Lehrbuch der historisch kritischen Einleitung in die kanonischen Bücher des Neuen Testaments: Th. 2 [Dritte verbesserte Auflage] 9783111519562, 9783111151540


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Table of contents :
Vorrede
Vorwort zur dritten Auflage
Inhalt
Erste Abtheilung
Erster Abschnitt. Von der Grundsprache des Neuen Testaments
Zweiter Abschnitt. Von den alten Übersetzungen des Neuen Testaments
Dritter Abschnitt. Von der Kritik des Textes.
Zweite Abtheilung. Besondere Einleitung in die Bücher des Neuen Testaments
Allgemeine Vorbemerkungen
Erster Abschnitt. Evangelien
Erstes Capitel. Von den Evangelien überhaupt
Zweites Capitel.Verwandtschaft der drei ersten Evangelien
Drittes Capitel. Von den Verfassern der drei ersten Evangelien
Viertes Capitel. Das Evangelium Johannis
Fünftes Capitel. Die Apostel - Geschichte
Sechstes Capitel. Ueber Paulus und dessen Schriften überhaupt
Siebentes Capitel. Pauli Briefe, vor seiner Gefangenschaft geschrieben
Achtes Capitel. Pauli Briefe aus seiner Gefangenschaft
Neuntes Capitel. Pauli Hirtenbriefe
Zehntes Capitel. Der Brief an die Hebräer
Eilftes Capitel. Die katholischen Briefe
Zwölftes Capitel. Die Offenbarung Johannis
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Lehrbuch der historisch kritischen Einleitung in die kanonischen Bücher des Neuen Testaments: Th. 2 [Dritte verbesserte Auflage]
 9783111519562, 9783111151540

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Lehrbuch der

historisch-kritischen Einleitung in

die

Bibel Alten und Neuen Testaments von

DR. WILHELM MARTIN LEBERECHT DE WETTE.

Zweiter

Theil.

D i e E i n l e i t u n g in d a s IV. T. e n t h a l t e n d .

Dritte

verbesserte b e i

B e und r l ivermehrte n G.

R e i m e r

1834.

Auflage.

Lehrbuch d e r

historisch- kritischen Einleitung in

die

kanonischen Bücher des Neuen Testaments

vo n

WILHELM MARTIN LEBERECHT DE WETTE, d e r T h e o l o g i e D o c t o r und o r d e n t l i c h e m L e h r e r a n d e r U n i v e r s i t ä t zu liasel.

Dritte

verbesserte

und

vermehrte

B e r l i n b e i

G.

R e i m e r

1834.

Auflage.

V o r r e d e . W e n n ich diese längst angekündigte Einleitung ins N. T. dem Publicum mit dem freudigen Gefühle , welches die Vollendung einer lange verzögerten Arbeit einflösst, übergebe: so kann ich auf der andern Seite nicht bergen, dass ich fürchte, der Erwartung, die man von diesem Werke zu hegen scheint, nicht zu entsprechen. Die Freunde kritischer Untersuchungen werden durch die meistens unbestimmten Ergebnisse nicht befriedigt seyn; diejenigen hingegen, welche unsere heil. Schriften nur mit dein Auge der frommen Andacht betrachten, werden sich durch die Freiheit der Untersuchung verletzt fühlen. Ich selbst hätte gewünscht, bestimmtere und den herrschenden kirchlichen Annahmen günstigere Ergebnisse zu finden; aber die "Wahrheit kann hier allein entscheiden, und das ist keine rechte Wahrheitsliebe, welche nicht den Vorwitz der Wissbegierde und fromme Vorurtheile zum Opfer zu bringen weiss. Den Nutzen der Kritik setze ich vorzüglich in die dadurch wach erhaltene Thätigkeit des Forschungsgeistes; dieser Forschungsgeist aber kann nie der wahren christlichen Frömmigkeit Eintrag thun.

VI

Zwei Untersuchungen sind es besonders, in denen ich mir nicht genügt habe: die über die Geschichte des Textes und über die Entstehung der drei ersten Evangelien, und die Scheu vof denselben hat mir lange den Muth benommen, Hand an das Werk zu legen. In der Geschichte des Textes mache ich fast nichts als den Referenten der Meinungen Anderer; in der Untersuchung über die Evangelien habe ich leider eine neue Hypothese oder eine neue Modiiication einer alten aufstellen müssen. Die Aechtheit von zwei Büchern habe ich bestimmt verworfen, die mehrerer anderer bezweifelt, oder das Für und Wider aufgestellt; im Allgemeinen aber wird man mir nicht unmässige Zweifelsucht vorwerfen können. Ich wünsche nichts mehr, als dass meine Arbeit recht viel ernstliche Prüfung finde, und Anlass gebe, die Wahrheit in diesem Gebiete zu fördern. B a s e l , den 18. August 1826.

Der Verfasser.

V o r w o r t zur

dritten

Auflage.

A u c h in dieser neuen Auflage hat das Werk eine neue sorgfaltige Bearbeitung erfahren, wozu der Fleiss meiner Zeitgenossen genugsam Veranlassung bot.

Fast jeder §. zeigt Spuren davon, besonders

aber §. 6. 11.30. 35. 40. 48. 51. 58. 67.68.93. 94. 95. 96. 97. 100. 104. 105. 106. 107. I I I . 112. 123. 124. 132. 133. 145. 146. 147. 148. 152. 162. 167. 168. 170. 171. 172. 173. 174. 176. 182. 185. 189. 190. 191. 193. 194.

Umgearbeitet sind die §§. 41.

64. 65. 91. 98. 110. 118. 122.125.

Ganz neu hin-

zugekommen sind §. 55. a. 107. a.

Ich hoffe, man

wird finden, dass das Buch hinter den Fortschritten der Wissenschaft nicht zurück bleibt. deutenden Meinungsänderungen

Zu be-

habe ich mich

nicht veranlasst gesehen, wenn man nicht etwa meine jetzige Hinneigung zu der matthäi-scholzischen Kritik dahin zählen will.

In Ansehung des

Briefs Jacobi sehe ich mich überstimmt, aber überzeugen kann ich mich nicht von der Irrigkeit

VIII

meiner Ansicht, und so bin ich dabei geblieben. Ungefähr dasselbe gilt vom 1. Br. Petri.

Möge das

Buch auch in dieser neuen Gestalt benutzt werden und Nutzen bringen, und zwar dazu beitragen, dass die Kritik des N. T. neben einer gläubigen, tiefsinnigen Theologie sich frei und klar bewege und fortbilde. B a s e l , im Februar 1834.

Der V e r f a s s e r .

I

n

Erste Allgemeine

h

a

l

t

.

Abtheiiung.

E i n l e i t u n g in d i e k a n o n i s c h e n des Neuen Testaments.

Erster Von der G r u n d s p r a c h e

Bücher

Abschnitt. des Neuen

Testaments.

Warum das N. T. griechisch geschrieben ist? §. 1. Unreinheit der neutest. Sprache. §. 2. 3. 4. Erforschung der neutest. Sprache. §. 5. 6. 7. 8. 9.

Zweiter

Abschnitt.

V o n d e n a l t e n U e b e r s e t z u n g e n d e s N . T. Eintheilung derselben und Litteratur. §. 10. 1. Syrische Uebersetzungen. 1. Peschito. §. 11. Töchter der Peschito. §. 12. 2. Philoxenianische Uebersetzung. §. 13. 3. Hierosolymitanisch-syrische Uebersetzung. §. 14. II. Aethiopische Uebersetzung. §. 15. III. Aegyptische Uebersetzungen. §. 16. Koptisch-aräbische Uebersetzungen. §. 17. IV. Armenische Uebersetzung. §. 18. V. Georgische Uebersetzung. §. 19. VI. Persische Uebersetzung der Evangelien. §. 20. VII. Unmittelbare arabische Uebersetzungen. §. 21. VIII. Gothische Uebersetzung. §. 22. IX. Slavische Uebersetzung. §. 23. X. Lateinische Uebersetzungen. 1. Die alte vor Hieronymus. §. 24. Deren Tochter, die angelsächsische. §. 25. 2. Die von Hieronymus verbesserte. §. 26-

I n h a l t .

X

Dritter

Abschnitt.

Von der K r i t i k des

Erste

Textes.

Unterabtheilung.

Geschichte Erstes

des

Textes.

Capitel.

G e s c h i c h t e der ä u s s e r n G e s t a l t des

Testes.

Urschriften der neutest. Bücher. §. 27. Schreibmaterial, Schreiber, Schrift derselben. §. 28. Stichometrie, Interpunction, Accentuation. §. 29. Capitel und Verse. §. 30. Perikopen. §. 31. Ueber- und Unterschriften. §. 32. Folgerungen hieraus für die Kritik des Textes. §. 33. Zweites

Capitel.

G e s c h i c h t e des T e x t e s I.

Des

selbst.

ungedruckten.

E r ist von groben Verfälschungen frei geblieben. § . 34. Frühe Entstehung falscher Lesarten. §. 35. Entstehungsarten derselben. §. 36. Griesbachs Recensionen-System. §. 37. 38. Hugs System. § . 39Abweichende Ansichten. §. 40. Ergebniss. §. 41. II. G e s c h i c h t e d e s g e d r u c k t e n

Textes.

E r s t e und Grundausgaben. §. 42. Entstehung des gemeinen Textes. §. 43- 44. Kritische Sammlungen und Ausgaben. §. 45. 46. 47. 48.

Zweite Theörie

Unterabtheilung.

der K r i t i k Erstes

des

neutest.

Textes.

Capitel.

Urkundliche Beweismittel

der n e u t e s t .

Kritik.

I . Handschriften* Allgemeine Bemerkungen. §. 49. Ueber einige wichtige Handschriften insbesondere. §. 50. 51. 52. I I . Uebersetzungen. §. 53. I I I . Anführungen der Kirchenväter. §. 54.

I n h a l t .

xi

Zweites Capitel. K r i t i s c h e Grundsätze*. Gang und Aufgabe des kritischen Geschäfts. §. 55. a. Exegetisch-kritische Gründe der Ursprünglichkeit. §. 55. b. Gründe aus der Eigentümlichkeit des Schriftstellers. §. 56. Historisch-kritische Gründe der Ursprünglichkeit. §. 57. Beurtheilung der kritischen Zeugen im Ganzen. §. 58. Kritische Conjectur. §. 59.

Z w e i t e Abtheilung. B e s o n d e r e E i n l e i t u n g in die B ü c h e r des N e u e n T e s t am e n t s . Allgemeine Vorbemerkungen. Entstehung einer neutest. Litteratur. 1. Briefe. §. 60. 2. Evangelien. §. 61. 3. Die Offenbarung. §. 62.

Erster Abschnitt. Evangelien. Erstes Capitel. Von den E v a n g e l i e n ü b e r h a u p t . Alte unkanonische Evangelien. §. 63. 1. Evangelium der Hebräer. §. 64. 65« 2. Ob Justins Denkwürdigkeiten der Apostel ein eigenes unkanonisches Evangelium gewesen? §. 66. 67. 3. Cerinths Evangelium; Tatians Diatessaron. §• 68. 4. Evangelium der Aegypter. §. 69. 5. Marcions Evangelium. §. 70. 71. 72. 6. Andere weniger wichtige unkanonische Evangelien. §. 73. Allgemeines Ergebnis» über die unkanonischen Evangelien. §. 74. Evangelische Ueberlieferung. §. 75. Uralte Anerkennung der kanonischen Evangelien. §. 76. Gegenseitiges Verhältniss und Eigenthümlichkeit der kanonischen Evangelien. §. 77. Verfasser derselben. §. 78. Zweites Capitel. V e r w a n d t s c h a f t der drei ersten Evangelien. Allgemeine Angabe des Verhältnisses. §. 79. 80. Mögliche Erklärungsarten. §. 81. 1. Annahmen, dass ein Evangelist den andern benutzt habe. §. 82.

XII

I n h a l t .

Einwendungen dagegen. §. 83. II. Annahmen einer oder mehrerer gemeinschaftlicher schriftlicher Quellen. 1. Einer. §. 84. Unhaltbarkeit dieser Annahmen. §. 85. 2. Annahme mehrerer gemeinschaftlicher Quellen. §. 86. III. Annahme einer mündlichen Quelle. §. 87. IV. Verbindung beider Annahmen einer mündlichen Gemeinquelle und des schriftlichen Einflusses des einen Evangelisten auf den andern. §. 88. 1. Erklärung des Verhältnisses zwischen Matthäus und Lucas. A. Aus der mündlichen Gemeinquelle. §. 89. 90. 91. 92. B. Erklärung des Verhältnisses zwischen Matthäus und Lucas aus der Benutzung des ersten (oder seines Gewährsmannes) durch den zweiten. §. 93. 2- Erklärung des Verhältnisses zwischen Marcus und den beiden andern Evangelisten durch die Annahme, dass er sie benutzt hat. §. 94. 95. 96. Drittes

Capitel.

Von den V e r f a s s e r n der drei e r s t e n E v a n g e l i e n . 1. Matthäus Verfasser des ersten Evangeliums. §. 97. 98. II. Marcus Verfasser des zweiten Evangeliums. §. 99. 100. III. Lucas Verfasser des dritten Evangeliums. §. 101. 102. Viertes

Capitel.

Das Evangelium

Johannis.

Vergleichung desselben mit den drei ersten Evangelien 1. in Ansehung der Erzählungsart. §. 103. 104. 105. 2. In Ansehung des Inhalts. §. 106. Anordnung desselben. §. 107. a. Zweck desselben. §. 107. b. Ob Johannes der Verfasser sei? Nachrichten von ihm. §. 108Zeugnisse dafür. §. 109. Innere Gründe. §. 110. Zeit und Ort der Abfassung. §. 111. Ueber das letzte Capitel. §. 112. Fünftes Die

Capitel.

Apostelgeschichte.

Zweck und Anlage des Buches. §. 113. Der Verfasser. §. 114. Quellen. §. 115. Zeit der Abfassung. §. 116. Kirchliche Anerkennung. §. 117.

I n h a l t .

xiii

Sechstes Capitel. lieber Paulus und dessen Schriften überhaupt. Zeitrechnung seines Lebens. §. 118. Paulus Lebensgeschichte. Seine Herkunft und Bildung. §. 119. Sein Auftritt in der christlichen Geschichte. §. 120. Seine Bekehrungsreisen. §. 121. Seine zweite römische Gefangenschaft und Hinrichtung. §. 122. Seine Briefe. §. 123. Siebentes Capitel. P a u l i B r i e f e , vor seiner G e f a n g e n s c h a f t geschrieben. I. B r i e f e a n d i e T h e s s a l o n i c h e r . Stiftung der Gemeinde zu Thessalonich. §. 124. Erster Brief. §. 125. Zweiter Brief. §. 126. Aechtheit dieser Briefe. §. 127. II. B r i e f e a n d i e G a l a t e r . Stiftung christlicher Gemeinden in Galatien. §. 128Veranlassung, Zweck, Abfassungszeit und Inhalt des Briefs an die Galater. §. 129. Aechtheit des Briefs. §. ISOIII. B r i e f e a n d i e C o r i n t h , e r . Stiftung und Zustand der Gemeinde zu Corinth. §. 131. Erster Brief. §. 132. Zweiter Brief. §. 133. Schreibart und Zusammensetzung dieses Briefs. §. 134. Aechtheit beider Briefe. §. 135. IV. B r i e f a n d i e R ö m e r . Ursprung der Gemeinde zu Rom. §. 136. Abfassungszeit dieses Briefs. §. 137. "Veranlassung, Zweck und Inhalt. §. 138. Ueber Cap. XV. XVI. §. 139. Aechtheit des Briefs. §. 140. Achtes Capitel. Pauli Briefe aus seiner Gefangenschaft. Welcher Gefangenschaft! §. 141.a. I. Brief an Philemon. §. 141. b. II. B r i e f a n d i e Co l o s s er. Veranlassung. §. 142. Zweck und Inhalt. §. 143. Aechtheit. §. 144.

xiv

I n b a 1 t.

III. B r i e f a n d i e E p h e s i e r . Bestimmung desselben. §. 145. Mögliche Zweifel an der Aechtheit desselben. §. 146. Abfassungszeit und Veranlassung. §. 147. IV. B r i e f a n d i e P h i l i p p e r . Die Gemeinde zu Philippi. §. 148. Veranlassung, Zweck, Inhalt, Zeit des Briefs. §. 149. Einheit und Aechtheit desselben. §. 150. Neuntes C a p i t e I. Pauli Hirtenbriefe. I. E r s t e r B r i e f a n T i m o t h e u s . Biblische Nachrichten von Timotheus. §. 151. Veranlassung, Zweck und Inhalt des 1. Br. an Timotheus. §. 152. II. Z w e i t e r B r i e f an

Timotheus.

Veranlassung, Zweck und Inhalt. §. 153. III. B r i e f a n T i t u s . Bestimmung und Inhalt. §. 154. Zweifel an der Aechtheit dieser Briefe. §. 155. 156. Ob der 1. Br. an Timoth. eine Compilation aus dem 2. an Timoth. und dem an Titus ist? §. 157. Kirchliche Anerkennung der drei Briefe. §. 158. Z e h n t e s Capitel. D e r Brief an die H e b r ä e r . Zweck und Inhalt desselben. 159. Ob Paulus der Verf. ist? Aeussere Gründe. §. 160. Innere Gründe. §. 161. An wen der Brief gerichtet ist? §. 162. Vermuthungen über den Verfasser. §. 163. Zeit und Ort der Abfassung und Ursprache des Briefs. §. 164. Eilftes Capitel. Die katholischen Briefe. I. U e b e r d i e k a t h o l i s c h e n B r i e f e ü b e r h a u p t . Bedeutung ihrer Benennung. §. 165. Eigentümlichkeit dieser Briefe; ihr später kirchlicher Gebrauch. §. 166. II. B r i e f J a c o b i . Verfasser. §. 167. Bestimmung, Zweck, Inhalt, Abfassungszeit. §. 168. Kirchliche Anerkennung. §. 169.

