegen das Niederdeutsche etwa: Aachen-Düsseldorf-Benrath-Kassel-Wittenberg-Frankfurt/Oder (Benrather Linie) Hochsprache 1. Hochlautung, Schriftsprache 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. Hochsprache ist die der Schriftsprache weitgehend entsprechende Redeweise; wir unterscheiden: a) Bühnenhochlautung, b) gemäßigte Hochlautung; der Ausdruck „Hochsprache“ wird von einzelnen Forschem als zu eng und als klassenmäßig empfunden. Th. Frings sprach von der höchsten Einheitsform der Gemeinsprache 4. grundlegendes Werk: Theodor Siebs „Deutsche Bühnenaussprache“ 1898 5g. Mundart, Umgangssprache, landschaftliche Sprache 7. standard German, High German 8. langue écrite, académique 9. Bühnensprache Höchststufe 3. Suffix -st; bezeichnet den höchsten Grad unter den verglichenen oder vergleichbaren Werten 9. Superlativ

Höflichkeitsform a) der Aufforderung: steht im Konj.I: Seien Sie willkommen ! b) der Anrede (Höflichkeitsanrede): Sie, Ihnen, Ihr (stets mit großen Anfangsbuchstaben geschrieben) c) Höflichkeitsumschreibung als Ausdruck des Respekts und der Bescheidenheit: meine Wenigkeit (altertümlich); es dürfte Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein Höhepunkt eines Satzes 1. Umkehrpunkt 3. Bis zu ihm steigt die Stimme; nachher wird sie gesenkt: So entsteht der Klangbogen des Satzes

Hof, semantisch-syntaktischer 3. alle Sinnkopplungen, die von einem Wort ausgehen Homograph 2. sie kosten = Prät. von kosen: sie kosten = ihr Preis beträgt 3. Wörter gleicher Schreibung, aber verschiedener Aussprache 4. gr. homos = derselbe, der gleiche; grapho = ich schreibe 5ä. Homophon

Homonym 2. Mark: a) Geldwert b) Grenzland c) Knochenmark 3. Ein Wort weist mehrere Bedeutungen auf; es handelt sich um gleichlautende Wörter von verschiedener Herkunft und mit verschiedener Bedeutung; etymologisch verschiedene Wörter fallen lautlich zusammen; zum Ver102

ständnis ist der Kontext nötig; Homonyme eignen sich für Wortspiele 4. gr. homonymos = gleichnamig 5g. Synonym 6. homonymus 7. homonym 8. homonyme (m)

Homophon 2. denen (Gen. Plur. von der) : dehnen 3. Wörter gleicher Aussprache, aber verschiedener Schreibung 4. gr. homos = derselbe, phoné = Stimme, Sprache 5g. Homograph 7. homophone 8. homophone (m) hortativ 3. antreibend, ermahnend, auffordernd 4. 1. hortari = ermutigen, anfeuern 7. hortative

Hüllwort 2. Gotteseibeiuns statt Teufel 3. Durch die Verhüllung hoffte man dem Verhängnis, das bei der Namensnennung droht, zu entkommen Hyperbel 2. Der Krieg verzehret Mark, Fleisch und Bein 3. übertreibende Ausdrucks weise: Der Tatbestand wird beträchtlich übersteigert oder verringert; in der Barockdichtung charakteristische Stilfigur; das Hinausgehen über die Glaubwürdigkeit kann Verfremdung beabsichtigen (Ströme von Blut) 4. gr. hyperbolé = Übertreibung 5g. Untertreibung, Understatement 7. hyperbole 8. hyperbole (f)

Hypotaxe 1. Unterordnung; Satzgefüge; Subordinierung 2. Dann aber kam die Anordnung, daß die Stadt geräumt werden müsse 3. Verknüpfung von über- und untergeordneten Sätzen, die untereinander nicht austauschbar sind; die Hypotaxe ist jünger als die Parataxe; sie ist besonders in der Re1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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formation und im Humanismus zum Durchbruch gekommen 4. gr. hypotasso = ich unterwerfe, ordne unter 5g. Parataxe 7. hypotaxis 8. hypotaxe (f) 9. Unterordnung Ichform 3. Erzählung in der ersten Person 7. first person narrative 8. récit (m) en première personne Ichlaut 3. -ch nach den hellen Vokalen; -g in der Endsilbe -ig: König

Identität a) Gleichheit wiederkehrender Elemente bei Phonemen b) der bestimmte Artikel in Verbindung mit -selb c) in Sätzen, in denen 2 Substantive einander gleichgesetzt werden 4. 1. idem = derselbe 7. identity 8. identité (f)

Idiolekt 3. Die Sprachwissenschaft bezeichnet den individuellen Sprachgebrauch als Idiolekt 4. gr. idiolegéomai = allein mit jemandem sprechen

Idiom, idiomatisch 3. Mundart, Sondersprache 4. gr. idios eigen, eigentümlich 5ä. idiomatisch 7. idiom, idiomatic 8. idiome (f), idiomatique Iktus 2. Ιό-ben; her-âb 3. der hervorgehobene silbische Teil eines Wortes; er wird iktische Silbe genannt und ist durch Tonstärke oder Tonhöhe gekennzeichnet 4. 1. ictus = Stoß Imperativ 1. Befehlsform 2. gib! rechne! 3. Er grammatisiert die Appellfunktion der Sprache, hat den Wert eines selbständigen Satzes; meist Satz in Stirn104

form; taucht in 3 Formen auf: 2. Person Sing,, 2. Person PI. und in der Höflichkeitsform (lies: leset: lesen Sie) 4. 1. imperare = befehlen 5g. Indikativ, Konjunktiv 6. modus imperativus = befehlende Aussageweise 7. imperative (mood) 8. (mode) impératif Imperfekt 1. meist und besser Präteritum genannt; unvollendete Vergangenheit; 1. Vergangenheit 2. Ich stürzte; du hobst (mich auf) 3. Tempus der unabgeschlossenen Vergangenheit; gebraucht für die fortlaufende Erzählung 4. 1. imperfectum = das Unvollendete, das in der Vergangenheit Fortdauernde 7. past (tense) 8. imparfait (m) imperfektiv 1. durativ 2. leben, rechnen 3. drückt das unvollendete Geschehen oder Sein aus; einer der Aspekte 4. 1. imperfectus = unvollendet 5g. perfektiv (erleben, verrechnen) 7. imperfective (aspect) 8. imperfectif

Impersonale a) unpersönliches Verb b) unpersönliches Pronomen 9. Verb, unpersönliches; Pronomen, unpersönliches Inchoativ 2. faulen, gesunden, erröten 3. Verb, das den Beginn eines Zustandes oder einer Handlung angibt; intransitiv; gibt einen Aspekt an 4. 1. inchoare = anfangen 5g. imperfektiv, durativ 7. inchoative, inceptive 8. verbe inchoatif

Indefinitpronomen 1. Indefinitum, unbestimmtes Pronomen, Fürwort

unbestimmtes

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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2. all, ander, beide, einer (statt man), einige, ein paar, etliche, etwas, jeder, jedermann, jedweder, jeglicher, jemand, niemand, kein, man, mancher, mehrere, nichts, sämtlich, viel, wenig 3. bezieht sich nicht auf eine bestimmte Person oder Sache; kann auch als unbestimmtes Numerale aufgefaßt werden; steht für Größen, die der Sprecher nicht nennen kann oder will, oder begleitet sie 4. 1. indefinitum = das nicht näher Bestimmte 7. indefinite pronoun (adjective) 8. pronom (adjectif) indéfini Indeklinabile 1. indeklinabel; unflektierbares Wort 2. etwas, man 3. der Deklination nicht fähig, nicht beugbar: a) weil die Wortart, zu der das Wort gehört, nicht flektierbar ist (Präposition) b) weil das Nomen dem deutschen Deklinationssystem widerstrebt (Mao Tse-tung) 4. 1. indeclinabilis = undeklinierbar 5g. flektierbar 7. indeclinable 8. indéclinable

Indikativ 1. Wirklichkeitsform, Normalform, Gewißheitsmodus 3. Normalform der Aussage; das Gemeinte wird als tatsächlich dargestellt; allgemeingültige Aussage; neutrale Ausdrucksweise 4. 1. indicare = anzeigen, aussagen 5g. Konjunktiv, Imperativ 6. (modus) indicativus 7. indicative (mood) 8. (mode) indicatif indoeuropäisch

1. indogermanisch; in diesem Lexikon wird dieser Ausdruck gebraucht, weil er in der Mehrzahl der Grammatiken verwendet wird 3. Indoeuropäische Sprachen sind: Indisch, Iranisch, Thrakisch, Hethitisch, Tocharisch, Griechisch, Illyrisch, Albanisch, Italisch, Keltisch, Germanisch, Slawisch, Baltisch 7. Indo-European 8. Indo-Européen indogermanisch

1. Bezeichnung nur im deutschen Sprachgebiet geläufig 3. nach den beiden zu Beginn des 19. Jahrhunderts räumlich am weitesten abstehenden Vertretern 9. indoeuropäisch 106

Infinitiv 1. Nennform, Grundform 3. „unendliche Form“ des Verbs, an keine bestimmte Person oder Zeit, an keinen Modus gebunden; drückt die Bedeutung des Verbs am reinsten aus; gekennzeichnet durch das Suffix -en (-n); Arten: a) der Form nach: Infinitiv mit zu; erweiterter I. mit um zu, ohne zu; b) der Zeit nach: Infinitiv des Präsens: fördern, gefördert werden; des Perfekts: gefördert haben, getragen worden sein c) dem Genus nach: Aktiv: fördern, Passiv: gefördert werden 4. 1. infinitus = unbegrenzt, unendlich 7. infinitive (form oder mood) 8. (mode) (m) infinitif Infinitiv, doppelter 2. er hat mir tragen helfen, häufiger: Er hat mir tragen geholfen

Infinitiv, präpositionaler 2. eingeleitet mit: zu, ohne zu, um zu, statt zu 3. Ob zu oder um zu gebraucht wird, hängt vom regierenden Verb ab Infinitiv, substantivierter 1. hauptwörtlich gebrauchte Nennform 2. das Rauchen; das Leben 3. ein Merkmal des Nominalstils; unentbehrlich für kurze Mitteilungen (das Betreten des Rasens ist verboten); abzulehnen in Zusammenrückungen (das Außerstandesein); wird bisweilen zu einem selbständigen Substantiv (das Guthaben) Infinitivform, satzwertige 1. satzwertige Grundform 3. Bezeichnung a) für verkürzte Gliedsätze: mit zu, um zu usw. b) für Infinitive und Partizipien zusammen; Gegensatz: Personalform 9. Infinitivsatz

Infinitivgruppe 2. Leider unterließ er es bisher, seine Umgebung zu erforschen = daß er sie erforscht hätte 3. Der Infinitiv kann zu einer satzwertigen Infinitivgruppe erweitert werden 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Infinitivkonjunktion 2. zu, um zu, ohne zu, statt (anstatt) zu 3. Sie erlaubt die Bindung an Verben, Substantive, Adjektive, mit denen der reine Infinitiv nicht verbunden werden kann Infinitivsatz 1. satzwertiger Infinitiv, Grundformsatz, Nennformsatz, Nennwortgruppe 2. Ich sehe die Kinder spielen = Ich sehe, wie die Kinder spielen 3. a) mit einfachem I. : Das Wasser beginnt zu kochen b) mit erweitertem I.: das Wasser beginnt im Kessel zu kochen 7. infinitival clause 8. proposition infinitive 9. Infinitivgruppe

Information 3. Ein Substantiv bietet folgende Informationen: Numerus, Kasus, Genus

Ingressiv 1. Plur. Ingressiva, Ingressive 2. tagen = Tag werden; faulen = faul werden 3. gibt die Eingangsphase eines Geschehens oder Seins an 4. 1. ingredi = beschreiten, anfangen Inhalt a) des Satzes: Wortwahl und Funktion der Wörter als Inhaltsträger im Satz b) des Wortes = Bedeutung im Gegensatz zur Lautgestalt

Inhaltsinfinitiv, Inhaltsgruppe 2. Ich freue mich, dich zu sehen = Ich freue mich, daß ich dich sehe 3. steht an Stelle eines Inhaltssatzes; drückt den Inhalt des tragenden Begriffs aus Inhaltssatz 1. Feststellungssatz 2. Ihr wißt, daß er uns ein lieber Freund ist 3. Die daß-Sätze enthalten oft den wesentlichen Inhalt der Gesamtaussage; sie bringen den Inhalt einer Rede, Feststellung, Frage; enthalten, was einer denkt, sagt, fühlt — Sprachspiegel: Inhaltssätze sind Gliedsätze und satzwertige Infinitive als Inhalt eines geistigen Vorgangs (Geschehens oder Handelns) — Der Inhalt kann in einem temporalen, modalen oder anderen logischen Verhältnis zum tragenden Satz stehen, in seiner semantischen Funktion aussagend oder fragend sein

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Initialwort 2. Hapag = Hamburg-Amerika-Paket-Aktien-Gesellschaft 3. a) Die Initialen werden mit ihrem Lautwert zusammengezogen: Hapag b) Sie werden mit ihrem Buchstabenwert ausgesprochen: SPD = espede 4. 1. initium = Anfang

Inlaut 2. D-irekto-r 3. alle Laute in einem Wort mit Ausnahme des ersten und letzten 5g. Anlaut; Auslaut Instrumental 1. Instrumentalis 2. tschech. kladivem = mit dem Hammer 3. nur in den slawischen Sprachen erhalten; im Deutschen schon ahd. durch Vorwortfügungen zurückgedrängt; Kasus für das Mittel, das Werkzeug, den Begleiter 4. l.instrumentum = Werkzeug 7. instrumental (case) 8. instrumental (m)

Instrumentalsatz 2. Er gewann sie für sich, indem er über ihre Fehler hinwegsah 3. Umstandssatz des Mittels oder Werkzeugs; nennt das Mittel, durch das der im übergeordneten Satz genannte Sach verhalt eintritt; Konjunktion: indem Instrumentarium, grammatisches 3. Den einzelnen Sprachen stehen verschiedene Instrumentarien zur Verfügung: Dem Deutschen fehlt der Aorist, den das Griechische hat; es verfügt über ein ausgebautes Ablautsystem, das in den romanischen Sprachen nur sporadisch vorhanden ist; die slawischen Sprachen verfügen über ein ausgebautes Aspektsystem; die idg. Sprachen haben gegenüber den agglutinierenden und isolierenden ein gemeinsames Instrumentarium, an dem die Zugehörigkeit zu ihnen erkennbar ist

Intensität a) eines Lautes: wird vom Schalldruck erzeugt (FortisLenis) 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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b) sie ist je nach der Stellung der Laute im Wort verschieden: unbetontes e c) Intensität = beim Verb eine Aktionsart: schluchzen: schlucken 4. l.intendere = anspannen, spannen, intentus = eifrig 7. stress 8. intensité (f)

Interjektion 1. Ausdruckswort, Empfindungswort, Ausrufewort, Empfindungslaut 2. ah! ach! pfui! bang! 3. a) drückt ein Gefühl ganz unmittelbar aus; spielt keine Rolle im Rahmen des Satzes, sondern ist eine eigenständige, zwischengeworfene Äußerung der Überraschung, des Schmerzes, der Lust, des Unwillens; oft drückt sie Begehren und Aufforderungen aus; sie hat Satzwert b) ahmt Töne und Geräusche nach (Lautnachahmung und -malerei); nach W. Wundt Rest der dem Frühmenschen eigenen Lautgebärden, aus denen die Wörter entstanden 4. 1. intericere = dazwischen werf en; interiectio = Zwischenwort 7. interjection 8. interjection (f) Internationalismus 2. Psychologie 3. Wort, das in gleicher oder annähernd gleicher Form in mehreren Sprachen mit gleicher Bedeutung verwendet wird. Meist griechischen oder lateinischen Ursprungs; in jüngerer Zeit auch englicher Herkunft

Interpunktion 1. Zeichensetzung 2. Punkt, Fragezeichen 3. Lesezeichen zum Abgrenzen der Sätze und Satzteile oder zur Festlegung, wie das Geschriebene zu verstehen ist 4. 1. inter = zwischen, punctum = Stich, Punkt; interpunctum = gehörig abgeteilt 6. interpuncta verborum = Satzteilzeichen 7. punctuation 8. ponctuation (f) Interrogativadverb 1. Frageumstandswort 2. wo? wohin? woher? wann? wie? warum? 3. Umstandswort, mit dem man fragt oder einen abhängigen Fragesatz einleitet 4. 1. interrogare = fragen, befragen

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7. interrogative adverb 8. adverbe interrogatif Interrogativpronomen 1. Fragepronomen, Fragefürwort 2. wer? was? welcher? was für ein? 3. fragt nach einem Wesen oder Ding, kennzeichnet oft, ob nach einem Wesen oder Ding gefragt wird; kann auch als Gliedsatzeinleitung stehen 4. 1. interrogare = fragen 6. interrogativum 7. interrogative pronoun 8. pronom, adjectif interrogatif Intonation 1. Satzmelodie, Sprachmelodie, 3. System der Satz- und Ausdrucksmelodie einer Sprache; abhängig von Mundart, Sprache und Art des Menschen; richtet sich außerdem nach der Akzentuierung und nach den Sprecheinheiten im Satz: So erleichtert sie dem Hörer die Gliederung des Satzes, scheidet Satzverbindung und Satzgefüge; in der Regel ist der Satz eine Intonationseinheit; suprasegmentales Morphem 4. 1. intonare = donnern, ertönen lassen 7. intonation 8. intonation (f) Intonationstypen 3. Für Aussagen, Fragen, Befehle, für Haupt- und Gliedsätze gibt es bestimmte Intonationskurven; man unterscheidet 3 Intonationstypen: a) Vollschluß bei abgeschlossenen Äußerungen b) Halbschluß bei weiterweisenden Äußerungen c) Frageton bei fragenden Äußerungen Intensivierung 2. erbleichen, erröten: bleichen, röten 3. Durch sie verändert sich der Aspekt des Verbs und geht seine Fähigkeit, ein Akkusativobjekt nach sich zu ziehen, verloren Inversion 1. Umkehrung, Umstellung, ungerade Wortstellung 2. Gestern stürzte er 3. Das Subjekt eröffnet nicht den Satz und folgt der Personalform des Verbs; charakteristisch für Fragesätze 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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ohne Interrogativpronomen; der Ausdruck ist überholt, da die Umstellung von Subjekt und Prädikat keine Umkehrung der normalen Wortfolge ist: Es gibt im Deutschen 3 gesetzmäßige Stellungen für das finite Verb 4. 1. inversio = Umstellung 5g. gerade Wortstellung 7. inversion 8. inversion (f) 9. Wortstellung, ungerade

Irrealis 1. irrealer Konjunktiv 2. Hätten sie es doch unterlassen! (Sie haben es aber nicht unterlassen) 3. Modus des unerfüllbaren Wunsches, einer als unwirklich hingestellten Annahme; irreale Wünsche, irreale Aussagen stehen meist im Konjunktiv II 4. 1. irrealis = unwirklich 7. irrealis 8. (mode) irréel Isoglosse 1. Isoglotte 3. Grenzlinie zwischen sprachlichen Verschiedenheiten; Abgrenzung der dominierenden Lautmerkmale in Linien; Gebiete gleicher Vorkommen werden durch sie umgrenzt; das Einmünden mehrerer Isoglotten in eine einzige Linienführung zeigt eine Dialektgrenze an; Grenzlinien von Wörtern zu finden ist eine wichtige Aufgabe der Sprachgeographie 4. gr. isos = gleich, ähnlich; glôssa, glôtta = Zunge, Äußerung

Isolex 3. geschlossenes Benennungsgebiet, mit jeweils einer dominierenden Leitwortform; Isolexe werden durch Grenzlinien voneinander abgesetzt 4. gr. isos = gleich, légo = ich erzähle, spreche

Isophon 3. Grenzlinie von Lauten 4. gr. isos = gleich; phoné = Laut, Ton, Stimme 9. Isoglosse Iterativ

2. nicken: neigen; schreiten = stetig gleichmäßige Schritte machen 3. drückt die Wiederholung aus; meist von Verben abgeleitete Verben (deverberative Verben) 4. 1. iterare = wiederholen

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Jägersprache 2. Keiler (Eber); Bache (weibl. Wildschwein) 3. Sondersprache mit altertümlichen und landschaftlichen Bezeichnungen und Formulierungen 5. nicht zu verwechseln mit Jägerlatein, das durch Übertreibungen charakterisiert ist 7. hunting language; hunter’s jargon 8. langage, jargon, argot (m) des chasseurs Jambus 2. Wir wôllen séin ein einig Volk von Brudern 3. zweifüßiger Verstakt, der mit einer Hebung endet 4. gr. iambos = Schmähvers; danach benannter Versfuß 5g. Trochäus 6. iambus 7. jambe 8. iambe (m)

Jargon 1. Slang, Argot, Gassenjargon 2. strampeln, hintrudeln ( in der Sprache der Radsportler) 3. hinsichtlich der Bezeichnung keine Übereinstimmung bei den Forschern; oft wird die Umgangssprache in 2 bis 3 Ebenen gesehen: Alltagssprache, Slang, Jargon — Bisweilen definiert man Jargon als die gruppengebundene Ausdrucksweise (z. B. der Schauspieler oder der Schüler) ; gekennzeichnet durch Wortschatzeigentümlichkeiten; aber keine Geheimsprache 4. franz. Herkunft 7. jargon, cant 8. argot (m), jargon (m) Jiddisch 3. vor dem Nationalsozialismus von Millionen in Osteuropa gesprochen — sehr viele auf Mhd. zurückgehende Wurzeln, die mit hebräischen, französischen, slawischen und anderen Elementen durchsetzt wurden; Umgangssprache der mittel- und osteuropäischen Juden seit dem 13. Jh; wird immer mehr durch Englisch und Hebräisch verdrängt; Wissenschaft: Jiddistik

Junggrammatiker 3. Gegen Ende des 19. Jhs an der Leipziger Universität gegründete Schule der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft; sie wandte sich den neueren Sprachstufen 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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und Mundarten, den sprachphysiologischen Elementen, dem Sprachatlas usw. zu; besonders bemühte sie sich um Lautgesetze; Vertreter: Braune, Sievers, Paul; die moderne Linguistik erstrebt eine ähnliche Annäherung zwischen Sprach- und Naturwissenschaft

Juxtaposition 4. 1. iuxta = dicht neben, dicht dabei; ponere = setzen 9. Zusammenrückung Kadenz 3. Schlußfall der Stimme, Tonfall 4. 1. cadere = fallen, endigen 7. cadence 8. cadence (f)

Kanzleisprache a) 1. Geschäftssprache, Kanzleistil 2. behufs Ermittlung des Diebes; die Akte 9. Amtsdeutsch b) 3. Kanzleisprache der Kaiser, vor allem Karls IV.; eine wichtige Grundlage der nhd. Schriftsprache; Forschungen von Burdach und Frings; Urkundensprache 5g. Sprechsprache: Verkehrssprache Kardinalvokale 2. a, e, i, o, u 3. die hauptsächlichen (durch Buchstaben fixierten) Vokale

Kasus 1. grammatischer Fall 3. Das Indogermanische kannte 8 Kasus; unser Kasussystem wurde im Laufe der Zeit vereinfacht und verlor vielfach die kennzeichnende Endung; es wird heute durch eine Kombination von morphologischen, syntaktischen und lexikalischen Merkmalen kenntlich gemacht; der Kasus, der Beugungsfall der Nomen und Pronomen, erscheint als: a) reiner Flexionskasus (des Baumes) b) Präpositionsfall, Präpositionalkasus, mittelbarer, indirekter Kasus (wegen des Baumes); im Nhd. 4 Kasus: Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv (nach ihrer Häufigkeit) 4. 1. casus = Fall 7. case 8. cas (m) Kasus obliquus

3. oblique Kasus sind Akkusativ, Dativ und Genitiv 5g. Casus (Kasus) rectus 9. Casus, obliquus 114

Kasus rectus 1.Nominativ 5g. Kasus, oblique 9. Casus rectus Kasusfunktion

3. Jeder Kasus hat oder hatte eine besondere Funktion, z. B. der Nominativ die des Subjekts Kasusrektion

3. Der Kasus wird bestimmt: a) durch die Valenz des Verbs (Ich lese ein Buch: Ich schenke dir ein Buch); b) durch die Präposition (Er erhielt das Buch von seinem Freunde) Kasussystem 3. Das Lateinische hat ein synthetisches Kasussystem: die Kasus werden durch Endungen kenntlich gemacht: Das Englische macht sie (mit Ausnahme des sächsischen Genitivs) nur noch analytisch (mit of und to) kenntlich; das Deutsche bewegt sich vom synthetischen zum analytischen Sprachbau Kategorie, grammatische 3. Grammatische Kategorien sind z. B. Tempus, Modus, Aspekt. Sie werden durch Elemente des grammatischen Systems ausgedrückt 5. Von ihnen zu unterscheiden sind die Bedeutungskategorien: Zeitlichkeit (Temporalität), Aussageweise (Modalität), Geschehensverlauf (Aktionalität)

Kaufmannssprache 3. Sie sollte nicht immer wegen ihrer Schwerfälligkeit angeprangert werden (Antwortlich Ihres Schreibens, Ihre Klagen bezüglich der Beschaffenheit der Ware), sondern auch als wichtige Fach- und Berufssprache geschätzt werden; ihre Anfänge stammen aus Oberdeutschland; im 16. Jh. wurden viele italienische Wörter aufgenommen 7. commercial language 8. commercial langage kausal 3. begründend 4. 1. causa = Grund, Ursache 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Kausaladverb 2. deshalb, also 9. Umstandswort des Grundes

Kausaladverbiale 1. Umstandsbestimmung des Grundes 2. Vor Schmerzen konnte ich nicht schlafen; Fragewörter: warum? weshalb? 9. Begründungsangabe Kausalsatz 1. Gliedsatz (Nebensatz) des Grundes; Umstandssatz des Grundes 3. a) im engeren Sinne: gibt den Grund oder die Ursache für das Geschehen im übergeordneten Satz an; Einleitewort da, weil b) im weiteren Sinne: umfaßt auch Konditionalsatz, Konzessivs., Konsekutivs., Finalsatz 4. 1. causa = Grund, Ursache 7. adverbial clause of cause (of reason) 8. proposition (f) causale; proposition circonstantielle de cause

Kausativ 1. Kausativum, Veranlassungsverb, Faktitiv (von factitare = bewirken) 2. tränken: trinken 3. veranlassendes Verb, das eine durch ein verwandtes Verb bezeichnete Tätigkeit bewirkt; von einem starken Verb abgeleitetes schwaches Verb 4. 1. causa = Grund, Ursache 7. causative (verb); factitive 8. (verbe) causatife Kennformen des Verbs 2. lesen — las — gelesen 3. Infinitiv — 3. Pers. Präteritum Sing. — Partizip II

Kentumsprachen 2. Gruppe der idg. Sprachen: Griechisch, Italisch, Keltisch, Germanisch 3. Sprachen, in denen das idg. Palatal durch einen Explosivlaut vertreten ist, im Gegensatz zu den Satemsprachen, wo es durch einen Spiranten vertreten wird; Kennwort: 100 = centum (spr. kentum) gegen satem; die sprachwissenschaftliche Bezeichnung (kentum-satemSprachen) ist seit dem Ende des 19. Jh. geläufig 4. 1. centum = 100 5g. Satemsprachen 7. centum language 8. langues (f pl) centum 116

Kern

a) eines Morphems: Ewig-keit; -keit = peripherer Teil 9. Morphem b) Bedeutungskern: blut in: Blut, verbluten, blutig c) grammatischer Kern (des Satzes) : das Verb Kernform des Satzes

2. Der Arbeiter schlägt den Nagel in die Wand — Wasser ist eine Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff 3. Das Verb (Verbum flnitum) besetzt die 2. Stelle des Satzes, im Vorfeld steht gewöhnlich das Subjekt, im Nachfeld die übrigen Glieder; auch die Ergänzungsfrage steht oft in der Kernform

Kerngruppe 2. Alles rennet, rettet, flüchtet — Und es wallet und siedet und brauset und zischt 3. Der verbale Kern kann asyndetisch und syndetisch zur Kerngruppe erweitert werden

Kernsatz a) In der älteren Grammatik bestand der Kernsatz aus Subjekt und Prädikat (Verb): Der Bauer pflügt. Der Vater schreibt. Die Theorie vom Kernsatz und seinen Erweiterungen ist zu formalistisch, auch wenn ein großer Teil der Feststellungs- und Inhaltssätze so gebaut ist b) anderer Name für die Kernform des Satzes 5g. Spannsatz, Stirnsatz 9. Kernform Kernstück des Satzes 2. Droben stehet die Kapelle 9. Mittelfeld

Kette, attributive 2. mein sehr zaghafter Freund 3. Die attributive Bestimmung (zaghaft) kann wieder attributive Elemente zu sich nehmen (sehr)

Kindersprache 2. Wauwau; Zweiwortsätze: Puppe-haben 3. die jeweilige Altersmundart des Kindes auf dem Weg zum Erwerb der Muttersprache: Lallen als erster Versuch; bis zum 3. Lebensjahr nicht in ganzen Sätzen; beim Schuleintritt Grundlagen der Satzbildung vorhanden; 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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nachher Erweiterung des Wortschatzes, Verfeinerung im Satzbau 7. children’s language 8. langage enfantin, 1. des enfants

Kirchensprache a) Latein als jahrhundertelange Amtssprache der Kirche, liturgische Sprache b) im Mittelalter die durch ihr Bemühen, lateinische theologische Ausdrücke einzudeutschen, gekennzeichnete gehobene Volkssprache; ihre landschaftlichen Unterschiede wurden vielfach durch die Bistumsgrenzen bestimmt Klammer a) syntaktischer Begriff: 1. verbale Klammer 2. Man forderte ihn vergebens zur Herausgabe des Geldes auf: forderte ... auf 3. Eigentümlichkeit des Deutschen, mit zusammengesetzten Zeiten und zusammengesetzten Verben große Teile des Satzes zu umklammern; um die Gesetze der Umklammerung bemühte sich Drach b) Satzzeichen: 2. runde und eckige Klammer 7. runde Klammer: paranthesis, round brackets; eckige Klammer: square brackets 8. paranthèses (f) Klammerform 2. Fern(sprech)amt 3. Zusammensetzung aus 3 Wörtern, bei der das Mittelglied weggelassen wird; heute beliebte Entwicklung Klammersatz 2. Er kam, als es dunkelte, heim — 3. Hauptsatz oder Gliedsatz mit Zwischensätzen; im Deutschen (wegen der Klammerform des Verbs) häufig — Die Zwischensätze können eingeleitet und nichteingeleitet sein

Klang 3. ein Schall, der sich aus mehrfachen Schwingungen zusammensetzt; die Vokale sind sprachlich herstellbare Klänge 5g. Geräusche 7. sound 8. son; ton (m) von der Stimme Klangbogen 3. Jeder Satz hat einen Klangbogen (Bayer. Lehrpläne für 118

d. 2. Schj.); beim Singen tritt er besonders deutlich hervor Klangfarbe 1. Formant, Qualität 2. a hat eine andere Klangfarbe als o 3. Eigenton der Vokale und Konsonanten; die Klangfarbe ändert sich mit der Zungenstellung; sie hängt ab von der Zahl, der Anordnung und der Stärke der einzelnen Teiltöne 7. tone colour, timbre 8. timbre (m) 9. Formant; Qualität

Klanggemisch 1. Klanggeräuschlaut (Weller) 3. Die stimmhaften Konsonanten sind eine Mischung von Klang und Geräusch

Klanggestalt des Satzes 3. Gesamtheit dessen, was als sinnvolle akustische Gestalt gebildet und auf gefaßt werden kann: Stimmklang, Stimmstärke, Sprechtempo, Pausen; Aussage-, Frageund Befehlssätze haben verschiedene Klangform; die grammatische Funktion der Klanggestalt ist: den Satz zu gliedern; durch die Klanggestalt kann ein Satz ironisiert und ins Gegenteil verkehrt werden: Das hast du aber gut gemacht Klanglaut a) Selbstlaut (Vokal) b) nach Weller: Vokale, Nasale und /1/ c) Als konsonantische Klanglaute werden die Nasale und Liquiden aufgefaßt 3. Das Gemeinsame ist die Beteiligung der Stimmlippen bei ihrer Erzeugung

Klassensprache 1. Klassenjargon 3. In der Oberschicht des 17. und 18. Jhs. ein mit vielen französischen Wörtern durchspicktes Deutsch oder ein mit deutscher Intonation und nach deutschem Satzbau gesprochenes Französisch Kleinbuchstabe 1. Minuskel 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Ί. small letter; lower case letter (Druck) 8. minuscule (f) 9. Großschreibung; Kleinschreibung Kleinschreibung 3. In den meisten Sprachen eingeführt und bei uns im Gespräch ist die gemäßigte Kleinschreibung, die die Großschreibung für Eigennamen, den Satzanfang, Buchtitel u. ä. gelten läßt

Klinger 2. m, n, ng (als ein Laut gesprochen) 9. Sonant Klischee 1. Gemeinplatz 2. Wort: genau; Satz (in einer Rede): Doch die Zeit zwingt mich, mich kurz zu fassen 3. Der Ausdruck stammt aus dem Buchdruck; zum Gemeinplatz werden durch häufigen Gebrauch Formulierungen der gehobenen Sprache 4. fr. cliché = Abklatsch 7. cliché, commonplace 8. cliché, lieu commun

Knacklaut 1. Glottisschlag 3. Stimmlippenverschlußlaut, graphisch nicht gekennzeichnet, vor vokalischem Silbenanfang 9. Glottisschlag

Kode 3. Die Sprache ist ein Kode; die Regeln des Nachrichtenwesens gelten auch für sie; jede Sprache hat ein eigenes System von Elementen und Regeln, ein eigenes Zeicheninventar, eben einen Kode Kode, elaborierter 1. Bezeichnung von Basil Bernstein 3. Nach den Untersuchungen der Sprachsoziologie verfügt das Mittelschichtenkind über einen reichhaltigeren Kode als das Unterschichtenkind. Der elaborierte Kode ist die Mitteilungsform der Schule und des öffentlichen Lebens 4. 1. elaborare = ausarbeiten, ausführen, sich anstrengen 5g. restringierter Kode Kode, restringierter 1. Bezeichnung von Bernstein 3. Nach den Untersuchungen der Sprachsoziologie verfügt das Unterschichtenkind (das Kind, dessen Eltern die

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Schriftsprache fremd ist) über einen geringen Wortschatz und wenig Satzbaumuster; in der Gesellschaft fühlt es sich sprachlich unterlegen (wenig kompetent) 4. 1. restringere = hemmen, einschränken 5g. elaborierter Kode

Kollektivum 1. Plur. Kollektiva; Sammelname 4. 1. colligere = sammeln, zusammenfassen; collectivus = zusammenfassend 9. Sammelname Kolon

1. Doppelpunkt; Bezeichnung „Kolon“ veraltet 4. gr. kôlon = Darm, Wurst 7. colon 8. deux-points (m) 9. Doppelpunkt Komma 1. Beistrich 3. bezeichnet Sinneseinschnitte im Satz 4. gr. komma = kleines Glied einer Periode, Abschnitt 7. comma 8. virgule (f) Kommunikation, sprachliche 3. Die Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel; der einfachste Mitteilungsvorgang ist das Gespräch: Partner A, Partner B und ein sprachliches Mittel 4. 1. communicatio = Mitteilung

Kommunikationsmodell 3. Es besteht in seiner einfachsten Form aus 3 Komponenten: Sender — Übertragung — Empfänger; das Modell wird von der modernen Sprachwissenschaft benützt Komparation 1. Steigerung 4. 1. comparare = zusammenstellen, vergleichen

Komparationsform 3. Die Komparationsformen drücken Gradunterschiede des Bedeutungsinhalts aus; 3 Grade sind in ein System gebracht: Grundstufe, Vergleichsstufe, Höchststufe 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Komparativ 1. Vergleichsstufe; Mehrstufe, Höchststufe, 1. Steigerungsstufe, in Österreich auch: 2. Stufe, höhere Stufe 2. schöner, besser 3. die Stufe der eigentlichen Vergleichung; nicht jede Komparativform muß eine Steigerung sein: älterer Herr: alter Herr; Bildung mit dem Suffix -er 4. 1. comparare = zusammenstellen, vergleichen 5g. Positiv, Superlativ 6. gradus comparativus = die dem Vergleich dienende Stufe 7. comparative 8. comparatif (m) Komparativ, absoluter 2. wäscht weißer, hält länger 3. wertet unausgesprochen Konkurrenzerzeugnisse ab

Komparativsatz

1. Vergleichssatz, Gliedsatz des Vergleichs 2. Ich möchte ihm mehr Gutes tun, als er mir getan hat 3. enthält einen Vergleich, der dem Geschehen des tragenden (übergeordneten) Satzes gegenübergestellt wird; EinleiteWörter: wie, als, je-desto, als wenn, wie wenn, als ob 4. 1. comparare = vergleichen, zusammenstellen 5ä. Modalsatz 7. adverb clause of comparison 8. proposition (f) comparative Kompetenz, sprachliche

1. Sprach vermögen, Sprachkompetenz 3. das Sprachvermögen, mit dem man sich in der konkurrierenden Gesellschaft (der Schule, der Parteien usw.) behauptet oder durchsetzt 4. 1. competere = ausreichen, kräftig sein 5ä. soziale Kompetenz 7. competence 8. compétence (f) Komposition 1. Zusammensetzung 3. der Prozeß der Zusammensetzung 4. 1. compositio = Zusammensetzung 5ä. Kompositum 7. composition (of words) 8. composition (f) 9. Zusammensetzung

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Komposition, verdunkelte 1. verdunkelte Zusammensetzung 2. Adler aus: adel-ar = edler Aar; Elend aus: ahd. elilenti = Ausland 3. sprachgeschichtlich gesehen eine Zusammensetzung, heute aber als ein Wort empfunden Kompositionsfuge 3. Fuge zwischen zwei Wörtern einer Zusammensetzung; sie kann ein Fugenelement aufweisen oder nicht; häufige Fugenelemente sind: -s, -es, -n, -en, -e, -er; Verschiedenheit des Fugenelements kann Verschiedenheit der Bedeutung hervorrufen: Land-mann: Land-s-mann: Land-es-mann: Länd-er-spiel 9. Fuge, Fugenelement Kompositionsglied 2. Wort-spiel 3. Ein Wort tritt mit einem anderen zu einer Zusammensetzung zusammen; jedes der Wörter ist ein Kompositionsglied; Kompositionsglieder sind Grund- und Bestimmungswort 9. Grundwort, Bestimmungswort Kompositum 1. Zusammensetzung, zusammengesetztes Wort 2. Wind-schutz; Windschutz-scheibe 3. Ergebnis des Prozesses der Zusammensetzung; Vereinigung zweier oder mehrerer Wörter, die auch einzeln vorkommen können 4. 1. compositum = zusammengesetzt 5ä. Ableitung; es gibt Übergänge: Viehzeug 7. compound word 8. mot composé 9. Zusammensetzung Konditional 3. im Deutschen nicht vorhanden; die Funktion wird durch den Konjunktiv erfüllt; in anderen Sprachen (Englisch, Französisch) in 2 Zeitstufen, die aber eigentlich den Modus angeben 4. 1. conditio = Bedingung

Konditional I 3. bedingte Zukunft 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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7. conditional mood; Future Preterit 8. (mode) conditionel Konditional II 3. vollendete bedingte Zukunft 7. conditional perfect (mood) ; Future Perfect Preterit 8. conditionel passé