I n h a l t .

xv

III. D i e B r i e f e P e t r i . Nachrichten von Petrus. §. 170. Geschichtliche und persönliche Verhältnisse, Zweck und Inhalt des 1. Briefs. §. 171. Schriftstellerisches Gepräge des Briefs. §. 172. Aechtheit und kirchliche Anerkennung des Briefs. §. 173. Geschichtliche und persönliche Verhältnisse, Zweck und Inhalt des 2. Br. §. 174. Verhältniss dieses Briefs zum Briefe Judä. §. 175. Unächtheit des Briefs. §. 176. IV. B r i e f e J o h a n n i s . Der 1. Br. ein Werk des Evang. Johannes. §. 177. Form, Bestimmung, Abfassungszeit des Briefs. §. 178. Veranlassung, Zweck und Inhalt. §. 179. Der 2. und 3. Brief Johannis. Aechtheit derselben. §. 180. Bestimmung, Zweck, Abfassungszeit dieser Briefe. §. 181. V. B r i e f J u d ä . Angeblicher Verfasser. §. 182. Leser, Zweck, Inhalt und Abfassungszeit. §. 183. Aechtheit und kirchliche Anerkennung. §. 184. Zwölftes Capitel. Die O f f e n b a r u n g Johannis. Gattung des Buches. §. 185. Zweck und Inhalt. §. 186. Zeit der Abfassung. §. 187. Einheit des Buches. §. 188. Der Verfasser ist nicht der des vierten Evangeliums. §. 189. Wer der Verfasser ist? §. 190. Zeugnisse für die Abfassung der Apokalypse durch Johannes. §. 191. Zeugnisse dagegen. §. 192. Beurtheilung derselben. §. 193. Spätere kirchliche und gelehrte Urtheile über die Apokalypse. §. 194.

Erste Abtheilung. Allgemeine Einleitung in die kanonischen Hiicher des Neuen Testaments.

Erster Abschnitt. Von der Grundsprache des Neuen Testaments. Warum das N. T. griechisch geschrieben ist? §. 1. D i e griechische Sprache war damals in der ganzen gesitteten Welt verbreitet, und herrschte sogar in mehrern Städten Palästina's a ). Sie war die Bibel- und Schriftsprache der ägyptischen und aller auswärtigen Juden. Sobald daher das Christenthurn aus den Grenzen Palüstina's hervortreten sollte, musste es in dieser Sprache verkündigt werden, wenn auch zunächst erst den Juden (AG. X I , 19. XIII, 46.). Es fanden sich aber schon früh unter den Christen geborne Griechen oder griechische Juden, welche das Evangelium den Griechen verkündigten (AG. XI, 20.). In Antiochien, dem Orte, von welchem die Sendungen unter die griechischen Juden und Griechen ausgingen (AG. X I , 20. ff. X I I I , 1. ff.), herrschte griechische Sprache und Bildung. Barnabas und Paulus, die an die Spitze dieser Sendungen traten, waren griechische Juden, und letzterer ist wahrscheinlich der Schöpfer der ncutestamentlichen Schriftstellern (vgl. §. 60.). Nur von einem einzigen neutest. Buche behauptet die alte de W e t t e Einl. i. N. T.

\

2

Allg. Einleit. in die kanon. IJiicher etc.

CJeberlieferung eine nichtgriechischc Urschrift (§. 97.); die AnDahine anderer solcher Urschriften ist unzulässig a) Joseph, antiqq. XVII, 11, 4.: rVI RRJS naXiojg ANyiiv., Vgl. Hug Eiuleit. II. §. 10. Credner Beitr. z. Einl. ins N. X. I. 374. ff. Griechische Synagoge in Jerusalem, AG. VI, 9. 4) Annahme lateinischer Urschriften in Harduini comment. in N. T . Hag. 741. ful. in den Prolegg. zu Jen einzelnen Büchern. Annahme aramäischer Urschriften von melu'ern neutest. Schriften; einer koptischen Urschrift des Markus (§. 99.).

Unreinheit der neutestamentlichen Sprache. §. 2. In Folge ihrer palästinischen Abstammung und Erziehung 1 , nach den) Vorgänge und unter dem Einflüsse der frühem jüdisch - griechischen Bibelübersetzer und Schriftsteller, und in Angemessenheit zu dem den Griechen fremden, tlieils aus dem Judenthuuie entlehnten, theils neu geschaffenen geistigen Stoffe, den sie vorzutragen hatten, schrieben die neutestamentlichcn Schriftsteller nicht rein griechisch, sondern j ü d i s c h a r t i g , mehr jedoch in Ansehung des S p r a c h g e b r a u c h s , als der R e d e f ü g u n g ; und zwar der eine reiner, als der andere. Das Griechische übrigens, welches sie auf diese Weise umgestalteten, gehört dem sogenanhten g e m e i n e n D i a l e k t e , besonders der gemeinen Volkssprache, und in Ansehung gewisser Eigentümlichkeiten, der m a c e d o n i s c h - a l e x a n d r i n i s c h e n V o l k s s p r a c h e an. So dass sich also in der Sprachc des Neuen Testaments drei Bestandteile unterscheiden lassen: 1) der griechische, 2) der jüdische, 3) der christlich-kirchliche "). a) O/earius de stilo N. T. p. 380: In X. T. reperitur insuper sacrae quaedam dictionis forma, materiae evangelicae accommodata. Lücke Hermeneutik d. N. T. S. 90. ff.

§• 3. Die unbefangene Anerkennung dieser Gemischtheit der neutest. Sprache fand in der unter den Protestanten herr-

Von der Grundsprache des N. T .

3

sehenden abergläubigen Verehrung der Bibel ein Hintlerniss, und so entspann sich der Streit der sogenannten P u r i s t e n mit den H c b r a i s t e n " ) . Obgleich die letztern gesiegt haben, so sind doch die Bemerkungen der erstem nicht alle zu verwerfen, und die allzuleicbtsinnigc Annahme von Hebraisinen gehört noch jetzt zu den exegetischen Unarten. Neuere Schrift- und Sprachforscher, wie Fritzsche und Winer, erwerben sich ein Verdienst durch genauere Anwendung der griechischen Philologie auf die Sprache des N. T. ; doch steht auch hier wieder der Weg der IJebertreibung offen. a) Puristen: Sei. Pfochenius diatribe de linguae gr. N. T. puntate, ubi quam plurimis qui vulgo finguntur Hebraismis larva detrah i t u r , et profanos quoque auetores ita esse locutos ad oculum demonstratur. Anist. 629. ed. 2. 633. 12. Jac. Grostius trias propositionum theolog. stilum N. T. a barbaris criminationibus vindicantium. Jen. 640. (gegen Junge.). Ej. observatt. pro tríade proposi* tion. apoleg. (gegen Wülfer.). Ej. tertia defens. triados. Hamb. 641. (gegen J. Mutaeut.). Ej. quarta def. triados. Hamb. 642. (gegen J. Mut. vindic.). Ball/t. Slolberg tract. de soloecismis et barbai'ismis graecae N. T. dictioni falso tributis. Viteb. 685. ed. 3. 688. 4. Chr. Sig. Georgiat vindiciae N. T. ab Hebraismis. Frcf. 732. 4. Ej. hierocriticus N. T. s. de stilo N. T, Viteb. 733. Conr. Schwarz commentar. crit. et phil. linguae gr. N. T. Lips. 736. 4. El. l'alairtl observatt. phil. crit. in N. T . L . K. 752. 8. Hebraisten oder Hellenisten : Joach. Junge sententt. doctiss. quorundam virorum de Hellenistis et hellenistica dialecto. Jen. 639. Dan. Wulfer innocentia Hellenistarum vindicata. 640. Jok. Mutaeui disqU. de stilo N. T. 641. Ej. vindiciae disquisitiohis de stilo N. T. 642. Dan. Beintiut éxercitat. de lingua Hellenistica et Hellenistis. L . B. 648. 8. Thom. Galacker de stilo N. T. adv. Pfochenium diss. Lond. 648. 4. in s. opp. crit. Traj. ad Rh. 698. fol. Jo. Vortiiut de Hebraismis N. T. commentarius. Anist. 665. 4. Accesscie Horat. ViIriiigae aninladv. ad Comment. de Hebr. N. T. curante J. Er. Fi»citerò. I/ips. 778. Jo. Olearius de stilo N. T. über phil. theol. (Lips. 668.) auetus a Jok. Conr. Sclitnarzio. Accedit J. H. Boederi de lingua N. T. orig. dissert. Cob. 721. 8. Sam. Werenfeh diss. de stilo Scriptorum N. T. Bas. 698. in s. opuse, i . 311. Jo. Leutden libellus de dialectis N. T., singulatim de ejus Hebraismis, denuo editus a J. F. Fitchero. Lips. 792. 8. Vermittelnd: J. H. Michaelit diss. de textu N. T. gr. Hai. 707. Ant. Blackwall auetores s. classici defensi et illustr. s. crìtica N. '1'. c. observatt. et hermeneut. N. T . dogmatica Chrht. Wollii. Lips.

A 2

4

Allg. Eiuleit. in die kanon. Bücher ctc.

736. 4. Schon Theoi. Beza de dono linguae et apostol. sermone ad Act. X, 46. und Henr. Slephanu» praef. ad ed. N. T. 576. hatten ziemlich unbefangen und gemässigt geurtheilt. Mehrere der genannten Streitschriften und andere (z. B. Mos. Solanus de stilo N. T. c. Seb. Pfoclienium) in Jac. Rhenferdii syntagm. dissertt. phil. theol. de stilo N . T . Leov. 702. 4. und van der Honert syntagm. diss. de stilo N. T. gr. Anist. 703. 4. — Vgl. Mort acroas. acad. sup. hernieneut. N. T. ed. Eichstädt I. 2i6. sqq. Flanck Einleit. in d. theol. Wisscnsch. II, 43. ff. Winer Gramm, d. neutest. Sprachidioms. §. 1.

§.

4.

Man hat die Sprache des N. T . und der L X X als einen Dialekt betrachtet und ihn den h e l l e n i s t i s c h e n genannt, nach den griechischen Juden, die man H e l l e n i s t e n nannte"). Aber ein Dialekt ist es nicht im gewöhnlichen Sinne des Worts. Auch die Benennung h e l l e n i s t i s c h schcint unpassend, obschon elXrjviax^g AG. VI, 1. IX, 29. einen griechischen Juden bezeichnet''). Die Benennung a l e x a n d r i n i s c h e r D i a l e k t ist nicht nur für die Sprache des N. T., sondern auch für die der L X X unpassend, weil sie bloss die Eigenthüuilichkeit der griechischen Sprache in Alexandrien bezeichnet. Ant richtigsten ist die Benennung j ü d i s c h - g r i c c h i s c h c S p r a c h e , und in Beziehung auf das N. T . , n e u t e s t a uientliche Sprache. speisén (von Measchen). Wortformen : 14pita st. ov, Camvà u. a.; voi' st. vot ; iò nlovioi st. ò 7iX. ; dio im Genit. indeclinabel; Mangel des Duals; Zusammenziehungen, .wie uiQTtfiäs aus hinit/xiiSatQOi, ¿ÌTj/ins aus ¿tqfitiQiog oder ¿irjfj«QX0S u> a - j Verwechselung der Ausgänge des Aor. 2. mit dem des Aor. 1., wie tidW, ivQav (LXX), ìjlàate, Unta«, ciytvQciy, 7zcint).»nTio (Codd. N. T.); '¿yy«i ( 1 Cor. I V , 3 ) : e t , h u m a n u n i (lico, h. e. KVSQoimvov liyto ( R o m . V I , 1 9 . ) : e t , ov xazeycioxrioa vuii;, h. e . n o n g r a v a v i TOS ( 2 Cor. X I I , 1 3 . ) : e t quod n u n c dicitur, fijjdi/j vfxci; xaTußQttßivim, i . e. n u l l u s brabium a c c i p i a t a d r e r s u m TOS (Col. II, 18.). Q u i b u s e t a l i i s m u l t i s Terbis u s q u e h o d i e u t u n t u r Cilices. V g l . Stolberg de C i l i c i s m i s a P a u l o u s u r p a t i s i n s. e x e r c i t t . l i n g . gr. L a t i n i s m e n , w e l c h e der damaligen griechischen Sprache eigen w a r e n . S . Oleariut p. 3 6 8 . sqq. Jo. Erh. Kapp d e N . T . L a t i n i s m i s m e r i t o a c f a l s o s u s p e c t i s . U p s . 7 2 6 . 4. Georgii hierocrit. P . I I . B e i s p i e l e : a u f g e n o m m e n e l a t e i n i s c h e W ö r t e r : , y.tfivnimy, xok(a, zovGiajdia, XOSQtit>tt)g, xrjvaog; l a t e i n i s c h e P h r a s e n : %o txuvbv laußavtiv, Ixavbv Tioirßut, ov/jßovhoy hcßtTy, i/e /je 7rKQ^Tj]tuiyoy.

§• 7. Uui den jüdischen Bestandteil richtig zu behandeln, inuss man mit der alt-hebräischen Sprache und den Büchern des A. T . innig vertraut seyn, und zugleich die alexandritiische Uebcrsetzung genau verglichen haben, weil der Hebraisnius nicht bloss unmittelbar, sondern auch mittelst dieser Uebcrsetzung auf die neutest. Sprache Einiluss gehabt hat; auch ist die Bekanntschaft: mit den Apokryphen des A- T . nützlich"). Und da zur Zeit Christi ein aramäischer Dialekt die Landessprache von Palästina war, so inuss auch der Einfluss desselben auf die neutest. Sprache ausgemittclt werden, wozu die Vergleichung der syrischen Uebersetzung und der talinudischen und Tabbinischen Schriften nützlich ist. Für diese Untersuchung ist mit mehr Flciss als Urtheil vorgearbeitet 6 ). a) Geo. Joa. Henke d e u s u librorum a p o e r y p h . V . T . in N . T . H a i . 711. Kuinoel obss. ad N . T . e x libris apocrypliis. L i p s . 794. 8. Beckham B e m e r k , ü. ¿ . . G e b r a u c h d. A p o c r y p h e n d. A. T . zur E r l ä u t , d. n e u t e s t . Schreibart. SOS. B e i s p i e l e Ton H e b r a i s m c n : griechische 'Wörter in hebräischen B e d e u t u n g e n : altov, ätxatoavyr], ill>t]yri, civuttffja, xoivöv, xnfois, Oitoi;, ijjvyrj, £v).oV, öiiäxeiv, ¿¡¡o/joloyti-

8

Allg. Einleit. in die kanon. Bücher etc.

o&cu, preisen; hebräische Phrasen und Verbindungen: TZQ&aunov luftßavtiv, To TXQoaomop OTtiQi&tv, ¿r]T(Ty xpvxrjv, inyiaäccL ojtCaao, tioQtvta9ett ly, (tfiaqiavdv lyiömoy, Ixlfytaihu ly, clycti tig, vlol TÜjg ß«aUtiag, vlol änei&eiag, XQCtqs Tyi aJixiitg, axevog IxXoyrjg, ra ^r^fictra Trjg &>ijs invirjg, tv).oyrjfiiyr] iv yvyai^C, clyia ayltay, ngootätto ni^iipcti, nag — ov• b) Vorst, Olearius, Leusden (§. 3.). J- Drusii annot. in N. T . s. praeteritorum 11. X. Franequ. 612. 4. Pars alt. 616. 4. Jo. IAghtfoot horae ebr. et talm. Opp. T. II. Christ. Sc/wtlgen hör. ebr. et talm. Dresd. 733. 42. 4. Boysen Erläut. des Grundtextes des N. T. aus der syr. Uebers. Quedlinb. 761. 8. Welstein Anmerk. z. N. T. Hartmann linguist. Einl. in d. Studium d. A. T. S. 382. ff. Vgl. Win er a. a. O. §. 3. — Bültens, Eichhorns u. A. Zurückübersetzen ins Aramäische. Beispiele von Aramaismen äiciy, Xveiy, äi^eaSai, xoifiäa&ai, atfiiytu t« 0(f€iX^/J«Ta, yevtadai Dayurov, ¿fioi.oytiy iy xivl, ft(a actßßuTioy.

§. 8. Um den eigcnthümlichen Sprachgebrauch des N. T . richtig zu behandeln, inuss mau sich in den Geist des Urchristenthuins überhaupt und jedes neutest. Schriftstellers insbesondere zu versetzen wissen, so dass man die aus dem vorhandenen Stoffe geschehene neue Sprach- und Begriffsbihlung gleichsam in ihrem Werden belauscht. Hierzu wird auch die Vergleichung der a p o k r y p h i s c h e n S c h r i f t e n d e s N. T . und der K i r c h e n s c h r i f t s t e l l e r , in denen sich die neutest. Sprache weiter entwickelt hat, gute Dienste leisten"). a) Car. Imm. Nitzsch de apoeryph. Evatig. in expl'icandis canonicis usu et abusu. Vit. 808. J. E. Chr. Schmidt observatt. z. Erkl. d. N. T . aus dem Protoevang. Jacobi in s. Biblioth. f. Krit. u. Exeg. I. B. 1. St. Sigism. Bäsch de interpret. N. T. ex Patvibus apost. 726. Frommann interprett. N. T. ex Hippolyto collectae. 765. Ej. interprett. ex lrenaeo. 766i Ej. obss. ad interpr. N. T. ex demente. Rom. 768. Beispiele neutest. Sprachweisen : iixctioavyri, äixiaovaOai, Tilaxig, äymS-ty ytyyäaS-ai, awtyilQtiy, Itaslipta, ixltxiog, xaivorijj nyevfiarog, yXiöoaaig XaXeTy.

§• 9. Da in der griechischen Kirche mit der griechisch-kirchlichen Sprache auch ein im Ganzen richtiges Verständniss des N. T . fortlebte: so sind die Spracberklärungen der al-

Yon der Grundsprache des N. T.

9

ten Ausleger, Scholiasten und Glossatoren mit Nutzen zu gebrauchen"). a) Origtnit commentar, in Matth. Joann. ep. Rom. in opp. ed. de la Rue. Par. 733—59. IV Voli. fol. — in ss. scripturas commentarla quaecumqufe gracce reperir! potuerunt, ed. Huet. Rhotom. C68. II Voli. fol. Chrytottomi homil. in Evangel., Act. Apost. et Epp. Paul, in opp. cur. Savilli. Par. 613. Vili Voli. Francof. 698. fol. XII Voli. ed. Bern, de Montfaucon. Par. 718—38. fol, XIII Voli. — Comment, in N. T. gr. et lat. Heidelb. 591—603- fol. IV Voli. — In omnes Pauli epp. interpretai, gr. ex ed. Bern. Donali. Veron. 529. fol. IV Tom. — Homil. rariae gr. ed. Hoetchel. Aug. Vind. 694. 8. — Homil. VII gr. et lat. Tub. 701. 8. 709. 55. 8. — Homil. IV ex omnibus ejus opp. selectae gr. et lat. ed. Chr. Fr. Matthati. Misn. 792. 8. II Voli. Theodoreti commentar, in XIV epp. Paul, in opp. ed. Jae. Sirmond. Par. 642. fol. cur. J. L. Schuhii et J. A. Nottelti. Hal. 769 — 74. V Tom. 8, Theoplujlacli comment, in Evang. Act. Ap. Epp. Paul, et cath. in òpp. stud. Boni/. Finetti et Anton. Bongiovanni. Ven. 754 — 63- IV Voli. fol. Eulliymii Zigaieni comment. in IV Evang. gr. et lat. ed. Chr. Fr. Malthaei. Lips. 792. 8. III Voli. Expositiones antiquae ex diversis .Patrum Commentariis ab Oecumenio et Aretha collectae. Veron. 532. fol. — Comment, in Act. App. Paul. Epp. et Epp. cath. gr. et lat. interp. Joa. Hentenio, emend. Morello. Par. 630. II Voli. fol. Symbolarum in Matthaeum T. I. exhibens catenam graec. PP. XXI, ed. Petr. Possinus. Tolos. 646. fol. T. II. quo continctur catena PP. graec. XXX, collect. Niceta, interpr. Balth. Corderio. Tol. 647. fol. Catena graec. PP. in Ev. sec. Marcum, coll. atque interpr. P. Postino, Rom. 673. fol. Catena LXV gr. PP. in Lucam, ed. Balth. Corderiut. Antw. 678. fol. Catena PP. gr. in Joann. ed. Corder. Antw. 630. fol. Vgl. J. A. Noestelt de catenis PP. graec. in N. T. Hal. 762. 4. Suidae lexicon notis perpetui» illustr. a Lud. Kiitlero. Cantabr. 705. Ill Voli. fol. Besycliii lexicon cum notis dd. vv. suas animadvers. adj\ Jo. Alberti. L. B. 746. 66. II Voli. fol. AHe. Show Hesych. lex. e cod. Ms. bibl. D. Marci restitutum — s. supplem. ad ed. Hesych. Albertin. Lips. 792. Phavorini lexicon. Basil. 1538. Ven. 712. fol. Glossae ss. Hesychii graece excerpsit, emendavit et not. illustr. J. Chr. Gotti. Emetti- Lips. 781. 8. Suidae et Phavorini glossae ss. gr. cum spicileg. gloss.' ss. Hetycìtii et Etymologici Magni congessit, emend, et not. illustr. J. C. G. Ertietli. Lips. 786. 8. Vgl. Emetti prolus. de glossarioruni graec. vera indole et recto usu. Lips. 741. 4. (auch vor dem 1. B, des Hesych. von Alberti.).

Zweiter Abschnitt. Von den alten Übersetzungen des Neuen Testaments. Eintheilung derselben und Litteratur. §.

10.

Auch liier ist die Eintheilung nach der Unmittelbarkeit oder Mittclbarkcit und nach dein Alter zu befolgen. W i r führen zuerst die morgenländischen a u f , und lassen dann die abendländischen folgen. Rick. Simon hist. crit. des Versions du N. T. ä Rotterd. 690. 4. Aus d. Franz. übers, von Cramer, m. Annierk. v. Semler. Hall. 777. 80. 2 Bd. 8- he Long bibl. sacr. ed. Match. P. II. Vol. 1. III. Walton protegg. X. sqq. Fabricii bibl. gr. T. IV. p. 856. sqq. Itoßenmiiller Handb. f. d. Litt. d. bibl. Krit* u. Exeg. 1?. III. Michaelis Einl. I. 361. ff. H'dniein Einl. II. 139. ff. Schmidt Einl. II. 98. ff. 167. ff. Hug Einl. 1. §• 61. ff. Bertholdt II. 191. ff. S. 632. ff. Eichhorn Einl. IV. V. Cap. 3-

I.

Syrische Uebersctzungen.

1. Peschito.

11. Die alte allgemeine Kircheniibersetzung der Syrer, P c s c h i t o genannt (1. T b . §. 64.), enthält in säinuitticbeu Handschriften, eine, einzige ausgenommen, vom N. T . nur die vier Evangg., die Ap.-Gescb., die dreizehn paulinischcn Briefe nebst dem Briefe au die Hebräer, den 1. Br. Petr., den 1. Job. und den Br. Jacobi. Die Auslassung der übrigen Bücher, als des 2. Br. P e t r . , des 2. u. 3. J o h . , des Br. Jud. uud der Apokalypse, ist ein für die Geschichte des Kanons merkwürdiger Umstand"). Die fehlenden katholischen Briefe liefert eine Handschrift 6 ) in einer j ü n g e r n , die Peschito bei weitem nicht

Von den alten Ucbersctzungcn etc.

Ii

erreichenden Uebersetzung, von der man vermutbet, dass sie den ursprünglichen T e x t der philoxenianischen (§. 130 enthalte. Die der Apokalypse (in einer leiducr und florent iner Handschrift) ist wahrscheinlich ein Theil eben derselben c ) . Die Pcschito ist eine unmittelbare, t r e u e , sogar griechische W ö r t e r enthaltende, selten paraphrasirende Ucbersetzung mit F e h l e r n , Avelchc nur aus dem Grundtexte erklärbar sind**). D a sich in den verschiedenen Büchern gewisse Verschiedenheiten zeigen, so sind vielleicht mehrere Verfasser anzunehmen 6 ). Dass sie schon in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts in Edessa in kirchlichem Gebrauche war, wird durch E p h r a m bezeugt/'); aber sie ist wahrscheinlich viel älter: wofür die besten Gründe in der Beschränktheit des K a n o n s ? ) und in dem frühen Alter der kirchlichen Litteratur der Syrer Ä ) liegen. Der T e x t , Areichen diese Uebersetzung befolgt, ist mit dem alten abendländischen sehr verwandt, geht aber oft seinen eigenen W e g ' I h r exegetischer Nutzen ist wegen der Verwandtschaft der syrischen mit der palästinischen Landessprache sehr beträchtlich *). a) Cosmat Indicopleuttet de Mund. 1. VII. (Galland. Bibl. P a t r . XI. 535.): Trank ZVQOIS Si tl /.IFJ ui iQtTi fiövtu «i nooyfypafjittycti OV% iintaxovxcj • I.e'YCU QllENTEIAAMEN OZTOIZAIIOZTOAOIZ /lIAIINEAriO Y0ZE3EAE3AT0KAIEKEAE Y2E KIIPYZZEINTOEYANrEAlON. Cod. Cojslin. bei Montfaucon biblioth. Coislin. p. 259. Tit. II, 2.. 3. TIPEZBYTA2 NB'PAAIOYZ EINAI 2EMN0Y2 ZaPOXA2 YriAINONTAZ TH HI2TEI TII ArAIIH TU YIIOMONH HPEZBYTIAA2. SIZAYTSIZ EIV KATAZTIIMA TI LEP0HPEHE12 MI1 zUABOAOYZ MIX OINSl HOAASl AEA 0 YASIMENAZ KAAOAIAAZKAAO YS e) Hug §. 44. Eichhorn §. 18. S. 16X d) Cod. Cyprius. Matth. II, 21. f. bei Montfaucon palaeogr. gr. p. 232. 0 Se lytQ&a;. naQtXaßt TO naidioi'- xai ir\v ¿UIJTtqa avzov. xai yX&ev ti; yrjy IaQat]!. axovaas Se. ort A(>y_claos ßaOiXtvft t7ti TIJS lovSatas. avi IlQtaSov tov natQOS avzov. t(poß>]&ti txti aneXSiiy. e) Isidor. Hisp. origg. 1,19-: Ubi in initio pronnntiationis necdum piena pars sensus est, et tarnen respirare oportet, fit comma, id est particula sensus, punctumque ad unam literam ponitùr et rocatur subdistinctio ab eo, quod punctum subtus, id est ad unam literam accipit. Ubi autem in sequentibus jam sententia sensum praestat, sed adhuc aliquid superest de sententiae plenitudine, fit colon medìamquè literam puncto notamus et mediam distinctionem vocamus, qui punctum ad mediam literam ponimus. Ubi vero jam per gradus pronuntiando plenam sententiae clausulam facimus, fit periodus, punctumque ad caput literae ponimus, et vocatur distinctio i, e- disjunctio, quia integram separat sententiam. Interpunction des Cod. Basii. E. / ) Ge. Fr. Rogali de auctoritate et antiquitate interpunctionis in N. T. Regioni. 734. g) Epiphan. de.ponderibus et mens. c. 2.: 'EntiSì) Si zivh xazà TTQoaioSlav tanlttv ras yQcufii, xai hcqI r¿¡v naoacadtSy i¿St • ó$cìu ', Saait«ßaoeta', \f/iXij', ntQiamofiévt)' x. i. X.

Von der Kritik des Textes.

29

h) Euthalius : %rp> zt räy 7tQÜ$mv ßtßlov ä/ua xal xctSoXixtav Imaiolà v ùficyvóìvai xarte nQoacaJfrtv rrpoo^ra^as, («ithfi I43ayaate. »') Manlfaucoit palaeogr. gr. p. 276. 278. 295.

Capitel und Verse. §. 30. Die heutige Capitel-Eintheilung des N. T . ist, wie «lic des A. T . (I. §. 78.), eine Erfindung des Cardinais H u g o , der sie in seiner Biblia cum postilla anbrachte, woraus sie dann auch in das griechische N. T . kam. Im Alterthuine kommen schon ziemlich früh ttscpäXaia, capitula, v o r 0 ) ; nur sind es wahrscheinlich, wie die Capitula des Hieronymus im A. T . (I. §. 78. Not. c.), unbestimmte Abschnitte. In der Mitte des 3. Jahrh. theilte A m i n o d i u s von Alexandrien, zum Behufseiner Evangelien-Harmonie, den evangelischen T e x t in eine Menge kleiner Abschnitte, xeqxxkaia, ein, welche auch E u s e b i u s im 4. Jahrh. in seinen Canonibus evangelicis (einer Bearbeitung jener Harmonie) anwandte 6 ). In der spätem Zeit (vielleicht in Nachahmung der Eintheilung von Justinians Institutionen) 0 ) wurden in den Evangelien grössere Abschnitte fiblich, welche eigentlich, zum Unterschiede von jenen, thXoi, breves, heissen1*), j e doch auch wohl xecpiXaia genannt werden e ) . Die AG. und Briefe waren ebenfalls in xeaXaia

ein.

Die Eintheilung in Vet-se hat Rob. Stephanus zuin Urheber, welcher sie in seiner Ausgabe vom J a h r e 1551 anbrachte. a) Tertull. ad uxor. 11,2.; de pudic. c.16. ; de carne Christi c. 19. Dionys. Alex, bei Euteb. H. E. VII, 2$. i) Eine Beschreibung dieser canones evangg. bei Marth I. 469.

30

AUg. Einleit. in die kanori. Bücher etc.

Sie finden sich im millschen N. T . herausgeg. von Kutter, Ausg. von Erasmus und Bob. Sleph. v. Jahr 1550.

in den

c) Caeiariut, Bruder des Gregorius von Nazianz, kennt nur noch die ammonianisch-eusebianischen Abschnitte, s.o wie auch Epiphaniu» (s. Not. d.). Chryiottomui scheint die titXovs auch nicht zu kennen, da er darauf keine Rücksicht nimmt. Eulhymius und Theophylactu» kennen sie. d) Suidat s. v. ihXos. ThXoq äicecpiQU xiifaXaioV xal o filv MCNSAZOI E/ci xCxXovg fij, xetpahaa rvL o dl Mänxos TITXOVS (IQ, xttpäXaia Tfiff* o äi yiovxäs rCrlovi ny, xetpäXaia Tfirf. o äk 'Iioäyytjs zftXovs "j'i xttpäXaia OX{F. Cod. L . TO xaia Mai&. tvayy. f / s i i(iXovs ¡RF, xal XKpaXaia I W ' . TO xaja MUQX. tvayy. tUXovs /UIJ'J xeqäXaia aXä'. TO xaict Aovx. tvayy. iyti tCtXOVS ny, xttpaXaia t f i f f . to xaice *Ia>ävv. tvayy. f / a T(tXOVS ir{, xttpaXaia aXa'. Caetar. dial. 1. resp. 39.: TtaOKtia TJUTV vnctQxci tvayyiXia, xe(paXalaiv xiXltoy ixaioy ¿¡rjxorra ävo. Epiphan. ancor. c. 50. p. 54. i/ooana tialy tvayyiXia, xt(paXal xctia Aovxüv tvayytXiqi, ly TOI; ¿¿IOQ&CVTOIS ¿ytr¡QÚ(pois• 'O Q & 6 ( f o f o t di ¿q,t CXo vTO xa (>7¡róy, 9eòs, ò noi- Ca>7¡v alióviov; 'O Si untv avrià' xt •tjoas xà návxa. (Dial. c. Tr. p. fis ÌQWXCÌS neql xov àya&ov ; ( L u e . 828.: A iyovxog ai TÒ? nvóq ' St- XVIII, 19.: xt fie Xfytis àya&óv;) SàaxaXe àyaSì, ànexQÌvaro • ti eis iaxiv ó àya&ós. El Si »iXtts fxt Xfyus àya&óv; di iaxiv àya- X, x. X. (Lue. ovSels àya&òi, ti &òs, ò TiaxtjQ fiov iy xoìg OVQO- fir¡ et;, ò d-eós') voìy.) c) «r. A pol. H , 63.: "Off rjXacf^aaxi fit xal iätxe. de W e t t e Einl. i. N. T.

Q

98

Besondere Einl. in die ßiieber des N. T .

XXIV, 47. führt Tertull. c. 43. noch an. Ob «las Uebrigc gefehlt, ist nicht klar: nur sagt Epip/iait. §. 11. p. 31Í., Marcions Evang. habe kein Ende gehabt.