Konditional, irrealer 2. Wenn Friedrich III. 10 Jahre früher auf den Thron gelangt wäre, hätte er der Monarchie ein liberales Gepräge gegeben 3. Geschehen unmöglich; der Satz ist ein Phantasiegebilde Konditional, realer

2. Wenn er stürbe, wärest du sein Erbe 3. Das Geschehen ist möglich

Konditionalsatz 1. Bedingungssatz; Umstandssatz der Bedingung; Gliedsatz der Bedingung 2. Wenn ein Kind Nasenbluten hat, so genügt es ... 3. nennt die Bedingung, unter der das im Hauptsatz genannte Geschehen oder Sein eintritt — Es gibt a) reale (wirkliche), b) potentiale (mögliche), c) irreale (nicht mögliche) Konditionalsätze — Einleitewörter: wenn, falls, wofern; Korrelative: dann, alsdann, so; aber auch uneingeleitet: Hat ein Kind Nasenbluten, so genügt es... ; der hypothetische Satz tritt als Spann- und Stirnsatz auf 4. 1. conditionalis = mit einer Bedingung verbunden 7. conditional clause; clause of condition 8. proposition conditionelle Kongruenz

1. Übereinstimmung 2. Über allen Gipfeln ist Ruh — Über mir sangen Lerche und Fink 3. a) grammatische K.: formelle Übereinstimmung zusammengehöriger Glieder eines Satzes in Genus, Numerus, Kasus und Person, vor allem zwischen Subjekt und Prädikat b) semantische K.: Ist ein Wort eines Sinngefüges gewählt, so können nur noch semantisch kongruierende Wörter hinzugezogen werden: wenn „Hund“ gegeben, so ist „miauen“ oder „herbstlich“ unmöglich 4. 1. congruentia = Übereinstimmung, Ebenmäßigkeit 7. agreement, congruence 8. accord (m) 124

Konjugation 1. Abwandlung, Beugung des Verbs 3. Person, Numerus, Tempus, Modus, Genus (Person, Zahl, Zeit, Art, Handlungsweise) werden durch grammatische Mittel ausgedrückt 4. 1. conjugatio = Verbindung des Verbstamms mit bestimmten Verhältnissen und Beziehungen 5g. Deklination 7. conjugation 8. conjugaison (f) Konjugation, schwache 2. leben, lebte, gelebt 3. nimmt durch Analogiebildung zu 9. Verb, schwaches Konjugation, starke 2. geben, gab, gegeben 3. die Zahl der so konjugierten Verben geht zurück 9. Verb, starkes

konjugieren 1. ein Verb abwandeln, beugen 4. 1. coniugare = verknüpfen 5g. deklinieren 7. to conjugate 8. conjuguer 9. Form, finite Konjunktion 1. Bindewort, Koppelwort, Fügteil (Glinz) 3. Fügteil ohne den Wert eines Satzgliedes; Funktionswort, das der syntaktischen Fügung zwischen Sätzen und Satzteilen dient; bei- oder unterordnend 4. 1. coniunctio = Verknüpfung, zu coniungere — verbinden 5. bildet bei Erben u. anderen mit der Präposition das Fügewort 7. conjunction (beiordnend = coordinating; unterordnend = subordinating) 8. conjonction (f) 9. Fügewort Konjunktion, adversative 1. entgegensetzende, entgegenstellende Konjunktion 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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2. aber, allein, doch, jedoch, sondern, dennoch, dagegen, indessen, nur, während 3. beiordnend oder unterordnend (koordinierend oder subordinierend) 4. 1. adversari = sich widersetzen, entgegen sein 7. adversative 8. conjonction adversative Konjunktion, beiordnende 1. nebenordnende; koordinierende Konjunktion 2. und, oder, denn, aber ... 3. Verbindung syntaktisch gleichwertiger Teile; freier Bindeteil; Einteilung: a) anreihende, b) trennende, c) entgegenstellende, d) begründende, e) folgernde 5g. unterordnende Konjunktion 7. coordinating conjunction 8. conjonction (f) de coordination Konjunktion, disjunktive 1. ausschließende Konjunktion 2. oder; entweder - oder ... 3. Die miteinander verbundenen Aussagen schließen einander aus 4. 1. disiungere = trennen, scheiden Konjunktion, einfache 1. eingliedrige Konjunktion 2. und, auch, als, denn 3. aus einem einfachen Wort bestehend 5g. a) zusammengesetzte: indem, b) mehrgliedrige: so daß c) paarige: entweder-oder Konjunktion, erläuternde 2. nämlich, kurz, d. h., z. B., bzw. Konjunktion, kausale 1. begründende Konjunktion 2. denn, folglich, weil — Jetzt ist es morgens immer neblig. Wir haben eben November 3. Hierher gehören auch die konditionalen Konjunktionen (falls, wenn, wofern), die konzessiven (obgleich, obwohl, obschon, wenngleich, wiewohl), die finalen (damit, daß, auf daß) und die konsekutiven Konjunktionen (so daß, daß) 7. causal conjunction 8. conjonction causale Konjunktion, kopulative

1. anreihende, zusammenstellende Konjunktion 126

2. und, und auch, ja, überdies, nicht nur — sondern auch, weder — noch 4. 1. copulare = zusammenkoppeln, verknüpfen 7. copulative conjunction 8. conjonction copulative

Konjunktion, korrelative 1. paarige Konjunktion 2. entweder — oder, weder — noch, nicht nur — sondern auch 3. gehört zu den mehrgliedrigen Konjunktionen 4. 1. con (cum) = mit, zusammen; relatio = die Beziehung 9. Konjunktion, einfache

Konjunktion, lokale 2. wo, wohin, woher; ich kenne ein Geschäft, wo man billig kauft 3. ortsbestimmend; bisweilen fälschlich gebraucht Konjunktion, mehrgliedrige 2. sowohl-als auch, entweder-oder 5g. eingliedrige Konjunktion; ä.: paarige Konjunktion 9. Konjunktion, einfache Konjunktion, modale 3. die Art und Weise bestimmend; wichtige Untergruppen: komparative Konjunktion: als, als ob, als wenn, wie wenn, so.... wie, je... desto; instrumentale: indem, dadurch, daß; damit, daß; restriktive (einschränkende) Konjunktion: inwiefern, sofern, soweit, nur daß Konjunktion, subordinierende 4. 1. sub = unter, ordinare = einreihen, ordnen 9. Konjunktion, unterordnende Konjunktion, substantivierte 1. hauptwörtlich gebrauchtes Bindewort 2. Aber auch das Wenn soll bedacht sein 3. Auch diese Wortart kann als Substantiv auftreten, Subjekt werden, sich mit einem Attribut verbinden usw. Die substantivierte Konjunktion ist indeklinabel (Mit den vielen Wenn und Aber kommen wir nicht weiter) Konjunktion, temporale 1. zeitliche Konjunktion 2. als, während, indem, so lange, nachdem 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. Im Verein mit dem folgenden Satzglied oder Gliedsatz bestimmt sie die Zeit des Geschehens Konjunktion, unechte 1. Kon junktionalad verb 2. daher, demnach, deshalb, trotzdem, insofern, darum, zudem, um so 3. ursprünglich ein echtes Satzglied 7. adverbial conjunction; conjunctive adverb

Konjunktion, unterordnende 1. subordinierende Konjunktion 2. als, daß, weil, wenn ... 3. verbindet Hauptsatz und Gliedsatz oder Gliedsätze verschiedenen Grades; dient der Bezeichnung der Zeit, des Ortes, der Ursache, des Zwecks, der Folge, der Bedingung, der Einräumung, des Gegensatzes, des Vergleichs 7. subordinating conjunction 8. conjonction (f) de subordination

Konjunktion, zusammengesetzte 2. indem, sofern, obwohl ög.einfache Konjunktion 9. Konjunktion, einfache Konjunktion, zusammenstellende 2. und, überdies.... 9. Konjunktion, kopulative

Konjunktionalsatz 2. Sätze, eingeleitet mit daß: Er war recht froh, daß er keine Menschen sehen konnte 3. Gliedsatz, der durch eine Konjunktion an den übergeordneten Satz angeschlossen ist ög.pronominaler Anschluß; adverbialer Anschluß 7. conjunctional clause 8. proposition subordonnée conjonctive Konjunktiv 1. Möglichkeitsform, Ungewißheitsform 2. du gebest, du gäbest 3. Er bezeichnet die Stellungnahme des Sprechers zum Geltungsgrad seiner Äußerung; die Äußerung ist unsicher, wünschenswert; nichtwörtliche Rede; Modus der Vorstellung und der Aufforderung; Konjunktiv I und II haben keine zeitliche Bedeutung; Formenmerkmal ist das zu den Tempusstämmen hinzutretende Morphem -e-, das aber nicht überall erscheint und dessen Schwachtonigkeit zu weiteren Verlusten führt; heute gelten vielfach dieselben Formen für Indikativ und Konjunktiv; der 128

Konjunktiv hat einfache und zusammengesetzte Formen (er schreibe: er habe geschrieben) 4. 1. coniungere = verbinden 5g. Indikativ, Imperativ 6. (modus) coniunctivus 7. subjunctive (mood) 8. subjonctif (m)

Konjunktiv I 2. Er meinte, daß es in der Welt zwei Wirklichkeiten gebe 3. Ausdrucksform der indirekten Rede und der bloßen Annahme; Zustand, Vorgang oder Handlung werden nicht einfach als solche genannt, sondern von den verschiedensten Vorstellungen und Gefühlen bestimmt; in der Alltagssprache kaum anzutreffen 7. non-past subjunctive 8. subjonctif présent

Konjunktiv II 2. Er fragte, ob es denn besser wäre 3. Konjunktiv der hypothetischen Äußerung; Ausdruck bloßer Denkmöglichkeit, irrealen Wünschens, irrealer Aussage; Zustand, Vorgang oder Handlung sind irreal (unwirklich); gilt auch als Ersatzform, wenn sich die Form des Konjunktivs I nicht von der Indikativform unterscheidet 7. past subjunctive 8. subjonctif imparfait

Konjunktiv, anführender 1. quotativer Konjunktiv 2. Er rief ihnen zu, er komme herüber 3. Konjunktiv der indirekten Rede Konjunktiv, voluntativer 1. heischender Konjunktiv 2. Man urteile nicht voreilig! Wäre er doch fleißiger! 3. Aufforderungssatz und Wunschsatz Konkretum, konkret 1. Plur. Konkreta 3. Substantiv, das etwas Gegenständliches stofflich vorhandene Dinge 4. concretus = verdichtet, körperlich 5g. Abstraktum

bezeichnet;

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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7. concrete (noun) 8. (terme, mot) concret Konsekutivsatz

1. Gliedsatz der Folge; Umstandssatz der Folge; Folgesatz 2. Er fürchtete sich vor dem Sessellift, so daß ihm die Fahrt keine Freude machte 3. Satz, der die Folge der Handlung im Hauptsatz angibt; er spricht auch die ohne menschliches Zutun eintretenden Folgen, die nach allgemeingültigen Gesetzen erfolgten Wirkungen eines Geschehens aus; Einleitewörter: so daß, so... daß, derart... daß, als daß, ohne daß, weshalb 4. 1. consequi = nachfolgen; consecutio = Folge 7. consecutive clause, clause of result 8. proposition consécutive Konsonant

1. Mitlaut; Geräuschlaut (schallärmer als ein Vokal) 3. ein Laut, der nicht Silbenträger sein kann (Liquide und Nasale können freilich als Sonanten und Konsonanten auf treten); Einteilung: a) nach der Artikulationsstelle: Labiale (Lippenlaute), Zahnlaute (Dentale), Zahndamml. (Alveolare), Vordergaumenlaute (Palatale), Hintergaumenlaute (Velare), Zäpfchenlaute (Uvulare); b) nach dem Artikulationsmodus: öifnungslaute (vorwiegend Vokale), Engelaute (Reibelaute, Frikative), Verschlußlaute (Explosive), Nasenlaute (Nasale), c) nach dem Überwindungsmodus : stimmhafte (mitschwingende Stimmbänder), stimmlose (Stimmbänder schwingen nicht mit) 4. 1. consonare = zusammentönen, mittönen; consonans = mittönend 5g. Vokal; die Einteilung in Vokale und Konsonanten stammt von den Griechen 7. consonant 8. consonne (f)

Konsonant, harter 1. nur noch selten angewandte Bezeichnung für die stimmlosen Konsonanten 9. Konsonant, stimmloser

Konsonant, stimmhafter 1. weicher Konsonant 2. b, d, g, w, s, (z), j, m, n, 1, r, 3. Die Stimmbänder schwingen mit 5g. stimmlose Konsonanten

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Konsonant, stimmloser 1. harter K. 2. p, t, k, f, s (ss, ß), sch, ch, pf 3. Stimmbänder im Kehlkopf bleiben in Ruhestellung ög.stimmhafter Konsonant Konsonant, weicher 1. nur noch selten angewandte Bezeichnung für die stimmhaften Konsonanten 9. Konsonant, stimmhafter Konsonantengruppe 3. Auftreten mehrerer Konsonanten am Anfang oder Ende einer Silbe; die zulässigen Gruppen sind von Sprache zu Sprache verschieden

Konsonantismus einer Sprache 1. Konsonantenbestand 5g. Vokalismus Konstituente 3. Der Satz besteht aus Konstituenten; die Satzglieder treten als Konstituenten verschiedenen Ranges auf; Konstituentenstruktur des Satzes: Ich helfe immer dem Freund

Subjekt (ich)

Verbgruppe (helfe immer dem Freund)

Verb (helfe)

Objekt Adverbial (dem Freund) bestimmung (immer)

Die Konstituentenstruktur ist eine Grundlage der generativen Grammatik Konstruktion eines Satzes 3. Aufgliederung des Satzes entsprechend den grammatischen Bezügen der einzelnen Satzteile und Wörter; Hilfe beim Übersetzen 7. construction (of sentence) 8. construction (f) Kontamination 1. Mischbildung 2. ungewollt: Gebäude + Baulichkeiten = Gebäulichkei1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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lichen Begriffe volkssprachliche Ausdrücke brauchte 9. Entlehnung

Lehnschöpfung 3. Ein neues Wort mit gleichem Sinn wie das fremde Vorbild wird gebildet 9. Entlehnung

Lehnübersetzung 2. Telefon>Fernsprecher; leading article>Leitartikel 3. Der fremde Begriff, die fremde Wendung wird Glied für Glied übersetzt 9. Entlehnung

Lehnübertragung 2. oratorium > Bethaus 3. Es wird nur ein Teil des Wortes übersetzt und mit einem entsprechenden deutschen Grundwort verbunden Lehnwort 2. Engel u, üe > ü; in Mundarten sind die Diphthonge oft noch erhalten 5g. Diphthongierung

Morph 2. kind-er; bett-en 3. von manchen Forschern verwendete Bezeichnung für ein inhalttragendes Formelement auf Parole-Ebene 4. gr. morphé = Gestalt Morphem 2. ich hab-e kopf-weh 3. die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache: beißt besteht aus 2 Morphemen: a) beiß-, b) -t; sie haben wortkonstituierende und grammatische Funktionen; demgemäß besteht eine Äußerung in der Regel aus Wörtern, freien Morphemen und Morphemverbindungen; ein Morphem ist eine Klasse oder Kategorie von Allomorphen ; in Anlehnung an Martinet werden bisweilen als Morpheme nur die Formeinheiten eines Wortes oder Satzes bezeichnet, während die inhaltsbestimmenden (semantischen) Elemente Lexeme genannt werden; Morpheme gibt es nur auf der langue-Ebene 4. gr. morphé = Gestalt 5g. Phonem 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 3. französischer Name 9. Hinweise

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Morphem, freies 1. Stammorphem 2. Tisch: Fisch 3. freie Morpheme tragen eigene Bedeutung, treten auch als selbständige Wörter auf Morphem, gebundenes 2. Un-recht 3. tritt nur in Verbindung mit Stammorphemen auf: z. B. als Ableitungssilbe -er; seine spezielle Funktion wird nur in Verbindung mit anderen sprachlichen Zeichen erfüllt, z. B. als Flexionsmorphem: sing-e, sing-st, sing-t

Morphematik 3. Vorrat an Morphemen und Morphemkombinationen; Möglichkeiten im Bereich der freien und gebundenen Morpheme; die idg. Sprachen weichen voneinander trotz mancher Gemeinsamkeiten in der Grundstruktur durch ihre Morphematik ab: so ist trotz gemeinsamer Kasusmorpheme die Morphematik des Adjektivs in den idg. Sprachen verschieden

Morphologie a) beschäftigt sich als Teildisziplin der Linguistik mit der Klassifizierung und Zuordnung von Phonemkombinationen und ihren Funktionen, ist also Lehre von den Morphemen und Monemen b) Als Μ. bezeichnet man auch die Lehre von der Wortbildung im engeren Sinne, vor allem durch Zusammensetzung und Ableitung 4. gr. morphé = Gestalt; logos = Wort, Lehre 7. morphology 8. morphologie (f) Multiplikatîv(um) 4. 1. multiplicare = vervielfältigen, vergrößern 9. Vervielfältigungszahlwort

Muttersprache 1. Ausdruck etwa seit 1500 vorhanden, von Luther verbreitet 3. eine lebende, sich ständig verändernde Sprache; die Sprache, deren Gemeinschaft man gewöhnlich durch das Elternhaus angehört; sie wurde früher bisweilen identifiziert mit lebenspendender Sprachkraft; heute oft in abstrakter Bedeutung gebraucht 6. sermo patrius = Vatersprache 7. native language, mother-tongue 8. langue maternelle 152

Nachfeld

1. Endstelle, Eindrucksstelle, Zielpol; Name von Drach 2. Warum wäret Ihr gestern nicht bei N.? Wir gingen gestern lieber ins Theater 3. Im Nachfeld, hinter dem Verb, steht die Eindrucksstelle, das Wort mit dem höchsten Mitteilungswert; es hinterläßt beim Hörer den stärksten Eindruck (Eine solche Unverschämtheit begegnete mir noch nie); in sachlich belehrender Rede steht das Wichtigste meist am Ende des Satzes

Nachfrage 2. Was wollen Sie von mir? — Was ich von Ihnen will? 3. Eine Frage wird mit einer Frage beantwortet; oft im emphatischen Gespräch Nachsatz 2. Wir begannen die Wanderung, sobald die Sonne auf ging 3. Gliedsatz, der hinter dem Hauptsatz steht — Es gibt eingeleitete und nicht eingeleitete Nachsätze Nachstellung des Adjektivs 2. „Röslein rot“ statt „rotes Röslein“ 3. In dichterischer oder altertümlicher Sprache; Adjektiv in der Regel unflektiert 7. postposition

Nachtrag, Nachtragsgröße a) 1. Ausdruck von Glinz für Apposition b) 2. Klaus, ein stattlicher Mann, wartete auf Elisabeth, seine Braut 3. Die Apposition zeigt dasselbe Rollenabzeichen wie das Bezugswort 9. Apposition c) 2. Als Klaus das Mädchen auf sich zukommen sah mit ganz verstörtem Gesicht,... 3. macht die Aussage noch eindringlicher; namentlich die gesprochene Sprache, die lebhafte Rede, bedient sich dieser Ausklammerung, durch die oft ein mehrgliedriger Akzent entsteht Nachzeitigkeit 2. Ehe die Sonne aufging, fuhren wir ab 3. Der Temporalsatz steht zum Hauptsatz im Verhältnis der Nachzeitigkeit 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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5g. Vorzeitigkeit, Gleichzeitigkeit 8. postériorité (f)

Namenforschung, Namenkunde 1. Onomastik 3. Die N. beschäftigt sich mit a) Personennamen (Rufnamen, Familiennamen); die Namengeographie ist eine ihrer wichtigsten Aufgaben: sie untersucht die Entstehung, Bildung, Verteilung und Abwandlung b) geographischen Namen: Stammes-, Volks-, Orts-, Flur-, Flußnamen 4. gr. onorna = Name, Benennung Nasal a) nasaler Vokal 2. frz. Teint, Empire 3. Bei der Artikulation wird im Nasenraum ein zweiter Resonanzraum gebildet; im deutschen Lautsystem gibt es keine nasalierten Vokale; individuell verschieden ist ihr Gebrauch in Fremdwörtern b) nasales m, n im Deutschen; g verschmilzt mit vorangehendem n zu einem Nasallaut: Ring 7. nasal sound, nasal vowel 8. voyelle nasale (f)

Nasalierung

2. Balkon wird entweder oral, nach deutscher Aussprache, oder nasaliert, mit französischem Nasallaut, gesprochen; diese Aussprache ist im Schwinden; unter nasalierter Aussprache versteht man auch eine absichtlich gekünstelte, näselnde Aussprache oder eine solche, die auf falscher Lautbildung beruht, die physiologische Ursachen haben kann Nebenakzent

1. Nebengipfel 2. Bundeskanzler; die Sonne ging mitten im Regenschauer unter 3. Wörter und Sätze haben oft neben dem Hauptton noch einen Nebenakzent (oder mehrere) 7. secondary accent 8. accent (m) secondaire Nebenglied

2. der Hund bellte mit heiserem Gebell gegen den Fremden 3. Als Nebenglieder werden in manchen Grammatiken die Satzglieder und Gliedteile außer Prädikat und Subjekt gefaßt 154

Negation 4. 1. negare = verneinen 9. Verneinung

Nennglied 3. ein Substantiv oder dessen Stellvertreter 9. Subjekt

Nennwort 3. Die Bezeichnung Erbens wird der Aufgabe des Substantivs gerecht; sie entspricht auch dem lateinischen Ausdruck Nomen; das Nennen als Größe ist die Grundfunktion der Substantive 9. Substantiv Neologismus 4. gr. néos = neu, jung; logos = Wort 9. Neu wort

Neuhochdeutsch 3. Grundlage: Luthers Bibelübersetzungen, die Kanzleisprachen Böhmens und Sachsens, die Geschäfts- und Verkehrssprache des ausgehenden Mittelalters; Unterschiede gegen das Mhd. u. a.: Diphthongierung: langes i, u, ü (geschrieben iu) > ai (ei), au, äu (eu) Monophthongierung: ie, uo, üe werden zu langem i, u, ü, etwa seit 1400 Neutrum 1. Plur. Neutra; sächlich, sächliches Substantiv, neutrales Substantiv 2. das Kind 3. u. a. Bezeichnung von Dingen, die weder maskulin noch feminin sind 4. 1. neutrum = keines von beiden (weder männlich noch sächlich) 5 g. maskulin, feminin 7. neuter (gender, noun) 8. neutre (m) ; substantif (m) neutre Neu wort 1. Neubildung 2. Staubsauger, Radar 3. Gründe u. a. a) neue Begriffe (Klassenkampf),

b) die

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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meisten Neuwörter kommen heute aus der Technik, weil dort die größte Namensnot ist, c) Neuwörter aus der Dichtung gehen meist nicht in die Umgangssprache ein, d) Neubildungen sind z. T. Entlehnungen aus fremden Sprachen, besonders innerhalb der Fachsprachen, z. T. Zusammensetzungen, die oft zunächst noch getrennt geschrieben werden 5g. Erbwort 7. neologism 8. néologisme (m)

Niederdeutsch 1. Frings nennt die deutschen Sprachräume : Küstendeutsch, Binnendeutsch, Alpendeutsch-Süddeutsch; Niederdeutsch wird nördlich der Lautverschiebungsgrenze gesprochen und bewahrt germ, p, t, k; 3 große Räume: a) Niederfränkisch, b) Niedersächsisch (Westniederd. mit Westund Ostfälisch), c) Ostniederd. mit Märkisch-Brandenburgisch und Mecklenburgisch 5g. Hochdeutsch Nomen 3. Von den morphologischen Eigenheiten der Deklination und Konjugation ergeben sich 2 Wortarten, die der von Platon und Aristoteles aufgestellten Einteilung in Onoma (Namen, Nomen) und Rhema (Aussagen, Verben) entsprechen; früher faßte man Substantive, Adjektive und Numeralien als Nomina zusammen oder nannte alle deklinierbaren Wortarten Nomen 4. 1. nomen = Name; gr. onoma = Name; gr. rhéma = Wort, Verb 7. noun 8. nom (m) 9. Substantiv

Nomen actionis 1. Geschehensbezeichnung 2 der Schlaf (mit Nullmorphem); die Eroberung (mit der häufigen Ableitung auf -ung) 3. Es handelt sich um einen Übergang vom Verb zum Substantiv zur Bezeichnung von Vorgängen und Tätigkeiten; das Geschehen kann sich zu einer Gegenstandsbezeichnung entwickeln : Zug 4. 1. nomen = Name; actio = Tätigkeit, Handlung

Nomen agentis 1. Bezeichnung des Handelnden 2. Lehrer, Cutterin 3. besonders Berufsbezeichnungen; oft mit Suffix -er, das aber auch zur Bildung des Nomen instrumenti dient;

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Übergang des Verbs zum Substantiv; auch für personifizierende Bildungen: Fernsprecher 4. 1. agere = handeln, agens = der Handelnde

Nomen instrumenti 1. 2. 3. 4.

Bezeichnung des Mittels, nomen instrumentale Leuchter, Meißel zur Bezeichnung eines Geräts (oft auf -er), eines Mittels 1. instrumentum = Mittel

Nominalformen des Verbs 2. Infinitiv, Partizipien 3. haben zwei Hauptaufgaben: die verbale: ich werde rauchen; die substantivische: Rauchen verboten Nominalgruppe 2. Ein Riese mit einem weichen Herzen / trat mir entgegen; Ich begegnete / einem Riesen mit einem weichen Herzen 3. Die Nominalgruppe kann als Subjekt oder Objekt stehen; sie umfaßt Substantiv + Artikel, attributive Adjektive 4- Substantive, Adverbien; die Gliedteile stehen vor und nach dem Substantiv

Nominalisierung des verbalen Ausdrucks 2. eine Besprechung abhalten : besprechen 9. Nominalstil Nominalsatz 2. Da — ein Schuß aufs Tor! Eine prächtige Parade des Tormanns! Ein zweiter Schuß! Daneben! 3. verbloser Satz Nominalstil 1. Gegenstandsstil 2. eine Verbesserung durchführen < verbessern 3. faßt einen Sachverhalt durch einen nominalen Begriff + inhaltsarmes Verb; verwendet Streckformen; Kennzeichen der Gegenwartssprache, besonders der Gebrauchssprache

Nominalteil 2. Der geschreckte Junge / lief vor dem kläffenden Hunde davon 3. Viele Grammatiken zerlegen den einfachen Satz in einen 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Nominalteil und einen Verbalteil; ersterer umfaßt das Subjekt oder die Subjektsgruppe 5g. Verbalteil

Nominativ 1. 1. Fall, Werfall, Nennfall; casus rectus = der senkrecht stehende Fall 2. mein Vater; ich; dieser 3. der den Namen angebende Kasus; Kasus der Grundgröße des Satzes (Glinz); neutrale Grundform im Kasussystem; Ausdruck des Trägers einer Handlung oder eines Zustands; Subjektsnominativ 4. 1. nominare = benennen 5g. casus obliqui 6. casus nominativus 7. nominative (case) 8. nominatif (m); cas (m) sujet 9. Grundgröße

Norm, grammatische; Norm, sprachliche 3. gründet sich auf dem Sprachempfinden, auf der Häufigkeit bestimmter Wendungen, der Strukturgemäßheit und der Zweckmäßigkeit 9. Sprachnorm Normalform 9. Indikativ

Nullmorphem 2. der Mann 3. das Wort besteht nur aus dem Stammorphem ohne Flexions- oder Ableitungsmorphem; das Substantiv oft im Nom. Sg.; das Verb oft im Imperativ Numerale 1. Zahlwort; Plur. Numeralien 3. Leistung: zählt die beteiligten Größen; die Numeralien gelten als eigene Gruppe der Adjektive, reichen aber auch in die Substantive und Pronomen (unbestimmte) hinein; Einteilung: Grundzahlwort (zwei); Ordnungszahlwort (zweiter); Vervielfältigungszahlwort (zweimal); Verteilungszahlwort (je zwei); unbestimmtes Z. (manche); Brüche (ein Drittel); Zahlwort der Art (zweierlei); der Klassifikation (zweitens) 4. 1. numerus = Zahl, Anzahl 7. numeral (adjective) 8. adjectif numéral

Numerale, unbestimmtes 2. einige, etliche, manche, viele, wenige, mehrere, ein paar, etwas

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3. man rechnet sie oft zu den Indefinitpronomen 9. Indefinitpronomen Numerus 1. grammatische Zahl; Plur. Numeri 3. im Deutschen: Singular, Plural, in Mundarten auch Dual; dem Substantiv, Adjektiv und Pronomen eigen; der Numerus ist oft am Begleiter zu erkennen; nicht immer identisch mit der logischen Einzahl oder Vielheit: das Obst 4. 1. numerus = Zahl 7. number 8. nombre (m) Oberdeutsch 3. Einteilung : Bairisch-Österreichisch, Schwäbisch-Allemannisch, Ostfränkisch; Grenze gegen das Mitteldeutsche: apfel/appel-Linie; das Oberdeutsche hat die 2. Lautverschiebung am weitestgehenden durchgeführt 5g. Mitteldeutsch, Niederdeutsch Oberflächenstruktur 3. Begriff der Transformationsgrammatik; umfaßt alles Lautliche, Hörbare und als solches Identifizierbare: die lautliche Gestalt und Form der Sätze; die faktische Repräsentation von Lexemen, Morphemen und ihrer syntaktisch determinierten Kombination; dem Satzteil „bei seiner Ankunft“ geht als Tiefenstruktur der Satz „Er kommt an“ voraus 4. 1. structura = Zusammenfügung, Bau 5g. Tiefenstruktur

Objekt 1. Satzergänzung, Ergänzung 3. jedes Satzglied, das vom Verb gefordert wird; Einteilung a) nach den Fällen (Rollen): Akkusativobjekt = Zielgröße, Dativobjekt = Zuwendgröße, Genitivobjekt = Anteilgröße; dazu Präpositionalobjekt; b) nach der Zahl der Glieder: a) eingliedrige : Der Journalist mißtraute dem Bericht; ß) mehrgliedrige: Der Journalist sagte dem Politiker seine Bedenken 4. 1. obicere = entgegen werf en; obiectum = das Entgegengestellte 5g. Subjekt 7. object 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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8. objet (m) 9. Valenz Objekt, eingliedriges 1. eingliedrige Ergänzung 2. Die Frau trug einen Sonnenschirm, Gewöhnlich kein zweites Objekt möglich 5g. mehrgliedriges Objekt

Objekt, mehrgliedriges 1. mehrgliedrige Ergänzung 2. Sie schenkt ihrer Freundin ein Buch 3. Der Satz ist nur durch beide Objekte verständlich (wenn auch der Kontext hilft) 5g. eingliedriges Objekt Objektskasus 3. Das Verb regiert verschiedene Fälle; die Objektskasus bezeichnen die grammatischen Beziehungen zwischen dem Verb und den am Geschehen beteiligten Größen 5g. Präpositionalkasus

Objektssatz 1. Gliedsatz als Zielgröße 2. Noch immer weiß ich nicht, ob er kommt 3. Gliedsatz in der Rolle eines Objekts; gibt den Inhalt des Geschehens des Hauptsatzes an; häufigstes Einleitewort: daß; Fragewörter : wen? was? wem? wessen? 7. object clause 8. proposition d’ objet

Onomasiologie 1. Bezeichnungsforschung 4. gr. önoma = Name 9. Bezeichnungsforschung Onomatopöie 1. Lautmalerei 4. gr. onoma = Name; poiema = Gedicht 5. Abi. onomatopoetisch 9. Lautmalerei Opposition

3. a) relevante Unterscheidung von Phonemen: können: gönnen; raten: Ratten; die Phonologie vergleicht Lautoppositionen in bedeutungsverschiedenen, aber lautlich weitgehend übereinstimmenden Wörtern; wichtig ist die Opposition als Bedeutungsunterschied b) syntaktische Opposition: Der Indikativ steht in Opposition zum Konjunktiv, das Aktiv zum Passiv 160

c) feldmäßig gegliederte O.: gestern: heute: morgen 4. 1. opponere = entgegenstellen, gegenüberstellen Optativ 1. Wunschmodus 2. Er lebe hoch ! 3. Das Idg. kannte eigene Optativ-Formen; im Deutschen verwenden wir als Wunschmodus den Konjunktiv I und II 4. 1. optare = wünschen 5g. Indikativ, Konjunktiv, Imperativ 7. optative (mood) 8. (mode) optatif (m) Oratio recta 1. wörtliche Rede 4. 1. oratio = Rede; rectus = gerade, aufrecht 9. Rede, direkte

Ordinale, Ordnungszahl 1. Ordinalzahl, Ordnungszahlwort 2. der zweite, der tausendste 4. 1. ordinare = in eine bestimmte Ordnung bringen 5g. Kardinale 7. ordinal number 8. adjectif (numéral) ordinal 9. Numerale

Orthographie 1. Rechtschreibung 3. Die Rechtschreibregelungen beginnen in Deutschland im 16. Jh.; durch Adelung eine gewisse Klärung nach dem Grundsatz „Schreibe, wie Du sprichst!“; neue Initiativen von Konrad Duden (1829—1911): 1880 „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch“; letzte bedeutsame Rechtschreibkonferenzen 1876 und 1901 4. gr. orthios = gerade, auf gerichtet; graphein = schreiben 6. gr. 1. orthographia = Rechtschreibung 7. orthography; (correct) spelling 8. orthographe (f)

Ortsangabe, Ortsbestimmung 1. Lokaladverbiale 2. Vergnügt tollten die Stadtkinder im tiefen Schnee 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. bestimmt den Ort der durch das Verb ausgedrückten Handlung (des Geschehens); Fragewörter: wo? woher? wohin? 7. adverb of place 8. complément (circonstanciel) de lieu Ortsname 1. Siedlungsname (besser, da er nicht nur Orte bezeichnet) 2. München, Liverpool 3. benennt menschliche Siedlungen; wissenschaftlich beschäftigt sich mit Ortsnamen die Ortsnamenforschung, in der sich Sprach- und Geschichtswissenschaft berühren 7. place-name 8. nom (m) de lieu Paarreim 2. wenn einer, der mit Mühe kaum geklettert ist auf einen Baum ... 3. Die aufeinander folgenden Verszeilen reimen miteinander 5g. umarmender, gekreuzter Reim

Palatal 1. Vordergaumenlaut 2. g (vor e und i), k (vor e und i), j, ch 3. im vorderen Mundraum artikulierte Gutturale, besonders vor e und i 4. 1. palatum = vorderer, harter Gaumen 5g. Velar 7. palatal (Subst.) 8. palatale (f) = Palatallaut; palatal (Adj.) 9. Guttural

Paradigma 2. der Baum, des Baumes, dem Baume, den Baum, die Bäume, der Bäume, den ... 3. Deklinations- oder Konjugationsschema 4. gr.paradéigma = Beispiel, Muster 7. paradigm 8. paradigme (m) Paragraph

3. a) bei den alten Grammatikern ein Interpunktions- und diakritisches Zeichen; b) in Schriftwerken fortlaufende, meist kleinere Abschnitte unter Voransetzung von § 4. gr. paragraphé = danebengeschriebenes kleines Zeichen 7. paragraph 8. paragraphe (m) 162

Parallelismus

2. „Aber“, wandte er ein: „Das wissen Sie doch. Das müssen Sie wissen. Das müssen Sie schon lange wissen.“ 3. Um starke innere und äußere Bewegung auszudrücken, verwendet man das stilistische Mittel der Satzparallelen, gleich gebauter Sätze 4. gr. parallélos = nebeneinander liegend Parataxe 4. gr. paratasso = ich stelle daneben (zum Vergleich) 9. Satzreihe Parenthese 2. Als wir uns an den Vorfall erinnerten (ich berichtete von ihm unlängst), glaubten wir ihm nicht mehr 3. in den Satz eingeschobene Wörter und Sätze, durch Kommas, Gedankenstriche und Klammern gekennzeichnet; oft stehen diese Redeteile außerhalb des eigentlichen Satzverbands: Schaltsätze, Interjektionen 4. gr. parenthéke =Einschiebsel, Zusatz 7. parenthesis 8. parenthèse (f) 9. Einschub

parole 1. Ausdruck von de Saussure (1916) 3. die im individuellen Sprechakt aktualisierte langue 9. langage; langue Partikel 3. Sie gehört zu den Relationswörtern; ihre Funktion ist nur auf die mit den 3 Grundwortarten gemachten Aussagen gerichtet; nach dem „Sprachspiegel“ sind alle Wörter, die nicht Verben, Nomina, Adjektive oder Pronomen sind, Partikeln oder Lage Wörter: a) Adverbien: ich muß es jetzt tun b) Verbzusätze: er hört nicht auf c) Präpositionen: nach d) Konjunktionen: wenn e) Interjektionen: ach; es handelt sich also hier nicht um eine einheitlich geprägte Form- und Begriffsklasse; andere teilen die Partikeln in 3 Gruppen: Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen; hier wie dort geht es um unflektierbare Wörter 4. 1. particula = kleines Stückchen, Teilchen 5g. flektierbare Wortarten 6. partes indeclinabiles (Plur.) 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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7. particle 8. particule (f) 9. Lageangabe, Lagewort

Partikel, aufnehmende 2. Als er das hörte, da sagte er sich ... 3. Der Konjunktion im Gliedsatz entspricht eine aufnehmende Partikel im Hauptsatz Partizip 1. Mittelwort; Plur. Partizipien 3. a)Partizip I: tragend, b) Partizip II: getragen; Form des Verbums mit nominalem Charakter; Verbaladjektiv; hat teil an verbalen und nominalen Aufgaben im Satz 4. 1. particeps = teilhabend; participium = das Teilhabende 7. participle 8. participe (m)

Partizip I 1. Partizip Präsens; Mittelwort der Gegenwart 3. gebildet aus dem Präsensstamm und dem Suffix -end; dient meist als Adjektiv und nicht als verbaler Teil; bezeichnet ein unbegrenztes Geschehen oder eines, das noch andauert 4. 1. participium = das Teilhabende 7. participle present 8. participe présent (gérondif) Partizip II 1. Perfektpartizip; Mittelwort der Vergangenheit 2. Präfix meist ge-; Suffix abhängig, ob das Verb stark oder schwach ist 3. drückt ein vollendetes, vollzogenes Geschehen aus oder einen Zustand 7. past participle 8. participe passé

Partizip, zusammengesetztes 2. Die sonst wärmespendende Heizung war kalt: Die Heizung, die sonst Wärme spendete, war kalt 3 Es ersetzt einen Gliedsatz Partizipialgruppe 1. Partizipialsatz; satzwertiges Partizip 2. Die Veranstaltungsleitung laut kritisierend, verließen die Studenten den Saal 3. Zum einfachen Partizip treten andere, von ihm abhängige Glieder und erweitern es zur Partizipialgruppe; sie löst sich aus dem eigentlichen Satz heraus

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7. participial phrase = Satzerweiterung mit Mittelwort; absolute construction = unverbundene Partizipialgruppe 8. proposition (f) participe Partizipialkonstruktion 2. Als der Vater abends heimkehrte, fand er eine fröhliche Gesellschaft vor: Der abends heimkehrende Vater fand eine fröhliche Gesellschaft vor 3. Im Deutschen sind ihre Möglichkeiten beschränkter als im Lat., Engi, und Franz.; von manchen Stilkundlern wird sie abgelehnt 4. 1. construere = bauen, aufbauen 7. participial construction 8. construction (f) participe; c. participiale

Partizipialsatz 1. Mittelwortsatz 2. Er mußte, laut und lauter hustend, seine Rede unterbrechen 9. Partizipialgruppe