§. 72. Obschon die mit -{- bezeichneten Abweichungen als solche, die dein antijudaischen Systeme des Häretikers dienten, flieils von selbst erscheinen, theils von dessen W i d e r Icgcrn nachgewiesen werden"), und andere die Folgen von jenen sind: so erkennt man doch keine Folgerichtigkeit in der Bearbeitung. Indessen hatte er auch seine Gründe, warum er Manches stehen liess, und half sich mit gezwungenen Erklärungen 6 ). Die Annahme, dass M - s . Evangelium ein älteres, unabhängiges gewesen, entbehrt eines Theils aller anderwärtigen Zeugnisse c ) , und ist in sich selbst unwahrscheinlich -wegen des ganz unpassenden und offenbar verstümmelten Anfangs und der fehlenden wichtigen, allen drei Evangg. gemeinschaftlichen und zum ältesten Evangelien - Stamme gehörigen Stellen Luc. III. XVIII, 3 1 - 3 4 . X I X , 29 — 46. X X , 9 - 1 8 . 37. 38. Andern Theils hat M. selbst sein Evang. gar nicht für ein solches ausgegeben, sondern nur den Verbesserer des angeblich verderbten kanon. Lucas, den er kannte, machen wollen 0 ). Auch kannte er die übrigen Evangg. oder einige davon, und verwarf sie, als von Juden - Aposteln herrührend und jüdische Meinungen enthaltend«). a) Ueber die nicht in die Augen springenden Gründe mancher Auslassungen s. Olthamen S. 203. f. und Hahn z. m. St. b) Tertull. c. 43.: Marcion quaedam contraria sibi illa credo industria eradere de Evangelio suo noluit, ut ex his, quae eradere potuit nec erasit, illa, quae erasit, aut negetur erasisse aut mérito erasisse dicatur. Nec parcit nisi eis, quae non minus aliter interpretando quam delendo subvertit. Solche Deutungen führt T. an z. B. cap. 9. zu Luc. V, 12—16; c. 15. zu VI, 23.; c. 22. zu IX, 28— 36.5 c. 43. zu XXIV, 39. Vgl. Olthauten, S. 195. ff., und Hahn z. d. a. St. c) Tertull. c. Marc. IV, 5.: Marcionis fevangelium) plerisque nec notnm, nullis autem notum, ut non eo damnatum. Habet platte et illud ecclesias, sed suas, tarn posteras, quam adulteras. Das Zeug-

99

Marcions Evangelium.

niss eines Anonymus in append, ad Terlull. de praesor, adv. haeret. c. 51.: (Cerdon) solum evangeliuni L u c a e , nec tarnen totum reeipit, gilt nichts. Vgl. Theodoret. haeret. fab. I, 24. Olshausen S. 192. d) Terlull. I V , 4.: Ego meuni (evang. ) dico verum, Marcion suum. Ego Marcionis affìrmo adulterai um, Marcion meuni. Quis inter nos determinabit, nisi temporis r a t i o , ei pracscribens auetorit a t e m , quod aiitiquius r e p e n e t u r , et ei praejudicans vitiationem, quod posterius revincetur . . . . . adeo antiquius Marcione est, quod est secundum n o s , ut et ipse ille Marcion aliquando crediderit. - - Si enim id evangeliuni, quod Lucae refertur penes nos • - ipsum est, quod Marcion per Antithese» sua» arguit ut interpolatimi a prolectoribus Judaismi ad concorporationem legi» et prophetarum, qua etiain Christum inde coniigerent, utique non potuisset arguere, nisi quod invenerat. Nach dent Folgenden scheint sich Marcion für den Verbesserer seines Evangeliums ausgegeben zu haben. Emendator saue Evangelii, a Tiberianis usque ad Antoniana tempora eversi, Marcion solus et primus obvenit, exspectatus tarn diu a Christo - - - — nisi quod hunianae temeritatis, non diiinae auetoritatis negotium est haeresis, quae sic semper emendat evangelia, dum vitiat Jtaque dum e m e n d a t , utrumque confiiniat et nostrum anterìus id emendans, quod iuvenil: et id posterius, quod de nostri emendatione constituens suum et novum fecit. C. 25. in Beziehung auf Lucas X, 25-: In haeretico vita solummodo posita est sine aeternae mentione viderit nunc, si aeternam nostri addiderunt ( n i e er nämlich vorgab). e) Iren. adv. haeres. I, 27, 2. von Marcion : Semetipsum veraciorem, quam sunt Iii, qui Evangelium tradiderunt, apostoli, suasit discipulis suis, non Evangelium (die ganze Sammlung'!), sed particular Evangelii (das Ev. Luc.) tradens eis. III, 2. von Marcion und andern Häretikern: - Apostolos admiscüisse e a , quae sunt legalia, Salvatori s verbis, 12, 12. E t Apostolos quidem adhuc quae sunt Judaeorum sentientes annuntiasse Evangelium, se autem sinceriores et prudentiores Apostolis esse. Unde et Marcion et qui ab eo sunt, ad intercidendas scripturas conversi s u n t , quasdam quidem in lotuui non cognoscentes, secundum Lucani autem Evangelium et epistolas Pauli decurtantes, haec sola, legitima esse dicunt, quae ipsi minoraverunt. Terlull. c. Marc. IV, 3. : . . Marcion nactus epistolam Pauli ad Galatas, ctiam ipsos Apostolos sugillantis, ut non recto pede incedentes ad veritatem Evangelii , simul et accusantis pseudapostolos quosdam, pervertentes Evangelium Christi, connititur ad destruendum statum eorum Eeangeliorum, quae propria el tub Apottolorum nomine eduntur, vel eliam Apostolicorum, ut scilicet fidem, quam illis adimit, suo conferat Si Apostolos praevaricationis et simulationis suspectos Marcion haberi queritur, usque ad Evangelii depravationem Christum jam accusat. Si vero Apostoli integrum

G 2

100

Besondere Einlcit. in die Bücher des N. T .

Evangelium contulerunt, . . . . pseudapostoli autem veritatem eorum interpolaverunt, et inde sunt nostra digesto: quod erit germanum illud Apostolorum instrumentum, quod adulteros passum est'} IT, 17.: . . . . hoc quoque testimonium Christi in creatorem (Matth. V , 45.) Marcion de Evangelio eradere ausus est. I V , 7 . : H o c (Matth. V , 17.) M a r c i o n , ut a d d i t u m , erasit. I V , 9. : . . constat - - t e potius v o c e m Domini de E v a n g e l i a erasisse, quam nostros injecisse. Diess bezieht sich auf die V e r w e r f u n g des Matthäus. Tertull. de carne Christi c. 2.: Aufer hino, inquit, molestos semper Caesaris census et diversoria angusta et sordidos pannos et dura praesepia. V i d e r i t angelica multitudo Dominum suum noctibus honorans. Servent potius pecora pastores, e t magi ne fatigentur de longinquo, dono illis aurum suum (vgl.

Matth. 1. 11. L u c . I . II.).

Iiis,

o p i n o r , consiliis

tot

originalia instrumenta Christi, Marcion, delere ausus es, ne caro ejus probaretur. E x qua, oro, te, auetoritate ? Si propheta es, praenuntia aliquid . . . . Si tantum chrìstianus e s , crede quod traditum est. Si nihil istorum e s , merito d i x e r i m , morere qui non es christianus, non c r e d e n d o , quod creditum christianos facit , . . , . qui cum fuisses, c\cidisti rescindendo, quod retro credidisti, sicut et ipse confiteris in quadam epistola (C. Marc. I V , 4.: Quid nunc, si negaverint Marcionitae primam apud nos (idem ejus adversus epistolam quoque ipsius ?). Atque in rescindendo, quod credidisti, probas, antequam rcscinderes, aliter fuisse, quod credidisti aliter. Illud ita erat traditum; porro quod traditum e r a t , id erat rerum, ut ab iis t r a d i t u m , quorum fuit tradere. E r g o quod erat traditum, rescindens, quod erat rerum, rcscidisti. C. Marc. I V , 5.: . . . . dum constet haec quoque (caetera E r a n g e l i a ) apud Ecclesias f u i s s e , cur non haec quoque Marcion attigit, aut emendanda, si adulterata, aut agnoscenda, si integra? N a m et competit, ut si qui Evangelium pervertebant, eorum magis curarent perversionem, quorum sciebant auctoritatem receptiorem. D e carne Christi c. 3 . : Si scripturas opinioni tuac resistentes non de industria alias rejecisses, alias corrupisses, confudisset t e . . . . Evangelium Joannis. W a r u m er dieses Evangelium v e r w a r f ? S. Olshausen, S. 371.

6, Andere weniger wichtige unkanonische Evangelien. §• 73. A. Das von Hieronymus (s. §. 63.) genannte0) Evangelium des B a r t h o l o m ä u s war nach Hieronymus selbst von dem des Matthäus nicht verschieden 6 ). Von den Evangg. des M a t t h i a s und T h o m a s (s. §. 63.) kommt weiter keine deutliche Spur v o r c ) .

101

Unkanonischc Evangelien.

Andere Evnngg., wie das des A p e l l c s « * ) und B a s i i i t i e s « ) , waren, v i e es scheint, willkürliche Auszüge und Verfälschungen. in d e c r e t o

de libris a p o c r y p h i s in

Jure

Canon, distinct. X V . can. 3. bei Fabric,

Noch

cod. apocr. I . p. 137.,

Beda

ad L u c . I , 1.

a)

nennen

A) Euseb. tatyog).

H . E . . V , 10.:

"£y&a

to xttra xoow

es Gelasius

Mai&aiov

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tvctyyO.tov,

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zoy i5rj).oij/ieyoy yqövoy.

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Tläv-

TiaqovaCay

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?ya xt]Qv£at,

xaTuXthpai

Ineyvtaze'EßQaitoy

v >iaTtvxos. Bei den Kirchenschriftstellern: xaxa TOVS FßÄO^xoyra, xata HxvXay., x. S V / X /.iu/oy. Dagegen Plato Cratyl. p. 386.: xax' EvSvdqfiov, auetore Eu* thydemo, nach, mit E. Ib. p. 401.: xaO-' 'HQaxiuroy, nach der Lehre des II. Epiph. 1. 230.: xaia MuQxltitva läoyfiäxiac. b) Missdeutung dieser Formel durch den Manichäer Faustus (bei Augustin c. Faust. XXXII, 2. XXX11I, 2 ) , einen Ungenannten in lleitr. z. Befiird. d. vernünft. Denkens in der Kel. XVI. 1. ff. Eckermann theol. Beitr. V, 2. 106. ff.

Exegetische Hilfsmittel zu den vier Evangelien. H. E. G. Paulus philol. krit. u. hist. Comment. über das N. T. 1 — 3. Th. Die drei ersten Evangg. 1800. 2 Aufl. 804 — 805. 4 Th. I. Abth. Joh. Cap. I — XI. 804. Exeget. Handbuch üb. d. drei ersten Evangg. 3 Thle. 830 — 33. J. O. Thieu neuer krit. Commentar über d. N. T. 1. 2. B. die Evangg. 804. 6. Ch. G. Kuinoel comment. in libb. histor. N. T. Vol. I. Ev. Matth. 807. Ed. 3. 823. Vol. II. Ev. Marc, et Luc. 809. Ed. 3. 824. Vol. III. Ev. Joann. 812. Ed. 3. 825. C. F. A. Fritzsche quatuor evangg. recens. et cum oommentariis perpet. edidit. T. I. Ev. Matth. Lips. 826- T. II. Ev. Marc. 830. J. N. Henneberg phil. histor. u. krit. Comment. üb. d. Sehr. d. N. T. I. Th. d. Ev. Matth. 829. Jac. Eisner comment. crit. philol. in Ev. Mattbaei. 767. 2 Tom. in Evang. Marc. T. III. 773. 4. S. N. Mori praelect. in Evang. Lucae ed. Donat. 795. K. IV. Stein Comment. z. d. Ev. d. LKC. Halle 830.

D i e drei ersten Evangelien.

107

F. A. Lampe comment. anal, exeget. Er. Julian. Anist. 724. 26. liasil. 725. 27. Voll. III. 4. Die Schriften Johannis übersetzt u. erklärt' v. S. G. Lange. 795 — 97. 3 Thle. Mori recitatt. in Evang. Joh. ed. Dindorf. 796C. Ch. Tittmann meletemata sacra s. comment. crit. exeget. dogmaticus in Evang. Joh. 816. Fr. Liiche Comment. über die Schriften d. Erang. Joh. 1. 2. Th. 820. 24. S. H. Müller neue Ansichten schwieriger Stellen aus d, vier Evang. 819. A. Tholuck Comment. z. d. Ev. Joh. 827. 4. Aufl. 833. H. Klee Comment. üb. d. Evang. nach Joh. Mainz 829. M. Wirth das Ev. d. Joh. erläut. 2 Thle. Olm 829.

Zweites Verwandtschuft

Capitel.

der

drei

ersten

Evangelien.

Allgemeine Angabe des Verhältnisses. §•

79.

D i e Evangelien des Matthäus, Marcus und L u c a s steben unleugbar nisse.

in einem

gewissen Verwandtschaftsverhält-

D e n n 1. haben sie im Ganzen denselben G a n g und

U m f a n g , w i e aas dieser T a f e l erhellet. J. V o r g e s c h i c h t e . Matth. Cap. I. II. Mareut. (eigentümlich.) (fehlt.)

Lucat Cap. I. II. (eigentümlich.)

II. T a u f g e s c h i c h t e . Matth. I I I — I V , 12. Marc, I, 1 — 13. Luc. I I I — I V , 14. (verwandt bei allen dreien.)

III. L e l i r t h ä t i g k e i t J e s u in G a l i l ä a . Matth. I V , 12. — XVIII, 35. Marc. 1,14 — IX, 50. Lkc.1V, 14, — I X , 50. (verwandt, wiewohl in verschiedener Ordnung und mit Einschaltungen.)

108

Besondere Einleit. in die Bücher des N. T . Reise

Jesu

IV. nach

Jerusalem.

Matth. Marc. Luc. IX, 51 — XVIII, 14. (fehlt in dieser (fehlt in dieser (eigene ZusanimenstelOrdnung.) Ordnung.) lung.) Matth. XIX, 1 — XX, 34. Marc. X, 1—52. Luc. XVIII, 15 — XIX, 28. (verwandt, auch in der Ordnung, jedoch mit Ausnahme von Einschaltungen.)

V. J e s u E i n z u g in J e r u s a l e m und A u f e n t h a l t daselbst. Matth. XXI — XXV. Marc. XI — XIII. Luc. XIX, 29 — XXI. (verwandt, auch in der Ordnung, jedoch mit Einschaltungen.) Vi.

Jesu

Gefangennehmung, Kreuzigung B e s t a t t u n g.

und

Matth. XXVI. XXVII. Marc. XIV. XV. Luc. XXII. XXIII. (verwandt dem Gange nach, jedoch mit Einschaltungen und Abweichungen.)

Jesu

VII. Auferstehung.

Matth. XXVIII. v. 1 — 8. Marc. XVI. v. 1 — 8. Luc. XXIV. v. 1 —12. (verwandt bei allen dreien.) v. 9—20. v. 9 — 20. v. 13 — 53. (eigen.) (zum Theil mit Matth., (eigen.) zum Theil mit Luc. verwandt.)

Die Vergleichung mit dem Evangelium Johannis zeigt aber, dass dieser Gang nicht überall durch die Geschichte selbst vorgezeichnet ist"). 2. Dass alle drei, oder je zwei, nicht nur in den Sachen oft auffallend übereinstimmen (wiewohl auch wiederum abweichen), sondern auch in Worten zusammentreffen, davon liegt ebenfalls nicht in der Geschichte selbst der Grund b). a) Bemerke die Anordnung: Jesu Taufe, Versuchung, Rückhehr nach Galiläa; die Verbindung der Abschnitte vom Gichtbrüchigen lind Matthäi Berufungj vom Aehrenraufen und der verdorrten Hand; wie Berodei auf Jesum aufmerksam wird, und von der Speisung der 5000; vom Bekenntniss der Jünger, dast Jesus der Messias sei, und die folgg. Abschn.; von den Blinden zu Jericho und Jesu Einzug in Jerusalem (vgl. hier besonders Johannes); die Reden Jesu daselbst, welche sich mit der Weissagung über Jerusalem schliessen.

Die drei ersten Evangelien.

109

i) Beispiele wörtlicher Uebereinstimmung in einzelnen Ausdrücken zwischen a l l e n d r e i e n . Matth. III, 3. Marc. I, 3. Lue. III, 4. Evfhelas Ttoiihi zä; rnißov; avzov, abweichend von den L X X : tv&. 7t. z. TO. iov &eov rjfiaiv, und dem Hebräischen. Matth. IX, ti. Marc. II, 10. Luc. V, 24. eine sonderbare Construetion. Marc. II, 20. Luc. V, 35. Matth. IX, 5. EX. fil t¡¡j.., xal ozay &7t'EXevOovzai iJk rijxiQai, Wie Matth. «p^j «7t' aizüv o ST av et 7i a Q&ij an avly txetvq trj yvfijtöev VIII, 28., xal exel9ev sgeXd-ovres

IX,

30.

I. Uebergänge, welche an sich ivenig oder gar nicht verändert s i n d , aber durch die veränderte Stellung eine andere Bedeutung haben. Luc. IV, 31. Marc. I, 21. Xal thnonivoviai tl; zantQvaovp Kai xazrjX&ey ¿Ii xaneQvaovfi, 7iöXal tvSioii Totg aäßßaaiy eiaeX&wv Xiy riji yaXiXaCas' xal r\v tftJiiay.iov avrovs ly iois OaßßaOi. fis Trjf Ovyayiayr/y läiSaöxe. Vgl. IV, 16 — 30. Vgl. das Vorhergehendel, 16—20. Matth. XIII, 54. Kai 1X91oy eis rijv nmQtSa 10 v. Vgl. XIII, 1 - 53. II.