Passiv 1. Leideform 2. Das Auto wird repariert 3. Gegenrichtung der Aussage, des Handlungssatzes; mit dem Subjekt geschieht etwas; dabei muß es nicht immer leidend sein: der Sieger wird gefeiert; oft soll oder kann der Handelnde nicht genannt werden; ein Passiv können die Handlungsverben bilden. Einteilung: a) Vorgangspassiv: Das Auto wird repariert, b) Zustandspassiv: Das Auto ist repariert 4. 1. pati = leiden, erdulden; passivus = leidend 5g. Aktiv; Medium 7. passive voice; passive form 8. passif (m) ; voix passive Passiv, unpersönliches 2. Es wurde gespielt und getrunken 3. Verwendet, wenn das Subjekt nicht festgestellt werden kann oder soll; ein unpersönliches Passiv bilden objektslose oder objektslos gebrauchte Verben

Patronymikon 1. Plur. Patronymika; Vatersname 2. Torstenson, Paulsen, Mac..., Iwanowitsch 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. vom Namen des Vaters oder Ahnherrn gebildete Personennamen; oft zu Familiennamen geworden; häufige Ableitungsmorpheme: -son, -sen, -s, -i, -ae; Diminutive: -chen, -ken, -el, -1 4. gr. patronymikon = Ableitung vom Vatersnamen Pattern 1. Sprachmuster 3. Patterns sind Fügungsmuster und Satzbaupläne; ihre Erforschung wurde erst in den letzten Jahrzehnten intensiviert, als die Erkenntnis, daß die Satzgestaltung bestimmten Grundstrukturen folgt, die jeder Sprache in verschiedener Weise und in begrenzter Zahl eigen sind, von verschiedenen Richtungen der Sprachwissenschaft betont wurde; ein Pattern ist also die Anordnung einzelner Sprachteile, die in jeder Sprache anders ist

Pattern drill 1. Pattern practice 3. Ein sprachliches Muster wird mit wechselndem sprachlichem Material erarbeitet und eingeübt, damit die für die Sprache notwendigen mechanischen Tätigkeiten zu Gewohnheiten werden und der Sprecher sich ganz auf die inhaltlichen Aussagen konzentrieren kann; u. a. geschieht dies durch Reihenübung 4. e. pattern = Muster, Modell, Schablone Pause 1. Sprechpause 3. Unterbrechung oder Abbruch einer Rede mit Rücksicht auf Sinn oder Rhythmus; gliedert z. B. einen Ausspruch, einen Satz in Abschnitte 4. gr. paüo = ich bringe zur Ruhe 7. pause, stop, break 8. pause (f) pejorativ 1. verschlechternd, abschätzig 2. Knecht (e. knight) ; Pfaffe 4. 1. peior = schlechter, schlimmer 5g. meliorativ 7. pejorative 8. péjoratif

Perfekt

1. 2. Vergangenheit; Vollendung in der Gegenwart; Vor gegenwart, lange Vght 2. Wir sind gegangen; wir haben gewartet 3. vollzogenes Geschehen (Glinz); vollendete Zeit (Sprachspiegel); eine in der Vergangenheit abgeschlossene 166

Handlung (Standpunkt abhängig vom Kontext); gewöhnlich nicht für die fortlaufende Erzählung verwendet, sondern für die Feststellung einzelner Begebenheiten; in Süddeutschland wird meist im Perfekt erzählt; gebildet aus Part. II und Präsens von sein und haben 4. 1. perfectum = vollendet; perficere = ausführen, vollenden 5ä. Präteritum 7. present perfect 8. passé composé, indéfini (passé simple hat vorwiegend litararischen Charakter) perfektiv 2. erbitten 3. Ein perfektives Verb gibt eine punktuelle Handlung an, den Beginn oder das Ende eines an sich durativen Geschehens; in den slawischen Sprachen ist eine grammatische Systematisierung der Aktionsarten erfolgt; im Deutschen wird der Beginn, das Ende u. ä. durch verschiedene Wortwurzeln und Affixe ausgedrückt 4. 1. perfectus = vollendet 5g. durativ, imperfektiv 7. perfective 8. perfectif, -ve

Perfektivierung 2. blühen : erblühen, verblühen 3. zeitliche Begrenzung des Geschehens auf Beginn oder Ende

Periode 3. mehrfach zusammengesetzter, mit bestimmten stilistischen Absichten zusammengesetzter Satz (H. v. Kleist) 4. gr. periodos = Umlauf, regelmäßige Wiederkehr 7. period 8. période (f) 9. Satzperiode

periphrastisch 1. umschreibend 2. ich werde schreiben; franz.: il va chanter 3. analytisch gebildete Tempusformen (mit sein, haben, werden) ; kommen später als die synthetischen auf 4. gr. peri = um ... herum; phrasis = Reden, Ausdrucksweise 8. périphrastique 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Permutationsprobe 4. 1. permutatio (f) = Veränderung, Tausch 9. Umstellprobe

Person 3. ursprünglich die Maske, die Rolle des Schauspielers; eines der Formenmerkmale des finiten Verbs; wir sprechen von den 3 Personen als den Gesprächsrollen 4. 1. persona = Maske, Rolle, Person 7. person 8. personne (f)

Person, angesprochene 1. zweite Person 2. du, ihr, Sie; zeigt gewöhnlich eine wirkliche Person an; ungeschlechtig 7. second person 8. la deuxième personne Person, besprochene 1. dritte Person 2. er, sie, es 3. vertritt selbständig eine Größe; grammatischèr Platzhalter für Person, Sache oder Satz; geschlechtig 7. third person 8. la troisième personne

Person, sprechende 1. erste Person 2. ich, wir 3. zeigt gewöhnlich eine wirkliche Person an; ungeschlechtig 7. first person 8. la première personne

Personale 1. Plur. Personalia 4. 1. persona = Rolle, Person 9. Verb, persönliches

Personalform des Verbs 1. finites Verb 9. Form, finite Personalpronomen

1. persönliches Fürwort, personenanzeigendes Fürwort, persönliches Pronomen; persönliche Stellvertreter 2. ich, meiner, mir mich; du; er, sie, es; wir ... 3. Leistung: stellvertretende Nennung einer Person oder Sache, nennt die sprechende, angesprochene oder be168

sprochene Person; Glinz verwendet die Bezeichnungen: Personhinweis, Größenrepräsentant, Größenvertreter; Einteilung: a) das eigentliche Personalpronomen b) das Reflexivpronomen c) das reziproke Pronomen 4. 1. pro-nomen = für das Nomen; persona = Maske, Person 7. personal pronoun 8. pronom personel

Personenergänzung 1. in Österreich verwendet 2. Ich schrieb meiner Freundin einen Brief 3. In einem Satz steht neben der Wenfallergänzung noch eine im Wemfall Personenname 3. Eigenname eines Menschen: a) Rufname, b) Familienname, c) Übername, Beiname 5g. geographische Namen 7. personal noun 8. nom (m) de personne

Personenzeichen 2. du sprich-st; er sprich-t 3. Flexionsmorphem der Personalformen des Verbs Personifikation 1. Personifizierung 2. Der Revolver versagt — Der Wald schweigt 3. Verbindung von Eigentümlichkeiten, die Personen zukommen, mit Sachen, Abstrakten, Tieren; Beseelung, um Gegenstände oder Begriffe zu vermenschlichen; in Sprichwörtern wird ein Gegenstand usw. oft zur Person gemacht: Hunger ist der beste Koch 4. 1. persona + facere = machen 7. personification 8. personnification (f) Perspektive 3. Unser Denken und Sprechen erfolgt von einem individuellen Standort aus; von dieser Einstellung und Blickrichtung aus wählen wir z. B. die Modi des Verbs 4. 1. perspicere = hindurchsehen, durchschauen 7. perspective 8. perspective (f) 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Philologie 3. Wissenschaft von der Sprache im weitesten Sinn; entscheidend geprägt durch Jacob Grimm, war sie im 19. Jahrhundert historisch orientiert; z. T. als Sprachwissenschaft, z. T. als Überbau von Literatur- und Sprachwissenschaft verstanden 4. gr. philologia = Liebe zum Sprechen und Diskutieren 7. philology 8. philologie (f)

Phon 3. das kleinste Element einer Lautfolge 4. gr. phoné = Laut, Ton, Stimme 9. Allophon Phonem 2. R atte: L atte; ra t en: Ra tt en 3. das kleinste lautliche Element, das ein Wort in ein anderes verändern kann; Laute mit bedeutungsdifferenzierender Wirkung, also bedeutungsunterscheidende Laute: Tisch: Fisch; Phoneme sind verschiedene Laute, wenn sie in derselben Umgebung vorkommen und verschiedene Wörter unterscheiden lassen: tagen: wagen; aber auch verschiedene Längen, Stärken und Tonhöhen, wenn sie in derselben Umgebung vorkommen und verschiedene Wörter unterscheiden lassen, sind Phoneme: Bann: Bahn; Phoneme sind keine Bedeutungsträger; der Begriff stammt von der Prager linguistischen Schule; doch ist bis heute seine Definition schwierig; ein Phonem ist eine Klasse oder Kategorie von Allophonen 4. gr. phoné = Laut, Ton, Stimme 5g. Graphem, Morphem 8. phonème Phoneminventar 3. Die Sprachen nützen die artikulatorischen und akustischen Eigenschaften, die als distinktive Möglichkeiten zur Verfügung stehen, verschieden. Daraus ergeben sich die den Sprachen oder Mundarten eigentümlichen Phoneminventare; das Phoneminventar der nhd. Hochsprache umfaßt 39 Phoneme (19 Vokale und 20 Konsonanten)

Phonetik 1. Lautlehre 3. Beschreibung und Klassifikation der Sprechlaute (beschreibende Wissenschaft); sie unterrichtet uns, wie ein Laut in gegebener Umgebung realisiert wird und untersucht experimentell Stimmbildung, Lautung und Artikulation; sie beschäftigt sich aber auch mit dem Satz als Klangeinheit; sie bedarf phonetischer Lautschriften 170

4. gr. phoné = Laut, Stimme 5ä. Phonologie 7. phonetics (Sing, und Plur.) 8. phonétique (f) 9. Lautschrift Phonologie 1. Phonematik, Phonemik, Phonemtheorie 3. beschäftigt sich mit der Klassifikation und Kombination der Phoneme; sie ist auf die sprachliche Funktion der Laute gerichtet, erfaßt systematisierend die lautlichen Möglichkeiten und Kombinationen einer Sprache; eine vergleichende Wissenschaft 4. gr. phoné = Ton, Laut, Stimme; logos = Wort, Lehre 5ä. Phonetik 7. phonology 8. phonologie (f) Pleonasmus 1. Abundanz 2. Wir haben bereits schon...; ich kann möglicherweise kommen 3. Fülle, besser Überfülle des Ausdrucks, (überflüssige) Häufung sinngleicher oder sinnähnlicher Ausdrücke 4. gr. pleonazo = ich vermehre, übertreibe; pleonasmos = überflüssige Fülle des Ausdrucks 7. pleonasme, redundancy (of language) 8. pléonasme, 9. Tautologie

Plural 1. Mehrzahl 2. die freundlichen Kinder 3. Mehrzahl beim Nomen und Verb; bezeichnet eine Vielheit, die aber auch durch lexikalische Mittel (Sammelnamen) ausgedrückt werden kann 4. 1. pluralis = mehrfach, vielfach 5ä. Dual; g. Singular 6. numerus pluralis 7. plural 8. pluriel (m)

Pluraletantum 1. Plur. Pluraliatantum 4. 1. tantum = nur 9. Mehrzahlwort 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Pluralis maiestatis 1. Pluralis maiestaticus 2. Wir, von Gottes Gnaden König ... 3. Früher pflegten Hochgestellte von sich in der Mehrzahl zu sprechen 4. 1. maiestas (f) = Größe, Würde, Hoheit Pluralis modestiae 2. Wir kommen damit zu einer wichtigen Frage (wir = Redner und Zuhörer) 3. Als Autorenplural betont er die Gemeinsamkeit zwischen Verfasser und Leser, Hörer

Plusquamperfekt 1. vollendete Vergangenheit, Vollendung in der Vght, Vorvergangenheit, 3. Vergangenheit, vorvollendete Zeit (Sprachspiegel) 2. ihr hattet gespielt, ihr wäret gefallen 3. Das Erzählte war schon geschehen, als etwas anderes, was auch schon vergangen ist, erst ein trat; Tempus einer vor einer anderen abgeschlossenen Handlung 7. past perfect, pluperfect 8. plus-que-parfait (m), passé antérieur

Polysemie 2. Birne = Frucht oder Glühbirne 4. gr. polÿs = viel, séma = Zeichen, Merkmal 5g. Monosemie 9. Mehrdeutigkeit

Positiv 1. Grundstufe, 1. Komparationsstufe, 1. Stufe, Gleichstufe 2. groß, schwere Aufgaben 3. neutrale Grundform, ungesteigerte Form des Adjektivs, merkmallose Form, ohne Komparationssuffix 4. 1. ponere = setzen, stellen, legen; positus = gesetzt, gegeben 5g. Komparativ, Superlativ 6. gradus positivus = die gesetzte, gegebene Stufe 7. positive (degree) 8. positif (m) Possessivpronomen

1. zueignendes, besser zuordnendes Pronomen, Fürwort; besitzanzeigendes Fürwort 2. mein Auto, unser Pech 3. Kennzeichnung eines Eigentumsverhältnisses, einer Zuordnung 4. 1. possessivus = einen Besitz anzeigend, possidere = besitzen 172

7. possessive pronoun 8. (adjectif m, pronom m) possessif Postposition 1. nachgestelltes Wort, Nachstellung 2. dem Vernehmen nach 3. vor allem nachgestelltes Verhältniswort (Präposition!) 4. 1. post = hinter, nach; ponere = stellen, setzen; positio = die Stellung 7. postposition 8. préposition précédée du substantif

Potentialis 3. drückt die Möglichkeit oder Vorstellung eines Geschehens aus; im Deutschen dient dazu der Konjunktiv; Modus der Vorstellung 4. 1. posse = möglich sein 5 . Potentialität: Realität: Irrealität 7. potential 8. (mode m) potentiel

Prädikat 1. Satzaussage, Satzkern, verbales Glied 2. Der Blitz schlug in den Kirchturm 3. das wichtigste Glied; begründet den Satz: Im Lat. und in slawischen Sprachen kann das Verb allein ein Satz sein; man unterscheidet a) einteiliges Prädikat (Karl singt) b) mehrteiliges Pr. (K. hat gesungen); heute werden meist nur die verbalen Glieder einschließlich der kopulativen Verben und Verbzusätze als Prädikat gefaßt, nicht der Prädikatsnominativ und das Prädikatsadjektiv 4. 1. praedicare = ausrufen 5g. Subjekt 7. predicate 8. verbe (m)

prädikativ 1. zum Prädikat gehörend; aussagend 3. Eine Wortart kann in einer prädikativen Stellung stehen, prädikativ gebraucht werden; prädikative Beziehung ist die syntaktische Wechselbeziehung zwischen Verb und Subjektsgröße 7. predicative

Prädikativ, Prädikativum 1. Der Begriff wird nicht einheitlich verwendet:

a) iden-

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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tisch mit Gleichsetzungsgröße; älter Prädikatsnominativ (Sie war seine Hilfe); auch Prädikatsadjektiv (Sie war hilfreich); nach dieser Auffassung können auch Partizipien zu Prädikativen werden, b) identisch mit Prädikat im weiteren Sinne: Verb mit seinen valenzbedingten Erweiterungen Prädikatsgruppe 1. Verbalgruppe 3. Prädikat + Dativ- oder Akkusativobjekt, + adverbialen Bestimmungen, + Prädikatsnomen 5g. Subjektsgruppe Prädikatskern 2. Du suchst den Ball; du hast den Ball gesucht 3. das Verb im Prädikat Prädikatsklammer 2. Herbert hat endlich das verrostete Gartentor geölt 3. Hilfsverb + Partizip, wenn sie den Prädikatsbereich oder Prädikatsverband umschließen

Prädikatsnomen, Prädikatsnominativ 1. Prädikativum, Prädikativ ; Gleichsetzungsnominativ, Gleichsetzungsgröße 2. Mein Freund ist Lehrer; mein Freund ist schlank 3. der durch eine Kopula verbundene Teil des erweiterten Prädikats (Subst., Adj.) ; manche Grammatiker fassen Gleichsetzungsnominativ und unflektiertes (prädikatives) Adjektiv als Prädikatsnomen zusammen; nach den Verben sein, werden, bleiben, scheinen; wird heute meist nicht mehr als Prädikatsteil verstanden 4. 1. praedicare = ausrufen, nomen = Name 7. predicative noun (substantive) 8. prédicat; attribut du sujet 9. Gleichsetzungsnominativ Prädikatsreihe 2. Die Menge pfiff, grölte, schrie 3. Mehrere Prädikate in einem Satz, die sich auf ein gemeinsames Subjekt beziehen Prädikatssatz, Prädikativsatz 1. Aussagewortsatz 2. Das war, was er wollte 3. Das Geschehen entfaltet sich in einem Gleichsetzungsgliedsatz 4. 1. praedicare = ausrufen 7. predicative clause 8. subordonnée attribut

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Präfix 1. Vorsilbe 2. 9e-wesen; Er-lebnis 3. Vorsilbe, die nicht als selbständiges Wort vorkommt: be-, ent-, un-; hatte ursprünglich meist eine konkrete Bedeutung; sie kann u. a. verneinen, verstärken, ist also ein prädeterminierendes Morphem; die Präfixe herrschen im verbalen Bereich vor 4. 1. praefigere = vorn mit etwas versehen, vorn etwas anheften 5g. Suffix, Infix 7. préfixé, prefixed syllable 8. préfixe (m)

Präposition 1. Verhältniswort, Vorwort, Fügewort 2. außer, statt, in 3. steht in der Regel vor dem von ihm abhängigen Wort; ihre Aufgabe ist es, die Art des Verhältnisses anzugeben, in dem das folgende Nomen zu einem anderen steht; sie bezeichnet ein lokales, temporales, modales oder kausales Verhältnis; das Verb regiert die Präposition, die Präposition den Kasus der folgenden Größe; sie ist ein Fügeteil, eine Partikel; Einteilung: a) mit dem Gen.: infolge, wegen ..., b) mit dem Dativ: außer, von ..., c) mit dem Akk.: bis, durch, für, ohne ..., d) mit Dativ und Akk. : an auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen 4. 1. präponere = voranstellen; praepositio = Voranstellung 5ä. Einige Präpositionen können auch nachgestellt werden: Ich ging den Bach entlang 7. preposition 8. préposition (f) 9. Postposition Präposition des Ortes 2. hinter, bei, zwischen ... 3. gibt die Lage (Dativ auf die Frage wo?) oder die Richtung, Bewegung an (Akk. auf die Frage wohin?) 7. préposition of place 8. préposition du lieu Präposition der Zeit 2. nach, seit, während 3. gibt die Zeit an: Anfang, Dauer, Ende, Zeitpunkt eines Geschehens 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Ί. preposition of time 8. préposition du temps

Präposition, finale 2. zu, behufs, zwecks 3. gibt in seiner Fügung Verb + Objekt das Ziel des Geschehens an; nötig u. a. in der Kanzleisprache

Präpositional 2. das Haus auf dem Berg; sie wohnt in Ulm 3. Objekt, Adverbial oder Attribut mit Präposition Präpositional, direktives 2. aus der Turnhalle, ins Bad 3. Präpositional der Richtung auf die Fragen: woher? wohin? 4. 1. dirigere = richten, lenken Präpositional, lokatives 2. in der Halle, im Bad 3. Präpositional der Lage auf die Frage: wo? 4. 1. locus = Ort

Präpositionalausdruck, attributiver 1. gebundene Beziehungsgröße 2. Die Rosen im Felde blühen so rot Präpositionalgefüge 1. Glinz: Lagegröße; Präpositionalausdruck 2. zu Abend essen; jemand von euch 3. Verbindung einer Präposition mit einem anderen Wort, meist einem Substantiv 7. prepositional group 8. locution prépositive

Präpositionalobjekt 1. Ergänzung mit Verhältniswort; Vorwortergänzung, Verhältnisergänzung 2. Inge achtet auf ihre Sch wester; er zweifelt an deinem Können 3. Fragewörter: bei wem? wobei? für wen? wofür? ... 4. 1. praeponere = voranstellen + obicere = entgegenstellen 7. prepositional object 8. complément prépositionel

Präsens 1. unvollendete Gegenwart; allgemeine Zeit (Sprachspiegel: weil zeitindifferent); Gegenwart 2. wir schreiben, sie radelt 176

3. Tempus der Gegenwart, hat aber innerhalb des Tempussystems auch eine neutrale Grundfunktion, gilt für jetzt und allgemein, oft auch für Zukünftiges; Präsens und Präteritum werden synthetisch gebildet 4. 1. praesens = gegenwärtig, jetzt 7. present tense 8. présent (m); temps présent

Präsens, historisches 1. erzählendes Präsens 2. Endlich war ich in der Burg. Das erste, was ich sehe, ist... 3. Ein vergangenes Geschehen wird im Präsens erzählt 4. 1. historia = Erzählung, Geschichte 7. historic present 8. présent narratif Präsens, szenisches 3. Untergruppe des historischen Präsens: Der Sprecher dramatisiert die Erzählung im Präteritum durch präsentische Formen

Präteritopräsentien 1. Wandelzeitwörter, Modalverben; Plur. auch Präteritopräsentia 2. können, dürfen, mögen, wollen, sollen, müssen, wissen 3. Die Präsensformen sind eigentlich Präteritumsformen nach starker Flexion; zu ihnen wurden neue schwache Präteritumsformen gebildet 4. 1. praeteritum = vorübergegangen + praesens = gegenwärtig 7. preterit-presents 8. prétérito-présents

Präteritum 1. Imperfekt; 1. Vergangenheit; vergangene Zeit (Sprachspiegel) ; Plur. Präterita 2. Als ich kam, lief er weg 3. Erzähltempus; genauer: Tempus der Erinnerung (Brinkmann); Erzählung von etwas, was früher geschah; in manchen deutschen Mundarten, vor allem in Süddeutschland, Österreich und in der Schweiz, gibt es kein Präteritum, sondern nur das Perfekt; die Bildung erfolgt durch Ablaut oder durch das Morphem -te; biswei-

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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len werden als Präterita die 3 Zeiten der Vergangenheitsstufe (Imperf., Perf. und Plusquamperfekt) bezeichnet 4. 1. praeteritum = das Vorüber gegangene 7. preterit, past tense 8. prétérit (m)

Primärumlaut 1. Bezeichnung von A. Heusler 2. von a zu e, bewirkt durch i oder j der Folgesilbe; setzt sich vor und nach 800 im Ahd. durch, beginnend im Norden und Nordwesten Programmiersprachen 3. Je nach der linguistischen Aufgabe, nach der Kapazität der Geräte und der Art der Programmierung werden verschiedene bereits erprobte Programmiersprachen im linguistischen Arbeitsbereich verwendet Pronomen 1. Plur. Pronomen, Pronomina; Fürwort, Begleiter, Stellvertreter 3. vertritt ein Substantiv (er), begleitet es aber auch (meine); demgemäß unterscheidet man die eigentlichen Pronomen und die adjektivisch gebrauchten, in anderen Sprachen zu den Adjektiven gerechnet, auch Glinz trennt Größenstellvertreter von Größenbegleitern; bei Erben sind die Pronomen inhaltsarme Formwörter, die erst der Bezug auf ein Gemeintes gehaltvoll werden läßt; der Sprachspiegel nennt sie eine Sammelklasse zum Unterschied von den geschlossenen Wortarten der Verben, Nomina und Adjektive; tatsächlich geht es um morphematisch verschiedene Wörtergruppen, die nur wegen ihrer syntaktischen Verwendung zu einer Gruppe zusammengefaßt werden; Einteilung: A a) nennende (Personalpr., Indefinitpr.), b) hinweisende (Demonstrativpr., Interrogativpr.), c) zuordnende (Possessivpr., Relativpr.); B a) geschlechtsfordernde: er sie, b) geschlechtsveränderliche: dies, diese, dieser, c) geschlechtsindifferente: ich, du 4. 1. pro-nomen = für das Nomen 7. pronoun; Unterschied zwischen adjectives und pronouns 8. pronom oder adjectif (m): possessif, démonstratif ... Pronomen, alleinstehendes

2. dieser kam, jener blieb fern 3. ohne Substantiv, also stellvertretend 5g. adjektivisch, attributiv, begleitend: Dieser Mann kam, jene Frau blieb fern 178

Pronomen, allgemeines 2. Man nehme 3. Das Subjekt ist unbestimmt, aber eine Person; es existiert nur der Nominativ 7. general pronoun: one 8. pronom indéfini: on Pronomen, reziprokes

1. wechselbezügiges Fürwort; Reziprokpronomen; Pronomen der Gegenseitigkeit 3. Kinder standen nebeneinander; sie liebten einander: sie liebten sich (selbst) 4. 1. reciprocal pronoun 8. (verbe) réciproque Pronomen, unpersönliches 1. Impersonale 2. es regnet 3. in der Regel auf Witterungserscheinungen beschränkt 5. nicht verwechseln mit dem expletiven es: es kommt ein Mann 7. impersonal (verb) 8. (verbe) impersonal 9. expletiv

Pronomen, zuordnendes 1. Die Bezeichnung ist besser als die zu enge: besitzanzeigendes Pronomen 2. Meine Schwägerin wohnt nicht in meiner Straße (in beiden Fällen kein Besitz) 9. Possessivpronomen

Pronominaladjektiv 2. all (alle), ander (anderer), beide, mehrere, etliche, viele... 3. können als Pronomen oder als Adjektiv aufgefaßt werden; die Deklination des attributiven Adjektivs nach ihnen ist unklar, je nachdem, ob diese Wörter als Indefinitpronomen oder als Adjektive auf gefaßt werden 4. 1. pronomen = Fürwort + adiectivum = das Hinzugefügte 7. pronominal adjective 8. pronom indéfini oder adjective indéfini Pronominaladverb 2. dabei, hiermit, wovon, wovor 3. besteht aus Präposition + Adverb oder Pronomen; es 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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steht für eine Fügung: Präposition + Pronomen; tritt als Zusammensetzung auf oder als selbständige Wörter: Woher kommst du? Wo kommst du her? Ersteres gilt als gepflegtere Sprache 4. 1. Pronomen (Fürwort) + Adverb (zum Verb gehörend) 9. Adverb, zusammengesetztes Proportionalsatz 2. Sie ist so schön, wie ihre Mutter war — Je intensiver du arbeitest, desto schneller bist du fertig 3. Der Grad des Geschehens im Gliedsatz ändert sich gleichmäßig mit dem des übergeordneten 9. Modalsatz

Prosa 1. ungebundene Sprache 3. betonte und unbetonte Silben folgen einander in beliebigem Wechsel 4. 1. prorsus, prosus = gerade, schlicht 5. oratio prosa = ungebundene Rede 7. prose 8. prose (f)

Prosodie 3. die Lehre vom Wort- und Versrhythmus in der Dichtung 4. bei den Griechen die Lehre von Kürze, Länge, Tonhöhe im Vers 9. Metrik Provinzialismus 2. Gaudi (bairisch), Palatschinken (österr.) 3. nur in einem Teil eines Sprachgebiets übliche Wendung; Mundartwort; oft abwertend gebraucht

Pseudonym 1. Deckname 2. Tucholsky nannte sich Ignaz Wrobel und anders, „weil eine kleine Wochenschrift nicht viermal denselben Mann in einer Nummer haben kann“ 3. aus verschiedenen, oft mehreren Gründen von Künstlern usw. gewählt, um unerkannt zu bleiben, ein Programm auszudrücken, oder aus Snobismus 4. gr.pséudo = ich täusche + onoma = Name 7. pseudonym; assumed name 8. pseudonyme (m) ; nom d’emprunt 9. Anagramm

Punkt 3. Interpunktionszeichen für den Schluß des Satzes oder für abgekürzte Wörter 180

4. 1. pungere = stechen; punctum = Stich, Punkt 7. full stop; period 8. point (m)

Purismus 3. Streben nach Stilreinheit in Sprache und Kunst 4. 1. purus = rein 9. Sprachreinigung

Qualität der Laute 3. vor allem der Vokale: geschlossen (in langer Silbe): Ofen; offen (in kurzer Silbe): offen; geschlossen in unbetonter kurzer Silbe von Fremdwörtern: Isobare 4. 1. qualitas = Eigenschaft 5g. Quantität 7. quality 8. qualité (f) 9. Klangfarbe

Quantität 1. Dauer 2. Lamm: lahm; Miete: Mitte 3. Länge oder Kürze von Lauten und Silben; die Dauer eines Lautes kann absolut oder relativ sein: absolut: Zeit vom Beginn bis zum Ende einer Artikulation; relativ: (wichtig für die Verständigung) durch Vergleich (von Beet und Bett) 4. 1. quantitas = Menge 5g. Qualität 7. quantity 8. quantité (f) 9. Länge Rahmen, verbaler 2. Mein Freund wollte den Apparat ohne Kasten kaufen 3. Die Möglichkeit, den verbalen Kern zum verbalen Rahmen zu erweitern, kennzeichnet den deutschen Satz; durch Ausklammerung wird der Satz entlastet oder ein Satzteil hervorgehoben: Mein Freund wollte den Apparat kaufen, aber ohne Kasten

Rechtschreibung 1. Orthographie 9. Orthographie

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Rede a) größere sprachliche Einheit (Brinkmann) b) gesprochene Sprache (in Wissenschaft und Schule vernachlässigt)

Rede, direkte 1. Rede, wörtliche 2. „Warum?“ fragte der Redner, „tut die Regierung nichts?*4 3. wörtlich angeführte Rede; gibt an, wie die Äußerungen wirklich gefallen sind; der begleitende Satz, der angibt, wer spricht und wie gesprochen wird, heißt Anführungssatz 4. 1. directus — gerade, unmittelbar 5g. indirekte Rede 6. oratio recta 7. direct speech 8. discours direct Rede, emphatische 3. in der Rhetorik Rede mit eindringlichem, steigerndem Nachdruck 4. gr. émphasis = Nachdruck, Hervorhebung 7. emphatic intonation, emphatic speech 8. emphase (f)

Rede, erlebte 1. Monolog, innerer 2. Müde war er, 37 Jahre alt und schon am Ende (Thomas Mann) 3. beliebtes Stilmittel, das unausgesprochene Gedanken in der 3. Person als Tatsache wiedergibt; steht zwischen direkter und indirekter Rede; Wiedergabe von Selbstgesprächen und Gedankengängen 5g. Direkte Rede: Müde bin ich, 37 Jahre alt und schon am Ende; indirekt: Er fühlte, er war müde und trotz seiner erst 37 Jahre schon am Ende Rede, gebundene 1. Verse, Poesie 3. an eine bestimmte (metrische) Form gebunden; Sprache des Gedichts Rede, indirekte, nichtwörtliche 1. abhängige Rede, berichtende R., berichtete R. 2. Er forschte in ihr, warum sie schweige; sie aber wies ihn ab, er müsse das doch wissen 3. mittelbare Wiedergabe, z. B. Äußerungen, die vom Sprecher als Bericht vermittelt werden; meist abhängig von einem Verb des Sagens und Denkens; in der indirekten 182

Rede steht der Konjunktiv; oft auch eine nicht wirkliche, erfundene Rede 4. 1. indirectus = nicht gerade 5g. direkte Rede 6. oratio obliqua (obliquus = schräg, abhängig) 7. indirect, reported speech 8. discours indirect Redefloskel 4. 1. flosculus = Blümlein 9. Topos

Redeform des Verbs 2. Wenn ich von mir spreche, so ... 3. der eingeschaltete Anführungssatz weist auf den Sprecher zurück

Redekern 3. Die Wörter in einem Satz, in einem Abschnitt, die für das Verständnis besonders wichtig sind Redensart a) 2. sich aufs hohe Roß setzen; einen im Stich lassen 3. Sie findet sich oft in der Umgangssprache, steht zwischen Redewendung und Sprichwort; oft formelhaft erstarrt; ihre Herleitung ist nur mit sprachlichen und kulturgeschichtlichen Studien möglich 7. saying 8. tournure (f) b) Von der sprichwörtlichen Redensart sind die als bloße Phrase und die als individuelle Eigenheit zu trennen

Redeteil, Redeteile (gewöhnlich Plur.) 1. in der älteren Grammatik für das heutige Satzglied 6. partes orationis 9. Satzglied

Redewendung 3. Ihr Bereich umfaßt die umgangssprachlichen Redensarten, Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten (Vogel-Strauß-Politik treiben) und die gängigen Zitate; je erstarrter sie sind, um so weniger gestatten sie die Erweiterung durch andere Wörter 7. figure of speech 8. locution (f) 9. Redensart 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Reduktionsstufe 1. Schwundstufe 2. ahd. niman: nhd. nehmen; Aussprache von lesen wie lesn 3. Reduzierung bzw. Ausfall der Hochstufenvokale ; letzterer wird als Nullstufe bezeichnet; ein Teilvorgang im quantitativen Ablaut, der auch Abstufung heißt 4. 1. reducere = zurückführen; reductio (f) = Zurückführung 5g. Dehnstufe Redundanz 2. Ich rede 3. Die erste Person (der Sprechende) wird zweimal angegeben : durch das Pronomen und durch das Flexionsmorphem; mehrfache grammatische Kennzeichnung; redundante Merkmale = zusätzliche Merkmale 4. 1. redundare = überfließen; redundantia = Überfluß 9. Tautologie Reduplikation 2. got. haihait: nhd. hieß 3. meist Verdoppelung der Anlautsilbe, im Idg. zur Bildung des Perfekts verwendet; die R. als Tempuszeichen wird im Ahd. und Altsächsischen durch den Ablaut ersetzt; in der Kindersprache Verdopplung von Wörtern: Wauwau 4. 1. duplex = doppelt; duplicare = verdoppeln 7. reduplication; reduplicated perfect 8. réduplication (f)

reflexiv 1. rückbezüglich 3. in Verbindung mit einem Verb drückt es im Deutschen auch die Richtung des Mediums aus 4. 1. reflexivum = das Rückwärtsgewandte 7. reflexive, reflective 8. réfléchi

Reflexivpronomen 1. rückbezügliches Fürwort 2. er wäscht sich 3. Es ist defektiv: kann nicht im Nominativ auf treten: nur in der 3. Person erscheinen eigene Formen; in der 1. und 2. Person dienen zu diesem Zweck die Formen des Personalpronomens; es wird angewendet, wenn sich die Handlung auf den Träger zurückrichtet, also Grundgröße und Zielgröße identisch sind 4. 1. reflectere = rückwärts beugen, umwenden 5. soll nicht mit dem reziproken Pronomen verwechselt werden 184

Ί. reflexive pronoun, reflective pronoun 8. pronom réfléchi

Regiolekt 3. identisch mit Dialekt, wenn dieser rein geographisch und nicht soziologisch gesehen wird 4. gebildet nach dialectos 5g. Soziolekt, Idiolekt 9. Dialekt Reihung von Sätzen 2. Endlich hörte und sah ich ihn; seine Stimme entsprach meiner Erwartung, aber sein Aussehen war anders 3. Die Teilsätze, die für sich allein abgeschlossen sein könnten, reihen sich zu einem Gesamtsatz

Reim 2. Die Menschen stehen vorwärts in den Straßen Und sehen auf die großen Himmelszeichen, Wo die Kometen mit den Feuernasen Um die gezackten Türme drohend schleichen. (Heym) 3. Zwei oder mehr Verse enden mit der gleichen Lautung; der Gleichklang von Silben hat oft nicht nur ornamentale, sondern auch funktionale Bedeutung 7. rime, rhyme 8. rime (f) 9. Endreim Reinlaut 1. österreichischer Ausdruck für Monophthong 2. a, e, i, o, u

Rektion 1. Fügung der Verben 2. Ich suche meinen Freund: ich helfe meinem Freund, ich gehe auf die Straße: ich gehe auf der Straße 3. a) Abhängigkeitsbeziehung zwischen Verb und den notwendigen Ergänzungsbestimmungen b) Fähigkeit von Adjektiven, Präpositionen, den Kasus des von ihnen abhängigen Wortes zu bestimmen (z. B. Rektion der Präpositionen); die Rektion im Kasusgebrauch ändert sich, z. B. durch Zurücktreten des Genitivs und Dativs und durch das Vordringen des Akkusativs 4. 1. rectio = Regierung, Lenkung; der Ausdruck ist scholastischer Herkunft 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 8. Hinweise

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7. government; case governed (required) by a verb 8. régime Rekursion, Rekursivität 3. Ein Satz kann andere Sätze als Konstituenten enthalten, die wieder andere Sätze als Konstituenten enthalten usw. Dadurch sind unbegrenzt viele verschiedene Satzstrukturen möglich; die Transformationsgrammatik hat hierfür Regeln aufgestellt. Sie schreitet vom Satz, der in allen möglichen Formen erprobt wird, in ständigen Aufspaltungen, dargestellt als rekursive Funktionen, zu immer kleineren syntaktischen Einheiten fort, die in ihren strukturellen Möglichkeiten abgebildet werden. Zugrunde liegt die mathematische Erfahrung, daß sich spätere Funktionen aus den unmittelbar vorangehenden berechnen lassen 4. 1. recursus = Rücklauf, Rückkehr

Relativ 3. Einleitungselement, satzfügendes Element, oft als Größenstellvertreter: Relativpronomen und Relativadverb 4. 1. relativum = das auf etwas Bezogene Relativadverb 1. bezügliches Umstandswort 2. Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen? 3. Einleite Wörter : wann, warum, wo...; Umstandswort, das eine Beziehung ausdrückt; es bezieht den Gliedsatz, den es einleitet, auf das Substantiv

Relativpartikel 1. Ausdruck des „Sprachspiegels“ 2. woher, wann, wie 3. satzfügende Angabe Relativpronomen 1. bezügliches Fürwort 2. der, die, das; welcher... ; wer, was; er las das Buch, das sie ihm geliehen hatte; 3. Kennzeichnet die Zugehörigkeit einer verbalen Aussage zu einem Substantiv; bezieht sich als satzfügende Größe auf das Nomen des vorhergehenden Satzes; nach diesem Bezugswort richtet es sich in Genus und Numerus 4. 1. relativum = das auf etwas Bezogene; pro-nomen = Fürwort 7. relative pronoun 8. pronom relatif

Relativsatz 1. Bezugssatz; Bezugswortsatz; relativer Gliedsatz 186

2. Die Mannschaft, die ihren Sieg in der letzten Minute verspielt hatte, ging still in ihre Kabine 3. ein durch ein Relativpronomen eingeleiteter Gliedsatz; auch das Pronominaladverb (wo, woher, wohin, womit) kann einleiten; hat die Rolle eines Attributs oder eines Satzgliedes 7. relative or adjective clause 8. proposition relative Relativsatz, attributiver 2. Der Mann, der die Wahrheit kennt, soll sie auch sagen 3. gleicher syntaktischer Wert wie ein attributives Adjektiv; häufigster Relativsatz; im Vordringen

Relativsatz, satzgliedwertiger 2. Wann die Verhandlungen beginnen, wurde nicht festgelegt 3. kann auch durch ein Satzglied ausgedrückt werden: Der Beginn der Verhandlungen wurde nicht festgelegt 5ä. attributiver Relativsatz, der für einen Gliedteil steht Relativsatz, unechter 2. Sie liebte den Luxus ihres Mannes, was ihm schmeichelte. Sie gingen weg, worüber sich Peter wunderte 3. frei angefügter Relativsatz, der nicht zu einem bestimmten Satzglied oder Gliedteil gehört; ein an sich selbständiger, weiterführender Gedanke ist ohne funktionale Beziehung formal an einen übergeordneten Satz angeschlossen; oft eingeleitet mit: womit, wobei, wodurch, wie

Restriktivsatz 1. Einschränkungssatz 2. Hilf ihm, soweit es deine Mittel erlauben! 3. Der Hauptsatz wird betont eingeschränkt 4. 1. restringere = hemmen, einschränken

Resultativ 2. Der Baum ist verblüht 3. bezeichnet die Endphase eines Geschehens 4. 1. resultare = zurückspringen 9. Aktionsart, Aspekt Rhema 2. Spechte sind während ihrer Brutzeit unverträglich 3. Dieser Satz läßt sich gliedern: „Spechte“ = Thema, „sind 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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während ihrer Brutzeit unverträglich“ = Aussage, Rhema; Rhema ist also die Aussage, die formal in Opposition gegenüber der Subjektsgruppe steht 4. gr. Plato und Aristoteles verstanden unter Rhema das Verb, die Aussage

Rhythmus 3. Der sprachliche R. ist bestimmt von der Funktion des Textes; zum Rhythmus gehören Betonung, Zeit und Übergänge; in der Dichtung ist Rhythmus meist der geordnete Wechsel, die geordnete Verbindung einer Hebung mit einer Senkung oder mehreren Senkungen; man unterscheidet steigenden (u£) und fallenden Rhythmus (xU) 4. gr. rhythmos = Takt, Ebenmaß 7. rhythm 8. rythme (m)

Richtungsangabe, Richtungswort 2. durch München fahren, nach Paris reisen; zu, längs 3. einige lokale, auf Bewegung ausgerichtete Präpositionen Rolle a) die verschiedenen Rollen des Substantivs im Satz: das Subjekt nimmt stets die Wer-Rolle ein; in den Handlungssätzen spielen Akkusativ und Dativ die Rolle der Sinnergänzungen (Ziel und Zuwendung); der Genitiv übt die Besitzerrolle aus b) Das Adjektiv verrät die ihm auf getragene Rolle oft durch seine Stellung: Das fröhliche Mädchen: das Mädchen ist fröhlich: das Mädchen spielt fröhlich c) Das Pronomen hat 3 Gesprächsrollen d) Die Mundartsprecher sprechen je nach der Situation verschiedene Grade der Umgangssprache wie der Mundart e) Text des einzelnen Schauspielers; die auf geschriebene Rolle war ursprünglich gerollt. 7. part, roll 8. rôle (m) Rollenabzeichen 2. des Vaters 3. Flexionsmorphem; Endung, die einen Kasus kennzeichnet

Rollenwort

9. Personalpronomen Rotwelsch 1. Argot, Slang; aber Rotwelsch ist noch eine Stufe tiefer

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3. Sprachmischung aus verschiedenen Elementen: Alltagssprache, Jargonwörtern, unverständlich gewordenen oder unverständlich gemachten Wörtern; viele Ausdrücke aus dem Hebräischen und der Zigeunersprache 4. Welsch war für das einfache Volk eine unverständliche Sprache; rot = Bettler, also unverständliche Bettlersprache 7. gibberish; thieves* cant 8. argot (m) ; langue verte

Rückbildung 2. Unmensch aus unmenschlich; Aussatz aus aussätzig; Kauf aus kaufen 3. scheinen wegen ihrer Kürze Ausgangsformen für Ableitungen zu sein; in Wirklichkeit sind aber die kürzeren Formen später entstanden als die längeren Rückentlehnung 2. mittelniederdeutsch schicken (ordnen) wird zu franz, chicaner (das Recht verdrehen) und kehrt ins Deutsche zurück als: die Schikane, schikanieren; ähnlich: Harnisch, Balkon, Salon 3. Wörter, die aus dem Germanischen oder Deutschen in eine fremde Sprache übernommen wurden, später aber, oft verändert in Form und Bedeutung, zurückkehrten Rückumlaut 2. senden-sandte-gesandt 3. die Bezeichnung ist falsch; J. Grimm hatte hier eine nachträgliche Korrektur des Umlauts vermutet und deshalb von Rückumlaut gesprochen; die Bezeichnung wird heute noch als Arbeitsbegriff gebraucht; es geht um schwache Verben, die im Stamm Vokalwechsel zwischen Präsens und Präteritum zeigen, weil der Bindevokal -ivor der Endung früh schwand oder nie da war Rufname 1. Vorname; Rufname ist zutreffender 2. Waltharius, Gernot, Fritz, Roy 3. genügte ursprünglich zur Identifizierung und wirkte bei der Bildung der Familiennamen mit: Lang-Heinrich; selbst die heutigen Rufnamen sind in ihrer landschaftlichen Verbreitung noch an historische Gegebenheiten (Heiligenkulte, Herrschernamen, Gegenströmungen) gebunden; heute kaum noch Neubildungen, die auch durch staatliche Gesetze erschwert werden 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. engHscher Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Ί. Christian (first) name 8. prénom (m)

Rufsatz 1. in Lehrplänen der Grundschule verwendet, auch: Rufesatz 2. Sieh nur, wie ... ! Rune 3. altgermanische Schriftzeichen; geradlinige oder winklige Ritzzeichen mit bestimmter Wort- oder Lautbedeutung, die bei den germanischen Völkern vor Einführung der Schrift, z. T. auch neben ihr, in Gebrauch waren und vorwiegend für kultische Inschriften in Holz-, Steinund Metallgegenständen verwendet wurden Sachergänzung 1. in Österreich verwendet 2. Die Schülerin leiht der Nachbarin ein Buch 3. wenn in einem Satz neben dem Dativobjekt noch ein Akkusativobjekt steht, unterscheidend angewandt Sachgruppe, Sachkreis 1. österr. Sachkreis 2. F. Dornseiff „Deutscher Wortschatz nach Sachgruppen“ 3. Der Wortschatz kann nach Sachgruppen aufgeteilt werden; eine Sachgruppe umfaßt die Wörter fast gleicher oder ähnlicher Bedeutung; alle Wörter, die zu einem Sachgebiet gehören

Sachsprache 1. Sachprosa 3. In ihr berichten und erklären wir; in ihr herrscht der Begriff und daher das Substantiv vor

Sagwort 2. Aller Anfang ist schwer, sagte der Dieb und stahl einen Amboß 3. eine Gruppe der Sprichwörter; das Sagwort umfaßt eine kleine Geschichte und ein Sprichwort Sammelbezeichnung, Sammelname 1. Kollektiv (um); Plur. Kollektiva 2. Getreide, Publikum 3. bezeichnet eine Gruppe als Ganzes, ohne das einzelne Exemplar zu benennen, das anders benannt ist: Herde: Schaf 7. collective noun; collective name 8. terme (m) générique; nom collectif 9. Kollektivum

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Satemsprachen 3. Statt der Gutturale erscheinen Spiranten; k und g erscheinen als Zischlaute; zu ihnen gehören vor allem die östlichen Sprachen der idg. Sprachenfamilie: Indisch, Iranisch, Armenisch, Albanisch, Baltisch, Slawisch; geschichtliche Begründung für die Teilung des Idg. umstritten 4. satem (altiranisch) = 100 5g. Kentumsprachen Satz 3. Einheitliche Definition fehlt; nach Glinz ist der Satz eine Atemeinheit, eine Aussage- oder Inhaltseinheit, eine Geschehenseinheit; nach dem „Sprachspiegel·4 Einheit von Sinn, Klang und Gliedbau, ein Schritt (einfacher Satz) oder eine Schrittfigur (mehrgliedriger Satz); in Lehrplänen erscheint er als Beziehungsgefüge konstituierender und weiterer Satzglieder, allenfalls auch von Teilsätzen in gegenseitiger Abhängigkeit; was beim Sprechen unter einem abgeschlossenen Atembogen oder Sprechbogen zusammengefaßt wird, ist ein Satz; grammatisch ist der Satz die kleinste vollständige Ausdruckseinheit, aber als Grundeinheit der syntaktischen Struktur die größte syntaktische Einheit; es gibt ergänzungslose Sätze (Die Rosen blühen), Satz mit einer eingliedrigen Ergänzung (Der Künstler gab Autogramme), Satz mit mehrgliedriger Ergänzung (Der Künstler gab seinen jungen Fans Autogramme); diesen einfachen Sätzen stehen zusammengesetzte (aus Haupt- und Gliedsätzen) gegenüber (Als ich zum Fenster trat, lief er ängstlich fort). In der Regel sind die geschriebenen Sätze vollständig; es gibt aber auch Sätze, die notwendigerweise unvollständig sind (siehe Ellipse); die Definition des Satzes ist verschieden nach der Auffassung des Satzes als: grammatisch-formales Gebilde, als sprachlich-stilistisches Gebilde, als Klanggebilde, als rhythmisches Spannungsgebilde 7. sentence = selbständiger Satz, clause = Gliedsatz (meist) 8. proposition = Hauptsatz, subordonnée = Gliedsatz

Satz, asyndetischer, gewöhnlich im Plural gebraucht: asyndetische Sätze 1. un verbundene Sätze 2. Es regnete noch, wir gingen spazieren 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. unverbundene Satzreihe, keine Konjunktion 4. gr. asyndetos = unverbunden 5g. syndetische Sätze

Satz, einfacher 3. Entweder wird nur ein Satz aus Subjekt und Prädikat (Verb) so bezeichnet, oder man teilt die einfachen Sätze ein in den reinen einfachen (Der Vater liest) und den erweiterten einfachen Satz (der Vater liest ein Buch); die Einteilung bedarf vom Valenzbegriff her der Überprüfung 7. simple sentence 8. phrase simple (f) Satz, eingebetteter 1. Zwischensatz 2. Der Name Eskimo, den die indianischen Nachbarn erfanden, ist ein Spottname 3. in den Hauptsatz eingebetteter Gliedsatz Satz, eingliedriger 2. Feuer! 3. Der Satz besteht formal nur aus einem Glied 9. Ellipse; Satz, elliptischer

Satz, elliptischer 1. Auslassungssatz 2. Wo ist das Fleisch? Weg! Der Hund! (Es ist weg, der Hund hat es gestohlen) 3. Satzbruchstücke; formal unvollständig, funktional selbständige Äußerungen; oft in der Umgangssprache 9. Ellipse Satz, ergänzter 2. Der Lehrling reichte dem Meister den Hammer 3. Der Satz braucht, um sinnvoll zu sein, außer Subjekt und Prädikat noch andere notwendige Satzglieder Satz, ergänzungsloser 2. Der Hund riß sich los 3. Der Satz ist schon mit Subjekt und (verbalem) Prädikat sinnvoll

Satz, erweiterter a) einfacher Satz, der außer den Hauptgliedern noch Nebenglieder enthält, wobei unter Hauptgliedern nach österreichischer Ausdrucksweise Subjekt und Prädikat verstanden werden (Die Rosen blühen: Dort in der Hecke blühen die roten Rosen den ganzen Sommer) b) Erweiterung des einfachen Satzes durch Neben- oder 192

Unterordnung: Das Auto fuhr weiter, und der Verletzte blieb liegen. — D.A.f.w. obwohl der Verletzte liegen blieb

Satz, gesprochener 3. wird nicht nur nach Inhalt, Form und Fügung, sondern auch (und vor allem) nach der Klanggestalt (Stimmklang, Stimmhöhe, Stimmstärke, Sprechtempo, Pause) beurteilt 5g. geschriebener Satz Satz, hypothetischer 1. Bedingungssatz, Konditionalsatz 2. Wenn du rechtzeitig da bist, nehme ich dich mit 4. gr. hypothesis = Grundlage, Annahme 9. Konditionalsatz

Satz, imperativischer 2. Laß den Abenteurer laufen! 4. 1. imperare = befehlen, anordnen 9. Befehlssatz

Satz, objektbezogener 1. Handlungssatz 2. Der Richter verurteilte den Angeklagten 3. Die Handlung ist auf ein Objekt gerichtet 4. 1. obicere = entgegenwerfen, entgegenstellen Satz, reiner einfacher 2. Hunde bellen 3. vorgeformt im Zweiwortsatz des Kindes Satz, syndetischer 1. verbundene Satzreihe 2. Es ist Mittag, und alle gehen heim 3. Zwei Hauptsätze sind durch eine Konjunktion verbunden 4. gr. syndesis = Verbindung

Satz, verbloser 2. und dann und wann ein weißer Elefant 3. in emphatischer, dichterischer Sprache auch schriftlich; sonst häufig in der gesprochenen Umgangssprache

Satz, vollständiger 3. Namentlich in der traditionellen Grammatik gilt ein Satz 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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als vollständig, wenn er Subjekt und Prädikat enthält. Von der Funktion her kann ein solcher Satz unvollständig, dagegen ein verb- oder subjektsloser Satz vollständig sein 5g. Ellipse Satz, zusammengesetzter 3. entweder Satzverbindung oder Satzgefüge 7. complex sentence, period 8. composition (f) 9. Satzgefüge, Satzreihe

Satzachse 3. Als solche wird in manchen Grammatiken das Verb bezeichnet Satzadjektiv 2. Er ist tüchtig, er kämpft tapfer 3. gemeinsame Bezeichnung des unflektierten, prädikativen Adjektivs und des Adverbs 5. 1. adicere = hinzuwerfen, hinzufügen 9. Lageangabe

Satzadverb 4. 1. adverbium = Umstandswort 9. Modalwort Satzakzent 2. Doch das Unglück schreitet schnéll 3. die am stärksten betonte Silbe in einer Sinneinheit 4. 1. accentus = Betonung 7. sentence- stress 8. Taccentuation (f) de la phrase Satzanalyse 1. Satzzergliederung 3. früher Zergliederung des Satzes nach Satzgliedern und Wortarten; heute entweder Satzbauanalyse oder Analyse des Satzes nach Phonemen, Morphemen, Silben, Wörtern, Wortklassen, Wortgruppen sowie seines Kontextes nach Sinnesabschnitten und Rhythmusphasen 4. gr.analysis = Auflösung eines Problems 7. sentence analysis 8. analyse grammaticale

Satzaussage 1. Prädikat 3. a) nur das finite Verb b) alle Satzteile, die etwas über das Subjekt aussagen 9. Prädikat 194

Satzbau 7. structure of sentence 8. construction (f) de la phrase 9. Syntax Satzbaumuster, Satzbauplan 1. Satzschema; Satzmodell; syntaktische Grundform, Grundstuktur, Pattern 3. Typen des Satzbaus werden herausgearbeitet; die möglichen Kombinationen der begrenzten Zahl von Satzgliedern ergeben Satzgrundmodelle, die Denkstrukturen entsprechen; die Forschung wurde erst in den letzten Jahrzehnten intensiviert; es gibt 3 Grundformen des deutschen Satzes, die sich vor allem durch die Stellung der Personalform des Verbs unterscheiden: Kernform, Stirnform, Spannform (siehe dort). Der Satzbauplan ist inhaltlich geprägt; der Inhalt bestimmt den Stellenwert der Satzglieder, die Ausdrucks- und Eindrucksstellen des Satzes, der nicht additiv-synthetisch, sondern ganzheitlich analytisch gebildet wird; die Satzbaupläne umfassen u. a. die Intonationsmuster, die Baumuster, die Fügungsmuster 4. gr. schéma = Haltung, Gestalt; pattern (e) = Muster; Modell stammt aus dem Vulgärlat. 7. structure, construction, formation of sentences 8. construction (f) de la phrase

Satzbild 2. Die Mutter------------------ kocht

heute

eine Suppe gute

Satzbogen 1. Spannbogen; Satzspannung 2. Viktor stand nachdenklich neben ihr 3. intonatorischer Bogen, der den Satz als Redeeinheit erkennen läßt; also der Sprechbogen, der einen Satz zusammenhält; Wörter mit höherem Mitteilungswert folgen gewöhnlich Wörtern mit geringerem; das Sinnwort oder der Sinnkern, das Wort mit dem höchsten Mitteilungswert, steht am Ende des Bogens; Höhepunkt des Bogens ist der Satzakzent 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Satzbrücke 2. Lachte er, oder war es eine ungewollte Grimasse? 3. Sie verbindet als Konjunktion 2 Sätze (z. B. und, oder, aber) ; die Sätze müssen gleichrangig sein Satzfeld 2. Legt bitte die Hefte weg! 3. Das deutsche Satzfeld wird meist von den Prädikatsteilen begrenzt; die Folge der nichtverbalen Glieder im Satzfeld richtet sich in erster Linie nach ihrem Mitteilungswert

Satzformen 3. die wichtigsten Satzformen: ergänzungsloser Satz (Der Donner grollt) ; ergänzter Satz (Der Hund bellte den Fremden an); Satzverbindung (Der Hund bellte, und der Fremde lief weg); Satzgefüge (Als der Hund anschlug, lief der Fremde weg) Satzfügung 3. Die Bezeichnung ist nicht festgelegt. Die einen benennen so jede Fügung von Teilsätzen, also auch das syndetische oder asyndetische Nebeneinander von gleichrangigen Sätzen; häufiger nennt man Fügung das Satzgefüge, in dem ein Hauptsatz die Führung von eingefügten Gliedsätzen übernimmt

Satzgefüge 3. Verbindung syntaktisch ungleichwertiger Sätze; a) asyndetisch: (Er erkannte, dort oben droht ihm eine Gefahr); wenig gebräuchlich; in einem Spannungsbogen gesprochen b) syndetisch: (Er erkannte, daß ihm dort eine Gefahr drohe) 2 Spannungsbogen 7. structure of sentences; period; complex sentences 8. phrase complexe (f) ; période (f) Satzgipfel 1. Sinngipfel 3. Im Satz „Ich habe den Wein getrunken“ kann jedes Wort den Satzgipfel oder Tongipfel an sich nehmen, je nachdem, welches Wort im Mittelpunkt der Aussage steht: die Person, die Zeit, ob dieser oder jener Wein, ob Wein oder ein anderes Getränk, ob getrunken oder vergossen

Satzglied 1. Redeteil (veraltet) 3. Satzglieder sind die Teile eines Satzes, die sich geschlossen um die Achse des Satzes, das Verb, drehen; es sind nicht unabhängige Einzelstücke, sondern jedes ist auf 196

die Ganzheit des Satzes und auf andere Satzglieder bezogen; Satzglieder können sein: Einzelwörter, Wortreihen, Wortgruppen, satzwertige Gruppen, Gliedsätze; Einteilung: a) primäre: Prädikat, Subjekt, Objekt, adverbiale Bestimmung; b) sekundäre: (Gliedteile) Attribute, Artikel, Demonstrativpronomen...; c) notwendige, sinnotwendige, valenzbedingte Satzglieder und freie, zusätzliche Bestimmungen 7. part (member) of a sentence 8. membre (m) de la phrase, de la proposition 9. Redeteil Satzglied, erweitertes 2. Der Löwe und die Maus blieben Nachbarn und Freunde 3. Erweiterung einteiliger Satzglieder zu Erweiterungsgruppen, die aber den Wert eines Gliedes behalten, so daß sich das Satzbaumuster nicht ändert

Satzglied, fallbestimmtes 1. Größen; Ausdruck von Glinz 3. wirkliche oder gedachte Wesen und Dinge 9. Größen Satzglied, fallfremdes; Glied, fallfremdes 2. Er war sehr freundlich 3. Artwörter, Artangaben, Fügeteile, Bauwörter, Stellwörter; zusammengefaßt Angaben genannt; geben an, wie, wo, wann, in welchem Zusammenhang etwas geschieht; unflektiert 9. Angaben

Satzglied, freies 2. Die Mutter stellte (bereits) den Kuchen auf den Tisch 3. Ob ein Satzglied valenzbedingt, also vom Verb syntaktisch gefordert wird, entscheidet die Weglaßprobe. Ein freies Satzglied kann, muß aber nicht im Satz stehen

Satzglied, herausgehobenes, Gliedteil, herausgehobener 2. Dann begann sich die Mauer zu senken, in den ausgehöhlten Boden hinein; Da kommt die Sonne, die helle, herauf 3. Sie ragen durch die Fügung und Betonung aus dem Satz heraus Satzglied, valenzbedingtes 1. gefordertes, notwendiges Satzglied 2. Der Priester reichte ihm die Hostie 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. Der Satzkern wird erst durch die notwendigen Satzglieder sinnvoll; Entscheidung durch die Weglaßprobe Satzgliedkonjunktion 1. Gliedbindeteil 2. Der Kuchen Uschis war so groß wie der Hannas; aber der Kuchen des Bruders war größer als die der Schwestern 3. als, wie (im Vergleich): wenn sie nicht nach sich ein Verb in der Personalform und damit einen Gliedsatz ziehen

Satzgliedteil 3. Attribut, Artikel, Demonstrativpronomen in adjektivischer, begleitender Stellung Satzkern 3. In der Bezeichnung keine Übereinstimmung: a) die Personalform des Verbs, die einteilig (ich male) oder zweiteilig sein kann (ich habe gemalt); die zweiteilige Form bildet eine Satzklammer, b) das Prädikat: siehe dort, c) Prädikat und Subjekt zusammen, so in Österreich: Ein Satz, der nur aus diesem Satzkern besteht, ist ein (reiner) einfacher Satz; die Bezeichnung „Satzkern“ darf nicht zur Meinung verführen, daß sich alle Sätze auf Subjekt und Prädikat reduzieren ließen. Die erweiterten Sätze sind nicht einfach Erweiterungen des Satzkerns, sondern neue, selbständige Strukturen Satzklammer 1. verbaler Rahmen, Aussagerahmen 2. Die Familie ist mit ihrem ganzen Hausrat in die Stadt umgezogen: weil die Familie mit ihrem Hausrat in die Stadt umgezogen ist 3. Die Satzklammer ist von der Art der Sätze abhängig: im Gliedsatz tritt Hilfsverb und Partizip II zueinander; im Stirnsatz umfaßt der Rahmen den ganzen Satz: Wollt Ihr nicht zum Essen bei uns bleiben? Die Satzklammer war besonders in der Barockzeit beliebt; heute ist die Tendenz, den Rahmen zu durchbrechen und hervorgehobene Glieder auszuklammern, stark

Satzmelodie

3. Der Sinn einer Aussage ist nicht nur vom Satzakzent, sondern auch von der Satzintonation abhängig, also vom Steigen oder Sinken der Tonhöhe und von der Gliederung des Satzes durch Pausen; die Satzmelodie, abhängig u. a. von der Zahl und der Art der Tongipfel, ist ein Strukturelement des Satzes; sie macht den Satz übersichtlich und verständlich; sie wirkt auch auf die Wortwahl: „dieses“ oder „dies“ 198

4. gr. mélos = Lied, Singweise 7. tonality 8. mélodie (f) de la phrase

Satzmorphem

3. Man nennt Tempus, Modus nach Fourquet auch Satzmorpheme, weil sich ihr Aussagewert auf den ganzen Satz bezieht. Sie leiten über zu den suprasegmentalen Morphemen (Intonation, Wortstellung, Akzent) 4 gr. morphé = Gestalt, Qualität Satzname 2. Jasomirgott als Beiname eines österreichischen Herzogs, der seine Beteuerungen mit dem Satz abgeschlossen haben soll: Ja, so mir Gott helfe! — Störenfried; Vergißmeinnicht, Habenichts (Ich habe nichts) 3. meist Imperativ oder 1. Person; als Beiname oder Familienname, auch als Flurname Satzperiode 1. Gliedersatz 2. Das Haus, wo du geboren wurdest, der Hof oder der Garten, wo du als Kind gespielt hast, die Straßen und Wege, die du gewandelt, die Wiesen und Felder, auf denen du Blumen gepflückt, der Wald und die Berge, die dich gegrüßt haben aus nah und fern: das alles ist deine Heimat 3. ebenmäßig gebaute längere Satzreihe oder längeres Satzgefüge, nach einem durchdachten, übersichtlichen Plan ; ein mehrfach zusammengesetzter Satz 4. gr. periodos = das Herumgehen, die regelmäßige Wiederkehr, der Umlauf 7. period 8. période (f)

Satzrang a) der Ergänzungsbestimmungen : bestimmt durch den Grad der syntaktischen Bindung ans Verb: Ich übergab ihm (1) den Brief (1) schon gestern (2) b) der Gliedsätze: 1. Grad: abhängig vom Hauptsatz 2. Grad: abhängig von einem anderen Gliedsatz 3. Grad: Abhängigkeit vom Gliedsatz 2. Grades (Ich begegnete ihm, als er über die Straße ging (1), in der das Ministerium steht (2), in dem er früher arbeitete (3)

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Satzreihe 1. Satzverbindung, Parataxe 2. a) syndetisch: Ich gehe jetzt schlafen; denn ich will morgen früh hinaus b) asyndetisch: Ich gehe jetzt schlafen; ich will morgen früh hinaus 3. Nebenordnung von Sätzen: a) Satzverbindung von Hauptsätzen; Einteilung: kopulative oder anreihende, disjunktive oder ausschließende, adversative oder entgegensetzende, kausale oder begründende; die heutige Beliebtheit der Satzreihe hängt mit dem Nominalstil zusammen b) Gliedsatzreihe: Ich sah, daß er daheim war und daß er mich nicht sehen wollte 7. compound sentence 8. enchaînement (m) des propositions

Satzreihe, adversative 1. entgegensetzende Satzverbindung 2. aber, sondern, allein, doch, jedoch; die Töchter gingen auf den Ball, aber Aschenbrödel blieb zu Hause 3. Der zweite Satz widerspricht dem ersten oder schränkt ihn ein 4. 1. adversus = entgegen; im Widerspruch mit 7. adversative 8. adversatif Satzreihe, disjunktive 1. ausschließende Satzreihe 2. oder, entweder — oder; entweder esse ich im Restaurant, oder ich kaufe mir Wurst 3. Entscheidung zwischen den beiden Sätzen wird gefordert 4. 1. disiungere = trennen, sondern 7. disjunctive 8. disjonctif, -ve Satzreihe, kausale 1. begründende Satzreihe 2. denn, nämlich; sie trug eine Brille; denn sie war weitsichtig 3. Der erste Satz ist die Folge des zweiten, der zweite die Begründung für den ersten 4. 1. causa = Grund, Ursache 7. cause 8. cause(f) Satzreihe, kopulative 1. anreihende Satzreihe 2. und, auch, sowohl — als auch; ich weiß nicht, was er gesagt hat, und ich will es auch nicht wissen 3. Die beiden Sätze ergänzen einander; der zweite bringt 200

entweder ein neues Detail der Gesamtsituation oder verstärkt die Aussage des ersten Satzes 4. 1. copulare = verbinden, verknüpfen 7. copulative 8. copulatif Satzreihe, unverbundene 1. asyndetische Satzreihe 4. gr. asÿndetos = unverbunden 9. Satzreihe

Satzreihe, verbundene 1. syndetische Satzreihe 4. gr. sÿndetos = zusammengebunden 9. Satzreihe Satzschema 4. gr. schéma = Haltung, Gehalt 9. Satzbaumuster

Satzstellung des Gliedsatzes 3. Möglichkeiten: Vordersatz (Als er auf schrie, war es schon zu spät) Nachsatz (Es war zu spät, als er aufschrie) Zwischensatz (Es war, als er auf schrie, schon zu spät; zum Zwischensatz wird auch der Klammersatz gerechnet, etwa: Als ich ihn bemerkte — was wegen des Nebels nicht leicht war — war es schon zu spät

Satzstruktur 3. die Bindungsverhältnisse zwischen Verb und Ergänzungsbestimmungen; Fourquet sieht im Deutschen eine hierarchische Satzstruktur; Beispiel einer Satzstruktur: Der Bote teilte dem Bürgermeister die Botschaft mit: der Bote-------------------- teilte mit die Botschaft i___ __ __ dem Bürgermeister 4. 1. Zusammenfügung, Bauart

Satzunterteilung 2. Am Abend / besuchte ich wieder / das einsame Haus 3. Drach teilt den einfachen Aussagesatz in Vorfeld, Mitte und Nachfeld ein. 9. Mittelfeld, Nachfeld, Vorfeld 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Satzverkürzung 1. umstrittener, fälschlicher Begriff 2. Da (zuckte) ein greller Blitz und gleich darauf (grollte) ein Donnerschlag 3. Die Verben sind überflüssig bis lästig; der „verkürzte“, verblose Satz ist in Wirklichkeit nie verkürzt worden 9. Ellipse; Sätze, elliptische Satzzeichen

1. Interpunktion 2. Punkt, Komma (Beistrich), Strichpunkt (Semikolon), Doppelpunkt (Kolon), Fragezeichen, Ausrufezeichen, Gedankenstrich, Anführungszeichen, Klammern, Auslassungspunkte 3. Im Mhd. nur Punkt und Virgel /; erst im 16. und 17. Jahrhundert Aufkommen der anderen Satzzeichen 7. sign of punctuation 8. signe (m) de ponctuation 9. Interpunktion Satzzugriff

3. L. Weisgerber versteht Satzbaupläne als inhaltlich geprägte Erscheinungen, als Satzzugriffe; damit kommt er zur inhalt- und leistungbezogenen Betrachtung

Schachtelsatz 1. Bandwurmsatz

GS 2. Beispiel: HS--------------- GSdie Elektrische d) stilistische Umschreibungen dienen der Kennzeichnung einer Person, eines Sachverhaltes, eines Gegenstands, ohne ihn zu nennen 9. periphrastisch Umstand 1. österreichisch für adverbiale Bestimmung 3. Einteilung: des Ortes: Frage: wo? woher? wohin?; der Zeit: Frage: wann? wie lange? seit wann? bis wann? wie oft?; der Modalität (der Art und Weise), der Qualität, Quantität: Frage: wie geschieht etwas?; des Grundes, der Begründung: Frage: warum? weshalb? wozu? wodurch? 7. adverb, adverbial phrase; adverb of place, time ... 8. complément du lieu, du temps, de la manière, du but

Umstandsangabe

3. Sie kann sein: a) Umstandsergänzung; sie kann nicht weggelassen werden; b) Umstandsbestimmung, freie Umstandsangabe, adverbiale Bestimmung; sie kann weggelassen werden; Beispiel: Subjekt-Präd. Objekt Ortsbestimmung Ortsergänzung: Ich gebe den Mantel im Theater in die Garderobe 7. adverbial adjunct 8. complément circonstanciel 9. Kausal-, Lokal-, Modal-, Temporaladverbiale Umstandsbestimmung, freie Umstandsangabe

3. a) der Weise, der Art und Weise b) der Zeit c) des Grundes d) des Ortes 9. Artangabe, Begründungsangabe, Raumangabe, Zeitangabe, Ortsangabe 238

Umstandsergänzung 2. Wilhelm benahm sich schlecht — Das Verbrechen geschah aus Eifersucht 3. Hierher gehört auch die modifizierende Umstandsergänzung: Wir stiegen den Berg hinauf; sie steht meist im Akkusativ; 4. 1. modificare = gehörig abmessen

Umstandssatz 1. Adverbialsatz 3. Einteilung: U. der Absicht (Finals.); der Art und Weise (Modalsatz); der Bedingung (Konditionals.); der Einräumung (Konzessivs.); der Folge (Konsekutivs.); des Grundes (Kausals.); des Mittels und Werkzeugs (Instrumentalsatz); des Ortes (Lokals.); der Zeit (Temporalsatz) 7. clause of purpose, reason, concession, manner, place, time 8. proposition circonstancielle Umstandswort 1. Adverb 3. fragende Umstandswörter: woraus? womit; wozu? Einteilung: Adverb der Art und Weise (Modaladverb); bezügliches (Relativadverb); des Grundes (Kausaladverb); des Ortes (Lokaladverb); der Zeit (Temporaladverb)... Umstandszahlwort 2. erstens, zweitens

Umstellprobe 2. Heute scheint die Sonne — Die Sonne scheint heute (Sinn bleibt) — Scheint heute die Sonne (oder?) (Sinn ändert sich) — heute die Sonne scheint (unmöglich) 3. die Umstellprobe dreht um den Satzkern die anderen Satzglieder; Stücke, die nur als Ganzes versetzt werden können, sind Satzglieder; sie können als Ansatz oder Thema ins Vorfeld treten; nur primäre Satzglieder sind frei umstellbar; mit Ausnahme des finiten Verbs sind sie in ihrer Stellung frei Umstellung 3. a) Gegenstellung: Ergänzungsbestimmung — Verb — Grundgröße b) Seitenstellung: freie Angabe — Verb — Grundgröße — Ergänzungsbestimmung 9. Inversion 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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undeklinierbar, unflektierbar 2. man, etwas, nichts, selbst, selber... 3. Präposition, Adverb, Konjunktion, bestimmte Indefinitpronomen unflektiert 1. ungebeugt 2. Der Schüler ist fleißig 9. Adjektiv, prädikatives

Unsinnsatz 3. Er erfüllt keine oder nicht alle der drei Bedingungen: a) bedeutungstragende Elemente; b) sinnvolle Zusammenstellung dieser Elemente; c) richtige grammatische Verknüpfung; Gegenbeispiel: Gantorn (a) fliegen (b) die U’ Bahn (c)

Unterordnung 1. Subordinierung, Hypotaxe 3. syntaktische Ungleichwertigkeit zweier Sätze 7. subordination; hypotaxis 8. Subordination (f)

Untertreibung 1. Understatement 2. Uber Deinen Brief bin ich nicht gerade glücklich 3. Gegenteil der Übertreibung, mit ähnlicher psychologischer Motivation 7. Understatement Ursprache 3. sehr verschieden gedeutet: a) mythisch: Urschöpfung (nach W. Wundt vor allem aus Lautgebärden); nach anderen als Schallnachahmung; b) Indogermanisch (Indoeuropäisch) als „Wurzelsprache; durch Rekonstruktionsversuche teilweise erschlossen; c) selten: Ur- oder Gemeingermanisch

Valenz 1. Wertigkeit, syntaktische Wertigkeit 3. Wertigkeitsmodell von J. Erben: Je nach Valenz des Verbs (der Anzahl der sinnotwendigen Ergänzungen) sind mit dem verbalen Kern die entsprechenden Ergänzungen durch Linien verbunden, wobei das Subjekt als Ei gleichrangig neben den Objekten E2, E3, Ei erscheint; Valenz ist also die Fähigkeit des Verbs, bestimmte Leerstellen um sich herum durch obligatorische oder fakultative Ergänzungen zu besetzen; 240



V

Es



Die Bauformen Erbens gehen z. T. auf die Muster von Tesnière zurück; nach den mit dem Verb verbundenen Planstellen unterscheidet man ein-, zwei-, dreiwertige usw. Verben 4. 1. valere — vermögen, gelten, wert sein Valenzmodell

3. Das Gefüge der vom Verb geforderten Ergänzungsbestimmungen bildet charakteristische Strukturen, die Modellcharakter haben: Modell: Ei (Subjekt)-------- Verb Valenzmodell II : Ei-------- V-------- Es

Modell III:

Modell IV: Variante a) lautliche: Die r-Laute gehen zwischen verschiedenen Mundarten und Sprachen weit auseinander b) stilistische: Duft: Geruch: Gestank; Verwendung verschiedener Tempusformen c) subkulturelle: soziale und bildungsbedingte Unterschiede innerhalb eines Sprachraumes (siehe Soziolekt)

Velar 1. Hintergaumenlaut 2. velare Konsonanten: k, g, ch: vor allem vor o und u; velare, dunkle Vokale: o, u 3. im hinteren Mundraum artikulierte Gutturale, gebildet an der Berührungsstelle von Zunge und hinterem Gaumenteil 4. 1. velum = Gaumensegel 7. velar veraltet 1. archaistisch, altertümelnd 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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2. 7. 8. 9.

Dann schritten sie selbzweit dahin; derselbige Jüngling obsolete, out of use, out of date, archaïsme suranné; archaïsme (m) Archaismus

Verb 1. Vorgangswort (Seidler); Rhema (Plato, Aristoteles); Richtwort, Leitglied, Zeitwort, Aussagewort; Tätigkeitswort (Tunwort) (falsch) 2. Hunde, die viel bellen, beißen nicht 3. Leistung: nennt Tätigkeiten, Vorgänge, Zustände; gekennzeichnet durch seine Konjugierbarkeit (Tempus, Genus verbi, Aspekt, Modus, Person, Zahl); das Deutsche kennt etwa 21 000 Verben; formal werden sie in starke, schwache und unregelmäßige Verben geteilt; das Englische bezeichnet die starken Verben als unregelmäßig; Brinkmann gliedert die Verben in: Handlungsverben, Zustandsverben, Geschehensverben, Witterungsverben ; stets ist das Verb der Kern der Aussage 4. 1. verbum = Wort, Zeitwort 7. verb 8. verbe (m) Verb, bezügliches 1. österreichischer Ausdruck; zielendes oder transitives Verb 9. Verb, transitives

Verb, dreiarmiges, dreiwertiges 2. Sie gaben uns Feuer — Klaus legte das Buch auf den Tisch 3. Verb mit Leerstellen für Subjekt und 2 Ergänzungen

Ei (Subjekt)

Verb

Verb, duratives

2. Wir leben und streben, ohne zu wissen, ob wir das Erstrebte auch erleben 3. Das durative Verb drückt die Dauer eines Geschehens ohne Rücksicht auf Beginn und Ende aus 4. 1. durare = dauern 7. durative 8. duratif 9. Aspekt Verb, einfaches

2. leben: er-leben, zusammen-leben 3. Verb ohne Präfix oder Bestimmungswort 242

Verb, einwertiges 1. einarmiges Verb 2. Die Mutter schläft 3. Verb mit einer einzigen Leerstelle: nur für das Subjekt: Ei (Subjekt)------ Verb Verb, gemischtes

2. brennen, brannte, gebrannt; bringen, brachte, gebracht 3. schwache Verben mit ,,Rückumlaut“ (Das Stammorphem ändert sich) Verb, imperfektives 4. 1. imperfectus = unvollendet 9. Verb, duratives Verb, inchoatives; Verb, ingressives 2. aufbrechen, losrennen 3. bezeichnet den Beginn eines Geschehens 4. 1. inchoare = beginnen; 1. ingredi = beschreiten, anfangen 7. inchoative (verb) 8. verbe inchoatif

Verb, intransitives 1. nichtzielendes Verb; österreichisch: unbezügliches Verb 2. Die Verhandlungen schreiten gut voran; Würzburg liegt am Main 3. Verb, das kein Akkusativobjekt beansprucht, keinen Objektskasus bindet 4. 1. in = un-; transire = übergehen, überschreiten 5g.transitives Verb 7. intransitive verbe, verbe neuter 8. verbe intransitif 9. Vorgangsverb Verb, iteratives 2. flattern, sticheln (immer wieder stechen) 3. drücken eine stete Wiederholung, oft in schwächerer Form, aus 4. 1. iterare = wiederholen 7. iterative verb 8. verbe itératif

Verb, kausatives 1. bewirkendes Verb; faktitivesV. 2. ätzen (zu essen geben) ; erfrischen = frisch machen 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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3. oft von Adjektiven abgeleitet oder zu starken Verben gebildet 4. 1. causa = Ursache 7. factitive verb, causative verb 8. verbe (m) causatif Verb, modifizierendes 2. dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen 3. Außer den Modalverben stufen noch andere Verben die Aussage ab: pflegen, scheinen, vermögen, brauchen, glauben, hoffen, fürchten... ; sie fügen zur Bedeutung des Vollverbs weitere ergänzende Bedeutungselemente hinzu : sie scheint ohnmächtig zu sein.