Uebergänge,

Marc. VI, 1. av- Kai ¿¡¡ijX&ey ixeT&ey, xal %X&ty eis zrjy najQtäa avxov. Vgl. V, 21 — 43.

welche durch willkürliche Verknüpfung Evangelisten entstanden sind.

beider

Marc. II, 1. Matth. IX, 1. Luc. V, 17. Kai iftßas eis iò nXotoy, Kai nahv eioijXd-ey eis Kai iyéyexo iy ¡xiu Sieniqaae, xal qXöey eis xaneQyaoìifi 9ty, ix &tov, ix nvtvfxazog; eivai ix rajy xáxta, ix tov xóofiov, ix xcüy «vía; Í(ÉQXSO&at, ix xov Stov; iaxáxr¡ r¡/xéQa; KQctCtiv (vom Lehren); ¡laqxvqlav lufißavtiv; fitxaßaCysiy (trop.)j oípi;; 7ttt(>úxl.T¡Tos; xr¡qeiv tov i-óyov; ipvxr¡v xi9évcii u. a.; Lieblingsausdrücke: álr¡9eia, cTófa, doíá£av, Cíujj, ¡xévíiv iv xivC, ¿fir¡v, i¡j.r¡v u. a.; Fortschritt der Erzählung durch unrerbundene Sätze, wie %. B. I, 26. 40 — 42. 46—51.; eigener Gebrauch der Conj. Iva IV, 34. VI, 50.; häufiger Gebrauch der Conjunct. ovv, der Pronomina ixttyos, ouToyu. a., des Präsens in der Erzählung; Wiederholung durch Verneinung oder Bejahung (I, 3. 20. [vgl. 1. Joh. 2, 27.] VI, 53. f.); Antithesen (I, 13. III, 6. I, 17. III, 18. 20. f. 36. V, 19. 31.); ¡scheinbar allgemeine, zu individualisirende Sätze (III, 27. 29. 31. 34. VII, 18.); durch Wiederaufnahme desselben Begriffs oder Satzes gedehnte Entwicklung der Gedanken (I, 1. 4. f. 10. f. 33. III, 5. 7. 17. ff- VI, 48. ff. 53. ff.).

2. In Ansehung des Inhalts. §. 106. In Ansehung des Inhalts selbst unterscheidet sich dies e s Evangelium von den andern 1. durch die Erweiterung des evangelischen K r e i s e s , indem J e s u s auch in Jerusal e m , und häufiger d a , als in Galiläa, auftritt; 2. durch eine grössere G e i s t i g k e i t , mystische T i e f e und Universa-

Evangelium Johannis.

159

lität in der Darstellung der Lebre und des Werkes Jesu womit auch das Stillschweigen über dämonologische und grobe messianische Vorstellungen verbunden ist, und insbesondere durch die nachdrücklichere Geltendmachung der göttlichen Würde Jesu und seiner (Jnentbehrlichkeit als Mittlers b ). Diese Eigen) hiimlichkeiten, und zumal die wahrscheinliche Berücksichtigung griechisch-jüdischer Weisheit (I, 1. ff.), veranlassen, auf einen nicht palästinischen hellenistischen Verfasser zu rathen. Alles zusammen genommen, trägt dieses Evangelium ein ganz eigentümliches Gepräge, und enthält, auch abgesehen von der Person des Verfassers, höchst wichtige Nachrichten und Ansichten vom Christenthumc, so dass es unter den Hauptquellen desselben eine der ersten Stellen einnimmt. a) Euteb. H. E. VI, 14. nach Clem. Alex.: Tov fifriot 'IcoäyvTjv io/aToy awiSoyta, ort i a aa uany.« iy roTg euayyiMois tfeäqhojai, 7iQ0TQanivia

vno rmy yvmqifiiov,

iryevfictii

&t0(p0Qti&fyTa,

nvivfia-

Ttxbv novrflai f v ayyi 11 o y. S. besonders die Stellen I, 12. f. III, 3. — III, 18. V, 24. — IV, 21. ff. — VII, 37. f. VIII, 31. ff. — XII, 23. ff. XIII, 31. ff. XVII, 1. 3. — XIII, 34. f. — XIV, 19. ff. "XV11I, 36. f. — HI, 16. X, 16. 5) Die doctrina de Christo ist in diesem Evangelium mit Vorliebe behandelt (I, 1 — 18. III, 13. ff. 31. ff. V, 19. ff. VI, 32. ff. VII, 28. ff. VIII, 56. ff. XVII, 5. 24. - VI, 29. 47. X, 7. ff. X I V , 6. X V , 1. ff. XVII, 3.). — Deutlicher, als bei den drei ersten Evangg., erklärt sich Jesus für den Messias IV, 26. V, 17. ff. VIII, 28. 36. 66. IX, 35. ff. X , 7. 9. 25. 35. f. — Eine genauere Vergleichung dieses Ev. mit den vorigen, in der Absicht, zugleich die Verschiedenheit und die Verwandtschaft zu z e i g e n , s. bei ScJiott §. 3S. Not. 4. Vgl. J. IV. Reitberg an Joannes in exhibenda Jesu natura reliquis canonici^ scriptis vere repugnet. Gott. 826. 8.

Anordnung

desselben.

§. 107. a. Eine planmässige Anordnung hat der Evangelist seinem W e r k e nicht gegeben. Ausser dem Proömiuin I, 1 — 18. und dem Anhange Cap. XXI. finden sich keine Abtheilungen, als die der einzelnen Berichte, die sich nach Zeit, Ort und Sache scheidcn. Cap. II, 11. IV, 54. wird

160

Besondere Einl. in die Bücher des N. T .

ein ganz untergeordneter, nachher wieder verlassener Gesichtspunct angegeben, und Cap. XII, 37—50. bildet bloss einen Ruhepunct. Der Ausleger kann nach gewissen Gesichtspuncten, aber immer nur mit einiger Willkür, grössere Massen absondern Innerlich tritt heraus: Cap. X, 30. ff. der Gipfelpunct der Erklärungen Jesu über seine P e r s o n ; Cap. XI. der seiner Verherrlichung durch Wunderkraft; Cap. XII, 20. ff. leitet seine Verherrlichung durch den Tod ein; Cap. XIII — XVII. der Gegensatz des innern harmonischen und siegreichen Lebens gegen den Kampf mit der Aussenwelt. a) Die Ausleger haben verschiedene Einteilungen versucht, welche Lüche Com. I, 134. ff. beurtheilt; aber seine eigene ist auch nicht von Willkür frei.

Zweck

desselben.

§. 107. b. Der Zweck desselben liegt einzig in dem Bereiche der messianischen und göttlichen Würde Jesu und der N o t w e n digkeit des Glaubens an ihn zum wahren Leben (Vgl- XX, 31.). Und da dieser Beweis so geführt ist, dass er nur für Leser von höherer Empfänglichkeit und Denkfähigkeit und erweitertem Gesichtskreise fasslich seyn konnte: so kann man annehmen, dass der Evangelist vorzüglich für griechische und griechisch - jüdische Christen (vielleicht die des kleinasiatischen Gemeindekreises) geschrieben hat. Die angenommenen p o l e m i s c h e n Zwecke sind ihm fremd, oder finden höchstens in einzelnen Stellen eine schwache Bestätigung. Dicss gilt von der Annahme, dass der Evangelist gegen Gnostiker geschrieben habe a ). Höchstens ist wahrscheinlich, dass der Evangelist der schon zu seiner Zeit erwachenden Speculation über den Zusammenhang der Offenbarungen des A. u. N. T . und über das Verhältnis des verborgenen Gottes zu seiner Offenbarung in Christo eine bessere Richtung habe geben wollen. Auch gegen den Doketismus findet sich kein deutlicher Gegensatz, wiewohl einige SteUen zur Widerlegung

Evangelium Johannis.

161

desselben g e b r a u c h t werden konnten (I, 14. X I X , 34. X X , 2 0 . 27.), und der 1. B r . J o h a n . g e g e n einen s o l c h e n Irr* tliuui gerichtet z u s e y n scheint (§. 1 7 9 . ) b ) . D i e A n n a h m e 0 ) , tlnss J o h a n n e s , g l e i c h dem A p o s t e l P a u l u s , g e g e n den J u d a i s m u s im Christenthume g e s c h n o b e n h a b e , findet allerdings im I n h a l t e und G e i s t e ihre B e s t ä t i g u n g (I, 13. 17. III, 3. 16- IV, 21. VI, 32. X , 1 6 . ) ; e s feblt aber d i e A b s i c h t l i c h k e i t und A u s d r ü c k l i c h k e i t dieses Gegensatzes. D i e A n n a h m e e n d l i c h , d a s s der E v a n g e l i s t g e g e u die J o h a n n e s j ü n g e r g e s c h r i e b e n h a b e , m u s s z u e r s t von der g a n z falschen B e z i e h u n g a u f die s p ä t e m , vielleicht in k e i n e m historischen Z u s a m m e n h a n g e mit den S c h ü l e r n des J o h a n n e s stehenden Z a b i e r oder M e n d ä e r g e r e i n i g t werden 11. c. 9 : . . . adversus Cerinthum aliosque haereticus et maxime t u n c Ebionitarum dogma c o n s u r g e n s , qui asserunt Christum a n t e Mariani non f u i s s e : unde et compulsus est divinam ejus nativitatem edicere. Aber die L e h r e Cerinths: - - E t post b a p t i s m u m descendisse in euin (Jesum) ab ea principalitate, q u a e est s u p e r omnia, Christum figura colunibae, et t u n c annuntiasse incognitnm Patrem, et v i r t u t e i perfecisse: in fine a u t e m rcvolasse Herum Christum de Jesu et Jesuni passum esse etc. {Iren. I, 26 ) ist durch J o h . I, 3?. f. wo nicht b e g ü n s t i g t , doch nicht bestimmt widerlegt. Epiphitn. haeres. L I . §. 3. von den A l o g e r n : Xtyovai /irj flvm uvici (die joliann. Schriften) '/ouo'i'ov, ¿1,1« Kt]nlv3ov. — Für diese Annahme s. Michaelis Einl. II, 1135. ff. Storr Zweck d. ev. Gesch. etc. S. 180. ff. Bug Einl. II, §• 51. Schölt §. 40. Not. 7. Schneckenburger Beit r ä g e S. CO. ff-, welcher aus dieser polemischen Rücksicht gewisse Auslassungen, z. B. der V e r k l ä r u n g und des S e e l e n k a m p f s , e r k l ä r t . Dagegen Eichhorn Einlcit. II. 192. ff. Schmidt Einleit. 1. 148. — Kleuker Joh. P e t r . Paul, als Christologen, S. 30. ff., bleibt bloss bei Gnostikern ("1 heosophen) stehen. I ) Für diese Annahme s. Semler paraph. ad Joh. I, 14. Bertholdt liinleit. III, 1318. Eckermann Erkl. aller dunkeln Stellen d. N . T . 11. 5. Schmidt Bibl. 1, 73. Ag. Siemejer de Docetis. IIa). 1823. 4. Lücke Comm. I, 167. Dagegen Kuinoel prolegg. in Ev. Joh. 1> 53. sqq. Bug Einl. II, 188. f. r ) Bieron. de vir. ill. c. 9. (Not. a.) Schott §. 40. N o t . 5. Vgl. Lange die J u d e n c h r i s t e n , Ebioniten u. Nicolaiton d. apost. Zeit ( L e i p z . 828.) S. 147. ff. d) in Beziehung auf die Nachrichten und Vermutliungen über diese Secte in Ignatius a Jesu narratio originis, rituum et errorum Christianoi'iim S. Joh. etc. Rom. 652- 8 . Engelb. Kaempjer amoen i t a t t . exot. Fase. V. L e m g . 712. 4. Matth. Xorberg de relig. e t lingua Sabaeorum in coninient. Gotting, p. a. 780. Vol. III. Biornslahlt Briefe VI. 265. ff. C. G. J. Walch obsorvatt. de Sabaeis in commentt. G o t t . 781., nahmen j e n e n polemischen Zweck a h : Overbeck neue Vers. üb. d. Ev. Joh. 784. Storr Zweck d. e r . Gesch. u. ct. Br. J o h . Michaeli» Einl. II. 1440. Bug II. §. 52. u . A. ( F r ü h e r deuteten schon darauf hin Grolius, Schlichting, IVolzogen, Berder, vgl. Wegsciteider Einl. S. 229.). Dagegen erklärten sich Lindemann in Eichhorn% allg. Bibl. X. 379. B. E. G. Paulus introduet. in N . T . capp. selectt. p. 194. Schmidt Einl. I, 150. f. Eichhorn 11. 199. ff. Genauere Kemilniss von den Zabiern gibt Geseniut im Probehefte d. H a l l . All. Eneyclop. Art. Zabier. e) S p ä t e r scheinen auch diejenigen J o h a n n e s j ü n g e r z u seyn, von »eichen diese S p u r v o r k o m m t : R c c o g n i t t . Clement. 1, 54. in Coteler. p a t r . apost. I, 600.: E t ex diseipulis Johannis, qui videban-

Evangelium Johannis.

163

tui* eine m a g n i , sogrcgarunt se a populo et magistrum suum r e l u t i Christum praedicarunt. c. 6 0 . : Et ecce unus ex disr.ipulia J o h a n n i s a f l i i m a b a t , Christum Johannen! fuisse e t non J e s u n i : in t a n t ü m , inq u i t , u t et ipse Jesus (Matth. XI, 11.) omnibus hominibus e t prophetis majorem pronuntiaverit J o h a n n e m . Si e r g o , i n q u i t , m a j o r est omnibus, sine dubio et Moyse, et ipso J e s u m a j o r habendus est. Quodsi omnium major e s t , ipse est Christus. — Am besten n i m m t man mit Herder von Gottes Sohne etc. S.24. eine friedlich coneiliatorische Rücksicht auf die J o h a n n e s - J ü n g e r an.

Ob Johannes der Verfasser sei? Nachrichten von ihm. §. 108. Die in der Ivircbe herrschende Meinung ist, der Verf. des vierten Evangeliums sei der Apostel J o h a n n e s , Sohn des Zebcdäus, Bruder Jacobus d. ä . , Sohn der Salome (vgl. Matth. XXVII, 56. mit Marc. XV, 40. XVI, 1.), der vertrauteste Jünger J e s u , ein ehemaliger Fischer am See Genncsaret (Matth. IV, 21. Marc. I, 19. Luc. V, 10.), aber vorher auch schon, wie es scheint, Johannis d. T . Schüler (Job. I, 35.). E r blieb nach J e s u Himmelfahrt eine Zeitlang in Jerusalem (AG. III, 1. VIII, 1. 14. 25. Gal. II, 9.), scheint aber vor Paulus letzter Reise nach Jerusalem (AG. XXI, 18.) von da weggegangen z u seyn E r soll nach eiuer allgemeinen Behauptung in Ephesus seinen Sitz genommen haben und daselbst gestorben seyn 6 ). Jedoch kann er zu Paulus Zeit noch nicht daselbst sich aufgebalten haben, weil sonst dieser Apostel sich keinen Wirkungskreis daselbst gesucht hätte (vgl. Köm. XV, 20. 2 Cor. X, 16. Gal. II, 7. 8.); auch setzt weder die Rede AG. XX. 18., noch einer der in diese Gegenden geschriebenen Briefe (Br. an die Epb., Coloss., Tiinoth.) die Gegenwart des Johannes daselbst voraus; wohl aber thun es die apokalyptischen Briefe (Apok. II. III.). Die S a g e , dass der Evangelist auf die Insel Patmos verwiesen worden c ) , bezieht sich auf Apok. 1 , 9 . , welche Stelle vielleicht gar kein geschichtliches, oder doch nicht d i e s e s Factum enthält, und steht mit der frühern Abfassungszeit der Apokalypse (§. 190.) in W i d e r s p r u c h , so dass sie sehr verdächtig erscheint. L 2

164

Besondere Einlcit. in die Bücher des N. T .

Dagegen scbcint es eine zuverlässige Ueberlieforung zu seyn, dass der Apostel ein sehr hohes Alter erreicht, und bis zum Anfange des zweiten Jahrhunderts gelebt habe d ). Denn ihn hatte noch P o l y c a r p u s gesehen und g e hört, der im 86. J. seines Lebens, uin d. J. 170 e ) , und P a p i a s , welcher im J. 164. den Märtyrertod littO« Auch lebte Johannes noch mit C e r i n t h zusammen?). a) Nictphor. uyyehotT¡¡ Síoii

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H . E . I I , 42.: 'laxoQtlrai, mg ò Stióxaxos ovtos

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tí/nt xi¡( 7iQú; KvQioy ¿x&r¡filaf

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Orígenes:

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&vqh 10¿3 7iaT(t0i, dt Tjg ttos'y/ovrcii 'Aßnattjx xal 'itjaety. xal 'laxioß xal ol TTQOtpijiai xal ol aaöaioXoi xal rj lxxXr\aia (Vgl. Joh. X, 7. 9.?). Nur ep. ad Rom. c. 7.:''Aoiov Oeoü dO.to, iinrov ovnaviov, anrov S o Xoyos xiX. I n n e r e

Die

Abweichungen

Geschichtlichen

(§.

G r ü n d e .

§.

i 10.

von

den

drei

v o n Z w e i f e l n an der apostolischen geliums liche

gebraucht

lind

Hingegen

worden"),

geographische sprechen

vorkommenden

ersten

Evangg.

iui

104.) sind mit Unrecht zur B e g r ü n d u n g

für

Züge

A b f a s s u n g dieses

obschon

Schwierigkeiten einen

einige

ü b r i g bleibeu

apostolischen

anschaulicher

Evan-

geschicht-

Yerfasscr

Darstellung,

b).

die

obgleich

in d i e s e r H i n s i c h t E i n i g e s v e r m i s s t w i r d ( § . 1 0 5 . ) ; und den J o h a n n e s selbst XX,

s c h e i n e n d i e S t e l l e n I , 3 5 — 4 1 . X V I I I , 15. f .

anzudeuten. Fälschlich

hat

man

gegen

die Aechthcit gewisse

an-

168

B e s o n d e r e G i u l e i t . iu die B ü c h e r d e s N .