Verb, morphematisches 2. spiel -en, spiel- te, ge-spiel-t 3. Die Stammformen werden durch einheitliche Tempusmorpheme gebildet: durch Vor- und Nachsilben 4. morphé = Gestalt 9. Verb, schwaches Verb, objektsbezogenes 2. Der Jäger bemerkte einen Hasen; aber er traf ihn nicht. 3. Verb, das eine Ergänzung (Sinnergänzung, Objekt) fordert 4. 1. obicere = entgegenstellen, vorlegen

Verb, perfektives 2. besteigen (im Sinne von ersteigen) ; verblühen 3. drückt die zeitliche Begrenzung des Geschehens aus 4. 1. perfectus = geschehen, vollendet 7. perfective verb 8. verbe perfectif 9. Aspekt; Perfektivierung Verb, persönliches 1. Personale, Plur. Personalia 2. erneuern, grünen 3. Verb, das in allen 3 Personen oder nur in der 3. Person, aber in allen 3 Geschlechtern gebraucht wird 4. 1. persona = Mensch, Rolle, Person 7. personal verb 8. verbe personel

Verb, phonematisches 2. essen, aß, gegessen 3. Die Stammformen werden durch Veränderung des Stammvokals, also durch unterschiedliche Phonemabwandlungen, gebildet

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4. gr. phoné = Laut, Stimme 9. Verb, starkes

Verb, reflexives 1. rückbezügliches Verb 2. Ich bildete mir ein, du würdest dich besinnen 3. Die gleiche Sache oder Person tritt als Grundgröße und als Zielgröße (Zuwendgröße) auf; 2 Gruppen: echte reflexive Verben: sie sind eine feste Verbindung mit dem Reflexivpronomen eingegangen und können nicht anders gebraucht werden (Ich schäme mich); die unechten beziehen nur gelegentlich das Geschehen auf die Grundgröße: ich wasche mich: ich wasche das Auto 7. verbe reflexive 8. verbe réfléchi, verbe pronominal Verb, regelmäßiges 3. im Deutschen alle Verben, die ihre Tempusformen nach den Mustern der starken und schwachen Konjugation bilden 5g. Modalverben, Präteriopräsentien und gemischte Verben, die in der 2. und 3. Stammform starke und schwache Beugung mischen 7. verb regular 8. verbe régulier Verb, schwaches 1. Name von Jacob Grimm 2. eilen, eilte, geeilt 3. gleichbleibender Stammvokal, Präteritum mit -t, Partizip II auf -t; kein Ablaut 5g. starke Flexion 7. weak verb 8. verbe faible

Verb, selbständiges 1. Vollverb 2. Endlich kam gestern sein Brief 3. kann allein für sich das Prädikat, den Prädikatskern ausfüllen 5g. Hilfsverb Verb, starkes 2. schwingen, schwang, geschwungen 3. Der Stammvokal unterscheidet sich in den Stammformen durch Ablaut, das Partizip II geht auf -en aus 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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7. strong verb, irregular verb 8. verbe fort 9. Verb, phonematisches Verb, transitives 1. Transitiva, zielende Verben; österreichisch: bezügliche Verben 2. Der Schüler bestieg den Bus 3. Das Geschehen ist auf ein Akkusativobjekt als Zielpunkt einer Handlung gerichtet; das Verb fordert also einen Objektsakkusativ und bildet das Passiv 4. transire = übergehen (auf das Objekt) 5g. Intransitive 7. transitive verb 8. verbe transitif Verb, trennbares 1. unfeste verbale Zusammensetzung 2. sich einen Mantel überwerfen: sie warf sich den Mantel über Verb, unpersönliches 1. Impersonale 2. es blitzt; Witterungsimpersonalia 3. Verb, das kein persönliches Subjekt hat; gewöhnlich in Verbindung mit dem unpersönlichen „es“ 5g. Verb, persönliches 7. impersonal verb 8. verb impersonel

Verb, unregelmäßiges 3. Man kann die Stammformen weder zu den starken noch zu den schwachen Verben zählen; der Begriff „unregelmäßig“ ist unklar a) Präteritopräsentia ; b) rückumlautende : der Stammvokal ändert sich trotz schwacher Beugung (nennen, nannte, genannt); c) sein; d) tun 7. irregular verb 8. verbe irrégulier Verb, untrennbares 2. sich mit dem Freund Überwerfen: ich überwerfe mich mit dem Freund 3. Das Präfix bleibt mit dem Verb in allen Zeiten fest verbunden 5g. trennbares Verb

Verb, zusammengesetztes a) echte, besser feste: sie betonen die Stammsilbe: Er unterschätzt seinen Feind; b) unechte, besser unfeste: sie betonen die Vorsilbe: Ich finde schon ein Quartier, habe keine Sorge, ich komme unter 246

Verb, zweiarmiges; Verb, zweiwertiges 2. Karl liegt im Krankenhaus — Mutter sucht dich 3. Das Verb hat das Subjekt und eine Ergänzung bei sich Valenzmodell: Ei (Subjekt) — Verb — E2 (Sinnergänzung oder adverbiale Ergänzung) Verbalabstraktum 1. Plur. Verbalabstrakta; nomina actionis = Geschehensbezeichnungen 2. schlagen: Schlag; füllen: Füllsel; laufen: das Laufen

Verbalisierung 3. Umsetzung in Sprache 4. 1. verbum = Wort Verbalpräfix 2. be-, ent-, er-, ver-, zer-, ge-, miß-; entziehen, hochreißen 3. Im engeren Sinne werden so nur die festen, untrennbaren Vorsilben, im weiteren alle Vorsilben vor Verben bezeichnet; die festen Vorsilben kommen als freie Morpheme nicht vor; Präfixe können stehen: vor einem einfachen Verb: vorlesen; vor einer Ableitung vom Adjektiv: be-ruhigen; vor einer Ableitung vom Substantiv: ver-sklaven 4. 1. praefixum = das vorne Angeheftete

Verbalstil 1. Vorgangsstil 3. Relativ werden mehr Verben verwendet als in der Durchschnittssprache; herrscht in der Erlebnissprache vor Verbalsubstantiv 1. zeitwörtliches Hauptwort 2. seit Beendigung des Krieges — Geben ist seliger als Nehmen 3. a) Als Verbalsubstantiv übernimmt der Infinitiv nominale Aufgaben; in den westeuropäischen Sprachen ersetzte der (analytisch flektierte) Infinitiv das Gerund; b) als V. bezeichnet man auch das zu einem Verb gebildete Substantiv: Konzentration 7. verbal noun, gerund 8. substantif verbal

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Verbalsystem 3. umfaßt die Arten und die Flexion des Verbs; in der Gegenwart dringen die analytischen Formen vor: er würde vergessen: er vergäße 4. gr. systema = Bildung, Gebilde, Gruppe 7. verbal system 8. système verbal Verbalteil 2. Das Kind fürchtet sich vor dem Hund 3. Der Satz besteht aus einem Nominal- und einem Verbalteil, der Verbalteil aus Verb + Objekt (+ Adverbialbestimmung) Verbform 1. Verbalform: a) synthetische Verbformen: ich schreibe, ich schrieb b) analytische oder zusammengesetzte V., gebildet aus finiten und infiniten Elementen: ich habe geschrieben; das Deutsche bildet die meisten Aktiv- und alle Passivformen analytisch

Verbform, bestimmte; Verbform finite 3. Sie trägt die grammatischen Merkmale Person, Numerus, Tempus, Modus; im Satz ist sie an bestimmte Plätze gebunden und prägt die grammatische Form des Satzes 4. 1. finitum = bestimmt 5g. infinite Verbform 7. finite forms (of a verb) 8. formes personnelles Verbform, infinite; Verbform, unbestimmte 2. erwachend, erwacht, erwachen (Inf.) 3. Verbformen, die weder Person noch Numerus noch Tempus noch Modus enthalten : Infinitiv und Partizipien 4. infinitus = unbestimmt 7. non-finitive forms 8. modes impersonels du verbe Verbindung, formelhafte 2. bei Hofe; Lunte riechen 3. Wortgruppe, die zu einer phraseologischen Einheit, zu einer festen bis erstarrten Redewendung Zusammentritt 9. Redewendung

Verbzusatz 1. Bezeichnung von Glinz 2. umgehen, feststehen, achtgeben, abfahren 3. unveränderliches Wort, das mit einem Verb trennbar zusammengesetzt ist; unfeste Zusammensetzung; das Grundwort wird dadurch modifiziert 9. Verb, trennbares

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Verdeutschung von Fremdwörtern 3. Sprachgesellschaften und Sprachvereine hatten und haben starke Verdeutschungstendenzen; das an sich berechtigte Ansinnen muß aber zur Kenntnis nehmen, daß die Identität oft nicht völlig ist: Passion: Leidenschaft 9. Fremdwort, Lehnwort, Purismus Vergangenheit 3. erste V. = erzählende V., Mitvergangenheit, Imperfekt, Präteritum Zweite V. = Perfekt Dritte V. = Plusquamperfekt 9. Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt

Vergleich 2. Der Mann konnte Kuchen backen wie eine Frau 3. Der Komparativsatz enthält einen Vergleich, oft als nachgetragenes Glied; Vergleiche finden sich a) als stehende Vergleiche: Der Saft floß durch die Kehle wie öl, oft in Redewendungen, b) als stete Neubildungen mit „wie, als, also, gemäß, -artig“ 5ä. Synästhesie = Vermischung verschiedener Sinnesqualitäten: knallrot 9. Metapher, Personifikation

Vergleichspartikel 2. so-wie; als 3. beim Komparativ steht hochsprachlich als, umgangssprachlich und bei einzelnen Dichtern wie; wegen der semantischen Schwäche kommt auch als wie vor 4. 1. particula (f) = Teilchen, Stückchen Vergleichssatz 3. a) Hauptsatz in der Form eines Gleichsetzungssatzes: Er ist intelligenter als du b) Gliedsatz: siehe Komparativsatz Vergleichsstufe 3. Als V. werden bezeichnet a) die eigentliche Vergleichsstufe, Endung -er: siehe Komparativ, b) alle 3 Steigerungsstufen: Grundstufe, eigentliche Vergleichsstufe und Höchststufe 9. Steigerung

Verhältnissatz 1. so u. a. im Sprachspiegel 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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2. Wenn man eine Kugel erhitzt, dehnt sie sich aus 3. Gliedsatz zur Darstellung eines weiteren Geschehens oder Seins, das zu dem des tragenden Satzes in einem besonderen Gedankenverhältnis steht 9. Adverbialsatz Verhaltenswort 1. Bezeichnung von Brinkmann für die Ableitungen auf -lieh 2. bürgerlich 9. Wortstand Verhüllung der Bedeutung 2. „beschränkt“ für „dumm“ 3. a) Untertreibung; b) Ironie; c) Euphemismus; d) Höflichkeitsumschreibung 9. Euphemismus; Untertreibung

V erkehrsspr ache 3. Die Bezeichnung ist uneinheitlich: teils für die Sprechsprache (in den Städten), teils für eine gehobene Umgangssprache, teils identisch mit der Umgangssprache; die V. kann eine andere als die Haussprache oder Schriftsprache sein, z. B. für die Kroaten im Burgenland 9. Umgangssprache Verlaufsform 2. Wir sind beim Schreiben — Er traf uns lesend an 3. Im Deutschen meist mit „am“, „im“, „beim“ + substantiviertem Infinitiv gebildet, seltener mit dem Partizip I, das im Englischen die Verlaufsform mitschafft 7. progressive form 9. Partizip I

Verlaufsstufe 3. Brinkmann bezeichnet so das Präsens und Präteritum, weil (wenn) sie das Geschehen in seinem Ablauf darstellen Verneinung 1. Negation 3. Wir unterscheiden Wortverneinung (unschön) und Satzverneinung (Ich bin ihm bisher nie begegnet); die doppelte Verneinung bejaht, außer in salopper Umgangssprache (ich hab kein Geld nicht); bei Admoni ist die Negation eine eigene Wortart; Präfixe un-, miß4. 1. negare = verneinen 5g. Bejahung 7. negation 8. négation (f), phrase négative 250

Verneinungsartikel 1. Negationsartikel 2. kein, keine, kein Verneinungspartikel 1. Verneinungswort 2. nie, nirgend, nicht... 4. 1. particula (f) = Teilchen 7. negative particle 8. adverbe négatif

Vers 2. Îm Hexameter steigt des Springquells flüssige Säüle 3. takthaltige Rede; Hebungen (betonte Silben) und Senkungen (unbetonte) kehren in gleichen Abständen wieder 4. 1. versus = Linie, Wendung beim Tanz, Vers 7. verse 8. vers (m) Verschiebeeinheit 2. Die Buben / suchen / in der Ruine ! einen verborgenen Schatz 3. Verschiebeeinheiten sind Satzglieder 9. Verschiebeprobe

Verschiebeprobe 1. Bezeichnung von Glinz 2. Zuerst / zerschlug ! der starke Sturm / unsere schwachen Schiffe: Der starke Sturm zerschlug zuerst unsere schwachen Schiffe: Unsere schwachen Schiffe zerschlug der Sturm zuerst... 3. Ein Satzglied läßt sich nur gesamthaft versetzen; durch die V. erweist sich, daß die kleinsten Bestandteile des Satzes nicht Einzelwörter, sondern Satzglieder sind

Verschmelzung 2. am, ans, aufs, beim, durchs, fürs, hinterm, hinters, im, ins, überm, übern, übers, ums, unterm, untern, unters, vom, vorm, vors, zum, zur 3. Mit bestimmten Präpositionen verschmilzt der Artikel; dies geschieht in der Umgangssprache öfter als in der Hochsprache 7. contraction 8. contraction (f) 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Verstärkung 3. a) der Frage durch: nicht wahr? b) durch Übertreibung: das allerbeste Stück, das es je gab, c) durch Zusammensetzungen: pudelnaß, d) durch Verdopplungen: tagtäglich 7. reinforcement 8. renforcement (m) Verteilungszahlwort 2. je zwei, je dreimal 7. distributive 8. nombre distributif

Vervielfältigungszahlwort 1. Zahlenumstandswort 2. Bildungen mit -fach, -faltig, -mal 7. multiplying number; multiplicative (numeral) 8. mot multiplicatif Vokal 1. Selbstlaut, Stammlaut 2. a, e, i, o, u 3. die Vielfalt der vokalischen Laute ist größer als die übliche graphische Darstellung; bei der Erzeugung der Vokale (abgesehen von den geflüsterten) schwingen die Stimmlippen; das offene Ansatzrohr wirkt als Resonator; Zunge und Lippen regeln die so entstehende Resonanz; die wesentlichen Faktoren der Vokalbildung sind also die Öffnung des Mundraums, die Tätigkeit des Zungenrückens und der Lippen; Nach Trubetzkoy gibt es im Deutschen 39% Vokale und 61°/o Konsonanten; die Vokale teilt man in kurze und lange, in offene und geschlossene, in helle und dunkle; aber die Abgrenzung ist schwierig, weil die Grenzen gleitend sind 4. 1. vocalis = klangreich 5g. Mitlaut (Konsonant) 7. vowel 8. voyelle (f) Vokal, dunkler 1. dunkel tönender Vokal 2. u, ü, o, ö Vokal, geschlossener

2. REgen 3. gespannter, enger Vokal, bei dessen Bildung die Zunge gespannt und erhöht ist; die Lippen sind stärker gerundet, der Mund ist nur schmal geöffnet; im Deutschen sind die langen Vokale meist geschlossen 252

2. 7. 8. 9.

Dann schritten sie selbzweit dahin; derselbige Jüngling obsolete, out of use, out of date, archaïsme suranné; archaïsme (m) Archaismus

Verb 1. Vorgangswort (Seidler); Rhema (Plato, Aristoteles); Richtwort, Leitglied, Zeitwort, Aussagewort; Tätigkeitswort (Tunwort) (falsch) 2. Hunde, die viel bellen, beißen nicht 3. Leistung: nennt Tätigkeiten, Vorgänge, Zustände; gekennzeichnet durch seine Konjugierbarkeit (Tempus, Genus verbi, Aspekt, Modus, Person, Zahl); das Deutsche kennt etwa 21 000 Verben; formal werden sie in starke, schwache und unregelmäßige Verben geteilt; das Englische bezeichnet die starken Verben als unregelmäßig; Brinkmann gliedert die Verben in: Handlungsverben, Zustandsverben, Geschehensverben, Witterungsverben ; stets ist das Verb der Kern der Aussage 4. 1. verbum = Wort, Zeitwort 7. verb 8. verbe (m) Verb, bezügliches 1. österreichischer Ausdruck; zielendes oder transitives Verb 9. Verb, transitives

Verb, dreiarmiges, dreiwertiges 2. Sie gaben uns Feuer — Klaus legte das Buch auf den Tisch 3. Verb mit Leerstellen für Subjekt und 2 Ergänzungen

Ei (Subjekt)

Verb

Verb, duratives

2. Wir leben und streben, ohne zu wissen, ob wir das Erstrebte auch erleben 3. Das durative Verb drückt die Dauer eines Geschehens ohne Rücksicht auf Beginn und Ende aus 4. 1. durare = dauern 7. durative 8. duratif 9. Aspekt Verb, einfaches

2. leben: er-leben, zusammen-leben 3. Verb ohne Präfix oder Bestimmungswort 242

Vokalismus 3. Jede Sprache hat aus den möglichen Lauten bestimmte ausgewählt und sie Gesetzmäßigkeiten unterworfen; das Vokalsystem einer Sprache kann historisch oder synchronisch erhellt werden. 7. vocalism, system of vowels 8. tableau des voyelles Vokalviereck 1925 von der Kopenhagener phonetischen Konferenz aufgestellt; Zungenhebung Vorderzungen vokale Hinterzungenvokale

hoch mittel ’ tief Vokalwechsel 2. fallen : fällt : fiel 3. Vokalveränderung durch Ablaut und Umlaut 7. vowel-change ; change of vowel 9. Ablaut; Umlaut

Vokativ 1. Anredenominativ 2. Nun höret, liebe Landsleute, was ich zu berichten habe 3. a) Ruflaut, b) eigener Fall, z. B. im Lateinischen und in einigen slawischen Sprachen; im Deutschen erfüllt der Nominativ seine Leistung; in der Funktion des V. steht er aber außerhalb der grammatischen Satzstruktur 4. 1. vocare = rufen 6. casus vocativus = Anredefall 7. vocative (case) 8. vocatif (m) Volksetymologie 1. Bezeichnung von Förstemann 2. Friedhof = ursprünglich eingefriedeter Raum, wird von Friede hergeleitet; indianisch hamaca zur Hängematte eingedeutscht 3. Ein unbekanntes Wort wird in naiver Weise verdeutlicht, ein Fremdwort an ein geläufiges deutsches angeschlossen 4. gr. etymologia = Erklärung, Ableitung 5. Als Pseudoetymologie, Fehletymologie abträglich 7. popular etymology 8. étymologie (f) populaire Volkssprache 2. Kumpels

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3. a) Im mündlichen Vollzug drängt sie eher auf Veranschaulichung als der schriftsprachliche Ausdruck, b) bisweilen nicht nur für die Umgangssprache, sondern auch für die Sprache des niederen Volkes gebraucht, c) in Gegensatz zur Gelehrtensprache gestellt 7. vulgar tongue; vernacular (im Gegensatz zur Gelehrtensprache) 8. langue (f) vulgaire; langage (m) populaire, du peuple 9. Umgangssprache

Vollendungsform 2. Der Befehl war gegeben, und nichts an ihm konnte geändert werden. Verbunden blutete die Wunde nicht mehr 3. Partizip II, meist ohne finites Verb 9. Partizip II

Vollverb 2. Die Flüchtlinge darbten 3. Verb, das allein das Prädikat bilden kann; als verbaler Sinnträger der eigentliche sprachliche Vermittler eines Geschehens oder Seins 5g. Hilfsverb Vollzugsstufe 1. Bezeichnung von Brinkmann 3. Perfekt und Plusquamperfekt: a) Perfekt: vollendet, vollzogen ; b) Plusquamperfekt: in der Vergangenheit vollendet, vollzogen; c) Konjunktiv I: er habe getrunken; Konj. II: er hätte getrunken 5g. Verlaufsstufe, Erwartungsstufe

Voranstellung 2. mit all diesem 5g. Nachstellung: mit diesem allem 7. anteposition

Vordersatz 2. Sobald die Sonne aufgeht, beginnen wir die Wanderung 3. Als Vordersatz finden sidi oft Gliedsätze, deren Satzgliedäquivalente im Vorfeld erschienen a) eingeleiteter Vordersatz: Wenn ich daheimgeblieben wäre, so hättest du... ; b) nichteingeleiteter: Wäre ich daheimgeblieben, so... 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Vorfeld 3. das, was dem finiten Verb vorangeht; das Vorfeld gibt den Anschluß an Bekanntes und Gegebenes; es leitet das Spannungsgefüge ein, in ihm steht das Thema der Äußerung; es ist die Ausdrucksstelle, die tonstärkste Stelle im Satz: So, im Theater wäret ihr? Vorfeld und Nachfeld sind erweiterungsfähig Vorgangspassiv 2. Äcker und Wiesen wurden überflutet; er wird gelobt, er wurde g., er wird gelobt werden 3. Das Geschehen vollzieht sich eben; es gibt an, daß etwas mit einer Person geschah oder geschehen wird, nicht den Vollzug 5g. Zustandspassiv Vorgangssatz 1. Name von Brinkmann 2. Die Sonne scheint — Er kommt 3. Das Vorgangsverb ist intransitiv; der Satz besteht aus Subjekt + Vorgangsverb; läßt sich nicht ins Passiv übertragen

Vorgangsverb, Vorgangswort 2. fallen, wachsen — Das Korn duftete 3. bezeichnet einen Vorgang, der sich am Geschehensträger vollzieht; ohne Objektskasus, ohne Passiv; viele technische Bezeichnungen sind Vor gangs verben (bisweilen substantivierte Infinitive)

Vorgangszeit 3. Zeit, in der das besprochene Ereignis stattfindet

Vorsubjekt 2. es 9. Subjekt, grammatisches Vorwortergänzung 1. österreichischer Ausdruck 9. Präpositionalobjekt Vorwortfall 1. präpositionaler Kasus; Lagegröße 2. Er hatte das Buch von der Mutter erhalten 3. der Kasus ist abhängig von der Präposition 5g. reiner Fall, abhängig allein vom Verb

Vorzeitigkeit

2. Nachdem die Sonne aufgegangen war, begannen wir unsere Wanderung 256

3. Der Temporalsatz stellt eine Handlung dar, die früher erfolgt als die des Hauptsatzes 8. antériorité (f)

Wahlfrage 2. Ist Hamburg größer oder kleiner als München? 3. Der Fragende stellt dem Partner zwei oder mehrere Möglichkeiten zur Wahl Wanderwort 2. Sputnik; Mao-look 3. von Volk zu Volk, von Gesellschaftschicht zu Gesellschaftschicht wanderndes Wort Wechsel, grammatischer 1. Vernersches Gesetz 2. leiden: litt; ziehen: zog; frieren: Frost 3. Der aus der ersten Lautverschiebung stammende stimmlose Reibelaut (f, h aus idg. p, t, k) wurde zum stimmhaften Reibelaut und weiter zur reinen Media (b, d, g), wenn der Spirans in stimmhafter Nachbarschaft stand (Vokal oder stimmhafter Konsonant) und der unmittelbar vorausgehende Vokal nicht den Hauptton trug; diesen Wechsel von stimmhaftem und stimmlosem Laut je nach der Stellung des Akzents im Idg. erklärte 1844 Verner

Weglaßprobe 2. Sein Leben hing an einem Faden (Weglassen eines Satzgliedes unmöglich): Sein Mantel hing noch eine Stunde lang im Kaffeehaus (Die Zeitbestimmung kann weggelassen werden, ohne den Satz sinnlos zu machen) 3. Das Weglassen von Teilen eines Satzes dient der Probe, um zu erkennen, ob noch ein vollständiger Satz übrigbleibt; durch die Weglaßprobe sind die notwendigen Satzglieder feststellbar Wemfall 1. Bezeichnung nach dem Fragewort 9. Dativ Wendung, sprachliche 3. auffällig'besonders, wenn sie in ihrer Form archaisch (bewußt altertümlich) oder pathetisch ist; oft in gehobener Sprache 9. Redewendung; Wortgruppe 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Wenfall 1. Bezeichnung von dem Fragewort, das nach der Person fragt: wen oder was? 9. Akkusativ Wertwort 2. kindisch; meisterhaft 3. nach Brinkmann ein Wortstand mit den Ableitungssilben -isch und -haft; freilich läßt sich die dynamische Sprache nicht völlig systematisieren

Wesensbestimmung 9. Artangabe Wesenszug 3. deutsche Bezeichnung für das von manchen Sprachwissenschaftlern verwendete englische feature 7. feature Wesfall 1. Kurzform für das ungebräuchliche Wort „Wessenfall“ 9. Genitiv

Wesfallergänzung 1. Genitivobjekt 9. Anteilgröße

Wessenfall 1. Bezeichnung nach dem Fragewort 9. Genitiv Wieangabe 1. kindertümlicher Ausdruck für den Umstand der Art und Weise; in manchen Sprachlehren der Grundschule verwendet 9. Modaladverbiale Wiederholung 3. Wiederholt werden können: ein Wort oder 2 verschiedene Wörter mit dem gleichen Stamm, ein Satzglied oder ein Satz; die Wiederholung ist nur erlaubt, wenn sie eine Funktion hat (sachlicher, gefühlsbetonender oder ironischer Natur); abgesehen von dieser bewußten Verwendung sind Wiederholungen in der Kindersprache beliebt: wehweh 7. repetition 8. répétition (f)

Wiederholungsverb 1. Wiederholungszeitwort 258

2. betteln, zündeln 9. Iterativ Wiederholungszahlwort 2. tausendmal 9. Vervielfältigungszahlwort

Wiewort 1. In Lehrplänen für das 1. und 2. Schj. verwendeter Ausdruck: sagen, wie etwas ist 9. Adjektiv Wörterbuch

3. Die ältesten Wörterbücher waren die Glossare, die Grundlage der antiken Lexikographie; erste Ansätze zu deutschen Wörterbüchern im 16. und 17. Jh; bedeutendstes deutsches W. das Grimmsche W., begonnen 1840, vollendet 1962, 16 Bände in 32 Teilen; Gruppen von Wörterbüchern: a) alphabetisch oder (selten) nach Sachgebieten, b) synchronisch oder diachronisch, etymologisch, historisch, c) deskriptiv oder normativ, d) einsprachig, zweisprachig oder vielsprachig (polyglott), e) der Hochsprache, der Umgangssprache oder einzelner Mundarten, f) orthographische, Aussprache-, phraseologische, statistische Wörterbücher; Fachwörterbücher, g) erweitertes Wörterbuch = Lexikon 7. dictionary 8. dictionnaire (m) ; vocabulaire (m) = kurzgefaßtes W. Wort 3. größte Einheit der Morphologie, kleinste zum Redeaufbau dienende Grundeinheit; charakteristisch geprägter Lautkomplex bestimmter Bedeutung und Funktion; konstitutive Einheit der Rede, des Textes, vom sprachlichen Kontext mitbestimmt 7. word 8. mot (m)

Wort, abgeleitetes 2. brauchen: brauchbar; Ruhe: Unruhe 3. Die Ableitung geschieht in der Regel durch Vorsilben und Nachsilben 7. derivation 8. dérivation (f)

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Wort, akzentloses 2. Ich bekam von meiner Mutter und dem Vater ... 3. Im Satz werden Artikel, Präposition und Konjunktion in der Regel nicht akzentuiert; auch Pronomen, wenn sie unflektiert vor dem Verb an der Spitze des Satzes stehen. Mein Hund lief mir entgegen 4. 1. accinere = dazu singen, dazu tönen 5g. akzentuiertes Wort 9. Akzent, Wortakzent Wort, einsilbiges 2. das Ei 5g. mehrsilbiges Wort: einige Eier Wort, unveränderliches 1. unflektierbares Wort 9. Partikel

Wortableitung 3. Zweck: Verdeutlichung (wie bei der Bildung der Komposita) ; vor allem durch Präfixe und Suffixe 9. Wort, abgeleitetes Wortakzent 1. Wortbetonung 3. bewirkt durch mehrere akustische Faktoren: Lautstärke, Tonhöhe, Dauer, Tempo, Stimmfärbung... ; im Deutschen in der Regel auf der 1. Silbe (Stammsilbe); ausnahmsweise auch auf Affixen 5g. Satzakzent (Satzbetonung)

Wortart 1. Wortklasse; selten Wortgruppe: dieser Ausdruck sollte dem unter „Wortgruppe“ angeführten Sinn vorbehalten bleiben 3. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Wortart, die an bestimmten Morphemen ersichtlich ist, wird durch eine bestimmte Funktion oder Leistung festgelegt; Funktion und Formmerkmal überschneiden sich bisweilen; die Wahl der Wortart bestimmt den Stil mit; zwischen den Wortarten gibt es Übergänge: lesen: das Lesen; die 3 Grundwortarten (Substantiv, Verb, Adjektiv) sind gegeneinander in den meisten Grammatiken in gleicher Weise abgegrenzt; die Relationswörter aber werden verschieden gruppiert und differenziert; Aristoteles unterschied 2 Wortarten: Onoma und Rhema; in den heute gängigen Grammatiken finden sich 5 oder 6 Wortarten Verb, Substantiv, Adjektiv, Pronomen, Partikel (Adverb, Präpostion, Konjunktion); in der traditionellen Grammatik kommen noch Numeralien und Artikel dazu; bis260

weilen werden alle Wortarten in 2 Gruppen geteilt: veränderliche (flektierbare) u. unveränderliche (Adverb, Präposition, Konjunktion, Interjektion); ein Kompromiß mit der inhaltsbezogenen Grammatik ist folgende Einteilung: a) Haupt- oder Grundwortarten: 1. Zeitwort, 2. Nennwort, 3. Artwort, 4. Begleiter und Stellvertreter des Nennwortes (Geschlechtswort, Fürw., Zahlw.), 5. Lagewort (Umstandsw., Verhältnisw., Bindew.), 6. Ausrufewort 7. part of speech 8. catégorie (f), classe (f) des mots

Wortbedeutung 7. word-meaning 8. signification (f) des mots 9. Bedeutung

Wortbildung 3. Wortbildung im engeren Sinne ist die Entstehung eines neuen Wortes aus einem oder mehreren Wörtern, bisweilen durch innere Wortbildung (Ablaut und Umlaut), bisweilen durch unselbständige Vor- und Nachsilben, bisweilen durch Zusammensetzung; in der Gegenwart Neigung zu Komposita und substantivischen Abstrakten, besonders in der Sprache der Wissenschaft 7. formation of words, word-building 8. formation (f) des mots 9. Neologismus Wortbildungslehre 3. schon für Jacob Grimm ein bedeutsamer Wissenschaftsbereich; untersucht die morphologische Prägung der Wörter, die Kombinationen und Funktionen von Lexemen und wortbildenden Morphemen, Zusammensetzungen, Ableitungen, Metaphern u. ä.; erforscht die bei der Bildung vorhandener oder neuer Wörter wirksamen Gesetzmäßigkeiten, Möglichkeiten und Realisationen; sie geht diachronisch oder synchronisch vor Wortblock 2. Der große runde Tisch im Eßzimmer / muß vom Spediteur / als erstes Möbelstück / weggeschaift werden 3. Vom Sinn und von der Atemführung bestimmt, zerlegen Pausen und Tongipfel die Rede in Wortblöcke; in der Regel setzen sie Satzglieder gegeneinander ab 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Wortfamilie 1. Wortsippe 3. umfaßt die etymologisch zusammengehörigen Wörter, also Wörter, die in den Stammorphemen übereinstimmen, entweder den gleichen Stamm haben oder im Stamm miteinander verwandt sind; eine W. besteht aus verwandten Wörtern verschiedener Wortarten 7. family of words 8. famille (f) de mots Wortfeld 1. Begrifïsfeld, Sinnbezirk, Zeichengefüge 3. J. Trier, einer ihrer Begründer, erforschte 1931 den Wortschatz im Sinnbezirk des Verstandes; Grundsatz: Kein Wort steht isoliert, benachbarte Wörter und Gegenwörter gliedern den Wortschatz; inhaltlich benachbarte Wörter und Wendungen bilden ein Wortfeld, das also eine nach semantischen (bedeutungsmäßigen) Gesichtspunkten erfolgte Gruppierung von Wörtern und sprachlichen Wendungen ist; jedes Wort hat in dieser Ordnung einen festen Platz, der von der Struktur des Feldes abhängig ist; Beispiele: Zensurenskala, Farbwörter, Verwandtschaftsbezeichnungen, Sinnbezirk klug: dumm, Pflanzenwörter; Geschehensbezeichnungen 8. champ (m) sémantique 9. Feld, sprachliches

Wortform 1. Wortlaut, Wortgestalt 3. Bei jedem Wort muß man die Wortform und den Wortinhalt beachten; die Wortform ist die kleinste Einheit, die sich in der Syntax feststellen läßt 5ä. syntaktische Form; g. Wortbedeutung, syntaktischer Inhalt 7. form of a word 8. forme (f) d’un mot

Wortforschung 9. Bedeutungslehre, Wortbildungslehre, Wortfeld Wortfrage 1. Ergänzungsfrage, Bestimmungsfrage 2. wer? was? wo? wann? ... 3. Gefragt wird nach dem, was fehlt oder unbestimmt ist; also Fragen nach fehlenden Satzgliedern

Wortgeschichte

3. a) Darstellung der geschichtlichen Entwicklung des Gesamtwortschatzes

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b) Geschichte eines Einzelwortes, seine Entstehung und sein Wandel; Metaphern 9. Etymologie, Wörterbuch Wortgleichung 2. 1. centum = d. hundert = slawisch sto 3. Vergleich der Wortform, aber auch des Wortinhalts des Wortschatzes der idg., aber auch anderer Sprachen; Versuch, durch Wortgleichungen den ursprünglichen idg. Wortschatz, die Heimat und die Kultur der Indogermanen zu erforschen, zumindest das Alter und die Wanderung einzelner Wörter

Wortgruppe 1. falls erstarrt, als sprachliche Wendung bezeichnet; selten und unklar als Wortart 2. Das Wörterbuch der Umgangssprache / ist ein wichtiger Behelf — Auf dem Wasser / schwamm das leere Boot 3. z. B. präpositionale Konstruktionen mit mehreren Wörtern, die innerhalb eines Satzes als Einheit auf treten; oft durch eine Pause vorher oder nachher als Sprecheinheit gekennzeichnet; die Gruppe der grammatisch verbundenen Wörter hat eine gewisse Selbständigkeit 9. Syntagma Wortinhalt 1. Wortbedeutung 3. sagt vom Wort aus, „was es bedeutet“ 5g. Wortkörper

Wortkette, verbale 2. Als der Wolf zu Jahren gekommen war, richtete er nicht mehr so großen Schaden an 3. Viele Verben sind mit anderen Wörtern eng verkettet; man kann die verbale Wortkette aus dem Satz herauslösen, wenn man die Verben in den Infinitiv setzt; das Verb steht dann gewöhnlich am Schluß der Kette: zu Jahren gekommen sein, Schaden anrichten Wortkörper 1. Ausdruck des „Sprachspiegels“ 3. sagt vom Wort aus, „wie es lautet“; kann mehrere Inhalte tragen: Absatz = Treppena., Schuha., Texta.; das Wort erhält den eindeutigen Sinn erst im Satzzusammenhang 5g. Wortinhalt 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Wortlehre 3. Viele lateinische Grammatiken bauten sich in 3 Teilen auf: Lautlehre, Wortlehre, Satzlehre; die Wortlehre bestand hierbei entweder aus Flexionslehre und Wortbildungslehre oder war mit der Lehre vom Wortschatz identisch; historische Grammatiken des Deutschen folgten zunächst diesem Aufbau

Wortmischung 1. Wortkreuzung 2. hintertückisch aus hinterlistig + heimtückisch 9. Kontamination Wortnische 3. Eine Wortnische erhält man, wenn man z. B. alle Wörter auf -bar zusammenstellt; der Ausdruck stammt von K. Baidinger: (semantische) Nische; die Nische erhält ihre Einheit durch das gemeinsame Suffix; für die deutsche Grammatik haben Brinkmann und Weisgerber den Ausdruck eingeführt 5g. Wortstand

Wortpaar 1. Zwillingsformel 2. Max u. Moritz; hoffen und harren; weit und breit 3. Die Nennung des ersten Wortes assoziiert das zweite; die Wörter gehören immer zur gleichen Wortart und haben oft eine rhythmische oder klangliche Bindung, z. B. Endreim oder Stabreim; sie gehören zu den festen Redewendungen 5ä. Drillingsformeln: mit Mann und Roß und Wagen Wortreihe

2. Neckar, Main und Lahn sind Nebenflüsse des Rheins — Er schaute sie lange, schweigsam, durchdringend an 3. Eine W. wird von gleichartigen Satzgliedern gebildet; die syntaktisch gleichwertigen Stücke sind entweder durch Konjunktionen miteinander verbunden oder durch Kommas aneinandergereiht; Komma und Konjunktion können in der gleichen Satzreihe nebeneinander mit der gleichen Funktion stehen: Willst du früh, mittags oder abends kommen? Wortreihe, asyndetische

2. Alles rennet, rettet, flüchtet 3. Die gleichartigen Satzglieder stehen unverbunden, ohne Konjunktion nebeneinander 4. gr. asyndetos = nicht verbunden

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Wortreihe, syndetische 2. Wird es schön bleiben oder regnen oder gar schneien? 3. Die Satzglieder sind durch Konjunktionen miteinander verbunden oder voneinander getrennt 4. gr. sÿndetos = verbunden Wortschatz 3. a) allgemeiner Wortschatz: die Wörter, die jeder gebraucht, um Dinge und Ereignisse des täglichen Lebens, Beziehungen der Menschen untereinander und zur Natur, Stimmungen, Wünsche usw. zu benennen, b) fachlich gebundener Wortschatz, c) landschaftlich verschiedener Wortschatz, d) aktiver Wortschatz: den man gebraucht, e) passiver Wortschatz: den man versteht (z. B. bei der Lektüre) ; die Schätzungen über den Umfang des deutschen Wortschatzes schwanken um 500 000; der W. ist in steter Bewegung: er wird heute stark durch die Technik bereichert und erlebt im Politischen und Sozialen bisweilen eine Inflation, die aus fremden Sprachen und anderen Soziolekten entlehnt 7. stock of words, vocabulary (of the people); thesaurus of words (Buch) 8. vocabulaire (m)

Wortspiel 1. Wortwitz 2. Diesem Baumeister fällt nichts ein — Die edelste Nation ist die Resignation (Nestroy) 3. Das Stilmittel des W. beruht auf der Gleichheit oder Ähnlichkeit des Laut- oder Schriftbildes von Wörtern, die entweder nach der Bedeutung oder grammatisch verschieden sind; auch in Redewendungen 7. pun; word-play 8. jeu (m) de mots; calembour (m)

Wortstamm 3. Die Wurzel und das Themazeichen (vokalisch oder konsonantisch) bilden den Wortstamm; gleiche oder ähnliche Stammorpheme binden die Wörter zu einer Wortfamilie 5g. Vor- und Nachsilben 7. stem 8. radical (m)

Wortstand 3. L. Weisgerber faßt unter Wortstand unterschiedliche 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Wortableitungen mit gemeinsamer Aufgabe zusammen: unterschiedliche formale Bildungsweise, aber begriffliche Zusammengehörigkeit: pejorative Bedeutung der Suffixe -1er und -ling (Autler, Schreiberling); nach dem „Sprachspiegel“ sind inhaltlich zusammengehörige Gruppen abgeleiteter Substantive Wortstände: Berufsbezeichnungen, alle Wörter des Inhalts „mit etwas versehen“, die Wertwörter 5g. Wortnische: formal gleich, nach der Bedeutung verschieden: nach Brinkmann bezeichnet das Suffix -ig entweder ein Orientierungswort (hiesig) oder ein Eindruckswort (goldig) oder ein Eigenschaftswort (engstirnig) Wortstellung 1. Reihung der Wörter 3. Die Stellung der Wörter im Satz ist ein suprasegmentales Morphem; da die W. im Deutschen nicht völlig festgelegt ist, ist sie ein Stilmittel; Untersuchungen zur W. von Drach (in den Dreißiger] ahren), Admoni, Fourquet 7. arrangement of words in a sentence, construction of a sentence, word order 8. ordre (m) des mots, place (f) du mot dans la phrase