T.

s c h e i n e n d e W i d e r s p r ü c h e in u n s c r m Evang;. g e l t e n d g e m a c h t ucae Domen praeferunt etc. Alton. 798. 4. in Pott sylloge Vol. III. Boitin Vorbericht z. AG. Zicgler über d. Zweck etc. in Gahlen Iournal. Heinrichs prolfgg. in Act. Ap. p. 19. Kuinoel prolegg. p. XIII. Bertholät III. 1351. J- C. Rielun de fontibus Actt. Apost. Traj. 821. 8. b) ITaTs '/rjooui I I I , 13. 16. I V , 27. 30.; r ^ d / f I I I , 5. V , 18. ; ¿Jö; von der christlichen Religion XIX, 9. 23. XXII, 4. XXIV, 14. 22-5 ä.aUyta^cu X V I I , 2. 17. XVIII, 4. 19. X I X , 8. 9. X X , 7. 9. XXIV, 12.25.; M von der Dauer XIII, 31. XVI, 18. XVII, 2. XVIII, 20. XIX, 8. 10. 34. XX, 9. 11. XXIV, 4. XXVII, 20. XXVIII, 0. c) XIII, 1.: rHaav dt TIVSS iv '-Avnoytfa, xara rrjv ovttav (xxXi]~ Ot'ai', nQOtfrjTCi- xal dtdäaxnlot, o, rf liuQvißtt; xul Zvfiimv - - - xnl Zuülag- Vgl. XII, 25.: BaQvüßag arroaioXioy i/njqihi aipciycig- Syncell. chron. p. 339.: Ntqoiv noonos v.aia /Qiaxiayoiv xivrjoag ditayfioy . . ov Jlizqos xal JTavXos ifiaqxvqrjaav ot &tToi unöozoXoi, noXXovg xal aXXovg %qiaxiaviüv ¿villi, nXdovag ixäti¡¡'Sag. b) H. E. II, 22.: Tore fJ-iv ovv anoXoyrjoä[ievov, avO-ig Inl xfjv IOV XTJQVYFXATOG ¿iaxoyiuy Xoyog $%u OTtCXaaÖai xOV anöazoXov avi. Vgl. 1 Thess. V r 18.: 'Ey navrl ev^ciQtartiic (?). Ignat. ad Polycarp. c. 1.: llnoatu/als a/oieff udiaXitmot?. Polycarp. ad Philipp, c. 4.: 'Eyxvy%ayovaas aäiuXtimioe XIQI Trdyxmy. Vgl. 1 Thess. V, 17.: 'ASiaXihxxtas ngoaev/ta^t (?). Polycarp. c. 2. s 'AntXÖf-itvoi niatjf ¿¿ty.ietg. Vgl. 1 Thess. V, 22.: l4nb uuvibs Movf noVIJQOÜ (?). Polycarp. c. 11.: Et non gicut inimicos tales existimetis, sed sicut passibilia et ignorantia membra revocate. Vgl. 2 Thess. 111,15.: Kai [ir] tu? lyß(>bt> rjyete^e, aXX« yov&txttts (uj ¿Ji>l(pöv(!). Juttin. Mart. dial. e. Tryph. p. 836.: "Oiay xal o xij; anootuoCtt; üvdnwTio;, o xal (Ii xov vtpisxor iSaXXct XaXäy, tnl xij; yijs ayofia xoXftxiOg tl; rifiiig xovs yntanavovs xxX. Vgl. 2 Thess. II, 3.: . . 'Jiiiy firj eXSy JJ anoexaoCct nqäxoy, xal ct7iozaXv(f&rj b av&Qtanos xij( lifittQitag xxX. b) trenaeu» c. haeres. V , 6 , 1 . : Et propter hoc Apostolus se ipsum exponens - - in prima epistola ad Thessalenicenscs dicens sie.: Deus autem pacis sanetifieet vas perfectos, et integer vester spiritus et anima et corpus sine querela ia adventum Domini Jesu Christi sei'vetur. Vgl. 1 Thess. V , 23. Ib. III, 7 , 2.: E t ileruln in secunda ad Thessalonicenses de Antichristo dicens, a i t : et tune revelabitur iniquus, quem Dominus Jesus Christus interficiet spiritu oris sui. Vgl. 2 Thess. II, 8. — Clemens Alex, paedag. I. p. 88. sq. ed. Sylb.: Tovxi xoi oarptetaxa o fiaxinio; IfctvXos vneaijfi^yaxo, tirttity,

198

Besondere Eìnleit, in die Bücher des N. T.

„Svrn/iivo» ty ßagct tirai là: Xoiorov ànóaioloi iytv^&ijficy {¡mot „iy fi(oi>> vfiày, tis ày TQOipòg d-ùi.7iy i n èavxyg xéxva." Vgl. Thess. II, 7. Strom. V. 554.: Ovx ly nàai, tfrjoìy ó ànóaiokog, ij yymaif rtQOBivxea&e ty« §va9äficy ¿nò T «ntSfytro (Augustus) Tipt n^Qav tov Tiße'QCtas noxauov fityccXtjy rijs 'Paiuijj unoTOfiijV, ijy ovx rjyyisi xaxiyo[.iivT)V xal oixov/jiytjy ntiog 'lovdaiüiv; 'Poifiatoi ¿k TjOav ol nXtfovs anü.ivütQtti'Jivitg. AlyjjäXonoi yün ayßivT f f eis 'IxaXtay, vno itöy xtijOafj.tytav rjXivfrcQiöihjOayoväly xiöy nuxnltav nuQaxaoa^tti ßiaoD-ivits. 'Hnlaiaio ovy xal 7iQoatvycts tyovxas xal OvyiövTtts tis avxccs, xal ¡täXtara xaTs lignt; ißSöfiais, ort JIJftoala ri)V naxQioy naiStvovxai tpiXoOoiftav ifilaxaxo v.ttt %QrjtittTtt auvayayoyzas uno uSy ananytuy hna, xal nffinovxas eis 'leQoaoXvfja fia xaxoixijaai. VS. 21.: Kai vfiäg, noxi ovxas anrjXXoTQiio^yovg xal 1%0-Qovg xrj SiayoCa ly rat; (Qyoig xoXg no~ VHJQOIS

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225

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Brief an die Epkes* Epketier. Vs.

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&E. als befremdend angeführt ist, za rechtfertigen sucht.

Brief an d. Philipp.

231

IV, Brief an die Philipper. N. T. ed. Koppe contin. Heinrichs Vol. VII. Part. II. Storr diss. in ep. Pauli ad Philipp. Tub. 783. in s. opuse. aead. I. 301. sqq. Ep. Pauli ad Philipp, nova vert, et annot. perpetua illustr. ab J. G. am Ende. (789. 92.) 798. 8. J. F. Krause observait crit.-exeg. in Pauli ad Phil. (c. 1. 2.) Regiom. 810., in s. opusc. p. 23. sqq. F . H. Rheinwald Comm. ü. d; Br. a. d. Philipp. Berl. 827.

Die Gemeinde zu Philippi. §. 148. In Philipp!, einer der Hauptstädte von Macédonien (AG. XVI, 1 2 . ) " ) , predigte Paulus zuerst in Europa das Evangelium (AG. XVI, 12. ff.), und knui dann auf seiner zweiten Reise (AG. XX, 2. 6.) wieder hin. E r scheint mit dieser alten und wohleingerichteten (I, 1.), wahrscheinlich nur aus Heidenchristen bestehenden Gemeinde im besten Einverständnisse und freundschaftlichsten Verhältnisse gestanden zu haben, da er so viel Gutes von ihr sagt und ihr so viele Liebe bezeugt (1,3—8. IV, 1.), nnd von ihr Unterstützung annahm (IV, 10—18., vgl. 2 Cor. XI, 9.). Demungcachtet hat man annehmen zu müssen geglaubt, dass judenzendo Lehrer in ihr Eingang gefunden, oder einheimische Judenohristen Irrung veranlasst hätten (Phil. III, 2. f . 6 ) . Aber von dergleichen Gebrechen scheint sie frei gewesen zu seyn (IV, 1.) 5 dasjenige, woran sie litt, war der geistliche Stolz und die Zwietracht (I, 27—II, 16. IV, 2.). a) Ueber die Benennung TtçcÔTtj nôXiç s. Eckhel doctr. vet. num. P. 1. Vol. IV. p. 284. Vgl. Hug Einl. II. 459. Myntter Einl. in d. Br. a. d. Phil., kl. theol. Sehr. S. 170. Dagegeh Reuig quaestt. Philipp. p. 3. sqq. b) Nach Eichhorn und Rheintuald gab es sogar zwei Parteien in P h . , eine judenchristliche und eine heidenchristliche. Dagegen er> klärt sich Bertholdt VI. 3403., glaubt aber > dass auch sadducäisch gesinnte Lehrer daselbst aufgetreten seien, was jedoch nicht in der Stelle Phil. III, 18. ff. liegt. Vgl. Rheinteald Einl. z. Br. an d. Philipp. S. 30. f. Gegen die ganze Ansicht W. tt. Schinz d. chi'istl. Gemeinde z. Phil. 833. S. 48. ff.

232

Besondere Einloit. in die Büchcr des N. T .

Veranlassung, Zweck, Inhalt, Zeit des Briefs. §. 149. Die Veranlassung zu diesem Briefe gab die Sendung des Epapbroditus mit einer Gcldunterstiitzung an Paulus nach Rom während seiner Gefangenschaft (IV, 10, 18. II, 25.), durch welchen der Apostel Nachricht vom Zustande der Gemeinde erhalten hatte, und dem er bei seiner Rückkehr ein danksagendes, ermahnendes und warnendes Schrei» ben mitzugeben sich gedrungen fühlte. Der Inhalt ist brieflicher, als in irgend einem andern an eine Gemeinde gerichteten Schreiben. Nach einem herzlichen Eingange (I, 3 —11.) nnd mitgetheilten Nachrichten über seine Lage in Rom (I, 12—26-) eine Ermahnung zur Eintracht und Demuth (I, 27—11, 16.) und wieder Nachrichten (II, 17—30.). Sodann unter Hinweisung auf seine Gegner aus den Judenchristen eine Ermahnung zur himmlischen Gesinnung (III, 1—IV, 1.), und andere verschiedene Zusprachen (IV, 2— 9.). Endlich Danksagung für das erhaltene Geschenk (IV, 10—20.) nebst Grüssen (IV, 21—23.). Alle Beziehungen führen auf die Gefangenschaft in Rom (1,7. 12—14. 20. II, 17. IV, 22.), wo wir uns die Lago des Apostels nach AG. XXVIII, 16. ff. gerade so denken können, wie sie hier vorausgesetzt wird a ). Aber die Abfassung gehört unstreitig in die spätere Zeit der Gefangenschaft 6 ), wo zwar Timotheus (I, 1.), Lucas aber nicht mehr bei dem Apostel war (Phil. IV, 21. vgl. Col. IV, 14.). o) Unwahrscheinlichkeit der Annahme, dass der Brief in Corinth abgefasst worden, nach Oeder progr. de temp. et loco scriptae ep. ad Philipp. Onoldi 731. 4- vgl. Wolf cur. philol. IV, 168. sqq. Dasselbe gilt von Paulus (progr. de temp. scriptae prioris ad Timoth. atque ad Philipp, ep. Paul. Jen. 799. 4.) Annahme > der ihn nach Cäsarea setzt. b) Phil. I, 12. ff. II, 26. ff. setzt ziemlich viel Zeit voraus.

Einheit und Aechtheit desselben. §. 150. Man hat in unserm Briefe an die Philipper zwei Schreibon : eines, das an die ganze Gemeinde gerichtet gewesen,

Brief an d. Philipp.

233

1, 1 — I i i , 1. xaiQETS IV XVQUI), nebst den Grössen IV, 21— 2 3 . ) } und ein anderes, nur für die nähern Freunde des Apostels in Philippi bestimmt, III, 1. von den Worten an zä avtä yqaqsEiv bis IV, 2 0 . , zusammengestellt zu finden geglaubt, weil mit III, 1. etwas Neues beginne, und der Inhalt von III. IV., besonders die Ermahnung I V , 2. ff., nicht für die ganze Gemeinde passe"). Allein der in den Brief hineingetragene Unterschied des Esoterischen und Esoterischen ist des Apostels nicht würdig; und es findet sich nichts, was er nicht an die Gemeinde hätte schreiben können6). D a s Abgebrochene von III, 1. erklärt sich leicht durch die Annahme, dass der Apostel früher schliessen wollte, nachher aber noch eine Warnung zufügte«). D i e Aechtheit des Briefs ist über alle Zweifel erhaben, und hat auch sehr frühe Zeugnisse für s i c h 4 ) . a) Heinricht proleg», in ep. Pauli ad Phil. p. 33. sqq. Paulut Heidelberger Jahrb. d. Litt. Jahrg. 5. H. 7. S. 102. ff. an. b) Eine ausführliche Widerlegung bei Krause an ep. Paul, ad Philipp, in duas epistolas eaaque diversis hominibus scriptas dispescenda sit. Regiom. 811., wieder abgedruckt in s. opusc. p. 1. sqq. Bertholit VI, 3424. ff. Rlieintcald S. 47. ff. c) Die Worte zo iomöv, aScXtpoC, yaioext Iv KVQÜIJ, deuten nach IV, 4. 2 Cor. XIII, 11. Eph. VI, 10. 2 Thess. III, 1. den baldigen Schluss an. Vgl. Groliut z. d. St. Dagegen Schinz a. O. 79. ff. d) Polycarp. ep. ad Philipp, c. 3. s. I. §. 18. Not. b. (Hiernach hätte Paulus mehrere Briefe an die Phil, geschrieben, was Manche durch Phil. III, 1. 18. bestätigt finden. S. Bertholdt 3422. f. Allein iniatolaC kann, wie litterae, von einem einzigen Briefe gebraucht seyn. S. Coteler. z. d. St.). cap. 11.: Ego autem nihil tale sensi in vobis vel audivi, in quibus laboravit beatus Paulus, qui estis (laudati) in prineipio epistolae- ejus. Epist. eccles. Vienn. et Lugd. apud Euieb. V, 2.: Ol xal Inl joaovxov (rjiinial xctl fitfttjral Xoiatov tyivovzo, off lv fiOQtprj &eov vnttoybw ovx aQuayfiav riyr)aato tb tlvai Ida , Tgl. Phil. II, 6. Iren. IV, 18, 4, quemadmodum et Paulus Philippensibus ait: repletus sunt aeeeptis ab Epaphrodito etc., vgl. Phil. IV, 18. Clement Alex, paedag. I,,107.: ¿fioXoyovviog zov llavi.ov TIIQI iavzov' ovx °Tl V^V , jj jjdrj zsrelelto/nai ;trX,, vgl. Phil. III, 12. ff. TertuUian. de resurrect. carnis c. 23. : • - - quum Philippensibus scribit, si qua, inquit, concurram lti resurrectionem, quae est a mortuis: non quia jam aeeepi etc., vgl. Phil. Hl, 11. f.

234

Besondere Einleit. in die Bücher des N. T .

Neuntes P a u l i

Capitel.

H i r t e n b r i e f e .

N. T. ed. Kopp. Vol. VII. contin. Heinrich». J. L. v. Mosheim Erklär, d. beiden Briefe Pauli an d. Tim. Hamb. 755. 4. J. A. Wegsclieider il. erste Brief d. Ap. Paul, an d. Timoth. N e u übers, u. erklärt. 8Î0. Chr. T. Kuinoel explicatio ep. Pauli ad Titum. commentait, theol. ed. a Veithusen, Huperti et Kuinoel I. 292. sqq. C. A. Chr. Heydenreich die Pastoralbriefe Pauli erläutert. 2 Bde. 826. 28. J. Fr. v. Flatt Vorless. üh. d. Br. P. an d. Tim. u. Tit. hcrausgeg. x. Kling 831.

I. Erster Brief an Timotheus. Biblische Nachrichten von Timotheus. §. 151. T i m o t h e u s , ein Lycaonier (AG. XVI, 1 . ) ° ) , Sohn eines heidnischen Yaters nnd einer jüdischen Mutter (vgl. 2 T i i n . 1,5.), wahrscheinlich von Paulus bekehrt (AG.XIV, 6., XVI, 1.), wurde dessen Gehilfe (AG. XVI, 3.), und leistete ihm von nun an wichtige Dienste: zuerst auf der Heise durch Macédonien und Achaja als sein Geschäftsträger in Thessalonich und sein Gehilfe in Corinth (AG. XVII, 14. 1 Thess. Itl, 2—5. AG. XVIII, 5. 1 Thess. 1, 1.); sodann vor seiner zweiten Heise von Ephesus nach Macédonien und Achaja als Gesandter eben dahin (AG. XIX, 22. vgl. 1 Cor. IV, 17. XVI, 10. 2 Cor. I, 1.), von wo er ihn nach Asien begleitete (AG. X X , 4. f.). Zuletzt erscheint er in den Briefen des Apostels aus der Gefangenschaft an dessen Seite (Col. I, 1. Philem. 1. Phil. I, 1. II, 19.)»). a) Nach Berlholdt bezeichnet ihn Lucas AG. X X , 4. als einen Derbäer. i ) Hebr. XIII, 23. ist schwer in die Zeitfolge einzureihen.

Veranlassung, Zweck und Inhalt des 1. Br. an Timotheus. 152. Paulus schreibt an Timotheus, den er, von Ephesus nach Macédonien gehend, in jener Stadt mit Aufträgen

Paulus Hirtenbriefe.

235

gelassen (I, 3. III, 14. f.), in der Absicht, bald wiederzukehren. Aber dieses passt auf keine Weise zu den geschichtlichen Verhältnissen der hier zunächst in Frage kommenden Reise Pauli von Ephesus nach Mncedonien (AG. XX, 1.), -wohin ihm Timotheus voranging (AG. XIX, 22.), und wo er dann nach wenigen Monaten wieder mit ihm zusammentraf (2 Cor. I, 1.). Ist es auch möglich, dass T i motheus, da er wahrscheinlich nicht nach Corinth ging (§. 133.), vor Paulus Abreise wiederkehrte: so ist es doch ganz unwahrscheinlich, dass er den Posten, den ihm der Apostel angewiesen, so söhncll wieder verlassen haben sollte, dass er diesen gleich nachher wieder in Macedonien getroffen hätte; und in keinem Falle kann es die Absicht des Apostels gewesen seyn, bald wieder nach Ephesus zurückzukehren (1 Tim. III, 14. IV, 13. vgl. AG. X I X , 21. XX, 16.) a ). Der Zweck des Briefs ist nicht etwa, dem Timotheus Anweisung zur Einrichtung der Gemeinde in Ephesus zu geben, sondern zum Entgegenwirken gegen Irrlehrer (I, 3.), und überhaupt zur fortwährenden Leitung der Gemeinde bis zur Rückkehr des Apostels (III, 15.) Allein diesem angekündigten Zwecke, welcher ohnehin nicht mit AG. XX, 29. f. stimmt, entspricht der Brief eben so wenig, als den vorausgesetzten geschichtlichen Umständen. I, 3—20. sollte von den zu bestreitenden Irrlehrern die Rede sej'n, aber der Yerf. irrt davon ab. II, 1—7. von zu thuender Fürbitte; Vs. 8—15. vom Verhalten der Weiber, besonders dass sie nicht lehren sollen. Cap. III. Vorschriften über anzustellende Bischöfe und Diakonen. IV, 1 — 5. gegen k ü n f t i g e Irrlehrer; Vs. 6—16. Ermahnungen an Timotheus theils in Beziehung auf die Irrlehrer, theils ins Allgemeine hin. V, 1—25. mancherlei Vorschriften über Timotheus Verhalten in Verwaltung der Gemeinde, besonders in Ansehung der zu unterstützenden Wittwen; Vs. 23. dazwischen ganz abgerissen. VI, 1. 2. vom Verhalten der Sklaven; Vs. 3—5. gegen gewinnsüchtige Irrlehrer, woran sich Vs. 6—10. eine Warnung vor der Habsucht, und dann noch Vs. 11 —16. allgemeine Ermahnungen an Timotheus

236

Besondere Einl. in die Bücher des N. T .

scliliessen nebst einer guten Lehre fiir die Reichen Vs. 17 —19., und zuletzt eine Warnung vor Irrlehrern Vs. 20. 21. Der Inhalt setzt sonach keine bestimmte L a g e der Dioge voraus, wie sonst die Briefe des Apostels t h u n c ) . Auch findet sich gar keine Beziehung auf das innige Vcrhältniss des Apostels zur ephesinischen Gemeinde. Um die geschichtlichen Schwierigkeiten zu beseitigen, setzten Andere den Brief in die Zeit nach der ersten Gefangenschaft des Apostels**), wo sie ihn eine Reise nach Klcinasien (Philem. 22.) und Macédonien (Phil. II, 24.) machen lassen. Dagegen muss man nicht einwenden, dass der Brief einen noch ungeordneten Zustand der Gemeinde in Ephesus voraussetze, was nicht in ihm liegt, wohl aber, dass Paulus in Rom die Absicht hatte, Timotheus nach Macédonien zu senden (Phil. II, 19.), (die er freilich aufgegeben haben könnte) e ) , dass Timotheus dann kein Jüngling mehr gewesen wäre (1 Tim. IV, 12.), und dass der Brief ganz und gar keine Beziehung auf die Gefangenschaft enthält f ) . Die ganze Annahme ist übrigens unsicher und ein Kind der kritischen Verlegenheit; auch hebt sie nicht die Schwierigkeiten, die im unpassenden und beziehungslosen Inhalte liegen. Die Hypothese, dass der Brief in der Gefangenschaft zu Cäsarea geschrieben sei und Aufträge an Timotheus nach Macédonien enthalte, ist zu gezwungen, als dass sie eine genauere Widerlegung verdiente f ) . Mithin ist der Brief weder geschichtlich, noch exegetisch zù begreifen. a) Schmidt Einl. I. 257. Schleiermacher üb. d. sogen, ersten Brief d. Paulos an d. Tiniotheos. Ein krit. Sendschreiben an J. C. Gass. (807.) S. 115. ff. Eichhorn Einl. III. 337. ff. Die Versuche von Planck (s. §. 157. Not. b.), Hug (Einl. II. §. 109. 110 ) , Curtius (de tempore, quo prior Pauli ad Timoth. ep. exarata sit. Berol. 728.), das Passende dieses geschichtlichen Verhältnisses zu zeigen, haben Hesslingen müssen. — Berlholdt Vi. 3571. findet besonders 1 Tim. III, 14. IV, 13. unpassend. Seine eigene Annahme (S, 3574.) aber, dass Paulus den Brief etwas später auf der Reise von Corinth über Macédonien nach Jerusalem geschrieben (AG. XX, 6. ff.), widerspricht den Belichten der AG. (XX, 4. 5. 17. ff.) und aller Wahrscheinlichk e i t , und passt übel zu 1 Tim. 1, 3. Maiheim» (Erklär. S. 45. ff.)

Paulus Hirtenbriefe.

237

Annahme, dass Paulus im Anfange seines Aufenthalts in Ephesus eine Reise nach Macédonien gemacht, widerspricht zu sehr der A G . ( V g l . bes. X X , 31.). Dasselbe gilt von der von Schräder I . 86. I I . 287. ff. angenommenen Reise von Ephesus aus nach Macédonien, Cor i n t h , C r e t a , N i c o p o l i s , Jerusalem, Antiochien und wieder zurück nach Ephesus. Nach Schneckenburgert (Beitr. S. 183.) Conjectur zu 1 T i m . I , 3. : Ka&ùç naçixâltaâ os, nçoa fit Iva s tv 'Bkpéotp, noçtvéfisvoi lis Maxcâovtav ïvu jiaoayyiChjç y.xX. oder nonivoixtvov fiele die g a n z e Reise und deren Schwierigkeit w e g . 4 ) Schleiermacher S. 117. f. Daher ist auch Motheims Annahme einer frühern Abfassung im Anfange des Aufenthalts des Apostels zu Ephesus eben so unstatthaft aus innern, als aus äussern Gründen. V g l . Bertholdt V I ; 3558. f. c) Schleiermacher S. 152. ff. d) Usher , Mill, Pearton, Clericut, Paley, Wegtcheider S. 30., Mt/nster kl. theol. Sehr. S. 230., Heydenreieh I . 13., Ouerike B e i t r . S. 134., Böhl über die Zeit der Abfass. u. d. paul. Charakt. d. Br. an T i m . u. T i t . ( B e r l . 829.) S. 204., Neander A G . I . 400., Wurm. e) A G . X X , 25. kann man in so fern geltend machen, als darin die Meinung des Referenten mit ausgedrückt l i e g t , Paulus sei nia w i e d e r nach Ephesus gekommen. / ) V g l . Curtiu» a. O. p. 91. sqq. g) Paulut de temp. scriptae prioris ad T i m o t h . atque ad Philipp, ep. P a u l . Jen. 799. 4. V g l . Bertholdt V I . 3608.

II. Zweiter Brief an Timotheus. Veranlassung,

Z w e c k u n d Inhalt. §. 153.

Paulus schreibt von R o m , wo er gefangen sitzt ( I , 8. 12. 16. f. II, 9. IV, 6. 16.), an Timotheus, den man nach der gewöhnlichen Annahme in Ephesus voraussetzt (I, 15. 18. IV, 19. vgl. dagegen IV, 1 2 . ) ° ) , und ladet ihn ein, nach R o m zu kommen, und Marcus mitzubringen (IV, 9.11. 21,). D e r Brief müsste v o r den andern Briefen aus der Gefangenschaft geschrieben seyn, bei deren Abfassung Timotheus und Marcus schon bei dem Apostel waren (Col. 1,1. Philern. \. Phil. 1,1. Col. IV, 10.) ; allein dazu stimmt nicht recht die erwähnte Absendung des Tychicus (IV, 12. v g l . Col. IV, 7. ff.), die Abreise des Demas (IV, 10. vgl. Col. IV, 14.), der schon weit vorgerückte Process des Apostels

238

Besondere Einleit. in die Biiclici' des N. T .

(IV, 16.f.), und seine Erwartung, bald hingerichtet zu werden (IV, 6. vgl. Phil. II, 24.), wiewohl sich diese Schwierigkeiten allenfalls heben lassen Schwieriger aber ist es, j a fast unmöglich, die Angaben IV, 13. 20. mit der AG. zu vereinigen. Denn will man auch unter der in diesen Stellen vorausgesetzten Kcise des Apostels die AG. X X , 4. ff. erzählte verstehen: so widerspricht doch Cap. IV, 20., dass der Apostel Trophiinus in lVlilet krank zurückgelassen, geradezu der Stelle AG. XXI, 29., wo dieser Begleiter in des Apostels Gesellschaft erscheint c ). Auch ist IV, 19. schwierig in Vergleich mit Rom. XVI, 3., so wie dass IV, 10. des Aristarch (vgl. AG. XXVII, 2. Col. IV, 10. Phil. 24.) keine Erwähnung geschieht rf ). Der Inhalt entspricht ziemlich der vorausgesetzten L a g e des Apostels und seinem Zwecke. Indem nämlich das persönliche Anliegen, den Timotheus zur Reise zu bewegen, von dem apostolischen in den Hintergrund gedrängt wird, sind die Ermahnungen zur muthigen, treuen Erfüllung des Evangelisten-Amtes, unter Beziehung auf des Apostels hilflose L a g e , mit den angefügten Warnungen vor Irr- und Afterlehrern (I, 6—18. II, 1—26.) und bei der wehmüthigen Stimmung des Schreibcrs, selbst die Warnung vor künftig e n , zum Thcil aber schon gegenwärtigen Verderbnissen, wovon er zu neuen Ermahnungen Anlass nimmt, und dann •wieder an seine L a g e erinnert (III, 1 — IV, 8.), schickliche Vorbereitungen zu der Einladung und den zu ertheilenden Aufträgen (IV, 9—18.). Der geschichtlichen Schwierigkeiten wegen wollen Viele den Brief in die zweite Gefangenschaft des Apostels setzen «). Allein damals (12—15 J . nach seiner Bekehrung) wäre Timotheus kein Jüngling mehr gewesen (vgl. II, 22.), und der Apostel hätte ihn gewiss daran erinnert, dass er ihm schon einmal in der Gefangenschaft beigestanden habe. Uebrigens ist es unwahrscheinlich, dass in der zweiten Gefangenschaft sich so Manches wiederholt, dass Paulus wieder eine Untersuchung bestanden und eine glimpfliche Behandlung (II, 9. vgl. AG. XXVIII, 31.) erfahren haben soll O-

P a u l u s Hirtenbriefe.

239

Offenbar im W i d e r s p r u c h e mit dem B r i e f e (I, 1 7 . ) ist die A n n a h m e , d a s s der B r i e f in der G e f a n g e n s c h a f t z u C ä sarea geschrieben s e i ? ) . A l s o ist auch dieser B r i e f g e s c h i c h t l i c h nicht w o h l z u begreifen. a) Die Unsicherheit dieser Voraussetzung stellt Heydenreich II. 65. ff. ins Licht. Schräder I. 199. f. hingegen macht sie sehr geltend. b) Wie Schmidt Einl. I. 199. f. und Schräder I. 193. ff., jeder auf seine Weise, sie heben. Hemsen dagegen (S. 713. ff.) setzt die Abfassung später, als die der andern Briefe, muss aber desswegen eine frühere Anwesenheit des Timotheus und Marcus in Kom annehmen. e) Die Lesart der arab. Uebers. Iv MsXhrj st. Iv Mtlrjir,}, wejcho nach ßaronius, Beza, Grotiut, Rink Sendschreiben d. Korinth. S. 51. wieder empfiehlt, ist wahrscheinlich eben so, wie Hugt (Einl. II. 419.) von Hemsen gebilligte, und Schraden I. 191. f. noch künstlichere Erklärung der Stelle, aus Verlegenheit entstanden. d) Eichhorn Einl. III. 354. ff. Schmidt Einl. I. 199. Guerike S. 110. ff. Böhl S. 59. ff. Heydenreich II. ff. e) Mosheim, Michaelis, Bertholdt, Mymter kl. theol. Sehr. S. 208. ff., Heydenreich (der noch das Stillschweigen über die Köm. XVI, 5. 15. erwähnten Personen geltend macht), Guerike, Böhl, Neander u. A . ; schon Euseb. H. E. II, 22. wegen der Stelle 2 Tim. IV, 16. vgl. §. 122. Not. b. Aber unter ctnoloyCa ist nur eine Verantwortung vor Gericht, nicht der ganze Rechtshandel und die ganze Gefangenschaft zu verstehen. f ) Hag II. 415. ff. Rink S. 43. ff. Gewiss ist die Vermuthung sehr treffend, dass P., wenn er zum zweiten Male gefangen genommen wurde, eine ganz andere Behandlung erfuhr und einen baldigen Tod fand. g) Oeder conjecturarum de difficilior. S. S. locis centuria 733. Vgl. Hänhin Einl. 111. 522. ff-

III. Brief an Titus. B e s t i m m u n g u n d Inhalt. §.

154.

A n T i t u s , seinen G e h i l f e n , einen g e b o r n e n G r i e c h e n ( G a l . I I , 3 . ) , den wir sonst a l s seinen B e g l e i t e r a u f der B e i s e nach J e r u s a l e m (Gal. II, 1. 3 . ) und a l s seinen G e s c h ä f t s t r ä g e r in Corinth finden (2 Cor. VII, 6 . 1 3 . 14. VIII, 6. 16. 2 3 . X I I , 1 8 . ) , und den er j e t z t a u f Creta mit kirch-

240

Besondere Einleit. iu die Büchel- des N. T .

liehen Aufträgen zurückgelassen hat (Tit. 1,5. f . ) a ) , schreibt Paulus und gibt ihm Verhaltungsregeln. Nämlich Vorschriften über anzustellende Aelteste (I, 5—9.), nebst einem Seitenblicke auf gewisse Irrlehrer (I, 10—16.); dann über die sittliche Leitung der Gemeinde in Beziehung auf die verschiedenen Stände der Gesellschaft (It.), nebst allgemeinen sittlichen Vorschriften und Beweggründen (III, 1—8.) und einer "Warnung vor Streitigkeiten (III, 9—11.). Zületzt Persönliches (III, 12—15.). Allein die Reise des Apostels nach Creta und Titus Aufenthalt daselbst (I, 5.), so wie des erstem Aufenthalt zu Nicopolis (III, 12.), lässt sich nicht mit Wahrscheinlichkeit in seine bekannte Lebensgeschichte einreihen Manche setzen diese Reise in die Zeit des zweiten dreimonatlichen Aufenthalts in Corinth (AG. XX, 3 . ) c ) , Andere in die Zeit des ersten Aufenthalts des Apostels daselbst, wo man allerdings mehr Zeit dafür findet* 1 ), Andere auf die Reise von da nach Ephesus (AG. XVIII, 18.) e ) oder in den Aufenthalt daselbst (AG. XIX.) f ) . Da aber alle diese Annahmen unwahrscheinlich sind»), so nehmen Andere auch hier ihre Zuflucht zu der Zeit zwischen der ersten und zweiten Gefangenschaft A ). Letzterer Meinung, die einzige, bei welcher man sich beruhigen zu können scheint, steht freilich das weite Feld der Möglichkeit offen; aber wenn es auf der einen Seite vortheilhaft ist, diese drei verwandten Briefe in einen Zeitraum zu setzen: so ist es doch sehr störend, dass 2 Tim. IV, 10. den Titus in ganz andern Verhältnissen zeigt. Auch dieser Brief also lässt sich nicht wohl geschichtlich begreifen. a) Die Kirchenschriftsteller machen ihn zum ersten Bischof von Creta, wie Timotheus zu dem von Ephesus. Euseb. H. E. III, 4. Hieron. cat. vir. Sil. Tit. Theodoret. ad 1. Tim. III. Theopkylact. prooem. ad Tit. u. A. Heydenreich II. 230. nennt diess eine allgemein bekannte, bestätigte Thatsache. b) Allerdings hat die AG. Lücken. Vgl. Gal. I, 17. f. Rom. XV, 19. 2 Cor. XI, 23. e) Heinrich$ prolegg. in ep. ad Tit. p. 196. So auch Lardner, Lightfoot u. A.

Paulus Hirtenbriefe.