Wortstellung, gerade 2. Der Reisende steckte zerstreut die Fahrkarte in den Mantel 3. Das Subjekt eröffnet den Satz; dies ist bei 50 — 70 ’/o aller Sätze der Fall; die Wortfolge hat nicht grammatischen, sondern stilistischen Charakter 5g. ungerade Wortstellung; Inversion; Die Ausdrücke „gerade-ungerade W.“ treffen nicht den Kern 9. Kernsatz, Spannsatz, Stirnsatz Wortstellung, ungerade 1. Inversion 2. In die Brieftasche steckte er die Fahrkarte 3. Ein anderes Satzglied als das Subjekt eröffnet den Satz; das Subjekt tritt hinter die Personalform des Verbs 5g. gerade Wortstellung; die Gegenüberstellung „geradeungerade W.“ trifft nicht den Kern 9. Kernsatz, Spannsatz, Stirnsatz; Inversion

Wortveränderung, innere 1. innere Wortbildung 2. BAnd-BUnd-BInde-BÄndchen 9. Wortbildung Wunschmodus 2. Wären wir doch schon daheim! 266

3. a) Im mündlichen Vollzug drängt sie eher auf Veranschaulichung als der schriftsprachliche Ausdruck, b) bisweilen nicht nur für die Umgangssprache, sondern auch für die Sprache des niederen Volkes gebraucht, c) in Gegensatz zur Gelehrtensprache gestellt 7. vulgar tongue; vernacular (im Gegensatz zur Gelehrtensprache) 8. langue (f) vulgaire; langage (m) populaire, du peuple 9. Umgangssprache

Vollendungsform 2. Der Befehl war gegeben, und nichts an ihm konnte geändert werden. Verbunden blutete die Wunde nicht mehr 3. Partizip II, meist ohne finites Verb 9. Partizip II

Vollverb 2. Die Flüchtlinge darbten 3. Verb, das allein das Prädikat bilden kann; als verbaler Sinnträger der eigentliche sprachliche Vermittler eines Geschehens oder Seins 5g. Hilfsverb Vollzugsstufe 1. Bezeichnung von Brinkmann 3. Perfekt und Plusquamperfekt: a) Perfekt: vollendet, vollzogen ; b) Plusquamperfekt: in der Vergangenheit vollendet, vollzogen; c) Konjunktiv I: er habe getrunken; Konj. II: er hätte getrunken 5g. Verlaufsstufe, Erwartungsstufe

Voranstellung 2. mit all diesem 5g. Nachstellung: mit diesem allem 7. anteposition

Vordersatz 2. Sobald die Sonne aufgeht, beginnen wir die Wanderung 3. Als Vordersatz finden sidi oft Gliedsätze, deren Satzgliedäquivalente im Vorfeld erschienen a) eingeleiteter Vordersatz: Wenn ich daheimgeblieben wäre, so hättest du... ; b) nichteingeleiteter: Wäre ich daheimgeblieben, so... 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

255

Vorfeld 3. das, was dem finiten Verb vorangeht; das Vorfeld gibt den Anschluß an Bekanntes und Gegebenes; es leitet das Spannungsgefüge ein, in ihm steht das Thema der Äußerung; es ist die Ausdrucksstelle, die tonstärkste Stelle im Satz: So, im Theater wäret ihr? Vorfeld und Nachfeld sind erweiterungsfähig Vorgangspassiv 2. Äcker und Wiesen wurden überflutet; er wird gelobt, er wurde g., er wird gelobt werden 3. Das Geschehen vollzieht sich eben; es gibt an, daß etwas mit einer Person geschah oder geschehen wird, nicht den Vollzug 5g. Zustandspassiv Vorgangssatz 1. Name von Brinkmann 2. Die Sonne scheint — Er kommt 3. Das Vorgangsverb ist intransitiv; der Satz besteht aus Subjekt + Vorgangsverb; läßt sich nicht ins Passiv übertragen

Vorgangsverb, Vorgangswort 2. fallen, wachsen — Das Korn duftete 3. bezeichnet einen Vorgang, der sich am Geschehensträger vollzieht; ohne Objektskasus, ohne Passiv; viele technische Bezeichnungen sind Vor gangs verben (bisweilen substantivierte Infinitive)

Vorgangszeit 3. Zeit, in der das besprochene Ereignis stattfindet

Vorsubjekt 2. es 9. Subjekt, grammatisches Vorwortergänzung 1. österreichischer Ausdruck 9. Präpositionalobjekt Vorwortfall 1. präpositionaler Kasus; Lagegröße 2. Er hatte das Buch von der Mutter erhalten 3. der Kasus ist abhängig von der Präposition 5g. reiner Fall, abhängig allein vom Verb

Vorzeitigkeit

2. Nachdem die Sonne aufgegangen war, begannen wir unsere Wanderung 256

3. Der Temporalsatz stellt eine Handlung dar, die früher erfolgt als die des Hauptsatzes 8. antériorité (f)

Wahlfrage 2. Ist Hamburg größer oder kleiner als München? 3. Der Fragende stellt dem Partner zwei oder mehrere Möglichkeiten zur Wahl Wanderwort 2. Sputnik; Mao-look 3. von Volk zu Volk, von Gesellschaftschicht zu Gesellschaftschicht wanderndes Wort Wechsel, grammatischer 1. Vernersches Gesetz 2. leiden: litt; ziehen: zog; frieren: Frost 3. Der aus der ersten Lautverschiebung stammende stimmlose Reibelaut (f, h aus idg. p, t, k) wurde zum stimmhaften Reibelaut und weiter zur reinen Media (b, d, g), wenn der Spirans in stimmhafter Nachbarschaft stand (Vokal oder stimmhafter Konsonant) und der unmittelbar vorausgehende Vokal nicht den Hauptton trug; diesen Wechsel von stimmhaftem und stimmlosem Laut je nach der Stellung des Akzents im Idg. erklärte 1844 Verner

Weglaßprobe 2. Sein Leben hing an einem Faden (Weglassen eines Satzgliedes unmöglich): Sein Mantel hing noch eine Stunde lang im Kaffeehaus (Die Zeitbestimmung kann weggelassen werden, ohne den Satz sinnlos zu machen) 3. Das Weglassen von Teilen eines Satzes dient der Probe, um zu erkennen, ob noch ein vollständiger Satz übrigbleibt; durch die Weglaßprobe sind die notwendigen Satzglieder feststellbar Wemfall 1. Bezeichnung nach dem Fragewort 9. Dativ Wendung, sprachliche 3. auffällig'besonders, wenn sie in ihrer Form archaisch (bewußt altertümlich) oder pathetisch ist; oft in gehobener Sprache 9. Redewendung; Wortgruppe 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Wenfall 1. Bezeichnung von dem Fragewort, das nach der Person fragt: wen oder was? 9. Akkusativ Wertwort 2. kindisch; meisterhaft 3. nach Brinkmann ein Wortstand mit den Ableitungssilben -isch und -haft; freilich läßt sich die dynamische Sprache nicht völlig systematisieren

Wesensbestimmung 9. Artangabe Wesenszug 3. deutsche Bezeichnung für das von manchen Sprachwissenschaftlern verwendete englische feature 7. feature Wesfall 1. Kurzform für das ungebräuchliche Wort „Wessenfall“ 9. Genitiv

Wesfallergänzung 1. Genitivobjekt 9. Anteilgröße

Wessenfall 1. Bezeichnung nach dem Fragewort 9. Genitiv Wieangabe 1. kindertümlicher Ausdruck für den Umstand der Art und Weise; in manchen Sprachlehren der Grundschule verwendet 9. Modaladverbiale Wiederholung 3. Wiederholt werden können: ein Wort oder 2 verschiedene Wörter mit dem gleichen Stamm, ein Satzglied oder ein Satz; die Wiederholung ist nur erlaubt, wenn sie eine Funktion hat (sachlicher, gefühlsbetonender oder ironischer Natur); abgesehen von dieser bewußten Verwendung sind Wiederholungen in der Kindersprache beliebt: wehweh 7. repetition 8. répétition (f)

Wiederholungsverb 1. Wiederholungszeitwort 258

2. betteln, zündeln 9. Iterativ Wiederholungszahlwort 2. tausendmal 9. Vervielfältigungszahlwort

Wiewort 1. In Lehrplänen für das 1. und 2. Schj. verwendeter Ausdruck: sagen, wie etwas ist 9. Adjektiv Wörterbuch

3. Die ältesten Wörterbücher waren die Glossare, die Grundlage der antiken Lexikographie; erste Ansätze zu deutschen Wörterbüchern im 16. und 17. Jh; bedeutendstes deutsches W. das Grimmsche W., begonnen 1840, vollendet 1962, 16 Bände in 32 Teilen; Gruppen von Wörterbüchern: a) alphabetisch oder (selten) nach Sachgebieten, b) synchronisch oder diachronisch, etymologisch, historisch, c) deskriptiv oder normativ, d) einsprachig, zweisprachig oder vielsprachig (polyglott), e) der Hochsprache, der Umgangssprache oder einzelner Mundarten, f) orthographische, Aussprache-, phraseologische, statistische Wörterbücher; Fachwörterbücher, g) erweitertes Wörterbuch = Lexikon 7. dictionary 8. dictionnaire (m) ; vocabulaire (m) = kurzgefaßtes W. Wort 3. größte Einheit der Morphologie, kleinste zum Redeaufbau dienende Grundeinheit; charakteristisch geprägter Lautkomplex bestimmter Bedeutung und Funktion; konstitutive Einheit der Rede, des Textes, vom sprachlichen Kontext mitbestimmt 7. word 8. mot (m)

Wort, abgeleitetes 2. brauchen: brauchbar; Ruhe: Unruhe 3. Die Ableitung geschieht in der Regel durch Vorsilben und Nachsilben 7. derivation 8. dérivation (f)

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Wort, akzentloses 2. Ich bekam von meiner Mutter und dem Vater ... 3. Im Satz werden Artikel, Präposition und Konjunktion in der Regel nicht akzentuiert; auch Pronomen, wenn sie unflektiert vor dem Verb an der Spitze des Satzes stehen. Mein Hund lief mir entgegen 4. 1. accinere = dazu singen, dazu tönen 5g. akzentuiertes Wort 9. Akzent, Wortakzent Wort, einsilbiges 2. das Ei 5g. mehrsilbiges Wort: einige Eier Wort, unveränderliches 1. unflektierbares Wort 9. Partikel

Wortableitung 3. Zweck: Verdeutlichung (wie bei der Bildung der Komposita) ; vor allem durch Präfixe und Suffixe 9. Wort, abgeleitetes Wortakzent 1. Wortbetonung 3. bewirkt durch mehrere akustische Faktoren: Lautstärke, Tonhöhe, Dauer, Tempo, Stimmfärbung... ; im Deutschen in der Regel auf der 1. Silbe (Stammsilbe); ausnahmsweise auch auf Affixen 5g. Satzakzent (Satzbetonung)

Wortart 1. Wortklasse; selten Wortgruppe: dieser Ausdruck sollte dem unter „Wortgruppe“ angeführten Sinn vorbehalten bleiben 3. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Wortart, die an bestimmten Morphemen ersichtlich ist, wird durch eine bestimmte Funktion oder Leistung festgelegt; Funktion und Formmerkmal überschneiden sich bisweilen; die Wahl der Wortart bestimmt den Stil mit; zwischen den Wortarten gibt es Übergänge: lesen: das Lesen; die 3 Grundwortarten (Substantiv, Verb, Adjektiv) sind gegeneinander in den meisten Grammatiken in gleicher Weise abgegrenzt; die Relationswörter aber werden verschieden gruppiert und differenziert; Aristoteles unterschied 2 Wortarten: Onoma und Rhema; in den heute gängigen Grammatiken finden sich 5 oder 6 Wortarten Verb, Substantiv, Adjektiv, Pronomen, Partikel (Adverb, Präpostion, Konjunktion); in der traditionellen Grammatik kommen noch Numeralien und Artikel dazu; bis260

weilen werden alle Wortarten in 2 Gruppen geteilt: veränderliche (flektierbare) u. unveränderliche (Adverb, Präposition, Konjunktion, Interjektion); ein Kompromiß mit der inhaltsbezogenen Grammatik ist folgende Einteilung: a) Haupt- oder Grundwortarten: 1. Zeitwort, 2. Nennwort, 3. Artwort, 4. Begleiter und Stellvertreter des Nennwortes (Geschlechtswort, Fürw., Zahlw.), 5. Lagewort (Umstandsw., Verhältnisw., Bindew.), 6. Ausrufewort 7. part of speech 8. catégorie (f), classe (f) des mots

Wortbedeutung 7. word-meaning 8. signification (f) des mots 9. Bedeutung

Wortbildung 3. Wortbildung im engeren Sinne ist die Entstehung eines neuen Wortes aus einem oder mehreren Wörtern, bisweilen durch innere Wortbildung (Ablaut und Umlaut), bisweilen durch unselbständige Vor- und Nachsilben, bisweilen durch Zusammensetzung; in der Gegenwart Neigung zu Komposita und substantivischen Abstrakten, besonders in der Sprache der Wissenschaft 7. formation of words, word-building 8. formation (f) des mots 9. Neologismus Wortbildungslehre 3. schon für Jacob Grimm ein bedeutsamer Wissenschaftsbereich; untersucht die morphologische Prägung der Wörter, die Kombinationen und Funktionen von Lexemen und wortbildenden Morphemen, Zusammensetzungen, Ableitungen, Metaphern u. ä.; erforscht die bei der Bildung vorhandener oder neuer Wörter wirksamen Gesetzmäßigkeiten, Möglichkeiten und Realisationen; sie geht diachronisch oder synchronisch vor Wortblock 2. Der große runde Tisch im Eßzimmer / muß vom Spediteur / als erstes Möbelstück / weggeschaift werden 3. Vom Sinn und von der Atemführung bestimmt, zerlegen Pausen und Tongipfel die Rede in Wortblöcke; in der Regel setzen sie Satzglieder gegeneinander ab 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Wortfamilie 1. Wortsippe 3. umfaßt die etymologisch zusammengehörigen Wörter, also Wörter, die in den Stammorphemen übereinstimmen, entweder den gleichen Stamm haben oder im Stamm miteinander verwandt sind; eine W. besteht aus verwandten Wörtern verschiedener Wortarten 7. family of words 8. famille (f) de mots Wortfeld 1. Begrifïsfeld, Sinnbezirk, Zeichengefüge 3. J. Trier, einer ihrer Begründer, erforschte 1931 den Wortschatz im Sinnbezirk des Verstandes; Grundsatz: Kein Wort steht isoliert, benachbarte Wörter und Gegenwörter gliedern den Wortschatz; inhaltlich benachbarte Wörter und Wendungen bilden ein Wortfeld, das also eine nach semantischen (bedeutungsmäßigen) Gesichtspunkten erfolgte Gruppierung von Wörtern und sprachlichen Wendungen ist; jedes Wort hat in dieser Ordnung einen festen Platz, der von der Struktur des Feldes abhängig ist; Beispiele: Zensurenskala, Farbwörter, Verwandtschaftsbezeichnungen, Sinnbezirk klug: dumm, Pflanzenwörter; Geschehensbezeichnungen 8. champ (m) sémantique 9. Feld, sprachliches

Wortform 1. Wortlaut, Wortgestalt 3. Bei jedem Wort muß man die Wortform und den Wortinhalt beachten; die Wortform ist die kleinste Einheit, die sich in der Syntax feststellen läßt 5ä. syntaktische Form; g. Wortbedeutung, syntaktischer Inhalt 7. form of a word 8. forme (f) d’un mot

Wortforschung 9. Bedeutungslehre, Wortbildungslehre, Wortfeld Wortfrage 1. Ergänzungsfrage, Bestimmungsfrage 2. wer? was? wo? wann? ... 3. Gefragt wird nach dem, was fehlt oder unbestimmt ist; also Fragen nach fehlenden Satzgliedern

Wortgeschichte

3. a) Darstellung der geschichtlichen Entwicklung des Gesamtwortschatzes

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b) Geschichte eines Einzelwortes, seine Entstehung und sein Wandel; Metaphern 9. Etymologie, Wörterbuch Wortgleichung 2. 1. centum = d. hundert = slawisch sto 3. Vergleich der Wortform, aber auch des Wortinhalts des Wortschatzes der idg., aber auch anderer Sprachen; Versuch, durch Wortgleichungen den ursprünglichen idg. Wortschatz, die Heimat und die Kultur der Indogermanen zu erforschen, zumindest das Alter und die Wanderung einzelner Wörter

Wortgruppe 1. falls erstarrt, als sprachliche Wendung bezeichnet; selten und unklar als Wortart 2. Das Wörterbuch der Umgangssprache / ist ein wichtiger Behelf — Auf dem Wasser / schwamm das leere Boot 3. z. B. präpositionale Konstruktionen mit mehreren Wörtern, die innerhalb eines Satzes als Einheit auf treten; oft durch eine Pause vorher oder nachher als Sprecheinheit gekennzeichnet; die Gruppe der grammatisch verbundenen Wörter hat eine gewisse Selbständigkeit 9. Syntagma Wortinhalt 1. Wortbedeutung 3. sagt vom Wort aus, „was es bedeutet“ 5g. Wortkörper

Wortkette, verbale 2. Als der Wolf zu Jahren gekommen war, richtete er nicht mehr so großen Schaden an 3. Viele Verben sind mit anderen Wörtern eng verkettet; man kann die verbale Wortkette aus dem Satz herauslösen, wenn man die Verben in den Infinitiv setzt; das Verb steht dann gewöhnlich am Schluß der Kette: zu Jahren gekommen sein, Schaden anrichten Wortkörper 1. Ausdruck des „Sprachspiegels“ 3. sagt vom Wort aus, „wie es lautet“; kann mehrere Inhalte tragen: Absatz = Treppena., Schuha., Texta.; das Wort erhält den eindeutigen Sinn erst im Satzzusammenhang 5g. Wortinhalt 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Wortlehre 3. Viele lateinische Grammatiken bauten sich in 3 Teilen auf: Lautlehre, Wortlehre, Satzlehre; die Wortlehre bestand hierbei entweder aus Flexionslehre und Wortbildungslehre oder war mit der Lehre vom Wortschatz identisch; historische Grammatiken des Deutschen folgten zunächst diesem Aufbau

Wortmischung 1. Wortkreuzung 2. hintertückisch aus hinterlistig + heimtückisch 9. Kontamination Wortnische 3. Eine Wortnische erhält man, wenn man z. B. alle Wörter auf -bar zusammenstellt; der Ausdruck stammt von K. Baidinger: (semantische) Nische; die Nische erhält ihre Einheit durch das gemeinsame Suffix; für die deutsche Grammatik haben Brinkmann und Weisgerber den Ausdruck eingeführt 5g. Wortstand

Wortpaar 1. Zwillingsformel 2. Max u. Moritz; hoffen und harren; weit und breit 3. Die Nennung des ersten Wortes assoziiert das zweite; die Wörter gehören immer zur gleichen Wortart und haben oft eine rhythmische oder klangliche Bindung, z. B. Endreim oder Stabreim; sie gehören zu den festen Redewendungen 5ä. Drillingsformeln: mit Mann und Roß und Wagen Wortreihe

2. Neckar, Main und Lahn sind Nebenflüsse des Rheins — Er schaute sie lange, schweigsam, durchdringend an 3. Eine W. wird von gleichartigen Satzgliedern gebildet; die syntaktisch gleichwertigen Stücke sind entweder durch Konjunktionen miteinander verbunden oder durch Kommas aneinandergereiht; Komma und Konjunktion können in der gleichen Satzreihe nebeneinander mit der gleichen Funktion stehen: Willst du früh, mittags oder abends kommen? Wortreihe, asyndetische

2. Alles rennet, rettet, flüchtet 3. Die gleichartigen Satzglieder stehen unverbunden, ohne Konjunktion nebeneinander 4. gr. asyndetos = nicht verbunden

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Wortreihe, syndetische 2. Wird es schön bleiben oder regnen oder gar schneien? 3. Die Satzglieder sind durch Konjunktionen miteinander verbunden oder voneinander getrennt 4. gr. sÿndetos = verbunden Wortschatz 3. a) allgemeiner Wortschatz: die Wörter, die jeder gebraucht, um Dinge und Ereignisse des täglichen Lebens, Beziehungen der Menschen untereinander und zur Natur, Stimmungen, Wünsche usw. zu benennen, b) fachlich gebundener Wortschatz, c) landschaftlich verschiedener Wortschatz, d) aktiver Wortschatz: den man gebraucht, e) passiver Wortschatz: den man versteht (z. B. bei der Lektüre) ; die Schätzungen über den Umfang des deutschen Wortschatzes schwanken um 500 000; der W. ist in steter Bewegung: er wird heute stark durch die Technik bereichert und erlebt im Politischen und Sozialen bisweilen eine Inflation, die aus fremden Sprachen und anderen Soziolekten entlehnt 7. stock of words, vocabulary (of the people); thesaurus of words (Buch) 8. vocabulaire (m)

Wortspiel 1. Wortwitz 2. Diesem Baumeister fällt nichts ein — Die edelste Nation ist die Resignation (Nestroy) 3. Das Stilmittel des W. beruht auf der Gleichheit oder Ähnlichkeit des Laut- oder Schriftbildes von Wörtern, die entweder nach der Bedeutung oder grammatisch verschieden sind; auch in Redewendungen 7. pun; word-play 8. jeu (m) de mots; calembour (m)

Wortstamm 3. Die Wurzel und das Themazeichen (vokalisch oder konsonantisch) bilden den Wortstamm; gleiche oder ähnliche Stammorpheme binden die Wörter zu einer Wortfamilie 5g. Vor- und Nachsilben 7. stem 8. radical (m)

Wortstand 3. L. Weisgerber faßt unter Wortstand unterschiedliche 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Wortableitungen mit gemeinsamer Aufgabe zusammen: unterschiedliche formale Bildungsweise, aber begriffliche Zusammengehörigkeit: pejorative Bedeutung der Suffixe -1er und -ling (Autler, Schreiberling); nach dem „Sprachspiegel“ sind inhaltlich zusammengehörige Gruppen abgeleiteter Substantive Wortstände: Berufsbezeichnungen, alle Wörter des Inhalts „mit etwas versehen“, die Wertwörter 5g. Wortnische: formal gleich, nach der Bedeutung verschieden: nach Brinkmann bezeichnet das Suffix -ig entweder ein Orientierungswort (hiesig) oder ein Eindruckswort (goldig) oder ein Eigenschaftswort (engstirnig) Wortstellung 1. Reihung der Wörter 3. Die Stellung der Wörter im Satz ist ein suprasegmentales Morphem; da die W. im Deutschen nicht völlig festgelegt ist, ist sie ein Stilmittel; Untersuchungen zur W. von Drach (in den Dreißiger] ahren), Admoni, Fourquet 7. arrangement of words in a sentence, construction of a sentence, word order 8. ordre (m) des mots, place (f) du mot dans la phrase

Wortstellung, gerade 2. Der Reisende steckte zerstreut die Fahrkarte in den Mantel 3. Das Subjekt eröffnet den Satz; dies ist bei 50 — 70 ’/o aller Sätze der Fall; die Wortfolge hat nicht grammatischen, sondern stilistischen Charakter 5g. ungerade Wortstellung; Inversion; Die Ausdrücke „gerade-ungerade W.“ treffen nicht den Kern 9. Kernsatz, Spannsatz, Stirnsatz Wortstellung, ungerade 1. Inversion 2. In die Brieftasche steckte er die Fahrkarte 3. Ein anderes Satzglied als das Subjekt eröffnet den Satz; das Subjekt tritt hinter die Personalform des Verbs 5g. gerade Wortstellung; die Gegenüberstellung „geradeungerade W.“ trifft nicht den Kern 9. Kernsatz, Spannsatz, Stirnsatz; Inversion

Wortveränderung, innere 1. innere Wortbildung 2. BAnd-BUnd-BInde-BÄndchen 9. Wortbildung Wunschmodus 2. Wären wir doch schon daheim! 266

3. Im selbständigen Wunschsatz ist der Konjunktiv II die Regel 9. Optativ; Wunschsatz Wunschsatz 2. Wenn doch alles so bliebe! 5ä. Aufforderungssatz, der eine Appellfunktion ausübt (der Sprecher nimmt Einfluß auf die Verwirklichung); im Wunschsatz ist eine aktive Stellungnahme des Sprechers nicht zu erkennen; stark betont ist in ihm das emotionale Element 7. sentence expressing a wish 8. proposition optative

Wurzel 3. Sie trägt die Grundbedeutung des Wortes; man erhält sie durch Abstrich aller Affixe; trotzdem verstehen die Sprachwissenschaftler unter ihr zweierlei: die einen identifizieren Wurzel mit Stamm; andere nennen Wurzel das Stammorphem allein, Stamm aber die Grundform eines Wortes mit Themavokal oder Themakonsonant 7. root, stem, radical 8. radical (m) 9. Etymon; Stamm

Wurzelflexion 1. innere Flexion 2. wir geben: wir gaben; der Laden: die Läden 3. Flexion durch Ab- und Umlaut Zäpfchenlaut 2. r 7. uvular 8. uvulaire r

Zäsur 1. Ausdruck der antiken Metrik; allgemein, auch grammatisch für „Einschnitt“ übernommen; in der Metrik Pause oder rhythmischer Einschnitt innerhalb einer metrischen Einheit 4 1. caedere = schlagen, zerhauen 7. caesura 8. césure (f)

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Zahladverb 2. zuerst; dreimal so viel 7. numeral adverb

Zahlenangabe 2. ein halbes Küken, vier Brote 3. ungenauer Begriff im Raum der bestimmten und unbestimmten Numeralien, ausgelöst durch die Unsicherheit um die Definition des Numerale Zahlsubstantiv 2. Hunderte von Vögeln, Dutzende Eier 3. bestimmte Numeralien werden zu Substantiven; das Substantiv, dessen Attribut sie sind, tritt in den Genitiv oder wird mit dem Zahlsubstantiv durch eine Präposition verbunden Zahnsprenglaut 2. d, t

Zeichen 3. Jede Sprache ist ein Zeichensystem; diese Zeichen beruhen auf dem Übereinkommen der Sprachgemeinschaft und sind nur für diese gültig; in diesem Sinne hat die Sprache Zeichencharakter; ein Zeichen ist eine Einheit aus einer materiellen Gestalt und einer Bedeutung; die materielle Gestalt heißt Zeichenkörper oder Form; Einteilung: a) graphische: Buchstaben, Silben und Wortzeichen (Grapheme) b) lautliche: Laute, Lautkombinationen, Morpheme c) Verwendung neuartiger Zeichen in der Linguistik 5g. Bedeutung Zeichen, diakritisches 3. Lepsius bezeichnete die Länge des Lautes durch einen waagrechten Strich über dem Buchstaben; im Tschechischen wird die Länge des Vokals durch einen senkrechten Strich gekennzeichnet: 1. pater; tschechisch: pan = der Herr

Zeichensprache 3. unartikulierte Sprache durch Gestik und Mimik; heute in der Regel Unterstützung der Lautsprache durch Gebärde und Körperbewegung, vor allem der Arme Zeit 3. unklarer Name, der immer wieder zur Verwechslung von Zeitform und Zeitstufe führt 7. tense: time

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8. temps (m) 9. Tempus, Zeitform, Zeitstufe

Zeit, einfache 1. besser: einfache Zeitform 9. Zeitform Zeit, zusammengesetzte 1. gewöhnlich im Plural: die zusammengesetzten Zeiten; besser zusammengesetzte Zeitformen 8. les temps composés 9. Zeitform

Zeitangabe, Zeitbestimmung 1. Umstandsergänzung oder freie Umstandsangabe der Zeit; adverbiale Bestimmung der Zeit, Umstandsbestimmung der Zeit, temporale Bestimmung 3. Fragewörter: wann? wie lange? seit wann? bis wann? 7. adverb of time 8. complément (circonstanciel) de temps

Zeitenfolge 1. Zeitfolge 3. Lehre von der Zeitenfolge in abhängigen und unabhängigen Sätzen; Verhältnis der Zeiten in einem zusammengesetzten Satz: Die Hauptsatztempora fordern bestimmte Nebensatztempora oder schließen sie aus; in den klassischen Sprachen strenger als in den modernen; in der Regel wird im Deutschen nicht zwischen den 2 folgenden Tempusgruppen gewechselt: I. Präsens, Perfekt, Futur I: II. Präteritum, Plusquamperfekt, Futur II; wichtig ist die Unterscheidung von Gleich- und Vorzeitigkeit 6. consecutio temporum = Folge der Zeiten 7. sequence of tenses 8. concordance (f) des temps Zeitenwandel, Zeitenwechsel 3. Durch ihn wird eine Erzählung lebendiger 9. Präsens, historisches; Präsens, szenisches Zeitergänzung 2. Wir kamen gestern an 3. Die Zeitangabe, die das Prädikat ergänzt

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Zeitform 3. Der „Sprachspiegel“ kennt 6 Zeitformen: Präsens, Präteritum, Futur, Plusquamperfekt, Perfekt, Futur des Perfekts: Sie sind nicht Zeiten des Verbs, sondern Zeitformen im Satz; andere Grammatiken lassen als Zeitformen gelten: Gegenwart, 1., 2., 3. Vergangenheit, Zukunft und bedingt die Vorzukunft; andere gehen davon aus, daß die Gegenwart und die Vergangenheit eine ablaufende und eine vollendete Zeitform kennen; formal teilt man die Zeitformen in einfache oder einteilige (Präsens, Präteritum) und zusammengesetzte oder mehrteilige ein (Perfekt, Plusquamperfekt, Futur, Futur exakt) 7. tense 8. temps (m) 9. Tempus Zeitstufe 3. Es gibt 3 Zeitstufen: Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft 7. time 8. niveau temporel 9. Tempus

Zeitvorstellung 2. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft 3. Die Zeitrelation wird grammatisch in Zeitformen ausgedrückt

Zielgröße 1. Akkusativobjekt; Objektsakkusativ; Ergänzung im Wenfall, im 4. Fall 2. Der Gärtner bindet die Rose; — Der Wirbel erfaßt das Boot 3. Nach Glinz drückt der Akkusativ in seiner syntaktischen Grundhaltung als Zielgröße eine der häufigsten Objektsbezeichnungen aus; er gilt als der eigentliche Objektskasus und hat besonders enge Beziehung zum Verb; die transitiven oder zielenden Verben sind allein zu einer zielstrebigen Aussage fähig und können ins Passiv gesetzt werden; wenn der Akkusativ vom Verb regiert wird, drückt er das Ziel des Geschehens, das Ergebnis der Handlung aus; Fragewort: wen? was? 7. direct object; objective (case) 8. objet direct 9. Größen Zielsprache 3. die Sprache, die gelehrt oder gelernt wird; so bezeichnet, wenn von der Muttersprache ausgegangen oder mit ihr verglichen wird 7. target language

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Zirkumflex 2. Betonungszeichen: A 3. langer, steigend-fallender Ton 4 1. circumflexus (accentus) = (eigentlich) umgebogen 8. graphisches Zeichen des Französischen: accent circonflexe (m) Zischlaut 2. s, z, sch; geschrieben: s, ß, sch, z, tz, in Fremdwörtern auch ch, g (vor i und e) und j 3. die s- und sch- Laute 7. Sibilant (sound, letter) 8. sifflante

Zuname 1. so bezeichnet, weil er erst später zum Rufnamen trat 9. Familienname

Zuordnungsgröße 2. Er näherte sich uns wie ein Freund, wir aber betrachteten ihn als Feind 3. mit wie oder als angeführtes fallbestimmtes Satzglied 9. Größe Zusammenbildung 2. Grundsteinlegung, entstanden aus: den Grundstein legen (Legung existiert nicht); halbwegs aus: halben Weges 3. Neubildung aus einer syntaktischen Wortfügung, die selbst noch kein Kompositum bildet; die Basis ist also nicht ein Wort, sondern eine syntaktische Fügung; in der Gegenwart häufig Zusammenrückung 1. Juxtaposition 2. Moskaureise, zugrunde (zu Grunde), jawohl 3. So wie der Prozeß dynamisch ist, ist auch die Bezeichnung unscharf und widersprüchlich; oft handelt es sich um eine Zusammenschreibung, z. B. von Adverb und Präposition (fortan) ; heute rücken oft substantivierte Infinitive mit anderen Satzgliedern zusammen: Sein stetes Imbildesein imponierte uns 4. 1. iuxta = nahe, nahe heran, ponere = stellen 7. moving together

1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

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Zusammenschreibung 3. Sie schwankt in ihrer geschichtlichen Entwicklung wie im heutigen Gebrauch, so daß man kaum Regeln für die Rechtschreibung auf stellen kann; bisweilen ist Getrennt- und Zusammenschreibung bedeutungsverändernd: die Hausaufgabe gleich machen: dem Boden gleichmachen; lange Weile: Langeweile 5g. Getrenntschreibung 9. Zusammenrückung Zusammensetzung 3. Unter Zusammensetzung versteht man die Vereinigung zweier oder mehrerer Wörter, die auch selbständig vorkamen oder vorkommen; sie gehört zu den ältesten Formen der Wortbildung; im Deutschen gilt auch bei der Zusammensetzung die Anfangsbetonung; weil die Zusammensetzung schnell und knapp ist, erspart sie den Denkprozeß über das Abhängigkeitsverhältnis der Fügungsteile; Einteilung nach dem Sinn des Bestimmungswortes: a) bestimmende (determinative): Das Grundwort wird durch das Bestimmungswort näher bestimmt (Staubregen), b) besitzanzeigende (possessive): Vogel mit roter Kehle > Rotkehlchen, c) verbindende (kopulative): Das 1. und das 2. Glied sind einander gleichgeordnet (Strichpunkt), d) verdunkelte: Nachbar, Drittel; Einteilung nach der Art der Zusammensetzung: a) feste Der Schüler übersetzt aus dem Lateinischen) b) unfeste (der Fährmann setzt über den Fluß): Außer im Infinitiv werden die Formen getrennt; die Präposition trägt den Akzent 9. Komposition; Kompositum

Zusammenziehung 2. in dem > im, fr. à le > au 3. Sie erstreckt sich auf Laute, Silben, Wörter 7. contraction of words, syllables 8. contraction (f) 9. Kontraktion Zustandspassiv 1. Zustand; sein-Passiv 2. Das Fenster ist geöffnet — Der Weg war gefunden 3. Es bezeichnet ein Geschehen, das (an der betroffenen Größe) vollzogen ist, also entweder das Ergebnis einer Handlung oder den Handlungsvollzug als Zustand Zustandsverb 1. Ausdruck von Brinkmann 2. sein, bleiben, wohnen

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3. Zustandsverben bezeichnen das Sein, das Beharren in der Welt 5g. Vorgangsverb, Ereignisverb, Tätigkeitsverb, Handlungsverb Zuwendbild 1. Name von Glinz 2. Der Geistliche lebte ganz dem Berufe 3. Verb mit Dativobjekt (Zuwendgröße) Zuwendgröße 1. Objektsdativ, Dativobjekt, Bezugsgröße 2. Der Offizier befiehlt dem Soldaten — Der Vater gab dem Sohn einen neuen Auftrag 3. Die Z. verkörpert eine nur mittelbare Beziehung, eine bloße Zuwendung; sie ist Ausdruck einer personalen oder personal empfundenen Mitbeteiligung an einem Geschehen oder Zustand; oft stehen der Dativ der Person und der Akkusativ der Sache nebeneinander 7. indirect object 8. objet indirect

Zuwendungssatz 2. Mein Freund stimmte mir zu 3. Sätze mit einem reinen Dativ ohne Akkusativobjekt Zweiwortsatz 2. Otto kommt 3. in der Kindersprache Weglassung von Satzgliedern, die nicht zu den Sinngipfeln gehören; in der Erwachsenensprache aus Subjekt und Prädikat gebildet

Zwillingsformel 2. mit Sack und Pack; Geld und Gut 9. Wortpaar

Zwischensatz 2. Wir begannen, sobald die Sonne aufging, unsere Wanderung 3. Nebensatz, optisch gesehen; in den Hauptsatz eingeschoben; oft treten attributive Gliedsätze als Zwischensätze unmittelbar zum näher bestimmten Glied; der Zwischensatz kann eingeleitet oder nicht eingeleitet sein Zwitterwort 2. sich bene tun; Sunlicht (Warenmarke) 1. andere Bezeichnungen 2. Beispiele 3. Erklärungen 4. Herkunft 5g. entgegengesetzte Erscheinungen 5ä. ähnliche Erscheinungen 6. Name in der lateinischen Grammatik 7. englischer Name 8. französischer Name 9. Hinweise

273

3. früher meist deutsch-lateinische Mischwörter, z. T. aus der Humanistenzeit, z. T. Wendungen der Studentensprache; heute Mischungen verschiedener Sprachen, beliebt in der Technik und vor allem in der Werbung

i

274 I

alveolar alveolarer Laut alveolar ridge Alveolen anachronism Anachronismus anacoluthon Anakoluth anagram Anagramm analogy Analogie answer Antwort anteposition Voranstellung (des Adjektivs usw.) antithesis Antithese aorist Aorist aphorism Aphorismus apostrophe Apostroph, Auslassungszeichen appellative Gattungsname apposition Apposition appositive in appositionaler Stellung, als Apposition gebraucht archaism altertümliches Wort argot Argot, Sprache einer Unterschicht arrangement of words Wortstellung article Artikel articulation Artikulation aspect Aspekt aspirated behaucht aspiration Aspiration assimilation (of sounds) Assimilation (der Laute) assonance Assonanz assumed name Beiname asyndeton Asyndeton, unverbundenes Satzglied, unverbundene Sätze atone (syllable) unbetont, unbetonte Silbe attribute Attribut attribute adjective adjektivisches Attribut attributive clause Attributsatz attributive use, used attributively attributiv gebraucht auxiliary (verb) Hilfsverb, Hilfszeitwort

base Basis basic meaning Grundbedeutung bilabial (consonant) bilabialer Konsonant, Lippenlaut brackets Klammer (round b. = runde, square b. = eckige) building of new words Neuschöpfung

cadence (of the voice) Tonfall caesura Zäsur cant Vulgärsprache capital Großbuchstabe cardinal number Grundzahl (wort) cardinal numeral Grundzahl(wort) case Fall, Kasus causative verb Kausativ, bewirkendes Verb

287

centum-languages Kentum-Sprachen certainty Gewißheit change of meaning Bedeutungswandel change the radical vowel ablauten character Buchstabe children’s language Kindersprache Christian name Rufname circumstance Umstand clause Gliedsatz, Nebensatz, Satz clause at the beginning of a sentence Vordersatz clause at the end of a sentence Nachsatz clause of command Befehlssatz clause of comparison Komparativsatz clause of concession Konzessivsatz, Einräumungssatz clause of condition Konditionalsatz, Bedingungssatz clause of exclamatory Ausrufesatz clause of intention Finalsatz, Absichtssatz clause of manner Modalsatz clause of place Umstandssatz des Ortes, Lokalsatz clause of purpose Finalsatz clause of reason Kausalsatz, Umstandssatz des Grundes clause of statement Behauptungssatz clause of time Temporalsatz, Umstandssatz der Zeit cliché Klischee close eng, geschlossen code Kode coined word Kunstwort collective name Sammelname collective noun Sammelname colloquial language Umgangssprache colon Doppelpunkt combination Verbindung, Verknüpfung comma Komma, Beistrich command Befehl command sentence Befehlssatz common noun Gattungsname common place Gemeinplatz, Klischee community speaking the same language Sprachgemeinschaft comparative Komparativ comparative philology vergleichende Sprachwissenschaft comparison V er gleich competence Kompetenz complement Strukturelement des Satzes complement (of a verb) Ergänzung, Sinnergänzung complete action vollendet complex sentence zusammengesetzter Satz composition Zusammensetzung, Komposition compound (noun) Zusammensetzung, Kompositum

288

compound sentence Satzreihe compound tense zusammengesetzte Zeit compound word Zusammensetzung, zusammengesetztes Wort concessive clause Konzessivsatz concrete (noun) konkretes Substantiv condition Bedingung conditional clause Bedingungssatz conditional (mood) Konditional conditional sentence Bedingungssatz, Konditionalsatz conditional tenses die Konditionalformen im Englischen congruence Kongruenz, Übereinstimmung con j ugate kon j ugieren con j ugation Kon j ugation conjunction Konjunktion, Bindewort conjunctional clause Konjunktionalsatz conjunctive Konjunktiv connective link Bindeglied consecutive clause Konsekutivsatz, Folgesatz consonant Konsonant consonant, doubled Doppelkonsonant consonant shifting Lautverschiebung construction of sentence Satzbau contamination Kontamination, Vermischung contemporaneity Gleichzeitigkeit context, cotext Kontext continuous form Verlaufsform continuous tense Zeit in der Verlaufsform contract, contraction Verschmelzung, Zusammenziehung, Kontraktion contrast Gegensatz conversation Gespräch, Konversation coordinating conjunction koordinierende, beiordnende Konjunktion coordination Koordination, Nebenordnung coordinator Bindeglied zwischen gleichwert. Strukturen copula Kopula, Bindeglied correlative Korralativ(um) current English das heute übliche, heute gesprochene Englisch

dash Gedankenpause dative (case) Dativ decimal fraction Dezimalbruch declension Deklination declinable deklinierbar deduction Ableitung deep structure Tiefenstruktur defective defektiv (bildet nicht alle grammatischen Formen)

289

definite article bestimmender, bestimmter Artikel degree of comparison Steigerungsstufe demonstrative adjective, pronoun Demonstrativpronomen dental (sound) Dental, Zahnlaut dependent clause abhängiger Satz deponent (verb) Deponens derivation Ableitung (als Vorgang) derivative syllable Ableitungssilbe descriptive beschreibend determinative element (of a compound word) Bestimmungswort determinative pronoun Determinativpronomen diaeresis Trema, gibt an, daß zwei Laute getrennt und nicht als Diphthong gesprochen werden diagram Diagramm dialect Dialekt, Mundart dialogue Dialog, Zwiegespräch dictionary Wörterbuch difference Differenz, Unterschied différenciation Differenzierung diminutive Diminutiv, Verkleinerungsform diphthong Diphthong direct direkt direct object Zielgröße, Akkusativobjekt direct speech wörtliche Rede dis j uncti ve dis j unkti v distributive adjective Verteilungszahlwort (jeder, keiner) division of syllables Silbentrennung doublet Dublette down beat Senkung dramatic narrative dramatische Erzählung (szenisches Präsens) dual Zweizahl durative (verb) durativ, imperfektiv educated speech gewählte Sprache e.g. = for example zum Beispiel elative Elativ, absoluter Superlativ elision Elision ellipsis Ellipse emotional sense gefühlsbetont emphasis Emphase, Begeisterung emphatic speech emphatische Rede emphatically emphatisch enclitic enklitisch end-rhyme Endreim epic poetry Epik epithet Epitheton ethic dative ethischer Dativ etymology Etymologie

290

euphemism Euphemismus exception Ausnahme exclamation Ausruf exclamation mark Ausrufezeichen exclamatory sentence Ausrufesatz expletive Einschub, Flickwort explosive sound Explosivlaut expression Ausdruck

factitive Kausativum, bewirkendes Verb falling (diphthong, tone) fallend feature Wesenszug feminine (gender, noun) weiblich, femininum figurative, figural meaning übertragene Bedeutung figure of speech Redewendung final sound Auslaut finite forms (of a verb) finite, bestimmte Formen finite verb verbum finitum first name Rufname first person erste Person first phoneme Anlaut flexion Flexion, Beugung flexional termination Flexionsmorphem foreign word Fremdwort form of a word Wortform formal English grammatisch, formal richtiges Englisch formant Formant formation of tenses Zeitenbildung formation of words Wortbildung formative syllable Bildungssilbe fraction Bruch fractional number Bruchzahl fricative (consonant) Frikativ, Reibelaut full infinitive englischer Infinitiv mit to full stop Punkt function Funktion future (tense) Futur, Zukunft future continuous (tense) Verlaufsform im Futur (I shall be working) future perfect Futur exakt, Vorzukunft gender grammatisches Geschlecht general pronoun allgemeines Pronomen (man) genitive (case) Genitiv genitive object Anteilgröße, Genitivobjekt geographical dialect Regiolekt German Deutsch gerund Gerund gerundive Gerundiv gibberish Rotwelsch

291

government, case governed, required by a verb grammar Grammatik grammatical voice Genus des Verbs Greek Griechisch Grimm’s law Lautverschiebung group Gruppe guttural Guttural(laut)

Rektion

headline Überschrift hiatus Hiat high German Hochdeutsch historic present historisches Präsens historical grammar historische Grammatik homonym Homonym homophone Homophon hortativ Hortativ hunting language Jägersprache hyperbole Hyperbel hyphen Bindestrich Hypotaxis Satzgefüge hypothetical hypothetisch identity Identität idiolect Idiolekt idiom, idiomatic Idiom, idiomatisch image Bild immediate future nahe, unmittelbare Zukunft imperative (mood) Imperativ, Befehlsform imperative sentence Befehlssatz imperfective imperfektiv, durativ (Aspekt) impersonal unpersönlich impersonal verb unpersönliches Verb impossible condition irreale Bedingung improbability Unwahrscheinlichkeit inceptive inchoativ inchoative inchoativ(er Aspekt) incomplete (action) unvollendete (Handlung) indeclinable undeklinierbar indefinite article unbestimmter Artikel indefinite pronoun (adjective) unbestimmtes Fürwort, Indefinitpronomen indicative (mood) Indikativ indirect command indirekter, abhängiger Befehlssatz indirect object (of a verb) indirektes Objekt, Zuwendgröße indirect question indirekter, abhängiger Fragesatz indirect speech abhängige, indirekte Rede Indo-European indoeuropäisch, indogermanisch infinitival clause Infinitivsatz infinitive (form or mood) Infinitiv

292

infinitive construction Infinitivkonstruktion inflnitive phrase Infinitivgruppe infixe Infix inflection Flexion inflexion Flexion informal English Umgangsenglisch, im Gegensatz zu literary E. information Information inherent stress Wortbetonung initial letter Anfangsbuchstabe initial sound Anlaut instrumental (case) Instrumentalis intention Absicht interjection Interjektion, Ausrufewort, Ausrufelaut interrogation point Fragezeichen (amerikanisch) interrogative fragend interrogative adjective Interrogativpronomen (vor einem Substantiv) interrogative adverb fragendes Umstandswort, Interrogativadverb interrogative clause abhängiger Fragesatz interrogative pronoun Interrogativpronomen interrogative sentence Fragesatz intonation Intonation intransitive verb intransitives, nichtzielendes Verb introduction Einführung introductory verb Einführungsverb (sagen, bemerken vor der wörtlichen Rede) invariable unveränderlich inversion Inversion inverted commas Anführungszeichen involuted sentence Schachtelsatz irrealis Irrealis, Konjunktiv II irregular (comparison, verb) unregelmäßig italics Schrägdruck, Kursivschrift iterative (verb) iteratives Verb, wiederholender Aspekt

jambe Jambus j argon ungepflegte Alltagssprache joint (in compound words) Fuge (in Zusammensetzungen)

kind Art

labial (sound) Labial, Lippenlaut labiodental Labiodental language Sprache lateral (sound) .Lateral, Seitenlaut Latin Latein length of a syllable Silbenlänge letter Buchstabe 293

letter change Lautwandel level Niveau lexicography Lexikographie lexicology Lexikographie liaison, linking of words Bindung linguistic affinity Sprachverwandtschaft linguistics Linguistik lip Lippe liquid Liquid literal meaning wörtliche Bedeutung literary language literarische Sprache loan-word Lehnwort, Entlehnung locative Lokativ, Lokalis logical logisch long syllable lange Silbe low niedrig (Tonhöhe) lyrical poetry lyrische Dichtung main clause Hauptsatz (innerhalb des Gesamtsatzes) main verb Hauptverb masculine (word) maskulin, männlich material noun Stofïname meaning Bedeutung member of a sentence Satzglied metaphor Metapher metathesis Metathese metonymy Metonymie metrics Metrik middle voice Medium mixed (verb) gemischt(es Verb) modal modal, die Art und Weise betreffend modal clause Modalsatz, Umstandssatz der Art und Weise modified vowel Umlaut modifier Adverb monosyllable Einsilber mood Modus morpheme Morphem morphology Morphologie mouth Mund multiplying number, multiplicative Vervielfältigungszahlwort, Multiplikativ

name Name narrow eng nasal (sound) Nasal, Nasenlaut native language Muttersprache (mother tongue) negation Negation, Verneinung negative negativ negative particle Verneinungspartikel néologisme N euwort 294

neuter (gender, noun) Neutrum, sächliches Geschlecht neuter verb intransitives Verb nickname Spitzname nomenclature Terminologie nominative (case) Nominativ non-finite forms, non-finitive forms infinitive Verbformen non-past subjunctive Konjunktiv I norm Norm nose Nase note of exclamation Ausrufezeichen noun Substantiv noun complement Gleichsetzungsnominativ, Prädikatsnomen noun compound zusammengesetztes Substantiv number Numerus, Zahl numeral adjective Zahladjektiv numeral adverb Zahladverb object Objekt object clause Objektsatz object of a verbe Sinnergänzung, Ergänzung objective (case) Akkusativ, Zielgröße obsolete veraltet old-fashioned altmodisch (Gegensatz: modern) omission of a finale Elision one-syllable Einsilber, einsilbiges Wort onomatopoeia, onomatopoetic Lautmalerei, lautmalend open offen (von der Silbe) optative Optativ oral oral(er Laut), Gegensatz: Nasal order or words Wortfolge ordinal (numeral) Ordinale, Ordnungszahlwort ordinary verb Verb, Hauptverb (Gegensatz auxiliary) original meaning Grundbedeutung orthography Orthographie, Rechtschreibung out of use veraltet

palatal (Subst.) Palatal paradigm Paradigma paragraph Paragraph § parenthesis Parenthese part Rolle part of a sentence Satzglied part of speech Wortart (form-class) participial construction Partizipialkonstruktion participial phrase Partizipialgruppe participle Partizip particle Partikel partitive genitive Teilungsartikel passive form Passiv, passivische Form 295

passive infinitive passivischer Infinitiv, Infinitiv des Passivs passive voice Passiv past (tense) Vergangenheit, Präteritum past continuous tense Verlaufsform des Präteritums (I was working) past participle Mittelwort der Vergangenheit, Partizip II past perfect subjunctive Konjunktiv II der Vergangenheit (wenn es geregnet hätte) past perfect tense Plusquamperfekt, Vorvergangenheit past subjunctive Konjunktiv II (ich gäbe) pattern Satzbaumuster pause Pause pejorative verschlechternd, wertmindemd perfect conditional Konditional des Perfekts (I should have worked) perfect infinitive Infinitiv des Perfekts perfective (verb) perfektives Verb, perfektiver Aspekt period zusammengesetzter Satz, Satzperiode periphrasis Umschreibung person Person person addressed angesprochene Person personal noun Personenname personal pronoun persönliches Fürwort, pers. Pronomen personification Personifikation perspective Perspektive, Sehweise pet name Kosename philology Philologie phoneme Phonem phonetic law Lautgesetz phonetic spelling or phonetic writing Lautschrift phonetics Phonetik phonology Phonologie phrase Satzteil, Redewendung, Wortgruppe, Phrase pitch Tonhöhe, musikalischer Akzent place Ort place-name Orts-, Siedlungsname pleonasme Pleonasmus pluperfect Plusquamperfekt plural Plural, Mehrzahl Pluraliatantum Mehrzahlwörter, Substantive ohne Einzahl poetical language dichterische Sprache poetry Dichtkunst, Werke in gebundener Sprache popular etymology Volksetymologie position Stellung position rule Stellungsregel, Regel für die Wortstellung positive Positiv (Subst.), 1. Steigerungsstufe positive positiv (adj.), bej ahend possessive (case) Genitiv, sächsischer Genitiv

296

possessive adjective Possessivpronomen vor einem Substantiv possessive genitive sächsischer Genitiv possessive pronoun besitzanzeigendes Fürwort, Possessivpronomen possibility Möglichkeit postposition Nachstellung (z. B. des Adjektivs) predicate Prädikat predicative prädikativ predicative clause Prädikatssatz predicative noun Prädikatsnomen prefix Präfix prefixed syllable Vorsilbe preposition Präposition, Verhältniswort, Vorwort preposition of place Präposition der Lage preposition of time Präposition der Zeit prepositional group Präpositionalgefüge prepositional ob j ec t Pr äposi tionalob j ekt, V erhältnisergänzung prepositional phrase Präpositionalausdruck present conditional tense Konditional des Präsens (I should work) present continuous tense Verlaufsform der Gegenwart (I am working) present participle Partizip des Präsens, Partizip I present perfect (tense) Perfekt present perfect continuous tense Verlaufsform im Perfekt (I have been working) present subjunctive Konjunktiv Präsens, Konjunktiv I present tense Präsens, Gegenwart preterit Präteritum, Imperfekt preterit-presents Präteritopräsentia primary accent Hauptakzent principal clause Hauptsatz innerhalb eines Gesamtsatzes principal parts Grundformen des Verbs (essen-aß-gegessen) probability Wahrscheinlichkeit progressive form, progressive aspect progressive Form prohibition V erbot pronoun Pronomen, Fürwort pronoun object Pronomen als Objekt (I am looking for them) pronunciation Betonung proper name, proper noun Eigenname prose Prosa prosody Lehre von der Dichtkunst und ihren Gesetzen proverb Sprichwort pseudonym Pseudonym, Deckname pun Wortspiel punctuation Zeichensetzung

297

purism Purismus, Bemühen um Ausmerzung der Fremdwörter purpose clause Finalsatz

quality of a syllable Qualität einer Silbe quantity Quantität question Frage, Fragesatz question mark Fragezeichen question tag Anhang an eine Frage, um sie eindringlicher zu machen. Sie kommen doch, nicht wahr? question word Fragewort quotation-marks Anführungszeichen

radical Wurzel radical vowel Stammvokal, Wurzelselbstlaut rank Grad (z. B. in der Syntax) reciprocal pronoun reziprokes Pronomen redundancy Redundanz, Pleonasmus reduplication Reduplikation reflective, reflexive reflexiv, rückbezüglich reflexive (pronoun, verb) Reflexiv(pronomen), reflexives Verb regular (verb) regelmäßiges Verb) reinforcement V er Stärkung relationship between several languages Sprachverwandtschaft relation word, relational word Beziehungswort relative clause (adjective clause) Relativsatz relative pronoun Relativpronomen repetition Wiederholung replace ersetzen reported request, reported question indirekte, abhängige Frage reported speech abhängige, indirekte, berichtete Rede request Frage restrictive sense restringierter, eingeschränkter Sinn (Bedeutung) result of the action Handlungsergebnis rhetorical question rhetorische Frage rhyme Reim rhythm Rhythmus rime Reim rising (diphthong, tone) steigend roll Rolle rule Regel Saxon genitive Sächsischer Genitiv (my uncle’s house) saying Redewendung, Redensart school grammar Schulgrammatik science of language Sprachwissenschaft

298

second future Futur II, Vorzukunft second person 2., angesprochene Person secondary accent Nebenakzent semantic change, semasiological change Bedeutungswandel semantics Semantik semasiology Semasiologie semicolon Strichpunkt semivowel Halbvokal sense Sinn, Bedeutung sentence Satz, selbständiger Satz sentence expressing a wish Wunschsatz sentence of statement Behauptungssatz sentence-analysis Satzanalyse sentence-stress Satzbetonung sequence of tenses Zeitenfolge, consecutio temporum shut consonant Verschlußlaut sibilant Zischlaut sign Zeichen sign of punctuation Satzzeichen signification Bedeutung simple form einfache Form (Gegensatz: continuous form) simple past (tense) Präteritum simple present (tense) Präsens simple sentence einfacher Satz simultaneous gleichzeitig singular Singular (Subst. und Adj.) slang Sprache der Unterschicht small letter Kleinbuchstabe sound Laut speaker Sprecher speech-community Sprachgemeinschaft spell buchstabieren, richtig schreiben spelling, correct spelling Orthographie spelling-rules Rechtschreibregeln spoken English gesprochenes Englisch, die Sprechsprache standard German Hochsprache standard German pronunciation deutsche Bühnenaussprache standard language gepflegte Gemeinsprache stanza Strophe statement Feststellung, Behauptung, Statement stationary object (die notwendige) Sinnergänzung des Verbs stem Stamm stock of words Wortschatz stress Ton, Akzent, Intensität strong verb starkes Verb structural linguistics Strukturalistik structure Struktur

299

structure of sentence Satzbaumuster style (of writing) Stil, Schreibstil stylistics Stilistik subject Subjekt, Thema subject clause Subjektsatz subjunctive mood Konjunktiv subordinate clause Nebensatz subordinating subjunction unterordnendes Bindewort, subordinierende Konjunktion subordinator Bindeglied zwischen Gliedern verschiedenen Grades substantival substantivisch substantive Substantiv substitution test Ersatzprobe suffix Suffix Superlative Superlativ supine Supinum surface structure Oberflächenstruktur surname Beiname syllabication Silbentrennung syllable Silbe symbol Symbol syncope Synkope synonym, synonymous Synonym (Subst. und Adj.) syntactic construction syntaktische Konstruktion, Satzbau syntagma Syntagma syntax Syntax, Lehre vom Satzbau, von den Satzstrukturen synthesis Synthese system System system of vowels Vokalismus tag bekräftigender Nachhang zur Frage (he is always late, isn’t he?) target language Zielsprache tautology Tautologie technical language Fachsprache, Sprache der Technik technical term Fachausdruck temporal clause Temporalsatz, Nebensatz der Zeit tense Zeit als Zeitform tenuis Tenuis term Terminus termination Endung terminology Terminologie text Text theme Thema theory of style Stilistik thesaurus of words Wortschatz (in Buchform) third person die dritte, die besprochene Person 300

throat Kehle timbre Klangfarbe time Zeit time clause Temporalsatz time expression Ausdruck einer Zeitangabe time of speaking Sprechzeit title Titel tonality Satzmelodie tone Ton, Klang tone colour Klangfarbe tongue Zunge tooth Zahn transcription Transkription transformation Transformation, Umbildung transformational-generative grammar transformationeilgenerative Grammatik transitive expression Verb mit Akkusativobjekt transitive verb transitives, zielendes Verb type Typus umlaut Umlaut unaccented (syllable) unbetont(e Silbe) uncertainty Ungewißheit understatement Untertreibung, Understatement uninflected unflektiert unreality Un Wirklichkeit, Nichtwirklichkeit unvoiced stimmlos up beat Hebung usage Gebrauch use Gebrauch uvula Uvula, Zäpfchen uvular Zäpfchenlaut

velar velar velum Velum, Gaumensegel verb Verb, Zeitwort verbal noun Verbalsubstantiv verbal system Verbalsystem vernacular tongue Alltagssprache (Gegensatz: Gelehrtensprache) verse Strophe, Vers vocabulary Wortschatz vocal Vokal vocalism Vokalismus vocative (case) Vokativ voice Genus des Verbs voiced stimmhaft voiceless stimmlos vowel Vokal 301

vowel change Vokalwechsel, vor allem im Stamm (man: men) vowel-graduation Ablaut voyal rhyme Assonanz vulgar fraction gemeiner Bruch vulgar tongue Volkssprache weak schwach wide weit wish Wunsch word Wort word-building Wortbildung word-order Wortfolge word-play Wortspiel written English schriftsprachliches, geschriebenes E. (im Gegensatz zu ordinary conversation) written language Schriftsprache zero-morpheme

302

Nullmorphem

D Ausdrücke der französischen Grammatik ablatif Ablativ ablaut Ablaut abréviation Abkürzung accent Akzent accent aigu (z. B. vérité) accent circonflexe (z. B. tête) accent de groupe Satzakzent accent de mot Wortakzent accent d’intensité dynamischer Akzent accent grave (z. B. père) accent secondaire Nebenakzent accent tonique dynamischer Akzent accentuation Betonung accentuation de la phrase Satzbetonung accidence Flexion accord Übereinstimmung, Kongruenz accusatif Akkusativ actif Aktiv adjectif Adjektiv, adjektivisch adjectif attribut prädikatives Adjektiv adj ectif démonstratif Demonstrativpronomen adjectif déterminatif Attribut adjectif épithète Attribut adjectif indéfini unbestimmtes Pronomen, Indefinitpronomen adj ectif interrogatif Interrogativpronomen, fragendes Fürwort adjectif numéral Zahlwort, Numerale adjectif numéral cardinal Grundzahlwort adjectif numéral ordinal Ordnungszahlwort adjectif ordinal Ordnungszahlwort, Ordinale adj ectif possessif Possessivpronomen, besitzanzeigendes Fürwort adjectif relatif Relativpronomen adjectif substantivé substantiviertes Adjektiv adverbe Adverb, Umstandswort adverbe d’affirmation Adverb der Zustimmung adverbe de lieu Adverb des Ortes adverbe de manière Adverb der Art und Weise adverbe de négation, négatif adverbe Negationspartikel adverbe de temps Adverb der Zeit adverbial adverbial adversatif adversativ, entgegenstellend affirmatif bej ahend affirmation Behauptungssatz affixe Affix 303

allégorie Allegorie allemand deutsch allitération Stabreim alphabet Alphabet alternance vocalique Ablaut anachronisme Anachronismus anacoluthe Anakoluth anagramme Anagramm analogie Analogie analyse grammaticale Satzanalyse antithèse Antithese aoriste Aorist apophonie Ablaut apostrophe Apostroph, Anrede apposition Apposition archaïsme Archaismus argot Rotwelsch article Artikel article contracté zusammengezogener Artikel, z. B. au < à le article défini bestimmender, bestimmter Artikel . article indéfini unbestimmter Artikel article partitif Teilungsartikel articulation Artikulation aspect Aspekt aspect accompli vollendeter Aspekt aspect duratif durativer Aspekt aspect imperfectif imperfektiver Aspekt aspect inchoatif, ingressif inchoativer Aspekt aspect itératif iterativer Aspekt aspiration Behauchung aspiré behaucht assertion Behauptungssatz assimilation Assimilation, Angleichung assonance Assonanz asyndète Asyndeton atone unbetont attaque Glottisschlag attribut Umstandsangabe attribut du sujet Prädikatsnomen auxiliaire Hilfsverb auxiliaire de mode Modalverb, Hilfszeitwort der Art und Weise

base d’articulation Artikulationsbasis bilabiale bilabial brève kurz (z. B. Silbe) buccale oraler Vokal, ohne Beteiligung des Nasenraumes but Zweck

304

cadence Kadenz, Tonfall calembour Wortspiel capitale Großbuchstabe caractère Buchstabe cas Kasus, Fall cas sujet Nominativ catégorie des mots Wortart cause Ursache, Grund cedille (z. B. leçon) césure Zäsur champ sémantique sprachliches Feld changement de sens Bedeutungswandel changement de son Lautwandel circonstanciel adverbial classe des mots Wortart classification Einteilung cliché Klischee commercial langage Kaufmannssprache communauté linguistique Sprachgemeinschaft comparaison Steigerung comparaison irrégulière unregelmäßige Steigerung comparatif Komparativ compétence Kompetenz complément circonstanciel Umstandsangabe complément d’agent Angabe des Täters bed Verbformen im Passiv complément de but Zweckangabe complément de lieu Ortsangabe complément de la manière Artangabe complément de temps Zeitangabe complément déterminatif au génitif Attribut im Genitiv complément d’objet Ergänzung, Sinnergänzung complément d’objet direct Zielgröße, Akkusativobjekt complément d’objet indirect Dativobjekt, Zuwendgröße complément prépositionel Präpositionalobjekt composition Zusammensetzung, zusammengesetzter Satz concession Einräumung, Einschränkung concordance des temps Zeitenfolge condition Bedingung conditionnel Konditional, Konj unktiv conditionnel passé Konjunktiv, Konditional II conditionnel présent Konjunktiv, Konditional I conj onction Kon j unktion conjonction de coordination beiordnende Konjunktion conjonction de subordination unterordnende Konjunktion conj ugaison Kon j ugation conjugaison faible schwache Konjugation conjugaison forte starke Konjugation

305

conjugaison impersonelle Konjugation der unpersönlichen Verben conjugaison interrogative Konjugation der Verben in der Frageform conjugaison passive Konjugation im Passiv conjugaison pronominale Konjugation der reflexiven Verben con j uguer konj ugieren conséquence Folge, Folgerung consonne Konsonant, Mitlaut consonne dentale Dental consonne double Doppelkonsonant consonne explosive Explosivlaut consonne fricative Reibelaut, Frikativ consonne labiale Lippenlaut consonne liquide Liquide consonne occlusive Verschlußlaut consonne palatale Palatal consonne sifflante Zischlaut consonne velaire Velar, velarer Konsonant construction de la phrase Satzbau construction de la proposition Satzbau construction participiale Partizipialkonstruktion contamination Kontamination, Vermischung contexte Kontext contraction Zusammenziehung, Verschmelzung contraction de la préposition et de l’article Verschmelzung des Artikels mit der Präposition (z. B. im = in dem) coordination Koordination, Beiordnung coordination adversative adversative Satzreihe coordination causale kausale Satzreihe coordination consécutive konsekutive Satzreihe coordination copulative verbindende Satzreihe coordination disjonctive disjunktive Satzreihe copulatif anreihend copule Kopula cordes vocales Stimmbänder corrélatif korrelativ crochets eckige Klammer

datif Dativ déclinable deklinierbar déclinaison Deklination déclinaison faible schwache Deklination déclinaison forte starke Deklination déclinaison mixte gemischte Deklination degré Grad démonstratif Demonstrativum (in pronominaler und adjektivischer Stellung) dentale Dental 306

dérivation Ableitung dérivé Derivat, abgeleitetes Wort dérogation Abweichung désinence Endung deux points, les d. p. Doppelpunkt deuxième personne, la d. p. die 2., die angesprochene Person dialecte Dialekt, Mundart dialogue Dialog, Zwiegespräch, Gespräch dictionnaire Wörterbuch différenciation Differenzierung diminutif Diminutiv, Kosename diphthongue Diphthong, Zwielaut direct direkt discours direct wörtliche Rede discours indirect abhängige Rede disj onctif disj unktiv, ausschließend dissimilation Dissimilation (z. B. peregrinum> pèlerin) distributif distributiv, verteilend division des mots en syllabes Silbentrennung division syllabique des mots Silbentrennung doublet Dublette drame Drama duel Dual duratif durativ durée Dauer

élargissement de sens Bedeutungserweiterung élision Elision, Ausstoßung des unbetonten Endvokals ellipse Ellipse emphase emphatische Rede emploi Anwendung, Verwendung employé comme complément attributiv gebraucht emprunt Entlehnung, Lehnwort enchaînement des mots Fügung enchaînement des propositions Satzreihe épithète Attribut étymologie Etymologie étymologie populaire Volksetymologie euphémisme Euphemismus exception Ausnahme explétif expletiv (z. B. es kamen drei Reiter) expression Ausdruck

faible schwach (z. B. Flexion) famille de mots Wortfamilie féminin feminines Geschlecht, weiblich fermé geschlossen (von der Silbe) figure Metapher finale Endung, Flexionsmorphem 307

flexion Flexion, Beugung fonction Funktion formation Bildung formation des mots Wortbildung forme Form forme contractée zusammengezogene Form forme de politesse Höflichkeitsform forme diminutive Verkleinerungs-, Diminutivform forme d’un mot Wortform formes impersonelles infinitive Verbformen formes personelles Personalformen des Verbs, finite Formen forme verbale Verbalform fort stark (z. B. vom Verb und Substantiv) fraction décimale Dezimalbruch fraction ordinaire gemeiner Bruch fricative Frikativ, Reibelaut futur Futur, Zukunft futur antérieur Vorzukunft, Futur exakt futur simple einfaches Futur (nicht in der Verlaufsform)

génitif Genitiv génitif partitif Teilungsartikel génitif saxon Sächsischer Genitiv genre grammatisches Geschlecht géographie linguistique Sprach-, Wortgeographie gérondif Partizip I mit vorgesetztem en, Gerundiv gradation Steigerung grammaire Grammatik grammairien Grammatiker Grec griechisch guillemets Anführungszeichen gutturale Guttural hauteur (de la voix) Stimmhöhe hauteur du ton Tonhöhe hiatus Hiat, Hiatus homonyme Homonym homophone Homophon hyperbole Hyperbel hypotaxe Hypotaxe, Unterordnung

iambe Jambus identité Identität idiomatique idiomatisch idiome Idiom image Bild imparfait Imperfekt, Präteritum impératif Imperativ, Befehlsform imperfectif imperfektiv (Aspekt) 308

indéclinable undeklinierbar Indo-Européen indoeuropäisch, indogermanisch infinitiv Infinitiv infinitiv comme nom substantivisch gebrauchter Infinitiv infixe Infix inflexion Änderung des Stammvokals, vor allem Umlaut inflexion vocalique Umlaut instrumental Instrumental(is) intensité Intensität interj ection Interj ektion interrogatif interrogativ, fragend interrogation directe wörtliche, direkte Frage interrogation indirecte abhängige, indirekte Frage intonation Intonation invariable unveränderlich inversion Inversion, Spitzenstellung des Verbs irréalité Unwirklichkeit, Unmöglichkeit, Konjunktiv II irregulier unregelmäßig iuxtaposition Nebenordnung jargon Jargon, Rotwelsch, Unterschichtensprache jeu de mots Wortspiel

labiale Labial, Lippenlaut labiodentale Labiodental, Lippenzahnlaut langage (argot) des chasseurs Jägersprache langage courant Umgangssprache langage du métier Fachsprache, Berufssprache langage enfantin, langage des enfants Kindersprache langage familier Haussprache , Umgangssprache, Alltagssprache langage soutenu gewählte Sprache langage technique Fachsprache, Berufssprache langue académique Hochsprache langues agglutinantes agglutinierende Sprachen langues centum Kentumsprachen langue courante Umgangssprache langue écrite geschriebene Sprache, Hochsprache langue littéraire Literatursprache langue maternelle Muttersprache langue parlée Umgangssprache langue poétique poetische Sprache, Sprache der Dichter langue verte Rotwelsch langue vulgaire ungepflegte Sprache des Alltags larynx Kehlkopf Latin Latein lettre Buchstabe lettre initiale Anfangsbuchstabe lèvres, les 1. Lippen 309

lexicographie Lexikographie liaison Bindung lieu Ort lieu commun Klischee linguistique Linguistik, Sprachwissenschaft locatif Lokativ, Lokalis locution Wendung, Redensart, Wortgruppe locution prépositionelle Präpositionalgefüge loi phonétique Lautgesetz long lang (z. B. Vokal, Silbe) longueur Länge

ma j uscule Großbuchstabe manière Art und Weise masculin Maskulinum, männliches Geschlecht matière Stoff mélodie de la phrase Satzmelodie membre Glied membre de la phrase Satzglied membre de la proposition Satzglied métaphonie Umlaut métaphore Metapher métathèse Metathese métonymie Metonymie métrique Metrik minuscule Kleinbuchstabe mode Modus mode impératif Imperativ modes impersonels du verbe infinite Verbformen mode indicatif Indikativ mode infinitif Infinitiv mode irréel Irrealis mot explétif Flickwort mot formé artificiellement Kunstwort mot multiplicatif Vervielfältigungszahlwort muet stumm multiple Vervielfältigungszahlwort nasal Nasal, Nasallaut négatif verneinend négation Verneinung néologisme Neuwort neutre neutral, sächlich (z. B. vom Substantiv) nom Substantiv nom abstrait Abstraktum, abstraktes Substantiv nom appellatif Gattungsname nom collectif Sammelname nom commun Gattungsname nom composé Kompositum, zusammengesetztes Substantiv

310

nom concret Konkretum, konkretes Substantiv nom d’emprunt Pseudonym, Deckname nom de fraction Bruchzahlwort nom de lieu Orts-, Siedlungsname nom de matière Stoffname nom de personne Personenname nom étranger Fremdwort nom propre Eigenname nombre Zahl, Zahlwort nombre cardinal Grundzahlwort nombre distributif Verteilungszahlwort nombre fractionnaire Bruchzahl, Bruch nominatif Nominativ numéral (adjective) Zahlwort, Numerale numéral cardinal Grundzahlwort numéral ordinal Ordnungszahl, Ordnungszahlwort

objet Objekt objet direct Zielgröße, Akkusativobjekt objet indirect Zuwendgröße, Dativobjekt occlusive Verschlußlaut occlusive sourde Tenuis omission Weglassung, Auslassung Onomasiologie Onomasiologie onomatopée lautmalendes Wort oral oral; Laut, der ohne Nasenraum gebildet wird ordinal Ordinale, Ordnungszahl ordre des mots Wortstellung, Wortfolge orthographe Rechtschreibung orthographique orthographisch ouvert offen (z. B. Silbe, Vokal) palatal (adj.) palatal palatale (subst.) Patatal paradigme Paradigma paragraphe Paragraph parataxe Parataxe, Beiordnung parenté de langues Sprachverwandtschaft parenthèses, les p. runde Klammer parole Sprache; gesprochene, aktuelle Sprache participe Partizip, Mittelwort participe passé Partizip II participe présent Partizip I particule Partikel particule inséparable untrennbare Vorsilbe particule séparable trennbare Vorsilbe partie du discours Redeteil passé antérieur Plusquamperfekt passé composé Perfekt passé indéfini Perfekt

311

passé simple Präteritum passif Passiv patois Dialekt pause Pause péjoratif pejorativ, abschätzig perfectif perfektiv(er Aspekt) période Satzperiode, Satzgefüge périphrastique periphrastisch personification Personifikation personne Person perspective Perspektive, Sehweise philologie Philologie, Sprachwissenschaft philologie comparée vergleichende Sprachwissenschaft philosophie du langage Sprachphilosophie phonème Phonem, sprachlich fixierbarer Ton phonétique (Adj. und Subst.) phonetisch, Phonetik phonologie Phonologie phrase Satz, Satz im Gesamtsatz phrase complexe Satzgefüge phrase composée zusammengesetzter Satz phrase exclamative Ausrufesatz phrase négative verneinter Satz phrase simple einfacher Satz place Ort, Stelle, Platz place du mot dans la phrase Wortstellung pléonasme Pleonasmus pluriel Plural plus-que-parfait Plusquamperfekt, Vorvergangenheit poésie Poesie, Dichtung poésie épique Epik poésie lyrique Lyrik point Punkt point d’exclamation Ausrufezeichen point d’interrogation Fragezeichen points, les deux p. Doppelpunkt point-virgule Strichpunkt ponctuation Zeichensetzung positif Positiv, Grundstufe position Stellung possessif Possessivpronomen, besitzanzeigendes Fürwort postériorité Nachzeitigkeit poumons Lunge précédé vorangestellt prédicat Prädikatsnomen préfixe Präfix première personne, la p. p. die 1., die sprechende Person prénom Rufname préposition Präposition préposition avec l’accusatif, le datif, le génitif Verhältniswort mit dem Akkusativ, Dativ, Genitiv

312

préposition du lieu Präposition des Ortes préposition du temps Präposition der Zeit préposition précédée du substantif Postposition der Präposition présent Präsens, Gegenwart, neutrale Zeit présent narratif historisches Präsens prétérit Präteritum, Imperfekt préterito-présen ts Präteritopräsentien principal hauptsächlich principal accent Hauptakzent pronom Pronomen, Fürwort pronom démonstratif Demonstrativpronomen pronom indéfini Indefinitpronomen, unbestimmtes Fürwort pronom interrogatif Interrogativpronomen, fragendes Fürwort pronom personnel Personalpronomen, persönliches Fürwort pronom possessif Possessivpronomen, besitzanzeigendes Fürwort pronom réfléchi Reflexivpronomen, rückbezügliches Fürwort pronom relatif Relativpronomen, bezügliches Fürwort prononciation Aussprache proposition Satz proposition adverbiale Adverbialsatz proposition à l’impérativ Befehlssatz proposition causale Kausalsatz proposition circonstancielle Adverbialsatz proposition circonstancielle de cause Kausalsatz proposition circonstancielle de temps Temporalsatz proposition comparative Komparativsatz proposition concessive Konzessivsatz proposition conditionelle Konditionalsatz proposition consécutive Konsekutivsatz proposition de but Finalsatz proposition dépendante Nebensatz, Gliedsatz proposition dépendante sans conjonction uneingeleiteter Gliedsatz proposition d’objet Objektsatz proposition exclamative Ausrufesatz proposition impérative Befehlssatz proposition indépendante unabhängiger, alleinstehender Satz proposition infinitive Infinitivsatz proposition interrogative selbständiger Fragesatz proposition interrogative subordonnée abhängiger Fragesatz proposition optative Wunschsatz proposition participe Partizipialgruppe

313

proposition principale Hauptsatz proposition relative Relativsatz proposition subordonnée conjonctive Konjunktionalsatz proposition sujet Subjektsatz proposition temporelle Temporalsatz prose Prosa proverbe Sprichwort pseudonyme Pseudonym psychologie du langage Sprachpsychologie purisme Purismus, Sprachreinigung

qualité Qualität quantité Quantität radical Wurzel, Stamm, Wortstamm réciproque reziprok, wechselbezügig rection Rektion (des Verbs, der Präposition, des Adjektivs) réduplication Reduplikation reflectif reflexiv reflexif reflexiv régime Rektion règle Regel rejet du verbe Endstellung des Verbs im Gliedsatz renforcement V er Stärkung répétition Wiederholung rétrécissement de sens Bedeutungsverengung rhythme Rhythmus rime Reim rime finale Endreim rôle Rolle

sémantique Semantik sémasiologie Semasiologie semi-auxiliaire Modalverb semi-voyelle Halbvokal sens Bedeutung sens de base Grundbedeutung sens figuré übertragene Bedeutung sens litéral wörtliche Bedeutung sens primitif Grundbedeutung sentence Sentenz sexe natürliches Geschlecht sifflante Zischlaut signe Zeichen signe de ponctuation Satzzeichen signe orthographique Satzzeichen signification des mots Wortbedeutung similitude Ähnlichkeit simultanéité Gleichzeitigkeit