241

d) Michaeli» Einl. II. 1315.; damals aber kannte P. noch nicht Tit. II, 6. (vgl. Rom. XII, 3. 2 Cor. V, 13.); moros o Jloyos 1 Tim. I, 15. III, 1. IV, 9. 2 Tim. II, 11. Tit. HI, 8.; nanauHo&ai, 1 Tim. IV, 7. V, 11. 2 Tim. II, 23. Tit. III, 10.; niQuaraaStti 2 Tim. II, 16. Tit. III, 9.j 1 Tim. I, 6. VI, 21. 2 Tim. II, 18.} der Gebrauch von xaiu 2 Tim. I, 1. Tit. I , 1.; vnofii/.ivr]axtiv 2 Tim. II, 14. Tit. III, 1.; nQoa^fv 1 Tim. I, 4. III, 8. IV, 1. 13. Tit. I, 14. Vgl. Eichhorn Einl. III. 319. ff. — Was Bertlioldt VI, 3510. ff. dagegen einwendet, beruht auf dem hartnäckigen Verkennen dessen, was zusammenstimmt und was nicht. ¿) Wollte man auch jüdische Theosophen darunter verstehen, wie im Colosserbr., worauf [iv&oi (doch nicht wohl fiv9-oi loväctixoC), yivtuloytui, yviüaig yjtvätövvftos, sich beziehen lassen, so ist es doch schwierig, daas sie vouodiäitaxui.oi heissen (1 Tim. I, 7.) und vor fiaX al vofiixaC (Tit. III, 9.) gewarnt wird. Im Br. an Tit. sind es cretensische Irrlehrer (I, 12. f.). c) Nach Bertholdt VI. 3512. las Paulus bei Abfassung der spätem Briefe den frühern, um sie gleichförmig zu machen. §. 156. Ausserdem findet sich noch manches Andere, was Anstoss und Zweifel erregt, besonders im 1. u. 2. Br. an T i motheus. Dem Apostel fremd (obsebon nicht gerade falsch) scheint die Ansicht vorn Gesetze 1 Tiin. 1, 8., von der weiblichen Bestimmung 1 Tim. II, 15., vgl. 1 Cor. Vll, 25. ff., die Bezeichnung Christi als fteaiirjg 1 Tim. 11,5., die Selbstbeurtheilung 2 Tiin IV,7. 8., vgl. Phil. 111,12., die Anklänge ans kirchlichen Formeln 1 Tiin. III, 16. V I , 1 3 . , die Anführnng von Luc. X , 7. als yQaq>i} 1 T i m . V, 18., die Beziehung auf eine kirchliche Feier 1 T i m . 1,18. IV, 14. VI, 12. 2 T i m . 1 , 6 . H , 2 . , die Vorschrift in Ansehung ketzerischer Menschen Tit. III, lt). Seinein Zeitalter unangemessen seheint das 1 T i m . III, 6. angegebene Erforderniss eines

Paulus Hirtenbriefe.

243

Bischofs"), seiner Würde und Klugheit nicht entsprechend die Stelleu 1 Tim. V, 23. Tit. I, 12., des Timotheus unwürdig die Ermahnungen 1 Tim. IV, 12. 16. V, 21. 23. VI, I I . 13. 20. 2 Tim. I, 13.f. II, l . f . 7. 15.22. III, 14. IV, 1.»). Unpassend scheint die Erwähnung der Bekehrung und Berufung des Apostels 1 Tim. I, 11. 2 Tim. I, 11. Tit. I, 3., vgl. Eph. III, 7. ff. Col. I, 23. 25. Gal. I, 13. ff. Phil. III, 6. An der Angemessenheit der Erwähnung jener Verfolgungen 2 Tim. III, 11. lässt. sich mit Grund zweifeln; müssig scheinen die Erwähnungen 2 Tim. II, 17. IV, 14. ; ganz schwierig aber die des Hymenäus und Alexander 1 Tim. I, 20. in Vergleich mit jenen Stellen c ). a) Vgl. zu den meisten dieser Stellen Schleiermacher a. O. S. 45. 71. 155. 177. 185. 200. b) Man vergleiche zu diesen Stellen, welche ohnehin eine verdächtige Verwandtschaft haben, 1 Cor. I V , 17. Eichhorn III. 339. 361. Auch Tit. II, 15. erweckt einen gewissen Verdacht. c) Schleiermacher S. 104. ff. Vgl. dagegen den ganzen §. und den vorigen, Heydenreich II. 328., Guerike Beitr. S. 139. ff. Ist auch durch diese Gegenbemerkungen die beweisende Kraft von manchem unserer Gründe geschwächt worden (aber nicht alle sollten gleich viel Kraft haben): so muss doch noch immer die Aufforderung an solche, welche kritischen Blick haben, gerichtet bleiben, das Ganze dieser Zweifel unbefangen zu prüfen.

Ob der 1. Br. an Tim. eine Compilation aus dem 2. an Tim. und dem an Titus ist? §. 157. Da die Stelle 1 Tim. I, 20. sich nur al3 eine missverstandene Compilation aus Tim. II, 17. IV, 4. erklären lässt 5 da sich sonst im l. Br. an Tim. so viele verdächtige Parallelen mit dem 2. an Tim. und dem an Titus finden; und da dieser Brief ungleich schlechter in grammatischer und rhetorischer Hinsicht, als die andern, geschrieben ist, welehe bei weitem nicht so viele exegetische Schwierigkeiten darbieten, und im Ganzen ihrer Bestimmung entsprechen: so ist die Annahme S c h l e i e r i n a c h e r s , dass er aus den andern, besonders aus dem Br. an Titus, compilirt sei, so begründet, als nur eine Hypothese dieser Art seyn kann; Q2

244

Besondere Einleit. in die Büchcr des N. T .

sie Iässt sich aber mit der Ansicht E i c h h o r n s vereinigen, welcher alle drei Briefe für unpaulinisch erklärt"). Freilich hat diese Hypothese noch mehr Wahrscheinlichkeit, wenn man die nachgeahmten Briefe für acht hält, wie S c h l e i e r m a c h e r thut®). a) Eichhorn selbst hält den 1. Rr. an Tim. für später, als den an Tit., und eine spätere Verfassung der Kirche voraussetzend, auch für schlechter geschrieben. S. 339. ff. Letztern Umstand erklärt er höchst sonderbar S. 404. A) Gegen Schleiermacher (dem Lüffler kl. Schriften II. 216. ff. beistimmte) schrieb H. Planck Bemerkungen ü. d. ersten Paulin. Brief an d. Tim. in Bezieh, auf d. krit. Sendschr. von Hrn. Prof. Schlciermacher. Gött. 808. mit derselben Verkennung aller kritischen Analogie, wie Berlholdt. S. auch Beckham spec. obseriatt. criticoexeget. de vocabulis ana^ Xtyofiivoig et rarioribus dicendi formulis in prima ad Tim. ep- obviis, authentiae ejus nihil detrahentibus. 810. Wegtcheider a. O. Bengel Archiv f. d. Theol. I. B. 2. St. S. 345. ff. Hug Einl.

Kirchliche Anerkennung der drei Briefe. §. 158. Merkwürdig ist der Umstand, dass Marcion diese Briefe nicht in seiner Sammlung hatte, wahrscheinlich weil er sie nicht kannte"). Sonst aber sind sie durch äussere Zeugnisse nicht weniger, als andere neutestamentliche Bücher, empfohlen b ). Da die kritischen Zweifel nicht hinreichen, den durch Jahrhundertc geheiligten Glauben an die Aechtheit dieser Briefe zu erschüttern, und ohnehin nie die Rede davon seyn kann, diese Denkmäler der apostolischen Zeit, welche, zumal der 2. an Tim. nnd der an T i t u s , viel Paulinisches enthalten, aus dem Kanon zu verweisen; da aber auf der andern Seite die Vertheidiger der Aechtheit noch unter einander uneins sind: so bleibt dem Kritiker nichts übrig, als sich selbst nnd Andere zur erneuten Prüfung des streitigen Gegenstandes zu ermuntern 0 ). d) Anders urtheilt freilich Tertull. adv. Marc. V , 3 i . M i r o r tarnen, quum ad ununi hominem (nunil. an Phllemon) factas litteras reeeperit, qui ad Timothenm diras et unam ad Tituni de ecclesiastico statu compositas recusaverit. Affectavit, opinor, etiam nunierum epistolaruni interpolare.

B r i e f an die Hebräer.

245

l) Die von Lardner bei Clemens Rom. ep. 1. c. 2. 29. gefundenen Anspielungen auf Tit. III, 11. 1 Tim. II, 8. sind höchst unsicher. Dasselbe gilt von der bei Ignat. ad Ephes. c. 2. auf 2 Tim. I, 16. Sicherer ist Potycarp. c. 4.: äe návtwv y«X.tnäv f¡ tpiXctQyvQla. Eiöuxis ovv oti ovätv iiarjffyxuuo' dg iov xöofxov, ¿XI' 6vi}Xoig I, 3 . , Ix. iv y, iv onooats xal ovioc Inuqxtais

Briefe Petri.

275

TOVS ix TtSQiTOUTj; zov Xqiozbv iuayytXt{6/ttvog ri\v rrj; xatvrjg äia!)})~ xt]S naniötäov Xoyo>>, oatpeg uv (IT] atp rjS tl qrjxttt.it: v ¿fioXoyovuiyijg tcvTov ImazoXrjg, rp> zoTg {$ 'Eßnaitoy ovtStv ii> chaajioqS Ilovzov zeit ralailag, KannaSoxtag zs xal liaiteg xal Bt&vviag ygäifti. Und es ist gewiss nur willkürlicher Zusatz des Epiphanius haeres. XXV]I. p. 107.: IKTQOS dk noXXt'txtg Jlivzov ze xal Biäwlay ineaxiipazo. E. K. Rauch Rettung d. Originalität d. 1. Br. Petri in Wineri u. Engelhardts kr. Journ, VIII. 396. nimmt diese Nachrichten in Schatz, und glaubt, Petrus habe die Gemeinden in Pontus u. Bithynien, wohin Paulus nicht gekommen, gestiftet. b) C!em. Alex. b. Euseb. II, 15. (§. 100. Not. b.). c) Euteb. chron. aä ann. II. Claudii: H{,QOS O xoQvtpaXog zyv iv '-Ayno/jitc nqtozrjv 9-efieXttöoag IxxXtjoiav (vgl. AG. XI, 19. ff.) /trjv anetoi, xrjqvzztov zo evayyiXiov. Dass diese Zeitangabe zu früh sei,.zeigt Myntter kl. theol. Sehr. S. 146. ff. Clemens Alex, b. Euteb. II, 14.: 'Entßag 6k zijg 'Ptofiaitov noXctog (Simon Magus), OvvatQtfftiyrjs avzin T« fisyaXa zijg tTzetfoiuovGr]; (viavO-a dvväfietog, iy ollyai zotjoüIOV ra zijg IntztiQrjOHDS ijyvoto, tos xal txvSQiccvtog ava&£au nqog ztSy zijd'e oia d-eov r/fnj^rjyat. Ou firjv iig fiaxQOV teure') zavza 7zqov/taQti • naQtmöSag yovv inl zijg avzrjg KXavdCov ßaffiXeiag y navctya&os xal (ptXav&QCOTZOZTIZRJ ztöv oXtov TiQÖvoia TOP XÜQZSQOV xal fxiyav ztöv anoaioXtov, zov uneirjg '¿vexa ztöv Xointäv anävztov nQOriyOQOv, ILIIQOV, inl ztjv 'Ptö/Äijv, tog inl zrjXtxovzov Xvfittöva ßlov yetQuyioyct. Hiermit steht denn c. 15. die Nachricht von der Abfassung des Evang. Marci in Verbindung (Vgl. §. 99. Not. b.). Das Ganze aber gründet sich auf einen Irrthum Justins d. M. Apol. II. p. 69.: Zlfitova fi(v ziva 2ajxuq(a ztjv anb xtöfj.>]g XeyOfi{vr\g rixztov, og inl KXayäCov 'xatGaoog tSia zijg ztöv ¿vtQyovvztoy datpioytov zfyvyg v/_ai ifitöv. Rom. XIII, 1 — 4.: Hätra ipvxn II, 13. f.: 'Ynoxäyrjxe ovv iSovolais vnoTTuGy (iVÖ!)(iinCprj xiCtset, exovaais Od yäq ioxtv tSovpiof eixe ßatStXei, tos vne Q(%OV- x ats a i0&tott* eXxe fjyefioaiv, aif Si avxov aCa ei p.ri ¿710 &(0v nilinofiivois eh ixSlx^aiv xa- . . . to iiyaS-bv nolei, xal ?{eis 3btxonottäv, enatvov 3h aya&onoitöv. tuvov aviijs. Qeov yaQ dtuxovöt tau, exiixos eis OQyfjv xä> xb xaxbv nQaaaovxi. II, 16.: . . . tos iXtvd-tQO i, Oal. V, 13-: 'Yfietgyatj ¿71 IXevxal firi cJf ImxäXvnfxa e%ovies xrjs degitf IxXrj&rjTe, ¿SeXtpol' fiövov xaxCcti xfjv tXevä-eQtav. /.ttj XTIV iXev&eQ'iav eis atpoQ^v 7rj aaQxC. II, 18.: Oi oixixctt, -unoxatSttöfitvoi Eph. VI, 5.: Oi 4ovXot, vnaxovtv navtl x oTs 3etsnbxais xrX.ere xotg XVQCOIS xtX. III, 1.: AI y vvaixts, vnoEph. V, 22.: At yvvalxes, x aa a 6 [i ev a 1 xois iöloig av~ xois lälot-s avä(¡¿Oiv vTio3 Qamv. x ¿0 a ea & e. III,9.: . . . f i f j anoSi3ovxes Rom. XU, 17.: . . . firjüevl xaxaxbv avxl xaxov.(l). xbv civil xaxov aTtoäitiovxesIV, 9.: yit£tiHi vTiofioyrjv. ^ac. 1,10. f . : . . . tag ay&og XOQi o u nctoiiivanat xal xo ay&og aviov ¿¡¡¿ntac. Jac. V , 20.: . . . xal xuXvipei NXrjfrog ¿(¡¿anxiaiv. Jac. IV, 6 . : '0 deög vntQTjtfavotg ayxixdaaixai, xantivoig 6i ßiämat, : vnoiayijxs X"QIVovv rsi &tüt • ayxioxrjze xrp ö la ßöXtp . . . . 10.: xantiyoi&rixe Ivtimiov xov xvqtov, xal vipcoosi vfiäg.

Der Ausdruck naQäxvnxity I, 12. Tgl. J a c . I, 25. fällt auch auf. Das ann'i III, 18. ist wohl nur aus Hebr. I X , 26. 28. zu erklären. Eben so fällt auf ävxCivnoy III, 21. in Vergleich mit Hebr. I X , 24. E. K. Rauch a. O. S. 414. ff. hat nur gezeigt, dass der Verf. fremde Briefe nicht gerade ausgeschrieben hat, nicht aber die. T h a t sache widerlegt, dass eine gewisse Verwandtschaft in Sprache und Begriffen S t a t t findet. E r erklärt diese nicht sehr wahrscheinlich aus dem Umgange beider Apostel. Noch unwahrscheinlicher Sclmechenburger Stud. d. würtemb. Geistlichk. V. 1. S. 195. Beitr. S . 206. durch die Annahme, dass dem Petrus das Schreiben des Jacobus vorlag.

Aechtheit und kirchliche Anerkennung des Briefs. §.

173.

Manches erweckt Zweifel an der Aechtheit des Briefs. D a s s P e t r u s Aufenthalt

in B a b y l o n

schen

nicht

Verfolgung

sich

mit

zur dessen

Zeit

der

neroni-

Märtyrertode

R o m u n t e r N e r o v e r t r ä g t " ) , n ö t h i g t freilich n u r m e h r

in zur

V e r w e r f u n g des l e t z t e r n F a c t u m s ( § . 1 7 0 . ) , b e g r ü n d e t

aber

k e i n e n Z w e i f e l g e g e n den B r i e f .

aber

D e r Apostel P e t r u s

k o n n t e nicht w o h l in R e m i n i s c e n z e n

aus

den B r i e f e n

P a u l u s und J a c o b u s s c h r e i b e n ; s e i n e V o r t r a g s w e i s e eigentümlicher

seyn.

stimmte B e z i e h u n g , h a b e d a f ü r die F e d e r

Auch

als

dass

hat man

ergriffen.

des

musste

d e r B r i e f eine z u unbeglauben sollte,

Petrus

Briefe Petri.

281

Freilich spricht das ganze kirchliche Alterthum für die Aechtheit des Briefs. Schon der 2. Br. Petri, wenn auch unächt, legt für ihn Zeugniss ab (III, 1.). Apostolische Väter kannten und gebrauchten ihn 6 ). Für ihn sprechen die Zeugnisse der wichtigsten Kirchenväter bis auf Eusebius, der ihn unter die allgemein anerkannten Schriften zählt«). Nur das alte Bibelverzeichniss bei Muratori (I. §. 21.), welches den Brief auslässt, die Secte der Paulicianera 6. : Kat nôXets SoSôfitov xal ro- 7.: 'iif 2ÒSojUa xal xal al neçl avxàs nóXeis xoy o¡i¿(>$ aç xeyçtâoas xaxaaxçoify fiotov xoviots XQÓTZOV txnoQvevxaxéxQivtv, vn ôôe ly fia fieXaaaai xal àneX&ovaai òntXôvxoiv «oeßeTv xeS-eixtús . . . . 0;. xglatms, anstatt axoxäXxnpu; yytöois, Inlyytoais Gottes und Christi; oäbs xijs ctXijO-., Jixatoovytjs. Beide Briefe haben jeder mehrere, una% Xeybfieya. c) Clem. Rom. ep. c. 7. : Ntäe ixtjov^c fttxäyoiay xal vnaxoiaavxts io(ö&ii, o eioQaxaj.ifv loTg ¿cpO-aXuoig r/iirüc , o l&ictoii/xe&a, xal ett %eio e g Tj utZv t>lii]X