314

Situation Situation sobriquet Spitzname son Klang, Laut son final Auslaut son initial Anlaut sonore stimmhaft souhait Wunsch sourd stimmlos strophe Strophe structuralisme Strukturalistik structure Struktur style Stil style direct wörtliche Rede style indirect abhängige Rede stylistique Stilistik subjonctif Konjunktiv subjonctif imparfait Konjunktiv II subjonctif présent Konjunktiv I Subordination Unterordnung subordonnée attribut Prädikatssatz subordonnée complément circonstanciel Adverbialsatz subordonnée complément circonstanciel de but Finalsatz subordonnée complément circonstanciel de cause Kausalsatz subordonnée complément circonstanciel de comparaison Komparativsatz subordonnée complément circonstanciel de condition Konditionalsatz subordonnée complément circonstanciel de conséquence Konsekutivsatz subordonnée complément circonstanciel de lieu Lokalsatz subordonnée complément circonstanciel de manière Modalsatz subordonnée complément circonstanciel de temps Zeitsatz subordonnée complément d’objet Objektsatz subordonnée conjonctionelle Konjunktionalsatz subordonnée infinitive Infinitivsatz, Infinitivgruppe subordonnée participe Partizipialsatz, Partizipialgruppe subordonnée relative Relativsatz subordonnée sujet Subjektsatz substantif, comme substantif substantivisch substantif Substantiv substantif abstrait Abstraktum, abstraktes Substantiv substantif composé Kompositum, zusammengesetztes Substantiv substantif concret Konkretum, konkretes Substantiv substantiv ne s’employant qu’au pluriel Pluraletantum 315

substantif verbal Verbalsubstantiv substantivation Substantivierung substitut Ersatz suffixe Suffix suffixe dérivatif Ableitungssuffix sujet Subjekt sujet apparent grammatisches, unpersönliches Subjekt (z. B. es) sujet réel wirkliches Subjekt superlatif Superlativ superlatif absolu Elativ supin Supinum surnom Beiname syllabe Silbe syllabe non accentuée unbetonte Silbe syllabe principale Hauptsilbe syllabe secondaire Nebensilbe symbole Symbol syncope Synkope synonyme Synonym syntaxe Satzlehre, Syntax système System système verbal Verbalsystem

tableau des voyelles Vokalismus, Zusammenstellung der Selbstlaute tautologie Tautologie temps Zeit, Zeitform temps composé zusammengesetzte Zeit temps faible Senkung temps fort Hebung temps présent Präsens, allgemeine Zeit temps simple einfache Zeit terme Terminus terme de base Grundwort terme déterminant Bestimmungswort terminaison Endung terminologie Terminologie texte Text thème Thema théorie des formes grammaticales Formenlehre timbre Klangfarbe tiret Gedankenstrich, Gedankenpause titre Anrede, Titel ton Ton (von der Stimme) tonique betont tournure Redewendung, Wortgruppe trait d’union Bindestrich trait suspensif Gedankenstrich, Gedankenpause transcription phonétique Lautschrift 316

tréma Trema (z. B. haïr) troisième personne, la t. p.

uvulaire

die 3., die besprochene Person

Zäpfchenlaut

variable veränderlich verbe Verb, Prädikat verbe auxiliaire Hilfsverb verbe causatif Kausativ, Faktitiv, bewirkendes Verb verbe copule Kopula (z. B. sein als Verbindung zwischen Subjekt und Gleichsetzungsnominativ) (Prädikatsnomen) verbe d’action Handlungsverb verbe défectif defektives Verb verbe déponent Deponens verbe d’état Zustandsverb verbe faible schwaches Verb verbe fort starkes Verb verbe impersonel unpersönliches Verb verbe inchoatif inchoatives Verb verbe intransitif intransitives, nichtzielendes Verb verbe irrégulier unregelmäßiges Verb verbe itératif iteratives Verb, Wiederholungszeitwort verbe perfectif perfektives Verb verbes prétérito-présents Prä teritopräsen tien, Wandelzeitwörter verbe pronominal reflexives, rückbezügliches Verb verbe réciproque reziprokes Verb verbe réfléchi reflexives Verb verbe régulier regelmäßiges Verb verbe transitif transitives Verb vers Vers virgule Komma, Beistrich vocabulaire Wortschatz, kurzgefaßtes Wörterverzeichnis vocatif Vokativ voix Genus des Verbs voix active Aktiv voix moyenne Medium voix passive Passiv voyelle Vokal voyelle infléchie Umlaut voyelle nasale Nasalvokal voyelle radicale Stammvokal

317

E Ausdrücke der lateinischen Grammatik (enthält aber auch Ausdrücke aus der deutschen Grammatik)

abbrevatio Abkürzung ablativus Ablativ ablativus absolutus satzwertige Konstruktion aus Substantiv im Ablativ und Partizip abstractum abstraktes Substantiv abundantia Abundanz, Überfluß ; verstärkendes oder überflüssiges Wort accentus Betonung accusativus Akkusativ, Zielgröße, Wenfall accusativus cum infinitivo a.c.i.; Akkusativ mit dem Infinitiv actio Handlung, Tätigkeit activum, genus activum Aktiv, tätige Form acutus spitz, Betonungszeichen adiectivum Adjektiv, Eigenschaftswort adverbium Adverb, Umstandswort adverbium numerale Zahladverb adversativum adversativ, sich widersetzend affixum Affix agens Träger der Handlung agglutinare anleimen; agglutinierende Sprachen allegoria Allegorie alliteratio Stabreim appellativum Gattungsname appositio Apposition, das Beigefügte articulatio Artikulation, die gegliederte Aussprache articulus Fingerglied; Artikel, Geschlechtswort aspectus Aspekt, Sehweise aspiratio Aspiration, Behauchung assimilatio Assimilation, Angleichung assonare aus adsonare anklingen; Assonanz attributum Attribut, das Zugeteilte, Beifügung auxiliare, verbum auxiliare Hilfsverb, Hilfszeitwort bilabialis bis = zweimal; labium = Lippe; bilabialer Laut

cardinale, numerale cardinale Grundzahlwort casus Kasus, Fall, Rolle casus ablativus Trennungsfall casus accusativus Anklagefall (falsche Etymologie) casus dativus Gebefall casus genitivus Herkunftsfall casus nominativus Nennfall casus obliquus obliquer Kasus, 2. 3. oder 4. Fall 318

cadence Kadenz, Tonfall calembour Wortspiel capitale Großbuchstabe caractère Buchstabe cas Kasus, Fall cas sujet Nominativ catégorie des mots Wortart cause Ursache, Grund cedille (z. B. leçon) césure Zäsur champ sémantique sprachliches Feld changement de sens Bedeutungswandel changement de son Lautwandel circonstanciel adverbial classe des mots Wortart classification Einteilung cliché Klischee commercial langage Kaufmannssprache communauté linguistique Sprachgemeinschaft comparaison Steigerung comparaison irrégulière unregelmäßige Steigerung comparatif Komparativ compétence Kompetenz complément circonstanciel Umstandsangabe complément d’agent Angabe des Täters bed Verbformen im Passiv complément de but Zweckangabe complément de lieu Ortsangabe complément de la manière Artangabe complément de temps Zeitangabe complément déterminatif au génitif Attribut im Genitiv complément d’objet Ergänzung, Sinnergänzung complément d’objet direct Zielgröße, Akkusativobjekt complément d’objet indirect Dativobjekt, Zuwendgröße complément prépositionel Präpositionalobjekt composition Zusammensetzung, zusammengesetzter Satz concession Einräumung, Einschränkung concordance des temps Zeitenfolge condition Bedingung conditionnel Konditional, Konj unktiv conditionnel passé Konjunktiv, Konditional II conditionnel présent Konjunktiv, Konditional I conj onction Kon j unktion conjonction de coordination beiordnende Konjunktion conjonction de subordination unterordnende Konjunktion conj ugaison Kon j ugation conjugaison faible schwache Konjugation conjugaison forte starke Konjugation

305

conjugaison impersonelle Konjugation der unpersönlichen Verben conjugaison interrogative Konjugation der Verben in der Frageform conjugaison passive Konjugation im Passiv conjugaison pronominale Konjugation der reflexiven Verben con j uguer konj ugieren conséquence Folge, Folgerung consonne Konsonant, Mitlaut consonne dentale Dental consonne double Doppelkonsonant consonne explosive Explosivlaut consonne fricative Reibelaut, Frikativ consonne labiale Lippenlaut consonne liquide Liquide consonne occlusive Verschlußlaut consonne palatale Palatal consonne sifflante Zischlaut consonne velaire Velar, velarer Konsonant construction de la phrase Satzbau construction de la proposition Satzbau construction participiale Partizipialkonstruktion contamination Kontamination, Vermischung contexte Kontext contraction Zusammenziehung, Verschmelzung contraction de la préposition et de l’article Verschmelzung des Artikels mit der Präposition (z. B. im = in dem) coordination Koordination, Beiordnung coordination adversative adversative Satzreihe coordination causale kausale Satzreihe coordination consécutive konsekutive Satzreihe coordination copulative verbindende Satzreihe coordination disjonctive disjunktive Satzreihe copulatif anreihend copule Kopula cordes vocales Stimmbänder corrélatif korrelativ crochets eckige Klammer

datif Dativ déclinable deklinierbar déclinaison Deklination déclinaison faible schwache Deklination déclinaison forte starke Deklination déclinaison mixte gemischte Deklination degré Grad démonstratif Demonstrativum (in pronominaler und adjektivischer Stellung) dentale Dental 306

dérivation Ableitung dérivé Derivat, abgeleitetes Wort dérogation Abweichung désinence Endung deux points, les d. p. Doppelpunkt deuxième personne, la d. p. die 2., die angesprochene Person dialecte Dialekt, Mundart dialogue Dialog, Zwiegespräch, Gespräch dictionnaire Wörterbuch différenciation Differenzierung diminutif Diminutiv, Kosename diphthongue Diphthong, Zwielaut direct direkt discours direct wörtliche Rede discours indirect abhängige Rede disj onctif disj unktiv, ausschließend dissimilation Dissimilation (z. B. peregrinum> pèlerin) distributif distributiv, verteilend division des mots en syllabes Silbentrennung division syllabique des mots Silbentrennung doublet Dublette drame Drama duel Dual duratif durativ durée Dauer

élargissement de sens Bedeutungserweiterung élision Elision, Ausstoßung des unbetonten Endvokals ellipse Ellipse emphase emphatische Rede emploi Anwendung, Verwendung employé comme complément attributiv gebraucht emprunt Entlehnung, Lehnwort enchaînement des mots Fügung enchaînement des propositions Satzreihe épithète Attribut étymologie Etymologie étymologie populaire Volksetymologie euphémisme Euphemismus exception Ausnahme explétif expletiv (z. B. es kamen drei Reiter) expression Ausdruck

faible schwach (z. B. Flexion) famille de mots Wortfamilie féminin feminines Geschlecht, weiblich fermé geschlossen (von der Silbe) figure Metapher finale Endung, Flexionsmorphem 307

flexion Flexion, Beugung fonction Funktion formation Bildung formation des mots Wortbildung forme Form forme contractée zusammengezogene Form forme de politesse Höflichkeitsform forme diminutive Verkleinerungs-, Diminutivform forme d’un mot Wortform formes impersonelles infinitive Verbformen formes personelles Personalformen des Verbs, finite Formen forme verbale Verbalform fort stark (z. B. vom Verb und Substantiv) fraction décimale Dezimalbruch fraction ordinaire gemeiner Bruch fricative Frikativ, Reibelaut futur Futur, Zukunft futur antérieur Vorzukunft, Futur exakt futur simple einfaches Futur (nicht in der Verlaufsform)

génitif Genitiv génitif partitif Teilungsartikel génitif saxon Sächsischer Genitiv genre grammatisches Geschlecht géographie linguistique Sprach-, Wortgeographie gérondif Partizip I mit vorgesetztem en, Gerundiv gradation Steigerung grammaire Grammatik grammairien Grammatiker Grec griechisch guillemets Anführungszeichen gutturale Guttural hauteur (de la voix) Stimmhöhe hauteur du ton Tonhöhe hiatus Hiat, Hiatus homonyme Homonym homophone Homophon hyperbole Hyperbel hypotaxe Hypotaxe, Unterordnung

iambe Jambus identité Identität idiomatique idiomatisch idiome Idiom image Bild imparfait Imperfekt, Präteritum impératif Imperativ, Befehlsform imperfectif imperfektiv (Aspekt) 308

indéclinable undeklinierbar Indo-Européen indoeuropäisch, indogermanisch infinitiv Infinitiv infinitiv comme nom substantivisch gebrauchter Infinitiv infixe Infix inflexion Änderung des Stammvokals, vor allem Umlaut inflexion vocalique Umlaut instrumental Instrumental(is) intensité Intensität interj ection Interj ektion interrogatif interrogativ, fragend interrogation directe wörtliche, direkte Frage interrogation indirecte abhängige, indirekte Frage intonation Intonation invariable unveränderlich inversion Inversion, Spitzenstellung des Verbs irréalité Unwirklichkeit, Unmöglichkeit, Konjunktiv II irregulier unregelmäßig iuxtaposition Nebenordnung jargon Jargon, Rotwelsch, Unterschichtensprache jeu de mots Wortspiel

labiale Labial, Lippenlaut labiodentale Labiodental, Lippenzahnlaut langage (argot) des chasseurs Jägersprache langage courant Umgangssprache langage du métier Fachsprache, Berufssprache langage enfantin, langage des enfants Kindersprache langage familier Haussprache , Umgangssprache, Alltagssprache langage soutenu gewählte Sprache langage technique Fachsprache, Berufssprache langue académique Hochsprache langues agglutinantes agglutinierende Sprachen langues centum Kentumsprachen langue courante Umgangssprache langue écrite geschriebene Sprache, Hochsprache langue littéraire Literatursprache langue maternelle Muttersprache langue parlée Umgangssprache langue poétique poetische Sprache, Sprache der Dichter langue verte Rotwelsch langue vulgaire ungepflegte Sprache des Alltags larynx Kehlkopf Latin Latein lettre Buchstabe lettre initiale Anfangsbuchstabe lèvres, les 1. Lippen 309

lexicographie Lexikographie liaison Bindung lieu Ort lieu commun Klischee linguistique Linguistik, Sprachwissenschaft locatif Lokativ, Lokalis locution Wendung, Redensart, Wortgruppe locution prépositionelle Präpositionalgefüge loi phonétique Lautgesetz long lang (z. B. Vokal, Silbe) longueur Länge

ma j uscule Großbuchstabe manière Art und Weise masculin Maskulinum, männliches Geschlecht matière Stoff mélodie de la phrase Satzmelodie membre Glied membre de la phrase Satzglied membre de la proposition Satzglied métaphonie Umlaut métaphore Metapher métathèse Metathese métonymie Metonymie métrique Metrik minuscule Kleinbuchstabe mode Modus mode impératif Imperativ modes impersonels du verbe infinite Verbformen mode indicatif Indikativ mode infinitif Infinitiv mode irréel Irrealis mot explétif Flickwort mot formé artificiellement Kunstwort mot multiplicatif Vervielfältigungszahlwort muet stumm multiple Vervielfältigungszahlwort nasal Nasal, Nasallaut négatif verneinend négation Verneinung néologisme Neuwort neutre neutral, sächlich (z. B. vom Substantiv) nom Substantiv nom abstrait Abstraktum, abstraktes Substantiv nom appellatif Gattungsname nom collectif Sammelname nom commun Gattungsname nom composé Kompositum, zusammengesetztes Substantiv

310

nom concret Konkretum, konkretes Substantiv nom d’emprunt Pseudonym, Deckname nom de fraction Bruchzahlwort nom de lieu Orts-, Siedlungsname nom de matière Stoffname nom de personne Personenname nom étranger Fremdwort nom propre Eigenname nombre Zahl, Zahlwort nombre cardinal Grundzahlwort nombre distributif Verteilungszahlwort nombre fractionnaire Bruchzahl, Bruch nominatif Nominativ numéral (adjective) Zahlwort, Numerale numéral cardinal Grundzahlwort numéral ordinal Ordnungszahl, Ordnungszahlwort

objet Objekt objet direct Zielgröße, Akkusativobjekt objet indirect Zuwendgröße, Dativobjekt occlusive Verschlußlaut occlusive sourde Tenuis omission Weglassung, Auslassung Onomasiologie Onomasiologie onomatopée lautmalendes Wort oral oral; Laut, der ohne Nasenraum gebildet wird ordinal Ordinale, Ordnungszahl ordre des mots Wortstellung, Wortfolge orthographe Rechtschreibung orthographique orthographisch ouvert offen (z. B. Silbe, Vokal) palatal (adj.) palatal palatale (subst.) Patatal paradigme Paradigma paragraphe Paragraph parataxe Parataxe, Beiordnung parenté de langues Sprachverwandtschaft parenthèses, les p. runde Klammer parole Sprache; gesprochene, aktuelle Sprache participe Partizip, Mittelwort participe passé Partizip II participe présent Partizip I particule Partikel particule inséparable untrennbare Vorsilbe particule séparable trennbare Vorsilbe partie du discours Redeteil passé antérieur Plusquamperfekt passé composé Perfekt passé indéfini Perfekt

311

passé simple Präteritum passif Passiv patois Dialekt pause Pause péjoratif pejorativ, abschätzig perfectif perfektiv(er Aspekt) période Satzperiode, Satzgefüge périphrastique periphrastisch personification Personifikation personne Person perspective Perspektive, Sehweise philologie Philologie, Sprachwissenschaft philologie comparée vergleichende Sprachwissenschaft philosophie du langage Sprachphilosophie phonème Phonem, sprachlich fixierbarer Ton phonétique (Adj. und Subst.) phonetisch, Phonetik phonologie Phonologie phrase Satz, Satz im Gesamtsatz phrase complexe Satzgefüge phrase composée zusammengesetzter Satz phrase exclamative Ausrufesatz phrase négative verneinter Satz phrase simple einfacher Satz place Ort, Stelle, Platz place du mot dans la phrase Wortstellung pléonasme Pleonasmus pluriel Plural plus-que-parfait Plusquamperfekt, Vorvergangenheit poésie Poesie, Dichtung poésie épique Epik poésie lyrique Lyrik point Punkt point d’exclamation Ausrufezeichen point d’interrogation Fragezeichen points, les deux p. Doppelpunkt point-virgule Strichpunkt ponctuation Zeichensetzung positif Positiv, Grundstufe position Stellung possessif Possessivpronomen, besitzanzeigendes Fürwort postériorité Nachzeitigkeit poumons Lunge précédé vorangestellt prédicat Prädikatsnomen préfixe Präfix première personne, la p. p. die 1., die sprechende Person prénom Rufname préposition Präposition préposition avec l’accusatif, le datif, le génitif Verhältniswort mit dem Akkusativ, Dativ, Genitiv

312

préposition du lieu Präposition des Ortes préposition du temps Präposition der Zeit préposition précédée du substantif Postposition der Präposition présent Präsens, Gegenwart, neutrale Zeit présent narratif historisches Präsens prétérit Präteritum, Imperfekt préterito-présen ts Präteritopräsentien principal hauptsächlich principal accent Hauptakzent pronom Pronomen, Fürwort pronom démonstratif Demonstrativpronomen pronom indéfini Indefinitpronomen, unbestimmtes Fürwort pronom interrogatif Interrogativpronomen, fragendes Fürwort pronom personnel Personalpronomen, persönliches Fürwort pronom possessif Possessivpronomen, besitzanzeigendes Fürwort pronom réfléchi Reflexivpronomen, rückbezügliches Fürwort pronom relatif Relativpronomen, bezügliches Fürwort prononciation Aussprache proposition Satz proposition adverbiale Adverbialsatz proposition à l’impérativ Befehlssatz proposition causale Kausalsatz proposition circonstancielle Adverbialsatz proposition circonstancielle de cause Kausalsatz proposition circonstancielle de temps Temporalsatz proposition comparative Komparativsatz proposition concessive Konzessivsatz proposition conditionelle Konditionalsatz proposition consécutive Konsekutivsatz proposition de but Finalsatz proposition dépendante Nebensatz, Gliedsatz proposition dépendante sans conjonction uneingeleiteter Gliedsatz proposition d’objet Objektsatz proposition exclamative Ausrufesatz proposition impérative Befehlssatz proposition indépendante unabhängiger, alleinstehender Satz proposition infinitive Infinitivsatz proposition interrogative selbständiger Fragesatz proposition interrogative subordonnée abhängiger Fragesatz proposition optative Wunschsatz proposition participe Partizipialgruppe

313

proposition principale Hauptsatz proposition relative Relativsatz proposition subordonnée conjonctive Konjunktionalsatz proposition sujet Subjektsatz proposition temporelle Temporalsatz prose Prosa proverbe Sprichwort pseudonyme Pseudonym psychologie du langage Sprachpsychologie purisme Purismus, Sprachreinigung

qualité Qualität quantité Quantität radical Wurzel, Stamm, Wortstamm réciproque reziprok, wechselbezügig rection Rektion (des Verbs, der Präposition, des Adjektivs) réduplication Reduplikation reflectif reflexiv reflexif reflexiv régime Rektion règle Regel rejet du verbe Endstellung des Verbs im Gliedsatz renforcement V er Stärkung répétition Wiederholung rétrécissement de sens Bedeutungsverengung rhythme Rhythmus rime Reim rime finale Endreim rôle Rolle

sémantique Semantik sémasiologie Semasiologie semi-auxiliaire Modalverb semi-voyelle Halbvokal sens Bedeutung sens de base Grundbedeutung sens figuré übertragene Bedeutung sens litéral wörtliche Bedeutung sens primitif Grundbedeutung sentence Sentenz sexe natürliches Geschlecht sifflante Zischlaut signe Zeichen signe de ponctuation Satzzeichen signe orthographique Satzzeichen signification des mots Wortbedeutung similitude Ähnlichkeit simultanéité Gleichzeitigkeit

314

Situation Situation sobriquet Spitzname son Klang, Laut son final Auslaut son initial Anlaut sonore stimmhaft souhait Wunsch sourd stimmlos strophe Strophe structuralisme Strukturalistik structure Struktur style Stil style direct wörtliche Rede style indirect abhängige Rede stylistique Stilistik subjonctif Konjunktiv subjonctif imparfait Konjunktiv II subjonctif présent Konjunktiv I Subordination Unterordnung subordonnée attribut Prädikatssatz subordonnée complément circonstanciel Adverbialsatz subordonnée complément circonstanciel de but Finalsatz subordonnée complément circonstanciel de cause Kausalsatz subordonnée complément circonstanciel de comparaison Komparativsatz subordonnée complément circonstanciel de condition Konditionalsatz subordonnée complément circonstanciel de conséquence Konsekutivsatz subordonnée complément circonstanciel de lieu Lokalsatz subordonnée complément circonstanciel de manière Modalsatz subordonnée complément circonstanciel de temps Zeitsatz subordonnée complément d’objet Objektsatz subordonnée conjonctionelle Konjunktionalsatz subordonnée infinitive Infinitivsatz, Infinitivgruppe subordonnée participe Partizipialsatz, Partizipialgruppe subordonnée relative Relativsatz subordonnée sujet Subjektsatz substantif, comme substantif substantivisch substantif Substantiv substantif abstrait Abstraktum, abstraktes Substantiv substantif composé Kompositum, zusammengesetztes Substantiv substantif concret Konkretum, konkretes Substantiv substantiv ne s’employant qu’au pluriel Pluraletantum 315

substantif verbal Verbalsubstantiv substantivation Substantivierung substitut Ersatz suffixe Suffix suffixe dérivatif Ableitungssuffix sujet Subjekt sujet apparent grammatisches, unpersönliches Subjekt (z. B. es) sujet réel wirkliches Subjekt superlatif Superlativ superlatif absolu Elativ supin Supinum surnom Beiname syllabe Silbe syllabe non accentuée unbetonte Silbe syllabe principale Hauptsilbe syllabe secondaire Nebensilbe symbole Symbol syncope Synkope synonyme Synonym syntaxe Satzlehre, Syntax système System système verbal Verbalsystem

tableau des voyelles Vokalismus, Zusammenstellung der Selbstlaute tautologie Tautologie temps Zeit, Zeitform temps composé zusammengesetzte Zeit temps faible Senkung temps fort Hebung temps présent Präsens, allgemeine Zeit temps simple einfache Zeit terme Terminus terme de base Grundwort terme déterminant Bestimmungswort terminaison Endung terminologie Terminologie texte Text thème Thema théorie des formes grammaticales Formenlehre timbre Klangfarbe tiret Gedankenstrich, Gedankenpause titre Anrede, Titel ton Ton (von der Stimme) tonique betont tournure Redewendung, Wortgruppe trait d’union Bindestrich trait suspensif Gedankenstrich, Gedankenpause transcription phonétique Lautschrift 316

tréma Trema (z. B. haïr) troisième personne, la t. p.

uvulaire

die 3., die besprochene Person

Zäpfchenlaut

variable veränderlich verbe Verb, Prädikat verbe auxiliaire Hilfsverb verbe causatif Kausativ, Faktitiv, bewirkendes Verb verbe copule Kopula (z. B. sein als Verbindung zwischen Subjekt und Gleichsetzungsnominativ) (Prädikatsnomen) verbe d’action Handlungsverb verbe défectif defektives Verb verbe déponent Deponens verbe d’état Zustandsverb verbe faible schwaches Verb verbe fort starkes Verb verbe impersonel unpersönliches Verb verbe inchoatif inchoatives Verb verbe intransitif intransitives, nichtzielendes Verb verbe irrégulier unregelmäßiges Verb verbe itératif iteratives Verb, Wiederholungszeitwort verbe perfectif perfektives Verb verbes prétérito-présents Prä teritopräsen tien, Wandelzeitwörter verbe pronominal reflexives, rückbezügliches Verb verbe réciproque reziprokes Verb verbe réfléchi reflexives Verb verbe régulier regelmäßiges Verb verbe transitif transitives Verb vers Vers virgule Komma, Beistrich vocabulaire Wortschatz, kurzgefaßtes Wörterverzeichnis vocatif Vokativ voix Genus des Verbs voix active Aktiv voix moyenne Medium voix passive Passiv voyelle Vokal voyelle infléchie Umlaut voyelle nasale Nasalvokal voyelle radicale Stammvokal

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E Ausdrücke der lateinischen Grammatik (enthält aber auch Ausdrücke aus der deutschen Grammatik)

abbrevatio Abkürzung ablativus Ablativ ablativus absolutus satzwertige Konstruktion aus Substantiv im Ablativ und Partizip abstractum abstraktes Substantiv abundantia Abundanz, Überfluß ; verstärkendes oder überflüssiges Wort accentus Betonung accusativus Akkusativ, Zielgröße, Wenfall accusativus cum infinitivo a.c.i.; Akkusativ mit dem Infinitiv actio Handlung, Tätigkeit activum, genus activum Aktiv, tätige Form acutus spitz, Betonungszeichen adiectivum Adjektiv, Eigenschaftswort adverbium Adverb, Umstandswort adverbium numerale Zahladverb adversativum adversativ, sich widersetzend affixum Affix agens Träger der Handlung agglutinare anleimen; agglutinierende Sprachen allegoria Allegorie alliteratio Stabreim appellativum Gattungsname appositio Apposition, das Beigefügte articulatio Artikulation, die gegliederte Aussprache articulus Fingerglied; Artikel, Geschlechtswort aspectus Aspekt, Sehweise aspiratio Aspiration, Behauchung assimilatio Assimilation, Angleichung assonare aus adsonare anklingen; Assonanz attributum Attribut, das Zugeteilte, Beifügung auxiliare, verbum auxiliare Hilfsverb, Hilfszeitwort bilabialis bis = zweimal; labium = Lippe; bilabialer Laut

cardinale, numerale cardinale Grundzahlwort casus Kasus, Fall, Rolle casus ablativus Trennungsfall casus accusativus Anklagefall (falsche Etymologie) casus dativus Gebefall casus genitivus Herkunftsfall casus nominativus Nennfall casus obliquus obliquer Kasus, 2. 3. oder 4. Fall 318

casus rectus gerader, aufrechter, ungebeugter Fall, Nominativ casus vocativus Anrufefall causa Grund, Ursache causativum Kausativ, bewirkendes Verb centum 100 collectivum Kollektiv, Sammelname comparatio Vergleich, Komparation, Steigerung comparativus, gradus comparativus Komparativ compositio Komposition, Zusammensetzung (als Vorgang) compositum Kompositum, zusammengesetztes Wort concessus zugestanden; Konzessivsatz, Einräumungssatz concretus körperlich, konkret conditio Bedingung; Konditionalsatz, Bedingungssatz conditionalis von einer Bedingung abhängig congruentia Kongruenz, Übereinstimmung coniugatio Verbindung des Verbstammes mit einer Endung, Konjugation coniugatio periphrastica umschriebene Konjugation, zusammengesetzte Zeiten coniunctio Verknüpfung, Konj unktion coniunctivus Konjunktiv consecutio Folgerung; Konsekutivsatz, Folgesatz consecutio temporum Zeitenfolge consonans von consonare mittönen; Konsonant, Mitlaut (er) constituere festsetzen, bestimmen; Konstituente = aufbauende Bestandteile constructio Konstruktion, Bau contaminatio Kontamination, Verunreinigung, Vermischung contractio Kontraktion, Zusammenziehung coordinatio Koordination, Koordinierung, Beiordnung copula Band, Bindemittel; Kopula kopulativ = aneinanderreihend correlatum das Mitgebrachte; Korrelat, korrelativ dactylus Fingerlein; Daktylus dativus commodi Dativ des Vorteils, des Nutzens dativus ethicus ethischer Dativ dativus sympathicus Dativ der Verbundenheit declinabile deklinierbar declinatio Neigung, Beugung, Deklination defectivum unvollständig; Verb oder Nomen, dem Formen fehlen demonstrativum von demonstrare = zeigen; Demonstrativpronomen dentalis von dens = Zahl; Dental, Zahnlaut deponens Deponens.* Verb mit aktiver Bedeutung, aber passiver Konjugation 319

derivatio Derivation, Vorgang der Ableitung derivatum das Abgeleitete, abgeleitetes Wort determinativum das Bestimmte, Determinativpronomen, bestimmendes P. differens von differre verschieden sein; verschieden diminitivum von diminuere vermindern; Verkleinerungsform, -wort directus gerade, unmittelbar disiungere trennen; disjunktiv = ausschließend dissimilatio Verneinung von similatio (zu similis = ähnlich); das Ungleichmachen distributivum von distribuere verteilen; Einteilungsnumerale Dual von: duo = zwei; Zweizahl durativ von: durare = dauern; duratives Verb

Elativ von eferre hinaustragen, erheben; absoluter Superlativ Elision von elidere hinausstoßen; Ausstoßung eines Vokals epitheton ornans griechisch-lateinische Bildung; schmükkendes Beiwort expletiV von: explere ausfüllen; ausfüllend, Füllwort explosiv von explodere = auspfeifen, ausstoßen; Explosivlaut factitivum Faktitiv, bewirkendes Zeitwort, Kausativ femininum femininum, weibliches Geschlecht figura Figur, Bildung, Gestalt final von finis = Ende; Finalsatz, Zweck-, Absichtssatz finitus bestimmt, begrenzt; finite Verbformen, Personalformen flectere beugen; flektieren (deklinieren oder konjugieren) flexio Krümmung, Beugung; Flexion fortis Fortis; stark, gespannt (von der Artikulation) frequens häufig; Frequenz fricare reiben; Frikativ = Reibelaut functio Verrichtung; Funktion futurum das Künftige; Futur, Zukunft futurum exactum von exagere = vollenden; Futur II, Vorzukunft genitivus attributivus attributiver Genitiv genitivus obiectivus Genitiv mit Bezug auf das Objekt genitivus partitivus gibt das Ganze an, von dem ein Teil genommen wird genitivus possessivus Genitiv, der Besitz oder Zugehörigkeit angibt genitivus qualitatis gibt die Eigenschaft an genitivus subiectivus Genitiv mit Bezug auf das Subjekt

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genus Geschlecht des Nomens, Geschehensart des Verbs gerundium substantivierter Infinitiv (z. B. cantando durch das Singen) gerundivum Gerundiv, gibt die Notwendigkeit der Handlung an (homo laudandus = ein Mensch, der gelobt werden soll) gradatio von: gradus Stufe, Steigerung gradus comparativus Komparativ, 2. Steigerungsstufe gradus positivus Positiv, 1. Steigerungsstufe gradus superlativus Superlativ, 3. Steigerungsstufe gravis schwer; Akzentzeichen guttural von: guttur = Kehle; Gutturallaut, Kehl-, kehliger Laut

hiatus Kluft, Öffnung; Hiatus, Hiat hortatiV von: hortari = ermahnen; mahnende, warnende Rede, direkt und indirekt ictus Stoß, Iktus; Akzentart, -Zeichen Identität von: idem = derselbe imperativus, modus i. von imperare = anordnen, befehlen; Befehlsform imperfectum von: in (verneinendes Präfix) + perficere =vollenden; Imperfekt, Mitvergangenheit, besser: Präteritum Impersonale unpersönlich; unpersönliches Verb; Pronomen inchoativ von: inchoare = anfangen; inchoativ(er Aspekt) Indefinitpronomen von: indefinitum = unbestimmt + Pronomen; unbestimmtes Pronomen indicativus, modus i. von: indicare anzeigen; Indikativ indirectus mittelbar, indirekt; indirekte Rede, Frage infinitus unbestimmt; infinite Verbformen, Infinitiv infixus hineingestoßen; Infix ingressivum von: ingredior = anfangen; ingressi v(er Aspekt) initium Anfang; Initiale = Anfangsbuchstabe Instrumentalis von: instrumentum = Werkzeug; in manchen Sprachen eigener Kasus Intensität von: intendere = anspannen; Stärke (der Betonung) interiectio von: intericere dazwischenwerfen; Interjektion, Ausrufelaut, -wort interrogativum von: interrogare = fragen; Interrogativpronomen, fragendes Fürwort Intonation von : intonare ertönen lassen intransitiv von: in (verneinendes Präfix) + transire = überschreiten Inversion von : invertere = umkehren irrealis unwirklich; Modus der Unwirklichkeit, Unmöglichkeit 321

iterativ

von: iterare = wiederholen; iterativer Aspekt

Kadenz

von: cadere = fallen; Tonfall

labialis von: labium = Lippe; Lippenlaut lateral von: latus, lateris = Seite; Seitenlaut lenis zart, mild; Gruppe von Konsonanten Linguistik von lingua Sprache, Rede, Zweig der Sprachwissenschaft liquid von liquidus = flüssig, fließend, liquide Laute littera Buchstabe localis zum Ort gehörig, auch Lokativ, in einigen Sprachen eigener Kasus, Lokaladverb, Lokalsatz

Majuskel von maius, größer, Großbuchstabe masculinus maskulin (es Geschlecht, Genus), männlich medium Mitte, mediae (Laute), medium genus, Medium (im Deutschen nicht vorhandenes Verbgenus) Minuskel von minus, weniger, Kleinbuchstabe modus Art und Weise, modal: Adverb, Hilfsverb multiplicativum von : multiplicare = vervielfältigen, Multiplikativ = Vervielfältigungszahlwort Nasal von nasus = Nase Nasal, Nasallaut Negation von: negare = verneinen neutrum ne-utrum = keines von beiden, weder maskulin noch feminin; sächliches Geschlecht nomen Name, meist identisch mit Substantiv gebraucht, bisweilen für Substantiv und Adjektiv nomen appellativum Gattungsname nomen collectivum Sammelname nomen materiale Stofïname nomen proprium Eigenname Nominativ von: nominare = benennen nominativus cum infinitivo Nominativ mit dem Infinitiv normal: normalis = rechter Winkel numerale von: numerus = Zahl, Anzahl; Zahlwort obiectum das Entgegengestellte; Objekt, Ergänzung, Sinnergänzung Opposition von: opponere = entgegensetzen; Opposition von Lauten Optativ von: optare = wünschen; modus optativus oral von os, oris = Mund; ohne Mitwirkung des Nasenraumes gebildete Laute oratio obliqua oratio = Rede + obliquus = schräg, seitlich; abhängige, berichtete Rede oratio recta oratio = Rede + rectus = gerade; wörtliche, direkte Rede ordinale von ordinare = in eine Ordnung bringen; Ordnungszahlwort 322

Palatal von palatum = vorderer Gaumen; palatale Laute participium das Teilhabende; Partizip, Mittelwort particula Teilchen; Partikel (Wortart) Passiv von: pati = leiden; Leideform pejorativ von peior = schlechter; Bedeutungsverschlechterung Perfekt von: perfectum = vollendet Permutation von: permutatio = Vertauschung, Tausch Person von: persona = Person, Maske, Rolle Perspektive von: perspicere = hindurchsehen; Seh weise plurale tantum tantum = nur; Pluraletantum, Mehrzahlwort pluralis mehrfach, vielfach; Plural, Mehrzahl pluralis maiestatis; maiestas = Hoheit pluralis modestiae; modestia = Bescheidenheit Plusquamperfekt plus (mehr) -quam (als) -perfectum vollendet); Vorvergangenheit, vollendete Vergangenheit positivus, gradus p. von: positus = gesetzt, gegeben; Positiv Possessivum von: possidere = besitzen; Possessivpronomen, besitzanzeigendes Fürwort Postposition von:post = nach, hinter + ponere = stellen; Nachstellung potentialis von: posse = möglich sein; Potentialis, Aussageform zwischen Wirklichkeit und Un Wirklichkeit Prädikat von: praedicare = ausrufen; Satzaussage Präfix von: praefigere = etwas vorne anheften; Vorsilbe Präteritum von: praeter (vorüber) + ire (gehen); früher Imperfekt pronomen pro (für) + nomen (das Nomen); Pronomen, Fürwort pronomen demonstrativum Demonstrativpronomen, hinweisendes Fürwort pronomen indefinitum Indefinitpronomen, unbestimmtes Fürwort pronomen interrogativum Interrogativpronomen, fragendes Fürwort pronomen personale Personalpronomen, persönliches Fürwort pronomen possessivum Possessivpronomen, besitzanzeigendes Fürwort pronomen relativum Relativpronomen, bezügliches Fürwort Pronomen, reziprokes von: reciprocus = auf demselben Wege zurückkehrend pronomina correlativa in gegenseitiger Beziehung stehende Fürwörter Prosa von: prorsus, prosus = gerade, schlicht punctum das Gestochene; Stich, Punkt Purismus von : purus = rein 323

qualitas Eigenschaft Qualität quantitas Menge, Quantität (z. B. der Silbe) rectio Regierung, Lenkung, Rektion (des Verbs, der Präposition) Reduktionsstufe von: reductio = Zurückführung, Verminderung Redundanz von : redundantia = Überfluß Reduplikation von: duplicare = verdoppeln; Ablaut (Abstufung) reflexi vum das Zurückgewanderte; Reflexivpronomen, rückbezügliches Fürwort, bisweilen auch vom Verb Rekursion von: recursus = Rückkehr, Rücklauf relativum von: referre melden, das auf etwas Bezogene; Relativpronomen Restriktivsatz von: restringere = einschränken reziprokes Pronomen wechselbezügiges Fürwort

Sekundärumlaut secundus = der folgende, an zweiter Stelle sententia Sentenz, Meinung, Spruch sexus natürliches Geschlecht simplex einfach, nicht zusammengesetzt; Ausdruck der Wortbildung singulare tantum tantum = nur; Singularetantum, Einzahlwort singularis numerus singularis einzeln; Singular, Einzahl Sonant von: sonare = tönen, klingen sonorus = rauschend; sonor, stimmhaft Spirant von : spirare = aushauchen structura Zusammenfügung, Bauart, Struktur subiectum das Untergelegte; Subjekt, Satzgegenstand, Grundgröße Subjunktion von: sub-iungere = unterordnen; Unterordnung Substantiv von: substantia = das Wesen, Vorhandensein; Hauptwort suffixum das Angeheftete; Suffix, Nachsilbe superlativum das über etwas Hinausgetragene; Superlativ, Höchststufe tactus Berührung, Schlag; Takt (in der Metrik) Tempo von: tempus = Zeit, Zeitraum; Sprechtempo tempus Zeit; temporale = zeitlich; Zeit —, Temporalsatz tenuis zart, zart gehaltener Laut; Gruppe von Konsonanten terminus Grenzstein; Terminus = wissenschaftlicher Name textum Gewebe, Gefüge; Text titulus Überschrift, Inschrift; Titel

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Transformation von: transformare = umbilden transitivus von transire = übersteigen, überschreiten; transitiv transscriptio Umschreibung, Umschrift; Transkription uvula

Gaumenzäpfchen; uvulare Konsonanten

valere vermögen; Valenz = Wertigkeit velum Gaumensegel; velare Laute verbum Wort, Zeitwort, Verb vocalis klangreich; Vokal, Selbstlaut vocativus, casus v.; von: vocare = rufen; Vokativ, Ruffall

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